E e ee, ER RESTE 15 2 — — de 5 ‚ 9 5 90 i | 1.00 N A N 585 ! N LIBRARY 5 Y am 1 * FI ner N 5 Die Vögel Neuhollauds. Die vollständigste Naturgeschichte der Vögel bildet drei Bände: Band J. Band II. Band III. Avium systema naturale: das natürliche System der Vögel nebst hundert Tafeln Abbildungen der Kennzeichen der bis jetzt entdeckten Gattungen aller Welttheile. Als im verflossenen Jahre die erste Hälfte dieses Systems mit 51 Tafeln erschien, wurde die Zahl der Gattungen auf 925 angegeben, durch Hinzufügung der neuesten Entdekungen hat aber dieselbe bereits 1000 über- stiegen, die Zahl der Tafeln ist indessen 100 geblieben, also: 100 Platten, Abbildungen über 1000. Das ganze Werk kostet 7 Thlr. 15 Ngr. — Prachtausgabe in gr. 4. papier Jesus 10 Thlr. 20 Ngr., auf ausdrückliche Bestellung aueh gr. 4. velin ill. 15 Thlr. 15 Ngr. Supplement dazu: Nachgetragen sind Tab. IV die Gattung: Sternula, Thalasseus, Onychoprion, Gelochelidon und Sylochelidon. Tab. XXIII. Leucosareia. Tab. XLI. Piprisoma. „ XXXVII. Sclerurus. „ XXXVIII. Clitonyx. Diese 5 umgestochenen Tafeln werden nur auf ausdrückliches Ver— langen gegen Berechnung des halben Betrags mit der letzten Lieferung versendet. Naturgeschichte der Vögel Neuhollands. Besteht aus 80 Bogen Text, die Abbildungen aller beschriebenen Arten befinden sich in der Kupfersammlung zur vollständigsten Naturgeschichte, welche zugleich zum dritten Textbande gehört. — 3 Thlr. 20 Ngr. netto. Synopsis avium: Handbuch der speciellen Orni- thologie. Enthält die Beschreibung und Synonymik der bis jetzt entdeckten Vögel aller Welttheile und bildet den beschreibenden Text zur Kupfersammlung von weit mehr als 5000 Abbildungen, von denen bereits erschienen sind: Schwimmvögel . . . . auf 66 Platten, mit Abbildungen: 683 Sumpfvögel > 55 41 52 E 57 397 Wasserhühner 195 Ballen „% 2 55 166 Mb el! „0002 » 5 363 Hühnervö ge! BT » 669 Novitiae: meist Henn 8 > 2 457 Also Platten: 357, Abbildungen: en: 2735 Die Abbildungen für die übrigen Familien liegen bereit und bei der eigenen Theil- nahme des Verfassers an den artistischen Arbeiten ist in so kurzem Zeitraume schon so viel geboten worden, dals, wie jeder Sachkenner sich leicht überzeugen kann, die Zahl der abgebildeten Arten die der in den bei irgend einer Nation erschienenen ähn- lichen Werken schon jetzt übertrifft und da die traurigsten Zeitereignisse die Fort- setzung nicht unterbrochen haben, ist auch die baldigste Vollendung in sichere Aus- sicht gestellt. Der specielle Text konnte natürlich nicht eher als nach Vollendung des Systemes erscheinen. Die Preis ist Anschaffung wird noch jetzt durch theilweise Ueberlassung erleichtert und der derselbe wie bei den Säugthieren. Expedition der vollstä ndigsten N a Die — vollſtändigſte Naturgeſchichte Vögel Uenhollands, nach Vergleichung von Exemplaren beſchrieben, und in ihrer zum Theil höchſt merkwürdigen Lebens, und Fortpflanzungsgeſchichte nach den neueſten Beobachtungen von Gould, Gilbert u. a, geſchildert. Ein Beitrag zur Naturgeſchichte Anſtraliens von J. G. Ludwig Reichenbach, Director am zoolog. Muſeum und Profeſſor der Naturgeſchichte in Dresden. Der vollſtändigſten Naturgeſchichte der Vögel Zweiter Band. 76689 Dresden und Leipzig, Expedition der vollſtändigſten Naturgeſchichte. 1850. 170 Ae * te 19 hi 45 hu m 05 N 4,4 1 ii 19 * Vorerinnerung. Unter den Collectaneen für meine „vollſtändigſte Naturgeſchichte der Vögel“ befinden ſich auch die großentheils mit den Exemplaren des unter meiner Leitung ſtehenden naturhiſtoriſchen Muſeums vergliche— nen Abbildungen und Beſchreibungen derjenigen Vögel, welche Gould in Neuholland, van Diemens Land und auf den übrigen Inſeln Auſtra— liens beobachtet und in den Birds of Australia beſchrieben hat, ſo wie die Sammlungen für mein Werk auch die Reſultate der übrigen Reiſe— werke der Engländer und Franzoſen gleichfalls ſyſtematiſch geordnet in ſich enthalten, ſo daß die vollſtändigſte Naturgeſchichte der Vögel in raſcher Folge, ohne Unterbrechung zu erſcheinen im Stande iſt. Es hat aber für Ornithologie nicht leicht eine der neueren Neifen fo außerordentliche Reſultate gegeben als die, welche Gould in Auſtra— lien mit ſo vieler Ausdauer als Glück ausgeführt hat. Die von Gould in ſeinen großen und höchſt koſtbaren Prachtwerken zerſtreut gegebenen, von mir deutſch bearbeiteten und ſyſtematiſch zuſammengeſtellten Beſchreib— ungen und Schilderungen der Lebens- und Fortpflanzungsweiſe der Vögel Auſtraliens, wünſchten meine ornithologiſchen Freunde vor allem andern veröffentlicht zu ſehen, da ſie eben jetzt noch nicht anderweit bekannt ge— macht ſind, und deren Neiz der Neuheit das Intereſſe an ihnen ver— mehrt, die Bekanntmachung ſo ausgezeichneter Leiſtungen ah * Deutſch⸗ land überhaupt wünſchenswerth iſt. * Gould verbreitet durch feine ſchönen Werke, die „Synopsis of the Birds of Australia“, ganz vorzüglich aber durch die bis jetzt er— ſchienenen ſiebenzehn Bände der „Birds of Australia“ nicht nur die Kenntniß einer großen Anzahl neuer Arten und die kritiſche Sichtung 9 * VIII Vorerinnerung. iſt die aus ihm hervorgehende Verſöhnung mit dem dortigen Menfchen- geſchlechte. Natty, der Begleiter Gould's und andere Eingeborne, deren Gould erwähnt, find menſchlicher und culturfähiger ausgeſtattet, als unſer Vorurtheil bisher die Bewohner Neuhollands ſich vorſtellte. Ich würde indeſſen der Ueberraſchung vorgreifen, welche den Leſer erwartet, wollte ich mehrere dergleichen Momente aus der Geſchichte der a Eau Natur, hier ſchon erwähnen. N Ich habe mich bemüht Gould's Beſchreibungen und Beobachtungen in deutſcher Sprache, ſo bündig als möglich wiederzugeben, in wie weit mir dies gelungen, möge der Leſer nach Vergleichung mit dem ae entſcheiden. Im Verlaufe meiner „vollſtändigſten Naturgeſchichte der Vögel“ erſcheinen die Abbildungen an ihrem Orte, fo wie die Schwimm— und Sumpfvögel bereits vollendet ſind. Die Beſchreibungen dieſer hier aufgeführten Neuholländer werden, wo nicht weitere Zuſätze nöthig ſind, nur aus gegenwärtigem Bande citirt, keineswegs wiederholt, die übrigen fo wie die künftig bekannt werdenden Arten folgen an ihrem Platze, wo— ſelbſt auch die Gattungskennzeichen und die Verwandtſchaftsverhältniſſe weiter auseinandergeſetzt ſind. Ich glaube aber, daß dieſer Band über die Vögel Neuhollands auch für die Sammler angenehm ſein wird, da die Sammer europäiſcher Vögel heut zu Tage, wo die meiften Vögel der fernſten Welttheile leichter und billiger zu erhalten ſind, als die ſeltneren Europäer, gern auch die Ausländer mitſammeln und überhaupt die Ueber⸗ zeugung die Oberhand gewinnt, daß ohne Kenntniß der ausländiſchen Formen eine Anſchauung der natürlichen Verwandtſchaften unmöglich iſt. Das Regiſter wird die Auffindung der Artikel und Synonymen er⸗ a leichtern und da Gould die Maaße in der Beſchreibung nicht angiebt, ſo habe ich weſchen ſelbſt genommen und überſichtlich vorausgeſendet. 2 Reichen bach. — . Größenverhältniſſe. * Angabe nach pariſer Maaß. Die erſten Zahlen bezeichnen die ganze Länge des Vogels, die zweiten den Schnabelrücken und die dritte die Schnabelſpalte. Die mit Sternchen bezeichneten Arten befinden ſich bereits in Dresden. 1. Spheniscus minor T. 12” 1-8“ 1.10 2. Podiceps australis @, 15/9“ 18" 23% 3. — gularis 6. DI ae n *4, — poliocephalus J. S. 9“ 8" 11“ 5. Puffinuria urinatrix G. 66 9“ 10“ *6. Prion vittatus Cuv. i ee un e, 8.6, 11 13% 8. Diomedea exulans L. 36" 8" Hg 9. — melanophrys T. 2:46 4.9 Zug 10. — chlororhynchos Lath. 211” 5, 4 11. — cauta G. 27“ 0 — 12. Sternula Nereis G. 96 1¼33“ 17% 13. Phalacrocorax punctatus G. 172" 24 279% 14. — melanoleucus V. 1.46 1½3½¼½ 2,8% 15. — hypoleucus G. 1,10“ 26 Zug 16. — leucogaster G. 17“ 1/0“ 3% 17. Biziura lobata Eyt. 26“ — — 18. Erismatura australis Eyt. 11" — — 19. Anas naevosa 6. 15“ — — 20. Nettapus coromandelianus albipennis G. 16" 10 10 21. — pulchellus G. 10“ — — 22. Tadorna Radjahı Eyt. 15%“ 1107 2% 23. Casarka tadornoides Eyt. 24-6 Qu Qu "24. Recurvirostra rubricollis T. 1”66 31 — 25. Glottis glottoides 6. 103“ 1711 24 26. Rhynchaea australis G. 83" 2, — 27. Geronticus spinicollis G. 2/7“ 6% 6¼¼4,%¼ 28. Threskiornis strictipennis 6. 28“ 7« Tb" 29. Faleinellus igneus Gray 1:9 546 zuge 30. Apteryx australis Sn. 13% du Hug 31. Platalea regia G. 295 6%. 68“ 32. — flaripes G. 38% Sn, 8. 33. Himantopus leucocephalus G. 156 2%¼ — 34. — Novae Zelandiae G. 14/6“ 2/5 — 35. Xiphidiorhynchus pectoralis n Rchb. 16%“, 23“ — 36. Eudromias australis G. 7%“ 63“, 9% 37. Sarciophorus pectoralis G. 13-14“ — — 38. Lobivanellus lobatus G. 16,“ 1.2 1.3. 39. — personatus G. 11“ 1%“ 1½5% 40. Erythrogonys ciuctus G. 7“ 1%¼ uw 41. Halcyon sanctus Y. H. 7“ 1a Qu 42. — pyrrhopygia G. 8“ U Zug 43. — Macleayii J. S. 6.3 122. 1% 44. Alcyone pusilla G. „ 1% 45. Dacelo gigantea Leach. 133“ Yu Zu 46. — cervina G. LD eee, 47. Eurystomus australis Sus. 9/6“ 8 1¼1“ 48. Merops ornatus Lath. 873“, 1½¼% 16" 49. Myzomela sanguinolenta i G. 3%“ 44% 5“ 50. — erythrocephala G. 3/5“, 5% Tu 51. — pectoralis 6. zu zo 52. — nigra G. ne 53. Melicophila picata G. 6%“ 8%¼% 9% 54. Acanthorhynchus tenuirostris a 18% 55. — superciliosus G. 5%“ 1“ — * X 56. Glyciphila fulvifrons Sws. 5“ 63“ 8% 57. — albifrons 6. Hg 9/ — 58. — fSasciata G. 4,9% zu — 559. Ptilotis auricomis G. 6%“ 44, 6% 60. — cratitius G. 6%“, 5,% 80 61. — ornatus 6. 5%“ 5% 9% 62. — plumulus G. Hug 43% 6% 63. — fuscus 6. 5% gu 8% 64. Meliphaga Novae Holland. * V. II. 6% 9% 64 gu 565. — scricea 6. 6,%½3% 3% — „66. — australasiana F. H. 6“% — 567. Zanthomyza phrygia Sws. 83 6 *68. Anthochaera inauris G. 146“ 11“ 1° 6. *69, — mellinora J. H. 112“ 10° 13% 70. Acanthogenys rufogularis G. 86“, 71 1“ 71. Entomyza albipennis G. 10“ 112 qua“ *72. — cyanotis Sus. Dan e 73. Tropidorhynchus cornieu- latus V. H. 110 — — 74. argenticeps G. 10%“ 13“ 75. Plectorhyncha lanceotata G. 8“ 74” 10% 76. Myzantha garrula V. H. eg" 7½ gu 77. lutea 6. Sede 1 78. obscura G. 9%0“ 103“ ug 79 Entomophila pieta E. 5“ 53“ 94% 80. albogularis G. 4%“ 3, — 81. — ruſo gularis G. 4%“ 6% 82. Psophodes crepitans F. H. 10% — 83. — nigrogularis G. 876“ % 9 84. Pitta Vigorsii 6. 6“ — — 85. — Strepitans T. 7%“ giw Qu 86. — Iris 6. 6%“ 9% zn 87. Talegalla Lathami G. 23 — — 88. Leipoa ocellata 6. 1410“ — — 89: Megapodius tumulus G. 14“ M. 12“ 90. Menura superba Dav. 18% 1.9" Schwanz 2, W. Schwanz 13” 10% TE 91. Acanthiza Diemensis G. 3%“ Zu 5% 92. — Ewingii G. 3% % 2% 3 u. 93. — chryforrhoea G. 3%“ 3% gu 94. Hylacola pyrrhopyia G. 4%“ 4% 5% 95. — cauta G. 579 „ u 96. Zosterops dorsalis V. H. 4“ 4“ 5%é 97. — luteus 6. 43% 5% 60 98. — chloroootus G. 310% Zu 5%é 99, Sericornis eitreogularis G. 5“ 100. Pyrrholaemus brunneus G. 39" 23% 4% 101. Calamanthus fuliginosus G. 5" 4% 7 102. campestris G. au 4% 6“ 103. Epthianura albifrons G. 4" 3% 6% — — Größenverhältniſſe. 104. Epthianura aurifrons G. 4“ 4% 6% 105. tricolor G. 30. 4% 63“ 106. Erythrodryas rhodinogaster G. Tau a 107. — rosea G. 4% Ae ee 108. Petroica multicolor Sws, 4%“ 3% 5% 109. — Goodenovü J. S. 3%“ 22“ 4% 110. — phoenicea 6. 4%0% Zee e 111. — bicolor Sus. 5½% 4% 112. — fusca 6. Ni, ͤ Seen 113. Malurus cyaneus V. 43“ — — 114. — longicaudus G. 41“ 3 — Schwanz Az 115. — melanotus 6. 43“ — — Schwanz 2“ 116. — splendens 6. 571“ — — Schwanz 47 117. — leucopterus . G. 45 — — Schwanz 110% 118. — Lamberti F. H. 4/0“! — — Schwanz Mg 119. — elegans 6. 57%“ — — Schwanz 26 120. — melanocephalus V. H. 41“ — — Schwanz 19 121. — Bxownii FJ. H. 3011“ * Schwanz 19 122. Stipiturus malachurus Less. 5¼ 1“ Schwanz 4 %%% 123. Amytis textilis 6. 5%“ — — Schwanz 3“ 124. — striatus 6. 6“ — — Schwanz 2/9“ 125. Grallina australis Gray 93“ 102 1% 126. Cinclostoma punctatum F. H. 96" — — 127. castanotus G. gu 128. Sphenostoma cristatum G. 8“ 4% 6 129. Atrichia clamosa G. 7%“ ge 11% 130. Drymodes brunneopygia G. Tu" 520 gu 131. Dasyornis australis J. H. 7"6" 52 9% 132. — longirostris G. um ‚Bau 88 133. Xerophila leucopsis G. 3%“ 25% 3 134. Amadina Gouldiae G. 3%“ Zu 33% *35. — Lathami G, wear e 136. — castanotis 6. 4% 33% 42“ 137. Astrilda temporalis G. 4“ 2, 3% 138. — ruficanda G. 4%“ 30% 3% 139, — Phaöton G. ug 33“ 32 140. — Bichenovii G. 46 Zum 33% 141. — annulosa G. 3%“ 3% 3% 142. Poöphila acuticauda G. 5%, Zum 24% 143. 4%“ 3 . 3 al personata 6. Größen verhältniſſe. 144. Poéphila cincta G. 46“ 3“ 4 145. Donacola castaneothorax G. 3. 1 0’ zen 3 186. . peniakalinteı aa 3“ 32% 147. Emblema picta G. 39" 43“ 5“ 148. Struthidea einerea G. 116 8" 10 149. Dicaeum hirundinaceum G. zuzu zu 42 150. Pomatorhinus supercilio- sus 7. N en gu a 151. — rubeculus G. 8%“ 10,“ 131 152. Sittella chrysoptera Sus. 310" 6“ 7 153. — leucoptera G. 39 41 6 154. — piteata 6. e Dar‘ rn 155. Climacteris scandens T. 6“ 5“, 83“ 156. — rufa G. S 6, Se 157. — erythrop G. 5%“ 6“ 92“ 158. — picumnus J. 6 Sau APR 159. — melanura G. 5 6“, 73 160. Neomorpha Gouldii Gray. M. 176“ yayını 246%; W. 166 3“ zz *161, Melopsittacus undulatus G. 7“ — 162. Lathamus discolor G. 9 — — 163. Euphema splendida G. 7 — — 164. — elegans 6. i 165. — aurantia 6. e 166. — chrysostoma Wagl. 8 /“ — — 167. — pulchella Wagl. eee 168. — petrophila G. 7.46“ — — 169. — Bourkii G. 8 — — 170. Trichoglossus Swainsonii . S. 11“ — — 171. — ruhritorques F. H. 11“ — — 172. — chlorolepidotus J. S. 8“ — — 173. — versicolor Fig. 6/6“ — — 174. — concinnus F. H. 7/6“ — — 175. — pusillus V. . 5%“ — — 176. — porphyrocephalus Dietr. 6“ — — 177. Platycerus palliceps Fig. 10%“ — — 178. — flaveolus 6. 11“ — — 179. — Adelaidae 6. 1146... — 180. — semitorquatus 2. G. 172“ — — 181. — Baueri V. H. 1 182. — Barnardi F. H. 11“ — — „183. — Brownii V. H, 8 184. Aprosmictus scapulatus G. 1727/6“ — „185. — erythropterus G. 11.9 186. Nymphicus Novae Hollandiae Wagl, 116“ 187. Nestor productus @. 140% 188. Cacatua galerita V. 140% 189. — Leadbeateri Wagl. 14“ — 190. — sanguinea 6. 12. XI 191. Rhipidura albiscapa G. 54" — 192. Eopsaltria australis Gray, 59" 5% 9 193. — griseogularis G. 5%“ 43“ 82“ 194. Piezorhynchus nitidus G. 66“ 6“ 8% 195. Pachycephala pectoralis F. H. 603 gu 63“ 196. — lanioides 6. T BES 197. Oreoica gutturalis G. 7“ 4“, 6% 198. Falcunculus frontatus V. 6“ 199. — leucogaster G. 6%“ — 5200. Pardalotus punctatus T. 35" Yu 4, 201. — striatus T. 346% 223 202. — affüinis G. gu Zr Zu 203. — uropygialis G. 34" u 32% 204. — quadragintus G. 3%“ 23, 33 205. Artamus sordidus G. 59“ 6% 7“ *206. — einereus . IN 81 207. — minor F. Bulle sa. 57% 208. — superciliosus G. 66 7 10% 209. — personatus G. d 210. — leucopygialis G. 56 6 72%“ 211. Chlamydera maculata G. 10/5“ — 212. — nuchalis G. 1.8 sata “ 213. Ptilonorhynchus holosericeus K. 1‘ 4% 214. Gymnorhina Tibicen Gray. 14/6 Wige! 2a 215. — leuconota 6. 1,4½%9““ 192 246% 216. Strepera graculina Gray. 15“ 22 255 Holz ip 217. Hirundo neoxena 6. Flügel 39 213. Atticora leucosternon G. 5“ Flügel 39 219. Collocalia Ariel G. 36" — Flügel 36 220, arborea G. 4“ — — Flügel 310 221. Acanthyllis caudacuta G. 7" — — Flügel 16 222. Cypselus australis G. Flügel 68% 223. Caprimulgus macrourus AÄrsf. 31% 11% 224. Eurostopodus albogularis G. 123% 6.9 10%“ zu 175 225. — guttatus G. 11“ ͤ—:W — 226, Aegotheles leueogaster 6. 910 zu 10% 227. Novae Hollandiae F. H. 9/3“ — — 228. Podargus phalaenoides G. 16“ 229, humeralis . II. 15“ — — XII 230. Athene strenua G. N 231. — connivens Lath, 15.3" — — 232. Circus assimilis J. S. 110” 233. — Jardinii 6. 17" — — *334, Elanus axillaris G. 12“ — — 235. — scriptus G. 13/9“ — — 236. Milvus affınis G. 19“ͥ — — 237. — isurus 6. 18“ — — 238. Jeracidea occidentalis G. 12/5, 1090 9˙½ 239. — Berigora G. , 10, 240. Accipiter torquatus J. H. 10%“ 241. Astur Novae Hollandiae G. 13“ 5242. — — Albino G. 134“ — 8" — — 243. — radiatus 6. 110“ — — 244. — approximans V. H. 19% — — 245. — cruentus . 16 — 245. Lepidogenys suberistatus G. 12“ — — 246. Haliastur leucosternus G. 1'106“ — 247. sphenurus G. ar — 248. Buteo melanosternon 6. 110“ — 249. Pandion leucocephalus G. 1.9“ — 250. Ichthyaetus leucogaster G. 28“ 251. Aquila fucosa Cuv. 34 252. morphnoides 6. 168 — 253. Tinunculus cencroides G. 106 — 254. Falco hypoleucus G. 116" — — 255. — melanogenys 6. 11/5,“ — — 256. — frontatus 6. 100 257. Porphyrio bellus G. 12%“ 2.9 1.9 258. Parra gallinacea T. 69 13 13 259. Porzana fluminea G. 7“ 260. palustris G. 60 74 8 9 270. Chalcophaps chrysochlora Größenverhältniſſe. 261. Eulabeornis castaneoven- tris G. 1'694 1.100 yuzıu 1 262. Peristera chalcoptera Ss. 123 Tu 13 263. — histrionica G. 10%“ — — 264. — elegans 6. 10%“ 8“, 133% 265. Geophaps scripta 6. 9 6“, 9%, 266. — Smithii 6. 8%“ ͤ— — 267. — plumifera 6. 6%˙%, , 268. Petrophassa albipennis G. 9“ 6 8%é 269. Ocyphaps lophotes G. 12“ 6“, 8% eine, Tt 271. Leucosarcia picata G. 16, 9, 13 272. Carpophaga leucomela G. 1-1“ 83“, 15% 273. luctuosa 6. e 374. Geopelia humeralis G. 98" 7% 10% *275. Lopholaimus autarcticus Gray 11“ 9% *276. Macropygia Phasianella G. 143 7 277. Ptilinopus superbus G. 86 6 7 *278. — Swainsonü 6. a ee 279, — Ewingü G. G e e 280. Synoicus australis G. 5%“ 5, 7 5281. — chinensis 6. 3.9% ua 282. Pedionomus torquatus 5%“ — — 283. Hemipodius velox G. M. 3.9" — — W. zug — 284. — pyrrhothorax G. M. 42 — — W. 4/6“ 1 283. — castanotus G. ET 284. Otis australasianus G. 310% 3“ 3/9, Erſte Ordnung. Natatores, Schwimmvögel. I. Spheniscus minor Tun. Der kleine Pinguin. Temm. man. I. p. CXIII. Less. trait. p. 644. Engl. Little pinguin. Govrp Birds of Austral. XVI. 16. Aptenodytes minor Forst, gött. III. n. 9. LIxN. Gm. I. 558. Oberſeite lichtblau, jede Feder mit zarten ſchwarzen Schaftſtreifen, Unterſeite ſilber— weiß; Augen flach (flat); Iris blaßledergelbweiß, mit dunkelbraunem Netz um den Augenrand und mit einem zarten gleichfarbigen Ringe naͤchſt der Pupille (ſo daß es wie eine doppelte Iris ausſieht); Schnabel hornfarbig, nach der Firſte und Spitze zu ſchwarz; Fuß gelblichweiß, Naͤgel ſchwarz. Geſchlechter nicht verſchieden. Sehr haͤufig um van Diemensland, in der Baßſtraße und uͤberhaupt an der Suͤd— kuͤſte Auſtraliens, an ſolchen Stellen, wo das Waſſer nicht zu tief iſt, um auf den Grund zu tauchen. Man ſieht ihn auch oft in den Buchten der Haͤfen und ziemlich weit von den großen Fluͤſſen, doch, wie es ſcheint, nicht in ſuͤßem Waſſer. Seeen und kleine Inſeln, deren Ufer nicht ſteil ſind, damit er zur Bruͤtezeit heranſteigen kann, bilden feinen Lieblingsaufenthalt. Auf den kleinen Inſeln in den Bass - Straits iſt er ſo zahlreich vom September bis Januar, daß man da eine anſehnliche Menge dieſer Voͤgel und ihrer Eier ohne Muͤhe ſammeln kann. SR Wegen ſeiner Schwere und der Dichtigkeit feines Gefieders ſchwimmt der Vogel ſehr tief im Waſſer, nur der Kopf, Hals und Oberruͤcken ragen heraus. Seine Kraft, in der Tiefe fortzukommen, iſt bewundernswuͤrdig, er ſchwimmt in dieſem Elemente wie der Braunfiſch-Delphin und bedient ſich ſeiner kurzen Fluͤgel zugleich mit den Beinen zum Fortkommen. Er ſchwimmt ſo kraͤftig, daß er mit groͤßter Leichtigkeit die Wogen des ſtuͤrmiſchen Meeres bewaͤltigt, und waͤhrend des heftigſten Sturmes taucht er auf den Boden hinab, wo er unter den ſchoͤnen Corallenriffen und Seetangen nach Schalthieren, kleinen Fiſchen und Seegewaͤchſen ſucht, deren viele Arten ſich in feinem Magen vorfinden laſſen. Einen großen Theil des Jahres bringt er bruͤtend zu und mit Erziehung der Jungen, denn dieſe muͤſſen ſehr ausgebildet werden, um dem tobenden Elemente ſich hingeben zu können, dem mit Ausnahme der Bruͤtezeit ihr ganzes Leben beſtimmt iſt. Indeſſen toͤdten allerdings die Unbilden der Witterung viele und man findet Hunderte nach einem Sturme vernichtet. Mehrere jener Inſeln, auf denen dieſe Pinguine Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 1 2 Schwimmvögel. zahlreich vorkommen, ſind ſo vollkommen von ihren Bewohnern durchſchnitten und von allen Steinen, Reißig und Kraͤutern gereinigt, daß ſie ganz nett und glatt aus— ſehen und man dieſe Reinigung mehr für Menſchenwerk hält. Puffinus brevicaudus, welcher mit ihm bruͤtet, iſt ihnen in jenem Geſchaͤfte ein treuer Gefaͤhrte. Beide Ge— ſchlechter ſcheinen nach Gould's Beobachtung zu bruͤten und einander waͤhrend der Nacht abzuloͤſen. Die 2 weißen Eier liegen in einem Eindrucke des Bodens oder in einer ſchiefen Höhle von mäßiger Tiefe, verhaͤltnißmaͤßig klein, 23“ lang und 2“ breit. Da ſie ſo ſchwer gehen koͤnnen, ſind ſie leicht zu fangen und vertheidigen ſich nur durch Hacken mit dem Schnabel, welches ſchmerzhaft iſt. Die Jungen haben, ſo lange fie nicht erwachſen find, ein dickes Kleid langer Dunen, welches dann plößlich durch die kurzen ſteifen Federn erſetzt wird, welche ſich vollſtaͤndig ausbilden muͤſſen, bevor der Vogel in See geht. Sie laſſen eine rauhe, unangenehme Stimme hoͤren, gewoͤhnlich ſo laut und uͤberhaupt aͤhnlich wie Hundegebell. Abbild.: Alter u. Junge. 2. Podiceps australis Gourn. Der auſtraliſche Lappentaucher. Gourb proc. 13. Aug. 1844. Birds of Australia XVII. 13. Kä-lee West- Austral. Niederland. Diver Colonist. Oberkopf und Hinterhauptbuͤſchel ſchwarz, Kragen hellkaſtanienbraun, ſchwarz gegen den Rand hin, Geſicht weiß, Oberſeite der Fluͤgel dunkelbraun, Schulterdecke und Zwiſchen-Schwingenreihe reinweiß, ganze Unterflaͤche ſilberweiß, Seiten kaſtanien⸗ braun uͤberlaufen, Iris roth, Schnabel dunkel hornfarbig, Oberflaͤche der Laͤufe und Zehen dunkel olivengruͤn, Unterflaͤche blaßgelblich. — Dieſer ſchoͤne Haubentaucher iſt nur wenig vom europaͤiſchen verſchieden und wohnt in den Waͤſſern von van Die— mens Land und dem ganzen ſuͤdlichen Continent Auſtraliens. Er zieht ausgedehnte Seeen, deren Tiefe noch den Schilfwuchs verſtattet, vor, da er aus dem Schilfe ſein ſchwimmendes Neſt baut. Er iſt kein vorzuͤglicher Taucher, indeſſen ein tuͤchtiger Schwimmer. Gould ſah ihn oft auf dem Derwent dem Winde mit einer Kraft entgegentreiben, die ihn in Verwunderung ſetzte. Der auſtraliſche Haubentaucher iſt großer als der europaͤiſche, fein Kragen iſt voller und ſchwaͤrzer. Nach Gould's Anſicht ſind die im entgegengeſetzten Theile der Welt erzeugten Voͤgel auch naturgeſetz— maͤßig verſchiedene Arten. Der Kragen entwickelt ſich im Fruͤhling und geht nach der Bruͤtezeit wieder verloren, das Geſicht wird dann graulichweiß, aͤhnlich wie der uͤbrige Hals. Beide Geſchlechter ſind im Gefieder gleich, beide haben den Kragen gleich groß, aber das Weibchen iſt gewoͤhnlich kleiner. Abbildung: Maͤnnchen. 3. Podiceps gularis Govrp. Der ſchwarzkehlige Lappentaucher. Govlp proc. IV. 145. Birds of Austral. XII. 15. Ung-bur-r-wa Port Essington indig. Engl. Black-throated-grebe. Oberkopf und Nacken tief ſchwarzbraun, olivenfarbig uͤberlaufen, Unterkehle und Geſichtsſeiten ſchwarz, ein tief kaſtanienbrauner Streif beginnt hinter dem Auge und ſteigt in einem Bogen an der Halsſeite herab, Oberſeite tief ſchwarzbraun, hintere Fluͤgeldecke weißgeſpitzt, bildet ein Band quer über den Fluͤgel, Unterhals, Bruſt und Unterſeite ſilbergrau, zieht an den Seiten in tiefbraun, Schnabel gruͤnlichgrau mit licht aſchgrauem Fleck an der aͤußerſten Spitze des Oberſchnabels; Seiten des Ober— ſchnabels von der Spitze bis zu den Naſenloͤchern und Spitze des Unterſchnabels blaͤu— Schwimmvögel. 3 lichgrau, Baſis beider Hälften gelblichgrau, Rachen himmelſchluͤſſelgelb, Iris eitron— gelb, Innenſeite des Laufes gelblichgrau, zieht in gruͤnlichgrau an der Außenſeite und dem Fuße. Winterkleid: die Zeichnung an Kopf und Hals ſchwindet, nur einfach braun, wie die uͤbrige Oberſeite. Ueber ganz Suͤdauſtralien ſehr allgemein verbreitet, haͤlt ſich da an den Muͤn— dungen der großen Fluͤſſe und an den Teichen im Inneren auf. Zur Regenzeit haͤu— figer in den derſelben unterworfenen Diſtricten von Auſtralien, in denen die engliſchen Beſitzungen liegen. Gould erhielt unreife Voͤgel von dieſer oder einer aͤhnlichen Art vom Port Eſſington; die Verbreitung nach Norden zu koͤnne erſt ſpaͤter beobachtet werden. Er iſt dem P. minor Europa's ſehr aͤhnlich, doch kleiner, und durch die Farbe der Unterkehle und Geſichtsſeiten ſtandhaft zu unterſcheiden. Das Neſt, aus Waſſerpflanzen rundlich gebaut, ſchwimmt und feine Höhe trifft mit der Waſſerflaͤche zuſammen, die 4 — 5 Eier find unrein gelblichweiß. Die Nahrung beſteht aus kleinen Fiſchen, Weichthieren und Inſekten verſchiedener Art. Abbildung: beide Geſchlechter im Sommerkleide. 4. Podiceps poliocephalus Janp. Srıs. Der greiſenköpfige Lappentaucher. Gourp Birds of Austral. XII. 16. Wo- oo - da West- Austral. planit. Dab-chick Swan River Colon. Hoary -headed- Grebe GouLn, Pod. poliocephalus Jarn. SETIBT. ill. I. pl. 13. Pod. Nestor Govr proc. IV. 145. Synops. I. Hochzeitkleid: Kopf ſchwarz, Vorderkopf und Geſichtsſeiten mit langen feinen, borſtenartigen weißlichen Federn beſetzt, ganze Oberſeite und Fluͤgel braun, Baſis der Vorderſchwingen und ganze Hinterſchwingen weiß, Unterſeite ſilbergrau, an den Seiten braun uͤberlaufen; Schnabel olivenſchwarz, weiß geſpitzt, Iris ſchwaͤrzlich olivenfarbig, dunkler dreſſenartig gezeichnet, mit ſehr feinem gelben Kreis um die Pupille; Zügel roͤthlich fleiſchfarbig, Beine olivenfarbig, innerſeits gelb uͤberlaufen. Nach der Bruͤte— zeit verlieren ſich die weißen Borſtenfedern am Kopfe. Im Inneren von van Diemens Land, beſonders am oberen Theile des Fluſſes Derwent ſehr haͤufig verbreitet, im Winter in Trupps von 10 bis 30 beiſammen, welche ſich im Sommer in Pärchen trennen. Gould erhielt ihn auch vom Schwanen— fluſſe und beobachtete ihn perſoͤnlich in den Teichen in Neu: Süd: Wales, er ſoll in: deſſen über alle ſuͤdliche Theile Auſtraliens allgemein verbreitet fein. So wie P. gu- laris baut er ein flaches Neſt aus Waſſerpflanzen, welches in der Mitte der Teiche ſchwimmt, nicht ſelten wenige Ellen weit vom Lande. Die 4 bis 5 Eier find ſchmuzig— weiß. Seine Tauchfertigkeit iſt ungeachtet des buſchigen Kopfes ganz gleich der der anderen Arten und ſeine Nahrung ſowie ſeine Lebensweiſe im Allgemeinen uͤberein— ſtimmend. Jene borſtenartigen weißlichen Kopffedern traͤgt er wahrſcheinlich nur ſo lange, als die Bruͤtezeit dauert, und Gould fand mehrere Exemplare, denen die— ſelben ganz fehlten, auch andere, bei denen dieſelben nur theilweiſe entwickelt waren. Dieß Verhaͤltniß kannte Gould vorher nicht und nannte den Vogel mit dieſer weißgrauen Kopfzierde P. Nestor, da P. poliocephalus von Jardine und Selby ohne dieſelbe abgebildet iſt. Abbildung: beide Geſchlechter im Hochzeitkleide. 1 * 4 Schwimmvögel. 5. Puffinaria urinatrix Goviv. Die tauchende Puffinaria. GouuLo Austral. Birds XV. 17. Procellaria urinatrix LAT». ind. orn. II. 827. Gu. LIS X. I. 560. Halodroma ILLG. prodr. 274. Temm. man. I. p. CIX. col. 517. — Swans class. II. 373. — Diving Petrel Lark. gen. syn. VI. 413. — Forst. voy. I. 189. 483. 503. — Lark. gen. hist. X. p. 194, — Procellaria tridactyla Forst. draw. n. 88. — Licutst. mser. p. 149. — Diving Halodroma (Halodr. urinatrix) Stern, cont. of Suaw’s gen. zool. XIII. 257. Puffinuria Garnotii Less. Coq. pl. 46. — Traité 615. — Pele- canoides Lacer. — Pelec. urinatrix Cv. — G. R. Gnax gen. ed. 2. 98. Tee-tee N. Zealand indig. Kopf, Oberſeite, Flügel und Schwanz glaͤnzendſchwarz; Ohrdecken, Hals und Rumpfſeiten dunkelgrau; Unterſeite weiß; Iris ſehr dunkelgraubraun; Baſis des Ober— ſchnabelrandes und ein Streif längs der Unterkinnlade blaugrau; Beine ſchoͤn licht— blau; Schwimmhaͤute durchſcheinend blaͤulichweiß, braun uͤberlaufen; Kehlſack ſchwaͤrz— lich und wie ein Fledermausfluͤgel gefaltet. — Bei Jungen iſt die weiße Unterſeite grau uͤberlaufen. N Gould traf dieſen kleinen fauberen Vogel häufig in Storm-Bay und an meh: reren Theilen der Kuͤſte von van Diemens Land an, auch waren Exemplare von Neu-Seeland und Cap. Horn nicht verſchieden. Wie ihr Bau zeigt, find ihre Sitten und ihre Lebensweiſe verſchieden von der der anderen Arten dieſer Gruppe. Sie be— figen nicht jene große Flugkraft, ſondern dieſe iſt durch ihre größere Faͤhigkeit im Tauchen erſetzt, dieſe aber fo groß, daß man ſagen moͤchte, ſie fliegen unter dem Waſſer. Sie machen in dieſer Weiſe Jagd auf Garnelen und andere kleine See— krebſe, Fiſche und dgl., welche ihre Nahrung ausmachen. Dabei ſtoßen ſie aber ſelbſt auf einen Feind, den Barracota, einen Raubfiſch, den die Coloniſten ſo nennen und welcher in der See an der Südküfte Auſtraliens haufig iſt. — Ihr Flug iſt mehr ein Flattern, in welchem ſie ſich auf der Oberflaͤche hinbewegen, ſelten ſo hoch als die Wellen, ſo daß ſie mit dieſen ſich heben und ſenken. Latham ſagt, daß ſie Queen-Charlottes-Sound und den anliegenden Theil Neu-Seelands in großen Flügen bewohnen, wo fie auf der Oberflaͤche des Waſſers herumflattern oder auf ihm ſitzen und gut tauchen, oft aber pfeilſchnell in betraͤchtliche Entfernungen ziehen. Sie quaken wie Froͤſche und kackern manchmal wie Huͤhner. Im aͤußeren Anſehen aͤhnelt dieſer Taucher Petrel dem kleinen Alk der Nordſee, doch iſt dieſe Aehnlichkeit nur aͤußer— lich und keine nahe Verwandtſchaft. 6 Prion vittatus Cuy. Der breitſchnabelige Sturmtaucher. Broad- billed Prion Gouvno B. of Austr. XVI. 8. — Pachyptila vittata ILL. Prodr. p. 275. — T. col. 528. — Procell. vittata Forst. draw. n. 86. — Lichr. Forst. p. 21. — Gm. ed. LIN x. p. 560. — Proc. Forsteri Larn. Ind. II. 827. — Prion vittatus Lacer. Cuv. — G. R. Gray list. 99. — Gol Ann. Mag. XIII. p. 366. — Broad-billed Petrel Lark. gen. syn. VI. p. 414. — gen. hist. X. p. 195. — Pachyptila Forsteri Sws. class. Birds II. 374, — Less. traité d'Orn. p. 613. Oberſeite ſchoͤn blaugrau, Schulterrand, Schulterdecken, Vorderſchwingen und Schwimmvögel. 5 Spitzen der Mittelſchwanzfedern ſchwarz, durch die Augen zum Ohr ein ſchwarzer Streif; Streif über dem Auge und ganze Unterſeite weiß, an den Seiten der Unters ſchwanzdecke blaͤulich angelaufen; Schnabel lichtblau, ſeitlich der Naſenloͤcher ein ſchwarzer Streif nach der Spitze und einer auf dem Unterſchnabel, Kuppe horngelblich, Iris ſehr dunkelbraun, Fuß ſchoͤn lichtblau. Dieſe bis jetzt groͤßte Art dieſer Gattung iſt im ſuͤdindiſchen Ocean haͤufig. Gould beobachtete ſie auf ſeiner Reiſe von van Diemens Land in der Naͤhe der Inſeln Amſterdam und St. Pauls. Er traf ſie niemals auf dem ſuͤdatlantiſchen Ocean und ſie macht wahrſcheinlich wie die anderen Waſſertreter ihren Lauf um den Erdkreis herum. Er erlangte die meiſten Exemplare auf den Seeen, welche van Diemens Land, Neu: Seeland und die Alkland-Inſeln beſpuͤlen. Er lebt allein von Mollusken, welche in dem Suͤdmeere in Menge vorkommen, doch iſt nicht recht erſichtlich, wozu dem Vogel der Schnabelanſatz dient. In ſeiner Art zu fliegen und ſeiner Lebensweiſe überhaupt kommt er mit P. Turtur und P. Banksii ziemlich überein. Die Geſchlechter duͤrften in Groͤße und Gefieder kaum einigen Unterſchied bieten. 7. Prion Turtur Govrp. Der Turteltauben-Sturmtaucher. Ann. Mag. XIII. 366. — Birds of Austr. XVI. 7. — Procellaria Turtur Banks Draw. n. 15. Ganze Oberſeite ſchoͤn blaugrau, Schulterrand, Schulterdecke, Außenraͤnder der Vorderſchwingen und Spitzen der Mittelſchwanzfedern ſchwarz, ein kleiner Fleck vor den Augen und ein Streif unter ihnen ſchwarz, Zuͤgel, ein Streif uͤber und hinter, ſowie einer unter dem Auge, auch die ganze Unterſeite weiß, Seiten und Unterſchwanz— decke blaͤulich angelaufen; Schnabel lichtblau, Naſenloͤcher und Firſte, ſowie ein Streif an den Seiten des Unterſchnabels ſchwarz; Iris ſehr dunkelbraun, Fuß ſchön lichtblau. Von den vier Arten der Suͤdſee iſt gegenwaͤrtige die zarteſte in der Faͤrbung und am ſchlankſten und zierlichſten gebaut; ihr Schnabel iſt an der Baſis mehr oder minder breit und die Plaͤttchen mehr oder minder entwickelt als bei P. Banksii, welcher ſie nahe verwandt iſt und mit welcher ſie auch beiſammen lebt. Gould ſchoß auf ſei— ner Reiſe von van Diemens Land nach Sydney bei Cap Howe am 16. April 4 Exemplare, und als er die ganze Fläche des atlantifchen und ſtillen Oceans zwiſchen dem 30. — 50. o füdl. Br. durchſchiffte, zweifelt er nicht, daß er jeden Tag dergleichen Voͤgel in ſeinem Geſichtskreiſe geſehen. Manchmal erſcheinen ſie in Menge, oͤfter zerſtreut. Bei heiterem Wetter fliegen ſie ſtill uͤber den Waſſerſpiegel hin und oft in kleinen Kreiſen, flattern ſchmetterlingsartig auf jede oͤlige Subſtanz, die ſie auf der Oberflaͤche finden, und verſchlucken ſie, ohne ſich zu ſetzen. Gelegentlich bleiben ſie indeſſen mit ihrem kleinen Koͤrper auf dem Waſſer ſchwimmend und ruhen ſo ge— maͤchlich, bis der Hunger ſie antreibt, wieder zu fliegen und Nahrung zu ſuchen. Es gehoͤrt eine kraͤftige und thaͤtige Fluͤgelbewegung dazu, ſich im heftigen Treiben der Seeluft zu erhalten, im Zickzack pfeilſchnell zu fliegen, die Wellen hinan zu laufen und ſich auf deren Gipfel zu ſetzen, und wieder zwiſchen dieſe hinab zu kommen, wo etwa ein augenblicklicher Schutz wieder neue Kraͤfte verleiht, um von der ſchiefen Wellenflaͤche dargebotene Mollusken, welche eben bei dieſem aufgeregten Zuſtande der See haͤufiger zum Vorſchein kommen, entnehmen zu koͤnnen. — Das Gefieder aller 6 Schwimmvögel. dieſer Arten iſt dicht und ſehr leicht; deshalb iſt ihr Koͤrper weit kleiner, als er zu fein ſcheint, und wiegt nur 5 Unzen. P. Banksii iſt wulſtiger gebaut und hat einen dunkler gefaͤrbten Kopf, bei Ausbreitung der Fluͤgel tritt eine Zeichnung wie ein W hervor. S. Diomedea exulans Lısv. Der große Albatros. Gourp Birds of Austral. XIV. 15. Man- of War Bird Ausın III. p. 34. pl. 81. caput. Wandering Albatros Epw. glean. pl. 88. Penn. arct. zool. II. 423. Larn. gen. syn. V. 304. Ej. hist. X. 48. Albatrus Brıss. orn. VI. 126. Burr. enl. 237. Ej. hist. nat. ois. IX. 339. Cuv. regne anim. I. 517. Plautus albatrus KLEIN aves 148 n. 13. D. exulans Linn. syst. nat. I. 214. Larn. ind. orn. II. 789. Stern. cont. of SnAw's gen. zool. XIII. 259. pl. 30. VI᷑ILL. galer. ois. pl. 295. Ej. Ene. meth, orn. III. 27. Alter Vogel: ganz weiß, Schwingen ſchwarz. Im fruͤheren Alter dunkelbraun geſprenkelt und bogig gebaͤndert, das dunkle Chokolatbraun naͤhert ſich dem Schwarz, letztere Farbe iſt meiſt mit einer weißen Vorderſeite verſehen, welche auch bei einigen braungelb uͤberlaufen iſt. Zwiſchen den Federn findet ſich ein feiner weißer Flaum; Schnabel zart nelkenrothweiß, zieht an der Spitze in gelb, Iris ſehr dunkelbraun, Augenlider nackt, fleiſchig und blaßgruͤn, Beine und Schwimmhaͤute nelkenroͤthlichweiß. Junge: anfangs rein weißflaumig, auf welchem Kleide dann die dunkelbraune Zeich— nung auftritt. Nach der gewoͤhnlichen Meinung iſt eine lange Seereiſe eintoͤnig und langweilig. Gould bezeugt das Gegentheil; die Hunderte von Gegenſtaͤnden, welche da zu Ge— ſicht kommen, machen eine ſolche, wenn auch ausgedehnte Reiſe weder unangenehm noch unbelehrend, und fo blickt Gould immer in freudiger Erinnerung auf feine Weltumſegelung zuruͤck. Dabei fand er auch erſt Gelegenheit, dieſen edlen Vogel beobachten zu koͤnnen. Er iſt bei weitem der groͤßte und kraͤftigſte ſeiner Sippſchaft, und bei ſeiner großen Kraft und Gefraͤßigkeit iſt er der Schrecken fuͤr alle Voͤgel ſeiner Umgebung. Man ſagt ſogar, daß er einen ertrunkenen Menſchen angriff und ihm die Augen aushackte, ein Umſtand, den Gould ganz wahrſcheinlich findet. Er iſt ſehr haͤufig zwiſchen dem 30 — 60 ſuͤdlicher Breite und ſcheint unter dieſen Breite— graden in allen Theilen des Oceans gleichmaͤßig haͤufig zu ſein, da er uͤberhaupt nicht begrenzt iſt, ſondern beſtaͤndig ſeinen Flug in der ſeiner Natur entſprechenden Zone um die Weltkugel herum macht. Die offene See iſt in der That ſeine Heimath, nur zur Bruͤtezeit verlaͤßt er ſie, wo er ſich gewoͤhnlich auf die unzugaͤnglichſten Felſen begiebt. Die Zeiten und Plaͤtze, wo ihn Gould ſah, anzugeben, iſt uͤberfluͤſſig, da er eben innerhalb der genannten Breite uͤberall iſt, doch iſt zu erwaͤhnen, daß er ihn zuerſt während ſeiner Ueberfahrt nach Auſtralien am 24. Juli 1838 im 30% 38° ſuͤdlicher Breite und 200 und 43° weſtlicher Länge begrüßte, und von dieſem Tage an bis zur Ankunft auf van Diemens Land war das Schiff beſtaͤndig von ihnen um— flogen; häufiger war er noch am Vorgebirge der guten Hoffnung und der St. Pauls: Inſel als irgendwo anders. Seine Flugkraft iſt groͤßer als die irgend eines anderen Vogels, den Gould beobachtet hat. Obgleich er waͤhrend des ruhigen Wetters manch— mal auf dem Waſſerſpiegel ruht, ſo iſt er doch faſt beſtaͤndig im Fluge begriffen und — Schwimmvögel. 7 fliegt ebenſo gemaͤchlich uͤber die glatte Flaͤche waͤhrend der groͤßten Seeruhe dahin, wie er mit pfeilſchneller Geſchwindigkeit unter dem furchtbarſten Sturme herumfliegt, und wohl hundertmal mußte Gould bewundern, wie der Vogel uͤber die Spitzen der tobenden Wogen und wieder zwiſchen den Senkungen der Wellentiefen dahinſchwebte. Obgleich ein Schiff vor dem Winde oft mehr als 200 Meilen in 24 Stunden zuruͤck— legt, und dieß Tage hintereinander, ſo hat doch der Albatros nicht die geringſte Schwierigkeit, mit dem Schiffe zu wetteifern; aber er macht auch Kreiſe von mehreren Meilen um das Schiff herum und kehrt dann wieder zu ihm zuruͤck, um aufzufangen, was man über Bord wirft. Mr. Bennet ſagt in feinen „Wanderings“: „es iſt beluſtigend, dieſen praͤchtigen Vogel mit ſeinen anſtandsvollen und zierlichen Beweg— ungen wie von einer unſichtbaren Kraft geleitet, in den Luͤften dahinſchwimmen zu ſehen. Denn kaum bemerkt man nur irgend eine Bewegung der Fluͤgel, nachdem einmal der erſte Antrieb gegeben und das Geſchoͤpf in die Luͤfte ſich erhoben. Man ſieht ſein Steigen und Fallen, als ob eine und dieſelbe Kraft die verſchiedenen Beweg— ungen zu uͤben vermoͤge, ohne irgend eine Muskelkraft von ihm ſelbſt, dann ſchwebt er hernieder, dicht an das Steuer des Schiffes, mit einer Art von Unabhaͤngigkeit, als ob er der Monarch ſei von Allem, was unter ihm iſt. Die geringe Muskelausdeh— nung, die dieſe Voͤgel anwenden, ſetzt ſie eben in den Stand, ohne auszuruhen, ſo lange zu fliegen. Wenn ſie einen Gegenſtand auf dem Waſſer ſchwimmen ſehen, ſo laſſen ſie ſich nach und nach mit ausgebreiteten oder ausgeſpreizten Fluͤgeln herab, oder manchmal ducken ſie ſich nieder oder ſchwimmen wie eine Ente, waͤhrend ſie ihre Nahrung verzehren. Dann erheben ſie ſich und ſchwimmen uͤber die Seeflaͤche mit ausgebreiteten Fluͤgeln, wobei ſie oͤfter Nachhuͤlfe geben, wenn ſie eine Strecke vor— waͤrts wollen, bis ſie anfangen zu kreiſen und nun ihren weit herumirrenden Flug wieder beginnen. Es iſt intereſſant, ſie waͤhrend ſtuͤrmiſchen Wetters zu beobachten. Sie fliegen dann mit und gegen den Wind, ſie wohnen als die Froͤhlichſten unter den Froͤhlichen mitten unter den heulenden Stuͤrmen und uͤber den toſenden Wellen. Man bemerkt, daß der Albatros ſich bis auf die Waſſerſcheide herablaͤßt und ſich dann wie— der ohne ſcheinbaren Antrieb emporſchwingt, auch kann man, wenn er dem Sturme entgegen fliegt, irgend eine Durchbrechung (percussion) der Fluͤgel nicht bemerken, doch ſind dann die Fortſchritte des Fluges langſamer. Einige meinen, der Vogel floͤge niemals kraftlos gegen den Wind („dead against the wind‘), ſondern in der Bes deutung eines Segelſchiffes geſchloſſen gegen den Wind („elose to the wind“), und es befoͤrdere ſein Fortkommen, da dieß mit helfe, wenn er ſcheinbar gegen den Wind fliegt. Offenbar foͤrdert die Laͤnge ſeiner Fluͤgel und die Richtung des Schwanzes ſei— nen Flug. Seine Kreiſe macht er niemals in bedeutender Hoͤhe, und man denkt oft, daß er im Fluge ſeine Richtung aͤndert, indem er die Fluͤgel und den Koͤrper ſeitlich wendet und oftmals im Aufſteigen das letzte Fluͤgelgelenk unterwaͤrts richtet.“ So weit Mr. Bennet. — Gleich ſeinen Verwandten iſt der Albatros am Tage wie in der Nacht thaͤtig, und kein Vogel, den Gould antraf, bedarf ſo wenig der Ruhe. Er ſcheint in Ewigkeit zu fliegen und unterſucht dabei die Oberflaͤche des Oceans, um Mollusken, Meduſen und andere Seethiere, von denen er ſich naͤhrt, zu entdecken. Ihre Kuͤhnheit koſtet fo oft dieſen Voͤgeln das Leben, daß Hunderte von ihnen jaͤhrlich getödtet werden, obwohl ihre Zahl keineswegs abnimmt. Er ſchnappt nach einem I 8 Schwimmvögel. Haken mit irgend einem Fraß, und wenn ein Boot ſeine Aufmerkſamkeit erregt, ſo fliegt er ſogleich herbei, und waͤhrend er um daſſelbe herumfliegt, wird er leicht er— ſchoſſen. Man hat uͤber das Gewicht und die Groͤßenverhaͤltniſſe dieſes Albatros meh— rere uͤbertriebene Nachrichten, beſonders über das Maß von einer Fluͤgelſpitze zur an: deren. Gould achtete deshalb auf dieſe Umſtaͤnde genauer und bei zahlreichen Exem— plaren beider Geſchlechter, die er geſchoſſen. Er fand das Mittelverhaͤltniß des Gewichtes zu 17 Pfund und die Klafterung der Fluͤgel von einer Spitze zur anderen 10 Fuß 1 Zoll. Dr. Me Cormick R. N. verſicherte ihn aber, Exemplare getroffen zu haben, welche mehr als 20 Pfund wogen und 12 Fuß in der Klafterung maßen. Die bekannten Bruͤteplaͤtze der D. exulans find die Inſeln Triſtan d'Acunha, Auckland und Campbelle, indeſſen zweifelt Gould nicht, daß fie auch auf dem Mewſtone, Eddyſtone und den anliegenden Felſen ſuͤdlich auf van Diemens Land bruͤten, von wo derſelbe ſchoͤne alte Exemplare erhielt, welche einige Meilen innerhalb dieſer nackten und unzugaͤnglichen Felſen niſteten; da er indeſſen das Niſten noch nicht beobachten konnte, fo theilt er darüber die Schilderung von Mr. Auguſtus Earle mit, wel— cher in feiner „Narrative of a nine months’ residence on the island of Tristan d'Acunha“ hieruͤber Folgendes ſagt: „Geſtern, den 28. Mai, an einem ſchoͤnen Mor— gen flieg ich mit zwei Mann das Gebirge hinauf. Nach Durtchſtreichung mehrerer Parthieen zeigte ſich eine Art Weg, wir verfolgten endlich deſſen Spur, aber es er— forderte große Anſtrengung, dieſe zu halten, denn die Felswaͤnde waren ziemlich ſenk— recht. Nachdem wir etwa 200 Fuß geklettert waren, fanden wir ihn ganz mit Wald bedeckt, wo wir ſicherer fußen konnten, aber in der Abſicht, zu dem Walde zu ge— langen, fanden wir den Pfad ſo gefahrvoll, daß ich mehrmals vor dem Gedanken daran zitterte. Schluͤpferige graue Felſen und manche derſelben ungluͤcklicherweiſe locker, ſo daß ſie, wenn wir ſie faßten, ſich abloͤſten und mit fuͤrchterlichem Krachen hinab— ſtuͤrzten, hier und da einige wenige Grasbuͤſchelchen, die einzigen Haltpunkte, die wir bei dem Klettern faſſen konnten, was aber auch nur mit der groͤßten Vorſicht ge— ſchehen durfte, da die Stuͤcke oft losriſſen, auf denen ſie ſelbſt wurzelten. Bei an- haltendem Emporſtreben, wobei wir fortfuhren, uns mit Huͤlfe der Grasbuͤſchel fort— zuhelfen, erreichten wir endlich nach einer peinlichen Stunde die Hoͤhe, wo wir uns auf einer über mehrere Meilen weit ausgedehnten Flaͤche befanden, welche in ein Becken uͤberging, das aus dunkelgrauer Lava beſtand, welche nackt war und einen fuͤrchterlichen Anblick gewaͤhrte. Wir ſchritten weiter vor, die Flaͤche nach und nach aufwärts, aber das Gehen uͤber das ſtarre ſtinkende Gras und die mehrere Fuß hohen Farren war aͤußerſt ermuͤdend. Eine Todtenſtille waltet in dieſen hohen Regionen und unſere eigenen Stimmen erhielten vor unſeren Ohren ein unnatuͤrliches Echo, unſere Geſtalten ſelbſt erſchienen uns hier oben gigantiſch, eine ſtechend heiße Luft durchdrang uns. Die Ausſicht war aber erhaben und erfuͤllte uns mit Ehrfurcht, der gewaltige Albatros traf hier auf Keinen, der in ſeine Geſchaͤfte ſich miſchte, kein Feind trat ihm entgegen; feine Jungen befanden ſich ganzlich unbedeckt auf dem Boden, wo er eine Art Neſt bereitet, indem er die Erde ringsum aufſcharrt. Der junge iſt ganz weiß und von einem ſchoͤnen wolligen Dunenkleide umhuͤllt. Bei un: ſerer Annaͤherung ſchnappten ſie in ſchneller Bewegung mit ihren Schnaͤbeln und machten ein großes Geraͤuſch. Dieß und das Ausfprügen deſſen, was fie im Magen Schwimmvögel. 9 hatten, ſchien ihr einziges Angriffs- und Vertheidigungsmittel zu fein. Ich beſtieg den Felſen nach 5 Monaten wieder und fand die jungen Albatroſſe noch auf ihren Neſtern ſitzen, von denen ſie ſich noch nicht entfernt hatten.“ An dieſen Bericht moͤge ſich noch die Nachricht anſchließen, welche Dr. Me Cornick, Wundarzt auf dem Koͤnigl. Schiffe Erebus, während der letzten Expedition nach dem Suͤdpole aufgezeich— net und an Gould mitgetheilt hat. Er ſagt: „Diomedea exulans brütet auf den Inſeln Auckland und Campbell im November und December. Die grasbedeckten Ab— haͤnge der Huͤgel uͤber den Dickigten der Waldung ſind die Stellen, welche der Alba— tros fuͤr den Bau ſeines Neſtes ſich auswaͤhlt. Daſſelbe beſteht aus einem Erdhaufen, mit verdorrtem Gras und duͤrren Blaͤttern zuſammengeknetet. Es hat unten einen Umfang von 6 Fuß, oben im Durchmeſſer an 27 Zoll und 18 Zoll Hoͤhe. Ge— woͤhnlich wird nur ein einziges Ei in daſſelbe gelegt. Nach Unterſuchung von mehr als hundert Neſtern fand ich ein einziges mit zwei Eiern. Die weißen Eier wechſelten im Gewichte von 143 bis 19 Unzen, 30 Exemplare gaben das Mittelgewicht von 17 Unzen. Man findet den Albatros waͤhrend des Bruͤtens oft ſchlafend, wobei er den Kopf unter den Fluͤgeln verbirgt; ſeinen ſchoͤnweißen Kopf und Hals bemerkt man uͤber dem Graſe und er verraͤth ſich ſo ſchon in betraͤchtlicher Ferne. Bei Annaͤherung eines Sturmes vertheidigt er ſein Ei und will nicht vom Neſte, bis man ihn zwingt, wo er dann traͤge wie ein Alk eine kurze Strecke weit davon wegwackelt, ohne Verſuch zum Davonfliegen. Sein groͤßter Feind iſt eine freche Raubmoͤve, denn ſobald er vom Neſte aufſteht, ſo ſtoͤßt dieſer Raͤuber herab und frißt ſein Ei. Der Albatros kennt dieſen Feind fo gut, daß er, fo oft er dieſe Raubmoͤve bemerkt, heftig mit ſeinen Schnabelhaͤlften zuſammenklappt.“ Gould erhielt von Dr. Me Cornick ein ſchoͤnes Ei dieſes Vogels, 44“ lang, 34“ breit, reinweiß und von gewoͤhnlicher Ei— form, waͤhrend ein anderes von ihm an das Royal College of Surgeons gegebenes Exemplar laͤnger und an beiden Enden ziemlich gleich dick iſt. Mr. Earle ſagt, daß das Junge ein Jahr alt werde, bevor es fliegen koͤnne, doch meint Gould, daß hierin ein Mißverſtaͤndniß liegen koͤnne. Obgleich lange Zeit noͤthig ſein wird, bevor die Laͤnge der Fluͤgel ſich ſo weit entwickelt hat, um den ſchwerfaͤlligen Koͤrper auf den weit ausgedehnten Fluͤgen zu tragen, ſo bleibt es doch natuͤrlich, anzunehmen, daß das Junge vor dem Beginne der neuen Bruͤtezeit das Neſt wieder verlaͤßt, und dieß duͤrfte um ſo mehr der Fall ſein, als die Offiziere bei der Expedition des Capitaͤn Roß auf den von ihnen beſuchten Inſeln nicht junge Voͤgel und Eier zu gleicher Zeit fanden. N Abbildung: ein Vogel im Mittelalter und einer angeblich 2 Jahre alt. 9. Diomedea melanophrys Tzun. Der Augenbraunen: Al: batros. Govrn Birds of Austral. XIV. 15. Engl. Black-eye browed Al- batros. D. melanophrys Temm, col. 456. Lesson traité d'orn. 609. Kopf, Halsruͤcken, ganze Unterſeite und Oberſchwanzdecke reinweiß, vor, über und hinter dem Auge ein ſchwaͤrzlichgrauer Streif, Fluͤgel dunkelbraun, Ruͤckenmitte ſchie— ferſchwarz, worein der weiße Halsruͤcken nach und nach uͤbergeht; Schwanz dunkel— grau, mit weißen Schaͤften; Schnabel braungelb, ſchmale ſchwarze Linie um die Naſe; Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 2 10 Schwimmvögel. Beine und Zehen gelblichweiß, Zwiſchen-Zehenhaut und Gelenke blaß blau uͤberlaufen, Iris ſehr lichtbraun, dunkler geſprenkelt. Weibchen gleich. Man betrachtet dieſe Art als den gemeinſten Albatros des Suͤd-Oceans, und durch ihre geſellige Lebensweiſe und ſehr zutrauliche Neigung iſt ſie auch jedem See— fahrer bekannt, welcher um die Vorgebirge herumſegelte. Gould ſah ſie waͤhrend der Fahrt im 35 — 550 ſuͤdlicher Breite taͤglich, und ebenſo zahlreich erſchienen fie ihm im atlantiſchen wie im ſtillen Ocean. Auf ſeiner Reiſe von Auſtralien aus folgten zahlreiche Exemplare dem Schiffe auf hundert Meilen weit oͤſtlich, und er zweifelt nicht, daß ſie auf ihrem Fluge oft den Weg um die Erdkugel herum machen, eine Annahme, die gar nicht naturwidrig iſt, wenn wir die große Flugkraft berechnen, die alle Arten dieſer Gattung beſitzen, und daß ihre gewoͤhnliche Nahrung in Menge an einem Orte wie am anderen ſich vorfindet. Sie waren nirgends haͤufiger als auf der Suͤdkuͤſte von van Diemens Land, wo ein großer Schwarm dem Schiffe mehrere Tage lang folgte und daſſelbe umflog, bis es in die Storm-Bay einfuhr; allein bei der Annaͤherung an das Land verließen ſie es ploͤtzlich und begaben ſich wieder zuruͤck auf den offenen Ocean. Unter allen Arten, welche Gould ſah, iſt dieſe diejenige, welche ſich vor den Menſchen am wenigſten fürchtet, und fie nähert ſich oft den Schiffen um mehrere Ellen mehr, als irgend eine andere. Gould ſah ſie ſo nahe, daß die Schwingen nicht mehr als zwei Armslaͤngen vom Schiffsrahmen entfernt war. Sie faͤngt ſich ſehr leicht an einem Haken an einer Leine, und dieſe Art, ſie zu angeln, bereitet ihr nicht den geringſten Schmerz, da der Haken nur in die krumme, unempfindliche Spitze des hornartig harten Schnabels einſticht, daher Gould dieſe Fangweiſe oft anwendete und endlich auf den Gedanken kam, zu beobachten, ob die— ſelben Voͤgel ſich mehr als ein Mal fangen wuͤrden. Er bezeichnete daher eine große Anzahl dieſer Voͤgel und ließ ſie wieder frei, da er zu wiſſen wuͤnſchte, ob die Abends das Schiff umfliegenden Exemplare dieſelben waͤren, welche daſſelbe am naͤchſten Mor— gen nach einer weiteren Fahrt von 120 Meilen begruͤßten. Und dieß beſtaͤtigte ſich faſt in allen Faͤllen. Brachte man dieſen Albatros auf das Verdeck, wo er nicht auffliegen konnte, ſo benahm er ſich zahm und ließ ſich ſogar ſogleich angreifen. In— deſſen meint Gould, daß dennoch keine Art dieſer Gattung fuͤr die haͤusliche Er— ziehung paſſe, da die Schwierigkeit, ihr ihre natürliche Nahrung zu bieten, fo groß ſei. Die Jungen unterſcheiden ſich nur durch den dunkleren, braͤunlichgelben, an der Spitze dunkelbraunen Schnabel. Ein Bruͤteplatz dieſer Art wurde noch nicht beobach— achtet, wahrſcheinlich geſchieht das Niſten unter aͤhnlichen Verhaͤltniſſen wie bei D. exulans. 10. Diomedea chlororhynchos Laru. Der Grünſchnabel⸗ Albatros. Gouno Birds of Austral. XV. 8. Engl. Yellow-billed Albatros. Diomedea chlororhynchus LArRH. ind. II. 790. — Gmer. Linn, S. Nat. I. 568. Linnean Trans. XII. 490. — Temm. col. 468. — Less, trait. 609. Yellow - rosed Albatros Lark. gen. syn. V. 309. pl. XCIX. — Lara. gen. hist. X. 52. pl. CLXIX. — Srtren. cont. of Suaw’s gen. zool. XIII. 262. D. chrysostoma Forst. Drawings et mser, ed, Licntst. 24. Wool- wool West-Austral, inf, indig. ! Schwimmvögel. 11 Ein Fleck vor und eine Linie über dem Auge grau verwaſchen; Kopf, Hals, ganze Unterſeite, Rumpf, Oberſchwanzdecke und Unterſeite der Fluͤgel ſchneeweiß; Ruͤcken und Fluͤgel braunſchwarz; Schwanz braͤunlich ſchieferfarbig, mit weißen Schaͤften; Schnabelfirſte von der Naͤhe der Baſis bis zur Spitze hoch orangegelb; uͤbrigens der Schnabel ſchwarz; Iris graulichbraun; Beine blaͤulichweiß. Dieſe Art beobachtete Gould zuerſt am 24. Juli 1838 im 30% 38° fuͤdl. Breite und 20 43° weſtl. Länge. Von da an bis nach Neu-Suͤd-Wales paſſirte man kaum einen Tag, ohne daß ſie ſich am Schiffe zeigte; manchmal erſchien ſie zahlreich, viele ſchienen einjährige Vögel oder hoͤchſtens zweijährige, die man beſonders im Fluge von den Aiten leicht daran unterſchied, daß ſie an den Fluͤgeln, Ruͤcken und Schwanz dunkler, die Schnabelfirſte und Spitze aber noch weniger ſchoͤn gelb waren. Gould ſah dieſe Art nach ihrer Beute gemaͤchlich tauchen; ſie taucht nicht blos auf Augen— blicke, ſondern wenn ſie einen Gegenſtand im Waſſer bemerkt, ſo ſtuͤrzt ſie ſich hinein, taucht darnach und nachdem fie unter dem Waſſer 2 — 3 Ellen weit geſchwommen iſt, bringt ſie dieſelbe empor. Der gelbſchnabelige Albatros iſt haͤufig am Vorgebirge der guten Hoffnung und auf allen Theilen des Meeres von da bis van Diemens Land; Gould bemerkte fie auf Cap Howe und Northumberland an der Suͤdkuͤſte von Au: ſtralien, und Mr. Gilbert berichtet, daß er ſie uͤber die Rottneſt-Inſel an der Weſtkuͤſte fliegen ſah. In ihrem Fluge, ſowie in ihrer Lebensweiſe uͤberhaupt, iſt ſie der D. melanophrys ſehr aͤhnlich, mit der fie auch in Geſellſchaft vorkommt. 11. Diomedea cauta Govi. Der ſcheue Albatros. GouLn proc. VIII. 177. Birds of Austral. XV. 9. Engl. Cautious Albatros, Oberkopf, Halsruͤcken, Gurgelgegend, ganze Unterſeite, Rumpf und Oberſchwanz— decke rein weiß; Zuͤgel und ein Streif uͤber dem Auge grauſchwarz, verfließt in das Perlgrau des Geſichtes; Ruͤcken, Flügel und Schwanz graulichbraun; Iris dunkel weinrothgelb; Schnabel hell weingrau oder blaͤulichhornfarben, außer an der, beſonders an der Baſis, mehr gelben Firſte; Oberſchnabel an der Baſis von einem ſchwarzen Saume umzogen, welcher jederſeits nach dem Naſenloch hereinzieht; Baſis des Unter: ſchnabels orange geſaͤumt, welches in die Mundwinkel verlaͤuft; Beine blaͤulichweiß; Iris braun. Gould beobachtete dieſen anſehnlichen Albatros auf der Suͤdkuͤſte von van Die— mens Land, und waͤhrend ſeiner Anweſenheit in Recherche-Bay, an der ſuͤdlichen Einfahrt nach D’Entrecasteaux’s Channel, wo er ziemlich 14 Tage durch widrige Winde aufgehalten wurde, fand er Gelegenheit, ſie haͤufig zu ſehen. Er fand aber, daß dieſe Art gegen die Weiſe anderer ſehr ſchwer zu erhalten war, was er durch die Benennung derſelben andeutet. Sie kommen ſelten bis zur Schußweite an ein Schiff oder Boot, und es gelang ihm endlich, einige Exemplare zu ſchießen, waͤh— rend ſie um die Bay, in welcher das Schiff unter Schutz lag, herumflogen. Die Albatroſſe pflegen ſich ſonſt dem Lande nicht zu naͤhern, oder in eine dergleichen ge— ſchloſſene Bucht wie dieſe Recherche-Bay hereinzukommen und Gould ſchreibt hier dieſe Abweichung von den gewöhnlichen Sitten dem Umſtande zu, daß dieſer genannte Ort eine der Hauptſtationen fuͤr die Wallfiſchfaͤnger von van Diemens Land iſt, auch zweifelt er nicht, daß die Voͤgel auf dem Newſtone und anderen iſolirten Felſen in ı)%* — 12 Schwimmvögel. der Nachbarſchaft bruͤteten, indem das Gefieder einiger Exemplare zeigte, daß ſie ge— bruͤtet hatten. Sie iſt ein großer, kraͤftiger Vogel, das Maͤnnchen kaum ein Dritttheil kleiner als D. exulans; auch ein reißend ſchneller Flieger, welcher in ungeheueren Schwingungen Über den Ocean dahinfliegt. Es wird intereſſant fein, die Verbreitung dieſer Art zu erfahren; noch kein Reiſender von Cook an bis auf unſere Zeit hat dieſen Vogel mitgebracht oder nur erwaͤhnt. Mit Ausnahme der von Gould auf der Suͤdkuͤſte von van Diemens Land geſchoſſenen Exemplare exiſtirt nur noch ein Kopf, den Gould in der Sammlung von Sir William Jardine antraf, wel— cher aber angeblich vom Vorgebirge der guten Hoffnung gebracht ſein ſollte, was wahrſcheinlich nicht der Fall iſt. Die Alten unterſcheiden ſich wenig in der Farbe; das Weibchen iſt immer kleiner und das Junge hat einen am Schluſſe dunkelgrauen Schnabel. Das ſchoͤne Grau an den Schnabelſeiten, das zarte Blaßgelb an der Spitze und der gelbe Saum an der Baſis des Unterſchnabels unterſcheidet dieſe Art ſtets von allen anderen. Der Magen der geſchoſſenen Voͤgel enthielt Thran, Ueberbleibſel eines großen Fiſches und Schellfiſche. 12. Sternula Nereis Gourp. Die Nereiden-Seeſchwalbe. Gouro proc. X. 140. Birds of Austral. XIV. 17. Little Tern, West-Austr. Colo- nist. Australian Little Tern, Gourn. Oberkopf, Halsruͤcken, Augenring und ein Fleck vor dem Auge ſchwarz; Vorder— kopf weiß, Ruͤcken und Fluͤgel zart ſilbergrau, Außenfahne der aͤußeren Schwinge dunkelgrau an der Baſis, gegen die Spitze zu nach und nach lichter grau, ganze Unter ſeite, Hinterruͤcken und Schwanz reinweiß, Iris ſchwarz, Schnabel, Zunge und Beine hoch orangegelb. En Dieſe zartgefaͤrbte zierliche Seeſchwalbe bewohnt mehrere niedere und fandige In— ſeln der Baßſtraße, von wo ſie ſich uͤber die Suͤdkuͤſte von Weſtauſtralien verbreitet. Gould beobachtete mehrere Pärchen auf der kleinen Inſel der Flinders-Inſel-An— fiedelung gegenüber, wo fie zu brüten ſchien. Sie war aber an der Weſtkuͤſte waͤh— rend der Bruͤtezeit, naͤmlich im December, häufiger, und ſammelte ſich zu unermeß— lichen Fluͤgen auf den Inſeln Rottneſt und Garden. Sie legt ihre zwei Eier ohne Neſtbau in ein Gruͤbchen im Sande oder Schiefer. Ihre Nahrung beſteht wie die anderer Seeſchwalben aus kleinen Oceanfiſchen, welche ſie mit ſichtlicher Geſchicklichkeit fängt, indem fie aus ziemlicher Höhe in das Waſſer eintaucht und zwar fo richtig zielend, daß ſie ihr Ziel nicht leicht verfehlt. Sie iſt für den ſuͤdlichen Ocean ein ſchoͤner Repraͤſentant der kleinen Seeſchwalbe der Seeen in Europa, Sitten, Bewegung und Lebensweiſe beider ſind vollkommen gleich. Die zwei Eier waren blaßſteinfarbig, manchmal uͤberall, beſonders dicht am dickeren Ende, dunkel umbrabraun gezeichnet, andere ſehr ſtark mit derſelben Farbe getuͤpfelt, 13“ lang, 3“ breit. Abbildung: Männchen und Weibchen. 13. Phalacrocorax punctatus Govi. Die punetirte Scharbe. Gourp Birds (I. nota) V. 17. Engl. Spotted Cormorant. Pelecanus punctatus Srarm. Mus. Carls. I. t. 10. Lara. ind. orn. II. 889. — GMer. Lin. Ist. I. 574. — P. naevius Gukl. LIN x. syst. I. 575. — Crested Shag Schwimmvögel. 13 Cook's last. voy. I. 151. Spotted Shag LAru. gen. syn. VI. 602. pl. CIV. gen. hist. X. 427. pl. CLXXXII. Pa- deggu- degqa N. Zeland indig. Scheitel- und Hinterhauptskamm, Oberkopf und Gurgelgegend rußſchwarz; Hals— rücken, Unterruͤcken und Rumpf gruͤnſchillernd, ein weißer Streif beginnt über dem Auge und verlaͤuft jederſeits abwaͤrts vom Halſe in die Bruſtſeiten; Unterhals, Bruſt und Bauch ſchoͤn bleigrau; Unterſchwanz, Schwanzdecke und Schwanz ſchwarz; Mantel, Schultern und Flügel braͤunlichaſchgrau, alle Federn mit Ausnahme der erſten und zweiten Schwingenreihe mit kleinem ſchwarzen Fleck an der Spitze; an der Gurgel— gegend, beſonders haͤufig an den Seiten und dem Ruͤcken des Halſes, ſowie an dem Schnabel befinden ſich weiße Federn mit weicher, lockerer Fahne. Dieſer ſchoͤne Kormoron lebt auf Neu-Seeland; obwohl indeſſen ſo viele Europaͤer ſeit Jahren dieſe Inſel beſuchten, ſo iſt er doch ſo aͤußerſt ſelten geſehen worden, daß Gould nicht mehr als zwei Exemplare in allen den Sammlungen, die er durchſuchte, entdecken konnte, eines befindet ſich naͤmlich im britiſchen Muſeum und das andere in der Sammlung des United-Service-Museum. Das letztere Exemplar wurde von G. R. Lambert R. N. of H. M. S. Alligator, welcher es auf Neu-Seeland erlegt hatte, verehrt. Er ſoll dort, beſonders in Queen - Charlottes - Sound, haͤufig vor⸗ kommen. Er baut auf Felſen und nicht ſelten auf Baͤume am Waſſer. f 14. Phalacrocorax melanoleucus ViriIL. Die Gelbſchnabel⸗ Scharbe. Govrp Birds of Austral. XII. 17. Go-go-go West-Austral. pla- nit. indig. Little Shag, Swan River Colon. Pied Cormorant GovLD. Oberkopf, ein Streif uͤber den Halsruͤcken, Ruͤcken, Hinterruͤcken und Seiten tief— ſchwarz, ſtahlblauſchillernd, Fluͤgeldecke und Schultern graulichſchwarz, Federn tief— ſchwarz geſaͤumt, Schwingen und Schwanz ſchwarz, Geſichts- und Halsſeiten, Unter— kehle und ganze Unterſeite reinweiß, Iris graulichweiß, Schnabel gelb, Firſte dunkel hornfarbig, Augenring duͤſter roͤthlichbraun, Kehle gelb, Beine ſchwarz. Weibchen gleich. Junge erhalten die weiße Unterſeite wahrſcheinlich, ſobald fie. das Neſt verlaſſen. Findet ſich über alle Theile Auſtraliens, wo die Lage ihm zuſagt, verbreitet, doch nirgends haͤufig. Er haͤlt ſich mehr an tiefen Seearmen, Fluͤſſen und Teichen im Inneren als an felſigen Kuͤſten auf. Sowohl auf van Diemens Land als in Neu— Suͤd-Wales und auch in Suͤd-Auſtralien traf ihn Gould weit im Inneren, wo ſich Waſſer genug fand, um ihm ſeine Nahrung zu bieten, doch zeigte er ſich nur einzeln oder meiſt paarweiſe, gewoͤhnlich auf einem gefallenen Stamme oder blattloſen Zweige eines Eukalyptus am Ufer eines Fluſſes ziemlich aufrecht ſitzend. Da er fo ſehr ſcheu iſt, kann man ſich ihm ſehr ſchwer naͤhern und beſonders ſteigert ein Flin⸗ tenſchuß in der Nähe feines Aufenthaltsortes feine natürliche Furchtſamkeit ſehr. Er frißt Fiſche und Inſekten. Gould bemerkte einmal mehrere Exemplare an einem neu gebildeten Teiche, welcher durch die Menge von einige Tage lang gefallenem Regen entſtanden war, wie ſie emſig Inſekten und deren Larven, welche durch die Waͤrme und Feuchtigkeit belebt worden, aufſuchten und ihren ſchoͤn weißen Hals und Bruſt ſo mit Schlamm beſudelt hatten, daß deren Farbe kaum zu erkennen war. Dieß war im Frühling, wo die Federn lang find und die Zierde des Hochzeitkleides bilden, 14 Schwimmvögel. welches ſie den Sommer hindurch tragen. Im Port Eſſington ſagt man, daß ſie ihr Neſt in die Melaleuken bauen, welche an den Fluͤſſen naͤchſt der Kuͤſte wachſen, und 7 — 8 Paare vereinigten ſich dabei auf demſelben Baume, auch ſollen fie um dieſe Zeit ſehr kampfluſtig ſein. Sie ſollen angeblich 6 Eier legen. Abbildung: beide Geſchlechter. 15. Phalacrocorax hypoleucus Gobrp. Die Elfter : Scharbe. GouLp Birds of Austr. XI. 16. Ma- dee West- Austr. planit. indig. Black and White Shag, West-Austr. Colon. Pied Cormorant Gourp. Phalaeroe. pica Forst. drawings in Brit. Mus. Pelac. varius Larn. ind. orn. II. 890. Gmer. LIXN. I. 576. Pied Shag Lark. gen. syn. VI. 605. Coox’s voy. 1. 151. Laru. gen. hist. X. 428. Carbo hypoleucus Braxpr Bull. de Acad. Petersb. Oberkopf, Halsruͤcken, Ruͤcken, Oberſchwanzdecke, Seiten und Schenkel tief glaͤn— zendſtahlblau, ganze Oberſeite und Fluͤgel tief dunkelgruͤn, jede Feder ſchmal ſammt— ſchwarz geſaͤumt, Schwingen und Schwanz tief gruͤnſchwarz; Kopffeiten und ganze Unterſeite reinweiß, Iris blaß ſeegruͤn, nackte Stirnhaut vor dem Auge orange, Augen— lider und nackter Augenring indigoblau; Gurgelgegend und Wangen blaͤulichaſchgrau, Schnabel dunkel hornfarbig, an der Spitze heller, Beine ſchwarz. Weibchen gleich. Junge im erſten Herbſte oberſeits braun, Federn hellgerandet, Halsſeiten und Ober— bruſt braun und weiß gemiſcht. Gould traf dieſen ſchoͤnen Kormoran zuerſt in der Nepean-Bay auf der Kaͤn— guruh-Inſel, wo er ſehr häufig iſt, und machte die Erfahrung, daß keine andere Art in Auſtralien eine ſo weite Verbreitung hat als dieſe, welche auf der ganzen Linie der Suͤdkuͤſte weſtlich vom Schwanenfluſſe bis Moreton-Bay oͤſtlich vorkommt, auch kamen Exemplare von Neu-Seeland, die ſich in Nichts unterſchieden. Er lebt ge: ſellig, man ſieht manchmal Hunderte beiſammen, beſonders an den flachen und ſand— igen Buchten und Einſchnitten des Seeſtrandes, wo die Fluth hinreichende Fiſche aus⸗ wirft, welche ihre einzige Nahrung ausmachen und in deren Fange ſie ebenſo geſchickt ſind als die anderen Arten der Gattung. Seine bedeutende Groͤße und der Contraſt ſeines Eiſtergefieders machen ihn ſehr bemerklich auf dem Waſſer, aber noch weit mehr faͤlt er in's Auge, wenn er auf einer Sandbank und niederen Felsraͤndern ruht, nachdem er ſich mit Fiſchen geſaͤttigt hat, von wo er ſich dann ſelten wieder weg— begiebt, bis ihn der Hunger wieder dazu treibt. Die Eier, welche Gould von Three Siſters Land, etwa 20 Meilen vom Schwanenfluſſe, erhielt, find 24” lang, blaß blaͤulichweiß. Latham ſagt in feiner General- history, er brüte auf Bäumen. 16. Phalacrocorax leucogaster Govw. Die Weißbauch⸗ Scharbe. Gourp proc. V. 156. Synops. IV. Birds of Austral. XI. 17. Engl. White -breasted Cormorant. Vorder- und Oberkopf, Halsruͤcken und Rumpf gruͤnlichſchwarz, Ruͤcken und Fluͤgeldecken tief grün, Federn ſchwarz geſaͤumt, erſte und zweite Schwinge ſchwarz, Gurgelgegend, Hals vorn und ſeitlich, ſowie die ganze Unterſeite weiß, Schnabel und Beine ſchwarz, nackte Haut an der Schnabelbaſis und Augenring in Purpur ziehend, Schwimmvögel. 15 Iris grün. Weibchen gleich. Hochzeitkleid mit zerſtreuten, ſchmalen weißen Federchen am ſchwarzen Halsruͤcken. Junge oberſeits braun und der Hals mit Braun und Weiß gemiſcht. 5 In van Diemens Land ſehr haͤufig in allen Buchten und Einſchnitten am See— ſtrande, er ſteigt die Fluͤſſe meiſt bis zu ihrem Urſprunge hinan, und auf den großen Landſeeen im Inneren der Inſel vermißt man ihn ſelten. Meiſt bruͤtet er auf den Inſeln der Baßſtraße, wo er ein rundes Neſt aus Seepflanzen an den Raͤndern der niederen Felſen baut und 2 blaͤulichweiße Eier legt. Er wird nordwaͤrts immer we— niger haufig, bewohnt jedoch noch die ihm zuſagenden Stellen durch die ganze ſuͤd— auſtraliſche Kuͤſte. Gould traf ihn auch am Hunter- und an Spencer's, ſowie am St. Vincents-Golf. Er wird durch ſein Gefieder ſchon aus ziemlicher Entfernung bemerklich, vorzuͤglich wenn er an der Kuͤſte auf den rauhen Spitzen der niederen Felſen, welche die Raͤnder der Fluͤſſe ausmachen, ausruht, oder wenn er auf nackten Baumaͤſten ſitzt, die uͤber das Waſſer hinausragen. Seine Sitten ſind uͤberhaupt ganz die der anderen Arten und ſeine Nahrung beſteht aus Fiſchen und anderen Seethieren, Abbildung: Männchen und Weibchen. 17. Biziura lobata Exrox. Die Kehllappen: Ente. Eyron mon. Anat. p. 168. Gol Birds of Austr. XVI. II. Engl. Musk-Duck. Anas lobata Suaw nat. misc. pl. 255. Lobated Duck Lara. gen. syn. suppl. II. 349. — Gen. hist. X. 273. Biziura N. Hollandiae Stern. cont. of Suaw’s gen. zool. XII. p. 222. Hydrobatus lobatus T. col. 406. — Less. trait. p. 630. Anas carunculata VIEILL. N. dict. V. 109. — Enc. méth. orn. I. p. 356. Go-da-ra West-Austr. indig. Oberkopf, Hinterhals und Ruͤcken braunſchwarz, uͤbrigens ſchwaͤrzlichbraun, die Fe— dern mit ledergelbweißlichen Saͤumen, Fluͤgel und Schwanz ſchwarzbraun; Gurgel— gegend und Unterſeite dunkelbraun, die Federn blaß braͤunlichweiß geſpitzt; Iris dunkel— braun, Schnabel und Kehllappen gruͤnlichſchwarz, Beine dunkel bleigrau, Innenſeite der Läufe gruͤnlichgrau. Weibchen ohne Kehllappen, etwas heller gefärbt und nur halb ſo groß als das Maͤnnchen. Dieſe ſonderbare Ente iſt uͤber ganz Suͤdauſtralien nebſt van Diemens Land und die keinen Inſeln der Baß-Straße ſehr allgemein verbreitet. Gould beſitzt Exem— plare aus dem aͤußerſten Weſten, Suͤden und Oſten des Continentes, welche ſich nicht hinlaͤnglich als Arten unterſcheiden. Sie beſucht tiefe Buchten, obere Flußgebiete, Landſeeen und Teiche. Man ſieht ſelten mehr als ein Paar auf einmal, oft einzelne auf ihrem Lieblingsteiche, wo ſie ſich zuruͤckgezogen halten und nur ihrem Fraße und ihrer Sicherheit leben, indem ſie beſſer tauchen als fliegen. Sie bleiben lange unter Waſſer und kommen in großer Entfernung erſt wieder zum Vorſchein, und ſind nicht zum Auffliegen zu bringen. Sie frißt Muſchelthiere, Egel und Waſſergewuͤrm uͤber— haupt. In Weſtauſtralien ſoll ſie im Auguſt die Fluͤſſe lieben und dieſelben hinan— ſchwimmen, um auf den zahlreichen Teichen zu bruͤten, welche der Kuͤſte parallel liegen. Dort ſind wahrſcheinlich die Eier ſicherer, welche die Eingeborenen wie die Coloniſten eifrig aufſuchen, waͤhrend die Enten auf den Ufern der ſchmalen Fluͤſſe und an den m. Schwimmvögel. Teichen brüten. Das Neſt befindet ſich auf einem Baumſturzel oder am Ufer etwa 2“ über dem Waſſer, beſteht aus duͤrren Reiſern und iſt mit den eigenen Bruſtfedern gefuͤttert. Die 2 Eier ſind blaß olivenfarbig und groß, 3“ lang, an 2“ breit. Die Alten nehmen die Jungen auf den Rüden und tauchen mit ihnen unter.. Zur Paarungs- und Bruͤtezeit im September und October verbreiten ſie einen ſtarken Biſamgeruch, den man oft bemerkt, lange bevor man den Vogel ſieht. Dieſer Ge— ruch hält ſich oft jahrelang an den Fellen der Vögel, die in dieſer Jahreszeit geſchoſſen ſind. Ihr Ton klingt wie der eines großen Waſſertropfens, welcher in einen tiefen Brunnen fällt, oder wie wenn man die feſt geſchloſſenen Lippen ploͤtzlich öffnet. Eine Bedeutung des Kehllappen konnte Gould nicht entdecken. 18. Erismatura australis Exrox. Die auſtraliſche Steifſchwanz⸗ Ente. Exrox mon. Anat. p. 172. Govrp Birds of Austral. XVI. n. 12. Oxyura australis Govrp proc. IV. 85. — Synops. II. Bood-doo West-Austr. infer. indig. Blue-billed-Duch West-Austr. Colon. 5 Kopf, Gurgelgegend und Hals ſchwarz; Bruſt, Rüden und Seiten ſatt kaſta— nienbraun, Fluͤgel und Schwanz braunſchwarz, Rumpf braunſchwarz mit braun ge— miſcht; Bauch und Unterſchwanzdecke braungrau, die Federn dunkelbraun gebaͤndert; Iris ſehr dunkelbraun, Schnabel lichtblau, Stirn und Innenſeite des Laufes und der Zehen dunkelgrau (french-grey); Außen ſeite des Laufes und Schwimmhaͤute ſchwaͤrz— lichgrau. — 2 ebenfo groß, einfarbig ſchwaͤrzlichbraun, mit unbeſtimmten kaſtanien⸗ braunen Zickzackbaͤndern, unterſeits heller graulichbraun; Schwanzfedern ſchwarz, Schnabel dunkel olivengrün; Unterſchnabel heller als Oberſchnabel, Iris, Beine und Fuß wie bei dem Maͤnnchen, nur blaſſer. Nur in Weſt⸗Auſtralien. Mr. Gilbert's Bemerkungen zufolge nicht auf Fluͤſſen, moͤgen dieſe mit der See in Beruͤhrung ſein oder im Lande, ſondern nur auf Land: feeen naͤchſt der Kuͤſte, welche von hohem Schilfe und Bäumen umwachſen find. In ihren Sitten aͤhnelt ſie der Biziura lobata, bleibt auch ſo lange wie dieſe unter dem Waſſer und fliegt ſo wenig als dieſe. Ihre Stimme iſt ein eigener innerer Ton. Die Eingeborenen ſagen, ſie habe keine Stimme, aber ſie mache ein Geraͤuſch mit dem Herzen („it hat no voice, but makes a noise wits its heart“). Sie brütet im September und October, baut ein Neſt wie Biziura lobata und legt 2— 9 — 10 große blaͤulichweiße rauhe Eier, 28“ lang, an 2“ breit. Sie frißt Inſekten, Muſchel⸗ thiere, Fiſche u. ſ. w. 19. Anas naevosa Gourp. Die kleinfleckige Ente. Govrp proc. VIII. 177. Birds of Austr. VIII. 16. Freekled Duck West-Austr. Colon. Das ganze Gefieder dunkelbraun, fein geſprenkelt und gefleckt mit unregelmaͤßig laͤnglichen weißen Fleckchen in der Richtung der Federn; Unterſeite ebenſo, aber heller und gelbbraun überlaufen; Fluͤgel ohne Spiegel; Vorderſchwingen einfarbig braun; Iris lichtbraun; Schnabel gruͤnlichgrau, gegen die Spitze dunkler; Beine blaͤulichgruͤn. Gould bekam nur zwei Exemplare dieſer ſeltenen Ente zu ſehen, eines im Mu⸗ ſeum zu Sydney, das andere erhielt er vom Schwanenfluſſe, wo es Mr. Gilbert geſchoſſen hatte, aber bemerkte, daß ſie eine große Seltenheit ſei und daß weder die Schwimmvögel. 17 Eingeborenen noch die Coloniſten ſie gekannt haͤtten. Das Geſchlecht des Exemplares in der Sammlung zu Sydney war nicht angegeben und Gould's Exemplar ein Weib— chen, auch jenes unterſchied ſich in Farbe und Zeichnung kaum oder nicht von dieſem. Eine weitere Kenntniß dieſer Art wuͤrde freilich wuͤnſchenswerth ſein; es waͤre zu beobachten, ob das Kleid, in dem ſie abgebildet worden, das bleibende iſt, oder ob, wie bei den meiſten, die Jahreszeit daſſelbe veraͤndert, ferner zu beſtimmen, ob auch das Männchen auf den Fluͤgeln keinen Spiegel hat, wie bei dem Weibchen. Einſtweilen wurde ſie unter Anas geſtellt. Der Magen iſt ſehr muskuloͤs und enthielt kleine Fiſche und ſehr kleine Muſcheln. 20. Nettapus coromandelianus: albipennis Gourp. Das weißſchwingige Schwanenentchen. Gourp Birds of Australia VI. 16. Anas coromandeliana GMEL. Linn. S. N. 1.522? Late. ind. II. 875. Bernicla coromandeliana Stern. Cont. of Snuaw gen. zool. XII. 562 Co- romandel Teal LArh. gen. syn. VII 556? gen. hist. X. 374? Sarcelle de Coromandel Burr. Enl. 949. 950. Hist. nat. des ois. IX. 274? Bernicla Girra HARDW. et GRAx ind. zool.? Anser Girra Sykes proc. II. 167? Cheniscus Coromandelianus ExTON Anatidae 89? Microcygna Coromande- liana G. R. Gray list. ed. 2. 93.? Girra Teal LAarH. gen. hist. X. 374? Etwas größer als N. Coromandelianus von Java und Indien, die Schwingen laͤnger und in laͤngerer Ausdehnung weiß. Weibchen kleiner und minder ſchoͤn ge— zeichnet. Gould ſchlaͤgt zwar den Namen N. albipennis vor, ſieht aber die Art nur als Race von N. Coromandelianus an und ſetzt alle Synonymen derſelben mit Frage— zeichen dazu. Dieſe kleine huͤbſche Ente iſt an den oͤſtlichen Theilen Auſtraliens ziem— lich haufig und bewohnt daſelbſt die Brackwaſſer (estuaries ) und Flußmuͤndungen, in deren Bezirk ſie vorkommt, die Kuͤſte von Hunter- bis Moreton-Bay und wahr— ſcheinlich weiter noͤrdlich von dieſen Oertlichkeiten aus, doch kann Gould daruͤber nichts beſtimmen, da dieſer Vogel einer von den wenigen in Neu-Suͤd-Wales iſt, welche er nicht ſelbſt beobachtet hat. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 21. Nettapus pulchellus Gourp. Das hübſche Schwanenentchen. Govrp proc. IX. 1841. 9. Nov. p. 89. — Birds of Austr. VI. 17. Beautiful Pygmy Goose. Loon -byte Austral. Nord- Küst. indig. Little Goose: Port Essington Colon. Kopf braͤunlichgruͤn, unbeſtimmt lichtbraun gebaͤndert, hinter dem Auge ein ovaler weißer Fleck; Hals, Ruͤcken und Flügel tief glaͤnzendgruͤn; Schwingen ſchwarz, Unter: ſeite und Außenfahne der zweiten Reihe ſchneeweiß, Bruſt bis zum Halsruͤcken und Seiten ſchwarzgruͤnlich bogig und pfeilfoͤrmig dicht gebaͤndert, Schwanz ſchwarzglaͤn— zend mit gruͤn; Unterſchwanzdecke ſchwarz, Iris dunkelbraun, Schnabel dunkel gruͤn— grau, Kuppe gelblichweiß; Beine ſchwaͤrzlichbraun, Unterſchnabel unregelmaͤßig hell gefleckt. Weibchen: Oberkopf, Hinterhaupt und ein Streif vom Halsruͤcken herab tiefbraun, das ganze Untergeſicht nebſt Kinn und bis zur Ohrgegend, ſowie die Gurgel— Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 3 18 Schwimmvögel. gegend weiß und ſchwarzbraun geſtrichelt, Schnabel grau (french grey), an der Baſis gelblich, Unterſchnabel blaͤulichgrau, Lauf ſchwaͤrzlichbraun, an den Seiten fleiſchfarben. Dieſe neue Art vereint ſich ſehr wohl mit den beiden bekannten: N. Coromande- lianus und madagascariensis. Obwohl Kopf und Schnabel gaͤnſeartig find und be— ſonders die Erhoͤhung des Oberſchnabels auffallend, ſo deutet doch die große Schwimm— haut auf ein beſtaͤndiges Waſſerleben hin. Mr. Gilbert begleitet die beiden Exem— plare von Port Eſſington mit der Bemerkung, daß er am 16. Januar zum erſten Male ein Paͤrchen dieſer Voͤgel bemerkte, ſie ſchwammen ruhig auf einem abgeſchloſſenen Teiche, allſeits von hohem Graſe umgeben; er war ſo gluͤcklich, beide mit einem Schuſſe zu toͤdten. Dieſe Ente iſt aber ſelten auf der Halbinſel und nur noch ein einziges Exemplar kam ihm vor. Sie iſt ſo außerordentlich ſcheu, daß ſie bei dem geringſten Geraͤuſche untertaucht und lange Zeit unter Waſſer bleibt. Das Weibchen trug ein Ei bei ſich und das Neſt fand ſich dann im hohen Graſe, 1 Fuß hoch uͤber dem Waſſer, ſo daß der Boden deſſelben noch auf dem Waſſer ſtand. Es war aus langen trockenen Graͤſern gebaut, fuͤr die Aufnahme der Eier leicht gehoͤhlt, nicht ausgefüttert. Ein ſpaͤter durch die Eingeborenen aufgefundenes hatte ein Federlager und 6 Eier, dieſe waren weiß, 1“ 3“ lang und 1” 3° breit. Später fand auch Mr. Bynode noch ein Exemplar, fo daß deren vier bekannt find. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 22. Tadorna Badjah Error. Die Nadjah-Ente. Govrp Birds of Austral. XIV. 13. Co-mer-do Port Essington indig. White Duck: Port Essington Colonist. Radjah Shieldrake Gourp. Anas Radjalı Durerkr voy. Coquille 602. pl. 49. Tadorna Radjah Eyron Mon. Anat. 106. Kopf, Hals, Bruſt, Lauf, Seiten, Fluͤgeldecken, Innenfahne und Spitzen der Außenfahne der zweiten Schwingenreihe weiß, Band um die Bruſt und den Ruͤcken ſehr dunkel kaſtanienbraun, zieht auf dem Ruͤcken, Hinterruͤcken, den Schultern, der dritten Schwingenreihe und dem Schwanze in Schwarz, die Federn am Mittelruͤcken fein kaſtanienbraun geſprenkelt: Außenraͤnder der dritten Schwingenreihe ſchoͤn kaſtanien— braunroth, Fluͤgeldeckenfedern naͤchſt der Spitze unregelmaͤßig und ſchmal ſchwarz ge— baͤndert, Spiegel oder Baſis der Außenfahne und zweite Schwingenreihe ſchillernd bronzegruͤn, zwiſchen dieſem und der weißen Spitze ein breiter duͤſter ſchwarzer Streif, Vorderſchwingen und Afterfluͤgel ſchwarz, Untertheil der Seiten und Unterſchwanzdecke duͤſter ſchwarz, weiß geſprenkelt; Iris gelblichweiß, Schnabel und Beine roͤthlichfleiſch— farben, bei manchen Exemplaren blaͤulich uͤberlaufen. Weibchen weder in Groͤße noch in Zeichnung verſchieden. b Dieſe ſchoͤne Ente findet ſich in zahlreichen Flügen in allen Seren und Suͤmpfen in den noͤrdlichen und oͤſtlichen Theilen Auſtraliens, ſo wie die Verwandten ſitzt ſie oft auf Baͤumen und bruͤtet in Hoͤhlen derſelben, ſo daß die Jungen unmittelbar nach dem Auskriechen vom Waſſer entfernt bleiben. Wenn die Regenzeit eintritt und die Waſſer zu tief werden, um zu den Wurzeln einer Binſenart, von der ſie ſich nähren, gelangen zu koͤnnen, ſo zerſtreuen ſie ſich mehr uͤber die Gegend und man trifft ſie dann in den Suͤmpfen unter den Manglebaͤumen auf dem weichen Schlamme * Schwimmvögel. 19 herumwaden, wo ſich ihnen bei der Ebbe Ueberfluß an Nahrung darbietet, da dieſe Strecken dann von Krabben, Weichthieren und anderen Seegeſchoͤpfen belebt ſind. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 23. Casarka tadornoides Exr. Die Fuchsentenartige Caſarka. Gobi Birds of Austral. XIV. 14. Goo-ra-ga West-Austral. indig. Moun- tain Duck: Swan River Colonists. New Holland Shieldrake Lark. gen. hist. X. 306. Engl. Chestnut-coloured Shieldrake GovLD, Kopf und Oberhals dunkel gruͤnſchillernd, Bruſt, Unterhals und Oberruͤcken blaß kaſtanien- oder roſtroth, dazwiſchen und dem grünen Oberhalſe ein reinweißer Rina, Ober- und Unterſeite ſchwarz, blaß kaſtanienbraun geſprenkelt und gewellt; Ober- und Unterſchwanzdecke und Schwanz ſchwarz, gruͤnſchillernd; Fluͤgeldecken reinweiß, Vorder- ſchwingen duͤſter ſchwarz, zweite Reihe an der Außenfahne gruͤnſchillernd, an der Innen— fahne ſchwarz; dritte Reihe ſchoͤn kaſtanienbraun an der Außen- und grau an der Innenfahne; Iris dunkelbraun, Schnabel ſchwarz, Beine grauſchwarz. Weibchen etwas kleiner, minder ſchoͤn gefaͤrbt, um die Schnabelbaſis ein weißer Ring oder dieſe Stelle weiß gemiſcht. Ueber van Diemens Land, Suͤd- und Weſt-Auſtralien an den fuͤr ihren Aufent— halt geeigneten Orten weit verbreitet, aber nirgends haͤufig. Gould ſah waͤhrend ſeines Aufenthaltes auf van Diemens Land mehrere, an den Seeen im Inneren des Landes friſch geſchoſſene Exemplare, und es wurde ihm verſichert, daß ſie ſich vormals auch auf den Fluͤſſen, in den Buchten und Seeeinſchnitten naͤchſt Hobart-Town ge— funden habe. In Suͤd-Auſtralien bruͤtet ſie jaͤhrlich bei Gawles an allen aufge— ſchwemmten Flaͤchen, die in jenen Diſtrikten ſo haͤufig ſind. Man ſagt, daß ſie auch in den hohlen Staͤmmen und Loͤchern der hohen Eukalypten bruͤte. Mr. Strange ſagt, daß das Neſt aus dem Flaum von der eigenen Bruſt gebaut ſei, daß er 13 Eier in einem Neſte gefunden und dieſe von der Farbe der Kriekenteneier (to thoose of the Teal) waren. Sie brüten zeitig im Frühling, alſo in der unferem Fruͤhling entgegengeſetzten Zeit. Sie frißt kleine Fiſche, Krebſe, Mollusken u. ſ. w., welche in jener ebenen und ſchlammigen Gegend ſo haͤufig ſind. Gould erhielt dieſe Art niemals aus Neu-Suͤd-Wales. Ueber ihre Sitten und Verbreitung ſind noch fernere Beobachtungen zu erwarten. Abbildung: Maͤnnchen und im Hintergrunde das Weibchen. 3 * Zweite Ordnung. Grallatores, Sumpfvögel. 24. Becurvirostra rubricollis Tun. Die rothhalſige Avoecette. Gourp Birds of Austral. IX. 16. Yu-jin-goo-rong West-Austr. planit. indig. Red-necked Avocet Goulp. Rec. rubricollis Temm. man. II. 592. Lesson trait. 592. GouLp synops. II. Rec. Novae Hollandiae VIEILL. N. Diet. III. 103? Ene. 'meth. I. p. 3602 Kopf nebſt Oberhals kaſtanienbraun, am Unterhalſe tiefer herabziehend, Fluͤgelmitte, Vorderſchwingen und ein Theil der Schultern ſchwarz, uͤbriges Gefieder weiß; Iris ſchoͤn roth, Schnabel ſchwarz, Beine graublau, Lauf und Fuß olivengruͤn uͤberlaufen. Weibchen gleich und kaum kleiner. In Weſt- und Suͤd-Auſtralien ſcheint ſie weit haͤufiger als anderwaͤrts vorzukommen. Gould traf auf ſeinen Wanderungen in Neu-Suͤd-Wales nicht ſelbſt mit ihr zu— ſammen, fand ſie aber hier und da in den Sammlungen, welche in dieſer Gegend gemacht worden waren. Einer der wenigen Voͤgel, welche ſich weit nach beiden Seiten vom Aequator aus verbreiten und welche in der noͤrdlichen Halbkugel ein entſprechendes Vaterland fuͤr das in der ſuͤdlichen Halbkugel haben. Gould ſah zahlreiche Exem— plare aus den Provinzen Indiens, welche ebenſo genau mit denen von Auſtralien uͤbereinſtimmten, daß auch nicht der geringſte Unterſchied ſich auffinden ließ. So wie ihre europaͤiſchen Verwandten beſucht ſie die ſeichten Ufer der Teiche, Seeeinſchnitte und ſchlammigen Flußufer, wo ſie oft knietief im Waſſer herumwadet und, wo es die Nothwendigkeit erheiſcht, ſogar ſchwimmt. Ihre Nahrung beſteht aus kleinen Seemollusken und Inſekten, welche ſie von der Oberflaͤche des Schlammes mit ihrem zart gebauten Schnabel aufnimmt, deſſen Bau fo recht dazu geſchaffen ſcheint, und nicht weniger dem entſprechend ſind ihre Beine. Die unvollkommenen Schwimm— haute machen fie beſonders geſchickt, mit großer Bequemlichkeit über den weichen Schlammboden zu laufen, was die Regenpfeifer in dem Grade nicht koͤnnen, da ihre Zehen den Schlamm theilen und einſinken. In Weſt-Auſtralien iſt der Lieblings— aufenthalt dieſes Vogels auf die Seeen in der Nachbarſchaft von Perth und der Rottneſt-Inſel beſchraͤnkt, wo ſie in kleinen Fluͤgen in Geſellſchaft von Himantopus leucocephalus vorkommen. In Suͤd-Auſtralien, am Murray-Fluſſe und den Kuͤſten des Alexandrina-Seees, genießen ſie ebenſo entſprechende Wohnplaͤtze. Ihr Flug iſt gefällig und lange aushaltend. Abbildung: beide Geſchlechter. Sumpfvögel. 21 25. Glottis glottoides Gourp. Der auſtraliſche Grünſchenkel⸗ Waſſerläufer. Gourp Birds of Austral. XVI. 17. Australian Green- shank. Totanus glottoides Vıcors proc. I. 173. Govrp himal. pl. 76. Geſicht, ganze Unterfeite, Rumpf und Schwanz weiß; Seiten der Bruſt dunkel: braun geſtreift, Schwanz ſchwarzbraun gebändert und ſpritzfleckig; Oberkopf und Hals: ruͤcken grau, dunkelbraun ſchaftſtrichig, Schultern und Vorderſchwingen ſehr dunkel— braun, aͤußerſte Schwinge mit weißem Schaft, übrige oben lichtbraun, jede Feder grau geſaͤumt, mit dunkelbraunem Schaftſtriche und einer Reihe laͤnglicher Flecken an den Raͤndern derſelben Farbe; Schnabel dunkel olivenfarbig, Iris ſchwarz, Beine tief olivengruͤn. Winterfarbe blaſſer. Gleich aͤhnlichen Arten iſt auch dieſe mehreren Ver— änderungen des Gefieders unterworfen, dunkler und mehr gefleckt waͤhrend der Bruͤtezeit. Ueberall von Indien bis Suͤd-Auſtralien. Doch iſt ſie nicht haͤufig, aber ſo ver— breitet, daß Gould Exemplare aus allen Gegenden Auſtraliens und von van Die— mens Land ſah, ſo daß ſie wohl ein Fuͤnftheil der Erde bewohnt. Ungeachtet dieſer großen Verbreitung ſcheint doch ihre Anweſenheit von beſtimmten Localitaͤten abzu— haͤngen. Man kann ſich nicht leicht einen zierlicheren Vogel auf den Sandufern denken. Alle feine Bewegungen wie feine Geſtalt zeugen von Anſtand; er läuft mit einer Leichtigkeit über die Ufer dahin, die nur ihm eigen iſt. Manchmal liebt er die See— ſeite der Flußmuͤndungen und Landſeeen, am meiſten ſandige Ufer und Scheeren, wo er mit dem Brachvogel und Auſterfiſcher geſellig lebt. Bruͤtezeit und Eier konnte Gould nicht entdecken. Der Vogel haͤlt ſich gewoͤhnlich in kleinen Fluͤgen von 7 — 10, öfter nur paarweiſe. 26. Rhynchaea australis Govrp. Die auſtraliſche Rhynchäag. Gourp Birds of Austrul. IX. 15. Australian Rhynchaea GouLp proceed. V. 155. Synops. of Birds of Austral, IV. Weibchen: Streif vom Schnabel aus über die Mitte des Kopfes zum Nacken blaß gelbbraun; Augenring, welcher ſich nach hinten in einen Streif fortſetzt, weiß; Halsruͤcken kaſtanienbraun, uubeſtimmt ſchmal gruͤnlichbraun gebaͤndert, Oberkopf dunkelbraun, Geſichtsſeiten und Seiten des Vorderhalſes chocolatfarbig; Kehle weiß, Ruͤcken olivengruͤn, grau uͤberlaufen, dunkelbraun marmorirt, Schultern an der Außen— fahne tief braungelb getuͤpfelt, Fluͤgeldecken olivengruͤn, fein ſchwarz zahlreich gebaͤndert, dritte Schwingenreihe olivengruͤn, grau uͤberlaufen, mit zahlreichen ſchwarzgeſprenkelten Bändern, die der aͤußeren Schwinge tiefbraun, an der Außenfahne mit breiten, un— regelmaͤßigen tiefbraungelben Flecken und an der inneren graugeſprenkelt, uͤbrige Schwingen erſter Reihe und die der zweiten grau, zahlreich ſchmal linienartig ſchwarz gebaͤndert und mit weißen, ſchwarz umzogenen Flecken; Hinterruͤcken und Schwanz grau wie die Schwingen zweiter Reihe, aber weiß und braungelb gefleckt, jeder Fleck ſchwarz umzogen; Bruſt und ganze Unterſeite weiß, mit großen, unregelmaͤßigen oliven— gruͤnen Flecken, Bruſtſeiten ſchmal ſchwarz gebaͤndert, Schnabel blaßgruͤn an der Baſis, zieht in Braͤunlichhornfarben an der Spitze, Iris ziemlich dunkel nußbraun, Beine blaßgruͤn. Maͤnnchen kleiner als Weibchen, Seiten, Ruͤcken und Vorderhals lichter und weiß gemiſcht; Fluͤgel mehr olivenfarbig, Decken mit zahlreichen unregelmaͤßigen, braungelben, ſchmal ſchwarz umzogenen Flecken, die braungelben Bänder auf den 22 Sumpfvögel. Vorderſchwingen ſchoͤner und deutlicher, Schultern weißgeſprenkelt, der Fleck jederſeits an der Bruſt dunkel olivenfarbig, mit großen weißen, von ſchwarzer Linie umzogenen Flecken. Sommerbewohner von Neu-Suͤd-Wales, wo ſie im Auguſt und September an— kommt, indeſſen ob ihre Beſuche regelmaͤßig ſind oder ob ſie nur in ſolchen Jahres— zeiten ankommt, wo die Teiche gefuͤllt und die Vegetation uͤppig entwickelt iſt, wiſſen wir noch nicht, doch haͤngt dieß wahrſcheinlich vom Zuſtande ihres Aufenthaltes ab, denn ſie bewohnen nur die feuchteſten Gegenden. Im Jahre 1839, als mehr Regen gefallen und die ganze Oberfläche der Gegend mit einer aͤppigen und mannichfaltigen Vegetation bedeckt war und jede Vertiefung einen Waſſerbehaͤlter abgab, war dieſer Vogel maͤßig haͤufig im Diſtrikte am Upper Hunter, beſonders an den Ebenen von Segenho, Aberdeen, Scone u. ſ. w. Obgleich Gould das Neſt nicht fand, ſo bruͤtet fie doch daſelbſt, da ein Weibchen die faſt erwachſenen Eier im Eierſtock hatte, welche bereits ihre Kalkſchaale erhielten. In Sitten und Neigungen ſteht dieſer Vogel zwiſchen den Schnepfen und Strandläufern. Sie liegt weder fo dicht am Boden ge: druͤckt als die Schnepfe, noch hält fie ſich fo im Freien wie die Strandlaͤufer, fie laͤuft immer unter den Binſen herum oder auf dem nackten Boden an der Waſſer— ſcheide. Aufgeſcheucht flog ſie nach dem Geſtruͤppe und verſteckte ſich unter die niederen Gebuͤſche, von welchen man ſie nicht leicht wegtreiben oder zum Auffliegen bringen konnte. Sie fliegt gerader, langſamer, mit mehr Anſtrengung und naͤher am Boden als die wirkliche Schnepfe. Die Arten dieſer Gruppe hat man ſehr verwechſelt, die verſchiedenen Geſchlechter derſelben Art für verſchiedene Arten gehalten, während Gould bei Vergleichung einer großen Anzahl und genauer Section derſelben und durch den Anblick gepaarter Exemplare in der freien Natur das obige Reſultat erhielt. Gegen— waͤrtige Art zeigt noch etwas kuͤrzere Zehen als die indianiſche und chineſiſche Art, welcher ſie zunaͤchſt ſteht. Bei der anatomiſchen Unterſuchung zeigt ſich noch eine ſehr bemerkenswerthe Eigenheit im Weibchen, dieß iſt naͤmlich die große Laͤngenausdehnung der Luftroͤhre, welche zwiſchen dem Felle und den Muskeln herabſteigt und an der Bruſt der ganzen Laͤnge nach hinlaͤuft, wobei ſie vier beſondere Windungen macht, bevor ſie in die Lunge eintritt. Als dieß Gould bemerkte, warf er ſogleich den Leib in Weingeiſt zur Uuterſuchung für feinen Freund Parrel, welcher dieſe Organiſation der Voͤgel ſo ſchoͤn unterſucht hat und berichtet, daß die Lage und Form der Luftroͤhre bei dieſem Vogel ſich aͤhnlich verhalte, wie bei Anas semipalmata Linn. Trans. XV. pl. 14. Die Kranniche, Schwäne, Enten u. a. bieten die am ſonderbarſten ent— wickelten Luftroͤhren dar, da ſie bei mehreren von ihnen beſondere Windungen durch— laufen, bevor ſie in die Lungen eingehen, und bei einigen werden dieſe Windungen von einem Behaͤlter im Bruſtbeinkiele aufgenommen, waͤhrend ſie bei anderen außen an den Bruſtmuskeln liegen, unmittelbar unter dem Felle; allein bei keinem iſt die Luftroͤhre fo ausgedehnt und fo ſonderbar entwickelt als bei dieſer Rhynchaea. Die Anwendung von dieſem Baue, welcher ſo ausſchließlich nur dem einen und noch dazu dem weiblichen Geſchlechte zukommt, iſt weder erklaͤrt noch vermuthet. Es wurde auch noch von keinem Geſchlechte, weder im Fluge noch im Affecte, eine Stimme ver— nommen. * Abbildung: beide Geſchlechter. Sumpfvögel. 23 27. Gerontieus spinicollis Govi. Der häckſelhalſige Ibis. Govrp Straw-necked Ibis. Birds of Austral. XVII. n. 8 New Holland Ibis LArk. gen. hist. of Birds IX, p. 167. Ibis spinicollis Jameson Edinb. phil. Journ. no. XXXVII. — np. p. 213. Sere. ill. IV. pl. XVII. Ibis paleacea Mus. Dresd. 1836. Ibis lamellicornis LA FREN. Mag. zool. livr. 4. 5, pl. 57. Der unreife Vogel hat an Kopf und Hals weiße Dunen, die Strohfedern ſind weniger zahlreich und die Bruſt noch weniger ſattfarbig. Beide Geſchlechter haben im ausgewachſenen Zuſtande den ſchoͤnen Metallglanz. Das Weibchen iſt kleiner und ſeine Strohfedern am Halſe weniger lang und weniger ſteif. Er findet ſich nirgends anderwaͤrts als in Auſtralien, wahrſcheinlich uͤber den ganzen unermeßlichen Continent verbreitet, doch zu manchen Jahreszeiten an einem Orte haͤufiger als zu einer anderen. Dieß haͤngt davon ab, ob die Witterung fuͤr Hervorbringung der kleinen Thiere, welche ſeine Nahrung ausmachen, guͤnſtig iſt. Nach der großen Trockenheit im Jahre 1839 fand er ſich in ſolcher Menge in der Liverpool-Colonie und am Lower Namoi, daß es unmoͤglich war, die Exemplare eines Fluges zu zaͤhlen. Er war auch ſehr haͤufig an der Seeſeite der großen Liverpool— Colonie und bewohnte da die offenen Strecken, insbeſondere mit feuchten Stellen, in denen er dann bis an die Kniee herumwadete, um Muſchelthiere, Froͤſche, Eidechſen, außerdem daß er Inſekten, beſonders Heuſchrecken, gewoͤhnlich genießt, zu ſuchen. Nach Verſicherung der Eingeborenen vergeht manche Jahreszeit, ohne daß man den Vogel ſieht, wahrſcheinlich befindet ſich mitten im Welttheile eine große Oaſe, wohin ſie dann ziehen. Sein Gang auf dem Boden iſt ſtattlich, er ſetzt ſich auch auf Baͤume und ſein Flug iſt einfoͤrmig und ſtreichend (singular and striking), beſonders wenn große Fluͤge uͤber die Ebenen dahinziehen; bald ſieht man dann ihre weiße Unter— ſeite, bald wieder bei einer Wendung den dunkelfarbigen Ruͤcken und ſchneeweißen Schwanz. Mit weiten halbringfoͤrmigen Schwingungen halten ſie ſich uͤber den Ebenen, und wenn ſie lange Zuͤge bilden, ſo heben ſie ſich ziemlich hoch in die Luͤfte; der ganze Flug ordnet ſich dann wie der der Enten und Gaͤnſe in ein V. Die Stimme iſt ein lautes, rauhes Kraͤchzen, welches man betraͤchtlich weit hoͤrt. Wo ſie weiden, befinden ſie ſich dicht aneinander und aus der beſtaͤndigen Bewegung ihrer Schnaͤbel und Schwaͤnze kann man auf ihre Thaͤtigkeit ſchließen. Er iſt nicht ſehr ſcheu, mit einer gewoͤhnlichen Vogelflinte kann man bei einiger Vorſicht mehrere ſchießen. 28. Threskiornis strictipennis Gourp. Der fteiffederige Ibis. Gourp Birds of Austral. XVII. n. 9. Ibis strictipennis GouLp proc. V. p. 106. Yam-bull-bull Port Essington. Blak-necked Ibis: Colon. Port Essing- ton. White Ibis: Col. New South Wales. | Er iſt allezeit verſchieden von T. aethiopica, welcher die Nilufer bewohnt, und von J. melanocephala durch die langen Federn am Vorderhalſe, von denen der Name genommen iſt. Die Geſchlechter ſind nur durch die innere Unterſuchung zu unter— ſcheiden. — Aus demſelben Grunde, aus dem Geronticus spinicollis im Jahre 1839 in ſolcher Menge nach Neu-Suͤd-Wales kam, beſuchte auch dieſe Art dieß Land. Beide Arten waren oft in Geſellſchaft, doch zeigte ſich der Unterſchied, daß 6. spini- collis mehr die Lachen und Ebenen, Th. strictipennis nur die eingeſchloſſenen Waͤſſer 24 Sumpfvögel. der Niederungen (the wet hollows of flats), die Flußufer, Landſeeen u. ſ. w. be— ſuchte, wo er knietief unter Gebuͤſch und Kraͤutern herumwadet und Froͤſche, Eidechſen und Inſekten ſucht, von denen er lebt. Geſaͤttigt, ſetzt er ſich dann auf nackte Zweige der großen Baͤume, welche die Weideplaͤtze umgeben, und iſt dabei ſo wachſam, daß man ihm nur mit der aͤußerſten Vorſicht zum Schuſſe kommen kann. Er iſt keines— wegs immer fo zahlreich, als er es bei Gould's Anweſenheit war. Er zeigt ſich paar— weiſe oder in kleinen Flügen von 5 — 20, doch nicht zum hundertſten Theile fo haufig als G. spinicollis. Auch er mag ſich in innere unbekannte Gegenden Auſtraliens zuruͤckziehen, ein einziges Fell ſah Gould von der Nordküfte. 29. Falcinellus igneus G. R. Gnar. Der braune Ibis. G. R. Gnax list. gen. p. 87. Gourn Birds of Austr. XVII. 10. Tant. Falcinellus L. Lar#. Gm. PENN. Ibis Falc. FLemm. SELB. JENXNS. GouLD Br. Eur. IV. Temm. YARREL, Ibis igneus Gm, L. LArk. Einer von den wenigen Vögeln, welche beide Halbkugeln bewohnen. Gould glaubt, ziemlich aus allen Gegenden der alten Welt Exemplare geſehen zu haben und fand deren auch in allen Theilen des großen Continentes von Auſtralien, ſo weit man ihn bis jetzt kennt. Genaue Vergleichung derſelben beſtaͤtigt die Gleichheit. Gould beobachtete ihn zwar nicht lebendig in der freien Natur, erfuhr aber von den Colo— niſten, daß er nur zufällig ankaͤme und weder Stand- noch regelmäßig Zugvogel ſei. 30. Apteryx australis Snaw. Der Kiwi⸗Kiwi. Gourp Birds of Austral. II. 9. Smaw nat. misc. vol. XXIV. pl. 1057 — 58. gen. zool. XIII. 71. Lrsson trait. p. 12. — Cv. regne I. 498 nota. Yarreı Zool. Soe. Trans. I. 71. pl. 10. Owen Aves Cycl. of Anat. and Phys. I. 1836. 269. Zool. soc. Trans. II. 257. — Apteryx Tem. man. ed. 2. p. CXIV. — Ap- terous Penguin Lara. gen. hist. X. p. 394. — Dromiceius Novae Zelandiae Less. man. II. 210. — New Zeland indig. Kiwi -Kiwi. Geſicht und Gurgelgegend gruͤnlichbraun, das Gefieder übrigens lang lanzetlich und haaraͤhnlich, kaſtanienbraun, ſchwaͤrzlichbraun geſaͤumt; Unterbruſt und Bauch heller, etwas grau uͤberlaufen; Schnabel gelblich hornfarben, Baſis mit zahlreichen Borſten beſetzt, Fuß gelblichbraun. Bewohnt angeblich alle Inſeln von Neu-Seeland, beſonders an der Suͤdſpitze der Hauptinſel. Shaw gab a. a. O. die erſte Nachricht von dieſem merkwuͤrdigen Vogel, das Exemplar hatte Capitain Barclay, welcher das Schiff Providence kommandirte, im Jahre 1812 von Neu-Seeland mitgebracht. Jene Abbildung gab zugleich eine de— taillirte Zeichnung vom Schnabel, Fuß und den Fluͤgelſtumpfen in natürlicher Größe. Nach Shaw's Tode kam dieß einzige bekannte Exemplar in den Beſitz des Earl of Derby, fpäter an Lord Stanley. Zwanzig Jahre hindurch glaubte man nun, daß der Vogel nicht mehr lebend vorkaͤme. Temminck ſtellte ihn, obwohl mit Zweifel, in ſeiner Gruppe Inertes mit dem Dodo zuſammen, indeſſen glaubten andere Natur: forſcher, ſeine Exiſtenz noch weiter leugnen zu muͤſſen. Erſt im Juni 1833 gab Varrel in den Transact. of zool. Soc. eine intereſſante Abhandlung, in welcher Sumpfvögel. 25 Alles, was bis dahin uͤber den Vogel bekannt geworden, zuſammengeſtellt und die Art beglaubigt wurde. Eine Abbildung des Originalexemplares im Beſitz des Ear! of Derby begleitete dieſe Schrift. Gould hat ſeitdem das Gluͤck gehabt, mit noch fünf Exemplaren bekannt zu werden und noch manche Nachricht über die Lebensweiſe des Vogels erhalten zu koͤnnen. Zwei derſelben, die Originale dieſer Abbildungen, erhielt die Zoological Society von der New-Zeland-Company, dieſelbe Society beſitzt noch ein drittes unvollſtaͤndiges Exemplar durch Alex. Mac-Leay Esg. von Sidney, und durch noch zwei andere hat neuerlich der Karl of Derby feine Sammlung vermehrt, wovon er eines an Gould zum Geſchenk machte. Nach reifer Betrachtung von Form und Bau bringt ihn Gould mit wenig Bedenken in die Straußenfamilie. Weſentliche Abweichungen ſind allerdings der lange Schnabel, die kurzen Laͤufe und ein ſcharfer Sporn an der verkuͤmmerten Hinterzehe. Betrachten wir den Strauß als den Vogel, mit dem man ihn zuſammenſtellt, fo finden wir allerdings, daß der Emu und die Rhea noch naͤher ſtehen, nicht allein wegen des mehr laͤnglichen Schnabels des letzteren, ſondern auch wegen der Lage der Naſenloͤcher, welche bei der Rhea naͤher an der Spitze als bei irgend einem anderen Vogel dieſer Gruppe befindlich ſind, aus— genommen bei Apteryr; vergleichen wir die Schnaͤbel beider, fo find dieſelben nach einem Plane mit Naſenloͤchern an der aͤußerſten Spitze gebaut, der von Apteryr ſtellt den der Rhea verlaͤngert dar, außer der ſchuppigen Bedeckung bei beiden Voͤgeln findet ſich auch dieſelbe eigenthuͤmliche erhabene hornige Wachshaut oder Falte. Die Laͤufe ſind kuͤrzer und die Naͤgel der Zehen gekruͤmmter als bei Rhea, aber die Schilder— decken dieſer Theile ſind bei beiden Voͤgeln ganz dieſelben; dann iſt zu bemerken, daß die Zahl der Zehen vom Strauße an zunimmt, 2 bei dem Strauße, 3 bei der Rhea und dem Emu, 3 mit dem Nagel einer verkuͤmmerten vierten bei Apteryr. Die Fluͤgel dieſer Gattung ſind wenig mehr als Stummel und haben am Ende eine hakige Klaue, wie die von Rhea, waͤhrend ſie im Baue ihrer Federn ſich mehr denen vom Caſuar naͤhern, doch ſind die Federn nicht ſo ohne Seitenfahne, ſondern in dieſer Hinſicht mehr wie bei Rhea. Die Glieder dieſer Gruppe, wenn auch wenig zahl- reich, ſind doch durch ihre Eigenthuͤmlichkeiten merkwuͤrdig und jedes von ihnen hat beſondere Sitten und Lebensweiſe, welche aber bei keinem ſo merkwuͤrdig ſind als bei Apteryx, welcher, wie in der Geſtalt, auch in der Lebensweiſe vom Strauße am meiſten abweicht. Seine Lieblingsorte ſind die, welche mit Farrenkraͤutern dicht bewachſen ſind, unter denen er ſich verbirgt, und wenn ihn die Hunde ſtark draͤngen, ſo ſucht er ſich in die Felsſpalten oder hohlen Baͤume und tiefen Hoͤhlen in Form von Kam— mern, die er ſich in den Boden graͤbt, zu verſtecken. In dieſen Hoͤhlen ſoll er aus trockenen Farren und Graͤſern ſein Neſt bauen und ſeine Eier ablegen, deren Zahl und Farbe Gould nicht genau erfahren konnte. Mr. Short ſagt in einem Briefe an Mr. Parrel, daß der Vogel in der Ruhe den Kopf in die Schultern einzieht, waͤhrend der Schnabel den Boden beruͤhrt, verfolgt aber, mit groͤßter Schnelligkeit rennt, wobei er den Kopf hoch traͤgt wie der Strauß. Es wird verſichert, daß er nächtlich iſt und durch die Eingeborenen bei Fackelſchein gejagt wird, da ſie ihn mit groͤßter Begierde verfolgen, indem ſie ſein Fell zum Putz der Haͤuptlinge theuer ver— kaufen, es iſt aber ſo koſthar, daß die Eingeborenen ſelten ein Exemplar uͤber— laſſen. Man benutzt auch die Federn, um kuͤnſtliche Fliegen zum Fiſchfange Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 4 26 Sumpfvögel. aus ihnen zu bereiten, ganz nach europaͤiſcher Art. Angegriffen, vertheidigen ſie ſich ſehr kraͤftig und verfegen gefaͤhrliche Wunden mit ihren kraͤftigen Beinen und ſcharfen Sporen, mit denen fie ſonſt, wie man ſagt, in den Grund bohren, um die Würmer, die ihnen zur Nahrung dienen, ſich zu verſchaffen. Sie faſſen dieſe dann, ſo wie ſie erſcheinen, mit dem Schnabel, wahrſcheinlich freſſen ſie auch Schlangen, Schnecken, Inſekten u. ſ. w. — Offenbar der Strauß unter den Schnepfen! — Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 31. Platalea regia Gourp. Der Schwarzſchnabel-Löffelreiher. Gourp proc. V. 106. Synops. IV. Birds of Austr. VII. 15. Royal Spoon- bill. Platalea melanorhynchos Renz. La spatule à bee noir Mus. Dresd. und Nchb. Sumpfvögel n. 424. Ganz weiß, Schnabel, Geſicht und Beine ſchwarz, uͤber jedem Auge und vor der Stirn ein dreieckiger Fleck orange, Auge roth. Dieſer ſchoͤne Loͤffelreiher unterſcheidet ſich von der europaͤiſchen Art durch Nackt— heit des Geſichtes, welches in betraͤchtlicher Ausdehnung um die Augen ganz federlos iſt, und ebenſo ſchwarz wie dieſes iſt der Schnabel; Groͤße und Gefieder kommt ſonſt mit unſerer Art uͤberein. Die Federhaube wird wahrſcheinlich, wie bei dieſer, auch nur zur Paarungszeit getragen. Er iſt ziemlich haͤufig an der Oſt- und Nordkuͤſte von Auſtralien und Gould erfuhr, daß er, obwohl dort ſelten, doch auch bis in die Colonie von Neu-Suͤd-Wales erlegt worden ſei. Er ſelbſt verſchaffte ſich alle ſeine Exemplare zu Moreton-Bay und ſah andere von Port Eſſington. In ſeinen Sitten und ſeinem Charakter iſt er der europaͤiſchen Art ebenſo aͤhnlich wie in ſeinem Aeußeren. Er haͤlt ſich an den ſchlammigen Seeufern auf, welche ſich ziemlich weit nach dem Inneren hineinziehen, ebenſo an den Ufern der Landſeeen und Fluͤſſe, und naͤhrt ſich von kleinen, Schalen bewohnenden Mollusken, Froͤſchen, Inſekten und Fiſchbrut, die er mit ſeinem eigenthuͤmlichen Schnabel ſehr geſchickt aufnimmt. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 32. Platalea flavipes Govrp. Der gelbfüßige Löffelreiher. Gourp proc. V. 106. Synops. IV. Birds VII. 16. Yellow-legged Spoonbill. Ganz weiß, nur die Außenfahne der dritten Schwinge ſchwarz, Geſicht weiß und nackt, von einer ſchwarzen Linie umzogen, Schnabel himmelſchluͤſſelgelb, zieht an der Baſis in Fleiſchfarben; Iris ſtrohgelbweiß, Beine gelb, Naͤgel ſchwarz. Weibchen gleich, etwas kleiner. Dieſe Art weicht in mehreren Stücken von den gewoͤhnlichen dieſer Gattung ab und hat wieder manches Uebereinſtimmende mit den weißen Ibis-Arten von Indien und Afrika, ſo daß ſie ſich faſt als eigene Gattung beſtaͤtigt. Schnabel und Beine naͤhern ſich zwar dem Ibis, doch ſind dieſelben weniger abweichend als einige Theile des Gefieders; dahin gehoͤren die langen Bruſtfedern und die fliegenden, uͤber die Vorder— ſchwingen herabhaͤngenden ſchwarzen Außenfahnen der dritten Schwinge und die be— ſtaͤndig gaͤnzliche Abweſenheit von Hinterhauptsfedern, wodurch fie allerdings dem heiligen Ibis ſich naͤhern. Die uͤppige Regenzeit, welche in Neu-Suͤd-Wales im Jahre 1839 auf die große Trockenheit folgte, zog in dieſem Theile von Auſtralien Sumpfvögel. 27 unter fo vielen anderen Vögeln auch Flüge von dieſer Art zuſammen, und zwar fo haͤufig, daß nicht leicht ein Bruch oder eine Lache vom Hunter bis zum Lower Namoi nicht von ihnen beſucht worden waͤre, gewoͤhnlich in Geſellſchaft von Ibis spinicollis und strictipennis, welche gleiche Nahrung mit ihnen genoſſen, da ſie Tauſende von Waſſerinſekten und kleinen Schalthieren verzehrten, welche der Regen zu ſo haͤufiger Entwickelung beguͤnſtigt hatte. Hierbei iſt zu bemerken, daß zu der Zeit der unbe— ſchreiblichen Duͤrre auch nicht ein einziges Exemplar ſichtbar war. In welcher Gegend der Vogel waͤhrend dieſer Zeit lebte, iſt nicht moͤglich zu beſtimmen, und bis jetzt erhielt Gould aus keiner anderen Gegend als aus Neu-Suͤd-Wales Exemplare deſſelben. Er iſt ſcheu und mißtrauiſch und in feinen Manoeuvres nicht ohne große Vorſicht, ſo daß ihm ſchwer zum Schuß zu kommen iſt. Er zeigt ſich gelegentlich einzeln, öfter paarweiſe oder in Trupps von 6—8 Stuͤck. Wenn ſie nicht freſſen, was fie thun, wenn fie an den Waſſerraͤndern ſich befinden, oder in den Graͤſern und Binſen herumwaden, ſo findet man ſie auf trockenen Zweigen der hoͤchſten Baͤume in der Naͤhe des Waſſers ruhend, oft auf einem Beine, den Kopf auf den Ruͤcken ge— legt und den Schnabel auf die Bruſt gedruͤckt. In dieſer Stellung aber iſt es un— moͤglich, ihnen ſo nahe zu kommen, um ſie zu erlegen. 33. Himantopus leucocephalus Gobrp. Der weißköpfige Strandreiter. Gourp proc. V. 1837. 26. Synops. II. Birds IV. 6. Djan-jar-ul: West-Austr. indig. White-headed Stilt. Halsruͤcken, Ruͤcken und Fluͤgel glaͤnzend gruͤnlichſchwarz, uͤbrigens reinweiß; Iris nelkenroth, außen tiefroth geſaͤumt; Schnabel ſchwarz; Beine tief nelkenrothfleiſchfarbig, im Tode roth. - Obwohl die außerordentliche Laͤnge der Beine dieſes Vogels im Verhaͤltniß zu der geringen Größe des Körpers mit einem zierlichen Anſtande ſich nicht zu vereinigen ſcheint, ſo iſt doch das ganze Benehmen deſſelben ſo angenehm, daß kaum eine ge— faͤlligere Erſcheinung der Art gedacht werden kann, als wenn man ihn ſo beobachtet, wie ihn Gould zum erſten Male im December naͤchſt Mr. Edward Uhr's Be— ſitzung an den Ufern des Mokai antraf, wo ſich zufaͤllig kleine Fluͤge deſſelben von 6 — 20 Stuͤck zeigten und, indem fie bis an die Kniee in den Untiefen am Strome herumwadeten, auf eine recht angenehme Weiſe das ſchoͤne Naturbild belebten. Ueber— haupt war dieſer Theil des Mokai einer der ſchoͤnſten, welche Gould in Neu-Suͤd— Wales fand und wo er waͤhrend ſeines Aufenthaltes durch Mr. Uhr vielfach gefoͤrdert ward. Der Umſtand, daß bei der Section die groͤßeren Individuen ſich als die Maͤnn— chen erwieſen, deutete auf eine nähere Verwandtſchaft mit den Plovers oder Regen— pfeifern, als mit den Sandpipers oder Sandlaͤufern. An dieſem Orte fraßen dieſe Voͤgel Inſekten und kleine Hausſchnecken am Rande des Stromes oder indem fie in deu Untiefen herumwadeten. Sie liefen mit großer Schnelligkeit und boten dabei mehrere zierliche, lebhafte Stellungen dar. Ihr Flug war dagegen ſchwerfaͤllig und unzierlich, und das Ausſtrecken ihrer langen Beine nach hinten gab ihnen ein un— foͤrmliches Anſehen. Im Fluge laſſen ſie ein pipendes Geſchrei hoͤren, ebenſo in der Aufregung, doch ſeltener auch auf dem Boden. Ueber ihr Niſten konnte Gould Nichts erfahren, auch nicht, ob er Stand- oder Zugvogel ſei. Er ſcheint über den 4 28 Sumpfvögel. Continent ſich ſehr weit zu verbreiten. Gould ſelbſt erlegte ihn in Neu-Suͤd-Wales, erhielt aber auch Exemplare aus Suͤd- und Weſt-Auſtralien. In der Nachbarſchaft von Perth zeigt er ſich manchmal mit der dortigen Avocette (Recurvirostra rubricollis), wo ſie im ſuͤßen Waſſer kleine Weichkrebschen und Waſſerinſekten freſſen. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 34. Himantopus novae Zelandiae Govi. Der neuſeelän⸗ diſche Strandreiter. Gourp proc. 1841. 26. Jan. Birds IV. 7. New Zealand Stilt. Ganzes Gefieder rußſchwarz, Ruͤcken, Flügel und Schwanz gruͤnglaͤnzend, Schnabel ſchwarz, Beine nelkenroth, an anderen Exemplaren Vorderkopf, Zuͤgel, Kehle, Stirn und Halsſeiten, Bruſt und Unterſchwanzdecke weiß. Es war zu erwarten, daß die Cultur von Neu-Seeland auch ornithologiſche Neuigkeiten bringen wuͤrde, welche dieſer Inſel eigenthuͤmlich ſind, deren Producte man noch ſo wenig kannte. Dieſe Art iſt eines der intereſſanten Ergebniſſe der Neu— Seeland-Geſellſchaft, von Dr. Dieffenbach an Gould zur Beſchreibung und Ab— bildung mitgetheilt. Der Vogel iſt hauptſaͤchlich darum intereſſant, weil er ein neues Glied der ſehr beſchraͤnkten Gattung iſt, von weicher man vor nicht gar langer Zeit nur eine Art kannte. Leider konnte keine Nachricht uͤber die Sitten des Vogels er— langt werden, die einzige Notiz dabei war nur die: „Wadvoͤgel, geſchoſſen bei Port Nicholſon.“ Die beiden Exemplare ſind nicht allein von allen anderen bekannten, ſondern auch unter ſich verſchieden in Groͤße wie im Gefieder, doch iſt das Groͤßen— verhaͤltniß derſelben wie bei dem weißkoͤpfigen Strandreiter. Der ſchwarze, kleine Vogel ſcheint ein Weibchen zu ſein, indeſſen deutet wohl die Faͤrbung mehr auf ſeine Jugend als auf ſein Geſchlecht, oder iſt Folge der Jahreszeit; wahrſcheinlich iſt das ſchwarze das Sommerkleid. Abbildung: beide Varietaͤten. 35. Xiphidiorhynchus pectoralis Reuß. Der Bruſtſchild⸗ N Strandreiter. Cladorhynchus — G. R. Grar list. Gouno Birds of Austral. 11.17. Leptorhynchus pectoralis Dusus in mem. roy, acad. Brux. Aug. 1835. 17. Jan. Gwerın mag, zool. 1836. pl. XLV. Banded Still. Himantopus palmatus Gourp synops. II. Weiß, Bruft mit ſehr breitem kaſtanienbraunen, vorn ſchwarz gerandetem Bande, Flügel und Mittelbauch ſchwarz; Schnabel ſchwarz, Beine roͤthlichgelb. Bei einem, wahrſcheinlich einem Weibchen, iſt das Bruſtband graubraun und keine Spur von Schwarz auf der Bauchmitte; bei einem anderen war das Bruſtband faſt verſchwun— den, ſo daß es vielleicht nur in der Bruͤtezeit vorhanden iſt. Süd- und Weſtkuͤſte Auſtraliens, wo er fo wie Recurvirostra rubricollis und mit ihr beiſammen lebt. Gould ſah waͤhrend ſeines Aufenthaltes zu Adelaide ein in der Nachbarſchaft geſchoſſenes Exemplar und Mr. John Gilbert ſagt in ſeinen Be— merkungen uͤber Weſt-Auſtralien, daß die Art durch die Rottneſt-Inſel begrenzt, ſonſt aber in keinem anderen Theile der Colonie geſehen worden ſei. Seit Erſcheinung der Synopsis part II. erfuhr Gould die Mittheilung in den Bruͤſſeler Abhandlungen, Sumpfvögel. 29 indeſſen iſt der Name Leptorhynchus ſchon vergeben, deshalb nahm er den von Gray an“). Gould ſah ſpaͤter durch Mr. Leadbeater noch zwei Exemplare. 36. Eudromias australis Govrp. Der auſtraliſche Morinell. Gourp proc. VIII. 174. Birds of Austral. XIII. 17. Australian Dottrel. Vorderkopf und Oberſeite licht ſandgelb, Federn in der Mitte ſchwarzbraun, Schwingen ſchwarzbraun mit ſandgelben Schaͤften, alle, außer den vier erſten, breit ebenſo ge— ſaͤumt, Gurgelgegend braungelbweiß, darunter ein ſchwarzbraunes Band, Bruſt, Sei— ten und Unterſeite der Fluͤgel braungelb, zieht am Bauche in Kaſtanienrothbraun, Hinterbauch und Unterſchwanzdecken weiß, Schwanz braͤunlichſchwarz, Mittelfeder braun— gelb geſaͤumt, aͤußere weiß, Schnabel dunkel olivenbraun, Beine gelblichbraun. Dieſer Vogel muß fuͤr den Ornithologen vom groͤßten Intereſſe ſein, da er eine zweite Art fuͤr eine bisher aus einer einzigen beſtehenden Gattung iſt, naͤmlich zu Eu— dromias morinellus Europa's. Nichts kann in der That merkwuͤrdiger ſein, als zu bemerken, wie ſchoͤn ſolche auf eine Art beſchraͤnkte Gattungen des Nordens, wie z. B. Himantopus, Avocetta, Glareola u. a., hier in Auſtralien wieder repraͤſentirt ſind. Gould verdankt ſeine erſte Kenntniß dieſes Vogels der Entdeckung des Capitaͤns Sturt, welcher ihm ein junges Exemplar aus dem Hochlande am Murray-Fluſſe in Suͤd-Auſtralien mittheilte. Später erhielt das britiſche Muſeum ein altes Exem— plar von Sr. Exc. dem Gouverneur von Suͤd-Auſtralien, George Grey. Wahr— ſcheinlich lebt auch die auſtraliſche Art ſo fern von den Menſchen, als die in Europa. Abbildung: der alte Vogel in zwei Stellungen, der junge im erſten Herbſtkleide. 37. Sarciophorus pectoralis Govrp. Der ſchwarzbrüſtige Fleiſchhöcker⸗ Kiebitz. Gourp Birds of Austral. IX. 17. Black-breasted Pewit. Charadr. pectoralis Cuv. Mus. Paris. War. syst. sp. 8. Charadr. tricolor VIEILL. N. Dict. XXVII. 147. Enc. meth. orn. I. 337. Oberkopf, ein Streif vom Mundwinkel unter dem Auge an den Halsfeiten herab und ein breiter Mond um die Bruſt gagatſchwarz, ein Streif von dem Auge zum Hinterhaupt, nebſt Hinterhals, Kehle, Unterkehle, Seiten, Bauch, Ober- und Unter— ſchwanzdecke weiß, Ruͤcken hellbraun, Vorderſchwingen braunſchwarz, Fluͤgeldecken bronzebraun, ziehen gegen die Spitze jeder Feder in Schwarz und ſind weißgeſpitzt, die zweite Schwingenreihe zum Theil weiß, an den Enden der Außenfahnen ſchwarz, dann einige ganz weiß und die beiden letzten ſo gezeichnet wie die Decken, aber breit weiß geſaͤumt; Schultern und Unterruͤcken bronzebraun, Hinterruͤcken (rump) dunkel olivenfarben mit ſchwarzem Bande, Schnabel himmelſchluͤſſelgelb, Spitzendritttheil hornfarbig, nackte Schenkel und Ferſen dunkel nelkenroth, Lauf und Fuß ſchwaͤrzlich— braun, letzteres in Nelkenroth ziehend; Iris gelb, Augenring dunkel himmelſchluͤſſel— gelb, ſchief nach dem blutrothen Fleiſchhoͤcker an der Baſis des Oberſchnabels vorwaͤrts— laufend. Weibchen gleich, nur iſt der Fleiſchhoͤcker etwas kleiner und mehr fleiſchfarben. Auf van Diemens Land, in Suͤd-Auſtralien und Neu-Suͤd-Wales; wie weit er außerdem uͤber Auſtralien ſich verbreitet, iſt noch nicht bekannt. Gould ſah ihn *) Welcher aber als falſch gebildet und nur etwa einen Vogel mit äftigem Schnabel be— zeichnend, gar nicht aufgenommen werden kann. 30 Sumpfvögel. weder in Sammlungen von der Weſtkuͤſte, noch in denen von der Nordkuͤſte. Sein Lieblingsaufenthalt ſind offene, unfruchtbare Niederungen, mit Gras oder anderer niederer Vegetation leicht bewachſen, doch findet er ſich auch auf graſigen Ebenen in der Naͤhe der Fluͤſſe. Er iſt zahmer als der Lappenkiebitz und laͤßt ſich naͤher kommen, ohne daß er aufgeſcheucht wird, daher er nicht ſchwer zu erlangen war. Er laͤuft ſehr ſchnell uͤber den Boden, wie die Kiebitze, und wenn er aufſteigt, fliegt er gewoͤhnlich in einer geraden Linie ſehr nahe uͤber dem Boden. Gould ſah ihn niemals ſo wie den Lappenkiebitz in die Luft emporſteigen oder im Fluge ſolche Senkungen machen und ſo oft Schwenkungen ausuͤben wie dieſen. Soweit Gould beobachten konnte, haͤlt er ſich paarweiſe oder oͤfter geſellig zu dreien. Im Monat November wurde ein ziem— lich ausgewachſenes Junges erhalten, woraus ſich vermuthen laͤßt, daß er ſehr zeitig brütet. Die 2 — 3 Eier werden ohne alles Neſt auf den bloßen Boden gelegt. Sie find 14” lang, 14” breit, ihre Grundfarbe licht olivengrau, ſehr dick braun getüpfelt und beklext, ſo daß dieß faſt die ganze Oberflaͤche, vorzuͤglich am dicken Ende, bedeckt. Die beiden Eier fuͤr ſeine Sammlung erhielt Gould von Mr. Kermode auf van Diemens Land, in deſſen Beſitzung ſie gefunden worden waren. Abbildung: beide Geſchlechter. 38. Lobivanellus lobatus Govrp. Der hühnerartige Lappen⸗ Kiebitz. Gourp Birds of Austral. VIII. 13. Wattled Pewit. Tringa lo- bata Lara. ind. spp. p. LXV. — VIEIIIL. Diet. XXV. 209. Wattled Sandpiper Lark. gen. syn. spp. II. 313. gen. hist. IX. 305. Vanellus lo- batus VIEILIL. Enc. meth. III. 1075. Charadr. lobatus WAL. syst. sp. 51. Van. Novae Hollandiae Stern. Cont. of Suaw’s gen. zool. XI. 516. Va- nellus gallinaceus ARD. See. ill. III. pl. 84. — Kalloo-nagk N.-S.-Wales indig. Alarm-bird Colon. Kopf, Halsruͤcken und Bruſtſeiten ſchwarz; Ruͤcken, Fluͤgeldecken und Schultern dunkel graulichbraun, in Zimmtbraun ziehend; Vorderſchwingen ſchwarz; Schwanz weiß, Augen und Geſichtslappen ſchoͤn himmelſchluͤſſelgelb; Schnabel blaßgelb, Spitze hornfarbig, Lauf und Zehen purpurroͤthlich, Schilder ſchwarz, Sporn gelb. Weib: chen gleich, der Schulterſporn kleiner. Suͤd-Wales und auch einige Inſeln der Baß-Straße, an einigen Orten gemein, beſonders auf Green-Island, wo er im Januar 1839 bruͤtete. Gould beobachtete ihn nicht auf van Diemens Land, doch kann er da eben ſo gut, wie er auf den ge— nannten Inſeln vorkommt, noch gefunden werden. In Weſt-Auſtralien und auf der Nordkuͤſte kam er noch nicht vor. Er iſt ein anſehnlicher und anziehender Vogel, deſſen ganzes Treiben man, wenn man ſich in den Wohnungen der Coloniſten ſorg⸗ faltig verbirgt, genau beobachten kann. Außer anderen Orten, wo ihn Gould beob— achtete, zeigte er ſich in Fluͤgen am Rande der kleinen Teiche am Haufe von C. Throsby Esgq. zu Bong-Bong, an der ſchoͤnen Beſitzung von James Macar— thur Esq. zu Camden, zu Yarrundi am Upper-Hunter. Offene Niederungen und hohe trockene Gruͤnde ſcheinen fuͤr ihn wohnlich. Die Inſeln in der Baß-Straße ſind wuͤſte und ausgedorrt, dennoch bewohnt er ſie ſo gern als die feuchten Niederungen am Upper-Hunter, welche mit Gras und rankenden Gewaͤchſen bedeckt ſind, und Sumpfvögel. 31 Gould traf ihn daſelbſt faſt zu derſelben Jahreszeit an. Seine Nahrung beſteht in Inſekten und Wuͤrmern. Auf dem Boden hat er viel Aehnlichkeit im Benehmen mit unſerem Kiebitz, doch iſt er in ſeiner Art, ſchnell zu laufen, und in ſeinen kuͤh— nen und anziehenden Manieren beſtimmt verſchieden. Auch iſt ſein Flug durch die Laͤnge ſeiner Fluͤgel ein anderer und man bemerkt nicht jene anſtrengenden Fluͤgel— ſchlaͤge wie bei dieſem. In mehreren Theilen von Neu-Suͤd-Wales wird der zierliche Vogel ſehr verfolgt und deswegen iſt er ſcheu und mißtrauiſch geworden, waͤhrend er in anderen Gegenden zahm und zutraulich iſt. Man hat ihn Alarm-Bird genannt, weil er ſich in die Luͤfte erhebt, in Kreiſen umherfliegt und bei Annaͤherung eines Verfolgers ſchreit, wobei nicht allein alle Exemplare ſeiner Art mit einſtimmen, ſon— dern auch jedes andere Geſchoͤpf in der Naͤhe. Dieſer Umſtand machte ſich auf den Inſeln in der Baß-Straße hinlaͤnglich bemerklich, wo Gould kaum einen Schritt aus dem Boote gethan hatte, als jedes anweſende Geſchoͤpf ſeine Ankunft erfuhr, was ihm nicht wenig unangenehm war, da ſein Beſuch der Beobachtung der vorſichtigen Cereopsis und dem Adler galt, welche nebſt Tauſenden von Petrels und mehreren an— deren Waſſervoͤgeln dieſe duͤrren Inſeln bewohnen. Die 2 Eier liegen auf dem nackten Boden. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 39. Lobivanellus personatus Govır. Der maskirte Lappen: Kiebitz. Gourp proc. 1842. 23. Aug. Birds VIII. 14. Masked Pewit. Wattled Plover: Port Essingt. residents. Al-ga-ra-ra Port Essingt. indig. Scheitel und Hinterkopf gagatſchwarz; Geſichtsſeiten, Halsruͤcken, Rumpf und Unterſeite reinweiß, Ruͤcken und Schultern licht braungrau; Fluͤgeldecken grau; Vorder— ſchwingen tiefſchwarz, zweite Reihe an der Baſis der Innenfahne weiß, an der der Außenfahne zimmtgrau, breit ſchwarzgeſpitzt; Schwanz an der Baſis weiß, breit ſchwarzgeſpitzt, aͤußerſte Enden zimmtgrau, beſonders die beiden mittleren; Iris himmel— ſchluͤſſelgelb, Lappen und Schnabel citronengelb, deſſen Spitze ſchwarz, Beine karmin— roth, Schilder ſchwaͤrzlichgruͤn. Haͤufig in dem noͤrdlichen Theile Auſtraliens, ſo wie der vorige im Oſten. Er hat dieſelbe Groͤße, iſt aber zierlicher gebaut und ſeine Beine ſind laͤnger, die Fleiſch— lappen mehr ausgedehnt, hier nur der Scheitel ſchwarz, der Hals ringsum weiß. Er iſt auf der Inſel Coburg ſehr haͤufig, wohnt da in Suͤmpfen, an Teichraͤndern und offenen Stellen unter den Manglebaͤumen und ſo wie der vorige in kleinen Familien beiſammen. Er ift ein geraͤuſchvoller Vogel, der oft feinen Ruf hören läßt, der dem, ihm von den Eingeborenen gegebenen Namen nicht unaͤhnlich klingt, ſowohl im Fluge als auch am Boden. Der muskuloͤſe Magen enthaͤlt Waſſerkaͤfer und kleine Kruſten— thiere, in der Ebene nimmt er auch die da vorhandenen Inſekten. Die Bruͤtezeit fällt in den Auguſt und September. Die 2 — 3 Eier liegen in einer ſeichten Aus— hoͤhlung des nackten Bodens am Rande eines Salzſumpfes, find 18“ lang und 1585“ breit, am duͤnnen Ende etwas ſpitzig, olivengelb, blaßbraun und dunkel olivenbraun, vorzuͤglich am dicken Ende, gefleckt und gezeichnet. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 32 Sumpfvögel. 40. Erythrogonys einctus Govın. Der braunfledige Kiebitz. Gobi proc. V. 155. Synops. IV. Birds of Austral. III. 17. Banded Red-knee. Charadrius iliacus Mus. Dresd. Kopf, Ohrdecken, Halsruͤcken und Bruſt ſchwarz; ein kleiner Fleck unter dem Auge, Gurgelgegend, Bruſt, Halsſeiten, Bauchmitte und Unterſchwanzdecke weiß, letztere dunkelbraun gefleckt; Ruͤcken, Mitte der Fluͤgel und dritte Schwingenreihe olivenfarbig, bronzebraun uͤberlaufen; Spitzen der zweiten Schwingenreihe und Innenfahne der Spitzen der 6 erſten Schwingen weiß, Rumpf und beide Mittelſchwanzfedern oliven— farbig, uͤbrige Schwanzfedern weiß; Seiten kaſtanienbraun; Iris ziemlich ſchwarz, Augenlider ſchmal, ſchwarz, Schnabel weich (pulpy), an der Baſis nelkenroth, an der Spitze ſchwarz; Schenkel, Kniee und ein Viertelzoll unter dem Laufe nelkenroth, uͤbriger Lauf und Zehen blaͤulichbleifarbig. Weibchen gleich. Gould fand ihn nur in dem ſuͤdoͤſtlichen Theile Auſtraliens und es iſt noch un— bekannt, wie weit ſeine Verbreitung geht. Er haͤlt ſich im Sommer in Neu-Suͤd— Wales auf, wo er als ſeltener Vogel geſchaͤtzt wird, und ſeine Anweſenheit mag wohl vom Zuſtande der Jahreszeit abhaͤngen. Er beſucht die Raͤnder der Landſeeen, ſchlammige Ebenen und Flußufer. Nur bei großer Feuchtigkeit, die aber in Auſtralien ſo ſelten ſtattfindet, laͤßt er ſich ſehen, außerdem duͤrfte er ſich entweder an der Seekuͤſte oder im Inneren des Continentes aufhalten. Im October und November 1839 war er ziemlich haͤufig auf den Ebenen bei Aberdeen und an dem oberen Theile vom Dart— brook, einem Zweige vom River Hunter, und bei dem im folgenden Jahre am Mokai und Namoi abgeſtatteten Beſuche fand er ſich an dieſen Fluͤſſen ebenſo zahlreich. Selten zeigten ſich mehr als zwei beiſammen, meiſt Paͤrchen. Sie zogen den weichen, ſchlammigen Boden den ſteinigen und ſchieferigen Flußufern vor, da ihnen jener Boden wahrſcheinlich mehr Nahrung darbietet. Er iſt ein ſehr ſchmucker und beweg— licher kleiner Vogel und ſo zahm, daß er nicht im Geringſten durch das Schießen erſchreckt wurde. Seine Bewegungen und Manieren ſind ſehr eigenthuͤmlich und theilen ſich gleichſam zwiſchen denen des Morinell und Sandpiper, er hat den geduckten Anſtand des erſteren und die ſchnelle Beweglichkeit des Kopfes und Schwanzes vom letzteren. Seine Olivenfarbe und lange Schwungfeder dritter Reihe machen ihn den Sandpfeifern aͤhnlich, waͤhrend die Groͤße ſeines Kopfes und ſeine Augen ihn dem Morinell naͤhern. Sie freſſen verſchiedene Inſekten. Gould konnte das Neſt nicht entdecken, auch durch die Eingeborenen, die ihn begleiteten, keine Auskunft darüber erhalten. —— nn jun — — — — Dritte Ordnung. Insessores, Klammer vögel. 41. Halcyon sanctus Vie. Honsr. Der heilige Eisvogel. Gounod Birds of Austral. f. 3. Sacred Haleyon. Sacred Kingfisher PLB. Bo- tany Bay pl. in p. 156. — WuITE's voy. pl. in p. 193. Halcyon sanctus Vie. Hosp. Linnean. Tr. XV. 206. — Gourp synops. III. Haleyon sacra JAR D. SIB. ill. II. pl. 96 et 97. — Dacelo chlorocephala g Less. traité 246. — Kingfisher: Colon. Kyn-yee-nülk West-Austr. indig. Oberkopf, Rüden und Schultern dunkelgrün, Flügel und Schwanz grünblau, Ohrdecken und ein dunkler Kreis um das Gruͤn am Kopfe gruͤnſchwarz; Rumpf ſpan— gruͤn, Gurgelgegend weiß, Streif von den Naſenloͤchern zum Auge, Nackenband und ganze Unterſeite ledergelb, an den Seiten dunkler; Schnabel ſchwarz, Baſaltheil des Unterſchnabels fleiſchweiß; Beine fleiſchfarben, braun uͤberlaufen; Iris dunkelbraun. Weibchen nicht verſchieden, Junge minder glaͤnzend, Fluͤgeldecken und Bruſtfedern braͤunlich geſaͤumt; ſ. obere Figur. Auf dem Continente Auſtraliens, nicht in van Diemens Land. Gould fand ihn am Port Eſſington ganz uͤbereinſtimmend mit dem der Suͤdkuͤſte; aber die von der Weſtkuͤſte ſind groͤßer, obwohl ſonſt nicht verſchieden. Jardine und Selby halten wohl fälſchlich Haleyon collaris SwAınson für identiſch, welchen Gould nir— gends in Auſtralien fand, während er auf Java häufig iſt. H. sanctus iſt in Neu: Suͤd-Wales Sommerbewohner und beginnt nach der Bruͤtezeit im December noͤrdlich zu ziehen. Ende Januars ſieht man ſehr wenige mehr, einige bleiben indeſſen bis tief in den Winter. Sie kehren im Fruͤhlinge, d. h. im Auguſt, zuruͤck und Mitte Septembers ſind ſie uͤber alle Theile des Landes haͤufig verbreitet. Sie finden ſich im dichten Waldgebuͤſch, in den Manglebaͤumen, welche in manchen Theilen die Buch— ten umgeben, und auch in den offenen und dünn beftandenen Ebenen im Inneren, oft in der trockenſten und ſonnigſten Lage weit vom Waſſer entfernt, und es ſcheint, daß, wie bei manchen Inſekten freſſenden Voͤgeln Auſtraliens, dieß Element fuͤr ih— ren Unterhalt nicht unbedingt nothwendig iſt, denn da man ſie an ſolchen Orten brütend findet, fo find fie wenigſtens lange verhindert, an das Waſſer gelangen zu koͤnnen. — Durch das herrlich glaͤnzende Gefieder fällt er im Gebuͤſche leicht auf, auch feine laute durchdringliche Stimme verraͤth ihn, befonders zur Bruͤtezeit, wo er uͤberhaupt immer geſchwaͤtziger wird, ſobald ein Verfolger ſich dem Baume naͤhert, auf Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 5 34 Klammervögel: Eisvögel. | dem er bruͤtet. Sein Ruf ift am häufigften ein lautes Pi-pi, manchmal fo lange fortgeſetzt, daß es ganz aͤngſtlich klingt. Er ſitzt etwas aufrecht, gewoͤhnlich auf einem duͤnnen trockenen Zweiglein ſtundenlang und fliegt nur weg, um Beute zu holen, worauf er dann meiſt wieder auf denſelben Platz zuruͤckkehrt. Seine Nahrung iſt ſehr gemiſcht, nach den Orten, wo er lebt; er frißt begierig Heuſchreckenarten und Rau— pen, verſchmaͤht auch nicht Eidechſen und kleine Schlangen, die er ganz verſchluckt, letztere toͤdtet er ſo, daß er ihnen die Koͤpfe auf einem Steine oder ſonſt einer harten Unterlage zerſchlaͤgt, wie dieß der gewoͤhnliche Eisvogel auch thut. Exemplare, welche Gould in der Naͤhe der Salzſuͤmpfe ſchoß, hatten ihren Magen mit Krabben und anderen Kruſtenthieren buchſtaͤblich vollgeſtopft; um dieſe zu fangen, ſitzt er ſtill in den niederen Manglegebuͤſchen, welche um dieſe Tuͤmpel herumwachſen und deren duͤrre Blaͤtter auf den feuchten Schlamm fallen, wo dieſe Krabben zahllos ſich unter ihnen verbergen. Gould ſah ihn nie ſelbſt tauchen. Am Ufer des Hunter beſteht ſein Lieblingsfraß in Larven einer Ameiſenart, welche ihre Neſter um die Eukalypten— ſtaͤmme und Zweige baut, die wie Auswuͤchſe ausſehen, in dieſe macht er ſich Hoͤhl— ungen. Er faͤngt im October an zu niſten bis zum December, in den Hoͤhlungen der Eukalypten und Angophoren legt er 4 — 5 ganz weiße, 1“ 1“ lange, 10° breite Eier. Abbildung: unten der alte, oben der junge Vogel. 42. Halcyon pyrrhopygia Gov. Der rothſteißige Eisvogel. n Govrnp proc. 1840. 8. Sept. Birds of Austral. I. 4. Red-backed Halcyon. Oberkopf dunkelgrün, weiß gemiſcht, faſt geſtreift, ein breiter ſchwarzer Streif be— ginnt an der Schnabelbaſis, geht durch das Auge und umkreiſt den Hinterkopf; Ober— ruͤcken und Schulterdecke gruͤn; Fluͤgel uͤbrigens blaugruͤn, Gurgelgegend, ein breites Halsband ringsum und ganze Unterſeite weiß; Schnabel ſchwarz, Baſis der Kinnlade fleiſchweiß, Iris ſchwaͤrzlichbraun, Beine dunkel olivenbraun. Im inneren Auſtralien, am unteren Namoi, doch die Verbreitung des Vogels nicht zu beſtimmen. Gould ſah ihn a. a. O. auf den myall-brushes (Acacia pen- dula), beſonders da, wo fie den Rand der großen Ebene des Nundawar-Diſtrictes umgeben. Er ſitzt gewoͤhnlich aufrecht auf abgeſtorbenen Zweigen dieſer Akazien oder der Eukalypten, manchmal auf denen, welche auf den heißen Ebenen wachſen, andere Male auf denen am Flußufer. Gould erlegte alte und junge Voͤgel und vermuthete, daß letztere ihr Neſt etwa einen Monat vor ſeiner Ankunft in der Nachbarſchaft vom Namoi im December verlaſſen haben mochten. Er traf in dieſer Gegend auf Haleyon sanctus, aber in geringerer Anzahl als naͤchſt der Kuͤſte, waͤhrend gegenwaͤrtige Art ausſchließlich das Innere bewohnt. Die Faͤrbung ſeines Ruͤckens zeichnet ihn ſehr aus, aber in der Lebensweiſe kommt er mit anderen Arten uͤberein. Es iſt noch nicht zu ſagen, wo er ſich das ganze Jahr hindurch aufhaͤlt, oder ob er als wan— dernder Vogel irgendwo häufig vorkommt; Mr. Charles Coren meldete kurzlich, daß ein derartiger Halcyon am Namoi vorkaͤme, allein ohne ihn naͤher zu bezeichnen. 43. Halcyon Macleayii Jar». Sersy., Makleay's Eisvogel. Govrp Birds of Austral. XI. 3. Macleay’s Haleyon, Bush Kingfisher: Port Essingt. resid. Halc. Mac Leayii JAR D. STB. ill. III. pl. 101. H. in- cinetus Govrbp proc. V. 142. f. Klammervögel: Eisvogel. 35 Streif unter dem Auge bis uͤber die Ohrdecken glaͤnzendſchwarz, Kopf, Hinter— haupt, Flügel und Schwanz hoch berlinerblau; Vorder- und Hinterſchwingen an der Baſis weiß, bilden ausgebreitet eine breite weiße Binde; uͤbrigens ſchwarz, gegen den Rand hin blau; vor dem Auge ein ovaler weißer Fleck, Ruͤckenhalsband und Unter— ſeite weiß, unten an den Seiten gelbbraun uͤberlaufen. Ruͤcken und Oberſchwanzdecke ſmalteblau (verditer- blue); Schulterdecken fpangrün, beide Farben vereinigen ſich nachſt dem weißen Halsbande mit Berlinerblau; Unterſeite der Flügel weiß, Fluͤgel— deckenſpitzen ſchwarz; Schwanz-Unterſeite ſchwarz, Schnabel ſchwarz, Unterſchnabel— baſis gelblichweiß; Lauf ſchwarz, deſſen Ruͤcken und Innenſeite aſchgrau; Iris ſehr dunkelbraun. Weibchen ohne weißes Halsruͤckenband, ſo daß das Blau daſelbſt vom Hinterkopfe zum Ruͤcken herabzieht; Faͤrbung minder ſchoͤn, Ruͤcken dunkelbraͤunlich ſpangrün, Oberſchwanzdecke blaß ſpangruͤn anſtatt blau, Unterſchnabelſchneiden und die Spitzenhaͤlfte ſchwarz, Baſis fleiſchweiß, an der Verbindung mit dem Schwanze blau überlaufen; Beine gruͤnlichgrau. Junge Maͤnnchen wie Weibchen, doch minder glänzend; Ruͤcken grün, Unterſeite gelbbraun uͤberlaufen; der Fleck an den Zuͤgeln und Halsruͤckenband tief gelbbraun, durch einige Hinterhauptsfedern unterbrochen. Das glaͤnzende Gefieder moͤchte auf ein heißeres Klima hindeuten als das von Neu: Sud: Wales, allein er iſt bis jetzt nur am aͤußerſten nördlichen Theile des Con— tinentes gefunden worden und ziemlich häufig zu Port Eſſington, auch iſt er über alle Theile der Halbinſel Coburg verbreitet. Gleich den anderen nahe verwandten Arten findet er ſich ſelten nahe am Waſſer und giebt entſchieden dem Aufenthalte in offenen Waͤldern im Inneren des Landes den Vorzug, ſo daß man ihn zu Port Eſſington den „Bush Kingsfisher“ genannt hat. Er haͤlt ſich allgemein zerſtreut paarweiſe und frißt kleine Amphibien, Inſekten und deren Larven; fein gewöhnlicher Ruf iſt ein reißend ſchnelles pie -pie (pee- pee). Er bruͤtet im November und December, baut ſein Neſt manchmal in hohle Baumſtaͤmme und ein anderes Mal in die Hoͤhlungen der Baumameiſen, welche eine ſo hervorſtechende und eigenthuͤmliche Erſcheinung in der Scenerie dieſer Gegend bilden. Das Neſt iſt leicht zu entdecken, da der Vogel ſogleich nach Annaͤherung ſeines Verfolgers ungeſtuͤm abfliegt und dabei ein durch— dringendes Geſchrei hören läßt. Die 3 — 4 Eier find verlweiß und ziemlich kugelig, 11“ lang und 10° breit. Die verſchiedenen Geſchlechter hielt Mr. Gilbert eine Zeitlang fuͤr verſchiedene Arten, auch Gould beſchrieb das Weibchen irrig als neue Art in den Proceedings, indeſſen entdeckte Mr. Gilbert durch die innere Unter— ſuchung endlich das wahre Verhaͤltniß. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 44. Alcyone pusilla Gobrp. Der winzige Eisvogel. Gounod Birds of Australia XI. 4, Nu - rea- bin- mo Cobourg Penins. indig. Little Kingsfisher Angl. Ceyx pusilla Temm. col. 595. 3. Zügel, ein Buͤſchel hinter den Ohrdecken und Unterfeite atlasweiß; Vorderkopf, Halsſeite, Fluͤgeldecken und Raͤnder der zweiten Schwingenreihe gruͤn; Vorderſchwinge blaͤulichſchwarz; ganze Oberſeite und ein großer Fleck jederſeits an der Bruſt glaͤnzend hochblau; Schwanz matt dunkelblau; Iris dunkel ſchwaͤrzlichbraun, Schnabel ſchwarz, Beine gruͤnlichgrau. Weibchen gleich. 6° 36 Klammervögel: Eisvoͤgel. Dieſer huͤbſche kleine Eisvogel gehoͤrt der Nordkuͤſte Auſtraliens; Gould's Exem— plare kamen von Port Eſſington, wo er ſelten iſt, gewoͤhnlich die dichten Mangle— gebuͤſche bewohnt und nicht allein ſelten geſehen wird, ſondern auch aͤußerſt ſchwer zu erhalten iſt. Im Allgemeinen kommt er in Sitten und Lebensweiſe mit Alcyone azurea überein, feine Stimme iſt aber ſchrillender pfeifend, fein Flug unſtaͤter. Exem— plare von Neu-Guinea im Muſeum zu Leyden find von denen aus Auſtralien nicht zu unterſcheiden. Er frißt nur Fiſche, die er ſich ganz in der Weiſe wie der euro— paͤiſche Eisvogel verſchafft. 45. Dacelo gigantea Lracn. Der Nieſen-Eisvögel. Great brown Kingfisher. Govrp Birds of Australia XV. 2. Alcedo gigantea LArxk. ind. orn. I. p. 245. Alcedo fusca Gm. LIN x. I. p. 454. Grand Martin pecheur de la N. Guinée Sonn. voy. p. 171. pl. 106. Burr. hist. ois. VII. 181. Enl. 663? Martin Chasseur T. man. ed. 2. p. LXXXVIII. Giant Kingfisher Suaw gen. zool. VIII. 53. Great Brown Kingfisher Lark. gen. syn. II. 609. supp. II. 143. — Wuıte’s Journey pl. in p. 137. PRILL. voy. pl. in p. 287. — LArz. gen. hist. IV. 9. Dacelo gigantea Lxacn Zool. misc. II. p. 126. pl. CVI. VIE. Hossr, Linn. Tr. XV. 204. Swaıns. class. Birds II. 335. Choucalcyon australe Less. traité d’Orn. 248. Paral- cyon gigas GLoGER. Alcedo gigas Bopp. Dacelo gigas G. R. GsAx gen. of B. ed. 2. p. 14. Gogo-bera N.-South-Wal. indig. Luugking Jackas N. South-Wal. Colonist. N Vorderkopf braun mit ſchwarzbraunen Schaftſtreifen, Oberkopf, Zuͤgel, Ohrdecken und ein breites Band um das Hinterhaupt ſchwaͤrzlichbraun; Raum zwiſchen Ober— kopf, dem Bande und dem Hinterhalſe lederfarbig ſchwarzbraun fein gebaͤndert; Ruͤcken und Fluͤgel braunſchwarz, Fluͤgeldecken und Rumpf ſpangruͤn gefleckt; Vorderſchwingen an der Baſis weiß, in uͤbriger Laͤnge ſchwarz, an den Außenraͤndern, unmittelbar hinter dem Weiß, grün uͤberlaufen; Oberſchwanzdecke ſchwaͤrzlichbraun, unregelmäßig und breit roſtroth bandirt, Schwanz ſchwarzbraun, weiß geſpitzt, das Weiß nimmt an der Fahne zu, wie es am Schafte abnimmt; die Mittelfedern ſind naͤchſt der Spitze roſtroth bandirt, die Seitenfedern braunſchwarz, die Bänder werden, gegen die Spitze hin abnehmend, ſehr ſchmal, an der Baſis ſind die weißen Zwiſchenraͤume roſtroth uͤberlaufen; Unterſeite blaß ledergelbweiß, unregelmaͤßig dunkelbraun ſpritzfleckig, Ober— ſchnabel braͤunlichſchwarz, Unterſchnabel blaß lederfarbig, Fuß olivenfarbig; Iris dunkel— braun, Augenlider olivenbraun. Die Geſchlechter laſſen ſich kaum unterſcheiden, auch die Jungen zeigen ſchon nach einem Monat wenig Unterſchied von den Alten, nur die Zeichnung wird etwas dunkler und das Braun mehr ausgebreitet. Ein Vogel, den jeder Bewohner oder Reiſende in Neu-Suͤd-Wales kennt, naͤchſt feiner Größe veranlaßt dazu auch feine Stimme, die fo ſehr eigenthuͤmlich it. Er iſt nicht eben ſcheu und wenn irgend Etwas ſeine Neugierde reizt, ſo faͤngt er an, es zu unterſuchen; er ſetzt ſich oft auf die duͤrren Zweige eines benachbarten Baumes und beobachtet mit der groͤßten Neugierde das Anzuͤnden eines Feuers und die Be— reitung des Mahles; doch entdeckt man feine Anweſenheit, da er ſich ruhig durch Klammervögel: Eisvoͤgel. 37 den Wald bewegt und ſich ohne Geraͤuſch niederſetzt, ſelten fruͤher, als bis er ſeine außerordentlich kolkend lachende Stimme erſchallen laͤßt, worauf man gewoͤhnlich von den Gegenwaͤrtigen den Ausruf hoͤrt: „ach, da iſt unſer Freund, der lachende Jackaß!“ oder auch wohl eine minder freundliche Benennung, und nicht ſelten buͤßt er fuͤr dieſe Zudringlichkeit ſein Leben, denn oft, wenn er ein ſolches Feuer beobachtet, geſchieht es, daß er ſelbſt wenige Minuten nachher uͤber demſelben gebraten wird. Seine Toͤne find fo merkwuͤrdig, daß alle Reiſende in Neu-Suͤd-Wales fie erwähnen. Mr. Caley ſagt: „ein lautes Geraͤuſch und Lachen hoͤrt man in betraͤchtlicher Ferne davon, und von ſeinem unvorſichtigen Erſcheinen hat er wahrſcheinlich ſeinen beſonderen Namen von den Coloniſten erhalten.“ Capt. Sturt ſagt: „ſein Geſchrei klingt wie ein Chor wilder Geiſter und muß den Reiſenden erſchrecken, welcher ſich in Gefahr glaubt, waͤh— rend fein Ungluͤck ihn ſchon hohnlachend verſpottet.“ Das eigenthuͤmlich kolkende Lachen beginnt mit einem tiefen und immer hoͤher hinaufſteigenden und lauter werdenden Tone und man hoͤrt es oft und in allen Theilen der Colonie; das betaͤubende Geraͤuſch dauert fort, waͤhrend der Vogel auf einem benachbarten Baume ſitzt, er beginnt es mit dem Tage, wo ſchon die Waͤlder von ſeinem Gelaͤchter widerhallen; noch bei Untergang der Sonne wird es gehoͤrt und ſchallt noch nach dem Hinabſinken als Ab— ſchied vom Tage weit hinaus in die Ferne. — Er findet ſich nicht in van Diemens Land und in Weſt-Auſtralien und ſcheint allein dem Theile Auſtraliens zwiſchen dem Spencer's-Golf und der Moreton-Bay, den ſüdoͤſtlichen Winkeln des Continentes anzugehoͤren. Da alle Schriftſteller die Abbildung pl. enlum. 663 hierher ziehen, ſo muß dort das Vaterland Neu-Guinea, wohin der Vogel niemals kommt, durch ein Mißverſtaͤndniß angegeben worden ſein, denn dort vertritt ihn Dacelo cervina und D. Leachii. Nicht wie die meiſten anderen Voͤgel haͤlt er ſich an eine beſtimmte Lage, ſondern beſucht jede derſelben; jene uͤppigen Buͤſche laͤngs der Kuͤſte in den hoͤheren Zuͤgen ſind ihm ebenſo lieb, doch iſt er uͤber alle Orte nur zerſtreut anzu— treffen und nirgends zahlreich. Der Vogel ſcheint ſelten zu trinken; deshalb ſind auch die duͤrreſten Ebenen fuͤr ſeinen Aufenthalt ebenſo paſſend als die buſchigen Flußufer und der mit Buͤſchen bewachſene Strand an der Kuͤſte. Er frißt Inſekten, Krabben und Reptilien. Seine ihm von Natur beſtimmte Lieblingsnahrung ſcheinen Eidechſen zu ſein, die er mit groͤßter Begierde genießt, und man trifft ihn nicht ſelten, waͤh— rend er eine Schlange im Schnabel traͤgt, die er bedaͤchtig verzehrt. Er raubt auch kleine Saͤugethiere. Gould ſchoß einft in Suͤd-Auſtralien einen Vogel dieſer Art, um die ſeltene Ratte zu erhalten, die er im Schnabel trug. Er brütet im Auguſt und September in der Höhle eines Gummibaumes. Er macht kein Neſt, ſondern legt feine ſchoͤn geperlten Eier, 1“ 9" lang, an 1“ 5% breit, auf die Holzerde. Sobald Junge darin ſind, vertheidigen die Alten den Bruͤteplatz muthig und furcht— los, indem ſie dem, der ſich dem Bruͤteloche naͤhert, tuͤchtige und gefaͤhrliche Biſſe mit dem Schnabel verſetzen. Er ertraͤgt die Gefangenſchaft leicht und iſt einer der unter— haltendſten Vögel für Vogelhaͤuſer; er wurde lebend nach England gebracht, einer lebt mehrere Jahre im Garten der Zoological- Society in London, und während Gould ſchrieb, im April 1843, befand ſich noch ein ſchoͤnes lebendiges Exemplar, welches Mr. Maldwyn aus Neu-Suͤd-Wales mitgebracht hatte, zu Blackdown in Suſſex, 38 Klammervögel: Eisvögel. wo es durch feine fonderbaren Bewegungen und eigenthuͤmliche Stimme die Aufmerk— ſamkeit feſſelte. 46. Dacelo cervina Gouid. Der hirſchbraunbrüſtige Eisvogel. Gol Birds of Australia II. cancelled. XV. 3. Fawn - breasted Kingäsher, Lu-rool Port Essingt. indig. Kopffedern geſtreckt, fahlweiß, mit ſchwarzbraunen Schaftſtreifen, welche nach dem Hinterhaupte zu ſtaͤrker werden; Kehle weißlich, Wangen, Ohrdecken, Halsruͤcken, Bruſt und ganze Unterſeite ſiennagelb, an den Seiten fein zickzack braun bandirt; Vorderſchwingen an der Baſis weiß, dann die Außenfahne wie die zweite Reihe und der Deckfluͤgel ſchoͤn chinablau, Spitzen ſchwarz; große und kleine Deckfedern, Unter: ruͤcken und Oberſchwanzdecke lichtblau ſchillernd, Schwanz und die laͤngſten Oberſchwanz— deckfedern ſchoͤn tiefblau, erſtere breit weißgeſpitzt, Iris gruͤnlichweiß, Oberſchnabel ſchwaͤrzlichbraun, Schneiden fo wie der Unterſchnabel, Baſis an den Seiten dunkel— braun, unten blau; Beine ſmaragdgruͤn, Nagel ſchwarz. — Weibchen: die Kopf: federn wenig kuͤrzer, die laͤngſten Schwanzdeckenfedern kaſtanienbraun, gegen die Spitze hin fahl, mit 8 — 9 blauſchwarzen Querbaͤndern. In den Nord- und Nordweſttheilen Auſtraliens, maͤßig haͤufig vom Capt. Grey waͤhrend ſeiner Expedition in dieſer Gegend beobachtet und beſonders zu Port Eſſing— ton geſammelt. Er iſt mehr ſcheu und wachſam als D. gigantea in Neu-Suͤd⸗Wales, den er hier repraͤſentirt. Mr. Gilbert beobachtete ihn auf der Halbinſel Coburg und ſagt, daß er in gut beſtandenen Waͤldern meiſt paarweiſe wohnt, außerordentlich ſcheu und ſchwer zu erlangen iſt. Er ſetzt ſich auf einen duͤrren Zweig der hoͤchſten Gipfel, von wo er Alles, was um ihn vorgeht, ſorgfaͤltig uͤberſchaut und ſeine dis— harmoniſchen Toͤne hoͤren laͤßt. Manchmal hoͤrt man 3 — 4 Paare zugleich, wo dann der Laͤrm ſo groß iſt, daß man nichts Anderes hoͤren kann. Nach dem Berichte der Eingeborenen niſtet er in der Honigzeit, d. i. im Mai, Juni und Juli. Seine Nahrung iſt wahrſcheinlich dieſelbe wie die des D. gigantea. Mr. Gilbert fand den Magen maͤßig muskuloͤs und mit Ueberbleibſeln von Kaͤfern und anderen In— ſekten angefüllt. 47. Eurystomus australis Swaıss. Der auſtraliſche Nachenvogel. Gourp Birds of Austral. X. 8. Natay-kin N.-S.-Wales indig. Dollar Bird: Colon. Australian Roller Gourp. Eurystomus orientalis Vıe. Horsr, Linn. Trans. XV. 202. Euryst. australis Swaıns. Menag. 326. Classif. II. 333. Coracias paciſica LArh. Ind. orn. spp. XXVII? Pacifie Roller Laru. gen. syn. supp. II. 371? Kopf und Hals dunkelbraun, geht an der Oberſeite in Seegruͤn über und vertieft ſich in Schwarz an den Zuͤgeln; Afterfluͤgel, Außenfahne der Baſalhaͤlfte der Schwingen, Außenfahne der zweiten Schwingenreihe und Baſalhaͤlfte der Außenfahne der Schwanz— federn lebhaft blau; die 6 erſten mit einem gruͤnlichweißen Baſalbande, Spitzen der Vorderſchwingen ſchwarz; Schwanz grün an der Baſis, ſchwarz an der Spitze, Unter: kehle ſchoͤnblau, hellblau ſchaftſtreifig; Unterſeite der Schultern und Bauch lichtgruͤn, Unterſeite der Innenfahne der Vorderſchwingen und aller außer den beiden mittleren ’ Klammervögel: Bienenfreſſer. 39 Schwanzfedern tiefblau, erſtere vom gruͤnlichweißen Bande unterbrochen, Iris dunkel— braun, Augenlider, Schnabel und Beine roth, Mund inwendig gelb. Weibchen gleich. Aeltere Schriftſteller hielten dieſen Vogel fuͤr Eurystomus orientalis und Mr. Swainſon unterſchied ihn zuerſt richtig, indem er fügt: „er iſt kleiner als E. orien- talis, der Schnabel minder zuſammengedruͤckt, alſo breiter, die Farben lichter, die Flügel oben blauer, die Afterflügel ganz lebhaft blau, ebenſo die Außenfahne der Schwingen, in E. orientalis dieſe Theile meiſt ſchwarz. Eine ſehr locale Art, welche Gould nur in Neu-Suͤd-Wales antraf, und da iſt ſie Zugvogel und kommt im Fruͤhling zeitig an. Nach Erziehung ihrer Jungen zieht ſie gegen den Winter wieder noͤrdlich. Gould hatte Gelegenheit, fie ziemlich lange faſt täglich zu ſehen und be— merkte, daß fie um Sonnenaufgang und Sonnenuntergang am thaͤtigſten ſei, ſowie auch an duͤſteren, nebeligen Tagen, bei ſchwuͤlem Wetter ſaß ſie ruhig auf einem ab— geſtorbenen Zweiglein. Sie iſt ſtets ein kuͤhner Vogel, beſonders zur Bruͤtezeit, wo ſie wuͤthend herabſtoͤßt, wenn ein Ruheſtoͤrer ſich der Baumhoͤhle naͤhert, in die ſie ihre Eier gelegt hat. Gewoͤhnlich ſitzt ſie ziemlich aufrecht auf einem duͤrren, uͤber das Waſſer hängenden Baumzweige und ſpaͤht herum, bis ein Inſekt ihre Aufmerkſamkeit erregt, auf welches fie plotzlich losſchießt, es faßt und wieder auf ihr Ruheplaͤtzchen zuruͤckkehrt. Zu anderer Zeit ſieht man ſie meiſt paarweiſe fliegen, wo ſie ſich auf die Gipfel der Baͤume begiebt und reißend ſchnell auf- und abwaͤrts ſich herumtreibt. Ihr Flug, wenn er bedeutend hoch geht, iſt etwas unbehuͤlflich und ſchwerfaͤllig, man ſieht dann den weißen Fleck in der Mitte eines jeden Fluͤgels, wenn er ausgebreitet iſt, ſehr deutlich, und dieß hat ihr bei den Coloniſten den Namen „Thaler-Vogel“ verſchafft. Ein ſehr unruhiger Vogel, beſonders lebhaft bei duͤſterem Wetter, wo er auch oft ein beſonders ſchmetterndes Schreien im Fluge hoͤren laͤßt. Er ſoll junge Papageien aus ihren Hoͤhlen herausziehen und toͤdten, doch iſt dieß nicht beſtaͤtigt, Der Magen zeigte immer nur Ueberbleibſel von Kaͤfern. Die Bruͤtezeit dauert vom September bis zum December, die 3 — 4 Eier werden ohne Neſt in eine Baumhöhle gelegt, find ſchoͤn perlweiß, am dünnen Ende ziemlich ſpitzig, 1“ 5“ lang und 1“ 2“ breit. 48. Merops ornatus Larn. Der ſchwarzſchwänzige Bienenfreſſer. Australian Bee-eater. Gol Birds of Austral. VII. 3. Merops ornatus LTE. ind. suppl. p. XXV. — Mountain Bee - eater Lewın Birds of N. Holl. pl. 18. — Variegated Bee-eater LAru. gen. syn. suppl. II. p. 155. pl. 128. — Gen, hist. IV. 130. pl. LXIX. Suaw gen. zool. VIII. 158. M. melanurus VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 208. — Lesson trait. 238. Dee,weed-gang N.-S.-Wales indig. Bee-roo-bee-roo-long N.-S.-Waies planit. indig. Ber-rin-ber-rin West-Austr. mont. indig. Bee-eater Colon. Vorderkopf, ein Streif über dem Auge, Rüden und Fluͤgeldecken braͤunlichgruͤn, Oberkopf, Nacken und Flügel orangebraun, letztere ziehen gegen die Spitze der Schwingen in Gruͤn und ſind breit ſchwarzgeſpitzt; zwei oder drei Schulterfedern, Unterruͤcken, Rumpf und Oberſchwanzdecke himmelblau; Schwanz ſchwarz, meiſt, beſonders die Mittelfedern, blau geſaͤumt; Zügel, ein Streif unter und bis hinter das Auge nebſt Ohrdecken ſammtſchwarz, unter ihnen ein himmelblauer Streif, Gurgelgegend hochgelb, 40 Klammervögel: Bienenfreſſer. zieht in Orange an den Halsſeiten und iſt unten von einer tiefſchwarzen Binde um. zogen; Unterſeite ſowie der Ruͤcken wird am Unterbauche gruͤn, Unterſchwanzdecke hell— blau; Itis licht braunroth; Schnabel ſchwarz; Beine mehlig gruͤnlichgrau. Die Jungen haben die ſchwarze Binde unter der Gurgelgegend nicht, auch fehlt ihnen der blaue Streif unter dem Auge. Weibchen gleich. 2 Da dieſer Bienenfreſſer der einzige ift, welcher Gould in Auſtralien ſowie in allen den zahlreichen Sammlungen dortiger Voͤgel vorkam, ſo kann nicht leicht ein Zweifel uͤber ſeine Beſtimmung obwalten. Er hat ſo viel Anziehendes, daß er in Auſtralien allgemein beliebt iſt. Die außerordentliche Schoͤnheit ſeines Gefieders, die zierliche Geſtalt und ſein angenehmer Flug tragen dazu bei, ihn bemerkbar zu machen. Auch andere angenehme Umſtaͤnde ſchließen ſich an ihn an, ſo z. B. daß er, ſo wie bei uns in Europa die Schwalben und Kukuke, den Fruͤhling ſicher verkuͤndet, welcher, wie bekannt, in der ſuͤdlichen Halbkugel mit dem unſrigen zur entgegengeſetzten Zeit abwechſelt. Daher kommt auch der auſtraliſche Bienenfreſſer, welcher beſtimmt Zug— vogel iſt, in Neu-Suͤd-Wales und allen Theilen dieſer Breite im Auguſt an und zieht im Maͤrz wieder nordwaͤrts, die Zwiſchenzeit iſt dem Bruͤtegeſchaͤft und der Er— ziehung der Jungen gewidmet. Den Sommer uͤber iſt er uͤber den ganzen ſuͤdlichen Theil des Continentes von Oſt bis Weſt verbreitet, und es duͤrfte intereſſant ſein, zu wiſſen, daß er zu Port Eſſington an der Nordkuͤſte vollkommen Zugvogel iſt, waͤhrend er, ſo lange er von der Suͤdkuͤſte abweſend iſt, ſich daſelbſt allgemein verbreitet. Mr. Gilbert ſagt: „bei meiner Ankunft zu Port Eſſington war dieſer Vogel außerordent— lich haͤufig in jeder Lage. Er iſt in dieſem Theile Auſtraliens Zugvogel, einige Paͤrchen aber bleiben hier, um zu bruͤten, was den Einwohnern, die ihr Bruͤtegeſchaͤft ſehr gut kennen, wohl bekannt iſt, und ich ſelbſt ſah einmal ein Paar Alte mit ihren Jungen, die nicht lange das Neſt verlaffen haben konnten und noch von den Alten gefuͤttert wurden. Mit Ausnahme dieſer fand ich indeſſen dieſe Art in keinem Theile der Halbinſel oder der anliegenden Inſeln vom letzten Theile des Auguſt an bis zum folgenden Maͤrz.“ — Gould ſah dieſen Vogel niemals in Sammlungen aus Neu— Guinea oder von anderen indiſchen Inſeln, woraus er ſchließt, daß die aͤußerſten noͤrd— lichen Theile von Auſtralien an ſeiner Verbreitung in dieſer Richtung nicht ſo Antheil nehmen wie Neu-Suͤd-Wales und der ganze Breitegrad von da nach Suͤden. In Suͤd-Auſtralien und am Schwanenfluſſe iſt er fo gemein, wie in Neu: Süd: Wales, mehr auf den Inſeln als naͤchſt der Kuͤſte, daher trifft man ihn ſelten in der Nachbar— ſchaft von Perth, während er im Diſtricte von York ſehr gemein iſt. In Neu-Suͤd— Wales fand ihn Gould beſonders haͤufig am Upper-Hunter und in allen den Theilen nach dem Inneren, welche er zu unterſuchen Gelegenheit hatte. Am Tage haͤlt er ſich am liebſten in offenen, trockenen und dünn beſtandenen Wäldern auf, Abends auf den Ufern der Fluͤſſe, wo man Hunderte beiſammen ſieht. Er ſitzt faſt ohne Ausnahme auf einem duͤrren, blaͤtterloſen Zweige und uͤbt von da aus ſeine Jagd nach Inſekten. Er thut dieß in ähnlicher Weiſe wie andere ſchwalbenaͤhnliche Voͤgel, beſonders die Eisvoͤgel, denen er in der aufrechten Stellung, die er im Sitzen haͤlt, ſich nähert *). Sein Flug ähnelt dem der Aetamus und obwohl er ſich eine Zeitlang ) „Fissirostrial birds“. Ich möchte die Eisvögel nicht zu den ſchwalbenähnlichen Vögeln Klammervögel: Donigvögel, 41 ſchwebend erhalten kann, ſo macht er doch oft kleine Umwege und kehrt auf den Zweig, den er verlaſſen hatte, zuruͤck. Gould hatte oft Gelegenheit, die Eier und Jungen beobachten zu koͤnnen. Jene werden in Hoͤhlen am Ufer gelegt oder an eine aͤhnliche guͤnſtige Stelle im Walde. Der Eingang iſt nur ſo groß wie ein Maͤuſe— loch und geht etwa eine Elle tief hinein; am Ende findet ſich ein Raum, welcher groß genug iſt, um die Alten zu faſſen und die 4 — 5 ſchoͤn weißen Eier auf den bloßen Sand zu legen, welche 10“ lang und 8 — 9“ breit find. Der Magen iſt maͤßig fleiſchig und der Fraß des Vogels beſteht aus verſchiedenen Inſekten, beſonders Kaͤfern und Netzfluͤglern. 49. Myzomela sanguinolenta Gourp. Der blutrothe Pinſel⸗ züngler. Gourp Birds of Austral. XI. 12. Blood - bird: N. -S.- Wales. Colon. Songuineous Honey - eater Larn. gen. hist. IV. 201. pl. 73. Cer- thia sanguinolenta LATH. ind. orn. sppl. p. XXVII. L’Heorotaire sanguin VIEILL. dor. II. 127. Sanguineous Creeper LATH, gen. syn. sppl. II. 167. pl. 130. Suaw. gen. zool. VIII. 225. Certhia dibapha LarTR. ind. orn. sppl. XXXVII. L’Heorotaire rouge tachete VIEILE. dor. II. 127. Smal- erested Creeper Suaw gen. zool. VIII. 253. pl. 39? Cochineal Creeper LATH, gen. syn, suppl. II. 167. Cochineal Honey -eater LATH. gen. hist. IV. 201. Certhia erythropygia Lark. ind. orn. sppl. 38. Red-rumped Creeper LATH. gen. syn. sppl. II. 169. Shaw. gen. zoo], VIII. 249. Le Kuyameta Vıeızr. Dor. II. 92, pl. 58. Certhia Australasiae Lraca. ınisc. I. 11. Meliphaga cardinalis VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 316. Kopf, Hals, Bruſt, Rüden und Oberſchwanzdecke glänzend ſcharlachroth; Zügel, Fluͤgel und Schwanz ſchwarz, Fluͤgeldecken braͤunlichgelbweiß und die Schwingen grau— lich olivenfarben gerandet, Unterſeite der Flügel weiß, Bauch und Unterſchwanzdecke braungelb; Schnabel und Beine ſchwarz, Iris dunkelbraun. Weibchen einfarbig hellbraun, unterſeits lichter. Junge wie Weibchen. Neu: Sud = Wales in dichtem Geſtruͤppe, beſonders naͤchſt der Kuͤſte und an den Huͤgeln im Inneren, ſelten, vielleicht niemals auf Baͤumen in offenen Gegenden. Gould ſah noch keine Exemplare vom Weſten und nur eines von der Nordkuͤſte, er vermuthet deshalb, daß die Suͤdweſtkuͤſte fein eigentlicher Aufenthalt ſei. Den Waͤl— dern mit vielen Blumen giebt er einen entſchiedenen Vorzug, da beſonders die wohl— riechenden Bluͤthen eine Menge von Inſekten anziehen, von denen, ſowie vom Bluͤthen— ſtaube ſie vorzuͤglich leben. Das Niſten konnte Gould nicht beobachten, wahrſchein— lich iſt es dem der anderen Arten ähnlich. Aeltere Schriftſteller veranlaften dadurch Verwirrung, daß ſie den Vogel mit zwei anderen Arten, einer von der Inſel Tanna und einer in Bengalen, fuͤr gleich hielten. Gould haͤlt nach ſorgfaͤltiger Vergleichung obige Synonymen fuͤr richtig. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. rechnen. Jene Sitte kommt vielmehr unſerer Familie der „Späher“: investigatores, zu und iſt am ausgezeichnetſten bei den mit Bucco verwandten Gattungen zu beobachten. Dieſe Familie hängt durch ihre Sitten allerdings innig zuſammen. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Voͤgel Neuhollands. 6 42 Klammervögel: Honigvögel. 50. Myzomela erythrocephala Gourp. Der rothköpſfige Pin- felzüngler. Gouro proc. VII. 144. Birds of Austral. XI. 13. Red-hea- ded Money -eater GovLD, Kopf und Rumpf ſcharlach, uͤbriges Gefieder tief chokolatbraun, Iris roͤthlichbraun, Schnabel olivenbraun, Unterſchnabel heller, Beine olivengrau. Weibchen braun, unten lichter. Nord-Auſtralien ſcheint das wahre Vaterland dieſes Vogels zu ſein; Gould's Exemplare kamen von Port Eſſington, wo er nur in den ausgedehnten Strecken der Manglebaͤume lebt, welche ſich an den Einzuͤgen der See hinziehen. Von den Bluͤthen dieſer Baͤume nimmt er feine Lieblingsnahrung, welche auch hier in Inſekten und Honig beſteht. Ein hoͤchſt bewegliches, kleines Geſchoͤpf, welches mit der groͤßten Schnelligkeit von Zweig zu Zweig und von einem Bluͤthenbuͤſchel zum anderen fliegt und dabei fein ziemlich ſcharfes und hartes Zwitſchern (chirrup) hören läßt. Mr. Gilbert ſagt, er ſei keineswegs haͤufig und zeige ſich ſo ſelten in der Naͤhe der Niederlaſſung, daß er vor ſeinem eigenen Beſuche daſelbſt kein Exemplar erhalten konnte, auch uͤber ſeine Fortpflanzungsweiſe, ſowie daruͤber, ob er Zugvogel ſei, nichts erfuhr. 51. Myzomela pectoralis Gourp. Der Bruſtband⸗Pinſelzüngler. Govrn» proc. VIII. 170, Birds of Austral. X. 7. Banded Honey - eater. Vorderkopf, Oberkopf, Oberſeite, Fluͤgel, Schwanz und ein ſchmales Bruſtband ſchwarz, Unterkehle, Oberſchwanzdecke und ganze Unterſeite weiß, Schnabel und Beine ſchwarz. b Auch eine auf der Nordkuͤſte Auſtraliens gemachte Entdeckung. Gould erhielt dieſen niedlichen Vogel von Mr. Bynoe, Offizier des Schiffes Beagle, doch ohne weitere Angabe ſeiner Sitten. Im Baue ſteht er den Myzomela-Arten ſo nahe, daß er vorlaͤufig in dieſe Gattung verſetzt wurde. Bei einigen Exemplaren war der Mittel— ruͤcken roſtfarbig uͤberlaufen, bei anderen dieſer Theil dunkelſchwarz; erſtere waren wohl Junge und vielleicht behalten auch die alten Weibchen dieſe Faͤrbung. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf einer der intereſſanten Pflanzen dieſer Gegend. 52. Myzomela nigra Govrp. Der ſchwarze Pinſelzüngler. Govın Birds of Austral. (nomen II.) IV. 3. Dwer-da-ngok-ngun-nin West- Austr. indig. Black Honey -eater. Kopf, Gurgelgegend und Mittelſtreif uͤber die Bruſt, ganze Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz rußſchwarz, übrigens reinweiß; Iris ſchwaͤrzlichbraun, Schnabel und Fuß ſchwarz. Weibchen: Kopf, Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz braun; Gurgelgegend und ganze Unterſeite braͤunlichweiß, Schaͤfte dunkler, Schnabel braun, Beine braͤun— lichſchwarz. Dieſer ſehr behende kleine Vogel gehoͤrt dem Inneren von Auſtralien, uͤber welches er weit verbreitet iſt. Mr. Gilbert fand ihn in Weſt-Auſtralien und Gould auf den Ebenen am Namoi; er war überall um ihn auf den Myalls (Acacia pendula), waͤhrend er in Weſt-Auſtralien, wo er nur an einzelnen Orten iſt, im Allgemeinen Klammervögel: Honigvoͤgel. 43 die Saplin gums (Eukalypten) vorzieht. Obgleich er die federartige Zunge hat und manchmal Bluͤthenſaͤfte ſaugt, ſo beſteht doch ſeine Nahrung meiſt nur aus Inſekten, die er ſowohl aus den Bluͤthen, als auch von den dichtbeblaͤtterten Zweigen aufſucht. Das Maͤnnchen hat einen ſchwach klagenden Lockton, den es meiſt von einem hohen, abgeſtorbenen Zweige herab hören läßt, auf dem es mit ausgeſtrecktem Halſe bewe— gungslos ſitzt, wobei nur die Kehle anſchwillt und der Schnabel ſich oͤffnet. Der Flug iſt auffallend ſchnell und zickzackartig. Das Weibchen unterſcheidet ſich merklich vom Maͤnnchen in ſeinem Gefieder, und, wie dieß bei manchen anderen Voͤgeln der Fall iſt, es iſt ihm ſchwieriger nahe zu kommen als dem Maͤnnchen, welches immer lebhafter iſt und ſeine Anweſenheit durch ſeine Stimme oder ſeinen Geſang verraͤth. Mr. Gilbert fand auch das Neſt und bemerkt darüber: „Dieſe Art baut ein nettes, obertaſſenfoͤrmiges Neſt aus trockenen Graͤſern. Von zweien waren beide dem Zu— gange ſehr ausgeſetzt, das eine in einer Gabel auf der Hoͤhe eines kleinen ſtruppigen Buſches, nicht einmal durch ein Blatt oder ſonſt etwas verborgen, das andere auf dem todten Zweige eines gefallenen Baumes auf aͤhnliche Weiſe ausgeſetzt, ebenſo wenig beſchuͤtzt vor Wetter und Hitze. Sie bruͤtet waͤhrend des Octobers und No— vembers und legt 2 Eier, dieſe ſind 7“ lang, 53“ breit, hell braͤunlichgelb, mit einem braunen Mittelbande, welches aus zahlreichen kleinen Fleckchen beſteht, die zwiſchen der Schale zu ſein ſcheinen. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 53. Melicophila picata Govw. Der Elſter-Pinſelzüngler. Gourp proc. 9. Apr. 1844. Birds of Austr. XV. 10. Pied Honey -eater. Kopf, Kehle, Bruſtſeiten, Ruͤcken, Fluͤgel, Innenfahne der Oberſchwanzdecke, beide Mittelſchwanzfedern und die Spißen der ſeitlichen breit ſchwarz; Fluͤgeldecken, Baſis und Raͤnder beider Fahnen der zweiten Schwingenreihe, Rumpf, Außenfahne der Oberſchwanzdecke, Unterſeite und ſeitliche Schwanzfeder auf 3 Länge rein weiß; Iris roͤthlichbraun; Schnabel blaugrau, nach der Firſte und Spitze ſchwarz; Augenring nackt, aſchgrau; Beine gruͤnlichgrau. Weibchen hellbraun, jede Feder in der Mitte dunkel, Fluͤgel und Schwanz dunkelbraun, die vorderen Federn fahlweiß geſaͤumt; Unterflaͤche fahlweiß mit feinem ſchwarzen Strich naͤchſt der Spitze jeder Feder. Dieſer neue Vogel unterſcheidet ſich ſowohl in Form wie in Farbe von allen be— kannten Arten. Im Gefieder gleicht er fo ſehr der Petroica bicolor, daß man ihn für dieſe halten möchte, waͤre nicht fein Bau ſowie fein Flug ganz verſchieden. Wie andere Honigvoͤgel zeigt er die verſchiedenartigſten und ſehr zierlichen Bewegungen. Er ſteigt oft ſenkrecht auf bedeutend hohe Baͤume, breitet dabei ſeinen Schwanz aus und zeigt ſehr ſchoͤn den Farben-Contraſt ſeines Gefieders. Er iſt immer ſehr ſcheu und ſitzt unveraͤnderlich auf der Spitze oder einem abgeſtorbenen Zweige eines einzeln— ſtehenden Buſches. Gewoͤhnlich laͤßt er eigene klagende Toͤne hoͤren, die er laͤngere Zeit nacheinander langſam wiederholt. Auch giebt er einen einzelnen Ton von ſich, der dem der Myzomela nigra fo aͤhnlich klingt, daß man dieſe zu hören glaubt. Immer wird es ſchwer, ihm anzukommen, beſonders dem Weibchen, welches, wo mög: lich, noch ſcheuer und vorſichtiger ifl als das Maͤnnchen. Mr. Gilbert bemerkt, daß dieſe Art gegen die Sitte der anderen ſich in großen Fluͤgen ſammelt, welche den 6” 44 Klammervögel: Honigvögel, größten Theil des Tages hindurch ſich herumſchwingen. Periodiſch kommt er nach Weſt-Auſtralien, wo er mit dem Artamus personatus und Melopsittacus undulatus gegen Ende Octobers zugleich anlangt. Gould erhielt Exemplare durch George Grey, den Gouverneur von Suͤd-Auſtralien, und vom Schwanenfluſſe durch Mr. Gilbert. Ungluͤcklicherweiſe hatte bei dem Gouverneur eine Katze dieſen neuen und 50 Meilen weit her erhaltenen Voͤgeln die Koͤpfe abgebiſſen, daher die Stellung des Weibchens in der Abbildung. 54. Acanthorhynchus tenuirostris Gourb. Der Feinſchna⸗ bel⸗Pinſelzüngler. Gourp Synops. II. Birds of Austral. XI. 14. Spine- bill N.-S.-Wales Colon. Cobbler's Awl: van Diemens Land Colon. Slender- billed Spine-bill GouLn. Certhia tenuirostris Lara. ind, orn, sppl. p. XXXVI. Le Cap noir VIEILL. dor. II. 94. pl. 60. Slender-billed Honey - eater Lark. gen. hist. IV. 194. pl. LXII. Flapping Honey-eater Lara. gen. hist. IV. 195. Hooded Creeper Suaw gen. zool. VIII. 109. Slender-billed Creeper LArk. gen. syn. sppl. II. 165. pl. 129. Meliphaga tenuirostris VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 317. Acanth. dubius? GouLp proc. zool. Soc. V. 25. Synops. II. Oberkopf glaͤnzend gruͤnlichſchwarz, Raum zwiſchen dem Schnabel und Auge, Ohr— decken, ein mondfoͤrmiges Band an den Bruſtſeiten, Schwingen und 6 Mittelſchwanz— federn ſchwarz; uͤbrigens ſchwarz, breit weißgeſpitzt und an der Außenfahne lichtbraun gerandet; Halsruͤcken rothkaſtanienbraun, zieht am Oberruͤcken in Kaſtanienbraun; zweite Schwingenreihe, große Fluͤgeldecke, Rumpf und Oberſchwanzdecke grau, Gurgel— gegend, Wangen und Bruſt weiß, erſtere mit einem kaſtanienbraunen Mittelfleck, welcher an ſeinem Unterrande dunkler, faſt ſchwarz wird, Bauch, Seiten und Unter— ſchwanzdecke licht kaſtanienbraun, Iris ſcharlach, Schnabel ſchwarz, Beine roͤthlich— braun. Exemplare von van Diemens Land haben den Mittelfleck an der Unterkehle und die ſeitlichen Mondflecke am Halſe tiefer und die ganze Unterſeite ſchoͤner kaſta— nienbraun. Continent von Auſtralien und van Diemens Land. Die kleine, dunkler gezeichnete Varietaͤt von letzterem Wohnorte hielt Gould anfangs fuͤr eigene Art, ſpaͤter nur fuͤr Abart, woruͤber die Zukunft entſcheiden duͤrfte. In ihrer Fortpflanzung wie in ihren Sitten überhaupt find beide Vögel durchaus ähnlich. Keine Form der Honig: voͤgel duͤrfte durch ihren Schnabelbau fuͤr den dieſer Gruppe eigenthuͤmlichen Genuß mehr geeignet ſein als dieſer Vogel, deſſen Schnabel ſo fein und außerordentlich zart iſt, daß er ganz dazu eingerichtet zu ſein ſcheint, kleine Inſekten aus den Schlupf— winkeln der Bluͤthen zu ziehen oder Honig aus den duͤnnroͤhrigen Bluͤthen, deren es in Auſtralien fo viele giebt, zu ſaugen. Sie beſuchen z. B. die Epakris-Arten fo häufig, daß dieſe für fie ebenſo wie ſie für dieſe geſchaffen erſcheinen. Sie beſuchen auch die Bluͤthen der Eukalypten, wie es ſcheint hauptſaͤchlich wegen der Inſekten, da ſich in den Magen aller unterſuchten Exemplare Ueberbleibſel von Kaͤfern und anderen Inſekten fanden. Er iſt ſehr ſcheu, außer wenn er eben Inſekten ſucht, wo man ſich ihm auf etwa zwei Ellen weit naͤhern kann. Sein Flug iſt außerordentlich ſchnell und bewegt ſich im Zickzack, ſeine Stimme iſt ein eintoͤniges Schricken, etwas laut Klammervögel: Honigvögel. 45 für einen fo kleinen Vogel. Iſt die oben beruͤhrte Varietaͤt nicht eigene Art, ſo ver— breitet ſich der Vogel ſehr weit, mit Einſchluß von van Diemens Land uͤber alle Inſeln der Baßſtraße und den Continent Auſtraliens, von Suͤd-Auſtralien bis zur Moreton-Bay, aber oͤſtlich von Suͤd-Auſtralien aus, ſowie oͤſtlich und noͤrdlich von Moreton-Bay fand Gould keine Spur mehr von ihnen. Das Neſt iſt klein und obertaſſenfoͤrmig und ziemlich huͤbſch, obwol nicht ſo nett und feſt wie das mancher anderen Voͤgel gebaut. Diejenigen, welche Gould in van Diemens Land und Neu— Sud» Wales fand, waren auf niedere Buͤſche, wenige Fuß hoch über dem Grunde gebaut, meiſt auf eine Art Leptospermum, außen aus Moos und Gras, inwendig mit Federn ausgelegt. Die 2 Eier ſind laͤnglich und ſpitzig, 9“ lang, 6“ breit, zart braͤunlichgelbweiß, nach dem dicken Ende dunkler, manchmal mit einem roͤthlichkaſta— nienbraunen Guͤrtel mit unbeſtimmten grauen Flecken, mit ſehr kleinen, dintenartigen Tüpfeln gemiſcht. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf einer weißbluͤhenden Epacris impressa. 55. Acanthorhynchus supereiliosus Govı. Der Augen: brauen-⸗Pinſelzüngler. Govrp proc. V. 24. Birds of Austral. XI. 15. Bool-jeet West-Austr. planit. indig. — White-eye browed Spine- bill Gouvrp. Oberkopf, ganze Oberſeite, Fluͤgel und 6 mittlere Schwanzfedern graulichbraun, uͤbrige Schwanzfedern ſchwarz, breit weißgeſpitzt, an der Außenfahne braun gerandet; Raum zwiſchen Schnabel und Auge nebſt Ohrdecken ſchwarzbraun, Streif uͤber das Auge, Kehle und ein breiter Streif unter dem Auge weiß; Halsruͤcken hell kaſtanien— braun, Gurgelgegend Eaftanienbraun, unten von weißem Mond und dieſer von ſchwar— zem Mondband umzogen; Bauch und Unterſchwanzdecke licht graubraun, bei manchen Exemplaren in Gelbbraun ziehend; Iris roͤthlichbraun, Schnabel ſchwarz, Beine dunkel— braun. Weibchen etwas kleiner und ſchlanker, ſonſt gleich. Ueber einen großen Theil von Weſt-Auſtralien verbreitet; obwohl local, ſo findet er ſich doch ziemlich haufig am Schwanenfluſſe und King-Georges- Sound, vorzugs— weiſe in den Bankſienwaͤldern, von deren Bluͤthen er meiſt allein ſeine Nahrung ent— nimmt, welche in Inſekten und Honig beſteht und von ihm mit ſeinem zart gebauten Schnabel und ſeiner feinen pinſelfoͤrmigen Zunge erlangt wird. Letztere dehnt ſich weit uͤber die Schnabelſpitze hinaus und wird tief in die Bluͤthenroͤhre hineingefuͤhrt, wohin der Schnabel allein nicht eindringen wuͤrde. So wie die Verwandten beſucht auch dieſe Art die ſtrauchartigen Baͤume, und bisweilen nimmt er auch ſeine Nahrung vom Boden. In ſeinem Benehmen zeigt er große Beweglichkeit und ſchießt im Zickzack— fluge von Zweig zu Zweig. Sonſt iſt ſein Flug unregelmaͤßig und uneben, doch hebt er ſich oft perpendikulaͤr in die Luͤfte und laͤßt dabei einen praͤchtigen Geſang ertoͤnen, zu anderer Zeit laͤßt er auch einen lauten und harten Ton hoͤren. Das Neſt befindet ſich auf den großblaͤtterigen Bankſien, iſt rund und dicht, 3“ breit und 14“ tief, be— ſteht aus feinen trockenen Graͤſern, Bluͤthenfaſern, ſchmalen Rindenſtreifen und feinen drahtartigen Faſern mit Zamia-Wolle verklebt, fo daß es eine dicke Maſſe bildet, welche inwendig mit Federn und Zamia-Wolle gemiſcht iſt. Die 2 Eier find 9 lang und 64 breit, ihre Grundfarbe zart braungelb, andere zart blaͤulichweiß mit 46 Klammervögel: Honigvoͤgel— roͤthlichbraunen oberflächlichen Flecken, welche am dickeren Ende zahlreicher find und oft gürtelförmig vereint. Die Bruͤtezeit iſt der October. 56. Glyciphila fulvifrons Swaıss. Der rothgelbſtirnige Pin⸗ ſelzüngler. Gourp Birds of Austral. X. 6. Wy-ro-dju-dong West- Austr. planit. indig. Fulvous-fronted Honey -eater G. White-throated Honey- sucker: Swan River Colon. Meliphaga fulvifrons VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 317. Lewis Birds of N.-Holl. pl. 22. Glyeiphila fulvifrons Swaıns. elass. II. 326. G. R. Grar list. ed. 2. 319. Philedon rubrifrons Lessox voy. Coquille. Vorderkopf und Unterſeite der Flügel rothgelb oder lohfarbig; über jedem Auge ein weißer Streif, ein braunſchwarzer Streif von der Schnabelbaſis um das Auge herum, an den Hals- und Bruſtſeiten herab und ziemlich zur Bruſtmitte, hinter den Ohr— decken ein ſchmaler braungelbweißer Streif, von dem Streife uͤber dem Auge durch einen kleinen ſchwarzen Fleck getrennt; Mittelruͤcken dunkelbraun, mit einem aſchgrau— braunen Schaftſtriche unter der Mitte jeder Feder, uͤbrige Oberſeite und Seiten aſch— braun, Unterkehle und Bauch weiß, Fluͤgel und Schwanz dunkelbraun, Fluͤgeldecken und Vorderſchwingen olivenfarbig geſaͤumt, Iris braun, Schnabel ſchwaͤrzlichbraun, Beine gruͤnlichgrau. Weibchen etwas kleiner, ſonſt gleich. Jung: ganze Oberſeite dunkelbraun, braungelbweiß geſtreift, der rothgelbe Vorderkopf und die Mondſtreifen an den Bruſtſeiten fehlen, die Unterkehle iſt wachsgelb, die Bruſt dunkelbraun und braungelbweiß gemiſcht, die Vorderſchwingen duͤſter gelb geraͤndert. Scheint uͤber ganz Suͤd-Auſtralien verbreitet, denn er wurde in Neu-Suͤd-Wales, Suͤd-Auſtralien und am Schwanenfluſſe gefunden, wo er beſonders haͤufig auf den Kalkſteinhuͤgeln naͤchſt dem Geſtade um Fremantle iſt, er bewohnt auch van Diemens Land und alle Inſeln der Baßſtraße. Dagegen bemerkte ihn Gould nicht in den Sammlungen, welche auf der Nordküſte von Auſtralien gemacht waren, und ſchließt daraus, daß er nur auf jene erwaͤhnten Diſtricte beſchraͤnkt iſt. In van Diemens Land iſt er am haͤufigſten auf der Nordſeite der Inſel, waͤhrend er in der Naͤhe von Hobart-Town ſelten, vielleicht gar nicht vorkommen mag. Außer einer kleinen Ab— weichung im Baue unterſcheiden ſich auch die Sitten dieſes Vogels hinlaͤnglich von denen der wahren Meliphaga-Arten und beſtaͤtigen vollkommen die Trennung von deren Gattung. Erſtens bewohnt er ſehr verſchiedene Oertlichkeiten, da er Baͤume an den niederen ſteinigen Riffen denen im niederen Buſchholze vorzieht, er fliegt auch reißend ſchnell und, was fuͤr dieſe kleinen Honigvoͤgel beſonders merkwuͤrdig iſt, er ſteigt ſehr hoch in die Luft und fliegt reißend ſchnell horizontal fort, um zu einer Entfernung zu gelangen. Er iſt ein ausnehmend beweglicher Vogel zwiſchen den Zweigen, wo er auf und durch die Bluͤthen der Eukalypten herumklettert und in den mannichfaltigſten und zierlichſten Stellungen ſich ſeine Nahrung verſchafft. Zum Niſten ſucht er, wie ſich am Schwanenfluſſe zeigte, einen niederen Buſch oder eine Pflanze im Geſtruͤppe und ſtellt ſein obertaſſenfoͤrmiges, dichtgebautes Neſt, aus duͤrren Graͤſern gebaut und oft mit Zamia-Wolle oder mit Filz von den Bankſienzapfen gefuͤttert, ſo nahe an den Boden, daß es meiſt auftrifft. Die Materialien haͤngen indeſſen von Umſtaͤnden ab und ſo findet man das Neſt auch wohl weich und warm Klammervögel: Honig voͤgel. 47 mit Schafwolle ausgelegt, waͤhrend die Geſtalt des Neſtes immer dieſelbe bleibt. Die 2 Eier (nicht ſelten nur 1) ſind fuͤr den kleinen Vogel groß, oft laͤnglich, im Mittel— verhaͤltniß 103“ lang, 7“ breit, manchmal ganz weiß ohne Spur von Zeichnung, gewöhnlich aber kaſtanienbraunroth groß gefleckt; zufällig iſt dieſe Farbe ſehr ſchwäch und die ganze Oberflaͤche damit uͤberlaufen, andere Male iſt die Zeichnung kraͤftig und entſchieden und ſticht ſehr ab gegen die weiße Grundfarbe der Flaͤche. Die Bruͤtezeit dauert vom Auguſt bis Januar. Der Geſang iſt ziemlich merkwuͤrdig, er beginnt mit einem einfachen, langgezogenen Tone, dem eine ſchnelle Wiederholung eines Doppeltones folgt, dieß geſchieht 6— 8 Male nacheinander; der Vogel ſitzt dabei meiſt auf einem aͤußerſten Zweige eines Baumes. Die Nahrung beſteht in Bluͤthen— ſtaub und Inſekten. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen, oben ein junger Vogel, alle auf einer Bankſia aus van Diemens Land. 57. Glyciphila albifrons Govı. Der weißſtirnige Pinſel⸗ züngler. Gourn Birds of Austral. X. 7. Gool-be-gool-burn West- Austr. mont. indig. White- fronted Honey-eater G. Black-throated Honey-sucker: Swan River Colonist. Glyciphila albifrons GouTD proc. VIII. 160, Vorderkopf, Zügel, ſchmaler Augenring und ein ſchmaler Streif vom Wirbel des Unterſchnabels weiß, Oberkopf ſchwarz, jede Feder leicht weißgerandet, Ohrdecken dunkel ſilbergrau, dahinter ein unregelmaͤßiger weißer Streif; ganze Oberſeite braun, unregel— maͤßig weißgerandet, davon gemiſchtfarbig; Fluͤgel und Schwanz braun, Vorderſchwingen außen gelbgruͤn geſaͤumt; Kehle und Unterkehle braͤunlichſchwarz, erſtere klein weiß⸗ fleckig; Unterfeite der Flügel braungelb, Bruſt und Bauch weiß, Seiten ſchwarzbraun geſtreift, Iris dunkelbraun, nackter Augenring dunkel braunſchwarz, hinten blutroth, Schnabel ſchwarz, Beine gruͤnlichgrau. Weibchen etwas kleiner, ſonſt gleich. Gould beobachtete dieſe niedliche Art in Suͤd-Auſtralien im Geſtruͤppe am großen Murray = Sluffe und erlegte daſelbſt mehrere Exemplare in beiden Geſchlechtern. Er bewohnt auch York und andere Diſtricte im Inneren von Weſt-Auſtralien. Capitaͤn Sturt erhielt ein Exemplar waͤhrend einer feiner Reiſen im Oberlande von Sydney nach Adelaide; dabei iſt noch zu bemerken, daß er, wie andere, uͤberhaupt ein Vogel des Inneren iſt, wo er wahrſcheinlich die Stelle des vorigen, welcher laͤngs der Kuͤſte ſo haͤufig iſt, vertritt. Er iſt auffallend ſcheu, wie alle Arten dieſer Gattung. Alle, welche Gould beobachtete, waren emſig beſchaͤftigt, Inſekten und Honig aus den Bluͤthen der Zwerg-Eukalypten zu ziehen, wobei ſie ſich mehr wie die Meliphaga— Arten benahmen und auf alle Weiſe zwiſchen den Zweigen mit groͤßter Leichtigkeit kletterten und ſich anhingen. Ihr Fiug gleicht dem der anderen, iſt kurz, in wenigen Zuͤgen abgethan, aber immer unſtaͤt. Ihre Stimme iſt ein Doppelton, ſchnell wieder— holt und ſehr aͤhnlich dem Doppellaute von Pardalotus striatus, aber lauter und be— ſtimmter. Die Brütezeit dauert von Auguſt bis Februar. Die beobachteten Neſter befanden ſich in der Gabel eines kleinen todten, frei herausſtehenden Aſtes und waren nicht im Geringſten verborgen, denen von Meliphaga longirostris ſehr ähnlich, doch ſeichter und minder nett gebaut. Die Eier find 94 lang und 7“ breit, fie gleichen denen dieſes Vogels ſehr, ihre Grundfarbe iſt zart braungelb, am dicken Ende roͤthlich 48 Klammervögel: HDonigvögel. braungelb gewoͤlkt und beſtimmt kaſtanienbraunroth und purpurgrau gefleckt, dichter am dickeren Ende, aber uͤbrigens ſehr ſpaͤrlich. 58. Giyciphila fasciata Govrp. Der gebänderte Pinſelzüngler. Gori Birds of Austral. X. 8. Fasciated Honey- eater, Glyciphila fasciata Gori proc. 11. Oct. 1842. Oberkopf braunſchwarz, Federn am Ende klein weißmondfleckig, Ruͤckenfedern ſehr dunkelbraun, gelbbraun gerandet, Hinterruͤcken roth uͤberlaufen; Fluͤgel und Schwanz dunkelbraun, hellbraun gefranſt, Geſichtsſeiten, Unterkehle und Unterſeite weiß, vom Mundwinkel an den Halsſeiten herab ein ſchmaler braunſchwarzer Streif; Bruſt braun— ſchwarz gebaͤndert, Seiten und Unterſchwanzdecke braungelb, erſtere ſchwarz ſchaftſtreifig, Iris rothbraun, Schnabel gruͤnlichgrau, Beine auroraroth. Die bisher bekannten Exemplare kamen von der Halbinſel Coburg aus der Nach— barſchaft von Port Eſſington, wo der Vogel aber nicht im Geringſten gemein iſt. Mr. Gilbert ſagt: „ich beobachtete ihn nur einmal in der Nähe dieſer Niederlaſſung und einmal traf ich ihn auf dem Halſe der Halbinſel in der Naͤhe des Feſtlandes. Er ſcheint vorzuͤglich die Zweige der Melaleuken zu lieben, aus deren Bluͤthen er feine Nahrung entnimmt. Beide Male ſah ich ihn in kleinen Familien zu etwa 12 Stüd. Seine Stimme tönte als ein ſcharf und ſchrill pfeifender Ruf, den er reißend ſchnell wiederholte. Die Baͤnderzeichnung auf der Unterſeite, durch welche er ſich vor allen Arten auszeichnet, und der Umſtand, daß er ſich in kleinen Trupps beiſammenhaͤlt, ſcheinen auf Trennung von der Gattung hinzudeuten, indeſſen iſt er hier des ſonſt uͤbereinſtimmenden Baues wegen noch unter dieſe Gattung geſtellt worden. Er frißt Inſekten, Bluͤthenſtaub und zufaͤllig Bluͤthenknospen. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 59. Ptilotis auricomis Govrp. Der Goldbüſchel⸗Pinſelzüngler. Gourn Birds of Australia XVII. 3. Yellow-tufted Honey-eater. Yellow- tufted Flycatcher Lark. gen. syn. suppl. II. p. 215. — Shaw gen. zool. VIII. p. 172. Certhia auriculata Suaw. gen. zool. VIII. p. 236. Musci- capa mystacea LATH. ind. orn., suppl. p. LI? Mustachoe Honey eater LAT». gen. syn. suppl. vol. II. p. 221? — Ej. gen. hist. IV. p. 177? Muscicapa auricomis LATH. ind. orn. supp. p. XLIX. — Srern. cont. of Suaw’s gen. zool. X. 354. L’Heorotaire à oreilles jaunes VIEILL. dor. II. p- 123. pl. 85. Tufted- eared Honey-eater Lartn. gen. hist. IV. p. 197. Meliphaga auricomis Vıc. Horsr, Trans, XV. p. 315. — Swaıns. zool, ill. I. pl. 43. Eine der am längften bekannten Arten der Gattung, welche Auſtralien und Neu: Guinea gehoͤrt. Sie leben auf den immergruͤnen Eukalypten, Akazien u. ſ. w., und es iſt hoͤchſt intereſſant, zu bemerken, wie das Gefieder dieſer Voͤgel in der Faͤrbung mit den Gewaͤchſen uͤbereinſtimmt, auf denen ſie leben. Gould belauſchte dieſelben oft in den mit Blaͤttern und Bluͤthen geſchmuͤckten Zweigen, wie ſie emſig beſchaͤftigt waren, Honig und Inſekten zu ſuchen, waͤhrend die Aehnlichkeit ihres Gefieders mit den Blaͤttern und ihres Ohrſchmuckes mit den Bluͤthen ihm auffiel. Gegenwaͤrtige Klammervögel: Honigvoͤgel. 49 Art iſt haͤufig in Neu-Suͤd-Wales und findet ſich zu einer oder der anderen Jahres— zeit aller Orten, im Gebuͤſch naͤchſt der Kuͤſte, auf den blühenden Baͤumen der Ebe— nen, wie auf denen, welche landeinwaͤrts die hoͤchſten Huͤgel bekroͤnen. Er iſt ein beweglicher, munterer Vogel, welcher pfeilſchnell immer von einem Zweige zum anderen fliegt und an den dickblaͤtterigen Zweigen emſig herumklettert, ſich an ſie anhaͤngt und durch fie behende hindurchſchluͤpft, was deren Bau fo leicht verſtattet. Das Neſt konnte Gould nicht auffinden, obwohl der Vogel in der Liverpool-Colonie um die Bruͤtezeit haͤuſig war. Dieſe Voͤgel litten damals, 1839, viel von der großen Trocken— heit, ſo daß Fluͤge zu allen Stunden des Tages zu den wenigen Quellen in den Ge— birgen hinkamen und bis auf einige Ellen weit an ſich kommen ließen. Das Weib— chen iſt etwas kleiner, ſonſt aber nicht verſchieden. (Die Pflanze, angeblich Tecoma australis! iſt Persoonia). 60. Ptilotis cratitius Govin. Der warzenwangige Pinſelzüngler. Govlp Proc. VIII. 160. Birds of Austral. XVI. 2. Wattle-cheeked Ho- ney - eater. Oberkopf grau, ganze Oberſeite olivengruͤn, Fluͤgel und Schwanz braun, gruͤngelb geſaͤumt; Zuͤgel, ein großer Raum um das Auge und Ohrdecken ſchwarz, darunter nach hinten ein ſchoͤngelber Streif, vom Mundwinkel aus jederſeits abwaͤrts nach der Kehle 8“ ein nackter fleiſchiger, unten freier Anhang ſchoͤn lila (am lebendigen Vogel ſehr auffallend), vor ihm ein Buͤſchel gelber Federn, Kehle und Unterſeite olivengelb; Iris, Augenlider und Schnabel ſchwarz, Fuß ſchwaͤrzlichbraun olivenfarbig. Beide Geſchlechter ziemlich gleich und beide mit dem Kehlwulſt; das Weibchen iſt kleiner. Gould traf dieſe Art am 26. Juni 1839 im Gebiete der Upper-Torrens in Suͤd⸗Auſtralien. Der Vogel war etwas kampfluſtig und vertrieb alle anderen Voͤgel von den Baͤumen, auf denen er ſich naͤhrte. Dann kam er wieder auf der Kaͤnguru— Inſel und in den Murray-Belts vor, vorzugsweiſe beſchaͤftigt, Bluͤthenſtaub und Honig von den duͤnnen Zweigen der Eukalypten zu ſammeln. Anderwaͤrts fand er ſich nicht. Von der aͤhnlichen Art Pt. auricomis unterſcheidet er ſich durch den Wulſt, den man freilich am todten Vogel kaum bemerkt, da er zuſammenfaͤllt und vertrocknet. Vom Niſten iſt nichts bekannt. 61. Ptilotis ornatus Gobrp. Der gezierte Pinſelzüngler. Govın Proceed. VI. 1838. p. 24. Synops. IV. Birds of Austral. II. 7. Graceful Ptilotis. Oberkopf, Außenrand der Fluͤgel, Rumpf und Schwanzfedern olivenfarbig; Ruͤcken olivenbraun; ganze Unterſeite graulichweiß, mit braunem Schaftſtreif; Unterſchwanz— decke heller; am Halſe jederſeits ein Buͤſchel ſchoͤnhochgelber Federn; Augen ſchwarz, bei dem Maͤnnchen mit ſchmalem ſchwarzen Augenring bis auf ein Dritttheil um— geben, dahinter gelb; Beine purpurbraun, Schnabel ſchwarz. Weibchen etwas klei— ner, Augenlider und Baſaltheil des Schnabels orange, doch iſt dieß vielleicht nur bei unreifen Voͤgeln und das reife Weibchen dem Maͤnnchen vielleicht ganz aͤhnlich. Weſt⸗Auſtralien, häufig am Schwanenfluſſe und wahrſcheinlich uͤber den ganzen noch unbekannten Diſtrict zwiſchen ihm und dem River Murray in Suͤd-Auſtralien Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. f 7 50 Klammervögel: Honigvoͤgel. verbreitet, wo er ſich in den ausgedehnten, mit Zwerg-Eukalypten und anderem klei— nem Geſtraͤuche bewachſenen Meerengen aufhaͤlt, welche ſich am unteren Theile des Fluſſes aefinden. Wahrſcheinlich iſt dieß die Graͤnze feines Vorkommens in dieſer Richtung. Er wurde auf Leptospermum salicifolium abgebildet, nicht als ob er dieſem Strauche den Vorzug gaͤbe, ſondern weil er eben darauf geſehen wurde. Die Eukalypten ſind die Gewaͤchſe, auf denen dieſe Voͤgel vorzugsweiſe vorkommen und auf deren dickblaͤtterigen Zweigen und Bluͤthen man ſie gewoͤhnlich thaͤtig beſchäftigt ſieht, wie ſie Inſekten ſuchen und den Bluͤthenſtaub nebſt dem ausfließenden Honig aufnehmen, welche Subſtanzen ihre Nahrung ausmachen. In den Murray-Belts finden ſie ſich in jenen Zwergbaͤumen, waͤhrend ſie in der Gegend vom Schwanen— fluſſe die Gipfelſpitzen der Gummi- und Mahagonibaͤume beleben, in denen ſie herum— klettern und um die Bluͤthen herumflattern, nicht ſelten auf den Boden herabkommen, auf und zwiſchen durch die Zweige und Staͤmme huͤpfen, ohne Zweifel, um Inſekten zu ſuchen. Sie laſſen fortwaͤhrend einen laut ſchallenden, nicht unangenehmen Ge— ſang hoͤren. Ihr Neſt haͤngt von der Gabel eines horizontalen Aſtes herab, oft frei, und iſt nett, klein, offen, obertaſſenfoͤrmig, beſteht aus feinen Pflanzenſaſern und Graͤſern, mit Spinneweben und Wolle verflochten. Die 2 — 3 Eier find tief lachsroth (Salmon colour), am dünnen Ende blaſſer und befonders am dickeren Ende roͤthlich— braun kleingefleckt, 9“ lang, 7“ breit. 62. Ptilotis plumulus Govrp. Der Doppelbüſchel⸗Pinſelzüngler. Gol proc. 1840. 10. Nov. p. 150. Birds of Austral. II. 8. Plumed Ptilotis. Oberkopf und ganze Oberſeite ſchoͤn olivengelb, am Ruͤcken in Grau ziehend; Zügel ſchwarz; Ohrdecken, Gurgelgegend und Unterſeite blaßgelblichgrau, dunkel ſchaft— ſtrichig; hinter den Ohren zwei Buͤſchel, der obere ſchmal und ſchwarz, der untere breitere zieht ſich gegen den Nacken, ſchoͤn gelb; Vorderſchwingen und Schwanzfedern braun, ſchoͤn olivengelb geſaͤumt; Iris ſehr dunkel roͤthlichbraun; Schnabel ſchwarz; Beine und Fuß apfelgruͤn. Weibchen betraͤchtlich kleiner. Weſt-Auſtralien. Etwas kleiner als Ptilotis ornatus, unbeachtet des Unterſchiedes, den der ſchwarze Federſtreif über dem gelben darbietet, iſt auch die Bruſt blaſſer ge: faͤrbt, ihre Schaftſtriche ſchwaͤcher. Alle Exemplare, welche Gould im Diſtricte von York, über 60 Meilen oͤſtlich vom Schwanenfluſſe, ſammelte, wo fie die Waͤlder der weißen Eukalypten bewohnen, zeigten ſich auf den hoͤchſten Gipfeln und ſelten am Boden. Ihre Toͤne ſind ſehr mannichfaltig, laute und gellende Triller, manchmal wie eine Jagdpfeife, werden lange fortgeſetzt. Aufgeſtoͤrt fliegt er reißend ſchnell durch die Zweige, ſonſt ſchwingt er ſich auch wie die Myzantha-Arten von Baum zu Baum mit hoͤchſt zierlichem Anſtande. Das Neſt iſt klein, zierlich obertaſſenfoͤrmig gebaut und an einen ſchlanken horizontalen Zweig aufgehangen, oft fo nahe am Boden, daß man es mit der Hand erreichen kann, und beſteht aus trockenen Graͤſern, mit weichen Wollbuͤſcheln von Bluͤthen gefüttert. Die Bruͤtezeit verläuft vom October bis Januar; die 2 Eier find 10 lang, 7“ breit, blaß lachsroth, mit einem dunkleren Gürtel am breiten Ende und die ganze Oberflaͤche noch dunkler kleingefleckt. Der Magen iſt ſehr klein und wenig muskuloͤs, die Nahrung beſteht in Inſekten und Honig. - Klammervögel: Donigvögel. 51 63. Ptilotis fuscus Govw. Der dunkelbraune Pinſelzüngler. Gour» Birds of Austral. IV. I. Fuscous Honey-eater. Ptilotis fusca GouLn synops. IV. Meliphaga fusca GourD Birds of Austr. II. Ganze Oberſeite graulichbraun mit Olivenfarbig uͤberlaufen, Augenring ſchwarz befiedert; Ohrdecken ſchwaͤrzlichbraun; hinter dem Ohre ein gelber Fleck; Gurgelgegend, Bruſt und Unterſeite licht graubraun; Iris hell gelb, Augenlider hochgelb; Rachen und Mundwinkel gelb, Schnabel duͤſtergelb mit ſchwarzer Spitze, Beine fleiſchfarben⸗ braun. Dieſer nicht ſchoͤn gefaͤrbte Honigvogel iſt in Neu-Suͤd-Wales in Menge durch das Gebuͤſch verbreitet, und im Auguſt und September, wo die ſchoͤne Tecoma bluͤht, worauf er dargeſtellt iſt, ſieht man ihn auf den reichbluͤthigen Rispen derſelben herum— gaukeln, um Inſekten zu fangen, die er aus den roͤhrenfoͤrmigen Bluͤthen herausholt, ſonſt auch im Fluge faͤngt. Gould bemerkte nicht, daß er in ſeiner Lebensweiſe von anderen ſich unterſcheide. So wie dieſe findet man ihn auf den Bluͤthen und reich— beblaͤtterten Zweigen der Baͤume. In der Ebene zeigte er ſich niemals, auch kam er in keinem anderen Theile Auſtraliens, außer in Neu-Suͤd-Wales vor, wo er ſowohl im Winter als im Sommer anweſend iſt. Beide Geſchlechter find in der Faͤrbung uͤbereinſtimmend, das Weibchen ein wenig kleiner, ſonſt nicht unterſcheidbar. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf Tèecoma australis. 64. Meliphaga novae Hollandiae Vis. Honsr. Der neu: holländiſche Pinſelzüngler. Gourn Austral. X. 4. New- Holland Honey -eater GouLp. Certhia novae Hollandiae LArkH. ind. orn. 296. — Turrox’s edit. of Linn, syst. nat. I. 292. New-Holland Creeper Wuıte’s Journ. pl. in p. 186. Lark. gen. hist. IV. 171. Suaw’s gen. zool. VIII. 225. L’Heorotaire tachete VIEILE. ois. dor. II. 91. pl. 57. Meli- phaga novae Hollandiae VIE. Horsr, Linn. Trans. XV. 311. Melitreptus novae Hollandiae VIEILL. N. Diet. XIV. 328. Enc. meth. orn. II. 606. Meliphaga Balzonera STEPH. cont. of SnAw's gen. zool. XIV. 261. Me- liphaga barbata Swaınss. class. II. 326. Meliornis novae Hollandiae G. R. Gray list. 19. Scheitel und Wangen ſchwarz, am Vorderkopfe um die Baſis des Oberſchnabels kleine weiße Federchen, ein Streif uͤber den Augenbrauen, Schnurrbart an der Baſis des Unterſchnabels und ein kleiner Buͤſchel hinter den Ohrdecken weiß, Federn an der Unterkehle weiß und ſchnurrenartig; Oberſeite braunſchwarz, am Hinterruͤcken (rump ) brauner, Fluͤgel braunſchwarz, Außenraͤnder der Schwingen gegen die Baſis ſchoͤn wachsgelb, gegen die Spitze ſchwach weißgerandet; Schwanz braunſchwarz, außen gegen die Baſis ſchoͤn wachsgelb und alle außer den beiden Mittelfedern mit großem weißen Fleck an der Innenfahne naͤchſt der Spitze; Unterſeite weiß, breit ſchwarz laͤngsſtreifig, dichter an der Bruſt, minder dicht am Bauche; Iris weiß, Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen gleich. Einer der häufigften und bekannteſten Voͤgel in den Colonieen von Neu-Suͤd— Wales, van Diemens Land und Suͤd-Auſtralien, wo er alle Gaͤrten beſucht und auf den Gebuͤſchen und bluͤhenden Pflanzen daſelbſt bruͤtet. Er iſt zwar kein Zugvogel, 75 1 52 Klammervögel: Donigvögel. aber er verläßt gelegentlich eine Gegend und beſucht eine andere, wo mehr blühende Pflanzen ihm feine nothwendige Nahrung bieten; die Gruppen von Bankſien, welche im unfruchtbaren, ſandigen Boden wachſen, bieten ihm den vorzuͤglichſten Zufluchtsort, ſo daß er an dieſe gebunden ſcheint, ebenſo wie die Bankſien nicht leicht ohne dieſe Voͤgel zur Beobachtung kommen. Er ſcheint auf die ſuͤdoͤſtlichen Theile Auſtraliens beſchraͤnkt, er iſt haͤufig auf den ſandigen Strecken Auſtraliens, wo die Bankſien in Menge vorkommen, dagegen traf Gould weiter weſtlich keine Spur von ihm. Am Schwanenfluſſe und in anderen Gegenden der Weſtkuͤſte ſah man ihn niemals. In van Diemens Land iſt er zahlreicher im noͤrdlichen als im ſuͤdlichen Theile der Inſel, auch iſt er haͤufig auf allen Inſeln der Baßſtraße, wo ſandiger, unfruchtbarer Boden dem Wachsthume der Bankſien gedeihlich iſt; ebenſo gemein iſt er in allen Theilen von Neu-Suͤd-Wales, welches man überhaupt als die eigentliche große Herberge dieſer Art betrachten kann. Dabei iſt zu bemerken, daß die Strecken naͤchſt der See— kuͤſte für das Wachsthum der Bankſien beſonders guͤnſtig find. Deshalb iſt er auch dort zahlreicher als im Inneren des Landes. Er giebt dem Gebuͤſche und niederen Baͤumen den entſchiedenſten Vorzug vor dem Hochwalde, deshalb iſt er aber auch allbekannt, weil er von Buſch zu Buſch fliegt. Er iſt auch ein nicht wenig an— ziehender Vogel, da ſein Gefieder mit der contraſtirenden Zeichnung und dem ſchoͤnen Gelb ſehr auffaͤllt, beſonders wenn die Voͤgel ſo ſchnell huͤpfenden Fluges die Buͤſche durchirren. Er hat eine laute, ſchrillende, helle, obwohl eintoͤnige Stimme und naͤhrt ſich von Pollen und Bluͤthenſaͤften, wornach er in allen moͤglichen Stellungen kriecht und klettert, auch frißt er Früchte und Inſekten. Gewöhnlich vollzieht er 2— 3 Bruten, vom Auguſt bis zum Januar. Das Neſt iſt leicht zu finden, es ſteht in einem niederen freien Buſche und in Gaͤrten auf Gebuͤſchen und Blumenpflanzen; eines in Gould's Sammlung wurde in einer Reihe Erdbeerpflanzen im Kuͤchen— garten des Gouvernementshauſes zu Sydney gefunden. Gewöhnlich ſteht es 8“— 27 hoch über dem Boden und iſt ziemlich feſt gebaut, aus kleinen drahtartigen Zweiglein, harten Graͤſern und breiten und ſchmalen Rindenſtreifchen, inwendig mit weicher Bluͤthenwolle kleiner Erdpflanzen ausgefuͤttert. Die meiſt 2, doch gelegentlich auch 3 Eier ſind blaß braungelb, tief kaſtanienbraun duͤnn gefleckt und geſprenkelt, beſon— ders nach dem dickeren Ende hin nicht ſelten gürtelartig verfloſſen, ihre mittlere Länge iſt 92“, ihre Breite 7“. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf einer Bankſia. 65. Meliphaga sericea Gourp. Der ſeidenwangige Pinſel⸗ züngler. Gouro Birds of Austral. X. 5. White-cheeked Honey-eater G. New Holland Creeper 2 Wuırte’s voy. pl. in p. 297. L’Heorotaire noir VIEILL. ois. dor. II. 106. pl. 71. Meliphaga sericea Govrp proc. IV. 144. Synops. I. Meliphaga sericeola Govr». proc. V. 152. f. Oberkopf, Unterkehle und Augenring ſchwarz, ein duͤſterweißes Band verlaͤuft vom Vorderkopfe uͤber die Augen, ein ſchoͤner breiter Buſch haarartiger Federn breitet ſich uͤber die Wangen und Ohrdecken, Ruͤcken dunkelbraun, laͤngsſchwarzſtreifig, Unterſeite weiß, ſchwarz ſchaftſtreifig, Fluͤgel dunkelbraun, Außenrand der erſten und zweiten Schwingenreihe wachsgelb; Schwanz dunkelbraun, Außenraͤnder gelb; Iris dunkelbraun, Klammervögel: Honig voͤgel. 53 Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen etwas kleiner, durch die weißen Wangen und den Mangel der weißen Schwanzſpitze immer von M. Novae Hollandiae unter: ſcheidbar. Bewohner von Neu-Suͤd- Wales, geht wahrſcheinlich oͤſtlich bis Moreton-Bay, aber die weiter noͤrdlich von dort vorkommenden Voͤgel ſind ſo gaͤnzlich unbekannt, daß es unmoͤglich iſt, zu beſtimmen, wie weit ſich eine Art in dieſer Richtung ver— breitet. Auf van Diemens Land oder in Suͤd-Auſtralien fand man die M. sericea noch nicht. Sie iſt in Sitten und Neigungen von M. novae Hollandiae weſentlich unterſchieden, ſie haͤlt ſich nicht ſo ausſchließlich an das Buſchholz und liebt mehr offene Lagen. Gould beobachtete fie ziemlich häufig im Illawara-Diſtricte, beſonders auf dem Geſtruͤppe, welches um die offenen Gehaue der uͤppigen Gebuͤſche herum— wählt; fie iſt auch auf Botany-Bay gemein und an den meiſten Stellen der See— kuͤſte zwiſchen da und dem Fluſſe Clarence, allein im Inneren des Landes traf ſie Gould nicht. Sie iſt weit mehr als die anderen Arten ſcheu, ſo ſehr, daß ihr nur mit Schwierigkeit mit dem Schuſſe beizukommen war. Sie iſt ein huͤbſcher Vogel, denn wenn fie auf den Baͤumen ſitzt, faͤllt ihr weißer Wangenſchmuck und ihr ab— ſtechendes Gefieder ſehr auf. Gould fand das Neſt nicht, indeſſen duͤrfte ihre Fort— pflanzung der von M. Novae Hollandiae im Allgemeinen aͤhnlich ſein, obſchon manche Unterſchiede obwalten koͤnnen, da ſie doch auch im Gefieder ſehr abweicht. Abbildung: zwei Maͤnnchen auf einer Pflanze, welche im Diſtricte von Illawara von den Anſiedlern Christmas genannt wird. 66. Meliphaga australasiana Vic. Honsr. Der auſtralaſia⸗ niſche Pinſelzüngler. Gourp Birds of Austral. I. I4. Tasmanian Honey- eater. L’Heorotaire noir et blane Le VaILL. dor. II. 89. pl. 55. Certhia australasiana SnAW. gen. zool. VIII. 226. Meliphaga australasiana Vıe. Horsr. Linn. Trans. XV. 313. Swarns. class. II. 326. White - browed Honey-eater? Lat». gen. hist. IV. 172. Meliphaga inornata Gould proc. V. 1837. 152. Synops. IV. female.’ Ein ſchwarzer Streif von der Schnabelbaſis durch das Auge und ein Mondfleck unter jeder Seite der Bruſt bis nahe der Mitte ſchwarz; ein ſchmaler Streif uͤber das Auge und einer hinter dem Mondflecke an der Bruſt weiß; ganze Oberſeite duͤſter ſchwarz; Fluͤgel ſchwaͤtzlichbraun, erſte und zweite Schwingenreihe außen, beſonders an der Baſis gologelb geſaͤumt, beide Seitenfedern mit lang ovalem weißen Fleck an der Innenfahne naͤchſt der Spitze; Gurgelgegend und Bruſt weiß, braun ſchaftſtreifig; Mittelbauch weiß; Seiten und Unterſchwanzdecke ſeidenartig grau, Iris roth, Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen oberſeits und unten einfarbig duͤſterbraun, ohne weißem Streifen uͤber dem Auge und ohne weißem Fleck auf den Seitenſchwanzfedern; das Gelb an Fluͤgel und Schwanz iſt lichter; ſchwarze und weiße Zeichen an der Bruſt kaum ſichtbar; Gurgelgegend blaß braͤunlichgrau (anſtatt weiß), Iris braun. Dieſer kleine Honigſauger iſt uͤber alle Theile von van Diemens Land haͤufig und wahrſcheinlich auf dieß Land beſchraͤnkt. Er lebt in den undurchdringlichen Waͤldern, welche einen großen Theil von van Diemens Land bedecken, an ſolchen Stellen, wo dichtes Geſtruͤpp und kleine buſchige Baͤume unter den hoͤchſten Eukalypten wachſen. 51 Klammervögel: Donigvögel. Die große Stille dieſer Einoͤden wird angenehm unterbrochen durch die ſchrillenden und fließenden Toͤne, welche eine Anzahl dieſer Voͤgel in verſchiedenen Theilen des Waldes hervorbringt. Er haͤlt ſich in den dichten Gruppen der Epacris impressa auf, deren rothe und weiße Trichterblumen die Seiten der offenen Huͤgel ſchmuͤcken und eine reiche Nahrungsquelle darbieten. Wenn man ſich behutſam naͤhert, kann man ſehen, wie emſig fie aus dieſen Bluͤthen ſaugen. Sie klettern dabei in allen möglichen Stellungen an den Pflanzen herum und fuͤgen ihre lange Pinſelzunge pfeilſchnell in die Bluͤthen hinein. Außer Honig finden fie darin auch Inſekten, vorzuͤglich Diptera und Hymenoptera. Aufgeſcheucht fliegen ſie reißend ſchnell, ſetzen ſich in der Ent— fernung von einigen Ellen wieder in das dichte Gebuͤſch der Epakris oder entziehen ſich der Beobachtung unter der Belaubung der Eukalypten. Er iſt außerordentlich haͤufig auf den Huͤgeln am Fuße des Mount Wellington und wird in allen Jahres— zeiten in den dicken Epacrisgebuͤſchen nördlich von Derwent zwiſchen Kangaroo Point und den Clarence plains getroffen. Gould traf ihn in aͤhnlichen Lagen auch an den Ufern des Tamar, an dem aͤußerſten Ende der Inſel. Die Blruͤtezeit iſt der September und die vier folgenden Monate, in dieſer Zeit bruͤtet ein Paͤrchen zwei⸗ bis dreimal, und es iſt ein ſonderbarer Fall, daß ſich das erſte Mal nur 2 Eier im Neſte finden, waͤhrend in der Hoͤhe des Sommers, wenn Inſektennahrung im Ueber— fluſſe vorhanden iſt, meiſt unabaͤnderlich 3 gelegt werden. Die Urſache liegt wohl darin, daß die Voͤgel bei vorgeruͤckter Jahreszeit kraͤftiger werden und daß die Natur weiſe angeordnet hat, daß die Jungen in relativer Anzahl zu der vorhandenen Nahrung erſcheinen ſollen. Das Neſt befindet ſich immer an einem niederen Strauche 1 oder 2 Fuß uͤber dem Boden; es iſt rund und offen, außen aus Baſt der Eukalypten gebaut, gewöhnlich mit zarten Graͤſern gefüttert. Hier find die Geſchlechter ausnahmsweiſe im Vergleich mit anderen Arten verſchieden gezeichnet, was Gould fruͤher irre leitete, das Weibchen unter beſonderem Namen als M. inornata zu beſchreiben. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf Epacris impressa. 67. Zanthomyza phrygia Swans. Der ſchwarz⸗ und gelb⸗ geſcheckte Pinſelzüngler. Govrp Birds of Austral. X. 3. Mock Re- gent Bird N.-S.-Wal. Colon. Warty-faced Honey-eater Govrp. Merops phrygius LArk. ind. orn. sppl. XXXIV. SAW zool, of N.-Holl. 13. pl. 4. Veıwu N. Diet. XXVII. 428. Philedon Temm. man, ed. 2. I, LXXXVII. Warty-faced Honey-eater Lewın Birds of N.-Holl. pl. 14. Black and yellow Bee-eater Lark. gen. syn. sppl. II. 154. Black and yellow Honey- eater LArk. gen. hist. IV. 165. Embroidered Bee-eater Shaw gen. zool. VIII. 167. pl. 20. Philemon phrygius VIEILL. Enc. meth. II. 617. Le Merle ecaille LEVAILL. afr. III. 116. Meliphaga phrygia Lewın Birds of N.-Holl. 13. pl. 4. G R. Grar list. gen. of Birds ed. 2. 20. Antliochaera phrygia VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 322. Zanthomyza phrygia SWA s. classif. II. 326. Kopf, Hals, Oberruͤcken, Kehle und Bruſt ſchwarz, Schultern ſchwarz, die Federn breit blaßgelb geſaͤumt, Unterruͤcken ſchwarz, Federn weißgelb geſaͤumt, Oberſchwanz— decke wie die Schultern, Fluͤgel ſchwarz, Decken gelb geſaͤumt, Afterfluͤgel gelb, Vorder— Klammervögel: Donigvögel. 55 ſchwingen ſchwarz, ein laͤnglicher gelber Streif auf dem Rande der Außen- und ein Theil der Innenfahne naͤchſt deren ſchwarzem Schafte, zweite Schwingenreihe ſchwarz, Außenfahne breit gelbgerandet; Unterſeite ſchwarz, Federn mit gelblichweißem Pfeilfleck naͤchſt der Spitze; zwei Mittelſchwanzfedern ſchwarz, ſeicht gelbgeſpitzt, uͤbrige ſchwarz an der Baſis, uͤbrigens gelb, das Schwarz nimmt nach den aͤußeren Federn hin ab und das Gelb nimmt zu; Iris roͤthlichbraun, Schnabel ſchwarz, Beine ſchwaͤrzlich— braun, dunkel gelblichweißes Geſicht warzig. Weibchen kleiner. Junge: Geſicht befiedert (nicht nackt und warzig). Nicht allein einer der huͤbſcheſten Honigvoͤgel, ſondern uͤberhaupt einer der ſchoͤnſten Voͤgel Neuhollands. Der eigenthuͤmliche Farben-Contraſt iſt ſehr auffallend, beſon— ders im Fluge des Vogels. Er iſt Standvogel und findet ſich von Suͤd-Auſtralien bis Neu-Süd-Wales. Gould traf ihn im Inneren ziemlich weit noͤrdlich in der Breite der Moreton-Bay. Obwohl er ſehr allgemein verbreitet iſt, ſo haͤngt doch ſeine Anweſenheit vom Bluͤhen der Eukalypten ab und er beſucht nur die Baͤume, welche mit friſchen Bluͤthen bedeckt ſind. Er haͤlt ſich gern an die hoͤchſten und am uͤppigſten bluͤhenden, wo er oft den hoͤchſten Platz einnimmt, waͤhrend er die anderen Voͤgel unter ihm aus ſeiner Naͤhe vertreibt. Er iſt einer der kampfluſtigſten Voͤgel, welcher nicht nur die kleineren Honigvoͤgel feindlich angreift, ſondern auch anderen Indi— viduen ſeiner eigenen Art entgegentritt, welche dem Baume, auf dem bereits zwei oder drei ſich befinden, ſich naͤhern. In Adelaide in Suͤd-Auſtralien beobachtete Gould zwei Paͤrchen, welche einen der hoͤchſten Baͤume mitten in der Stadt beſetzt hielten und waͤhrend der ganzen Zeit ſeiner Anweſenheit alle anderen dahin kommenden Voͤgel verfolgten und wegbiſſen. In großer Menge traf ihn Gould im Buſchholze von Neu-Suͤd-Wales und fand ihn bruͤtend auf den niederen mit Angophora be— wachſenen Flaͤchen am Upper-Hunter. Hier und da ſah er Flüge von 50 — 100 Stuͤck, welche von Baum zu Baum flogen und aus einer Gegend in die andere ſtrichen, wahrſcheinlich um Stellen mit reichlicher Nahrung zu ſuchen. Die Stimme iſt ein beſonderes lautes Pfeifen, nicht ohne Wohlklang. Das Neſt befindet ſich ge— woͤhnlich auf dem uͤberhaͤngenden Zweige eines Eukalyptus, es iſt rund und obertaffen- foͤrmig, etwa 5“ im Durchmeſſer, aus feinen Graͤſern gebaut und mit ein wenig Wolle und Haaren gefuͤttert. Die 2 Eier ſind tief braungelb, auf ihrer Oberflaͤche mit unbeſtimmten kaſtanienbraunrothen Flecken und unregelmaͤßigen dunkelpurpurgrauen Tuͤpfeln, vorzuͤglich am dicken Ende, daſelbſt auch wohl guͤrtelfoͤrmig, gezeichnet, 17“ lang, 84 breit. Magen und Daͤrme derjenigen, welche Gould im Buſchholze am Hunter geſchoſſen, waren ganz mit fluͤſſigem Honig gefüllt, ohne Zweifel machen in: deſſen auch Inſekten einen Theil ihrer Nahrung aus. 68. Anthochaera inauris Goviv. Der Klunker-Pinſelzüngler. Gouvrnp Birds of Austr. XVI. 5. A. carunculata Vıs. Honsr. Linn. Trans. XV. 321. Gou» syn, I. Creadion carunculatus VIEILL, I. pl. 94. Wattle Bird: van Diemens Land Colon. Oberkopf und Halsruͤcken grau, ſchwarz ſchaftſtreifig, Ruͤcken und Schultern dunkel— braun, Schaft braͤunlichweiß, Fluͤgel tief ſchwaͤrzlichbraun, Außenraͤnder der erſten Schwingenreihe ſchmal, die der zweiten breit grau gefranſt, Spitzen der erſten Reihe 56 Klammervögel: Honig voͤgel. weiß; Schwanz ſehr geſteigert, Oberſchwanzdecke und beide Mittelſchwanzfedern grau, uͤbrige ſchwaͤrzlichbraun und groß weißgeſpitzt; Kinn und Unterſchwanzdecke weiß; Gur— gelgegend, Bruſt und Seiten grauſchwarzbraun, an der Oberbruſt ſehr breit ſchaft— ſtreifig; Bauchmitte hochgelb; Schnabel und Krallen ſchwarz, Mundwinkel gelb; Iris dunkelbraunſchwarz; Fuß licht fleiſchfarbig; Ohrgehaͤnge oben weiß, nach unten hoc): gelb. Das Weibchen etwas kleiner, auch das Ohrgehaͤnge minder groß als am Maͤnnchen. Ausſchließlich auf van Diemens Land und von den Schriftſtellern faͤlſchlich fuͤr den Merops carunculatus Larn. von Neu-Suͤd-Wales und Suͤd-Auſtralien ge: halten. Die Urwaͤlder der Eukalypten, welche groͤßtentheils van Diemens Land be— decken, bieten ihm ein Aſyl gegen die Menſchen, ſowie ſeine Nahrung, die im Honig der Bluͤthen jener Baͤume und den darin lebenden Inſekten beſteht, ſo daß man oft 40 — 50 Stuͤck dieſer Voͤgel auf einem Baume antrifft. Auch in der Nachbarſchaft von Ho— bart-Town und den Inſeln South-Arm und Bruni traf ihn Gould, doch minder zahlreich, zu allen Zeiten des Jahres. Die Nachbarſchaft der Macquarrie- Plains iſt ihnen beſonders guͤnſtig und von da werden ſie jaͤhrlich zu Hunderten auf die Maͤrkte nach Hobart-Town für die Tafel geſendet. Er iſt nicht ſehr ſcheu und wird im Winter ſo außerordentlich fett, daß Gould hierin keinen anderen Vogel mit ihm ver— gleichen kann, denn alle Theile waren von Fett umhuͤllt, zwei Stuͤck gaben eine große Theetaſſe voll Oel, welches trefflich brennt. Man bezahle ihn gut. Zur Brütezeit ſind ſie ſo mager, daß das Maͤnnchen kaum 6 Unzen wiegt. Er iſt ſo beweglich und leicht, in allen ſeinen Stellungen, wie die kleinſte Art dieſer Gruppe. Er fliegt mit ſeltener Ausdehnung weiter als von Baum zu Baum und gleicht darin ſehr der euro— paͤiſchen Elſter. Sein Ton iſt ein rauhes unangenehmes Geſchrei, ſo laut und aͤhn— lich dem des Faſan; Manche vergleichen es mit dem Raͤuspern oder Erbrechen eines Menſchen. Das Neſt iſt maͤßig groß, becherfoͤrmig, aus zarten Ruthen und Graͤſern, mit Wolle gefüttert und gewoͤhnlich an einem niederen Baume, einer Akacie oder Caſuarine, angebracht. 69. Anthochaera mellivora Vie. Honsr. Der Goruk⸗ oder goldgelbſchwingige Pinſelzüngler. VIS. Horsr. Linn. Tr. XV. 321. Gourn synops. I. Birds of Austral. II. 6. Certhia mellivora LAT. ind. sppl. XXVII. Le Goruck VIEIIL. ois. dor. II. p. 126. pl. 88. Goruk Creeper Suaw gen. zool. VIII. 243. Mellivorous Creeper Lark. gen. syn. sppl. II. 166. Wattled Honey-eater var. C. Lark. gen. hist. IV. 159. Merops chrysopterus LATEH. ind. sppl. p. XXXIII. Golden-winged Bee- eater Lark. gen. syn. sppl. II. 153. Suaw gen, zool. VIII. p. 180. Gol- den-winged Honey-eater Lark. gen hist. vol. IV. p. 160. Mellivorous Honey- eater LArk. gen. hist, IV. p. 161. N.-S.-Wal. orae indig.: Goo- gwar-ruck. Ganze Oberſeite dunkelbraun, jede Feder unter der Mitte mit kleinem weißen Streif, Vorderſchwingen an der Innenfahne und 4 von der Baſis an kaſtanienbraun, uͤbrigens ſowie die Außenfahne braun, weißgeſpitzt, Ber Reihe, Flügel: und Schwanz⸗ decken graulichbraun, weißgeſpitzt; Schwanz braun, mit Olivenfarbe uͤberlaufen, alle Klammervögel: Donigvögel, 57 Federn weißgeſpitzt; Kehle und Bruſtfedern ſchwarzbraun, weißgeſpitzt; Unterſeite wie die Oberſeite, die weißen Flecken breiter und ſichtbarer; Schnabel ſchwarz, Iris grau; Beine weinbraun. Weibchen nur ein wenig kleiner, der Neſtvogel ſieht ſchon ganz aus wie der alte, nur iſt die Zeichnung nicht ſo deutlich. Der Naturbeobachter bemerkt leicht, daß gewiſſe Formen der Voͤgel und Inſekten für gewiſſe Gegenden, Baͤume und Pflanzen uͤberhaupt beſtimmt find, und in keinem Falle iſt dieß deutlicher, als im gegenwaͤrtigen die Beziehung des Vogels zu den Bankſien, ſo daß derſelbe nur da vorkommt, wo dieſe Baͤume vorhanden ſind. So hat auch Gould nie eine Gruppe dieſer Voͤgel außer auf Bankſien geſehen oder von deren ſicherem Vorkommen gehoͤrt und nur gelegentlich ſie unter Leptospermum und anderen kleinen Geſtraͤuchen auf moraſtigem Boden getroffen. Keiner dieſer Baͤume waͤchſt, wie bekannt, auf gutem Boden, das geſchwaͤtzige Geſchrei dieſes Vogels gilt deshalb den Coloniſten als Zeichen eines unfruchtbaren und nicht bebauungswuͤrdigen Bodens. Man findet ihn auf van Diemens Land, Neu-Suͤd-Wales und Suͤd— Auſtralien, in allen dieſen Gegenden an ſolchen Orten, wo ſeine Lieblingsbaͤume ge— deihen. In erſterer Gegend iſt er vorzuͤglich häufig an den Ufern von Tamar und in den Meerengen der Bankſien, welche ſich laͤngs der Nordkuͤſte der Inſel hinziehen. Auf dem Feftlande iſt er unter anderen Orten beſonders bei Port of Adelaide in Suͤd-Auſtralien, und Illawara, Neweaſtle und Sidney in Neu-Suͤd-Wales am haͤufigſten. Der botanifhe Garten zu Sidney, mitten in einer volkreichen Stadt, wird von dieſem Vogel zahlreich beſucht und zwei Neſter mit Eiern in Gould's Sammlung wurden dort aus dem Bezirke dieſes oͤffentlichen Gartens entnommen. Er iſt im Inneren von Neu-Suͤd-Wales und Süd -Auſtralien ſpaͤrlich verbreitet, ob er weſtlich bis Spencer's Gulf geht, konnte Gould nicht beſtimmen, auch vom Schwanenfluſſe erhielt er ihn nicht, wo eine andere Art, Anthochaera lunulata, vor: kommt. Er iſt ein kuͤhner und lebhafter Vogel, dabei zaͤnkiſch und kampfluſtig, ſo daß er alle anderen Voͤgel von dem Baume, der ihm Nahrung bietet, vertreibt. Wenige Honigvoͤgel ſind lebhafter und muthiger. Im Fruͤhling und Sommer laſſen die Maͤnnchen von einem Zweige aus der Hoͤhe herab ihre rauhen, eigenthuͤmlichen Tone erſchallen, die man nicht unpafjend mit den Toͤnen bei dem Erbrechen eines Menſchen vergleicht, weshalb ihm die Bewohner den Namen „Goo-gwar-ruck“ ge: geben haben, um dieſe Toͤne durch den Namen auszudruͤcken. Waͤhrend des Schreiens hebt er oft den Schwanz in die Hoͤhe, wirft den Kopf auf den Ruͤcken und dehnt die Kehle aus, woraus man ſieht, mit welcher Anſtrengung er dieſe Toͤne hervorbringt. Die Bankſien bluͤhen einen großen Theil des Jahres hindurch und der Vogel unter— ſucht jede einzelne Bluͤthe, wenn ſie ſich oͤffnet, mit ſeiner langen Pinſelzunge, um Bluͤthenſtaub und Inſekten aus ihnen zu ziehen, wobei er in allen moͤglichen Stell— ungen auf den Bluͤthen ſitzt oder haͤngt. Sie beginnen im November zu bruͤten und die Bruͤtezeit dauert durch die drei folgenden Monate. Das Neſt iſt rund, offen und ziemlich klein, gewoͤhnlich in der Gabel eines kleinen Zweiges, oft einige Fuß hoch uͤber dem Boden, aus feinem Reißig gebaut und mit faſerigen Wuͤrzelchen ausgelegt. Die 2, manchmal 3 Eier find ſchoͤn lachsroth, am dicken Ende und übrigens hier und da ſtark und dunkel nußbraun gefleckt; 13“ lang und 9“ breit. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 8 58 Klammervögel: Honigvoͤgel. 70. Acanthogenys rufogularis Gourp. Der rothkehlige Pin⸗ ſelzüngler. Govr» proc. V. p. 153. Synops. IV. Birds of Austral. XVI. 4. . Oberkopf, Ruͤcken und Fluͤgel duͤſterbraun, jede Feder blaßbraun geſaͤumt, Ober— ſchwanzdeckenfedern in der Mitte dunkelbraun, Streif durch das Auge ſchwarz, und von den Halsſeiten abwärts ein breiterer weiß mit ſchwarzen Schaftſtrichen, Wangen weißbehaart, unter der Kinnlade ein ſchwarzbrauner Federſtreif, Gurgelgegend und Vorderbruſt blaßrothgelb, Unterbruſt und Bauch unrein weiß mit ſchwarzen Schaft: ſtrichen, Schwanz ſchwaͤrzlichbraun, lang weißgeſpitzt, Schnabelbaſis und nackter Theil des Geſichtes weichfleiſchig, nelkenrothfleiſchfarben; Iris blaͤulich bleifarben, Fuß oliven— farbig. Das Weibchen unterſcheidet ſich nur durch etwas mindere Groͤße. Beſonders ausgezeichnet durch die faſt ſtechenden Fortſaͤtze der Federchen auf den Wangen und Ohrdecken. In feinen Sitten der Gattung Anthochaera, Wattle-birds, zunaͤchſt verwandt. Sehr weit über das Innere Auſtraliens verbreitet, ſehr zahlreich vom Lower Namoi bis nordwaͤrts zu den Liverpool-Plains in Neu-Suͤd-Wales. Im Inneren von Eid: Auftralien der gemeinſte Honigvogel, auch erhielt Gould ein Paar dieſer oder einer ſehr aͤhnlichen Art aus Weſt-Auſtralien. Da indeſſen zwiſchen den Voͤgeln von da und von Neu-Suͤd-Wales mancher Unterſchied herrſcht, ſo be— ſtimmt Gould, ſo lange bis er andere Exemplare geſehen, noch nicht, ob unſere Art weſtwaͤrts bis zum Schwanenfluſſe geht. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß 3 — 4 Arten vorkommen. Er iſt ziemlich ſcheu, doch verräth er feine Anweſenheit immer durch ſeine laut und hohlpfeifenden Toͤne, die er theils im Fluge, theils im Durch— flattern der Baͤume hören läßt. Er ſcheint dem Aufenthalte auf den Bankſien und anderen Gewaͤchſen des Sandbodens den Vorzug zu geben. Auf den Baͤumen iſt er immer thaͤtig, ſteigt und klettert mit der groͤßten Anmuth und Zierlichkeit, ſtreckt ſeine Buͤrſtenzunge zwiſchen die Bluͤthen der Bankſien, um Inſekten zu erhaſchen, von denen er, wie alle Honigſauger, theilweiſe lebt. Das Neſt iſt rund, ziemlich tief becherfoͤrmig, an einem duͤnnen Zweige eines niedrigen Baumes aufgehangen, aus langen drahtartigen Graͤſern und, ſeitdem Schafe eingefuͤhrt worden, auch mit Wolle außen und innen gefuͤttert. Die 3 Eier duͤſter olivenfahlbraun, tief kaſtanienbraun und blaugrau gefleckt, vorzuͤglich haͤufig am dicken Ende, 1“ lang, 9“ breit. 21. Entomyza albipennis Gould. Der weißſchwingige Pinſel⸗ züngler. Govrp White-pinioned Honey-eater. Proceed. VIII. p. 169. Birds of Australia part XVII. 2. Er bietet manche Artunterſchiede von E. eyanotis dar, ſo daß es meiſt unmoͤglich iſt, einen mit dem anderen zu verwechſeln. Erſtens iſt er kleiner, zweitens ſtechen die Tinten des Gefieders greller ab, das Weiß an den Baſaltheilen der Schwingen iſt aber hier charakteriſtiſch. Bis jetzt ſcheint die Art nur auf die Nordkuͤſte Auſtraliens beſchraͤnkt und ſoll da häufig fein, beſonders in der Nachbarſchaft von Port Eſſington und der Halbinſel Coburg. Mr. Gilbert ſagt, daß der Vogel ſehr ſcheu iſt, daher immer wachſam, ſo daß man ihm nicht nahe kommt. Fruͤh laͤßt er ſich zuerſt mit hoͤren und ruft oft eine halbe Stunde vor Anbruch des Tages ſein klagendes piht (peet) aus. Steht die Sonne über dem Horizonte, fo wird feine Stimme ein rauhes Klammervögel: Honigvögel. 59 Quaͤken, welches er auch oft im Fluge hören läßt und im Verlaufe des Tages wieder— holt. Man ſieht ihn oft ziemlich hoch fliegen und ſich in die Luͤfte hoch uͤber die Baͤume erheben, dann horizontal dahinſchweben. Er haͤlt ſich in kleinen Familien von 6 — 10 Stuͤck beiſammen, welche ſich auf den oberſten Zweigen der luftigſten Baͤume aufhalten, ſo daß man ſie ſelten tief oder auf dem Boden ſieht. Sie naͤhren ſich von Inſekten und dem Bluͤthenſtaube, den ihnen die faſt immer blühenden Euka— lypten darbieten. Die Geſchlechter zeigen wenig oder gar keinen Unterſchied in der Farbe des Gefieders oder der nackten Theile, nur der unreife Vogel (vyl. unſere Fig.) hat die Umgebung des Auges ſafrangelb, welche im Alter ultramarinblau wird. 72. Entomyza cyanotis Swarss. Der blauöhrige Pinſelzüngler. SwWa Ns. class. II. 328. G. R. Gray list of gen. p. 16. Gouro Birds of Austral. II. 3. — Gracula cyanotis Lara. ind. sppl. XXIX. SA] gen. zool. VII. 474. Blue- cheeked Honey -sucker, Meliphaga cyanops LEWIS B. of N.-Holl. pl. 4. Graculine Honey -eater LarH. gen. hist. IV. 166. Blue-eared Grakle Lara. gen. syn. suppl. II. p. 130. Turdus eyaneus Lara. ind. suppl. p. XLII. Blue-cheeked Thrush Lars. gen. syn. suppl. II. 134. Gen. hist. V. 124. Tropidorhynchus cyanotis VIS. Horsr. Linn. Tr. XV. 325. L’Heoro-taire graculé VIEILE. ois. dor. II. 125. pl. 87. juv. Graculine Creeper Shaw gen. zool. VIII. 242. juv. Graculine Honey- eater var. A. Lark. gen. hist. IV. p. 166. juv. Pale-cheeked Honey- eater LATH. p. 167. juv. Merops eyanops Lara. ind. suppl. XXXIV. juv. Blue-cheeked Bee-eater LarH. gen. syn. suppl. II. p. 154. juv. SAW gen. zool. VIII. p. 171. juv. Blue-cheeked Honey -eater Larn. gen. hist. IV. p. 167. juv. var. A. et B. p. 168. juv. White-crowned Honey-eater ih. p- 169. juv. N.-Süd-Wal. orae indig.: Batillin. Colon. ib. Blue- eye. Oberkopf und Halsruͤcken ſchwarz, Obergeſicht, Kinn und Mitte der Bruſt ſchwarz, ein breiter werdender Fleck am Hinterkopfe, ein Streif vom Oberſchnabel jederſeits am Halſe herab und die ganze Unterflaͤche reinweiß, Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz goldig olivenfarben, Innenfahne der Vorderſchwingen und an allen außer den beiden mittleren Schwanzfedern braun, alle Schwanzfedern weißgeſpitzt; Baſaltheil des Schna— bels blaß blaͤulichgrau, ſchwaͤrzlich hornfarbig an der Spitze; nackte Stelle um das Auge tief blau, wird lichter und gruͤnlich uͤberlaufen über dem Auge; Iris gelblich— weiß, Augenlider rein ſchwarz; Beine blaͤulichgrau. Das Weibchen iſt ganz gleich. Die Jungen haben im erſten Herbſte das Auge dunkel olivenfarbig mit ſchwarzem Lid, die nackte Stelle um das Auge, die Baſis des Unterſchnabels und der Mund— winkel gruͤnlichgelb; Naſenloͤcher und Schnabelfirſte nach dem Kopfe zu gelblich horn— farben, gegen die Spitze hin ſchwaͤrzlichbraun, Beine denen der Alten ſehr aͤhnlich. Erſt nach dieſer Zeit faͤrbt ſich die Stelle um das Auge blau und dieſer Umſtand hat vormals den jungen Vogel als eigene Art betrachten laſſen. Ueber Neu-Suͤd-Wales allein verbreitet, daſelbſt haͤufig. Gould traf ihn faſt in jedem Theile der Colonie, im Winter und Sommer; er ſchoß auch ein Exemplar am Namoi, doch das einzige, welches ihm in dem Gebirgszuge vorkam. Er nimmt an, daß der eigentliche Aufenthalt des Vogels ſich auf die Gegend zwiſchen der großen 8 * 60 Klammervögel: Donigvögel. Gebirgskette und dem Meere beſchraͤnke. Wahrſcheinlich findet er ſich nördlich von der Oſtkuͤſte aus, wurde aber noch nicht in Suͤd-Auſtralien, ebenſowenig in van Diemens Land angetroffen. In ſeinen Sitten und Bewegungen hat er eine große Aehnlichkeit mit den Arten der Gattungen Ptilotis und Haematops, gleich ihnen findet er ſich vorzuͤglich auf den Eukalypten und ſucht feine Nahrung aus den Knospen und kleinen Blaͤtterzweigen derſelben, welche theils in Inſekten, theils in Honig beſteht, wahr— ſcheinlich wohl, wenigſtens im Vergleiche mit den anderen, auch in Beeren und Fruͤch— ten, doch iſt Letzteres noch nicht bewieſen. Mr. Caley ſagt, daß er einmal ſah, wie mehrere einen Baum beſuchten, wo ſie ſehr eifrig den aus einer verwundeten Stelle ausgefloſſenen Saft aufnahmen, obwohl derſelbe nichts anderes als ein Gummi von einem bitteren adſtringirenden Geſchmacke war. Gould ſah eine aͤhnliche Erſcheinung niemals und meint, daß die Vögel daſelbſt wohl nur Inſekten geſucht hätten. Er beob— achtete nicht ſelten 8 — 10 dieſer dreiſten Vögel unter Hunderten kleiner Honigvoͤgel und Papageien auf einem einzigen Baume, in ihren hoͤchſt zierlichen und angenehmen Geberden kletternd und gaukelnd in jeder erſinnlichen Stellung, oft an den aͤußerſten Enden der kleinen, dicht mit Bluͤthen beſetzten Zweiglein, welche ſie durch ihr Gewicht herabbogen. Man unterſchied ſie leicht von den anderen Voͤgeln durch ihre Groͤße, das prächtige Blau ihres Geſichtes und die abſtechenden Farben ihres Gefieders; ſie fallen auch leicht in die Augen durch ihre Kampfluſt, indem ſie die anderen Arten, welche auf ihre Baͤume kommen, herumjagen und wegtreiben.“ Sie laſſen oft ein ziemlich lautes und eintöniges Geſchrei hoͤren, das man nicht Geſang nennen kann. So oft Gould die Eier fand, lagen ſie im großen, gewoͤlbten und verlaſſenen Neſte des Pomatorhinus, welcher in den Ebenen der Apfelbaͤume (Angophora!) im Diſtricte am Upper Hunter fo haufig iſt, nicht in der Woͤlbung (never within the dome), fondern in einer ſauberen runden Vertiefung des Scheitels (on the top). Gould hatte manchmal Gelegenheit, die Weibchen vom Neſte zu treiben und kann deshalb dieſen Umſtand beſtimmt verſichern. Ob nun der Vogel allemal die Orte aufſucht, wo ſich das Neſt des Pomatorhinus befindet, oder ob er unter anderen Umſtaͤnden auch ſelbſt ein Neſt baut, iſt erſt durch kuͤnftige Beobachtung zu ermitteln. Es iſt wahrſcheinlich, daß er an Orten, wo er jenes Neſt nicht vorfindet, ſelbſt ein ziemlich kleines Neſt, ſo wie alle Arten dieſer Gruppe, ſich erbaut. Er brütet zeitig und zweimal im Jahre. Gould fand ein vollkommen fluͤgges Junges am 19. November und manchmal Eier im December; deren find 2, lachsfarbig, unregelmäßig roſtbraun gefleckt, 14“ lang, 103“ breit. 73. Tropidorhynchus corniculatus Vie. Honsr. Der Nas⸗ born ⸗Pinſelzüngler. VIS. Horsr. Friar Bird. Govrp Birds of Au- stralia II. 4. (Altes und ein Junges im erſten Herbſt auf den wilden Feigenbaͤumen vom Upper⸗Hunter.) Merops cornieulatus LATH. ind. orn. I. 276. Corbi ca- lao LE VAILL. Ois. d' Am. et des Indes J. 69. pl. 24. Knob-fronted Ho- ney-eater Lark. gen. hist. IV. 161. Knob-fronted Bee-eater LATH, gen. syn. sppl. II. p. 151. Suaw gen. zool. VIII. 183. Tropid. corn. Vie. Honsr. Linn. Trans. XV. 324. Jarn. Sere. ill. II. 133. Gousp synops. I. Merops Monachus Larn. Ind. sppl. p. XXXIV. juv. Cowled Bee-eater Klammervögel: Donigvögel. } 61 Laru. ind. suppl. II. 155. Suaw- gen. zool. VIII. 166. juv. Cowled Honey - enter Laru. gen. hist. IV. 162. jur. Knob fronted Bee-eater Wurre’s voy. pl. in p. 190. juv. Tropid. monachus VIG. Hoxsr. Linn. Fr. XV. 324. juv. N.-Süd- Wal. indig.: Coldon. Colon.: Friar, Poor Soldier etc. j Schnabel und Kopf tintenſchwarz, Oberſeite, Flügel und Schwanz graubraun, letzterer weißgeſpizt, Kinn und die verlängerten lanzetlichen Bruſtfedern weiß, mit feinem braunen Schaftſtrich, übrige Unterſeite braͤunlichgrau, Augen roth, bald nach dem Tode braun, manchmal graulichnußbraun, Beine bleifarben. Weibchen ein wenig kleiner. Junge, bevor ſie ausgefaͤrbt ſind, haben den Kopf weniger nackt und nur eine Spur von Hoͤcker auf dem Schnabel, die Bruſtfedern minder lanzetlich, die ſeitlichen gelbgeſaͤumt; Augen dunkelbraun, die Umgebung kurz braun befiedert, im Nacken ein Pinſel aus laͤngeren braunen Federn; Beine blau. In der Colonie von Neu-Suͤd-Wales ſind wenige Voͤgel bekannter als dieſe merkwuͤrdige, uͤberall, ſowohl im dicken Gebuͤſche naͤchſt der Kuͤſte, wie in den mehr offenen Waͤldern im Inneren verbreitete Art. Gould beobachtete ihn auch ziemlich haufig an den Peel-Ufern und im Aufſteigen nach dem Namoi nahm er ab, in den Niederungen wurde er ſeltener und Trop. eitreogularis vertrat ſeine Stelle. Er ſchien ein Sommervogel fuͤr Neu-Suͤd-Wales zu ſein, doch muß dieß erſt durch laͤngere Beobachtung entſchieden werden. Bis jetzt fand man ihn noch nicht auf van Diemens Land oder in Suͤd-Auſtralien. Er haͤlt ſich auf einem trockenen Zweige im Gipfel eines der luftigen Bäume, von woher feine geſchwaͤtzigen und eigenthuͤmlichen Toͤne erſchallen. Vom Ausdrucke dieſer Toͤne erhielt er von den Coloniſten die denſelben aͤhnlich klingenden Namen: Poor soldier, Pimlico, Four o' clock u. ſ. w. Die Nacktheit feines Kopfes und Halſes veranlaßte die Namen: Friar Bird, Monk, Lea- ther Head u. ſ. w. Er fliegt wellenfoͤrmig und kraͤftig und oft uͤber den Gipfeln der Bäume von einem Theile des Waldes zum anderen. Auf den Zweigen zeigt er die mannichfaltigſten Stellungen, ſeine krummen, kraͤftigen Klauen machen ihn ge— ſchickt zum Klettern in jeder Lage des Koͤrpers, haͤufig hangt er an einem Beine, den Kopf abwaͤrts gerichtet. Faßt man den nur verwundeten Vogel, ſo ſchlaͤgt er mit ſeinen Krallen tiefe Wunden in die Hand. Er naͤhrt ſich vom Bluͤthenſtaube der Eukalypten und von Inſekten, ferner von wilden Feigen und Beeren. Im November beginnt er zu bruͤten, wird dann muthig und wild, verliert dann alle Scheu vor den Menſchen und ſtoͤßt ſelbſt auf Falken, Kraͤhen und Kraͤhenwürger (magpies, Gyın- norrhina) oder andere große Voͤgel, welche etwa in die Naͤhe ſeines Neſtes kommen, deren Anfalle er widerſteht und ſie endlich vertreibt. Das Neſt iſt nur ungeſchickt gebaut, für einen Honig vogel groß; obertaſſenfoͤrmig, außen mit Baumbaſt und Wolle belegt, dann folgt ein Lager feiner Zweiglein, Graͤſer und faferiger Wurzeln, das Ganze haͤngt an dem horizontalen Zweige einer Angophora oder eines Gummibaumes, ohne im Geringſten verborgen zu ſein, oft nur einige Fuß uͤber dem Boden. In den mit dieſen Baͤumen beſetzten Ebenen in der Nähe von Aberdeen und Varrundi brüten fie fo zahlreich, daß man fie geſellig nennen kann. Eier legen fie gewöhnlich 3, blaß lachsroth, dunkler klein gefleckt, 1“ 5“ lang, 11“ breit. 62 Klammervögel: Donigvögel. 74. Tropidorhynchus argenticeps Govıo. Der weißköpfige Pinſelzüngler. Gourp proceed. VII. 1839. 144. Birds of Austral. II. 5. Silvery-crowned Friar-Bird. Oberkopf mit ſilbergrauweißen, verlaͤngerten 1 Federn, Kopf uͤbrigens nackt, ſchwarzbraun; Gurgelgegend und Unterſeite weiß; Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz braun; Schnabel und Beine ſchwarzbraun. Kleiner als vorige Art. Die erſte Kenntniß dieſes neuen Tropidorhynchus verdankt die Wiſſenfchaft Ben— jamin Bynoe Esg., Wundarzt auf dem koͤniglichen Schiffe the Beagle, welcher Gould ſein Exemplar uͤberließ. Nach Ruͤckkehr erhielt derſelbe noch mehrere durch Capitaͤn Grey Exc., dem Gouverneur von Suͤd-Auſtralien. Jene erſteren wurden alle an der Nordweſtkuͤſte erlangt, deren Producte noch wenig bekannt ſind, die letz— teren im Inneren derſelben Kuͤſte. Seine Lebensweiſe iſt wahrſcheinlich die der vo— rigen Art. 75. Plectorhyncha lanceolata Govrp. Der Lanzett-Pinſel⸗ züngler. Govrp proc. V. 153. Synops. IV. Birds of Austr. IV. 2. Lanceolate Honey - eater. Oberkopf, Ohrdecken und Halsruͤcken weiß und ſchwarz gemiſcht, ſchwarz ſchaft— ſtrichig; Gurgelgegend und Unterſeite graulichweiß, Federſchaft reinweiß lanzetlich; Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz lichtbraun, Iris braun, Schnabel ſtark blaͤulichhorn— farben, Beine und Fuß blau. Weibchen ganz gleich. \ Nur auf den Liverpool: Ebenen und der Gegend unmittelbar von da noͤrdlich, ift wahrſcheinlich der einzige Wohnplatz dieſes Vogels. Gould fand ihn ſpaͤrlich ver— breitet uͤber die Waͤlder um den Mokai und Namoi und er ſchien laͤngs des letzteren Stromes nach dem Inneren zu zahlreicher zu werden. Er zeigte ſich einzeln oder paarweiſe, faſt nur auf Akazien und Eukalypten. Seine Nahrung iſt der Pollen der Bluͤthen und Inſekten und ſein faſt ſtachelſpitziger Schnabel iſt dazu wunderbar paſſend. Der Vogel hatte die Eigenheit, im dickſten Laubwerke auf den Spitzen der hoͤchſten Baͤume unbeweglich zu ſitzen, ſo daß man nur mit der angeſtrengteſten Beobachtung ihn ſah, obwohl er ſeine Anweſenheit durch ſein Pfeifen verkuͤndete, welches er aber auch im Fluge hoͤren ließ. Einmal fand auch Gould ſein Neſt an der Zweigſpitze einer Caſuarina haͤngend, wie es abgebildet iſt. Es iſt außen aus Graͤſern gebaut, mit Wolle und baumwollenartigen Bluͤthenfaſern durchwoben. Die 2 Eier ſind ziem— lich laͤnglich, 112“ lang und 8“ breit, fleiſchfarbenweiß, ſehr fein rothgelbbraun ges ſprenkelt, mit unbeſtimmtem Guͤrtel am dicken Ende. Die Jungen hatten im Januar ſchon das Gefieder der Alten und zu gleicher Zeit gab es Eier und ganz fluͤgge Junge, ſie machen alſo zwei Bruten. 76. Myzantha garrula vis. Honsr. Der geſchwätzige Pinſel⸗ züngler. VIS. Hoxsr. Linn. Tr. XV. 319. Gourp B. of Austr. XVI. 14. Garrulous Honey -eater. — Merops garrulus LArn. ind. p. XXIV. Chatte- ring Bee-eater LArk. gen. syn. suppl. II. 154. Suaw gen. zool. VIII. 171. Chattering Honey-ebter LAr H. gen, hist. IV. p. 164. Philemon garrulus Vierer. N. dict. XXVII. p. 427. Enc. meth. orn. II. 616. Cobaygin: N.-Soud-Wal. indig. Miner: van Diemens Land Colon, Klammervögel: Honigvoͤgel. 63 Geſicht weißgrau, Oberkopf dunkelſchwarz; Ohrdecken nach ihrem Rande hin zu— nehmend ſchwarz, Oberſeite hellgraubraun, Halsruͤckenfedern ſilbergrau geſaͤumt; Vorder— ſchwingen dunkelbraun, außen weißgrau geſaͤumt, zweite Reihe an der Innenfahne dunkelbraun, an der Außenfahne wachsgelb an der Baſis, grau an der Spitze; Schwanz graulichbraun mit dunkelbraunem Schaft, alle, beſonders die beiden Mittelfedern, ſehr weit fahlweiß verlaufend geſpitzt; Kinn grau, ein dunkelbrauner Streif auf der Kehle, Unterſeite grau, die Bruſtfedern braungrau geſaͤumt, Iris dunkel nußbraun; nackter Fleck hinter und unter dem Auge, Schnabel und Beine gelb. Weibchen nur etwas kleiner. Auf van Diemens Land und allen Theilen der Colonie von Neu-Suͤd-Wales und Suͤd⸗ Auſtralien; Nord- und Weſt-Auſtralien wird von anderen Arten bewohnt, Die Voͤgel von van Diemens Land find etwas robuſter und verhaͤltnißmaͤßig größer, kommen aber im Gefieder gaͤnzlich uͤberein. Bewohnt die duͤnnen Eukalyptenwaͤlder, welche die Ebenen und das Unterholz umſchließen, oft begrenzt ein Fluß ſeinen Aufent— halt. So iſt er an der Nordſeite von Derwent naͤchſt Howart-Town ſehr haͤufig, waͤhrend ihn Gould auf der entgegengeſetzten Kuͤſte von van Diemens Land nur einige Meilen am Fluſſe hinan wieder antraf, wo die Lage und Waldung ganz die— ſelbe iſt. Er iſt wirklich geſellig, doch ſieht man ihn am haͤufigſten in kleinen Fluͤgen von 4 — 10 Stuͤck. Er iſt der unruhigſte und neugierigſte Vogel, dabei fo kuͤhn und geraͤuſchvoll, daß er als ſchaͤdlicher Ruheſtoͤrer betrachtet wird. Kommt der Jaͤger in den Bezirk des Wohnortes eines Truppes dieſer Voͤgel, ſo verſammeln ſich alle um ihn und machen die ſonderbarſten Stellungen, ſie ſpreizen Fluͤgel und Schwanz aus, haͤngen ſich auf alle nur erſinnliche Weiſe an die Zweige, manchmal auch an einem Beine und laſſen dabei alle zuſammen unaufhoͤrlich ein plapperndes Geſchrei hoͤren. Dieß eine kurze Zeit mit anzuſehen, erſcheint ſpaßhaft, aber wo das durch den ganzen Wald hindurchgeht, wo ſie uͤberall durch die Zweige fliegen und laufen, ſogar die Hunde beleidigen (almost buffeting the dogs), da werden fie ſtoͤrend und unangenehm und vertreiben beſſeres Wild. Ihre Nahrung beſteht aus dem Bluͤthenſtaube und den Inſekten der Eukalyptenbluͤthen, auch ſuchen ſie Kaͤfer auf dem Boden auf, daher man auch oft bemerkt, wie ſie unter den Baͤumen, auf den graſigen Ebenen Inſekten ver— folgen. Ihr Magen iſt fo klein wie der der Honigvoͤgel überhaupt, doch muskuloͤſer. Ihr Neſt iſt obertaſſenfoͤrmig, etwa ſo groß wie ein Droſſelneſt, nett gebaut aus feinem Reißig und hartem Gras, mit Wolle und Haaren oder mit haarfeinen Rinden— faſern und Federn gefuͤttert. Es findet ſich auf ausgebreiteten Zweigen von maͤßiger Höhe. Die Eier find 13 lang, 93“ breit, blaͤulichweiß, oberflaͤchlich roͤthlichbraun gefleckt, ohne Guͤrtel, welcher bei anderen ſo oft vorkommt. 77. Myzantha lutea Govı. Der gelbe Pinſelzüngler. Govıo proc. VII. 134. Birds of Austral. XV. 15. Luteous Honey - eater. Nackter Raum hinter dem Auge, Vorderkopf und mehrere Federſpitzen an den Halsſeiten ſchoͤn eitrongelb; Zügel ſchwaͤrzer lichtbraun ſilberſchillernd; Oberſeite grau, Halsruͤcken und Ruͤckenfedern naͤchſt der Spitze weißbandirt; Rumpf, Oberſchwanzdecke und Unterſeite weiß; Kehle und Bruſt grau uͤberflogen, jede Feder mit braunem Pfeil: fleck; Fluͤgel und Schwanz braun, Außenraͤnder der Federn dunkel citrongelb. Schwanz verlaufend weißgeſpitzt, Schnabel ſchoͤn citrongelb, Beine gelblichbraun. 64 Klammervögel: Honig voͤgel. Gould erhielt durch Mrs. Bynoe und Dring ſchoͤne Exemplare von der Nord— weſtkuͤſte Auſtraliens; wo dieſe Art die M. garrula von dem Suͤdoſten oder von Neu— Suͤd-Wales vertritt, waͤhrend M. obscura die Gegenden des Schwanenfluſſes an der Weſtkuͤſte und M. flavigula den Nordoſten bewohnt. 78. Myzantha obscura Govı». Der dunkelfarbige Pinſelzüngler. Gouup proceed. VIII. 159. Birds of Austr. XV. 16. Sombre Honey-eater. Bil-ya-goo-rong West-Austr. inf. indig. Bil-your-ga West-Austr. mont. indig. Vorderkopf gelblich olivenfarbig; Zuͤgel, ein Streif unter dem Auge und Ohrdecken ſchwarz; Kopf und Oberſeite dunkelgrau mit undeutlichen braunen Schaftſtrichen; Fluͤgel und Schwanz braun, Außenfahne von der Baſis an wachsgelb, gegen die Spitze weiß; Unterfeite dunkelgrau, Unterbauch und Unterſchwanzdecke heller; Bruſtfedern gegen den Rand hin lichtbraun und hell graugeſpitzt; Iris dunkelbraun; nackter Augenring, Schnabel und die nackte Stelle jederſeits der Kehle hochgelb; Beine dunkelroͤthlich gelb, Naͤgel dunkelbraun. Weibchen etwas kleiner. Am Schwanenfluſſe und in Suͤd-Weſt-Auſtralien im Allgemeinen. In ſeinen Sitten iſt der Vogel der M. garrula von Neu-Suͤd-Wales ſehr aͤhnlich. Mr. Gil bert berichtet: er lebt in jeder Waldgegend in allen Theilen der Colonie und gewoͤhn— lich in kleinen Familien. Im Fluge bewegt er die Fluͤgel reißend ſchnell und ruͤckt auch ebenſo ſchnell vorwaͤrts, ſein Uebergang von einem Baume auf den anderen er— ſcheint aͤußerſt zierlich. Sein Ruf „pee-pee“ ertönt laut und mit Variationen. Der Magen iſt klein, aber mäßig fleiſchig, die Nahrung beſteht in Kaͤfern und anderen In— ſekten, Saamen und Beeren, und wird ſowohl auf dem Boden als auf den Zweigen geſucht. Das Neſt ſteht in einer Aſtgabel auf dem Gipfel eines der kleineren Gummi— baͤume, beſteht aus kleinen Reiſern und iſt mit weichen Graͤſern und Federn gefüttert. Die Eier find 113“ lang, 9“ breit, orangefahl, dunkelgefleckt und getuͤpfelt, befon- ders am dicken Ende. 79. Entomophila picta Govrp. Der gemalte Kerflieb. Gourp f proc. V. 154. Birds of Austral. X. 4. Painted Honey - eater. Kopf, Wangen und ganze Oberſeite ſchwarz, Hinterende der Ohrdecken weißgeſpitzt, Fluͤgel ſchwarz, Außenraͤnder der Vorder- und Hinterſchwingen an der Baſis hochgelb, bilden einen großen breiten Fluͤgelfleck, Schwanz ſchwarz, außen hochgelb geſaͤumt, jede Feder außer den beiden mittleren an der Innenfahne mehr oder weniger breit weißgeſpitzt, Unterkehle und ganze Unterſeite weiß, Seiten zart dunkelbraun ſchaft— ſtrichig, Schnabel weich, tief nelkenroth, Iris nußbraun, Augenlider dunkel nußbraun, Beine purpurbleigrau. Weibchen ein wenig minder ſchoͤn gefaͤrbt. x Im Inneren von Neu: Süd» Wales auf den Myalls (Acacia pendula) und an— deren Geſtraͤuchen jener ausgedehnten Ebenen um dieſen Diſtrict. Von nordwärts niemals geſehen. Bei einer Vergleichung von Baͤlgen dieſer Art mit ſolchen von Meliphaga-Arten vermuthete Gould ſchon eine verſchiedene Lebensweiſe und dieß be— ſtaͤtigte ſich durch die Beobachtung, indem er Inſekten im Fluge faͤngt und von ſeinem Ruheplaͤtzchen aus Jagd macht und auf daſſelbe zuruͤckkehrt, demnach die Le— bensweiſe der Fliegenfaͤnger theilt. Sein Geſang iſt eine laute, doch nicht ſehr Klammervögel: Honig voͤgel. 65 harmoniſche Strophe, welche er oft im Fluge hören läßt. Gould traf ihn meift paarweiſe, beide zuſammen fliegend oder einander durch die Zweige der hoͤchſten Baͤume herumjagend. Im Fluge breiten ſie zu wiederholten Malen den Schwanz aus, wo das Weiß ſehr auffaͤllt. Auch das Gelb traͤgt viel zu ihrem ſchoͤnen Anſehn bei und verleiht ihm faſt das Anſehn des Stieglitz. Ein Neſt mit zwei ziemlich flüggen Jungen fand Gould im September, es war aͤußerſt locker gebaut, rund und klein, ſehr klug zwiſchen den duͤnnen haͤngenden Zweigen und den ſteifen Blaͤttern der Acacia pendula befeſtigt und aus lauter feinen Wurzelfaſern gebaut. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. SO. Entomophila albogularis Govrp. Der weißkehlige Kerf— lieb. Gourp proc. X. 137. Birds of Austral. X. 5. Me-llud-be-re: Port Essington indig. White-throated Honey-eater. Kopf dunkelgrau, ganze Oberſeite braun, Fluͤgel und Schwanz dunkler braun, Vorder⸗ und Hinterſchwingen und Baſalhaͤlfte der Schwanzfedern wachsgelb geſaͤumt, Unterkehle reinweiß, Bruſt und Seiten roͤthlichbraungelb, Bauchmitte und Unter: ſchwanzdecke weiß, Iris hoch rothbraun, Schnabel ſchwaͤrzlichgrau, Beine blaͤulichgrau. Nord⸗Auſtralien. Mr. Gilbert berichtet Über dieſe neue Art folgendes: Ich traf fie zuerſt auf der Mayday-Inſel in Van-Diemens-Gulf, wo fie ziemlich häufig er— ſcheint, ich fand fie auch fpäter ebenfo häufig in einem großen Mangle-Sumpf naͤchſt Point Smith. Ein aͤußerſt beweglicher kleiner Vogel, welcher unabläffig in unregel— maͤßigem Fluge von Zweig zu Zweig fliegt und dabei feinen ſchoͤnen ſtieglitzartigen Geſang ertoͤnen laͤßt. Indeſſen hoͤrt man ſeine angenehmen Toͤne auch lange und ohne Unterlaß waͤhrend er auf den hoͤchſten Zweigen eines Baumes ſitzt. Er fand ſich nur in Sumpfgegenden oder auf den Manglegebuͤſchen um die tiefen Buchten und Daͤmme der Herbergen. Kleine Bruͤche in den Manglebaͤumen, durch kleine Buchten erzeugt, mit ſchmalem Eingang und dem Zugange des Windes verſchloſſen, bieten ihm einen ſichern Ort zur Erziehung ſeiner Brut. Sein kleines Neſt haͤngt er an der Spitze eines vorſtehenden Zweigleins, ſo daß es etwa 2“ hoch uͤber dem Waſſer befindlich iſt. Im— mer ſucht aber der Vogel eine ſolche Stellung fuͤr daſſelbe, daß einige Blaͤtter den Eingang bedecken. Es iſt ſehr tief obertaſſenfoͤrmig und beſteht aus ſchmalen Streifen der papierartigen Rinde der Melaleuken, mit zarten Wurzelfaſern verflochten und am Zweige befeſtigt. Die Innenſeite iſt leicht mit weichem Graſe belegt. Die Eier wech— ſeln in der Zahl von 2 und 3. Eins gegen Ende November und ein anderes zeitig im December, enthielt 3 Eier, ein drittes Ende Januar nur 2. Die Eier find 9 lang und 6“ breit, laͤnglich und nicht unaͤhnlich denen von Malurus cyaneus in Farbe und Zeichnung, weiß, überall ſchoͤnkaſtanienrothbraun geſprenkelt, beſonders am dicken Ende. Waͤhrend der Bruͤtezeit iſt der Vogel ſehr kampfluſtig, und anſtatt ſei— nes ſchoͤnen Geſanges, laͤßt er dann ein quaͤkendes Geſchrei hoͤren, zu anderer Zeit iſt er aber zutraulich und laͤßt ſich nahe kommen. Sein ſehr kleiner Magen iſt ziemlich muskuloͤs und ſein Fraß beſteht meiſt aus Inſekten. Abbildung: Beide Geſchlechter mit Neſt. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vogel Neuhollands. 9 66 Klammervögel: Honigvoͤgel. 81. Entomophila rufogularis Govr. Der rothkehlige Kerf- lieb Gould. Proc. X. 137. Birds of Austral. X. 6. Red throated Ho- ney-eater. Kopf und ganze Oberſeite braun, Flügel und Schwanz dunklerbraun, Vorder- und Hinterſchwingen und Schwanzfedern außen wachsgelb geſaͤumt. Unterkehle roſtroth, Kopfſeiten und ganze Unterſeite ſehr blaßbraun, Schnabel und Beine dunkelpurpur— braun. — Weibchen ziemlich gleich. Nordkuͤſte Auſtraliens, eine andere neue Entdeckung der Offiziere des Schiffs Beagle. Gould erhielt die von ihm abgebildeten Exemplare von Benjamin Bynoe Esg. Sie iſt die zuletzt entdeckte Art dieſer Gattung und ſteht der albogu- laris näher als der E. pieta, unterſcheidet ſich aber von beiden durch ihre rothbraune Unterkehle. Ueber ihre weitere Lebensweiſe iſt nichts bekannt. 82. Psopodes crepitans Vie. Honsr. Der Schwarzköpfige Klatſch⸗ vogel. Goup. Birds of Austral. III. 2. Coach-whip Bird. Muscic. exepi- tans Lark. ind. sppl. p. LI. Coach-whip Flycatcher LATH. gen. syn. suppl. II. 222. Coach-whip Honey-eater LArh. gen. hist. IV. 187. Psophodes crepitans VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 329. Djou N. S. Wales indig. Kopf, Ohrdecken, Kinn und Bruſt ſchwarz; ein großer weißer Fleck jederſeits des Halſes, ganze Oberſeite, Flügel, Seiten und Baſis der? Schwanzfedern oliven— grün, letztere uͤbrigens ſchwarz, die drei ſeitlichen weißgeſpitzt; Unterſeite olivenbraun, mehrere Federn des Mittelbauchs weißgeſpitzt, einen unregelmaͤßigen Fleck bildend; Iris braͤunlichroth; Schnabel innen und außen fo wie die Baſis der Zunge ſchwarz; Beine roͤthlichbraun. — Weibchen kleiner und dunkler gefaͤrbt. Junge mehr braun. Neu⸗Suͤd⸗Wales, in einigen Gegenden ſehr häufig und wegen feiner eigenthuͤmli— chen Stimme da ſehr beruͤhmt. Er findet ſich nur im dichten Gebuͤſch, ſo zu Mait⸗ land, Manning, Illawarra und in den Gedergebüfhen im Liverpool-Diſtrict. Er hält ſich eigentlich mit der Maenura und der Wattled Talegalla in denſelben Gegen— den auf, auch iſt die laute Stimme, welche endlich mit einem Tone wie ein Peitſchen— hieb endigt und aus den Wäldern wiederhallt, ſehr aͤhnlich und der der Maenura ana— log, fo wie Gould überhaupt auch Aehnlichkeiten im Bau dieſer Vögel bemerken will. Ps. erepitans iſt ein ſcheuer und zuruͤckgezogener Vogel, immer zeigt feine volle Stimme feine Anweſenheit an, ohne daß er ſich ſehen läßt, denn gewöhnlich ſitzt er in der Mitte des dichteſten Blaͤtterwerks und den dickſten Schlingpflanzen, er be— ſucht nur die, welche ſich mit den Zweigen der hoͤchſten Sträucher verſtrickt haben und naͤchſt dem Boden ein undurchdringliches Geſtruͤpp bilden, durch welches er aber ge— maͤchlich ſeinen Weg nimmt. In dieſem Leben auf Baͤumen kommt er weniger mit der Maenura überein als in andern Umſtaͤnden feiner Lebensweiſe. Er iſt außerordent- lich muthig und lebhaft in allen ſeinen Bewegungen, hebt ſeine Haube und breitet ſeinen Schwanz hoͤchſt zierlich aus, traͤgt dieſen Theil maͤßig erhoben, doch niemals ſo hoch als die Malurus-Arten. Im Fruͤhling ſind dieſe Bewegungen noch lebhafter, wenn die Maͤnnchen einander jagen, dabei oft mit großer Gelaͤufigkeit ihre Stimme hoͤren laſſen, daß die Gebuͤſche davon in weiter Entfernung ertoͤnen und wo ſie ſelbſt in ih: rer vortheilhafteſten Seite ſich zeigen. Ihre Nahrung beſteht in Inſekten verſchiedener Klammervögel: Waſſerſtaarvoöͤgel. 67 Art, die ſie meiſt vom Boden aufleſen oder von den Blaͤttern abſuchen, auch unter den kleinen Steinen hervorholen, die fie wie Maenura thut, aufheben. Außer jenem eigenthuͤmlich pfeifenden Locktone, den man hören muß um ihn zu kennen, da man ihn nicht beſchreiben kann, beſitzen ſie noch einen ziemlich melodiſchen Geſang. Die abgerundeten Fluͤgel und der geſteigerte Schwanz und die weichen Federn auf dem Ruͤcken haben einige Schriftſteller veranlaßt, ſie mit den amerikaniſchen Buſchfliegenſchneppern, Thamnophili zuſammenzuſtellen, aber der Bau des Schnabels, der auch keinen Zahn hat, iſt wohl uͤberſehen worden, auch kommt er ebenſowenig mit ihnen in ſeinen Sitten überein. 83. Psophodes nigrogularis coup. Der Schwarzkehlige Klatſchvogel. Gourp proc. 23. Jan. 1844. Black-throated Psophodes GourD Birds Austr. XV. II. Oberſeite olivenbraun, Unterſeite aſchgrau geht an den Seiten in braun uͤber, am Mittelbauch in weiß; erſte Schwingen braun; Schwanz hell olivenbraun, die 4 Sei— tenfedern naͤchſt der weißen Spitze mit ſchwarzem Band; Kehle tiefſchwarz, Zügel weiß; Schnabel dunkel hornfarbig, Iris dunkelbraun, Beine dunkel hornfarbig. So wie Ps. erepitans die Oſtkuͤſte, fo bewohnt dieſe Art die Weſtkuͤſte, und deren Entdeckung beſtaͤtigt wieder das Geſetz der Vertretung verſchiedener Arten auf dieſen Kuͤſten. Bisher iſt nur ein Exemplar, ein Maͤnnchen bekannt, welches Gould durch Mr. Gilbert erhielt, welcher dazu ſchrieb: bewohnt die Dickichte einer kleinen Art von Leptoſpermen, welche auf den Sandhuͤgeln waͤchſt, die in der Parallele am Ufer verlaufen. Der Vogel laͤßt ein eigenthuͤmlich rauhes und unangenehmes Lied hoͤren, das ſich nicht beſchreiben laͤßt und welches ſo verſchieden von dem aller andern Voͤgel iſt, daß es nach einmaligem Hoͤren gewiß leicht wieder erkannt wird. Mr. Gilbert hörte es ſchon einige Wochen bevor er den Vogel erlangte, konnte ihn aber nicht zu Geſicht bekommen, obwohl er ihm ganz nahe war, in der Nachbarſchaft der Wongan Hills. 84. Pitta Vigorsii Govro. Vigors's Pitta. Govrp. Birds of Austral. II. 16. P. brachyura VIS. Hoxsr. Liun. Trans. XV. p. 218. Oberkopf, Ohrdecken und Nacken gagatſchwarz; ein gruͤnlichweißer Streif zieht von den Naſenloͤchern uͤber die Augen um den Scheitel herum und ſtoͤßt faſt am Hinter— kopfe zuſammen; Ruͤcken, Schulterdecken, Außenrand der zweiten Schwingenreihe und große Fluͤgeldecken bronzegruͤn; Schultern, Rumpf und Oberſchwanzdecken laſurblau; Kehle weiß, Bruſt, Seiten und Schenkel rothfahl, Mittelbauch dunkelbluroth, geht an der Unterſchwanzdecke in ſcharlach über; Vorderſchwinge ſchwarz mit weißem Band auf der Mitte der 3 — 6 Schwingen; Schwanz ſchwarz, gruͤn geſpitzt, Schnabel dunkel— braun, Beine fleiſchfarben. Wahrſcheinlich von der Oft: und Nordkuͤſte. Das einzige Exemplar der Samm— lung der Linnean Society in London, wurde nach obigem Citat für P. brachyura gehalten, doch iſt fie größer und ausgezeichnet durch den ſchmalen Streif um den Scheitel. Mehrere Arten dieſer Gruppe, beſonders die andere auſtraliſche Art: ['. strepitaus, ziehen das dicke Gebuͤſch naͤchſt der Kuͤſte vor, wo fie herumhuͤpfen und 9 * 68 Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. unter Blättern ihre Nahrung herausſcharren. P. brachyura fol ſich auf die hoͤchſten Aeſte abgeſtorbener Baͤume ſetzen und laͤngs der Stroͤme und Gewaͤſſer vorkommen, wo ſie ſich um die Untiefen aufhaͤlt und oft bis an die Ferſen im Waſſer herumwa— det, welche Sitte des Waſſerlebens ſchon ihr Gefieder verkuͤndet. Da unſer Vogel dieſer Art ſo nahe ſteht, hat er auch wohl dieſelben Sitten. 85. Pitta strepitans Temm. Die geräufchvolle Pitta. Gounp Birds of Australia VI. 8. Temm. Col. 333. Jan. SLB. ill. II. 77. Engl. Noisy Pitta. — Pitta versicolor Swaıns, Zool. Journ. I. 468. Oberkopf roſtbraun mit ſchmalem ſchwarzen Streifen uͤber dem Scheitel, an der Kehle ein großer ſchwarzer Fleck umzieht das Auge, läuft als Spitze in die Stirn aus und verbindet ſich als breites Band um die Kopfſeite laufend, im Nacken; Ruͤcken und Fluͤgel ſchoͤn olivengruͤn, Schultern und kleine Fluͤgeldecken ſpangruͤn, hinten um den Rumpf ein gleichfarbiges Band; Oberſchwanzdecke und Schwanz ſchwarz, letzterer olivengruͤn geſpitzt; Vorderſchwingen ſchwarz, gegen die Spitzen blaſſer; ein kleiner wei— ßer Fleck an der Baſis der 4, 5. und 6ten Schwinge, Seiten des Halſes, Gurgelge— gend, Bruſt und Seiten fahl; Mittelbauch mit ſchwarzem Fleck, Hinterbauch und Unterſchwanzdecke ſcharlach, Iris dunkelbraun, Schnabel braun, Beine fleiſchfarben. Weibchen in Zeichnung und Groͤße nur wenig verſchieden, es ſcheint naͤmlich, daß bei den Männchen der Schwanz länger grün geſpitzt if. Gould beobachtete dieſe Art nicht ſelbſt lebendig. Sie haͤlt ſich im undurchdring— lichen Geſtruͤpp auf der Oſtkuͤſte Auſtraliens auf und iſt an allen aͤhnlichen Oertlich— keiten zwiſchen dem Macquarrie-Fluſſe und Moreton-Bay ziemlich haͤufig; ſoll ſich ganz droſſelaͤhnlich benehmen, laͤuft zwar mit ihren langen Beinen mehr auf dem Bo— den, beſucht aber doch wirklich die Baumzweige wenn ihr Wohnort bedroht iſt. Ihr Fraß beſteht aus Inſekten und wahrſcheinlich Beeren und Früchten. Die beiden Jun— gen auf der Abbildung wurden im Geſtruͤpp am Fluſſe Clarence an der Oſtkuͤſte er— halten, welcher Ort unter ihre Bruͤteplaͤtze gehört. Der Umſtand iſt eigen, daß die Jungen, fo wie die der Eisvoͤgel, ihr bleibendes Gefieder ſchon annehmen ſſobald fie das Neſt verlaſſen, und die Kenntniß dieſes Umſtandes iſt ſelbſt en für die Claſ⸗ ſification. 86. Pitta Iris Goviv. Die Iris Pitta. Gourp Proc. 1842, 8. Febr. Birds of Australia e Kopf, Hals, Bruſt, Bauch, Seiten und Schenkel tief ſammetſchwarz; uͤber dem Auge bis zum Hinterhaupte ein roſtbrauner Streif; Oberſeite und Fluͤgel goldgruͤn, Schultern ſpangruͤn, unten herum laſurblau; Vorderſchwingen ſchwarz, an den Spitzen olivenbraun, 3., 4., 5. und Gte uͤber der Mitte mit einem Flecke; Schwanz an der Baſis ſchwarz, an der Spitze gruͤn, erſtere Farbe verlaͤuft an der Innenfahne ziemlich in die Spitze; Rumpffedern blau uͤberlaufen, Unterbauch und Unterſchwanzdecke hoch ſcharlachroth, vom Schwarz des Bauches durch verlaufendes gelblichbraun getrennt; Iris dunkelbraun; Schnabel ſchwarz, Beine fleiſchfarben. Gould bekam zwei Exemplare zu ſehen, beide an der Nordkuͤſte Auſtraliens ge: ſchoſſen, eins in der Sammlung des Dr. Bankier, Acting Surgeon of II. M. S. Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. 69 Pelorus und das andere, wahrſcheinlich ein Weibchen im britiſchen Muſeum, wohin es vormals mit der National-Sammlung durch Capitain Chambers R. N. von demſelben Schiffe gekommen war. Beide erwaͤhnten Exemplare ſtammten von der Halbinſel Coburg, wo dieſe Art nicht ungewoͤhnlich iſt, wahrſcheinlich wird ſich erge— ben, daß ſie ſich uͤber einen großen Theil der Nordkuͤſte verbreitet. Ueber die Lebens— weiſe dieſes ſchoͤnen Vogels iſt allerdings noch nichts weiter bekannt, als daß er im Dickichte wohnt, in den „cane beds“ naͤchſt der Kuͤſte, welche er mit der größten Leichtigkeit durchrennt, wobei er in ſeiner Kuͤhnheit und in der Schoͤnheit ſeines Klei— des als einer der auffallendſten Bewohner dieſer Geſtruͤppe erſcheint. 37. Talegalla Lathami Gourbd. Latham's Talegalla. Gounod Birds of Austral. I. 5. New Holland Vulture LATH. gen. hist. I. p. 32. — Genus Alectura LArH. X. 455. Alectura Lathami Gray zool. mise. |, p. 3. JARD. SELB. ill. III. pl. III. New Holland Vulture Swaıns. Class. of Birds I. 383. Catheturus australis Swaıns. class. II. 206. Meleagris Lindesayi Jamesow mem. Wern. Nat. hist. Soc. VII. 473. — Brusli Turkey: Colon, Weeluh Namoi indig. Oberſeite, Flügel und Schwanz ſchwarzbraun; Federn unterſeits an der Baſis ſchwarzbraun, ſilbergrau gegen die Spitze; Kopf- und Halshaut tief nelkenroth, mit zerſtreuten kurzen braunen Federborſten beſetzt, Kehllappen hochgelb, geht am Hals— rande in roth uͤber; Schnabel ſchwarz, Iris und Beine braun. Weibchen um ein Viertheil kleiner, ſonſt ganz gleich, nur die Kehllappen ein wenig kleiner. Neu⸗Suͤd⸗Wales von Cape Howe ſuͤdlich bis Moreton Bay nördlich. Man hat oft verſichert, daß Auſtralien an Anomalien reich ſei, und einen Beweis dafür giebt beſonders dieſer Vogel, deſſen Stellung im Syſtem die verſchiedenſten An: ſichten veranlaßte, weshalb Gould vorzuͤglich auf ihn achtete. — Der Name Alec- tura gehoͤrt bereits einer Fliegenſchnaͤppergattung und der Vogel iſt nicht von Leſſons Gattung Talegalla zu trennen, welche aͤlter iſt als Catheturus. Die Verbreitung des Vogels iſt nicht hinlaͤnglich ermittelt; die haͤufigen Jagden durch die Waldungen von Illawarra und Maitland haben ihn ſchon ſehr vermindert, und er iſt noch am haͤufig— ſten in den dichten und noch wenig betretenen Buſchhoͤlzern auf Manning und Clarence. Anfangs glaubte Gould, daß er wohl zwiſchen dem Gebirgszuge der Kuͤſte ſich auf— hielte, allein er war angenehm überrafcht, ihn als einen Bewohner der buſchigen Schluch— ten und Seiten der kleinen Huͤgel zu treffen, welche vom großen Zuge im Innern ausgehen. Er verſchaffte ſich Exemplare im Brezi-Diſtricte noͤrdlich der Liverpool Ebene und verſichert, daß er auf allen Huͤgeln jederſeits des Namoi haͤufig iſt. Der Vogel lebt geſellig, und zeigt ſich gewoͤhnlich in kleinen Trupps, mehr nach Art der Huͤh— nervoͤgel und gleich mehrern Arten derſelben ſehr ſcheu und mißtrauiſch. Aufgeſcheucht vereitelt er die Verfolgung durch die Leichtigkeit, mit welcher er durch das verworrene Buſchwerk rennt. Hart bedraͤngt oder von ſeinem groͤßten Feinde dem wilden Hunde angefallen, erhebt ſich der ganze Trupp auf den niedrigſten Zweig eines benachbarten Baumes, und huͤpft nach und nach immer hoͤher, von Zweig zu Zweig bis zum Gipfel und bleibt da ſitzen oder fliegt auf einen andern Theil des Dickichts. Sie ſind auch im Stande auf den Baumzweigen Schutz vor der Mittagsfonne zu finden, eine 70 Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. Eigenthuͤmlichkeit, welche ihren Untergang herbeiführt, da fie nicht allein dem Jaͤger ſich auf dieſe Weiſe als ſicheres Ziel ausſetzen, ſondern dieſen auch veranlaſſen, ſie nach und nach alle herabzuſchießen. Ohne beſondere Mittel fuͤr ihre Erhaltung, muß dieſer Umſtand ihre Ausrottung veranlaſſen, was um fo mehr zu beklagen iſt, als fie inte reſſante Voͤgel fuͤr Vogelhaͤuſer ſind und ein außerordentlich wohlſchmeckendes und zar— tes Fleiſch beſitzen. Der merkwuͤrdigſte Umſtand in der Lebensweiſe dieſer Voͤgel be— ſteht darin, daß ſie ihre Eier nicht bebruͤten. Die Bebruͤtung geſchieht, obwohl nach ganz anderem Prinzip, auf ähnliche Weiſe wie bei dem Strauß. Der Vogel ſam— melt einen ungeheuren Haufen abgeſtorbener Pflanzentheile zur Unterlage für die Eier und vertraut auf die Wärme, welche der Prozeß der Zerſetzung hervorbringt und das Junge entwickelt. Der Haufen, welcher hierzu dient, wird durch die Voͤgel ſchon mehrere Wochen vor dem Legen geſammelt, und iſt in Größe verſchieden von 2 — 4 Karren— ladungen und vollkommen pyramidal. Der Bau eines ſolchen Bollwerkes iſt nicht die Arbeit eines Paͤrchens, ſondern das vereinte Werk mehrerer, und daſſelbe Gebaͤude ſcheint nach ſeiner Groͤße und vollkommenen Zerſetzung des untern Theils mehrere Jahre hintereinander benutzt zu werden, die Voͤgel fuͤgen jedesmal vor dem Legen neue Zu— that hinzu. Die Art, wie ſie die Materialien zuſammenbringen, iſt gleichfalls eigen— thuͤmlich. Sie bedienen ſich dabei nicht des Schnabels, ſondern faſſen eine Quantitaͤt mit dem Fuße, werfen ſie ruͤckwaͤrts auf einem Punkt zuſammen und reinigen den Boden fuͤr eine betraͤchtliche Strecke ſo, daß kaum ein Blatt oder Grashalm daſelbſt bleibt. Iſt nun der Haufen gewachſen und die Hitze hat ſich hinlaͤnglich entwickelt, ſo werden die Eier gelegt, aber nicht wie ſonſt nebeneinander, ſondern in Entfernung 9 — 12 Zoll von einander, und etwa armtief, vollkommen aufrecht, mit dem breiten Ende oben; ſie werden ſo, wie ſie gelegt ſind, bedeckt und bleiben ſo bis ſie auskrie— chen. Gould wurde verfichert, ſowohl durch Eingeborne als Coloniſten, welche in der Naͤhe ſolcher Bauten lebten, daß man nicht ſelten aus einem Haufen einen Scheffel Eier auf einmal erhielte, welche aͤußerſt wohlſchmeckend ſind und deshalb ſorgfaͤltig aufgeſucht werden. Mehre Eingeborne verſichern, daß die Weibchen beſtaͤndig in der Naͤhe des Haufen ſich um die Zeit aufhielten wo die Jungen auskriechen und oft die entbloͤſten wieder bedecken, ebenſo denen die ausgekrochen waren, beizuſtehen; andere ſagten dagegen, die Eier wuͤrden nur abgelegt und die Jungen faͤnden ihren Weg ohne Beiſtand. Da die Natur dieſes Mittel der Reproduction gewaͤhlt hat, ſo hat ſie wahrſcheinlich auch den Jungen die Kraft verliehen ſich ſelbſt in der fruͤheſten Periode zu erhalten, und die bedeutende Groͤße der Eier ſcheint damit uͤbereinzuſtimmen, daß der Vogel in ihnen eine bedeutendere Entwickelung erlangen ſoll, als in gewoͤhnlich ver: haͤltnißmaͤßig kleinern Eiern. Bei dem Nachſehen nach den Eiern fand Gould die Ueberbleibſel eines jungen Vogels, der nicht mit Dunen, ſondern ganz mit Federn be: deckt war, und wuͤnſcht daß die Bewohner der Gegend dieſen Umſtaͤnden weiter nach— forſchen moͤgen. Die aufrechte Stellung der Eier beſtaͤrkt die Meinung, daß ſie nach dem Legen nicht geftört werden, und es iſt wohlbekannt, daß die horizontalgelegten Eier - während der Bebruͤtung oft herumgedreht werden. Ungluͤcklicherweiſe war Gould für die Bruͤtezeit zu ſpaͤt gekommen, indeſſen ſahe er mehrere Haufen ſowohl im Innern als zu Illawarea, welche immer in den zuruͤckgezogenſten und ſchattigen Thaͤlern und am Abhange eines Huͤgels befindlich waren, der obere Theil des Neſtes reingekratzt, Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. 7¹ der untere unberuͤhrt, da es den Voͤgeln bequemer war die Materialien unten zuzule— gen als ſie hinaufzutragen. Nur einmal fand ſich noch ein vollkommenes Ei und die Schalen von mehreren aus den die Jungen ausgekrochen waren, lagen in der beſchrie— benen Weiſe umher. Zu Illawarra lagen ſie mehr in der vegetabiliſchen Erde als auf den Blaͤttern, welche einen betraͤchtlichen Haufen uͤber ihr bildeten. Die Eier ſind vollkommen weiß langoval, 34“ lang, 23“ breit, ein ſchoͤnes Ei erhielt Gould noch von J. H. Plunkett Esg. Attorney:General, New-South-Wales. Wenn der Vo— gel im Walde iſt, läßt er oft einen laut kluckſenden Ton hoͤren, und in mehren Thei— len des Geſtruͤppes fand Gould Eindruͤcke in der Erde, die nach Verſicherung der Eingebornen von den Voͤgeln herruͤhrten, die ſich da im Staube badeten. Der Ma— gen iſt außerordentlich fleiſchig, und ein unterſuchter Kropf war mit Saamen, Beeren und einigen Inſekten gefuͤllt. — Gould deutet auf die Moͤglichkeit einer Zaͤhmung dieſer Voͤgel, und bemerkt daß ein Exemplar, welches Mr. Alexander Mac Leay mehrere Jahre beſaß, uͤbermaͤßig groß war und gewoͤhnlich im Huͤhnerhofe ſich zu den Huͤhnern hielt. Bei ſeiner Ankunft in Sydney zeigte ihm der Beſitzer dieſen Vogel, der ſo wie in ſeinem Walde, zwei Jahre lang, in der Art wie oben geſagt, eine ungeheure Maſſe vegetabiliſcher Materialien aufgeſammelt hatte. Die Raͤnder, die Bahn und das Gebuͤſch, uͤber welches er den Bau anbringen konnte, war ſo wie ge— woͤhnlich rein gefegt, da der Vogel von einem Mittelpunkte aus alles von der Ober— flaͤche weggeſcharrt hatte; die Muͤndung war in dieſem Falle gegen viertehalb Fuß tief und oͤffnete ſich zehn Fuß uͤber dem Boden. Als Gould ſeinen Arm hineinfuͤhrte, fand er eine Hitze von 90» — 95 F. Der Vogel ſelbſt befand ſich in aufgeblafener Stellung daneben und zeigte ein ſtolz majeftätifhes Anſehn, paradirte manchmal rund um den Haufen, andere Male ſetzte er ſich auf den Gipfel und brüftete ſich mit ſei— nem ſchoͤngefaͤrbten Halſe und Kehllappen, letzteren kann er nach Willkuͤhr ausdehnen und zuſammenziehen, bald iſt er kaum ſichtbar, bald ſehr groß. Bevor Gould Neu— Suͤd⸗Wales verließ, fiel Mr. Mac Leays Vogel leider in einen Waſſerbottig, in dem er wahrſcheinlich in ſeinem Bilde einen Nebenbuhler zu ſehen geglaubt hatte, und ertrank. Bei der Section zeigte es ſich, daß er ein Maͤnnchen war, wodurch alſo be— wieſen wurde, daß auch die Maͤnnchen dieſen merkwuͤrdigen Bautrieb beſitzen. Nach allen dieſen Umſtaͤnden, meint Gould, ſei es erwieſen daß dieſer Vogel unter die Scharrvoͤgel gehoͤre, und mit Megapodius eine Auſtralien und Oſtindien eigne Fa— milie bilde. Auch das Bruſtbein hat die zwei tiefen Ausſchnitte, welche die huͤhnerar— tigen Vögel characteriſiren. Jedenfalls gehört er nicht zu den Geiern und iſt mehr nahe als fern verwandt mit Maenura. S8. Leipoa ocellata Govin. Die augenfleckige Leipoa. Gourp proc. 1840, 30. Octbr. Birds of Austr. I. 6. Ngow West- Austral. inf. Ngöw-00 West-Austral. mont. Native Pleasant: Colon. Kopf und Haube dunkelbraun; Hals und Schultern dunkelaſchgrau; Vorderhals vom Knie bis zur Beuft mit einer Reihe lanzetlicher ſchwarzer weißſchaftſtrichiger Fe— dern; Ruͤcken und Fluͤgel mit dunkelbraunen, augenartig ſchwarz geſaͤumten Mond— flecken und drei graulichweißen Querbaͤndern; Vorderſchwingen braun, Außenfahne mit dunkelbraunen Zickzacklinien, Rumpf und Oberſchwanzdecken braungrau, letztere naͤchſt 72 Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. der Spitze mit 2 — 3 Zickzacklinien; ganze Unterſeite hellledergelb, Seitenfedern mit ſchwarzem Saumbande; Schwanz ſchwaͤrzlichbraun, breit ledergelb geſpitzt, Schnabel ſchwarz; Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weſtauſtralien. Dieſer ſchoͤne Vogel gehoͤrt unter die intereſſanteſten Neuigkeiten der noch wenig bekannten Diſtricte Auſtraliens, ſeit ſeiner Entdeckung und Kenntniß ſeiner Sitten wird man veranlaßt, ihn unter die Megapodinae zu ſtellen. Er ſcheint mehr für eine ebene und offne Gegend geſchaffen als fuͤr das Dickicht, und merkwuͤrdig erſchei— nen die Einrichtungen, welche ihm die Natur zu ſeiner Vermehrung vorſchrieb. Mr. John Gilbert berichtet uͤber ihn folgendes: „Ich erhielt eine Mittheilung uͤber die Lebensweiſe und Sitten dieſes Vogels durch H. Moore Esg., Advocate-General, Mr. Armſtrong, den eingebornen Erklaͤrer und andere einſichtsvolle Eingeborne von Weſt⸗Auſtralien. Mr. Moore ſahe eine große Menge dieſer Voͤgel etwa 60 Meilen noͤrdlich von Perth; aber fein Lieblingsaufenthalt find die nackten ſandigen Ebenen im Innern, hundert Meilen noͤrdlich und oͤſtlich von Vork. Er iſt ein Erdvogel, der nur wenn er dicht verfolgt wird, ſich auf einen Baum ſetzt. Bei der Verfolgung rennt er oft mit dem Kopfe in einen Buſch und kann dann leicht gefaßt werden. Im feis nen Bewegungen und Sitten iſt er den zahmen Huͤhnern ſehr aͤhnlich. Er frißt Saamen und Beeren. Er hat eine traurigklagende Stimme, aͤhnlich der einer Taube aber mehr nach innen gekehrt. Er legt ſeine Eier in einen Wall von Sand, den beide Geſchlechter aufhaͤufen, die Eingebornen ſagen ſie ſcharren auf mehrere Ellen im Umkreiſe den Sand zuſammen, bilden einen bis 3 Fuß hohen Wall; inwendig befinden ſich abwechſelnd Lager von trocknen Blaͤttern, Gras, worauf die 12 oder mehrere Eier abgelegt, und nach dem Legen ſogleich bedeckt werden, ſo daß die Ein⸗ gebornen ſagen: die Eier bekommt man nie zur Anſicht (the countenances of the eggs are never visible). Der Vogel ſetzt ſich nie auf die Eier, ſobald die volle Zahl ge— legt iſt, deckt er den Haufen zu, und das ganze ſieht aus wie ein Ameiſenhaufen. Die Eier werden nun durch die Hitze der Sonnenſtrahlen ausgebruͤtet, und die vege— tabiliſchen Theile geben ihnen die noͤthige Waͤrme zur Nachtzeit; die Eier befinden ſich in Lagern, nicht zwei Eier liegen beiſammen, ſondern alle ſind von einander getrennt. Sie haben die Groͤße der Huͤhnereier und ſind weiß, leicht roth uͤberlaufen. Die Eingebornen ſind ſehr begierig nach ihnen und berauben die Huͤgel zwei oder dreimal jedes Jahr, ſie urtheilen nach den um den Haufen herumliegenden Federn auf die Zahl der inwendig liegenden Eier. Sind jene in Menge da, ſo wiſſen ſie daß der Huͤgel voll iſt, ſie nehmen dann den ganzen Inhalt; der Vogel legt noch einmal, ſie nehmen ihn wieder und er legt zum dritten Male. Ein Begleiter von Mr. Moore berichtete auf Befragung daſſelbe uͤber die Sitten und Bruͤtungsweiſe dieſer Voͤgel und fuͤgte hinzu, daß in allen Huͤgeln, die er geoͤffnet habe, ſich gewoͤhnlich auch eine Maſſe von Ameifen, fo viele wie in einem Ameiſenhaufen befunden hätten, und daß unter manchen Umſtaͤnden die Umgebung unten um die Eier ſo hart geweſen ſei, daß er ſie habe abmeiſeln muͤſſen, die Innenſeite der Haufen war immer heiß. — Capitaͤn Grey vom 83. Regimente, welches eben von feiner Expedition nach der Nordweſt— kuͤſte zuruͤckkehrte, gab über dieſen Gegenſtand folgenden Bericht. Er ſagt der ent: fernteſte Punkt noͤrdlich, bis zu welchem ich die Bruͤteplaͤtze dieſer Voͤgel ſahe, iſt Gantheaume Bay. Die Eingebornen von King George's Sound geben an, daß die— Klammervögel: Wafferftaarvögel. 73 ſelbe oder eine ähnliche Art in der Nachbarſchaft lebt. Ich kam niemals dazu wenn ſie niſteten, doch die Eingebornen verſichern, daß der Boden trocken und ſandig ſei und undurchdringlich mit niedrigen Leptoſpermen bewachſen. In dieſen geſchloſſenen Buſch— bölzern bauen die Vögel auf kleinen offnen Stellen ihr Neſt, einen großen Sandhau— fen mit Gras und Aeſten, bis 9 Fuß im Durchmeſſer und 3 Fuß hoch, ja noch groͤßer. Einmal ſah ich Eier darin, ſie lagen alle etwas entfernt von einander und eingeſenkt in die Erde. Die Einwohner ſagen, daß die Anzahl derſelben oft ſehr groß ſei. — Der Vogel iſt uͤbrigens ſchlanker und zierlicher gebaut, als Talegalla und zeich— net ſich ſogleich durch dicht befiederten Kopf und Hals aus, ſo wie durch die ſchoͤne Zeichnung ſeines Gefieders. 89. Megapodius tumulus Govı. Der wallbauende Grof: fuß. Gouwun Proc. 1842, 8. Febr. Birds of Austral. VI. Engl. Mound- raising Megapode. — Ooregoorga: Ins. Coburg. Jungle-fowl:;: Port Es- sington Colon. Kopf und Haube tief zimmtbraun; Hals-Ruͤcken und ganze Unterfeite ſehr dun— kelgrau; Ruͤcken und Flügel zimmtbraun; Ober- und Unterſchwanzdecke dunkel kaſta— nienbraun; Schwanz ſchwaͤrzlichbraun; Iris dunkelbraun, beinahe hell roͤthlichbraun; Schnabel roͤthlichbraun, gelbgeſaͤumt, Beine hochorange, Schilder vom vierten abwärts und die der Zehen dunkelrothbraun. Die Entdeckung eines Megapodius in Auſtralien, in den noͤrblichen Theilen des Landes muß eine angenehme Erſcheinung ſein, und iſt nicht unerwartet, da Neu— Guinea und die anliegenden Inſeln bisher als das Vaterland dieſer merkwuͤrdigen Gruppe bekannt ſind. Als Gould den Megapodius tumulus zum erſtenmale zu ſehen bekam, hielt er ihn für den M. rubripes TEMM. und lernte ihn erſt nach Ver— gleichung der Originale deſſelben, in Leyden und in Paris unterſcheiden. Seine be— deutendere Groͤße und ſeine verhaͤltnißmaͤßig noch kraͤftigeren Beine laſſen beſonders dieſe Arten unterſcheiden. Der Vogel wird vorzuͤglich durch ſeine Lebensweiſe inter— eſſant, wodurch ſich die nahe Verwandtſchaft der Gattungen Megapodius, Talegalla und Leipoa erweiſt. Sie bilden eine Gruppe von Voͤgeln, welche ſich von den Phi— lippinen durch die Inſeln des indiſchen Archipel bis nach Auſtralien erſtreckt. M. tu- mulus iſt ziemlich zahlreich uͤber die Halbinſel Coburg an der Nordkuͤſte von Auſtra— lien verbreitet, wo ſich jetzt die britiſche Colonie von Port Eſſington befindet. Kuͤnf— tige Unterſuchungen duͤrften wohl eine weitere Verbreitung, vielleicht uͤber die ganze Nordkuͤſte beftätigen. Folgende Beſchreibung der Lebensweiſe fand ſich unter Mr. Gil— berts Notizen. „Als ich zu Port Eſſington ankam zogen eine Menge Erdhaufen meine Aufmerkſamkeit auf ſich, uͤber welche mir von einigen Bewohnern geſagt wurde, ſie waͤren Grabhuͤgel der Eingebornen. Die Eingebornen verſicherten dagegen, daß der Jungle-fowl dieſelbe zum Behuf der Bebruͤtung feiner Eier gebaut habe. Letzteres klang ſo ſonderbar und ſo abweichend von den Sitten aller Voͤgel, daß Niemand in der Colonie daran glaubte, oder ſoviel Intereſſe an der Sache nahm um dieſe Erſchei— nung zu pruͤfen. Ein anderer Umſtand welcher Zweifel erregte, war die Groͤße der Eier, welche zu Folge der Ausſage der Eingebornen ſtattfinden ſollte. In Betracht deſſen, daß die Eier der Leipoa auf ähnliche Weiſe ausgebruͤtet werden, wurde ich auf dieſe Sage Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 10 74 Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. aufmerkſam und beſchloß alles moͤgliche aufzuwenden, um uͤber eine ſo ſonderbare Er— ſcheinung in der Lebensweiſe eines Vogels klar zu werden. Unter dem Beiſtande ei— nes verſtaͤndigen Eingebornen, welcher mich an die verſchiedenen Wohnorte des Vo— gels leiten konnte, begab ich mich am 16. November nach Krocker's Bay, einer we— nig bekannten Stelle von Port Eſſington, wo man ſagte, daß ſich gegenwaͤrtig eine Anzahl dieſer Voͤgel befaͤnde. An der Seite eines Dickichts wurde gelandet, und noch nicht uͤber die Kuͤſte vorgeſchritten, gelangte ich zu einem Haufen, aus Sand und Muſcheln leicht mit ſchwarzer Erde gemiſcht, der untere Theil ſtand auf dem ſandi— gen Ufer nur 2 Fuß hoch uͤber der Waſſerflaͤche, er war von dem großgelbblumigen Hibiscus eingehuͤllt, kegelfoͤrmig, unten 20 Fuß im Umkreis und etwa 5 Fuß hoch. Auf die Frage an den Eingebornen was dieß ſei, antwortete er: „Oooregoorga Rum- bal“, d. h. die Wohnung oder das Neſt des Jungle-Huhns. Ich ſcharrte an den Seiten und zu meiner groͤßten Freude fand ich einen jungen Vogel in einer Hoͤhlung von zwei Fuß Tiefe, er lag auf einigen duͤrren Blaͤttern und ſchien nur wenige Tage alt zu ſein. Hier hatte ich alſo den Beweis, daß dieſer Haufen wirklich mit der Bruͤ— tung dieſer Voͤgel in Verbindung ſtand, doch war ich noch zweifelhaft uͤber die Wahr— ſcheinlichkeit, daß dieſe jungen Voͤgel ſo tief hinabſteigen ſollten, wie die Eingebornen angaben, und mein Verdacht wurde beſtaͤtigt, als ich den Begleiter nicht dazu bringen konnte, die Eier zu ſuchen, er entſchuldigte ſich damit, er wiſſe, es wuͤrde ohne Erfolg ſein, da er keine friſche Spur vom alten Vogel bemerke. Ich wendete alle Sorgfalt an, den jungen Vogel aufzuziehen und nahm dazu eine maͤßig große Kiſte, welche ich zum großen Theil mit Sand fuͤllte. Da er ziemlich freiwillig gequetſchtes indianiſches Korn fraß, hatte ich Hoffnung, es werde gelingen, indeſſen war der Vogel ſo wild und unbaͤndig, daß er nicht langer in fo enger Gefangenſchaft bleiben wollte, und am dritten Tage ließ ich ihn heraus. So lange ich ihn hatte, kratzte er den Sand un— aufhoͤrlich in Haufen, und uͤberraſchend war die Schnelligkeit, mit welcher ein ſo klei— ner Vogel den Sand aus einer Ecke der Kiſte in die andere warf, denn er war nur wie eine kleine Wachtel. In der Nacht war er ſo unruhig, daß das Geraͤuſch von ſeinen Anſtrengungen zu entfliehen, mich fortwaͤhrend nicht ſchlafen ließ. Zum Schar— ren im Sande brauchte er nur einen Fuß, und wenn er eine handvoll gefaßt hatte, ſo warf er ihn ohne Anſtrengung hinter ſich, ohne mit dem andern Fuße ſeine Stel— lung zu aͤndern. Dieſe Gewohnheit ſcheint aus einer angebornen Unruhe zu entſtehen und aus einem Verlangen die kraͤftigen Beine zu beſchaͤftigen; mit der Ernaͤhrung hat ſie wenig Zuſammenhang, denn ſo oft das indiſche Korn mit Sand gemiſcht wurde, habe ich niemals bemerkt, daß er denſelben mit aufgepickt haͤtte. Ich erhielt noch die Eier, doch ohne ſie im Haufen zu ſehen bis zum 6. Februar, als ich Krocker's Bay wieder beſuchte, und ſich mir da die Gelegenheit bot, deren zwei 6 Fuß tief in einem der groͤßten Haufen, die ich je geſehen habe, zu finden. In dieſem Falle ver— lief die Höhle ſchief abwärts vom Mittelpunkte nach dem äußeren Abhange des Huͤ— gels, ſo daß die Eier 6 Fuß tief unter der Spitze lagen, 2 bis 3 Fuß von der Seite entfernt. Man ſagte, die Voͤgel legten nur ein einzelnes Ei in eine Hoͤhle, und nach— dem das Ei abgelegt iſt, wird die Erde unmittelbar in die Hoͤhle hinabgeworfen bis dieſe ausgefuͤllt iſt, das Obertheil der Muͤndung wird dann glatt gemacht und abge— rundet. An den friſchen Fußtritten auf der Hoͤhe und den Seiten des Huͤgels er— Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. 75 kennt man leicht, wenn ein Jungle-Huhn neuerlich eine Hoͤhle gemacht hat, die Erde iſt dann auch ſo duͤnn aufgeworfen, daß man mit einer duͤnnen Ruthe die Richtung entdecken kann, in welcher die Hoͤhle verlaͤuft. Die Leichtigkeit oder Schwierigkeit, mit welcher man die Ruthe hineinſchiebt, zeigt die kuͤrzere oder laͤngere Zeit an, welche ſeit dem Eierlegen verfloß. Die Eier ſelbſt zu erhalten, erfordert einige Uebung und Ausdauer. Die Eingebornen graben fie nur mit der Hand aus und machen nur hin— reichenden Raum, um mit ihrem Koͤrper hinein zu koͤnnen und die Erde zwiſchen ihren Beinen durchzuwerfen; ſie ſondiren mit den Fingern um die Richtung der Hoͤhle ſicher zu finden, welche manchmal mehrere Fuß tief unter einem rechten Winkel abbricht, wenn ihr gerader Lauf durch ein Stuͤck Holz oder dgl. unterbrochen iſt. Ihre Ge— duld wird doch manchmal auf ernſte Proben geſtellt. Diesmal grub der Eingeborne ſechsmal nach einander in eine Tiefe von 6 bis 7 Fuß ohne Eier zu finden, und kam endlich ſo erſchoͤpft wieder heraus, daß er nicht wieder hineinwollte. Mein In— tereſſe war aber dadurch immer mehr aufgeregt worden, und ich wollte die Gelegen— heit nicht verſaͤumen, Beſtaͤtigung zu erhalten, ich ſagte ihm alſo noch einen Ueber— ſchuß ſeiner Belohnung zu, und dieß veranlaßte ihn wieder hineinzuſteigen, dieſer wie— derholte Verſuch gelang auch, und meine Befriedigung war vollkommen, als er mit gleicher Zufriedenheit und mit Stolz ein Ei emporhielt, und nach zwei bis dreimali— gen Anſetzen noch ein Zweites herausbrachte; dieſer Vorfall beweiſt aber auch wie vor— ſichtig der Europaͤer ſein muß, die Erzaͤhlungen dieſer armen Naturmenſchen fuͤr un— wahr zu erklaͤren, dafern dieſelben außergewoͤhnliche Dinge berichten oder ſonſt von dem, was man kuͤrzlich erfahren hat, abweichen. Ich beſuchte Krocker's Bay wieder am 10. Februar, und drang mit mancher Beſchwerde in ein Dickicht von ſchilfartig kriechenden Pflanzen, wo ich ploͤtzlich neben mir einen rieſenartigen Huͤgel bemerkte. Er war 15 Fuß hoch und hatte 60 Fuß unten im Umfange, der obere Theil hielt uͤber ein Drittheil weniger und war ganz zuſammengefilzt aus leichter Pflanzenerde. Auf der Hoͤhe zeigten ſich friſche Fußtritte vom Vogel. Wir gingen ſogleich ans Werk, und nach einer Stunde der aͤußerſten Anſtrengung, die bei der außerordentlichen Hitze ſehr ermuͤdend war, und bei den fuͤrchterlichen Angriffen von Myriaden von Mosqui— to's und Sandfliegen, brachte ich ein Ei aus einer Tiefe von etwa 5 Fuß heraus. Es hatte eine perpendikulaͤre Stellung, die Erde beruͤhrte daſſelbe ringsum, und ohne ein anderes Material zur Erwaͤrmung, welches auch in der That nicht noͤthig ſchien, da der Haufen voͤllig warm war. Die Hoͤhle in dieſem Huͤgel begann am Außen— rande des Gipfels und ſtieg ſchief abwaͤrts nach dem Mittelpunkte zu; ihre Richtung iſt daher einfoͤrmig. So wie bei den meiſten Haufen, war auch dieſer durch dichtbe— blätterte Baͤume verhuͤllt, fo daß die Sonnenſtrahlen unmöglich einen Theil von ihm treffen konnten. In Hinſicht auf ihre Beſtandtheile, Geſtalt und Lage, ſind die Hau— fen ſehr verſchieden. Die meiſten ſtehen naͤchſt dem Waſſerrande, beſtehen aus Sand und Muſcheln, ohne eine Spur eines andern Materials, einige enthalten Koth und ver— modertes Holz, die aus ſolchem lockern Materiale erbauten haben ein ſehr unregelmaͤßiges Anſehn und gleichen oft einem aufgeworfenen Walle. Ein merkwuͤrdiges Exemplar der Art findet ſich an der Suͤdſeite von Krocker's Bay, und ſieht aus wie ein Wall, iſt 25 bis 30 Fuß lang, und hat 5 Fuß mittlere Höhe; ein anderer noch ſonderbarerer Hügel 10 * 76 Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. liegt vor der Herberge, und beſteht aus kieſeligem Eiſenſteine (pebbly iron— stone), und gleicht einem verwirrten Haufen aus geſiebtem Kies; ich grub in ihn 2 bis 3 Fuß tief hinein ohne eine Veraͤnderung zu finden; er iſt ke— gelfoͤrmig und nicht ohne Regelmaͤßigkeit, und bedeckt einen Raum von 150 Fuß im Umkreiſe. Dieſe auffallenden Beiſpiele ſchienen aber allerdings Abweichungen zu ſein, da die meiſten aus leichter ſchwarzer Pflanzenerde kegelfoͤrmig gebaut find, und in den dichteſten Dickichten liegen. Gelegentlich gehen die Muͤndungen in nackten felſigen und ſandigen Lagen aus, wo in Umgebung von einer Meile kein Boden vorkoͤmmt, welcher dem gleicht, aus welchem der Haufen gebaut iſt. Man ſagt auch, die Voͤgel brachten ihn aus großer Entfernung herbei, da wir indeſſen geſehen haben, daß fie ſich jeder Lage anpaſſen, ſo duͤrfte dies nicht wahrſcheinlich ſein. Sie ſammeln die todten Blätter und andere Pflanzenfubftanzen, die ihnen vorkommen, und welche durch ihre Zerſetzung die beſchriebene eigenthuͤmliche Bodenmiſchung bilden. Die Haufen ſind ohne Zweifel das Werk mehrer Jahre und von mehren Generationen; einige von ihnen ſind offenbar ſehr alten Urſprungs, und oft wachſen Baͤume aus ihrer Seite; einmal fand ich einen Baum in der Mitte eines Haufens, welcher fußdick war. Ich bemuͤhte mich von den Eingebornen zu erfahren, wie das Junge herauskaͤme, allein uͤber dieſen Punkt wußten ſie nichts zuverlaͤſſiges. Einige ſagten ſie faͤnden ihren Weg von ſelbſt, andere verſicherten im Gegentheil, daß die Alten wuͤßten, wenn die Jungen zum Ausgange reif waͤren, und ſie herausſcharrten. Die Eingebornen berich— ten auch, daß jedesmal nur ein Paͤrchen einen Haufen in Beſchlag nimmt, was mir auch nach meiner Beobachtung der Fall zu ſein ſcheint. Sie ſagen, die Eier wuͤrden zur Nachtzeit gelegt und in Zwiſchenraͤumen von mehrern Tagen, und ich glaube auch, daß dieß richtig iſt, da wir vier Eier an einem Tage und in demſelben Haufen fan⸗ den, welche Junge im verſchiedenem Zuſtande der Entwickelung enthielten. Daß ſie perpendikulaͤr geſtellt werden, beſtaͤtigt ſich durch das Zeugniß Aller, welche ſie beobach— tet haben. Das Jungle-Huhn gehoͤrt ausſchließlich dem dichteſten Dickicht, unmittel— bar am Meeresufer, es ſcheint nicht uͤber das Innere zu gehen, außer laͤngs der Ufer⸗ daͤmme. Sie leben ſtets paarweiſe oder einzeln, und naͤhren ſich am Boden, ihr Fraß beſteht in Wurzeln, welche ſie mit ihren kraͤftigen Klauen mit groͤßter Leichtigkeit her— ausſcharren, und in Saamen, Beeren und Inſekten, beſonders großen Kaͤfern. Der Vogel iſt immer ſehr ſchwer zu erlangen, obwohl er bei der Steifheit ſeiner Schwin— gen im Fluge ein heftiges Geraͤuſch macht, ſo hoͤrt man ihn wohl oft, doch ohne ihn ſelbſt ſehen zu koͤnnen. Sein Flug iſt ſchwerfaͤllig und nicht ausdauernd. Aufgeſcheucht fliegt er ſtets auf einen Baum, und im Abfliegen ſtreckt er Kopf und Hals mit dem Koͤrper in gerader Linie aus, und bleibt in dieſer Stellung auf dem Zweige auf dem er ſitzt, unbeweglich; wird er aber heftig aufgeregt, ſo fliegt er muͤhſam horizontal etwa hundert Ellen weit, wobei die Beine wie gebrochen herabhaͤngen. Ich ſelbſt habe keine Stimme von ihnen gehoͤrt, aber die Ein— gebornen ſagen, fie klinge wie das Glucken der Haushuͤhner, und endige mit einem Ruf wie der des Pfauen. Ich beobachtete, daß die Voͤgel vom Ende Auguſt bis zum Maͤrz legten, und nach Verſicherung der Eingebornen, findet nur ein Zwiſchenraum von 4 bis 5 Monaten zwiſchen der Legezeit ſtatt, nämlich die trockenſte und heißeſte Zeit des Jahres. Die Beſchaffenheit der Beſtandtheile des Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel— 77 Haufens ſcheint einen Einfluß auf die Faͤrbung des die Eier bedeckenden duͤnnen Haͤut— chens zu haben, welches ſchnell abſpringt, ſo daß man die eigentliche weiße Schale ſieht. Die in ſchwarzer Erde liegenden ſind immer dunkel roͤthlichbraun, die in Sand— huͤgeln naͤchſt des Strandes aber ſchmuzig gelblichweiß, ſie find auch in Größe um ein gut Theil verſchieden, doch in der Geſtalt aͤhnlich, an beiden Enden ziemlich gleich— foͤrmig, 3“ 5,“ lang und 2“ 3“ breit. 90. Menura superba Davis. Der prächtige Lyraſchweif. Engl. Lyre-Bird. Govrp Birds of Austral. III. 4. M. superba Darıes in Linn. Trans. VII. p. 207. pl. 22. — Larm. ind. orn. sppl. p. LXI. — Cor- LINSs New-South-Wales II. pl. in p. 93. — Suaw. gen. zool. XIV. 313. Le Parkinson VIEILL. (dor) ois. de Parad. pl. 14. 15. 16. Megapodius Menura Waer. syst. Av. 1. Menura Lyra Saw. Nit. Misc. pl. 577. VIEILL. gal. d. Ois. pl. 192. — G. R. GRAx list. 71. Menura Novae Hollandiae LATH. ind. suppl. LXI. — Temm. Man. I. p. LVII. Lesson traité d’Orn. 478. pl. 88. Parkinsonius admirabilis Becnst. Menura vulgaris FLemm. Menura paradisea Swaıss. class. II. 351. Superb Me- nura Lara. gen. syn. sppl. II. 271. — Larn. gen. hist. VIII. 159. pl. CXXIV. — Pheasant: Colonists. Beleck, Balungara Austral indig. Braun, zweite Schwingenreihe naͤchſt dem Rumpfe und Außenfahne der übrigen rothbraun; Oberſchwanzdecke roͤthlich uͤberlaufen; Kehle und Gurgelgegend vorn roth (auffallender zur Bruͤtezeit); Unterſeite braͤunlich-aſchgrau, blaſſer am Bauche, Ober— ſeite des [Schwanzes ſchwaͤrzlichbraun; Unterſeite ſilbergrau, an der Außenfahne der aͤußern Federn ſehr dunkel, Innenfahne zartroth, zahlreich bandirt, erſt dunkelſchei— nend, aber ganz durchſcheinend; Rand der Innenfahne und Spitzen ſchwarz; Schna— bel und Naſenloͤcher ſchwarz, Iris ſchwaͤrzlichbraun; nackter Raum um das Auge ſchwaͤrzlich bleifarben; Beine ſchwarz, Schilder mehlig. Weibchen ohne Lyraſchweif, der nackte Augenring minder ausgebreitet und weniger lebhaft gefaͤrbt. — Neu-Suͤd— Wales. Wohl kein Vogel hat ſo verſchiedene Meinungen uͤber ſeine Stellung im Syſteme veranlaßt als dieſer, und obwohl mehr als 50 Jahre ſeit ſeiner Entdeckung verfloſſen, ſo wußte man doch wenig oder nichts uͤber die Lebensweiſe deſſelben. Gould be— achtete dieſe waͤhrend ſeiner Anweſenheit in Auſtralien deſto genauer, und kam hier— nach zur Ueberzeugung, daß er nicht zu den Huͤhnervoͤgeln gehoͤre, ſondern mit den amerikaniſchen Gattungen Pteroptochos, Seytalopus und den naheſtehenden Gruppen, eine Familie unter den Klammervoͤgeln bilde, zu denen Troglodytes, Amytis, Stipi- turus, Malurus, Dasyornis und Psophodes in ihren Sitten ſehr aͤhnlich ſind, und welche wahrſcheinlich in Zukunft eine Gruppe für ſich bilden werden. Ungeachtet ihrer Groͤße oder beſonderen Bildung des Schwanzes, kommt Menura mit ihren kleinen Ver— wandten genau überein; gleich ihnen beſitzt fie um die Schnabelbaſis Borſten, doch minder ausgebreitet, dieſelbe ungewoͤhnliche Maſſe von lockern, fließenden, haaraͤhnli— chen Federn auf Rücken und Rumpf, dieſelbe außerordentliche Kraft im Laufen, die— ſelbe Schwache im Flug, ſprechen für jene Verwandtſchaft. Mehrere Zwiſchengat— 78 Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. tungen duͤrften ohne Zweifel noch entdeckt werden, um dieſe Reihe von Verwandt— ſchaften zu vervollſtaͤndigen, jedenfalls iſt aber durch die Beobachtung, daß die Jungen Neſthocker ſind, erwieſen, daß ſie nicht unter die Huͤhner gehoͤrt. Im Bau der Beine, in der Laͤnge der Nägel, und im ganzen Umriſſe zeigt die Menura die größte Aehn— lichkeit mit dem Pteroptochus megapodius von Kir rIIrz. Ein anderer befonderer Umſtand, durch den dieſe Verwandtſchaft noch mehr bewieſen wird, beſteht darin, daß Pteroptochus von den anderen Familien der Klammervoͤgel durch 14 Schwanzfedern abweicht, Maenura hat alſo eine aͤhnliche Abweichung durch 16. Die großen Beine und Naͤgel ſind aͤußerſt paſſend fuͤr die beſondern Ortsverhaͤltniſſe, welche dieſe Voͤgel bewohnen, und dieſelbe ſchoͤne Anpaſſung des Baues an die Verhaͤltniſſe zeigt ſich auch bei den andern Gattungen. Menura laͤuft geſchickt über die loſen Steine an den Seiten der Felsſpalten, waͤhrend Malurus uͤber den mehr offnen und ebenen Bo— den laͤuft, und Dasyornis mit gleicher Leichtigkeit uͤber das dichte Geſtruͤpp und Schilf hin. Menura ſcheint ſich von Neu-Suͤd-Wales oͤſtlich nicht bis zur Moreton Bay zu erſtrecken, auch fand Gould keine Spur von ihr weſtlich von Port Philipp an der Suͤdkuͤſte, indeſſen kann dieſe erſt durch weitere Beobachtung feſtgeſtellt werden. Sie findet ſich ebenſowohl im Gebuͤſch an der Kuͤſte als in dem an den Seiten der Berge im Innern; an der Kuͤſte iſt ſie beſonders haͤufig zu Weſtern Port und Illa— warra, und wahrſcheinlich über einen großen Theil des noch nicht bekannten Landes verbreitet. Im Innern bewohnt ſie die Cederngebuͤſche im Liverpooldiſtrict, und nach Mr. George Bennet, die Gebirge der Gegend von Tumat. Gould ſagt, daß unter allen Voͤgeln, die er gejagt hat, Menura der ſcheueſte ſei, und am ſchwerſten zu erlangen. Er verweilte Tagelang in Gebuͤſchen, und war von den Voͤgeln umge— ben, und hoͤrte ihre laute, helle Stimme, war aber nicht im Stande einen zu Ge— ſicht zu bekommen, und nur die beſtimmteſte Ausdauer und aͤußerſte Vorſicht ſetzte ihn in den Stand, ſie endlich zu erhalten. Es wurde dies allerdings um ſo ſchwerer, je öfterer fie die unzugaͤnglichſten Klippen und Felsſchluchten beſuchen, welche mit ver: worrenen Maſſen von kriechenden und ſchattigen Gebuͤſch bewachſen find, des Knacken eines Zweigs, das Rollen eines kleinen Steins, uͤberhaupt das geringſte Geraͤuſch verſcheucht aber den Vogel, und nur wer jene Wildniß in dieſen heißen und erſtickenden Buſchhoͤlzern kennt, wird im Stande ſein zu beurtheilen, welche unmaͤßige Anſtrengung dazu gehoͤrt, dieſen Vogel zu erlangen. Nicht nur muß der Jäger über Felsklippen und umge⸗ ſtuͤrzte Baumſtaͤmme klettern, er muß auch zwiſchen und unter den Zweigen mit der aͤußerſten Vorſicht dahinkriechen, und nur dann vorruͤcken, wenn der Vogel beſchaͤftigt iſt zu ſingen, oder wenn er im Laube ſcharrt um ſein Futter zu ſuchen. Man muß auf ſeine Bewegungen ein wachſames Auge haben, und ſelbſt durchaus bewegunglos bleiben, bei dem Geraͤuſche von der allergeringſten Bewegung verſchwindet der Vogel wie durch Zauberei aus dem Geſicht. Indeſſen iſt der Vogel nicht uͤberall ſo ſcheu, in einigen mehr zugaͤnglichen Buſchhoͤlzern kam er eher zu Geſicht, und man konnte ſich ihm hinter dem Ruͤcken annaͤhern, er ſchien auch weniger ſich vor Thieren zu fuͤrch— ten als vor Menſchen. Zu Illawarra jagt man ihn deshalb mit Erfolg mit Hun— den, die man ploͤtzlich auf ihn anſtellt, wenn er auf einen Baumzweig läuft, er heftet dann feine Aufmerkſamkeit auf den Hund, und wiro fo bequem geſchoſſen. Auf eine andere Weiſe verſchafft man ſich Exemplare dadurch, daß man einen vollſtaͤndigen Klammervögel: Waſſerſtaarvoͤgel. 79 Schwanz eines Maͤnnchens auf dem Hute traͤgt, und dieſen immer bewegt, ſich ſelbſt. aber im Buſche verbirgt. Sobald der Vogel vermuthet, daß ein anderes Männchen. in ſein Revier eingedrungen ſei, ſo kommt er in die Schußweite und wird erlegt. Wenn der Vogel durch ſeine Umgebung verborgen iſt, ſo veranlaßt ihn jeder unge— woͤhnliche Ton, z. B. ein Pfiff, einen Augenblick ſich darnach umzuſehen, und er lauft dann mit einem muntern und wachſamen Anſtande auf einen benachbarten Zweig, um die Urſache des Geraͤuſches zu entdecken, auch dieſen Umſtand benutzt man ſchnell, denn außerdem iſt er wieder geborgen. So verſchieden iſt die Weiſe dieſen Vogel zu jagen von der in Europa, daß die geſchickteſten dortigen Jaͤger hier mit we— nig Erfolg jagen. Die Menura wird hoͤchſt ſelten, vielleicht niemals auffliegen, fie vereitelt alle Nachſtellung durch ihre außerordentliche Faͤhigkeit ſo ſchnell zu laufen. Niemand zeigte ſich ſo geſchickt ſie zu erlangen, als der ſchwarze Begleiter, den Gould mit ſich hatte, er war im Stande mit der groͤßten Geraͤuſchloſigkeit und leiſen Schrit— tes dahinzuſchleichen, und ſeiner Flinte entging ſelten eine Menura, manchmal toͤdtete er ſie ſogar mit ſeinen eignen Waffen. Der Vogel wandert, obwohl er in demſelben Buſchholze bleibt, ſo iſt er doch immer genoͤthigt, daſſelbe von einem Ende zum an— dern zu durchlaufen, von den Bergſpitzen bis zu den feuchten Grotten am Fuße. Die ſtarren und rauhen Felswaͤnde bieten ihr fuͤr ihre langen Beine und muskuloͤſen Schenkel kein Hinderniß dar; ſie iſt im Stande außerordentliche Laͤufe zu machen, und Gould hoͤrte verſichern, daß ſie 10 Fuß ſenkrecht vom Boden aufſpraͤnge. Die Menura ſcheint einſam zu leben, Gould ſahe nie mehr als zwei beiſammen, auch dieſe nur auf Augenblicke; ſie waren Maͤnnchen und jagten einander mit der groͤßten Schnelligkeit, wie es ſchien, zum Vergnuͤgen herum, dabei ertoͤnte ihr laut ſchrillen— der Ton, und ſie trugen ihren Schwanz horizontal, wie immer, wenn ſie ſchnell durch die Buͤſche rennen, da dies die einzige Moͤglichkeit iſt, dieſen ſchoͤnen Theil ihres Koͤrpers dann zu ſchuͤtzen. Unter ihren eigenthuͤmlichen Sitten iſt eine einzige, welche ſie den Huͤhnervoͤgeln naͤhert, daß ſie naͤmlich kleine runde Huͤgelchen machen, die ſie den Tag uͤber unablaͤſſig beſuchen, und auf denen die Maͤnnchen unaufhoͤrlich herum— treten, dabei den Schwanz emporhalten und aͤußerſt zierlich ausbreiten, und dabei ihre verſchiedenen Laute ausrufen, indem ſie entweder ihre eigenen Toͤne hoͤren laſſen, oder die Stimmen anderer Voͤgel, ja ſogar das Heulen der wilden Hunde oder Dingo's nachahmen. Immer Morgens und Abends ſind ſie hier am thaͤtigſten. Allerdings liegt die ganze Schönheit des Vogels nur in feinem Schwanze. Die Federn deſſel— ben erſcheinen neu im Februar und Maͤrz, allein ſie werden erſt im Juni vollkom— men. In dieſem und den 4 folgenden Monaten iſt der Vogel im ſchoͤnſten Gefieder, ſpaͤter werden die Federn wieder ſchlechter und gehen wieder in den vorigen Zuſtand zuruͤck. Gould erhielt ein Exemplar mit 6 Zoll langem Schwanze, deſſen Federn alle noch unentwickelt waren, und meint deshalb, daß die Schwanzfedern alle zuſam— men heranwachſen. Nur dann, wenn er in eine Felsſpalte hinab will, ſieht er ſich genoͤthigt zu fliegen, außerdem mag dies ſelten geſchehen. Beſonders gern läuft er uͤber liegende Baumſtaͤmme, und bisweilen ziemlich hoch von Zweig zu Zweig. Außer dem lauten und weitſchallenden Locktone, welcher aus den Felsſchluchten eine Vier— telmeile weit wiederhallt, hat er noch einen einwaͤrtsgerichteten Geſang, den man aber nur hoͤren kann, wenn man ihm bis auf einige Ellen nahe iſt. Die lebhaften 80 Klammervögel: Singvögel. Strophen brechen oft ab und es tritt ein tiefer, hohler, knappender Ton ein, welcher mit einer Nachahmung der lauten und vollen Stimme des Satin Bird: Chlamydera maculata endigt, manchmal auch von einer zitternden Bewegung des Schwanzes be— gleitet wird. — Die Nahrung beſteht groͤßtentheils in Inſekten, beſonders Tauſend— füßen und Kaͤfern, auch fanden ſich Ueberbleibſel von Häuſerſchnecken in dem ſtark flei— ſchigen Magen. Gould fand nur einmal, und zwar nach der Bruͤtezeit das Neſt, doch verſicherten alle, daß ſich daſſelbe immer auf dem hervorragenden Rande einer Felsklippe unter einem Baume, oder auf einem Baumſturzel befaͤnde, immer nahe am Boden. Ein Cedernholzhauer, den Gould im Buſchholze antraf, verſicherte ihm, daß er einmal ein ſolches Neſt gefunden habe, welches nach ſeinem Ausdrucke wie ein Elſterneſt gebaut ſei, und nur ein Ei enthalte, und daß, als er es ſpaͤter wieder beſucht, das Junge darin unbehuͤlflich und blind gefunden habe. Die Eingebornen ſagen, fie legen 2 Eier, welche hellfarbig und rothgefleckt find. Das Neſt, welches Gould ſelbſt ſahe, auf welches er durch feinen ſchwarzen Begleiter Natty aufmerk— ſam gemacht wurde, ſtand auf einer vorragenden Stelle eines Felſen, von hinten kaum der Beobachtung entzogen, fuͤr den Vogel aber zu einem weiten Umblick und zu ſiche— rem Ruͤckzuge nach vorn geeignet, es war tief und baſſinfoͤrmig, ſahe aus wie uͤber— dacht, war groß, außen von Reiſig gebaut, innen mit Baſt und faſerigen Wuͤrzel— chen belegt. 91. Acanthiza Diemensis Govrp. Die Tasmanniſche Akan⸗ thiza. Govr». proc. V. p. 146. Synops. IV. Birds of Australia XVII. 4. Tasmanian Acanthiza, Brown-tail: Colonists of Van Diemens-Land. Scheint ſo wie A. Ewingii Van-Diemens-Land eigenthuͤmlich, und iſt ziemlich uͤber das ganze Land verbreitet. Bewohnt Waͤlder und offnes Holz, doch lieber Buſch— holz als hohe Bäume, kommt auch in die Gaͤrten und Gebuͤſche der Coloniſten, iſt uͤberhaupt einer der haͤufigſten und am beſten gekannten Voͤgel der Inſel. Thaͤtig und emſig in ſeinen Bewegungen, durchforſcht er auf das ſorgfaͤltigſte das Laub nach Inſekten und ihren Larven, welche ſeinen Fraß ausmachen. Sehr oft laͤßt er ſeine ziemlich laute rauhe Stimme hoͤren, die manchmal in volleren und helleren Toͤnen wechſelt, die Kraft ſeiner Stimme iſt von geringer Bedeutung. Dieſe Art iſt groͤßer und hat einen kürzeren Schnabel als Acanthiza pusilla, welche nur den ſuͤdoͤſtlichen Continent Auſtraliens zu bewohnen ſcheint. Gefieder und Groͤße beider Geſchlechter iſt ſo aͤhnlich, daß ſie ohne anatomiſche Unterſuchung kaum zu unterſcheiden ſind. Das Neſt dieſes kleinen Vogels befindet ſich gewoͤhnlich in einem niedrigen Buſche, iſt ziemlich dicht gebaut, aus Gras, faferigen Wurzeln, und der innern Rinde von Baͤumen, mit Federn warm ausgefuͤttert, von Geſtalt kuglich, mit einer kleinen Hoͤh— lung an der Seite naͤchſt des Eingangs von oben, ſehr aͤhnlich dem Zaunkoͤnigneſte. Die 4 — 7 Eier ſind ſchoͤn perlblaͤulichweiß rothbraun geſprenkelt und gefleckt, manch— mal find die Flecke am dicken Ende zu einem Gürtel zuſammengelaufen. Die mitt- lere Länge eines Eies iſt 8“, die Breite 6“. Dieſer kleine Vogel muß auch oft das Ei von Chalcites lucidus (the Bronze Cuckoo) ausbrüten, welches, fo wie der junge Kukuk, ſich nicht ſelten in feinem Neſte findet. Er fängt ſchon im Auguſt an zu bruͤ— ten und bruͤtet bis zum Januar, fo daß er 2 — 3 Bruten erzieht. Klammervögel: Singvögel: 81 92 Acanthiza Ewingii Gourp. Ewings Akanthiza. Govrp proe. 1844 Aug. 13. B. of Austral. XVII. 5. Oberkopf hellbraun, ganze Oberflaͤche olivenbraun; Fluͤgel dunkelbraun; erſte Schwinge an der Baſis mit dunkelbraunem Fleck, Schwanz ſattbraun, mit ſehr breitem ſchwar— zem Band vor der Spitze, Seitenfedern weiß gefpist, Gurgelgegend ſchwarz und weiß gefleckt; Unterſeite blaß olivenfarbig; Augenſtern dunkelbraun, Schnabel und Fuß braun. Nach Rev. Thomas James Ewing genannt, welcher ſich mit Eifer dem Studium der Naturgeſchichte gewidmet hat und ein treuer Freund aller Derjenigen iſt, welche ſo gluͤcklich ſind, ihm bekannt zu werden. Auf van Diemensland. Kleiner und zierlicher als A. Diemensis, die Laͤufe laͤnger und duͤnner. Ein dunkelbrauner Fleck an der Baſis der erſten Schwinge zeichnet dieſe Art aus. Die Zeichnung der Bruſt iſt unbeſtimmter und mit blaugrau gemiſcht, waͤh— rend bei A. Demensis dieſe Stelle lichter und braͤunlicher iſt. Gould ſah ihn nie auf dem Continente und glaubt, daß er da nicht vorkomme. 93. Acanthiza chrysorrhoea Goviv. Die Gelbbürzel-Akan⸗ thiza. GouLo syn. IV. Birds of Austral. XVI. 6. Saxicola — O. Gam. Astrol. p. 198. pl. 10. f. 2. Jee-da West-Austral. lowland indig. Vorderkopf ſchwarz, Federn weiß fpisfledig, Wangen, Gurgelgegend und ein Streif uͤber den Augen graulich weiß; Bruſt und Unterſeite gelblichweiß, an den Seiten in hellolivenbraun uͤbergehend; Oberſeite und Fluͤgel olivenbraun; Rumpf und Ober— ſchwanzdecken hoch citrongelb; Baſis der Schwanzfedern weiß, gelblich angelaufen, Au: ßenrand der Außenfedern und alle Spitzen braͤunlichgrau, Mitteltheil ſchwarzbraun, fo wie Schnabel und Beine ſchwarzbraun; Iris lichtgrau. Beide Geſchlechter ſind gleich. Dieſe wohlbekannte Art bewohnt van Diemensland, Weſt- und Suͤdauſtralien und Neu-Suͤd-Wales uͤberall als Standvogel. Lebt in kleinen Geſellſchaften von 6 bis 10 Stuͤck und iſt fo zahm, daß man nahe herankommen kann, bevor fie auffliegt und ſich nur eine kurze Strecke weiter begiebt, waͤhrend dieſer Fluͤge tritt das Gelb ſehr ſchoͤn hervor. Bruͤtet ſehr zeitig und bis dreimal im Jahre. Das Neſt iſt ſorgfaͤltig aus Graͤſern, Blättern, Wolle und dergleichen gewoben, domfoͤrmig gewoͤlbt, mit engem Flugloch. Es ſcheint mehre Jahre benutzt zu werden. Das Merkwuͤrdigſte iſt, daß noch ein kleines obertaſſenfoͤrmiges Neſt gewoͤhnlich an das eigentliche Neſi oben an— gebaut wird und dem Maͤnnchen als Ruheplatz dient, oder auch zum Aufenthalte fuͤr beide waͤhrend des Baues. Gould fand dieſe doppelten Neſter oft, ohne doch den Gebrauch des obern beobachten zu koͤnnen. Der Vogel bewohnt die Gaͤrten der Colo— niften und bringt das Neſt in niederes Buſchwerk an; auf van Diemensland haͤufig in die Acacia pungens (prickly Mimosa), in Weſtauſtralien hängt es öfter an den uͤberhaͤngenden Zweigen der Xanthorrhoea und im Diſtriet vom Upper Hunter an den dortigen Apfelbaͤumen: Angophora. Das Neſt variirt in Größe. Die 4 — 5 Eier find gewoͤhnlich ſchoͤn fleiſchfarbig, zufällig ſehr klein roͤthlichgelb geſprenkelt, manchmal auch mit einem Guͤr— tel am breiten Ende, 9“ lang und 6““ breit. Sie iſt eine von den Arten, in deren Neſt der Bronzekukkuk: Cuculus lucidus, fein Ei legt, auch hier nimmt dann der junge Kukkuk das Neſt allein ein. Der Geſang iſt praͤchtig, manche Toͤne aͤhneln denen des europaͤiſchen Stieglitz. Die Nahrung beſteht aus kleinen Kaͤferchen und aus Inſecten. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 11 82 Klammervögel: Singvögel. 94. Hylacola pyrrhopygia Govi. Der Nothbürzel⸗Wald⸗ könig. Gourp Birds of Austral. XIII, 10. Red-rumped Wren Gourp. Acanthiza pyrrhopygia Vıe. Horsr. Linn, Trans. XV. 227. Oberkopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz braun, unterer Theil des Rumpfes und Oberſchwanzdecke kaſtanienbraunroth, Schwanzfedern außer den beiden Mittelfedern vor der graulichweißen Spitze mit breitem ſchwarzen Band; Streif uͤber dem Auge und ganze Unterſeite graulichweiß, deren jede Feder, außer am Mittelbauche, ſchwarz— ſchaftſtrichig; Schnabel dunkelbraun, Iris braungelbweiß, Beine fleiſchbraun. Weib— chen gleich. f ’ In ihrer Lebensweiſe kommen fie mit den Malurus-Arten überein, beſonders im Aufrechttragen des Schwanzes, in der ſchnell huͤpfenden Bewegung am Boden, und in der ſchnellen Beweglichkeit über Zweige und gefallene Stämme. Offne unftuchtbare Plaͤtze ſagen ihnen am meiſten zu, da wo verwachſenes Geſtruͤpp von Straͤuchern oder Kraͤutern befindlich iſt. An Daͤmmen und ſteinigen Huͤgeln, beſonders wo Geſtruͤpp iſt, finden ſie ihren paſſenden Aufenthalt. Gould traf ſie in Paaren oder kleinen Trupps, wahrſcheinlich Familien, an, ſo daß wie bei Malutus die Alten bei den Jun⸗ gen den Herbſt durch verbleiben. Sein Geſang iſt nicht unangenehm, der Vogel ſitzt während deſſelben frei auf einem Buſch oder Zweiglein eines großen gefallenen Baumes, wo er ſich gern aufhaͤlt, da er ſich da vor dem Verfolger bald und mit Erfolg im Graſe oder den Kraͤutern, welche nahe darum wachſen, leicht verbergen kann. Ueberraſchend iſt die Leichtigkeit, mit welcher er durch dieſe Dickigte hindurch kriecht. Er fliegt ſelten und ſeine kurzen runden Fluͤgel uͤben wenig Kraft, da er zum Fort— kommen ſich weit ſchneller laufend bewegt. — Dieſe Art lebt eigentlich mehr im In⸗ nern als naͤchſt der Kuͤſte, wenn er auch in einigen Diſtricten von Neu = Sud = Wales an der Seeſeite vorkommt, ſo iſt er doch weit haͤufiger gen Norden im Innern uͤberall, wo die Lage fuͤr ihn paßt. Gould fand ihn an den niedern Huͤgeln noͤrdlich von den Liverpool-Ebenen und in den meiſten Theilen Suͤdauſtraliens und haͤlt ihn fuͤr Standvogel, da er im Sommer und Winter gleich haͤufig zu ſein ſcheint. Von ſeiner Fortpflanzung war nichts zu erfahren. Seine Nahrung beſteht aus verſchiedenen In⸗ ſekten, und er ſcheint, wie die Inſektenfreſſer uͤberhaupt, ſelten oder vielleicht niemals zu trinken, ſelbſt waͤhrend der groͤßten Trockenheit nicht. 95. Hylacola cauta Gourp. Der ſcheue Waldkönig. Gourp proe. X. 135. Birds of Austr. XIII 171. Cautious Wren. Ein Streif von der Baſis des Oberſchnabels längs des Geſichts über dem Auge weiß, darunter ein ſchwarzer Streif; Oberkopf und ganze Oberſeite braun, Ober- und Unterſchwanzdecke ſchoͤn kaſtanienbraun; Fluͤgeldecken braun, braͤunlich weiß gerandet; Schwingen braun, Außenfahne an der Baſis weiß, bildet deutliche Flecke mitten auf dem Flügel; Schwanz ſchwaͤrzlichbraun, weißgeſpitzt, Gurgelgegend weiß, ſchwarz ſchaft— ſtreifig, Seiten braun und weiß gemiſcht; Bauch weiß, Schnabel dunkelbraun, Iris braungelbweiß, Beine fleiſchbraun. er Gould traf diefe Art nur in dem großen Geſtruͤpp an den Ufern des Murray in Suͤdauſtralien, wo er nicht ungewoͤhnlich war, doch ſo außerordentlich ſcheu, daß nur ein einziges Exemplar während feines Aufenthaltes daſelbſt erlangt werden konnte. Klammervögel: Singvögel. 83 Seine Furchtſamkeit iſt fo groß und fein natürlicher Aufenthalt fo ſehr auf die dichteſten Theile des Geſtruͤppes beſchraͤnkt, daß er noch lange fuͤr die Sammlungen ſelten bleiben wird. Das geſchoſſene Exemplar wurde in wenig Ellen Entfernung ge— troffen und aus groͤßerer Entfernung waͤre es nicht moͤglich geweſen, daſſelbe zu ſehen. Uebrigens find feine Sitten die der H. pyrrhopygia. Er tragt den Schwanz vollkom— men aufrecht und huͤpft uͤber den Boden und ſteigt froͤhlich auf die Gebuͤſche. Ge— woͤhnlich haͤlt er ſich in niederem Gebuͤſch und ſetzt ſich nur auf die freien Zweiglein, wenn ihn das Verlangen treibt, ſeinen ſuͤßharmoniſchen Geſang hoͤren zu laſſen, wobei er mehr als ſonſt ſich verraͤth. Neſt und Eier wurden nicht gefunden, erſteres duͤrfte, wie das der Maluri, gewoͤlbt ſein, mit engem Eingange und die Eier denen die— fer Gattung wohl auch aͤhnlich; etwas kleiner als H. pyrrhopygia, die Zeichnung der Unterſeite iſt ſtaͤrker hervorſtehend, das kaſtanienbraun am Hintertheile tiefer gefaͤrbt. 96. Zosterops dorsalis Vie. Honsr. Der graurüdige Brillen: baumläufer. Gourp Birds of Austral. XI. S. Gray- backed Zosterops Gourp. White-eye N. S. Wal. Colon. — Certliia coerulescens LATH. ind. orn. suppl. XXVVIII. L’Heorotaire bleu VIEILL. ois. dor. II. 121. pl. 832 Bluish-breasted Creeper Suaw gen. zool. VIII. 244. Caerulean Creeper LATH. gen. syn. suppl. II. 188. Caerulean Honey-eater Lara. gen. hist. IV. 204. Sylvia lateralis LATRH. ind. orn. supp. LV. Rusty-side Warbler Lark. gen. syn. supp. II. 250. — Shaw gen. zool. X. 659. Lara. gen. hist. VII. 140. Certhia diluta Suaw gen. zool. VIII. 244. Philedon coe- ruleus Cuv. Meliphaga coerulea STEPHENS cont. of Suaw’s gen. zool. XIV. 264. Sylvia annulosa H. SWAINS. zool. ill. pl. 16. Zosterops dorsalis VIG. Horsr, Linn. trans. XV. 235. Oberkopf, Flügel und Schwanz olivengruͤn, Nüden dunkelgrau, Augen von einem weißen Federring umgeben, nach der Stirn und unten ſchwarz umzogen; Gurgelgegend, Bauchmitte und Unterſchwanzdecke graulichweiß, leicht olivenfarben unterlaufen; Seiten lichtkaſtanienbraun; Oberſchnabel dunkelbraun, Unterſchnabel heller, Iris und Beine graulichbraun. An manchen Exemplare iſt die Unterkehle nebſt Kopfſeiten wachsgelb und die Seiten allein kaſtanienbraun angeflogen. — Weibchen gleich. Standvogel in allen Theilen von van Diemensland, Neu-Suͤd-Wales und Suͤd— Auſtralien und daſelbſt haͤufiger als ein anderer dortiger Vogel. Er findet ſich da nicht allein in den Wäldern und Dickigten, ſondern faſt in jedem Garten, deren Be: ſitzer ihn mehr als eine Peſt ſcheuen, als daß ſie ihn, wie man glauben ſollte, als willkommnen Gaſt empfingen; denn kein anderer Vogel richtet ſo vielen Schaden an Knospen und Fruͤchten an, als dieſer. Er baut ſein Neſtchen in den Geſtraͤuchen und Roſengebuͤſchen an den Spaziergaͤngen, ſo fand Gould dergleichen mehrere im Garten des Gouvernementshauſes zu Neu-Norfolk auf van Diemensland. Unter den Wald— baͤumen ſcheint der Vogel nur zu den ſchoͤnen Leptoſpermum-Arten eine beſondere Zu— neigung zu haben. Wuͤrde der Vogel nicht ſo ſchaͤdlich, ſo koͤnnte er ſonſt wegen ſei— nes zutraulichen Benehmens und ſchoͤnen Geſanges nur angenehm fein. Er hat einen reißend ſchnellen Flug und iſt in den Zweigen aͤußerſt behende, indem er mit groͤßter Sorgfalt Blaͤtter und Bluͤthen unterſucht, um Inſecten zu finden, von denen er lebt. 1 84 Klammervögel: Sing voͤgel. Man ſieht ihn meiſt einzeln oder paarweiſe, andre Male auch in großer Anzahl auf denſelben oder benachbarten Bäumen, Sein eigentlicher Wohnort find die füdlichen und öfttichen Theile Auſtraliens und die anliegenden Inſeln. Er bruͤtet vom September bis Januar. Das Neſt iſt eins der am netteſten gebauten, rund und tief obertaſſen— foͤrmig, aus feinen Graͤſern, Moos und Wolle beſtehend und mit feinen Wuͤrzelchen und Grashaͤlmchen ausgelegt. Die meiſt drei Eier find einfarbig ſchoͤn blaßblau, 84" lang und 6“ breit. Als Gould die „Collection of Australian Drawings,“ vormals A. B. Lambert Esg. gehörig, jetzt im Beſitze des Earl of Derby, verglich, fand er, daß dieſe Art bereits laͤngſt von Latham beſchrieben war, obwohl derſelbe in keiner ſeiner Beſchreibungen des ſo charakteriſtiſchen weißen Augenringes erwaͤhnt, und deſſen Mangel die Moͤglichkeit der Gleichheit der Art ausſchließen wuͤrde, haͤtten nicht die von Latham angefuͤhrten Abbildungen bewieſen, daß dieß dennoch nicht der Fall iſt. Die Art müßte deshalb Z. coerulescens heißen, obgleich Z. lateralis gewiß noch paſſender ſein wuͤrde. Gould fand dieſe Synonymen erſt auf, nachdem ſeine Tafel vollkom— men fertig und abgedruckt war und konnte deshalb den Namen nicht aͤndern. Latham citirt Vieillot's ois. dor. pl. 83 als identiſch mit ſeiner Certhia coerulescens, indeſſen muß man hier wohl obiges Fragzeichen beiſetzen. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen nebſt Neſt auf dem Zweige eines Lepto- spermum. 97. Zosterops lutens Govrp. Der gelbe Brillenbaumläufer. Gourp proc. ined. — Birds of Austral. XI. 9. Yellow Zosterops. Oberſeite olivengelb; Schwingen und Schwanzfedern braun, olivengelb gerandet; Vorderkopf und Gurgelgegend reingelb, Zuͤgel und ein Streif unter dem Auge ſchwarz; Augenring weißbefiedert; Bauch und Unterfhwanzdede duͤſtergelb; Iris hell roͤthlich— braun; Oberſchnabel ſchwaͤrzlichgrau, Baſalhaͤlfte etwas heller; me hellaſchgrau, gegen die Spitze ſchwaͤrzlichgrau; Beine blaͤulichgrau. Bewohner von Nord-Auſtralien. Mr. Gilbert ſagt, er habe ihn zuerſt im Mo— nat Auguſt auf der Greenhillinſel im van Diemens-Golf getroffen, wo er die dichteſten Dickichte der Manglebaͤume bewohnte. Er iſt noch wilder und einſamer als Z. dorsalis und zeigt ſich nicht in den Gaͤrten in der Nachbarſchaft der Haͤuſer. Auch ſeine Stimme iſt ſehr verſchieden, er hat einen dem des Canarienvogels aͤhnlichen Geſang, anftatt jener gezogenen Weiſe des Z. dorsalis. Aufgeſcheucht begiebt er ſich in die dichtbelaubten Zweige der Eukalypten, wo ihn die Blaͤtter verbergen. Meiſt lebt er in kleinen Familien von 3 bis 7 oder 8 Stuͤck beiſammen. 98. Zosterops chloronotus Govrp. Der grünrückige Brillen⸗ baumläufer. proc. VIII. 165. Birds of Austral. XI. 10. Jule-we-de-lung West Austr. planit. indig. Grape, Fig-eater Swan River Colon. Green- backed Zosterops GouLD, Zügel ſchwarz; Oberkopf und Oberſeite olivengruͤn, Schwingen und Schwanzfedern braun, olivengruͤn gerandet, Gurgelgegend und Unerſchwanzdecke lichtgruͤngelb; Bruſt und Unterſeite grau, am Bauch und Seiten braun, Iris holzbraun, Ru braun, Unterſchnabel heller, Beine dunkelgrau. Klammervögel: Singvögel. 8 Bewohner der Weſtkuͤſte Auſtraliens, wo er den Z. dorsalis der Süd: und Oſtkuͤſte vertritt. Lebensweiſe und Sitten ſind durchaus aͤhnlich, weshalb auch die Bewohner der Schwanenfluß-Colonie wohl wiſſen, daß fie in ihm zur Zeit der Fruchtreife keinen Freund haben, obwohl er durch Vertilgung von Inſecten nuͤtzlich wird. Er geht vor— zuͤglich an Feigen und Trauben, und iſt darum in allen Gaͤrten haͤufig, wo dergleichen gebaut werden; man ſieht ihn da oft ſo zahlreich, wie die Sperlinge in Europa. Er frißt zwar Fruͤchte, faͤngt aber auch, wie die Fliegenſchnaͤpper, Fliegen im Fluge. Sein Ton iſt klagend und wird mehrmals wiederholt, ſein Flug unregelmaͤßig und von kur— zer Dauer. Er bruͤtet vom Aug. bis Ende Nov. Die Neſter enthielten in fruͤherer Zeit zwei Eier, indeſſen im October und November fanden ſich drei, einmal auch vier; dieſe find gruͤnlichblau ohne Zeichnung, 8“ lang, 6 breit. Das Neſt iſt klein, 2 Zoll breit und 1 Zoll tief, und dicht, beſteht aus drahtartigen Graͤſern, durch haarartige Pflanzenfaſern und Wolle verbunden, inwendig mit ſehr feinen faferigen Wuͤrzelchen belegt. 99. Sericornis eitreogularis Gourp. Der gelbkehlige Seiden⸗ vogel. Gobi proc. V. 133. Synops. IV. Birds of Austral. XIV. 3. Yellow-throated Sericornis. Zügel, Augenkreis und Ohrdecken tiefſchwarz, ein auffallender gelblichweißer Streif von der Stirn aus, beugt ſich uͤber das Auge und uͤber die Ohrdecken; Oberkopf und ganze Oberſeite, zweite Schwingenreihe, Fluͤgeldecken und Schwanz roͤthlichbraun, roͤther an den Oberſchwanzdecken und dem Schwanze, Außenraͤnder der Vorderſchwingen olivenfarben; Afterfluͤgel ſchwarzbraun, Gurgelgegend gelb, Bruſt und Seiten olivenbraun, Mittel— bauch weiß; Schnabel braunſchwarz, Iris roͤthlichbraun, Beine purpurfleiſchfarben, bei andern Exemplaren fleiſchweiß. Weibchen etwas kleiner, minder kraͤftig gezeichnet, mit ſchwaͤcherem Augenbrauenſtreif. Die größte bis jetzt bekannte Art dieſer Gattung, und fo viel man bis jetzt weiß, nur im Suͤdoſten Auſtraliens zu Hauſe, wo er ausſchließlich in den Diſtricten lebt, die man vorzugsweiſe „brushes“, Geſtruͤpp, nennt. Gould beobachtete ihn darin am Illawara und am Hunter, fo wie in dem Gedergeftrünp bes Liverpooldiſtrictes. Er hält ſich in den zuruͤckgezogenſten Theilen der Wälder, an Schluchten (gullies) und unter dem Laubdache hoher Baͤume, wo er uͤber die Staͤmme der Baumfarren und die liegenden Stämme veralteter Eukalypten und über bemooste Steine dahin huͤpft. Seine Nahrung beſteht aus Inſekten verſchiedener Art, er ſucht ſie auf dem Boden oder auf den Stämmen der gefallenen Baͤume, uͤber welche, ſo wie uͤber große Steine, er mit großer Behaglichkeit und Schnelligkeit dahinlaͤuft. — Einer der intereſſanteſten Punkte in der Lebensweiſe dieſer Voͤgel iſt ihr Neſtbau. Wer Auſtraliens Waͤlder beſucht hat, wird wiſſen, daß die dortige Atmoſphaͤre ganz vorzuͤglich einen ſchnellen und uͤppigen Mooswuchs beguͤnſtigt und daß dieſe Mooſe nicht allein auf Staͤmmen und gefallenen Baͤumen wachſen, ſondern oft ſogar in großen Klumpen mit den Spitzen der Zweige herabhaͤngen. Dieſe Maſſen werden oft ſo groß, um dieſem Vogel den Bau ſeines Neſtes in ſich zu verſtatten, fo daß dieſes dann kaum von dem benach— barten haͤngenden Moosklumpen zu unterſcheiden iſt. Solche Moosbuͤſchel ſind oft eine Elle lang und haͤngen manchmal ſo nahe am Boden, daß ſie den Kopf des Wanderers 86 Klammervögel: Sing voͤgel. beruͤhren, anderwaͤrts befinden ſie ſich wieder hoch oben auf den Baͤumen, aber immer nur an ſolchen Theilen des Waldes, wo ein offener Raum iſt, ganz von uͤberhaͤngendem Blaͤtterwerk. Man ſieht nun leicht, daß dieſelben, wo ſie auch vorkommen moͤgen, der Landſchaft eine ganz eigne und auffallende Staffage bereiten. Obgleich das Neſt immer dem Winde und bei den Erſchuͤtterungen des Baumes einem Schaukeln aus— geſetzt iſt, ſo halten ſich doch die Bewohner deſſelben vor dem Eindringen einer Gefahr ſo geſichert, daß Gould oft das auf den Eiern ſitzende Weibchen fangen konnte, wenn er nur mit der Hand den Eingang bedeckte. Das Neſt iſt aus der innern Rinde von Baͤumen gebaut, mit gruͤnem Mooſe vermiſcht, welches fortwaͤchſt, manchmal mit trock— nem Gras und faſerigen Wurzeln, inwendig mit Federn warm gefuͤttert. Die drei Eier find 1“ lang, 8 breit, geſtreckt und variiren ſehr in der Farbe, meiſt nelken- braun, über dem dicken Ende umbrabraun geſprenkelt, oft wie geguͤrtelt. Abbildungen: beide Geſchlechter. 100. Pyrrholæemus brunneus Gov. Das braune Notb⸗ brüſtchen. Govrp proceed. VIII. p. 173. Birds of Austral. XVII. II. Berr-rit-ber-rit West Austral. Mont. — Brown Red - Throat. | Zügel graulichweiß, Oberſeiten und Flügel braun, Schwanz ſchwarzbraun, die drei aͤußern Federn jederſeits breit weißgeſpitzt, Kehle des &' roth; übrigens braͤunlichgrau, geht an den Seiten und Schwanzdecken in fahlgelbroth über; Iris roͤthlichbraun mit gelblichweißem Ringe; Oberſchnabel roͤthlichbraun, Unterſchnabel gruͤnlichweiß, Beine nebſt Zehen dunkelgruͤngrau. — Maͤßig haͤufig in den Belts of the Murray, uͤber 40 Meilen noͤrdlich vom Alexandriniſchen See (Lake Alexandrina), wo er ſich vorzugs— weiſe auf verkuͤmmertem Buſchwerk und gefallenen Staͤmmen mit immergruͤnen Blaͤttern und Kraͤutern verbirgt; bisweilen erhebt er ſich auf die Spitze eines Buſches, um zu ſingen, und ſeine Melodie ergießt ſich ſo ſchoͤn, als die irgend eines Vogels Neuhollands, ſo daß er einſt, wenn man dieſe Gegend angebaut hat, unter die An— nehmlichkeiten derſelben gehoͤren wird. Er begiebt ſich auch auf den Boden und huͤpft ſehr ſchnell, wobei er den Schwanz hoͤher traͤgt als den Ruͤcken. Seit Gould ſein Exemplar ſchoß, erfuhr er von Gilbert in Weſt-Auſtralien, daß der Vogel im Dickigt des Unterholzes lebt und einen ſehr angenehmen und melodiſchen Geſang beſitzt, den er gewöhnlich aus den hoͤchſten Spitzen eines kleinen buſchigen Baumes ertoͤnen läßt und denſelben zwei- bis dreimal wiederholt, dann ſich in das undurchdringliche Buſch— werk hinabbegiebt. Waͤhrend des Freſſens hoͤrt man einen ſchwachen pipenden Lockton. Gould ſah ihn nie in freiem Fluge, ſondern immer ſcheint er dieſen zu meiden und kriecht von Buſch zu Buſch, auch gejagt fliegt er nur wenige Ellen weit. Das Neſt baut er am Boden gleich dem der Gattung Calamanthus. Ein paar bauten im September, allein nach vier Wochen zeigten ſich nur Federn darin und keine Eier, die Voͤgel hatten die Neſter verlaſſen. Drum mond fah einmal drei grüne Eier. 101. Calamanthus fuliginosus Gourp. Der rußfarbige Halm⸗ ſteiger. Gould Birds of Austral. XVI. 9. Anthus ſuliginosus VIS. Hoksr. Linn. Tr. XV. 230. Praticola — a G. R. Gu Ax list. Oberſeite olivenbraun, mit breiten ſchwarzen Schaftflecken, Fluͤgelfedern rußſchwarz, ſchmal olivenbraun geſaͤumt; Schwanz olivenbraun, die beiden Mittelfedern naͤchſt der Klammervögel: Singvoͤgel. 87 Spitze mit breitem rußſchwarzem Bande; ein Streif uͤber das Auge weiß, Gurgel— gegend graulichweiß; Bruſt, Bauch und Seiten tief ledergelb, jede Feder der Gurgel— gegend und der Seiten mit rußſchwarzem Schaftſtrich, Iris ſandgelb, Schnabel und Beine braͤunlich fleiſchfarben. Beide Geſchlechter in Größe und Farbe gleich. Auf van Diemensland ſehr allgemein verbreitet, an offenen Waldungen und ſan— digen Gegenden mit niederem Buſchwerk. Traͤgt den Schwanz aufrecht, wie die Malurus, bewegt ihn, jedoch nur ſeitlich, wenn er ſitzt, oder auf den Boden gehuͤpft iſt, wo er auch ſehr ſchnell laͤuft und hierin mehr Kraft zeigt als im Fliegen. Verfolgt laͤuft er nach einem entgegengeſetzten Buſche und huͤpft wieder auf einen andern da— neben, ſtets ſchlau und wachſam. Er baut ein gewoͤlbtes Neſt auf dem Boden und oft im Graſe ſo verſteckt, daß es ſchwer zu entdecken iſt; ein enger Zugang, etwa eine Elle lang, wie eine Maͤuſebahn, wovon ſich Gould uͤberzeugte, daß er dem Vogel gehörte, ſoll wahrſcheinlich die Entdeckung verhindern. Die 3 — 4 Eier find ziemlich groß und gerundet, roͤthlichholzbraun, dunkelrothbraun gezeichnet, das dicke Ende am dunkelſten, 104° lang, 83“ breit. Das Neſt beſteht aus trocknen Graͤſern und Blaͤt— tern und iſt warm mit Federn gefüttert. Die Bruͤtezeit beginnt im September und dauert bis Januar. Der Vogel verbreitet einen ſo ſtarken Geruch, daß Huͤhnerhunde wie vor einer Wachtel vor ihm ſtehen. Er hat einen klaren und ſchoͤnen Geſang, den er oft, waͤhrend er auf einem nackten Zweige oder auf 15 Hoͤhe eines niedern Buſches im Dickigt ſitzt, hören läßt. 102. Calamanthus campestris Govıv. Der Feldhalmſteiger. Gobi proc. VIII. 171. Birds of Austral. XVI. 10. Vorderkopf roth, geht in das Rothbraun am Oberkopf uͤber, ebenſo die Oberſeite, mit ſchwaͤrzlichbraunen Schaftſtrichen; Fluͤgel ſandbraun; Innenfahne der Vorder— ſchwingen dunkelbraun, beide Mittelſchwanzfedern roͤthlichbraun, uͤbrigens der Schwanz roͤthlichbraun an der Baſis, gegen die Spitze mit breitem ſchwarzbraunem Bande und breit weiß geſpitzt; uͤber dem Auge ein weißer Streif, Ohrdecken roth und weiß gemiſcht, Gurgelgegend weiß, ſtufenweiſe in das Ledergelb der Unterſeite uͤbergehend, alle Federn der Unterfeite mit braunſchwarzen Schaftſtrichen; Schnabel ſchwaͤrzlichbraun, heller an der Baſis des Unterſchnabels; Iris rothbraun, Fuß ſchwarzbraun. Suͤd⸗ und Weſtauſtralien auf offenen Ebenen und buſchigen Stellen, beſonders wo haͤrtliche Graͤſer dazwiſchen anwachſen. Fand ſich bis jetzt noch nicht in Neu-Suͤd— Wales. Aehnlich der andern Art auf van Diemensland, iſt er ſehr ſcheu und lebt verborgen, laͤuft maͤuſeaͤhnlich auf dem Boden hin zwiſchen den Kraͤutern und traͤgt dabei den Schwanz aufrecht, fliegt ungern und verlaͤßt nicht leicht den Buſch, in dem er ſich verſteckt haͤlt. Sein Geſang iſt angenehm und von ſchoͤnem Schlag, er ſitzt dabei auf der Spitze eines kleinen Buſches. Er verbreitet einen fo ſtarken Geruch, daß der Huͤhnerhund oft ſchon in Entfernung von ihm ſtand. Er frißt kleine Kaͤfer— chen. Das Neſt baut er am Boden, es iſt kuglig, beſteht aus Gras und Federn. Die 3 — 4 Eier find hellkaſtanienbraun, tiefkaſtanienbraun gefleckt, beſonders am dicken Ende. 88 Klammervögel: Sing vogel. 103. Epthianura albifrons Govro. Der weißſtirnige Wipper. Gourp Birds of Australia VI. 10. Engl. White-Fronted Epthianura, — Acanthiza albifrons Jard. Selby ill. II. 56. FT. 1. 2. Maͤnnchen. Vorderkopf, Geſicht, Gurgelgegend und ganze Unterſeite rein weiß; Hinterhaupt ſchwarz; Bruſt mit breitem, tiefſchwarzem Bande, welches an den Hals— ſeiten zum Hinterhaupte hinablaͤuft; Oberſeite dunkelgrau, mit einem dunkelbraunen Flecke auf der Mitte jeder Feder; Flügel dunkelbraun; Oberſchwanzdecke ſchwarz; beide Mittelſchwanzfedern dunkelbraun, uͤbrigens eben ſo mit großen laͤnglichweißen Flecken an der Innenfahne naͤchſt der Spitze, Iris ſchoͤn roͤthlichfahl, bei andern gelb, am Unterrande der Pupille leicht roth uͤberlaufen, Schnabel und Beine ſchwarz. Weib— chen: Oberkopf, ganze Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz graulichbraun, mit leichter Andeutung der laͤnglichen weißen Flecken an der Innenfahne der letzteren; Gurgelgegend und Unterſeite fahl weiß, ein ſchwarzer Ringkragen auf der Bruſt verliert ſich jederſeits aufwaͤrts am Halſe. Gould traf dieſen Vogel zum erſten Male auf den kleinen Inſeln in den Bass's Straits, wo er ſicherlich gebruͤtet hatte, da ſich mehr alte Neſter in der Barilla und andern Gebuͤſchen dieſer iſolirten Stellen vorfanden, beſonders auf Chalky und Green Islands, welche die Flinders-Inſel berühren. Auf van Diemensland und ſuͤdlich von dort aus zeigte er ſich nicht. Er ſcheint ſich über den ganzen füolihen Theil des Con— tinents von Auſtralien zu verbreiten, ſo daß Exemplare in Gould's Sammlung vom Schwanenfluſſe, Suͤdauſtralien und Neu-Suͤd-Wales herſtammen, die Verbreitung nordwaͤrts iſt aber noch nicht bekannt und von der Nordkuͤſte hat Gould noch kein Exemplar geſehen. Der Vogel iſt hoͤchſt lebhaft und beweglich, beſonders das Maͤnn— chen, deſſen weiße Gurgelgegend und ſchwarzes Bruſtband es auffaͤlliger macht, als die duͤſtre Faͤrbung des Weibchens. Der Bau feiner Zehen und die Laͤnge der dritten Schwungfederreihe deutet auf ſein Leben am Boden, wo er ſich beſonders die wuͤſten und nackten Stellen aufſucht. Das Maͤnnchen ſitzt, fo wie die meiſten Steinſchmaͤtzer, oft auf der Hoͤhe eines Steines oder an der Spitze eines duͤrren blaͤtterloſen Zweiges. Er iſt ſehr ſcheu, und aufgeſcheucht fliegt er mit ziemlich reißender Schnelligkeit etwa zwei⸗ bis dreihundert Ellen weit, bevor er ſich ſetzt. Gould beobachtete ſie in kleinen Geſellſchaften in der Ebene bei Adelaide, wo ſie auf der harten Thonflaͤche pfeilſchnell hintrippelten, mit einer Beweglichkeit, die man nicht beſchreiben und weder huͤpfen noch laufen nennen kann, die aber gleichſam das Mittel halt, zwiſchen beiden und von ei— nem Wippen mit dem Schwanze begleitet war. Wie ſie niſten und bruͤten, weiß man noch nicht. 104. Epthianura aurifrons Govrp. Der gelbſtirnige Wipper. Goulp proceed. V. 148. Synops IV. Birds VII. 9. Orange - Fronted Epthianura. N | Kopf, Oberſchwanzdecke, Halsſeiten, Bruſt und Unterfeite zart golden orange, am reichſten am Vorderkopfe und der Bauchmitte; Ruͤcken olivenfarbig, Fluͤgel braun, oli— venfarbig geſaͤumt, Schwanz bräunlichſchwarz, jede Feder, außer den beiden mittleren, mit ovalem weißen Fleck, an der Innenfahne naͤchſt der Spitze; Kehle und Gurgel— gegend ſchwarz; Schnabel ſchwarz, Beine braun. Klammervögel: Singvögel. 89 Gould beſtimmte ein Exemplar dieſes Vogels in einer Sitzung der zoologiſchen Societaͤt in London, welches dieſelbe von Leutnant Breton R. N., welcher, wie er durch feine zahlreichen Schenkungen an die Geſellſchaft und durch feine „Excursions in New South Wales, Western Australia and Van Diemens Land,“ bewieſen hat, der Zoologie ſehr eifrig ergeben iſt, erhalten hatte. Die orangeſtirnige Epthianura iſt aber einer der allerſeltenſten Voͤgel, das erwaͤhnte iſt das einzige Exemplar, welches Gould ſahe, und wahrſcheinlich uͤberhaupt das einzige, weshalb die Bewohner von Neu⸗ ‚Süd: Wales darauf aufmerkſam gemacht werden muͤſſen, beſonders diejenigen, welche Gelegenheit haben, die von Leutnant Breton beſuchten Orte zu beruͤhren, wel— cher in obengenanntem Werke, wo er von den Gommon Plains in New South Wales ſpricht, ſagt: Wir ſchoſſen mehrere Platypi (Ornithorhynchus) und einen kleinen Vo— gel, eine Art Saxicola, einem Canarienvogelbaſtard aͤhnlich, dieſer iſt in der Colonie außer— ordentlich ſelten, und ich weiß nicht, daß irgend Jemand noch ein Exemplar davon beſitzt, es waren ihrer drei beiſammen und die Eingebornen verſicherten, dergleichen vor— her niemals geſehen zu haben. Durch die langen Fluͤgel, ſtark entwickelte Schwingen dritter Reihe, und den viereckigen Schwanz zeigt er eine größere Verwandſchaft mit Epthianura als mit einer andern Gattung, daher ihn Gould einſtweilen dazu rech— net. Kuͤnftige Beobachtung mag entſcheiden, ob dies richtig iſt. N 105. Epthianura tricolor Govrp. Der dreifarbige Wipper. Gourn proc. VIII. 159. Birds of Austral. VII. 10. Tri- coloured Epthianura. Oberkopf, Oberſchwanzdecken, Bruſt und Bauch hochſcharlach; Zügel, Streif über und unter dem Auge, Ohrdecken, Hinterhaupt und Ruͤcken dunkelbraun; Fluͤgel braun, jede Feder braͤunlichweiß geſaͤumt; Schwanz dunkelbraun, jede Feder mit großem wei— ßem Fleck ander Innenfahne nächſt der Spitze; Kehle, Gurgelgegend und Unterſchwanz— decke weiß; Iris ſtrohgelbweiß, Schnabel und Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen nur an der Oberſchwanzdecke hochſcharlach, an der Bruſt blaſſer, am Kopfe gaͤnzlich verwaſchen. Am 11. December 1839 nach Sonnenaufgang in den waldigen Gegenden naͤchſt Peel’s River, oͤſtlich nach den Liverpool Plains, traf Gould ein ſchoͤnes Männchen, welches durch ſein Gefieder und lebhafte Bewegungen ihn anzog; waͤhrend es eifrig beſchaͤftigt war, kleine Inſekten zu fangen, welche uͤber dem Boden herumflogen. Das Verlangen, dieſen unbekannten Vogel zu beſitzen, ließ allerdings nicht lange uͤberlegen, und bald befand ſich derſelbe getoͤdtet in der Hand des Beobachters. Weder ſein Begleiter Natty, noch ſonſt Jemand konnte ihm irgend eine Auskunft uͤber den Vogel geben, noch Niemand hatte ihn vorher geſehen, noch bekam ihn Gould jemals wieder zu Geſicht. In einer kleinen Sammlung, welche ſich Gould in Suͤdauſtralien durch einen einſichtsvollen und eifrigen Sammler, Mr. Strange, verſchaffte, fanden ſich endlich noch zwei Exemplare, wie es ſchien ein Paͤrchen; ungluͤcklicherweiſe befan— den ſich dabei keine Bemerkungen uͤber ihre Sitten und Lebensweiſe. Wahrſchein— lich iſt dieſe Art Zugvogel und die Exemplare waren ſeltne Gaͤſte aus dem Innern, und jede kuͤnftige Belehrung uͤber eine ſolche „rara avis“ wuͤrde alſo erwuͤnſcht ſein. 106. Erythrodryas rhodinogaster Gouro. Der Noſenbauch⸗ Erdſchmatzer. Gourp proc. 1842. 9. August. Birds VIII. 4. Saxicola Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 12 90 Klammervögel: Sing voͤgel. rhodinogaster DRA. ann. gen. d. sc. phys, de Bruxelles. Muscicapa La- thami VIS. zool. Journ. I. 410. pl. 13. — Jard. Selby ill. I. pl. 8. Petroica rhodinogaster Jar d. Selby ill. add, in vol. II. Pink-breasted Ro- bin N. S. Wal, Colon. Kopf, Hals, Gurgelgegend und Ruͤcken rußſchwarz, ein kleiner weißer Fleck in der Mitte des Vorderhauptes; Fluͤgel bräunlich ſchwarz, einige Schwingen mit laͤnglichem roͤthlichkraunem Fleck an der Außenfahne naͤchſt der Baſis und einem andern naͤchſt der Spitze, wodurch zwei kleine ſchiefe Binden entſtehen, wenn die Fluͤgel ausgebreitet ſind; Bruſt und Bauch nelkenroſaroth, geht am Bauche und der Unterfluͤgeldecke in weiß über, Iris und Schnabel ſchwarz, Beine ſchwarz, Sohlen orange. — Weibchen hat eine Andeutung des weißen Stirnfleckes, ganze Oberſeite braun, Fluͤgel und Schwanz braun, mit ſtaͤrkeren mehr lederbraunen Fleckenbinden, Gurgelgegend lederfarbig; Bruſt und Bauch braͤunlichgrau, Bauch und Unterſchwanzdecke ledergelb. Junge Maͤnnchen im erſten Herbſt wie Weibchen. In den erſten zwei Monaten, nachdem ſie das Neſt verlaſſen haben, mit lederbraunen Schaftſtrichen. Auf van Diemensland, beſonders in den weſtlichen Theilen der Inſel. Ein einziges- mal traf Gould dieſen Vogel auf dem Continente Auſtraliens, indem er ein junges Maͤnnchen in einem tiefen Hohlwege unter Mount Lofty in Suͤdauſtralien ſchoß. In Lebenweiſe und Sitten gleichen dieſe und die folgende Art der Gattung Pe— troica nicht ſehr (are vere dissimilar), indem ſie in allen Bewegungen weniger lebhaft ſind. Sie leben in den zuruͤckgezogenſten und entfernteſten Theilen der Waͤlder, beſonders am Boden tiefer Schluchten, deren Verborgenheit ſelten durch die Stimme eines lebenden Weſens verrathen wird, und wo fie von Blattlaͤuſen und an— dern kleinen Inſekten ſich naͤhren. Zu Zeiten, beſonders im Winter, verlaſſen ſie dieſe Einſamkeit und kommen in die Gaͤrten der Coloniſten, aber fo ſelten, daß wenige Per— ſonen Gelegenheit gehabt haben, ſie im Freien zu ſehen, wenn ſie nicht eben jene Orte beſuchten. Gould ſchoß mehrere Exemplare in den Schluchten unter dem Mount Wellington in van Diemensland; und als er mit Rev. T. J. Ewing die reizende Partie beſuchte, welche ſich ſeine Freundin Lady Franklin als botaniſchen Garten auserleſen hatte, fo beobachtete er dieſe Art in ziemlicher Anzahl. Durch Mr. Gurn— erhielt er mehrere Exemplare und erfuhr, daß er auf den Hampshire Hills ſehr haͤu— fig ſei. Er frißt nur Inſekten, welche er entweder im Fluge faͤngt oder von dem Boden aufſucht. Er ſitzt, wie die Petroica, gewoͤhnlich auf Steinen oder Baumſtur— zeln auf dem Boden an den Schluchten (gullies) und zeigt dabei feine. volle Bruſt wie jene. Das Neſt beſteht aus ſchmalen Streifen weicher Rinde, weichen Faſern von faulem Holz und feinen Wurzelfaſern mit Pflanzenfafern und alten Spinnweben durch— woben. Die drei Eier find kleiner als die von Petroica multicolor, ihnen aber ſonſt ähnlich, gruͤnlichweiß, hellkaſtanienbraun und purpurbraun geſprenkelt, 83“ lang, ie Abbildungen: Maͤnnchen und Weibchen. 107. Erythrodryas rosea Gourp. Der roſarothe Erdſchmatzer. Goulp proc. 1842. 9. Aug, Birds of Austral, VIII. 5. Petroica rosea Gour» proc. VII. 142. Vorderkopf mit ſehr een weißem Fleck uͤber der Schnabelbaſis, Oberkopf, Gur⸗ 4 Klammervögel: Singvögel. 91 gelgegend und ganze Oberſeite dunkel ſchiefergrau (slate-grey); Bruft hochrofaroth in ſcharlach ziehend; Unterbauch und Unterfluͤgeldecken weiß, Flügel und die ſechs mittle— ren Schwanzfedern ſchwaͤrzlichbraun, die drei aͤußeren jederſeits weißgeſpitzt, mehr an der Innenfahne beſonders an den beiden aͤußerſten; Schnabel und Beine ſchwaͤrzlichbraun; Mundwinkel und Sohlen gelb. Weibchen: Stirnfleck zieht in fahl, ganze Oberſeite graulichbraun, Fluͤgel braun, zweite Schwingenreihe mit zwei weißen (in der Beſchrei— bung im Widerſpruch mit der Abbildung: greyish buff) Bändern, Schwanz wie beim Maͤnnchen gezeichnet, mehr braun. Suͤdoſtkuͤſte von Neu-Suͤd⸗Wales, in allem Gebuͤſch daſelbſt, auch zahlreich in den Cedernwaͤldern der Liverpool-Ebene und wahrſcheinlich in den übrigen Theilen von Neu⸗Suͤd⸗Wales eben ſo haͤufig. Er dringt in die Tiefen der Waͤlder, hat ſein Lieb— lingsplaͤtzchen an den verſteckteſten Orten, wo er einſam, ſelten zu mehr als einem Paͤrchen, lebt, iſt außerordentlich ruhig in ſeinen Bewegungen und ſo zahm, daß Gould auf ſeinen Wanderungen durch die Waͤlder von Illawara und in der Nachbarſchaft des Hunter, da wo er ſich etwa unter dem belaubten Gebüſch niedergeſetzt, um ſeinen ermuͤdeten Gliedern Ruhe zu goͤnnen, oft bemerkte, wie der Vogel ſich zwei bis drei Ellen weit von der Stelle niederließ und ihn mit ſeinem Geſange erfreute. Uebrigens ſind ſeine Sitten die der vorigen Art. Obwohl er an den genannten Orten nicht ſelten iſt, ſo finden ſich doch in den Muſeen nur wenige Exemplare und er hatte noch keinen Namen erhalten. Neſt und Eier ſind noch nicht bekannt. Er hat einen an— genehmen, einwaͤrts gekehrten Geſang, aͤhnlich unſerm Rothkehlchen, aber ſchwaͤcher. 108. Petroica multicolor Swans. Der vielfarbige Felsſchma⸗ tzer. Swaıss zool. ill. II. ser. pl. 36. — Gourp synops. I. — G. R. Gray List. of gen. 2. ed. 30. — Govrp Birds of Austral. VIII. 6. — Museic. multicolor VIS. Hossr. Linn. trans. XV. 243. Red-breasted Warbler, LxWIx Birds of N. Holl. pl. 17. — Goo-ba West Austr. indig. Ro- bin Colonist. Kopf, Gurgelgegend und Oberſeite ſchwarz; Vorderkopf ſo wie ein breiter Laͤngs— ſtreif und ſchiefes ſchmales Band uͤber die Fluͤgel ſchneeweiß; Bruſt und Oberbauch ſcharlach, Unterbauch ſchmuzigweiß; Iris ſehr dunkelbraun, Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen: ganze Oberſeite graubraun, Gurgelgegend weiß, Bruſt minder ſchoͤn roth. Neu⸗Suͤd⸗Wales in der weiten Ausdehnung vom Oſten bis nach Weſten zum Schwanenfluſſe mit Einſchluß von van Diemensland und aller kleiner Inſeln an der Suͤdkuͤſte. In van Diemensland iſt er minder häufig als auf dem Feſtlande, auch minder zahlreich als P. phoenicea. Seine Verbreitung nordwaͤrts war nicht mit Ge— wißheit beſtimmbar; wahrſcheinlich geht er in dieſer Richtung einige Grade uͤber Syd— ney hinaus. Obwohl der P. phoenicea außerordentlich nahe verwandt, zeigt doch ge— genwaͤrtige Art, daß ſie mehr fuͤr das Leben auf Baͤumen geſchaffen iſt, und obwohl ſie auch haͤufig am Boden vorkommt, wo ſie ſich ganz ſo wie die Steinſchmatzer be— nimmt, ſo ſind doch ihre eigentlichen Lieblings- und Ruheplätze die niederen Gebuͤſche, welche uͤber die offenen Ebenen und wuͤſten Strecken zerſtreut ſind. Ihre Nahrung beſteht in Inſecten verſchiedener Ordnung, fie frißt ſowohl Blattlaͤuſe als auch die ſchnell fliegenden Inſekten und die minder beweglichen Kaͤfer. — Wenn wir vom Kan 92 Klammervögel: Singvoͤgel. Vaterlande entfernt find, fo erfreut es uns, wenn die Erinnerung an die heimiſche Umgebung durch irgend etwas im fernen Lande geweckt wird; ſo ſehen wir auch hier dieſen ſchoͤnen Vogel in die Gaͤrten und ſogar in die Fenſter der Bewohner kommen, wo er ſehr gern geſehen iſt; beſonders anziehend iſt ſein auffallendes, in der Faͤrbung ſchoͤn kontraſtirendes Kleid. Nach Vergleichung vieler Exemplare zeigte ſich, daß fie die rothe Bruſt, wie unſere Rothkehlchen in Europa, ſchon im erſten Herbſte erhalten, und daß dieſelbe ſich niemals verliert, indeſſen iſt ſie waͤhrend der Bruͤtezeit am hoͤch— ſten gefaͤrbt. Gould bemerkte, daß in der Tiefe der Faͤrbung einiger Unterſchied zwi— ſchen den Exemplaren an der Weſt- und Oſtkuͤſte bemerklich war, indem die erſteren, beſonders die Weibchen, ein hoͤheres und mehr ausgedehntes Roth hatten, als die von Neu⸗Suͤd⸗Wales und van Diemensland. Ihr Geſang und Lockton gleicht ſehr dem des europaͤiſchen Rothkehlchens, iſt aber ſchwaͤcher und mehr einwaͤrts gekehrt. Das Neſt iſt ſehr dicht gebaut, beſteht aus trocknen Graͤſern, ſchmalen Rindenſtreifen, Mo— fen und Flechten, alle dicht mit Spinneweben und Pflanzenfaſern durchwoben und mit Federn und Wolle oder Haaren warm gefuͤttert. In mehren Faͤllen waren die Haare von Beutelthieren, und das Neſt ſteht gewoͤhnlich in einem hohlen Baumſtrunke oder in einer leichten Hoͤhlung in der Rinde, 6— 7 Fuß hoch über dem Boden. Die 3 — 4 Eier ſind gruͤnlichweiß, leicht blaͤulich oder fleiſchfarben uͤberlaufen, ziemlich fein oliven— braun und purpurgrau geſprenkelt, letztes dunkler als erſteres; meiſt verlaͤuft dieſe Be— ſprenkelung uͤber die ganze Oberflaͤche, bei manchen iſt ſie guͤrtelartig in der Naͤhe des dicken Endes; Länge 9“, Breite 7“. Sie machen gewoͤhnlich jaͤhrlich zwei Bruten, die Niſtezeit beginnt im Auguſt und endigt im Februar. ö Männchen und Weibchen auf einer Correa, welche Gould auf der Kangaroo-Inſel fand. 109. Petroica Goodenovii Jar». SELEB. Goodenov's Felsſchmatzer. Jarn. SLB. ill. add. vol. II. — Gourp synops. I. Birds of Australia VIII. 7. — Muscic. Goodenovii VIS. Horsr. Linn. trans. XV. 245. Jarn. SpIB. ill. I. pl. 8. f. 2. — Me-ne-ge-dung West-Austr. mont. indig. Red-capped Robin Colonist. Oberſeite, Hals, Gurgelgegend und Flügel braunſchwatz; Fluͤgeldecken und zweite Schwingen weiß gerandet, letztere faſt einen Streif bildend; Vorderſchwingen in der Mitte mit weißem Fleck an der Vorderfahne, zu einem weißen Bande vereint; Vorder— kopf bis zum Scheitel und der Bruſt hoch ſcharlach, geht am Bauche in weiß uͤber; Iris, Schnabel und Beine ſchwaͤrzlichbraun, Sohlen gelb. Weibchen grau, Vorder— kopf ziegelroth, Bruſt ledergelb, Schwingen weiß geſaͤumt. Kleiner als vorige Art und durch die rothe Faͤrbung des Vorderkopfes leicht unter— ſcheidbar. Obgleich nicht haufig in den von Gould beſuchten Gegenden, iſt er doch über ganz Suͤd-Auſtralien vertheilt und wurde von ihm in Suͤd-Auſtralien und Neu: Suͤd⸗Wales beobachtet. Mr. Gilbert ſchoß ihn auch in Weſt-Auſtralien, wo er in— deſſen ſehr an Oertlichkeiten gebunden, ſich nur im Vork-Diſtrikte und zu Kojenup über hundert Meilen einwaͤrts von King Georges Sound fand. Aus dem noͤrdlichen Auſtralien kam er noch nicht. Entweder zeigte er ſich einzeln oder paarweiſe und hielt ſich ent— ſchieden an die Betten ausgetrockneter Baͤche und duͤnn beſtandene Ebenen, ohne in das dichte Gebuͤſch naͤchſt der Kuͤſte zu kommen. Wahrſcheinlich iſt er eine von den — Klammervögel: Singvögel. 93 Arten welche dem Innern des Continents angehören. In feinem ganzen Weſen gleicht er der P. multicolor, auch von der von ihm noch nicht bekannten Fortpflanzung duͤrfte wohl daſſelbe gelten. Er hat einen beſonders zarten (sweet) und klagenden (plaintive) Geſang, ſehr aͤhnlich dem der europaͤiſchen Rothkehlchen, doch ſchwaͤcher und nicht ſo anhaltend. Die Nahrung beſteht in Inſekten verſchiedener Art. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 110. Petroica phoenicea Gourp. Der hochrothe Felsſchmatzer. Gourp proc. IV. 105. Synops. I. Birds of Austral. VIII. 8. Flame- breasted Robin. Oberkopf und ganze Oberſeite rußgrau, ein Stirnfleck, ein Fleck auf den Schul— tern ſo wie die Vorderraͤnder der dritten Schwingenreihe weiß, Vorderſchwingen und Schwanzfedern grauſchwarz, von letztern die aͤußern faſt ganz weiß; die zweite Schwanz— feder jederſeits weiß; Unterkehle rußgrau, von da an die Unterſeite hochſcharlachroth, Unterſchwanzdecken weiß, Iris, Schnabel und Fuß ſchwarz. Weibchen: oben ein— farbig braungrau, Fluͤgel dunkelbraun, dritte Schwingenreihe und Fluͤgeldecken roͤth— lichgrau gerandet, Schwanz braun, aͤußere Schwanzfedern jederſeits ziemlich ganz weiß, Unterſeite roͤthlichgrau, Iris, Schnabel und Beine ſchwarz. Junge wie Weibchen, mit hellen Schaftſtrichen und gelben Mundwinkeln, Schnabel und Beine braun. Van Diemens Land und der ſuͤdoͤſtliche Theil Auſtraliens beſtimmt den Wohnbe— zirk dieſer Art. Dort iſt er ſehr gemein, in Neu-Suͤd-Wales und Suͤd-Auſtralien nicht ſo zahlreich und ſehr lokal. Er iſt minder auf das Baumleben angewieſen als P. multicolor, und giebt den offenen Wuͤſten und hellen Strecken einen entſchiedenen Vorzug vor den Waͤldern. In ſeinen Sitten gleicht er mehr den weißoͤhrigen, eigent— lichen Steinſchmaͤtzern, ſucht ſich oft einen großen Stein, Erdklos oder dergleichen, um darauf zu ſitzen, und ſeine ſchoͤnrothe Bruſt ſehen zu laſſen. Zur Bruͤtezeit ziehen ſie ſich in die Waͤlder zuruͤck, und bauen ihr obertaſſenfoͤrmiges Neſt in eine Baum— ſpalte, eine Felskluft, oder an eine aͤhnliche Stelle. Er iſt ſehr zutraulich, ſo daß er die Naͤhe des Menſchen mehr ſucht als flieht, und in die Gaͤrten, Obſtpflanzungen, und überhaupt cultivirte Plaͤtze koͤmmt. In der Nachbarſchaft von Hobart Town fin— det er ſich zu allen Jahreszeiten, und Gould fand ſein Neſt ſogar an einem ab— haͤngigen Damme in den Straßen der Stadt. Er frißt Inſecten verſchiedener Art, beſonders auf der Erde. Er hat einen ſehr angenehmen Geſang, etwas tief und ein— waͤrts, ſo ſingt beſonders das Maͤnnchen oberhalb des bruͤtenden Weibchens. Das Neſt iſt dick und warm, aus ſchmalen Streifen von trockner faſernreicher Rinde, mit Spinneweben, auch manchmal mit Wolle verwoben, und mit Haaren und Federn ausgelegt, zufaͤllig auch mit haarfeinen Graͤſern. Die drei Eier ſind 9“ lang, 7“ breit, gruͤnlichweiß, purpur- und kaſtanienbraun gefleckt und geſprenkelt, doch zeigen ſich darin viele Abaͤnderungen, in manchen laͤuft die Zeichnung zu unregelmaͤßigen Flecken zuſammen, oder ſie ſind ſehr klein geſprenkelt. — Gould konnte den Farben— wechſel noch nicht beſtimmt beobachten, manche Exemplare bruͤten und ſingen auch im braunen Kleide; die Petroica multicolor dagegen ſcheint ihre rothe Bruſt im erſten Herbſte zu erhalten, ſo daß Gould ſchon am 8. Februar ein Individuum ſchoß, deſſen Bruſt ſchoͤnroth war, deſſen uͤbriges Gefieder aber feinen unreifen Zuſtand beſtaͤtigte. 94 Klammervögel : Singvoͤgel. 111. Petroica bicolor Swaıss. Der zweifarbige Felsſchmatzer. SwWAINSs. ill. Ser. II. pl. 43. Gour» Birds of Austral. VIII. 9. Jil-but West-Austr. mont. indig. Goo-ba-mogin West-Austral, um Perth. Black Robin Colonist. Pied Robin. Musecicapa eucullata LAT. ind. suppl. 51.7 — Hooded Flycatcher LATEH. gen. syn. sppl. II. 223.2 gen. hist. VI. 216.2 — Kopf, Gurgelgegend, Hals, Ruͤcken, Rumpf, Oberſchwanzdecken und beide Mit: telſchwanzfedern tief ſammetſchwarz, naͤchſte Schwanzfeder jederſeits ſchwarz an der In— nenfahne, weiß an der aͤußern, breit ſchwarzgeſpitzt, uͤbrigens der Schwanz weiß, breit ſchwarzgeſpitzt, Schulterdecken weiß, Fluͤgel dunkelſchwarz, zweite Schwingenreihe mit weißem Vorderrand, ein weißes Band zieht uͤber die Vorderſchwingen, mit Ausnahme der beiden erſten, Unterſeite der Schulter, Bruſt, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß, Iris braͤunlichſchwarz, Schnabel ſchwarz, Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen oben dunkelbraungrau, Fluͤgel braun, das Band weniger deutlich, Unterſeite licht braͤun— lichgrau, gegen den Bauch weiß, und Unterfluͤgeldecken ſchwarzbraun, Seitenfedern an der Baſis weiß bis in die Naͤhe der Spitze an der Außenfahne der aͤußerſten Feder. Junge, unmittelbar nachdem ſie das Neſt verlaſſen, dunkelbraun mit lichtbraunen Schaftſtrichen, Fluͤgel- und Schwanzzeichnung wie bei den Alten; Unterſeite wie die obere, gegen den Bauch hin weiß. Wenn wir den Vogel am Schwanenfluſſe, an der Nord-Weſtkuͤſte von Auſtralien, als identiſch mit den von Neu-Suͤd-Wales, oder nur als eine leichte Abaͤnderung von ihnen betrachten, da er nur in allen Theilen etwas kleiner iſt, ſo erſtreckt ſich die Verbreitung dieſer Art uͤber den ganzen Continent von Auſtralien. Auf Van Die— mens⸗Land kommt P. bicolor noch nicht vor, auch iſt es nicht wahrſcheinlich, daß er ſich uͤber den Suͤden erſtreckt. Er haͤlt ſich weniger in den offnen Gegenden, als in dichtem Gebuͤſch, und Gould fand ihn zahlreicher in ſolchen Ebenen, welche hier und da mit großen Baͤumen beſtanden waren, wo er unter den untern Zweigen ſo wie am Boden ſeine Inſektenjagd kuͤhn und thaͤtig uͤbte. Bei ſeinem abſtechend weißen und ſchwarzen Gefieder faͤllt er ſehr auf, beſonders wenn er Fluͤgel und Schwanz ganz ausbreitet. Er frißt nur Inſekten verſchiedener Art, beſonders Kaͤfer und deren Lar— ven. Die Bruͤtezeit beginnt im September und dauert durch die vier folgenden Mo— nate, in dieſer Zeit werden zwei Bruten vollendet. Das Neſt iſt ziemlich klein und ſeicht, aus trocknen Graͤſern, Streifen von Rinden und Wurzelfaſern gebaut, mit Spinnweben glatt umzogen, und inwendig mit feinen drathaͤhnlichen Faſern, gewoͤhn— lich auch etwas Wolle auf dem Boden, ausgekleidet, es ſteht auf dem duͤrren Zweige eines kleinen Baumes, dem Stamme gegenuͤber, oder in der Gabel eines gefallenen Baumes, 2 oder 3 Fuß über der Erde. Die 3 Eier ſind 104° lang und 74 breit, ziemlich laͤnglich, hell olivengruͤn, ohne Flecken und Zeichnung, zufaͤllig, beſonders am Ende braun uͤberlaufen. Dieſe Art hat nur einen einfachen Lockton, ſo fame 500 man ihn nur wenig Ellen weit vernehmen kann. Abbildung: Männchen und Weibchen auf einem Zweige vom Currijong. Klammervögel: Singvögel. 95 112. Petroica fusca Gourp. Der ſchwarzbraune Felsſchmatzer. Govrp Birds of Austral. VIII. 10. Dusky Robin. Kopf und ganze Oberſeite roͤthlichbraun, olivenfarben uͤberlaufen; Flügel und Schwanz braun; Schwingen erſter und zweiter Reihe mit ſchmaler weißer Binde an der Baſis; aͤußere Schwanzfeder jederſeits außen und an der Spitze weiß geſaͤumt, Unterſeite blaßbraun, zieht am Bauche und den Unterſchwanzdecken in braͤunlichweiß; Iris, Schnabel und Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen ganz gleich. Junge oben ſehr dunkelbraun, ledergelb ſchaftſtreifig, unten braun und braͤunlichweiß gemiſcht, letz— tere Farbe auf der Mitte der Federn. Dieſe unanſehnliche Art iſt uͤber alle Theile von Van-Diemens-Land, welche ihr paſſende Wohnplaͤtze bieten, zahlreich verbreitet. Der Vogel liebt die duͤnnbeſtandenen Huͤgel, und ſolche Ebenen und Niederungen, welche wuͤſt ſind, und hier und da Dickicht und Buſchholz haben. Sn feiner Lebensweiſe kommt er faſt mit den rothbruͤ— ſtigen Arten uͤberein. Gould beobachtete ihn oft auf Sturzeln umgefallener Baͤume, auf den Vermachungen, in Gaͤrten und aͤhnlichen Lagen. Er ſcheint ſich nur von Inſekten zu naͤhren, die er ganz verſchluckt, beſonders großen Kaͤfern. Sein Neſt iſt ziemlich groß und obertaſſenfoͤrmig, aus groben Wurzelfaſern, kleinen Reiſern, Rin— denbrocken und trocknen Graͤſern gebaut, mit feinen haarfoͤrmigen Wuͤrzelchen, Wolle und weichen Fruchtſtielen von Mooſen ausgelegt. Groͤße und Geſtalt des Neſtes haͤngt vom Standorte ab, in einer Felsſpalte iſt es mehr ausgeſpreizt, aber die Inſeite und der Oberrand ſehr nett umſchrieben, die Oeffnung mißt über 24 Zoll, und die Tiefe über 14 Zoll. Die 3 — 4 Eier find 10“ lang und 73“ breit, in Färbung von denen der andern Arten verſchieden, doch mehr denen der P. bicolor aͤhnlich, hell gruͤn— lich, ſehr klein braungefleckt und geſprenkelt. Obwohl Gould auf die Bebruͤtung be— ſondere Aufmerkſamkeit wendete, traf er doch dieſen Vogel auf dem Continente Au— ſtraliens nicht an. Um Hobart Town iſt er ſehr zahlreich, ſowol in Schluchten un— ter dem Mount Wellington, als auf der entgegengeſetzten Seite vom Derwent gegen die Clarence Plains. Seine Lockſtimme iſt eintoͤnig ohne irgend einen Character. Abbildung: Maͤnnchen, Weibchen und Junges. 113. Malurus cyaneus ViriIII. Der hochblaue Staffelſchwanz. Goulp Birds of Austral, III. 5. Blue Wren. Sylvia eyanea LAT. ind. II. 545. Motac. cyanea Gm. S. N. 1. 991. Motac. superba Snaw. N. misc. pl. 10. Superb Warbler Suaw. in White's voy. pl. in p. 256. su- pra. Suaw. gen, zool. X. 754. pl. 58. Lar». gen. hist. VII. 117. non ie. — Malurus cyaneus VIEILI. gal. 265. pl. 163. — VIS. Honsr. Linn. Trans. XV. 221. — Jar. SETB. ill. II. 72. f. 3. Govrp synops. I. — Superb Warbler, Blue Wren etc. Colonist. Männchen im Sommer: Oberkopf, Ohrdecken und ein Mondfleck uͤber dem Ruͤcken mietalliſch himmelblau; Zügel, ein Streif über dem Auge, Hinterhaupt, Schul: terdecken, Ruͤcken, Rumpf und Unterſchwanzdecken ſammtſchwarz; Gurgelgegend und Bruſt blaͤulichſchwarz, unten von ſammtſchwarzem Bande umzogen; Schwanz tief blau, unbeſtimmt dunkler bandirt und feinweiß punktirt; Fluͤgel braun; Unterſeite fahlweiß, an den Seiten blau uͤberlaufen, Iris ſchwaͤrzlichbraun; Schnabel ſchwarz; 96 Klammervögel: Singvögel. Beine braun. Weibchen: Bügel und Augenring roͤthlichbraun; Oberſeite, Flügel und Schwanz braun; Unterſeiten braͤunlichweiß; Schnabel roͤthlichbraun, Beine fleiſch— farbenbraun. 8500 Unter der beliebten Gattung Malurus iſt gegenwaͤrtige die aͤlteſte Art. In allen Theilen von Neu-Suͤd-Wales verbreitet, und ebenfo häufig auf den Ebenen im Sn: nern nordwaͤrts, wie weit er aber da geht, laͤßt ſich erſt nach weiteren Unterſuchungen des Landes beſtimmen. Gould ſchoß auch Exemplare in Suͤd-Auſtralien, die er fuͤr identiſch hielt, nach Ruͤckkehr in Europa fand er ſie theils mit M. longicaudus uͤber— einſtimmend, theils auch von ihnen verſchieden, und vermuthet, daß ſie vielleicht eine eigene Art ausmachen. — M. cyaneus lebt an wilden unfruchtbaren Orten, welche duͤnn mit niederem Geſtruͤpp bewachſen ſind, wie ſie beſonders gegen die Flußufer hin vorkommen. In den Wintermonaten lebt er in kleinen Trupps von 6 — 8 Stüden, wahrſcheinlich familienweiſe. Er wandert nicht weit, zieht aber immer in dem Dis ſtricte in dem er geboren wurde, herum, und zieht ſich zur Nacht an ſeine Ruhe— plaͤtze zuruck. In dieſer Jahreszeit iſt das Gefieder beider Geſchlechter fo gleich, daß ſie nur bei der genaueſten Unterſuchung unterſchieden werden koͤnnen, und wahrſchein— lich kommen dann immer mehrere Weibchen auf ein Männchen. Die alten Maͤnn⸗ chen haben allezeit einen ſchwarzen, die Jungen im erſten Jahre ſo wie die Weibchen einen braunen Schnabel; die Schwanzfedern, welche nebſt den Schwingen jährlid) nur einmal vermauſert werden, ſind bei dem Maͤnnchen tieferblau als bei dem Weib— chen. Im Fruͤhlinge theilen ſie ſich paarweiſe ab, und das Maͤnnchen verwandelt ſich nicht allein in der Farbe, ſondern auch im Gefuͤge ſeiner Federn; anſtatt jenes unanſehnlichen Gefieders tritt jetzt ein Schmuck ein, wie man ihn nur bei Colibri's und Cotinga's zu ſehen gewohnt iſt, aber naͤchſt dieſer Veraͤnderung des Kleides iſt auch der ganze Vogel in ſeinen Sitten veraͤndert, das kleine Geſchoͤpf fuͤhlt ſich neu belebt, und freudig läßt es fein zartes Liebeslied unaufhoͤrlich erſchallen, bis die Bruͤte— zeit eintritt oder die Jungen wieder verſorgt ſein wollen, wodurch die Kraft eine neue Richtung erhaͤlt. Das ſchoͤne Gefieder zeigt ſich im Maͤrz, es wird dann getra— gen bis zum Auguſt das Winterkleid wieder eintritt, jedoch findet man auch im tie— fen Winter noch Exemplare, welche mit dem Sommerkleide geſchmuͤckt ſind. Im Winter kann kein Vogel zahmer ſein als dieſer, er kommt in die Gaͤrten und Ge— buͤſche der Coloniſten, huͤpft auf ihren Haͤuſern und in ihren Hoͤfen herum, ohne Menſchen zu ſcheuen. Das Maͤnnchen in feinem Sommerkleide iſt ſcheuer und zu— ruͤckgezogener, gleichſam als ob es das Bewußtſein hätte, daß feine Schönheit es in Gefahr bringe. Dennoch bauen ſie ihr Neſtchen, und erziehen ihre Jungen auf den volkreichſten Plaͤtzen. Mehrere Bruten werden jaͤhrlich im botaniſchen Garten zu Syd— ney vollzogen, und Gould ſahe, wie ein Paͤrchen in der Stadt, ſein Neſt auf einem Baume nahe am Thore der Colonial Secretary's Office baute. Die kurzen, runden Fluͤgel ſind wohl nicht fuͤr ausdauernden Flug gebaut, wohl aber fuͤr das pfeilſchnelle Fliegen, um über den Boden zu kommen. Diefe Bewegung iſt faſt fals ein Rennen zu bezeichnen, oder iſt ein fortgeſetztes Huͤpfen, welches mit reißender Schnelligkeit geuͤbt wird. Sie halten dabei ihren Schwanz ſenkrecht in die Hoͤhe, oder gar nach vor— waͤrts gerichtet, nur im Fluge bringen fie ihn in horizontale Lage. Die Brütezeit dauert vom September bis zum Januar mit 2, wenn nicht 3 Bruten, die Jungen Klammervögel: Singvögel. 97 der erſten find kaum flügge, wenn das Weibchen wieder zu legen beginnt. Außer ih— ren eignen Jungen ziehen ſie ſehr oft auch den Bronze-Kukuk: Chaleites lueidus, auf, deſſen einzelnes Ei man nicht ſelten in ihrem Neſte findet, obwohl man nicht weiß, ob es auf gleiche Weiſe, wie bei dem europaͤiſchen Kukuk, hineingebracht wird. Das Neſt iſt gewoͤlbt, mit einem kleinen ſeitlichen Flugloche, gewoͤhnlich aus Gras gebaut, mit Federn und Haaren gefuͤttert; es befindet ſich meiſtens nahe am Boden in ei— nem verborgenen Buſche, Grasbuͤſchel oder unter dem Schutze einer Bank. Die meiſt 4 Eier ſind zart fleiſchfarbenweiß, roͤthlich braungefleckt und betuͤpfelt, haͤufiger und mit einem Zickzackguͤrtel naͤchſt dem dicken Ende, 8“ lang, 53“ breit. Der Geſang iſt dem des Zaunkoͤnigs nicht unaͤhnlich, fo wie Malurus überhaupt in manchen Sitten mit dieſer Gattung uͤbereinſtimmt. Der muskuloͤſe Magen enthaͤlt Inſecten mancherlei Art, die auf dem Boden, auf gefallenen Baumſtaͤmmen und dergl. aufgeſucht werden. Abbildung: 2 Maͤnnchen und 1 Weibchen, mit Neſt, weiches einen jungen Kukuk enthaͤlt. 114. Malurus longicaudus Govın. Der langgeſchwänzte Staffelſchwanz. Govrp proc. V. 148. Birds of Austral. III. 6. Long- tailed Wren. - Maͤnnchen im Sommer: Oberkopf, Ohrdecken und ein breiter Mondfleck am Obertheile des Ruͤcken metalliſch blau; Zügel, ein Streif über dem Auge, Hinter haupt, Schulterdecken, Ruͤcken, Rumpf und Oberſchwanzdecke ſammetſchwarz; Gur— gelgegend und Bruſt blaͤulichſchwarz, unten von ſammtſchwarzem Bande umzogen; Schwanz dunkelblau, unbeſtimmt dunkler gebaͤndert und feinweißgeſpitzt; Fluͤgel braun; Unterſeite fahlweiß, an den Seiten blau überlaufen, Iris ſchwaͤrzlichbraun; Schnabel ſchwarz, Beine braun. Weibchen: Zuͤgel und Augenkreis roͤthlichbraun; Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz braun; Unterſeiten braͤunlichweiß; Schnabel roͤthlichbraun; Beine fleiſchfarbenbraun. Groͤßer als der vorige, laͤnger geſchwaͤnzt und dunkler blau. Ueber Van-Diemens— Land, und die Inſeln der Bals's Straits verbreitet, und faſt überall wo Felsſchluchten ſind und vieles Gebuͤſch. Ein Exemplar im Winterkleide erhielt Gould von der Kaͤn— guru⸗Inſel. Der muntere und zierliche Vogel iſt auf Van-Diemens-Land ebenſo gern geſehen, als M. eyaneus in Neu-Suͤd-Wales, und iſt wie dieſer im Winter ſehr zahm und zutraulich. Auch er veraͤndert ſein Gefieder wie jener, und ſtimmt in ſei— nen Sitten mit ihm uͤberein. Sein Neſt iſt etwas groͤßer, beſteht aus Gras und Blaͤttern, und iſt mit Federn warm gefüttert, manchmal auch mit Haaren vom Kän- garu und Opossum, es befindet ſich in einem kleinen Buſche naͤchſt dem Boden, oder iſt in einen Grasbuſch gebaut. Die Paarungszeit beginnt im Auguſt und dau— ert bis Januar mit 2 bis 3 Bruten. Auch er wird wie M. cyaneus oft der Stief— vater von Cuculus lueidus. Die 4 — 5 fleiſchweißen, roͤthlichbraun gefleckten und getuͤpfelten, am dicken Ende geguͤrtelten Eier, ſind jenen aͤhnlich, aber verhaͤlt— nißmaͤßig größer, ziemlich 9“ lang und 61“ breit. Die langen Beine kommen ihm ſehr zu ſtatten bei feinem Laufen auf dem Boden und über die gefallenen Stämme, längft deren er mit aufgehobenem Schwanze dahin eilt. Man trifft ihn auch unter den niedern Baͤumen und Buͤſchen, das Maͤnnchen ſucht ſich oft ein vorſtehendes duͤr— Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhellands. 13 98 Klammervögel: Singvoͤgel. res Zweiglein, von wo es ſeinen muntern Geſang erſchallen laͤßt. Die Nahrung be— ſteht aus verſchiedenen Inſecten, die fie vorzuͤglich auf dem Boden ſuchen, der Ma: gen iſt muskuloͤs und enthält oft kleine Sandkoͤrner unter die Nahrung gemiſcht. 115. Malurus melanotus Gov. Der ſchwarzrückige Staffel: ſchwanz. Gouno Birds of Austral. III. 7. proc. 1840. 10. November, — Black-backed Wren. Maͤnnchen im Sommer. Oberkopf, Kehle, Gurgelgegend, Bauch, Oberruͤcken, Ober- und Unterſchwanzdecken ſchoͤn metalliſchblau; Ohrdecken ſpangruͤnblau; Zuͤgel, Halsruͤcken, wie Bruſtband und Hinterruͤcken ſammetſchwarz; Außenraͤnder aller Flügel: federn gruͤn, Schwanz blaͤulichgruͤn, unbeſtimmt dunkelgebaͤndert und leicht weißgeſpitzt; Schnabel ſchwarz; Iris und Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen: Zuͤgel und Augen— kreis roͤthlichbraun, Oberſeite braun; Unterſeite braͤunlichweiß; Flügel braun; Schwanz gruͤn, jede Feder leicht weiß geſpitzt; Schnabel roͤthlichbraun; Beine braun. Maͤnn— chen hat im Winter einen ſchwarzen Schnabel. Dieſe ſeltne Art erhielt Gould einzig und allein in den Belts of the Murray in Suͤd⸗Auſtralien, doch war er da ziemlich haͤufig, aber ſo außerordentlich ſcheu und mißtrauiſch, daß nur wenige Exemplare zu bekommen waren, die wahrſcheinlich die einzigen in Europa ſind. Meiſt haͤlt er ſich am Boden, beſonders in den kleinen offnen Waldbloͤßen (glades) und kleinen Ebenen, durch welche der aͤußere Belt von die— ſer weiten Wuͤſte (serub) ſich unterſcheidet. Gould war im Winter da, die Exem— plare demnach alle im Winterkleide, und nur ein Exemplar erhielt er im Sommer— kleide, welches Sr. Exc. Colonel Gawler und Capt. Sturt, im J. 1839, bei ih— rem Beſuche des Murrayfluſſes geſchoſſen hatten. Die Art ſteht zwiſchen M. eyaneus und splendens, ſie hat den blauen Bauch und das Bruſtband des letzteren, und den ſchwarzen Ruͤcken des erſteren; von beiden unterſcheidet ſie ſich durch ihre Zehen, welche kuͤrzer ſind als die der Verwandten. Dieſer Unterſchied zeigt ſeinen Einfluß auf ihre Lebensweiſe, denn waͤhrend die andern mit groͤßter Leichtigkeit auf dem Boden laufen, fo bleibt gegenwärtige Art in dieſer Fähigkeit zuruͤck, daher iſt fie fo ſchwer zu erhal: ten. Anſtatt zu fliegen, wußten ſie durch die kleinen offnen Stellen und durch das Geſtruͤpp ſehr ſchnell hinzukommen, es ſchien als wenn jeder Trupp einen Führer hätte, und plotzlich waren fie aus der Schußweite. Dieſe Scheue war um fo merkwuͤrdiger, als ſie vielleicht in Gould den erſten weißen Menſchen geſehen, ganz ſo wie bei Cin— closoma punctatum. 116. Malurus splendens Govrp. Der glänzende Staffel⸗ ſchwanz. Gourp Birds of Austral. III. 8. Banded Wren. Saxicola splendens Quox et Gaınn. Astrol 1. 197. pl. 10. f. 1. Malurus pecto- ralis Govup proc. I. 106. Djur-jeel-ya West-Austr. inf. Jeersjal West-Austr. mont. ' Männchen im Sommer. Oberkopf, Ruͤcken, Schulterdecken und Oberſchwanzdecke tief metalliſchblau; Ohrdecken ſpangruͤnblau; Gurgelgegend und ganze Unterſeite tief glänzend violettblau; Zügel, Bruſt und Nackenband ſammetſchwarz; Fluͤgelfedern gruͤn geſaͤumt; Schwanz gruͤnlichblau, unbeſtimmt dunkelbandirt; Schnabel ſchwarz, Augen Klammervögel: Singvögel. 99 und Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen: Schnabel, Zügel, Augenkreis braun, Ober: kopf und ganze Oberſeite braun; Schwingen außen leicht gruͤngeſaͤumt; Schwanz wie am Maͤnnchen, doch blaſſer und leicht weiß geſpitzt. Unſtreitig die praͤchtigſte Art dieſer Gattung. Weſtkuͤſte Auſtraliens, wie weit aber die Verbreitung geht, iſt erſt in der Zukunft beſtimmbar. Gould glaubte ſie allge— mein verbreitet uͤber die Schwanenfluß-Colonie, wo er das Geſtruͤpp und Unterholz be— wohnt, und am Tage auf die trockenſten offenen Waldbloͤßen herauskoͤmmt, und nach Mr. Gilberts Meinung ſumpfige Stellen als Ruheplaͤtze aufſucht. Dahin ſollen fie vor Finſterwerden in großer Anzahl zuruͤckkehren; auf zwei Maͤnnchen kaͤmen gewoͤhn— lich fünf Weibchen. Sein Geſang gleicht ſehr dem M. longicaudus. Er bruͤtet im September und den drei folgenden Monaten, baut ſein Neſt aus trocknen, weichen Gräſern und legt es mit Haaren, Wolle oder Federn aus, es iſt gewoͤlbt, 6— 8 Zoll hoch, der obere Theil haubenförmig, die meiſt 4 Eier fleiſchfarbenweiß, roͤthlich— braun gefleckt und getuͤpfelt, vorzuͤglich am dicken Ende, 84“ lang, 64“ breit. Die Stellung des Neſtes iſt verſchieden, manchmal an den haͤngenden Trauben des Stink— holzbaumes, oder zwiſchen dem aufrechten Schilfe an den Teichraͤndern und Flußufern. Der muskuloͤſe Magen enthaͤlt Inſekten verſchiedener Art. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf Kennedya monophylla fructifera? 117. Malurus leucopterus Qvor. Gaımarn? Der weißflügeliche Staffelſchwanz. White-winged Wren. Gourn Birds of Austral. III. 9. M. leucopterus Quoy. Gaım. Uranie p. 108. pl. 23. f. 2.? — Vıc. Honrsr. Linn. Trans. XV. 222. 5 Maͤnnchen. Kopf, Rumpf oben und unten nebſt Schwanz tiefblau; Schulter— decken, Fluͤgeldecken und dritte Schwingenreihe ſchneeweiß, Vorderſchwingen braun, außen ſilbergruͤn geſaͤumt. Schnabel ſchwarz; Beine braun, Augen dunkelbraun. Weibchen: Oberkopf, ganze Oberſeite und Seiten braun; Gurgelgegend und Bauch weiß, zart braun uͤberlaufen; Vorderſchwingen am Außenrande und Schwanze blaß gruͤnlichblau, Schnabel roͤthlichbraun. Gould wollte das Original zu Quoy und Gaimards incorrecter Figur im Pariſer Muſeum vergleichen, es wurde aber nicht gefunden. Der Vogel iſt von der Inſel Dirk Hatich. Gould fand feinen Vogel ziemlich häufig in den kleinen Gras— und Buſchparthien über den Ebenen, welche ſich noͤrdlich über den Liverpooldiſtrict er— ſtrecken, auch häufig am Lower Namoi, auch erhielt Gould Neſt und Eier von Süd⸗Auſtralien. Gewoͤhnlich ſahe man ihn paarweiſe oder in kleinen Trupps, und fo ſcheu, daß es aͤußerſt ſchwierig war Exemplare zu erlangen, beſonders ausgefaͤrbte Männchen. Je ſchwaͤcher die Flugkraft iſt, deſto leichter entwiſchen fie durch die Ge— buͤſche, und laufen reihenweiſe huͤpfend uͤber den Boden, ſo daß ſie leicht der Verfol— gung entgehen. Noch mit dem beſten Erfolge ſucht man ihre Wohnung auf, naͤhert ſich behutſam und bleibt eine kurze Zeit ſtill, bis das Maͤnnchen herauskommt, um vom Buſche zu huͤpfen, da ihre unruhige Natur ſie nicht lange auf einer Stelle ver— borgen läßt. Die Brütezeit dauert vom Auguſt bis Januar; fo lange auch das Prachtkleid des Maͤnnches, vor und nach dieſer Zeit iſt es einfarbig braun. Das Neſt beſteht aus Graͤſern, iſt ziemlich groß und gewoͤlbt, hat ein Flugloch naͤchſt dem 13 * 100 Klammervögel: Singvoͤgel. Scheitel. Das, welches Gould empfing, hatte zwei Eier, eins vom Bronze-Kukuk. M. leucopterus legt wahrſcheinlich 4 Eier, das eine war fleiſchfarbenweiß, rothbraun feingeſprenkelt, guͤrtelartig am dicken Ende, 8“ lang, 6“ breit. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf Brunonia australis. 118. Malurus Lamberti Vic. Honsr. Lambert's Staffelſchwanz. Vıc. Hoasr. Linn, Trans. XV. 221. Jarn. Ser. ill. II. pl. 72. f. 2. — GourLp synops. I. Birds of Austral. III. 10. Lamberts Wren. Superb Warbler Wrrz's Journ, pl. in p. 256. infr. Puriirs voy. pl. in p. 157 C. Variegated Warbler Lewın Birds of New-Holland pl. XV. Maͤnnchen: Vorderkopf, Ohrdecken, Kopfſeiten und Hinterkopf nebſt Mittel— ruͤcken ſchoͤn violettblau; Gurgelgegend, Bruſt, Nackenband und Hinterruͤcken ſchwarz; Schulterdecken kaſtanienbraun; Flügel braun; Bauch weiß, an den Seiten braun uͤber- laufen, Schwanz dunkel gruͤnlichblau, undeutlich dunklerbandirt und leicht weißgeſpitzt; Schnabel ſchwarz; Augen und Beine dunkelbraun. Weibchen dunkelbraun; Gur— gelgegend und Unterſeiten blaſſer; Schwanzfedern wie bei dem Maͤnnchen, doch weni— ger lebhaft; Schnabel und Augenring roͤthlich-braun, Beine braun. Obwohl weit weniger häufig und mehr lokal beſchraͤnkt, als M. eyaneus, doch über einen großen Theil des Landes verbreitet, in den meiſten Theilen von Neu-Suͤd— Wales, im Innern in der Nachbarſchaft des Namoi und an der Nordweſtkuͤſte, wo— her Gould mehrere Exemplare mit einer intereſſanten Sammlung von Mr. Dring erhielt. Am Namoi kam er ziemlich haͤufig mit dem M. cyaneus vor. In Neu— Suͤd-Wales ſcheint er beſonders in der Nachbarſchaft von Botany-Bay zu wohnen, und zeigt ſich auch gelegentlich bei Sydney, ſelbſt in den kleinen Gaͤrten der Stadt. Ein ſchoͤnes Exemplar im dortigen Muſeum wurde in der Stadt an einer von Haͤuſern umgebenen Straße getödtet. Er kommt nicht auf Van-Diemens-Land vor, Gould bemerkte ihn auch nicht in Suͤd-Auſtralien, oder am Schwanenfluſſe, auch erfuhr er nicht, daß er da von irgend Jemand geſehen worden ſei. Er iſt lange bekannt, und findet ſich in den früheften Reiſen als Varietaͤt von M. cyaneus aufgeführt. Allein die einzige Art, mit welcher er ahnlich iſt, wäre M. elegans von Weſt-Auſtralien, für- den er einen ſchoͤnen Stellvertreter auf der Oſtkuͤſte abgiebt. Gould fand das Neſt nicht, indeſſen duͤrften Farbenwechſel, Neſtbau u. ſ. w. mit den andern uͤbereinkom— men. Die Nahrung beſteht in verſchiedenen Inſekten, die ſie am Boden ſuchen, uͤber den ſie mit großer Leichtigkeit dahinrennen. 119. Malurus elegans Govı. Der zierliche Staffelſchwanz. Gouανirn Birds of Austral (1. Aug. 1837). Graceful Wren III. II. Djur- jeal-ya West-Austral. inf. indig. Männchen: Vorderkopf, Ohrdecken, Geſichtsſeiten und Hinterkopf lebhaft mine: ralblau; Ruͤckenmitte licht mineralblau, Schulterdecken kaſtanienbraun, Gurgelgegend, Bruſt, Halsruͤcken und Rumpf tief ſammtſchwarz, die Gurgelgegend in gewiſſer Lage blauſchillernd; Fluͤgel braun; Bauch und Unterſchwanzdecken fahlweiß; Schwanz duͤſter blaͤulichgruͤn, zahlreich unbeſtimmt (nur in gewiſſer Richtung ſichtbar) bandirt, ſehr ſeicht weißgeſpitzt; Schnabel ſchwarz; Augen und Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen: Klammervögel: Singvögel. 101 ganze Oberſeite und Flügel braun; Gurgelgegend und Unterfeite fahlweiß; Schwanz wie am Maͤnnchen, doch duͤſterer und nicht weißgeſpitzt; Schnabel duͤſter roͤthlichbraun, unten heller; Raum zwiſchen Schnabel und Augen roͤthlichbraun; Beine braun. Nicht allein die groͤßte der jetzt entdeckten Arten, ſondern auch eine der ſchoͤnſten und zierlichſten. Das zarte helle Mineralblau auf dem Mittelruͤcken, und die groͤßeren und mehr ſpatelfoͤrmigen Schwanzfedern unterſcheiden ihn ſogleich von M. Lamberti, welchem er am aͤhnlichſten iſt. Er bewohnt die Weſtkuͤſten von Auſtralien; alle Ex— emplare, welche Gould beſitzt, waren am Schwanenfluſſe geſchoſſen, wo er ziemlich haͤufig iſt. Mr. Gilbert verſichert, daß er in ſeinen Sitten dem M. splendens ganz aͤhnlich iſt, doch lebt er gewoͤhnlich in Sumpfgegenden, waͤhrend M. splendens ſich allgemein über das Land ausbreitet. Auch ſoll fein Gefany ein wenig anders klingen, er beginnt mit einem verſchiedenen Tone, und dann ſingt er ganz ſo wie jener. Das Neſt iſt weder nett noch feſt, gewoͤlbt mit ſeitlichem Flugloche, im allgemeinen aus der papierduͤnnen Rinde der Melaleuca gebaut, und mit Federn gefüttert. Es hängt gewoͤhnlich zwiſchen den Blaͤttern dieſes Baumes, und zufaͤllig mit auf andern Straͤu— chern, welche an feinen Lieblingsplaͤtzen dabei wachſen. Die 4 Eier find zart fleiſch— farbenweiß, rothbraun, und zwar am dicken Ende dichter gefleckt, über 8“ lang und 6 breit. Die Bruͤtezeit beginnt im September und ſetzt die drei folgenden Monate hindurch fort. Die Nahrung beſteht in Inſekten. 120. Malurus melanocephalus Vid. Horse. Der ſchwarz⸗ köpfige Staffelſchwanz. Black- headed Wren. Gourd Birds of Austr. III. 12. Scarlet backed Warbler LEWIN Birds of N. Holl. pl. XIV. Malurus melanocephalus VIE. Horsr. Linn. Trans. XV. 222 Malurus Brownii Jarn. Ser. III. II. pl. 72. f. 1, Männchen: Kopf, ganze Unterfeite, Fluͤgeldecken, Oberſchwanzdecken und Schwanz tief ſammtſchwarz, Halsruͤcken, Schulterdecken und übrige Oberſeite hochorange ſchar— lach; Schnabel ſchwarz; Augen ſchwaͤrzlichbraun; Beine fleiſchfaͤrbenbraun. Weib— chen: oben braun, unten blaſſer; Schnabel braun; Baſis des Unterſchnabels nördlich: braun; Beine fleifchfarbenbraun. Jardine und Selby hielten dieſe und die folgende Art faͤlſchlich fuͤr einerlei, ſie ſind aber durchaus verſchieden. Gegenwaͤrtige Art ſahe Gould nur an einem Orte in Neu-Suͤd-Wales, und glaubt deshalb, das er nur auf den ſuͤdoͤſtlichen Theil Auſtraliens beſchraͤnkt ſei. Er iſt nur an beſtimmte Orte gebunden, und nicht allge— mein verbreitet, ſo wie viele andere Arten dieſer Gruppe, er haͤlt ſich an graſige Hohl— wege und feuchte Felsſchluchten, beſonders ſolche, wie ſie im Gebirgszuge vorkommen. Gould erhielt mehrere Paͤrchen alter Voͤgel im ſchoͤnen Gefieder in den Thaͤlern un— ter dem Liverpool-Diſtrikt, wo ſie ſich in dem daſelbſt ſo haͤufigen hohen Graſe finden; da aber die Bruͤtezeit war, ſo hielten ſie ſich immer nur paarweiſe zuſammen, jedes Paͤrchen in einiger Entfernung vom andern, und in ſolchen Schluchten, die mit klei— nen Parthien Geſtruͤpp bewachſen waren. Er hat manches mit dem M. eyaneus gemein, und traͤgt ſo wie dieſer den Schwanz aufrecht, er ſitzt auch oft auf einem, der am meiſten emporragenden Grashalme, wo er fein ſchoͤnes Gefieder ausbreitet und ſei— nen einfachen Geſang hören läßt. Gould konnte das Neſt nicht finden, obwohl die 102 Klammervögel: Singvögel. Vögel um ihn herumbruͤteten. Es war wahrſcheinlich im Graſe gebaut, aber fo forg: faͤltig verſteckt, daß alle Bemuͤhungen umſonſt waren, es zu entdecken. Man könnte vermuthen, daß die groͤßere Entwickelung der Federn auf dem Ruͤcken dieſen Voͤgeln zum Schutz diene, bei ihrem Durchlaufen durch die dichten Graͤſer und Hohlwege, in denen ſie ſich gewoͤhnlich aufhalten, allein da die Weibchen nicht damit verſehen ſind, auch die Maͤnnchen nur in der Bruͤtezeit, ſo zeigt ſich dieſe Vermuthung nicht be— gruͤndet. Im Winterkleide gleichen die Geſchlechter einander ſehr, die alten Maͤnn— chen ſind doch immer durch den ſchwarzen Schnabel und Schwanz zu unterſcheiden. Die jungen jaͤhrigen Maͤnnchen haben braune Schwanzfedern wie die Weibchen, und es iſt ein ſonderbarer Umſtand, daß dieſe Federn in dieſem Alter laͤnger ſind, als bei den Alten. Der Flug iſt ſchwach und geht nicht weit, aber die Kraft im Laufen und Kriechen iſt betraͤchtlich. Die Nahrung beſteht in verſchiedenen Inſekten. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen im Sommerkleide, ein junges Maͤnnchen im Uebergangskleide auf einem der in Neu-Suͤd-Wales einheimiſchen Graͤſer. 121. Malurus Brownii vie. Honsr. Brown’s Staffelſchwanz. Govrp Birds of Austral. III. 13. Brown's Wren. Malurus Brownü Vas. Honsr. Linn. Trans. XV. 223. M. eruentatus Goulp proc. VII. 143. Maͤnnchen im Sommer: Kopf, Hals, Fluͤgel, ganze Unterſeite und Schwanz ſchwarz; Vorderſchwingen und zweite Reihe braun; Ruͤcken und Schultern zart hoch— roth; Schnabel ſchwarz; Beine fleiſchrothbraun. — Weibchen: einfarbig lichtbraun, Bauch zieht in weiß; Schnabel und Beine lichtbraun. Spaͤtere Vergleichung mit dem Originale in der Sammlung der Linnean Society, belehrte Gould, daß ſein Name zuruͤckgenommen werden mußte, da der Vagel nicht neu war. Mr. Brown erhielt ſein Exemplar, welches er der Society verehrt hat, naͤchſt Broad Sound an der Oſtkuͤſte; Gould die ſeinigen von der Nord-Weſtluͤſte, aus der Sammlung auf dem Schiffe Beagle, welche zu ſeiner Dispoſition geſtellt wurden. Von M. melanocephalus unterſcheidet ihn das ſchoͤnre Roth des Ruͤcken, auch iſt er, wie Mſſrs. Vigors und Horsfield richtig bemerken, kleiner. Ueber ſeine Sitten und uͤbrige Lebensweiſe iſt noch nichts bekannt, ſie ſtimmen wahrſchein— lich groͤßtentheils mit denen des M. melanocephalus ſo ziemlich uͤberein. Gould erhielt neuerlich die Nachricht, daß er zu Port Effington gemein fei, und da geſagt wurde, daß er ſich auf der Oft: und Nordweſtkuͤſte findet, fo läßt ſich wohl ſchließen, daß er auch uͤber den ganzen noͤrdlichen Continent Auſtraliens verbreitet iſt. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf Baekea linifolia. 122. Stipiturus malachurus Lessox. Der lockerſchwänzige Binſenkönig. Gourn Birds of Austr. III. 14. Emu Wren. Muscicapa malachura Lara. ind. pl. LII. — Suaw gen. zool. X. 407. Soft- tailed Flycatcher Linn. trans. IV. 242. pl. 21. — Lara. gen. syn. suppl. II. 224. Malurus malachurus VIE. Horsr. Linn. trans. XV. 224, Stipiturus mala- churus Less. trait. 415. — Soft-tailed Warbler Lark. gen. hist, VII. 123. — Waw-gull-jelly N. S. Wal. indig. Djur-jeel-ya West Austral. int, indig. ' Klammervögel: Sing voͤgel. 103 Maͤnnchen: Oberkopf roſtroth; Oberſeite braun, ſchwarz ſchaftſtrichig; Schwingen dunkelbraun, rothbraun geſaͤumt; Kinn und Gurgelgegend blaßblau; Halsſeite und ganze Unterſeite lebhaft roth, Schwanz dunkelbraun; Iris roͤthlichbraun, Schnabel und Beine braun. Weibchen: Scheitel auch ſchwarz geſtrichelt, Gurgelgegend roth (an— ſtatt blau). Dieſer ſonderbare kleine Vogel hat eine weite Verbreitung, er bewohnt das ganze ſuͤdliche Auſtralien von der Moreton-Bay an der Oſtkuͤſte bis zum Schwanenfluſſe an der Weſtkuͤſte mit Einſchluß von Tasmania. Unter den Orten, wo er am zahlreich— ſten vorkommt, ſind in letzter Gegend die Suͤmpfe in der Nachbarſchaft von Recherche— Bay in D’Entrecasteaux Channel, die Wieſen von Neu-Norfolk, Circular Head und die Flinders-Inſel in Bass's Straits, auf dem Continente Auſtraliens, Botany-Bay und alle Theile des Landes von aͤhnlichem Charakter. In ſeinem Benehmen hat er eine große Aehnlichkeit mit den Malurus-Arten, unter die man ihn auch geſtellt hatte, in— deſſen gehoͤrt er, wie ſchon das ganz verſchiedene Gefieder erwarten laͤßt, in Verhaͤlt— niſſe von ganz verſchiedenem Charakter; denn waͤhrend die Maluri an offenen Wald— bloͤßen leben, ſo findet ſich der gegenwaͤrtige in niedern Sumpfgegenden mit hohen Graͤſern und Binſen. Der kleine Vogel lebt zuruͤckgezogen und haͤlt ſich naͤchſt dem Boden in der Mitte der dichteſten Graspolſter verborgen, ſo daß man ihn ſehr ſelten ſieht. Seine ſehr kurzen runden Fluͤgel ſind nicht ſehr zum Fluge geeignet und er uͤbt dieſe Kunſt ſelten aus, ſein Fortkommen wird nur durch außerordentlich ſchnellen Lauf gefoͤrdert, und wenn die Graͤſer von Thau und Regen naß ſind, kann er ſeine Fluͤgel gar nicht brauchen. Auf dem Boden aber iſt er ſchnell und beweglich, er laͤuft wie eine Maus dahin und die außerordentliche Leichtigkeit, mit der er ſich wendet und ſchwenkt, vereitelt die Muͤhe, ihn zu fangen und erſetzt ihm die Schwaͤche ſeiner Flug— kraft. Den Schwanz traͤgt er aufrecht und gelegentlich uͤber den Ruͤcken vorwaͤrts ge— richtet. Das Neſt iſt klein und ballfoͤrmig mit ziemlich großer Seitenoͤffnung, aus Gras gebaut und mit Federn ausgelegt, kuͤnſtlich unter einem Grasbuͤſchel oder niedrigem Buſche verborgen. Gould fand eines in Recherche-Bay, welches drei kuͤrzlich ausge— krochene Junge enthielt; dieſes war aber das einzige Neſt, das er fand und die Eier, deren immer drei ſein ſollen, bekam er nicht zu ſehen. Das Maͤnnchen unterſcheidet ſich deutlich vom Weibchen durch die blaue Unterkehle und etwas groͤßere Entwickelung der Schwanzfedern. Das lockere oder aufgeloͤſte Gefuͤge dieſer Federn aͤhnelt dem des Emu und hat den ſehr paſſenden Namen Emu Wren bei den Coloniſten veranlaßt. Abbildungen: Maͤnnchen und Weibchen. 123. Ampytis textilis Govın. Der webende Schlüpfkönig. Govın Birds of Austral. III. 15. Malurus textilis Qvox GarmArp Uran. 107. pl. 23.1. Ganze Oberſeite dunkelbraun, ſchmal weißſchaftſtrichig, Unterſeite eben fo, blaſſer; Seiten und Unterſeite der Schulter roſtroth; Schwanz dunkelbraun, undeutlich dunkler bandirt und blaßbraun geſaͤumt; Iris roͤthlichnußbraun; Baſis des Unterſchnabels horn— farbig, übrigens der Schnabel ſchwarz, Beine fleiſchbraun. Dieſe und die folgende Art unterſcheiden ſich betrachtlich im Gefieder und im Bau des Schnabels, dieſer iſt hier kuͤrzer und robuſter als bei 4. striatus. — Fand ſich 104 Klammervögel: Singvoͤgel. nur auf den Ebenen um den Lower Namoi und iſt wohl von da fern nach Norden und Weſten verbreitet, und auch das von Quoy und Gaimard abgebildete Exem— plar ſtammt von der Nordkuͤſte her. In ſeinen verſchiedenen Stellungen, dem Auf— rechttragen des Schwanzes und in der ganzen Lebensweiſe zeigt er eine große Aehnlich— keit mit Malurus. Gleich dieſem wandert er auch in kleinen Trupps von 4 bis 6 Stuͤck kleine Strecken weit und kehrt am Ende des Tages zum gewoͤhnlichen Ruhe— plage zuruͤck. Am Lower Namoi, wo er am haͤufigſten vorkommt, findet er ſich in denjenigen Theilen der Ebenen, welche mit Geſtruͤpp und buſchartigen kleinen Baͤumen bewachſen ſind, die der Barilla der Kuͤſte aͤhneln, durch und unter welche er mit er— ſtaunenswuͤrdiger Schnelligkeit kriecht; es iſt nicht moͤglich, die Schnelligkeit einer ſolchen Bewegung zu beſchreiben, und man kann ſie nur begreifen, wenn man ſie ſelbſt ſieht. Die Schnelligkeit ließe ſich mit nichts vergleichen, als mit einer in voller Kraft auf der Erde hinrollenden Kugel. Während fie von Buſch zu Buſch rennen, halten fie bei dieſer pfeilſchnellen Bewegung den Kopf niedrig und den Schwanz vollkommen aufrecht, das giebt ein drolliges Anſehen, ſo wie die Verwandten fliegt er ſelten. Ueber das Niſten konnte Gould nichts beobachten. Er baut wahrſcheinlich ein gewoͤlbtes Neſt und legt etwa vier gefleckte Eier, allein dies muß erſt noch beobachtet werden. Einem Maͤnnchen, welches Gould unterſuchte, fehlte das Roſtroth an den Seiten und der Unterflaͤche der Schultern. 124. Ampytis striatus Govı». Der geftreifte Schlüpfkönig. Govrp Birds of Austral. III. 16. Striated Wren. Amytis textilis LEssox trait. 454. pl. 67. 2. Dasyornis striatus Govrp proc. VII. 143. Oberſeite zart roſtroth, jede Feder mit fahlweißer Bogenlinie jederſeits eines ſchwarzen Schaftſtriches, Streif unter dem Auge ſchwarz; Ohrdecken ſchwarz, weiß geſtreift; Fluͤ— gel und Schwanz braun, leicht rothbraun geſaͤumt; Baſis der Schwingen roſtroth, bilden einen auffallenden Fleck; Kinn und Gurgelgegend weiß; Bruſtfedern fahlweiß, mit zwei braunen Linien, eine jederſeits des Schaftes; Unterſeiten roſtroth, manche Federn mit weißem Schaftſtrich; Schwanz dunkelbraun, undeutlich dunkel bandirt, hellerbraun geſaͤumt; Iris nußbraun, Schnabel dunkel hornfarbig, Beine braͤunlich bleifarbig. Gould konnte ein einziges Exemplar erhalten, welches waͤhrend ſeines Durchzuges am Lower Namoi geſchoſſen wurde. Der Vogel ſcheint lockern Sandboden mit hohen Graͤſern, welche buͤſchelartig wachſen und Zwiſchenraͤume laſſen, zu lieben. Durch ſolche natuͤrliche Labyrinthe rennt er pfeilſchnell, und nur wenn man ihn zum Fliegen zwingt, iſt man im Stande, ihn zu ſchießen. So erhielt Gould ſein Exemplar, welches bei der Section als ein Maͤnnchen erkannt wurde. Die obere Abbildung ſtellt das Maͤnnchen bar, die untere wahrſcheinlich ein Weib— chen, doch war daſſelbe bereits ausgeſtopft und muß noch entſchieden werden, ob das Weibchen ſo oder immer ſo ausſieht. Alle Exemplare, welche Gould in Neu— Suͤd⸗Wales ſah, waren von ſo rothem Gefieder und bewieſen wohl die Verſchiedenheit dieſer Art von der vorigen. Ueber den Neſtbau weiß man noch nichts, die Nahrung beſteht aus Inſecten. Klammervögel: Singvoͤgel. 105 125. Grallina australis G. R. Gray. Auſtraliſche Nallendroſſel. Gourp Birds of Austral. XI. II. By-yoo-gool-yee-de West Austral. planit. Dil-a-but West Austr. mont. Little Magpie Swan River Co- lon. Magpie Lark N. S. Wales Colon. Pied Grallina Govrp. Gracula picata Lark. ind. orn. suppl. 29. Pied Gracle LarRH. gen. syn, suppl. II. 130. Es. gen. hist. VIII. 169. Tanypus australis Orrer. Grallina me- lanoleuca VIEILL. analyse 42 et 68. — galer. pl. 150. N. Diet. XIII. 41. pl. F. 32. Enc. mäth. onr. II. 693. Vie. Horsr. Linn. trans. XV. 233. Grallina australis G. R. Gray List, ed. 2. 33. Grallina picata Srrıckr. Mag. Nat. Hist. II. 335. Corvus eyanoleucos LATH. gen. hist. III. 49. ? Streif über dem Auge, ein Fleck jederſeits am Halſe, ein Laͤngsſtreif über die Fluͤ— gel, Spitzen der Hinterſchwingen, Rumpf, Oberſchwanzdecke, beide Baſaldritttheile und Spitze des Schwanzes, Unterſeite der Schulter, Bruſt, Seiten, Bauch und Unterſchwanz— decken weiß, uͤbriges Gefieder ſchwarz mit tiefblauem Anflug an Kopf, Gurgelgegend, Bruſt und Ruͤcken, und einem grünen Zuge der Vorderſchwingen und des Schwanzes; Schnabel gelblichweiß, Iris ſtrohgelb, Beine ſchwarz. Weibchen: Vorderkopf, Zuͤgel und Kehle weiß. Junge, ſobald fie das Neſt verlaffen haben, mit ſchwarzer Iris, uͤbrigens den Alten aͤhnlich, aber minder glaͤnzend von Farbe. Die Zukunft wird wahrſcheinlich lehren, daß dieſer Vogel uͤber den groͤßten Theil Auſtraliens verbreitet iſt. Gould hatte Exemplare von Neu-Suͤd-Wales, vom Schwa- nenfluſſe und Port Essington, welche einander alle ſo glichen, daß ſie wenigſtens nicht als Arten unterſchieden werden konnten. In Neu-Suͤd-Wales traf ſie Gould nicht ſehr nahe an der Kuͤſte, ſondern auf den flachen Anſchwemmungen und Daͤmmen der Bäche im Innern. Wenige auſtraliſche Voͤgel ziehen die Aufmerkſamkeit ſo auf ſich, als dieſer, auch wenige ſind zierlicher und anſtaͤndiger im Benehmen und dabei ſo zu— traulich, daß ſie ſich die Zuneigung der Bewohner in dem Grade verſchafften, da er beſtaͤndig deren Aufenthalt und die Spitze ihrer Haͤuſer und deren Dachfirſte beſucht, laͤngs der letztern wie eine Bachſtelze hinlaͤuft und uͤberhaupt dieſem Vo— gel, außer in der Groͤße, ſehr gleicht. Mr. Gilbert beobachtete ihn in Weſt— auſtralien in großen Familien an den Ufern und ſchlammigen Teichraͤndern um Perth, waͤhrend man ihn im Innern nur paarweiſe antraf oder in kleinen Trupps von vier bis fuͤnf Stuͤck; Port Essington an der Nordkuͤſte ſchien er nur gelegentlich zu beſuchen, war ſelbſt bei ſeiner Ankunft im Juli maͤßig haͤufig um die Teiche und Suͤmpfe, waͤhrend der Regenzeit aber im November verließ er dieſe Gegend, und im folgenden Maͤrz war kein Exemplar mehr zu ſehen. Es iſt aber entſchieden, daß der Vogel eine Gegend um die andere in Folge der Jahreszeit und des mehr oder minder haͤufigen Futters verlaͤßt. Er ſcheint allein von Inſecten verſchiedener Art zu leben, beſonders von Waſſerinſekten, Heuſchrecken und insgemein Kaͤfern. Der Flug iſt ſehr eigenthuͤmlich und weicht von dem aller Vögel Auſtraliens, welche Gould beoachten konnte, ab, indem er mehr dem des europaͤiſchen Kibitz gleicht und eben fo ſchwerfaͤllig und flatternd iſt, als dieſer. Indeſſen iſt der Flug beider Voͤgel dennoch weſentlich verſchieden in der Art, wie fie ſich durch die Luft bewegen, denn Grallina thut dies mit Geraͤuſch und in gerader Linie, waͤhrend der Kibiz Wendungen und Senkungen macht, wie Jederman weiß, der ihn fliegen geſehen. Das Neſt iſt auch eine Aus— Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vogel Neuhollands. 14 106 Klammervögel: Singvögel. nahme für den Neſtbau in Auſtralien, 5—6 Zoll breit und 3 Zoll tief aus weichem Schlamm gebaut, welcher hart und feſt wird und vollkommen das Anſehen eines irdenen Gefaͤßes erhaͤlt. So weit Gould beobachten konnte, befand es ſich ſtets auf einem nackten, horizontalen Aſte, oft gaͤnzlich frei, manchmal uͤber dem Waſſer und manch— mal im offenen Walde. Seine Farbe iſt nach dem Material, aus dem es gebaut worden, verſchieden. Manchmal iſt daſſelbe ſo zaͤhe, daß es keines andern Materials dazu bedarf; ein andermal beſteht es aus ſchwarzer oder brauner Erde. Bisweilen miſcht auch der Vogel zur Befeſtigung trockenes Gras, Stengel und dergl. darunter, und macht es dadurch von außen feſt, waͤhrend es inwendig mit trocknen Graͤſern und Federn leicht ausgelegt wird. Die vier, manchmal auch nur zwei 1“ 3° langen, 9 breiten Eier ſind in Farbe und Geſtalt ſehr verſchieden, einige ſehr lang, andere mehr im Verhaͤltniß; ihre Grundfarbe ſchoͤn perlweiß, bei andern leicht gelbbraun uͤberlau— fen, ihre Zeichnung unterſcheidet ſich betraͤchtlich in Geſtalt und Stellung, ſie beſchraͤnkt ſich manchmal ganz auf das breitere Ende, anderemale iſt ſie uͤber die ganze Ober— flaͤche verbreitet, doch neigt ſie ſich immer zu einem Guͤrtel gegen das dickere Ende, die Farbe derſelben iſt manchmal tief kaſtanienbraunroth, anderemal hellroth mit gro— ßen dichten grauen Flecken, welche in der Schale zu ſein ſchienen. Die Bruͤtezeit faͤllt in den October und November. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 126. Cinclosoma punctatum Vice. Honsr. Die punktirte Erd: droſſel. Govrp Birds of Austral. I. II. Spotted Ground-Thrush. Turdus punctatus LATRH. ind. p. XLIV. — Punctated Thrush Larn. gen. syn. suppl. II. p. 187. LArk. gen. hist. V. 130. Snaw zool. New-Holl. 25. Suaw gen. zool. X. p. 202. — Cinclosoma punctatum Vıe. Horsr. Linn. Trans. XV. 220. — Geirr. an. Kingd. VI. 529. pl. 29. Vorderkopf und Bruſt aſchgrau; Oberkopf, Rüden, Rumpf und Mittelſchwanzfe— dern rothbraun, jede Feder breit ſchwarz ſchaftſtreifig, Schultern und Fluͤgeldecken ſtahl— ſchwarz, weißgeſpitzt; Vorderſchwingen ſchwaͤrzlichbraun, hellbraun geſaͤumt; Gurgelge— gend und ein ſchmales Bruſtband ſtahlſchwarz; ein Streif uͤber dem Auge, ein runder Fleck an den Halsſeiten, und Mittelbauch weiß; Seiten- und Unterſchwanzdecke roͤth— lichfahl mit breiten ſchwarzen Schaftſtreifen, Seitenſchwanzfedern ſchwarz, breit grau geſaͤumt und weiß geſpitzt; Schnabel ſchwarz, Beine fleiſchfarbenweiß, Zehen dunkler; Augen ſehr dunkel bleifarb, mit nackten ſchwaͤrzlichbraunen Augenlidern. Weibchen oberſeits lichter, Gurgelgegend grauweiß (anſtatt ſchwarz); der Halsſeitenfleck roͤthlich— fahl (nicht weiß und kein ſchwarzes Bruſtband).— In ganz Van-Diemens-Land, Oſt— Auſtralien,“ von Moreton-Bay bis Spencer's Golf, weiter weſtlich konnte Gould keine Spur von ihr finden, und er nimmt an, daß fie nur fo weit verbreitet fei. In Weſt-⸗Auſtralien nimmt folgende Art ihren Platz ein. Sie iſt überall Standvogel. In Suͤd⸗Auſtralien traf Gould beide Arten ſpaͤrlich verbreitet an Orten, die ihrer Lebensweiſe gemaͤß ſind, zwiſchen dem großen Bogen des Murrayfluſſes und dem Alexandrina-See. Dies ſcheint die Begrenzung ihrer Verbreitung uͤberhaupt zu ſein, wie weit ſie noͤrdlich geht, iſt noch zu beſtimmen. Sie zieht die Hoͤhen der niedern Steinhuͤgel und Felſenbaͤche vor, beſonders wenn ſie mit Buͤſchen und Graͤſern beſetzt Klammervögel: Sing voͤgel. 107 ſind. Ihr Flug iſt ſehr beſchraͤnkt, und ſeine Kraft wird ſelten geuͤbt, nur wenn ſie uͤber ein Waſſer oder auf einen benachbarten Strauch fliegen; der Verfolgung entgeht ſie aber doch leicht, indem ſie über die ſteinige Oberfläche dahinlaͤuft und ſich im Un- terholze verbirgt. Ploͤtzlich aufgejagt, erhebt ſie ſich mit einem lauten Geraͤuſch, aͤhn— lich dem der Wachtel oder des Rebhuhns. Ihr kurzer Flug macht wellenfoͤrmige Beu— gungen, und ploͤtzlich begiebt ſich der Vogel im rechten Winkel auf den Boden. Gel: ten ſetzt ſie ſich auf Baumzweiglein, aber oft ſieht man ſie uͤber umgefallene Baum— ſtaͤmme laufen, die in den Waͤldern Auſtraliens fo haufig find. Ihre Stimme iſt nicht der beliebte Droſſelgeſang, ſondern nur ein pipendes Pfeifen, welches ſie im Un— terholze oft wiederholt, und dadurch oft ſich verraͤth. In Hobarts Town iſt fie auf den Märkten, nebſt den bronzefluͤgligen Tauben und den Wattle birds, (n. 68) häufig zum Verkauf ausgelegt. Sie fuͤhrt dort den Namen „Grund-Taube“, von ihrer Weiſe, auf dem Boden ihre Nahrung zu ſuchen wie die Tauben, und wegen des Fleiſches, welches aͤußerſt wohlſchmeckend iſt, wie Gould aus eigener Erfahrung bezeugt. Die Bruſtmuskeln ſind ſehr entwickelt, und der Leib hat zuſammengezogen faſt den Umriß einer Wachtel. Die Bluͤtezeit faͤllt in den October und die drei folgenden Monate, ſo daß 2 bis 3 Bruten vollzogen werden. Das Neſt iſt leicht und ſorglos gebaut, beſteht aus Blaͤttern und Baſt, und iſt rund und offen; immer auf dem Boden be— findlich, etwa unter dem Schutze eines Steins, Baumſtrunkes oder Grasbuͤſchels. Die 2 — 3 Eier find weiß, groß, olivenbraun, beſonders gegen das dicke Ende gefleckt, ei— nige Flecke ſchienen im Innern der Schale zu fein, 1” 3“ lang. Die Jungen find zwei Tage alt, ſchon mit dicht anliegenden ſchwarzen Dunen, wie junge Rallen be— kleidet, koͤnnen laufen, und erhalten fruͤhzeitig das Kleid ihrer Aeltern, worauf ſie ſich nicht mehr verändern. Der Magen iſt ſehr fleiſchig, und zeigte im Innern Saamen, und Raupen mit Sand gemiſcht. 127. Cinclosoma castanotus Govi. Die braunrückige Erd: droſſel. Govrp proc. 1840. 8. Septbr. Birds of Austral. I. 12. Chestnut- backed Ground-Thrush. Boone- Tung West-Aus tr. indig. Oberkopf, Ohrdecken, Halsruͤcken, Oberruͤcken, Oberſchwanzdecken und beide Mit: telſchwanzfedern braun; ein Streif über das Auge, ein anderer von der Baſis der Kinnlade am Halſe herab weiß; Schulterdecken und Unterruͤcken kaſtanienbraun; Schultern und Fluͤgeldecken ſchwarz, mit weißem Mondſaum; erſte und zweite Schwin— genreihe dunkelbraun, hellbraun geſaͤumt; Seitenſchwanzfedern ſchwarz, breit weißge— ſpitzt; Kinn, Gurgelgegend und Mittelbruſt ſtahlſchwarz; Bruſt- und Bauchſeiten braͤunlichgrau, letzte ſchwarz gefleckt; Mittelbauch und Unterſchwanzfedern weiß; Schna— bel ſchwarz; Baſis des Unterſchnabels bleifarben, Iris nußbraun, Beine ſchwaͤrzlich— braun. Weibchen heller gefärbt, am Rumpfe nur leicht kaſtanienbraun; die weißen Streifen uͤber dem Auge und an der Halsſeite minder auffallend; Kinn, Gurgel und Bruſt grau (anſtatt ſchwarz); Iris nußbraun, Beine bleifarbenbraͤunlich. Suͤd- und Weſtauſtralien. Sie hält ſich in verſchiedenen, mit großem Gebuͤſch bewachfenen Gegenden um den Murrayfluß oberhalb des Sees Alexandrina auf, und Gould traf ſie auch am Schwa— nenfluſſe. Ihre Lebensweiſe gleicht der der vorigen Act, wie ihr ganz ähnliches Aeußere 14 * 108 Klammervögel: Singvögel. ſchon erwarten laͤßt. Doch ſcheint fie ſich lieber in ebenen Flächen aufzuhalten, wo es Baumſtruͤnke und Gebuͤſche giebt, wie in den Belts am Murray, wo ſie Gould fand. Vom Schwanenfluſſe wurde andererſeits gemeldet, daß ſie ſelten auf den nack— ten felſigen Plaͤtzen ſich ſehen ließe. Die kleinen Parthien von Gebuͤſchen, welche in den Waͤldern der weißen Eukalypten vorkommen, ſind ihr Lieblingsaufenthalt. Man fand ſie nur im Innern. Der naͤchſte Ort nach der Kuͤſte zu, wo er ſie beobachtete, waren Bank’s Hutt's am York Road, an 53 Meilen von Fremantle. Sie iſt von Natur ſcheu und mißtrauiſch, und es kann dies nicht von Verfolgung durch Menſchen herruͤhren, da ſie Gegenden bewohnt, die kaum jemals die Eingebornen oder Europaͤer beſuchen. Wenige Perſonen moͤchten wohl in den Belts vom Murray vor Goulds Anweſenheit eine Flinte abgeſchoſſen haben, doch war dem Vogel ſo ſchwer beizukom— men, daß nur mit großer Muͤhe eine Anzahl erhalten werden konnte. Man bemerkte ſie gewoͤhnlich in kleinen Truppen von 4 — 6 Stuͤck, ſie rennten durch die Buͤſche, einer nach dem andern in einer Linie, und machten einen kurzen niedern Flug, um uͤber die dazwiſchenliegenden kleinen Ebenen zu kommen. Die Leichtigkeit, mit der ſie uͤber die Oberflaͤche des Bodens dahin rennen, iſt noch groͤßer als bei der andern Art, und die Zehen zeigten ſich kuͤrzer als in jener, und ihrem Erdleben wunderbar entſprechend, doch beſitzt ſie wohl auch die Faͤhigkeit auf Zweigen zu ſitzen, Gould ſahe ſie indeſſen niemals auf einem Baume. In ihrem Fluge und in ihrem Niſten unterſcheidet ſie ſich nicht von ihrer Verwandten. 128. Sphenostoma cristatum Gov. Der haubige Keil⸗ ſchnäbler. Govrp Proc. V. 150. Synops. IV. Birds of Austral. III. 3. Crested Wedge“ bill. Braun, unten heller, Kehle und Bauchmitte graulichweiß; Fluͤgel dunkelbraun, blaßbraun geſaͤumt, 4. und Ste Schwinge weißgerandet; 4 Mittelſchwanzfedern dun— kelbraun, dunkler unbeſtimmt bandirt; übrige braunſchwarz, breit weißgeſpitzt, Schna- bel ſchwaͤrzlichbraun; Beine bleifarbig. Im Innern Auſtraliens auf Polygonam in den heißen Ebenen am Lachlan und Darling, auch am Lower Namoi ſchoß ihn Mr. Charles Coxen. Gould hatte fruͤher das Weibchen charakteriſirt, die ſpaͤtere Entdeckung des Maͤnn— chen zeigte dies nicht eben verſchieden, und die Gattung ſcheint zunaͤchſt mit Pso- phodes verwandt, indeſſen muß erſt die kuͤnftige Kenntniß der Lebensweiſe genauere Aufſchluͤſſe geben. Ob der Vogel eine fo ſcharf pfeifende Stimme hat, wie Psopho- des, oder ob er ſo ſcheu iſt, wuͤrde intereſſant fein zu erfahren, doch wird ſich dies erſt in der Zukunft beantworten laſſen. Seine duͤſtere Farbe gleicht der des Boden der Ebene die er bewohnt, und wenn man ſeine Nahrung kennen wird, wird man auch begreifen, wozu ihm der keilfoͤrmige Schnabel verliehen wurde. 129. Atrichia clamosa Govm. Die auſtraliſche Schreidroſſel. Govrp Birds of Austral. XIV. II. Noisy Brush- Bird Gobi. Atrichia clomosa Proced. 1844. 9. Jan. Ganze Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz braun, jede Feder mit mehreren dunkel— braunen Mondchen gebaͤndert, Innenfahne der Vorderſchwingen ſehr dunkelbraun ohne Klammervögel: Singvoͤgel. 109 Zeichnung, Schwanz geſprenkelt anſtatt gebaͤndert; Unterkehle und Bruſt roͤthlichweiß, mit großen unregelmaͤßigem ſchwarzen Fleck unten an der Unterkehle; Seiten braun, Bauch und Unterſchwanzdecken roth; Schnabel hornfarbig, Iris dunkelbraun. Wenige neue Voͤgel Auſtraliens moͤgen intereſſanter ſein, als die Gattung Atri— chia, welche eine von Mr. Gilberts Entdeckungen iſt. Derſelbe traf ſie in den dichten Buſchhoͤlzern Weſt-Auſtraliens, wo ſie ſeine Aufmerkſamkeit durch ihre eigen— thuͤmliche und geraͤuſchvolle Stimme lange bevor er ſie ſahe, erregte. Nachdem er mehrere Tage lang ausgehalten, faſt bewegungslos um die Gebuͤſche herum den Vo— gel zu beobachten, gelang es endlich, Exemplare, aber leider aus ſolcher Naͤhe zu er— langen, daß ſie meiſt zerſchoſſen waren. Vielleicht werden kuͤnftige Beobachtungen ge— nauern Aufſchluß uͤber die Sitten und Lebensweiſe dieſer ſonderbaren Voͤgel geben, welche entſchieden beſtimmt zu ſein ſcheinen, die aller dichteſten Dickichte und verwor— renen Geſtruͤppe der niedern Zwergbaͤume zu bewohnen, und folglich in dieſer zuruͤck— gezogenen Lebensweiſe der Anſchauung der kultivirten Menſchen ſich zu entziehen. Die Exemplare, welche Mr. Gilbert zwiſchen Perth und Auguſta in Weſt-Auſtralien ge— ſchoſſen hatte, waren alle Maͤnnchen. Die Weibchen werden, wenn man ſie auffindet, wahrſcheinlich kleiner fein, und den ſchwarzen Ringkragen nicht fo groß oder nicht fo deutlich beſitzen. Wenigſtens zeigte ein junges Maͤnnchen, deren erſtem Kleide die Weibchen doch gewoͤhnlich gleichen, dieſen Ringkragen minder ſichtlich als die andern. Abbildungen zweier Maͤnnchen, das untere alt. 130. Drymodes brunneopygia Gouvrp. Der braunſteißige Buſchröthling. Govrp proc. VIII. 170. Birds of Austral. VIII. 11. Scrub Robin. Kopf und ganze Oberflaͤche braun, geht an der Oberſchwanzdecke in rothbraun, Fluͤgel dunkelbraun, Fluͤgeldecken und Vorderſchwingen ſchmuzigweiß gerandet, erſte und zweite Schwingenreihe naͤchſt der Baſis an der Innenfahne reinweiß, Schwanz hoch— braun, alle, außer den beiden mittleren Schwanzfedern weißgeſpitzt, Unterſeite grau— lichbraun, zieht an der Unterſchwanzdecke in gelbbraun, Iris, Schnabel und Beine ſchwaͤrzlichb'raun. Weibchen kleiner, ſonſt gleichgefaͤrbt. Jung: Kopf, Hals-, Ruͤcken⸗ und Bruſtfedern dunkelgeſaͤumt. — Gould entdeckte dieſen Vogel im großen Murray Scrub in Suͤd-Auſtralien, wo er ziemlich haͤufig war, ſahe ihn aber niemals in einer andern Gegend, ſo daß er wahrſcheinlich nur auf Stellen von aͤhnlicher Ve— getation beſchraͤnkt iſt. Er iſt ein ruhiger und nicht ſehr beweglicher (inactive) Vogel, welcher mehr dem Boden angehört, über den er fo wie unter dem Unterholze und un— ter dem niedern Gebuͤſche ſehr gemaͤchlich dahinlaͤuft. Er ſcheint ſelten zu fliegen, in— dem ſeine Sicherheit mehr von ſeiner Geſchicklichkeit im Huͤpfen unter dem Buſchwerke abhaͤngig iſt. Zufaͤllig ſetzte er ſich, wie Gould beobachtete, auch auf die hoͤchſten Theile eines niedern Buſches, und ließ von da aus einen ſcharfpfeifenden Ton er: ſchallen, dem der Pachycephalae nicht unaͤhnlich. Dieſer Ton, den Gould hoͤrte, veranlaßte zuerſt die Entdeckung des Vogels. Auf dem Boden, und beſonders wenn er auf einem Zweige ſitzt, hebt er den Schwanz bedeutend empor, doch nicht in dem Grade wie die Arten der Gattung Malurus. Dieſer neue Vogel gehört unſtreitig zu 110 Klammervögel: Sing voͤgel. den Saxicolinae, und hat manche Eigenheiten, auch die Färbung der Jungen, mit der Gattung Petroica gemein. | 131. Dasyornis australis Vid. Horse. Der auſtraliſche Bor: ftenbart. Gourn Birds of Austral. V. 13. Bristle-Bird. VI, et Horsr. Linn. Trans. XV. 232. — Jarn, Ser». ill. pl. 73. Ganze Oberſeite braun; Flügel, Schwanzdeden und Schwanz rothhraun, leßter undeutlich dunkler gebaͤndert; Unterſeite grau, ſtufenweiſe in das Braun der Oberſeite uͤbergehend; uͤber dem Auge ein undeutlicher gelbbrauner Strich; Iris braun; Schna— bel braun, Unterſchnabel heller; Beine graulichbraun. Neu-Suͤd⸗Wales an allen Orten wo Schilfwuchs iſt und Dickicht, beſonders da wo kriechende und rankende Gewaͤchſe vorkommen. Er lebt aber ſo verborgen, daß er wenig bekannt, und ſelbſt Perſonen, welche lange dort lebten, unbekannt iſt. Gould erlegte ihn zu Illawarra, und erhielt andere Exemplare von Mr. Stephen Coxen, welcher ihn in Neu-England geſchoſſen hatte, einem ausgedehnten Diſtricte oͤſtlich der Liverpool Plains. Seine Flugkraft iſt ſehr beſchraͤnkt, allein er laͤuft im Dickicht und rennt mit der groͤßten Leichtigkeit uͤber den Boden. Er traͤgt wie die aͤchten Ma— luri den Schwanz aufrecht, und gleicht ihnen auch in manchen ſeiner Bewegungen. Gould konnte nicht erfahren ob er Zugvogel ſei oder nicht, doch hielt er ihn fuͤr Standvogel, da feine Flugkraft nicht fo bedeutend iſt, um ihn in weite Fernen zu tragen, auch das dichte Kuͤſtengebuͤſch ihnen waͤhrend des Winters Schutz bietet. Es gelang nicht fein Neſt zu finden, wahrſcheinlich niſtet er eben fo wie die langſchnab— lige Art von der Weſtkuͤſte. Das Weibchen iſt im Gefieder gleich, aber ein wenig kleiner. Die Nahrung beſteht in verſchiedenen Inſekten. | Abbildung: ein Männchen. 132. Dasyornis longirostris Govı. Der langgeſchnabelte Borſtenbart. Govro proc. VIII. 170. Birds V. 14. Long billed Bristle- bird. Djyr-dal-ya West-Austr. planit. indig. Oberſeite braun; Flügel, Schwanzdecken und Schwanz rothbraun, letzterer undeut— lich dunkel bandirt; Unterſeite grau, in das Braun der Oberſeite uͤbergehend; Iris ſchoͤn rothbraun; Oberſchnabel braun, Unterſchnabel blaͤulichgruͤn an der Spitze und gruͤnlichweiß an der Baſis, Beine blaͤulichgrau. Weibchen gleich. Weſt-Auſtralien, und allgemein verbreitet aber die Schwanenfluß-Colonie, wo er im Schilf und hohem Graſe lebt, und zufaͤllig auch an kothigen Orten vorkoͤmmt. Mr. Gilbert ſagt: „er iſt ſo merkwuͤrdig ſcheu, daß es außerordentlich ſchwer iſt, ſich eine Vorſtellung davon zu machen, bei der geringen Beobachtung, die uͤber ihn angeſtellt werden konnte, ſchien es, daß er auf dem Boden fraß, ſich ſehr ſchnell be— wegte, uͤber die Oberflaͤche, wie die Maluri, mit aufgerichtetem Schwanze dahinlief, wenn er dagegen ſaß, ſtreckte er den Schwanz horizontal aus, oder ließ ihn herab— haͤngen. Die einzige Zeit wo man ihn ſehen, und hoffen kann ſich Exemplare zu verſchaffen, iſt die, wenn er ſich auf einen kleinen Zweig oder die Spitze eines Buſches ſetzt, um zu ſingen. Seine Stimme iſt ſehr verſchieden, manchmal ſehr laut und hell, und ſo fortgeſetzt, daß ſie Geſang wird, doch ſingen nicht zwei Voͤgel gleich. Klammervögel: Sing voͤgel. 111 Sein Flug iſt unbehuͤlflich und ſchwerfaͤllig; er iſt in der That nur im Stande ei— nige Ellen weit auf einen Strauch zu fliegen, oder in das Gras das er bewohnt man ſieht ihn auch folglich ſelten auf einem Baume. Das Neſt beſteht aus trocknem drathaͤhnlichen Graſe ohne Ausfuͤtterung, iſt mehr kuglich als die der Maluri, aber fo wie dieſe mit offnem Flugloche an der Seite. Es iſt ziemlich groß, und das einzige welches Gould in einen Klumpen derben Graſes, von einem uͤberhaͤngenden todten Buſche bedeckt, fand, etwa 7 Zoll uͤber dem Boden, enthielt 2 duͤſter braͤunlichweiße, purpurbraun gefleckte und getuͤpfelte Eier, manche Flecke tiefer in der Subſtanz der Schale, beſonders am dickern Ende, wo ſie am zahlreichſten ſind. Der Magen iſt dick und muskuloͤs, die Nahrung beſteht in Saamen und Inſekten. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 133. Xerophila leucopsis Govrp. Der weißſtirnige Saamer⸗ ling. Govrp proc. VIII. 175. Birds of Austr. XV. 7. Vorderkopf und Zuͤgel weiß; Oberſeite olivenbraun, Fluͤgel und Schwanz braun, letzterer naͤchſt der weißen Spitze faſt ſchwarzbraun, Unterſeite fahlgrau; Schnabel und Beine ſchwarz, Iris hellſtrohgelb. — Weibchen und Junge ſind dem Maͤnnchen gleich. Haͤufig auf den Straßen und in den Gaͤrten von Adelaide, ſo wie bei uns die Sperlinge herumhuͤpfend. Der Vogel fiel Gould zuerſt auf, als er bei dem Gouver— neur, dem Colonel Gawler ſeine Viſite machte, indem da eine Menge vor dem Thorwege herumhuͤpften. Gould ſprach feine Verwunderung über dieſen noch unbe— kannten Vogel aus, und Sr. Excellenz gaben ſogleich Befehl, mehre fuͤr ihn zu fan— gen, ſo daß er bald Gelegenheit hatte, ihn in der Gefangenſchaft genau zu beobachten; er zeigte ſich in allen Theilen der Colonie, ſowohl im Innern als naͤchſt der Kuͤſte, ziemlich häufig. Er kam gewoͤhnlich in Gruppen von 6 bis 16 Stuͤck vor, öfter am Boden als auf Baͤumen. Er huͤpfte ſehr hurtig auf dem Boden hin, und iſt ein artiger kleiner Vogel, welcher ſeine Nahrung von Vegetabilien nimmt, beſonders Saamen von Graͤſern und kleinen einjaͤhrigen Kraͤutern, die auf jenen Ebenen und niedern Huͤgeln Suͤdauſtraliens ſo haͤufig ſind. Er wird ſehr zahm und kommt nahe heran, fliegt dann nur etwa auf den naͤchſten Buſch oder niedern Baum. Das Neſt iſt verhaͤltnißmaͤßig groß, gewoͤlbt, naͤchſt dem Scheitel mit einem Flugloche, aus trocknen Graͤſern, Moos, Spinnweben, Wolle, zarten Bluͤthen und Theilen von trock— nen Blättern, mit Federn weich gefüttert; etwa 7“ hoch und 4“ im Durchmeſſer. Die 3 Eier waren fleiſchfarben weiß, 81 lang, 6“ breit. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 134. Amadina Gouldiae Gourp. Gould's Amadina. Gourp proc. 23. Jan. 1844. Gouldian Finch Govr» Birds of Austral. XV. I. Vorderkopf, Zuͤgel, Ohrdecken und Kehle tief ſammtſchwarz, hinter dem Auge, rund um den Hinterkopf und an den Halsſeiten ein ſpangruͤnliches Band, Oberſeite und Fluͤgel gruͤn, Oberbruſt lilapurpur, Unterbruſt und Bauch nebſt Schwanzdecke wachsgelb; Schnabel fleiſchfarbweißlich, Spitze bluthroth, Beine fleiſchfarbig. — Junge: Kopf 112 Klammervögel: Singvögel. grau, Oberſeite olivenfarbig, Unterſeite blaßlederfarbig, Kinn weiß, Vorderſchwingen und Schwanz braun, Iris dunkelbraun. Wenn neue Entdeckungen anziehend ſind, ſo werden ſie es doppelt durch Schoͤnheit und Zierlichkeit, daher wird auch dieſe ſchoͤne Art einſt fuͤr Sammlungen und Vogel— haͤuſer ein beliebtes Deſiderat werden. So eignete ſich auch dieſer zierliche Vogel zu einem Denkmale fuͤr die treffliche Kuͤnſtlerin Mrs. Gould, die Gattin des beruͤhmten Ornithologen, welche die noch unuͤbertroffenen Originale zu deſſen Prachtwerken gemalt, ihn auf ſeinen Reiſen um die Welt begleitet und die Gefahren derſelben mit ſeltenem Muthe ertragen hat. — Ein wahrſcheinlich altes Maͤnnchen und zwei Junge war Alles, was Gould von dieſer Art erhalten konnte, das erſte erlegte ſein Freund Benjamin Bynoe Esg., Wundarzt am Schiffe Beagle am Victoriafluſſe an der Nordweſtkuͤſte Auſtraliens. Die jungen Vögel verſchaffte Mr. Gilbert zu Port Essington. Wahr: ſcheinlich ſind dieſe drei Exemplare Alles, was man von dem Vogel kennt. Mr. Gil— bert ſagt: „Dies ſcheint eine ſehr locale Species zu ſein, die ich nur auf der Green— hill⸗Inſel an der Spitze von van Diemensland an den Raͤndern der Manglebaͤume (mangroves) im Dickichte fand, aufgeſcheucht flogen fie immer auf die hoͤchſten Aeſte der luftigſten Eucalypten (gums), eine Sitte, die ich vorher bei keiner andern Art die— fer Gattung bemerkte. Ihre Stimme iſt ein ſehr trauriger Ton mit doppeltem twit. Die ich beobachtete, fraßen in kleinen Geſellſchaften von 4 bis 7 von den hohen Graͤ— fern und waren ſehr ſcheu. Ihr Magen iſt ſehr muskoloͤs und der Fraß beſtand in Saamen von Graͤſern und andern Gewaͤchſen. „ 135. Amadina Lathami Goviv Latham's Amadina. Govıo Birds of Austral, XIII. 2. Spotted-sided Finch Gourp. Fring. leucoce- phala Lark. ind. orn. suppl. XLVIII. Snaw gen. zool. IX. 493. Spotted grosbeak Lewın N. Holl. pl. IX. White -headed Finch Lark. gen. syn. supp. II. 210. pl. 132. Spotted-sided Grosbeak LATERH. gen. hist. V. 248. pl. LXXXIX. Fringilla Lathami VIE. Horsr. Linn, trans. XV. 256. Oberkopf und Halsruͤcken braͤunlichgrau, Ruͤcken und Fluͤgel braun, gegen die Schwingenſpitzen dunkler; Zügel, ein breites Bruſtband, Seiten uud Schwanz tiefſchwarz, jede Seitenfeder mit großem, weißem, querovalem Fleck gegen die Spitze; Rumpf und Oberſchwanzdecke glänzend ſcharlach; Gurgelgegend, Bauch und Unterſchwanzdecke weiß; Iris roth, von ſchmalem, nacktem, lilarothem Lid umgeben, Schnabel blutroth, nach Baſis und Spitze zu lila, Beine purpurbraun. Weibchen gleich. Junge: Schna— bel ſchwarz, Baſis fleiſchfarben, Bruſtband und Seiten graulichbraun, letztere undeutlich weißlichgrau gebaͤndert. Suͤd⸗Auſtralien, ſehr allgemein verbreitet. Gould fand ihn in Menge in Suͤd— Auſtralien und in allen Theilen von Neu-Suͤd-Wales, die er beſuchte. Eben ſo haͤufig war er innerhalb der Colonie an der Liverpool-Ebene, dem Namoi u. ſ. w. Er faͤllt ſehr in's Auge und bringt veel Zeit am Boden zu, um ſich ſein Futter zu ſuchen, dies beſteht in Grasſaamen und dergleichen. Aufgeſcheucht, fliegt er gewoͤhnlich in die naͤch— ſten Straͤucher und waͤhrend des kurzen Fluges leuchtet die ſcharlachrothe Stelle ſehr vor. Das Sonderbare in der Lebensweiſe dieſes Vogels iſt die Oertlichkeit ſeines Neſtes, welches er häufig unter den ſtarken Stoͤcken eines Adlerneſtes baut, fo daß beide Vögel Klammervögel: Singvoͤgel. 113 in nahe Nachbarſchaft kommen und ihre Brut nebeneinander in aller Eintracht erziehen. Gould wurde oft Zeuge davon und fand die Eier des Adlers und die des Finken zu gleicher Zeit, woruͤber in ſeinem Tagebuche folgende Notiz entſtand: „Den 23. October fand ich das Neſt von Amadina Lathami unter und innerhalb des Reisholzes am Neſte eines Pfeifadlers: Haliastur sphenurus, in letzterem ſaß der alte Vogel. Mein ſchwarzer Begleiter Natty ſtieg auf den Baum einer hohen Caſuarina am Ufer des Dartbrook und brachte die Eier beider Voͤgel herab. Der kleine Fink ſaß auf einem duͤnnen Zweiglein dicht bei ſeinem raͤuberiſchen, dennoch ihm freundlichen Nachbar.“ Anderwaͤrts ſteht das Neſt auf einem lebendigen Zweige eines Eukalyptus oder einer Angophora. Es iſt groß, aus verſchiedenen Arten Graͤſern erbaut, faſt kugelig, mit kurzer haͤngender Flugroͤhre an einer Seite, durch welche der Vogel in das Innere ge— langt. Die 5 bis 6 Eier ſind weiß, ziemlich lang. 136. Amadina castanotis Goviw. Die braunöhrige Amadina. Gourp proc. IV, 105. Synops. I. Birds of Austral, XIII. 4. Chestnut-eared Finch. f Oberkopf, Hals und Ruͤcken braͤunlichgrau, Fluͤgel braun, Rumpf weiß, Ober— ſchwanzdecke gagatſchwarz, jede Feder mit drei großen, ovalen, weißen Flecken, Schwan;- federn ſchwaͤrzlichbraun, leichtweißgeſpitzt; Wangen und Ohrdecken roͤthlichkaſtanienbraun, vom Schnabel durch eine ſchmale weiße Querlinie getrennt, welche jederſeits von einer noch feinern ſchwarzen Linie eingefaßt iſt; Gurgelgegend und Bruſt grau, Federn fein ſchwarz gebaͤndert, mitten auf der Bruſt ein ſchwarzer Fleck; Bauch weiß, Unterſchwanz— decke braͤunlichgelbweiß, Seiten kaſtanienbraun, jede Feder naͤchſt der Spitze mit zwei weißen Flecken, Schnabel roͤthlichorange, Beine eben fo, lichter, Iris roch. Weibchen: Oherſeite, Ohrdecken, Flügel, Schwanz und Seiten graulichbraun, Gurgelgegend und Bruſt grau, leicht braun uͤberlaufen, Bauch gelblichbraun, Schnabel roͤthlichorange. Im Innern Auſtraliens, unter andern auf der großen Ebene noͤrdlich vom Liver— pooldiſtricte, beſonders haͤufig um Brezi und an den Ufern des Mokai, aber daß er auch manchmal ſuͤdlich von dieſem Diſtricte aus vorkommt, zeigte ſich, als Gould 5 Exemplare in Mr. Coxen's Garten bei Yarrundi am Upper Hunter ſchoß. Er fin— det ſich auch, obwohl ſparſam, am Schwanenfluſſe, und ein Exemplar von da befindet ſich in der Sammlung, welche Mr. Bynoe zu Port Essington angelegt hat. So wie A. Lathami, lebt dieſe Art mehr am Boden und frißt Grasſaamen. Auf der Ebene ſammelt er ſich in kleinen Fluͤgen und giebt den Stellen, wo die Baͤume zerſtreut ſtehen und viel Graswuchs iſt, einen entſchiedenen Vorzug. Er iſt einer der kleinſten in Auſtralien, auch einer der ſchoͤnſten und durch ſeine ſanfte Faͤrbung und Zeichnung angenehm. Er ſteht dem Bengali moucheté in VIEILLoTSs Ois. chanteurs pl. 3 ſehr nahe. Abbildungen: Maͤnnchen und Weibchen. 137. Astrilda ) temporalis Govı» Aſtrild mit Augenbrauen. Govr» Birds of Austral. VI. 12. Engl. Red-eyebrowed Finch. — G00 ) Die Engländer haben das Wort nach ihrer Ausſprache in Estrelda verſtümmelt, was nicht nachgeahmt werden kann. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 15 114 Klammervögel: Singvögel. lung-ag-ga N. S. Wales indig. Red-Bill. N. S. Wales Colon. — Fring. temporalis LATH. ind. spp. p. XLVIII. Vıc. Honsv. Linn, trans. XV. 258, Saw. gen. zool. IX. 533. Temporal Finch Lark. gen. syn, sppl. II. 211. gen. hist. VI. 115. — Lewim Birds of N. Holl. pl. XII. Le Senegali quinticolor VIEILL. chant. 38. pl. 15. Fring. quinticolor VIEILL. N. Diet. XII. 183. Enc. méth. III. 991. Oberkopf blaͤulichgrau, Oberſeite Fluͤgel und Schwanz olivenbraun, Unterſeite weiß, ein Fleck über dem Auge und der Rumpf hochroth; Iris braͤunlichroth, Augenlider ſchmal, nackt, ſchwarz; Schnabel ſchoͤn blutroth, Schneide des Oberſchnabels und Unter— theil des Unterſchnabels ſchwarz; Beine gelblichweiß. Dieſer Fink iſt ſehr allgemein uͤber die Gaͤrten und offenen Triften von Neu-Süd— Wales und Suͤd⸗Auſtralien verbreitet, wo es viele Graͤſer und kleine Kraͤuter giebt, von deren Saamen ſie ſich ernaͤhren. Beſonders haͤufig iſt er in der Gegend von Sydney, auch im botaniſchen Garten daſelbſt ſah ihn Gould in Menge von einem Zaune zum andern fliegen. Er iſt leicht zaͤhmbar, in der Gefangenſchaft lebhaft, ſo— gar alte Voͤgel werden in wenigen Tagen zahm. Im Herbſt iſt er geſellig und Mr. Caley ſagt, daß er ſich oft in ſo großen Fluͤgen zeige, daß er deren vier auf einen Schuß erlegte. Im Fruͤhling ſieht man ſie meiſt paarweiſe, ſie bauen dann ihr großes und auffallendes Neſt aus trocknen Graͤſern, mit Diſtelwolle gefuͤttert, in einem niedern Buſche, und in keinem ſo oft, als in dem ſchoͤnen Leptospermum squarrosum, auf dem der Vogel hier durch Mrs. Gould abgebildet iſt. Die 5 bis 6 Eier ſind ſchoͤn fleiſchfarbenweiß, 7“ lang, an 5“ breit. 138. Astrilda ruficauda Goviv. Der roſtſchwänzige Aſtrild. Goulp Birds of Austral. VII. II. Red- tailed Finch. Amadina ruficauda Govrn proc. IV. 106. Sysops. I. Geſicht und Wangen ſcharlach, letztere mit ſchmalen Federchen, welche an den Spitzen fein weißgefleckt find; Oberſeite und Flügel olivenbraun; Oberſchwanzdecke und Schwanz tief karminrothbraun, erſtere mit großem nelkenweißen Fleck naͤchſt der Spitze jeder Feder; Gurgelgegend, Bruſt und Seiten zart olivengrau, jede Feder mit großem weißen Querfleck naͤchſt der Spitze; Mittelbauch und Unterſchwanzdecke unrein gelblich— weiß; Schnabel ſcharlach, Iris orange, etwas in Nußbraun ziehend, von ziemlich brei— tem, nackten fleiſchrothen Augenlidringe umgeben; Beine dunkel citrongelb. Weibchen gleich, doch faſt ein Dritttheil kleiner. Junge ganz gelbbraun, Auge gelblich oliven— farben, ſchmaler olivenfarbiger Augenring, Schnabel roͤthlichbraun, Beine braͤunlichgelb. Gould traf dieſe ſchoͤne Finkenart duͤnn zerſtreut am Fluſſe Namoi, beſonders längs der abhängigen Eräuterreihen Ufer, wo fie ſich von den Saamen der Graͤſer und Kräuter zu naͤhren ſchien. Er zeigte ſich auch haͤufig in den Binſen laͤngs an den Seiten des Waſſers; weiter weiß man von ihm nichts. Er findet ſich ſelten in Samm— lungen, da er nur auf das Innere beſchraͤnkt iſt, wo noch nicht ſo leicht Sammlungen gemacht worden find, als naͤchſt der Kuͤſten. Gould ſchoß ihn einzig und allein auf - den Liverpool-Ebenen und an den Fluͤſſen Mokai und Namoi, Klammervögel: Singvögel. 115 139. Astrilda Phaeton Govi. Der Phaeton: Aftrild. Govın Birds of Austr. VIII. 17. Crimson Finch. Ing-a-dam-oon Port Essing- ton indig. Red Finch P. Essington residents. Bengali Phaëton (Ering. phaöton) Hong. et Jacg. am. d. sc. nat. VI. 314. Oberkopf tief blauſchwarz, Zuͤgel, Streif uͤber dem Auge, Geſichtsſeiten und Ohr— decken hoch karminroth, Unterſeite karminroth, an den Seiten weißgefleckt, Bauchmitte und Unterſchwanzdecken ſchwarz, Halsruͤcken und Rumpf dunkelbraͤunlichgrau; Ruͤcken und Fluͤgel braͤunlichgrau, jede Feder naͤchſt der Spitze mit einem tief karminrothen Bande; Oberſchwanzdecke und zwei Mittelſchwanzfedern tiefroth; übrige tief roth, gegen die Spitze braun, Schnabel hoch karminroth, an der Baſis graulichweiß umzogen, Hintertheil des Laufes und Innenſeite des Fußes ochergelb, Vorder- und Oberſeite ochergelb mit Hyacinthroth uͤberlaufen. Weibchen kleiner, oben braun, einige Federn am Ruͤcken und den Fluͤgeldecken roth gebaͤndert, Zuͤgel, Streif uͤber dem Auge, Geſichtsſeiten, Kinn, Oberſchwanzdecke und Schwanz wie beim Maͤnnchen, aber minder ſchoͤn gefärbt; Bruſt und Seiten graulichhraun, letztere mit einem kleinen weißen Fleck— chen, Mittelbauch braungelb. Mss. Hombron und Jacquinot richteten vom 9. Auguſt 1841 ein Schreiben an die Academie des sciences: „Description des plusieurs Oiseaux nouveaux ou peu connues, provenant de l’Expedition autour du monde, faite sur les Corvettes l’Astrolabe et la Zélée.“ Darin findet ſich ein Fink, welcher, obwohl die Abbildung nicht eben uͤbereinſtimmt, doch wohl der gegenwaͤrtige ſein mag. Derſelbe wurde zu Raffles-Bay erlegt, eine Oertlichkeit, welche ganz nahe bei derjenigen liegt, wo Mr. Gilbert die Exemplare erhielt, welche ſich in der Gould'ſchen Sammlung befinden, von denen er berichtet: „Dieſer Fink iſt ein Bewohner der graſigen Wieſen, beſonders auf denen der Pandanus (Screw Pine) häufig iſt. Man trifft ihn gewoͤhnlich im Graſe freſſend und aufgeſcheucht fliegt er immer auf Baͤume. Von Juli bis November be— merkt man ihn in groͤßeren Fluͤgen, manchmal zu Hunderten, aber obwohl von Gould deren viele geſchoſſen wurden, ſo befanden ſich doch unter denſelben nicht mehr als 3 bis 4 im ſchoͤnen Gefieder. Gegen Ende Novembers zeigen ſie ſich paarweiſe oder in kleinen Truppen, nicht uͤber 6, die Maͤnnchen dann in ihrem ſchoͤnſten Kleide. Im Wuchſe ſteht er der Astrilda temporalis von der Suͤdkuͤſte ganz nahe, wahrſcheinlich gleicht er auch in feinen Sitten und der Fortpflanzungsweiſe dieſer ähnlichen Art. Der Magen iſt etwas fleiſchig und der Fraß beſteht aus Saamen von Graͤſern und kleinen Kraͤutern. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 140. Astrilda Bichenovii Govrp. Bichenov's Aftrild. Govun Birds V. 8, Bichenov's Finch. Fring. Bichenovii VIS. Horse, Linn. Tr. XV. 258. Janb. et Sers. ill. I. pl. XII. f. 3. Geſicht, Ohrdecken und Gurgelgegend reinweiß, von ſchwarzem Bande rings, an der Stirn am breiteſten, umzogen; Oberkopf, Nacken und Ruͤcken braun (broccoli- brown), jede Feder heller fein bandirt; Obertheil des Rumpfes ſchwarz, Hinterrumpf und Oberſchwanzdecke ſchneeweiß; Flügel ſchwarz, alle Federn, mit Ausnahme der erſten, ſchoͤn weißgefleckt; Bruſt gelblichgrauweiß, unten von breitem, gagatſchwarzen Bande umzogen, Bauch und Seiten gelblichbraunweiß; Unterſchwanzdecke und Schwanz ſchwarz; 15 116 Klammervögel: Singvoͤgel. Iris ſchwarz, von einem ſchmalen ſchwarzen Raͤndchen umzogen; Schnabel ſchoͤn blaßblau. Am Maͤnnchen ſind die ſchwarzen Baͤnder breiter und das Gefieder ſchoͤner gefaͤrbt. Die Jungen erhalten ſchon fruͤhzeitig daſſelbe Gefieder. Dieſer ſchoͤne kleine Fink bewohnt die ausgedehnten Ebenen im Inneren, beſonders ſolche Theile, welche mit niederen Baͤumen und Gebüfchen leicht durchſetzt find. Gould erhielt ſeine Exemplare in den Liverpool- und Brezi-Ebenen und noch aus keinem an— deren Theile Auſtraliens, indeſſen liegt das vielleicht mehr an der [minder genauen Kenntniß der Producte des Inneren, nach deſſen genauerer Unterſuchung man erſt im Stande ſein wird, ſeine Verbreitung beſtimmen zu koͤnnen. Ein ſehr zahmer Vogel, den man gewoͤhnlich am Boden ſieht, wo er Saamen von Graͤſern und kleinen Kraͤu— tern frißt, denn dieſe machen ſeine Hauptnahrung aus. Waͤhrend Gould im De— cember im Inneren war, traf er ihn in kleinen Flügen zu 4 — 8; wurden fie aus dem Graſe aufgeſcheucht, ſo flogen ſie auf nahe Buͤſche, uͤberhaupt deuten ihre Fluͤgel ſowie ihr Schwanz auf geringere Flugkraft als die der uͤbrigen Finken. Gould konnte das Neſt und die Eier nicht erlangen, auch ihren Geſang nicht hoͤren. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 141. Astrilda annulosa Govw. Der Ringel: Aftrild. Gouro proc. VII. 143. Birds V. 9. Black- rumped Finch. Geſicht, Ohrdecken und Gurgelgegend weiß, von gagatſchwarzem Bande, an der Stirn am breiteſten, umzogen, Bruſt graulichweiß, mit ſchwarzem Bande; Bauch weiß; Oberkopf, Halsruͤcken und Ruͤcken graulichbraun, mit vielen feinen gruͤnlichweißen Quer— baͤndchen; Rumpf, Ober- und Unterſchwanzdecke und Schwanz ſchwarz; Flügel ſchwaͤrz— lichbraun, zweite Schwingenreihe und Decken fein graulichweiß getuͤpfelt; Schnabel und Beine bleifarbig. Eine von den vielen Arten, welche die Offiziere des Beagle geſammelt haben, Gould erhielt feine Exemplare von Mrs. Bynoe und Dring, auch wurde der Vogel neulich durch den Capitaͤn Grey nach England gebracht. Alle Exemplare ſtammen von der Nordweſtkuͤſte, und auf der Halbinſel Coburg hat man ihn nicht eben vereinzelt geſehen, er lebt da an den graſigen Ufern der Ströme in kleinen Familien von 6— 10 Stuͤck. Vom vorigen iſt er unterſchieden durch die minder verbreiteten weißen Fleckchen und den ſchwarzen Hinterrumpf, da derſelbe bei jenem weiß iſt. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 142. Poephila acuticauda Govrp. Der ſpitzſchwänzige Gras⸗ fink. Govrp proc. VII. 143. Birds of Austral. VI. 13. — Engl. Long- tailed Grass-Finch. Oberkopf und Wangen grau; Ober- und Unterſeite fahl, zarter und nelkenroth uͤberlaufen gegen den Bauch hin, Zuͤgel, Gurgelgegend und ein Band hinten um den Rumpf, fo wie der Schwanz gagatſchwarz; Ober- und Unterſchwanzdecken und Schen— kel weiß; Fluͤgel rehgrau; Schnabel und Beine gelb. Weibchen etwas kleiner, min— der kraͤftig gezeichnet und die beiden Mittelſchwanzfedern kuͤrzer als am Maͤnnchen. Es iſt nicht minder intereſſant die Analogien derjenigen Arten zu verfolgen, welche entgegengeſetzte Theile eines großen Continents, wie z. B. die von Auſtralien, bewohnen, Klammervögel: Singvögel. 117 als zu beobachten, wie ſchoͤn ein jeder eigenthuͤmlicher Charakter in den Arten einer jeden natuͤrlichen Gruppe ſich ausſpricht. Die drei neuen Arten dieſer Gattung bieten ein ſchlagendes Beiſpiel dafür, fie haben nicht nur eine Aehnlichkeit in der tief reh— oder zimmtbraunen Faͤrbung ihres Gefieders, ſondern auch in dem auffallenden ſchwar— en Bande, welches ſich hinten um den Leib ſchlingt. Auch iſt der geſteigerte Schwanz ein nicht weniger beſtimmter Character fuͤr dieſe drei Arten, deſſen erſte Spur ſich in P. eincta entwickelt, in P. acuticanda dagegen feinen hoͤchſten Grad erreicht. Dieſe Art iſt, ſo viel man weiß, auf die Nordweſtkuͤſte beſchraͤnkt. Gould erhielt ſeine Exemplare mit der Sammlung vom Beagle durch Mr. Bynoe, deſſen Eifer ihn in den Stand ſetzte, ſo manche Arten der auſtraliſchen Fauna kennen zu lernen. Meh— rere Officiere deſſelben Schiffes haben durch ihre Naturbeobachtungen ihr Andenken verewigt, wie Mr. Darwin, Capitain Wickham, Capitain Stockes, Mr. Dring u. a. Gould erhielt dieſe Art ſpaͤterhin auch noch von Port Effington, fie bewohnt da, ſo wie P. eincta auf der Oſtkuͤſte, offne Ebenen an Stromufern, frißt Saamen von Graͤſern und andern Kraͤutern. Von der uͤbrigen Lebensweiſe iſt nichts bekannt. 143. Poephila personata Govw. Der Masken⸗Grasfink. Gourn proc. 1842. 8. Febr. Birds of Austral. VI. 14. — Masked Grass Finch. Schnabelbaſis von einem breiten, ſammetſchwarzen Band (im Geſicht) umzogen; Oberkopf, Oberſeite und Fluͤgel hell zimmtbraun, Unterbauch mit tiefſammtſchwarzem Band, Hintertheil des Rumpfs und Unterſchwanzdecke weiß, Oberſchwanzdecke weiß, außen ſchwarz geſtreift, Schwanz tief ſchwarzbraun; Iris roth, jung dunkelbraun, Schnabel hochorange, Beine fleiſchfarben. Weibchen ein wenig kleiner, Zeichnung minder ausgepraͤgt. Bei manchen Exemplaren ſind die Schnabelſchneiden ſchwarz, bei anderen nur die Baſalhaͤlfte orange, der uͤbrige Theil braun. Nordweſtkuͤſte Auſtraliens, wo Mr. Gilbert mehrere Exemplare waͤhrend eines Ausfluges von Port Essington nach dem Inneren erlegte. Dieſe Art war ziemlich haͤu— fig und erſchien in Fluͤgen von 20 bis 40 Stuͤck. Im Fluge ließen fie ein ſchwaches twit, twit, twit hoͤren, zu anderer Zeit einen traurigen (mournful) Ton, wie die Aſtrildas. Abbildungen: Maͤnnchen und Weibchen. 144. Poephila cincta Gourp. Der Gürtel⸗Grasfink. Govrp proc. IV. 105. Birds of Austral. VI. 15. Banded Grass Finch. Oberkopf und Halsruͤcken grau, Ohrdecken und Halsſeiten ſilbergrau; Gurgelgegend und Zuͤgel ſchwarz; Ruͤcken, Bruſt und Bauch kaſtanienbraun; Fluͤgel ebenſo, doch dunkler; Hintertheil des Körpers von ſchwarzem Bande umzogen; Schwanzdede weiß, Schwanz und Schnabel ſchwarz, Iris roͤthlichbraun, Augenlider ſchwaͤrzlichbraun, Beine nelkenroth. Weibchen etwas weniger dunkel gezeichnet. Ziemlich häufig auf den Liverpool-Ebenen in den offenen Gegenden noͤrdlich nach dem Innern. Nach der Seeſeite hin aber ſo ſelten, daß ihn Gould waͤhrend ſeines Aufenthaltes in Neu-Suͤd- Wales nur ein einziges Mal antraf. Ohne Zweifel iſt er in dem großen Becken im Innern des Landes zu Hauſe, von wo aus er, fo wie P. 118 Klammervögel: Singvoͤgel. acuticanda und personata in dieſe offenen Ebenen koͤmmt, in welchen fo viele Graͤſer und kleine Kraͤuter wachſen, von deren Saamen ſie leben. Wie weit dieſe Art ſich verbreitet, iſt nicht bekannt, Gould ſah blos Exemplare von den angegebenen Orten. Abbildung: ein Maͤnnchen. 145. Donacola castaneothorax Gourp. Der braunrückige Schilffink. Gouro Birds of Austr. VII. 12. Chestnut-breasted Finch. Amadina castaneothorax GouLp Synops. II. Oberkopf und Halsruͤcken grau, Mitte jeder Feder braun, Wangen, Gurgelgegend . und Ohrdecken ſchwaͤrzlichbraun bei einigen Exemplaren, jede Feder blaßbraungelb leicht ge— ſpitzt; Oberſeite und Fluͤgel roͤthlichbraun, Oberſchwanzdecken orange, Schwanz braun, blaßbraun geſaͤumt, um die Bruſt verläuft ein ſehr breites blaß kaſtanienbraunes Band, unten von ſchwarzer Einfaſſung umzogen, welche nach der weißen Unterſeite hier mehr bogig ausgeſchnitten iſt, auch die Seiten mit kleinen in einer Reihe hintereinander verlaufenden ſchwarzen Bogen; Unterſchwanzdecke weiß mit braunen Endflecken, Schna— bel ſchwarz, Beine braun. Weibchen kaum verſchieden. Bei einigen Exemplaren, wahrſcheinlich abhaͤngig vom Alter oder der Jahreszeit ſind die Wangen und die Gur— gelgegend ſchwarz anſtatt braun. — Gould traf dieſe Art in mehreren Exemplaren im Muſeum zu Sydney, welche fo wie feine eigenen von Moreton-Bay herftammten- Die Produkte dieſer Gegend ſind, ungeachtet ſie ſo lange ſchon angebaut iſt, doch noch wenig bekannt, und dieſe Art in den europaͤiſchen Muſeen außerordentlich ſelten. Gould traf ſie auch nicht im Freien, man ſagte ihm aber, daß ſie die Riede an den Fluß— und Landſeeufern bewohnen und ſich den Sitten der Bartmeiſe (Calamophilus biar- micus) naͤhern, da ſie eben ſo ſchnell an den Riedgraͤſern auf- und abſteigen und von unten bis zur Spitze wieder hinauf, wozu ihre langen und gekruͤmmten Naͤgel paſſend gebaut ſind. Abbildungen: Jung und Alt. 146. Donacola pectoralis Gourb. Der weißbrüſtige Schilffink. Gour» Birds of Austral VII. 13. White breasted Finch. Amadina pecto- ralis Gour» proc. VIII. 127. Oberkopf, ganze Oberſeite und Flügel zart graulichbraun; Spitzen der Fluͤgeldecken ſehr klein weiß gefleckt; Schwanz ſchwaͤrzlichbraun; Gurgelgegend und Ohrdecke glänzend ſchwaͤrzlichpurpur, Bruſt mit ſehr breitem Band aus ſchwarzen ſtark weißgeſpitzten Fe— dern; Bauch und Unterſchwanzdecke weingrau, Seiten mit einer Reihe ſchwarzer, weiß— geſaͤumter Bogen, Schnabel blaͤulichhornfarbig, Beine fleiſchfarbig. Gould erhielt dieſe ſchoͤne neue Art von E. Dring Esg. vom Beagle, welcher ſich dieſelbe an der Nordweſtkuͤſte Auſtraliens verſchafft hatte. Indeſſen befanden ſich keine Bemerkungen uͤber die Lebensweiſe dabei. Im Bau wie in der Zeichnung im Allgemeinen ſtimmt dieſe Art mit der vorigen Art von der Oſtküſte uͤberein und bildet fuͤr dieſelbe die hier ſie vertretende Art. 147. Emblema picta Govı. Der gemalte Buntſink. Govrn proc. 1842. Birds of Austral, VII. 13. Painted Finch. Klammervögel: Singvögel. 119 Geſicht, Gurgelgegend und Hinterruͤcken tiefcochenillroth, Baſis aller Federn der Gucgelgegend ſchwarz, dieſe alſo gefleckt; Oberkopf, ganze Oberſeite und Flügel braun, Schwanz dunkelbraun, Bruſt und ganze Unterſeite gagatſchwarz, Seiten reichlich weiß— tropfig, Bauchmitte cochenillroth gefleckt; Beine hellroth, Oberſchnabel ſchwarz, Un— terſchnabel ſcharlach mit dreieckigem ſchwarzen Flecke an der Baſis. Dieſen ſchoͤnen Finken traf B. Bynde Esg. auf der Nordweſtkuͤſte Auſtraliens an. Das einzige Exemplar, welches Gould von ihm erhielt und in zwei Stellungen abbildete, war von keinen Bemerkungen weiter uͤber ſeine Lebensweiſe begleitet. Die Laͤnge ſeines Schnabels deutet aber wohl darauf hin, daß ſeine Nahrung eine andere iſt, als die der auſtraliſchen Finken gewoͤhnlich. Auffallend iſt an ihm die ſchoͤne Faͤrb— ung der untern Seite, waͤhrend die Oberſeite ſehr dunkel und einfarbig iſt. 148. Struthidea cinerea Goviv. Graue Struthidea. Gourp Birds of Austral. X. 9. Grey Struthidea. — Struthidea einerea Gourb proc. IV. 143. Synops I. G. R. Grar List. p. 51. — Brachystoma ei- nerea Swaıns. Menag. et two Cent. etc. n. 51. Classif. II. 266. Kopf, Hals und Unterſeite grau, Federn licht geſpitzt; Fluͤgel braun, Schwanz ſchwarz, Mittelfedern metallgruͤn ſchillernd; Iris perlweiß, Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen gleich. Von dieſem ſehr eigenthuͤmlichen Vogel hat man noch ſehr wenig Kenntniß. 5 Gould's Beobachtung ſcheint er dem Innern von Auſtralien anzugehoͤren, und ſo viel man bis jetzt weiß, auf den Suͤdoſten dieſes Continents beſchraͤnkt zu ſein. Gould fand ihn auf den mit nadelbaumaͤhnlichen Gewaͤchſen beſtandenen Klippen um die ausgedehnten Ebenen am Upper und Lower Namoi, wo er der Callitris pyramidalis, welcher zarte kieferaͤhnliche Baum da ſo haͤufig iſt, entſchieden den Vorzug gab. Die Voͤgel befanden ſich in kleinen Trupps von drei bis vier Stuͤck auf den hoͤchſten Zwei— gen der Baͤume und waren aͤußerſt ſchnell und unruhig, die ganze Geſellſchaft huͤpfte reißend ſchnell von Zweig zu Zweig, wobei ſie ihre Fluͤgel und Schwaͤnze entfalteten. Bei dieſen Bewegungen hoͤrt man einen rauhen, unangenehmen Ton, uͤberhaupt gleichen ihre Sitten ſehr denen der weißgefluͤgelten Krähe: White-winged Chough und den Arten der Gattung Pomatorhinus. Die Entdeckung des Neſtes und der Eier bleibt noch zu wuͤnſchen und wird über die Verwandtſchaft der Gattung noch mehr Licht verbreiten. Im ziemlich harten und muskuloͤſen Magen fanden ſich Inſekten, Ueber— bleibſel von Kaͤfern. 149. Dicaeum hirundinaceum Govm. Der Schwalben⸗ Nothvogel. Gouvrp Birds V. 4. Swallow Dicaeum. Sylvia hirundina- cea Suaw nat. mist. IV. pl. 114. — Larn. ind. orn. sppl. LV. Swallow Warbler Lark. gen. syn. suppl. II. 250. — Suaw gen. zool, X. 613. Pipra Desmarestii Leacn mise. I. 94. pl. 41. Crimson-throated Honey- sucker Lewis Birds of N. Holl. pl. 7. Desmaretian Manakin Suaw gen. zool. X. 18. Larn. gen, hist. VII. 240. — Dicaeum atrogaster Less. trait, 303. Moo -ne-je-tang West Austr. indig, in planit. 120 Klammervögel: Singvoͤgel. Kopf, ganze Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz ſchwarz, ſtahlblau ſchillernd; Vorder— ſchwingen ſchwarz; Gurgelgegend, Bruſt und Unterſchwanzzdecke ſcharlach; Seiten duͤſter gewoͤlkt, Bauch weiß mit breitem ſchwarzem Fleck unter der Mitte; Iris dunkelbraun, Schnabel ſchwaͤrzlichbraun, Beine dunkelbraun. Weibchen: Oben duͤſterſchwarz, an Fluͤgeln und Schwanz ſtahlblau glaͤnzend; Gurgelgegend und Bauchmitte braungelb, Seiten hellbraun, Unterſchwanzdecke blaß ſcharlach. Bei weitem dem groͤßten Theile der Coloniſten duͤrfte dieſer zierliche kleine Vogel unbekannt fein, da er nur im Sommer und in keiner der Colonieen als Standvogel vorkommt. Eine genauere Beachtung der Vögel und der uns umgebenden Naturkoͤrper uͤberhaupt, wird immer mit Intereſſe die Erklaͤrung ſolcher Umſtaͤnde verfolgen. Der Aufenthalt dieſes Vogels iſt lediglich auf die Gipfelzweige der hoͤchſten Baͤume be— ſchraͤnkt und wahrſcheinlich die Urſache, daß man ihn ſo wenig kennt. Seine ſchoͤne ſcharlachrothe Bruſt ſticht ſo auffallend gegen das uͤbrige Gefider ab, welches nicht eben geeignet iſt, in der bedeutenden Entfernung vom Boden, in welcher er ſich auf— haͤlt, ihn zu verrathen. Gould wurde oͤfter durch ſeinen ſchoͤnen Geſang aufmerkſam gemacht und dadurch in den Stand geſetzt, ihn zu erhalten. Weniger verrathen ihn ſeine Bewegungen durch die Zweige, ein ſo kleiner Gegenſtand iſt in den dichten Ca— ſuarinen, auf denen er vorzuͤglich, und beſonders auf ſolchen, welche an den Buchten und Fluͤſſen wachſen, ſich aufhaͤlt, ſchwer zu entdecken. Man ſieht ihn auch haͤufig auf den ſchoͤnen caſuarinenartigen Loranthen, bei Dartbrook am Upper Hunter, wo derſelbe ſehr haͤufig auf den Caſuarinen waͤchſt. Ob der Vogel durch das miſtelartige Gewaͤchs angezogen wird und deſſen ſaftige Beeren frißt, ließ ſich nicht entſcheiden, feine Nahr— ung beſteht eigentlich in Inſekten, doch wahrſcheinlich auch in dieſen Beeren. Dieſe Art hat nicht die Bewegungen von Pardalotus und von den Honigvoͤgeln, ſie unter— ſcheidet ſich von erſterem durch einen pfeilſchnellen Flug und von den letztern darin, daß ſie weniger durchſucht, klettert und durch die Blaͤtter kriecht. Auf den Zweigen ſitzt ſie mehr aufrecht und iſt im Umriſſe mehr ſchwalbenaͤhnlich als irgend eine andere; der Neſtbau und das Niſten iſt auch ſehr verſchieden. Ihr Geſang iſt munter und hat lang anhaltende Strophen, doch ſo innerlich, daß man gerade unter dem Baume ſtehen muß, auf dem der Vogel ſingt, wenn man ihn hoͤren will. Er ſcheint ſich uͤber alle Theile von Auſtralien zu verbreiten, Gould erhielt ihn von allen Gegenden, welche den Europäern bekannt find, und fand ihn brütend am Lower Namoi, woraus hervor— geht, daß die innere Region ebenſowohl als die Diſtricte zwiſchen dieſer Lage und den Kuͤſten von ihm bewohnt ſind. Sein Neſt iſt ſchoͤn beutelartig, beſteht aus baum— wollenaͤhnlichen Stoffen von den Samen mehrerer Pflanzen und haͤngt an den Zwei— gen der Caſuarinen oder der Acacia pendula. In Neſtern auf letzterer, eines erhielt er zu Sydney, fand Gould 3 bis 4 Junge. Die Eier ſind duͤſterweiß, ſehr klein braun über die Oberfläche gefleckt, 9“ lang und 53“ breit. Abbildungen: Maͤnnchen und ein Weibchen im Neſte auf einem wahrſcheinlich un— beſchriebenen caſuarinenblaͤtterigen Loranthus. 150. Pomatorhinus supereiliosus Vis. Honsr. Der gewim⸗ perte Knorpelſchnabel. Vis. Honsr. Linn. Tr. XV. 330. Capt. Klammervögel: Schreivoͤgel. 121 Sturt's Expedit. to South. Australia II. p. 219. White-eye browed Pom. Govrp B. of Australia XVI. 14. Dunkel olivenbraun, ein breiter Streif uͤber das Auge, am Halſe herab, Kehle und Gurgelgegend nebſt den Enden der fuͤnf ſeitlichen Schwanzfedern (alſo mit Ausnahme der mittleren) weiß, Schnabel und Fuß ſchwaͤrzlichbraun, Untertheil des Unterſchnabels graulichweiß, Iris am alten Vogel ſtrohgelb (jung braun). Beide Geſchlechter ſowie die jungen Vögel find gleichgefaͤrbt. Ueber ganz Suͤd-Auſtralien verbreitet, ein Vogel des inneren Landes, nicht leicht nahe der Kuͤſte. Er iſt haͤufig auf den Liverpool-Ebenen von Neu-Suͤd-Wales. Gould traf ihn naͤchſt der Beugung des Murray-Fluſſes an und fand ihn auch im Nork⸗-Diſtricte von Weſt-Auſtralien, doch hörte er nicht, daß er im Norden oder Nordweſten vorgekommen ſei. Er hält ſich in Truppen von 6 — 10 Stuͤck und iſt ohne Ausnahme der unruhigſte, geraͤuſchvollſte und am meiſten zaͤnkiſche Vogel. Die Art und Weiſe, wie er durch die Zweige kommt, iſt nicht weniger eigenthuͤmlich als feine Stimme; er rennt die Zweige der kleinen Baͤume auf und ab und trägt dabei den ausgebreiteten Schwanz hoͤher als den Ruͤcken. Gewoͤhnlich frißt er unter den Bankſien oder anderen niedrigen Baͤumen, aber bei der leiſeſten Stoͤrung fliegt er auf den niedrigſten Zweig und begiebt ſich von da rennend bis auf den hoͤchſten, und wenn er auf den naͤchſten Baum fliegt, ſo laͤßt er ein unangenehmes Geplauder und einen Miſchmaſch von Toͤnen hoͤren, denen bisweilen ein ſchnell wiederholtes, gellendes Pfei— fen vorangeht. Wenn ein Trupp die Zweige beſteigt, gewoͤhnlich in einer Reihe, ſo haben fie die beſondere Gewohnheit, ſich ploͤtzlich in einen Klumpen zu verfammeln, Schwanz und Fluͤgel auszubreiten und das Gefieder zu ſtraͤuben, ſo daß ſie wie ein Federklumpen ausſehen. Die Bruͤtezeit beginnt im September und dauert durch die drei naͤchſten Monate. Das Neſt iſt groß und aus Reißig gewoͤlbt, mit ſeitlichem Eingange, welcher von oben auf 4 — 5“ überdacht iſt, inwendig iſt es mit weichen Bluͤthentheilen und Holzfaſern, gelegentlich auch mit Federn gefuͤttert. In Weſt-Au— ſtralien wird das Neſt gewoͤhnlich auf einen todten Jam-tree gebaut, deſſen Zweige bis zur Spitze beſenartig find. Oft drangen 3 — 4 Paare ihre Neſter auf demſelben Baume in einen Klumpen zuſammen. Die 4 Eier aͤhneln denen des P. temporalis, ſind olivengrau, purpurbraun uͤberlaufen und mit haarfeinen ſchwarzen Linien bezeichnet, 114“ lang und 8“ breit. 151. Pomatorhinus rubeculus Gourp. Der rothkehlige Knor⸗ pelſchnabel. Gourp proc. VII. p. 144. Red- breasted Pomatorhinus. Birds of Austral. XVI. 15. Kehle und ein breiter Streif uͤber jedem Auge weiß, Bruſt und Oberbauch duͤſter braunroth; ein Streif von den Naſenloͤchern aus durch das Auge nach dem Hinter— haupte ſchwarzbraun; Oberkopf, Ruͤcken und Unterbauch dunkelbraun, leicht oliven— farbig uͤberlaufen; Ober- und Unterſchwanzdecke und Schwanz ſchwarz, alle Schwanz— federn breit weißgeſpitzt; Iris ſtrohgelb, Schnabel ſchwaͤrzlichgrau, an der Baſis blaſſer, Beine gruͤnlichgrau. Beide Geſchlechter gleich im Gefieder. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 16 122 Klammervögel: Schreivoͤgel. Ziemlich zahlreich in Nord-Auſtralien, wo er den P. temporalis von Neu-Suͤd— Wales vertritt, von dem er nur wenig in Groͤße und Faͤrbung abweicht; ſeine etwas kleineren Dimenſionen und der rothe Anflug auf der Bruſt ſind aber charakteriſtiſch. Mr. Gilbert bemerkt, daß er die offenen Plaͤtze der Coburg-Inſel bewohnt und wenn er geſtoͤrt wird, nach und nach auf höhere Zweige bis zur Spitze emporſteigt. In ſeinen Bewegungen wie in ſeiner Lebensweiſe uͤberhaupt aͤhnelt er der anderen Art und iſt ein ebenſo unruhiger und geraͤuſchvoller Vogel; er frißt Inſekten, die er gewoͤhnlich am Boden unter der Decke der groͤßeren Baͤume aufſucht. 152. Sittella chrysoptera Swans. Die gelbbindige Sittella. Govrnp Birds of Austral. XIV. 5. Mur-ri- gang N.-S.- Wales indig. Orange-winged Sittella Gourp. Sittella chrysoptera LAT#. gen. syn. sppl. XXXII. VIS Hossr. Linn. Trans. XV. 296. LESssox traité 316. Orange- winged Nuthateh. Lartn. gen. syn. sppl. II. 146. pl. 227. Snaw gen. zool. VIII. 120. Lars. gen. hist. IV. 77. pl. LXIII. Sitta (2) chrysoptera Stern. cont. Shaw's gen. z00l. XIV. 189. Neops chrysoptera VıEıLL. N. Diet. XXI. Euc. métli. orn. III. 915. Sittella chrysoptera Swaıns. class. II. 317. Kopf dunkelbraun, ganze Oberfeite grau, mit breiten dunkelbraunen Schaftſtreifen; Fluͤgel dunkelbraun, mit breitem rothen Fleck mitten auf der erſten und zweiten Schwingen— reihe; Oberſchwanzdecke weiß, Schwanz ſchwarz, aͤußere Federn weißgeſpitzt, ganze Unter ſeite grau, mit feinem braunen Strich unten an jeder Feder, Unterſchwanzdecke weiß, naͤchſt der Spitze mit braunem Fleck, Schnabel hornfarbig an der Baſis, Iris gelb (eream- colour in der Beſchreibung), Augenlider licht gelbbraun, Beine gelb. Weib— chen mit dunkelbraunem Kopf. Scheint meiſt auf den Suͤdoſten Auſtraliens beſchraͤnkt, wie Sittella pileata auf den Weſten und leucoptera auf den Norden dieſes Continentes. Neu: Sud: Wales iſt ihr eigentlicher Wohnort, wenigſtens iſt ſie nirgens anderswo haͤufig, und ſie kommt noch haͤufiger vor als die europaͤiſche Spechtmeiſe, welcher ſie in ihrer Lebensweiſe und ihren Sitten ſo aͤhnlich iſt, daß ſie hier dieſelbe vertritt. Gould traf ſie gewoͤhnlich in kleinen Trupps von 4 — 8, fie rannten mit der größten Leichtigkeit über die Zweige der Baͤume und nahmen faſt jede erſinnliche Stellung an, oft unterſchied ſich ihre Be— wegung von der der Spechtmeiſe und von der aller europaͤiſchen Voͤgel beſonders durch das Abwaͤrtslaufen an den Baumſtaͤmmen, was ſie nicht wie Climacteris ruͤckwaͤrts thaten, ſondern mit dem Kopfe nach unten gerichtet. Alle Sittellae leben ausſchließlich von Inſekten und Spinnen, zu deren Fange ihr Schnabel beſonders paſſend eingerichtet iſt. Ihr Flug iſt ſchnell und reißend und zeigt den rothen Fleck auf den Schwingen auffallend, doch wird ihre Flugkraft ſelten geuͤbt, außer um von einem Baume zum anderen zu kommen. Obgleich Gould ein Neſt mit Eiern beſitzt, von welchem er glaubt, daß es dieſem Vogel gehoͤrt, ſo iſt dieß dennoch ſo wenig entſchieden, als die Kenntniß des Platzes, wo er bruͤtet. Dieſe Art iſt duͤſterer als andere gefaͤrbt und die Zeichnung am Kopfe iſt entſchiedener als bei jenen. Die dunklere Faͤrbung des Kopfes am Weibchen, welche ſich bis uͤber die Ohrdecken ausbreitet, ſcheint allein dieſes Ge: ſchlecht von Außen unterſcheiden zu laſſen. Klammervögel: Schreivögel. 123 153. Sittella leucoptera Goviw. Die weißbindige Sittella. Govrp proc. VII. 144. Birds of Austral. XIV. 6. White-winged Sittella. Vorderkopf, Ober- und Hinterkopf tief ſchwarz, Flügel ſchwarz mit breitem weißen Bande uͤber die Vorderſchwingen naͤchſt der Baſis; Schwanz ſchwarz, Seitenfedern weißgeſpitzt; Gurgelgegend, Unterſeite und Oberſchwanzdecke weiß, Unterſchwanzdecke weiß mit ſchwarzem Fleck an der Spitze jeder Feder; Ruͤcken graubraun, ſchwarzbraun ſchaftſtreifig, Itis ochergelb, Augenlid ſtrohgelb, Schnabel ſtrohgelb, ſchwarzgeſpitzt, Beine citrongelb. Für Nord-Auſtralien Repraͤſentant der S. chrysoptera der Suͤdkuͤſte, welcher die gegenwaͤrtige nahe verwandt iſt. Die abſtechende Farbe des Gefieders und der weiße Fleck auf den Fluͤgeln zeichnet dieſe Art ſehr aus. Sie findet ſich auf der Halbinſel Coburg, iſt indeſſen daſelbſt nicht häufig, meiſt in kleinen Trupps von 4 — 12. Ihre Stimme, Bewegungen und Sitten im Allgemeinen von denen der anderen Arten nicht. abweichend. Abbildung: Beide Geſchlechter und ein unreifer Vogel. 154. Sittella pileata Gourp. Die Huth ⸗Sittella. Govrp Birds of Austral. XIV. 7. Goo-mal-be-dite West-Aus tr. indig. Sittella pileata Gourp proceed. V. 151. 5. S. melanocephala ibid. 152. Black - cap- ped Sittella. Vorderkopf, Streif uͤber das Auge, Gurgelgegend, Bruſt und Bauchmitte weiß, Oberkopf ſchwarz; Ohrdecken, Ruͤcken und Halsruͤcken graubraun, mit verloſchenen dunkelbraunen Schaftſtreifen, Rumpf weiß, Ober- und Unterſchwanzdecke graulich, mit ſchwarzbraunem Pfeilflecke und weißgeſpitzt; Fluͤgel ſchwaͤrzlichbraun, mit breitem roth— braunen Mittelfleck, von den ſchwaͤrzlichbraunen Raͤndern einiger der zweiten Schwingen unterbrochen, alle Federn leicht graubraun geſpitzt; Seiten und Bauch graulichbraun, Schnabel gelb an der Baſis, ſchwarz an der Spitze. Beine ſchoͤn koͤnigsgelb, Iris gelbbraun nußbraun, Augenlider gelbbraun. Weibchen oben etwas dunkler, der ganze Oberkopf nebſt Augenkreis tiefſchwarz. In Suͤdweſt-Auſtralien uͤber mehrere Laͤngengrade verbreitet. Genauer genommen eine Art der weſtauſtraliſchen Fauna. Gould ſchoß mehrere Eremplare im Inneren von Suͤd-Auſtralien und bemerkte im Tagebuche: „ich traf einen Flug dieſer Vögel auf den Huͤgeln in der Naͤhe der Quelle des River Torrens, uͤber 40 Meilen noͤrdlich von Adelaide; es waren ihrer etwa 30, außerordentlich ſcheu, ſie ſaßen auf den hoͤchſten Zweigen der Baͤume und der ganze Trupp flog ſchnell von Baum zu Baum, ſo daß ich nebſt meinem Gefährten nur eilen mußte, um ſchießen zu koͤnnen.“ — Mr. Gil: bert ſchrieb aus Weſt-Auſtralien: „ein aͤußerſt beweglicher Vogel, welcher an den Stämmen und Bäumen reißend ſchnell auf- und abläuft, immer familienweiſe von 10 — 20. Er läßt ein ſchwaches Pipen im Fluge hören und gelegentlich auch, während er an den Baͤumen auf- und ablaͤuft. Sein gewoͤhnlich ziemlich reißender, wellenartiger Flug iſt von kurzer Dauer.“ Mr. Gilbert ſchreibt in einem ſpaͤteren Briefe auf Verſicherung von Mr. Johnſon Drum mond, daß dieſe Art ein Neſt baue aus kurzen Rindenſtreifen, welche ſie zuſammen an einen Zweig mit Spinnenweben befeſtige und oben ſo mit ihnen bedecke, daß es ſehr zierlich glatt werde; die Spinnenwebe iſt aufgelegt, nicht um die Stuͤcke gewunden, auch Stuͤcken von Flechten ſind oft mit an— 16 * 124 Klammervögel: Schreivoͤgel. gebracht. Das Neſt ſteht gewoͤhnlich auf der hoͤchſten ſchlanken Gabel einer Akazie und iſt ſehr ſchwer zu entdecken, da es ſehr klein iſt und wie ein Holzauswuchs ausſieht. Die 3 Eier ſind weißlich, mit kreisfoͤrmigen gruͤnen Flecken, welche regelmaͤßig uͤber die ganze Oberflaͤche vertheilt ſind. Die Voͤgel bruͤten im September und Mr. Johnſon Drummond fagt, daß der Rand des Neſtes wie eine ſcharfe Schneide verbrochen fei, wie bei dem des Piezorhynchus nitidus. Haͤtte man nicht vorausſetzen ſollen, daß dieſer Vogel in Baumhoͤhlen bruͤte wie die europaͤiſche Spechtmeiſe? Bevor Gould den lebenden Vogel beobachten konnte, hielt er das Weibchen, wie ſich oben aus den Synonymen ergiebt, fuͤr eigene Art. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 155. Climacteris scandens Tun. Der kletternde Steigvogel. TEMX. Col. 281. 2. VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 296. Govrp IV. 12. Brown Tree- Creeper. Buff-winged Honey-eater Lara. gen. hist. IV. 178. Oberkopf ſchwaͤrzlichbraun; Zuͤgel ſchwarz; ein Strich uͤber dem Auge und der Gurgelgegend dunkel gelbbraun; an der Baſis der Gurgelgegend einige etwas undeutliche ſchwaͤrzlichbraune Flecken, ganze Oberſeite rothbraun; Vorderſchwingen ſchwaͤrzlichbraun an der Baſis und lichtbraun an der Spitze, alle außer der erſteren in der Mitte mit breiter gelbbrauner Binde, hinter welcher eine ſchwaͤrzlichbraune folgt. Schwanz braun, alle außer den beiden Mittelfedern mit breiter ſchwaͤrzlichbrauner Binde; ganze Unterſeite graulichbraun, jede Bruſt- und Bauchfeder mit duͤſter weißem Mittelſtreif an jeder Seite ſchwarz umzogen, Unterſchwanzdecke roͤthlichgelbbraun, unregelmäßig ſchwarz ge baͤndert; Iris, Schnabel und Beine ſchwaͤrzlichb'raun. Weibchen: Bruſtflecken roͤth— lich anſtatt ſchwarz. Bewohnt den ganzen ſuͤdoͤſtlichen Theil des auſtraliſchen Continentes, von Suͤd— Auſtralien bis Neu-Suͤd-Wales. Den offenen, dünn beſtandenen Wäldern der Euka— lypten, ſowie den Niederungen, auf denen die Angophora waͤchſt, deren runzelige, un— ebene Rinde ſo viele Inſekten verbirgt, giebt er den Vorzug. Er ſucht indeſſen ſeine Nahrung nicht blos an den Staͤmmen und Aeſten der Baͤume, ſondern er durchkriecht auch deren Hoͤhlungen und gelangt ſo in die engſten Loͤcher, um Spinnen, Ameiſen und andere Inſekten zu ſuchen. Obwohl feine Geſtalt dieß nicht andeutet, fo lebt er doch auch viel auf der Erde unter den Laubgewoͤlben und Staͤmmen der dicken Baͤume in gleicher Abſicht, auch durchſucht er die gefallenen Staͤmme mit ſcharf pruͤfendem Auge. Auf dem Boden iſt er munter und lebhaft und laͤuft ſchnell huͤpfend uͤber die Oberflaͤche dahin, wobei er den Kopf mit kammartig geſtraͤubten Federn aufrecht haͤlt. Auf den Baͤumen zeigt er ſich als Klettervogel, ſteigt an den aufrechten Staͤmmen empor und laͤuft mit groͤßter Leichtigkeit uͤber die obere und untere Seite der Aeſte. Niemals ſteigt er kopfabwaͤrts herunter, wie Sitta und Sittella. Noch ſah ihn Gould an einem aufrechten Stamme auch in kurzer Entfernung ruͤckwaͤrts huͤpfend, gewoͤhnlich in Spiralen herabſteigen. Er fliegt mit leichter Bewegung der Fluͤgel, waͤhrend welcher die braune Zeichnung auf den Schwingen ſichtbarer wird. So wie die meiſten anderen Inſektenfreſſer in Auſtralien, beſucht er ſelten, vielleicht niemals das Waſſer, um zu trinken. Er hat ein ſcharf durchdringendes Geſchrei, das er oft hoͤren laͤßt, beſonders wenn man ſich dem Baume naͤhert, auf dem er klettert. Die Bruͤtezeit beginnt im Auguſt und dauert bis zum Januar. Das Neſt befindet ſich gewoͤhnlich tief unten in Klammervögel: Schreivögel. 125 einem hohlen Aſte, und die, welche Gould fand, befanden nur aus Haaren von Beutelthieren, welche nach ihrer Schoͤnheit und Friſche zu urtheilen, ohne Zweifel vom lebenden Thiere genommen waren, waͤhrend daſſelbe in den hohlen Baͤumen ruhte In allen Neſtern fanden ſich 2 roͤthlich fleiſchfarbige, uͤberall dick roͤthlichbraun gefleckte, 103“ lange und 8“ breite Eier. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 156. Climacteris rufa Gourp. Der braunrothe Steigvogel. Govrp proc. VIII. 149, Birds of Austral. IV. 13. Jin-nee West-Austr, indig. Rufous Tree-Creeper. Oberkopf, ganze Oberſeite und Flügel dunkelbraun; Rumpf und Oberſchwanzdecke roͤthlich uͤberlaufen; Vorderſchwingen braun, alle außer den erſten mit breiter rother Binde, auf welche eine zweite dunkelbraune folgt; zwei Mittelſchwanzfedern braun, un— beſtimmt dunkler gebaͤndert, übrige blaßroͤthlich, mit breitem ſchwaͤrzlichbraunen Bande, blaßbraun geſpitzt; ein Streif uͤber dem Auge, Zuͤgel, Ohrdecken, Gurgelgegend und Unterſeite der Schulter roſtbraun; Bruſt mit undeutlichem rothbraunen Bande, jede Feder mit braͤunlichweißlichem Schaftftreif, jederſeits mit ſchwarzer Linie umzogen; übrige Unterſeite tief roſtroth mit einem ſchwachen, braͤunlichweißen Mittelſtreif auf jeder Feder, an den Seiten und dem Bauche aber verloſchen; Unterſchwanzdecke hellroͤthlich, mit doppeltem ſchwaͤrzlichbraunen Fleck auf dem Schaft; Iris dunkel roͤthlichbraun; Schnabel und Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen etwas kleiner, etwas heller gefaͤrbt, ohne die ſchwarze Einfaſſung um die weißlichen Bruſtſtreifen, an der unteren Schwanz— decke ſind die Doppelfleckchen nur angedeutet. In ſeiner robuſten Geſtalt und ſeinem allgemeinen Umriſſe gleicht er dem vorigen ſehr, das rothbraune Colorit unterſcheidet ihn aber leicht. Er iſt ein Bewohner von Weſt⸗Auſtralien und daſelbſt vertritt er die die Oſtkuͤſte bewohnende Climacteris scandens. Am Schwanenfluſſe iſt er ein gemeiner Vogel; Mr. Gilbert fand ihn am haͤufigſten in den Waͤldern der weißen Eukalypten, wo die weißen Ameiſen haͤufig ſind. Er klettert an der glatten Rinde der Eukalypten empor und läuft mit der groͤßten Leichtig— keit um die dicken Aeſte herum und frißt daſelbſt wie die anderen verſchiedene Inſekten. Mr. Gilbert ſagt auch, daß er ſich haͤufig auf der Erde ſehen laͤßt, wo er Ameiſen und deren Larven verzehrt, in welcher Stellung er aber einen grotesken Anſtand verraͤth. Sein Gang wird dabei ein Mittelding zwiſchen Huͤpfen und Schuffeln (between a hop and a shuffle) genannt, wobei er die Kopffedern emporſtraͤubt. Aufgeſcheucht klettert er mit reißender Schnelligkeit auf das aͤußerſte Ende eines herausragenden todten Zweiges. Sein Lockton iſt ein einfach durchdringendes Geſchrei, welches er am ſchnellſten und lauteſten hören läßt, wenn er geſtoͤrt wird; dieſer Ton wirkt ganz eigenthuͤmlich und ergreifend in der Stille und Einſamkeit dieſer Waͤlder. Manchmal fliegt er ziemlich ſchnell, andere Male ſcheint er ermuͤdet und nachdem er 200 — 300 Ellen weit geflogen iſt, laͤft er wie vor Muͤdigkeit den Kopf haͤngen. Er macht auch keine weiten Fluͤge, ſondern begiebt ſich nur von Baum zu Baum. Waͤhrend des Fluges iſt die Fluͤgel— bewegung gleichmaͤßig, bis er ſich herablaͤßt. Er baut ein ſehr warmes Neſt aus weichen Graͤſern, Flaum von Bluͤthen und Federn, in der Hoͤhlung eines todten Aſtes, ge: woͤhnlich ſo tief unten, daß es nicht zu erlangen iſt und man es ſehr ſchwer findet. Eines wurde entdeckt, indem die Alten einen Wattle Bird abwehrten, welcher ihrer 126 Klammervögel: Schreivoͤgel. Höhle zu nahe kam. Das in dieſem Falle nur armstief befindliche Neſt enthielt 3 blaß lachsrothe (salmon colour), überall dick roͤthlichbraun gefleckte, 11“ lange und 83“ breite Eier. Es war in der erſten Woche des October. Der Magen iſt groß und ziemlich muskuloͤs. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 157. Climacteris erythrops Govm. Der rothäugige Steig: vogel. Gourp proc. VIII. 148. Birds IV. 14. Red- eye browed Tree- Creeper. Oberkopf ſchwaͤrzlichbraun, jede Feder graulichbraun geſaͤumt; Zügel und Augenkreis kaſtanienbraun; Ruͤcken braun; Halsſeiten, Hinterruͤcken und Oberſchwanzdecke grau; Vorderſchwingen an der Baſis ſchwaͤrzlichbraun, hellbraun gegen die Spitze, alle außer der erſten in der Mitte mit breitem gelbbraunen Bande, hinter dem ein ſchwaͤrzlich— braunes folgt; zwei Mittelſchwanzfedern grau, übrige ſchwaͤrzlichbraun, breit hellgrau geſpitzt; Kehle duͤſterweiß, zieht an der Bruſt in Graulichbraun; übrige Unterſeite grau— lichbraun, jede Feder mit breitem duͤſterweißen, ſchwarzgeſaͤumten Streif, die Linien werden am Bauche undeutlich und am Mittelbauche mit Gelbbraun gemiſcht, Unter— ſchwanzdecke gelbbraunweiß, unregelmaͤßig ſchwarz gebaͤndert; Iris braun, Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen: der kaſtanienbraune Augenring iſt hoͤher gefaͤrbt und an— ſtatt des Graubraun an der Bruſt finden ſich daſelbſt roſtrothe breit weißgeſtreifte Federn, wobei die Streifen von einem Mittelpunkte ausgehen. Gould erhielt dieſe neue Art waͤhrend ſeines Aufenthaltes auf den niederen graſigen Huͤgeln unter dem Liverpool-Diſtricte. Nach der Art, wie er faſt nur an den kleinen aufrechten Staͤmmen der Caſuarinen emporſtieg, hielt ihn Gould erſt fuͤr den weiß— kehligen Steigvogel, Climacteris picumnus, doch zeigte ſich nach Erlangung von Exemplaren, daß es eine neue Art war, die ſich nachher noch zahlreich in dieſer Gegend vorfand. Doch ob der Vogel allgemein uͤber die Colonie verbreitet iſt, oder ob er allein auf ſolche Diſtricte angewieſen, welche einen aͤhnlichen Charakter mit denen haben, in welchen er gefunden wurde, konnte Gould noch nicht beſtimmen. Soweit er ihn beobachten konnte, zeigte er eine große Uebereinſtimmung in feiner Lebensweiſe mit Cli- macteris picumnus. Ein eigener Umſtand ſcheint es zu fein, daß nur das Weibchen mit der zierlichen Zeichnung an der Bruſt verſehen iſt. Bei dem Maͤnnchen iſt dieſe Stelle einfarbig, wie ſich bei der Section vieler Arten beſtaͤtigte. Zwar findet ſich eine ſchwache Spur davon wieder bei Climacteris scandens und rufa, indeſſen iſt die gegens waͤrtige Art die einzige, bei welcher eine ſolche Umkehrung des allgemeinen Geſetzes auf— faͤllig wird. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 158. Climacteris picumnus Temm. Der weißkehlige Steig: vogel. Govrn Birds of Austr. IV. 15. White-throated Free- Creeper. Certhia picumnus Irrıs. Climacteris picumnus Temm. col. 281. f. 1. VIG. Horsr. Linn. Trans. XV. 295. New Holland Nuthatch LArER. gen. hist. IV. 78. Barred-tailed Honey-eater ib. p. 179? Certhia leucoptera LTR. ind. orn. sppl. p. XXXVI? Le Dirigang VIEILL. dor. II. 127? Dirigang Creeper LArn. gen. syn. suppl. II. 106. Smaw gen. zool. VIII. 260. Dirigang Honey - eater and Var. A. Laru. gen. hist. IV. 182, 183? The Common Creeper LEWI Birds of N.-Holl. pl. 25. Slammervögel: Schreivögel. 127 Oberkopf und Halsruͤcken rußſchwarz, Ruͤcken olivenbraun; Flügel dunkelbraun, alle Vorder- und Hinterſchwingen in der Mitte mit braungelbweißem Band; Gurgelgegend und Bauchmitte weiß, letztere braungelb uͤberlaufen; Seitenfedern braͤunlichſchwarz, mit breitem duͤſterweißen Mittelftreife; Rumpf und Oberſchwanzdecke dunkelgrau; Untere ſchwanzdecke weiß, ſchwarz gebaͤndert, jedes Band vom Schafte durch einen Doppelfleck getrennt; Schwanz graubraun, mit breitem ſchwarzen Bande naͤchſt der Spitze; Schnabel ſchwarz, Unterſchnabel an der Baſis hornfarbig, Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen gleich, nur ein orangefarbiger Fleck hinter den Ohrdecken unterſcheidet es vom Maͤnnchen. So weit als Climacteris scandens verbreitet und in Neu-Suͤd-Wales und den zwiſchenliegenden Diſtricten bis nach Suͤd-Auſtralien gemein; die eigentliche Grenze nordwaͤrts iſt noch nicht zu beſtimmen und Weſt-Auſtralien ſcheint der Vogel nicht zu gehören. Der ganze Bau dieſes Vogels iſt ſchlanker, mehr als bei den anderen Arten der einer Certhia. Gould bemerkte auch, daß dieſer Habitus einen Einfluß auf ihre Lebensweiſe ausuͤbe, indem ſie mehr auf die Baͤume beſchraͤnkt iſt als die anderen. Dieß geht ſo weit, daß es ſich fragt, ob ſie jemals auf den Boden herabkommt. Sie unterſcheidet ſich auch von C. scandens darin, daß ſie einen anderen Wohnplatz und andere Baͤume vorzieht; man ſieht ſie ſelten auf den Eukalypten der offenen Waͤlder, dagegen ſucht ſie die Baͤume, welche die Meerbuſen umgeben, ſowie auch die in den Bergen und im Geſtruͤppe. Gould ſah ſie oft im Geſtruͤppe von Illawarra und Maitland, in welchen Gegenden C. scandens ſelten gefunden wird. Waͤhrend ſie die Stämme hinanlaͤuft, um Inſekten zu ſuchen, was mit größter Leichtigkeit geſchieht, läßt fie ein grell pipendes Geſchrei hören. Hierin, ſowie in ihrem ganzen Benehmen erinnert fie ſehr an den europaͤiſchen Baumlaͤufer: Certhia familiaris, beſonders in der Art, wie ſie an den aufrechten Staͤmmen in die Hoͤhe ſteigt, indem ſie vom Boden anfaͤngt und uͤber den ganzen Stamm bis zur Spitze, gewoͤhnlich in ſpiraligen Um— laͤufen, emporſteigt. Sie iſt ſo allein auf die Caſuarinen beſchraͤnkt, daß Gould faſt nie dieſe Baͤume ſah, ohne den Vogel daran zu bemerken, wie er in der rauhen Rinde die Schlupfwinkel der Inſekten unterſuchte, um ſeine Nahrung zu finden. Dagegen traf er den Vogel niemals an den Waſſerbecken und iſt uͤberzeugt, daß er lebt, ohne zu trinken. Die Bruͤtezeit faͤllt in den September und folgende Monate. Das Neſt befindet ſich in einem hohlen Stamme oder Aſte, iſt aus Graͤſern gebaut, mit Federn warm ausgelegt und enthaͤlt 3 duͤſterweiße, duͤnn und hochbraun kleingefleckte und etwas größer beflerte, 10“ lange und 8“ breite Eier. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 159. Climacteris melanura Gourp. Der ſchwarzſchwänzige Steigvogel. Gourp proc. X. 138. Birds of Austral. XIV. 12. Black- tailed Tree-Creeper G. Vorderkopf, ganze Oberſeite und Schwanzfedern ſammetbraunſchwarz, Hinterhaupt und Halsruͤcken roſtbraun uͤberlaufen, erſte und zweite Schwingenreihe dunkelbraun an der Baſis und Spitze, in der Mitte braungelb, dieß bildet über den ausgeſpannten Fluͤgel ein breites Band, die Federn der Unterkehle ſchwarz, mit weißem Mittelſtreif; Bauch und Seiten dunkel roſtbraun; Unterſchwanzdecke ſchwarz, unregelmäßig braungelb gebaͤndert, Schnabel und Beine ſchwarzbraun. 128 Klammervögel: Schreivoͤgel. Gould vermuthete, daß alle Arten dieſer Gattung auf Suͤdauſtralien beſchraͤnkt wären, indeſſen Mr. Bynoe hatte das jetzt in Gould's Sammlung befindliche, wahrſcheinlich einzige bekannte Exemplar dieſer gegenwaͤrtigen Art, nach welchem beide Abbildungen und die Beſchreibung gemacht ſind, auf der Nordkuͤſte geſchoſſen. Dieſe Art iſt groͤßer als alle uͤbrigen, und ihre Farbe, beſonders die lanzettlichen Federn an der Unterkehle, ſo wie der ſchwarze Schwanz zeichnen ſie hinlaͤnglich aus. Ihrem Baue nach mag ihre Lebensweiſe der der anderen Arten in allem aͤhnlich ſein. 160. Neomorpha Gouldii 6. R. Gnax. Gould's Neomorpha. G. R. Gray List. 15. — Gourp Birds of Austral. III. I. Gould’s Neomorpha. N. acutirostris Gourp proc. IV. 144. Synops. I. N. crassirostris GouLp proc. IV. 145. Synops. I. Ellia N. Zealand indig. Schwarz, glaͤnzendgruͤn; Schwanz breit weißgeſpitzt; Schnabel hornfarbig, an der Baſis dunkler; Kehllappen hellorange; Beine ſchwaͤrzlichhornfarbig, Naͤgel hellhornfarbig. Zwei Exemplare dieſes hoͤchſt intereſſanten und abweichenden Vogels, Maͤnnchen und Weibchen, doch ohne Beine und Fluͤgel, befanden ſich in der Sammlung der Zoological Society in London, von wo ſie Gould im Jahre 1836 als zwei ver— ſchiedene Arten beſchrib. Gray betrachtet beide als verſchiedenes Geſchlecht und ver: eint ſie unter obigem Namen. Durch die Guͤte eines Freundes wurde Gould in den Stand geſetzt, den ganzen Vogel, den er in beiden Geſchlechtern von Neu- Seeland erhielt, mit nach England zu bringen. Dr. Dieffen bach adreſſirte dieſe und mehrere andere intereſſante Vögel mit der Bitte an ihn, dieſelben der New Zealand Company zu übergeben, mit der Exlaubniß, fie zu beſchreiben. In einem Briefe aus Port Jackson beftätigt er die ſchon von Gray ausgeſprochene Anſicht, das N. acutirostris und erassirostris die Geſchlechter einer Art find, und fügt hinzu: „Dieſe Vögel, welche die Eingeborenen Ellia nennen, beſchraͤnken ſich auf die Hügel in der Nachbarſchaft von Port Nicholson, woher die von den Eingeborenen ſehr geſchaͤtzten Schwanzfedern als Geſchenke nach allen Theilen der Inſel geſendet werden. Sie betrachten den Vo— gel mit gradem und ſtarkem Schnabel als Maͤnnchen, den andern als Weibchen. Unter drei Exemplaren, welche ich ſchoß, war dieß der Fall und beide Voͤgel finden ſich immer beiſammen. Man kann dieſe ſchoͤnen Voͤgel nur mit Hilfe der Eingeborenen erlangen, die ſie mit einem ſchrillenden und langandauerden Pfeifen anlocken, welches ihrem bei den Eingeborenen gewoͤhnlichen Namen gleicht. Nach einem ausgedehnten Aufenthalte auf den Waldhuͤgeln, wo ich ihn ſuchte, hatte ich endlich das Vergnuͤgen, vier in den oberſten Baumzweigen zu bemerken, wie ſie den Schwanz ausbreiteten und die Fluͤgel bewegten. Aus Unruhe, ſie etwa nicht zu erhalten, ſchoß ich los, indeſſen kommen ſie gewoͤhnlich ſo nahe, daß die Eingeborenen ſie mit Stecken todtſchlagen. Sie freſſen Saamen und Inſekten; uͤber ihr Niſten konnten die Eingeborenen keine Nachricht geben. Die Art iſt offenbar ſelten und wird ganz vertilgt werden. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf Corynocarpus laevigata.“ 161. Melopsittacus undulatus Govınr. Der Canarienvogel⸗ Papagei. Birds of Australia 1. Warbling Grass-Parrakeet. Psittacus undulatus Suaw nat. mise. pl. 673. — Kun consp. Act, Leop, X. 49. Klammervögel: Schreivoͤgel: Papageien. 5 129 Undulated Parrot LAH. gen. hist. II. 179. pl. XXVI. Undulated Parra- keet, Psitt. undulatus Shaw gen. zool. VIII. 469. Nanodes undulatus VIS. Honsr. Linn. Trans. XV. 277. Stern. cont. of Snaw’s gen. zool, XIV. 119. Lear’s psitt. pl. 13. Iaro. Sri Nat. libr. Parrots. 181. pl. 19. Euphema undulata Waer. mon. p. 493. 545. 707. — Canary Parrot Colonist. Betcherrygah Liverpool plains indig. Vorderkopf und Scheitel ſtrohgelb; Kopf übrigens, Ohrdecken, Genick, Oberruͤcken, Schultern und Fluͤgeldecken blaßgruͤngelb, jede Feder mit gegen die Spitze breitwerden— dem ſchwaͤrzlichbraunen Fleck, dieſe Flecken an Kopf und Hals zahlreich und klein; Fluͤgel braun; Außenfahne der Federn tiefgruͤn, gruͤnlichgelb geſaͤumt; Geſicht und Gur— gelgegend gelb, Wangen mit einem hochblauen Fleck, darunter 3 runde ſchwarzblaue Troͤpfchen; Rumpf, Oberſchwanzdecken und ganze Unterſeite ſchoͤngruͤn; beide Mittel— ſchwanzfedern blau; uͤbrige Schwanzfedern gruͤn, in der Mitte mit ſchiefem gelben Band; Iris ſtrohweiß, Naſenloͤcher hochblau, bei andern Exemplaren gruͤnblau oder braun; Beine blaßblaͤulich bleifarben. Weibchen gleich. Junge mit fein gebaͤnder— tem Scheitel, ohne die tiefblauen Flecken an der Gurgel und braungraue Iris. Sie haben nach 8 Monaten das Gefieder der Alten. Unter der großen Anzahl von Papageien in Auſtralien zeichnet ſich dieſe kleine Art durch Schönheit des Gefieders und zierliche Geſtalt aus, wobei noch die außerordent— liche Lieblichkeit ihrer Bewegungen und ihre Munterkeit dazu beitragen, ſie Allen, die ſie lebendig ſehen, zu empfehlen. Er bleibt ſich hierin gleich, ſowohl im wilden Zuſtande, als in der Gefangenſchaft. Ein Paͤrchen, welches Gould vor ſich hatte, befand ſich noch vollkommen wohl, obgleich es die Reiſe uͤber das Cap Horn in der Mitte des Winters ausgehalten hatte Shaw gab die erſte Notiz von dieſem Vogel, und das von ihm beſchriebene Exemplar in der Linnean Society war lange Zeit das einzige, welches man kannte. Erſt in neueren Zeiten erhielt man Exemplare fuͤr die Muſeen. Wahrſcheinlich iſt er uͤber Mittelauſtralien allgemein verbreitet, und er iſt ſo ausſchließlich auf den Ebenen des Innern zu Hauſe, daß man ihn nur ſelten zwiſchen dem Gebirgszuge und an den Kuͤſten bemerkt. Im ganzen Suͤdauſtralien iſt er be— ſtimmter Zugvogel; er erſcheint im Fruͤhling in großen Fluͤgen, wann die Grasſaamen reif ſind, und zieht ſich dann nach der Bruͤtezeit wieder nach dem Norden zuruͤck. Captain Sturt ſchreibt von Adelaide in Suͤdauſtralien: Die Scolloped Parrakeets, wie man fie in dieſem Lande nennt, finden ſich in großen Flügen im Innern und erſcheinen hier zum October, wo ſie wie die Sperlinge nach einander flogen, mit dem Nymphieus Novae Hollandiae beiſammen, ihren Zug nach Nord und Süd verfolgend. Beide haben einen reißend ſchnellen Flug, und in einer halben Stunde ſind dann alle nach derſelben Richtung verſchwunden. Als Gould Anfangs December noͤrdlich von den Liverpool-Ebenen nach Brezi kam, fand er ſich von ihnen umgeben; fie brüteten in den Loͤchern der großen Eukalypten, die um den Mokai herum wachſen, und durch— kreuzten die Ebenen zwiſchen dieſem Fluſſe und dem Peel, in der Richtung des Turi— gebirgs, wo ſie in Fluͤgen zu Hunderten die in Menge vorhandenen Grasſaamen genoſſen. Sie waren da ſo haͤufig, daß ſich Gould entſchloß, da zu verweilen, um ihre Sitten zu beobachten und Exemplare zu erlangen. Die Natur ihrer Nahrung und die unge— heure Hitze dieſer Ebenen noͤthigt ſie, oft Waſſer zu ſuchen; daher wurde auch der Ort, Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vogel Neuhollands. 17 130 Klammervögel: Schreivögel: Papageien. wo fih Gould aufhielt, immer von ihnen umgeben, weil fie fih an den daſelbſt befindlichen kleinen Tuͤmpeln in Fluͤgen von 20 bis uͤber 100 wechſelsweiſe nieder— ließen. Am haͤufigſten kamen ſie fruͤhmorgens und dann wieder Abends vor Finſter— werden. Bevor ſie zur Traͤnke gehen, laſſen ſie ſich auf die benachbarten Baͤume nieder und ſetzen ſich truppweiſe zuſammen, manchmal auf abgeſtorbenen Zweigen, oder auf herabhaͤngenden Zweigen der Eukalypten. Ihr Flug iſt merkwuͤrdig gerade und reißend, im Allgemeinen von einer kreiſchenden Stimme begleitet. Waͤhrend der Tageshitze, wenn ſie bewegungslos unter den Blaͤttern der Eukalypten ſitzen, aͤhneln ſie dieſen ſo ſehr in der Farbe, beſonders auf der Bruſt, daß man Muͤhe hat, ſie zu erkennen. Es iſt bekannt, daß Zugvoͤgel nach einiger Zeit Diſtricte verlaſſen, die ſie ſonſt zu beſuchen gewohnt waren, und ſich in andere begeben, die fie zuvor gar nicht geſehen haben; ein _ ſolcher Fall ſchien hier ſtatt zu finden, da die Eingebornen verſicherten, ſie haͤtten vor— mals dieſe Art in den Gegenden, wo ſie jetzt ſo haͤufig waren, nie geſehen, waͤhrend am untern Namoi, wo ſie ſonſt ſehr häufig vorkommen, dies Jahr kaum einzelne geſehen wurden. Die Bruͤtezeit faͤllt weit in den December, und Ende dieſes Monats ſind die Jungen gewoͤhnlich im Stande, ſich ſelbſt zu verſorgen; ſie ſammeln ſich dann in große Flüge, um ſich zum Zuge vorzubereiten. Die 3 — 4 Eier find rein weiß, 9 lang, 7“ breitz fie liegen ohne Neſt in den Löchern und Spalten der Eukalypten. Die Schoͤnheit und die intereſſanten Eigenſchaften dieſes kleinen Vogels machten Gould beſorgt, ihn lebendig nach Hauſe zu bringen; er hielt daher vorher an 20 vollkommen fluͤgge Exemplare einige Zeit in der Gefangenſchaft; indeſſen verhinderten ihn andere Geſchaͤfte in einer neuen Gegend, fie fo, wie es noͤthig iſt, abzuwarten, und alle farben ab. Seinem Schwager, Mr. Charles Copen in Peel, gelang es, mehrere zu erhal— ten, und er ſchenkte ihm vier, von denen er zwei vollkommen geſund nach England brachte. Als Voͤgel für den Käfig find fie fo intereſſant, als man ſich nur denken kann. Außer ihrem aͤußerſt zierlichen Aeußern unterſcheiden ſie ſich auch von allen Gliedern dieſer Familie durch ihren muntern und angenehmen Geſang. Sie ſchnaͤbeln ſich immer und fuͤttern einander, und nehmen alle nur moͤglichen anmuthigen Stel— lungen an. Ihr mehr im Innern gebildeter, trillernder Geſang iſt nicht woͤrtlich zu beſchreiben, und ſie laſſen ihn unablaͤſſig vom Morgen bis zur Nacht hoͤren, ja ſie fahren ſogar in der Nacht damit fort, wenn ſie in erleuchteten Zimmern ſich befinden und eine lebhafte Unterhaltung ſie wachend erhaͤlt. Im wilden Zuſtande fraßen ſie nur Grasſaamen, von denen ihr Kropf allezeit ſtrotzte; im Kaͤfig giebt man ihnen am zweckmaͤßigſten Canariengrasſaamen. 162. Lathamus discolor Govıv. Der Lathams⸗Lorikit. Birds of Austral. I. Swift Lorikeet. — Red - shouldered Paroquet, Psittacus dis- color Suaw in White's voy. pl. in p. 263. Red - shouldered Parrakeet ‘ Paızuırs Bot. Bay pl. in p. 269. Larm. gen. syn. sppl. II. 90. — Psitt, discolor Lat#. ind. sppl. p. XXL — Swans, zool. ill. I. pl. 62. Lara. gen. hist. III. 176. — Suaw’s zool. VIII. 466. — Psitt. humera- lis Kun consp. Act. Leop. X. 47. Psitt. australis Kunt ib. 48. VIEIII. nouv. diet. XXV. 342, Ene. meth. III. 1384. Perruche Banks Le Vaıtr. perrog. p. 104. pl. 50. Nanodes discolor VIS. Horsr. Linn, Tr. XV. 276. Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. 131 Swans. elass. II. 305. Stern. cont. of SnAwò's zool. XIV. 118. Euphema discolor Wasr. mon. I. p. 492 et 545. — G. R. Grar list. gen. 52. Psitt. Banksianus VIEILIL. dict. XXV. 342. Enc. méth. III. 1383. Latha- mus rubrifrons LEssox traité. 205. La Perruche Latham Le VaILI. hist. d. perrog. 123. pl. 62. jus. Psitt. discolor Kun consp, Act. Leop. X. p. 48. jur. Swift Parrakeet Van Diemens Land Colon. Geſicht ſcharlach mit gelbem Fleck am Mundwinkel, Scheitel tiefblau, Ober- und Unterſeite gruͤn, letztere etwas heller; Schulter-, Unterfluͤgel- und Unterſchwanzdecke ſcharlach, zweite Schwingenreihe und Fluͤgeldecken blaugruͤn, erſte Schwingenreihe tief ſchwarzblau, gelbgeſaͤumt; Schwanz tiefblau, roth uͤberlaufen, gegen die Spitze ſchwarz werdend, Iris ſchoͤn nußbraungelb, Beine fleiſchfarbigbraun; Schnabel hornfarbig. — Weibchen etwas kleiner, minder brillant gezeichnet. Die Jungen erhalten ſchon fruͤhzeitig das Kleid der Alten. Van Diemens Land. Gould ſagt, daß keiner der Voͤgel Auſtraliens ihm ſo leb— haft im Gedaͤchtniß geblieben ſei, als dieſer, und die Abbildung fertigte Madame Gould, waͤhrend des Aufenthaltes auf Van Diemens Land, im Hauſe des Gouver— neurs Sir John Franklin, welcher, nebſt ſeiner Gattin, die Zwecke ſeiner Reiſe auf moͤglichſt gefaͤllige Weiſe befoͤrderte. — Er haͤlt ſich im Sommer nur in der Bruͤtezeit auf dem Continente von Suͤd-Auſtralien und Van Diemens Land auf und zieht ſich die uͤbrige Zeit nach dem Norden zuruͤck. Im September und den vier fol— genden Monaten iſt er nicht allein haͤufig auf den Eukalypten von Van Diemensland, ſondern auch ſehr gemein auf den Gebüſchen und in den Gaͤrten zu Hobart Town. Kleine Fluͤge paſſiren dann immer die Straßen auf und ab und fliegen in verſchiedenen Richtungen uͤber die Haͤuſer. Sie kommen oft nahe an die Fenſter und zeigen ſich haͤufig auf den Eukalypten um die Straßen und wenige Fuß um die Koͤpfe der vor— uͤbergehenden Bewohner, immer nur beſchaͤftigt, aus den friſch entfalteten Bluͤthen den Honig zu ſaugen, ohne ſich durch Zuſchauer ſtoͤren zu laſſen. Der Baum, welcher ſie ſo vorzuͤglich anzieht, iſt der abgebildete Eucalyptus gibbosus, deſſen Bluͤthen, wenn er jung oder cultivirt iſt, kleiner ſind. Er iſt die zierlichſte Art, die Gould ſahe, und es ſieht beſonders ſchoͤn aus, wenn die duͤnnen herabhaͤngenden Zweige mit den großen polſterartigen weißgelben Bluͤthen beſetzt ſind. Dieſe enthalten ſo vielen Zuckerſtoff, daß die Voͤgel ſelbſt ſich mit Honig anfuͤllen. Gould ſchoß deren mehrmals waͤhrend des Saugens, denen dann wohl ein Löffel voll Honigſaft, klar wie Waſſer, zum Schnabel herausfloß. Kleine Trupps von 4 bis 20 Stuͤck ſieht man immer uͤber die Stadt fliegen, ſie jagen einander mit einer nur denkbaren Geſchwindigkeit und laſſen dabei ein ſchrillendes Geſchrei hoͤren, dem der europaͤiſchen Schwalbe nicht unaͤhnlich, daher auch bei den Coloniſten ihr Name Swift-Parrakeet, Schwalben-Papagei. Manchmal ſcheint es, als ob die Flüge zum Vergnügen manoͤvrirten, andremale fliegen ſie von einem Garten zum andern oder uͤber die Stadt hinweg nach den Waͤldern zum Mount Wellington oder umgekehrt. Ihr Gefider iſt in der Farbe den Blaͤttern der Baͤume, die ſie beſuchen, ſo aͤhnlich, und ſie bewegen ſich bald ſo ruhig, bald ſo thaͤtig von Zweig zu Zweig, gaukeln in jeder möglichen Stellung daran herum, daß man fie nur bei genauer Beobachtung unter den zitternden Blaͤttern erkennt. Gould fand ſie zwiſchen Hobart Town und Broyn's River brütend, konnte aber dennoch die Eier n 132 Klammervögel: Schreivoͤgel: Papageien. nicht erhalten, da ſich dieſelben in den unzugaͤnglichſten Hoͤhlen der hoͤchſten Baͤume befinden. Man gab an, daß ſie zwei Eier legten, und Gould fand ein ſehr hart— ſchaliges Ei bei der Section eines Weibchens am 6. October, welches, wie bei den andern Arten, ganz weiß war. Jarrundi war der einzige Theil von Neu-Suͤd-Wales, wo Gould dieſe Art im Diſtrict am Upper Hunter beobachtete, welcher S. Co xen Esq. gehört. Dieſer verſicherte, daß fie dort periodiſch vom Februar bis März durch— zoͤgen. In ſeinen Bewegungen und Manieren iſt er den Trichogloſſen ſehr aͤhnlich, unterſcheidet ſich aber doch in manchen Eigenheiten, die man mehr in der Gefangen— ſchaft als im Freien an ihm bemerkt; er hat weder den Biſamgeruch, noch die huͤpfenden Bewegungen des Trichoglossus concinnus, iſt auch reinlicher als dieſer. In der Ver— theilung feiner Zeichnung, fo wie in der ſchlankeren Streckung feines Schwanzes ſteht er in der Mitte zwiſchen den Gras-Papageien: Euphema und den Trichogloſſen, doch bemerkte ihn Gould nicht auf der Erde oder irgendwo als auf Zweigen und er muß unbezweifelt mit letzterer Gruppe naͤher zuſammenkommen. 163. Euphema splendida Govı» Der glänzende Gras⸗Papagei. Gobi Birds of Austral. II. 10. Proc. 1840 10, Nov. — Splendid Grass- Parrakeet, Geſicht und Ohrdecken tief indigoblau, an letzteren etwas heller; Oberſeite grasgruͤn, Schultern oben ſo wie die Fluͤgeldecken ſchoͤn laſurblau, Schultern dazwiſchen tief indigo— blau; Vorderſchwingen und zweite Reihe ſchwarz, erſtere außen blau-, letztere gruͤn— geſaͤumt; beide Mittelſchwanzfedern dunkelbraun, übrige Federn ſchwarz an der Baſis der Innenfahne, gruͤn an der Baſis der Außenfahne und breit fhöngelb geſpitzt; Bruſt orange, Unterſeite gelb, verlaͤuft an den Seiten in gruͤn. Gould erhielt das einzige von ihm geſehene Exemplar vom Schwanenfluſſe. Eine wahre Euphema, in mehreren Merkmalen mit E. pulchella uͤbereinſtimmend, aber durch den gaͤnzlichen Mangel des kaſtanienbraunen Schulterfleckes, das tiefere Blau im Geſicht, den Orangefleck auf der Bruſt verſchieden. Abbild. auf Beaufortia decussata. 164. Euphema elegans Govm. Der zierliche Gras-Papagei. Gourp Birds of Austral. II. II. Nanodes elegans GouLp proc. V. 1837. 25. — Synops. II. Elegant Grass-Parakeet. West Austr. infer. indig.: Gool-ye-der-ung. Ground Parrakeet Colonist. Vorderkdpf mit tief indigoblauem Bande, oben ſchmal hellblau geſaͤumt und über das Auge fortgeſetzt; Zuͤgel hochgelb; Kopf, Wangen, Schulterdecken, Ruͤcken und Ober— ſchultern gruͤnlichblau; zweite Schwingenreihe tiefblau, hell geſaͤumt; erſte Reihe ſchwarz, die erſten 3 bis 4 außen gruͤnlichblau gerandet; Schwanzdecken goldig olivengruͤn; Gurgelgegend und Bruſt gruͤnlichgelb, geht uͤber in Hochgelb am Bauch und an der untern Schwanzdecke; Mittelbauch orange, beide mittle Schwanzfedern gruͤnlichblau, uͤbrige blau an der Baſis und breit gelb geſpitzt; Iris ſehr dunkelbraun, Schnabel dunkelbraun, unten heller, Beine duͤſterbraun. — In Suͤd-Auſtralien häufig, auch tief im Winter, Gould erhielt auch die Eier von King George's Sound und vermuthet, daß er in allen Zwiſchendiſtricten vorkomme und daſelbſt Standvogel ſei. Auf Van Klammervögel: Schreivögel: Papageien. 133 Diemensland, wo der Blue banded ein beſtaͤndiger Sommerbewohner iſt, kommt er nicht vor, auch zeigt er ſich in Neu-Suͤd-Wales nur zufaͤllig. Er ſcheint die nackten und ſandigen Strecken (belts) längs der Kuͤſte vorzuziehen, zeigt ſich aber zufällig auch mehr im Innern. Bei Durchreiſung der Salt-marches ſahe Gould beſtaͤndig Fluͤge von ihm längs der Kuͤſte von Holdfast Bay bis Port of Adelaide; fie fraßen Saamen von Graͤſern oder andern Pflanzen, die dort ſo haͤufig ſind. In der Mitte des Tages oder aufgeftört zieht er ſich in die dichten Bankſien auf den ſandigen Strecken der Nach— barſchaft zuruͤck, und zwar in ſolcher Menge, daß dieſe Baͤume buchſtaͤblich von ihnen bedeckt waren, darunter auch Exemplare von Euphema aurantia, doch dieſe minder zahlreich. Wenn ſie ſich erheben, breiten ſie ihre ſchoͤnen gelben Schwanzfedern aus, was ſehr huͤbſch ausſieht. Mr. John Gilbert berrichtet aus Weſtauſtralien uͤber dieſe Art: „Dieſelbe findet ſich in jeder Lage, beſonders wo viel Gras iſt, deſſen Saamen ſie am liebſten freſſen, ich beobachtete ſie in kleinen Familien, bis in die heißeſte Jahreszeit, wo ſich das Waſſer nur noch in kleinen Pfuͤtzen hielt, ſie ſammeln ſich dann fruͤh und Abends in ungleicher Anzahl. Zu Kojenuh, wo mehrere Teiche ſind und mehrere Meilen im Um— kreiſe weiter kein Waſſer, ſahe ich ſie zu Myriaden, allein obwohl ich deren viele ſchoß, ſo waren es doch lauter Junge. Sie fliegen reißend ſchnell und gerade aus, oft in bedeutenden Hoͤhen. Ihre Bruͤtezeit faͤllt in den September und October, die 4 bis 7 Eier find reinweiß, 11“ lang, 84 breit. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf Perſoonia. (Angeblich ſoll es ein Pitto— fporum fein!) 165. Euphema aurantia Govm. Der orange Gras-Papagei. Gobi Birds of Austral. II. 12. Orange-bellied Grass-Parrakeet. Proc. 1840. Nov. 10. Stirnband blau, davor und dahinter ein zarter gruͤnblauer Streif; Oberkopf und Oberſeite tief grasgruͤn; Schultern, einige Schwingen zweiter Reihe und Außenrand der Vorderſchwingen tiefindigoblau; Zügel, Wangen und Bruſt gelblichgruͤn, geht am Bauch und den Unterſchwaͤnzdecken in grüngelb über, Mittelbauch orange, beide Mittelſchwanz— federn gruͤn, die naͤchſte jederſeits ſchwaͤrzlichbraun an der Innen- und gruͤn an der Außenfahne; übrige eben fo und breit hochgelb geſpitzt, Iris dunkelbraun, heller an der Unterſeite, Beine duͤſterbraun. — Weibchen hat den orangefarbigen Bauchfleck min— der groß und minder ſchoͤn. Sommerbewohner von Van Diemensland und gewoͤhnlich mit E. chrysostoma beiſammen, doch fand ihn Gould auch an Orten, wo dieſer nicht vorkam. Er zeigte ſich ſpaͤrlich in der Nachbarſchaft von Hobart Town und New Norfolk, in Menge auf den Actaͤon-Inſeln am Eingange von Entrecasteaux Channel. Dieſe kleinen Inſeln find mit Graͤſern und Gebuͤſch bedeckt, dazwiſchen eine Art Barilla, der Atriplex Ila— limus aͤhnlich, und dieſer ſchoͤne Papagei iſt faſt der einzige Landvogel, welcher in die— fen Einoͤden lebt. Gould ſcheuchte daſelbſt oft Flüge dieſer Vögel aus dem Graſe auf, während fie von den Barillabüſchen, die ihn umgaben, abflogen; der orangefarbige Bauch zeigte dann einen ſchoͤnen Contraſt mit dem Grün des übrigen Gefieders und mit den filbergraulihen Blättern des Strauches. Die Nachſuchung nach den Bruͤte— 134 Klammervögel: Schreivoͤgel: Papageien. plägen führte zu keinem Reſultate, und da hier keine großen Bäume find, fo legen fie vielleicht ihre Eier in Hoͤhlungen des Bodens oder zwiſchen die Steine an der Kuͤſte. Aufgeſcheucht flogen ſie auf die benachbarten Inſeln oder auf das Land, und ließen dabei eigene ſchnappende Töne hören, ganz anders als E. ehrysostoma. Als Gould im Winter nach Suͤd-Auſtralien kam, fand er die Art eben ſo haͤufig in den mora— ſtigen Ebenen an der Kuͤſte, beſonders zwiſchen Port Adelaide und Holdfast Bay. Winter- und Sommer⸗Exemplare und ſolche aus den entfernteſten Gegenden waren nicht verſchieden. Zufaͤllig beſucht er wohl Neu-Suͤd-Wales und den Schwanenfluß, doch fand er ſich nicht in den dortigen Sammlungen. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf den Zweigen einer Barilla. 166. Euphema chrysostoma Wacı. Der gelbmündige Gras⸗ Papagei. Govrp Birds of Austral. I. 9. Blue-Banded Grass-Parrakeet. Ps. chrysostomus Kuhl Act. Leop. X. 58. 1. Ps. venustus TEMXI. 9 Linn. Trans. XIII. 121. Blue-banded Parrakeet LarH. gen. hist. II. 188. — Nanodes venustus VIS. Hos. Linn. Trans. XV. 274. — Seuey Nat. libr. Parrots 172. pl. 27. Stern. cont. of Suaw’s zool. XIV. 118. pl. 15. — Swans. class. of Birds II. 305. GouLo synops. II. Euphema chrysosto- ma Wal. mon. Abhdl. I. 492. 544. 707. Vorderkopf mit tiefblauem, oben hell metallgruͤngeſaͤumtem Stirnband; Zügel und ein Streif hinter dem Auge hochgelb; Oberkopf, Rüden, Rumpf, Oberſchwanzdecke, Gurgelgegend, Bruſt und Seiten braͤunlicholivengruͤn; Schultern und Fluͤgeldecken tief— blau; Vorderſchwingen ſchwarz, erſte 3 — 4 leicht blaugruͤn uͤberlaufen; Mittelbauch und Unterſchwanzdecken gelb; die vier Mittelſchwanzfedern gruͤnlichblau; die Baſaltheile der uͤbrigen am Außenrande ſchoͤnblau, breit hochgelb geſpitzt; Iris, Schnabel und Beine braun. — Weibchen nicht verſchieden. — Junge haben, wie die Platyeerci, Schnabel und Naſenloͤcher gelb, das Stirnband iſt minder auffallend und das Gefieder minder ſchoͤn, obwohl gleichgefaͤrbt. N Sommerbewohner von Van Diemensland, kommt im September an und zieht im Februar und Maͤrz wieder weg. Er zeigt ſich an Plaͤtzen mit duͤnnem Gras bewachſen, von deſſen Saamen er faſt allein lebt. Beſonders haͤufig fand er ſich auf der Bruni— Inſel, Sandy-Bay, unmittelbar bei Hobart-Town, Neu-Norfolk, Spring-Hill im In⸗ nern, an der Kuͤſte des Tamar und auf der Flinders-Inſel in den Bass's Straits. In Springe Dill war er im Monat Januar ſehr häufig und in größeren Fluͤgen beiſam— men, als ihn Gould irgendwo anders geſehen; beſtaͤndig zogen Fluͤge vorwaͤrts und ruͤckwaͤrts von den Huͤgeln nach dem bebauten Lande, deſſen Korn erſt kuͤrzlich ge— erntet worden war und deſſen Raͤnder mit einer Menge von ſaamentragenden Graͤſern beſetzt waren. Eine große Anzahl von dieſen hier und von denen auf der Flinders— Inſel waren junge Voͤgel, die ſich ohne Zweifel kuͤrzlich zu ihrem Herbſtzuge vereint hatten. Man weiß freilich nicht, welche Richtung ſie nehmen und wohin ſie ziehen. Wahrſcheinlich gehen ſie in einen noͤrdlichen Theil des Continents von Auſtralien uͤber. Eine der ſchoͤnſten und intereſſanteſten kleinen Papageiarten, die man entweder auf einem trocknen Zweiglein eines niederen Buſches oder auf den ſtaͤrkeren Grashalmen zierlich und anmuthig, wie in allen ihren Stellungen, ſitzen ſieht. Auf dem Boden Klammervögel: Schreivögel: Papageien. 135 laufen ſie mit der groͤßten Leichtigkeit und ſind gewoͤhnlich ſo darauf bedacht, ihre Saamen zu ſuchen, daß man ganz nahe herankommen kann, ehe ſie auffliegen. Alle fliegen dann mit einem Male auf, erheben ein ſchreckliches Geſchrei und laſſen ſich in geringer Entfernung wieder nieder, oder fliegen auf einen dickbeblaͤtterten Baum, wo ſie eine Zeit lang ſitzen und dann wieder herabkommen. Sie fliegen ſchnell und ſchnepfenartig, dabei ſticht das Blau ihrer Fluͤgel ſchoͤn gegen den gruͤnen Rumpf ab. Die Brütezeit faͤllt weit in den October und November, fie legen ihre 5 — 7 voll: kommen weißen Eier, wie man berichtet, in die hohlen Eukalypten, zufaͤllig auch in Hoͤhlen gefallener Staͤmme. — So wie die andern Arten dieſer Gruppe iſt auch dieſer einer vollkommenen Zaͤhmung faͤhig und einen zierlicheren und ſchoͤneren Gaſt (pet, Hauslamm) kann man ſich nicht denken. Er haͤlt ſich dabei ſehr gut und Gould beſaß einen, welcher mehrere Jahre lang munter und kraͤftig war. 162. Euphema pulchella Weer. Der hübſche Gras⸗Papagei. GovıDd Birds of Austral. XXV. 8. Psitt. pulchellus Shaw, misc. pl. 96. Ej. gen. zool. VIII. 470. Linn. trans. XIII. 122. SwWaixs. zool. ill. pl. 73. Lars». ind. orn: spp. 21. KunL N. Act. Leop. X. 30. Turcosine Parrakeet LArH. gen. syn. sppl. II. 89. Ej. gen. hist. II. 185. La Per- ruche Edwards Lr VAILL. Perr. 68. fem. Psitt. chrysogaster LArRH. ind. orn. I. 97. Orange-bellied Parrot Lar#. gen. syn. spp. 62. Ej. gen. hist. II. 186. Orange-bellied Parrakeet Suaw. gen. zool. VIII. 468. Ps. Edwardsii Beust. Latu. Uebers. 74. Nanodes pulchellus VIE. Horsr. Linn. trans. XV. 277. Sr. cont. of Suaw’s gen. zool. XIV. 118. Lathamus azureus Less. trait. d’orn. 205. Euphema pulchella Was. mon, 494. et 543. Vorderkopf, ein Streif uͤber dem Auge, Wangen, Schultern und kurze Fluͤgel— decken ſchoͤn metallgruͤnblau; Oberkopf, Halsruͤckenz Oberſeite und Seiten ſchoͤn oliven— gruͤn, ein ſchoͤn kaſtanienbraunrother Fleck an der Fluͤgeleinlenkung; erſte und zweite Schwingenreihe an der Außenfahne tiefblau und ſchwaͤrzlichbraun an der Innenfahne, Bruſt, Bauchmitte und Unterſchwanzdecke hochgelb, vier Mittelſchwanzfedern gruͤn, uͤbrige an der Baſis gruͤn und breit gelb geſpitzt, Schnabel und Beine dunkelbraun. — Weibchen gleich. Wer die Buſchwaͤlder (the „bush“) in Neu-Suͤd-Wales durchwandert hat, kennt dieſen alten Liebling des Landes, auch Gould war bei ſeinen dortigen Wanderungen ſtets erfreut, wenn er dieſe herrlichen Voͤgel bemerkte, wie ſie vor ihm durch Aus— breitung der Fluͤgel und des Schwanzes ihr ſchoͤnes Gefieder zur Schau trugen. Ihre Nahrung beſteht aus Saamen von Graͤſern und kleinen einjaͤhrigen Kraͤutern, daher ſie ſich groͤßtentheils am Boden aufhalten, um darnach zu ſuchen, und ſich lieber auf ſteinigen Plaͤtzen als an aufgeſchwemmten Flaͤchen einfinden, da jene wahrſcheinlich mehr Gewaͤchſe naͤhren, deren Saamen ſie lieben. Sie fliegen nicht weit zwiſchen den Baͤumen, ſetzen ſich eine Zeit lang auf einen trocknen Zweig, und wenn ſie der Hunger treibt, laſſen ſie ſich wieder herab auf den Grund. Gould ſah dieſe Art niemals in ſo großen Fluͤgen wie Euphema chrysostoma und elegans, nur paarweiſe oder in kleinen Geſellſchaften von 6 bis 8 Stuͤck. Das Neſt wurde nicht aufgefunden, obwohl 136 Klammervögel: Schreivoͤgel: Papageien. Gould vermuthet, daß waͤhrend ſeines Aufenthaltes am Upper Hunter der Vogel rund um ihn her gebruͤtet habe, Mr. Calley verſichert aber, nach Ausſage der Ein— geborenen, daß er acht weiße Eier in die Hoͤhlung eines Baumes ohne Neſt legt, blos auf das faule Holz. 168. Euphema petrophila Gourp. Der Felſen-Graspapagei. Govrp proc. VIII. 148. Birds of Austral. XIV. 9. Rock-Parraket Swan River Colon. Rock Grass-Parrakeet Govrn. Stirnband tief indigoblau, vorn und hinten mit ſchmaler bergblauer Linie, Zügel und Augenkreis dunkelbergblau, ganze Oberſeite gelblicholivengruͤn, Unerſeite ebenſo aber heller in gelb ziehend, mit orange am Unterbauch uͤberlaufen, Unterflaͤche der Schulter indigoblau, einige von den Fluͤgeldeckenfedern gruͤnlichblau, Vorderſchwingen braͤunlich— ſchwarz an der Innenfahne, tief indigoblau an der Außenfahne; beide Mittelſchwanz— federn blaͤulichgruͤn, uͤbrige an der Baſis der Innenfahne braun, an der Baſis der Außenfahne gruͤn und breit hochgelb geſpitzt; Iris ſehr dunkelbraun, Oberſchnabel dunkel— roͤthlichbraun, Seiten des Unterſchnabels lichtgelb, Spitze blaugrau, Beine dunkelbraun— grau. Weibchen ziemlich gleich. Außer der eigenthuͤmlichen Zeichnung im Geſicht unterſcheidet ſich dieſe Art auch von allen anderen dieſer Gattung in ihren Sitten, obgleich ſie ihre Nahrung am Bo— den ſucht und Saamen von Gräfern frißt, welche meiſt über ganz Auſtralien wachſen, ſo haͤlt ſie ſich doch mehr auf klippigen Felspartieen auf, als auf Baͤumen. Gould erhielt Exemplare von Port Lincoln in Suͤdauſtralien, aber ſein eigenthuͤmlicher Wohn— ort ſcheint die Weſtkuͤſte zu ſein, wo er in großer Anzahl zu Rottneſt und andern Inſeln naͤchſt dem Schwanenfluſſe vorkommt. Mr. Gilbert ſagt, daß er daſelbſt in den Hoͤhlen der meiſten Felsklippen bruͤtet und vorzuͤglich diejenigen dazu ausſucht, welche gegen das Waſſer gerichtet und am unzugaͤnglichſten ſind, daher es nicht leicht ſei, ſich Eier zu verſchaffen, welche nach Ausſage der Eingeborenen zu 7 bis 8 und von Farbe weiß ſind. Sein Flug iſt außerordentlich reißend und ſteigt zugleich hoch in die Luft. 169. Euphema Bourkii Govıv. Bourkes Graspapagei. GovLD Birds of Australia V. 12. Bourke's Grass-Parrakeet. Nanodes Bourkii Mitch. Australian Expeditions I. p. XVIII. Ein Stirnband, Schultern oben und unten, zweite Schwingenreihe und Baſis der erſten himmelblau; Seiten und Unterſchwanzzdecke tuͤrkisblau; ganze Oberſeite dun— kel olivenbraun, Fluͤgelfedern graulichweiß geſaͤumt; Bauchmitte lachsroth (salmon- red); Wangen und übrige Unterfeite braun, ſtark lachsroth uͤberlaufen; ſechs mitt: lere Schwarzfedern tiefbraun, Außenfahne mit blau; die drei aͤußern jederſeits blau an der Baſis, Außenfahne blau, die Spitze weiß; Schnabel dunkelhornfarbig; Beine braun. Major Sir T. L. Mitchell machte dieſen Papagei, welcher am Fluſſe Bogan, een der Expedition nach dem Innern von Neu-Suͤd-Wales entdeckt worden war, bekannt. Er iſt be: ſonders darum intereſſant, weil er mondfoͤrmige Ruͤckenzeichnungen hat, wodurch er ſich ſchon dem Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. 137 Melopsittanus andulatus nähert. In feinem Baue kommt er aber mit Euphema uͤberein. Er iſt einer der allerſeltenſten Voͤgel, Gould traf ihn weder ſelbſt an, noch konnte er irgend eine genauere Auskunft über ihn erlangen, allein er iſt einer von den Voͤgeln Auſtraliens, auf welche die Aufmerkſamkeit der Reiſenden welche kuͤnftig das Innere beſuchen, vorzuͤglich gelenkt werden muß. Die beiden Exemplare des Sir Mitchill befinden ſich im Muſeum zu Sydney, und nach ihnen find die Abbildun— gen gefertigt. 170. Trichoglossus Swainsonii Jar». Srısr. Swainſon's Lorikit. Govrn Birds of Austral. IX. 12. Warrin N. S. Wales indig. Swainsons Lorikeet Govrpd. Perruche de Moluques Burr. enl. 743. Blue-bellied Parrakeet Brown ill. Zool. pl. 7. Blue-bellied Parrot WITE's voy. pl. in p. 140. PhiIIIIrs bot. Bay pl. in p. 152. Snaw gen. zool. VIII. 413. pl. 59. Le Perruche à tete blue, male LE Vaırr. hist. d. Perrog. I. pl. 24. Trichoglossus haematodus VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 289. Tr. multicolor WAG. mon. Psitt. I. 593. Tr. Swain- sonii JARD. SELBY ill. orn. III. 112. Sersy Nat. Libr. orn. VI. Parrots 153. pl. 20. Swaıns zool. ill. ser. II. vol. II. pl. 92. Ei. elassif. II. 304. Kopf, Geſichtsſeiten nebſt Unterkehle blau, lichter ſchaftſtreifig, Halsruͤckenband gelb: grün, ganze Oberſeite grün, an der Baſis des Halſes ſcharlach und gelb, Flügel an der Außenfahne dunkelgruͤn, Innenfahne ſchwarz, mit breitem ſchiefen hochgelben Band; Schwanz oben gruͤn, zieht in blau gegen die Spitze der beiden Mittelfedern, Unterſeite des Schwanzes gruͤnlichgelb; Bruſt ſcharlach, einige Mittelfedern blaͤulich— gefranſt, die ſeitlichen hoch orangegelb und ſcharlach gefranſt; Unterſeite der Schultern und Seiten der Bruſt tief blutroth, Bauch tiefblau, jederſeits ſcharlach und gelb ge— fledt ; Unterſchwanzdecken' hochgelb, mit laͤnglichem gruͤnen Fleck am Ende jeder Feder, Schnabel blutroth, aͤußerſter Rand gelb; Naſenloͤcher und nackter Augenring braͤunlich— ſchwarz, Iris roͤthlichorange, mit ſchmalem dunkelbraunen Ringe um die Pupille, Beine olivenfarbig. Weibchen ganz gleich. — Dieſe ſchoͤne, und jedem Ornithologen bekannte Art, iſt mehrere Jahre lang mit zwei nahe verwandten Arten verwechſelt wor— den, bis Mr. Swainſon in einer Mittheilung für die III ustrations of Ornitholo- gie von Sir William Jardine und Mr. Selby die Synonymen aufgeklaͤrt hat, wofuͤr dieſelben den Vogel mit ſeinem Namen bezeichneten. Er iſt, ſoviel man bis jetzt weiß, ausſchließlich Bewohner von Suͤd-Auſtralien zwiſchen Suͤd-Auſtralien und Moreton⸗Bay, und Gould hoͤrte nicht, daß er in irgend einem Theile weſtlich von Suͤd⸗Auſtralien oder noͤrdlich von Moreton Bay vorkomme. Er findet ſich auch auf Van Diemens-Land, doch ſchien fein Beſuch dort weder regelmäßig noch oft zu ge— ſchehen. Die Bluͤthen der verſchiedenen Eukalypten bieten dieſem Vogel eine uͤberfluͤſ— ſige Nahrung, und er iſt ſo ausſchließlich auf die Waͤlder dieſer Baͤume beſchraͤnkt, daß ſich Gould nicht erinnert, unter andern Vegetationsverhaͤltniſſen ihn geſehen zu haben. Er zieht vorzüglich diejenigen vor, welche erſt kuͤrzlich ihre Bluͤthen geoͤffnet haben, weil dieſe an Honig und Bluͤthenſtaub am reichſten ſind, von welchen Subſtan— zen er ſich hauptſaͤchlich ernaͤhrt. Die Anſchauung eines Waldes dieſer Eukalypten mit Bluͤthen bedeckt, und von mehreren Arten von Papageien dieſer Gattung und Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Voͤgel Neuhollands. 18 138 Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. von Honigvoͤgeln belebt, iſt nicht mit Worten zu beſchreiben, man ſieht oft drei bis vier Arten auf einem Baume beiſammen und oft mit dem Angriff auf die Bluͤthen deſſelben Zweiges beſchaͤftigt. Die tauſendſtimmig laͤrmenden Toͤne und die Schreie mitten durch, wenn etwa ein Flug ſich mit einemmale von einem Baume echebt, um in einen andern Theil des Waldes uͤberzugehen, laͤßt alle Beſchreibung weit hinter ſich, man muß dies ſelbſt ſehen und hoͤren, um es begreifen zu koͤnnen. Nach Son— nenaufgang ſind dieſe Voͤgel eine Zeitlang ſo emſig in ihrer Aufſaugung des Honigs, daß ſie nicht leicht von den Baͤumen die ſie einmal beſucht haben, verſcheucht werden. Der Schuß einer Flinte hat dann gar keinen andern Erfolg, als daß er ein Extrage— ſchrei erregt, oder daß ſie ſich auf einen benachbarten Zweig begeben, wo ſie dann wie— der mit dem groͤßten Eifer ſich zu naͤhren beginnen, und in allen erſinnlichen Stel— lungen durch die Belaubung kriechen, und an den Zweigen herumklettern. Auf einem ſeiner Morgenſpaziergaͤnge in den Buſchhoͤlzern am Hunter, kam Gould ploͤtzlich an einen ungeheuern Eukalyptus, er war an zweihundert Fuß hoch. Die Bluͤthen die— ſes edlen Baumes hatten hunderte von Vögeln angelockt, Papageien und Honigvoͤgel beiſammen, und von einem einzelnen Zweige aus ſchoß er die vier Trichogloſſen, welche dieſe Gegend bewohnen, naͤmlich T. Swainsonii, chlorolepidotus, coneinnus und pusillus. Er erwaͤhnt dieſen Fall, um die große Eintracht anzudeuten, welche zwiſchen dieſen Arten waͤhrend ihrer Ernaͤhrung beſteht, indeſſen traͤgt wohl die naͤchtliche Ruhe und dann der peinliche Hunger dazu bei, jetzt dieſe Eintracht zu halten, denn den uͤbrigen Tag uͤber ſind ſie einander nicht ſo freundlich geſinnt. Obwohl T. Swain— sonii in Neu-Suͤd-Wales zahlreich iſt, fo konnte doch Gould feine Eier nicht auf: finden. Die Eingebornen verſichern, er lege deren 2 in die Hoͤhlen der hoͤchſten Eu— kalypten, und bruͤte vom September bis Juni. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 171. Trichoglossus rubritorques vis. Honsr. Der rothband⸗ ige Lorikit. Gourp Birds of Austral. IX. 13. Red-collared Lorikeet Gourp. VIE. Horsr. Linn. Trans. XV. 291. Lear’s ill. Psitt. pl. 34. Wal. mon. I. 552. Kopf und Wangen glänzend blau, Unterkehle und Bauch tief olivengrün, Hals— ruͤckenband und Bruſt orangeroth, unter jenem ein breites tiefblaues Nackenband, Fe— dern an der Baſis roth; Ruͤcken, Flügel, Schwanz und Unterſchwanzdecken grasgruͤn; Baſalhaͤlfte der Innenfahne der Vorderſchwingen gelb; Iris roth mit ſchmalem gelbli— chen Ringe um die Pupille; Schnabel kermesroth, Lauf vorn gruͤn, Innſeiten der Beine und Ruͤcken der Zehen aſchgrau. Weibchen nicht verſchieden. Dieſer huͤbſche Trichoglossus bewohnt die Nordkuͤſte von Auſtralien, und iſt ein ſchoͤner Repraͤſentant fuͤr den ihm aͤhnlichen T. Swainsonii auf der Suͤdkuͤſte. Auch in Sitten und Lebensweiſe ſind beide Voͤgel ſo aͤhnlich, daß dieſelben hier nicht zu wiederholen ſind. Außer dem ſchoͤnen blauen Kopfe unterſcheidet ihn leicht das oran— genrothe Halsruͤckenband und der dunkel olivenſchwaͤrzliche Bauch. Er dürfte unter bei— den der ſchoͤnre und an Schoͤnheit ſeiner Faͤrbung der zweite der ganzen Gruppe ge— nannt werden. Die abgebildeten Exemplare waren von Port Eſſington. Nach Mr. Gilbert iſt dieſe Art häufig auf der Halbinſel Coburg und den umliegenden Inſeln, Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. 139 und beſonders Liebling der Eingebornen, welche ſorgfaͤltig die Köpfe aller geſchoſſenen aufbewahren; womit ſie Perſonen ſchmuͤcken, indem ſie ſie ihnen etwas unter dem Ellenbogen, um den Arm ſchlingen. Man ſieht ihn meiſt in großen Fluͤgen auf den Gipfeln der hoͤchſten Baͤume. Sein Flug iſt außerordentlich ſchnell. Sowie die an— dern, naͤhrt er ſich von Honig und Bluͤthenſtaub. Seine Fortpflanzung kennt man noch nicht. 172. Trichoglossus chlorolepidotus Jar». Sig. Der grün: ſchuppige Lorikit. Gourn Birds of Austral. X. 13. Scaly-breasted Lorikeet GoulD. Psitt. chlorolepidotus Kunt consp. Act. Leop. X. 48. Trichogl. Matoni VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 292. Trich. chlorolepi- dotus JAR D. Sergr ill. III. pl. 110. Was. mon. 550. Ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſchoͤn grasgruͤn, einige Halsruͤckenfedern und alle der Unterſeite gelb von grasgruͤnen Bogen umzogen, Unterſeite der Schul— tern und Baſis der Vorder- und Hinterſchwingen ſcharlach, Schnabel blutroth, Spitze zieht in orange, Wachshaut und Augenringe olivenfarbig, Iris ſcharlach mit braun— gelbem Ring um die Pupille, bei andern braungelb. Weibchen gleich. Eine der vier Arten, welche Neu-Suͤd-Wales bewohnen, von welchen Gould kein Exemplar aus einer andern Gegend Auſtraliens geſehen. Ihre Verbreitung iſt dem— nach ziemlich beſchraͤnkt. Er findet ſich oft mit Trichoglossus Swainsonii beiſammen, deſſen Sitten er theilt, und auf demſelben Zweige mit ihm ſich naͤhrt. Das Buſch— holz naͤchſt der Kuͤſte, aus dem hier und da ungeheuere Eukalypten uͤber alle andern Baͤume emporragen, iſt ſein vorzuͤglicher Wohnplatz. Im Innern des Landes aber, wo T. Swainsonii ebenſo zahlreich vorkoͤmmt als in der Nähe der Kuͤſte, findet . chlorolepidotus ſich nicht. Er frißt nur Honig. Er beſucht die neu geöffneten Bluͤ— then der Eukalypten und naͤhrt ſich da unausgeſetzt von den ſuͤßen Saͤften derſelben, ſo daß, wenn man den friſch geſchoſſenen Vogel bei den Beinen aufhaͤngt, der Honig— ſaft ihm zum Schnabel wieder herausſtroͤmt. Unter dieſen Umſtaͤnden laͤßt ſich freilich nicht erwarten, daß man ihn als Stubenvogel mit Koͤrnernahrung halten koͤnne, obwohl man durch Fuͤtterung mit ſuͤßen Saͤften es vielleicht dahin bringen wird, ſie in Vogelhaͤuſern zu halten. Er bruͤtet in den hohen Eukalypten naͤchſt Maitland am Hunter, indeſſen war uͤber ſein Niſten und ſeine Eier etwas Naͤheres nicht zu erfahren. 173. Trichoglossus versicolor Vie. Der geſcheckte Lorikit. Gourp Birds of Austral. IX. 14, We-ro-ole Port Essington indig. Varied Lorikeet Gouro. Trichogl. versicolor Vıs. in Lear’s ill. Psitt. pl. pl. 36. Sersy Nat, Libr. Orn. VI. Parcots. 157. pl. 21. Zügel und Oberkopf ſchoͤn tiefroth, Nackenhalsband dunkel himmelblau; Ruͤcken braͤunlichgruͤn, Flügel grün, Hinterruͤcken und Oberſchwanzdecken hell gelblichgruͤn, Bruſt purpurroth, Unterſeite der Schulter, Bauch, Seiten und Unterfchwanzdede licht gelblichgruͤn, alle Federn der Oberſeite mit ſchmalen gelbgruͤnen Streifen, gelber am Hinterhaupte, wo ſie meiſt in ein Band zuſammenfließen, Ohrdecken gelb, Fe— dern der Unterſeite mit gelben Schaftſtreifen, jederſeits des Bauches und unter der 18* 140 Klammervögel: Schreivögel, Papageien. Inſeite der Schenkel purpurrothe Flecken; Vorderſchwingen ſchwarz, außen tiefgruͤn gerandet, mit einer feinen gelblichgruͤnen Linie am Außenrande der Federn, Schwanz tiefgruͤn, alle, außer den beiden Mittelfedern, gruͤnlichgelb an der Innenfahne, Iris ſchoͤn roͤthlichgelb, mit ſehr ſchmalen dunkelrothem Ringe um die Pupille, Schnabel ſcharlach, Wachshaut und nackter Augenring gruͤnlichweiß, Lauf und Fuß licht aſch— grau. Weibchen gleich, nur minder ſchoͤngefaͤrbt. Dieſe Art iſt nicht zu verwechſeln, die Schaftſtriche zeichnen fie beſonderd aus. Sie findet ſich nur auf der Nordkuͤſte, und iſt beſonders haufig zu Port Eſſington, wo ſie die Eukalypten beſucht, um Honig zu ſaugen. Mr. Gilbert ſagt: dieſer Vogel verſammelt ſich zu Zeiten in unermeßliche Fluͤge, wenn ein Flug im Zuge iſt, ſo ſind ſeine Bewegungen ſo regelmaͤßig und gleichzeitig, daß man ihn eher fuͤr eine Wolke halten moͤchte, welche reißend ſchnell dahinzieht, belehrte nicht ihr dabei ge— woͤhnlich ausgeſtoßenes durchdringendes, faſt betaͤubendes Geſchrei eines Beſſern. Sie naͤhren ſich auf den Gipfeln der Eukalypten und Melaleuken. Waͤhrend des Auguſt wurden ſie auf den kleinen Inſeln um Van Diemens Gulf außerordentlich haͤufig ge— ſehen. Ihr Magen iſt haͤutig und außerordentlich klein. Sie freſſen Honig und kleine Theilchen von den Bluͤthen ihrer Lieblingsbaͤume. Koͤnnte man dieſe Art nach Europa ſenden und ein paſſendes Futter fuͤr ſie auffinden, ſo wuͤrde ſie einer der angenehmſten Voͤgel fuͤr den Kaͤfig ſein, die man jemals gehabt hat. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 174. Trichoglossus coneinnus vis. Honsr. Der rothſtirnige Lorikit. Govrp Birds of Austral. XIII. 12. Coolich N. S. Wales in- dig. Musk Parrakeet Colon. Psitt. australis LTH. Ind. orn. I. 104. Ps. coneinnus SnAw. nat. misc. pl. 87. — Kunz N. Act. Leop. X. 46. Perruche a bandeau rouge Le VaILL. Perr. I. 99. pl. 48. Paeifie Paro- quet PLLirs Bot. Bay. pl. in p. 155. Pacifie Parrot LArR. gen. syn. II. 87. Pacific Parrakeet, Ps. pacificus Suaw gen. zool. VIII. 419. Crimson-fronted Parrakeet LarH. gen. hist. II. 181. Psittacus rubrifrons Beust. Uebers. Lath. 84. u. 99. Trichoglossus coneinnus VIS. Horse. Linn. Trans. XV. 292. JaRD. SLB. ill. I. pl. 34. Lathamus coneinnus Less. trait. 206. Trichoglossus australis WASTE. mon. Psitt. I, 493 et 549. Ps. velatus VIEILL. N. Diet. XXV. 373. Ej. Enc. méth. orn. III. 1405. Vorderkopf und Ohrdecken tief karmoiſinroth, Oberruͤcken mit breiten hellkaſtanien— braunem Fleck, uͤbrigens grasgruͤn, Seiten mit orangegelben Fleck, erſte und zweite Schwingenreihe ſchwarz, vorn breit grasgruͤn, Seitenſchwanzfedern an der Baſis außer der Innenfahne der ſeitlichen, tief roth, welche in gelb uͤbergeht und grasgruͤn geſpitzt iſt; Schnabel ſchwaͤrzlichbraun, zieht in roͤthlich-orange an der Spitze, Wachshaut und Augenkreis olivenbraun, Iris braungelb, von ſchmalen gelbem Ringe umzogen. Weibchen und Junge gleich. Vandiemens-Land, Neu-Suͤd-Wales und Suͤd-Auſtralien, uͤber alle dieſe Theile ſehr allgemein verbreitet. Gould hoͤrte nicht, daß er Weſt- oder Nord-Auſtralien be— wohne, und vermuthet, daß ſeine Verbreitung auf die ſuͤdlichen und ſuͤdoͤſtlichen Theile beſchraͤnkt ſei. Er haͤlt ſich, fo wie die andern Arten der Gattung, auf Eukalypten, Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. 141 deren Bluͤthen ihnen Honig genug fuͤr ihre Nahrung darbieten, da wenigſtens manche von ihnen das ganze Jahr hindurch bluͤhen. Er iſt in Neu-Suͤd-Wales Standvogel, es iſt nicht zu beſtimmen, ob dies im Suͤden von Van Diemens:Land derſelbe Fall iſt. Er fuͤhrt dort den Namen Moſchus-Papagei von ſeinem eigenthuͤmlichen Geruche. Er iſt ein unruhiger Vogel und klettert unaufhoͤrlich kreiſchend auf den Baͤumen her— um, die er bewohnt. Unter allen moͤglichen Stellungen bewegt er ſich, wenn er Ho— nig ſucht, kletternd und haͤngend und kriechend durch Blätter und Zweige. Gewoͤhn— lich ſammelt er ſich in Fluͤge, und iſt ſo außerordentlich zahm, daß man ihn nur ſchwer von den Baͤumen oder von einem Zweige vertreibt. Außerdem ſieht man ihn paarweiſe, und zwar ſowol beide beiſammen fliegend als ſitzend, wenn fie während der Sonnenhitze ſich unter dem Schatten der Blaͤtter verbergen. Die 2 Eier ſind unrein— weiß, rundlich 1“ lang und 3“ breit. Gould erhielt dieſelben aus einem hohlen Eukalyptus im Liverpooldiſtrikte. — Gould bemerkte erſt zu ſpaͤt, daß Latham den Vogel ſchon früher als Shaw gekannt und australis genannt hatte, welcher Name alſo den Vorzug erhalten ſollte, ſo wie Wagler gethan. 175. Trichoglossus pusillus Vie. Honsr. Der Zwerg⸗Lorikit. Gourp Birds of Austral. XIII. 13. Jerryang N. S. Wales indig, Little Parrakeet Gourp. Psitt. pusillus Lara. ind. orn. I. 106. — Shaw gen. zool. VIII. 471. Kunz N. Act. Leop. X. 47. Perruche à face rouge LE Vaızr. Perr. I. 124. pl. 62. Small Parrakeet Lark. gen. syn. II. 88. Small Paroquet, Ps. pusillus Suaw. in White’s Journ. pl. in p. 262. Small Parrot Lark. gen, hist. II. p. 194. Trichoglossus pusillus VIG. Horse. Linn. Trans. XV. 293. Was. monogr. I. 493 et 548. Lathamus pu- sillus Less. trait. 206. Geſicht hochroth, Halsruͤcken braun, übrigens grasgruͤn; erſte und zweite Schwin— genreihe und große Deckfedern ſchwarz, außen grasgruͤn geſaͤumt; zwei Mittelſchwanz— federn und Außenfahne der uͤbrigen grasgruͤn; Innenfahne der Seitenfedern zart roth an der Baſis in die gruͤnlichgelbe Spitze uͤbergehend; Schnabel ſchwarz, Wachshaut und Augenkreis dunkelolivenbraun, Iris orange, von ſchmaler gelben Linie umzogen. Weibchen etwas kleiner, ſonſt gleich. Hat eine ähnliche Verbreitung wie T. concinnus’ über ganz Neu-Suͤd-Wales, Suͤd⸗Auſtralien und Van Diemens-Land, hier indeſſen ſparſamer. Gould traf ihn ziemlich häufig, und ſchoß mehrere Exemplare auf der Maria-Inſel an der Einfahrt in der Storm Bay. Auf dem Feſtlande Auſtraliens findet er ſich nicht allein in den— ſelben Diſtrikten und zu derſelben Zeit wie T. coneinnus, ſondern kommt noch oͤfter nur in Geſellſchaft mit dieſem vor. Solche gemiſchte Fluͤge ſitzen oft auf demſelben Baume, und auf demſelben Zweige, alle eifrig beſchaͤftigt den Nektar aus den Bluͤ— then zu ſaugen. Er kriecht und klettert auch ſo wie ſein naher Verwandter, mit groͤß— ter Leichtigkeit durch die Blaͤtter und Zweige, und zeigt ſich auch ebenſo paarweiſe wie jener. Der Bau ſeiner Flügel laͤßt ſchon feine große Flugkraft vermuthen, und in der That fliegt er pfeilſchnell durch die Luͤfte dahin. Gould fand am 11. Oct. 1839 die Eier in der Aſthoͤhle eines hohen Eukalyptus an den Flaͤchen von Jarrundi am Upper Hunter. Die 4 Eier waren weiß, oval, 9!“ lang und 73“ breit. In 142 Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. Weſtauſtralien vertritt der T. porphyrocephalus dieſe Art und . versicolor an der Nordkuͤſte. Er ſcheint feinen weſtlichen Verwandten in Suͤd-Auſtralien zu berühren, beide ſind dort gleich zahlreich um Adelaide, und ſelbſt auf den Baͤumen innerhalb der Stadt. 176. Trichoglossus porphyrocephalus Dierricusen. Der Rothſcheitel⸗Lorikit. Govrp Birds of Austral. I, 8. Psittacus purpurea Diet. philos. mag. 1832. XI. 387. Ps. purpureus War. Act. Leop. Bir 747. Trichogl, porphyreocephalus Dıer. Linn. Trans. XVII. 553. Psit- tacula Florentis Bours. Sr. HIL. pl. 84. — Kow-ar West-Austral in- dig. Porphyry-erowned Lorikeet GouLn. Vorderkopf, Zügel und Ohrdecken gelb, ſcharlach gemiſcht; Scheitel ſchwarzroth (deep purple in der Beſchreibung), Hinterkopf und Hals gelbgruͤn; Fluͤgeldecken und Rumpf grasgruͤn, Schultern lichtblau, Unterſeite der Flügel hochroth; Vorderſchwingen ſchwaͤrz— lichbraun, tiefgruͤn, und am aͤußerſten Rande gelbgruͤn geſaͤumt; Schwanz oben grün, unten goldfarbig; Gurgelgegend und Unterſeite gruͤnlichgrau, in goldgruͤn an den Sei— ten und Unterſchwanzdecken uͤbergehend; Schnabel ſchwarz, Iris dunkelblau, bei an— dern hellrothbraun, mit ſchmalen orangerothem Ringe um die Pupille; Beine blaͤu— lich fleiſchfarben. Weibchen in Größe und Zeichnung ganz gleich. Mr. Dietrichſen zeigte dieſen huͤbſchen kleinen Papagei zuerſt in der Sitzung der Linneiſchen Societaͤt am 20. März 1832 vor. Der Vogel iſt zwar laͤngſt be— ſchrieben, aber in Sammlungen noch ſehr ſelten, denn er lebt in einem noch ſehr we— nig zugaͤnglichen Theile Auſtraliens. Er findet ſich nicht in Neu-Suͤd-Wales, und Gould erinnert ſich auch nicht ihn in einer der dortigen Sammlungen aus den oͤſt— lichen Gegenden geſehen zu haben. Er iſt haͤufig in Suͤdauſtralien, ebenſo in den Waͤldern der weißen Eukalypten am Schwanenfluſſe, und wahrſcheinlich uͤber den gan— zen Diſtrict dazwiſchen verbreitet. Es iſt die einzige Art dieſer Gattung, welche Gould in Weſt⸗Auſtralien ſahe, ein Umſtand der indeſſen noch weiter zu beſtaͤtigen iſt, da das Land, dem Anſcheine nach, mit Baͤumen von aͤhnlichem Charakter be— wachſen iſt. Mehrere Exemplare wurden im Juni und Juli in der Nachbarſchaft von Adelaide, und einige in der Stadt ſelbſt geſchoſſen. Er ſcheint in dieſem Diſtrikte zur Bluͤthezeit der Eukalypten in Geſellſchaft mit Trichoglossus Swainsonii, conein- nus und pusillus zu kommen, die man alle beiſammen auf dieſen Baͤumen ſieht. Das unaufhoͤrliche Geſchrei von der Menge dieſer Voͤgel übertrifft alle Beſchreibung, man kann dann die Toͤne der groͤßern Arten durch ihre Lautheit und Rauhheit von denen der kleinern unterſcheiden; ſie naͤhren ſich aber ganz friedlich, nicht ſelten zwei oder drei verſchiedene Arten auf demſelben Zweige. Sie ſind alle ſo merkwuͤrdig zahm, daß man einigemal unter ſie ſchießen kann, ohne daß man die nicht Verwundeten aufſcheucht. Obwohl wirklich geſellig, halten ſich doch meiſt die Pärchen bei den ver— ſchiedenen Bewegungen auf den Zweigen beiſammen. Eine ganze Art verlaͤßt oft ei— nen Baum mit einemmale, indem ſie mit reißender Schnelligkeit auf einen andern Baum mit friſch entfalteten Bluͤthen hinuͤberfliegen, und da von neuem beginnen mit der groͤßten Begierde ſich zu naͤhren, und in allen nur moͤglichen Stellungen Klammervögel: Schreivögel, Papageien. 143 durch die Zweige zu gaukeln. Da dieſe Voͤgel allein von den Bluͤthen der Eukalyp— ten leben, fo würde man fie vergeblichgda ſuchen, wo dieſe Bäume nicht blühen. 177. Platycercus palliceps Vie. Der blaßköpfige Parrakit. Lans ill. Psitt. pl. 19. Govrp Birds V. II. JAR D. Nat. Libr. VI. pl. 26. Pale-headed Parrakeet. Moreton Bay Rose-hill N. S. Wales Colon. Oberkopf und Wangen ganz weiß oder blaß gummiguttgelb; bei manchen Exem— plaren eine feine Scharlachlinie um den Vorderkopf, und der untere Theil der Wan— gen tiefblau; Federn am Nacken, Ruͤcken und Schultern ſchwarz, breit gummigutt— gelb gerandet; Rumpf manchmal gruͤnlichblau, anderemale gummiguttgelb; erſte und zweite Schwingenreihe ſchwaͤrzlichbraun, Baſis der Außenfahne tiefblau; große und kleine Fluͤgeldecken und Schultern oben und unten ſchoͤnblau; die Fluͤgelverbindung mit dem Rumpfe ſchwarz, ganze Unterſeite ſpangruͤnblau. Unterſchwanzdecken ſchar— lach; beide Mittelſchwanzfedern gruͤnlichblau; Baſalhaͤlfte der uͤbrigen an der Innen— fahne ſchwaͤrzlichbraun, ſchoͤn tiefblau an der Außenfahne und die Endhaͤlfte zartblaß— blau, zieht gegen die Spitze in weiß. Schnabel hornfarbig; Iris ſchwaͤrzlichbraun, Beine dunkel mehlig braun. Weibchen nur ſehr wenig kleiner. Dieſer ſchoͤne Papagei kommt oͤfter lebendig vor als in den Muſeen, und lebt auf der Oſtkuͤſte Auſtraliens, ziemlich zahlreich an der Moreton Bay, woher alle Exem— plare ſtammten, welche Gould ſahe. Der in Sydney gebraͤuchliche Name deutet auf feine große Aehnlichkeit mit Platycercus eximinus. Der Name palliceps iſt für ihn allerdings ſehr paffend, denn bisweilen iſt der Kopf ganz farblos, wahrſcheinlich in Folge von Lichteinwirkung, denn bei friſch erlegten Voͤgeln durchzieht immer ein zartes Gelb den Oberkopf, auch das zarte Blau der Wange ſcheint auf aͤhnliche Weiſe zu leiden, doch nicht in demſelben Maaße. Er hält ſich in der Gefangenſchaft ſehr gut, iſt gelehrig und zutraulich, ſo daß er als ein uͤbrigens ſo ſchoͤner Vogel allgemein beliebt iſt. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 178. Platycercus flaveolus Govıv. Der gelbliche Parrakit. Gourp proc. V. 26. Birds of Austr. IV. 4. Vellow-rumped Parrakeet. Stirn hochroth, Wangen hellblau; Oberkopf, Halsruͤcken, Ruͤcken, Rumpf, Ober: ſchwanzdecken und ganze Unterſeite gelb; Ruͤckenfedern ſchwarz, blaßgelb geſaͤumt, Fluͤ— gelmitte blaßblau; Afterfluͤgel und Außenfahne des Baſaltheiles der Vorderſchwingen tief violettblau, uͤbriger Theil derſelben dunkelbraun; beide Mittelſchwanzfedern tief— blau, an der Baſis grün uͤberlaufen, übrige blaßblau mit dunkelblauer Baſis; Innen— fahne mehr oder minder lang braun, aͤußerſte Spitze aller weiß; Schnabel licht horn— farbig; Beine dunkelbraun. In Neu-Suͤd⸗Wales, häufig an den Ufern des Lachlan und Darling. Capitain Sturt ſendete vor einigen Jahren zuerſt ein ſchoͤnes Exemplar mit einigen an— dern ſeltenen Voͤgeln an die Zoological Society. Seitdem brachte Major Sir Tho— mas L. Mitchell noch einige andere Exemplare nach England, und auch Gould erhielt das ſeinige von ihm. Die Exemplare dieſer noch wenig bekannten Art im Muſeum zu Sydney, waren durch Sir Thomas waͤhrend ſeiner Expedition nach 144 Klammervögel: Schreivögel, Papageien. dem Darling gefammelt worden. An allen hier erwähnten Exemplaren findet ſich nur eine geringere oder gar keine Abweichung im Gefieder, woraus man ſchließen darf, daß die Jungen ſogleich oder wenigſtens ſehr fruͤhzeitig das Kleid der Alten annehmen und die Geſchlechter nicht verſchieden ſind. Abbildung: Männchen. 179. Platy cereus Adelaidae Govı. Der Parrakit von Adelaide. Gobrp. proc. VIII. 163. Birds IV. 5. Pheasant Parrot South Austr. Colon. — Adelaide Parrakeet Govur». Oberkopf, Zügel, Halsſeiten, Bruſt und Bauchmitte ſcharlach, geht an den Sei— ten in duͤſter Gelb über; Wangen und Fluͤgeldecken hell laſurblau; Vorderſchwingen tiefblau gegen die Spitze ſchwarz; Halsruͤcken duͤſtergelb; Ruͤckenfedern ſchwarz, braͤun— lichgelb geſaͤumt, einige Saͤume blau uͤberlaufen, andere mit ſcharlach; Rumpf und Oberſchwanzdecken duͤſter gruͤnlichgelb, letztere manchmal mit ſcharlach; zwei Mittel: ſchwanzfedern gruͤnlichblau, uͤbrige tiefblau an der Baſis, nach und nach heller an der Spitze mit weiß; Iris braun, Schnabel hornfarbig, Beine graulichbraun. Die— fer ſchoͤne Platycercus bewohnt Suͤd-Auſtralien, und weil Gould mehrere Exemplare in der Naͤhe der entſtehenden Stadt Adelaide erhielt, benannte er ihn nach derſelben. Wahrſcheinlich wird er ſich in wenigen Jahren nicht mehr in den Vorſtaͤdten dieſer mit reißender Schnelligkeit wachſenden Colonie finden, da er zu groß und zu ſchoͤn iſt, um nicht aller Augen auf ſich zu ziehen, die neuen Ankoͤmmlinge erlegen ihn vor— zuͤglich fuͤr ihre Tafel, da er wie alle von Grasſaamen lebenden Papageien, ein deli— kates Fleiſch bietet. Der Vogel machte Gould anfangs durch ſeine große Aehnlichkeit mit P. Pennantii irre, das Gefieder iſt in der erſten Jugend ganz grün, und nach und nach wird Kopf, Rumpf und Oberſeite roth, die Schulterdecken und Ruͤckenfedern ebenfo geſaͤumt, eine Färbung welche bald ſchwindet, worauf das duͤſtere Gelb in den Seiten und das olivengelb an der Oberſeite hervortritt, Schultern und Ruͤckenfedern ſind in der vollendeten Faͤrbung gelblichbraun und violett geſaͤumt. Erſt nachdem an hundert Exemplare erlegt waren, ließ ſich dieſe Nachweiſung der verſchiedenen Kleider und die Unterſcheidung der Art mit Sicherheit geben. Er iſt auch in allen Theilen kleiner als der P. Pennanti. Gould fand ihn reichlich vorhanden an den Ufern des Fluſſes Torrens, ſeinem ganzen Verlaufe nach, ſo wie auch uͤber den niedern ra— ſigen Huͤgeln zwiſchen dieſem Fluſſe und dem Murray; Gould beſuchte dieſen Theil Auſtraliens im Winter, und fand da die Alten in kleinen Trupps von 6 bis 20 bei— ſammen. Naͤher an der Kuͤſte, zwiſchen Holdfaſt Bay und Port Adelaide fanden ſich die gruͤngekleideten Jungen zu Hunderten, meiſt am Boden, wo ſie ſo emſig Grasſaamen ſuchten, daß man ihnen nahe kommen konnte. Aufgeſcheucht flogen fie auf die Zweige der naͤchſten Baͤume. Man kann ſich aber nichts ſchoͤneres denken, als einen Flug alter Voͤgel, wenn ſie ihre ſchoͤnen blauen Fluͤgel und Schwaͤnze aus— breiten, deren Schiller in der Sonne ein herrliches Schauſpiel gewaͤhrt. Der Lockton iſt ein lautes pipendes Pfeifen. a Abbildung: ein alter Vogel und ein unreifer im Uebergangskleide. Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. 145 180. Platycercus semitorquatus Q. Gam. Der Gelbband⸗ Parrakit. Gourp Birds of Austral. XI. 5. Dum-ul-uk West-Austr. mont. indig. Dow-arn West-Austr. planit. indig. Twenty -eight Parra- keet Swan River Colon. Psitt. semitorquatus Quox Gaımarn. Vellow- collared Parrakeet GouLn. Stirn mit ſchmalem karminrothen Bande; Kopf ſchwaͤrzlichbraun, zieht an den Wangen in Blau; Halsruͤckenband hochgelb; Ruͤcken und Oberſeite tief grasgruͤn, zieht an den Schultern in Blaßgruͤn; Vorderſchwingen und Afterfluͤgel ſchwaͤrzlichbraun, Außenfahne jeder Feder tiefblau; zwei Mittelſchwanzfedern tief grasgruͤn, die naͤchſte jederſeits ebenſo, gegen die Spitze blau und weißgeſpitzt, ſeitliche nur an der Baſis gruͤn, dann blau und zunehmend weiß; Bruſt gruͤn, Unterſeite hellgruͤn; Iris dunkelbraun; Schnabel hell hornfarbig, vorn auf dem Oberſchnabel bleifarbig; Beine dunkelbraun. Weibchen kleiner, Zeichnung weniger ſchoͤn. Ueber einen großen Theil von Weſt-Auſtralien haͤufig verbreitet, wo er in jeder Lage vorkommt, manchmal ſeine Nahrung am Boden ſuchend, andere Male ſie von den Baͤumen entnehmend; fie beſteht hauptſaͤchlich in Grasſaamen oder den fteinharten Fruͤchten und Saamen, wie die Baͤume ſeines Vaterlandes ſie tragen. Er iſt ebenſo haͤufig zu King-Georges-Sound wie am Schwanenfluſſe, aber der eigentliche Ver— breitungsbezirk ließ ſich noch nicht beſtimmen. Dieſem ſchoͤnen Vogel mangelt, ſowie den wahren Platycercus-Arten, der Gabelknochen, weshalb ſeine Flugkraft ſehr be— ſchraͤnkt iſt. Dagegen rennt er ſchnell uͤber den Boden, was man auch bei den Voͤgeln in der Gefangenſchaft ſehen kann, da ſie haͤufig als Zierde der Vogelhaͤuſer gehalten werden, wo ſeine Groͤße, Farbe und Anſtand ihn ſehr empfehlen. Sein Flug iſt ziemlich reißend und er laͤßt dabei oft eine Stimme erſchallen, die man mit den Worten „twenty -eiglit“ verglichen hat, daher fein Name bei den Coloniſten. Das zweite Wort wird manchmal 5 — 6 Male nach einander wiederholt. Er faͤngt Ende Septem— bers oder Anfang Octobers an zu bruͤten und macht kein Neſt, ſondern legt ſeine Eier in die Hoͤhlung eines Eukalyptus oder Mahagonibaumes auf weiche ſchwarze Knospen— fafern; die 7— 9 Eier find reinweiß. 181. Platycercus Baueri vis. Honnr. Bauer's Parrakit. GovLn Birds of Austral. XI. 6. Bauer's Parrakeet. Psitt. Baueri Temm. Linn. Trans, XIII. 118. Doxovan’s Nat. Repos. pl. 64. Ps. cyanomelas Kun conspect. Nov. Act. Leop. X. 53. Bauer's Parrot Larn. gen. hist. II. 120. Platycercus Baueri VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 283. Lean’s ill. Psitt. pl. 17. Sreeuens cont. of Suaw’s gen. zool. XIV. 121. Platy cercus zonarius Wag. monogr. 538. Psitt. zonarius Suaw's Nat, mise. pl. 657. Kun conspect. Ps. viridis Suaw's gen. zool. VIII. 465. Na- nodes? zonarius STErHENS cont. of Snaw's gen. zool. XIV. 119. Kopf und Oberhals ſchwarz, Wangenfedern tiefblau geſpitzt; Halsruͤcken mit hoch— gelben Mondfleck; Bruſt, Ruͤcken und Fluͤgel dunkelgruͤn, ziehen in Spangruͤn an der Außenfahne der Fluͤgeldecken; Rumpf und Oberſchwanzdecke grasgruͤn; beide Mittel: ſchwanzfedern tiefgruͤn, die naͤchſten tiefgruͤn mit blaͤulichweißer Spitze, übrige tiefgruͤn an der Baſis, ziehen in Blaͤulichweiß, das Blau an den Außenraͤndern laſurblau uͤber— Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vogel Neuhollands. 19 146 Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. laufen; Bauchmitte tief gummiguttigelb; uͤbrige Unterſeite gelblichgrasgruͤn; Vorder— ſchwingen, zweite Reihe und Deckfluͤgel ſchwarz, Baſis der Außenfahne hochblau; Schnabel hornfarbig, Beine dunkelbraun. Weibchen kleiner und minder ſchoͤn gefärbt. Gould erhielt ihn nur vom Port Lincoln, einer von Flinders beſuchten Herberge, von wo die Sammlung der Linnean-Soeiety ihr Original-Exemplar erhalten. Er iſt kleiner als Pl. semitorquatus, ſein Gefieder hoͤher und mehr abſtechend gefaͤrbt. Das Gruͤn zieht ſich als breites Band um den Vorderhals und die Bruſt herum, von wo aus das Hochgelb ſich anſchließt. Das hochrothe Stirnband jener Art fehlt hier gaͤnz— lich oder iſt bei den aͤlteſten Maͤnnchen nur leicht angedeutet. In Sitten und Lebens— weiſe kommt er wohl jenem ſehr nahe, doch fehlt es noch an genauen Nachrichten daruͤber. Temminck benannte dieſe Art nach Ferd. Bauer, welcher ſich einer von Flinders Expeditionen anſchloß und deſſen naturhiſtoriſche, vorzuͤglich botaniſche Ent— deckungen weltbekannt find. Gould erhielt fein Exemplar von J. B. Harvey Esg., vormals zu Teignmouth, jetzt Reſident zu Port Lincoln. Abbildung: beide Geſchlechter. 182. Platycercus Barnardi vis. Horsr. Barnard's Parrakit. Gourp Birds of Austral. XI. 7. Barnard's Parrakeet; Barnard's Parrot Lara. gen. hist. II. 121. Pl. Barnardi Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 283. LARS Hl. Psitt. pl. 18. Bovas. St. HIL. suppl. de Le VaIIL. Perroqu. pl. 32. Waser. mon. p. 528. Stirnband karminroth, Oberkopf, Wangen, Bruſt, Bauch, Fluͤgelmitte und Rumpf ſpangruͤn; Hinterkopf mit braunem Bande, worauf ein gelber Mondfleck folgt; Ruͤcken blaͤulichgruͤn, Bauchmitte mit hochgelbem Bande; Vorderſchwingen und Afterfluͤgel ſchwarz; Außenrand jeder Feder und Schulterſpitze hochblau; beide Mittelſchwanzfedern tiefgruͤn, gegen die Spitze tiefblau; ſeitliche tiefblau an der Baſis, ſtufenweiſe nach der Spitze blaͤulichweiß; Schnabel hornfarbig, Beine braun. Weibchen etwas kleiner und minder ſchoͤn. Eine der ſchoͤnſten auſtraliſchen Arten dieſer Gattung, welche auf der Tafel in beiden Geſchlechtern im ausgefaͤrbten Zuſtande treu abgebildet iſt. Indeſſen ſagt Gould, man muͤſſe, um ſich eine genuͤgende Idee von der Schoͤnheit dieſer Voͤgel zu machen, in ihr Vaterland reifen, in deſſen Waͤlder eindringen, deren Brüche und Waldſtroͤme ver— folgen, da wo vorzugsweiſe die maͤchtig hohen Eukalypten wachſen oder das hoͤhere Buſchholz laͤngs der Flußufer, um da zu beobachten, wie ihr Gefieder glaͤnzt und wie ihre Fluͤgel und Schwaͤnze im vollen Lichte ſich ausbreiten und ſie ſelbſt einem Meteor aͤhnlich von Baum zu Baum dahinfliegen, im Hintergrunde das Dunkel des Waldes. Er iſt durch das große Baſſin im Inneren von Suͤd-Auſtralien bis Neu: Süd: Wales verbreitet, zeigt ſich indeſſen ſelten im Bereiche der letzteren Colonie. Gould traf ihn niemals naͤher als in den Liverpool-Ebenen an, von wo aus er nach dem Inneren an Zahl zunimmt und ohne Zweifel die Ufer des Darling und anderer Fluͤſſe des Inneren, welche in den Alexandrina-See einmuͤnden, bewohnt. Hiermit ſtimmt uͤber ein, daß ihn Gould auch in Great Murray scrub von Suͤd-Auſtralien ebenſo haͤufig als an den Ufern des Namoi antraf. Sie leben in kleinen Geſellſchaften zu 5 — 10 beiſammen, manchmal auf dem Boden unter hohen Graͤſern, andere Male auf den Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. 147 hohen Eukalypten. Gould fand zwar nicht die Eier, indeſſen bruͤteten die Voͤgel in den angegebenen Gegenden und er erhielt ein Paar Junge, die er mit nach England brachte; wahrſcheinlich die erſten, welche nach Europa gekommen. Sie zieren die groß— artigen Volieren des Earl of Derby zu Knowſely und ſind, wie die anderen dieſer Gattung, ebenſo zahm als ſchoͤn und zutraulich. 183. Platycercus Brownii Vid. Hoxsr. Brown's Parrakit. Gourp Birds of Austral. XVI. 3. Brown’s Parrakeet. Psitt. Brownii T. Linn. Trans. XIII. 119. Ps. venustus Kunr N. Act. Leop. X. p. 52. Brown’s Parrot Larü. gen. hist. II. p. 139. Platycercus Brownii VIS. Horsr. Linn. Tr. XV. 282. Leaxs ill. Psitt. pl. 20. Moon-durk? Port Ess. indig. Smyliy-Parrot Port Ess. Colon. Haube nebft Zügel und Ohrdecken tiefſchwarz; Wangen ſchneeweiß, von blauem Bande unten herum eingefaßt; Bruſt und Rumpf blaßgelb, jede Feder ſchwarz ge— ſaͤumt, Ruͤckenfedern ſchwarz, breit gelbgeſaͤumt; Fluͤgeldecken, die Außenfahne der zweiten Schwingenreihe und die Baſis der erſten ſchoͤn blau, Innenfahne der erſten und zweiten Schwingen tiefſchwarz; Unterſchwanzdecke ſcharlach, Mittelſchwanzfedern an der Baſis gruͤn, nach den Raͤndern und der Spitze in Blau uͤbergehend; Seitenfedern tief— blau an der Baſis der Außenfahne, braun an der Baſis der Innenfahne, dann blaß— blau, an der Spitze weiß, Schaͤfte ſchwarz; Iris ſchwaͤrzlichbraun; Schnabel licht hornfarbig, an der Baſis in Blau uͤbergehend; Beine ſchwaͤrzlichbraun. Am jungen Vogel iſt die Farbe unrein und die ganze Zeichnung unbeſtimmt, bei dem Uebergange zur Reife erhaͤlt die Bruſt die ſchwarzen Federſaͤume, welche im hoͤheren Alter ver— ſchwinden. Sehr haͤufig auf der Nord- und Nordweſtkuͤſte Auſtraliens auf graſigen Orten und Sumpfraͤndern, frißt meiſt Saamen von Graͤſern und Kraͤutern auf dem Boden und erſcheint einzeln oder paarweiſe, haͤufiger familienweiſe von 10 — 20 Stuͤck. Er laͤßt oft feine Stimme in den Ausdruͤcken: „trin-se-trin-se“ erfchallen, fliegt niedrig, manch— mal ſchnell und im Zickzack, ſelten in längerem Zuge als von Baum zu Baum. Exemplare, welche Gould durch Capt. Gray und Mr. Bynoe von der Nordweſt— kuͤſte erhielt, unterſchieden ſich etwas im Gefieder von denen auf der Coburg-Halbinſel, indem die Bruſtbaͤnder feiner find, eigentlich nur der aͤußerſte Rand der Federn ſchwarz. Auch kommen Exemplare mit mehr oder weniger butrothem Oberkopfe vor. Zahlreiche Exemplare von Port Eſſington zeigten dieß nicht. Haͤtte Gould nicht auch Exemplare mit ſchwarzem Oberkopfe von der Nordweſtkuͤſte geſehen, ſo wuͤrde er vielleicht jene fuͤr eigene Art halten, ſo aber ſchienen es nur Localvarietaͤten oder wahrſcheinlicher ſehr alte Voͤgel zu ſein. Abbildung: Zwei Maͤnnchen und ein Weibchen; das Exemplar mit karminrothem Kopfe iſt von der Nordweſtkuͤſte, das andere Maͤnnchen von Port Eſſington. 184. Aprosmictus scapulatus Govın. Der Schulterplatten— Parrakit. Govnn proc, 1842. 9. Aug. Birds of Austr. VIII. 15. King Lory. Psittacus scapulatus Bensr. Kunst mon. p. 56. Suaw gen, zool. VIII. 407. pl. 55. Ps. Tabuensis g. Larn. ind. 88. La grande Perruche à 19 * 148 Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. collier et croupion bleu Le VaIIL, perr. pl. 55. 56. Tabuan Parrot Wuurte’s Journ. pl. in p. 168. &. p. 169. 9. PL. Bot. Bay pl. in p. 153. Larn. gen. syn. suppl. II. 81. Platycercus scapulatus Vis. Horsr. Linn. Trans. XV. 284. WAL. Psitt. I. 492. 537. STErHENS cont, of Suaw’s gen. zool. XIV. 122. Psitt. eyanopygius VIEILL. Diet. XXV. 339. Galerie spp. pl. 82. Scarlet and green Parrot Laru. gen. hist. II. 116, Platycercus scapularis Swaıss. zool. ill. Ser. II. pl. 26. Less. trait. 207. Wellat N.-S.-Wales indig. Kopf, Hals und Unterfeite ſcharlach; Ruͤcken und Flügel grün, Innenfahne der erſten und zweiten Schwingenreihe ſchwarz, laͤngs der Schulterdecken ein blaß ſpangruͤner Streif, ein Nackenhalsband, Hinterrumpf und Oberſchwanzdecke hochblau, Schwanz ſchwarz; Pupille groß und ſchwarz, Iris ſchmal und gelb, Schnabel ſcharlach, Beine mehligbraun. Weibchen: Kopf und ganze Oberſeite gruͤn; Gurgelgegend und Bruſt grün, roth uͤberlaufen, Bauch und Unterſchwanzdecke ſcharlach, Rumpf dunkelblau, Schwanz gruͤn, uußer den beiden mittleren alle roſageſpitzt. Junge Maͤnnchen gleichen im erſten Jahre den Weibchen. Gould meint, wenn er ſich recht erinnere, habe er dieſen ſchoͤnen Papagei nur in Neu: Süd: Wales geſehen, wo er ſehr an Oertlichkeiten gebunden iſt und nur in nie— deren feuchten Gehauen (brushes) lebt, wo die großen Caſuarinen in groͤßter Menge wachſen. Alle dergleichen Geſtruͤppe längs der Suͤd- und Oſtkuͤſte ſcheinen gleich guͤnſtig fuͤr ihn, indem er da ſeine Nahrung, die in Saamen, Fruͤchten und Beeren beſteht, in Menge findet. Zu der Zeit, wenn das indianiſche Korn reift, leben ſie an den ſchattigen Orten und kommen in großen Flügen heraus, welche am reifenden Korne große Verheerungen anrichten. Er iſt träge und dumm im Vergleich mit den. eigent= lichen Arten von Platycercus, er fliegt ſchwerfaͤllig und iſt von anderem Charakter, auch in der Gefangenſchaft nicht fo gut zu zaͤhmen und minder zutraulich, indeſſen wiegt die Schoͤnheit des Maͤnnchens dieſe Unannehmlichkeiten auf und ſo ſteht er immer als Vogel fuͤr den Kaͤfig im Preiſe. Seine weitere Lebensweiſe und ſein Niſten konnte Gould nicht beobachten, und was Mr. Caley in den Linn. Transact. von den Eiern ſagt, duͤrfte ſich vielleicht auf einen anderen Vogel beziehen. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 185. Aprosmictus erythropterus Govı. Der Nothflügel⸗ Parrakit. Gourn proc. 1842. 9. Aug. Birds VIII. 16. Psitt. erythro- pterus Gmer. LI xx. syst. I. 343. Kunz p. 53. Quox Gaım. pl. 27. Lara. ind. I. 126. Psitt. melanotus Suaw nat. misc. 653. gen. zool. VIII. 467. Crimson winged Parrot LArk. gen. syn. I. 299. Suppl. 60. gen. hist. II. 253. Platycercus erythropterus VIS. Hossr. Linn. Trans. XV. 284. Lessox trait. 208. Was. mon. 492. 536. Sterns. cont. of Shaw XIV. 123. Kopf und Halsruͤcken ſpangruͤn, Gurgelgegend, ganze Unterſeite, Schulterrand und Oberſchwanzdecke hoch gelbgruͤn; Ruͤcken ſchwarz, Rumpf laſurblau, Fluͤgeldecke tief hochroth, Hinterſchwingen (scapularies) dunkelgruͤn, ſchwarzgeſpitzt, Vorderſchwingen an der Baſis ſchwarz, aͤußere Fahne und Spitze der Innenfahne tiefgruͤn, zweite Reihe ſchwarz, tiefgruͤn geraͤndert und eine oder zwei an der Spitze etwas geroͤthet; Schwanz Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. 149 oben gruͤn, Spitze in Gelb ziehend und etwas roth geſaͤumt; Iris roͤthlichorange, bei anderen ſcharlachroth; Schnabel hoch orangeſcharlach, Beine olivenbraun. Weibchen: Kopf und Oberſeite duͤſter gruͤn, Unterſeite duͤſter gelbgruͤn, ein Streif laͤngs des Fluͤgel— randes hochroth, Rumpf blaß bergblau; Schwanzfedern breiter i geſpitzt und ges ſaͤumt, Iris olivenbraun, Schnabel hell hornfarbig. Ueber einen großen Theil des Continentes von Auſtralien weit verbreitet, von Neu— Guinea bis Timor vorkommend. Indeſſen ſind die Exemplare von Timor, ſowie die von Port Eſſington kleiner als die von Suͤd-Auſtralien, ohne daß ſie Verſchiedenheit in Färbung und Zeichnung bemerken laſſen, alſo nur Racen und nicht Arten bilden. In Auſtralien lebt er ausſchließlich im Inneren, ſo wie dagegen der nahe verwandte vorige im dichten Geſtruͤppe laͤngs der Kuͤſte vorkommt. Jene ausgedehnten Strecken der Acacia pendula im Verlauf des großen Beckens von Auſtralien find von Taufenden dieſer und zahlreicher anderer Voͤgel bevoͤlkert; man ſieht ſie in kleinen Fluͤgen von 6 —8 Stuͤck oder in größeren Schaaren. Es iſt unmöglich, die Schönheit eines ſolchen Anblickes zu beſchreiben, wenn dieſe rothfluͤgeligen Papageien ſich in den ſilberblaͤtterigen Akacien herumtummeln, beſonders wo in den Fluͤgen zahlreiche Maͤnnchen vorkommen, deren herrliches Hochroth gegen die Umgebung ſo wunderſchoͤn abſticht. Ueber die Baͤume auf den Liverpool-Ebenen iſt er ziemlich duͤnn zerſtreut, nimmt aber von da an gegen das Innere an Anzahl zu und wahrſcheinlich iſt er uͤber das ganze Innere verbreitet. So iſt er auch zu Port Eſſington an der Nordkuͤſte fo haufig als an der Suͤdkuͤſte und Gould erhielt ihn auch von Suͤd-Auſtralien und der Nordweſtkuͤſte, jedoch nicht vom Schwanenfluſſe. In ſeinen Neigungen und Sitten ſtimmt er meiſt mit dem vorigen uͤberein, er iſt muͤrriſch und ungelehrig, ſcheu und behutſam, und man kann ſich ihm ſchwerer naͤhern als den Papageien gewoͤhnlich, und wenn auch bisweilen das Gegentheil ſtattfindet, fo iſt er doch in der Gefangenſchaft ſelten zu zaͤhmen. Seine Flugkraft ſtimmt ganz mit der Ausdehnung der Ebene, die er bewohnt, uͤberein; er er— hebt ſich bisweilen auch hoch in die Luͤfte und zieht von einem Theile der Ebene zum anderen. Sein Flug iſt aber mit einer Fluͤgelbewegung begleitet, die ganz verſchieden iſt von der anderer Arten der großen Papageifamilie. Gould vergleicht ſie mit den Fluͤgelſchlaͤgen des Kiebitz. Er hat ein laut durchdringendes Geſchrei, das er oft im Fluge hoͤren laͤßt. Er frißt Beeren, Fruͤchte der Arten von Loranthus und Bluͤthen— ſtaub, ſowie eine Art Inſekt (scaly bug- like insect), welches feine Lieblingsbaͤume verheert. Wahrſcheinlich naͤhrt er ſich auch von Raupen, deren Gould in den Kroͤpfen mehrerer Platycerken fand. Er bruͤtet in den Stammhoͤhlen der Eukalypten an den Flußufern, feine 4 — 5 Eier find weiß, 13“ lang und 3“ breit. 186. Nymphicus Novae Hollandiae Wer. Der auſtraliſche Falken⸗Kakatu. Govro Birds of Austral. VII. 17. Cockatoo Parra- keet. Psittacus Novae-Hollandiae LAru. ind. Orn. I. 102. Gm. Linn. Syst. I. 323. Crested Parrakeet LArn. gen. syn. I. 250. — gen. hist. II. 174. 88. — Suaw zool. VIII. 452. Palaeornis Novae Hollandiae Lear ill. Psitt, pl. 27. Nymph. Novae-Hollandiae Wasr. monogr. Psitt. Abhandl. 490 et 522. Srrux nat. libr. VI. Parrots 186. pl. 30. G. R. GnAx list, of gen, ed. 2, 66, Leptolophus auriconus Swaıns, zool. ill. 150 Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. ser. II. 112. Classif. II. 305. — Calopsitta Gay Lesson ill, zool. III. sp. 2. pl. 112. f. Vorderkopf, Schopf und Wangen citronengelb, Ohrdecken hochorange; Halsruͤcken, zwei Mittelſchwanzfedern und Außenraͤnder der Schwingen braungrau, Rüden, Schul tern, ganze Unterſeite und äußere Schwanzfedern graulich-chocolatbraun, Schultern und Seiten am dunkelſten, ein weißes Feld von den Schultern uͤber die Fluͤgelmitte; Iris dunkelbraun; Schnabel blaͤulich bleifarbig, an der Unterſeite des Unterſchnabels heller; Beine blaͤulichgrau. Weibchen: Geſicht und Schopf duͤſter olivengelb, letzter gegen die Spitze dunkler, Gurgelgegend graulichbraun, Ruͤcken heller als am Maͤnn— chen, Unterbauch und Oberſchwanzdecken gelb; vier Mittelſchwanzfedern grau, übrige gelblich, alle braun gebaͤndert, mit Ausnahme der ganz gelben Außenfahne der aͤußer— ſten Federn. Das Innere Auſtraliens beſitzt eine beſondere Fauna fuͤr ſich, doch iſt dieſelbe noch wenig bekannt, gegenwaͤrtige Art iſt aber einer ihrer Buͤrger. Gould ſahe ihn aller— dings den großen Gebirgszug durchkreuzen, und auf den Ebenen zwiſchen da und der See bruͤten, indeſſen iſt dies ein ungewoͤhnliches Vorkommen, und nur wenige zeigten ſich da im Vergleich zu den Tauſenden, welche man an den Flaͤchen ſieht, welche ſich im Innern von den jenſeitigen Abhaͤngen des Gebirgs aus dahin ziehen. Sie ſind uͤber ganz Suͤd⸗Auſtralien verbreitet, und als wirkliche Wandervoͤgel machen fie im Sep— tember gleichzeitige Bewegungen ſuͤdwaͤrts an hundert Meilen an der Kuͤſte, wo ſie im Vork-Diſtrikt naͤchſt dem Schwanenfluſſe in Weſt-Auſtralien genau zu derſelben Zeit anlangen, wo ſie im Oſten des Landes auf den Liverpool-Ebenen erſcheinen. Nach der Fortpflanzungszeit ziehen ſie ſich mit der zahlreichen Nachkommenſchaft im Februar und Maͤrz noͤrdlich, doch bis zu welchen Breitegrade nach den Tropen hin, iſt nicht hinlaͤnglich bekannt. Gould erhielt ihn niemals zu Port Eſſington oder in irgend einem andern Theile derſelben Breite, indeſſen beweiſt dies noch nicht, daß er dieſen Theil des Continents nicht beſuche, da man nur den Theil naͤchſt der Kuͤſte bis jetzt gut unterſucht hat. Wahrſcheinlich findet man ihn in geringer Entfernung im Innern, ſoweit ſich ſeiner Lebensweiſe angemeſſene Lagen vorfinden, doch ohne Zweifel in der entgegengeſetzten Jahreszeit als zu Neu-Suͤd-Wales. Er ſcheint zahl: reicher in der oͤſtlichen Abtheilung von Auſtralien zu ſein, als im Weſten. Im Som— mer 1839 bruͤtete er auf allen Angophorabaͤumen in den Ebenen am Upper Hunter, im Diſtrikte welcher den am Peel und andern noͤrdlich ſtroͤmenden Fluͤſſen in aller Weiſe ſehr aͤhnlich iſt. Nach der Bruͤtezeit verſammeln ſie ſich vor ihrem Wegzuge in unermeßlichen Flügen. Gould ſahe den Boden gaͤnzlich von ihnen bedeckt waͤh— rend ſie fraßen, und nicht ungewoͤhnlich ſahe man Hunderte beiſammen auf todten Zweigen der Eukalypten am Waſſer, deſſen ſie viel zu ihrer Erhaltung beduͤrfen. Es laͤßt ſich hiernach vermuthen, daß das Innere nicht ſo unftuchtbar und unwirthbar ſein moͤge, als man gewoͤhnlich ſich einbildet, und daß es im Gegentheil fuͤr den Menſchen ſehr vortheilhaft fein dürfe. Die Harlekintaube und die Saͤnger-Graspapa— geien ſind auch Bewohner jenes Theils des Landes, und koͤnnen ebenſowenig ohne Waſſer exiſtiren. Unſer Papagei hat einen gleichen und gemaͤchlichen (easy) Flug und iſt im Stande ſeinen Flug ſehr weit auszudehnen. Vom Boden aufgeſcheucht, fliegt er auf den naͤchſten Baum, und ſetzt ſich auf einen duͤrren Zweig, wo er oft lange Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien, 151 ſitzen bleibt. Er iſt kein ſcheuer Vogel, ſo daß viele, vorzuͤglich wegen ihres trefflichen Fleiſches fuͤr die Tafel erlegt werden. Seine Geſtalt macht ihn ſehr geſchickt zum Le— ben an der Erde, wo er gewoͤhnlich die Grasſaamen frißt, die faſt ſeine einzige Nahr— ung ausmachen. Als Vogel für den Käfig iſt er aͤußerſt intereſſant, laͤßt ſich voll: kommen zaͤhmen und wird angenehm und beluſtigend. Die Abbildungen fertigte Mr. Lear nach zwei lebenden Exemplaren im Beſitze der Counteß of Mountcharles. Auffallend iſt die Unterſcheidung der Geſchlechter im Aeußeren, da die Schwanzfedern des Maͤnnchens der feinen Baͤnder auf den Schwanzfedern des Weibchens entbehren. Er niſtet in der Hoͤhle eines Eukalyptus oder andern Baumes auf den Ebenen in der Nachbarſchaft des Waſſers. Die 5 bis 6 Eier find einen Zoll lang und drei Viertei— Zoll breit. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 187. Nestor productus Govmw. Der Langſchnabel⸗Neſtor⸗ Papagei. Gouvrp synops. I. Birds of Austral. V. 10. Phillip Island Parrot. Wilsons Parrakeet LATH. gen. hist. II. 170.2 Long-billed Parra- keet ib. 171.2 — Plyctolophus productus Gouz» proc. IV. 1836. 19. Oberſeite braun; Kopf und Halsruͤcken grau überlaufen, die Federn dieſer Theile ſo wie die des Ruͤckens dunkler geſaͤumt; Rumpf, Bauch und Unterſchwanzdecken tief— roth; Wangen, Gurgelgegend und Bruſt gelb, erſtere roth uͤberlaufen; Schultern unter— ſeits gelb mit roth, olivenfarbig uͤberlaufen; Schwanzfedern an der Baſis orangegelb und braun gebaͤndert; Innenfahne der Schwingen an der Baſis und unten duͤſter roſtfarbig und braun; Iris ſehr dunkelbraun, Schnabel braun, Naſenloͤcher, nackter Augenring und Beine olivenbraun. Weibchen nicht verſchieden. Jungen fehlt das ſchoͤne gelb und roth an der Bruſt, ſie ſind daſelbſt dunkelolivenbraun. Eine ſchoͤne zweite Art zu Wagler's Gruppe von Neſtor. Gleich dem, ſo viel bis jetzt bekannt iſt, nur auf Neu-Seeland beſchraͤnkten N. hypopolius hat auch der gegenwaͤrtige nur eine ſehr enge Verbreitungsgrenze, da er ſich nur auf der Phillips— Inſel vorfand, deren ganzer Umfang nur fuͤnf Meilen betraͤgt; daher auch Perſonen, welche mehrere Jahre auf der Inſel Norfolk gelebt hatten, ihn nicht einmal kannten, obwohl dieſe Inſeln nur 4 bis 5 Meilen von einander entfernt ſind. Leider haben die auf ihn ſeit der begonnenen Cultur der Inſel angeſtellten Jagden ihn ſehr ver— mindert, ſo daß der Zeitpunkt nicht ferne zu liegen ſcheint, wo der Vogel ebenſo wie die Dronte unter die ausgeſtorbenen Arten gehoͤren duͤrfte. So wie alle Papageien vertraͤgt er die Gefangenſchaft ſehr gut, auch iſt er ein zufriedener, angenehmer und beluſtigender Gaſt. In Sydney ſahe Goulb ein Exemplar lebendig bei Major An— derſon und bemerkte, daß er ſo ſehr in ſeinen Sitten von andern Papageien ab— weicht, daß dies gewiß auch im wilden Zuſtande der Fall ſein duͤrfte. Er befand ſich nicht im Kaͤfig, ſondern lief in der Hausflur herum, er wackelte nicht ſo ſchwerfaͤllig wie andere Papageien, ſondern lief wie ein rabenaͤhnlicher Vogel. Mr. Anderſon erzaͤhlte, daß er auf den Felſen und hoͤchſten Baͤumen der Inſel lebe und ſo zahm ſei, daß er ſich auch mit einer Schlinge fangen ließe und daß er aus Blumen von einem weißbluͤhenden Hibiskus Honig ſauge. Seine Zunge zeigte bei der Unterſuchung keine Buͤrſte, ſondern an der Unterſeite einen ſchmalen horn— 152 Klammervögel: Schreivoͤgel, Papageien. artigen Spatel (scoop), welcher mit der Zungenſpitze zuſammen ausſieht wie ein Finger mit einem Nagel von unten, anſtatt von oben. Dieſer ſonderbare Bau bezieht ſich wahrſcheinlich wieder auf eine entſprechende Eigenthuͤmlichkeit in der Art und Weiſe, wie der Vogel ſeine Nahrung aufnimmt. Sir J. P. Millbank verſicherte, daß ein Exemplar, welches er lebendig beſaß, eine ganz beſondere Zuneigung fuͤr Sallat— blaͤtter und andere ſaftige Pflanzentheile hatte, und daß er auf Fruͤchte, Dickmilch (Sahne, Rahm, eream) und Butter ganz erpicht war. Er ſoll in eine Baumhoͤhle vier Eier legen. Seine Stimme iſt ein rauhes, quakendes und unharmoniſches Ge— raͤuſch, manchmal wie Hundegebell. Abbildungen: Alter und noch nicht ganz alter Vogel, deſſen Braun an der Bruſt die Unreife noch andeutet. N 188. Cacatua galerita VIII. Der gelbſchopfige Kakatu. Gourp Birds of Austral. X. 10. Car’away, Cur’riang N. S. Wales indig. Mar- garape Papuans of N. Guinea. The erested Cockatoo Wnırte's Journey pl. in p. 237. Psitt. galeritus LATH. ind. orn. I. 109. Gen. syn. sppl. II. 92. Kun! consp. Psitt. N. Act. Leop. X. 87. Great Sulphur-erested Cockatoo Suaw gen. zool. VIII. 479. Crested Cockatoo Lara. gen. hist. II. 205. Cacatua galerita Vıerw. N. Diet. XVII. II. Ene. méth. orn. III. 1414. Wascr. mon. p. 695. — Plyetolophus galeritus VIS. Horsr. Lion. trans. XV. 268. Vıc. in Lears ill. Psitt. pl. 3. Stern. cont. of Suaw’s gen, zool. XIV. 108. Cacatua chrysolphus Lessox trait. d’orn. 182. Weiß, der lange Federfchopf dunkelſchwefelgelb, Ohrdecken, Mitte der Unterfeite der Fluͤgel und Baſis der Innenfahne der Schwanzfedern blaß ſchwefelgelb, Iris und Schnabel ſchwarz, Beine graulichbraun. Gould betrachtet den weißen Kakatu von Van Diemensland, den vom Continent Auſtraliens und den von Neu Guinea als Varietaͤten einer und derſelben Art, ſo daß dieſelbe einer weiteren Verbreitung als die meiſten anderen Voͤgel genießt. Er ſindet ſich in allen Colonien Auſtraliens, ſowohl an der Suͤd- wie an der Nordkuͤſte, doch iſt er zur Zeit noch nicht im Weſten gefunden. Nach genauer Unterſuchung an Exem— plaren aller drei Vaterlaͤnder ergiebt ſich eine entſchiedene Abweichung im Baue des Schnabels, dennoch ein zu unbedeutender Charakter, um dieſe Voͤgel als verſchiedene Arten zu trennen, vielmehr ſcheint jene Abweichung nur durch die verſchiedene Nahrung, welche die Vögel an den verſchiedenen Wohnorten genießen, bedingt. Der Vogel von Van Diemensland iſt in jeder Hinſicht der groͤßte, ſein Schnabel, beſonders der Ober— ſchnabel, weniger abgebrochen gekruͤmmt, mit Neigung zu der Form, die ſich bei der Gattung Licmetis vorfindet. Der Schnabel des Vogels aus Neu-Guinea iſt mehr rund und erſcheint allerdings dazu gebaut, ein ganz anderes Geſchaͤft zu uͤben als der des vorigen, was auch die innere Unterſuchung beſtaͤtigt, indem der auf Van Diemensland hauptſaͤchlich die kleinen Knollen der auf der Erde wachſenden Orchideen verzehrt, zu deren Ausgrabung ſein langer Oberſchnabel ſehr geſchickt gebaut iſt. Der in Neu— Guinea dürfte wahrſcheinlich dieſe Nahrung dort nicht finden, und fein Schnabel deu— tet darauf hin, daß mehr harte Saamen, Nuͤſſe und dergleichen, ſeine vorzuͤgliche Nahrung ausmachen. Die Kroͤpfe und Magen jener Race waren ſehr fleiſchig und Klammervögel: Schreivoͤgel: Papageien. 153 enthielten Saamen, Koͤrner, gewachſenes Brod (eine Art Pilz) und kleine Knollen und Zwiebeln, meiſt auch große Steine. Wie man ſich denken kann, ſieht der Landmann dieſen Vogel nicht gern auf ſeinen friſchbeſaͤten Feldern oder unter dem reifenden Mais, in dem er großen Schaden anrichtet. Er wird auch deshalb gejagt und geſchoſſen, wo er ſich ſehen läßt. denn er kommt in Zügen von Hunderten und Tauſenden und hält ſich entſchieden an offene Ebenen und lichte Landſtriche mehr, als an die dichten Buſch— hoͤlzer der Kuͤſte. Außer während fie freſſen oder nach dem Fraße auf Baͤumen aus— ruhen, verkuͤndigt ſich ein Zug, auch ohne daß man ihn ſieht, durch fein entfeglich laͤrmendes Geſchrei, deſſen Mißtoͤne man ſich einigermaßen vorſtellen kann, wenn man den Vogel einzeln in der Gefangenſchaft beobachtet hat. Das Zuſammentreffen einer ſolchen Maſſe von gewaltigen Schreiern in demſelben Momente, bringt allerdings eine unbeſchreibliche Wirkung hervor; doch hat es auch wieder etwas zauberhaft erhebendes, dieſe ſchneeweißen, immer beweglichen Geſtalten in den dichten und unveraͤnderlich gruͤnen auſtraliſchen Waͤldern zu ſehen, und Gould ſtimmte dabei mit den Worten von Sir Thomas Mitchell uͤberein, wenn er ſagt: „Mitten in den maſſigen Schatten des dunkelſten Laubwerkes treiben weiße Kakatu's ihr Spiel, gleich Geiſtern des Lichts!“ “) Der Ort zum Neſtbau richtet ſich nach den Umſtaͤnden. Die zwei Eier find reinweiß, etwas ſpitzig, 1” 7“ lang und 1“ 24’ breit. Gewoͤhnlich legt fie der Vogel in Hoͤhlen der Baͤume, aber auch in Spalten der Felſen; ſo werden z. B. die weißen Klippen am Murray in Suͤd-Auſtralien jaͤhrlich von Tauſenden dieſer Voͤ— gel beſucht und ſollen ganz von ihnen durchloͤchert fein. 189. Cacatua Leadbeateri Wer. Der Inka⸗Kakatu. Gouvrp Birds of Austral. X. 11. Jak-kul-yak-kul West Aus tral. mont. indig. Pink Cockatoo Swan River Colonist. Leadbeaters Cockatoo GovLD. Plyctotophus Leadbeateri VIG. proc. of comm, of Sc. et Corr. of zool. Soc. I. 61. Lear’s ill. Psitt. pl. 5. Philos. Mag. 1831. 55. Gour» Synops. IV. Mirch. Austral. Expeditions II. 47. Cacatua Leadbeateri Wacr. Mon. 692. Weiß, Vorderkopf, Stirn und Halsſeiten, Mitte und Unterſeite der Flügel, Bauch: mitte und Baſaltheil der Innenfahne der Schwanzfedern roſa, unter den Fluͤgeln ſchoͤn lachsroth; Federn der Haube an der Baſis hochroth, mit gelbem Fleck in der Mitte und weiß geſpitzt; Schnabel lichthornfarbig, Beine dunkelbraun. Weibchen ziemlich gleichgroß, gelbe Flecken in den Federn der Haube deutlicher, Unterſeite minder dunkel lachsroth Dieſer ſchoͤne Kakatu iſt weit uͤber Auſtraliens Suͤden verbreitet, er geht niemals in die Nähe des Strandes, ſondern hält ſich vorzugsweiſe an die hohen Eukalypten und das Buſchholz, welches im Innern des Landes die Seiten der Fluͤſſe bekleidet. Jaͤhrlich beſucht er den Toodyay-Diſtrict von Weſtauſtralien und bruͤtet, wie ſich Gould überzeugte, jährlich bei Gawler in Suͤd-Auſtralien. Sturt und Mitchell trafen ihn, ihren Berichten zufolge, beſonders an den Ufern des Darling und Murray, ) „Amidst the umbrageous foliage, forming dense masses of shade, the white Gocka- toos sported like spirits of light.“ Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 20 154 Klammervögel: Schreivögel: Papageien. in der That bewohnt er die meiſten Diftricte im Innern zwifchen Neu: Sid: Wales und Adelaide, indeſſen wird erſt ſpaͤtere Beobachtung ſeinen Verbreitungsbezirk noͤrdlich beſtimmen; denn bis jetzt kam noch kein Exemplar von der Nord- oder Nordweſtkuͤſte. Dieſer Kakatu iſt unſtreitig der ſchoͤnſte und zierlichſte der ganzen Gattung und für die Volièren eine hoͤchſt erwuͤnſchte Entdeckung. Zwei Exemplare im Beſitz des Earl of Derby vertragen die Gefangenſchaft ſo gut als irgend ein anderer. Sie ſind auch nicht fo reizbar und zornig, ſondern ruhiger, was fie noch mehr angenehm macht. Wenige Vögel beleben die eintönigen Wälder Auſtraliens mehr als dieſe ſchoͤne Art, und Sir Th. Mitchell ſagt: „Ihr hochrother Fittig und ihre gluͤhende Haube wan— deln die Höhen, in denen fie leben, zu Regionen der uͤppigſten Wonne.“ ) Ihre Stimme iſt mehr klagend als die von C. galerita und hat nicht den rauhen Ausdruck wie dieſe. 190. Cacatua sanguinea Govi. Der Nothzügel⸗Kakatu. Gourp Birds of Austral. X. 12. Blood-stained Cacatoo, C. sanguinea Gol proc. X. 138. Weiß, Baſis der Federn am Zuͤgel und der Geſichtsſeite blutroth, Baſis der Innen— fahne der Vorder- und Hinterſchwingen ſowie der Schwanzfedern ſchwefelgelb; Schna— bel gelblichweiß, Beine mehligbraun. Weibchen und Junge gleich. Scheint nur Bewohner der Nord- und Nordweſtkuͤſte Auſtraliens, Gegenden, wo noch wenig geſammelt worden iſt. Gould beſitzt ein Exemplar, ein anderes brachte Capitain Chambers R. N. und eines findet fi in der Sammlung von Mr. Bankier. Alle kamen von Port Essington. Er lebt da in Suͤmpfen und auf Wieſen, und man trifft ihn mit C. galerita beiſammen, doch iſt er mehr ſcheu und laͤßt ſich nicht ſo leicht nahe kommen. Wahrſcheinlich ziehen ihn verſchiedene Orchi— deen in dieſe feuchten Gegenden, von deren Knollen er die meiſte Zeit hindurch zu leben ſcheint. Ob er auch auf Neu-Guinea vorkommt, deſſen Fauna noch ſo wenig bekannt iſt, weiß man noch nicht. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 191. Rhipidura albiscapa Gourp. Der weißſchaftige Fliegen: ſchnäpper. Gourp Birds of Austr. I. 13. White -shafted Fantail. Rhi- pidura flabellifera VIS. Horsr. Linn. trans. XV. 247. excl. Syn. — Swans. Nat. Libr. Orn. X. Flycatch. 124. pl. 10. Classif. II. 257. — Rhip. albi- scapa Govr» proc. 1840. 8. Sept. Ganze Oberſeite, Ohrdecken und ein Bruſtband ſeidenſchwarz, leicht olivenfarbig über: laufen, Schwanz, Oberkopf und Bruſtband am dunkelſten; ein Streif uͤber dem Auge, Mondfleckchen hinter denſelben, Kehle und Spitze der Fluͤgeldeckfedern, ſo wie die Raͤn— der der zweiten Schwingenreihe, die Schaͤfte, Außenfahnen und Spitzen aller Schwanz: federn, außer den zwei mittleren, weiß; Unterſeite fahl, Augen ſchwarz, Schnabel und Beine braunſchwarz. Weibchen ganz gleich. Van Diemensland. Abbildung auf Culcitium salicinum. ) „Pink- coloured wings and glowing creast might have embellished the air of a more voluptious region.“ ‚ Klammervögel: Fliegenſchnaͤpper. 155 Man hat bisher zwei aͤhnliche Arten verwechſelt. Die hier beſchriebene iſt nicht Latham's Motacilla flabellifera von Neu-Seeland, wofür Vigors und Horsfield fie hielten. Die Vögel Auſtraliens bieten wohl in verſchiedenen Gegenden verſchiedene Abweichungen in der Dunkelheit der Faͤrbung dar, indeſſen haben ſie nie weiße Seiten— ſchanzfedern wie der Vogel Neu-Seelands. Die Exemplare von Van Diemensland waren immer dunkler als die vom Continente und ihre Schwanzfedern hatten weniger weiß; andere von Weſt-Auſtralien ſind heller und haben jene weißen Zeichen im Schwanze noch weiter ausgedehnt als die von Suͤd-Auſtralien oder Neu-Suͤd-Wales. Er ſcheint mehr ein Strich- als Zugvogel zu ſein, da er nur die Orte nach der Jahres— zeit aͤndert. Er haͤlt ſich an die offenen Gegenden im Sommer und zieht ſich im Herbſte in die dicken Gebuͤſche und warmen abgeſondert liegenden feuchten Spalten *) zuruͤck, wo ſie noch Nahrung an Blattlaͤuſen und anderen kleinen Inſekten finden, von denen fie ausſchließlich leben. In Van Diemensland ſahe fie Gould mitten im Winter an den feuchten Spalten der Sommerſeite des Mount Wellington. Gould meint, daß er ſich aber im Winter nur an ſolche Orte begaͤbe, wo er vor den dann vorherrſchenden Suͤdweſt-Winden geſchuͤtzt iſt, und wo noch Inſekten vorkommen. Den— ſelben Geſetzen iſt ſeine Lebensweiſe auch in Auſtralien unterworfen, da indeſſen die Temperatur dieſes Continentes mehr gleichartig iſt, ſo werden die Einfluͤſſe derſelben nicht fo ſichtbar, daher erklärt ſich es, wenn Caley bemerkt: „Dieſe Art iſt um Pa— ramata ſehr haͤufig und ich habe ſie in keiner Jahreszeit vermißt.“ Gould vermu— thet, er ſei wahrſcheinlich uͤber ganz Suͤd-Auſtralien verbreitet. Gewoͤhnlich ſieht man ſie paarweiſe, doch meiſtens halten ſich vier bis fuͤnf beiſammen. Er haͤlt ſich ebenſo auf den aͤußerſten Zweigen der hoͤchſten Baͤume auf, als auf mittelhohen und in ſchatt— igen duͤſter belaubten Thaͤlern, in der Nachbarſchaft von Baͤchen. An ſolchen einſamen Orten macht er ſeine kurzen Ausfaͤlle auf Inſekten und begiebt ſich wieder auf den Zweig zuruck, den er verließ. In der Luft zeigt er lebhafte und ſchoͤne Stellungen, in einem Augenblicke ſteigt er ſenkrecht mit ganz ausgebreitetem Schwanze, und oft pur— zelt er wieder im Abſteigen vollkommen uͤber, andre Male fliegt er durch die Zweige und ſucht Inſekten auf den Bluͤthen und Blaͤttern, wobei er einen lieblich zwitſchernden Geſang oft wiederholt. Er bruͤtet ziemlich ſpaͤt und faͤngt vor October nicht an, er macht dann und in den beiden folgenden Monaten zwei bis drei Bruten. Das zier— liche kleine Neſt iſt ganz in der Geſtalt eines Weinglaſes aͤußerſt geſchickt gewoben, ge— wohnlich aus dem Baſte eines Eukalyptus oder Baumfarrn, gemiſcht mit Bluͤthenſtielen von Mooſen und außen mit Spinnweben belegt, welche nicht allein das Neſt einhuͤllen ſondern auch zum Anheften deſſelben an die Zweige gebraucht werden. Das Neſt wird verſchiedentlich angebracht. Gould fand es mitten in den dichten Zweigen im offenen Walde und an einem Zweige befeſtigt, welcher uͤber einen Gebirgsbach hinausragte, aber doch bis einige Fuß nach dem Boden hin. Die immer zwei Eier find 7” lang, weiß, braun und etwas olivenfarbig uͤberlaufen, beſonders am dicken Ende gefleckt. Die Jungen nehmen bald das Gefieder der Alten an und ſind dann nur dadurch zu unterſcheiden, daß die Raͤnder der Fluͤgeldeckfedern und der zweiten Schwingenreihe braun anſtatt weiß find, welches ſich erſt nach der Mauſer ausgleicht. Dieſer kleine Vogel ) „Gullies“ dürften wohl die Felsſpalten fein, in denen Waſſer herabtröpfelt. g 20 * 156 Klammervögel: Fliegenſchnaͤpper. iſt einer der zaͤhmbarſten die man ſich denken kann, er zeigt nicht die geringſte Furcht bei der Annaͤherung und kommt ſogar in die Haͤuſer von Perſonen, die im Gebüſch wohnen, wenn er Muͤcken und andere Inſekten verfolgte. Nur zur Bruͤtezeit iſt er außer— ordentlich aͤngſtlich und fuͤrchtet den Verfolger in der Naͤhe ſeines Neſtes. Je naͤher man kommt, deſto unruhiger wird der Vogel. Unbemerkt herbeikommend beobachtete Gould bisweilen, wie das Maͤnnchen ſich ſingend in die Luft emporſchwang, waͤhrend das Weibchen bruͤtete. 192. Eopsaltria australis G6. R. Gray. Der Gelbbrüſtige Fliegenſchnäpper. Gouuo Birds of Austral. XIII. 14. Vellow-breasted Robin Gourv. Yellow Robin N. S. Wales Colon. Museicapa australis Larn. ind. orn. spp. 51. Southern motacilla, Mot. australis WUITE Journ. pl. in p. 239. Southern Flycatcher Lara. gen. syn. spp. II. 219. SnawW. gen. zool. X. 369. Larn. gen. hist. VI. 216. Pachycephala australis VI. Horsr, Linn. trans. XV. 242. Muscipeta sp. 15. Museicapa australis Less. trait. 385. Eopsaltria flavicollis Swaıns. class, II. 250. E. austra- lis G. R. Gray List of Gen. of Birds ed. 2. 45. Yellow-breasted Thrush LxwWIx Birds N. Holl. pl. 23. Eopsaltria parvula Gourp proc. V. 144, Männchen ? Kopf und ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſehr dunkelgrau, Kehle weiß, ganze Unterſeite und Hinterrumpf wachsgelb, Iris, Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen etwas kleiner, ſonſt gleich. Junge, nachdem ſie das Neſt verlaſſen haben, ſind ge— ſtreift und gefleckt wie die jungen Rothkehlchen (Robins), erhalten aber fruͤhzeitig die Farbe der Alten. Neu-Suͤd⸗Wales, im Buſchholze ein gemeiner Vogel; Gould bemerkte ihn in den meiſten Gärten in der Nachbarſchaft von Sydney, fo wie in denen der Niederlaſſungen im Innern. Er benimmt ſich wie die Rothkehlchen, vorzuͤglich hebt er ſeinen Schwanz ſo wenn er ſich ſetzt, und ſpreizt ſich ſo in ſeinen Bewegungen. Er iſt nicht ſcheu und fliegt oft auf die Gaͤnge in den Gaͤrten, wo er ſich, ohne die Anweſenden zu beachten, auf einen Baumſtumpf oder dergleichen niederſetzt und ſein ſchoͤnes Kleid entfaltet. Sein Flug iſt ſchwach, gewoͤhnlich fliegt er von Buſch zu Buſch oder von Baum zu Baum in ziemlich ruhiger Weiſe, wie ein Rothkehlchen, keineswegs mit jener Unruhe wie Pardalotus, Acanthiza und andere. Er frißt nur Inſekten, die er mehr auf dem Boden auffaͤngt als von den Baͤumen entnimmt. Er bruͤtet im September und Octo— ber. Das Neſt iſt ſchoͤn, dicht, obertaſſenfoͤrmig gebaut, 3“ im Durchmeſſer und 13“ tief, es beſteht aus ſchmalen Rindenſtreifen, drahtaͤhnlichen Faſerwurzeln und manchmal Graͤſern, außen iſt es mit Spinneweben belegt und mit Flechten und kleinen Rinden— ſtuͤckchen ſpaͤrlich bekleidet, welche locker daran haͤngen; inwendig mit Blaͤttern, gele— gentlich auch mit Stuͤckchen breiter Grasblaͤtter gefüttert. Gewoͤhnlich ſteht es in der Gabel eines niedern Baumes an einer offenen Stelle des Buſchwaldes, hat einen zierlichen Bau und gleicht manchmal der Rinde des Baumes auf dem es gebaut iſt ſo ſehr, daß es unmoͤglich iſt es zu entdecken, ſo außerordentlich iſt der Inſtinct des Vogels, die Eigenſchaften der Stelle feines Wohnplages nachzubilden. Gewoͤhnlich finden ſich zwei ſchoͤn apfelgruͤne Eier, kaſtanienbraun und ſchwarzbraun gefleckt, letztere Klammervögel: Fliegenſchnaͤpper. 157 Farbe mehr oder minder ſichtbar als die erſte, fie find 9“ lang, 74 breit. Er iſt nicht Zugvogel und gehoͤrt, ſo viel man weiß, dem ſuͤdlichen und oͤſtlichen Theile des Landes. 193. Eopsaltria griseogularis Gevio. Der graukehlige Fliegenſchnäpper. Gourb proc. V. 144. Synops. IV. Birds of Austr. XIII. 15. Bam-boore West Austr. planit indig. Grey - breasted Robin GouLD. Oberkopf, Ohrdecken, Halsſeiten und Halsruͤcken, fo wie der Rüden grau; Gurgel— gegend und Bruſt graulichweiß; Bauch, Rumpf, Ober- und Unterſchwanzdecken hoch— gelb, Fluͤgel und Schwanz graulichbraun, aͤußerſte Spitze des letztern weißlich gerandet; Schnabel dunkelhornfarben, Iris ſehr dunkel roͤthlichbraun, Beine dunkel olivenbraun. Der Fall, daß fuͤr entgegengeſetzte Theile eines Continentes eine Art die andere repraͤſentirt, wird auch durch dieſes Beiſpiel deutlich erlaͤutert, da auch von dieſer Gattung die eine Art den Oſten, die andere den Weſten von Auſtralien bewohnt. Gegenwaͤrtige iſt häufig in jedem Theile der Colonie am Schwanenfluſſe, wo ſie die Dickichte und alle Stellen mit Buſchholz bewohnt. Mr. Gilbert ſagt: In ſeinen Bewegungen ähnelt dieſer Vogel ſehr dem Rothkehlchen, lebt auch mehr auf dem Bo: den und fliegt nur auf wenn er frißt, wobei er ſich auf ein aufrechtes Zweiglein ſetzt. Fuͤr einen langen und anhaltenden Flug iſt er nicht geſchaffen, man ſieht ihn ſelten weiter fliegen als von einem Buſche zum andern. Sein gewoͤhnlichſter Ton gleicht dem gedehnten Klagegeſang der Astrilda bella, unterſcheidet ſich aber darin, daß der Doppelton oft wiederholt wird. Er giebt auch eine große Mannigfaltigkeit von ein— zelnen Toͤnen von ſich, und waͤhrend der Bruͤtezeit laͤßt er fortwaͤhrend einen ange— nehmen Geſang hoͤren. Das Neſt iſt ſehr ſchwer zu entdecken, es wird in die dicht— holzigen Eukalyptenwaͤlder in den Berggegenden und in die Mahagonpwaͤlder der Nie— derungen gebaut. Von den Gabeln der jungen Baͤume haͤngt gewoͤhnlich ein Theil der Rinde in Streifen herab, und in die Gabel ſetzt der Vogel in der Regel ſein Neſt, aus ſchmalen Rindenſtreifen, mit Spinnweben belegt, außen haͤngen auch noch eine Anzahl Streifen herab und geben das Anſehen eines andern Gabelaſtes. In— wendig liegen Rindenſtuͤckchen kreuzweis uͤbereinander, oder ein trockenes Blatt, groß genug, den Boden zu decken. Er bruͤtet im September und October, die zwei Eier ſind mehr laͤnglich als die der E. australis, gelblichroth, holzbraun dunkel ge— ſprenkelt, 10“ lang, 74 breit. Der Magen iſt fleiſchig, der Fraß beſteht aus Ins ſekten verſchiedener Art. Er iſt in Weſtauſtralien Standvogel, es iſt aber nicht be— kannt, wie weit er ſich uͤber den Continent verbreitet. Abbildung; Maͤnnchen und Weibchen. 194. Piezorhynchus nitidus Govıo. Der glänzende Fliegen: ſchnäpper. Gourn proc. VIII. 171, Birds of Austral, XIV. 10. Ung-bur-ku Port Essingt. indig, Shining Flycatcher GouLD, Ganz ſchoͤn dunkel glänzend grünlichſchwarz, Iris dunkelbraun, Schnabel graublau und ſchwarzgeſpitzt, Lauf gruͤnlichgrau. Weibchen: Oberkopf, Kopffeiten und Hals— 158 Klammervögel: Fliegenſchnäpper. ruͤcken dunkel glänzend gruͤnlichſchwarz, uͤbrige Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz roſtbraun, ganze Unterſeite weiß. f Nord- Auſtralien. Er iſt um Port Eſſington nicht ſelten, aber fo außerordentlich ſcheu, daß man ihn ſelten ſieht und ſich nur mit der groͤßten Beſchwerde Exemplare verſchafft. Mr. Gilbert berichtet über ihn Folgendes: Er bewohnt die dichten Mangle— gebuͤſche und Dickichte, meiſt ſieht man ihn dicht am Boden unter den gefallenen Staͤmmen im Sumpfe hinkriechen, wobei er einen Ton hoͤren laͤßt, welcher dem Quaken der Froͤſche fo ſehr gleicht, daß man ihn dafür hält. Er läßt denſelben aber nur hoͤren, waͤhrend er ſeine Nahrung am Boden ſucht. Begiebt er ſich gelegentlich auf die hoͤheren Zweige der Baͤume, fo läßt er in etwas angenehmerer Weiſe ein twit-te-twite ertönen, bei der leichteſten Stoͤrung aber laͤßt er ſich ſogleich wieder herab und beginnt ſein froſchaͤhnliches QOuaken. Das Neſt ſteht entweder in einem Manglegebuͤſch oder am Rande des Dickichts an einer offenen Stelle. Ein aufgefundenes ſtand auf einem Saͤmlinge des Baumes nicht hoͤher als 3 Fuß uͤber dem Boden, ein anderes auf einem Zweige, welcher uͤber einen kleinen Strom hing, und nur ſo hoch, daß man es mit der Hand erreichen konnte; ein drittes auf den Zweigen unter den Baͤumen am Rande einer hellen Stelle in der Mitte eines Dickichts ſtand bis 20 Fuß hoch. Das Neſt gleicht immer ſo ſehr den umgebenden Zweigen, daß es ſehr ſchwer zu entdecken iſt, wenn nicht die Voͤgel dicht dabei Wache halten. Immer ſieht es dem Auswuchſe eines Baumes ſo aͤhnlich und iſt in der Gabel ſo dicht verſteckt, daß man es nicht entdecken kann, wenn der Vogel darauf ſitzt. Es iſt etwa 24” hoch und 334“ im Durchmeſſer, obertaſſenfoͤrmig, ſcharfrandig und außen aus der fuferigen Rinde eines Eukalyptus, inwendig mit Pflanzenfäden verbunden, unter welche manchmal Spinnenweben gemiſcht find. Außen find noch überall kleine Rindenſtuͤckchen wie Flechten angebracht, von denen manche nur wie an einem Faͤdchen haͤngen und leicht vom Zuge der Luft bewegt werden, inwendig iſt es mit drahtähnlichen Faſerwurzeln belegt, überhaupt iſt der ganze Bau ziemlich fo feſt, als ob er mit Draht verknuͤpft wäre. Die 2 Eier find 10” lang und 7“ breit, blaͤulichweiß, uͤberall olivenfarben und graubraun gefleckt und ge— tuͤpfelt, die letztere Farbe minder haͤufig und dunkler, am dicken Ende fließen die Flecken faft in einen Gürtel zuſammen. Die Nahrung beſteht aus Inſekten verſchiedener Art. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 195. Pachycephala pectoralis Vie. Honsr. Das gelbbrüſtige Dickköpfchen. Gour» Birds IV. 11. Banded Thick-head. Muscicapa pectoralis Lara. ind. sppl. LI. VIEILL. N. Dict. XXI. 455. Enc. metlı. II. 830. Orange-breasted Thrush Lewın Birds of N. Holl. pl. S. Pachy- cephala pectoralis VIS. Horsr. Lion. Trans. XV. 239. Govuo synops. III. P. striata Vıs. Horsr. Linn. Trans. XV. 240. fem. s. juv. Lanius macula- rius Q. Gaım. Astrol. 257. pl. 31. f. 1. masc. juv.? Rufous-vented Honey- eater LArk. gen. hist. IV. 183. Gurgelgegend weiß, von breitem ſchwarzen Bande umzogen, welches an der Baſis des Schnabels beginnt, durch die Augen am Halſe abwaͤrts laͤuft und die Bruſt um— zieht; Vorderkopf und Oberkopf dunkelgrau, mit einem kleinen ſchwarzen Streifchen unter der Mitte jeder Feder; uͤbrigens die Oberſeite dunkelgrau; Fluͤgel und Schwanz Klammervögel: Fliegenſchnaͤpper. 159 ſchwaͤrzlichbraun, jede Feder an der Außenfahne dunkelgrau, Bruſt und Bauchſeiten grau, Mittelbruſt und Bauch, ſowie die Unterſchwanzdecke orangebraun, Iris roͤthlich— nußbraun; Schnabel ſchwarz, Beine olivenſchwarz. Weibchen: Kopf und ganze Oberſeite braͤunlichgrau; Fluͤgel und Schwanz dunkelbraun, an der Außenfahne braͤun— lichgrau; Gurgelgegend duͤſterweiß, in die braungelbfahle, mit ſchwarzbraunen Schaft— ſtrichen gezeichnete Unterſeite uͤbergehend; Iris ſchwaͤrzlichbraun; Schnabel fleiſchfarben— braun; Mundwinkel gelb; Beine bleifarbig. Dieſer Vogel iſt uͤber Suͤd-Auſtralien ſehr verbreitet weſtlich vom Schwanenfluſſe aus nach Oſten bis an die Moreton-Bay, nordwaͤrts iſt die Verbreitung noch nicht zu beſtimmen. Im Frühling und in den erſten Sommermonaten laffen wenige Voͤgel einen ſo ſeelenvollen und lebhaften Geſang hoͤren, welcher uͤberdieß ſehr verſchieden iſt von allen Vögeln, die Gould in Europa wie in Auftralien jemals gehört zu haben ſich erinnert. Es iſt naͤmlich ein lautes, unaufhoͤrlich ſchallendes Pfeifen, welches mit einem ſcharfen Schmatzen endigt, welcher Schluß überhaupt den meiſten Arten dieſer Gruppe eigenthuͤmlich iſt. In Neu-Suͤd-Wales und Suͤd-Auſtralien iſt er haͤufig uͤber alle duͤnn beſtandenen Waͤlder verbreitet und haͤlt ſich da auf den belaubten Zweigen der hoͤchſten Baͤume; im Gebuͤſche zeigte er ſich nicht, ſoll dagegen in Weſt-Auſtralien in ihnen feinen Lieblingsaufenthalt finden. Obwohl nicht eigentlich Zugvogel, fo wan— dert er doch haͤufig nach Maßgabe der Jahreszeit oder des Futters wegen von einem Orte zum anderen. Sie naͤhren ſich von verſchiedenen Inſekten, Raupen und Beeren. So wie die anderen Glieder dieſer Gruppe kriechen und huͤpfen ſie zierlich und ſtill uͤber die Zweige. Die Geſchlechter ſind in der Zeichnung ſehr verſchieden und die Maͤnnchen erhalten erſt im zweiten Jahre das ſchwarze Bruſtband und die reinweiße Kehle. Die Bruͤtezeit beginnt im Auguſt oder September und dauert durch die drei folgenden Monate. Ihr Neſt iſt obertaſſenfoͤrmig und von ſehr zerbrechlichem Bau, oft ſo ſeicht, daß man die Eier durch die Zwiſchenraͤume der Reißer und Faſerwurzeln, aus denen es gebaut iſt, liegen ſieht. In Neu-Suͤd-Wales fand Gould das Neſt auf kleinen horizontalen Zweigen von großen Baͤumen, am Schwanenfluſſe aber oͤfter im Gebuͤſche, beſonders der Melaleuken gebaut; die 3 Eier ſind olivenfarbig, mit einem Guͤrtel unbeſtimmter Flecken und Klexe am dicken Ende, 11“ lang und 8“ breit. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 196. Pachycephala lanioides Govıv. Das Würger⸗Dickköpf⸗ chen. Govrn proc. VII. p. 142. Birds of Australia XVII. 12. Shrike- like Pachycephala. Oberkopf, Ohrendecken und Bruſt ſchwarz, dieſe unterwaͤrts kaſtanienbraun geſaͤumt; Kehle, Unterbruſt, Bauch und Unterfluͤgeldecken weiß, Seiten, Ruͤcken, Schultern und Außenfahne der erſten und zweiten Schwinge ſchwarzgrau, Schnabel, Fuß und Schwanz ſchwarz. 7 Gould erhielt nur ein einziges Exemplar auf der Nordweſtkuͤſte von Auſtralien, wahrſcheinlich das einzige in den Sammlungen Europa's. Ein robuſter, kraftvoller Vogel, der Gattung der Wuͤrger ſo nahe; daß er, da dieſelben in Auſtralien nicht vorkommen, gleichſam dort ſie vertritt. Sein ganzer Bau zeigt, daß er ſich von großen 160 Klammervögel: Würger. Inſekten naͤhrt. Ueber feine Lebensweiſe war nichts zu erfahren und fpätere Natur forſcher, welche dieſe Gegend bereiſen, moͤgen ſie beobachten. 197. Oreoica gutturalis Govv. Der ſchopfige Schildwürger. Govrp Birds of Australia XII. 11. Bo- kurn- bo- urn West-Austral. mont. indig. Bell- bird Swan River Colon. Crested oreoica Gould. Falcunculus gutturalis VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 212. Crested Trush Lewın Birds of New Holl. pl. 9. 2. Oreoica gutturalis GouLD proceed. V. 151. Synops. IV. G. R. Grar list. ed. 2. 48. Geſicht weiß, Federn am Vorderkopfe längs der Mitte des Federkammes, ein Streif vom Auge um die weiße Kehle herum und ein großer Ringkragenfleck unter der weißen Kehle tiefſchwarz, Kopf- und Federkammſeiten grau, ganze Oberſeite und Seiten licht— braun; Fluͤgel braun, heller geſaͤumt, Schwanz dunkelbraun, Bauchmitte braͤunlichweiß, Bauch und Unterſchwanzdecke braͤunlichgelb, Iris ſchoͤn orange, Augenlid ſchmal ſchwarz, Schnabel ſchwarz, Beine ſchwaͤrzlichbraun. Weibchen wie Maͤnnchen, aber Geſicht und Vorderkopf grau, nur unter der Mitte des ſehr geringen Federkammes ein ſchwarzer Streif. Kinn duͤſterweiß, ſchwarze ee kaum angedeutet, Iris nußbraun, Fuß oliven- oder dunkelbraun. Außerordentlich weit und uͤber ganz Suͤd-Auſtralien von Oſt bis Weſt verbreitet. Auf van Diemens Land und den Inſeln der Baßſtraße hat man ihn bis jetzt noch nicht entdeckt, auch kann man noch nicht beſtimmen, wie weit er ſich noͤrdlich verbreitet. Er ſcheint uͤberall Standvogel zu ſein, aber da er ſo weit verbreitet iſt, kommt er nirgends haͤufig vor. Sein Lieblingsaufenthalt ſind die nackten unfruchtbaren Spitzen der Huͤgel und offene nackte Stellen der Waͤlder, und ſeine Anweſenheit deutet immer auf einen armen oder ſchlechten Boden. Er haͤlt ſich meiſt an der Erde auf, huͤpft über deren Oberfläche mit großer Schnelligkeit, oft in kleinen Trupps von 3 — 6. Er fliegt nur eine kurze Strecke, gewoͤhnlich auf einen großen horizontalen Zweig eines be— nachbarten Eukalyptus, auf dem er dann ſperlingsartig ſchnell dahin huͤpft. Er iſt ſehr reizbar in ſeinen Bewegungen, beſonders das Maͤnnchen, welches bei aufgerichtetem Federkamme, mit ſeiner weißen Kehle und den ſchoͤn orangegelben Augen ein ganz muthiges Anſehen giebt, waͤhrend das mehr einfarbige Weibchen minder auffallt. Gould bedauert, daß es ihm unmöglich ift, die Stimme des Vogels wieder zu geben, da ſie ſehr ſonderbar iſt. Der Vogel erſcheint vollkommen als Bauchredner und die Stimme giebt klagende, pfeifende Toͤne, die man aus weiter Entfernung vernimmt, waͤhrend der Vogel auf dem großen Zweige eines benachbarten Baumes ſitzt. Sie ent— hält etwa die Laute wiet-wiet-wiet-wiet-uh (weet-weet-weet⸗weet-oo), letzte Sylbe vollkommen gezogen und ſehr melodiſch. In Weſt-Auſtralien, wo der eigentliche Bell- bird nicht vorkommt, hat ein dortiger Vogel den Namen ſehr unpaſſend erhalten, da die Stimme deſſen, welchen Gould in den Buſchhoͤlzern von Neu-Suͤd-Wales hoͤrte, einem entfernten Schellentone von Schafen fo aͤhnlich klang, daß die Ohren eines erfahrenen Schaͤfers dazu gehoͤrten, ſie zu unterſcheiden. Mr. Gilbert ſagt: Der merkwuͤrdigſte Umſtand an dieſem Vogel iſt der, daß er ein wahrer Bauchredner iſt. Sein Ton beginnt erſt ſo niedrig, daß es klingt, als waͤre er ſehr fern, dann waͤchſt er ſtufenweiſe, bis man ihn verwundert uͤber ſeinem Kopfe vernimmt. Der Vogel ſitzt Klammervögel: Wuͤrger. 161 aber waͤhrend der ganzen Zeit auf einem abgeſtorbenen Zweige, nicht mehr als 3 bis 4 Ellen entfernt, unbeweglich, und iſt deshalb ſchwer zu entdecken. Er hat zweierlei Art von Geſang, der gewoͤhnlichere iſt eine raſche Folge von Toͤnen, oder zwei Toͤne etwas traͤg wiederholt, auf welche eine Wiederholung dreimal ziemlich ſchnell folgt. Der letzte Ton aͤhnelt dem einer Schelle, wegen ſeines klingenden Lautes. Der andere Geſang iſt ziemlich derſelbe, ſchließt aber mit einem ploͤtzlichen und eigenthuͤmlichen Falle von zwei Toͤnen. Er fliegt ſchwerfaͤllig und wellenfoͤrmig, gewoͤhnlich ſo nahe am Boden, daß es ſcheint, als wenn er ſchwerlich auf einen Strauch oder Baum ſich erheben koͤnne. In Weſtauſtralien iſt ſein Neſt aus Baumrindenſtreifen gebildet, mit feinen trockenen Graͤſern gefüttert und befindet ſich gewöhnlich. auf einer Xanthorrhoea oder dem Gras— baume, oben in dem Buͤſchel der grasaͤhnlichen Blaͤtter oder in der Gabel des Stam— mes und iſt tief obertaſſenfoͤrmig geſtaltet. Er bruͤtet im October und legt gewoͤhnlich 3 Eier, welche in Farbe ſehr veraͤnderlich ſind. Die Grundfaͤrbung iſt blaͤulichweiß, manchmal uͤber und uͤber mit kleinen tintenſchwarzen Fleckchen, mit langen Zickzack— linien und Tuͤpfeln derſelben Farbe gezeichnet. In manchen fließen die Flecken am dicken Ende in einen Gürtel zuſammen, in anderen ſind ſie alle gleichfoͤrmig uͤber die Oberflaͤche vertheilt, mit ſchwarzen Zeichen untermiſcht, auch graue Tuͤpfel ſcheinen ſich in der Schale unter der Oberflaͤche zu finden, und manche Eier hatten an dem dicken Ende eine blaͤulichgruͤne Grundfarbe. Im Niſten, ſowie in ſeinen Sitten zeigt er große Aehnlichkeit mit den Arten der Gattung Collurieincla. Sein Magen iſt dick und muskuloͤs und ſein Fraß beſteht aus Samen, Koͤrnern, Kaͤfern und den Larven aller Arten Inſecten. In Weſtauſtralien begiebt er ſich oft auf den friſchgepfluͤgten Boden und findet daſelbſt ſeinen Lieblingsfraß, Gewuͤrme und Larven, in Menge. 198. Falcunculus frontatus ViIzIII. Stirnband-Falkenwür⸗ ger. Gourp Birds V. 5. Frontal Shrike-Tit. — Lanius frontatus LAT RA. ind. orn. XVIII. SnAw. gen. zool. VII. 312. — Tem. man. I. p. LIX. — Col. 77. — Frontal Shrike LATEH. gen. syn. suppl. II. 75. pl. 122. — gen. hist. II. 72. pl. XX. — Falcunculus frontatus VIE ILL. gal. I. pl. 138. Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 212. Gray hist. 36. Less. trait. 372. Faleunculus flavigulus GouLno proc. V. 144. Synops. IV. juv.? Ueber der Schnabelbaſis eine weiße Binde, von deren Mitte verläuft eine breite ſchwarze Haube bis uͤber das Hinterhaupt hinab; Geſichtsſeiten und uͤbriger Kopf weiß, durch einen breiten ſchwarzen Streifen durch das Auge nach dem Nacken herab getheilt. Ruͤcken, Schultern und Fluͤgeldecken olivenfarbig; Vorderſchwingen und zweite Reihe ſchwaͤrzlichbraun, breit grau geſaͤumt; Schwanz ſchwaͤrzlichbraun, beſonders an den bei— den Mittelfedern breit grau geſaͤumt; zwei aͤußere Schwanzfedern und Spitzen der übrigen weiß, das Weiß nimmt auf jeder Feder nach der Mitte des Schwanzes hin ab; ganze Unterſeite hochgelb; Iris roͤthlichbraun; Schnabel ſchwarz; Beine blaͤulich— grau. Weibchen kleiner und die Gurgelgegend grün anſtatt ſchwarz; Iris dunkler und Beine blaͤulich bleifarbig. Gould fand mehrmals Gelegenheit, dieſen Vogel in Neu-Suͤd-Wales und in Suͤd⸗Auſtralien zu beobachten, indem er uͤber beide Diſtricte ſehr allgemein, obwohl nicht zahlreich, verbreitet iſt. Er kommt nicht in Weſt-Auſtralien vor, auch erhielt ihn Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 21 162 Klammervögel: Würger. Gould noch nicht von der Nordkuͤſte. Er haͤlt ſich ſowohl in dichtem Geſtruͤpp, als auch auf Baͤumen der offenen Ebenen auf. Seine votzuͤglichſte Nahrung beſteht in Inſecten, die er auf den Blaͤttern oder unter der Rinde der dickeren Aeſte und Staͤmme aufſucht; er entfaltet große Geſchicklichkeit, um ſich dieſelben zu verſchaffen, und ſtreift beſonders die Rinde ſehr ſorgfaͤltig ab, wobei ihm ſein ſtarker Schnabel die trefflichſten Dienſte thut. Er iſt ein ſehr munterer und lebhafter Vogel, welcher in ſeinem Weſen eine auffallende Aehnlichkeit mit den Meiſen (its) hat, beſonders in der Weiſe, längs der Aeſte hin zu klettern um feine Nahrung zu ſuchen. Dabei richtet er oft die Haube empor und macht manche pfiffige und lebhafte Stellungen. Kein Vogel von dieſer Groͤße beſitzt ſolche Kraft in ſeinen Kinnladen als dieſer, was Gould in Erfahrung brachte, als er von einem, den er anfaßte, auf das heftigſte gebiſſen wurde, So weit ihm bekannt geworden, ſingt der Vogel nicht, ſondern hat blos eine pipende Stimme. Das Neſt wurde nicht gefunden, auch keine ſichere Auskunft uͤber das Niſten erlangt. Der Magen war mit Inſektenlarven und mit Beeren erfüllt. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen auf dem Zweige eines unbeſtimmten Strauches vom Diſtricte Illawarra, den Blättern nach dem Eukalyptus aͤhnlich. 199. Falcunculus leucogaster Gov. Der weißbauchige Falkenwürger. Gourp proc. V. 144. Synops. IV. Birds of Australia V. 6. White-bellied Shrike-Tit. _ Goore-beei-goore-beet West-Austr. ind. planit. Jil-le-e-lee West-Austr. mont. Djoon-dool-goo-roon Murray indig. Ueber der Schnabelbaſis eine weiße Binde, von deren Mitte aus verläuft eine breite ſchwarze Haube nach dem Hinterkopfe, Geſicht und Kopfſeiten weiß, durch einen breiten ſchwarzen Streif durch das Auge nach dem Nacken hinablaufend; Ruͤcken, Rumpf, Schultern und Fluͤgeldecken olivengruͤn, erſte und zweite Schwingenreihe ſchwärzlichbraun, olivengelb gefüumt; Schwanzfedern ſchwaͤrzlichbraun, olivengelb ge— ſaͤumt, die beiden aͤußerſten grau, breit weiß geſaͤumt, alle weißgeſpitzt, das Weiß nimmt gegen die Schwanzmitte hin ab; Gurgelgegend ſchwarz; Bruſt und Unter— ſchwanzdecke hochgelb; Bauch und Schenkel weiß; Iris holzbraun; Schnabel dunkel— braun, heller gegen die Schneiden; Beine gruͤnlichblau. Weibchen etwas kleiner, Gurgelgegend gruͤn anſtatt ſchwarz. In Weſt-Auſtralien vertritt dieſe Art den F. frontatus der Oſtkuͤſte und unter⸗ ſcheidet ſich leicht durch den weißen Bauch. Er iſt über die Schwanenfluß = Colonie ſehr verbreitet, doch eben ſo wenig haͤufig, als dieß von der anderen Art gilt. Ge— woͤhnlich ſieht man ihn paarweiſe auf den dichtbelaubten Baͤumen, befonders an abs geſchloſſenen ruhigen Plaͤtzen. Er iſt in aͤußerſt beweglicher kleiner Vogel, welcher mit größter Leichtigkeit uͤber die Staͤmme und Aeſte der Baͤume rennt und die Rinde auf: reißt, um Inſekten zu ſuchen. Seine Sitten ſind uͤberhaupt denen der vorigen Art fo ahnlich, daß ſie einer beſonderen Beſchreibung nicht bedürfen. Sein Flug iſt nicht von großer Dauer und gewoͤhnlich fliegt er nur von Zweig zu Zweig oder von einem Baum zum anderen. Seine Stimme bietet eine Reihe trauriger Toͤne, deren letzter langgezogen wird. Der Magen iſt ſehr muskuloͤs, die Nahrung bestehe eee in Kaͤfern. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. . ²˙ nn Un. Klammervögel: Wuͤrger. 163 200. Pardalotus punctatus Punktirter Panthervogel. Tem. man, I. p. LXV. col. 78. VIE III. gal. I. pl. 73. VIC. Horsr. Linn. Fr. XV. 237. Govıp syn. II. — Spotted Pardalote Gouro Birds of Austral. XV. 4. — Pipra punctata Lar#. ind. supp. LVI. n. I. — Snaw nat. mise. p. III. Zool. X. 30. Speckled Manikin Lar#. gen. syn. suppl. II. 253. gen, hist. VII. 238. We- dup-we-dup West-Austr. infer. indig. Dia- mond Bird ib. Colon. x Oberkopf, Flügel und Schwanz ſchwarz, jede Feder naͤchſt der Spitze mit rundem weißem Fleck; ein weißer Streif von den Naſenloͤchern uͤber das Auge, Ohrdecken und Halsſeiten grau; Ruͤckenfedern an der Baſis grau, dann hirſchbraun und ſchwarz ge— ſaͤnmt; Rumpf rothbraun, Oberſchwanzdecken zinnoberroth, Gurgelgegend, Bruſt und Unterſchwanzdecken gelb; Bauch und Seiten fahl; Iris dunkelbraun, Schnabel braun— ſchwarz, Beine braun. Bei dem Weibchen iſt die Faͤrbung weniger contraſtirend und ohne das ſchoͤne Hochgelb der Kehle. Dieſe Art der Gattung iſt am weiteſten verbreitet, uͤber ganz Suͤd-Auſtralien vom Weſten bis nach Oſten und häufig auf van Diemens Land. Ueberall ſucht er Inſecten auf den Blaͤttern, ſowohl auf den hoͤchſten Baͤumen, als auf niedrigem Gebuͤſch; er kommt in die Gaͤrten und haͤlt ſich auch in offenen Waͤldern, ausnehmend beweglich und in allen Stellungen kletternd, ober- und unterhalb der Blaͤtter mit gleicher Leichtigkeit. Waͤhrend die anderen Arten in hohlen Baͤumen niſten, baut dieſer auf dem Grunde, macht ſich ſelbſt an einem Abhange eine Hoͤhlung fo groß, um bequem hineinkommen zu koͤnnen, in horizontaler Tiefe von 2 bis 3 Fuß, an deren Ende bringt er das Neſt an. Daſſelbe iſt nett und ſchön gebaut, aus Streifen der inneren Rinde der Eukalypten und mit feineren Streifen deſſelben Materials gefuͤttert; kugelig, etwa 5“ im Durch— meſſer, mit kleinem ſeitlichem Flugloch. Die Hoͤhle laͤuft meiſt etwas hoͤher als ihr Eingang, ſo daß das Innere vor Regen geſichert iſt. Gould entdeckte mehre dieſer Neſter, doch ſind ſie ſchwer zu finden, nur wenn man die Alten aus- und einfliegen ſieht, denn auch die Oeffnung iſt gewoͤhnlich durch Kraͤuter oder Wurzeln verdeckt. Es iſt unbegreiflich, wie der Vogel am Ende dieſer finſteren Höhle ein fo nettes Neſt bauen kann, und wahrſcheinlich bietet er das einzige Beiſpiel dieſer Art dar. Er macht jährlich zwei Bauten. Die 4 oder 5 Eier find ziemlich rund, ſchoͤn glänzend fleiſch— farbweiß, 7?“ lang und 64“ breit. Die Stimme iſt ein ziemlich rauhes zweiſylbi— ges Piepen, welches oft wiederholt wird. 201. Pardalotus striatus Tennm. Der geſtrichelte Pauthervogel. Temm. man. I. p. LXV. VIC. Horsr. Linn. Tr. XV. p. 237. note. Goty syn. II. Birds of Austr. XV. 5. Pipra striata LTI. ind. orn. 558. u. 13. Gm. syst. I. p. 1003. Striped- headed Manakin Larn. gen. syn. IV. p. 526. pl. 54. — supp. p. 188. Smaw 200 l. X. b. 29. pl. 4. LarA. gen. hist. VII. p. 237. pl. 109? P'. ornatus TEAM. col. 394. f. 1. Wee-dup- wee-dup West-Austr. int. indig. We-dee-we-due West-Austr. mont. indig. Vorder- und Obetkopf ſchwarz, die Federn des letzteren weiß ſchaftſtreifig, ein Steif vom Oberſchnabel über das Auge orangegelb, am Ende weiß; Rücken oliven: 2) 164 Klammervögel: Wuͤrger. braungrau, Rumpf und Oberſchwanzdecke gelblichbraun; Flügel ſchwarz, Außenraͤnder der dritten bis ſiebenten Schwinge an der Bafis und Spitze weiß; zweite Reihe weiß und braͤunlich geſaͤumt; falſche Schwingen ſchwarz, zinnoberroth geſpitzt; Schwanz ſchwarz, alle Federn weißgeſpitzt; Geſichts- und Halsſeiten grau; Gurgelgegend und Oberbruſt gelb, Mittelbauch weiß; Seiten und Unterſchwanzdecke braͤunlichfahl, erſtere gelb uͤberlaufen; Iris braͤunlichroth, Schnabel an der Spitze und längs der Firſte dunkel— braun, blau uͤberlaufen, übrigens gelblichweiß; Beine gruͤngrau. Weibchen ganz gleich. Junge haben die Spitzen der falſchen Schwingen orange anſtatt zinnoberroth. Auch dieſe huͤbſche Art iſt uͤber alle Theile von Suͤd-Auſtralien ſehr verbreitet, wird aber auf van Diemens Land durch P. aflinis vertreten. Gould unterſuchte Exemplare vom Schwanenfluſſe und konnte nicht den geringſten Unterſchied finden. P. uropygialis zeigte ſich bis jetzt als die einzige Art an der Kuͤſte von Nord-Auſtralien. Man trifft obigen, ſehr beweglichen Vogel gewoͤhnlich, wie er Inſekten von den Blättern ſucht, daher er auch alle Arten von Baͤumen beſucht, indeſſen giebt er den Eukalypten den Vorzug. Er fliegt pfeilaͤhnlich reißend ſchnell von einem Baume zum anderen. Seine Stimme iſt ein Doppellaut, den er immer wiederholt. Das Neſt iſt aus trockenen weichen Graͤſern und Rinde des Theebaumes (Leptospermum Thea) ſehr zierlich ge— baut und mit Federn gefuͤttert, befindet ſich gewoͤhnlich in der Hoͤhle eines todten Aſtes, manchmal auch im Baume ſelbſt. Sie bruͤten im September, October und November und legen 3 — 4 fleiſchfarbige, 9“ lange und 7“ breite Eier. Abb.: Paͤrchen u. Junge. 202. Pardalotus affinis Gourp. Der ähnliche Panthervogel. Gouvrp Birds of Austral. I. 15. Pipa striata? Gmer. et Auct. Allied Par- dalote. Striped-headed Manakin Suaw gen. zool. X. 29. pl. 4. Lark. gen. hisf. VII. 237. pl. CIX. Pardalotus affinis Govrn proc. V. 1837. 25. Synops. II. Vorder- und Oberkopf ſchwarz, letzterer mit weißem Schaftſtreifen, ein gelber Streif beginnt an der Baſis des Unterſchnabels und verlaͤuft uͤber dem Auge, wo er ſich mit einem weißen Streifen verbindet, welcher uͤber das Hinterhaupt laͤuft. Halsruͤcken und Ruͤcken graulich olivenbraun; Rumpf und Oberſchwanzfedern olivenbraun; Fluͤgel ſchwarz, jede der erſten Schwingen leicht weißgeſpitzt, die dritte mit weißem Außenrande; zweite Schwingenreihe weiß und roth geſaͤumt und die Spitze des Afterfluͤgels gelb; Schwanz ſchwaͤrzlichbraun, jede Feder mit weißem Querfleck an der Spitze; Ohrdecken und Wangen grau; Gurgelgegend gelb, geht an den Seiten in Lichtgelb uͤber; Mittelbauch weiß; Iris olivenbraun; Schnabel ſchwarz, Beine braun. Weibchen gleich. — Van Die: mens Land und die Inſeln der Baßſtraße, nicht in Neu-Suͤd- Wales. Unterſcheidet ſich beſonders durch die gelben Spitzen der Federn des Afterfluͤgels und dadurch, daß der Rand der dritten Schwinge nur weiß iſt. Gmelin's Pipra striata war aus Suͤd-Amerika, alle ihre Fluͤgeldeckfedern gelbgeſpitzt, der Afterfluͤgel weißgeſpitzt. — In allen Gegenden von van Diemens Land und wohl der gemeinſte Vogel dieſes Landes. Wo irgend Eukalypten wachſen, findet ſich auch gewiß dieſer Pardalotus, Er giebt aber weder den hohen noch den niederen Baͤumen den Vorzug, ſondern lebt auf beiden. Er entfaltet eine große Thaͤtigkeit in den Zweigen, indem er auf die aller— zierlichſte Weiſe ſteigt und kriecht, wobei er bald die Ober-, bald die Unterſeite der Klammervögel: Wuͤrger. 165 Blätter unterſucht, um Inſekten zu finden. Er iſt auch häufig in allen Gärten und Buſchpartieen, ſelbſt mitten in der Stadt. Er erſcheint da als ein gewoͤhnlicher und angenehmer Gegenſtand und belebt die Scenerie durch fein munteres Weſen und feine, wenn auch eintönige Stimme. Seine Nahrung beſteht in Saamen, Knospen und Inſekten. Die Bruͤtezeit beſchraͤnkt ſich auf die letzten 4 Monate, waͤhrend welcher zwei oder mehrere Bruten vollzogen werden. Die Eier finden ſich im September. Gould fand am 8. Januar bei George Town in einer Baumhoͤhle 5 flügge Junge. Das Neſt war groß, rund gewoͤlbt und wie bei dem Zaunkoͤnig mit einem kleinen Flugloche. Außen beſtand es aus Gras und war mit Federn gefüttert. Die 3 — 5 Eier ſind ſchoͤn weiß, 9“ lang und 7“ breit. Die Hoͤhlen, in denen ſie bruͤten, ſind meiſt hoch, bei anderen nur einige Fuß uͤber dem Boden. Bei den Jungen ſind die Spitzen der Afterfluͤgel orange anſtatt gelb und bei ſonſt wi Zeichnung weniger brillant. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 203. Pardalotus uropygialis Govrp. Der gelbſteißige Pan: thervogel. Gourp proc. VII. 1839. 143. Birds of Austral. 1. 16. Yellow rumped Pardalote. Oberkopf, ein Streif vor und hinter dem Auge ſchwarz; Zügel hoch orange; ein Streif uͤber dem Auge zum Hinterhaupt, Bruſt und Mittelbauch weiß; Gurgelgegend und Bruſt zart fafrangelb; Rumpf und Oberſchwanzdecke ſchwefelgelb; Halsruͤcken und Ruͤcken olivengrau; Fluͤgel ſchwarz, Außenfahne der zweiten bis ſiebenten Schwinge an der Baſis weiß; Spitze des Afterflügels ſcharlachroth; Schwanz ſchwarz; die 3 aͤußeren Schwanzfedern weißgeſpitzt, das Weiß verbreitet ſich uͤber die Innenfahne der Außen— federn; Schnabel ſchwarz; Beine bleifarben. Weibchen gleich. Gould erhielt dieſen Pardalotus nebſt anderen intereſſanten Voͤgeln der Nordweſt— kuͤſte Auſtraliens durch Benjamin Bynoe Esg., Wundarzt auf dem koͤnigl. Wacht— ſchiffe the Beagle, vom Capt. Wickham und anderen Offizieren dieſes Schiffes. Die Art unterſcheidet ſich von den 7— 8 anderen Arten durch den lebhaft orangefarbigen Fleck vor dem Auge, kuͤrzere Fluͤgel und geringere Groͤße, in der ihm nur P. punctatus gleicht. Er ſteht dem P. melanocephalus Gould's am naͤchſten, aber dieſer iſt ohne Gelb am Rumpfe und hat einen groͤßeren Schnabel. Seine Lebensweiſe iſt noch nicht bekannt, doch wahrſcheinlich der der anderen Arten ſehr eine Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 204. Pardalotus quadragintus Govo. Der vierzigfleckige Panthervogel. Gourn proc. V. 148. Synops. IV. Birds of Austral. XII. 12. Forty - spot van Diemens Land Colon. Forty - spotted Par- dalote. Oberkopf und ganze Oberſeite hoch olivengruͤn, jede Feder dunkelbraun gerandet, Fluͤgel braunſchwarz, alle Federn, mit Ausnahme der erſten und zweiten Vorderſchwinge, mit weißem Fleck naͤchſt der Spitze; Schwanz ſchwaͤrzlichgrau, aͤußerſte Spitze der Federn weiß, Wangen und Unterſchwanzdecken gelblicholivenfarben; Unterkehle und Unterflaͤche graulichweiß, zieht in Olivenfarben an den Seiten; Iris dunkelbraun, Schnabel braͤun— lichſchwarz, Fuß braun. Weibchen gleich. 166 Klammervögel: Wuͤrger. Van Diemens Land eigenthuͤmlich, daſelbſt in den undurchdringlichen Waͤldern, welche das Land bedecken, beſonders den ſuͤdlichen Theil. Er ſcheint weniger zahlreich als fein Verwandter, der P. aftinis, und hält ſich mehr an die hoͤchſten Eukalypten als dieſer. Gould traf ihn ſehr häufig in den Waſſerfaͤllen unter dem Mount Welligton und beobachtete ihn bruͤtend in der Hoͤhle eines der hoͤchſten Baͤume, etwa 40 Fuß hoch uͤber dem Boden. Spaͤter nahm er ein ausgebildetes weißes Ei aus einem am 5. October geſchoſſenen Weibchen. Das Gewicht des Vogels betraͤgt kaum uͤber eine Viertelunze. Der muskuloͤſe Magen enthaͤlt Ueberbleibſel von Schmetterlingsraupen, welche nebſt Kaͤfern und anderen Inſekten ſeinen Fraß ausmachen. Er hat eine Art einfaches, zweiſylbiges Pfeifen. In feinen Bewegungen gleicht er ſehr den europaͤiſchen Meiſen; er klettert und haͤngt ſich in allen Stellungen an die Zweige. Die Eier ſind weiß, ziemlich rund, 7“ lang und 6“ breit. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 205. Artamus sordidus Gould. Der ſchmuzige Schwalben⸗ würger. Gourp Birds of Austral. VI. 2. Engl. Wood-Swallow West- Austral. Colon. Worle King George's Sound indig. Be- wo- wen West- Austr. inf. indig. Turdus sordidus Lars. ind. spp. p. XLIII. Sordid Thrush Lark. gen. syn, spp. II. 186. Suaw gen. zool. X. 238. LATH. gen. hist. V. 131. Oeypterus albovittatus Cuv. régne IV. t. 3. f. 6. Valrxc. mem. Mus. VI. 23. t. 8. f. 2. Gol synops. I. f. 3. Artamus lineatus VI᷑EILL. N. Diet. XVII. 297. Enc. meth. II. 758. Artamus albo- vittatus VIS. Hoksr. Linn Trans. XV. 210. Leptopteryx albovittata Wan. syst. spec. 5. Kopf, Hals und ganzer Leib rußgrau; Flügel dunkel blauſchwarz, Außenraͤnder er zweiten, dritten und vierten Schwinge weiß; Schwanz blaͤulichſchwarz, alle Federn außer den beiden mittleren breit weißgeſpitzt; Iris duͤſterbraun, Schnabel blau, ſchwarz geſpitzt; Beine mehlig bleifarben. Weibchen gleich, nur ein wenig kleiner. Junge haben einen unregelmaͤßigen, unreinweißen Schaftſtreif auf jeder Feder der Oberſeite und ſind auf der Unterſeite von derſelben Farbe gemiſcht. Gould hat das Verdienſt, nicht nur zuerſt die verwickelte Synonymik dieſer Art klar auseinandergeſetzt zu haben, ſondern wir verdanken ihm auch die erſte genuͤgende Nachweiſung uͤber das Leben dieſer merkwuͤrdigen Voͤgel. Keine andere von den Arten dieſer Gattung, welche Gould beobachtete, hat eine ſo weite Verbreitung, indem ſie im ganzen Suͤden des auſtraliſchen Continentes, ſowie auf van Diemens Land ge: funden wird. Wie weit ſie nach Norden geht, laͤßt ſich noch nicht beſtimmen und ſie fand ſich in keiner dort gemachten Sammlung. Auf van Diemens Land iſt die Wald⸗ ſchwalbe nur als Zugvogel zu betrachten, kommt im October, mit dem Beginne des auſtraliſchen Sommers, an, und nachdem ſie zwei Bruten gemacht hat, zieht ſie im November nach Norden. Auf dem Continente bleiben ſie das ganze Jahr hindurch zerſtreut, uberall wo die Oertlichkeiten für ihren Aufenthalt guͤnſtig find, und zwar fo viele, als durch die vorhandenen Inſekten ernaͤhrt werden koͤnnen. Exemplare vom Schwanenfluſſe, Suͤd-Auſtralien und Neu-Suͤd-Wales find weder in der Größe noch in der Färbung verſchieden, während die von van Diemens Land in allen Verhaͤltniſſen Klammervögel: Würger. 167 beftandig großer find, wahrſcheinlich wegen des Ueberfluſſes an Nahrung in dieſem mehr ſuͤdlichen und feuchteren Klima. Dieſe Art iſt die gemeinſte ihrer Gattung und nicht allein wegen ihrer angenehmen Sitten, ſondern auch deshalb beliebt, weil ſie gern an den Haͤuſern, beſonders an denen, welche von kleinen Waͤldern oder mit großen Baͤumen beſtandenen Viehtriften umgeben ſind, ſich anbaut und daſelbſt niſtet. Unter ſolchen Umſtaͤnden beobachtete Gould dieſe Art auf van Diemens Land im Anfange des Fruͤh— lings zum erſten Male an allen hellen Stellen der noͤrdlichen Seite von Derwent, 8 — 10 Stuͤck auf einem Baume und dicht beiſammen auf einem duͤrren Zweige ge: draͤngt ſitzen, doch nie in ſolcher Anzahl, daß man dieſelbe eine Schaar haͤtte nennen koͤnnen. Jeder Vogel ſcheint unabhaͤngig von anderen zu handeln, jeder, ſo wie ſein Beduͤrfniß es erheiſcht, huͤpft vom Zweige, faͤngt ein Inſekt oder kreiſt um den Baum herum und kehrt auf ſein Plaͤtzchen wieder zuruͤck. Im Abfliegen oͤffnet und ſchließt der Vogel einen Fluͤgel auf einmal und breitet den Schwanz ſchief aus, bevor er ſich herablaͤßt. Andere Male zeigten ſich einige auf der Umzaͤunung des Waͤldchens, von wo ſie oͤſter herabkommen, um, wie Sperlinge, Käfer und andere Inſekten zu ſuchen. Doch erſcheint der Vogel hier nicht in ſeiner vortheilhafteſten Lage, da er nicht fuͤr den Boden geſchaffen iſt. Daß Baͤume und das Luftleben zu ſeiner Beſtimmung gehoͤren, zeigt ſchon der Bau ſeiner Fluͤgel, daher entwickelt er auch ſeine hoͤchſte Geſchicklichkeit im Jagen der Inſekten, welche das warme Wetter aus ihren Schlupfwinkeln gelockt hat, waͤhrend er ſie im Fluge durch das Blaͤtterwerk in den zierlichſten Schwingungen und mannichfaltigen gefaͤlligen Stellungen mit Ausbreitung feines weißgeſpitzten Schwanzes emſig verfolgt. Eine andere ſonderbare Sitte dieſer Voͤgel beſteht darin, daß ſie wie die Bienen an einen duͤrren Zweig anſchwaͤrmen. Gould ſah dieß nicht ſelbſt, allein Mr. Gilbert beobachtete es am Schwanenfluſſe und ſagt: „Die groͤßte Eigenheit in den Sitten dieſer Voͤgel iſt die Art und Weiſe, wie ſie ſich in vollkommenen Klumpen, gleich einem Bienenſchwarme aufhängen; einige Voͤgel hängen ſich an die Unterfeite eines duͤrren Zweiges, waͤhrend deſſen von den anderen ſich immer einer an den ande— ren anhaͤngt, und zwar in ſolcher Anzahl, daß ich ſie bis zu einem Scheffel uͤbereinander ſah.“ — In der Stadt Perth war er bis Mitte April ſehr zahlreich, wurde dann bis gegen Ende Mai ploͤtzlich vermißt, wo er wieder in Unzahl mit den gemeinen Schwalben und Mauerſchwalben uͤber einem Teiche, etwa 10 Meilen noͤrdlich von der Stadt, herumflog, und zwar in ſolcher Menge, daß das Waſſer von ihrem Gegenbilde ver— dunkelt wurde. Ihre Stimme hat die groͤßte Aehnlichkeit mit der der gewoͤhnlichen Schwalbe, iſt aber rauher; der Magen iſt muskuloͤs und geräumig, der Fraß beſteht im Allgemeinen aus Inſekten. Sie bruͤten vom September bis December. Die Lage des Neſtes iſt verſchieden; Gould fand ein ſolches in einem dichtbelaubten Buſche nahe am Boden, andere in einer nackten Aſtgabel an der Seite einer Baumhoͤhle, in einer Niſche aus vom Stamme getrennter Rinde. Das Neſt iſt ziemlich ſchwalben— aͤhnlich, rundlich, über 5 Zoll im Durchmeſſer, aus feinen Zweiglein zierlich mit Wurzel— faͤſerchen ausgekleidet. Die Neſter auf van Diemens Land waren groͤßer, dichter und zierlicher gebaut als die auf dem Continente von Auſtralien; eines, welches Gould bei Mr. Juſtice Montague in ſeiner maleriſchen Wohnung zu Kanguroo Point bei Howart Town gezeigt wurde, befand ſich an der Spitze eines kleinen beblaͤtterten Zweiges, wie die Abbildung zeigt. Die 4 Eier find ſehr verſchieden gezeichnet: duͤſter weiß, dunkel 168 Klammervögel: Wuͤrger. umbrabraun gefleckt und beffert, auf einigen iſt eine zweite Lage oberflaͤchlicher grauer Flecken ſichtbar, das Ei ſelbſt 11 Linien lang, 8 Linien breit. 1% Aan, Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. Wan 1 a * 206. Artamus einereus vii. Der aſchgraue Schwalben⸗ würger. GovLd Birds of Austral. VI. 3. Engl. Grey-breasted Wood Swallow. Wood Swallow West-Austral. Colon. Be-wo-wen West Austral. indig. planit, et mont. — Artamus einereus VIEIIIL. N. Diet. XVII. 297. Enc. meth. II. 758. Vr. Honsr. Linn. Trans. XV. 211, Oeypterus einereus Vauenc. mem. Mus. VI. 22. t. 9. f. 1. vi Oberkopf, Hals, Gurgelgegend und Bruſt grau, gegen den Bauch hin rußgrau; Raum zwiſchen Schnabel und Auge nebſt Vorderwange, Kinn, Ober- und Unter— ſchwanzdecken gagatſchwarz; Schwanzfedern ſchwatz, übrige außer den beiden Mittel: ſchwanzfedern breit weißgeſpitzt, die aͤußerſte nur innenſeits, Fluͤgel tiefgrau; Vorder— ſchwingen blaͤulichgrau, Unterſeite der Schulter weiß, gegen die Schwingen hin grau; Iris dunkel ſchwaͤrzlichbraun; Schnabel hell graulichblau, ſchwarzgeſpitzt; Beine gruͤn— lichgrau. Weibchen gleich. Die Exemplare von Timor etwas groͤßer und heller gefaͤrbt. Dieſe Art iſt groͤßer als die uͤbrigen in Neuholland und vielleicht (die in den Planches enluminees abgebildete von Madagascar hat Gould nicht geſehen) die größte der Gattung. Sie ſteht in der Färbung dem A. sordidus und minor nahe. Gleich dieſen hat auch ſie eine weite Verbreitung; Mr. Robert Brown fand ſie am Broad Sound oͤſtlich und Mr. Gilbert an der Weftküfte, auch ift fie auf Timor zu Haufe In Weſt-Auſtralien obwohl ſehr an Oertlichkeiten gebunden, iſt die Art nicht ungewoͤhnlich, beſonders am Schwanenfluſſe, wo ſie auf den Kalkhuͤgeln naͤchſt der Kuͤſte, den „Clear Hills“ im Inneren wohnt, ſich in kleinen Familien ſammelt und die Saamen der Xanthorrhoea frißt, fo daß die Inſekten nicht die einzige Nahrung dieſer Gattung ausmachen. Sie frißt die reifen Saamen dieſes Spitzkeimers ſo gierig, daß man oft mehrere dieſer Voͤgel uͤber einander an den ſenkrechten Stengeln deſſelben ſitzen ſieht, welche die Saamen herausziehen; andere Male, beſonders auf den Kalk— huͤgeln, wo wenig Baͤume ſind, ſteigen ſie auf den verbrochenen Felsgrund und ſuchen Inſekten und Larven. Sie bruͤten im October und November, machen ein rundes, dichtes Neſt, in den meiſten Faͤllen aus faſerigen Wurzeln, mit haarfeinen Graͤſern oder Halmen und kleinen Kraͤuterſtengeln ausgefuͤttert; es hat ſeinen Stand entweder in einem Strauche oder auf den grasaͤhnlichen Blättern der Nanthorrhoea und iſt tiefer und mehr obertaſſenfoͤrmig gebaut als die der anderen Arten dieſer Gattung. Die Eier, über 11“ lang und an 8“ breit, find auch hier ſehr veraͤnderlich in Farbe und Zeich⸗ nung, gewoͤhnlich blaͤulichweiß, lebhaft rothbraun gefleckt und beklext, mit purpurbraunen dunklen Flecken und Schmitzen gemiſcht; die ganze Zeichnung immer tte gegen das dickere Ende. 1 ele a Weibchen. BR 18 E A 207. et minor — Der kleine Schwalbenwürger Gourp Birds of Austral. VI. 4. Engl. Little Wood Swallow. — Artamus minor Vlemzr. N. Diet, XVII. 298. Enc, méth. II. 759. Oeypterus fre- Klammervögel: Wuͤrger. 169 natus VaLENc. Mem. Mus, VI. 24. t. 9. f. 1. Leptopteryx minor WAs. syst. spec. 6. Oeypterus minor Gourp synops. I. f. 1. Kopf, Ruͤcken und Bauch chokolatbraun; Flügel, Rumpf und Unterſchwanzdecke blaͤulichſchwarz; Schwanz tief blaͤulichſchwarz, alle Federn, mit Ausnahme der beiden mittleren und beiden aͤußeren, weißgeſpitzt; Schnabel ſchoͤn violetblau, dunker geſpitzt, Iris und Beine ziemlich ſchwarz. Weibchen gleich. Junge heller braungrau geſcheckt. In Bau und Zeichnung aͤhnelt dieſe kleine Art ſehr dem A. sordidus, auch kom— men ſie in ihren Sitten ſehr uͤberein. Sind ſie in letzterer Hinſicht etwas verſchieden, ſo koͤnnte man ſagen, daß A. minor noch mehr fuͤr das Luftleben beſtimmt iſt, wie ſeine kleineren Beine und ſtarken, vielleicht noch ſtaͤrker entwickelten Fluͤgel darthun duͤrften. Bei ſchoͤnem Wetter und zur heißeſten Tageszeit fliegt er in den Luͤften und entwickelt da feine hoͤchſt gefaͤlligen Manoeuvres in Curven und Kreiſen, ohne die geringſte Bewegung der Flügel ſehen zu laſſen, deren Silberweiß der Unterſeite und die ſchneeweißen Schwanz— ſpitzen dabei gegen die dunkle Färbung des Körpers ſchoͤn contraſtiren Gould ſah ihn haͤufig am Lower Namoi, beſonders in den mit Acacia pendula und von niederen Baͤumen beſtandenen Ebenen in der Nachbarſchaft von Gummel-Gummel, wo er ge— bruͤtet hatte, daher zahlreiche Junge vorkamen, deren aͤlteſte noch nicht ſo weit fluͤgge waren, um anzunehmen, daß ſie einen Zug aus irgend einer Entfernung gemacht haͤtten. Sie wurden immer von den Alten gefuͤttert, welche uͤber ihnen in der Luft ſchwebten und die Baͤume umkreiſten, waͤhrend die Jungen ruhig auf einem duͤrren Zweige beiſammen ſaßen. Gould hoͤrte nicht, ob dieſe Art außer dem angegebenen Wohnbezirke über Neu-Suͤd-Wales und Suͤd- und Weſt-Auſtralien verbreitet ſei. Er erhielt zwei Exemplare zu Port Eſſington und vermuthet, daß die des Pariſer Mu— ſeums von Timor find; fo wuͤrde ſich die Verbreitung vom Namoi weit noͤrdlich er— ſtrecken, und es waͤre nicht unerwartet, wenn eine kuͤnftige Beobachtung ſeine Ver— „breitung über das Innere vom Continente Auſtraliens nicht nur als Sopamevknganhner, ſondern auch als Standvogel nachweiſen ſollte. Die Abbildung zeigt zwei Alte und drei Junge, ſo wie ſie gewoͤhnlich en ſitzen. 208. Artamus superciliosus Govı. Der Augenbrauen: Schwalbenwürger. Gouro Birds of Austral. VI. 5. Engl. White eye- browed Wood Swallow. Ocypterus superciliosus GouLp proc. IV. 1836. 142. Synops. I. f. 2. Maͤnnchen: Zuͤgel, Augenring und Ohrdecken tiefſchwarz, Kinn graulichſchwarz, geht gegen die Bruſt hin in Schwaͤrzlichgrau uͤber; Oberkopf graulichſchwarz; über jedem Auge ein reinweißer Streif, welcher in der Mitte breit, an den Enden ſpitzig iſt; Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz rußiggrau, heller am Rumpf und Schwanz; alle Schwanzfedern weißgeſpitzt, mit Ausnahme der Außenfahne der Seitenfedern, welche grau iſt; Unterflaͤche des Fluͤgels reinweiß; ganze Unterſeite tief kaſtanienbraun, Iris ziemlich ſchwarz, Schnabel hellblau, ſchwarzgeſpitzt; Beine dunkel bleifarben. Weib— chen: der weiße Augenbrauenſtreif iſt geringer, Kehlgegend grau, Schwanz nicht fo be— ſtimmt weißgeſpitzt, Unterſeite licht kaſtanienbraun. Unſtreitig die ſchoͤnſte Art dieſer Gattung, nur mit dem indiſchen A. rufiventer ver: Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vogel Neuhollands. 22 170 Klammervögel: Wuͤrger. gleichbar, welcher auch eine aͤhnlich gefaͤrbte Bruſt hat, aber ohne weißen Augenſtreif zu beſitzen, der hier beſonders charakteriſtiſch iſt. Gould traf ihn zum erſten Male zu Yarrundi on the Dartbrook, einem Zinsorte am Hunter, an, wo er ſpaͤrlich auf den Baͤumen an den ſteinigen Raͤndern der Ebenen vorkam. Von da aus noͤrdlich am Namoi, ſowie in der Richtung des River Peel zeigte er ſich in aͤhnlicher Anzahl mit A. sordidus gemiſcht, bis zu hundert Pärchen auf einer Quadratmeile. Beide Arten ſchienen in vollkommener Harmonie mit einander zu leben und zu bruͤten und fanden ſich oft auf demſelben Baume beiſammen. In ihren Neigungen aber und manchen ihrer Sitten find fie dennoch verſchieden. A. superciliosus iſt weit ſcheuer als jener, der ſich immer ſehr zahm zeigt; auch haͤlt er ſich mehr auf den hoͤchſten Baum— ſpitzen auf, von denen er auf den Inſektenfang herabſchießt und, wie die anderen thun, dann wieder auf ſeinen Platz zuruͤckkehrt. Ueberall, wo er beobachtet wird, iſt er wirk— lich Wandervogel, kommt im Sommer und zieht nach der Bluͤtezeit wieder noͤrdlich. Gould kann zwar die vollſtaͤndige Verbreitung nicht beſtimmen, doch vermuthet er, daß der Vogel auf Auſtralien beſchraͤnkt ſei und wahrſcheinlich ſelten im Inneren des Landes lebe; die aͤußerſte Grenze der Colonie von Neu-Suͤd- Wales, beſonders die Begrenzung der ausgedehnten Ebenen ſind die einzigen Theile des Bodens, wo man ihn bis jetzt beobachtet hat. Das Neſt iſt aͤußerſt ſchwierig zu entdecken; es ſteht ge— woͤhnlich zwiſchen einer Aſtgabel oder in einer Niſche naͤchſt einem Baumſtamme, welche durch die zum Theil abgeſtreifte Baumrinde gebildet iſt. Es iſt rund, ſehr ſeicht und locker aus kleinen Reiſern gebaut und mit Wurzelfaſern innen belegt. Gould fand 2 Eier, kann aber nicht beſtimmen, ob dieß die Normalzahl war. Sie ſind duͤſter fahlweiß, umbrabraun gefleckt, guͤrtelartig gegen das dicke Ende; manche ſind uͤber die ganze Oberfläche zerſtreut geſprenkelt, auch dunkelgruͤn getuͤpfelt wie die von A. sor- didus, kaum uͤber 11“ lang und 83“ breit. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 209. Artamus personatus Gov. Der Masken ⸗Schwalben⸗ würger. Govrp Birds of Austr. VI. 6. Engl. Masked Wood Swallow. Jil bung West-Austr. mount, indig. Ocypterus personatus GoULD proc, VIII. 149. Maͤnnchen: Geſicht, Ohrdecken und Gurgelgegend gagatſchwarz, von unten bis hinter die Ohrdecken weiß umzogen, Oberkopf rußſchwarz, geht nach und nach in Tief— grau uͤber, ſo die ganze Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz, letzterer weißgeſpitzt; ganze Unterſeite zart grau; Schenkel dunkelgrau; Iris ſchwaͤrzlichbraun; Schnabel blau, ſchwarzgeſpitzt; Beine mehlig blaͤulichgrau. Weibchen hat die bei dem an ſchwarze Stelle des Geſichtes und der Kehle blaſſer. Gould erhielt nur ein Exemplar aus Suͤd-Auſtralien und Mr. Gilbert PR die abgebildeten Exemplare in der Schwanenfluß-Colonie. In Größe und Bau kommt dieſe Art dem A. supereiliosus nahe und die eine dieſer nahe verwandten Arten ſcheint auf den Oſten, die andere auf den Weſten beſchraͤnkt. Mr. Gilbert ſagt: „Ich traf dieſen Vogel nur in dem York- und Zoodyay-Diſtricte. Er aͤhnelt ſehr dem A. sor- didus in ſeinen Sitten, iſt aber ſcheuer und zuruͤckgezogener; man findet ihn nur in den dichteſten Stellen des Buſchholzes. Er iſt hier blos Sommerbewohner und erſcheint Klammervögel: Würger. 171 meiſt gegen Ende Octobers, wo er ſogleich zu niſten beginnt. Seine Stimme gleicht ſehr, dem Zwitſchern der europaͤiſchen Sperlinge. Das Neſt befindet ſich in der Gabel eines duͤrren Baumes oder in der Hoͤhlung eines Grasbaumes, d. h. einer Kanrorrhoea, iſt aber nicht ſo gut oder ſo zierlich gebaut als die der anderen Arten, denn es iſt locker, außen aus kleinen Reiſern, oben mit feinen trockenen Graſern belegt. Auch die Eier ſind ſo verſchieden wie das Neſt, licht gruͤnlichgrau, haarbraun, be— ſonders gegen das dicke Ende hin, beflert und getüpfelt, lichtgrau, wie in der Schale gefleckt; 103“ lang und 83” breit. Zwei Neſter fand ich in einem Eukalypten— walde zu York, etwa 5 Meilen oͤſtlich vom Avon-River; jedes enthielt zwei Eier, welche Zahl alſo wohl die gewöhnliche iſt. Der Fraß der Voͤgel beſteht im Allgemeinen in Inſekten und deren Larven.“ Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 210. Artamus leucopygialis Gourp. Der weißſteißige Schwal⸗ benwürger. Gourp Birds of Austral. VI. 7. Engl. White - rumped Wood Swallow. A. leucopygialis Gourp proc. 1842. 8. Fehr. Kopf, Gurgelgegend und Ruͤcken rußgrau, Vorderſchwingen und Schwanz braͤunlich— ſchwarz, grau uͤberlaufen; Bruſt und Unterſeite nebſt Rumpf reinweiß; Iris braun; Schnabel licht blaͤulichgrau, ſchwarzgeſpitzt; Beine mehlig gruͤnlichgrau. Weibchen gleich. Nach Vergleichung der weißbauchigen Arten von Artamus aus Indien und dem indiſchen Archipel mit denen in Auſtralien meint Gould, daß man zwei bis drei Arten unter einem Namen vermiſcht habe und daß die hierher gehoͤrige auſtraliſche Art bisher unbeſchrieben war. Sie iſt dem A. leucorhynchus zunaͤchſt verwandt, doch durch den blauen Schnabel beſtimmt unterſchieden, da auch alle auſtraliſche Arten blauere und betraͤchtlich kleinere Schnäbel beſitzen als dergleichen Vögel auf den mehr nördlichen Inſeln. Van Diemens Land und Weſt-Auſtralien find die einzigen Colonieen, in welchen dieſer Vogel noch nicht beobachtet wurde, ſonſt iſt er uͤber den Continent ziemlich allgemein verbreitet. In Suͤd-Auſtralien und Neu-Suͤd-Wales ſcheint er Zugvogel und beſucht dieſe Theile nur im Sommer, um zu brüten. Zu Mosquito wurde er in betraͤchtlicher Menge beobachtet und ebenſo auf den anderen kleinen Inſeln gegen die Muͤndung des Hunter, ſowie an den Ufern des Mokai und Namoi, nordwaͤrts der Liverpool-Ebenen. An dieſen letztgenannten Orten bruͤtete er auf den hochumflutheten Eukalypten am Ufer der Fluͤſſe. Die Bruͤtezeit faͤngt im September an und dauert bis Januar, waͤhrend welcher Zeit ſie zwei Bruten vollenden. In der Chriſtwoche 1839, als ſich Gould auf den Ebenen im Inneren auf der Richtung zum Namoi befand, ſaßen die Jungen der zweiten Brut paarweiſe beifammen auf den Bäumen, fo wie die Abbildung zeigt auf einem duͤrren Zweige in der Naͤhe des Neſtes. Die Alten, welche in der Umge— bung den Inſekten nachjagten, beſuchten und fütterten fie beſtaͤndig; während einige ihre Schwenkungen uͤber den Gipfeln der Baͤume uͤbten, ſchwebten andere uͤber der offenen Ebene, in reißendem Fluge die Luͤfte durchſchneidend; in einem Augenblicke ſaßen ſie in betraͤchtlicher Hoͤhe und im naͤchſten kamen ſie wieder bis auf wenige Fuß in die Nahe des Bodens, wo die von ihnen verfolgten Inſekten fie hinzogen. Im Gebuͤſche dagegen iſt der Flug dieſer Voͤgel mehr ſchwingend (soaring) und von kuͤrzerer Dauer, 22 * — 172 Klammervögel: Würger. befonders wenn fie in den offenen Stellen jagen, die oft von Inſekten wimmeln. Wenn ſie naͤchſt dem Boden fliegen, ſo iſt der weiße Rumpf ſehr auffallend und er⸗ innert an den Steinmarder Europas. Zwei Neſter, im November auf einer kleinen Inſel Coral-Bay naͤchſt dem Eingange zum Hafenhauſe (harbour) von Port Eſſington aufgefunden, waren dicht aus trockenen, verwirrten Graͤſern und zarten Pflanzen, welche dort wuchſen, gebaut; fie ſtanden in der Gabel eines ſchlanken Manglebaumes bis 15 Fuß über dem Waſſer, in dem fie wuchſen. Außer mehreren anderen auſtraliſchen Vögeln nimmt auch dieſer bisweilen Beſitz von verlaſſenen Neſtern, anſtatt ſelbſt zu bauen. Mehrere, welche Gould am Mokai bruͤtend fand, hatten verlaſſene Neſter der Grallina melanoleuca eingenommen, welche nur leicht mit Graͤſern, Wurzelfaſern und ſchmalen Eukalyptenblaͤttern ausgefuͤllt waren, da jener Vogel bei ſeiner Groͤße ſie leichter erwaͤrmt hatte. Die gewoͤhnlich 3 Eier ſind heller gefaͤrbt und kleiner gefleckt als die der anderen Arten, fleiſchfarbenweiß, fein geſprenkelt und gefleckt, mit ſchwacher roͤthlichbrauner und grauer Zeichnung, manchmal guͤrtelartig am dickeren Ende, 10“ lang, 7“ breit. / 211. Chlamydera maculata Govw. Der gefledte Kragen⸗ würger. Gouro Birds I. nota. Spotted Bower-Bird. Birds IV. 9. Calo- dera maculata Govro proc. IV. 106. Oberkopf, Ohrdecken und Gurgelgegend ſchoͤn braun, jede Feder von einer ſchmalen ſchwarzen Linie umzogen; Oberkopffedern klein ſilbergrau geſpitzt, ein ſchoͤnes Nacken⸗ band von verlängerten pfirſichbluͤthrothen Federn bildet eine Art Faͤcher; ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz tiefbraun, jede Feder am Rüden, Rumpfe, Schultern und zweis ter Schwingenreihe mit rundem braungelben Spitzenfleck, Vorderſchwingen leicht weiß⸗ geſpitzt, alle Schwanzfedern braͤunlichgelbweiß geſpitzt; Unterſeite graulichweiß; Seiten- federn mit hellbraunen ſchwachen queren Zickzacklinien; Schnabel und Beine duͤſter— braun, Iris dunkelbraun, nackter Mundwinkel dickfleiſchigwulſtig nelkenrothfleiſchfarbig. Jungen, dießjaͤhrigen Voͤgeln fehlt der Nackenfaͤcher, im Alter tragen ihn beide Ge— ſchlechter. Nahe verwandt mit Ptilonorhynchus und intereſſant als Erbauer von noch mehr ausgebildeten und noch mehr ausgeſchmuͤckten Lauben als jener. Er bewohnt ausſchließ— lich das Innere des Landes, waͤhrend jener in dem Buſchholze zwiſchen dem Ge— birgszuge und der Kuͤſte ſich aufhaͤlt. Doch hat er wahrſcheinlich auch eine weite Ver— breitung uͤber die Mitte des Continentes. Die einzigen Orte, wo Gould ihn beobach— tete oder von wo er Exemplare ſah, ſind die Diſtricte unmittelbar noͤrdlich von der Colonie Neu-Suͤd-Wales. Während feines Aufenthaltes im Inneren traf er ihn ziemlich haͤufig bei Brezi am Mokai, nordwaͤrts von den Liverpool-Ebenen, auch ebenſo zahlreich in den niederen Gebuͤſchzuͤgen in der Nachbarſchaft des Namoi, ſowie in den offenen Gebuͤſchen, welche die Ebenen an ihren Raͤndern unterbrechen. Da der Vogel ſo außerordentlich ſcheu iſt, ſo bekommen ihn die Reiſenden gewoͤhnlich gar nicht zu ſehen und nur mit der außerordentlichſten Behutſamkeit wird es moͤglich, ihn zu beobachten. Er hat einen rauhen, unangenehmen, ſcheltenden Lockton, den er gewoͤhnlich hören läßt, wenn er auf feinem Wege geſtoͤrt wird, wodurch er ſich aber verraͤth, waͤhrend er außerdem der Beobachtung ſich entzieht. Aufgeſcheucht ſetzt er ſich dann Klammervögel: Würger. 173 auf die hoͤchſten Gipfelzweige der luftigſten Bäume und fliegt oft nach einem benach— barten Orte. Die ſicherſte Weiſe, Exemplare zu erhalten, war die, an die Waſſerbaſſins hinzugehen, wo ſie zur Traͤnke kamen, und einmal, gegen das Ende einer langen Trockenheit, wurde Gould von einem Eingeborenen zu einem tiefen Felſenbaſſin ge— fuͤhrt, in welchem ſich noch von einem, vor mehreren Monaten gefallenen Regen Waſſer gehalten hatte und wo ſich den Tag uͤber gewöhnlich eine große Anzahl dieſer Voͤgel, Papageien und Honigvoͤgel verſammelten. Dieſer Waſſerbehaͤlter war wahrſcheinlich ſelten, vielleicht noch niemals von einem Weißen beſucht worden, denn er lag im ent— fernten Gebirge und hatte fuͤr Niemand als fuͤr den Naturbeobachter Intereſſe. Gould's Anweſenheit machte die Beſucher allerdings mißtrauiſch, da er indeſſen in der Naͤhe des Waſſers bewegungslos auf der Erde liegen blieb, fo ließen fie ſich vom Durſte über: waͤltigen und kamen eilig herab, an Gould vorbei, um begierig zu trinken, obgleich eine ungeheuere ſchwarze Schlange zuſammengerollt auf einem Stuͤcke Holz nahe am Rande des Waſſers lag. Unter der Menge von Voͤgeln, welche hier zuſammenkamen, waren dieſe Chlamyderae maculatae die ſcheueſten von allen, nur 6—8 Stuͤck von ihnen ſaßen bisweilen nur wenige Fuß weit von ihm, ihren ſchoͤnen Faͤcherkragen ent— faltend. Die geringe Waſſermenge in dieſer Hoͤhlung wuͤrde ſchon laͤngſt durch die Tauſende von Voͤgeln, welche ſich da traͤnkten, erſchoͤpft worden ſein, waͤre nicht der Regen, der jetzt ſo lange fehlte, damals in Stroͤmen herabgefloſſen, wo er alle Waͤſſer füllte, fo daß ſogar die Ufer der größten Fluͤſſe überfluthet wurden. Gould blieb an dieſem intereſſanten Platze drei Tage. In ſeinen Sitten und groͤßtentheils in ſeiner Lebensweiſe zeigt der Vogel große Aehnlichkeit mit dem Ptilonorhynchus, beſonders in der eigenen Neigung, Vergnuͤgungslauben kuͤnſtlich zu bauen. Gould entdeckte meh— rere derſelben waͤhrend ſeines Aufenthaltes im Inneren, die ſchoͤnſte brachte er fuͤr das britiſche Muſeum mit. Die Lagen, unter denen ſie vorkommen, ſind ſehr verſchieden, fie finden ſich ſowohl auf den mit Myalld (Acacia pendula) und anderem kleinen Gebuͤſche beſtandenen Ebenen, als auch im Geſtruͤppe an den niederen Huͤgeln. Sie waren laͤnger und Bogengaͤngen aͤhnlicher, als die des Ptilonorhynchus, manche 3 Fuß lang. Auswaͤrts beſtanden ſie aus Reißig und waren mit hohen Graͤſern ſchoͤn belegt, ſo daß deren obere Theile zuſammenſtießen. Die Ausſchmuͤckung war uͤberaus reich und beſtand in zweiſchaligen Muſcheln, Schaͤdeln und anderen Knochen kleiner Saͤuge— thiere. Auffallende und ſchoͤne Zeichen von Abſicht verrathen ſich durch die ganze Laube und die Ausſchmuͤckung derſelben, beſonders in der Anordnung der Steine in ihr, welche offenbar die Graͤſer, mit denen ſie belegt iſt, befeſtigen ſollen. Dieſe Steine liegen vom Eingange an jederſeits ſo auseinander, daß ſie kleine Fußſtege bilden, waͤh— rend die Sammlung von Schmuckſachen, wie Muſcheln, Knochen und dergl., einen Haufen vor dem Eingange bildet. Dieſe Anordnung iſt von beiden Enden des Bogen— ganges dieſelbe. In manchen dieſer Lauben, welche ſicherlich ſchon mehrere Jahre lang gebraucht worden waren, fand ſich faſt ein halber Scheffel von Knochen, Muſcheln u. ſ. w. vor jedem Eingange. Manche dagegen waren klein, meiſt nur aus Graͤſern erbaut und ſchienen nur der Anfang zu Bewillkommnungsplaͤtzen zu ſein. Gould fand dieſe Bauten in betraͤchtlicher Entfernung von den Fluͤſſen, von deren Ufern die Vögel doch nur die Muſcheln und kleinen runden Kieſelſteine geholt haben konnten. Die Aufſammlung und der Transport derſelben iſt alſo ein Gegenſtand bedeutender 174 Klammervögel: Würger. Anſtrengung und Schwierigkeit. Da dieſe Vögel meift nur von Saamen und Früchten leben, ſo ſammeln ſie die Muſcheln und Knochen durchaus fuͤr keinen andern Zweck, als zum Schmuck ihrer Vergnuͤgungsplaͤtze; ſie nehmen auch nur diejenigen, welche in der Sonne vollkommen abgebleicht ſind, oder welche von den Eingebornen gebraten worden; nur ſolche, welche weiß ſind, ziehen ihre Aufmerkſamkeit auf ſich. Gould überzeugte ſich vollſtaͤndig, daß dieſe Laubengaͤnge, gleich denen der Atlasvoͤgel, für die Rendezvous mehrerer Individium beſtimmt ſind; denn als derſelbe ſich in der Naͤhe eines ſolchen Platzes verſteckte, ſchoß er zwei Maͤnnchen, welche kurz vorher durch den Bogengang gelaufen waren. Abbildung zeigt den Laubengang und Maͤnnchen und Weibchen. 212. Chlamydera nuchalis Govrp. Der ſchöne Kragenwürger. Gour». Birds of Austral. 1837. I. nota IV. 10. Great Bower- Bird. Ptilo- norbynchus nuchalis JArD. SIB. in II. pl. 103. Calodera nuchalis Gouun. synops. |]. Kopf und Oberſeite graulichbraun, Federn des erſtern ſeidenglaͤnzend, die am Ruͤcken, den Fluͤgeldecken, Schultern, Schwingen und Schwanz graulichweiß geſpitzt; am Nacken ein ſchoͤn pfirfihblüthrother Kragen aus ſchmalen Federn, zum Theil von einer Krauſe von atlasartigen Federn umgeben, die Spitzen getrennt, abgerundet und einwaͤrts gekehrt; Unterſeite gelblich grau, Seiten braun uͤberlaufen; Iris, Schnabel und Beine braͤunlichſchwarz. Die Exemplare ohne Halskragen ſind wahrſcheinlich die Jungen. Dieſe ſchoͤne Art beſchrieben Sir William Jardine und Mr. Selby zu⸗ erſt nach dem einzigen Exemplare der Linnean Society, allein es war ihnen we— der des Vogels Wohnort in Auſtralien, noch ſonſt etwas uͤber ſeine Lebensweiſe bekannt, auch fand Gould waͤhrend ſeines Aufenthaltes an der noch ſo wenig be— kannten Nordweſtkuͤſte keine Gelegenheit, denſelben im freien Zuſtande zu ſehen. Er erhielt fein Exemplar beider Geſchlechter durch Mes. Bynoe und Dring, zwei Offi⸗ ziere des Beagle, doch konnte keiner derſelben uͤber deſſen Lebensweiſe etwas berichten. Capitaͤn Gray verſicherte nach ſeiner Ruͤckkehr von ſeiner Expedition in dieſer Gegend, daß er oft auf feinen Wanderungen eine fonderbare Laube, der von Chlam. maculata ſehr aͤhnlich gefunden habe, welche ihn ſehr intereſſirte, ohne indeſſen entſcheiden zu koͤnnen, welches Thier, ob ein Vogel oder ein Saͤugethier ſie gebaut habe, doch war er geneigt, das letztere zu glauben. Gould meint dagegen, daß nicht der geringſte Zweifel obwalte, dieſelbe der Chlam. nuchalis zuſchreiben zu muͤſſen, ein Vogel, wel—⸗ cher der Cham. maculata des ſuͤdlichen und oͤſtlichen Theils fo ſehr aͤhnlich iſt, daß er auch gewiß in dieſer Eigenthuͤmlichkeit mit ihm uͤbereinſtimmt. Capitaͤn Gray hatte an Ort und Stelle daruͤber folgende Bemerkung gemacht: „Dieſe Laube war, aus trocknen Graͤſern und Theilen der Gebuͤſche gebildet, in ſeichter Tiefe zwiſchen zwei parallelen Furchen im Sandboden und oben ſorgfaͤltig gebogen; indeſſen war der merkwuͤrdigſte Umſtand der, daß ſie jederzeit mit zerbrochenen Seemuſcheln erfuͤllt war, von denen große Haufen an beiden Enden des Bogengangs aufgehaͤuft waren. In einer dieſer Lauben, derjenigen, welche von der See am weiteſten entfernt war, fand ich einen Klammervögel: Würger. 175 Haufen Steine von ſolcher Beſchaffenheit, wie fie offenbar nur an der See als Ge: ſchiebe vorkommen. Ich ſahe niemals ein Thier in oder bei dieſen Lauben, indeſſen war die Loſung einer kleinen Kaͤnguru-Art gewoͤhnlich in Menge in der Naͤhe, dies veranlaßte mich zu glauben, daß ſie das Werk eines Saͤugthiers ſein duͤrften.“ Der Umſtand, daß Capitaͤn Gray kein Thier dabei geſehen hat, erklaͤrt ſich leicht daraus, daß dieſe Chlamydera eben ſo ſcheu ſein mag als, es die andere Art iſt. Abbildung: Maͤnnchen und junger Vogel. 213. Ptilonorhynchus holosericeus Kunz. Der ſchillernde Atlasvogel. Kun Beitr. 150. Was. Syst. sp. 1. Gouvrp Birds of Austr. IV. 8. Gaay gen. 40. Swarns. class. II. 271. Cowry N. S. Wa- les coast. indie. Satin Bird N.S.Wal. colon. Satin Bower-bird Gourp Pyrrhocorax violaceus VIEILL. N. Diet. VI. 569. Enc. meth. 1823. 896. Kitta holosericea Temm. col. 395. 422. Lesson trait. 350. pl. 46. f. 1. Satin Grakle Larn. gen. bist. III. 171. Ptilonorhynchus Mac Leayii Lara. mser, VIS. Horsr. Linn, Trans. XV. 263. Corvus squamulosus ILLIG. ? aut juv. Ptilon. squamulosus Was. syst. sp. 2. 2 s. juv. Altes Männchen: ganzes Gefieder tief blauſchwarz atlasglaͤnzend, die Vorder: ſchwingen tief ſammtſchwarz, Fluͤgeldecken, zweite Schwingenreihe und Schwanzfedern auch ſammtſchwarz, blauſchwarzglaͤnzend geſpitzt; Iris ſchoͤn hellblau mit rothem Ring um die Pupille; Schnabel bläulihhornfarbig, an der Spitze gelb, Beine gelblichweiß. Weibchen: Kopf und Oberſeite gruͤn, Fluͤgel und Schwanz dunkel ſchwefelgelbbraun, Innenfahne der Vorderſchwingen am dunkelſten, Unterſeite wie die obere aber heller und gelb verwaſchen; jede Feder der Unterſeite mit dunkelbraunem Mondflecke naͤchſt der Spitze, ſchuppig ausſehend, Iris tieferblau und der rothe Ring nur angedeutet; Schnabel dunkel hornfarbig; Fuß gelblichweiß, olivenfarben uͤberlaufen. Ju nge Maͤnnchen wie Weibchen, aber die Unterſeite mehr gruͤngelb uͤberlaufen, und die Mondfleckchen zahlreicher, Iris dunkelblau, Fuß olivenbraun, Schnabel ſchwaͤrzlich oli— venfarbig. Obgleich dieſe Art den Ornithologen laͤngſt bekannt, und den Coloniſten von Neu— Süd⸗Wales allgemein bekannt iſt, fo waren doch ihre ganz eigenthuͤmlichen Sitten l der Beobachtung zur Zeit noch entgangen, wenigſtens wurden ſie noch nicht wiſſen— ſchaftlich beſchrieben, daher ſich Gould ſehr freut auf dieſe Weiſe die Kenntniß vom Leben der auſtraliſchen Voͤgel bereichern zu koͤnnen. Ein Umſtand in ihrer Lebensweiſe, welcher hierbei vorzuͤglich zur Sprache kommt, iſt der, nicht allein fuͤr den Naturfor— ſcher ſondern fuͤr jeden Naturfreund intereſſante, daß dieſe Voͤgel ſich laubenartige Ge— woͤlbe bauen, in denen fie zuſammenkommen, um ſich zu vergnügen. Eine neue Sonderbarkeit zu denen, die man bereits im Leben der auſtraliſchen Voͤgel kennen ge— lernt hat. Die uͤppigen bickbeblaͤtterten Geſtruͤppe, welche ſich an der Kuͤſte von Port Philipp nach Moreton-Bay hinziehen, die Cedergebuͤſche des Liverpool-Diſtrikts und die meiſten Schluchten der großen Bergkette, welche die Colonie vom Innern trennt, enthalten die Lieblingsplaͤtze fuͤr dieſe Voͤgel. Soviel man bis jetzt weiß, beſchraͤnkt ſich dieſe Art auf Neu-Suͤd-Wales, ſicherlich findet ſie ſich nicht ſo weit nach dem Weſten als nach dem Suͤden von Auſtralien hin und Gould erinnert ſich 176 Klammervögel: Würger. nicht fie an der Nordkuͤſte geſehen zu haben, ihre Verbreitung in dieſer Rich— tung kann nur erſt in Zukunft beſtimmt werden. Er iſt ein Standvogel, ſcheint aber doch aus einem Theile des Diſtrikts in den andern zu ſtreichen, entweder nur um den Aufenthalt zu wechſeln oder um reichlichere Nahrung zu finden. Nach der Unterſuchung der Magen der gefchoffenen Exemplare, ſcheint der Vogel Körner und Fruͤchte zu freſſen, und wenn nicht dieſe allein, ſo machen doch die Inſekten nur einen geringen Theil ſeiner Nahrung aus. Ohne die zahlreichen Beerenkraͤuter und Straͤucher ſind auch jene Geſtruͤppe mit großen Feigenbaͤumen durchwachſen, von denen manche an 200 Fuß hoch werden. Unter den luftigen Zweigen dieſer Waldrieſen finden dieſe Atlasvoͤgel und mehrere Taubenarten in der kleinen wilden Feige, mit welcher die Zweige beladen ſind, ein reichliches Futter, ſo daß ſie dieſelben auspluͤndern. Sie ſcheinen zu gewiſſen Zeiten des Tages zu freſſen, und waͤhrend dieſer Zeit naͤherte ſich ihnen Gould bis auf wenige Fuß weit, ohne daß ſie aufge— ſcheucht wurden. Anderemale waren ſie wieder außerordentlich ſcheu und wachſam, beſonders die alten Maͤnnchen, die oft auf einem Gipfel ſitzen, von wo aus ſie den Boden uͤberſehen und die Bewegungen der Weibchen und Jungen im Gebuͤſch über— ſchauen. Im Herbſt ſammeln ſie ſich zu kleinen Fluͤgen, dann ſieht man ſie oft am Boden an den Seiten der Fluͤſſe, beſonders wo ſich die Buͤſche auf einen Uferſtreifen zur Waſſergrenze hinabziehen. Außer dem hellen Locktone des Maͤnnchens laſſen noch beide Geſchlechter oft einen rauhen, unangenehmen Gurgelton hören, wenn ſie uͤber— raſcht oder mißmuͤthig ſind. Alte ſchwarze Maͤnnchen giebt es ſehr wenige gegen die Weibchen und Jungen. Letztere moͤgen daher wohl kaum vor dem dritten Jahre je— nes ſchwarze Gefieder erhalten. Neſt und Eier blieben noch unbekannt, ſelbſt fuͤr die Eingebornen. Die ſonderbaren Laubengewoͤlbe lernte Gould zuerſt im Muſeum zu Sydney kennen, wohin Mr. Charles Copen eins gegeben hatte, mit der Verſicher— ung, es ſei das Werk des Atlasvogels. Gould nahm ſich vor, dieſe Erſcheinung ſelbſt zu beobachten, und fand in den Gedergebüfchen des Liverpooldiſtrikts mehrere die— ſer Lauben oder Vergnuͤgungsgewoͤlbe, deren Abbildung er giebt, um ſie am deutlich— ſten zu machen. Sie finden ſich gewoͤhnlich unter dem Schutze uͤberhaͤngender Baums zweige im einſamſten Theile des Waldes, ſie ſind in Groͤße ſehr verſchieden. Die Baſis bildet eine ausgedehnte und ziemlich convere Plattform von dicht durchflochte⸗ nem Reiſig, in deſſen Mitte die Laube ſelbſt gebaut iſt, welche aus feineren und bieg— ſameren Reiſern und Zweigelchen beſteht. Dieſelben ſind nur einwaͤrts gekruͤmmt und ihre Spitzen vereint, und zwar ſind im Innern der Laube die Materialien ſo geſtellt, daß die Spitzen und Gabeln der Zweiglein auswaͤrts gerichtet ſind, ſo daß der Ein— gang fuͤr die Voͤgel ganz frei iſt. Das Intereſſe an dieſer ſonderbaren Laube erhoͤht ſich dadurch, daß ſie mit grellfarbigen Dingen, welche die Voͤgel dazu ſammeln, aus— geſchmuͤckt wird, mit blauen Schwanzfedern des Rose-hill und Pennant Papageie's, gebleichten Knochen, Schneckenhaͤuſern u. ſ. w., einige Federn ſtecken ſie zwiſchen die Zweige; waͤhrend ſie andere, ſo wie die Knochen und Muſcheln am Eingange hinle— gen. Die Neigung dieſer Voͤgel mit irgend einem anziehenden Gegenſtande aufzu— fliegen, iſt den Eingebornen ſo wohl bekannt, daß ſie, wenn ſie ein kleines Ding der Art, z. B. eine Pfeifenſpitze, vermiſſen, fie dies im Gebuͤſch gewoͤhnlich wieber- finden. Gould ſelbſt fand am Eingange einen kleinen nett gearbeiteten Stein Klammervögel: Würgen 177 (tomahawk ) von anderthalb Zoll Länge, mit mehreren Laͤppchen von blauem baum: wollenem Zeuge, welche die Vögel wahrſcheinlich in einer entfernten Niederlaſſung der Eingeborenen aufgeſammelt hatten. Fuͤr welchen Zweck ſie dieſe Laube bauen, iſt ei— gentlich noch nicht vollkommen zu erklaͤren. Gewiß ſind ſie nicht das eigentliche Neſt, ſondern ein Platz der Vergnuͤgung fuͤr beide Geſchlechter, welche, wenn ſie beiſammen find, ſpielend und ſcherzend durch und um die Laube herumlaufen, und zwar fo haufig, daß eine ſolche ſelten verlaſſen iſt. Es iſt noch nicht bekannt, ob ſie dieſe Lauben das ganze Jahr hindurch in dieſer Weiſe benutzen, aber mehr als wahrſcheinlich, daß die— ſelben waͤhrend der Paarungs- und Bruͤtezeit zum Rendezvous- und Spielplatze dienen. Waͤhrend dieſer Zeit, welche ſich durch das Gefieder und die Section der Voͤgel be— ſtaͤtigte, beſuchte Gould dieſe Plaͤtze und fand die Lauben erneuert, indeſſen zeigte ſich durch die Anhaͤufung von Reiſig und dergleichen, daß dieſelben mehrere Jahre lang benutzt worden waren. Mr. Charles Copen berichtet, daß nachdem er eine ſolche Laube zerſtoͤrt und ſich verborgen, er geſehen habe, wie die Voͤgel ſie wieder her— ſtellten, dieß thaten die Weibchen. Mit großer Muͤhe und Sorgfalt gelang es Gould, zwei ſolcher Lauben mit nach Europa zu bringen, eine fuͤr das brittiſche Muſeum, die andere fuͤr das Muſeum in Leyden, wo Jedermann, der ſich fuͤr den Gegenſtand intereſſirt, ſie ſehen kann. Chlamydera maculata und nuchalis bauen auf aͤhnliche Weiſe und zeigen den Trieb, ihre Bauten auszuſchmuͤcken, in noch hoͤherem Grade. 214. Gymnorhina Tibicen 6. R. Grar. Die flötende Atzel. G. R. Gray List, p. 51. Govrp Birds of Austral. XVII. 15. Coracias Tibicen LATH. ind. orn. sppl. XXVII. Shaw. gen. z. VII. p. 405. — Barita Ti- bicen TEMM. man. I. ı1. Lessox traité p. 345. — Piping Roller Larn. gen. hist. III. p. 86. n. 23. — Cracticus Tibicen VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. p. 260. Gouip synops. I. — Cu-ruck N. S. Wal. Haube, Wangen, Kehle, Ruͤcken, ganze Unterſeite, Schulterdecken, erſte und zweite Schwingenreihe, ſo wie die Enden der Schwanzfedern ſchwarz, Nacken, Unterruͤcken, obere und untere Schwanzdecken, ſo wie die Baſis des Schwanzes und die vorderen Fluͤgeldecken weiß, Schnabel blaͤulichaſchgrau, gegen die Spitze ſchwarz, Iris roͤthlich— nußbraun, Beine ſchwarz. Ueber die Colonie von Neu-Suͤd-Wales allgemein verbreitet, wahrſcheinlich auch nur in dieſem Theile Auſtraliens einheimiſch. Ein muthiger und anſehnlicher Vogel, welcher, da man ihn nicht verfolgt und vertreibt, die Gefilde und Gaͤrten der Coloniſten durch ſeine Gegenwart ſchmuͤckt und beſeelt und bei der geringſten Hegung ſo zahm und zutraulich wird, daß er an ihre Wohnungen kommt und in kleinen Truppen von 6 bis zehn Stuͤck um dieſelben herum ſich niederlaͤßt. Ihr Morgengeſang iſt dann weniger anziehend für das Ohr als ihr buntes Gefieder für das Auge. Gould ſagt, es ſei ihm unmoͤglich, die eigenthuͤmlichen Toͤne des Vogels zu beſchreiben und er be— dauert, daß der Leſer ſie nicht ſelbſt in der freien Natur gehoͤrt hat, oder daß man ihn im Auslande noch nicht genug eingefuͤhrt hat; denn einen angenehmern und paſſen— dern Bewohner fuͤr die Vogelhaͤuſer kann man nicht finden. Er niſtet auf den Baͤu— men, welche die lichten Gegenden umgeben, fein Neſt iſt einem Kraͤhenneſte aͤhnlich. Dergleichen helle offene Ebenen mit Baumpartieen bewachſen, machen ihre Lieblings— Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 23 178 Klammervögel: Würger. plaͤtze aus, deshalb iſt das Innere des Landes für ihren Aufenthalt paſſender als die Kuͤſte. Die Nahrung beſteht meiſt aus Inſekten, die fie auf dem Boden auffuchen, und eine unermeßliche Menge von Heuſchrecken verzehren. In der Gefangenſchaft nimmt er thieriſche Nahrung aller Art an und Gould zweifelt nicht, daß er auch Beeren und Fruͤchte uͤberhaupt freſſen wuͤrde. Die Bruͤtezeit beginnt im Auguſt und dauert bis zum Januar; jedes Paͤrchen bruͤtet zweimal. Das Neſt iſt rund und offen, außen aus Reisholz, Blaͤttern, Wolle und dergleichen, und mit zarteren Dingen, wie fie eben vorkommen, gefüttert. Sie legen drei bis vier Eier, doch konnte fie Gould nicht erhalten. Der junge Vogel erhält das Gefieder der Alten ſchon im Neſte und daſſelbe aͤndert weder nach Alter noch nach der Jahreszeit. 215. Gymnorhina leuconota Gov. Die weißrückige Atzel. Gouno Birds of Austral. XVII. 16. White-backed Crow-Shrike. Barita Tibiceen Quo Gam. Coq. pl. 20. Lessox trait. p. 349. — Goore- bat West Austral. Niederland. Schwarz, Hinterhals und ganzer Ruͤcken, obere und untere Flügel: und Schwanz— decke, falſcher Fluͤgel und Baſaltheil des Schwanzes weiß; Schaͤfte der Schwanzfedern im weißen Grunde glaͤnzend ſchwarz; Iris licht nußbraun, Schnabel blaͤulichlila, Spitze geht in ſchwarz uͤber, Beine ſchwarzgrau. Das Weibchen iſt nur groͤßer, ſonſt nicht verſchieden. Unreife Voͤgel haben den ganzen Ruͤcken graulich uͤberlaufen, der Schna— bel iſt weniger aſchblau. N In Suͤd⸗Auſtralien ziemlich häufig, oͤſtlich bis Neu-Suͤd-Wales. Maͤßig haufig ſoll er auf Port Philipp fein und auf der Ebene in der Nähe von Yaß manchmal vorkommen. Der Vogel iſt ganz im Gegenſatze zu 6. tibicen außerordentlich ſcheu, daher aͤußerſt ſchwierig zu erlangen. Er haͤlt ſich in Ebenen und offenen Huͤgelgegen— den auf und naͤhrt ſich von Heuſchrecken und Inſekten anderer Art. Er iſt ſo groß als irgend eine Art der Gattung und laͤuft ziemlich ſchnell, und ſeine langen Fluͤge ziehen ſich oft uͤber die Ebene von einer Baumpartie bis zur andern, da er flugfertiger iſt, als feine Verwandten. Sonſt iſt feine Lebensweiſe nicht verſchieden. Auch hier laſſen kleine Geſellſchaften ihr eigenthuͤmliches Morgenlied geſellig aus den Zweigen der hohen Eukalypten ertoͤnen. Er bruͤtet im September und October und baut ſein Neſt in die Gabel eines Gummi- oder Mahagonibaumes, legt drei lange, duͤſter blaͤu— lichweiße, manchmal roth angelaufene, groß gefleckte, und braunroth oder lichtkaſtanien— braun zickzackig gezeichnete Eier, von 1” 8 Lange und 17“ Breite. Zufällig kom— men auch ſchwarz oder umbrabraun gefleckte Eier vor. 216. Strepera graculina 6. R. Grar. Die lärmende Atzel. Gourp Birds of Austral. XV. 12. Reveilleur, de P'Isle de Norfolk ? Daun. II. p. 267. Pied Crow-Shrike, Corvus graculinus, White vented Crow, WnIteE’s Bot. Bay pl. in p. 251. Coracias strepera LATIH. ind. I. 173. Corvus streperus LEAch. zool. misc. II. 86. Noisy Roller Larn. gen. syn. suppl. II. 121. Le grand Calibé Le Vaızr. Parad. pl. 24. Cractieus streperus VIE ILL. gal. pl. 109. VIC. Horsr. Linn. Tr. XV. p. 261. Gracula stre- pera SnAw gen. zool, VII. 462. Barita strepera TEM. man. I. p. LI. Klammervögel: Würger. 179 Coroniea strepera GouLD synops. I. Strepera graculina G. R. Gray gen. ed. 2. p. 50. Schoͤn blaͤulichſchwarz, Baſalhaͤlfte der vierten bis achten Schwinge, ſowie die Baſalhaͤlfte und Spitzen der Schwanzfedern nebſt ihrem Schafttheile und Unterſchwanz— decke weiß, Iris ſchoͤngelb, Schnabel und Beine ſchwarz. Junge haben das Gelb an den Mundwinkeln nur etwas breiter und die Weibchen find nur ein wenig kleiner. Die am laͤngſten bekannte, ſchon von White beſchriebene Art dieſer Gruppe. Sehr allgemein verbreitet über die Colonie von Neu-Suͤd-Wales, wo fie das Buſch— werk naͤchſt der Kuͤſte bewohnt, aber auch die Berggegenden und die Eukalyptenwaͤlder, welche die Ebenen ſchließen, und die mehr offenen Gegenden. Ihre Nahrung beſteht großentheils in Saamen, Beeren und Früchten überhaupt; fie lebt mehr auf Baͤumen als andere Arten dieſer Gruppe, die beſſer zum Laufen gebaut ſind und die ſich vor— zugsweiſe von Inſekten und deren Larven ernähren. Sie ſcheint auf die ſuͤdoͤſtlichen Gegenden des Continentes beſchraͤnkt, wo ſie, ſo wie alle ſo wenig verbreitete Voͤgel, Standvogel iſt, nur etwa nach der Jahreszeit aus einem Diſtricte in den anderen ſtreichend. So trifft man ſie ein Mal zahlreich an der offenen Kuͤſte, ein anderes Mal in den Gehauen, jenachdem ſie da oder dort reichlichere Nahrung vorfindet. Doch ſind die von Baͤchen tief eingeſchnittenen Huͤgelgegenden dieſes Diſtrictes ihr Lieblingsaufent— halt, wo man fie in Trupps von 4 — 6 Stüd, ſeltener einzeln oder paarweiſe antrifft, obwohl ſie nicht eigentlich als geſelliger Vogel zu betrachten ſein duͤrfte, da ſich nur die Familien zuſammenhalten. Sie fliegen ganz anders als unſere Kraͤhen, denen ſie ſonſt ſo aͤhnlich ſind, doch weit mehr geſtreckt und von edlerem Charakter. Ihr Flug geht meiſt von einem Theile des Waldes zum anderen, uͤber eine Quelle, manchmal uͤber die Gipfel der Baͤume, andere Male wieder nur von Baum zu Baum. Durch ſeine Farbe macht er ſich ſehr bemerklich und kenntlich im Gebuͤſche, und im Fluge laͤßt er ſein eigenes Geſchrei hoͤren, wodurch er ſich oft ungeſehen verraͤth. Auf dem Boden huͤpft er leicht dahin. Sein Neſt baut er auf niedere Baͤume, manchmal in die Ca— ſuarinen; es iſt groß, rund, offen und obertaſſenfoͤrmig, aus Reiſern gebaut und mit Moos und Graͤſern gefüttert. Die 3 — 4 Eier konnte Gould nicht erhalten. Das Fleiſch genießen die Coloniſten als Delicateffe. 217. Hirundo neoxena Gobi. Die willkommene Schwalbe. Gouro Birds of Austral. IX. 8. Kun-na-meet West- Austr. planit. indig. Ber-rin-rin N.-S.-Wal. indig. Welcome Swallow Govro. Hir. javanica Vis. Horse. Linn. Trans. XV. 191. New- Holland Swallow Gkirritu aves II. 96. Hir. paeilica ib. plate. Vorderkopf, Kehle, Gurgelgegend und Bruſt roſtroth, Kopf, Halsruͤcken, Ruͤcken, Schultern, Fluͤgeldecken, Hinterrumpf und Oberſchwanzdecke tief ſtahlblau; Fluͤgel und Schwanz ſchwaͤrzlichbraun, alle, außer den beiden Mittelſchwanzfedern, gegen die Spitze mit ſchiefem weißem Fleck auf der Innenfahne, Unterſeite ſehr blaßbraun, Unterſchwanz— decke blaßbraun, mit einem unregelmaͤßigen weißen Mondfleck und weißgeſpitzt; Iris dunkelbraun, Schnabel und Beine ſchwarz. So wie manche andere Vögel Auſtraliens, iſt auch dieſer mit anderen für identisch gehalten worden. Vigors und Horsfield fagen am angeführten Orte, daß ſie ſich 23 * 180 Klammervögel: Schwalben. bemüht haben, dieſe Schwalbe von H. rustica zu unterſcheiden, mit welcher man fie gewöhnlich verwechſelt hatte. Während dieſer Unterſcheidung haben fie dagegen ihre ſonſtige Genauigkeit darin verlaſſen, daß ſie dieſelbe mit dem von Sparrmann im Muſeum Carlſons als H. javanica abgebildeten Vogel fuͤr einerlei halten, welcher dort einen geſtutzten Schwanz hat und, falls er richtig gezeichnet, nicht blos eine andere Art, ſondern auch eine andere Gattung darſtellt. Gould verglich auch auſtraliſche Exem— plare mit der Hirondelle orientale Temm. Col., mit welcher auch Vigors und Horsfield die unfere für einerlei hielten, von welcher fie aber unterſchieden werden muß. Im Gegentheile iſt nun die bei Griffith abgebildete Schwalbe offenbar dieſe auſtraliſche Art, da aber ihr Name früher von Sparrmann vergeben worden iſt, fo mußte ſie eine neue Benennung erhalten, und die ihr gegebene ſcheint um ſo paſſender, da ſie in allen Theilen Auſtraliens, ſo wie unſere Schwalben in Europa, als will— kommener Bote des Fruͤhlings begruͤßt wird. Beide Arten vertreten einander in der That vortrefflich und ſind nicht nur in ihren Wanderungen aͤhnlich, ſondern auch in ihrer ganzen Lebensweiſe, ihren Bewegungen und ihrer Oeconomie. In van Diemens Land kommt ſie um die Mitte oder Ende Septembers an, und nachdem ſie zwei Bruten erzogen, zieht ſie im Maͤrz wieder noͤrdlich. Es iſt indeſſen offenbar, daß die Zuͤge der Schwalben und ſo wohl aller Zugvoͤgel von Temperatur und Nahrung abhaͤngen; ſo zeigt ſich auch hier, daß dieſe Schwalbe in Neu-Suͤd-Wales und jeder Gegend in Suͤd-Auſtralien innerhalb derſelben Breite früher ankommt und weit ſpaͤter wegzieht, als dieß in van Diemens Land der Fall iſt, und Mr. Caley, welcher mehrere Jahre in Neu-Suͤd-Wales wohnte und deſſen wichtige Bemerkungen über die Vögel dieſes Diſtrictes ſo oft erwaͤhnt wurden, ſagt, daß ihm als die fruͤheſte Zeit ihrer Ankunft der 12. Juli 1803 bekannt geworden, wo er deren zwei bemerkte, aber gegen Ende dieſes Monats im Jahre 1804 habe er mehrere geſehen. Die ſpaͤteſte Periode war fuͤr ihn der 30. Mai 1806, wo er eine Anzahl zwitſchernd und hoch in der Luft fliegend beobachtete. Als er dieſelben zu Paramatta vermißte, traf er dergleichen dennoch auf den nördlichen Felſen, einem romantiſchen Platze, 2 Meilen nördlich vom erſteren. Einige Nachzuͤgler blieben den ganzen Winter über in Neu Süd: Wales, doch iſt ihre Anzahl nicht im Geringſten mit denen zu vergleichen, die man im Sommer da trifft und welche waͤhrend der kalten Jahreszeit ihren Weg nach einem waͤrmeren und ihnen mehr zuſagenden Clima genommen haben, wo das Inſektenleben fo verbreitet iſt, um eine groͤßere Maſſe von ihnen ernaͤhren zu koͤnnen. Gould konnte ihre Spur nicht fern vom Norden verfolgen, ſie mag weder Java noch Guinea beſuchen, auch ſah er ſie nicht zu Port Eſſington oder in irgend einem Theile der Nordkuͤſte, obſchon ſie ihre Grenze wahrſcheinlich weiter ausdehnt. Die natuͤrlichen Bruͤteplaͤtze dieſer Voͤgel ſind die tiefen Kluͤfte der Felſen und dunkle Höhlen, aber ſeit der Coloniſirung von Auſtralien haben ſie in hohem Grade die europaͤiſchen Verwandten zum Muſter genommen; ſie bauen an die Rauchfaͤnge, außen an die Mühlen und Häufer, ſowie an die Ecken ſchattiger Vorbaue (verandah). Das Neſt iſt aͤhnlich gebaut, oben offen, aus Schlamm oder Lehm gefertigt, mit Gras oder Stroh als Bindemittel gemiſcht und mit einer Lage feiner Graͤſer und Federn ausgefaͤttert. Die Form des Neſtes hängt von feiner Stelle ab, im Allgemeinen iſt es vorn rund. Die gewoͤhnlich 4 Eier find laͤnglich, ihre Grundfarbe nelkenroͤthlichweiß, mit zahlrei⸗ chen feinen purpurbraunen Flecken, die Zwiſchenraͤume licht graubraun, manchmal guͤrtelartig Klammervögel: Schwalben. 181 am dickeren Ende geſcheckt, 8 — 9“ lang und 6“ breit. Am Schwanenfluſſe iſt die Bruͤtezeit im September und October. Ihre Nahrung beſteht aus kleinen Fliegen und anderen Inſekten. Abbildung: eee und 5 218. Atticora leucosternon Govrn. Die weiftbrliſtige Schwalbe. Gouro Birds of Austral. IX. 9. Boo-de-boo-de West-Austr. mont. indig. Black and white Swallow Colonist. White -breasted Swallow Gourp. Hirundo leucosternus Goutp proc. VIII. 172. Oberkopf hellbraun, ringsum weiß umzogen; Zuͤgel ſchwarz, ein breites ſchwarz— braunes Band zieht vom Auge um den Hinterkopf; Ruͤckenmitte, Gurgelgegend, Bruſt und Unterſeite der Schulter weiß, Fluͤgel und Schwanz braͤunlichſchwarz, Hinterruͤcken, Oberſchwanzdecke, Bauch und Unterſchwanzdecke ſchwarz; Iris dunkel rothbraun, Schnabel ſchwaͤrzlichbraun, Beine gruͤnlichgrau. Vorlaͤufig ſetzt Gould dieſe huͤbſche Schwalbe unter dieſe Gattung, deren Typus die Hirundo fasciata Amerika's iſt, woher Gould zwei Arten ſah, während eine dritte aus Afrika zu ihnen gehoͤrt. Die gegenwaͤrtige wuͤrde daher dieſe Gattung in Auſtralien auf aͤhnliche Weiſe repraͤſentiren, wie die anderen Gattungen daſelbſt ihre Vertreter gefunden. Gould traf dieſen Vogel nicht ſelbſt an, das beſchriebene und abgebildete Exemplar erhielt er von Mr. Charles Coen, welcher daſſelbe mehrere Jahre fruͤher geſchoſſen und berichtete, daß es von einem Paͤrchen ſei, welches in der Naͤhe des Lower Namoi uͤber einen kleinen Teich flog, das andere Exemplar wurde nicht erhalten. Ueber ein zweites Exemplar, am Schwanenfluſſe geſchoſſen, ſagt Mr. Gilbert in ſeinen Bemerkungen uͤber Weſt-Auſtralien: „Ich traf dieſen Vogel nur im Inneren und ſoviel ich erfahren konnte, zeigte er ſich nicht weſtlich von Vork, er ſcheint nur Sommervogel zu ſein.“ Sie iſt ein wirklicher Zugvogel, nicht ſehr zahlreich und gewoͤhnlich in kleinen Flügen von etwa bis 20 Stuͤck, manchmal auch auf etwa 10 Minuten in Geſellſchaft mit anderen Schwalben, wo fie dann gerade aus (right away) fliegen. Dieſe Bemerkung ließ ſich jedesmal machen, ſo oft die Art geſehen wurde. Sie fliegt gewoͤhnlich ſehr hoch, daher ſie ſehr ſchwer zu erhalten iſt. Ihr Flug gleicht mehr dem der Mauerſchwalbe als dem der eigentlichen, fie ſchreit auch zu Zeiten faſt ganz fo wie jene. Sie frißt beſonders kleine ſchwarze Fliegen. Ihr Neſt baut fie an verlaſſene Orte, wie Perameles lagotis oder Bettongia, an deren Seite ſie etwa 7 — 9“ horizontal eingraͤbt (burrows) und macht da kein Neſt, ſondern legt ihre Eier auf den nackten Sand. 219. Collocalia Ariel Govın. Die Ariel-Schwalbe. Gouno pro- ceed. II. Oct. 1842. Birds of Austral. IX. 10. Fairy Martin Gourp. Oberkopf roſtroth, Ruͤcken, Schultern und Fluͤgeldecken tief ſtahlblau, Fluͤgel und Schwanz dunkelbraun; Hinterruͤcken braͤunlichgelbweiß, Oberſchwanzdecke braun, Unter— ſeite weiß, beſonders an den Hals- und Bruſtſeiten roſtroth uͤberlaufen, Federn der Unterkehle mit feinen dunkelbraunen Schaftſtrichen, Iris ſchwarzbraun, Schnabel net, grau, Beine olivengrau. Weibchen ganz gleich. b Gould hatte bis zu ſeiner Anweſenheit in Auſtralien noch keine Idee von der Exiſtenz dieſer Schwalbe; in der That lernte er ſie erſt kennen, als er im Inneren von 182 Klammervögel: Schwalben. Maitland durch ihr Zwitſchern im Vorbeifliegen vor den Fenſtern aufmerkſam gemacht wurde, wo er bemerkte, daß er von Hunderten derſelben umgeben war, welche unter den Dachvorfprüngen (verandahs) und in den Fenſterecken bruͤteten, ganz nach Art der Schwalben in Europa. Mehrere ihrer flaſchenfoͤrmigen Neſter befanden ſich rund um das Haus und aus ihnen erhielt Gould mehr Eier, als er gewuͤnſcht hatte. Sie iſt uͤber alle Theile von Suͤd-Auſtralien zahlreich verbreitet und ſo wie alle anderen Arten durchaus Zugvogel, welcher ſich im Sommer in den ſuͤdlichen Breiten aufhaͤlt. Sie kommt gewoͤhnlich im Monat Auguſt an und zieht im Februar oder Maͤrz wieder ab. In der Zwiſchenzeit erzieht fie 2 — 3 Bruten. Sie zeigt im Gegenſatze mit H. neoxena, ungeachtet ihrer weiten Verbreitung, eine Abneigung gegen die Strandgegen— den, und Gould hoͤrte, daß ſie weder in Neu-Suͤd-Wales noch am Schwanenfluſſe nicht naͤher als bis auf 20 Meilen an die Kuͤſte komme. Waͤhrend er ſie deshalb nie— mals zu Sydney bemerkte, beſuchte ſie doch die Stadt Maitland am Upper Hunter in großer Anzahl. In Weſt-Auſtralien iſt fie haufig zwiſchen Northam und Vork, wäh: rend die Staͤdte Perth und Fremantle an der Kuͤſte, ſowie Sydney von ihr nicht be— ſucht wurden. Gould bemerkte durch den Diſtrict am Upper Hunter, daß ſie da, ſo wie in jedem Theile im Inneren, an verſchiedenen Orten bruͤten, wo ſonſt nur die Lage fuͤr ſie paßt; manchmal in der Hoͤhlung niederer ausgefaulter Staͤmme, auch ſind nicht ſelten Klumpen ihrer Neſter an den ſenkrechten Ufern der Fluͤſſe, den Seiten der Felſen und aͤhnlichen Orten angebracht, uͤberall aber in der Naͤhe des Waſſers. Das flaſchenfoͤrmige Neſt hat einen langen Hals, iſt aus Schlamm oder Thon gebildet und wird ſo wie das der gemeinen Schwalben nur fruͤh und Abends gebaut, dafern nicht den Tag uͤber naſſes oder duͤſteres Wetter einfaͤllt. Der Bau ſcheint das Werk kleiner Geſellſchaften zu fein, 6 — 7 ſtehen einander im Bau jedes Neſtes bei, eine bleibt darin und uͤbernimmt das von den anderen im Schnabel herbeigebrachte Mate— rial; die Form wird gerundet, aber doch auf verſchiedene Weiſe, 4 — 6 oder 7 Zoll im Durchmeſſer, die Haͤlſe 8 — 9 oder 10 Zoll lang. Sie ſtehen ohne beſtimmte Ord— nung in Klumpen von 30 — 40 beifammen an den Felſen oder in den Baumhoͤhlen, von einigen neigt ſich die Flugroͤhre abwaͤrts, von den anderen im rechten Winkel u. ſ. w. Inwendig find fie mit Federn und feinen Graͤſern gefuͤttert. Die 4 — 5 Eier find manchmal weiß, manchmal roth gefleckt und getuͤpfelt, 44 Zoll lang und 4 Zoll breit. Ihr Flug iſt der der gemeinen Schwalbe, ihr Magen mäßig muskuloͤs und ihre Nah— rung beſteht aus kleinen Zweifluͤglern. 220. Collocalia arborea Govır. Die Baumſchwalbe. Gourp Birds of Austral. IX. II. Gab-by-kal-lan-goo-rong West-Austr. planit. indig. Martin Colonist. Tree Martin GovrLo. Dun-rumped Swallow Lark. gen. hist. VII. 309. Hir. pyrrhonata Lark. meer. VIS. Horse. Linn. Trans. XV. 190. Hir. nigricans VIEILL. Enc. meth. II. 5252 Vorderkopf mit rothgelbem Querfleck, Kopf, Halsruͤcken, Ruͤcken und Schultern glänzend braͤunlichſchwarz, Flügel und Schwanz braun, Hinterruͤcken und Oberſchwanz— decken licht rothgelb, Unterkehle, Hals-, Bruſt- und Bauchſeiten hell rothgelb, mit ſchmalem dunkelbraunen Schaftſtrich, Bauchmitte ziemlich weiß, Iris, Schnabel und Beine ſchwarzbraun. 12 Klammervögel: Schwalben. 183 Schon Vieillot benannte eine andere Art pyrrhonota, fo daß gegenwärtige neu benannt werden mußte. Der Name arborea ift für fie paſſend, da fie in jedem Theile Auſtraliens, wo ſie Gould beobachtete, nur in hohlen Baͤumen niſtete. Sie iſt nur Sommerbewohner von van Diemens Land und in den ſuͤdlichen Theilen Auſtraliens überhaupt, wo fie im Auguſt anlangt und bei Annäherung des Herbſtes wieder nord: waͤrts wegzieht. Die Baumſchwalbe lebt geſellig und beſucht in Geſellſchaft der ge— meinen Schwalbe die Straßen der Städte. So bemerkte fie Gould vorzuͤglich haufig in den Straßen von Hobart-Town, wo ſie zeitig im September anlangt, da wegen der ſuͤdlicheren und heißeren Lage der Inſel die Zugvoͤgel hier alle ſpaͤter ankommen. Sie bruͤtet waͤhrend des Octobers in Baumhoͤhlen und macht kein Neſt, ſondern legt ihre Eier auf die weiche Holzerde, die ſich darin findet. Die 3 — 4 Eier find nelken— rothweiß, am dicken Ende fein roͤthlichbraun ſchwach geſprenkelt, 8“ lang und 6“ breit. Die Nahrung beſteht aus verſchiedenen Inſekten, beſonders aus kleinen ſchwarzen Fliegen. Exemplare von Neu-Suͤd-Wales, vom Schwanenfluſſe und von van Diemens Land ſind betraͤchtlich verſchieden, doch bedingen dieſe Unterſchiede nur oͤrtliche Varietaͤten, nicht Arten. Die Race von van Diemens Land iſt in allen Dimenſionen groͤßer und hat das Rothgelb der Unterſeite und den Querfleck an der Stirn tiefer gefaͤrbt als die von Neu-Suͤd-Wales, und die Exemplare von letzterer Gegend find noch größer als die von Weſt-Auſtralien. Abbildung: die obere Figur iſt der Vogel von Neu-Suͤd-Wales, die beiden unteren aus van Diemens Land. 221. Acanthyllis caudacuta Govn. Die ſtachelſchwänzige Spitzſchwalbe. Gouup Birds of Austral. IX. 6. Australian Spine-tailed Swallow Gol. Hirundo caudacuta LArn. ind. orn. sppl. 57. sp. 1. Ej. gen. hist. VII. 307. VIEILL. N. Diet. XIV. 535. Enc. meth, orn. II. 531. Needle- tailed Swallow? LAT. gen. syn. sppl. II. 307. Stern. cont. of Suaw’s gen. zool. X. 133. Pin- tailed Swallow Lark. gen. hist. VII. 308. Chaetura australis Stern. cont. of Suaw’s gen. zool. XIII. 76. Hirundo pacifica LAT. ind. orn. sppl. 58. VIEILL. N. Dict. XIV. 511. Ene. meth. orn. II. 529. New Holland Swallow? Larn. gen. syn. spp. II. 259. Stern. cont. Suaw’s gen. zool. X. 132. Larn. gen. hist. VII. 308. Chaetura macroptera Swaıns. ill. ser, 2, pl. 42. Gour» Birds of Austral, II. cancelled. Oberkopf, Halsruͤcken und Ohrdecken tief gruͤnſchillernd, ſtark braun überlaufen, ein kleiner Raum vor den Augen tief ſammtſchwarz; ein Band um den Vorderkopf, Gurgelgegend, Innenfahne der zweiten Schwingenreihe naͤchſt dem Ruͤcken, ein Fleck am Untertheile der Seiten und Unterſchwanzdecke weiß; Fluͤgel und Schwanz tief gruͤn mit Purpur ſchillernd, Mittelruͤcken graulichbraun, dunkler gegen den Hinterrumpf, Bruſt und Bauch dunkel nelkenbraun, Schnabel ſchwarz, Beine braun. Weibchen um ein Dritttheil kleiner, ſonſt gleich. Dieſe anſehnliche Schwalbe iſt die groͤßte unter den bis jetzt entdeckten eigentlichen Schwalben. Sie iſt ein Sommerbewohner von Oſt-Auſtralien und geht bis nach van Diemens Land, doch kommt ſie dahin nicht ſo regelmaͤßig als nach Neu-Suͤd-Wales 184 Klammervögel: Schwalben. und ihr Weg in dieſen füdlichen Breiten geht nicht weit. Im Januar und Februar hat man ſie noch am meiſten in van Diemens Land bemerkt; ſie erſcheint da in gro— ßen Fluͤgen, welche, nachdem ſie ſich einige Tage aufhielten, ſo ploͤtzlich wieder ver— ſchwinden, als fie ankamen. Gould kann nicht fagen, ob fie in Weſt-Auſtralien beobachtet wurde, auch findet ſie ſich in keiner der Sammlungen, welche zu Port Eſſington gemacht worden find. Die Bruſtbeinleiſte iſt bei dieſer Art beſonders hoch und die Bruſtmuskeln mehr als bei irgend einem Vogel von gleicher Schwere entwickelt. Ihre ganze Geſtalt iſt beſonders und ſehr ſchoͤn fuͤr die Luftbewegung geſchaffen, und, wie ihre langen Fluͤgel ſchon andeuten, iſt ihre Flugkraft in Hinſicht auf reißende Schnellig— keit und Ausdehnung wirklich erſtaunlich, ſie fliegt daher von einem Theile des Landes zum anderen; ſo iſt ſie faͤhig, in einem Momente vom Continente Auſtraliens abzufliegen und in einer halben Stunde thut ſie daſſelbe in van Diemens Land. Sie iſt ſo aus— ſchließlich Luftvogel, daß ſie Gould niemals ſitzen ſah und nur ſelten der Erde ſo nahe kommen, daß ſie durch einen erfolgreichen Schuß erlegt werden konnte. Nur Abends und bei finſterer Witterung iſt ſie ſo langſam, daß dieß leichter geſchehen kann. Mit Aus— nahme des Kranichs iſt ſie gewiß der luftigſte und kraͤftigſte Flieger unter den auſtra— liſchen Voͤgeln. Gould bemerkte oft in der Mitte der heißeſten Tage, wenn er am Boden niedergeſtreckt lag, die Augen aufwaͤrts gerichtet, wie das blaue Himmelszelt von Hunderten dieſer Voͤgel belebt war, wie ſie ihre ausgedehnten Curven und Schwenk— ungen ausfuͤhrten, wahrſcheinlich Inſekten zu jagen, welche bei ſchoͤnem Wetter herum— flogen. Aus dieſem Grunde ſind auch, wie erwaͤhnt, wenige Voͤgel ſchwerer zu er— langen, beſonders im Continente Auſtraliens, wo lange Trockenheit ſo vorwaltend iſt. Im Gegentheil werden die Zuͤge, welche in das feuchtere Clima von van Diemens Land kommen, wo ſie natuͤrlich ihre Nahrung naͤchſt dem Boden ſuchen, oft waͤhrend ihrer Anweſenheit ſehr durch Feuergewehre vermindert. Die Neſter, welche nicht entdeckt wurden, duͤrften ſich in Felſen und Hoͤhlen großer Baͤume befinden, deren ſie ſich als Ruheplaͤtze zur Nachtzeit bedienen. Bevor ſie ſich zur Ruhe begeben, was unmittelbar nach Sonnenuntergang geſchieht, ſieht man ſie oft einzeln oder paarweiſe uͤber den Waſſerfaͤllen ſchweben oder mit unermeßlicher Schnelligkeit gerade uͤber den Gipfeln der Baͤume herumfliegen, da ihre nie ermuͤdenden Fluͤgel ſie faͤhig machen, den ganzen Tag über ihre großen Schwenkungen zum Inſektenfange zu üben und ſich ſelbſt ohne Unterlaß in den Luͤften zu erhalten. 222. Cypselus australis Govrp. Die auſtraliſche Mauerſchwalbe. Gourp proc. VII. 141. Birds of Austral. IX. 7. Australian Swift Govrp. Gurgelgegend und Hinterruͤcken weiß; Ober- und Unterſeite braun, Ruͤcken me— talliſch ſchimmernd, jede Feder der Unterſeite weißgerandet, Flügel und Schwanz dunkel— braun, Iris, Schnabel und Beine ſchwarz. Da Gould in Weſt-Auſtralien niemals von einer eigentlichen Thurmſchwalbe a hört hatte, wurde er nicht wenig uͤberraſcht und erfreut, dieſe Art ziemlich häufig am Upper Hunter zu entdecken, als er im Jahre 1838 dort war. Sie flogen hoch in den Lüften und machten unermeßliche Kreiſe und Schwingungen, wobei fie Inſekten fingen. Es gelang, 6—8 Stuͤck zu toͤdten, unter denen ſich Alte von beiden Geſchlecheern be— fanden. Ueber ihre ſonſtige Lebensweiſe war aber Nichts zu erfahren. Es wuͤrde i Klammervögel: Schwalben, 185 intereſſant ſein zu erfahren, ob der Vogel wie die andern Glieder dieſer Familie, ein Sommerbewohner Auſtraliens ſei, wahrſcheinlich iſt dies ebenſo der Fall, wie bei Acanthyllis caudacuta, denn Gould ſahe mehr als einmal Voͤgel beider Arten in einem Fluge vereint, ſo im unbegrenzten Luftraume herumfliegend, wie bei uns die Mauerſchwalben mit den gewoͤhnlichen Schwalben. Bei der Entdeckung dieſes Vogels kam noch ein zweiter Umſtand zu Tage, daß naͤmlich die auſtraliſche Mauerſchwalbe wie die auſtraliſche Schwalbe Repraͤſentanten der entſprechenden Arten in Europa ge— nannt werden muͤſſen, jede von beiden verrichtet in ihrer Halbkugel der Erde, die Loͤ— ſung derſelben Aufgabe im Plane der Natur. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 223. Caprimulgus macrourus Horsr. Die breitſchwänzige Nachtſchwalbe. Linn. Transact. XIII. 142. Govrp B. of Australia XVII. 1. Large-tailed Goatsucker. Der einzige wahre Caprimulgus Auſtraliens. Dr. Horsfields Exemplare wa— ren aus Java, Gould erhielt die ſeinigen zu Port Eſſington, wo der Vogel maͤßig haͤufig iſt, und zahlreich in ziemlich weiter Verbreitung erſcheint. Er lebt an offnen Plaͤtzen in den Waͤldern, und iſt vollkommener Nachtvogel. Meiſt haͤlt er ſich am Boden auf der Schattenſeite eines großen Baumes, dicht an der Wurzel, und aufge— ſtoͤrt begiebt er ſich nach einiger Zeit auf den Zweig eines der groͤßten Baͤume. Gould ſahe niemals die Eier dieſer Art, beſitzt aber einen jungen nur wenige Tage alten Vogel, den Mr. Gilbert ohne Neſt unter einem Stauche liegend fand. Das kleine Weſen war dem Boden ſo aͤhnlich, daß es ſchwer zu entdecken war, und nur die ſon— derbare Weiſe, mit welcher der alte Vogel ſich erhob und ſeine Anhaͤnglichkeit an die Stelle, indem er anſtatt, wie fie ſonſt thun, wegzufliegen, immer über derſelben ſchwebte, veranlaßte Mr. Gilbert darnach zu ſuchen. — Die Geſchlechter ſind nur durch die Ausdehnung des Weiß an den Schwanzfedern verſchieden, uͤbrigens iſt in Zeichnung und Groͤße kein Unterſchied. Sie naͤhren ſich im Fluge von Nachtſchmet— terlingen, fliegen- und kaͤferartigen Inſekten. 224. Eurostopodus albogularis Gourp. Die weißkehlige Nachtſchwalbe. Gounn Birds of Austral. IX. 4. White-throated Goat- sucker. — Caprimulgus albogularis VIS. Horsr, Linn, Trans. XV. 194. note. Capr. mystacalis Temm. col. 410. Ganze Oberſeite ſehr fein grau und braun geſprenkelt, Federn am Ober- und Hinterkopf breit ſchwarz ſchaftſtreifig; hinter den Ohrdecken ein dunkelbrauner braun— gelb geſprenkelter Fleck, vom Mundwinkel um den Halsruͤcken ein unbeſtimmtes Hals— band, mit gelbbraun, kaſtanienbraun und ſchwarz gemiſcht; Schulterfedern bunt, an der Außenfahne dunkelbraun, ſchoͤn rothgelb geſaͤumt, Fluͤgel dunkelbraun, rothgelb und grau geſcheckt, zweite Reihe dunkelbraun mit einer regelmaͤßigen Reihe ſchoͤnroth— gelber Flecke auf jeder Fahne, Vorderſchwingen ſchwarzbraun, beide erſte ungefleckt, uͤbrige wie die der zweiten Reihe gefleckt; dritte mit weißem Fleck auf der Innen— und Außenfahne um die Mitte der Laͤnge, die vierte mit großem weißen Fleck an der Außenfahne; beide Mittelſchwanzfedern und die Außenfahne der übrigen ſchwarzbraun, Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 24 186 Klammervögel: Nachtſchwalben. unregelmäßig grau marmorirt gebaͤndert, Innenfahne der Seitenfedern dunkelbraun unregelmaͤßig hell braungelb gebaͤndert; Gurgelgegend ſchwaͤrzlichbraun, ſchoͤn braun— gelbgefleckt; jederſeits der Gurgelgegend ein breit ovaler weißer Fleck, Bruſt dunkel— braun, oben dunkelbraungelb gefleckt und breit dunkel braungelb und grau geſprenkelt, Bauch und Unterſchwanzdecken ſchoͤn rothgelb, dunkelbraun gebaͤndert. Iris dunkel— braun, Beine mehlig röthlihbraun. Weibchen immer etwas größer als Männchen, in Farbe gleich, aber etwas ſchoͤner, nur die weißen Flecken der Schwingen etwas minder auffallend. Gould beobachtete in Auſtralien mehrere Exemplare dieſer Nachtſchwalbe, in— deſſen iſt ſie in Sammlungen ſelten, und es iſt nicht bekannt, wie weit ſie ſich uͤber Auſtralien verbreitet. Sie wurde bisher nur in Suͤdoſten enrdeckt, und obgleich alle Exemplare, welche Gould in den Sammlungen ſahe, von Moreton-Bay herruͤhrten, ſo ſchoß er doch auch 3 oder 4 in einem Abende an den freien Gegenden am Upper Hunter, fo daß fie hier minder ſelten zu fein ſcheint. Wahrſcheinlich iſt er nur Som— mervogel in der Colonie, denn nur waͤhrend dieſer Jahreszeit hat man ihn beobachtet. Am Tage ſchlaͤft er am Boden in irgend einem kleinen Huͤgel oder offnen Theile des Waldes, und im Zwielichte begiebt er ſich dann in die Waldbloͤßen und kleinen Ebe— nen oder hellen Stellen, um Inſekten zu fangen. Sein Flug iſt kraͤftiger als der einer andern Nachtſchwalbe, er fliegt reißend ſchnell durch die Luͤfte, und ſteigt und faͤllt meiſt im rechten Winkel, ſobald ein Infekt in feinen Geſichtskreis kommt, und ſein Geſicht muß ſehr ſcharf ſein und weit reichen. Die, welche Gould geſchoſſen, hatten meiſt Inſekten verſchluckt, beſonders Kaͤfer und Heuſchrecken, von denen manche ſo groß waren, daß man ſich wunderte, wie er ſie hatte verſchlucken koͤnnen, in vie— len Faͤllen waren ſie ſo gut erhalten, daß Gould ſie fuͤr ſeine Inſektenſammlung aufhob. Ueber ſein Niſten verlautete nichts, ohne Zweifel bruͤtet er am Boden, und nach der Analogie mit den andern, duͤrfte er 1 bis 2 Eier legen, welche in Geſtalt und Farbe denen der Caprimulgus aͤhnlicher ſein moͤchten, als denen von Podargus und Aegotheles. 225. Eurostopodus guttatus Gourp. Die betropfte Nacht⸗ ſchwalbe. Gourp Birds of Austral. IX. 5. Kal-ga West-Aus tr. pla- nit. indig. Goatsucker West-Aus tr. Colon. Spotted Goat-sucker Gourp Caprimulgus guttatus VIS. Horsr. Linn. Trans. XV. 192. Vorderkopf und Kopfmitte braunſchwarz, jede Feder ſchoͤn braungelb gefleckt und geſaͤumt, uͤber jedem Auge ſind die Federn perlweiß mit ſchwarzbraun fein gezeichnet, Zügel und Geſichtsſeiten braun mit braungelb gefleckt, Halsruͤckenband roͤthlich kaſta— nienbraun, Ruͤcken grau, ſchwarz geſprenkelt; Schultern lichtgrau, braunſchwarz ge— ſprenkelt, breit ſchoͤn ledergelbgeſpizt, mit einem unregelmaͤßigen ſchwarzen Diagonal— flecken, Fluͤgeldecken grau, braun gefleckt und geſprenkelt, jede Feder ſchoͤn ledergelb breitgeſpitzt; erſte und zweite Schwingenreihe braunſchwarz, an beiden Fahnen braun— gelbgezeichnet, an der Außenfahne in runden Flecken, an der Innenfahne unregel— maͤßig gebaͤndert; Innenfahne der erſten, ſo wie an der zweiten Vorderſchwinge ein großer Fleck reinweiß, auch ein kleiner an der Außenfahne, die dritte und vierte ha— ben unregelmaͤßige weiße Flecken; Mittelſchwanzfedern lichtgrau, dunkelbraun marmo⸗ Klammervögel: Nachtſchwalben. 187 rirt und fein geſprenkelt, Seitenfedern lichtgrau, ſchwaͤrzlichbraun und ſchoͤn braungelb, dunkelbraun geſprenkelt, das gelbbraun der Außenfahne auf der Außenfeder bildet eine Reihe regelmaͤßiger Flecken; jederſeits der Gurgelgegend ein ſchieferweißer Streif; Bruſt dunkelbraun, jede Feder hell braungelb breit gebaͤndert und gefleckt, Bauch ſchoͤn braun— gelb, fein und unregelmaͤßig ſchwarz gebaͤndert, Unterſchwanzdecken ſandgelb; Schnabel ſchwarz, Iris ſehr dunkelbraun, Beine mehlig roͤthlichbraun. Weibchen gleich, Junge mehr gelbbraun. In ſeinen Sitten und ſeiner ganzen Lebensweiſe voriger Art ſehr aͤhnlich, dagegen allgemein, obwohl nur zerſtreut uͤber ganz Suͤd-Auſtralien verbreitet. Gould ſchoß ihn in Suͤd⸗Auſtralien und Neu-Suͤd-Wales; Mr. Gilberts Sammlung vom Schwanenfluſſe enthielt auch ganz uͤbereinſtimmende Exemplare. Mehr als einmal flog der Vogel am offnen Tage, wo er nach ploͤtzlichem Aufſteigen in die Luft einige Zickzackbewegungen machte, und dann ſich auf eine entfernte Stelle zur Erde wieder herabließ. Daß er am Boden bruͤtet, iſt darum nicht zu bezweifeln, weil Gould ein friſch ausgekrochenes Junges genau an derſelben Stelle fand, von wo ein Alter aufgeflogen war, das kleine unbehuͤlfliche Geſchoͤpf glich mehr einem kleinen Klumpen von Dunen oder Wolle, und war roͤthlichbraun, nicht viel anders als der Boden ſelbſt auf dem es ausgekrochen war. Alle Mühe, die zerbrochene Eierſchale zu finden, war vergeblich; daher kann weder das Ei beſchrieben, noch ſonſt eine weitere Nachricht von der Fortpflanzung gegeben werden. 226. Aegotheles leucogaster Govm. Der weißbauchige Ziegenmelker. Gourn proc. 25. Jun. 1844. Birds of Austr. XVI. 13. White-bellied Owlet-Nightjar. Kopf ſchwarz, auf dem Oberkopfe zwei breite mondfoͤrmige Baͤnder und ein drittes im Nacken grau und ſchwaͤrzlich getuͤpfelt; Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz braun, ſchwarzbandirt und gefleckt, Ohrdecken grau ringsum ſtrohgelblich, Kinn, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß, Bruſt und Halsſeiten grauweiß, fein ſchwarz bandirt. Iris dunkelbraun, Oberſchnabel dunkel olivenbraun, Unterſchnabel weiß mit ſchwarzer Spitze; Beine ſehr blaßgelb, Krallen ſchwarz. Die Geſchlechter nicht verſchieden. Ziemlich haͤufig auf der Halbinſel Coburg in Waͤldern in der Nachbarſchaft von Port Eſſington; wahrſcheinlich uͤber den ganzen noͤrdlichen Continent verbreitet und daſelbſt der Vertreter von Aeg. Novae Hollandiae, welcher bis jetzt nur im Süden gefunden wurde. Obige Art iſt groͤßer und kraͤftiger als dieſer, und die weiße Unter— ſeite unterſcheidet ſie allezeit. Mr. Gilbert bemerkt, daß er in den meiſten Theilen der Colonie Port Eſſington haͤufig ſei, und man ihn oft im Zwielicht, auch wohl zufällig am Tage fliegen ſehe. Wird er geſtoͤrt, fo fliegt er ſchwerfaͤllig von Baum zu Baum, und im Abfliegen begiebt er ſich unveraͤnderlich um den Zweig herum (turns round on the branch) um deſſen Annaͤherung zu verhuͤten, und dreht den Kopf immer nach Art der Habichte. Mehr roͤthliche Exemplare hielt Gould fuͤr ältere Vögel, indeſſen kommen roͤthliche und graue vollkommen reif vor, und iſt hier: uͤber noch nichts zu entſcheiden. Er frißt Inſekten aller Art, die er ſich als durchaus naͤchtlicher Vogel, zur Nachtzeit verſchafft. h 7 * 188 Klammervögel: Nachtſchwalben. 227. Aegotheles Novae Hollandiae Vis. Honsr. Der neu- holländiſche Ziegenmelker. Gourp Birds of Austral. I. 1. Owlet Nightjar. Crested Goat-sucker Priv. Botany-Bay pl. in p. 270. Capri- mulgus Novae Hollandiae LArk. ind. II. 588. — Lesson traité p. 265. Manuel I. 412. Vieiwe. nouv. Diet. X. 234. — Caprim. eristatus SA in Wulrz's voy. pl. in p. 241. New Holland Goat-sucker Lar#. gen. syn. sppl. II. 261. Suaw gen. zool. X. 170. LAT. gen. hist. VII. 341. Bristled Goat-sucker Lark. gen. hist. VII. 342. Caprimulgus vittatus LTR. ind. supp. p. LVIII. — Banded Goat-sucker Lark. gen. syn. sppl. II. 262. pl. 136. Smaw gen. zool, X. p. 152. pl. 17. Larn. gen. hist. VII. p. 342. pl. CXV. — Aegotheles Novae Hollandiae VIS. Horsr. Lion, Tr. XV. 197. De la FRxsN. in Guerin Mag. 1838. 21. pl. 82. Aeg. lunulatus Jarn. Seugy ill. III. p. 149. Aeg. australis Swaıss. class. II. 338. Aeg. eristatus G. R. Grax list. p. 7. — Little Mawepawk Van- Diemens-Land Colon. Feringing N.-S.-Wales indig. Flecken über dem Auge, ein Mondbogen auf dem Hinterkopfe, ein Band um den Hals und ganze Unterſeite grau, ſchwarz geſprenkelt und fahl gemiſcht; Ohrdecken roͤthlichfahl, der Kopf übrigens ſchwaͤrzlichbraun; ganze Oberſeite und Flügel dunkel: braun, graubandirt geſprenkelt; Vorderſchwingen braun, Außenfahne heller braun und grau geſprenkelt; Schwanz dunkelbraun, regelmaͤßig zahlreich grau gebaͤndert und ſchwarz geſprenkelt; Iris nußbraun; Beine fleiſchfarb. Weibchen in Größe und Faͤrbung kaum zu unterſcheiden. Junge haben die Mondflecken dunkler und auffal— lender, die Iris faſt ſchwarz. In allen Theilen von Van Diemens-Land, durch Suͤd-Auſtralien, am Schwa— nenfluſſe an der Weſtkuͤſte bis Moreton-Bay an der Oſtkuͤſte. Die Zukunft kann lehren, wie weit er ſich nordwaͤrts verbreitet. Er iſt Standvogel und lebt ſowol im dichteſten Gebuͤſch naͤchſt der Kuͤſte, als auf den duͤnnbeſtandenen Strecken im In— nern. Gould hatte das Vergnügen, als er in den Wäldern Auſtraliens herum— ſchweifte, eine Anzahl dieſer ſonderbaren Voͤgel anzutreffen, auch die Eier zu erhalten und zu bemerken, daß die Lebensweiſe von der anderer Nachtſchwalben abweicht, und ſich mehr denen der kleinen Eulenvoͤgel naͤhert, welche man unter den Kaͤuzchen: Athene begreift, weshalb auch der engliſche Name fuͤr ihn ſehr paſſend ſein duͤrfte. Den Tag uͤber haͤlt er ſich in hohlen Staͤmmen und Zweigen der Eukalypten auf und fliegt gegen Abend auf den Inſektenfang aus, beſonders nach kleinen Kaͤfern, von denen er ſich hauptſaͤchlich naͤhrt. Sein Flug iſt gerade, nicht mit den ploͤtzlichen Schwingungen von Caprimulgus. Aufgeſcheucht flog er oft wieder an einen an— dern hohlen Baum, oͤfter ſetzte er ſich auf einen benachbarten Zweig queruͤber und nicht parallel. In ſeinem Verſtecke uͤberraſcht, erhebt er ein lautes Ziſchen und be— wegt dabei den Kopf wie eine Eule. Er naͤhert ſich dieſen in ſeiner aufrechten Hal— tung (carriage), in der Art, wie bei ihnen die Federn um Ohren und Hals geſtellt ſind, wie ſie den Kopf in allen Richtungen, ſogar auf den Ruͤcken herumdrehen. Ein Paͤrchen, welches Gould eine Zeit lang lebendig hielt, ſprang oft in das obere Ende des Kaͤfigs und flüchtete ſich dann ruͤckwaͤrts in eine Ecke deſſelben. Im Durch— wandern der Waͤlder ſucht man die Anweſenheit des Vogels dadurch zu entdecken, Klammervögel: Nachtſchwalben. 189 daß man mit einem Steine (oder a tomahawk) an die Baſis eines hohlen Baumes ſchlaͤgt, worauf der kleine Bewohner, gewoͤhnlich ſo wie die Abbildung zeigt, empor; ſteigt und herausguckt, um ſich von der Urſache der Störung zu überzeugen. Sit nicht zu der Hoͤhle zu kommen, ſo zieht er ſich wohl auch wieder zuruͤck und bleibt ruhig bis er von neuem geſtoͤrt wird, worauf er dann auf einen ſicheren Platz fliegt. In dieſer Höhle legen fie auch ohne Neſtbau ihre 4 — 5 ganz weißen, ziemlich kug— lichen bis 1° 1“ langen und 11“ breiten Eier. Sie brüten zweimal. Gould hörte, daß man auf Van Diemens⸗Land Junge im October fand, und auf Neu-Suͤd-Wa— les kamen ihm die Eier im Januar vor. Exemplare von Van-Diemens-Land, vom Schwanenfluſſe, von Suͤd-Auſtralien und Neu-Suͤd-Wales zeigen alle Verſchiedenhei— ten in Farbe und Zeichnung, doch nicht um ſie als Arten zu trennen. Bei manchen iſt der Nackenbau und der Ring um den Kopf ſehr deutlich, in andern kaum zu er— kennen, was aber alles nur individuell iſt. 228. Podargus phalaenoides Gourp. Die nachtſchmetter— lingsartige Eulenſchwalbe. Gourp proc. VII. 142. Birds of Au- stral, XIV. 2. Ny-ane?, In- ner-jin-ert Port Essington indig. Moth plumaged Podargus Govrb. Vorderkopf, Geſichtsſeiten und ganze Unterſeite braͤunlichgrau, fein ſchwarz geſpren— kelt; Federn der Unterſeite ſchwarzbraun ſchaftſtreifig, an den Bruſtſeiten am breite: ſten geſtreift; ganze Oberſeite braun, fein grau geſprenkelt, jede Feder unter der Mitte mit breitem ſchwarzen Streif; Schultern dunkelbraun; Decken graulichweiß ge— ſprenkelt, und mit weißem Fleck, deſſen Mitte an der Spitze lohgelb; Schwingen dun— kelbraun, an der Außenfahne unregelmaͤßig weiß gebaͤndert, Zwiſchenraͤume der aͤußern Vorderſchwinge roͤthlich; Innenfahne unregelmaͤßig aus braun und lohfarbigen Spren— kelchen gebaͤndert; Schwanz braun, mit zahlreichen breiten graugeſprenkelten Baͤndern, jederſeits unregelmaͤßig ſchwarz eingefaßt; Iris orange oder roͤthlichnußbraun, Schnabel hornfarben. In einer zweiten Varietaͤt iſt die ganze Oberſeite dunkel roſtroth, Vorderkopf, Fluͤ— geldecken und Schultern weiß geſprenkelt, die Schwanzbaͤnder minder hervorſtechend, ein roͤthlicher Anflug uͤberlaͤuft das Grau der Unterſeite, und die Streifen find ſchma— ler als in dem oben beſchriebenen Exemplare. Dieſer Podargus von Port Eſſington iſt wohl verſchieden von jeder andern au— ſtraliſchen Art, durch ſeine geringere Groͤße, die ſchoͤne, zarte und phalaͤnenartige Zeichnung des Gefieders, und durch die Faͤrbung ſeiner Schenkel, welche anſtatt ſchwarz, lichtbraun ſind; ſein Schwanz iſt laͤnger als der der gewoͤhnlichern Art. Er bewohnt, wie die andetn, Van Diemens:Land und Neu-Suͤd-Wales, und zeigt be: traͤchtliche Abweichungen in Groͤße und Zeichnung, ſo daß bei einzelnen die Roſtfarbe vorwaltet, von der bei andern keine Spur iſt. Wohl moͤchte das Alter hierauf ein— wirken, indeſſen iſt noch nicht zu entſcheiden, ob die roſtrothen Voͤgel unreife oder Alte ſind, und kuͤnftige Beobachtungen koͤnnen erſt daruͤber Aufklaͤrung geben. Gould erhielt mehrere Exemplare von der Nordweſtkuͤſte, und Mr. Gilbert ſagt, daß ſie in jedem Theile der Inſel Coburg haͤufig ſind. So wie die andern iſt er ein voll— kommen naͤchtlicher Vogel. Sobald er bei anbrechendem Abende erwacht, ſo ſtürzt er 190 Klammervögel: Nachtſchwalben. ſich von ſeinem Lieblingszweige, auf dem er den Tag uͤber geſeſſen hat, herab, um Inſekten zu fangen, welche wohl ausſchließlich ſeine Nahrung ausmachen duͤrften. Ueberhaupt ſtimmt wohl feine ganze Lebensweiſe mit der des P. humeralis überein. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen in verſchiedener Faͤrbung des Gefieders. 229. Podargus humeralis Vid. Honsr. Die ſchulterfleckige Eulenſchwalbe. Gourp Birds of Austr. I. 2. Tawny - shouldered Po- dargus. Cuprimulgus gracilis? LATH. ind. supp. 58. Gracile Goatsucker ? LATH. gen. syn. sppl. II. 263. Stern. cont. of Suaw.X.p.145. Larn. gen. hist. VII. 344. Podargus? gracilis? Stern. cont. of Suaw. XIII. 93. Pod. australis? ib. p. 92. Pod. einereus? Cuv. regne. an. pl. 4. f. 1. VIxILL. nouv. Dict. XXVII. 151. pl. 37. f. 3. Enc. méth. p. 547. Cold-River Goatsucker Larn, gen. hist. VII. p. 369. Pod. humeralis Vıe. Horsr. Linn. Tr. XV. 198. JAnp. Ser. ill. II. pl. 88. Swaıns. class. II. 338. Oberſeite braun, grauweiß und dunkelbraun geſprenkelt, Oberkopffedern mit ſchwarz— braunem weißgeſpitzten Schaftſtrich; Flügel wie die Oberſeite, aber heller und mit ſtaͤr— keren ſchwarzen und ledergelben Flecken, die Decken haben einen unregelmaͤßigen weißen und fahlbraunen Fleck an der Außenfahne naͤchſt der Spitze, welche durch das Ueber— einanderliegen unbeſtimmte Querbaͤnder bilden; Vorderſchwingen braunſchwarz, Schaͤfte heller, Außenfahne mit einer Reihe Flecken, zwiſchen denen ſie fahlbraun geſaͤumt ſind; Innenfahne unregelmäßig ebenſo gebaͤndert; Schwanz fahlbraun, heller braun geſprenkelt und mit einer Reihe unregelmäßig ſchwaͤrzlichbrauner Bänder, welche duͤſterweiß ge— ſprenkelt ſind, jede Feder hat einen braunſchwarzen Fleck naͤchſt der weißen Spitze; Ge— ſicht und ganze Unterſeite graulichweiß, mit zahlreichen ſchmalen und irregulaͤren fahl: braunen Baͤndern und braunen Schaftſtrichen, letztere Farbe bildet einen Mondfleck jederſeits der Bruſt; Schnabel lichtbraun, purpur uͤberlaufen, Mund innen blaßgelb; Zunge lang, durchſcheinend, von derſelben Farbe; Iris braunorange, Beine lichtbraun olivenfarben. Bei manchen iſt das Fahlbraun, bei anderen das Grau vorwaltend. Ueber Neu: Sid: Wales häufig verbreitet, wo er ebenſowohl im dichten Gebüfche naͤchſt der Kuͤſte als in den Huͤgelgegenden und den duͤnnbeſtandenen Ebenen im Inne— ren vorkommt. Gould unterſchied 5 Arten der Gattung Podargus in Auſtralien, deren zwei Neu-Suͤd-Wales gehoͤren, auf welche auch wohl alle jene unaufklaͤrbaren Benennungen der alten Autoren zu beziehen ſind. So wie die anderen Arten iſt auch der P. humeralis durchaus Nachtvogel und ſchlaͤft den Tag uͤber in hohlen Zweigen in aufrechter Stellung, wie ihn die Abbildung zeigt, immer queruͤberſitzend und niemals parallel mit dem Zweige. Gould ſah ihn zufaͤllig zwiſchen dem Dickicht der Caſua— rinen und beobachtete, daß er ſich manchmal in hohle Eukalypten verkriecht, doch konnte er keinen in dieſer Lage treffen. Gewoͤhnlich fand er ſie paarweiſe nahe beiſammen, auf Eukalypten ſitzen, durchaus nicht verborgen und der Mittagsſonne ausgeſetzt. Ihr Schlaf war aber ſo feſt, daß ſie oft nicht zu erwecken waren und Gould ſchoß bis— weilen auf ſie, ohne daß der dabeiſitzende aufgeſcheucht wurde. Man kann ihn auch mit Steinen und Stoͤcken werfen und mit der Hand greifen. Wenn er aufwacht, fliegt er mit fanft bewegten Fluͤgeln auf einen benachbarten Baum und fällt wieder in Klammervögel: Nachtſchwalben. 191 Schlaf, bis der Abend kommt, wo er ſo munter und thaͤtig wird, als er vorher ſchlaf— trunken und dumm war. Er frißt Inſekten verſchiedener Art, in welcher Weiſe er ſie faͤngt, iſt ungewiß, doch ſcheint es nach den Ueberbleibſeln in ſeinem Magen, daß er ſie nicht gewoͤhnlich im Fluge faͤngt, oder ſich mit naͤchtlichen Inſekten allein begnuͤgt, ſondern daß er auch die Zweige nach ſolchen durchſucht, welche da ihre Ruhe halten. Sein Schwanz aͤhnelt auch gewiſſermaßen dem einiger Klettervoͤgel. Seine Wende— zehe iſt auch ein eigner Umſtand, der ihm dabei zu ſtatten kommt. Ein Exemplar, welches Gould zu Jarrundi um Mitternacht ſchoß, hatte den Magen mit friſchge— fangenen Mantis, Phasma und Cicada-Arten gefuͤllt, welche nicht naͤchtliche Inſekten ſind, und von denen die letzteren beſonders an Baumſtaͤmmen ſitzen. Der ganze Um⸗ riß des Vogels zeigt, daß er nicht fuͤr weitem Flug oder fuͤr reißend ſchnelle Beweg— ung, welche bei dem Fange der Inſekten im Fluge noͤthig ſein wuͤrde, geſchaffen iſt, ſo daß man ihn alſo hierin nicht mit den ſchwalbenartigen, wahren Caprimulgus oder mit den Eurostopodus Auſtraliens vergleichen kann. Gould fand ihn bruͤtend auf den niedern ſumpfigen Inſeln an der Mündung des Hunter (studding the mouth of the Hunter) und auf den mit Angophora beftandenen Ebenen von Jarrundi nächſt des Liverpooldiſtrikts. Sie machen ein leichtgebautes flaches Neſt aus durcheinander— geflochtenem Reiſig, und ſetzen es in die Gabel eines horizontalen Zweigs, der groß genug iſt es zu ſichern, gewoͤhnlich auf einem Eukalyptus, doch auch auf Angophora und Casuarina. Jederzeit ſitzt einer der Voͤgel auf den Eiern, der andere auf einem nahen Buſche, beide unablaͤſſig ſchlafend. Auch das Maͤnnchen nimmt Theil am Bruͤten, da Gould ſelbſt ein bruͤtendes Maͤnnchen ſchoß. Die zwei Eier ſind ſchoͤn— weiß und ungefleckt, lang oval, 1“ 10“ lang, 1“ 3° breit. Die Jungen find et— was dunkler, erhalten aber fruͤhzeitig ſchon das Kleid der Alten. Die naͤchtliche Stimme iſt ein lautes rauhes Geſchrei aus zwei geſonderten Toͤnen, die ſich nicht ge— nau angeben laſſen. Der Magen iſt dick muskuloͤs und mit dicken Haaren ausgelegt, wie der Magen des Kukuk. 230. Athene strenua Goviv. Das kräftige Käuzchen. Power- ful Owl, Govr proceed. V. p. 142. Synops. III. Birds of Australia XVII. 6. Oberkopf, ganze Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz dunkel nußbraun (elove brown iſt eigentlich nelkenbraun), breiter, lichter und mehr ſichtbar uͤber dem Unterruͤcken die Innenränder der zweiten Schwingenreihe und dem Schwanze; Geſicht, Bruſt und Unterleib fahl (puff), mit einem dunkelbraunen Flecke auf der Mitte jeder Feder, Un— terſeite übrigens weiß, leicht fahl uͤberlaufen und mit unregelmaͤßigen ſchwarzbraunen Querbaͤndern; Schnabel hellblau an der Baſis, gegen die Spitze ſchwarz. Fuß blaß gummiguttgelb, Zehen weißlichbehaart, Iris gelb, Wachshaut gruͤnlich olivenfarbig. Die Geſchlechter unterſcheiden ſich wenig in Groͤße und Farbe. — Der Schnabel ragt ziemlich aus dem Geſichte heraus, ſie hat einen kleinern Kopf und kleinere Augen als Ath. connivens, doch iſt fie größer. Sie frißt Vögel und Saͤugthiere die fie im Ge: buͤſch faͤngt. In einem in der Liverpool-Colonie unterſuchten Exemplare fanden ſich Ueberreſte eines Vogels, und zahlreiche gruͤne ſamenaͤhnliche Beeren, wie kleine Erbſen, wahrſcheinlich aus einem Thiere das ſie verzehrt hatte, oder die großen Eulen Auſtra— 192 Klammervögel: Eulen. liens, welche allerdings einige Unterſchiede in ihrem Bau von andern Eulengruppen darbieten, naͤhren ſich vielleicht von Beeren und Fruͤchten, was nur Bewohner dieſer Gegenden entſcheiden koͤnnen. — Mit Ausnahme von Aquila ſucosa und Ichthyaö- tus leucogaster, iſt fie der ſtaͤrkſte Raubvogel in Auſtralien. Ihre Kraft iſt bewun— dernswuͤrdig, und wehe dem, welcher die Schaͤrfe ihrer Klauen erfaͤhrt. Sie ſcheint auf Neu-Suͤd-Wales beſchraͤnkt, wohnt durchaus nur im Buſchholze, beſonders längs der Kuͤſte von Port Philipp nach Moreton Bay. Gould erhielt ſie im Innern der ſteilen Seiten der Liverpool-Colonien, welche die Coloniſten cedar brushes nennen, wo ihr heiſerer Trauerlaut oft durch die nächtliche Stille ertönt, am aͤhnlichſten klingt - er dem Bloͤken des Rindes. Am Tage ruht ſie unter der Decke der dickſten Baͤume, woraus ſie aber ſogleich auffliegt, und dann uͤber die Felsſchluchten mit merkwuͤr— diger Schnelligkeit dahingleitet. Es iſt uͤberhaupt bewunderswuͤrdig, mit welcher Schnelligkeit ſie bei ihrer Groͤße die Baͤume zu durchfliegen verſteht. 231. Athene? connivens Larn. Das winkende Käuzchen. Larn. ind. Orn. suppl. p. XII. S HAW. gen. zool, VII. p. 186. Govrp Birds. of Austral. XVII. p. 7. Winking Falcon Lat. gen. syn, supp. vol. II. p. 53. — gen, hist. I. p. 221. Athene? fortis GovrD proc. V. Ip. 141. Syn. III. Goora. a- gang N. South-Wal. — Wool-boö-gle Mont. West. Austral. Geſicht und Gurgelgegend graulichweiß, Oberkopf und ganze Oberſeite dunkelbraun, in Purpur ziehend; Schulterdecke, zweite Schwingenreihe und große Schwingendecke weiß— gefleckt. Erſte Schwingen dunkel und graubraun bandirt, naͤchſt der Außenraͤnder weiß— liche Flecke, Schwanz dunkelbraun mit 6 —7 graulichweißen Querbaͤndern, an allen Federn weißgeſpißt. Ganze Unterſeite weiß und braun gefleckt, auch die Außenraͤnder der Federn weiß, die Laͤufe bis zu den Zehen bedeckt, fahl und braun gemiſcht, Iris ſattgelb, Wachshaut gelblich olivenfarbig; Schnabel lichtgelblich hornfarbig; Zehen lang, gelb, fein behaart. J Auf der ganzen Suͤdkuͤſte Auſtraliens. Gould erhielt ſie vom Swan River und von allen Theilen von Neu Suͤd-Wales, Exemplare aus dieſen großen Entfernungen un— terſcheiden ſich ein wenig im Gefieder, die von Weſt-Auſtralien ſind etwas heller ge— faͤrbt, ihre Zeichnung heller und beſtimmter als an denen von Neu Suͤd-Wales. Das Weibchen unterſcheidet ſich nicht im Gefieder, iſt aber größer. — Buſchholz, Waldgewaͤſſer und die Seiten der Daͤmme ſind ihr Lieblingsaufenthalt. Sie fliegt zwar Abends aus, ſieht aber auch in der Mittagsſonne ſehr gut, wenn ſie von den Baͤumen aufgeweckt wird. Gould ſah ſie oft am Tage auf den dicken Aeſten der Ca— ſuarinen auf den Daͤmmen. Earl of Derby wies nach, daß in einer Sammlung von Gemaͤlden, welche vormals A. B. Lambert beſaß, dieſe Eule als the Winking Falcon Laru. abgebildet ift, folglich A. fortis Govrps hierher gehöre, welcher den Vogel freilich nicht unter den Falken geſucht hatte. 232. Circus assimilis Jaro. Sersr. Der verwandte Weihe. — Govrn Birds of Austral. X, 2. Swamp Hawk Colonist. en Harrier Gouzp, Cire, assimilis JarD, SETBT. III. II. pl. 51. Klammervögel: Falken. 193 Kopf und ganze Oberſeite ſchoͤn dunkelbraun, Halsruͤckenfedern roͤthlich braungelb geſaͤumt; Geſicht licht roͤthlichbraun, Geſichtsſcheibe gelbbraunweiß, mit dunkeln Schaft: ſtrichen; ganze Unterſeite braungelbweiß, am Unterbauch und Schenkeln dunkler, braun— ſchaftſtreifig; Oberſchwanzdecke und Baſis der Schwanzfedern weiß, dieſe uͤbrigens braungrau; Iris roͤthlichorange, Augenlider und Wachshaut blaßgelb, Schnabel dun— kelbraun, an der Baſis lichtblau, Beine citronengelb, Klauen ſchwarzbraun ). Weib— chen groͤßer, dunkelbraun, beſonders an der Unterſeite, uͤberhaupt weniger beſtimmt gezeichnet und weniger grau, Schwanz dunkler und dunkelgeraͤndert. Der gemeinſte Weihe in Neu Suͤd-Wales und Suͤdauſtralien, er kommt auch, ob— ſchon minder zahlreich in van Diemens Land vor. Eine andere Art iſt ziemlich haͤu— fig uͤber alle ihr zuſagenden Orte in Weſtauſtralien verbreitet und iſt vielleicht nur Abart von gegenwaͤrtiger. Waͤre dies der Fall, ſo muͤßte man deren Wohnort uͤber die ganze Suͤdkuͤſte Auſtraliens annehmen, von Oſt bis Weſt, auch ohne genauere Ueberzeugung hiervon, haͤlt ihn Gould indeſſen fuͤr eigene Art, und meint, daß beide in der Breite von Spencer's und St. Vincent's Gulfs einander beruͤhren, da er in den ehemals von Mr. Harvey zu Port Lincoln erhaltenen Sendungen 2 bis 3 Exemplare fand, welche denen vom Schwanenfluſſe ganz gleich waren. In Groͤße ſteht der Circus assimilis wenig unter der europaͤiſchen Sumpfweihe: Circus aerugi- nosus, mit dem er große Aehnlichkeit zeigt, in Lebensweiſe und Sitten. Man ſieht ihn gewoͤhnlich traͤge und etwas ſchwerfaͤllig uͤber dem Boden fliegen, wobei er den Teichen und Suͤmpfen den Vorzug giebt, Orte, welche ihm allerdings ſeine Nahrung in groͤßerer Mannichfaltigkeit bieten als andere, denn er frißt vorzuͤglich Reptilien, kleine Saͤugthiere und Voͤgel. Gould beobachtete ihn mehrmals in den Teichen bei Clarence Plains in Van Diemens-Land, auch wird er unter aͤhnlichen Verhaͤltniſſen in den meiſten Gegenden von Neu-Suͤd-Wales geſehen. Gould fand das Neſt nicht. Ohne Zweifel bruͤtet er an den Orten, wo er ſich aufhält, da man die Alten regeimaͤßig und ſtuͤndlich aus den Suͤmpfen Nahrung holen ſieht, fo darf man wohl vermuthen, daß ſie ihre Jungen damit fuͤttern. Um zu ruhen, ſetzt er ſich wie an— dere Weihen in einiger Hoͤhe lieber auf die offene Ebene als auf Waldbaͤume, ein ge— fallener Stamm, ein großer Stein oder kleiner Huͤgel, bieten ihm da ſein Lieb— lingsplaͤtzchen dar. 233. Circus Jardinii Gourp. Jardine's Weihe. Gobro Birds of Australia X. 3. Jardine's Harrier GouLd. Proceed. V. 141. Sy- nops. III. Oberkopf, Wangen und Ohrdecken dunkel nußbraun, ſchwarzbraun ſchaftſtreifig, Geſichtſcheibe, Halsruͤcken, Oberruͤcken und Bruſt dunkelgrau, Unterruͤcken und Schul— tern dunkelgrau, meiſte Federn an den Spitzen mit 2 weißen Flecken, einem jederfeits des Schaftes, Schultern, Unterſeite der Fluͤgel, Bauch, Schenkel und Unterſchwanz— decken ſchoͤn kaſtanienbraun, alle Federn regelmaͤßig neben dem Schafte weiß gefleckt, am groͤßten und deutlichſten auf dem Bauche, große und kleine Deckfedern braungrau, ) In der Beſchreibung heißt es gegen die Abbildung; Lauf grünlichweiß, Fuß hochorange, Klauen dunkelbraun. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 25 194 Klammervögel: Falken. unregelmaͤßig heller gebaͤndert und geſpitzt, Hinterſchwingen dunkelgrau, mit 3 ſchma— len dunkelbraunen Bändern und ſehr breit gleichfarbig geſpitzt und am Ende blaß ge: ſaͤumt; Vorderſchwingen auf zwei Dritttheile ihrer Laͤnge ſchwarz, Baſis braungelb, Oberſchwanzfedern braun, graulichweiß gebaͤndert und geſpitzt; Schwanz abwechſelnd dunkelbraun und grau gebaͤndert, das ſchwarzbraune Band naͤchſt der Spitze am brei— teſten, Rand graulichweiß, Iris ſchoͤn orangegelb, Wachshaut olivengelb, Schnabel an der Baſis blau, Firſte und Spitze ſchwarz, Beine gelb. Weibchen groͤßer. Junge oberſeits einfarbig dunkelbraun, Schwanz zahlreicher gebaͤndert. Die Bruſt⸗ und Oberbauchfedern geſtreift (anſtatt gefleckt) uͤbrigens wie die Alten. Dieſer ſchoͤne, durch ſein geflecktes Kleid von allen verſchiedene Weihe iſt ſehr ver— breitet uͤber alle Theile von Neu-Suͤd-Wales, wo nur der Charakter der Landſchaft zur Aufnahme der Weihen ſich eignet, alſo in ausgedehnten Ebenen, Wuͤſten und üppigen Wieſen zwiſchen den Thaͤlern und Berggegenden. Seine Ausdehnung über den Continent Auſtraliens iſt jetzt noch nicht zu beſtimmen, und Gould beobachtete ihn nirgends als innerhalb der angegebenen Grenzen, ſahe auch keine Exemplare in Sammlungen, welche anderswo herſtammten. Im dritten Theile ſeiner Synopsis ſagt er, daß Circus assimilis Jarn. et Seusy nur der Junge gegenwaͤrtiger Art ſei, hat ſich aber durch feinen Aufenthalt in Auſtralien von dem Irrthume dieſer Anſicht überzeugt, und Circus assimilis iſt ein ganz verſchiedener Vogel. In der Lebensweise ſtimmen beide uͤberein. Sie fliegen wie die andern traͤg uͤber die Ebenen dahin und ſpuͤren nach Eidechſen, Schlangen, kleinen Saͤugethieren und Voͤgeln, und wenn ſie der Hunger nicht treibt, ruhen ſie auf einem duͤrren Sturzel, kleinem Huͤgel, oder Steine, von wo ſie die Flaͤche umher uͤberſchauen. Obgleich Gould dieſe Art in allen Gegenden am Hunter im Sommer beobachtete, wenn andere Falken bruͤteten, ſo fand er doch ihre Eier nicht, und konnte keine Nachricht uͤber ihre Fortpflanzung erhalten. Wahrſcheinlich bauen ſie nahe am Boden oder im N der offenen, un⸗ fruchtbaren Huͤgel um die Ebene. Abbildung: Weibchen, im Hintergrunde das Maͤnnchen. 234. Elanus axillaris Govrp. Der ſchwarzſchulterige Kerf⸗ weihe. Gourp Birds of Austral. IX. 2. Black-shouldered Kite. Falco axillaris LArRH. ind. orn. sppl. II. 42. Smaw gen. zool. VII. 173. VIEILIL. N. Dict. ed. 2. IV. 453. Circus axillaris VIEILL. Enc. meth. III. 1212. Elanus notatus Gourp proceed. V. 141. Synops. IV. Schmaler Augenring ſchwarz, Vorderkopf, Geſichtsſeite und Unterſeite reinweiß, Halsruͤcken, Ruͤcken, Schultern und Oberſchwanzdecke zart grau, ein gagatſchwarzer Fleck beginnt auf der Schulter und zieht ſich uͤber einen großen Theil der Fluͤgel, Un⸗ terſeite der Schultern reinweiß, darunter ein ſchwarzer Fleck, Schwingen oben dunkel⸗ grau, unten braͤunlichſchwarz, Schwanz grauweiß, Schnabel ſchwarz, Wachshaut und Beine blaßgelb, Iris roͤthlichorange. Weibchen gleich. Junge haben die Federn der Oberſeite braungeſpitzt. Sommerbewohner im Suͤden vom Continent Australiens, daſelbſt ſehr weit aber zerſtreut verbreitet, indem er am Schwanenfluſſe an der Weſtkuͤſte und an der Mo: reton Bay an der Oſtkuͤſte, fo wie in dem ganzen Diſtrikte dazwiſchen gefunden wurde. Klammervögel: Falken. 195 Gould ſahe ihn nicht in Sammlungen von Java, obgleich Sir William Jar— dine angiebt, daß er dieſe Inſel bewohne, ebenſowenig von Van Diemens-Land. Eine genauere Vergleichung zeigt, daß die alte Benennung F. melanopterus mehrere Arten umfaßt, denn jedes Viertheil der Erdkugel wird von einer andern Art bewohnt, und obwohl jede der andern im Allgemeinen aͤhnlich iſt, ſo hat doch auch jede be— ſtimmte Unterſcheidungskennzeichen, in ihren Sitten ſind ſie aber, wie ſich denken laͤßt, ſehr uͤbereinſtimmend, naͤmlich weniger muthig als andere Falkengruppen, und wie ſchon der Schnabel und die Beine andeuten, naͤhren ſie ſich mehr von Inſekten und Reptilien, als von Voͤgeln und Saͤugthieren. Gould ſahe ihn oft uͤber den Gipfeln der hoͤchſten Bäume fliegen, wo er Jagd auf Inſekten zu machen ſchien. Manchmal ſaß er auch auf einem abgeſtorbenen blattloſen Zweige der Eukalypten, be— ſonders ſolchen, welche von den uͤbrigen entfernt ſtanden, von wo aus er den Boden ringsum gut uͤberblicken konnte. Gould ſchoß in den Liverpool-Ebenen einen jungen Vogel, welcher das Neſt nicht lange erſt verlaſſen hatte, woraus hervorgeht, daß die Art in der Colonie von Neu-Suͤd-Wales bruͤtet, indeſſen konnte niemand uͤber das Neſt und die Eier Nachweiſung geben. 235. Elanus scriptus Gol. Der Buchſtaben⸗Kerfweihe. Govrp proc. 28. Juni 1842. Birds of Austral. IX. 3. Letterwinged Kite. Vorderkopf und ein Streif uͤber dem Auge weiß, Kopf und ganze Oberſeite dun— kelgrau, roͤthlichbraun uͤberlaufen, Fluͤgeldecken tief glaͤnzendſchwarz, Schwingen grau— braun, ziemlich weiß an der Fahne, alle außer den 2 — 3 erſten an der Spitze weißgerandet, zweite Reihe braͤunlichgrau an der Außenfahne, weiß an der Innenfahne und an der Spitze, dritte Reihe braͤunlichgrau, zwei Mittelſchwanzfedern grau, uͤbrige blaßbraun an der aͤußern, und weiß an der innern Fahne, Zuͤgel ſchwarz, ganze Un— terſeite und Schulterrand weiß, Unterſeite des Fluͤgels im Verlauf der Knochen mit breitem ſchwarzen Streif, in Geſtalt eines V, Schnabel ſchwarz, Wachshaut und Beine gelb, Klauen ſchwarz, Iris orange. Gould berichtet, daß er nur ein einziges Exemplar dieſes Falken in einer Samm— lung von Baͤlgen vorfand, welche ihm aus Suͤbauſtralien zugeſendet wurde. Er iſt bedeutend größer als E. axillaris, von welchem ihn ſchon die Farbe der Oberſeite un— terſcheidet, dann vorzüglich der ihn von allen ähnlichen unterſcheidende breite ſchwarze Streif auf der Unterſeite der Fluͤgel, deſſen Zuſammentreffen von beiden Seiten ein W bildet, in der Mitte durch den Körper getrennt. Er iſt ein intereſſanter Bei: trag zu den auſtraliſchen Falken, an welcher Gruppe dieſe Fauna aͤrmer iſt, als ir— gend ein Diſtrikt von gleicher Ausdehnung anderwaͤrts. 236. Milvus affinis Goviv. Der verwandte Milan. Govnn Birds of Austral. VIII. 3. E- le-nid-jul Port Essington indig. — Allied Kite. — Milvus affinis Govrb proc. V. 140. Synops. III. Kopf, Ruͤcken und Seiten des Halſes roͤthlichbraun, ſchwarzbraun ſchaftſtreiſig; Oberſeiten glaͤnzend braun, in chokolatbraun ziehend, an den Fluͤgeldecken in roͤthlich— braun, ſchwarzſchaftig blaßbraun geſpitzt; Vorderſchwingen ſchwarz, zweite Reihe ſchwaͤrz— lichbraun, Schwanz leicht gegabelt, braun, undeutlich dunkler gebändert, alle Federn 2 196 Klammervögel: Falken. graulichweiß geſpitzt; Gurgelgegend hirſchbraun, ſchwarzſchaftig, Unterſeite übrigens roth— braun, dunkelbraun ſchaftſtrichig, am deutlichſten und breiteſten an der Bruſt; Wachs— haut, Mundwinkel und Baſis des Unterſchnabels gelb, Oberſchnabel und Spitze des Unterſchnabels ſchwarz, Laͤufe und Zehen gelb; Klauen ſchwarz, Iris ſehr dunkel— braun. Weibchen gleich. Ueber die Colonien Auſtraliens, mit Ausnahme von Van Diemens Land, allge— mein verbreitet, ebenſo gemein um Port Eſſington, an der Nordkuͤſte wie in den ſuͤdlichen Theilen des Landes. Er iſt zudringlich und unerſchrocken, daher jedermann bekannt, er dringt gierig in die Meiereien ein, und wiederſetzt man ſich ihm nicht, ſo richtet er unter dem jungen Gefluͤgel blutige Niederlage an. Beſtaͤndig bedroht er auch die Lager der Eingebornen und die Jagdreviere der Coloniſten, er ſitzt auf den kleinen Baͤumen herum und wartet geduldig, ob man ihn vertreibt oder zulaͤßt. Die Unverſchaͤmtheit eines ſolchen Vogels war ſo groß, daß er Gould ſein Recht um eine geſchoſſene Columba chalcoptera ſtreitig machte, ſein Benehmen aber mit dem Leben bezahlen mußte. Es ſcheint allerdings, daß ein ſolcher Vogel in Gegenden, die nicht von Weißen bewohnt ſind, ſeine Herrſchſucht uͤberall ungeſtoͤrt ausuͤben kann. Sein Flug iſt wie der des Milvus ater Europas, weniger ausgedehnt und kreiſend als der der eigentlichen Weihen, auch iſt er mehr Baumbewohner, und verbirgt ſich in den Waͤldern nach Art der Buſſarde. Gould beobachtete ihn in großer Anzahl uͤber dem Rauche der in Auſtralien haͤufig ſo ausgedehnten Braͤnde, wo er ſich der Ei— dechſen und kleinen Saͤugthiere bemaͤchtigt, welche als Opfer des Feuers gefallen, oder welche die Hitze aus ihren Schlupfwinkeln vertrieb. In den ſuͤdlichen Theilen Auſtra— liens iſt er Standvogel, Neſt und Eier konnte Gould nicht erlangen. 232. Milvus isurus Gobrp. Der gleichſchwänzige Milan. Gourp Proceed. V. 1837. 140. — Synops. III. — Birds of Austral. II. 2. — In- dig. West-Austral. mont.: Ge-durn-mul-uk und Mar- url. Colo mist. Kite. Vorderkopf und Raum uͤber den Augen ledergelblichweiß, mit ſchwarzen Schaft— ſtreifen und Spitzen; Scheitel, Halsruͤcken und Seiten, Gurgelgegend, Schultern oben und unten und die ganze Unterſeite roͤthlich orange; auch die Ober- und Hinterkopf— federn mit ſchwarzen Schaftſtrichen und Spitzen, ſolche ſind breiter an der Bruſt, wo fie gegen den Bauch hin ploͤtzlich abnehmen, fo wie fie an den Seiten durch dunkle, doch lichter als jene gefaͤrbte Querbaͤnder unterbrochen werden; Oberruͤcken und Schul— terdecken tief ſchwaͤrzlichbraun; Spitzen der Vorderſchwingen oberſeits dunkelbraun, ſchwarz bandirt; Innenfahne des Baſaltheils der Vorderſchwingen bis mit dem Schaft und Unterſeite insgemein graulichweiß; zweite Reihe dunkel braun und ſchwarz ban— dirt, der Fluͤgel uͤbrigens hellbraun, die Federraͤnder noch heller; Rumpf- und Ober— ſchwanzdecken weiß, mit braunen und ledergelben Querbaͤndern; Schwanz braͤunlich— grau, faſt viereckig, alle Federn, außer die beiden aͤußern jederſeits mit 4 ſchmalen ſchwarzen Baͤndern und ſaͤmmtliche Federn ſchwarz geſpitzt; Iris ſehr blaßgelb, hell— roth geſprenkelt; Wachshaut, Baſis des Schnabels und Beine graulichweiß, Schna⸗ belfirſte und Spitze, ſowie die Klauen ſchwarz. Weibchen um die Hälfte groͤßer, ſonſt ebenſo. — Abbildung: Männchen. | Klammervögel: Falken. 197 Dieſe neue Art hat die kurzen Beine und langen Flügel der aͤchten Milane, iſt aber durch ihren faſt viereckigem Schwanze von allen verſchieden. Gould traf dieſelbe in verſchiedenen Theilen von Neu-Suͤd-Wales an, auf Ebenen im Innern, doch nirgends haͤufig, und manchen Perſonen, welche lange da gelebt hatten, noch nicht bekannt. Gould hatte indeſſen das Gluͤck den Vogel ſelbſt zu erlegen, ſodann auch das Neſt zu finden, bei dem er noch das Weibchen ſchoß. Er erhielt auch zwei Exemplare vom Schwanenfluſſe, fo daß dieſe Art, obwohl ſehr einzeln uud zerſtreut, doch weit verbreitet iſt. Im ganzen Benehmen iſt er ein aͤchter Milan, und ſchwingt ſich ebenſo hoch uͤber den Baͤumen des Waldes, als auf den offenen Ebenen, um nach ſeiner Nahrung zu ſpaͤhen. Das Neſt wurde bei Scone im November gefunden, war groß, außen von Reißig gebaut, innen mit Blaͤttern und der innern Rinde von Eukalypten (gum-tres) ausgelegt; es enthielt 2 von Grundfarbe ledergelblichweiße Eier, eins war fein roth geſprenkelt, nach dem duͤnnern Ende dunkler, am andern ſehr groß roͤthlichbraun gefleckt; fie waren faſt kuglich 1“ 11“ lang und 1“ 7° breit. Mr. Gilbert bemerkt in ſeinen Notizen, er habe den Vogel immer in dichtem Holze gefunden, ſein Flug iſt reißend und er ſchwingt ſich lange Zeit in der Hoͤhe. Er fand ein Neſt am 10. Nov. 1839, welches zwei noch wenig befiederte Junge ent— hielt, und ſich auf dem horizontalen Aſte eines weißen Gummibaums befand, in ei— nem dichten Walde auf 4 Meilen oͤſtlich of the Avon. In den Niederungen fand er ihn nicht, vermuthet aber, daß er im Innern maͤßig haͤufig vorkommen duͤrfte. Der Magen iſt haͤutig und ſehr geraͤumig, der Fraß beſteht mehrentheils in Voͤgeln. 238. Jeracidea occidentalis Govrp. Der weſtliche Berigora. GouLp Birds of Austral. XVI. 1. Western Brown Hawk. Proceed. Juni 25. 1844. Kar-gyne West-Austral. indig. Oberkopf, Rüden und Schulterdecken roſtbraun mit ſchwarzem Schaftſtreif. Ruͤck— ſeite tiefbraun die Federn breit roſtfarbig geſaͤumt, jede Federſpitze fahlweiß; Fluͤgel ſehr dunkelbraun, Innenfahne der erſten Schwinge mit einer Reihe breiter Flecken, naͤchſt dem Schafte bandartig, Rand fahlweißlich; Fluͤgeldeckfedern roſtroth geſpitzt, Af— terfluͤgel jederſeits am Schafte roſtfarbig gefleckt, Schwanz dunkelbraun, mit zahlreichen und roſtrothen Querbaͤndern, blaßfahl geſaͤumt; Ohrdecken und ein Streif vom Ober— ſchnabel und Mundwinkel abwaͤrts ſchwarzbraun; Kinn und Unterſeite, nebſt einem Bande um die Ohrdecken, nach dem Nacken zu blaß gelblichweiß mit ſchmalen ſchwarzbrau— nen Schaftſtrichen. Schenkeldecken tief roſtroth, mit ſchmalen ſchwarzbraunen Schaft— ſtrichen, fahl weißgeſpitzt; Iris roͤthlichbraun; Augenlid ſtrohgelb, Augenringe blaͤulich— fleiſchfarben; Schnabel bleifarbig, gegen die Spitze ſchwarz, Wachshaut blaßgelb; Beine aſchgraulich, Vorderſchuppen gelblichweiß. Dieſe Art gehoͤrt dem Weſten und J. Berigora dem Oſten an. Beide finden ſich zufällig in Suͤd-Auſtralien, aber der letztere iſt der haͤufigere, und hier berührt ſich die Verbreitung beider Arten. J. occidentalis ift befonders über den Schwanenflußdiſtrikt verbreitet und hat aͤhnliche Sitten als ſein Vertreter in Neu-Süd-Wales. Er frißt Voͤgel, Eidechſen, Inſekten, Raupen und Aas. Seine geringe Groͤße macht ihn we— niger furchtbar für die Anſiedler, doch bedarf das Hausgefluͤgel um ſeinetwillen viel Aufſicht. Sein ganzer Bau deutet darauf, daß er ein geſchickter Flieger iſt, er macht 198 Klammervögel: Falken. ſchoͤne Schwingungen, und beſchreibt große Curven oft bis zum Boden. Er haͤlt ſich gern an ſumpfigen Orten auf, um da feine Nahrung zu finden. Er bruͤtet im September und October; das Neſt beſteht aus trocknem Reisholz, und befindet ſich im dicken Baumſchlag, manchmal nahe am Boden, haͤufiger auf der Spitze der hoͤch— ſten Bäume, die 2 — 3 Eier find 2“ lang, 14“ breit, und das Braun bei ihnen vorherrſchender als bei den der andern, von denen ſie wenig verſchieden ſind. 239. Jeracidea Berigora Gourp. Der öſtliche Berigora. GouLn syn. III. Birds of Austr. XV- 13. Brown Hawk. Falco Berigora Vie. Horsr. Linn. Tr. XV. p. 184. Berigora New-South-Wales indig. Orange spreckled Hawk N.-S.- Wal. Colon, Brown Hawk van Diem. Land Colon. Oberkopf roſtbraun, fein ſchwarz ſchaftſtrichig, ein Streif vom Unterſchnabel an der Wange herab und Ohrdecken braun, Kehle, Bruſt, Mittelbauch und Unterſchwanzdecke blaßfahl, jederſeits an den Schaͤften eine feine braune Linie; Seiten roſtfarbig, jede Feder mit fahlweißem Fleckenband; Dickbeine dunkelbraun mit roͤthlichen Flecken, Ruͤcken— mitte roͤthlichbraun, Schulter- und Fluͤgeldecken braun, roſtfarben gebaͤndert und ge— fleckt; Schwanz braun, roſtroth bandirt, lichtbraun geſaͤumt; Vorderſchwingen ſchwaͤrz— lichbraun, Innenfahne fahl breit gefleckt, Schnabel hell bleifarbig, naͤchſt der Spitze ſchwarz, Wachshaut und Augenring blaßblaͤulich bleifarben, Iris ſehr dunkelbraun, Beine ſehr hell bleifarben. Weibchen groͤßer. Allgemein verbreitet uͤber van Diemens Land und Neu-Suͤd-Wales. Im Weſten und Nordweſten wird er durch J. occidentalis vertreten. Er iſt weder fo kuͤhn noch ſo furchtlos als die eigentlichen Falken und hat mehr die Eigenſchaften der wahren Thurmfalken, beſonders in der Art, wie er in die Luft ſich erhebt, bald hebt er ſich hoch, bald kreiſt er wieder herum wie die Spuͤrhunde. Seine Nahrung beſteht vorzugsweiſe in Aas, Reptilien und Inſekten, welche letztere ſich immer in ihm fanden, indeſſen faͤngt er auch einmal Voͤgel und kleine Saͤugethiere. Er findet ſich immer paarweiſe, ver— ſammelt ſich aber zur Raupenzeit zu Hunderten, wie dieß Gould im Fruͤhling 1840 beobachtete, als die Raupen den ganzen Diſtrict von Yarrundi am Upper Hunter ver- wuͤſteten. Die Coloniſten halten ihn fuͤr die Peſt der Gegend, indeſſen zeigt feine 2e- bensweiſe, wie nuͤtzlich er iſt, wenn er auch manchmal ein junges Hühnchen holt. Nachdem er ſein Fruͤhſtuͤck gehalten, ſetzt er ſich auf einen abgeſtorbenen Zweig eines Eu: kalyptus, bis ihn der Hunger treibt, ſich wieder Nahrung zu ſuchen. Da Gould oft 20 bis 40 auf einem einzigen Baume ſah, kann man ſich denken, wie haͤufig der Vogel vorkommt; ſie waren traͤg und unluſtig zu fliegen. Im erſten Herbſte ſeines Lebens hat der Vogel die dunkle Abzeichnung noch dunkler, die hellen Stellen mehr gelblich als im Alter, wo die Oberſeite einfarbig braun wird und das Weiß der Unter: ſeite mit gelb ſchattirt. Er bruͤtete im October und November ſowohl auf van Die— mens Land als in Neu-Suͤd-Wales, die Neſter befanden ſich auf den hoͤchſten Euka— lypten und waren in der Groͤße Kraͤhenneſtern aͤhnlich, aus Zweigen zuſammengebaut und mit Rindenſtreifen, Blättern u. dgl. ausgelegt. Die 2 — 3 Eier andern fo in der Farbe, daß ſie ſogar in demſelben Neſte nicht gleich ſind, meiſt fahlweiß, oberflaͤch— lich roͤthlichbraun, bei einigen Exemplaren ziehen ſich Wiſchflecke dieſer Farbe faſt uͤber Klammervögel: Falken. 199 die Hälfte, während andere uͤber die ganze Oberfläche klein getuͤpfelt und beſpritzt find. Sie find laͤnglicher als die meiſten Falkeneier, 2“ 2“ lang und 1” 6“ breit. 240. Accipiter torquatus Vis. Honsr. Der Halsband⸗Sperber. Gourn Birds of Austral. VI. 1. Collared Sparrow Hawk. Falco torqua- tus Cuv. Temm. col. 43 adult. 93 juv. Aceip. torquatus VIG. Horsr. Linn. Trans. XV. 182. Saw gen. zool, XIII. 30. pl. 33. Govrp synops. III. Falco nisus Lark. ind. orn. sppl. p. X1?. New Holland Sparrow Hawk Larn. gen. syn. sppl. II. 51? gen. hist. I, 223? Nisus australis Lesson trait. 61. Bilbil N.-S.-Wales indig. Jil-lee-jil-lee West-Austr. inf. indig. Min-min West-Austr. mont. indig. Little Hawk Swan River Colon. Kopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz tief braͤunlichgrau, Schwanz undeutlich tiefbraun gebaͤndert; am Halsruͤcken ein dunkelrothbraunes Halsband; Gurgelgegend, Unterſeite und Schenkel roͤthlich, ſchmal weiß gebaͤndert, an den Schenkeln vorwaltend roth; Unterſeite der Fluͤgel und Schwanz grau, deutlich dunkelbraun gebaͤndert, nach vorn dunker; Iris und Augenlider gelb; Wachshaut und Mundwinkel gelblichgruͤn; Schnabelbaſis bleigrau, Spitze ſchwarz; Beine gelb, lichtgruͤn uͤberlaufen. Beſonders haͤufig auf van Diemens Land und in Neu-Suͤd-Wales, ſcheint weit verbreitet, denn Gould erhielt ihn aus allen Theilen Auſtraliens, mit Ausnahme der Nordkuͤſte. In Anſehen und Sitten zeigt er alle Eigenthuͤmlichkeiten des europaͤiſchen Sperbers, deſſen Kuͤhnheit und ſonſtige Lebensweiſe hinlaͤnglich bekannt iſt. Auch zeigen die Geſchlechter denſelben Unterſchied in der Groͤße, ſo daß das Weibchen groͤßer und kraͤftiger iſt als das Maͤnnchen. Die Schwalbenwachtel (the Swift - flying Quail) und die Honigfreſſer finden an ihm ihren kraͤftigſten Feind. Das Maͤnnchen hat einen noch reißend ſchnelleren, ſicher treffenden Flug, man ſieht es oft in einem Augenblicke leicht über den Boden hinfahren und im naͤchſten, Augenblicke durch die Baumzweige faufen und ſeine Beute eifrig verfolgen, welche ihm bei der Schnelligkeit ſeiner abgeriſſenen Wendungen ſelten entgeht. Mr. Calley erwaͤhnt als einen Umſtand ſeiner Kuͤhnheit, daß er einmal Zeuge davon war, wie einer auf einen blauen Bergpapagei (Blue Moun- tain Parrot) ſtieß, welcher in einem Käfig an einem Maulbeerbaume, nur einige Ellen vom Thorwege, aufgehaͤngt war. — Das Neſt iſt ziemlich groß, beſteht aus Reißig und iſt mit Wurzelfaſern und Eukalyptenblaͤttern ausgelegt; gewoͤhnlich ſteht es in der Aſtgabel einer Caſuarine oder eines anderen Strauches an den Ufern der Fluͤſſe oder an den Buchten, gelegentlich auch im tiefen Walde. Die gewoͤhnlich 3 Eier ſind blaͤu— lichweiß, manchmal ledergelb gefleckt, andere Male mit viereckigen Flecken und feinen haarduͤnnen tiefbraunen Streifen; 1” 6“ lang, 1“ 2“ breit. Junge Männchen haben Wachshaut und Mundwinkel olivengelb; Iris und Augenlider himmelſchluͤſſelgelb. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 241. Astur Novae Hollandiae Gourb. Der neuholländiſche Habicht. Gourp Birds of Austral. XII. 1. New Holland Goshawk. Astur Raii Vıs, Horsr, Linn. Trans. XV. 180, Falco clarus Lara, ind. 200 Klammervögel: Falken. orn. spp. 13? Smaw gen. zool. VII. 184? Fair Falcon Lark. gen. syn. supp. II. 54? Lark. gen. hist. I. 2262 * Ganze Oberſeite aſchgrau, Unterkehle und ganze Unterſeite weiß, zahlreich und un— regelmaͤßig grau gebaͤndert, Wachshaut orangegelblich, Beine gelb, Schnabel und Klauen ſchwarz. Iris am jungen Vogel braun. Weibchen größer. Gould traf dieſen Habicht nur in Neu-Suͤd-Wales, wo er das dichte und uͤppige Gebuͤſch an der Kuͤſte bewohnte, leider iſt aber von ſeiner weiteren Lebensweiſe zur Zeit noch nichts bekannt, ſo daß man nicht einmal weiß, ob er Zugvogel iſt oder nicht. Daß er im Buſchholze des obengenanntem Diſtriktes bruͤtet, iſt gewiß, denn Gould ſahe eine Brut Junger, welche Alexander Walker Scott Esg., zu Neweaſtle am Hunter beſaß, ein Mann von großem Eifer für das Studium der Na: turprodukte Auſtraliens. Dieſe Jungen waren ſchon wenig von den Erwachſenen in der Faͤrbung verſchieden, außer daß die Querbaͤnder der Bruſt noch dunkler und mehr pfeilfoͤrmig waren, welche im Alter ſchwaͤcher und ſtreifenfoͤrmiger werden. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 242. Astur Novae Hollandiae Vie. Honsr. Der neuhollän⸗ diſche Habicht. Albino Govrp Birds of Austral. XII. 2. Goo-loo-bee N.-South- Wal. indig. LATrH. White Hawk Colon. White Goshawk Govrp. Lacteons Eagle LArk. gen. hist. I. 216. Astur Novae Hollan- diae Vıe. Horsr, Linn. Trans. XV. 179. Govrp Synops. III. Astur al- bus JAR D. S·LEX ill. I. pl. 1. Falco Novae Hollandiae LarEH. ind. orn. I. 16. Gmeı. Linn. Syst. Nat. I. 264. — Daun. II. 56. Falco albus Snaw in WEITE's voy. pl. in p. 260. Ej. gen. zool. VII. 92. New Hol- land White Eagle Lara. gen. syn. I. 40. Ej. sppl. 12. Ej. gen. hist. I. 217. Ganz weiß, Wachshaut und Beine gelb, Schnabel und Klauen ſchwarz. Weib— chen groͤßer. Obgleich uͤberzeugt, daß dieſer weiße Falke nur ein Albino von vorigem iſt, gab Gould denſelben doch unter beſonderm Artikel, um feine Synonymik richtig zuſam— menzuſtellen. Waͤhrend der graue Vogel auf Neu-Suͤd-Wales beſchraͤnkt iſt, findet ſich der weiße nicht nur in denſelben Gegenden, ſondern auch ſehr allgemein, doch immer ſparſam uͤber Van Diemens-Land verbreitet, was allerdings veranlaßte, ihn fuͤr verſchieden zu halten. Es findet dabei freilich wohl der von Cuvier hier angenom— mene, allerdings in der freien Natur ſeltene Fall ſtatt, daß ein Albinismus normal geworden iſt. Die Verſchiedenheit der Farbe der Itis an fo vielen Exemplaren, welche Gould unter die Haͤnde bekam, duͤrfte dies beſonders wahrſcheinlich machen, von ei— nigen war ſie hochgelb, an andern braun, ein praͤchtiges Weibchen welches er unter dem Mount Wellington in Van Diemens-Land ſchoß, hatte die Iris hochroth, wie die Albinos anderer Thiere, ein anderes, eben ſo ſchoͤnes Weibchen, im Beſitz des Hrn. Henry Elliot im Gouvernementshauſe, zeigte ſie hochgelb. Auch in den Groͤßenverhaͤltniſſen der Geſchlechter beſteht daſſelbe Verhaͤltniß wie bei dem grauen Vo—⸗ gel. Es wird intereſſant ſein, die Jungen der weißen Race kennen zu lernen, bis jetzt weiß man auch von deren Fortpflanzungsgeſchaͤfte noch nichts. Abbildung: beide Geſchlechter. Klammervögel: Falken. 201 243. Astur radiatus Govn. Der ſtrahliggebänderte Habicht. Gournp Birds of Austral. XIII. 2. Radiated Goslawk Gourp. Radiated Falcon Laru. gen. syn. supp. II. 53. pl. CXXI. gen. hist. 1. 222. pl. XI. Falco radiatus Larn. ind. orn. sppl. XII. Snuaw gen. zool. VII. 177. Haliaetus Calei VIS. Horsr. Linn, Trans. XV. 186. Oberſeite ſchwaͤrzlichbraun, jede Feder roſtroth geſaͤumt, Flügel braun, fo. wie der graulichbraune Schwanz unregelmaͤßig dunkelbraun ſchmal gebaͤndert, Schaͤfte der Schwingen und Schwanzfedern gelblichbraun; Gurgelgegend blaß gelbbraun, an der Unterſeite der Schulter und ganzen Unterſeite roſtroth, ſchwarz ſchaftſtreifig, Schenkel und Unterſchwanzdecke roſtroth und nicht ſchaftſtreifig. Weibchen: die Schaftſtreifen auf der Unterſeite breiter und ſichtbarer. Dies iſt nun der wahre F. radiatus LArh., eine wegen der geringen Zahl in eu— ropaͤiſchen Sammlungen vorhandener Exemplare noch wenig bekannte Art. Er wohnt an der Oſtkuͤſte von Neu-Suͤd-Wales im Buſchholze an den Fluͤſſen Manning und Clarence, und genießt wahrſcheinlich einer groͤßern Verbreitung als bis jetzt bekannt iſt. Er iſt der größte Habicht in Auſtralien, auch größer als Astur palumbarius in, Europa. Theilweiſe unterſcheidet er ſich von den Habichten, beſonders in der Laͤnge der Mittelzehe, worin er mehr den wahren Accipiter-Arten gleicht, im Gefieder weicht er von beiden ab, da er Laͤngsſtreifen und keine Querbaͤnder hat, durch welche Um— ſtaͤnde er ſich wohl fuͤr eine neue Gattung eignen duͤrfte. Seine Sitten ſind noch nicht hinlaͤnglich bekannt. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 244. Astur approximans Vid. Honsr. Der Bilbil⸗Habicht. Gournp Birds of Austral. VIII. I. Engl. Australian Goshawk. — Bilbi! N.-S.-Wales indig. — Falco radiatus Temm. col. 123. juv. Astur radiatus VIG. Horsr. Linn. Trans. XV. 181. & juv. A. fasciatus ib. adult. & 2. A. approximatus ib. g juv. — Gourp synops. III. Maͤnnchen betraͤchtlich kleiner als Weibchen: Oberkopf und Nacken bleigrau, am Halsruͤcken ein dunkelrothbraunes Halsband; uͤbrige Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz tief graulichbraun; letzterer mit zahlreichen braunen und dunklern Baͤndern; Innenfahne der erſten und zweiten Schwingenreihe grauweiß, dunkelbraun gebaͤndert; Gurgelgegend graulichbraun, Bruſt und ganze Unterſeite rothbraun, mit zahlreichen weißen Bän— dern, jederſeits mit dunkelbrauner Linie umzogen; Schenkel roth, weißlich bandirt; Iris hochorangegelblich, gelblich umſaͤumt, Mund inwendig blau, Gaumenmitte ſchwarz, Mundwinkel und Schnabelbaſis olivengruͤn, mit Haarfederchen beſetzt; Wachs— hautſpitze gruͤnlichgelb; Baſis des Unterſchnabels blaßblau, Firſte und Spitze ſchwarz, Beine gelb, Klauen ſchwarz. Jung: Kopf- und Halsruͤckenfedern dunkelbraun, roth— braungeſaͤumt; uͤbrige Oberſeite tiefbraun, jede Feder mit rothen Mondfleckchen naͤchſt der Spitze; Schwanz braun dunkler gebaͤndert, weißlichbraun geſpitzt; Innenfahne der Vorderſchwingen rehgrau, dunkelbraun gebaͤndert; Gurgelgegend fahlweiß, dunkelbraun ſchaftſtreifig, Bruſt fahlweiß, jede Feder dunkelbraun doppelt gebaͤndert, deren letzteres Band dreieckig wird; Bauch und Seiten fahlweiß, unregelmaͤßig dunkelbraun gebaͤn— dert, in der Mitte braungefleckt; Schenkel- und Unterſchwanzbecken blaßroth, aͤhnlich Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 26 202 Klammervögel: Falken. bandirt. Iris ſchoͤngelb; Wachshaut, Schnabelbaſis und Mundoͤffnung blaulichblei— farbig; Schnabelſpitze ſchwaͤrzlichbraun, Beine gummiguttgelb. Ganz verſchieden vom F. radiatus Larn. Gould verglich 7 Exemplare in der Sammlung der Linnean Society, dieſelben nach denen Mrr. Vigors und Horsfield ihren Astur radiatus, fasciatus und approximans beſchrieben hatten. Genaue Un: terſuchung lehrte, daß 2 junge Männchen als A. radiatus, 3 alte Exemplare, 1 al⸗ tes Maͤnnchen und 2 alte Weibchen, als A. fasciatus, und 2 junge Weibchen als A, approximans beſchrieben worden waren. Letztere Benennung wurde beibehalten, weil es einen F. radiatus LArk. und einen Wasciated Falcon Lara. ſchon giebt. In Neu⸗Suͤd⸗Wales und auf Van Diemens⸗Land einer der haͤufigſten und ver: breiteteften Falken. Er dehnt ſich aus über den Norden, und an der MWeftküfte ver— tritt ihn A. eruentus. Die Strecke zwiſchen Suͤdauſtralien und Moreton Bay ſcheint ſein eigentlicher Wohnort zu ſein, er iſt daſelbſt Standvogel. Ein kuͤhner, kraͤftiger und blutduͤrſtiger Vogel, er naͤhrt ſich von Voͤgeln, Reptilien und kleinen Saͤugthie— ren. Man ſieht ihn oft den jungen Hausvoͤgeln nachſtellen und Niederlagen unter allen Arten derſelben anrichten. So beherzt er im freien Zuſtande iſt, ſo muͤrriſch und halsſtarrig wird er in der Gefangenſchaft, und laͤßt ſich nicht wie andere Falken zaͤh— men, ſondern behaͤlt immer ſeine Wildheit. Das Neſt findet ſich gewoͤhnlich auf ei— ner großen Casuarina, an der Seite eines Baches, doch fand es Gould auch auf Eukalypten in betraͤchtlicher Entfernung vom Waſſer. Es iſt groß und beſteht aus Reiſig, mit Eukalyptenblaͤttern ausgelegt. Die meiſt 3 Eier ſind blaͤulichweiß, braͤun— lichfahl gefleckt, 1“ 10“ lang 1“ 5“ breit. Abbildung: Altes Maͤnnchen und Weibchen. 245. Astur eruentus Gobi. Der Bluthabicht. Govın Birds of Austral. VIII. 2. Kil-lin-gil-lee und Mat-wel-iten West-Austral mont. Good-jee-lum West-Austral. indig. ad Perth. — Engl. West-Austra- lian Gos-Hawk. — A. cruentus GovLp proc. 1842. | Maͤnnchen. Oberkopf und Hinterkopf dunkel rußgrau, Gefichtsfeiten grau; Hals— ruͤcken mit kaſtanienbraunem Halsband; Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz rußbraun. Der Zug in Braun auf dem Ruͤcken vorwaltend, das Rußfarbige auf den uͤbrigen Thei— len; Innenfahnen der Vorderſchwingen ziehen an der Baſis in weiß und ſind rußfarbig gebaͤndert, die Zwiſchenraͤume fahl geſprenkelt; Innenfahne der Schwanzfedern ſind auf aͤhnliche Weiſe gezeichnet; Kehle fahlweiß, ganze Unterſeite roſtroth, mit zahl— reichen weißen Halbkreisbaͤndern; Iris hochgelb, Wachshaut dunkelgelb, Schnabel blau an der Baſis, ſchwarz gegen die Spitze. Beine blaßgelb, Klauen ſchwarz. Weib: chen oberſeits braun, das kaſtanienbraune Halsruͤckenband breiter, aber nicht ſo ſchoͤn gefaͤrbt. In der Größe zwiſchen A. approximans und Accipiter torquatus; mehr grau oder blau auf dem Ruͤcken, ſeine Bruſtbaͤnder ſchmaler und mehr roth. Er kommt mit 4. approximans im abgerundeten Schwanze und in den kurzen kraͤftigen Laͤufen, auch der kurzen Mittelzehe, die bei Acc. torquatus laͤnger iſt, uͤberein. — Er iſt in Weſt— Auſtralien ſehr gemein, beſonders im Vorkdiſtrikt und am Murray. So wie der vo— rige iſt er ſehr kuͤhn und blutduͤrſtig, und beſucht oft die Pachthöfe, wo er Hühner Klammervögel: Falken. 203 und Tauben erwürgt. Er bruͤtet im October und beiden folgenden Monaten, und baut ein Neſt aus trocknem Reißig auf einem horizontalen Gabelaſte eines Eukalyptus oder Mahagonibaumes. Weibchen und Junge ſind ſo wie bei den naͤchſtverwandten Arten verſchieden. Abbildung: Maͤnnchen. 245. Lepidogenys suberistatus Gouro. Der neuholländiſche Schopfhabicht. Govrp proc. V. 140. Synops. III. Birds of Austral. MV. Oberkopf, Geſichtsſeiten, Ohrdecken und Oberruͤcken braungrau, Hinterhaupt mit langem ſchwarzbraunen Schopf; Ruͤcken und Schultern braun, Fluͤgel einfarbig dun— kel braungrau oben, unten ſilbergrau, erſte und zweite Schwingenreihe mit mehrern ſchwarzen Baͤndern und breiterem Bande an der Schwanzſpitze, Rumpf und Unter— ſchwanzdecke roͤthlich gelbbraunweiß; Bauch, Seiten und Schenkel braungelbweiß, mit kaſtanienrothbraunen entfernten Querbaͤndern; Schnabel blaͤulichhornfarben, Lauf gelblich. Auf den Ebenen in der Nachbarſchaft des Namoi ſahe ihn Gould in der Luft kreiſen, aber niemals in der Schußnaͤhe. Alle Exemplare, welche er in Sammlungen ſahe, kamen von Moreton-Bay oder von den Ufern des Clarence. Leider laͤßt ſich nichts Genaues uͤber ſeine Sitten und Lebensweiſe mittheilen. Die Schwaͤche ſeines Schnabels und ſeiner Laͤufe, ſo wie die Kuͤrze ſeiner Zehen deutet wohl darauf hin, daß er von Inſecten und deren Larven leben mag, auch iſt es nicht unwahrſcheinlich, daß ſeine Nahrung zum Theil in Honig und Ameiſenpuppen oder Bienenlarven beſtehen mag, welche alle in Auſtralien in Menge vorhanden ſind. Es wird eine der intereſ— ſanteſten Aufgaben für Eünftig dort beobachtende Ornithlogen fein, die Sitten einer ſo eigenthuͤmlichen Falkenform zu beſtimmen. Abbildung: des Vogels von der Hinter- und von der Vorderſeite geſehen. 246. Haliastur leucosternus Govm. Der weißbrüſtige Seehabicht. Gourp Birds of Austral. XI. 1. Me-ne-u-roo Cobourg Penins, Indig. Girrenera N.-S.-Wales indig. White-breasted Sea-Eagle Gournd. White-breasted Rufous Eeagle Latn. gen. hist. I. 218. Haliae- tus leucosternus GouLD procced. V. 138. Synops. III. Kopf, Hals, Bruſt und Oberbauch ſchneeweiß; Nüden, Flügel, Unterbauch, Schenkel⸗, Ober- und Unterſchwanzdecken ſchoͤn kaſtanienbraunroth, 6 Vorderſchwingen an der Baſis kaſtanienbraun und ſchwarz an der Spitze, Schwanzfedern kaſtanien— braunroth, unten heller, 8 mittlere graulichweiß geſpitzt; Iris hell roͤthlichgelb; Wachs— haut blaß gelblichweiß; Augenhoͤhlen rauchgrau; Oberſchnabel von der hell aſchgrauen Baſis aus ſiennagelb und licht hornfarb geſpitzt; Unterſchnabel rauchgrau; Lauf rahmgelb, Vorderſchuppen, ſo wie die der Zehen hoͤher gefaͤrbt. Weibchen groͤßer, ſonſt gleich. In Groͤße und ſonſt im Allgemeinen ſteht dieſe ſchoͤne Art dem Falco Ponticerianus Laru. näher als einem andern. Aber der gaͤnzliche Mangel des farbigen Streifs unter der Mitte der weißen Federn an Kopf, Hals und Bruſt unterſcheidet den Vogel Au— ſtraliens von feinem Verwandten Indiens. Er iſt auf der Nord- und Oſtkuͤſte Au: ſtraliens ſehr gemein, wo er an den abgeſchloſſenſten und zuruͤckgezogenſten Theilen 26° 204 Klammervögel: Falken. der Buchten an der See lebt. Er findet ſich nicht allein in der Colonie Neu-Suͤd— Wales, ſondern Gould erhielt auch mehrere Exemplare von Moreton-Bay; dieſelben kreiſten uͤber dem Buſchholze am Lower Hunter. Die Nahrung beſteht vorzuͤglich aus Fiſchen, welche er entweder geſchickt faͤngt, waͤhrend er eintaucht, oder im Fluge auf der Oberflaͤche des Waſſers ſie herauszieht, wobei er nur diejenigen faͤngt, welche an der Oberflaͤche ſchwimmen. Gewoͤhnlich betreibt er ſeinen Fiſchfang von einem uͤber das Waſſer haͤngenden Zweige aus, andere Male, beſonders aufgeſcheucht, zieht er in Kreiſen uͤber dem Kopfe ſeines Verfolgers herum, und verſchluckt ſeine Beute ſehr ge— maͤchlich im Fluge. Sein Flug iſt langſam und ſchwer auf dem Boden, in bedeu— tender Hoͤhe dagegen leicht und ſchwimmend. Mr. Gilbert ſagt in ſeinen Bemer— kungen uͤber Port Eſſington: dieſe Art iſt ſehr allgemein und uͤber die Halbinſel und die benachbarten Inſeln verbreitet und ziemlich häufig. Er bruͤtet von Anfang Juli bis Ende Auguſt. In zwei Neſtern fanden ſich je zwei Eier, doch duͤrften auch drei vorkommen. Das Neſt iſt aus Reißig gebaut, mit feinen Zweiglein oder haͤrtlichem Gras ausgelegt; an 2 Fuß im Durchmeſſer und in die Gabel eines abgeſtorbenen Aſtes gebaut. Beide, welche gefunden wurden, befanden ſich etwa 30“ Fuß hoch uͤber dem Boden und an 200 Fuß vom Strande. Die Eier waren 2“ 2° lang, 1“ 8 breit, unreinweiß, oberflaͤchlich mit zahlreichen Haarſtrichen und ſehr kleinen Tuͤpfeln von roͤthlichbrauner Farbe, erſtere walteten vor und bildeten hieroglyphenartige Zeichen, dieſe wurden zahlreicher gegen das eine, gegen das dickere, andere Male gegen das duͤnnere Ende, auch die Eier in demſelben Neſte waren verſchieden. Abbildung: alter und junger Vogel. 247. Haliastur? sphenurus Govr. Der keilſchwänzige See: habicht. Gourn Birds of Austral. XI. 2. Moru et Wirwin N.-S.-W a- les indig. En-na-jook Coburg Penins. indig. Jan-doo West-Austr. planit. indig. Whistling Hawk N.-S.-Wal. Colon. Little Swamp Eagle West-Austral. Colon. — Milvus sphenurus VIEILL. N. Diet. XX. 564. Galer. I. 41. pl. 15. Enc. meth. orn. III. 1204. Haliaetus canorus VIS. Horsr. Linn. Trans, XV. 187. GourD synops. III. Kopf, Hals und ganze Unterfeite hell ſandbraun, jede Feder dunkler geſaͤumt; Ruͤcken⸗ und Fluͤgelfedern braun, graulichweiß gerandet, Vorderſchwingen ſchwarzbraun; Schwanz graubraun; Wachshaut und Schnabel braͤunlichweiß gegen die Spitze hin dunkler, Beine blaß blaͤulichweiß, Iris ſchoͤn nußbraun. Weibchen groͤßer. Dieſe Art fand ſich in jedem bisher von Europäern beſuchten Theile von Auſtra— lien, iſt aber haͤufiger in Neu-Suͤd-Wales als in irgend einem andern Theile des Continents. Gould ſahe noch kein Exemplar von Van Diemens-Land und vermu— thet, daß er ſelten oder niemals dahin komme. Wie ſich bei ſeiner großen Verbrei— tung erwarten laͤßt, iſt er nicht Zugvogel, und in Neu-Suͤd-Wales findet er ſich auch ebenſo zahlreich im Sommer als im Winter, er zeigt ſich aber an einem Orte nicht immer mehr oder minder haͤufig, ſondern richtet ſich dabei nach der Menge oder dem Mangel an Nahrung. Da er nicht fo muthig iſt als die eigentlichen Adler, ſo faͤllt er auch nicht große Thiere an, ſondern nur ſchwache Saͤugethiere und Voͤgel, Eidech— ſen, Inſecten und Fiſche, und waͤhrend er von der einen Seite die Peſt des Hausge— Klammervögel: Falken. 205 fluͤgels genannt werden kann, ſo iſt von der andern Seite keine Falkenart eifriger in Befreiung von der Raupenplage, von welcher Auſtralien nicht ſelten heimgeſucht wird. Im Jahre 1839 wurde Gould Zeuge eines Einfalles von Hunderten dieſer Wögel, welche ſich auf den Downs bei Scone verſammelten, und einzig von dergleichen leb— ten, wodurch deren Vorſchreiten aufgehalten und deren Zahl doch vermindert wurde. Der Vogel iſt fuͤr dieſen Fraß ſo geneigt, daß, wo ſich einer ſehen laͤßt, gewiß auch andere nachkommen. Die Anweſenheit von Menſchen ſtoͤrt ihn wenig, und wenn er auf den Zweigen hoher Baͤume ſitzt, laͤßt er ſich oft bis auf einige Fuß nahe kom: men. Als Beweis der Gleichguͤltigkeit des Vogels fuͤhrt Gould an, daß er einſt eine ſeltene Seeſchwalbe auf der Oberflaͤche eines Teiches fliegen ſahe, und ein ſolcher Pfeifadler auf fie herabſtieß und fie zu feinem Aerger triumphirend durch die Luͤfte entfuͤhrte, ohne ſich an fein und der Eingebornen Anweſenheit zu kehren. Man ſieht ihn gewohnlich paarweife, ſowol im Buſchholze an der Kuͤſte, als auch in den Waͤl— dern im Innern. Unaufhoͤrlich ſchwebt er uͤber den Gaſthoͤfen und an den Seiten der Fluͤſſe und Teiche, und achtet auf alles was von thieriſcher Subſtanz auf dem Waſſer ſchwimmt oder an den Kuͤſten vorkoͤmmt, nirgends iſt er aber ſo haͤufig als an dem Gaſthofe zu Port Jackſon. In der Hoͤhe fliegt er leicht und ſchwimmend, und kreiſt oft in bedeutender Hoͤhe, wobei er ein ſcharfes Pfeifen hoͤren laͤßt, wovon er den Namen erhalten hat, und woran man ihn leicht von Auſtraliens uͤbrigen Raubvoͤgeln unterſcheidet. Das Neſt aus Reißig und faſerigen Wurzeln baut er auf einem der hoͤchſten Aeſte der Caſuarinen, welche an den Seiten der Daͤmme und Ufer wachſen. Die Eier legt er im November und December, gewoͤhnlich 2, manchmal nur eins, fie find 2“ 3“ lang, 1“ 9 breit, blaͤulichweiß, leicht grün überlaufen, wenig und ſehr dunkel und wie unter der Schale gefleckt. Gould fand einmal ein Neſt, in welchem an der Seite das der Amadina Lathamii eingebaut war, und beide Voͤgel ſaßen auf ihren Eiern dicht nebeneinander, und beide würden wahrſcheinlich ihre Brut in nachbarlicher Eintracht aufgefuͤttert hatten, haͤtte nicht Gould das merkwuͤrdige Doppelneft in feine Sammlung genommen. Wie der junge Vogel abweicht, zeigt die vordere Abbildung (the front figure) auf der Tafel. 248. Buteo melanosternon Gov. Der ſchwarzbrüſtige Buß ard. Gourp. proc. VIII. 162. Birds of Austral. IX. I. Goo-dap West- Austr. mont. indig. Black-breasted Buzzard GouLD, Oberkopf, Geſicht, Kehle, Bruſt und Mittelbauch tief ſchwarz, zieht in kaſtanien— braunroth an den Seiten, Schenkeln und Unterſchwanzdecken, Halsruͤcken kaſtanien— braunroth, jede Feder ſchwarz mittelſtreifig, Schultern weißlich lederbraun, ganze Ober— ſeite tief braunſchwarz mit kaſtanienbraunrothen Raͤndern. Vorderſchwingen an der Baſis weiß, uͤbrigens tief ſchwarz, Wachshaut und Schnabelbaſis purpurfleiſchfarben, zieht in ſchwarz an der Spitze, Iris holzbraun, Beine gelb (in der Beſchreibung: „white tinged with lilac“ !). Weibchen größer, faſt gleich. Auſtralien hat fuͤr die meiſten Falkengruppen, welche aͤhnliche Breiten in der noͤrd⸗ lichen Halbkugel bewohnen, ihre Repraͤſentanten. Man kannte indeſſen noch keinen Bußard daſelbſt, bis der gegenwärtig beſchriebene entdeckt wurde, welcher dem . ‘ 206 Klammervögel: Falken. Jackal am Vorgebirge der guten Hoffnung und dem F. borealis in Nordamerika naͤher ſteht als andern Arten. Er iſt eine ſchoͤne und edle Form, und obwohl er in keinem Theile der Colonien gemein genannt werden kann, ſo verbreitet er ſich doch über die ſuͤdlichen Theile des Landes. Gould erhielt ihn vom Schwanenfluſſe und verſchaffte ſich ihn ſelbſt waͤhrend ſeines Aufenthaltes im Innern von Neu-Suͤd-Wales, etwa hundert Meilen nordwaͤrts von Sydney, auch beſitzt er ein Exemplar, welches in der Liverpool-Ebene von einem ſeiner eingebornen Begleiter geſchoſſen wurde. Der Vogel fliegt hoch in den Luͤften und zieht weite Kreiſe, nach Art des F. sphenurus, ſeine ſchwarze Bruſt und der große weiße Fleck an der Baſis der Schwingen zeichnen ihn ſehr aus, wenn man von unten nach ihm empor ſieht. 249. Pandion leucocephalus Gourp. Der weißköpfige Bein⸗ brecher. Gourp proc. V. 138. Synops. III. Birds of Austral. XIII. I. Yoon-dook-doo West-Aus tr. planit. indig. Joor-joot Port Essingt. indig. Little Fish Hawk N.-S.-Wales Colon, Fish Hawk Swan River Colon. White-headed Osprey GouLD. | Oberkopf, Halsruͤcken, Gurgelgegend, Bauch, Schenkel und Unterſchwanzdecken weiß, Bruſtfedern in der Mitte hellbraun mit dunklerem Schaftſtreif; Ohrdecken und Halsſeiten dunkelbraun; Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz nelkenbraun, Ruͤckenfedern ge— gen die Spitze hin ſchmal weiß gerandet, Schwingen ſchwarz, Schnabel ſchwarz, Wachshaut und Schnabelbaſis blaͤulichbleigrau; Beine blaßblaͤulichweiß; Iris himmel: ſchluͤſſelgelb, bei andern orange, Klauen ſchwarz. Ueber alle Theile Auſtraliens verbreitet, doch nicht haͤufig, Gould ſchoß ihn auf Recherche-Bay an der aͤußerſten Spitze von Van Diemens-Land, und Mr. Gilbert fand ihn bruͤtend am Schwanenfluſſe im Weſten und zu Port Eſſigton an der Nord: kuͤſte Auſtraliens. Er haͤlt ſich ſo wie ſein Verwandter in Europa und Amerika, gern an den Flußufern, Landſeen, Seebuchten und kleinen Inſeln an der Kuͤſte auf. Sein Fraß beſteht allein aus lebenden Fiſchen, welche er ſich ebenſo wie die andern ver— ſchafft. Er ſtuͤrzt ſich naͤmlich aus bedeutender Hoͤhe ſo ſicher auf ſein Opfer herab, daß er daſſelbe ſelten verfehlt, obwol er oft ſelbſt auf eine gewiſſe Tiefe mit eintau— chen muß, um es zu faſſen. Hat er es erlangt, ſo verzehrt er es auf ſeinem gewoͤhn— lichen Ruheplatze gemächlich. Wilſons ſchoͤne Beſchreibung der Sitten des ameri— kaniſchen Vogels paßt auch auf gegenwaͤrtige Art. Außer durch den weißen Kopf, zeichnet ſich dieſelbe auch noch durch die lichter gefärbten, gelblichweiß leicht grau über: laufenen Läufe vor den naͤchſten Verwandten aus. Das Neſt iſt ſehr groß und auf: fallend, beſteht aus Zweigen von der Dicke eines Fingers bis zu der der Handwurzel, und iſt mit weichen Arten von Seekraͤutern gefuͤttert. Gewoͤhnlich ſteht es auf der Höhe eines Felſen, manchmal auf der Spitze eines Eukalyptus, immer aber in der Nachbarſchaft des Waſſers. Mr. Gilbert beobachtete ein Neſt auf der Rottneſt-In⸗ ſel von 15 Fuß im Umfange. Die 2 Eier find 2“ 5“ lang, 1“ 9“ breit, gelblich⸗ weiß, ſtark tief und ſchoͤn roͤthlichbraun gefleckt und getuͤpfelt, manchmal ſo ſtark, daß ſie faſt ſchwarz erſcheinen; andere Exemplare haben breite Purpurflecken in der Schaale. Am Waſſer fliegt er ſchwerfaͤllig und ſchlagend, aber in bedeutender Höhe ſchwimmt er in hoͤchſt gefaͤlligen Touren und Kreiſen, wie es ſcheint, zum Vergnügen. Kaum Klammervögel: Falken. 207 iſt es zu begreifen, wie er aus der fernſten Hoͤhe im Stande iſt, die Bewegung der Fiſche im Waſſer zu ſehen. 250. Ichthyaetus leucogaster Govrp. Der weißbäuchige Fiſchadler. Gouro Birds of Austral. II. 1. Alt und jung! White- bellied Sea-eagle. Falco leucogaster LArn. Ind. Or. I. p. 13. — Gm. Linn. I. 157. — Temm. col. 49. White-bellied Eagle LArn. gen. syn. 1. 33. Gen, hist. I. 242. Haldaötus leucogaster Goulp syn. III. Haliaé- tus sphenurus GouLp proceed. V. 1837. 138. — Synops. III. juv. Kopf, Hals, Unterſeite und letztes Dritttheil des Schwanzes weiß; Vorderſchwin— gen und Baſis des Schwanzes ſchwaͤrzlichbraun, uͤbrige Theile grau; Iris dunkel— braun, Schnabel blaͤulich hornfarbig, ſchwarz geſpitzt; Wachshaut, Zügel und horn— artiger Raum über dem Auge blaͤulich bleifarbig, leichtgruͤn uͤberlaufen, Beine gelb: lichweiß, Naͤgel ſchwarz. Jung: Kopf, Halsruͤcken und Gurgelgegend helllederfarbig; Oberſeite und Fluͤgel hell chocolatbraun, jede Feder weißledergelb geſpitzt; Schwanz hellledergelbweiß an der Baſis, nach der Spitze zu tiefbraun, Spitze weiß; Bruſt braun, jede Feder ledergelb geſaͤumt, Bauch ledergelb und braun gemiſcht, Federraͤnder braun; Unterſchwanzdecken und Unterflaͤche der Schwanzfedern weiß; Schnabel braun, Beine gelblichweiß. Wahrſcheinlich über alle Theile des Continentes von Auſtralien verbreitet. Er wurde bereits von der ganzen Nordkuͤſte von Moreton-Bay, oͤſtlich vom Schwanen— fluſſe und weſtlich mit Einſchluß von Tasmannia und allen kleinen Inſeln in der Baßſtraße gefunden. Er hat nicht die Kuͤhnheit noch den Muth von Aquila fucosa, welcher oft Kaͤnguru's und Trappen verzehrt. Er naͤhrt ſich groͤßtentheils von todten Wallthieren, Fiſchen und dergl. und zieht nicht, wie man glaubte, lebendige Thiere unter das Waſſer. Er ſucht ſeine Beute am Seeſtrande waͤhrend der Ebbe und frißt jedenfalls auch Mollusken und andere kleine Seethiere. Er haͤlt ſich daher beſonders gern in kleinen Buchten auf und an Flußufern, ſeltener an Landſeeen und Stroͤmen im Inneren des Landes, niemals in Waͤldern oder Wuͤſten im Inneren. Jedes Paͤrchen behauptet ſein Revier. Wird er nicht geſtört oder verfolgt, ſo flieht er die Wohnungen der Menſchen nicht, ſondern wird zutraulich und beherzt. Auf dem feſten Lande bauen ſie ihr großes, flaches Neſt in die Gabel der luftig— ſten Baͤume, auf Inſeln ohne Baͤume findet es ſich auf der flachen Oberflaͤche eines großen Steines, aus Stengeln und Zweigen der Barilla, eines dort häufigen kleinen Strauches, zuſammengefuͤgt. Als Gould die Wälder von Recherche- Bay durchreiſte, bemerkte er ein Neſt naͤchſt der Spitze eines edlen Eukalyptus, deſſen Stamm 41 Fuß Umfang und gewiß uͤber 200 Fuß Hoͤhe hatte, wahrſcheinlich trug er das Neſt ſchon mehrere Jahre in ſeinem ſichern Aſyle. Auf einer kleinen Inſel, welche etwa 40 Acker hielt, Flinders Niederlaſſung gegenüber, ſchoß Gould einen fluͤggen jungen Vogel von dem Kegel eines Felſen herab, und entdeckte dadurch ſeinen Irrthum, daß naͤmlich Haliaetus sphenurus Proceed. et Synops. nur der Vogel in dieſem Zuſtande ſei. Die zwei Eier ſind duͤſter weiß, roͤthlichbraun gefleckt, 23“ lang, und 2“ 3“ breit. Man ſieht dieſen Seeadler oft uͤber ſeinen Revieren in den Luͤften ſchweben und kreiſen, wo er die Fluͤgel bewegungslos aufwärts richtet und einem Schmetterlinge 208 Klammervögel: Falken. nicht unaͤhnlich ſieht. Beide Geſchlechter ſind gleich gefaͤrbt, das Weibchen bedeutend groͤßer. 251. Aquila fucosa Cor. Der ſüdauſtraliſche Adler. Govun Birds of Austr. VII. I. Wedge tailed Eagle. Wol-dja West-Austral. mont. indig. Eagle Hawk N.-S.-Wal. Colon. Mountain Eagle of Neu- Soufh-Wales Coruıms N.-S.-Wales II. pl. in p. 288. Falco fucosus Cuv. regne an. pl. 3. f. 1. Temm. cel. 32. Aquila fucosa Cuv. regne ed, 2. pl. 3. f. 1. Vıe. Honsr. in Linn. Trans. XV. 188. Less. traité d'Orn. 39. STErH. cont. of Suaw’s gen. zool. XIV. 16. Aquila albirostris VIEILI. N. Diet. I. 229. Enc. meth. orn. III. 1191? Kopf, Gurgelgegend und ganze Ober- und Unterſeite ſchwaͤrzlichbraun, Federn an den Raͤndern und Spitze, beſonders die Flügel und Oberſchwanzdecke blaßbraun, Ruͤcken und Halsſeiten roſtfarbig, Iris nußbraun, Wachshaut und Raum um das Auge gelb— lichweiß; Schnabel gelblich hornfarbig, an der Spitze ſchwarz, Beine hellgelb. Dieſer edle Vogel iſt uͤber Suͤd-Auſtralien ſo allgemein verbreitet, daß es unnoͤthig iſt, die Grenzen der von ihm bewohnten Diſtricte einzeln anzugeben. So findet er ſich gleichfoͤrmig im ganzen Schwanenfluß-Diſtricte, im Weſten und an der Moreton— Bay im Oſten, ebenſo zahlreich auf van Diemens Land und auf allen groͤßeren Inſeln der Baßſtraße, uͤberhaupt da, wo die Lage für ihn und für die Thiere, von denen er ſich naͤhrt, guͤnſtig ifi. Von Nord-Auſtralien oder einem anderen Theile traf Gould kein Exemplar in einer Sammlung. Wahrſcheinlich wird er ſich ſo weit nach den Tropen in der ſuͤdlichen Halbkugel verbreiten, als der Goldadler in der noͤrdlichen. In der That ſind beide Voͤgel ſehr analog in ihren Wohnplaͤtzen und wahrſcheinlich auch in den Dienſten, die ſie der Schoͤpfung zu leiſten haben. Alles, was die Schrift— ſteller vom Muthe, der Kraft und Raubſucht einer Art ſagen, paßt auch auf die andere. Auch in der Groͤße ſind ſie einander ziemlich gleich, doch hat die auſtraliſche Art wegen ihres längeren keilfoͤrmigen Schwanzes ein gefaͤlligeres und zierlicheres Anſehen. Gould erlegte einen von 9 Pfund Schwere und 6° 8“ Fluͤgelſpannung, doch kamen noch weit größere Exemplare vor. Er hält ſich mehr im Inneren als an der Kuͤſte auf und raubt ohne Unterſchied alle kleineren Arten von Kaͤnguruhs, welche ſich auf den Ebenen und offenen Huͤgeln vorfinden. Er entdeckt deren Schlupfwinkel mit ſeinem wundervoll ſcharfen Geſichte, waͤhrend er in gewaltigen Kreiſen in den Luͤften herum— ſchwebt, wie man das ſo oft in den von ihm bewohnten Gegenden ſieht. Auch der edle Trappe, deſſen Gewicht doppelt ſo viel als das ſeines Feindes betraͤgt und welcher ſonſt in dieſen Ebenen ſeinen ſicheren Zufluchtsort findet, iſt vor ſeinen Angriffen nicht ſicher. Seine krummen und kraͤftigen Klauen tragen unwiderſtehlich das beſiegte Opfer davon, ſei es auch noch fo groß und furchtbar. Die Schäfer fürchten dieſen Vogel als den groͤßten Feind ihrer Heerden, welcher die ſchrecklichſten Niederlagen uͤber ihre Laͤmmer verbreitet, weshalb die Beſitzer ihn ohne Barmherzigkeit verfolgen und alle Muͤhe aufwenden, um ihn zu vertilgen; in van Diemens Land ſind ſogar bedeutende Praͤmien auf ſeine Toͤdtung geſetzt. Die Strecken wuͤſten Bodens und die weit aus— gedehnten undurchdringlichen Waͤlder werden ihn indeſſen noch lange Zeit vor den Angriffen der Menſchen beſchuͤtzen, wo aber Jedermann auf ſeine Toͤdtung bedacht iſt, Klammervögel: Falken. 209 muß allerdings ſeine Verminderung von Erfolg ſein. Er folgt den Kaͤnguruhjaͤgern oft mehrere Meilen und ganze Tage lang nach, um die von ihnen weggeworfenen Eingeweide der Thiere zu ſchmaußen. Obgleich er meiſt ſelbſt toͤdtet, ſo glaubt Gould doch, daß er auch bereits faulendes Aas nicht verſchmaͤhe. Auf einer ſeiner Reiſen im Inneren, noͤrdlich von den Liverpool-Ebenen, ſah er nicht weniger als 30 — 40 auf dem Cadaver eines großen Ochſen verſammelt, einige bereits vollgefreſſene ſaßen auf den benachbarten Baͤumen, die uͤbrigen feierten noch ihr Mahl. Die Neſter, welche Gould zu ſehen bekam, ſtanden auf den unzugaͤnglichſten Baͤumen und waren ſehr groß, ziem— lich flach, aus Reißig und Aeſten gebaut. Die Eier konnte Gould nicht erhalten, obgleich er die Voͤgel vom Neſte, in welchem Eier waren, herabſchoß. Doch war es nicht moͤglich, jene zu bekommen, Niemand als die Eingeborenen, von denen es aber in van Diemens Land keinen mehr giebt, kann auf ſolche Baͤume ſteigen, deren manche einen Stamm haben, welcher ſchon hundert Fuß hoch iſt, bevor der erſte Aſt von ihm abgeht. 252. Aquila morphneides Govı». Der kleine auſtraliſche Adler. GovrD proc. VIII. 161. Birds of Austral. VII. 2. Little Australian-Eagle. Geſicht, Oberkopf und Gurgelgegend ſchwaͤrzlichbraun, roͤthlich uͤberlaufen, geſtrichelt, über den Augen ein kleiner weißlicher Streif; die in einen Hinterhauptsbuſch verlaͤnger— ten Halsruͤckenfedern, Halsſeiten, Ruͤcken und ganze Unterſeite, Schenkel und Unter— ſchwanzdecke roth, außer den Schenkeln und der Unterſchwanzdecke ſchwarz ſchaftſtreifig; Ruͤcken, Rumpf und Fluͤgel braun, letztere in der Mitte heller; Vorderſchwingen braͤun— lichſchwarz, gegen die Spitzen dunkler und durchaus graulichbraungelb gebaͤndert, deut— licher unterſeits, oben kaum, außer an der Baſis der Innenfahne, Unterſeite des Fluͤ— gels roͤthlichbraun und ſchwarz gemiſcht; Schwanz graulichbraun, mit 7 — 8 ſchwaͤrzlich— braunen Baͤndern, Spitze heller; Wachshaut und Schnabel bleifarbig, geht an der Spitze in Schwarz uͤber; Auge roͤthlichnußbraun, Augenlider ſchmal ſchwaͤrzlichbraun; Beine ſehr hell bleifarbig. Gould ſah uͤberhaupt nur dieß einzige Exemplar dieſes zweiten, kleineren Adlers, auch kam er nicht in Sammlungen vor. Er iſt hier der Repraͤſentant von Aquila pennata in Europa. Er iſt aber groͤßer als dieſer, hat gar kein Weiß auf der Schulter und Wachshaut und Beine ſind nicht gelblicholivenfarbig, ſondern bleigrau. Gould ſchoß ihn zu Parrundi am Fluſſe Hunter in einem Theile von Mr. Copens Beſitzung bei Tooloogan. Er entdeckte das Neſt mit einem Ei, worauf der Vogel ziemlich lange ſaß. Ungeachtet aller Muͤhe war indeſſen das andere Geſchlecht nicht zu erhalten. Das Neſt war groß und befand ſich auf einem großen Baume dicht an einer Hoͤhlung, etwa 4 Fuß von der Spitze eines der hoͤchſten Eukalypten; das Ei iſt blaͤulichweiß mit ſchwacher Andeutung von braunen Tuͤpfeln, 2“ 2“ lang und 1” 9“ breit. 253. Tinnunculus cencroides Govr». Der auſtraliſche Thurm⸗ falke. Gouup Birds of Austral, X. 1. Nankeen Hawk Colonist. Nan- keen Kestril GouLn, Falco cencroides VIS. Hos. Linn, Trans. XV. 183. Stirn weiß, Kopf und Halsruͤcken roͤthlichgrau, ſchwarz ſchaftſtrichig, Ruͤcken, Schultern und Fluͤgeldecken zimmtroth, jede Feder naͤchſt der Spitze ſchwarz ſchaftſtreifig, Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vogel Neuhollands. 27 210 Klammervögel: Falken. erſte und zweite Schwingenreihe und große Deckfedern ſchwarzbraun, etwas weiß ge— franft, Baſis der Innenfahne dieſer Federn weiß, innerhalb deren die dunkle Farbe in Saͤgezahnflecken vorſchreitet; Geſicht weiß, mit einem geringen dunkelbraunem Schnurr— barte an den Mundwinkeln, Bruſt und Seiten braungelbweiß, mit dunkelbraunen Schaftſtreifen; Bauch und Unterſchwanzdecke weiß, Oberſchwanzdecke und Schwanzfedern auf zwei Dritttheile ihrer Laͤnge von der Baſis grau, uͤbrigens alle, außer den beiden Mittelfedern weiß, vor der Spitze mit breitem tiefſchwarzen Bande, welches in der Mitte am breiteften iſt und an der aͤußeren Feder auf der Innenfahne ſchmal endigt. Baſis des Unterſchnabels gelblich, Wachshaut und Augenringe gelblichorange, Beine orange (in der Abbildung citronengelb). Weibchen: Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz zimmtroth, jede Feder der erſteren dunkel ſchaftſtreifig, auf den Fluͤgeldecken pfeilfleckig, Schultern unregelmaͤßig ebenſo gebaͤndert und der Schwanz mit unregelmaͤßigem Bande naͤchſt der Spitze; Unterkehle, Bauch und Unterſchwanzdecke weiß, übrigens die Unter: ſeite roͤthlichbraungelb mit braunen Schaftſtreifen. Man wird nicht verkennen, daß dieſer Falke in Auſtralien der Repraͤſentant des all— gemein bekannten europaͤiſchen Thurmfalken iſt, dem er in vielen Umſtaͤnden und meiſt auch in ſeiner Lebensweiſe ſo nahe ſteht. Soweit es bekannt iſt, beſchraͤnkt ſich der— ſelbe nicht nur auf Auſtralien, ſondern iſt auch hier nur dem ſuͤdoͤſtlichen Theile dieſes Continentes eigenthuͤmlich. Gould traf ihn ziemlich haͤufig in jedem Theile von Neu— Suͤd-Wales und auf den Ebenen im Inneren in der Nachbarſchaft des Fluſſes Namoi. Auch eine große Sammlung neuhollaͤndiſcher Vögel, von T. C. Eyton Esg. an Gould geſendet, enthielt Eremplare. Mr. Calley ſagt, daß er Zugvogel iſt, und ſeine Exemplare waren in Neu-Suͤd-Wales im Mai und Juni erlegt worden. Gould iſt indeſſen anderer Meinung; er erhielt die ſeinigen in der entgegengeſetzten Jahreszeit, im December, waͤhrend der Vogel auf mehreren großen Eukalypten am Mokai und Namoi bruͤtete. Er verläßt wahrſcheinlich manche Diſtricte auf kurze Zeit und ſucht andere, welche ihm ergiebigere Nahrung darbieten, dieß mag die Veranlaſſung ſein, daß man ihn fuͤr einen Zugvogel gehalten. Sein Flug iſt von dem des europaͤiſchen Thurm— falken verſchieden, mehr ſchwimmend und gefaͤllig, oft ſteht er im Fluge ohne die ge— ringſte Fluͤgelbewegung ſtill, er fliegt auch höher und in der größten Höhe beſchreibt er eine Reihe von Kreiſen, auch übt er dieß Manodeuvre oft in den heißeſten Stunden des Tages, wahrſcheinlich mit dem Inſektenfange beſchaͤftigt, da es bekannt iſt, daß In— ſekten um Mittag zu einer weit bedeutenderen Hoͤhe als zu anderer Zeit emporſteigen. Gould traf einmal vier vollkommen fluͤgge Junge in einer Baumhoͤhle an der Seite eines Teiches bei Brezi im Inneren von Neu-Suͤd-Wales, auch beobachtete er Neſter, von denen er vermuthete, daß dieſer Vogel ſie gebaut habe, auf Zweigen ſo wie andere Neſter von Falken. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. ; 254. Falco hypoleucus Gourp. Der weißbrüſtige Falke. Gourp proc. VIII. 162. Birds of Austr. V. 1. White breasted Falcon. 7 Kopf und ganze Oberſeite graulichbraun, Kopffedern fein ſchwarz ſchaftſtreifig; Kehle und ganze Unterſeite weiß, fein ſchwarz ſchaftſtreifig mit ſpatelfoͤrmiger Spitze; Außen— fahne und Spitze der Vorderſchwingen braͤunlichſchwarz, letzte Enden weißlich, Innen— Klammervögel: Falken. 211 fahne weißlich, mit zahlreichen dunkeln ſchmalen Baͤndern, welche gegen den Rand hin ſchwinden; Schwanz grau, dunkelbraun gebaͤndert, gelbbraun geſpitzt. Gould erhielt durch Mr. Gilbert ein einziges Exemplar dieſes ſchoͤnen Falken vom Schwanenfluſſe, wo ihn Mr. L. Burgeß auf den Gebirgen über 60 Meilen von der Kuͤſte geſchoſſen hatte. Es iſt ſehr intereſſant, hierdurch eine neue Art der Falken und fuͤr die ſchoͤne Analogie, welche zwiſchen den Arten gewiſſer Gruppen der ſuͤdlichen und noͤrdlichen Halbkugel exiſtirt, einen neuen Beweis zu erhalten, denn dieſe Art iſt offenbar hier der Repraͤſentant des Falco candicans in Europa, fo wie Falco melanogenys den Falco peregrinus und Falco frontatus den Hobby (Lerchenſtoͤßer) ver: tritt. Es iſt zu bedauern, daß von der Lebensweiſe und dem Farbenwechſel der gegen— wärtigen Art gar nichts bekannt iſt, indeſſen ſcheint das Exemplar, welches kaum kleiner iſt als F. eandicans, die ausgefaͤrbte Befiederung zu tragen. 255. Falco melanogenys Gouvrp. Der ſchwarzwangige Falke. Gouzp Birds of Austr. V. 2. Black- cheeked Falcon. Falco peregrinus VIE. Horsr. Linn. Frans. XV. 183. Falco melanogenys GourD proc. V. 139. Synops. III. Blue Hawk West-Austr. Colon. WolgaN.-S.-Wal. indig. Gwet-ul-bur West-Austral. mont. et planit. indig. Kopf, Wangen und Halsruͤcken tief braͤunlichſchwarz; Federn der Oberſeite, Flügel und Schwanz außen mit gleichbreiten, tiefgrauen und ſchwaͤrzlichbraunen Baͤndern; Außenraͤnder der Vorderſchwingen einfarbig ſchwaͤrzlichbraun, Innenfahne dunkel gebaͤn— dert mit hell Braungelb; Gurgelgegend und Bruſt zart rothgelb, geht am Bauche in Röthlichgrau; Schwanzfedern mit einem ovalen dunkelgrauen Fleck; Bauch, Seiten, Unterſeite der Flügel und Unterſchwanzdecke roͤthlichgrau, mit zahlreichen unregelmäßigen ſchwaͤrzlichbraunen Bändern; Schnabel hell blaͤulichbleifarbig an der Spitze, heller an der Baſis; Wachshaut, Beine und Zehen gelb; Klauen ſchwarz. Weibchen groͤßer, Gurgelgegend und Bruſt mehr rothgelb, welche Farbe ſich auch uͤber den Bauch zieht, deſſen Federn nicht fo deutlich braungebaͤndert find als bei dem Männchen. Dieſer Edelfalke ſteht dem F. peregrinus ſehr nahe und iſt wie dieſer ein kuͤhner Rauber, wodurch er der Liebling der Eingeborenen geworden, da fie feinen Muth be: wundern, weil er Voͤgel angreift, welche größer find als er ſelbſt. Wie fein amerika: niſcher Verwandter raubt er gern Enten und Mr. Gilbert meldete, daß er ihn hatte eine Nyroca australis angreifen und davontragen ſehen, eine Art, die noch um die Hälfte ſchwerer iſt, als er ſelbſt. Er eignet ſich gut zur Falkenjagd, welche zwar in Europa außer Gebrauch gekommen iſt, aber in dieſer neu aufbluͤhenden Cultur wahr: ſcheinlich in Zukunft geuͤbt werden duͤrfte, wo die Waſſerbehaͤlter mit Reihern und Kranichen überfüllt find und die weiten Ebenen zu ſolchen Kampfſpielen ſich vortrefflich eignen. Die Einfuͤhrung von Hunden zur Jagd auf den Dingo, den eingeborenen wilden Hund und das Kaͤnguru, hat bereits in Auſtralien begonnen, allein es fehlt nicht viel daran, daß die edle Falknerei von den Coloniſten geubt werden wird. Man koͤnnte nirgends beſſere Sproͤßlinge dazu ziehen als die von Walco hypoleucus, melanogenys und ſrontatas. Die gegenwärtige Art iſt über ganz Suͤd-Auſtralien nebſt van Die: mens Land verbreitet und wahrſcheinlich wird ſich in Zukunft herausſtellen, daß fie ſich über alle Theile des Continentes verbreitet. Er zieht die ſtarren Felsklippen und Seiten 2775 212 Klammervögel: Falken. der Abſtuͤrze an den Schluchten dem fruchtbaren Walde vor, beſonders ſucht er ſich ſolche Felsparthieen, welche von der See beſpuͤlt werden oder in der Nachbarſchaft von Teichen im Lande oder wo Fluͤſſe ſind. Solche Lagen bewohnt er das Jahr uͤber paar— weiſe, meiſt fo wie F. peregrinus. Sein Neſt ſteht auf den unzugaͤnglichſten und ab: ſchuͤſſigſten Stellen der Felſen. Die 5 Eier find gelbbraun, allein die Grundfarbe iſt unter den dichten roͤthlichkaſtanienbraunen Flecken, mit denen ſie uͤberall marmorirt ſind, wenig ſichtbar, fie find 2“ 1“ lang und 1“ 74 breit. Der Magen iſt groß und haͤutig, der Fraß beſteht in Voͤgeln, beſonders Entenarten. Das Maͤnnchen iſt wie bei den Falken gewoͤhnlich kleiner. Abbildung: Männchen und Weibchen. 256. Falco frontatus Govrp. Der weißſtirnige Falke. Govıo proc. V. 139. Birds V. 3. White fronted Falcon. Mow- ooo West- Austr. am Murray Eingeb. Little Falcon West-Austr. Colon. Vorderkopf graulichweiß; Oberkopf, Wangen, Ohrdecken und ganze Oberſeite ein— farbig dunkel blaͤulichgrau, Innenfahne der Vorderſchwingen außer der Spitze mit ova— len braungelben Flecken; zwei Mittelſchwanzfedern grau, ſchwarz bandirt, übrige Schwanz— federn jederſeits mit dunkelbraunen und kaſtanienbraunen ſchiefen Flecken abwechſelnd bandirt; Gurgelgegend und Bruſt weiß, braungelb uͤberlaufen, die Bruſtfedern mit braunem Schaftſtreif; ganze Unterſeite und Schenkel duͤſter roͤthlichorange; Iris ſchwaͤrz— lichbraun; Schnabel blaͤulichbleifarbig, ſchwarzgeſpitzt; Wachshaut, Baſis des Unter— ſchnabels und Beine gelb, Klauen ſchwarz. Weibchen groͤßer, Junge mehr roſt— farbig, Zeichnung minder beſtimmt, Fluͤgel- und Schwanzfedern roth geſaͤumt, ganze Unterſeite mehr tiefroth uͤberlaufen. Einer der kleinſten Edelfalken in Auſtralien, allgemein verbreitet uͤber den Suͤden Auſtraliens mit Einſchluß von van Diemens Land und den Inſeln der Baßſtraße · Seine langen Fluͤgel deuten beſtimmt auf ſeine große Kraft im reißenden Fluge hin und Gould unterhielt ſich mehrere Tage lang damit, daß er ihm in den Ebenen zuſah, wie er paarweiſe auf Wachteln vor ihm herabſtieß. Der Vogel zeigte hier die edle Falknerei von ſelbſt, wenn er uͤber den Hunden herumkreiſte, um ſich auf den Stoß vorzubereiten; und in dieſen weit ausgedenten Ebenen war weder ein Baum noch ein anderer Gegenſtand, welcher ihn in ſeinem Fluge beſchraͤnkte oder die Ausſicht des Jaͤgers hemmte, und es war ein ſchoͤner Anblick, wenn der Vogel die ſchnellfliegende Wachtel verfolgte, welche, obwohl ſchnell eingeholt, doch bisweilen dadurch den Klauen ihres Feindes entging, daß ſie ſich nnter Grasbuͤſchel verkroch. Der weißſtirnige Falke iſt kein Zugvogel in dieſen Colonieen; Gould fand mehrere ſeiner Neſter ſowohl in van Diemens Land als auf dem Continente; alle befanden ſich naͤchſt des Gipfels der hoͤch— ſten und unzugaͤnglichſten Bäume, waren ziemlich groß, von der Größe eines Kraͤhen— neſtes, ſeicht concav, auswendig aus Reiſern, innen mit der inneren Rinde von Baͤumen und anderen weichen Dingen ausgefuͤttert. Die 2 — 3 Eier find heil gelbbraun, uͤberall dunkel gelbbraun gefleckt und marmorirt, 1” 10“ lang und 174“ breit. Der Magen iſt ziemlich muskuloͤs und geraͤumig, der Vogel frißt kleine Voͤgel und Nase Abbildung: Alter und junger Vogel. Vierte Ordnung. Rasores, Hühner vögel. 257. Porphyrio bellus Goviv. Das ſchöne Sultanshuhn. Gouro proc. VIII. 176. Birds V. 15. Azure - breasted Porphyrio. Gool- le- m West-Austr. planit. indig. Swamp - Hen West- Austr. Colon. Ober- und Hinterkopf ſchwaͤrzlichbraun, nach und nach in licht Violetpurpur uͤber— gehend, welches ſich uͤber den Nacken, die Seiten und den Bauch verbreitet; Gurgel— gegend, Wangen, Vorderhals und Bruſt licht laſurblau; ganze Oberſeite vom Nacken abwaͤrts nebſt Schwanz tief chocolatbraun; Schulter- und Afterfluͤgel laſurblau; Vorder— ſchwingen ſchwaͤrzlichbraun, Außenfahne ſtarkgruͤn uͤberlauſen; Iris ſchoͤnroth; Schnabel roth; Ferſen (Knee), Untertheil des Laufes und Innenſeite des Fußes dunkel gruͤnlich— grau, uͤbrige Theile der Beine grasgruͤn. Weibchen ein wenig kleiner und etwas weniger glänzend gefärbt. i Weſt-Auſtralien; es ſcheint auf dieſen Theil Auſtraliens beſchraͤnkt, wenigſtens kamen ſie Gould auf ſeinen Wanderungen in Suͤd-Auſtralien nicht vor und von der Nord— kuͤſte kamen fie ihm ebenſowenig zu Geſicht. Von den beiden Arten in Auſtralien iſt dieſe die ſchoͤnſte, fie iſt nicht nur groͤßer als P. melanotus, ſondern auch ihre Färbung iſt verſchiedener und reicher, beſonders iſt das ſchoͤne Laſurblau an der Gurgelgegend und Bruſt ein unterſcheidendes Kennzeichen. Der Vogel findet ſich häufig am Schwanen— fluſſe, wo er die dicken Schilfplaͤtze und Suͤmpfe bewohnt, die Teiche und Fluͤſſe um Pert und Fremantle. Seine Sitten und Lebensweiſe gleichen denen von dem Porphy— rio, welcher in van Diemens Land und Neu-Suͤd-Wales ſo bekannt iſt, ſo ſehr, daß ſie keiner Wiederholung beduͤrfen. Der Magen iſt ſtark und muskuloͤs, die Nah— rung beſteht in vegetabiliſchen Subſtanzen, Waſſerinſekten und Mollusken. 258. Parra gallinacea Tun. Der hühnerartige Spornflügler. Gouνr˙ Birds of Austral. X. 15. Murre-ma-rung- geit Port Essington indig. Gallinaceous Parra. P. gallinacea Temm. col. 464. Lesson traite d’orn. 539. Oberkopf und deſſen Fortſetzung als Halsruͤckenſtreif, Schulterſpitze, Unterſeite der Fluͤgel, Seiten nebſt ganzer Bruſt und ein Theil des Bauches blaͤulichſchwarz, Kehle und Unterkehle weiß, Augenring, Ohrdecken, Hals- und Bruſtſeiten blaßorange, in das Weiß uͤbergehend, Ruͤcken und Schultern bronzeolivengruͤn, am Nacken und Hinter: 214 Hühnervögel: Waffer: und Sumpfhuͤhner. ruͤcken ziemlich ſchwarz, Fluͤgeldecken olivenbraun, Fluͤgel und Schwanz übrigens grün: lichſchwarz, Bauch und Unterſchwanzdecke braungelbweiß, vom unteren Augenlid zur Kehle ein ſchwarzes Baͤndchen; Iris hell ſchwefelgelb, Augenlider licht aſchgrau, Ober— ſchnabelbaſis und Helm auroraroth, Unterſchnabel licht himmelſchluͤſſelgelb, Spitzen beider Schnabelhaͤlften gruͤnlichgrau, Schenkelbeine vorn roth, gelb und gruͤnlich gefleckt, hinten ſowie Lauf und Zehen dunkel gruͤnlichgrau. Junge unten ganz weiß, Ober- und Hinterkopf roͤthlichkaſtanienbraun, Halsruͤckenſtreif braun, Ruͤcken rothbraun, jede Feder noch roͤther gerandet; Helm nur angedeutet, Iris lichtbraun, Schnabel auroraroth, nur die Baſis des Unterſchnabels licht gelblichweiß. Eine der intereſſanteſten unter den neuerlich in der Fauna Auſtraliens gemachten Entdeckungen, da man die Verbreitung der Gattung Parra bis dahin, noch nicht kannte. Gegenwaͤrtige Ars iſt zugleich in Neu-Guinea zu Haufe, von woher Temminck fie abgebildet hat. Sie iſt uͤbrigens eine von den typiſchen Arten der Gattung, ihre Hinter— zehe trägt den am laͤngſten entwickelten Nagel. Durch diefen Bau iſt fie dazu ges ſchickt uͤber die auf der Oberflaͤche des Waſſers ſchwimmenden Blaͤtter zu laufen. Die Exemplare in Goulds Sammlung ſtammen von Port Eſtington her, wo der Vogel ziemlich haͤufig war, indeſſen ſolche Stellen bewohnte, wo er aͤußerſt ſchwer zu erlegen iſt. Gould ſelbſt traf ihn nicht im Freien und theilt daher Mr. Gilbert's Beob— achtungen mit. Erſt in der letzten Zeit ſeiner Anweſenheit in jener Gegend traf dieſer den Vogel an, gerade vor Eintritt der naſſen Jahreszeit beobachtete er dieſe Parra in einem großen Teiche naͤchſt Point Smith, welcher damals (im December) fo wenig Waſſer enthielt, daß man uͤberall hineinwaden konnte, und dies war ein guͤnſtiger Umſtand, denn der Vogel haͤlt ſich an den ſchlammigſten Stellen der Mitte auf, daß ihm vom Rande aus nicht beizukommen geweſen ſein wuͤrde. Er ſcheint ganz lokal zu ſein und koͤmmt nirgends anderwaͤrts auf der Halbinſel vor. Im folgenden Januar, nach haͤufigem Regen, fuͤllten ſich die Teiche ſo ſehr, daß Niemand mehr an das hin— einwaden denken durfte, daher bot ſich keine Gelegenheit wieder, den Vogel vor der Abreiſe erhalten zu koͤnnen. — Diejenigen, welche Mr. Gilbert beobachtete, zeigten ſich in kleinen Familien-Trupps von 4 bis 5 Stuͤck auf verſchiedenen Stellen des Teiches, und waren gewoͤhnlich beſchaͤftigt, von den ſchwimmenden Pflanzen, uͤber die fie mit der geößten Leichtigkeit hinliefen, zu freſſen. Das geringſte Geraͤuſch ſcheuchte ſie auf und ſie tauchten unter oder flogen auf. Ihre Kraft zu tauchen und unter Waſſer zu bleiben, iſt fo groß als bei irgend einem andern Vogel. Die Flugkraft iſt aber ſchwach. Sie fliegen wohl an 15 bis 20 Ellen hoch und von einem Ende des Teiches zum andern, was eine halbe bis drei Viertel Meilen betraͤgt, aber gewoͤhnlich erheben ſie ſich nur uͤber das Waſſer und fliegen etwa hundert Ellen weit, wobei ſie die langen Beine gerade nach hinten ausſtrecken. Waͤhrend des Freſſens hoͤrt man von ihnen einen Ton wie cluck cluck. Ihr Magen iſt ſehr muskuloͤs und ihr Fraß beſteht aus Waſſerinſekten und manchen Pflanzenſubſtanzen. Obwohl ihr Neſt ſich nicht auffinden ließ, ſo bruͤten ſie doch gewiß in den erwaͤhnten Lokalitaͤten, wo auch ein paar Junge erlangt wurden. | 259. Porzana fluminea Gun. — Das Fluß Nohrhüncen. Govro. Birds. of Austral. X. 16. Spotted Water Crake, P. flumninea Govrn. proc. X, 159. Hühnervögel: Sumpfhühner. 215 Ganze Oberfeite olivenfarbig, Federn breit ſchwarzſchaftſtreifig und an der Spitze mit zwei ovalen weißen Flecken, oben und unten am Rande jeder Fahne ſchwarz umzogen; Vorder- und Hinterſchwingen braun, Schwanz dunkelbraun, lichterbraun geſaͤumt und mit Andeutung von zwei weißen Flecken am aͤußerſten Rande, Geſicht, Unterkehle, Bruſt und Oberbauch dunkelſchiefergrau, Unterbauch und Seiten graulichſchwarz, ſchmal weiß gebaͤndert; Unterſchwanzdecke weiß, Schnabel olivengruͤn, orangeroth an der Baſis, Beine dunkelolivengruͤn. Van Diemens Land, Suͤd⸗Auſtralien und Neu⸗Suͤd⸗Wales ſcheinen fie zu begren⸗ zen. Sie leben da, ſo wie die europaͤiſche Art, in Rieten, Moraͤſten und den dicht mit Kraͤutern bewachſenen Strecken in der Naͤhe der Fluͤſſe, ſo daß ſie aͤußerſt ſchwer zu entdecken und aus ihren Schlupfwinkeln herauszutreiben ſind. Ihre geringere Groͤße, wie das einfarbige Grau ihrer Bruſt und Unterſeite unterſcheiden ſie leicht von der europaͤiſchen Art. Goulds Aufenthalt verſtattete nicht fie genauer beobachten zu Eönnen, es iſt aber wahrſcheinlich, daß ihre Lebensweiſe und ihr Niſten mit der unſe— rigen nahe uͤbereinſtimmt. 260. Porzana palustris Govı. Das Sumpf ⸗Nohrhühnchen. Govrn Birds. of Austral. X. 17. Water Crake. P. palustris Goulp. proc. X. 139. Kopf und Halsruͤcken roſtbraun, Federn ſchwaͤrzlichbraun ſchaftſtreifig, Ruͤcken-und Schulterfedern, ſowie die Hinterſchwingen braͤunlichſchwarz, roſtbraun geſaͤumt und mit einem laͤnglichen weißen in der Mitte ſchwarz unterbrochenen Streifen; Fluͤgeldecken roſtbraun, einige an der Innenfahne wie die Schultern gezeichnet; Vorderſchwingen braun, 2 bis 3 der innerſten mit einem oder mehr weißen Flecken an der Spitze; Schwanz dunkelbraun, roſtbraun gefranſt, Geſicht, Unterkehle, Bruſt und Oberbauch grau, Unterbauch und Seiten ſchwaͤrzlichgrau, breit hellgrau bandirt, Schnabel und Beine olivenbraun. Haͤufiger auf Van Diemens Land als auf dem Continent von Auſtralien; ſie be— wohnt zwar Neu: Sid: Wales, aber nicht zahlreich, wahrſcheinlich weil die Gegend weniger an Fluͤſſen reich und ihr deshalb minder behaglich iſt, denn ſie liebt gleichen Aufenthalt mit voriger Art, und haͤlt ſich ausſchließlich im dichteſten Kraͤuterwalde auf. Auch ſie ſchwimmt wie die anderen mit groͤßter Leichtigkeit und man bekommt ſie nicht leicht zu ſehen, da ſie ſo ſchwierig aufzuſuchen iſt. Durch Rev. T. J. Ewing von Van Diemens Land erhielt Gould Neſt und Eier dieſes Vogels, erſteres iſt flach aus verſchiedenen Graͤſern gebaut, letztere ſind ihrer 4 bis 5, ziemlich einfarbig oliven— braͤunlich, 1“ lang und 4“ breit. . 261. Eulabeornis castaneoventris Govm. Das Faſtanien⸗ brüſtige Moraſthuhn. Govrn. Birds. Austr. XVII. 17. Proceed. 26. March. 1844. Mor-dug-e-ra Port Essington, Kopf und Nacken aſchgrau, Oberſeite, Flügel und Schwanz olivenbraun, Bruſt und Unterſeite graulichnußbraun; Schnabel gelb mit hornfarbiger Spſtze, Beine braun. Beide Geſchlechter wahrſcheinlich aͤhnlich. 216 Hühnervögel: Sumpfhuͤhner. Dieſe große und huͤbſche Ralle erhielt Gould nur einmal in den niedern ſchlam— migen Ufern und Moraͤſten der Nordküſte Auſtraliens. Capit. Stokes, Commandeur des Beagle, ſchoß fie im Gulf of Carpentaria. Früher hatte Gould zu Port Eſſing— ton die Eier, aber ohne daß der ſehr ſchoͤne Vogel dazu erlangt wurde, erhalten. Derſelbe laͤuft mit außerordentlicher Schnelligkeit und wird bei der geringſten Stoͤrung aufgeſchreckt. Die Eier ſind ziemlich laͤnglich, blaß nelkenweißlich, etwas roͤthlich kaſtanienbraun uͤberflogen, die Flecke ſehr zerſtreut und einige ſcheinen ſich im Innern der Schale zu befinden. Laͤnge 23“, Breite 18“ 262. Peristera chalcoptera Swarxs. Die Bronzeflügeltaube. Gourp. Birds. of Austr. XIII. 6. Columba chalcoptera LArA. ind. ind. orn. II. 604. Wal. syst. Col. sp. 57. Colombe lumachelle Temm. pig. fol. fom. 2. pl. 8. p. 17. Ej. Pig. et Gall. II. 103. et 488. La tourtevelle aux ailes dorées Sonn. edit. Burr. VII. 309. Bronze- winged Pigeon Lara. gen. syn. suppl. II. 266. PILIIrs Bot. Bay pl. in p. 162. Wurrz's Journ. pl. in p. 146. Suaw Lever. Mus. 227. pl. 55. Larn. gen. hist. VIII. 31. STEPHENs cont. of Suaw’s gen. zool. vol. XI. 17 XIV. 280. Peristera chalcoptera Swaın’s class. II. p. 349. Phaps chal- coptera SEIBXT Nat. Libr. orn. V. pig. 195. pl. 21. G. R. Gnax list ed. 2. 75. Oo-da West Aus ir. indig. Ar-a-war-ra-wa Port Essingt. indig. Bronze Pigeon Swan River Colon. Vorderkopf braungelb bei manchen braungelbweiß, Streif unter dem Auge und Kehle gelblichweiß, Ober- und Hinterkopf dunkelbraun, an den Seiten pflaumenblau (plum- colour) umzogen, Halsſeiten grau, Halsruͤcken und ganze Oberſeite braun, jede Feder lohfarbig geſaͤumt, Fluͤgel braun blaſſer geſaͤumt, jede Fluͤgeldecke mit laͤnglichem ſchoͤn kupferbronze ſchillerndem Fleck an der Außenfahne naͤchſt der Baſis, deren Umriß gegen die Spitzen ſcharf umſchrieben iſt. Spitze jeder Fluͤgeldeckfeder grau, an der äußern Spitze in weißziehend, 2 bis 3 Schwingen mit laͤnglich glaͤnzendgruͤnem Fleck an der Außenfahne naͤchſt der Baſis, von einer ſchmalen gelbbraunen Linie umzogen; zwei Mittelſchwanzfedern braun; uͤbrige tiefgrau, mit ſchwarzem Bande naͤchſt der Spitze; Unterſeite des Fluͤgels und Innenraͤnder der erſten und zweiten Schwingen— reihe roſtfarbig; Bruſt tief weinroth, zieht in graulich von der Bauchmitte und der Unterſchwanzdecke; Iris dunkel roͤthlichbraun, Schnabel ſchwaͤrzlichgrau, Beine karminroth. Sie iſt ſo allgemein uͤber Auſtralien verbreitet, daß ohne Ausnahme die Coloniſten in jeder Niederlaſſung dieſen Vogel als Bewohner derſelben kennen. Exemplare vom Port Eſſington, vom Schwanenfluſſe, van Dimens Land und Neu-Suͤd-Wales unter. ſcheiden ſich ſo wenig von einander in Groͤße und Zeichnung, daß man ſie alle nur fuͤr eine Art halten kann. Sie iſt ein etwas plumper ſchwerfaͤlliger Vogel, in gutem Zuſtande ein volles Pfund wiegend; ihre Bruſtmuskeln ſind dick und fleiſchig, und bieten ein treffliches und allgemein von allen Staͤnden gern genoſſenes Fleiſch, welches ebenſowohl die Tafel des Gouverneurs ziert als von den Wilden im Innern des Landes gegeſſen wird. Ihre bedeutende Flugkraft fuͤhrt ſie in kuͤrzeſter Zeit uͤber eine große Ausdehnung der Gegend, und vor Sonnenaufgang ſieht man ſie in ſchnellem Hühnervögel: Baumhuͤhner. 217 Fluge ihren Weg uͤber die Ebenen nach den Schluchten und Traͤnkeplaͤtzen verfolgen. Waͤhrend der langen Trockniß von 1839 bis 40 befand ſich Gould an dem noͤrdlichen Ende vom Diſtricte Brezi, und hatte Gelegenheit die Ankunft dieſer Voͤgel an der Traͤnke zu ſehen. Das einzige Waſſer, nach Verſicherung der Eingebornen meilenweit, war das in der unmittelbaren Naͤhe ſeines Zeltes, ein Tuͤmpel im Felſen, aus Ueberbleibſeln des vor mehreren Monaten gefallenen Regens. Hier fand er Veranlaſſung nicht nur die Bronze— flügeltaube, ſondern auch alle andern Voͤgel der Nachbarſchaft zu beobachten. Wenig oder keine blos Inſekten freſſenden Arten kamen herbei, aber ſolche welche von Koͤr— nern und Saamen leben, beſonders Papageien, doch auch Honigvoͤgel kamen unauf— hoͤrlich herab an die Raͤnder des Waſſerbehaͤlters, und ſtillten, ohne ſeine Anweſenheit zu beachten, ihren Durſt. Selten, faſt niemals, kam die Bronzefluͤgeltaube am hohen Tage, nach Sonnenuntergang dagegen in pfeilſchnellem Fluge, einzeln oder paarweiſe. Sie begab ſich nicht unmittelbar an die Waſſerraͤnder, ſondern blieb nach dem Herab— fliegen in einer Entfernung von etwa 10 Ellen auf dem Boden, hielt ſich eine kurze Zeit ruhig und ſchlich dann bedaͤchtig naͤher, und nachdem ſie tief und oft getrunken hatte, entflog ſie wieder zum Platze ihrer Nachtruhe. Kennt man ihre Sitte, ſo kann der muͤde Wanderer immer an ihr beobachten, ob er dem Waſſer nahe iſt, denn ſcheint auch die Gegend duͤrr, ſo wird ſich doch ermitteln laſſen, daß dieſe Taube von allen Stellen aus nach einer Richtung fliegt, wo man ſicher ſein kann Waſſer anzutreffen. Wenn reichlicher Regen gefallen iſt, und Fluͤſſe und Teiche nicht allein bis zum Rande gefuͤllt ſind, ſondern das Waſſer noch uͤber die Ufer heraustritt, dann aͤndert ſich dieſer Umſtand, dieſe Taube und andere Voͤgel ſind nicht mehr genoͤthigt ſich um des Waſ— ſers willen in Gefahr begeben zu muͤſſen. Es iſt wahrſcheinlich, daß ein theilweiſes Ziehen dieſer Art von Zeit zu Zeit ſtattfindet, da ihre Zahl nach und nach zunimmt. Nach der Bruͤtezeit begeben ſich die Alten mit den Jungen auf die Stoppelfelder der Niederlaſſung in ſolcher Menge, daß obgleich nur eine auf einen Schuß getoͤdtet wer— den kann, doch einer taͤglich an 20 bis 30 Paar ſchießt, und in dieſer Jahreszeit iſt ihr Fleiſch beſſer als in jeder andern. An Trefflichkeit des Fleiſches wird ſie aber noch übertroffen von Leucosarcia picata und Geophaps seripta, deren Bruſtmuskeln durch— aus weiß ſind, waͤhrend bei ihr nur der innere Bruſtmuskel weiß iſt. Sie nimmt ihre Nahrung am Boden, vorzuͤglich die Saamen der verſchiedenen Wickenpflanzen. Sie bruͤtet im Auguſt und den vier folgenden Monaten und erzieht oft zwei oder mehr Bruten; ihre zwei Eier ſind weiß, 13“ lang und 1“ breit. Ihr Neſt iſt wie die Taubenneſter uͤberhaupt aus Zweiglein locker zuſammengelegt, etwas mehr gehoͤhlt und ſteht gewoͤhnlich auf dem horizontalen Zweige eines Eukalyptus oder einer Ango— phora nahe am Boden, auf dem flachen Wieſenlande nahe am Waſſer, welche Oert— lichkeit ſie immer vorziehen. Sie wird oft in der Gefangenſchaft gehalten, ſowohl in ihrem Vaterlande wie in England, doch hoͤrte Gould nicht, daß ſie ſich in der Gefangenſchaft jemals fortgepflanzt habe. Am Schwanenfluß ſoll ſie Zugvogel ſein, und ſich in ſtarken Fluͤgen in das Innere des Landes begeben. In Port Eſſington ſcheint fie dagegen Standvogel. Mr. Gilbert erwähnt, daß fie eben fo haͤufig in allen Gegenden ſei, ihr Neſt ſteht da auf Zweigen der Bankſien. Abbildung: Beide Geſchlechter, das Weibchen im Todeskampfe nach einer Schuß⸗ wunde. Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vogel Neuhollands. 28 218 Hühnervögel: Baumbühner. 263. Peristera histrionica Govıv. Die Harlekintaube. Gourp Birds of Austral. II. 13. Harlequin Bronzewing. Gourp Proceed. 1840. 8. Sept. Vorderkopf, ein hufeiſenfoͤrmiger Streif hinter dem Auge um die Ohrdecken, und ein unter der Kehle breiter werdendes ringkragenartiges Halsband weiß, Kopf uͤbrigens, Kehle und Ohrdecke ſchwarz; Oberſeite, Fluͤgeldecken, Seiten und beide Mittelſchwanz— federn tief zimmetbraun; Schulterrand duͤſterweiß; Afterfluͤgel blaͤulichgrau, lichtweiß geſaͤumt; Vorderſchwingen braͤunlichgrau, Außenfahne an der Baſis roth, mit gleich— farbigem Fleck an der Innenfahne, wodurch ſich auf der Unterſeite des Fluͤgels ein auffallender Fleck bildet, und oval weiß geſpitzt; zweite Schwingenreihe an der Außen⸗ fahne naͤchſt der Spitze tief karminbronzefarbig; Seitenſchwanzfedern blaͤulichgrau an der Baſis, gegen die weiße Spitze ſchwarz; Bruſt und Mittelbauch blaͤulichgrau, Un— terſchwanzdecke helllederfarbig; Naſenloͤcher und Schnabel ſchwarz; nackter Augenring purpurſchwarz; Iris dunkelbraun; Vorderſchuppen am Lauf und Beine lilaroth, Hintertheile fleiſchroth. Bei dem Weibchen iſt die zierliche Zeichnung des Maͤnn- chens nur matt angedeutet. Gould erhielt dieſe ſchoͤne neue Taubenart am 2. Dec. 1839 an den Ufern des Mokai, einem Fluſſe im Liverpooldiſtrict, weicher in den Namoſi faͤllt. Er ſtreifte bei Sonnen— aufgang am Strome hin, als einer dieſer Voͤgel vom Waſſerrande etwa 40 Ellen weit flog und dann ſich wieder auf den Boden niederließ, nach Art der Flughuͤhner: Pteroeles. Vierzehn Tage ſpaͤter reiſte er 150 Meilen am Namoi hinab und als er dieſe ausge— dehnten Ebenen durchwanderte, welche mit Baumparthien bewachſen ſind, die den Nun— dawardiſtrict umgeben, fo wurde er plotzlich durch einen ungeheuren Flug dieſer Tau— ben uͤberraſcht, der ſich vor ihm erhob, in kurzer Entfernung wieder auf dem Boden ſich niederließ. Da er bemerkte, daß fie nicht ankommen ließen, verſteckte er ſich und be— fahl ſeinem Gefaͤhrten Natty ſie zu umgehen und ihm zuzutreiben. Der ganze Flug ſtieg aber mit einemmale mit lautem Geraͤuſch wieder empor, und ſie flogen ſo dicht aneinander, daß auf den Schuß vier Stuͤck fielen, worunter ſich zwei Maͤnnchen be— fanden. Durch das in ſolcher Einoͤde ungewohnte Gepraſſel eines Feuergewehrs er— ſchreckt, flohen die übrigen reißend ſchnell aus dem Geſichtskreiſe. Eine Woche ſpaͤter auf der Ruͤckkehr von der Kaͤnguruhjagd, in einer entfernten Gegend derſelben Ebene, kamen fie an eine kleine Gruppe Myalls: Acacia pendula, und plotzlich rufte Natty: „Look massa ;“ in einem Augenblicke war die Luft vor ihnen von einer unermeßlichen Maſſe dieſer Voͤgel buchſtaͤblich erfuͤllt, indem ſie bei jenem Ausrufe unter den Buͤſch— en aufſtiegen, kaum war Zeit die Flinte zu richten, als ſie ſchon 70 — 80 Ellen hoch waren, indeſſen ſtreckte der vereinte Schuß noch 8 Exemplare mit einemmale nieder, die alle durch ihr Flattern die Kaͤngeruhhunde anzogen und nur mit der groͤßten Muͤhe vor deren Zähnen gerettet werden konnten. Mitten in dieſem Scharmuͤtzel ſtieß auch noch ein Habicht mit groͤßter Kuͤhnheit auf ſie herab und wuͤrde wahrſcheinlich unge— achtet der Anweſenheit der Jaͤger ſeinen Antheil entnommen haben, haͤtte nicht Gould durch die Entladung ſeines zweiten Rohrs ſeine Begierde gedaͤmpft. Dies war das letztemal, daß Gould dieſen Tauben begegnete. Ueberall fragte er nach ihnen, allein die Bewohner verſicherten, ſie niemals geſehen zu haben. Da an der Wahrheit dieſer Angabe nicht zu zweifeln iſt, ſo fragt ſich, aus welcher Gegend dieſe zierlichen Tauben Hühnervögel: Baumhuͤhner. 219 gekommen ſind. Gewiß muͤßte ihre Groͤße und Schoͤnheit die Reiſenden, welche von Zeit zu Zeit das Innere durchſtreiften, angezogen haben. Wahrſcheinlich waren ſie Wanderer aus dem unbekannten Innern dieſes großen Welttheiles, deſſen groͤßte Raͤume noch für kuͤnftige Entdeckungen aufbewahrt find. Die große Länge der Flügel macht dieſe Vögel ſehr geſchickt dazu, ſolche Gegenden, wie man das Innere dieſes Welt— theiles ſich denkt, zu bewohnen, da ſie dort ſehr gemaͤchlich leben und in kurzer Zeit uͤber die weiten Strecken fliegen koͤnnen, was ihnen wegen Waſſermangel wahrſchein— lich oft nothwendig wird. Ihr Kropf war mit kleinen harten Saamen, aus der offnen Ebene, die Gould nicht beſtimmen konnte, halb erfüllt. Abb.: Maͤnnchen und Weibchen. 264. Peristera elegans Gourp. Die kleine Bronzeflügeltaube. Goulp Birds of Australia XIII. 7. Oo-da West Aust. indig. Little Bronze Pigeon Swan River Colon. Brush Bronze-winged Pigeon Goulp. Columba elegans, Colombe Labrador TEMN. pig. fol. 2da fam. p. 56. pl. 22, Temm. pig. Gall. II. 240 et 466. Was. syst. av. Columba sp. 58. Snaw gen. zool. XI. 43. Opaline Pigeon Lara. gen. hist. VIII. 33. Col. Lawsonii SIEBER Isis n. 67. Vorderkopf hellkaſtanienbraun, Zügel ſchwarz, Oberkopf und Nacken dunkelgrau, ein breiter ſchoͤn tief kaſtanienbrauner Streif beginnt hinter dem Auge und laͤuft am Hin— terhaupte mit dem gegenſeitigen zuſammen, Gurgelgegend mit kaſtanienrothbraunem Fleck, ganze Oberſeite ſchoͤn tief und glänzend kaſtanienbraun, ſtufenweiſe ſchmaler am Rumpf und Oberſchwanzdecken; Schwingen dunkelbraun, blaß geraͤndert und breit roſtfarbig an der Baſis, der Außenfahne geſaͤumt; einige Fluͤgeldeckfedern mit laͤnglichem ſchoͤn glaͤnzend bronzekupferfarbenem Fleck, deſſen Außenrand nach der Spitze hin ſcharf begraͤnzt und von breit weißlichgrauem Saume umzogen iſt, andere Deckfedern ſind auf aͤhnliche Weiſe mit goldgruͤnen Flecken geziert und andere mit einer tiefblau— gruͤnen, von mehr auffallend weißer Linie umzogen; vier Mittelſchwanzfedern braun, übrige grau an der Baſis, braun geſpitzt, beide Farben durch ein breites dunkelſchwar— zes Band getrennt, welches ſich fortſetzt, aber mehr oder minder auf den Mittelfedern ſichtlich iſt; Halsſeiten und ganze Unterflaͤche grau, blaſſer nach dem Bauche und den Unterſchwanzdecken, Iris ſehr dunkelbraun, Beine ſchoͤn nelkenroth. Weib— chen gleich. Sie iſt weder fo zahlreich noch fo weit verbreitet als die P. chalcoptera, doch ziemlich haͤufig in Van Diemens Land, auf den Inſeln der Baßſtraße und dem ganzen ſuͤdlichen Theile des auſtraliſchen Feſtlandes, vom Schwanenfluß weſtlich bis zur More— ton Bay oͤſtlich. In Van Diemens Land iſt fie ſehr zahlreich längs der Nordkuͤſte von Circular Head nach dem nordoͤſtlichen Winkel der Inſel. Sitte und Lebensweiſe find eigenthuͤmlich. Gould ſahe fie nie auf einem Baumzweige ſitzen und hörte dies eben ſo wenig durch Andere. Sie bewohnt auch nicht die offene Ebene, ſondern die ſtruppigen Stellen, unter denen ſie die niedern und ſumpfigen vorzieht. Ihr Flug iſt ſehr ſchnell und laut raſſelnd faſt wie der der Feldhuͤhner, denen ſie uͤberhaupt auf der Erde, in Umriß und Bewegung ſehr aͤhnelt. Die Kuͤrze ihrer Fluͤgel und ihres Schwanzes und die außerordentliche Höhe ihrer Bruſtmuskeln giebt ihr ein mehr plum— 28 * 220 Hühnervögel: Baumhuͤhner. pes, rundes Anſehen als das der Tauben gewoͤhnlich iſt. Sie iſt ſehr ſchwer zu ſchießen, da ſie die dichteſten Theile der Geſtruͤppe bewohnt, von wo ſie nicht leicht wegzutreiben iſt. Sie fliegt wenig, ſelten weiter als uͤber einen Waſſerfall oder einen Bergruͤcken, bevor fie ſich in das Geſtruͤpp niederlaͤft. Sie frißt Saamen und Beeren verſchiedener Art, in Van Diemens Land beſonders von der dort Boobyaller genannten Pflanze. Sie ſcheint nicht zu ziehen, ſie begiebt ſich nur nach Maaßgabe des Futter— vorraths aus einer Oertlichkeit in die andere. Ihre Zone find mehr gezogen als die der P. chalcoptera, ſie bilden eine tiefere und traurigere Strophe, welche gegen Ende des Abends oͤfter wiederholt wird als zu anderer Zeit. Fuͤr die Tafel wird ſie nicht weniger geliebt als P. chalcoptera, ja ſogar dieſer noch vorgezogen und iſt ihnen auch in der Faͤrbung und Miſchung noch aͤhnlicher, als in der Geſtalt. Ihre Fluͤgel ſind kuͤrzer und ihr Schwanz hat weniger Federn als der der anderen. In Weſtauſtra— lien bruͤteten ſie auf der Erde oder auf Gras oder in einer Gabel der ſchilfartigen Xanthorrhoea, das Neſt beſteht aus einigen kleinen Zweigen und die 2 Eier find weiß, 15° lang und 11“ breit. Abbild. beide Geſchlechter. 265. Geophaps scripta Gourp. Die Buchſtaben Wachteltaube. Golup. Partridge Bronze-wing. Proc. 1842 8. Febr. Birds of Austral. VII. 4. Columba scripta TEM. col. 187. Linn. Trans. XIII. 127. Srernens cont. of Suaw’s Gen. zool. XIV. 284. — Geophaps scripta GouLD, GRAY gen. of Birds append. 12. Kopf, ganze Oberſeite und Bruſt lichtbraun, Fluͤgeldeckenfedern ſo wie die Schwin— gen blaßgeſaͤumt, Außenfahne, mehrere der größten Deckfedern mit einem dunklen gruͤn— lichpurpurſchillernden, dunkler bandirten Spiegel, Kehle und Gurgelgegend, ein breiter Streif vom Unterſchnabel und unter dem Auge, ein anderer Streif vom hintern Au— genwinkel an den Halsſeiten herab und ein Fleck an der Halsſeite ſchneeweiß, die Zwi— ſchenraͤume gagatſchwarz, letztere Farbe zieht um das Auge herum und bildet einen Mond um die Unterkehle, Unterbruſt aſchgrau, Unterbtuſtſeiten weiß, Bauch gelbbraun, alle, außer den beiden mittlern Schwanzfedern graulichbraun an der Baſis, breit ſchwarz geſpitzt, Schnabel ſchwarz, Iris ſchwarz, nackte Haut um das Auge blaͤulich bleigrau, Augenwinkel unmittelbar vor und hinter dem Auge mehlig Wanne Fuß und Vorderſchilder purpurweinroth. Dieſe Taube iſt ſowol für den Ornithologen als für den Feinſchmecker ein an: ziehender Gegenſtand, denn ſie iſt ein intereſſantes Vorbild einer ſehr eigenthuͤmlichen Gruppe der großen Taubengattung und eine ſehr delikate Speiſe fuͤr die Tafel. Sie iſt in letzter Hinſicht unſtreitig der beſte Vogel in Auſtralien und nach Gould's An⸗ ſicht der zweite für irgend einen Theil der Welt. Das Fleiſch uͤbertrifft das der bronzefluͤgeligen Taube ſo ſehr, daß man letztere in dieſer Hinſicht gar nicht mit ihr vergleichen kann. Ebenſo wie bei der Wonga-wonga-Taube, ein anderer hoͤchſt wohl— ſchmeckender Vogel, ſind hier die obern und untern großen Bruſtmuskeln weiß, ſaftig und hoͤchſt feinſchmeckend, während bei der gewöhnlichen Bronzeflaͤgeltaube die obere Muskel braun iſt. Es iſt Schade, daß ein ſo trefflich ſchmeckender Vogel nur allein im Innern lebt und darum von wenigen, außer den Reiſenden, im Innern benutzt werden kann. Auch fuͤr den Jaͤger iſt er intereſſant, kein anderer Vogel, außer den Hühnervögel: Baumhuͤhner. 221 eigentlich huͤhnerartigen, zeigt ſo viel Aehnlichkeit mit den Rebhuͤhnern in ſeinen Sitten als dieſer, und wenn man die gegenſeitigen Beziehungen betrachtet, ſo duͤrfte keine ſo klar ausgeſprochen ſein, als die der gegenwaͤrtigen Gruppe zu den Rebhuͤhnern. Auf der Erde traͤgt ſich dieſe Taube ganz wie ein Rebhuhn, ſo daß man ſie fuͤr ein ſolches halten moͤchte. Gould beobachtete ſie gewoͤhnlich paarweiſe, oͤfter in kleinen Trupps von 4 bis 6 Stuͤck, welche, ſobald man ſich ihnen naͤherte, anſtatt ſich durch Fliegen zu retten, mit der groͤßten Schnelligkeit in einer entgegengeſetzten Richtung davon lie— fen und ſich auf den nackten Boden oder unter einen kleinen Strauch niederduckten, um ſich zu verbergen. Sie iſt zugleich ſo zahm, daß die Ochſentreiber ſie mit ihren Peitſchen erlegen, wenn ſie ihnen in den Weg kommen. Die Farbe des Vogels aͤhnelt dem Boden mit ſeiner Zuthat ſo ſehr, daß, wenn ſie ſich niederduckt, ſie allerdings nicht leicht bemerkt werden kann, ſie bleibt auch oft liegen, bis man faſt auf ſie tritt. Sie fliegt aber außerordentlich ſchnell und macht mit den Fluͤgeln ein großes, wie ein Spinn— rath ſchnurrendes Geraͤuſch, fliegt aber nicht, wie man glauben ſollte, auf eine entge— gengeſetzte Stelle der Ebene, ſondern auf den horizontalen Aſt eines großen Baumes, von dem fie dann unmittelbar mit einem ſtarken Laute wieder herabklatſcht, in der— ſelben Richtung mit dem Aſte, auf welchem ſie nicht zu unterſcheiden oder aufzutreiben iſt. Die Kuͤrze ihrer Fluͤgel giebt ihr auch im Fluge ein rebhuhnaͤhnliches Anſehen, und iſt auch aͤhnlich in der pfeilartigen Richtung ihres Fluges nach dem naͤchſten Baume, wobei endlich vor dem Niederlaſſen ein Schlagen mit den Fluͤgeln erfolgt. Die naͤchſte Gegend der Colonie von Neu-Suͤd-Wales, wo Gould dieſe Taube antraf, ſind die Liverpol⸗Ebenen, von wo aus ihre Anzahl, ſowie man nach dem Lower Namoi vor— ſchreitet, zunimmt. Auch hoͤrte Gould von anderen Reiſenden, daß ſie ebenſo haͤufig auf allen Ebenen und Flußufern zwiſchen Neu-Suͤd-Wales und dem Murray Fluſſe in Suͤd⸗Auſtralien iſt; indeſſen fand ſie ſich nicht in den Sammlungen vom Norden oder Weſten des Continents. Die zwei Eier liegen auf dem nackten Boden ohne Neſt. Die Jungen laufen und fliegen ſchon, wenn ſie nur ſo groß als eine Wachtel ſind, wie Gould ſelbſt ſahe, als er eine vor ihm fliegende ſchoß, indeſſen wußte er nicht, auf was fuͤr einen Vogel er geſchoſſen hatte, bis er ihn aufhob. Wenn dieſe Taube eine Bewohnerin der Ebene genannt wird, ſo muß bemerkt werden, daß ſie weit haͤu— ſiger in ſolchen Gegen den war, die mit Fluͤſſen und Waſſertuͤmpeln durchſchnitten ſind, denn eine gute Menge Wäſſer ſcheint zu ihrem Unterhalte nothwendig zu fein. Ihre hauptſaͤchliche Nahrung beſteht in Saamen verſchiedener Graͤſer und anderer kleiner Pflanzen, dazu kommen noch in geeigneter Jahreszeit Inſekten und Beeren. 266. Geophaps Smithii Govrp. Smith's Wachteltaube. Surru's Partridge Bronze- wing. Gourp Birds of Austral. VII. 5. Columba Smithii Jar», SErIꝑ. ill. III. pl, 104. Man- ga Coburg Penins. indig Partridge Pigeon Port Essingt. Residents. Augen von breitem nackten ſchoͤn orangefarbigen lanzetlichen Raume umgeben, wel— cher mit einer ſchwarzen Linie und außerhalb dieſer mit weißer Einfaſſung, Kopf und Oberſeiten olivenbraun, Gurgelgegend weiß, Spitzen der letzten Federn grau, bilden ei— nen Rand von dieſer Farbe, an den Wangen ein großer laͤnglicher braͤunlichgrauer, un— ten weiß umzogener Fleck, Bruſt roͤthlichbraun, in der Bruſtmitte einige Federn hei: 222 Hühnervögel: Baumhuͤhner. grau, mit ſchwarzen Saum und Spitze, Bruſt und Bauch purpurolivenbraun, Seiten weiß, Unterbauch gelbbraun. Erſte und zweite Schwingenreihe dunkelbraun, blaßbraun geſaͤumt, Außenfahne der 3 bis 4 letzten Hinterſchwingen und 1 bis 2 große Deckfe— dern ſind auf zwei Dritttheil von der Baſis aus ſchoͤn purpur wellenartig gruͤnſchil— lernd, beide Mittelſchwanzfedern olivenbraun, übrige tief ſchiefergrau, ſchwarz geſpitzt, Unterſchwanzdecken dunkelbrau, lichtbraun geſaͤumt, Iris dreifarbig, naͤchſt der Pupille ein ſchmaler rother Ring, dann ein breiter weißer, endlich ein ſchmaler grauer. Schnabel ſchwaͤrzlichgrau, Beine blaͤulichgrau, Ruͤcken und Innenſeite des Laufs gelblichgrau. Auf der Nordkuͤſte Auſtraliens haͤufig und nur von daher erhalten. Mr. Gilbert berichtet uͤber ſie folgendes. Dieſer Vogel heißt zu Port Eſſington: Partridge, Reb— huhn, wegen ſeiner Sitten, welche mit denen dieſes Vogel uͤbereinſtimmen, ſo daß er ebenſoviel von den eigentlichen Tauben abweicht, denn in ſeinen allgemeinen Sitten, dem Fluge, der Stimme, der Art zu bruͤten und in den Eigenſchaften der Jungen iſt er von den anderen Arten ſehr verſchieden. Dieſe Art iſt ſehr haͤufig in allen Theilen der Halbinſel, zeigt ſich meiſt in kleinen Familien und meiſt auf der Erde, nur wenn man ſie aufſcheucht fliegt ſie auf den naͤchſten Baum, wo ſie ſich gewoͤhnlich auf den dickſten Theil eines horizontalen Aſtes ſetzt. Fliegt ſie vom Boden auf, ſo iſt ihr Flug mit einem lauteren Schlagen oder Burren verbunden, als bei irgend einer anderen Taube. Ihre Stimme iſt ein „ku“, ſo herauskommend, daß es dem Wachtelſchlage aͤhnlich iſt und wie dieſer, nur am Boden gehoͤrt wird, wo ſie oft beſtaͤndig ſich aufhaͤlt, oder wo ſie wenigſtens auftritt, bevor ſie auffliegt. Am liebſten haͤlt ſie ſich auf Wieſen mit kur— zem Graſe naͤchſt dem Waſſer oder an den Raͤndern neulich verbrannten Buſchholzes. Sie ſcheint gelegentlich von einem Theile zum andern zu wandern, waͤhrend der Mo— nate September und October ſahe man nicht eine einzige, waͤhrend zur Zeit der An— kunft des Mr. Gilbert und noch einen Monat ſpaͤter, ſie ſo haͤufig und taͤglich ge— woͤhnlich war, daß Jedermann, wer nur auf ein oder zwei Stunden in die Colonie kam, ſie antraf und mit einigen Paaren davon gehen konnte. Gegen Ende Novem— ber erſchienen ſie wieder, aber nicht ſo zahlreich als vorher, im folgenden Januar und Februar waren ſie ſelten zu ſehen und bewohnten dann meiſt paarweiſe das hohe Gras, mit dem die meiſten Wieſen dicht bewachſen ſind. Sie bruͤtet von Auguſt bis October und macht kein Neſt, ſondern ſcharrt nur eine leichte Hoͤhlung auf einem Graspolſter, in welche fie ihre Eier ablegt, dieſe find gruͤnlichweiß, 14 Zoll lang und 3 Zoll breit. Die Jungen ſind, wenn ſie aus dem Eie kommen, wie die jungen Wachteln mit Du— nen bekleidet. 267. Geophaps plumifera Govrp. Die langſchopfige Wachtel: taube. Gourp proceed. 1842. 8. Febr. Plumed Partridge Bronze-wing. Gobi Birds of Austral. VII. 6. Zügel und lanzetliche Augenumgebung nackt und gelblichroth, letztere ſchwarz ges ſaͤumt, Kopf mit langem Schopf, welcher fo wie der Oberkopf, Halsſeiten und Ober— bruſt nebſt Unterfeite des Flügels roſtgelb (kaſtanienbraun!) find; Kehle und Gurgel— gegend weiß bis zu den Ohrdecken ziehend, unter der Gurgelgegend eine breite ſchwarze Binde, nach dem Ende jederſeits mit grauem Fleck, Bruſt weiß, an den Seiten mit braunen Mondfleckchen, geht über in gelbbraune Unterſeite und Unterſchwanzdecke, Fluͤ⸗ Hühnervögel: Baumhuͤhner. 223 gel hell roſtfarbig, Wurzelhaͤlfte der Federn ſilbergrau, beide Farben durch ein ſchwar— zes Querband getrennt. Vorderſchwingen rothbraun, zweite Reihe braun mit breiten bronzepurpurnen Flecken gegen die Spitze, Schnabel ſchwarz, Fuß roͤthlichbraun. Dieſe feltene und ſehr intereſſante Taube erhielt Gould von B. Bynoe Esg. welcher ſie an der Nord-Weſtkuͤſte Auſtraliens erlangt hatte, dabei fand ſich die Be— merkung: „bewohnt die Gegend zwiſchen Cap Hotham und der Inſel Depuch; das geſendete Exemplar iſt von der iſolirten Waſſerſcheide etwa 150 Meilen uͤber dem Victoria⸗Fluſſe. Sie lebt geſellig auf der Erde und fliegt wie die Wachtel und ſtuͤrzt ſich unmittelbar nachher ins hohe Gras.“ In Bau und Zeichnung iſt ſie den anderen Arten der Gattung Geophaps ſehr aͤhnlich, durch ihre Kleinheit aber und den langen Schopf, worin ſie mit den Huͤhnervoͤgeln und Kiebitzen übereinkoͤmmt, ſehr verſchieden. 268. Petrophassa albipennis Gov. Die weißſchwingige Klippentaube. Govrp Birds of Austral. X. 14. White-quilled Rock Dove. P. albipennis Govrp proceed. VIII. 173. Oberkopf und Hals graubraun, ſandbraun geraͤndelt, ganze Oberſeite, Bruſt und Schwanz rothbraun, jede Feder in der Mitte graulich, Zuͤgel ſchwarz, Bauch und Un— terſchwanzdecke chokolatbraun, Unterkehle mit kleinen ſchwarzen weißgeſpitzten Federchen be— ſetzt, Vorderſchwingen dunkelbraun, an der Baſalhaͤlfte weiß, Schnabel und Iris ſchwarz— braun, Beine roͤthlichbraun. Dieſe hoͤchſt ſonderbare Taube iſt ein Bewohner der allerrauheſten und wuͤſteſten Fel— ſendiſtricte der Nordweſtkuͤſte von Auſtralien. Gould erhielt ſeine Exemplare durch die Offiziere des Beagle, doch leider ohne weitere Bemerkungen über ihre eigentliche Lebens» weiſe. Nach dem Bau der Fluͤgel duͤrfte ſie in manchen Stuͤcken mit der Gattung Geophaps uͤbereinſtimmen, indeſſen wird ſich nicht fruͤher etwas ſicheres daruͤber beſtim— men laſſen, bis jene entlegenen Theile Auſtraliens ſorgfaͤltig durchforſcht ſind, was frei— lich bei dem unwirthbaren Zuſtande jener Diſticte, noch in weite Ausſicht geſtellt blei— ben duͤrfte. Abb. Maͤnnchen und Weibchen. 269. Ocyphaps. lophotes Goviv. Die Spitzſchopftaube. Birds of Austral. XIII. 5. Crested Pigeon Govrp. Columba Lophotes TEM. col. 142. Was. syst. av. Columba sp. 103. Steruens cont. of. Snaw’s gen. Zool. XIV. 289. 34. The crested Pigeon of the Marshes Sturr’s two Exp. to the interior of Southern Australia I. pl. in p. 24. Turtur? Lophotes SEIx Nat. libr. Orn. V. pigeons 174. pl. 18. Kopf, Geſicht, Gurgelgegend, Bruſt und Bauch grau; Hinterhauptſchopf lang, ſchwarz; Halsruͤcken, Rüden, Rumpf, Seiten, Ober- und Unterſchwanzdecke lichtolivenbraun; Oberſchwanzdecke weißgeſpitzt, Halsſeiten nelkenlachsroth; Federn uͤber der Fluͤgel-Einlenk— ung tief braungelb, jede naͤchſt der Spitze mit tief ſchwarzem Bande, große Fluͤgeldecken glänzend bronzegruͤn, weißgeſaͤumt, Schwingen braun, naͤchſt dem Körper tiefer, die 3., 4. und öte an der Spitzenhaͤlfte an der Außenfahne braͤunlichweiß geſaͤumt, übrige mit ſchmalem weißen Saum um beide Fahnen, zweite Schwingen an der Innenfahne braun, an der Baſis der Außenfahne bronzepuprur, braun gegen die Spitze, breit weiß geſaͤumt; 224 Hühnervögel: Baum huͤhner. zwei Mittelſchwanzfedern braun, uͤbrige ſchwaͤrzlichbraun, an der Außenfahne gruͤnglaͤnzend und weißgeſpitzt; Iris gelbbraunorange, Augenrand nackt, runzelig, nelkenroth, Naſenloͤcher und Schnabelbaſis olivenſchwarz, Spitze ſchwarz, Beine nelkenroth. Weibchen gleich. Die Reinheit ihres Colorits, die Zierlichkeit ihrer Geſtalt und der eigenthuͤmlich ſchlanke Schopf machen dieſe zu einer der huͤbſcheſten Tauben Auſtraliens und in der That iſt ſie in ihrer Art wohl die ſchoͤnſte uͤberhaupt. Als Bewohnerin des Innern kann ſie wohl nicht leicht ein Gegenſtand allgemeiner Beobachtung werden, allein fo wie P. hist- rionica und Geophaps seripta kommt fie doch denen zu Geſicht, welche ſich nicht ſcheuen, von der bewohnten und cultivirten Welt ſich zu entfernen und in jene, nur von Wil— den bewohnten Diſtricte im Innern einzudringen, wo ſie allerdings nicht leer ausgehen, wenn es ihnen darum zu thun iſt, die ſchoͤnen Werke der Schoͤpfung kennen und be— wundern zu wollen. Capt. Sturt giebt ſie als haͤufig an auf den Ebenen des Welling— tonthales und in der Nachbarſchaft von Morumbidgee. Sie ſcheint Sumpfgegend vor— zuziehen, ſo daß Capt. Sturt bemerkt, ihre Erſcheinung ſei ein ſicheres Zeichen einer Ge— gend, welche mehr als gewöhnlich uͤberſchwemmt iſt. Auch am Macquarie und Darling wohnen dieſe Voͤgel einzig und allein in ſumpfigen Gegenden oder Diſtricten, welche mit Acacia pendula oder Polygonum junceum bedeckt ſind. Die naͤchſte Oertlichkeit naͤchſt der Kuͤſtenſtrecke, wo Gould ſie antraf, war die naͤchſt der großen Kruͤmmung des Mur— rayfluſſes in Suͤdauſtralien, wo ſie ziemlich haͤufig iſt, ſie befindet ſich auch in Menge auf der Ebene hinter Moreton Bay an den Ufern des Namoi und zufällig, doch ſelten auf der Liverpool-Ebene. Sie ſammelt ſich oft in ſehr große Flüge, und wenn fie waͤh— rend der trockenen Jahreszeit an Landſeen oder Flußufer kommen, ſo ſuchen ſie einen einzelnen Baum oder beſonderen Strauch aus, auf dem ſie ſich niederlaſſen. In großer Zahl ſitzen ſie dann dicht aneinander und alle fliegen mit einem Male herab zur Traͤnke. Sie ſind dann ſo gedraͤngt, daß Dutzende mit einer einzigen Ladung erlegt werden. Ihr Flug iſt ſo reißend, als er von andern Arten uͤberhaupt abweicht. Nach einem Anfluge mit wenigen ſchnellen Fluͤgelſchlaͤgen ſchwingt ſie ſich anſcheinend ohne weitere Bewegung der Fluͤgel empor. Beim Abfliegen von einem Aſte hebt ſie den Schwanz, druͤckt den Kopf gegen den Ruͤcken, hebt den Schopf und fliegt fort. Gould traf ſie niſtend auf einem niedern Baume auf der großen Ebene naͤchſt Gundermein am Lower Namoi am 23. Dec. 1830. Das Neſt war aus Zoeiglein leicht gebaut, und enthielt 2 weiße, 14“ lange und ziemlich 1“ breite Eier, welche das Weibchen bebruͤtete. 270. Chalcophaps chrysochlora Gourp. Die grünfleckige Erztaube. Birds. of Austral. XIII. 8. Tourterelle de Java Burr. enl. 1772 C. javanica Aucr.? Colombe Turvert TEMM. pig. fol. 2. fam. p. 62. pl. 26. Ej. Pig. Gall. II. 252. et 468. Col. chrysochlora WAeı. syst. Col, sp. 79. f f Oberkopf, Geſicht und ganze Unterfeite tief weinroth, Nacken und Halsruͤcken dun— kelgrau; Schulterrand weiß, Mittelruͤcken, Fluͤgeldecken und Außenfahne der dritten Schwin⸗ genreihe glänzend kupfergruͤn, Rumpf und Oberſchwanzdecke rußſchwarz, mit 3 unbeſtimm— ten grauen Bändern, erſte und zweite Schwingenreihe braun, an der Baſis der Innen— fahne breit roſtfarbig geſaͤumt; Schwanz ſchwarz, die beiden aͤußern Federn jederſeits lichtgrau, mit breitem ſchwarzen Bande naͤchſt der Spitze, Unterſchwanzdecke ſchwarz, Hühnervögel: Baumhuͤhner. 225 ar Schnabel nelkenbraun, Spitzenhaͤlfte blutroth; Beine dunkel roͤthlich nelkenbraun; Au: genraͤnder dunkelgrau, Augenlider lilaroth, Iris lilableifarbig. Weibchen etwas klei— ner, Kopf und Hals dunkel zimmtbraun, faſt chokolatfarbig, Fluͤgeldecken mehr gruͤn als am Maͤnnchen, Geſicht und ganze Uuterſeite zimmtbraun, an der Bruſt ein weinrother Wiſchfleck, Oberſchwanzdecke braun, 4 Mittelſchwanzfedern braun, zwei nächte jederſeits kaſtanienbraun und die Auferften jederſeits grau, alle 4 mittlere naͤchſt der Spitze mit breitem, ſchwarzen Bande, die meiſten Theile wie am Maͤnnchen, doch minder ſchoͤn gefaͤrbt. Es moͤgen mehrere nahe verwandte Arten uͤber Auſtralien, Java und Sumatra ſich verbreiten, deren Artenunterſchiede noch nicht recht feſtgeſtellt ſind. Gould haͤlt die ja— vaniſche Taube fuͤr verſchieden von dieſer, und von der, welche die Nordkuͤſte von Au— ſtralien bewohnt, von wo Gould nur ein bis zwei Exemplare ſah, die von beiden ver— ſchieden waren. Die Beiden, welche Auſtralien bewohnen, unterſcheiden ſich nur dadurch, daß die der Nordkuͤſte einen laͤngern Schnabel hatte, als die von Neu-Suͤd-Wales, in- deſſen wuͤrde zu Unterſcheidung oder Vereinigung derſelben eine noch genauere Vergleich— ung nothwendig. — Die gegenwaͤrtige Art iſt ſparſam verbreitet durch das Geſtruͤpp von Neu⸗Suͤd⸗Wales, ſowohl naͤchſt des Gebirgszugs, als naͤchſt der Kuͤſte, wie weit fie noͤrd— lich geht, war noch nicht zu beſtimmen. Dieſe Geſtruͤppe ſind fuͤr ſie vorzuͤglich geeig— net und ſie ſcheint nicht in den offenen Gegenden des Landes zu leben. Sie iſt auch deshalb weniger bekannt und wird von den Coloniſten ſelten geſehen, was um ſo mehr zu bedauern iſt, da ſie unter Auſtraliens ſchoͤnſte Voͤgel gehoͤrt. Sie fliegt ſchnell, aber nicht weit durch die Gebuͤſche und entgeht den Nachſtellungen leicht dadurch, daß fie ſich ſogleich wieder auf den Boden herablaͤßt und dann ſo ruhig bleibt, daß man ſie ſelten entdeckt. Ueber ihr Neſt erfuhr Gould nichts. Sie frißt die Saamen der ſteifen, drath— artigen Graͤſer, ſo wie das abgebildete von Illawara. Das abgebildete Paͤrchen war in Neu-Suͤd-Wales geſchoſſen. 271. Leucosarcia picata Govrp. Die weißfleiſchige Elſtertaube. Birds of Austral. XIII. 9. Wonga-Wonga N.-S.- Wales indig. White-floo- hed et Wonga-Wonga Pigeon N.-S.-Wales Colon. White-faced Pigeon LAaTH. gen. syn. sppl. II. 268. Ej. gen. hist. VIII. 46. C. picata Lara. ind. orn., sppl. LIX. WAL. syst. av. Col. n. 42. C. armillaris, C. gri- volee Temm. pig. gall. fol. 2. fam. p. 13. pl. 6. Fj. Pig. et Gall. I. 97 et 447. Suaw. gen. zool. XI. 15. Pied Pigeon Laru, gen. syn. sppl. II. 268. Ej. gen. hist. VIII. 47. Col. Jamesonii Q. Gal. voy. zool. 123. C. melanoleuca Larn. ind. orn. sppl. LIX. WASI. syst. Col, non visae sp. 8. C. Goadgang TEM, pig. fol. p. 118. Ej. pig. et gabl. I. 369 et 447. Zuͤgel ſchwarz, Vorderkopf und Kehle weiß; ganze Oberſeite, Fluͤgel und Schwanz rußgrau, Vorderſchwingen braun, die drei Seitenſchwanzfedern jederſeits weiß geſpitzt, Kopfſeite lichtgrau, gegen die Bruſt in graulichſchwarz uͤbergehend, welche letzte Farbe jeder— ſeits von einem breiten, ſchief abwaͤrts laufenden weißen Streifen unterbrochen iſt und in der Bruſtmitte unter dem ſchwarzgrauen Felde zuſammentrifft; Bauch und Seiten weiß, die Federn der letztern mit dreieckigem ſchwarzen Mittelfleck; Unterſchwanzdecke dun— kelbraun, breit braungelb, beſonders an der Innenfahne, geſpitzt; Iris ſehr dunkelbraun, Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 29 226 Hühnervögel: Baumhuͤhner. von ſchmalen, nelkenrothen Augenliden umzogen; Schnabelſpitze purpurſchwarz, Baſis und das fleiſchige Deckelchen uͤber den Naſenloͤchern nelkenroth, Beine ſchoͤn nelkenroth. Weibchen ein wenig kleiner, ſonſt gleich. Außer durch die eigenthuͤmliche Zeichnung, wird dieſe Taube noch vorzuͤglich dadurch intereſſant, daß ſie die groͤßte Delikateſſe fuͤr die Tafel bietet. Nach ihrer Groͤße und ihrem weißen Fleiſch iſt ſie die erſte in dieſer Hinſicht und die einzige Geophaps seripta kommt ihr nahe. Es iſt zu bedauern, daß ein ſo vortrefflicher Vogel nicht uͤber das ganze Land verbreitet iſt. Man wuͤrde ſich vergeblich nach ihr in den Ebenen oder auf den offenen Huͤgelgegenden umſehen, ſie bewohnt nur das Geſtruͤpp, welches ſich in Neu⸗Suͤd⸗Wales laͤngs der Kuͤſte dahinzieht, oder in dem unmittelbar an den Hügeln im Innern. Es find dies dieſelben Lokalitaͤten, welche Talegalla Latllami, Maenura und Ptilonorhynchus holosèrieus lieben. Ihre Verbreitung über Auſtralien hängt aber wahrſcheinlich von der Oberflaͤche des Bodens nur darum ab, weil derſelbe an der Suͤd— oſtkuͤſte eine fo reiche Vegetation bietet. Ihre langen Läufe deuten ſchon auf ihren Auf: enthalt am Boden hin, wo ſie Saamen und Fruchtkerne derjenigen Baͤume frißt, unter denen ſie lebt. Selten ſetzt ſie ſich dem Sonnenlichte aus oder kommt in die offenen Stellen des Waldes heraus. Waͤhrend Gould dieſe einſamen Waͤlder durchzog, er— ſchreckte ihn oft das ploͤtzliche Auffliegen einer Wonga-Wonga, deren Flug faſt ganz daſ— ſelbe Geraͤuſch giebt, wie der des Faſanen. Ihr Flug iſt nicht von langer Dauer, ihre Kraft wendet ſie nur an, um in einer beſtimmten Entfernung wieder auf den Grund zu kommen, oder ſich auf den Zweig eines benachbarten Baumes zu ſetzen. Gould fand oft Gelegenheit, ſie am Illawara, auf den niedern Inſeln am Ausfluſſe des Hun— ter und in den Gederngeftrüppen im Liverpool-Diſtricte zu beobachten. Während feines Aufenthaltes in dieſen Gegenden verfehlte er nicht, wo es dazu Gelegenheit gab, ſie zu ſpeiſen und bei Zuthat von Bruͤhe iſt ſie keine gewoͤhnliche Koſt. Vom Niſten wurde nichts beobachtet. Sie ertraͤgt die Gefangenſchaft ſehr gut und mit gehoͤriger Sorgfalt dürfte fie wohl zum nuͤtzlichen Hausthier gemacht werden koͤnnen. Abb. Maͤnnchen und Weibchen. 272. Carpophaga leucomela Gourp. Die weißköpfige Frucht: taube. Gourn Birds of Austral. X. 9. White-headed Fruit Pigeon. Col. leucomela Temm. Linn. Trans. XIII. 126. Col. 186. C. leucomelana Waer. syst. av. Col. sp. 56. C. Norſolciensis LAB. ind, orn. spp. LX? Norfolk Pigeon Lara. gen. syn. spp. II. add. 374? Ej. gen. hist. VIII. 30? Kopf, Hals und Bruſt weiß, braungelb überlaufen, befonders am Oberkopf, Ober: ſeite, Fluͤgel und Schwanz graulichſchwarz, alle Federn des Ruͤcken, Hinterruͤcken und kleinen Fluͤgeldecken gegen den Rand hin bronzepurpur oder gruͤnpurpur ſchillernd, Sei— ten ſchieferfarbig, Bauch dunkel gelbbraun, Schnabel auf zwei Drittheile ſchoͤn nelken— roth, mehlig, Spitze gelblich, lila uͤberlaufen, Iris groß und ſchoͤn gelblichnußbraun, an anderen roͤthlichorange, Augenring nackt, mehlig nelkenroth, Beine braungelb, Schilder nelkenroth, Nägel weiß. Weibchen etwas kleiner, Farben minder ſchoͤn, das Gelb— lichweiß am Kopfe und der Bruſt zieht uͤber in die dunkle Farbe der anderen Theile. Dieſe zierliche Taube bewohnt die weit ausgedehnten Urwaͤlder von Neu-Suͤd-Wales, welche den Coloniſten unter den Namen der Brushes bekannt ſind. Gould fand ſie 1 Hühnervögel: Baumhuͤhner. 227 ſehr zahlreich auf Mosquito und den andern niedern Inſeln naͤchſt der Muͤndung des Hunter, ſo wie in den Cederwaͤldern des Liverpool-Diſtriktes, und meint, daß ſie in dieſen beiden Diſtrikten bruͤte, und daß ſie niemals dieſe uͤppigen Waͤlder verlaͤßt, iſt um ſo wahrſcheinlicher, als ſie daſelbſt reichliche Nahrung an Fruͤchten und Beeren auf den verſchiedenartigen Baͤumen in jeder Jahreszeit vorfindet, von denen wilde Fei— gen, die Palmennuß und ein Traubengewaͤchs ihren Antheil darbieten. Gould be— obachtete fie oft über den Wäldern in Flügen von 10 bis 50 Stuͤck, oft auch paar: weiſe ſchweben. Sie frißt wilde Feigen, deren ſchlanke Zweige ſie durch ihre Laſt her— abbeugt, beſonders wenn ſie an das Ende der Reiſer klettert, wo die beſten und reifſten Früchte hängen. In dieſer Art zu klettern, fo wie in manchen andern Zügen ihres Benehmens, gleicht ſie mehr den Honigvoͤgeln und Papageien als den Tauben. Un— terſucht man indeſſen den Fuß einer aͤchten Carpophaga genauer, ſo zeigt ſich deſſen Abweichung von dem der eigentlichen Tauben eben darin, daß er ſo ſchoͤn gebaut iſt, um dieſes Geſchaͤft uͤben zu koͤnnen. Gould ſah daher auch dieſe Taube nie am Boden, auch nicht am Waſſer und ihr Fuß iſt uͤberhaupt ſo wenig zum Fortkommen auf der Erde geeignet, als er im Gegentheile fuͤr eine Bewegung auf duͤnnen Zweigen geſchickt iſt. Ihre Flugkraft iſt ſehr groß, ihre großen Fluͤgel tragen ſie leicht von ei— nen Theile des Waldes zum andern oder in verhaͤltnißmaͤßig kurzer Zeit in eine neue Gegend. Daher ſieht man oft Zuͤge uͤber die Gipfel der Baͤume dahinfliegen, wenn ſie eine Gegend an Nahrung erſchoͤpft haben und eine andere aufſuchen, welche reich— lichere Nahrung enthaͤlt. Das Neſt iſt wie das anderer Tauben leicht und ſeicht aus kleinen Reiſern und Ruthen gebaut, meiſt nur 1 Ei, nie mehr als 2, ſind rein weiß. Abbild.: Beide Voͤgel, indem ſie die Beeren eines Strauches freſſen, welche von den Coloniſten „wild cherry“ genannt werden: Billardiera. 273. Carpophaga luctuosa Gori. Die trauernde Fruchttaube. Gouvrn Birds of Austral. X. 10. Mo-koit Port Essington indig. Torres Strait Fruit Pigeon. Col luctuosa Temm. col. 247. Wa k. av. Col. sp. 23. Gelblichweiß, erſte und zweite Schwinge und große Schwanzfedern graulichſchwarz, Mittelſchwanzfedern an der Spitzenhaͤlfte ſchwarz, die Federn nach außen immer kuͤrzer ſchwarz geſpitzt, die aͤußerſten auch auf drei Viertheil der Außenfahne von der Baſis aus ſchwarz, Unterſchwanzdeckfedern mit unregelmäßigen ſchwarzem Bande vor der Spitze, Iris dunkelbraun, Schnabel dunkel gruͤngrau, Spitzenhaͤlfte lichtgelb. Sie hat ihren engliſchen Namen davon, daß ſie in der Torres Straße ſo haͤufig iſt, wo nicht leicht ein Reiſender durchzieht ohne ihr zu begegnen. Sie kommt anfangs November auf die Inſel Coburg und zieht im April und Mai wieder ab. Sie iſt wie andere ihrer Gruppe, durchaus Baumtaube und haͤlt ſich auf den Zweigen der hoͤch— ſten Baͤume, wo ſie verſchiedene Fruͤchte und Beeren genießt. Mr. Gilbert zeichnete über fie folgendes auf. Dieſe Taube wurde gewoͤhnlich in großer Anzahl geſehen, fo weit der wilde Muskatnußbaum waͤchſt. Sie befindet ſich ſo ausſchließlich auf dieſen Baͤumen, daß waͤhrend der ganzen Zeit, wo Gould ſich in dieſer Gegend aufhielt, er niemals eine vom Boden auffliegen ſah, oder hoͤrte das dies ein anderer geſehen. Ihr Flug iſt ſehr reißendſchnell und gewoͤhnlich ſteigt ſie ſehr hoch uͤber die Schußweite empor. Nur Abends, wenn fie ſich in die Manglegebuͤſche auf den kleinen Inſeln an 29" 228 Hühnervögel: Bäumhuͤhner. der Kuͤſte oder in die dichten Dickichte wenig weiter im Innern begiebt, wurde es moͤglich, Exemplare zu erhalten. Sie kommt dann in kleinen Fluͤgen von 10 bis 15, um der Nachtruhe zu pflegen. Ihre Stimme klingt wie die anderer Tauben eu (coo), aber beſonders zur Paarungszeit lauter und tiefer als die irgend einer andern Art, welche Gould hoͤrte. Sie paart ſich und beginnt zu bruͤten nach ihrer Ankunft im November und Eier wurden Mitte Januar erhalten. Das Neſt iſt aus einigen Rei— ſern, die quer uͤbereinander gelegt ſind und ſo leicht gebaut, daß man die Eier durch die Zwiſchenraͤume ſehen kann und fo flach, daß man ſich wundern muß, wie die Eier liegen bleiben, wenn der Wind die Reiſer verweht. Es befindet ſich gewoͤhnlich auf dem horizontalen Aſte eines Manglebaumes und zwar vorzüglich eines ſolchen, wel— cher uͤber das Waſſer haͤngt. Es iſt faſt unzweifelhaft, daß ſie nie mehr als ein Ei legt, denn in nicht weniger als 20 Neſtern am Table Head River, oͤſtlich an der Her— berge zu Port Eſſington, fand ſich immer nur ein Ei oder ein Junges. 274. Geopelia humeralis Gourp. Die ſchulterfleckige Mangle⸗ taube. Gourp Birds of Austral. XV. 6. Columba hnmeralis T. col. 191. — Mangrove Pigeon Port Essington indig. N Vorderkopf, Wangen, Halsſeiten und Bruſt zart aſchgrau, Hinterhaupt, Ruͤcken, Fluͤgeldecken, Rumpf und Oberſchwanzdecken ſeidenartigbraun, Halsruͤcken roth, jede Fe— der ſchuppenartig ſchwarz geſaͤumt, Unterſeite der Schulter- und Innenfahnen der erſten und zweiten Schwingenreihe zart roſtroth, Außenfahne und Spitzen graubraun, beide Mittelſchwanzfedern dunkelgrau, uͤbrige rothbraun an der Baſis, gegen die Spitze hin immer dunkler, die der Mitte naͤchſten an der Außenfahne grauverwaſchen und alle bis an die mittleren groß weißgeſpitzt, Mittelbauch weiß, uͤbrige Unterſeite weingelblich verwaſchen, Iris ochergelb, Schnabel und Naſenloͤcher weich und lichtblau, nackter Au— genring weich und fleiſchig, Beine nelkenroth. Weibchen gleich. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Taube das ganze Innere von Auſtralien ſowohl, als auch die Kuͤſte nördlich und oͤſtlich bewohnt. In Neu-Suͤd-Wales findet ſie ſich ſpaͤr⸗ lich auf den Liverpool-Ebenen, woher Gould mehrere Exemplare erhielt, andere von Port Eſſington. Der Bau ihrer Beine zeigt an, daß ſie viel am Boden lebt, wo ſie ſich von Saamen verſchiedener Graͤſer und Huͤlſengewaͤchſe, ſo wie von Beeren ernaͤhrt. Sie iſt nicht allein eine der zierlichſten Tauben Auſtraliens, ſondern auch eine ſehr zaͤhmbare und gelehrige Art, auf den Ebenen von Neu-Suͤd-Wales ſetzte ſie ſich oft bis auf ein paar Ellen in die Naͤhe von Gould, obwohl ſie da durch die Trockenheit der Jahres— zeit und den Waſſermangel ſo zahm geworden ſein mochte. Mr. Gilbert ſagt, daß ſie zu Port Eſſington außerordentlich haͤufig iſt, die Dickichte und ſumpfigen Gruͤnde bewohnt und die Ufer der Stroͤme. Gould ſah ſie oft zu hunderten zwiſchen den Manglebaͤumen und die Coloniſten nennen ſie deshalb die Mangletaube. Ihr gewoͤhn— licher Ton iſt ein lautes euu-cuu, das fie gelegentlich in langen Zwiſchenraͤumen hören laͤßt. Zur Paarungszeit klingt dies fanfter und wird ſchneller wiederholt, ihr Weſen gleicht überhaupt dem der zahmen europaͤiſchen Tauben. Sie brütet im Auguſt und macht ein flaches Neſt aus ſchlanken Zweigen, locker und unordentlich an ein oder ein paar Pandanusblaͤtter befeſtigt, deſſen obere Blaͤtter es vor Regen und Sonne Bl Sie legt 2 zart fleiſchfarbweiße Eier. Hühnervögel: Baumhuͤhner. 229 275. Lopholaimus antracticus 6. R. Gray. Die antarktiſche Schopftaube. Gourp Birds of Austr. V. 7. Top-knot Pigeon. Co- lumba antaretica Snaw zool. of N. Holl. pl. 5. — Columba dilopha TEM. in Linn. Trans. XIII. 124. pl. col. 162. — SAW gen. zool. XIV. 279. — Wat. syst. av. sp. II. — Lophorhynchus dilophus Swaıns. class. II. 348. L. antareticus G. R. GrAY list 58. Lopholaimus antaretieus G. R. Gray mss. — Top-knot Pigeon N.-Süd-W. Colon. Federkamm über den Naſenloͤchern, Kopffeiten, Hals, Bruſt und Unterfeiten ſilber— grau, Hals und Bruſtfedern ſeidenfaͤdig, ſo daß die dunkle Faͤrbung ihrer Baſis durch Zwiſchenraͤume ſichtbar iſt, Federbuſch am Hinterhaupte roſtfarbig, vom Auge nach dem Hinterhaupte unter dem Buſche ein ſchwarzer Streif, welcher eine kurze Strecke uͤber den Halsrücken herabzieht, ganze Oberſeite dunkel ſchiefergrau, erſte und zweite Schwin— genreihe und Fluͤgelrand ſchwarz, Schwanz an der Baſis hellgrau, uͤbrigens ſchwarz, mit einem breiten weißlichgrauen Bande etwa einen Zoll von der Spitze, Iris feurig orange, Augenlied nelkenroth, in einem nackten mehligen gleichfarbigen Raume, aber kaum ſo hochfarbig, Schnabel ſchoͤn roſaroth, zieht in Lila gegen die Spitze, Fleiſch— parthie um die Naſenloͤcher und Baſis des Unterſchnabels gruͤnlich bleifarbig am Maͤnn— chen, bleifarbig am Weibchen, Beine purpur roͤthlich, Zehenruͤcken und Sohle grau— lichbraun. . Obgleich der Name antarcticus für dieſe ſchoͤne Taube unpaſſend iſt, fo halt fi doch Gould an das Geſetz der Anciennitaͤt und behaͤlt den Namen aus dem Werke bei, welches eigentlich die Zoologie von Neuholland zuerſt ausſchließlich betrachtet hat. Temmink hatte alſo wohl ſicherlich dieſe Beſtimmung nicht gekannt. Dieſe Art ſcheint ausſchließlich auf die reichen und uͤppigen Diſtrikte des ſuͤdlichen und oͤſtlichen Theils von Auſtralien beſchraͤnkt zu ſein, Gould ſah ſie noch nicht an der Nord- und Weſtkuͤſte. Beſonders haͤufig iſt ſie im Buſchholze von Illawarra, am Hunter, dem Clarence u. ſ. w., wo ihr die Baͤume in allen Jahreszeiten ein reichliches Futter bieten. Sie iſt ein ſo beſtimmter Baumvogel, daß ſie ſich nicht einmal auf der Erde oder auf den niedern buſchartigen Baͤumchen ſehen laͤßt. Sie iſt beſtimmt geſellig und durchfliegt die Waͤlder oft in Schaaren von mehren hunderten, um die Baͤume zu ſuchen, deren Fruͤchte ſie naͤhren. Dann laͤßt ſich der ganze Flug zugleich und mit einem Geraͤuſche nieder, ſie haͤngen ſich an die kleinen Zweige an und umklammern dieſe mit ihren breiten handaͤhnlichen, breitgeſaͤumten Zehen. Sie haben eine bedeutende Flugkraft und fliegen gewöhnlich in betraͤchtlicher Höhe dicht gedrängt aneinander. Unter andern Subftanzen in ihrem Magen fanden ſich wilde Feigen und große runde Beeren der Kohlpalme, und wahrſcheinlich frißt ſie auch Fruͤchte von einem noch groͤßeren Baume, denn ihr Schna— bel und Rachen kann ſich ſo weit oͤffnen, daß ſie eine Frucht von der Groͤße einer Wallnuß verſchlucken koͤnnte. Ihr Fleiſch iſt nicht ſo gut als das der anderen auſtra— liſchen Tauben, hart und trocken. Gould konnte das Niſten nicht beobachten, auch nichts daruͤber erfahren. 276. Macropygia Phasianella Goviw. Die faſanenartige Schweiftaube. Birds of Austral. XVII. I4. Columba — . col. 100. Pheasant-tailed Pigeon. JAub. Sersy nat. libr. V. 120. Pl., VIII. 230 Hühnervögel: Baumhuͤhner. Roſtbraun, Fluͤgel dunkelbraun, Fluͤgeldecke roſtbraun geſaͤumt; Ohrdecken ſchmal ſchwarz gebaͤndert; Seiten und Rüden des Halſes bronzepurpurglaͤnzend; Seitenſchwanz— federn vor der Spitze mit breitem, ſchwarzen Querbande, auswärts kblaſſer; Schnabel dunkel olivenbraun, Baſis mehlig, Iris blau mit ſcharlachrothem Ringe, Augenting reich blaulila, Fuß nelkenroth. Neu-Suͤd⸗Wales, fie halt ſich im Buſchwerke und kommt nicht in die offenen Ge— genden. Von Illawarra bis zur Moreton Bay ift fie häufiger Standvogel. Dieſe ſchoͤne Taube breitet bei dem Emporfliegen vom Boden den faͤcherartigen Schwanz ganz aus. Gould traf ſie oft an, waͤhrend ſie im Gebuͤſch abgefallene Beeren und Saamen vom Boden aufſuchte. Selten waren deren 4 — 5 beiſammen und meiſt erſchienen fie nur einzeln oder paarweiſe. Bis jetzt kennt man eigentlich ihre Verbreitung noch nicht hinlaͤnglich und Gould ſahe ſie in keiner Sammlung, welche in Neu-Suͤd-Wales ge— macht worden waren; aͤhnliche Arten finden ſich wohl auf Java und Amboina und ohne Zweifel find andere noch zu entdecken, da fie fehr im Verborgnen leben. Ihre laͤnglichen Laͤufte deuten wohl darauf hin, daß ſie viel am Boden lebt, waͤhrend der große und breite Schwanz ſie wieder geeigneter macht, auf Zweigen zu ſitzen. Fliegt ſie vom Grunde auf in die Tiefe des Waldes, ſo ſetzt ſie ſich nur auf einen niedrigen, buſchigen Baum und bleibt da, wie es ſcheint, nur wenig furchtſam ſitzen. Die Geſchlechter ſind nur durch anatomiſche Unterſuchung unterſcheidbar. Ihr Laut iſt traurig und eintönig. 277. Ptilinopus superbus Govrp. Die prächtige Flaumfuß⸗ taube. Gourp Birds of Austral. XIV. 4. Suberbe Fruit. pigeon Goblp. Colombe pou-Kiobou, Col. superba Temm. Pig. fol. ſam. 2. p. 75. pl. 33. Ej. Pig. et Gal. 8. 1. 277 et 474. Oberkopf hochpurpurroth; Kopfſeiten und Hinterhaupt olivengruͤn, Halsfeiten und Halsruͤcken ſchoͤnroth, Schultern ſehr dunkel blauſchwarz, ganze Oberſeite und Fluͤgel tief gelblichgruͤn, roth uͤberlaufen, Schulterfedern und dritte Schwingenreihe mit dun— kelgruͤnem Fleck naͤchſt der Spitze, erſte und zweite Schwingenreihe ſchwarz naͤchſt der Spitze außen blaßgelb geſaͤumt; Schwanz dunkelgrün, naͤchſt der Spitze mit breitem grauem Bande und weiß geſaͤumt, vor dem Saume guͤnlich uͤberlaufen *), Kehle weiß, Bruſt grau, unter ihr ein ſchwarzes Band, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß, letztere mit einem olivenfarbigen Streif unter der Mitte, ein Band an den Seiten ein zweites uͤber den Schenkel olivengruͤn, Beine orange, Schnabel dunkelhornfarbig. Weibchen: Oberkopf und ganze Oberſeite gelblichgruͤn, mit kleinem hochblauem Fleck naͤchſt der Spitze jeder Schulterdeckfeder, erſte und zweite Schwingenreihe ſchwarz, gelbgeſaͤumt, Hinterhaupt mit großem dunkelgruͤnem Fleck; Kehle grau, e gruͤnlichgrau, Seiten gruͤn, Bauchmitte ſtrohgelb. Dieſe huͤbſche Art wurde urſpruͤnglich in dem Prachtwerke von Madame Knipp und Temminck: „les Pigeons“ abgebildet und als Bewohnerin der Inſeln des ſtillen Meeres beſchrieben, daher ſich Gould nicht wenig freute, ſie hier als une Au⸗ ) Wenigſtens ſtimmen die Worte: „tail grey at the base, to which succeeds a broad band of black, glossed ya on the central feathers with green,“ nicht mit der Ab⸗ bildung überein. Hühnervögel: Baumhuͤhner. 231 ſtraliens gehoͤrig darbieten zu koͤnnen. Er erhielt ſeine Exemplare, Maͤnnchen und Weibchen, von Mr. Bynoe von der Booby-Inſel, welche an der Nordkuͤſte liegt. Wahrſcheinlich genießt dieſe Taube eine weite Verbreitung uͤber die Inſeln von Neu— Guinea und uͤber Nordauſtralien, wo irgend die Lokalitaͤt ihr zuſagt Das Weibchen zeigt in ſeinem Gefieder Spuren von Unreife, und es iſt noch nicht zu beſtimmen, ob dieſem Geſchlechte immer die ſchoͤne purpurfarbige Auszeichnung des Oberkopfes, womit das Maͤnnchen verſehen iſt, fehlt. Ueberhaupt herrſcht noch manches Dunkel in der Kenntniß dieſer ſchoͤnfarbigen Gruppe. Abbildung: Maͤnnchen und Weibchen. 278. Ptilinopus Swainsonii Gov». Swainſon's Flaum⸗ fußtaube. Govrp. proc. 1842. 8. Febr. Birds of Austr. VII. 7. Swain- sons Fruit Pigeon. Pt. purpuratus var. Regina SwWaINs zool. journ. I. 474? Columba purpurata JAnp. See. illust. II. pl. 70. Vorder- und Oberkopf karminroth, vom Mundwinkel an nach hinten von ſchmalem hochgelben Bande umzogen; ganze Oberflaͤche ſchoͤn gruͤn, gelb uͤberlaufen, das Gruͤn verlaͤuft auf den Schwingen der dritten Reihe gegen die Spitzen in tiefblau, alle Schwingen find am Vorderrande gelb geſaͤumt, die erſten an der Innenfahne ſchiefer— grau, Schwanz am Ende mit breitem gelben Bande, Gurgelgegend gruͤnlichgrau, am Kinn graulichweiß, bei andern gelblich; Bruſt dunkelgruͤn, jede Feder derſelben gegen das Ende gabelfoͤrmig ausgeſchnitten und mit dreieckigem ſilbergrauen Fleck an der Spitze; Seiten und Bauch gruͤn, breit orangenroth in drr Mitte; Unterſchwanz— decke orangegelb, Schenkel gruͤn; Iris roͤthlichorange; Schnabel gruͤnlichſchwarz und hornfarbig an der Spitze; Beine olivenbraun. — Weibchen gleich gezeichnet. Schon Jardine und Selby vermuthen mehrere Arten unter den ſogenannten Varietaͤten von Ptilinopus purpuratus um ſo mehr, als die verſchiedene geographiſche Verbreitung dafuͤr ſpricht. Allerdings kann nur eine ſorgfaͤltige Unterſcheidung ihre Verſchiedenheit als Arten beſtätigen. Die Exemplare der gegenwaͤrtigen Art wurden im Buſchholze am Fluß Clarence, zwiſchen dem Hunter und Moreton Bay erlangt. In letztgenanntem Diſtricte iſt ſie ziemlich haͤufig, die dichten und uͤppigen Gebuͤſche bieten ihr einen paſſenden Aufenthalt und Bruͤteplatz. Gould erhielt von dieſer Los kalitaͤt junge und alte Voͤgel, doch ſah er ſie niemals im Freien. 279. Ptilinopus Ewingii Govi. Ewing's Flaumfußtaube. Gobrb proc. 1842. 8. Febr. Birds of Austral. VII. 8. Ewing's Fruit Pigeon. Pt. Ewingii GouuD |, c. Vorder- und Oberkopf pfirſiſchbluͤthroth, von ſchmalem gelben Bande, außen an ber Stirn, umzogen, Halsruͤcken und Nacken gruͤnlichgrau, ganze Oberſeite ſchoͤngruͤn, dritte Schwingen an der Spitze tiefblau. Alle Schwingen vorn gelb geſaͤumt, Schwanzſpitze breit gelb, beſonders an den beiden Mittelfedern grün uͤberlaufen; Kinn blaßgelb, Halsſeiten und Bruſt gruͤnlichgrau, von letzterer jede Feder gabelfoͤrmig ausgeſchnitten und das Ende graugeſpitzt; unter der Bruſt ein an den Raͤndern verloſchenes ſchwe— felgelbes Band; Seiten und Unterbauch gruͤn, Mittelbauch ſchoͤn orange, in deſſen 232 Hühnervögel: Baumhuͤhner. Mitte ein Mondfleck lila. Unterſchwanzdecke orange, Schenkel und Läufe grün, Zehen olive, Iris orange. W Dieſe huͤbſche Art findet ſich auf der Inſel Coburg, verbreitet ſich ohne Zwei— fel uͤber die Nordkuͤſte Auſtraliens und unterſcheidet ſich von voriger durch geringere Groͤße, hellere Farbe des Oberkopfes, blaßgruͤnlichgraue Bruſt, hochorangefarbenen Mit— telbauch und gruͤnüberlaufenen Endſaum des Schwanzes. Gould benannte ſie nach Rev. Thomas J. Ewing, gegenwaͤrtig Reſidenten in Van Diemens Land, welcher auch in feiner Entfernung vom wiſſenſchaftlichen Leben die Ornithologie mit dem aller— groͤßten Eifer betreibt. 280. Synoicus australis Govi. Die auſtraliſche Wachtel. Govurp Birds of Austral. VII. 13. Moo-reete West. Austral. planit. indig. Brown Quail Van Diemens Land et Swan River Colon. Perdix australis LATH. ind. orn. spp. LXII. Coturnix australis Trmm. pig. et gullin. III. 474 et 740. Snaw gen, zool. XI. 373. VIEIIl. galer, pl. 215. Lrssox trait. 508. New Holland Quail Lars. gen. syn. sppl. II. 283. Ej. gen, hist. VIII. 306. Vorderkopf, Raum zwiſchen Schnabel und Auge und Unterkehle graulichweiß; braungelb uͤberlaufen, ganze Oberſeite unregelmaͤßig grau, ſchwarz und kaſtanienbraun gebaͤndert, Ruͤckenfedern weißſchaftſtreifig, Schultern graulichbraun, Fluͤgel uͤbrigens dun— kelgrau, braun und ſchwarz gebaͤndert; Vorderſchwingen braun, an den Außenraͤndern graubraun gemiſcht, ganze Unterſeite braungelbgrau, mit zahlreichen Zickzackbaͤndern, mehrere noch mit feinem weißem Streif in der Mitte, Schnabel blau, zieht an der Spitze in ſchwarz, Iris orange, Beine dunkelgelbC. Weibchen kaum zu unterſcheiden; Junge: Zeichnung breiter und kraͤftiger. Dieſer Vogel hat als Repraͤſentant der europaͤiſchen Wachtel die Aufmerkſamkeit der Coloniſten immer auf ſich gezogen, da dieſe bekanntlich ſo wohlſchmeckendes Fleiſch hat und jaͤhrlich eine beluſtigende Jagd bietet. Obgleich kleiner, hat doch gegenwaͤrtige Art in ihrer Lebensweiſe viel Uebereinſtimmendes mit ihr. Gould vermuthete, daß mehrere Arten in Auſtralien heimiſch ſind, ſollten dieſelben aber vielleicht nur Varie— taͤten einer Art ſein, dann waͤre die Hauptart eine Bewohnerin von allen bekannten Theilen Auſtraliens, auch die Nordkuͤſte nicht ausgenommen. Sind aber die der an— dern Diſtricte verſchiedene Arten, dann iſt die gegenwaͤrtige auf Neu-Suͤd- Wales, Suͤd⸗Auſtralien und Van Diemens Land beſchraͤnkt, uͤber welche Diſtricte ſie haͤufig verbreitet iſt. Die Oertlichkeiten, welche ihren Sitten am meiſten zuſagen, ſind dichte graſige Ebenen und feuchte immergruͤne Stellen an den Seiten der Fluͤſſe und Waſſer— tuͤmpel. Ihr Ruf iſt dem der gemeinen Wachtel ſehr aͤhnlich, und ſo wie dieſe findet ſie ſich in Trupps von 10 bis 18 Stuͤck beiſammen, welche mit einemmale vom Boden auffliegen und innerhalb einer Entfernung von hundert Ellen ſich wieder niederlaſſen. Sie ſitzt ſo gedruͤckt, daß man oft auf ſie tritt, bevor ſie auffliegt. Die Huͤhnerhunde ſtehen vor ihr und ſie giebt eine beſſere Jagdluſt als irgend ein anderer auſtraliſcher Vogel. Sie wiegt etwa 43 Unzen und ihr Fleiſch iſt delikat. Sie bruͤtet am Boden, wo ſie ein leichtes Neſt aus Gras und Blaͤttern baut, die 10 bis 18 großen Eier Hühnervögel: Erdhuͤhner. 233 ſind manchmal einfarbig blaͤulichweiß, andermal auf der ganzen Oberflaͤche braungelb fein geſprenkelt. 281. Synoicus? chinensis Gourn. Die chineſiſche Wachtel. Gourp. Birds of Australia XII. I4. Chaun-chun Chines. Piker or Pi- kan Sumatr. Java. Chinese Quail Lars. Perdix Chinensis LATH, ind. orn. II. 652. Coturnix excalfactoria Temm. Pig. Gall. III. 516 et 743. Suaw gen. zool. XI. 371. Tetrao chinensis LIN x. S. Nat. I. 277. Gmeu ed. I. 765. Linn. Transact. XIII. 324. Coturnix philippensis Brıss. orn. 1. 454. sp. 17. t. 25. f. I. Ej. Svo. I. 71. Fraise ou Caille de la Chine Burr. hist. nat. des ois. II. 478. Ej. ed. SoNNIN. VII. 104. Box x AT. tab. enc. orn. 223. pl. 96. f. 3. Chinese Quail Larn. gen. syn. IV. 783, EpwW. glean. pl. 247. Lark. gen. hist. VIII. 318. Coturnix Chinensis Lesson traité d’Orn. 509. Caille des Philippines Burr. enl. 126. f. 2. fem. Perdix manillensis LArTR. ind. orn. II. 655. fen. 'Tetrao Manillensis Gmer. ed. Linn. I. 764. fen. La petite Caille de l'isle de Lucon Sox- NER. voy. p. 94. pl. 24. fem. Petite caille de Manille SoNNIN. ed. Burr. ois. VII. 142, Bowsar. tab. enc. orn. p. 221. pl. 97. f. 4. Manilla Quail. Lark. gen. syn. IV. 790. Ej. gen. hist. VIII. 321. fem. Oberkopf und Oberſeite braun, unregelmäßig ſchwarzgefleckt, mehrere Federn am Hinterruͤcken ſchmal braungelbſchaftſtreifig, Fluͤgel braun, Decken breit kaſtanienbraun geſaͤumt, Kopf-, Bruft: und Bauchſeiten zart grau, Unterkehle ſchwarz, darin jederſeits ein laͤnglicher Fleck und unten ein Mond weiß, Bauch und Unterfchwanzdede tief ka— ftanienbraun, Iris nußbraun, Schnabel ſchwarz, Beine fleiſchbraun. Weibchen: ein breiter ſandgelbbrauner Streif uͤber das Auge, Oberkopf und Oberſeite dunkelbraun, zart lichtbraun bebaͤndert und braͤunlichgelb ſchaftſtrichig, Unterkehle und Bauchmitte braungelb; Bruſt, Bauch- und Halsſeiten nebſt Unterſchwanzdecke ſandgelb, ſchwarz— mondfleckig, Iris dunkelbraun. | Die mehr abgerundeten Flügel laſſen nicht zu, dieſe Art unter die Wachteln zu ſtellen, vorlaͤufig mag ſie unter Symoieus ſtehen, mit deren Fluͤgelcontour ſie mehr uͤbereinſtimmt. Gould traf dieſe Art nicht im Freien, was um ſo ſonderbarer iſt, als er ſie von vielen Orten zugeſendet erhielt. Sie iſt zu manchen Jahrszeiten haͤufig an niedern und feuchten Orten, welche mit dichtem und uͤppigem Graswuchs bedeckt ſind, indeſſen iſt von ihrer Lebensgeſchichte nichts weiter bekannt. Die beiden Ge— ſchlechter ſind allerdings ſo verſchieden, daß man ſie fuͤr verſchiedene Arten gehalten hat. Latham ſagt, daß man ſie in China oft in Fluͤgen zu hunderten beiſammen ſieht, und daß man ſie dann im Winter dazu benutzt um ſich die Haͤnde zu waͤrmen, wie man aus mehreren Zeichnungen und Tapeten von China ſieht. 282. Pedionomus torquatus Govıo. Die Halsband⸗Trappen⸗ wachtel. Gourp proc. 1840. 8. Spt. Birds of Austral. I. 17. Collared Plain Wanderer. Oberkopf roͤthlichbraun, ſchwarz geſprenkelt; Kopf und Halsſeiten hellfahlſchwarz geſprenkelt; Halsband breit weiß, ſchwarz gefleckt; ganze Oberſeite roͤthlichbraun, jede Reichenbach, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands, 30 234 Hühnervögel: Erdhuͤhner. Feder mit mehreren ſchwarzen concentriſchen Linien, fahlgeſaͤumt; Schwanz fahl, zahl— reich und fein ſchwarzbraun gebaͤndert; Mittelbruſt roth und uͤbrige Unterſeite fahl, Bruſtfedern auf aͤhnliche Weiſe, wie die der Oberſeite gezeichnet, Seiten mit breitem unregelmaͤßigem ſchwarzem Fleck; Iris ſtrohgelb; Schnabel gelb, gegen die Spitze ſchwarz; Beine gruͤnlichgelb. Der Bau dieſes ſonderbaren kleinen Vogels iſt wunderbar fuͤr die ausgedehnten ſonnigen Ebenen, welche mehrere Theile Auſtraliens auszeichnen, geeignet, und man darf wohl vorausſetzen, daß wenn jemals das Innere bekannt werden ſollte, noch an: dere Arten entdeckt werden duͤrften. Gould erhielt ihn von Mr. Strange, welcher ihn auf der Ebene bei Adelaide ſchoß. Auch Capt. Gray erzaͤhlte, daß Mr. Hack zu Adelaide einen Hund beſaß, welcher unablaͤſſig wachtelaͤhnliche Voͤgel jagte, die uͤber dieſe Ebene liefen, ohne Zweifel dieſelbe Art. Eine zweite Art erhielt Gould von den Gawler Plains, welche auf aͤhnliche Weiſe von einem ſeiner Hunde gefangen wurde. Die langen Trappenbeine ſind ganz zum Laufen eingerichtet, die kurzen, run— den und gehoͤhlten Fluͤgel wenig zum Fliegen geeignet, der allgemeine Umriß fuͤhrt die Idee eines kleinen Trappen herbei, und haͤtten die Beine nicht eine Hinterzehe, ſo wuͤrde der Vogel in deſſen Verwandtſchaft gehoͤren. Er hat auch manche Kennzeichen mit Hemipodius gemein, beſonders dem afrikaniſcheu Hemipodius nivosus SWAIxs. 200l. illust., den der Verf. in feiner Classifie. unter Ortygis ILLI. geſetzt hat. Leider konnte Gould uͤber die weitere Lebensweiſe keine Nachricht geben, hoffte dieſelbe aber von dem in der Naͤhe des Vogels lebenden Capt. Sturt zu erhalten. 283. Hemipodius velox Gourp. Das ſchnelle Laufhühnchen. Goulp Birds of Anstr. II. 14. Gounn Proceed. 1840. Nov. 10. Kar- u- dong West Austr. mont. Little Quail Colon. Kopf, Ohrdecken und ganze Oberſeite kaſtanienbraunroth; Oberkopf bei manchem Er- emplar mit laͤnglichem ledergelbem Fleck unter der Mitte, Ruͤcken-, Rumpf- und Schulter⸗ deckfedern, ſo wie die der Bruſtſeiten ledergelb geſaͤumt, der Saum innerhalb von einer ſchwarzen Linie begrenzt, die Federn am Unterruͤcken ſchmal ſchwarz gebaͤndert; Vor— derſchwingen lichtbraun, Innenfahne ledergelb geſaͤumt; Gurgelgegend, Bruſt und Seiten fandgelb, gegen den Bauch in weiß uͤbergehend; Schnabel hornfarbig, Iris ſtrohgelbweiß, Beine gelblichweiß. Bei dem Maͤnnchen ſind auch noch die Bruſt— ſeitenfedern auffallend ledergelb geſaͤumt. In mehreren Gegenden von Neu-Suͤd-Wales haͤufig, allein ob er dieſelben manch— mal beſucht, oder erſt neulich daſelbſt erſchienen iſt, konnte Gould noch nicht be— ſtimmen. Mr. Stephan Coren, welcher bei feinem mehrjährigen Aufenthalte in Auſtralien der dortigen Ornithologie die groͤßte Aufmerkſamkeit widmete, konnte hier— uͤber keine Auskunft geben, und ſo ſcheint auch dieſe Art noch allen Sammlern ent— gangen zu ſein, da Gould weder in einer oͤffentlichen noch in einer Privatſammlung ein Exemplar dieſer Art antraf. Er haͤlt es fuͤr ausgemacht, daß der Vogel wandert, da er im Sommer an ſolchen Orten häufig iſt, welche Gould kurz vorher im Winter befucht hatte, ohne einen einzigen zu ſehen. Die üppige Entwicklung, welche auf die ungewöhnlich lange Trockenheit von 1838 — 39 folgte, brachte auch fo manche feltene und intereſſante Voͤgel mit, und wurde Goulds Beſtrebungen ſehr nuͤtzlich. Die Hühnervögel: Erdhuͤhner. 235 ganze Gegend war mit der reichſten Vegetation bedeckt, ſo daß große Maſſen dieſer Art wahrſcheinlich nur deshalb über den Diſtriet von Upper Hunter, beſonders in der Ebene von Segenho, Invermein und Jarrundi ſich verbreiteten. Sie ſcheinen ſich am liebſten an den niedern ſteinigen Dämmen (ridges ) aufzuhalten, welche dieſe Ebnen durchſchneiden und umgeben, auf denen verſchiedene Grasarten duͤnn zerſtreut wachſen, manchmal zeigen ſie ſich auch unter den rankenden Kraͤutern des ange— ſchwemmten Bodens. Sie druͤcken ſich ſo tief, daß man ſie faſt treten kann, bevor ſie auffliegen, dann aber fliegen ſie ſo reißend ſchnell, daß es bei ihrer Kleinheit und dazwiſchen befindlichen Baͤumen fuͤr den Jaͤger außerordentlich ſchwer wird, ſie zu ſchießen. Sie fliegen wohl 100 — 200 Ellen weit und nur 2 — 3 Fuß hoch über der Erde, dann ſtuͤrzen ſie ſich ploͤtzlich auf den Boden. Gould erlangte fie meiſt mit dem Wachtelhunde. Einer der ſonderbarſten Umſtaͤnde in der Naturgeſchichte dieſer Art iſt die geringe Groͤße der Maͤnnchen, die wenig uͤber halb ſo groß ſind, als ihre Weibchen. Außer in dem angegebenen Diſtricte beobachtete Gould den Vogel, doch ſelten im Innern, noͤrdlich der Liverpool Ebene. Vor ſeiner Abreiſe aus Sidney er— hielt er ein einzelnes Exemplar aus Suͤd-Auſtralien, und in der neulich angelangten Sendung vom Schwanenfluſſe befanden ſich die Voͤgel nebſt den Eiern. Dies beweiſt, daß ſeine Verbreitung ſich von einer Seite des Continents bis zur andern erſtreckt, und wahrſcheinlich bewohnt er gegen Norden auch einen großen Theil des Innern. In Weſt⸗Auſtralien findet er ſich an hellen Grasplaͤtzen, und geht gelegentlich in das dicke Gebuͤſch, ſein Lieblingsaufenthalt ſind aber die graſigen Thaͤler im Innern am Waſſer. Er bruͤtet im September und October. Das Neſt beſteht aus Graͤſern in einem ſeichten Eindruck im Boden unter dem Schutze eines kleinen Grasbuͤſchels; die 4 ſchmutzigweißen Eier find kaſtanienbraun dicht gefleckt, 114” lang, 9“ breit, die von Weſt-⸗Auſtralien lichter, deren kaſtanienbraune Flecke kleiner. Natty und Jemmy, ein paar einſichtsvolle und treue Eingeborne aus dem Jarrundi Stamme, welche Gould gewoͤhnlich begleiteten, brachten ihm auch die erſt wenige Tage aus dem Eie gekommenen Jungen. 284. Hemipodius pyrrhothorax Gobbo. Das rothbrüſtige Laufhühnchen. Gobrp Birds of Austral. II. 15. Goulp proceed. 1840. 10, Nov. Red-chested Hemipode. Oberkopf dunkelbraun, mit ledergelber Laͤngslinie über die Mitte; die Federn um das Auge, Ohrdecken und Halsſeiten außerordentlich klein, weiß und ſchwarz geſaͤumt; Rücken und Rumpf dunkelbraun, ſchwarz und ledergelb bandirt und gefleckt; Flügel blaſſer, Federn ledergelb geſaͤumt, Saum innerhalb ſchwarz geraͤndert; Vorderſchwingen braun, ledergelb geſaͤumt; Gurgelgegend, Bruſt, Seiten und Unterſchwanzdecke ſand— roth, gegen den Mittelbauch in weiß uͤbergehend; Schnabel hornfarbig, Iris ſtroh— gelb, Beine gelblich weiß. Bei dem Maͤnnchen ſind Kehle und Seiten blaſſer. Dieſe Art traf Gould zum erſtenmale bei ſeinem Durchzuge durch die Ebene von Aberdeen, von Upper Hunter, wo ſein Wachtelhund einen Vogel ſtellte, den er bald als verſchieden von voriger Art erkannte. Ein Weibchen wurde erlegt, das Maͤnn— chen flog auf. Sorgfaͤltige Nachſuche verfchaffte ein zweites Exemplar lebend. Das SEN 236 Hühnervögel: Erdhuͤhner. kleine Männchen erhielt aber Gould durch Mr. Charles Coen, welcher es einige Jahre fruͤher in der Nachbarſchaft der Liverpool-Ebene geſchoſſen hatte, ohne ein Weibchen zu ſehen. Auch dieſer Vogel duͤrfte in ſeinen Sitten erſt nach Entdek— kung des innern Landes bekannt werden. Abb.: Maͤnnchen und Weibchen in natürlicher Groͤße. . 285. Hemipodius castanotus Govın. Das braunrüdige Lauf: hühnchen. Gourp. proc. VII. 145. Birds of Austral. XIII. 16. Win-do- loom Port Essington indig. Thick-billed Quai! Colon. Chestnut- backed Hemipode Gourp. Kopf, Hals und Bruſt olivengrau, Kopf- und Halsfedern mit weißem Fleck an der Spitze, Bruſtfedern mit lohweißlichem ſpatelfoͤrmigen Mittelfleck, Bauchmitte und Unterſchwanzdecke blaß braungelb; ein ſchmaler Streif uͤber jedem Auge, Ruͤcken, Schultern und Schwanz ſchoͤn kaſtanienbraun; Ruͤcken- und Schulterfedern weiß— gefleckt, die weißen Flecke nach vorn ſchwarz umzogen, Schwingen braun, braungelb gerandet, Iris gummiguttgelb; Schnabel licht aſchgrau, nackter Augenring rußgrau, Lauf und Fuß koͤnigsgelb. * Nord- und Nordweſt-Auſtralien; Exemplare von da erhielt Gould durch Mr. Bynoe und Mr. Dring, Officiere des Beagle. Mr. Gilbert fand den Vogel auch zu Port Eſſington, und meldet uͤber ihn Folgendes: Eine ziemlich haͤu— fige Art, welche die Seiten der ſteinigen Hügel in Trupps zu 15 bis 30 Stuͤck be⸗ wohnt. Scheucht man ſie auf, ſo fliegen ſie ſelten empor, ſondern rennen uͤber den Boden, und nur wenn man ſie hart verfolgt, beginnen ſie zu fliegen, aber nur auf eine kurze Strecke. Im Laufen halten ſie die Koͤpfe ſo hoch als ſie koͤnnen, und tragen den Koͤrper aufrecht. Eine watſchelnde Bewegung bei ihrem Gange ſieht ſpaßhaft aus. Ihr Magen iſt ſehr muskuloͤs, und enthaͤlt Saamen ſo wie eine große Parthie Kieſelſteine. Abb.: Beide Geſchlechter. 286. Otis australasianus Govi. Der neuholländiſche Trappe. Govlp proc. VIII. 176. Birds of Austral. VIII. 12. Australian Bustard. Be-bil-ya West. Austr. indig. Turkey N.-S.-Wales Colon, Native Turkey Swan River Colon. Oberkopf und Hinterhaupt ſchwarz; Kopfſeiten, Hals und Bruſt graulichweiß, jede Feder mit ſehr feinen pfeilfleckartigen, mit der Spitze nach oben gerichteten Linien wie geſprenkelt. Fluͤgeldecken ſchwarz, breit weiß geſpitzt, ganze Oberſeite, Fluͤgel und Oberſchwanzdecke braun, ſehr fein roͤthlich braun geſprenkelt; mehrere Federn nach hinterwaͤrts graulich uͤberlaufen; Schwanz grau, mit unterbrochenem weißem Bande naͤchſt dem Mittelpunkte, fein weiß geſprenkelt, braun geraͤndert und ſeichtweiß geſpitzt; Bruſt von einem unregelmaͤßigen ſchwarzen Bande umzogen, von da an die Unterſeite weiß; Unterſchwanzdecke graulich ſchwarz, weiß geſpitzt, Iris grünlich weiß, Augenlieder blaß olivengelb; Schnabel ſtrohgelb, Firſte und Spitze olivenfarben und ſchwarz, Beine ſtrohgelb. Klammervögel: Erdhühner 237 Sommerbewohner aller Suͤdtheile Auſtraliens, wurde häufig gefchoffen in den Ebenen am Lower Namoi und in Suͤd-Auſtralien, von Mr. Gilbert auch in Weſt⸗-Auſtralien. Exemplare vom Schwanenfluſſe zeigen keine weſentliche Verſchieden— heit von denen der Oſtkuͤſte. Innerhalb der Grenze von Neu-Suͤd-Wales iſt wie ſich denken laͤßt, ein ſo großer Vogel der Verfolgung ſehr ausgeſetzt, und dadurch ſehr ſcheu, indeſſen iſt er noch haͤufig. Die beiden abgebildeten Exemplare wurden in einem Waldgarten, welcher Mr. Corens Houſe zu Jarrundi am Upper Hunter angrenzt, geſchoſſen. Gould traf ihn mehrmals an den Ebenen naͤchſt Scone, in den Flaͤchen bei Aberdeen, und in aͤhnlicher Lage. Auf der Ebene im Innern dagegen, wo er ſich fern von der Cultur der Weißen bewegt, iſt er weit zahlreicher und nicht ſo ſcheu, ſo daß er naͤher zum Schuß koͤmmt. Um ſich ihm indeſſen zu naͤhern, wird es nothwen— dig, ein Pferd zu haben und in Kreiſen heranzureiten, ſo daß man ihn nach und nach einſchließt, bevor er fliegt, wobei er immer einige Ellen weit ſchnell laͤuft, dann nach dieſem Anlaufe ſich erhebt. Er fliegt ſchwerfaͤllig, mit lang ausgeſtrecktem Halſe, doch iſt er im Stande ſich ziemlich weit fliegend zu halten. Sein Fleiſch iſt zart und wohl— ſchmeckend, und gleicht ganz dem ſeines europaͤiſchen Verwandten. Er frißt Saamen, Pflanzentheile, Graͤſer, Inſekten u. ſ. w. Er bruͤtet gegen Ende September und ſucht dazu eine helle Stelle in einem Thale oder an der Seite eines Grashuͤgels. Die 2 Eier find 3 Zoll lang an 2“ 2“ breit, olivenfarbig mit braunen Laͤngsflecken, fie liegen meiſt auf dem nackten Boden, zufaͤllig auch auf einigen ausgebreiteten Reiſern. — Es iſt merkwuͤrdig, daß die großen Sammlungen von Voͤgeln, welche aus Auſtralien nach Europa ſeit funfzig Jahren gekommen, dieſen großen und intereſſanten Vogel nicht enthielten und ſein Vorhandenſein uͤberhaupt nicht bekannt wurde. Zwar fand ſich ein Exemplar ſeit laͤngerer Zeit in der Sammlung der Linnean Society, allein von feiner Geſchichte war nichts bekannt, und erſt als Gould dieſe „terra au- stralis“ beſuchte, wurde entdeckt, daß dieſe Art eine der haͤufigſten und am meiſten weit und allgemein verbreiteten groͤßern Voͤgel dieſes Welttheils iſt. Ausgedehnte große Ebenen und offene Wuͤſten, bieten in allen Theilen der Erde das Aſyl fuͤr die Trappen, daraus ließ ſich ſchon im voraus ſchließen, daß dieſe Gattung in Auſtralien nicht feh— len wuͤrde, im Gegentheil iſt es auffallend, daß nicht noch andere Arten dieſer Familie daſelbſt entdeckt worden ſind. Sehr wahrſcheinlich wird aber einſt das Innere, wenn es jemals erforſcht werden ſollte, noch eine Beiſteuer für dieſe Gattung darbieten. Acanthiza albifrons J. S. 103] Amadina, Gould's . Hegifter der Uamen und Synonymen. Die beigeselzten Ziffern sind die Artnummern. chrysorrhoea G. . 93/Amadina Lathami G. 135 Diemensis G.. 91 Amadina Latham's . . 135 Ewingii G. 92 Amadina pectoralis G. pyrrhopygia Y. H. 944 - ruficanda G. 138 Tasman nian. 91 Ampytis striatus G. 1244 Acanthogenys rufogularis G. 70 - textilis @ . . 123 Acanthorhynchus dubius G. 544 - textilis Less. 1244 — superciliosus . 55 Anas carunculata Vieill.. 17 Astur — tenuirostris @. . 544 -. coromandeliana Gm. 20 - Acanthyllis caudacuta G. 2211 - lobata Shaw. ALS Accipiter torquatus VJ. H. 240 - naevosaG. .. 19 Adler, kleiner auſtraliſcher 2527 — Radja ngk . 22 Adler, ſüd⸗auſtraliſcher . 251 Anser Girra Syk, . . . 20 Aegotheles australis Sus. 227 Anthochaera carunculata I. H 68| - — cristatus Gray . 227 - inauris 6. . . 680 - Novae-Holland. V. I. 242 — leucogaster G. . 226 - mellivora . . 69 - radiatus 6. 243 — lunulatus J. S. 227 - phrygia F. II. 67 - radiatus F. H.. . 244 Novyae Hollandia V. H. 227 Anthus fuliginosus V. H. 101| — Rai V. . . 241 Akanthiza, Ewings .. 92 Aprosmictus erythropte- Athene connivens Lath. . 231 — Gelbbürzel .. 93 rus. G. „185 U fonts, 231 - Tasmanniſche . 91] — scapulatus G. . 1844 - strenua G. 230 Alarm- bird 38 àAptenodytes minor Forst. . 1/Atlasvogel, ſchillernder . 213 Albatros, Augenbraunen⸗ 9 Apterous Penguin „ . . 30 [Atrichia clamosa 6. 129 Albatros, cautious 11 Apteryx australis Shaw. . 30 Atticora leucosternon G. 218 Albatros, großer: 8 Aquila albirostris T.. 251 Atzel, flötende . 214 — ſch euer 11 - fucosa C uv. 251 - lärmende . 216 Albatruns 8 — morphnoides G. . 252 - weißrückige . 215 Alcedo gigantea Lath, 45 Artamus albostriatus J. H. 205 Augenbraunen-Albatros 9 — gigas Bodd. 45 - cinereus . 206 Australian Rhynchaca . 26 Alcyone pusilla G... 44] - leucopgygialis G. . 210 Avocet, red-necked 2 21 Alectura Lath, . . . 87 - lineatus V. 205 Avocette, rothhalſige . . 24 — Lathami Gray . 87 - minor Fieill. „ 207 2 Amadina, braunöhrige .. 1836| - personatus G.. . 209 Baumſchwalbe . . . 220 Amadina castaneothorax G. 1455 sordidus G. 205 Barita strepera T.. . . 216 - eastanolis G. . 186 superciliosus 6 . 208] - Tibicen Lath. . 214 Gouldiae G. 134 fit, Augenbraunen-. . 137 - Tibicen G. G. „215 Ringel⸗ roſtſchwänziger . . 146 Astrilda annulosa G. 134 Aſtrild, Bichenows . Bichenovii G. Phaöton G.“ ruficauda G. temporalis G. albus J. S. * + * 140 141 138 141 140 139 138 137 242 approximans V. II. 244 approximatus V. II. 244 cruentus G. fasciatus V. II. N. Holl. 245 244 Albino 6. 242 No vae Hollandiae G. 241 Regiſter nach der Artnummer— Beautiful Pygmy Goose. Bee-eater, australian. - black and yellow . - blue-cheeked - chattering - cowled . ee - Embroidered . . - golden-winged . - knob fronted . - mountain 73 variegatel . 48 Beinbuike, weißköpfiger . 249 Bengali Phaeton . . . 139 Bergern Berigora, öſtlicher .. Berigora, weſtlicher Bernicla coromandeliana Step. Bernicla Girra H. G. Bienenfreſſer, ſchwarzſchwän⸗ niger. ee Bilbil-llabicht Binſenkönig, lockerſchwänziger 122 Biziura lobata Et. - Novae Hollandiae Black and White Shag . 15 Black-eye-browed Albatros 9 239 238 Blak-necked Ibis 28 Blood- bird 49 Blue-billed Duck 18 Blue- ee 72 Bluish-breasted Greeper , 96 Blutfinf, gemalter .. 147 Bluthabicht. 4245 Bower-bird, great. . 212 Bower-bird, satin- . . 213 Borſteubart, auſtraliſcher . 131 — langgeſchnabelter .. 132 Brachystoma einerea Sws. 148 Brillenbaumläufer, gelber . 97 - graurückiger. . 96 Bristle-birf al . . 131 Bristle bird, long billed 132 Broad-billed Petrel 6 Bronzeflügeltaube . . 262 Bronzeflügeltaube, kleine „364 Bronzewing, Harlequin- 263 Bronze Pigeon, little 264 Bronze Pigeon 262 Bronze-winged Pigeon 262 Brown- tail . 9 Brush-bird, noisy . 12) 21|Brush bronze-wingedPigeon264|Ceyx pusilla 7. 48|Brush-King-fisher. . . 67 Brush Turkey . . . . 72 Buſchröthling, braunſteißiger 130 Chalcophaps chrysochlora G 270 76 Buſſard, ſchwarzbrüſtiger 73 Bustard, australian 67 Buteo melanosternon 6. 69 Buzzard, black-breasted 48 Cacatua 1 Less. 188 - galerita . - Leadbeateri Wagl. - sanguinea G6. 239 Caille de la Chine . .» - la petite de Lucon - des Philippines . — petite de Manille . 20 |Calamanthus campestris G. 20 Calamanthus fuliginosus G. Galibe, le grand 48|Galodera maculata G. 244 Calodera nuchalis GWG. Calopsitta Go). ap noir ae 17 Caprimulgus albogularis . 281 239 44 43 Chactura australis Steph. 221 87 Chaetura macroptera Sws. 221 248 Charadrius iliacus R.. 40 286 - lobatus Wagl. „ 38 248| - pectoralis Cu, „ „ 37 248 -. tricolor Fieilll . „ 37 Cheniscus coromandelianus 188 yt, DR ae: RD Ghestnut-coloured Shieldr, 23 189 |Chlamydera maculata G. 211 1900 - nuchalis G.. 212 281 Choucalcyon australe Less. 45 2810 Cinclosoma castanotus G. 127 - punctatum F. H. . 126 2810 Circus assimilis J. S. . 232 102] - azxillaris 7. 234 101) -. Jardini G. 233 2160 Cladorhynchus pectoralis Gr. 35 2110Climacteris erythrops 6. 157 212 melanura W.. 159 1860 - picumnus 7. 158 544 - rufa G. 156 - scandens 7. 155 V. H.. 224 Coach-whip Bird . . 82 - cristatus S.. 227 Cobbler's AWI 54 - gracilis Lat.. 229 Cocatoo, blood-stained . 190 —guttatus 225 cres tec 188 - macrourus H. 223 great sulphur-crested 188 - mystacalis T.. . 2244 - Leadbeaters . . 189 - Novae Holl. Lath. 2277 Pink- „ .... 189 - vittatus Zath. . . 227 Colombe grivolee T. . . 271 Carbo hypoleucus Brdt. 15 - Labrador J. „ 264 Carpophaga leucomela G. 272 - lumachelle T. . 262 - luctuosa G. . 273] - poua-kiohou J. 277 Caſarka, fuchsentenartige . 233 - Tuwert 7. . 20 Casarca tadornoides Eyt. 23 Columba antartica Sh, . 275 Gatheturus australis Sus. 87 — armillaris 7. 271 Cautious Albatros 11| - chalcoptera Lath. . 262 Certhia auriculata 87. 59| — chrysochlora Wgl. . 270 - Australasiae LW. 49 - dilopha 7. 275 - coerulescens Lath, 96 — elegans 7. . 264 - dibapha Lat. 49 - Goadgang T. . 271 — dilutkaa 96) -. humeralis T.. . 274 - erythropygia Aan . 49 - Jamesonü . G. „ 271 —leucoptera Lath. 1580 javanica . 270 - mellivora „ : . 69 - Lawsonü Sieb... . 264 - NovaeHollandiaeLath.64| - leucomelana gl. 272 - picumnus Ilg. - sanguinolenta » - tennirostris Lat. 1580 - leucomela 7. . 272 49| - lophotes T. ,„ . . 269 54| luctuosa 7. 273 240 Regiſter nach der Artnummer. Columba melanolenca Lath. 2710 Dacelo chlorocephala 8. JErddroſſel, braunrückige . 127 Norlolciensis Lath, . 272 Less. die 41] - paunctirte 126 - picata Lat.. 271 Dasyornis australis J. II. 1310 Ente, Kehllappen .. 17 - purpurata J. S. 278 - longirostris G. . . 132] — kleinfleckige .. 19 - scripta . . 265 - striatus G. . 1244 - Radjah . 22 - Smithü J. S. 266 Diecaeum hirundinaceum G. 149 Entomophila albogularis . 80 - superba T. . 277| - Swallow- . . . 19| - picta 6. Art Gollocalia arborea G.. . 220 — atrogaster . . 149 - rufogularis G. 81 - HAIE G. 219 Dickköpfchen, gelbbrüſtiges 195) Entomyza albipennis G. . 71 Coracias pacilica Lat. 477 Würger⸗ 8 196 - cyanotis Sws, 72 strepera Lath, . 216 Diomedea cauta G. * 11|Eopsaltria australis Gray. 192 - Tibiecen Lat. 214 - chlororhynchos Lath. 100 — flavicollis SuS... 192 Corbi calao . . 73 - chrysostoma Forst. 10) - griseogularis G.. . 193 Cormorant, Pied. . 14 - exulans L. .. 80 - parvula G. 5 192 spotted . 13 - melanophrys I. 9| Epthianura albifrons G. . 103 - white-breasted . 1 16 Diver . el eng 2 — aurifrons G. 104 Coromandel Teal ; 20 Diving Halodroma . 5 - tricoloeured . . 105 Coronica strepera G. 216 - Petrel. . . . 5 - tricolor GG. 10⁵ Corvus cyanoleucus Lath. 125 Dollar Bird. 47 — orangelronted, . . 104 — graculinus II. 216 Donacola castaneothorax G. 145 hie fronted 103 - squamulosus Mig. 213 — pectoralis G6. 146 Grdſchmaßzer, roſarother „ 107 streperus Leuch. . 216 Dottrel, australian 36 - Roſenbauch⸗⸗ 106 Coturnix australis 7. 280 Dromiceius Novae Hollan- Erismatura australis Eyt. 18 281 diae Less. 281 Drymodes brunneopygia G. 281 Duck, blue-billed . chinensis Less. . excalfactoria T. . - phbilippensis Briss. Graclicus streperus. . 216 freckled Tibicen Fitt. 214 white . Creadion carunculatus Vieill, 68 Creeper, bluish-hreasted 96 Bagle-Hawk . * * * * * 30 Erythrodryas rhodinogaster 130 G. e e 106 180 - rosea G. . 107 19 Erythrogonys cinctus G. . 40 22 Erztaube, grünfleckige . . 270 Estrelda — Astrilda . „ 187 251 Eudromias australis G q. 36 - cochineal . . 49 — lacteons . 242 Eulabeornis castaneoventris - coerulean . 96 — little australian . . 252 G 3 388261 - common . . 158 - little wamp » 247 Culenſchwalbe, en - Dirigang- g. . . 1580 - Mountain Eagle of lingsartige . .. 228 - graculine . Ne N. S. Wal. . 251] ſchulterfleckige. . . 229 - Goruk . .. 69 - wedge-tiled . . 251 Euphema aurantia G. 169 - hooded „ . . 54] - white-bellied . . . 250 - Bourkii G. „„ 160 - mellivorous „ . . 69 — white-breasted ru- - chrysostoma Wagl. 166 - New-Holland . , 64 on 246 — discolor Wagl, . 162 - - . 65 Eisvogel . 45 -.elegans 6. . 164 - red-rumped . . . 49) heiliger . 41| - petrophila G. . 168 - sanguineous » 491 - hirſchbraunbrüſtiger. 46 - pulchella Wagl.. . 167 - slender-billeld .. 544 - Makleayçs 43 - undulata Magl. . 161 - smalerested .. 49 - rothſteiß iger. 42 — splendida G. . 165 irested Sag . . 13 winziger. 44 Eurostopodus albogularis Crow-Shrike, Pied „ 2160 Elanus axillaris 6. 22 G. — -- white-backed . 215 notatus G. 234 guttatus G. 225 Crow, white-vented 2160 - scriptus G. . . 235 Eurystomus australis Ss. 47 Cypselus australis G.. . 222 Ellia. in. . . 160 - orientalis V. II. 47 Elſterſcharbe . . . . 15 Ewing's Flaumfußtaube . 279 Dacelo cervina G. . 46 Elſtertaube, weißfleiſchige 271 Fair, Falcon. . 24 - gigantea Leach.. . 45 Emblema picta G. . 147 Fairy-Martin 219 Falcinellus igneus Gray . Falco albus S/. - axillaris Lath. - Berigora . — - eeneroides V. II. - dlarus Lath. - frontatus G.. - fucosus Cuv. - hypoleueus G. - leucogaster Lath. . - melanogenys 6. - Novae Hollandiae , - peregrinus V. H. - radiatus Lath. . - radiatus T. - nisus Lath. . torquatus Cuv. Falken⸗Kafatu, auſtraliſcher Falke, ſchwarzwangiger Falkenwürger, Stirnband⸗ — weißbauchiger . Falke, weißbrüſtiger — weißſtirniger . * Falcon, black-cheeked- . _ Fair- . * * - litile. - radiated . » - white breasted . - white fronted . - winking Lath, * Falcunculus flavigulus —frontatus . - leucogaster G. — gutturalis V. H. Fantail, white-shafted Felsſchmatzer Goodenov's — hochrother . . — ſchwarzbrauner. - vielfarbiger . — zweifarbiger Fig-eater * Fiſchadler, welßbäuchiger Ä Fish Hawk . , Fish Hawk, little Finch, Bichenows - black-rumped . crimson — chestnnd regte — chestnut-eared . - Gouldian - painted - red-eyebrowed Neihenbarh, vollſt. Naturgeſchichte. Vögel Neuhollands. 31 Regiſter nach der Artnummer. 241 290 Finch red-tailed 1380 Goatsucker, erested . . 227 242 - spotted-sided . . . 135 - gracile 224 .234| temporal. . 18%] large-tailed . 223 239 - white-breasted . . 346] - New Holland Lath. 227 . 2355| - white-headed . „ 135 - spotted . as . 241|Flaumfußtaube, Ewing's . 279| - white-throated . 224 256 - prächtige .. 277 Goose, beautiful pygmy 21 251 - Swainſon' s. 278 little ee | 254| Fliegenſchnäpper, glänzender 194) Goruk Amen. 00 250 - weißſchaftiger .. 191/Goshawk, australian 244 255 Fleiſchhöckerkiebitz .. 377 - New Holland . 241 242 Flycatcher, coach-whip , 82] - radiated , 243 255 - hooded . . . . .M1| westaustralian 24 . 2458| shining 1944 - white 242 2444 - soft-tailed . . . . 122 Gouldian Finch. 134 240 - southern. . 1920 Gracula eyanotis Lat. 72 240 - yellow-tufted . .. 59 — picata Lat.. 125 186 Forty-s pot. 204] - strepera Sh. 216 255 Fraise de la Chine . . 281 Grakle, blue eared „2 1980 Freckled Duck . . .„ . 19] - satin- vis 213 harr . . .. 73 Grallatores 24 2540 Friar-bird, Silvergerownedd 740 Grallina australis Gray. 125 2560 Fringilla Bichenovii J. H. 140 - melanoleuca F.. . 125 255 - leucocephala Lath, 135 - picata . x . 125 241 - Lathami V. H.. „185|Grand Martin Pocheur 45 256 - phaöton Homb. 1390 Grape 4 n 243 - quinticolor J. . 137 Grasfinch, Bein 3 . 144 2544 - temporalis Lath. 137 Grasfink, Gürtel⸗ 144 2560 Fruit Pigeon, Ewings . . 279 Grasfnch, longtailed 142 2311 — - superbe .. 277 Grasfink, Masken⸗ 143 G. 1980 - Swainsons . . 278 Graspapagei, Bourke's . . 169 1980 - pigeon, Torres straits-2733 - — Felſen⸗ 168 . 199 Fruchttaube, trauernde. . 278] — — gelbmündiger . 166 197 - weißköpfige . 272 - glänzender .. 163 191 Fruit Pigeon, white-headed 2727 - hübſcher . 167 109 3 — orange 165 110 Gelbſchnabel⸗Scharbe . 146 - — zierlicher. . 164 . 112|Geophaps plumifera G.. 267 Grass Parrakeet, blue- 108| - seripta @. „ 265 banded \ . 166 III Smithii @& . . . 266|Grass-Parrakeet, Bonrke’s 169 . 98lGeopelia humeralis G. 2744 elegant 164 250 Geronticus spinicollis G. 27| - - orange-bellied 165 249 | Giant-king Fisher SE. 45 Rock e wann. 108 249 Girra Teal Latin. 20 - splendid 163 140 Glyciphila albifrons G,. 57) - Varbling 161 1410 - faseiata @&, . .» 28 Grebe, black-throated . 3 . 1389| - fulvifrons Swe. 56 Greenshank, australian. 25 145 Glottis glottoides G.. 25 Grosbeak, spotted-sided 135 136 Goatsucker . 225 Großfuß, wallbauender . 89 134 - banded . .„ . . . 227 Ground-thrush, chestnut . 1497| - bristied . . . . 227 backed . 127 137 - eold-river , .: . 229 Ground-Thrush, spotted 126 242 Negifter nach der Artnummer. Grünſchenkel, auſtraliſcher . Grünſchnabel, Albatros . 25 Himantopus leucocephalus G. 330 Honey-eater, white-crowned 72 Gymnorhina lenconota 6. 215 — - Tibicen Gray. Habicht, Bilbils? Blut- - neuholländiſcher .. — ſtrahliggebaͤnderter Halcyon ineinctus » - Macleayii J. 8. - pyrrhopygia . - Red-backed - sacra J. S. sacred — sanctus V. H. Haliaetus Calei J. „ cCanorus J. I. 247 — leucogaster 6. 250 - leucosternus 6. 246| - ‘= spbenurus @. 250 Haliastur leucosternus 6. 246 — = sphenurus 6. 247 = Halmſteiger, Feld- . 102 — rußfarbiger 1016 - Halodroma Illig st: Harrier, allied- .. 232 Jardine's 2333 Harlekintaube 2633 Harlequin-Bronzewing. . 2633 Hawk, blues. 255 u bromn Walen. 2391 82% - western brown- 2380 collared Sparrow- 240 — * little en 240 - . Nankeen - 253 - orange spreckled . 2397 — Swamp 2322 - Whistling 247 White 242 Heorotaire bleu % — - gracule Fieill 72| - - noir et blane . 66 - noir NN 6s - a oreilles jaunes . 59 — — rouge tachete . 49 - tachete . 644 Hemipode, red- chested 284 - chestnut backed. . 2855 Hemipodius castanotus 6. 285 - - pyrohothorax 6. . 2844 relox GG. 2834 10 - novae Zelandiae 6. 34) - - white-fronted . 57 palmatus 6. 85] — white-pinioned . 71 214 Hirundo caudacuta Lath, 2210 - - white-tbroated 56 - nigricans J.. 2200 V hite throated , 80 2444 - javanica II. J. 217 - yellow tufted. 59 . 245 leucosternus G. . 218 Honeysucker, black-throated 57 241] - neoxena G. . 217) - blue-cheeked. 72 243 - paciſica Griff. . 217 - crimson throated . 149 4343 -. Lath. . 2210 Hydrobatus lobatus T. 17 434 - pyrrhonota Lath. . 220 Hylacola cauta 6. 95 42 Honey-eater, banded . 51 - pyrrhopygia G. . 94 422 - barred-tailed 158 4| - black 52 Ibis, blak-necked . 28 4) - - black and yellow 67 Ibis, brauner . . . 29 4) - l 24310 - bilue-cheeked . - bull-winged . - caerulean . . Coach whip - cochineal - cowled. . . - chattering . - PDirigang . - fasciated - Napping . » - fuscous . . - fulvous: fronted 72 häckſelhalſiger . 27 155 Ibis igneus Gm. 29 96 - lamellicorris Lafr. . 27 82 - new-holland TE: > 49| - paleacea . 227 73) - spinicollis James. . 27 76 Ibis, ſteiffederiger .. 28 158 Ibis straw necked , 27 58 - striclipennis G. 28 54 - white . 28 63 'Ichthyaetus leucogaster G. 250 56 Insessores . 33 — garrulous 76 Iris Pitta e 8865 - golden winged 69 Jeracidea Berigora * 239 — graculine 72 occidentalis 6. 238 graculine, var. 72 Jungle- foo! 89 - knob-fronted . 73 - - lanceolate 75 Kakatu, des har 188 - luteous 77 Infas- See 189 - mellivorous 69 — Noth zügel. 190 - mustachoe- . 59 Käuzchen, fräftiges . 230 - New Holland. 64] - winkendes . . 231 — pale-cheeked . 72 Kehllappen Ente 17 painted 79 [Keilſchnäbler, haubiger . 128 pied. 1 53 Kerflieb, gemalter .. 79 - red-headed . 50] — rothkehliger „ 81 - rufons-vented . 195 - weißkehliger . 80 — sanguineous . 49 Kerfweihe, Buchſtaben- . 235 — lender billed . 54 Keſtril, Nanfeen . . 253 - sombre ., 78 Kiebitz, braunflediger „ . 40 Tasmanian. . 66 Kingüs her . 41 - tufted-eared 59 Bush- l 3 - warty-faced . . 67 - sacred iu ve 4 - wattle-cheeked 60] - Fawn-breasted . 46 - wattled var. 69| - great brown „ 45 - white browed . 66 - litile 44 - white-cheeked . 65 King Lo rz 184 Regiſter nach der Artnummer. 243 Kite 4 237 Lophorhynchus antarcticus Megapode, mound-raising 89 — allied. bn 280 Gruy. . 275 Megapodius Menura Wagl, 90 - blak-shouldered 234| - dilophus:Sws, . —| - tumulus G6. 89 - letterwinged . . 235 Lopholaimus antareticus Meleagris Lindsayi James 87 Kitta holosericca J. 213 Gray , 3 — |Melicophila picata 6. 95 Kiwi-Kiwi . . . 30, Lorikeet, porphyry-erowned176| Meliphaga auricomis J. II. 59 Klatſchvogel, ſchwarzköpfiger 82] - red-collared . . 1710 - anstralasiana . H. 66 — ſchwarzkehliger 83 - scaly-breasted 172| - barbata Sus. . 64 Kleinfleckige Ente 19 - Swainsons. . „ . 176 - Balzonera Steph. 64 Klippentaube, weißſchwingige 268) - swift R 162| - cardinalis Fu. 49 Knorpelſchnabel, gewimperter 150 - varied . 173 — coerulea au — rothkehliger 151 Lorikit, geſcheckter . - eyanops Lew. 72 Kragenwürger, gefleckter . 211] - grünſchuppiger . 172 - fulvifrons J. M. 56 - ſchöner. .. 212 - Latham's 162 fusca 6. 63 Kuyameta . = - rothbandiger 171 inornata G. 66 — rothſtirniger 174 Nov. Hollandiae E. . 64 Lamberts Staffelſckwanz . 118 - Rothſcheitel . 1760 - phrygia Lew. 67 Lanius frontatus Lat. 1988 - Swainſon's 176 - sericea G. 6⁵ Lanius macularius O. 6. 195 Zwerg . 175 — sericeola 0 65 Lappenkiebitz, hühnerartiger. = Lory, king- . 184| - tennirostris V. I. 54 - maskirter . 30 Tyre. Bird 4 . 90 Meliornis novae Hollandiae 64 Lappentaucher, auſtraliſcher . 2 Lyraſchweif, prächtiger . 90 Melopsittacus undulatus G. 161 — greiſenköpfiger sei Menura Lyra Shaw, 90 — ſchwarzkehliger . 3 Macropygia phasianella G. 2716 - Nov. Hollandiae 90 Lathamus azureus Less. 167 Magpie Lark 125 - paradisea Ss. 90 —cConcinuus Less, 174 little . —| - superba Dab. 90 - discolor 6. 162 Malurus Brownii J. s. 120 - vulgaris Fl. 90 — pusillus Less. 175 A H. . 121 Merle ecaille .. . 67 - rubrifrons Less. 162 - cyaneus V. 113 Merops chrysopterus Lath, 69 Laufhühnchen, braunrückiges 285| - elegans G. 119 - cornieulatus Lat h. 73 —rothbrüſtiges 284 - Lamberti F., JI. 118| - eyanops Lath.. . 72 - ſchnelles . . 283 - leucopterus O. 6. . 117 - garrulus Lat. 76 Laugking Jackas . 45 longicaudus G 1144 - melanurus . 48 Leipoa, augenfleckige . 88! — malachurus J H. . 1222 - Monachus Lath. 73 Leipoa ocellata G6. 880 ‚melanocephalus L. H. 120 — ornatus Lath. , 48 Lepidogenys subcristatus - melanotus G. . 115 - phrygius Lath. . 67 er . 245b - pectoralis G. 116 Milvus affınis G.. 236 Leptolophus auricomus - splendens G. — Microcygna eoromand, C7420 Sms. 1% 186 - textilis G G. 123 Milan, gleichſchwaͤnziger 237 Leptopteryx allibvittata Manakin, Desmarestian . 149| — verwandter . 256 Wagl. 205 - speckled . . 200:Milvus isurus G. . 237 — minor ug. 2077 en headed 202 - sphenurus . 247 Leptorhynchus pectoralis - 201 Mock Regent Bird 67 Dub. ” . * 35 Man of War Bird 8 Moraſthuhn, en Leucosarcia picata 6. 271 Mangletaube, ſchulterfleckige 274 ges. a 8 261 Little pinguin „ - 1/Manilla Quail ı . 281) Mountain Dudk 23 - Shag . 14 Martin. 0 220 - Eagle 4 4 251 „ Terms; 12| - chasseur 45 Morinel, auſtraliſcher 36 Lobated Duck . 17| pecheur, grand 45 Motacilla australis Wh. 192 Lobiyanellus lobatus G. 381 =» Fairy- 219 - cyanen Gm. ‚18 Loffelreiher, gelbfüſſiger .. 32 Mauerſchwalbe, auſtraliſche 2220 - southern . .. 192 ſchwarzſchnabel 31 Mavepayk, little . 227 - superba 8. 113 31 * 244 Regiſter nach der Artnummer. Museicapa auricomis Lath. 590 Oeyphaps lophotes G 192 Ocypterus albo vittatus - australis Lat.. - crepitans Lath. „ . 82 - eucullata Lat. III - Goodenovii F. H. . 109 - Lathami F. II. 106 - malachura Lath. . 122 - multicolor F. II. . 108 - mystacea Lath. - pectoralis. Museipeta sp. 15. 192 Musk-Duck . 2 2... 1% Myzantha garrula F. II. „ Autea g h me. 77 - obscura 6... 78 Myzomela erythrocephala G. 50 — nigra 6. 52 - pectoralis .. 51 - ‚sanguinolenta G. . 49 Nachtſchwalbe, betropfte . 225 - breitſchwänzige . . 223 — weißkehlige . . 224 Nanodes Bourkii Mitch . 169 discolor F. H. . 162 1 einereus Falenc. . . 206 frenatus Val. 207 minor G, personatus G. . 209 supereiliosus G.. . 2 59|Opaline Pigeon . 264 195|Oreoica, erested . . . 197 gutturalis 66. — Osprey, white-headed . 249 76 Otis australasianus G.. 286 Owl, powerful. . 230 Owlet-Nightjar . . 227 white-bellied . . 226 Oxyura australis Gf. 18 Pacific Roller 47 Pachycephala australis “ H. RER lanioides @. . . 196 pectoralis F. H.. . 19 striata V. HI. — Shrike- like . 196 - elegans G. 164 Pachyptila Forsteri Sus. 6 - pulchellus F. H. . 167 vittata Mig. — - undulatus F. H. . 161 Palaeornis Novae-Hollan- - venustus F. H.. . 166 - 20narius Steph. Natatores ; Neomorpha uu iro tres 6. 100 — erassirostris 6. — - Gouldii Gra). — „ Göuld's — Neops chrysoptera F.. Nereiden-Seejhwalbe . Neftor-Papagei, langſchnabel⸗ iger M eee es Nestor productus G. . . 187 Nettapus coromandelianus 20 - - albipennis G. — - pulchellus G. „21 New Holland Shieldrake 23 Nisus australis Less. . 240 Norfolk Pigeon Lath. . 272 Nuthatch, New Holland 158 - orange-winged . . 152 Nymphicus Novae Hollan- diae Wagl. . diaet eig 186 181 Pandion leucocephalus 6. 249 11 Panthervogel, ähnlicher 202 gelbſteißiger .. 203 geſtrichelteer . . . 201 punktirter . 200 vierzigfleckiger. . . 204 152 Paralcyon gigas Glog. 45 12 Papagei, Canarienvogel- . 161 Pardalote, allied. . . 202 forty- spotted. . . 204 spotted . 2 2.» 200 - yellow rumped .. 203 Pardalotus aflimis G. . 202 ornatus 7. 201 punctatus 7. . 200 quadragintus G. 204 striatus I. . 201 uropygialis G. . 203 Parkinsonius admira- bilis Behst. . .. 90 186 Paroquet, paciſie . . 174 red-shouldered Small dene 75 269 Parra gallinacea J. — gallinaceous C uv. 205 Parrakeet, Adelaide- . - Barnards - Bauers - biue-banded . - blue-bellied - Browns - Gockatoo- . - Frested- * * + 0 - erimson-fronted . - ground —litile * - long-billed - musk - orange-bellied . - pale-headed - paciſic * + * - red-shouldered Pr Rock- * - small . = swilt * * - Turcosine- . - twenty-eight - undulated - Wilsons . * * - yellow-eollared . . - yellow-rumped . Parrakit von Adelaide - Barnard's. - Bauer's - blaßföpfiger - Brown's - Gelbband⸗ - gelblicher - * - Rothflügel⸗ — Schulterplatten⸗ . + Parrot, Barnard’s . - Bauer’s - blue-bellied - Browns canary * - crimsou-winged . - orange-bellied - pacific . - pheasant - Philipp Island- . - small. . - Tabnan - undulated + + * * . * + * . * * — U 162 Partridge Bronze-wing . Smiths. + „ Regiſter nach Partridge Pigeon. Pedionomus torquatus 6. 282 Pelecanoides Lacep. . 5 — urinatrix Cuv, — Pelecanus naevius Gm. 13 — varius Laih ,. 13 Penguin, apterous . 30 Perdix australis Lath. 280 - chinensis Lath. 281 - manillensis Lath. Peristera chalcoptera Sus. 262 - elegans GG. - bistrionica G.. 263 Perruche a bandeau rouge 174 Pinſelzüngler, Augenbrgun⸗ - a face rouge 175 - à tete Klaus 1 170 Banks i 162 des Moluques . . 170 Edwards 167 - grande a collier bleu 184 - Latham 162 Petroica bicolor Sus. . 111 - fusca G. 112 - Goodenovii J. S. . 109 - rhodinogaster J. S. 106 - rosea G. 107 — multicolor S .ws. . 108 - phoenicea 6. 110 Petrophassa albipennis G. 268 Pewit, black breasted . 37 EE maäasked en z 39 - Watll el . 38 Phalacrocorax hypoleucus G. ö nc é 1 lencogaster G. 16 melanoleucus Vieill. . 14 E pig ene 15 - punctatus G. 13 Phaöton-Astrild . . 139 Phaps chalcoptera Selby. 262 Rheasam yasni . nage d e 88 Philedon coerulescens . . 96 - phrygius 1. 67 - rubrilrons Less. 56 Philemon garrulus Fieill, 76 — phrygius . 67 Pied Pigeon. 271 14. 15 125 194 - Cormorant . — Gracle - Grall ina Piezorhynchus nitidus 6. 264 Again, der 266 Pigeon, bronze-winged erested of the mar- shes. . erested . 2... Mangrove- . » Pheasant-tailed . . 276) - Artnummer. 245 262] Pitta versicolor Sus. 85 — Vigorsii G. 84 2690 Plain Wanderer, collared 282 —|Platalea flavipes G. 32 274 Platalea regia G6... 31 melanoryhnchos Rehb. — Pied. 2710 Platycercus Adelaidae G. 179 Top-K not. 275 - Barnardi V. II. 182 white-faced . . 271 - Baueri V. H. 181 white fleshed . . — - Brownü I. II. 183 Wonga-wonga — , erythropterus J. H, 185 kleinen 11 - flaveolus G.. 178 lille —| - palliceps Vie. . 177 55 — semitorquatus O. G. 180 blauöhrigerr. .. 72 zonarius Wagl. . 181 blutrother. 49 r albatrus KI. 8 Bruſtband⸗ . 510 Plectorhyncha lanceolata Doppelbüſchel⸗ . 62 G N eee 75 dunkelbrauner .. 63 Plover, wattled . . . 39 dunkelfarbiger . Elſter- Feinſchnabel . . gebänderter . gelben „A us geſchwätziger gezierter .. Goldbüſchel- . goldgelbſchwingiger Klunſer⸗ 34 Lanzett . Nashorn neuhollaͤndiſcher . rothgelbſtirniger rothkehliger .. rothköpfiger .. ſeidenwangiger . ſchwarze er ſchwarz- u. gelbgeſcheckter 67 warzenwangiger. weißköpfiger .. weißſchwingiger . weißſtirniger . Piping Roller Lath. , Pipra Desmarestii Leach. punctata Lath. striata Gm. - Laut... Pitta brachyura L. II. — geräuſchvolle .. Iris G. Nois / strepitans J. + 544 78 Plyctolophus galeritus V. I. 188 53 - Leadbeateri Ig. . 189 productuns . 187 58 Plumed Partridge Bronze- 77 „ Wing e e e 76 Podargus australis . 267 . 229 610 cinereuns — 590 - gracilis. m 69 - humeralis V. II. — 68 - Moth-plumaged. . 228 75 - phalaenoides G. — 73 - tawny-shouldered . 229 64 Podiceps australis G. 2 56) - gularis G.. 3 70 — Nestor G. a 4 50) - poliocephatus J. S. .4 ..65|Poöphila acuticauda G. 142 52 cincta G. 144 personata G. 143 60 Pomatorhinus, red breasted 151 74 — rubeculus G. — 710 — superciliosus I. II. 150 57 - white eye-browed . 150 214|Poor soldier. .. 73 200 201 l 85 Prion turtur G. 85 Procellaria Forsteri Lath, 149 Porphyrio, Azure-breasted 257 hellus G. 202 Porzana fluminea G. . 259 palustris G. 260 84 Praticola fuliginosa Gray 101 7 6 86] - vittatus CM.. Urins ii ene e — - 246 Procellaria tridactyla Forst. 5Ptilotis graceful . = : Turtur Al si & - vittata Forsh. Psittacula Florentis Bourj. Psittacus australis Lath. - australis K. Banksi anus“ - Baueri 7. - Browii) 7. - cConcinnus SW. cayanomelas . - chlorolopidotus K. - chrysogaster Lath. - chrysostomus . . - discolor SE. - Edwardsii Behst. . - erythropterus Gm. - galeritus humeralis K. melanotus Sk. - Novae Hollandiae Lauts. — pacificus Sl. - pulchellus Sr. purpurea Dietr. - purpureus Wagl. - pusillus Lat. - rubrifrons Bechst. - scapulatus Behst. . semitorquatus . G. Tabuensis #. Lath. - undulatus Sk. - velatus . venustus 11. — venustus K. viridis . zonarius Sh. — Wöphodes, blackthroated - crepitans V. H. - nigrogularis G. Ptilinopus Ewingii G. - purpuratus var. regina r Sws, ne EN“ - superbus G. - Swainsonii G6. Ptilonorhynchus holoseri- gens K. - Macleayii — nuchalis * - squamulosus Magl. Ptilotis auricomis G. - eraliius@. . . 7| - fusca @. 6| fuscus 6. 176) - ornatus 6. 1744 - plumed 1624 - plumulus G. — [Puffinuria Garnotii Less. 181 | Buffinuria, tauchende . 183|Puffinuria urinatrix G. 174 |Pyrrholaemus brunneus G. 62 Sandpiper, wattled Regiſter nach der Artnummer. 61 Rothvogel, ee 6³ hn braunes 63 a 6¹ — weifsen 62 Sacred Halcyon . 5 Sarcelle de CGoronandel . 5 Satin-b ird 100 Satin-Grakle . 38 149 . 100 133 41 20 . 5 Sarciophorus pectoralis G. 37 215 181|Pyrrhocorax violacens V. 213 Saxicola chryforrhoea 0. 6. 93 172 | - rhodinogaster 106 167 | @uail, brown . 280 splendens G. O. 116 166 chinese . . . 281 Scharbe, Gelbſchnabel⸗ 14 102 li tile . 283 punctirte 13 167 - Manilla. . . . . 281] Scheuer Albatros 11 185] New Holland . . 280 Schildwürger, ſchopfiger . 197 1880 - thick-billed 285 Schilffink, braunrückiger „ 145 162 — weißbrüſtiger . . 146 185 Nachenvogel, auſtraliſcher . 47 Schlüpfkönig, geſtreifter . 124 Radjah⸗ Ente . 22 - webender 3 128 „186 Radjah Shieldrake 22 Schopftaube, antractiſche . 275 174 Rallendroſſel, auſtraliſche . 125 Schopfhabicht, neuholländi⸗ 167 Rasores 213 ſcher ans, 245 176 |Recurvirostra Nov. Holl. 2 24 Schreidroſſel, uuſttalkſche * 12 .—| rubricollis 7. . 24 Schwalbe, Ariel⸗ 219 175 Red-knee, banded 40 - Baum: 220 174 Red- Throat, brown. . 100] weißbrüſtige 218 184 Kerfweihe, ſchwarzſchulterige 2344 — willkommne 217 180 Reveilleur de Norfolk . 216 Schwalbenwürger, aſchgrauer 206 184 Rhipidura albiscapa G. . 191) Augenbraunen⸗ 208 1611 - flabellifera /. H. — [ kleiner 207 174 Rhynchaea, auſtraliſche 26 Masken⸗ 209 1661 Rhyuchaea australis 6. —| ſchmuziger . 205 183] Rieſeneis vogel. . 45 - weißſteißiger . 210 1811 Ringel-Aſtrild 1410 Schwanenentchen. 20. 21 Robin 108] Schwarzſchnabel⸗Löffelreiher 31 83 - dusky . ». 112 Schweiftaube, faſanenartige 276 82 - flamme-breasted. . 110 Schwimmvö gel I 83 grey -breasted 193 Sea-eagle, white bellied 250 270 - black . . . III. Seeſchwalbe, Nereiden⸗ 12 Piel — Seehabicht, keilſchwänziger 247 278 - pink-breasted . . 106] — weißbrüſtiger . . 246 277 - red-capped . . . 109 Seidenvogel, gelbkehliger . 99 278 - Serub- . 2% . 130 Senégali quinticolor Y.. 137 - yellow . . 192 Sericornis citreogularis G. 99 213 - yellow-breasted „ . 192 - yellow-throated „ . 99 Rock Dove, white-quilled 268|Shag, blak and white 15 212 Rohrhühnchen, Fluß.. 259 - cres tec 13 213 - Sumpf.» 2603 lei 14 59 Roller, noisy . 216 — spotted 28 60 Rose-bill, Moreton N 177 Shieldrake . 22. 23 Regiſter nach der Artnummer. 247 Shrike, frontal . . . . 198 Strepera graculina Gray. 2160 Tree-Martin . 220 Shrike-Tit, frontal . . 198 Struthidea einerea G. . 148 Tree-ereeper, brown „ 155 - - white-bellied . 199 Struthidea, graue — - — red-eyebrowed 157 Sitia chrysoptera Stept. . 152 Struthidea, gey ...—| - —rulous 156 Sittella, black-capped . 154 Straw-necked Ibis 27 - white-throated 158 - chrysoptera Swe. . 152 Sturmtaucher, breitſchnabl. . 6| Tropidorhyuchus argenticeps74 Sittella, gelbbindige . . 152] — Turteltauben . . 7 Corriculatus AH. . 73 Sittella leucoptera G. . 153 Sultanshuhn, ſchönes . 257 Tanypus australis Opp. 125 - melanocephala @. 154 Sumpf vogel... . 24 Turtur lophotes Selby . 269 - orange-winged . . 192 Swallow, austral, spine- Turdus cyaneus Lath, sppl. 72 - pileata 6... 154 taille. 2210 - punctatus Lat.. . 126 Sittella, weißbindige . 153] - black and white . 2188 - sordidus Lath... . 205 Sittella, white-winged ; 1533 - dun-rumped . . . 220 Turkey, Bush ,„ 87 Siender-billed Honey-eater 54| - needle-tailled . . 221| - native . 286 Slenderbilled Spinebill . . 544 New Holland. . . 217| Tree-creeper, black-tailed 159 Sparrow Hawk New Holland 240) - New- Holland .. 2210 Trappe, neuholländiſcher . 286 Spatule a bee noir. 31] - pin-tailed . 2120 Trappenwachtel, Halsband⸗ 282 Sperber, Halsband 240 - welcome 217 Trichoglossus chlorolopido- Spheniscus minor F. 1| - white-breasted . . 218 tus J. S. n 172 Sphenostoma clavatum G. 1288 wood . . 205 - porphyrocephalus Dtr.176 Spine bill! 54 Swamp- hen . 257 - versicolor Fig. . 173 - white-eyebrowed . 55 Swilt, australian .. 222 — australis Wagl. . 174 Spitzſchopftaubtv&MC&CQQuQ&Q& . 209 Sylvia annulosa 8. Sws. 96 - concinnus F. II. 174 Spitzſchwalbe, ſtachelſchwän— - cyanea Lat.. . 113 - haematodes . H. . 170 ziggne . 221] - hirundinacea Sk. . 149 - multicolor Wagl,. 17 Spoonbill . . . . 81. 32] - lateralis Zath., . 96] - pusillus J. H. 175 Spornflügel, hühnerartiger 258 Synoicus australis G. 280| - rubritorques J. H. 171 Spotted Cormorant . 13] - chinensis G. 281] - Swainsonü J. S. 170 „ shag 13 Tringa lobata Lath.. . 38 Staffelſchwanz, Brown's . 121 Tropidorhynchus eyanotis - glänzender. . 116 Tadorna Radjah Eyt. 22 our 1. hell —hochblauer. . 118/Talegalla, Latham. 87) - Monachus . ...% - 2amber8 . » . „118| - Lathami G. rg - langgeſchwänzter .. 114| Tantalus falcinellus L. 9 f - ſchwarzköpfiger .. 120 Taube, Bronzeflügel- . . 262 Vanellus gallinaceus J. S. 38 — ſchwarzrückiger . . 115 Teal, Coromandel. . 20 lobalus Fei Ren 55 - weißflügeliger .. 117 Tern, little. . 12. De Hollandiae St. 38 zierlicher. 119 Tetra chinensis L. . 281 Nor kleine. > Steifſchwanzente, auſtraliſche 188 - manillensis . . . — Vulture, New Holland. 87 Steigvogel, braunrother . 1560 Thick-head, banked . . 195 — fletternder » . 155 Threskiornis strictipennis G. 28 Wachtel auſtraliſche .. 280 —rothaͤugiger .. 157 Thrush, blue-cheeked , 72 - cghineſiſche . . 281 — ſchwarzſchwaͤnziger 159 — crested . . . . 197 Wachteltaube, Buchſtaben- . 265 - weißkehliger .. 1580 — orange-breasted . . 195 langſchopfige .. 267 Sternula Nereis G.. 12 - punctated . „126 - Emil’. 266 Stilt, banded . 2» 2.85 - sordd . 2. 2. 205 Waldkönig, Rothbürzel⸗ „ 94 - New Zealand.. 34 - yellow-breasted . 192 ſcheuer . . 95 - uhite- headed .. 33 Thurmfalke, auſtraliſcher . 258] Wandering Albatros 8 Stipiturus malachurus Less. 122 Tiununculus cencroides G. 2530 Warbler, red-breasted , 108 Strandreiter, Bruſtſchild- . 35 Tourterelle aux ailes dorées 262) rusty side.. 96 - neuſeeländiſcher . 84 — de Java BAE 270 - scarlet-backed . . 120 - weißköpfiger . .. 33 Tolanus glottoides Jig... 251 - soft-tailed . . . 122 248 Warbler, superb * 55 . * — * 118 : Swallow. . 149 - variegated . 118 Waſſerlä ufer 25 Water-Crake . 260 spotted. Waile Bird li nur Weihe, Jardine’s - verwandter . 232 Weißbauch-Scharbe . . 16 White-breasted Cormorant 16 White-Eagle. New Holland 242 Wäfte ee 96 White Duck 922 28 Wipper, gelbſtirniger . 104 — weißſtirniger . . 103 Wood- Swallow. 205 grey, breasted 206 1130 Wood Swallow, little. 207 |Xerophila leucopsis G. Regiſter nach der Artnummer. „ 133 - masked. . 209 Xiphidiorhynchus pectora- e white eye- lis NRenhbbd 35 browed . . 208 „. e Swallow, white-rum- Wellow-billed Albatros 10 pel.. . 210 - legged spoonbill . 32 259 Wonga-Wonga Pigeon . 271] - nosed Albatros .10 = - Taube. . 271) - tufted Honey-eater . 59 233] Wren, banded 116 i - . 115) Zanthomyza phrygia Sws, 67 . 120 Ziegenmelker, neuhollän- blue 4 113 diſcher 1 Brown’s 121] - weißbauchiger . . 226 cautiouns .. 95 Zosteraps chloronotus G. 98 black- backed black-headed . . graceful . . 119 - dorsalis J. II. 96 Lamberts. . 118) - gray-backed . . 96 long-tailed 114 - green-backed. . . 98 red-rumped . 94] lutens G. 97 1244 — 117 striated Yellow nu 97 white-winged Dresden, gedruckt bei Carl Ramming. Die neuentdeckten Vögel Wenhollands, nach Vergleichung von Exemplaren beſchrieben, und in ihrer zum Theil höchſt merkwürdigen Lebens- und Fortpflanzungsgeſchichte nach den neueſten Beobachtungen von Gould, Gilbert u. a, geſchildert. Ein Beitrag zur Nat urgeſchichte Auſtraliens von H. G. Ludwig Reichenbach. Der vollſtändigſten Naturgeſchichte der Vogel zweiter Band, zweite Abtheilung. Arten 287 — 490. 1 Dresden und Leipzig, Expedition der vollſtändigſten Naturgeſchichte. 4 1 — 4 9. ir, BE n 1 * N BON Me 2 TE eh * r n * ne ri a rohe Are GE Le e 27117 * 1 2. 210 1 Größenverhältniſſe. Angabe nach pariſer Maaß. Die erſten Zahlen bezeichnen die ganze Länge des Vogels, die zweiten den Schnabelrücken und die dritten die Schnabelſpalte. f Die mit Sternchen bezeichneten Arten befinden ſich bereits in Dresden. 287 Puffinus brevicaudus BRAND Lay, 1/74 — 288 Thalassidroma marina LESS. 110%, 8⁰⁰¹v 8¼½ “. 74 289 — Nereis G. 6, — 290 — Wilsonii BON AP. 56. 6, 6““ 291 — leucogaster G. 82, 6½%, 9“ 292 — melanogaster G. e eee, ee 293 Procellaria Cockii GR Ax 16°, 1/1“ — 294 — coerulea Gm. 1’6°%, 1737, 13% 295 Daption capensisSr. 13/7% 1776, 176% 296 Sterna melanauchen T. 1‘, 173’, 18 297 Sylochelidon strenuus G. 17912 206%, 3/60“ 298 Sterna serrata Forst. 173“, 16’, 2“ *299 Anous stolidus GRAY 11’, 1/6% 110 300 — leucocephalus G. BE 40% yıyın 301 — melanops G. 1'1'6°, 176°, 19% *302 Larus pacificus LATH. 2/64", 3310, 4“ 303 Sula fusca Brıss. 17106‘, 3/37”, 311 304 — personata G. 3% 46 6“ 305 — australis G. , 39, 306 — piscator D. 9% u zug 307 Pelecanus conspieillatus T. , e, 1/5 *308 Plotus Novae-Hollandiae G. BI KEN BEL EL, zu 309 Nyroca australis G. 1/36, 110½““ 1410½““ 310 Anas punctata Cuv. 1/4”, 1/8, 1474 311 — superciliosa Gm. 177°, 1/11“, yayını *312 Malacorhynchus membranaceus Sws. 1969, 276%, gaaın 313 Spatula rhynchotis G. 1/66, 4/4“ — 314 Leptotarsis Eytonii G. 1’6°3°, 17107 — *315 Berniclajubata Stern. 1'7°, 173°, 102% 316 Cereopsis Novae-Hollandiae Lark. 26100, 184% 17/1“ 317 Cygnus atratus Stern. 3/56, 2/3“, 2703“! 318 Haematopus longirostris V. 15% 2/11“ — 319 — fuliginosus G. 320 Schoeniclus australis G. 83’, 11% 1 321 Limosa melanuroides G. 1/3“, 3“ — 322 Nycticorax caledonieus, Less. 1/76 323 Ardetta flavicollisGr. 1/58", 20 zug 324 Ardea pacifica Latn. 4, 36, guy’ 325 — Nevae-Hollandiae Larn. 275 7/8% , 3 4“ 326 Herodias immaculata G. 1/6°3',3%, 77 327 — syrmatophorus G. 39, 5, 65 328 Herodias picata G. 15/6“, 26, 210 *329 Mycteria australis LATrH. 4/10% 1‘, 173 *330 Hiaticula ruficapilla Grar 66, 6 — 331 — inornata G. 97%, 10““ — 332 — bicincta G. eee, NER 333 — nigrifrons GRAY 6“, 7“, — 334 Oedienemus grallarius GRAY 1’10°6°, 14642) 2½““ 335 Esacus magnirostris GRAY 1/8, 24609 zug 336 Alcyone azurea G. 73, 16, 1/8“, 337 Ptilotis flava G. GENE, 107 *338 — penicillatus G. 511, 71/3’ — 339 — leucotis G. zuge, 6½%, 80 340 — chrysotis G. ee eee che 341 — sonorus G. ee ee 342 — versicolor G. TE e ee 343 — flavescens G. 56, 5, 6½““ 344 — chrysops G. e 345 — unicolor G. 6“%¾0/% 7½¾, 11 346 Glyciphila ocularis G. 4/5%, 7, 91 *347 Meliphaga longirostris G. 610’, gl, 11% *348 Melithreptus gularis G. Be *349 — validirostris G. 66, 6, 81, 350 — melanocephalus G. 55, 4, — 351 Myzantha obscura@.9°10°, 10½% 1/3“, 352 — melanophrys G. 610’, 6“, 9““ 353 Anthochaera lunulata G. 11/6%, 1% 1/5“ 354 — carunculata G. 1/19, 1, 15 355 Tropidorhynchus citreogularis G. 976, 1“, 1% 356 Climacteris melanotus G. 5/8/« „6%, 8““ 357 Petroica superciliosa G. 56’, 6, 9“ 358 — crythogastra G. % San. 359 Origma rubricata G. 57% 4% 360 Chthonicola minima G. 4% %%, 41", 6“, 361 Anthus australis Vie. 67, 5%, 6% 362 Sericornis osculans G. 45, 5% 7’ 363 — maculatus G. 46%, USE 364 — laevigaster G. 4%, RT 365 — humilis G. 4%% f, A 366 — frontalis G. 4a, 3¾ % 5%“ 367 — magnirostris G. 46.4, 5%, 6“ 368 Gerygone albogularis G. 4, 31’, 6 369 — fusca G. 34“ 370 — chloronotus G. 3914, 3½/“, 5 371 — culicivorus G. zug zu, gm 372 Acanthiza apicalis G. EB aa 5% 373 — inornata G. 36, a1, 2½““ 374 — uropygialis G. 38, 2¼“,, zu 375 — lineata G. 3“, 2“ — 376 — pusilla VIS. F ee, IV 377 Acantliza pyrrhopygia G. 39/4, 3/44, 217,9 | 378 — reguloides Vıe. zuge, 3% 4 379 — nana Vie, 37 ô 380 Cisticola lineocapilla G. 38, 3½ ui „4 381 — exilis G. 4, 3½½, 5% 382 — magna G. Buß, 4½““ — 383 — ruficeps G. 39 % 3% 4%, f 384 — isura G. Bra, 33,00 — 385 Malurus pulcherrinus G. 5%, 3 /“ — 386 Acrocephalus australis G. 6/3 %, 6, 9½“““ 387 longirostris G. 637%, 7½, 9½ 388 Sphenoeacus gramineus G. SSR 4½ u 5% 389 galactotes G. 679%, 6% 7 390 Cinclorhamphus eruralis G. 8“/5½%%, 8½““ 391 rufescens G. 8½¼, 5½ “%% 8½% 392 cantillans G. 646%, 5½ %, 84, 393 Cinelosoma einnamomeum G. 8,½, gr, 8½½ 394 Oriolus viridis VIEILL. 10/5/%% 10, 1/3“ 395 Sericulus chrysocephalus Sws. 879, gu, 12% 396 Mirafra Horsfieldi G. 5% 411", 7 397 Donacola flaviprymnaG.3’‘10’,4%, 417,14 398 Amytis macrourus G. 62°, 4½ 45 Br 399 Amadina modesta G. FOEYZA 370 eis 400 Astrilda bella G. 4% 6% 401 — oculea G. 4% 64 402 Poëphila leucotis G. 44, 3172, 3½““ 403 mirabilis HouBR. 1 e. cauda 579%, 4/4“, 404 Ptilonorhynchus Smithii V. 1/6“, 10°, ““ 405 Ptiloris paradiseus Sw. 10%1/5/% 1/10“ 406 Corcorax leucopterus GRAN 19464 140, 16° 407 Corvus coronoides VIG. 10”, 2/6 — 408 Microeca flavigaster G. 5/2‘, 3, 53/4 *409 Myiagra plumbea VIS. 6, au, 77 410 Rhipidurü isura G. 77, 5, 5½““ 411 rufifrons VIG. 6% 3% 5% 412 Monarcha carinata VIS. 6/%, 67% ya 413 Artamus albiventris G. 77, 7°, 11° 414 Smicrornis flavescens G. 3% 2“, — 415 Pardalotus rubricatus G. 3/6, 37%, - 416 — melanocephalus G. 36”, 3 ½ ZZ 76 417 Eopsaltria leucogaster G. 5/9%“ 3½ u 7957 418 Pachycephalaolivacea Vic. 77%, 5% 6 419 — glaucura G. zug, zu 4% 420 — Gilberti G. 6°, 4½%, 6% 421 — rufogularis G. 8,½5l 5½%',„ 6% 422 Dicrurus bracteatus G. 11/9/17, 1737 423 Collurieincla parvula G. zul, “ 424 harmonica G. 88, 7½ /, 107% 425 Graucalus Swainsonii G. 89", 6%, 99 426 melanops VIG. 1“/6%/ä, 11% 12 427 Pteropodocys phasianella G. 303½, 87 97/0 428 Cracticus nigrogularis G. 724 8, 174“ 429 — Guoyü G. rin 430 — Strepera arguta G. 27/5 3“ — 431 Gymnorrhina organicum G. eee 146 2% 432 Cuculus eineraceus VIG. I1“/, 7½“, 1“ Größenverhältniſſe. 433 Cuculus optatus G. 11784, gr, 1“¼/1½/““ 434 insperatus G. 9,70%, 6½ 2.710. 435 inornatus VIG, 17% 7 172% 436 Chalicites osculans G. gg, Bad, 10 *437 Chrysococeyx lucidus G. 56’, 5%, 9% 438 CentropusPhasianusT. 2/2 ä 17/370 jupın 439 Seythrops Novae-Hollandiae LATH. 22 9 zug Pezoporus formosus ILLIG. 1/6 — Euphema splendida G. 9/6, 61," — Psephotus haematonotus G. 1078 — haematogaster G. 17/9, 97 — — multicolor G. 17 7b — pulcherrimus G. 1060, \92r 446 Platycercus jicterotis Wer, 1010 *447 eximius Vıc, 11, 850 — 448 — splendidus G. 17130, Ba 449 — ignitus LRA B. 1/1/6%, 70 — 450 — Penuantii VIG. 1744, 17 — 451 — pileatus VIG. 10 452 — flaviventris VIS. 171“ — — 453 Polytelis melanura G. 166 — — 454 — Barrabandi Wer. 15% — 455 Liemetis nasicus G. 15, 1'8%, 107 *456 Cacatua Eos G. D VEW! *457 Callocephalon galeatum GRAY 1749, 174“ 458 Calyptorhynchus Naso G. 3, 3214 — 459 — Leachii Wer, 15? 460 — macrorhynchus G, 37,3“, — * 461 — Banksii Vic, 255 462 — Baudinii VIS. 27 463 — xanthonotus G. Mö *464 — funereus VIS. 465 Podargus plumiferus G. 15, 1“, 2“ * 466 — Cuvierü VIS. 1:64,36’: 146, 467 Athene rufa G. 14“, 17 — 468 — maculata G. 10“ — — 469 — Boobook G. 1125 — *470 Strix delicatulus G. 139%, 1 17% castanops G. 14% personata VIG. 166°’, 164% 15 73 Fulica australis G. 119’, 179, 13 474 Tribonyx ventralis G. 114342 17/1 912248, 10 75 Gallinula tenebrosa G. 1/19’, 16, 1“ 476 Porzana immaculata Sws. 63,8, 10 477 leucophrys G. 6’'9', g3/,', 9“ 478 Rallus pectoralis Cv. 10%, 13°, 16’ *479 Carpophaga magnificaS. 17% 93/4, 11 480 Geopelia tranquilla G. 8”, 67% 94 481 cuneata Grar. 86’, 4½ /, 5½% 482 Pleiodus strigirostris RoRR. 1’, ara, 11 (Gnathadon — Jaro. Didunculus PBALE N, 483 Glareola grallaria T. 8%, 712’, guy *484 Coturnix pectoralis G. ug, Bi, gu 485 Synoicus sordidus G. 6°6°, 45 eu a 486 Diemensis G. 587 Hemipodius melanogaster G. Lo ZIN, 80 488 — seinitillans G. 10 170 „ 489 — melanonotus (G.) R 5,½2% 4½ ABl ze *490 — varius T, ag, 5% 9 (Schluß folgt.) Erſte Ordnung. Natatores, Schwimm vögel. 287. Puffinus brevicaudus Brasıı. Der kurzgeſchwänzte Taucherſturmvogel. Gouvrp Birds of Austral. XVIII. 17. Brit. Mus. hist. of Birds. Coll. III. 159. Gour» in Annals and Mag. of Nat. Hist. XIII. 365. — Short. tailed Petrel. Ganz rußbraun, Unterſeite blaſſer; Schnabel ſchwärzlichbraun, olivenfarben über— laufen; Unterſchnabel mit weingrauem Strich; Iris bräunlichſchwarz; Außenſeite des Fußes und Außenzehe bräunlichſchwarz, Innenſeite des Fußes und beide Innenzehen weingrau; Schwimmhaut gelblichfleiſchfarben, gegen das Ende hin ſchwärzlichbraun. Weibchen ganz gleich. Bewohnt alle Meere Auſtraliens, beſonders um Van Diemensland und die In— ſeln der Baßſtraße, von denen einige, beſonders Green Eiland, im Sommer zum Brüteplatz dienen. Dort kommen dann die Eingeborenen ſowol als die Coloniſten hin und ſammeln Eier und Junge, welche verkauft und allgemein zur Verſpeiſung gebraucht werden. Auch die Federn ſammelt man für den Handel. Gould beſuchte die Inſel im Januar 1839, wo ungeachtet der vorgeſchrittenen Jahreszeit noch Eier und Junge in Erſtaunen erregender Menge vorhanden waren. Er hatte viel davon gehört und ſtellte nun ſeine Beobachtungen ſelbſt an, aber der Bericht von Mr. Davies im zweiten Bande des „Tasmammian Journal” ift fo vortrefflich, daß er ihn in Folgendem wörtlich wiedergiebt. Anfangs September ſammeln ſich dieſe Vögel zu unermeßlichen Flügen und be— geben ſich dann um Sonnenuntergang auf die verſchiedenen Inſeln, auf denen ſie ihre Brüteplätze haben. Hier bleiben ſie etwa zehn Tage lang die Nachtzeit hindurch und bereiten da ihre Höhlungen, um ſie während der Legezeit brauchbar zu finden. Dann erheben ſie ſich und verweilen wol fünf Wochen auf der See. — Etwa zum 20. Nov. bei Sonnenuntergang kommen einige um zu legen und nach und nach wächſt die An— zahl bis zur Nacht des 24. Nachher kommen nur wenige und man würde ſchwerlich an einem ſolchen Morgen ein paar Dutzend Eier ſammeln können. — Es iſt nicht möglich, die Scene zu beſchreiben, welche Green Eiland in der Nacht des 24. Nov. darbietet. Wenig Minuten vor Sonnenuntergang ſieht man Flüge, welche ſich auf die Inſel niederlaſſen, und dies geſchieht mit einer unbegreiflich reißenden Schnelligkeit. Kommen ſie dann zuſammen, ſo verdunkeln ſie die Umgebung ſo ſehr, daß es zehn Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 1 2 Schwimmvögel. Minuten vor der Zeit Nacht wird. Die Vögel fahren etwa eine Stunde lang fort um die Inſel herum zu fliegen, dann laſſen fie ſich auf fie nieder. Die ganze Inſel iſt nun mit Gruben verſehen, wenn aber dieſe Höhlen nicht für den vierten Theil der Vögel zum Eierlegen ausreichen, ſo kann man ſich das Gezänk denken, welches da entſteht, es iſt nicht zu beſchreiben. Am 25. früh ziehen die Männchen ab und keh— ren dann am Abend zurück, und ſo fahren ſie fort bis zum Ende der Brütezeit Abends zu kommen. Jede Grube enthält nach ihrer Größe 1 bis 3 oder 4 Vögel und meh— rere Eier, welche gewöhnlich von jedem einzeln gelegt werden. Drei Viertheile der Vögel legen nun unter die Büſche und die Eier ſind ſo zahlreich, daß man ſich in acht nehmen muß, um nicht auf ſie zu treten. Die Bewohner der Flinders-Inſel leben um dieſe Zeit mehrere Tage auf Green Eiland, um die Eier, und dann im März und April die jungen Vögel zu ſammeln. Außer Green Eiland ſind noch große Brüte— plätze dieſer Vögel zwiſchen Flinders Eiland und Cape Barren, und mehrere von den kleinen Inſeln in Furneaux's Gruppe. Die Eier und die Vögel machen einen großen Theil der Nahrung der Einſammler aus, und nebſt den Federn ſind ſie der vorzüg— lichſte Gegenſtand ihres Handels. Die Federn erhält man folgendermaßen. Die Vögel können vom Boden nicht auffliegen, ſondern müſſen erſt in das Waſſer. Hierzu machen ſie zahlreiche Gleiſe (Fahrhöhlen) zum Strande, ähnlich denen eines Känguruh, dieſe verſtopft man vor Tagesanbruch mit Ausnahme einer, welche auf ein ſchilfiges Ufer ausgeht, auf deren Boden eine Sandgrube iſt. Finden die Vögel alle Zugänge bis auf dieſen einen verſtopft, ſo folgt einer dem andern durch die offene Ausfahrt und alle fallen in die Grube, und dieſe wird durch die, welche ihnen folgen, nun immer glätter. Man braucht die Federn von 40 Vögeln zu einem Pfund, alſo muß man deren 1600 opfern, um ein Federbett von 40 Pfund zu gewinnen. Deſſenungeachtet hat die ungeheuere Vernichtung während der fünf Jahre, in denen Mr. Davies dieſe Straße beſuchte, keine Abnahme in ihrer Menge gezeigt. Die jungen Vögel ver: laſſen den Brüteplatz Ende April und bilden einen Flug in der Baßſtraße, und Mr. Davies ſegelte von Flinders Eiland bis zu den heads of the Tamar eine Strecke von 80 Meilen durch ſie. Kurz nachher theilten ſie ſich in dichte Schwärme und endlich verließen ſie die Küſte. Alte Vögel ſind ſehr ölig, aber die jungen ſind buch— ſtäblich eine Fettmaſſe von talgartigem Anſehen und haben daher wahrſcheinlich den Namen „Mutton Birds”, Schöpsvögel, erhalten. Die jungen Vögel ſind friſch ſehr gut zum eſſen, die alten, abgezogen und unter Kalk (preserved in lime) aufbewahrt, vortrefflich zum Genuß. Die Eier find verhältnißmäßig groß, 24 Zoll lang und 17 breit und ſchneeweiß. Das Eiweiß nimmt einen ſehr großen Raum ein, und es iſt merkwürdig, daß ein kleiner Theil vom Dotter und Eiweiß weich und wäſſerig bleibt, wenn auch das Ei lange geſotten wird. Die Nahrung des Vogels beſteht aus Knirpſen, d. i. kleinen Seegarnälen, kleinen Kruſtenthieren und Mollusken, welche ſie ſich unter den großen Auswürfen von Seegewächſen, längs der Küſte verſchaffen. Die Jungen werden mit Gras, Seetang und dergleichen gefüttert. Der Flug dieſes und anderer Petrels weicht ſehr von dem der Procellarien darin ab, daß er gerader und dicht über dem Waſſerſpiegel hingeht, er iſt aber fo reißend ſchnell, daß Mr. Dag es dog, er betrüge nicht weniger als ſechs Meilen in der Stunde. Aal Abbild. t. CCLXXII. 2271 — 72. Dresdner Muſeum. Schwimmvögel. 3 288. Thalassidroma marina Lrssov. Der Meerwellentreter. Less. trait. 612. White-faced Storm-Petrel Gourn Birds of Austral XVIII. 17. Procellaria marina Laru. ind. orn. II. 826. VIß IL. Diet, ed. 2. XXV. 419. Galerie II. pl. 292. Frigate Petrel Lark. gen. syn. VI. 410. gen. hist. X. 189. Vorderkopf, Geſicht, ein Streif über das Auge und Unterſeite rein weiß; Nacken, ein breiter Streif vom Auge nach unten und hinten ſchieferfarbig; Bruſtſeiten, Halsrücken und Oberrücken dunkelgrau, nach und nach auf Rücken und Flügeln in ſchwarzbraun übergehend; Oberſchwanzdecken lichtgrau; Vorderſchwingen und Schwanz ſchwarz; Iris dunkelröthlichbraun; Beine und Fuß ſchwarz, Schwimmhäute gelb. Jung hellergrau, vergl. Abbild. Latham beſchrieb dieſe Art zuerſt nach einer Zeichnung von Joſeph Banks. Sie iſt weit über den ſüdlichen Ocean verbreitet, das von Vieillet abgebildete Exem— plar kam von Neu⸗Seeland, während zahlreiche Exemplare in Gould's Sammlung aus Auſtralien herſtammen. Mr. Gilbert entdeckte den Vogel brütend auf mehreren kleinen Inſeln gen Cap Leewin im December und verſchaffte ſich zahlreiche Eier und mehrere alte Vögel, auch traf er dieſe Vögel auf einer kleinen Inſel etwa drei Meilen ſüdlich der Eaſt Wallaby Inſel im Januar, zu welcher Zeit die jungen Vögel ihre Höhlen verließen. Die Exemplare von dieſer Inſel waren beſonders intereſſant, da ſie zeigten, wie die vollkommene Befiederung vorhanden war, ohne daß das Dunen— kleid verloren gegangen. Die Eier find rein weiß, 12“ lang, 13“ breit, ob nur eins oder zwei zuſammen gelegt werden, iſt ungewiß; wahrſcheinlich nur eins. Abbild. t. XI. 784. und t. CCLXVIII. 2247 —49. Dresdner Muſeum. 289. Thalassidroma Nereis Govun. Der Wellentreter Nereis. Gourp proceed. VIII. 178. Birds of Austral. XX. 16. Grey-backed Storm-Petrel. Kopf, Hals und Bruſt rußgrau, Untertheil der Flügeldecken, Rücken, Hinterrücken und Oberſchwanzdecke grau, jede Feder leicht weiß geſäumt; Flügel graulichſchwarz; Schwanz grau, breit ſchwarzgeſpitzt; Unterſeite rein weiß; Augenſtern, Schnabel und Fuß ſchwarz. — Geſchlechter gleich, auch in der Größe. Während einer Windſtille, welche ſich während Gould's Ueberfahrt von Hobart Town nach Sydney im Mai 1839 ereignete, erhielt derſelbe vier Exemplare dieſes Sturmvogels und beobachtete ihn dann noch zahlreich nahe an der öſtlichen Einfahrt in die Baßſtraße, traf ihn auch auf feiner Rückreiſe im April 1840 zwiſchen Neu: Süd⸗Wales und dem nördlichſten Punkte von Neu-Seeland, weiter kann nur wenig über ihn mitgetheilt werden. Die Art iſt durch den gänzlichen Mangel eines weißen Flecken auf dem Hinter— rücken von allen andern ihrer Gattung verſchieden, welcher Umſtand zuerſt auf die Neuheit derſelben aufmerkſam machte, und die große Freude erregte, welche Gould empfand, als er an der Schiffsſeite herabſtieg, um die ihn umflatternden Exemplare ſich zu verſchaffen. Das war aber nicht das einzige Mal, wo er zum Beſten der Wiſſenſchaft die Gefälligkeit des Capitäns in Anſpruch nahm, um in Boote ſich zu begeben, ſo oft es der Zuſtand des Wetters ohne Verzögerung des Schiffslaufes er— laubte. Bei der Liberalität des Beſitzers des Schiffes „Parſee“, des Robert Gor— 1 * 4 Schwimmvögel. don Esg., und dem ſchnellen Beiſtand des damaligen Capitän Me Kellar, welcher das Schiff commandirte, wurde es möglich, auf dieſe Weiſe an dreißig Arten oeeaniſcher Vögel auf ſeiner Reiſe nach Auſtralien zu erlangen. Man mag ſich hiervon eine Idee machen, wie groß die Zahl der Vögel auf der offenen See iſt, und welche Ge— legenheit der Naturforſcher findet, fie zu beobachten, wenn er die Reife um die Welt macht. In ſeinen Sitten und ſeiner Art zu fliegen ließ ſich kein Unterſchied von denen anderer Sturm-Petrels bemerken, auch iſt ſeine Nahrung dieſelbe, eine ölige Subſtanz, zwiſchen welcher Weichthiere, findet ſich bei allen Gliedern dieſer Gattung gleich— mäßig vor. Gould traf dieſe Art nur in den angegebenen Gegenden, es iſt aber möglich, daß ſie ſich im Winter weiter verbreitet. Abbild. t. CCLXVIII. 2243 — 44. Gould. 290. Thalassidroma Wilsonii Bo//˖⁰. Wilſon's Wellen⸗ treter. Bonxar. Gbr Birds of Austral. XXII. 17. — Procellaria Wilsonii Boxar. Journ. of N. Sc. of Philad. III. 231. pl. IX. — Onp's reprint of Wırs. Am. orn. 94. — Sterm. Cont. of Smaws gen. zool. XIII. 224. — Zool. Journ. I. 425. — Thalassidroma Wilsonii Boxar. synops of the Birds of the United staates 367. — Jarvıne ed. of Wırs. Am. orn. II. 381. pl. IX. f. 6. — Auouron Birds of Amer. pl. CCLXX. f. I. Es. Ornith. Biogr. III. 486. —- Procellaria pelagica Wırs. Am. orn. VII. 90. pl. LX. f. 6. — Wilson’s Stormy Petrel Nurrar. Man. II. 322. Oceanites Wilsonii Keys. et Bras. — G. R. Gray list. of. gen. of Birds ed. 2. 99. — Thalassidroma Oceanites Kun monogr. t. 10. f. 1. — List of B. in Brit. Mus. III. 161. Kopf, Hals, Flügel und Bruſt rußſchwarz, Flügeldecken am Ende blaßbraun, Vorderſchwingen und Schwanz ſchwarz, Ober- und Seitentheile der Unterſchwanzdecke weiß, Iris dunkelbraun, Schnabel und Fuß ſchwarz, Schwimmhaut gelb, am Außen— rande breit ſchwarz. — Weibchen ganz gleich. Gould erhielt ein Exemplar dieſes Vogels von Sr. Exe. dem Gouverneur Grey, welches in South Atlantie geſchoſſen war. Er iſt auch einer von den häufigſten der Gattung auf den auſtraliſchen Seen. Gould beobachtete ihn in großer Anzahl ſo weit man ſehen konnte an den Küſten von Van Diemensland und ſchoß mehrere wäh— rend ſeiner Reiſe von Sydney nach Hobart Town im April 1839, traf ihn aber auch im folgenden Jahre auf den Seen zwiſchen Sydney und Neu-Seeland und auf der Ueberfahrt nach Cap Horn. Mit Exemplaren von den nordatlantiſchen Küſten ver— glichen, zeigte ſich zwar kein Artunterſchied, doch waren erſtere immer um ein Dritt— theil größer als letztere. Auf der Reiſe nach Auſtralien traf Gould die Th. Wilsonii innerhalb einer Tagereiſe bis an das Ende des Landes und beobachtete ſie ferner von dem Verdeck des Schiffes aus quer über die Bucht von Biscaya nach Madeira. Die Zahl nahm nach und nach ab gegen die Tropen, innerhalb deren ſie nicht mehr vorkam. Sieht man nun, daß ein ſolcher Vogel in derſelben Zone beider Halbkugeln ſeinen natürlichen Aufenthalt hat, mit dem geringen Unterſchiede, daß der der einen Halbkugel größer iſt, Schwimmvögel. 5 ſo weiß man nicht, ob man beide für verſchieden halten ſoll. Gould fand keine andere Art als dieſe auf beiden Seiten des Aequators. Er iſt außerordentlich thätig im Fliegen und hält ſeine Flügel vollkommen aus⸗ gebreitet, auch macht er bedeutenden Gebrauch von ſeinen Beinen, da er mit dem Platt⸗ fuße auf die Oberfläche des Waſſers tritt und darüber hinläuft, während er die Flügel nach oben ausgebreitet hält und den Kopf vorwärts neigt, um Fraß aufzunehmen, den die Wellen ihm darbieten. Gewöhnlich lebt er von Weichthieren, kleinen Fiſchen und Krebſen und einigen im Seewaſſer flutenden ſchleimigen Maſſen. Abbild. t. XI. 783. t. CCLXVII. 2237 — 38. Goblb. u. Dresdn. Muſeum. 291. Thalassidroma leucogaster Gourb. Der weißbauchige Wellentreter. Gourp Ann. and Mag. of Nat. Hist. XIII. 367. B. of Austral. VNXVI. 16. — White-bellied Storm Petrel. Kopf und Hals tief rußſchwarz, Rücken graulichſchwarz, jede Feder weiß geſäumt; Flügel und Schwanz ſchwarz; Bruſt und ganze Unterſeite nebſt Oberſchwanzdecken weiß; Schnabel und Beine reinſchwarz. — Die Ausdehnung des Schwarz am Halſe iſt etwas veränderlich, bei manchen Exemplaren ſteigt daſſelbe bis zur Baſis der Kehle, bei andern verbreitet es ſich über die Bruſt, doch niemals über die Bauchmitte. Eben jo groß als Th. melanogaster, aber es fehlt das Schwarz auf der Bauch— mitte und die Zehen ſind kürzer. Gould fand dieſe Art ſehr allgemein über den ſüdindiſchen Oeean verbreitet und vermuthet, daß ſie in allen gemäßigten Breiten zwi— ſchen dem Vorgebirge der guten Hoffnung und Cap Horn vorkommt, auch mag ſie wohl dieſelben Breiten im ſüdlich-atlantiſchen Deeane bewohnen. Auch dem Gouver— neur Grey war ſie bekannt, er verſchaffte ſich Exemplare und ſendete ſie an das britiſche Muſeum. Gould ſchoß noch eine ſehr ähnliche Art innerhalb der Tropen des ſüd— atlantiſchen Oeeans, ſie iſt größer und hat einen graulichweißen Fleck an der Kehle; dieſe Unterſchiede beſtimmen ohne Zweifel eine verſchiedene Art und künftige Reiſende mögen ſie nicht verwechſeln. Ein Exemplar dieſer größeren Art, von ihm auf dem Aequator geſchoſſen, übergab derſelbe dem britiſchen Muſeum, wo es für Jedermann zur Vergleichung bereit ſteht. So wie Th. melanogaster iſt auch der weißbauchige Wellentreter eine hübſche und kräftige Art. Er flattert ſchmetterlingsartig auf der Oberfläche des Oeeans während der Windſtille und trotzt eben ſo muthig den ſturmbewegten Wellen, indem er ſich im Peitſchen ihrer höchſten Kämme vergnügt. In einem Augenblicke ſteigt er in die tief— ſten Wellengründe hinab und im nächſten thront er wieder mit der größten Gewandt— heit auf deren Gipfel; wie es ſcheint, tritt er die Waſſerfläche mehr mit ſeinen Schwimmfüßen, als daß er ſich durch die Flügelbewegung erhebt. So wie die ande— ren Arten frißt er Mollusken, Fiſchlaich und mancherlei auf der Oberfläche des Welt— meeres ſchwimmende Maſſen. Abbildung der auf dem ruhigen Meere flatternden Vögel. 1. CCLXVII. 224142. Govın. 292. Thalassidroma melanogaster Golo. Der ſchwarz⸗ bauchige Wellentreter. Gone Ann. and Mag. of Nat, Mist. XIII. 367. B. of Austral. XXVI. 17. — Black-bellied Storm Petrel. 6 Schwimmvögel. Rußſchwarz, Oberſchwanzdecken und Seiten ſchneeweiß, Schnabel, Beine und Fuß ſchwarz. Gould traf dieſe Art am 12. Auguſt 1839 an, als er auf ſeiner Reise nach Auſtralien an das Cap Lagullar gelangte, und von dieſem Tage an zeigte ſie ſich täglich auf der Ueberfahrt über den Oeean von Südindien bis nach van Diemens Land am 19. September. An Zahl nahm ſie zu von der Nachbarſchaft der Inſeln St. Paul und Amſterdam an bis gegen Ende der Reiſe. Dann zeigte fie ſich wieder auf der Rückreiſe im März 1840 und zwar in großer Menge zwiſchen der Oſtküſte Auſtraliens und Neu- Seeland. Auch am Strande von Cap Lagullar erhielt der Gouverneur Grey auf ſeiner Reiſe nach Auſtralien nn und n ſie dem bee Muſeum. Die Art iſt ſehr hübſch und läßt ſich ſelbſt vom Schiff aus geſehen ſogleich durch den ſchwarzen Streif unterſcheiden, welcher über die Bauchmitte nach hinten ver— läuft und von den weißen Seiten auffällig abſticht. Sie iſt ein kräftiger Flieger, welcher mit ſeinen Schwimmfüßen die ſteigenden Wellen noch öfter ſchlägt, als irgend eine andere Art, welche Gould kennen gelernt, wenigſtens fällt dieſe Bewegung bei der größeren Länge der Beine mehr in's Auge. Sonſt iſt ſeine Lebensweiſe die der anderen Arten. Die Abbildung zeigt die Vögel, wie ſie die Wellen während der dort ſo häufigen Stürme bekämpfen. t. CCLXVII. 2239 — 40. Govın. 293. Procellaria Cookii Gr. Cook's Sturmvogel. 6. R. Grar in Dierrexsacn’s Trav. in New-Zealand II. 199. List of Birds in Brit. Mus. Coll. III. 165. — Goblp Birds of Austral. XV. 11. — Proc. velox Soranp. mserpt. Banks ic. ined. t. 16? Proc. leucoptera Govsp in Proc. XII. 57. Ann. and Mag. of Nat. Hist. XIII. 364. num Oberkopf, ganze Oberſeite und Flügel dunkel ſchieferſchwarz, Schwanz ſchiefer— grau, große Flügeldecken leicht weiß gefranſt, Geſicht, Kehle, ganze Unterſeite, Baſis der Innenfahne der erſten und zweiten Schwingenreihe und ein Streif längs des In— nenrandes auf der Schulter rein weiß; Schnabel ſchwarz, Fuß und Baſalhälfte der Schwimmhaut fleiſchweiß, übrige Schwimmhaut und Zehen ſchwarz. Weibchen gleich. Gould erfuhr, daß dieſe Art in Menge auf einer kleinen Inſel nächſt der Mün⸗ dung der Niederlaſſung Port Stephan in Neu-Süd-Wales brüte, woher er feine Exemplare erhielt. Auf ſeiner Reiſe von Sydney zum Cap Horn ſah er ſie oft, aber am zahlreichſten zeigte ſie ſich zwiſchen der Küſte von Auſtralien und dem nördlichen Theile von Neu-Seeland. Unter den Petrels iſt ſie eine der zierlichſten Arten und durch ihren weißen Bauch und weiße Unterflügelſeite, die man ſehr weit ſieht, auf— fallend. Aus den von Gould abgebildeten Arten ſieht man, daß die Südſee von Petrels erfüllt iſt, aber die genauere Beobachtung der Lebensweiſe und der Verbreitung der einzelnen Arten kann erſt von der Zukunft gehofft werden. Auch die gegenwärtige Art frißt ohne Zweifel kleine Fiſche, Meduſen und andere niedere Seethiere. Abbildung: t. XIV. 793 nach Grax Ereb. Terr, t. CCLIX. 2252. 53. Pärchen nach Gould. Schwimmvögel. 7 294. Procellaria coerulea G@wı. Der bläuliche Sturmvogel. Guer. Linn. S. N. I. 560. — Laru. ind. Orn. II. 827. Gobi Ann. and Mag. of Nat. Hist. XIII. 364. List of Birds in Brit. Mus. Coll. III. 165. Govrp Birds of Austral. XXIX. II. — Blue Petrel Larn. gen. syn. VI. 415. — Forst. ic. J. 91. Larn. gen. hist. X. 196. — Another Blue Petrel Coox's voy. I. 32. — Procellaria similis Forst. Draw. n. 86. Proc. Forsteri A. Smirm zool. of South Africa Birds pl. 54. Lichrsr. Forsteri Deseript. 59. Vorderkopf, Zügel, Wangen, ein ſchiefer Streif unter dem Auge, Kehle, Bruſt— mitte und ganze Unterſeite weiß, ſchmaler Raum unter dem Auge, Schultern und Außenfahne der erſten Vorderſchwingen ſchwarzbraun; Halsrücken, Bruſtſeiten, Rücken, Hinterrücken, Flügel und Schwanz grau, die zweite Schwingenreihe, Schulterdecke und die ſechs Mittelſchwanzfedern weiß geſpitzt; die zwei äußerſten Schwanzfedern meiſt ganz weiß und die Schäfte alle ſchwarz; Schnabel dunkel ſchwärzlichbraun mit blau— grauem Streif längs der Unterkinnlade hin; Läufe und Zehen zart blau, Schwimm— haut fleiſchfarbenweiß roth geadert. Weibchen ganz gleich. Dieſer Sturmvogel unterſcheidet ſich von allen anderen kleineren Petrels durch die auffallend weiße Schwanzſpitze. Er iſt ein kräftiger Flieger und Gould beobachtete ihn in jedem Theile des Oeeans, wo er zwiſchen dem 40 und 55° ſüdl. Br. ſowol im atlantiſchen als im ſtillen Meere dahinſchiffte. Dieſe Art iſt alſo zugleich Pr. si- milis Forst. und Pr. Forsteri Su., aber nicht der gleichnamige Vogel von Latham. Man beobachtet dieſe letzte Art von Sturmvögeln allgemein in Geſellſchaft mit Prion Turtur, von welcher fie im Fluge kaum unterſchieden werden kann, fie müßte denn in hinreichender Nähe vor dem Beobachter vorbeifliegen, ſo daß man den mehr vierſeitigen Schwanz und die weiße Spitze deſſelben, oder die ſilbergrauen Enden der zweiten Schwingenreihe und der Schulterfedern recht auffallend zu ſehen bekäme. Gould bemerkte ihn auf feiner Reife nach Auſtralien zuerſt in der Breite von 39 0 23“ S. und 54° öſtl. L.; bei weiterem Vordringen nahm er gradweiſe an Anzahl zu und war ſehr häufig auf der Küſte von van Diemens Land; er traf ihn wieder auf ſeinen Reiſen von Hobart Town nach Süd-Auſtralien und Sydney und bei ſeiner Rückkehr nach England Anfangs Mai 1840 beobachtete er ihn ſehr häufig auf der Nordweſtküſte von Neu-Seeland, mäßig häufig am 20. Mai nächſt Cap Horn in 50° 8. und 90% W. L.; ſehr häufig in der Mitte zwiſchen Triſtan d' Acunha und der Küſte Amerikas und im atlantiſchen Ocean am 12. Juni in 410 8. und 341° W. L.; einige ſchwebten rund um das Schiff herum. Abbildung t. XIII. 788 nach A. Surru. t. CCLXXII. 2269 — 70 beide Geſchlechter nach Gould. 295. Daption capensis Srern. Cap: Sturmvogel. Seren. cont. of Shaw’s gen. zool. XIII. 241. pl. 28. — G. R. Grar list of Genera ed. 2. 98. Govrp Birds of Austral. XIX. 12. — Procellaria capensis Lara, ind. orn. II. 822. — LIxx. syst. nat. I. 213. Guer. Linn. I, 565. — Brit. Mus. List of Birds III. 164. — Fonsx. Drawings n. 96. Proc. naevia Brıss. orn. VI. 146. ej. ed. in octavo II. 400. — Le Petrel tacheté ou le Damier Burr. hist. des 8 Schwimmvögel. Ois. IX. 304. pl. 21. — Ej. pl. enl. 964. Fonsr. voy. I. 489. — White and black - spotted Petrel EDw. glean. pl. 90. Pintado Petrel Larn. gen. syn. VI. 401. — Danpier voy. III. pl. in p. 96. f. 1. Larn. gen. hist. X. 178. — Cape pigeon et Cape Petrel. Kopf, Kinn, Rücken und Seiten des Halſes, Oberrücken, kleine Flügeldecken, Rand der Unterflügelſeite und Vorderſchwingen rußſchwarz; Flügeldecken, Rücken und Oberſchwanzdecken weiß, jede Feder rußſchwarz geſpitzt; Baſalhälfte des Schwanzes weiß, Spitzenhälfte rußſchwarz; Unterſeite weiß, Unterſchwanzdecke rußfarben geſpitzt; zwiſchen den Augen ein kleiner weißer Strich, Schnabel ſchwarzbraun, Iris und Fuß ſehr dunkelbraun. Dieſe Art iſt Jedermann bekannt, wer in der ſüdlichen Halbkugel gereiſt iſt; ſie iſt ebenſo gemein im atlantiſchen wie im ſtillen Meere und nirgends häufiger als auf der Südküſte von Van Diemens Land; doch ſoll ſie auch die Küſten der gemäßigten Breiten der obengenannten Meere bewohnen und iſt ohne Ausnahme die bekannteſte Art, welche dem Seefahrer begegnet. Es wurden Exemplare gefangen, bezeichnet und wieder freigelaſſen und hunderte von Meilen weit wieder in der Nähe der Schiffe be— merkt, ſo daß man kaum bezweifeln darf, ſie umfliege den Erdkreis. Man ſieht ſie oft nahe am Schiffe und wenn fie eine ölige Subſtanz frißt, fo kommt fie während der Ebbe bis auf drei Ellen weit an die Seite des Schiffes. Sie iſt immer leicht mit einem Haken zu fangen, daher die Reiſenden, wenn ihnen andere Vergnügungen fehlen, ſich oft mehre Stunden lang mit dem Fange dieſes Vogels beſchäftigen, um ſich die Zeit zu vertreiben und die Eintönigkeit der langen Reiſe zu unterbrechen. Sie ſoll auf Triſtan d'Acunha und allen ähnlichen Inſeln brüten. Gould ſelbſt traf keinen Brüteplatz an und konnte ſich auch über ihr Brüten auf den Mewſtone- und anderen Felſeninſeln an der Südküſte von Van Diemens Land, in deren Nachbarſchaft ſich zahlreiche Flüge zeigten, von denen mehre ſogar bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung folgten, nicht Gewißheit verſchaffen. Während feiner Ueberfahrt von Ho— wart Town nach Sydney und von Sydney nach Cap Horn, auf der Rückkehr nach England beobachtete er ſie unabläſſig vom Schiffe aus und ſchrieb darüber folgende Bemerkungen nieder: Den 27. Juli 1838 in 26° 54° ſüdl. Br. 31 weſtl. L. ſah ich die erſten Sturmvögel und von dieſem Tage an bis zur Umſchiffung des Vorgebirges der guten Hoffnung machten ſie täglich Beſuche am Schiffe, manchmal in beträchtlicher Anzahl, manchmal erſchienen nur zwei oder drei. Lieut. Backett R. N. bemerkte, daß ſie dem Schiffe von Cap Horn bis Rio Janeiro folgten und der Capitän Me Kellar beſtätigt, daß ſie ſich ebenſo vom Cap der guten Hoffnung bis nach St. Helena hin⸗ ziehen. Dieſe Art iſt der Martin (Eisvogel) unter den Sturmvögeln, außerordentlich zahm, fliegt unmittelbar unter dem Steuerruder hin und begiebt ſich dicht an das Schiff vor, wenn man irgend etwas von öligen Subſtanzen über Bord wirft. Sie ſchwimmt leicht, doch thut ſie das ſelten, außer um Nahrung zu ſuchen, wobei ſie auch ein oder ein paar Mal untertaucht. Sie fliegt bei Tag und bei Nacht und man kann ſich nichts Zierlicheres denken, als ihre Bewegungen im Fliegen, wenn ſie den Hals auf den Rücken beugt, die großen Beine ganz unter die Unterſchwanzdecke ge— zogen und den Schwanz ausgeſpreizt wie ein Fächer. Man fängt ſie leicht mit einem Schwimmvögel. 9 Haken an der Schnur, mit irgend einem Köder, und wenn man ſie gefangen hat, ſetzt man ſie auf das Verdeck, ohne daß ſie entflieht, denn ſie können von einer ebe— nen Fläche ſich nicht erheben. Wie die anderen Sturmvögel ſpritzt fie, wenn man ſie reizt, eine ölige Maſſe aus den Naſenlöchern. Sie verſchafft gleichſam den Albatroſſen die Nahrung, da dieſe Beherrſcher der See oft auf die Flüge dieſer feenartigen Vögel herabſtürzen und ſie nach allen Seiten zerſtreuen. Die Stimme iſt ein ſchwaches Quäken. Das Gewicht beträgt 14 bis 18 Unzen, doch nicht nach dem Geſchlecht, welches ſich auch nicht durch irgend eine Abweichung im Gefieder oder im Alter und nach dem Wechſel der Jahreszeit unterſcheidet. Den 18. Auguſt: Inſel St. Paul: häufig. Den 8. September: King George's Sound: noch ſehr zahlreich. Den 6. Mai 1840 in 40 ſüdl. Br. 154 weſtl. L. — Zwei Exemplare flo⸗ gen rings um das Schiff, die erſte Art Sturmvogel ſeit Sydney verlaſſen worden. Den 20. Mai: Cap Horn 50 ſüdl. Br. und 909 weſtl. L. ſehr häufig. Abbildung: t. XII. 337 — 38 und t. CCLXXVIII. 2300 — 1. ein verwundeter Vo⸗ gel, dicht neben ihm ſein Gatte. Nach Gould und Dresdner Muſeum. 296. Sterna melanauchen Tem. Die ſchwarznackige See: ſchwalbe. Tem. col. 427. Lessox trait. 622. Man. 382. Black-naped Tern. Oberkopf, Hals und Unterſeite weiß, an der Bruſt zart roſa überlaufen; Zügel und ein ſchwarzer Ringkragen beginnt unmittelbar hinter den Augen und zieht ſich über den Nacken; Oberſeite, Flügel und Schwanz zart ſilbergrau, weißſchaftig; Au— ßenfahne der äußeren Vorderſchwinge ſchwarz, Schnabel ſchwarz, Fuß bräunlichſchwarz. Obgleich dieſe Art von Temmink in ſeinen werthvollen Planches coloriees ab- gebildet iſt, ſo wird es doch nothwendig, eine Abbildung von ihr in Gould's Sammlung aufzunehmen, da ſie die Nordküſte Auſtraliens öfters beſucht. Mr. Leſſon beſtätigt ihre Auffindung auf Celebes und den meiſten Molukken, doch iſt wenig zu bezweifeln, daß ſie ſich über den ganzen indiſchen Archipelagus verbreitet. Sie hat die Größe von Sterna hirundo und iſt eine der ſchönſten Arten der Gattung, von deren bis jetzt bekannten Arten ſie ihr ſchneeweißer Oberkopf und der tiefſchwarze Kragen ſchon allein unterſcheidet. So weit Gould beobachten konnte, ſind die Geſchlechter nicht verſchieden gefärbt, doch ſah er nur erwachſene. Der Analogie nach mag ſie ein ähnliches Jugendkleid tragen wie die verwandten und ihr Kragen zu manchen Jahreszeiten weniger beſtimmt ausgeprägt ſein. Der Earl of Derby hatte die Güte, fein ſchönes Exemplar an Gould zum Abbilden zu leihen, es war in den Torre's Straits von Mr. Me Gillivray ge— ſchoſſen worden. Abbildung: 282 Temmink. 2255 —- 56 Gould. 297. Sylochelidon strenuus Govro. Die ſtrenge Naubſee— ſchwalbe. Gouso proc. 24. Febr. 1846. Power- ful Tern. Birds of Austral. XXII. 14. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 2 10 Schwimmvögel. Vorderkopf und Oberkopf tief glänzendſchwarz, Rücken, Flügel und Schwanz blaß aſchgrau, lichter nach dem Schwanze zu und dunkler auf den Schwingen, deren Schäfte weiß ſind; übriges Gefieder reinweiß, Iris ſchwarz, Schnabel ſcharlach, an den Seiten und der Spitze gelb überlaufen, grünlichgelb vor der Spitze. Weibchen etwas kleiner, ſonſt gleich. Oberflächlich betrachtet, dürfte man dieſe Seeſchwalbe für Sterna caspia halten, aber genauer verglichen, zeigte ſich, daß ſie größer iſt und ihr Schnabel ſchöner ge— färbt. Sie wiegt ein Pfund und ſechs Unzen und iſt die größte Art unter allen, ſo daß der Name dieſen Eigenſchaften entſpricht. Beide Arten vertreten einander gegen— ſeitig in ihrer Heimath. Sie beſucht alle Theile der Südküſte Auſtraliens, iſt aber zahlreicher an den Inſeln der Baßſtraße und Van Diemen Lands, als irgendwo anders. Ihre Lieb— lingsbrüteplätze ſind die Vorgebirge der kleinen Inſel-Scheeren, welche vom Feſtlande hinaustreten in die See, ausgedehnte niedere Flächen an der Mündung der Flüſſe und alle ähnliche Lagen. Gould traf ſie niemals geſellig brütend und ſelten kamen ſie ihm auf einer Inſel paarweiſe vor, obwohl ſie beträchtlich weit ſich verbreitet. Sie legt zwei Eier auf den nackten Boden, oft in ſehr geringer Entfernung von der Waſſerſcheide. Kein Vogel bewacht ſeine Eier mit größerer Emſigkeit oder vertheidigt ſie mit größerem Muthe, und wehe einer unglücklichen Möve oder einem anderen Feinde, welcher in die Grenzen eines Brüteplatzes eindringen wollte. Gould konnte doch die Eier durch das gackernde und kreiſchende Geſchrei finden, welches ſie beſtändig hören ließen, während ſie über dem Brüteplatz herumflogen. Die Brütezeit fällt in die Monate Auguſt, September und Oetober, in welcher Zeit die Kopfhaube tief ſchwarz iſt, in den übrigen Jahreszeiten aber weiß und nur klein ſchwarz gefleckt. Die außerordentliche Entwickelung der Flügel giebt dieſer ſchönen Art eine ungemeſſene Flugkraft, ſie ſtürzt ſich mit der größten Gewalt in das Waſſer und bringt Fiſche von beträchtlicher Größe heraus, welche ſie alle ganz verſchluckt, ſo daß ſich mehrere dergleichen in den Mägen fanden, welche Gould unterſuchte. Die 25 Zoll langen und 14 Zoll breiten Gier find ſteinfarbig, überall mit großen und kleinen umbrabraunen Flecken geziert, ein großer Theil derſelben ſcheint in der Schale zu ſein. Abbildung im Sommer- und Winterkleide. 2263—64 Gould u. Dresdn. Muſ. 298. Onychoprion fuliginosus? Die Sägenagel⸗Seeſchwalbe. Sooty Tern Gould Birds of Austral. XXVIII. 15. — Noddy Damp. voy. III. I. 142 pl. in p. 123 f. 5. Hawresn. Voy. III. 652. Sterna serrata Fonsr. Draw. t. 110. Guttata Forst. Oahuensis Broxam. Onychoprion serratus WacL. — G. R. Gray List of Gen. ot Birds ed. 2. 100. *) *) Diefe ganze Synonymik ift die von Gould zuſammengeſtellte. Ich hatte den Vogel ſchon längſt für verſchieden von St. fuliginosa gehalten und t. XXII. Fig. 829 als Sterna Gouldii bezeichnet. Nachdem ſich ergeben hat, daß fie von Forſter als Sterna serrata aufge⸗ führt worden, muß ihr natürlich dieſer Name verbleiben. Die ächte St. fuliginosa iſt bedeutend kleiner und zeichnet ſich in der Färbung dadurch aus, daß nicht das Schwarz vom Oberkopf Schwimmvögel. 11 Zügel, Oberkopf und Halsrücken tiefſchwarz, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz tief rußſchwarz, Spitzenhälfte, Schaft und Außenfahne der Seitenſchwanzfedern weiß; ein Vförmiger weißer Fleck bedeckt den Vorderkopf und zieht ſich mit den Schenkeln über die Augen, Unterſeite der Flügel und Rumpf weiß, zieht am Unterbauch und den Unterſchwanzdecken in Grau; Iris dunkelbraun, Schnabel ſchwarz, Beine bräun— lichſchwarz. Junge ganz rußbraun, jede Feder am Rücken, den Flügeln und Oberſchwanz— decken an der Spitze mit weißem Band. Obwohl Gould den Namen „luliginosus“ beibehält, ſo verkennt er doch nicht die Abweichungen des Vogels dieſes Namens, welcher die nördliche Halbkugel be— wohnt, und hält ihn ſelbſt für verſchieden, ſo daß beide Vögel als Repräſentanten einer Form auf beiden Halbkugeln vertheilt find. Dafür ſpricht auch der Umftand, daß das Brüten der Vögel in den verſchiedenen Hemiſphären zu verſchiedenen Perio— den ſtattfindet. Mr. Gilbert fand die gegenwärtige Art auf Houtman's Abrolhos an der Weſtküſte Auſtraliens im December brüten, Mr. Audubon die amerikaniſche Art auf Tortugas in Nordamerika im Mai. Mr. Gilbert ſagt, ſie lege ein einzelnes Ei auf den nackten Boden zwiſchen ein Buſchdickicht, das Ei variire ſehr in der Färbung, die Brütezeit fällt hoch in den December, aber einige beginnen die Brütung erſt im Januar. Sie ſitzt ſo emſig über dem Ei oder dem Jungen, daß ſie ſich lieber mit der Hand ergreifen läßt, als daß ſie den Platz der Brütung verließe. Mehrere Wochen nachher ſind die Jungen flügge und man ſieht ausgedehnte Flüge ſich zu großer Höhe erheben. Sie iſt ein ſehr unruhiger Vogel und zu allen Stunden der Nacht hört man ſie fliegen. Das Ei iſt 23 Zoll lang, 12 Zoll breit, milchkaffeeweißlich, manchmal ſehr blaß, bei andern ſehr ſtark überall unregelmäßig kaſtanienbraun und dunkelbraun gefleckt, letztere Färbung zwiſchen der Schale; die helleren Eier haben dieſe Zeichnung kleiner und mehr zerſtreut, außer am dickeren Ende. Abbildung: Männchen und Weibchen. 829 Dresdn. Muſ. 2267 — 68 Gould. 299. Anous stolidus Grar. Die dumme Waſſerſchwalbe. 6. B. Gray List. 2. ed. 100. Brit. Mus. III. 180. Gourp Birds of Austral. XXII. 4. Sterna stolida Larn. Ind. Orn. II. 805. — LIxN. Syst. Nat. I. 227. — Gmer. ed. I. 605. — Bonn. et VInLL. Enc. méth. orn. I. 91. pl. 25. 2. — Bonar. Syn. of Birds of the United States 356. — Passer stultus Rav 154. — WIV. 297. — Gavia fusca Brıss, Orn. VI. 199. t. 18. f. 2. — La Mouette brune Borr. enl. 997. — Noddy Laru. gen. syn. VI. 354. — Pexv. auct. zool. II. 446. — Carese. Carol. I. pl. 88. — Nurr. man. vol. II. 285. — Auous, Birds und Hinterhals über den Nacken zum Rücken herabläuft, ſondern am Nacken ſchwindet und hier aus Hellgrau ein rußgrauer und nicht ſchwarzer Mantel entſteht. Ich habe darum beide Arten noch beſſer abgebildet, fo daß dieſe Taf. CCLXXII. St. fuliginosa 2265 und 2266 und St. serrata 2267 und 68 verglichen werden müſſen, um beide ſicher unterſcheiden zu können. Wil— ſon's Figur, die ich unter 828 aufgenommen hatte, iſt nicht genau und dürfte nicht hinreichen, beide Arten unterſcheiden zu laſſen. St, serrata iſt weit größer, 2 * 12 Schwimmvögel. of Amer. III. pl. CCLXXV. — Ej. Orn. Biogr. III. 516. — Noddy Tern Lara. gen. hist. X. 104. Black Noddy, Anous niger, Srerm. cont, of Suaw’s gen. zool. XIII. 140. pl. 17. — Megalopterus stolidus Bor. Le Noddi noir Cuv. regne anim. I. 922. | Ober- und Unterſeite chokolatbraun, Oberkopf blaßgrau in das Braun übergehend, Vorderſchwingen und Schwanz bräunlichſchwarz, vor und über dem Innenwinkel des Auges ein ſchwarzer Fleck; Iris braun, Schnabel ſchwarz, Fuß dunkelbraunroth, Schwimmhäute dunkel, Krallen ſchwarz. Weibchen äußerlich vollkommen gleich, Junge bald nach dem Ausfliegen gefärbt wie die Alten. Wenn dieſer Vogel mit Sterna stolida der älteren Schriftſteller gleich iſt, ſo geht feine Verbreitung über alle gemäßigte und wärmere Theile des Oecans, indeſſen ſcheint es, als ob die Noddies der nördlichen und ſüdlichen Halbkugel verſchieden wären, denn es beſteht eine beträchtliche Abweichung in der Art ihres Neſtbaues und in der Zeit, in welcher ſie niſten, ebenſo in der Zahl und in der Farbe ihrer Eier, denn die in der nördlichen ſollen drei legen, die in der ſüdlichen legen nur eins. Um in— deſſen hier nicht voreilig neue Namen zu geben, bildet Gould den in Auſtralien lebenden Vogel als Anous stolidus ab. Audubon's und Gilbert's Beobachtungen ſprechen indeß dafür, daß ähnliche auf entgegengeſetzter Seite der Weltkugel wohnende Vögel ähnlichen Beruf haben und einander gegenſeitig repräſentiren. Audubon ſagt: „Die Noddies bauen regelmäßige Neſter aus Zweigen und dürrem Gras und ſetzen ſie auf Büſche oder niedere Bäume, niemals auf die Erde. Als ich am 11. Mai 1832 ihre Inſel beſuchte, war ich überraſcht, zu ſehen, daß manche von ihnen die Neſter, welche den Winter überdauert hatten, ausbeſſerten und vergrößerten, während andere neue erbauten und einige ſchon auf ihren Eiern ſaßen. In den meiſten Fällen bilden die ausgebeſſerten Neſter Maſſen von faſt 2 Fuß Höhe und alle hatten nur eine ſeichte Vertiefung für die Eier, zerbrochene Schalen fanden ſich unter den ganzen. Die Vögel unterbrachen auch ihre Arbeit nicht, obwohl neun oder zehn Mann von uns unter den Büſchen herumgingen und als wir einige Ellen weit in das Dickicht kamen, ſo flogen ihrer Tauſende dicht unter uns weg, manche kamen ſo dicht an uns, daß wir ſie faſt mit der Hand faſſen konnten. Von einer Seite ſahen wir einen Noddy mit Reißig im Schnabel, oder irgend etwas auffaſſen, um es zum Neſte zu fügen, von der anderen Seite ſaßen wieder mehrere auf ihren Eiern, unbewußt der Gefahr, während ihre Gatten das Futter herbeitrugen. Der größte Theil flog auf, wenn wir kamen, ſetzte ſich aber bald wieder, wenn wir weg waren. Die Büſche waren ſelten höher als wir, ſo daß wir deutlich die Eier in den Neſtern ſehen konnten. ... Die Noddy legen drei Eier, 2 Zoll lang 18 Zoll breit, röthlichgelb, düſterroth und zart purpur gefleckt. Sie ſind delieat zu eſſen und unſere Matroſen unterließen ſelten, während unſeres Aufenthaltes zu Tortugas ſich mit ihnen die Taſchen zu füllen.“ Mr. Gilbert dagegen berichtet: „Die Noddy und eine ähnliche Art (A. merops) find die zahlreichſten von allen Bewohnern der Houtmann's Abrolhos, wo fie in un— ermeßlicher Zahl brüten. Gegenwärtige Art legt ihre Eier im November und Decem— ber in ein Neſt aus Seetang, welches etwa 6 Zoll im Durchmeſſer hat, in der Höhe Schwimmvögel. 13 von 4 bis 8 Zoll, aber ohne regelmäßige Geſtaltung. Die Höhe iſt ziemlich flach und hat eine ſeichte Vertiefung, um das Herabrollen des einzigen Eies zu verhindern. Die Neſter find jo vollkommen mit dem Kothe der Vögel belegt, daß fie auf den erſten Blick aus dieſer Subſtanz gebildet erſcheinen. Sie ſtehen auf der Erde auf ei— nem hellen, offenen Platze oder auf der Spitze eines dicken Strauches über denen der Sterna fuliginosa. Beide Arten brüten in der größten Freundſchaft und die Büſche er— ſcheinen durch die große Anzahl von beiden, wenn ſie auf deren Spitzen ſitzen, wie gefleckt. Das Männchen von St. fuliginosa ſitzt dicht am Neſte des Noddy, während die Gattin emſig die Eier bebrütet. Geht man unter den Neſtern herum, ſo iſt man überraſcht von der Ausdauer, mit welcher die Vögel ihre Poſten behaupten; in der That bewegen ſie ſich nicht von den Eiern oder den Jungen und laſſen ſich mit dem Fuße treten oder angreifen, und die Neſter ſtehen ſo dicht, daß man nicht vermeiden kann, bei jedem Schritte auf Eier oder Vögel zu treten. Mitte Januar ſind die Eier zum Auskriechen reif und die Vermehrung wird nur durch eine kleine Eidechſe jährlich gehemmt, welche an den Brüteplätzen ungemein häufig vorkommt und an den Jungen der Noddys und der Sterna luliginosa eine willkommene Beute findet. Mr. Gilbert meint, man könne annehmen, daß von 20 ausgekrochenen Vögeln nur einer zur Reife gelange oder lange genug lebe, um fliegen zu lernen. Aber überdies werden auch noch beſtändig eine Menge alter Vögel getödtet. Jene Eidechſen freſſen nicht die gan— zen Vögel, ſondern ziehen nur das Gehirn und Rückenmark heraus, die Ueberbleibſel werden dann gewöhnlich von Speckkäfern aufgezehrt, einem Inſekt, welches in Un— zahl vorkommt und auch die gemachten Sammlungen immer mit Zerſtörung bedroht. Auf der Südküſte zeigte ſich der Noddy nicht. Wo ſie hinlängliche Nahrung finden, die aus kleinen Fiſchen und Mollusken, Meduſen und Sepien beſteht und unmittelbar am Riffe aufgeſucht wird, da entfernt ſie ſich nicht weit in das Land, Mr. Gilbert beobachtete ſie aber niemals in den ſanften, ruhigen Wäſſern zwiſchen dem Riffe und den Inſeln. Die Eier find 2 Zoll lang, 12 Zoll breit, ſonſt ſehr verſchieden, die meiſten milchkaffeefarbig, oberflächlich außer am dicken Ende, kaſtanienbraun und dunkelbraun dünn geſprenkelt, hier aber bilden die Flecke einen Gürtel und die dunkelbraunen Flecke ſcheinen in der Schale zu ſein. Dann kommen auch ſolche vor, wo die Zeichnung häufiger iſt und gleichmäßiger über die Oberfläche verbreitet, oder welche faſt ganz weiß ſind; Gould beſitzt auch ein Exemplar, auf welchem die Zeichnung ſo groß und dunkel iſt, daß daſſelbe für das Ei eines ganz anderen Vogels gehalten werden könnte. Der Flug dieſer Art iſt ſichtlich angeſtrengt und wird mit beträchtlicher Bewegung der Flügel geübt, zu gleicher Zeit iſt der Vogel im Stande, ſich lange Zeit gerade auf der Oberfläche des Waſſers zu halten und oft wieder abgebrochene und plötzliche Wendungen zu machen, während er ſeine Beute ſucht; ſein ſanftes und dichtes Ge— fieder macht ihn außerordentlich leicht ſchwimmend (buoyant) und die ſehr entwickelte Schwimmhaut deutet darauf hin, wie geſchickt er ſchwimmt. Abbildung: 2276 - 78 Gould und Dresdn. Muſ. 300. Anous leucocephalus Govr. Die weißköpfige Waſſer⸗ ſchwalbe. Gourn proc. XIII. 103. Whilte-capped Tern. Birds of Austr. XXV. 17. 14 Schwimmvögel. Oberkopf nebſt Nacken weiß, Zügel und Augenring tiefſchwarz; nächſt dem hin— teren Augenwinkel am oberen und unteren Augenlid ein kleiner weißer Fleck; Bruſt, ganze Unterſeite und Flügel tief rußſchwarz; Halsrücken und Schwanz ebenſo, zart aſchgrau überlaufen. Schnabel ſchwarz, Beine bräunlichſchwarz. Gould erhielt von dieſer ſchönen neuen Seeſchwalbe Exemplare durch Lieutenant Inee, welcher dieſelben auf Raine's Islet erhalten, wo fie ſehr häufig vorkommt. Sie ſteht dem Anous tenuirostris von Weſt- Afrika ſehr nahe und Sir William Jardine hält fie für dieſelbe Art. Alles, was über Anous stolidus geſagt wurde, paßt auch auf gegenwärtige Art, deren ganze Erſcheinung, ihr Benehmen und ihre Lebensweiſe nicht abweicht. Abbildung: 2272 — 73 Gould's Pärchen. 301. Anous melanops Govm. Die ſchwarzköpfige Waſſer⸗ ſchwalbe. Gouro proceed. XIII. 104. Birds of Austral. XXII. 5. Anous — 2 Lesser Noddy Gourrͥůð proc. XII. 36. Oberkopf und Halsrücken licht aſchgrau, zieht in Tiefgrau anf dem Mantel und Rücken, unmittelbar vor den Augen ein großer Fleck und hinter ihm ein kleinerer gagatſchwarz; Hinterhälfte vom untern und ſchmaler Rand des obern Augenlides ſchneeweiß, Kehle, Vorderhals und ganze Unterſeite tief rußſchwarz, Flügel und ganze Unterſeite ebenſo, aber brauner; Schnabel ſchwarz, Lauf und Zehen bränlichſchwarz, Weibchen gleich. 5 Dieſe Art ſteht der St. tenuirostris T. ſehr nahe, iſt aber verſchieden durch die ſchwarze Zeichnung vor und hinter dem Auge, wovon Temmink's Abbildung ſei— nes Vogels keine Spur zeigt, auch ſeine Beſchreibung ſie nicht andeutet. Alles, was über die Noddy geſagt worden, gilt übrigens auch von der gegenwärtigen Art. Sie iſt häufig auf den auſtraliſchen Seeen und findet ſich zur Brütezeit in ähnlichem Ver— hältniß. Auf den Houtmann's Abrolhos iſt ſie noch häufiger, ſo wie die Noddy wirklich geſellig, ihre Neſter ſtehen ſo dicht als möglich auf den Zweigen der Mangle— bäume, 4 bis 10 Fuß hoch über dem Boden. Die Seetange, aus denen ſie gebaut ſind, finden ſich nur quer über den Aſt geworfen und manchmal hängen lange Tange zwiſchen den Zweigen herab und geben den Anſchein von einem weit größeren Baue als er iſt. Die Neſter und Baumzweige ſind vollkommen weiß von dem Unrathe der Vögel und der unangenehme und ungeſunde Geruch verbreitet ſich in beträchtliche Ferne. South Eiland und Houtmann's Abrolhos ſcheinen die einzigen ihnen zuſagenden Brüteorte zu ſein, obgleich auch auf den Küſten der benachbarten Inſeln große Mangle— bäume vorkommen, wo man ſie aber noch nirgends beobachtet hat. Mr. Gilbert ſagt: „Ich habe manche ausgedehnte Flüge dieſer Vögel geſehen, aber ich bekenne, ich war nicht vorbereitet auf die Ueberraſchung durch die buchſtäblich unermeßlichen Schaaren, wenn fie ſich frühmorgens ſammelten, ihre Jungen zu füttern. Ihr Ab: zug und ihre Rückkehr mit Beute während des Tages, auf der ganzen Strecke, iſt eine eigenthümliche Erſcheinung. Von ihren Brüteplätzen zur Außenſeite des Schiffes zwiſchen dem ſtillen Waſſer iſt die Entfernung 4 Meilen und über dieſen ganzen Raum zogen die Schaaren ſtandhaft und in fo geſchloſſenen Maſſen, daß ſie eine fortgeſetzte und ununterbrochene Linie bildeten. Nachdem die Jungen fähig waren, ihren Aeltern Schwimmvögel. 15 zu folgen, verließen alle zuſammen frühmorgens den Brüteplatz und kehrten nicht eher wieder zurück als am Abend, wobei die zuerſt kommenden ſichtlich die Ankunft der ſpäter kommenden erwarteten, bevor ſie ſich zur nächtlichen Ruhe begaben. Dieſes Verſammeln kann man nicht ohne Erſtaunen mit anſehen. Wer Zeuge war von den Flügen der Wandertauben, welche Wil ſon fo forgfältig und lebendig beſchreibt, der kann ebenſo überraſcht werden, wenn er die Mengen von dieſen Vögeln erblickt, wie ſie bei Sonnenuntergang ſich in dichten Maſſen über dem Platze ihrer Nachtruhe und um ihn herum ziehen, wobei das Geräuſch der Alten und das Quiken und Pipen der Jungen den Zuſchauer betäubt. So wie die nächſten Verwandten, beginnen ſie die Brütezeit im December und legen nur ein Ei, welches ſie ſo emſig bebrüten, daß ſie ſich auf dem Neſte faſſen laſſen, ohne der Gefahr zu entfliehen. Sie bieten ein vortreffliches Gericht und mehrere Hunderte wurden täglich während unſerer Anweſen— heit auf der Inſel geſchoſſen. Da ſich dieſe Vögel nur auf den oberen Zweigen auf— halten, ſo ſind ſie ſicher vor den Verfolgungen der Eidechſe, welche für die Noddy ſo verderblich wird, aber nicht ſo leicht die Zweige hinaufklettern kann, um ſie zu fangen. Dieſem Umſtande iſt es wohl auch zuzuſchreiben, daß dieſe Art häufiger iſt als irgend eine andere auf dieſen Inſeln.“ Das Ei iſt 14 Zoll lang, 17% Zoll breit, blaß milchkaffeefarbig, überall groß und unregelmäßig dunkel kaſtanienbraun gefleckt und dunkelbraun in der Schale. Die Flecken ſind dünn zerſtreut, außer am dicken Ende, wo ſie am größten und zahl- reichſten ſind. Abbildung: Männchen und Weibchen. 2274 — 75 Gould. 302. Larus pacificus Larn. Die friedliche Möve. Ları. ind. orn. sppl. p. LXVIII. ViænL. N. Diet. XXI. 508. Enc. meth. I. 345. Lessox traité 617. Brit. Mus. Birds Coll. III. 170. Govs Birds of Austral. XXVIII. 16. — Pacific Gull Laru. gen. syn. sppl. II. 332. Ej. gen. hist. X. 169. — Larus leucomelas VIxIIL. N. Diet. XXI. 509. Ene. meth. I. 346. pl. 234. 4. Lass. traite 617. — frontalis VIxIIL. N. Diet. XXI. 505° Ene. meth. I. 345. — Georgii Ke Survey of the Intertropical Coast of America II. 423. — Nya-ga-la West Austr. inf. indig. Larger Gull Colonists. Kopf, Hals, Oberrücken, ganze Unterſeite, Ober- und Unterſchwanzdecke weiß; Rücken und Flügel dunkel ſchieferſchwarz, zweite Schwingenreihe breit weißgeſpitzt; Vorderſchwingen ſchwarz, innerſte leicht weißgeſpitzt; Schwanz weiß, Innenfahne und Außenfedern und beide Fahnen übrigens nächſt der Spitze mit breitem ſchwarzen Bande, Iris perlweiß, Beine gelb, Nägel ſchwarz, Augenlider gelb, Schnabel orange, gegen die Spitze blutroth überlaufen, in der Mitte davon bei manchen Exemplaren ſchwarz— gefleckt. — Jung braun, Federn heller geſäumt, Unterſchwanzdecke ziemlich weiß; Vorderſchwingen und Schwanz ſchwärzlichbraun, Iris braun, Schnabel gelblichbraun, gegen die Spitze ſchwarz. Altes Weibchen gleich, nur etwas kleiner. Larus pacificus erſcheint ſogleich durch die Höhe feines Schnabels und die perl⸗ weiße Iris von allen anderen verſchieden und iſt über Van Diemens Land, die In— ſeln der Baßſtraße und die ſüdlichen Theile des auſtraliſchen Continentes häufig ver— 16 Schwimmvögel. breitet. Dieſe Möve geht weit in die Seearme und großen Flüſſe hinan, iſt aber, ſoviel man weiß, nicht im Innern geſehen worden. Sie hat einen kräftigen Flug, ſteigt oft hoch in die Luft und ſchwebt in Kreiſen nach Art der Adler. In dieſer Sitte und in ihrem minder beſchwerlichen Fluge unterſcheidet fie fish beträchtlich von ihrem Vor⸗ bilde, dem L. marinus Europas, welcher ſie ſonſt in ihrer übrigen Lebensweiſe ſehr ähnlich iſt. Sie zieht an der Küſte hin, mit Aufſuchung ihrer Nahrung beſchäftigt, die aus allerhand geſtrandeten oder noch ſchwimmenden animaliſchen Subſtanzen oder lebenden Fiſchen, Krabben, Mollusken und ſogar kleinen Säugethieren beſteht. — Die Jungen gehen aus dem Jugendkleide theilweiſe über in das Gefieder der Alten. Dieſe ſchöne Möve brütet an den meiſten niederen Inſeln rings um Van Die— mens Land, die meiſt 3 Eier werden gewöhnlich auf die nackten Felſenvorſprünge ge— legt, nicht ſelten an der Küſte auf hervorſtehende Stellen der kleinen Inſeln. Sie find 28 Zoll lang, 12 Zoll breit, hell olivenfarben, überall ſchwarz und umbrabraun gefleckt, manche Flecken in der Schale. Abbildung: alter und junger Vogel. 2285 — 86 Gould. 303. Sula fusca Briss. Der braune Tölpel. Baıss. Gourp Birds of Austr. XXIII. 14. Brown Gannet. Bniss. orn. VI. 499. t. 43. I. — Ed. 8vo II. 491. — VIIIIL. gal. II. pl. 277. — Bonxar. Syn. Birds of Am. 408. — Nurr. man. II. 500. Aunus. B. of Amer. III. pl. 207. — Orn. Biogr. III. 63. Synops. B. of Am. 310. — Boxar. list of Eur. and Am. Birds 60. — Brown Booby Larn. gen. Syn. VI. 613. — Gen. hist. X. 441. — Sula Brasiliensis Spix II. 84. t. CVI. — Sula fiber Gray list Brit. Mus. III. 183. — Pelecanus fiber LIxX. S. N. I. 218. Gunz. I. 579. Larn. ind. orn. Il. 893. — Carxsgx's Carol. I. pl. 87. — Box. et VIdILI. Enc. meth. Orn. I. 48. pl. 16. f. 2. — P. Sula LIxx. S. N. I. 218. — P. Plotus Forst. ic. ined. 108? — Mär-ga Port Essingt. indig. Booby Colonist. Kopf, Hals, Bruſt, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkel chokolatbraun; Unterſeite an der Bruſt querüber ſcharf abgeſetzt rein weiß; Augenſtern blaßgelb, Schnabel und Augenkreiſe primelgelb, vor und hinter dem Auge blaugefleckt; Augen— lider licht aſchgrau; Beine und Fuß blaßgelb. Weibchen ganz gleich. Junge ſcheinen olivenbraune Beine zu haben. Rings um die Nordküſte des Continents von Auſtralien häufig verbreitet; Gould erhielt ſie von Port Eſſington und von den Raines-Inſeln in den Torres Straits, wo ſie auch in großer Anzahl brütet. In Sitten und Lebensweiſe, ſowie in der Nahrung ſtimmt ſie mit den anderen Arten überein. Abbildung: 850 — 51 Dresdner Muſeum. 2296 — 97 Gould. 304. Sula personata Govn. Der Masken⸗Tölpel. 600 proc. Febr. 24. 1846. Birds of Austral. XXIII. 15. Masked Gannet. Reinweiß, große Flügeldecken, die drei Schwingenreihen, die Spitzen der beiden Mittel und die ganzen Seitenſchwanzfedern chokolatbraun; Augenſtern gelb, nackte Haut im Geſicht und am Kinn düſter blauſchwarz, Beine ſeegrün. Weibchen gleich. Schwimmvögel. 17 Durch Lieutenant J. M. R. Inee entdeckt, als derſelbe ſich auf dem königlichen Wachtſchiff Fly unter dem Commando des Capitain Blackwood in den Torres Straits befand. h Sie wurde zahlreich brütend auf den Raines-Inſeln getroffen, die Eier find ziem— lich länglich, 28 Zoll lang und 14 Zoll breit, unreinweiß, überall röthlichbraun überlaufen. Gould war nicht im Stande, ſich in Auſtralien ſelbſt Exemplare zu verſchaffen, vermuthet aber, daß er ſie auf ſeiner Reiſe von Hobart Town nach Sydney geſehen, indem bei ſeiner Annäherung an Sydney Heads eine Sula ſeine Aufmerkſamkeit erregte, welche ſehr auffallend war und um das Schiff herumflog, doch ohne aus der zu gro— ßen Ferne erlangt werden zu können. Abbildung: 2291 nach dem Leben von Gould. 305. Sula australis Gobrp. Der auſtraliſche Tölpel. Gourp proc. VIII. 177. Australian Gannet. Birds of Austral. XXIV. 11. Oberkopf und Halsrücken ſchön fahlgelb, übriges Gefieder weiß, erſte und zweite Schwingenreihe und die 4 Mittelſchwanzfedern rußbraun mit weißen Schäften, Schnabel bräunlich hornfarben, leicht blau überlaufen, Augenring bleiblau, nackte Haut an der Schnabelbaſis und der Kehle ſchwarz, Vorderſeite der Läufe und Zehen ſeegrün, übrige Theile von Bein und Fuß nebſt Schwimmhäuten ſchwarzbräunlich. Offenbar in Auſtralien die europäiſche Sula Bassana vertretend und beide für ähn— liche Zwecke in beiden Halbkugeln der Erde beſtimmt. Ihr Anſehen, ihr Benehmen und ihre Lebensweiſe ſind in der That ſo übereinſtimmend, daß die der einen Art auch zur anderen paſſen. Weibchen im Alter vollkommen gleich. Junge dunkelgrau, Kopf, Hals und Unterſeite weiß mit ſchwarzgrauen Fleckchen, die Federn der Oberſeite haben einen dreieckigen weißen Fleck an der Spitze. Nach und nach verliert ſich die Fleckenzeichnung, das Kleid geht über in das der Alten. Gould traf die Sula australis über die Seeen, welche die Küſten von Van Die— mens Land beſpülen, allgemein verbreitet, am zahlreichſten an der Südſeite der Inſel. Der Mewſtone, das Südkap, der Felſen an der Mündung von D’Entrecasteaux’ Channel und die niederen Aetäon-Inſeln wurden von Hunderten bewohnt, als derſelbe im Jahre 1839 dahin kam, auch traf man ſie, obwohl in geringerer Anzahl, längs der ganzen Küſte von Südauſtralien an. Wenn man die europäiſche Art wegen ihrer Dummheit „Tölpel“ genannt hat, ſo ſcheint die auſtraliſche dieſen Namen vorzüglich zu verdienen. Gould ſah einige fünfzig ſchöne alte Vögel auf der platten Höhe eines niederen Felſen einer der Aetäonsinſeln und ließ ſein Boot ſo richten, daß er zum Schuſſe kommen konnte. Er war ſchon nicht nur in der Schußweite, ſondern zu nahe, um ſeine große Entenflinte zu gebrauchen, welche mit Kugeln und grobem Schrot geladen war; er beſchloß alſo, ſie im Fluge zu ſchießen, wenn ſie von ihren Ruheplätzen auf— fliegen würden, war aber nicht wenig verwundert, als weder die Annäherung des Bootes, noch das Sprechen der Fahrenden ſie ſtörte. Gould ging mit einem ſeiner Leute auf die ruhig ſitzende Geſellſchaft zu, die endlich wohl etwas überraſcht und ängſtlich erſchien, aber doch ſo wenig auf ihre Sicherheit bedacht war, daß es beiden Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 3 18 Schwimmvögel. gelang, fünf ſchöne Exemplare mit den Händen zu fangen, bevor die übrigen auf dem Felſeurande an die Flucht dachten und aufflogen. An einem Brüteplatze würde dies weniger überraſcht haben, denn da iſt auch Sula bassana mit Händen zu greifen, aber hier auf einem Ruheplatze war es auffallend. Viel iſt wohl auf die Dummheit des Vogels zu rechnen, aber viel auch auf den Umſtand, daß hier gewöhnlich Niemand ſie jagt, denn die Eingeborenen haben keine Boote und die Coloniſten kommen nicht hierher. Die Nahrung beſteht aus verſchiedenen Subſtanzen, die ſie ſich durch Da: kales Eintauchen in das Meer verſchaffen. Abbildung: 2287 — 88 ven Gould. 306. Sula piscator L. Der Fiſcher⸗Tölpel. IAxV. S. N. J. 217. Guer. I. 978. — LAru. ind. orn. II. 501. Red-legged Gannet Gobi Birds of Austral. XXIV. 12. — Sula candida Stern. cont. of Suaw's gen. zool. XIII. 103. Baiss. Orn. VI. 501. — Lesser Gannet Larn. gen. syn. VI. 611. — Gen. hist. X. 437. — Sula erythrorhyncha Less. traité d’Orn. 601. — S. rubripes Golo proceed. V. 156. Synops. IV. Fahlweiß, Schwingen braunſchwarz, grau überlaufen, Schwanz granlichbraun, in Grau ziehend, Schäfte weiß, Iris grau, Beine und Fuß eochenillroth. Jung: einfarbig braun, Schnabel zart bläulichnelkenroth, an der Baſis des Oberhalſes mehr roth, nackter Augenring dunkel bleifarben, Kehlhaut fleiſchroth, im zweiten Kleide iſt die Farbe dieſer Theile dieſelbe, aber etwas ſchöner, und geht nach Ki, nach in die der Alten über. Seit 1837, wo Gould a. a. O. die S. rubripes nach dem einzigen bis dahin geſehenen Exemplare beſchrieb, fand er Gelegenheit, noch andere vergleichen zu können und beſitzt nun dergleichen in den verſchiedenſten Kleidern aus Auſtralien und China und den Zwiſchendiſtrieten. Dadurch iſt nicht nur die weite Verbreitung des Vogels beſtätigt, ſondern auch die Einheit der obigen Synonymik bewieſen. Das Exemplar, wonach Leſſon feine S. erythrorhyncha aufſtellte, war unſtreitig ein ausgeſtopftes, denn unmittelbar nach dem Tode ändert das zarte Grün des Schnabels in Roth, ebenſo wird auch der eochenillrothe Fuß dann orangeroth, weshalb Gould ſich zu dem Namen S. rubripes veranlaßt geſehen, den er nur der Priorität weichen läßt. Dieſe Art iſt ſehr häufig längs der Nordküſten Auſtraliens, ſie brütet in großer Anzahl auf Raine's Islet, woher Gould ſeine Sammlung mit mehreren Exemplaren bereicherte, die er dem Lieutenant J. M. R. Ince verdankt. M. Gfikivrag fügt dazu folgende Bemerkungen bei: 172 5 Ausnahme eines. 4 welcher auf dem Takelwerke ſaß, während wir uns im Angeſicht der Keelings-Inſeln befanden, trafen wir dieſe Art nur auf der Raine's Islet einer bewachſenen Sandbank in der Linie des großen Barrieren-Riffes. Als wir da am 29. Mai landeten, ſchien uns die Brütezeit vorüber zu ſein, indeſſen fand ich noch einen Vogel auf ſeinem Neſte, worin ein Ei lag. Das Neſt beſtand aus einigen Wurzeln einer dort häufigen Schling— pflanze und bildete eine Platform, 18 Zoll im Durchmeſſer, auf einen Kräuterhaufen geſtellt. Einige Tage nachher, als die Vögel mehr geſtört worden, verließen ſie die Inſel den Tag über gänzlich, kamen aber zur Nacht in wie Hunderten zurück, Schwimmvögel. 19 wo ſie am Boden und in niederem Gebüſche in der Mitte der Inſel Nachtruhe hielten.“ Abbildung: 853 aus Herrn Götz's Sammlung. 2294 — 95 von Gould nach dem Leben gemalt. 302. Pelecanus conspicillatus Tun. Der Brillen-Pelikan. Tau. col. 276. Brit. Mus. List III. 189. Govsp Birds of Austral. XXIX. 15. — Ne-rim-ba Perth. viein. indig. Boo-dee-lung Murray vicin. indig. — Austra- lian Pelican. Weiß. Schulterdecken, ein Streif am Schulterrande, untere Reihe der großen Flügeldecken, erſte und zweite Schwingenreihe, etwas von den Oberſchwanzdecken und der Schwanz ſchwarz, an der Bruſt ein Fleck verwaſchen ſchwefelgelb, Kehlſack und Schnabel gelblichweiß, letzterer blau angelaufen, nach der Spitze zu dunkler; Spitzen hälfte der Schnabelſcheiden gelb, gradweiſe dunkler nach der Spitze, Haken grünlich— gelb, Iris dunkelbraun, Augenlid indigoblau, Augen ring blaß ſchwefelgelb, von himmelblauem Ring umzogen; Lauf und Oberſeite der Zehen gelblichweiß, Fuß, Schwimmhäute und Unterſeite der Zehen blaß bläulichgrau, beide Farben auf der Mitte der Tarſen ineinander übergehend, Nägel dunkel gelbweiß. Einer der ſchönſten Pelikane, in der Größe dem europäiſchen P. Onocrotalus und erispus gleich und obgleich ohne eigentlichen Federbuſch, erſetzt dieſe Zierde die bunte Färbung an Geſicht und Schnabel, ſo daß keine Art ſich beſſer für Vogelhäuſer eignet als dieſe und man ſich wundern muß, daß man fie nicht ſchon lange in Europa ein— geführt hat. Er iſt ſo häufig an allen Flüſſen und Seebuchten auf Van Diemens Land und auf dem Continent von Auſtralien, daß er dort einer der gemeinſten großen Vögel iſt. Gould ſchoß ſelbſt Exemplare zu Green Island in D'Entrecaſteaux' Channel und traf deren auch in Menge am South Port River, wo er bei vorge— ſchrittenem Anbau jetzt weniger im Derwent und Tamar vorhanden iſt, aber noch auf der kleinen Inſelgruppe der Stanners-Bay am Südweſtende der Flindersinſel in der Baßſtraße brütet. In Auſtralien iſt er ſehr gemein am Hunter wie im Spencers— und St. Vincent-Golf und auf allen Gewäſſern im Innern, wie am Mokai, Namoi u. ſ. w. und auf allen für Beſchaffung ſeines Fraßes, welcher beſonders in Fiſchen beſteht, hinlänglich großen Landſeeen. An dieſen Inſeln iſt er fo zahlreich, daß Ca— pitän Sturt ſagt, ein Flußbett von 70 bis 80 Ellen Breite ſei buchſtäblich mit Pelikanen bedeckt und auf dem Darling ſeien ſie ſo häufig, daß dem Beobachter das Auge verginge. Das Neſt iſt groß, aus Reißholz und Kräuterwerk gebaut, und ſteht unmittelbar über der Waſſerſcheide; die gewöhnlichſten Eier find ſchmuzig gelblichweiß, 34 Zoll lang und 23 Zoll breit. Abbildung: 380 —81 Dresdner Muſeum. 2319 — 20 von Gould nach dem Leben gemalt. 3 * 20 Schwimmvögel. 308. Plotus Novae Hollandiae Govum. Der neuholländiſche Amhinga. G0ν ˖ proc. XV. 34. Birds of Australia XXVIII. 2. — New Holland Darter. Männchen mit weißem Pfeilfleck an der Kehle, ein gleichfarbiger breiter Streif beginnt an der Schnabelbaſis, verläuft bis 4 Zoll weit an den Seiten des Halſes hinab und endigt in eine Spitze; Kopf, Hals und ganze Oberſeite grünlichſchwarz, braun überlaufen und in der Mitte der Unterkehle tief roſtfarben; Unterſeite dunkel glänzend grünlichſchwarz, Flügel und Schwanz ſchwarzſchillernd; alle Flügeldeckfedern faſt an der ganzen Außen- und einem Theile der Innenfahne weiß und ſpitzig; Schulterfedern lanzettlich mit weißem Schaftſtreif und ſchwarzen Schäften, die dem Rumpfe nächſten Schulterfedern ziemlich ſo breit als die zweite Schwingenreihe und deren Außenfahne wellig (erimped) und die Innenfahne mit breitem düſterweißen Streif nächſt dem Schaft; zweite Schwingenreihe nächſt dem Rumpfe mit ähnlichem weißen Streif dicht am Schafte auf der Außenfahne; Mittelſchwanzfedern ſteif und ſo wie die ſeitlichen leicht wellig; Augenringe nackt, fleiſchig, vorſtehend und gelblich olivenfarben; ein Streif darüber braun geſprenkelt; nächſt der Pupille hat das Auge einen ſchmalen orangefahlen Ring, darauf folgt ein anderer Ring, welcher fahl und braun gefleckt iſt und um dieſen zieht ſich ein anderer orangefahler herum; die nackte Haut an der Baſis des Unterſchnabels runzelig und gelb, Oberſchnabel olivenfarben, Unterſchnabel dunkelgelb, beide ſchöner gegen die Baſis, Beine gelblich fleiſchfarben, oben auf der Außenzehe bräunlich. Weibchen: Oberkopf, Halsrücken und Oberrücken ſchwärzlichbraun, jede Feder graulichweiß geſäumt; Kehle und ganze Unterſeite fahlweiß; übriges Gefieder wie am Männchen, aber die weiße Zeichnung auf den Flügeldecken größer und hervorſtechender; Iris mit ſchöner brauner Einfaſſung, Zwiſchenräume fahl, Augenringe, nackte Haut an der Baſis des Schnabels und Kehle orangegelb; Beine blaßgelb. Dieſer Vogel lebt, ſoviel man bis jetzt weiß, nur in den Colonieen von Süd— auſtralien und Neu-Süd- Wales, wo er zwar allgemein, aber ſpärlich in angemeſſener Lage verbreitet iſt. So an den oberen Theilen der Seearme, an den Flüſſen im Inneren, ausgedehnten Waſſertümpeln und ien Landſeeen. Scheu d von zurück Orten; er ſucht ſeine Nahrung im Waſſer, taucht mit der größten Geſchiclichet auf den Grund der tiefſten Sümpfe und bewegt ſich in ſeinem Element ſo geſchickt, als man nur zu denken vermag. Er ſchwimmt gewöhnlich mit einem bedeutenden Theile des Körpers über dem Spiegel des Waſſers, wird er aber erſchreckt, ſo ſenkt er ſich ſogleich unter das Waſſer, hebt nur Kopf und Hals, die man allein ſieht und welche Theile nach ihrer Geſtalt und Schwimmbewegung einer Schlange ähnlich ſehen. Sein Fraß beſteht aus Fiſchen, Waſſerinſeeten, Waſſermolchen, Fröſchen u. ſ. w. Nach⸗ dem er gefreſſen hat, ſetzt er ſich gewöhnlich auf den Sturzel eines in das Waſſer ge⸗ fallenen Baumes oder auf den nackten Zweig eines Waldbaumes in der Nähe ſeines Jagdplatzes, auch auf einen der allerhöchſten. Da ſitzt er nun ſtundenlang hinterein— ander bewegungslos und hier kann man ſich ihm bequem nähern und u beſſer ſchießen als auf dem Waſſer, wo er äußerſt unruhig iſt. Schwimmvögel. 21 Die Färbung der beiden Geſchlechter iſt ſehr verſchieden, das Weibchen unter— ſcheidet ſich wohl immer durch ſeinen weißlichen Hals nebſt Bruſt, welche Theile am Männchen ſchwarz ſind. Junge Vögel haben im erſten und wahrſcheinlich auch im zweiten Jahre das ganze Gefieder der Weibchen. Abbildung beider Geſchlechter. 2302 — 3 von Gould. 309. Nyroca australis Govm. Die auſtraliſche Moorente. Goulp msc. Exroy mon. of Anat. 160. Gour» Birds of Austral. XXVII. 11. — Er- roo- doo West-Austr. inf. indig. Bud- bun- bun- loot Port Essington indig. White-winged Duck Colon. White eyed Duck Gourp. 7 Männchen kaſtanienbraun; ein Bruſtband breit bräunlichweiß, zweite Schwingen: reihe an der Baſis weiß, bilden ein ſchiefes Band über den Flügel, bronzebraun ge— ſpitzt, Baſaltheil der Innenfahne der Vorderſchwingen und Unterſchwanzdecke weiß, Schnabel ſchwarz mit blaugrauem Bande vor der Spitze, Iris weiß, Lauf vorn blei— farben, hinten fo wie die Schwimmhaut ſchwärzlichbraun. Weibchen blaſſer, Bauch— mitte bräunlichweiß, zieht in Kaſtanienbraun, wo das Männchen das Bruſtband hat. Häufig auf den Flüſſen in Van Diemens Land, wo ſie auch brütet. Die Eier in Gould's Sammlung wurden am Ufer des Derwent geſammelt und er ſchoß auch mehrere Exemplare des Vogels am Upper Hunter im Herbſte 1839, wo die Bewohner ausſagten, daß derſelbe alljährlich ſolche Theile von Neu-Süd- Wales beſuche, in denen die Binnenwäſſer angeſchwollen und reichliche Nahrung vorhanden ſei. Die Niederungen zwiſchen Aberdeen und Scone zeigen Hunderte dieſer Art mit den roth— äugigen und den Löffelenten geſellig. Gould erhielt auch ein ſchönes Exemplar, welches der Commandeur Ince R. N. bei der Colonie zu Port Eſſington geſchoſſen hat, wo ſie ſehr ſelten iſt, zufällig fand ſie ſich auch in Weſtauſtralien vor. Sie iſt offenbar der Repräſentant der Nyroca leucophthalmos Europas, beide Vögel haben weiße Augen und denſelben Styl der Befiederung, die auſtraliſche Art iſt indeſſen heller gefärbt und weniger kaſtanienbraun, auch ift fie größer. Ruhige Flußbuchten, Buchten am Seeſtrande und Landſeeen bieten den erwünſchten Aufenthalt dar. Sie taucht vortrefflich und holt ihre Nahrung meiſt unter der Oberfläche des Waſſers her— vor; ſo ſteigt ſie bis zum Grunde hinab, um Mollusken, Inſeeten und Waſſer⸗ pflanzen zu ſuchen. ah 2326 — 27 Rach dem Leben, von Gould gemalt. 310. e Cuv. Die punctirte Ente. Con. Chestunt- breasted Duck. Gobrp Birds of Australia XIX. 14. Mareca castanea Exrxox monogr. Anat. pl. in p. 119. Mareca punctata List of birds in dhe Brit. Mus. Coll. Part III. 134. — Gnwool-ye-nyg-ger-rang West- Austral. iner. indig. Teal Swan River Colonist. Altes Männchen im Frühjahr: Kopf und Hals tief glänzend bronzegrün, ganze Oberſeite ſchön ſchwarzbraun, Federn ſchmal blaß röthlichbraun geſäumt; Unterſeite nußbraun, mit runden ſchwarzen Flecken nächſt der Federſpitze; große Flügeldecken 22 Schwimmvögel. weiß; Außenfahne der zweiten Schwingenreihe tief ſammtſchwarz, 2 bis 3 der Mittel: federn bronzeglänzend geſäumt; übrige Flügeltheile braun, Schwanz dunkelbraun, jeder: ſeits am Bauche ein weißer Fleck; Unterſchwanzdecken ſchwarz, lohfarbig und weiß ge— fleckt; Schnabel bläulich bleigrau; Nagel und Ränder der Kinnbacken ſchwarz, Kinnlade nächſt der Spitze mit röthlich fleiſchfarbigem Querbande; Iris nußbraun, Fuß blei— grau, Schwimmhäute etwas dunkler. — Weibchen, ſowie das Männchen im Winter und das jährige junge Männchen haben Kopf und Hals auf fahlweißlichem Grunde geſtrichelt, die ganze Unterſeite braun, mit großem ſchwarzem Fleck auf jeder Feder, Flügel und Schwanz ähnlich, aber weniger ſchön als am Männchen. Allgemein verbreitet über die ſüdlichen Theile Auſtraliens, auch gleichmäßig zahl— reich in manchen Theilen von Van Diemens Land. Sie iſt nicht Zugvogel, ſondern man trifft ſie in jedem Monat des Jahres. Zweimal fand Gould auch das Neſt und die Eier, das eine Mal auf ungewöhnliche Weiſe in einer Höhlung eines großen Baumes an den Ebenen nächſt Aberdeen am Ober-Hunter im October und im fol— genden December erhielt er ein Weibchen auf dem Neſte zwiſchen Kräutern auf Green Island in D'Entrecaſteaux' Channel. In beiden Fällen fanden ſich 9 Eier. So wie die wilde Ente und Kriekente in Europa wohnt dieſe Art an Flüſſen, in Brüchen, Landſeeen und Sümpfen, ſowohl im Inneren als nächſt dem Meere. Sie iſt ein ächter Grasfreſſer und eine der beſten Enten für die Tafel dieſes Landes. Ueberraſcht, quäkt ſie laut, aber ſie iſt minder ſchnell als die europäiſche Kriekente, doch hat ſie einen kräftigen Flug. Gould traf ſie oft in großen Flügen, während er die wenig beſuchten Flüſſe im ſüdlichen Theile von Van Diemens Land hinanging, beſonders an denen, welche ſich in die Recherche -Bay ergießeu. In dieſen zurückgezogenen Ein— öden iſt ſie zahmer als in den beſuchten Gegenden und flog dort immer über den Köpfen der hinaufwärts ziehenden Reiſenden. Man ſchießt das Männchen höchſt ſel⸗ ten im Hochzeitskleide und Gould glaubt, daß der Vogel daſſelbe erſt im zweiten oder dritten Jahre anlege; nach der Brutzeit ſind die beiden Geſchlechter gleich und während der letzten neun Monate des Jahres unterſcheiden ſie ſich im Anſehen gar nicht. Abbildung: Männchen und Weibchen. 2330 — 31 von Gould. 311. Anas superciliosa Gul. Die Augenbrauen-Ente. Gurs Australian Wild Duck Golo Birds of Austral, XIX. 13. Gu. syst. Nat. I. 537. Larn. ind. orn. II. 852. — Gen. hist. X. 327. Exroy Monogr. Anat. 139. STEPHENS Cont. of Suaw’s gen. zool. XII. 108. List of Birds in the Brit. Mus, Coll. III. 135. — Anas leucophrys Forst. drawings 77. Supercilious Duck Lar#. gen. syn. suppl. VI. 497. — Gwoom-nän-na West-Austr.infer. Black Duck N.-S.-Wales et Van Diemens Land Colon. He-turrera N.-Zealand. Grey Duck Swan River Colon. “18 Kopf ſehr dunkelbraun, ſchmaler Streif vom Schnabel aus über das Auge hin, ein breiterer vom Schnabel aus unter dem Auge und die Kehle hell fahl; Halsſeiten auf gleichem Grunde dunkelbraun geſtrichelt; ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſchön dunkelbraun, Federn ſchmal fahlbraun geſäumt, Spitzen der großen Flügeldecken ſammtſchwarz, Spiegel glänzend grün, hinten mit ſammtſchwarzem Querband; Inter: Schwimmvögel. 23 ſeite braun, jede Feder blaß bräunlichweiß geſäumt; Schnabel hell bläulichbleigrau; Iris nußbraun, Beine gelblichbraun, Schwimmhäute dunkel. Man kann fie als Repräſentanten von der europäiſchen Anas Boschas in Neu: holland betrachten. Sie iſt über den ganzen ſüdlichen Continent, Van Diemens Land und die Inſeln der Baßſtraße verbreitet, auch bewohnt ſie Neuholland. Die Exem— plare aus allen dieſen Wohnorten kommen fo überein, daß man fie nicht unterſcheidet. In ihren Sitten und ihrer Lebensweiſe im Allgemeinen ſtimmt ſie mit der europäiſchen Art überein, auch wird eine wie die andere für die Tafel geſchätzt. Während aber das Männchen von Anas Boschas den größten Theil des Jahres hindurch ein ſchönes Kleid trägt, ſo geht die auſtraliſche Art immer in ihrem dunklen Kleide einher, auch bieten die Geſchlechter keinen Unterſchied in der Färbung. Meeresbuchten, mit Linſen bewachſene Flußufer, Landſeeen und Tümpel bieten ihr den angenehmſten Aufenthalt dar. Gould traf ſie unter allen dieſen Umſtänden theils in Flügen, theils einzeln oder paarweiſe an, nicht ſelten auch in Geſellſchaft mit anderen Arten. Auf allen Flüſſen von Neu-⸗Süd-Wales und Van Diemens Land iſt fie häufig. Ob fie zahm oder ſcheu iſt, hängt davon ab, ob ſie an ihrem Wohnorte mit Menſchen in Be— rührung kommt oder nicht. An manchen Flüſſen in Recherche-Bay auf Van Diemens Land und anderen im Innern des auſtraliſchen Continentes, welche ſelten beſucht wer— den, iſt ſie mehr oder weniger ſcheu, was in den Gewäſſern der mehr beſuchten Diſtriete nicht der Fall iſt. Sie iſt jederzeit Standvogel oder nur zum Theil wandernd. Ihr Brüteplatz richtet ſich nach den Umſtänden, bald legt ſie die Eier in hohes Gras und Binſe, nicht ſelten auch in hohle Stämme. Gould beſitzt ein ſchönes Neſt mit 9 Eiern, welche er im September aus einer Baumhöhle am Moore's-Fluſſe in Weft- auſtralien erhielt; fie waren düſter milchweiß, 24 Zoll lang und IS Zoll breit. Abbildung: 913 — 14 Dresdner Muſeum. 2347 von Gould nach dem Leben. 312. Malacorhynchus membranaceus Swans. Die weich⸗ ſchnabelige Löffelente. Membranaceous Duck. Gourp Birds of Austral. XVIII. 2. — Anas membranacea Larn. ind. orn. suppl. p. LXIX. VII. N. Diet. ed. 2. V. 108. Enc. meth. I. 358. Anas fasciata Smaw nat. mise. pl. 697. New Holland Duck Larn. gen. synops. suppl. II. 359. Membranaceous Duck Larn. gen. hist. X. 331. Rhynchaspis faseiata Less. trait. d’Orn. 632. Rh. membranacea Stern. eont. ol Smaw’s gen. zool. XII. 124. Malacorhynchus membranaceus Swaıns. class. II. 366. Exroxv's Anat. monogr. 136. 6. R. Gray List of Gen. ed. 2. 94. List of Brit. Mus. coll. III. 139. Mal. fasciatus Wach. — Wrongi N.-S.-Wales indig. Wym-bin Perru. West-Austr. ind. Pink-eyed Duck Swan Riv. Colon. Geſichtsſeiten und Kinn weiß; Oberkopf braungrau, nach vorn heller; Augenring und ein Streif von jedem Auge nach dem Hinterhaupte und am Halsrücken herab ſchwarzbraun, unmittelbar unter dieſem Streifen und hinter dem dunklen Augenringe ein länglicher nelkenrother Streif; Rücken und Flügel braun, ſehr klein ſchwarz ge— wellt; Hinterrücken dunkelbraun; Oberſchwanzdecken fahl weiß, mit einem breiten dunkel— braunen Bande an der Spitze von jeder; Schwanz dunkelbraun, an der Spitze weiß 24 Schwimmvögel. geſäumt; Kopf- und Halsſeiten, Hals, Rücken und ganze Unterſeite bräunlichweiß, zahlreich ſchwarzbraun quergebändert; Bänder ſchmal, nach hinten breiter, auf dem Mittelbauche verloſchen; Unterflügeldecken tief fahl; Iris dunkelrothbraun; Schnabel (nicht ſo in der Abbildung) aus dem Grünlichen bläulich olivenfarbig; Spitze des Oberſchnabels weiß; Lauf und Zehen ſmaragdgrün, bei manchen Exemplaren gelbbraun, Schwimmhäute dunkelbraun. Weibchen nur ein wenig kleiner, ſonſt nicht zu unter ſcheiden. ar Obwohl nirgends gemein, iſt fie doch über die ſüdlichen Breiten ziemlich verbrei— tet und beſucht auch Van Diemens Land gelegentlich mit. Doch iſt ihr Vorkommen immer unregelmäßig, die Kürze oder Dauer der Zwiſchenräume hängt offenbar von gewiſſen Eigenthümlichkeiten der Jahreszeit ab. Seichte Süßwaſſerlaken ſcheinen ihr ihren Lieblingsaufenthalt zu bieten, daher fie in Neu-Süd-Wales während der Regen⸗ zeit, wenn die Ebenen und Hohlwege bewäſſert find und Myriaden von niederen Thies ren ſie beleben, von denen dieſe Enten ſich nähren, gewöhnlich da ſind, man ſie aber ſonſt in den entgegengeſetzten Jahreszeiten nur ſelten antrifft. Da man dieſe Art niemals außer Auſtralien oder an den Nordküſten geſehen hat, ſo darf man mit Wahr⸗ ſcheinlichkeit vorausſetzen, daß ſie im Innern des Continents angemeſſene Aufenthalts— orte findet und ohne Zweifel daſelbſt brütet, worüber man freilich noch nichts Sicheres weiß. Gould ſagt, daß keine von ihm beobachtete wilde Entenart einen mehr zier— lichen und angenehmen Anſtand darbiete als dieſe kleine Art, welche man meiſt in kleinen Flügen von 6 bis 20 Stück auf den ruhigen Teichen ſchwimmen ſieht, wo ſie bei Annäherung eines Menſchen ſo wenig wild oder ſcheu ſind, daß hierin gerade ihr Benehmen dem der anderen Arten entgegengeſetzt iſt. Ihr beſonders leichtes Gefieder erhält ſie wirklich ſchwebend auf dem Waſſer, ihr Flug iſt ſehr kräftig und ſie zieht mit großer Schnelligkeit durch die Lüfte wie die grünhalſige und die Löffelente (Sho- veller), mit welchen beiden ſie ſich oft in Geſellſchaft befindet. Abbildung: 924 — 25 tab. L. Dresdner Muſeum. 2332 — 33 nach dem Leben gemalt von Gould. LT n anslonzedronalait, SE 1 inne 313. Spatula rhynchotis Govu». Die auſtraliſche Löffelente. Brit. Mus. III. 140. Australian Shoveller Got Birds of Australia XX. 6. Anas rhynchotis Laru. ind. orn., suppl. LXX. New Holland Shoveller Lara. gen. syn. suppl. II. 359, gen. Hist, X. 313. Rhynchaspis ‚Rlyncholis ‚Stern. cont. of Suaw’s gen. zool. XII. 123. Eyrox monogr. of the Anat. 133. Rh. ma- culatus Gould in Ind. et Sere. ill. Orn. III. pl. 147. — Bär-doo-ngoö-ba West-Austr. infer. indig. Shovel-nosed Duck Colonist. Männchen: Oberkopf und Gegend um den Schnabel herum braunſchwarz; im Geſicht jederſeits zwiſchen Schnabel und Auge eine breite weiße Mondlinie, an ihrem Hinterrande ſchwarz geſprenkelt; Kopf und Hals grau, grünlich ſchillernd; ganze Un: terſeite ſehr dunkel kaſtanienbraun, jede Feder — vorzüglich ſtark an der Bruſt — mit breiterem ſchwarzem Mondfleck an der Spitze, Seiten ſchön kaſtanienbraun, jede Feder mit mehreren ſchwarzen Mondbändchen, Rücken bräunlichſchwarz, am Ober⸗ rücken die Federn graulichbraun geſäumt, kurze Flügeldecken und Außenfahnen der Schwimmvögel. 25 Schulterdecken blaugrau, Innenfahnen der letztern ſchwarz mit einem breiten weißen Streif, in der Richtung und neben dem Schafte; große Flügeldecken ſchwarz, breitweiß geſpitzt; Außenfahnen der zweiten Schwingenreihe glänzend dunkelgrün; erſte Schwin⸗ genreihe ſehr dunkelbraun mit helleren Schäften; Unterſeite der Flügel weiß; jederſeits am Bauche ein weißer ſchwarz geſprenkelter Fleck, Unterflügeldecken ſchwarz, grün— ſchillernd überlaufen; Schwanz dunkelbraun, Augenſtern ſchöngelb, Schnabel dunkel purpurſchwarz, Kinnlade gelb geſchloſſen (elouded wich yellow); Beine und Fuß gelb. Weibchen: Kopf und Hals fahl, dunkelbraun geſtreift, letztere Farbe auf dem Oberkopfe und Halsrücken vorherrſchend, ganze Oberſeite dunkelbraun, jede Feder weiß— lichbraun geſäumt, Flügel wie am Männchen, Farben und Flecken weniger ſchön und ſcharf, ganze Unterſeite braun und fahl geſcheckt. Größe und Bau, beſonders der des Schnabels nähert dieſe Art der europäiſchen Spatula elypeata und der Spatula maculata in Südamerika. Dieſe drei Arten, deren Kennzeichen ſo deutlich ausgeprägt ſind, verrichten wahrſcheinlich in den von ihnen bewohnten Gegenden gleiche Pflichten und ſind alle durch eine Aehnlichkeit in ihren Sitten und Handlungen bezeichnet. Obgleich weit von Oſten nach Weſten verbreitet, iſt doch der Aufenthalt der gegenwärtigen Art, ſo weit man ihn bis jetzt kennt, auf den Süden von Auſtralien beſchränkt. Sie iſt indeſſen häufiger in Van Diemens Land und auf den Inſeln der Baßſtraße. Neu-Süd⸗Wales, Südauſtralien und der Schwa— nenfluß kommen alle mit in ihren Bereich, aber fie iſt ſeltner in Weſtauſtralien, als in einer der andern genannten Gegenden. Süßwaſſerflüſſe, kleine Buchten, Moräſte, Landſeeen und Teiche ſowohl nächſt der Küſte als im Innern des Landes bieten der auſtraliſchen Löffelente ihren Aufenthalt dar. Gould traf ſie oft geſellig mit anderen gemeinen Enten des Landes in einem Flug vereint. Sie frißt Waſſerpflanzen, be— ſchalte Weichthiere und Waſſerinſeeten. Ihr Fleiſch wird im ganzen Innern, ſo— wie das der wilden Ente Auſtraliens: Anas supereiliosa gegeſſen, daher wird fie auch von den Anſiedlern häufig geſchoſſen. So wie die meiſten Arten, trägt auch dieſe nicht immer das gleiche Kleid, im Frühling oder zur Paarungszeit iſt ſie am ſchönſten, ſowie das Männchen abgebildet iſt, zu andern Zeiten iſt auch dieſes mehr dem Weib— chen ähnlich, welches keinem oder einem nur kaum bemerkbaren Federwechſel unter— worfen iſt. Gould konnte keinen Brüteplatz auffinden, weshalb er auch vom Britegefchäft und den Eiern nichts berichtet. Abbildung: t. LXV. 980. Dresdner Muſeum, Männchen, 2334—35. Männchen und Weibchen, nach dem Leben, von Gould. 313. Leptotarsis Eytoni Govm. Eytons Laufente. Goto Birds of Austral, XX. 17. Eytons Duck. — Dendrocygna Eytoni Brit. Mus. list. Now-ä-räyen Port Essingt. indig. Oberkopf und Halsrücken dunkel lehmbraun Candy brown), Kopf- und Halsſeiten und die Bruſt rehfarbig; Kehle und Vorderhals bräunlichweiß; ganze Oberſeite graulich olivenbraun; Hinterrücken und Schwanz bräunlichſchwarz, fahl gebändert; Schwingen der erſten und zweiten Reihe tief lehmroth (sandy red); dritte Reihe dun— Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 4 26 Schwimmvögel. kelbraun; quer über den Oberbauch ein breites purpurlehmrothes Band, jede Feder ſchmal ſchwarz gebändert; die Federn vor und zwiſchen dem Flügelgelenk kaſtanienroth, breit ſchwarz gebändert; Seitenfedern fahl, breit und ſcharf ſchwarz geſäumt; Unter— bauch und Unterſchwanzdecken fahlweiß; Fuß fleiſchfarbig, Augenſtern dunkelorange. Ein einzelnes Exemplar dieſer ſehr ſonderbaren Ente erhielt Gould vor mehrern Jahren von B. Bynode Esq., welcher es an der Nordküſte von Auſtralien erlegt hatte. Bei dem Umſtande, daß es im Bau, beſonders in der Form des Nagels am Schnabel, in der Länge und Farbe des Laufes und der geringen Ausdehnung der Schwimmhaut von allen bis jetzt bekannten Gattungen ſeiner Familie abweicht, ſo be— ſtimmte er fie als neue Gattung mit dem Beinamen aus Hochachtung vor J. E. Cyton Esg. ol Donnerville, welcher als eifriger Ornitholog durch feinen Monograph of the Anatidae rühmlich bekannt iſt. Seit jener Zeit gelangten noch mehrere Exem— plare zur Kenntniß, zwei kamen aus Südauſtralien an das brittiſche Muſeum durch C. D. E. Fortnum Esg. zu Adelaide und die andern ſind ein Schmuck von Goulds eigner Sammlung. Der wahre Wohnort dieſer Art ſcheint ſich auf der Nordweſtküſte von Auſtralien zu befinden, wo, wie Capitain Stokes berichtet, dieſelbe eine der gemeinſten Vö— gel der Gegend iſt. Im Fliegen erregt ſie einen eigenthümlich pfeifenden Ton, den man aus weiter Ferne vernimmt und welcher ſich, wenn ſie ſich ſetzt, in eine Art von Geklapper (of chatter) verwandelt. Auf Bäumen ſitzt fie etwas plump, fie ſchwingt und ſchwankt dabei hin und her. Man fand ſie ſpäterhin oft an den Flüſſen der Nordküſte, aber nicht mehrere Meilen über ihrer Mündung oder auf dem Oberwaſſer, da es ſcheint, daß ſie nur gewiſſe Flußweiten bewohnt, auch findet man ſie nicht in Moräſten. Sie fand ſich nachher im fernſten Süden am Albert River im Golf von Carpeutaria 18 S. B., fo daß fie eine Verbreitung von 649 Breite über den Süden des Continents einnimmt. Ihr Neſt wurde nicht bekannt und ſo iſt auch über ihre Eier nichts zu ſagen, auch kamen während der Zeit der Beobachtung vom Juli bis November junge Vögel nicht vor. Abbildung: unſre Taf. CCLXXXVI. 2357—58. Gould. 315. Bernicla jubata Srryn. Die Mähnen Bernakelgans. Stern. Govro Birds of Austral. XXI 16. Maned Goose. — Anas jubata Laru. ind. orn. suppl. p. LXIX. Hawkesbury Duck Larn. gen. syn. suppl. II. 358. pl. in title page Ejusd. Gen. hist. X. 357. Bernicla jubata Stern. cont. of Suaw’s gen. zool. XII. 63. — Eyrov’s Mon. Anat. 87. List of Birds in Brit. Mus. coll. III. 128. — Mär-rang-an-ner West-Austr. indig. Wood Duck N. Sud Wal. et Swan River Colonista. Männchen: Kopf und Hals dunkelbraun, mähnenartige Halsrückenfedern ſchwarz, Rücken, kleine Flügeldecken, dritte Schwingenreihe und Schultern bräunlichgrau, Schul⸗ terdeckfedern an der Außenfahne breit und an der Innenfahne ſchmal ſammetſchwarz; Unter- u. Hinterrücken, Oberſchwanzdecken und Schwanz tiefſchwarz, große Flügeldecken dunkelgrau breit weiß geſpitzt, beide Farben durch einen ſchwarzen Streif geſondert; Afterflügel und Vorderſchwingen ſehr dunkelbraun, letztere gegen die Spitzen in ſchwarz Schwimmvögel. 27 übergehend: Außenfahne der zweiten Schwingenreihe oder der Spiegel ſchön glän— zendgrün, breit weiß geſäumt, Innenfahne grau, beide letztere haben die Außen— fahne ganz glänzendgrün, die Innenfahne grau, mit Ausnahme eines ſchmalen, weißen Saumes; Bruſtfedern fahlweiß, jede Feder mit zwei unregelmäßigen, braunen Bändern, der Rand dazwiſchen braun gefleckt und ein ſchwarzer Fleck an jedem Ende des Bandes nächſt der Spitze; Seiten ſilbergrau, zart ſchwarz querwellig, Bauchmitte und Unterſchwanzdecken tief glänzendſchwarz; Schnabel olivenbraun, Iris ſehr dunkel— braun; Beine und Fuß dunkelbraun. Weibchen: Kopf und Hals blaßbraun, Geſichtsſeiten weiß geſprenkelt; ganze Oberſeite und Flügel graulichbraun; Schultern an den Außenfahnen ſchwarz über— laufen; Unterrücken ſchwarz; Vorderſchwingen braun, zweite Reihe und große Deckfe— dern weiß geſpitzt, erſtere mit einem Zuge in glänzendgrün an der Baſis der Außen— fahnen; Bruſtflecken dem des Männchens ähnlich, aber breiter und blaſſer und die Federn an den Rändern nicht geſprenkelt; Seiten lichtbraun, weiß gebändert und braun gefleckt, Bauchmitte und Unterſchwanzdecke weiß. Kleiner als Männchen. Während der Zeit, als Gould Gelegenheit fand, die Vögel Auſtraliens in ihrem Naturzuſtande beobachten zu können, intereſſirte ihn kein Schwimmvogel mehr, als eben die B. jubata. Sie beſucht ſelten, wenn jemals Van Diemens Land oder irgend eine Inſel der Baßſtraße, im Continent Auſtraliens findet ſie ſich am Schwanenfluſſe in Südauſtralien und in Neu-Süd-Wales, ſie verbreitet ſich alſo querüber von 25 bis 30° S. B. Während der früheren Zeit nach der Coloniſirung von Neu-Süd-Wales war ſie ſehr gemein auf den Flüſſen bei Sydney, beſonders auf dem Hawkesbury, gegenwärtig wird ſie da wohl manchmal geſehen und iſt noch zahlreich am Hunter u. a. Flüſſen nach dem Innern zu. In Südauftralien iſt fie einer der gewöhnlichſten Waſſervögel und beſucht die Brüche im Innern. In der Schwanenflußcolonie, ob— gleich ziemlich benachbart mit den Diſtrieten des Innern, hält man ſie nicht im Ge— ringſten für ſelten. Von Port Eſſington hat man noch kein Exemplar gebracht, auch wohl, ſoviel bekannt iſt, nicht von der Nordküſte. Wenn ſie zu 6 bis 30 Stück auf den Brüchen dahinfliegt, bietet ſie ein ſehr hübſches Bild dar und ebenſo intereſſant wird ſie, wenn ſie in kleinen Geſellſchaften auf den Zweigen gefallener Bäume ſitzt, die in den Flußbetten und Waſſerbecken liegen geblieben, oder wenn ſie auf dem höch— ſten Zweige der erhabenen Gummibäume mitten im Walde ihren Platz nahm. Ihr Fleiſch iſt vortrefflich und bietet den Coloniſten wie dem ermüdeten Wanderer, welcher in ſeinem Eifer die Grenzen der Civiliſation überſchritten hat, ein willkommenes Ge— richt. Sie läßt oft eine laute, ſchnatternde Stimme, der einer andern Gans nicht unähnlich, hören, ſo daß ſie plötzlich die Aufmerkſamkeit deſſen erregt, welcher die von ihr bewohnten Gegenden berührt. Gould fand ſie ziemlich zahm, weshalb er ſich ohne Mühe zahlreiche Exemplare verſchaffte. Sie frißt Gräſer, Waſſerpflanzen, Schnecken und Inſecten. Abbildung: t. LVyII. 944— 45. Päärchen im Dresdner Muſcum. 235253 Päärchen von Gould. 4 * 28 Schwimmvogel. 316. Cereopsis Novae-Hollandiae Lim. Die neuholländi⸗ ſche Wachsfchuabelgans. Lan. ind. orn. suppl. p. LXVI. Truu. Man. II. p. CvII. ej. col. 206. Besser Gard. and Menag. of zool. Soe. Birds 315. Jano, Srrn. ill. IV. pl. XXXIII. G. R. Gus list of gen. ed, 2. 93. Brit. Mus. hist. of Birds coll. HI. 126. Lass. man. II. 413. Traité 627. pl. 109. 2.— New Holland Cereopsis Larn. gen. syn. supp. II. 325. pl. 138.“ ej. gen. hist. IN. 432. pl. CLXII Steruey’s eont. of Suaw's gen. zool, XII. 67. pl. 44. — Cereopsis einereus VIII. galer. II. pl. 284. ej. Nouv. Diet. V. 516. Ene. meth. III. 1045. Anser griseus View. Nouv. Diet, XXIII. 338. ene. möth. J. 351. pl. 236. J. I. — Cereopsis australis Swans. Anim. in Menag. 219. X. 32. — Cape Barren Goose Colonist. Cereopsis Goose 6. Oberkopf blaßaſchgrau, uͤbriges Gefieder bräunlichgrau; Flügeldecken und Schultern mit rundlichem ſchwarzbraunem Fleck nächſt der Federſpitze; Rückenfedern blaßbräun⸗ lichgrau geſäumt, Spitzenhälfte der Vorderſchwingen, Spitzen der zweiten Reihe, Schwanz und Unterſchwanzdecke ſchwärzlichbraun, Schnabel ſchwarz, Wachshant grün⸗ lichgelb, Iris ſcharlachroth, Augenlider dunkelbraun, Beine röthlichorange Zehen, Schwimmhäute, Nägel und ein Streif vorn am Lauf ſchwärzlich. Weibchen gleich. Einer von den Vögeln Auſtraliens, welche die beſondere Aufmerkſamkeit der Rei⸗ ſenden erregen. Jeder erwähnt, daß dieſe Gans auf allen Inſeln der Baßſtraße häufig und ſo zahm ſei, daß ſie ſich mit Stöcken erſchlagen oder mit der Hand fangen ließe. Während Gould dort war, beſuchte er die erwähnten Oertlichkeiten und fand nicht nur, daß ſie nicht mehr häufig vorkam, ſondern meiſt ausgerottet war, einige wenige ſchienen noch die Inſeln der Baßſtraße zu bewohnen und er ſchoß ein paar auf Iſa⸗ bella Eiland, einer aus der kleinen Gruppe nächſt der Flinders Inſel am 12. Jan. 1839. Er glaubt, daß ſie noch auf mehrern nicht unterſuchten Theilen der Südküſte Auſtraliens häufig ſein könne, aber in den bewohnten Gegenden, wo man ſie zu ſehr verfolgt hat, iſt ſie ſo ſparſam geworden, daß man ſie nur ſelten zu ſehen bekömmt. Sie bringt die größte Zeit im Graſe zu und geht ſelten ins Waſſer. Sie ſcheint nur vegetabiliſche Nahrung zu nehmen und ſich vorzüglich von Gräſern in der Nachbar⸗ ſchaft der Küſte zu nähren. Darum iſt ihr Fleiſch vortrefflich und alle, die es ges koſtet haben, können den lieblichen Duft und Geſchmack deſſelben nicht genug rühmen. Sie verträgt die Gefangenſchaft ſehr gut, iſt aber deſſenungeachtet nicht für den Hause ſtand der Pächter, denn ſie iſt ſo kampfluſtig, daß ſie nicht allein alle andere Vögel wegtreibt, ſondern ſie fällt auch Schweine, Hunde u. a. Thiere, die ſich ihr nähern, an und verurſacht oft gefährliche Wunden mit ihrem ſcharfen Schnabel. Ihre Stimme iſt ein tiefer, kurzer, rauher, ſtarkſchallender und unangenehmer Ton. Sie brütet auch in der Gefangenſchaft. Die Eier find milchkaffeefarbig, bis 34 Zoll lang und ‚23 Zoll breit. Abbildung: t. LV. 940—41 von Temmink und Harvey. 312. Cygnus atratus Stern. Der ſchwarze Schwan. Srern. Cour Birds of Austr. XX. 7. Black Swan PDultw's voy. 96. Würv's Journ. 137. Laru. gen. hist. X. 224. Anas afrata Larn. ind. orn II. 834. — plutonia Schwimmvögel. 29 Suaw Nat, Misc. pl. 108, Black Swan of Van biemen D. ENTAECASs T. voy. 8°. J. 140. pl. IX. Shawian or. Black Swan PENN, out. IV. 130. Cygnus atratus Stern, eont. of Suaw’s gen zool. XII. 18. Exrox mon. of Anat. 97. Less. man. d’Orn II. 407. VIII. gal. d. ois. II. pl. 286. Lessox trait. d. Orn. 629. Besser Gard. und Menag. of zool. Soc. Birds 45. — Chenopis atrala Wascr. Isis 1832. 1234. 6. R. Gear list. of Gen. of Birds ed. II. 93. List. of B. in Brit. Mus, coll. III. 131. Le Cygue noir Cuv. régne an. I. 529. — Mul-go N.-Süd- Wal. indig. Göl-jack Perth, indig. Mällee a Perth. septentr. indig. Das ganze Gefieder braunſchwarz, Unterſeite blaſſer; Rückenfedern graulichbraun geſpitzt; erſte und zweite Schwingenreihe reinweiß; Schnabel ſchön nelkenroth ſcharlach, nächſt der Spitze mit breitem weißen Querband; auch die Spitzen beider Schnabel— hälften weiß, Augenſtern ſcharlach, Augenlider und Zügel nelken-ſcharlachroth, Fuß ſchwarz. Die erſte Nachricht über den ſchwarzen Schwan findet ſich in einem Briefe von Mr. Witſen an Dr. M. Liſter um das Jahr 1698, worin er ſagt: „Hier iſt ein Schiff zurückgekommen, welches von unſrer Oſtindiſchen Geſellſchaft zur Erforſchung der ſogenannten Hollandia nova in den Süden geſendet war“, und fügt hinzu, daß ſchwarze Schwäne, Papageien und einige Sehkühe daſelbſt gefunden worden wären. Im J. 1726 wurden zwei Exemplare lebendig nach Batavia gebracht, welche man auf der Weſtküſte von Auſtralien, an der Dirk Hartog's Bai erlangt hatte. Cook beobachtete ſie in mehrern Gegenden der Küſte und von dieſer Zeit an bis jetzt zogen ſie die Aufmerkſamkeit mehrer Reiſenden auf ſich, ſo daß ſie von mehrern Schriftſtellern über die Producte Auſtraliens beſchrieben worden ſind. Dennoch bezogen ſich alle jene Berichte mehr auf die Exiſtenz und Aeußerlichkeiten des Vogels, als auf ſeine Lebensweiſe und Sitten oder auf die Grenzen ſeiner Verbreitung und ſelbſt Gould bedauert, weniger über dieſe Verhältniſſe berichten zu können, als für einen ſo edlen Vogel wünſchenswerth ſein möchte, aber erſt durch genauere Kenntniß der von ihm bewohnten Diſtricte erlangt werden könne. Es ſcheint gewiß, daß der ſchwarze Schwan nicht außerhalb Auſtralien vorkömmt und daß man ihn bis jetzt noch nicht auf der Nordküſte fand, während er über die ganzen ſüdlichen Theile des großen Continents allgemein verbreitet iſt, ſo auch über die Inſeln der Baßſtraße und die noch mehr ſüdlich gelegenen von Van Diemens Land, ſo weit daſelbſt Flüſſe und Flußmündungen oder auch Teiche von einiger Aus— dehnung ſind. Manchmal findet er ſich in ſolcher Anzahl, daß man Flüge von meh— rern Hunderten beiſammen ſieht, beſonders an den Flußmündungen, welche nach Unter— brechung der Strandlinie ſich in große Brackſeeen ausbreiten, wo die Vögel ſelten ge— ſtört werden, da weder Stürme noch Eingeborene ſie hier beunruhigen. An der weißen Bevölkerung findet aber der ſchwarze Schwan einen ſo tödtlichen Feind, daß er in mancher Gegend, in der er vormals zahlreich vorhanden war, heut zu Tage ziemlich oder gänzlich ausgerottet ward. Dieß iſt beſonders der Fall auf mehrern großen Flüſſen auf Van Diemens Land, ſo auf dem Derwent u. a., während er aber auf den Salz⸗ fecen und Buchten won D'Eutrecasteaux- Channel, den wenig beſuchten Baien der Süd— und Weſtküſten von Van Diemens Land, der Einfahrt zu Melbourne Harbour am 30 Schwimmvögel. Port Philip, den Spencer's und St. Vineents Golf in Südauſtralien, dem Clarence, Mae-Leay u. a. Flüſſen nördlich vom Hunter in Neu-Süd-Wales noch eben fo zahl reich als jemals ſich vorfindet und auch ſo lange bleiben wird, bis dieſe Ländereien von der weißen Bevölkerung beſetzt werden, worauf freilich eine baldige Verminderung eintreten würde. Am meiſten wird jährlich eine große Anzahl dieſer Vögel dadurch vernichtet, daß man auf die Alten zu der Zeit, wenn ſie ihre großen Schwungfedern verlieren und nicht fliegen können, in Booten Jagd macht, mit den Rudern herabſchlägt und fängt. Dieſe Jagd iſt ſehr beliebt und man übt ſie wohl meiſt um des ſchönen Dunenkleides willen, welches der Vogel auf der Bruſt trägt, nicht ſelten aber auch aus bloßem Muthwillen. Gould hörte, daß Boote eines Wallfiſchfängers in eine Mündung einliefen und ganz allein mit auf dieſe Weiſe erlegten ſchwarzen Schwänen gefüllt zum Schiffe zurückkehrten. Wenn man ihn nicht beunruhigt, ſo iſt er ein zahmer, edler und harmloſer Vo— gel, von Anſehn zierlich und ſtattlich, und wenn man ihn wirklich gezähmt haben wird, ſo wird er auch in Europa in Volieren nicht fehlen dürfen. Im Fluge nimmt er ſich beſonders ſchön aus, das Weiß der Flügel ſticht da ſchärfer ab gegen die ſchwarze Grundfarbe des Vogels oder gegen das Grün, über dem er dahin fliegt. Die Brütezeit beginnt im October und dauert bis Mitte Januar. Gould er hielt friſch ausgekrochene Junge mit graulichweißem Dunenkleide zu South Port River am 31. December und fand 5 friſchgelegte Eier auf Flinders Eiland an der Baßſtraße am 13. Januar. Das Neſt iſt groß, beſteht aus Waſſerpflanzen u. a. Kräutern und befindet ſich gewöhnlich auf einer iſolirten Inſel. Die 5—8 Eier find blaßgrün, über all fahlgrün gefleckt, 44 Zoll lang und an 24 Zoll breit. i \ Abbildung: t. LXI. 251 — 52. Dresdner Muſeum. t. CCLXXXVII. 2362 von Gould nach dem Leben gemalt. Zweite Ordnung. Sumpfvögel. 318. Haematopus longirostris VII. Der langgeſchnabelte Auſternſiſcher. Vier. N. Diet. ed. 2. XV. 410. Enc. I. 341. White: breasted Oyster-catcher. Govı» Birds of Australia XVIII. 14. H. picatus Vie. app. to Kings voy, to Australia H. australasianus Govıp proceed. V. 155. Kopf, Hals, Bruſt, Rücken, Flügel und Schwanzfedern auf ein Drittel ihrer Länge von der Spitze tief grünlichſchwarz; Flügeldeckenſpitzen, Bauch, Hinterrücken, Ober⸗ und Unterſchwanzdecken und Schwanzfederwurzeln rein weiß; Iris karmiſin; Schnabel und Augenlider tief orangenſcharlach; Fuß licht ziegelroth. Weibchen gleich. Sumpfvögel. 31 Junge vom halbwüchſigen Zuſtande bis zur Reife ebenſo, nur darin unterſchieden, daß jede Rücken- und Flügelfeder braun geſäumt iſt, ſo daß die ganze Oberfläche bogig gebändert erſcheint. So allgemein über die Südküſten Auſtraliens verbreitet, daß es unmöglich iſt, einzelne Wohnorte zu nennen, doch iſt er häufiger in Van Diemens Land und in den Inſeln der Baßſtraße als anderwärts. Er liebt, wie die europäiſche Art, nie— dere naſſe Ebenen, beſonders überſchwemmte Plätze, ſandige Buchten an der Seeküſte, Seearme und Flußmündungen oder Moräſte. Den größten Theil des Jahres hindurch zeigt er ſich in kleinen Geſellſchaften von 3 bis 10 Stück, auch mit II. fuliginosus und anderen Küſtenvögeln beiſammen, z. B. Brachvögeln, Strandläufern, Regenpfeifern u. ſ. w., welche an ſolchen Orten ihre Nahrung aufſuchen, nachdem die zurückgegangene Fluth zahlloſe Mollusken und andere Seethiere, welche Myriaden von Vögeln er— nähren, zurückließ. Sein Aeußeres iſt angenehm und anziehend, die weißen Federn an den Flügeln und der Bruſt fallen ſehr ins Auge, wenn man ihn auf dem Sande herumtrippeln ſieht. Während der Brütezeit, vom September bis zum Januar, ver— läßt er die Küſten und begiebt ſich auf die Inſeln und kleinen Vorgebirge, um ſeine Brut zu erziehen. Die 2 bis 3 Eier werden gewöhnlich auf den nackten Boden nahe an der Waſſerſcheide gelegt, ſie ſind fahl ſteingrau, überall unregelmäßig und groß, dunkel nußbraun, faſt ſchwarz gefleckt, 24 Zoll lang, 18 Zoll breit. Die Jungen können ſogleich laufen und bei herannahender Gefahr verbergen ſie ſich hinter einem Steine oder auf dem Gipfel eines Felſen, während die Alten vor und hinter ihnen herumfliegen und ihnen ihr lautes Klaggeſchrei zurufen, um zugleich den Verfolger zu verleiten, wie dieß auch andere Vögel oftmals thun. Abbildung: Taf. CCXLVII. 241214. lebendige Gruppe von Gould. 319. Haematopus fuliginosus Govun. Der rußfarbige Au⸗ ſternſiſcher. Gobup proceed. et B. ol Austr. XVIII. 15. Sooty Oyster-catcher. — Mur-roo-wa-da-ree Port Essington indig. Black red-bill West-Austral. Colon. Black Oyster-catcher N.-S.-Wal, Van Diemens Land & Port Essingt. Colon. Einfarbig rußſchwarz, Hals und Unterſeite leicht grünſchillerd, Schnabel und Au— genlider ſehr ſchön orange; Iris roth; Beine und Füße dunkel ziegelroth. Nach ſorgfältiger Vergleichung der Art am Vorgebirge der guten Hoffnung, der am Cap Horn und Auſtralien zeigt ſich ein ſo bedeutender Unterſchied, daß der Vogel Auſtraliens geſondert betrachtet werden muß. Sein Aufenthalt erſtreckt ſich weit über Van Diemens Land, über die Inſeln der Baßſtraße und die Südküſte des Continents von Auſtralien. Seine Lebensweiſe ent— ſpricht der der nahe verwandten Arten, er hält ſich in niedern ſandigen Buchten an den Flußmündungen, Landſpitzen und kleinen Inſeln und iſt an ſolchen Orten allgemein verbreitet. Er iſt beſtimmt Standvogel und brütet an ſeinem gewöhnlichen Aufent— haltsorte. Nur der Sicherheit wegen verlaſſen ſie bisweilen die gewohnten Plätze, um auf felſigen Inſeln zu brüten. Er iſt ein muthiger und kräftiger Vogel, wegen ſeines äußern Gefieders nicht ſo auffallend und anziehend, als die vorige Art. Die 2 Eier 32 Sumpfvögel. find 34 Zoll lang und 14 Zoll breit, licht ſteingrau, überall groß und unregelmäßig dunkelbraun gefleckt, manche Flecke ziehen in purpurblau und ſcheinen innerhalb der Schale zu ſein. Wenn das Neſt bedroht iſt, erhebt der Vogel ein lärmendes Geſchrei und fliegt während des 1 Geſchreies immer vor und hinter dem e herum. Abbildung: Taf. cx GVU. 2415 —17. Männchen und ein paar Vögel im Hin⸗ tergrunde. Gruppe von Gould. vo «us 320. Schoeniclus australis Govur. Der auſtraliſche Strand: läufer. Brit. Mus. coll. of Birds III. 105. Go Birds of Austral. XXVII. 9. Tringa australis Jaro. Sees. III. Orn. II. pl. 91. Australian Tringa. Alt im Winterkleide: Alle Federn der Oberſeite ſehr dunkelbraun in der Mitte, grau geſäumt; Oberkopf roth verwaſchen; Vorderſchwingen braun, ihre Schäfte weiß, Unterſeite weiß, an der Bruſt graubraun verwaſchen und da, wo dieſe Färbung erſcheint, hat jede Feder einen ſchmalen braunen Streif unter der Mitte; Unterſchwanz— decken mit deutlichem dunkelbraunem Streif unter der Mitte; Schnabel olivenfarbig an der Baſis, dunkelbraun an der Spitze, Beine gelblicholive, Iris ſchwarz. — Junge jährige Vögel ähnlich gezeichnet, aber die Federſäume lehmroth und die der dritten Schwingenreihe weiß geſäumt, Bruſt fahlroth, ungefleckt, außer an den Seiten. Dieſer hübſche kleine Strandläufer iſt über alle Theile von Auſtralien, mit Ein— ſchluß von Van Diemens Land, verbreitet. Sandige Buchten an der Seeküſte und Flußufer im Innern der Gegend werden gleichmäßig von ihm beſucht, und in allen dieſen Lagen ſieht man ihn paarweiſe oder in kleinen Trupps von 6 bis 15 Stück. Er iſt ſehr furchtlos und fliegt nur bei größter Annäherung auf. In ſeiner Lebens— weiſe ſcheint er zwiſchen Strandläufern und mehrern Schnepfen die Mitte zu halten. Er findet ſich beſonders an den graſigen Rändern der Landſeen und offenen Sümpfe, wo er über die auf der Fläche des Waſſers befindlichen Kräuter hinläuft und manch— mal bis an den Leib wadet, um Inſeeten zu ſuchen. Er fliegt ſo wie die Schnepfen. Unter den geſchoſſenen waren die meiſten jährige, rothbraune Vögel. Die größeren bewährten ſich als Männchen, etwas Ungewöhnliches in dieſer Gattung, aber der u en zeigt auch eine Ausnahme von dieſem Geſetz; mehrere Männchen wie 21 Unzen. Die Nahrung beſteht aus Waſſerinſecten und deren Larven. Abbildung: Taf. LXXIII. Dresdner Muſeum u. n. Jardine. CCXC. 2378 79. Darſtellung des alten und einjährigen Vogels von Gould. 321. Limosa melanuroides Cour. Die auſtraliſche Pfuhl⸗ ſchnepfe. Gouro proceed. XIV. Black-tailed Godwit. Bıros ol Austral. XIV. 15. — Mun-doore-git Port Essington indig. 2 N Winterkleid: Kopf und ganze Oberſeite graulichbraun mit schell borgen Schaftſtreifen, Flügel dunkelbraun, Schäfte weiß, Baſis der erſten und zweiten Schwin⸗ genreihe und die Spitzen der großen Deckfedern weiß, bei ausgebreiteten Flügeln ein Sumpfvögel. 33 Band bildend; Oberſchwanzdecken weiß, bilden einen auffallenden Fleck; Schwanz ſchwarz, beide Seitenfedern an der Baſis weiß mit ſchwarzer Spitze, Hals, Bruſt und Seiten graulichbraun, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß, Iris braun, Schnabel grünlichgrau, an den Seiten des Oberſchnabels blaſſer, Beine und Fuß grünlichgrau. Gould beſitzt zwei Exemplare, ein Päärchen im Winterkleide, welche auf den erſten Blick die europäiſche Art zu ſein ſcheinen, genauer verglichen, iſt der auſtraliſche Vogel etwas kleiner, was, wenn auch nicht auffallend, doch ſo beſtimmt iſt, daß es ihn als Art unterſcheidet. Mr. Gilbert entdeckte den Vogel in der Nachbarſchaft von Port Eſſington, wo er ſchlammige Sümpfe und Teiche bewohnt und gewöhnlich in ziemlich großen Flügen vorkömmt. Sein Magen war ziemlich fleiſchig und der Fraß beſteht aus Waſſerinſecten verſchiedener Art. In ſeinen Sitten, ſeinem Benehmen und ſeiner Lebensweiſe gleicht er ohne Zweifel der europäiſchen Art und unterliegt auch wohl ähnlichem Farbenwechſel ſeines Gefie— ders, ſo daß das düſterbraune Winterkleid gewiß einem röthlichen Sommerkleide wei— chen dürfte. Abbildung: Taf. CCLXXXVIII. 2366 —67. lebende Gruppe von Gould. 322. Nycticorax caledonicus Lass. Der caledoniſche Nacht: reiher. Less. trait. 571. Gouro Birds of Austral. XXIV. 4. Ardea caledo- donica Lr. ind. orn. vol. II. 679. — Gm. LIN. Syst. I. 626. Caledonian Night Heron Larn. gen. syn. V. 55. Coox’s voy. II. 1II. pl. 50. Laru. gen. hist. IX. p. 59. — Ardea Sparmanni Wack. syst. sp. 32. New-Holland Night Heron Lara. gen. hist. IX. 62. young. — Gual-gan-ning West-Austral. infer. indig. Quaker et Nankeen-bird Colonist. Ab-ör-woon Port Essingt. indig. Oberkopf und Nacken ſchwarz, Schopffedern weiß, Halsrücken, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſchön zimmetbraun; Streif über das Auge, Geſichtsſeiten, Hals und ganze Unterſeite reinweiß, oder weiß und zimmtbraun an den Halsſeiten ſanft übergehend, nackter Augenring grünlichgelb, Iris orange, Schnabel ſchwarz, zart gelb geſpitzt, bei manchen ſchwarz mit grünlichgelbem Unterſchnabel und ebenſo gefärbter Schneide des Oberſchnabels; Beine und Fuß JENAER ING Nägel aue Weib⸗ chen ganz gleich. 1 Junge: ganze Oberſeite fahl und ſchwärzlichbraun geſtreift, ſchmal und lanzet— lich an Kopf und Hals, breit und auffallend auf Rücken und Flügeln; Vorderſchwin— gen und Schwanzfedern dunkel kaſtanienroth, nächſt der Spitze ſchwarz geſtreift und fahlweiß geſpitzt; ganze Unterſeite fahlweiß mit braunen Schaftſchwingen, Iris gelb. Ueber den ganzen Continent Auſtraliens verbreitet, doch weit weniger auf der Weſt⸗ als auf der Oſtküſte. In der ſüdlichen Breite iſt er nur ein Sommerbewohner, kommt in Neu-Süd-Wales und Südauſtralien im Auguſt und September an und zieht im Februar wieder weg. Er iſt ein nächtlicher Vogel, und da er ſich in Mo— räſten, Seebuchten, ſchilfigen Ufern und öden, einſamen Orten aufhält, fo ſieht man ihn ſelten. Beim Herannahen des Morgens zieht er ſich in die Wälder zurück und ſitzt auf den Zweigen großer Bäume, wo er, von der Sonnenhitze gedrückt, den ganzen Tag ſchläft. Wenn man ihn da entdeckt, kann man ſich ihn leicht verſchaffen, da man Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 5 34 Sumpfvögel. ihn ſelten durch das Schießen oder auf andere Weiſe veranlaſſen kann, ſeinen Sitz zu verlaſſen, worauf er denn auch nicht weit fliegt und ſich wieder ſetzt. Sein Flug iſt nachläſſig und ſchlaff und während des Fliegens drückt er den Kopf zwiſchen die Schultern und ſtreckt die Beine wie andere Reiher gerade hinten aus. Wenn er auf den Bäumen oder auf dem Boden ſitzt, ſo zeigt er nicht den Anſtand und die Zier— lichkeit dieſer Vögel, ſondern fein kurzer Hals bleibt zwiſchen den Schultern, wie die kleine Figur oben auf der Abbildung zeigt. Wenn ihn der Hunger zwingt, Nahrung zu ſuchen, ſo wird er natürlich beweglicher und ſeine Bewegungen werden lebendiger und freier, wie dies auch die verſchiedene Nahrung, die er aufnimmt, nothwendig macht, denn er frißt Fiſche, Waſſereidechſen, Krabben, Fröſche, an und Snfecie welche er alle mit großer Begierde fängt. f Er brütet im November und December, meiſt geſellig, wie die Reiher; die dazu beliebten Plätze bietet die Nachbarſchaft der Moräſte, wo ſie die nöthige Menge von Nahrung vorfinden; die Zweige großer Bäume, abſchüſſige Stellen an Felſen und Höhlen ſucht er zum Baue des Neſtes, das ziemlich groß und flach iſt und gewöhnlich aus locker ineinander gelegten Stecken beſteht. Die gewöhnlich 3 Eier ſind blaßgrün, 25 Zoll lang und 14 Zoll breit. Abbildung: Taf. CCXCIII. 2389—90. alter und junger Vogel nach dem Leben von Gould. Im Hintergrunde ein Alter auf einem Baume ſitzend. 323. Ardetta ? flavicollis Gear. Der gelbhalſige Reiher. Gnax list of Brit. Mus. III. 84. Gourp Birds of Austral, 14. ; Yellow-necked Bittern. Ardea flavicollis LArn. ind. orn. II. 70I. — Was. syst. av. Ardea sp. 16. Ardea nigra Vırıst. N. Diet. XIV. 417. Enc. meth. Orn. III. 1118. Yellow-necked Heron Larn. gen. syn. suppl. 239. Gen. hist. IX. p. 134. Ar- dea flavicollis List. of Birds in Brit. Mus. coll. III. 84. — Wör-gorl Port Es- sing t. indig. Little brown Bittern. Golonist. Oberkopf, Halsrücken und ganze Oberſeite bronzeſchwarz; e ala Schwanz bläulichrußfarbig; Kinn weißlich, Kehle tief fahl, Federn vom Kinn aus in einem Mittelſtreif über die Kehle und den ganzem Vorderhals ſich verbreitend, an der Innenfahne blaß fahl, an der Außenfahne bis mit der Spitze braunſchwarz, dieſe Theile dadurch geſcheckt, die langen Bruſtfedern blaßbraun, ſchmal fahl geſäumt; Unterſeite graubraun, fahl überlaufen; Iris gelb, Schnabel dunkel hornfarbig, Beine olivengrün. — Weibchen an der Kehle minder ſchön gefärbt, Oberſeite lichter braun. Gould erhielt dieſe Rohrdommel von Neu-Süd-Wales, vom Schwanenfluß und Port Eſſington; der Gouverneur Grey erhielt ſie auch von der Nordweſtküſte. Latham und Wagler verſichern, fie bewohne Java und verbreite ſich über den Con⸗ tinent von Indien und wenn auch Gould dies nicht in Frage ziehen möchte, ſo bemerkt er doch, daß die indiſchen Exemplare, welche er von daher ſah, in ihren Maaßen klei— ner ſind, als die von Auſtralien; noch mehr Abweichung boten ſie aber in der Größe und Färbung der Geſchlechter dar und die meiſten Exemplare, wr er aus ee und Java geſehen hat, waren auch Weibchen. Eins Sumpfvögel. 35 Die gelbhalſige Rohrdommel iſt ausſchließlich ein Bewohner der Diſtriete der Manglebäume, von denen ſie ſich nicht leicht entfernt, ſie weiß im Gegentheil den Verfolgungen dadurch leicht zu entgehen, daß ſie ſich unter den Wurzeln dieſer Bäume verbirgt, was fie auch eine weite Strecke hin thun kann, fo daß man ihr unausgeſetzt folgen muß, bevor man ſie zum Auffliegen nöthigt. Am 6. Januar fand ſich ein Neſt aus kleinem Reiſig auf einem dünnen hori— zontalen Aſte eines Manglebaumes mit 2 Eiern, dieſe waren ſehr blaß bläulichgrün und mehr abgerundet, als die der anderen Arten, 12 Zoll lang und 13 Zoll breit. Abbildung: Taf. CCXCIII. 2393 d. indiſche Vogel von Hardwicke. 2394— 95. Beide Geſchlechter d. auſtral. Vogels von Gould. 324. Ardea pacifica Larn. Der friedliche Reiher. Lan. ind. Orn. suppl. p. LXV. Jarp. SLB. ill. II. pl. 90. Swalxs class. II. 354. List of Brit. Mus. coll. III. 77. Gouro-B. of Austral. XVII. 13. — Pacific Heron Larn. gen. syn, spp. II. 305. Gen. hist. IX. 127. A. Ballaragang Wascı. sp. 5. — Jil-lee-mil-yun West-Aus tr. inf. — Koon. jere West-Austr. mont. indig. White-necked Heron Colon. X ww: Kopf, Hals und die verlängerten Bruſtfedern weiß, purpurgrau überlaufen; Vor⸗ derhals mit unregelmäßigen Reihen ſchwarzer Flecken; Oberſeite, Flügel und Schwanz bläulichſchwarz, Rücken und Flügeldecken grünſchillernd, Unterſeite chokolatbraun, Bauch- federn mit breitem weißen Mittelſtreif, Bruſtfedern und die verlängerten Schulterfedern tief purpurrothbraun, Spitzen und Außenfahnen von einigen der letztern dunkelgrün; Schulter und Flügelrand reinweiß, Oberſchnabel ſchwarz, Unterſchnabel unterſeits gelb— licholive, bei andern gelblichhornfarbig; Iris ſchön Primelgelb bei andern dunkelbraun, Schienbein gelblicholive, Lauf und Fuß ſchwarz, Augenringe grünlichgelb, unmittelbar vor und um das Auge gelb. Weibchen nur etwas kleiner. Sommerbewohner der ganzen Südküſte Auſtraliens. In Neu-Süd-Wales hängt ſeine Erſcheinung ſehr von dem Zuſtande der Jahreszeit ab. Sind nach vielem Regen die Wäſſer angeſchwollen und mit Fröſchen, Waſſermolchen und Inſeeten überflüſſig belebt, ſo iſt er in ſolchen Lagen überall vorhanden und wadet im Waſſer herum, um dergleichen Thiere, die er dann ebenſo gierig wie andere Reiher auffrißt, zu fangen. Aber keine andere Reiherart kann mehr zur zierlichen Ausſtattung der Landſchaft dienen als dieſe. Sein Weiß ſticht ſehr ſchön ab gegen die Ueppigkeit der Vegetation in den Sümpfen und fein Anſtand iſt fo ſtattlich und graeibs, als der irgend einer Art dieſer Gruppe. g Insgemein fliegt er nur von einem Diſtriete zum andern, je nachdem er hier oder da reichliche Nahrung vorfindet. Erfordert es die Nothwendigkeit, ſo macht er auch weitere Züge. Der Magen iſt geräumig und häutig. Die Färbung ändert be— deutend, er findet ſich auch mit ganz weißem Halſe, während die meiſten vorn ſchwarz gefleckt ſind. N Abbildung: Taf. LXXXX. 475. Dresdner Muſeum. CX GAV. 2400 ein Männ⸗ chen in lebendiger Gruppe von Gould. 36 Sumpfvögel. 325. Ardea Novae-Hollandiae Larn. Der Neuholländiſche Reiher. Larn. ind. Orn. II. 701. Srrrn. cont. of Shaw's gen. zool. XI. 561. Gobrp Birds of Austral. XXVIII. 8. — White -fronted Heron Laru. gen. syn. suppl. II. 304. Pie. Bot. Bay pl. in p. 163. — PNx. outl. IV. p. 128. Laru. gen. hist. IX. 127. Ardea leucops Wacıer syst. sp. 17. Herodias No- vae Hollandiae Brit. Mus. list of Birds Coll. III. 80. — Wy-an West-Austr. inf. indig. — Blue Crane Colonists. Geſicht und Kehle weiß; Oberkopf und Halsrücken dunkel ſchiefergrau; Halsſeiten, ganze Oberſeite und Flügel dunkelgrau, auf den Flügeln braun angelaufen; Vorder⸗ ſchwingen und Schwanzfedern dunkel ſchieferfarbig; lange Rückenfedern grau, in braun ziehend, lange Bruſtfedern zimmetbraun; Unterſeite grau, roth verwaſchen, welche Tinte weiter über den Bauch nach den Unterſchwanzdecken blaſſer wird, von der weißen Kehle an verläuft ein fahler Streif am Unterhalſe herab und geht in die braune Bruſt über; Iris bei manchen bleifarbig, bei andern gelb, bei andern blaßfahl; Augenringe und Schnabelbaſis blaßgrau, bei andern dunkel bleifarbig; Baſis des Unterſchnabels fleiſch— farbig. Der weißſtirnige Reiher iſt über alle Theile von Van Diemens Land, die Colo— nien von Neu-Süd⸗Wales, Südauſtralien und am Schwanenfluß zahlreich verbreitet, dagegen ſahe ihn Gould niemals an den Nordküſten und vermuthet, daß er daſelbſt nicht vorkömmt. Niedere ſandige Buchten, vom offenen Deeane ausgewaſchen, See— arme und Ufer von Flüſſen und Landſeen ſowohl im Innern der Gegend, als nächſt der Küſte, bieten ihm feinen Aufenthalt dar, fo daß er unter die gemeinſten Reiher in den genannten Diſtrieten gehört. Man ſieht ihn oft bis an's Knie im Waſſer der Salzſümpfe waden, wo er ſeinen Fraß aufſucht, der aus Krabben, Fiſchen und Salz: waſſerinſecten beſteht. Sein Flug iſt behaglich und ſchlaff, wie bei den andern Reihern, aber über den Boden läuft er ſchnell und iſt unabläſſig mit Aufſuchung ſeiner Nahrung beſchäftigt, niemals ſteht er im Waſſer bewegungslos, wie die andern Reiher dies thun. Solche Behendigkeit wird ihm auch nothwendig, um Inſecten und Krabben zu fangen, von denen er hauptſächlich lebt. Gould beobachtete im Oetober 1838 an den Ufern des Derwent mehrere Neſter auf den Gipfeln kleiner Eukalypten und die meiſten enthielten kürzlich ausgeſchlüpfte Junge; Mr. Kermode berichtet, daß er alljährlich in der Nachbarſchaft feiner Beſitz— ungen brütet, welche ſich nahe am Mittelpunkte von Van Diemens Land findet. Das Neſt iſt ma groß und beſteht aus Reiſig und Blättern. Die 4 Eier nd, blaß bläulichgrün, 13 Zoll lang und 14 Zoll breit. AN Die weiße Farbe an Geſicht 1105 Kehle dehnt ſich bei manchen Exemplaren mehr aus als bei andern und die Baſis des Schnabels, die Augenringe und Iris ſind tief bleifarbig bei einigen, während bei andern dieſe Theile grau ſind und die Iris blaß⸗ fahl. Der Magen iſt ſehr geräumig und das Gewicht des alten Vogels bis 1 Pfund 5 Unzen. Abbildung: Taf. CCXCIV. 2398. Dresdner Muſeum. 2399. ein Männchen von Gould. | Sumpfvögel. 37 326. Herodias immaculata Govm. Der ungefleckte Silber: reiher. Gou proc. 1846 (1847 ). Birds of Austral. XV. 12. Spottless Egret. — Yab-be-ruck Port Essingt. indig. — White crane Colonists. Ganz ſchneeweiß, Iris gelb, Oberſchnabel und Hälfte des Unterſchnabelhalſes dun— kel purpurſchwarz, Baſis des letztern gelblichgrau, Wachshaut und Augenring fafran: gelb, Beine ſchwärzlichgrau, Innenſeite und Rücken des Laufs ſowie die Sohle zei ſiggrün. Weibchen gleich, auch im Sommer mit denſelben Schmuckfedern. Dieſer Silberreiher iſt für Nordauſtralien ein ſchöner Repräſentant der europäiſchen Herodias Garzetta und überaus häufig in den meiſten Theilen der Halbinſel Coburg, ſowohl am offenen Seeſtrande, wie an entlegenen ſtillen Plätzen der Niederlaſſung; er findet ſich auch in der Nähe von Sümpfen und Teichen. Mr. Gilbert ſagt, daß er einmal, als er in Van Diemens Gulf vor Anker lag, etwa eine halbe Meile von einem einzeln ſtehenden Felſen, welcher mit kümmerlichen aus den Spalten heraus— wachſenden Pflanzen bedeckt war, dieſe Vögel dahinziehen ſah, um ihn als Ruheplatz zu benutzen; daß aber dabei in ſehr kurzer Zeit der dunkelfarbige Felſen ein ſchnee— weißes Anſehn erhielt und in der Ferne, beſonders im Mondlicht, wie ein Schneegipfel ausſah. Zu derſelben Zeit beobachtete er ſie in verſchiedenen Theilen der Niederlaſſung in Schwärmen verſammelt und wenn ſie auf den Zweigen ſaßen, die über das Waſſer herabhingen, ſo glichen ſie den Schwärmen der weißen Kakatus; aber obgleich ſie in ſolcher Menge vorkommen, ſo findet man doch nicht leicht einen mehr ſcheuen und ſchlauen Vogel und hat deshalb große Mühe, ſich Exemplare zu verſchaffen. Der Magen iſt häutig und die Nahrung beſteht aus Fiſchen. Abbildung: Taf. CCXCV. 2405—6. Päärchen im Hochzeitkleide; lebendige Gruppe von Gould. — 327. Herodias syrmatophorus Gobrp. Der große auſtrali⸗ ſche Silberreiher. Gourp proceed. XIV. (XV ?) Australian Egret. Birds ol Austral. XXIV. 2. Rein weiß, Iris ſchön ſtrohgelb, nackter Raum vor und hinter dem Auge zart grünlichgelb; Schnabel ſchön orange, Beine über der Ferſe blaß düſtergelb, welche Farbe ſich längs der Mitte der Innenſeite des Laufes erſtreckt, übrigens nebſt Fuß ſchwarz. Weibchen ganz gleich, mit denſelben Schmuckfedern im Frühling. Dieſer ſchöne Silberreiher, der größte Reiher in Auſtralien, iſt über alle Theile dieſes Continents ſehr allgemein verbreitet und findet ſich ebenſowohl längs der Flüſſe und Landſeen im Innern, ſowie nächſt der Küſte. Gould ſah ihn oft an der Mün— dung des Hunter, aber häufiger iſt er an den Ufern des Clarence und an den Flüſſen, welche wenig von den Weißen beſucht werden. Er traf ihn auch in Van Diemens Land in der Nähe des Georgenfluſſes und an anderen einſamen Strömen der Nord— küſte der Inſel. Das abgebildete Exemplar, nach dem die weichen Theile gemalt ſind, wurde am 2. Januar 1840 am Ufer des Mokai, nächſt Mr. Uker's Beſitzung ge: ſchoſſen. Der Vogel iſt außerordentlich ſcheu und unruhig und nur aus weiter Ent— fernung bei größter Vorſicht zu erlangen. Seine Flugkraft iſt beträchtlich und fo wie 38 Sumpfvögel. andere Reiher, macht er bisweilen lang fortgeſetzte Flüge in bedeutender Höhe. Seine Nahrung beſteht aus Fiſchen, Fröſchen, Waſſerinſeeten u. dergl. Auf dem Boden bietet ſein ſchneeweißes Gefieder einen ſcharfen und angenehmen Contraſt gegen die Ban nen Waſſerpflanzen und Kräuter der Ufer. Auch er unterliegt zeitweiligen Mauſern, denn Gould erhielt ſowohl Exem— plare mit den Schmuckfedern, fo wie der abgebildete Vogel, als auch ſolche ohne die— ſelben, ſo daß ſolche jedenfalls auch als der Frühlingsſchmuck der ya Vögel N der Brütezeit erkannt werden müſſen. Abbildung: Taf. CCXCVI. 2470. von Gould. 328. Herodias picata Gobrp. Der Elſterreiher. Gould. Pied Egret, Birds of Australia XXIV. 3. — Ardea (Herodias) picata Gouluin e XIII. 62. — Oo-le-buk-o Port Es singt. indig. Ober⸗ und Hinterkopf, Schopf, ganzer Rumpf, Flügel und Schwanz bläulich ruß⸗ ſchwarz; Kinn, Bruſt und eine Parthie lanzetlicher Federn, welche von ihr herabhängen, ſind weiß, einige der letztern haben eine Fahne weiß, die andere bläulich rußſchwarz, übrigens ſind dieſe lanzetlichen Federn von der Farbe des Körpers; Iris gelb, Se bel, Bein und Fuß grünlichgelb. Die Jungen über die ganze Unterfeite weiß. Mr. Gilbert und Lieut. Ince ſendeten Exemplare dieſer Art, welche unter die hübſcheſten Arten gehört, ſie kamen alle aus der Nähe von Port Eſſington, wo der Vogel nach Hm. Gilbert's Bericht in den Moräſten lebt und gewöhnlich in kleinen Familien oft in Geſellſchaft mit andern Arten vorkömmt, doch iſt er nicht ſo häufig in der Nähe der Niederlaſſung als auf den Inſeln an der Höhe (at the head) von Van Diemens Gulf, wo er ſich zahlreicher findet. Der Magen war weit und häutig, der Fraß beſteht aus Fiſchen, Waſſerinſcrten und deren Larven. Ueber ſeine übrige Lebensweiſe iſt nichts bekannt. Abbildung: Taf. CCXCV. 24012. Gruppe von Gould. 329. Mycteria australis Lit. Der auſtraliſche Jabiru. Larn. ind. orn. suppl. p. LXIV. — Snaw in Linn, Trans. V. 34. VIIILL. N. Diet XVI. 440. Enc. meéth. III. 1035. Brit. Mus. list of Birds. Coll. II. 89. — Lessox trait. 583. ej. Man. II. 249, Swans class. II. 355. Gouın Birds of Austral. XXVIII. 6. New-Holland Jabiru Laru. gen., syn. suppl. II. 294. pl. 138. — Suaw nat. misc. pl. 601. Lark. gen. hist. IX. 16. Srern. cont. of Shaws gen. zool. XI. 627. — Ciconia leucoptera Wag. syst, sp. 6. — C. australis Tun. — Barri enna N. South Wal. indig. — Australian Mycteria Gouın. Kopf und Hals ſchön dunkel glänzendgrün, am Hinterhaupt in purpur und violet ſchillernd; große Flügeldecken oben und unten, Schulterdecken, Hinterrücken und Schwanz glänzendgrün, goldſchillernd; übriges Gefieder reinweiß; e ſchwarz, Nis dunkel nußbraun, Beine ſchönroth. Gould bedauert, die Lebensweiſe dieſes ſchönen Vogels nicht zu kennen, er traf ihn nicht lebendig an. Er hörte aber, daß er weit über den Continent Auſtraliens Sumpfvögel. 39 verbreitet iſt und daß er häufiger an der Nord- und Oſtküſte als irgendwo vorkömmt; als die Gegend angebaut wurde, fand man ihn bei Sydney wie auf Botany Bay und jetzt ſieht man ihn manchmal auf den kleinen Inſeln in der Mündung des Hun—⸗ ter; weiter öſtlich nach Moreton Bay wird er gewöhnlicher und in der Nachbarſchaft vom Clarence und Mac-Leay iſt er täglich zu finden. Mr. Gilbert und Mr. Me: Gillivray trafen ihn zu Port Eſſington, konnten aber keine Exemplare verſchaffen, erſterer traf ihn auch in Geſellſchaft des Dr. Leichardt in den Sümpfen im Innern. Kein Vogel iſt ſcheuer und läßt weniger ankommen, als dieſer, fein Futter- und Ruühe⸗ platz ſind ſtets in offener Lage, z. B. Landſpitzen, welche in die See hinein ragen, große Moräſte u. ſ. w., ſo daß er von da aus die ganze Umgebung frei überſieht. Er frißt allerlei lebendige Thiere, Be in Hallen lc Lagen , vorzüglich Fiſche und Reptilien. n UA Abbildung: Taf. XCIV. 445. Dresdner Wasen. COXCH. ein Vogel von etwa vier t Höhe, von Gould. 0 2 sans. eee ren 330. Hiaticula ruficapilla Gray. Der rothköpfige Regen⸗ pfeifer. 6. R. Gray list Brit. Mus. III. 71. Gourp B. of Austral. XXIII. 11. ‚Red-capped Dottrel. Charadrius ruficapillus Tem. col. 47. 2. — Wack. syst. sp: ö e Ch. marginatus GBO rn. Mus. Paris. 7 LxssoN trait. 544 Man. II. , e Per Ver. Ene. meth. I. 335. — . Diet. XXVII. 138. Sand-Lark and Red. necked Plover Swan River Colon. Männchen: Vorderkopf mit breitem weißen Band, welches nach 1 0 Pa hin immer ſchmaler wird, über dieſes ein ſchwarzes, welches ſich bis an dieſelbe Stelle ver⸗ ſchmälert, vom Mundwinkel zieht ſich ein ſchwarzer Streif nach dem Auge, welcher dann hinter dem Auge an den Halsſeiten herabläuft; Oberkopf, Nacken und Hals⸗ rücken roſtroth, ganze Oberſeite und Flügel blaßbraun, jede Feder heller geſäumt; Vorderſchwingen ſchwärzlichbraun, Schäfte und Außenrand der Innenfahne weiß, die vier Mittelſchwanzfedern dunkelbraun, übrige weiß; ganze Unterſeite weiß, Augenſtern ſehr dunkelbraun, Schnabel dunkel röthlichbraun, nackter Theil der Beine aharhpib, der, Läufe grünlichgrau; Läufe hellgrau, Fuß ſchwärzlichbraun. Weibchen: Dieſelbe Farbenvertheilung, aber die Farben blaſſer und die Zeich— nung im Geſicht lichtbraun anſtatt ſchwarz. Gould traf dieſe Art über die Seeküſten Auſtraliens 10 e verbreitet. Es war dabei zu bemerken, daß ſie die Nähe des Oceans und der Salzwaſſer den Flüſſen, und Binnenwäſſern vorzog. Sehr zahlreich findet er ſich auf Van Diemens Land, der Flinders-Inſel, auf den Sandbänken an der Mündung des Hunter in Neu-Süd⸗ Wales und zu Port Adelaide in Südauſtralien; Mr. Gilbert berichtet, daß er in Weſtauſtralien gleich häufig iſt und da ebenſo beſtimmt ein Vogel der Küſte, daß er ihn landeinwärts nicht antraf. Gewöhnlich hält er ſich paarweiſe, gekegenfſich trifft man ihn auch in kleinen Trupps beiſammen. Gould fand mehrmals die Eier auf der Flinders-Inſel, wo ſie zu Zweien in einer ſeichten Vertiefung im Sande, unter kleinen Geſchieben lagen, gerade über der Waſſerſcheide. Sie waren wegen der Aehnlichkeit ihrer Farbe mit dem Sande, ſchwer N 40 Sumpfvögel. zu entdecken. Mr. Gilbert fand ſie in Weſtauſtralien auf einem kleinen Hügel von Sand und Seetang, etwa 10 bis 20 Ellen von der Waſſerſcheide entfernt. Die Brüte— zeit fällt in den September und die drei folgenden Monate. Der Magen iſt ziemlich muskulös und der Fraß beſteht in kleinen Meisten verſchiedener Art. So wie die Tringae überhaupt, jo ſucht auch dieſe einen Verfolger und Störe ſeines Neſtes abzuhalten. Er drückt ſich auf die Bruſt nieder und flattert mit den Flügeln, als befände er ſich in den letzten Zügen und fährt in dieſem Manöver fort, bis man ihm ſo nahe gekommen iſt, daß man die Hand nach ihm bewegt, worauf er ſich einige Ellen weiter begiebt und ein Bein hinter ſich hinſchleppt, als ſei es zer brochen, die Flügel aber wie zum angeſtrengten Fliegen bewegt, als ob er angeſchoſſen ſei. Auf dieſe Weiſe wird der Verfolger irre geleitet und die Eier bleiben unentdeckt. Die Eier find 14 Zoll lang und z bis 1 Zoll breit, blaß ſteinfarbig und über: all mit unregelmäßigen braun ſchwarzen Klexen gezeichnet. Abbildung beider Geſchlechter: Taf. XCVIII. 730 — 31. Dresdner Muſeum. CCXCVIII. 2424 25 von Gould. ö 331. Hiaticula inornata Govv. Der ungeſchmückte Regen⸗ pfeifer. Gour» proceed. XIV (XV 2). Allied Dottrel Gour» Birds of Austral. XXIV. 16. Sommerkleid. Männchen: Vorderkopf weiß, darüber ein ſchwarzer Streif; ganze Oberſeite nebſt Oberkopf blaß graubraun, vom Auge verläuft ein braunrother Streif nach hinten an den Halsſeiten herab in ein breites Bruſtband, Flügel dunkel⸗ braun, Flügeldecken und zweite Schwingenreihe weiß geſäumt und geſpitzt; Schäfte der Vorderſchwingen weiß, Hinterrücken weiß, ſechs Mittelſchwanzfedern dunkelbraun, weiß geſpitzt, Seitenfedern weiß, in der Mitte braun überlaufen, Zügel, Streif unter dem Auge und Ohrdecken ſchwarz, Kinn, Kehle und ganze Unterſeite weiß, Iris dun⸗ kelbraun, Schnabel ſchwärzlichgrau, Lauf fahlaſchgrau, Fuß grünlichgrau. Weib⸗ chen kleiner, manche Exemplare um ein Drittel. Winterkleid ohne Roth an Kopf, Hals und Bruſt, Ohrdecken braun, Bruſt jederſeits mit braunem Fleck, wie Anfang eines Bruſtbandes. Gould beſaß ſeit mehrern Jahren ein paar Exemplare dieſer Art und erhielt endlich durch Lieut. Ince andere mit der ſchönen Zeichnung im Sommerkleide, durch welche der früher gegebene Name zum Widerſpruch gebracht wird. Die Art ſteht der Hiaticula Wilsonii Nordamerikas nahe und repräſentirt dieſe gleichſam hier. Die Ver⸗ breitung iſt nicht bekannt; Mr. Gilbert fand dieſe Art häufig an mehrern ſandigen Stellen und Buchten bei Port Eſſington und Gould vermuthet ſie auch auf den Inſeln der Torres-Straße und auf Neu-Guinea. Lieut. Ince's Exemplar war von der Oomaga-Inſel in der Torres-Straße. Der Magen enthielt W von klei⸗ nen Krebsthieren und eine große Portion Sand. Abbildung: Taf. CCXCVIII. 2426— 27. von Gould. Sumpfvögel. 41 332. Hiaticula bicincta Gurt. Der Doppelgürtel-Negen⸗ pfeifer. Double-banded Dottrel GouL» B. of Austral. XIX. II. — Charadr. bieinetus Aub. Serpy. ill. orn. I. pl. 28. Chestnut-breasted Plover Larn. gen. hist. vol. IX. 324. Aeglalitis bieinetus GovLp Synops II. Vorderkopf mit breitem weißen Stirnband, darüber ſchwarz, geht in den braunen Scheitel über, welches Braun ſich über die ganze Oberſeite verbreitet; Außenfahne der Vorderſchwingen ſchwarzbraun, Innenfahne blaſſer, Kehle weiß, von ſchwarzem Bande umgränzt, welches oben das Auge berührt, an der Halsſeite herabſteigt und in ein breites Bruſtband herabfließt, unter dieſen ein breites weißes, dann ein ſchön kaſtanienbraunes Band, übrige Unterſeite weiß. Beide Mittelſchwanzfedern graulichbraun, jederſeits blaß, die äußern weiß, Iris ſchwärzlichbraun; Augenlider ſcharlachroth; Schnabel ſchwarz, licht olivenfarbig überlaufen; Fuß blaß gelblichweiß, Ferſengelenke und Zehen brauner. g Gould erfuhr durch feinen Freund Ronald C. Gunn Esg., daß derſelbe dieſe Art über die Nordküſte von Van Diemens Land, beſonders am Cireular Head und in deſſen Nachbarſchaft häufig angetroffen habe. Da der Vogel in Sammlungen ſo ſelten iſt, ſo ſcheint es, daß noch Wenige auf ſeinen Wohnort gekommen ſind. Als Gould ſich zu George Town aufhielt, ließen ſich zahlreiche Flüge in der Nachbarſchaft ſehen, aber wie es ſchien, nur auf dem Zuge, da ſie nach einem oder zwei Tagen wieder wegzogen, und er ſelbſt kein Stück erlangen konnte. Dies geſchah am 15. Mai, in der Mitte des auſtraliſchen Winters. Dieſe Flüge beſtanden aus Vögeln von ver— ſchiedenem Alter und verſchiedenem Federkleide; bei manchen war das Bruſtband nur angedeutet, bei andern ſehr ſcharf ausgedrückt, doch bei keinem ſo ſchön, als bei dem oberwärts abgebildeten Exemplare, welches einen vollkommen alten Vogel im Som— merkleide zur Brütezeit darſtellt. Der Umſtand, daß dieſe Art ſich in ſtarken Flügen ſammelt und ſich auf raſigem Boden niederließ anſtatt auf Kies und Triebſand, ſchien eine Abweichung von den Sitten der andern verwandten Arten anzudeuten und eine größere Uebereinſtimmung mit den wahren Regenpfeifern, wohin auch die dunkle Fär— bung und größere Länge der Beine und des Schnabels hindeuten. Es würde daher nicht überraſchend ſein, wenn ſich durch Beobachtung erweiſen ſollte, daß dieſe Art auch nicht auf Kies an der Küſte, ſondern im Innern des Landes brüte, was ſehr zu beachten ſein dürfte. Unter den zahlreichen bei George Town geſchoſſenen Exemplaren waren nicht zwei ganz gleich, und ſo iſt auch der Unterſchied der Geſchlechter im Alter nicht genau zu beſtimmen. Der Vogel läuft mit größter Schnelligkeit über den Boden, die Flüge heben ſich hoch in die Lüfte und fliegen eine Strecke weit gemächlich dahin, dann lenken ſie wieder um, und kehren nach einer oder zwei Meilen wieder um und laſſen ſich etwa hundert Ellen weit von dem Platze, auf dem fie vorher ſaßen, wieder nieder. Abbildung: Taf. XC VI. 712 — 13 Dresdner Muſeum. CEXCVI. 2421 — 23 von Gould. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 6 42 Sumpfvögel. 333. Hiaticula nigrifrons Guan. Der ſchwarzſtirnige Negen⸗ pfeifer. 6. R. Gnav. list of Brit. Mus. Black- fronted Dottrel Govm B. of Au- stral. XIX. 12. Charadr. nigrifrons Cuv. Mus. Par. TRuu. col. 47.1. Wacı. sp. 20. Ch. melanops VIII. N. Det. XXVII. 139. Enc. meth. I. 335. pl. 233. l. 2. Aegial. nigrifrons Go synops. II. Ein Streif von der Schnabelbaſis aus, das Auge einſchließend, am Nacken ber: ablaufend in ein breites Bruſtband: ſchwarz, ein Streif beginnt an dem Auge, ver— läuft über daſſelbe um den Nacken herum: weiß; Oberkopf braun, ebenſo Rücken, die langen Schwingen der dritten Reihe und die Flügelmitte; Vorderſchwingen ſchwarzz Kehle, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß; beide Mittelſchwanzfedern an der Baſis braun, an der Spitze ſchwarz; die nächſten drei jederſeits weiß an der Baſis, nach und nach in ſchwarzbraun übergehend und breit weiß geſpitzt, übrige ganz weiß; Schnabel orange, ſchwarz geſpitzt; Fuß orange fleiſchfarbig, bei andern blaß fleiſchfarbig; Iris dunkelbraun, Augenlid ſchön roth. Junge Vögel haben das Bruſtband blaſſer, und das ganze Gefieder iſt weniger ſchön gefärbt und die Zeichnung weniger ſcharf ausge— drückt, als bei den Alten. Beide Geſchlechter ſind ganz gleich im Gefieder, auch ziem— lich in der Größe. In der gemäßigten Breite Auſtraliens iſt der wahre Aufenthalt dieſer Art; Gould erfuhr nicht, daß er im Norden oder auf Van Diemens Land vorkäme, deſſen Clima für den zarten Vogel nicht paßt. So vermeidet er ſelbſt in Auſtralien die offe— nen Seebuchten und hält ſich häufig im Innern von Sümpfen und Landſeeen, über- haupt an zurückgezogenen Lagen auf. Er beſucht auch die Flußufer bis in das Innere. Gould fand ihn oft am Namoi hinab, am niedrigſten Laufe des Fluſſes entdeckte er auch die Eier. Sie lagen am Boden an der Seite des Fluſſes und bilden jetzt eine der größten Seltenheiten ſeines Cabinets. Auch die Colonien am Schwanenfluſſe, Süd— auſtralien und Neu-Süd-Wales werden von dem Vogel beſucht, fo daß er überhaupt zwiſchen dem 28ſten und 37ſten Grade ſüdlicher Breite vorzukommen ſcheint. Keine Art dieſer Gattung iſt zahmer als dieſe. Wenn er am Flußufer hintrippelt, kann man ihm ſo nahe kommen, daß man die Farbe ſeines Auges und den ſchönen ſcharlachrothen Ring, welcher es umgiebt, deutlich erkennt. Fliegt er auf, ſo geht es nur bis zum entgegengeſetzten Ufer oder in kleine Entfernung, und er läßt ſich wieder nieder. Die beiden Eier gleichen ſo ſehr dem Sandboden, auf dem ſie liegen, daß es leicht iſt, an ihnen ungeſehen vorüber zu gehen. Sie ähneln in Geſtalt den Eiern der Regenpfeifer und find am ſchmalen Ende ziemlich geſpitzt, 178 Zoll lang und & Zoll breit, blaß ſteingrauweiß, ſehr zahlreich aber klein dunkelbraun gefleckt. Das Weibchen iſt in Färbung und faſt auch in Größe gleich. > Abbildung: Taf. XCVIII. 707—8. Dresdner Muſeum. CCXCVIII. 2419 — 20. Männchen und Weibchen von Gould. 334. Oedienemus grallarius Grar. Der Rallendickfuß. Gas Brit. Mus. Gouro Birds of Austral. XXI. 8. Southern Stone Plover, Charadrius grallarius Larn. Ind. Orn. suppl. p. LXVI. — frenatus Lara. ind. orn. suppl. Sumpfvögel. 43 p. LXVII. — Less. man. d'Orn. II. 321. High-legged Plover Lar#. gen. syn. suppl. II. 319. Gen. hist. IX. 320. Oedienemus longipes G£orrr. Mus. Par. VIEILL. galer. II. pl. 228. Tun. col. 386. Less. trait. 546. Vieirz. N. Diet. XXIII. 232. Ene. meth. I. 339. pl. 234. f. 2. Bridled Plover Larn. gen. Syn. suppl. II. 320. Gen. hist. IX. 342. Oedicnemus grallarius Grar list. Brit. Mus. III. 59. Charadr. longipes Wag“. syst. av. Char. sp. 4. — fuscus, ind. orn. sppl. p. LXVI ? Brown Plover Larn. gen. syn. suppl. II. 320 gen. hist. IX. 3422 Char. griseus Laru. ind. orn. spp. p. LXVII? Grisled Plover Laru. gen. syn. spp. II. 320? gen. hist. IX. 342? — Weé-lo West-Austr. indig. Oberkopf, Hinterhals und Rücken grau, jede Feder mit braunſchwarzem Streif unter der Mitte, Augenkreis weiß, an der Stirn und darunter mit ſchmalen Streifen verbunden, welche, ſo wie die Ohrdecken und ein ſehr breiter Streif jederſeits am Halſe ſchwarzbraun, an der Baſis grau geſäumt; Oberreihe der Flügeldecken braun, untere weiß, braun geſpitzt, alle mit breitem ſchwarzen Mittelſtreif; Vorderſchwingen ſchwarz— braun, gegen die Spitzen mit unregelmäßigem, breitem weißen Band; dritte Reihe lichtbraun, mit dunklem Streif unter der Mitte und weiß geſäumt; Schwanz braun, mit mehrern weißen und dunkelbraunen Bändern, breit ſchwarz geſpitzt; Bruſt und Bauch fahlweiß, mit breitem ſchwarzen Mittelſtreif auf jeder Feder; Unterbauch weiß; Schnabel ſchwarz, Iris gelb, Augenlid ſchwarz, Beine unrein gelblich olivenfarbig gegen den Fuß hin übergehend in Braun. Beide Geſchlechter nur anatomiſch zu unterſcheiden. Offenbar giebt es zwei Arten von Steinwälzern in Auſtralien, eine längs der Südküſte von Oſt nach Weſt und die andere längs der Nordküſte. Flüchtig geſehen, erſcheinen ſie ſehr gleich, aber genauer verglichen, zeigt der nordiſche Vogel kürzere Flügel und bedeutend längere Läufe als der, welcher hier abgebildet iſt, welcher längſt bekannt und von Latham in feinem Index ornithologieus als Charadrius grallarius beſchrieben war. Er iſt ein Bewohner offener Gegenden ſüdwärts von 25 Grad S. B. Gould hatte Exemplare vor ſich vom Schwanenfluſſe, von Südauſtralien und Neu— Süd⸗Wales, wo er in allen Gegenden häufig vorkömmt, ſobald fie feiner Lebensweiſe zufolge Wohnorte bieten. Sandige Ebenen, Gipfel und Abhänge graſiger Hügel und Thalebenen zwiſchen den Bergrücken, beſonders, wenn ſie rauh und ſteinigt ſind, werden von ihm am häufigſten beſucht und meiſt ſieht man ihn paarweiſe oder auch in kleinen Trupps von 8 bis 10 Stück beiſammen, doch immer ſcheu, ſo daß er nur mit An— wendung der größten Vorſicht zum Schuß kommen läßt. Er rennt mit großer Leich— tigkeit und wenn er zum Auffliegen nicht geneigt iſt, ſo platſcht er am Grunde eines Steines oder daliegenden Holzblockes nieder und drückt ſich da ſo feſt an, daß er ſich eher treten läßt, als daß er aufflöge. Nähert ſich ein Verfolger ſeinen Jungen, ſo übt er mancherlei Beſtrebungen aus, um deſſen Aufmerkſamkeit auf ſich ſelbſt und ihn von jenen abzulenken. Einmal ſtellt er ſich lahm und thut, als könne er nicht gehen, ein andermal läßt er die Flügel hängen, als könne er nicht fliegen, doch iſt er dabei wieder ſo vorſichtig, daß man nie gehört hat, daß einer mit der Hand gefangen wor— den ſei, oder daß man ihn überhaupt auf andere Weiſe erlangt habe, als durch den Schuß. Wenn er ruht, oder über die Ebene ſchreitet, iſt er ein ſtattlicher und anſehn— 6 * 44 Sumpfvögel. licher Vogel, ſcheucht man ihn auf, ſo ſteigt er in die Höhe mit einer ſchnellen, doch ziemlich anſtrengenden Bewegung der Flügel, fliegt dann nicht in große Entfernung, läßt ſich aber gewöhnlich an einem lichten Platze zwiſchen Bäumen nieder und fucht ſich durch Rennen zu ſichern und verbirgt ſich ſelbſt unter den Gebüſchen oder wirft ſich nieder zur Erde. Gegen Abend und während der Nacht ertönt ſein lautes, rauhes und ſonderbares weö-lo, zwei- bis dreimal wiederholt und wird öfters gehört. Er nährt ſich zur Nachtzeit von Inſeeten mancherlei Art und von Beeren. Eier legt er immer zwei auf den nackten Grund im Monat September und den vier folgenden Monaten. Sie ändern merklich ab in der Farbe und in der Geſtalt ihrer Zeichnung, ihre gewöhnliche Grundfarbe iſt blaßfahl über die ganze Oberfläche umbrabraun, dick gefleckt; fie find bis 24 Zoll lang und 15 Zoll breit. Abbildung: Taf. CIV. 665. von Temmink und 5 dem Dresdner Muſeum CCCl. 2442 —43 ein Männchen von Gould. 335. Esacus magnirostris G. R. Gray. Der großſchnabelige Dickfuß. Gould Birds of Austral. XXI. 7. Large -billed Plover. Oediene- mus magnirostris Georrr. TRA. col. 387. View. Nouv, Diet. XXIII. 251. Enc. méth. orn. I. 339. pl. 234. 1. — Gharadrius magnirostris Larn. ind. orn. suppl. p. LXVI Wacr. syst. av. Charadr. sp. 3. Burrhinus magnirost- ris. Less. man. d'Orn. II. 335. trait. d’Orn. 547. Great-billed Plover Larn. gen. syn. sppl. II. 319. gen. hist. IX. 341. Ocdicnemus recurvirostris Swalxs. Carvanaca grisea Honss. Esacus magnirostris G. R. Gray list of gen. of Birds ed. 2. 83. — Weö-lo Port Essington indig. Ueber und unter den Augen ein breiter weißer Streif, welcher an der Kopfſeite abwärts verläuft, der das Auge einſchließende Streif und der von der Stirn über die Schnabelbaſis verlaufende find durch einen ſchwarzen Raum geſondert; von der Bafis der Unterkinnlade läuft ein kurzer ſchwarzbrauner Streif unter dem Mundwinkel in das weiße Feld der Geſichtsſeiten und Kehle; Kopf und ganze Oberſeite lichtbraun, Kopf⸗ und Halsfedern mit ſchmalem dunkelbraunem Mittelſtreif; kleine Flügeldecken dunkelbraun, letzte Reihe nächſt der Spitze mit breitem weißen Band, wodurch ſich ein weißer ſeichter Bogenſtreif bildet; übrige Deckfedern grau, die dritte Reihe braun ſchat— tirt; erſte drei Vorderſchwingen dunkelbraun an Baſis und Spitze, weiß in der Mitte, übrige weiß, nächſt der Spitze braun gefleckt; Schwanz grau, vor der dunkelbraunen Spitze mit weißem Band; Vorderhals wie Kopf, aber blaſſer; Bruſt bräunlichgrau, Bauch und Unterſchwanzdecken fahlweiß; Iris blaßgelb, Augenlider primelgelb, Schna⸗ belbaſis und Mundwinkel ſchwefelgelb über die Naſenlöcher ſich hinziehend, übriger Schnabel ſchwarz; Schienbein lehmgelb, Lauf und Fuß weingelb; obere Reihe der Schuppen auf den Zehen bleifarbig. — Geſchlechter gleichfarbig, Junge im erſten Jahre durch graue Federränder unterſcheidbar, ganze Oberſeite grau und braun gefleckt und die Flecken weniger beſtimmt. Dieſer ſchöne Vogel iſt längs der Nord- und Rordweſtkiſſte Auſtraliens mäßig häufig. Er giebt den Vorzug den niederen Ebenen nächſt der See, wo er bei jeder wiederkehrenden Ebbe Krabben, Würmer und Weichthiere, welche ſeine natürliche Nahr— Sumpfvögel. 45 ung ausmachen, vorfinden kann. Dies iſt ein weſentlicher Unterſchied ſeiner Lebens— weiſe von der der Oedienemi, mit denen er vormals vereint war. Dieſe find nur auf Diſtriete des Binnenlandes verwieſen, wo ſie offene Flächen und graſige Hügel be— wohnen, während Esacus magnirostris ausſchließlich dem Seeſtrande gehört und nur zur Brütezeit ſich landeinwärts begiebt, um Eier zu legen und ſeine Brut auf graſigen Hügeln oder in Ebenen ſo lange zu pflegen, bis die ſchwachen Nachkommen ſo viele Kräfte erlangt haben, um ſich auf den Küſtenſchlamm oder das ſteinige Ufer begeben zu können. Zur Nachtzeit ſoll er einen lauten Ruf hören laſſen, welcher dem Worte Weö-lo gleicht, daher bei den Eingeborenen fein Name. Es iſt aber ſonderbar, daß bei den Bewohnern von Weſtauſtralien, wo man dieſe Art bis jetzt noch nicht geſehen hat, auch Oedienemus grallarius denſelben Namen führt. Der ähnliche Ruf der beiden Vögel iſt jedenfalls Urſache ihrer gleichen Benennung bei Volksſtämmen in ſo großer Entfernung, da man weiß, daß dieſe Namen ſo oft vom Schrei der Vögel entlehnt werden. Gould erhielt ein Ei dieſes Vogels von Lieutenant J. M. R. Ince, R. N. welches derſelbe zu Port Eſſington erhalten hatte. Da dergleichen weder Mr. Gil: bert noch Gould ſelbſt vorgekommen war, ſo bildet daſſelbe unſtreitig ein koſtbares Stück in Goulds Cabinet. Die Grundfarbe iſt milcheaffeeweißlich, überall dunkel olivenbraun gezeichnet, einige Flecke find groß und ſtark ohne beſtimmte Geſtalt, oder ſind Klexe bis zu ein Achtelzoll Durchmeſſer, während einige von den Strichen haarfein ſind und andere in Bogen oder im Zickzack verlaufen. Das Ei iſt 23 Zoll lang und 14 Zoll breit. Der Analogie nach mag der Vogel wohl zwei für jede Brut legen. Abbildung: Taf. CIV. 666. von Temmink. C0Cl. 2444 — 45. altes Männ⸗ chen und junger einjähriger Vogel von Gould u. n. d. Dresd. Muſeum. Dritte Ordnung. Klammer vögel. 336. Alcyone azurea Goblp. Der Laſur-Eisvogel. ure Kingsfisher Govrn Birds of Australia XIX. 15. — Alcedo azurea Ları. ind. orn. suppl. XXII. — Lxwix Birds of N. Holl. pl. 1. — Swans. zool, ill. pl. 26. — Alcedo tribrachys Suaw nat. misc. pl. 681. — Tem. man d'Orn. ed. 2. p. LXXXVIII. Tri-digitated Kingsfisher Suaw gen. zool. VIII. 105. Azure Kings- fisher Laru. gen. syn. suppl. II. add. 372. ej. gen. hist. IV. 61. — Ceyx azu- rea nb. Skin ill. orn. I. pl. 55. 1. Vic. Honsr. Linn. Trans. XV. 208. — Aleyone australis Swalzs elassil. II. 336. — Ceyx eyanea Lssox trait. 241. 46 Klammervögel. Ej. manuel. II. 96. Aleyone azurea 6. R. Grar list. of gen. of Birds ed. 2. p. 14. Ps Ganze Oberfeite und die Seiten der Bruſt ſchön ultramarinblau, lebhafter am Hinterrücken und den oberen Flügeldecken; jederſeits am Halſe hinter den Ohrdecken ein Büſchel gelblichweißer Federn; Flügel ſchwarz, Kehle weißlich, leicht fahl überlaufen; ganze Unterſeite ſowie die Unterſeite der Flügel roſtgelborange, Seiten bläulich lila überlaufen, purpurblau ſchimmernd; ein Streif vom Schnabel zum Auge röthlichorange, Iris und Schnabel ſchwarz, Fuß orange. — Beide Geſchlechter in Farbe und Größe nicht verſchieden. Die Jungen ſind ſehr unruhig und laſſen ihr zwitſcherndes Geſchrei hören, ſo oft ihre Eltern am Zweige, auf dem ſie ſitzen, hin- und herfliegen. Mit Ausnahme des Schwanenfluſſes bewohnt dieſer Azur-Eisvogel jede Colonie von Auſtralien, von Port Eſſington an der Nordweſtküſte bis nach Van Diemens Land im äußerſten Süden. Jedoch dürften dieſelben drei Arten ausmachen, und die gegenwärtige bezieht ſich allein auf die von Neu-Süd-Wales und Südauſtralien, über deren Diſtriete fie verbreitet iſt, wo ſich Brüche, Sümpfe und andere Gewäſſer vorfin⸗ den, die ihren Sitten entſprechen. An Schönheit der Farben und Größe ſteht dieſer Eisvogel zwiſchen dem der Nordküſte und dem von Van Diemens Land, und obwohl ſchon der Gattung nach von dem europäiſchen Eisvogel verſchieden, hat er doch manche Eigenthümlichkeit mit ihm gemein. Er nährt ſich faſt allein von kleinen Fiſchen und Waſſerinſeeten, die er, von einem überhängenden Zweige ſich herabſtürzend, im Waſſer tauchend fängt, und dann wieder auf den Zweig zurückkehrt, um ſeine Beute zu ver— zehren. Er lebt einſam, man findet nur ein Päärchen, öfters nur einen auf einer Stelle. Während der Brütezeit wird er unruhig und ſehr beweglich, ſogar kampf— luſtig, wenn irgend ein anderer in ſein Revier eindringen will. Die Männchen haben zu dieſer Jahreszeit große Dreiſtigkeit, und jagen einander pfeilſchnell ſtromauf- und abwärts, wobei ihr ſchön azurblauer Rücken in der Sonne prächtig erglänzt; man möchte die Erſcheinung mehr für ein Meteor als für einen Vogel halten. Die Brüte— zeit beginnt im Auguſt und endet im Januar, während welcher Zeit oft zwei Bruten vollendet werden. Die 5— 7 perl- oder nelkenweißen rundlichen Eier werden ohne Neſt in das Ende einer Höhle gelegt, welche ſich in einem perpendikulären oder ab— hängigen Ufer befindet; fie find 2 Zoll lang und $ Zoll breit. Die Jungen erhalten ſchon durch die erſte Mauſer das Gefieder der Alten, welches ſich ſpäterhin nicht mehr ändert. Die Höhle, in der ſie geboren werden, iſt oft ganz von Fiſchgräthen erfüllt, welche die Jungen ausſpeien und ringsum zu der Form eines Neſtes geſtalten. Unmittelbar nachdem ſie ihre Höhle verlaſſen, folgen die Jungen den Alten von einer Stelle des Bruchs zu der andern und werden von ihnen gefüttert, indem ſie auf einem Steine oder Zweige nächſt der Waſſerſcheide ſitzen. Die Jungen ſchicken ſich aber bald an, ihre N ahrung ſelbſt zu nehmen und noch bei ziemlich zartem Alter ſtürzen ſie ſich ins Waſſer zu einer beträchtlichen Tiefe, um kleine Fiſche und Inſecten zu fangen. Abbildung: Beide Geſchlechter. Dresdner Muſeum. u 337. Ptilotis flava GO Der gelbe Pinſelzüngler. Govın pro- ceed. X. 136. Birds of Australia XXI. 15. — Yellow Honey-cater. Klammervögel. 47 Kopf und ganze Unterſeite zart eitronengelb, vorwaltend am Kopfe; unmittelbar unter den Ohrdecken ein ſchwärzlichbrauner Fleck, hinter ihm ein hochgelber, übriges Gefieder olivengrau. Die einfache Färbung unterſcheidet dieſe Art von allen andern, ſie iſt auch dadurch ſo auffallend, weil kaum irgend ein gleichgefärbter Vogel vorkömmt. Da nur ein Exemplar durch die Offieiere des Schiffes Beagle erlangt wurde, ohne daß demſelben nähere Angaben beigefügt waren, ſo iſt über die Verbreitung und die Lebensweiſe des Vogels noch nichts zu ſagen. Capitain Stockes, Lieutenant Emery und Mr. Bynoe waren diejenigen Naturbeobachter unter der Beſatzung dieſes Schiffes, denen Gould ſo viele ſchätzbare Beiträge verdankt. Abbildung des Vogels in zwei Stellungen. 338. Ptilotis penicillatus Gouo. Der weißbüſchelige Pinſel⸗ züngler. White-plumed Honey-eater G0¼ B. of Austral. XVIII. 16. — Me- liphaga penicillata Gourp proceed. IV. 143. Synops. I. Geſichtsſeiten und Ohrdecken blaßgelb; hinter den Ohrdecken reinweiß glänzende Federpinſel; Oberſeite ſchön gelblichgrau, Außenränder der Schwingen und Schwanz— federn höher gelbgrau; Unterſeite licht gelbbraun; Schnabel ſchwarz, Beine purpur— fleiſchfarbig; Iris ſehr dunkelbraun. In Neu⸗Süd⸗Wales ſelten, aber ſehr häufig in Südauſtralien; Gould traf ſie ſogar in den Straßen und Gärten von Adelaide, wo ſie an die Sperlinge Europa's erinnerten. Wahrſcheinlich iſt die Art weit im Innern verbreitet. Von der Lebensweiſe der übrigen Honigvögel ſcheint fie dadurch abzuweichen, daß fie ſich an der Erde ſehen läßt. Sie bringt zwar ihre meiſte Zeit auf den beblätterten Zweigen der Gummi— bäume und Zäune zu, wo ihre Bewegungen ſich durch Annehmlichkeit auszeichnen, aber man ſieht ſie auch unter den Sträuchern herumhüpfen, um Inſeeten und Saamen zu ſuchen, nebſt dem auch der Blüthenſtaub der Eucalypten und Ueacien ihre Nahrung ausmacht. Die ſilberweißen Nackenbüſchel bieten das vorzüglichſte Unterſcheidungskennzeichen vor allen andern Arten dar. Das Weibchen iſt nur ein wenig kleiner, ſonſt ſind die Geſchlechter im Alter ganz gleich. Einige geſchoſſene Exemplare hatten einen ganz ſchwarzen Schnabel, bei andern war die Wurzel gelblichweiß, ohne Zweifel ein Zeichen der Jugend. Das leichtgebauete Neſt beſteht aus Gräſern und Wolle, iſt obertaſſen— förmig und wie die der andern Honigſauger an ſeinem Rande aufgehangen. Er legt 2 Eier, die aber Gould nicht erhalten konnte. Abbildung beider Geſchlechter. Dresdner Muſeum. 339. Ptilotis leucotis Goh. Der weißohrige Pinſelzüngler. Govr» Birds of Austral, XXV. 14. Turdus leucotis Larm. ind. Orn. p. XLIV. n. 26. White eared Honey-eater Larn. gen. hist, IV. 186, n. 41. White eared Thrust Ları, gen. syn. suppl. II. 373. Meliphaga leucotis Vıs. Honsr. in Linn. Trans. XV. 314. — Jan. Serey ill, orn. I. pl. XXXV. f. 2. Tzu. man. I. p. LXXXVII. — Tun. pl. col. 435. — Gourn synops. I. 48 Klammervögel. Oberſeite und Bauch gelblich olivenfarbig, Oberkopf grau, ſchwarz längs geſtrichelt; Kehle und Bruſt ſchwarz, Ohrfedern rein ſilberweiß, Spitzen der Schwanzfedern gelb— lichweiß, Schnabel ſchwarz, Iris grünlichgrau, mit ſchmalem blaß holzbraunem Ring, Beine und Fuß bleifarbig grünlichgrau. Weibchen gleich, aber etwas kleiner. Gould fand den weit verbreiteten Vogel in Menge in den Waldgebüſchen am Murray und in andern Theilen von Auſtralien, auch im Buſchholze nächſt der Küſte, ſowie in den offenen Eukalyptenwäldern in Neu-Süd-Wales; ſehr gemein iſt er im Bargo brush an der Straße nach Argyle, und Mr. Gilbert erwähnt, daß er ein Exemplar bei Vork, im Innern von Weſtauſtralien, geſchoſſen hat, doch iſt er dort fo ſelten, daß er nur das einzige Exemplar da geſehen. Er liebt mehr das Hochland als das niedere und iſt immer beſchäftigt an den beblätterten Zweigen der Eukalypten, beſonders den niedern oder verkümmerten, wie dergleichen unter andern Orten auf der Känguru⸗Inſel häufig vorkommen, zu klettern und durch fie zu kriechen. Seine Stimme iſt laut und ähnelt ſehr der von Ptilotis penicillata. Der Magen iſt klein und häutig, der Fraß beſteht aus Inſeeten verſchiedener Art. Das Neſt wurde nicht entdeckt. Die Farbe der Oberſeite harmonirt ſehr mit der Farbe der Blätter, unter denen er ſich aufhält. Abbildung beider Geſchlechter. Dresdner Muſeum. 340. Ptilotis chrysotis Go. Der gelbohrige Pinſelzüngler. Yellow-eared Honey-eater Goup B. of Austral. XIX. 9. Certhia chrysotis Larn. Ind. Orn. suppl. XXVII. no. 16. Vellow-eared Honey-eater Lara. general hist. IV. 195. no. 54. Meliphaga chrysotis Lew Birds of. N. Holl. pl. V. Vie. Honsr. Linn. Trans. XV. 314. Gouro synops. I. Spot-eared Creeper Snaw zool. VIII. 244. i Oberſeite olivengrün, Unterſeite blaſſer; hinter den Ohren ein blaßgelber Halb⸗ mond (an oval spot of fine yellow); Augengegend ſchwärzlich; unter dem Auge ein ſchmaler weißlicher Streif vom Mundwinkel aus; Schnabel ſchwarz („gelb an der Baſis“ nicht in der Abb.); Beine fleiſchroth, Augenſtern dunkel bleifarbig, Mundwin— kel weiß. — Beide Geſchlechter gleich, das Weibchen, wie bei den andern Arten, klei— ner, die Jungen erhalten ſogleich das Gefieder der Alten, nur die . weni⸗ ger rein. Gemein in Neu-Süd-Wales im dichten Gebüſch nächſt der See, wo er ſich das ganze Jahr hindurch aufhält und auch brütet. Gould fand ihn beſonders häufig in allen Gegenden am Hunter-Fluſſe, ebenſo in den Cederwäldern der Liverpool-Ebenen und in den Hügeldiſtrieten. In Südauſtralien kam er ihm nicht vor, auch ſcheint er nicht bis weſtwärts zu gehen, ebenſowenig kommt er um Port Eſſington vor, in wel— chem Diſtriete verſchiedene Vegetationsverhältniſſe vorwalten. Mr. Bynoe erhielt ein einziges Exemplar von der Nordküſte, doch ohne genaue Angabe des Ortes. In feinen Sitten und Neigungen ähnelt er ſehr der Ptilotis flavigula von Van Diemens Land. Er hält ſich am liebſten in niedern Buſchwerk auf und nicht im hohen Ober—⸗ holze, und ſteigt oft auf den Boden herab, um Inſeeten zu ſuchen. Nicht eine Art dieſer Gattung iſt kühn und furchtlos, es gelang aber Gould, ſich ihnen bis auf Klammervögel. 49 wenige Ellen geräuſchlos zu nähern, während fie im dichten Gebüſch herumhüpften. Alle leben von Inſeeten, Blüthenſtaub und gelegentlich von Beeren u. a. Früchten. Der blühende Schlingſtrauch, auf welchem der Vogel abgebildet iſt, wächſt höchſt üppig an den Ufern der Flüſſe und zieht fo viele Inſeeten herbei, daß Ptilotis ehrys- otis ihn oft beſucht, wobei ſich dann der Vogel ſelbſt auf die Annäherung eines Menſchen nicht ſtören läßt. Frühling und Sommer hindurch verräth er ſeine Anwe— ſenheit im dichten Gebüſch durch ſein lautes ſchellenartiges Pfeifen. Gould fand ein Neſt unter einem Ueberhange (gully) im Liverpool-Diſtriete, es ſtand im Dickicht von Schlingpflanzen, welche über ein kleines Waſſer überhingen und war wie die der an— dern Arten dieſer Gattung obertaſſenförmig und nur am Rande aufgehangen, zierlich aus Reiſig gebaut und mit ſehr feinem Gewebe ausgefüttert; die 2 Eier 114” lang und 8““ breit, perlweiß; N gefleckt, die Flecken gürtelartig am dicken Ende zuſammengefloſſen. ' | Abbildung: Männchen und Weibchen. 341. Ptilotis sonorus Govm. Der wohltönende Pinſelzüngler. GOD proceed. VIII. 160. — Birds of Austral. XX. 13. Singing Honey-eater. Doö-rum-doö-rum West-Aus lr. inf. indig. Gool-bö-ort West-Aus tr. mont. indig. Larger Honey-eater Swan Rıv. Colon. Oberkopf und ganze Oberſeite olivengraulich; Flügel und Schwanz e an den Außenfahnen grünlichgelb geſäumt, Zügel, Augenring und ein breiter Streif unter den Halsſeiten ſchwarz, Ohrdecken blaßgelb, dahinter ein graulichweißer Wiſchflecken; Kehle und Unterſeite blaßgelb, gelblichgrau mit lichtbraun geſtreift; Augenſtern dunkelbraun ; Schnabel ſchwarz, Beine und Fuß grünlichgrau. — Das Whibchen it in den Farben gleich, nur kleiner in allen Dimenſionen. Es iſt ſehr gewiß, daß dieſe Art ſich über den ganzen Continent Auſtraliens von Oſten nach Weſten verbreitet. Gould fand fie ſehr zahlreich am Namoi und andern Theilen des Innern von Neu-Süd- Wales, und ebenſo häufig in einem Theile der ähnlich beſchaffenen Gegend nordwärts von Adelaide, auch iſt er einer der gemeinſten Vögel in der Colonie am Schwanenfluſſe. Er mag ſeinen Aufenthalt nicht weit nach Norden ausdehnen, da Gould aus dem nördlichen Theile dieſes Diſtrietes kein Ex— emplar erhielt. Mäßig große Bäume, beſonders Caſuarinen und Bankſien, dünn ver: ſtreut über die graſigen Ebenen und die Kronen und Seiten der niedrigen Hügel, ſind die gewöhnlichen Schlupfwinkel des Vogels und Gould fand ihn niemals in den Gebüſchen, welche einen fo eigenthümlichen Vegetationszug in Neu-Süd-Wales bilden und welche den gewöhnlichen Aufenthalt für andere Arten der Gattung darbieten. In Weſtauſtralien kommt er in die Gärten und richtet an den Fruchtbäumen manchen Schaden an, beſonders an Feigen, deren Saamen er vorzüglich gern zu freſſen ſcheint. Er nährt ſich auch von Inſeeten, die er beſonders auf den Zweigen ſucht, aber oft ſteigt er herab und ſucht ſie und kleine Saamen auf der Erde, wobei er um die Stämme und Zweige lebhaft herumhüpft. Er beſitzt, wie ſchon ſein Name andeutet, die Fähigkeit des Geſanges und für einen Vogel Auſtraliens und beſonders aus der Familie der Honigvögel in nicht gewöhn— Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 7 50 Klammervögel. lichem Grade; feine Töne klingen fo voll, hell und laut, daß man fie aus beträchtli- cher Ferne vernimmt und fie denen der Miſteldroſſel: Turdus viscivorus ſehr ähnlich klingen. In Südauſtralien hörte Gould ſeinen volltönenden Geſang mitten im Winter, wo er einer der ſchönſten Vögel in der Gegend war, und eine Notiz über es Ge: fang bezeichnet derſelbe als voll, laut und ſchallend. Er iſt außerordentlich kampfluſtig und beſteht auch oft ernſte Kämpfe mit Antho- chaera und anderen Arten, welche größer ſind, als er ſelbſt. Sein Flug iſt wellig und ziemlich reißendſchnell. Die Brütezeit beginnt im Auguſt und dauert bis zum December. Das Neſt iſt ſehr zerbrechlich, das Material nach den Umſtänden verſchieden, diejenigen, welche Gould in Neu-⸗Süd⸗Wales beobachtete, beſtanden aus zarten dürren Stengeln ein— jähriger Kräuter, mit Wurzelfaſern dünn ausgelegt und mit Spinnweben bekleidet, am Rande zwiſchen zwei bis drei dünnen Zweiglein nahe über dem Boden aufgehan— gen; Diejenigen, welche Mr. Gilbert in Weſtauſtralien bemerkte, beſtanden aus grünen Gräſern, welche im Trocknen weiß und drathartig werden, mit Haaren von Känguru's und Opoſſum's verwebt, mit feinen Gräſern und Blüthen voll gefüttert, in dichtem Geſtrüpp etwa drei Fuß hoch über der Erde befeſtigt. Die gewöhnlich zwei, gelegentlich drei licht fahlgelblichen, dicht klein und deutlich röthlichbraun geſprenkelten, oder auch ziemlich einfarbig fleiſchrothfahlen ungefleckten, nur am dicken Ende dunkleren Eier haben die mittlere Länge von 11 Linien, bei einer Breite von 8 Linien. Abbildung beider Geſchlechter und eines Neſtes auf einer Caſuarina. Dresdn. M. 342. Ptilotis versicolor GoblbD. Der bunte Pinſelzüngler. Gourp proceed. X. 136. Birds of Austral. XX. 14. Varied. Honey -eater. Ganze Oberſeite olivenbräunlich, an den Federrändern olivengelblich überlaufen; Außenfahne der Vorderſchwingen und Schwanz wachsgelb; Innenfahnen braun; Unter⸗ ſeite der Flügel und des Schwanzes gelblichfahl; ein Streif über dem Auge, über den Halsrücken bis an den Rücken ſchwarz; Ohrdecken dunkelgrau, darunter ein hochgelber Streif; Kehle und Unterſeite gelb, blaſſer gegen den Bauch hin, jede Bert mit bee nem Streif unter der Mitte. ö Dieſe hübſche Art aus Nordauſtralien lernte Gould nur nach einem Exemplare in einer Sammlung aus jener Gegend kennen. So viel iſt gewiß, daß er in ſeinen ganzen Sitten und ſeiner Lebensweiſe dem Pt. sonorus ſo ähnlich als mit ihm ver— verwandt iſt; indeſſen iſt er größer, hat einen längeren und ſtärkeren Schnabel, mehr abſtechende Zeichnung und an Bruſt und Oberſeite iſt mehr Schwefel- oder Wachsgelb vorwaltend. Er iſt eine der hübſcheſten bis jetzt entdeckten Arten der Gattung und bis jetzt ſo ſelten, daß Gould's Exemplar wahrſcheinlich das einzige bekannte in Europa iſt. ig des Vogels in zwei Stellungen. 3 343 Ptilotis flavescens Gous. Der gelbliche Pinſelzüngler. GouLp proceed. VII. 144. Birds of Austr. XX. 15. Yellow-tinted Honey-eater. Klammervögel. 51 Kopf und ganze Oberſeite zart eitronengelb, das gelb am Kopf vorwaltend; un⸗ mittelbar unter den Ohrdecken ein ſchwärzlichbrauner Fleck, hinter ihm ein hochgelber, übriges Gefieder olivengrau. Das einzige Exemplar dieſer neuern Art erhielt Gould an der Nordküſte Au⸗ ſtraliens von Benjamin Byn ode Esg., Offieier des Schiffes Beagle. Dieſe Art unterſcheidet ſich von den andern durch das einfarbige Gelb ihres Gefieders, worauf ihr Name hindeutet. Beobachtungen über ſeine Lebensweiſe kennt man noch nicht. Abbildung in zwei Stellungen. 344. Ptilotis chrysops Gov. Der gelbgeſichtige Pinſelzüng⸗ ler. Yellow-faced Honey-eater Gour Birds of Austral. XXII. 6. Sylvia chrys- ops Lari. ind. orn. suppl. p. LIV. — Bonn. et VInILL. Enc. melh. II. 455. — Black-cheeked Honey-eater Lars. gen. syn, suppl. II. 248. ej. gen. hist. IV. 196. — Meliphaga chrysops. Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 315. — Janp. Ser». ill. I. pl. XXXV. f. 1. Lesson man. II. 73. — Yellow-eared Flycatcher WRITE's voy. 161? pl. Oberkopf, Halsrücken und Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkelbraun mit leich— tem Zug in olive; Kehle und Unterſeite dunkel graubraun, letztere Farbe vorwaltend auf der Bruſt, eine zarte ſchwarze Linie verläuft von den Naſenlöchern durch das Auge und iſt unten von einem gelben Streife begrenzt, welcher unter dem Auge hin über die Ohrdecken geht, unter ihm zieht ſich eine andere ſchwarze Parallellinie hin, welche an der Baſis der Unterkinnlade beginnt und unter dem Ende der gelben Streifen ſich endigt, unmittelbar über dem Auge nach hinten zeigt ſich ein kleiner gelber Fleck und hinter den Ohrdecken ein ähnlicher weißer; Schnabel ſchräg lichtbraun, Iris und Augenlider dunkelbraun, Beine bleigraubraun. Weibchen nur etwas kleiner. Einer der gemeinſten Honigvögel in den Colonien von Neu: Süd: Wales und Süd⸗Auſtralien, ſeine Verbreitung über dieſe Gegenden, beſonders die erſte, iſt ſehr allgemein. In ſeinem Tagebuche findet Gould die Notiz, daß er ebenſo häufig in den Gärten von Sydney vorkömmt, wie in den Buſchhölzern nächſt der Küſte, im Diſtriete am ÜUpper⸗Hunter und an den Liverpoolgebirgen und daß er in Südauſtralien ganz ſo häufig in den Dickichten der Manglebäume an der Küſte iſt, wie im Innern des Landes. Man erinnert ſich nicht, ihn weder in Van Diemens Land, noch in den Colonien am Schwanenfluſſe im Weſten, auch nicht zu Port Eſſington an der Nord— küſte Auſtraliens gefunden zu haben, er ſcheint in der That nur auf den Südoſten des Landes beſchränkt zu ſein. Er iſt munter und behende in ſeinen Bewegungen und während Frühling und Sommer ſingt er unaufhörlich, ſein melodiſcher Geſang ähnelt der Singdroſſel Eurapa's, iſt aber nicht ſo laut, er läßt ihn ſitzend von den höchſten Bäumen erſchallen. Ein Neſt nächſt den Liverpoolgebirgen im October gefunden, war ſehr nett ge— baut, ziemlich klein, rund und offen und ſo dünn, daß man durchſehen konnte, es hing an einem dünnen Zweiglein einer Caſuarina ziemlich hoch über dem Boden, ein anderes an den niedern Zweigen eines jungen Cukalyßkusbäumchen, wo man es mit der Hand erreichen konnte. Sie waren außen mit der innern Rinde von Bäu— 7 52 Klammervögel. men, Moos und dergleichen gebaut, inwendig mit feinen Pflanzenfaſern und Gräſern ausgelegt. Die zwei, manchmal drei 105 Linien langen und 7 Linien breiten Eier ſind länglich und tief röthlichfahl, am dicken Ende tief kaſtanienroth und purpurgrau, übrige Oberfläche mit etwas dünn zerſtreuten großen Flecken und Klexen derſelben Farbe bezeichnet. . Abbildung beider Geſchlechter. Dresdn. Muf. MM 345. Ptilotis unicolor Govm. Der einfarbige Pinſelzüngler. Govıp proceed. X. 136. Uniform Honey-eater BInps of Austral. XXII. 7. | Zügel und Augenringe tiefbraun; ganzes Gefieder bräunlicholive, Unterſeite blaffer als obere, Schwingenſäume ſchöner olivenfarbig als der übrige Körper; Unterſeite der Schulter blaßfahl, Iris dunkelroth, Schnabel dunkel olivenbraun, nackter Mund fleiſch— weiß und zieht in gelb an den Winkeln, Beine und Fuß licht aſchgrau. Obwohl Gould dieſen Vogel unter Ptilotis verſetzt hat, fo vermuthet er den— noch, daß er eine neue Gattung bilden könne, welche von den ächten Ptilotisarten in manchen Verhältniſſen des Baues wie in Einförmigkeit des Gefieders ſo abweichen, wie auch Lebensweiſe und Sitten einigermaßen verſchieden ſind. Auch er gehört unter die vielen Arten, welche Mr. Gilbert zu Port Eſſington entdeckt hat, wo er ſelten in die Nähe der Niederlaſſung kömmt, aber an Zahl zunimmt, ſo wie man ſich dem ſchmalen Halſe der Halbinſel und dem Feſtlande um Mountnorris-Bay nähert. Die Lagen, in denen er gewöhnlich bemerkt wird, bietet das moraſtige Dickicht, und hier trifft man ihn gewöhnlich paarweiſe an. Er ſcheint ſehr lebhaft zu ſein und iſt immer in Bewegung, faſt in der Art, wie Tropidorhynchus argenticeps, mit dem er oft ernſte Kämpfe beſteht. Seine Bewegungen in den Bäumen ſind ſehr anmuthig und ſeine Behendigkeit im Rennen über, wie im Kriechen um die Zweige, um Inſeeten zu ſuchen, ift ganz fo, wie bei den Arten der Gattung Sittella. Sein Flug iſt kurz, ſchwach und eigenthümlich, er erſtreckt ſich ſelten über eine größere Entfernung, als von einem Zweige zum andern, oder von Baum zu Baum und geſtaltet ſich durch eine ſehr reißende Bewegung der Flügel, wobei der Schwanz immer über den Rücken aufgebogen wird, was dem Vogel ein ſpashaftes Anſehn giebt. Er läßt eine große Mannigfaltigkeit von Tönen und Rufen vernehmen, oft auch ein lautes Zetſchern (a loud chattering ery) dem der Myzanthae ſehr ähnlich, aber noch öfter einen Ton, wel⸗ cher dem allbekannten Zwitſchern unſrer Sperlinge ſo ähnlich iſt, daß man i glauben möchte, es käme von ihnen. Der kleine Magen iſt muskulös, die Nahrung beſteht aus Honig 5 Juſceten ver⸗ ſchiedener Art, Saamen und Beeren. | Abbildung in zwei Stellungen auf einer Akacie. 114748 16 ES, 2 346. Glyciphila ocularis GCourpb. Der braune Pinſelzüngler. Brown Honey-eater Gousd, Bus of Australia XXIV. 9. Glyeiphila 2 ocularis Gourp proceed. V. 154. Synops IV. G6. 2 subocularis GourpD proc, V. 154. Synops. IV. fem. aut mas juv. — Jin-jo-jour West- Aus tral. mont. indig. Brown Honey- -sucker Colonists. Klammervögel. 53 Oberkopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkel olivenbraun, zieht am Hinterrücken und der Baſis der Schwanzfedern in gelblichbraun; erſte und zweite Schwingenreihe wachsgelb geſäumt; unmittelbar hinter dem Auge ein kleiner glänzend braungelber Fleck, deſſen Vordertheil ſilberfarbig iſt, Kehle und Bruſt graulichbraun, Bauch und Unterſchwanzdecken olivengrau, Iris lichtroth, Schnabel dunkelbraun, Beine und Lauf bläulichgrau, Fuß grün überlaufen. Keine Art ſcheint ſo weit verbreitet, als dieſe. Gould erhielt Exemplare aus allen Theilen, welche man bis jetzt beſucht hat und wenn er nicht auch Neu-Guinea und Timor bewohnt, ſo iſt dort ſein Platz durch ſo 0 verwandte Arten vertreten, daß man ſie kaum zu unterſcheiden vermag. Er hält fi ſich in den verſchiedenſten Lagen; Gould traf ihn häufig auf Bakers Eiland an der Mündung des Hunter und auf den Ufern des Namoi, im Innern von Neu⸗Süd⸗Wales und Mr. Gilbert begegnete ihm ebenſo zahlreich am Schwanen⸗ fluſſe und zu Port Eſſington. An allen dieſen Orten hielt er ſich auf den höchſten Zweigen der höchſten Eukalypten, ebenſo auf den niedrigen Bäumen. In ſeinen Bewegungen und ſeinen Sitten entfaltet er dieſelbe Beweglichkeit, welche die Honigvögel überhaupt auszeichnet, denn ebenſo, wie dieſe, kriecht und klettert er mit der größten Behendigkeit durch die Zweige und beſonders die mit Blüthen bela— denen, in welche er ſeine Pinſelzunge einſenkt, um den Blüthenſtaub zu genießen, während er dabei wie die Andern auch kleine Inſeeten gierig verzehrt. Er hat eine kräftige Stimme, der am häufigſten wiederholte Ton iſt ſcharf gel: lend, hell und deutlich und die übrigen bilden mit ihm eine angenehme melodiſche Weiſe. Während das Weibchen brütet, ſingt das Männchen wi Unterlaß faſt den ganzen Tag. Er fliegt nur kurz von Baum zu Baum. Die Lagen für das Neſt ſind ver— ſchieden, aber niemals anders als am Waſſer und oft über demſelben hängend, am häufigſten an der Seite eines Theebaumes (Leptospermum), deſſen Rinde zerriſſen herab— hängt, oft iſt es auch ſchon auffällig an den welken (drooping) Aeſten des Stinkholzes aufgehangen und Mr. Gilbert fand es einmal an zwei dünnen Faſerwurzeln, welche von einem Ufer über einen Waſſerpfuhl herabhingen. Es beſteht aus Streifen von papierartiger Baumrinde oder dürren Gräſern, mit Spinnweben oder Pflanzenfaſern zuſammengefügt und den Zweigen, woran es hängt, ſo ähnlich, daß man es ſehr ſchwer entdeckt. Es iſt gewöhnlich mit feinen Gräſern, Zamienwolle, den weichen Faſern der Bankſienzapfen, zarter weißer Blüthenwolle oder Schaafwolle, von den Büſchen auf den Schaafweiden geſammelt, ausgefüttert. Die Brütezeit fällt in den Detober und November. Die zwei Eier find 8 Linien lang und 6 Linien breit und ändern beträchtlich in ihrer Färbung. Manche ſind reinweiß, ohne Spur von Zeichnung, oder haben nur um das dickere Ende einen Gürtel von licht röthlichbraunen Spreukeln, andere find mit dieſer Farbe dünn über die ganze Fläche beſprenkelt und eins oder zwei vom Schwanenfluſſe hatten zahlreiche feine bläu— lichgraue Fleckchen. N Abbildung: Männchen und Weibchen. 54 Klammervögel. 347. Meliphaga longirostris Gouo. Der langgeſchnabelte Pinſelzüngler. Goun Proc. 1846. 22. Spt. Birds of Austral. XXV. 13. — Ban- dene West-Austral. infer. indig. Vellow- winged Honey eater Co- lonists. — Long -billed Honey - eater Gobrp. Oberkopf und Wangen ſchwarz, mit ſehr kleinen weißen Federchen am Vorder⸗ kopfe um die Baſis des Oberſchnabels; Augenbraunen, Schnurrbart am Unterſchnabel und ein kleiner Büſchel unmittelbar hinter den Ohrdecken weiß; Bruſtfedern weiß und borſtenartig; Oberſeite bräunlichſchwarz, Außenrand der Schwingen an der Baſis ſchön wachsgelb und ſchwächer weiß geſäumt gegen die Spitzen; Schwanz bräunlichſchwarz, außen an der Baſis wachsgelb geſäumt; Schwanzfedern, mit Ausnahme der beiden mittleren, mit großen ovalen, weißen Flecken an der Innenfahne nächſt der Spitze; Unterſeite weiß, breit ſchwarz geſtreift, dies vorherrſchend an der Bruſt, das Weiß da— gegen am 3 Iris weiß, Schnabel und Beine Lee Weibchen N ge⸗ färbt, um ; kleiner. Der M. Novae Hollandiae ſehr ähnlich, aber beide vertreten einander auf den ent⸗ gegengeſetzten Seiten des großen Continents von Auſtralien, M. longirostris bewohnt den Weſten und M. Novae Hollandiae iſt über den Oſten verbreitet, und es wird einſt in⸗ tereſſant ſein, zu erfahren, an welcher Grenze beide einander begegnen. Gould be— obachtete die letztere weſtlich bis Port Lincoln, während, fo viel man weiß, die erſtere nicht über die Colonien am Schwanenfluſſe hinausgeht. Am meiſten unterſcheiden ſich beide durch die Länge des Schnabels und in der Größe der weißen Flecken am Vor⸗ dertheile der Wangen. M. longirostris hat einen längeren und ſtärkeren Schnabel und der weiße Geſichtsfleck iſt weniger ſcharf umgränzt, ſondern verläuft zum großen Theil in die ſchwarze Grundfarbe; die Größe beider Arten iſt gleich. M. longirostris bewohnt alle die Diſtriete am Schwanenfluſſe, in denen Bankſien find, eine Gruppe von Bäumen, welche der Vogel vorzugsweiſe bewohnt, und deren Blüthen ihm theils durch ihren Honig, theils durch Inſeeten feine Nahrung darbieten. So wie die andern Arten der Gattung iſt er ſehr ſtreitſüchtig und während des Kampfes läßt er ein reißend ſchnell und helles Schricken (chirrup) i „welches dem der europäiſchen Sperlinge nicht unähnlich klingt. Sein Flug iſt manchmal außerordentlich reißend ſchnell. Er brütet fleißig von den erſten Tagen des Juli an bis in die letzten Woche des November. Das Neſt beſteht aus kleinen Reiſern und faſerigen Wurzeln, mit! Zamiawolle oder Blüthenſeide gefüttert. Es findet ſich in verſchiedenen Lagen, manch⸗ mal auf kleinen dünnzweigigen Sträuchern, bis 12 Fuß hoch über dem Boden, an⸗ dermals auf Grasbüſcheln nur ein paar Zoll hoch über der Erde, im Pork⸗-Diſtriet iſt es oft zwiſchen den Binſen gebaut, aber die gewöhnlichſte Lage iſt auf einem: befen- artigen Buſche, von Gras umgeben, in einer Höhe von 2 bis 3 Fuß. Die 1 0 lich zwei, gegen Ende der Brütezeit auch drei Eier ſind 9 Linien lang, 7 Linien breit, zart fahl, am dicken Ende röthlichfahl und nußkaſtanienbraun und rea, dick gefleckt und beflert und umgürtet. Abbildung beider Geſchlechter, Weibchen im Nefte. Oresdn. Muſ. 3 Klammervögel. 55 348. Melithreptus gularis Gould. Der ſchwarzkehlige Pin⸗ ſelzüngler. Go uu proceed. IV. 144. Synops. I. Black- throated Honey- eater. Gouo Birds of Austral. XX. 4. Oberkopf ſchwarz, am Hinterhaupt darin ein weißes Band verlaufend bis hinter die Augen, Ohrdecken und Halsrücken ſchwarz, Rücken und Hinterrücken golden oliven— grün, Flügel und Schwanz braun, Kehle graulichweiß, mit ſchwarzen Mittelſtreif, Un— terſeite graulichbraun; Schnabel ſchwarz, Fuß und Lauf bräunlich orange, Augenſtern nußbraun, nackter Augenring ſchön il — Junge: Mundwinkel, Kinnlade und Fuß gelblichorange. Sehr häufig in allen Theilen von Südaustralien auf den großen Eukalypten. Während ſeines Aufenthalts in Adelaide ſah ihn Gould häufig auf manchen der hohen Bäume, welche an den Seiten der Straßen in der Mitte der Stadt ſtehen ge— blieben waren. Von dieſer Oertlichkeit verbreitet er ſich öſtlich bis Neu-Süd⸗Wales, wo er weit ſeltener iſt, und von da an findet er ſich nur mit Sicherheit wieder an der äußerſten Grenze der Colonie gegen das Innere. Gould ſchoß mehrere Exem— plare in den Upper-Hunter-Diſtrieten und beobachtete ihn noch mäßig zahlreich auf den Ebenen in der Nachbarſchaft des Flußes Namoi, fand auch durch die Anweſenheit von Jungen, die er in allen Graden des Wachsthumes ſchoß, die Beſtätigung, daß der Vogel da brütet. In ſeinen Sitten und ſeiner Lebensweiſe unterſcheidet er ſich merklich von M. validirostris; ſo ſahe ihn Gould niemals an den Baumſtämmen klettern, was jener gewöhnlich thut, auch iſt er nicht fo wie dieſer nur auf große Bäume beſchränkt. Er iſt ein unruhiger Vogel, welcher beſtändig durch ſeine lauten rauhen Töne die Ohren beleidigt, während er auf einem dürren Zweiglein eines hohen Baum— gipfels ſitzt. Das Weibchen läßt ſich noch öfter als das Männchen hören. So wie Melithreptus lunulatus beſucht er die beblätterten Zweige, durch welche er mit der größ— ten Behendigkeit und Gemächlichkeit hindurchhüpft, wobei er eine Mannigfaltigkeit der zierlichſten Bewegungen ausübt. Inſecten und Blüthenſtaub machen feine Hauptnahr⸗ ung aus, daher er die reichblühenden Bäume vor allen beſucht. Die Geſchlechter ſind nicht verſchieden, aber die Jungen ſind weniger lebhaft ge— färbt, als die Jungen von M. validirostris, bei denen die Farbe der weichen Seiten— theile noch die der Alten übertrifft. Neſt und Eier traf Gould nicht an, auch beſitzt er beide noch nicht in ſeiner Sammlung. Es läßt ſich vorausſehen, daß das Neſt taſſenförmig ſei, aus Gräſern erbaut und aufgehängt an die kleinen Zweige der Eukalypten, die Eier wahrſcheinlich 5 in der Zahl von zwei bis drei. Abbildung beider Geſchlechter. Dresdner Muſeum. 349. Melithreptus validirostris Gousv. Der ſtarkſchnabelige Pinſelzüngler. Strong - billed Honey eater Gouro Birds of Austral. XIX. 4. Haematops validirostris Goup proceed. V. 144. Synops. I. Eidopsaris bi- einctus Swalxs. Menag. 344. no. 188. Classif. of Birds II. 327. — Cherry- picker Colon. of van Diemens Land. * 56 Klammervögel. Oberkopf gagatſchwarz, Hinterhauptsband weiß, jederſeits bis zum Auge; Ohr— decken, Kinn und Halsrücken ſchwarz; ganze Oberſeite graulich vlivengrün, am Hinter: rücken und den Außenrändern der Schwanzfedern ſchöner; Flügel braun, leicht oliven— farbig angelaufen; Kehle reinweiß, Unterſeite bräunlichgrau, Schnabel ſchwarz, Fuß bräunlich hornfarbig, Augen röthlichbraun; nackter Streif über dem be Mh grünlich angelaufen. Ueber Van Diemens Land Aarberg daſelbſt wohl ban RN feßlend. Die größte Art der Gattung, die man bis jetzt kennt. Findet ſich ſowohl auf den Gipfeln der höchſten Berge, als in den Niederungen, welche mit Eukalypten umwachſen, die ebenfalls von ihnen belebt ſind. So wie die andern Arten, beſucht auch dieſe die dünnen, beblätterten und blühenden Zweiglein, indeſſen unterſcheidet ſie ſich darin, daß, wenn ſie auffliegt und an den Stämmen der Bäume hinanklettert, um Inſecten zu ſuchen, wie die Spechte und Spechtmeiſen (Nuthateh), nicht mit derſelben Leichtig⸗ keit herumkömmt. Gould ſah ſie niemals am Stamme, ſo wie dieſe Vögel thun, auf⸗ und ablaufen, ſondern nur an die Stellen fliegen, wo der Inſtinet ihnen eine wahrſcheinliche Beute an Inſeeten verrieth, und dabei liefen fie am Stamm quer⸗ über (across (he stem), eine Bewegung, welche die Spechte und Nuthatehs ſelten oder niemals ausüben. Dieſe Sitte ſcheint ſie indeſſen, ER DT von dean ee, mit der ſie ſonſt ſo natürlich vereint ſind, zu trennen. Die eigentliche Nahrung dieſer Art beſteht in veiſchedenen 7 die ſie ſehr ſorgfältig auf den N e Gummibäumen aufſuchen. Gould erhielt durch ſeinen Freund Rev! Thomas J. Ewing zu Hobart Town auf Van Diemens Land das Neſt und die Eier. Das Neſt iſt, ſo wie das der andern Arten, rund und caffeetaſ⸗ ſenförmig, an feinem Rande aufgehängt und aus harten, drahtartigen Gräſern erbaut, mit Grasſpelzen gepolſtert. Die drei Eier ſind 11 Linien lang, an 8 Linien breit und düſter olivenfahl, dick purpurbraun und n ile und . e oberflächlich in der Schale. 11. Beide Geſchlechter ſind in Größe und Befiederung ſo ahnlich daß nur die innere Unterſuchung ſie zu unterſcheiden vermag. Die Jungen unterſcheiden ſich aber im erſten Herbſte bedeutender und nur der Umſtand, daß Gould dergleichen mit den Alten beiſammen am Brüteplatze erlegte, konnte über ihre Identität belehren. Die auf der Abbildung oben dargeſtellten Jungen ſind nächſt dem Gipfel des Mount Wellington erlegt. Schnabel, Augenring und Fuß bei Hy gelte e Eee das Hinter⸗ haupfband noch ſchwefelgelbb . 1005 Abbildung: Oben zwei Junge im ae west. ae . a © Dim Dresdner Muſeum. i Aan 350. Melithreptus melanocephalus Got. Der ſchwarz⸗ köpfige Pinſelzüngler. Gobrd a TUR Ma n Birds on r. Holl. XIX. 5. Black- headed Honey. eater. 1 Ganzer Kopf mit Kehle und ein Halbmond längs 9 See gagatſchwarz; ganze Oberſeite gelblich olivengrün, ſchöner am Hinterrücken; g Schwanz bräunlichgrau, heller geſäumt; Bruſt weiß; übrige Oberſeite graulichweiß; Schnabel * Klammervögel. 57 ſchwarz; Augenſtern röthlichbraun; Fuß braun; nackte Haut über dem Auge n lichtgrün überlaufen. Scheint Van Diemens Land eigenthümlich zu ſein und iſt über das ganze Land häufig. Er ſcheint die Eukalypten vorzuziehen, doch findet er ſich auch auf allen übri— gen Waldbäumen, aber zwiſchen den Blättern und Blüthen der erſtern iſt er immer im Aufſuchen ſeiner Nahrung beſchäftigt, welche, ſo wie bei den übrigen Arten, meiſt aus Inſecten, vorzüglich kleinen Käfern und dem Staube der Blüthen beſteht. So wie die übrigen Arten, kriecht und klettert auch er durch die Zweige, wie die Meiſen Europa's. Er iſt ein lebhafter, munterer Vogel und insgemein ſieht man ihn trupp⸗ weiſe zu 10 bis 20 Stück beiſammen, je nachdem der Fraß mehr oder minder reich— lich ſich darbietet. Zur Obſtzeit beſucht er die Gärten der Pächter und richtet beträcht- lichen Schaden an. Die Geſchlechter ſind von Außen ganz gleich, die Jungen haben eine gelblich— weiße, nicht ſchwarze Kehle und der Baſaltheil des Schnabels iſt fleiſchfarbig oder gelb, der Fuß heller als an den Alten. Dieſer Vogel gehört unter die Erzieher des Cuculus einereus und cineraceus, welche ihre Eier in fein Neſt legen. Abbildung: Männchen und Weibchen. 351. Myzomela obscura Govm. Der dunkele Pinſelzüngler. Gouup⁰ proc. X. 136. Birds of Australia XXI. 10. Obscure Honey-eater. Ganzes Gefieder düſterbraun, am Kopfe etwas weingelb überlaufen (with a vinous tinge on the head); Unterſeite blaſſer, Iris ſchönroth, Schnabel dunkel grümlich- ſchwarz, Fuß dunkel bläulichgrau, Lauf gelb überlaufen. — Weibchen nur ein wenig kleiner, ſonſt gleich. Nordauſtralien. In Port Eſſington, woher Gould ſeine Exemplare erhielt, findet er ſich nur in ſtillen, zurückgezogenen und dickwaldigen Diſtrieten an kleinen Waſſerſtrömen; fein Lieblingsbaum ſcheint eine Grewillea zu fein, von deren Blüthen er eine große Menge Honig und Inſeeten gewinnt. Das ſcheue und zurückgezogene Be— tragen macht es außerordentlich ſchwer, Exemplare zu erhalten und Mr. Gilbert bemerkt, daß er während der Zeit ſeines dortigen Aufenthaltes niemals im Stande ge— weſen ſei, mehr als ein einzelnes Exemplar zu ſehen und hält ihn für einen ſeltenen Vogel der Halbinſel Coburg. Er unterſcheidet ſich ſo ſehr von den andern Arten der Gattung, daß er unter ihnen ſehr leicht zu erkennen iſt. Abbildung beider Geſchlechter. Dresdner Muſeum. 352. Myzantha melanophrys Goup. Der ſchwarzlidige Pin⸗ ſelzüngler, Schellenvogel. Australian Bell- bird Gobrp Birds of Austral. XXII. 8. — Turdus melanophrys Larn. ind. orn. sppl. p. XLII. Black- browed Thrush Laru. gen. syn. sppl. II. 185. — Susw gen. zool. X. 206. — LATn gen. hist. V. 125. — Manorrhina viridis VIX ILL. gal. des Ois. pl. 149. — Janv, and Sersy ill, orn. vol. II. pl. 78. — Myzantha flavirostris Vic. Honsr. in Linn. Trans. XV. 319. — Lessox man. II. 67. — Manorina viridis Boss. et Vırıır. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 8 * 58 Klammervögel. Ene. méth. — II. 692. — 6. R. Gaar list of gen. ed. 2. 21. — Dilbong & Dilring N.-S.-Wal. indig. teste LATHau. Bell-bird Colonists, Ganzes Bes mit Ausnahme der erften und zweiten Schwingenreihe, gelb⸗ licholive, Unterſeite blaſſer; Vorderkopf, ein Streifen vom Mundwinkel des Oberſchna— bels, ein Ring um das Auge oberhalb in einen Flecken verbreitet, ſchwarz; Ohrdecken olivenbraun, erſte und zweite Schwingenreihe dunkelbraun, erſtere grau, letztere gelb— lich olive geſäumt; Schnabel ſchöngelb, Lauf und Zehen orangegelb, Auge dunkel bleifarbigbraun; Augenlider bleigrau, nackter Raum unter und hinter dem Auge oran⸗ geroth. Weibchen gleich. Junge ſehr bald im Gefieder der Alten. In Sitten, Bewegungen und allgemeiner Lebensweiſe der Myzantha garrula fo ähnlich, daß man dieſe Art nicht von den Gliedern jener anerkannten Gruppe zu tren— nen vermag. Mit Recht gehört derſelben Vieillots äterer Name Manorhina, fo daß Myzantha deren Synonym würde. Dieſe Vögel beſuchen die Bäume der Ebenen und offenen Theile des Waldes, gegenwärtige Art dagegen iſt entſchieden auf das Dickicht beſchränkt, beſonders da, wo es feucht und ſumpfig iſt und wo die Belaubung mit der Farbe des Vogels übereinſtimmt. Gould traf ſie oft zu 10 bis 40, gelegentlich auch noch viel mehrern auf den beblätterten Zweigen an, wo ſie Inſeeten ſuchten und ſich in den mannigfaltigſten Stellungen luſtig bewegten, bald kletternd und an einem Beine vom Zweige herabhängend, bald wieder neugierig ſpähend zwiſchen den Blät⸗ tern, oder mit ausgeſpreizten Flügeln und Schwanz fliegend von Baum zu Baum und ihre eigenthümlich geſchwätzige Stimme verkündend, aber ganz verſchieden in Ton und Bildung von jenen eintönigen Lauten, die man mit den Tönen von Schaafklingeln vergleicht und welche, wenn ſie ſo aus hundert von Kehlen erſchallen, einen ſehr eigen— thümlichen Eindruck darbieten. Dieſelbe Benennung „Klingelvogel, Bell-bird“ geben die Coloniſten am Schwanenfluſſe, einer Art, welche dieſen Theil von Auſtralien bewohnt, doch iſt dieſe nicht nur als Art, ſondern ſelbſt als Gattung verſchieden. Man fand dieſe Art noch nicht anderswo, als in Neu-Süd- Wales, wo das Buſchholz beſonders vorwaltet, und wenn ſie dies verläßt, welches ſich längs der Küſte an Port Philip nach Moreton⸗Bay hinziehet, ſo meint Gould, daß ſie ſich da nur in denjenigen findet, welche die Seiten der höhern Thäler, wie die der Liverpoolge— birge und anderen von ähnlicher Lage umſchließen. In Neu-Süd-Wales iſt er Strand⸗ vogel und ſehr häufig zu Illawarra in den Geſtrüppen am Hunter, aber die Eier zu finden, iſt noch nicht gelungen. So wie Myzantha garrula iſt auch Diefe Art neugierig und die ganzen Trupps, ſo weit man ſie beobachten kann, achten auf ein ungewöhnliches Geräuſch und kommen herab und ſehen ſich um, die Urſache zu finden. Ihr Flug iſt ebenſo leicht und be— wegungslos, als der der M. garrula, und ſobald einige das Zeichen geben, ſo erhebt ſich einmüthig der ganze Schwarm und läßt ſich dicht e auf einem andern Zweige nieder. * 7 650 Abbildung beider Geſchlechter. Dresdn. Muſ. 4 353. Anthochaera lunulata Go Der mondfleckige Pinfel- züngler. Gouso proc, V. 153. Syn. IV. Lunulated Wattle Bird Binps of Au- Klammervögel. 59 stralia XXIII. 4. Djüng-gung West-Austral. Niederland. Tur - dal-l! West- Austral. Hochland. Little wattle- Bird Swax Rıver Colonists; Oberkopf, Hinterhals und Oberrücken ſchwärzlich olivenbraun, die Federn in der Mitte am dunkelſten; Unter- und Hinterrücken olivenbraun, jede Feder mit weißem Schaftſtreif, welcher ſich gegen die Spitze zu in einen Flecken ausbreitet, Oberſchwanz— decken olivenbraun, mit groß und querabſchneidender weißer Spitze; Vorderſchwingen braun, Innenfahne ziemlich an der ganzen Länge tief kaſtanienbraun, zweite und dritte Reihe braun geſäumt mit grau; beide Mittelſchwanzfedern graulichbraun, ſehr leicht weißgeſpitzt, übrige dunkelbraun breit weißgeſpitzt; Federn an der Halsſeite lang, ſchmal ſpitzig und filbergran; Kehle und Vorderhals graulichbraun, jede Feder mit rundem ſilbergrauen Fleck nächſt der Spitze; Federn der Bruſt und Unterſeite graulichbraun, mit feinem weißen Schaftſtreif, welcher nächſt der Spitze ein länglicher Fleck wird; nach dem Bauch zu und auf den Unterflügeldecken waltet das Weiß vor, jederſeits der Bruſt iſt ein ſchiefer reinweißer Fleck; Augenſtern ſchön nußbraun, Schnabel ſchwarz⸗ braun, Beine gelbgrau, Fuß dunkler, olivenfarbig überlaufen. Weibchen nur merk: lich kleiner, ſonſt gleich. Steht der A. mellivora ſehr nahe, hat aber einen längeren Schnabel, die Streifen auf Kopf und Halsrücken fahler und jederſeits am Halſe ſteht ein weißer Mondfleck. Wohnt in Weſtauſtralien auf den Bankſien, welche um die Flüſſe und Landſeen her— umſtehen, und in allen Lagen, wie die ſind, welche die verwandten Arten lieben. Er findet ſich in allen Theilen der Colonie, erſcheint aber am häufigſten in der Nachbar: ſchaft des Schwanenfluſſes und der Landſeen in ſeiner Nähe. Er iſt einſam und ſcheu und ſo zänkiſch, daß er jeden Vogel, er ſei groß oder klein, angreift, ſobald er ſich ſeinem Wohnorte nähert. | Sein Flug ift reißend und uneben und fein gewöhnlicher Ton iſt ein mißliebiges Gequacker, wie ein Verſuch zum Geſang, höchſt unangenehmer Weiſe. Ein beſonderer Umſtand in der Fortpflanzung dieſes Vogels beſteht darin, daß er nur ein einziges Ei legt und daß er keine regelmäßige Brütezeit hat, obwohl man ſein Neſt vom Auguſt bis November in Menge vorfindet. Es iſt ziemlich klein und ſteht in der Gabel eines perpendieulär gewachſenen Zweiges, gewöhnlich auf dem von den Coloniſten am Schwanenfluſſe ſogenannten Stinkholzbaume. Es findet ſich aber auch in den paraſitiſchen Büſchen einer Bankſia, auch in einem nur 2 bis 3 Fuß hohen Büſchchen, am häufigſten dagegen auf einer Höhe von 8—12 Fuß. Es beſteht aus dickem Reiſig und iſt mit Zamiawolle, weichen Gräſern oder Blüthen, manchmal mit Schaafwolle gefüttert. Das Ei iſt ziemlich länglich, 1 Zoll 2 Linien lang und 94 Linien breit, feine Grundfarbe rothfahl, tief kaſtanienbraun und kaſtanienroth dünn gefleckt und gezeichnet, manche dieſer Flecke und Zeichnungen ſchienen zwiſchen der Schalenfläche zu ſein und werden ſtärker gegen das dickere Ende. Der Magen iſt leicht muskulös und klein, der Fraß beſteht aus Honig und ver— ſchiedenen Inſecten, mit denen das ausgekrochene Junge von den Alten gefüttert wird. Abbildung: Männchen und Weibchen. 60 Klammervögel. 354. Anthochaera carunculata Cori. Der Klunker⸗Pinſel⸗ züngler. Wattled Honey -eater Goui B. of Austral. XXVI. 3. — Merops carunculatus Larn. ind. orn. I. 276. Corrus parudoxus Laru. ind. orn. suppl. 26. Corv. carunculatus Snaw gen. zool, VII. 378. Pie à pendeloques Daun. Orn. II. 246. pl. 16. — Wattled Crow Laru. gen. syn. sppl. II. 119. Watt- led Bee-eater Lars. gen. syn. sppl. II. 150. PLL. Bot. Bay pl. in p. 164. Wauıte’s Voy. Journ. pl. in p. 144. Suaw gen. zool. VIII. 173. Larg. gen. hist. IV. 158. Anthochaera Lewinii Vıc. Horsr. Linn. Tr. XV. 322. note. GouLo syn. Birds of Austral. I. Swaıns. class. of Birds II. 326. G. R. Gnar list of gen. of Birds ed. 2. 20. — Djung-gung West-Austr. indig. Wattle Bird Colonist. Scheitel und ein Streif an der Schnabelbaſis zum Auge und den Ohrdecken ſchwärzlichbraun, Raum unter dem Auge ſilberweiß, hinten von einem länglichen, nackten, fleiſchfarbnen Flecken umgeben, unter ihm ein kurzer, hängender, nelkenrother Fleiſchklunker; Halsrücken und ganze Oberſeite graulichbraun, jede Feder mit weißem Schaftſtreif; Oberſchwanzdecken graubraun, breit graugeſäumt; erſte und zweite Schwin⸗ genreihe tief ſchwarzbraun, die vordern leicht und die hintern breiter grau geſäumt, die vordern alle weiß geſpitzt, zwei mittlere Schwanzfedern graulichbraun, übrige tief ſchwärzlichbraun, alle breit weiß geſpitzt; Kehle, Bruſt und Seiten grau, Mitte jeder Feder hell, Bauchmitte gelb; Iris ſchön nußbraunroth, Beine bräunlich fleiſchfarbig, Mund innen gelb. Weibchen nur ein wenig kleiner, ſonſt nicht zu unterſcheiden. Dieſer wahre Merops carunculatus der alten Schriftſteller genießt einer weiteren Verbreitung, denn er dehnt ſich aus über den ganzen Continent des Süden, und ift eben ſo häufig im Südweſten, als in Neu-Süd-Wales, wie weit er ſich nordwärts verbreitet, iſt noch nicht entſchieden, auf Van Diemens Land kommt er nicht vor. Gould beobachtete ihn häufig auf allen hohen Eukalypten um Adelaide, in den mei— ſten Gegenden im Innern und in den ſogen. Apfelbaumebenen wie in den Eukalyp⸗ tenwäldern von Neu-Süd⸗Wales. Mr. Gilbert bemerkt, daß er ihn in allen Theilen von Weſtauſtralien getroffen, daß er aber am häufigſten auf den Bankſien im Nork⸗ Diſtriete ſich zeigte. Er iſt ein anſehnlicher, munterer Vogel, fliegt beſtändig von Baum zu Baum und ſucht von den Blüthen Inſecten und Honig zur Nahrung, manchmal auch Beeren. Er iſt ſcheu und zänkiſch, andermal auch zutraulich und kühn. Gewöhnlich ſieht man ihn paarweiſe und die Männchen ſind ſehr kampfluſtig. In Lebensweiſe und Sitten kommt er ſehr mit A. inauris überein und läßt auch, wie dieſer, mit ausgedehnter Kehle eine rauhe, unangenehme Stimme ertönen. Er fliegt nachläſſig und ungleich und ſelten in weiter Erſtreckung. Die Brüte⸗ zeit ift der September und Detober. Gould fand ſelbſt das Neſt im Ober-Hunter⸗ Diſtriete auf horizontalen Aeſten der Angophorae, es war weit gerundet, beſtand aus kleinen Reiſern und war mit feinen Gräſern gefüttert. Diejenigen, welche Mr. Gil⸗ bert in Weſtauſtralien fand, beſtanden aus dürrem Reiſig ohne alle Ausfütterung und befanden ſich in offenem Gebüſch. Die zwei bis drei Eier waren 1 Zoll 3 Linien lang, 104 Linien breit, ihre Grundfarbe röthlichfahl, ſehr dick mit tief kaſtanien⸗ und umbra⸗- und rothbraun und dazwiſchen in der Schale mit einer Anzahl unbeſtimmten Klammervögel. 61 ſchwärzlichgrauen Flecken gezeichnet, in Neu-Süd⸗Wales gefundene waren etwas größer, als die in Weſtauſtralien und mehr blatterig (blotched) als fleckig (of a dotted form), beſonders am dickern Ende. Abbildung: Päärchen. Dresdner Muſeum. 355. Tropidorhynchus citreogularis Gobrp. Der gelbkeh⸗ lige Pinſelzüngler. Gourů proc. IV. 143. Synops. I. Birds of Austral. XXIX. 14. — Ar-dulk et Wul-loo-rat? Port Essingt. indig. — Leather-neck Port Essingt. Colon. — Yellow-throated Frias N.-South-Wales Colon. Alt: ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz lichtbraun; ganze Unterſeite blaß graubraun; Schnabel und Beine bleifarbigolive, Iris und Augenlider ziemlich ſchwarz, nackter Theil des Geſichts mehlig bleiblaulich. — Jung: den Alten ziemlich ähnlich, aber die Federn der Oberſeite grau gefranſt und die der Flügel grünlichgelb geſäumt; Kehle und Bruſtſeiten eitronengelb, Geſicht ſchwärzlich und nicht ſo beſtäubt, wie bei den Alten. Die Jungen von Port Eſſington hatten das Gelb an der Bruſt noch mehr ausgedehnt, als die von Neu-Süd-Wales. Entſchieden ein Bewohner Süd⸗Auſtraliens und niemals, ſoviel man weiß, an der Seeſeite der Gebirgszüge gefunden. Gould beobachtete ihn in ziemlicher Menge während feiner Wanderung am Namoi und traf ihn zum erſtenmale in der Nachbar: ſchaft von Breze, von wo er am Fluſſe herab ging und den Vogel an Zahl zuneh— men ſah. Er ſchoß ſowohl Alte als Junge im December, letztere hatten eben das Neſt verlaſſen, die Brütezeit war alſo in die verfloſſenen Monate gefallen. Die gelbe Bruſt, wie ſie Gould in ſeiner Synopsis abbildet, iſt alſo nur dem jungen Zuſtande eigenthümlich, dem alten Vogel fehlt dieſe Farbe und er iſt dann einer der am ein— fachſten gefiederten Vögel der auſtraliſchen Fauna. In Sitten und Benehmen gleicht er dem Trop. corniculatus, frißt wie dieſer Inſee— ten, Beeren, Früchte und die Blüthen der Eukalypten, zwiſchen deren kleinen Zweig— lein man ihn beſtändig hängen und klettern ſieht in aller nur erſinnlichen Stellung. In der Nachbarſchaft von Port Eſſington an der Nordküſte findet ſich eine Art, welche der gegenwärtigen in jeder Hinſicht gleicht, außer daß ſie um ein Fünftel klei— ner iſt und einen etwas größeren Schnabel hat; ſollten ſich dieſe Vögel nur als Va⸗ rietät bewähren, dann würde die Verbreitung ſehr groß ſein. Gould hält ſie für eigne Art, erwartet aber noch von weiterer Beobachtung die Entſcheidung darüber. Mr. Gilbert ſagt, daß der Vogel zu Port Eſſington minder häufig, und minder beweg— lich und nicht mit jo tiefer Stimme verſehen iſt, als T. argenticeps, daß aber übrigens die Sitten beider Vögel übereinſtimmen. Abbildung: Alter und unten junger Vogel am Namoi geſchoſſen. 356. Climacteris melanotus Govn. Der ſchwarzöhrige Baumkriecher. Govrp proceed. XIV. 106. B. of Austral. XXVII. 16. Black -backed Tree- ereeper. Augenbraunenſtreif vom Schnabel bis zu den Ohren ſcharf abgeſchnitten, ſo wie die Kehle fahlweiß; Streif an deſſen Unterrande, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz 62 Klammervögel. dunkel braunſchwarz, Baſis der erſten, zweiten und dritten Schwingenreihe ſowie die Unterſeite der Schulter fahl; Unterſeite blaß weinrothbraun; Bauchfedern mit breitem, gelblichweißem, jederſeits ſchwarz geſäumten Mittelſtreif, an der Baſis der Kehle meh— rere unregelmäßige ſchwarze Flecken, Unterſchwanzdecke fahlweiß, breit ſchwarz gebän— dert, Iris braun. Weibchen: die Flecke am Bauche größer und auff E Flecke an der Kehle nußbraun anſtatt ſchwarz. A Wurde auf Dr. Leichardt's Expedition von Moreton Bay nach Port ei ington entdeckt und in 15° 57° ſüdl. Breite an der Oſtſeite des Gulf of Carpentaria geſchoſ— ſen und zwar am Todestage des armen Gilbert, am 28. Januar 1845. — In der dunklen Färbung und dem dichten Sammetgefieder der Oberſeite ähnelt die Art ſehr der Cl. melanura, unterſcheidet ſich aber von ihr durch den Mangel der lanzetli⸗ chen Kehlflecken und vor Allem durch die dunkle Färbung des Rückens. Abbildung: Päärchen. 357. Petroica superciliosa Gol. Der Augenbraunen⸗Fels⸗ ſchmatzer. Gourn proc. XIV. 106. B. of Austral. XXVI. 11. HERAN browed Robin. Augenbraunenſtreif, Kehle, Bauch, Unterfeite der Schulter und die Baſis der er: ſten und zweiten Schwingenreihe weiß; Zügel, Ohrdecken und erſte und zweite Schwin— genreihe übrigens tiefſchwarz, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz unßbraun; Schwanz— federn außer den beiden mittlern breit weiß geſpitzt; Schnabel und Beine ſchwarz, Iris röthlichbraun. Von Mr. Gilbert entdeckt, als er Dr. Leichardt auf ſeiner Expedition von Moreton Bay nach Port Eſſington begleitete. Er wurde in der Nachbarſchaft der Burdekin Lakes uach dem Gulf of Carpentaria zu in zwei Exemplaren geſchoſſen und Mr. Gilbert bemerkt: „auf einem Ausfluge mit meiner Flinte ſchoß ich einen neuen Vogel, welcher der Gattung Petroica oder Eopsaltria verwandt iſt, wie jene, trägt er den Schwanz aufrecht, aber ſein Benehmen iſt mehr ſcheu, von der andern Seiie gleicht ſeine Stimme den letzteren. Er wohnt in der dichten Vegetation binſenartiger Ge— wächſe unter dem Schatten der Feigenbäume an den Ufern des Burdekin.“ Abbildung in zwei Stellungen. 358. Petroica erythrogastra Goun. Der rothbäuchige Fels⸗ ſchmatzer. Gous B. of Austral. XXVII. 3. Muscicapa erythrogastra Laru. ind. orn. II. 479. — Gx. syst. nat. I. 944. M. multicolor Gu. S. N. I. 944. Red-bellied Flycatcher Larn. gen. syn. III. 343. pl. 50. sppl. II. 216. Suaw gen. zool. X. 400. pl. 32. Larn. gen. hist. VI. 209. pl. C. Suaw nat. misc. pl. 147. Petroica pulchella Gousw proceed. VII. 142. 5. P. Bu e ib. V. 147. P. — Norfolk Island Robin. Nein Männchen: Vorderkopf ſilberweiß, ein kleiner Fleck auf den Flügeln nächſt der Schulter, Unterflügeldecken, Seiten und Unterſchwanzdecken weiß; Bruſt und Bauch ſchön ſcharlach, übriges Gefieder tiefſchwarz; Schnabel ſchwarz, Fuß braun. Weib: chen: Oberkopf und ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz röthlichbraun, Kehle Klammervögel. 63 weiß, braun überlaufen, Bruſt und Bauchmitte verwaſchen ſcharlach; Unterbauch und Unterſchwanzdecken weiß, Seiten braun, Schnabel ſchwärzlichbraun, Fuß gelblichbraun. Scheint auf die Norfolk-Inſel beſchränkt und iſt bisher mit P. multicolor ver: wechſelt worden. Auch Gould glaubte mehrere Jahre lang, daß P. erythrogastra und multicolor zuſammengehörten und beſchrieb von gegenwärtiger Art das Männchen als P. pulchella, das Weibchen als P. modesta, während ſpätere Beobachtungen den Irrthum aufklärten und ſelbſt jene Arten als verſchiedene erkannt wurden. Die nach Latham in Norfolk einheimiſche P. erythrogastra hat einen größeren Schnabel, das Weiß am Vorderkopf iſt bedeutender ausgedehnt und mehr ſilberweiß, der Schwanz ganz ſchwarz, bei P. multicolor die Seitenfedern weiß; das Weiß auf den Flügeln bildet einen großen Fleck nächſt der Schulter, bei P. multicolor einen Streif, ſo lang, als die Hinterſchwingen; das Scharlach an Bruſt und Bauch iſt ſchöner. Auch das Weibchen hat einen reinfarbigen Schwanz, während bei dem von P. multicolor die Kei- den Seitenfedern weiß ſind. Abbildung beider Geſchlechter. 359. Origma rubricata Govm. Der einſame Bergſchmatzer. Govrd Birds of Austral. XXIII. 10. Rock- Warbler. Sylvia rubricata Lark. ind. orn. p. LI. Boxx. et VIII. Enc. meth. orn. II. 461. Motacilla solitarıa Le- WI B. of N. Holl. pl. 16. Saxicola solitaria Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 236. Ruddy Warbler Larn. gen. syn. sppl. II. 249. Shaw gen. 200l. X. 697. Lark. gen. hist. VII. 138. Solitary Flycatcher Larn. 5 hist. VI. zu Origma so- litaria G. R. Gray list of gen. of Birds ed. 2. 30. Ganze Oberſeite und Flügel dunkelbraun; Schwanz bräunlichſchwarz; Kehle grau, Unterſeite düſter roſtroth, Vorderkopf leicht roſtfarbig überlaufen; Augenſtern dunkel röthlichbraun, Schnabel und Fuß bräunlichſchwarz, erſterer etwas heller. Weibchen ganz gleich. Vielleicht hat keiner unter den kleinen Vögeln von Neu-Süd-Wales die Aufmerk— ſamkeit der Ornithologen in dem Grade als dieſer erregt, weshalb man auch wünſchen möchte, feine Sitten noch vollftändiger kennen zu lernen. Er hält ſich gewöhnlich in der Nachbarſchaft fließender Wäſſer und ſteiniger Felsſchluchten auf, und iſt auf ſolche Lage ſo ſehr beſchränkt, daß man ihn niemals in den Wäldern oder ſitzend auf Zwei— gen der Bäume erblickt. Er hat vor denſelben eine ſolche Abneigung, daß er nicht einmal das Neſt auf ihnen erbaut, ſondern daſſelbe in Höhlungen an Felsrändern auf— hängt, wo die Felsmaſſe darüber herausragt. Das Neſt iſt länglichkuglich, beſteht aus Moos und dergleichen Subſtanzen und hängt an einem verdünnten Halſe, ſo daß es wie eine Flaſche ausſieht, einer der merkwürdigſten Umſtände im Neſtbau. Die Brütezeit dauert vom September bis November und man findet nicht ungewöhnlich drei bis vier Neſter in einer kleinen Felshöhlung hängend. Die Eier erhielt Gould nicht. Die Nahrung beſteht aus verſchiedenen Inſecten. Die Stimme iſt ein ſchwaches Quicken (a low, squeaking sound), welches er im Hüpfen über die Felſen hören läßt und dabei den Schwanz, wie die Acanthizae thun, emporhält. 64 Klammervögel. Der wahre Aufenthalt dieſer Art iſt Neu-Süd- Wales, wie es ſcheint, auch der einzige, wo man ihn antraf. Daſelbſt iſt er ſehr allgemein verbreitet, ſoweit die für ihn paſſende Lage ſich darbietet, die flelſigen Enden der Schluchten, ſowohl die nächſt der Küſte, als die in den Gebirgen werden gleich oft von ihm bewohnt, doch erſcheint er nirgends in großer Anzahl. Er erregte auch die Aufmerkſamkeit des Mr. Caley, welcher in feinen „Notes“ ihn den Cataracten-Vogel und einen Bewohner der Felsgründe nennt. Am Waſſerfalle Carrung-gurring, bis dreißig Meilen ſüdlich von Prospect Rill ſah Caley mehrere dieſer Vögel; auch traf er fie in den North Rocks, bis ein paar Meilen von Paramatta und nordwärts am Felſen, aber niemals auf W men oder Gebüſch. Abbildung: Päärchen, im Hintergrunde die Neſter am Felſen. 360. Chthonicola minima Govun. Der kleinſte Boden⸗ ſchmatzer. Govp B. of Austral. XXVII. 15. Anthus minimus VId. Honsr. Linn. Trans. XV. 230. Little Chthonicola. Olivenbraun, Rückenfedern in der Mitte dunkler, Kopffedern mit fahlem Streif unter der Mitte, Vorderſchwingen ſchmal weißlich geſäumt; Schwanz leicht weiß geſpitzt, Unterſeite weiß, gelb überlaufen, jede Feder mit dreieckigem, ſchwarzbraunem, unterſeits ausgekerbten Flecke, nur der Mittel- und Hinterbauch ungefleckt; Iris ſtrohgelb, Schna⸗ bel braun, Fuß fleiſchbraun. Weibchen gleich. Einige Exemplare haben den Augenbraunenſtreif braun ſtatt weißlich, ob ſie Junge ſind, iſt noch nicht entſchieden. Dieſen prächtigen kleinen Vogel ſieht man gewöhnlich in kleinen Geſellſchaften von 5 bis 6 Stück am Boden. Er iſt ſo zahm, daß man ihm ganz nahe kommen kann, und wenn er auffliegt, fo fliegt er nur einige Ellen weit. Seine Verbreitung beſchränkt ſich, ſo viel man bis jetzt weiß, auf Neu-Süd-Wales und Südauſtralien, in beiden Gegenden iſt er Standvogel und häufig. In ſeinem Benehmen iſt er ſehr beweglich und rennt oder hüpft mit größter Schnelligkeit über die ſandigen Erhöhungen des Bodens unter dem Schatten der Angophoren und Eukalypten hin. Das Neſt iſt gewölbt und ſteht auf dürrem Graſe in einem Eindrucke im Boden, ſo daß es mit der Oberfläche dieſelbe Höhe hat und aus demſelben Material gebaut iſt, welches daſſelbe umgiebt, fo daß es faſt unmöglich wird, es zu entdecken. Der Ein: gang iſt eine außerordentlich kleine Oeffnung dicht am Boden. Die vier Eier ſind licht eochenillroth mit einem Gürtel ſchwarzbrauner Flecken am dicken Ende, ihre mitt: lere Länge beträgt 9 Linien und 7 Linien die Breite. Abbildung: Päärchen. 361. Anthus australis Vid. Der auſtraliſche Pieper. Vis. Honsr. Linn. Trans. XV. 229. Gobrp B. of Austral. XXVII. 12. pallescens VI. Honsr. Linn. Trans. XV. 229. — War-ra-joo-lon West- Austral. inſer. "il Common Lark Colonist. Australian Pipit Gouı». Ganze Oberſeite dunkelbraun, jede Feder breit röthlichbraun 8 ; Flügel und beide Mittelſchwanzfedern braun, weißlichbraun geſäumt; beide äußere Schwanzfedern Klammervögel. 65 jederſeits weiß, Schaft und Saum der Innenfahne und übrigen Schwanzfedern ſchwärz— lichbraun, Streif über dem Auge lichtfahl, Ohrdecken braun, Unterfeite düſterweiß, un: ter der Schulter und an den Unterſchwanzdecken fahl verwaſchen; Bruſt-, Hals- und Bauchſeitenfedern mit dunkelbraunem Schaftſtreif, am ſtärkſten auf der Bruſt und an den Halsſeiten, oben verläuft ein ſchwarzbrauner Streif am Rande der weißen Kehle mit feiner Spitze gegen die Baſis in den Winkel des Unterſchnabels; Iris ſehr dunkelbraun, Schnabel und Beine fleiſchbraun. Weibchen gleich. Friſch vermau— ſerte Vögel haben einen rothbraunen Zug durch die ganze Oberſeite, Bruſt und Seiten. Die Arten dieſer Gattung ſind bekanntlich ſchwer zu beſtimmen, um ſo mehr wei— chen die Exemplare in Größe und Länge und Form des Hinternagels von einander ab, welche in verſchiedenen Colonien geſammelt ſind. Eine ſorgfältigere Unterſuchung und längere Beobachtung im natürlichen Zuſtande würde vielleicht unter vorſtehender mehr als eine Art nachweiſen, doch führt ſie Gould gegenwärtig nur als lokale Abänderungen auf und es bleibt ſoviel gewiß, daß der Norden und Süden von ein— ander höchſt ähnlichen Piepern bewohnt wird. Jede Abweichung der Gegend, von den feuchten Niederungen und den Umgebungen der Landſeen, welche mit üppigſtem Pflan—⸗ zenwuchſe bedeckt ſind, bis zu den heißen und dürren Ebenen werden gleichmäßig von ihnen beſucht, doch iſt nicht zu verſchweigen, daß die kleineren und kurzzehigen Vögel in dieſen Ebenen häufiger ſind. Anthus australis hat ganz die Sitten und das Be— nehmen ſeines europäiſchen Vorbildes des A. aquaticus, doch iſt er noch kühner und auffälliger. Seine Stimme iſt auch ſehr ähnlich. Selten fliegt er höher als auf die Gipfel der Bäume, manchmal ſteigt er aber ſenkrecht in die Lüfte empor und ſingt immer dabei; wird er vom Boden aufgeſcheucht, ſo fliegt er ſelten in die Ferne, be— vor er ſich in abgebrochener Richtung wieder zur Erde geſchwenkt oder auf den Zweig eines Baumes oder auf einen Buſch geſetzt hat. Das Neſt iſt ziemlich tief und aus dürren Gräſern feſt gebaut, meiſt in einer hellen und offenen Lage; die Höhe des Neſtes iſt dem Boden gleich. Die drei, manchmal vier Eier ſind länglich, 11 Linien lang und 72 Linieu breit, graulichweiß, hell kaſtanienbraun und in der Schale pur: purgrau gefleckt und geſprenkelt. Die Brütezeit beginnt im September und dauert bis zum Januar, in dieſer Zeit werden zwei bis drei Bruten gemacht. Der Magen iſt ziemlich fleiſchig und die Nahrung beſteht aus Inſeeten verſchiedener Art und klei— nen Sämereien. j Abbildung: Beide Vögel, das Weibchen im Nefte. 362 Sericornis osculans Gou. Der verwandte Seidenvo⸗ gel. Gour» proceed. 1847. Jan. 27. Birds of Austral. XXVII. 8. — Allied Sericornis. Ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkelbraun, Schwanz, außer den beiden Mittelfedern, mit düſter undeutlichem, ſchwarzem Band an der Spitze; Afterflügel ſchwarz mit weißem Saum, Zügel ſchwarz, jederſeits ein Fleck unter dem Auge und ein ſchmaler Streif über dem Auge weiß; Kehle und Bauchmitte graulich-, bei andern gelblichweiß, erſtere mit einigen länglichen ſchwärzlichen Flecken. Weibchen kleiner, Zügel braun, nicht ſchwarz. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 9 66 Klammervögel. Südauſtralien, im Unterholz und Gebüſch, ausgetrocknetem Waſſerboden, Hohl— wegen u. ſ. w. Scheu und zurückgezogen kriecht der Vogel durch die Kräuter und rettet ſich anderwärts. Der S. frontatis nahe verwandt, in der Größe zwiſchen dieſer und S. humilis, von jener durch die Kehlflecken, von letzterer durch die größere Deut— lichkeit derſelben verſchieden. Einige Stücke hatten anſtatt des gelblichen Tones am Mittelbauche grau oder graulichweiß, wie die Mittelfigur, aber der Schwanz war nie— mals weiß geſpitzt, wie dies bei 8. maculata und laevigaster vorkömmt. Abbildung: Zwei Männchen und oben ein Weibchen. 363. Sericornis maculatus Govim. Der gefleckte Seiden vo⸗ gel. Gourn proceed. 1847. Jan. 24. B. of Austral. XXVII. 9. — Goor- gal West-Aus tr. mont. indig. — Spotted Sericornis. Ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz braun, letzter nächſt der Spitze mit brei— tem ſchwärzlichbraunem Querbande, Außenfedern leicht weiß geſpitzt; Vorderkopf und Zügel tiefſchwarz; ein Streif über und ein kleiner Fleck unter dem Auge weiß, Afters flügel ſchwarz, Innenfahne mit weiß; Unterſeite graulichweiß, bei andern gelb über- laufen; Kehle und Bruſtfedern auf lichtem Grunde ſchwarz gefleckt, Iris grünlichweiß. Weibchen etwas kleiner als N Zügel braun, anſtatt ſchwarz; oft wie das Männchen. Südauſtralien, Weſtauſtralien und Nordküſte, doch find die Vögel von den ver- ſchiedenen Lokalitäten unterſcheidbar. Die von Houtman's Abrollos ſind etwas kleiner, über den Rücken etwas grauer und haben dunklere Beine. Der ſchön gelbe Anflug auf der Unterſeite einiger Exemplare bezeichnet vielleicht friſch vermauſerte oder junge Individuen. Bei dieſer Art iſt nicht nur die Kehle gefleckt, ſondern die Flecken deh— nen ſich über die Bruſt aus und über die Seiten. Der Schwanz iſt ſtets weiß ge— ſpitzt, wodurch dieſe Art von 8. osculans und frontalis ſich leicht unterſcheidet. Ge— ſtrüppe und Hohlwege, dicht mit Kräutern bewachſen, entweder an unfruchtbaren oder feuchten Orten, bieten ihm den erwünſchten Aufenthalt dar. Er iſt eben ſo ſcheu und zurückgezogen, wie die andern und ſucht ſich durch ſein mäuſeartiges Kriechen zu retten, während er ſeine Flugkraft ſelten in Ausübung bringt. Sein Ton iſt rauh, eine Art unangenehmes Zwitſchern, welches oft wiederholt wird. Das Neſt iſt warm, domför⸗ mig aus Blättern und Gräſern gebaut und mit Federn ausgefüttert. Die drei Eier find 9 Linien lang und 7 Linien breit, röthlichweiß, röthlichbraun fein geſprenkelt und geſtrichelt, vorzüglich am dicken Ende. Abbildung von Exemplaren aus Süd- und Weſtauſtralien: Obere Figur ein Weibchen, mittlere altes, unten wahrſcheinlich ein junges Männchen. 364. Sericornis laevigaster Govu.v. Der glattbäuchige Sei⸗ denvogel. G0 proceed. 1847. 27. Jan. Birds of Austral. XXVII. 10. — Buff - breasted Sericornis. Oberſeite braun, Schwanz ſchwarz gedunkelt vor der reinweißen we ee dunkelbraun, an der Innenfahne weiß geſäumt; Zügel und Streif am Auge nach Klammervögel. 67 hinten braunſchwarz, über dem Auge ein weißer Streif, ganze Unterſeite gelblichfahl verwaſchen, Iris grünlichweiß. Weibchen etwas kleiner, Zügel nicht ſchwarz, ſon— dern dunkelbraun. Der S. maculata nahe verwandt, doch Kehle und Bruſt gänzlich ungefleckt und die Schwanzfedern breit weiß geſpitzt. Das abgebildete Päärchen kam in Gould's Sammlung durch Dr. Leichardt's Oberland⸗Expedition von Moreton-Bay nach Port Eſſington, wo Mr. Gilbert die Vögel am 30. Nov. 1844 ſchoß, doch findet ſich über ſie im Tagebuche keine 1 u Abbildung: Päärchen. 365. Sericornis humilis Govm. Der düſtere Seidenvogel. Sombre-coloured Sericornis Gourñ proceed. V. 133. Synops. IV. B. of Austra- lia XIX. 10. Zügel ſchwärzlichbraun, oben mit ene Streifchen; Oberkopf und ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkel olivenbraun, röthlich überlaufen, deutlicher am Hinterrücken und den Schwanzfedern; Afterfittig ſchwärzlichbraun, jede Feder weiß ge— ſäumt; Gurgel graulichweiß, ſchwärzlichbraun gefleckt; Bruſt und Mittelbauch bräun⸗ lichgelb, erſtere dunkler gefleckt als die Kehle; Seiten kaſtanienbraun; Schnabel ſchwärz⸗ lichbraun, Beine dunkelbraun, Iris ſtrohgelb. — Weibchen ganz gleich, nur durch innere Unterſuchung unterſcheidbar. Ueber Van Diemens Land ſehr allgemein verbreitet, auch auf einigen 0 der Baßſtraße gefunden und nicht unwahrſcheinlich auch über die Südküſte des auſtraliſchen Continents vorkommend. Hohlwege, tiefe Thäler, Waſſerſtröme, von Dickicht bedeckt, bieten ihm den gewohnten Aufenthalt dar, immer lebt er lieber an feuchten Orten, als irgend wo anders, deshalb aber wird er auch, obwohl er in Menge und in großer Verbreitung vorkömmt, ſelten geſehen, und ſeine Sitten ſind noch weniger bekannt als die irgend eines Vogels dieſes Landes. In manchem Stück gleicht er allerdings dem Zaunkönig, beſonders in ſeiner Art auf dem Boden und von Stein zu Stein zu hüpfen, wobei er den Schwanz aufrecht trägt und Inſecten ſucht, von denen er allein lebt. Auch ſein Neſt ähnelt in Geſtalt, Bau und Stellung dem des Zaun— königs, die Eier und deren Anzahl iſt aber verſchieden. Er fliegt ſelten mehr als einige Ellen weit auf einmal und verbirgt ſich wieder im Dickicht, in dem er ſeinen Auf— enthalt hat. Sein Neſt iſt leicht zu finden, denn obwohl es mitten im Dickicht ſteht, ſo verräth es doch der alte Vogel durch ſein Benehmen. Das Männchen erfreut ſein Weibchen unabläſſig durch einen ſchönen lebhaften Geſang, welcher, obwohl nicht ſehr laut und durchdringend, doch dieſe verborgenen Orte der entlegenen Wälder, in denen man ſonſt nur den eintönigen Laut der Honigvögel und das ununterbrochene Rieſeln der Bäche vernimmt, freudig belebt. Manchmal, beſonders gegen Abend, ſieht man ihn ſein verborgenes Plätzchen verlaſſen und ein wenig in den offenen Wald herauskom— men, ohne Zweifel um da ſeine Nahrung zu ſuchen. Das Neſt iſt ziemlich groß und gewölbt, außen aus grobem Material, Blättern, Grasriſpen, Wurzeln und dergleichen erbaut, innen aus ähnlichen Subſtanzen feiner ausgelegt und das ganze mit Federn gefüttert. Die drei Eier find 10% Linien lang und 8 Linien breit, im Verhältniß zum 9 * 68 Klammervögel. Vogel ziemlich groß, röthlichweiß, überall röthlichbraun after beſonders am dicken Ende, wo die Flecken gürtelartig verfließen. tn Abbildung: Männchen und Weibchen. ai 366. Sericornis frontalis Govm. Der weißſtirnige Seiden⸗ vogel. Govro Birds of Australia XXI. 12. White-fronted Sericornis. — Acan- thiza frontalis Vıc. Honsr. Linn. Trans. XV. 226. — Gous. synops. part IV. Sericornis parvulus GouLp proceed. V. 134. Synops. IV. fem. Mitte des Vorderkopfs, Zügel und ein Streif durch das Auge ſchwarz, über dem Auge ein weißer Streif, Oberkopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz olivenbraun; Flügeldecken weißgeſpitzt, Afterflügel ſchwärzlichbraun, Kehle weiß, ſchwarz geſtrichelt; Bruſt und Bauchmitte citronengelb, Seiten olivenbraun, Schnabel ſchwärzlichraun, Fuß gelblichweiß. Weibchen gleich, nur etwas kleiner. Junge etwas zart gefleckt an der Kehle. Der kleine Vogel bewohnt Gebüſche in allen feuchten Lagen, welche mit dichtem Unterholz geſchloſſen ſind, ſo die Seiten der engen Päſſe und Hohlwege. Am häufig⸗ ſten findet er ſich im Südoſten von Auſtralien, wo er in allen dichten Wäldern vor⸗ kömmt, welche ſich längs der Küſte zwiſchen Sydney und Moreton-Bay hinziehen und Gould vermuthet, daß er ſich weſtlich nicht über den 134. Grad öſtl. Länge ver: breitet, zwiſchen welcher Lage ſich eine nahe verwandte Art findet. Unſere Art geht bis nach Spencer's und St. Vincent's Gulf in Südauſtralien. Gleich den andern Arten der Gattung hüpft dieſer Vogel auf der Erde unter den Gebüſchen, ſucht ſich vor— züglich die dumpfigſten und feuchteſten Orte, wo faules Holz und Moospolſter auf Steinen fo manche Art von Inſecten verbirgt, von denen er zu leben beſtimmt iſt. Alle Arten der Gattung ſind dem Zaunkönig ähnlich in ihren Sitten, Bewegungen und ihrer Art ſich zu nähren, auch im Bau ihres Neſtes. Gegenwärtige Art iſt eine der kleinſten, die man bis jetzt kennt und war für Gould immer ein Lieblingsvogel, da in jenen ganz einſamen Wäldern, wo die ganze Natur ruhte und das höchſte Stillſchweigen herrſchte, die Gegenwart dieſes kleinen Vogels, wenn er von Stein zu Stein hüpfend, ſich Inſecten ſuchte, hier und da die Eintönigkeit der Scene durch ſeinen Kehlgeſang unterbrach, der freilich ſo ſchwach iſt, daß man ihn kaum hört, wenn man nahe dabei iſt. Das Neſt iſt, wie oben bemerkt, dem des europäiſchen Zaunkönig ähnlich, beſteht aus Blättern, Moos und faferigen Wurzeln, es iſt mit Federn ausgelegt und hat eine verſchiedene Lage; bald befindet es ſich unter dem Abhange eines Dammes, an— dermals am Fuße eines Büſchels von Gras oder Kräutern, zwiſchen Steinen u. ſ. w. Es iſt faſt kuglich mit kleinem netten Flugloch verſehen. Die Brütezeit begreift den Auguſt und die drei oder vier folgenden Monate, während welcher Zeit zwei oder drei Bruten ausgeführt werden. Die gewöhnlich drei Eier ſind düſter fleiſchweiß, purpur⸗ braun gefleckt und geſtrichelt, beſonders am dicken Ende; ihre mittlere Wau 10 Linien und ihre Breite 74 Linien. in Abbildung: Männchen und Weibchen auf einem ee aus un n Luſc⸗ holze am Illawara, wo der Vogel ziemlich häufig vorkömmt. Klammervögel. 69 367. Sericornis magnirostris Goürw. Der großſchnabelige Seidenvogel. Gould proceed. V. 146. Synops. IV. Birds of Austral. XX. 9. Large-billed Sericornis. Oberkopf, Oberfeite, Flügel und Schwanz olivenbraun, Vorderkopf und Schwanz werden (becoming) rothbraun; Kehle und Bruſt bräunlichweiß, Bauch graulichweiß, zieht an den Seiten nach unten in ſchön olivengrün; Schnabel ſchwarz, Fuß hellbraun, Augenſtern braun. Geſchlechter und erwachſene Junge nicht verſchieden. Wohnt im Buſchholze von Neu⸗ Süd⸗ Wales, ſowohl wo daſſelbe die Gründe und Bergabhänge im Innern begränzt, als auch in der Nähe der Küſte, ſo findet er ſich zu Illawara und an den Ufern, des Hunter, Clarence, Macleay u. a. Flüſſe, niemals an freien Stellen und ſo weit Gould bekannt wurde, nur in Neu-Süd⸗Wales. Ob⸗ gleich er durch Geſtaltung und Färbung nicht anzieht, ſo wird er doch durch die eigen⸗ thümliche Bauart ſeines Neſtes intereſſant, da er ein Neſt baut, welches, fo wie das des Sericornis citreogularis, einen bemerkenswerthen Gegenſtand in der Seenerie der von ihm bewohnten Gegend darbietet. Ein großer, lockerer Moosklumpen, hängt daſ— ſelbe an der äußerſten Spitze eines hängenden Zweiges, geſchaukelt von jedem Zuge des Windes. Manchmal hängt es nur ſo hoch, daß man mit der Hand es erreichen, andermals anch 10, ja wohl 30 Fuß hoch über dem Boden. Zufällig find auch wohl zwei bis drei unter einer dichten Laubdecke erbaut und hängen über einem Waſſer oder im tiefen und dunklen Abgrunde, wo fie dann ganz eigen ausſehen. Gould ver⸗ ſchaffte ſich mehrere Exemplare durch Abſchießen des Zweiges oberhalb des Neſtes. Dieſes gleicht ſo vollkommen einem Klumpen friſchen Mooſes, wie ſolche an den Zweigen mehrer Bäume und Büſche hängen, daß es unmöglich iſt, eins von dem an— dern zu unterſcheiden, und es fragt ſich hier, ob der Vogel ſein Neſt vorſätzlich jenen hängenden Moosballen nachbildet, um den Verfolger zu täuſchen, oder ob er ſelbſt die bereits geformten Ballen benutzt und ein wenig ausbaut und ſie ſo zu Behältniſſen für ſeine Eier einrichtet. Es ſcheint, daß ein ſolches Neſt mehrmals hintereinander und vielleicht mehrere Jahre nacheinander benutzt wird. Die ganze Maffe ift lebendi— ges Moos und das kleine Flugloch iſt ſo ſorgfältig verborgen, daß man es kaum entdecken kann. Die Brütezeit beginnt im Auguſt und dauert bis zum Februar, wäh— rend welcher Zeit die Brütung mehrmals wiederholt wird. Gould verſchaffte ſich ein Neſt im September, aus welchem drei Junge ausflogen und andere in dem— ſelben Monat, welche ganz friſch gelegte Eier enthielten. Die gewöhnlich 2 — 3 Eier ändern in ihrer Grundfarbe von bläulichweiß bis düſter röthlichweiß, am dicken Ende ſpärlich dunkelbraun verwaſchen, gefleckt und geſprenkelt, ſie ſind im Verhältniß zum Vogel groß, 93 Linie lang und 7 Linien breit. Der Vogel iſt äußerſt beweglich und ſcheu, er hält ſich meiſt zwiſchen den Zwei— gen der hohen Bäume, wo er einen reichen Vorrath an Inſeetennahrung vorfindet; indeſſen läßt er ſich durch Nachahmung des Piepens ſeiner Jungen 1 05 anlocken. Abbildung beider Geſchlechter. 70 Klammervögel. 368. Gerygone albogularis Gobrb. Der weißkehlige Unruh⸗ vogel. Govi proc. V. 147. Syn. IV. Birds of Austral. XXIX. 7. — White- throated Gerygone. 1 1 Oberkopf, Ohrdecken und ganze Oberſeite olivenbraun; Kehle Ar Bruſt und ganze Unterſeite ſchön eitronengelb; beide Mittelſchwanzfedern braun, übrige braun an der Baſis, dann ein weißes Band, worauf wieder ein breites ſchwarzbraunes folgt, die Spitzen, mit Ausnahme der beiden mittleren, fahlweiß an der Innenfahne; Schnabel ſchwärzlichbraun; Iris ſcharlach, Fuß ſchwärzlichbraun bei einigen, bleifarbigbraun bei andern. Weibchen gleich. Einjährige Junge haben die Kehle nicht weiß, ſondern gleichfarbig mit der Bruſt. Dies immer unruhig bewegliche Vögelchen iſt in allen Theilen von Neu⸗Süd⸗ Wales Standvogel, zieht aber einen Aufenthalt in den offenen Eukalyptenwäldern dem im Buſchholze nächſt der Küſte vor. Gould fand ihn in bedeutender Anzahl in je⸗ dem Theile der Gegend am Üpper-Hunter, faſt immer unter den Gummibäumen und immer hörte man ſeine beſondern harmoniſchen Strophen. So wie die andern bewegt er ſich immer auf den kleinen beblätterten Zweigen der Bäume und ſucht mit größter Begierde Inſecten, von denen er ſich ausſchließlich ernährt. Er begiebt ſich hierzu auf die Bäume aller Höhen, vom niedern Gebüſch von ein paar Ellen bis zu ven er⸗ habenſten Gipfeln. Gould glaubt, daß eine ſehr nahe verwandte Art auf der Nordküſte Auſtraliens vorkömmt, ſie unterſcheidet ſich ſehr beſtimmt durch die Schwanzzeichnung und darf nicht mit gegenwärtiger verwechſelt werden. — Gould ſchoß junge Vögel im Ja⸗ nuar, welche noch nicht lange das Neſt Sen, hatten, Doch gelang es ihm nicht, das Neſt ſelbſt zu finden. Abbildung: Oben ein alter Vogel, unten ein jähriger Junger. 369. Gerygone fusca Gon Der braune Unruhvogel. Guus in De Sirzelecki’s Phys. Deser. of New-South- Wales and Van Diemens Land 321. Birds of Austral. XXV. 10. Psilopus fuscus Gould proc. V. 147. * nops. IV. Fuscous Greygone. Oberkopf, ganze Oberſeite und Flügel duntelbrunm leicht olivenſarbig überlaufen; beide Mittelſchwanzfedern braun, übrige an der Baſis weiß, dann tief ſchwarzbraun, um dieſes ein weißes Fleckenband über die Außenfedern vor der Spitze der Innen— fahnen, Spitze ſelbſt blaßbraun; Kehle und Bruſt grau, Bauch und Unterſchwanz⸗ decken weiß, Schnabel und Beine ſchwärzlichbraun, Iris ſchön braunroth. n chen gleich. In Neu⸗Süd⸗Wales in allen Buſchhölzern nüchſt der Küſte, ſo on in 1 Ge der: und andern Wäldern am Fluſſe der Gebirgszüge im Innern. Der ganze Bau zeigt viel Aehnlichkeit mit Fliegenſchnäppern und der Vogel lebt auch ausſchließlich von Inſecten, Blattläuſen und ſchnellfliegenden Arten, welche er oft fliegend an der Unter⸗ ſeite der Blätter wegfängt. Er hält ſich im zurückgezogenſten und dunkelſten Theile des Waldes auf, unter den kletternden Bignoniaceen und dergl. Gewächſen und iſt einer der lebhafteſten von den kleinen Vögeln, indem er immer von Zweig zu Zweig flattert, Klammervögel. 71 manchmal auch, wie die Fliegenſchnäpper, immer auf daſſelbe Zweiglein zurückkehrt, andermal wieder ſich anhängt und auf alle Weiſe die Unterſeite der Blätter, ſo wie die Acanthizae, nach Nahrung ausſpäht. Seine Stimme erſchallt unaufhörlich als ein angenehm zwitſchernder Geſang. Die Brütezeit fällt in den September, October und November. Das Neſt iſt zart und ſchön länglich gewölbt, das untere Ende mit einem Flugloche an der Seite nächſt dem Scheitel, mit einer ſchön geformten Röhre verſehen, wodurch das Eindringen von Sonne und Regen in das Neſt abgehalten wird. Das Neſt iſt etwa 8 Zoll hoch, 10 Zoll im Umkreis, die Flugröhre gegen 2 Zoll lang und die Oeffnung hat kaum 1 Zoll im Durchmeſſer. Ein in den Buſchhölzern am Hunter gefundenes Neſt war aus grünem Moos, mäuſegrauen Flechten, zarten, drahtartigen Gräſern, innerer Rinde von Bäumen u. a. e gebaut, mit ſehr weichen Gräſern ausgelegt. Die drei Eier, 74 Linien lang, 54 Linien breit, in Größe und Farbe denen von Malurus eyaneus ſehr ähnlich, weiß und feinroth 4 Abbildung: 1 ö 320. Gerygone chloronotus Govw. Der grünrückige Unruh⸗ vogel. Gourp proceed. X. 133. Birds of Australia XX. 8. — Green- backed Gerygone. Kopf und Halsrücken bräunlichgrau; Rücken, Flügeldecken, Hinterrücken, Ober⸗ ſchwanzdecken, Säume der Vorderſchwingen und die Säume der Baſalhälfte der Schwanz—⸗ federn ſchön olivengrün; Vorderſchwingen und Schwanzfedern braun, letztere gegen ihr Ende dunkler, Unterſeite weiß, Seiten und Bauch olivengelb, Augenſtern a Oberſchnabel grünlichgrau, Unterſchnabel weiß, Fuß ſchwärzlichgrau. In Nordauſtralien, ziemlich häufig zu Port Eſſington, wo er in den Mangle⸗ bäumen, welche ſich längs der Küſte dahin ziehen, ſeinen Stand hält. Er lebt ſehr ſcheu und zurückgezogen und da ſeine Rückſeite ganz die Farbe der Mangleblätter trägt, ſo iſt er ſchwer zu erkennen, während er unter den dicken Verzweigungen der Bäume herumkriecht, um Inſeeten zu ſuchen, von denen er ausſchließlich ſich nährt. In der Geſtalt, wie in ſeinen Sitten und ſeiner Lebensweiſe zeigt er mehr Abweichung von den typiſchen Formen der Gattung Gerygone, ſo daß man eine neue Gattung mit ihm aufſtellen könnte, da er längere Beine, ſteifere Schwingen und minder entwickelte Mund— borften hat als Gerygone fuscus in den Buſchhölzern von Neu-Süd-Wales. Letzterer frißt auch die kleinſten Arten von Mücken u. a. ſaftige Inſeeten, welche er in der Luft fängt, während gegenwärtige Art ihrem Baue nach die Inſecten von den Blättern oder Zweigen ablieſt. Beide Geſchlechter ſind wieder ſo gleich im Gefieder und ſo wenig in der Größe verſchieden, daß ſie nur anatomiſch unterſchieden werden können. Abbildung: Päärchen. 371. Gerygone culicivorus Coup. Der mückenfreßende Un: ruhvogel. Govsn Birds of Austral. XXIX. 8. Psilopus culicivorus GouLn proc. VII. 174. — War-ryle-bur-dang West-Austr. indig. — Western Gerygone. 72 Klammervögel. Ganze Oberſeite olivenbraun, Flügel braun, olivenfarbig geſäumt; beide Mittel— ſchwanzfedern ſchwarzbraun; übrige weiß, mit unregelmäßigem ſchwarzem Bande, ſchwarzbraun geſpitzt, das Band auf allen (außer den beiden äußeren) Federn verläuft in das Braun der Spitze, daß das Weiß dazwiſchen nur einen Fleck an der Innen⸗ fahne bildet; Zügel ſchwarzbraun, Streif über dem Auge, Kehle und Bruſt hellgrau, zieht an den Seiten in fahl und in der Bauchmitte und den Unterflügeldecken in weiß, Iris ſchön röthlichgelb, Schnabel und Fuß ſchwarz. — Weibchen gleich. Dieſe Art iſt über die Schwanenfluß-Colonie zahlreich verbreitet, wo ſie die Wälder, das Geſtrüpp und alle mit blühenden Sträuchern verſehenen Lagen bewohnt, man trifft ſie daſelbſt paarweiſe oder in kleinen Trupps von 4 bis 5 Stück. Ihr Fraß beſteht nur aus Blattläuſen u. a. kleinen Inſecten, die fie fliegend auffängt oder von den Blüthen wegſchnappt. Manchmal hüpft fie über kleine Zweige und ausge— ſpreitzte Baumſtämme, wo ſie mit größter Sorgfalt ihre Nahrung aufſucht. Selten fliegt ſie, außer um von Buſch zu Buſch zu gelangen und um „Inſeeten zu haſchen, meiſt nach Art der eigentlichen Fliegenſchnäpper. Die Stimme iſt ſehr veränderlich, bald hört man eine > Art pfeifenden Geſang, bald eine angenehm klagende Melodie; aber ſie hat eine eigne Weiſe, während des Flugs von Baum zu Baum eine Folge von Tönen und halben Tönen hören zu laſ⸗ ſen, von denen einige harmoniſch verſchmelzen, während andere disharmoniren, ſo daß es klingt, als ob n ein en 11 6 0 das er zu 1 1 1 ge⸗ lernt hat. 10 Die Eingebornen ſagen, Bet Vogel brite im N und Detober. | Das Neſt hängt an der Spitze eines äußerſten Zweiges und iſt aus Rindenſtrei⸗ fen, kleinen Spinnenneſtern, grünen Mooſen u. ſ. w. gebaut, alles mit Geſpinſt und Pflanzenfaſern belegt und mit Federn warm ausgefüttert, bis 8 Zoll lang, am obern und untern Ende ſpitzig und hat in der Mitte etwa 9 Zoll im Umfang, der Eingang iſt ein kleines rundes Loch, etwa 3 Zoll vom Scheitel entfernt, mit leichter Hervor⸗ ragung unmittelbar darüber. Gould konnte ſi ch die Eier nicht e Abbildung beider e 373. Acanthiza apicalis oa Der weſtauſtraliſche Stachel⸗ ſchnabel. Gour proceed. 1847 March. B. of Austral, XXVI. 10. Djool- pe- 5 djool-bung West: Austral. infer. — Wren. Swan Ri. ofen, — Western Acanthiza. Vorderkopffedern tief fahl, dunkelbraun geſäumt, ganze breite N Flügel Pr Schwanz licht olivenbraun; Schwanz vor der breitweißen Spitze mit breitem, ſchwarz⸗ braunem, verlaufendem Querband; Oberſchwanzdecken roth angelaufen, Kehl: und Bruſt⸗ federn bläulichgrau, ſchwarz geſäumt, Schwanzdecken blaßfahl, Seiten, Bauch und Un⸗ ter⸗Iris lichtroth, Schnabel, Beine und Fuß dunkelbraun. Weibchen ein wenig kleiner. Weſtauſtralien. Bon. den naheſtehenden Arten A. diemensis, pusilla 18 Ewingii durch bedeutendere Größe, größeren und runderen Schwanz, breites ſchwarzes Schwanz⸗ band und breite, weiße Schwanzſpitze verſchieden. Häufig in den Colonien am Klammervögel. 73 Schwanenfluſſe und King George's Sound und findet ſich da in allen waldigen Ge— genden. So wie die andern iſt er immer thätig und munter in ſeinen Bewegungen, läuft mit aufrechtem Schwanze die Bäume hinan und wiederholt dabei oft einige Töne wie Gee-wo-wut. Sein Magen iſt etwas fleiſchig und fein Fraß beſteht aus kleinen Inſeeten verſchiedener Art. Er brütet im September und Oetober. Das Neſt ſteht gewöhnlich auf einer dichtbelaubten Buche oder in einem Dickicht (elump) vom Thee— baum, iſt gewölbt mit ſeitlichem Flugloch und beſteht aus trocknen Gräſern und Strei— fen von der Rinde des Theebaumes, inwendig mit Federn gefüttert. Die drei bis 5 Eier find 8 Linien lang und 6 Linien breit, fleiſchfarbigweiß, dicht kaſtanienrothbraun geſprenkelt, häufiger und bis zu einem Gürtel am dickeren Ende. Abbildung beider Geſchlechter. 373. Acanthiza inornata iGoum. Der ſchmuckloſe Stachel⸗ ſchnabel. Gour» proc. VIII. 171. Plain-coloured Acanthiza Bůs of Au- stral. XIV. 6. Oberſeite, Flügel und Schwanz olivenbraun, Vorderſchwingen dunkelbraun; Schwanz mit breitem, ſchwarzbraunem Mittelbande, ganze Unterſeite hellfahl, Iris grünlichweiß, Schnabel und Beine ſchwarz. Weibchen gleich. Im Südoſten von Auſtralien, zahlreich in der Schwanenflußcolonie, alſo häufig zu King George's Sound. Gould ſchoß auch Exemplare auf den kleinen, niedern Inſeln an der Mündung des Spencer's und St. Vincent Gulf; ſehr wahrſcheinlich verbreitet er ſich zwiſchen dieſen beiden Orten über die Küſte. Nicht nur die einfache Färbung, ſondern auch der abgeſtutzte Schwanz unterſcheidet ihn von Acanthiza apicalis, mit welcher er oft in Geſellſchaft geſehen wird. Er trägt den Schwanz in gerader Linie mit dem Körper und hebt ihn nicht ſo, wie die anderen empor. Seine Stimme iſt ein ſchwacher Geſang wie der der Malurus. Er frißt nur kleine Inſecten verſchiedener Art und ſucht fie kletternd und ſpähend wie andere inſectenfreſ— ſende Vögel, die ihre Nahrung an den Blättern und Zweigen der Bäume und Sträu— cher entnehmen. Er brütet im November. Das Neſt iſt gewölbt und ſteht auf einem niedern Buſche, oft auf dem Zuckerholz (jam-wood) und beſteht aus Heu mit Federn gefüttert. Die fünf 74 Linien langen und 52 Linien breiten Eier find weiß, licht grünlich— grau überlaufen. Abbildung: Männchen und Weibchen. 374. Acanthiza uropygialis Gou. Der braunbürzeliche Stachelſchnabel. Govsn proc. V. 146. Syn. IV. Birds of Austral. XXI. 13. — Chestnut - rumped Acanthiza. Kopf, Oberſeite und Flügel braun, leicht olidenfarbig überlaufen; Federn des Vorderkopfes heller geſpitzt; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken hochroth kaſtanien— braun; Schwanzfedern braunſchwarz, breit weiß geſpitzt, an den beiden Mittelfedern braun überlaufen; Kehle, Bruſt und Bauchmitte graulichweiß, Seiten und Unterſchwanz— decke fahlweiß, Schnabel und Beine ſchwarz. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 10 74 Klammervögel. Gould erhielt dieſe neue und ausgezeichnete Art aus Neu-Süd-Wales mit der Bemerkung, daß ſie auf den Liverpool-Ebenen oder der Gegend unmittelbar nördlich derſelben geſammelt worden ſei. Der eigentliche Wohnplatz iſt aber zweifelhaft und es bleibt ſehr zu wünſchen und läßt ſich hoffen, daß man bald mehr darüber erfah— ren wird. Die Kaſtanienfarbe, welche ſich über die Baſalhälfte des Schwanzes und der Schwanzdecken verbreitet, macht ein ſehr auffallendes Kennzeichen aus und bietet einen ſcharfen Abſtand gegen die Färbung des übrigen Gefieders. Es läßt ſich nicht be— zweifeln, daß ſeine Sitten, ſeine Bewegungen und ſeine Lebensweiſe denen der andern Arten der Gattung ähnlich ſind, doch iſt darüber noch nichts Näheres bekannt. Abbildung wahrſcheinlich eines Männchen in zwei Stellungen. 375. Acanthiza lineata Govu». Der liniirte Stachelfchnabel. Gobrp proceed. V. 146. Syn. IV. B. of Austral. X. 10. Striated Acanthiza. Oberkopf olivenbräunlich, jede Feder mit weißlichem Schaftſtreif; Rücken und Flügel olivengrünlich, Schwanz ebenſo vor dem blaſſer bräunlichgrauen Ende mit bräunlichſchwarzem Querband, Kehle und Bruſt grau, olivenfarbig überlaufen, Feder⸗ ränder dunkelbraun und klein gefleckt; Schnabel und Fuß ſchwarz, Augenſtern braun. Die Geſchlechter nur anatomiſch unterſcheidbar. Dieſe Art der Gattung, einer der kleinſten Vögel Auſtraliens, bewohnt die meiſten Waldgegenden Südauſtraliens, beſonders die Thäler in den Gebirgszügen; er iſt auch zwiſchen den Gebüſchen und Baumbeſtänden nächſt den Brüchen und Flüß⸗ chen des Liverpoolzuges in Neu-Süd- Wales ziemlich häufig. Ein ſehr beweglicher und munterer Vogel, welcher in allen erſinnlichen Stellungen während feiner Inſeeten⸗ jagd neugierig durch die Zweige klettert. Er iſt in den erwähnten Gegenden Stand: vogel, kommt aber nicht in Van Diemens Land oder in Weſtauſtralien vor. Gould fand das Neſt nicht, vermuthet aber, daß daſſelbe ſo wie die Neſter der andern Arten wahrſcheinlich gewölbt iſt und einen kleinen Eingang nächſt der Spitze hat. Auch die Eier ſah er nicht und ſchließt aus der Analogie mit denen der übrigen Arten, daß ſie ganz weiß oder röthlichbraun geſprenkelt fein mögen. Inſeeten bilden die ausſchließliche Nahrung, der Vogel nimmt fie von den Blät⸗ tern und Blüthen von mancherlei Holzpflanzen. Abbildung beider Geſchlechter. 376. Acanthiza pusilla id. Der kleine Stachelſchnabel. Me. Horsr. Linn. Trans. XV. 227. note. Gourp Birds of Austral. XXVIII. II. Sy- via pusilla Larm. index orn. sppl. p. LVI. Motacilla pusilla WRIrn's Journ. pl. in p. 257. Bec-fin Tru. Man. d’Orn. ed. 2. I. p. LXVIII. Dwarf Warbler Lark. gen. syn, suppl. II. 251. Snaw gen. zool. X. 647. Laru. gen, hist. VII. 134. Zr Vorderkopf roſtfahl, jede Feder braun geſäumt, ganze Oberſeite und Flügel braun, olivenfarbig überlaufen; Schwanz röthlicholive, nächſt der Spitze mit ſchmalem ſchwar— zem Band; Kehle und Bruſt graulichweiß, jede Feder ſchwarz geſäumt, daher geſcheckt; Klammervögel. 75 Seiten, Bauch und Unterſchwanzdecken fahl; Iris bräunlichroth; Schnabel dunkelbraun, Fuß braun. Weibchen gleich. Ueber Neu⸗Süd⸗Wales allgemein verbreitet, bewohnt da die Buſchhölzer, Dickichte und Gärten. Dieſe Art ſteht der A. diemensis ſehr nahe, iſt aber kleiner, hat kürze— ren Schnabel und Schwanz. Ein munteres, neugieriges Vögelchen, meiſt mit Auf ſuchung von Inſecten auf den beblätterten Zweiglein der Bäume beſchäftigt, wobei es den Schwanz gewöhnlich über der Richtung des Leibes emporhält. Das Neſt iſt ge— wölbt und aus feinen dürren Gräſern und haarigen Rindenfaſern gebaut, gemiſcht und verbunden durch haarige Raupengeſpinſte und mit Federn gefüttert. Die 4 bis 5 Eier ſind ſchön perlweiß, fein röthlichbraun geſprenkelt und gefleckt, manchmal bilden ſie am dickern Ende einen Gürtel, ihre mittlere Länge iſt 84 Linien lang und 6 Li— nien breit. Abbildung zweier Individuen von der Seite und von vorn. 377. Acanthiza pyrrhopygia Govum. Der rothſteißige Sta: chelſchnabel. Gould proc. 1847. Birds of Austral. XXVIII. 12. — Red- rumped Acanthiza. Ganze Oberſeite und Flügel olivenbraun, die Federn am Vorderkopf fahlroth ges ſäumt, Flügel braun, blaß gerandet; Kehle weiß, jede Feder ſchwarz geſäumt; Bauch weißlich, Seiten blaßfahl; Oberſchwanzdecken röthlich, Schwanz olivenfarbig, mit brei- tem ſchwarzem Band, Spitzen der Außenfahnen blaß olive, Innenfahne weiß; Schna— bel ſchwärzlichbraun, Unterſchnabel etwas heller, Fuß braun, Iris röthlichbraun. — Weibchen gleich. Von A. diemensis, pusilla, Ewingii und apicalis durch längeren, ſtärkeren Schnabel und tieferes Roth auf dem Bürzel und den Schwanzdecken, auch von den drei erſteren durch die weißen Schwanzſpitzen, worin fie mit A. apicalis und uropygialis, von denen die erſtere ihr ganz nahe ſteht, übereinkömmt, verſchieden. Gould entdeckte dieſe Art in den Belts ok the Murray, wo ſie die kleinen Buſch— bäume bewohnt; auf den erſten Blick zeigte ſie ſich durch den rothen Bürzel als eine verſchiedene Art und man kann dieſes Merkmal aus der Entfernung von mehrern Ellen erkennen; auch ihre Stimme iſt eigenthümlich. In ihrem Benehmen nähert ſie ſich ſehr den andern Arten dieſer Gattung, ſie iſt ein munteres und ſchnelles Vögel— chen, welches den Schwanz über den Rücken erhebt und in dieſer Stellung den rothen Bürzel ſehr gut ſehen läßt. Gould ſchoß beide Geſchlechter, welche ſich aber äußer— lich nicht unterſchieden. Abbildung zweier Individuen. 378. Acanthiza reguloides Vic. Der zaunkönigartige Sta- chelſchnabel. Vic. Honsr. Linn. Transact. XV. 226. Gouu Birds of Au- stral. XXII. 15. — Dwarf Warbler var. 52 Late. gen. hist. VII. 135. n. 161. — Lessov man. I. 283. Oberkopf, Halsrücken, Oberſeite und Flügel olivenbraun; Federn am Vorderkopf blaß geſpitzt, Hinterrücken, Ober- und Unterſchwanzdecken blaß ochergelb; Kehle und 10 * 76 Klammervögel. Bruſt weiß, jede Feder mit einem leichten braumem Winkelzeichen, Baſis aller Schwanz— federn blaßfahl, Außenrand der Außenfedern und Spitzen bräunlichfahl, Mitte ſchwarz— braun, Schnabel braun, Unterſchnabel blaſſer als der obere, Fuß olivenbraun, Iris ſchön ſtrohgelb. Der kleine Vogel zeigt in feinem Benehmen viel Aehnlichkeit mit Acanthiza chry- sorrhoea, ſucht auch fo wie dieſe fein Futter am Boden, ſteigt auf in kleinen Flügen von 8 bis 15 Stück und wenn er fliegt, ſo wird das Gelb und Fahl am Hinterrücken ſehr auffällig, immer ſpreizt er den Schwanz aus, wenn er fliegt und ſein Flug zeigt im Fortgange ruckweiſe Bewegungen; er iſt übrigens ſehr zahm. In Südauſtralien außerordentlich gemein, fand ihn Gould in jeder Gegend, die er beſuchte und in Neu⸗Süd⸗Wales im Innern zwiſchen den Gebirgen, ſowie auch an den nackten Berg- rücken zwiſchen Patrick's Plaius und dem Zuge der Liverpoolgebirge, traf ihn aber in Van Diemens Land nicht. Er giebt den offenen Gegenden oder Hügeln, welche leicht mit Buſchholz bewachſen ſind, entſchieden den Vorzug, ſucht da ſeine Nahrung an der Erde und fliegt auf die Büſche, wenn er geſtört wird. Doch ſah ihn Gould auch emſig beſchäftigt, Inſeeten auf den Zweigen zu ſuchen, was er mit vieler Leben— digkeit und Geſchicklichkeit thut. Sein gewölbtes Neſt befindet ſich in der Belaubung der Eukalypten, der Sumpf, Eiche u. a. Bäume, beſteht aus feinen Gräſern, mit Kuhhaaren durchwoben und leicht mit Federn gefüttert. Die Brütezeit fällt in den Monat September, Oetober und November und der Eier ſind vier. Abbildung beider Geſchlechter. 379. Acanthiza nana Vie. Der Zwerg ⸗Stachelſchnabel. Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 226. Lusso man. I. 283. Goulp Birds of Austral. XXII. 16. — Dwarf Warbler var. A.? LA Tn. gen. hist. VII. 134. n. 161. Ganze Oberſeite ſchön olivenfarbig, Schwanz graulichbraun, olive überlaufen, mit breitem, ſchwärzlichbraunem Bande, Kehle und Unterſeite gelb, Iris braun, mit ſehr ſchmalem, gelblichweißem Rande, Schnabel und Fuß ſchwärzlichbraun. Weib chen gleich. Junge kaum unterſcheidbar. Dieſer kleine Vogel iſt über Neu-Süd-Wales und Südauſtralien ſehr verbreitet und bewohnt die äußerſten Enden der Zweige von mancherlei Bäumen, ohne, ſo weit Gould beobachtet hat, einer Art den Vorzug zu geben; die Caſuarinen auf den Ufern der Buchten, die Eukalypten der Ebenen und die Gruppen der Bankſien ſind gleich⸗ mäßig von ihm beſucht. Inſeeten aus verſchiedenen Ordnungen bieten ihm die ein zige Nahrung und im Fange derſelben zeigt er ſich in mannigfaltigen Stellungen ſehr lebendig. Letztere erinnern ſehr an den Zaunkönig in unſerm Europa. Er ſucht wohl auch, wie die Verwandten ſeine Nahrung gelegentlich auf von der Erde, indeſſen traf ihn Gould nicht dabei an. Das Neſt iſt ziemlich domförmig gebaut, hat ein kleines Flugloch auf der Höhe und beſteht aus zarten Gräſern. Seine Lage ändert ſich nach den Umſtänden, gewöhn⸗ lich aber befindet es ſich zwiſchen den kleinen Zweigen der Bäume. Die Zahl und Farbe der Eier kennt man noch nicht. Er iſt einer der kleinſten auſtraliſchen Vögel. Abbildung: Männchen und Weibchen. Klammervögel. 77 380. Cisticola lineocapilla Gou. Der ſtrichelköpfige Ciſt⸗ fänger. Govın proc. 1847. 27. Jan. Birds of Austral XXVII. 7. —, Lineated Warbler. *) af Blaß röthlichbraun, mit breiten ſchwarzbraunen Schaftftreifen an Kopf und Rücken; Unterſeite zieht ſich an der Kehle und Bruſtmitte in Weiß; Schwanzfedern mit deut— lichen ſchwärzlichen Flecken an der Unterſeite vor der weißlichen Spitze, Iris licht röthlichbraun, Schnabel und Beine fleiſchbraun. Kleiner und zarter als C. exilis, durch die Schaftſtreifen des Kopfes von ihr und andern gut unterſchieden; findet ſich auf der Nordküſte Auſtraliens und alle geſehenen Exemplare ſtammten aus der Nachbarſchaft von Port Eſſington. Mr. Gilbert ſagt, daß ſie die hohen Sumpfgräſer bewohnt und darin mehr wie eine Maus dahinkriecht und aufgeſcheucht nicht leicht zu Geſicht kömmt, daher man ſie nur ſehr ſelten bemerkt. Der Geſang iſt kurz und ſchwach, aber angenehm. Abbildung zweier Vögel. 3831. Cisticola exilis Goun. Der kleine Ciſtſänger. Cour Birds of Austral. XIV. 7. Exile Warbler Larn. gen. hist. VII. 136. Malurus exilis Larn. msc, VId. Horsr. Linn. Trans. XV. 223. — Less. man. I. 279. Oberkopf, Rücken, Flügeldecken, Schulter- und Schwanzdecken braunlichſchwarz, Federn ſchmal blaß geſäumt; Halsſeiten und Halsrücken und ganze Unterſeite roſtfahl an der Bruſt und der Bauchmitte in weißlich ziehend, SUN und Fuß fleiſchbraun. Weibchen ein wenig kleiner, ſonſt gleich. Dieſe bereits Latham bei Bearbeitung des ſiebenten Bandes ſeiner General- history ol Birds bekannte Art ſetzten Vigors und Horsfield in die Gattung Ci— sticola, als fie die auſtraliſchen Vögel im Muſeum der Linnean-Society beſtimmten. Ihr Vaterland iſt Neu-Süd-Wales und Südauſtralien, wo fie Gould in beiden Co— lonien in den dichten Grasmatten um die Thäler und offenen Ebenen herum häufig bemerkte. Er erhielt ſie niemals aus andern Colonien, doch wohnen in ihnen ähnliche Arten. Der Vogel hält ſich ſehr zurückgezogen, kriecht gewöhnlich unter den Gräſern hin und läßt ſich faſt treten, bevor er emporfliegt; in den Frühlingsmonaten wird das Männchen lebhafter, ſetzt ſich zeitig frühmorgens auf die höchſten Gräſer und läßt von da aus einen angenehmen aber ſchwachen Geſang, dem der Maluri ähnlich, in die Umgebung ertönen. Abbildung beider Geſchlechter. 382. Cisticola magna Gon. Der große Eiftfänger. Govm Birds of Austral. XXIV. 8. Cysticola campestris Govr» proc. XIII. 20. ) Der Name Cisticola ſoll bedeuten incola eistorum, Bewohner der Ciſtusſträucher, wie wir dies von Sylvia eisticola wirklich wiſſen. Ob die neuholländiſchen Arten mit den europä— iſchen übereinſtimmen, ſoll hier nicht beſtritten werden, da aber die Ciftusgewächfe der Flora Neuhollands fehlen, ſo wird der Name nicht ganz paſſend ſein und Gould's fehlerhafte Schreibart „Cysticola“ Blaſenbewohner, iſt gänzlich verwerflich. Grar genera of Birds part. XLV. zieht dieſe Gruppe in die Gattung Drymoica Swarss, 78 Klammervögel. Kopf roſtroth, Rücken und Flügeldecken bräunlichgrau, alle Federn der Oberſeite mit dunkelbraunem Schaftſtreif; Flügel ſchwärzlichbraun, Vorderſchwingen außen roth geſäumt, zweite Reihe bräunlichgrau gerandet, Schwanz röthlichbraun, alle außer den zwei Mittelfedern mit großem ſchwarzem Fleck vor der Spitze, ganze Unterſeite blaßfahl. Gould erhielt ihn von Mr. Strickland Esq. zur Abbildung geliehen. Eine der größten Arten dieſer Gruppe, daher der Name. Sitten und Lebensweiſe wohl wie bei den andern Arten. Der eigentliche Wohnort iſt unbekannt, da Mr. Strick⸗ land den Vogel in einer allgemeinen Sammlung Nee Vögel ohne beſondere Angabe erhielt. Abbildung des Vogels mit ausgebreitetem Schwanze. 383. Cisticola ruficeps Go. Der rothköpfige Eiſtſänger. Gourp proc. V. 150. Synops. IV. Birds of Austral. XXVI. 12. — Rufons-hea- ded Warbler. Oberkopf, Halsrücken, Hinterrücken, Bruſt, Seiten und Schenkel zart roſtfarbig, tiefer und röther auf Oberkopf und Hinterrücken; Oberrücken, zweite Schwingenreihe und Schwanz tief bräunlichſchwarz, jede Feder ringsum fahl geſäumt, Kehle und Bauch⸗ mitte weiß; Schnabel braun, Beine gelblichbraun. Dieſen kleinen Vogel beſitzt Gould in drei Exemplaren, eins von den Liverpool— Ebenen in Neu⸗Süd⸗Wales, ein zweites aus dem Gebiete von Port Philip und ein drittes von der Nordköſte, fo daß er einen weiten Verbreitungskreis hat. Das cin- farbige Rothbraun des Kopfes und Hinterhauptes unterſcheidet ihn allein von allen auſtraliſchen Arten dieſer Gattung. In ſeiner Lebensweiſe ſtimmt er wahrſcheinlich mit C. exilis und lineocapilla überein und bewohnt wie dieſe, offene graſige Wald⸗ blößen, raſige Höhen der dünnbeſtandenen Hügel und alle ähnlichen Lagen. Die Abbildung ſtellt die drei Exemplare auf Pflanzen in Neu-Süd⸗Wales dar. 384. Cistola isura Goblp. Der gleichſchwänzige Ciſtſänger. Govuro proceed. XV. Birds of Australia XXVI. 13. Square -tailed Warbler. Seiten, Halsrücken und Hinterrücken blaß roſtroth, Oberkopf, Rücken und zweite Schwingenreihe tief braunſchwarz, jede Feder, ſowie der dunkelbraune Schwanz fahl geſäumt, letztere unterſeits mit ſchwarzem Band vor der Spitze; Unterſeite tief fahl, blaſſer an der Kehle und Bauchmitte, Schnabel braun, Beine gelblichbraun. Gould ſah dieſe Art nicht lebend. Auf den erſten Blick könnte man fie für C. exilis halten, aber nach genauerer Unterſuchung mehrer Exemplare ſtellt ſich die Unter— ſcheidung heraus. Um ſie für einerlei mit jener zu halten, müßte ſie zu derſelben Zeit geſchoſſen ſein, als die Exemplare von dieſer erhalten wurden. Es iſt indeſſen nicht zu behaupten, daß fie nicht das Weibchen oder ein beſondres Kleid der C. ruficeps ſei, aber ohne weitere Beobachtung muß ſie für jetzt getrennt aufgeführt werden und der Name isura ſoll auf den etwas mehr geſtutzten Schwanz aufmerkſam machen. So wie die andern Arten ſcheint auch dieſe eine weite Werbeeftene über die 75 igen Diſtriete des Landes zu haben. N Klammervögel. 79 Gould's Eremplare ſind auf den Liverpool-Ebenen und zu Port Philip ge— ſchoſſen, die trockne und unfruchtbare Natur der Gegend ſcheint beſonders für die Arten dieſer Gattung geeignet und deshalb kommen da mehrere vor. Abbildung in zwei Stellungen. 385. Malurus pulcherrimus Goun. Der ſchönſte Staffel⸗ ſchwanz. Gourp pnoceed. XII. 106. Birds of Austral. XX. I. Beautiful Wren. Oberkopf und ein breites Band über den Mittelrücken glänzend violetbraun; Au— gengegend und Ohrdecken grünlichblau; Kehle tief indigoblau, unten von unbeſtimm— tem ſchwarzen Bande umgeben; Zügel, Halsband um Rücken und Hals, ſowie der Oberrücken tief ſammetſchwarz; Schultern kaſtanienbraun; Flügel braun, Schwanz düſter grünlichblau, unbeſtimmt dunkler gebändert und leicht weißgeſpitzt; Bauch und Unterſchwanzdecken weiß: Schnabel und Fuß ſchwarz; Augenſtern dunkelbraun. Man kann ſich kaum ein hübſcheres Vögelchen denken, als dieſe Art, welche die Gattung in Weſtauſtralien repräſentirt. Auch iſt es ja ohnedies bekannt, daß der bis— her noch unerforſchte Theil dieſes Diſtriets nicht weniger reich an intereſſanten Pro— dueten iſt, als irgend einer der bereits bekannten Theile. M. pulcherrimus iſt dem M. Lamberti ſehr ähnlich, er iſt ber größer und unterſcheidet ſich auch von 5 durch die ſchöne tiefblaue — nicht ſchwarze — Kehle und Bruſt. Gould verdankt die Kenntniß dieſer Art den Forſchungen von Mr. Gilbert, welcher ihm folgende Nachrichten über ſie gab. Der Vogel iſt ausſchließlich auf die Dickichte im Innern von Weſtauſtralien beſchränkt, in ſeiner Lebensweiſe und ſeinen Sitten gleicht er ſehr den andern Arten der Gattung, aber ſein Neſt iſt kleiner, als das irgend eines andern. Ein am 28. October in der Nachbarſchaft der Wongan Hills gefundenes ſtand auf den obern Zweigen einer Hakea, etwa 4 Fuß über dem Boden, es enthielt zwei friſchgelegte Eier, welche denen der andern Arten glichen, aber größere Flecke hatten. Die Abbildung ſtellt zwei Männchen dar und ein Weibchen. 386. Acrocephalus australis Govm. Der auſtraliſche Rohr: fanger. Gour» Birds of Austral. XXVII. 17. Reed Warbler LEwũIX Birds of New-Holl. pl. 18. Ganze Oberſeite olivenbraun, Flügel und Schwanz braun, olivenbraun gefäumt, ganze Unterſeite fahlgelb oder tieffahl, nach der Kehle hin weißlich, Unterſchnabel fleiſch— weiß, übriger Schnabel und Beine olivenfarbig, Iris braun. In Südauſtralien und Neu-Süd-Wales allgemein verbreitet auf den ſchilfigen Ufern der Flüſſe und Landſeen, aber nicht auf Van Diemens Land. Gould traf ihn auch in großer Menge auf den Ufern aller Flüſſe nördlich von den Liverpool-Ebe— nen an ſolchen Orten. Er iſt Zugvogel, kommt im September und zieht vor Ein— tritt des Winters wieder weg. In ſeiner Lebensweiſe gleicht er ſeinen Verwandten in 80 Klammervögel. Europa vollkommen, hat aber einen noch lauteren und mehr melodiſchen Geſang, deu er unaufhörlich hören läßt und dadurch die Einförmigkeit der Gegend belebt, in der er ſich aufhält. Er brütet ſpät und beginnt damit kaum vor dem November. Das Neſt iſt, ſo wie das der europäiſchen Rohrſänger, an zwei oder drei Schilfhalme etwa 2 Fuß hoch über den Waſſerſpiegel aufgehangen und beſteht aus zarten Theilen von Schilf und Binſen. Die vier Eier find 10 Linien lang und 7 Linien breit, graulich— weiß, überall unregelmäßig gelblichbraun gefleckt und gezeichnet, dazwiſchen auch umbra— braun und bläulichgrau, ohne allen Anſchein von Ordnung gemiſcht. Der Fraß beſteht aus verſchiedenen Inſeeten. Abbildung: Der Vogel ſingend, ſeitlich das Neſt. 387. Acrocephalus longirostris Gobrb. Der langgeſchna⸗ belte Nohrſänger. Long-billed Sedge- Warbler Gorů Birds of Au- stral. XXIV. 10. — Calamoherpe longirostris Gourp proc. XIII. 20. — Goor- jee-goor-jee West-Austr. infer indig. Ein fahler Streif zieht über das Auge, ganze Oberſeite röthlichbraun, mehr roth an den Oberſchwanzdecken, Vorderſchwingen und Schwanz tiefbraun, roth . Kinn weißlich, ganze Unterſeite tief roſtfarbig, Iris gelblichbraun. Die größere von den beiden auſtraliſchen Arten gehört dem Weſten an, woher ſie Mr. Gilbert mit der Bemerkung ſendete, daß ſie in allen dichten Rieten an den Flüſſen und Teichen um Perth vorkäme, aber ſo ſcheu wäre, beſonders das Weibchen, daß man kaum im Stande ſei, ſie zu bemerken. Auch hat er bemerkt, daß ſie ſich niemals mehrere Ellen weit vom Neſte entfernt, welches zwiſchen 4 bis 5 Schilfhalme etwa zwei Fuß hoch über der Waſſerfläche angebracht iſt. Daſſelbe iſt tief obertaſſen⸗ förmig und beſteht aus Seggenfaſern und dürren Binſen. Die Brütezeit fällt in den Auguſt und September. Die 4 Eier find 1 Zoll lang und 8 Zoll breit, düſter grün⸗ lichweiß, überall, beſonders am dicken Ende groß und unregelmäßig olivenfarbig ge— fleckt, manche dunkler als andere, die helleren Flecken ſcheinen in der Schale zu ſein. Er ſingt bei Tag und bei Nacht und ſein Geſang iſt ſchöner und melodiſcher, als der irgend eines auſtraliſchen Vogels, ja er iſt dem Nachtigallenſchlage in manchen Stücken ähnlich und gewiß nicht geringer. Der Magen iſt mäßig fleiſchig, die Nahrung beſteht aus Käfern und anderen Inſecten. Abbildung beider Geſchlechter. 388. Sphenoeacus gramineus Golo. Der Grasſchilfſteiger. grass. loving Sphenoeacus. Gourp Proceed. XIII. 19. Birds of Austral. XIX. 17. Streif über das Auge weiß; ganze Oberſeite braun, Mitte der Federn dunkel— braun, zweite Schwingenreihe ſchwarzbraun, fahl gerandet; Schwanz blaß röthlichbraun, Schäfte dunkelbraun; Unterſeite weißgrau, an den Seiten und am Bauche in Schwarz übergehend; Bruſtfedern mit kleinem ſchwarzbraunem Schaftfleck, Schnabel und Lauf fleiſchbraun. Geſchlechter nicht verſchieden in Größe und Farbe. Klammervögel. 81 Ueber den ganzen Süden von Auſtralien und von Van Diemens Land verbreitet in allen Lagen, welche ſeinen Sitten entſprechen, obwohl ihn die Coloniſten bei ſeiner zurückgezogenen Lebensweiſe faſt gar nicht kennen. Er hält ſich im dicken Raſen, in Binſen und andern Kräutern der Niederung auf feuchtem und naſſen Boden des Feſt— landes und auf ſolchen Inſeln, wie Green und Actaeon in D'Entrecasteaux Chanel. Er verſteckt ſich ſehr ſcheu und man kann ihn faſt treten, bevor er ſein Verſteck ver— läßt. Auf den offenen raſigen Flächen kann man ihn leichter heraustreiben, dann fliegt er einige Ellen weit, läßt ſich nieder und verkriecht ſich wieder unter die Kräuter. Es würde intereſſant ſein, zu erfahren, ob dieſe Sitten mit denen der andern Glieder dieſer Gattung, welche Mr. Strickland gebildet hat, zuſammentreffen. — Sein Geſang beſteht aus vier bis fünf klagenden Tönen, die er fünf bis ſechs Mal hinter— einander wiederholt. Das Neſt iſt feſt und in Weſtauſtralien aus weichen Schilfriſpen und der dünnen Haut der Schilfhalme, gelegentlich auch aus zarten Sumpfgräſern, anderwärts mit Federn ausgelegt; manchmal liegen zwei große Federn über der Oeffnung, welche oben auf dem Neſte iſt und beſchützen das Innere deſſelben vor Kälte und Regen. Es befin— det ſich zwiſchen zwei bis drei Schilfhalmen etwa 2“ hoch über dem Waſſer. Die vier Eier werden im Auguſt und September gelegt, find kaum 8 Linien lang und 6 Linien breit, fleiſchfarbigweiß, überall purpurröthlich gefleckt und geſtrichelt, beſonders am dicken Ende; manchmal zeigen ſich auch große dunkle röthlichgraue Flecken zwiſchen der Schalenfläche. — An Exemplaren von Van Diemens Land, dem Schwanenfluſſe und Neu⸗Süd⸗Wales zeigten ſich keine Unterſchiede. Abbildung: Päärchen auf einem Schilfhalme. 389. Sphenoeacus galactotes Gov. Der milcheaffeefarbige Schilfſteiger. Gouro Birds of Australia XXVI. 14, — Malurus galactotes Tau. col. 69. Megalurus galactotes Vis. Horsr. Linn. Trans. XV. 228. — Tawny Sphenoeacus, Blaßbraun, Oberkopf dunkler rothbraun, düſter weißlich an der Kehle und an der Bauchmitte; alle Federn der Oberſeite mit braunſchwarzem Mittelſtreif, zweite Schwingenreihe ſchwärzlichbraun, blaßbraun breit geſäumt; Schwanz blaßbraun, un— deutlich dunkel gebändert; Iris hellbraun; Oberſchnabel olivenbraun, Schneiden licht gelblichweiß, Unterſchnabel bläulichweiß, Beine licht röthlichfleiſchfarbig. Ein ſeltener Vogel in Neu-Süd⸗Wales. Die wenigen Exemplare, die Gould ſah, kamen von den graſigen Gegenden des Liverpool-Gebietes; wahrſcheinlich wohnt er aber längs des öſtlichen Zuges und im ganzen nördlichen Gebiete von Auſtralien. Mr. Gilbert bemerkt, er ſei mäßig häufig auf den Inſeln am Kopfe des Van Diemens Gulf, wo er die langen Gräſer oder Binſen bewohnt, welche in oder an den Moräſten wachſen. Er iſt fo fchen, daß man ihn ſelten zu ſehen bekömmt. Wird er aufgejagt, ſo fliegt er, aber der Flug wird ihm ſchwer, ſo daß er bis höchſtens auf hundert Ellen weit fliegt und in kürzrer Entfernung wieder ermüdet, ſich gern in das Gras wieder herabläßt. Sein einziger Laut war ein rauhes und reißendſchnell wiederholtes Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 11 82 Klammervögel. chutch. Der Magen war ziemlich fleiſchig und enthielt re von Inſeecten ver— ſchiedener Art und Pflanzenfaſern. Abbildung: Päärchen. 390. Cinclorhamphus cruralis Goun. Der braune Schwäz⸗ zerſchnäbler. Brown Cinclorhamphus GouL» Birds of Austral. XIX. 16. — Megalurus cruralis Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 228. — e — Gour» proceed. V. 150. Synops. IV. Männchen: braun, jede Feder bräunlichweiß geſäumt; Mittelbauch Funkel 5 Schnabel, Mund und Zunge ſchwarz; Iris nußbraun, Fuß fleiſchbraun. Weibchen ähnlich, aber die Federn breiter bräunlichweiß geſäumt; Unterfläche hel— ler, Mittelbauchfleck kleiner. Es giebt zwei, vielleicht drei Arten dieſer ſehr eigenthümlichen Gattung in Süd— auſtralien, welche einander ſehr ähnlich ſind. Es iſt daher nöthig, zu bemerken, daß der abgebildete Vogel die eine Art iſt, welche man gewöhnlich im Frühling und Som⸗ mer in allen offenen Diſtricten von Neu-Süd-Wales ſieht, wo fie im Auguſt vor- kömmt und nachdem ſie gebrütet hat, im Januar und Februar wieder abzieht. Offene Ebenen, graſige Flächen und Getraidefelder bieten den Aufenthalt dar. Es iſt gewiß einer der beliebteſten Vögel Auſtraliens. Gould ſagt, hätte er nicht Auſtralien be⸗ ſucht und ſeine Sitten ſelbſt beobachtet, er würde ſchwerlich geglaubt haben, daß die beiden abgebildeten Vögel die beiden Geſchlechter einer Art wären, da manche Arten minder verſchieden ſind, als hier das Geſchlecht. Die Auffindung mehrer Päärchen auf den Neſtern gab ihm aber die Ueberzeugung, daß es ſo ſei. In ſeinen Sitten und ſeiner Lebensweiſe ähnelt der Vogel genau der europäiſchen Feldlerche. Im erſten Frühling läuft er lebhaft auf der Erde hin, mit aufgehobenem Schwanze; ſteigt auf die todten Baumſturzel, auf die Zäune und Vermachungen und rennt mit der größten Geſchicklichkeit an ihnen hin; in dieſer Jahreszeit ſieht man auch das Männchen häufig neben ſeinem kleinen Weibchen hinrennend und bemüht, daſſelbe durch ſeinen Geſang zu erheitern, wobei er auf keinen andern Gegenſtand Rückſicht nimmt. Das Weib: chen ſucht den Platz zum Neſte am Boden, das Männchen erhebt ſich dann, wie die Feldlerche, oft in die Luft und mit den Flügeln zitternd, läßt es ſeinen herrlichen Ge— ſang herabtönen. Es läßt ſich dann herab, ſetzt ſich auf einen benachbarten Strauch und läßt unabläſſig ſeine fließenden, nicht unangenehmen Töne erſchallen. Gould fand dieſe Art ſehr häufig in allen Diſtrieten am Ober-Hunter, auch in dem Umkreiſe dieſer Gegend, ſowohl nördlich als ſüdlich, er ſchoß viele Exemplare beider Geſchlech— ter, aber nicht ein einziges Männchen mit ſchwarzer Kehle, wie ſolche ihm von Port Philip und Südauſtralien zukamen, die er für eine eigne Art hält. N Abbildung: Männchen und Weibchen. 391. Cinclorhamphus rufescens Gous. Der röthliche Schwätzerſchnäbler. Gouw Birds of Austral. XXVI. 5. Anthus rufescens Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 230. E-role-del West-Austr. mont. indig. Singing Lark Colonist. Rufons-tinted Cinclorhamphus. Klammervögel. 83 Männchen oberſeits dunkelbraun, Federn olivenbraun gerandet; Oberſchwanz— decken roſtroth; Zügel ſchwarz, Streif über dem Auge und Bruſt weißlich, ganze Un⸗ terſeite blaß bräunlichgrau, Unterflügeldecken fahl gedunkelt und mit Reihen kleiner ſchwärzlichbrauner Flecken an der Bruſt; Iris nußbraun, Schnabel dunkel bleifarbig im Sommer, fleiſchbraun im Winter, Lauf gelblichgrau, Fuß bläulichaſchgrau. (Nicht fo in der Abbildung!) Weibchen kleiner und ohne ſchwarze Zügel, übrigens gleich. Wenn auch die Singvögel Auſtraliens nicht berühmt ſind, ſo fehlt es doch nicht an ſolchen, deren Stimme die eintönige Seenerie der Gegend angenehm unterbricht, und keiner verdient unter ihnen größere Aufmerkſamkeit, als dieſer beſte Sänger, deſſen Geſang allerdings dem unſrer Lerche ähnelt, wenn er auch demſelben nachſteht. Mit Ausnahme von Van Diemens Land, wo Gould vermuthet, daß er niemals geſehen worden, ſcheint er über alle Theile von Auſtralien verbreitet zu ſein, ſo daß Goulds Sammlung Exemplare aus allen bis jetzt den Europäern bekannt gewordenen Diſtrie— ten enthält. In Neu⸗Süd-⸗Wales und Weſtauſtralien Zugvogel und nur im Sommer zugegen, er kommt im Auguſt an und zieht im Februar wieder ab. Uebrigens traf ihn Gould auf den Sandhügeln der Holdfaſt-Bay in Südauſtralien im Juli, alſo zur Winterszeit. Wenn auch nicht ausſchließlich Erdvogel, ſo bringt er doch viel Zeit am Boden zu und ſteigt von da perpendikulär in die Luft, von da wieder auf die höchſten Zweige der erhabenſten Gipfel, fliegt horizontal von einem Baume zum an— dern und ſingt immer mit der größten Geläufigkeit. Das Weibchen iſt nur etwa halb ſo groß als das Männchen und bleibt ruhig am Boden, von dem es nicht leicht auf— fliegt, daher man es ſelten zu ſehen bekömmt. Er bewohnt vorzugsweiſe offene raſige Ebenen, hier und da mit Bäumen beſtanden. Die Brütezeit fällt in den Oetober, November und December, manchmal folgen zwei Bruten in dieſer Zeit. Das Neſt ſteht in einem Eindrucke auf dem Boden, meiſt am Fuße eines Raſenplatzes und iſt äußerlich aus ſtarren Gräſern gebaut, inwendig mit ſehr feinen Gräſern, auch manch— mal Haaren ausgelegt. Die vier Eier ſind 10 Linien lang, 72 Linien breit, purpur⸗ weiß, tief kaſtanienbraun ſtark gefleckt und geſprenkelt, ſo ſehr, daß man manchmal die Grundfarbe wenig bemerkt. Das Weibchen läßt oft zur Nachtzeit ein eintöniges Schricken vernehmen. Abbildung: Beide Geſchlechter auf einem Zweige des cherry-tee der Coloniſten: Exocarpus eupressiformis. 392. Cinclorhamphus cantillans Coup. Der ſchwarzbrüſt⸗ ige Schwätzerſchnäbler. Gourpn proc. X. 135. Birds of Austral. XXVII. 3. — Ve-jul-lup West- Austr. Mont. indig. Sky-Lark Colon. — Black- breasted Cinclorhumphus. Ganze Oberſeite ſandbraun, Federmitte dunkler, Vorderſchwingen und Schwanz graulichbraun, leicht röthlichbraun geſäumt; unmittelbar vor dem Auge ein ſchwarz— brauner dreieckiger Fleck; Kehle und Bruſt ſchmuzigweiß, letztere mit braunem Streif unten an jeder Feder; Unterſeite lichtbraun, in der Bauchmitte ein dunkelbrau— ner Fleck, jede Feder blaßbraun geſäumt; Schnabel und Beine fleiſchfarbigbraun. 1 8⁴ Klammervögel. Die drei Abbildungen find nach bei Port Philip in Südauſtralien geſchoſſenen Exemplaren gemacht und Gould verſchaffte ſich ein Exemplar zu Port Eſſington, welches übereinkam. Sie unterſcheiden ſich alle von C. curalis in geringerer Größe und dunklerer Färbung, ein Kennzeichen, welches auf männliches Geſchlecht und Sommer: kleid hindeutet. Am Schwanenfluſſe find die Exemplare noch kleiner und wie C. eru— ralis niemals ſo ſchwarz an der Bruſt, als der hier abgebildete Vogel, weshalb man alſo dieſelben für verſchieden halten möchte. Der Name cantillans wurde einem Ex⸗ emplare im Winterkleide gegeben, an welchem weder Bruſt noch Schnabel ſchwarz ſind, außerdem möchte freilich ein anderer Name paſſender ſein. Gould weiß nichts über die Lebensweiſe des Vogels von Port Philip. Mr. Gilbert beobachtete ihn in Weſtauſtralien und ſagt über ihn Folgendes. Er beſucht Weſtauſtralien im Sommer, iſt auffallend ſcheu und unruhig und einer der am ſchwer— ſten zu erlangenden Vögel, da er gewöhnlich auf einem Baume an einer ſolchen Stelle ſitzt, von wo aus er über die Umgebung einen freien Ueberblick hat, ſo daß er nur ſelten zum Schuß kommen läßt. Fliegt er vom Boden auf, ſo ſetzt er ſich ſo⸗ gleich auf einen Baum, wo er mit aufrechtem Schwanze und aus der ganzen Länge des Halſes vorgeſtrecktem Kopfe einen ſeltſamen Anſtand zeigt. Oft ſteigt er ſenkrecht zu einer bedeutenden Höhe in die Luft und fliegt dann horizontal ohne ſichtliche Flü— gelbewegung wohl dreihundert Ellen weit. Im Fluge läßt er eine ſehr unangenehme rauhe und kreiſchende Stimme hören, welche mit einem innerlichen, mehr klagendem Tone vertauſcht wird, ſobald er auf einem Zweige ſitzt. Das Neſt ſteht in einem leichten Eindrucke am Boden, beſteht aus trocknem Gras und iſt fo locker zufammens geſetzt, daß es außerordentlich ſchwer iſt, es ganz zu erhalten; die vier Eier ſind denen des C. rulescens ähnlich, aber größer und lichter. Abbildung: Zwei Männchen in verſchiedenem Gefieder und ein Weibchen. 393. Cinclosoma cinnamomeum (us) Goun Die zim⸗ metfarbige Schwätzerdroſſel. Gourn proc. XIV. 68. Cinnamon coloured Cinclosoma Gourp Birds of Austral. XXV. 7. Ganze Oberſeite, Schulterdecken, beide Mittelſchwanzfedern, Bruſt und Bauchſeite zimmetbraun, Flügeldecken ſchwarz, jede Feder breit weißgeſpitzt, vom Schnabel über das Auge und die Ohrdecken verläuft ein weißer Streif; Zügel und Kehle glänzend— ſchwarz mit großem ovalen weißem Fleck unter dem Auge; Unterſeite weiß, mit gro: ßem glänzendſchwarzem Pfeilfleck auf der Bruſt; Bauchſeitenfedern mit breitem ſchwar— zem Schaftſtreif, Seitenſchwanzfedern glänzendſchwarz, breit weiß geſpitzt, Augen braun, Bruſt olive, Zehen ſchwarz. Capitain Sturt gab das einzige bekannte Exemplar, welches er während ſeines langen Aufenthalts in einer unfruchtbaren und unwirthbaren Gegend im Innern Au— ſtraliens erlangt hatte, an das brittiſche Muſeum. Dieſe Art iſt ein höchſt intereffanter Beitrag zu dieſer ſo eigenthümlichen Gattung der Erddroſſelgruppe Auſtraliens. Sie iſt bedeutend kleiner als C. eastanotus und punetatum und ſchon N Zimmet⸗ farbe auffallend verſchieden. Abbildung des Vogels in zwei Stellungen. Klammervögel. 85 394. Oriolus viridis vin. Der grüne Pirol. Govo Birds of Austral. XXI. 5. Gracula viridis Larn. ind. orn. sppl. XXVIII. Saaw gen. zool. VII. 473. Loriot Tem. man. d’Orn. ed. 2. LIV. Green Grakle Laru. gen. syn. sppl. II. 129. gen. hist. III. 168. Coracias sagittata Larn. ind. orn. sppl. p. XXVI. Saaw gen. zool. VIII. 400. Striated Roller Lara. gen. syn. sppl. II. 122. gen. hist. III. 85. Streaked Roller Larn. gen. hist. III, 84. young. Mi- meles viridis Kix Survey of intertropical Coast of Australia II. 419. Mimeta viridis Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 326. Jaro, Sere. ill. orn. II. pl. 61. 6. R. Gray list of gen. of Birds ed. 2. 38. Mimeta meruloides Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 327. young. Oriolus viridis VIEL. N. Diet. XVIII. 197. Enc. meth. orn. II. 697. Kopf und ganze Oberſeite gelblich olivenfarbig, Flügel und Schwanzfedern dun— kelbraun, Außenfahne der Deckfedern und zweiten Schwingenreihe grau, weiß geſäumt und breit geſpitzt, Schwanzfedern, außer beiden mittlern, an der Innenfahne mit großem ovalen weißen Fleck, an der Spitze der Außenfahne weiß, immer größer je weiter nach Außen, an der letzten bis zolllang; Unterſeite weiß, an den Bruſtſeiten olivengelb überlaufen, jede Feder mit ſchwarzem, lang birnenförmigem Fleck unter der Mitte; Schnabel dunkel fleiſchfarbig; Iris ſcharlach, Fuß bleifarbig. — Geſchlechter im Alter kaum unterſcheidbar, die Männchen jedoch auf Kopf, am Hals und der Kehle mehr gleichfarbig und ihr gelblicholive auf der Oberſeite dunkler als bei dem Weibchen. Einjährige Junge haben ſchwarzen Schnabel, Oberſeite olivenbraun, jede Feder mit ſtarkem braunem Streif unter der Mitte; Flügel braun; Unterſeite der Schulter und alle Flügelfedern außer den Vorderſchwingen roſtgelb geſäumt; die ſchwarzen Streifen an der Bruſt ausgeprägter und der weiße Spitzenfleck an den Schwanzfedern kleiner als bei den Alten. Latham beſchrieb ihn zuerſt als eine Gracula, aber Capitain King erkannte ihn bereits als einen Pirol, meint aber doch, daß er aus manchen Gründen ein Honigvogel ſein möge. Ueber die Zunge und ſeine Art zu freſſen, kann er zwar nichts beſtimmtes ſagen, aber die allgemeine Anſicht ſtellt den Vogel unter diejenigen, welche ſich durch Saugen ernähren und er iſt deshalb geneigt, ihn mit einer zweiten noch unbeſchriebe— nen Art, welche äußerlich ſehr ähnlich, im Innern jedoch, wie in ihrer Lebensweiſe verſchieden iſt, als Gattung Mimetes zuſammenzuſtellen. Stimmt aber die Zunge des 0. viridis mit Oriolus zuſammen und nicht mit der der Honigſauger, jo muß freilich die Zuſammenſtellung wieder gelöſt werden. Auch Jardine und Selby waren dieſer Meinung, als ſie den Vogel abbildeten und beſchrieben die Zunge, die allerdings eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der der Honigſauger hat, aber Gould ſieht ſich durch eigne Beobachtung zu der Meinung veranlaßt, daß er nach äußerem Anſehn, Sitten, Lebens— weiſe und Nahrung ein ächter Pirol ſei, ſo wie er bereits von Vieillot aufgeführt worden, jo daß der Gattungsname Mimetes aufgegeben werden muß. *) Er beſchränkt ſich auf Neu-Süd⸗Wales, wo er den Sommer über überall ziemlich häufig iſt. Gould ſah ihn oft im botaniſchen Garten zu Sydney und in allen Gär— ten der Coloniſten, in denen ſich hinreichend große Gebüſche befinden, um ihm Schutz *) ft auch ſchon Pflanzenname, müßte alſo Mimeta bleiben. 86 Klammervögel. zu gewähren. Hier und in der Nähe der Brüche und in allen ähnlichen Lagen iſt er gleichmäßig verbreitet. Er kam nicht in Südauſtralien vor, auch ebenſowenig weft: lich von da aus. Gould bezweifelt nicht, daß er ſich ziemlich weit nördlich ausdehnt, da ſeine Anzahl in der Nachbarſchaft der Flüſſe Peel und Namoi mehr zunimmt, und mehrere Perſonen geben eine noch weitere Verbreitung an, indem ſie einen ähnli⸗ chen Vogel von Port Eſſington für denſelben halten, eine Anſicht, welcher Gould nicht beiſtimmt, da er letzteren für eine beſondere Art hält, obgleich er, oberflächlich betrachtet, dieſelbe zu ſein ſcheint; die allgemeine Färbung der beiden Vögel iſt in der That ſehr ähnlich, doch find fie beſtimmt verſchieden. Der O. aflinis von Port Eſ— ſington iſt kleiner, hat kürzere Flügel, größeren Schnabel und die weißen Flecken an den ſeitlichen Schwanzfedern find beträchtlich kleiner; übrigens find freilich beide fo gänzlich gleich, daß Gould die Abbildung des andern für unnöthig hielt. Auch folgende Bemerkungen über die eb paſſen auf eine wie 15 die andere Art. Der in Neu-Süd-Wales beobachtete Vogel war muthig und munter und ließ ſich oft in Geſellſchaft mit dem Regent, Atlas- und Katzenvogel auf denſelben Bäu⸗ men ſehen und nährte ſich von denſelben Beeren und Früchten, beſonders den der klei— nen wilden Feige. Er hat einen lautpfeifenden Ton, den er kräftig ertönen läßt, wäh⸗ rend er auf einem der höchſten Zweige ſitzt. Gould ſah oft, wie er Inſeeten im Fluge fing und wie er ſehr hoch flog, meiſt über den höchſten Gipfeln der Bäume. Mr. Gilbert bemerkt, daß der Vogel zu Port Eſſington in allen Theilen der Halbinſel und der anliegenden Inſeln und in jeder Art von Lage häufig vorkommt, wo die Eingebornen ihn Mur-re-ä-rwoo nennen. Er hat eine ſehr laute und beſtimmte Stimme, deren Klang ſich von allen andern Vogelſtimmen unterſcheidet. Meiſt läßt er ein lautes helles Pfeifen vernehmen, welches mit einem ſonderbar rauhen Kehllaut ſchließt, dagegen in der Kühle des Abends, wenn er im dichten Laubwerk auf einem der höchſten Zweige eines Eukalyptus ſitzt, giebt er eine regelmäßige Folge angeneh— mer Töne zu hören. Gould fand am 4. December ein Neſt mit zwei erſt ausgeſchlüpſten Eiern, es war am Rande eines abgeſtorbenen Zweiges einer ſchlanken Melaleuea etwa 5 Fuß über dem Boden aufgehangen, ziemlich tief und groß, aus ſehr ſchmalen Streifen pa= pierartiger Rinde mit einigen dünnen Zweiglein eee eee inwendig mit fei— nen drahtartigen Zweiglein gefüttert. Die Eier, im Verhältniß zum Vogel groß, waren ſchön bläulichweiß, ſparſam über die Oberfläche umbrabraun und bläulichgrau gefleckt, letzteres zwiſchen den gen der Schale, 1 Zoll 3 Linien lang und II Linien breit. Abbildung beider Geſchlechter. 395. Sericulus chrysocephalus Swains. Der goldköpfige Prinzenvogel. Swaıxs. Zool. Journ. I. 478. Vic. Horsr. Linn. Trans. XV. 326. Janp. Sere. ill. orn. I. pl. 18. 19. 20. G. R. Gnar list of gen. of Birds ed. 2. 38. Swalxs. classif. II. 237. — Less. trait. d’orn. 340. Srteru. cont. of Sıaw’s gen. zool. vol. XIV. 266. Regent. Bird Gouο Birds of Austral. XXVI. 1. — Meliphaga chrysocephala Lewis Birds of New-Holl, pl. 1. — Golden- Klammervögel. 87 erowned Honey eater Larn. gen. hist. IV. 184. Oriolus regens Tem pl. col. 320. — Obor Gam. zool. de l’Uranie pl. 22. Lessov zool. de la Ro pl. 20. 2 — Sericulus regens Lessox Man. d’Orn. 1. 256. ' Kopf und Halsrücken jederſeits mit einem Bogen nach der Bruſt hin ſchön hoch⸗ gelb, vorzüglich am Vorderkopf mit Zug in orange; zweite Schwingenreihe hochgelb mit ſchmalem ſchwarzen Saum längs der Innenfahne, erſte Vorderſchwinge ganz ſchwarz, nächſte an der Spitze und Außenfahne ſchwarz, die halbe Innenfahne und der Schafttheil, welcher nicht durch die ſchwarze Spitze läuft, iſt gelb; wie die Vor⸗ derſchwingen ſich der zweiten Reihe nähern, breitet ſich das Gelb der Innenfahne quer über den Schaft aus, läßt nur einen ſchwarzen Saum an der Außenfahne, mel cher ſich ſtufenweiſe verſchmälert, bis die Spitze beider Fahnen allein ſchwarz bleibt, übriges Gefieder N Schnabel gelbz Iris blaßgelb; Beine und Fuß ſchwarz. I Weibchen: Kopf und Kehle düſter bräunlichweiß, mit großem ſchwörzen Fleck uf dem Scheitel; Oberſeite, Flügel und Schwanz olivenbraun; Rückenfedern mit bräunlichweißem, dreieckigem Fleck nächſt der Spitze, Unterſeite ebenſo, hier aber, außer an der Bruſt, nehmen die erſten Flecke an Größe zu, ſo daß ſie vorwalten; Iris braun; Schnabel und Fuß ſchwarz. — Junge Männchen e dem ale gehen aber nach und nach in das Kleid der Alten über. Dieſer, einer der ſchönſten Vögel Auſtraliens, ſcheint auf den Oſten beſchränkt; man ſieht ihn manchmal um Sydney, welches die Grenze feiner Verbreitung ſüdweſt— lich beſtimmen dürfte. Gould traf ihn in den Buſchhölzern zu Maitlang geſellig, wie er ſeine Nahrung auf denſelben Bäumen ſuchte, welche dieſelbe dem Atlasvogel, dem Katzenvogel und Oriolus viridis bieten. Häufiger iſt er aber auf dem Manning, zu Port Macquarrie und Moreton-Bay, fand ſich dagegen nicht zu Illawarra, wo man ihn niemals geſehen, obwohl die Lage mit der um 2 Grade öſtlicheren, wo er häufig vorkömmt, eine ſehr ähnliche iſt. Auf der Mosquito-Inſel, am Ausfluß des Hunter, ſchoß Gould mehrere und beobachtete, daß ſie auf den benachbarten Inſeln, beſonders der Bakers-Inſel, häufig waren. Es iſt daſelbſt ein ſchöner Garten und ſie werden dort höchſt ſchädlich zu der Zeit, wenn die Pfirſichen u. a. Früchte reifen, indem ſie deren Ernte vernichten. Obgleich Gould ſagt, der Vogel ſei in den angegebenen Gegenden häufig, ſo iſt doch zu bemerken, daß man mehr als fünfzig Exemplare auf ein einziges altes ausgefärbtes Männchen rechnen kann, welches dann in ſeinem auffallenden Kleide au— ßerordentlich ſcheu iſt, gleichſam ſeiner Schönheit ſo bewußt, wie ſeiner Gefahr. Der Vogel iſt ſonſt ruhig und ſitzt gewöhnlich auf einem der höchſten Zweige; kommen aber zwei ausgefärbte Männchen zuſammen, ſo gerathen ſie mit einander in Streit. Es iſt große Vorſicht nothwendig, um alte Männchen zu bekommen, dagegen ſind die Weibchen und die Jungen ſehr zahm und wenn ſie im Laubdickicht freſſen, find fie fo emſig, daß ſie einen Verfolger gar nicht bemerken; Gould ſtand manchmal unter einem niedrigen Baume, nicht höher als 15 Fuß, auf welchem ſie über ihm begierig ſich nährten. Der Magen zeigte Ueberbleibſel von wilden Feigen, Beeren und Saa— men, aber keine Spur von Inſeeten. 88 Klammervögel. Neſt und Eier wurden nicht aufgefunden, auch keine Nachricht über die Fortpflanz— ung erhalten. Das ausgefärbte Kleid erhält der Vogel wahrſcheinlich erſt im zweiten und dritten Jahre und legt es dann wohl nicht wieder ab. Abbildung: Päärchen. 396. Mirafra Horsfieldii GOD. Horsſield's Mirafra. Gouv proceed. 1847. 27. Jan. B. of Austral. XVII. 14. Horsfields Mirafra. Aſchgraubraun, Federn am Kopf, Unterrücken und der dritten Schwingenreihe mit breitem ſchwarzbraunen Mittelſtreif; Flügel braun, rothbraun geſäumt; über dem Auge ein fahler Streif; Kehle weiß; Unterſeite blaßfahl; Bruſt mit einigen Quer⸗ reihen ſchwarzbraun verwiſchter Streifen; Unterflügelſeite rothbraun; Schnabel fleiſch⸗ braun, gegen die Spitze dunkelbraun, Beine fleiſchbraun. — Weibchen gleich. Gould nannte dieſe Art zu Ehren des Entdeckers der Gattung. Sie iſt ſpär— lich über die offenen, ebenen Diſtriete von Neu-Süd-Wales verbreitet, doch häufiger an der Innenſeite der Gebirgszüge nach dem Innern zu, als zwiſchen den Gebirgen nächſt der Küſte. Gould erhielt auch ein Exemplar von Dr. Le ichard's Oberland⸗ Expedition von Moreton-Bay und eins aus der Nachbarſchaft von Port Eſſington. Beide find größer, als die von Neu-Süd⸗Wales, ziehen mehr in rothbraun und haben einen ſtärkeren Schnabel, ſo daß ſie mit M. javanica nahe verwandt ſind. Die hier abgebildeten find aus Neu-Süd-Wales, wo fie auf den Liverpool⸗Ebenen häufiger als irgendwo ſonſt vorkommen; im Gebiet des Upper⸗Hunter traf Gould auch ein zelne an. Mehr Erd- als Baumvogel, wird er oft beinahe getreten, bevor er " aufffiegt und fliegt dann nur eine kurze Strecke weit, um ſich wieder niederzulaſſen. Oft ſieht man ihn auf den ſteifen Gräſern oder manchmal auf Bäumen ſitzen. Häufig erhebt er ſich in die Lüfte, nach Art unſrer Feldlerche und dann ertönt ſein melodiſcher Geſang, doch in ſchwächerem Zuge, als wir von der unſrigen zu hören gewohnt find. Gele— gentlich läßt er wohl auch ſeinen angenehmen Geſang von einem Baumzweige ertönen. Abbildung: Päärchen. a 397. Donacola flaviprymna Gobrp. Der gelbbürzelige Schilf⸗ fink. Gourb proc. XIII. 80. Vellow- rumped Finch. Govı» Birds of Austral, XXIII. 7. Kopf blaß rehfarbig, Rücken und Flügel hell kaſtanienbraun; Unteerſeite fa, Oberſchwanzdecken wachsgelb; Unterſchwanzdecken ſchwarz; Schwanz braun. Gould erhielt ein einziges Exemplar von Benjamin Bynde Esg., Königl. Schiffswundarzte, welcher daſſelbe auf den Ufern des Vietoria-River während der letz⸗ ten Beobachtungsreiſe des Schiffes Beagle erlegt hatte. Die Art ſteht der D. casta- neothorax nahe, iſt aber von ihr und den übrigen vielen bekannten beſtimmt verſchie⸗ den. Ihre Lebensweiſe iſt wahrſcheinlich der der andern Arten ſehr ähnlich, indeſſen iſt darüber noch nichts zu berichten. 0 Abbildung des Vogels in zwei Stellungen. Klammervögel. 89 398. Ampytis macrourus Goun. Der langgeſchwänzte Schlüpf⸗ könig. Gouro proceed. 1847. 27. Jan. — Birds of Austral. XXVI. 4. — Nyern- de u. Jee-ra West- Austr. indig. — Large tailed Wren. Ganze Oberſeite braun mit ſchmalem weißen Schaftſtreif, Unterſeite blaßer, Un— terſeite der Schulter blaß roſtroth; Schwanz braun, blaßbraun geſäumt; Iris nuß⸗ braun; Baſis des Unterſchnabels hornfarbig, übrigens der Schnabel ſchwarz; Fuß fleiſchbraun. Die erſte Art dieſer Gattung, welche in Weſtauſtralien entdeckt wurde. Die bei— den Exemplare in Gould's Sammlung ſind die einzigen, welche derſelbe bis jetzt geſehen. Mr. Gilbert ſchoß ſie im Januar und ſagt, er bewohne die Dickichte und finde ſich in Familien von 4 bis 7 Stück auf der Erde und trage den Schwanz mehr aufrecht, als irgend ein anderer Vogel, den er geſehen, auch laufe oder hüpfe kein Vo—⸗ gel reißend ſchneller über den Boden. Er vertritt offenbar hier die A. lextilis der Oſtküſte und iſt derſelben ſehr nahe verwandt, unterſcheidet ſich aber doch von ihr ſowie von A. striatus, durch robuſtere Geſtalt und größeren und längeren Schwanz. Abbildung beider Vögel. 399. Amadina modesta Goun Die beſcheidene Amadina. Gourn proceed. IV. 105. Synops. I. Plain- coloured Finch Birds of Austral. XXV. 6. Männchen: Vorderkopf tief karminroth; Zügel und ein Fleck am Kinn ſchwarz; Halsrücken, Mantel, Rücken und Flügel braun; dritte Schwingenreihe ſehr lang, nebſt großen und kleinen Schwingen mit weißem Fleck an der Spitze; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken abwechſelnd graulichweiß und braun gebändert; Schwanzfedern ſchwarz, beide äußere jederſeits weiß geſpitzt; Unterſeite weiß, braun quer gebändert, an den Seiten am deutlichſten; Bauchmitte und Unterſchwanzdecken weiß; Schnabel ſchwarz; Iris röthlichbraun; Augenlid ſchmal ſchwärzlichbraun; Lauf fleiſchweiß. Weibchen: die Färbung des Vorderkopfes iſt minder ausgedehnt und der ſchwarze Fleck an Kinn und Zügeln fehlt. Scheint auf Neu⸗Süd⸗Wales beſchränkt, wo er die ſteinigen Plätze um die gro— ßen Ebenen bewohnt. Gould traf ihn im Durchſtriche des Liverpoolgebirges und in ſeinem Sommeraufenthalte in den Niederungen am Upper-Hunter, doch kömmt er ſelten jo nahe an die Küſte. In den Liverpoolebenen und am Ufer des Namoi war er ziemlich häufig und Mr. Gilbert erwähnt, daß er ihn auf den niederen Bergen nördlich von Moreton-Bay getroffen hat. In Sitten und Bewegungen und ſeiner Lebensweiſe überhaupt hat er nichts eigenthümliches. Man trifft ihn gewöhnlich paarweiſe oder in kleinen Trupps, wie ſie nächſt dem Boden oder am Boden Saamen von Gräſern und Kräutern ſuchen. Mr. Gilbert fand das gewölbte, aus Gräſern gebaute Neſt mit 5 oder 6 wei— ßen 4 Zoll langen und 3 Zoll breiten Eiern. Abbildung beider Geſchlechter. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 12 * 90 Klammervögel. 400. Astrilda bella Gou. Der ſchöne Aftrild*). Fire-tailed Finch Govro Birds of Austral. XVIII. 12. Loxia bella Larn. ind. orn. sppl. XLVI. Black-lined Grosbeak Laru. gen. syn. sppl. II. 198. gen hist. V. 267. Fringilla bella Vis. Horsr. Linn. Trans. XV. 257. — Wee-bong N.-S.- Wales indig. — Fire-tail Van Diemens Land Colonist. Stirnband, Zügel und Augenkreis ſchwarz; Oberſeite, Flügel und Schwanz oli— venbraun, fein ſchwarz gebändert; Hinterrücken und Baſis der Schwanzfedern glänzend ſcharlachroth; Unterſeite grau, ſchmal ſchwarz gebändert; Mittelbauch und Unterſchwanz⸗ decken ſchwarz; Spitzen der Schwingen uod Schwanzfedern ungebändert braun; Schna— bel karmoiſin, an der Baſis des Oberſchnabels blaſſer; Iris dunkelbraun; Auge ſchön lichtblau, Fuß fleiſchfarbig. Auf Van Diemens Land allgemein und zahlreich über alle Theile des Landes, welche feiner Lebensweiſe entſprechen, verbreitet. Auch in Neu: Sud: Wales, doch da= ſelbſt weniger häufig. Er zeigte ſich gewöhnlich in kleinen Trupps von 6 bis 12, welche am Boden Saamen von Gräſern und andern Gewächſen der offenen Ebenen und Waldblößen verzehrten. Er kommt auch in die Gärten und Luſtgebüſche der Co— loniſten, die ihn ſehr gern ſehen, da wenige Vögel ſo zahm ſind und ſo ſchön gezeich— net, als dieſer, deſſen Scharlach am Hinterrücken und der Schwanzwurzel vorzüglich angenehm gegen das übrige düſtere Colorit abſticht. Sein Flug iſt pfeilſchnell, befon- ders wenn er über eine Ebene oder einen Grund dahinfliegt. Er iſt in Van Diemens Land Standvogel und wohl auch in Neu-Süd-Wales. Dort traf ihn Gould brü— tend, und das ſehr große Neſt zog ſeine beſondere Aufmerkſamkeit auf ſich, es befindet ſich zwiſchen Zweigen der ſtrauchartigen Bäume, ohne im Geringſten verborgen zu ſein, ganz frei. Auch die Neſter ſtehen geſellig beiſammen, mehrere bis auf 10 Zoll weit auf demſelben Baume. Sie ſind ganz aus Gras und Pflanzenſtengeln gebaut, domartig gewölbt, mit einem Flugloche nächſt dem Scheitel. Die 5 bis 6 Eier ſind ziemlich länglich und ſchön fleiſchweiß, 84 Linien lang, 64 Linien breit. Der Ton iſt einſam und traurig, man hört ihn, wenn der Vogel auf den niedrigen Zweigen der Bäume in der Nähe der Futterplätze ſich geſetzt hat. Abbildung beider Geſchlechter. 401. Astrilda oculea Goulp. Der rothöhrige Aſtrild. Red-eared Finch. Gourp B. of Austral. XVIII. 13. Fringilla oculea Quvov GALuARD Astrol. J. 211. ois. pl. 18. F. 2. — Jee-ree West-Austr. inf. Dwer-den-ngool-gnan- neer West-Austr. mont. Native Sparrow Swan River Colonists. DE Stirnband, Zügel und ſchmaler Augenring ſchwarz; hinter dem Auge ein kleiner Fleck glänzend ſcharlach; Oberſeite olivenbraun, zart ſchwarz quer gebändert, deutlicher und breiter am Unterrücken; Flügel und Schwanz ebenſo, aber deutlicher und breiter gebändert; Hinterrücken und die Ränder der Baſis der Mittelſchwanzfedern glänzend *) Daß es eine tadelnswerthe Verſtümmelung iſt, aus dem Namen „Aſtrild“ der engli— ſchen Ausſprache zu Gefallen eine Gattung „Eſtrelda“ zu bilden, wurde bereits im erſten Bande der Vögel Neuhollands S. 113 erwähnt. Klammervögel. 91 ſcharlach; Kehle und Bruſt hellbraun, deutlich ſchwarz gebändert; Bauch und Unter— ſeite ſchwarz, jede Feder an der Spitze mit großen weißem Fleck; Iris roth; Schna— bel karmoiſin, Oberſchnabelwurzel mit perlgrauer Schneide; Augenlid grünlichblau; Beine gelblichgrau. Weibchen nur anatomiſch unterſcheidbar. In mehrern Gegenden der Schwanenflußeolonie an der Weſtküſte häufig, ander: wärts bis jetzt noch nicht entdeckt. Seine Sitten ſind, wie bei der nahe verwandten Astrilda bella, er hält ſich auf offenen graſigen Gegenden mit Dickicht, beſonders auf ſchwammigem Boden und in der Nähe von Landſeen und Flüſſen. Er nährt ſich von Grasſaamen auf der Erde. Er zieht nicht und ſcheint ſeinen Aufenthalt nur dann zu wechſeln, wenn es an Nahrung fehlt. Mr. Gilbert bemerkt, daß er einſam lebt und gewöhnlich in den zurückgezogenſten Stellen im Dickicht vorkömmt, wo ſein trau— riger und langſam hervorgebrachter Ton der Einſamkeit ſeines Aufenthaltes entſpricht. Sein Flug iſt wohl ſchnell, doch ſchwach und er fliegt nur von Baum zu Baum. Die Eingebornen von Weſtauſtralien haben eine Tradition, daß der erſte Vogel dieſer Art einen Hund geſtochen und ſein Blut getrunken habe, davon rühre ſein rother Schnabel her. Abbildung: Männchen und Weibchen. 402. Poephila leucotis Goulp. Der weißöhrige Grasfink. Gour» proceed. XIV. 106. B. of Austral. XXVI. 9. White.eared Grass Finch. Vordergeſicht rings um den Schnabel und ein breites Band jederſeits in den Weichen reinſchwarz, Ohrdecken und Wangen, ein ſchmaler Streif vor dem Schwarz der Weichen iſt weiß; Oberkopf tief kaſtanienbraun; ganze Oberſeite und Flügel dunkel zimmetbraun; Bruſt und Bauch blaß weinrothbraun, Ober- und Unterſchwanzdecken weiß, erſtere außen tief ſchwarz; Schwanz ſchwarz; Iris dunkelbraun; Beine roth; Schnabel gelblich hornfarbig. Weibchen kaum verſchieden. Eine der neuen Entdeckungen von Dr. Leichardt's Expedition von Moreton— Bay nach Port Eſſington, am 3. Juni 1845 in der Nachbarſchaft des Fluſſes Lyud von Mr. Gilbert geſchoſſen, welcher noch bemerkt, daß dieſe Art der P. personata nahe verwandt iſt, aber durch gelblichhornfarbigen — nicht orangefarbigen — Schna— bel, dunkelbraune Iris und rothe Beine abweicht. Sie iſt nach allen Kennzeichen eine wahre Poöphila, findet ſich an offenen Stellen der Gegend und frißt Saamen von Gräſern. Die weißen Ohrdecken und die ſchwarze Kehle ſowie der weiße Streif vor dem Seitenband und die ſchöne braune Oberſeite unterſcheiden dieſe Art noch von P. personata. Abbildung beider Geſchlechter. 403. Poe@phila mirabilis Hoss. Der wunderſchöne Grasfink. ons. Jace. Voy. an Pole Sud. 0. D. Mons leonogr, Orn. pl, 3. f. 1. Govun Birds of Austral. XXVII. 1. — Beautiful Grass-Finch. Oberkopf und Wangen ſchön karminroth, hinten ſchmal ſchwarz umzogen, Kehle ſchwarz, dann folgt ein himmelblaues Band, ſchmal an der Kehle, breit am Halsrücken; 12 * 92 Klammervögel. Rücken und Flügel grün, ziehen am Nacken in Gelb; Bruſt mit breitem lilafarbigen Bande, durch einen zarten Orangeſtreif vom gelben Bauch geſondert; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken blaßblau; Schwingenſchäfte (quills) braun; Schnabel fleiſchfarbig— weiß; röther gegen die Spitze; Beine fleiſchfarbig. Schöne Exemplare dieſes, eines der zierlichſten finkenartigen Vögel beſinden ſich im pariſer Muſeum; Mrs. Hombron und Jacquinot erhielten fie in der Nach: barſchaft von Raffles-Bay auf der Nordküſte Auſtraliens, wo der Vogel ſo ſelten iſt, daß dieſelben nur drei Exemplare antrafen und nicht im Stande waren, die Sitten deſſelben beobachten zu können. In oben eitirten Werke iſt P. Gouldiae als das Weibchen abgebildet, doch iſt dies ein Irrthum, da das Exemplar, nach welchem Gould Beſchreibung und Abbildung fertigte, augenſcheinlich ein altes Männchen war, unter welchen Umſtänden auch Gould bemerkte, daß noch kein ſo prächtig gezeichnetes Weibchen in dieſer Gruppe entdeckt worden ſei. Die Weibchen, welche Gould von Arten dieſer Gattung kennen lernte, haben zwar auch das Farbenkleid der Männchen, aber minder ſchön. Es iſt alſo gar nicht wahrſcheinlich, daß ein ſo herrlich gefärbter Vogel wie P. Gouldiae das Weibchen von P. mirabilis ſein ſollte. Dabei iſt auch zu bemerken, daß Mr. Gilbert während Dr. Leichardt's Expedition von Moreton-Bay nach Port Eſſington ein Weibchen erhielt, welches ſich bei der Section als ſolches be— währte und obwohl ähnlich, doch minder Seed als der abgebildete männliche Vogel gefärbt war. Abbildung: Männchen in zwei Stellungen. 404. Ptilonorhynchus Smithii Vie. Smith's Atlasvogel. Vio. Honsp. Gol B. of Austral. XXI. I. Cat Bird. — Varied Roller Larn. gen. hist. III. 86. Pt. Smithii Late. msec. Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 264. — viridis Wacr. syst. av. sp. 3. — Kitta virescens Ten. col. 396. — Cat Bird N.-South-Wal. Colonists. Kopf und Halsrücken olivengrün, an letzterem jede Feder unten mit ſchmalweißen Streifchen; Rücken, Flügel und Schwanz grasgrün, mit einem Zug in Blau an den Rändern der Rückenfedern; Flügeldecken und zweite Schwingenreihe mit weißem Fleck an der Spitze ihrer Außenfahne; Vorderſchwingen ſchwarz, ihre Außenfahne grasgrün an der Baſis und blaugrün in der übrigen Länge; Schwanzfedern, anßer den beiden mittelſten, weiß geſpitzt; ganze Unterſeite gelblichgrün, mit einem gelblichweißen fpa= telförmigen Fleck in der Mitte jeder Feder; Schnabel licht hornfarbig: Iris bräunlich⸗ roth; Fuß weißlich. Weibchen nur etwas weniger lebhaft gefärbt, und etwas kleiner, fonf nicht zu unterſcheiden. Soviel man weiß, findet ſich dieſe Art nur in Neu: Sid: Wales, wo ſie in in den üppigen Wäldern, welche ſich auf der Oſtküſte zwiſchen dem Gebirge und der See hin— ziehen, alſo: Illawara, Hunter, Mac-Leay, Clarenee und die Cederwälder des Liver— poolzuges bieten unter mehrern andern die Oertlichkeiten dar, in denen man bisher ihn gefunden. Solche Lagen, welche dem Regent- und dem Atlasvogel zuſagen, entſpre— chen auch den Sitten dieſes Katzenvogels und Gould ſah nicht ſelten alle drei, wie Klammervögel. 93 ſie auf demſelben Baume ſich nährten, wenn die Zweige mit Beeren dicht behangen waren. Die wilden Feigen und die einheimiſche Kirſche bieten ihm zu ihrer Zeit reich— liche Nahrung. Sie nehmen aber fo ſelten Inſeeten, daß Gould ſich nicht erinnert, dergleichen in ihren Magen gefunden zu haben. In ſeinem Betragen iſt er nicht ſo ſcheu oder vorſichtig, ſo daß man mit geringer Behutſamkeit ſchon ſich ihm nähern kann, beſonders, wenn er frißt oder auf den höchſten Zweigen der Bäume ſeine Ruhe genießt. Im letzten Falle läßt er auch ſeinen lauten, rauhen und ungewöhnlichen Ruf hören, eine Stimme, welche ſo ſehr von der aller andern Vögel verſchieden iſt, daß man ſie nach einmaligem Hören wieder erkennt. Vergleicht man ſie mit dem nächtlichen Coneerte der Katzen, fo hat man eine Vergleichung, welche beſſer als die genaueſte Beſchreibung die Sache erläutert. Dieſes Concert giebt gewöhnlich ein Päärchen oder mehrere Exemplare und der Zuhörer richtet ſein Auge in derſelben Meinung hier nach dem benachbarten Laubwerk, wie in der Heimath nach einem Dach— giebel, auf dem ſich Virtuoſen in der Katzenmuſik hören laſſen. Nach dem, was Gould bei ſeiner ſorgfältigen Nachfrage nach den Sitten des Vogels erfuhr, ſcheint es, daß er ebenſo Lauben baut, wie der Atlasvogel, doch konnte er eine ſolche ebenſowenig auffinden, als das Neſt des Vogels, welches er wahrſcheinlich in den Baumzweigen der Wälder, in denen, er ſich aufhält, verbirgt. Er iſt gewiß kein Zugvogel, doch begiebt er ſich von einem Walddiſtriet in den andern, nach Maas⸗ gabe der vorhandenen Nahrung. | Abbildung beider Geſchlechter. 405. Ptiloris paradiseus Sw Der Paradies-Prachthopf. Swalxs. zool. Journ. I. 481. Class. of B. II. 331. Janp. Selb. ill. I. pl. 43 C. 44, 2. Sternnxs cont. of Staw’s gen. zool. XIV. 267. Goff '˖ B. of Austral. XXVII. 1. Epimachus regius Less. zool. de la Coqn. pl. 28. . Centur. de zool. pl. 3. P. Trafté d’Orn. 320. Ptiloris paradisea 6. R. Gnax list. ed. 2. 15. f a f Altes Männchen: ſchön ſammetſchwarz, oberſeits braun lilaſchillernd, Unter— ſeite ebenſo, aber alle Federn am Bauch und den Seiten breit olivengrün geſäumt; Oberkopf⸗ und Kehlfedern ſchuppenartig metalliſch blaugrün; beide Mittelſchwanzfedern ſchön metallgrün, übrige tiefſchwarz; Schnabel und Fuß ſchwarz. Weibchen: ganze Oberſeite graulichbraun; Flügel und Schwanz roſtfarbig geſäumt; Oberkopffedern mit ſchmalem weißen Schaftſtreif; über dem Auge verläuft ein Streif abwärts nach hinten, dieſer, ſowie Kinn und Kehle fahlweiß; ganze Unterſeite dunkelfahl; jede Feder mit ſchwarzem Pfeilfleck nächſt der Spitze. Bis jetzt nur in den Buſchhölzern im Südoſten von Auſtralien bekannt, auch ſcheint er da fo beſchränkt zu fein, daß nur der Hunter-Fluß ſüdlich und Moreton— Bay öſtlich ſeine Verbreitung begrenzen. Nach der Verſicherung mehrer Perſonen, welche ihn dort in der Wildniß geſehen, hat er in ſeiner Lebensweiſe viel Aehnliches mit den Climacteris und klettert aufrecht an den hohlen Bäumen, ganz ſo wie dieſe, empor. Gould bedauert, ihn nicht ſelbſt beobachtet zu haben, glaubt aber, er ſei mit dieſen Vögeln mehr als mit irgend andern verwandt. Seine kurzen, abgeſtutzen Flügel 94 Klammervögel. deuten darauf hin, daß ſein Flugvermögen ſehr gering iſt. Selten fliegt er wohl weiter, als von einem Baume zum andern oder aus einem Walde in den andern. Daß er in den Buſchhölzern von Clarenee, Mac-Leay und allen ähnlichen Diſtricten zwiſchen dem Fluſſe Hunter und der Niederlaſſung zu Moreton-Bay Standvogel iſt, ergiebt ſich aus den zahlreichen Exemplaren in verſchiedenſtem Alter, welche man von dort aus nach Europa geſendet. Er iſt ohne Ausnahme der am prächtigſten befiederte Vogel, den man in Auſtralien bis jetzt entdeckt hat und die Geſchlechter bieten den größten Abſtand in der Färbung und Zeichnung ihrer Bekleidung, denn während das Männchen mit den glänzenden Farben der Colibris prangt, erſcheint das Weibchen im unanſehnlichſten düſtern Gefieder. Dieſe große Abweichung im Gefieder findet alle denkbaren Uebergänge in der Entwickelung der Männchen von der Juen bis zum Prachtkleide des paarungsfähigen Vogels. Abbildung zweier Männchen und eines Weibchens. 406. Corcorax leucopterus Gray. Die weißflügelige Droſſel⸗ krähe. G. R. Gray list ed 2. 52. the white-winged Chough Gouw Birds of Austral. XXIV. 5. Pyrrhocorax leucopterus Tun. man. d’orn. I. 121. Less. man. I. 384. Fregilus leucopterus Vic. Horsr. in Linn. Trans. XV. 265. — Less, man. I. 384. Corcorax australis Less. trait. 325. — Waybung N.-S.- Wales indig. g Schwarz, grünſchillernd, Innenfahne der erſten Schwingenreihe auf drei Viertel ihrer Länge von der Baſis an weiß; Iris ſcharlach; Schnabel und Fuß ſchwarz. Standvogel, wie es ſcheint, über ganz Neu-Süd-Wnles und Südauſtralien ver breitet; ſehr häufig im Diſtriet am Üpper-Hunter und von Gould auch im Innern von Südauſtralien erlegt. Er zeigt ſich gewöhnlich in Trupps von 6 bis 10 Stück, frißt auf dem Boden, über den er beträchtlich ſchnell hinrennt. Der ganze Trupp hält dann an, aber ein Vogel läuft voraus und ſucht mit der größten Sorgfalt das Futter. Sonſt iſt dieſe Art eine der zahmſten unter den größeren, läßt ſich ſehr nahe kommen und fliegt dann auf die niedern Zweige eines benachbarten Baumes. Im Fluge zeigt ſich das Weiß der Flügel ſehr auffällig und im Auffliegen macht der Vogel mancherlei ſonderbare Bewegungen und läuft von Aſt zu Aſt mit überraſchender Schnelle, breitet zugleich den Schwanz aus und wippt mit ihm ganz eigenthümlich auf und nieder. Wird er beunruhigt, ſo guckt und ſpäht er nach ſeinem Angreifer herab und giebt einen rauhen, verdrüßlichen und unangenehmen Ton von ſich. Andermale, wenn er auf den Zweigen ſitzt, durchtönt er den Wald mit ſeinem eigenthümlich hohlen und traurigen Pfeifen. In der Paarungszeit wird das Männchen ſehr muthig und ſein Benehmen ſehr bemerkbar. Wenn er auf einem Zweige dicht am Weibchen ſitzt, ſo ſpreizt er Flügel und Schwanz vollſtändig aus, hebt den Kopf, ſträubt die Federn und ſpreizt ſich ſo viel er nur kann und wenn man zwei oder mehrere bei dieſem Manöver antrifft, ſo bietet dies ein vergnügliches Schauſpiel. Ein Exemplar machte ſich Gould ſehr un: angenehm dadurch, daß es jeden andern Vogel aufgriff, den er geſchoſſen hatte. Seine Kraft, über den Boden zu laufen, iſt ſo groß, daß er vor Gould's Auge jedes Hin— derniß, Hügelchen, gefallene Stämme und dergleichen ſchnell überlief. Klammervögel. 95 Er brütet ſehr emſig und macht gewöhnlich mehr als eine Brut im Jahre.. Die Zeit fällt in die Monate Auguſt bis November. Das Neſt iſt ſehr auffallend, beſteht aus Schlamm und Stroh und iſt baſſinförmig, es ſteht meiſt auf einem horizontalen Baumzweige, nahe an oder über einem Waſſer. Die 4 bis 7 Eier, 14 Zoll lang, 1 Zoll 1 Linie breit, gelblichweiß überall oliven- und purpurbraun gefleckt, letztere Farbe in der Schale. Es ſetzte Gould oft in Verwunderung, daß mehr als ein Weibchen ſeine Eier in daſſelbe Neſt legte, ſo daß ſogar 4 bis 5 Weibchen ſich auf einem Baume oder in der Nähe deſſelben aufhalten, während nur ein Neſt da iſt. Der Vogel lebt am liebſten in offenen Waldgegenden, während der Brütezeit in der Nähe von Brücken und großen Teichen, von wo er den Schlamm zum Neſtbau und die nöthige Menge von Inſectennahrung leicht herbeiholen kann. Abbildung: Männchen und Weibchen. 407. Corvus coronoides Vie. Die auſtraliſche Nabenkrähe. VI. Horsr. Linn. Trans. XV, 261. White eyed Crow Govrp Birds of Austral. XX. 5. Corvus australis Lark. ind. orn. I. 151? Gm. syst. N. I. 365 Daun. orn. II. 226? South Sea Raven Larn. gen. syn. I. 363? Coox’s last voy. I. 109.2 Lara. gen. hist. III. 7% — Wür-dang West-Austr. indig. Om-bo-lak Port Essingt. indig. Crow Colonist. Schön glänzend purpurſchwarz, die verlängerten Kehlfedern grünſchillernd; Schna= bel und Fuß ſchwarz; Augenſtern weiß, bei andern braun. Dieſe Art ſteht ſo zwiſchen dem Raben und der Rabenkrähe Europa's, daß es ſchwer zu ſagen iſt, welcher von beiden Arten ſie näher verwandt iſt. Gould möchte ſie indeſſen mehr für eine wahre Krähe halten, deren größere Arten einen Verein bil— den, in welchen ſie unſtreitig gehört. Sie fand ſich bis jetzt in jedem Theile Auſtra— liens, den man kennen gelernt hat. Kleine Unterſchiede bieten allerdings die Exemplare von Port Eſſington, dem Schwanenfluſſe, Van Diemens Land und Neu-Süd- Wales dar, indeſſen dürften dieſelben nicht zu Artunterſchieden hinreichend ſein. Exemplare von Weſtauſtralien ſind etwas kleiner als die aus den übrigen Gegenden, welche ge— nannt wurden. Wenn die Vögel ausgewachſen ſind, ſo iſt ihr Augenſtern weiß und dies bei allen, was dafür ſpricht, daß ſie alle nur eine und dieſelbe Art ausmachen. In Weſtauſtralien findet man den Vogel den größten Theil des Jahres hindurch nur paarweiſe, aber im Mai und Juni ſammeln ſie ſich in Familien von zwanzig bis fünfzig und werden dann ſehr nachtheilig für die Saaten der Bewohner, aber ſie ſcheinen ſich auch nur für dieſen Zweck zuſammenzuſchaaren, was ſie ſonſt zu keiner Zeit thun. In Neu-⸗Süd⸗Wales und Van Diemens Land ſieht man fie auch gewöhn— lich paarweiſe, nur gelegentlich in kleinen Flügen. In Port Eſſington, wo man ſie meiſt paarweiſe antrifft, ruht ſie an abgeſchloſſenen Orten und iſt Bi jo häufig als in den andern Theilen Auſtraliens. Der Magen iſt ziemlich fleiſchig und der Fraß beſteht aus Inſecten, Aas aller Art, Beeren, Saamen, Körnern und andern vegetabiliſchen Subſtanzen. 96 Klammervögel. Ihr Geſchrei ähnelt ſehr dem der Aaskrähe, doch iſt der letzte Ton länger aus: gezogen. N j Das Neſt beftcht aus großen Reiſern und ſteht gewöhnlich auf den Gipfeln eines der größten Gummibäume. Die drei bis vier Eier ſind ſehr lang gebaut, blaß und düſtergrün, umbrabraun über die ganze Oberfläche gefleckt, beklext und beſpritzt. Die 88 ſind gegen das dicke Ende hin größer, die Länge beträgt bis 14 . dabei ſind fie 13 Zoll breit. Wa Abbildung: Männchen aus Van Diemens Land. 408. Microeca Havigaster Gon. Der gelbbäuchige Sänger⸗ fliegenſchnepper. Gourn proc. X. 132. Birds of Australia XXI. II. Yellow- bellied Mieroeca. — Brown Flycatcher Port Essingt. Colon. Ganze Oberſeite bräunlicholive; Flügel und Schwanz braun, blaſſer braun ge— ſäumt; Kehle weiß; ganze Unterſeite gelb; Iris ſchwarzbraun; Fuß „ Weibchen gleich in Größe und Färbung. Dieſer kleine Fliegenſchnäpper gehört den nördlichen Theilen von Auſtralien A findet ſich in der Nachbarſchaft von Port Eſſington in jeder Beſchaffenheit der Gegend und iſt beſonders häufig auf allen Inſeln in Van Diemens Gulf. Mr. Gilbert ſagt: „in ſeiner Lebensweiſe und ſeinen Sitten nähert er ſich mehr Petroica als einer andern Gruppe. Er läßt manche verſchiedene Töne hören und gegen Abend Strophen, welche mehr denen der Arten von Petroica gleichen und fo wie bei dieſen eine lange Zeit fortgeſetzt werden und eine angenehme Melodie bilden. Um Mittag, wenn die Sonne vertikal herabſcheint, verläßt er die Bäume und ſchwingt ſich in regelmäßigen Kreiſen aufwärts, wie die Feldlerche, bis zu einer Höhe, in welcher das Auge ihn kaum noch bemerkt, dann läßt er ſich perpendikulär wieder herab, bis er ziemlich die Bäume erreicht, ſchließt die Flügel und ſcheint auf den Zweig zu fallen, auf den er ſich ſetzt. Während dieſes ganzen Manövres ſingt er ſtark, manche Weiſen des Geſanges ſind ſehr ſanft und melodiſch, aber ganz verſchieden von denen des Morgengeſanges. Abends iſt ſein Geſang ſehr gemiſcht und gleicht ſehr den unzuſammenhängenden Tönen der Gerygonen, welche Gould oft zu dem Glauben verleiteten, ihn zu hören. Die Mieroeca lebt geſellig auf Bäumen und Büſchen in der Nähe der Häuſer und wird wenig ge⸗ ſtört durch die Annäherung der Menſchen. Manchmal iſt ſie außerordentlich ſtreitſüchtig. Gould ſahe ein Paar eine Krähe anfallen und ſie beſtürmten ſie ſo lange, bis ſie durch den Flug die Sicherheit ſuchte, wobei ſie immer wacker ſchrie. Deſſenungeachtet iſt er nicht etwa überall häufig und mochte während Gould's Anweſenheit gebrütet haben, wie die jungen, anſcheinend nur einige Tage alten Vögel, die er erhielt, ver⸗ muthen ließen. Das Neſt fand er indeſſen nicht und die e 0 bi ſowie über die Brütezeit nichts zu fagen. Abbildung beider F 409. Myiagra pin Vic. Der bleifarbige Suegenſtsludker Vic. Honsr. Linn. Trans. XV. 254. — Lxssox man. I. 181. Swans. classil. II. 260. Plumbeous Flycatcher Goui» Birds of Austr. XXIII. 5. Klammervögel. 97 Männchen: Ganze Oberſeite, Flügel, Schwanz und Bruſt bleifarbig, an Kopf, Hals und Bruſt grünſchillernd, blaſſer gegen das Ende des Köepers und an Flügeln und Schwanz; Vorderſchwingen rußſchwarz, zweite Reihe zart weiß geſäumt; Unter— ſeite des Flügels, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß; Schnabel bleiſchwarzblau; Spitze ſchwarz; Augenſtern und Fuß ſchwarz. Weibchen; Kopf und Rücken bleifarbig, ohne grünen Schiller; Flügel und Schwanz braun, beſonders die zweite Schwingenreihe bläulichgrau gefranſt; Kehle und Bruſt ſchön roſtroth, nach und nach gegen den Bauch und die Unterſchwanzdecken in Weiß übergehend; Oberſchnabel ſchwarz, Unterſchnabel blaßblau, die Spitze ſchwarz. Sommergaſt in Neu⸗Süd⸗Wales, wo er die hohen Bäume bewohnt, welche die Buchten und niedern Thäler umgeben. Er fängt die Inſeeten im ſchattigen Gebüſch und man ſieht ihn meiſt paarweiſe, zerſtreut über die Diſtriete, welche ihm Aufent— halt bieten. Ein leichtpfeifender Ton, den die Männchen oft hören laſſen, iſt wahr— ſcheinlich der Lockton, doch iſt noch nicht beobachtet worden, ob derſelbe oder ein an— derer außer dieſer Zeit gehört wird. Gegen den Winter hin zieht er ſich nordwärts von Neu⸗Süd⸗Wales und man trifft ihn nicht eher wieder, als im folgenden Auguſt oder September, in den Monaten alſo, wo in der entgegengeſetzten Halbkugel der Frühling beginnt. Er iſt ein ſehr beweglicher Vogel, deſſen Bewegungen alle durch Behendigkeit cha— rakteriſirt ſind. Wenn er ruht oder nicht gerade Inſeeten jagt, ſo gefällt er ſich in einem zitternden Wippen mit dem Schwanze, wodurch er ſich oft verräth, wenn man ihn außerdem nicht ſehen würde. So wie alle andern Arten der Gattung, zeigt auch dieſe auffallende Verſchieden— heiten des Geſchlechts, indem das Weibchen durch die ſchöne roſtfarbne Bruſt ſogleich auffällt, während am Männchen dieſer Theil grünlich bleifarbig iſt, ſo wie die Ober— ſeite war, wovon der Name plumbea entſtanden iſt. Die jungen Männchen ſehen im erſten Jahre dem 1 ſo ähnlich, daß ſie kaum mit Sicherheit zu unterſchei— den ſind. i Neu⸗Süd⸗Wales ſcheint der große Wohnplatz dieſer Art zu fein. Gould traf ſie nicht in Van Diemens Land oder in einer andern Richtung der Colonien Auſtra— liens an, weiß aber nicht, wo ſie in den kältern Monaten des Jahres ſich aufhalten mag. In den Wäldern an der Nordküſte findet ſich eine verwandte aber verſchiedene Art. M. plumbea dürfte aber nicht in dieſe Gegend Ren oder mit Individuen dieſer Art ſich vergeſellſchaften. Denken wir aber an die beträchtliche Ausdehnung Auſtraliens und die Wahrſchein— lichkeit, daß die Centraltheile des Continents fruchtbarer ſein mögen, als man gewöhn— lich ſich vorſtellt, ſo wird es nicht unwahrſcheinlich, daß der Winteraufenthalt dieſer und jo mancher andern Arten dort geſucht werden muß, und daß auch das geheimniß— volle plötzliche Erſcheinen und der eben ſo plötzliche Abzug ſo mancher Arten daraus ſich erklärt. Das Neſt iſt enaſſpfſ e ziemlich tief, aus Moos und Flechten gebildet und zart mit Federn gefüttert; gewöhnlich ſteht es auf dem horizontalen Aſte eines Ban: mes. Die Eier fand Gould nicht. Abbildung beider Geſchlechter. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 13 98 Klammervögel. 410. Rhipidura isura Govm. Der gleichſchwänzige Schweif⸗ fliegenſchnäpper. Gourp proc. VIII. 174. Birds of Austral. XXIX. 16. — Northern Fantail. | Ganze Oberfeite dunkelbraun; Flügel und Schwanz dunkelbraun, an deſſen Au— ßenfedern jederſeits der Außenſaum und die Spitze weiß, die nächſte mit unregelmäßi⸗ gem weißen Fleck an der Spitze und die folgende mit einem weißen Streifchen nächſt der Spitze; Kinn und Unterſeite fahlweiß, mit Andeutung von dunkelbraun N über die Bruſt; Schnabel und Beine ſchwarz. Nord- und Nordweſtküſte Auſtraliens, von wo Gould durch den Gouverneur Grey und Mr. Gilbert Exemplare erhielt. Letzterer berichtet, der Vogel ſei häufig in allen Theilen der Halbinſel Coburg und finde ſich dort in jeder Lage; gewöhnlich trifft man ihn paarweiſe und während der Tageshitze im Dickicht der Manglebäume verſteckt. 5 Mr. Gilbert fand im ſpäten September ein Neſt, welches kurz vorher noch von den Jungen bewohnt geweſen zu ſein ſchien; es befand ſich mitten zwiſchen aus— geſpreizten Zweigen einer Bankſie und beſtand aus ſchmalen Streifen von Rinde, außen dicht mit Geſpinnſt und Fenn verbunden, es hatte eine obertaſſenförmige Ge— ſtalt, etwa 24 Zoll hoch, 14 Zoll im Durchmeſſer und 2 Zoll Tiefe. — Der Magen iſt mäßig fleiſchig und der Fraß beſteht aus eiſchiedenel Arten von Inſecten und deren Larven. Abbildung: Männchen und Weibchen. 411. Rhipidura rufifrons Vi. Der rothſtirnige Schweifflie⸗ genſchnäpper. Vic. Horsr. Linn. Trans. XV. 248. Rufous-fronted Fantail. Lusso man. I. 199. Govrp Birds of Austral. XXIII. 12. Muscicapa ruſifrons Lar#. ind. orn, sppl. p. L. VIßILL. N. Diet. XXI. 465. — Bonn. et VIxILI. Ene. méth. II. 809. — Orange - rumped Flycatcher Lew Birds of N. - Holl. pl. 13. Rufous-fronted Flycatcher Larn. gen. syn. sppl. II. 220. — Snaw gen. zool. X. 373. — Larn. gen. hist. VI. 213. Rhipidura rufifrons Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 248. Less. man. I. 199. — Bur-ril N.-S.-Wales indig. Vorderkopf roſtroth bis über das Auge; Oberkopf, Halsrücken, Oberrücken und Flügel olivenbraun; Unterrücken, Schwanzdecken und Baſaltheil des Schwanzes roft- roth, Schwanz übrigens ſchwärzlichbraun, Saum um die Spitzen grau, am äußerſten Rande weiß; Schäfte der Schwanzfedern von der Baſis faſt bis zur Hälfte roſtroth; Kehle und Bauchmitte weiß; Ohrdecken dunkelbraun; Bruſt ſchwarz; Federn am Un: tertheile weiß geſäumt; Seiten und Unterſchwanzdecken licht rehfarbig; Auge, Schnabel und Fuß braun. — Weibchen gleich, nur ein wenig kleiner. . Einer der ſchönſten und am längſten bekannten Vögel feiner Gruppe. Mr. Ca: leys ſagt in feinen kurzen aber werthvollen „Notes on the Birds of Neu-Sud-Wales“, daß ihm dieſer Vogel einer der ſeltenſten zu fein ſcheine, da er nur ein einziges Er: emplar von ihm geſehen. Er traf ihn am 15. Oetober 1807 zu Cardunny, etwa 10 Meilen nordöſtlich von Paramatta in einem dichten Unterholze, dem Aufenthalte der großen Fledermäuſe. Seitdem hat ſich allerdings ergeben, daß die dichten Buſchwälder Klammervögel. 99 am Illawara, die Liverpoolzüge und der Hunter die eigentlichen Lagen ſind, welche ſeinen Wohnort enthalten und daß er hier in ziemlich beträchtlicher Anzahl erſcheint. Wenn er auch in feinen Sitten mit Rh. albiscapa übereinſtimmt, fo zeigen doch ſchon ſeine längeren Läufe, daß er mehr ein Erdvogel iſt, er rennt über den Boden und über gefallene Baumſtämme mit größter Leichtigkeit hin; hierbei und beſonders, wenn er verfolgt wird, breitet er den ſchönen Schwanz. aus und bewegt ſich in ſteter Unruhe. Man findet ihn in den einſamſten und dichteſten Stellen der Wälder. Gould traf ihn niemals auf Van Diemens Land oder auf den Inſeln der Baß— ſtraße, ebenſowenig ſah er ihn in Südauſtralien, auch nicht in Weſtauſtralien oder an der Nordküſte, wo ihn Rh. Dryas vertritt. Gould beobachtete zwar nicht das Brüten, fand aber oft das verlaſſene kleine obertaſſenförmige Neſt, welches dem von Rh. albiscapa und bei ihr abgebildeten ähnlich iſt. f Abbildung: Päärchen. 412. Monarcha carinata Vic. Der kielſchnabelige Hüpfſchnap⸗ per. Vid. Horsr. Linn. Trans. XV. 255. Gourp synops. II. Birds of Austral. XXV. 16. Mureipeta carinata Swalxs. zool, ill. pl. 147. Drymophila carinata Tzu. col. 418. f. 2. — Carinated Flycatcher. Vorderkopf nebſt Zügeln und Kehle zuſammengefloſſen reinſchwarz; ganze Ober— ſeite grau: Flügel und Schwanz ſchiefergrau („brown“); Hals und Bruſtſeiten licht— grau; Bauch und Unterſchwanzdecken roſtfarbig; Iris ſchwarz; Innenſeite des Mun— des graulichblau. Weibchen und Junge wahrſcheinlich ohne ſchwarzes Geſicht und Kehle. Zugvogel in Neu-Süd-Wales, kommt im Frühling an und zieht vor dem Winter wieder ab. Auf Van Diemens Land und in Südauſtralien kommt er nicht vor, die Südoſtküſte iſt die große Herberge für ihn. Eine ſehr ähnliche Art findet ſich auf der Nordküſte; von dieſer Art ſah Gould Exemplare aus der Nachbarſchaft von Cape Vork. — Er giebt den dicken Buſchhölzern den entſchiedenen Vorzug, fo z. B. am Illawara und andern ähnlichen Diſtrieten vom Hunter bis zu Moreton-Bay. Er iſt auch gleichmäßig häufig in den dichten Buſchhölzern, welche die abſchüſſigen Gebirge im Innern umziehen. Im Frühlinge zur Paarungszeit wird er ſehr lebhaft und fliegt unaufhörlich durch die Büſche und Bäume. Er fängt die Inſeeten nicht wie die Fliegenſchnäpper im Fluge, ſondern ſucht ſie hüpfend von Zweig zu Zweig, wie die Pachycephalae. Er hat eine ziemlich laute Stimme, welche öfter wiederholt, die Wälder durchſchallt und belebt. Gould unterſuchte mehre geſchoſſene Exemplare im Prachtkleide und fand, daß Alle Männchen waren, er iſt darum noch nicht vollſtändig ſicher, ob der oben abge: bildete Vogel in dieſem Kleide Weibchen, Junger oder eine andere Art iſt, er hält ſie indeſſen wahrſcheinlich für Weibchen. Abbildung: Männchen und oben das Weibchen. 13 * 100 Klammervögel. 413. Artamus albiventris Gouo. Der weißbäuchige Schwal⸗ benwürger. Gound proc. 1847. 23. March. — Birds of Austral. XXVIII. 13. — White-vented Wood Swallow. Zügel, Raum zwiſchen Auge und Kinn tiefſchwarz; Kopf, Hals und Ober icken bräunlichgrau; Unterrücken und Flügel dunkelgrau, gegen die Federſpitzen hin tiefer, erſte und zweite Schwingenreihe gegen die Spitze ſchmal weiß geſäumt; Unterſeite der Flügel weiß; Ohrdecken, Bruſt und Bauch blaßgrau, zieht an den Unterſchwanzdecken in Weiß; Oberſchwanzdecken und Schwanz ſchwarz, Enddrittheil außer den beiden Mittelfedern weiß; Iris dunkelbraun; Schnabel gelblich hornfarbig, Spitze 74 Beine ſchwärzlichbraun. Gould bekam nur zwei Exemplare von der Expedition des Dr. Leichardt nach Port Eſſington zu ſehen, eins wurde an den Darling Downs in Neu-Süd- Wales geſchoſſen, das andre von da etwas weiter nördlich. Die nächſtverwandte Art iſt A. einereus, welcher die entgegengeſetzte Seite des Continents bewohnt; der gegenwärtige iſt aber kleiner und durch die weißen Unterſchwanzdecken und die hellere Färbung des Oberleibes verſchieden. Die Lebensweiſe iſt wahrſcheinlich der der anderen Arten ſehr ähnlich. | 4. Abbildung beider Individuen. 414. Smicornis flavescens Gov. Der gelbliche Kleinling. Gobi proceed. X. 134. Birds of Austral. XXI. 17. — Yellow-tinted Smier- ornis. Ganze Oberſeite ſchön gelblich olivengrün; Kopffedern mit unbeſtimmten braunen Schaftſtreifchen; Flügel braun; Schwanz braun, gegen die Spitze ſchwarz, die Spitze ſelbſt mit ovalem weißen Fleck an der Innenfahne aller, nur nicht der beiden Mittel⸗ federn; ganze Unterſeite ſchön gelb. Der kleinſte Vogel, den Gould in Auſtralien ſah, da er wenig größer ſein ſol, als ein kleiner Kolibri (2). Er iſt ziemlich häufig in mehrern Theilen von Nordau⸗ ſtralien und beſonders der Halbinſel Coburg; er bewohnt die hohen Bäume um Port Eſſington, auf deren höchſten Zweigen er ſitzt und daſelbſt Inſecten auf den Blättern ſucht, über die er in allen erſinnlichen Stellungen dahinſchlüpft. Eben darum, weil er ſich auf jene Höhen beſchränkt, iſt er ſchwer zu bekommen, ſeine geringe Größe entzieht ihn dem Blicke. jr h Unter den Geſchlechtern iſt kein Unterſchied, weder im Gefieder noch in der Größe. Künftige Beobachtungen bei längerem Aufenthalt im Vaterlande angeſtellt, werden die Produkte dieſer entlegenen Gegenden beſſer kennen lehren und man wird dann auch erfahren, ob der Vogel ein Zugvogel iſt und wie er niſtet. Abbildung beider Geſchlechter. { nr‘ 415. Pardalotus rubricatus Gul. Der rothgezügelte Pan: thervogel. Govn proc. V. 149. syn. IV. Birds of Austral. XXIII. 2. — Red-lored Pardalote. Klammervögel. 101 Vorderkopf mit blaßbräunlichem Querbande; Oberkopf und Rücken tiefſchwarz; jede Feder mit einem weißen Fleck nächſt der Spitze; Halsrücken, Flügeldecken und Hinterrücken bläulichgrau; Flügel düſterbraun, blaßbraun geſäumt; Afterflügel, ein kleiner Baſilartheil der Vorderſchwingen und die Außenränder der zweiten Reihe gol— denorange; unmittelbar vor dem Auge ein ſchön feuerrother Fleck; über und hinter dem Auge ein fahler Streif; Oberſchwanzdecken ſchön olivengrün; Schwanz tief ſchwarz— braun; äußerſte Spitzen weiß geſäumt; Kehle und Bauch graulichweiß; Bruſt Bar gelb; Oberſchnabel und Beine braun; Unterſchnabel graulichweiß. Alle Nachrichten über dieſe Art beſtehen darin, daß Gould ein Exemplar zu Liverpool unter andern Vögeln erlangte, welche von der Oſtküſte Auſtraliens kamen. Wahrſcheinlich iſt dies das einzige Exemplar in Europa. Er gehört zu der Gruppe von P. punctatus und quadragintus und iſt ſowie dieſe durch den Mangel der Siegel— lackrothen Flecke auf den falſchen Schwingen verſchieden, welche ſich dagegen bei P. uropygialis, affinis, striatus und melanocephalus beſtimmt vorfinden. Er iſt die größte Art, welche man in dieſer ganz auf Auſtralien beſchränkten Gattung bis jetzt entdeckt hat und beſtimmt verſchieden von den zunächſtehenden P. punctatus und quadragintus, durch ſeine Größe und die Flecken am Oberkopf, auch dadurch, daß er weniger Gelb an der Bruſt hat als der erſte und mehr als der letzte. Abbildung in zwei Stellungen. | 416. Pardalotus melanocephalus Gou». Der ſchwarz⸗ köpfige Panthervogel. Gourp proc. V. 149. Syn. IV. Birds of Austral. XXIII. 3. Oberkopf, Zügel und Ohrdecken ſchwarz; von den Naſenlöchern verläuft ein Streif über jedes Auge, bis zum Auge orange, von da an weiß; Untergeſicht und Halsſeiten weißlich; Unterhals und Rücken olivengrau; Oberſchwanzdecken bräunlichfahl; Schwanz ſchwarz, jede Feder an der Spitze weiß geſäumt; Flügel ſchwärzlichbraun; dritte bis ſiebente Vorderſchwinge weiß, zweite Reihe weiß geſäumt und geſpitzt, eine der Flü— geldeckfedern an der Innenfahne breit weiß geſäumtz auf der Schulter eine ſchiefe Quer— linie bildend; Afterfittig karmoifinroth geſpitzt; ein Streif mitten auf der Kehle, Bruſt und Mittelbauch ſchön gelb; Unterbauch und ee fahl; Schnabel ſchwarz; Beine braun. Beide Geſchlechter find gleich. Gould erhielt mehre Exemplare von der Moreton-Bay, wo dieſe Art wahr— ſcheinlich den P. striatus erſetzt, von dem er ſich durch den ſchwarzen Kopf und dicken Schnabel unterſcheidet, dem er aber ſonſt, wie auch dem P. uropygialis ſehr nahe ver— wandt iſt. In der That ſteht er zwiſchen beiden und hat den ſchwarzen Kopf des Letztern ohue den gelben Hinterrücken. Abbildung beider Geſchlechter. 412. Eopsaltria leucogaster Govnm. Der weißbäuchige Früh⸗ fänger. Gous» White-bellied Robin, proc. Febr. 24. 1846. Birds of Ausral. XXIII. 16. 102 Klammervögel. Unmittelbar vor dem Auge ſteht ein dreieckiger ſchwarzer Fleck, über dem Auge ein zarter graulichweißer Streif; Oberkopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkel ſchiefergrau; Seitenſchwanzfedern an der Innenfahne weiß geſpitzt; ganze Un: terſeite weiß; Augenſtern dunkelbraun; Schnabel und Fuß ſchwarz. Nur im Hügellande von Weſtauſtralien. Mr. Gil bert berichtet, daß das erſte Exemplar im Darling range nächſt dem Einfluſſe des Murray, in einer Höhe von 7 bis 800 Fuß geſchoſſen wurde und daß er den Vogel da an der äußerſten Südgrenze deſſelben Gebirgszuges zwiſchen Vaſſe und Auguſta antraf, aber niemals in den nie⸗ dern Gründen zwiſchen dem Gebirgszuge und der Küſte. So wie die andern Arten, klettert er immer an der Rinde der ausgeſpreizten Bäume, oder an ſchnurgeraden und kleinen Stämmchen, um Inſeeten zu ſuchen. Er iſt ſehr ruhig und zurückgezogen in ſeinen Sitten, meiſt ausſchließlich auf die Nachbarſchaft kleiner Bergſtröme beſchränkt, wo kaum ein anderer Ton gehört wird, als das Rieſeln und Glucken des Bergwaſſers und bei der geringſten Annäherung zieht er ſich ſcheu in das ie des de asche zurück. Sein Geſang ähnelt dem der Petroica-Arten. Abbildung des Vogels auf einem Anvegosanthes. 418. Pachycephala olivacea ie. Das olivenbraune Dick⸗ köpfchen. Vic. Ionsr. Linn. Trans. XV. 241. Olivaceons Pachycephala Gon Synops. III. Birds of Austral. XXII. II. Oberkopf und Ohrdecken dunkelbraun; Rücken, Flügel und Schwanz kaſtanien⸗ braun olivenfarbig, erſteres auf dem Rücken vorwaltend; Kehle graulichweiß, jede Feder braun geſpitzt; Bruſt, Bauch und Unterſchwanzdecken röthlichbraun; Schnabel ſchwarz; Iris röthlichbraun; Fuß mehlig röthlichbraun. Weibchen etwas kleiner; Kopf mehr olivenbraun als rußfarbig dunkelbraun. Junge wie Weine aber 55 zeitig ſchon im Gefieder der Alten. Dieſe größte Art der Gattung lebt in Van Diemens Land, wo ſie die Wälder und dicken Geſtrüppe bewohnt, beſonders vom Norden nach Süden zu allgemein ver— breitet. Gould beobachtete ſie auch auf Flinders Island in der Baßſtraße, ohne ſie auf Auſtraliens Continente zu treffen. Sie lebt zurückgezogen und hörte, man nicht ihr oft wiederholtes lautes, ſcharfes, fließendes Pfeifen, ſo wüßte man nicht, daß ſie da wäre. Gould traf ſie meiſt in den dickſten Wäldern, wo fie ſich mehr am Bo— den als auf den Zweigen aufhielt und Hohlwege und niedere ſumpfige Lagen zwiſchen den Zweigen der Zwerg-Eukalypten und anderer Bäume beſuchte, wo ihre Farbe über⸗ einſtimmte und ihre Entdeckung erſchwerte. Obwohl ſich Gould überzeugte, daß der Vogel in mehrern Gan des 0 5 des brütet und ſich oft bemühte, das Neſt zu finden, ſo gelang es ihm doch ni fo daß er auch die Eier noch gar nicht beſitzt. N Der Magen iſt muskulös und enthält Ueberbleibſel von Käfern und Halbflͤglern, manchmal mit Steinchen und Saamen gemiſcht. . Abbildung: Päärchen. Pr Ya auge Klammervögel. 103 419. Pachycephala glaucura Gov». Das blaugrauge⸗ ſchwänzte Dickköpfchen. Gouiw Grey-tailed Pachycephala. proceed. zool. Soc. March. 25. 1845. Birds of Austral. XVIII. 3. — Pe-dil-me-dung West- Austr. infer. indig. Altes Männchen: Kopf, Zügel, Raum zwiſchen den Augen und ein Halsband tiefſchwarz; Kehle weiß bis an die ſchwarze Umgebung; Halsrücken, ein ſchmaler Streif jederſeits an der Bruſt hinter dem Halsbande, ſowie die Unterſeite gelb; Rücken und Flügeldecken gelblichweiß; Flügel dunkelfarbig, grau geſäumt; Schwanz ganz grau, Unterſchwanzdecken weiß oder leicht gelb n Iris röthlichbraunz ; 5 bel ſchwarz; Fuß dunkelbraun. Obwohl der P. gutturalis nahe verwandt, iſt doch dieſe Art größer, ihr Schna⸗ bel kürzer und ſtärker, der Schwanz einfarbig grau, die Unterſeite heller und mehr verwaſchen gelb. Nur auf Van Diemens Land und den Inſeln der Baßſtraße bis jetzt gefunden. Die Art vertritt daſelbſt die Stelle von P. gutturalis, welche außſchließ— lich dem Continente Auſtraliens gehört. P. glaucura beſucht die weit ausgedehnten Eukalyptenwälder, welche den größten Theil von Van Diemens Land bedecken und ob— wohl nur zerſtreut, ſo kommt ſie doch in jeder Lage vor, auf den Höhen der Hügel und in der Tiefe und den entlegenſten Gründen. Sie ſteigt oft auf den Boden herab, um Inſecten zu ſuchen, aber die beblätterten Zweige der Bäume, beſonders der nied— rigen, find die Lage, der fie den Vorzug giebt. Das alte Männchen iſt, wie die mei— ſten auffallend gefärbten Arten, ein ſcheuer Vogel; daher wird es ſchwerer, daſſelbe nur zu erblicken, als das düſtergefärbte und weniger ſcheue Weibchen oder die jungen, jähr— igen Männchen, welche in dieſem Alter das ähnliche Gefieder tragen, zu erlegen. Die Stellungen dieſes Vogels ſind einigermaßen eigenthümlich und anders, als bei andern inſectenfreſſenden Vögeln, er ſpäht die beblätterten Baumäſte aus und läuft von Zweig zu Zweig auf die möglichſt ſchnellſte Weiſe, wobei er immerwährend Inſeeten, insbeſondere Käfer aufſucht. Wenn das Männchen zuweilen ſich auf einen dürren Zweig ſetzt, ſo zeigt ſich das ſchöne Gelb in etnem auffallenden Gegenſatze zu der umgebenden Belaubung, fo daß es freilich mehr ins Auge fällt, als fein mattge— färbtes Weibchen, welches gewöhnlich dabei iſt. Männchen von ſo ſchönem Gefieder, wie das abgebildete, ſieht man ſelten beiſammen, denn ſie vermeiden ebenſo, wie die alten Männchen andrer Vögel, den Umgang unter einander. Manchmal zeigt ſich der Vogel in den Gärten und Gebüſchen der Pächter, doch minder häufig, als man ver— vermuthen ſollte, da die benachbarten Wälder feine Heimath find. Die Stimme iſt ein lautes Pfeifen, ein einziger Ton, mehrmals wiederholt. Man entdeckt dadurch bisweilen das ſonſt nicht ſichtbare Männchen. Es gelang Gould nicht, das Neſt aufzufinden, auch die Eier beſitzt er noch nicht. Die Jungen ſchoß er in verſchiedenen Kleidern, aber jo verſchieden, daß nur die ſorgfältigſte Beſchreibung dieſelben klar machen könnte. Nachdem ſie das Neſt verlaſſen, ſind ſie grau, oben und unten roſt- oder nußbraun überlaufen, dies weicht nach und nach einem einförmigen olivenbraun und unterſeits blaßbraun, was die Färbung der alten Weibchen iſt, ſo daß man die JUNGEN Vögel in dieſem Kleide und die Weibchen nicht unterſcheiden kann. Abbildung: Zwei Männchen und ein Weibchen auf einer der gewöhnlichen Aegeien in Van Diemens Land. 104 Klammervögel. 420. Pachycephala Gilbertii GOLD. Gilberts Dickköpfchen. Gol Gilbert’s Pachycephala. Proceed. XII. 107. Birds of Austral. XVIII. 4. Männchen: Oben dunkelgrau olivenbraun; Kopf dunkel ſchiefergrau; Bruſt lichter grau; Zügel ſchwarz; Kehle roſtroth; Unterſeite der Schulter, Mittelbauch und Unterſchwanzdecken fandgelb; Iris helbraun; Schnabel und Fuß ſchwarz. „ (wie bei P. rufigularis) ſehr düſterfarbig und ohne roſtrothe Kehle und Bruſt. Die von Mr. Gilbert an Gould geſendeten Exemplare ſcheinen die en bekannt gewordenen zu fein, Obwohl dieſe Art der P. rufigularissfehr ähnlich iſt, ſo iſt ſie doch durch die umſchriebene Röthe der Kehle, welche nicht gegen den Vor⸗ derkopf anſteigt, und den Raum zwiſchen Schnabel und Augen nicht ſo wie bei jener Art einnimmt, beſtimmt verſchieden; auch iſt der Vogel in allen Dimenſionen kleiner. Sein Wohnort iſt das Innere von Weſtauſtralien. Mr. Gilbert bemerkte bei den Exemplaren: „dieſe Art bewohnt das dichte Geſtrüpp im Innern und brütet zeitig, denn ich fand das Neſt mit drei kürzlich ausgekrochenen Jungen ſchon in der Mitte Auguſt. Daſſelbe befand ſich in der Gabel eines kleinen Strauches, etwa 4 Fuß hoch über der Erde. Es war tief taſſenförmig, beſtand aus trocknen Gräſern und war den der andern Arten der Gattung ſehr ähnlich, nur etwas feſter gebaut.“ N Es iſt zu erwarten, das Mr. Burgeß, Mr. Drummond u. a. Bewohner von Weſtauſtralien dieſe Art genauer beobachten werden. Mr. Drum mond und deſſen Sohne Mr. Johnſon Drummond verdankt bereits die Botanik manche ſchätzbare Entdeckung und Gould machte ſich eine dankbare Pflicht daraus, ihre Auf⸗ merkſamkeit auch auf andere Zweige in der eee zu lenken. Abbildung beider Geſchlechter. 421. Pachycephala re Gouın. Das rothkehlige Dickköpfchen. Red-throated 5 GourD Proceed. VIII. ns Birds of Austral. XVIII. 5. 0 Männchen: Oberkopf und ganze Oberſeite tief braungrau; Flügel und Schwanz dunkelbraun; Federn graubraun geſäumt; Zügel, Kinn, Kehle, Unterſeite der Schulter und ganze Unterſeite ſandgelbbraun, mit breitem graubraunem Bruſtband; Iris röth⸗ lichbraun; Schnabel ſchwarz; Fuß ſchwärzlichbraun. — Weibchen: Kehle und Unterſeite graulichweiß; Bruſt mit dunkelgraubraunem Flecke und einer Wera Linie auf jeder Feder. Gould ſahe dieſe Art nur in ſeiner eignen Sammlung, auch hatte, er die Ex⸗ emplare in Südauſtralien ſelbſt geſchoſſen, doch war die Art nirgends häufig „ ſo daß oft mehrere Tage in ſeiner Aufſuchung verfloſſen, ohne ein Exemplar zu erhalten. Sein verborgener Aufenthalt findet ſich wahrſcheinlich in einem Theile, der weit ausge⸗ dehnten Diſtriete im Innern und iſt noch zu entdecken. Er lebt einſam, zeigte ſich meiſt hüpfend am Boden in den dünnbeſtandenen Wäldern, welche die Stadt Adelaide umgeben. Sein Benehmen war ſo ruhig und ſein Gefieder ſo wenig an, iehend, daß Gould ihn gewiß überſehen haben würde, hätte ſich nicht ſeine Aufmerkſankeit eben auf dergleichen düſter gefärbte Vögel gerichtet. Eine Stimme ließ er nicht hören, noch konnte Gould irgend etwas Bemerkenswerthes an ſeiner Lebens weiſe bemerken. Klammervögel. 105 Auf den Boden kommt er ohne Zweifel, um Käfer und andere Inſeeten zu ſuchen, deren Ueberbleibſel den Inhalt ſeines Magens ausmachen. — Die roſtrothe Färbung von Kehle und Geſicht unterſcheiden dieſe Art von den andern allen und die alten Mäunchen und Weibchen ſind im Gefieder bedeutend verſchieden, die jungen Männchen aber gleichen dem Weibchen. Da dieſe ſeltene Art nur in Südauſtralien aufgefunden wurde und von ihrer Naturgeſchichte faſt nichts bekannt iſt, ſo iſt die Aufmerkſamkeit anderer Beobachter auf ſie zu lenken und wenn Gould ſeine Exemplare bis zwei Meilen von Adelaide er— hielt, ſo läßt ſich vorausſetzen, daß der Gouverneur derſelben, Mr. Grey und die andern Bewohner daſelbſt dieſe Lücke ausfüllen werden. Abbildung beider Geſchlechter. 422. Dicrurus bracteatus Gonne. Der metallſchuppige Gabel⸗ ſchwanzwürger. Goun proceed. X. 132. Birds of Austral. XX. 11. Spangled Dronge. — Dier. balicassins Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 211. Kopf und der ganze Körper oben und unten tief ſchwarz; die Kopffedern mit metallgrünen Mondchen, die des Rumpfes, beſonders der Bruft, mit dergleichen Fleck vor der Spitze; Flügel und Schwanz tief glänzendgrün; Unterflügeldecken weiß geſpitzt; Augenſtern bräunlichroth; Schnabel und Fuß ſchwärzlichbraun. Sorgfältige Vergleichung mit den Arten, welche Afrika, den Continent von Sms dien und Indiens Inſeln bewohnen, lehrt die Verſchiedenheiten der gegenwärtigen Art von allen. Seine Verbreitung geht ſehr weit, der Vogel iſt eben ſo häufig in allen Theilen von Nord- wie von Oſtauſtralien; Capitain Grey fand ihn an der Nord— weſtküſte, Mr. Gilbert zu Port Eſſington und man beobachtete ihn auch in der Nachbarſchaft der Moreton-Bay an der Oſtküſte. Gould traf ihn auf ſeiner Reiſe in Auſtralien nicht ſelbſt an und verdankt Mr. Gilbert einen Bericht über den Vogel, worin er ſagt: dieſe Art iſt einer der gemeinſten Vögel auf der Halbinſel Co— burg, wo man ihn gewöhnlich paarweiſe ſieht und in jeder Lage antrifft, häufiger in den Dickichten der Manglebäume als irgendwo. Er iſt immer außerordentlich beweg— lich und ſtreng an Inſectennahrung gebunden; fein Fraß beſteht in Inſeeten man— cherlei Art, aber beſonders Käfern und Netzflüglern. Seine Art zu fliegen wie ſeine Stimme ſind außerordentlich veränderlich, der gewöhnliche Ton ein lautes, unangeneh— mes, rauhes, knarrendes oder ſchnarrendes Pfeifen, von dem andrer Vögel ſo gänzlich verſchieden, daß man nach einmaligem Hören es wieder erkennt. Mr. Gilbert fand fünf Neſter am 16. November, welche alle junge Vögel ent— hielten, von denen mehrere bald flügge waren, andere aber offenbar dem Eie kaum entſchlüpft ſchienen. Die Neſter waren einander im Ganzen ſehr gleich und beſtanden aus denſelben Stoffen, dürre, drahtartige, kletternde Stengel von einer gemeinen Schling— pflanze, ohne eine Art von Ausfütterung; es war ſehr ſchwer, an ihrer Stelle, an dem ſchwächſten Theile am Ende der horizontalen Zweige in der dichten Belaubung in der Höhe nicht unter dreißig Fuß über dem Boden, fie zu erkennen. Sie hatten eine ſehr flache Form, etwa 55 Zoll Durchmeſſer; die Eier ſchienen zu drei bis vier Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 14 106 Klammervögel. gelegt zu werden, da drei ire drei, die andern beiden vier muten Be ent- hielten. Abbildung eines Ce von Port Eſſington, woſelbſt der Vogel immer en kleiner war, als von der Nordweſt- und Oſtküſte. — 423. Collurieinela parvula Got. Der kleine Droffelwürger Govro proc. 27. Mai 1845. Birds of Ausrralia XXI. 6. Ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz olivenbraun; ein verloſchner Streif durch das Auge und Kehle weiß; ganze Unterſeite blaßfahl, Federn an Kehle und Bruſt! mit ſchwarzem Mittelſtreif; Iris dunkelbraunroth; Schnabel ſchwarzgrau; Lauf blaugrau. Männchen nur etwas größer, ſonſt nicht verſchieden. Gould gab dieſer Art ihren Namen, weil fie die kleinſte in ihrer Gattung ift. Sie findet ſich um Port Eſſington und in der Nachbarſchaft der Nordküſte Auſtraliens. Mr. Gilbert ſagt, daß er die Dickichte bewohnt, außerordentlich ſcheu iſt und er meiſt auf der Erde oder nahe über derſelben geſehen wird. Seine Stimme iſt zart droſſelartig, ſehr helltönend, laut und melodiſch. Der fleiſchige Magen enthielt In— feeten mancherlei Art, vorzugsweiſe Käfer. Ein Eingeborner brachte ein Neſt mit den Eiern, es war einer Baumhöhle etwa 4 Fuß über der Erde entnommen, zu ſehr ver— letzt, um aufbewahrt werden zu können, aus kleinen Zweiglein und ſchmalen Rinden— ftreifchen einer Melaleuea zuſammengeſetzt. Die zwei Eier waren ſchön perlfleiſchfarbig, regelmäßig dunkel röthlichorange und umbrabraun über die ganze Oberfläche gefleckt und wie die der andern Arten der Gattung auch bläulich im Innern der Schale ge— ſprenkelt, ihre mittlere Länge betrug 1 Zoll, ihre Breite 9 Linien. Abbildung beider Geſchlechter. 424. Collurieincla harmonica Goulp. Der harmoniſche Droſſelwürger. Goveo Birds of Austral. XXIII. 17. Harmonious Colluri- einela. — Turdus harmonicus Lara. index orn. sppl. p. XII. Harmonie Trush Larn. gen. syn. sppl. II. 182. — Snaw gen. zool. X. 217. — Larn. gen. hist. V. 120. — Grey-headed Trush Larn. gen. hist. V. 118. Colluricinela einerea Vıs. Horsr. Linn. Trans. XV. 214. — Jarp. Spin. ill. II. pl. 71. Lessox trait. 374. Manuel I. 131. — Swans. classif. II. 221. — 6. R. Gray list of gen. ed. 2. 49. — Lanius saturninus. Nonpu. Turdus dilutus Larır. index. orn. sppl. p. NL? — Bonn. et VIII. Enc. méth. orn. II. 660? Dilute Trush Laru. gen. syn. sppl. II. 182? — Suaw gen. zool. X. 208? — Larn. gen. hist, V. 120% Turdus badius Laru. ind. orn. sppl. XII? — Boxn. et VIEL. Enc. meth. om. II. 670? Port Jackson Thrush Larn. gen. syn. II. 183. — Wirz voy. pl. in . 157. — Suaw gen. zool. X. 198. — Laru. gen. hist, V. 121. — Austral, 050, Laru. gen. hist. V. 124? ae Kopf bräunlichgrau mit undeutlichen braunen Schaftſtreifen, Halsrücken, „Rücken und Schultern olivenbraun; Flügel ſchieferſchwarz, grau geſäumt; Hinterrücken und Schwanz grau, letzter mit dunkelbraunen Schäften; Unterſeite hellbräunlichgrau, am Bauche und den eee in weiß und an der Di in graulichweiß Sn 2% Klammervögel. 107 jede Kehl: und Bruſtfeder mit feinbraunem Schaftſtreif; Iris dunkelbraun; Schnabel ſchwärzlichbraun; Fuß dunkel grünlichgrau. Weibchen gleich, nur der Schnabel mehr braun und der Streif über dem Auge mehr weißlich. Die typiſche Art dieſer Gattung, welche vormals nur aus dieſer einen beſtand, ift einer der am längſten bekannten auſtraliſchen Vögel. Ziemlich jede Colonie ſcheint ihre beſondere Art zu beſitzen und ſo finden wir, daß gegenwärtige Art Neu-Süd— Wales bewohnt, ſich aber weſtlich bis nach Südauſtralien und öſtlich bis Moreton-Bay und vielleicht noch weiter verbreitet. Da, wo er vorkömmt, ſind wenig Oertlichkeiten, in denen er ſich nicht fände. Er findet ſich in dem Buſchholze nächſt der Küſte, wie auf den Ebenen im Innern und iſt ein ſehr beweglicher Vogel, welcher meiſt auf den Zweigen lebt und ſich von Inſeeten verſchiedener Art, von deren Larven und vorzüg— lich Raupen ernährt. Der Beiname „harmonica“ iſt ſehr bezeichnend, doch läßt der Vogel nicht einen zuſammenhängenden Geſang hören, ſondern giebt nur oft eine Anzahl kräftig getragener Töne (powerful swelling notes), noch lauter und mit noch mehr Variation, als die europäiſche Singdroſſel zu vernehmen, und das Sonderbarſte dabei iſt, daß der Vogel dieſe Töne während des Freſſens und während er Inſeeten aufſucht, hören läßt. Das Neſt findet ſich in verſchiedener Lage, manchmal in einem kleinen hohlen Baumſtaume, andermals auf der Kante eines todten Aſtes oder auf einem Felſen oder unter ähnlichen Umſtänden. Es iſt obertaſſenförmig, manchmal ſchlecht gebaut, außen von äußerer und innerer Rinde oder Blättern an Bäumen und mit faſerigen Würzelchen ausgelegt, auch fand Gould zufällig Wolle und ähnliche Materialien darin. Die drei Eier ſind 1 Zoll 2 Linien lang und 10 Linien breit, ſchön perlweiß, mit großen hellen kaſtanienbraunen und dunkel blaugrauen Klexen dünn geſprenkelt, letztere Farbe zwiſchen der Oberfläche der Schale. Einmal fanden ſich auch bräun— lichweiße anſtatt perlweiße Eier. Abbildung: Männchen und Weibchen mit Neſt. 425. Graucalus Swainsonii Coro. Swaiuſons Naupenwür⸗ ger. Swainsons Graucalus Gouro Synops. IV. Birds of Australia XXIII. 13, Geblepyris lineatus Swaixs. 200 l. Journ. 1. 466. Zügel ſchwarz, Kopf und ganze Oberſeite, Flügeldecken, Kehle und Bruſt aſch— grau, Vorderſchwingen und zweite Reihe ſchwarz, erſtere ſchmal, letztere breit grau geſäumt. Schwanz an der Baſis grau, übrigens ſchwarz; Bauch, Unterſeite der Schulter und Unterſchwanzdecken weiß, mit zahlreichen ſchmalen ſchwarzen Querbändern ; Schnabel und Fuß ſchwarz. Die ſchöngebänderte Bruſt zeichnet dieſe Art vor allen andern in Auſtralien aus. Swain ſons Name lincatus war ſchon an eine andere Art vergeben. Dieſe Art findet ſich faſt in jeder Sammlung von Moreton-Bay, aber Gould beobachtete ſie nicht ſelbſt und vermag auch keine weiteren Nachrichten über ſie zu geben, vermuthet aber, daß die Geſchlechter im Gefieder gleich ſind. Abbildung des Vogels in zwei Stellungen. 14 * 108 Klammervögel. 426. Graucalus melanops Vic. Honsr. Der ſchwarzköpſige Naupenwürger. Vie. Honsr. Linn. Trans. XV. 216. Gobrp synops. IV. Birds of Australia XIX. 8. — Corvus melanops Laru. index orn. sppl. XXIV. 1. Ceblepyris melanops TRAuu. man. LXII. Rollier à masque noir DE Vaızz. ois. Parad. pl. 30. Black-faced Crow Laru. gen. Synops. sppl. II 116. general hist. II. 46. — Kara-lora Indig. New-South-Wales. N-ulär-go In dig. West- Austr. planit. Nü-laarg Indig. West-Austr. mont. — Blue pigeon ali Black-faced Graucalus, Vorderkopf, Geſichtsſeiten, Ohrdecken und Kehle gagatſchwarz; Scheitel, Oberſeite und Flügeldecken zart aſchgrau; Vorderſchwingen ſchwarz, Vorderränder und Spitzen grau geſäumt, zweite Reihe grau, Innenfahne ſchwarz; Schwanz grau an der Baſis, nach der Spitze hin ſchwarz, die Seitenfedern breit weiß geſpitzt; Bruſt ſchwärzlichgrau, die ſchwarze Kehle geht nach und nach darin über; Unterbauch blaßgrau; Unterſchwanz⸗ decken weiß; Augenſtern, Schnabel und Fuß ſchwarz. Neu⸗Süd⸗Wales, Van Diemens Land, der Schwanenfluß und Port Eſſington werden von Graucalus⸗Arten bewohnt, welche der gegenwärtigen Art ſo nahe verwandt ſind, daß manche Perſonen dieſelben für eine und dieſelbe Art halten möchten, was doch nicht der Fall iſt. Wir ſprechen hier von der Art in Neu-Süd-Wales, einer der größten, die man kennt und durch die tiefer graue Färbung unterſchieden iſt. Der Vogel iſt in Neu-Süd⸗Wales ſehr gemein, doch bei weitem weniger zahlreich im Winter als im Sommer, wo er ſo allgemein über die Colonien verbreitet iſt, daß die Angabe der einzelnen Gegenden unnöthig wird. Hügel von mäßiger Erhöhung, Flächen und Ebenen, mit großen Bäumen dünn beſtanden, ſagen ihm beſonders zu, dagegen zeigt er ſich nicht im Dickicht, da daſſelbe ſeinen Sitten und ſeiner Lebensweiſe wahrſcheinlich nicht entſpricht. Auf den Ebenen im Innern, wie auf den Liverpools und denen, welche ſich nach nordwärts und oſtwärts von Neu-Süd-Wales hinziehen, iſt er häufi⸗ ger, als in der Colonie. — Sein Flug iſt kräftig und wellenförmig, doch übt er ihn ſelten weiter, als um von einem Orte des Waldes zum andern zu fliegen, oder um Inſecten zu erhaſchen, welche in ſeinen Geſichtskreis gelangen, wenn er auf den Zwei— gen eines hohen Baumes ſitzt, eine Sitte, welche dieſe Art mit den übrigen der Gat— tung gemein hat. Auf dergleichen hohen Zweigen ſitzt er oft ſtundenlang hinterein- ander, aber während der Hitze des Tages verbirgt er ſich vor den Strahlen der Sonne in der dichten Belaubung der Bäume. Er frißt Inſeeten und deren Larven und Beeren, aber erſtere ſcheint er vorzuziehen und keine Art zu verſchmähen, von den großen Mantis-Arten, mit deren einer er abgebildet iſt, bis zu den kleinſten. Gould erhielt ein Exemplar, welches geſchoſſen worden, während es mit dem abgebildeten In— ſeete emporflog. — Wenn die beiden Jungen das Neſt verlaſſen, ſind die Federn am Körper braun, lichtgrau geſäumt; dieſe Farbe wechſelt mit einfarbigem Grau, nur der Unterbauch und die Unterſchwanzdecken ſind weiß, und ein Fleck um das Auge, welcher bis über die Ohren zieht, ſchwarz; Kehle und Vorderkopf find an dieſem Kleide heller, als der übrige Körper, was um ſo auffallender iſt, als eben dieſe Theile bei dem nächſten Federwechſel gagatſchwarz werden; und dieſe Farbe bleibt dann charakteriſtiſch für beide Geſchlechter, welche an Größe und Farbe einander ſo ähnlich ſind, daß man Klammervögel. 109 fie. nicht unterſcheiden kann. — Sie brüten im Detober und den drei folgenden Mo— naten. Das Neſt iſt oft dreieckig, da es gewöhnlich in einem horizontalen Gabelaſte angebracht wird, es beſteht ganz aus dünnem todten Reiſig, durch feines wolliges Geſpinnſt und eine Art Flechte verwebt, ſo daß es ſo ausſieht wie der Aſt, auf dem es ſteht und ſchwer zu entdecken iſt. Einigemal war auch das Neſt mit einer großen weißen Mausohrflechte verziert; es iſt ſehr flach und ſeine Tiefe und Breite hängt nur von der Gabel ab, in welcher es ſich befindet, das breiteſte hatte nicht über ſechs Zoll im Durchmeſſer. Die zwei Eier ſind holzbraun bis ſpargelgrün abändernd, die Tüpfel und Flecke über die Oberfläche allgemein verbreitet, von dunkel kaſtanienbraun bis licht gelbbraun; N find fie auch I tief umbrabraun bedupft; ihre mittlere Länge iſt 13 Linien, ihre Breite 10 Linien. — Selten hört man den eigen— chünlich ſchnurrenden oder ſchwirrenden Ton, det ſich mehrmals nach einander wie— derholt. 5 Abbildung: Altes Männchen, unten der junge, einjährige Vogel. 427. Pteropodocys phasianella Goblp. Der Faſan⸗Naupen⸗ würger. &ovio Birds of Austral. XXV. 5. Ground Graucalus. Graucalus Phasianellus Gourp proc. VIII. 142. Ceblepyris maxima RürpeL monogr. Mus. Senkbg. 1839. 28. t. III. — Goo-ra-ling West-Austral. York indig, Kopf, Hals und Rücken zart aſchgrau, dunkler an den Ohrdecken, Hinterrücken, Bruſt und Bauch weiß mit zarten ſchwarzen Querbogen; Unterſchwanzdecken weiß; Flügel und Schwanz ſchwarz; Spitzen der Außenfedern und Baſis aller Schwanzfedern weiß; Schnabel und Beine ſchwarz, olive überlaufen, Iris fahlweiß. Weibchen gleich. Die Seltenheit dieſes Vogels in den Sammlungen bürgt dafür, daß er das In⸗ nere bewohnt und ſein eigentlicher Aufenthalt von Bewohnern ſelten berührt wird. Es war daher für Gould beſonders angenehm, als er ihn zum erſtenmal auf den Ebenen um den Fluß Namoi in Neu-Süd-Wales antraf und erfuhr, daß er durch ſeinen Bau und ſeine Sitten ſich als ein an der Erde lebender Vogel bewährte, wäh— rend die wahren Graucalus Baumbewohner find. Er iſt auch unter den bis jetzt in Auſtralien, der großen. Heimath der Graucali, ſowie in Indien und den indiſchen In— ſeln die einzige bekannte Art, welche auf der Erde lebt. Die Länge des Laufes und des Schwanzes wie die Schmalheit des Schnabels bieten die Unterſchiede von der Gat— tung Graueulus dar und fallen bei der erſten Vergleichung in die Augen. Ebenen und offene Waldblößen zwiſchen Beſtänden von hohen Bäumen ſind die Orte, die er zum Aufenthalte liebt und wo er ſich paarweiſe oder in kleinen Trupps zu vier bis fünf Stück findet, in welchem Falle junge und alte Vögel beiſammen ſind. Seine Fähigkeit im Laufen iſt beträchtlich und gleicht ſeiner Flugkraft; ſtört man ihn, ſo fliegt er über die Fläche zu den Beſtänden der hohen Bäume, zwiſchen deren Zweigen er den Boden gemächlich erſpäht. Im Fluge zeigt ſich die weiße Stelle am Hinterrücken auffällig und man ſieht dieſelbe in weiter Entfernung. Die Nahrung beſteht aus Inſecten und Saamen verſchiedener Art. Von feiner Fortpflanzung iſt leider noch nichts bekannt. Abbildung beider Geſchlechter. 110 Klammervögel. 428. Cracticus nigrogularis Gol. Der ſchwarzkehlige Atzelwürger. Black-ihroated Crow- Shrike Go] Binos of Austral. XXII. 10. Vanga nigrogularis Gournů proc. V. Synops. I, Cracticus varius Vis. Horsr. Linn. Trans. XV. 261. W Kopf, Hals und Bruſt ſchwarz, Hinterhals, Schultern, Flügelmitte, Hinterrücken und Unterſeite weiß, beide Mittelſchwanzfedern ganz ſchwarz, übrige ſchwarz breit weiß geſpitzt, Schnabel bleifarbig an der Baſis, ſchwarz an der Spitze; Beine ſchwarz; Iris braun. Weibchen etwas kleiner. Junge im erſten Herbſt an Kopf und Bruſt lichtbraun, anſtatt ſchwarz; Schnabel an der Baſis dunkel fleiſchbraun. Nur in Neu⸗Süd⸗Wales. Daſelbſt zwar nicht ſelten, doch ſehr auf Lokalitäten beſchränkt und Standvogel, welcher in allen ſeiner Lebensweiſe entſprechenden Gegenden des Landes brütet. Fruchtbarer Boden, wie die ſogenannten Apfelbaum-Ebenen und niedere offene wellenförmige Hügel, mit großen Bäumen beſtanden, bieten die Lagen, die ihm angenehm ſind. So gehören die Rinderweiden zu Camden, die ſchöne park— ähnliche Beſitzung von Charles Throsby zu Bong-bong und der ganze Diſtriet am Upper⸗Hunter unter die Lokalitäten, in denen man gewöhnlich ihn antrifft. Er lebt meiſt paarweiſe und ſeine lebhaften Bewegungen wie ſein auffallendes Gefieder macht ihn zu einem anziehenden Gegenſtande auf den Bäumen, deren niedere und ausgeſpreizte Zweige er mehr beſucht, als die höheren. Von dieſen niederen Zweigen ſteigt er oft herab auf den Boden, um Inſecten und kleine Eidechſen zu ſuchen, welche feine Nahrung hauptſächlich ausmachen, obwohl fein kräftiger, mit ſtar⸗ kem Haken verſehener Schnabel auch noch kräftigere Thiere zu erbeuten vermag; ſeinen Blutdurſt müſſen daher auch junge Vögel, Mäuſe und andere kleine Säugethiere er— fahren, welche er tödtet, zerſtückelt und ſogleich auf der Stelle verzehrt. Wird der Vogel verwundet, ſo beißt er gewaltig um ſich herum und verletzt wohl die Hand, die ihn gefaßt hat, wenn ſie auch die größte Vorſicht geübt hat. Das Neſt iſt ziemlich groß und rund, ſehr ähnlich dem des europäiſchen Nuß⸗ hähers; Gould fand es aus Reisholz gebaut, mit zarten Faſerwurzeln ausgelegt und gewöhnlich anf einem niederen horizontalen Aſte, im Dickicht der Belaubung ge— baut. Die 1 Zoll 3 Linien langen und 11 Linien breiten Eier find dunkel gelblich⸗ braun, dunkler gefleckt und gewölbt und manchmal mit kleinen ſchwarzen Fleckchen ver ſehen. Er brütet im Auguſt und den vier folgenden Monaten. Abbildung beider Geſchlechter. 429. Cracticus @noyii Goum. Quoy's Würgagel. Covın Birds ol Austral. XVIII. 10. Barita Quoyii Lesson Coqu. 1. 639. pl. 24. be 345. — Mol-göl-ga Port Essingt. indig. — Dur Crow Shrike. Ganz ſchwarz, jede Feder auf der Ober- und Unterſeite am Saume burt N län zendgrün; Iris dunkel röthlichbraun; Schnabel ſehr hell aſchgrau, an der Baſis in bleigrau ziehend und auf der Firſte gegen die Spitze hin blaugrau; Beine und Fuß grünlichgrau. — Der Schnabel iſt manchmal aſchgrau, außer der ſchwarzen Spitze; bei andern ſind die zwei Drittel von der Baſis an ſchwarz und nur die Spitze Klammervögel. 111 grau. Ob durch Alter oder Geſchlecht dieſe Verſchiedenheit bedingt wird, 15 noch nicht gewiß. Es iſt wohl hinreichend entſchieden, daß Neu-Guinea und der Continent Auſten⸗ liens zu einer und derſelben Inſelgruppe gehören und daß beide ſich ähnlicher Formen in der Pflanzen- und Thierwelt erfreuen. In manchen Fällen findet ſich ſogar dieſelbe Art in beiden Diſtrieten vor, davon giebt auch der gegenwärtige Vogel ein Beiſpiel. Mr. Temmink, bei dem Gould in Auſtralien geſchoſſene Exemplare ſah, verſicherte, daß der Vogel dem aus Neu-Guinea ganz gleich ſei. Die Nordküſte iſt der einzige Theil von Auſtralien, in dem man dieſen Vogel bis jetzt beobachtet hat. Er iſt mäßig häufig zu Port Eſſington, wo er die Mangleſümpfe bewohnt, welche dicht an der Colonie angränzen. Mr. Gilbert ſagt, daß er einer der ſcheueſten und ſtreitſüchtigſten Vögel iſt, die man ſich denken kann, und daß die Natur ſeiner gewöhnlichen Schlupfwinkel deren Entdeckung verhindert. Er traf ihn nie anders an, als im dunkelſten Dickicht der Manglebäume, wo tiefer Sumpf iſt und wo die Wurzeln der Bäume dicht durch ein— ander geflochten und verworren erſcheinen. Zwiſchen dieſen Wurzeln ſucht er nach Krabben. Seine Stimme iſt kurz und eintönig und ähnelt ſehr dem Namen Mol- göl-ga, den die Eingebornen ihm gegeben. Die zweite Stimme wird lang gezogen und bildet den höchſten Ton. Er läßt auch andere Töne hören, von denen manche denen des Cracticus leuconotus ähnlich find, zu andern Zeiten vernimmt man von ihnen Töne, wie die der jungen Vögel, welche nach Futter ſchreien. Der Magen iſt fleiſchig und der Fraß beſteht aus Krabben, gelegentlich Käfern, Netzflüglern und Lar— ven verſchiedener Inſckten. Abbildung: Männchen. 430. Strepera arguta Goum. Die Klingel-Atzel. Gourp proc. XIV. 19. Hill Crow-Shrike Birds of Austral. XXV. 8. Bräunlichſchwarz, brauner gegen die Spitze der Schwingen und graulich nach dem Bauch zu; Baſis der Innenfahne der erſten und zweiten Schwingenreihe, Unter— ſchwanzdecken und Enddrittheil der Innenfahne der Schwanzfedern weiß; Iris orange— gelb; Schnabel und Fuß ſchwarz; Mundwinkel gelb. Weibchen gleich. Junge ſchwarz, um die dritte Schwingenreihe weiß geſpitzt, was im Alter nicht mehr ſtattfindet. Häufig über Van Diemens Land verbreitet, zahlreicher im Innern, als nächſt der Küſte. Auch in Süd-Anſtralien, doch ſparſam vorkommend und kleiner. In Neu-Süd-Wales und in den zahlreichen Sammlungen von der Weſtküſte kam der Vogel nicht vor. Die größte und muthigſte Art dieſer Gattung. Nicht eigentlich geſellig, doch in kleinen Trupps von 4—10 Stück und im Winter in größerer Anzahl beiſammen. Sie liebt Waldblößen und dünn beſtandene Hügel. Obgleich ſie auch auf Bäumen ſitzt, ſo iſt ſie doch vorzugsweiſe auf den Boden angewieſen, wofür ihr Bau ſehr geeignet iſt, ſo daß ſie mit reißendender Schnelligkeit hinläuft oder rennt. Früchte, welche freilich in Auſtralien ſpärlich vorkommen, und Inſeeten, machen die Nahrung aus und ſie ſucht ſich von dieſen nur ſolche, welche auf der Erde ſich auf— 112 Klammervögel. halten. Mit großer Begierde frißt ſie Heuſchrecken und da dieſe in ſo großer Menge vorkommen, ſo ſcheint eine Art dieſer Thiere für die andere da zu ſein. Die Stimme iſt ein lautes, ſehr eigenthümliches Klingeln, manchmal wie die Wote clink, clink, andermal wiederholt und im Tone wie die Ambosſchläge eines Grobſchmiedes, daher Gould ihr den Beinamen arguta gegeben. Die Neſter, welche Gould fand, enthielten ſchon junge Vögel und keine Eier mehr. Das Neſt iſt groß, gewöhnlich auf einem horizontalen Aſte eines niedrigen Baumes, rund, tief und obertaſſenförmig, außen aus Reiſern und mene mit ee: wurzeln und andern zarten Dingen ausgelegt. Abbildung: Der Vogel von vorn geſehen. 431 Gymnorhina en GouLn. Die Drganift : Atzel. -Govr» Birds of Australia XXVII. Cracticus hypoleucus Cours proceed. IV. 106. Synops. I. — Organ. Bird et White Magpie Colon. Tasmannian Crow- Shrike. Männchen: Oberkopf nebſt Wangen, Kehle und ganzer item) Schulter: decken, Vorderſchwingen und Schwanzende nebſt Außenrand dunkelſchwarz; Nacken, Rücken, Ober- und Unterſchwanzdecken und größere Baſilarhälfte der Schwanzfedern weiß; Schnabel dunkel bleifarbig an der Baſis, gegen die Spitze hin ſchwarzwerdend, Beine ſchwarz; Iris ſchön nußbraun. Weibchen: Nacken und Rücken grau, Vor⸗ derſchwingen und Schwanzende bräunlichſchwarz. Junge erhalten 1 im ent das Gefieder der Alten. Dieſer muthige und zierliche Vogel bewohnt Van Oiemens Land und ſcheint dort an Ortlichkeiten gebunden, ſo findet man ihn niemals unterhalb Austins Ferry auf dem Südüfer des Derwent, während er in Menge an der entgegengeſetzten Seite und im Innern des Landes ſich vorfindet, beſonders auf den Salzgruben-Ebenen, welche ſehr ſchauerlich ſein würden, belebte ſie nicht die Anweſenheit dieſer angenehmen Vögel, ſowie der Myzanthae und Rose Hill Parrakeets. Er fand ſich auch an allen offenen Theilen der Gegend in kleinen Truppen von 6 bis 12 oder mehr Stück, aber ſie zeigten ſich nicht auf den Ufern am Tamas und gewiß kommen ſie nicht auf Flinders Inſel vor. Er rennt und hüpft mit großer Schnelligkeit über dem Boden. In den Ebenen läßt er ſeinen laut klingenden Ruf hören, ſitzt er aber auf einem dürren Zweige während der Dämmerung, ſo läßt er die ſonderbarſten Töne, die man ſich nur denken mag, hören, ſie gleichen denen einer Handorgel in der Stimmung, woher er auch ſeinen Namen „Orgelvogel“ erhielt. Er iſt leicht zähmbar und da er die Fähig⸗ keit der Nachahmung in hohem Grade beſitzt, ſo hört man von ihm pfeifende Töne und artikulirte Worte, und er wird überhaupt beluſtigend als zierlicher Vogel für die Vogelhäuſer. Sein Magen iſt ſehr fleiſchig und feine Nahrung beſteht aus Inſecten verſchiedener Art, Würmern und Raupen, die er am Boden aufſucht. | Gould fand ein Neft auf der Höhe eines Eukalyptus, es war rund obertaſſen⸗ förmig und außen aus Reisholz, mit Rindenſtreifen, kurzen Gräſern und Büſcheln eines Sumpfgraſes durchflochten, innerlich mit ſteifem Graſe belegt, darüber die innere Rinde eines Faſerrindenbaumes, Schaafwolle und Federn, ſo zuſammenhängend, daß Klammervögel. 113 alles ein warmes Lager bietet für die Eier. Sein Durchmeſſer war etwa 10 Zoll, die Tiefe 4 bis 5 Zoll. Die vier länglichen 1 Zoll 5 Linien langen, 1 Zoll breiten Eier haben eine grünlich aſchgraue Grundfarbe und ſind vorzüglich am dicken Ende umbrabraun und in der Schale ſelbſt bläulichgrau gefleckt. Die Jungen ſcheinen während der erſten zehn Monate ihres Alters in der Geſellſchaft der Alten zu bleiben. Abbildung beider Geſchlechter. 432. Cuculus cineraceus Vid. Honsr. Der grauliche Kuckuk. Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 298. Gourp Birds of Austral. XXIX. 4. — C. incertus ib. 299. juv. C. variolosus ib. 300. junior. — Barred-tailed Cuckoo Larh. gen. hist. III. 310? C. flabelliformis Lark. ind. orn., sppl. XXX? Su- gen. zool. IX. 96? Fan- tailed Cuckoo Lazn. gen. syn. spp. II. 138. 1262 ib. gen. hist. III. 305. LVII.? — Du-laar West-Austr. inf. indig. Lesser Cuckoo Colonists. Kopf und ganze Oberſeite dunkel ſchiefergrau; Flügel braun, grünſchillernd; Schwanz dunkel grünlichbraun glänzend; jede Feder am Saume weiß gezähnt, dies nimmt nach den Seitenfedern zu und wird unterbrochen weißgebändert; am Schulter— rande iſt ein kurzer ſchmaler weißer Streif; auf der Unterſeite des Flügels ein ſchiefes weißes Band; Kehle grau; Unterſeite roſtfarbig; Schnabel ſchwarz; Baſis des Unter— ſchnabels fleiſchfarbig orange; Iris dunkelbraun; Augenlider ſchön eitrongelb; Beine gelblichweiß. Weibchen gleich, um ein Drittel kleiner. Kommt als Zugvogel im September in Van Diemens Land an und zieht nach vollendetem Sommer im Januar wieder nordwärts. In dem ſüdlichen Diſtriete Au— ſtraliens bleiben Einzelne den ganzen Winter hindurch, ſo daß Gould dergleichen in Südauſtralien im Juli antraf, während er niemals Exemplare auf der Nordküſte ſah. Es ſcheint doch, daß fein Wandern bisweilen unterbleibt, wahrſcheinlich iſt feine Ver: breitung auf den 26. Breitegrad beſchränkt. Während der Sommermonate iſt er über den Süden allgemein verbreitet, aber immer ein einſamer Vogel, hält er ſich zurück— gezogen, ſo daß nur ſein ſchallender Ruf, welcher den von den Eingebornen ihm ge— gebenen Namen ausdrückt, ſeine Anweſenheit verräth. Er fliegt etwas ſchwerfällig und wippt ziemlich lange mit dem Schwanze, wenn er ſich ſetzt, eine ähnliche Schwanzbewegung geht auch dem Fliegen voraus. So wie die andern Kuckuksarten legt er ein einzelnes Ei in das Neſt eines kleinen Singvogels; daſſelbe iſt 9 — 10 Linien lang, 72. Linien breit, vollkommen oval fleiſchfarbigweiß, überall fein purpurbraun geſprenkelt. Der Magen iſt geräu— mig, häutig und mit Haaren ausgelegt, der Fraß beſteht aus Inſeetenlarven ver— ſchiedener Art. Abbildung des Vogels in beiden Geſchlechtern, von oben und unten geſehen. 433. Cuculus optatus Gon. Der erwünſchte Kuckuk. Gourv proc. XIII. 18. Birds of Austral. XXI. 9. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 15 114 Klammervögel. Ganze Oberſeite ſchiefergrau, Innenfahne der Vorderſchwingen breit weiß gebän— dert; Schwanzfedern dunkel violetbraun mit einer Reihe länglicher weißer Flecken, ab— wechſelnd an beiden Seiten des Schaftes und leicht weiß geſpitzt; ſeitliche Federn mit einer Reihe weißer Flecken am Rande der Innenfahne; Kinn und Bruſt lichtgrau; ganze Unterſeite fahl weiß, ſchwarz gebändert; Iris, Schnabel und Fuß orange. Es iſt nicht weniger merkwürdig als wahr, daß, wenn wir uns in Gegenden be— finden, welche von der unſers Geburtslandes weit entfernt ſind, unſre Erinnerung gern die Anſchauung ähnlicher Gegenſtände mit einander verbindet und da, wo ſich dieſe Veranlaſſung bietet, gewinnt dann ein ſolcher Gegenſtand dreifaches Intereſſe. Die Coloniſten von Neu-Süd⸗Wales und Van Diemens Land betrachten eine junge Eiche oder eine Ulme, ein Veilchen oder eine Primel wie einen Schatz und eine Amſel oder eine Lerche im Käfig iſt ihnen lieber, als ihnen ein Paradiesvogel ſein würde, wie will— kommen wird endlich den Engländern dieſer Kuckuk ſein, wenn der Theil Auſtra— liens, in dem er vorkömmt, von ihnen bewohnt werden wird! Hier, wie in Europa, iſt er der Verkünder des Frühlings und ein Herold des Wiedererwachens der ganzen Natur, ſeine Stimme hört man mit denſelben Empfindungen von Freude wie die ſeines Verwandten in Europa. Gould meint hierbei die Bemerkung von europäiſchen Leſern zu bee „ſicher⸗ lich iſt dies auch der europäiſche Kuckuk, und wenn das iſt, warum giebt man ihm einen andern Namen?“ Hierauf läßt ſich erwidern daß die Unterſchiede allerdings ſo beſtimmt find, daß der Vogel Auſtraliens als eigne Art gerechtfertigt wird. Artkenn⸗ zeichen, welche der oberflächliche Beobachter unbeachtet läßt, ſind für den Ornithologen ſo klar, daß er ſtets ein in Auſtralien geſchoſſenes Exemplar von einem europäiſchen unterſcheiden wird. Bei erſtern ſind die Bruſtbänder breiter und beſtimmter und eine leichte Rehfarbe zieht ſich über den Bauch, während derſelbe bei dem europäiſchen Kuckuk weiß iſt. Die Krallen des auſtraliſchen Kuckuk ſind kleiner und zarter, Bruſt, Hals und Kopf des unreifen auſtraliſchen Vogels mehr breit und beſtimmt ſchwarz und weiß gebändert, während die rothe Färbung, welche ſich über den Körper des un⸗ reifen europäiſchen Kuckuk verbreitet, hier faſt oder gänzlich fehlt. Nordauſtralien iſt die einzige Oertlichkeit, wo dieſer Kuckuk ſich findet. Die Ex⸗ emplare in Gould's Sammlung wurden im Januar geſchoſſen. Ob er „Kuckuk“ ruft, iſt zwar nicht zu behaupten, doch wird er gewiß auch in dieſem Punkte vom euxopäiſchen Kuckuk nicht abweichen. Abbildung: Männchen. a 434. Cuculus insperatus Goum. Der unverhoffte Rudaf, Govıo proc. XIII. 19. Brush Cuckoo B. of Austral. XXV. 4. Kopf, Kehle und ganze Oberſeite dunkel ſchiefergrau; Rücken und Flügel grun. ſchillernd; Schwanz glänzend bräunlichgrün; jede Feder weiß geſpitzt und mit einer Reihe kreisrunder weißer Flecken an der Innenfahne, erſte und zweite Schwingenreihe mit einem weißen Fleck an der Innenfahne nächſt der Baſis; Schulterrand weiß; Unterſeite der Schulter, Bauch und Unterſchwanzdecken rothbraun, TER Unterfeite grau, roth überlaufen; Schnabel ſchwarz; Fuß olive. 5 Klammervögel. 115 Als Gould die Cedernwälder der Liverpoolgebirge am 26. Oetober 1839 durch— ſtreifte, wurde ſeine Aufmerkſamkeit auf die Erſcheinung eines Kuckuk gewendet, welchen er erſt für C. eineraceus hielt, durch genaue Unterſuchung aber als neue Art erkannte. Das Exemplar war das einzige, welches er lebend geſehen und einen Balg erhielt er noch von Neu-Süd⸗Wales, ſodaß der Vogel auf dem Süd-Continente ſelten zu fein ſcheint, während er vielleicht einige Grade weiter nordwärts eben ſo gemein iſt. Zu Port Eſſington giebt es eine ſehr ähnliche Art, welche von der gegenwärtigen ſich nur durch geringere Größe und braunere Färbung der Unterfläche unterſcheidet, Gould nennt ihn C. dumetorum, will ihn aber, da er dem gegenwärtigen faſt gleich ſieht, nicht abbilden. C. ins peratus iſt kleiner, als C. eineraceus, hat einen mehr viereckigen Schwanz, dem die meiſten Flecke der Außenfedern fehlen. In Bau und Färbung weicht er ſchon von den wahren Kuckukarten ab und iſt den Goldkuckuken, Chaleites, ähnlich, zu denen er ein Uebergangsglied bildet. Abbildung des Vogels in zwei Stellungen. 435. Cuculus inornatus Vic. Honksr. Der ſchmuckloſe Kuckuk. Vid. Honsr. Linn. Trans. XV. 297. Goulb B. of Austral. XV. 3. Cuculus albostrigatus Vıc. Honsr. Linn. Trans. XV. 298. jur. — Unadorned Cuckoo. — Dju-elur-run West-Aus tbr. indig. — Greater Cuckoo Colenists. Kopf, Hals und ganze Unterſeite bräunlichgrau mit dunkelbraunem Streif durch das Auge an den Halsſeiten herab; ganze Oberſeite olivenbraun, dunkler an den Flügeln und dem Schwanze; Grundtheil der Innenfahne der Vorderſchwingen breit weiß gebändert; Schwanzfedern über beide Fahnen weiß gebändert, ſeichter an den äußern, tiefer an den innern, alle weiß geſpitzt und mit einem weißen Fleck auf dem Schafte nächſt der Spitze; dieſer Fleck iſt auf den mittlern ſehr klein und wird nach der Seite hin auf jeder größer und bildet auf den äußerſten ein Band; Unteriris ſehr dunkelbraun; Augenlid gelb; Rachen und innere Mundfläche ſchön orange; Fuß olivenfarbig. Das Weibchen hat die Oberſeite fahl und rothbraun gefleckt, indem ein Fleck von letzter Farbe an der Spitze jeder Flügeldeckfeder ſteht und die Bänder des Schwan— zes fahl ſind, anſtatt weiß, im Alter verähnlicht ſich die ganze Zeichnung der des Männchen. Junge haben außer obigen Unterſchieden noch gelblich olivenfarbige Beine, die Fußſohlen gelb; Schnabel eee; Mundränder und Schnabelſpitze noch höher gelb; Iris graulichbraun. Dieſer Kuckuk bewohnt Auſtraliens Süden und Van Diemens Land, hier hält er ſich aber nur im Sommer auf und iſt alſo theilweiſe Zugvogel für die anliegenden Theile des Continents, wo er ſich zahlreicher im Winter einfindet. Sein Ziehen ſcheint, wie das oft der Fall iſt, von der mehr oder minder häufig vorhandenen Nah— rung abhängig zu ſein. Nach Van Diemens Land kommt er im September und zieht im Februar von da wieder nordwärts. Im Frühling iſt er muthig und ſtreitſüchtig und man ſieht ihn da nur einzeln oder zwei und mehrere Männchen jagen einander 15 * 116 Slammervögel. von Baum zu Baum. Seinen ſchellenartig pfeifenden Ruf hört man, wenn er ruhig ſitzt, zufällig auch wohl im Fluge, er beſteht aus einer ſchnellen Folge von Tönen, deren letzter und höchſter mehrmals reißend ſchnell wiederholt wird. Die Nahrung bieten Raupen, Phasmaartige Inſeeten und Käfer, die er von den beblätterten Zweigen der Bäume abſucht, wobei er ſehr beweglich iſt und mit vielem Geſchick durch die kleinen Dickichte hindurchkriecht. Wenn er, nachdem er Nahrung genommen, ausruhen will, ſo ſetzt er ſich auf ein dürres Zweiglein auf den Gipfel eines Baumes oder einen Pfahl oder ein Geländer, von wo aus er die Gegend um ſich überſchaut. Dabei iſt er ein ſcheuer Vogel und es gehört große Vorſicht dazu, um ihn zu ſchießen. Sein Flug iſt gerade und reißend ſchnell, dem des europäiſchen Kuckuk nicht unähnlich, dem er überhaupt in Allem, mit Ausnahme ſeiner Stimme, ſehr ähnlich iſt. Manchmal erhebt er ſich hoch über die Gipfel der Bäume und iſt im Stande lange zu fliegen. In Hinſicht auf ſeine Fortpflanzung iſt er ebenfalls Schmarotzer, indem er das Ausbrüten ſeiner Eier kleinen Vögeln überträgt, unter denen er die Melithreptus, Pti- lotis, Malurus, Acanthiza u. a. kennt. Wenn die Jungen das Neſt verlaſſen und eine beträchtliche Größe erlangt haben, ſo iſt es nicht ungewöhnlich, daß man deren zwei oder mehr Arten beiſammen ſitzen ſieht, wie Gould mit ſeinen eignen Augen geſehen. Der junge Kuckuk ſucht ſich irgend einen niedern abgeſtorbenen Zweig an einer offnen Stelle im Walde, von wo er den Tag über ſich ſelten entfernt, ſobald derſelbe eine paſſende Gelegenheit bietet, daß ſeine Stiefältern ihn daſelbſt füttern, worin dieſe klei— nen Vögel gleichſam wetteifern. Exemplare von Weſtauſtralien ſind etwas kleiner und haben die weiße Zeichnung des Schwanzes minder deutlich als die von Van Diemes Land, doch find dieſe Unter— ſchiede nur lokal und nicht ſpeeifiſch. Wenn die Jungen das Neſt verlaſſen, ſo iſt Kehle, Bruſt, Geſicht und Schultern ſchwarz, die übrigen Federn fahl gebändert und gefleckt, das Schwarz geht nach und nach in Grau an der Unterſeite über, während die flache Zeichnung der Oberſeite über die zweite und dritte Mauſer bleibt. Er pflanzt ſich in dieſem Zuſtande fort und es iſt zweifelhaft, ob das Weibchen über derſelben hinaus ſich verändert. Der Magen zeigte ſich häufig, weit und dicht mit Haaren ausgelegt. Das Ei iſt bis 3 Zoll lang, s breit und milchkaffeefarbig überall braun geſprenkelt. Abbildung beider Geſchlechter. 5 436. Chalcites osculans Gol. Der ſchwarzöhrige [Glanz⸗ kuckuk. Gourp proc. XV. 32. Birds of Austral. XXIX. 6. — Black - eared Cuckoo Colon. of Swan River. Kopf, ganze Oberſeite und Flügel glänzend olivenbraun, auf den Schultern und Vorderſchwingen dunkler, an den Oberſchwanzdecken in weiß ziehend; Schwanz dunkel olivenbraun, jede Feder weiß geſpitzt, eine Seitenfeder jederſeits an der Innenfahne mit 5 weißen Bändern; Ohrdecken ſchwarz, weiß umzogen; Flügelunterſeite, Kehle, Bruſt und Bauch blaß zimmetbraun nach den Unterſchwanzdecken in weiß ziehend; Schnabel ſehr dunkelbraun; Iris dunkel ſchwärzlichbraun; Lauf und Oberſeite des Klammervögel. 117 Fußes grünlichgrau; Unterſeite deſſelben und Rücken des Laufes mehlig fleiſch— farbiggrau. 1% Gould ſah vier Exemplare, eins vom Schwanenfluſſe, zwei ſchoß er ſelbſt in Neu⸗-Süd⸗Wales und eins befindet ſich in der Sammlung von H. E. Strickland Esd. Nach dem wenigen, was Gould beobachten konnte, vermuthet er, daß feine Sitten mit denen der übrigen Arten der Gattung übereinſtimmen mögen. Dichtes Strauchwerk von mäßiger Höhe ſcheint ihm den liebſten Aufenthalt zu bieten und ſein Fraß aus Inſecten zu beſtehen, dte er zwiſchen den Zweigen und Blättern ablieft, wo— bei er verſtohlen und ruhig umherhüpft. Uebrigens weiß man wenig von ihm. Ein Exemplar wurde nächſt Gundermein am Lower Namoi am 24. December 1839 ge⸗ ſchoſſen, aber der eigentliche Aufenthalt dieſer Art iſt noch nicht bekannt. Es iſt wohl gewiß, daß er auf Auſtralien beſchränkt iſt, doch ni fee Verbreitung erſt durch künftige Nachforſchung beſtimmt werden. Obwohl der Bau dieſes Vogels ein wenig von Be der: 1 Chalcites abweicht, und zu dem Typus der echten Kuckuke ſich hinneigt, ſo behielt ihn doch Gould unter den erſtern wegen der ſteifen Flügel, des kurzen und vierſeitigen Schwanzes und der lichten Unterſeite, welche Merkmale er mit den andern Chaleites gemein hat. Mr. Gilbert, welcher den Vogel einmal in Weſtauſtralien beobachtete, ſagt, daß er ſehr ſcheu iſt und daß man ihn nur im Innern antrifft. Er läßt einen ſchwachen, langgedehnten Klageruf in langen Zwiſchenräumen hören. Er fliegt nachläſſig und ſchwerfällig und auf einmal nur in kurzer Entfernung. Der Magen iſt dünn und ge— räumig und leicht mit Haaren ausgefüttert. Abbildung in zwei Stellungen, deren untere den Unterflügel zeigt. 437. Chrysococeyx lucidus Goun. Der glänzende Goldkuckuk. Gourp B. of Austral. XXIX. 5. — Cuculus lucidus Gu. Linn. I. 421. Larn. ind. orn. I. 215. Suaw IX. 126. t. 26. Tem. col. 102. 1. VIC. Honsr. Linn. Trans. XV. 301. VIßILL. N. Diet. ed. 2. VIII. 233. Enc. meth. III. 1335. pl. 219. f. 1. — Shining Cuckoo Lark. gen. syn. II. 528. pl. 23. Gen. hist III. 299. pl. LVI. Chalcites lucidus Less. trait. d’Oru. 153. Dju-reat West- Austr. inf. ind. Golden or Bronze Cuckoo Colon. — Shining Cuckoo G. Altes Männchen: Kopf, ganze Oberſeite und Flügel ſchön kupferbronze— farbig; Vorderſchwingen braun, bronzeſchillernd; Schwanz bronzebraun, nächſt der Spitze ein ſchwarzes Band; äußerſte Seitenfeder mit einer Reihe großer ovaler weißer Flecke quer über die Innenfahne und einer Reihe kleineren, welche auf der Außenfahne den Zwiſchenräumen entgegengeſtellt ſind; dritte und vierte Feder jederſeits mit einem kleinen ovalen weißen Fleck an der Spitze der Innenfahne; Unterſeite weiß mit zahl— reichen breitlichen tief bronzefarbigen Bändern, Iris bräunlichgelb; Fuß dunkelbraun; Zwiſchenräume zwiſchen den Schildern mehlig. Weibchen ähnlich gezeichnet, hat aber nur einen leichten Bronzeſchimmer auf der Oberſeite und die Bänder auf der Unterſeite ſind weniger deutlich und mit bräun— lichem Anflug. 1 Junge ſind braun, noch weniger bronzeſchillernd, Kehle 5 Unterſeite grau, e 118 Klammervögel. Spur von Bändern, außer auf der Unterſeite der Schulter; Baſis der ieee tief roſtroth; Iris ſchön grün; Mundwinkel gelb. Bewohnt alle Theile des Continents von Auſtralien und Van Diemens Land. Hier iſt er nur Zugvogel, kommt im September an und zieht im Januar wieder weg. In Neu⸗Süd⸗Wales iſt er nicht jo beſtimmt Zugvogel, aber die größre Anzahl zieht im Winter nördlich, wo die Inſectennahrung reichlicher iſt. Gould ſah ihn aber auch im botaniſchen Garten zu Sydney im März. Sein Fraß beſteht aus Inſeeten verſchiedner Ordnungen; die unterſuchten Magen zeigten Hymenopteren, Käfer und Rau⸗ pen. Während er Nahrung ſucht, zeichnen ſich ſeine Bewegungen, obwohl er ſehr thätig iſt, doch durch einen merklichen Grad von Ruhe aus, der Vogel hüpft von Zweig zu Zweig in der anſtändigſten Weiſe, pickt hier und da ein Inſeet auf und ſpäht nach andern unter den Blättern und in den Riſſen der Rinde, die er ſorgſam durchſucht. Sein Flug iſt ziemlich ſchnell und wellenförmig und wenn er im Sonnen⸗ ſchein von einem Baume zum andern fliegt, ſo erſcheint das Grün des Männchen im ſchönſten Schiller. Wie die echten Kuckuke legt er jederzeit ſeine Eier einzeln in das Neſt andrer Vögel, in Van Diemens Land in das von Malurus longicaudus und ‚Acan- thiza Diemensis, in Neu-⸗Süd-⸗Wales in das des Malurus cyaneus und der Acanthiza chrysorrhoea, in Weſtauſtralien in die Neſter verſchiedener Honigvögel und des Malurus splendens und es iſt merkwürdig, daß das Ei meiſt in ein gewölbtes Neſt mit kleinem Flugloche gelegt wird. Der Magen iſt geräumig, häutig und leicht mit Haaren aus⸗ gelegt. Sein Ruf iſt ein unangenehmes Pfeifen, ähnlich dem, womit man einen 11 anlockt. Die Eier ſind hell olivenbraun, manchmal am dünnen Ende Wasen bis 4 Zoll lang und 4 Zoll breit. Abbildung: Männchen, Weibchen und Junges. 438. Centropus Phasianus Trun. Der Faſan⸗Spornkuckuk. TEAM. man. I. LXXIV. Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 306. Golo B. of Austral. XXIX. 2. — Cuculus Phasianus Lar#. ind. orn. sppl. XXX. Polophilus Phasi- anus Lrach. 2z00l. misc. pl. 46. Suaw gen. zool. IX. 48. pl. 11. Pheasant Cuckoo Larn. gen. syn. sppl. II. 137. — gen hist. III. 240. Polophilus leuco- gaster Leacn. zool. misc. I. 177. pl. 52. — Suaw gen. zool. IX. 49. pl. 12. New-Holland Coucal Lark. gen. hist. III. 250. Polophilus variegatus Lesen. zool. misc. I. 116. 117. pl. 51. Suaw gen. zool. IX. 47. pl. 10. Variegated Coucal Larn. gen. hist. III. 250. Centropus variegatus Vıs. Horsr. Linn. Trans. XV. 306. — Mun-je-ree-woo Port Essingt, indig. | Alte Vögel: Alle Federn der Ober- und Unterſeite düſter ſchwarz, mit glänzen ſchwarzen Schäften; Flügeldecken fahlbraun und ſchwarz, jede Feder mit auffallend fahlem Schaftſtreif; Flügel übrigens kaſtanienbraun und unregelmäßig doppelt ſchwarz gebändert; Zwiſchenraum fahlgelb an den Außenfahnen der Vorderſchwingen; Unter⸗ rücken und Oberſchwanzdecken tief grün, ſchwarz geſprenkelt; Schwanz dunkelbraun grünſchillernd und roth und blaßfahl fein geſprenkelt, letzteres wie unregelmäßig und unterbrochen gebändert; Schwanzfedern, mit Ausnahme der beiden mittlern, weiß ges ſpitzt; Schnabel ſchwarz; Beine bleifarbigſchwarz; Schilder lichter. Klammervögel. 119 Junge: Ganze Oberſeite röthlichbraun; Schaftſtreifen auffallend fahl; Kehle und Bruſt fahl; Schäfte heller; übrigens iſt Farbe und Zeichnung denen der Alten ähn— lich, nur daß die Zeichnung auf dem Schwanze deutlicher iſt. Die Augen des Vo— gels von Neu-Süd⸗ Wales a man ſchwarz an, die der Exemplare von Port Ef: ſington roth. Vielleicht iſt keine bre von auſtraliſchen Vögeln mehr gemißdeutet worden, als die der Gattung Centropus. Gould vertheilt die große Anzahl von Exemplaren die er beſitzt, in zwei, wenn nicht in drei verſchiedene Arten, welche wohl Verſchieden— heiten, aber nur geringe, bieten. Der Centropus, welcher Neu-Süd- Wales bewohnt, unterſcheidet ſich von dem in Port Eſſington durch einen kürzern und mehr gebognen Schnabel und etwas geringere Größe; Exemplare von der Weſtküſte ſind kleiner, als die in Neu⸗ Süd⸗Wales, haben einen mehr verdünnten Schnabel und mehr einfarbigem Schwanz. Die alte Bezeichnung Phasianus ſcheint für den Vogel von Neu-Süd-Wales beibehalten werden zu müſſen, während der Name C. macrourus dem zu Port Eſſington ertheilt und C. melanurus der von Nord-Weſtauſtralien genannt wird. Die Gattung findet ſich auf dem größten Theile des Küſtenſtriches von Neu-Süd- Wales und dem Oſten, Norden und Nordweſten von Auſtralien, aber nur in ihrer Lebensweiſe günſtigen Lagen, namentlich in Sumpfgegenden unter Buſchholz, bei üppigem Wuchs von Gräſern und Kräutern, zwiſchen denen ſie mit Leichtigkeit hinrennen. Wenn es die Nothwen— digkeit fordert, fliegen ſie auf die niedern Zweige der Bäume, von denen ſie, von Zweig zu Zweig hüpfend, hinaufſteigen, bis ſie den Gipfel erreicht haben und dann fliegen ſie auf benachbarte Bäume. Der am meiſten weſtlich gelegene Theil von Neu⸗ Süd⸗Wales, in dem ſie vorkommen, iſt Illawara, wo ſie ziemlich ſelten au und von wo ſie nach Moreton-Bay hin an Zahl zunehmen. Das Neſt ſteht mitten in einem Graspolſter, iſt groß, aus trocknen Gräſern ge⸗ baut und gewölbt, mit zwei Oeffnungen verſehen, durch die eine ſtreckt das brütende Weibchen den Kopf und durch die andere den Schwanz. Bei Port Eſſington ſteht das Neſt manchmal zwiſchen den untern Blättern eines Pandanus, doch ſcheint dies ſelten zu ſein; öfter wird ein Büſchel hohes Gras zum Schutze gewählt. Die 3 bis 5 Eier find 1 Zoll und 4 Linien lang, 1 Zoll 2 Linien breit, ziemlich rund, ſchmuzig— weiß, manchmal braun angelaufen und oberflächlich ziemlich rauh, ae wie die Eier des Cormoran. Die Section ergab, daß die Männchen immer kleiner ſind, als die Weibchen, ferner, daß vollkommen alte Männchen und Weibchen im Gefieder gleich ſind, dann iſt Schnabel, Kopf, Hals und Bauch ſchwarz, während bei den Jungen der Schnabel hornfarbig und jene dort ſchwarzen Theile hier tiefbraun find, mit fahlen Schaftſtreifen verſehen. Abbildung eines alten und eines jüngern Vogels. 439. Scythrops Novae-Hollandiae ILarn. Der neuhollän⸗ diſche NRinnenſchnäbler. Larn. ind. orn. I. 141. Tam. man, I. LXXV. Vic. Honsr. in Linn. Trans. XV. 306. Tem. col. 290. Virus. gal. 1. t. 39. Less. trait, 128, pl. 23. 1. — Man. II. 128. 6. R. Gnav list of gen. ed. 2. 120 Klammervögel. 73. VIEILL. N. Diet. XXX. 456. Enc. meth. III. 1427. Covr» Birds of Austral. XXIX. 3. — Psittaceous Hornbill Pumps Bot. Bay pl. in p. 165. Anomalous Hornbill Wurre’s Journ. pl. in p. 142. Channel-Bill Laru. gen, syn. sppl. II. 96. pl. 124. Australasian Channel-Bill Snaw gen. 200l. VIII 378. pl. 50. Larn. gen. hist. II. 300. pl. XXXII. Seythrops Australiasiae Snaw gen. zool. VIII. 378. — Stermens cont. XIV. 95. Sc. australis Swaıns. class. II. 299. — Curriay-gun N.-Sud- Wales indig. Kopf, Hals und Bruſt grau; ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz grünlich olivengrau; jede Feder breit ſchwarzbraun geſpitzt; Schwanz nächſt der Spitze mit breitem ſchwarzen Band, außerhalb deſſelben weiß, welches von der Mitte aus zunimmt, Innenfahne auch breit weiß gezähnt; hinten mit einem breiten ſchparzen Streif um⸗ grenzt, Unterſeite des Flügels und Rumpfes fahlweiß, unbeſtimmt graubraun gebändert, welches an den Seiten und Schenkeln nach und nach dunkler wird; Augenring, und Zügel ſcharlach; Schnabel licht gelblich hornfarbig; Fuß olivenbraun. Weibchen gleich, etwas kleiner. Dieſer merkwürdige Vogel, den einige für einen Nashornvogel hielten, oder mit den Pfefferfreſſern verwandt glaubten, iſt in Wahrheit ein Glied der Kuckuksvögel, wie die Unterſuchung ſeines Baues und die Vergleichung mit andern Gliedern dieſer Familie beweiſt, auch beſtätigt dies Gould's Beobachtung gänzlich. Sein Anſtand und ſeine Sitten, ſeine Art zu fliegen ſind ganz übereinſtimmend, auch ſo die Art und Weiſe feiner Ernährung, uur daß er große Phasma⸗Arten und Käfer genießt, während die kleinen Kuckuke ſich von kleinen Inſecten ernähren und gelegentlich Früchte freſſen. Auch der Uebergang des Jugendkleides in das des alten Vogels iſt gleich. Er iſt Zugvogel und kommt in Neu⸗Süd⸗Wales im Oktober an, wo er im Ja⸗ nuar wieder wegzieht; wo er dann hinkommt, iſt nicht bekannt, indeſſen, da er nur noch auf der Nordküſte vorkömmt, fo kann er nicht weit ziehen. Gould beob- achtete ihn wenig und wiederholt deshalb Lathams Nachricht: man ſieht ihn gewöhn⸗ lich früh und abends, manchmal in kleinen Trupps von 7 bis 8 Stück, öfter nur paarweiſe. Sowohl im Fluge als ſitzend läßt er ein lautes durchdringendes Geſchrei hören, wenn ein Falke oder anderer Raubvogel ihm zu Geſicht kömmt. In Kropf und Magen finden ſich die Saamen vom rothen Gummi— und Pfeffermin zbaume (of the red gum and peppermint trees), man vermuthet, daß fie die Früchte ganz ver⸗ ſchlucken, weil man die Kapſeln im Magen vorfindet. Dabei finden ſich auch Leber: bleibſel von Inſeeten, doch nicht in Menge. Der Schwanz, welcher faſt fo lang iſt als der Leib, wird fächerartig ausgebreitet und giebt dem Vogel ein ſchönes Anſehn. Die Eingebornen ſcheinen ſeine Lebensweiſe und ſeinen Aufenthalt wenig zu kennen, fie betrachten feine Erſcheinung als eine Anzeige von Regenwetter und fein heftiges Geſchrei als einen Angſtruf, weil er nicht ſehr thätig oder kräftig im Flug iſt. Er iſt nicht eben zahm, und Mr. White bemerkt, daß er einen verwundeten fing und zwei Tage lebendig hielt, während welcher Zeit er nicht ien pb aber nach Allem, was in ſeine Nähe kam, heftig biß. 4 11 Gould ſah ihn nur in der Colonie von Neu Sid⸗ „Wales. Die meiſten Natur⸗ facher ſcheinen ihn, wie den Kuckuk, für einen Paraſiten zu halten und unglücklicher Klammervögel. 121 Weiſe kann Gould den Zweifel darüber nicht aufklären, er beſitzt ein Ei, welches er neuerlich durch Mr. Strange von Sydney erhalten, es iſt vollſtändig entwickelt und wurde dabei bemerkt, daß er ſelbſt es aus dem Eierſtocke eines geſchoſſenen Weibchens genommen. Es iſt hell ſteinfarbig, überall, beſonders am dicken Ende unregelmäßig röthlichbraun gefleckt, einige Flecke ſind dunkler und unter der Oberfläche der Schale; es iſt 144 Zoll lang und 14 Zoll breit. Abbildung: Männchen. 440. Pezoporus formosus IIIIs. Der ſchöne Erdpapagei. Cround Parrakeet. Gourn Birds of Austral. XVIII. 9. — Psittacus formosus Lark. index Orn. I. 103. Kun consp. psitt. Nov. Act. X. 45. Ps. Lerrestris Snaw Mus. Lever. 217. pl. 53. Zool. of N. Holl. pl. 3. Nat. Misc. pl. 228. Perruche ingambé LE Vaıur. Perrog. I. 66. pl. 32. — Black-spotted Parrakeet of Van Diemuns Land. D'ExrnECAS T. voy. II. 47. pl. X. Ground Parrot Lara. gen. syn. sppl. II. 26. Smaw gen. zool. VIII. 454. pl. 66. Laru. gen. hist. II. 137. Pezoporus formosus Irrıc. prodr. 201. YVıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 285. Wal. monogr. 490 et 520. Swaıss. classif. II. 305. G. R. Grar gen. of Birds ed. 2. 66. Pez. rufifrons Bol. st. Hır. sppl. pl. 9. — Boo-run- dur-dee West-Austr. indig. northward of Perth. Djar-doon-gur-ree Perth indig. Djul-bat-laPerth indig. southward. Ky-lor-ing King Georges Sound indig. Goolingnang N.-S.- Wal. Sydney indig. Swamp Parraket Van Diemens Land Colon, Ground Parrakeet N.-S.-Wal. et West-Austr. Colonists. Ganze Oberſeite dunkelgrasgrün, jede Feder mit unregelmäßigen ſchwarzen und gelben Bändern; Kopf- und Nackenfedern mit ſchwarzem Schaftſtreif; Stirn ſcharlach; Hals und Bruſt blaß gelblichgrün, geht am Bauche und den Unterflügeldecken in ſchön grüngelb über, mit zahlreichen unregelmäßigen ſchwärzlichen Wellenbändern; Vorder— ſchwingen und Afterfittig an der Außenfahne grün, an der Innenfahne dunkelbraun, hier mit blaßgelbem, dreieckigen Fleck nächſt der Baſis; vier Mittelſchwanzfedern grün, zahlreich und ſchmal gelb gebändert; Seitenſchwanzfedern gelb, zahlreich tiefgrün ge— bändert; Iris ſchwarz, mit zartem hellgrauen Ring; Fuß und Lauf bläulich fleiſch— farbig. f Der Erdpapagei iſt über alle ſüdliche Theile Auſtraliens, mit Einſchluß von Van Diemens Land verbreitet, wo ſich ſeinen Sitten entſprechende Lagen darbieten, und, wie Gould in Erfahrung brachte, überall als Standvogel. In den nördlichen Breiten des Continents iſt er noch nicht beobachtet worden, aber unſere Kenntniß von ihren Produkten iſt freilich noch ſo unvollkommen, daß man die Exiſtenz einer Art daſelbſt nicht mit Beſtimmtheit verneinen kann. Nicht fo wie die afrikaniſchen Papa— geien, welche unzierlich in ihrer Geſtalt und träge in ihren Bewegungen ſind, zeigt ſich der P. ſormosus vielmehr fo zierlich als möglich gebaut und feine Färbung und Zeichnung, wenn auch nicht prächtig, folgt doch einem geſchmackvollen Style. Bei öfterer Beobachtung des Vogels im Freien zeigte ſich, daß er in ſeinen Sitten von allen andern abweicht. Es iſt zwar nicht zu ſagen, ob ihm die Fähigkeit, auf Zwei— gen zu ſitzen, gänzlich verſagt iſt, aber doch ſah ibn Gould nie auf einen Baum Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 16 122 Klammervögel. fliegen und konnte ihn auch nie dazu bringen, ſich auf einen Zweig zu ſetzen. E hält ſich gewöhnlich in unfruchtbarem, ſandigen Gegenden, mit niederen Gräſern a Kräutern oder auf Moorboden, mit Binſen und dergl. beſtanden. Er zeigt ſich nur einzeln oder paarweiſe, aber da er ſehr zurückgezogen lebt und mit großer Kraft rennt, ſo iſt es ſelten oder niemals möglich, ihn zu erblicken, ſo lange er läuft, und dann nur für kurze Zeit, wo er ſchon einem Verſteck zueilt, oft unter die Decke der Xanthorroeen oder Grasbäume, die in jenen Diſtrieten fo häufig vorkommen. Ein Stutzen und Aufſchrecken (a striking) wie bei Hühnern und Sumpfvögeln z. B. Aherfen u. dergl. iſt ſehr fande und eine DEN weitere Uehezenüßmu mit niederduckt und in dem ſtarken ker den er verbreitet, welcher Goulds Hunde oft veranlaßte, ihn aufzuſpüren und da er wie todt bleibt, ihn wie ein Wildpret zu ſtellen. Daher iſt auch ein Jäger auf Sumpfboden in Auſtralien niemals ſicher, ob ein Papagei oder eine Schnepfe durch den Hund geſtellt worden iſt. Er fliegt reißend ſchnell über den Boden hin, macht mehrere Zickzackwendungen in der kurzen Entfernung von hundert Ellen, zwiſchen denen er ſich ſelten bewegt, ohne den Boden zu berühren. Sein Fleiſch iſt vortrefflich, noch zarter als das der Schnepfen und dem der Wachtel gleich, wenn nicht noch vorzüglicher. Die weißen Eier, deren Zahl Gould nicht beſtimmen konnte, liegen auf dem nackten Boden. Er beſitzt Junge von jedem Alter, ſchon vom Ei an bis zur Reife, mehrere in Van Diemens Land geſchoſſen, andere von verſchiedenen Gegenden Auſtraliens „er brachte auch ſowohl Alte als Junge von Flinders Land, wo er die Vögel auf den graſigen Ebenen, welche den großen Theil dieſer Inſel bedecken, brütend fand. Die Jungen erhalten ſchon frühzeitig das Gefieder der Alten, aber beide Geſchlechter Kane un Unterſchied. Abbildung: Ein Päärchen. 441. Buphema splendida Govıv. Der glänzende Gesspavage Gould proceed. VIII. 147. Birds of Austral. XXIX. I. — Eee ‚Grass Parrakeet. i h Männchen: Geſicht und Ohrdecken tief indigoblau, nach den letztern hin 11 0 ganze Oberſeite grasgrün; Oberflügeldecken ſchön laſurblau; Unterflügeldecken tief in digoblau, erſte und zweite Schwinge ſchwarz, die erſten 3 — 4 Vorderſchwingen leicht grün geſäumt, zwei Mittelſchwanzfedern ſattgrün, übrige Schwanzfedern ſchwarz au der Innenfahne, grün an der äußern und breit hochgelb geſpitzt, dies nimmt zu ſo wie die Federn ſich von der Mitte entfernen; Bruſt ſchön und dunkel ſcharlach „ Unterſeite gelb, geht in grün an den Bruſt⸗ und Bauchſeiten über. ee 1 und Flügeldecken oben und unten blaß laſurblau, Bruſt geen N l Gould erlangte im J. 1840 ein einziges Exemplar ohne weitere 1 als daß daſſelbe am Schwanenfluſſe vorgekommen ſei. Erſt im J. 1845 ſendete der verſt. Mr. Johnſon Drummond einige ſchöne nächſt Moore's River in Weſtauſtralien geſchoſſene Exemplare und wahrſcheinlich würde ihm dieſer weitere Nachrichten gegeben haben, wäre er nicht von einem Eingeborenen auf eine hinterliſtige Weiſe gemordet Klammervögel. 123 worden, als er eben beſchäftigt war, Materialien für Goulds Werke über Neuholland zu ſammeln. 705 . Eine wahre Euphema, in manchen Stücken übereinſtimmend mit E. pulchella, aber der kaſtanienbraune Fleck auf den Schultern fehlt, das Geſicht iſt tiefer blau und die Bruſt rein und prächtig ſcharlach, beſonders auffallend ſind die drei Hauptfarben blau, roth und gelb in Geſicht, Bruſt und Bauch. N Abbildung: Zwei Männchen und ein Weibchen auf einem Zweige von Beau- fortia decussata, einer weſtauſtraliſchen Pflanze. 442. Psephotus haematonotus Goun. Der rothrückige Graspapagei. G0urD B. of Austral. XIX. 7. Red-backed Parrakeet. Pla- tpycereus haematonotus Gol proceed. V. 151. Synops. IV. Oberkopf, Hals, Rücken, Wangen und Bruſt ſmaragdgrün, heller an Vorderkopf und Wangen; Rücken braungrün; Hinterrücken ſcharlach; Spitze und Unterſeite der Schulter, Afterfittig und Außenrand der Baſalhälfte der Vorderſchwingen ſchön ultra⸗ marinblau; das Blau oben auf der Schulter grenzt nach vorn an einen blaßgelben Fleck der Schultermitte; große und kleine Flügeldecken und zweite Schwingenreihe bläulichgrün; obere Schwanzdecken und beide Mittelſchwanzfedern grün, dieſe gegen die Spitze blau, endlich ſchwarz; übrige Schwanzfedern an der Baſis grün, ſtufen⸗ weiſe in zartes grauweiß an den Innenfahnen nach der Spitze (AB. vgl. Abbild.); Mittelbauch gelb; Schenkel düſter bläulichgrün; Unterſchwanzdecken graulichweiß; Schnabel hornfarbig; Fuß aſchgrau (in der Beſchreibung: brown); Augenſtern blaß⸗ braun. — Einjährige Männchen zart grünlichgrau, wo die Alten ſmaragdgrün find, auch ohne rothen Hinterrücken und ohne gelben Bauch; Baſis der zweiten Schwin⸗ genreihe weiß. Im Innern des Continents von Südoſtauſtralien, häufig verbreitet über die Li⸗ verpool⸗Ebenen und alle offene Diſtriete nördlich, ſoweit ſie bis jetzt unterſucht ſind; er findet ſich auch in ähnlichen Lagen von Südauſtralien. Auf den Ebenen um Adelaide ſieht man ihn ſelten, aber ſowie man weiter nach dem Innern gelangt, bringt jede folgende Meile den Reiſenden in Berührung mit größeren Trupps dieſes Vogels. Häufiger findet er ſich auf der Erde, als auf Bäumen und ſcheint offenbar den offe⸗ nen graſigen Thälern und nackten Gipfeln der Hügel den Vorzug vor den weiten und unbegrenzten Ebenen zu geben. Im Winter ſammelt er ſich in Trupps von 20 bis 100 Stück, welche flüchtig auf der Erde nach Nahrung herumhüpfen. Dieſe beſteht aus Saamen von Gräſern u. a. Gewächſen, mit denen ſich der Magen der geſchoſſenen Exemplare angefüllt fand. Am frühen Morgen und nicht ſelten zu andern Zeiten des Tages zeigten ſich oft Hunderte beiſammen auf den blattloſen Aeſten eines Euka⸗ lyptus in dicht gedrängter Reihe längs des ganzen Aſtes dahinſitzend, bis der Hunger fie veranlaßte, herabzukommen und auf dem Boden Nahrung zu ſuchen, oder bis die Ankunft eines Habichts oder eines andern Feindes ſie aufſchreckte. Ihre Bewegungen auf der Erde ſind zierlich und behende, und obwohl in großen Maſſen beiſammen, rennen ſie. doch über den Boden wie Regenpfeifer, meiſt paarweiſe — wie man bei der Verſchie— denheit der Färbung der Geſchlechter leicht bemerkt — wobei der rothe Hinterrücken des Männchens im Sonnenſcheine beſonders auffallend iſt und wie ein feuerrother 16:7 124 Klammervögel. Fleck ausſieht. — In Flug und Stellungen hält dieſer Vogel die Mitte zwiſchen Euphema und Platycercus, auch fo feine ganze Geſtalt und fein Bau. — Seine Stimme iſt ein angenehmes Pfeifen, faſt ein Geſang, den er ſowohl auf den Zweigen eines Baumes ſitzend als auch im Fluge über die Ebenen kräftig ertönen läßt. Bei Annäherung der Brütezeit zieht er ſich in die Wälder zurück und paart ſich; die 5 bis 6 Eier find weiß, 11 Linien lang, an 84 Linien breit, liegen fie ohne RE in einer Höhle der Eukalypten. Abbildung: Männchen und Weibchen. 443. Psephotus haematogaster Gourp. Der rothbäuchige Graspapagei. Gold proceed. V. 89. Birds of Austral. XXIX. 9. — Crimson-bellied Parrakeet. Männchen: Vorderkopf und Geſicht ultramarinblau; Scheitel, Oberſeite, Hals⸗ ſeiten und Bruſt graulich olivenbraun, am Hinterrücken und den Oberſchwanzdecken gelb verwaſchen; kleine Flügeldecken ſpangrün und blau gemiſcht; große Flügeldecken ſchön roth kaſtanienbraun; Baſalhälfte der äußern Fahnen der erſten und zweiten Schwingenreihe und der Flügelrand indigoblau; Unterſeite der Schulter licht indigo- blau; Innenfahue und Spitze der Vorderſchwingen dunkelbraun; Spitzenhälfte der Außenfahne der Vorderſchwingen grau gefranſt; beide Mittelſchwanzfedern hell oliven⸗ grün, gegen die Spitze in tiefblau ziehend, übrige tiefblau an der Baſis, breit weiß geſpitzt, das Blau geht gradweiſe in weiß an der Außenfahne über; Obertheil des Bauchs und der Seiten primelgelb; Mittelbauch und Unterſchwanzdecken karminroth; Iris dunkelbraun; Naſenlöcher und Fuß mehligbraun; Schnabel hornfarbig. — Weib⸗ chen kleiner und minder lebhaft in Farbe und Zeichnung. Bewohnt das Innere von Neu-Süd-Wales, wo er ſich an den Ufern der Flüſſe Namoi und Darling aufhält; wahrſcheinlich reicht ſeine Verbreitung weit nordwärts; aber ſoviel bis jetzt bekannt iſt, fand man ihn noch nicht in Süd- und Weſtauſtralien. Gould traf ihn in mäßiger Menge in der Nachbarſchaft des Lower Namoi, wo er diejenigen Theile der Ebenen vorzüglich zu ſeinem Aufenthalte wählte, welche einen lockern, moderigen Charakter haben, womit die Farbe ſeines Rückens ſo übereinſtimmt, daß man ihn kaum unterſcheiden kann. So wie die andern Arten der Gattung, be— merkt man ihn meiſt in kleinen Flügen und gelegentlich paarweiſe; er frißt Saamen verſchiedener Gräſer, welche in den Ebenen häufig ſind. Wenn der Vogel nach einem kurzen Fluge ſich auf einem Zweige niederläßt, fällt das prächtige Scharlach am Bauch, durch das Gelb der Seiten gehoben, mehr in die Augen; wenn man ihn. fo ſieht, bietet er einen ſchönen Anblick und wird dabei kaum von einer andern Art im Gruppe übertroffen. Gould konnte nichts über feinen Neſtbau berichten, vermuthet Be daß er in den oben erwähnten Diſtrieten brüte, da er ihn im hohen Sommer autre Abbildung beider Geſchlechter. 444. Psephotus multicolor Govn. Der vielfarbige Gras: papagei. Govus Birds of Austral. XXVIII. 4. Psittacus multicolor TR. Klammervögel. 125 Linn. Trans. XIII. 119. — Konr Psitt. N. Act. X. 55. — Varied Parrot Larn. gen. hist. II. 182. Platycercus multicolor Vis. Horsr. Linn. Trans. 283. — Wacren mon. psitt. Münchn. Abhandl. I. 528. — Mony-coloured Parrakeet 6. Männchen alt: Stirn und Schultern ſchwefelgelb; Unterſchwanzdecken eitron— gelb; Hinterrücken mit drei Bändern, eins gelblichgrün, das andere dunkelgrün, das dritte röthlich kaſtanienbraun; Hinterkopf röthlich kaſtanienbraun; Baſis der erſten und zweiten Schwingenreihe, Afterflügel und Unterflügeldecken tiefblau; Unterbauch und Schenkel ſcharlach; Mittelſchwanzfedern blau, äußre blaugrün, gegen die Spitze blaß— blau; alle Schwanzfedern mit Ausnahme der mittlern, mit einem ſchwarzen Querbande nächſt der Baſis; übriges Gefieder dunkel grasgrün; Schnabel hornbraun; Beine holzbraun. Weibchen: ähnlich gefärbt, aber minder ſchön; Kehle und Bruſt gelb: lichbraun, nur eine Andeutung von Band auf Hinterhaupt und Flügeldecken. — Aen— dert ab: einige Exemplare haben das Band auf den Flügeldecken ſchöngelb oder roth. | Beſtimmt ein Bewohner des innern Auſtralien, fand er ſich auf den Ufern des Lachlan, Murray und Darling und nach einem Zettel an einem Exemplare im Mu- ſeum zu Sydney auch in der Nachbarſchaft der Pink Hills. Ein echter Psephotus, dem haematonotus nahe verwandt, aber von ihm und jedem Andern dieſer Gattung verſchieden durch die Bänder und Zeichnung des Kopfs, der Flügel und des Hinter— rücken verſchieden. Gould traf ihn weder ſelbſt an, noch haben die Reiſenden, durch welche er beobachtet wurde, irgend eine Nachricht über ſeine Lebensweiſe gegeben. Er iſt noch ſelten und in wenigen Sammlungen zu finden. Abbildung beider Geſchlechter, das Weibchen oben. 445. Psephotus pulcherrimus Govus. Der ſchönſte Gras: papagei. Govın Beautiful Parrakeet Gore Birds of Australia XXII. 1. Pla- tycercus pulcherrimus Gobrp in Ann. and Mag. of Nat. Hist. XV. 114. Scharlachrothes Stirnband halbzollbreit“); Zügel und Wangen blaß eitronengelb; zieht nach unten zu über in das Grün; Oberkopf und Nacken ſchwärzlichbraun; Hals— ſeiten bis zu den Schultern ſpangrün mit gelblichem Widerſchein; Rücken graulich— braun; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken ſpangrünblau, die längern Deckfedern mit ſchwarzem Querband nächſt der Spitze; erſte und zweite Schwingenreihe ſchwarz, blau— grün geſäumt; Schultern ſchön ſcharlachroth; Unterflügeldecken und Saum der großen Schwingen grünblau, beide Mittelſchwanzfedern olivenbraun an der Baſis, ſtufen— weiſe nach der Spitze in grünblau mit olivenfarbigem Schiller übergehend; die drei Außenfedern jederſeits mit ſchmalem ſchwarzen Zickzackband bis zur Hälfte der Länge von der Baſis, dann grünlichblau bis zur Spitze; Innenfahne nach der Spitze zu in weiß ſchwindend; Kehle und Bruſt gelblich ſmaragdgrün, jede Feder grünlichblau ge— ſpitzt; Bruſtmitte und Seiten ſpangrünblau; Bauch und Unterſchwanzdecken ſcharlach; Iris dunkelbraun; Schnabel hornfarbig, an der Baſis ſchwärzlichgrau; Beine und Fuß gelblichbraun. Weibchen etwas kleiner und minder ſchön. ) Hier folgt „fading around the eyes“ um die Augen herum ſchwindend, d. h. im Um- kreiſe der Augen nicht mehr vorhanden, alſo auch für dieſe Stelle nicht zu erwähnen. 126 Klammervögel. Dieſer anſtandsvolle, neue Papagei mit der größten Schönheit des Gefieders iſt zugleich eine der angenehmſten Arten, die man bis jetzt kennt, wir mögen ihn als Zierde unſrer Sammlungen oder als Gaſt unſrer Vogelhäuſer betrachten, ſo iſt er eine ſehr ungewöhnliche Erſcheinung. Es iſt zu bedauern, daß ſich wenig Weiteres über ihn ſagen läßt. Er gehört unter die Neuigkeiten, welche Mr. Gilbert in Neu-Süd-Wales entdeckt hat; er fand ſich bisher einzig und allein auf den graſigen Ebenen im Hochlande der Oſtküſte Au⸗ ſtraliens, wo die geſchoſſenen Exemplare bei den Darling Downs beobachtet wurden, wie ſie in kleinen Familien beiſammen ſich von den Saamen der Gräſer und anderer Kräuter der Ebenen ernährten. Die Magen waren jedoch nur von Grasſaamen erfüllt. A beider Geschlechter. 446. Platycercus icterotis Wacı. Der gelböhrige Parrakit. The Earl of Derbys Parrakeet. Gobrp Birds of Austral. XVIII. 6. — Psitt. icterotis Tun. Linn. Trans. XIII. 120. — Kun ecousp. psitt. N. Act. 54. n. 86. — Platye. Stanleyi Vıc. zool. Journ. 1830. 274. — Pl. icterolis Wacı. monogr. 530. GovLo synops. Pl. ieterodes'Bours. Sr. HIL, sppl. Vaill. Psitt. pl. 30. — Gootd-un-gootd-un West- Aus tr. inf. indig. Moy-a-duk eie Austr. mont. indig. Rose - hill Col onist. 47 LEN. Nat Oberkopf und Halsrücken, Bruſt und ganze Unterſeite ſcharlach; Wangen und Lendengegend gelb; Rückenfedern ſchwarz, grün geſäumt, auch gelb und manchmal ſcharlach; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken gelblichgrün; Schultern und Außenränder der Schwingen blau; Innenfahne und Spitzen ſchwärzlichbraun; beide Mittelſchwanz— federn grün; Schnabel licht hornfarbig; Fuß und Lauf dunkel aſchbraun; Iris ſchwärz⸗ lichbraun. — Geſchlechter in gleichem Alter nicht verſchieden, nach dem zweiten Jahr ausgefärbt. Im erſten Jahre grün, die übrigen Farben entwickeln ſich dann nach und nach bis zur Reife. Doch erreicht das Weibchen nie die Ba des männlichen Gefieders. Seine Verbreitung beſchränkt ſich auf die Colonie am tf in Weſt⸗ Auſtralien, wo man ihn bis jetzt nur allein einheimiſch gefunden hat. Daſelbſt. iſt er allerdings einer der gemeinſten Vögel und wird außer der Brütezeit in großen Flügen, geſehen, welche fo nahe an die Häuſer der Bewohner kommen, daß fie, auch deren Gärten und gepflügte Aecker beſuchen. Er nährt ſich größtentheils auf der Erde von Saamen verſchiedener Gräſer und den ausgeſtreuten Körnern der Pächter, aber nicht ſelten zerſtört er auch die unbeſchützten Früchte der Gärten. — Will man ſich eine Idee von der Seenerie in Auſtralien machen, ſo denke man ſich eine Gegend mit einem Clima, ſo günſtig als kein anderes, umgeben von blühenden Sträuchern und Bäumen von der größten Schönheit und belebt mit Schaaren von hunderten ſo ſchöner Vögel, wie der abgebildete iſt und noch aus zahlreichen andern Gliedern von gleicher Schönheit beſtehend, wie die feuerrothbrüſtigen Rothkehlchen, die hübſchen Maluren mit ihrem glänzenden Gefieder und noch andere befiederte Geſchöpfe, ausgezeichnet durch Glanz und Schönheit ihrer Farben, und man wird einen ee hi von dem Bilde der Wirklichkeit haben. nr att 10 ö Klammervögel. 127 Sein Flug iſt von kurzer Dauer und beſteht aus einer Reihe ziemlich ſchneller wellenförmiger Schwingungen. Die Stimme iſt ein ſchwaches Pfeifen, meiſt ſo abgeän— dert und ausgedehnt, ii es einem Geſange gleicht. — Die 6 bis 7 Eier find weiß, 11 Linien lang und 94 Linien breit; fie liegen ohne Neſt in Baumlöchern. N Abbildung: Ein alter und unten ein junger Vogel. 447. Platycercus eximius Vie. Horsr. Der allfarbige Par⸗ rakit. Rose-hill Parrakeet Gon Birds of Austral. XXII. 2. — Psitt. eximius Suaw nat. misc. pl. 96. EI. zool. of New-Holl. t. 1. — Koni conspect. Psitt. N. Act. X. p. 54. n. 87. — Larn. ind. orn. sppl. XXI. Perruche omuicolore ILE VaIIL. hist, nat, des Perr. 29. pl. 28. Nonpareel Parrot Lark. gen. hist. II. 138. n. 41. Es. gen. syn, sppl. 85. — Suaw zool. VIII. 411. pl. 57. 58. Platyc. eximius Vio. Horsr. Linn. Trans. XV. 281. — Wack. mon. Psitt. Münchn. Abh. 530. Lori-Perruche de la Mer du Sud Sonsın. ed Burr. Psitt. capitatus Suaw zool. VIII. 466. — Rose-hill Parrakeet N.-Sud-Wales Colonists. . | Oberkopf, Halsrücken, Bruſt und Unterſchwanzdecke ſcharlach; Wangen weiß; Rückenfedern ſchwarz, gelb geſäumt; Hinterrücken, Unterſchwanzdecken und Unterbauch blaßgrün; Mittelbauch gelb; Schultern und Flügelmitte hochblau; Schwingen dunkel⸗ braun, am Außenrande blau; beide Mittelſchwanzfedern grün, in blaugrün an der Spitze übergehend, übrige an der Baſis blau, in lichtblau übergehend und weiß ge— ſpitzt; Schnabel hornfarbig; Fuß braun; Iris ſchwarzbraun. — Weibchen gleich, die Jungen erhalten die ſchöne Farbe ſchon nach dem Ausfliegen, die jährigen Vögel, obwohl ausgewachſen, ſind doch minder ſchön, als die Alten und unterſcheiden ſich im⸗ mer durch guttagelben Schnabel und Naſenlöcher. Exemplare von Van Diemens Land ſind größer und ihre Zeichnung auf der Oberſeite mehr grüngelb, auch übrigens minder glänzend als die von Neu-Süd-Wales. Gould beſitzt ein Exemplar von der Mosquito-Inſel, an der Mündung des Hunter gelegen, welches noch ſchöner iſt als irgend eins, welches er jemals geſehen. Dieſer ſchöne Vogel gehört unſtreitig unter die vorzüglichſten Naturprodukte Aus ſtraliens, welche jemals nach Europa gekommen, aber bis jetzt gab es noch keine Nach— richten über ſeine Lebensweiſe und Sitten. Wenige Perſonen wiſſen, daß er aus— ſchließlich auf Neu-Süd⸗Wales und Tasmannien beſchränkt iſt, denn in Südauſtralien kommt er durchaus nicht vor, auch in der entfernten Colonie am Schwanenfluſſe und Port Eſſington findet er ſich ſicherlich nicht, aber in jeder dieſer Colonien iſt er durch eine andere Art wieder vertreten, deren Sitten und Lebensweiſe der ſeinigen ſo ähnlich iſt, als nur möglich. Obgleich einer der gemeinſten Vögel in Neu-Süd- Wales und Van Diemens Land, iſt er doch nur örtlich und oft beſtimmt ein Bach die Grenze ſeines Aufenthalts, über welche er dann nur ſelten hinausgeht, ſodaß Gould während ſeines dortigen Aufenthalts ihn z. B. nicht an der Südſeite des Derwent getroffen, während er in den Wäldern des entgegengeſetzten Ufers, alſo nicht mehr als 4 oder J engl. Meile davon ſehr zahlreich vorkam. In den Wäldern an der Grenze von Entrecuſteaux Channel nach der Südküſte oder am Tamarfluſſe an der Nordküſte zeigte 128 Klammervögel. er ſich wohl nie und feine Stelle vertritt da Pl. flaviventris, deſſen bedeutendere Größe und olivengrünes Gefieder in ſchöne Harmonie treten mit den dort fo. ausgedehnten und bis jetzt noch unerforſchten Wäldern der immergrünen Eukalypten. Zarter in ſeinem Bau und weit ſchöner in ſeinem Gefieder hält ſich Pl. eximius in den offenen Theilen ſeines Diſtrietes, auf wellenförmigen graſigen Hügeln und Ebenen, hier und da mit großen Bäumen oder Gruppen niederer Acacien und Bankſien beſtanden, unter deren Zweigen, beſonders der der Ucacien man den ſchönen Vogel in kleinen Familien trifft, wo das Scharlach und Gelb ſeiner Bruſt mit den lieblichen Blüthen der Bäume wetteifert. Sandige Gegenden, kleine Ebenen, offene Stellen in den Thälern und dünnbeſtandene Plätze, reich mit Raſen bewachſen, beſtimmen den natürlichen Aufent⸗ halt dieſer Art. Darum findet man ihn nicht nördlich vom Derwent, weil da die Gegend einen verſchiedenen Charakter hat, aber er iſt zahlreich durch den ganzen Mit— telraum der Inſel zwiſchen Hobart Town und Launeceſton, wo man immer kleine Geſellſchaften auf den öffentlichen Straßen, ſowie die Sperlinge in England, antrifft. »Wenn man ſie aufſcheucht, ſo fliegen ſie nur auf den nächſten Baum oder auf die Spaliere, welche ſich an den Wegen hinziehen. Solche Seenen machen einen Eindruck auf den neuen Ankömmling in dieſen Ländern, den man nicht zu beſchreiben vermag. Gould ſagt, daß er aber dennoch an das Neue, was er bemerkt habe, in zahlreichen Fällen ſich gewöhnt, daß dagegen eine eingeſperrte Lerche, ein Hänfling oder eine Amſel aus ihrem Vaterlande immer höchſt angenehm und werthvoll find, während die ſchön⸗ ſten Produkte nicht geachtet vorübergehen, außer daß ſie ſchonungslos vertilgt werden wegen eines kleinen Nachtheils, den ſie etwa den Saatfrüchten gebracht haben. Obige Bemerkungen beziehen ſich beſonders auf Van Diemens Land, ſind aber mit gleichem Rechte auch auf Neu-Süd⸗Wales anzuwenden, wo dieſe Vögel alle für ſie paſſende Lagen bewohnen. Sie brüten in großer Anzahl auf Van Diemens Land und in Neu-Süd-Wales; im Diſtriet am Üpper-Hunter kommen ſie in großer Anzahl vor und vormals waren ſie auch ſehr zahlreich zu Parramatta, beſonders in der e ſchaft von Roſe⸗hill, wonach fie benannt find, Die 7—10 ſchön weißen, 15 Zoll langen, 3 Zoll breiten Eier den, in die Höhle eines Eukalyptus im Oetober und den 115 folgenden Monaten gelegt. 5 Die Nahrung beſteht aus Saamen verſchiedener Art, beſonders denen der ver⸗ ſchiedenen Gräſer und gelegentlich Inſeeten und Raupen. Sein Flug iſt kurz und wellenförmig und dehnt ſich ſelten über mehr als eine Viertelmeile, da der Vogel oft auf einen beblätterten Zweig fliegt, gewöhnlich fliegt er etwas niedriger und ſteigt dann da auf, wo er ſich ſetzt. ‚ll Sein Ton ift ein angenehmes Pfeifen, welches man häufig von ihm h RR SAN beider Geſchlechter. 9 448. Platycercus splendidus Govi. Der glänzende Par⸗ rakit. Govs proceed. XIII. 105. Birds of Austral. XXVII. de A Splendid Parrakeet. Kopf, Halsjeiten und Bruſtmitte ſcharlach; Wangen weiß, zart! blau ene Rücken⸗ und Schulterfedern ſchwarz, breit gummiguttgelb geſäumt; Unterrücken und Klammervögel. 129 Oberſchwanzdecken blaßgrün, auf der Schulter ein ſchwarzer Fleck; Flügeldecken blaß— blau; Vorderſchwingen ſchwarz, mit Ausnahme der Baſis der Außenfahne, welche tief: blau iſt; beide Mittelſchwanzfedern an der Baſis dunkelgrün, von da tiefblau an der Spitzenhälfte der Außenfahne und ſchwarz geſpitzt; die nächſte jederſeits ſchwarz an der Innenfahne, grün an der Baſis der Außenfahne, übrigens blau und leicht weiß geſpitzt; die andern Schwanzfedern tiefblau an der Baſis der Außenfahne und ſchwarz an der Baſis der Innenfahne, übrigens zart blaßblau und weiß geſpitzt; Seiten der Bruſt und des Bauches ſchön gummiguttgelb; Bauch blaßgrün, bei andern blaßbläu— lichgrün; Unterſchwanzdecken ſcharlach; Iris dunkelbraun; Schnabel hornfarbig; Fuß mehligbraun. Daß die nach und nach vorſchreitende Entdeckung des Innern von Auſtralien noch manche neue und intereſſante Gegenſtände auffinden läßt, beweiſt auch dieſe ſchöne Art, welche Mr. Gilbert in dem neuerlich bebauten Diſtriete von Darling Downs in Neu-Süd⸗- Wales geſchoſſen hat. An Schönheit übertrifft er noch den Rose Hill Parrakeet und iſt eine der zierlichſten Arten der Gattung. Er unterſcheidet ſich durch die ſcharlachrothe Mittelbruſt, die gummiguttgelben Seiten, ſpangrünen (anftatt gras— grünen) Unterbauch und Oberſchwanzdecken und breit gummiguttgelb (bei jenen grün— gelb) geſäumte Rückenfedern. Im Jugendkleide ähnelt er ſehr dem P. palliceps. Abbildung: Junger und unten alter Vogel. 449. Platycercus ignitus Leise. Der feuerrothe Parrakit. Lap. proceed. V. 8. Gould Birds of Austral. XXIX. 10. — Fiery Parrakeet. Oberkopf nebſt Ohrdecken, Hinterrücken, Bruſt und Unterſeite ſcharlach; Wangen weiß; Rückenfedern ſchwarz; Saum ſcharlach und gelb gemiſcht; Flügelmitte tiefblau; erſte und zweite Schwingenreihe an der Baſis weiß, dadurch ein breites weißes Band; von da bis zur Spitze ſchwarzbraun; dritte Reihe grün; vier Mittelſchwanzfedern ſcharlach verwaſchen, übrige weiß an der Baſis, dann blau, nach und nach gegen die Spitze weißlich verlaufend; Schnabel gelblich hornfarbig; Fuß dunkelbraun. Mr. John Leadbeater erhielt im J. 1837 dieſen ſchönen Papagei aus dem Gebiet der Moreton Bay. Das Exemplar befindet ſich im Muſeum der Zoological Society in London und die Abbildung deſſelben in zwei Stellungen iſt nach demſelben gemacht. Dies einzige von Gould geſehene Exemplar nennt er den ſonderbarſten und abweichendſten Vogel, den er jemals geſehen. Einerſeits zeigt derſelbe Merkmale, zufolge deren man ihn nur für eine krankhafte Varietät einer andern Art halten möchte, andererſeits ſprechen mehrere Umſtände für eine entſchiedene Art. So iſt beſonders das weiße Band an der Baſis der erſten und zweiten Schwingenreihe und der weiße Fleck auf den Unterflügeldecken; es iſt wahr, daß in dem jugendlichen Zuſtande mehre andere Platycerei an denſelben Theilen ein weißes Mal haben, aber daſſelbe verſchwin— det, ſowie ſie alt werden und iſt dann nie ſo beſtimmt, als in dem hier dargeſtellten Exemplare. Er ſteht übrigens dem Platycercus eximius und splendidus nahe, da aber nur das eine Exemplar bekannt iſt, ſo muß man von der Zukunft ſeine Wiederauf— findung erwarten, um ihn dann als Art vollkommen beſtätigt zu ſehen. Die Abbildung zeigt den Vogel in zwei Stellungen, um auch die Zeichnung des ausgebreiteten Flügels von oben und unten ſehen zu laſſen. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 17 130 Klammervögel. 450. Platycercus Pennautii Vic. Horsr. Pennauts Parrakit. Vıc. Horsr. Linn. Trans, XV. 280. Wacı. mon. 535. pl. 17. Sers. Nat. Libr. VI. Parrots 173. pl. 25. Lessox trait. 208. Manuel II. 146. Gaar list ed. 2. 66. Gour» Birds of Austral. XXVI. 8. — Psittacus Pennantii Laru. ind. orn. I. 90. glo- riosus Suaw Nat. mise. pl. 53. splendidus Ssaw Mus. Lev. 27. pl. 7. Perruche à large guene LeVare. hist. nat. Perr. pl. 78.79. Pennantian Parrot Lara. gen. Syn. sppl. J. 61. II. 83. Pil. Bot. Bay. in p. 154. ie. Warrz's Journ. 174. 175. ic. Snaw gen. zool. VIII. 410. pl. 56. Laru. gen. hist. II. 131. Psitt. elegans Gu. syst. nat. 1.318. Kunz consp. 55. Dulang et Julang N.- S.- Wal. indig. Pennants Parrakeet. Altes Männchen: Kopf, Hals und ganze Unterſeite, Hinterrücken und Oberſchwanzdecken ſchön dunkelbluthroth (erimson); Rücken und Schulterfedern ſchwarz, breit bluthroth geſäumt; Wangen und Schultern hochblau; größere Schulter— decken blaßblau; erſte und zweite Schwingenreihe ſchwarz; Baſalhälfte der Außenfahnen tiefblau geſäumt; beide Mittelſchwanzfedern grün, an Rändern und Spitze in blau übergehend; übrigens ſchwarz an der Innenfahne auf drei Viertel der Länge, tiefblau ziemlich in derſelben Länge der Außenfahne und breit blaßblau an beiden Fahnen ge— ſpitzt, gegen die Endſpitze am blaſſeſten; Schnabel hornfarbig; Iris ſehr dunkelbraun; Fuß ſchwärzlichbraun. Junge variiren fo ſehr, daß es ſchwer iſt, fie zu beſchreiben, ein Exemplar z. B. hat Oberkopf, Halsſeiten, Bruſtmitte, Bauch, Hinterrücken, Ober— und Unterſchwanzdecken ſchön blutroth, Oberſeite und ein breites Band über die Bruſt tief grasgrün; Wangen, Flügel und Schwanz wie bei den Alten, doch minder ſchön. Sehr allgemein über Neu-Süd-Wales verbreitet, wo er die grafigen Hügel und Buſchhölzer bewohnt, beſonders die der Liverpoolgebirge und alle ähnlichen Diſtriete. Seine Nahrung beſteht aus Beeren und Saamen verſchiedener Gräſer, wozu er in kleinen Geſellſchaften an den Fuß der Hügel und in die offene Ebene herabkömmt. Gould hat ihn oft aus ſolcher Lage aufgetrieben und wenn 6 bis 8 mit ihren ſchönblauen, ausgebreiteten Schwänzen emporfliegen, fo giebt dies einen ſchönen Con— traſt zu dem Scharlachroth ihres Rumpfes. Keine Beſchreibung iſt im Stande, die ſchöne Seene wiederzugeben, welche in ſolchem Falle der Beſchauer beobachten kann. Dieſe Platycerei muß man überhaupt in ihrem wilden Zuſtande ſehen, um von ihrer Lebensweiſe und ihrer Schönheit einen richtigen Begriff ſich zu machen. Wenn auf Neu⸗Süd⸗Wales der eigentliche Wohnort dieſes Vogels iſt, ſo iſt doch nicht zu ver— ſchweigen, daß auch auf der Norfolk-Inſel Exemplare geſchoſſen worden ſind, indeſſen von Neu⸗Süd⸗Wales dahin gekommen und daß etwa einige daſelbſt gebrütet haben. Die Wohnbezirke der Platycercen find gewöhnlich ſehr beſchränkt, doch iſt es nicht wahrſcheinlich, daß die Verbreitung dieſer Art ſich auf Entfernung einer mehrere hun— dert Meilen vom Feſtlande gelegenen Inſel erſtreckte. Wie weit er auf der Südküſte oder öſtlich und nördlich von Neu-Süd-Wales geht, konnte Gould nicht beſtimmen, er ſah ihn auf der Känguruinſel, traf ihn aber niemals in den Buchten am Murray oder in den Wäldern um Adelaide, wo ihn der Pl. Adelaidae vertritt. Wie ich ge— ſagt habe, beſteht ſeine Nahrung größtentheils aus Beeren und Grasſaamen, doch ſcheinen Inſeeter manchmal auch dazu zu gehören, da ſich der ee mit ien Ran⸗ pen erfüllt fand,“ och dies nur einmal. Klammervögel. 131 So wie die andern, läuft auch dieſer ſchnell über den Boden, fein Flug iſt weder reißend ſchnell noch andauernd. Sonſt iſt der Vogel zahm und nicht mißtrauiſch und für den Käfig oder das Kogelhaus übertrifft ihn nicht leicht ein anderer an Schönheit, daher iſt er auch einer der häufigſten auſtraliſchen Papageien in England. Er niſtet in Höhlungen der hohen Eukalypten, beſonders in denen an den Seiten der Hügel am Buſchholze, ſodaß die Cederwälder und Liverpoolgebirge für ihn be— ſonders geeignet erſcheinen. Er brütet im September, October und November, macht aber kein Neſt, ſondern legt die 4 bis 7 Eier in faules Holz auf den Boden der Höhle. Im erſten Herbſt ſind die Jungen einfarbig grün, dann folgt theilweiſe das rothe, blaue und grüne Colorit geſondert und wechſelt ſo bis zur Reife. Nach dieſen Zu— ftänden irrten ſich die älteren Schriftſteller in Beſtimmung der Art und dies veranlaßte die Anhäufung der Synonymen. Abbildung des alten und eines noch unreifen Vogels. 451. Platycercus pileatus Vie. Der Huth⸗Parrakit. Vıc. zool. Journ. V. 274. Lear’s illustr. Psitt. pl. 21. 22. Wal. monogr, psitt. Münch. Abhdl. 491. et 528. Gouso B. of Austral. XIX. 6. Ps. purpureocephalus Qvor Gamm. Astrol. t. 22. — Djär-rail-bür-tang Indig. West-Austral. infer. — Blue Parrot Colon. — Red-capped Parrakeet. Vorderkopf, Scheitel nebſt Nacken tief kaſtanienrothbraun; Wangen gelbgrün, gelber nach den Halsſeiten zu; Rücken, Schultern und große Flügeldecken tief grün; Schulterrand, Afterflügel und Baſis der Außenfahne der Vorderſchwingen ſchön tief— blau; übriger Theil der Vorderſchwingen und die zweite Reihe tief ſchwarz; Bruſt und Bauch blau; After und Unterſchwanzdecke ſcharlach; beide Mittelſchwanzfedern grün, nach der Spitze blauſchwarz und undeutlich dunkel gebändert; Seitenfedern an der Baſis grün, an der Innenfahne in ſchwarz, an der Außenfahne in blaßblau, an beiden nach dem Ende hin in blau und an der Spitze in weiß übergehend; Augenſterne dunkelbraun; Schnabel hornfarbig; Beine und Fuß aſchgrau (in der Beſchreibung: dull hrown). Die Schnabelform weicht etwas ab und vielleicht iſt dieſe Art der Typus einer neuen Gattung, doch fehlen noch alle Beobachtungen über ſeine Lebensweiſe. In Weſtauſtralien ziemlich zahlreich über den Diſtriet von King George's Sound nach der nördlichen Grenze der Colonie. Man ſieht ihn gewöhnlich in kleinen Fami— lien am Boden Nahrung ſuchend, doch weiß man nicht recht, worin dieſe eigentlich beſteht. Die Brütezeit dehnt ſich aus über den Oetober, November und December; das Weibchen ſucht ſich gewöhnlich einen hohlen todten Aſt auf einem Eukalyptus zur Aufnahme der Eier. Dieſe ſind milchweiß, 7 bis 9 an der Zahl, 13 Zoll lang und 7 bis 1 Zoll breit. Die Jungen find im erſten Jahre einfarbig grün, die Färbung der Alten iſt dann meiſt in jedem Alter ſichtbar. Die Weibchen ſind nicht ſo ſchön gezeichnet, als die Männchen, ſie ſind auch nicht ſo groß und nicht ſo angenehm ge— bildet. Der Flug dieſer Art, obwohl leicht, iſt nicht ausdauernd, auch nicht ſo wel— lenförmig, wie bei den andern Arten der Gattung. Die Stimme iſt ein ſparfer, 1 132 Klammervögel. gluckender Ton, welcher mehrmals wiederholt wird, alſo merklich verſchieden von andern Arten von Plalycercus. Abbildung: Männchen und Weibchen. 452. Platycercus flaviventris Vid. Horsr. Der gelbbäuchige Parrakit. Vellow-bellied Parrakeet Go Birds of Australia XX. 3. Psitt. flaviventris Tun. Linn. Trans. XII. 116— 118. Ps. Brownii Kuni. N. Act. X. 56. n. 90. Perruche à large queue LE VaIII. Perr. pl. 80. Van Diemens Parrot? Laru gen. hist. vol. II. 130. n. 33. Plat, flaviventris Vıs. Horse. Linn. Trans. XV. 281. Gouso synops. II. Sulphur-headed Parrot? Larn. gen. bist. II. 133. n. 35. New -Caledonian Parrot? Lark. II. 173. n. 86. Psitt. Caledonicus? Lars. ind. Orn. I. 102. — Gu. Linn. I. 328. Cale- donian Parrot? Laru. gen. syn. I. 248. Green Parrot Van Diemens Land Colonists. Vorderkopf karminroth; Oberkopf und Halsrücken blaßgelb, jede Feder leicht braun geſäumt; Raum unter dem Auge düſter karminroth; Wangen blau; Rücken und Schultern unrein olivenſchwarz, jede Feder grün geſäumt; Flügelmitte blau; Bafal- hälfte der Vorderſchwingen am Außenrande blau, übrigens ſchwärzlichbraun; Hinter— rücken und beide Mittelſchwanzfedern grün, die andern dunkelblau an der Baſis, heller gegen die Spitze; Unterſeite des Rumpfs gelb; Schnabel fleiſchfaͤrbig; Fuß grau— lichbraun. Alte beiden Geſchlechts ſind ſehr ähnlich, aber das Gefieder in verſchiedenem Alter iſt beträchtlich verſchieden. Die jährigen Jungen ſind grünlichweiß mit leichtem Zug in's Blau an den Wangen, Flügeln und äußern Schwanzfedern, nur eine ſchwache Andeutung von Roth zeigt ſich am Vorderkopfe. Bei vorrückendem Alter nehmen ſie nach und nach das Gefieder der Alten an, welches vor Ablauf des zweiten oder im dritten Jahre nicht vollſtändig iſt. Die Geſchichte dieſer Art iſt etwas verworren, weshalb Gould den ſichern Na— men vorzieht, wenn auch dieſelbe vielleicht wirklich Psitt. caledonicus Laru. fein ſollte. Er iſt über alle Theile von Van Diemens Land und die Inſeln der Baßſtraße verbreitet, findet ſich aber nicht auf dieſelben Gegenden, wie Platycercus eximius, be— ſchränkt, mit welchem er manchmal zuſammen vorkömmt. Er lebt in kleinen Geſell— ſchaften, welche die Nachkommen eines einzigen Paares zu ſein ſcheinen und beſucht alle Verſchiedenheiten der Lage, von dem niedern Hügellande und Waſſerabflüſſen in den Waldgründen bis zu offenen Gegenden und den Gärten der Coloniſten. Er läuft mit großer Leichtigkeit über den Boden und wenn man ihn in kleinen Flügen beob⸗ achtet, wie er an freien Stellen Saamen im hohen Graſe aufſucht, ſo kann man wenig andere Vögel ſo bequem ſehen als ihn. Außer Grasſaamen machen noch die Blüthen der Eukalypten, Inſecten und deren Larven einen bedeutenden Antheil von ſeiner Nahrung aus und man trifft ihn oft in den Tiefen der Wälder ſehr emſig beſchäftigt zwiſchen den mit di; beladenen Zweigen fern von den freien Diſtrieten. Seine Flugkraft iſt wirklich bedeutend und er begiebt ſich häufg aus einem Di⸗ — mn ln Klammervögel. 133 ſtriet in den andern, wenn etwa die ſpärliche Nahrung oder eine andere Urſache ihn dazu zwingt; das Fortkommen wird durch eine Folge von weiten Wellenſchwingungen gefördert, daher nicht ungewöhnlich große Flüge mit einem ſcharf pfeifenden Tone den Wald verlaſſen und in das eben reif gewordene Korn der Anſiedler einfallen, wo ſie ſo ernſten Schaden anrichten, daß dieſe ſich gewöhnlich an der ganzen Race nachdrück— lich dafür rächen. Den meiſten Leſern iſt es wahrſcheinlich bekannt, daß man häufig Papageien zu eſſen pflegt, aber es iſt vielleicht weniger bekannt, daß manche Art in gewiſſen Jahres— zeiten einen beſtimmten Antheil an den Nahrungsmitteln der Bewohner darbietet. Schon bald, nachdem die Colonie auf Van Diemens Land begründet worden, wurden Paſteten von dieſem Papagei ganz gewöhnlich auf jeder Tafel gegeſſen, und auch jetzt noch kommen dieſelben nicht ungewöhnlich vor. Nicht lange nach ſeiner Ankunft in der Gegend lernte auch Gould den Wohlgeſchmack dieſes Vogels kennen und fand denſelben ſo ausgezeichnet, daß er an dem Genuſſe theilnahm, ſo oft ſich die Gelegen— heit dazu darbot. Das Fleiſch iſt wohlſchmeckend, zart und angenehm duftend, doch iſt es, wie das Fleiſch anderer Vögel nicht zu allen Zeiten von derſelben Güte und das von alten Vögeln nicht ſo gut, als das von den einjährigen. Denken wir an die Nahrung, welche der Vogel zu ſich nimmt, an die äußerſt zarte und feine Haut und ſeine eigentlich ſehr ruhige Lebensweiſe, ſo können wir wohl ſchließen, daß das Fleiſch unter dieſen Umſtänden ſolche Eigenſchaften erlangen muß, als wir angaben, und wenn auch dieſelben mehr oder minder auf alle Arten von Platycercus und Euphema paſſen, ſo iſt doch dieſe Art durch dieſelbe noch mehr ausgezeichnet, als die andern es ſind. Er verträgt ſo wie die andern, die Gefangenſchaft gut und obwohl man ihn nicht ſo oft in Käfigen oder Vogelhäuſern findet, als andere ſeiner mehr anziehenden Ver— wandten, ſo eignet er ſich dennoch zur Zähmung wie dieſe. Im erſten Jahre kann man die Geſchlechter nicht von einander unterſcheiden, aber wenn ſie ausgewachſen ſind, iſt das Weibchen kleiner und minder lebhaft gefärbt. Er brütet in den hohlen Euka— lypten und legt im September und den drei folgenden Monaten 6—8 rein weiße 1 Zoll 2 Linien lange und 114 Linien breite Eier. Die erſt ausgekrochenen Jungen ſind mit langen weißen Dunen bekleidet und ſehen faſt wie ein Ball von Baum— wolle aus. Gould fand dieſe Art ſehr häufig auf den Ufern des Tamar und ſah Hunderte beiſammen auf einem Scheunenthore auf dem Stroh des friſch gedroſchenen Getreides, ganz ſo, wie die Sperlinge und Tauben bei uns. Abbildung beider Geſchlechter im erwachſenen Zuftande. 453. Polytelis melanura Goviv. Der ſchwarzſchwänzige Par⸗ rakit. Black- tailed Parrakeet. Gobup Synops. IV. Birds of Australia XVIII. 7. — Palaeornis melanura Vis. in Lear’s Psitt. 28. F. — Pal. antho- peplus VIC. ib. pl. 29. 7. Wonk-un-ga West-Austr. mont. indig. — Jul-u-up King Georges Sound indig. — Monutain Parrot West- Australia Colonist. Männchen: Kopf, Hals, Schultern, Hinterkopf und ganze Unterſeite jouquillen— gelb; Oberrücken und Schultern olivengrün; Schwingen und Schwanz tiefblau; mehrere 134 Klammervögel. der größern Flügeldeckfedern düfter ſcharlach, einen großen rothen Mittelfleck bildend; Iris ſchönroth; Schnabel ſcharlach; Fuß aſchgrau. — Weibchen: Kopf, Geſichtsſeiten, Halsrücken, Oberrücken und Schultern düſter olivengrün; Kehle, ganze Unterſeite, Hin⸗ terrücken und Flügeldecken gelblichgrün, letztere in tiefgrün auf der Schultermitte übers gehend; Vorderſchwingen und einige mittlere und Afterfittig tief ſchwarzblau, außen gelbgrün geſäumt; übrige Mittelſchwingen und ein Theil der größern Flügeldecken tief roth; beide Mittelſchwanzfedern tiefgrün, übrige an der Baſis grün, an der Innen⸗ fahne in ſchwarz übergehend, die 5 ſeitlichen an der Innenfahne und Spitze roſenroth; an den beiden äußerſten am ſichtbarſten; Schnabel ſcharlach; Fuß aſchgrau. Von der Lebensweiſe dieſes ſchönen und nur im ſüdlichen Kontinent Auſtraliens wohnenden Papageien iſt noch wenig bekannt. Wahrſcheinlich verbreitet er ſich weit in das Innere. Capitain Sturt fand ihn an den Ufern des Murray und hat in feiner Reiſebeſchreibung eine Abbildung gegeben. Se. Exe. der Hr. Gouverneur Grey erhielt ihn in dem dichten Geſtrüpp nordweſtlich von Adelaide und Mr. Gilbert traf ihn auf den weißen Gummibäumen in der Schwanenfluß-Colonie. Seine nördliche Grenze kann erſt die Zukunft beſtimmen. Capitain Sturt ſagt p. 188 im zweiten Bande ſeiner Reiſe: „ich glaube ſchon bemerkt zu haben, daß kurz, nachdem ich in das Murray⸗Gebiet gekommen war, Flüge eines neuen Papageien über unſre Köpfe dahinzogen, welche, wie es ſchien, nach Nordweſt wanderten. Sie zogen zu hoch, um ® erlangt werden zu können, aber auf unſrer Rückkehr gelang es uns, einen zu erlegen, welcher einen intereſſanten Beikrag zu unſrer gemachten Sammlung abgab.“ Gould erhielt vom Capitain Sturt ſelbſt das erwähnte Exemplar. Im Fluge läßt er ein laut kreiſchendes Geſchrei vernehmen, daſſelbe wird zu einem mißhelligen Geplauder, ſobald er ſich auf einen Zweig ſetzt. Mr. Gilbert bemerkt, daß er in Weſtauſtralien, mit Ausnahme der Brütezeit, allerwärts in kleinen Familien von 9 bis 12 Stück angetroffen wird, während er Saamen, Knospen und Blüthen frißt und vom weißen Gummibaume Honig ſaugt. Sein Flug iſt, wie ſchon ſeine Geſtalt zeigt, reißend ſchnell. Die Verſchiedenheit der Färbung veranlaßte Mr. Vi⸗ gors, das Weibchen als eine andere Art zu betrachten. Abbildung beider Geſchlechter. 454. Polytelis Barrabandi Wacı. Barraband's Parrakit. Barraband’s Parrakeet. Gobrp Birds of Austral. XVIII. 8. — Psitt. Barra- bandi Swaıss. zool. ill. pl. 59. Palaeornis Barrabandi Vie. zool. Journ. H. 56. Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 287. Polytelis Barrabandi War. mo- nogr. 489 et 519. Govw» synops. IV. — Searlet-breasted Parrot Larn. gen. syn. II. 121. gener. hist. II. 121. Palaeornis rosacens Vie. in Lears ill. Psitt. pl. 30. $. Psitt. sagittifer Barrabandi Bours. Sr. Hin. sppl. pl. 4. — Green- leek N.-S.- Wal. Colonist. Männchen: Vorderkopf, Wangen und Kehle gummiguttgelb; unmittelbar unter dem Gelb der Kehle ein ſcharlachrothes Querband; Halsrücken, Ober- und Unterſeite grasgrün; Schwingen erſter und zweiter Reihe, Afterfittig und Schwanz oben tiefblau grün überlaufen; Lenden ſcharlach, bei andern grasgrün; Iris orangegelb; Schnabel Klammervögel. 135 ſchönroth; Fuß aſchgrau (brown). — Weibchen: Geſicht düſter grünlichblau; Bruſt unrein roſa; Lenden ſcharlach; übrigens grasgrün; Vorderſchwingen bläulichgrün; Mittelſchwanzfedern einfarbig grün, übrige bläulichgrün; Innenfahne der ganzen Länge nach zart roſa; Iris braun; Schnabel blaß röthlichorange; Fuß aſchgrau (dark brown). Das Weibchen iſt weniger ſchön, beſonders das Grün weit weniger glänzend. Auch das Männchen im erſten Jahre trägt ein ähnliches Gefieder. In der großen Papageienfamilie ſind wenige Arten zierlicher gebaut und ausge— zeichneter gefärbt, als dieſe, welche Neu-Süd-Wales gehört, wo fie im Innern häufiger vorkommt, als in dem Diſtriete nächſt der Küſte. Sie ſoll auch in der Illawara— gegend einheimiſch ſein, doch konnte ſie Gould daſelbſt nicht ſelber auffinden. Lebende Exemplare brachte der Bote aus der Argyle-Grafſchaft häufig nach Sydney und der Vogel ſcheint dort häufig zu ſein. Die nähere Kenntniß von ſeiner Lebensweiſe wird wahrſcheinlich einſt lehren, daß er ähnliche Gegenden bewohnt und eine ähnliche Ver— breitung hat wie P. melanura, daß wohl auch überhaupt die Sitten beider Arten über— einſtimmen dürften. Es iſt ſonderbar, daß Mr. Vigors auch von dieſer Art das Weibchen als beſondere Art beſchrieben hat. Die gekrümmten Schwanzfedern in Mr. Lears Abbildung ſind Folge der erſt überſtandenen Mauſer, wo ſie bei dieſer Art immer die Neigung haben, ſich auswärts zu krümmen, wie dies bei Exemplaren in der Gefangenſchaſt leicht zu beobachten iſt. 5 Die Länge ſeiner Flügel und der ganze Umriß ſeines Körpers läßt vermuthen, daß er ebenſo wie P. melanura einen ſehr kräftigen Flug hat und daß er ohne Zweifel von einem Theile des Continents zum andern fliegt. Abbildung beider Geſchlechter. 455. Licmetis nasicus Govm. Der langſchnabelige Kakadu. Gobrp Birds of Austral. XXVII. 6. Psitt. nasicus Tun. Linn. Trans. XIII. 115. Pl. Coll. 331. — Long nosed Cockatoo Larn. gen. hist. II. 205. Liemetis tenuinostris Wacr. mon, 505. et 695. G6. R. Gray hist. ed. 2. 69. Psitt. tenuirostris Kunz N. Act. X, 88. Cacatua nasica Less. trait. 183. Plyctolophus tenuirostris STEPHENS cont. of Snaw's gen. zool. XV. 108. — The Red - vented Cockatoo Browy’s illustr. 10 pl. 5. . Long-billed Cockatoo. Weiß, Unterflügelſeite blaß ſchwefelgelb angeflogen, ſchön ſchwefelgelb an der Unterſeite des Schwanzes*), von der Oberſchnabelbaſis zum Auge und von da nach den Ohrdecken ein Scharlachſtreif, von den Kopf-, Hals- und Bruſtfedern ſcheint das Scharlach der Baſis durch das Weiß durch, beſonders an der Bruſt; Iris lichtbraun; Schnabel weiß; nackter Augenring grünlichblau; Bein und Fuß düſter olivengrau. — Weibchen gleich. Gould unterſcheidet den langgeſchnabelten Kakadu von Weſtauſtralien und Neu— Süd⸗Wales; der gegenwärtige iſt, ſoweit man dies jetzt kennt, auf Port Philip und Südauſtralien beſchränkt, wo er das Innere mehr als die Nachbarſchaft der Küſte be— wohnt. Gleich der gemeinen Art Cacatua galerita ſammelt er ſich in großen Zügen *) Nicht in der Abbildung. 136 Slammervögel. und bringt die meiſte Zeit auf der Erde zu, wo er Knollen von Orchideen und andern Pflanzen ausgräbt, von denen er lebt. Daher ſein eigenthümlich geſtalteter Schnabel. Nicht ſelten übt er auch Einfälle in die friſch geſäeten Kornfelder, wo er die ſchlimm— ſten Verwüſtungen anrichtet. Ueber den Boden läuft er hüpfend, doch ruhiger als C. galerita, ſeine Flugkraft übertrifft die jener Art, wenn nicht in Ausdauer, doch an reißender Schnelligkeit, mit welcher er die Lüfte durchſchneidet. Gould bemerkte dies beſonders, wenn er im Innern von Südauſtralien einem Fluge begegnete. Er hielt mehrere Exemplare in der Gefangenſchaft, ſowohl in Neu-Süd-Wales als noch in England, und obwohl ſie dieſelbe ſo gut wie die andern Arten ertragen, ſo erſcheint er doch mehr düſter und mürriſch und iſt von ſehr reizbarem Temperament. Die zwei Eier find weiß, etwa fo groß, als die von C. galerita, und werden meiſt auf ein Lager faulen Holzes im Boden einer Baumhöhle der großen Gummi⸗ bäume gelegt. Abbildung beider Geſchlechter. 456. Cacatua Eos Govm. Der Noſa⸗Kakadu. Rosa-hreasted Cockatoo Gousd Birds of Australia XX. 2. Psittacus Eos Kun mon, 88. Truu. Col. 81. — Cacatua rosea VIEIIL. galer. II. 5. pl. 25. Ene. meth. Orn. III. 1416 Lessox trait. 183. Plyetolophus Eos Vie. Honsr. Linn. Trans. XV. 269. — Rose-coloured Cockatos Laru. gen. hist. II. 207. Cacatua roseicapilla Was. mon. 504. 691. C. Eos Lssox man. II. 143. The rose Cockatoo Srurr’s trrvels in Australia II. pl. in p. 79. i Oberkopf blaß roſaweiß; ganze Oberſeite grau, gegen das Ende des Flügels und des Schwanzes braun ſchattirt, ziemlich weiß am Hinterrücken und den Oberſchwanz⸗ decken; Halsſeiten, ganze Unterſeite nebſt Augengegend und Unterſeite der Schulter ſchön roſa; Schenkel und Unterſchwanzdecken grau; Augenſtern tief roſarothz Augen⸗ ring ziegelroth; Schnabel weiß; Fuß mehlig dunkelbraun. N Dieſer ſchöne Kakadu iſt über einen großen Theil des Innern von Auſtralien weit verbreitet; Oxley und Sturt ſagen, er ſei ein Bewohner der Gegenden im Nordweſten der blauen Berge; in der That haben auch wenige Reiſende das Innere beſucht, ohne daß dieſe Art ihre Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen hätte und Gould ſah dieſelbe zahlreich auf den Ebenen am Fluſſe Namoi, beſonders unter den Nundevar— Zuge von Sir Thomas Mitchell, anch beſitzt derſelbe Exemplare von der Nord— küſte durch die Officiere des Beagle. Indeſſen findet ein Unterſchied ſtatt, den man wohl für Arten gelten läßt, zwiſchen den Vögeln von Neu-Süd-Wales und denen von der Nordküſte. Letztere ſind größer und haben die nackte Haut um das Auge mehr ausgedehnt; die Roſenfarbe an der Bruſt und das Grau des Rückens j nd Dunkler, als bei den Exemplaren vom Namoi. Der Roſabrüſtige Kakadu beſitzt bedeutende Flugkraft und gleich 5 Haustaube dieſer Gegenden ſieht man ihn oft in Flügen über die Ebenen in lange ſchwebender Stellung dahinziehen, dabei erſcheint dem Zuſchauer in derſelben Minute bald das ſchöne Silbergrau der Vögel, bald kommt bei einer andern Schwenkung wieder die lebhafte Roſafarbe ihrer Bauchſeite zum Vorſchein. Dieß Schauspiel iſt fo ſchön, daß N 7 8 a 4 Klammervögel. 137 Gould bei der Erinnerung daran nur bedauert, daß ſeine Leſer daran nicht ſelbſt theilnehmen können. Die Einwohner am Namoi berichteten, daß dieſer Kakadu erſt neuerlich in dieſe Gegend gekommen, bis zwei Jahre früher daſelbſt niemals geſehen worden ſei, fie vermutheten, er möge vom Norden oder von dem Innern eingewandert ſein. Im Jahre 1839 und 1840 brütete er zahlreich in den Höhlungen der Euka— lypten, welche die oben erwähnte Nundewar-Gegend umſäumen, wodurch eine Menge Junge entſtanden, welche nach Sydney gebracht und um bedeutende Summen nach England verſchifft wurden. Da ſie ziemlich viel vertragen, ſowohl Kälte als Gefan— genſchaft, ſo befinden ſich auch von dieſer Art mehr als von irgend einer andern, Ex— emplare jetzt lebend in England. Gould ſah den Vogel in Auſtralien vollkommen gezähmt, in den Pachthöfen ganz frei herumlaufend, wobei er ebenſo wie die Tauben und das übrige Hofgeflügel, mit welchen er in der innigſten Freundſchaft lebte, ſein Futter erhielt. Capitän Sturt ſchreibt an Gould: „Der roſabrüſtige Kakadu iſt ein Vogel des Niederlandes, in feiner Verbreitung beſchränkt, man findet ihn niemals in größerer Anzahl auf den Ufern des Darling oder höher anſteigend, als 600 Fuß über den Spiegel des Meeres. Er frißt Salsolae und hält die ausgedehnten Ebenen beſetzt, welche weſtwärts unmittelbar an die blauen Berge angrenzen. Er hat einen eigen— thümlichen Flug und der ganze Schwarm ſchwenkt ſich ſo, daß man die Roſafarbe der Unterſeite ſieht, was einen prächtigen Anblick giebt.“ — Gould ſah noch keine Exemplare von der Schwanenflußeolonie, auch aus keinem von ihm beſuchten ſüdau— ſtraliſchen Diſtriete. Oft: und Nordauſtralien find unſtreitig am häufigſten von ihm beſucht. — Die gewöhnlich drei weißen Eier find 14 Zoll lang und 14 Zoll dick. Die Neſtvögel ſind mit langen weißen Dunen bedeckt, welche dann von den Federn bedeckt werden, die das Gefieder der alten Vögel auszeichnen. Die Geſchlechter ſind in der Farbe nicht und in der Größe kaum verſchieden, aber einige Exemplare haben eine viel dunklere Unterſeite, welche bei manchen weit tiefer iſt, als bei anderen, und in der Breite des Augenringes. Abbildung beider Geſchlechter. 457. Callocephalon galeatum 6. R. Gnar. Der Helm⸗Kakadu. Gnsx list ed. 2. 68. Gouso B. of Austral, XXVI. 6. Psittacus galeatus Lara. ind. orn. sppl. p. XXIII. Kunz consp. Nov. Act. X. 88. Red-erowned Parrot. Lara, gen. syn. sppl. II. 369. pl. 140. Suaw gen. zool. VIII. 523. Larn. gen. hist. II. 218. pl. XXVIII. — Calyptorhynchus galeatus Vio. Hass. Linn. Trans XV. 274. Lessos. man. II. 144. Corydon galeatus Wack. mon. I. 504 et 690. Plyctolophus galeatus Swalxs. Class. of Birds II. 302. Banksianus galeatus Less. trait. 181. Callocephalon australe Less. Calloc. galeat. G. R. Gray el. supra. Cacatua galeata VIEL. N. D. XVII. 12. Ene. meth. III. 1414. Psitt. phoenicocephalus Mus, Paris. — Gang- gang Cockatoo N. -S. - Wales Colonist. Männchen: Vorderkopf, Federbuſch und Wangen ſcharlach, übriges Gefieder dunkel ſchiefergrau; alle Federn außer der erſten und zweiten Schwingenreihe und den Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 18 138 Klammervögel. Schwanzfedern ſchmal weißlichgrau geſäumt, beſtimmter auf der Oberſeite, unterſeits ſchwächer; Iris ſchwärzlichbraun; Schnabel licht hornfarbig; Fuß mehlſtaubig ſchwarz. Weibchen: dunkel ſchieferſchwärzlich; Halsrücken und Rückenfedern leicht blaßgrau geſäumt, übrige Oberfläche mit unregelmäßigen graulichweißen Bändern durchzogen; Federn der Unterſeite ſchwefelgelb und düſterroth geſäumt, an den wee in düſtergelb übergehend. Gould kann über dieſe ſchöne Art nur berichten, daß ſie in den Wäldern an der Südküſte Auſtraliens, auf einigen größern Inſeln der Baßſtraße und in dem nördli⸗ chen Theile von Van Diemens Land vorkommt, die höchſten Bäume bewohnt und die Saamen der verſchiedenen Eukalypten genießt. Einigemal hat man ihn lebendig nach England gebracht, wo er die Gefangenſchaft eben ſo wohl wie die andern Arten dieſer Gattung ertrug, und ſo würde dies auch mit den ſchwarzen Kakadu's derſelbe Fall ſein, wenn man den Verſuch machen wollte, da auch ſie in ihrer Lebensweiſe dieſer ſo ähnlich ſind. Weitere Beobachtungen über vorſtehende Art ſind noch ſehr zu wünſchen. Abbildung beider Geſchlechter. 458. Calyptorhynchus Naso Goun. Der hochnaſige Naben⸗ kakadu. Gould proceed. IV. 106. Birds of Austral. XIV. 5. — Kar- rak West-Austral. mont. et inf. — Keer-jan-dee West-Austral. septentr. indig. — Red-tailed Black Cockatoo Colon. Western Black Cockatoo G. Männchen: Glänzend grünſchwarz; ſeitliche Schwanzfedern mit Ausnahme der Außenfedern der äußerſten mit breitem Scharlachband; Iris dunkel ſchwärzlichbraun; Schnabel bläulich bleifarbig; Unterſchnabel unten blaſſer; Beine bräunlichſchwarz, blei⸗ farbig angelaufen. — Weibchen: Minder glänzendſchwarz; Kopf, Wangen und Flügeldecken mit gelblichweißem Fleck an jeder Federſpitze; Unterſeite bräunlichſchwarz, zahlreich ſchwefelgelb unregelmäßig gebändert; Unterſchwanzdecken unregelmäßig gebän⸗ dert, aus gelb und ſcharlach gemiſcht; Seitenſchwanzfedern dunkel ſcharlach, an der Innenfahne in Gelb ziehend und mit zahlreichen unregelmäßigen ſchwarzen Bändern, welche nächſt der Baſis der Federn ſchmal ſind und gegen die Spitze hin an Breite zunehmen. Von den andern unterſchieden durch kleinern Schnabel, kürzere mehr abgerundete Haube; dieſelben Merkmale, welche beſtändig erſcheinen, unterſcheiden ihn auch von C. Banksii, der Schnabel neigt ſich zur Höckerform, wie bei C. Leachii, zu welcher Art er auch wegen kürzerem Umriß, runder Haube und kürzerem 1 in näherer Beziehung ſteht. Seine Verbreitung iſt nicht genau zu beſtimmen, ſeine größte Ausdehnung hat er wohl in der Schwanenflußeolonie, wo er in allen Gegenden derſelben vorkömmt. In ſeiner Lebensweiſe kömmt er ganz mit den andern überein. Man trifft ihn in kleinen Trupps von 6 bis 15 Stück zur Brütezeit paarweiſe an. 799 Er brütet in Baumhöhlen und macht kein Neſt, ſondern ſammelt nur das weiche Holz als Unterlage für ſeine Eier, die er dann in ſo unzugängliche Bäume legt, daß ſelbſt die Eingebornen nicht hinaufklettern wollen. Die 4 bis 5 Eier ſind weiß, * Klammervögel. 139 1 Zoll 8 Linien lang und 1 Zoll 4 Linien breit. Gould erhielt vier Stück von Mr. Gilbert, welche der Sohn des Colonie-Caplan von einem Eingebornen erhalten, welcher fie aus der Höhle eines ſehr hohen Eukalyptus in der letzten Oetoberwoche heruntergeholt hatte. Er fliegt langſam und ſchwerfälig und läßt im Fluge ein ſehr rauhes und Ereifch- endes Geſchrei vernehmen, welches dem Namen gleicht, den die Eingebornen ihm ge— geben haben. Der Magen iſt häutig und geräumig, die Nahrung beſteht zufolge der unterſuchten Exemplare in Saamen von Eukalypten, Bankſien u. ſ. w. Abbildung beider Geſchlechter. 459. Calyptorhynchus Leachii Wel. Leach's Nabenkakadu. Wach, mon. 683. Gul Birds of Austral. XXVI. 7. Psittacus Banksii Lara. ind. orn. I. 107. var. P. Banksian Cockatoo Lara. gen. syn. sppl. II. 91. A — Waıte’s Journ, pl. in p. 139. — Pauiies Bot. Bay pl. in p. 267. Lark. gen. hist. II. 200. A. — Psittacus Coockii Tzuu. Linn. Trans XIII. III. Ps. Solandri Tem. ib. 113. Solanders Cockatoo Lara. gen. hist. II. 201. Psitt Leachii Kun cf. supra. Ps. Temminckii Kunz cousp. 89. Calyptorhynchus Coockii Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 272. C. Solandri ib. 274. — Leachii Wast. mon. 683. Temminckii ib. 684. — stellatus Ser». Nat. Libr. Parr. 134. pl. 15. — Carat. N.-S.-Wal. indig. — Leach’s Cockatoo. Altes Männchen: Glänzend grünlichſchwarz; Kopf und Hals braun über: laufen, ein breites zinnoberrothes Band über die Schwanzfedern, mit Ausnahme der beiden mittlern und der Außenfahne der äußern; Iris ſehr dunkelbraun; Augenring mehligſchwarz, bei andern nelkenroth; Schnabel dunkel hornfarbig; Beine mehligſchwarz. Weibchen und junge Männchen mit braunerem Kopf und Hals; das rothe Band auf dem Schwanze durch ſchmale und ſchiefe ſchwarze Bändchen unterbrochen. Die letzte Art, welche in dieſer Gattung entdeckt worden iſt. Kleiner als die übrigen und der Schnabel mehr buckelartig aufgetrieben. Bewohnt Neu-Süd-Wales und Südauſtralien. Gould erhielt Exemplare vom Lower-Namoi, mehr als drei— hundert Meilen im Innern und in den Cederwäldern der Liverpoolgebirge, in Mr. Charles Throsby's Park zu Bong-bon und an den Seiten der Buchten (creeks) am Upper⸗Hunter und war auch ſelbſt an Plätzen, wo er von ihm geſchoſſen wurde. Er fand ſich immer auf den Caſuarinen, ſodaß dieſe ihm ebenſo, wie die Bankſien mehrern Arten von Honigvögeln, ſeine weſentliche Nahrung bieten. Die Kröpfe der getödteten enthielten immer die Saamen dieſer Bäume. Er iſt weniger ſcheu und miß— trauiſch, als C. Banksii und funereus und läßt ſich ſchon mit ein wenig Vorſicht ers legen. Wenn einer getödtet oder verwundet worden iſt, ſo fliegen die übrigen um ihn herum oder ſetzen ſich auf die benachbarten Bäume und werden ſo alle erlangt. Er hat den ſchwachen, weinenden Ruf, wie die andern. Er fliegt mit Anſtrengung und ſchwerfällig, wird es ihm aber nothwendig, in die Entfernung zu fliegen, ſo ſteigt er hoch in die Lüfte und erhält ſich ſo mehrere Meilen weit im Fluge. Nicht ungewöhnlich findet man Exemplare mit gelben Federn an den Wangen u. a. Theilen des Kopfes, es iſt noch nicht entſchieden, woher dieſe Varietät rührt. 18 * 140 Klammervögel. Man ſieht oft 6 bis 8 Stück, ohne eines mit gelb, im Gegentheil wieder unter andern Trupps deren zwei oder drei. Dieſe Abänderung und die Abweichung der Schwanz: federn hat obige Synonymik veranlaßt. Gewiß wird man auch dieſe Art gezähmt halten können, es iſt nur ſo außerordentlich ſchwer, junge Vögel ſich zu verſchaffen, da die Brüteplätze ſich in den Höhlen der höchſten Bäume in den entlegenſten Ge— genden der Wälder befinden, ſo daß Niemand außer den Eingeborenen im Stande iſt, ſie zu erlangen. Mr. Caley hat jedenfalls recht, wenn er ſagt, daß dies der Carat der Gingen borenen iſt; nach feiner Angabe legt er zwei Eier in Baumhöhlen und ſchneidet nicht die Zweige der Bäume ab, wie C. funereus thut, ſondern die May-rybor-ro und Mun- mow, d. h. Früchte von zwei Arten von Perſoonien, doch ohne fie zu freſſen, bevor ſie reif ſind, zum großen Aerger und Schaden der Eingeborenen. Abbildung: Männchen und Weibchen, Varietät mit gelb, 460. Calyptorhynchus macrorhynchus Gol. Der groß: ſchnabelige Rabenkakadu. Goorp proceed. X. 138. Birds of Austral. XXVII. 5. — Lar-a-wuk Taratong indig. — Great-billed Black Cockatoo. Männchen: Ganz glänzend blauſchwarz; Seitenſchwanzfedern, außer die Außen— fahne der äußerſten, mit breitem ſcharlachrothen Band; Schnabel hornfarbig; Iris ſchwärzlichbraun; Fuß mehlig ſchwarzbraun. Weibchen: Hat die Grundfarbe des Männchens, aber die Federn der Haube, der Geſichts- und Halsſeiten und die Flügel— decken hellgelb gefleckt; jede Feder der Unterſeite, beſonders die der Bruſt, haben meh— rere gelbfahle halbkreisförmige Bänder; Seitenſchwanzfedern unterſeits unregelmäßig düſtergelb gebändert; die Bänder an der Baſis ſchwarz geſprenkelt, nach der Spitze hin unregelmäßiger und ſchmaler, an der Oberſeite des Schwanzes ſind dieſe Bänder an der Baſis ſchöner gelb und ziehen gegen die Spitze in bla ſcharlach; Iris ſchwärzlichbraun. Alle Exemplare, welche Gould zu ſehen bekam, ſtammten von Port Cſſington her, wo er gewöhnlich in Trupps von 4 bis 6 Stück vorkömmt. Er hat manches Uebereinſtimmende mit den ſchwarzen Kakadu's der Südküſte, aber bei keinem iſt der Schnabel ſo bedeutend entwickelt, was wahrſcheinlich auf die Eigenthümlichkeit ſeiner Nahrung hindeutet, die man bis jetzt noch nicht kennt. Er ähnelt dem C. Cockii von Neu-Süd- Wales in der Länge ſeiner Haube, unterſcheidet ſich aber durch kürzere Flügel und den um ein Drittheil längeren Schnabel. Die Weibchen beider Arten unterſcheiden ſich bedeutend in der Färbung der Schwanzbänder, dieſe find bei C. Cockii rein ſcharlach, bei dieſem hier nur im Schwefelgelb ein wenig roth gemiſcht. Vom C. naso Weſtauſtraliens unterſcheidet er ſich durch den größern Schnabel und die längere Haube; der ähnliche Unterſchied in Färbung der Schwanzbänder, wie bei (. Cockii, findet auch hier ſtatt. 5 Ein ſehr kräftiger Vogel, ſeine Sitten und Lebensweise gleicht den der ea Arten der Gattung. f | | "a Abbildung beider Geſchlechter. le Era kär Klammervögel. 141 461. Calyptorhynchus Banksii Vid. Honsr. Bank's Raben: kakadu. Vis. Honsr. Linn. Trans. XV. 271. Banksian Cockatoo Gouno Birds of Austral. XV. 9. Psittacus Banksii Larn. ind. orn. I. 107. ej. gen. syn. 65. 109. — Parkıyson’s voy. 144. Coor’s voy. II. 18. Snaw gen. zool. VIII. 476. Larnm. gen. hist. II. 199. pl. 27. fem. — Psitt. magnificus Suaw. Nat. mise. pl. 50. Männchen: Glänzend ſchwarz, grünlich ſchillernd, ſehr breites, ſcharlachrothes Band mitten über den Schwanz, mit Ausnahme der beiden mittelſten und der Außen— fahne der äußerſten Federn; Fuß mehligbraun; Schnabel ſchwarz; jung graulichweiß. Weibchen grünlichſchwarz; an Kopf, Halsſeiten und Flügeldecken jede Feder mit gelbem Fleck; Unterſeite ſchmal blaßgelb gebändert, gegen den Bauch hin matter; Unterſchwanzdecken mit rothgelben und der Schwanz mit breiten gelben, rothgelb ge— ſprenkelten Bändern. Gould glaubt behaupten zu können, daß jeder Theil des bisher bekannten Au— ſtraliens von Arten dieſer Gattung bewohnt ſei und daß man jetzt ſechs Arten kennt, deren jede ihren eignen Verbreitungsbezirk hat, den ſie wohl ſelten über— ſchreitet. Gegenwärtige Art iſt eine der zuerſt bekannt gewordenen und gehört Neu⸗Süd⸗Wales an, wo fie öſtlich durch die Moreton-Bay und ſüdlich durch Port Philip begrenzt wird. In der unmittelbaren Nachbarſchaft von Sydney und andern großen Städten iſt der Vogel nicht ſelten und beſucht daſelbſt die Buſchhölzer und die lichter bewaldeten Theile der Colonie, wo er ſeine Nahrung an den Nüſſen der Bank— ſien und Caſuarien findet, obwohl er gelegentlich auch Raupen frißt, beſonders dieje— nigen, welche die Zäune und niedern Bäume verwüſten. Die Leichtigkeit, womit er ſich dieſe großen Larven verſchafft, iſt nicht minder merkwürdig, als der Bau ſeines Schnabels, der ganz beſonders dazu gemacht iſt, um aus dem Holze großer und kleiner Zweige dergl. herauszuholen und ſo dieſe verborgenen Leckerbiſſen zu erlangen. Bank's Kakadu iſt argwöhniſch und ſcheu und es macht eine große Vorficht nöthig, ihm zum Schuſſe zu kommen, doch iſt dies andermal wieder, beſonders wenn er frißt, leichter. Er ſammelt ſich niemals, wie die weißen Kakadu, in großen Flügen, ſondern hält ſich nur paarweiſe oder in kleinen Flügen von 4 bis 8 Stück beiſammen. Sein Flug iſt ſchwerfällig und die Flügel werden ſchlaff und mit Beſchwerde bewegt. Selten ſteigt er hoch in die Luft, doch fliegt er bisweilen anhaltend vorwärts und macht Tagereiſen von mehreren Meilen, ſelten aber erhebt er ſich über die Gipfel der hohen Eukalypten, die er oft beſucht und auf denen er faſt ausſchließlich brütet. Er legt 2 bis 3 weiße Eier in eine unzugängliche Baumhöhle, und das Neſt beſteht nur aus dem faulen Holze, welches feinen Boden bildet oder welches der Vogel »abgenagt hat, als er die Höhle erweiterte. Weibchen und Junge ſind ſo verſchieden gezeichnet, daß deren beſondere Beſchrei— bung und Artunterſcheidung zu vielen Verwirrungen Anlaß gegeben hat. Es iſt dabei erfreulich, daß der Beiname zur Erinnerung an den berühmten Er— forſcher Neuhollands dem Vogel dennoch verbleibt und Gould wünſchte nur noch, daß es ihm vergönnt wäre, mehr als ihm möglich war, über die Lebensweiſe deſſelben berichten zu können. Abbildung: Ein Päärchen. 142 Klammervögel. 462. Calyptorhynchus Baudinii ie. Baudin's Nabenka⸗ fadu. Vid. in Lean’s ill. Psitt. pl. 6. Goutp Birds of Austral. XXIV. 1. — Oo-laak West-Austral. infer. indig. Ngol-ye-rnuk West-Austr. mont. 1 0 white-tailed Black Cockatoo Golonists. Schwärzlichbraun, grünſchillernd, vorzüglich am Vorderkopf, alle Federn ſchmal düſter weiß geſpitzt; Ohrdecken milchweiß, alle außer den beiden mittlern Schwanzfe— dern mit breitem, die Hälfte der Länge einnehmenden milchweißem Bande; Außenfahne der äußern Vorderſchwingen und der Saum der Außenfahne der übrigen bandirten Federn ſchwärzlichbraun; die Schäfte ſchwarz; Iris ſchwärzlichbraun; Schnabel blei⸗ farbig, bei manchen Exemplaren der Unterſchnabel ſchwärzlichbraun; Beine und Fuß düſter gelblichgrau, in olivenfarbig ziehend. 1 Weſtauſtralien. Dieſe Art iſt von allen ähnlichen durch geringere Größe und weiße Zeichnung der Schwanzfedern verſchieden. Sie gehört zu der Gruppe der ſchwarzen Kakadus, bei dem eine ähnliche Zeichnung beiden Geſchlechtern zukömmt, ſowie C. funereus und xanthonotus. Sowie die übrigen Arten der Gattung, beſucht er die großen Wälder der Eukalypten und die Beſtände der Bankſien, von deren Saamen ſie größtentheils leben. Gelegentlich ſucht er auch Nahrung am Boden, wie Inſecten, heruntergefallene Saamen u. dergl., zieht auch die Raupen der Nachtſchmetterlinge und die Larven anderer Inſecten aus den Stämmen und dem faulen Holze ſolcher Bäume, welche dieſe beherbergen. Sein Flug iſt ſchwerfällig und ſcheinbar angeſtrengt, im Fluge läßt er oft einen Ton hören, welcher ſeinem ihm von den Eingebornen gegebenem Namen nicht unähn— lich iſt. Zu andern Zeiten, wenn er auf den Bäumen ſitzt, läßt er einen rauhen Krähenton hören, den man immer von ihm vernimmt, wenn er frißt. Er brütet in den Höhlen der höchſten Eukalypten, oft im dichteſten und zurückge— zogenſten Theile des Waldes. Die gewöhnlich zwei Eier find rein weiß, 14 Zoll lang und z Zoll breit. Die Brütezeit erſtreckt ſich über die Monate October bis December. | Bis dahin ſah Gould aus keiner andern Gegend Auſtraliens Exemplare, als vom Schwanenfluſſe, über deſſen ganzen Diſtriet er verbreitet erſcheint. Die Abbildung ſtellt ein Männchen dar. 463. Calyptorhynchus xanthonotus Govn. Der gelbrück⸗ ige Nabenkakadu. Govi proc. V. 151. Synops. IV. Birds of Austral. XXIX. 13. Vellow-eared Black Cockatoo. Oberkopf, Wangen, Kehle, Ober- und Unterſeite bräunlichſchwarz; Bruſtfedern dunkel olivenfarbig geſäumt; Ohrdecken gelb; beide Mittelſchwanzfedern tief ſchwärz— lichbraun, übrige ſchwarz an der Baſis und den Spitzen, in der Mitte hell eitronen— gelb (bei andern mit braun geſprenkelt); Schnabel weiß (bei andern ſchwärzlichbraun); Beine graulichbraun; Augenring ſchwarz (bei andern nelkenroth); Iris ziemlich ſchwarz. — Weibchen kaum zu unterſcheiden. Der Vogel variirt aber ſehr in Größe und Gewicht, manche Exemplare über 1 Pfd. und 10 Unzen, oder nur 1 00 3 Unzen. Gould hält den Vogel mit weißem Schnabel noch für jung. Klammervögel. 143 Van Diemens Land, doch ſah Gould auch Exemplare von der Flinders-Inſel und aus Südauſtralien, in allen dieſen Gegenden iſt er der Vertreter des Calyptorhyn- chus funereus von Neu-Süd⸗Wales. Er iſt über alle Theile von Van Diemens Land weit verbreitet und hält ſich vorzugsweiſe in dichtwaldigen Berggegenden auf, ſtets findet er ſich an den Abhängen unterhalb des Mount Wellington, beſonders in der Nähe von New-Town. Er verbreitet ſich nicht höher hinauf, aber er ſteigt vor Ein— tritt des Regenwetters weiter herab, wobei er dann ſehr unruhig wird und im Fluge ein eigenthümlich weinendes Geſchrei hören läßt. Sein Flug ſcheint bei der bedeuten— den Größe ſeiner Flügel ſchwerfällig und anſtrengend zu ſein, und während er fliegt, zeigt er einen ſonderbaren Anſtand, denn ſein kurzer Hals, ſein runder Kopf und ſeine langen Flügel wie der lange Schwanz geben ihm einen eignen Umriß. Man trifft ihn gewöhnlich in kleinen Trupps von 4 bis 10 Stück, manchmal auch nur paarweiſe an. Gould bemerkte, daß er ſehr ſcheu iſt und ſich ſchwer nahe kommen läßt, ſo daß man oft voreilig auf ihn ſchießt, bevor man ihm nahe genug iſt. Seine Nahrung beſteht vorzüglich in großen Raupen, die er von den Gummi— bäumen u. a. mit größter Thätigkeit und Ausdauer aufſucht, wobei er die Rinde ab— ſchält und die dickſten Aeſte durcharbeitet, um auf die Beute, die er ſucht, zu gelangen. Es iſt in der That überraſchend, zu ſehen, welche enorme Höhlungen er in die großen Zweige macht und wie geſchickt er die kleinen abſchneidet. Außerdem frißt er über— haupt mehrere Arten von Käferlarven und zufällig, aber nicht gewöhnlich, Saamen von Bankſien und Beeren; im Magen fanden ſich auch Schmetterlingspuppen. Es iſt außerordentlich ſchwer, etwas über das Niſten dieſes Vogels zu erfahren, da er die zurückgezogenſten und unzugänglichſten Theile der Wälder bewohnt. Lieut. Breton R. N. berichtete, daß ein Paar auf einem Baume, welcher zum Beſitzthum des Mr. Wettenhall gehörte, brütete und Gould bat ihn, ihm von da die Eier zu verſchaffen. Vom 2. Febr. 1839 erhielt er folgende Antwort: Auf Ihren Wunſch ſchrieb ich an Mr. Wettenhall wegen der Eier der ſchwar— zen Kakadu's und er beauftragte hierauf ſeine Schäfer, den Baum zu fällen, auf welchem die Vögel ihr Neſt hatten. Er ſtand auf einem Abſturze oder Grunde und hatte bis 41 Fuß im Durchmeſſer. Die Höhle war 90 bis 100 Fuß hoch über dem Grunde, zwei Fuß tief und ganz ausgeglättet, da der Baum kernfaul war. Von einem eigentlichen Neſte war keine Spur. Der Baum war im Falle in Stücken zer— brochen und der Inhalt der Höhle oder des Neſtes zerſtört, die Bruchſtücke wurden indeſſen mit größter Sorgfalt zuſammengeſucht und alles, was man finden konnte, ſende ich Ihnen. Während der Baum gefällt wurde und kurz nachher fiel ein Stößer den Kakadu an, der um den Baum, während man ihn fällte, rings herum flog und laut und kläglich ſchrie und ſich manchmal gegen den Stößer wendete, bis er endlich davon flog. Die 2 bis 4 Eier find weiß, 1 Zoll 8 Linien lang, 1 Zoll 4 Linien breit. Abbildung beider Vögel, das Weibchen in einer Baumhöhle. 464. Calyptorhynchus funereus Vic. Horse. Der trauernde Nabenkakadu. Funereal Cockatoo Gores Birds of Australia XXIII. 1. — Psittacus funereus Suamw int, misc. pl. 186. — Kun, conspect. Psitt. 144 Klammervögel. N. a X. 89. Larn. ind. orn. sppl. I. XXII. Funereal Cockatoo Laru, gen. hist, II. 202. Banksian Cockatoo Laru. gen. syn. sppl. I. 91. Smw gen. 200l. 1 477. Plyctolophus funeralis Swalxs. class. II. 302. — Wy- la De S.-Wal. Upper-Hunter indig. Braunſchwarz, grünlichſchillernd, beſonders am Kopfe, die Federn am Körper ober⸗ und unterſeits ſchmal braun geſäumt; Ohrdecken wachsgelb; Schwanzfedern ſchwarz, mit Ausnahme der beiden mittleren mit ſehr breitem gelben, ſchwarz geſprenkeltem Querbande; Außenfahne der bandirten Federn braunſchwarz; Schnabel ſchwarz, bei wahrſcheinlich jungen Vögeln weiß; Augen ſchwärzlichbraun; Fuß mehlig ſchwarz⸗ braun; Augenkreiſe ſchwarz, bei andern nelkenroth, bei andern weißlich. Geſchlechter ſind gleich. Wenn auch ſeine Kinnladen nicht die ſtärkſten ſind, ſo iſt er doch die größte Art ſeiner Gattung, vorzüglich ausgezeichnet durch die Größe ſeiner Flügel wie ſeines Schwanzes. Sein wahres Vaterland iſt Neu-Süd-Wales oder der Theil von Auſtra— liens Continent, welcher den ſüdöſtlichen Theil bildet. Unter andern Gegenden traf ihn Gould in der Nachbarſchaft von Sydney, zu Bong-bong, auf der Mosquito⸗ Inſel an der Mündung des Üpper-Hunter und im Liverpooldiſtriete; überhaupt ſoll er über dieſen ganzen Theil des Continents ſich verbreiten. Die dicken Buſchwälder welche die Bergſeiten umziehen und die Küſtenlinie umgrenzen, die Bäume in den Ebenen und die mehr offen gelegenen Gegenden werden gleichmäßig von ihnen befuchtz doch iſt er nirgends ſehr häufig, man trifft ihn gewöhnlich in kleinen Trupps von 4 bis 8 Stück, außer zur Brütezeit, wo er ſich nur paarweiſe zeigte. Sein Fraß iſt verſchieden, manchmal beſucht er die großen Bankſienbeſtände (belts) und öffnet deren Saamendecke, um den Inhalt genießen zu können, während er wieder anderwärts nach Inſectenlarven und großen Raupen ſucht, welche auf den Gebüſchen und Bäumen fi vorfinden. Sein Flug iſt, wie man nicht erwarten ſollte, ziemlich ſchwerfällig, ſchwach und angeſtrengt, doch weiß er ſich manchmal zwiſchen den Bäumen in außergewöhnlich reißender Weiſe fottzubewegen. Wenn er ſo gemächlich auf den Baumrinden ſich mit dem Aufſuchen der Inſeeten beſchäftigt, kann man ihm ziemlich nahe kommen und wird einer geſchoſſen, ſo fliegen die übrigen in kleiner Entfernung um die Stelle herum und ſetzen ſich auf einen be— nachbarten Baum, bis alle herunter ſind, wenn man das thun will. Seine Stimme iſt ſehr eigenthümlich, eine Art von Gewimmer, welches man nicht beſchreiben kann, in welchem aber manchmal die Sylben Wy-la gehört werden, daher die Eingebornen ihn ſo genannt haben. Die zwei weißen Eier find bis 15 Zoll lang und 13 Zoll breit, er legt 1 40 faules Holz in den hohlen Zweig eines Gummibaumes. Ealey ſagt, daß dieſer Vogel die Gewohnheit hat, die kleinen Zweige der RA gen Aepfelbäume, der Angophorae abzuſchneiden, anſcheinend nur aus n f n des Vogels mit ausgebreitetem Schwanze. er Klammervögel. 145 465. Podargus plumiferus Gou». Die Naſenbuſcheulen⸗ ſchwalbe. Gouup proc. XIII. 104. B. of Austral. XXV. 2. Plumed Podargus. Federbüſchel auf den Naſenlöchern ſchwärzlichbraun und weißlich gebändert; ganze Oberſeite braun, ſchwarz und bräunlichweiß geſcheckt, letzteres über dem Auge vor— herrſchend und einen Fleck bildend; die Flecke ſind größer und ähnlich auf den Flü— geln, an der erſten und zweiten Schwingenreihe bandförmig; Schwanz ähnlich ge— zeichnet aber blaſſer und die Flecke noch deutlicher gebändert; Kehle und Bruſt bräun— lichweiß, fein braun geſprenkelt; Hals- und Bruſtſeiten und ganze Unterſeite ähnlich, aber mit dunkelbraunen Schaftſtreifen und zwei großen, ziemlich viereckigen, bräunlich— weißen Flecken vor der Spitze; Schnabel und Fuß hornfarbig. Gould weiß von dieſem ſchönen Podargus nur, daß er in den Buſchhölzern in der Nachbarſchaft der Flüſſe in Neu-Süd- Wales vorkömmt, von woher er mehrere Exemplare ſah. Eins ſteht im Muſeum in Dublin, ein anderes in dem zu Manche— ſter, zwei in ſeiner eignen Sammlung, von denen das eine durch Mr. Strange geſendet, das andere in einer Sammlung auſtraliſcher Vögel erkauft worden. Der Federbüſchel auf dem Schnabel und der lange Schwanz unterſcheiden dieſe Art von allen andern. Die Farbe variirt, einige Exemplare ziehen mehr ins Rothe und haben unten mehr in kaſtanienfarbig ziehende, deutlichere Flecke. Seine Sitten und Lebensweiſe kennt man noch nicht. Abbildung: Der Vogel in zwei Stellungen, ſchlafend und wachend. a 466. Podargus Cuvieri Vie. Horsr, Cüviers Eulenſchwalbe. Wo. Horsr. Linn. Trans XV. 200. Gourn B. of Ausinal. XXVI. 2. — More - pork Colonists. Zügel braun, jede Feder mehlweiß geſpitzt, wodurch ſich ein weißer Streif bildet über dem Zügel und Auge; Vorderkopffedern mehlweißlich, an Kopf und Rücken in dunkel aſchgrau ziehend, alle Federn daſelbſt mit ſchwarzbraunem Schaftſtreif, an der Spitze mit weißem Fleckchen und graulichweiß und dunkelbraun geſprenkelt; Flügel— decken kaſtanienbraun, jede mit ovalem weißen, hinten ſchwarz geſäumtem Fleck, wo— durch eine Binde über den Flügel entſteht; übriger Flügel braun, graulichweiß ge— ſprenkelt, beſonders auf den Vorderſchwingen in unregelmäßige Bänder geordnet; Schulterdecken fahl verwaſchen und mit breitem ſchwarzbraunen Schaftſtreif; Unterſeite bräunlichgrau, klein weiß geſprenkelt und mit ſchmalem ſchwarzbraunen Schaftſtrich; Halsſeiten kaſtanienbraun angelaufen; Schwanz grau, klein grauweiß und ſchwarz ge— ſprenkelt und unregelmäßig gebändert; jede Feder mit kleinen weißen Fleckchen an der Spitze; Iris von gelb in röthlichgelb und nußbraun ändernd; Fuß olivenbraun. Andere Exemplare haben kaſtanienbraune Grundfarbe und alle Flecke und Zeich— nungen ſind bei ihnen größer und beſtimmter. Gould konnte noch nicht unterſchei— den, wie dieſe Abweichungen ſich ihrem Alter zufolge verhielten. — Die braunen ſind doch wohl die juͤngern. — Sehr verſchieden von P. humeralis. Der Schnabel iſt weniger kräftig und mehr angedrückt, die Firſte ſcharf und erhoben, der ganze Vogel kleiner und ſchlanker. Van Diemens Land iſt entweder ſeine ausſchließliche Heimath oder wenigſtens vorzugsweiſe Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 19 146 Klanımervögel: feine Herberge. Gould traf ihn auf feinen Streifzügen in den dortigen Wäldern ſehr häufig und er iſt ſo allgemein über das Land verbreitet, daß eine Aufzählung der Oertlichkeiten unnöthig iſt, auch trifft man ihn ebenſo häufig nächſt der Küſte wie im Innern. Gould traf ihn auf den dicken Aeſten der Caſuarinen und auf den todten Sturzeln der Eukalypten, letzteren ſcheint er den Vorzug zu geben, da er in feiner Farbe mit ihnen mehr übereinſtimmt, und er ſich in ihnen ſo verſteckt, daß man nur ſchwer im Stande iſt, ihn zu entdecken. Meiſt ſieht man Päärchen dicht beiſammen ſitzen, oft auf demſelben Zweige. So wie die andern Arten, frißt er ausſchließlich Inſeeten, beſonders Käfer. Er iſt ganz nächtlich und entfaltet, wenn auch nicht ſo wie die eigentlichen Nachtſchwalben, viel Schnelligkeit im Fange ſeines Raubes, was von ſeiner Faulheit am Tage, wo er ſo ſchlaftrunken iſt, daß man ihn kaum eke auffallend abſticht. In dieſem Zuſtande ſitzt er angedrückt an einem Zweige, die Schnabelſpitze aufwärts gerichtet. Er fliegt nie bei Tage, außer wenn man ihn auf— ſcheucht und auch das pflegt gewöhnlich nur durch den Knall eines Flintenſchuſſes und durch kein anderes Geräuſch zu geſchehen. Man fängt ihn daher oft und hält ihn ge— fangen, wo er dann beſonders wegen ſeiner Trägheit und wegen der ſonderbaren Stel⸗ lungen, die er einnimmt, die Aufmerkſamkeit erregt. Mit rohem Fleiſche läßt er ſich gut füttern. In der Gefangenſchaft ſchläft er den ganzen Tag auf einem Wagen oder ſonſt einem Geräthe, auf dem er Platz findet. So wie die Eule hält man auch ihn für einen Vogel böſer Vorbedeutung, beſonders wegen des außerordentlich rauhen und unangenehmen Tones ſeiner Stimme, welcher wie more-pork klingt. Er kommt nicht allein in die unmittelbare Nähe der Häuſer, ſondern läßt auch ſeine Stimme erſchallen, wenn er auf den Vermachungen und den Gebäuden ſelbſt ſitzt, ja man ſieht ihn auch auf den Leichenſteinen der Kirchhöfe. Er baut ein ziemlich nettgeſtaltetes flaches Neſt, etwa 7 Zoll im Durchmeſſer, in der Gabel eines horizontalen Aſtes, äußerlich aus Reiſern zuſammengeſetzt, inwendig mit Pflanzenfaſern belegt. Die Eier ſind weiß, faſt vollkommen oval, 1 Zoll 9 Li⸗ nien lang und 1 Zoll 3 Linien breit. Abbildung beider Farbenkleider. 467. Athene rufa Govi. Braunrothes Käuzchen. Govrp proe. 24. Febr. 1846. Rufous Owl G0ů¹˙ Birds of Austral. XXIII. 9. — Ngör-gork Port Essingt. indig. Geſichtsfeld dunkelbraun; ganze Oberſeite dunkelbraun, ſchmal röthlichbraun ges bändert, nach dem Unterleibe hin blaſſer und ſchmaler gebändert; Flügel und Schwanz, ganze Unterſeite ſandroth, röthlichbraun zahlreich gebändert; Federn der Kehle mit einem braunen Streifen unter der Mitte; Bauch, Beine und Schenkel blaſſer, Bänder zahlreicher, aber minder beſtimmt; Schnabel hornfarbig; Wachshaut, e und Fuß gelb, letzterer leicht befiedert; Augenſtern lichtgelb. Gould erhielt ein einziges Exemplar dieſer Eule von Mr. Gilbert von Port Eſſington, wo es derſelbe in einem Dickicht zwiſchen den Sümpfen in der Nachbar⸗ ſchaft der Colonie geſchoſſen hatte. Eine ſehr kräftige Art, ſo groß als A. Strenua, von welcher ſie ſich aber in der mehr rothen Färbung des Gefieders und durch die ia „ Klammervögel. 147 zahlreichern und ſchmalern Bänder auf der Bruſt unterſcheiden. Es iſt noch kein zweites Exemplar bekannt. A Abbildung des einzigen Exemplare. 468. Athene maculata Gobi. Geflecktes Käuzchen. Gobi sy- nops. III. Birds of Austral. XVIII. 10. Spotted Owl. Noctua maculato Vis. Hossr. Linn. Trans. XV. 189. Geſichtsſcheiben weißlich, jede Feder unmittelbar über dem Schnabel mit ſchwarzem Schaft und Spitzen; Kopf und ganze Oberſeite braun; zweite Schwingenreihe und Schulterfedern weiß gefleckt; Schwanz braun, unregelmäßig heller bandirt, die Bänder an den Außenfedern faſt weißlich; Bruſt und ganze Unterſeite braun, fahl und weiß gefleckt und getüpfelt; Vorderſchwingen braun, etwas heller gebändert; Schenkel fahl gelblich; Schnabel dunkel hornfarbig; Iris gelb; Fuß gelblich. Sehr allgemein über Van Diemens Land verbreitet; bewohnt auch Südauſtralien und Neu⸗Süd⸗Wales, doch minder zahlreich. Sie hält ſich in den dicht belaubten Bäumen der Wälder und Gründe und wählt am meiſten die, welche ſie vor der Hitze und dem Lichte der Sonne am beſten beſchützen. In ihren Sitten zeigt ſie kaum eine Abweichung von den Tageeulen Europas. Den Tag über bringt ſie in einem ſchlum— mernden Zuſtande zu, aus dem ſie aber ſehr leicht erweckt wird. Ihr Geſichtsorgun iſt hinreichend kräftig, um das Licht ertragen und ihre Beute bei Tage erhaſchen zu können. Wie andere Verwandte, jagt fie beſonders auf kleine Vögel und Inſecten, die ſie bei der reißenden Schnelligkeit ihrer Bewegungen ſehr leicht fängt. Das Weib— chen iſt etwas größer, ſonſt nicht verſchieden. Die Abbildung wurde nach ein paar lebendigen Exemplaren gemacht, welche Gould bei ſeinem Aufenthalte in Hobart Town hielt und welche ihre Gefangenſchaft ſo gut vertrugen, daß er ſie auch lebend nach England ſenden konnte. Abbildung beider Geſchlechter, wachend nnd ſchlafend. 469. Athene Boobook Goulp. Boobok⸗Käuzchen. Govrp synops. I. Birds of Austral. XVIII. II. Boobook Owl. Laru. gen. hist. I. 362. n. 66. gen. syn. sppl. II. 64. — Strix Boobook Laru. ind. oru. sppl. XV. n. 9. Suaw gen. zool. VII. 262. Noctua Boobook Vıs. Horsr. Linn. Trans. XV. 188. — Buck-Buck N.-S.-Wales indig. Goor-goor-da West-Austral. indig. Mel- in-de-ye Port Essingt. indig. Koor-koo S.-Austral. ludig. Brownos Cuckow Owl Colonist, Geſichtsfarbe vorn weiß, ſchwarz geſpitzt, übrigens braungrau; Kopf und Ober— ſeite, Flügel und Schwanz röthlichbraun; Flügeldecken, Schultern und Innenfahne der zweiten Schwingenreihe weiß gefleckt; Vorderſchwingen und Schwanzfedern unregel— mäßig hellröthlichbraun gebändert, Raum zwiſchen den Bändern unterſeits fahlweiß; Bruſt und Unterſeite röthlich, unregelmäßig, beſonders am Bauche, weiß gefleckt; Schenkel tief fahlgelb; Iris hellbraun, bei andern grünlichbraun, in Gelb ziehend, gelblichweiß oder grünlichgelb; Wachshaut bläulichgrau; Fuß bleifarbig. 19 * 148 Klammervögel. Gould ſah Exemplare dieſer Eule aus allen Colonien Auſtraliens, alle zeigten ähnliche Kennzeichen, mit Ausnahme derer von Port Eſſington, welche von den andern um ein Drittel geringere Größe und blaſſere Färbung abweichen. In Van Diemens Land ſieht man dieſe Art ſelten, während fie der ganzen Südküſte entlang häufig iſt. Sie ſcheint ſowohl Buſchholz als Ebenen zu bewohnen, ſolche namentlich, welche von Bäumen umwachſen find. Man trifft fie nicht ſelten am Tage auf der Jagd! nach Inſecten, welche ihre Nahrung hauptſächlich ausmachen. Von A. maculata unterſcheidet man ſie leicht durch bedeutendere Größe und die Flecken ihres Gefieders, wobei man die Abbildungen vergleichen mag. Ihr Flug iſt mäßig ſchnell und wenn ſie durch das Geſtrüpp fliegt, welches die weiten Umgebungen des Murray bedeckt, ſo erinnert fie ſehr an eine Waldſchnepfe (ol a woodeock). An ſolchen Orten wie die hier erwähnten, ſtört ſie der Reiſende oft vom Boden auf, auf dem ſie ſich nach einem Fluge von etwa hundert Ellen weit niederläßt, wenn ſie es nicht vorzieht, ſich in einem dicht belaubten Baume zu verbergen. Sie brütet in den Höhlungen der großen Gummibäume im November und December und legt drei Eier auf Holzſpäne ohne alles Neſt. Drei dergl., welche Natty auffand, waren ſchon ſtark bebrütet, im Umriß rund und wie andere Euleneier ganz reinweiß. Die mittlere Länge betrug 1 Zoll 7 Linien, die Breite 1 Zoll 4 Linien. Mr. Caley ſagt: „Der Name der Eingebornen: Buck-Buck iſt der, den fie ſelbſt allnächtlich ertönen läßt. Obwohl jedermann dieſen Ruf kennt, ſo haben doch Wenige den Vogel geſehen und mir ſelbſt koſtete es lange Zeit, um mich zu über— zeugen. Der Ruf deſſelben iſt dem des europäiſchen Kuckuk nicht unähnlich, daher ihn die Coloniſten auch Kuckukseule genannt haben. Die gemeinen Leute unter den Anſiedlern glauben einmal auch hier, wie anderwärts, daß jeder Gegenſtand einem im Vaterlande entſprechen muß und ſie behaupten nun, daß der Kuckuk hier bei Nacht ruft.“ Man hört dieſen Ruf allerdings wohl niemals am Tage. Das Weibchen iſt größer. Die Nahrung beſteht hauptſächlich aus kleinen Vögeln und Inſecten verſchiedener Ordnungen, vorzüglich Heuſchrecken und Libellen. Abbildung: Männchen und Weibchen. 470. Strix delicatulus Gone. Zarte Schleiereule. Gouum proc. IV. 1836. 140. Syn. III. Birds of Australia XXII. 12. — Lön-ja West- Austr. Niederland. Geſichtsfeld weiß, fahl geſäumt; Oberſeite lichtgraulichbraun, gelb überlaufen, ſehr dicht und zart bräunlich und weiß gefleckt; Flügel blaßfahl, leicht blaßbraun gebändert, längs des Außenrandes und Endes mit eben ſolcher Zickzackzeichnung; jede Vorder— ſchwinge mit weißem Endfleck; Schwanz wie Schwingen, außer daß der weiße Endfleck undeutlich iſt und die Außenfedern meiſt weiß ſind; Unterſeite weiß, ſparſam über die Bruſt und Seiten klein braun getüpfelt; Schenkel weiß; Schnabel hornfarbig; Fuß gelb. Die letzte auſtraliſche Eule der eigentlichen Gattung Strix, auch eine der am mei⸗ ſten verbreiteten Arten. Gould bemerkte ſie meiſt in allen Theilen von Neu-Süd⸗ Wales, die er beſuchte. Sie iſt in Südauſtralien häufig und er ſah auch Exemplare zu Port Eſſington. Sie fand ſich noch nicht am Schwanenfluſſe und gehört auch noch Klammervögel. 149 nicht in die Fauna von Van Diemens Land. Obwohl ſie ſich gut unterſcheidet, ſo ſteht ſie doch der europäiſchen Schleiereule ſehr nahe und die Sitten, Bewegungen und allgemeine Lebensweiſe beider Arten ſind, wie ſich erwarten läßt, ſo ähnlich, als ihre äußere Erſcheinung. Mäuſe u. a. kleine Säugethiere, welche ſehr zahlreich vorkom— men, machen ihre natürliche Nahrung aus. Ihr ſanfter Flug, die Art, ihre Beute zu fangen und ihre übrigen Sitten ſind ganz wie bei der Schleiereule Europa's. Obſchon das Kleid der Jungen und Alten ſich nicht ſo ſehr als bei andern au— ſtraliſchen Eulen unterſcheidet, ſo hat doch der ganz alte Vogel eine ganz ungefleckt ſchneeweiße Bruſt und die Oberſeite iſt lichter gefärbt. Abbildung: Der Vogel von vorn geſehen. 471. Strix castanops Goulp. Braungeſchleierte Schleiereule. GouLD 1 IV. 140. Synops. III. Birds of Austral. XIX. 2. Chestnut faced Owl.“ Geſicht Abr tiefer gegen den weißen Randſaum, deſſen Federn ſchwarz eingefaßt ſind; Oberſeite, Flügel und Schwanz zart rothbraun, jede Feder unregel⸗ mäßig und breit dunkelbraun gebändert, mit kleinen weißen Fleckchen an Kopf und Schultern; Unterſeite gleichförmig roſtgelb (sandy brown); Hals und Bruſtſeiten mit zerſtreuten ſchwarzen, runden Fleckchen; Schenkel und Bruſt einfarbig 59 8 Schnabel gelbgrau; Fuß eitronengelb. Van Diemens Land. Durch Größe und kräftigen Bau von allen Schleiereulen unterſchieden, auch find in der That, mit Ausnahme der Adler, nur wenige Raub— vögel blutgieriger, als dieſe Eule. Sie findet ſich in großen aber dünn beſchatteten Wäldern, welche die Ebenen und offenen Gegenden umſäumen. Ganz nächtlich in ihren Sitten, ſie ſchlüpft zur Nachtzeit aus den Höhlungen der großen Eukalypten und ſchwebt ſanft und gemächlich über die Ebenen und Sümpfe, um ihre Beute zu er— ſpähen, die auch in Ratten u. a. kleinen Säugethieren beſteht, an denen dieſe Gegen— den ſo reich ſind. Gould hielt ſich nicht lange genug auf Van Diemens Land auf, um ſich mit den verſchiedenen Sitten und mit dem Federwechſel dieſer Eule bekannt machen zu können, denn in dieſer Hinſicht zeigt ſich eine große Abänderung an den Exemplaren, weniger in Bezug auf die Zeichnung, als in der hellern oder dunklern Färbung im Geſicht, am Hals, der Unterſeite und Schenkel. Bei manchen Exem— emplaren iſt das Geſicht, die ganze Unterſeite und die Schenkel tief roſtgelb, bei andern ſind dieſelben Theile verwaſchen ledergelb, und andere haben das Geſicht unrein röth— lich lederfarbig, in nußbraun ziehend, die Uunterſeite aber lichter. Gould ſah auch Exemplare, deren Geſicht blaſſer gefärbt war, als der übrige Körper, endlich auch einige, deren Geſicht und Unterſeite rein weiß iſt, mit Ausnahme der ſchwarzen Fleckchen, welche alle haben. Entweder die weiße oder die fahle Färbung iſt Kennzeichen der Alten, vielleicht ändert auch dieſe Farbe nach den Jahreszeiten, was freilich nur Per— ſonen, welche Van Diemens Land bewohnen, durch längere Beobachtung ermitteln werden. Die weiße Abänderung iſt weit ſeltener und um ſoviel kleiner, daß man ſie für verſchieden halten möchte. — Das Weibchen iſt weit größer und weit kräftiger als das Männchen. Der Kraft ihrer Fänge und der Schärfe ihrer Klauen muß jedes 150 Klammervögel. Thier von der Größe der Oppoſum-Maus bis zu der der Kängururatten unterliegen und die Beobachtung dürfte vorzüglich letztere als ihre e beſtätigen. Abbildung beider Wen mung 472. Strix ern Vio. Masken⸗Schleiereule. Vio. proceed. of Com. of Sc. and, Corr. of Zool. Soc. I. 60. Gobrp in Syn. ol Birds of Au- stral. III. Masked Barn Owl. Birds of Austral. XIX. 3. Strix eyclops GouLd proceed. IV. 140. Syn. III.? 1 Blaß fahl; Oberkopf, Rücken und Flügel ſchmuzigbraun geſcheckt, ſpärlich weiß betröpfelt; Unterſeite blaſſer, ſparſam braun gefleckt; Schwanz lederfarbig, braun wellig— bandirt; Geſicht röthlichfahl; Saum tiefbraun gefleckt; Schnabel blaß enen Zehen gelb. Weit über Auſtraliens Continent berbreilel ſo daß Gould, mit Ausnahme Bu Nordküſte, fie aus allen übrigen Diftrieten erhielt. Während feined Aufenthalts im Innern von Südauſtralien erlegte er zahlreiche Exemplare, welche keine merklichen Unterſchiede von denen in Neu-Süd-Wales und vom Schwanenfluſſe darboten. So ungewiß man noch iſt über den Farbenwechſel der Str. castanops, ſo gilt dies auch von gegenwärtiger Art. Obgleich die fahle Lederfarbe des Geſichts und der Unterſeite insgemein lichter iſt, ſo zeigt ſich doch ein Unterſchied in der Färbung der einzelnen Theile der Unterſeite. So hat Gould Exemplare, an denen Geſicht, die ganze Un— terſeite und die Grundfarbe der Oberſeite rein weiß iſt, und vor ſeinem Aufenthalte in Auſtralien bezeichnete er ſolche Exemplare mit dem Namen von Strix eyelops, welche er ſpäterhin nur für alte Männchen hielt. Er bemerkt noch, daß unter den zahlreichen in Südauſtralien im Juni geſchoſſenen Exemplaren nicht eins mit weißer Befiederung vorkam. Dieſe Art iſt um ein Drittheil kleiner, als Str. castanops und beide Ge— ſchlechter ſtehen in ähnlichem Verhältniß zu einander, das Männchen jener iſt etwa von der Größe eines Weibchens von dieſer. Die weißen Flecken der Oberſeite des erſtern ſind größer als die der letztern und die rundlichen, düſter braunen und fahlen Flecken ſind nicht ſo tief, die ganze Oberfläche ſieht mehr marmorirt oder geſprenkelt aus. Abbildung beider Geſchlechter. 847 Vierte Ordnung. Hühnervögel. 473. Fulica australis Gov. Auſtraliſches Waſſerhuhn. GouLn proc. XIII. 2. Australian Coot. Birds of Austral. XXIV. 14. — wee (Ugly Nose) and Gia-jee-broon West-Austral. infer. indig. Kopf und Hals ſchwarz; ganze Oberſeite grauſchwarz; Unterſeite Fahſchberzz Iris ſchönroth; Schnabel lichtblaugrau; Schwiele grünlichweiß; Beine und Fuß grau. Hühnervögel. 151 Es war nicht überraſchend, auch ein wahres Waſſerhuhn in Auſtralien zu finden, da wir geſehen haben, daß ſo manche andere Formen der nördlichen Halbkugel daſelbſt vertreten ſind. Bei dieſer Art iſt nicht nur die Form und das äußere Anſehn, ſondern auch die ganze Lebensweiſe jo vollkommen gleich, daß die Herren Selby, Varrel u. a. geradezu ſagen, ſie könnten die des europäiſchen Vogels auch von dieſem in Auſtralien berichten. Seinen Aufenthalt bilden die Wäſſer im Lande, welche ihnen ſelten ihre in Waſſerinſeeten, kleinen Muſchelthieren u. a. Mollusken beſtehende Nah— rung verſagen. Sie baut auch ein ſchwimmendes Neſt aus Waſſerpflanzen, auf welches ſie ihre Eier legt und die Jungen bebrütet. Gould hat oft zwei Arten in Auſtralien vermuthet, er beſitzt Exemplare in ſeiner Sammlung, welche Unterſchiede darbieten, die freilich noch weiter geprüft werden müſſen. Beſtätigten ſich dieſelben, jo gehört die hier abgebildete Weſt- und Südau— ſtralien nebſt Van Diemens Land an, die andere Neu-Süd- Wales. Abbildung beider Geſchlechter, Taf. CCellII. 245556. 474. Tribonyx ventralis Gourp. Bruchſtreiſiger Stumpfkraller Gobup app. to GnEr's trav. in Austral. II. 420. List. of the brit, Mus. III. 122. B. of Austral. X. 12. Black-tailed Tribonyx. Gallinula ventralis GouLD proceed. IV. 85. — Bel-gar-b&-jal West-Austral. inf. indig. Nöl-yarg West-Au- stral. mont. indig. Moor-ken Colonist. Kehle, Bruſt und Unterſeite dunkel blaugrau; Seitenfedern ſchwarz, mit längli— chem weißen Fleck nächſt der Spitze; Unterbauch und Unterſchwanzdecken ſchwarz; ganze Oberſeite olivenbräunlich; Vorderſchwingen braun, die äußerſte außen weiß geſäumt; Schwanz ſchwarz; Augenſtern zart orange; Oberſchnabel ſchön erbsgrün, an der Spitze blaſſer, Baſis des Unterſchnabels licht röthlichorange, Spitze wie oben; Beine und Fuß tief ziegelroth. Seitdem Gould ſeine Aufmerkſamkeit auf die Ornithologie Auſtraliens richtete, erhielt er auch dieſen Vogel aus allen Gegenden der Südküſte von 259 S. B., ſah ihn indeſſen aus keinem Theile von Van Diemens Land, wo es wahrſcheinlich zu kalt und unbehaglich für ſeine Lebensweiſe ſein mag. Wenn auch dieſer Vogel in Form und äußerer Erſcheinung dem Waſſerhühnchen ſehr ähnlich iſt, ſo zeigt doch eine genauere Vergleichung einen ſehr verſchiedenen Bau, beſonders in der Geſtaltung des Laufs und der Zehen, auch im Schwanze und in der Lebensweiſe unterſcheidet er ſich faſt noch mehr als in der äußern Geſtaltung. Seine Wanderungen ſind ſehr ungewiß, große Züge beſuchen gelegentlich Gegenden, in denen man ſie vorher niemals geſehen und ziehen ſich dann ebenſo ſchnell, als ſie gekommen, in unbekannte Entfernungen zurück. Natürlich weiß man nicht, woher ſie gekommen und wohin ſie gehen und dadurch erwächſt das Verlangen, immer mehr jene große terra incognita im Innern kennen zu lernen, um dieſes Räthſel zu löſen. John Hull, Gouverneur von Weſtauſtralien, berichtete, daß in der Nachbar— ſchaft von Perth dieſer Tribonyx ventralis mit einem Male plötzlich in großen Schwärmen erſchiene und nimmt dies als einen wahrſcheinlichen Beweis, daß auch gutes Land im Innern ſei. Sie fielen in die Felder und Gärten der Anſiedler im Mai 1833 in 152 Hühnervögel. unermeßlicher Zahl, vorher hatte man ſie da niemals geſchen, und kaum bh fe ſech ſpäterhin wieder gezeigt. Mr. Gilbert bemerkt, daß ſie bei dieſer Gelegenheit die Sctwanenflußeslonie in Myriaden befuchten und in einer einzigen Nacht die Kornfelder niedertraten und verheerten. Die Eingebornen hatten ſie vorher niemals geſehen und ſchoben ihre Er— ſcheinung auf die Anſiedler und nannten fie darum lange Zeit noch „Weißmanns⸗ Vögel“ (white-mens birds): nach der Erndte waren aber faſt alle fo plötzlich, als fie gekommen, wieder verſchwunden. Die Eingebornen an den Ufern des Oberſchwanen⸗ fluſſes vermuthen ihren Beobachtungen zufolge, fie kämen vom Norden. 1 Gould traf während ſeiner Reiſe im Innern von Neu-Süd-Wales oft mit dieſen Vögeln zuſammen. Im December 1839 waren ſie an den Ufern des Mokai ziemlich häufig, aber nicht ſo ſehr, daß ſie ſeine beſondere Aufmerkſamkeit erregt hätten. Bei ihrer erſten Erſcheinung fiel ihm ihre groteske Haltung auf, während ſie längs der Ufer hinſtolzirten, wobei ſie den Schwanz wie gewöhnliche Hühner aufrecht trugen. Obgleich die Seiten der Flußufer ſparſam mit Kräutern bewachſen und die Ebene ſo verſengt war, daß man kaum ein Grasblatt mehr auf ihr bemerkte, ſo vereitelten die Vögel doch durch ihre enorme Schnelligkeit im Rennen und in der Geſchicklichkeit, ſich unter den Wurzeln der ſtarken Bäume oder am abhängigen Ufer zu bergen, alle Ver— folgung. Gould ſah ſie niemals fliegen und glaubt, daß ſie ſich des Flugs wohl höchſt ſelten zur Sicherung bedienen. Sie brüten im November; das Neſt aus abgeſtorbenen Saftpflanzen und Binſen ſteht am Boden unter den langen großartigen Binſen an den Seiten des Fluſſes. Die ſieben 14 Zoll langen und 13 Zoll breiten Eier find milchkaffeefarbig, kaſta⸗ nienröthlich dünn und unregelmäßig gefleckt, manche Flecken erſcheinen AH den Flächen der Schale. Der Magen iſt ſehr dickfleiſchig, die Nahrung beſteht aus Körnern, Snamen und andern vegetabiliſchen Subſtanzen, Schaalweichthieren, Inſeeten u. ſ. w. Abbildung beider Geſchlechter, Taf. Ccly. 2458-59. n 475. Gallinula tenebrosa Gov». Düſteres Muthhühnchen. Gobi proc. 24. Febr. 1846. Sombre Gallinule Birds of Austral. XXII. 13. Das ganze Gefieder graulichſchwarz; Rücken und Schulterdecken tiefbraun und die Vorderſchwingen und der Schwanz ziemlich reinſchwarz; Unterſchwanzdecken ſchwarz in der Mitte und weiß an den Seiten; Stirnplatte orange; Baſis des Schnabels blutroth, Spitze grünlichgelb; Bein, über der Ferſe ein gelb und ſcharlachrother Gürtel, Gelenk und Fuß grün, Unterſeite der Läufe und des Fußes olivenfarbig, Seiten der Tarſen und Vorderſchilder derſelben, wie die der Zehen gelb, jene nächſt der Ferſe ſcharlach überlaufen; Iris olivenfarbig. — Weibchen kleiner, fein Schnabel oft ſchüner. Bewohnt die ſchilfigen Ufer der Flüſſe, Buchten und Waſſertümpel. Gould traf fie häufig in Neu-Süd⸗Wales, beſonders in der Nach barſchaft am Upper⸗Hunter und beſitzt auch Exemplare von den Ufern des Murray in Südauſtralien. Die gänz⸗ liche Abweſenheit von weißen Flecken in den Seiten bietet einen Artunterſchied⸗ wodurch ſie von den meiſten bekannten Gliedern der Gattung abweicht. Sie iſt beträchtlich Hühnervögel. 153 größer, als unſre europäiſche Art und das Gürtelband über der Fußbeugung iſt ſchöner roth und gelb gefärbt. Sowohl an den offenen ſchlammigen Ufern als an den kräuter— reichen Waſſerſcheiden findet ſie leicht ein Verſteck, in dem ſie dem Verfolger entgeht. Sie ſchwimmt ziemlich gemächlich und leicht und während ſie über die ruhige Waſſer— fläche dahinſchwimmt, ſucht ſie ihre Nahrung, die in verſchiedenen Waſſerinſeeten und kleinſchaaligen Weichthieren beſteht, unter den ſchwimmenden Kräutern. In ſonſtiger Lebensweiſe iſt ſie der europäiſchen Art ganz gleich. Abbildung nebſt andern Exemplaren im Hintergrunde, Taf. CCCllI. 2457. 476 Porzana immaculata Govun. Ungeflecktes Nohrhühnchen. Gour» Birds of Austral. XXIV. 13. Spottless Gallinule. Gallinula immaculata Swalxs. Menag. 337. ej. classif. of Birds II. 358. — War- ra- jah West- Aus tral. infer, indig. Litle Swamp Hen Colonists. Kopf und ganze Unterſeite dunkel ſchiefergrau; Kinn ziemlich weiß; Rücken, Flü⸗ geldecken und dritte Schwingenreihe ſchön und tief röthlichbraun; Schnabel ſchwarz; Iris und Augenlieder ſchönroth; Bein und Fuß düſter ziegelroth. — Weibchen iſt gleich. Wohl über ganz Auſtralien, Van Diemens Land und die Länder der Baßſtraße verbreitet; Gould beſitzt Exemplare aus allen Colonien. Der Vogel lebt, wie alle, höchſt zurückgezogen und wird ſelten erblickt, doch iſt er ziemlich häufig in allen ſumpf— igen 5 wo er ſich in dichtem Schilf, in den Rieden an Flüſſen und Teichen verſteckt hält. Nothgedrungen ſchwimmt er mit Anſtand und Zierde und ſucht zwiſchen den ſchwimmenden Blättern der Waſſerpflanzen Schnecken u. a. Weichthiere, von denen er, ſowie von Inſeeten, Saamen und zarten Pflanzentheilen ſich nährt. Er fliegt ſelten, und nie thut er es, wenn er nicht muß. Abbildung beider Geſchlechter, Taf. CCCV. 2471 — 72. 477. Porzana leucophrys Courͤů⁵. Nohrhühnchen mit weißen Augenbraunen. 60ourp proceed. 1847. 23. March. Birds of Australia XXVII. 14. — Al-man-dü-ar-ga Port Essingt. indig. — White-eyebrowed Water Crake. Von der Baſis des Oberſchnabels bis zum Hinterwinkel des Auges verläuft ein graulichweißer Streif, vom Auge zum Mundwinkel ein breiter tiefſchwarzer Fleck; Oberkopf bräunlichſchwarz; Halsrücken, Oberſeite und Schwanz bräunlichſchwarz, jede Feder blaßröthlich geſäumt, letztere Farbe wird ſehr hervorſtechend an den Flügel- und Schulterdecken; Flügel blaßbraun; Kopf-, Hals- und Bruſtſeiten aſchgrau; Kinn und Bauchmitte weiß; Seiten und Unterſchwanzdecken rothbraun; Oberſchnabel röthlichbraun; Schneiden beider Schnabelhälften ziegelroth; Lauf und Fuß ölgrün, leicht aſchfarbig gefleckt. — Junge haben nur eine leichte Andeutung der Zeichnung im Geſicht, ihr Oberkopf iſt nur braun, nicht braunſchwarz und die Hals- und Bruſtſeiten ſind fahl, anſtatt aſchgrau. Nordauſtralien, zwiſchen den Dickichten der Manglewurzeln um die Zarbism. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch Vögel Neuhollands II. 20 154 Sühnervögel. Ein zutraulicher Vogel, welcher ſich durch Ankunft eines Verfolgers nicht ſogleich auf; ſcheuchen läßt; im Gegentheil rennt er oft auf einen Zweig, läuft um ihn herum, gafft ihn an und läßt dabei ſeinen ſonderbar geſchwätzigen Laut eutehe, eutche, doch mit wenig Geräuſch hören. kanchmal hört man auch mehrere zuſammenſtimmen, wobei etwa jeder den andern zu überſchreien bemüht iſt. Es iſt daher nicht ſchwer, Exemplare zu erhalten, außer wenn das Waſſer unter den Manglebäumen zu tief zum Hineinwaden iſt. Dieſe Art wurde bisher nur auf einem Landſee in der Nähe von Port Eſſington beobachtet, doch ſind die Eingebornen mit derſelben wohl bekannt und wahrſcheinlich iſt fie in andern Theilen der Halbinſel Coburg häufig vorhanden. Der Magen iſt fleiſchig und enthält Ueberbleibſel von Inſeeten verſchiedener Art und eine ziemliche Menge von Sand. Abbildung: Alter und junger Vogel, Taf. CCCV. 2469 - 70. 478. Rallus pectoralis Cow. Ningkragen⸗Nalle. Coy. Mus, Par. Less. trait. 536. Pectoral Rail Gous Birds of Austral. XXIV. 17. — Kul-lee West-Austral. infer. indig. Land Rail Colonist. Oberkopf und ganze Oberſeite olive, jede Rücken- und Schulterfeder mit ſchwärz⸗ lichbraunem Schaftſtrich; Halsrückenfedern mit doppeltem ſchwarzen und weißen Flecke nächſt der Kante jeder Fahne; ein breiter kaſtanienrother Streif beginnt an der Baſis des Schnabels und läuft durch das Auge zum Hinterhaupte; Flügeldecken olive, an den Rändern ſchwarz und weiß geſpitzt; Vorderſchwingen dunkelbraun, die zwei äußerſten ſchmal weiß gebändert, übrige breit dunkel kaſtanienbraun gebändert; ein Streif über dem Auge bis zum Nacken und die Kehle graulichweiß, gegen die Bruſt hin dunkler grau; Unterſeite braunſchwarz, mit zahlreichen ſchmalen, ſcharfabgeſetzten weißen Bän— dern, dazwiſchen an der Bruſt ein roſtgelber Ringkragen; Schenkel und Bauch fahl; Unterſchwanzdecken ſchwarz, weißgebändert und fahl geſpitzt; Schnabel an der Baſis roth, von da an ſchwarzbraun; Iris röthlich nußbraun; Fuß braun. Weibchen gleich; Junge erhalten bald das Kleid der Alten. Manche Vögel Haie die Flecken der Oberſeiten ſchöner als andere. Dieſe Ralle iſt Sommervogel in Neu-Süd-Wales, aber wenn wir die Rallen in Süd⸗ und Weſtauſtralien, deren Schnabel kleiner und dünner iſt, nur als Lokalabän— derungen betrachten, fo iſt fie über den ganzen Diſtriet verbreitet und findet ſich in allen ihr zuſagenden Gegenden vor. Vorzüglich erſcheint ſie in Neu-Süd-Wales im Auguſt und zieht ſich dann im Februar wieder zurück. Nordwärts iſt ihre Verbrei— tung nicht genau zu beſtimmen, doch hat Gould Exemplare von der Nordküſte und Raine's Islet, fie zeigt aber hinreichende Verſchiedenheit, um eine eigene Art zu bilden, Benehmen und Lebensweiſe ſtimmt mit Crex pratensis überein; graſige Ebenen zwiſchen Hügeln und feuchten Plätzen, mit dichtem Kräuterwerk bedeckt, bieten ihr den beliebten Aufenthalt dar. Sie hat dieſelbe Weiſe, ſich ſehen zu laſſen, dieſelbe durch Laufen im Graſe der Gefahr zu entgehen und bei Verfolgung niedrig und gerade aus zu fliegen und dabei ebenſo die Flügel ſchlaff zu bewegen, wie die europäiſche Art. Die 4 bis 6 Eier liegen am Boden, ſie find 18 Zoll lang, 1 Zoll breit, milch⸗ caffefarbig, mit zahlreichen unregelmäßigen, dunkel kaſtanienbraunen Flecken am dickern Hühnervögel. 155 Ende und etwas kleiner gefleckt über die übrige Fläche. Die Brütezeit fällt in den September, Oetober, November. Der Magen iſt ziemlich fleiſchig, enthält gewöhnlich Theile von Gräſern und eine Portion Sand. Das Fleiſch iſt ſehr wohlſchmeckend und der Vogel bietet bei der Jagd viel Vergnügen, da der Spürhund vor ihm ſteht, wie vor der Landralle in Europa. Abbildung beider Geſchlechter, Taf. CCCV. 2465— 66. 479. Carpophaga magnifica Ser. Prächtige Fruchttaube. Gobi Birds of Austral. XV. 1. Columba magnifica T run. in Linn. Trans, XIII. 125. Pl. Col. 163. Wacr. syst. sp. 26. Less. trait. 469. Carpophaga magnifica Serey N. libr. V. 115. — List of Birds in Brit, Mus. coll. III. 5. Kopf und Hals blaßgrau; ganze Oberſeite und Flügel goldgrün, große Flügel— decken und dritte Schwingenreihe mit hellgelben Flecken nächſt der Baſis der Außen— fahne, welche ein Fleckenband bilden; Vorderſchwingen grün, Unterſeite des Flügels braun, geht an der Baſis der Federn in zimmetbraun über; Schwanz ſchön tief bronze— grün, ein Streif an der Kehle herab und die ganze Bruſt violetpurpur; Unterſeite der Schulter, Schenkel und Bauch tief guttagelb; Unterſchwanzdecken grünlichgrau, gutta— gelb überlaufen. Weibchen nur etwas kleiner. Dieſe ſchönſte Taube Auſtraliens iſt häufig in allen Buſchhölzern an der Süd— oſtküſte, minder zahlreich im Illawara-Diſtriete, als in der Nachbarſchaft der Flüſſe Namoi, Macquarrie, Clarenee und Maec-Leay; es iſt noch nicht entſchieden, wie weit ſie ſich nordwärts verbreitet und Gould traf ſie in den Buſchhölzern, welche die Gebirge im Innern des Landes begrenzen, nirgends. Ihre eigentliche Nahrung iſt die wilde Feige und die nußartigen Früchte der großen Palmen. Sie iſt ein ziemlich ſcheuer Vogel, deſſen Aufenthalt ſchwer entdeckt wird, obgleich ſie denſelben durch die rauhe, laute und eintönige Stimme verkündet, welche das Männchen in der Paarungs— zeit häufig hören läßt. Dieſer Ton iſt ſo eigenthümlich und ſo ganz abweichend von der Stimme aller andern Vögel, daß er wunderbar überraſcht, beſonders, wenn man ihn zum erſtenmale hört. Gould bedauert, daß er wenig Gelegenheit fand, die Lebensweiſe dieſer Art be— obachten zu können, ſie ſcheint niemals auf den Boden herabzukommen, ſondern ihre Nahrung immer auf den Zweigen zu ſuchen. Ihr breiter, handartiger Fuß verſtattet ihr, ſehr geſchickt auf die äußerſten und dünnſten Zweige der Büſche zu klettern, ſowie alle fruchtfreſſende Tauben durch den Bau ihres Fußes dieſe Geſchicklichkeit haben. Abbildung. Taf. CXLI. 1299 1300. Dresdner Muſeum. 480. Geopelia tranquilla Cour. Nuhige Mangletaube. Covuın Peaceful Dove. Birds ol Austral. XIX. I. 6. placida Gourp proceed. XII. 56. Geſicht und Kehle aſchgrau; Hinterhaupt, Rücken und Flügel aſchbraun, jede Feder mit einem tief ſammetſchwarzen Endbande; Flügelchen (spurions wing) und Vor: derſchwingen ſchmnzigbraun; Unterſeite der Schultern nußbraun; Bruſt, Seiten und 20 * 156 Hühnervögel. Halsrücken grau, mit ſchmalen ſchwarzen Bändern; Bauch und Seiten röthlichweiß (vinous “); die vier Mittelſchwanzfedern aſchbraun, die übrigen ſchwarz, lang weißge— ſpitzt; Augenſtern licht aſchgrau; Schnabel und Augenkreiſe ſchön graublau, vor und hinter dem Auge blaſſer; Fußſchilder und Fuß unrein grünlichgrau, übrigens röthlich fleiſchfarbig. Dieſe hübſche kleine Taube lebt in beträchtlicher Anzahl in den Gegenden nörd— lich von Neu-Süd- Wales, doch fand ſie ſich nicht im Süden von Weſtauſtralien. Sehr häufig war ſie am Namoi, beſonders am untern Theile des Fluſſes und wahr— ſcheinlich geht ihr Verbreitungsbezirk über den größten Theil nach einwärts. Eine in der Zeichnung ganz ähnliche, aber kleinere Taube findet ſich häufig zu Eſſington und beide Vögel find wahrſcheinlich nur Varietäten von einander, doch findet ſich bei einer Art ſo großer Unterſchied in der Größe nur ſelten, oder niemals in der freien Natur. Gould nannte ſie als eigne Art 6. placida, fie iſt um ein Drittheil kleiner, als die hier abgebildete, da ſie aber ſonſt auch nicht den geringſten Unterſchied dar— bietet, bildet er ſie nicht ab. Die um den untern Namoi vorkommende Taube zeigte ſich gewöhnlich am Bo: den, wo ſie Saamen der verſchiedenen Pflanzenarten fraß, die unter dem Schutze des lichten Oberholzes wachſen, welches die Ebenen umſäumt. Sie zeigte ſich häufig trupp— weiſe und jo zahm wie 6. cuneata. Die um Port Eſſington iſt häufig und gleichmäßig über alle Theile der Halb— inſel und die benachbarten Inſeln verbreitet; am liebſten hält ſie ſich auf feuchten Wieſen oder Raſenhügeln an den kleinen Strömen auf, Grasſaamen macht ihre Haupt— nahrung aus. Sie kommt gewöhnlich in Trupps zu 20 bis 50 Stück vor, welche, wenn man ſie aufſtört, meiſt auf den nächſten Baum fliegen; im Aufflug heben ſie den Schwanz faſt aufrecht empor und laſſen ihren langſam wiederholten und ein— förmigen Doppelton hören, zu anderer Zeit girren ſie ſanft, nach Art der meiſten andern Tauben. Ihr Neſt ſoll ſich in einer Höhlung auf der Erde im Graſe befinden und zwei Eier enthalten. Das Weibchen unterſcheidet ſich nur durch geringere Größe. Abbildung: Taf. CLXVIII. 1476— 77. Gould. 481. Geopelia cuneata Crir. Keilſchwänzige Mangletaube. Gray List of Brit. Mus. coll. III. 11. Graceful Ground- Dove Gourp Birds of Austral. XVIII. I. — Columba cuneata Larn. ind. orn. suppl. 61. — Wac!. syst. sp. 107. — Col. Macquarie Qvoy GAM. Uranie ois, t. 31. Kxir. et Pre- vosr hist. nat. des Pig. t. 41. — Col. spiloptera VIC. zool. Journ. V. 275. — Men-na-brun-ka West-Austral. mont. indig. Turtle-Dove Swan Riv. Colon. Männchen: Kopf, Hals und Bruſt zart grau, geht am Bauche und den Un— terflügeldecken in weiß über; Rücken und Schultern zimmetbraun; Flügeldecken dunkel: grau, jede Feder derſelben und die Schulterfedern mit zwei Flecken „einer am Rande jeder Fahne nächſt der Spitze weiß, ſchwarz umzogen; Afterflügel und erſte Schwingen braun, letztere auf zwei Drittel ihrer Länge an der Innenfahne rothbraun; vier Mittel— ſchwanzfedern grau, nach der Spitze ſchwarz, mit ſchwarzen Schäften; übrige an der Baſis graulichſchwarz, übrigens reinweiß; Iris ſchönroth, nackter Augenring blaß ſchar⸗ Hühnervögel. 157 lach, bei andern Iris und nackter Augenring blaß grünlichgelb; Schnabel dunkel oli— venbraun; Fuß röthlich fleiſchfarbig, bei andern gelblich. — Weibchen am Hinterkopf, Hals und Oberſeite mehr braun, die Flügelflecken größer, als am Männchen. Dieſe hübſche kleine Taube iſt ſowohl durch ihre zierliche Geſtalt wie durch die zarte und ruhige Färbung ihres Gefieders, auch durch ihr zahmes und artiges Beneh— men geeignet, ein Lieblingsvogel der Bewohner Auſtraliens geworden, und es iſt zu verwundern, daß man ſie nicht längſt in Vogelhäuſern hält und nach England geſchickt hat, da wenige Vögel die Gefangenſchaft ſo gut vertragen, als dieſer. Gould ſammelte Exemplare in allen Colonien Auſtraliens, auch zu Port Eſ— ſington. Er traf ſie auch auf den Ebenen und fruchtbaren Gegenden am Ober-Hunter in Neu-Süd⸗Wales an und James Macarthur Esq. berichtete, daß fie manchmal auf ſeinem Gute zu Camden geſehen worden wäre; zugleich traf er ſie ſelten auf der Seeſeite der Gebirge, aber häufig in den Ebenen im Innern, ſo weit dieſe nur bekannt ſind. Man muß ſie deshalb als eine Bewohnerin des Centrallandes betrachten, über deſſen weite Strecken ſie ohne Zweifel zahlreich verbreitet iſt. Ihre natürliche Nahrung beſteht aus Saamen von Gräſern und Hülſenpflanzen, man ſieht ſie deshalb öfter am Boden als auf Bäumen. Gould traf ſie manchmal in kleinen Flügen, aber oft paarweiſe oder einzeln. Sie läuft über den Boden mit einer kurz wippenden Bewegung des Schwanzes und während ſie frißt, iſt ſie ſo zahm, daß man ſie faſt mit der Hand greifen kann. Fliegt ſie dann auf, ſo ſetzt ſie ſich nur auf den nächſten Baum und bleibt bewegungslos zwiſchen den Zweigen, bis ſie am Ende ſich wieder auf den Boden herabläßt. Gould traf ſie nicht ſelten dicht an den offenen Thüren der Hütten der Stock-keepers im Innern, welche fie, da ſie ſich immer da findet, wenig beachten. Das Neſt iſt zerbrechlich aber zierlich aus einigen Halmen von wenigblüthigen Gräſern erbaut, nach der Art anderer Taubenneſter durchflochten. Eins ſendete Mr. Gilbert, welches aus einem kleinen Syngeneſiſten gebaut und auf die überhängende Xanthorrhoea geſetzt war; aber gewöhnlich macht der Vogel nur ein ſehr lockeres Neſt in eine Aſtgabel. Bei Goulds erſtem Beſuche in dieſem Theile der Gegend waren nur zwei Wohnorte dieſer Art bekannt, und er bekam nicht mehr als 5 bis 6 Exem⸗ plare zu ſehen; ſeit dieſer Zeit wurde ſie aber außerordentlich häufig und nun ſieht man ein oder zwei Paar gelegentlich bei den meiſten Pächtern von Avon, die augen— ſcheinlich zahm und zutraulich ſind. Sie läßt einen eignen Laut hören, der manchmal einem fernen Hahnengeſchrei ähnelt. Die Sylben Men-na-brun-ka rühren von der Er— zählung der Eingebornen her, daß der Vogel urſprünglich das Henna, eine Art Gummi der Acacien, eingeführt habe, welches eine Lieblingsnahrung der Eingebornen iſt. Die zwei Eier find weiß, 44 Zoll lang und 24 Zoll breit. Beide Geſchlechter find einander ſehr ähnlich, doch das Weibchen kleiner, mehr braun an Kopf, Hals und Flügeln und die Flecke auf den Flügeln minder zahlreich und minder regelmäßig als am Männchen. Abbildung: Taf. CLV. 1384—89. CLXVII. 1478 — 79. Dresdn. Muſeum. 158 Hühnervögel. 482. Gnathodon strigirostris nb. Peale's Zahntäubrig. Jarp. Ann. and Mag. of Nat. Hist. XVI. 175. pl. IX. Gouro Birds of Austral. XXII. 3. *) Zügel und ein kleiner Fleck jederſeits an der Kehle nackt und ſcheinbar roth; Kopf, Hals, Bruſt und Bauch glänzend grünſchwarz; Federn des Oberrücken ſchwarz, mit einem glänzendgrünen Fleck an der Spitze jeder Feder; Rücken, Flügel, Schwanz und Unterſchwanzdecken ſchön und dunkel kaſtanienbraun; erſte und zweite Schwingen: reihe grauſchwarz; Schnabel orange; Lauf und Fuß ſcheinbar fleiſchroth. Die neueſten Entdeckungen der Zoologen haben keinen ſonderbareren Gegenſtand zu Tage gefördert, als dieſen Vogel, welcher ſich nur in einem einzigen Exemplare in der Sammlung von Sir William Jardine, Bart. befindet, welcher Gould er— laubte, ihn abbilden zu dürfen. Es iſt ſehr zu bedauern, daß weder über die Lebens— weiſe, noch ſelbſt über den eigentlichen Aufenthaltsort des Vogels etwas bekannt iſt. Lady Harvey erſtand ihn in einer Auetion in Edinburg, wo die dabei vorkommen— den Gegenſtände alle aus Auſtralien waren, beſonders von der Südoſtküſte des Lan— des, weshalb eine Abbildung des Vogels von Gould keiner Entſchuldigung bedarf und ſowohl das Intereſſe aller Ornithologen erregen, als auch die Bewohner jener Küſte zum Aufſuchen einer ſo merkwürdigen Art veranlaſſen dürfte. Da wir nur ſo wenig von dem Vogel wiſſen, ſo mögen ſich auch alle Ornithologen ihre eigne Mei— nung bilden über die Stelle, welche derſelbe im natürlichen Syſtem einnehmen muß und dieſe Meinung wird ſich wahrſcheinlich vielſeitig verſchieden geſtalten. Der Umriß des Schnabels, die Geſtalt und Stellung der Naſenlöcher weichen ab von den aller bis jetzt bekannten Vögel und obgleich kleiner, ſo ſtimmen ſie doch nur mit der ſo berühmten Dronte überein. Geſtalt des Körpers und der Flügel ſowie der Bau der Federn unterſcheidet ſich nur wenig von dem der Taubenvögel, deren Familie er, wie auch Gould meint, zunächſt ſteht. Auf den erſten Anblick möchte der tiefgekrümmte Schnabel und der tief gezähnte Unterſchnabel einen Raubvogel anzeigen, doch iſt Gould geneigt, ihn für einen Frucht- und Körnerfreſſer zu halten, ſo daß der merk— würdig geſtaltete Schnabel wohl beſtimmt iſt, Palmennüſſe oder andere hartſchalige Früchte von ihrer Decke zu befreien. Die Kinnbacken ſind ſehr weit und die Nacktheit der Kehle deutet darauf hin, daß der Schlund einer großen Erweiterung fähig iſt, um Nahrungsmittel von bedeutender Größe durch ſich zu laſſen. Das einzige bekannte Exemplar iſt ſehr vollſtändig, mit Ausnahme der Schuppen auf der Vorderſeite der Läufe, welche unglücklicherweiſe fehlen, ſo daß es zweifelhaft bleibt, ob dieſelben bis zur Ferſe heraufgehen und ob die Obertheile der Beine mit Federn bedeckt ſind oder nicht. ) Da der Name „Gnathodon“ bereits im J. 1836 an ein Mollusk vergeben war, führte ich im J. 1847 den Namen Pleiodus durch die Synopſis zu meinen Icones avium ein. Der Name Didunculus von Titian Peale wurde durch Mr. Stricklands „Report on the recent progress and present state of ornithology“, welchen er in einer Verſammlung in Mork vorlas, bekannt, indem er darin ſagt, daß die neueſte amerikaniſche Entdeckungsreiſe auch die Bekanntſchaft mit einem Vogel Auſtraliens gebracht habe, welcher wegen ſeiner Aehnlich⸗ keit mit der Dronte, obigen Namen erhalten habe. Diminutivnamen find nicht wohl zuläſſig. Hühnervögel. 159 Sir William Jardine gab die erſte Beſchreibung in den Annals aud Maga- zine of Natural History. Vergl. dieſe. Der Bau der Flügel deutet auf einen kräftigen Flieger. Abbildung: Taf. CLXXVI. 1528 nach Jardine. CC. 2497 — 98 nach Gould. 483. Glareola grallaria Tem. Nallen⸗Giarol. Tun. man. II. 503. Gl. Isabella VIEL. galer. II. 159. t. 263. Lxssox trait. 541. Man. II. 290. VIEILL. Diet. XIII. 221. Boxx. et VIꝝILL. Enc. meth. Orn. III. 1048. — Gl. australis Lach. Linn. Trans. XIII. 132. pl. 14. 1. 2. — Australian Pratincole LArn. Gouro Birds of Austral. XXIII. 6. Männchen: Kopf und ganze Oberſeite, Flügel und Bruſt hellrothbraun, ziem— lich weiß an der Bruſt; Zügel dunkelbraun; Vorderſchwingen und Unterſeite der Flügel ſchwarz; Schaft der äußern Vorderſchwinge von der Baſis an drei Viertel ſeiner Länge weiß; Bauch ſchön kaſtanienbraun: Schenkel, Ober- und Unterſchwanzdecken weiß; Schwanz abgerundet; Mittelſchwanzfedern ſchwarz, an der Außenfahne braun, an der Innenfahne weiß geſpitzt; Seitenſchwanzfedern weiß, mit ovalem braunen Flecke an der Innenfahne nächſt der Spitze, nächſte jederſeits weiß, mit Querband, Innentheil ſchwarz, Außentheil braun; Schnabel an der Baſis roth, an der Spitze ſchwarz; Beine und Fuß braun. f | Weibchen und junge Männchen auf der ganzen Oberſeite hell röthlichbraun, die Bruſtfedern mit braunem Mittelfleck; Bruſtband blaß kaſtanienbraun; übrigens wie das Männchen. Dieſe Art zeichnet ſich beſonders durch die große Länge des Laufs und der Vor— derſchwingen aus, welche ihr, zuſammengehalten mit dem ſchlanken Körperumriſſe und der geringen Größe des Kopfes, ſie zu der zierlichſten Art ſtempeln, welche bis jetzt dieſe Gattung beſitzt. Die Abbildung in Viellots galerie des oiseaux iſt viel we: niger genau, als ſeine Beſchreibung. Die Schwingen ſind da braun und ſollen ſchwarz ſein, das Weiß an der Kehle iſt auch weniger beſtimmt am Vogel, als in der Abbil— dung; dies Zeichen, welches ſonſt bei den andern Arten ſo auffallend iſt, findet ſich in der gegenwärtigen kaum unterſcheidbar in der Umgebung des rothfahl, welches Kopf und Hals einnimmt. Als Gould die Ebenen am Fluß Namoi in Neu-Süd-Wales durchzog, erhielt er einmal eine vorübergehende Anſicht von dieſem intereſſanten Vogel; ſein Flug war ſo reißendſchnell und ſo ausgedehnt, dabei aber ſo dicht auf der Erde hingehend, daß es kaum möglich wurde, die Art zu beſtimmen, bevor ſie ſich aus dem Geſichtskreiſe verlor. Gould beſitzt aber zwei Exemplare, welche dreihundert Meilen weit von jenen Orten erlegt wurden, da ſie mit einer zu Moreton Bay gemachten Sammlung an— langten, welcher öſtliche Theil des Continents von Auſtralien als eine derjenigen Oert— lichkeiten genannt werden muß, in welcher ſie gefunden wird, obwohl dieſelbe wegen des da ſo ſeltnen Vorkommens der Art nicht als der eigentliche Wohnort angeſehen werden darf, den man mit größter Wahrſcheinlichkeit meiſt in Innern finden wird. Gould war nicht im Stande, ſich vollkommen zu überzeugen, ob die Vögel in 160 Hühnervögel. dem Kleide, welches die Mittelfigur darſtellt, als alte Weibchen oder als unreife Männ— chen betrachtet werden müſſen. Wir dürfen annehmen, daß die Natur dieſe Art in Auſtralien für dieſelben Zwecke beſtimmt hat, für welche die Glareola pratincola in Europa beſtimmt iſt, da Inſeeten verſchiedener Art ihren einzigen Fraß ausmachen und ſie dieſe ſowohl im Fluge als am Boden ſich verſchafft, wobei die Länge ihrer Flügel und Beine eine beſondere Leich— tigkeit im Fange derſelben ermöglicht. Künftige Entdeckungen werden über ihre Nah⸗ rung und andere noch unbekannte Punkte in der Lebeusweiſe dieſes in 0 entfernten und theilweiſe unbekannten Gegenden lebenden Vogels belehren. Abbildung: Taf. CLXXXIX. 1632 — 33, beide Geſchlechter von Le ach. CCCK, 2499— 2501, beide Geſchlechter und in der Mitte der junge Vogel von Gould. W | 1 N 1 484. Coturnix pectoralis Govun. Schwarzbrüſtige Wachtel. GouL» proceed. V. 8. Synops. II. Birds of Austral. XXV. 15. List ol Buds in Brit. Mus. Coll. III. 40. Stubble Cuail Van Diemens Land Colon. Pectoral quail Gour, Männchen: Zügel, Ohrdecken und Kehle roſtfarbig; Oberkopf und Halsrücken tiefbraun, über jedem Auge zwei gelblichweiße Parallelſtreifen, ein ähnlicher unter der Kopfmitte vom Vorderkopf nach dem Nacken; Halsrücken braun, mit gelblichweißen lanzetlichen Schaftſtreifen, jederſeits ſchwarz gefleckt; Mantel, Rücken und Oberſchwanz— federn braun, mit ſchwarzen queren Zickzacklinien und gelblichweißen lanzetlichen Schaft— ſtreifen, jederſeits ſchwarz gefleckt; Mantel, Rücken und Oberſchwanzfedern braun, mit ſchwarzen queren Zickzackſtreifen und gelblichweißen lanzetlichen Schaftſtreifen; Flügel braun, mit grau und ſchwarzen queren Zickzacklinien; Vorderſchwingen und Bruſtmitte ſchwarz; Bruſtſeiten braun; Bauch weiß, mit ſchwarzen Schaftſtreifen; Seiten ſchön braun; Mitte jeder Feder weiß, jederſeits zart ſchwarz geſäumt; Schna⸗ bel ſchwarz; Iris nußbraun; Beine perlfarbig weinroth weiß. Gewicht 44 Unzen. Weibchen ohne Schwarz an der Bruſt, Kehle weiß, Schnabel olive. b Sehr häufig in Van Diemens Land, Südauſtralien und Neu-Süd- Wales. Gould erhielt auch Exemplare von Weſtauſtralien und eins von der Nordküſte, von beiden Orten waren ſie kleiner und hatten eine mehr roſtfarbige Unterſeite; er vermuthet, daß ſie eine verſchiedene Art bilden, ohne noch dies behaupten zu können. Offene graſige Ebenen, ausgedehnte, begraſte Flächen und die eultivirten Theile der Gegend bieten den dieſer Wachtel zuſagenden Aufenthaltsort dar. In ihrer Lebensweiſe gleicht fie ganz der europäiſchen Wachtel. In Südauſtralien findet ſie ſich nördlich um Ade⸗ laide auf allen ausgedehnten Ebenen. Gould traf bisweilen eine einzelne an, ohne in der Nachbarſchaft eine zweite zu finden, während anderwärts wieder Paare oder kleine Trupps von 4 bis 6 Stück vorkamen. Obgleich in der nahen Nachbarſchaft vorkommend, nimmt fie doch ganz verſchiedene Lagen ein, als Synoicus australis, wel⸗ cher ſich in Flügen zuſammenhält und in ſeinen Sitten wenig vom gemeinen Rebhuhn abweicht. Ihre Flugkraft iſt bedeutend und ſie ſchießt pfeilſchnell in einer Entfernung der Ebenen hin. Sie liegt gut vor dem Spürhunde und hat bei Beginn der Nieder⸗ laſſung den Jagdluſtigen viel Vergnügen gewährt. Ihr Fleiſch iſt ſo delikat, als Hühnervögel. 161 das der europäiſchen Wachtel. Während ſeiner Streifereien in den Diſtrieten dieſer Wachtel fand Gould oft ihr Neſt und ihre Eier, beides wie bei unſrer Art, doch iſt die Färbung der Eier verſchiedener. Manche ſind auf ſtrohweißem Grunde groß braun— fleckig, während Abänderungen bis zu fein pfefferſtaubiger Zeichnung vorkommen. In einem Neſte finden ſich 11 bis 14 Eier. Daſſelbe findet ſich unter dickem Gras auf den üppigen Flächen, andermal künſtlich verborgen unter überhängendem Gras auf den offenen Ebenen, wo die Temperatur wärmer und die einfallenden Sonnenſtrahlen eine weit größere Hitze als in feuchten Lagen erzeugen. Ihre eigentliche Nahrung beſteht aus Körnern, Saamen und Inſeeten, Getreidekörner findet fie natürlich nur in den Ackerbau treibenden Gegenden, daher die Coloniſten von Van Diemens Land ſie von der Sitte, die Stoppeläcker nach der Erndte in Menge zu 0 J Stoppelwachtel genannt haben. Die Brütezeit fällt in den September und die folgenden Monate, 5 ſpäter in Van Diemens Land als in Südauſtralien und Neu-Süd-Wales. BZ Abbildung: Taf. CXC. 1651 nach Gould. Taf. CCCVI. 2508—9. Dresdn. Muſeum. UNE 485. Synoicus sordidus Gou. Schmuzigbraune Wachtel. Go proc. XV. 33. Birds of Austral. XXIX. 16. — Sombre Partridge. Dunkelbraun, klein ſchwarz geſprenkelt, jede Feder ober- und unterſeits mit breitem bläulichgrauen Mittelſtreif; Kopf und Halsrückenfedern mit ſchwärzlichbraunem Fleck an der Spitze, die auf der Kopfmitte und einige der Rückenfedern mit weißen Schäf— ten; Kinn fahlgrau; Seitenfedern mit ſchwarzem Pfeilband nächſt der Spitze. Mit Ausnahme von 8. sinensis, die letzte bis jetzt entdeckte Art der Gattung; unterſchieden von dieſer durch Mangel aller Scheckenzeichnung, anſtatt deren die Federn auf der Oberſeite den breiten bläulichgrauen Mittelſtreif haben; durch dieſe Färbung zeigt ſich eine Aehnlichkeit mit S. sinensis und es werden wahrſcheinlich noch Mittel— arten zwiſchen dieſen entdeckt werden. | Gould bekam nur zwei Exemplare zu ſehen, beide aus Südauſtralien. Wahr: ſcheinlich kommt der Vogel in ſeiner Lebensweiſe mit den andern Arten fein, bis jetzt iſt darüber noch nichts bekannt. Abbildung beider Exemplare. Taf. CCC Xl. 2510—11 nach Gould. 486. Synoicus Diemensis Goum. Van Diemens Land Wach- tel. Gouso proceed. March. 1847. Birds of Austral. XXVI. 15. Greater Brown Quail Colonist. Van Diemens Land Partridge, Vorderkopf, Zügel und Kehle graulichweiß, fahl überlaufen; Scheitel dunkelbraun, fahlweißlich ſchaftſtrichig; ganze Oberſeite unregelmäßig grau, ſchwarz und nußbraun gebändert und weiß ſchaftſtrichig; Vorderſchwingen braun; Außenfahne graubraun gez ſprenkelt; ganze Unterſeite graufahl zahlreich ſchwarz pfeilſpitzig (Spitze nach hinten) gebändert, einige mit feiner weißer Mittellinie; Schnabel blau, gegen die Spitze ſchwarz; Iris orange; Beine dunkelgelb. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuhollands II. 21 162 Hühnervögel. Während ſeines Beſuches in Van Diemens Land hörte Gould, daß daſelbſt zwei Arten von Wachteln vorkämen, die Stoppelwachtel und die gemalte (painted), erſtere eine wahre Coturnix, letztere ein Hemipodius, indeſſen gehören beide Vögel nicht in dieſe Gattungen, ſondern find Synoicus-Arten. Man unterſcheidet fie als die große und kleine braune Wachtel und nennt auch die gegenwärtige manchmal Rebhuhn, ohne Zweifel, weil ſie ſich auch in Ketten zuſammenhält und in manchen Punkten der Le— bensweiſe ſich ebenſo verhält, wie das gemeine Rebhuhn Europa's. Es gelang Gould nicht, Exemplare zu erhalten, wohl aber fand er das Neſt und die Eier und überzeugte ſich, wie verſchieden dieſe von denen des europäiſchen Rebhuhnes find, jo daß auch ſicherlich der Vogel ein ganz verſchiedener ſein muß. Bei einem Beſuche in Paris fanden ſich mehrere Exemplare deſſelben bei Mr. Verreaux, welche derſelbe durch ſeinen Bruder direct von Van Diemens Land erhalten hatte und Gould zu Fertigung der Abbildung darbot. Dieſe Art iſt um ein ganzes Drittel größer als S. australis und die Zeichnungen ihrer Oberſeite zahlreicher und mehr ſcheckig, ihr Aufenthalt ſind niedere moorige Gründe mit dichtem Pflanzenwuchs bedeckt. Die 12— 18 Eier fanden ſich in einem Sumpfe unmittelbar unterhalb Neu-Norfolk; ſie ugs mehr grün als die von S. australis, überall fein braun geſprenkelt und 1 Zoll „4 lang, 13 Zoll breit. Gould vermuthet, daß die Gattung Synoicus noch manche Art mehr enthält, als man bis jetzt annimmt. Abbildung beider Geſchlechter, Taf. CCCXI. 2512 — 13, nach Gould und dem Dresdner Muſeum. 487. Hemipodins melanogaster Govm. Schwarzbäuchiges Laufhühnchen. Gouno Black-breasted Hemipode proc. V. 7. Birds of Au- stral. XXII. 9. Oberkopf, Ohrdecken, Kehle und Bauchmitte ſchwarz, über jedem Auge verläuft ein Streif von weißgeſpitzten Federchen zum Nacken, welcher auf ſchwarz und kaſta— nienbraunem Grunde dicht weiß gefleckt iſt; Federn ſeitlich der Bruſt und an den Seiten ſchwarz, mit breitem weißen Mond nächſt der Spitze; Mantel und Oberrücken ſchön kaſtanienbraun, jede Feder mit weißem Fleck und ſchwarzen Streif an jeder Seite, nächſt der Spitze ſchwarz gebändert; Schultern, große und kleine Flügeldecken rothbraun, jede Feder mit weißem abgerundeten Flecke mit ſchwarzen Streifen; Vor— derſchwingen dunkelbraun; Schenkel und Ober- und Unterſchwanzdecken braun, ſchwarz geſprenkelt und gebändert; Schnabel lichtbraun; Fuß fleiſchfarbig. Auſtralien iſt die große Heimath der Hemipodien; kein anderes Land nährt fo viele Arten und ſicherlich iſt nirgends eine ſchönere Art als dieſe vorhanden. Künftige Beobachtungen werden wahrſcheinlich noch mehrere bieten und ohne Zweifel leben deren auch in dem bis jetzt noch terra incognita gebliebenen Innern. Gould traf dieſe Art nicht ſelbſt an und berichtet auch über ihre Sitten- und Lebensweiſe nichts. Sie ſtammt aus dem Oſten Auſtraliens, Exemplare in ſeiner Sammlung und ſolche in der Zoological Society and Kings College London kamen alle von Moreton Bay. Der Analogie nach ſind wohl auch hier die Geſchlechter kaum Hühnervögel. 163 oder nicht in der Zeichnung unterſchieden und ohne anatomiſche Unterſuchung war es nicht möglich, zu beſtimmen, ob hier der bei andern Arten ſtattfindende Unterſchied in der Größe obwalte, dann würde auch hier das Weibchen größer ſein, als das Männchen. Abbildung: Taf. CCVI. 1798 und CCC XII. 2523—24 nach Gould. 488. Hemipodius scintillans Colo. Geſprenkeltes Lauf: hühnchen. Gourn proceed. XIII. 62. Birds of Austral. XXI. 3. Sparkling Hemipode. Ganze Oberſeite hell kaſtanienbraun, jede Feder breit braunſchwarz gebändert und grau geſäumt, dazwiſchen zwei ſchmale ſchwarz und weiße Linien; Flügeldecken und dritte Schwingen hell kaſtanienroth, irregulär ſchwarz zickzack gebändert, die Zwiſchen— räume der Außenränder graulichweiß; Kinn und Geſichtsſeiten weiß, mit feinem ſchwarzbraunen Bändchen an der Spitze jeder Feder; Bruſtſeiten und Unterſeite blaß fahlweiß; Bruſtfedern mit einem dunkelgrauen Flecken jederſeits, wornach dieſer Theil ſcheckig ausſieht; Vorderſchwingen braun, ſchmal weiß geſäumt; Iris röthlichgelb; Schnabel grünlichgrau; Firſte am dunkelſten, nach unten aſchgrau; Beine und Fuß orangegelb. Dieſe ſchöne Art bewohnt Houtman's Abrolbos, eine Inſelgruppe der Weſtküſte Auſtraliens und iſt auf zweien derſelben: der Oſt- und Weſt-Wallaby-Inſel ziemlich häufig, wo ſie vorzüglich auf den Klippen der Kalkfelſen vorkömmt. Im Allgemeinen gleicht es im Anſehen wie in der Zeichnung ſehr dem II. varius, doch zeigt eine genauere Vergleichung, daß es kaum mehr als halb ſo groß iſt, ſeine Färbung iſt auch lebhafter, mehr bunt und geſprenkelt, die weißen Ränder der Rüden: federn zahlreicher und ſichtbarer und die Zeichnung an Kehle und Bruſt bogig, nicht ſtreifig. Von ſeinen Sitten und ſeiner Lebensweiſe kennt man nichts, doch kommt es darin gewiß mit den andern Arten der Gattung überein. Abbildung beider Geſchlechter, Taf. CCC XII. 2519 —20 nach Gould. 489. Hemipodius melanonotus (melanotus) outs. Schwarzrückiges Laufhühnchen. Gourn proceed. V. 8. Synops. II. Turnix melanotus Govın in Gnav's trav. app. II. 419. note, — Black- backed Hemipode. 1 Oberkopf ſchwarz, jede Feder an der Spitze braun gefranſt; Raum zwiſchen Schnabel und Augen und ein Streif über Augen und Wangen licht gelblichbraun, die Federn des letztern leicht ſchwarz geſpitzt; Halsrücken dunkel kaſtanienbraunroth; Schulterdecken tief kaſtanienroth, mit breitem ſchwarzen Querfleck mitten auf jeder Feder und einem fahlgelben Streifen an deren Außenrande; Hinterrücken und Ober— ſchwanzdecken ſchwarz, jede Feder fein braun geſprenkelt, mit unbeſtimmten fahlen Flecken an den Außenrändern der Schwanzdecken; große und kleine Flügeldecken fahl— 21 * 164 Hühnervögel. gelb, jede Feder mit ſchwarzem Mittelfleck; Vorderſchwingen braun; Kehle weißlich; Vorderhals und Bruſt tief fahl; Halsſeite und Bruſtſeiten hellfahl, mit langem ſchwar— zen Querfleck in der Mitte jeder Feder; Bauchmitte und Unterſchwanzdecken fußt lich; Schnabel und Fuß braun. Gould beſchrieb dieſe Art mehrere Jahre früher nach einem range von Moreton Bay, erhielt aber ſeitdem mehrere aus Nordauſtralien durch Mr. Byn de, welcher auch die beiden abgebildeten lieferte. Im Bau, beſonders in der Schwäche des Schnabels findet U. melanonolus eine nahe Beziehung zu U. varius und dieſe dünn⸗ ſchnabeligen Arten nahen einer kleinen Gruppe, welche man von den dickſchnabeligen, wie H. velox und melanothorax trennen kann. Auch hier iſt das Weibchen nur größer und ſonſt nicht vom Männchen verſchieden. Sonſt iſt nichts von ſeiner Lebensweiſe bekannt. * Abbildung beider Geſchlechter, Taf. CCCXII. 2515 —16 Gould. 490. Hemipodius varius T. Buntes Laufhühnchen. Govıo Birds of Austral. XXI. 2. Varied Hemipode, — Perdix varia Laru. ind. orn. sppl. p. LXIII. New-Holland Partridge Larn. gen. syn. sppl. II. 283. Varied Quail Laru. gen. hist. VIII. 344. n. 88. Hemipodius varms TBun. col. 454. 1. Gov syn. Birds of Austral. part. II. Turnix varius VIEL. N. Diet. XXXIV. Ene. möth. I. 331. Gray list Mus. Brit. III. 41. Moö-ro -lum West-Austr. inf. indig. — Painted Quail Van Diemens Land and Swan Riyer Colonist. Oberkopf, Nacken und Vorderkopf ſattbraun, weiß gefleckt, fein braun quer ge— bändert; Wangenfedern und ein Streif über jedem Auge weiß, an der Spitze leicht ſchwarz gefranſt; Kehle graulichweiß, Rücken und Seiten des Halſes nebſt Mantel ſchön rothbraun; Rücken, Hinterrücken und Oberſchwanzdecken nußbraun und ſchwarz quer gebändert, erſtere und die Federn der Schultern mit ſchwarz und weißem Seiten— ſtreif; Flügel roth, jede Feder weiß gefleckt, hinten mit einem unregelmäßigen ſchwarzen Flecken; Vorderſchwingen braun; Bruſt und Seiten olivenfarbig, jede Feder mit drei— eckigem gelblichweißem Fleck an der Spitze; Bauchmitte und Unterſchwanzdecken gelb— lichweiß; Schnabel braun, blau überlaufen; Iris me e pn Beine und Ye orange; Nägel weißlich. 3 267. Dieſe Art nimmt eine wichtige Stelle unter den Sigrid Auſtalens ein, doch iſt ihr Fleiſch nicht ſo gut für die Tafel, als das von Synoicus australis und Coturnix pectoralis. Wenn aber die andern Arten den Tag über weggeſchoſſen find, fo wird dann abends auch dieſe gern noch geſehen. Obwohl nicht geſellig mit oben: genannten, kömmt doch der U. varius in demſelben Diſtriete vor und alle drei verſchaffte ſich Gould in jedem Theile der Colonien von Neu-Süd- Wales und Van Diemens Land auf feinen Morgenausflügen zuſammen. Gegenwärtige Art liebt unftuchtbare ſteinige Bergrücken, hier und da mit Strauchwerk und dickem Graſe beſtanden; jene Wachtel dagegen hält ſich auf den offenen Ebenen und Kornfeldern und das kleine Rebhuhn (Synoieus) bewohnt Moräſte mit übelriechendem grünen Kräuterwerk und die Hühnervögel. 165 Coloniſten kennen dieſe enen im Aufenthalt ſo wohl, daß ſie jede Art zeln zu erlangen wiſſen. Er iſt in allen Theilen von Van Diemens Land, wo die Lage ihm zuſagt, ſehr gemein, ſo auf Hügeln von mäßiger Erhebung und trocknem ſteinigen Boden, er iſt auch zahlreich auf den ſandigen und unfruchtbaren Inſeln der Baßſtraße. Im Conz tinent Auſtraliens kommt er häufig vor in Neu-Süd-Wales und Südauſtralien; Exemplare von Weſtauſtralien, welche auf den erſten Anblick mit der hier abgebildeten Art als identiſch erſcheinen, ſind etwas kleiner, haben auch eine etwas verſchiedene Zeichnung und machen ſehr wahrſcheinlich eine eigene Art aus. Exemplare von Van Diemens Land, welche bis 5 Unzen wiegen, ſind etwas größer, als die von Neu-Süd— Wales, doch ohne Verſchiedenheit in der Zeichnung. Gould hält ſie darum nur für lokale Abänderungen und nicht für verſchiedene Art. Von der Nordküſte ſah er noch kein Exemplar und wahrſcheinlich verbreitet ſich dieſe Art nicht über mehrere Grade dieſer Breite. Er läuft merklich ſchnell und aufgeſcheucht fliegt er niedrig, ſeine ſpitzigen Flügel geben ihm dann das Anſehn einer Schnepfe oder eines Sandläufers. Wenn er auf dem Boden läuft oder geht, ſo ſtreckt er den Hals aus und trägt den Kopf in gleicher Höhe, was ihm dann bei dem gerundeten Umriſſe des Rücken ein groteskes Anſehn giebt. Die Brütezeit beginnt im Auguſt und September und endet im Januar. In dieſer Zeit erfolgen zwei Bruten. Die unabänderlich vier Eier werden auf den nackten Boden oder in ein ſchlecht aus Gräſern gebautes Neſt in einer ſeichten Grube gelegt, nicht ſelten unter die geſchützte Seite eines Steines oder an den Grund eines Gras— polſters; ſie ſind denen der Sandläufer ſehr ähnlich, mehr als die anderer Hühnervögel geſpitzt; ſehr blaßfahl und röthlichbraun, nußbraun und purpurgrau ſehr klein und dicklich gefleckt und geſprenkelt, 14 Zoll lang und 1 Zoll breit. — Seine Stimme iſt ein oft wiederholter Klageton. Ein auffallender Umſtand bei dieſen Arten, wie bei allen Arten Gattung, iſt die bedeutendere Größe des Weibchens, der Unterſchied iſt ſo groß, wie ihn auch die Ab— bildung deutlich darſtellt, in Farbe und Zeichnung dagegen unterſcheiden ſich beide Geſchlechter nicht. Die Jungen laufen, ſobald ſie ausgeſchlüpft ſind und ſehen den jungen Reb— hühnern oder Wachteln ſo ähnlich, daß man ſie kaum zu unterſcheiden vermag. Das ſchöne Dunenkleid, welches ſie bedeckt, weicht bald den Federn, welche dieſelbe nur min— der lebhafte Farbe und Zeichnung haben, wie die der Alten. Sie freſſen Inſeeten, Körner und Beeren, von erſtern mehrere Arten, aber vor— züglich Heuſchrecken und Grashüpfer, auch fand ſich in ihrem dick muskulöſen Kropfe ziemlich viel Sand. Gould fand oft das Neſt und die Eier auf ſeinen Wanderungen in den Wäl— dern von Van Diemens Land und Neu-Süd-Wales und notirte ſich darüber Folgen— des: „Van Diemens Land, den 28. December 1838, ich fand zwei Bruten zwiſchen Hobart Town und New Town, die eine war jünger, als die andere, offenbar nur eben erſt ausgekrochen, die andere ſchien zwei bis drei Wochen alt. Die Beine der jüngern waren düſter fleiſchfarbig, ihre Schnäbel weiß an der Baſis, an der Spitze 166 Hühnervögel. ſchwarz, ihre Augen ſehr dunkelbraun, die Beine der älteren orange, ihre Schnäbel noch heller an der Baſis und ihre Augen grau.“ Ferner: „Yarrundi, Neu-Süd⸗ Wales den 16. October 1839. Ich fand ein Neſt und ſchoß ein Weibchen auf vier Eiern. Das Weibchen ſcheint ganz eigenthümlich zu brüten, da es zwei Eier ER ſeits an die Bruſt legt, wo es von Federn entblößt iſt.“ Der Flug iſt ſchwerfällig, ziemlich reißend, aber nicht lange dauernd und nie fliegt der Vogel höher, als das Gebüſch oder das Gras. Abbildung von Männchen und Weibchen. Taf. CCI. 2517 — 18 nach Gould und dem Dresdner Muſeum. Negiſter der Namen und Synonymen. Die beigesetsten Ziffern sind die Artnummern. Ab-ör-woon Acanthiza apicalis 2 0 chestnut-rumped re Acrocephalus australis G. frontalis Vıe. . inornata G. lineata G. nana VI. plain- coloured red-rumped reguloides Vid. pusilla Vıc, pyrrhopygia G. striated E uropygialis G. western . longirostris G. bicinetus G. Alcedo azurea LATu. tribrachys SHW. Aleyone australis Sws. . — azurea G. Al-man-dü-ar-ga . . Amadina, beſcheidene . Amadina modesta G. Amytis macroura G. Anas ven atrata LATH. fasciata Smaw, iubata LTI. Aegialitis nigrifrons G. j leucophrys Forst. plutonia SA. punctata Cuv. rhynchotis Lr. supereiliosa Gu. Anhinga, neuholländiſcher Anous leucocephalus G. 322! Anthus australis Vıe, 372] — minimus VIS. 374 — pallescens VIG. 366 — rufescens VIS. 373 Ardea Ballarang Wer. 375 — caledonica Lark. 379 — flavieollis LAT. 373] — leucops Wass. 377 — nigra V. . 378 — Novae Hollandiae 376 — pacifica LAH. 377 — picata G. 374 Ar- dulk 372 Artamus N G. 386 Aſtrild, rothöhriger 387 — ſchöner 333 Astrilda bella G. 332 — oeculea G. 336 Athene Boobook G. 336 maculata G. 336 rufa G. 4 336 ı Atlasvogel, Smith's 0 477 Atzelwürger, ſchwarzkehliger 375 Ardetta flavicollis ri 361 |Bittern, yellow-necked 323 363 Black-duck . . 0 311 361 Black-red- bill 319 391 [Blue Crane x 325 324 | Blue Petrel, another 294 322|Blue pigeon N 426 323 |Booby - 303 325 — "brown ...., 303 323|Boo-dee-lung . . . . 307 325 — -run-dur-dee 440 324 Brillenpelikan 307 328 Buck-Buck 469 323 |Bud-bun-bun-loot . 309 355 Burhinus magnirostris Less. 335 413 | Bur-ril A 411 401 Cacatua Eos G. N 456 400° — galeata V. 457 400 — nasica LESS. 455 4001| — rosea . 456 469 — roseicapilla Wer, 456 468 Calamoherpe longirostris G. 387 467 Callocephalon australeLess,457 404 galeatum GrAY, . 457 428| Catyptorhynchus Banksii V. 461 — melanops G. — niger STEPH. — stolidus Grar. Anser griseus V. * — Anthochaera carunculata G. 354 Bernakelgans, Mähnen⸗ Lewinii Vıc, — lunulata G. 3990 Augenbraunen-Ente . 311[ — Baudinii VI. 462 399 n langgeſchna⸗ — Cockii VIG. 459 398 318 — funereus VI. 464 317 — dufte 319] — galeatus VIG. 457 312 Bär-doo-ngoö-ba . 313] — Leachii WoL. 459 315 Ban- dene 347 — macrorhynchus G. 460 311 |Banksianns galeatus Less. 457 — Naso G 458 317|Barita Quoyi Less. 4329| — Solandri Vic. . 459 310 Barri-enna 329] — Stellatus SELB. 459 313 | Baumkriecher, ſchwarzöhriger 356 — Temminckii Wer. 450 3110 Beautiful Parrakeet . . 445 Xanthonotus G. . 463 308 | Bec-fin T. 376 Cap Sturmvogel 295 300 Bee-eater, wattled 354|Carpophaga magnifica 8. 479 301|Bel-gar-bö-jal . . 474 Carvanaca grisca Hopss. 335 299 ,Bell-bird . . . „ „. 352|Cat-Bird . } . 404 299 Bell-bird, australian 352 Ceblepyris lineatus Sys. 425 316 Bergſchmatzer, einſamer 3599 — maxima Ruger. 427 315 — melanops T. 426 3540 Bernicla jubata Sreru. 315 Centropus Phasianus T. 438 3530 Bittern, little brown , 3234 — variegatus Vie. 438 168 Cereopsis australis Sws. einereus VIEILL, . Goose New-Hollanil Novae Hollandiae Certhia chrysotis Lark. Ceyx azurea JARD. cyanca Less. . Chaleites lucidus Less. osculans G. Channel-Bill 3 — — Australasian- . Charadrius bicinetus JARD. frenatus LATH. fuseus LATII. grallarius LATH. . griseus LATH. longipes WAGL. magnirostris LATH. melanops V. nigrifrons Cuv. ruficapillus T. Chenopsis atrata WaGL. Cherry-picker Chough, white-winged Chrysococeyx lucidus G. Chthonicola, little IDInTTDane Ciconia australis T. . leucoptera WAGL. Cinclorhamphus, black- breast 0.2710 brown „ cantillans G. eruralis G. rufescens G. rufous-tinted ern marginatus GEOFFR. Regiſter nach der 316 |Cockatoo white- tailed black 462] Darter, New-Holland 316 391 Cinclosoma einnamomeumG. 393 — einnamom- coloured Cisticola exilis G. isura G. 5 lineocapilla G. magna G. ruficeps G. 8 Eiffängen, seien, er en e ee rothköpfiger ſtrichelköpfiger .. Climacteris melanotus G Cockatoo, Banksian 459, funereal . = gang- gang great-billed black Leachs 28 long-billed . long-nosed . red-tailed black red-vented °. '. rosa-breasted . "rose 8 ToSS- Glut 8 Solander’s western black 393 333 384 382 381 383 380 356 461 464 457 460 — Collurieinela einerea VIS. 424 Dickfuß, großſchenkliger . — yellow-eared black harmonica G. harmonious parvula G. Columba ceuneata LI. — Coot, Macquerie Q. G. magnifica T. spiloptera Vıc. australian Coracias sagittata LArn. Corcorax australis Less. leucopterus GrArY Corvus australis LATH. . carunculatus Snaw. coronoides VIG. . melanops Larn. , paradoxus LATH. Corydon galeatus WGL. Coturnix pectoralis G. Cracticus hypoleucus G. nigrogularis G. varius VIS. Coucal, New-Holland- variegated . Cracticus Quoyii G. ne, lues White Creeper, spot-eared Crow e Artnummer. 308 463 Dendrocy gnaEytonißr. Mus.314 335 424 Dickköpfchen, blaugrauge⸗ 424 ſchwänztes. . . 419 423 — Gilberts 0 481] — olivenbraunes . 418 481] — rothkehliges . 421 479\Dicrurus balicassius Vid. 422 bracteatus G. 481 £ Didunculus PEALeE. Anm. 482 473 3941 Dillbong res 406 |Dilsng . . 8 352 406 | Djär-r 115 pür- fang 451 407 Djar-doon-gur-ree 440 354 Djool-be-djool- W g 372 407 | Djüng-gung 5 353 426 | Dju-ebur-run 435 354 | Djul-bat-la 440 457 | Dju-reat 4 437 484 De um desu 341 431 Donacola . G. 397 428 Dottrel, allied 331 4280 — black fronted 333 438 — double-banded 332 438 — red-capped . 330 429 Dove, peaceful. 480 325 Drongo, spangled 422 326 340 407 Droſſelkrähe, weißflügelige 406 Droſſelwürger, harmoniſcher 424 kleiner 423 . 4260 Drymoica Sws. Anm. 380 e 429 Drymophila carinata T. 412 — ne Hill‘ 430 Duck, black 311 — — black- throated 4323| — chestnut- brensted 310 — — Tasmanian 4311 — chovel-nosed 313 —, white-eyed . AUT." grey. 311 Cuckoo, barred-tailed 4324 — Hawkesbury 315 —, blak-eared. 4361 — membranaceous 312 — bronze * 437 — 'New-Holland 312 — "Brush, +... 4344 — pink-eyed 312 — golden 437| — supereilious . 311 — greater 435 — wood. 315 o 432 | Du-laar N A 432 — unadorned . 435 Dulang 450 — Phaesant 438 Dwer-den- ngool-enanneer 401 ee 437 Mkret, australian. 327 Cuculus albo strigatus VIC. 435 . 328 — eineraceus VIG. 4321 — spottles 326 — flabellifornis LArII. 432 Eidopsaris bieincetus Sws. 349 — incertus G. 432 Eisvogel, Laſur⸗ 336 — inornatus VIS. 435 Elſterreiher .. 328 insperatus G. . 434| Ente, Augenbraunen⸗ 311 — lueidus Got. L. 437 — paunktirte . 310 — optatus G. 433 Eopsaltria leucogaster G. 417 — Phasianus Larn.. 438 Epimachus regius Less. 405 — variolosus G. 432} Erdpapagei, ſchöner 440 Curriay-gun . 439|E-role-del . . une 905 Cygne noir 317 | Er-roo-doo ° 309 Cygnus atratus Sur, : Cysticola G. Anm. — (isticola e 3 459 Pancier 458 Daption capensis Stern. 317 Esacus magnirostris Gear. 335 Estrelda G.=Astrilda. Anm. 400 380 e Cüviers 466 382] — Naſenbuſch⸗ 465 295 Euphema splendida G. 44¹ 295 ö Regiſter nach der Artnummer, 169 Funtailed Cuckoo 432 Goor-jee-goor-jee . 387 Honey-eater, uniform 345 Fantail, northern. 410 Goose, Cape Barren- 316 — — varied. 342 — rufous-fronted . 411 el viridis LATH. 3944 — — wattled 354 Felsſchmatzer, Augenbraun- 357 Grakle, green . 3394| — — white-eared 339 — rothbäuchiger 358 Grasfink, weißohriger 4027 — — white-plumed 338 Finch, fire-tailed 400“ — wunderſchöner 3 4033 — — yellow . 337 — plain- coloured 399 Graspapagei, glänzender 441 — — yellow-eared . 340 — red-eared 401] — rothbäuchiger 4434 — — yellow-faced . 344 — yellow-rumped 397 — rothrückiger . 442 — — yellow-tinted 343 Fire-tail. . x . 4001 — fibönfter.. 445 — — yellow-winged 347 Fliegenſchlucker, bleifarbiger 409 — vielfarbiger . 4440 Honey-sucker, brown 346 Flycatcher, brown . 408 Grasſchilfſteiger 5 3880 Hornbill, anomalous . 439 — carinated 412|Grass-Finch, beautiful 403 — psittaceous en 439 — orange: rumped 411 — — white-eared 402 Hühnervögel 473487 — plumbeous 409“ — Parrakeet, splendid 4410 Hüpfſchnapper, kielſchnabel. 412 — red-bellied . 358 Graucalus, black-faced 426 Jabiru, auſtraliſcher 329 — roufons-fronted 411 — ground. 427 Jabiru, New-Holland- 329 — solitary 359 — melanops Vie. 426 Jee-ra . 398 — yellow-eared 344] — . phasianellus G. 427\Je-ree . ae 401 Fregilus leucopterus VIG. 406| — Swainsonü G. 425 Jel-lee-mil-yun . 324 Frigate-Petrel . . . . 288/Greenleck . 454| Jin-jo-jour 340 Fringilla bella Vıe, . 400 | Grosbeak, black-lined 400 Julang 450 — oculea Q. G. 401 Ground- Boye, graceful . 481 Jul-u-uß 453 Fruchttaube, prächtige 479 — Parrakeet 440 | Käuzchen, geflecktes 468 Frühſänger, weißbäuchiger 417 Gual-gan-ning 322 — Boobook . . 469 Fulica australis G. 473 Gull, larger . 302 — braunrothes 467 Gabelſchwanzwürger, metall. 422 — pacifie 302 Kai-a-lora 2 Gallinula, sombre 475 Gwoomman-na 311] Kakadu, Iangfiönabeliger 455 — spottles 476 | Gymnorhina organicum G. 431|Kar-rak . 458 — tenebrosa G. 475 Haematops validirostris G. 349 Keer-jan- dee 458 — ventralis G. 474 Haematopus australis G. 318 Kingsfisher. azure 336 Gannet, australian 305 — fuliginosus G. 319. — — tri-digitated 336 ee 303. — longirostris V. 318 Kitta virescens T. 404 — masked 2 3044 — picatus Vie. 318 Klammervögel . 336—472 — red-legged 306 Helmkakadu . 457 Kleinling, gelblicher 414 Gavia fusca Brıss. 299 Hemipode, black- backed 489 Klingelatzel 5 430 Geopelia cuneata Grar. 481] — sparkling 488|Koon-jere . 324 — placida G. 480 — varied 490|Koor-koo oo 469 — tranquilla G. 481 Hemipodius melanogaster G. 487 Kuckuk, erwünſchter 433 1 albogularis G. 368) — melanotus G. 4589| — graulicher a 432 chloronotus G. 370 — scintillans G. 488] — ſchmuckloſer .. 435 — culicivorus G. 371 — varius T. 490 — unverhoffter 434 — fusea G. 369 Herodias immaculata 6. 326 | Kul-lee . 478 — fuscous 369 — Novae Hollandiae 325 |Ky-lor-ing 440 — green- backed 370 — picata G. 328 Land-Partridge 480 — western 371] — syrmatophorus G. 327 Land- Rail 478 — white-throated 368 Heron, pacific 324 Landwachtel, Van D Diemens 486 Gia-jee-broou . 473 — white-fronted 325 Lanius saturninus Non D. 424 Glanzkuckuk, ſchwarzöhriger 436) — White necked 324 Lar-a-wuk 460 Glareola australis LEACH. 4834 — . . 3230 Lark, commun 361 — grallaria T. 483 | He-tunera 3ll| — singing 391 — isabella V. 483 | Hiaticula bieincta 6. 332 — sk 899 392 Glyeiphila ocularis G. 346] — inornata G. 331 |Larus frontalis V. 302 — subocularis G. 346 — nigrifrons G. 333] — Georgii KING 302 Gnathodon strigirostris J. 482] — ruficapilla Gn. 330] — leucomelas V 302 Gnwool-yo nyg-ger-rang 310|Honey-eater, black-cheeked 3444 — pacificus Laru. 302 Godwit, black-tailed . 3211 — — black-headed 350 Laſur-Eis vogel 336 Göl-jack . . 317] — — black-throated 348 Laufente, Eyton's . 314 Goldtkuckuk, dlanzendei 437 — — brown 346 Laufhühncheu, buntes 490 Gool-bö-ort . 341] — — golden-erowned 395] — geſprenkeltes 488 Goold-un-goold-un 446] — — larger 341] — ſchwarzbäuchiges 487 Goolingnang 440 — — long-billed 347 — lehman 489 Goo-ra-ling . 427 — — obscure 351] Leather-neckxk . 300 Goor-gal . 3853| — — singing . 341] Leptotarsis Eytoni G. 314 Goor-goor-da 46H. — strong-billed . 349 Liemetis nasicus G. 455 Reichenbach, vollſt. Naturgeſch Vögel Neuhollands II. 22 9 170 Liemetis tenwrostris Wa. Limosa melanuroides G. 321|Mycteria, australian 329) — ſchwarzköpfiger . 416 Löffelente, auſtraliſche 3134 — australis Laru. 329 Paradies-Prachthopf mann) , — eie 312] Myiagra plumbea VIS. 409 |Pardalote,red-lored 415 Loriot 5 3940 Myzantha flavirostris VIS. 352 Pardalotus melanocepha- Lori- Perruche 447 — melanophrys G. 352 lus G. ch 416 Loxia bella . 400|Myzomela obscura G. 351] — rubricatus G. 415 Mülllee 317 Nachtreiher, caledoniſcher 3220 Parrakeéet Barraband's 454 Mär-ga 303] Nankeen-bird . 322 black-spotted 440 Mär-rang-an- ner 315 Natatores 287-317 — black-tailed 453 Malacorhynchus fasciatusW. 312] Ne-rim-ba . 307] — erimson-bellied 443 — membranaceus Sws. 3120 Ngör-gork 467 — Derby's 446 Malurus exilis Larn. 381 | Ngol-ye-nuk 462] — fiary. . 449 — galactotes T. 389 Night-Heron, caledonian 322] — many- coloured 444 — pulcherrimus G.. 385 Noctua Boobook Vie. 469] — Pennants 450 Maned Goose . 315 — maculata VIS. 468] — red- backed. 442 Mangletaube, . 481 Noddy Danmr. 298] — red-capped . 451 B_ ruhige 480] — LANIER. 299 — rose-hill . 447 Manorina viridis Bonn. 352] — lesser 301] — splendid 448 Manorrhina viridis V. 352 — noir Cuv. 299“ — yellow-bellied . 452 Mareca castanea Exr. 310| — Tem. 2990 Parrakit, Barrabands 454 — punctata Br. mus. 310|Nö-laarg . 426 — feuerrother 449 Masken-Tölpel 3041 Nöl-yarg. 4744 — gelbbäuchiger 452 Meerwellentreter 288] Now-e-rayen 3144 — gelböhriger Aal 446 Megalopterus stolidus B. 299 N-ulär-go 4260 — glänzender .. 448 Megalurus cruralis Vıc. 390 Nya-gada „302 — Huth⸗ 2 451 — galactotes 389 389 Nycticorax caledonieus LES. 322 — Pennants 450 Mel-in-de- Ie 4690 Nyerm-de 3980 — sc 453 Meliphaga chrysocephalaL. 395 Nyroca australis G. 309 Parrot, blue I — chrysops Vie. 344] ®ceanites Wilsonii K. B. 290] — green 452 — chrysotis Lew. 340 Oedienemus grallarius GR. 3344 — ground 440 — leucotis VIS. 339] — longipes Gkorrr. 3344 — mountain 453 — longirostris G. 347 — magnirostrisGkorrr.335| — New-Caledonian 452 — penicillata G. 338] — recurvirostris Sws. 335 — Nonpareal 447 Melithreptus gularis G. 348 Om-bo-lak - 407]! — Penuautian 450 — melanocephalus G. 350 Onychoprion fuliginosus G. 295] — red-crowned 457 — validirostris G. 349“ — serratus Wer. 2981 — scarlat-breasted 454 Men- na-brun-ka e er... . en 462| — sulphur-headed 452 Merops carunculatus Lark. 359 O©o-le-buk-o . 338] — Van Diemens . 452 Mieroeca flavigaster G.. 408|Organ-Bird . 431} — varied 444 — yellow-bellied . 408] Organiſt-Atzel 431 Partridge, New- Holland 490 Mimeta meruloides VI. 394 Origma rubricata G. 359 Passer stolidus Rx 299 — viridis VIG. 3944 — solitaria GR. 359 Pectoral quail 484 Mirafra, Horsfield's . 3960 Oriolus regeus T. 395 Pe-dil-me-dung 419 Mirafra Horsfieldi G. 396] — viridis VI BILL. 3940 Pelecanus conspicillatus T. 307 Möve, friedliche. . 302 Owl, boobook . 469| — fiber L 303 Mol-göl-ga 4291 — brownous Cnekow 469 — Plotus Forst. 303 Monarcha Gia VI. 412] — chestnut-faced . 71 — sula L. . 300 Mool-ya-win-doo \ 473 — masked barn 472 Pelikan, Brillen . .. 307 Moorente, e 309] — rufous 467 Perdix varia Larn. 490 Moor-hen 3 4744 — spotted 468 Perruche à large queue 450, 452 Moo-ro-bum 4900 Oyster-catcher, lack 319! — ingambe 440 More-pork 5 5 4660 — — sooty 8 3199 — omnicolore 447 Motacilla pusilla W. HITE 376 — — white-breasted 3180 Petrel, blue . 294 — solitaria LEW. 3590 Pachycephala Gilberti G. 420“ — tachete 295 Mouette brune Burr. 299 — glaucura G. 4199 — short-tailed . 287 Moy-a-duck . 446 — grey-tailed 419 Petroica erythrogastra G. 358 Mul-go 317 — olivacea Vic, 4188 — modesta G. 358 Mun-doore- git. . 321] — olivaceous 418] — pulchella G. 358 Mun-je-ree-woo . . 438] — ted-throated 421] — superciliosa G. 357 Mur-roo-wa-da-ree 319 rufogularis G. 4210 Pezoporus formosus ILL. 440 Muscicapa erythrogastra G. 358 Palaeornis anthopeplus VIC. 4533 — rufifrons Bours. . 440 — mucticolor Gx. 358 — Barrabandi VI. . 454 Pfuhlſchnepfe, auſtraliſche 321 — rufitrons LArn. 411] — melanura Vıc. 4530 Pie a pendeloques . 354 Muscipeta carinata Sws. 412! — rosaceus, VI. 4541 Pied Egret 328 455 Muthhühnchen, düſtres Regiſter nach der Artnummer. ö e rothgezügelter 415 Pieper, auſtraliſcher Pinſelzüngler, brauner Pipit, bunter dunkler einfarbiger . gelber gelbgeſichtiger gelbkehliger . gelblichen .. gelböhriger . Klunker⸗ ; langgeſchnabelter mondfleckiger ſchwarzkehliger ſchwarzköpfiger ſchwarzlidiger ſchwarzſchnabeliger weißbüſcheliger weißöhriger wohltönender australian Pirol, grüner | Platycercus eximius VIG. Pleiodus Renk. Plotus Novae Hollandiae G. flaviventris VIG. haematonotus G. icterodes BOURJ, icterotis War. ignitus LEADB. multicolor VIG. Pennantü Vid. pileatus VIG. pulcherrimus G. splendidus G. Stanleyi VIG Plover, bridled . brown 8 chestnut- Dreasted great billed srisled HR high-legged large-billed . red-necked . Plyetolophos Eos Vid. : galeatus Sws. . tenuirostris STEPH. Podargus Cuvierü Vic. . plumed 5 plumiferus G. . Poöphila leucotis G.. mirabilis Hounk. Polophilus leueogaster Polytelis Barrabandi Wer. Leachn. Phasianus LeracH. variegatus LEAcH, melanura G. Porzana immaculata G. leucophrys G. Pratincola, australian Prinzenvogel, geldföpfiger Procellaria capensis LATH. coerulea Gu. Cookii Gnax Anm. Regiſter nach der Artnummer. 171 361] Procellaria Forsteri A. Su. 294 Rabenkakadu, gelbrücklger 463 346 — leucoptera G. 293] — großſchnabeliger 460 342 — marina Larn. 288] — hochnaſiger 458 3511 — naevia BRISS. 2951 — Leach 's 459 345 — pelagica WIIs. 290 Rabenkrähe, auftraliſche 407 337 — similis Forst. 294 Rail, pectoral 2 478 3444 — velox Sor, 293 Rallen-Dickfuß . 334 355 — Wilsonii Box AP.. 290] — Giarol . 483 343 Psephotus haematogaster G. 443 Rallus pectoralis Cuv. 478 340] — haematonotus G.. 442 Raubſeeſchwalbe, ſtrenge . 297 3544 — multicolor G. 444] Raupenwürger, Faſan⸗ 427 353 — pulcherrinus G. 445 — Swainſons 425 353 Psilopus culicivorus G. 371] — ſchwarzköpfiger . 426 348 — fuscus G. 360 Raven, South-Sea 407 350 | Psittacus Banksii Larn. 459, 461 |Negenpfeifer, Doppelgürtel- 332 352 — Barrabandi Sws. . 4544 — tothfüpfiger . 330 3499 — Brownii K. 452 — ſchwarzſtirniger 333 338] — caladonicus LAH. 452] — ungeſchmückter . 331 339 — capitatus SHAW 447 Regent-Bird. 395 5 "Cooküi T. 459 Reiher, gelbhalſiger 323 361] — elegans Gm. 450 — Neuholländiſcher 335 39144 — Eos K. 456| Rhipidura isura G. 410 447| — eximius Suaw 447 — rufifrons Vic... 411 452 — faviventris T.. 452 Rhynchaspis fasciata Less. 312 449} — formosus LATH. 440 — maculata G. 313 446 — funereus SH. 4644 — membranacea SrEPH. 312 446 — galeatus LAT. 457 — xrhynchotis Stern. 313 4149| — gloriosus Sn. 450 Ringkragen-Ralle i 478 444| — icterotis T. 446 Rinnenſchnäbler, neuholl. 439 450 — Leachii K. 459 Robin, Norfolk-Island 358 451 — magnificus Sutaw 461 — white-bellied 417 445 — multicolor T.. 4444 — white-eyebrowed 357 448 — nasicus T7. 455 Rock-warbler . 359 446 — Pennantii La TH. 450 al ger, auſtraliſcher 386 482] — phoenicocephalus — langgeſchnabelter 387 308 M. Par. 457 Rohrhühnchen m. weiß. e 477 334] — purpureocephalus — ungeflecktes . 476 334 ese 451 Rollier a masque noir 426 332] — sagittifer BAR RAB. 4544 — streaked 394 335 — Solandri T. 4591 — varied 404 3344 — splendidus Sn. 450 Roſa-Kakadu 456 3344 — Temmincki K. 459 Rose- hill. 446 335 — tenuirostris K. 455 | Ruddy-warbler 9 359 330] — terrestris Su. 440 Sängerfliegenſchnäpper 408 456 Pteropodocys phasianella G. 427 Sand-Lark 330 457 | Ptilonorhynchus Smithii VIS. 404 Saxicola her Yıc. 359 455| — viridis Wer. 404 Scheflenvogel 3 352 466|Ptiloris paradisea Gray 405 Schilffink, gelbbürzeliger 397 465 — paradiseus Sws. 405 Schilfſteiger, milchkaffeefarb. 389 465 Ptilotis chrysops G. 344 Schleiereule, Masken— 472 402] — chıysotis G. 340) —. zarte 1 4034 — flava G. 337 Schlüpfkönig, langgeſchwänzt 398 — flavesceus G. 343 Schoenielus australis G. 320 438] — leucotis G. 339 Stachelſchnabel, braunbürzel. 379 438] — penicillata G. 338] — rothſteißiger 377 438] — sonorus G. 341] — ſchmuckloſer. 373 4544 — unicolor 345 — weſtauſtraliſcher 372 4533 — versicolor G. 342 Schwätzerdroſſel, zimmtfarb. 393 4760 Puffinus brevicaudus Brvr. 287 Schwätzerſchnäbler, brauner 390 477 Pyrrhocorax leucopterus T. 406] — wöthlicher . 391 438| Auail, painted. 490 — ſchwarzbrüſtiger 392 3951 — varied 490 | Schwalbenwürger, weißbäuch 413 295 Quaker ane e ſchwarzer 317 294 Nabenkakadu, Banks's . 461 /Schweiffliegenſchnäpper 293] — Baudin's i 462 gleichſchwänziger . 410 22 * 172 Regiſter nach der Artnummer. Schweiffliegenſchnäpper, Strix eastanops G. 471 Turdus leucotis Lite. . 339 rothſtirniger .. 411] — boobook Larn. . 469 — melanophrys . . 352 Schwimmvögel .. 287—317| — eyelops G. 472 Turnix varius VIEILL. . 490 Scythrops Australasine Su. 439| — delicatulus G.. 470 Turtle-Do ye. . . 481 — australis Sws. . 439| — personata VI. . 472 Wgly-Nose . . 473 — Novae HollandiaeL. 439 Stubble-Quail . 484 Unruhvogel, grünrüͤckiger 370 Sedge-warbler, long-billed 387 Stumpfkraller, bauchftreifiger 474 — mückenfreſſender . 371 Seeſchwalbe, ſchwarznackige 296 Sturmvogel, bläulicher . 294) — weißkehliger . . 368 Seidenvogel, gefleckter „ 362] — Cap .. 295 Wanga nigrogularis G. . 428 — großſchnabeliger . 3677 — gor s . 293 Wachsſchnabelgans .. 316 — verwandter. .. 362 Sula australis G. 305 zen ſchwarzbrüſtige . 484 — weißſtirniger .. 366 — brasiliensis Srıx. 303 ſchmuzigbraune . 485 Sericornis. allied . . . 362 — candida SrE TH.. 306 br, dwarf Ms 376 — buff-breasted . . 3644 — enythrorhynchaless. 3060 — — var. . 379 — frontalis G. . 366] — fiber Grar. . . 303] — — var. 57. 378 — humilis G. 365 — fusca BRIS s. 303] — exile 381 — laevigaster G.. . 364] — personata G.. 304] — lineated . . 380 — large-billed.. . . 367] — piscator L. 306] — reed 380 — maculatus G. . 363 — rubripes G. 306] — rufous- headed 383 — magnirostris G. . 367 Sumpfvögel . . 318-335 — square-tailed . . 384 — oseulans G.. 362 Sylochelidon strenuus G. 297|War-ra-jah gn. 476 — parvulus G. . 366 Sylvia chrysops Late. . 344 |War-re-ju-lon . . 361 — sombre-coloured . 365 — pusilla LAT. 376 War-ryle, bur-dang . . 371 — spotted. . . 363] — rubricata Larn. . 359 Waſſerhuhn, auſtraliſches 473 — white-fronted . . 366 Synoicus Diemensis G. 486 ene e dumme . 299 Sericulus chrysocephalus$w.395| — sordidus G. . 485 — ſchwarzköpfige .. 301 — regens S ws. 395 Swamp-Hen, little. . 476 — weißköpfige . . 300 Shovel-nosed Duck . . 313] — Parrakeet . 440 Water-Crake, white- BER Showeller, australian . 313 Swan, blak . . . . 317 browed . . . 477 — New-Holland . . 313] — of van Diemen . 317 Wattle-bir ed.. 354 Silberreiher, großer auſtral. 3277 — Shawian 317 — — little . 353. 354 — ungefleckter . . 326 Taucher nne turzge⸗ — ‚—olunulated.... 338 Sky-Lark . . BR ſchwänzter . 287 — Crow nee 34 Smicrornis favescens G. 414|Teal . .. 310 Waybung 406 — pellow-tinted . . 414 Tern, black - naped .. 296 Wee-bong 400 Sparrow, native . . . 401] — powerful. . 297|Wee-lo . . 334. 335 Spatula rhynchotis G. 313 — sooty. . 2. 298 Wellentreter, Meer⸗ 288 Sphenoeacus galactotes G. 389 —: white-capped . 30n 1 Nereis 289 — gramineus G. 388 ThalassidromaleueogasterG. 2911 — ſchwarzbäuchiger 292 — grass-loving . . 388 — marina Less. . . 288 — weißbäuchiger .. 291 — tawny 2.2... 389 — melanogaster G. . 292 — Wilſon's . 290 Spornkuckuk, Faſan⸗ . 438 — Nereis GG. 289 White crane . . 326 — braunbürzeliger . 3744 — oceanica K. . 290|White-eyed-Duck . . . 309 enenade kleiner . 376 — Wilsonii Box AT. 290 White Magpie . . 431 liniirter . .. 375 Thrush, austral . . 424 White-winged Duck . . 309 — rothſteißiger .. 377 — black-browed . . 352 Wör-goo! „„ | — ſchönſter . 385] — diute . . . 424 Wonk-un- ga 453 — ſchmuckloſer . 373 — grey-headed . . 424|Wood-Duck . . . 315 = weſtauſtraliſcher 372 — harmonie . 424] — Swallow, white - vented 413 — zaunkönigartiger 378] — Port Jackson . „ 4240 Wren . Sf A — Zwerg⸗ . 3791 — white-eared . . 339 — beautiful... 388 Serna fuliginosa . Anm. 298 Tölpel, auftralifher . . 305 — large-tailed . . 398 — guttata Forst. . 298 — brauner. 303 Wroni 312 — melanauchen T.. 296 — Fiſcher⸗ 306 Wür-dang 8 „ 4 — oahuensis BTOX. . 298 Tree-Kreeper, blak-backed 356 Würgatzel, Snaps 87% %% — serrata Forst. . 298 Tribonyx, black-tailled . 474 Wul-loo-rat 355 — stödae !! O 474 Wy-an ende: Stone-Plover, southern . 334 Tringa australian. . 320 Wym- bin 312 Storm-Petrel, black-bellied 2924 — australis JAnp. 320 Wal-be-cruck . . . 326 en grey-backed . 289 Tropidorhynchus eitreo- Ye-jul-up . . 392 — — white-bellied . 291 gularis G.. . 355 Yellow-throated Frial 355 — — white-faced . 288 Tur-dall 353 Yön-ja 470 — — Wilsons. . 290 Turdus badius Lim. . 425 Zahntäubrig, Beate 8. 48 Strandläufer, auſtraliſcher 320 — dilutus LA. . 424 Strepera arguta G. . . 430] — harmonicus Lr. 424 Die neuentdeckten Vögel Uenhollands, nach Vergleichung von Exemplaren beſchrieben, und in ihrer zum Theil höchſt merkwürdigen Lebens- und Fortpflanzungsgeſchichte nach den neueſten Beobachtungen von Gould, Gilbert u. a. geſchildert. Ein Beitrag zur Naturgeſchichte Auſtraliens von H. G. Ludwig Reichenbach. Der vollſtändigſten Naturgeſchichte der Vögel zweiter Band, dritte Abtheilung. Arten 491 — 602. BEE — Dresden und Leipzig, Expedition der vollſtändigſten Naturgeſchichte. 1850. dena REBEL EI 1 1 2 vn we N n n N 7 ee m ip 0 l * je zart EX at 10 ke Be 759 0 e, „ 0 29 f ce ee Dale BR. a N RR} TR 210 © *. 000 Be Dr Fr MN I ek . No Br 1 a f * ? j m > as n 3 Dh Kr \ iR rn ieee Be | 998 . erg wo Y 9 9 e e N 100 20 . greg 1 ine ae 5 I 1 en r. * ‚NW 9393 1. Pr 93 % g . nn 5 x Bi. N er 8 ei n BIN a j 1 1 a IE * 9 a ha 1505 W. . 0 „ Größenverhältniſſe. Angabe nach pariſer Maß. 8 erſten Ahlen bedeuten die ganze Länge des Vogels, die zweiten den S nabelrücker 7 und die dritten die Schnabelſpalt lte. 0 ‚ Die mit“ bezeichneten Arten befinden ſich bereits in Dresden. 49] Spheniscus undina G. 1“ 3%, 137, 1], 192 Eudyptes chrysocome G. 493 Puffinus assimilis G. 9, 6% 1“ 2, 494 —. carneipes G. 103“, 110% 1 HA oe 495 — sphenurus G. 176%, i 17 109% 496 Procellaria Lessonü G 0 4. Bo 17 6%, 17 any 497 — mollis G. 172 ai, 14% yu Sun) 498 — glacialoides Sm. 174% 2555 ja 10% 499 — hasitata K. 1738", 200 ai, aan. 500 — conspicillata G. 2, 1 10, 14. 801, 501 — gigantea Gm. 3’, au, 346 % SEE ELON *509 Diomedea culminata G. 27 6% San 4%, 34 6%. 503 — brachyura T. 35% 9, „504 — fuliginosa Gm. 279% 3“ 10%. zu gun, 506 Anous cinerus G. 11”, 1“ 2, 1“ 5%, 507 Gygis candida WAL. 17 37 6%, jez 1“ 11%. 508 Hydrochelidon fluviatilis G. 11“, 1“ 21, 509 Onychoprion panaya G. 172% 9%, 1,9%, gu 510 Sterna melanorchyncha G. 17 3. 74 17 417%¼¼. 17 11°, 511 — gracilis G. 171% 94, yızıa, guı jur, 512 Thalasseus Torresii G. 1’ 5’, 2”, 2 5/4, 513 — poliocereus G. 1/5’, 2, 3° 17". 514 — pelecanoidesG. 1’ 10°, 2” 5,35", 515 Xema Jamesonü G. 1/2 6%, 1“ 4%. 516 Lestris antarctica Less. 175% 3%, gu, zu gu, *517 Phaeton phoenicurus Gm. 17 5“ 3 2 27 5%, 518 Attagen Ariel G. 1’ 8 3’, 2“ 7½¼% — 519 Phalacrocorax suleirostris Grar. 17 8 3235 17 9.5 gu 4. 520 — carboidus G. 3/8, 2“ 117, 37. 540, *521 Dendrocyqua arcuata Sws. 17 4% 17 9% gu, 522 Anserenas melanoleuca Less. 27 56 C. fronte 4 8 1“ gu, *523 Scolopax australis Lau. 17 2 yu 3% 2“ qm *524 Totanus stagnatilis T. N 9“ 4“, — 10“, 17“ 8-93“. MA 525 Totanus Sriscopygius G. 9 ga 17 De 1 zu 526. Actitis empusa Ge 775 107%, 1%. *527 Terekia cinerea Grar. 10%, 1“ 9% 2. 528 Limosa uropygialis G. 17 67%, 3“, 2%, zu 10% 529 Schoeniclus albescens G. 5% F 530 — subarquatus Grax. 8% 8 e 531 — magnus G. 11%, 17 5%, ja 8½. 532 Numenius australis G. 1 102 6“ all 6% 6, 533 — uropygialis G. 174, 24 6, 2/9. 534 — minutus G. 11” 6, 1“ 10%, 2%. 535 Botaurus australis G. 1’ 777,2 74, gumu 536 Ardetta pusilla G. 111% 1” gu 204% 537 — stagnatilis G. I, zu gl, 2“ 89 34 gu 538 — macrorhyncha G. 17 5 27 9 gu 10’, 539 Ardea laucophoea G, 4⁰ 6% zu, g/. 540 — rectirostris G. 4° 6% 8” ge 10. 541 Herodias pannosa G. 179% 2,%%6/½%, ug 542 — jugularis Gray. 17 D, 2% 11 3% 97%, 543 — Greyi GRAx. ge gu zen, zuge, zur 10%. 544 — plumifera G. 2, ag , 3% 8ſ½ +. *545 Strepsilas interpres Leacn. 9%, 1%, — 546 Hiaticula monacha Gray. 776%, 771g, 547 Charadrius veredus G. 10% 11%, 1%, *548 — xanthocheilus Wer. 10,11, 11% *549 Squatarola helvetica Cuv. 117 28 12%, 1“ 23 — 3%, 550 Halcyon sordidus G. 87,17 gu 2%. 551 DaceloLeachii V. II. 176%; 276%, 30200, 552 Melithreptus lunulatus GraY. 5“ 87 Aut, 6%, 553 — chloropsis G. 5“ 3% %,, zu, 554 — albogularis G. "u 8ů⁰4 5%, 70. 555 Ptilotis flavigula G. 76, 53%, 74%. 556 Meliphaga mystacalis G. Hu 9 5 gi, 114%. 557 Myzantha flavigula G. 10 9% 7%, 14, 558 Sittella leucocephala G. 38%, 4179, 7%. _ iv Größenverhältniſſe. 4 * 559 Orthonyx spinicandus T. 8% 44% 8%. 560 Endynamis Flindersii Larn. u 17 4" 6%, 11° u 9% 581 2 561 Oreocinela lunulata G. 10“ gu 10%, 1“ 5%. 562 Pomatorrhinus temporalis V. H. 1 gu zum 1” , 1“ 4“, 563 Oriolus flavoeinetus G. 1“ 3%, 1“ 700 1“ 5%, 564 Sphecotheres australis Sws. 10“ 8155 95 17 2%, 565 Gerygone laevigastra G. 3“ 9’, 4, 5%. 566 — magnirostris G. 3” 9% 4%, 5“. 567 Smicrornis brevirostris G. zu 6%, 23%, 3%, 568 Microeca macroptera G. 5 569 Myiagra latirostris G. 5“ 11% 63¼% 4, 570 — nitida G. ee ee 571 — coneinna G. . 572 Rhipidura motacilloides V. H. 7“ 45 45 9%. 573 Seisura inquieta G. , a, „574 Monarcha trivirgata G. 6“ 6°, 4", 9%. 575 Pachycephala falcata G. 6“ 6¼/,43/% 7%. 576 — simplex G. 5% 42% gun, #577 — gutturalis V. H. 7“ 5%, 5%, 6%. 578 — melanura G. 6% 7 579 Campephaga karu G. ea 580 Campephaga leucomela V. II. zu 6% 6% un, humeralis G. 6“ 7%, 5 „su, 582 — Jardinii Rürr. 10% % 7% gu 583 Graucalus mentalis V. H. 11” 4% 8%, u 584 — hypoleucus G. 10% 9%, gu, 585 Colluricincla brunnea G. 586 — rufiventris G. ee 587 — Selbii JAnp. 105.179 WE 588 Cracticus argenteus G. j 172% “/ 5%, 1% 6. 589 — picatus G. 11% 10.397, 1“ 9. 4590 — destructor G. 1½ 13%, je 7½. 591 Strepera anaphonensis G. a. 17 gu Br Du 4. au 8. 592 — fuliginosa G. 1“ 6 9% 2 1! 34 6%, gu 3%, gu gu, *593 Strix tenebricosa G. 1’ 6° 9%, 175° — 594 Falco hypoleucus G. 1’ 1” 6, — — 595 — subniger Grar. 11 6““ — 596 Tribonyx Mortieri Du Bus. 17 3 1“ 77. 1“ 4%. 597 Porphyrio melanotis T. 598 Rallus Lewinii Sws. 7/7777, jo peu, “%% 599 Grus australasiana G. 71,9 — 600 Glareola orientalis LRACH. 8”, 43%, gi, 601 Apteryx Owenii G. 1’ 9 6°, 28/4, 30 84%, 602 Dromaius Novae Hollandiae Grar. 6° — — 1 he 10% 9%/%, 1% Erfte Ordnung. Sch w im m vögel. 491. Spheniscus undina Govm. Der kleinſte Pinguin. Gou proc. XII. 57. Birds of Austral. XXXIII. 2. Fairy Penguin. Ganze Oberſeite, Seite und Oberſeite der Flügel glänzend lichtblau, mit ſchwar— zen Schaftſtreifen, dieſe am breiteſten auf dem Rücken, ganze Unterſeite und die Unter— ſeite und der Innenrand der Flügel und die Schwimmhäute weiß ſeidenglänzend, Schnabel ſchwarz, unten röthlichbraun, Beine gelblichweiß. Der kleinſte bekannte Pinguin, bedeutend kleiner als 8. minor, auch feine Flügel ſind kleiner und das Blaugrau der Oberſeite tiefer. Einige halten ihn für den Jungen von minor, aber Gould fand dieſe Jungen ſtets, ſogar im Dunenkleide, bedeutend größer, als alle Exemplare von undina, ſelbſt als die erwachſenen mit vollkommen ver— härtetem Schnabel, ſo daß über die Verſchiedenheit gar keine Frage mehr iſt. Gould erhielt das erſte Exemplar durch Ronald C. Gunn Esq. zu Van Diemens Land und erfuhr, daß ſie da während eines der gewöhnlich ſchweren Stürme in der Baßſtraße zu Hunderten auf der Küſte bei Cireular Head erſchlagen würden; dann traf Gould den Vogel ſelbſt und erhielt auch ein Exemplar auf Waterhouſe Eiland, wo er brütete. In feiner Lebensweiſe und Nahrung gleicht er dem S. minor. Abbildung: Männchen und Weibchen. t. CCCXXVII. 2600 - 2601. 492. Eudyptes chrysocome Gori. Der gelbbufchige Spring: pinguin. Goum B. of Austral. XXXII. 9. Crested Pinguin. Aptenodyles chrysocome Larn. Ind. Orn. II. 878. Gurr. Linn. I, 555. Tunrov’s ed. J. 339. Forst. comm. gött. III. 135. ie. ined. t. 80. Spheniseus Temm man. ed. 2. JI. p. CXIII. Pinguinaria eristata Saw nat. misc. pl. 437. Manchot huppe Burr. enl. 984. M. sauteur Burr. hist. des ois. IX. 409. Crested Pinguin Ları. gen. syn. VI. 561. Coox’s last voy. I. 82? Srausr China 1.222. Larn. gen. hist. X. 385. Eudyptes chrysolopha BnaxDr. E. demersus Brit. Mus. list. III. 155. Kopf, Hals, Rücken und Seiten ſchwarz, über jedem Auge ein Streif blaßgelber Federn, welche ſich nach hinten buſchig verlängern, Flügel ſchwarz, Hinterrand und Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl, II. 23 174 Schwimmvögel. Unterſeite weiß, Bruſt und Unterſeite ſilberweiß, Schnabel röthlichbraun, Beine gran- lichweiß. Weibchen ſoll die gelben Federn über den Augen kürzer haben und nicht buſchig verlängert. Gould erhielt ein ſchönes Exemplar von ſeinem Freunde Ronald C. Gunn ESsg. zu Launeeſton, Van Diemens Land, welcher ihm anzeigte, daß es nach einem ſchweren Winde vom Strande der Nordküſte auf die Inſel getrieben worden ſei. Er iſt weit weniger in dieſem Theile der Welt als in andern vorhanden, doch findet er ſich manchmal an der Küſte von Van Diemens Land und der Südküſte Auſtraliens, ſeine große Herberge ſind aber die Inſeln Amſterdam, St. Paul's und Triſtan d'Aeunha. Gould ſah die Vögel nicht im Freien und berichtet mit Latham's Worten: „er heißt der ſpringende Pinguin oder Jumping Jack, von ſeiner Gewohn— heit, einen vollkommenen Sprung in das Waſſer über das leichte Hinderniß hinweg zu machen, indeſſen macht er den Sprung ohne ſichtlichen Grund, ſodaß er ihm nur ein Mittel zum Fortſchreiten wird. Er iſt etwas mehr lebhaft, als die andern Arten der Gattung, aber doch iſt er noch fo dumm, daß er ſich zu Lande mit einem Stock niederſchlagen läßt und oft ſo unachtſam, daß man ihn mit der Hand greifen kann. Forſter berichtet, daß es ſchwer iſt, ihn zu tödten, und wenn er herausgefordert wird, ſo rennt er heerdenweiſe gegen die Matroſen, beißt ſie in die Beine und zerreißt ihre Kleider. In der Aufregung ſpreizt er den Federbuſch ſchön empor. Das Weibchen, ſoll ein oder zwei weiße Eier auf den nackten Boden in eine Vertiefung legen, die es mit dem Fuße ausgeſcharrt hat. Sie werden gewöhnlich im Oetober gelegt, doch manchmal auch im Dezember und Januar. Er findet ſich häufig auf der Inſel Am— ſterdam, wo man ihn oft ſich ſonnen ſieht, wie er aufrecht an den Felſen ſteht in Ge— meinſchaft mit den Seehunden. In unzählbarer Menge findet er ſich auch auf Triſtan d'Aeunha, im langen Graſe und in den Vertiefungen der Schluchten, die nach der Küſte herausgehen, verborgen, von wo aus man fein wehklagendes Geſchrei in weiter Ferne vernimmt.“ ö Abbildung in zwei Stellungen t. CCCXXVII. 2602—3. 493. Puffinus assimilis Gourp. Der ähnliche Taucherſturm⸗ vogel. Gourn proceed. V. 156. Ann. Mag. XIII. 366. Allied Petrel Gouun B. of Austral. XXXV. Oberkopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſchieferſchwarz, Geſichtsſeite, Kehle und ganze Unterſeite weiß, Schnabel dunkel hornfarbig, Bruſt und Zehen grünlichgelb, Schwimmhäute gelblichorange. Alle Exemplare, die Gould ſah, kamen von der Norfolkinſel, wo ſie brüten ſollen. Er wird ſich folglich über die Meere an der Oſtküſte Auſtraliens verbreiten und vertritt hier offenbar den P. obscurus Europa's, dem er auch ſehr ähnlich iſt, wie der Name dies anzeigt. Auf der Hinreiſe ſah Gould zahlreiche Exemplare am Nord— oſten von Neu-Seeland fliegen und bedauert, nicht mehr von ihnen berichten zu können. Abbildung t. CCCXXVIII. 2604. Schwimmvögel. 475 494. Puffinus carneipes Govm. Taucherſturmvogel mit fleiſch⸗ farbigen Beinen. Gourp proceed. XII. 57. Ann. Mag. XIII. 365. Birds of Austral. Fleshy-footed Petrel. XXXV. 10. Ganz chokolatbraunſchwarz, Schnabel fleiſchweiß, Firſte und Spitzen braun, Bein, Fuß und Schwimmhäute gelblich fleiſchfarbig. Weibchen gleich. Fliegt über dem Meere an der Weſtküſte Auſtraliens und brütet an Plätzen der kleinen Inſeln von Cap Leeuwin, hier wurden auch Exemplare und Eier erlangt, welche Gould in feine Sammlung erhielt. Dieſe Art unterſcheidet ſich von P. bre- vieaudus durch größere Länge und mehr viereckige Geſtalt des Schwanzes und durch die lichtfleiſchfarbigen Beine. Abbildung t. CCCXXVIII. 2605. 495. Puffinus sphenurus Gou». Der keilſchwänzige Tau⸗ cherſturmvogel. Gouro Ann. and Mag. of N. Hist. XIII. 366. B. of Au- swal. XXIV. 12. Wedge-tailed Petrel. Ganze Oberſeite dunkel chokolatbraun, nach und nach an den Vorderſchwingen und Schwanze in ſchwarz übergehend, Schulterfedern ſehr breit, an ihrer Spitze licht— braun verwaſchen, Geſicht und Kehle dunkel blaugrau, übrige Unterſeite graulichbraun; Schnabel röthlich fleiſchbraun, dunkler an Firſte und Spitze, Beine gelblichfleiſchfarbig. Houtmann's Abrolhos auf der Weſtküſte Auſtraliens, wo ihn Mr. Gilbert entdeckte. Er beobachtete ihn auch in der ganzen Nachbarſchaft auf allen ſandigen Inſeln, aber nirgends häufiger, als auf Weſt Wallaby Island, welches einer der vor— züglichen Brüteplätze zu ſein ſcheint und wo er in einer beträchtlichen Entfernung wühlt, bevor er fein einzelnes Ei ablegt. Es iſt weiß, 24“ lang, 14“ breit. Da Gould ihn auf keiner feiner Reifen an der Südoſtküſte von Auſtralien traf, vermuthet er, daß er das Meer, welches dieſe Küſte beſpült, nicht beſuche. Abbildung: alter und junger Vogel t. CCCXXVIII. 2606 — 7. 496. Porcellaria Lessonii Ganxor. Leſſon's Sturmvogel. Ann. Sc. nat. VII. t. 4. Less, trait. 611. List. of B. in the Brit. Mus. Coll. III. 163. Couso B. of Austral. XXXV. 4. P. leucocephala Forst. Drawings n. 98. Gouro Ann. Mag. Nat. hist. XIII. 363. P. vagabunda Soravo mser. Kopf, Geſicht und ganze Unterſeite nebſt Schwanz weiß, Hinterkopf, Hinterhals und Oberſchwanzdecken aſchgrau überlaufen, Rücken graulichbraun, Flügel ſchwärzlich— braun, Augenring und Umgebung ſchwarz nach vorn und hinten ſpitz auslaufend, Schnabel und Iris ſchwarz, Lauf und Grundhälfte der Zehen und der Schwimmhaut fleiſchfarbigweiß, vordere Hälfte der Zehen und Schwimmhaut nebſt Nägeln ſchwarz. — Flügel länger und mehr bogenförmig als die einer andern Art dieſer Größe. Gould verwendete auf der Reiſe nach Auſtralien und von da zurück auf dem Verdecke des Schiffes ſo manche Stunde auf die Beobachtung und Erlangung der Vögel des Oceans und die Capitäne der Schiffe, insbeſondere aber Capit. Me Kellar auf dem Parſee unterſtützten ihn dabei thätig. Gar oft war das Schiff von manchen 237 176 Schwimmvögel. Arten der großen Procellarien umgeben, während er den Bewegungen derſelben folgte und als ſie nach und nach näher kamen, ſich als dieſe weißköpfige Art erkennen ließen, deren Flugkraft die aller übrigen Arten übertrifft. In einem Momente ſchwingt ſie ſich hoch in die Lüfte, im nächſten ſchwebt ſie wie ein Komet durch die Schwärme und um ſie herum, aber nie kommt ſie dem Schiffe bis in die Schußweite und ebenſo ftandhaft vermied fie das Boot, welches Gould oft zugeſtanden wurde, um ſich Ex— emplare anderer Arten verſchaffen zu können; indeſſen kommt der beſte Rath immer zuletzt. An einem ſchönen Morgen, den 20. Februar 1839, auf der Reiſe von Hobart Town nach Sydney im „Potentate“, vom Capit. Gilchriſt geführt, bei vollkommen ruhiger, ſpiegelglatter See, ließen ſich dieſe Wanderer blicken und näherten ſich auf 300 Ellen dem Schiffe. In der Abſicht, ſie noch näher heranzuziehen, führte Gould die Liſt aus, eine bekorkte Flaſche, an eine lange Leine befeſtigt, über Bord zu werfen und auf 60 Ellen weit nachſchwimmen zu laſſen, bis der Vogel ſeine Viſite machte. Er flog in ungeheuern Kreiſen herum; ſein kühnes Auge bemerkte endlich die Flaſche, deren Hals die ſchaukelnde Bewegung durch Züge an der Leine erhalten wurde, er kam immer näher, den Gegenſtand zu unterſuchen, in einem Augenblick wurde abgedrückt, das Boot hinabgelaſſen und der Vogel war in Gould's Hand. Er traf die Art zuerſt 390 33“ S. B., 52° 2“ De. L., beobachtete fie dann an der Küſte von Van Diemens Land und auf der Rückreiſe häufig zwiſchen Sydney und Neu-Seeland, ferner 40° S. B., 1500 W. L. und einige Exemplare im Südatlantiſchen Ocean 41“ S. B., 34 W. L. Im Fluge ſticht vorzüglich die dunkle Färbung der Flügel her— vor und bietet die Geſtalt eines W., wie bei einigen andern Arten. Wie bei mehrern andern kräftigen Fliegern ſind auch bei ihm die Beine dünn und zart gebaut. Aabildung: Der Vogel ſitzend am Strande t. CCCXXIX. 2608. | 497. Procellaria mollis Govm. Der weiche Sturmvogel. Govr» Ann. Mag. of Nat. Hist. XIII. 363. Soft-plumaged Petrel Gour Birds of Austral. XXXV. 5. Oberkopf und ganze Oberſeite ſchiefergrau, Vorderkopffedern weiß geſäumt, Flügel dunkelbraun, vor und hinter dem Auge ein braunſchwarzer Fleck, Geſicht, Kehle und ganze Unterſeite reinweiß, nur an der Bruſtſeite tritt das Schiefergrau von der Ober⸗ ſeite herein und bildet ein verloſchenes breites Querband, Mittelſchwanzfedern dunkel— grau, übrige graulichweiß, dunkelgrau geſprenkelt, Schnabel ſchwarz, Lauf und Baſis der Innenzehe und anliegende Schwimmhaut blaß fleiſchweiß, übriger Fuß ſchwarz. Weibchen gleich. Junge: ganze Unterſeite dunkelgrau, Kehle grau gefleckt. Zwiſchen dem 20 — 50 S. B. fliegt dieſe Art überaus häufig herum, aber Gould beobachtete ſie noch zahlreicher im atlantiſchen Ocean als im ſtillen und ſie fliegt wahrſcheinlich wie andere Arten der Gattung um die Erdkugel herum, indeſſen kam ſie ihm nicht an den Küſten Auſtraliens vor, die ſie ohne Zweifel zufällig be— ſucht; dagegen beobachtete er ſie häufig an der Oſtgrenze der Inſeln St. Paul und Amſterdam. Gould behielt ſie vorzüglich im Gedächtniß, da ſie die erſte größere Art war, die er ſah, nachdem er die Linie gekreuzt hatte und ſie ihm unter einem ſonderbaren Umſtande zu Geſicht kam. Das Wetter war zu ungeſtüm, um ein Boot Schwimmvögel. 177 hinabzulaſſen und er verſuchte den Vogel mit dem Haken an der Leine zu fangen, da aber die gewöhnlichen Seehaken zu groß dazu waren, ſo war er eben im Begriff, einen Haken von ſeinen mit künſtlicher Fliege verſehenen Lachshaken auszuſuchen, als ſogleich ein Windſtoß die Haken mitnahm und ein Stück Pergament von 10 Zoll Länge und 6 Zoll Breite, worauf die Haken gelegen, mit über Bord führte, ſodaß Gould für dieſen Tag ſeinen Vorſatz aufgeben mußte. Am folgenden Tage gelang es, den Vogel an einem mit Fett geköderten Haken zu fangen, und die Leſer werden mit ihm nicht wenig erſtaunen, wenn er berichtet, daß er im Magen des Vogels ſein Perga— ment fo wohl erhalten wiederfand, daß es getrocknet wieder gebraucht werden konnte. Der Flug des Vogels iſt beträchtlich kräftig und die Bewegung ſeiner Flügel reißend ſchnell. Er frißt Mollusken, Fett von todten Wallthieren, kleine Fiſche u. dergl. Abbildung des alten und jungen Vogels l. CCCXXIX. 2609 10. 498. Procellaria glacialoides Surn. Der ſilbergraue Sturm⸗ vogel. Smru zool. of South Africa pl. 51. Forst. draw. n. 91. List of Birds in Brit. Mus. Coll. III. 162. Silvery-grey Petrel Gour» Birds of Au: stral. XXXV. 6. Ganze Oberſeite und Schwanz zart ſilbergrau, Außenfahne, Schaft, ein Streif längs der Innenfahne und die Spitzen der Vorderſchwingen ſowie die Außenfahne der zweiten Reihe rußſchwarz; Geſicht und ganze Unterſeite rein atlasweiß, Iris bräun— lichſchwarz, Naſenlöcher, Firſte und ein Theil der Baſis des Oberſchnabels bläulich— bleifarbig, Seiten beider Schnabelhälften roſa, Spitze hornfarbig ſchwarz verlaufend, Beine und Fuß grau, Lauf nelkenröthlich angelaufen, Zehengelenke ſchwarz gefleckt. Während ſeiner Reiſen nach und aus Auſtralien ſah Gould zahlreiche Exem— plare dieſer Art ſowohl im atlantiſchen als im ſtillen Ocean. Zumeiſt traf er fie am Vorgebirge der guten Hoffnung und ſah fie häufig von da quer über den ſüdindiſchen Ocean nach Neu-Süd-Wales, ſpäter zwiſchen Sydney und Cap Horn, häufig auf den Falklandsinſeln, auch beſitzt er an der Küſte von Neu-Seeland geſchoſſene Exemplare. Eins der ſchönſten fing er mit einem Haken an der Leine und dies iſt das von Mad. Gould nach dem Leben dargeſtellte Exemplar. Dieſe Art iſt beſonders zutraulich und eigenthümlich in ihren Bewegungen und ihrer Art zu fliegen. Mit Ausnahme von Daption capensis fängt ſich keine Art ſo leicht am mit Fett geköderten Haken, als dieſe. In ihrem Bau nähert ſie ſich auch dieſer, ſo wie dieſe hat ſie ſehr breite Schwingen, ſodaß das Flügelende ſehr breit ausſieht, hat auch 14 Schwanzfedern und die Naſenlöcher in einer einfachen Röhre. Dr. Smith unterſchied die Art zuerſt und ſagt: in mancher Hinſicht iſt fie der P. glacialis ſehr ähnlich, die Länge des Schnabels iſt aber bedeutender, die Stärke deſſelben geringer und ſo bei allen Exemplaren. Sie jagt oft nahe an den ſüdafrikaniſchen Küſten nach ihrer Beute und kommt oft in die Buchten, wahrſcheinlich um auch da jene Nahrung zu ſuchen. Sie fliegt höher über dem Waſſer als die kleinern Arten, raſtet öfter und ſcheint vorzüglich gern Aas zu freſſen, wenn ſie dies erlangen kann. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXIX. 2611— 12. 178 Schwimmvögel. 499. Procellaria hasitata Kun. Der graue Sturmvogel. Fonsr. Draw. 2. 92. Gourp Ann. Mag. of Nat. Hist. XIII. 364. Great Grey Petrel Gour» B. of Austral. XXV. 7. Oberkopf, Ohrdecken, Nacken und Oberſeite, Spitzen der Schwanzfedern, der Un— terſchwanzdecken und der Vorderſchwingen dunkel braungrau, Gurgel, Bruſt und Unter— ſeite weiß, Iris dunkelbraun, Firſte und Naſenlöcher ſchwarz, Spitze des Oberſchna— bels ſchwärzlich hornfarbig, Schneiden weißlich hornfarbig, Untertheil des Unterſchnabels ſchwärzlich hornfarbig, Fuß weiß, bläulich überlaufen, Außenzehen bräunlichſchwarz. Weibchen etwas kleiner. Dem Pullinus einereus ſehr ähnlich, ſoll zwiſchen 30 und 55% S. B. allgemein verbreitet fein. Gould beobachtete fie zuerſt 38% 417 und 36 30“ W. L. am 16. Auguſt 1838, an den nächſten 5 Tagen kam ihm immer nur ein einziges Exemplar auf einmal zu Geſicht, am 22. Auguſt war ſie ſehr häufig und mit Hilfe eines Bootes ſchoß Gould mehrere im 390 23“ S. B., 50° W. L. Sie hat große Flugkraft und bei ihrem Uebergange über den Ocean ſteigt ſie oft höher in die Lüfte, als andere und läßt ſich dann gemächlich wieder nieder, um irgend eine fettige Subſtanz aufzu— nehmen, die man über Bord warf. Ihre Flugweiſe weicht von der der andern Arten ab und gleicht mehr der der Albatroſſe. Später ſah fie Gould wieder unter 41° 12“ S. B. und 1155 W. L. Er erhielt Exemplare auf der Ueberfahrt von Hobart Town nach Sydney. Heimwärts erſchien ſie in beträchtlicher Anzahl während mancher Stürme am 6. Mai 1840 in 40% S. B., 151 W. L. und ſehr häufig im Südatlanti— ſchen Oeean am 12. Juni unter 41 S. B., 343 W. L. Abbildung: Männchen t. CCCXXX. 2613. 500. Procellaria conspicillata Gou». Der Brillen-Sturm- vogel. Gourd Ann. and Mag. of Nat. Hist. XIII. 362. Spectacled Petrel Gourn B. of Austral. XXXV. 3. Ganz rußſchwarz, nur Kinn, Geſichtsſeiten und ein breites Band quer über den Vorderkopf, welches vor- und abwärts unter dem Auge und nach hinten verläuft, weiß, Naſenlöcher und Schnabelſeiten gelblich hornfarbig, Firſte, Spitze und Furche längs des Oberſchnabels nebſt Fuß ſchwarz, Iris dunkelbraun. Weibchen gleich. Der P. aequinoectialis ſehr nahe verwandt. Die weiße Zeichnung bleibt ſich nicht immer gleich und die Kehle iſt bei einigen weiß, bei andern ſchwarz. Die Größe beider Arten iſt gleich, aber an allen Exemplaren der gegenwärtigen fand Gould den Schnabel weit kürzer, als an der wahren P. aequinoctialis, welche auch nur eine weiße Kehle hat und niemals die weiße Zeichnung um das Auge. Sie fliegt ſowohl auf dem atlantiſchen als auf dem ſtillen Meere und iſt beſon— ders häufig zwiſchen dem 25. und 50° ©. B. Gould ſah ſie ſehr häufig um die Inſeln St. Paul und Amſterdam und von da nach Van Diemens Land, erfuhr auch, daß fie in beträchtlicher Anzahl auf den Falklandsinſeln und im atlantiſchen Ocean ſowie in der Nachbarſchaft von Triſtan d'Acunha heimiſch ſei. Sie iſt ein kräftiger Flieger und lebt, wie die Verwandten, von Weichthieren, Ueberbleibſeln todter Wall— thiere u. ſ. w. Abbildung nebſt einem in der Zeichnung abändernden Vogel. t. CCCXXX. 2614—15. Schwimmvögel. 179 501. Procellaria gigantea Gu. I. 163. Der Rieſen⸗Sturm⸗ vogel. Ları. ind. orn. II. 820. List of B. in Brit. Mus. Coll. III. 162. Less. trait. 6II. Gouso B. of Austral. XXXVI. 9. Mother Cary's Goose Coox’s voy. II. 205. Giant Petrel Larn. gen. syn. VI. 396. pl. 100. Penx. arct. zool. II. sppl. 71. Coox’s last voy. II. 229. et 258. Larn. gen. hist. X. 170. pl. CLXXVI. Alt: ganz dunkel chokolatbraun, Schnabel hell hornfarbig, Spitze blaß weinroth überlaufen, Iris dunkel ſchwärzlichbraun, Beine ſchwärzlichbraun. Junge: weit heller gefärbt, Auge ſilberweiß, netzartig gezeichnet. Dieſer größte Sturmvogel iſt über die ganzen gemäßigten und hohen ſüdlichen Zo— nen verbreitet. Daß er oft ſeinen Flug um die Erdkugel vollendet, dürfte durch den Umſtand klar werden, daß eine weiße Abänderung, welche bei der Fahrt unter unſerer Breite zwiſchen dem Vorgebirge der guten Hoffnung und Van Diemens Land das Schiff drei Wochen lang verfolgte, wo daſſelbe oft an 200 Meilen in 24 Stunden durchſchiffte, der Vogel aber hier nur die Eile des Schiffes mit ausübte, und während dieſer Zeit vielleicht 2000 Meilen durchflog, da er immer weit, wohl in Cirkeln von 20 Meilen herumkreiſend, nur etwa aller halben Stunden einmal in der Spur des Schiffes ſichtbar wurde und da auf irgend etwas Jagd machte, was etwa über Bord ge— worfen worden war. Ihr Flug iſt nicht ſo gefällig und angenehm ſchwimmend, als der der Albatroſſe, aber mehr angeſtrengt und ſchlagend; der Vogel iſt auch weit mehr ſcheu und kommt nie ſo nahe an das Schiff, als die andern. Während des Fluges fällt fein heller Schnabel ſehr ins Auge. Als Gould Recherche Bay und D’Entre- caste aux Channel, Van Diemens Land beſuchte, fand er Tauſende dieſer Vögel beiſam— men auf dem Waſſer ſitzen, wo ſie die Fettſubſtanzen, die von den todten Wallthieren herbeiſchwammen, verzehrten. Zwiſchen Sydney und Neu-Seeland wurde der Vogel nicht bemerkt, aber bei der Ankunft unter dem 50% S. B., 900 W. L. nächſt dem Cap Horn flog wieder einer über das Schiff und unter 419 S. B., 34 W. L. zeigten ſich noch einige Paare. Capitän Cook fand ihn ſehr zahlreich auf Chriſtmas Eiland, Kerguelens Land im Dezember, wo er ſo zahm war, daß ihn die Matroſen mit Stöcken erſchlugen. Abbildung: Der Vogel auf dem Meere t. CCCXXX. 2616. 502. Diomedea culminata Gour. Der gelbfirftige Albatros. Ann. Mag. Nat. Hist, XIII. 361. Birds of Austral. XXXII. 10. Culminated Albatros. Rücken, Flügel und Schwanz graulichſchwarz, letzterer mit weißen Schäften; Kopf und Hals weiß, graulichſchwarz überlaufen; um das Auge ein graulichſchwarzer An— flug, von weißem Streif um das untere Augenlid unterbrochen, Hinterrücken, Ober— ſchwanzdecke und ganze Unterſeite reinweiß; Schnabel ſchwarz, Firſte hornfarbig; Rand der 1 zunächſt der Baſis des Unterſchnabels orange. — Jung: Kopf und Hals dunkelgrau, Schnabel meiſt einfarbig bräunlichſchwarz, ohne alle Andeutung von heller Farbe auf der Firſte. Am meiſten häufig in den Seren Auſtraliens; Gould ſah Heerden während 180 Schwimmvögel. einer Reiſe von Launeeſton nach Adelaide, beſonders auf Cap Jervis und Northum— berland; häufig traf er ihn auch zwiſchen Sydney und der Nordſpitze von Neu-Seeland, auch fand er ſich in derſelben Breite mit dem indiſchen Oeean ſo häufig, als die an— dern Arten. Ein kräftiger Vogel, genau zwiſchen D. chlororhynehos und cauta innen ſtehend. Die Unterſchiede der drei Arten ſind ſo auffallend, daß ſie ſchon im Fluge zu unterſcheiden find. D. chlororhynchos hat den Schnabel mehr ſeitlich zuſammen— gedrückt, die Firſte rund, das Gelb begrenzt ſich ſtumpf zwiſchen den Naſenlöchern und der Baſis; bei 0. eulminata iſt die Firſte breit und flach, und ihr grauliches Ochergelb verläuft in gleicher Breite nach der Baſis, ihr Fuß iſt auch um ein Drittel größer, als der der vorigen Art. Sitten und Lebensweiſe nebſt Nahrung gleichen ſo ſehr denen der andern Arten, daß dieſelben keiner beſonderen Beſchreibung bedürfen. Abbildung eines alten und jungen Vogels u. CCCXXXI. 261718. 503. Diomedea brachyura Tun. Der kurzſchwänzige Alba⸗ tros. Less. Trait. 609. Short-tailed Albatros Go) B. of Austral. XXXVL 7. Alt: weiß, an Kopf und Hals fahl überlaufen, Oberrand und Mittelfeld des Flügels längs weiß, übrigens ſo wie die Schwanzſpitzen dunkelblau, Schnabel nelken— röthlich fleiſchfarbig, Iris braun, Beine nebſt Fuß bläulichweiß, Augenlider grünlich— weiß. Jung: ganz chokolatbraun. Dies war der einzige Albatros, den Gould nördlich vom Aequator antraf und er bildete ihn mehr darum ab, um die Arten beiſammen zu haben als weil er ein eigentlich auſtraliſcher Vogel ſei. Indeſſen beſucht er die Nordküſten, außerdem aber iſt er in Menge über das nördliche ſtille Meer und den indiſchen Ocean verbreitet, ſeine große Herberge ſind eigentlich die chineſiſchen Meere. Eine ſchöne Art, nur von D. exulans an Größe übertroffen, mit welcher fie übrigens viel Aehnlichkeit hat, aber durch die Kürze des Schwanzes, ſowie durch die querabgeſchnittene Schnabelbaſis leicht zu unterſcheiden iſt. Lebensweiſe und Nahrung ſtimmen wahrſcheinlich mit andern Arten überein. Abbildung: Alter und junger Vogel t. CCCXXXI. 2619-20. 504. Diomedea fuliginosa GuxL. I. 568. Der rußfarbige Al⸗ batros. Tru. col. 469. Larn. ind. orn. II. 791. List of B. in Brit. Mus. Coll. II. 166. Goανονο B. of Austral. XXXVI. 8. palpebrata Forst. draw. n. 102. autarctica BAxx's draw. n. 26. fusea Auous. B. of Amer. 335. Black Albatros LiIxx. Trans XII. 489. Sooty Albatros Laru. gen. syn. V. 309. — Forst. voy. I. 91. Laru. gen. hist. X. 54. | Ganzes Gefieder dunkel rußgrau, Geficht Flügel und Schwanz am dunkelſten, Schäfte der Vorderſchwingen und Schwanzfedern weiß, Augen ſehr dunkel graubraun, Augenring weiß, vorn durch ſchwarz unterbrochen, Schnabel gagatſchwarz, weißgelber Längsſtreif über den Unterſchnabel aus fleiſchigem Knorpel (wird nach dem Tode ſchwarz), Fuß weiß purpurfleiſchfarbig überlaufen. 8 Ueber die ganze gemäßigte Breite ſüdlich vom Aequator allgemein verbreitet und eine der gemeinſten Arten. Gould traf ſie zum erſten Male am 23. Juli 1838 Schwimmvögel. 181 unter 31° 10° S. B., 34» W. L., wo drei Exemplare rund um das Schiff herum— flogen, was fie fortſetzten, bis das Cap umſchifft und am 14. Auguſt in den ſüdindiſchen Ocean eingelaufen wurde. Sie war nirgends ſehr zahlreich, manchen Tag kam nicht mehr als ein einziges Exemplar vor und die größte Anzahl war überhaupt nur 6 bis 8 Stück. Beſtändig zeigte ſie ſich zwiſchen der Inſel St. Paul und Neu-Süd-Wales, ſowie am Eingange in die Baßſtraße, zwiſchen Van Diemens Land und Cap Howe. Auf der Rückreiſe zeigte fie ſich am 6. Mai unter 40» S. B. und 154% W. L.; im ſtillen Meere nächſt Cap Horn am 20. Mai unter 50° S. B. und 900 W. L. und noch zahlreicher im atlantiſchen Oeean am 12. Juni unter 419 S. B. und 341 W. L. In ihren Bewegungen und ihrer Flugweiſe unterſcheidet ſie ſich ſehr von allen andern Albatroſſen, deun ihre Luftſchwingungen ſind weit gefälliger, ihr Flug über— haupt höher und ihr Herabſchießen reißend ſchneller. Sie iſt wohl die einzige Art, die gerade über das Schiff fliegt, was ſie bei ſtürmiſchem Wetter häufig thut, oft ſetzt ſie ſich auch mehrere Sekunden lang auf den Maſtkopf, gleichſam als wollte ſie die Seene von da oben beſchauen. Hier bietet ſie ſich nicht ſelten ſchußrecht und bei entſprechen— der Richtung des Windes fällt ſie dann ſelbſt auf das Verdeck. Der keilförmige Schwanz, den dieſe Art allein hat und die dünneren kleinen Beine zeigen deutlich an, daß dieſelbe ganz beſonders für das Luftleben beſtimmt iſt. Latham berichtet, daß fie auf der Inſel Triſtan d'Aeunha geſellig brütet, meh: rere bauen ihre Neſter dicht aneinander, im Raume von einem halben Acker ſchätzt man ihrer mehr als Hundert. Das Neſt beſteht aus Schlamm, erhebt ſich nur 5 oder 6 Zoll und iſt oben flach eingedrückt. Wenn der junge Vogel mehr als halb erwachſen iſt, jo iſt er mit weißlichen Dunen bekleidet, fie ſtanden an ihren Hügeln wie Statüen. Kommt man nahe heran, ſo erheben ſie ein ſtarkes Geklapper mit ihren Schnäbeln und wenn man ſie angriff, ſo ſprützten ſie einen m vou ſtinkendem Del aus den Naſenlöchern auf den Verfolger. Abbildung: Ein Männchen t. CCCXXXI. 3621. 506. Anous einereus Gould. Die aſchgraue Waſſerſchwalbe. Grey Noddy Proceed. XIII. 104. B. of Austral. XXV. 12. Kopf, Hals und ganze Unterſeite ſilbergrauweiß, ein ſchmaler Federring um das Auge, deſſen Vorderhälfte ſchwarz, Hinterhälfte weiß, Rücken, Flügel und Schwanz lichtgrau, zweite Schwingenreihe weiß geſpitzt, Schnabel ſchwarz, Lauf und Zehen bräunlichſchwarz, Schwimmhaut gelblich. Auf dem Meere um die Oſt- und Nordküſte Auſtraliens, angeblich auch auf der Inſel Norfolk. Sie iſt eine wahre Anous und kommt, inſoweit man fie kennt, in ihrer Lebensweiſe mit dieſer Gattung überein. Abbildung 1. CCCXXXII. 2622. 507. Gygis candida Wacı. Die weiße Feenſchwalbe. 6. R. Grar list of gen 2. ed. 100. List of B. in Brit. Mus. coll. III. 180. White Tern. Gourd BB. of Austral. XXV. 13. Sterna alba Ları. ind. orn. II. 808. Gurt. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 24 182 Schwimmvögel. 1. 607. SpannMu. Carls. t. II. St. candida Gu. 1. 607. White Tern, Larn. gen. syn. VI. 363. sppl. 266. Porrr. voy. pl. in p. 312. Lark. gen, hist. X. 109. Ganz ſchneeweiß, Schnabel am Grunde dunkelblau, nach vorn ſchwarz, Iris ſchwarz, Fuß ſaffrangelb. Weibchen gleich. Beſucht die ganze Südoſtküſte von Auſtralien von Moreton Bay bis zum Cap Vork und findet ſich auch auf der Norfolk-Inſel, wo fie brütet. Mr. Cumming be richtet, daß er ſie bei ſeinem Beſuche auf der Eliſabet-Inſel, welche weder Bewohner noch ſüßes Waſſer beſitzt, auf einer Art Pandanns brütend antraf; ihr einzelnes weißes Ei lag auf einem horizontalen Aſte in einer Verflachung, welche nur hinreichte, daſ— ſelbe vor den Winden zu ſchützen. Die Alten flogen zu Tauſenden wie in Bienen— ſchwärmen herum und er traf mehrere auf einem Baume beiſammen brütend. Einige Junge waren ausgekrochen und mit Flaum bedeckt; er nahm mehrere in die Hand, und nachdem er ſie beſehen hatte, ſetzte er ſie wieder an ihren gefährlichen Platz, von dem doch manche zufällig heruntergefallen ſchienen, da er mehrere todt am Boden liegen ſah. Auch C. Darwin Esq. im „Journal of Researches in Geology and Natural History“ erwähnt dieſen Vogel, als er von Keeling Island ſpricht: „Hier iſt ein prächtiger Vogel, eine kleine ſchneeweiße Seeſchwalbe, welche etwa eine Armlänge hoch über unſerm Kopfe ſanft herumſchwebte. Ihre großen ſchwarzen Augen mit lebhaftem Ausdruck erregten unſre Aufmerkſamkeit. Es gehört wenig Einbildungskraft dazu, anzunehmen, daß ein N leichter und zarter Leib einen wandernden Feengeiſt in ſich verbirgt.“ Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXII. 2623 — 24. 508. Hydrochelidon fluviatilis Goun. Die Fluß⸗Meer⸗ ſchwalbe. Gour» proc. X. 140. B. of Austral. XXXIII. 14. Marsh Tern. Vorder- und Oberkopf nebſt Nacken ſchwarz; ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz lichtgrau; Geſichtsſeiten und Kehle weiß, ſtufenweiſe an der Bruſt übergehend in grau, ebenſo das grau in ſchwärzlich am Bauch und in den Seiten; Unterſeite der Schultern und Unterſchwanzdecken weiß, Iris ſchwarz, Schnabel blutroth, Fuß licht blutroth. Im Innern Auſtraliens. Gould fand ſie in den Flußgebieten des Mockai und Namoi und Sturt und Hume erwähnen ihrer auch im Bericht über ihren Beſuch dieſer Diſtriete. Gould traf auch Exemplare am Schwanenfluſſe, welche ſich nicht von den in Neu-Süd-Wales von ihm geſchoſſenen unterſchieden; es iſt wohl entſchieden, daß fie eine weite Verbreitung genießt und ohne Zweifel über alle Theile vorkömmt, ſoweit Moräſte und Landſeen da ſind. Wie die europäiſche II. nigra und leucopareia ift fie nämlich mehr eine Bewohnerin des Innern, als der Küſten, und wo ſich im Innern eine Bewäſſerung von größerer Ausdehnung vorfand, da wurde auch von ihr die Scenerie mit belebt. Sie frißt nur Waſſerinſeeten verſchiedener Gat— tungen und kleine Fiſchchen, die ſie ſich wie die verwandten Arten durch ſorgfältiges Unterſuchen der Waſſerfläche verſchafft. Abbildung des fliegenden Vogels und eines Schwarmes im Hintergrunde 1. CCCXXXII. 2625. Schwimmvögel. 183 509. Onychoprion panaya Goun. Die Panayiſche See: ſchwalbe. Goulp B. of Austral. XXV. 14. Sterna panaya Larn. ind. orn. II. 808. Gu. I. 607. Linn. Trans. XIII. 329. L’Hirondelle de mer de Panay Soxs. voy. 125. pl. 84. Borr. hist. des ois. VIII. 344. Panayan Tern Laru. gen. syn. VII. 363. gen. hist. X. 119. Vorderkopf, ein Streif über dem Auge, Kinn und Gurgelgegend weiß, Zügel, Oberkopf und Nacken ſchwarz, Rücken, Flügel und Schwanz licht nußbraun, äußere Schwanzfedern am Grunde und der Außenfahne auf zwei Drittel ihrer Länge weiß, Schulterrand, Unterflügelſeite und Unterſeite weiß, an Bruſt und Bauch leicht grau⸗ lich überlaufen, Iris ſchwärzlichbraun, Schnabel ſchwarz, Beine und Fuß ſchwärz— lichgrün. An mehren Küſten Auſtraliens, beſonders an der Weſtküſte. Mr. Gilbert fand ſie auf Hontmann's Abrolhos und bemerkt, daß ſie Ende November zu brüten beginnt und daß ſie ſich im Brüten dadurch von allen andern unterſcheidet, daß ſie nicht geſellig, ſondern jedes Päärchen einzeln brütet und ſein einzelnes Ei in eine Felsſpalte an der Waſſerſcheide ohne Neſt oder Unterlage ablegt. Bei Port Eſſington ließ fie ſich ſelten ſehen; in größerer Anzahl flog fie um das Schiff während der Reiſe von da nach Singapore. Mr. M' Gillivray berichtet, daß er ſie zum erſten Male auf Solitary Eiland nächſt Cap Vork antraf, folglich fand ſie Comm. Ince R. N. auf Raine's Islet und Gould ſelbſt auf Bramble Quay in der Torres— Straße, wo ſie in kleiner Anzahl brütete und immer ein einzelnes Ei in die Höhlun— gen des zerreiblichen Corallenſandſteins legte; auch fand er hier bei dem Umwenden mehrere Schildkrötenſchaalen, welche wahrſcheinlich Eingeborne bei einem Beſuch dieſes Platzes zuſammengehäuft hatten, und zu feiner Ueberraſchung mehrere diefer ſchönen See— ſchwalben zwiſchen denſelben ohne Neſt auf ihrem Ei ſitzen. Die Eier ſind denen der Sooty Tern jo ähnlich, daß fie nicht anders zu beſchreiben find, allein fie find beträcht— lich kleiner, 1 Zoll 93 Linien lang und 1 Zoll 34 Linien breit. Der Magen iſt bäutig und enthielt Fiſchüberreſte. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXIII. 2626— 27. 510. Sterna melanorhyncha Govum. Die ſchwarzſchnabelige Seeſchwalbe. Black-billed Tern. Birds of Austral. XXXVI. 5. St. velox CO- proc. X. 139. Vorderkopf, Zügel, Halsſeite und ganze Unterſeite weiß, Raum um die Augen, Hinterhaupt und Halsrücken ſchwarz, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz zart grau, Außenfahne der Außenſchwingen graulichſchwarz, Schaft aller Vorderſchwingen weiß, Iris ſchwärzlichbraun, Schnabel ſchwarz. Weibchen gleich. Gould ſchoß mehrere Exemplare auf Van Diemens Land und einige Meilen innerhalb Maria Eiland. Sie iſt der St. Dougalli näher als irgend einer anderen verwandt, unterſcheidet ſich aber durch bedeutendere Größe und gagatſchwarzen Schna— bel. Alle Exemplare, die Gould erhielt, hatten einen weißen Vorderkopf, welcher das Winterkleid anzuzeigen ſcheint, ſodaß in der entgegengeſetzten Jahreszeit dieſe 24 * 184 Schwimmvögel. Theil wahrſcheinlich ſchwarz ſein würde. Sie fliegt kräftig über dem Meere und Gould nannte fie deshalb velox, indeſſen hatte Rüppel ſchon dieſen Namen vers geben. Abbildung beider Geſchlechter t. CCC XXXIII. 2628-29. 511. Sterna gracilis Goblp. Die ſchlanke Seeſchwalbe. Goun proceed. Nov. 1847. B. of Austral. XXXI. 17. Oberkopf und Halsrücken dunkelſchwarz; ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſilbergrau; Halsſeiten und ganze Unterſeite weiß, an Bruſt und Bauchmitte roſa an— geflogen, Vorderſchwingenſchäfte weiß, Außenfahne ſchieferſchwarz, ein dunkel ſchiefer— ſchwarzes ſchmales Streifchen verläuft längs der Innenfahne dicht am Schafte; Iris bräunlichroth, Schnabel roth, Fuß orange, Nägel ſchwarz. Dieſe ſchlanke und zierliche Seeſchwalbe ſchoß Mr. Gilbert auf den Hout— mann's Abrolhos, an der Weſtküſte Auſtraliens, wo ſie ihm ſehr zahlreich vorkam und ſich immer von einem Theile der Inſel zum andern bewegte. Während der Hitze des Tages ſaß ſie auf den Corallenriffen in zahlreichen Flügen beiſammen. Er er— fuhr, daß fie hier in großer Anzahl den November hindurch brüte, indeſſen gelang es ihm nicht, die Eier zu erhalten, welche zu zweien in eine leichte Aushöhlung des nackten Bodens längs der Corallenküſte hin gelegt werden ſollen. Abbildung in zwei Stellungen t. CCCXXXIII. 2630-31. 512. Thalasseus Torresii Goulp. Die Torres-Mövenſchwalbe. Gouup proceed. X. 140. Torre’s Tern B. of Austral. XXVI. 6. — Mair-id-bo P. Essingt. indig. Vorderkopf, Geſichts- und Halsſeiten, Oberrücken und ganze Unterſeite atlasweiß, Stirn und Scheitel nebſt Augenring weiß, auf dem Schenkel ſchwarze Schaftſtriche, Hinterhaupt und Halsrücken ſchwarz, Rücken, Flügel und Schwanz tiefgrau, Vorder— ſchwingen graulichſchwarz, an der Innenfahne breit weiß geſäumt, Schäfte weiß, Iris dunkelbraun, Schnabel ochergelb, Fuß ſchwärzlichgrau. Sommerkleid mit ſchwarzem Vorderkopf. Weibchen gleich. In der Sammlung, welche Mr. Gilbert zu Port Eſſington zuſammenbrachte, fanden ſich zwei Exemplare dieſer neuen Art, über welche er ſagt: „Dieſer Vogel iſt zahlreich an allen ſandigen Stellen in der Colonie, ſo wie rund um die Küſte und auf den benachbarten Inſeln und ich erfuhr, daß er auf den ſandigen Inſeln im April und Mai brütet.“ Gould erfuhr weiter nichts und erhielt nur noch Exemplare, die zu Madras in Oſtindien geſchoſſen worden ſind, wonach ſie alſo eine weite Verbreitung durch die Inſeln des öſtlicheu Archipelag bis zur Nordküſte von Auſtralien genießt. Sie iſt dem Thalasseus pelecanoides oder poliocercus nahe verwandt und gleicht ihm wahrſcheinlich auch in ihrer Lebensweiſe. Der Magen iſt häutig und ſie frißt Fiſche. Abbildung des Vogels im Sommer- und im Winterkleide t. CCCXXXIV. 2632 — 33. Schwimmvögel. 185 513. Thalasseus poliocercus Gou. Die Baßſtraßen⸗Mö⸗ venſchwalbe. Golo B. of Austral. XXXIV. 7. Bass Straits Tern, Sterna poliocerea Gourp proc. V. 26. Syn. II. Sylochelidon poliocerca List of. B. in Brit. Mus. Coll. III. 175. Ober- und Hinterkopf nebſt Schopf gagatſchwarz, Vorderkopf, Halsrücken und ganze Unterſeite ſeidenweiß, Rücken, Flügel und Schwanz grau, zweite Schwingen— reihe weißgeſpitzt, Flügel- und Schwanzfederſchäfte weiß, Schnabel gelb; Iris ſchwarz, Beine und Fuß bräunlichgelb, Sohle hochgelb. Van Diemens Land und Neu-Süd-Wales, wo im Winter keine andere Art ſo häufig iſt als dieſe. Daſelbſt in den Buchten und Inſelchen, von wo ſie auch in Flügen von 10—50 Stück hoch in die Flüſſe hinangeht, um da hinreichende Nahrung zu finden, weil da die Fiſchbrut beiſammen iſt. In dieſer Jahreszeit ſind die Köpfe Aller ſchwarz und weiß gefleckt, eine Zeichnung, welche im Sommer durch reines ga— gatſchwarz verdrängt iſt. Nur von der Südküſte erhielt Gould Exemplare in dieſem Zuſtande in beiden Geſchlechtern und Eier, die fein Freund J. B. Harvey Esq. zu Port Lincoln ihm ſendete. Sie hat die Größe oder iſt etwas größer, als die Sterna cantiaca in England und hat viel Uebereinſtimmendes mit ihr in ihren Sitten. Die Eier ſind ſteingrau, bei andern fahl überlaufen, mehr oder minder braun gezeichnet, an andern große unregelmäßige Klexe oder Striche und Flecken, bei noch andern ein Schriftzeichen wie die der Chineſen und Malaien, andere ſind über die ganze Oberfläche braungefleckt und einige haben die Flecke und die Zeichnung am dicken Ende dicht, daß alles verläuft und einen breiten Gürtel bildet. Abbildung: Sommer- und Winterkleid t. CCCXXXIV. 2634— 35. 514. Thalasseus pelecanoides Goun. Die Pelikan⸗Möven⸗ ſchwalbe. Gourp Birds of Austral. XXXIV. 8. Torre's Straits' Tern. Sterna pelecanoides Nixe Survey of intertropical Australia II. 422. Pelecanopus pele- eanoides Was. — 6. R. Gray List of gen. ol Birds ed. 2. 100. List of B. in Brit. Mus. Coll. III. 180. Caspian Tern Larn. in Pull. voy. 160. pl. in p. 77% Laru. gen. syn. VI. 351. var. B. Crested Tern Larn. gen. hist. X. 101. Gerra-gerra N.- S.-Wal. indig. — Kal-jeer-gang West-Aus tr. inf. — Yellow- billed Tern Colon. Ober- und Hinterhaupt nebſt Buſch reinſchwarz, Vorderkopf, Seiten und Hals— rücken nebſt ganzer Unterſeite ſeidenweiß, Rücken, Flügel und Schwanz dunkelgrau, an den Rändern und Spitzen der Vorderſchwingen ſchwarz getieft, deren Schäfte ſo wie die der Schwanzfedern weiß, Schnabel blaß grünlichgelb, Iris ſehr dunkelbraun, Beine ſchwarz, Sohle unrein bläulichgelb. Jung: Oberſeite blaßgrau, das ſchwarz am Kopfe weiß gefleckt. Torres-Straße, Mr. M' Gillivray berichtet über fie, während er die Torres— Straße kreuzte: „Sie vertritt an der Nordoſtküſte den Th. poliocereus und iſt von Lizard Eiland ſüdlich, wie nördlich nach Bramble-Quay, auch in Endeavour Straits gefunden worden. Sie brütet auf der Lizard-Inſel anfangs Mai und auf Raine's Eiland im Juni, wo Gould Eier und Junge traf. Am letztern Orte fand er ſie 186 Schwimmvögel. in drei kleinen Theilen oberhalb eines niedern Felsrückens an einer Seite der Inſel, wo ſie ein einzelnes Ei in eine ſeichte, in den Grund geſcharrte Höhle auf einen nackten glatten Fleck, von Kräutern umgeben, ablegt. Dieſe Art war um ſo viel ſcheuer, als Sterna fuliginosa und die Noddy's, daß Gould fie nicht wie jene mit einem Stecken erſchlagen konnte, ſondern zur Flinte zu greifen genöthigt war. Die Grundfarbe des Eies iſt meiſt ſteingrau, manchmal dick ſchwarz geſprenkelt und beklext, andere haben unregelmäßig geſtrichelte Wellenzeichnung und kleine Fleckchen von dunk— lem braun, noch andere ſind unregelmäßig ſchwarz geſtrichelt und gefleckt, einige dicht beklext, beſonders am dicken Ende mit röthlich, einige wieder auf licht nelkenrothgrauem Grunde dunkelroth fein getüpfelt und geſtrichelt. So ändern ſie auch in der Größe, deren Mittelverhältniß iſt 23 Zoll Länge, 12 Zoll Breite.“ Gould beſitzt ein Ei, welches in Größe und Färbung abweicht, es iſt beträchtlich größer und ſchön röthlich— fahl, überall braunſchwarz beklext, beſonders am dicken Ende, und andere, wo die Zeich— nung wie chineſiſche Schrift wird. Sie ſcheint der von King gemeinte Vogel zu ſein, da ſie die einzige große See— ſchwalbe iſt, welche die Torres-Straße bewohnt, allein ſeine Beſchreibung war nur von einem jungen Vogel oder vom Winterkleide genommen. Sie iſt größer und kräftiger, als Th. policercus und hat einen größeren Schnabel. Gould erhielt Exemplare und Eier von Port Eſſington und von Rottneſt Eiland von der Weſtküſte Auſtraliens, wo Mr. Gilbert ſie in großer Anzahl auf einem iſolirten Felſen, etwa zweihundert Ellen weit vom Feſtlande im Dezember brüten ſah. Er ſagt, daß ſie da ihre Eier nur auf den feuchten Felſen lege und ſo zahlreich, daß es ſchwer iſt, zwiſchen ihnen fortzukommen, ohne daß man auf jeden Schritt mehrere zertritt. Abbildung t. CCCXXXIV. 2636-37. 515. Xema Jamesonii Goblp. Jameſons Schwalben- Möve. Jameson’s Gull B. of Austral. XXXVI. 4. Crimson-billed Gull Lars. gen. hist. X. 145. Larus Jamesonii Wiırs. ill. zool. pl. XXIII. List of B. in Brit. Mus. coll. III. 171. scopulinus Forst. draw. t. 109. young. deser, Silver Gull. List of Birds in the Tasmanian Journal I, 85. Dje-je-nap West-Aus tr. inf. indig. — Litte Gull Colon. Kopf, Hals, ganze Unterfeite, Afterflügel, Hinterrücken und Schwanz weiß, Rücken und Flügel zart grau, Vorderſchwingen weiß, über der Mitte ſchwarz, an der Innen— fahne breit, an der Außenfahne ſchmal ſchwarz gezeichnet und eben ſo breit geſpitzt, mit leichtem weißen Saume am Ende, Augenlider, Schnabel, Beine und Fuß tief blutroth, Nägel ſchwarz, Iris perlweiß. Weibchen gleich. Häufig verbreitet über die Küſten von Van Diemens Land und die Südküſte von Auſtralien im Allgemeinen, fie beſucht auch die Flüſſe und Landſeen im Innern, fps“ weit dieſe von einiger Ausdehnung ſind. In den Torres Straits kommt eine Möve vor, die ihr ſo ähnlich iſt, daß ſie ſich nur durch bedeutendere Größe unterſcheiden läßt. Die Zukunft mag lehren, ob ſie Lokal-Varietät iſt, indeſſen iſt die größere über die ganzen Küſten Auſtraliens verbreitet. Obgleich unſer Vogel keinen dunkelfarbigen Kopf hat, iſt er doch eine wahre Xema. Sie ſammelt ſich, wie die andern Verwandten, Schwimmvögel. 187 in ungeheure Schwaͤrme und brütet in Colonie von mehrern Hunderten in Moräſten oder auf kleinen niedern Inſeln. Eine Colonie der Art befand ſich auf Great Actaeon Island in D'Entrecasteaux Channel, als Gould im Jahre 1838 dort war. Ihr Flug iſt leicht und außerordentlich ſchwimmend, ſie läuft ſchnell und leicht und iſt einer der ſchönſten und lebhafteſten Vögel. Das Neſt beſteht aus Schilfen und Gräſern; ſie legt 4—5 Eier, welche in der Farbe ſehr abweichen, fo daß ſelten zwei gleich find. Die Grundfarbe iſt von blaßgrünlich bis dunkel olivenbraun, manchmal leicht, andre— mal ſtark und groß ſchwarzbraun gefleckt und geſtrichelt, auch in der Geſtalt ſind ſie bald kürzer und dicker als gewöhnlich. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXV. 263839. 516. Lestris catarractes Tem. Die große Raubmöve. Teun. man. 511. ed. 2. 792. Gould B. of Austral. XXV. 15. Larus — Larn. ind. orn. II. 818. Linx. I. 226. Gu. 1. 603. Lerus fuscus Brıss. orn. VI. 165. Catharacta Skua Brüns. no. 125. Rerz Fn. suec. n. 123. Le Goeland brun Burr. hist. nat, des ois. VIII. 408. Port Egmont Hen Hawes. voy. II. 283. Coor’s voy. I. 44. et 272. Forst. voy. J. 109 et 118. — Skua Gull Britt. aut. Ganze Oberſeite ſchwärzlichbraun, Rückenfedern mit weißen Schäften und Spitzen, ganze Unterſeite chokolatbraun, Baſis und Schaft der Vorderſchwingen weiß, Schnabel und Fuß ſchwarz. Weibchen gleich. Jeder Reiſende nach Auſtralien, dem Vorgebirge der guten Hoffnung oder Cap Horn bemerkte, daß in allen höhern Breiten das Schiff oft von einzelnen Exemplaren dieſer Raubmöve beſucht wurde, welche ſich leicht von den Albatroſſen und Petrels durch ihren ſchwerfälligen, mehr flatternden Flug und den weißen Fleck auf den Flü— geln, den man von unten deutlich ſieht, unterſcheidet. Doch ſcheint es, daß mehr Neu— gierde, als irgend etwas anderes ſie anzieht, denn nachdem ſie es zwei- bis dreimal umkreiſt hat, fliegt ſie fort über den unermeßlichen Oeean, bis man ſie aus dem Ge— ſichte verliert und ſo ſieht man ſie eher tauſend Meilen weit vom Lande entfernt auf der hohen See, als nächſt der Küſte, während die eigentlichen Möven im Meere leben, welche mit Inſeln verſehen ſind, auf denen ſie nach Gefallen ſich niederlaſſen können. Gould war lange darüber erſtaunt, daß ein Vogel dieſer Familie ſo lange vom Strande entfernt leben könne, ohne Ruheplätze zu finden, bis er ſich überzeugte, daß derſelbe ſich auf die Maſſen von Seetang niederließ, welche hier und da in allen Meeren ſich herumtreiben, auf dem er ſich auch mit derſelben Gemächlichkeit niederläßt, als ſetzte er ſich auf einen Felſen. Seine räuberiſchen Sitten ſetzen ihn auch in den Stand, hinreichende Nahrung zu finden, die ihm die Albatroſſe und Sturmvögel aus der See holen, worauf er ſie ihnen abjagt und deshalb große Schmarotzermöve oder Skua genannt wird. Es giebt jo wenig Unterſchied zwiſchen den Exemplaren des Südoceans und denen in unſern Meeren, daß Gould beide für eine und dieſelbe Art hält. Nirgends zeigte ſich der Vogel in größerer Menge, als an der Küſte von Van Diemens Land und häufig in der Strom Bay am Ausfluſſe des Derwent, auch kommt er auf Neu-Sceland und allen ähnlichen Breiten rings um die Erdkugel vor. Daß 188 Schwimmvögel. er aber auch die höhern Breiten beſucht, beweiſt eine Bemerkung, welche R. Me Cor— mid Esg. Surgeon R. N. mittheilte, wornach er ſüdlich bis Kerguelens Land und Campbell Eiland vorkömmt. Alle Exemplare aus der ſüdlichen Halbkugel ſind dunkler in der Färbung und etwas größer als die der nördlichen. Vergl. die Einleitung. Abbildung t. CCCXXXV. 2640. 517. Phaeton phoenicurus Gxer. Der rothſchwänzige Tro⸗ pikvogel. Guer. I. 583. Larn. ind. II. 894. Lracu. nat. misc. pl. 177. Swalxs. class. II. 372. VIXILL. gal. pl. 279. Lessox trait. 625. all. pl. 114. 1. Paille en queue à brins rouges Burr. hist. des ois. VIII. 357. — de I’Isle de France Burr. Enl. 979. Red-tailed Tropic Bird Laru. gen. syn. VI. 619. 105. gen. hist. X. 447. pl. CLXXXIII. Ph. erubescens BAxx's draw. n. 31. New- Holland Tropic Bird Larn. gen. hist. X. 448. — Gol B. of Austral- XXXV. 9. Alt: breites ſchwarzes Querband vor dem Auge ſetzt ſich in eine Spitze hinter das Auge fort und ſteigt abwärts breit bis zum Mundwinkel; Mitte der dritten Schwingenreihe und Seitenfedern tiefſchwarz, ganzes übriges Gefieder ſeidenweiß, fahl— roſa beſonders am Rücken überlaufen, Schäfte der Vorderſchwingen ſchwarz vom Grunde bis einen Zoll vor der Spitze, Schäfte der ſeitlichen Schwanzfedern ſchwarz bis zu 4 Zoll vor der Spitze, beide Mittelſchwanzfedern am Grunde weiß, von da aus in ihrer ganzen Länge von 18“ ſchönroth, Schäfte ſchwarz, Iris ſchwarz, Schna— bel ſcharlach, ein ſchwarzer Streif von der Baſis durch die Naſenlöcher, ſchmaler blaß— blauer Streif am Grunde beider Schnabelhälften. Lauf und Grund der Zehen und Schwimmhäute ſchwachblau, übrigens Zehen und Schwimmhäute ſchwarz. Weib— chen: Gefieder minder ſchön röthlich überlaufen. Jung: ſeidenweiß ohne Anflug, ganze Oberſeite mit einem breiten ſchwarzen Mondbändchen auf allen Federn, der Schwanz der Schäfte der Vorderſchwingen breitet ſich an der Spitze der Federn ſpa— telförmig aus. Ueber den gemäßigten und heißen indiſchen Ocean und die Südſee ſehr allgemein verbreitet, wo er oft um das Schiff herumſchwebt und zufällig auch wohl ſich auf das Takelwerk ſetzt. Im Auguſt und September zieht er ſich auf verſchiedene Inſeln zu— rück, um da zu brüten, wobei auch die Norfolk-Inſel an Auſtraliens Oſtküſte und Raines Islet in der Torres-Straße genannt werden muß, da Gould von beiden Orten Exemplare und Eier beſitzt, welche derſelbe Mr. John M' Gillivray ver— dankt, da er ſie nicht ſelbſt da beobachten konnte. Dieſer ſagt: „Wir fanden dieſe Art auf Raines Islet, wo wir uns den Juni hindurch ein Dutzend verſchafften. Ein— mal ſchwebten drei über und um die Inſel, dann ſetzte ſich einer und als ich genau hinſah, lief ich darauf zu und fand ein Männchen in einer Höhlung unter einem nie— dern Vorſprunge am Rande der Bucht der Inſel und es gelang mir nach einer kurzen Balgerei mit ihm, ihn zu fangen, er biß dabei nach mir und ließ ein lautes, rauhes und oft wiederholtes Geſchrei hören. Der Vogel legt ſeine zwei Eier auf den nackten Boden der Höhle und beide Geſchlechter beſorgen das Brüten. Gewöhnlich kehren ſie um Mittag von der See zurück, kreiſen hoch in der Luft und laſſen ſich dann nieder. Die Eier ſind auf blaß röthlichgrauem Grunde bräunlichroth gefleckt und geſprenkelt, Schwimmvögel. 189 23“ lang, 1 Zoll 13 Achtel breit. Der Magen enthält Ueberbleibfel von Sepien. Der röthliche Anflug des Gefieders findet ſich in allen Graden und verſchwindet bei dem todten Vogel. Latham ſagt, daß er in großer Anzahl auf Mauritius lebt, daß er ſehr gemein auf der Palmerſton, Turtle und Harvey's Inſel in der Südſee ſei und an allen dieſen Orten ſeine Eier auf den Boden unter Bäume lege. Abbildung: Alter und junger Vogel t. CCCXVI. 2551 —52. 518. Attagen Ariel Gol. Die Ariel: Fregatte. Gou in Gray gen. of Birds. Birds of Austral. XXV. 8. Small Frigate Bird. Männchen: ganz braunſchwarz, Kopffedern grünglänzend, die verlängerten Rückenfedern purpur- und grünſchillernd; Augenringe und Kehltaſche tiefroth, Schnabel bläulichhornfarbig, Iris ſchwarz, Fuß röthlichbraun. — Weibchen brauner, auf dem Rücken fehlen die verlängerten Federn, mehrere Flügeldeckfedern und Schwingen dritter Reihe lichtbraun geſäumt, bilden einen Fleck längs des Flügels, ein Hinterhalsband, Bruſt und Obertheil der Seiten weißlich, rothfahl überlaufen. Neſtvogel: Dunen weiß, am Rücken der Schultern dunkelbraune Federn bereits vorhanden. Auf dem Meere an den Küſten des tropiſchen Auſtraleontinents, beſonders in der Torres-Straße. Kleiner als die andern Arten. Commandeur Ince R. N., welcher während der letzten Beobachtungsreiſe des königl. Schiffes Fly längere Zeit am Raine's Islet ſtand und die Erbauung eines Leuchtthurmes leitete, berichtete Gould, daß er bei dem Landen an dieſem Inſelchen, welches 12» S. B. etwa 70 Meilen von der Nordoſtküſte des auſtraliſchen Continents liegt und von einem Theile des großen Bar— rierenriffes umgeben iſt, dieſen Vogel colonienweife an der Südweſtecke brütend antraf. Das Neſt beſtand aus kleinen Zweiglein von den Sträuchern und Kräutern, die allein hier wachſen und ſtand am Boden oder einige Zoll darüber auf den Pflanzen. Die Eier waren meiſt einzeln, manchmal auch zwei, größer als die von Sula, reiner weiß, nicht ſo kalkartig und von beiden Enden mehr gleichgeſtaltet. Einmal tödtete er einen alten Vogel auf einem Neſte mit einem Jungen; als er den Ort wieder aufſuchte, fand er den Jungen in ein andres Neſt gebracht, deren Beſitzer ihn wie ihr eignes Kind fütterten. Der Fall war ganz ſicher, da ſich kein andres Neſt mit zwei Jungen da befand. Mehrere Eier waren ganz friſch, andere ſchon ſo weit entwickelt, daß ſie ſich nicht ausblaſen ließen und einige junge Vögel mochten ſchon vor zwei oder drei Wochen ausgekrochen ſein. Wir betrachteten dieſe Vögel als die Falken der See; wir ſahen oft, wie ſie Seeſchwalben und Tölpeln ihre Beute abjagten und dann geſchickt auffingen, bevor ſie hinabfiel. Wir ſahen ſie nie auf dem Waſſer ſitzen, aber immer herumkreiſen, wahrſcheinlich um zu beobachten, was die kleineren Seevögel herausbrachten. Gould fand in ihrem Magen junge Schildkröten, Fiſche, Sepien und kleine Krabben. Abbildung: Männchen und Weibchen t. CCCXVI. 2545-46. 519. Phalacrocorax sulcirostris Gray. Furchenſchnabel— Scharbe. Gunar list of Birds in Brit. Mus. Coll. Il. 185. Gobrp B. of Au- stral. XXV. 17. Groove-billed Cormorant. Carbo suleirostris Braxpr Bull. acad. imp. Petersb. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 1 on 190 Schwimmvögel. Ganzes Gefieder dunkel grünlichſchwarz glänzend, Flügel- und Rückenfedern grau, grünlichſchwarz geſäumt, über dem Auge und über den Halsſeiten zahlreiche kleine ſchmale weiße Federn, welche wahrſcheinlich nur zur Brütezeit da ſind, Iris tief gras— grün, Augenring und Kehltaſche bräunlichſchwarz, Taſche ſtark blau überlaufen, Fuß ſchwarz. Weibchen gleich. Südauſtralien in mehrern Theilen. Scheint die Flüſſe und Landſeen im Innern zu lieben und die Seeküſte vorzuziehen, ſo daß ihn Gould am häufigſten am Mokai, Peel und Namoi antraf. Seine Lebensweiſe iſt die der andern Arten, gewöhnlich ſaß er auf über das Waſſer hängenden Eukalyptenzweigen und auf den Sturzeln und Knorren der gefallenen Baumſtämme, auf denen ſie in kleinen Geſellſchaften zu 5 bis 20 vorkamen. Sie freſſen Fiſche, Fröſche, kleine Eidechſen u. dergl. Abbildung beider Geſchlechter l. CCCXVI. 2547— 48. 520. Phalacrocorax carboides G0. Auſtraliſche Scharbe. Govur» proc. V. 156. Syn. IV. B. of Austral. XXXIV. 4. Australian Cormorant. Black Shag West-Aus tr. Colon. Geſichtsſeiten und Kehle fahlweiß, Oberkopf, die verlängerten Hinterhauptfedern, Hals, ganze Unterſeite, Hinterrücken und Schwanz tief glänzend ſchwärzlichgrün, Rücken, Flügel und Obertheil der Seiten chokolatbraun, breit dunkel glänzendſchwarzgrün geſäumt, Hals mit zahlreichen feinen weißen Federchen, ein Fleck von weißen Federn an der Außenſeite des Schienbeines, Iris grün, nackter Augenring und Kehlſack ſchöngelb, Beine gagatſchwarz, Firſte und Spitzen dunkelhornfarbig, übrigens der Schnabel fleiſch— weiß. Winterkleid: die weißen Halsfederchen fehlen, der Hals hat dann die Farbe der Unterſeite. Junge: Oberſeite blaſſer, Unterſeite faſt weiß. Südauſtralien, nirgends ſo häufig als in Van Diemens Land, hier nicht allein in den Buchten und auf den Inſelchen, ſondern er ſteigt anch die großen Flüſſe hinan und in die Landſeen in der Mitte des Landes, wo er an mehrern brütet. In Weſt— auſtralien iſt er mäßig häufig zu King George's Sound, auch ſteigt er den Schwa— nenfluß hinan und wurde manchmal am Murray geſehen. In Südauſtralien und Neu-Süd⸗Wales beſucht er ähnliche Lokalitäten und Gould ſchoß mehrere an ver— ſchiedenen Orten am Hunter, welche da auf den hohen Eukalypten ſaßen. Indeſſen iſt er ſo ſcheu und vorſichtig, daß es ſehr ſchwer iſt, ihn zu ſchießen, im Fluge ſteigen ſie oft in Kreiſen aufwärts, bis man ſie aus dem Geſichte verliert. In Lebensweiſe und Sitten ſtimmt er mit den Kormoranen Europa's ſo überein, daß dieſelben keiner befondern Beſchreibung bedürfen. Die Nahrung beſteht aus Fiſchen. Er wiegt 6 bis 7 Pfund. Sie legen zwei bläulichweiße Eier, bis dritthalb Zoll lang, einen Zoll neun Linien breit. Das Neſt beſteht aus Seetangen u. a. Meerpflanzen und ſteht an einem Felſenrande. — Er iſt der größte unter den Kormoranen, die man bis jetzt in Auſtra— lien auffand und ſogar größer als ſeine europäiſchen Verwandten. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXVI. 2549—50. N 521. Dendrocygna arcuata Swans. Die Bogenente. Swans. class. II. 365. List. Brit, Mus. III. 131. Errox mon. of Anat. 108. Gouo Schwimmvögel. 191 B. of Austral. XXXIII. 3. Anas arcuata Cox. Horsr. zool. Res, in Java. — Eu— jep-are P. Essing t. indig Whistling Duck Colon. Oberkopf und fortgeſetzter Streif über den Hinterhals, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz bräunlichſchwarz, jede Feder am Rücken mit breitem, roſtrothen Bogen geſäumt, Flügeldecken dunkel kaſtanienbraun, Kinn weiß, Kopfſeiten fahlweiß, Bruſt tieffahl, jede Feder mit kurzem ſchwarzen Mondfleck, Unterleib kaſtanienbraun, Schaft— ſtreifen und Unterbauch fahl, ſchwarz gefleckt, Unterſchwanzdecken weiß, Seitenfedern fahlweiß, jederſeits mit breitem ſchwarzen Streif, welcher außen kaſtanienbraun ge— randet iſt, Iris dunkelbraun, Schnabel ſchwarz, Lauf grünlichgrau, Fuß ſchwärzlichgrau. Gould beſitzt Exemplare von Moreton-Bay und verſchiedenen Theilen der Nord— küſte, welche, mit ſolchen aus Java verglichen, etwas größer ſind und Kehle und Vor— derhals etwas tiefer fahl gefärbt haben, ſonſt aber ſind ſie ganz gleich. Vom September bis Dezember ſammelt ſie ſich in großen Flügen auf den Land— ſeen um Port Eſſington; die Wäſſer find in dieſer Jahreszeit jo ſeicht, daß dergleichen Vögel dann zwiſchen den Waſſerpflanzen herumwaden und eine reichliche Nahrung finden können. Mr. Gilbert ſagt, daß dieſe und andere Arten bei Annäherung eines Menſchen oder Losſchießen eines Gewehres alle zuſammen auffliegen, aber daß dabei jede Art ſich in einem von den andern getrennten Flug abſondert. Auf dem Waſſer iſt ſie ruhig und lautlos, im Fluge läßt ſie ſtets ihr eigenthümliches Pfeifen erſchallen. Die Eingebornen brachten mehrere Eier, die fie im Sumpfe gefunden hatten und dieſer Art zuſchrieben, die Neſter ſtanden in hohem Graſe auf den kleinen Inſeln am Gaſthofe zu Port Eſſington; die Eier find milchkaffeefarbig, 13“ lang und 14 breit. Abbildung: Männchen und Weibchen. t. CCCXXXIV. 2640 — 2641. 522. Anseranas melanoleucaLlsss. Die ſchwarzweiße Gans⸗ ente. Less. man. II. 418. Traité 633. Brit. Mus. list. III. 125. Gear list of gen. ed. 2. 92. Gouso B. of Austral. XXXII. 3. Anas melanoleuca Larn. ind. orn. sppl. p. LXIX. Cuv. mem. Mus. VII. ann. XI. Cah. 345. pl. 19. Black and white Goose Lark. gen. syn. sppl. II. 344. gen. hist. X. 225. A. semipal- mata Ları. ind. orn. sppl. p. LXIX. Linn. Trans. IV. 103. pl. VI. trachea. Semipalmated goose Larn. gen. syn. sppl. II. 347. pl. 139. Puxx. outlines IV. 129. Laru. gen. hist, X. 295. pl. CLXXVIII. Choristopus semipalmatus Eyrox. monogr. Anat. p. 79. — Nowal-gang N.-S.-Wal. indig. Kopf, Hals, Flügel, Rückenmitte, Schwanz und befiederter Theil der Schienbeine glänzend grünſchwarz, übrigens weiß, Jris ſchwärzlichbraun, Schnabel röthlichbraun, Fuß gelb. Als ſich in Neu-Süd-Wales Niederlaſſungen bildeten, war dieſe Art um Haw— kesbury ſehr häufig, doch blieb ſie nicht lange eine Zierde dieſes Fluſſes oder irgend eines Stromes in der Colonie, denn ſo wie überall wirkte auch hier der Fortſchritt der Civiliſation zerſtörend auf die meiſten mehr auffallenden Naturprodukte derjenigen Ge— genden, über welche dieſelbe ſich verbreitete. Jetzt iſt obige Art noch häufig in ſolchen Theilen des Port Philipp-Diſtrietes, welcher für Coloniſten unbewohnbar iſt und ſo wie wir nordwärts gelangen, nimmt ſie mehr überhand, bis wir die Flüſſe und Teiche 25 192 Schwimmvögel. erreichen, welche in die Torres-Straße ausmünden, denn hier zeigt ſie ſich in ſo un— zählbarer Menge, daß ſie eine der gewöhnlichſten Speiſen der Eingebornen darbietet und für den hierhergekommenen muthvollen Reiſenden, Dr. Leichardt, von großem Werth war, als er die Landreiſe von Moreton Bay nach Port Eſſington machte, wo er ſie ſeinem intereſſanten Reiſeberichte zufolge in zahlreichen Zügen geſehen. Dieſe Flüge im Norden ſind ſo dicht, daß die Eingebornen ſich viele Vögel von ihnen durch den Speer verſchafften. Dr. Leichardt jagt: es ſcheint, daß fie nur die im Fluge be— findlichen mit dem Speer anwerfen, die Gänſe kennen aber ihre Feinde ſo gut, daß ſie ſich augenblicklich ſchwenken, ſobald ſie einen Eingebornen ſeine Lanze in den Schaft einſetzen ſahen, aber einige feiner Gefährten verſicherten, daß fie geſehen, wie jene ihren Gegenſtand aus der faſt unglaublichen Ferne von zweihundert Ellen getroffen. Es iſt allgemein bekannt, daß mehrere Schwimmvögel ganz eigenthümlich ge— ſtaltete Luftröhren beſitzen, aber bei keiner Art ſind die Windungen und die Lage die— ſes Organs merkwürdiger als hier. Mr. Yarrel ſagt Linnean Transact. XV. 383: „Die Luftröhre liegt an der Außenſeite des linken Bruſtmuskels unter der Haut, hin— länglich unter dem Flügel erhoben, daß die Athmung nicht gehindert werden konnte, wenn der Vogel mit der Bruſt auf dem Boden ruhte; die parallelen Röhren ſind durch Zellgewebe feſt an den Muskeln wie an das Fell angeheftet. Das Schlüſſelbein der rechten Seite des Vogels iſt wie gewöhnlich, aber das linke kürzer und weiter und hat eine Oeffnung in der Mitte, die Seiten entfernen ſich mit einer vorſtehenden Spitze von der Innenſeite, woran die Luftröhre etwa 2“ über der Ausſpreizung des Knochen feſt angeheftet iſt. Da die Luftröhre links liegt, ſo verläuft der Obertheil ihrer Röhre in ſeinem Eintritt in die Lungen, quer über den linken Zweig des Gabelbeins in rech— tem Winkel, heftet ſich aber an den Fortſatz des Schlüſſelbeines und erhält von dieſem Punkte an feine centriſche Richtung gegen den Rumpf. Die ganze Länge der Luft— röhre iſt 4 Zoll 8 Linien.“ Bei jungen Vögeln iſt die Luftröhre nicht ſo ſehr zu— ſammengerollt. Dieſe ſonderbare Bildung der Luftröhre hat auch Latham gen. hist. of birds X. 295 beſchrieben und pl. 178 abgebildet. Die Exemplare aus dem Nor— den ſind etwas kleiner als die von der Südküſte und der Knopf, welcher vom Schna— bel aus in den Vorderkopf aufſteigt, iſt bei ihm noch höher. Abbildung des Vogels mit einer Gruppe im Hintergrunde t. CCCXXXIV. 2642. Sumpfvögel. 193 weite Ordnung. Sum pfvögel. 523. Scolopax australis Lırm. Auſtraliſche Schnepfe. New- Holland Snipe Laru. ind. oru. sppl. p. LXIV. gen, syn. suppl. II. 310. gen. hist IX. 242. Cour B. of Austral. XXXII. 2. Scolopax Hardwickii Gnax zool. misc. I. 16. Gallinago australis list of Birds in Brit. mus. III. p. 111. O-lareg-a Van Diem. Land. Oberkopf tief bräunlichſchwarz, unter der Mitte von einem fahlen Streifen getheilt, Geſicht und Kinn fahlweiß, Halsſeiten, Bruſt und Rumpfſeiten blaß röthlichbraun überlaufen, unregelmäßig tief braun gefleckt, die Flecken größerwerdend und gegen die Rumpfſeiten zu unregelmäßigen Bändern werdend; Rücken dunkel braunſchwarz, Schul⸗ tern tief ſandgelb gefleckt und an ihren Außenfahnen blaßfahl geſäumt; Flügeldecken dunkelbraun, blaßfahl breit geſpitzt; Flügel dunkelbraun, alle Federn am Ende leicht weiß gefranſt; die langen Seitenfedern regelmäßig braun und weiß gebändert; Mittel— bauch weiß; Unterſchwanzdecken fahl, dunkelbraun gebändert; die vier Mittelſchwanz— federn ſchwärzlichbraun, nächſt der Spitze mit breitem rothen Bande, unter ihm ein ſchmales unregelmäßiges ſchwarzes, Spitzen weiß; Seitenfedern abwechſelnd dunkel und hellbraun gebändert, weiß geſpitzt; Iris dunkelbraun; Baſalhälfte des Schnabels gelb— lichweiß, übriger Theil dunkelbraun; Beine gelblichweiß, olivenfarbig überlaufen. Bei Vergleichung der Schnepfen von Port Eſſington mit ſolchen von Van Die— mens Land zeigen ſich manche Verſchiedenheiten, und deren Auffaſſung dürfte künftige Beobachter in den Stand ſetzen, zu entſcheiden, ob fie gleichartig oder verſchieden find. Genaue Unterſuchung zeigt, daß die Vögel von Port Eſſington einen kürzeren Schwanz und die vier ſeitlichen Federn ſchmaler haben, als die von Van Diemens Land. Jene haben auch in beiden Geſchlechtern 18, dieſe nur 16 Schwanzfedern. Es iſt wahr, ſie wurden in einem Theile der Mauſer geſchoſſen, ſodaß es ſchwer iſt, zu beſtimmen, ob 16 die richtige Zahl ſei oder nicht. Sind beide Vögel gleichartig, ſo verbreitet ſich dieſe Schnepfe über Auſtralien und Van Diemens Land mit. Gleich ihrem euro— päiſchen Vorbilde hängt ihre Anweſenheit von dem Vorkommen paſſender Lokalitäten ab, da dieſelben Geſetze, welche die Verbreitung einer Art beſtimmen, auch die Regel für die andern darbieten. In Van Diemens Land iſt ſie im Oetober, November, Dezember und Januar ſehr häufig; fie iſt ein trefflicher Gegenſtand der Jagd und findet ſich in allen niedern Moorgründen, Teichen, Bächen und in ähnlichen Lagen. Sie wiegt 5 bis 64 Unzen und iſt folglich ein wenig größer als Scolopax gallinago in Europa. Sie fliegt ſchwer— fälliger als dieſe, iſt folglich noch bequemer zu ſchießen, auch iſt ſie zahmer, ſitzt dichter geduckt und fliegt nur eine kleine Strecke, bevor ſie ſich ſetzt. Im Aufſteigen ſchreit 194 Sumpfvögel. fie auch seape-seape, wie Se. gallinago. Man fagt, fie brütet in Van Diemens Land, obwohl indeſſen manche der von Gould geſchoſſenen Vögel jugendliche waren, fo fand ſich doch die Brütung ſelbſt nicht. Lieutenant Breton in feiner „Excursion to the Western Range, Tasmannia“ erwähnt, daß dies in der letzten Woche des Auguſt oder in der erſten des September ſtattfinde. Gould fand ſie ſehr häufig in mehrern Thei— len von Reu-Süd-Wales, nirgends mehr als an den Teichen am Upper: Hunter im November und Dezember; aber ſie war nur auf dem Durchzuge. Die Teiche und Moräſte ſind in dieſer Zeit mit Waſſer angefüllt und ziehen ſie nach ſich. Mr. Gilbert erwähnt, daß der Vogel von Port Eſſington nur ein gelegentlicher Beſucher der Halbinſel Coburg iſt, wo er um die Mitte des November vorkömmt, wenn die Regenzeit beginnt und dann in einigen Wochen wieder verſchwindet. Er hält ſich während dieſer kurzen Zeit in Moräſten und offnen graſigen Wieſen, wo er nie mehr als 6 bis 8 Stück auf einmal ſah und ſie allezeit ziemlich ſcheu fand. Der Magen war muskulös und enthielt kleine Waſſerinſeeten und Sand. Die Geſchlechter find ſo ähnlich gefärbt, daß eine beſondere Beſchreibung un— nöthig iſt. Abbildung eines Päärchen aus Van Diemens Land t. CCCXXXV. 2643—44. 524. Totanus stagnatilis Tun. Der Teich⸗Waſſerläufer. Trun. Man. IV. 414. Gouro B. of Eur. IV. 314. B. of Austral. XXXIV. 17. Marsh Sandpiper. Oberkopf und Hals grau, ſchwarz längs geſtrichelt, Oberſeite grau, Federn heller geſäumt, Flügel ſchwärzlichbraun; Schwanz weiß, braun gebändert; Geſicht, Vorder— hals und ganze Unterſeite weiß; Schnabel dunkel olivengrünlich, braun geſpitzt, Beine olivengelblich, Iris ſchwärzlichbraun. Gould ſchoß ein Exemplar auf den Ufern des Lower Mokai am 16. Dezember 1839. Bei Vergleichung mit europäiſchen Exemplaren finden ſich dieſelben vollkommen identiſch, nur iſt der auſtraliſche Vogel ein wenig lichter. Das erwähnte Exemplar fraß am Ufer dicht an der Waſſerſcheide und war das einzige, welches Gould zu ſehen bekam, weshalb er es um des ſichern Beſitzes willen lieber ſchoß, als lange be— obachtete, folglich über ſeine weitern Sitten nichts hinzufügen kann. Abbildung in zwei Stellungen t. CCCXXXVV. 2645 — 46. 525. Totanus griseopygius Govm. Der grauſteißige Waſ⸗ ſerläufer. Gone proceed. 22. Febr. 1848. B. of Austral. XIXIII. 4. — Grey-rumped Sandpiper. — Mul-woo-ing-a-ning-e P. Essing lt. indig. Kopf, ganze Oberſeite, Hinterrücken und Schwanz graulichbraun, Vorderſchwingen dunkelbraun; Streif über das Auge und ganze Unterſeite weiß; Hals, Bruſt und Seiten ſtark braun geſprenkelt und gebändert; Iris röthlichbraun; Schnabel ſchwärz— lichbraun, Baſis des Unterſchnabels ſcharlachroth; Beine hyaeinthrokth. Winterkleid: Oberſeite etwas heller und die Unterſeite einfarbig graulichweiß. Weibchen kaum abweichend. Sumpfvögel. 195 Gould ſah dieſe Art nirgends außer ſeinen eignen Exemplaren, die in der Nähe von Port Eſſington geſchoſſen wurden, wo der Vogel die ſandigen Buchten und Felſen unmittelbar über der Waſſerſcheide beſucht; ſein natürliches Aſyl ſind die Salzwaſſer— ſeen und Sümpfe nächſt der Colonie und hier ſieht man ihn zu manchen Jahreszeiten in reichen Flügen in Geſellſchaft mit Kiebitzen und Regenpfeifern. Das einfarbige Grau des Hinterrücken und der Schwanzdecken veranlaßte Gould zu der Benennung des Vogels. Der Magen iſt ſehr fleiſchig und die Nahrung beſteht aus Waſſerin— ſeeten und deren Larven und kleinſchaligen Weichthieren. Abbildung: Sommer- und Winterkleid t. CCCXXXV. 2647 —48. 526. Actitis empusa Govum. Der Nixen⸗Uferläufer. Gourn proc. 23. Nov. 1847. Fairy Sandpiper B. of Austral. XXXII. 17. Green Sandpiper P. Essingt. Colon. Ganze Oberſeite blaß glänzend oder bronzebraun, jede Feder mit unregelmäßigen dunkelbraunen Bänderchen, jederſeits von einer ſchmalen blaßbraunen Linie umzogen, Baſis und Spitze der zweiten Schwingenreihe weiß, Vorderſchwingen ſehr leicht weiß ge— ſpitzt; Mittelſchwanzfedern blaß bronzebraun, mit einer Reihe unregelmäßiger dunkel— brauner Flecke an den Rändern; Seitenfedern weiß, von unregelmäßigen vermiſchten dunkel- und blaßbraunen Bändern durchzogen; Unterſeite weiß, nur die Bruſtſeiten und Federſchäfte der Vorderbruſt blaßbraun. Am Schwanenfluſſe und zu Port Eſſington von Mr. Gilbert geſchoſſen, am Schwanenfluſſe nur einmal geſehen. Nahe am Eingang zum Swan flatterte der Vogel von Stein zu Stein und jedesmal ruhte er auf ſeinen Beinen, wobei er den Schwanz unaufhörlich auf- und abbewegte. Vom Vogel zu Port Eſſington ſagt er: „obwohl einſam lebend, ſah ich doch 3—4 beiſammen, fie bewohnten meiſt die Mangles _ Diftriete, über deren Wurzeln unmittelbar über dem Waſſer fie ſehr thätig waren, ihre Nahrung zu ſuchen, beſtändig dabei mit dem Schwanze in Bewegung. Zufällig ſah ich einzelne Exemplare an den Rändern der Inlands-Seen.“ — Noch kleiner als Aclitis hypoleuca Europa's, aber durch die ſchimmernde Bronzefarbe der Oberſeite ver— ſchieden und ſehr dünn über den Continent Auſtraliens verbreitet. Obgleich Gould Exemplare aus jeder Colonie ſah, mit Ausnahme ſolcher von der Nordküſte, traf er doch nirgends mit dem lebenden Vogel zuſammen, ſo daß er bedauert, über deſſen Sitten nichts ſagen zu können. Abbildung: Männchen und Weibchen t. CCCXXXVI. 264950. >27. Terekia cinerea 6. B. Gray. Die graue Terekſchnepfe. Gray List of gen. of Birds ed. 2. 88. Gounn B. of Austral. XXXIV. 13. Terek Godwit. Scolopax Terek Larn. ind. orn. II. 724. einerea Gu. I. 657. Limosa recurvirostra Parı. zool. Rosso-Asiat. II. 181. Terek Avoset PENN. arct. zool. II. 502. Terek snipe Laxu. gen, syn. V. 155. gen. hist. IX. 241. Limosa Terek Tun. man d’Orn. IV. 426. Terek Godwit Cobrp's Birds of Eur. IV. pl. 307. Totanus javanicus Honsr, Linn. Trans. XIII. 193. Terekia javanica 196 Su mpfvögel. Boxar. list of Eur. and Am. B. 52. Xenus einereus Kaup. — List of Birds in Brit. mus. coll. 96. Kopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz blaßbraun, mit feinem dunklen Schaft: ſtrich, Schultern und Vorderſchwingen dunkelbraun, Schaft der erſten Schwinge weiß, zweite Reihe weiß, Schnabel am Grunde orangebraun, zieht ſich ſpitzewärts in ſchwärzlichbraun, Iris ſchwarz, Beine bräunlichorange, Gelenke vorzüglich braun. Gould ſchoß ein einzelnes Exemplar dieſer Art am Namoi in Neu-Süd-Wales am 12. Juli 1839 und hat weder vorher noch nachher ein auſtraliſches Exemplar ge— ſehen. Jenes war ſehr ſcheu und ihm ſchwer zum Schuſſe zu kommen. Die Seetion zeigte, daß es ein Männchen war. In Java und Sumatra iſt der Vogel häufig und verbreitet ſich auch nach Indien und Europa, doch ſoviel bis jetzt bekannt iſt, nicht nach Afrika. — Ueber die Lebensweiſe iſt noch wenig bekannt. Temmink ſagt, daß ſie zufällig in Europa vorkömmt, in Rußland, Sibirien, am Caspiſchen Meere, in Japan, Sumatra und Borneo lebt und daß Exemplare von letzterer Inſel mit andern aus der Normandie und den Umgebungen von Paris verglichen, nicht den ge— ringſten Unterſchied bieten, daß ſie an den Flußufern lebt, eine wohltönende Stimme hat und Gewürme, Inſeeten und kleine Muſchelthiere frißt. Nach Pallas beſteht das Neſt aus Pflanzen und die vier Eier ſind blaß olivengelb, röthlichbraun gefleckt. Abbildung des von Gould in Auſtralien geſchoſſenen Exemplars in zwei Stell— ungen t. CCCXXXVI. 265152. 528. Limosa uropygialis Govum. Die Pfuhlſchnepfe mit ge⸗ bandertem Bürzel. Gourn proceed. Febr. 22. 1848. Birds of Austral. XXX. 9. Barred-rumped Godwit. Ganze Oberſeite bräunlichgrau, dunkelbraun in der Mitte und ziemlich weiß an den Rändern der Federn; Vorderſchwingen braun, Schäfte weiß; Halsrücken und Oberſchwanzdecken auffallend braun und weiß gebändert; Schwanz abwechſelnd braun und weiß; Kehle und Bauch weiß; Hals und Bruſt bräunlichgrau; Unterflügeldecken und Seiten braun und weiß gebändert; Schnabel weiß am Grunde, braun an der Spitze; Iris dunkelbraun; Beine bräunlichſchwarz. Jung: Rückenfedern dunkler, Schwingen der dritten Reihe auffallend weißgezähnt an den Rändern. Pitwater in Van Diemens Land, wo Gould fie in großer Menge unter Brach— vögeln, Auſterfiſchern und Sandläufern ſah, wie ſie auf den ausgedehnten, nackten Flächen bei der Ebbe ſich nährten. Auch in Speneer's Gulf und an den ſandigen Ufern der Mündung des Hunter in Neu-Süd-Wales kam ſie ihm vor und wahrſchein— lich iſt ſie über die ganze Küſte Auſtraliens verbreitet. Sie iſt die offenbarſte Ver— treterin von Limosa rufa Europa's für Auſtralien, von welcher die Bänder auf dem Hinterrücken fie bald unterſcheiden, da jene hier einfarbig weiß iſt. Die Lebens weiſe und Nahrung ſtimmt überein. Gould ſah noch kein anderes Kleid als das abgebil— dete; Mr. M' Gillivray verſichert indeſſen, daß auch das rothbraune Kleid, dem der europäiſchen Art ähnlich, von ihm nach Hauſe geſendet worden ſei. Abbildung eines Päärchen t. CCCXXXVI. 2653 —54. Sumpfvögel. 197 529. Schoeniclus albescens Govın. Der weißliche Schlamm⸗ läufer. Goun B. of Austral. XXXII. II. Lille Sandpiper. Tringa albescens Ten. col. 41. f. 2. Calidris australis Cuv. gal. d. Mus. Less. trait. 558. Land Snipe and Least Sandpiper West- Austr. Colon. Sommerkleid: Oberkopf und Oberſeite graulichbraun, ſchwärzlichbraun ſchaft— ſtreifig, an den Rändern der Schulterfedern roſtroth vertieft, leicht roth überwaſchen; Flügeldecken weiß geſpitzt; Vorderſchwingen ſchwärzlichbraun, mit weißen Schäften; Vorderkopf und Unterſeite weiß; Bruſtſeiten dunkelbraun gefleckt, in der Mitte roſtroth überlaufen; Iris bräunlichſchwarz; Schnabel ſchwärzlichbraun; Lauf und Fuß oliven— braun. Winterkleid: ähnlich aber blaſſer, ohne rothe Zeichnung, Seitenflecken der Bruſt auch minder ausgedehnt. Gould erhielt Exemplare aus allen Colonien Auſtraliens, von den Inſeln der Baßſtraße, den Houtmann's Abrolhos an der Weſtküſte, den Raine's Inſelchen in der Torres-Straße, und keine andere Art auſtraliſcher Vögel iſt allgemeiner verbreitet. Die Lebensweiſe trifft mit der von Schoeniclus minutus in Europa ſo genau überein, daß eine beſondere Beſchreibung derſelben nicht nothwendig iſt. Niedere, flache Schie— fergeſtade, von tiefen Buchten und Inſelchen unterbrochen, ſalzige Mündungen und Landſpitzen an den Enden kleiner Inſeln bieten ihm den gewöhnlichen Aufenthalt dar. In Van Diemens Land ſah ihn Gould zu Hunderten zu Ralph Bay Neck und der anliegenden Bucht, nahe an der Mündung des Derwent und ebenſo häufig war er zu Nepean Bay und in andern Theilen der Küſte der Kängaru-Inſel am Eingange in Speneer's Gulf in Südauſtralien. Behende und zierlich in feinen Bewegungen treibt er über den Boden mit ſchwindelnerregender Schnelle und bei jedem Rückzuge der Fluth ſucht er die kleinen Inſeeten und Seegewürme, welche feine Nahrung, ausmachen. Gould bekam ſelbſt nur Winterkleider und hätte er nicht noch ſolche mit rothem Anlauf aus Südauſtralien erhalten, ſo würde er glauben, daß dieſer Wechſel bei dieſer Art nicht einträte. Mr. Gilbert fand ihn im Dezember brütend auf Houtmann's Abrolhos, die 2 Eier lagen in einer Höhlung, welche er in der Spalte des ſchwarzen Abſatzes und Salzes gemacht hatte, der ſich von der Anſpülung vorfindet, nach dem Zurückziehen des Waſſers 4—5 Ellen über der Waſſerſcheide hoch liegt und trocknet. Mr. Gil: bert ſagt auch, daß er ſich in großen Flügen um die Landſeen um Perth und um Rottneſt Eiland ſammelt, ein ſchwaches Piepen im Fluge hören läßt, einen fleiſchigen Magen hat und daß ſein Fraß aus kleinen Land- und Waſſerinſeeten beſteht. Er be— merkt ferner, daß er ſich zu Port Eſſington in Flügen von mehrern Hunderten ſam— melt und gleich dem Grünſchenkel u. a. Arten der Gruppe zur Nachtzeit und während der hohen Fluth auf den Manglebäumen ſitzt. Abbildung dreier Vögel, der vordere heller gefärbte ohne roth iſt Wintervogel. . CCCXXXVII. 2655 — 56. 530. Schoeniclus subarquatus Gr. Der rothbäuchige Schlammläufer. Gnav list. Brit. Mus. III. 105. Gbr Birds of Austral. XXXIII. 10. Scolopax subarquata Gner. syst. nat. I. 658. Tringa subarquata Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 26 198 Sumpfvögel. Trun. man. II. 609. Pelidna subarquata Stern. Cont. of Shaw’s gen. zool. XII. 96. — Pygmy Curlew Brit. Orn. Sommerkleid: Oberſeite tief roſtroth, mit dreieckigen ſchwarzen Federflecken; Flügel dunkel graulichbraun; Oberſchwanzdecke weiß; Schwanz grau, ſchwarz und roth gebändert, Kopf ſchwarz und weiß gefleckt; ganze Unterſeite tiefroth; Schnabel und Beine ſchwarz, licht olivenfarbig überlaufen; Iris dunkelbraun. Winterkleid: Hinterrücken weiß; übrige Oberſeite graulichbraun; Unterſeite weiß, Bruſt zart grau überlaufen. Jung: Oberſeite dunkelbraun, jede Feder grau geſäumt, Bruſt querüber braun überlaufen. Wenig Vögel Auſtraliens ſtimmen ganz mit denen Indiens und Europa's über— ein, aber bei gegenwärtiger Art iſt es der Fall. Dieſe Art ſcheint über die Küſten von ganz Auſtralien verbreitet, doch immer nur dünn zerſtreut; aber es dürfte keine Gegend vorkommen, in welcher ſie nicht zu einer beſtimmten Zeit erſchiene. So wie die übrigen Strandläufer gehört dieſer nur dem eigentlichen Seeſtrande und den Fluß— ufern an. Der Federwechſel von grau in roth, wodurch der Vogel im Sommer fo auffällig wird, tritt in Auſtralien genau in der entgegengeſetzten Jahreszeit ein. Von den drei Exemplaren in Gould's Sammlung wurde eins auf der Rottneſts Inſel, ein anderes im Innern von Weſtauſtralien, ein drittes zu Port Macquarie in Nenu— Süd-Wales geſchoſſen. N Abbildung: Sommer- und Winterkleid t. CCCXXXVII. 2657-58. 531. Schoeniclus magnus Govns. Der große Schlammlänfer. Go proc. 22. Febr. 1848. B. of Austral. XXIV. 14. Great Sandpiper. Oberkopf und Hals bräunlichgrau, braun ſchaftſtrichig; Rücken und Flügel braun, bräunlichgrau breit geſäumt; Vorderſchwingen ſchwärzlichbraun, Bürzel weiß, jede Feder braun geſpitzt; Schwanz bräunlichgrau; Bruſtfedern dunkelbraun, am Ende mit weißem Mond; Bauch und Unterſchwanzdecken weiß, Seiten braun gefleckt; Schnabel, Fuß und Iris olive. Nordküſte von Auſtralien Brit. Mus. Schwanenfluß, Sammlung von Hon. Char: les Neville. Einer von den wenigen Vögeln, die Gould nicht für ſeine Samm— lung erhalten, aber eine der eigenthümlichſten Tringae, da ſie ganz die Größe des Kampfhahnes erreicht, in der Geſtalt aber gleicht ſie den echten Strandläufern. Bei Ver— gleichung mit einem Vogel, welcher im Muſeum der oſtindiſchen Compagnie den Na— men Totanus tenuirostris Horsr. führt, erſcheint er dieſem ſehr nahe verwandt. Abbildung t. CCCXXXVII. 2659. 532. Numenius australis Goblp. Auſtraliſcher Brachvogel. Gol proc. V. 135. B. of Austr. XXXIV. 3. Australian Curlew. — Wid-joo-on- ong West-Austr. Murray Riv. indig. Man- do- weidt P. Essin gt. indig. — Curlew Colonist. Oberkopf und Halsrücken ſchwärzlichbraun, jede Feder fahl geſäumt; Rücken ſchwärzlichbraun, jede Feder unregelmäßig röthlich fahl an den Rändern gefleckt; Flü— Sumpfvögel. 199 geldecken ſchwärzlichbraun, graulichweiß geſäumt; dritte Reihe braun, an den Seiten unregelmäßig lichtbraun gefleckt, Hinterrücken und Oberſchwanzdecken dunkelbraun, an den Rändern graulichfahl gebändert; Schwanz lichtbraun, dunkelbraun gebändert, große Flügeldecken ſchwärzlichbraun, leicht weißgeſpitzt, Vorderſchwingen 1— 5 dunkelbraun weißſchaftig, übrige und zweite Reihe unregelmäßig unterbrochen weiß gebändert; Ge— ſichtsſeite, Kehle und ganze Unterſeite blaßfahl, mit feinen ſchwarzbraunen Schaftſtrichen, Grundtheil des Schnabels fleiſchfarbig, olivenfarbig überlaufen; Spitzenhälfte tief dun— kelbraun, Beine bläulich bleifarbig; Iris dunkelbraun. — Beide Geſchlechter gleich. Ganz Auſtralien. Gould erhielt Exemplare von Port Eſſington, dem Schwa— nenfluſſe, Südauſtralien, Neu-Süd-Wales, Van Diemens Land und den ganzen Inſeln der Baßſtraße, aber nirgends häufiger als in Van Diemens Land, wo er in der Nachbarſchaft der Flüſſe und Sümpfe in Flügen vorkömmt, eine ſehr ähnliche Stimme hören und ein ſehr ähnliches Benehmen beobachten läßt, wie der Brachvogel in Eu— ropa. So wie dieſer rennt er auch über die nackten Flächen am Strande bei der Ebbe und frißt da verſchiedene Mollusken. Er wiegt etwa 2 Pfund. Der Magen war fleiſchig und enthielt Ueberbleibſel von Schalthieren, Krabben u. |. w. Zum Brüten dürfte er die Höhen von Van Diemens Land oder Australia felix beſuchen. In mehrern Fällen ſind Vögel ganz entfernter Welttheile einander ſo ähnlich, daß man ſie anfangs für einerlei hält, bei ſorgfältiger Unterſuchung ſtellt ſich aber heraus, daß ſie einander nur vertreten. Nirgends ſcheint dieſe Vertretung ſo auffallend, als in Auſtralien, da nicht wenige, ſondern ſehr viele Fälle vorkommen, daß euro— päiſche Vögel und ſolche von Nord-Indien hier ſo repräſentirt ſind, daß man glaubt, man ſähe ſie ſelbſt. Der gegenwärtige Vogel geuauer betrachtet, hat einen längeren Schnabel, als der in Europa; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken ſind braun anſtatt weiß gebändert und die Unterſeite fahl überlaufen. Abbildung: Der Vogel liegend t. CCCXXXVIII. 2660. 533. Numenius uropygialis Goblp. Der weißſteißige Brach⸗ vogel. Goorp proceed. VIII. 175. Birds of Austral. XXXI. 15. Australian Whimbrel. — Man-do-weidt P. Essing t. indig. Oberkopf braun, mit ſchmalem, unregelmäßigem, fahlweißem Streif über der Mitte; Zügel und ein Streif hinter dem Auge braun, ein breiter Streif hinter dem Auge, Hals und Bruſt fahlweiß, mit braunen Schaftſtrichen; Mittelrücken und Schul— terfedern dunkel olivenfarbig, an den Rändern lichtfahl gefleckt; Flügeldecken ebenſo, heller, gefleckt; Vorderſchwingen ſchwärzlichbraun mit hellen Schäften; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken braun und weißlich gebändert; Schwanz blaßbraun, dunkelbraun bandirt, Kinn, Unterbauch und Unterſchwanzdecken weiß; Schnabel ſchwärzlichhornfarbig, Baſis fleiſchfarbig; Bruſt graulichſchwarz. — Weibchen nur anatomiſch unterſcheidbar. Kleiner noch als N. phaeopus, der Hinterrücken gefleckt und gebändert, anſtatt daß er bei jenen reinweiß iſt. Uebrigens kommen aber beide ſo überein, daß die Be— ſchreibung auf beide paſſen könnte. Der auſtraliſche Vogel iſt indeſſen blaſſer braun als der Europa's. Ueber ganz Auſtralien und Van Diemens Land verbreitet, wo die Oertlichkeit ihm 26 * 200 Sumpfvögel. zuſagt, welche auch dieſelben find wie bei N. phaeopus, jo daß fie keiner Angabe bedürfen. Gewöhnlich erſcheint er in ſtarken Flügen auf moorigen Strecken, an den Ufern der Flüſſe in ähnlicher Lage. Gould ſchoß mehrere am Hunter in Neu-Süd— Wales, konnte aber das Neſt niemals entdecken und vermuthet, daß er mehr im In— nern brüten möge. Abbildung beider Geſchlechter i. CCCXXXVIII. 2661-62. 534. Numenius minutus Govu Der kleine Brachvogel. Gobi proc. VIII. 176. B. of Austral, XXXI. 16. Little Whimbrel. Oberkopf dunkelbraun, zart fahl netzartig gezeichnet; Zügel und ein Streif hinter dem Auge fahl; Rücken, Seiten und Vorderhals fahl, fein ſchwarzbraun ſchaftſtrichig; ganze Oberſeite ſchwärzlichbraun, mit einer Reihe dreieckiger ſandgelber Flecken um die Ränder der Federn; Schultern, Vorder- und Hinterſchwingen ſchwärzlichbraun, letztere mit weißen Schäften; Hinterrücken und Schwanzdecke dunkelbraunfahl; Seiten und Unterſeite der Flügel tieffahl, regelmäßig braun gebändert und pfeilfleckig; Iris ſchwarz; Schnabel an der Vaſis fleiſchfarbig, übrigens olivenbraun; Fuß bläulich fleiſchfarbig. Gould tödtete ein paar aus einem Fluge von etwa 20 Stück, welche er über der Rennbahn zu Maitland in Neu-Süd-Wales am 4. April 1839 antraf. Sie flogen beſtändig auf und kreiſten, manchmal eine Meile weit, kamen dann zurück, ſetzten ſich und rannten ſchnell über den Boden wie Regenpfeifer. Nur dies eine Mal kamen Gould während ſeines dortigen Aufenthaltes dieſe Vögel vor, daher er auch nicht im Stande iſt, etwas über ihre Lebensweiſe und ihre Verbreitung zu geben und be— merkt nur, daß er noch ein Stück von Port Eſſington erhielt. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXVIII. 266364. 535. Botaurus australis Coblp. Die auſtraliſche Nohrdommel. Cuv. Par. Mus. Less. trait 572. Renn. ic. av. l. CCCH. 2453. Gould Birds ol Austral. XXX. 2. — Bur-den-etch West-Aus tr. indig. — Australian Bittern. Kopf und Halsrücken purpurbraun; Rücken und Schulterdecken düſter purpur— braun; Flügel fahl, auffallend und groß ſchwarzbraun gefleckt; Ohrdecken rehfarbig; Kehle und ganze Unterſeite tief rehfahl, mit unregelmäßigen braunſchwarzen Mittel— flecken, an der Untergurgelgegend am dunkelſten; Schnabel gelblicholive, bei andern grünlichhornfarbig; Augengegend und Beine ſchön blaßgrün; Iris gelb, bei andern etwas lila (lalaered). — Weibchen kleiner, ſonſt gleich. Die auſtraliſche Rohrdommel iſt zwar nirgends häufig, aber doch ſo allgemein über das Land verbreitet, ſo weit es Sümpfe und ſchilfige Ufer giebt, daß wenige Diſtriete von dieſer Beſchaffenheit vorkommen, wo ſie nicht entdeckt werden könnte. Da dergleichen Lagen in Van Diemens Land häufiger vorkommen, ſo iſt ſie auch daſelbſt häufiger, als anderswo. Ein ſchönes auf den Torrens gefangenes Exemplar erhielt Gould während ſeines Aufenthaltes in Adelaide von Mr. Dark, dem Ober— aufſeher; ein anderes ſchoß er ſelbſt am 1. Juli 1839 oberhalb Gleeſon's Station, Sumpfvögel. 201 auf der Reiſe zum Murray und dann bekam er andere zu Illawara und auf Van Die— mens Land zu Geſichte. Capitän Sturt erwähnt, daß er ſie häufig in den Sümpfen im Innern gefunden, in der Nachbarſchaft des Fluſſes Macquarrie und Mr. Gilbert ſendete ſie aus Weſtauſtralien. In Lebensweiſe und Sitten, auch in der Art zu flie— gen gleicht ſie ganz der europäiſchen Rohrdommel und ſo wie dieſe frißt ſie auch Fiſche, Fröſche, Waſſerſalamander, Waſſerthiere aller Art und Inſeeten; ſie beſitzt einen großen häutigen Magen. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXIX. 266566. 536. Ardetta pusilla Govm. Das kleine Neiherlein. Govın B. of Austral. XXX. I. Minute Bittern. Ardea pusilla VIEL. N. Diet. XIV. 432. Enc. möth. orn. III. 1128. Wag“. syst. av. sp. 44. Ardea maculata Laru. ind. orn. sppl. LXIV. VIxIII. N. Diet, XIV. 432, Ene. meth. orn. III. 1128. joung? — Spotted Heron Laru. gen. syn. sppl. II. 305. Gen. hist. IX. 73. young? Oberkopf, Rücken und Schwanz bronze grünlichſchwarz; Vorderhals fahl, an den Seiten von Kopf und Hals in tief nußbraun ziehend, vorn vom Kinn an der Hals— mitte läuft ein breiter, unregelmäßiger, röthlichbrauner Streif herab, jederſeits an der Bruſt ein Fleck von ſchwarzen Federn, welche tief fahl geſäumt ſind; Flügeldecken blaßfahl, mit einem ſchönen kaſtanienbraunen Fleck auf der Schulter und einem ver— waſchenen von derſelben Farbe längs des Flügelrandes; Vorderſchwingen ſchieferſchwarz, Raum um das Auge, Schnabel und Beine gelb; Firſte grünlichſchwarz; Iris orange. — Weibchen: Kopf und Rücken nußbraun; Flügeldecken tief fahl, zieht an den Spitzen der Deckfedern und der Hinterſchwingen in Nußbraun; Vorderſchwingen grau, braun geſpitzt; Schwanz ſchwarz; Halsſeiten blaß nußbraun; Vorderkehle und Unter— ſeite weiß, mit fahlrothen Mittelſtreifen und ſchmalen braunen Schaftſtreifen; der braune Anlauf waltet vor und bildet einen auffallenden Fleck unter der Kehle. Alſo gefleckt, auch kleiner als Männchen. Exemplare befinden ſich in Gould’ 8 Sammlung und in der der Linneam Society zu London; er iſt aber ſehr ſelten und es iſt von ihm noch wenig bekannt. Während ſeines Aufenthaltes in der Gegend erfuhr Gould, daß die wenigen bekannten Exem— plare zwiſchen Sydney und Botany Bay erlegt worden ſind. Gould hatte oft Ge— legenheit zu bemerken, wie in Auſtralien europäiſche Formen durch ähnliche Arten ver— treten find. Dies iſt auch hier der Fall, da der Vogel die Ardea minuta hier reprä— ſentirt, aber obwohl in der Färbung ſehr ähnlich, doch etwas kleiner iſt, und deſſen Sitten noch von Bewohnern genau bekannt gemacht werden mögen. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXIX. 2667-68. 537. Ardetta stagnatilis Govm. Das Teich⸗Neiherlein. Govn proceed. Nov 1847. B. of Austral. XXXI. 9, Little Grey Bittern Colon. — Wör-yorl Port Essingt, indig. Oberkopf, Schopf und ein Pinſel unter jedem Auge ſchwarz; Hals und ganze Unterſeite graulich gelbfahl, dunkler am Bauch und den Unterſchwanzdecken; die ver— längerten Rückenfedern ſchwarzblaugrau; Schäfte heller; Flügeldecken dunkel ſchiefer— 202 Sumpfvögel. grau, ſchmal fahlweißlich geſäumt; übrigens der Flügel und der Schwanz dunkel: grau; Iris lichtgelb; nackte Augenringe und Augenlider guttagelb; Oberſchnabel und Schneide des Unterſchnabels ſehr dunkel röthlichbraun, Unterſchnabel übrigens ölgrün; Schienbein und Hintertheil des Laufs ſchön gelb; Beine übrigens bräunlichgelb. — Jung: ganze Oberſeite ſchiefergraubraun, an der Spitze aller Flügelfedern ein drei— ckiger weißer Fleck; Kehle weiß, dunkelbraun ſchaftſtreifig, Bruſtfedern mit weißen, an den Seiten ſchwarzgeſäumten Schaftſtreifen. Ziemlich häufig um Port Eſſington und anderwärts an der Küſte von Nordau— ſtralien, wo er ſich am liebſten auf den kleinen Inſelchen aufhält, welche mit Mangle— gebüſch bedeckt ſind, und in den niedern ſumpfigen Landzungen. Vorzugsweiſe bieten die dichten Manglegebüſche ihm Aufenthalt dar, in deren Schatten er herumrennt, um ſeine Nahrung zu ſuchen, welche da ſehr mannigfaltig ſich darbietet, ſo Fiſche, Cru— ſtenthiere, zahlreiche Seegewürme und Inſeeten. Während der Fluth, wo der Schlamm und die Wurzeln der Manglebäume mit Waſſer bedeckt ſind, hält ſich der Vogel auf den höhern Zweigen, wo er bewegungslos ſitzt, bis die Fluth ſich zurückzieht und ſeine Nahrung wieder angehäuft iſt. — Obwohl in der Regel einſam, erſcheint er dennoch bisweilen in anſehnlicher Anzahl. Mr. Gilbert fand eine Colonie brütend an zwei kleinen Inſelchen in der Corallenbucht, nahe am Eingange zum Hafen von Port Eſſington. Ihre bis auf 30 Neſter waren auf Manglebäumen und Zweigen des gelbblühenden Hibiskus; ſie waren ſehr zerbrechlich, nicht über 6 Fuß über dem Bo— den, beſtanden aus einigen kleinen Zweiglein, welche auf den horizontalen Zweigen querüber gelegt waren und jedes Reſt enthielt zwei Junge oder zwei 9 blaß⸗ grüne, 18 Zoll lange und 14 Zoll breite Eier. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXIX. 2669 — 70. 538. Ardetta macrorhyncha Gous. Das großſchnabelige Reiherlein. Gouro proc. Febr. 22. 1848. B. of Austral. XXXIV. 2. Thick- billed Green Bittern. Ober- und Hinterkopf nebſt Federbuſch ſchwarz, grünſchillernd; Hals, ganze Ober— ſeite und Flügeldecken grünlicholive; Flügeldecken ſchmal tiefroth geſäumt; Vorder— ſchwingen und Schwanz ſchiefergrau; Afterfittig, zweite Schwingenreihe und alle außer den 3—4 äußern Vorderſchwingen mit unregelmäßig dreieckigem weißen Fleck an der Spitze; vorn an Kehle und Hals ein breiter weißer Streif, deſſen Federn mit ſchwar— zein lanzetlichen Mittelfleck bis auf die Bruſt herab; Kopf- und Halsſeite nebſt Unter— ſeiten fahlbraun grau gemiſcht; Oberſchnabel dunkel röthlichbraun, Grundtheil des Un— terſchnabels ölgrün; Schienbein und Hintertheil des Laufs ſchöngelb; Beine übrigens gelbbraun. Oſtküſte Neuhollands. Gould beobachtete zwei Exemplare, welche dicht auf ihrem flachen Neſte auf einem Manglebaume ſaßen, welcher auf Garden Eiland nächſt der Mündung des Hunter wuchs. Er lebt in den Mangleſümpfen und hat alle Sitten und Bewegungen wie A. stagnatilis und frißt ſo wie dieſe Art Krabben und ondere Krebsthiere, welche da in Menge find. Von A. stagnatilis und javanica unters ſcheidet er ſich durch ſtärkeren Schnabel, größeren Kopf und iſt überhaupt größer. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXXXIX. 2671 — 72. Sumpfvögel. 203 539. Ardea leucophoea Corp. Der weißfahle Weiher. Govın proceed. 1848. 9. Mai. Australian Heron B. of Austral. XXXVI. 3. Vorderkopf, Obertheil des Federbuſches, Vorderhals, Bruſt- und Bug- und Schulterrand weiß; Kopfſeiten und Untertheil des Federbuſches tief glänzendſchwarz, am Vorderhals ein paar Reihen lanzetliche ſchwarze Streifen, an den Seiten gelbbraune Wiſchflecken; ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkelgrau, die geſtreckten Rückenfedern ziehen in weiß; erſte und zweite Schwingenreihe dunkel ſchieferſchwarz; Seiten und Un— terflügel grau; Bauch weiß, durch eine Reihe ſchwarze Federn von dem Grau der Seiten getrennt, Unterſchwanzdecken und Schienbein weiß; Schnabel gelb; Lauf und Fuß oli— vengrün. Jung: ganzer Federbuſch ſchwarz, ganze Oberſeite graulichbraun; Unter— ſeite braun und weiß geſtreift. Während ſeines Aufenthaltes im Innern von Auſtralien im J. 1839 ſah Gould ein ſchönes altes Exemplar dieſes prächtigen Reihers, aber obgleich er alle mögliche Liſt anwendete, ihn zu erhalten, ſo entging er ihm doch; ſpäterhin erhielt er einen Balg direet von Neu-Süd-Wales; er ſah noch mehre Exemplare von Indien, von wo aus er ſich allerdings durch das innere Auſtralien zu verbreiten ſcheint. Er iſt bei genauer Vergleichung größer, als die europäiſche A. einerea, die Schnabellinie iſt bei dieſem gerade, hier aber aufwärts ſtrebend, übrigens ſind ſie ſehr ähnlich. Abbildung des alten und jungen Vogels t. CCCXL. 2673 - 74. 540. Ardea rectirostris Gourp. Der geradſchnabelige Reiher. Gour» proc. XI. 22. B. of Austral. XXXIII. 15. Great-billed Heron. — 00-loo mung-a Port Essington indig. nach Mr. Gilbert. Maitch P. Essington indig. nach M’Gillivray. Kopf, Hals und ganze Oberſeite weinrothbraun; einige Rückenfedern mit ſchwachen weißlichen Schaftſtreifen; Vorderſchwingen und Schwanz graulich verwaſchen; Kinn weiß; Vorderhals und ganze Unterſeite graulichbraun; die langen Federn der Oberbruſt mit weißem Mittelſtreif; Iris gelb; Schnabel ſchwärzlichbraun; Baſalhälfte des Un— terſchnabels gelblichweiß; Spitzenhälfte gelb; Beine grünlichgrau; Hintertheil des Laufs und Innenſeite des Fußes gelblichgrau. Halbinſel Coburg an der Nordküſte Auſtraliens, wo ihn Mr. Gilbert am 5. Febrar brütend antraf. Er ſagt, er lebe einſam und finde ſich nur in den entlegenſten Buchten oder in den offenen Strecken der Manglediſtriete. Dr. Sibbald verſchaffte ein ſchönes altes Exemplar und Mr. M' Gillivray glückte es, in dem großen Mangleſumpfe, welcher Wan- man-mema heißt, ein Junges zu ſchießen; es war außer— ordentlich ſcheu und vorſichtig in ſeinen Bewegungen und er hatte große Mühe, auf daſſelbe zum Schuſſe zu kommen. Nach Mr. Gilberts Beobachtung war das Neſt, etwa 80 Fuß hoch über der Erde in dem ausgebreiteten Gabelaſte einer Melaleuca beſtand aus einer äußern Lage von ſtarkem Stockholz mit kleinem Reiſig ausgelegt und euthielt zwei licht aſchgraue Eier. Bei der Entdeckung weigert ſich der Vogel hartnäckig, fein Neſt zu verlaſſen uud anftatt des rauhen Reihergekrächzes läßt dieſer einen beträchtlich langen Ton hören, der zugleich wie ferner Donner klingt, ſich aber ſchnell wieder in das Stöhnen eines Sterbenden verwandelt. Mr. Gilbert erhielt 204 Sumpfvögel. nur den jungen Vogel, den Gould in ſeiner Sammlung beſitzt; ein alter befindet ſich im britiſchen Muſeum. Der Magen iſt häutig, die Nahrung ſind Fiſche. Abbildung des alten Vogels t. CCCXL. 2675. 541. Herodias pannosus Goun. Der dunkle Silberreiber. Gobνο proceed. Novb. 1847. B. of Austral. XXXI. 10. Sombre Egret. Schwärzlich ſchieferfarbig, Kehle reinweiß. Gould erhielt nur ein einziges Exemplar aus der Nachbarſchaft von Port Stephans im J. 1844. Seine dunkle Färbung wie ſein ſchlanker Bau zeichnen dieſe Art vor den andern dieſer Gruppe aus. Irgend eine Notiz über die Lebensweiſe des Vogels war nicht beigefügt. Abbildung t. CCCXLI. 2676. 542. Herodias jugularis (nav. Der kehlſtreiſige Silberreiher. Gray list of B. of Brit. Mus. III. 80. G0 B. ol Austral. XXXIII. 16. Blue Reef Heron. Ardea jugularis Forst. ie, ined. t. 114. coerulea var. Larn. Ma- took VIEILL. Blue Crane P. Essingt. Colon. Schieferſchwarz; Mittelſtreif vom Kinn bis über den Vorderhals gelb, bei andern weiß; lange Schulterfedern und lanzetliche Bruſtfedern graulich überlaufen; Schnabel blaß gelblichgrün, Zügel ölgrün“), Beine blaß gelblichgrün; Schienbein und Vor: derſeite des Laufs aſchgrau; Sohlen unreingelb. Weibchen gleich. Ueber alle Küſtenländer des Continents von Auſtralien verbreitet, auch in Neu— ſeeland vorkommend; vorzüglich die Seeküſte bewohnend. Am liebſten hält er ſich an felſigen Küſten, und aufgeſcheucht fliegt er nur eine kurze Strecke nach dem Meere hin, kommt wieder zurück und verbirgt ſich auf einer hervorragenden Stelle, von wo aus er in Sicherheit die Gegend rings überſchaut. Er ſcheint Krabben und Schalthiere zu freſſen; der Magen war ziemlich fleiſchig und enthielt die Ueberbleibſel jener Thiere. Daher bedarf er des kräftigen Schnabels und der ſtarken Beine. — Mr. M' Gil— livray ſagt: „Dieſe Herodias bewohnt die Inſeln der Nordküſte von Auſtralien und die Torres-Straße und iſt von der Steinbockgruppe 230 30“ S. bis weit nördlich nach der Daruley-Inſel 99 35° S. häufig verbreitet. Sie ſucht ihre Nahrung im ſeichten Waſſer an den Corallenriffen um die mit Buſchholz bewachſenen Inſeln herum, und obſchon eigentlich ein ſcheuer Vogel, beſonders wenn er von Menſchen aufgeſchreckt wird, ſo er— ſchlug ich ihn doch einmal auf der Reiher-Inſel mit einem Stocke. Das Neſt ſteht gewöhnlich auf einem Baume, aber auf dieſer Inſel fand ich keins, ſo auch auf dem Raine-Inſelchen und anderwärts. Er brütet zwiſchen Felsſchluchten, wo hohe Bäume find, wie auf Oomaga oder Kent's Eiland, wo das Neſt nahe am Gipfel ſtand; auf Dugong Eiland befand es ſich an der Wurzel eines Baumes auf einem niederen Strunke, halb auf einem niedern Buſche. Sie ſind ſeicht, 18 Zoll im Durchmeſſer, aus kleinem Reiſig gebaut und mit feinen Zweiglein ausgelegt, die zwei Eier blaß *) „lores dull oil- green“, aber weder die Abbildung noch der wenigſtens trockne Vogel in Natur zeigt ölgrüne Zügel. Sumpfvögel. 205 bläulichweiß, 13“ lang, 14“ breit.“ Mr. Strange fagt: „ich erhielt Exemplare zehn Meilen nördlich von Sydney Heads, er ſcheint auf felſige Klippen und Felsſchluchten beſchränkt, wo er ſehr beſchäftigt iſt, den Schaum des Meeres, der ihn beſpült, zu be— kämpfen. Er iſt äußerſt ſcheu und wachſam und hält ſich nie lange auf einer Stelle.“ Mr. Gilbert bemerkt in ſeinen Notizen von Port Eſſington: „er iſt häufig auf den kleinen Inſeln und Felſen, welche unmittelbar am Lande liegen. Er hält ſich das ganze Jahr hindurch geſellig und ich bemerkte, daß er ſich vor und nach der Brütezeit welche in den Auguſt fällt, zu großen Flügen verſammelte. Das Neſt wird auf dem Boden aus Reiſig erbaut, iſt vollkommen rund und 12—18 hoch, mit beträchtlicher Vertiefung zur Aufnahme der Eier; es ſteht ſtets im Dickicht des Unterholzes und ſo nahe an einer Felſenkante als möglich. Auf einem kleinen Felſen fand ich 15 dieſer Neſter, an denen einige ſo nahe beiſammen ſtanden, daß ſie faſt einander berührten. Eier fanden ſich zwei, anderwärts drei.“ Gould erklärt das Abweichende dieſes Be— richtes aus der verſchiedenen Beſchaffenheit des Ortes. Abbildung: Männchen und Weibchen t. CCCXLI. 267778. 543. Herodias Greyi Gm. Grey's Silberreiher. Gnar list ol B. in Brit. Mus. III. 80. B. of Austral. XXXIII. 17. White Reef Heron. Schneeweiß, Schnabel gelblich ſtrohgelb, Firſte und Spitze etwas dunkler ſchattirt, Iris primelgelb, Augenlider ſchöngelb; Zügel und Augengegend düſter grünlich; Beine gelblichgrün; Sohlen orange, Nägel blaß hornfarbig, hintere dunkler, vordere Zehenſchilder bläulichſchwarz. Ueber die ganze Nord- und Oſtküſte Auſtraliens häufig, ſo weit niedere Inſeln und Corallenriffe parallel mit der Küſte verlaufen. In Größe und Geſtalt H. jugularis ähnlich, ſo daß Gould lange Zeit ihn nur für einen Albino dieſer Art hielt, was auch Andere glaubten, während Mr. M' Gillivray behauptet, daß er eigene Art ſei. Gould hat aber den Verdacht, daß dies nicht ſo ſei. Er beobachtete ihn nicht ſelbſt, aber Mr. M' Gillivray traf ihn während der Anweſenheit des Wachtſchiffes Fly öfters und gab über ihn folgende Nachricht: „Deshalb, weil dieſe und die dunkelge— färbte II. jugularis immer beiſammen vorkamen, betrachtete ich beide als dieſelbe Art in verſchiedenem Zuſtande des Gefieders, da Größe und Verhältniſſe übereinſtimmen und war überraſcht, daß dennoch ein Uebergang von blau in weiß oder umgekehrt nicht beobachtet wurde. Endlich auf Dugongs Eiland wurde ich dadurch, daß ich halber— wachſene Junge fand, welche die Farbe ihrer Eltern annahmen, überzeugt, daß ſie ver— ſchiedene Arten find. br. Muirhead R. N., den ich darauf aufmerkſam gemacht hatte, beobachtete dies zuerſt und theilte mir es mit. Die Sitten beider Arten ſind gleich und ſie verſchaffen ſich ihre Nahrung auf dieſelbe Weiſe in ſeichtem Waſſer auf den Corallenriffen, welche die niedern Inſeln umgeben. Neſter und Eier find ganz gleich, aber das Junge dieſer Art iſt ſogleich im Neſte weiß. Auf der Abbildung noch zwei Vögel und ein Schwarm im Hintergrunde (. CCCXLI. 2679. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 27 206 Sumpfvögel. 544. Herodias plumiferus 6GovD. Bruſtbuſchiger Silber: reiber. Plumed Egret Govrn Birds of Austral. XXII. I. — Proceed. zool. Soc. 23. Nov. 1847. Ganz weiß, Schnabel und Augengegend gelb; Fuß und Lauf ſchwarz; Schien— bein in fleiſchfarbiggelb ziehend. Keine Art der ſchönen Gattung Herodias iſt intereſſanter, als dieſe, denn fie hat nicht allein die gewöhnlichen Schmuckfedern dieſer Gattung, welche vom Rücken aus— gehen, ſondern auch eine ſchöne Maſſe gleichgeſtalteter vom Unterhals und der Bruft herabhängen. In Größe ſteht die Art zwiſchen II. syrmatophora und II. immaculata, Gould beſitzt ein Exemplar vom Namoi im Süden Auſtraliens und ein andres von der Nordküſte und ein drittes von der Torres-Straße, welches alſo die weite Verbrei— tung dieſer Art beweiſt. Letzteres hat keine verlängerten Federn und wahrſcheinlich ge— hören dieſelben nur der Brüte zeit an. Abbildung etwas unter der natürlichen Größe t. CCCXCl. 2680. 545. Strepsilas interpres Lracn. Der bunte Steinwälzer. Leacı Cat of Brit. Mus. 29. Stern. Cont, of Shaw’s zool. XI. 520. pl. 39. GOD B. of Austral. XXXIV. 15. Turnstone. — Tringa interpres LIxx. S. N. I. 248. Larn. ind. orn. II. 738. Strepsilas collaris TEun. man II. 553. Alt: Vorderkopf, Augenbrauen, ovaler Fleck vor jedem Auge, Mitte der Kehle, Ohrdecken, Genick, Unterrücken, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß; von Auge zu Auge verläuft ein ſchwarzes Band über den Vorderkopf, welches unten in der Schna— belmitte auftrifft; vom Grunde des Unterſchnabels zieht ſich ſchwarz zum Auge auf— wärts, erhebt ſich nach hinten zum Genick, bedeckt den Vorderhals und die Bruſt und ſpaltet ſich gegen die Einlenkung des Flügels; Mantel und Schulterdecken röthlichbraun, unregelmäßig ſchwarz geſcheckt; Bürzel ſchwarz, Flügel ſchwarz; Grundtheil der In— nenfahne und Schaft der Vorderſchwingen weiß; zweite Reihe breit weiß geſpitzt; ſo entſteht ein auffallendes Band ſchief über den Flügel; Schnabel ſchwarz; Beine orange, dunkler an den Gelenken. Weibchen im Alter gleichfarbig mit dem Männchen, doch minder ſchön. Jung: ganze Oberſeite und Bruſt braun und ſchwarz gefleckt; weiße Kehlzeichnung weit größer, nur eine Spur von weißen Flecken im Geſicht und am Genick. Iſt irgend ein Vogel über die Erdkugel, vorzüglich die Meeresküſte, verbreitet, ſo iſt es der Steinwälzer. Gould fand keinen Unterſchied an Exemplaren von Au— ſtralien und aus Europa, auch die aus Amerika bieten nicht hinlängliche Unterſchiede, um ſie zu trennen. Gould konnte an keiner Küſte Auſtraliens den Brüteplatz finden und bemerkt, daß im Süden des Continents und auf Van Diemens Land ſelten alte Vögel vor— kommen, während unreife ſehr häufig ſind. Im Gegentheil ſind wieder die meiſten Exemplare von Raines Islet u. a. Theilen der Torres-Straße alte Vögel im vollen Prachtkleide. Wahrſcheinlich enthalten demnach die nördlichen Theile Auſtraliens die Diftriete, wo fie brüten, und die Jungen machen jährliche Wanderungen nach dem Süden und zerſtreuen ſich über alle Theile der Küſte Südauſtraliens, die Inſeln der Sumpfvögel. 207 Baßſtraße und Van Diemens Land, werden alle jo wie die Houtmann's Abrolhos der Weſtküſte von ihnen beſucht. Das Benehmen und die Lebensweiſe unterſcheiden den Vogel nicht von dem in Europa. Beide freſſen Seethierchen, kleine Waſſerinſekten, zweiſchalige Muſchelthiere und Krebschen, welche er dadurch, daß er die Steine mit dem Schnabel umdreht, ſich aufſucht, daher er im Volke Steinwälzer genannt wird. Abbildung beider Geſchlechter l. CCC XLII. 2681-82. 546. Hiaticula monacha Cnar. Der Nonnen⸗Uferpfeifer. List of Birds in Brit. Mus. Coll. III. 70. Gour» B. of Austral. XXIV. 16. Cha- radrius Monachus GEOErR. Mus. Par, Wadl. syst. av. sp. 15. Ch. cucullatus VIEILL. N. Diet. 136. Aegialitis Monachus Gour» in Syn. of B. of Austral. II, Männchen: Kopf, Vorderhals, Band von da nach dem Rücken rußſchwarz; Halsrücken und ganze Unterſeite weiß; Rücken, Schultern und dritte Schwingenreihe graulichbraun; Flügelmitte und Grundtheil der Innenfahne der erſten und zweiten Schwingenreihe weiß, übrigens ſchwarz; zwei Mittelſchwanzfedern ſchwarz, die drei näch— ſten jederſeits am Grunde und der Spitze weiß und ſchwarz in der Mitte, übrige Fe— dern ganz weiß; Iris gelblich oder orangebraun; Augenlider ſchön röthlichorange oder ſcharlach; Schnabel am Grunde orange, ſpitzewärts ſchwarz; Beine fleiſchfarbig. — Weibchen: Oberkopf ſchwarz und weiß gefleckt; Geſicht und Kehle weiß, nur ein ſchmaler ſchwarzer Streif am Grunde des Hinterhalſes. Jung: dem Weibchen ähn— lich, aber die Federn am Rücken und der Oberſeite bräunlichſchwarz gefranſt. Südauſtralien. Dieſer zierliche Regenpfeifer iſt über dieſe Küſten allgemein ver— breitet, aber noch häufiger auf Van Diemens Land und den Inſeln der Baßſtraße, als ſonſt irgendwo. Gould beobachtete ihn nirgends weiter landeinwärts, nicht ſo an den niedern ſalzigen Sümpfen nächſt der Küſte, worin er alſo vom ſonſt ſo ähnli— chen europäiſchen Vogel abweicht. Gould fand oft die zwei Eier in einer ſeichten Vertiefung unmittelbar über der Waſſerſcheide. Sie ſind der Unterlage ſo gleich, daß man ſehr Achtung geben muß, um ſie zu finden. Sie waren ſteingrau, mit zahlrei— chen kleinen, unregelmäßigen, bräunlichſchwarzen Sprenkelfleckchen verſehen, 13“ lang, 15” breit. Während er über die ſandigen Flächen trippelt, was ſehr zierlich ausſieht, wird beſonders der ſchwarze Kopf des Männchens ſehr auffallend. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXLII. 2483 — 84. 547. Charadrius veredus Coup. Der braune Regenpfeifer. Goun» proc. Fehr. 22. 1848. B. of Austral. XXXIII. 8. Brown Plower. Oberkopf und ganze Oberſeite braun, jede Feder ſchmal fahlgefranſt; Vor— derſchwingen ſchwärzlichbraun; Schaft der erſten weiß; Schwanz braun, ſchmal weiß geſäumt, das Braun von der Mitte aus heller; Geſicht, ein breiter Streif über dem Auge und Kinn fahlweiß; Seiten und Halsrücken und Bruſt fahlbraun, übrige Unterſeite weiß; Iris ſehr dunkelbraun; Beine und Fuß bräunlich fleiſchfarbig; Schna— bel dunkelbraun. Mr. Gilbert bekam ein Exemplar zu Port Eſſington und ein zweites wurde durch Mr. Strange von Sydney an Gould geſendet, außer denen er nur noch 27” 208 Sumpfvögel. eins zu ſehen bekam, alſo ein ſeltner Vogel Auſtraliens. Er ähnelt ſehr den Mori— nellen, indeſſen verſetzte ihn Gould unter Charadrius, bis feine Sitten bekannt find und bis man weiß, welchem Federwechſel er bei der Mauſer unterliegt und ob die abgebildeten Vögel wirklich alte Exemplare ſind. Abbildung zweier Vögel . CCCXLII. 2685-86. 548. Charadrius xanthocheilus Wal. Der gelbgeſcheckte Regenpfeifer. Wacı. syst. sp. 36. Janb. Sers,. ill. II. 85. Goblb B. of Austral. XXI. 8. Sommerkleid: Ganze Oberſeite und Schwanz ſehr dunkelbraun, jede Feder mit einer Reihe länglicher, gelber und weißlicher Flecken längs der Ränder; Vorder— ſchwingen dunkelbraun mit weißem Schaft, Zügel, Geſichtsſeiten, Bruſt und ganze Unterſeite gagatſchwarz, von breitem weißen Saume ſcharf umzogen, welcher quer über dem Vorderkopfe beginnt, über die Augen am Hinterhalſe herabſteigt, an der Bruſt und den Seiten breiter bis zu den Unterſchwanzdecken verläuft, Unterflügeldecken und die langen Federn auf dem Flügelgelenk einfarbig ſilberbräunlich; Iris dunkelbraun; Schnabel dunkel olive; Beine und Fuß bleigrau. — Winterkleid: das Schwarz und Weiß der Unterſeite fehlt gänzlich, an deren Stelle iſt die Fläche fahl und jede Feder hat einen dreieckigen braunen Fleck an der Spitze. Obgleich nirgends häufig, doch über alle Colonien von Van Diemens Land bis zum äußerſten Norden vom Continent Auſtraliens vorkommend; im Muſeum zu Syd— ney befindet ſich ah ein Exemplar von der Melville-Inſel, feine Verbreitung iſt da— her bedeutend. Gould erhielt mehrere Exemplare vom Derwent in Van Diemens Land, wo er in kleinen Truppen auf den Flächen unterhalb Clarence Plains beobachtet und in einigen Exemplaren geſchoſſen wurde, dann auch eins auf der gegenüberliegen— den Flinders-Inſel. Sitten und Lebensweiſe ſtimmen mit denen des europäiſchen Goldregenpfeifer ſo überein, daß es nicht nöthig iſt, ſie zu beſchreiben. So wie dieſer Vogel beſucht auch er offene Flächen um Marſchland oder Meeresbuchten, rennt mit reißender Schnelligkeit und fliegt eben ſo ſchnell. Im Frühling erſcheint die Andeutung der künftig ſchwarzen Färbung der Unter— ſeite und mit vorſchreitender Jahreszeit rückt auch dieſer Federwechſel vom gelbgefleckten Zuſtande des Winters bis zum einfarbigem Schwarz des Sommers, welchen letzten Zuſtand man indeſſen ſelten trifft. Gould vermuthet, daß er in einem ſüdlichen Theile Auſtraliens brütet. Abbildung: Sommer- und Winterkleid . CCCXLII. 268788. 549. Squatarola helvetica Ci. Der ſchwarze Kiebitzregen⸗ pfeifer. — List of B. in Brit. Mus. Coll. III. 62. Gourp birds of Austral. XXXV. 16. Tringa helvetica LIXX. S. N. I. 250. Gu. I. 676. Vanellus helve- ticus Buiss. orn. V. 106. t. 10. f. I. ed. Sct. II. 239. Charadr. hypomelas Pall. Reise Il. 699. Vannean de suisse Burr. Enl. 85 4. hist. des ois. VIII. Sumpfvögel. 209 60. Swiss Sandpiper Laru. gen. syn. V. 167. sppl. 248. gen. hist. IX. 270. Tringa Squatarola LiIxx. Fn. suecc. n. 186. Gu. I. 682. Vanellus griseus Brıss. Orn. V. 100. t. 9. f. I. V. melanogaster Beust. Tun. man. II. 345. ed. 2. II. 547. Honsr. Linn. Trans. XIII. 186. Vanneau Pluvier Bopp. enl. 854. hist. des. ois. VIII. 68. Grey Plover & grey Sandpiper Brit. aut. Oberkopf, Oberſeite und Flügel hell olivenbraun, weiß kleingefleckt; Vorder— ſchwingen ſchwärzlichbraun; Baſaltheil der Innenfahne und Spitzenhälfte der Schäfte nebſt Hinterrücken und Schwanz weiß, letztere breit hell olivenbraun gebändert; Geſicht und ganze Unterſeite weiß, an den Halsſeiten und über die ganze Bruſt mit ſchwarz— braunen Schaftſtricheln und einem fahlen Wiſchfleck vor dem Auge, an den Halsſeiten und quer über die Bruſt; Iris ſchwärzlichbraun; Schnabel und Fuß ſchwärzlich olivenbraun. Gould verglich in Auſtralien geſchoſſene Exemplare dieſes Vogels mit ſolchen aus Indien, Nordamerika und Europa und fand ſie vollkommen übereinſtimmend. Doch ſah er nie ein auſtraliſches Exemplar mit der ſchwarzen Unterſeite, wie dieſe an den aſiatiſchen, amerikaniſchen und europäiſchen Vögeln im Sommer oder zur Brütezeit vorkömmt, und vermuthet deshalb, daß wohl nur die jüngern Vögel jo weit ſüdlich nach Auſtralien wandern. Er ſagt wandern, weil er glaubt, daß ſie nicht daſelbſt brüten, ſondern nur zufällig hinkommen. Die Exemplare, die er beſitzt, find von ent fernten Theilen, eins aus der Oſt-, das andere aus der Weſteolonie. Obgleich er ſich an den niedrigen ſchlammigen Strecken der Küſte ſo wie am Schlamm der Stromufer aufhält, und ſelten jo weit im Lande geſehen wird, als Charadrius plupialis, fo hat er doch mehrere Eigenſchaften mit dieſer Art gemein und unterliegt auch einem ähnlichen Wechſel des Gefieders. Seine Nahrung beſteht aus Gewürmen, verſchiedenen Arten Inſeeten und deren Larven. Vom Niſten weiß man wenig, außer daß er vier hell olivenfarbige und ſchwarzgefleckte Eier legt. Abbildung der beiden auſtraliſchen Exemplare t. CCCXLII. 2689 - 90. Dritte Ordnung. Klammer vögel. 540. Halcyon sordidus Govn. Der unreine Eisvogel. Gourn proc. X. 72. Sordid Haleyon B. of Austral. XXXII. 16. Kopf, Rücken, Schulterdecken und Flügeldecken ölgrün; Flügel grünlichblau, ſtu— fenweiſe nach der Spitze der dritten Schwingenreihe in grün übergehend, breites Hals— band ringsum und ganze Unterfeite fahlweiß; Schwanz grünlichblau; Oberſchnabel und Spitze des Unterſchnabels ſchwarz, Vaſis des letztern fleiſchweiß. 210 Klammervögel. Gould beſitzt zwei Exemplare, welche Mr. Bynde an der Nordküſte Auſtra— lien ſchoß; unglücklicher Weiſe fehlt alle Nachweiſung über Lebensweiſe und Sitten. Die Vögel ſchienen vollkommen alt und glichen in Größe dem Haleyon collaris, einer Art, welche für auſtraliſch gehalten, von Gould aber nicht als ſolche angetroffen worden iſt. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 551. Dacelo Leachii Vid. IIonsr. Leachs Krabben⸗Eisvogel. (Larn. mser,) Linn. Trans. XV. 205. Gous» B. of Austral. XXXI. 2. Leach's Kingsſisher. Männchen: Kopf und Halsrücken braun und weiß geſtreift; Halsſeiten und Unterſeite weiß, ſehr ſchmal unregelmäßig braun gebändert, die Bändchen breiter und deutlicher unter der Schulter; Rücken bräunlichſchwarz; Flügeldecken und Hinterrücken ſchillernd laſurblau, Flügel tiefblau; Vorderſchwingen weiß an der Baſis, ſchwarz an den Innenfahnen und blau an der Außenfahne; Schwanz ſchön tiefblau, alle außer den beiden Mittelfedern nächſt der Spitze weiß unregelmäßig gebändert und geſpitzt; Oberſchnabel bräunlichſchwarz; Unterſchnabel blaß fahl; Iris dunkelbraun; Fuß oli— venfarbig. Weibchen: Schwanz licht nußbraun, deutlich ſchwarzblau gebändert, Ende fahl geſäumt. Exemplare befinden ſich im brittiſchen Muſeum, in der Sammlung der Linneam Society und in Gould's Sammlung. Alle ſtammen von der Nordoſtküſte von Au— ſtralien, wo die Art augenſcheinlich die D. gigantea, welche in Neu-Süd- Wales und in Südauſtralien einheimiſch iſt, vertritt. Das Exemplar in der Sammlung der Linnean Society wurde von Dr. Brown dahin gegeben, welcher es in Keppe Bay an der Oſtküſte erlangte; ferner ſah man den Vogel zu Shoalwater Bay und Broad Sound auf derſelben Küſte; Gould's Exemplare kamen von Cape Mork, der Nordoſtſpitze von Auſtralien. Sitten, Bewegungen, Fraß und ganze Lebensweiſe find ganz fo wie bei D. gigantea. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 552. Melithreptus lunulatus 6. R. Gray. Der mondfleckige Pinſelzüngler. Gnar list of gen. ed. 2. 21. Gurs B. of Austral. XXX. 7. Lunulated Honey-cater. Certhia lIunulata Suaw gen. zool. VIII. 224. Le Fusealbin Vier. dor. II. 95. pl. 61. Red-eyed Honey-eater Larn. gen hist. IV. 203. u. 65. Meliphaga lunulata VIC. Honsr. Linn. Trans. XV. 315. Jam. Skin. ill. orn. III. pl. 134. 2. Black-crowned loney-sucker Lewın Birds of N.-Holl. pl. 24. Auliphaga atricapilla Temm. col. 335. f. I. torquata Swans. zool. ill. pl. 116. Haematops lunulatus Cour» synops. I. Gymmophrys torqualus Swalxs. class. of Birds. Dberfeite olivengrün; Kopf und Kehle ſchwarz, ein Mondbogen am Hinterhaupt und ganze Unterſeite weiß; Flügel und Schwanz braun; Spitzenhälfte der Außenfahne der Vorderſchwingen ſchmal grau gerandet; Vaſalhälfte der Außenfahne der Vorder⸗ Klammervögel. 211 ſchwingen, die Außenfahne der zweiten Reihe und die Schwanzfedern grünlich olive überlaufen, nackter Augenring ſcharlach; Beine olivenfarbig; Iris ſehr dunkelbraun; Schnabel ſchwärzlichbraun. Weibchen etwas kleiner. Häufig über die Colonien von Neu-Süd-Wales und Südauſtralien verbreitet, wo er faſt jede Lage bewohnt, vorzüglich die Wälder der Eukalyten und Augophoren, unter deren dünnen Zweigen man ihn beſtändig in Bewegung ſieht, um Inſeeten zu ſuchen, welche nebſt Blüthenſtaub ſeine einzige Nahrung ausmachen. Er iſt Strand— vogel und brütet im Auguſt und September; ſein ſchön rundes, obertaſſenförmiges, offenes Neſt beſteht aus dem innern Baſt der Rinde von Eukalypten mit Wolle, Haaren und Opuſſumpelz warm gebettet, und hängt am Rande eines hohen Euka— lyptenzweiges. Die 2 bis 3 Eier find 9 lang und 63“ breit, blaßfahl, überall, vorzüglich am dicken Ende deutlich ſchön röthlichbraun und kaſtanienbraun gezeichnet, dazwiſchen bläulichgrau gewölkt. — So wie die Jungen von M. chloropsis brüten die Jungen ſchon lange vor ihrer Reife; Gould fand ſchon Exemplare brütend, welche noch braunen Kopf und Hals hatten, was doch wahrſcheinlich ein Zeichen der Ju— gend iſt. Abbildung: Päärchen mit Neſt auf einem Eukalyptus, folgt in Band III. 553. Melithreptus chloropsis Govn. Der Schwanenfluß⸗ Pinſelzüngler. Gour» proceed. Nov. 1847. Birds of Austral. XXX. 8. Swan River Honey-eater. — lin-gee West-Austr. inf. Bun-geen West- Austr. mont. Ber-ril-ber-ril Swan Riv. indig. Oberſeite olivengrün, Kopf und Kehle ſchwarz; ein Mondbogen auf dem Hinter haupte und Unterſeite weiß; Flügel und Schwanz braun, grünlicholive geſäumt; Spitzenhälfte der Außenfahne der Vorderſchwingen ſchmal weiß gerandet; Iris düſter— roth: Schnabel ſchwärzlichbraun, nackter Augenring grünlichweiß, bei andern blaß weingelb; Lauf und Außentheil der Beine licht olivengrünlich; Innenſeite ſchöngelb. Größer als M. lunulatus und der Augenring grünlich und nicht roth. Sonſt ſind beide Vögel ſehr ähnlich und ſchwer zu unterſcheiden. Die düſter gefärbten oder braun überlaufenen Stücke ſind jedenfalls Junge im erſten Jahre, die man auch brütend findet, weshalb Einige dieſelben für eigne Art hielten, indeſſen iſt dieſer Umſtand ſchon bei M. lunulatus erwähnt, den Gould gleichfalls im jugendlichen Zuſtande ſchon brü— tend antraf, was nur einen neuen Beweis abgiebt für die außerordentliche Fruchtbar— keit der auſtraliſchen Thierwelt. Mr. Gilbert fand ihn in Weſtauſtralien meiſt auf höhern Zweigen verſchiedener Eukalypten, wo er Honig und Inſeeten von den Blüthen fraß. Seine gewöhnliche Stimme iſt ein reißendſchnelles wit, manchmal aber auch ein rauhes, unangenehmes und gedehntes Geſchrei. — Sein Flug iſt von kurzer Dauer, geht nur wellenförmig von Buſch zu Buſch. Das Neſt hängt an kleinen Zweigen am Gipfel der Eukalypten, wo deren Velaubung am dickſten iſt, ſo daß es ſchwer entdeckt wird. Ein von Mr. Gilbert im October aufgefundenes Neſt war aus Schaafwolle und Zweiglein gebaut, ein anderes, welches er im November fand, war an einem kleinen myrtenartigen Baum in einem dichten Eukalyptenwalde befeſtigt und ſtand nur 3 Fuß hoch über dem Boden, 212 Klammervögel. Jedes dieſer beiden Neſter enthielt 3 Eier, 93 Linien lang und 64 Linien breit, tief röthlichfahl, überall, beſonders am dicken Ende dunkel röthlichbraun dünn gefleckt, manche Flecke ſind undeutlich, während andere ſehr anffallend ſind. — Der Magen iſt etwas fleiſchig, aber ſehr klein, die Nahrung beſteht aus Honig, Blüthenſtaub und kleinen Käfern. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band II. 554. Melithreptus albogularis Gourp. Der weißfehlige Pinſelzüngler. Gous proceed. Nov. 1847. Birds of Austral. XXX. 9. White -throated Honey - eater. Oberſeite grünlich wachsgelb; Kopf ſchwarz; Mondbogen auf dem Hinterhaupte, Kinn und ganze Unterſeite weiß; Flügel und Schwanz braun, grünlich wachsgelb ge— randet; Iris düſterroth; Schnabel bräunlichſchwarz; Beine und Fuß grünlichgrau, mit einem Zuge in Blau am Vorderende der Läufe. Weibchen kleiner. Junge: Kopf und Halsſeiten braun, aaſtatt ſchwarz, der nackte Augenring kaum ſichtbar. Nord- und Oſtauſtralien, ſehr häufig auf der Halbinſel Coburg; Gould erhielt ihn auch aus der Nachbarſchaft von Moreton-Bay. Die ganz weiße Kehle unter— ſcheidet ihn leicht von den übrigen Arten, die Färbung des Rücken, welcher in ſchön wachsgelb zieht, zeichnet ihn auch aus. Um Port Eſſington kommt er zahlreich vor und zeigt ſich da in Trupps von 10 bis 15 Stück. Er iſt ſehr ſtreitſüchtig und kämpft oft mit Vögeln, die weit größer ſind als er ſelbſt. Wenn er ſich in der Be— laubung der Eukalypten herumtreibt, welche ihm ſeinen Lieblingsaufenthalt bieten, ſo läßt er oft ein ſtarkes und laut ſchallendes Pfeifen vernehmen, welches man nicht deut— lich wiedergeben kann. Die Nahrung beſteht nur aus Inſeeten und Blüthenſtaub; während der Aufſuchung derſelben zeigt er eine große Mannigfaltigkeit von Stellungen, manchmal tritt er die Blätter der Zweiglein, andremale hängt er ſich an die äußerſten Spitzen der Blüthenbüſchel. Das Neſt hängt ſtets an einem ſchwachen herabhängenden Zweiglein und wird von jedem Winde bewegt, es beſteht aus trocknen ſchmalen Strei— fen weicher Rinde von Melaleuken. Die meiſt zwei Eier find etwa 9 lang, 6“ breit, hell lachsroth, röthlichbraun gefleckt und geſprenkelt. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 555. Ptilotis flavigula Govm. Der gelbkehlige Pinſelzüngler. Govrn proceed. VI. 24. Syn. of B. IV. Birds of Austral. XX. 19. Yellow- throated Honey-eater. Zügel und Wangen ſchwarz; Oberkopf, Ohrdecken, Bruſt und Unterfeite dunkel— grau, ſilberſchimmernd, Ohrdecken ein wenig gelbgeſpitzt; Kehle ſchön guttagelb; ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz gelblich olivengrün, am lebhafteſten an den Rändern der Schwingen und Steuerfedern; Innenfahne der erſten und zweiten Schwingenreihe dunkelbraun; Unterſeite der Schulter und des Flügels guttagelb; Bauch und Seiten verwaſchen olivenfarbig; Schnabel ſchwarz, inwendig ſowie der Schlund und die Zunge ſchön orangefarbig; Iris holzbraun; Beine und Fuß bleifarbig. Weibchen gleich— Die Jungen erhalten, nachdem ſie das Neſt verlaſſen, die Farbe der Alten. Klammervögel. 213 Um Hobart Town in den Schluchten und Hohlwegen (ravines) und ebenſo allge: mein verbreitet über ganz Van Diemens Land, dem er wohl ausſchließlich angehören dürfte, da er in den Sammlungen aus Südauſtralien und Neu-Süd-Males fehlte und Gould ihn daſelbſt nicht antraf. Er iſt ein munterer, in ſeinen Bewegungen leb— hafter Vogel, außerordentlich ſchnell, zierlich von Geſtalt und angenehm in ſeinem Anſtand; da aber ſeine Färbung der der Belaubung ſo ähnlich iſt, ſo entdeckt man ihn ſchwer. Wenn er ſeine Nahrung ſucht, breitet er oft ſeine Flügel und den Schwanz aus, klettert und kriecht in den mannigfaltigſten und zierlichſten Stellungen durch die Zweige und hängt ſich oft ſelbſt an die äußerſten Spitzen der Zweige: manchmal ſitzt er auf dürren Zweigen der höchſten Bäume, aber meiſt trifft man ihn im dichteſten Dickicht. Er fliegt wellenförmig wie die Spechte, doch übt er den Flug ſelten. Seine Stimme iſt volltönend, laut, kräftig und melodiſch, der Magen fleiſchig, aber ſehr klein. Die Nahrung beſteht aus Bienen, Wespen und andern Hymenopteren, auch verſchiedenen Käfern und Blüthenſtaub. Er brütet ſehr zeitig, Gould fand ein Neſt, mit zwei Jungen, welche etwa zwei Tage alt mit ſchwarzem Flaum bedeckt waren, am 28. September. Das Neſt ruht auf einem niederen Buſche und unterſcheidet ſich von denen der andern Verwandten durch das Material. Es iſt das größte und wärmſte Neſt unter jenen, aus Streifen von faſeriger Rinde gebildet, mit Gras und Spinn— weben verwebt, gegen die Höhlung hin iſt es nett gewölbt und inwendig mit Pelz von Opoſſum oder Känguruh ausgefüttert, manchmal mit haarartigen Subſtanzen an— derer Art, z. B. von den großen Wedelſtrünken der Baumfarrn, manchmal auch nur mit feinen Gräſern und Zweigen. Die 2 bis 3 Eier find 11 lang und 8 breit, zart fleiſchfarbig fahl, ziemlich ſtark aber dünn mit kaſtanienbraunen, kleinen, rundlichen, vorſtehenden Tüpfeln gefleckt, weniger beſtimmte purpurgraue Flecken dazwiſchen. Abbildung beider Geſchlechter, in Band III. 556. Meliphaga mystacalis Goum. Der Schnurrbart-Pinſel⸗ züngler. Gourn» proceed. VIII. 161. Birds of Austral, XXX, 6. Moustached Honey-eater. — Ban-dene Swan River indig. Kopf, Kehle und Gurgelgend ſchwarz, über dem Auge ein ſchmaler, weißer Streif; Ohren mit auffallendem weißen Federbüſchel, welcher dicht anliegt und nach dem Rücken hin ſpitz zuläuft; Oberſeite braunſchwarz, die Federn weiß geſäumt; Unterſeite weiß, mit breiten ſchwarzen Schaftſtreifen; Flügel und Schwanz ſchwärzlichbraun, auf— fällig ſchöngelb geſäumt; Iris braun; Schnabel ſchwarz; Beine ſchwärzlichbraun. — Weibchen nur anatomiſch unterſcheidbar. Als Gould dieſe Art in den proceedings beſchrieb, wußte er nicht, daß Tem— minck eine andere Art mit dieſem Namen belegt hatte. Indeſſen gehört deſſen Vogel in eine andere Abtheilung und ſo kann der Name gegenwärtiger Art verbleiben. — Unſere Art repräſentirt ſehr ſchön die M. sericea von Neu-Süd-Wales in Weſtauſtra— lien. Sie kommt häufig vor in der Nachbarſchaft von Perth und Fremantle und iſt ſpärlich über mehrere Gegenden im Gebiet des Schwanenfluſſes verbreitet. Nach Mr. Gilberts Beobachtung ift fie merklich ſcheu und findet ſich nur im dichteſten Gebüſch oder auf den Höhen der Kalkhügel, welche mit den Buchten parallel laufen. Er ſucht Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 28 214 Klammervögel. ſeine Nahrung gewöhnlich auf den Gipfeln der Vankſien und iſt ſehr ſtreitſüchtig, ſo daß er ſeine Jungen gegen Angriffe mit entſchiedenem Muthe vertheidigt. Seine Stimme iſt ein lautes Schirpen, ſechs- bis ſiebenmal hintereinander ſchnell wiederholt. Wenn er ausfliegt, läßt er einen Geſang hören, ſehr ähnlich dem der Baumlerche Europa's. Sein Flug iſt ſehr abwechſelnd und durch reißende Schnellig— keit ausgezeichnet; während der Brütezeit ſteigt er oft ſenkrecht über ſein Neſt empor, und hat er eine bedeutende Höhe erreicht, ſo ſchließt er plötzlich die Flügel und ſtürzt ſich in abgebrochenen Momenten herab bis auf den Gipfel des Strauches, wo er dann die Flügel ausbreitet und einige Ellen weit fliegt, ſich ſetzt und nun ſeinen eigenthüm— lichen, ſcharfen, ſchirpenden Ton hören läßt; oft ſchwebt er über niederem Gebüſch und fängt nach Art der Fliegenſchnäpper Inſeeten. Er brütet zeitig; ſchon am 8. Auguſt wurden Junge, welche das Neſt verlaſſen, gefunden, auch hat er ſich noch im November brütend gezeigt, er macht alſo ohne Zweifel mehr als eine Brut nacheinander. Das Neſt findet ſich nahe am Gipfel auf einem kleinen, ſchwachen, dünnverzweigten, 2— 3 Fuß hohem Buſche in einer Anz pflanzung von ſogenannten Mahagonibäumen oder Eukalypten. Es beſteht aus feinem trocknen Reiſig, Gras und ſchmalen Rindenſtreifen und iſt gewöhnlich mit Wolle von Zamia ausgefüttert, wo dieſe nicht wächſt, wird weiche Blüthenwolle oder die haarar— tigen Blüthentheile von Gräſern zum Auslegen verwendet, in der Nachbarſchaft der Schaaftriften aber von dem Geſtrüpp geſammelte Wolle. Die 1— 2 Eier find 9” lang und 7“ breit, fie find meiſt düſter röthlichfahl, ſehr beſtimmt kaſtanienbraun und röthlichbraun gefleckt, mit purpurgrauen Tüpfeln dazwiſchen geſprenkelt; indeſſen weichen ſie in Geſtalt und Farbe ſehr ab. Gould ſah eine Abänderung, in welcher die Grundfarbe ziemlich weiß und fleckenlos war, nur am breiten Ende düſter röthlich— braun gewölkt. Der kleine Magen iſt fleiſchig; die Nahrung beſteht aus kleinen Kä— fern und andern Inſeeten. 23 Abbildung beider Geſchlechter auf einer Bankſia, auf deren Gattung ſie ſich am häufigſten befinden, in Band III. 557. Myzantha flavigula Govum. Der eitronkehlige Pinfel- züngler. Govurn proceed. VII. 143. Yellow-throated Miner. Birds of Austral. XXX. 16. Nackter Raum hinter dem Auge, Vorderkopf und die Spitzen mehrerer Federn an den Halsſeiten eitrongelb; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken weiß; Halsrücken und Rücken grau; jede Feder nächſt dem Rande mit weißlichen Bändchen; Zügel und Ohr— decken ſchwarz, letztere querüber ſilbergrau; Unterkehle, Wangen und ganze Unterſeite weiß; Bruſtfedern mit braunen Pfeilfleckchen, Flügel und Schwanz dunkelbraun; Außenfahne der Vorderſchwingen, mehrere der zweiten Reihe und Grundtheil der Schwanzfedern dunkel eitrongelb, alle Schwanzfedern weiß geſpitzt, Schnabel ſchön orangegelb; Beine gelb; Iris bleifarbigbraun. Weibchen gleich. Im Innern von Neu-Süd-Wales, ziemlich häufig in den Eukalyptenbeſtänden um den Fluß Namoi und in allen ähnlichen Lagen. Obwohl er in der Lebensweiſe mit der nahe verwandten M. garrula übereinſtimmt, fo iſt er doch mehr ſchen, mehr Klammervögel. 215 unruhig und mehr geneigt, die äußerſte Spitze der Bäume zu ſuchen; er vertritt die gewöhnliche Art in dem genannten Diſtriete, wo dieſe nicht vorkömmt. Gould ge lang es nicht, das Neſt aufzufinden, doch ſchoß er ſehr junge Vögel, welche die Ver— muthung bieten, daß der Vogel in den genannten Lokalitäten brütet. Abbildung beider Geſchlechter in Band III. 558. Sittella leucocephala Govm. Die weißköpfige Sitelle. Govrp proceed. V. 152. Synops. IV. B. of Austral. XXX. 17. White- headed Sitlella. Kopf und Hals reinweiß, Oberſeite graulichbraun mit dunklen Mittelflecken, Un— terſeite graulichbraun mit bräunlichſchwarzen Schaftſtreifen; Flügel dunkelbraun, mit breitem blaßrothen Querband; Schwanz bräunlichſchwarz; Mittelfedern ſeicht- übrige breit-weißgeſpitzt; Oberſchwanzdecken weiß; Seitenfedern mit ſchwarzbraunen Mittel— mondchen; Unterſchwanzdecken braun, weiß geſpitzt; Iris grünlichgelb; Schnabelbaſis Naſenlöcher und Augenlider orangegelb. Gould beſitzt drei Exemplare dieſer neuen Sittella, zwei erhielt er aus der Nach— barſchaft von Moreton Bay und das dritte durch Dr. Leichardt's Oberland-Expe— dition nach Port Eſſington; Mr. Gilbert hatte es nächſt Peak-Range Camp am 27. Januar 1845 geſchoſſen. Das letztere mit abgebildete unterſcheidet ſich durch die größere Reinheit ſeines weißen Kopfes und die dunkleren Schaftſtreife der Bruſt und iſt vielleicht eine verſchiedene Art. ö Abbildung der drei Vögel in Band III. Das weißköpfige Exemplar bewährte ſich bei der Section als ein Weibchen. 559. Orthonyx spinicaudus Trun. Der ſtachelſchwänzige Geradkraller. Trun. col. 428. 5. 429. 7. Less. trait. 315. Swalss. class. of Birds 321. Gourn Birds of Austral. XXX. 3. O0. Temminckii Vie. Horsr. Linn. Trans. XV. 294. maculatus Srerim. cont. of Smuaw’s gen. zool. XIV. 186. Oberkopf und Oberrücken röthlichbraun, ſchwarz ſaumfleckig; Hinterrücken und Oberflügeldecken ſchön rothbraun; Flügel ſchwarz; Deckfedern breit weißgrau geſpitzt; Vorderſchwingen an der Baſis mit weißgrauem Querband; Spitzenhälfte und Die, Spitze der zweiten Reihe dunkel braungrau; Schwanz dunkelbraun; Kopf und Hals— ſeiten dunkelgrau, Kehle und Bruſt weiß, an den Halsſeiten durch tiefſchwarzen Mond von der Kehlfarbe getrennt; Seiten und Unterſchwanzdecken grau, röthlichbraun über— laufen; Schnabel und Fuß ſchwarz; Jris ſehr dunkel nußbraun. — Weibchen unterſcheidet ſich durch roſtrothe Kehle. Sein Aufenthalt iſt durch Oertlichkeiten ſehr beſchränkt, ſo viel Gould beobachten konnte, findet er ſich im Geſtrüpp um die Süd- und Oſtküſte Auſtraliens, ſo am Il— lawarra und in der Nachbarſchaft der Flüſſe Manning, Clarence und Mae Leay. Er findet ſich gewöhnlich in ganz einſamer Lage, wo er über die niederliegenden Baum— klötze wie über bemooſte Steine dahinrennt; mehr weiß man eigentlich von ſeiner Lebensweiſe nicht. Gould erkannte durch Unterſuchung der Magen, daß ſein Fraß 28* 216 Klammervögel. aus Inſeeten, vorzüglich Käfern beſtand und durch Aufſuchung der Geſchlechtsorgane, daß die Männchen weiße und die Weibchen rothbraune Kehle haben. Die Auffindung des Neſtbaues und der Eier würde wohl die eigentliche Verwandtſchaft des Vogels noch weiter aufklären, während Gould meint, daß dieſe bis jetzt noch nicht beſtätigt ſei. Da der Vogel ſo einzeln vorkömmt, ſo bedarf es freilich eines mehrmonatlichen Aufenthaltes an einem ſeiner Wohnplätze, um nur einigermaßen vertraut mit ſeiner Lebensweiſe werden zu können. Abbildung: Männchen und zwei Weibchen, folgt in Band III. 560. Eudynamis Flindersii Lam. Flinders's Buſchkukuck. Lr. msc. Vıs. Honsr. Linn. Trans. XV. 305. juv. Flinders Cuckoo Larn. gen. hist, III. 308. Gouro Birds of Austral. XXX. 11. Cucul. eyanocephalus Larn. ind. orn. sppl. pt XXX. Saaw gen. zool. IX. 110. Blue headed Cuckoo Larn. gen. syn. sppl. II. 137. gen hist. III. 310. Eud. australis Swaıns. Menag. 344. Tief glänzend grünlich blauſchwarz, am Rücken und den Flügeln vorherrſchend grünſchillernd; Iris roth; Schnabel gelblicholive; Beine purpurſchwarz. — Altes Weibchen: Kopf und Nacken glänzend ſchwarzgrün; Rücken, Flügel und Schwanz bronzebraun, mit zahlreichen länglichen weißen Flecken über den Rücken und die Schulterdecken, die Flügel übrigens unregelmäßig röthlichweiß gebändert und ebenſo geſpitzt; vom Mundwinkel ein Streif nach der Halsſeite und die ganze Unterſeite fahl— weißlich, an den Seiten der Kehle ſchwarz gefleckt, über den Bauch und die Unter— ſchwanzdecken ſchmal unregelmäßig ſchwärzlichbraun gebändert. Jung: Kopf und Oberſeite bronzefahl in großen Flecken; Flügeldecken röthlichfahl, ſchmal braun gebän— dert, übrige Flügel und Schwanz bronzebraun, röthlich gebändert; Unterſeite röthlich, ſchmal ſchwärzlichbraun gebändert; Schwanzfedern länger und ſpitziger als an den Alten. Von der echten E. orientalis in Java, abweichend durch ſchlankeren Schnabel, auch iſt der Vogel robuſter gebaut und kräftiger, die Jungen im erſten Jahre bieten auch einen andern Federwechſel dar, als die der indiſchen Art. Man betrachtete Junge und Alte als verſchiedene Art und der Name E. Flindersii wurde allerdings dem Vogel in einem feiner früheſten Zuſtände, bald nach dem Verlaſſen des Neſtes beigelegt, wo die rothbraune Färbung vorwaltete, mit dunkelbraunen Querflecken. Von dieſem Ju— gendkleide bis zum ausgefärbten Alter bilden ſich nun Uebergangskleider, doch iſt noch nicht beſtimmbar, ob die Geſchlechter im Alter gleichgefärbt ſind. Gould vermuthet, es ſei nicht der Fall und hält die auf Bronzegrund gefleckten und gebänderten für alte Weibchen, wie ein ſolches neben dem alten Männchen abgebildet iſt. Oſt⸗, Nord- und Nordweſtauſtralien wird von dem Vogel bewohnt, in allem Buſchholz auf der Oſtküſte vom Fluß Hunter bis Moreton Bay iſt er häufig und von da rund um die Torres-Straße, auch wurde er in beträchtlicher Anzahl von Sr. Exe. dem Gouverneur Grey an der Nordweſtküſte angetroffen. Gould traf den Vogel nicht ſelbſt an und bedauert, nichts über ſeine Lebensweiſe ſagen zu können. Ob er alſo Paraſit iſt oder nicht, wäre ſehr wünſchenswerth zu wiſſen und künftige Beobachter mögen darauf achten. Abbildung: Altes Männchen und Weibchen, folgt in Band II. Klammervögel. 217 561. Oreoecinela lunulata Govm. Die mondgebänderte Berg⸗ droſſel. Gouro Birds of Austral. XXX. 14. Mountain Trush. Turd. lunulatus Laru. Ind. orn sppl. p. XLII. Philedon Tex. manuel 2. ed. I. p. LXXXVII. Lunulated Thrush Lara. gen. syn, sppl. II. 184. Lunulated Honey-eater Larn. gen. hist, IV. 180. Turdus varius Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 218. O. No- vae-Hollandiae et 0. macrorhyncha Gourp proc. V. 145. Synops. IV. Ganze Oberſeite olivenbraun, jede Feder mit ſchwarzem mondföxmigen Saum, Flügel und Schwanz olivenbraun, erſtere gelblich olive geſäumt, die Außenfedern des Schwanzes weiß geſpitzt; Unterſeite weiß, fahl angeflogen an der Bruſt und den Seiten, jede Feder mit Ausnahme der Mittelbauchfedern und deren der Unterſchwanz— decken, welche weiß ſind, mit einem ſchwarzen Mondſaum, ſchmaler an Bruſt und Bauch, breiter an Seiten; Iris ſehr dunkelbraun; Schnabel hornfarbig, an der Baſis des Unterſchnabels gelb; Beine hornfarbig. Weibchen gleich. In allen ihrer Lebensweiſe zuſagenden Gegenden iſt dieſe Droſſel häufig, ſowohl in Van Diemens Land als auch in Neu-Süd-Wales, auch in Südauſtralien iſt fie beobachtet worden, doch iſt ſie da ſelten. Wie Gould ſelbſt beobachtete, zieht ſie die Bergwaldungen vor, wo grobes Gerölle mit grünem Moos und Flechten bewachſen iſt, beſonders da, wo es feucht iſt, felſige Gründe und Seiten von Bächen gehören unter ihre Lieblingsplätze. In Van Diemens Land an den Abhängen des Mount Wellington und andern ähnlichen Anhöhen finden ſich Lagen, von welchen man ſie immer angelockt ſieht. Im Sommer ſteigt ſie hoch in die Berge, im Winter kommt ſie in die Niederungen herab, in den Umkreis der Wälder und gelegentlich auch in die Gärten der Coloniſten. In Neu-Süd⸗Wales beſucht ſie die Cedernwälder der Liverpoolgebirge und alle ähnlichen Lagen. Gould bemerkte ſie auch am Ausfluß des Hunter und beſitzt Ex— emplare von der Küſte nächſt Sydney und von den Ufern des Clarenee. Ihre Nah— rung beſteht aus Schnecken der Gattung Helix und andern Weichthieren, wozu auch Inſecten mancherlei Art hinzukommen, ebenſo Früchte und Beeren, wie fie zufällig ſich darbieten. Der Vogel lebt einſam, ſelten ſieht man mehr als zwei beiſammen und öfters nur ein einziges Exemplar lärmend über den rauhen Grund hüpfend und ſeine Nahrung aufſuchend. Selten fliegt er und Gould beobachtete keinen Geſang. Die Exemplare aus verſchiedenen Diſtricten weichen ſehr ab in Größe und Färbung. Die von Van Diemens Land ſind größer und haben robuſteren Schnabel als die von Neu-Süd-Wales, beſonders verſchieden iſt die Mondzeichnung an den Rändern der Federn, die oft dunkler und ſchärfer ausgeprägt ſind. Die Jungen nehmen das Ge— fieder der Alten vom Neſte aus an, ihre Mondbändchen ſind aber blaſſer und die Schaftflecken am Rücken nur rothbraun. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band II. 562. Pomatorhinus temporalis Vid. Horse. Der braunge: zügelte Knorpelſchnabel. Linn. Trans. XV. 330. Srunr Trav. in Australia II. pl. in p. 190. Gous» B. of Austral XXX. 5. trivirgatus TEun. 218 Klammervögel. col. 443. — Dusky Bee-eater Larn. gen. hist. IV. 146. Temporal Pomato- rhinus Courp. Kehle, Mittelbruſt und ein breiter Streif über jedem Auge weiß; Zügel und Ohrdecken dunkelbraun; Scheitel nebſt Rücken und Seiten des Halſes graulichbraun, ſtufenweiſe dunkler bis ſehr dunkelbraun an den Flügeldecken, dem Rücken und den Schultern; Flügel ſehr dunkelbraun, nur die Innenfahne der Vorderſchwingen von der Baſis an auf drei Viertel ihrer Länge röthlich; Schwanzdecken und Schwanz ſchwarz, letzterer mit ſehr breitem reinweißen Endſaume; Bauch und Seiten dunkel— braunz roſtfarbig überlaufen; Schnabel ſchwärzlicholive; Baſis des Unterſchnabels grau— lichweiß; Iris ſtrohgelb. Jung: braun; Beine braunſchwarz. — Weibchen gleich. Gould traf ihn nirgends außer in Neu-Süd-Wales auf ſolche Gegenden be— ſchränkt, in denen Angophorae und Eucalypti vorwalten; er lebt geſellig, man ſieht 6 —8 Stück beiſammen und iſt außerordentlich geräuſchvoll und geſchwätzig. Mit reißender Schnelligkeit hüpfend von Zweig zu Zweig, oder längs über die ſchiefen Stämme, welche nicht vollkommen aufrecht ſind. Er beginnt mit dem unterſten Zweige, ſteigt von Stufe zu Stufe zum Gipfel, wo er dann mit emporgehobenem Schwanze hinunterpiept und unaufhörlich ein ſchmetterndes Geſchrei erſchallen läßt. Oft ſieht man ihn auch auf dem Boden, aber bei dem geringſten Geräuſch fliegt er auf die Bäume und klettert auf die angegebene Weiſe empor. Seine Flugkraft iſt nicht ſehr groß und ſcheint nur angewendet zu werden, um ihn von einem Baume zum andern zu verſetzen, wobei von der ganzen Truppe ein Stück dem andern folgt. — Das Neſt hat eine verſchiedene Lage, auf Caſuarinen iſt es gewöhnlich dicht am Stamme des— Baumes, auf Eukalypten aber meiſt an der Spitze eines Zweiges und oft mit der Hand zu erreichen. Es iſt groß und ähnelt ſehr unſern Elſterneſtern, denn es iſt vollkommen gewölbt, auswendig aus kleinen Zweigen von der Größe eines Dornes beſtehend (about the size of a thorn), verſchränkt, aber nur leicht verbunden, der Ein: gang in der Geſtalt eines Flugloches, halb ſo lang als ein Arm und die Zweige ſtehen ſo, daß die Spitzen genähert ſind, ſo daß es dem Vogel augenſcheinlich un— möglich wird, hereinzukommen, ohne dieſelben zu zerbrechen, wenn er herausgeht, was anderwärts ſo leicht iſt. Inwendig iſt das Neſt mit einer mehrere Pfund ſchweren Maſſe feiner innern Baumrinde und feinen Gräſern ausgelegt. Bei dem Durchreiſen der Weideſtrecken (pasture-lands) von Caruden, wird am ganzen Diſtrict des Upper— Hunter und in mehren Theilen der Liverpool-Ebenen die Aufmerkſamkeit des Reiſenden durch das große Neſt dieſes Vogels erregt, und fo ſieht man oft 4— 6—8 Stück bei— ſammen auf 2 oder drei dicht beiſammenſtehenden Bäumen. Die 4 Eier, 1 Zoll lang, 9 Linien breit, haben eine fahlbraune Grundfarbe, dunkelbraun purpurfarbig fehattirt, ſcharf gezeichnet mit haarfeinen ſchwarzen Linien, welche meiſt rund um das Ei laufen; in manchen Fällen verlaufen ſie diagonal und das Ei erhält dadurch ein marmorähnliches Anſehn; man denke ſich Haare in Tinte getaucht und auf der Fläche abgedrückt. — Die Nahrung beſteht aus Inſecten ver— ſchiedener Art. 8 Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. Klammervögel. 219 563 Oriolus flavocinctus Govuos. Der Gelbſaum⸗Pirol. Gobup Birds of Austral. XXX. 4. Mimetes flavocinctus Kıys survey of inter- tropical Coasts of Australia II. 419. Srrrn. Cont. of Shaw’s gen, zool. XIV. 351. Mimeta flavocineta VI. Horsr. Linn. Trans. XV. 327. — Crescent-marked Oriole. Kopf, Hals und ganze Oberſeite düſter grünlichgelb, ſchwarz ſchaftſtrichig; Strei⸗ fen breit entſpringend, nach der Spitze ſchmalgeſpitzt endigend; Unterſeite grünlichgelb, Unterſchwanzdecke reingelb; Flügel ſchwarz, alle Federn mit grünlichgelbem Außen— rande, breit blaßgelb geſpitzt; Schwanz ſchwarz, an den Rändern grünlichgelb ver— waſchen und, außer den beiden Mittelfedern, ſchöngelb geſpitzt, zunehmend von der Mitte nach außen; Iris röthlichorange, Schnabel düſterroth, Beine bleifarbig. — Weibchen: kleiner, Unterſeite ſchwarz ſchaftſtreifig, Flügelzeichnung ſtrohgelb anſtatt ſchöngelb. Capitän Philip Parker King R. N. entdeckte dieſe Art an der Nordküſte von Auſtralien und beſchrieb ſie zuerſt. Mr. Gilbert erlangte zwei Exemplare zu Port Eſſington und Lieutenant Ince R. N. ſpäterhin noch ein Exemplar aus dieſer Gegend. Alle Nachforſchung nach Ergründung ſeiner Lebensweiſe gab nur das, was in einer kurzen Notiz an Mr. Gilbert enthalten iſt, worin geſagt wird, daß die Exem— plare nur aus den Mangleewäldern an der ſchlammigen Küſte erlangt wurden. Ueb— rigens ein eben ſo echter Pirol als 0. viridis, obgleich keiner von beiden ſo ſchön iſt, als die andern Arten. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 564. Sphecotheres australis Swans. Der auſtraliſche Wes⸗ pen⸗Pirol. Gouro Birds of Austral. XXX. 13. Australian Sphecotheres. — Sph. viridis Vic. Horsr. Linn. Trans. XV. 215. virescens Jarn. Sere. ill. II. 79. canicollis Swalxs. Menag. 320. Männchen: Oberkopf und Wangen glänzendſchwarz; Augengegend und ſchmaler Raum bis zu den Naſenlöchern nackt und licht ockergelb; Kehle, Bruſt und Halsband ſchiefergrau, ganze Oberſeite, große Flügeldecken, Außenfahne der zweiten Schwingen— reihe, Bauch und Seiten gelblichgrün; kleine Flügeldecken, Vorderſchwingen und In— nenfahne der zweiten Reihe ſchieferſchwarz, grau gefranſt; Bauch und Unterſchwanz— decken weiß; Schwanz ſchwarz; Außenfahne der Außenfeder jederſeits reinweiß, Spitzen— hälfte der zweiten weiß, an der dritten das äußerſte Drittheil, die 6 Mittelfedern am Ende nur leicht weiß gefranſt; Schnabel ſchwarz; Iris ſehr dunkelbraun, bei andern roth, Beine fleiſchroth. Weibchen: Oberſeite braun, olivenfarbig überlaufen, jede Feder in der Mitte dunkler, am Kopfe ſchaftſtreifartig, die braune Schattirung zieht in gelblichgrün am Hinterrücken und den Oberſchwanzdecken; Flügel dunkelbraun; Flügeldecken und zweite Schwingenreihe auffallend, die Vorderſchwingen nur ſehr ſchmal grünlichgrau geſäumt; Unterſeite fahlweiß, jede Feder mit breitem, dunkelbraunem Schaftfleck; Seiten gelblichgrün überlaufen; Unterſchwanzdecken weiß, mit ſchmalen braunen Schaftſtreifen; Schwanz braun, jede Feder an der Innenfahne weiß, an den 220 Klammervögel. Außenfahnen mit Ausnahme der beiden äußern gelblichgrün geſäumt; Schnabel und Beine heller als am Männchen. Gould ſchoß ein ſchönes Exemplar auf der Mosquito-Inſel an der Mündung des Hunter im September 1839, es ſaß auf einem abgeſtorbenen Zweige oberhalb Laubwerkes, eines der höchſten Bäume des Waldes, und ſeine laute und eigenthümliche Stimme hatte ſeine Aufmerkſamkeit darauf gelenkt, indeſſen kam ihm nur dies eine Exemplar vor. Nachrichten zufolge findet ſich der Vogel häufiger in der Nachbarſchaft des Fluſſes Clarence und wirklich häufig zu Moreton-Bay, und hat eine weite Ver— breitung, wie Mr. Bynde dadurch beweiſt, daß er auch ein altes Männchen an der Nordküſte erhielt. Er ſcheint ein Vogel des Dickichts zu ſein und ſeine Nahrung be— ſteht wahrſcheinlich aus Beeren und Früchten, welche in jenen Diſtrieten häufig vor— kommen. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 565. Gerygone laevigaster Govn. Der glattbäuchige Un: ruhvogel. Govıw proceed. X. 133. Birds of Austral. XXIV. 10. Buff- breasted Gerygone. Schmaler dunkler Streif zieht von den Naſenlöchern um das Auge, das Schwarz iſt wieder von gelblichweiß umzogen; ganze Oberſeite roſtbraun; Vorderſchwingen braun, Säume heller; Schwanz am Grunde weißlich, nach und nach faſt ſchwarz; Seitenfedern breit, übrige, außer beiden mittlen, ſeicht weiß geſpitzt; ganze Unterſeite weiß, gelb überlaufen; Iris hellröthlichbraun; Schnabel olivenbraun, Grund des Un: terſchnabels hell aſchgrau; Beine grünlichgrau. Mr. Gilbert ſchoß mehrere Exemplare auf der Halbinſel Coburg und auf den Inſeln von Van Diemens Golf und beobachtete manchmal einen Einzelnen zwiſchen Manglebäumen nächſt der Colonie von Port Eſſington. Man hört von ihm ein ſehr angenehmes aber ſchwaches Pfeifen und gelegentlich auch eine Anzahl von Tönen in lan gſamer Folge, doch nicht jo langgedehnte wie bei Gerygone eulieivorus vom Schwa— nenfluſſe. So wie dieſer Vogel ſchwebt er über und unter den kleinen Zweigen der Bäume und kriecht durch das Dickicht. Er iſt ſehr zahm und fliegt kaum vom Baume, wenn man ſich nähert, aber er dreht dabei ſein Köpfchen herum, bis ſaſt die Hand ihn berührt, dann hüpft er auf einen andern Zweig und ſchaut von da ruhig herab, offenbar völlig beruhigt. Der Magen iſt mäßig fleiſchig, der Fraß beſteht aus In— feeten, vorzüglich weichgeflügelten Gattungen. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band II. 566. Gerygone magnirostris Govm. Der großſchnabelige Unruhvogel. Govrp proceed. X. 133. Great-billed Gerygone. Birds of Bnstral. XXXII. 15. Ganze Dberfeite braun; Vorderſchwingen an den Rändern leicht olivenfarbig überlaufen; Schwanzfedern an der Spitze mit unbeſtimmtem bräunlichweißem Quer— band; ganze Unterſeite weiß, bräunlichfahl überlaufen; Iris lichtbraun; Schnabel oli— venbraun; Baſis des Unterſchnabels perlweiß; Fuß grünlichgrau. ü Klammervögel. 221 Auf der Greenbill-Inſel bei Port Eſſington von Mr. Gilbert geſchoſſen, wäh— rend der Vogel über den Mangleknospen ſchwebte und die kleinen Inſeeten fing, von denen er lebt. Dabei ertönte ein äußerſt ſchwach zwitſchernder Geſang, unglücklicher— weiſe kam aber der Vogel nicht wieder vor, ſo daß feine weitere Lebensweiſe nicht bekannt wurde, die aber wahrſcheinlich mit der der andern Arten übereinſtimmt. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band II. 567. Smicornis brevirostris Gourp. Der kurzſchnäbelige Kleinling. Gour Birds of Austral. XXIV. 9. Short-billed Smicrornis. Psilopus brevirostris Gol proc. V. 177. — Geahter-but West-Austral, mont. indig. Schmaler gelblichweißer Streif zieht vom Schnabel über jedes Auge; Oberkopf bräunlichgrau, zieht am Halsrücken in olive; Rücken, Bürzel und Oberſchwanzdecken olive, letztre am ſchönſten; Ohrdecken und Geſichtsſeiten ſehr blaß röthlichbraun; Kehle und Bruſt weiß, olive überlaufen, mit ſchwachem braunen Schaftſtrich, übrige Unterſeite blaß eitrongelb; beide Mittelſchwanzfedern braun, übrige am Grunde braun, in der Mitte mit breitem ſchwarzbraunem Band, auf welches ein weißer Fleck an der Innen— fahne folgt, Spitze blaßbraun; Fuß ſchwärzlichbraun; Iris blaß ſtrohgelb; Schnabel fleiſchweiß bis aſchgrau. Die Vögel vom Schwanenfluſſe und von Neu-Süd-Wales werden hier bis auf Weiteres vereint, obwohl es an leichten Unterſchieden der Abkömmlinge ſo entfernter Gegenden nicht fehlt. Er hält ſich beſtändig auf den Zweigen der Eukalypten, ſowohl auf den kleinen kümmerlichen Exemplaren, als auf den erhabenſten Bäumen. Wäh— rend ſie Inſecten ſuchen, was ſie unabläſſig thun, üben ſie alle die Bewegungen der Meiſen und klettern an den feinſten Zweiglein der höchſten Bäume herum, beſehen die Blätter von oben und unten und bewegen ſich zwiſchen den Blüthen, wobei man immer oder ſehr oft einen ſchwachen einfachen Geſang von ihnen vernimmt. Gould fand ſie häufig in allen Theilen von Südauſtralien, die er beſuchte, beſonders in der Nachbar— ſchaft von Adelaide und in den Abſtürzen der Gebirge am Murray; in Neu⸗Süd⸗ Wales ſah man ihn häufig zu VYarrundi und in andern Theilen des Ober-Hunter— Gebietes. Mr. Gilbert jagt, daß er ihn in Weſtauſtralien nur im Vork-Diſtriete getroffen, daß er ſich da immer auf den Zweigen der Bäume gehalten, daſelbſt In— feeten und deren Larven gefreſſen, daß ſein Flug ſehr kurz daure, nur von Baum zu Baum und daß feine Stimme ein ſchwaches Gezwitſcher ſei, wie das der Acanthiza chrysorhoea. — Er brütet im September und den folgenden Monaten und baut fein Neſt aus weichbehaarten Pflanzenknospen, mit grünen Mooſen, Spinnenkokons und dergl. gemiſcht, alles mit Spinngewebe dicht und feſt verbunden und am Boden mit Federn belegt. Es iſt kuglig und an der Rückſeite eines ausgeſpreizten Zweiges be— feſtigt, das Flugloch an der Seite, darüber ein Vorſprung, welcher wie ein Wetterdach daſſelbe beſchützt. Die drei Eier, 63“ lang, 44 breit, find düſter fahl, am dicken Ende außerordentlich fein geſprenkelt. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. Reichenbach, vollit, Naturgeſch. Vögel Neuholl, II. 29 222 Klammervögel. 568. Microeca macroptera Govum. Der großflügelige San: gerfliegenſchnäpper. Gon proceed. VIII. 172. Birds of Austral. XXII. 7. Myiagra macroptera Vic. Horsr. Linn. Trans. XV. 254. Loxia faseinans Larn. Ind. orn. spp. p. XLVI?® Suaw gen. zool. IX. 298? Fascinaling Gros- beak Laru. gen. syn. sppl. II. 197. gen. hist. V. 266? Brown Plycatcher Colonist. Great-winged Mieroeca 6. Ganze Oberſeite und Flügel blaßbraun; Flügeldecken leicht weißlich geſpitzt und die dritte Reihe an den Rändern und die Spitzen der Oberſchwanzdecken verwaſchen weißlich; Schwanz dunkelbraun, Außenfedern weiß, die nächſte jederſeits mit großem breiten weißen Fleck an der Spitze der Innenfahne; ganze Unterſeite bräunlichweiß; Kehle und Bauch in reinweiß ziehend; Schnabel, Iris und Beine braun. — Weib— chen gleich. — Junge blaſſer, an Kopf und Hals weiß gefleckt, braun an der Bruſt. Ueber die Colonien von Neu-Süd-Wales und Südauſtralien allgemein verbreitet, daſelbſt faſt in jeder Lage, im offnen Lande im Innern, im Buſchholze und Dickicht nächſt der Küſte, in Büſchen, welche keine Elle hoch ſind, wie auf den Zweigen der höchſten Eukalypten. Allerdings einer der am wenigſten auffallenden Vögel Auſtra— liens, da er ſo einfach gefärbt und durch keine Zeichnung geſchmückt iſt. Ein ange— nehmer Geſang, dem unſers gemeinen Finken ſehr ähnlich, bietet für die äußere Schön— heit Erſatz und macht ihn zu einem der angenehmſten Bewohner des dortigen Landes. Der Geſang iſt ſtark und ertönt bei dem Anbrechen des Tages von einem dürren Zweiglein aus dem Gipfel eines der hohen Eukalypten, von da aus rühren ſeine Sere— naden das Weibchen, ſonſt iſt gewöhnlich ſein Aufenthalt näher am Boden. Meiſt trifft man ihn paarweiſe und am häufigſten ſitzen ſie auf niedern Gebüſch und den diſtelartigen Pflanzen (Dryandrae etc.) manchmal auf Zäunen und Geländern der Gärten. Mr. Caley ſagt, er habe alle Sitten des Rothkehlchens, nur komme er nicht in die Häuſer. War ein Theil des Bodens friſch aufgegraben, ſo beobachtete ihn der Vogel genau. Gould findet die Sitten mit der der Fliegenſchnäpper mehr als mit dem der Rothkehlchen übereinſtimmend und dabei ſo verſchieden, um eine eigne Gattung rechtfertigen zu können. Eigenthümlich iſt ihm eine immerwährende Bewe— gung des Schwanzes von einer Seite zur andern. Seine Nahrung beſteht aus In— fecten, die er ſowohl von den Blättern ablieſt, als auch im Fluge fängt. Oft fliegt er einem Inſeete nach und ſetzt ſich dann wieder auf daſſelbe Zweiglein, das er ver— laſſen. Er macht jährlich zwei Bruten. Das Neſt wird im October ſorglos gebaut, iſt flach und ſehr klein, nur 2“ 6“ im Durchmeſſer und 6 tief. Es beſteht aus zarten Wurzelfaſern, außen mit Flechten verziert und mit kleinen Stückchen von Rin— den, hängt vermittelſt Pflanzenfaſern und Spinnweben in der Gabel eines abgeſtor— benen horizontalen Zweiges, ſo daß es kaum von unten ſichtbar iſt und nur von dem Alles entdeckenden Auge der Eingebornen erſpäht wird. Die gewöhnlich zwei Eier ſind blaß grünlichblau, ſtark kaſtanienbraun getüpfelt und unbeſtimmt grau gefleckt, 82“ lang, 52“ breit. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. — Klammervögel. 223 969. Myiagra latirostris Goblp. Der breitſchnabelige Flie⸗ genſchlucker. Gounp proc. VIII. 172. Birds of Austral. XXXII. 6. Broad- billed Flycatcher. Ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkel bläulichgrau, am Kopf und Hals— rücken grünlichſchillernd; Kehle und Bruſt ſandgelb; Unterſeite übrigens weiß; Schna— bel ſchwarz; Iris ſchwärzlichbraun; Beine ſchwarz. Gould beſitzt zwei Exemplare, eines erhielt Mr. Dring im Norden und das andere Mr. Gilbert zu Port Eſſington. Er iſt in aller Hinſicht eine Achte Myiagra und durch die ſeitliche Verbreiterung ſeines Schnabels auffallend. Da die Exemplare ohne Notizen anlangten, iſt über ſeine Lebensweiſe nichts beſonderes zu ſagen, wahr— ſcheinlich ſtimmt ſie mit der der Verwandten überein. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 570. Myiagra nitida Govum. Der glänzende Fliegenſchlucker. Govurp proc. V. 142. Syn. IV. Birds of Austral. XXXI. 5. Shining Flycatcher. Todus rubecula Larn. ind. orn. spp. p. XXII. 2. Red-breasted Tody Larn. gen. syn. sppl. II. 147. Suaw gen, zool. VIII. 126. Larn. gen. hist. IV. 92 2. Myiagra rubeculoides Vis. Honsr. Linn. Trans. XV. 253. 2. Satin- Sparrow Colon. Van Diemens Land. Männchen: Zügel tief ſammtſchwarz; ganze Oberſeite, Flügel, Schwanz und Bruſt ſchön und tief ſchwarzgrün mit Metallſchimmer; Vorderſchwingen tiefbraun, Un— terſeite der Schultern, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß; Schnabel bleifarbig an der Baſis, zieht in Schwarz gegen die Spitze, Iris und Fuß ſchwarz. — Weibchen: Oberſeite minder glänzend, Kehle und Bruſt ſchön roſtroth, ebenſo die jungen Männ— chen im erſten Herbſte. Kommt Ende September in Van Diemens Land an und beginnt bald nach ſeiner Ankunft zu brüten, bringt dann den Sommer hindurch eine zahlreiche Nachkommenſchaft auf und zieht im nächſten Februar wieder ab, wandert dann durch Südauſtralien und teu-Süd-Wales, daher fie in den Sammlungen aus dieſen Gegenden ſelten vorkömmt, weil ſie da nur durchzieht. Der Vogel iſt ſehr lebhaft, ſcheu und beweglich, hüpft von Zweig zu Zweig und ſtürzt ſich kräftig in die Lüfte, um mit einer ſehr eigen— thümlichen ſchnellen und wippenden Schwanzbewegung Inſekten zu fangen. Mit nicht geringer Schwierigkeit erhält man Neſter und Eier unter den Waſſer— fällen und Waldboden an der Nordſeite des Mount Wellington, beſonders unmittelbar hinter New-Town, nahe bei der Wohnung des Rev. Thomas J. Ewing, welcher Gould oft begleitete und im Aufſuchen beiſtand. Das Neſt befindet ſich gewöhnlich an der äußerſten Spitze eines dürren Zweiges in der Höhe von 20 bis 40 Fuß vom Boden. Mehrere Neſter waren aus einer kleinen Art grünem Moos gebaut, andere aus feinen Fäden faſeriger Rinde, alle mit weichen Haaren der Känguru-Ratte aus: gelegt oder mit Wolle oder mit den weichen ſeidenartigen Moos-Fruchtſtielen, Wolle von baumartigen Farrn und von Knospen anderer Gewächſe. Die Außenſeite war bei allen ſehr ähnlich, mit kleinen Stückchen von Flechten ganz unregelmäßig belegt und durch Spinnweben oder Pflanzenfaſern zuſammengehalten. Die Geſtalt ſcheint 29 * 224 Klammervögel. ſich nach dem Standorte zu richten. Auf einem gleichhohen Theile eines Zweiges iſt es groß und hoch, in einer Gabel mehr ſeicht, in beiden Fällen die Oeffnung ſo voll— kommen kreisrund, als das Material es zuläßt, die Höhe wechſelt von 2 bis 33 Zoll, der Durchmeſſer der Oeffnung etwa 14 Zoll und die Tiefe 1 Zoll. Die meiſt drei Eier find 9“ lang und 7° breit, ziemlich rund, grünlichweiß, überall umbrabraun gefleckt und beklext, mit gelblichbraunen und dunkel purpurgrauen Zeichnungen. — Die Stimme iſt ein lautes piependes Pfeifen, welches ſich oft wiederholt. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 571. Myiagra concinna Goun. Der ſchöne Fliegenſchlucker. Couro proc. Nov. 1847. Birds of Austral. XXXI. 6. Pretty Flycatcher. Männchen: ganze Dberfeite, Flügel, Schwanz und Bruſt bleifarbig; Kopf, Hals und Bruſt grünglänzend, nach hinten zu am Körper, Flügeln und Schwanz blaſſer werdend; Vorderſchwingen ſchieferſchwarz, zweite Schwingenreihe ſchwach weiß geſäumt; Unterſeite der Flügel, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß; Schnabel blei— graublau, Spitze ſchwarz; Iris braun; Fuß ſchwärzlichgrau. — Weibchen: Kopf und Rücken bleifarbig, ohne grünen Schiller; Flügel und Schwanz braun, blaugrau geſäumt, beſonders die Schwingen der zweiten Reihe; Kehle und Bruſt roſtfarbig; Bauch und Unterſchwanzdecken weiß, welche Farbe nicht wie bei dem Weibchen von M. plumbea nach und nach in das roſtroth der Bruſt übergeht; Oberſchnabel ſchwarz; Unterſchnabel blaßblau; Spitze ſchwarz. Nordweſtauſtralien, in dem dichten Manglegebüſch an Sümpfen. Sehr ſcheu und zurückgezogen, aber manchmal auf den freieſten Zweigen der höchſten Bäume im Walde. Wie andere Fliegenſchnäpper ſitzt er oft lange Zeit auf einem Zweige und ſpäht nach den vorbeifliegenden Inſeeten, endlich ſtürzt er ſich plötzlich auf fie herab und fängt ſie im Fluge, kehrt aber nachher wieder auf den Zweig, von dem er ge— kommen, zurück. Unter den Manglebäumen läßt er einen angenehm zwitſchernden Ge— ſang hören, auf den hohen Bäumen aber ein laut ſchrillendes Pfeifen, welches ſich manchmal lang hinauszieht. Der Magen iſt fleiſchig, der Fraß beſteht aus Inſeeten und deren Larven. ö Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band II. 572. Rhipidura motacilloides Vid. Honsr. Der bachitelzen: artige Schweiffliegenſchnäpper. Linn. Trans. XV. 248. Gobrp Birds of Austral. XXI. 7. — Black Fantailed Flycatcher. — Wil-la- ring Indig. planit. West- Austr. Jit-te-jit-te Indig. mont. Wagtail Flycatcher Colon. Swan River. | Kopf, Kehle, Bruſtſeiten, Oberſeite und Schwanz glänzend grünlichſchwarz, über jedem Auge ein ſchmaler weißer Streif; Flügel braun; Flügeldecken mit kleinen weißen dreieckigen Flecken an der Spitze; Unterfeite blaß fahlweiß; Iris, Schnabel und Fuß ſchwarz. — Weibchen gleich. d In allen bis jetzt durch Europäer beſuchten Theilen Auſtraliens, mit Ausnahme von Van Diemens Land. Nur in der Größe der Exemplare aus den verſchiedenen Klammervögel. 225 Diſtrieten zeigt ſich eine kleine Abweichung, die von Neu-Süd-Wales find die größten und die von Port Eſſington die kleinſten, dieſe vielleicht ſogar ſpeeifiſch verſchieden. — So wie einer der am weiteſten verbreiteten, ſo auch einer der zahmſten und zutraulichſten Vögel, daher überall geſehen, er findet ſich beſtändig um die Häuſer, Gärten und Ge— länder der Anſiedler, läuft oft über den Rücken der Rinder und ſitzt ihnen auf der Naſe, um Inſecten zu fangen, welche dieſe mit ihren Naſenlöchern anziehen, längs der Dächer auf den Häuſern, auf der Spitze der Pfähle, den Thorwegen u. ſ. w. Er baut ſein ſchönes Neſt im Hofraume und kommt ſelbſt in die Zimmer, um Inſecten zu fangen. Er bringt meiſt auf dem Boden zu, über den er mit größter Schnelligkeit rennt. Wenn er ſo am Waſſer hinläuft und den Schwanz aufrecht trägt und von einer Seite zur andern bewegt, jo ſieht er der engliſchen Bachſtelze Motaecilla Varrelii ſehr ähnlich, indeſſen iſt die Bewegung hier ſeitlich, bei dem europäiſchen Vogel auf— und abwärts. — Der Geſang beſteht aus einigen laut ſchrillenden Tönen und wird die ganze Nacht, beſonders bei Mondſchein, fortgeſetzt. Sein Flug iſt manchmal wel— lenförmig, andermal beſteht er aus einer Reihe von aufeinander folgenden Zickzack— ſtürzen, aber immer nur kurzdauernd, er ſchwingt ſich nie, wie Seisura volitans thut, ſelbſt in die Lüfte und ſteigt auch niemals höher als die Baumgipfel, da es ſcheint, daß er lieber von Baum zu Baum hüpft als fliegt. Er beginnt im September zu brüten und macht zwei bis drei Bruten. Sein ſchön und dicht gebautes, tief taſſenförmiges Neſt befindet ſich gewöhnlich an einem über das Waſſer hängenden Zweige oder am abgeſtorbenen Rande eines Baumes, über welchen ein lebender Aſt überhängt, aber die gewöhnliche und günſtigſte Stellung iſt die Oberſeite eines gefallenen Aſtes, ohne den geringſten Schutz vor Sonne und Regen und 3 oder 4 Fuß über dem Boden. Das Neſt ſelbſt beſteht aus dürren Gräſern, Rindenſtreifen, kleinen Grasbüſcheln, Wurzeln u. ſ. w., alles durcheinander gefügt und mit Spinnweben bedeckt. Dies Material ähnelt bisweilen der Rinde des Aſtes ſo ſehr, daß das ganze Neſt wie ein Holzauswuchs ausſieht und folglich faſt unmöglich zu entdecken iſt. Inwendig iſt es mit feineren Gräſern, zartfaſerigen Wur— zeln oder Federn ausgefüttert. Die meiſt drei Eier ſind düſter grünlichweiß, um die Mitte oder das dickere Ende herum mit ſchwärzlich- und kaſtanienbraunen Flecken und Klexen bezeichnet, die manchmal ſehr klein find. Ihre mittlere Länge iſt 94, ihre Breite 7”. Nähert ſich ein Verfolger dem Neſte, fo fliegen die Vögel um und über ſeinen Kopf und ſetzen ſich auf den Zweig, auf dem das Neſt ſteht, während der Ver— folger die Eier raubt. Immer läßt der Vogel ein eigenthümliches Geſchrei hören, welches man mit dem einer Kinderklapper vergleichen kann, oder mit dem Geräuſch, welches das kleine Räderwerk einer Dampfmühle hervorbringt. Der Magen iſt fleiſchig und die Nahrung beſteht aus Inſeeten verſchiedener Art. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 573. Seisura inquieta Goh. Der unruhige Flugſchnäpper. Gourn Birds of Austral. XXXII. 12. hestless FPlycatcher. Turdus inquietus Ları. ind. orn. spp. p. XL, Restless Thrush Larn. gen. syn. sppl. II. 181. Suaw gen. zool. X, p. 263. Larm. gen. hist. V. 120. Turdus volitans Larn. 226 Klammervögel. ind. orn. sppl. XLI. Volatile Thrush Laru. gen. syn. sppl. II. 183. Suaw gen. z00l. X. 290. Laru. gen. hist. V. 122. Seisura volitaus Vie. Honsv. Linn. Trans. XV. 250. Swalxs. class. II. 256. 6. R. Gray list of gen, el. 2. 43. Nat. libr. orn. X. Flycatcher pl. 12. 138. — Jit-tee-gnut West- Austr. indig. The Grinder N.-S.- Wal. et Swan River Colon. Kopf und ganze Oberſeite braunſchwarz ſchillernd; Flügel dunkelbraun; Schwanz bräunlichſchwarz; Zügel tief ſammtſchwarz; Unterſeite ſeidenartig weiß, mit Ausnahme der Bruſtſeiten, welche düſterſchwarz ſind; Iris dunkelbraun; Baſalhälfte der Seiten des Oberſchnabels und zwei Baſaldrittheile des Unterſchnabels grünlichblau, übriger Theil des Schnabels blauſchwarz; Beine und Fuß dunkel bläulichbraun. Weibchen und junge Männchen haben Zügel und Raum zwiſchen Schnabel und Auge nicht ſo tiefſchwarz. Abänderung mit rothfahl angelaufener Bruſt. Dieſe Art verbreitet ſich über alle ſüdlichen Theile des auſtraliſchen Continents und ſcheint ſo zahlreich am Schwanenfluſſe wie in Neu-Süd-Wales zu ſein, wo ſie allgemein vorkommen ſoll. Gould bemerkte ſie in jedem von ihm beſuchten Theile ſowohl zwiſchen dem Buſchholze als in den offnen Gegenden, überall als Standvogel. Sie iſt ein Vogel von manchen beſondern und merkwürdigen Eigenſchaften. Sie fängt ihre Beute nicht allein nach Art der andern Fliegenſchnäpper, ſondern ſtürzt ſich auch oft in die Waldblößen und hellen Striche und verſchafft ſich dieſelben in der Luft mit auffallend ſchneller Flügelbewegung ganz nach Art der Thurmfalken, worauf ſie ſich plötzlich herabſtürzt, um da ein Inſeet am Boden zu nehmen, welches ihr auffiel. Während dieſes Herabſtürzens läßt ſie den eignen Ton hören, der ihr den Namen „grinder“ (Müller, Schleifer) bei den Coloniſten verſchafft hat. Dieſe eigenthümlichen Sitten bemerkten alle bisherigen Beobachter. Mr. Caley ſagt: „ſie hat wirklich ein ſonderbares Benehmen. Fliegt ſie von einem Baumſtrunke auf, ſo macht ſie mehrere Bewegungen in halbem Kreiſe, ſpreizt manchmal den Schwanz aus und macht ein lautes Getöſe, faſt wie das eines Schleifſteines klingend. Ich ſah ſie öfter von einem Hauſe auffliegen und dieſe Schwingungen machen.“ Und Latham bemerkt: „man ſieht ſie etwa 2 Fuß hoch über dem Boden ſchwebend plötzlich fortſchießen, und giebt man acht, ſo ſcheint ſie unter zitternder Flügelbewegung, mit breit ausgeſpreiztem Schwanze eine Art Wurm aus ſeiner Höhle zu zaubern.“ Hierzu noch, was Nr. Gilbert aus Weſtauſtralien berichtet: Der Vogel findet ſich paarweiſe in jeder Lage. Seine gewöhnliche Stimme iſt ein lautes, rauhes Geſchrei, mehrmals wieder— holt, auch läßt er ein helles Pfeifen hören; aber ſein eigenthümlichſter Ton iſt der, von welchem er den Namen, den ihm die Coloniſten gegeben, erhalten, und welchen der Vogel nur in einer ſchwebenden Stellung von 2 Fuß hoch über der Erde ertönen läßt; dieſer Ton klingt ſo genau, wie der eines Schleifers, daß eine Perſon, welche von dem Vogel nichts weiß, getäuſcht werden muß. Seine Art zu fliegen, iſt eine der zierlichſten, die man ſich denken kann, ſelten ſteigt er hoch, wenn er von Baum zu Baum fliegt, aber er bewegt ſich dabei immer horizontal mit etwas ausgeſpreiztem Schwanze und mit gelinder Bewegung der Flügel. Während dieſes Fluges läßt er die oben erwähnten ſcharfen Töne hören. Das Schleifen ertönt nur während des zierlichen Schwebens und die Veranlaſſung dazu ſcheint Erblicken irgend eines Inſectes Klammervögel. 227 unten zu ſein, was ihn unabänderlich nöthigt, ſich niederzulaſſen, wo er es aufpickt dann auf einen nahen Baum fliegt und ein ſchrillendes und deutliches Pfeifen erſchallen läßt. Er frißt verſchiedene Inſeeten, wie man ſagt, auch Skorpione. Die Brütezeit fällt in den September, Detober und November. Gould fand Neſter in Neu-Süd-Wales, welche zierlich gebaut waren, ähnlich denen von Rhipidura motaeilloides, obertaſſenförmig, aus groben Gräſern verflochten, außen mit Spinn— weben belegt, und mit zarten Wurzelfaſern und einigen Federn innerlich gefüttert. Sie ſtanden an horizontalen Zweigen. Die beiden Eier, meiſt aber drei, ſind düſterweiß, beſtimmt um die Mitte aus kaſtanienbraunen und graubraunen Flecken gegürtelt, von denen die letztern ſich zwiſchen der Oberfläche der Schaale befinden. Ihre mittlere Länge iſt 93% ihre Breite 7“. Die Neſter, welche Mr. Gil bert in Weſtauſtralien fand, waren merkwürdig nett und zierlich, aus trocknen weichen Gräſern, ſchmalen Streifen von Rinden der Gummibäume, ſowie der papierähnlichen Rinde der Melaleu— ken und Spinnweben gebaut, mit Federn und feinem drahtartigem Graſe ausgelegt, andremale mit Roßhaaren; die Stellung der Neſter machte es ungemein ſchwer, ſie zu erlangen, denn ſie befanden ſich auf der Oberſeite, am äußerſten Ende eines todten ho— rizontalen Aſtes. Der Vogel widerſteht der Verfolgung auf dem Neſte und läßt ſich eher mit Händen greifen, als daß er ſeine Eier verläßt. Abbildung nebſt der fahlbrüſtigen Varietät, folgt in Band III. 574. Monarcha trivirgata Golo. Der ſchwarzſtirnige Hüpf⸗ ſchnäpper. Gour» syu. II. Birds of Austral. XXXIII. 5. Black- fronted Fly- catcher. — Drymophila virgata TRux. col. 418. 1. Vorderkopf, Bruſt, Augengegend nebſt Ohrgegend gagatſchwarz; Oberſeite dunkel— grau; Schwanz ſchwarz, die drei Außenfedern jederſeits ſehr breitweiß ſtufig geſpitzt; Wangen, Bruſt und Seiten lebhaft roſtroth; Bauch und Schwanzdecken weiß; Schna— bel bleifarbig, Beine ſchwarz. Küſtenland in Moreton-Bay. Obgleich ſeit mehrern Jahren bekannt, doch immer ein ſeltner Vogel, von dem nur wenige Exemplare in den von Auſtralien geſendeten Sammlungen vorkommen, da man ſeinen eigentlichen Aufenthalt noch nicht kannte. Gould ſah nur Männchen, unter denen nur ein Exemplar auf der Expedition von Moreton-Bay nach Port Eſſington vorkam, dem das Roth an den Seiten fehlte. Abbildung: oben der gewöhnliche Vogel, unten die Varietät ohne Roth an den Seiten, folgt in Band III. 575. Pachycephala falcata Go Das Ningkragen-Dick⸗ köpfchen. Gourn proceed, X. 134. Birds of Austral. XXXI. 12. Lunulated Pachycephala. Männchen: Oberkopf, Zügel, Ohrdecken, Rücken und Oberſchwanzdecken ſchie— fergrau; Flügel dunkelbraun, alle Federn breit aſchgrau geſäumt; Kehle weiß, unten von ſchwarzem Ringkragen umgeben; Bauch, Seiten und Unterſchwanzdecken orange— braun; Schwanz dunkelbraun, Bafaltheil der Fahnen grau geſäumt; Iris röthlich— 228 Klammervögel. braun; Schnabel ſchwarz; Fuß ſchwärzlichbraun. — Weibchen: Oberkopf und ganze Oberſeite ſchiefergrau; Ohrdecken bräunlichgrau; Kehle fahlweißlich, zieht in hellfahl an der Bruſt, den Seiten, dem Bauch und den Unterſchwanzdecken, an Kehle und Bruſt ſchwarze Schaftſtreifchen; Flügel und Schwanz wie am Männchen. Junge Männchen wie Weibchen, aber die Kehle weißer und die Bruſtſtreifchen deutlicher und bis über den Bauch ausgedehnt. Sehr Junge haben den größten Theil der Unterſeite roſtroth. Nordauſtralien, ſchöner Vertreter für die ſüdliche P. pectoralis. Gegenwärtige iſt kleiner und ihr Ringkragen dehnt ſich nicht bis zu den Ohrdecken aus, welche wie die Zügel grau ſind. Alle Exemplare erhielt Gould von der Halbinſel Coburg, nahe an der Colonie Port Effingten, wo der Vogel fo wie auf den umliegenden Inſeln Standvogel iſt und ſehr häufig vorkömmt. Er brütet im September und den fol— genden Monaten und legt zwei Eier. Sitten und Lebensweiſe wie bei den andern Arten. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 576. Pachycephala simplex Govn. Das mattfarbige Dick⸗ köpfchen. Gous proc. X. 135. Birds of Austral. XXXI. 13. Plain- coloured Pachycephala. Ganze Oberſeite braun, Unterſeite bräunlichweiß mit ſehr feinen braunen Schaft— ſtreifen; Iris lichtbraun; Schnabel und Beine ſchwarz. Nordweſtauſtralien, ſcheint aber in keiner der bisher bekannten Gegenden häufig zu ſein. Mr. Gilbert entdeckte ſie in der Nachbarſchaft von Port Eſſington, wo ſie ſehr ſcheu und zurückgezogen lebt und gewöhnlich paarweiſe im Unterholze in dich— teſter Belaubung herumkriecht und hüpft. Oefter noch ſieht man ſie in den ſchlammi— gen Dickichten der Manglebäume. In ihrer Art ſich zu nähren und in manchen ihrer Bewegungen gleicht ſie den Fliegenſchnäppern, doch bewegt ſie nicht ſo wie dieſe den Schwanz. Ihr Lockton iſt eigenthümlich ſanft klagend, er beſteht in einem einfachen Laut, welcher mit längeren Pauſen viermal wiederholt wird, ihr Geſang iſt angenehm und ziemlich lang, aber niemals hörte Mr. Gilbert von ihr den ſcharfen Endton, welcher wie der Hieb einer Peitſche, den Geſang der andern Arten beſchließt. Der Magen iſt fleiſchig und die Nahrung beſteht aus Inſeeten und Saamen verſchiedener Art. Es ſcheint, daß er im December, Januar und Februar brütet; der Eierſtock eines im Februar getödteten Weibchens zeigte ganz entwickelte Eier und die nackte Bruſt verrieth, daß es ſchon gebrütet hatte. Abbildung beider Geſchlechter, folgt in Band III. 577. Pachycephala gutturalis Vie. Horsr. Das ſchwarzge⸗ ſcheitelte Dickköpfchen. Gov Birds of Austral. XXXII. 4. Guttural Pachycephala. Turd. gutturalis Lars. ind. orn. sppl. p. XLII. Black- crowned Thrush LEwWIx Birds of New-Holl, pl. 10. Guttural Thrush Larn. gen. syn. sppl. II. 182. Susw zool. X, 256. Larn. gen. hist. V. 136. Pachycephala gutturalis Vic. Honsr. Linn. Trans. XV. 239. 6. R. Grar list of gen. of Birds Klammervögel. 229 ed. 2. 45. Turdus lunularis Suaw. Laniarius albicollis VIEL. Pachycephala fusca Vic. Horsr. Linn. Trans. XV. 240. Gobip syn. III. fuliginosa Vıc. Horsr, Linn. Trans. XV. 241. fem. aut juv. — Pe-dil-me-dung West-Austral. indig. Thunder Bird N.-S.-Wal. colon. Männchen: Oberkopf bis unter das Auge nebſt Zügel und Ohrdecken und ein mondförmiges Halsband um die weiße Kehle herum tiefſchwarz; Halsrücken, Halsſeiten unterhalb des ſchwarzen Halsbandes und ganze Unterſeite gummiguttgelb; Rücken und Oberſchwanzdecken gelblicholive; Flügeldecken ſchwärzlichbraun, gelblicholive geſäumt; erſte und zweite Schwingenreihe ſchwärzlichbraun, graulicholive geſäumt; Baſalhälfte des Schwanzes grau, Spitzenhälfte ſchwärzlichbraun, graulich geſpitzt; Iris dunkel— braun; Schnabel ſchwarz; Beine und Fuß ſchwärzlichgrau. Weibchen: ganze Ober— ſeite und Schwanz graulichbraun; erſte und zweite Schwingenreihe braun, grau ge— ſäumt; Bruſt blaß weißlich geſprenkelt, übrige Unterſeite blaßbraun, zieht am Bauche in tief fahl. 5 Scheint die ganze Ausdehnung der Südküſte Auſtraliens zu bewohnen, denn alte Männchen von Neu-Süd-Wales, Südauſtralien und vom Schwanenfluſſe fand Gould in keiner Weiſe verſchieden. Bei Allen iſt die Spitzenhälfte des Schwanzes ſchwarz— braun und die Unterſeite ſehr ſchön gelb. Er iſt ziemlich häufig über die Eukalypten— wälder und die Beſtände der Akazien verbreitet, unter deren Blüthenzweigen er mit ganz vorzüglichem Wohlgefallen ſich herumtreibt, wobei ſeine ſchöngelbe Bruſt immer mit dem Gelb der Blüthen wetteifernd hervorleuchtet. Der Magen iſt ſehr fleiſchig und die Hauptnahrung beſteht aus Inſecten ver— ſchiedener Gattungen, welche er aufſucht und zwiſchen den Blüthen und Blättern auf— fängt ſowie auch am Boden. Man ſieht ihn meiſt paarweiſe, aber die Männchen ſind mehr ſcheu als die Weibchen. Er fliegt in kurzen und ſchnellen Sätzen und begiebt ſich ſelten weit über die Gipfel der Bäume. Das Männchen läßt einen eignen Ton hören, den es 7 bis 8 Mal wiederholt und mit einem ſcharfen höheren Tone ſchließt, welcher wie ein Ruthenſchlag klingt; die Stimme des Weibchen iſt ſehr verſchieden, eine Reihe von raſchfolgenden Tönen bilden eine etwas klagende Weiſe. Mr. Gilbert jagt, daß er ſpärlich über die Schwanenfluß-Colonie verbreitet iſt, aber häufiger findet er ſich in den beſſer bewäſſerten Diſtrieten, wie zu Perth und Fremantle. Gould glückte es nicht, das Neſt zu finden, indeſſen erfuhr er, daß der Vogel im September und Oetober brütet und 3 bis 4 Eier legt, 104° lang und 8 breit, bräunlichfahl, ſpärlich röthlichbraun und bläulichgrau geſtrichelt und gefleckt, letztere Farbe zwiſchen der Oberfläche der Schaale. Abbildung beider Geſchlechter, in Band III. 578. Pachycephala melanura (Corp. Das ſchwarzſchwänzige Dickköpfchen. Gourp proceed. X. 134. Birds of Austral. XXXII. 5. Black- tailed Pachycephala. Kopf, ein Bruſtband, welches hinter dem Auge beginnt und um die weiße Kehle herumgeht, ſowie der Schwanz ſchwarz; Halsrücken, Halsſeiten unterhalb des Hals— bandes und Unterſeite ſchön und ſatt guttagelb; Oberſeiten gelblicholive; Flügel Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 30 230 Klammervögel. ſchwarz, Flügeldecken gelblicholive geſäumt; Vorderſchwingen ſchmal und zweite Reihe breit gelblichgrau geſäumt; Schnabel und Beine ſchwarz; Iris braun. Nordküſte Auſtraliens, wo fie Mr. Bynde Esq., während er mit dem Wacht— ſchiff Beagle zugegen war, antraf. Der gagatſchwarze Schwanz unterſcheidet dieſe Art ſchon allein von P. gutturalis und glaueura, auch iſt derſelbe kürzer und mehr vier— eckig als bei andern, der Schnabel länger und Halsrücken und Unterſeite dunkler gelb als bei einer der übrigen Arten. Gould ſah noch kein Weibchen. Abbildung zweier Männchen, in Band III. 579. Campephaga karu Gomo. Der Karu⸗Naupenfreſſer. GobID Birds of Austral. XXXI. 11. Lanius Karu Lessox Coqu. pl. 12. Noto- dela Karu Less. trait 374. Männchen: Kopf, ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſchwarz; Flügeldecke breit weiß geſpitzt; Vorderſchwingen ſchmal weiß geſäumt und geſpitzt, Hinterſchwingen an der Außenfahne breit weiß geſäumt; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken leicht, die Außenſchwanzfedern breit und die nächſten beider Seiten leicht weiß geſpitzt; von den Naſenlöchern zieht ſich über die Augen nach dem Hinterhaupte ein fahlweißer Streif; Unterfeite fahlgrau, röthlich überlaufen, am Bauche und den Unterſchwanzdecken tief röthlichfahl, an der Bruſt und den Seiten fein ſchmal und ſchwarz gebändert; Iris dunkelbraun; Schnabel ſchwarz; Fuß außen ſchwärzlichgrau, innerſeits bläulichgrau, zwiſchen den Schildern und der Innenſeite des Fußes hell mehlig aſchgrau. — Weib— chen: etwas kleiner; Oberſeite und Schwanz braun, anſtatt ſchwarz; Oberſchwanzdecken fahl (nicht weiß) geſpitzt, die Bänder der Unterſeite breiter, dunkler, folglich mehr ſichtbar. | Mr. Gilbert traf dieſe Art zu Port Eſſington an der Nordküſte von Auſtra— lien. Er ſagt, daß er ein ſehr ſcheuer und furchtſamer Vogel ſei, daß man ihn ge— wöhnlich paarweiſe im Dickicht und im Manglegebüſche antrifft, daß ſein Laut ein ſchrillend pfeifender Ruf ſei, ſein Magen mäßig fleiſchig und ſeine Nahrung in Inſee— ten verſchiedener Art beſtehe. Wenn auch Gould kein Exemplar von Leſſon's L. karu geſehen, ſo gehört doch der eitirten Abbildung zufolge der Vogel mit der größten Wahrſcheinlichkeit hierher. Abbildung beider Geſchlechter in Band III. 580. Campephaga leucomela Vid. Horsr. Der weißſchwarze Naupenfreſſer. Linn. Trans. XV. 215. Govı Birds of Austral. XXXIV. 5. Blak and white Campephaga. Männchen: Kopf, Rücken, Flügel und Schwanz tief glänzendſchwarz; Flügel— decken breit geſpitzt und zweite Schwingenreihe breit weiß geſäumt, beide äußere Schwanzfedern weiß geſpitzt, äußerſte an der Außenfahne ebenſo geſäumt; Hinterrücken und Oberſchwanzdecken ſehr dunkelgrau; Streif über dem Auge ſchneeweiß; Unterſeite graulichweiß, nach und nach in röthlich am Bauche und den Unterſchwanzdecken über⸗ gehend und unbeſtimmt dunkelgrau gebändert; Schnabel, Fuß und Iris ſchwarz. — Klammervögel. 231 Jung: Das jetzt braun, was im Alter ſchwarz iſt, weiße Zeichnung der Flügel nicht ſo auffallend; Unterſeite röthlich überwaſchen und deutlich braun fein gebändert; Unter— ſchwanzdecken tief roſtroth. Im öſtlichen Neu-Süd-Wales zwiſchen dem Hunter- und Moreton-Bay im Ge: ſtrüpp. Iſt größer als C. karu und der Oberbauch und die Unterſchwanzdecken roſt— roth, Bruſt mehr einfarbig grau und die Bänderzeichnung derſelben mehr oder minder deutlich. Gould beſaß ſchon vor mehrern Jahren Exemplare in ſeiner Sammlung, war aber nicht ſo glücklich, den Vogel in Auſtralien lebendig zu ſehen. Mr. Strange ſendete ihm auch ein Päärchen, welches er an den Ufern des Clarenee geſchoſſen hatte. Neſt und Eier ſo wie Nachweiſung über die Sitten des Vogels bleiben noch zu wünſchen. Abbildung: Altes und junges Männchen, in Band III. 581. Campephaga humeralis Goulp. Der weißgeſchulterte RNaupenfreſſer. Gour Birds of Austral. XXIV. 6. White-shouldered Cam— pephaga. Ceblepyris humeralis Gourp proceed. V. 143. Syn. IV. — Goo-mul- eul-long West-Austr. mont. indig. Männchen: Vorder- und Oberkopf nebft Halsrücken und Oberrücken glänzend— ſchwarzgrün; Schultern und Oberflügeldecken einen ſchiefen reinweißen Streifen bildend, übriger Flügel dunkelſchwarz, zweite Schwingenreihe weiß geſäumt und geſpitzt; Hin— terrücken und Bürzel aſchgrau; Schwanz dunkelſchwarz, beide Außenfedern breit weiß geſpitzt; Kehle, Bruſt und ganze Unterſeite weiß; Schnabel und Beine ſchwarz; Iris ziemlich ſchwarz. — Weibchen: ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz braun; Flü— geldecken und zweite Schwingenreihe fahl geſäumt; Kehle und ganze Unterſeite fahl— weiß; Vordertheil und Seiten der Bruſt braun geſprenkelt; Iris ſehr dunkelbraun, Oberſchnabel und Endtheil des Unterſchnabels dunkel röthlichbraun, deſſen Grundtheil ſafrangelb; Beine dunkel graulichſchwarz, bleigrau überlaufen. Durch ganz Südauſtralien ziemlich zahlreich im Sommer; beſtimmt Zugvogel, kommt er im September an, wo die Inſecten am häufigſten find, und nach der Brüte— zeit im Januar und Februar zieht er weiter. Er iſt ein ſehr lebhafter, muthiger und feuriger Vogel, welcher anhaltend laut und ſchön ſingt, die Inſeeten mit großer Be— hendigkeit verfolgt und ſowohl im Fluge fängt, als auch zwiſchen den Zweigen oder an der Erde aufſucht. Bald nach ſeiner Ankunft beginnt er zu brüten, baut ein ſeich— tes rundes Neſt aus kleinen Rindenſtückchen, kurzen dürren Zweiglein und Gräſern und mit Pflanzenfaſern, Spinnweben, weißen Mooſen u. dergl. durchwoben und manchmal mit einigen Gräſern und feinen Würzelchen inwendig belegt; es ſteht meiſt in der Gabel eines horizontalen abgeſtorbenen Aſtes eines ſogenannten Apfel- oder Gummi— baumes und iſt von unten nicht leicht zu ſehen. Im Anfang der Brütezeit jagt das Männchen oft das Weibchen von Baum zu Baum, wobei es immer laut ſingt. Die zwei bisweilen auch drei Eier find 93“ lang, 73“ breit, bald lichtgrün, überall holz— braun gefleckt, bald heller und ſo dicht kaſtanienbraun gefleckt, daß man den Grund faſt nicht ſieht, auch kamen einfarbig graugrüne vor. So beobachtete Gould ſelbſt in Neu-Süd-Wales. Mr. Gilbert ſagt in ſeinen Vemerkungen, die er in Weſtau— 30 * 232 Klammervögel. ſtralien machte: „Dieſer Zugvogel iſt im Sommer hier, langt anfangs September an und zeigt ſich da in ziemlicher Anzahl in den Gebirgen im Innern, in den niedern Gegenden ſelten. Seine Flugkraft iſt bedeutend, und wenn die Männchen in der Brütezeit aufgereizt werden, ſind ſie ſehr kampfluſtig, nicht allein ganz desperat gegen einander, ſondern auch gegen größere Vögel, welche in die Nähe des Neſtes gelangen. Sein gewöhnlicher Flug ſtreicht ſtetig und angenehm gerade aus, und wenn er von Baum zu Baum fliegt, ſo ertönt von ihm ein ſüßer, angenehmer Geſang, welcher manchmal ſo voll, ſchmelzend und ſchmetternd iſt, daß man den des Carnarienvogels zu hören glaubt. Er iſt außerordentlich ſcheu, beſonders die Weibchen, die man ſehr ſelten ſieht und erſt für ſeltner hält als die Männchen, ſie halten ſich aber in dem vorzüglich zurückgezogenen Dickicht auf. Das Neſt iſt ſo klein, daß man es nur ſchwierig entdeckt und ſo flach, daß man ſich wundert, warum die Eier, wenn der Wind den Aſt ſchaukelt, nicht herausrollen. Vorzüglich baut er im Raspberry-Jam— Baume, doch traf Mr. Gilbert das Neſt auch auf Eukalypten; es beſtand aus Gras und enthielt zwei Eier. Die Brütezeit fällt in die letzte Zeit des September und die erſte des Derober.” Mr. Gilbert traf da den Vogel zu Port Eſſington, und ſahe hier, daß er Zugvogel iſt, denn von Anfang November bis in den März war nicht ein Einziger da; bei ſeiner Ankunft im Juli waren Weibchen und junge Vögel ſehr häufig, er traf nur ein einziges altes Männchen, welches acht Monate in der Colonie blieb. Der Magen iſt fleiſchig und die Nahrung beſteht aus Inſeeten verſchiedener Art. Abbildung beider Geſchlechter, in Band III. 582. Campephaga Jardinii Rürr. Jardine's Naupenfreſſer. Senkbg. Mus. 1839 30. Gourp Birds of Austral. XXIII. 13. Grauc. Lenui- rostris Jarn. Sig. ill. II. 114. — Jardine's Campephaga. Männchen: Zügel ſchwarz, ganze Ober- und Unterfeite, Flügeldecken, Ränder der Schwingen erſter und zweiter Reihe, Baſal drei Viertel der beiden Mittelfedern und die Spitzen der äußern Schwanzfedern tiefblaugrau; Vorderſchwingen, zweite Reihe und Außentheile des Schwanzes ſchwarz; Iris dunkelbraun; Schnabel ſchwärz— lichbraun; Beine fehr dunkel grüngrau. Weibchen: ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz braun, beide letztere fahl gerändert; Streif über das Auge und ganze Un— terſeite fahl, Federn der Halsſeiten, Bruſt und Seiten mit braunen Pfeilſtecken in der Mitte. Junge Männchen: oben bläulichbraun; Flügel und Schwanz wie bei den Weibchen; Unterſeite fahl, zahlreich ſchwarz und ſchmal gebändert. Moreton-Bay und Liverpoolgebirgszug in Neu-Süd-Wales, ſowie die Nachbar: ſchaft von Port Eſſington auf der Halbinſel Coburg an der Nordküſte; ob er ſich über die ganze Strecke des Zwiſchenlandes verbreitet, können nur künftige Beobachtun— gen entſcheiden. Die große Verſchiedenheit in der Färbung der Geſchlechter, die ge— ringere Größe und der mehr verdünnte Schnabel beweiſen, daß der Vogel zu Campe— phaga gehört und nicht zu Graucalus. Er iſt weit weniger gemein in Neu-Süd-Wales als in Port Eſſington, wo Mr. Gilbert Folgendes über ihn aufgezeichnet hat: „Dieſer Vogel iſt außerordentlich ſcheu und zurückgezogen lebend. Ich ſah ihn nie Klammervögel. 233 um die niedern Gebüſche fliegen, wie die andern Arten der Gattung thun, auch nie— mals am Boden, im Gegentheil bewohnt er nur die Gipfelzweige der höchſten und am dickſten belaubten Bäume, in unmittelbarer Nähe der Sümpfe oder der Manglediſtriete. Seine Stimme iſt verſchieden von der aller Arten der Gattung, ein rauher, knarrend ſummender Ton, welcher wohl ein Dutzend Mal hinter einander reißend ſchnell wieder— holt wird, worauf längere Pauſen eintraten. Ich ſah immer nur einen auf einmal.“ Der Magen iſt fleiſchig, Inſeeten verſchiedener Gattungen, beſonders Käfer, find feine Nahrung. Abbildung: Altes und junges Männchen, in Band III. 583. Graucalus mentalis Vid. Honsr. Der kräftige Raupen⸗ würger. Linn. Trans. XV. 217. Birds of Austral. XXXII. 8. Varied Grau- calus. Lanius robustus Laru. ind. orn. sppl. p. XVIII? Suaw gen. zool. VIII. 3112 Robust Shrike Laru. gen. suppl. II. 74? gen. hist II. 67? Alter Vogel: Zügel bis über und unter das Auge ſammtſchwarzz ganze Oberſeite und Flügel ſchiefergrau, zieht in blaßgrau am Vorderkopfe, Hinterrücken und Oberſchwanzdecken; erſte und zweite Schwingenreihe ſchieferſchwarz, ſchmal graulichweiß geſäumt; Außenfahne der drei Schwingen zweiter Reihe nächſt dem Rumpfe grau; Schwanz ſchwarz, ſeitliche Federn breit weiß geſpitzt; Kehle, Anheftungsſtelle und Un— terſeite des Flügels, ſowie der Bauch und die Unterſchwanzdecken weiß; Bruſt grau; Schnabel und Beine ſchwarz; Iris dunkelbraun. Neu-⸗Süd⸗Wales oder Südauſtralien, nicht ſelten am Üpper-Hunter und in allen ähnlichen Lagen. Neſt und Eier fand Gould nicht. Keine Art dieſer Gattung iſt einer ſo großen Farbeveränderung unterworfen, als dieſe. In den erſten Monaten, nachdem der Vogel das Neſt verlaſſen hat, iſt nämlich Kehle, Oberbruſt und Hals— rücken gagatſchwarz; Unterbruſt und Bauch graulichweiß, mit ſchwarzen Mondbänd— chen am Rande, die ſich der Pfeilform nähern. Uebergangskleider aus dieſem Zuſtande in den des alten Vogels unter allen Stufen der Entwickelung kamen Gould vor. Auch die geringere Größe unterſcheidet dieſe Art noch leicht von Graucalus melanops, welcher dieſelben Diſtriete bewohnt. Inſeeten verſchiedener Ordnung und Raupen, welche er im Fluge faßt, oder von den Zweigen ablieſt, machen ſeine Nahrung aus. Abbildung des alten und jungen Vogels, in Band III. 584. Graucalus hypoleucus Goum. Der weißbauchige Nau⸗ penwürger. Gouro proceed. 8. Febr. 1848. Birds of Austral. XXIII. 12. Wlute-bellied Graucalus. Zügel ſchwarz; Oberkopf und ganze Oberfeite dunkelgrau; Flügel und Schwanz ſchwarz; Kinn, Unterſeite der Flügel, Bauch und Unterſchwanzdecken weiß; Bruſt blaß graulichweiß; Iris bräunlichſchwarz; Schnabel ſchwärzlichbraun; Lauf und Fuß ſchwarz; Innenſeite des Fußes und Raum zwiſchen den Schildern des Laufs mehlig— grau. Weibchen und Junge haben die Zügel düſterbraun, nicht ſchwarz. Um Port Eſſington ein ſehr bekannter Vogel, welcher dort immer um die Zweige 234 Klammervögel. fliegt, die über die Häuſer der Anſiedler hängen. Seine Lebensweiſe, Sitte und Stimme gleicht denen von 6. melanops. Er iſt häufig in jedem Theile der Halbinſel Coburg und zeigt ſich gewöhnlich in kleinen Familien zu 10 bis 12 Stück. Die weiße Unterſeite unterſcheidet ihn von allen bis jetzt bekannten auſtraliſchen Arten— Sein Magen iſt fleiſchig und die Nahrung beſteht aus verſchiedenen Gattungen von Inſecten, die er von den beblätterten Zweigen der höchſten Bäume abſucht. Abbildung zweier Vögel in verſchiedener Stellung, in Band III. 585. Collurieincla brunnea Govn. Der braune Droſſel⸗ würger. Govp proceed. VIII. 164. Birds of Austral. XXXI. 14. Brown Collurieinela. Men-e-löo-roo Port Essingt. indig. Ganze Oberſeite, Vorderſchwingen und Schwanz blaßbraun; ganze Unterſeite bräunlichweiß, gegen den Bauch und Unterflügeldecken reinweiß; Schienbeine graulich— braun; Schnabel ſchwarz; Fuß ſchwärzlichbraun. Häufig über die Halbinſel Coburg verbreitet, und in allen Wäldern in der Nach— barſchaft von Port Eſſington, wo er die C. harmonica von Neu: Sid Wales, die C. Selbii von Van Diemens Land und die C. rufiventris von Weſtauſtralien vertritt, mit denen, insbeſondre mit C. harmonica, er ganz übereinſtimmt. Gould fand am 2. Februar ein Neſt im obern Theile eines hohlen Sturzels, auswendig mit zarten Rin— denſtreifen von Melaleuca bekleidet, mit feinen Zweiglein ausgelegt. Die bläulich perlweißen Eier olivenbraun und grau gezeichnet, gefleckt und beklext, letztere Farbe zwiſchen der Oberfläche der Schaale, fie waren 1“ 2“ lang und 10““ breit. — Der Vogel iſt größer und kräftiger gebaut, als C. harmonica und rufiventris, der Schnabel kürzer und ſtärker, die Färbung einfach lichtbraun, auch die F und der Schwanz von derſelben Färbung. Abbildung beider Geſchlechter, in Band II. 586. Collurieincla rufiventris G0 D. Der rothbäuchige Droſſelwürger. Goun proceed. VIII. 164. Birds of Austral. XXXII. 13, Bufl-bellied Collurieinela. Goo-dee-lung West-Aus tr. indig. Thrush Colon. Zügel graulichweiß; Oberkopf und ganze Oberſeite tiefgrau, leicht olive über— laufen; Vorderſchwingen und Schwanz dunkelbraun, bräunlichgrau geſäumt; Kehle und Unterſeite düſtergrau am Bauch und den Unterſchwanzdecken in roſtfahl übergehend; die Federn der Unterſeite mit feinem dunklen Schaftſtrich; Schenkelfedern grau; Iris dunkel rothbraun; Schnabel ſchwärzlichbraun; Beine dunkel grünlich bleigrau. Weſtauſtralien in allen dichtbewaldeten Gegenden, ſucht ſeine Nahrung mehr am Boden, als zwiſchen den Bäumen und Büſchen. In ſeinem Benehmen, feinen Stel⸗ lungen und Sitten überhaupt iſt er mit der gewöhnlichen europäiſchen Droſſel über: einſtimmend. Seine Stimme iſt ſehr laut, voll und reichtönend mit etwas verſchmel— zenden Tönen, im Ganzen ähnlich, doch nicht in der Melodie vergleichbar, dem Lock⸗ ton der europäiſchen Droſſel. So groß als C. harmonica, für die man fie bei oberflächlicher Anſicht halten könnte, doch unterſcheidet ſie ſich, ſorgfältig betrachtet, dadurch, daß die ganze Oberſeite Klammervögel. 235 reingrau anſtatt braun iſt, der Bauch und die Unterſchwanzfedern tief roſtfahl, anſtatt graulichweiß, und die Zügel ſind beſtimmter weiß. Sie brütet gegen Ende September oder im Oetober, das Neſt ſteht meiſt in der Höhlung eines hohen Baums, beſteht aus dürren Streifen der Eukalyptenrinde, iſt dicht verflochten und tief, manchmal mit weichen Gräſern gefüttert. Die 2 bis 3 Eier ſind ſchön bläulich oder perlweiß, haben große röthlich olivenbraune und düſtergraune Flecken, letztere in der Schale, ſie ſind 1° 1° lang und 10 breit. Mr. Gilbert fand zweimal die Eier in alten Neſtern von Pomatorhinus supereiliosus. Der Magen iſt fleiſchig, die Nahrung beſteht aus Inſecten, beſonders Käfern und Saamen. Abbildung: Päärchen, Weibchen oben, in Band II. 587. Colluricincla Selbii Jırmıse.. Selby's Droſſelwürger. nb. ill. orn. I. note of pl. 71. Gobi Birds of Austral. XXXII. 14. C. rec- tirostris AnDb. & S przy ill. IV. pl. XXXI. strigata Swams. menag. 283. ? oder junges F. — Whistling Dick Van Diem. Land Colon. Männchen: dunkel ſchiefergrau; Rücken und Flügel braun ſchattirt, Unterſeite blaſſer, zieht an der Kehle und Bruſt in weiß; über dem Auge ein graulichweißer Wiſchſtreif; Schnabel ſchwarz; Iris braun; Beine licht bleigrau. — Weibchen: oberſeits nebſt Flügeln braun; Oberſchwanzdecken ſchiefergrau, über dem Auge ein roſt— rother Streif; Unterſeite lichtgrau; Kehle und Bruſt braun ſchattirt, jede Feder mit dunkelbraunem Schaftſtreif; Schnabel hornfarbig; Spitze ſchwarz. Jung: dem Weib— chen ähnlich, aber die Schaftſtreifen der Unterſeite breiter und auffallender, der Streif über dem Auge tiefer roth und der Schwanz grau. Standvogel in Van Diemens Land und der Flinders-Inſel, über alle Theile beider Inſeln ſehr allgemein verbreitet, nirgends aber häufig, ſcheint dem dichten Walde entſchiedenen Vorzug zu geben, wo man ihn ſtets durch ſein lautes, helles, fließendes und melodiſches Pfeifen bemerkt. Der längere Schnabel unterſcheidet ihn und am Weibchen der rothe Streif über dem Auge von den andern Arten. Er ſcheint nicht auf einen beſtimmten Theil des Waldes begrenzt, er findet ſich auch im niederen Ge— büſch nahe an der Erde, anderwärts wieder auf den Gipfelzweigen der höchſten Bäume. Er frißt Raupen und Inſekten verſchiedener Art, die er ſich oft dadurch verſchafft, daß er auf eine geſchickte Weiſe mit ſeinem kräftigen Schnabel die Rinde von den Bäumen abzieht, wobei er oft einen merkwürdigen Ton hören läßt. Er iſt lebhaft und muthig, zutraulich und furchtlos und ohne Zweifel leicht zu zähmen, wo er ein intereſſanter Vogel für Vogelhäuſer ſein wird. Das Neſt, obwohl aus grobem Material zuſammengeſetzt, iſt dennoch nett ge— baut, rund, ziemlich tief und obertaſſenförmig, außen aus Rindenſtreifen gebaut und inwendig mit Gräſern belegt, bis 5“ im Durchmeſſer und 4“ in der Höhe, innerlich 33“ breit und 23“ tief. Es ſteht in der Regel in einer Höhle auf einem Baum— ſtrunke oder in der Spalte eines Felſen. Abbildung: Männchen, Weibchen und junger Vogel, in Band lll. 236 Klammervögel. 588. Cracticus argenteus Corr. Die ſilberrückige Würg⸗ atzel. Gouro proceed. VIII. 126. Birds of Bustral. XXXIII. II. Silverey- backed Butcher-Bird. Oberkopf, Ohrdecken, Schultern, Vorderſchwingen und alle Schwanzfedern auf drei Viertel ihrer Länge von der Baſis ſchwarz; Rücken ſilbergrau; Kehle und ganze Unterſeite, Halsſeiten, ein Theil der Flügeldecken und die Ränder der meiſten Schwin— gen zweiter Reihe, Hinterrücken und Spitzen der Schwanzfedern reinweiß; Schnabel hornfarbig; Beine ſchwärzlichbraun. Capitän Grey und B. Bynde Esg. entdeckten dieſen neuen Vogel auf der Nord— küſte von Auſtralien, und letzterer theilte das eine der abgebildeten Exemplare an Gould mit. Die Art ſteht zwiſchen C. destructor und nigrogularis, und nimmt merk: würdig Theil an der Färbung dieſer beiden Arten, ſie hat die weiße Kehle und Bruſt von der erſten und die getheilte Färbung der Flügel, den auffallend weißen Hinter— rücken und weißgeſpitzten Schwanz von der andern, unterſcheidet ſich aber von beiden ſo wie von allen übrigen in der licht ſilbergrauen Farbe des Rücken, durch welche ſie den Namen erhielt. Ihre Lebensweiſe ſtimmt wahrſcheinlich mit der der früher be— kannten Arten überein. Abbildung beider Exemplare, in Band III. 589. Cracticus picatus Govm. Die Elſter-Würgatzel. Gould proc. 22. Febr. 1848. Birds of Austral. XXXIV. II. Pied Crow Shrike. — Ko-ra-a-ra P. Essing t. indig. Maypie Colon. Halsband, Mitte und Außenrand des Flügels, Bürzel, Bauch, Unterſchwanzdecken und Spitzen aller Schwanzfedern, mit Ausnahme der mittlern, weiß, alles übrige Ge— fieder ſchwarz; Iris dunkel röthlichbraun; Schnabel aſchgrau; Spitze ſchwarz; >aine dunkel grünlichgrau. Weibchen ganz gleich. Junge braun. Port Eſſington, wo ihn Mr. Gilbert in beträchtlicher Menge entdeckte. Er ſagt, daß er außerordentlich ſcheu und vorſichtig iſt, in den entlegenſten Stellen des Waldes wohnt und häufig getroffen wird, wie er ſeine Nahrung am Boden oder auf den höchſten Zweigen der erhabenſten Bäume aufſucht. In ſeinen Sitten, ſeiner Art zu fliegen, wie in ſeiner lauten, mißtönigen Orgelſtimme gleicht er den andern Arten der Gattung. Er zeigt ſich meiſt paarweiſe oder in kleinen Familien von 4 bis 5 Stück. Das Neſt iſt aus Reiſig gebaut, ſteht in einer ausgeſpreizten Gabel im dichten Laubwerk, etwa 30—40 Fuß über dem Boden. Der Magen iſt fleiſchig, die Nahrung Inſecten verſchiedener Art, vorzüglich Käfer. Abbildung beider Geſchlechter, in Band III. 590. Cracticus destructor Govun. Die Naub⸗Würgatzel. Goun Birds of Austral. XXXI. I. Vanga — Trum. man. I. p. LIX. Vıc. Horsr. Linn. Trans. XV. 213. Gour» syn. I. Barita — Tem. col. 273. — Wäd-do-wäd- ong West-Austral. infer. — Butcher Bird Swan River Colon. Oberkopf, Ohrdecken und Halsrücken ſchwarz; weißer Fleck von der Schnabelbaſis zum Auge, Rücken und Hinterrücken dunkel graubraun; Oberſchwanzdecken weiß; Klammervögel. 237 Flügel ſchwärzlichbraun, mittlere Schwingen zweiter Reihe längs der Außenfahne weiß, Schwanz ſchwarz, alle, außer den beiden mittlern, mit weißer Spitze an der Innen— fahne; Unterſeite graulichweiß, Schnabel bläulich bleifarbig an der Baſis, zieht in Schwarz gegen die Spitze, Fuß ſchwärzlich bleifarbig, Iris ſehr dunkel röthlichbraun. — Weibchen dunkler gezeichnet, ſonſt nur durch innere Unterſuchung unterſcheidbar. — Junge fahl und braun gefleckt. Beſtändiger Bewohner von Neu-Südwales und Südauſtralien, am Rande der Buſchhölzer nächſt der Küſte, an der Seite von Hügeln und mit Bäumen beſtandenen Engpäſſen, wie ſie in den offenen Theilen der Gegend vorkommen, in der That iſt kaum ein Vogel Auſtraliens ſo allgemein verbreitet. Seine Gegenwart verkündet überall ſein außerordentliches Geſchrei, eine Anhäufung von unharmoniſchen Tönen, die unmöglich wiederzugeben ſind. Er befindet ſich faſt immer auf den Bäumen, wo er bewegungslos auf einem abgeſtorbenen oder herausragenden Zweige ſitzt, von wo aus er die Gegend ringsum überſchaut und beſonders den Boden unter ſich prüft, auf den er ſich dann ſenkrecht herabläßt, ſobald irgend ein großes Inſeet, oder eine Eidechſe von ſeinem ſcharfen Auge bemerkt wird. Er begiebt ſich gewöhnlich auf denſelben Zweig wieder zurück, um die gewonnene Beute zu verzehren, aber bisweilen geht er auf andere Bäume und ſpießt, wie die Würger thun, ſein Opfer auf. Mäuſe, kleine Vögel und große Phasmien bilden feine gewöhnliche Speiſe. Die Brutzeit dauert durch den September und die drei folgenden Monate. Das große, taſſenförmige Neſt iſt aus Zweiglein zierlich gebildet, manchmal ſchön ausgelegt mit Schößlingen von Ca— ſuarinen und faſerigen Wurzeln. Einen beträchtlichen Unterſchied bietet die Farbe der meiſt drei 1 Zoll 3 Linien langen, 11 Linien breiten Eier; bei einigen iſt die Grund— farbe dunkelgelblichbraun mit dunkeln Klexen und Flecken von unreiner Färbung, und hier und da ein wenig ſchwarzen Flecken, nicht unähnlich kleinen Dintenflecken; bei an— dern iſt die Grundfarbe lichter und die dunkleren Flecken ziehen mehr in roth und bilden einen Gürtel um das dickere Ende. Unter Umſtänden iſt der Vogel ſehr ſcheu und zurückgezogen, doch zu andern Zei— ten keck. Gould hatte eine junge Eopsaltria gefangen und in feine Jagdtaſche geſteckt; ihr Geſchrei zog einen Cracticus destructor herbei, welcher Gould über eine Stunde lang folgte, als der kleine Gefangene entkommen war und vor ihm hinflog. Gould jagte nach ihm, aber der Cracticus folgte ihm auch in der Entfernung von 2 Ellen vor ſeinen Augen auf den Zweig eines nahen Baumes, und obgleich Gould ſich be— mühte, jenen wieder zu fangen, ſo war dies doch ohne Erfolg, da ihm von Strauch zu Strauch die Beute entging, bis der Tyrann durch einen Schuß ſeine Frechheit mit dem Leben bezahlte. Abbildung beider Geſchlechter, in Band III. 591. Strepera anaphonensis Govur. Die bleigraue Klingel: atzel. Govus B. of. Austral, XXXIII. 6. Barita anaphonensis Temw, col. not. Less. trait. 345. ic. pl. 47. J. — Strepera plumbea Gould proc. XIV. 20. — Dje-laak West-Aus tr. indig. Squeaker Colon. Ganze Oberſeite bleigrau, Vorderkopf und Zügel dunkler, Flügel ſchwarz, zweite Schwingenreihe grau geſäumt und weiß geſpitzt, Baſalhälfte der Innenfahne der Vorder: Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 31 238 Klammervögel. ſchwingen weiß, Außenfahne grau; übrigens ſchwarz, ſeicht weiß geſpitzt; Schwanz ſchwarz, grau geſäumt und weiß geſpitzt; ganze Unterſeite graulichbraun, Unterſchwanz— decke weiß, Iris orange, Schnabel und Fuß ſchwarz. Weibchen gleich. keuſüd-Wales an der Oſtküſte bis zum Schwanenfluß an der Weſtküſte; doch mehr als andere an Oertlichkeiten gebunden, ſo in Neu-Süd-Wales, wo er ziemlich häufig um Illawarra, Camden und im Parke von C. Throsby Esg. zu Bong-Bong vorkam, ſo ſah ihn Gould in keinem andern Diſtriete, den er beſuchte. Mr. Gil— bert ſagt, daß er ihn in jedem Theile von Weſt-Auſtralien antraf, wo er geweſen, meiſt in dichten Wäldern, einzeln oder paarweiſe, wo er am Boden mit einem Beneh— men, wie unſere Krähen, ſeine Nahrung aufſucht. Er fliegt gemächlich und lange aushaltend und ſteigt manchmal bedeutend hoch in die Lüfte. Seine Stimme iſt ein durchdringendes Gekreiſch, ähnlich klingend wie der Name, den die Eingebornen ihm gegeben haben. Der Magen iſt ſehr fleiſchig. Die Nahrung beſteht aus Käfern und Inſeetenlarven verſchiedener Art. Er brütet gegen Ende September und Anfangs Oetober, baut ein Neſt aus trocknem Reißig im dichteſten Theile der Belaubung der Eukalypten und legt drei Eier, deren Grundfarbe röthlichfahl oder holzbraun iſt, faſt über die ganze Oberfläche dunkler gefleckt, 1“ 9“ lang und 1“ 24 breit. Männchen nebſt ein paar Vögeln im Hintergrunde, in Band III. 592. Strepera fuliginosa Govm. Die rußfarbige Klingelatzel. Gournp B. of Austral. XXXI. 3. Sooty Crow- Shrike. Cracticus fuliginosus GouLn proc. IV. 106. Coronica fuliginosa GouLp syn, I. — Black Magpie Colonist. Rußſchwarz, Enden der Vorderſchwingen und die Spitzen aller feitlichen (beide Mittelfedern ganz ſchwarz) Schwanzfedern weiß; Iris ſchön gelb, Schnabel und Fuß ſchwarz. — Weibchen nur etwas kleiner, ſonſt gleich. Beſtändiger Bewohner von ganz Van Diemens Land, aber auch über die Inſeln der Baßſtraße verbreitet und einige Individuen fanden ſich auch in Süd-Auſtralien. Die mehr ins Bräunliche ziehende Farbe, der höherbogige Schnabel, die geringere Größe und der Mangel von Weiß an den Unterſchwanzdecken und an der Baſis der Vorderſchwingen unterſcheiden ihn ſogleich von andern Arten der Gattung. Er hält ſich auch in andern Oertlichkeiten, in niedern Sumpfgegenden nächſt dem Meere und in Wäldern an Flußufern. So wie die andern Arten frißt er Inſeeten und verſchie— dene Gewürme, dazu oft weiche Beeren und Saamen. Er iſt ſehr ſchnellbeweglich auf dem Boden, rennt über die Fläche mit einer reis ßendſchnellen Bewegung, die ein Mittel iſt zwiſchen laufen und hüpfen. Er brütet auf niedern Bäumen und baut ein großes, tiefes, obertaſſenförmiges Neſt, dem der euro— päiſchen Krähen ſehr ähnlich und legt drei Eier, welche blaß weinrothbraun, überall mit großen unregelmäßigen braunen Flecken verſehen, 18 Zoll lang und 13 Zoll breit find. Sein Geſchrei iſt mehr oder minder ſchrillernd, als das der Strepera arguta. Gould ſah den Vogel auch in der Gefangenſchaft, die er ſehr gut vertrug. Abbildung beider Geſchlechter, in Band III. Klammervögel. 239 593. Strix tenebricosus Goun. Die Ruß⸗Eule. Govrp proc. XIII. 80. Sooty Owl. Gouro B. of Austral. XXXV. I. Geſichtskreis rußiggrau, tiefer um die Augen herum; Oberſeite bräunlichſchwarz, purpurſchillernd, jede Feder mit weißem Fleck vor der Spitze, Flügel und Schwanz ebenſo, aber blaſſer braun, Flügelfedern einfarbig, Schwanzfedern ſchwach weiß ſchmal bandartig geſprenkelt, Unterſeite ſchwärzlichbraun, fahl überlaufen, klein weißgefleckt, Beine weiß mit braunen Mondchen, Iris dunkelbraun, Schnabel hornfarbig, Fuß gelblich. Ein ſchönes Exemplar in der Sammlung des British Museum, ein zweites beſitzt Gould ſelbſt. Sie hält ſich wahrſcheinlich im dichten Geſtrüpp nach der Küſte Auſtra— liens auf, wo ſie, wie andere Eulen, den Tag über verborgen bleibt und zur Nacht— zeit ihre Beute aufſucht. Sie iſt eine ſchöne und kräftige Art und bis jetzt die ſeltenſte Eule Auſtraliens, durch ihre Färbung und die einfarbigen Schwingen ohne Bänder auf— fällig unterſchieden. Abbildung nach Goulds Exemplar, in Band III. 594. Falco hypoleucus Gov. Der weißbäuchige Falke. Gouun proceed. VIII. 162. B. of Austral. XXXVI. 1. Grey Falcon. Boorh-ga West- Austral. Moore's River indig. Alt: ganze Ober- und Unterſeite nebſt Flügeln weißgrau mit ſchwarzen Schaft— ſtreifhen, ſchmaler ſchwarzer Ring um das Auge, Vorderſchwingen bräunlichſchwarz, dieſe Farbe wird kammförmig auf einem graufleckigen Grunde an der Innenfahne; Schwanzdecken grau, bräunlichgrau gebändert, Schwanz dunkelbräunlichgrau, dunkel— braun gebändert. Jris dunkelbraun, Wachshaut, Augenring, Rachen, Schnabelbaſis, Beine nebſt Fuß ſchön orangegelb, das Gelb wird blaſſer von der Schnabelbaſis an bis zu den ſchwarzen Spitzen, Nägel ſchwarz. — Jung: Oberſeite braun und grau gefleckt, Unterſeite ziemlich weiß, ſtärker ſchwarz ſchaftſtreifig. Von dieſem ſchönen und ſeltenen Falken ſah Gould vier Exemplare, drei beſitzt er ſelbſt und das vierte iſt in der Sammlung des Earl of Derby. Das in den Procee- dings beſchriebene Exemplar erhielt Mr. Gilbert von Mr. L. Burgess, welcher angab, daß er ihn auf den Gebirgen über 60 Meilen vom Schwanenfluſſe geſchoſſen; Mr. Gilbert erhielt dann den Vogel ſelbſt in der Nachbarſchaft von Moore’s River in Weſt-⸗Auſtralien und Capitain Sturt erlangte ein Pärchen bei feiner abenteuerlichen Reiſe im Innern von Süd-Auſtralien. Daſſelbe wurde im Mai 1845 an einem Sonntage, ſogleich nach der Kirche, geſchoſſen; beide kreiſten in der Höhe, doch kam der eine herab auf die Bäume der Bucht in Schußweite und wurde getödtet, der an— dere wollte nach ihm ſehen und wurde ebenfalls geſchoſſen. Er ſcheint ſelten zu ſein, da man keinen weiter ſah. Die Erlangung dieſes Falken iſt ſehr intereſſant und iſt hier noch eine andere Art der echten Falken und eine, welche wieder einen Beweis giebt für die ſchönen Analogien, welche zwiſchen gewiſſen Gruppen der ſüdlichen und nördlichen Halbkugel ſtattfinden, dieſer Vogel iſt offenbar ein Vertreter des Gyrofaleo Europa'8s, fo wie es F. melanogenys für den F. peregrinns und F. frontatus für den Lerchenfalken iſt. Abbildung beider Geſchlechter, in Band III. 31* 210 Klammervögel. 595. Falco subniger Gn. Der rußbraune Falke. Grar Ann. Nat. Hist. 1843. 371. gen. of B. pl. 8. List of B. in Brit. mus. coll. I. cd. 2. 50. Gobrps B. of Austral. XXXVI. 2. F. (Hierofalco) subniger Kaur. Isis 1847. 76. J Ganz dunkel rußbraun, blaſſer an den Federrändern der Oberſeite, Kinn weißlich, Iris dunkelbraun, Wachshaut gelb, Schnabel bleigrau, Beine nebſt Fuß bleigraugelb— lich, Nägel ſchwarz. — Weibchen um ein Drittel länger. Von dieſer ſeltenen Art ſah Gould vier Exemplare, in Süd-Auſtralien geſchoſ— ſen; über ſeine Lebensweiſe war nichts zu erfahren. Capitain Sturt hatte den Vo— gel auf ſeiner Expedition in das Innere beobachtet und ſagt in einer Bemerkung: die— ſer ſchöngebaute und reißendſchnelle Vogel wurde zu Depot in beiden Geſchlechtern ge— ſchoſſen, aber er war durchaus nicht gemein, denn es wurden nur noch zwei Exemplare geſehen. Er iſt ein kräftiger Vogel, wahrſcheinlich für die kleinen Säugethiere ein ſehr gefährlicher Feind. Abbildung des Weibchens, in Band III. Vierte Ordnung. Hühner vögel. 596. Tribonyx Mortieri Du Bus. Dumortiers Stumpfkraller. Bull Acad. Sc. Brux. VII. 215. pl. G. R. Gnar list of gen. ed. 2. 92. List of B. Brit. mus. coll. III. 122. Gourp B. of Austral XXXI. 4. — Brachyptrallus ralloides Larr.@ — Native Hen Colonist. Ganze Oberſeite graulicholive, Kopf, Halsrücken, Rücken und Spitzen der zweiten Schwingenreihe nußbraun überwaſchen, Vorderſchwingen ſchwärzlichbraun; Schwanz tiefſchwarz, Unterſeite bläulich ſchieferfarbig, zieht in Schwarz am Bauche und der Unterſchwanzdecke; Seitenfedern breit weiß geſpitzt, bilden jederſeits einen auffallenden weißen Fleck, Dickbeine purpurgrau, Iris orangeroth, Schnabel grünlichgelb; Lauf und Fuß bleifarbgelblich. Weibchen nur etwas kleiner und minder ſchön gefärbt. Ziemlich häufig über Van Diemens Land verbreitet, da er aber ſo außerordent— lich ſcheu iſt und nur in den unzugänglichen Sümpfen der Niederungen wohnt, ſo haben ihn die gewöhnlichen Reiſenden nur ſelten geſehen. Marſchland und die Riede der Flußufer und Sümpfe ſind ſein Aufenthalt. Als Gould ſich auf dem Landſitze des Gouvernements zu New-Norfolk aufhielt, bekam er ihn täglich zu ſehen, wenn er oft die Riede verließ und auf den Fußwegen und andern Theilen des Gartens herum— ging, wobei er den Schwanz wie eine Henne emporhielt. Aber auch hier war die Hühnervögel. 241 größte Ruhe und Vorſicht nothwendig, ihn zu Geſicht zu bekommen, da das aller— geringſte Geräuſch ſeinen Verdacht erregte und er im Augenblick im Dickicht verſchwand, wo er nicht eher wieder herausging, bevor alle Urſachen ſeiner Aufregung gänzlich ge— ſchwunden. — Bruſtbein und Bruſtmuskeln ſind ſchwach entwickelt im Verhältniß zur Größe des Körpers, und der Vogel fliegt daher ſelten; die Beine dagegen ſind ſehr groß und darum iſt ſeine Fähigkeit im Laufen deſto größer und von dieſer macht er deshalb auch Gebrauch, um vor Gefahr ſich zu ſichern. Sitte und Benehmen ähnelt ſehr dem der Gallinula chloropus in Europa, doch taucht und ſchwimmt er nicht jo. Mit Roßhaarſchlingen iſt er leicht zu fangen und Gould erhielt die meiſten Exem— plare in dieſer Weiſe. Das Männchen wiegt etwa 3 Pfund und der ſehr dicke mus— kulöſe Magen enthielt Waſſerpflanzen, Inſeeten, Kies u. |. w. Das Neſt ähnelt ſehr dem der Moorhenne: Gall. chloropus, beſteht aus einem Bündel Binſen am Rande des Waſſers; die Eier ſind ebenfalls den der Moorhenne ſehr ähnlich und ihrer find 7 an der Zahl, 23“ lang, 14” breit, ſteinfarbig, überall kaſtanienbraun dünn gezeichnet und mit unregelmäßigen Flecken von verſchiedener Größe verſehen. Abbildung beider Geſchlechter, t. CCCXLI. 597. Porphyrio melanotos Trun. Das ſchwarzrückige Sul⸗ tanshuhn. Trun. man. ed. 2. II. 701. Less. trait. 533. Suaw. gen. zool. XII. 259. Gouro B. of Austral. XXX. 12. Black-backed Gallinule Larn. gen. hist. IX. 427. — Ar-ra-weid-bit Port Essingt indig. Wangen, Oberkopf, Mittelbauch und Schienbeinkleid rußſchwarz, Halsrücken, Bruſt und Seiten tief indigoblau, Rücken, Flügel und Schwanz tief glänzendſchwarz, Vorderſchwingen indigoblau an der Außenfahne überlaufen, Unterſchwanzdecke rein weiß, Iris ſchön orangeroth, Stirnſchwiele, Schnabel und Beine nebſt Fuß blutroth. — Weibchen etwas kleiner. — Junge: nackte Stirnſchwiele minder entwickelt und nicht ſo ſchön gefärbt als bei den Alten. Ueber Van Diemens Land und einen großen Theil des Continents von Auſtra— lien, ſoweit paſſende Lagen, nämlich Moräſte, Seen mit Seggen und Binſen oder Flußufer ſich darbieten. Die Exemplare von Van Diemens Land und Port Eſſington ſind kleiner als die von Süd-Auſtralien und Neu-Südwales. Mr. Gilbert giebt auch eine Abweichung in der Lebensweiſe des zu Port Eſſington vorkommenden Vo— gels an, aber es dürfte dieſelbe mehr von der verſchiedenen Beſchaffenheit der Oertlich— keit und Vegetation abhängig ſein. In Van Diemens Land kommt dieſe Art ſehr häufig auf den Ufern des Derwent oberhalb Bridgewater vor und vom Tamar zehn Meilen weit unter Launceſton. Gould fand fie auch in den Teichen zwiſchen Kan— garoo Point und Clarenee Plains, und in jedem Theile der Inſel, wo irgend paſ— ſende Oertlichkeiten ſich vorfinden, findet ſich auch der Vogel. Früh am Morgen und bei dem Herannahen des Abends ſteigt er ans Land, um feine Nahrung zu ſuchen, welche aus Gewürm, Inſeeten, Körnern und verſchiedenen vegetabiliſchen Subſtanzen beſteht. Er läuft häufig und leicht und bedient ſich dieſer Fähigkeit beſonders wenn er verfolgt wird, wo er dann mit Blitzesſchnelle durch das Dickicht hindurchläuft, wie 212 Hühnervögel. das europäiſche Moorhühnchen. Sein Benehmen iſt auch dem dieſes Vogels ähnlich; auch ſchreitet er, ſo wie dieſer, nur wenn er ſehr hart verfolgt wird, zum Fluge. In Neu⸗Süd-Wales bewohnt er genau dieſelben Oertlichkeiten, wie oben angegeben worden, und man hat ihn in den Lagunen am Illawarra und wo irgend die Vegetation ihm den nöthigen Schutz gewährt, gefunden. Er läßt ſich ſchnell zähmen, und giebt man ihm einen großen Raum in einem Garten, wo er umzäunt iſt, ſo hat man nicht zu fürchten, daß er entflieht. Gould ſah zwei, welche Henry Elliot, Aide-Camp Sr. Exc. des Capitain Sir John Franklin R. N. dem Gouverneur in dem Gouver— nements-Garten zu Hobart Town geſendet und George Bennet Esg. in Sydney, be— richtete Gould, daß er ein Exemplar gezähmt ſah, welches gewohnt war, auf dem Dache eines Schuppen zu ruhen und ſehr erpicht darauf war, ſich auf Papageienbauer zu ſetzen. Auch erwähnt er, daß der Vogel den Mais und andere Pflanzentheile, die er frißt, ſtets mit der Hand des Fußes erfaßte und dieſelben ſo lange hielt, bis er ſie ge— freſſen hatte; er beobachtete ihn lange Zeit und ſah ihn nie auf andere Weiſe freſ— ſen, was der Beſitzer ſelbſt beſtätigte. Mr. Gilbert fand den Vogel ziemlich häufig um Port Eſſington an einem Salzſee nächſt Point Smith, wo Dickichte von Manglebäumen wuchſen. So viel er beobachten konnte, war dies die einzige Gegend der Halbinſel, wo derſelbe ſich vorfand und in der That war der Vogel, als er ein Exemplar ſchoß, den Coloniſten unbekannt, obwohl ſie alle Theile der Halbinſel genau erforſcht zu haben glaubten. Er beſchränkte ſich auf die Manglediſtriete, ſaß auf den höchſten Zweigen; aufgeſcheucht ſtieg er auf die Gipfel der Bäume und flog einige hundert Ellen weit fort. Abbildung 1. CIX. 1100 und beider Geſchlechter, t. CCCXIUI. 598. Rallus Lewinii Swans. Lewins Nalle. Swans. menag. 336. Gourp Birds of Austral. XXXIII. 7. Lewin's Water Rail. R. brachypus Swaıns, menag. 336. Gnar list of B in Brit, Mus. III. 115. Männchen: Kopf und Halsſeite rothbraun, auf dem Scheitel und Nacken ſchwarz geſtrichelt, ganze Oberſeite und Schwanz ſchwarz, olivenfarbig geſtreift; Flügel, Sei— ten und Bauch breit ſchwarz und ſchmal weiß gebändert, Kinn weiß, Mitte der Kehle, Bruſt und Bauch ſchiefergrau, Unterbauch fahl, Schnabel bräunlichroth; Iris nuß— braun, Fuß fleiſchfarbig, dunkler auf den Zehen. — Weibchen minder ſchön gefärbt. — Junge ohne die röthliche Schattirung am Hals, nur eine Andeutung der Bän— der an den Seiten und am Bauch, die Flügelbänder minder deutlich als am Männchen. In Van Diemens Land ziemlich häufig in Sumpfgegenden, Landſeen und ſchilfi— gen Flußufern; fie findet ſich meiſt auf den kleinen Inſelu in D'Entrecaſteau-Channel. Gould ſah auch Exemplare von Süd- und Weſt-Auſtralien, welche in ihrer Zeich— nung vollkommen gleich und nur etwas größer waren. Mr. Swain ſon beſchrieb den Vogel unter zwei Namen und Gould wählt den letztern zur Erinnerung an den erſten Herausgeber eines Werkes über die Vögel Neuhollands und weil er die Kürze der Beine nicht auffallender findet, als bei allen dieſen Vögeln, welche die kleinen In— ſeln bewohnen, wo ſie bei der harten und ſteinigen Natur des Bodens kürzere und beſchädigtere Nägel bekommen, als die Vögel, welche das innere Land bewohnen und Hühnervögel. 243 ſich ausſchließlich auf den weichen Rändern der Flußufer aufhalten“). Nahe verwandt mit der Waſſerralle Europa's, auch in Lebensweiſe und Benehmen ihr gleichend. Ma— gen ziemlich fleiſchig; der Fraß beſteht aus Waſſerinſeeten, kleinen Weichthieren u. ſ. w. Gould fand ein Neſt in einem Landſee, nahe am Derwent in Van Diemens Land, es war aus Schwertelgewächſen (Flags) u. a. Waſſerpflanzen gebaut, ſtand auch in hohen Binſenpolſtern und enthielt zwei 13“ lange und 3“ breite, blaß olivenfarbige, überall, beſonders am dicken Ende, röthlich und dunkelbraun gefleckte Eier. Abbildung beider Geſchlechter t. CCCXLI u. brachypus: t. CCCV. 2467 — 68. 599. Grus australasiana (-us Gour».) Der auſtraliſche Kranich. Gourp proceed. Nov. 1847. Birds of Austral. XXX. 15. Australian erane. Native Companion Colon. Gefieder im Allgemeinen filbergrau, Rückenfedern dunkelbraungrau mit ſilbergrauen Rändern, kleine Flügeldecken dunkelbraun; Vorderſchwingen ſchwarz, Oberkopf und Schnabel olivengrün, letzterer etwas heller gegen die Spitze. Iris ſchön orangegelb; Fleiſchlappen um Ohren und Hinterkopf korallenroth, welches über und unter dem Auge, und an den Geſichtsſeiten beſonders ſchön wird, wo ſich, ſo wie am Kehlſack, feine ſchwarze Haare befinden, ſo dicht, daß ſie unterſeits das Roth faſt verbergen; Ober— theil der Taſche und die nackte Haut zwiſchen dem Unterſchnabel olivengrün, bei alten Männchen die Kehltaſche hängend und wie deutlicher Anhang, Beine und Fuß pur— purſchwarz. — Weibchen etwas kleiner, ſonſt gleich. Vier Fuß Höhe. Der einzige Kranich Auſtraliens wurde bisher mit 6. Antigone zuſammen— geſtellt; Gould unterſuchte ihn genau und fand ihn von dieſem gänzlich verſchieden. — Ueber den größten Theil Auſtraliens von Neu-Süd-Wales ſüdlich bis zum Nor— den von Port Eſſington verbreitet; indeſſen hat man ihn ungeachtet dieſer weiten Ver— breitung noch nicht in der Colonie am Schwanenfluſſe bemerkt, auch mag er auf Van Diemens Land nicht wohnen. Dr. Leichardt beobachtete ihn häufig während feiner Oberland⸗Expedition von Moreton-Bay. Capitain Sturt ſagt, daß er häufig am Macquarrie vorkam und Gould fand ihn zahlreich in der Nachbarſchaft vom Namoi und auf den Brezi Plains im Dezember 1839, ſo wie auf den niedern und flachen Inſeln an der Mündung des Hunter. In dieſen Diſtrieten findet er ſich meiſt in allen Jahreszeiten, manchmal einzeln oder paarweiſe, andermal in Flügen von 30 bis 40 Exemplaren. Wie alle Kraniche in ſeinem ganzen Benehmen ein ſtattlicher und zierlicher Vogel, welcher die Scenerien jener Gegenden durch feine Anweſenheit trefflich ſtaffirt. Er wird nicht ſelten gefangen und ziemlich leicht gezähmt. Zu Paramatta ſah Gould ein ſchönes Exemplar auf den Straßen mitten unter den Bewohnern ganz gemächlich herumſpaziren und Mr. James Me Arthur berichtete, daß er ein paar in der unmittelbaren Nachbarſchaft ſeines Hauſes zu Camden gefangen und vollſtändig gezähmt habe. Sie zogen die Aufmerkſamkeit von ein paar wilden Vögeln der Art auf ſich, ) Hierbei muß man freilich erinnern, daß Swainſons Name „brachypus“ (nicht brachipus wie Gould ſchreibt) von den Beinen, Gould aber mehr von den Nägeln redet. 244 Hühnervögel. welche ihnen in die Beſitzung folgten und bei dem Hauſe fraßen, wo ſie mit ihm und den übrigen Gliedern des Hauſes in Berührung kamen und noch zahmer wurden, ſo daß ſie auf eine Elle weit herankamen, aus der Hand fraßen und den zahmen Vögeln bis in die Küche folgten, wo unglücklicherweiſe ein Diener einen von den wilden Vö— geln unvorſichtig faßte und ihm eine Handvoll Federn aus dem Rücken herausriß. Dies Benehmen rief ihre Wildheit zurück, ſie ſtürzten fort und ihre zahmen Gefährten folgten ihnen; ſie erhoben ſich in die Lüfte, kreiſten immer höher und höher und lie— ßen ihre rauhe Stimme erſchallen, welche die zahmen Vögel unten beantworteten. Mehrere Tage kamen ſie zurück und machten dieſelben Manövers, ohne ſich zu ſetzen, bis die geheimen Anregungen auch die zahmen Vögel veranlaßten, ſich in die Lüfte zu erheben und ihren Weg nach einer weitentfernten Gegend zu nehmen, ſo daß ſie nie— mals in das Haus zurückkehrten, wo ſie ſo lange gepflegt worden waren. Er iſt ein kräftiger Flieger und führt Reiſen von bedeutender Ausdehnung von einem Theile des Landes zum andern aus; näher am Boden ſcheint die Flügelbewe— gung beſchwerlich, aber in einer Reihe von Kreiſen in der Höhe der Lüfte ſich dahin— ſchwingend, bleibt er dem menſchlichen Geſichte kaum noch bemerkbar, immer aber iſt er ein Vogel von gemächlichem Anſtand. Während der Schwingungen in den Höhen erſchallt immer ſein rauhes Geſchrei. Er brütet am Boden und legt gewöhnlich 2 Eier in leichter Vertiefung der nack— ten Ebene; aber manchmal geſchieht dies auch in den ſchlammigen Niederungen nächſt der Küſte. Die Eier find 3“ 6 lang und 2“ 3““ breit, milch-kaffeefarbig, überall, beſonders am dicken Ende kaſtanienbraun und purpurbraun gefleckt, letztere Farbe er— ſcheint zwiſchen den Flächen der Schale. — Seine Nahrung beſteht aus Inſecten, Eidechſen, Wurzelknollen und andern vegetabiliſchen Subſtanzen, zu deren Aufſuchung er mit ſeinem kräftigen Schnabel mit großer Leichtigkeit die Erde aufreißt. Abbildung des Vogels wie er auf einem Beine ſteht t. CCCXII. 600. Glareola orientalis Lracn. Der orientaliſche Giarol. Linn. Trans. XIII. 132. 187. t. XIII. I. 5 u. 2. Less. trait. 541. List of B. in Brit. Mus. Coll. III. 62. Oriental Pratincole Larn. gen. hist. IX. 365. G0 B. of Austral. XXXV, 2. Oberkopf und ganze Oberſeite olivenbraun, Vorderſchwingen bräunlichſchwarz, zweite Reihe ſchwarz, grünſchillernd, Schwanzdecke und Schwanzbaſis weiß, übrigens ſchwarz, Kehle fahlweis, von unterbrochen ſchwarzem Ring und innerhalb deſſen mit ſchwarzen Fleckchen umgeben, Bruſt graulichbraun; Oberbauch mit breitem fahlen Quer— band in das Weiß des Bauches und der Unterſchwanzdecken übergehend. Unterſeite der Flügel tief roſtroth, Schnabel ſchwarz, Rachen gelb, Fuß ſchwärzlichbraun. — Junge im erſten Jahr ähnlich, aber blaſſer und der Ring nur erſt angedeutet, die Flecken der Kehle zahlreicher. Alex. Mac Leay Esg. in Sydney ſendete der Linnean Society gegen Ende des Jahres 1827 eine kleine Sammlung Vögel, welche auch ein paar der gegenwär— tigen Art enthielt; unglücklicherweiſe fehlte alle nähere Nachweiſung darüber, in wel— chem Theile Auſtraliens fie erlangt wären; da indeſſen alle übrigen Oſt- und Nord⸗ Hühnervögel. 245 Auſtralien angehörten, läßt ſich annehmen, daß auch die 6. orientalis aus einer oder der andern Gegend dieſer Lagen herrührt. Sonſt iſt ihr Aufenthalt Indien und die benachbarten Inſeln; wahrſcheinlich beſucht ſie Auſtralien nur zufällig. Abbildung beider Geſchlechter nach der Natur t. CLXXXIX. 1627 — 28. und nach Gould t. CCCX. 2504 — 5. 601. Apteryx Owenii Goh. Owens Kiwi⸗Kiwi. Goulp proc. XV. 94. B. of Austral XXXIV. I. Owen’s Apteryx. Geſicht, Kopf und Hals dunkel gelblichbraun, Kehle etwas blaſſer, ganze Ober— ſeite ſchwärzlichbraun und röthlichbraun gebändert, jede Feder am Grunde ſilberbraun, dunkelbraun in der Mitte, dann mit röthlichgrauem Mondfleck, wozu ein unregelmäßi— ger ſchwarzer Fleck kömmt, Spitze röthlichgrau; Unterſeite blaſſer, da jede Feder hier 3 röthlichgraue Bänder hat und die gleichgefärbte Spitze breiter iſt, die Federn der Beine wie die am Rücken. Schnabel dunkel gelblich hornfarbig, Fuß und Nägel gelbbraun. Die Entdeckung eines zweiten Apteryx zeigt, daß unſere Kenntniß der Naturpro— dukte Neuſeelands noch lange nicht vollſtändig iſt, ja zufolge an Gould eingegange— ner Nachrichten mag es gar noch eine dritte größere Art von Apteryx im ſüdlichen oder Middle Eiland geben. Seehundsjäger, welche jährlich dieſe Küſten beſuchen, ver— ſichern, daß dieſer Vogel da ſei, ſie nennen ihn Spritzenmann (Fireman) und ſagen, er ſei bis drei Fuß hoch. Mr. Wilſon von Lydskip Houſe lieh auch Gould ein un— geheures Ei, größer als das vom Schwan, welches das vom gewöhnlichen Apteryx fein ſollte, und obwohl es möglich iſt, daß es von dieſem Vogel herrührt, ſo deutet doch ſeine bedeutendere Größe die Wahrſcheinlichkeit an, daß es einer noch unbekannten Art gehört. Mr. F. Strange zu Sydney ſendete das einzige Exemplar, nach dem die Ab— bildung gemacht iſt, leider ohne alle Nachricht. Es gehört in eine kleine Sammlung Neuſeeländiſcher Vögel, von welcher es ungewiß iſt, auf welcher Inſel ſie geſammelt wurden. Gould vermuthet von South Eiland. Er unterſcheidet ſich übrigens auffallend von A. australis, mit dem er in Größe übereinkömmt, durch die unregelmäßige Bänderzeichnung des ganzen Gefieders, ſowie durch ſeine außerordentlich dichten, haargleichen Federn, ſo daß er mehr wie ein Säu— gethier, als wie ein Vogel ausſieht. Sein Schnabel iſt kürzer, dünner und mehr ge— krümmt, die Federn unterſcheiden ſich im Bau, ſind durchaus breiter, beſonders gegen die Spitze, locker zuſammenhängend und haarartig. Gould nannte die Art Owen zu Ehren, welcher die Reſte der vorweltlichen Vögel Neuſeelands ſo trefflich unterſuchte, beſchrieb und abbildete. Abbildung in zwei Stellungen t. CCCXLII. 602. Dromaius Novae Hollandiae 6. R. Gray. Der neuhol⸗ ländiſche Strauß⸗Caſuar. List ol gen. ed. 2. 82. Brit. Mus. III. 54. Govro B. of Austral. XXIII. I. The Emu. — Neu Holland Casuary PLL. Bot. Bay. pl. in p. 271. Winre’s Journ, pl. in p. 129. Laru. gen. syn. sppl. II. 290. gen. hist. VIII. 383. — Southern Casowary Suaw Nat. Misc. pl. 99. — Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 32 216 Hühnervögel. Emu of New Süd- Wales. Couns's voy. II. pl. in p. 307. Casuarius N. Holl Laru. ind. orn. II. 665. Cuv. regne an. I. 497. Casoare de la N. Holl. Pirox voy. aux terres Australes J. 467. pl. 36 et 41. Dromaius ater Vie. gal. II. 226. Less. trait. 9. Atlas pl. 2. f. 2. The Emeu Benxer Gard. and. Menag. of zool. Soc. Birds. 192. ie. Van Diemens Land Cassowary Laru. gen. hist. VIII. 384. pl. CXXXVIII. Dromiceus Australis Swaıss. class. of Birds II. 346. Drom. Emu Sterm. cont. of Shaw’s gn. zool, IX. 439. vol. XIV. 307. 39. Ganze Befiederung mattbraun, beſonders unterſeits ſchmuziggrau gefleckt, Kopf und Halsfedern nach und nach kürzer und ſo dünnſtehend, daß die purpurröthliche Schattirung der Haut an der Kehle und rings um die Ohren vollkommen ſichtbar wird. Iris braun, Schnabel und Beine dunkelſchwarz. Weibchen gleich. Junge nach dem Auskriechen graulichweiß mit zwei breiten ſchwarzen Rückſtreifen und zwei weißen an jeder Seite, jeder iſt wieder durch eine ſchmale weiße Mittellinie getrennt. Dieſe Streifen verlaufen längs des Halſes ohne Theilung und zerfallen in unregelmäßigen Flecken am Kopfe, zwei andere zerfallene Streifen gehen unter dem Vorderhalſe und der Bruſt hin und werden auf den Schenkeln zu einem breiten Querbande. Weit über den ſüdlichen Theil des Continents von Neuholland und die benach— barten Inſeln vormals verbreitet, doch damals nicht zwiſchen den eigentlich tropiſchen Regionen gefunden. So war er ſehr häufig auf Botany Bay und Port Jackſon. Auf der Südküſte traf man ihn in großer Anzahl; ſo Capitain Flinders zu Port Philip und derſelbe Offizier und die Naturforſcher der Expedition unter D'Entrecaſteaux auf King George's Sound. Auch auf den umliegenden Inſeln ſcheint er häufig ge— weſen zu fein, da Flinders und Peron ihn beſonders auf der Kongaroo und King's Inſel in größter Menge getroffen. Nach den letzten Nachrichten vom Schwanenfluſſe wurde er noch an dem Theile der Weſtküſte beobachtet, an welchen die Anſiedelung liegt. Spätere Nachforſchungen in Auſtralien haben ergeben, daß der Vogel vom gan— zen Continent verſchwunden und nur noch in den nördlichen oder tropiſchen Regionen zahlreich vorhanden iſt, während er dies vormals in den ſüdlichen war. Ferner iſt er auf Van Diemens Land, den Inſeln der Baßſtraße und der Colonie von Neu-Süd— Wales meiſt ausgerottet; noch eine kleine Strecke über den Weſten von Van Diemens Land und auf den Liverpool Ebenen, in Neu-Süd-Wales und wahrſcheinlich auf eini— gen niedern Inſeln an der Mündung des Hunter traf Gould ſeine friſche Fährte. In Süd-Auſtralien hat er minder von der Verbreitung der weißen Bevölkerung gelit— ten, als in Neu-Süd-Wales und daſſelbe kann man von den Schwanenfluß-Colonien ſagen. Philipps machte ihn durch ſeine Abbildung im J. 1789 zuerſt bekannt. Unter den neueren Abbildungen iſt beſonders die von Mr. Bennet a. a. O. eine getreue. Derſelbe ſagt von ihm: „An Größe und Gewicht übertrifft ihn nur allein der afri— kaniſche Strauß. Seine Höhe beträgt 5 bis 6 Fuß. In Geſtalt gleicht er ſehr dem Strauß, ſteht aber niedriger auf den Beinen, hat einen kürzern Hals und ſein Rumpf iſt unterſetzter und gedrungener. Aus einiger Entfernung erſcheinen die Federn mehr wie Haare, ihre Fahnen ſind alle locker getrennt. Wie im Strauße entſpringen ſtets zwei Schäfte aus einer Spule. Die Flügel ſind ſo außerordentlich klein, daß man ſie durchaus nicht bemerkt, wenn fie am Rumpfe angedrückt find. Sie tragen ganz gleiche Hühnervögel. 247 Federn wie der Rücken; dieſelben theilen ſich am Vorderende des Flügels und fallen ſeitlich ab. — Auch in ſeinem Benehmen gleicht der Vogel dem Strauß. Seine Nah— rung ſcheint nur vegetabiliſch zu ſein, beſonders frißt er Früchte, Wurzeln und Kräu— ter und er iſt folglich, ungeachtet ſeiner bedeutenden Größe, durchaus nicht kampfluſtig. Die Länge feiner Läufe und die Muskelkraft feiner Schenkel macht ihn zum Schnell— läufer; er iſt außerordentlich ſcheu und läßt ſich ſchwer auf Schußweite beſchleichen. Capitain Currie bemerkt, daß er ein ausgezeichneter Wettrenner iſt, ſo daß er den Haſenjägern in England gleichkommt, wenn nicht ſie noch übertrifft, aber Mr. Cun— ningham ſagt, daß Hunde ſelten auf ihn gehen, theils wegen des unangenehmen Ge— ruches feines Fleiſches, theils wegen der ſtarken und oft ſehr nachtheiligen Fußtritte, mit denen er ſie abwehrt. Die Anſiedler behaupten, er ſei im Stande, durch ſolchen Tritt den Unterſchenkel eines Menſchen zu zerbrechen; gut abgerichtete Hunde berennen ihn deshalb von vorn, ſpringen plötzlich auf ſeinen Hals und machen ihn ſo nieder. Sein Fleiſch vergleicht man mit zähem Rindfleiſch, ſowohl in Anſehn, als in Geſchmack, es iſt gut zu eſſen und ſchmeckt ſüßlich, aber nichts iſt delikater, als das Fleiſch der Jungen. Indeſſen werden wenige Theile von dem Vogel für die Küche benutzt, mit Ausnahme der Hintertheile, welche fo groß find, daß die beiden Keulen eine Meile weit heimwärts auf den Schultern zu tragen, für Gould das beſchwerlichſte Geſchäft war, das er in der Colonie jemals gehabt zu haben ſich erinnern konnte. Für Dr. Leichardt und ſeinen unerſchrockenen Gefährten wurde dies Fleiſch während ihrer Dberlanderpedition äußerſt wichtig, und auf der Reiſe von Moreton Bay nach Port Eſſington, beſonders zwiſchen der Höhe (head) des Gulf von Carpentaria und Port Eſſington war die Anſicht und Fang des Emu gewöhnlich ein freudiges Ereigniß; er war daſelbſt fo häuſig, daß ihnen in dem kleinen Raume von acht Meilen Hunderte, zu 3 5 — 10 oder mehreren Stücken auf einmal, vorkamen. Dr. Leichardt verſichert, daß die Eingebornen, um einen Emu zu tödten, allemal die Flügel brechen — welche, was man kaum begreifen kann, dem Thiere zum Entkommen dienen. Noch manche ſonderbare Gewohnheiten finden ſich bei den Eingebornen in Beziehung auf dieſen Vo— gel; ſo dürfen z. B. junge Männer und Kinder nicht von ihm eſſen. Die einzige Stimme des Emu iſt ein ſchwaches ſaußendes oder pumpendes Ge— räuſch, welches das Weibchen durch Ausdehnung und Zuſammenziehung eines großen häutigen Beutels hervorbringt, welcher eine längliche Oeffnung in den Ringen der Luftröhre umgiebt. Es iſt nicht unterſucht worden, ob dieſer Beutel auch bei dem Männ— chen vorkommt. W. Jarrell Esg. lieh Gould mehrere intereſſante Zeichnungen und ein Exemplar dieſes ſonderbaren Gebildes in Weingeiſt. Der Emu legt 6 — 7 ſchön dunkelgrüne, chagrinartig gekörnelte Eier, 5“ 9 lang, 3“ 9 breit. Die Eingebornen ſchätzen fie ſehr und eſſen fie vorzugsweiſe, fo oft ſie ſich dieſelben verſchaffen können. Sie liegen nur in einer ausgeſcharrten Ver— tiefung der Erde, gewöhnlich in Sandboden. Die Paare halten ſich beſtändig zuſam— men und das Männchen nimmt großen Antheil am Brütegeſchäft. In der Gefangen— ſchaft werden ſie bald zahm und eingewöhnt und haben auch in mehreren Thiergärten ſich ohne Beſchwerde ſchon vermehrt. Abbildung der alten Vögel mit einer Brut Junger CCLXIIl. nach Bennet und ein paar jüngere nach dem Leben. t. Cx U, eine Familie nach Gould. —— — 32 * Gould's Werk begann im December 1840 zu erſcheinen, nach jedem Vierteljahr folgte ein Theil und mit dem ſechsunddreißigſten Theile, welcher mit dem fünfunddreißigſten zugleich im December 1848 erſchien, wurde daſſelbe geſchloſſen. Von den parts I XXXV enthält jeder 17 Blatt Abbildungen und eben ſo viele Blätter Text in Folio und koſtete drei Guineen. Der XXXVI. Theil enthielt nur 9 Tafeln Abbildungen und eben ſo viele Blätter beſchreibenden Text, übrigens aber noch Vorrede und Einleitung mit den Nach— richten über die Reiſe, einer ſyſtematiſchen Ueberſicht und Nachträgen. In unſeren bisher gegebenen Beſchreibungen ſind die einzelnen Theile, ſo wie ſie erſchienen, eitirt und die dabei geſetzte Ziffer giebt die Reihenfolge an, in welcher ſich die Arten in jedem dieſer Theile von 1— 17. ohne beziffert zu fein, geordnet befinden. In ſeinem letzten Theile giebt der Verfaſſer eine Vertheilung des Ganzen auf VII Bände, zu denen die Titel und die Inhaltsverzeichniſſe beigefügt ſind. Auf dieſe Bände und deren Anordnung, welche, wie in ähnlichen großen Prachtwerken, nur durch Ziffern in den Inhaltsverzeichniſſen ausgeſprochen iſt, bezieht ſich die folgende Ueber— ſicht mit ihren Nachträgen. Der Titel des Werkes iſt: The Birds of Australia by John Gould Esq. F. R. S. Vol. I - VII. London 1848: published by the Author 20. broad street, golden square. Vorrede von Gould. Nachdem ich im Jahr 1837 mein Werk über die Vögel von Europa voll— endet hatte, richtete ich meine Aufmerkſamkeit natürlich auf einen andern Welt— theil, und das Zuſammentreffen verſchiedener Umſtände veranlaßte mich, Auſtra— lien zu wählen, deſſen Vögel, obwohl mit größtem Intereſſe aufgeſucht, dennoch meiſt ſehr vernachläſſigt waren. Dr. Shaw hat in feiner „Zoologie of New- Holland“ dieſem Gegenſtande einige Platten gewidmet, indem er von Sir Jo ſeph Banks auf ſeiner erſten Reiſe mit Capitain Cook geſammelte Arten abbilden ließ; die „Birds of New-Holland by Lewin“ enthalten nicht mehr als ſechs und zwanzig Platten und Abbildungen wie Beſchreibungen einiger wenigen Arten ſind in den älteren Reiſen von Philipp, White und Collins gegeben, ſo wie in den neueren von King. Dann begannen Mr. Vigors und Dr. Horsfield eine Abhandlung über die Vögel Auſtraliens, welche ſich im Beſitz der Linnean Society befinden, indeſſen kamen ſie unglücklicher Weiſe nicht weiter, als zu den Meliphagidae, und die Nichtvollendung ihrer Arbeit iſt um fo mehr zu beklagen, als die Sammlung der Vögel Auſtraliens in der Linnean Society zur Zeit die beſte iſt und mehrere Arten enthält, die Mr. Brown auf ſeiner Reiſe mit dem berühmten Flinders geſammelt und überdies viele ſchätzbare Notizen von dem verſtorbenen Mr. George Caley enthält, welcher hauptſächlich die Sammlung geſchaffen. Beſchreibungen mancher auſtraliſcher Vögel finden ſich auch in den Werken von Latham, Shaw, Cuvier und Vieillot, ſo wie in mehrern neueren franzöſiſchen Entdeckungsreiſen, aber ein Werk über die Vögel Auſtraliens allein giebt es noch nicht und überdies bezieht ſich faſt Alles, was man bis jetzt bei den Schriftſtellern findet, auf Neu-Süd⸗Wales und Van Diemens Land, die man von jenem großen Welttheile überhaupt am beſten kennen gelernt. Unter dieſen Umſtänden wurde eigentlich die Bearbeitung der Vögel Auſtraliens ein neues Feld und nicht von gewöhnlichem Intereſſe, da dieſe ſchönſten Beſitzungen der brittiſchen Krone Naturprodukte enthalten, welche durch das abweichende Auf— treten ihrer Formen, wie durch ihre Schönheit und die Eigenthümlichkeit ihrer 250 Sitten ſich auszeichnen. Um dieſe Aufgabe zu löfen, begann ich nach den dus mals zugänglichen Materialien den Gegenſtand zu veröffentlichen, fand aber bald, daß bei der noch ſo geringen Sachkenntniß die Arbeit weder mir ſelbſt noch den Anforderungen der Wiſſenſchaft zu genügen vermochte. Darum erwachte in mir der Entſchluße, ſelbſt nach Auſtralien zu reifen, um perſönlich, inſoweit ein Zeit— raum von zwei Jahren dieſes verſtattet, die Lebensweiſe und Sitten jener Vögel in ihrem Naturzuſtande beobachten zu können. Im Mai 1830 verließ ich Eng— land mit Empfehlungen von der liberalen Regierung, mit Briefen von Lord Glenelg, zur Zeit Staats-Sekretär für die Colonien, von Sir George Grey, Bart. und Gordon Gairdner Esq. von der Colonial- Verwaltung, welche mich dem Schutze der verſchiedenen Gouverneurs empfahl und bat, daß man mir in Allem, was mein Unternehmen zu fördern vermöchte, auf alle nur mögliche Weiſe beiſtehen ſolle; ähnliche Gunſt wurde mir durch die Autoritäten der Admi— ralität zu Theil, welche durch ihren Sekretär Sir John Barrow die Capitains und Commandeurs des Königl. Schiffes und der Boote, welche an den Küſten Auſtraliens befehligt waren, veranlaßte, meine Abſichten zu unterſtützen, und mich und meine Gehilfen, wohin wir nur irgend gelangen wollten, uns dahin zu bringen, mit, der Beſtimmung, daß die Schiffe an irgend einem Theile der Küfte, zu deſſen Aufſicht ſie nicht beſtimmt waren, nicht aufgehalten werden ſollten. Der ver— ſtorbene Duke of Sussex, Königl. Hoheit, hatte als Präſident der Royal So- ciety die Güte, Briefe an die Civil- und Militär-Autoritäten der Königl. Colo— nien zu geben, mich deren Schutz und Theilnahme zu empfehlen, da er verſicherte, davon überzeugt zu ſein, daß meine Beſtrebung weſentlich zu Erhöhung des In— tereſſes der Naturkunde beitragen würde. Auch bin ich der Gefälligkeit des Capitain Washington R. N., zur Zeit Sekretär der Royal Geographical So- ciety, dankbar verbunden, da derſelbe bei Capitain Sir John Franklin und Sir Gordon Bremer R. N. u. a. Perſonen von Einfluß mich eingeführt hat. Nach Anerkennung dieſer Erleichterung meiner Zwecke durch heimiſche Autoritäten bleibt mir noch die angenehme Pflicht, auch zu ſagen, daß deren Empfehlungen und Wünſche Capitain Sir John Franklin R. N., Gouverneur von Van Diemens Land, Sir George Gipps, Gouverneur von Neu-Süd-Wales, Lieutenant Colonel Gawler, Gouverneur von Südauſtralien, John Hutt Esq., Gouverneur von Weſtauſtralien und Capitain M' Arthur, Commandant von Port Eſſington, mit der wärmſten Thatkraft entſprochen, da ſie mir allen nur irgend ihren Inſtructionen entſprechenden Beiſtand wirklich geleiſtet. Dabei kann ich nicht unterlaſſen, auch der warmen Freundſchaft und der vielen Beweiſe lreundlichſter Theilnahme meiner theuern Freunde Sir John und Lady Frank— fin zu gedenken, welche außerdem, daß ſie auf alle Weiſe öffentlich und privatim 251 meine Abſichten gefördert, auch mich und meine Familie in ihrem Hauſe auf⸗ nahmen, wo Mrs. Gould und mein äÄltefter Sohn, welcher uns begleitete, faſt zehn Monate verblieben, während ich in mehrern Gegenden von Van Diemens Land und dem Continent Auſtraliens herumreiſte. Nicht minder angenehm be— rührten mich die vielen Beweiſe von Gefälligkeit, welche Sir George und Lady Gipps während meines Aufenthaltes in Sydney mir erzeigt haben. Nachdem ich Van Diemens Land, die Inſeln der Baßſtraße, Süd-Auſtralien und Neu⸗Süd⸗Wales, in deſſen Inneres ich bis auf vierhundert Meilen von der Küſte eindrang, unterſucht hatte, ſo ſendete ich einen geſchickten Gehilfen, Mr. Gilbert ab, um die Weſt- und Nordküſte zu unterſuchen und kehrte nach England im Auguſt 1840 wieder zurück. Hier begann ich nun unmittelbar meine Arbeit von Neuem und deren Reſultat liegt jetzt vor. Daſſelbe wurde vom Anfang wie während feines Fortſchreitens durch die königl. Schiffe the Beagle, unter Com- mando der Capitaine Wickham und Stockes, Ihe Britomart, unter Capitain Stanley, the Fly, unter Capitain Blackwood und the Pelorus, unter Capitain Chambres, welche zur Bewachung der Küſten Auſtraliens ſtationirt waren, dann durch den Erebus and Terror, unter Capitain Sir James C. Roß auf einer Entdeckungsreiſe nach dem Südpol befindlich, günſtig gefördert. Während ſie beſtimmt waren, ihre ſchwierigen Aufgaben zu löſen, waren die Offiziere der Schiffe beſchäftigt, viele intereſſante neue Gegenſtände aufzufinden, die ſie mit größter Liberalität mir für das Werk mittheilten, wodurch ſein Werth noch größer geworden. So wie ich in den Beſchreibungen der Arten dieſe Gefälligkeiten ein— zeln erwähnt habe, fo bemerke ich hier, daß ich dergleichen den Herren Bynoe Esq., Kön. Schiffsarzte, Lieutenant Emery R. N., Commandeur J. M. R. Ince R. N., Edward Dring Esq., Purſer R. N., Dr. Robertſon, Robert M' Cormick Esq., Kön. Schiffsarzte und John M' Gillivray Esq., verdanke. i Nach zweijährigem Aufenthalt in Weſt- und Nordauſtralien kehrte Mr. Gilbert im September 1841 nach England zurück und brachte ein Reſultat ſeiner Anſtrengungen heim, welches ſich ſo wichtig und werthvoll zeigte, daß ich bei der Vermuthung, daß dort noch viel zu entdecken ſein dürfte, ihn veranlaßte, nochmals dahin zu reiſen, was auch im folgenden Frühling geſchah. Nachdem er hierauf den Schwanenfluß beſucht und das Innere ſo eifrig, als es ausführ— bar war, unterſucht hatte, kam er bis Sydney und unglücklicherweiſe, aus Liebe für die Wiſſenſchaft, auf deren Förderung Keiner eifriger bedacht war, verband er ſich mit Dr. Leichardt bei deſſen Landreiſe von Moreton-Bay nach Port Eſ— fington. Auf dieſer Reiſe entwickelte er, wie er gewohnt war, ſeinen Eifer und ſeine Thätigkeit bis zum 28. Juni, wo die Reiſegeſellſchaft verrätheriſch von den 252 Eingebornen angefallen und fein theures Leben geopfert wurde. Ich verlor einen höchſt ſchätzbaren Gehilfen und die Wiſſenſchaft hat den Verluſt eines ihrer aller— thätigſt ergebenen Beobachters zu beklagen. Glücklicherweiſe wurden noch, unge— achtet der zahlreichen Beſchwerden und Gefahren dieſes Tages, welche die Geſell— ſchaft zu ertragen hatte, ſeine Tagebücher und Bemerkungen, ſo wie die Exem— plare, die er geſammelt, erhalten und von Dr. Leichardt mir überſendet und beweiſen beſonders ſeine Ausdauer in Beſtimmung der Verbreitung der Arten. Meine eignen Unterſuchungen begannen unmittelbar nach Durchſchiffung des Aequator, von wo an ich auf der ganzen Reiſe nach Auſtralien keine Gelegenheit vorbeiließ, die Sitten der Vögel des Oceans, welche mir zu Geſicht kamen, zu ſtudieren und mir Exemplare von ihnen zu verſchaffen. Dieſelben Beobachtungen nahm ich bei meiner Rückkehr nach England wieder auf. Und ſo haben auch die Ausfahrt vom Vorgebirge der guten Hoffnung und heimwärts vom Cap Horn, dann rings um die Erdkugel herum, wie ſich im Werke ſelbſt gezeigt hat, wichtige Ergebniſſe geliefert. Hier muß ich auch bemerken, wie ſehr ich den ver— ſchiedenen Capitains dankbar verbunden bin, mit denen ich ſegelte, namentlich Capitain Me' Kellar, am „Parse“, welches Schiff mich nach Van Diemens Land brachte, Capitain Harding am „Black Jocke“, mit dem ich von Laun⸗ ceſton nach Adelaide fuhr, Capitain Fell auf der „Catharine Stewart Forbes“, in welcher ich von Adelaide nach Hobart Town zurückfuhr, Capitain Gilchriſt am „Potentate“, worin ich von Hobart Town nach Sydney ſegelte und Lieute— nant Mallard R. N. am „Kinnear“, welcher mich nach England zurückführte. Sie Alle leiſteten mir jeden Beiſtand, den ſie zu leiſten vermochten und ſtellten ein Boot und Mannſchaft ſtets, wo nur irgend der Zuſtand des Meeres dies verftattete, zu meiner Verfügung, und nur durch dieſe Mittel wurde es möglich, faſt vierzig Arten von Sturmvögeln erhalten zu können und die ſchönſte exiſtirende Sammlung derſelben hierher zu bringen. Bei Anfang des Werkes war es nicht zu erwarten, daß es ſo ausgedehnt werden müßte, als es geſchehen. Damals waren nicht mehr als 300 Arten be— kannt, welche Zahl ſich aber durch die vereinten Kräfte derjenigen, welche mich unterſtützten, mit meinen eignen Bemühungen zuſammen auf mehr als 600 ge— ſteigert, unter denen ſich manche ganz neue Formen, in Hinſicht auf abweichenden Bau und Eigenthümlichkeit ihrer Sitten auszeichnen, wovon ich nur die Lauben— vögel: Ptilonorhynchus und Chlamydera, die Wallneſtvögel: Talegalla, Leipoa und Megapodius nenne. Die ſonderbaren Rennbahnen oder Laubengänge der Chlamyderae wurden von manchen Reiſenden für Wiegen der Kinder der Ein— gebornen gehalten und die Wallneſter der Megapodien für Grabhügel, Irrthümer, welche das vorliegende Werk aufgeklärt hat. 253 Man kann nicht annehmen, daß ein Unternehmen von ſo bedeutender Größe, wie das gegenwärtige, durch einen Einzelnen zu einem ſo erfreulichen Abſchluß gebracht worden ſein würde, und es gereicht mir deshalb zur größten Freude, zu berichten, daß meine Anſichten durch Alle, mit denen ich in Berührung kam, auf das Erfreulichſte gefördert worden ſind, durch Niemand mehr als Rev. Thomas James Ewing, welcher neben ſeinen Beweiſen von warmer Freundſchaft auch das ſpeciellſte Intereſſe für Förderung des Werkes an den Tag gelegt hat. Auch kann ich nicht unterlaſſen, zu erwähnen, daß ich von R. C. Gunn Esq., Lieut. Breton R. N., the Hon. Henry Elliot, Aide -du-camp to the Governor, Lieut. Friend R. N. und Capitain Booth, alle auf Van Diemens Land, daſſelbe erfahren. In Neu-Süd⸗Wales habe ich meinen beſten Dank zu erſtatten an George Bennet Esg., welcher gleich wie Mr. Ewing, mich mit der wärm— ſten Freundſchaft erfreut und in gleicher Sorge für mein Unternehmen ſich bethätigt hat; fo auch Messrs. James und William M' Arthur zu Camden, Messrs. Stephan und Charles Eoren zu Parrundi, Charles Thros by Esq. zu Bong⸗bong, Alexander und William S. Mac Leay Esgs., Capitain P. P. King u. m. A. Viele ſchätzbare Nachweiſungen bot mir George Grey, jetzt Gouverneur von Neu-Seeland, deſſen Bemühungen während ſeiner Reiſe längs der Nordküſte Auſtraliens durch einen ſeltenen Grad von Energie des Charakters und der Ausdauer ausgezeichnet waren. Die Sammlung von Vögeln, die er da zuſammengebracht hatte, war, obwohl klein, doch keineswegs ohne Intereſſe, und nach— dem derſelbe nach Colonel Gawler, Gouverneur von Südauſtralien geworden, wußte er mitten unter den mannigfaltigſten Geſchäften noch Zeit zu finden, um ſich mit der Naturkunde zu beſchäftigen und ſendete mir intereſſante Abbildungen u. a. Details in Bezug auf die Wallneſter der Leipoa u. ſ. w. In Südauſtralien erfuhr ich manche Beweiſe von Aufmerkſamkeit und Beiſtand durch meinen Freund Capitain Sturt, welchen ich auf einer ſeiner Expeditionen in das Innere be— gleitete. Auch habe ich die Freude, meine Verbindlichkeiten gegen Mr. Eyre in dankbarer Anerkennung auszuſprechen, welcher gegenwärtig Lieutenant-Gouver— neur von Neu-Seeland iſt und gegen den verſtorbenen J. B. Harvey Esq. Noch kann ich aber meine Anerkennungen für geleiſtete Hilfe nicht ſchließen, bevor ich die Liberalität des Right Hon. Earl of Derby dankbar erwähnt habe, welcher alle Zeit eine jede Sammlung, deren Beſitzer er geworden war, zu meiner Anſicht gelangen ließ und mir erlaubte, für meine „Birds ol Australia“ freien Gebrauch von den Gegenſtänden zu machen, ebenſo die Gefälligkeiten, welche Se. Hoh. der Prinz von Canino, Sir Wm. Jardine, art., Robert Brown, Profeſſor Owen, H. E. Strickland, W. Parrell, T. C. Eyton, J. J. Bennet, D. W. Mitchell und E. Blyth Esqs., mir erzeigten, da ich Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl II. 33 254 nie vergeſſen werde, wie ſehr ſie mich verpflichtet haben. Auch jtatte ich meinen Dank den Directoren des brittiſchen Muſeum, J. E. Gray und G. R. Gray Esds., ab und den Autoritäten der Linnean und Zoological Societys zu London, wie den königlichen Muſeen zu Berlin, Leyden und Paris und dem Muſeum zu Sydney. Ich bin auch viel verbunden meinem Freunde W. C. L. Martin Esd., Verfaſſer mehrer werthvollen Werke und Abhandlungen über Naturgeſchichte, welcher durch ſeine Beleſenheit, entſchiedene literariſche Talente und kritiſche Schärfe allezeit mich angeregt und die Sorgfalt meiner Arbeiten gefördert hat. Als ich meine „Birds of Europe“ ſchloß, hatte ich die angenehme Pflicht auszuſprechen, daß faſt die ganzen Platten von meiner geliebten Gattin litho— graphirt waren. Wie glücklich würde ich ſein, auch von gegenwärtigem Werke daſſelbe ſagen zu können, aber ach! es iſt nicht der Fall, denn es gefiel dem all— weiſen Regierer unſerer Schickſale, kaum ein Jahr nach unſrer Rückkehr von Auſtralien, von dieſer irdiſchen Welt ſie zu entnehmen, nachdem ihr unnachahmliches Talent im Zeichnen und Malen während unſeres Aufenthaltes daſelbſt eine un— geheure Maſſe von ornithologiſchen und botaniſchen Zeichnungen gefertigt, welche Herrn H. C. Richter in den Stand ſetzten, nachdem ihm nach ihrem beklagens— werthen Tode die Herſtellung der Platten anvertraut wurde, dieſelben in ſolcher Weiſe fortzuſetzen, daß fie mich auf das höchfte befriedigten und ich das Vertrauen habe, daß auch meine Subſcribenten befriedigt ſein werden. Das Colorit iſt ſowohl in meinen „Birds ol Europe“ als auch in meinen andern Werken ganz durch Mr. Bayfield ausgeführt worden, wobei ſeine unermüdliche Anſtrengung und Pünktlichkeit anerkannt werden muß, ebenſo aber auch die minutiöſe Ge— nauigkeit, mit der er ſeine Arbeiten ausgeführt hat. Der Druck der Platten wurde bei Messrs. Hullmandel und Walton, der des Textes bei Messrs. R. und J. E. Taylor zu meiner gleichen Zufriedenheit gefertigt. Ich kann auch nicht umhin, im höchſten Ausdruck meiner Empfindung zu erwähnen, daß mein Gehilfe Mr. Edwin C. Prince, vom Anfang meiner ver— ſchiedenen Werke an bei mir geweſen. Ich überließ ihm die Verwaltung aller meiner Angelegenheiten, als ich von England abweſend war, mit der feſten Ue— berzeugung, daß er eifrig in meinem Intereſſe wirken werde und dies Vertrauen hat er auf das Vollkommenſte gerechtfertigt, nicht allein während meiner Abwe⸗ ſenheit, ſondern in dem langen Zeitraume von achtzehn Jahren. ** Ich war darauf bedacht zu wiſſen, daß die einzige vollkommene Sammlung . auſtraliſcher Vögel, welche die Originale zu dieſen Werken enthielt, einen blei⸗ benden Platz im National-Muſeum erhielte, um ſo mehr, als ſie Exemplare in beiden Geſchlechtern von kaum irgendwo bekannten Arten in verſchiedenem Zu— ſtande ihres Kleides enthielt, jedes genau bezeichnet mit dem richtigen wiſſenſchaft⸗ 255 lichen Namen, dem Tage und Orte, wo es geſchoſſen, dem Geſchlecht, welches durch die Section beſtätigt war und der Färbung der weichen Theile, überdies enthielt ſie die ſchönſten Exemplare, welche ich im Stande geweſen war, in der langen Zeit von zehn Jahren mir zu verſchaffen und mit einem Aufwande von mehr als 2000 Pfund Sterling zuſammenzubringen, wobei noch drei theure Leben verloren gegangen, namentlich Mr. Gilbert, wie oben erzählt worden, Mr. Johnſon Drummond, welcher während des Aufſuchens von Exemplaren in Weſtauſtralien durch einen Eingebornen getödtet wurde und ein artiger junger Mann, einer meiner Diener, den mir Sir John Franklin mitgegeben, welcher durch das zufällige Losgehen eines Gewehres umkam, das er aus einem Boote nehmen wollte, als er an einer der Inſeln der Baßſtraße landete. Indem ich bedauerte, die Sammlung nicht als Geſchenk bieten zu können, richtete ich einen Brief an J. E. Gray Esg., den erſten Vorſtand der zoologiſchen Abtheilung im brittiſchen Muſeum, worin ich nach Feſtſtellung, daß die ganze Sammlung aus faft 600 Arten und bis 1800 Eremplaren mit vollſtändiger Sammlung von mehr als 300 Arten Eiern beſtand, ihm ſchrieb: „ich glaube, daß das Gouvernement in manchen Fällen ſeinen Beiſtand und ſeine Unterſtützung zur Herausgabe von Werken von dem Umfange, als die Birds of Australia ſind, durch Abnahme einer größern Anzahl von Eremplaren geboten; da dieſer Betrag aber nur von mir geleiſtet worden und nicht weniger als fünf und zwanzig Exemplare betreffen würde, ſo halte ich es für ganz angemeſſen, dem Muſeum beide oben erwähnte Sammlungen anzubieten, und zwar bin ich geneigt, der Verwaltung dieſelben für 1000 Pfund überlaſſen zu wollen.“ Zu meinem, wie wohl zum Bedauern eines jeden wiſſen— ſchaftlichen Mannes in Europa, lehnte die Verwaltung mein Anerbieten ab. Dieſe Umſtände erfuhr Edw. Wilſon Esq. zu Lydſtip Houſe bei Tenby in Pembrokeshire und kaufte unmittelbar dieſe ganze Sammlung für ſeinen Bruder Dr. T. B. Wilſon in Philadelphia in Nordamerika, wohin ſie in der Kürze abgehen wird und wo ſie für alle Zeit ein herrlicher Beleg für die Wiſſenſchaft und zugleich die vollſtändigſte ornithologiſche Sammlung ihres Welttheiles ſein wird. Am Schluſſe muß ich bemerken, daß ich zu Bearbeitung und Herſtellung des Werkes zehn Jahre bedurfte. Ich hoffe, man wird anerkennen, daß es in dem— ſelben Geiſte, wie es begonnen, auch geſchloſſen worden iſt und daß man einige Irrthümer, wenn man die Ausdehnung des Werkes und die Schwierigkeit ſo große Maſſen Material zu bewältigen, in Erwägung zieht, gern mit Nachſicht beurtheilen wird. Wenn meine Arbeit, ſo wie ſte iſt, die Billigung derjenigen findet, welche ſo liberal zu deren Ausführung beitrugen, ſo will ich meine eignen Anſtrengun— gen gern nicht bereuen. Obgleich dies Werk alle Arten enthält, von denen man 5 33 * 4 ra 256 bis jetzt weiß, daß ſie in Auſtralien leben, ſo iſt doch nicht anzunehmen, daß es alle dieſem weiten ausgedehnten Welttheile angehörige Vögel enthielte, da ein ſo großer Theil deſſelben noch jetzt ein terra incognita iſt. Jeder neue Diſtrict nach Nordweſten wird bei weiterer Unterſuchung ohne Zweifel Vermehrungen bieten, welche ich für ein Supplement aufſammeln werde. Anfangs war ich Willens, die Vögel von Neu-Seeland mit in das Werk aufzunehmen, indeſſen ſchienen ſie mir nach weiterer Ueberlegung eine eigne Fauna zu bilden, daher ich den Entſchluß faßte, ſie mit Ausnahme der im Anfange ge— gebenen und eine oder ein paar höchſt intereſſanter Arten, auch deshalb zu über— gehen, weil immer noch neue Arten vom Continent Auſtraliens anlangen. Da ich durch den Segen der Vorſehung eine gute Geſundheit genieße und meine Kräfte noch ungeſchwächt ſind, ſo habe ich den Vorſatz, meine Bemühungen der Fortbildung der Ornithologie ferner zu weihen, denn ſie iſt eine Wiſſenſchaft, welche einen der ſchönſten Theile der wundervollen Schöpfung der allmächtigen Gottheit behandelt. Mit den ausgedehnteſten Materialien zu Erläuterung der Vögel eines andern großen Theiles der brittiſchen Krone — Indiens — verſehen, wird mein nächſtes Unternehmen wahrſcheinlich die „Birds ol Asia“ herausgeben, die gewiß ohne alle andere Rückſichten nicht geringeres Intereſſe als die „Birds of Europe“ und die „Birds of Australia“ darbieten werden. Den 12. Juni 1848. John Gould. Einleitung Die geologiſchen Unterſuchungen des Erdkörpers zeigen die Folge, welche die phyſikaliſchen Veränderungen auf die Bildung ſeiner Oberfläche, von der früheſten Zeit bis auf die Gegenwart ausgeübt haben, welche Veränderungen wieder von Abweichun— gen in den Phaſen des thieriſchen und pflanzlichen Lebens, oft in der Entwickelung der Organiſation begleitet waren. Wenn aber dieſe Veränderungen nicht gleichförmig über die ganze Oberfläche der Erde in gleichen Zeiträumen fortſchreiten konnten, ſo müſſen wir natürlich darauf vorbereitet fein, die gegenwärtige Fauna mancher Gegen: den in einer höhern Entwickelung zu finden, als andere. Vergleichen wir in dieſer Beziehung die gegenwärtige Fauna des alten Continents unſerer Geographen mit der Zoologie von Auſtralien und von Neu-Seeland, ſo finden wir einen ſehr großen Unterſchied im Grade der Organiſation, welche die Schöpfung in dieſe erwähnten Di— ſtriete gelegt hat. In Neu-Seeland iſt mit Ausnahme einer Fledermaus und einer Maus, welche da vorkommen ſoll, ohne noch bis jetzt geſendet worden zu ſein, die höchſte Organiſation, ſowohl foßil als lebendig, zum Vogel geſtaltet. In Auſtra— lien, mit Neu-Seeland verglichen, ſcheint die Organiſation im beträchtlichen Fortſchritt begriffen, außer daß auch hier die Nagethiere auf der Stufe der thieriſchen Entwickel— ung am höchſten geſtellt find*). Die Majorität der Säugethiere find Beutelthiere (Kän— guru's u. ſ. w.) und die Vogelſäugethiere: Echydna und Ornithorhynchus find die am niedrigſten!“) organiſirten Säugethiere; die Vogelwelt iſt ausgezeichnet durch einige ganz eigenthümliche Gattungen, wie Talegalla, Leipoa und Megapodius, Vögel, die ihre eignen Eier nicht bebrüten, und demnach die niedrigſten Vertreter ihrer Claſſe ge— nannt werden dürfen, während auch die Pflanzenwelt ihre niedere Organiſation durch die merkwürdige Abweſenheit von Fruchtbäumen, Cerealien und dergl. verkündet. Meine Unterſuchung der Naturprodukte von Auſtralien veranlaßt mich zu der An— nahme, daß in einer ſehr entfernten Vorzeit dieſer Welttheil wenigſtens in zwei Theile getheilt war, da ich mit weniger Ausnahme die Arten, welche dieſelben Breiten in der öſtlichen und weſtlichen Abtheilung bewohnen, von einander abweichend fand, nur einander vertretend. Einige Schriftſteller, z. B. Capitain Sturt und Mr. Jukes waren der *) Warum der Dingo nicht mit erwähnt worden, iſt nicht ganz deutlich. R. ) Keineswegs, im Gegentheil ſtehen fie eben als Vögelſäugethiere, in der dritten Ord— nung der Claſſe. Fiſch- und Amphibienſäugethiere müſſen jedenfalls niedriger ſtehen. R. 8 1 258 Meinung, daß die Unterabtheilung größer und daß die ſandigen Wüſten, die man jetzt im Innern antrifft, vormals Betten von Seen geweſen, welche zwiſchen dem Archipel der Inſeln, die nunmehr den Continent zuſammenſetzen, ſich befunden. In einer ſchätzba— ren Abhandlung von Mr. Jukes „Notes on Ihe Geology of che Coasts of Australia“ die er in der Geological Society am 17. Nov. 1847 geleſen, fagt er: „Die Oſtküſte nimmt ein großer Hochgebirgszug ein, welcher von dem Meere aus wie eine fortge— ſetzte Kette von Bergen erſcheint und in manchen Gegenden bis 5000 Fuß oder noch höher über das Meer ſich erhebt. Die Kette hat eine Achſe aus Granit, welche manchmal große Maſſen von Grünſtein, Baſalt oder andere plutoniſche Gebilde ent— hält. Beiderſeits liegen dicke Schichten mit Verſteinerungen, vorzugsweiſe in Sand— ſtein, welcher doch auch Kalk und Steinkohle enthält. Im nördlichen Theile fand Pr. Leichardt ähnliche Formationen und insbeſondere Trapp und Granit nach dem Burdekin⸗Fluſſe. Im Port Philipp-Diſtriete find ähnliche plutoniſche Felſen und an der Küſte bleiben die Tertiärgebilde an den Rändern umgewendeter Lager von Thier— verſteinerungen. In Weſtauſtralien iſt das Darlinggebirge unten Granit, von me— tamorphoſirten Felſen bedeckt, und zwiſchen ihnen und dem Meere iſt eine Ebene aus Tertiärlagern gebildet. Die Colonien von Nordauſtralien bieten ein großes Sand— ſteinplateau, welches ſich bis 1800 Fuß hoch über das Meer erhebt und wahrſchein— lich aus der Verſteinerungszeit herrührt, während die Lager unmittelbar an der Küſte und rund um den Gulf von Carpentaria in der tertiären Periode gebildet ſein dürften. Aehnliche Formationen bilden die Unterlage der Centralwüſte, wo Capitain Sturt um— kehren mußte, als er ſich auf dem halben Wege zum Gulf ol Carpentaria von der Südküſte aus befand. Daher hängen dieſe Tertiärgebirge wahrſcheinlich durch die ganze Mitte der Inſel zuſammen und dieſer Theil war während der tertiären Bil— dungsperiode überfluthet, während die Hochländer an der Küſte ſich wie eine Inſelgruppe aus dem wilden Meere erhoben.“ Athenaeum 24. Nov. 1847. Welche dieſer Anſichten auch die richtigſte ſein möge, ſo bleibt doch ſo viel ge— wiß, daß wir die Naturproduete der Gegend als nach denſelben Typen gebildet, er— kennen, und daß ſie im Allgemeinen gänzlich einerſeits von denen des indiſchen Archi— pelag, andererſeits von denen von Neuſeeland und Polyneſien abweichen. Bei Beachtung der Lage Auſtraliens wird es nur nöthig ſein, zu bemerken, daß es zwiſchen dem 10 und 45° S. B. und dem 112 und 154° Oe. L. von Green⸗ wich liegt; ſeine Ausdehnung in runden Zahlen beträgt alſo 3000 Meilen in der Länge von Weſt nach Oſt und einſchließlich Van Diemens Land faſt ebenſoviel in der Breite oder von Nord gen Süd. In ſeiner gegenwärtig gehobenen Lage iſt ſeine Geſtalt faſt viereckig mit einer vertieften Mitte, welche von einem meiſt zuſammenhän— genden Zuge von Hügeln und Plateaus umgeben, in der Höhe von 1000 bis 6000 Fuß Seehöhe wechſelt, an manchen Stellen ſich der Küſte nähert und hocherhobene und unzugängliche Klippen im Oeeane darſtellt, während anderwärts ſie in das Innere das Landes bis auf eine Entfernung von 20,000 bis 80,000 Meilen von der Küſtenlinie ſich hinziehen. Aber da dieſe Erhöhungen alle wellenförmig und nicht ab— ſtürzend ſind, ſo kann man ſie nicht als eigentliche Alpen betrachten. Nichts kann verſchiedener ſein, als das Gepräge des Landes einwärts und auswärts an dieſen großen Barrieren, beſonders auf der Oſtküſte, wo zwiſchen den 9 und dem 259 Meere die Vegetation zum großen Theile einen tragiſchen Charakter zeigt, denn da iſt es, wo wir auf dem reichlich angeſchwemmten Boden, welcher ſich von den aus dem Hügellande losgeriebenen Maſſen gebildet, verſchiedene Arten von Eucalyptus, Fieus u. a. Bäume antreffen, von denen manche eine ungeheuere Höhe erreichen und Wälder aus hochanſtrebenden Palmen. Die Oberfläche iſt unmittelbar über dem Boden durch dichtes und undurchdringliches Buſchholz geſchloſſen, welches aus zwergartigen Bäumen, Geſtrüpp, und baumartigen Farnkräutern beſteht, von Lianen und Schmarotzerge— wächſen in der reichſten Ausdehnung, deren Zuſammenhang hier und da offene wieſen— artige Diſtriete unterbrechen, welche auf eine bewundernswerthe Weiſe für die Weide und Kultur der Hausthiere ſich eignen, und in denen die Angophorae häufig vorkommen, eine Gattung von Bäumen, welche die Coloniſten wegen eingebildeter Aehnlichkeit „Aepfelbäume“ genannt haben. Zwiſchen den Gebirgszügen andererſeits finden wir ungeheure offne Matten und Grasflächen, hier und da mit vereinzelten Gruppen und Wäldern von Eukalypten, Acacien und dergl. beſtanden, daher die Gegend parkartig erſcheint, wozu nur, jemehr man gegen das Innere vordringt, ausgedehntes Marſchland oder ſehr unfruchtbare Gegenden folgen. Die Phyſiognomie dieſes großen Welttheiles bietet folglich manche Verſchiedenheiten in ihrem Anſehen dar. Der Mangel am Regen verbreitet eine düſtere braune Färbung über die Oberfläche des Bodens, welcher, ob— gleich in das Immergrün ſeiner Gewächſe gekleidet, dennoch bei der vorzugsweiſe lan— zetlichen Form ihrer Blätter und der hängenden Stellung ihrer Zweige keinen Schatten gewährt. In der Nachbarſchaft der wenigen Flüſſe, welche das Land durchſchneiden, und in den niedern Flächen, welche von Waſſer überſchwemmt werden, wenn die Zeit der Ueberſchwemmung eintritt, findet ſich die Vegetation üppiger und die Bäume er— reichen eine bedeutendere Größe; die Seiten der Flüſſe find mit Caſuarinen u. a. Bäumen geſäumt, welche, obwohl groß, doch niemals die bedeutende Höhe der ſtattli— chen Eukalypten gewinnen, da dieſe unier günſtigen Umſtänden eine Stärke und Höhe erreichen, die man in der That für eine unglaubliche hält. Mr. Backhouſe ſagt ein von ihm auf Lophom Road, nächſt Emu Bay in Van Diemens Land gemeſ⸗ ſener „war ziemlich hohl nächſt der Wurzel und hatte durch einen Bruch den Gipfel verloren, maß 49 Fuß im Umfange etwa 5 Fuß hoch über dem Boden, ein anderer, welcher nicht hohl war und 200 Fuß hoch, hatte 41 Fuß im Umfange und ein dritter von angeblich 250 Fuß Höhe, hatte eine Peripherie von 554 Fuß. Da dieſer Baum gegen den Boden zu noch dicker wurde, hatte er nächſt der Wurzel einen Umfang von faſt 70 Fuß. Meine Gefährten ſprachen zu einander auf der mir ent— gegengeſetzten Seite des Baumes und ihre Stimmen klangen mir ſo fern, daß ich glaubte, fie hätten mich unachtſamer Weiſe verlaſſen, um nach etwas zu ſehen und ich rufte nach ihnen. Sie bemerkten die Entfernung meiner Stimme und fragten, ob ich hinter dem Baume wäre. Als die Straße durch dieſen Wald angelegt wurde, jo ver— lor ſich ein Mann, welcher nur bis 200 Ellen weit von einer Geſellſchaft der Gewerke zu der andern zu gehen hatte, er rufte und es wurde ihm wiederholt geantwortet, aber als et mehr vom Wege abkam, wurde ſeine Stimme undeutlicher, bis man ihn gar nicht mehr hörte und er umkam. Die größten Bäume find nicht jederzeit auch die höchſten, aber manche, welche eingeſchloſſen ſind, erreichen eine Höhe über 200 Fuß.“ Ein liegender Stamm — bemerkt Mr. Backhouſe — im Walde an der Ver⸗ Bu u; 260 bindung des Emu-Fluſſes mit dem Londwater hatte unten 35 Fuß im Umfange, in einer Höhe von 66 Fuß hatte er 22 Fuß und in einer Höhe von 110 Fuß noch 19 Fuß, an ihm waren zwei 120 Fuß lange Aeſte; die ganzen Gipfel klafterten 150 Fuß. Die Höhe des Baumes, die man von den Grundzweigen aus verfolgen konnte, war 213 Fuß. Wir beſtiegen den Baum auf einer geneigten Ebene, die durch eines ſeiner Stücke gebildet wurde und gingen vier Mann nebeneinander bequem auf dem Stamme. In ſeinem Falle hatte er einen andern 168 Fuß hohen Baum niedergeriſſen, welcher mit der Wurzel einen Erdklumpen von 20 Fuß im Durchmeſſer emporhob.“ Es giebt aber noch andere merkwürdige Züge in der Vegetation, welche in den Diſtrieten vor— kommen, deren ſo oft in dieſem Werke Erwähnung geſchieht, daher es nothwendig wird, ſie hier zu erwähnen, namentlich die ungeheuern Delta's durch das Abſteigen der Wäſſer nach dem Innern gebildet, fo wie das Murray-Thal nächſt der Mündung des Fluſſes in das Meer, was man das große Murray-Geſtrüpp von Süd-Auſtralien nennt; dieſe enorme Ebene von faſt 100 Meilen Länge und mehr als 20 Meilen Breite iſt durch eine ihr eigenthümliche Vegetation bekleidet, Zwerg-Eukalypten walten da vor und bilden in der Mitte einen Gürtel, während die Ränder mit Bäumen ver— ſchiedener Art im ſtruppigen Gebüſch eingefaßt ſind. Die ungeheuern Gürtel aus Bankſia-Arten welche auf den Sandhügeln an der Seeküſte und in manchen Gegenden im Innern wachſen, oder die Diſtriete von Kanthorrhoeen oder Grasbäumen bekleidet, find hier auch zu erwähnen. In den zwiſchen den Tropen in Auſtralien gelegenen Regionen, welche man bis jetzt noch wenig kennt, finden wir außer Eukalypten, Bank— ſien u. a. Bäumen der Südküſte dichte Waldungen von Röhricht, Manglebäumen u— ſ. w. Jeder dieſer Diſtriete hat ſeine beſondere Thierwelt. So ſind die Bankſien allenthalben von den Meliphaga-Arten belebt, die Eukalypten haben ihre Ptilotis und Trichoglossus, die hohen Feigenbäume den Prinzenvogel und die Atlasvögel, die Pal— men werden von den Carpophaga-Arten oder fruchtfreſſenden Tauben bewohnt und die grafigen Ebenen find der Aufenthalt der Erdtauben, der Finkenarten und Graspapa— geien. Der Umſtand, daß die Stämme der Bäume keine tiefgefurchte Rinde beſitzen, iſt ohne Zweifel die Urſache, daß die Gattung der Spechte und Baumhacker gänzlich fehlt, eine Gruppe von Vögeln, die ſonſt in allen Theilen der Welt reichlich vertreten, nur in Auſtralien und Polyneſien mangelt. Dies wäre ein flüchtiger Ueberblick über die großartige Phyſiognomie Auſtraliens, auf welche ich in der Einleitung zu dieſem Werke hindeuten mußte, und ich kann dieſelbe nicht abſchließen, ohne der höchſt merkwürdigen Weiſe zu gedenken, wie mehrere auſtraliſche Vögel andere nahe verwandte aus der alten Welt hier repräſentiren und wie ein beſonderes Geſetz exiſtirt, welches ſolche Vertreter dazu beſtimmt, gerade dieſelbe Aufgabe wie ihre Vorbilder in der andern Halbkugel, ausüben zu laſſen. Solche Beziehung findet ſich, wie im Werke erwähnt worden, bei Falco Be cus und melanogenys, welche den F. islandicus und peregrinus repräſentiren, unſre Merlin und Thurmfalken find ebenfalls durch Falco frontatus und Tinnunculus cench- roides in Auſtralien trefflich vertreten. Den Flußadler Europa's repräſentirt Pandion leucocephalus, unter den Wadvögeln find der Brachvogel und der Regenvogel Eu— ropa's durch Numenius australis und uropygialis ſehr ſchön dargeſtellt und die Pfuhl— ſchnepfe mit gebändertem wie die mit ſchwarzem Schwanze vertreten Limosa uropygialis 261 und melanuroides. Sowohl Europa als Auſtralien haben ihre Regenpfeifer, ihre Morinelle und ihre Avocette. Unter den Schwimmvögeln find die Kormorane und Lappentaucher Europa's in dem Nachbilde von Phalaerocorax carboides u. a. von Podiceps australis, Nestor und gularis vorhanden und noch jo viele andere Fälle können hier unerwähnt bleiben, da das Werk ſelbſt ſie einzeln heraushebt. Obwohl nun ſo viele merkwürdige Verhältniſſe der Vertretung und ſo viele nahe verwandte Formen vorkommen, ſo beſitzt doch wieder kein Land ſo viele ihm ganz eigenthümliche Gattun— gen, als eben Auſtralien, wie Aegotheles, Faleuneulus, Collurieincla, Grallina, Gymno- rrhina, Strepera, Cinclosoma, Menura, Psophodes, Malurus, Sericornis, Ephthianura, Par- dalotus, Chlamydera, Ptilonorhynchus, Struthidea, Liemetis, Calyptorhynchus, Platycereus, Euphema, Nymphicus, Climacteris, Seythrops, Myzantha, Talegalla, Leipoa, Pedionomus, Cladorhynchus, Tribonyx, Cereopsis, Anseranas, Biziura. In einem Lande von ſo weiter Ausdehnung als Auſtralien, welches über fo viele Grade der Breite hinausreicht, läßt ſich auch eine Verſchiedenheit des Clima erwarten, und dieſe iſt wirklich vorhanden. Van Diemens Land iſt bei ſeiner abgeſonderten und dem Südpole näheren Lage kälter und hat mehr Feuchtigkeit als Auſtralien. Seine Vegetation iſt deshalb üppig und ſeine Wälder ſind ſchwer zugänglich. Das Clima auf dem Continent dagegen, zwiſchen dem 25 und 35 B. iſt trocken und hat eine Temperatur, welche wahrſcheinlich höher iſt, als die in irgend einem anderen Theile der Welt, da der Thermometer oft im Schatten auf 110°, 120°, fogar 130 hinan ſteigt, und dieſe hohe Temperatur wird nicht ſelten durch die heißen Winde, welche vom Norden her über das Land ſtreichen, noch mehr erhöht, wodurch die verſengend dürre Natur des Innern deutlich ausgeprägt wird. Dieſe große Hitze wird hier nicht wie in andern heißen Climaten, durch nächtliche Thaue gekühlt und Fälle von Regen ſind unregelmäßig und unſicher, es kommen Zeiten vor, wo durch mehrere Mo— nate hindurch Dürre herrſcht, wo Flüſſe und Landſeen austrocknen und das Land zur verſengten Wüſte wird, auf welcher die Vegetation verbrannt iſt, und Hungersnoth bricht dann von allen Seiten verwüſtend herein. Leichter mag die Einbildung ein ſolches Bild ſich entwerfen, als die Feder im Stande iſt, die Schrecken, die dann dem Auge ſich bieten, zu beſchreiben. Die einheimiſchen Säugethiere und Vögel ziehen ſich dann in die Gebirge oder in entlegene Gegenden, welche frei ſind vom Einfluß der Dürre. Tauſende von Schafen und Rindern kommen um, Ochſen trifft man todt an der Landſtraße oder in den ausgetrockneten Tränken, zu denen ſie ſich in der Hoffnung, ſich wieder zu beleben, hingeſchleppt hatten, aber unterlagen und ſtarben; Bäume werden umgehauen, um die Zweige als Futter zu brauchen, die Heerden werden in die Gebirge getrieben, in der Hoffnung, da Waſſer zu finden und alle mögliche Anſtreng— ungen werden gemacht, um dem Untergange zu ſteuern, aber ungeachtet aller menſch— lichen Anſtrengung iſt der Verluſt ungeheuer. Endlich tritt eine Aenderung ein, es fällt häufiger Regen und die Ebenen, auf denen man auch nicht ein Blatt von einem Kraut mehr bemerkte, und über welchen die verzweifelte Stille herrſchte, grünen wieder in üppiger Vegetation, Orchideen und tauſend Blüthen der lieblichſten Färbung ſind ringsum verbreitet, als ob die Natur ihrer Wiedergeburt ſich erfreute und die auf— ſproßenden Körner verſprechen eine reichliche Erndte. Dieſer Wechſel von der Dürre zum Ueberfluß an Vegetation iſt aber mit einer gleichen Zunahme im Leben der Thier— Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 34 1 262 welt begleitet. Die Wäſſer füllen ſich mit Fiſchen, die Sümpfe mit Fröſchen u. a. Reptilien, Schaaren von Raupen u. a. Inſeeten erſcheinen, verbreiten ſich über die Oberfläche des Landes und beginnen das Werk der Verheerung, worin ſie durch die Vögel verſchiedener Art wieder gehemmt werden, welche ſehr bald ihre Verbreitung emſig verfolgen. Herbeigezogen durch den Ueberfluß an Beute zeigen ſich drei bis vier Arten von Falken, welche ihre einſamen Schlupfwinkel verlaffen und geſellig in Flügen von Hunderten ſich geſchäftig zum Gaſtmal begeben. Tauſende von ſtrohhalſigen Ibiſſen: Ibis spinicollis u. a. befiederten Gäſten feiern während der Ueberſchwemmung ein großes Banquet. Doch bilde man ſich nicht ein, daß dieſer Wechſel ohne ſchreckhafte Ereigniſſe eintritt; die ſchweren Regen füllen die Flußbetten oft ſo plötzlich, daß die Fluth über Alles, was ihr irgend im Wege iſt, hinwegſtürzt und wehe dann den un— vorſichtigen Anſiedlern, deren Haus oder Grundſtück im Bereich der Ueberſchwemmung gelegen. Ein peinliches Ereigniß von den troſtloſen Folgen eines plötzlichen Hervor— brechens der Wäſſer erfuhr ich ſelbſt, während ich in den Ebenen um den Lower Namoi in Neu-Süd-Wales reiſte. Als ich mein Pferd zu einer Hütte zog, welche die Hüter, die mit Aufſicht über die Heerde beauftragt ſind, da auf der graſigen Ebene wieder aufgerichtet hatten, fand ich dieſelbe von Lieutenant Lowe und deſſen Neffen einge— nommen, welche in der Abſicht herbeigekommen waren, der Schaafſchur der Heerden bei— zuwohnen, welche erſterem gehörten. Obgleich mir nicht Bekannte, nahmen ſie mich doch mit warmer Gaſtfreundſchaft auf und ich verließ ſie mit dem Verſprechen, ſie auf meiner Rückkehr wieder beſuchen zu wollen. Das zweite Willkommen war, als ob Freunde einen Freund empfangen, und erfreut darüber, daß ich ſo ſchätzbare Bekannt— ſchaften gemacht hatte, verließ ich ſie, emſig beſchäftigt in ihren Arbeiten und voll guter Hoffnungen. Sieben Tage nach meinem Weggange von ihrem Aufenthalte trat eine ſchwere Regenzeit ein, die Bergwäſſer ſchwollen zu ſchäumenden Strömen und füllten die Hohlwege an. Die Flüſſe fliegen, manche bis zu 40 Fuß Höhe und ſchwemmten alles vor ſich her. Der Namoi trat weit über ſeine Ufer hinaus und wälzte ſich dahin mit gewaltiger Wirth, ſchwemmte die Hütten der Hüter in feinem Laufe hinweg, riß Bäume aus und jagte erſchreckte Menſchen und Heerden bis zur Vernichtung. Bevor noch Zeit war zum Fliehen, wurde die Hütte, in welcher Lieu— nant Lowe und ſein Neffe ſich aufhielten, umgeſtürzt und fortgeſchwemmt, und der Neffe nebſt zwei Mann, vom Strome überwältigt, verſanken und kamen um. Lieute— nant Lowe, am Schwimmen verhindert, hatte ſich auf den Stamm eines entwurzelten Baumes geworfen und hoffte ſo irgend wohin zu gelangen, wo er Beiſtand finden könnte. Die Fluth trieb ihn aber mitten in einen See, welcher ſich ſo weit erſtreckte, als er um ſich her nur irgend etwas zu unterſcheiden vermochte. Hier wurde er lang— ſam angetrieben, die Regengüſſe hatten aufgehört, der Thermometer zeigte 100 , eine blendende Sonne und ein kupferrothes Himmelsgewölbe war über ihm, er ſah ſich ver— geblich um, Hülfe zu finden, aber keine Ausſicht zu entkommen ermuthigte ihn und die Hitze der Sonne begann ihr Sengen und Brennen. Seine Haut wurde voller Blaſen, ſie dorrte ein und wurde hart wie die Rinde eines Baumes und das Leben begann unter dieſen Umſtänden zu ſchwinden. Endlich kam Hilfe — ſie kam aber leider zu ſpät; er war zwar in der That noch lebendig, ſtarb aber unmittelbar nach: her. Er war zu Tode geröſtet. 263 Sir Thomas Mitchell in ſeinem neuerlich erſchienenen „Journal of an Expe- dition into the interior of Tropical Australia“ hat ein lebhaftes Bild von der Art und Weiſe gegeben, wie die Fluthen, welche durch entfernte Regengüſſe veranlaßt wurden, die Flußbette füllen und welche Schilderung ich bitte, hier wiedergeben zu dürfen. Sir Thomas befand ſich etwas unwohl, als er auf den Ufern des Macquarie, deſſen Canal tief und trocken war, ſich aufhielt, er ſendete Mr. Stephenſon, einen ſeiner Geſellſchaft zum Mount Foſter, um Unterſuchungen anzuſtellen in der Nähe des Fluſſes und der Station an den niedern Sanddünen. Mr. Stephenſon kehrt zeitig zurück mit zweien von der berittenen Polizei. Auf ſeine höchſt wichtige Frage, „was für Waſſer war ein wenig weiter unten im Fluſſe zu finden?“ antworteten ſie: „genug, und eine Fluth kommt vom Turon-Gebirge herab.“ Die beiden Polizeimänner ſagten, daß ſie Tags vorher zwanzig Meilen weit geweſen wären und daß es noch einige Zeit dauern dürfte, bevor ſie hierher auf unſer Lager kommen würde. Dann machten zwei Mann einen Gang an den Fluß und berichteten bei ihrer Rückkehr, daß die Fluth ſich im Flußbett ſo plötzlich heranwälze, daß ſie nur mit Noth derſelben entgangen wären. Das Bett des Maequarie vor unſerem Lager war noch ſo trocken und ruhig, daß ich kaum glauben konnte, daß die Fluth wirklich im Anzuge ſei und ſo nahe bei uns, die wir ſo manche Beſchwerde ertrugen, aus Mangel an Waſſer. Gegen Abend ſtellte ich einen Mann mit der Flinte in einer kleinen Entfernung vom Fluſſe an, mit der Ordre, zu feuern, ſobald er die Fluth ſähe, damit ich Zeit behalten möchte, zu ent— riunen, zugleich aber auch davon Zeuge zu ſein, was ich ſo lange zu ſehen gewünſcht, theils aus Neugierde, theils aus drängender Noth. Schon warf der Abend ſeine Schatten, aber es kam keine Fluth und der Mann kam von ſeinem Wachtpoſten ins Lager zurück. Einige Stunden ſpäter, nachdem der Mond ſchon aufgegangen war, ſpannte unſre Aufmerkſamkeit ein murmelndes Geräuſch, wie das eines Waſſerfalles in der Ferne, von einem Krachen, als ob Bauholz zerbräche, manchmal unterbrochen, und ich eilte an das Ufer des Fluſſes. In ſehr langſamer Zunahme wurde der Ton lauter, endlich jo hörbar, daß er mehrere Perſonen vom Lager zum Ufer hinzog. Noch erſchien keine Fluth, obgleich ihre Ankunft durch das gelegentliche Wiederhallen (ren- ding) von Bäumen mit lautem Geräuſch angezeigt wurde. Solch ein Phänomen in einer ſchönen Mondnacht war neu für uns Alle. Das Rauſchen des Waſſers und lautes Krachen wie von Zimmerholz, kündigte endlich an, daß die Fluth ſich in der nächſten Biegung befand. Vor unſerm Angeſichte rauſchte glitzernd vom Mondlichte eine bewegliche Katarracte, vor ſich alte Baumſtämme wälzend und ſie ſchleudernd gegen die Ufer des Fluſſes. Vor ihr zog ſich, wie eine lebende Schlange, das Waſſer dahin, ſeinen Weg fuchend wie ein Thier, durch die tiefſten Theile des dunklen, trock— nen und ſchattigen Bettes, in dem es dann zum ſtrömenden Fluſſe wurde. Ich für . meinen Theil, in der Lage, in der ich da war, im Lande herumgetrieben und am Weiterreiſen nur durch den faſt gänzlichen Waſſermangel verhindert, außerordentlich vom Durſte und der Hitze erſchöpft — ich werde nie dieſe Seene vergeſſen. Hier kam mit einem Male in Maſſe das Produkt jener Stürme in den fernen Gebirgen, welche unſre Heimath überragen — der Strom füllte fi) in feinem Canal bis zur Höhe der Ufer, während die lebendige Katarracte langſamer, als ich gedacht hatte, vorſchritt, ſo langſam in der That, daß mehr als eine Stunde nach ihrer Ankunft die 34 * 264 ſüße Muſik des Fluthkopfes deutlich hörbar wurde, ebenſo das Murmeln des Waſſers und krachende Oetaventöne von Baumſtämmen, welche ſich langſam hindurchzogen durch die vielbogige Windung. Am nächſten Morgen hatte der Fluß ſeine Ufer um ſechs Fuß überſtiegen und ſchwemmte ſein trübes Waſſer, doch ohne ferneres Geräuſch maſ— ſenhaft und mächtig dahin. Alle Nächte bewegte ſich die Waſſermaſſe hinabwärts und ſchien mir das ganze Land zu überfluthen. Die klimatologiſchen Verhältniſſe des Weſten, De und Norden von Au— ſtralien ſind eigentlich noch ſo wenig erforſcht, daß man nicht weiß, ob ſie von dieſen fürchterlichen Heimſuchungen abhängig ſind, aber da wir Urſache haben, zu glauben, daß die zwiſchen den Tropen liegenden Theile des Landes durch einen beſtändigeren Zufluß von Regenmaſſen und von einem niedrigeren Grade der Temperatur begünſtigt ſind, ſo iſt es wahrſcheinlicher, daß ſie hier nicht vorkommen. Unabhängig davon, daß, wie oben geſagt worden, Vögel in ſo Bohr Anzahl durch Ueberfluß an Nahrung herbeigezogen werden, ſind mehrere Arten auch auf regel— mäßigen Zügen begriffen und beſuchen den Süden des Continents und Van Diemens Land im Sommer, um da zu brüten und ihre Jungen zu erziehen, ſie ziehen dann wieder nordwärts bei Eintritt des Winters, ſo daß ſie eigentlich demſelben Geſetze unterworfen ſind, wie wir dieſe bei den Zugvögeln der alten Welt kennen. Dann ſind auch Zeiträume, in welchen manche Arten den von ihnen bis dahin inne gehabten Auf— enthalt gänzlich zu verlaſſen ſcheinen, worauf ſie ſich in ferne Lande begeben, wo ſie fünf bis zehn Jahre oder noch länger verbleiben und von wo ſie dann plötzlich wieder verſchwinden, ſo wie ſie plötzlich gekommen. Manche merkwürdige Umſtände der Art kamen mir zur eignen Beobachtung vor. Der ſchöne kleine ſingende Graspapagei: Melopsittacus undulatus, welcher zuerſt 1838 jo ſelten in Südauſtralien war, daß nur ein einziges Exemplar nach Europa a werden konnte, kamen in dem genannten Jahre in fo unzähliger Menge von den Liverpool-Ebenen, daß ich ihn in jeder Anzahl erlangen konnte und derſelbe mehr als einmal mit ſeinem zarten Körper einen vor— trefflichen Artikel für mich und die Meinigen auf unſrer Tafel geboten. Nymphicus Novae Hollandiae iſt ein anderes Beiſpiel dieſer Art und Peristera histrionica, die bronze— flügelige Harlekintaube ein drittes. Letzterer Vogel kam in ſolcher Anzahl von den Ebenen nächſt dem Namoi 1839, daß deren acht Stück auf einen einzigen Schuß fielen. Aber Eingeborne wie Coloniſten verſicherten mich, daß ſie plötzlich angelangt wären und daß ſie dieſelben vorher in dieſem Theile des Landes niemals geſehen. Die Eingebornen, welche mit mir waren und zu deren höchſten Ruhm ich verſichern muß, daß ſie mir ihren Beiſtand auf das Bereitwilligſte geleiſtet haben, verſicherten mich, nachdem ſie die Natur meiner Beſtrebungen kennen gelernt, daß dieſe Tauben mir zu Gefallen gekommen wären. Tribonyx ventralis kann ich auch als einen Vogel nennen, welcher denſelben Geſetzen unterliegt. Er beſuchte die Colonien am Schwa— nenfluſſe im J. 1833 und die von Südauſtralien 1840 in ſo unzähligen Myriaden, daß ganze Kornfelder von ihnen in einer einzigen Nacht niedergetreten und verwüſtet wurden und ſogar die Straßen und Gärten von Adelaide waren nach dem Bericht von Capitain Sturt von ihnen belebt. Vergleichen wir die Ornithologie Auſtraliens mit der irgend eines andern Landes, in gleicher Breite gelegen und von gleichem Flächenraum, ſo finden wir, daß ſie dieſer 265 in der Zahl der Arten, die fie enthält, gänzlich gleich kömmt, wenn nicht noch dieſelbe darin überſchreitet. Und wie viele Arten mögen noch die Theile, die man bis jetzt noch gar nicht unterſucht hat, der Liſte der Fauna hinzufügen. Im Laufe dieſes Werkes wird man finden, daß ich manchen Arten eine weite Verbreitung gegeben und daß ich zugleich leichte Abänderungen nicht zu Arten erhoben, ſondern nur als Individuen verſchiedener Lokalitäten betrachtet. Dieſe Unterſcheidung auszudrücken, bin ich nicht im Stande. Ich glaube nicht, daß dieſe Vögel verſchiedene Arten find, bin aber geneigt, fie für Varietäten oder Raeen derſelben Art zu halten, modifieirt durch den Charakter der Lage, unter welcher ſie vorkamen. Ich erwähne einige ſonderbare Fälle der Art. Artamus sordidus iſt Zugvogel in Van Diemens Land und theilweiſe in Neu-Süd-Wales ſtationirt, aber alle Exemplare aus der erſt— genannten Gegend ſind groß und kräftig, was natürlich abhängt von dem Ueberfluß an Nahrung, den das fruchtbare Klima dort bietet. Aber genau das Gegentheil zeigt der Graucalus parvirostris, der in Van Diemens Land auch Zugvogel iſt und deſſen daſelbſt geſchoſſene Exemplare weit ſchwächer und kleiner find, als die aus Neu-Süd— Wales. Haleyon sanctus, deſſen Verbreitung über ganz Auſtralien geht, variirt in der Größe in jeder Colonie, und noch war es nicht möglich, irgend einen beſtimmten ſpe— cifiſchen Character zu finden. Werfen wir einen Blick über die Ornithologie Auſtraliens, ſo finden wir keinen Geier, nur einen wahren Adler und in der That ein bemerkenswerth abweichendes Verhältniß in Hinſicht auf Zahl der Raubvögelarten, mit Ausnahme der Nachteulen, unter denen die eigentlichen Strix zahlreicher find, als in irgend einem Theile der Welt, ein Umſtand, der wahrſcheiulich dem Ueberfluſſe an kleinen nächtlichen Säugethieren zu— geſchrieben werden muß. Unter den Klammervögeln gehört die größte Anzahl den Inſeetenfreſſern an. Podargi, Meliphagidae, Maluridae, Gymnorrhinae u. ſ. w. von Körnerfreſſern mehrere Fringillidae und Psittacidae. Letztere Familie von Vögeln iſt zahlreicher in Auſtralien, als in irgend einem Theile der Welt und bildet vier natürliche Gruppen: Calyptorhynchi, welche ihren Fraß auf den Bankſien, Caſuarinen und Eucalypten ent— nehmen, die Cacatuae, welche Erdorchideen u. dergl. verzehren, Trichoglossi, die vom Honigſafte leben, den fie aus den Blüthenbüſcheln der Eukalypten herausziehen, endlich die Erd- oder Graspapageien, welche faſt ausſchließlich Saamen der verſchiedenen Grä— ſer aufſuchen, welche ſich über die Ebenen in Menge verbreiten; dieſe Gruppen zuſam— men enthalten faſt ſechzig Arten. Von Hühnervögeln find die Tauben und Hemipodius zahlreich, die größeren und eigentlichen Hühner aber fehlen; ihre einzigen Vertreter find Coturnix und Synoicus, (Olis). Die Arten der Sumpfvögel gleichen in der Zahl denen anderer Länder und unter den Waſſervögeln ſind wenige Enten; während die Sturmvögel, welche die Küſte be— ſuchen, zahlreicher ſind, als irgend wo anderwärts in der Welt. Rückblickend finden wir eine größere Zahl Nachtvögel, als in der Ornithologie irgend eines der übrigen Welttheile hier. Noch darf die außerordentliche Fruchtbarkeit der Vögel in Auſtralien nicht unerwähnt bleiben, denn mehrere der kleinen Arten brüten drei bis vier mal hin— tereinander; aber ſie legen weniger Eier im zeitigen Frühling, wo die Inſekten noch weniger zahlreich entwickelt erſcheinen, eine größere Zahl Eier aber, ſobald ein Ueber— 266 Ueberſicht fluß von Inſeetennahrung gekommen. Auch habe ich manche Urſache zu vermuthen, daß die Jungen von mehren Arten während der erſten Brütezeit wieder brüten, da ich unter andern oft fand, daß die Melithrepti, eine Gruppe der Honigvögel, ſchon im braunen Jugendkleide auf Eiern ſaßen und ſo wiſſen wir auch, daß bei den eingeführ— ten Hühnern das der Fall iſt, daß ſie drei bis vier Generationen im Laufe des Jah— res öfters erzeugen. Ein anderer eigner Fall in der Ornithologie Auſtraliens beſteht darin, daß ſie mehrere Formen enthält, die im Stande ſind, ohne Waſſer ihr Leben erhalten zu kön— nen, ohne welches doch, wie wir wiſſen, die meiſten anderen Thiere dahinſchwinden und ſterben. So fand ich ſogar Eisvögel der Gattung Haleyon lebend und brütend auf den verſengten Ebenen im Innern bei der großen Dürre im J. 1838 — 39, von allem Waſſer entfernt, ihre Nahrung beſtand aus Inſeeten und Eidechſen. Eine beträchtliche Anzahl länger bekannter Vögel ſind in den Werken von Vieillot, Latham, Shaw u. A. beſchrieben, aber deren Beſchreibungen find ſo unbeſtimmt und die Arten ſelbſt ſo oft zu Gattungen gebracht, von denen ſie gar ſehr abweichen, daß es faſt unmöglich geweſen iſt, alle genau zu beſtimmen, aber wer wird auch jemals im Stande ſein, mit Gewißheit jene Namen auf die richtige Art über⸗ zutragen und die Synonymen klar zu erläutern. Die „Birds of Europe“ wurden nach den Anſichten des verſtorbenen Mr. Vigors geordnet, in den „Birds of Australia“ iſt die Anordnung gänzlich dieſelbe, nur mit einigen Abänderungen, die mir nothwendig ſchienen. Ich habe der Gleichheit der Bände wegen das Werk in ſieben Theile getheilt; der erſte enthält die Raubvögel, der wegen der geringen Anzahl an Arten etwas ſchwächer iſt, als die andern, der zweite bis ſechſte enthalten die Klammervögel, Scharrvögel und Wadvögel, der ſiebente die Schwimmvbgel. Folgende ſynoptiſche Aufzählung wird einen Blick über das Ganze verſtatten, ſie enthält alle Nachträge, die ich erhalten oder darbieten konnte, die mir im Laufe der Herausgabe des Werkes geworden, die Charactere der neuen Gattungen, die ich aufzu— ſtellen für nothwendig gehalten u. ſ. w.; dann auch die Hinweiſung auf die Bände, welche die zu den Gattungen gehörigen Platten enthalten, ſo daß man im Stande iſt, alle zu vergleichen und zu eitiren. Ueberſicht. Ordnung: Raptores ILLIiG. Familie: Falconidae Lacn. Aquila basson. Zahlreiche Arten finden ſich in Aſien und in Europa, die Form findet ſich auch in Afrika und in Nordamerika; ſo weit Gould bekannt iſt, nicht in Südamerika, und in Auſtralien kommen zwei Arten vor. i der Gattungen und Arten. 267 - I. Aquila fucosa Coy. — Got I. p. 1. — unſere Nr. 251. Abbild. in Band III. welcher zunächſt erſcheint. Vultur audax Late. ind. orn. sppl. p. II. Ad. euneicaudata Brenu Isis 1845. 356. — Uroaötus audax Kaup. Classif. p. 12. Ueber ganz Süd-Auſtralien und Van Diemens Land, doch iſt Gould nicht bekannt, ob er zwiſchen den Tropen vorkommt. 2. Aquila morphnoides Govip I. pl. 2. — unſere Nr. 352 Abbild. in Band III. Schöner Repräſentant von A. pennata in Europa und Indien. Seitdem er am Jarrundi in Neu-Süd-Wales entdeckt wurde, woher Gould nur ein Exemplar erhielt, hat T. C. Eyton Esg. ein zweites in einer Sammlung, welche zu Port Philipp gemacht worden, und Capita in Sturt ein drittes at the Depöt in Süd-Auſtralien erhalten. Ichthyaetus Larn. Die Arten leben in Indien und auf den indiſchen Inſeln und ſind eben ſo weit über Afrika verbreitet. Ihr Aufenthalt ſind die Ränder der großen Flüſſe und Inſeln im Meere; ihre Nahrung beſteht aus Fiſchen, todten Cetaceen und Aas. I. leucogaster Gous I. pl. 3. — unſere Nr. 250. Abbild. in Band III. Haliaötus (Pontoaätus) leucogaster Kaur, Classif. 122. Cuneuma leucogaster Lisr of B. in Brit. Mus. Coll. I. ed. 2. 24. Rings um Auſtraliens Küſte, ſoll ſich auch nach Indien und Afrika verbreiten, doch iſt dies nicht beſtätigt. Man hat neulich die Meinung ausgeſprochen, daß die ungeheuren Neſter, welche Capitain Cook und Flinders beobachteten, von Arten der Gattung Dinornis her— gerührt hätten, indeſſen iſt es durch Flinders Bericht entſchieden, daß ſie von einem Raubvogel gebaut worden ſind und ich glaube, daß ſie die Neſter des gegenwärtigen Vogels waren. Flinders ſagt: „Nahe bei Point Poſſeſſion fanden wir zwei Neſter von außer— ordentlicher Größe. Sie waren auf dem Boden erbaut und ſtanden zwei Fuß hoch in die Höhe, ſie waren von weitem Umfange und großem Innenraume. Die Baum— zweige und übrigen Materialien eines jeden dieſer Neſter hätten einen kleinen Karren ausgefüllt. Capitain Cook fand eins der ungeheuren Neſter auf Eagle Eiland an der Küſte.“ Nachher fand Flinders ein anderes, in dem „mehrere Maſſen, welche ſo ausſahen wie das Gewölle von Haaren und Mäuſeknochen, welches die Eulen in England auswerfen, nachdem ſie das Fleiſch verdaut haben. Dieſe Maſſen hier waren größer und beſtanden aus Haaren von Robben und Landſäugethieren, ſowie den Schup— penfedern von Pinguinen und den Gebeinen von Vögeln und kleinen Säugethieren. Es iſt möglich, daß die Erbauerin eine ungeheure Eule geweſen, und wenn dem ſo iſt, ſo liegt die Urſache davon, daß der Vogel noch nicht geſehen ward, wohl in dem Umſtande, daß ſie nur in der Dunkelheit ausfliegt; aber von der ſo gänzlich offenen und freien Lage des Neſtes muß ich vielmehr ſchließen, daß daſſelbe einem Adler ge— hört und daß ſeine Kräfte ſo groß ſein müſſen, um ſeine Unachtſamkeit durch Verthei— digung feiner Jungen vertreten zu können.“ Flinders voyage J. p. 64 u. 81. 268 Ueberſicht Die Anhäufung ſo großer Maſſen von Material ſtimmt ganz damit zuſammen, wenn wir uns erinnern, daß der Vogel die Gewohnheit hat, eine lange Reihe von Jahren hintereinander daſſelbe Neſt wieder zu beziehen und alljährlich neue Materia— lien zum weitern Ausbau zu verwenden. Ich ſelbſt fand und nahm Junge dieſer Art aus ähnlichen Neſtern auf den Felſen und Vorgebirgen auf den Inſeln der Baß-Straße. Haliastur Srier. Ueber Auſtralien und alle Inſeln Indiens verbreitet. 4. H. leucosternus Govs J. pl. 4. — unſre Nr. 246 Abbild. in Band III. Falco ponticerianus Smaw nat. misc. pl. 389. Haliaötus (letinoaétus) leucosternus Kaup Isis 1847. 277. So viel ich weiß, auf Auſtralien beſchränkt und daſelbſt ein ſchöner Vertreter von H. ponticerianus in Indien. 5. II. sphennurus Govro J. pl. 5. — unſre Nr. 247. Abbild. in Band III. Milvus sphenurus Swaıns. Class. II. 211. Haliaötus (Ielinoaötus) canorus Kaup Isis. 1847. 277. In allen Theilen von Auſtralien, welche bis jetzt befucht worden, auch im Innern. Pandion Save. Vier Arten bekannt, eine in Amerika, eine in Europa und Aſien, die dritte auf den indiſchen Inſeln, die vierte in Auſtralien. 6. Pandion 1 Got». 1. pl. 6. — unſre Nr. 249. Abbildg. in Band III. P. Gouldii Kaup. Isis 1847. 270. List of B. in the Brit. Mus. Coll. 1. ed. 2. 22. Gray gen. of B. Verrichtet genau dieſelben Dienſte in Auſtralien wie P. haliaétus in Europa und P. carolinensis in Amerika, da er auch beiden ſehr nahe verwandt iſt. Falco Lissie. So wie fie die Vorbilder der Familie find, fo find dieſelben auch am allgemeinſten über die Oberfläche der Erdkugel verbreitet und das Geſetz der Vertretung iſt in keinem Falle ſchöner und deutlicher ausgeprägt, als bei den Arten dieſer Gruppe. 7. G. hypoleucus G0 v I. pl. 7. — unfre Nr. 594. Abbild. in Band III. Bis jetzt nur in vier Exemplaren erhalten. Eine zur Falkenjagd vortrefflich ge— eignete Art und ſchöner Repräſentant von F. Gyrfalco in Europa. Im Innern von Süd- und Weſt-Auſtralien. 8. F. melanogenys Gobip I. pl. 8. — unſre Nr. 255 Abbild. in Band II. F. macropus Swaıns. menager. 341. — melanogenys Kaur Isis 1847. 75. Einerſeits Indien, Europa und Nordamerika, andererſeits Cap Horn, Cap der guten Hoffnung und Auſtralien beſitzen höchſt ähnliche Falken, welche man deshalb für Varietäten gehalten, allein in Uebereinſtimmung mit Bonaparte und Kaup halte ich ſie nur für Repräſentanten einer Art in den verſchiedenen Ländern, die ſie bewohnen. Ohne Zweifel wird man finden, daß die Sitten und Lebensweiſe ſo ähn— lich ſind, als ihr äußeres Anſehn und daß F. melanogenys ein vorzüglicher Verfolger der Enten im Innern von Auſtralien iſt, ſo wie F. Analum in Nord-Amerika. der Gattungen und Arten. 269 9. F. subniger Grar. Gouip I. pl. 9. — unſre Nr. 595, Abbild. Bd. III. Kräftiger Falke im Baue von F. hypoleueus und melanogenys. Seine Sitten kennt man nicht und ich ſahe bis jetzt nur 4 Exemplare, welche aus dem Innern von Süd— auſtralien kommen. 10. F. frontatus Goum J. pl. 10. — unſre Nr. 256, Abb. Bd. III. F. lunulatus Late. Ind. orn., sppl. p. XIII. Sparvius lunulatus VIxILL. N. D. X. 324. F. longipennis Swalxs. menag. 341? — subbuteo Breum Isis 1845. 347. — (Hypotriorchis) frontatus Kaur Isis 1847. 65. Kleiner Falke von der Lebensweiſe des Baumfalken und Merlin, in allen Theilen Auſtraliens bis 255 S. B. Außer auf andere Vögel, ſtößt er vorzüglich auf Wachteln und kleine den Rebhühnern ähnliche Synoieus-Arten. Jeracidea Gou». Kennz. Schnabel und ganze Geſtalt wie Falco, Flügel minder kräftig, dritte Schwinge am längſten, Lauf länger, dünner, vorn mit 6ſeitigen Schildern bedeckt, Zehen ſchwächer, Hinterzehen kürzer, Nägel weniger kräftig. Bis jetzt nur drei Arten bekannt und auf Auſtralien und Neu-Seeland beſchränkt. II. J. Berigora G0vepp J. pl. 11. — Kaup Classif. 112. — unſre Nr. 239, Abb. Bd. III. Prof. Kaup hält dieſe und folgende Art für einerlei, allein da ich zahlreiche Gelegenheiten hatte, ſie zu beobachten, ſo bin ich von ihrer Verſchiedenheit überzeugt und beſtätige deshalb, daß J. Berigora als die Art der Oſtküſte ſtets größer iſt, blau— graue Wachshaut hat und die Farbe des alten Vogels lichtbraun iſt, ſpärlich weiß gefleckt an der Bruſt, während BB. occidentalis von der Weſtküſte mehr zart gebaut, gelbe Wachshaut und weiße Bruſt hat, mit verloſchenen braunen Schaftſtreifchen. 12. J. occidentalis Gous I. pl. 12. — unſre Nr. 238, Abb. Bd. III. Tinnunculus Vins. 13. T. Cenchroides Gousn J. pl. 13. — unſre Nr. 253, Abb. Bd. III. Cerehneis immaculatus Brenn Isis. Schöner Repräſentant der Thurmfalken, welche in Europa und Indien, fo wie in Afrila und in den meiſten Theilen von Amerika einheimiſch ſind. Er verbreitet ſich über ganz Südauſtralien und Mr. Gilbert beſtätigt auch, daß er bis nach Nordauſtralien geht, da er ihn ſowohl als ſein Neſt auf Dr. Leich— ardt's Expedition von Moreton-Bay nach Port Eſſington gefunden. Er ſagt dar— über in ſeinem Journal: „Den 2. Oetober. Zum erſten Male fand ich die 4 Eier von Tinn. cenchroides in einer Höhlung eines Gummibaumes, welcher über eine Bucht hing. Die Eier lagen ohne eigentliches Neſt nur auf einem Lager aus faulem Holz.“ Sie ſind überall ſchön röthlich kaſtanienbraun klein gefleckt auf blaſſerem Grunde und 18“ lang, 14“ breit.“ Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 35 270 Ueberſicht Astur LaCer. 14. A. Novae Hol landiae Govm J. pl. 14. — unſre Nr. 241, Abb. Bd. III. 15. A. Novae Holandiae albinus Vol. I. pl. 15. — unſre Nr. 242, Abb. in Bd. III. A. Novae Hollandiae Cuv. regne an. 1817. 320. Sparvius niveus VIEL. nouv. dict. X. 338. Daedalion candidum Less. trait. 66. Falco leucaötos Forst. deser. n. 39. A. Leucospiza N. Hollandiae Kaur Class. 119. Mir Scheint, daß Prof. Kaup mit Recht einen neuen Gattungsnamen vorſetzt, da die Art ſowohl im Bau als in der Lebensweiſe von den wahren Habichten ab— weicht, auch er betrachtet, ſo wie ich, die weißen Individuen als Albino's, aber meine Freunde Rev. T. J. Ewing und Ronald C. Gun n Esq. in Van Diemens Land ſind dieſer Anſicht entſchieden entgegen und beſtätigen die ihrige dadurch, daß auf Van Diemens Land keine anderen als weiße Vögel dieſer Art vorkommen. — So viel bis jetzt bekannt, gehört dieſe Art Süd- und Oſt-Auſtralien und Van Diemens Land an. 16. A. radiatus Goup J. pl. 16. — unſre Nr. 244, Abb. Bd. III. A. testaceus (Ernest) Kaur Isis 1847. 367. Eine fonderbare Form, nicht ganz mit Astur übereinſtimmend, ſehr felten und über ſeine Sitten noch nichts bekannt. 17. A. approximans Vic. Honsr. Gourp I. pl. 17. — unſre Nr. 244, Abb. Bd. III. A. radiatus Cuv. régne 1829. 332. Nisus Urospiza radiatus Kaup Mus. Serkenb. 1845. 259. — — approximans Kaur Isis 1847. 182. Accipiter approximans List of B. in Brit. Mus. Coll. I. ed. 2. 74. Iſt von Mr. G. R. Gray mit Recht zu Aceipiter geſetzt worden, und zu dieſer Gattung gehört auch A. eruentus. Obgleich größer als die andern feiner Geſtaltung, iſt doch ſeine Mittelzehe kürzer. ö 18. A. eruentus Gous J. pl. 18. proceed. X. 113. — unſre Nr. 245, Abb. Bd. III. Dieſe und vorige Art vertreten einander in Oſt- und Weſtauſtraliens Continent. Ich ſah ſpäterhin Exemplare von Port Eſſington. Accipiter Bnıss. 19. A. torquatus Govsp I. pl. 19. — unſre Nr. 240, Abb. Bd. III. Sparvius eirrhocephalus VIEL. N. D. X. 328. — tricolor WIEIL. ih. 329. F. melanops Ları, ind orn. sppl. p. 12? Sparvius melanops VIII. N. D. 239 Buteo con. Die Gattung iſt über die großen Continente von Europa, Aſien, Afrika und Amerika verbreitet, aber nur eine Art fand ſich bis jetzt in Auſtralien vor. 4 * der Gattungen und Arten. 271 20. Butea melanosteron Gov vol. I. pl. 20. — unſre Nummer 248, Abbild. Bd. III. N Weicht etwas ab vom Vorbilde der Buffande, doch kennt man ihn ſo wenig ge— nau, daß man nicht weiß, ob dieſe Abweichung auf ſeine Sitten und Lebensweiſe Ein— fluß hat. Es wurde mir über ihn eine ſonderbare Geſchichte mitgetheilt, die ich hier wiedergebe, ohne für ihre Wahrheit ſelbſt einſtehen zu können, aber ich bemerke, daß das Zeugniß der Eingebornen allgemein dafür ſpricht. Mr. Gilbert ſchrieb: „Die Eingebornen, Mr. Drummond und ſein Sohn Johnſon Drummond ſagen mir, daß dieſer Vogel ſo kühn iſt, daß er, ſobald er einen brütenden Emu auf ſeinen Eiern entdeckt hat, ihn mit der größten Wuth an— fällt, bis es ihm gelungen iſt, ihn von dannen zu treiben; er ſchwingt ſich dann auf, mit einem Steine in der Klaue, läßt dieſen fallen und zerbricht damit die Eier, kommt dann wieder herab und frißt ihren Inhalt. Ich habe zahlreiche Exemplare des Vo— gels ſelbſt beobachten können und kann das Zeugniß ſeines kräftigen Geſichts ablegen; in mehrern Fällen, wenn die Eingebornen ein kleines Känguru oder eine Känguru— ratte in die Gabel eines Baumes oder auf den Gipfel einer Xanthorrhoea gelegt hatten, um das Thier dann ſogleich nach ihrer Rückkehr mitzunehmen, fanden wir, daß dieſer Vogel während kurzer Abweſenheit es entdeckt und bis auf das Fell verzehrt hatte, dies war ſo vollſtändig abgezogen, daß ich nicht anders glaubte, als es ſei durch menſchliche Hände geſchehen.“ Milvus ov. Sie gehören eigentlich Aſien an, wenige finden ſich in Europa, Afrika und den indiſchen Inſeln, zwei in Auſtralien vor. 21. M. affinis Gousn J. pl. 21. — unſre Nr. 236, Abb. Bd. III. M. Hydroietinia affınis Kaur Isis 1847. 118. Dieſer Repräſentant von M. ater in Europa, findet ſich über ganz Auſtralien, auch Port Eſſington. Capitain Sturt beobachtete ihn in großer Anzahl und ſah ihn tief in das Innere von Südauſtralien hineinfliegen. 22. M. isurus Gous J. pl. 22. — unſre Nr. 237, Abb. Bd. III. Spärlich über ganz Südauſtralien verbreitet, ſchöner Repräſentant von M. regalis Europa's. Elanus Sw. Die wohlbegründete Gattung findet ſich faſt in der ganzen Welt, zwei Arten ſind Auſtralien eigen. 23. E. axillaris Govs i. pl. 23. — unſre Nr. 234, Abb. Bd. III. E. melanopterus Vic. Honsr. Linn. Trans. XV. 185. Iſt hier Vertreter des eigentlichen E. melanopterus von Europa. 24. E. seriptus Gobrp 1. pl. 24. — unſre Nr. 235, Abb. Bd. III. Schöne neue Art, auffallend verſchieden von allen durch das große ſchwarze W. unter den Flügeln. Capitain Sturt fand ihn häufig an dem Depot nach dem Innern von Auſtralien. Lepidogenys J. E. Gun. Drei Arten in Indien, den Inſeln Indiens und Auſtralien. 25. Lepidogenys suberistatus Govnp J. pl. 25. — unſre Nr. 245b., Abb. Band III. 272 Ueberſicht Baza suheristatus G. R. Gray List Brit. Mus. I. 19. ed. 2. 41. Pernis Hyptiopus suberistatus. Kaur Isis 1847. 343. Alle Exemplare, die ich ſah, kamen aus den Geſtrüppen der Oſtküſte Auſtraliens. Circus Lacrr. Zwei, wenn nicht drei Arten bewohnen Auſtralien; die Zahl iſt alſo denen in Europa, Aſien, Afrika und Amerika faſt gleich. Die beiden in Auſtralien ſind genau von gleicher Geſtalt und verrichten dieſelben Aufgaben, wie ihre Ver— wandten in andern Theilen der Welt. 26. C. assimilis Jann. Sin. — Gourp J. pl. 26. — unſre Nr. 232, Abb. Band III. 27. C. Jardinii G0 1. pl. 27. — unſre Nr. 233, Abb. Band III. C. Spilocircus Jardinii Kaur Isis 1847. 102. Familie Strigidae Lach. Strix Liyxx. Während andere Welttheile nur eine Art echter Eulen beſitzen, hat Au— ſtraliens Fauna deren nicht weniger als vier, welche alle beſtimmt zu ſein ſcheinen, die Vermehrung der kleinen Säugethiere im Gleichgewicht halten zu ſollen. 28. St. castanops Gourp J. pl. 28. — unſre Nr. 471, Abb. Band IN. 29. St. personata Vis. Gould J. pl. 29. — unfte Nr. 472, Abb. Bd. III. 30. St. tenebricosus Gousm J. pl. 30. — unſre Nr. 593, Abb. Bd. III. 31. St. delicatulus Gouro J. pl. 31. — unſre Nr. 470, Abb. Bd. III. St. flammea? Vid. Horsr. Linn. Trans. XV. 190. Athene Bon. Eine Gattung von Tageulen, welche fünf Arten in Auſtralien dar— bietet, die kleineren Arten find in Europa durch A. noetua, in Aſien durch A. cucu- loides und A. Brama vertreten, die größeren Arten haben in der nördlichen Halb— kugel keine Repräſentanten. 32. A. Boo book Gori J. pl. 32. — unſre Nr. 469, Abb. Bd. III. 33. A. maculata Govs J. pl. 33. — unſre Nr. 468, Abb. Bd. III. 34. A. marmorata Gouip proceed. XIX. 18. Ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz dunkelbraun, dunkelweiß gefleckt um Hals und Rücken, Flügel- und Schulterdecken; Innenfahne der Vorderſchwingen am Grunde und die Innenfahne der Schwanzſeitenfedern gebändert, die Bänder nahe am Schafte fahl, gegen den Außenrand der Fahnen weiß; Geſicht und Kinn weißlich, Unterſeite dunkelbraun, weiß und ſandbraun gefleckt; e und Dickbeine rehfarbig, Schnabel hornfarbig, Fuß gelb. Südauſtralien; größer als A. maculata, ihr aber fo nahe verwandt * ſo gleich, daß ich ſie abzubilden, nicht für nöthig gehalten habe. der Gattungen und Arten. 273 35. A. connivens Goumw J. pl. 34. — unſre Nr. 231, Abb. Bd. III. Buteo connivens VIEUL. N. D. IV. 481. 36. A. strenua Gobro I. pl. 35. — unſre Nr. 230, Abb. Bd. III. 37. A, rufa Govın J. pl. 36. — unſre Nr. 467, Abb. Bd. III. ——ä— ¶ün kö. Ordnung: Insessores Vic. Familie Caprimulgidae Vie, Aegotheles Vid. Honsr. Man kennt bis jetzt zwei Arten, beide auf Auſtralien beſchränkt. In ihrem Niſten wie in manchen Umſtänden ihres Benehmens ſind ſie den Eulen ſehr ähnlich, fie legen jo wie dieſe 4 — 5 runde weiße Eier in Baum— höhlen ohne Neſt. 38. Ae. Novae Hollandiae Gourp II. pl. 1. — unſre Nr. 227, Abb. Bd. III. Ganz Südauſtralien und Van Diemens Land. 39. Ke. leucogaster Gous II. pl. 2. — unſre Nr. 226, Abb. Bd. III. Vertritt vorige Art in Nordauſtralien zwiſchen den Tropen. Podargus un. Ich hatte mit keiner Gruppe auſtraliſcher Vögel fo viele Schwie— rigkeiten, die Arten zu unterſcheiden, als mit dieſer. Es iſt ganz unmöglich, die alten von Latham beſchriebenen Arten ſicher beſtimmen zu können. Hätte man dies gekonnt, ſo würde es die Beſtimmung der andern Arten ſehr erleichtert haben. Die Herren Vigors und Horsfield betrachteten die Exemplare in der Samm— lung der Linnean Society als zu drei Arten gehörig und haben fie als Stanleyauus, humeralis und Cuvieri beſchrieben; Lathams Beſchreibung der Art, die er mega— cephalus nennt, ſtimmt mit Stanleyanus und ich vermuthe, daß beide dieſelbe Art ſind, worin ich durch Lathams Bemerkung über den großen Kopf und die ſtarken Kinnladen dieſer Art beſtärkt wurde. Seine Angabe der ganzen Länge von 13 Zoll iſt offenbar irrig. Nach Unterſuchung einer großen Anzahl von Exem— plaren von allen Altern bin ich zum Schluß gekommen, daß die auſtraliſchen Ex— emplare in ſechs Arten zerfallen, vier davon: megacephalus, humeralis, Cuvieri und brachypterus find einander am meiſten ähnlich und zwei, nämlich plumiferus und phalaenoides fo deutlich unterſchieden, daß man fie nicht verwechſeln kann. Wir haben dann in Auſtralien eine große Gruppe von Nachtvögeln dieſer Form, welche, wie es ſcheint, beſtimmt ſind, die große Familie der Cicadae und Phasmidae in Schach zu halten, von denen ſie vorzüglich leben; indeſſen ſchließen ſie andere In— ſecten nicht aus und ſogar Beeren fanden ſich in ihrem Magen. Sie ſind eine feige und träge Geſellſchaft und verſchaffen ſich ihre Nahrung nicht im Fliegen, wie die andern Nachtſchwalben, ſondern im Durchſtöbern der Zweige verſchiedener Bäume, auf denen ihre Lieblingsinſeeten ſich aufhalten. In der Zwiſchenzeit während der Nacht ſitzen fie an offenen Plätzen herum auf Geländern, Baumſturzeln, Dächern 274 Ueberſicht und Leichenſteinen der Kirchhöfe und werden von abergläubiſchen Perſonen als Todes— verkünder betrachtet, wobei ihre unangenehme rauhe Stimme nicht wenig W das Schreckhafte in ihrer Erſcheinung zu vermehren. In ihrer Art zu niſten u ſcheiden ſie ſich merkwürdig von den Nachtſchwalben, denn während die N. ihre Eier in eine Baumhöhle legen und die übrigen Caprimulgen auf der Erde niſten, ſo bauen dieſe Vögel ein flaches Neſt aus kleinem Reiſig auf den horizon— talen Zweigen der Bäume und ihre Eier ſind ganz reinweiß. Obgleich ich nicht vollſtändige Entſcheidung darüber habe, daß dieſe Vögel in kurzen Perioden des Jahres eine Art von Winterſchlaf halten, ſo kann ich doch nicht verſchweigen, daß ich mich überzeugte, daß ſie ſich manchmal zurückziehen und ſo in Baumhöhlen verbleiben, und wenn dies der Fall iſt, ſo erklärt es auch, daß manche Exemplare, die ich erhielt, ſo außerordentlich fett waren, ſo ſehr, daß dies mich von dem Aufbewahren ihrer Bälge abhielt. Ich vertraue darauf, daß man dieſer Erſcheinung weiter nachforſchen wird, wenn ſich dazu Gelegenheit bietet und ſehe keinen Grund ein, warum nicht auch ein Vogel einen Theil ſeines Lebens im Winterſchlafe zubringen ſollte, da ſo viele Arten von Säugethieren dies thun und doch höher auf der Stufe der Organiſation ſtehen. Da das Gefieder der vier erſten Arten ſo ſehr ähnlich iſt, habe ich von ihnen nur zwei: P. humeralis und Cuvieri abzubilden für nöthig gehalten, die beiden andern wer— den durch die gegebene Beſchreibung und die Wohnorte, die ich angab, leicht unter— ſchieden. 40. Podargus megacephalus Gour» introd, p. XXVIII. Capr. megacephalus Laru. ind. orn. sppl. P. LVIII. Great-headed Goatsucker Lark. gen. syn. sppl. II. 265. Suaw. gen. zool. X. 141. Larn. gen. hist. VII. 364. Wedge-tailed Goatsucker Laru. gen. hist. VI. 3682 Podargus Stanleyanus Larn. msc. VIC. Horsr. Linn. Trans, XV. 197? In der allgemeinen Färbung, Geſtalt und Anordnung der Zeichnung gleicht dieſe Art ſo genau dem P. humeralis, daß eine Beſchreibung beide bezeichnet, aber ſie iſt etwas größer im Körper und ihr Kopf weit breiter und ihre Kinnladen vorzüglich ſtärker entwickelt. Wohnt im Geſtrüpp auf der Oſtküſte und gleicht in Sitten und Lebensweiſe den andern Arten der Gattung. 41. P. humeralis Vid. Horse. — Goulp vol. II. pl. 3. — unſre Nr. 229, Abb. Bd. 3. 42. P. Cuvieri Vic. Honsr. — Gobip vol. II. pl. 4. — unfre Nr. 466, Abb. Bd. III. 43. P. brachypterus Gour» proc. VIII. 163. Gleicht im Anſehn ganz dem P. humeralis, iſt aber kleiner als P. Cuvieri, wäh⸗ rend zugleich der Schnabel größer als bei der erſten Art iſt und mehr aus dem Geſicht heraustritt, als bei einer der übrigen 1 117 er unterſcheidet ſich auch durch die Kürze der Schwingen, daher der Name. — Weſtauſtralien. 7 der Gattungen und Arten. 275 44. P. phalaenoides Gou vol. II. pl. 5. — unſre Nr. 228, Abb. Bd. III. 45. P. plumiferus Gobrp vol. II. pl. 6. — unſre Nr. 465, Abb. Bd. III. Eurostopodus Go. Schnabel etwas mehr hervortretend und ſtärker als bei Caprimulgus, Naſenlöcher ſeitlich und linealiſch, Rachen ganz ohne Borſten, dafür mit kurzen, ſchwachen, äſtig zertheilten Haaren, Flügel länger und kräftiger, als bei Caprimulgus, Schwingen 1 und 2 gleich und am längſten, Schwanz mäßig lang und ziemlich vierſeitig; Lauf ſtark, vorn der ganzen Länge nach bekleidet, Zeben kurz, dick und fleiſchig, äußere gleich, bis über die Mitte verwachſen, Nagel der Mittelzehe an der Innenſeite ſtark kammförmig eingeſchnitten. Auſtralien. Bis jetzt nur zwei Arten. Unterſcheiden ſich in ihren Sitten be— deutend von Caprimulgus. Ihre Flugkräfte ſind ungeheuer, ſie ſchweben mit der größten Leichtigkeit durch die Lüfte und während ſie im Zwielicht nach Inſeeten jagen, machen ſie ſehr abgebrochene und plötzliche Schwenkungen, ihre Beute zu er— langen. Gleich den eigentlichen Caprimulgen ſchlafen ſie den Tag über am Boden. Ueberall, wo man ſie brütend antraf, fand man nur ein Ei auf dem nackten Boden, auch iſt es mehr kuglig, düſter olivengrün und gagatſchwarz gefleckt. — Sehr nahe verwandt mit Lyncornis auf den Inſeln Indiens. 46. E. albogularis Gorrp II. pl. 7. — unſre Nr. 224, Abb. Bd. III. 47. E. guttatus Gous II. pl. 8. — unſre Nr. 225, Abb. Bd. III. Fichtel's Goatsucker Lark. gen. hist. VII. 345. Caprimulgus Lissy. Europa, Aſien und Afrika (doch auch Amerika) bieten den großen Aufenthalt für die Arten dieſer Gattung. Nur eine Art iſt jetzt in Nord— auſtralien zwiſchen den Tropen bekannt. 48. C. macrurus Horsr. Gouro vol. II. pl. 9. — unſre Nr. 223, Abb. Bd. III. Java und ich glaube auch in Südindien.“ Familie Hirundinidae Vid. Acanthyllis Bow. leber Aſien und die Inſeln Indiens verbreitet, auch einige Arten in Afrika und Amerika, eine in Auſtralien. Die Flugkraft iſt ungeheuer. 49. A. caudacuta Gourp II. pl. 10. — unſre Nr. 221, Abb. Bd. III. In den meiſten Theilen Auſtraliens Zugvogel, aber woher ſie kömmt und geht, iſt noch nicht entſchieden, auch ihr Neſtbau noch nicht bekannt. Beweis für die er— wähnte ungeheure Flugkraft iſt der Umſtand, daß im vorigen Jahre ein Exemplar dieſer Art in England geſchoſſen wurde. Es möchte intereſſant fein, den Weg zu wiſſen, den der Vogel durch dieſe großen Entfernungen genommen. Cypselus lin. Von dieſer Gattung wie von Acanthyllis hat Auſtralien nur eine Art, andere finden ſich in Europa, Aſien und Afrika, aber nicht in Amerika. 50. C. australis 60% II. pl. 11. — unſre Nr. 222, Abb. Bd. III. Ilir. paciſica Laru.“ 276 Ueberſicht Atticora Bow. Vorzüglich Amerikaner. Ich bin nicht vollſtändig entſchieden, den in den Proceedings als Hirundo leucosternon beſchriebenen Vogel in dieſe Gattung zu ſtellen, eine nähere Kenntniß der auſtraliſchen Vögel muß. zeigen, ob dieſe richtig iſt, dann bewohnten die Arten Auſtralien, Afrika und Amerika. 51. Atticora leucosternon Gobrp II. pl. 12. — unſre Nr. 218, Abb. Bd. III. Seitdem ich dieſe Art abgebildet und beſchrieben, erhielt ich zahlreiche Exemplare vom Schwanenfluſſe, wo Mr. Gilbert ſie beobachtete, wie ſie am 19. Auguſt um die Löcher der Bettongia Grayi (che Boodee) paarweiſe herumflogen, aber nicht früher als Ende September gelang es ihm, die Neſter am Ende der Höhlen in den Seiten des Ufers zu finden. Alle dieſe Löcher waren vollkommen rund, nur zwei Zoll im Durchmeſſer, verliefen horizontal und in gleicher Richtung 3 Fuß vom Eingange und erweiterten ſich dann bis zu 4 Zoll und bildeten hier einen Raum zur Aufnahme des Neſtes, welches aus breiten Theilen trockner Gräſer und dürrer Akaeienblätter beſtand. Mr. Johnſon Drummond berichtete ihm, daß er oft 7— 9 Eier in einem Neſte gefunden, von denen er annahm, daß mehr als ein Weibchen ſie in daſſelbe Neſt legen, ſie waren weiß, etwas länglich und ſpitz. Es ſchien, daß die Höhlen nicht blos zum Niſten gebaut waren, denn als Mr. Gilbert einen langen Grashalm in eine hin— einſenkte, ſo nahmen 5 Vögel ihren Weg heraus, welche alle nach einander gefangen wurden; als er die Höhle öffnete, fand er kein Neſt und vermuthet demnach, daß die Löcher von den Vögeln auch als Ruheplätze benutzt werden. Hirundo Ly. Europa, Aſien, Afrika, Nordamerika, Inſeln Indiens und Auſtra— lien, wo die Rauchſchwalbe Europa's und Amerifa’3: Hir. rustica und H. rufa durch II. neoxena trefflich repräſentirt wird. 52. H. neoxena Goh proc. X. 113. vol. II. pl. 13. — unfre Nr. 217, Abb. Band III. Chelidon Bon. Ich habe durch ein unerklärliches Mißverſtändniß die auſtraliſchen Arten dieſer Gattung unter Collocalia geſtellt, was hier berichtigt wird. — Beide auſtraliſche Arten ſind in Europa, Aſien, Afrika und Amerika durch andere vertreten. Sie unterſcheiden ſich etwas von einander in ihren Sitten und beziehen Baumlöcher zum Brüten, oder bauen ſich ein freies Neſt ähnlich denen, welche die Mauerſchwal— ben in Europa und Amerika bauen. 53. Ch. arborea Gov (Collocalia —) vol. II. pl. 14. — unſre Nr. 220, Abb. Bd. III. 54. Ch. Ariel Govw (Collocalia —) vol. II. pl. 15. — unſre Nr. 219, Abb. Bd. III. / Familie Meropidae Vie. Merops Lx. Indien und Afrika find die große Herberge dieſer ſchönen Gattung, eine Art iſt im Süden von Europa zu Hauſe und in Auſtralien durch eine einzige Art: M. ornatus vertreten. 55. M. ornatus Laru. Gourb vol, II. pl. 16. — unſre Nr. 48, Abb. Bd. III der Gattungen und Arten. 277 Familie? GouLpd. Meropinae: Coraciariae Ren». Eurystomus Vent. Eine Art in Auſtralien, andere in Indien und Afrika. Nahe verwandt mit der Mantelkrähe und in nicht ſehr entfernter Beziehung zu den Eis— vögeln ſtehend. 56. E. australis Swalxs. Gouro vol. II. pl. 17. — unſre Nr. 47, Abb. Bd. III. Familie Halcyonidae Vis. Dacelo Laacn. Die Arten find die größten Vögel der großen Familie und bilden einen auffallenden Theil der auſtraliſchen Fauna, auf deren Südoſten und Norden ſie beſchränkt ſind, ſo daß den Südweſten keine Art von ihnen bewohnt. Ich glaube, das Waſſer iſt zu ihrem Aufenthalte nicht nöthig und ſie ſcheinen ſelten zu trinken. Sie nehmen meiſt animaliſche Nahrung, kleine Säugethiere, Vögel, Schlan— gen, Eidechſen und Inſeeten aller Art. Drei Arten in Auſtralien. 57. D. gigantea Vie. Horsr. Gourp vol. II. pl. 18. — unſre Nr. 45, Abb. Bd. III. 58. D. Leachii Vic. Horsr. Govro vol. II. pl. 19. — urſre Nr. 551, Abb. Bd. III. kordoſtauſtralien, gemein zu Cape-Pork. 59. D. cervina Gouip vol. II. pl. 20. — unſre Nr. 46, Abb. Bd. III. Dr. Leichardt ſagt in feinem „Tagebuche über die Overland-Expedition from Moreton Bay to Port Essington“, während er ſich in der Nähe des Gulf of Carpentaria befand: D. cervina Gour» der lachende Jackass dieſer Gegend iſt eine verſchiedene Art von denen der Oſtküſte, er iſt kleiner und ſpricht eine andere Sprache; aber das Geräuſch iſt nicht fo lächerlich, als bei D. gigantea, man hört es vor Sonnenaufgang und unmittelbar nach Sonnenuntergang, ganz ſo, wie das ſeines Vertreters auf der Oſtküſte; der Letztere wurde bis Upper Lynd beobachtet, von wo die neue Art ihren Anfang nahm.“ — p. 326. Halcyon Swans. Die Glieder dieſer Gattung find auf allen Inſeln des indiſchen Archipelag, in Auſtralien und Neuſeeland zu finden. Die vier Arten in Auſtralien haben in ihren Sitten manches mit Dacelo übereinſtimmend und wohnen jo wie dieſe an andern Orten in offenen Ebenen vom Waſſer entfernt, folglich halten ſie auch beträchtlich lange aus, ohne dies Element. 60. H. sanctus Vıc. Horsr. Gobrp vol. II. pl. 21. — unſre Nr. 41, Abb. Bd. III. 61. H. pyrrhopygia Govr» vol. II. pl. 22. unſre Nr. 42, Abb. Bd. III. Capitain Sturt fand dieſe Art „at the Depöt“ und ich habe Exemplare von der Schwanenfluß-Colonie erhalten, ſie hat alſo eine ſehr weite Verbreitung, iſt aber mehr eine Bewohnerin des Innern als der Diſtriete nahe der Küſte. 62. H. sordidus Gour» vol, II. pl. 23. — unſre Nr. 540, Abb. Bd. III. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 36 278 Ueberſicht 63. H. Mae Leayii Ind. Ser. — Govro II. pl. 24. — unſre Nr. 43, Abb. Bd. III. Außer von der Halbinſel Coburg habe ich auch noch Exemplare dieſes Vogels von Moreton-Bay und aus andern Theilen der Oſtküſte erhalten. Aleyone Swess. Die Arten in Auſtralien find jo eng verwandt, daß ich nur zwei derſelben abzubtlden für nöthig gefunden. Die beiden nicht abgebildeten Arten find der A. azurea ganz ähnlich und deren Vorbilder im Norden und Süden. Eine, welche ich A. pulchra genannt habe, bewohnt die Nordküſte, die andre, A. Diemensis aber Van Diemens Land. A. azurea hält ſich in den mittleren oder faſt ſüdöſtlichen Theilen des Landes, aber noch keine Art wurde in Weſtauſtralien ge— funden. Sie beſuchen alle die Flußufer, nähren ſich von kleinen Fiſchchen und In— ſeeten und haben in ihren Sitten manches mit Alcedo gemein. Obgleich manche Arten in N. Guinea und den Inſeln Indiens vorkommen, ſo iſt doch Auſtralien das Land, in dem ſie am häufigſten ſind. 64. A. azure a G0 vol. II. pl. 25. — unſre Nr. 336, Abb. Bd. III. 65. A. Diemensis Gouro proc. XIV. 19. Ganze Oberſeite tiefblau, lebhafter auf dem Bürzel und den Oberſchwanzdecken; Flügel ſchwarz, blau überwaſchen; Kehle fahl, Unterſeite und Unterflügel roſtfarbig— orange, an der Bruſt jederſeits ein bläulichſchwarzer Fleck, Zügel und kleiner Fleck hinter den Ohren fahl, Scheitel unbeſtimmt ſchwarz gebändert, Iris und Schnabel ſchwarz, Fuß orange. Länge 63“, Schnabel 2“, Flügel 33“, Schwanz 14“, Lauf 3“. Robuſter als A. azurea oder pulchra und von beiden dadurch verſchieden, daß das Blau auf der Oberſeite grün angelaufen (tinged) iſt. — Van Diemens Land. 66. A. pulchra G0 proc. XIV. 19. Ganze Oberſeite ſchillernd purpurblau, Flügel bräunlichſchwarz, Zügel, Büſchel hinter den Ohren und Kehle fahl; Unterſeite tief fahl orange, Bruſtſeiten zart pur— purblau, zieht in ſchön weinroth an der Seite, Iris und Schnabel ſchwarz, Fuß orange. Länge 6“, Schnabel 2“, Flügel 23“, Schwanz 14, Lauf 4. Die am ſchönſten gefärbte Art unter denen in Auſtralien, durch die ſchön weinrothen Seiten ausgezeichnet. Nordküſte Auſtraliens. 67. A. pusilla Gour» vol. II. pl. 26. — unſre Nr. 44, Abb. Bd. III. Familie? GouLd. Ampelinae: Dicrurinae RRB. Artamus Viuz. Ueber Neu-Guinea, Ceram, die Inſeln und den Continent Indiens vertheilt, aber zahlreicher in Auſtralien, als anderwärts, nicht weniger als ſieben Arten enthaltend. 68. A. sordidus Gouı» vol. II. pl. 27. — unſre Nr. 205, Abb. Bd. III. 69. A. minor VIII. — Gouro vol. II. pl. 28. — unſre Nr. 207, Abb. Bd. III. Mr. Gilbert fand dieſe Art auf Dr. Leichardt's Expedition im Innern brütend. der Gattungen und Arten. 279 30. A. ecinereus Vierer. — Gobrp vol. II. pl. 29. — unſre Nr. 206, Abb. Bd. III. 71. A. albiventris Gour» vol. II. pl. 30. — unſre Nr. 413, Abb. Bd. III. 72. A. personatus Gouro vol. II. pl. 31. — unſre Nr. 209, Abb. Bd. III. 73. A. supereiliosus Gore vol. II. pl. 32. — unſre Nr. 208, Abb. Bd. III. 74. A. leucopygialis Govn vol. II. pl. 33. — unſre Nr. 210, Abb. Bd. III. Familie? Gol. Certhiinae: Dacninae RnB. Dicaeum (on. Im Continent auf den Inſeln Indiens und auf Neu-Guinea, jetzt nur eine Art in Auſtralien. 75. D. hirundinaceum Gourp vol, II. pl. 34. — unſre Nr. 149, Abb. Bd. III. Familie Pipridae Vic. Pardalotus Vinul. Auſtralien ganz eigenthümlich, in jedem Theile des großen Welttheiles mit Einſchluß von Van Diemens Land, findet ſich eine oder die andere Art. Manche ſind in einigen Diſtrieten vereint und bewohnen dieſelben Bäume, andere dagegen wieder getrennt. So finden ſich P. punctatus, quadragintus und allinis in Van Diemens Land und auf der ganzen Südküſte von Oſten bis Weſten find P. punctatus und striatus vereint, die Nordküſte bewohnt P. uropygialis und die Oſtküſte P. melanocephalus, während die andern Arten in beiden Gegenden fehlen. Der eigentliche Wohnort des ſchönen P. rubricalus iſt noch nicht bekannt. Jede der ſieben Arten dieſer kleinen Gruppe iſt individuell ſehr zahlreich, was im Verein mit ihrer Verbreitung eine beſtimmte Operation der Natur andeutet, da ſie ſich aus— ſchließlich von Inſectenlarven ernähren. 76. P. punctatus Gou vol, II. pl. 35. — unſre Nr. 200, Abb. Bd. III. 77. P. rubricatus Gobrp vol. II. pl. 36. — unſre Nr. 415, Abb. Bd. III. 78. P. quadragintus Gourp vol. II. pl. 37. — unſre Nr. 204, Abb. Bd. III. 79. P. striatus Gourp vol. II. pl. 39. — unſre Nr. 201, Abb. Bd. II. 80. P. affinis Gour» vol. II. pl. 39. — unſre Nr. 202, Abb. Bd. III. 81. P. melanocephalus Gourp vol. II. pl. 40. — unſre Nr. 416, Abb. Bd. III. 82. P. uropygialis Gous vol, II. pl. 41. — unſre Nr. 203, Abb. Bd. III. Familie Laniadae Vid. Strepera lass. Vor dem Beginn dieſes Werkes kannte man nur zwei Arten: S. graculina und Anaphonensis und wo fie erwähnt waren, hatte man fie zu ganz 36 * 280 Ueberſicht verſchiedenen Gattungen verſetzt; die alten Schriftſteller rechneten ſie zu Corvus, Coracias und Gracula und die neueſten zu Cracticus und Barita. Ich fand, daß fie mit den Charakteren dieſer Gattungen nicht übereinſtimmen und ſchlug im J. 1837 die neue Gattung Coronica vor, da mir nicht bekannt war, daß Mr. Leſſon einige Jahre früher den Namen, den ich wieder angenommen, gegeben. Meine Nachforſchungen in Auſtralien haben mich in den Stand geſetzt, vier neue Arten hinzuzufügen, von denen drei ſehr gut umſchriebene Kennzeichen bieten, und eine auch ohne auffällige Unterſchiede, nach meiner Meinung gleichfalls ver— ſchieden iſt. Die Artunterſchiede mancher Vogelgattungen find in der That fo ſchwer anzugeben, theils wegen der Aehnlichkeit der Arten, theils wegen des Mangels an Kenntniß der Lebensweiſe, daß die Verlegenheit für den Naturforſcher, die Unter— ſchiedez herauszuheben, keine geringe iſt. Und faſt in keiner Gruppe kann dies ſchwieriger, als in der gegenwärtigen ſein. Die zahlreichen Materialien, welche mir hierbei zu Gebote ſtehen und eine große Anzahl von Exemplaren, deren Geſchlecht überall durch die Section beſtimmt iſt, und die Kenntniß der Sitten der an ihren Fundorten lebendig beobachteten Arten, ſetzt mich in den Stand, eine ſelbſtſtändige Auseinanderſetzung dieſer ſonderbaren Gruppe zu geben. Genaue Unterſuchung der Glieder dieſer Gattung lehrt, daß ſie mit den krähen— artigen Vögeln, zu denen man ſie gebracht hat, nur ſehr entfernt verwandt ſind, ihre Größe und Farbe haben einzig und allein verleitet, ſie dorthin zu ſetzen. Ihr ganzer Bau wie ihre Lebensweiſe iſt in der That von dieſen Vögeln ſo verſchieden, als er irgend von andern, außer von Gymnorrhina und Cractieus, fein könnte, welche Gattungen mit ihnen eine natürliche Gruppe unter den Würgvögeln bilden. Alle bis jetzt bekannten Arten gehören Auſtralien an, ſind aber beſtimmt be— ſchränkt auf den Süden des Continents zwiſchen 25 und 40 S. B. Künftige Beobachtungen werden lehren, ob mehr Arten und in weiterer Verbreitung hierher gehören, denn ihr großer Aufenthalt iſt wahrſcheinlich noch der ſüdlichſte Theil des Continents von Auſtralien und die Inſeln der Baßſtraße und Van Diemens Land. Die meiſten ſuchen ihre Nahrung auf der Erde, manchmal in ſumpfigen Lagen und ſogar an der Meeresküſte, anderwärts auf unfruchtbaren Ebenen und fern vom Waſſer. Grashüpfer und Inſecten aller Ordnungen verzehren fie mit Begierde und fügen oft Körner, Saamen und Früchte dazu. Sie hüpfen merkwürdig behende über die gebrochene Oberfläche des Bodens und laufen von Aſt zu Aſt mit größter Schnelle. Ihr Flug iſt ſchwach und vorwärtsſtrebend (protracted) und ſelten ſteigen fie hoch in die Lüfte, außer um einen Hohlweg zu überfliegen oder um von einem Theile des Waldes in einen andern zu gelangen, dann nur über die Gipfel der Bäume. Während des Fluges ſtoßen fie gewöhnlich ein eignes ſchrillendes Geſchrei aus, welches oft wiederholt und von andern Vögeln deſſelben Trupps beantwortet wird. Sie fliegen nämlich meiſt zu 4 bis 6 Stück, wie es ſcheint, Alte und Junge vom Jahre. Alle Arten laſſen ſich manchmal auf den bebauten Boden in die Obſtpflanz— ungen und Gärten der Anſiedler herab und richten daſelbſt große Plünderungen an unter den Früchten und Körnern. In manchen Gegenden, z. B. in Van Diemens Land, bilden ſie ſelbſt einen Gegenſtand für die Tafel und bieten ein gutes und zartes Gericht. Das Neſt wird meiſt offen taſſenförmig und ſo groß, wie ein der Gattungen und Arten. 281 Krähenneſt aus Reiſig und anderem rauhen Material gebaut, mit Gräſern u. a— paſſenden Subſtanzen gefüttert. Eier find meiſt 3—4. Die Geſchlechter find gleich im Gefieder und die Jungen nehmen das Kleid der Alten an, ſobald ſie flügge ge— worden. 83. St. graculina Less. G0 vol. II. 42. — unſre Nr. 216, Abb. Bd. III. S4. St. fuliginosa Govr» vol. II. 43. — unſre Nr. 592, Abb. ip U 85. St. arguta Gous vol. II. pl. 44. — unſre Nr. 430, Abb. Bd. 86. St. anaphonensis (Larn.) Gourp vol. II. pl. 45. — unſre Nr. 591, Abb. Bd. III. Corvus versicolor Larn. ? 87. St. melanoptera Govr» proc. XIV. 20. Ganze Oberſeite, Flügel und Schwanz ſchwarz, Unterſeite bräunlichſchwarz, mit grau am Bauche, Unterſchwanzdecken und Spitzen der Schwanzfedern (mit Ausnahme der beiden mittlern) weiß, Iris gelb, Schnabel und Fuß ſchwarz. Länge 19“, Schna— bel 2“, Flügel 11%, Schwanz 9“, Lauf 28“ engl. M. Von allen Arten durch den Mangel einer weißen Zeichnung auf den Flügeln ver⸗ ſchieden, ſonſt der St. arguta jo ähnlich, daß ich nicht für Fk gehalten habe, von ihr eine Abbildung zu geben. Südauſtralien. Gymnorrhina 6. B. Gray. So wie vorige nur eine auſtraliſche Form und ausſchließlich dem Süden gehörig. Ihr Bau iſt eine Modification von den Glie— dern der letztern Gattung in Verbindung mit etwas verſchiedener Lebensweiſe und Sitten. Sie ſind mehr ländlich (pastoral) als jene, beſuchen ſo wie dieſe die offe— nen Ebenen und graſigen Flächen, über die ſie mit größter Leichtigkeit hinrennen oder hüpfen. Ihre beſondere Nahrung beſteht aus Grashüpfern u. a. Inſeeten, dazu Beeren und Früchte, wo ſie dergleichen vorfinden. Wenn ſie in ihren natür— lichen Jagden nicht behindert ſind, mag man ſie für zutraulicher halten, als die Streperae, aber wo man fie verfolgt, werden fie außerordentlich ſcheu. Wenige Vögel ſind zierlicher oder geben der Gegend, wo ſie erſcheinen, ein zierlicheres Anſehen, wenn ſie über die einem Schleier ähnlichen Fläche dahinrennen oder wenn ſie ihre ſonderbaren choralähnlichen Töne hören laſſen, wo fie auf den nackten Zweigen eines Eukalyptus beiſammen ſitzen. Ihr Neſt hat den Bau und die Lage wie das der Streperae, größer und nicht unähnlich dem unſrer Krähen. Exemplare aus Weſt— auſtralien bieten mehrere Unterſchiede dar, aber ich bin über ihre Abſonderung noch nicht befriedigt 88. G. Tibicen Gocıp vol. II. pl. 46. — unſre Nr. 214, Abb. Bd. I 89. G. leuconota Gour» vol. II. pl. 47. — unſre Nr. 215, Abb. Bd 90 6. organicum Gobtp vol, II. pl. 48. — unſre Nr. 431, Abb. Bd. III Cracticus unn. Die Arten find über ganz Auſtralien verbreitet und ſtoßen auf kleine Säugethiere, Vögel, Eidechſen und Inſecten, die fie oft, fo wie die ges wöhnlichen Würger, aufſpießen. Ihr Neſt m groß und rund gebaut wie bei Strepera und Gymnorrhina, ſteht auf einem Baumaſte und enthält 4 Eier. Die Aehnlichkeit der Arten in Neu-Süd-Wales Van Diemens Land und am Schwa— 282 ueberſicht N nenfluſſe iſt ſo groß, daß ich für unnöthig gehalten habe, alle in Abbildung zu geben, aber die beigefügte Beſchreibung mit genauer Angabe der Fundorte werden die Unterſcheidung leicht zulaſſen. 91. C. nigrogularis Goum vol. II. pl. 49. — unſre Nr. 428, Abb. Bd. III. Lanius robustus Laru. gen. hist. II. 67. \ 92. C. piealus Gouro vol. II. pl. 50. — unſre Nr. 589, Abb. Bd. III. 93. C. argenteus Gou vol. II. pl. 51. — unſre Nr. 588, Abb. Bd. II. 94. C. destructor Gourd vol. II. pl. 52. — unſre Nr. 590, Abb. Bd. III. Lanius curviostris LTA. ger. hist II. 52. — torquatus Laru. gen. hist. II. 70. 95. C. einereus Gour» (Vanga-a) proc. IV. 143. — Von C. destructor durch längeren Schnabel und im vollkommenen Alter durch grauen Rücken unterſchieden. Van Diemens Land. C. leucopterus Gourp. So groß, als C. destructor, aber der weiße Fleck auf den Flügeln größer und ſchärfer umſchrieben. Weſtauſtralien. 97. C. Quoyii Gouro vol. II. pl. 53. — unſre Nr. 429, Abb. Bd. III. Grallina vnn. Nur eine Art bekannt. Auſtralien eigenthümlich und über alle Theile verbreitet. Eine der abweichendſten Formen der auſtraliſchen ornithologiſchen Fauna, da ihre Verwandtſchaft mit irgend einer bekannten Gruppe entfernt iſt. 98. G. australis Grar. — Goublp vol. II. pl. 54. — unſre Nr. 125, Abb. Bd. III. Graucalus co. Die Wälder in jedem Theile des alten Indiens bis mit Au— ſtralien werden von Arten dieſer Gattung bewohnt. Bei ihrer Größe, ihrer aus— ſchließlichen Inſeetennahrung und individuellen Häufigkeit, vorzüglich beſtimmt die Vermehrung gewiſſer Inſeeten zu zügeln, haben fie einen ſehr wichtigen Antheil an der Oekonomie der Natur. In der Beſchreibung von 6. melanops habe ich gejagt, daß Neu-Süd- Wales Van Diemens Land, der Schwanenfluß und Port Eſſington durch jo ähnliche Grau- cali bewohnt würden, daß die Frage entſtünde, ob dieſelben nicht einer und derſelben Art gehörten und ob die geringen Unterſchiede nur vom Wohnorte abhingen. Nach genauerer Beachtung dieſes Gegenſtandes bin ich geneigt, den von Van Diemens Land als eigne Art zu betrachten und habe ihn parvirostris genannt, die der übrigen Gegenden dürften als Racen oder Lokalvarietäten zu betrachten fein. — Alle Arten bauen ein ſeichtes ſchlechtes Neſt aus feinem kurzen Reiſig, ſonderbar mit Spinn— gewebe verbunden und legen 2 Eier hinein. 99. G. melanops G0 vol. II. pl. 55. — unſte Nr. 426, Abb. Bd. III. 6. melanotis Goν proc. V. 143. Synops. IV. Jung. 100. 6. parvirostris Govtp. proc. V. 143. Synops. IV. — der Gattungen und Arten. 283 Vorderkopf, Geſichtsſeite und Kehle gagatſchwarz, Scheitel nebſt ganzer Oberſeite und Flügelmitte zart grau, Vorderſchwingen und Innenfahne der zweiten Schwingen— reihe tief braunſchwarz, die vordern ſchmal und die letzten breit graulichweiß geſäumt; Schwanz grau am Grunde, zieht in tief bräunlichſchwarz und iſt breit weiß geſpitzt, das Grau waltet vor auf den beiden Mittelfedern, welche nicht weiß geſpitzt ſind, Bruſt grau, das Schwarz der Kehle geht nach und nach über; Unterbauch, Unterflügel und Unterſchwanzdecken weiß, Seiten und Dickbeine grau, Schnabel und Fuß ſchwarz. Länge 12“, Schnabel 14 Flügel 72“, Schwanz 6“, Lauf 1%. — Van Diemens Land. 101. 6. mentalis Vic. Honsr. Gobrp vol. II. pl. 56. — unſre Nr. 583, Abb. Bd. III. 102. G. hypoleucus Goum» vol. II. pl. 57. — unſre Nr. 584, Abb. Bd. III. 103. 6. Swainsonii Gour» vol. II. pl. 58. — unſre Nr. 425, Abb. Bd. III. Pteropodocys Gov». Schnabel klein, kürzer als Kopf, faſt walzig, Schneiden gebogen und unterwärts geſchärft, eine ſchön ausgeprägte Kerbe (notch) am Ende des Oberſchnabels, Naſenlöcher grundſtändig, rund und mit den kurzen Federchen vom Vorderkopfe bedeckt. Flügel lang und geſpitzt, vierte Schwinge am längſten. Schwanz langgeſtreckt, die vier mittlern und die Seitenfedern jederſeits kürzer als übrige. Lauf lang, ſtark, Zehen ziemlich kurz, innere länger, als äußere, hintere groß und lang, Zehe mit dem Nagel faſt ſo lang als Mittelzehe mit Nagel. Der allgemeine Bau der einen bekannten Art iſt dem von Graucalus und Cam- pephaga ähnlich, aber der Schnabel iſt ſo klein, daß er nicht zu den Verhältniſſen des Körpers paßt, die langen Flügel und Läufe machen den Vogel zum geſchickten Flieger wie zum flüchtigen Renner über den Boden. 105. P. Phasianella Govro» vol. II. pl. 59. — unſre Nr. 427, Abb. Bd. III. Ganz Innerauſtralien von Oſt bis Weſt. Die Verbreitung nördlich iſt noch nicht zu beſtimmen. Er hat manches in feinen Sitten mit den Graucalus-Arten ges mein, aber während dieſe Vögel für die Bäume, ſo iſt dieſer für die Erde beſtimmt, wo er Inſecten aus verſchiedenen Gattungen, beſonders Grashüpfer frißt. Er beſucht die offenen Ebenen in kleinen Geſellſchaften zu 3 bis 6 oder 8 Stücken und iſt in ſeinem Benehmen ſehr vorſichtig und ſcheu. Campephaga Vin. Die Gattung gehört Indiens Continent und Inſeln und die Fauna Auſtraliens hat noch 4 Arten. Sie find mit Graucalus nahe verwandt, aber kleiner und mehr beweglich zwiſchen den Zweigen. Die Geſchlechter ſind meiſt ſehr verſchieden gefärbt und gezeichnet, während die der Graucalus-Arten gleich ſind. Niſten und Neſt von zwei Arten ſtimmt mit jenen ſehr überein. 105. C. Jardinii Gobrp vol. II. pl. 60. — unſre Nr. 582, Abb. Bd. III. 106. C. Karu Govr» vol. II. pl. 61. — unſre Nr. 579, Abb. Bd. II. 107. C. leucomela Vis. Honrr. Gouro vol. II. pl. 62. — unſre Nr. 580, Abb. Bd. III. 108. C. humeralis Gouro vol, II. pl. 63. — unſre Nr. 581, Abb. Bd. III. Pachycephala Swans. Man kann P. gutturalis als das Vorbild dieſer Au: ſtralien eigenthümlichen Gruppe betrachten, welche über den ganzen Welttheil verbreitet 284 Ueberſicht iſt. Ihre Sitten weichen von denen der meiſten andern inſeetenfreſſenden Vögel ab, beſonders in ihrer ruhigen Weiſe, auf und durch die Zweige zu hüpfen, wäh— rend fie Inſeeten und deren Larven aufſuchen, von denen Raupen einen großen Theil ihrer Nahrung ausmachen, doch verwerfen fie auch Käfer u. a. Inſecten nicht. Die lebhaft gefärbten Arten, wie P. gutturalis, glaucura, melanura und pectoralis halten ſich auf blühenden Akacien, Eukalypten u. a. ſtattlichen Bäumen, die düſtergefärbten leben aber am Boden. Alle bauen ein nettes, rundes, obertaſſenförmiges Neſt und legen in der Regel 4 Eier. Ihre Flugkraft iſt nicht groß. Manche Arten haben eine weite Verbreitung, während andere ſehr lokal ſind. Einige haben einen lauten, ziemlich angenehmen Geſang, andere nur pfeifende Töne, die ſie langſam und oft wiederholen. 109. P. gutturalis Gouo vol. II. pl. 64. — unſre Nr. 577, Abb. Bd. III. 110. P. glaucura Gour» vol. II. pi. 65. — unſre Nr. 419, Abb. Bd. II. III. P. melanura Govtp vol. II. pl. 66. — unſre Nr. 578, Abb. Bd. Ill. 112. P. pectoralis Covrp vol. II. pl. 67. — unſre Nr. 195, Abb. Bd. III. Sylvia rufiventris Larn. ind. orn. sppl. p. LIV. Rufous-vented warbler Larn. gen. syn. sppl. II. 248. Suaw gen. 200l. X. 996. Turdus prasinus LAru. gen. hist V. 1219 113. P. falcata Goum vol. II. pl. 68. — unſre Nr. 575, Abb. Bd. III. 114. P. Lanioides Gouro vol. II. pl. 69. — unſre Nr. 196, Abb. Bd. II. 115. P. rufogularis Gouro vol. II. pl. 70. unſre Nr. 421, Abb. Bd. III. 116. P. Gilbertii Gouro vol. II. pl. 71. — unſre Nr. 420, Abb. Bd. III. P. inornata Gourp proc. VIII. Jung? 117. P. simplex Geur» vol. II. pl. 72. — unſre Nr. 576, Abb. Bd. III. 118. P. olivacea Vic. Horsr. vol. II. pl. 73. — unſre Nr. 418, Abb. Bd. II. P. xanthoprocta und longirostris, die ich Proceed. V. 164. beſchrieben, waren beide noch unreife Vögel, ich glaube von der Norfolk-Inſel. Collurieincla vid. Horst. So wie vorige Gattung gänzlich auf Auſtralien beſchränkt, wo jede Colonie von Nord nach Süd und von Oſt nach Weſt eine be— ſondere und durch ſie begrenzte Art beſitzt. Sie haben einige Kennzeichen mit Pachycephala gemein, gleichen ihnen in ihren Bewegungen, ihrer Nahrung, Lebens— weiſe und Niſten. Sie find weder Würger noch Droſſeln, doch erſteren nahe wer: wandt, Inſectenfreſſer in großer Ausdehnung, aber gelegentlich genießen fie auch Weichthiere und Beeren. Manche vertheidigen ſich kräftig mit Schnabel und Klauen, wenn ſie angefaßt werden. Ihre Stimme iſt ein lautes Pfeifen, nicht ohne einige Melodie, beſonders die laut ſchwellenden Töne. Das Neſt iſt ziemlich leicht gebaut, rund und obertaſſenförmig, meiſt im Loche einer Baumhöhle und enthält 4 Eier. 119. C. harmonica (LAru.) Gour vol. II. pl. 74. — unſre Nr. 424, Abb. Bd. Ill. N Certhia canescens Laru. gen. hist. IV. 180? Neu⸗Süd⸗Wales. der Gattungen und Arten, 285 120. C. rufiventris Govı vol. II. pl. 75. — unfre Nr. 586, Abb. Bd. III. Weſtauſtralien. 121. C. brunnea Goutp vol. II. pl. 75. — unſre Nr. 585, Abb. Bd III. Port Eſſington. * 122. C. Selbii Jarp. GobrD vol. II. pl. 76. — unſere Nr. 587, Abb. Bd. III. Van Diemens Land. 123. C. parvula G0¹νο vol. II. pl. 78. — unſre Nr. 423, Abb. Bd. III. Nordauſtralien. 124. C. rufogaster Gourn proc. XIII. 80. Mr. Strange ſendete dieſen Vogel einmal aus dem Geſtrüpp am Clarence in Neu⸗Süd-Wales. Ich hatte ihn früher als zu C. parvula gehörig, betrachtet, da Ge— ſtalt und Maas übereintrifft, aber der Vogel von Neu-Süd-Wales unterſcheidet ſich durch lichtergefärbten Schnabel und dadurch, daß die ganze Unterſeite roth überwaſchen iſt. C. fusca Gourn Proceed. IV. 6. iſt ihrem Urſprunge nach noch unbekannt und hier nicht aufgenommen. Falcunculus Vi. Die beiden Arten find nicht allein auf Auſtralien, fon: dern auch auf den Süden dieſes Welttheiles beſchränkt, F. frontatus bewohnt Neu: Süd-Wales und Südauſtralien und F. leucogaster Weſtauſtralien. Werden fie von ihren Feinden oder von Menſchen bedroht, ſo vertheidigen ſie ſich wüthend mit ihren kräftigen Schnäbeln und Klauen. Dieſelben Organe wenden ſie auch an, um faules Holz und die dünnſchaalige Rinde der Eukalypten zu zerſtören, wenn fie Sn: ſecten ſuchen. Sie leben gewöhnlich auf Baumzweigen und haben in ihrem Be— nehmen ſehr viel mit den Meiſen gemein, ſowie ſie auch den Pachyeephala-Arten ſehr gleichen. Ihr Neſt iſt rund und obertaſſenförmig. 125. F. frontatus VIAuL. Gou vol. II. pl. 79. — unſre Nr. 198, Abb. Bd. III. 126. F. leucogaster Gous» vol. II. pl. 80. — unſre Nr. 199, Abb. Bd. III. Mr. Gilbert berichtet, daß er bei feinem Aufenthalte im Toodyay-Diſtriete von Weſtauſtralien im October das Neſt dieſer Art auf den höchſten und ſchwächſten Zweigen eines Eukalyptus in der Höhe von 50 Fuß fand, es war tief obertaſſenför— mig aus zaſeriger Eukalyptenrinde gebaut und mit feinen Gräſern gefüttert, das ganze äußerlich mit Spinnweben überzogen, die 3 oder vier Eier waren glänzendweiß, mit zahlreichen kleinen dunkel olivenfarbigen Fleckchen dichter gegen das Dickende gezeichnet, 3“ lang und z“ beeit. Unter gewöhnlichen Umſtänden iſt der Vogel ſcheu, während des Brütens aber kühn und zutraulich. So wurde eine Heerde Schaafe jede Nacht unter den Baum, auf dem das Neſt ſich befand, getrieben und die Vögel achteten nicht im Geringſten darauf. Or&oica Govm. Schnabel kürzer als Kopf, ſtark, ſeitlich zuſammengedrückt, vor der Spitze ausgekerbt, Firſte vom Grunde aus nach und nach abwärts gebogen; Unterſchnabel faſt ſo ſtark als Oberſchnabel, Naſenlöcher grundſtändig, rund und zirmlich bedeckt mit ſehr feinen, kurzen, haarähnlichen vorwärts gerichteten Federn, unter denen ſich lange feine Haare befinden; Flügel ziemlich lang, erſte Schwinge Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 37 286 Ueberſicht kurz, dritte am längſten, dritte Reihe ſehr lang, die erſte Reihe ziemlich gleichlang; Schwanz kurz und ſehr ſeicht gerundet. Lauf mäßig lang und ſtark, hinten ganz und vorn mit harten Schildern bedeckt, Fuß bodenläufig, Zehen ſehr kurz, beſonders die hintere, innere etwas kürzer als äußere, Nägel kurz und faſt gerade. Die einzige Art iſt auf Auſtralien beſchränkt. Ein ſehr muthiger Vogel auf unfruchtbaren Diſtrieten, welche mit großen Bäumen beſetzt find und offene Blößen enthalten. Hier hüpft er auf dem Boden herum und ſucht Inſeeten. Ungeachtet der beſonders langen Schulterdecken und ſeines Aufenthalts am Boden ſcheint er doch zum Vorbilde der Pachycephalae zu gehören; ſein lauter, pfeifender Ton und ſeine Art zu niſten, beſtätigen dies. Er legt 3—4 Eier in ein rundes, obertaſſenförmiges Neſt, welches auf einer Xanthorrhoea oder in einer Höhle eines todten Baumſtammes ſteht. 127. O. gutturalis Gou vol. II. pl. 81. — unfte Nr. 197, Abb. Bd. III. Dicrurus Vinz. Mehrere Arten in Indien und Afrika, bis jetzt nur eine in Auſtralien. a 128. D. bracteatus Gour» vol. II. pl. 82. — unſre Nr. 422, Abb. Bd. III. Familie Muscicapidae Vid. Rhipidura Vie. Honsr. Mehrere Arten in Indiens Continent und auf den Inſeln, Neu-Guinea und Polyneſien und fünf bis ſechs gehören Auſtraliens Fauna, wo in jedem Theile, mit Einſchluß von Van Diemens Land, eine oder die andere vorkömmt. 129. Rh. albiscapa Gou vol. II. pl. 83. — unſre Nr. 191, Abb. Bd. III. 130. Rl. rufifrons Vie. Gobrp. vol. II. pl. 84. — unſre Nr. 411, Abb. Bd. III. 131. Rh. Dryas Gourp. Nordküſte. Nicht abgebildet, weil ihr einziger Unterſchied von R. rufifrons darin beſteht, daß ſie kleiner und das Roth an der Unterſeite der Schwanzfedern mehr aus— gedehnt iſt. \ 132. Rh. isura Gov vol. II. pl. 85. — unſre Nr. 410, Abb. Bd. III. 133. Rh. motacilloides Vie. Honsr. Gou vol. II. pl. 86. — unſre Nr. 572, Abb. Bd. III. 134. Rh. picata Govm. Nicht abgebildet, in der Farbe von Rh. motacilloides, aber kleiner. Port Eſſington. Seisura Vid. Honsr. Dieſe und vorige Gattung find eigentlich nur Modifieationen deſſelben Typus, doch iſt ihre Verſchiedenheit im Baue wichtig genug, um fie als Gattungen zu trennen, ebenſo ſtimmt damit wie in ähnlichen Fällen der Unterſchied in der Lebensweiſe überein. Nur Auſtralien gehörig. 136. S. in quieta Govs vol. II. pl. 87. — unſre Nr. 573, Abb. Bd. III. Turdus museicola Lark. gen. hist. V. 123. — dubius Lara. der Gattungen und Arten. 287 Piezorhynchus Gobi. Schnabel länger als Kopf, höher als breit, faft walzig; ſeitlich zuſammengedrückt, vor der Spitze mit Kerbe; Naſenlöcher grund— ſtändig, klein und rund, Flügel kurz, erſte Vorderſchwinge mäßig, vierte am läng— ſten; Schwanz ziemlich kurz und rund; Lauf mäßig lang und etwas ſchwach. Innen- und Mittelzehe bis zum erſten Gelenke verwachſen, Außenzehe am längſten. Nur eine Art in Nordauſtralien, von Cap York bis Port Eſſington, wo fie in den dichten Manglegründen lebt. 136. P. nitidus Gould vol. II. pl. 88. — unſre Nr. 194, Abb. Band III. Myiagra Vis. Honsr. Gattung inſectenfreſſender Vögel auf den Inſeln Indiens und Polyneſien und vier Arten in Auſtralien. 137. M. plumbea VId. Horsr. — Gourp vol. II. pl. 89. — unſre Nr. 409, Abb. Band III. 138. M. coneinna Govr» vol. II. pl. 90. — unſre Nr. 571, Abb. Band III. 139. M. nitida Gouro vol. II. pl. 91. — unſre Nr. 570, Abb. Bd. III. 140. M. latirostris Gouro vol. II. pl. 92. — unſre Nr. 569, Abb. Bd. III. Microeca 6ovn. Schnabel kürzer als Kopf, niedergedrückt, am Grunde breit, Dillenkante (gonys) gerade, gegen die Spitze abwärts gekrümmt und ſeicht gekerbt, Naſenlöcher rund, grundſtändig, Grund mit ſtarken Borſten umſtellt. Flügel lang und kräftig, erſte Vorderſchwinge kurz, dritte am längſten. Schwanz ziemlich kurz und faſt vierſeitig; Lauf mäßig und ſchwach, Zehen ſchwach, äußere länger als innere, — Drei Arten gehören Auſtralien allein. 141. M. macroptera Gous vol. II. pl. 93. — unſre Nr. 568, Abb. Bd. III. Sylvia leucophoea Laru. gen. hist. VII. 139. 142. M. assimilis Gous» proceedings VIII. 172. Ganze Oberſeite braun, Vorderſchwingen dunkelbraun, Schwanz bräunlichſchwarz, Spitzen und Endhälfte des Außenrandes der beiden Außenfedern weiß, die drei nächſten jederſeits weiß geſpitzt, die Ausdehnung des Weiß reicht mittewärts ein wenig über die folgende Feder; die vier Mittelfedern ohne weiße Spitze. Kehle, Bauchmitte und Unterſchwanzdecken weiß, dies geht in blaßbraun an der Bruſt- und Rumpfſeite über. Iris röthlichbraun, Schnabel und Beine ſchwärzlichbraun. — Länge 48“, Schnabel , Flügel 33“, Schwanz 23“, Lauf 53“. — Weſtauſtralien. Sehr nahe mit M. ma- eroptera verwandt, nur durch geringere Größe und braune Baſis der Außenſchwanz— federn verſchieden, deshalb nicht abgebildet. 143. M. flavigaster Goutp vol Il. pl. 94. — unſre Nr. 408, Abb. Bd. III. Monarcha Vis. Honsr. Mehrere Arten auf Indiens Inſeln und zwei in Au— ſtralien. Inſeetenfreſſer, welche ſich ihre Nahrung im ruhigen Hüpfen auf den Baumzweigen verſchaffen. 144. M. carinata Vic. Gobrp vol. II. pl. 95. — unſre Nr. 412, Abb. Bd. III. 146. M. trivirgata Gous vol. II. pl. 96. — unſre Nr. 574, Abb. Bd. II. Gerygone Goto. Schnabel kürzer als Kopf, geſchwollen, vor der Spitze mit Kerbe, Commiſſur gerade, Naſenlöcher grundſtändig, ſeitlich, oval, Rachen mit 2 bis 37* 288 Weberficht 3 außerordentlich feinen und ſchwachen Borſten. Flügel mäßig lang, erſte Schwinge meiſt verkümmert, zweite lang, 3, 4 und 5 gleich und am längſten. Schwanz ziemlich kurz und vierſeitig. Lauf ganz, dünn, mäßig lang, Zehen außerordentlich kurz und klein, ſeitliche gleich und mit der Mittelzehe faſt bis zum erſten Gelenke verwachſen. Nägel ſtark gekrümmt. Urſprünglich hatte ich die Gattung Psilopus genannt, da aber der Name bereits vergeben war, habe ich den obigen gegeben. — In allen Theilen von Auſtralien und wahrſcheinlich in Neu-Guinea und Polyneſien. Ihr vorzüglicher Fraß beſteht aus ſehr kleinen Inſeeten, wie Blattläuſe, Mücken und Mosquito's. Die Arten mit mehr dicklichem Schnabel freſſen wohl auch größere Inſeeten und deren Larven. Sie halten ſich in dicken, ſchattigen Wäldern, wo ſie unter dem Schutze des dichten Laubwerkes Inſeeten aufſuchen oder in die offnen Blößen gleich den Fliegenſchnäppern, hinausfliegen. Ihre Neſter ſind gewölbt, das Flugloch nächſt dem Scheitel, manche Arten bedecken die Oeffnung mit einem Wetterdach. Die all— gemein 4 Eier find roth gefleckt, wie die der Maluri und Pari. 146. 6. albogularis Gouuů⁰ vol, II. pl. 97. — unſre Nr. 368, Abb. Bd. III. Psilopus olivaceus GouID proc. V. 147. Jung. ö 147. G. fusca Gob vol. II. pl. 98. — unſre Nr. 369, Abbild. Bd. III. 148. G. culicivorus Gousp vol. II. pl. 99. — unſre Nr. 371, Abb. Bd. III. 149. 6. magnirostris Govs vol. II. pl. 100. — unſre Nr. 566, Abb. Bd. III. 150. G. laevigaster Gou vol. II. pl. 101. — unſre Nr. 565, Abb. Bd. III. 151. G. chloronotus Gour» vol. II. pl. 102. — unſre Nr. 370, Abb. Bd. III. Smicrornis Goulp. Schnabel ſehr klein und kurz, ſeitlich geſchwollen, Naſen— löcher grundſtändig, länglich, bedeckelt; am Grunde des Schnabels einige feine Haare. Flügel mäßig lang, erſte Schwinge ſehr kurz, 2, 3, 4 und 5 gleich und am läng— ſten. Schwanz kurz und vierſeitig. Lauf mäßig, Zehen ziemlich kurz, zum Klettern, Mittel- und Hinterzehe gleichlang. Die kleinſten Vögel der auſtraliſchen Fauna. Von den beiden Arten wohnt eine in Neu-Süd⸗Wales, die andere zu Port Eſſington, und wenn ich den Vogel in Weſtauſtralien für verſchieden gehalten habe, ſo werde ich wohl nicht geirrt haben, da weitere Beobachtung ſeinen Artcharakter wahrſcheinlich beſtätigen wird. 152. S. brevirostris Gone vol U. pl. 103. — unſre Nr. 567, Abb. Bd. III. 153. S. flavescens Gourp vol. II. pl. 104. — unſre Nr. 414, Abb. Bd. III. Familie Sylviadae Vis. Unterfamilie Saxicolinae Boxar. Erythrodryas 6oun. Wie Petroica. Der Schnabel kürzer und am Grunde mehr verflacht, daſelbſt mit einer Anzahl feiner Haare beſetzt, welche vorwärts ge— krümmt ſind und die Naſenlöcher überragen. Flügel kürzer und mehr gerundet, der Gattungen und Arten. 289 erſte und zweite Vorderſchwinge kürzer als übrige, fünfte am längſten. Lauf kürzer, Zehen mehr geſtreckt, ſeitliche ziemlich gleich, Nägel mehr ſcharf und mehr gekrümmt. Zarter gebaut als Petroica, der ſchwache Schnabel ſtark umborſtet. Lebensweiſe mehr auf Bäumen. Halten ſich gewöhnlich im Innerſten der Wälder, wo ſie in einer gewiſſen ruhigen Zurückgezogenheit nach Inſeeten herumfliegen, während die wahren Petroiea-Arten in offnen Ebenen leben, kühn und kräftig und geſchicktere Erdläufer ſind. Beide Arten gehören dem Südoſten Auſtraliens und Van Diemens Land an. 154. E. rho dinogaster Gous vol. III. pl. I. — unſre Nr. 106, Abb. Bd. III. 155. E. rosea Govzo vol. Ill, pl. 2. — unſre Nr. 107, Abb. Bd. III Petroica Swuss. Ich behielt hier diejenigen Arten, welche ſich von den eigent— lichen Rothkehlchen abſondern laſſen. Die dunkle Art derſelben von Van Diemens Land und die mit weißen Augenbrauen von der Nordoſtküſte Auſtraliens bilden dann die gleichwerthigen Gruppen Erythrodryas, Drymodes und Eopsaltria. Die rothbrüſtigen Petroiea-Arten gehören Südauſtralien, Van Diemens Land und der Norfolk-Inſel an, doch glaube ich, daß fie ſich auch nach Neu-Guinea erſtrecken. — Jede von den angedeuteten Sectionen zeigt auch manchen Unterſchied im Neſtbau und in der Färbung der Eier, wodurch ſich auch dieſe Trennung beſtätigt. 156. P. multicolor Swalxs. Gobrp vol. III. pl. 3. — unſre Nr. 108, Abb. Bd. III 157. P. erythrogas tra Gouro vol, III. pl. 4. — unſre Nr. 358, Abb. Bd. III. 158. P. Goodenovii Jarn. Seusy. — Gourp vol. III. pl. a — unſre Nr. 109, Abb. Bd. III. 159. P. phoenicea Gou⁰ο vol. III. pl. 6. unſre Nr. 110, Abb. Bd. III. Museicapa erythrogaster var. LAru. gen. hist. VI. 217. 160. P. bicolor Swalxs. Gouso vol. III. pl. 7. — unſre Nr. 111, 70 Bd. Ill. 161. P. fusca Govs» vol, III. pl. 8. — unſre Nr. 112, Abb. Bd. 1 Museicapa vittata Quoy Gam. Astrol. pl. 3. f. 2 162. P. supereiliosa Gos vol. III. pl. 9. — unſre Nr. 357, Abb. Bd. III. Drymodes Govn. Schnabel gerade, ſeitlich ſpitzewärts ziemlich zuſammenge— drückt, ſeicht gekerbt, am Grunde mit einigen feinen Borſten umſtellt. Flügel mäßig lang, abgerundet, erſte Vorderſchwinge ſehr kurz, fünfte am längſten. Schwanz ziemlich lang, ſeicht gerundet. Lauf lang, dünn, vorn ganz; Zehen mäßig lang, äußre länger als innre, hintre und Nägel kürzer als Mittelzehe und Nagel. Bis jetzt eine Art über die ganze Strecke von Süd- bis Weſtauſtralien. Für den Aufenthalt an der Erde gebaut, gelegentlich in niederem Geſtrüpp. 163. D. brunneopygia Gouso vol. Ill. pl. 10. — unſre Nr. 130, Abb. Bd. III. Eopsaltria Swans. Von den drei bekannten Arten bewohnen zwei Weſtauſtra— lien und die dritte Neu-Süd-Wales. 290 | Ueberſicht 164. E. australis Gour» vol. III. pl. 11. — unſre Nr. 192, Abb. Bd. III. Sylvia flavigastra LATu. gen. hist. VII. 1372 165. E. griseogularis Gouw vol. III. pl. 12. — unſre Nr. 193, Abb. Bd. III. Muscicapa Georgiana Quoy Gam. Astrol. pl. 3. f. 4. 166. E. leucogaster Govp vol. III. pl. 13. — unſre Rr. 417, Abb. Bd. III. Muscicapa gularis Quoy Gam. Astrol. pl. 4. f. 1? Familie Menurinae G. R. Gnav. Menura baus. Man hätte erwarten können, daß nach ſo vieljährigen Unterſuch— ungen des vorher ſo gänzlich unbekannten Auſtralien noch nahe verwandte Vögel vorkommen würden, indeſſen hat man bisher keine dergleichen Erfahrung gemacht. 167. M. superba Davis. G0urp vol. III. pl. 14. — unſre Nr. 90, Abb. Bd. III. Der merkwürdige Vogel gehört nicht nur Auſtralien allein, ſondern auch hier nur dem Südoſten. Ich bedaure, eine weitere Erfahrung über ſein Niſten nicht gemacht zu haben, obwohl ich mehrere Perſonen zu dieſer Beobachtung veranlaßte. Psophodes Vid. Horsr. Unter ſo manchen neuen Entdeckungen in dieſem Werke befindet ſich eine neue Art dieſer Form, von der man vorher nur eine einzige kannte. 168. P. crepitans Vie. Honrr. Govr» vol. III. pl. 15. — unſre Nr. 82, Abb. Bd. II. | Corvus auritus Lark. gen. hist. III. 42. Im Südoſten von Auſtralien. 169. P. nigrogularis Gon vol. III. pl. 10. — unſre Nr. 83, Abb. Bd. III. Dieſe neue Art lebet auf der Weſtküſte. Sphenostoma Goun. Schnabel ſehr kurz, ſeitlich zuſammengedrückt, keilförmig. Oberſchnabel ohne Kerbe, am Grunde 2—3 feine Haare, Schneiden gerade, Naſen— löcher grundſtändig, rund, offen; Flügel ſehr kurz und rund, 4 — 5 — 6 Vorder: ſchwinge ziemlich gleich und am längſten, Schwanz lang und geſteigert; Lauf mäßig lang und ſtark, vorn mit mehrern Platten geſchildert, hinten ganz, Zehen kurz, Hinterzehe ſtark, ſeitliche ungleich, innere am kürzeſten. Einzige Art in den ſteilen Gegenden im Innern Auſtraliens, beſonders da, wo niederes Geſtrüͤpp und Buſchholz ſich vorfindet. 170. S. cristata Gore vol. III. pl. 17. — unſre Nr. 128, Abb. Bd. III. Malurus Vi. Gehören unter die ſchönſten auſtraliſchen Vögel; in keiner Gruppe mit Ausnahme der Colibris, iſt der Glanz des Gefieders ſo ausgezeichnet. Doch tragen ſie das Kleid nur zur Paarungszeit und bald nachher ſind die Geſchlechter wieder von gleicher düſterer Färbung. — Die Gattung iſt Auſtralien bis auf 1 oder 2 Arten eigenthümlich, alle gehören dem Süden und Van Diemens Land an. 171. M. cyaneus VII. — Gourp vol. III. pl. 18. — unſre Nr. 113, Abb. Band III. 2 172. M. longicaudus Govı» vol, III. pl. 19. — unfre Nr. 114, Abb. Bd. III. der Gattungen und Arten. 2091 173. M. melanotus Gbν vol. II. pl. 20. — unſre Nr. 115, Abb. Bd. III. 174. M. splendens Gourp vol. III. pl. 21. — unſre Nr. 116, Abb. Bd. III. 175. M. elegans Gouzp vol. III. pl. 22. — unſre Nr. 119, Abb. Bd. III. 176. M. pulcherimus Gobi vol. III. pl. 23. — unſre Nr. Nr. 358, Abb. Bd. III. 177. M. Lamberti Vid. Horst. — Gobrp vol. IIl. pl. 24. — unſre Nr. 118, Abb. Bd. 11. 178. M. leucopterus Quoy GA,. — Goblin vol. III. pl. 25. — unſre Nr. 117, Abb. Bd. III. 179. M. melanocepbalus Vid. Horsr. — Gourp vol. III. pl. 26. — unſre Nr. 120, Abb. Bd. III. 180. M. Brownii Vie. Horsr. — Gould vol. III. pl. 27. — unſre Nr. 121, Abb. Bd. III. Ampytis Lessos. Nahe mit Malurus verwandt und auf Auſtralien gänzlich be: ſchränkt. Drei Arten im Süden und nicht in Van Diemens Land. 181. A. textilis Goulp vol. III. pl. 28. — unſre Nr. 123, Abb. Bd. III. 182. A. striatus Gobrp vol. III. pl. 29. — unſre Nr. 124, Abb. Bd. III. 183. A. macrourus Goulp vol. III. pl. 30. — unſre Nr. 398, Abb. Bd. III. Stipiturus Lessox. Obgleich einige leichte Abweichungen zwiſchen den Exem— plaren von Van Diemens Land, Süd- und Weſtauſtralien ſtattfinden, fo ſcheinen fie doch nur einer einzigen Art zu gehören.“ 184. St. malachurus Less. — Govrp vol, III. pl. 31. — unſre Nr. 122, Abb. Bd. III. Dasyornis Vid. Honsr. Für Lagen mit der undurchdringlichſten Vegetation, wie Schilf u. dergl. geſchaffen. Von den beiden Arten, die man bis jetzt kennt, bewohnt eine den Oſten, die andre den Weſten. 185. D. australis Vio. Honsr. — Goblp vol, III. pl. 32. — unſre Nr. 131, Abb. Bd. III. 186. D. longirostris Gourp vol. III. pl. 33. — unſre Nr. 132, Abb. Bd. III. Vor meiner Reiſe nach Auſtralien beſchrieb ich Proceedings V. 150 einen Vogel als D. brunneus, da ich ihn aber in keiner Sammlung auſtraliſcher Vögel gefunden habe, vermuthe ich, daß er nicht daher iſt. Atrichia Gon. Rachen ganz ohne Borften. Schnabel kopflang, ſeitlich zuſam— mengedrückt, vor der Spitze mit deutlicher Kerbe, Dillenkante (gonys) vom Mund— winkel an aufſteigend, dann der Schnabellinie folgend, Firſte in die Stirne hinanſteigend, Naſenlöcher mäßig groß, mit Deckel, in einer Grube nächſt dem Schnabelgrunde. Flügel kurz, rund, muſchelförmig (eoncave), Schwingen 1— 3. geſteigert, 4, 5, 6 und 7 gleich. Schwanz länglich, abgerundet, Schäfte ſteif, Fahnen locker und nicht zuſammenhängend. Beine robuſt, Hiuterzehe mit ſtarkem Nagel, äußre und innre Zehe gleichlang. 292 Ueberſicht Die einzige Art iſt ſo eigenthümlich in ihrem Bau, wie ſcheu und zurückge— zogen in ihren Sitten. Die gänzliche Abweſenheit von Schnurren bei einem Vogel, der ſcheinbar ſo nahe zu Dasyornis gehört, bei dem dieſelben ſo ſehr ausgebildet ſind, bietet eine von den Anomalien der auſtraliſchen Fauna. — Vergl. aber unſre Systema avium t. LIV. Rene. 187. A. clamosa Gorı» vol. III. pl. 34. — unſre Nr. 129, Abb. Bd. III. Unterfamilie? — Motac. Anthinae & Lusciniinae. Sphenoeacus Smıiexı. Eine Gruppe von Vögeln, welche in Schilf und Raſen lebt und nicht allein in ganz Auſtralien, ſondern auch auf Indiens Continent und Inſeln vorkömmt. 188. S. galactotes Govur» vol. IH. pl. 35. — unſre Nr. 383, Abb. Bd. III. 189. S. gramineus Gourp vol. III. pl. 36. — unſre Nr. 388, Abb. Bd. III. Acrocephalus Munz. Form Europa's und Indiens, aber auch zwei Arten in Auſtralien, wo ſie im Schilf und der dichten Sumpfvegetation vorkommen. 190. A. australis Gore vol. III. pl. 37. — unſre Nr. 386, Abb. Bd. III. 191. A. longirostris Govı» vol. III. pl. 38. — unſre Nr. 387, Abb. Bd. Ill. Unterfamilie? — Motac. Troglodytin ae. Hylacola Gu. Schnabel kürzer als Kopf, zuſammengedrückt, am Grunde ſo breit als hoch, Firſte vom Grunde gegen die Spitze nach und nach abfallend, ſeicht gekerbt vor der Spitze, Rachen mit einigen feinen Haaren umſtellt; Naſenlöcher grundſtändig, länglich, ziemlich groß und mit Deckel beſchützt. Flügel kurz, rund und muſchelförmig, 1., 2. und 3. Vorderſchwinge geſteigert, 4., 5. und 6. gleich und am längſten. Sen ziemlich lang und rund, Lauf nie Zehen etwas lang, ſeitliche gleich. Zwei Arten im Süden, eine von Sidauſttalien bis Moreton- Bai verbreitet, die andere fand ich bis jetzt nur im Buſchwalde am großen Murray. 192. H. pyrrhopygia Govı» vol. III. pl. 39. — unſre Nr. 94, Abb. Bd. III. 193. H. cauta Gouvı vol. III. pl. 40. — unſre Nr. 95, Abb. Bd. III. Als ich dieſe Art in den Proceedings beſchrieb, hatte ich nur ein einziges Exem— plar geſehen. Seitdem erhielt ich ein zweites, welches beſtätigt, daß die Art von pyrrhopygia verſchieden iſt, obwohl Mr. Strickland dies beſtritt und angab, daß meine beiden Abbildungen zu einer Art gehörten. Nach eigner Anſicht meiner Exem— plare hat er ſich von ſeinem Irrthum überzeugt. Ä Unterfamilie? — Motac. Sphenurinae. Cisticola Lzssox.*) Zahlreiche Arten in Südeuropa, Afrika, Aſien und den in: diſchen Inſeln, wie in Auſtralien, wo ſie graſige Flächen bewohnen. Mit Ausnahme ) Die Autoren ſchreiben faſt immer falſch: Cysticola, während der Name keineswegs einen Blaſenbewohner, ſondern Bewohner der kleinen Ciſtus-Geſtrüppe, in dem die . N iſche Art entdeckt wurde, andeuten ſoll. Rchb. der Gattungen und Arten. 293 von Van Diemens Land, hat jede Colonie eine oder mehrere Arten, welche da ihre gleichen Aufgaben, wie die Arten in den andern Welttheilen, erfüllen. 194. C. magna Gour» vol, III. pl. 41. — unſre Nr. 382, Abb. Bd. III. 195. C. exilis Gouro vol. III. pl. 42. — unſre Nr. 381, Abb. Bd. III. 196. C. lineocapilla Gourp vol. III. pl. 43. — unſre Nr. 380, Abb. Bd. III. 197. C. is ura Gouro vol. III. pl. 44. — unſre Nr. 384, Abb. Bd. III. 198. C. ruficeps Gourp vol. III. pl. 45. — unſre Nr. 383, Abb. Bd. III. Unterfamilie? — Motacill. Accentorinae. Sericornis Goum. Schnabel ſtark, ziemlich kopflang, ſeitlich ſpitzewärts zuſam— mengedrückt und mit Kerbe, Naſenlöcher grundſtändig, ſeitlich, oval und mit Deckel bedeckt. Flügel mäßig, gerundet, erſte Schwinge ſehr kurz, 4., 5. und 6. ziemlich gleich und am längſten. Schwanz mäßig und vierſeitig. Lauf lang, Hinterzehe und Nagel ſtark, ziemlich ſo lang als Mittelzehe mit Nagel, äußre und innere Zehe gleichlang, Gefieder weich und ſeidenartig anzufühlen. Kleine Gruppe meiſt ſüdauſtraliſcher Vögel in den zurückgezogenſten Theilen der Wälder an dumpfigfeuchten, einſamen Plätzen und buſchigen Hohlwegen, wo der Pflanzenwuchs dicht und dick iſt. Manche Arten finden ſich auch auf den flachen Inſeln nächſt der Küſte, welche mit buſchigen Salzpflanzen bedeckt ſind, meiſt auf der Erde, über die ſie ſchnell hinlaufen und wenn ihre Jagden überraſcht werden, ſo verbergen ſie ſich ſelbſt unter dürre oder abgefallene Gewächstheile. Sie fliegen eigenthümlich und nicht geradeaus und bauen ein gewölbtes Neſt wie unſer Zaun— könig. 199. S. eitreogularis pi vol. III. pl. 46. — unſre Nr. 99, Abb. Bd. III Museicapa barbata LArn. gen. hist. VI. 2152 200. S. humilis Gourp vol. III. pl. 47. — unſre Nr. 365, Abb. Bd. III. 201. S. osculans Gourn vol. III. 15 48. — unſre Nr. 362, Abb. Bd. III. 202. S. frontalis Gouvvp vol. . 49. — unſre Nr. 366, Abb. Bd. III. 8 8 203. S. laevigaster Gobbo vol. iu pl. 50. — unſre Nr. 364, Abb. Bd. III 204. S. maculatus Govur» vol. III. pl. 51. — unſre Nr. 363, Abb. Bd. 205. S. magnirostris Gous vol. III. pl. 52. — unſre Nr. 367, Abb. Bd. III. Unterfamilie? — Dieſelbe. Acanthiza Vic. Honsr. Mit Ausnahme der Nordküſte über alle waldigen Di: ſtriete Auſtraliens und Van Diemens Land verbreitet; manche Arten leben im Buſch— holze, während andere zwiſchen Geſtrüpp und unter den Baumgürteln der Ebenen ſich aufhalten, andere endlich finden ſich in ſolchen Lagen, wie die Gürtel am Mur— ray. Wie andere Gruppen, welche aus mehreren Arten beſtehen, könnte man auch dieſe wieder theilen. A. pusilla, Diemensis u. a. von zartem Wuchs find nur für Bäume geſchaffen, während A. chrysorrhoea, reguloides u. a. eine andere Gruppe bilden, die auf der Erde lebt. Die Neſter aller Arten, von denen ich ſie ſah, Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 38 294 Ueberſicht waren wie das unſers Zaunkönigs gewölbt. — Sie und die Maluri find oft die Stiefältern des Goldkuckuk. j 206. A. pusilla Vie. — Gour vol. III. pl. 53. — unſre Nr. 376, Abb. Bd. III. 207. A. Diemensis Govı» vol, III. pl. 54. — unfre Nr. 91, Abb. Bd. III. 208. A. Ewingii Gousp vol, III. pl. 55. — unſre Nr. 92, Abb. Bd. III. 209. A. uropygialis Gourp vol. III. pl. 56. — unſre Nr. 374, Abb. Bd. III. 210. A. apicalis G0ů vol. III. pl. 57. — unſre Nr. 372, Abb. Bd. III. 211. A. pyrrhopygia Gouro vol. III. pl. 58. — unſre Nr. 377, Abb. Bd. III. 212. A. inornata Govr» vol. III. pl. 59. — unſre Nr. 373, Abb. Bd. III. 213. A. nana Vie. Honsr. — Goulp vol. III. pl. 60. — unſre Nr. 379, Abb. Bd. III. 214. A. lineata Govco vol. III. pl. 61. — unſre Nr. 375, Abb. Bd. III. 215. A. reguloides Vic. Horsr. — Gourp vol. III. pl. 62. — unſre Nr. 378, Abb. Bd. III. 216. A. chrysorrhoea Gobi vol. III. pl. 63. — unſre Nr. 93, Abb. Bd. III. Ephthianura“) Goum. Schnabel kürzer als Kopf, ziemlich gerade, ſeitlich zus ſammengedrückt, vor der Spitze mit Kerbe, Dillenkante eingekrümmt; Naſenlöcher grundſtändig, linealiſch, von einer Haut bedeckt. Flügel lang, erſte Schwinge ver— kümmert, zweite ſehr lang, 3. u. 4. gleich und am längſten, dritte Reihe ſehr lang. Schwanz kurz und abgeſtutzt. Lauf ganz, mäßig lang, dünn. Zehen ſchlank, hintere nebſt Nagel kürzer als mittle, innere kürzer, als äußere. Man kennt bis jetzt drei Arten, von denen zwei in dieſem Werke zum erſten Male abgebildet ſind. Sie bewohnen alle Südauſtralien, wo ſie offene Diſtriete mit Gebüſch und andern Bäumen beſtanden, beſuchen. E. albilrons kommt manch: mal auf offenen Ebenen vor. 5 217. E. albifrons Gourp vol. III. pl. 64. — unſre Nr. 103, Abb. Bd. III. 218. E. aurifrons Govur» vol. III. pl. 65. — unſre Nr. 104, Abb. Bd. III. 219. E. tricolor Gour» vol. III. pl. 66. — unſre Nr. 105, Abb. Bd. III. Xerophila Gov». Schnabel kurz, halbkegelförmig, am Grunde kräftig, ohne Kerbe vor der Spitze, mit wenigen Haaren am Grunde des Oberſchnabels, Naſen— löcher rund und mit kleinen Federchen bedeckt. Flügel mäßiggroß, erſte Vorder— ſchwinge kurz, 3. und 4. am längſten, dritte Reihe breit und etwas verlängert, Schwanz mäßig, vierſeitig und ſeicht eoncav. Lauf kräftig, Hinterzehe ſtark, vordere Zehen ſchwach, äußere länger als innere, Sonderbare Form in einer Art, deren Stellung ſchwer zu beſtimmen. Sie hat manches im Benehmen von den Acanthizae, aber ihr kräftiger, hochgewölbter Schna— bel läßt ſie nicht damit verbinden. Erdvögel, bauen ein gewölbtes Neſt. 220. X. leucopsis Gous» vol. III. pl. 67. — unſre Nr. 133, Abb. Bd. II. ) Das Wort hat in dieſer Zuſammenſetzung gar keine Bedeutung und mag wahrſcheinlich Hephthaenura heißen ſollen, von &p&os, 7, o, geſchwächt und dog der Schwanz. der Gattungen und Arten. 295 Pyrrholaemus Gobi. Schnabel kürzer als Kopf, ſeitlich leicht zuſammenge— drückt, mit kleiner Kerbe vor der Spitze, mit wenigen Haaren am Grunde. Naſen— löcher linealiſch, mit Deckel. Flügel kurz, rund, erſte Vorderſchwinge ziemlich kurz, dritte am längſten. Schwanz kurz, rund und eoneav. Lauf mäßig, äußere Zehe länger als innere. Eine andere anomale Form, deren Bau ſich mit dem keiner andern Gattung unmittelbar verbinden läßt, doch ſteht fie Acanthiza nahe. Die einzige Art beſucht Plätze mit Geſtrüpp und dickem Unterholz, hält ſich meiſt an der Erde auf, beſteigt aber gelegentlich die Zweige, um zu ſingen. 221. P. brunneus Gobrp vol. III. pl. 68. — unſre Nr. 100, Abb. Bd. III. Origma 6Gou». Schnabel faſt kopflang, eingekrümmt, gekielt, ohne Kerbe vor der Spitze. Naſenlöcher oval, ſeitlich grundſtändig, mit Deckel. Flügel mäßig, abgerundet, erſte Schwinge kurz, Ate 5., 6. und 7. ziemlich gleich und am längſten. Schwanz mäßig und ſeicht gerundet. Lauf mäßig, Zehen ziemlich kurz, äußere länger als innere. Gefieder dicht. Eine andere Form, deren Bau, Lebensweiſe und Sitten gleichfalls eigenthüm— lich ſind. Nur eine Art in Neu-Süd-Wales in ſteinigen Gründen und in felſigen Lagen in der Nähe von Höhlen, an deren Dach ſie ihr hängendes Neſt baut. 222. 0. rubricata Gous vol. III. pl. 69. — unſre Nr. 359, Abb. Bd. III. Calamanthus Gov». Schnabel kürzer als Kopf, am Grunde breiter, ſpitze— wärts ſeitlich zuſammengedrückt, Firſte ſcharf und in den Vorderkopf hineingehend. Naſenlöcher ſeitlich, groß, oval, mit Deckel, Mundwinkel ohne Borſten. Flügel kurz, rund, Ate Schwinge am längſten, 3te 5., 6. und 7. gleich. Schwanz ziemlich kurz und rund. Lauf mäßig lang, vorn mit unbeſtimmten Schuppen, Hinterzehe ziemlich lang mit langem Nagel, äußere am längſten. Zwei Arten, eine in Van Diemens Land, die andere in Süd- und Weſtau— ſtralien; Erdvögel, welche ſich gelegentlich auf die kleineren Baumzweige ſetzen. 223. C. fuliginosus Gourp vol. III. pl. 70. — unſre Nr. 101, Abb. Bd. III. 224. C. campestris Gouro vol. III. pl. 71. — unſre Nr. 102, Abb. Bd. III. Chthonicola Gou». Schnabel kurz und vom Grunde aus nach und nach herab— gebogen, Oberſchnabel vor der Spitze ſeicht gekerbt, ſeitlich zuſammengedrückt, Schnei— den eingezogen. Flügel muſchelförmig, erſte Vorderſchwinge ſehr kurz, 3., 4., 5. und 6. ziemlich gleich und am längſten, Schwanz ſeicht eoneav, alle Federn gleich— lang. Lauf mäßig lang, Zehen kurz, Hinterzehe etwas länger als Mittelzehe, Vordernägel mehr gekrümmt als bei Anthus. Eine Art als merkwürdige Combination von Acanthiza und Anthus, ſcheint doch erſter Gattung näher zu ſtehen. 225. Ch. minima Gouro vol. III. pl. 72. — unſre Nr. 360, Abb. Bd. III. Sylvia sagittata Laru, gen. hist. vol. VII. 136 Neu⸗Süd⸗Wales, weit über die graſigen Flächen verbreitet, baut ein gewölbtes Neſt in einen Eindruck des Bodens wie die wahren Sylviae. 38* 296 Ueberſicht Unterfamilie Motacillinae Boxap. Anthus Drensr. Ob dieſe Form der alten Welt durch mehr als eine Art in Auſtralien repräſentirt ſei, konnte ich noch nicht hinlänglich beſtimmen. Jeder Theil außerhalb der Tropen, nebſt Van Diemens Land wird von Vögeln dieſer Gattung bewohnt, die in der Größe in jeder Colonie etwas abweichen, dennoch iſt ihr Unterſchied ſo gering, daß ich ſie nur als Lokalvarietäten betrachten konnte. 226. A. australis Vis. Honsr. — Goblp vol. III. pl. 73. — unſre Nr. 361, Abb. Bd. III. i | Unterfamilie? — Motac. Anthinae. Cinclorhamphus Gou.. Schnabel etwas kürzer als Kopf, Firſte feicht ge— bogen, beſtimmte Kerbe vor der Spitze, Commiſſur am Grunde ſeicht kantig, weiter— hin etwas eingekrümmt; Naſenlöcher ſeitlich, oval. Flügel mäßig, ſteif, erſte Schwinge ſehr lang, ziemlich gleich mit 2 und 3, welche am längſten, dritte Reihe ziemlich ſo lang als erſte. Schwanz etwas ſchmal und keilförmig; Lauf ſehr ſtark und vorn geſchildert, Zehen lang und ſtark, beſonders die hintere und ihr Nagel, welche übrigens in derſelben Ebene mit der Innenzehe ſteht, Seitenzehe faſt gleich. Die drei Arten ſind der indiſchen Gattung Megalurus nahe verwandt und zeigen wie dieſe einen großen Unterſchied in der Größe der Geſchlechter, ſie gehören alle Auſtralien, wo ſie die graſigen Ebenen und offene Diſtriete bewohnen. Die Männ— chen laſſen einen kräftigeren Geſang hören, als irgend eine andere Gattung Au— ſtraliens. . : 227. C. cruralis Gouro vol. III. pl. 74. — unſre Nr. 390, Abb. Bd. III. 228. C. cantillans Gobrp vol. III. pl. 75. — unſre Nr. 392, Abb. Bd. III. 229. C. rufescens Gourp vol. III. pl. 76. — unſre Nr. 391, Abb. Bd. III. Unterfamilie Alaudinae Boxap. Mirafra Vid. Honsr. Eine, wenn nicht zwei Arten dieſer wohl begrenzten Gattung, wohnen in Auſtralien. Bis jetzt iſt nur eine genau erkannt, aber der Vogel dieſer Form, welcher das Land zwiſchen den Tropen bewohnt, ſcheint verſchieden zu ſein. 230. M. Horsfieldii Govı» vol, III. pl. 77. — unſre Nr. 396, Abb. Bd. III. Familie Fringillidae Vis. Die Finkenvögel Auſtraliens beſtehen aus zwanzig wohl unterſchiedenen Arten, in mehrere Untergattungen vertheilt. Jede von ihnen bietet einen leichten Unterſchied im Baue, meiſt verbunden mit Abweichungen im Anſehn und in der Art des Aufent— haltes. Die echten Astrild beſuchen graſige Raſenplätze in den Waldblößen, die offnen Stellen der Hohlwege u. ſ. w. Die Amadinae die ſteinigen Hügel und Flächen, die Poöphilae die Grasmatten der offnen Ebenen, die Donacolae die Schilfe und Sumpf— der Gattungen und Arten. 297 gräſer. Die Lebensart der Emblema kennt man noch nicht, ihr ſpitziger Schnabel deutet auf Eigenthümlichkeiten in ihrer Lebensweiſe, durch welche ſie von den andern ab⸗ weichen, hin. Ich glaube, alle Arten bauen ein großes Grasneſt mit einer ſpundartigen Oeff— nung. Alle abgebildeten Arten gehören nur Auſtralien an. Astrilda Swans. em.“) 231. A. bella Gour» vol. III. pl. 78. — unſre Nr. 400, Abb. Bd. II. Loxia nitida Larn. gen. hist. V. 268? 232. A. oculea Gobi vol. III. pl. 79. — unſre Nr. 401, Abb. Bd. III. 233. A. Bichenowii Govw vol. II. pl. 80. — unſre Nr. 140, Abb. Bd. III 234. A. annulosa Govro vol. III. pl. 81. — unſre Nr. 141, Abb. Bd. III. 235. A. temporalis GovL» vol. II. pl. 82. — unſre Nr. 137, Abb. Bd. III. 236. A. Phaöton Gouro vol. III. pl. 83. — unſre Nr. 139, Abb. Bd. III 237. A. ruficauda Goum vol. III. pl. 84. — unſre Nr. 138, Abb. Bd. III. 238. A. modes ta (Amadina) Go vol. III. pl. 85. — unſre Nr. 399, Abb. Bd. III. Amadina Swans. 239. A. Lathami Goulp vol, III. pl. 86. — unſre Nr. 135, Abb. Bd. III. 240. A. castanotis Goulb vol. III. pl. 87. — unſre Nr. 136, Abb. Bd. III. Poöphila Go». Schnabel am Grunde beträchtlich geſchwollen, faſt fo hoch und breit als lang. Flügel mäßig lang, erſte Schwinge verkümmert, die 2., 3. 4. und 5. gleichlang. Fuß ſohlenläufig, Zehen ſchlank, mittle weit länger, als ſeitliche, dieſe gleich, hintere weit kürzer als mittle. Schwanz vollkommen keilförmig, beide Mittelfedern verlängert. 241. P. Gouldiae (Amadina) GouU vol. III. pl. 88. — unſre Nr. 134, Abb. Bd. III. 242. P. mirabilis Hou. Jacot. Gorrb vol. III. pl. 89. — unſre Nr. 403, Abb. Bd. III. 243. P. acuticauda Gouro vol. III. pl. 90. — unſre Nr. 142, Abb. Bd. III. 244. P. persouata Gouup vol. Il. pl. 91. — unſre Nr. 143, Abb. Bd. III. 245. P. leucotis Goven vol. III. pl. 92. — unſre Nr. 402, Abb. Bd. III 246. P. cincta Gouup vol, IIl. pl. 93. — unſre Nr. 144, Abb. Bd. III Donacola Goo. Wie Amadina, aber der Schnabel weit mehr entwickelt und am Grunde höckrig, Firſte erhaben, Unterſchnabel in das Geſicht hinterwärts zurückge— zogen (retiring backward on the face). Flügel kürzer und runder, Fuß mehr zum Klettern und merkwürdig durch die große Entwickelung der Hinterzehe mit ihrem Nagel. Schwanzfedern ſteif. 247. D. castanothorax Gobsp vol, Il. pl. 94. — unſre Nr. 145, Abb. Bd. III. 248. D. pectoralis Gowws» vol, III. pl. 15 — unſre Nr. 146, Abb. Bd. III. 249. D. [laviprymna Govr» vol. III. pl. 96. — unſre Nr. 397, Abb. Bd. III. * Daß die falſche Schreibart Estrelda nur aus der engliſchen Ausſprache entſtanden, haben wir bereits J. S. 113 berichtigt. R. 298 Ueberſicht Emblema Gori. Schnabel faſt fo lang als Kopf, kegelförmig und mehr dem von Ploceus ähnlich. Flügel mäßig lang zum Rumpfe, erſte Schwinge verkümmert, 2., 3., 4., 5. gleich lang, dritte Reihe mehr verlängert. Schwanz mäßig lang und faſt vierſeitig oder ſeicht abgerundet. Fuß ſohlenläufig, Zehen außerordentlich ſchlank, mittle länger als ſeitliche, dieſe gleich. 250. E. picta Govıv vol. III. pl. 97. — unſre Nr. 147, Abb. Bd. III. Das einzige Exemplar dieſes ſchönen Vogels wurde von B. Byn de Esg. geſchoſſen und mir geſchenkt, ich muß aber mit Bedauern bekennen, daß es nicht mehr in meiner Sammlung ſich befindet, ſondern iſt mir im J. 1846 mit mehrern andern ſeltenen Vögeln geſtohlen worden. Familie Merulidae Vie. Pitta Vunz. Verbreiten ſich vom tropiſchen Indien durch die Inſeln des indiſchen Archipelag bis nach Auſtralien, eine oder zwei Arten gehören auch Afrika. Von den drei Auſtralien gehörigen Arten iſt P. iris hier zum ere Mal abgebildet, eine der ſchönſten Arten dieſer angenehmen Gruppe. 251. P. strepitans Tamm. — Govm vol. IV. pl. 1. — unſre Nr. 85, Abb. Bd. Ill. | Seitdem ich dieſe Art beſchrieben, habe ich noch die Eier erhalten und dabei fol: gende Bemerkungen des Mr. Strange zu Sydney. „Ich ſah nie einen Vogel, deſſen Benehmen angenehmer war, als das der b. strepitans, wenn man ſie in den Büſchen ſieht, die ſie bewohnt, wo ihre Anweſenheit durch einen eigenthümlichen Ruf ſich verräth, der den Worten „want a watch“ ähnlich klingt. Durch deſſen Nachahmung kann man ſie nahe vor die Mündung der Flinte locken. Sie brütet nicht eher, bis ſie ſcheu wird und ſich zurückzieht und auf ſehr künſtliche Weiſe die Aufmerkſamkeit von ſich ablenkt, da ſie ſich immer weiter von Stelle zu Stelle entfernt und gelegentlich dabei ſchreit, bis ſie den Verfolger weit vom Neſte entfernt hat. Die Neſter, die ich ſah, ſtanden auf den Knorren eines Feigen— baumes nahe am Boden, außen aus Reiſig gebaut und mit Moos, Blättern und feiner Rinde ausgelegt. Die Eier ſind vier an der Zahl, blaß milchkaffeeweiß, überall mit unregelmäßigen braunen und tief weingrauen Flecken, dieſe in der Schaale, 14“ lang, 3“ breit. 252. P. Vigorsii Gour» vol. IV. pl. 2. — unſre Nr. 84, Abb. Bd. II. Ich bedaure, weiter keine Nachweiſung über dieſe Art geben zu können, deren Exemplar in der Sammlung der Linnean Society das einzige iſt, das man aus Au— ſtralien kennt, ich glaube, daß ihre eigentliches Vaterland Neu-Guinea ſein dürfte. 253. P. iris Gobbo vol. IV. pl. 3. — unſre Nr. 86, Abb. Bd. III. Cinclosoma Vid. Honsr. Unter den Neuigkeiten in dieſem Werke find kaum wichtigere, als die für dieſe nur auſtraliſche Gattung. Drei ſchön unterſchiedene Arten ſind abgebildet, beſchrieben und nur eine derſelben war bis dahin bekannt. Ich glaube, fie find zunächſt mit der indiſchen Gruppe Janthoeincla verwandt. der Gattungen und Arten. 299 254. C. punetatum vıc. Horsc. vol. IV. pl. 4. — unſre Nr. 126, Abb. Bd. II. 255. C. castanotus Gortp vol. IV. pl. 5. — unſre Nr. 127, Abb. Bd. III. 256. C. einnamome um Gour vol. IV. pl. 6. — unſre Nr. 393, Abb. Bd. III. Als ich die Zeichnung dieſer Art fertigte, hatte ich nur die Männchen geſehen, ſeitdem verehrte mir Capitain Sturt ein Weibchen, welches vom Männchen durch Abweſenheit der ſchwarzen Kehle, Bruſt und Flügel abweicht, indem dieſe Theile bräun— lichgrau ſind. Oreocinela Gobi. Schnabel kopflang oder länger, ſeicht gekrümmt, ſeitlich zu: ſammengedrückt; Spitze übergebogen, Kerbe etwas entfernt, Schneiden ſcharf, Naſen— löcher grundſtändig, oval; Mundwinkel mit einigen kurzen Haaren beſetzt. Flügel mäßig lang und ſteif, erſte Schwinge ſehr kurz, 4. und 5. ziemlich gleich und am längſten; Schwanz ziemlich kurz und vierſeitig, Federn ſteif und auf einen Punkt nach außen gerichtet (running to a point exteriorly). Lauf mäßig, Schuppen ganz, Zehen ſchlank, beſonders die hintere, Außenzehe ziemlich gleich, innere am kürzeſten. Gefieder ſeidenartig anzufühlen, Bürzelfedern (rump -feathers) ſtachelſpitzig, wie bei Ceblepyris und Grauculus. Indien, Inſeln Indiens und Auſtralien, hier aber iſt mehr Unterſchied in der Größe der Exemplare verſchiedener Orte ſichtbar. Ich glaube doch, daß nur eine Art vorhanden iſt. Entſchieden ein Bewohner des Geſtrüppes, im Benehmen den eigentlichen Droſſeln ähnlich, aber mehr ſcheu und zurückgezogen. 257. 0. lunulata Gouro vol. IV. pl. 7. — unſre Nr. 561, Abb. Bd. III. Familie Paradisidae G. R. Gray. Ich halte die Berichte über die eigenthümliche Sitte der Chlamyderae und Ptilo— norhynchi für einen der wichtigſten und intereſſanteſten Theil meines Werkes und durch die Beobachter vollſtändig beſtätigt. Chlamydera Gov». Schnabel mäßig, Firſte erhoben, in die Spitze gebogen, ſeitlich zuſammengedrückt, Kerbe vor der Spitze, Dillenkante (gonys) ſeicht aufwärts ſteigend, Naſenlöcher grundſtändig, ſeitlich, heraustretend, gerundet und in einer Haut durchbohrt. Flügel lang und ſpitzig, erſte Schwinge kurz, zweite kürzer als dritte und vierte, beide gleich und am längſten. Schwanz lang und ſeicht abgerundet. Lauf kräftig, vorn mit breiten Schildern, Zehen lang und ſtark, äußre länger, als innre, hintere lang und kräftig, Nägel lang, gekrümmt und ſpitzig. 258. Ch. maculata Govr IV. pl. 8. — unſre Nr. 211, Abb. Bd. III. Südauſtralien, Neu-Süd-Wales und nach Mr. Gilberts Tagebuch während der Oberlands⸗Expedition nach Port Eſſington auch in einer zwiſchentropiſchen Region der Oſtküſte. Mr. Gilbert ſagt in einem ſeiner intereſſanten Briefe, den ich erhalten, ſeit meine Beſchreibung gedruckt wars „Die Frage über das Niſten des Chlamydera iſt neuerlich durch Mr. C. Coxen gelöſt, indem er im Dezember ein Neſt mit drei 300 | Ueberſicht Jungen fand. In der Geſtalt war es dem der gemeinen europäiſchen Droſſel ähnlich, ebenſo obertaſſenförmig, aus dürrem Reiſig gebaut, ſeicht mit Federn und feinen Grä— ſern belegt; es ſtand auf den kleinen Zweigen einer Akacie, die über einen Waſſerpfuhl hingen.“ 259. Ch. nuchalis Covr» vol. IV. pl. 9. — unſre Nr. 212, Abb. Bd. III. Capitain Stokes ſagt: „ich fand eine Anzahl Ruthen mit ihrem untern Ende in den Boden geſteckt, dieſen mit Muſcheln beſtreut und die Spitzen der Ruthen gegen einander gebogen, wie eine Laube, dieſe war 24 Fuß lang, 14 Fuß weit von einem Ende zum andern. Ich war bis zu meinem nächſten Beſuche in Port Eſſington der Anſicht, daß eine Mutter unter den Eingebornen ihr Kind auf dieſe Weiſe vergnügt habe und wurde eines Tages gebeten, mitzugehen und das „Vogel-Luſthaus, bird’s playhouse“ zu ſehen, wobei ich ſogleich dieſelbe Art von Bau wiedererkannte, die ich am Vietoria-River geſehen. Der Vogel: Chlamydera nuchalis Goulp flog ſelbſt freudig davor und dahinter, nahm Muſcheln von jeder Seite und trug ſie durch den Bogen— gang an deſſen Ausgang.“ — Discoveries in Australia II. 97. Ptilonorhynchus Kım. ” 260. Pt. holosericeus Kur. IV. pl. 10. — unfre Nr. 213, Abb. Bd. III. Folgende Mittheilung von Mr. Strange zu Sydney zeigt, daß der Vogel auch in der Gefangenſchaft ſeine eigenthümlichen Sitten ausübt. f „Mein Vogelhaus enthält jetzt auch ein paar Atlasvögel, von welchen ich hoffte, daß ſie brüten würden, als ſie in den beiden letzten Monaten anhaltend beſchäftigt waren, Lauben zu bauen, die ich zu dem Zwecke erbaut ſah, um darin das Weibchen zu liebkoſen. Beide Geſchlechter beſorgen die Aufrichtung der Laube, aber das Männ— chen vorzüglich. Manchmal treibt das Männchen ſein Weibchen überall im Vogelhauſe herum, dann geht es zur Laube, hackt auf eine bunte Feder oder ein großes Blatt, giebt einen ſonderbaren Ton von ſich, ſträubt alle Federn und rennt rings um die Laube herum, in welche endlich das Weibchen eintritt, wo das Männchen ſo aufgeregt wird, daß ihm die Augen aus dem Kopfe herausſtehen und es unabläſſig einen Flügel nach dem andern erhebt, dabei ein leichtes Pfeifen vernehmen läßt und wie ein Hahn etwas vom Boden aufzupicken ſcheint, bis endlich das Weibchen gefällig zu ihm geht, worauf nach zweimaligem Herumdrehen ein Platſch (a dash) folgt und die Seene endigt.“ Dies Päärchen ſandte Mr. Strange für den Earl of Derby und hätte fie nicht unglücklicher Weiſe bei Umſegelung des Cap Horn die Kälte getödtet, ſo würden ſie ohne Zweifel auch in dem prachtvollen Vogelhauſe zu Knowsley ihre ſonderbaren Sitten gezeigt haben. Ihr Wohnbezirk ſcheint ſich auf den Südoſten von Neu-Süd— Wales zu beſchränken, da man ſie bis jetzt noch in keinem andern Theile gefunden hat. 261. Pl. Smithii Vie. Horsr. Gouso vol. IV. pl. 11. — unſre Nr. 404, Abb. Bd. III. Sericulus Corp. Bis jetzt nur eine Art. 262. S. chrysocephalus Goup vol. IV. pl. 12. — unſre Nr. 395, Abb. Bd. III. S. magnirostris Goun proceed. V. 145. Synops. IV. Jung. Nur im Geſtrüpp von Südoſtauſtralien. der Gattungen und Arten. 301 Familie? — Turdinae. Unterfamilie Oriolinae 6. R. Grar. Oriolus Lx. Eigentliche Pirole find über Europa, Aſien, Afrika, die indiſchen Inſeln und Auſtralien verbreitet, doch fand ſich in Polyneſien und in Amerika noch keiner. Drei Arten ſind in Auſtralien, von denen zwei abgebildet ſind, die dritte von der Nordküſte iſt dem 0. viridis jo ähnlich, daß die Beſchreibung allein hinreicht. 263. O. viridis VIII. — Gourp IV. pl. 13. — unſre Nr. 394, Abb. Bd. III. 264. O. affinis Gour». In der Nachbarſchaft von Port Eſſington, von voriger Art nur dadurch verſchie— den, daß er kürzere Flügel, größeren Schnabel hat und die weißen Flecke an der Spitze der Seitenſchwanzfedern kleiner ſind. 265. 0. flavicinetus Govrp vol. IV. pl. 14. — unſre Nr. 563, Abb. Bd. III. Sphecotheres VI au. Auſtralien bietet uns nur eine Art dieſer Gattung, andere finden ſich in Neu-Guinea und den benachbarten Inſeln, bis jetzt iſt ihr Vorkommen in Indien noch nicht beſtätigt. 266. S. australis Swalxs. Gourp vol. IV. pl. 14. — unſre Nr. 564, Abb. Bd. III. Turdus maxillaris Late. gen. hist V. 1292 Vom Niſten iſt noch nichts bekannt, wahrſcheinlich ähnlich den Pirolen. 7 * Familie? — Corvinae: Fregilinae. Corcorax Less. Nur eine Art von manchen eigenthümlichen Sitten; ihre Be— wegungen auf den Zweigen, ihre Art und Weiſe, auf dem Boden fortzukommen, ihr Neſtbau ſind von gleicher Merkwürdigkeit. 267. C. leucopterus Gourp vol. IV. pl. 16. — unſre Nr. 406, Abb. Bd. I. Familie? — Passerinae: Callaeatinae. Struthidea Gobi. Schnabel kürzer als Kopf, robuſt, geſchwollen, oben ge— krümmt, höher als breit, Dillenkante (gonys) kantig, Naſenlöcher grundſtändig, ſeit— lich, rund und offen, Flügel mäßig, rund, erſte Schwinge kurz, 4te und öte am längſten, zweite Reihe lang und breit. Lauf vorn geſchildert, hinten gleichartig (plain). Zehen lang und ſtark, äußre länger als innre, Nägel ſtark, zuſammenge— drückt und ſehr gekrümmt. Die einzige bekannte Art im Innern von Süd- und Oſtauſtralien auf ſteinigen Klippen, meiſt auf den Callitrisbüſchchen beobachtet. 268. St. einerea G0 vol, IV. pl 17. — unſre Nr. 148, Abb. Bd. III. In einer Beſchreibung dieſer Art habe ich bemerkt, daß ihre Bewegungen denen Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl, II. 39 302 Ueberſicht von Corcorax leucopterus ähnlich wären und folgender Auszug aus Mr. Gilbert's Tagebuch über ſeine Reiſe nach Port Eſſington ſchreibt, daß beide Vögel auch im Neſt— bau verwandt ſind. „Den 19. October. Nach neuen Entdeckungen herumſtreifend, wurde ich ſehr be— friedigt, die Eier von Struthidea einerea zu finden. Mehrmals ſcheuchte ich den Vogel von einem Roſenholzſtrauche (rosewood-tree), auf, welcher in einem kleinen Flecke von Geſtrüpp wuchs und fand ein Neſt, welches ich für das der Grallina hielt; fo ent— ſchloſſen als möglich das Räthſel zu löſen, legte ich mich in kurzer Entfernung bei voller Anſicht auf den Baum, nieder und war nicht wenig überraſcht, als ein Vogel dies Neſt in Beſitz nahm; ſogleich ſtieg ich den Baum hinauf und fand die 4 Eier, deren mittlere Länge 14”, die Breite 3“, ihre Farbe weiß, beſonders am dicken Ende röthlichbraun, purpurgrau und grünlichgrau gefleckt war, mehrere Flecke ſchienen wie mit einer weichen Bürſte auf der Schale gezeichnet. Was aber das Neſt betrifft, ſo muß ich geſtehen, daß es ein altes Neſt von Grallina war, enthielt aber eine größere Menge von Gras als Ausfütterung, als ich je im Neſte dieſes Vogels geſehen; wenn dies nicht der Fall iſt, ſo ſind die Neſter beider Vögel vollkommen gleich, denn ſie bil— den ein großes Becken aus Schlamm auf einem horizontalen Zweige.“ „Den 21. October. Abends traf ich Struthidea, welche ich vom Neſte aufjagte, welches dem oben beſchriebenen gleich war, und ich glaube deshalb, daß es der Vogel ſelbſt jo gebaut hat, obgleich es fo ganz dem der Grallina gleicht, beſonders auch in dem Umſtande, daß es in einer Lage am Waſſer ſtand und keine Grallinae in der Nachbarſchaft waren. Auch dies Neſt, wie jenes, hatte eine dicke = von Gras und ſchien eben erſt zur Aufnahme der Eier beendigt.“ Es iſt kein Zweifel, daß die beſchriebenen Neſter wirklich Struthidea gehörten, die von Corcorax und Grallina ſind auch ganz ähnlich und es iſt ſonderbar, daß dieſe drei Vögel in ihrem Bau ſo ſehr verſchieden ſind und doch dieſelbe Art von Neſt bauen. Familie: Corvidae VIC. Corvus Liw Es iſt außerordentlich intereſſant, die Verbreitung der Glieder der echten Krähenvögel zu beſtimmen, nicht ſowohl in Beziehung auf ihre weite Verbreitung als deshalb, weil die Formen in manchen Ländern, die ganz für ſie geeignet erſcheinen, nicht exiſtiren. Eben weil die Arten ſo weit über ganz Europa, Aſien, Afrika, Nordamerika, die Inſeln Indiens und Auſtralien verbreitet ſind, iſt es merkwürdig, daß in Südamerika, Polyneſien und Neuſeeland keine vorkömmt. 269. coronoides Vic. Horsr. Gourp vol. IV. pl. 18. — unſre Nr. 407, Abb. Bd. II. Die einzige bis jetzt in Auſtralien bekannte Art. der Gattungen und Arten. 303 Familie? — Tenuirostres: Upupinae. Neomorpha Gouw. Gehört Polyneſien und die Art iſt auf Neuſeeland bes ſchränkt. 270. N. Gouldii 6. R. Gray. Govi vol. IV. pl. 19. — unſre Nr. 19, Abb. Bd. III Familie? — Turdinae: Timalinae. Pomatorhinus Honsr. Von Indien durch die Inſeln Auſtraliens, aber nicht in Afrika oder Polyneſien, drei Arten gehören Auſtralien an. In Hinſicht auf die Verwandtſchaft herrſchen noch verſchiedene Anſichten unter den Ornithologen, die meiſten haben fie zu den Meliphagidae gebracht, nachdem ich aber hinlängliche Gelegenheit gehabt habe, die Arten Auſtraliens in wildem Zuſtande beobachten zu können, kann ich beſtätigen, daß ſie in keiner Weiſe, weder in ihren Sitten, noch in ihren Bewegungen, ihrer Lebensweiſe und ihrem Neſtbau überein— ſtimmen und in dieſen Verhältniſſen von allen Vogelgruppen, die mir zu Geſicht kamen, abweichen. 271. P. temporalis Gourn ii, IV. pl. 20. — unſre Nr. 562, Abb. Bd. III. Turdus frivolus Larn. gen. hist. V. 127? 272. P. rubeculus Govr» vol. IV. pl. 21. — unſre Nr. 151, Abb. Bd. III 273. P. supereiliosus Vic. Horsr. GouLn vol. IV. pl. 22. — unſre Nr. 150, Abb. Bd. III. 0 Familie Meliphagidae Vıe. Bei weitem die größte und hervorragendſte Vegetation Auſtraliens beſteht aus zwei bis drei reichen Gattungen: Eucalyptus, Banksia ete., welche, wie zu erwarten war, wieder mehrern großen Vogelgruppen ihren behaglichen Aufenthalt bieten, wie dies bei den auf eine merkwürdige Weiſe zahlreichen Honigvögeln und den Honig: Papageien der Fall iſt. Erſtere Gruppe begreift nicht weniger als acht und fünfzig Arten, in mehreren natürlichen Unterabtheilungen, deren jede ihren beſonderen Bau hat, wieder vereint. Alle freſſen Inſeeten, Blüthenſtaub und Honig aus den daran fo reichen Blüthen der Eukalypten, und genießen dieſe Nahrung mit ihrer langen, an der Spitze pinſelförmigen und deshalb dazu wunderbar geeigneten Zunge, während ihre Mundöffnung eng und ihr Magen ſehr klein iſt. Auſtralien iſt die große Herberge dieſer Vögel, einige finden ſich auch in Neu— Guinea und auf einigen Inſeln von Polhyneſien. Meliphaga Vi. Honsr. Südauſtralien und auf den Inſeln der Baßſtraße nebſt Van Diemens Land, noch keine Art bis jetzt in Nordauſtralien oder zwiſchen den Tropen. Sie ſind zahm und zutraulich, beſuchen vorzugsweiſe die Bankſien und freſſen Blüthenſtaub und Honig, gelegentlich auch Inſeeten. Die Geſchlechter ſind gleich und die Jungen nehmen das Gefieder der Alten ſehr frühzeitig an. N 39 * 304 Ueberſicht 274. M. Novae Hollandiae Vis. Ionsr. — Gobrp vol. IV. pl. 23. — unſre tr. 64, Abb. Band III. 275. M. longirostris Gouro vol. IV. pl. 24. — unſre Nr. 347, Abb. Bd. III 276. M. sericea Gould vol. IV. pl. 25. — unſre Nr. 65, Abb. Bd. III. 277. M. mystacalis Gour» vol. IV. pl. 26. — unſre Nr. 565, Abb. Bd. III. 278. M. anstralasiana Vıc. Horsr. — Gour» vol. IV, pl. 27. — unſre Nr. 66, Abb. Bd. III. Certhia pyrrhoptere Larn. gen. hist. IV. 197? Glyciphila Swans. Die Arten dieſer Gattung finden ſich auf höheren Bäumen als die Meliphagae, ſind mehr ſcheu und haben bedeutende Flugkraft, ſie nähren ſich mehr ausſchließlich von Inſeeten. Von den vier Arten Auſtraliens gehören zwei: fulvifrons und albifrons Südauſtralien an, 6. fasciata dem Norden und die kleine ocularis iſt über ganz Auſtralien verbreitet und wenn ich nicht irre, auch auf Neu— Guinea und Timor. Die junge fulvifrons und albifrons weichen bedeutend von den Alten in der Zeichnung ab. 279. 6. fulvifrons Swalxs. Govsp vol. IV. pl. 28. — unſre Nr. 56, Abb: Bd. III. Certhia melanops LArn. gen. hist. IV. 173? 280. 6. albifrons Goup vol. IV. pl. 29. — unſre Nr. 57, Abb. Bd. III. 281. 6. fasciata Gouͥůð vol. IV. pl. 30. — unſre Nr. 58, Abb. Bd. III. 282. 6. ocularis Gourp vol. IV. pl. 31. — unſre Nr. 346, Abb. Bd. III. Ptilotis Swans. Die Arten find nicht allein zahlreicher, als die der andern Gruppen der Familie, ſondern ſie umfaſſen auch manche der ſchönſten und lebhafteſt gefärbten Vögel derſelben. Entweder ſind dieſelben im Geſicht ſchön gefärbt oder ſie haben ſehr entwickelte und verſchieden gefärbte Ohrbüſchel. Die Eukalypten und Aeacien ſind die Bäume, auf denen ſie gewöhnlich vorkommen, die Arten mit olivengrünem Rücken, wie flavigula und leucotis, beſuchen die niedrigen oder dicklichblättrigen Arten, deren Beblätterung in der Farbe ihrem Gefieder ähnlich ſieht, die am auffallendſten gezeichneten aber mit prächtig gelben Wangen und Ohrpinſeln, wie ornatus und plumulus, finden ſich am häufigſten auf den blühenden Acacien. Manche Art, be- ſonders penicillata, ſteigt von den Bäumen herab und ſucht Käfer u. a. Inſeeten am Boden. Die Caſuarinen ſind die Lieblingsbäume für sonorus und versicolor, während chrysotis, chrysops und fusca meiſt ganz auf die Büſche beſchränkt find und ihre Nahrung auf den Eukalypten, den hängenden Guirlanden von Tecoma u. a. ſchönen Schlingpflanzen ſuchen. Die Gattung iſt vorzugsweiſe auſtraliſch, aber einige Arten, glaube ich, gehören Neu-Guinea, fie leben ganz von Inſeeten und nur manchmal von Beeren. Die Geſchlechter ſind gleich, doch die Weibchen kleiner, die Jungen nehmen das Gefieder der Eltern ſchon im Neſte an. 283. P. chryso tis Gobip vol. IV. pl. 32. — unſre Nr. 340, Abb. Bd. III. Pt. Lewinii Swalxs. class. II. 326? 284. F. sonorus Gouip vol. IV. pl. 33. — unſre Nr. 341, Abb. Bd. III. der Gattungen und Arten. 305 285. P. versicolor Govrp vol. IV. pl. 34. — unſre Nr. 342, Abb. Bd. II. 286. b. flavigula Govso vol. IV. pl. 35. — unſere Nr. 555, Abb. Bd. III. 287. P. leucotis Govr» vol. IV. pl. 36. — unſre Nr. 339, Abb. Bd. III. A 288. P. auricomis Gourp vol. IV. pl. 37. — unſre Nr. 59, Abb. Bd. III. 289. P. eratitius Gouro vol. IV. p.. 38. — unſre Nr. 60, Abb. Bd. II. 290. P. ornatus Govr» vol. IV. 39. — unſre Nr. 61, Abb. Bd. I. 291. P. plumulus Govrp vol. IV. pl. 40. — unſre Nr. 62, Abb. Bd. III. 292. P. flavescens Govw vol. IV. pl. 41. — unſre Nr. 343, Abb. Bd. II. 293. P. fla va Gou¹p˙ vol. IV. pl. 42. — unſre Nr. 337, Abb. Bd. III. 294. P. penieillatus Govr» vol. IV. pl. 43. — unſre Nr. 338, Abb. Bd. III. 285. P. fusca Govuro vol. IV. pl. 44. — unſre Nr. 63, Abb. Bd. III. 296. P. chrysops Gouro vol. IV. pl. 45. — unſre Nr. 344, Abb. Bd. III. 297. P. unicolor Gov» vol. IV. 46. — unſre Nr. 342, Abb. Bd. III. Plectorhyncha Gou». Schnabel kürzer als Kopf, ſeicht gebogen, meiſt ke— gelförmig, ſehr geſpitzt, Naſenlöcher grundſtändig, zum Theil mit Deckel, Kerbe vor der Spitze undeutlich. Flügel mäßig, erſte Schwinge kurz, dritte und vierte am längſten. Schwanz mäßig und vierſeitig; Lauf ſtark, Hinterzehe mit Nagel lang, kräftig und kürzer als Mittelzehe mit Nagel, ſeitliche ungleich, äußre am längſten, mit der mittleren faſt bis zum erſten Gelenke verwachſen. Nur eine Art auf den Ebenen in Oſtauſtralien, wo ſie auf den Eukalypten und Acacien lebt, ein ſehr geräuſchvoller und geſchwätziger Vogel. Geſchlechter gleich— farbig, Junge ſchon im Gefieder der Alten. 298. P. lanceolata Gour» vol. IV. pi. 47. — unſre Nr. 75, Abb. Bd. III. Xanthomyza Swans. Nur eine Gattung. 299. X. phrygia Swaıns. Gouro vol. IV. pl. 48. — unſre Nr. 67, Abb. Bd. III. Scheint auf Südoſtauſtralien beſchränkt. Beſucht die höchſten Zweige der hohen Eukalypten, ſowohl im Buſchholze als auf den Ebenen, iſt aber vorzüglich häufig nächſt der Küſte. Kühn und außerordentlich kampfluſtig. Geſchlechter gleich, wenig Unterſchied bei den Jungen. Die Neſter rund und obertaſſenförmig, meiſt in einer Aſtgabel. Melicophila Goo. Schnabel kopflang, vom Grunde aus nach und nach ab— wärts gekrümmt, faſt walzig und ſehr geſpitzt. Naſenlöcher grundſtändig und be— deckelt. Flügel ziemlich lang, erſte Schwinge kurz, dritte am längſten. Schwanz mäßig lang, ziemlich vierſeitig. Lauf lang und ſtark. Eine Art, ſo viel bekannt, auf Süd- und Weſtauſtralien beſchränkt. 300. M. picata Goν²u]pm vol. IV. pl. 49. — unſre Nr. 53, Abb. Bd. III. Hat manche Eigenthümlichkeiten und unterſcheidet ſich von den meiſten übrigen Meliphagidae dadurch, daß die Geſchlechter ganz verſchieden gefärbt find und daß fie ſich in Trupps verſammelt, welche den größten Theil des Tages hindurch in der Höhe herumfliegen. Es wurde mir erſt bekannt, nachdem ich meine Abbildung gefertigt hatte, 306 Ueberſicht daß der Vogel ein kleines aſchgraues Fleiſchläppchen unter dem Auge hat, welches man am trocknen Balge nicht bemerkt. Neſt und Eier ſollen denen von Petroica mul- licolor ſehr ähnlich ſein und unter ähnlichen Umſtänden vorkommen. Entomophila Gou». Schnabel ziemlich kopflang, am Grunde etwas breit, gegen das Ende zuſammengedrückt und geſpitzt, Schneiden des Oberſchnabels ge— bogen und vor der Spitze ſeicht gekerbt, Naſenlöcher grundſtändig, in einer Haut eingeftochen und bedeckelt. Flügel ziemlich lang, erſte Schwinge verkümmert, zweite faft fo lang als dritte, dieſe am längſten. Schwanz kurz und ziemlich vierſeitig. Lauf kurz und etwas ſchwach, Hinterzehe kurz und ſtark, ſeitliche ungleich, innere am kürzeſten. N 201. E. picta Gov vol. IV. pl. 50. — unſre Nr. 79, Abb. Bd. III. Die ſpitzigen Flügel der Exemplare, die ich vor meiner Reiſe in Auſtralien ge— ſehen, veranlaßten mich, anzunehmen, daß ſie mehr Luftvögel ſind, als andere Glieder dieſer Familie und das hat ſich auch beſtätigt; während jene meiſt durch die Zweige kriechen und klettern, ſo fliegt dieſe um die Bäume, fängt Inſeeten im Fluge und zeigt dabei das ſchöne Gelb der Flügel und die weiße Zeichnung des Schwanzes in auffälliger Weiſe. Das zerbrechliche obertaſſenförmige Neſt iſt manchmal an hängende Blätter der Acacia pendula aufgehangen. 202. E. albogularis Gouo vol. IV. pl. 51. — unſre Nr. 80, Abb. Bd. III. 203. E. rufogularis Go¹p vol. IV. pl. 52. — unſre Nr. 81, Abb. Bd. III. Ich fürchte, daß ich dieſe beiden Arten von der Nordküſte fälſchlich in dieſe Gattung gebracht habe. Ich glaube, ſie werden ſich als eigene Gattung hinlänglich charakteriſiren. Acanthogenys Gobi. Schnabel kopflang, zuſammengedrückt, leicht gebogen, geſpitzt, Kerbe vor der Spitze, Schneiden fein geſägt. Naſenlöcher faſt grundſtändig, vom Grunde des Unterſchnabels verläuft ein nackter Streif unter die Augen und unter dieſem ſind die Wangen mit ſteifen Spitzen beſetzt. Flügel mäßig, erſte Schwinge ſehr kurz, dritte, vierte und fünfte gleich und am längſten. Schwanz mäßig, ziemlich gleich. Beine ſtark, Hinterzehe ſtark und länger als mittle, äußere am Grunde mit der Mittelzehe verwachſen, Nägel hackig. Eine Art, ſteht an Größe und Bau in der Mitte zwiſchen den kleinen Honig— vögeln, wie Meliphaga, Plilotis und den großen, wie Acanthochaera u. a. 304. A. rufogularis G0, vol. IV. pl. 53. — unſre Nr. 70, Abb. Bd. III. Inner- und Südauſtralien, von Oft nach Welt weit verbreitet. Geſchlechter gleich, Junge ſehr ähnlich, aber noch ohne die Spitzen der Wangen, die im erſten Jahre ſpärlich hervorbrechen. Sie leben beſonders auf den Bankſien in den unfrucht— baren ſandigen Gegenden. Anthochaera Vis. Honsr. Ganz auſtraliſche Gattung, drei Arten gehören aus— ſchließlich dem Süden und außertropiſchen Theile und eine Van Diemens Land an. 305. A. inauris Gourv vol. IV. pl. 54. — unſre Nr. 68, Abb. Bd. III. 306. A. carunculata Vie. Horsr. — Goulp vol. IV, pl. 55. — unſre Nr. 354, Abb. Bd. II. der Gattungen und Arten. 307 307. A. mellivora Vie. Horse. — Goulp vol. IV. pl. 56. — unſre Nr. 69, Abb. Bd. Ul. 308. A. lunulata Goum vol. IV. pl. 57. — unſre Nr. 353, Abb. Bd. III. Könnten in zwei Gattungen getrennt werden, mit Fleiſchläppchen: inauris und carunculata und ohne dieſelben: mellivora und lunulata, welche manche Verſchieden— heiten darbieten. Tropidorhynchus Vic. Honsr. Das Geſetz der Vertretung iſt durch dieſe Arten deutlich ausgedrückt, welche die Oſt- und Weſtküſte bewohnen. Aber die Glieder dieſer Gattung zeigen die entgegengeſetzte Richtung, oder Nord und Süd. Man kann keine eigenthümlichere und vollkommnere Vertretung finden, als J. cor— niculatus und eitreogularis von der Nordküſte und argenticeps und sordidus vom Nordweſten. Andere Arten bewohnen Neu-Guinea und die benachbarten Länder. 309. T. corniculatus Vıc, Horsr. Goblp vol. IV. pl. 58. — unſre Nr. 73, Abb. Bd. III. 310. T. argenticeps Govı» IV. 59. — unſre Nr. 74, Abb. Bd. III. 311. T. citreogularis Gour IV. pl. 60. unſre Nr. 355, Abb. Bd. III. 312. T. sordidus Govro introd. Auf der Halbinfel Coburg, dem citreogularis ganz gleich, nur in allen Verhält— niſſen kleiner, dagegen der Schnabel mehr entwickelt. Acanthorhynchus 6ou». Schnabel lang, dünn und ſpitz, ſeitlich zuſam— mengedrückt, Schneiden eingekrümmt, Firſte ſcharf und erhaben, Naſenlöcher grund— ſtändig, lang und bedeckelt. Flügel mäßig in Größe und halbrund, erſte und fünfte Schwinge gleich, dritte und vierte ziemlich gleich und am längſten. Schwanz mäßig an Größe und ſeicht gegabelt. Lauf lang und ſtark, Mittelzehe lang und robuſtz äußre länger als innre. Nur auſtraliſche Gattung, zwei, wenn nicht drei wohl unterſchiedene Arten, von denen jede einen eignen Diſtriet bewohnt, A. tenuirostris im Oſten, superciliosus im Weſten genau in derſelben Breite, ſo daß ſie einander ſchön repräſentiren. A. dubius lebt in Van Diemens Land; ich hatte die Art für einerlei mit tenuirostris gehalten, bin aber jetzt geneigt, mit Mr. Blyth ſie für verſchieden zu nehmen. 313. A. tenuirostris Gourd vol. IV. pl. 61. — unſre Nr. 54, Abb. Bd. III. 314. A. dubius Gouso introd. — unſre Nr. 54, Abb. Bd. III. 315. A. supereiliosus Gouro vol. IV. pl. 62. — unſre Nr 55, Abb. Bd. III. Myzomela Vid. Honsr. Fünf gut bezeichnete Arten find über ganz Auſtralien vertheilt, zahlreiche andere finden ſich in Neu-Guinea und den benachbarten Inſeln, auch in Polyneſien, aber nicht auf Van Diemens Land. 316. M. sanguinoleuta Gou vol. IV. pl. 63. — unſre Nr. 49, Abb. Bd. III. 317. M. erythrocephala Govrp vol, IV. pl. 64. — unſre Nr. 50, Abb. Bd. III. 318. M. pectoralis Gouuo vol. IV. pl. 65. — unſre Nr. 51, Abb. Bd. III. 319. M. nigra G0⁰ο vol. IV, pl. 66. — unſre Nr. 52, Abb. Bd. III. 320. M. obscura Gourn vol. IV. 67. — unſre Nr. 351, Abb. Bd. III. 308 Ueberſicht Entomyza swuss. Von zwei Arten dieſer ſchön unterſchiedenen auſtraliſchen Gnttung bewohnt eine den Südoſten oder Neu-Süd-Wales, die andere, fo viel man weiß, ganz auf die Nordoſtküſte beſchränkt, iſt ſehr häufig um Port Eſſington und in der benachbarten Gegend. 321. E. cyanotis Swams. — Gorp vol. IV. pl. 68. — unſre Nr. 72, Abb. Bd. Ill. | | Hat die unter den Honigvögeln fo merkwürdige Gewohnheit, das Neft’ von Po. matorhinos temporalis zur Aufnahme für ihre Eier zu beziehen. 322. E. albipennuis Gour» vol. IV. pl. 69. — unſre Nr. 71, Abb. Bd. III. Melithreptus Vin. Keine Gruppe iſt über Auſtralien allgemeiner verbreitet, als dieſe, welche ſich von Van Diemens Land vom Süden bis zu den nördlichſten Theilen des Contineuts verbreitet und von Oſt bis Weſt in gleicher Häufigkeit vorkommt, ſo daß jeder Theil ſeine beſondern Arten beſitzt. Die Eukalypten ſind die Bäume, auf denen ſie faſt ausſchließlich ſich vorfinden. Ich glaube, daß die Form außerhalb Auſtralien nicht vorkömmt. 323. M. validirostris Govo vol. IV. pl. 70. — unſre Nr. 349, Abb. Bd. III. 324. M. gularis Gouͥů vol. IV. pl. 71. — unſre Nr. 348, Abb. Bd. III. 325. M. lunulatus G0 rp vol. IV. pl. 72. — unſre Nr. 552, Abb. Bd. III. 326. M. chloropsis G0 vol. IV. pl. 73. — unſre Nr. 553, Abb. Bd. III. 327. M. albogularis Gous vol. IV. pl. 74. — unſre Nr. 554, Abb. Bd. III. 328. M. melanocephalus Gournp vol. IV. pl. 75. — unſre Nr. 350, Abb. Bd. III. Certhia agilis Larn. gen. hist. IV. 204. Myzantha Vid. Honsr. Während der Erſcheinung dieſes Werkes wurden noch drei Arten für dieſe Gattung entdeckt, eine im Innern von Neu-Süd-Wales, die zweite am Schwanenfluſſe und die dritte auf der Nordweſtküſte, folglich iſt dieſe Gattung durch ihre Arten über faſt alle Theile Auſtraliens weit verbreitet. 329. M. garrula Govno vol. IV. pl. 76. — unſre Nr. 76, Abb. Bd. III. 330. M. obscura Gous vol. IV. pl. 77. — unſre Nr. 78, Abb. Bd. II. 331. M. lutea Gourp vol. IV. pl. 78. — unſre Nr. 77, Abb. Bd. III. 332. M. klavigula Gourp vol. IV. pl. 79. — unſre Nr. 557, Abb. Bd. III. 333. M. melanophrys Gourp vol. IV. pl. 80. — unſre Nr. 352, Abb. Bd. III. Familie? — Motacillinae: Ficedulinae, Zosterops Vid. Horse. Drei gut unterſchiedene Arten dieſer Gattung bewohnen den Continent Auſtraliens und Van Diemens Land, zwei die Norfolkinſel und zahlreiche andere den Continent und die Inſeln Indiens ſowie die Himalaia— gebirge. der Gattungen und Arten. 309 Indem ich dieſe Gruppe ſo nahe zu den Honigvögeln ſtelle, habe ich mehrere ihrer Eigenheiten im Auge gehabt, denn ſie neigen ſich im Bau und in der Form ihres Neſtes zu ihnen, aber nicht in der Farbe ihrer immer blauen Eier. 334. Z. dorsalis Ve. Honsr. — Gobrp vol. IV. pl. 81. — unſre Nr. 96, Abb. Bd. III. 335. Z. chloronotus Gouro vol. IV. pi. 82. — unſre Nr. 98, Abb. Bd. III. 336. Z. luteus Gouro vol. IV. pl. 83. — unſre Nr. 97, Abb. Bd. III. Familie Cuculidae Leacn. Die Familie iſt ſehr artig in Auſtralien vertreten, ſeitdem wir hier Arten kennen, welche zu der größten Anzahl der Gattungen der alten Welt gehören und eine: Sey— chrops, wohl nur hier vorkömmt. Mit Ausnahme von Centropus und Eudynamis find ſie, ſo wie ihre Vorbilder in ihrer Fortpflanzung Schmarotzer und hängen von andern Vögeln ab, welche ihre Eier aufnehmen, ihre Brut pflegen, füttern und erziehen. Cuculus Lisx. 337. C. optatus Goup vol. IV. pl. 84. — unſre Nr. 433, Abb. Bd. III. Seitdem ich dieſe Art beſchrieben hatte, ſah ich Exemplare aus Indien mit dem damen C. micropterus bezeichnet, welcher, im Fall er ſich früher als der meinige pub— lizirt finden ſollte, beibehalten werden müßte. 338. 6. inornatus Vic. Horsr. — Govi. vol. IV. pl. 85. — unſre Nr. 435, Abb. Bd. III. 5 Columba pallida Larn. gen. hist. VIII. 30. 339. C. eineraceus Vié. Horse. — Gobrp vol. IV. pl. 86. — unſre Nr. 432, Abb. Bd. III. 340. C. insperatus G0urp vol. IV. pl. 87. — unſre Nr. 434, Abb. Bd. III. 341. C. dumetorum Gourp. Nordküſte, iſt kleiner als C. insperatus und mehr braun im ganzen Gefieder. Chrysococeyx Bor. In mehrern Theilen der alten Welt, zwei Arten in Auſtralien. 342. Ch. osculans (Chaleites —) Gour» vol. IV. pl. 88. — unſre Nr. 436, Abb. Bd. III. 343. Ch. lucidus Gourp vol. IV. pl. 89. — unſre Nr. 437, Abb. Bd. III. Sylvia versicolor Laru. in Lausert’s Drawings. Scythrops Larum. Die einzige Art dieſer merkwürdigen Form bewohnt die Oſtküſte Auſtraliens und nach Mr. Gilbert's Tagebuch verbreitet fie ſich nord: wärts bis zwiſchen die Tropen. Ich habe neuerlich einen jungen Vogel von Lady Dowling erhalten, dieſer eine wurde von zweien von dem Zweige eines Baumes ge— nommen, während ein paar fremde Vögel ihn fütterten. Das wäre ein intereſſanter Fall, um auch ſeine Schmarotzerziehung zu beſtätigen. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 40 310 Weberjicht 344. S. Novae Hollandiae Laru. Gouro vol. IV. pl. 90. — unſre Nr. 439, Abb. Bd. III. Eudynamis Vid. Honsr. Eine Art in Auſtralien, andere in Indien und auf dem Continent und den Inſeln. 345. E. Flindersii Govr» vol. IV. pl. 91. — unſre Nr. 560, Abb. Bd. III. Centropus lııcer. In Beziehung auf meine Beſchreibung des Centropus Pha- sianus ſieht man, daß in Hinſicht auf die Geſtalt des Schnabels manche Abweich— ungen nach den verſchiedenen Lokalitäten exiſtiren, indeſſen glaubte ich, daß es mehr als eine Art giebt und muß dies beſtätigen. Der Name maerourus mag der Art von Port Eſſington bleiben und melanurus nenne ich die Form von der Nordweſt— küſte und ich gebe dieſe Namen vorläufig, bis künftige Beobachtungen ſicher ent— ſcheiden werden, ob die Vögel verſchieden ſind oder nicht. 346. C. Phasianus Temm. — Gourp vol. IV. pl. 92. — unſre Nr. 438, Abb. Bd. III. 347. C. macrourus GouLn. 348. C. melanurus Got». Familie Certhiadae VIC. Climacteris Tun. Mehrere Arten der gut umſchriebenen Gruppe find ſchon lange entdeckt, zwei von den ſechs bekannten und hier beſchriebenen, außerhalb Au— ſtralien. Mit Ausnahme von Van Diemens Land und der Halbinfel Coburg iſt jede Colonie von einer oder der andern der folgenden Arten bewohnt. 349. C. scandens Traun. — Gobrp vol. IV. pl. 93. — unſre Nr. 155, Abb. Bd. III. N . rufa Gourp vol. IV. pl. 94. — unſre Nr. 156, Abb. Bd. III. 340. C 351. C. erythrops Gour» vol. IV. pl. 95. — unſre Nr. 157, Abb. Bd. III. 352. C. melanotus Govuo vol. IV. pl. 96. — unſre Nr. 356, Abb. Bd. III. 353. C. melanur a Gorro vol. IV. pl. 97. — unſre Nr. 159, Abb. Bd. III. 154. C. Picumnus Tun. — Govrp vol. IV. pl. 98. — unſre Nr. 158, Abb. Bd. III. Certhia leucophoea Larn. gen. hist. IV. 182. Orthonyx Teru. Die Stellung der Gattung iſt noch nicht allgemein anerkannt, und ich bedaure, daß ich von ſeinen Sitten nicht ſoviel geſehen, um darüber ent— ſcheiden zu können. Die Form gehört nur Auſtralien und hat nur eine Art, welche den Südoſten bewohnt. 355. O. spinicaudus TRun. — Gourp vol. IV. pl. 99. — unſre Nr. 559, Abb. Bd. III. Mr. Jules Verreaux, welcher einen ſehr intereſſanten Aufſatz über dieſen Vogel geſchrieben, ſagt, daß er auf der Erde lebt und auf der Dammerde und den der Gattungen und Arten. 3ll abgefallnen Blättern, wie Hühner thun, nach ſeiner Nahrung ſcharrt. Er klettert nie— mals, was man vormals annahm, ſondern rennt über die gefallnen Baumſtämme, lebt einſam und man ſieht ſelten mehr als zwei beiſammen. Sein oft wiederholtes eri— eri-eri-erite zeigt feine Anweſenheit an, wenn man ſein eigentliches Gehege, die aller— einſamſten Plätze der Wälder beſucht. Seine eigentliche Nahrung find Inſeeten der Wälder und deren Larven nebſt Holzwanzen. Er baut ein großes gewölbtes Neſt aus ſchlankem Mooſe, der Eingang dazu iſt ein ſeitliches Loch nächſt dem Boden. Die weißen Eier ſind unverhältnißmäßig groß, es findet ſich an der Seite eines Felſen oder großen Steines, der Eingang in der Höhe der Erdfläche.“ Revue zoologique Juli 1847. Ptiloris Swans. Wenn ich dieſe Gattung in die Nähe von Climacteris ſtelle, ſo veranlaßt mich dazu erſtens die große Aehnlichkeit im Bau und zweitens die be— ſchriebene Lebensweiſe in der freien Natur, beſonders in der Art, die Bäume hinan— zuſteigen, welche ganz ſo wie bei Certhia iſt. Nur eine Art in Auſtralien, aber verwandte Gattungen, wie Promerops u. a. in Neu-Guinea und den benachbarten Inſeln. 356. Pt. paradiseus Swalxs. — Gouro vol. IV. pl. 100. — unſre Nr. 405, Abb. Bd. III. Vom Oſten weithin zwiſchen die Tropen, wie Mr. Gilbert's Beobachtung lehrte, welcher einen dieſer Vögel auf ſeiner Expedition am Gulf von Carpentaria ſah. Sittella Swans. Man kannte vormals nur die eine auſtraliſche 8. chrysoptera, zu dieſer kommt nun eine von Süd- und Weſtauſtralien, eine andere von Moreton— Bai und eine dritte von der Nordküſte. Nicht in Van Diemens Land. 357. S. chrysoptera Swans. — Govı» vol. IV. pl. 101. — unſre Nr. 152, Abb. Bd. III. | 358. S. leucocephala Glu vol, IV. pl. 102. — unſre Nr. 953, Abb. Bd. III. 359. S. leucoptera Gouvup vol. IV. pl. 103. — unſre Nr. 153, Abb. Bd. III. 360. S. pileata Gour» vol. IV. pl. 104. — unſre Nr. 154, Abb. Bd. III. Familie Psittacidae Lracn. Keine andere Gruppe der Vogelwelt giebt Auſtralien ein ſo tropiſches und fremd— artiges Anſehn, als die zahlreichen Papageien, von denen es bewohnt wird und welche noch alle wieder individuell zahlreich erſcheinen. Ungeheure Flüge weißer Kakatu's ſieht man zwiſchen dem grünen Laubwerk der Eukalypten, das glänzende Scharlach an den Brüſten der Roſenparkits (Rose-hills) leuchtet aus den gelbblühenden Aeaeien her— aus, die honigſaugenden Trichoglossi beleben in ihrer Schönheit die blühenden Zweige der hohen Eukalypten in ihren immer beweglichen Gruppen, die kleinen Graspapageien beſuchen die Ebenen im Innern und die einſamſten Stellen werden durch ſie freudig belebt. Die Nähe der Städte, beſonders von Hobart Town und Adelaide, iſt beſtändig 40* 312 Ueberſicht von Flügen ſolcher prächtigen Vögel beſucht, welche pfeilſchnell über die Straßen da— hinfliegen und einander jagen, wie die Schwalben bei uns. Auf den Landſtraßen in Van Diemens Land ſieht man die ſchönen Platycerci beſtändig in kleinen Geſellſchaften, wie ſie ganz dieſelben Geſchäfte vollziehen, wie die Sperlinge Europa's. So ſah ich Flüge von 50 bis 100, wie zahme Tauben auf den Scheunenthoren der Pachthöfe der Anſiedler, von wo ſie herabkommen, um aus dem Stroh nach dem Dreſchen die letzten Körner zu ſuchen. Wie natürlich zu erwarten, iſt der Landbauer oft ſehr entrüſtet über den Schaden, den einige Arten an den friſch geſäten Körnern wie am reifenden Getraide verüben, beſonders da, wo das Land erſt neuerlich gelichtet worden, in der Nähe der Buſchhölzer. Fünf und fünfzig beſtimmt verſchiedene auſtral. Arten dieſer großen Familie ſind in dieſem Werke abgebildet und beſchrieben. Sie ſcheinen vier große Gruppen zu bilden, von denen jede mehrere Gattungen enthält, welche faſt alle nur allein auf Auſtralien beſchränkt find, jo hat man z. B. von Calyptorhynchus, Platy- cereus, Euphema, Psephotus, Melopsittacus und Nymphieus noch keine Art in einem andern Lande gefunden, und mögen wir die Zierlichkeit ihrer Formen oder die Schön— heit ihres Gefieders betrachten, ſo wetteifert dieſe Familie hier mit den Gliedern in jedem andern Theile der Welt. Cacatua Bnissox. Die Arten finden ſich auf den Molukken, Philippien und Neu: Guinea. Sie brüten in Baum- oder Felshöhlen und legen zwei Eier. 361. C. galerita VIII. — Goup vol. V. pl. 1. — unſre Nr. 188, Abb. Bd. III. > Es finden ſich entſchieden mehrere Varietäten oder Nacen in Auſtralien, von denen jede gewiſſe Abweichungen in der Schnabelform hat, ohne Zweifel für einen beſtimmten Zweck. Der Vogel auf Van Diemens Land iſt der größte und ſein Oberſchnabel ver— dünnt, während der zu Port Eſſington kleiner iſt und ſein Schnabel weit mehr gebogen. 362. C. Leadbeaterii Wach. — Goum vol. V. pl. 2. — unſre Nr. 189, Abb. Bd. III. Ueber alle Theile Auſtraliens zwiſchen dem 20. und 30 S. B. vorkommend. Ich ſah niemals ein Exemplar vom Norden und glaube, daß er da nicht vorkömmt, ſein wahrer Aufenthalt ſcheint das Innere zu ſein, an der Küſte fand man ihn nicht. 363. C. sanguinea Gocı vol, V. pl. 3. — unſre Nr. 190, Abbild. Bd. III. Nordküſte und Capitain Sturt beobachtete ihn am Depot in Centralauſtralien, wahrſcheinlich mag er ſich alſo über die Zwiſchenländer verbreiten. 364. C. Eos Gour» vol. V. pl. 4. — unſre Nr. 456, Abb. Bd. III. Dieſer ſchöne, nur auſtraliſche Vogel findet ſich im Innern und iſt im Norden ſo häufig, als im Süden, Capitain Sturt bemerkte ihn auch am Depot. Die Ex— emplare vom Norden ſind größer und ihre Augenringe mehr nackt. Licmetis War. Die beiden Arten der Gattung nicht allein auf Auſtralien, ſondern auch, ſo viel man jetzt weiß, nur auf den Süden des Continents beſchränkt, eine von da weſtlich, die andre öſtlich. Ihr wunderbar gebauter Schnabel iſt dazu gemacht, ihre Nahrung ans dem Boden zu holen, ſie find überhaupt mehr Erdvögel als ihre Verwandten. der Gattungen und Arten. 313 365. L. nasicus Gouen vol. V. pl. 5. — unſre Nr. 455, Abb. Bd. III. 366. L. pastinater GouLo proc. VIII. 175. — 5 Zügel ſcharlach, ganzes Gefieder weiß, Baſis der Kopf-, Stirn- und Halsfedern ſcharlach, welches durchleuchtet und wie überflogen ausſieht, Grundhälfte der Innenfahne der Vorderſchwingen, die Innenfahne aller übrigen Federn des Flügels und die In— nenfahnen der Schwanzfedern ſchön ſchwefelgelb, nackter Augenring grünlichblau, Iris lichtbraun, Schnabel weiß, Fuß dunkel olivengrau. Weſtauſtralien. Größer als L. nasicus, Färbung aber gleich. Nestor Wacı. Zwei Arten, eine von der Philipp-Inſel, die andere von Neu— Seeland, offenbar Uebelbleibſel einer Form, deren übrige Glieder untergegangen ſind. 367. N. productus Goup vol. V. pl. 6. — unſre Nr. 187, Abb. Bd. III. Die wenigen Exemplare, welche man noch in der Gefangenſchaft hat, ſind alles, was es von dieſer Art noch giebt, denn auf der Philipp-Inſel findet ſich keiner mehr. Calyptorhynchus Vid. Honsr. Für das Leben auf Bäumen beſtimmt, ſo wie ihre Nahrung aus Saamen der Bankſien, Eukalypten u. a. Bäumen ihres Vater— landes beſteht. Gelegentlich verzehren ſie große Raupen. Meiſt halten ſie ſich in kleinen Geſellſchaften von 4 bis 6 Stück beiſammen, ſo daß man ſie kaum als ge— ſellig anſehen kann. Sie fliegen ziemlich kräftig, doch mit Anſtrengung und ſchwer— fällig, ihre Stimme iſt ein geringes (low) Schreien, ganz verſchieden von dem rauhen Gekreiſch der Kakatu's. Jeder Theil des Landes von der Nordküſte bis Van Die— mens Land hat ſeine Art. Ich ſahe niemals ein Exemplar anders woher, als aus Auſtralien, habe aber von einem außerordentlichen Papagei gehört, welcher größer als irgend einer unſrer Sammlungen fein und in Neu-Guinea leben fol und der gegebenen Beſchreibung nach wahrſcheinlich zu dieſer Form gehört. Die Calyptorhynchi legen zwei bis vier Eier in Baumhöhlen. 368. C. Banksii Vis. — Goblp vol. V. pl. 7. — unſre Nr. 461, Abb. Bd. II. 369. C. macrorhynchus Goum vol. V. pl. 8. — unſre Nr. 460, Abb. Bd. III. Nordküſte, wo er den C. Banksii von der Oſt- und den C. Naso von der Weſt— küſte vertritt. 370. C. nas o Govr» vol. V. pl. 9. — unſre Nr. 458, Abb. Bd. III. Weſtauſtralien, mit auffallend kleiner Haube und einem Schnabel, der faſt ſo groß iſt als an C. macrorhynchus, während feine Flügel kürzer als die dieſer Art find. 371. C. Leachii Was. — Gourp vol. V. pl. 10. — unſre Nr. 459, Abb. Bd. III. Südoſt-Continent, kleiner als alle, Schnabel höckerartig gewölbt, Haube gering. 372. C. funereus Vic. Horse. — Gour vol. V. pl. 11. — unſre Nr. 464, Abb. Bd. Ill. Ich glaube, nur in Neu-Süd-Wales und Südauſtralien? 373. C. xanthonotus Gous vol. V. pl. 12. — unſre Nr. 463, Abb. Bd. II. Eigentlich in Van Diemens Land, aber ich erhielt nur ein Exemplar von Port Lincoln, jo daß er ſich über Südauſtralien verbreitet. Kleiner als C, funereus und der Schwanz mit einfarbigem Gelb. 314 Ueberſicht 374. C. Baudinii Vic. Honsr. — Gbr vol. V. pl. 13. — unſre Nr. 462, Abb. Bd. III. Weſtauſtralien, klein, mit weißen Zeichnungen im Schwanze. Callocephalon Lissox. Schönkopf. Nur eine Art. 375. C. galeatum Less. — Gou vol. V. pl. 14. — unſre Nr. 457, Abb. Bd. III. Südauſtralien und Van Diemens Land. Polytelis Wacıer. Zwei Arten, beide in Südauſtralien. Stimmen in manchen Stücken, auch im Anſehen, mit den indiſchen Palaeornis überein. f 376. P. Barrabandi Wal. — Goblp vol. V. pl. 15. — unſre Nr. 454, Abb. Bd. III. 377. P. melanur a Goulp vol. V. pl. 16. — unſre Nr. 453, Abb. Bd. III. Aprosmictus Gov». Wie Platycercus, aber der Schnabel ſchwächer, Wache: haut und Naſenlöcher mit haarartigen Federchen bedeckt. Flügel länger und minder muſchelförmig. Schwanz mehr vierſeitig, Lauf kürzer und Zehen länger. Zwei, wenn nicht drei Arten dieſer Form gehören Auſtralien an, und andere finden ſich in Neu-Guinea und den benachbarten Inſeln. Sie unterſcheiden ſich durch ein ſchön entwickeltes Gabelbein von denen Platycercus-Arten, denen daſſelbe gänzlich fehlt. Sie ſind ganz Baumvögel und von mürriſch unfreundlichem Charakter. 5 378. A. scapulatus Gouro vol. V. pl. 17. — unſre Nr. 184, Abb. Bd. Ill. Neu-Süd-Wales. i 379. A. erythropterus Gb vol. V. pl. 18. — unſre Nr. 185, Abb. Bd. III. Nordküſte. Der Vogel der Nordküſte iſt um den vierten Theil kleiner als der auf den Liverpool-Ebenen und in ähnlichen Diſtricten der Weſtküſte. Sind dies Varie— täten oder verſchiedene Arten? f Platycercus Vicons. Mir ſcheint, daß die in dieſe Gattung geſetzten Neuſee— länder nicht eigentliche Platycercus ſind. Alle bekannten gehören Auſtralien an. Die vierzehn Arten kann man in kleinere Gruppen vertheilen, deren Gattungsnamen ſpäter zu geben find. So bilden z. B. P. semitorquatus, Baueri, Barnardi u. ſ. w. eine, dann P. Adelaidae, Pennantii, flaveolus, flaviventris eine andere, P. eximius, splendidus, icterotis u. ſ. w. eine dritte und P. pileatus die vierte. Dieſe und beide folgende Gattungen legen 7 bis 10 Eier in Baumhöhlen. 380. P. semitorquatus Qvor Gam. — 60ublp vol. V. pl. 19. — unſre Nr. 180, Abb. Bd. III. 381. P. Baueri Vic. Honsr. — Gouip vol. V. pl. 20. — unſre Nr. 181, Abb. Bd. III. 382. P. Barnardii Vis. Honsr. — Gourn vol. V. pl. 21. — unſre Nr. 182, Abb. Bd. III. g 383. P. Adelaidae Govs vol. V. pl. 22. — unſre Nr. 179, Abb. Bd. III. 384. P. Pennantii Vie. Honsr. — Gouro vol. V. pl. 23. — unſre Nr. 450, Abb. Bd. III. ö der Gattungen und Arten. 315 385. P. faviventris Vie. Horse. — Govıo vol. V. pl. 24. — unſre Nr. 452, Abb. Bd. III. 286. P. laveolus Gourp vol. V. pl. 25. — unſre Nr. 178, Abb. Bd. III. 387. P. palliceps VIS. Horse. — Gouro vol, V. pl. 26. — unſre Nr. 177, Abb. Bd. III. 388. P. eximius Vis. Horse. — Gouuνh̃ vol. V. pl. 27. — unſre Nr. 447, Abb. Bd. III. 389. P. splendidus Goup vol. V. pl. 28. — unſre Nr. 448, Abb. Bd. III. 390. P. icterotis Wacr. — Gourn vol. V. pl. 29. — unſre Nr. 446, Abb. Bd. III. 391. P. ignitus Lane. — Go vol. V. pl. 30. — unſre Nr. 449, Abb. Bd. III. 392. P. Brownii Vie. Honsr. — Gul vol. V. pl. 31. — unſre Nr. 183, Abb. Bd. Ill. 393. P. pileatus VIS. Honsr. — Govıo vol. V. pl. 32. — unſre Nr. 451, Abb. Bd. III. Psephotus Gouv. Wie Euphema, aber die Wachshaut, in welcher die Naſen— löcher ſtehen, mehr entwickelt aufgeſchwollen. Flügel ziemlich kurz. Schwanz mehr langgeſtreckt, Seitenfedern kurz und nicht regelmäßig geſteigert. Fuß mehr Erdläufer. Alle Arten auf Auſtralien beſchränkt, mehr im Innern als an der Küſte, in offenen Ebenen, oft in großen Flügen. Mittelglieder zwiſchen Platycereus und Euphema. Meiſt laufen fie am Boden, wo ſie ſich den größten Theil ihrer Nah: rung verſchaffen. Ich bildete vier Arten ab und ſah eine Abbildung im Beſitz von Mr. Brown, von Ferd. Bauer nach einem Vogel vom Gulf am Carpentaria, welcher wahrſcheinlich eine fünfte Art iſt. 394. Ps. haematogaster Gouno vol. V. pl. 33. — unſre Nr. 443, Abb. Bd. III. Von allen Arten ſowie von allen Gattungen durch die geſpitzten Vorderſchwingen verſchieden. Im Fall ſie nicht Lokalvarietäten ſind, giebt es zwei Arten, von denen die eine gelbe, die andere rothe Unterflügeldeckfedern hat. Man muß noch mehr Er: emplare ſehen, um darüber entſcheiden zu können. Capitain Sturt brachte Exrem: plare mit gelben Unterſchwanzdecken vom Depot im Innern von Südauſtralien mit. 395. Ps. pulcherrimus Gous vol. V. pl. 34. — unſre Nr. 445, Abb. Bd. Il. 396. Ps. multicolor Gous vol. V. pl. 35. — unſre Nr. 444, Abb. Bd. III. 397. Ps. haematonotus Gour vol. V. pl. 36. — unſre Nr. 442, Abb. Bd. III. Euphema Waren. Ausſchließlich auſtraliſche Gattung, welche zwiſchen den Tropen begrenzt ſcheint. Ich ſah bis jetzt noch keine Art von der Nordküſte. Unſre Bekanntſchaft mit dieſer Gruppe dehnt ſich von drei bis zu ſieben Arten aus, welche alle zahlreich in den ſüdlichen Theilen des Continents vertheilt ſind, während zwei auf Van Diemens Land wohnen. 398. E. chrysostoma Wacl. — Gobrp vol. V. pl. 37. — unſre Nr. 166, Abb. Bd. Ill. 399. E. elegans Gouro vol. V. pl. 38. — unſre Nr. 164, Abb. Bd. Ill. 316 Ueberſicht 400. E. aurantia Govro vol. V. pl. 39. — unſre Nr. 165, Abb. Bd. III. 401. E. petrophila Gouro vol. V. pl. 40. — unſre Nr. 168, Abb. Bd. III. 403. E. pulchella Wacr. — Gobrp vol. V. pl. 41. — unſre Nr. 167, Abb. Bd. III. 404. E. splendida Gobrp vol. V. pl. 42. — unſre Nr. 441, Abb. Bd. III. Capitain Sturt brachte ein einzelnes Männchen dieſes ſchönen Vogels, während ſeiner Expedition im Innern von Südauſtralien mit. 404. C. Bourkii Gouurn vol. V. pl. 43. — unſre Nr. 169, Abb. Bd. III. Capitain Sturt fand ihn häufig am Depot in Centralauſtralien. f Melopsittacus Govn. Schnabel mäßig, Firſte gebogen, Schneiden am Grunde abſteigend, dann aufſteigend und abwärts in die Spitze gekrümmt, Naſenlöcher grundſtändig, ſeitlich, offen und in breiter, geſchwollener Wachshaut befindlich. Flügel ziemlich lang, ſpitzig, erſte Schwinge ſehr lang, zweite am längſten. Schwanz lang und ſehr geſteigert. Lauf mäßig und klein beſchuppt. Zehen ſchlank, äußre länger als innre. Die einzige Art iſt beſtimmt geſellig, ſammelt ſich in großen Flügen und iſt wundervoll geeignet für die Ebenen und raſigen Matten, wo ſie von Grasſaa— men lebt. 405. M. undulatus Gouo vol. V. pl. 44. — unſre Nr. 161, Abb. Bd. III. Aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt dieſer Vogel über das ganze Innere verbreitet, daher unabhängig von unſrer geringen Bekanntſchaft ſeines vormaligen Vorkommens weſtlich vom Schwanenfluffe bis Neu-Süd-Wales öſtlich. Mr. Gilbert bemerkte ihn in allen Theilen des Landes von Moreton-Bay bis zum Gulf von Carpentaria. Nympkicus Wacıer. Nur eine Art und nur in Auſtralien, ohne Zweifel all— gemein verbreitet, für die Ebenen geſchaffen, meiſt paarig beiſammen. 406. N. Novae-Hollandiae Wack. — Gou vol. V. pl. 45. — unſre Nr. 186, Abb. Bd. III. Es giebt zwei Raeen, eine iſt dunkler als die andre. Pezoporus Iıucer. Von dieſer Gattung der Erdpapageien iſt nur eine Art bekannt, ſehr allgemein über die gemäßigten Theile des Landes, die Inſeln der Baßſtraße und Van Diemens Land verbreitet. Legt die Eier auf die Erde. 407. P. formosus ILIE. — Goblp vol. V. pl. 46. — unſre Nr. 440, Abb. Bd. III. 5 Lathamus ULussox. Nur eine Art in Auſtralien und dieſe wurde von jedem Autor in eine verſchiedene Gattung gebracht. Vigors und Horsfield ſetzten ſie unter Nanodes, dann Wagler unter Euphema u. ſ. w. Leſſon machte ſpäter feine Gattung Lathamus daraus und nannte die Art rubrifrons, während fie. lange vor— her von Latham ſelbſt discolor benannt war. | dach hinlänglicher Gelegenheit, dieſen Vogel in der Natur zu beobachten, theile ich Leſſon's Anſicht, daß er eine eigne Gattung bildet, da ſein Benehmen, ſein der Gattungen und Arten. 317 Neſtbau, ſeine Nahrung, ja ſeine ganze Lebensweiſe ihn mehr an die Trichoglossi anſchließt, keineswegs aber an die Euphemae. 408. L. discolor Govıo vol. V. pl. 47. — unſre Nr. 162, Abb. Bd. III. Trichoglossus Vid. Horse. Sie find Baumvögel oder honigfreſſende Loris. Wenn auch nicht ſo viele Arten, als von den Graspapageien, ſo ſind doch die In— dividuen hier zahlreicher und mehr allgemein verbreitet, finden ſich auch in allen Theilen des Landes, die man bis jetzt beſucht hat, mehrere Arten in Neu-Süd⸗ Wales, nur eine bis jetzt in Weſtauſtralien. Andere Arten kommen noch auf Neu— Guinea vor und auf den Molukken, aber doch iſt Auſtralien ihre größte Herberge. Im Bau, Benehmen und ihrer Art zu niſten, ſowie in ihrer Lebensweiſe über— haupt können zwei Gruppen nicht mehr verſchieden ſein, als die Trichoglossi und Platycerci. Die Pinſelzunge, der kleine Magen, die dicke Haut, das zähe Fleiſch und der üble Geruch der erſteren findet ſeinen Gegenſatz in der einfachen Zunge, weiteren Kropf und Magen, dünner Haut, zartem Fleiſch und angenehmen Geruche der letzteren, dabei haben noch die Trichoglossi ein Gabelbein, die Platycerei nicht, und während die Trichoglossi kraftvoll, ſchnell und pfeilſchnell fliegen, ſind die Pla— tycerei ſchwach, fliegen wellenförmig nahe am Boden und nie in großer Entfernung. Die Trichoglossi platſchen ſchnell nieder und fliegen plötzlich und reißendſchnell auf von den Zweigen und verlaſſen ſie alle zugleich, wobei der tiefe Ton ihrer tauſend Stimmen durch die Wälder erklingt. Die Platycerei ſetzen ſich nach wellenförmigem Fluge nieder auf die Zweige und verlaſſen dieſelben ebenſo gemächlich und kein anderer Ton wird gehört, als ihr inwendiges Pfeifen. — Die Trichoglossi legen zwei bis vier Eier. 409. T. Swainsonii Jar. Sers. — Govr» vol. V. pl. 48. — unſre Nr. 170, Abb. Bd. III. 410. T. rubritorquis Vıc. Horsr. — Goblin vol. V. pl. 49. — unſre Nr. 171, Abb. Bd. III. Wurde nach dem Zeugniß von J. M' Gillivray zu Port Molle an der Nord: küſte neuerlich einmal erhalten. II. T. chlorolepidotus Gous vol. V. pl. 50. — unſre Nr. 172, Abb. Bd. III. 412. T. versicolor Vie. Horse. — Goulp vol. V. pl. 51. — unſre Nr, 173, Abb. Bd. III. 413. T. coneinnus Vie, Honsr. — Gour» vol. V. pl. 52. — unſre Nr. 174, Abb. Bd. III. 414. T. porphyrocephalus Dier. — Gov vol. V. pl. 53. — unſre Nr. 176, Abb. Bd. III. 415. T. pusillus Vie. Honsr. — Gourp vol. V. pl. 54. — unſte Nr. 175, Abb. Bd. III. * Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 41 > 318 Ueberſicht Ordnung: Rasores Familie Columbidae LxAcn. Die Glieder dieſer wichtigen Familie ſind über alle Theile der Erdkugel verbreitet, in keinem Theile ſind ſie aber zahlreicher, als in Auſtralien, denn nicht weniger als ein und zwanzig Arten bewohnen dieſen Welttheil und enthalten, ſo wie die Papageien, alle gut bezeichnete und verſchiedene Gattungen, welche naturgemäß in die beiden großen Gruppen der Baum- und Erdtauben getheilt find. Die Gattungen Dtilinopus, Carpophaga, Lopholaimus mit ihrem ausdehnbaren Schlund und breiten handförmigen Füßen, bilden die erſte, die zu Phaps, Geophaps und Geopelia gehörigen Arten die andere Gruppe. Ptilinopus und ähnliche Formen find in Folge dieſes eigenthümlichen Charakters der Vegetation ohne eine Ausnahme, dem Oſten und Weſten gehörig. Die Arten der Gattung Phaps, einer Form, die ich auf Auſtralien beſchränkt glaube, iſt weiter verbreitet, als irgend eine andere dieſer Familie, indem ſie über ganz Auſtralien, von Nord bis Süd und von Oſt bis Weſt vorgefunden wird. Sie be— ſucht gerade die verſengten Wüſten im Innern, wo ſich etwas Waſſer in ſolcher Weite vorfindet, daß ſie Abends in außerordentlich reißend ſchnellen und kräftigem Flug da— hin zu gelangen vermag. Ptilinopus Swansor. Die am ſchönſten und prächtigſten gefärbten Tauben, über Auſtralien, Neu-Guinea, Malacca, Celebes und Polyneſien vorkommend, zwei von den drei auſtraliſchen Arten ſind, wie ich glaube, nur hier einheimiſch. 416. Pt. Swainsonii Govı» vol. V. pl. 55. — unſre Nr. 278, Abb. t. CXLIII. 1309— 10. 417. Pt. Ewingii Govr vol. V. pl. 56. — unſre Nr. 279, Abb. t. CXIIII. 1307—8. 418. Pt. superbus Stern. cont..of Shaw XIV. 279. Gouwp vol. v. pl. 97. — unſre Nr. 277, Abb. t. CXLIII. 1316—17. Carpophaga Ser. Weit über Auſtralien, Neu-Guinea, Malacca, Celebes und Polyneſien verbreitet. Leben ausſchließlich auf Bäumen und freſſen Früchte, Beeren und Saamen, beſuchen die höchſten Feigenbäume, wenn die Früchte reif ſind, und die erhabenen Palmen, um deren große runde Saamen zu genießen. Ich habe oft ſtarke Züge beobachtet, welche ſich von einem Theile des Waldes zum andern begaben, folglich ſind ſie geſellige Vögel. Ihr kurzer Lauf und breiter Fuß ſind für die Erde nicht geeignet und ich habe ſie nie von den Bäumen auf den Boden herabſteigen, auch nicht nach Waſſer gehen ſehen. 419. C. magnifica (Trun.) Govun vol. V. pl. 58. — fte Nr. 479, Abb. t. XII. 12991300. 5 420. C. leucomela (TM.) G0 vol. V. pl. 59. — uf Rn 272, . * CXXXVII. 1280-82. . * der Gattungen und Arten. 319 421. C. luetuosa (Truu.) Gobi vol. V. pl. 60. — unſre Nr. 273, Abb. t. CXXXVII. 1276— 77. Lepholaimus d. S. Grav. Die eine Art iſt entſchieden eine fruchtfreſſende Taube und ſoweit man bis jetzt weiß, auf die Buſchhölzer von Neu-Süd-Wales beſchränkt, wo ſie ſich in großen Flügen zeigt und wilde Feigen u. a. Früchte und Beeren frißt, die ſich dort auf den Bäumen und Büſchen vorfinden. 422. L. antareticus Swans. — Govrp vol. V. pl. 61. — unſre Nr. 275, t. CXLII. 1303 —4. Ein edler Vogel mit großem Hinterhauptbuſche. Chalcophaps Gou». Schnabel ſchlank, mäßig und gerade, Spitze gewölbt und etwas gebogen, Naſenlöcher ſeitlich, häutig und aufgeſchwollen, Oeffnung in der Schnabelmitte. Flügel lang, zweite und dritte Vorderſchwinge ziemlich gleich und am längſten. Schwanz mäßig und ſehr gerundet. Lauf etwas kürzer als Mittel- zehe, kräftig und querbeſchuppt. Zehen lang, ſeitliche und hintere faſt ſo lang als äußere. Nägel mäßig und gekrümmt. Gray et Miran. gen. Eine Gattung von Buſchtauben, deren Arten ihre Nahrung, herabgefallene Saamen und Beeren, am Boden aufſuchen. Zwei Arten bewohnen Auſtralien, eine die Oſt⸗, die andere die Nordküſte, andere Arten finden ſich in Java, Sumatra und auf dem Continent von Indien. Sie bilden eine Gruppe, welche der Unterſuchung eines wiſſenſchaftlichen Ornithologen würdig iſt. 423. Ch. chrysochlora Wacl. — Goblp vol. V. pl. 62. — unſre Nr. 270, Abb. t. CLXIII. 1443 — 44. N Der Vogel dieſer Form, welcher die Gegend um Port Eſſington bewohnt, unter— ſcheidet ſich von dem in Neu-Süd-Wales durch größere Länge der Schnabelhälften (of the mandibles) und iſt feiner gebaut, ich vermuthe alſo, daß derſelbe von feinem Vor— bilde verſchieden iſt, ich nenne ihn vorläufig: 424. Ch. longirostris Gobvp. Ich habe ihn nicht abgebildet, weil die ganze Färbung gleich iſt, doch noch glänz- ender und das Band über dem Bürzel iſt beſtimmter als in Ch. chrysochlora. Leucosarcia Govm. Schnabel länglich, faſt walzig auf zwei Drittel der Länge von der Baſis an fleiſchig. Naſenlöcher ſeitlich und mit ovalem, geſchwollenem Deckel verſehen. Flügel ſehr kurz und muſchelförmig. Schwanz kurz, Lauf lang— geſtreckt und vorn groß und beſtimmt geſchildert, Zehen ziemlich kurz, hintere hoch angeſetzt. Eine Gattung, welche ich für die Wonga-Wonga-Taube der Buſchhölzer Au⸗ ſtraliens vorgeſchlagen habe, ein Vogel von manchen Eigenthümlichkeiten. Gänzlich Erdvogel, lebt ſie mitten in den dichten Wäldern am Boden, meiſt paarweiſe und frißt Beeren u. a. Früchte. Ihr Fleiſch iſt merkwürdig weiß und außerordentlich zart, ſie iſt einer der beſten Vögel für die Tafel in Auſtralien oder uberhaupt irgendwo. Ihr Fleiſch iſt ſo weiß, daß ich den Namen davon entlehnt habe. 425. L. picata Govın vol, V. pl. 63. — unſre Nr. 271, Abb. t. CLXV. 1459 —60. ö 41 * 320 | ueberſicht * Phaps Sri. Die Arten der Bronzeflügeltauben bieten ein exeellentes Gericht für die Coloniſten dar und es iſt als eine der beſten Wohlthaten zu betrachten, welche die Natur den Bewohnern Auſtraliens geſchenkt hat, ſeitdem ſie ihnen nicht allein Nahrung bieten, ſodann durch die Richtung ihres geraden und pfeilartigen Fluges ihnen auch die Gegend anzeigen, wo ſie Waſſer finden, das Element, ohne welches man nicht lebt. * 426. P. chalcoptera (Peristera) Go vol. V. pl. 64. — unſre Nr. 262, t. CLXIV. 1452 —53. 427. P. elegans (Peristera) Golo vol. V. pl. 65. — unſre Nr. 264, t. CLXIV. 145456. 428. P. histrionica (Peristera) G ovp vol. V. pl. 66. — unſre Nr. 263, Abb. t. CLXIV. 145960. „Dieſe ſchöne Taube“ — ſagt Capitain Sturt — „wohnt im Innern. Sie legt ihre Eier im Februar unter eine niedere Buſchmitte in die offene Ebene. Ende März und Anfangs April ſammeln ſie ſich in große Flüge und nähren ſich von den Saamen des Reisgraſes, welches die Eingebornen auch zur Nahrung ſammeln. Wäh⸗ rend der kurzen und beſchwerlichen Zeit der Erndte hat das Fleiſch den delikateſten Ge- ſchmack, zu anderer Zeit iſt es minder geachtet. Sie fliegt bei Sonnenuntergang zum Waſſer, aber ſo wie die Bronzeflügeltaube, benetzt ſie nur den Schnabel. Es iſt be— wundernswürdig, wie eine ſo geringe Menge, nur ein mundvoll Waſſer, im Stande iſt, in dieſen brennenden Wüſten ihren Durſt hinreichend zu ſtillen. Sie zieht anfangs Mai ab und ich denke, ſie wandert nach Nordoſt, weiterhin nach Weſten ſieht man wenige mehr von ihnen.“ Mr. Gilbert beobachtete große Züge auf den Ebenen in der Breite von 19 S. Geophaps Gov». Schnabel ſehr kurz und robuſt, Augen rundum nackt. Flügel ſehr kurz und gerundet, dritte Schwingenreihe lang und an den Enden breit. Lauf mäßig lang, Zehen kürzer als Lauf, innere am längſten. Die Arten dieſer Gattung gehören nur Auſtralien, ſind mehr Erdvögel, als irgend eine andere Gattung dieſes Landes, brüten auch am Boden. Wenn ſie an ihrem Aufenthalt überraſcht werden, ducken ſie ſich nieder, wie die Rebhühner. Sie bewohnen die Flächen und offnen Sandhügel. Ihr Bruſtfleiſch iſt weiß und delikat zu ſpeiſen. Sie rennen reißendſchnell und fliegen ſchnell in die Entfernung und wenn man ſie aufſcheucht, ſetzen ſie ſich auf die größeren Zweige, auf denen ſie ſich längs ducken, oder laſſen ſich auf die Erde herab und laufen fort wie die Hühner. 429. G. scripta (Tzuu.) Goun vol. v. pl. 67. — unſre Nr. 265, Abb. t. CLXV. 146364. 430. G. Smithii (Janp. Ser.) — -Gouo vol. V. pl. 68. — une N, 266, * Abb. 1. CLXV. 1465—66. . 431. 6. plumifera Gourp vol. V. pl. 69. — unſre Nr. 267, an 1. M 1461—62. „Unter 70° 30“ S. B. den 6. Wirz war ich ſo glücklich, endlich zun len Male Geophaps plumifera zu ſchießen, eine Art, von der man bis jetzt nur ein Ex⸗ emplar kannte, welches Mr. Bynoe N Königl. Schiff Beagle geſendet hatte. Iris 9 ” * der Gattungen und Arten, 321 prächtig orange, nackte Haut vor und um das Auge ſchön karmin, Schnabel dunkel grünlichgrau, Schuppen auf den Beinen und Zehen grünlichgrau, Haut zwiſchen den Schuppen licht aſchgrau. Ihr Flug und ihr Benehmen am Boden gleicht ganz dem anderer Arten der Gattung. Ich ſah nur das eine Exemplar, das ich ſchoß, aber nachher erfuhr ich, daß einer meiner Gefährten einen Zug ganz ſo wie Geoppaps scripta aufſteigen geſehen. Gilbert's Tagebuch. „Ich befand mich auf der Rückkehr von einer Parthie vom öſtlichen Ende von Coopers Creek“ — ſagt Capitain Sturt — „als ich Exemplare dieſes ſchönen kleinen Vogels zum erſten Male ſah und mir verſchaffte. Seine Lokalität war ganz auf eine drittel Meile längs des Ufers beſchränkt, ſie ſaßen auf den Felſen ganz von den Sonnenſtrahlen getroffen und augenſcheinlich durch die fürchterliche Hitze erquickt. Sie waren ſehr wild und flogen bei dem geringſten Geräuſch auf, ihr Flug war aber kurz und reißendſchnell. Nachmittag ſah ich die kleine Taube im Graſe auf der Bucht— ſeite herumrennen und konnte ſie kaum von einer Wachtel unterſcheiden. Sie ſetzt ſich nicht auf Bäume; wenn ſie niederſinkt, nachdem ſie vom Boden aufgeſtiegen, ſo kann ſie ſelten davon fliegen, ſondern rennt mit ſolcher Eile durch das Gras, daß ſie alle Mühe des Suchens vereitelt. Ocyphaps 6ou». Kopf mit länglicher Hinterhauptsleiſte. Flügel ziemlich kurz, dritte Schwinge nach und nach in eine Spitze verſchmälert. Schwanz ziemlich lang, ſehr gerundet. Lauf ſo lang als Mittelzehe, innere Zehe kürzer als äußere. Eine Art im Innern Auſtraliens. Ihre langen ſpitzigen Flügel tragen ſie über die weiten ausgedehnten Ebenen hin, ſo fliegt ſie, ſo oft in einer Gegend Nahrungsmangel eintritt, mit Leichtigkeit in einen andern Diſtriet. Obgleich vor— zugsweiſe Erdvogel, ſieht man ſie doch öfter, als die Arten der Gattung Phaps auf Bäumen ſitzen. Sie frißt kleine Saamen und Beeren. 432. 0. Lophotes Gous vol. V. 70. — unſre Nr. 269, Abb. t. CXLIV. 1449—51. Petrophassa Cov». Wie Ocyphaps, aber die Flügel kürzer, mehr abgerundet und ohne Bronzeglanz, Schwanz mehr gerundet. Eine Art auf den Felſen an der Küſte, aber ſo wenig bekannt, daß ich edaure, von ihrer Lebensweiſe nichts weiter ſagen zu können. 433. G. albipennis Gouup vol. V. pl. 71. — unſre Nr. 268, Abb. t. CLXIII. 1447 —48. Geopelia Swarssox. Eine Form von Erdtauben, welche allgemein über die Inſeln Indiens und in vier Arten über Auſtralien verbreitet iſt. Hier vorzüglich im Innern, denn ſie lieben graſige Hügel, Flächen und weit ausgedehnte Ebenen. Sie laufen ruhig über den Boden und aufgeſcheucht fliegen ſie auf einen nahen Baum, kommen dann meiſt gleich nachher herab und ſuchen kleine Saamen von fare u. a. Kräutern, von denen ſie ſich vorzüglich ernähren. 434. G. humeralis (Tun.) Gour vol. V. pl. 72. — unſre Nr. 274, Abb. . CLV. 1383 — 81. 435. C. tranquilla Gouso vol. V. pl. 73. — unſre Nr. 481, Abb. 1. CLNVIN. 1476 —77. 322 Ueberſicht 436. G. placida 60blo — unter unſrer Nr. 480. Bei Port Eſſington, kleiner als 6. tranquilla, aber in Farbe und Zeichnung ganz gleich. m 437. G. cuneata Grar. Gov vol. V. pl. 74. — unſre Nr. 481, Abb. t. CLXVIII. 1478—79. | 5 C. Macquaria O. Gau. — Abb. t. CV. 1384-89. Capitain Sturt ſagt: „Alles, was wir leſen oder uns einbilden von der Sanft: muth und Unſchuld der Taube, das iſt realiſirt in dieſem überaus zarten und ſchönen Vogel, welcher am Murray und Darling gemein iſt und den man an verſchiedeuen Orten im Innern getroffen. Zwei blieben einen großen Theil des Winters zu Depot 890 40° S. B. und 1420 S. L. und einmal ſchliefen fie auf den Zeltleinen nahe am Feuer. Ihre Stiume iſt außerordentlich kläglich, der der Turteltaube ähnlich, aber ſanfter. 5 Macropygia Swansox. Arten in Indien, Java, Neu-Guinea, Ceram, den Molukken, Auſtralien u. ſ. w. Nur die M. Phasianella fand ſich bis jetzt in Au— ſtralien, doch werden ſich noch andere im Oſten und Norden bei weiterem Vordrin— gen finden. 438. M. Phasianella (Temm.) Govrp vol. V. pl. 75. — unſre Nr. 276, Abb. t. CLV. 139496. Ihr Lieblingsaufenthalt iſt im Innern der Buſchhölzer, zufällig zeigt ſie ſich auf den Höhen der Hügel und offnen Waldblößen, wo ſie ihre Nahrung am Boden ſucht. Aufgeſchreckt fliegt ſie auf die Zweige der nächſten Bäume und ſpreizt im Niederſetzen den Schwanz wie einen Fächer aus. Didunculus Prag. Seit ich Abbildung und Beſchreibung gegeben, hat ſich herausgeſtellt, daß der Vogel mit dem von dem Amerikaner Titian Peale ſoge— nannten Didunculus einerlei iſt und daß nicht Auſtralien, ſondern die Samoan-Inſeln ſein eigentliches Vaterland ſind. 439. D. strigirostris (Gnathodon *) — Jan.) Goblp vol. V. pl. — unſre Nr. 482. ’ Pleiodus strigirostris Rene. Synops. av. Abb. t. CLXXVI. 1528. Familie Megapodidae G. R. Grar. Die Gattungen Talegalla, Leipoa und Megapodius bilden den Theil einer großen Vogelfamilie in Auſtralien, Neu-Guinea, Celebes und den Philippinen, deren Bench: men und Lebensweiſe ſehr eigenthümlich und von den aller andern bekannten Gruppen, die man bis jetzt auf der Erdkugel kennt, abweichend iſt. In ihrem Baue ſind ſie nahe mit den Hühnern verwandt, während ſie in ihren ganzen Bewegungen, ſo auch in der Art zu fliegen, den Rallen ähneln. Die geringe Größe ihres Gehirns und die außerordentliche Weiſe, das Brütegeſchäft zu üben, deutet auf einen niederen Grad ihrer Entwickelung. 45 9 Schon der Name einer Molluskengattung von Gray, vergl. oben S. 158. 70 der Gattungen und Arten. 323 Die drei auſtraliſchen Arten gehören alle zu verſchiedenen Gattungen, ſie haben manches gemein, beſonders in ihrem Niſten, da ſie alle ihre Eier in Hügel aus Erde und Blättern legen, wo dieſelben durch die Gährung der vegetabiliſchen Subſtanz oder durch die Sonnenſtrahlen gleichſam in einem natürlichen Brüteofen erhitzt werden, worauf endlich die Jungen vollſtändig befiedert und fähig, ſich ſelbſt zu erhalten, herz auskommen. Talegalla Lssos. a 440. T. Lathami Govs, vol. V. pl. 77. — unſre Nr. 87, Abb. t. CLXXVIII. 1540, Oſtauſtralien, in allen Buſchhölzern und Geſtrüppen. Mr. M' Gillivray be— richtet in einem Briefe am Bord des K. Schiffes „Sattles nake“ den 6. Februar 1848: „zu Port Molle ſchoß ich beide Megapodius und Talegalla“, woraus alſo her— vorgeht, daß die Verbreitung dieſes Vogels größer iſt, als ich angenommen hatte. Leipoa 6oun. Schnabel faſt kopflang, ſchlank, am Grunde geſchwollen, Schnei— den wellig und abwärts gekrümmt. Naſenlöcher groß, länglich, bedeckelt und mitten in einer Grube. Kopf etwas gehaubt. Flügel groß, rund und muſchelförmig, 1—5te Schwinge gleich und am längſten, dritte Reihe faſt fo lang als erſte. Schwanz rund und 14federig. Lauf mäßig robuſt, vorn geſchildert, hinten rund beſchuppt. Zehen etwas kurz, ſeitliche faſt gleichlang. 441. L. ocellata Gour» vol, V. pl. 78. Sie fand ſich ſpäter noch allgemein über alle Theile des Geſtrüpps am Mürray in Südauſtralien verbreitet. Se. Exe. Capitän Sir George Gray theilte mir noch folgende intereſſante Beobachtungen mit, die er gemacht hatte, als er Gouverneur von Auſtralien war. „Gouvernementshaus Adelaide 12. Dee. 1842. — Mein theurer Herr Gould. Ich bin neulich vom Murray zurückgekehrt, wo ich das Benehmen und die Sitten der Leipoa ocellata, die in den ſandigen Diſtrieten des Geſtrüppes ſehr häufig verbreitet iſt, beobachtet habe. Die Augen des lebenden Vogels ſind ſchön licht nußbraun, Beine und Fuß dunkelbraun, nicht ſo dunkel, als auf Ihren Platten, während die nackten Theile am Kopf und Geſicht ſehr zart und hellblau ſind. Der Magen iſt ſehr groß und fleiſchig, die innere Auskleidung beſonders hornartig und hart. Sie frißt vor— zugsweiſe Inſeeten, Phasmiden und Wanzen, auch Saamen von verſchiedenen Ge— wächſen. Die ganzen Lungen und Eingeweide von einem Vogel, den ich ſeeirt hatte, waren voll Bandwürmer. Ich habe nie ein Thier geſehen, welches in ſo großer Aus— dehnung von dergleichen heimg 1 0 wäre, und dennoch war der Vogel ganz geſund. Er läuft kräftig und in reißender Schnelle, zur Nachtzeit ruht er auf Bäumen und fliegt nie, wenn er es vermeiden kann. Das Männchen wiegt an 44 Pfund. Die Wälle, die ſie aufwirft, halten am Grunde 12 bis 13 Ellen im Umfang und ſind 2 bis 3 Fuß hoch, ihre Geſtalt iſt die eines Domes. Sand und Gras werden oft in einer Entfernung von 15 bis 16 Fuß vom äußerſten Rande zuſammengeſcharrt. Der Wall wird folgendermaßen gebaut. Eine ziemlich kreisrunde Höhlung, etwa 18 Zoll im Durchmeſſer, wird in den Boden bis 7 oder 8 Zoll tief geſcharrt, mit dürren Blättern, Heu und ähnlichem Material gefüllt und eine große Maſſe derſelben Subſtanzen ringäum auf 2 Boden ‚gehäuft, Ueber das erſte Lager kommt ein großes . 324 Ueberſicht Lager Sand, mit dürrem Gras und dergl. gemiſcht und endlich nimmt das Ganze die Geſtalt eines Domes, wie oben geſagt. — Wenn ein Ei abgelegt iſt, bleibt der Scheitel offen und eine Höhle im Mittelpunkte, wird bis 2 oder 3 Zoll über dem Boden des Lagers der dürren Blätter geſchartrt. Das Ei liegt im Sande, gerade am Rande der Höhle in vertikaler Stellung, mit dem dünnen Ende unterwärts. Der Sand wird nun daraufgeworfen und der Wall in ſeine eigentliche Geſtalt gebracht. Das abgelegte Ei iſt vollſtändig und rund herum in weichen Sand Angehüllt, ſo daß ſich 4—6 Zoll Sand zwiſchen dem untern Ende des Eies und dem Blätterlager be— finden. Ein zweites Ei wird ganz genau in dieſelbe Ebene mit dem erſten gelegt, aber an die entgegengeſetzte Seite der vorhin erwähnten Höhle. Ein drittes Ei folgt nun auf derſelben Höhe am dritten Winkel und ein viertes am vierten Winkel des Quadrats oder alle vier in einem Rhombus. Die nächſten vier Eier werden nach und nach in ſchmale Zwiſchenräume gelegt, aber allemal in derſelben Ebene, ſo daß zu— letzt ein Kreis von 8 Eiern gebildet iſt, alle aufrecht ſtehend im Sande, von dem etwa einige Zoll zwiſchen jedem Paare befindlich. Das Männchen ſteht dem Weibchen im Oeffnen und Zudecken des Walles bei, und im Fall die Vögel nicht verſcheucht werden, ſo fährt das Weibchen fort, in denſelben Hügel zu legen, auch wenn man ihn einige Male beraubt hatte. Die Eingebornen wiſſen, daß die Weibchen jeden Tag ein Ei legen. Acht iſt die größte Zahl der Eier, die man in einem Neſte findet, wie ich glaub: würdig verſichern hörte. Ich öffnete einen Wall, aus dem kurz vorher mehrere Eier geraubt worden waren und fand, daß zwei einander in der gewöhnlichen Weiſe gegen— über gelegt worden waren und ein drittes in paralleler Ebene mit derjenigen, in welcher die beiden andern lagen, aber 47 Zoll tiefer. Hiernach denke ich mir, daß manchmal auch noch Kreiſe in verſchiedenen Ebenen gelegt, vorkommen mögen. Ich ſchließe drei Zeichnungen bei, die Mr. Knight ausgeführt hat, welche eine vollſtändige Idee von dem Walle und von der Art und Weiſe des Eierlagers geben. Einen von den Wällen dieſer Vögel hatte ich am 11. Nov. ſeiner Eier aaa, einige von ihnen waren ganz friſch, am 27. deſſelben Monats waren wieder zwei friſche gelegt und die Vögel wurden am 28. Sept. früh am Neſte geſehen, wahrſchein— lich um zu legen, als das Männchen geſchoſſen wurde. Manchmal werden mehrere dergleichen Wälle dicht aneinander erbaut. Ich fand zwei zwiſchen 200 bis 300 Ellen und 5 zwiſchen der Entfernung von 4 bis 5 Meilen. Sie waren genau ebenſo ge baut, wie ich ſie in einem andern Theile geſehen, nämlich in einer ſandigen, ſtruppigen Gegend in einer etwas kleinen offenen Blöße, im dichteſten Theile des Geſtrüppes. — Die Eier ſind hell nelkenroth, im friſchen Zuſtande am ſchönſten und gleichartigſten. Gegen die Zeit hin, wo ſie auskriechen wollen, entfärben ſie ſich und werden dunkel gefleckt. Ihre größte Länge iſt 3%, Zoll, die Breite 222 Zoll, Umfang der Länge nach 10 Zoll, der Breite nach 750 Zoll. Die Temperatur der Neſter war allezeit warm, doch nicht in dem Grade, als ich dies zum Ausbrüten der Eier nöthig geglaubt hätte. Zwei große Eigenthümlichkeiten dieſer Eier find: 1) daß beide Enden faſt gleich dick ſind, welche Form für die Stellung, die ſie einnehmen, beſonders geeignet erſcheint. Das Ei wird nämlich ſo viel als möglich gegen ſeine Achſe, in welcher der Mittelpunkt der Schwere liegt, ebase ee geringe Mögligten, ww 2 der Gattungen und Arten. 325 das Gleichgewicht zu ſtören, wenn es vertikal aufgeſtellt iſt. 2) Die außerordentlich dünne Schale und daher die große Zerbrechlichkeit. Dieſe iſt ſo groß, daß, wenn man das Ei auch noch ſo vorſichtig anfaßt, es doch ſicher zerbricht und jede Bemühung, dieſe Eier Haushühnern unterzulegen, ſcheitert daran, daß das Ei jedesmal zerbricht, wenn es ihnen untergelegt wird. Der Name des Vogels iſt bei den Eingebornen Marrak-koo oder Marra-koo, in Weſtauſtralien nennt man ihn Ngow-o oder Ngow, von ſeinem Schopf, denn Ngoweer heißt ein Federbüſchel. Ich fand den Vogel in verſchiedenen Gegenden dieſes Theiles von Auſtralien, zwiſchen dem 26 und 36 Parallelkreiſe S. B. und 113—141 Oe. L. und vermuthe, daß er ſich wahrſcheinlich noch weiter verbreitet. Er kommt in allen Geſtrüpp-Diſtrieten Auſtraliens vor. Ihr N G. Grey. N. S. Ich habe nach vereinigten Prüfungen mehrer Eingebornen folgenden Bericht über den Vogel erhalten und bin mit ſeiner Wahrhaftigkeit zufrieden. Zu jedem Neſte gehört ein Männchen und ein Weibchen, ſie beſſern ein altes Neſt aus oder bauen ein neues, beide ſind beſchäftigt, den Sand zum Neſte zu ſchar— ren. Das Weibchen beginnt anfangs September, wenn das Spießgras aufſchießt, zu legen. Beide Geſchlechter nähern ſich dem Neſte zuſammen, wenn das Weibchen legen will und ſie nimmt auch zugleich Theil am Oeffnen und Zudecken des Walles. Nach jedesmaligem Sonnenaufgang legt das Weibchen ein Ei und legt ſo deren acht bis zehn nacheinander. Wenn die Eingebornen das Neſt berauben, ſo legt dann das Weibchen in daſſelbe Neſt, aber die volle Zahl legt ſie nur zweimal im Sommer. Vom Anfang des Baues an bis das letzte Ei ausgekrochen iſt, verfließen vier Monate, woraus alſo hervorgeht, daß das Auskriechen ſehr ſpät eintritt. Die Jungen ſcharren ſich ſelbſt heraus, ohne daß die Mutter ihnen beiſteht. Gewöhnlich kommen alle auf einmal heraus, manchmal erſcheint ein Paar zuſammen. Die Mutter, welche im Ge— ſtrüpp in der Nachbarſchaft frißt, hört ihren Ruf und läuft zu ihnen. Sie nimmt ſich dann der Jungen an, wie eine Henne in Europa ihrer Küchlein. Wenn die Jungen alle heraus ſind, ſo wird die Mutter von acht bis zehn derſelben begleitet und ſie bleiben bei ihr, bis ſie mehr als halbwüchſig ſind. Das Männchen begleitet ſie nicht. Beide Geſchlechter haben einen verſchiedenen Ruf, das Weibchen läßt ſeine Stimme anhaltend hören, während es mit ſeinen Jungen im Geſtrüpp herumgeht. — Die Eingebornen finden die Eier und Nefter oft, ſehen aber ſelten die Vögel, welche ſehr furchtſam und ſcharfſichtig ſind. Sie laufen ſehr ſchnell, gleich dem Emu, ruhen auf Zweigen und leben lange Zeit ohne Waſſer, trinken aber Regen. Die Einge— bornen ſagen, daß die Eingeweidewürmer, die ich in dem Vogel fand, ungewöhnlich wären und daß dies ein ungeſunder Vogel geweſen ſei. Der Vogel iſt merkwürdig ſtark, eompact und ſcheint, wenn er lebendig iſt, einen Leib von der Größe einer Trut— henne zu haben, iſt aber kürzer auf den Beinen.“ — Hierzu noch eine Mittheilung von Mr. Gilbert: Wongan-Hills. Western - Au- stral. 28. Septbr. 1842. Dieſen Morgen hatte ich das große Glück, in das dichte Dickicht einzudringen, wo ich ſo lange die Eier der Leipoa zu finden bemüht geweſen und war nicht weit vorwärts gekommen „als der Eingeborne „ welcher mit mir war, ſagte, ich ſolle mich gut umſchauen, wir wären bei den Ngoo-oöôs-Hügeln und eine halbe Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 42 7 326 Ueberſicht Stunde ſpäter fanden wir einen, um welchen herum das Geſtrüpp ſo dicht war, daß wir darauf laufen mußten, bevor wir ihn ſahen. Ich war ſo voller Sehnſucht, die Schätze dieſer Hügel zu ſehen, daß ich in meiner Eile den ſchwarzen Burſchen bei Seite ſchob und in dem obern Theile des Hügels zu graben begann. Dies mißfiel ihm ſehr, er wurde deshalb unwillig und gab mir zu verſtehen, daß ich, da ich nie einen ſolchen Hügel geſehen, viel beſſer gethan hätte, deſſen Oeffnen ihm zu überlaſſen, da ich durch meine Haſt alle Eier zerbrechen würde. Ich ließ ihn nun graben, und er fing an, die Erde ſehr ſorgfältig aus dem Mittelpunkte zu ſchaffen, warf ſie über die Seite, ſo daß die Mündung ſich wie ein weites Baſſin zeigte. So hatte er zwei Fuß tief Erde ausgeworfen, als ich die breiten Enden zweier Eier ſtaunend erblickte. Beide Eier waren mit ihrem dünneren Ende zu ſehen und die Erde um ſie herum wurde mit der größten Sorgfalt weggeſchafft, um das Zerbrechen zu hindern, weil ihre Schale außerdentlich dünn iſt, wenn ſie zum erſten Male der Atmosphäre ausgeſetzt wird. Dieſer Wall al war 3 Fuß hoch und 7—9 Fuß im Umriß, die Form, wie fie der Vo: gel gelaſſen, war das Segment eines Kreiſes. Auf hundert Ellen von dieſem erſten Neſte kamen wir zu einem zweiten größern, von demſelben äußern Anſehn und Form, es enthielt drei Eier. Obgleich wir 7 oder 8 Wälle ſahen, ſo enthielten doch nur dieſe beiden Eier, denn wir waren zu frühzeitig gekommen, eine Woche ſpäter hätten wir ohne Zweifel mehr gefunden. Um Ihnen eine Idee von dem Platze zu geben, den der Vogel für ſeine merkwürdige Brutſtätte ausſucht, will ich denſelben beſchreiben, ſo gut ich kann. Die Wonga⸗-Hills ſind 13,000“ hoch über Seehöhe gelegen in einer nord⸗nord⸗öſtlichen Richtung von Drummonds-Houſe in der Toodgay, ihre Seiten find durch einen dichten Wald von Eukalypten tiefgeſchloſſen, an ihrem Grunde iſt ein Dickicht. welches mehrere Meilen weit reicht, aus ausgeſpreizten und dickbuſchigen Pflanzen beſtehend, in mehrern Theilen fo hoch, daß man nicht über die Spitzen hin— * wegſehen konnte und ſo dicht, daß, wenn wir uns nur einige Ellen getrennt hatten, wir genöthigt waren, wieder zuſammenzukommen, um nicht uns wieder zu verlieren. Dies Dickicht iſt mit einem ſehr ſonderbaren Zwerg-Eukalyptus beſtanden, welcher gelbe Blüthen treibt und 15 bis 30 Fuß hoch wird, den Eingebornen unter dem Namen Speerholz bekannt, da ſie ihre Speeren, Degenſtöcke und Dowaks aus dem— ſelben machen. Die ganze Formation iſt ein feiner röthlicher Eiſenſteinſand und dieſen kratzt die Leipoa mehrere Ellen weit herum auf und bildet ſo dieſen Wall, indem ſie nachher ein Miſtbret für die Herbeibringung ihrer Brut anlegt. Das Innere des Walles beſteht aus kleinen Theilen von Sand, mit vegetabiliſcher Subſtanz gemiſcht, deren Gährung eine hinlängliche Wärme erzeugt, um die Eier auskriechen zu laſſen. Mr. Drummond, welcher ſchon Jahre lang an die Miſtbeete in England gewöhnt war, meinte, daß die Hitze um die Eier herum 80 Grad ſei. In den beiden Neſtern mit Eiern waren weiße Ameiſen ſehr zahlreich, welche ihre kleinen bedeckten Galerien bauten und rings herum an die Schale der Eier anklebten. Daraus ergiebt ſich 10 wieder eine Fürſorge in der Natur, um für die Jungen die nothwendige Nahrung in Bereitſchaft zu haben, ſobald dieſelben die Eiſchale verlaſſen. Ein Ei habe ich 1 1 bewahrt, an welchem die Anbaue der weißen Ameiſen noch ſehr ſchön zu ſehen Der größte Wall, den ich ſah und welcher in einem Zuſtande ſchien, für die Aufnahne g der Eier vorbereitet zu ſein, maß 45 dn im Mufin an a 92 7 N ACER 2 4 u * 91 * 2 5 * * 1 der Gattungen und Arten, N 327 Spitze gerundet, hatte er volle 5 Fuß Höhe. Ich bemerkte, daß in allen Neſtern, die nicht eben zur Aufnahme der Eier bereit waren, das Innere oder das vegetabili⸗ ſche Lager feucht und kalt war und ich glaube nach dem Zuſtande der andern, daß der Vogel daſſelbe jedesmal, bevor er wieder Eier legt, umwendet und mit Erde be— deckt, in beiden Fällen, wo ich Eier fand, war der Obertheil des Walles oben voll⸗ kommen glatt gerundet, ſo daß jeder Vorübergehende, wenn er die eigenthümliche Bauart dieſer Vögel nicht kennt, ihn für einen Ameiſenhügel nehmen müßte. Wälle in dieſem Zuſtande enthielten allemal Eier, während die ohne Eier nicht allein oben nicht rund waren, ſondern auch die Mitte ſo ausgeſcharrt hatten, daß ſie eine Höhle bildete. Die Eier werden in einer Weiſe gelegt, die von der des Megapodius fehr verſchieden iſt. Anſtatt jedes in eine beſondere Aushöhlung in verſchiedenen Theilen des Walles zu legen, werden ſie beſtimmt in die Mitte gelegt, alle in gleicher Höhe, durch etwa 3 Zoll weit Erde von einander geſondert und ſo, daß ſie einen Kreis bilden. Ich bedaure, daß wir ſo früh hier waren, kamen wir eine Woche ſpäter, ſo hätten wir wahrſcheinlich den Eierkreis vollendet gefunden. Iſt es nicht ſonderbar, daß alle Eier von gleicher Friſche ſind und daß deren Entwickelung unterbleibt, bis alle gelegt ſind, ſo daß dann die Jungen alle zuſammen auskriechen können? Bei der ungeheuern Größe der Eier wird man ſich nicht einen Augenblick wundern, daß der Vogel nur einen Tag um den andern und vielleicht in noch längeren Zwiſchenräumen ein Ei legt. Eins wiegt 8 Unzen und 4 Stück ausgeblaſen geben faſt anderthalb Pinte. So wie die von Megapodius haben ſie eine oberhautähnliche Bekleidung und ſind wirklich ſo groß, daß fie 34 Zoll in der Länge und 24 Zoll in der Breite meſſen. Sie ändern in ihrer Farbe von lichtbraun bis hell lachsroth. Den ganzen Tag über bekamen wir keinen Vogel zu ſehen, obgleich wir zahlreiche Fährten ihrer Füße bemerkten und weiche Plätze, die fie aufgeſcharrt hatten. Wir ſahen auch ihre Fährte im Sande, als wir die trocknen Lager der Sümpfe, zwei Meilen vom Brüteplatze durchſchnitten, woraus hervorgeht, daß der Vogel, um ſeine Nahrung zu ſuchen, nicht auf das Ge— ſtrüpp ſich beſchränkt, ſondern nur zur Brütezeit darin verweilt. Die Eingebornen verſichern, daß der einzige Weg, den Vogel ſich zu verſchaffen, nur der ſei, daß man ſich im Angeſicht des Hügels in kleiner Entfernung anſtelle und unbeweglich ſtehen bliebe, bis er bei Sonnenuntergang erſchiene. Ich war dazu bereit und nahm mit dem Eingebornen eine Stunde vor Sonnenuntergang zwanzig Ellen weit vom Hügel den Anſtand, wobei wir uns ſorgfältig hinter den Büſchen vor dem ſcharfen Auge der Vögel verbargen, doch aber ſo viel Oeffnung behielten, um ſchießen zu können. Halb ſitzend, halb kauernd verblieben wir hier, in athemloſer Angſt die Ankunft des Vogels, den ich ſo lange zu ſehen gewünſcht, erwartend, ohne eine Muskel zu bewegen, aus Furcht, einen Zweig zu berühren oder ein Geräuſch durch den Bruch eines dürren Blattes zu veranlaſſen. So zuſammengekrümmt, konnte ich kaum den Schmerz in meinen Schenkeln ertragen, aber der Vogel erſchien nicht und der Eingeborne, aus Furcht, daß wir, da kein Mondſchein war, in der Dunkelheit durch das Dickicht müß⸗ ten, wurde ſo ungeduldig, daß er aufſtand und ſo laut ſprach und Geräuſch machte, daß ich alle Hoffnung aufgeben mußte, den Vogel heute Abend zu ſehen. Dennoch aber, als wir am Hügel vorübergingen, erblickten wir denſelben gegenüber, aber wegen der Dichtheit des Dickichts und der Dunkelheit, die uns umgab, war ich nicht im 3 42* en Dr 2 328 uAoeberſicht Stande, auf ihn zu ſchießen. Mr. Roe der Generalaufſeher, welcher mehrere Hügel während ſeiner Expedition nach dem Innern im J. 1836 unterſuchte, fand die Eier zum Auskriechen vorbereitet im November und unveränderlich 7 oder 8 Stück, wäh— rend eine andere Auetorität mich berichtet, einmal 14 in einen Hauſen gefunden zu haben.“ In einem ſpäteren Briefe verglich Mr. Gilbert das Dotter mit dem der Schild— kröteneier und ſagt, daß es mit Thee gemiſcht, das eigentliche Herbe (ronghness) und die erdgelbe Farbe deſſen der Faltenſchnabel-Turteltaube habe. Megapodius Qvor & Gamann. Arten in Indien, auf den Philippien und in Auſtralien. Mr. G. R. Gray berichtet: „Die Weibchen mehrer Arten vereinigen ſich zur Nachtzeit, um ihre Eier in eine Höhlung zu legen, welche zwei bis drei Fuß tief iſt. So werden nach und nach auf hundert und mehr Eier gelegt und deren Ausbrüten den Strahlen der Sonne überlaſſen. Manche bedecken ſie mit Sand und andere mit Pflanzenüberbleibſeln, und die Eier ſind außerordentlich groß und 2 insgemein zimmetbraun.“ 7 442. M. tumulus G0ů V. 79. — unſre Nr. 89, Abb. t. CLXXVI. 1531. Folgenden intereſſanten Bericht über die Brüteplätze dieſes merkwürdigen Vogels ſendete mir Mr. John M' Gillivray als Ergebniß feiner Beobachtungen auf Nogo oder dem Megapodius-Eilande in der Eudeavour-Straße. Man ſieht, daß die Ver⸗ breitung weiter geht, als ich annahm. „Der ſüdlichſte Wohnort dieſes eigenthümlichſten Vogels, den ich kin if Hag⸗ gerſton⸗Eiland 12° 3° S. B., wo ich mehrere ſehr große Hügel bemerkte, aber keinen Vogel ſah. Während meiner Aufſicht über die Endeavours-Straße im K. Schiffe Bramble war ich ſo glücklich, mir Männchen und Weibchen auf der Inſel, welche auf der Charte mit „Nogo“ bezeichnet iſt, zu verſchaffen, da ich mich mehrere Tage blos aus dieſem Grunde auf derſelben aufhielt. Auf dieſer kleinen, nur eine halbe Meile Länge haltenden Inſel, welche an einem Ende in einem niedern runden Hügel dicht mit Röhricht (jungle oder was man in Neu⸗Süd-Wales brush nennt) bewachſen, fand ich drei Wälle, einer ſchien vor der Vollendung verlaſſen. Die beiden andern unterſuchte Mr. Jukes und ich ſelbſt. Der neueſte, nach der Glätte ſeiner Seiten und dem Mangel an vegetabiliſcher Maſſe zu urtheilen, lag auf dem Kamme des Hügels und war 8 Fuß hoch, 134 Fuß im Aufſtieg und 77 Fuß im Umfange. In dieſem Walle fanden wir, nachdem wir mehrere Stunden lang angeſtrengt gegraben hatten, um die 1 feſtgewordenen Erdmaſſen, Steine, dürre Zweige und Blätter und andere Pflanzen— maſſen und lebende Wurzeln und Bäume herauszuwerfen — mehre Stücken zerbrochene Eierſchalen, ein zerbrochnes Ei enthielt ein todtes und faules Junges und ein andres war ganz, folglich unfruchtbar. Alle lagen 6 Fuß tief von der Oberfläche, wo die Hitze von der Fäulniß bedeutend war. Das Ei von 34 Zoll Länge bei 25 Zoll # Breite war unreinbraun mit einer Art von Oberhaut bedeckt, die ſich leicht abſchllffte 9 a und unter dieſer reinweiß. Ein andrer Wall am Fuße des Hügels, dicht an der Bucht, 7 hatte 150 Fuß im Umfange und zu Herbeiſchaffung dieſer ungeheuren Maſſe von Material wär der Boden im Umkreiſe nackt aufgeſcharrt und zahlreiche ſeichte Höhlun⸗ gen zeigten ſich da, wo das Material weggenommen worden war. Die Geſtalt war ein unregelmäßiges Oval, die verflachte Höhle nicht genau in der Mitte, wie bei vo⸗ rigem Falle, ſondern näher am breiten Ende, welches 14 Fuß hoch über den Grund der Gattungen und Arten. 329 fich erhob. Der Abfall maß in verſchiedenen Richtungen 18, dann 214 und 24 Fuß. Zu Port Lihon in einer kleinen Bucht, wenige Meilen weſtlich nach Cape Vork und zu Port Eſſington fand ich andere Wälle, welche verhältnißmäßig niedrig waren und ſchienen durch die Eingebornen aufgegraben zu ſein. Die Größe, welche dieſelben, wahr— ſcheinlich das Werk mehrer Generationen, auf den Haggerſton und Nogo-Inſeln er reicht haben, rührt ohne Zweifel davon her, daß dieſe Orte ſelten von Eingebornen beſucht werden. Ich fand mehre große Eier im Eierſtock eines im Auguſt geſchoſſe- nen Weibchens, während der Zuſtand des Eierleiters zeigte, daß ein Ei nur kürzlich durchgegangen war; daher iſt wahrſcheinlich, daß, ungeachtet ihrer Größe, ein Vogel doch mehrere legt, ob aber jeder Wall von mehr als einem Vogel belegt wird, konnte ich nicht entſcheiden.“ „Wenige Vögel müſſen mit ſo vieler Vorſicht und ſchwierig erlangt werden, als dieſe. Sie bewohnen die Buchten und Geſtrüppe längs der Küſten und ich fand ihre Wälle niemals entfernter, als 100 Ellen von dem Meere. Aufgeſcheucht fliegen ſie ſelten vom Rande des Dickichts ſogleich auf, ſondern rennen eine Strecke und dann fliegen ſie ſchwerfällig, doch ohne das Geräuſch der eigentlichen Hühner. Selten flie— gen ſie lang aus und ſetzen ſich gewöhnlich auf die Bäume, wo ſie mit ausgeſtrecktem Halſe kauern bleiben, aber dann fliegen ſie auf und beobachten jede Bewegung ihres Verfolgers und nur wenn man höchſt vorſichtig unter der Bedeckung der großen Bäume hinkriecht, kann man zum Schuſſe gelangen. Als Beweis ihrer Scheu erwähne ich, daß drei Perſonen, die ſich in einem kleinen Röhricht auf Nogo Eiland zerſtreut hat— ten, um Megapodius zu ſchießen, nicht einen einzigen Vogel zu Geſicht bekamen, ob⸗ gleich mehre da waren. Einer kam auf mich zu und ſetzte ſich, ohne mich zu bemer— ken, etwa 20 Ellen weit von mir. Zu Port Eſſington habe ich dieſen Vogel in den Manglegebüſchen geſchoſſen, deren Wurzeln bei dem Hochwaſſer vom Meere beſpült werden und Capit. Blackwood tödtete einen, während er auf dem Schlamme lief, in beiden Fällen dicht am Walle. Ich habe niemals die Jungen aus dem Walle herauskommen ſehen, aber eins, ſo groß als eine Wachtel und befiedert, wurde dem Lieutnant Ince von einem Eingebornen gebracht, welcher es unter mehrern Eiern aus— gegraben zu haben verſicherte. — Iris gelblichbraun, Magen in vollkommener Dicke, Muskelmagen enthielt kleine Quarzkügelchen, kleine Schalen von Helix und Bulimus und ſchwarzen Samen. Darm 34 Zoll lang, von der Stärke einer Gänſefeder und ziemlich gleichdick aber verwickelt und in Zwiſchenräumen eingeſchnürt, Blinddarm dünn, am Ende erweitert, 48 Zoll lang.“ * Familie Winamidae? 6. R. Gnav. Unterfamilie: Turnicinae G. B. Char. Pedionomus “vn. Schnabel faſt kopflang, gerade, ſpitzewärts zuſammen— gedrückt, Naſenlöcher grundſtändig i in einer Grube, bedeckelt. Flügel kurz und muſchel— förmig, Iſte, 2te und gte Schwinge gleichlang, dritte Reihe länger als Vorder: ſchwingen. Schwanz ziemlich verkümmert. Bin lang und vorn querbeſchient, Hin— terzehe ſchwach * hochſtehend. Pi Er oc Br... ueberſicht Wenige Entdeckungen, die ich in Auſtralien gemacht habe, intereſſirten mich mehr, als die dieſes Vogels, von dem ich während meines Aufenthalts nur ein Männchen erhielt. Später ſendete mir Mr. Strange noch ein Exemplar, das größer war und deſſen Hals mit ſchönem Halsband von ſchwarz und weißen Federn geſchmückt war. Ich hielt es für beſondere Art, characteriſirte es als P. torquatus und nannte jenen Vogel P. mierueus, deſſen Männchen das Halsband fehlte, ein Irr— thum, den die Beobachtungen des Mr. Strange aufgeklärt haben, denn der Vogel macht auch darin eine Ausnahme, wie dergleichen ſo oft Auſtralien bietet, daß die Weibchen hier ſchöner gefärbt und mit dieſem auffallenderen Schmuck vor ihrem Männchen ausgezeichnet ſind. . Sir George Gray ſchreibt: „Sie ſagen mir, ich fol Ihnen über Pedio- nomus Mittheilung machen. Es giebt nur eine Art, ſie haben zwei beſchrieben. P. torquatus und mierurus, erſterer iſt das Weibchen, letzterer das Männchen. Wir hatten vier, der vierte glich Ihrem mierurus und war ſicher ein Männchen, alle waren in demſelben Netze gefangen, ich vermuthe alſo, daß mehr Weibchen um ein Männchen ſich ſammeln. Wir hatten zu verſchiedenen Malen mehre dieſer Vögel, ſie fraßen geſchrotenen Waizen, rohen und gekochten Reis, Brod und Fliegen, letz⸗ tere vorzüglich gern. Sie wurden vollkommen zahm, die drei, die wir jetzt halten, haben wir ſchon auf vier Monate. — Sie ſind Zugvögel, erſcheinen um Adelaide, im Juni und ziehen im Januar ab, man weiß nicht gewiß wohin. Sie fliegen nicht, ſo lange ſie es vermeiden können und werden oft von Hunden gefangen. Aufgeſchreckt ducken ſie nieder und verſtecken ſich in einen Grasbüſchel. Im Laufe halten ſie ſich ziemlich aufrecht auf den Zehenenden, ſo daß der Hintertheil des Fußes den Grund nicht berührt und fie immer einen freien Umblick behalten. Der Emu ſtellt ſich oft in dieſelbe Stellung. Ueber ihr Niſten, ihre Eier und ihr Brüten weiß ich noch nichts. Der Ton derer, die ich halte, ähnelt ganz dem des Emu, nicht das Pfeifen, aber das hohltönende Geräuſch, gleich dem Anzapfen eines Faßes, welches der Emu hören läßt, doch iſt es verhältnißmäßig ſchwächer. Die Abbildung ſtellt zwei Weibchen dar, und die Benennung mierurus, welche dem Männchen gegeben worden, muß nun bleiben. Da das Männchen nicht abgebildet worden, ſo beſchreibe ich es hier ausführlicher: Oberkopf, Rücken und Oberſeite ſchwarz, braun und reh⸗ farbig gefleckt, letzte Farbe nimmt den Außenrand der Federn ein und das Schwarz f und Braun bildet abwechſelnde Kreiſe auf jeder Feder. Kehle, Hals, Bruſt und Seiten düſter rehfarbig, Hals- und Bruſtfedern braungefleckt, Seiten in derſelben Farbe gebändert, Schwanzfedern meiſt nicht ſichtbar, Bauchmitte und Unterſchwanz— decken fahlweiß, ohne Flecken oder Zeichnung. Iris ſtrohgelb, zicht in Schwarz an der Spitze, Fuß ese gelb. — — Länge 44 Zoll, Schnabel 4 414, Flügel 3% Lauf 2. L Außer daß er die Ebenen von Süd⸗Anſtralien, die ich erſt als einzigen af enthalt angab, bewohnt, wird mir in einem neuerlich erhaltenen Briefe von Mr. Strange in Sydney geſchrieben, daß derſelbe ein Weibchen aus der Nachbarſchaft x von Botany Bay erhielt. Ich beſitze auch ein Ei, welches im Allgemeinen dem . von Turnix gleich; es iſt am dünnen Ende etwas plötzlich zuſammengezogen, die Grundfarbe ſteinweiß, mit kleinen umbrabraunen und weingrauen Sleckchen geſpren⸗ 1 1 1 — * N der Gattungen und Arten. 331 kelt; letztere Farbe ſcheint zwiſchen den Schalenflächen zu fein und die Sprenkelung iſt am dickern Ende vorwaltend, die Länge iſt 13 Zoll, bei 2 Breite. 453. P. lor quatus Coup. Weibchen! V. 80. — ie Nr. 282, Abb. l. CCVI. 1804—6. P. mierurus Gou. Männchen! Turnix Bonsar. Die weit verbreiteten Glieder dieſer Gattung bewohnen alle Theile der alten Welt und Auſtralien ſcheint die große Herberge derſelben zu ſein, da ſich hier mehr Arten als irgendwo finden. Sie bewohnen nicht allein alle Theile des Continentes, die man bis jetzt entdeckt hat, ſondern dehnen auch ihre Verbreitung über die Inſeln aus, welche der Küſte, ſelbſt Van Diemens Land nahe liegen. Manche Arten haben eine weite Verbreitung über den Continent von Oſt nach Weſt, während andere ſehr lokal ſind. Die Lagen, in denen ſie vorkommen, ſind graſige Ebenen und ſteinige Klippen, dicht mit Geſtrüpp und Gräſern bewachſen. Ihre Eier find unabänderlich vier, ſpitz und denen der Strandläufer (Saud pipers) ähnlich. Ihr ganzes Neſt beſteht aus einigen Gräſern in einer Höhlung im Boden; in ihren Sitten und Bewegungen unterſcheiden ſie ſich beträchtlich von den Wachteln und Rebhühnern, und es ſcheint mir, daß fie den Tringae ſich mehr nähern, beſon— ders den Arten, welche einen verdünnten Schnabel haben. Wenn ſie faſt unter un— ſern Füßen auffliegen, ſo fliegen ſie, beſonders die kleinern, gerade aus und pfeil— ſchnell etwa hundert Ellen weit und platſchen dann plötzlich nieder. Ihr Fleiſch, obwohl eßbar, iſt trocken und entbehrt des angenehmen Geruches, den das Fleiſch der Wachteln und Rebhühner hat. 444. T. melanogaster (Hemipodius —) Gou V. 81. — unſre Nr. 487, Abb. t. CEVI. 1798, Ccxll. 2523—24. 445. T. varius (Hemipod. —) Gobrp V. 82. N Nr. 490, Abb. t. CC(XII. 2517 — 18. 446. T. scintillans. — unſre Nr. 488, Abb. t. CECXI. 2519 — 20. 447). T. Hemipodius scintillans Gou V. 83. 448. T. melanotus (Hemipod. —) Gon V. 84. — unſre Nr. 489, Abb. t. CCCXII. 2515 — 16, 449. T. castanotus e —) Gouno V. 45. — unſre Nr. 285, Abb. t. CClv. 1779 — 80. 450. T. pyrrhothorax (Hemipodius —) Gou . 86. — unſre Nr. 284, Abb. t. CCV. 1787 — 88. 451. T. velox (Hemipodius —) G00 V. 87. — unſre Nr. 283, Abb. CCV, 1785 86. , ) Jedenfalls Druckfehler in Gould's Werke, daß hier die Nummer fortläuft, da der Name nur das Synonym zu vorigem it Ohne alle künftigen Nummern zu ändern, konnte dies nicht berichtigt werden. a 332 Meberfiht Familie Tetraonidae Leach, Coturnix Mornnise. Eine Art in Auſtralien und wie zu erwarten, ein Bewoh⸗ ner der Ebenen und aller offnen Diſtriete von einiger Ausdehnung, wo Graswuchs vorkommt, ſie iſt dann auf dem urbaren Boden in Ueberfluß. Zwiſchen den Exem— plaren an der Weſt- und Oſtküſte zeigt ſich der Unterſchied, daß bei erſteren die ganze Unterſeite tief rehfarbig oder lichtröthlich überlaufen iſt und es it ſehr möge lich, daß dieſe Färbung eine zweite verſchiedene Art anzeigt. 452. C. pectoralis Goum V. 88. — unſre Nr. 484, Abb. 1. (XG. 1651, CCCXI. 2508 — 9. Synoicus Goum. Wie Perdix, aber ohne Knorren am Lauf und der Schwanz meiſt verſteckt. Merkwürdig iſt die große Armuth an Hühnervögeln in Auſtralien und die Arten dieſer Gattung ſind eigentlich hier die einzigen Repräſentanten. Die Aehn— lichkeit der Sitte und Lebensweiſe dieſer Vögel mit denen der Rebhühner, beſonders unſerm gemeinen Rebhuhn, verbindet ſie mehr mit dieſem, als mit den Wachteln. Seiten ſchilfiger Buchten und Diſtriete mit dichtem Kräuterwuchs ſind der Lieblings— aufenthalt dieſer Vögel, welche ſich in kleinen Flügen zeigen und wenn ſie eine kurze Strecke hingeflogen ſind, ſich bald wieder niederlaſſen. Als Speiſe benutzt er— füllen ſie alle Wünſche. — Jeder Theil Auſtraliens, von Port Eſſington nördlich, von Van Diemens Land ſüdlich, iſt von einer oder der andern Art der Gattung bewohnt und ich glaube, dieſelben ſind zahlreicher, als ich deren beſchrieben habe, und muß bekennen, daß der Vogel bei Port Eſſington von dem der Südküſte ganz verſchieden iſt. 453. S. australis Go V. 89. — unſre Nr. 280, Abb. t. CXCIL 1659—64. 454. S. Diemensis Gov» V. 90. — unſre Nr. 486, Abb. t. CCC. 251213. 455. S. sordidus Gorro V. 91. — unſre Nr. 485, Abb. t. CCC XI. 2310—11. 456. S. chinensis G0 V. 92. — unſre Nr. 281, Abb. t. CXCI. 1668 — 70. Ordnung: Grallatores IIIId. — Familie Struthionidae VIC. N * 5 Dromaius virnror. Ich hatte früher die Meinung, es gäbe zwei Emu's in Auſtralien, aber ich habe nicht hinlängliche Beweiſe dafür erhalten. Die kleinen Exemplare in der Sammlung der Linnean Society in London und im Jardin de plantes zu Paris ſind nur minder entwickelte Vögel, welche man in der Gefangen⸗ ſchaft hielt, aber ich habe manchen Zweifel über die Löſung der Frage. ve 457. D. Novae-Hollandiae Vier. — Gobi VI. I. RER * 8 der Gattungen und Arten. 0 333 Apteryx Sum. Neuſeeland iſt der einzige Wohnort für die jetzt exiſtirende Art dieſer Gattung, aber ohne Zweifel waren dieſelben vormals über denjenigen Conti— nent, welcher größtentheils vom Ocean überfluthet, nur iſolirte Parthien, wie Neu— jeeland, Norfolk und die Philippinſeln zurückgelaſſen hat, verbreitet. 458. A. australis Smw. VI. 2. — unſre Nr. 30, Abb. l. LXXXIII. 1015— 16. CCLX. 2191 — 9. 459. A. Owenii Gour VI. 2. — unſre Nr. 601, Abb. 1. CCCKXLIN. 2692 a, Otis Lisse., Ein Land, welches als Aufenthalt für Trappen beſſer geeignet wäre, als Auſtralien, kann man ſich kaum denken, dennoch iſt bis jetzt nur eine Art ent⸗ deckt worden. Afrika iſt die große Herberge dieſer Gruppe, da es die meiſten Arten enthält, auch Europa und Indien find von etlichen Arten bewohnt. 0. nigriceps auf den Flächen Oberindiens und 0. australis find gegenſeitig ſchöne Repräſentanten in den von ihnen bewohnten Ländern. 460. O. australis Grar in Griff. an Kingd. I. 305. — unſre Nr. 286, Abb. .. CCLIX. 2189 — 90. 0. australasianus 60D. VI. 4. Wahrſcheinlich über ganz Auſtralien, Dr. Leichardt und Mr. Gilbert beob⸗ achteten ihn im tropiſchen Theile und Capitain Sturt in der Wüſte im Innern. Familie Charadriadae Lesen. Oedienemus Tewuxek. Arten in Europa, Afrika, Aſie ien und Aneritg, i in letz⸗ term Lande iſt eine oder zwei Arten, die nicht anderwärts vorkommen. 461. 0. grallärius Gore VI. 5. — uunſre Nr. 334, Abb. t. CECI 2442 — 43. Die Vögel der Nordküſte haben längere Beine und kürzere Flügel und ſind ohne Zweifel verſchieden, aber ich habe noch nicht genug en geſehen, um die Sache entſcheiden zu können. Esacus LEss Ox. Dieſe beiden Gattungen find nur Modificationen von einer Form, die Abweichung des Schnabels macht dieſe vorzüglich geſchickt, ſich ihre eigenthüm— liche Nahrung zu ſchaffen. Die Oedienemus bewohnen die ſteinigen Wüſten im Innern und freſſen Inſecten verſchiedener Art, ſowie die zarten Schößlinge der Kräu⸗ ter, die Esueus aber leben in den Salzſümpfen und an den Küſten des Meeres, wo ſie Krabben, Mollusken u. a. Seethiere freſſen. 462. E. magnirostris Gore VI. 6. — unſre Nr. 335, Abb. t. 00 244445. Soviel wir wiſſen, iſt diefer Vogel auf die Nord- und Nordweſtküſte beſchränkt. E. recurvirostris iſt ſein ſchöner Repräſentant in Indien und außer 15 beiden fen: nen wir keine Haematopus Lax. Ih dne, daß kein Land der Welt mit einigermaßen ö ausgedehnten Küͤſten, nicht von einer oder der andern der zahlreichen Arten dieſer Gattung bewohnt werde, aber alle die in der ſüdlichen Welt ſcheinen son dem der nördlichen verſchieden zu ſein. Zwei gehören Auſtralien au. g Reichenbach, voll, Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 43 > Pe * * 4 ru * * . 334 Ueberſicht 463. l. longirostris Vu, Gov I. 7. — unſre Nr. 318, Abb. t. COXEVIT, 2412 — 14. b u? 464. H. fuliginosus Got» VI. 8. — unſre Nr. 319, Abb. t. CCXCVN. 2415 — 17. Lobivanellus STRICKLAND. Zwei Arten dieſer ſchönen Form ſind Auſtralien eigen, eine im Norden, die andere im Süden des Landes; ich glaube, beide ſind hier allein zu Hauſe. Andere hat Indien und Afrika. 465. L. lobatus GovLn VI. 9. — unſre Nr. 38, Abb. t. C. 685, CI. 105758. 466. L. ai Govıp VI. 10. — unſte Nr. 39, Abb. t. Cin. 1055 —56. Sarciophorus rar. Voriger Gattung nahe verwandt und nur eine Art in Auſtralien, ſo wie vorige eine Form der alten Welt. 467. S. pectoralis Govwv VI. 11. unſre Nr. 37, Abb. t. CI. 1052 — 53. Squatarola Cuvırr. Die eine Art dieſer n lebt in Europa, Aſien, Nord⸗ amerika und Auſtralien. b 1 468. S. helvetica G09 VI. 12. — unſre Nr. 549, Abb. t. CCCXL. 2683 —.84. rns Lixxß. Die Fauna Auſtraliens hat zwei Arten dieſer Form, von denen indeſſen die eine, Ch. veredus, vielleicht eine eigne Gattung oder eine Eudro- mias iſt. 469. Ch. xanthocheilus Wacı. . GouLD VI. 13. — unſre Nr. 548, Abb. t. C 693. CCCxL. 2681 82. 470. Ch. veredus G0 VI. 14. — unſte Nr. 547, Abb. t. CCCXL. 267980. Eudromias Bor. Von dieſer Gattung von Land-Regenpfeifern find zwei Arten bekannt, der europäiſche E. morinellus und der: 471. E. australis Gou VI. 15. — unſre Nr. 36, Abb. 1. CV. 106567. Er bewohnt die niedern Hügel und Ebenen im Innern, ein Aufenthalt, ganz ſo wie ihn die europäiſche Art liebt. Ich habe folgenden Zuſatz erhalten. Capitain Sturt jagt im Appendix zu feinem Account of his recent expedition into che interior of South Australia: „Dieſer eigenthümliche Vogel zeigte ſich 1841 plötzlich auf den Ebenen um Adelaide und es ſchien, er käme von Norden. Er nahm die Sandhügel an der Scheide der Mangleſümpfe ein und fraß um die Waſſerpfützen in der Ebene. Dieſer Vogel gewährte einem Freunde Mr. Jorrens eine reichliche Ernte, da er zahlreich um ſein Haus herum war, aber nachdem ich einige Jahre nach— her Südauſtralien beſucht habe, ſo habe ich nie geſehn, daß der Vogel in ſolcher Zahl als zu jener Zeit erſchienen ſei. Sie rennen ſehr eilig über den Boden. Mr. Browne und ich, wir trafen im Auguſt 1845 mehrere Flüge, welche nach Süden e Auf den großen offnen Ebenen waren ſie ſehr wild.“ . Sb; Hiaticula 6. R. Cnar. Fünf Arten in Auſtralien, übrige! in Neu⸗Seeland, Bin Continent und den Inſeln Indiens, Europa, Afrika und Amerika, folglich er fünf Gattungen ihre Arten ſehr weit zerſtreut. Meiſt alle Arten in Auſtralien | hören auch dieſem Lande allein und ſind zahlreicher im Süden als im Norden; ſch ferige Buchten und niedere flache Kiten bieten ihnen vorzüglichen Aken — 7 2 der Gattungen und Arten. 335 472. H. bicineta G0 te VI. 16. — unſre Nr. 332, Abb. l. XC VIII. 712— 13. CCXCVIII. 2421 — 23. 473. H. ruficapilla Gouro VI. 17. — unſre Nr. 330, Abb. . XVII. 73031. CCXCVIII. 2424— 25. 9 474. U. monacha Gov VI. 18. — unſre Nr. 546, Abb. 1. XCVII. 720, CEENL. 267778. 2 475. H. inornata Gouco VI. 19. — unſre Nr. 331, Abb. CCXCVIII. 2426 —27. 476. U. nigrifrons Gou VI. 20. — unſte Nr. 333, Abb. t. XC VII. 707—8. CGEXCVII. 2419— 20. Erythrogonys Gov». Schnabel länger als Kopf, gerade, etwas niedergedrückt, Naſenlöcher grundſtändig, linealiſch. Flügel lang und kräftig, erſte Schwinge am längſten, dritte Reihe faſt ſo lang als erſte. Schwanz kurz und faſt vierſeitig. Lauf lang. Zehen ſchlank, hintere außerordentlich klein und frei, äußere mit der mittlern faſt bis zum erſten Gelenke verwachſen, Schienbein über der Ferſe nackt. — Eine nur Auſtralien gehörige Art. 477. E. cinetus Gou» VI. 21. — unſre Nr. 40, Abb. t. CI. 1059 — 60. In Bau, Bewegungen und Lebensweiſe iſt dieſer zierlich gebaute Vogel einerſeits Hiaticula, andererſeits Schoeniclus nahe verwandt. Glareola Bnissox. Manche Jahre habe ich gezweifelt, ob ich dieſe Gattung zu = ri den Regenpfeifern oder nur in dieſelbe Ordnung zuſammenſtellen ſoll, da ich glaube, daß fie eine Erdform der Schwalbenvögel ſind. Linné ſtellte fie zu den Schwal⸗ ben, und ich denke, er hatte ganz recht. Mr. Blyth, einer der am meiſten philoſo— phiſchen Ornithologen, theilt wie ich glaube dieſelbe Anſicht, da aber neuerlich alle Schriftſteller die Gattung unter die Charadriadae geſtellt haben, ſo bin ich endlich ihrer Meinung gefolgt.) — Arten bewohnen, Indien und die Indiſchen Inſeln, Europa und Afrika. 478, G. grallaria Tzun. Govso VI. 22. — unſre Nr. 483, Abb. t. CLXXXVIIl. 163233. CCCX. 2499 — 2501. 479. G. orientalis Lxacu. GobrD VI. 23. — unſre Nr. 600, Abb. t. GLÄRAIX. 1627—28. CCCX. 2504—5. Familie Scolopacidae Vic. Himantopus bissen. Europa, Indien und Afrika nährt die eine, Amerika eine zweite und Südamerika eine dritte, vielleicht auch vierte, Neuſeeland eine fünfte und Auſtralien eine ſechſte Art dieſer eigenthümlichen, zierlichen Gattung. Der auſtraliſche Vogel iſt im 1 häufiger, als im Norden und der feinſte und zier⸗ lichſte von allen. 0 480. ll. leucocephalus Gov VI. 24. — unſte Nr. 33, Abb. l. XCyII. 642— 43. ) Was Pterocles und Syrrhaptes für Tetrao, das iſt Glareola für Coturuic und Perdix! R. 43 * — 336 12140 Ueberſicht WERT 481. II. Novae-Zeuabändide Govu VI. 25. — unſre Nr., 255 Abb. A. XCVII. 1045 — 46. 5 ö Cladorhynchus *) G. R. Grav, Nur eine, mib Art. 482. C. pectoralis Gore VI. 25. — unſre Nr. 35, Abb. t. XCVII. 1047. Capitain Sturt beobachtete ihn in großer Anzahl während ſeines Aufenthalts im Innern und ſagt in ſeinem Appendix: „Dieſer eigenthümliche Vogel, deſſen Beine ſo wunderbar lang ſind, daß er in den ſeichten Lachen und überſchwemmten Orten, in deren Nähe er ſich findet, herumwaden kann, zeigte ſich in großen Flügen. Er war ſehr häufig auf Lepſons Lake nördlich von Coopers Creek und auf Strzelecki's Creek, ſie ſaßen unter anderem wilden Geflügel am Waſſer und man hörte von ihnen ein eigenes klägliches Pfeifen.“ f Recurvirostra Lv. Dieſe Form iſt, fo wie Himantopus, weit über den Erdkreis verbreitet, die Arten bewohnen Amerika, Afrika, Europa, Indien und Auſtra⸗ lien, in welchem letztern Lande, ſo wie in Europa, ſich eine Art findet. 483. R. rubricollis Tun. Gov VI. 27. — unſre Nr. 24, Abb. t. LXVI. 980 — 00. R olf teig ‚RR Limosa Brisson. Zwei ſehr gut unterſchiedene Arten dieſer Gattung bewohnen Auſtralien, eine den Süden, die andere den Norden, andere finden ſich in Java, Sumatra, Indien, Afrika, Europa und N ordamerika. ü A 181. L. melauuroides Gould V 28. — unſre Nr. 321, Abb. . GOLSARYL. 2366 — 67. 2 485. L. urgpyg! ialis Gourp, MI. 29. — unſre Nr. 528, Abb. 11 CNX VII. eee ee ee 0 It 8 Schoeniclus Morunse. Ich habe vier Arten aus Auſtralien abgebildet, von denen aber nur eine oder zwei dem Lande eigenthümlich ſind. Die Arten ſind ſonſt über mehrere Grade verbreitet und kommen in Amerika ſowol, wie in den meiſten Fa der Welt vor. RL 486. S. australis G09 VI. 30. — unſre Nr. ur Abb. t. L XXIII. 613, CXC. 2378 — 79. 487. S. albescens Gov VI. 31. — unſre Nr. EB Abb. t. CCXXXVI. 2658 — 60. 488. S. subarquatus GösLo VI. 32. — unſre Nr. 530, Abb. t. LXXIIl. 61820. 489. S. magnus Goutn VI. 33. — unſre Nr. 531, Abb. t. COCXXXVL 2657. Ich glaube, dieſe Art bewohnt 9 Indien und Japan.“ We Terekia bos. Die einzige bekannte Art lebt in Java, Sumatra, Indien und Europa, und da ich ein Exemplar in . ſchoß, ſo ge 75 07 i ei mit in die Grenzen ihrer Verbreitung. 0 490. T. cinerea Gov VI. 34. — iR Nr. 527, Abb. t. dann. 2446 —48. ) Gould ſchreibt irrig „Chladorhynchus.““ a et 1 0 ee Fa der Gattungen und Arten. 337 Actitis Inucer: Eine Art bewohnt Auſtralien und vertritt den X. ane ae Ei ropa's und A. macularius Amerika's. 1140975 491. A. empus a GouLp mn 35. — hunſte Nr. 526, Abb. t. CCCXXXVI. Wan 56. Glottis Niyanzı Die einzige Art in Auſtralien ſcheint erte 0 15 in 1 lebenden. 745 a 402. G. glottoides Gov VI. 36. — unſte Nr. 25, Abb. t. LXXVII. 10014. Totanus Becasteıs. Zwei Arten in Auſtralien, Teine habe ich für gleich mit der europäiſchen stagnatilis gehalten und iſt dies richtig, fo verbreitet ſich dieſe Art von Aſien über Auſtralien aus; gewiß iſt, daß ich Exemplare aus allen Zwiſchenländern ſahe, die vollkommen identiſch mit dem europäiſchen Vogel waren. Die zweite Art bewohnt die Nordküſte und iſt T. calidris verwandt. 25 493. T. stagnatilis Govın VI. 37. — unſre Nr. 524, Abb. t. LXXV. 57879. 494. T. stiseopfzlus ‚Gocıo VI. 38. — unſre Nr. nn Abb. t. CCCXLV. 2703 — 4 8 f Strepsilas e Iſt irgend ein, Vogel Kosmopolit zu nennen, ſo ite es der Steinwälzer, wegen feiner. Verbreitung über die Seeküſten aller Theile der Welt. 495. St. interpres Gouno VI. 39. — unſre Nr. 545, Abb. t. Civ. 659— 60. 1072. Scolopax Lick. Wenn man die kleinen Unterſchiede zwiſchen den Schnepfen von Port Eſſington und von Van Diemens Land nur als Zeichen von en derung betrachtet, ſo haben wir nur eine Art in Auſtralien. 105 496. S. australis Lart. Gourp VI. 40. — unſre Nr. 523, Abb. it. ECENLY. 2701 — 2. 601 Capitain Sturt berichtet, daß dieſe Schnepfe in Südauſtralien gemein iſt, aber weniger im Innern des Landes, daß ſie in großer Anzahl im Thale von Mypuuga brütet, aber nur da gefunden wird, wo der Boden beſtändig weich iſt. Rhynchaea cuuen. Die wenigen Arten dieſer Gattung ſind weit über die Oberfläche der Erde verſtreut, eine im ſüdlichſten Amerika, eine andere in Südafrika, eine dritte in Indien und eine vierte in Auſtralien. Sie lieben einen von dem der wahren Schnepfen verſchiedenen Aufenthalt, indem ſie gewöhnlich trocknen Boden be— wohnen und Anhöhen unter niederm Buſchwerk, neben e gelegen, wo ſie ihre Nahrung und Waſſer vorfinden. 497. R. australis Gous VI. 41. — unſre Nr. 26, Abb. t. LXX. 9991000. Capitain Sturt ſagt: „Dieſer ſchöne Vogel war ſehr ſparſam im Innern und iſt in der That nirgends gemein. Etwa drei bis vier Trupps ſah ich bei meinem Aufenthalt zu Grange jährlich und ſie blieben in dem hohen Schilfe am Fuße der Bucht, wo ſie wahrſcheinlich brüten, aber ich fand niemals das Neſt. Sie liegen während des Sonnenſcheines in dem, Schatten eines Baumes auf den Sandhügeln den Fus über und trennen ſich, wenn ſie aufgeſcheucht werden.“ 338 vr Meberfiht 18 Numenius Lin. Drei Arten kommen in Australien vor, ſcheinen auf dieſen Welttheil beſchränkt und repräſentiren da die Arten der nördlichen. Bebe mit deren Benehmen und Lebensweiſe ſie gänzlich übereinſtimmen.— 498. N. australis Gouro VI. 42. — unfre Nr. 532, Abb. t. CCCXLVI, 2707. 599. N.uropygialis Gour» VI. 43. — unſre Nr. 533, Abb. t. CECXLVI. 27089. 500. N. minutus G0 VI. 44. — unjte Nr. 534, Abb. t. CCCXLVI. 271011. . 1 5 ’ 5 jr" Familie: Ardeidae al e Unterfamilie: Tantalinae G. R. Car. Geronticus Wacren. Die drei Ibis in Auftralien gehören zu drei verſchiedenen Gattungen, deren Unterſchiede in ihrem Bau wie in ihrer Lebensweiſe begründet ſind. Die Geronticus ſammeln ſich in Zügen von Tauſenden und nähren ſich von Raupen und Grashüpfern, welche ſie auf den heißen Ebenen aufſuchen. * 501. G. spinicollis Govro VI. 45. — unſre Nr. 27, Abb. t. LXXXII. ee Ich ſah nie anderswoher Exemplare, als aus Auſtralien. Threskiornis 6. R. Gar. Sie verſammeln ſich zu kleinen EN von 4 bis 6 Stück und begeben ſich auf die ſchilfigen Ufer der ſtehenden Wäſſer u. a. feuchten Orte, wo ſie Fröſche, Salamander und e e und ae verzehren. 502. T. strietipennis Gou- VI. 46. — 8 Nr. 28, Abb. t. LXXXII. 1007 —8. In den meiſten Theilen von Oſtauſtralien in der feuchten Jahreszeit. Falcinellus Gourp. Halten ſich in ähnlichen bee Be 115 habe i Gele⸗ genheit gehabt, ſie beobachten zu können. 503. F. igneus G0ovv VI. 47. — unſre Nr. 29, Abb. LLXKIX. 522. LXXXII. 1013-14. | Zahlreich in Nord- und Oſtauſtralien, von wo er ſich durch das ganze Land bis auf die Inſeln Indiens und nach Europa verbreitet. Unterfamilie: Gruinae G. R. Gnax. Grus Lv. Die Gattung gehört ee. Aſien, Afrika, e und Au⸗ ſtralien an. 504. 6. australasiana(us) Gouν VI. 48. — unſre Nr. 599, Abb. t. CCCXLI. 2691. Ein edler Vogel, ſowohl von den Eingebornen wie von den Coloniſten gebührend bewundert. Oſten und Norden ſind die einzigen Theile, in denen der Vogel bis iet getroffen wurde. Man wird künftig 5 ob er ſich weiter verbreitet. * 8 * 1 der Gattungen und Arten. 339 Unterfamilie: Plataleinae Boxav. 5 Platalea Liss. Zwei Arten in Auſtralien und wahrſcheinlich beide hier eigen— thümlich, wo ſie genau dieſelben Dienſte verrichten, wie ihre Vorbilder in . Aſien, Afrika und Amerika. 505. P. flavipes Goum VI. 49. — unſre Nr. 32, Abb. t. LXXXIV. 1017. 506. P. regia G0uvn VI. 50. — unſte Nr. 31, Abb. t. LXXXIV. 424. 1018—19. Unterfamilie: Ciconiinae 6. R. Grar. Mycteria Ln. Den anſehnlichen Vogel, welcher Auſtralien bewohnt, halte ich für übereinſtimmend mit dem in Indien, dann hat er eine weitere Verbreitung. Afrika und Amerika ſind ebenfalls von N dieſer Gattung oder nahe verwandten bewohnt. 507. M. australis Larn. Govo VI. 51. — unſre Nr. 329, Abb. t. XCIV. 445. CCxCll. 2287. Unterfamilie: Ardeinae 6. R. Grar. Ardea Ls. Die Reiher find über alle Theile der Welt verbreitet. Die ſechzehn Arten, welche Auſtralien bewohnen, vertheilen ſich in die verſchiedenen Gattungen und ich denke, fie find noch weiter zu theilen, denn die Reef Herons, wie H. jugu- laris, Greyii u. ſ. w. unterſcheiden ſich beträchtlich im Bau wie in ihren Sitten von den andern Arten ihrer Gattung, A. pacifica und A. Novae-Hollandiae find keine wahren Reiher, ſondern bilden ein Mittelglied zwiſchen den wahren Reihern und Egretten. 4 508. A. pacifica Laru. Go VI. 52. — unſre Ar. 324, Abb. t. LXXXXX. 473. CCXCIV. 2400. f Zahlreich im Süden, aber ſelten zwiſchen den Tropen ME OR 509. A. Novae-Hollandiae Larn. Govrp VI. 53. — unſre Nr. 325, Abb. t. CEXCIV. 2398-99. Auf den ganzen Südküſten von Auſtralien und Van Diemens Land. 510. A. rectirostris Goα¹ VI. 54. — unſre Nr. 540, Abb. t. CCCXXXVI I. 2671. An der Nordküſte von Auſtralien und ich glaube auch auf den Inſeln Gens. 511. A.leucophoea Gous» VI. 55. — unſre Nr. 539, Abb. t. CCCXLVII. 2714 15. Selten in Auſtralien, ſcheint ſich über Südindien auszudehnen. Herodias Bon. Wohnen in allen Theilen der Welt. Die in Auſtralien! find ſehr nahe verwandt, ſcheinen aber beſtimmt verſchieden und vertreten die Arten, welche in Indien, Europa und Amerika leben. 512. II. emssepgef Gouiv VI. 56. — unſre Nr. 327, Abb. t. CCXCVI. 2407. 513. II. plumiferalust) Go VI. 57. — unſre Nr. 544, Abb. t. CECXXXIX. 2676. 340 0 Meberficht 514. I. immaeukata /Goouno . 58. — unſre Nr. 326, Abb. t. CEXEV, 2405 — 6. V 5 515. U. p annosalus!) GouLD vl. 59. — unſre Nr. 541, Abb. Cx XIX. 2675 516. II. jugularis.Govuo I. 60. — unſre Nr. 542, ae t. CRX. 2673 74. N 517. H. Greyii 60u¹̈ VI. GR — unſre Nr. 543, Abb. . CVI. 2672 518. H. picata Govs VI. 62. — unſre Nr. 328, Abb. 1. CCxGv. 2401-2. ee Srarnensf epa Afrika und Alyıerilt ſind von N eee bes Die einzige auſtrgliſche Art dieſer ſchön mmſchriebenen Gruppe iſt A ver: ſchieden von allen andern bekannten durch die Zimmtfarbe ihres Rückens. 8 519. N. caledonicus Goulp VI. 63. — unſre Nr. 322, Abb. t. LXVVVII. 485. CCXCIII. 228990. „Geſchoſſen zu Cap Pork und Port Effington, in welcher letztern Gegend er ziemlich häufig iſt. Yangko nennen ihn die Bewohner von Cap York, Alawool die Eingebornen von Port Eſſington.“ J. M' Gillivray. Botaurus Srurunss. ö g 2 5 W 520. B. australis Gone VI 74. — unſre 15 535, Abb. t. Cech. 2453, CEEXXXVN. 2663 64. N Der curopäiſchen Rohrdommel ſehr ähnlich. ss Br Ardetta 6. R. Grar.. Dieſe ee beſuchen gewöhnlich die ae gedehnten Gürtel von M anglebäumen und niederen Tiefen, welche mit FRE und Kräutern bewachſen ſind. Einige Arten bewohnen Afrika und Amerika, eine Art auch Europa, hn bie ſich in Indien und auf ſeinen Inſeln und drei in Auſtralien. 712 5 521. A. [lavicollis Gouv¹en˖ VL, 65. — unſre Nr. 323, Abb. t. CCXClll. 2293.95 Dieſe Art ſoll Java und Indien bewohnen und obgleich ich fie unter dem ans gegebenen Namen abgebildet und beſchrieben, jo halte ich fie doch für, verſchieden. 522. A. macrorbhyncha ‚Goum, VI. 66. — unſre Nr. 338, Abb. t. cen 2669.70. 1 | ele 523. A. stagnatilis Bi VI. 67. — unſre Nr. 537, Abb. t. COCXXXVII. 266768. 111 Y 172 101 v 520. A. pusilla Gourp: .. RR unſre! Nr. 536, Abb. 0 x xyn. 2665—66. Dieſe Art, nebſt der kleinen Rohrdommel Europa's und mehrere andere Arten, welche Afrika und Amerika bewohnen, ſollte man als eigne Gattung trennen,, Ye 1 unn In „ Le ea. U EL RT ar „ E 6 Ui N Ein . re oe e EC Familie Rallidae Lach. Küls Nicht weniger als ſechzehn Arten dieſer Familie bewohnen Auſtralien, von denen wir die Gattungen Porphyrio, Fulica, Gallinula, Rallus und Porzana auch a * 7. OTA der Gattungen und Arten. 341 men find, dann Parra, Eulabeornis und Tribonyx, von denen die Eulabeoruis auch Indien und den Inſeln Indiens, Tribonyx aber nur Auſtralien gehört. Porphyrio Baıssox. 525. P. melanotus Tun. — Gr VI. 69. — unſre Nr. 597, Abb. t. CIX. 1100. CCCXLI. 268788. , 526. P. bellus Govıv VI. 70. — unſre Nr. 257, Abb. t. CIX. 1103. Tribonyx Do Bos. 5 527. T. Mortieri Du Bus. — unſre Nr. 596, Abb. t. CCclv. 2460. CCCXILI. 268586. Bewohnt den Süden von Auſtralien und Van Diemens Land. 528. T. ventralis Govı VI. 72. — unſre Nr. 474, Abb. 1. CCCIV. 2458 59. g Bewohnt das innere Auſtralien. 5 Capitain Sturt ſagt: „Dieſer Vogel erſchien plötzlich in Südauſtralien im J. 1840. Er kam vom Norden, friſche Flüge kamen herab und ſchloſſen ſich an die vor— hergegangenen an. Es war augenſcheinlich, daß ſie ungewohnt waren, Menſchen zu ſehen, denn ſie fielen in großer Anzahl auf die Straßen und Gärten von Adelaide herab, und liefen fort wie die Hühner. Am Ende nahmen ſie ſo ſehr in der Zahl zu, daß alle Wäſſer und Buchten von ihnen umſchwärmt waren und ſie in deren Nähe am Getraide viel Verheerungen anrichteten. Sie nahmen gänzlich Beſitz von der Bucht in der Nähe eines Hauſes und zerſtörten einen und einen Viertel Acker Waizen ſo gänz— lich, als ob Vieh darauf gelagert hätte. Sie erſchienen zuerſt im November und zogen Anfangs März wieder ab, nach und nach nördlich, ſowie ſie gekommen.“ Gallinula Baıssox. Die wahren Gallinulae find zahlreich und in allen Theilen der Welt. Auſtralien enthält eine ihm eigenthümliche Art, über alle ſüdlichen Theile verbreitet. 529. G. tenebrosa Goun VI. 73. — unſre Nr. 475, Abb. t. CCClll. 2457. Vertritt die 6. ehloropus Europa's und iſt derſelben ſehr nahe verwandt. Fulica Lan. In allen Theilen der großen Continente von Europa, Aſien, Afrika und Amerika und eine in Auſtralien. 530. F. australis Gourp VI. 74. — unſre Nr. 473, Abb. t. C0Clll. 245550 Nur Auſtralien gehörig und etwas kleiner als F. atra. Parra Ln. Tropiſche Form, deren Bau wunderbar dazu geeignet iſt, über die Waſſerpflanzen und ſchwimmenden Blätter zu laufen. Sie finden ſich auf den inz ländiſchen Wäſſern und laufen mit Leichtigkeit über dieſelben hinweg. Ihr weit ausgreifender Fuß ſpreizt ſich über eine große Fläche gefallener Gräſer und Blätter und erhält fie jo aufrecht, was nicht möglich fein würde, wenn die Beine von ge⸗ 1 wöhnlicher Form wären. Arten in Indien, Afrika und Amerika. 5 531. P. gallinacea Tan. Gouso I. 75. — unſre Nr. 258, Abb. CXII 1126-29. N on 1 Nordauſtralien und Neu Guinea. Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. II. 44 * ur 342 Ueberſicht Rallus Lin. Sehr verbreitet, es giebt kein Land, wo N eine oder die andere Art vorkäme. 532. N. pectoralis Cuv. VI. 76. — unſre Nr. 478, Abb. t. CCCV. 2465-66. 533. R. Lewinii Swawsox VI. 77. — unſre Nr. 598, Abb. t. CCCXLII. 2689 —90. R. brachypus Sys. unſre Abb. t. C60V. 246768. Eulabeornis Gouro. Schnabel länger als Kopf, faſt gerade, aber dann ſeicht abwärts gekrümmt, ſeitlich zuſammengedrückt, Naſenlöcher lang und offen, in großer Grube, welche längs des Oberſchnabels auf zwei Drittel ihrer Länge von der Baſis verläuft. Flügel ziemlich kurz und ſchwach, ſehr abgerundet; dritte Schwingenreihe lang, faſt bis zum Ende des Flügels. Lauf ziemlich lang, kräftiger als bei Rallus; Zehen nicht ſo geſtreckt. Schwanz lang keilförmig, Fahnen locker und zerfetzt. Hierher gehört eine eigenthümliche Ralle der Nordküſte von Auſtralien, zu wel- cher G. R. Gray kürzlich noch vier andere Arten von verſchiedenen Wohnorten geſtellt hat. 534. E.castaneoventris Gould V1.78.—unfre Nr. 261, Abb. t. CXXIII.1211— 14. * Porzana viul. Arten bewohnen Europa, Afrika, Indien und Auſtralien, deſſen vier Arten über das ganze Land, auch zwiſchen den Tropen verbreitet ſind. 535. P. fluminea Gobi VI. 79. — unſre Nr. 259, Abb. t. CXVII. 1161—62. 536. P. palustris Govw» VI. 80. — unſre Nr. 260, Abb. t. CXVII. 116465. 537. P. leucophrys Govı» VI. 81. — unſre Nr. 477, Abb. t. CV. 246970. 538. P. immaculata Goum VI. 82. — unſre Nr. 476, Abb. t. CCC. 247172. Ordnung: Natätores IILIG. Werfen wir einen e Ueberblick über die Vögel dieſer Ordnung in Eu—⸗ ropa und in Auſtralien, ſo können manche merkwürdige Gegenſätze, welche ſich hier darbieten, unſrer Aufmerkſamkeit nicht entgehen. Hierher gehört die große Ueberzahl in den Arten mancher der vorzüglichſten Gruppen und die geringe Anzahl in andern. So hat Europa vierzig Arten Anatidae, mit Ausſchluß der Sägetaucher und in Auſtra⸗ lien ſind im Ganzen nicht mehr als achtzehn bekannt. Zwanzig Laridae, mit Aus— ſchluß der Seeſchwalben, bewohnen Europa, und drei Arten ſind Alles, was davon in Auſtralien bekannt iſt. Von der andern Seite ſind wieder funfzehn Steſchwalben an Auſtraliens Küſten, während Europa nur zwölf Arten beſi itzt. Von Sturmvögeln fin⸗ * den ſich an vierzig Arten auf dem Meere um Auſtralien und ſieben Arten ſi nd Alles, was von ihnen auf den Meeren um Europa bekannt iſt. Puffinen und Lummen fine . | den ſich nicht ſüdlich vom Aequator, während die Pinguine in der nördlichen Halb⸗ kugel unbekannt ſind und die eee und K Kormffare gleich vielzählig in beiden Halbkugeln vertreten erſcheinen. * 75 der Gattungen und Arten. . 343 Familie Anatidae Laon. Cereopsis Laruan. Nur eine Art dieſer beſtimmt auſtraliſchen Form iſt bis jetzt bekannt. 4 539. C. No vae- Hollandine Larn. GouLo vol. VII. 1. — Unſre Nr. 316, Abb. t. LV. 940—4I. 1 Anseranas Lsssox. Auch hier iſt, wie bei Cereopsis, die Gattung nur 5 eine Art und nur in Auſtralien bekannt. 540. A. melanoleuca Lessos. Goud VII. 2. — Unſre Nr. 522, Abb. 1. L VIII. 950. CLEXXNV. 2654. Bernicla Srronzss. Der auſtraliſche, hierher geſtellte Vogel ſollte einen neuen Gattungsnamen erhalten, da er mit den wahren Bernakelgänſen weder im Bau noch in der Lebensweiſe übereinſtimmt. — Ich ſchlage vor: „Chaitenessa.“ R. 541. B. juba ta Coup VII. 3.—-unſre Nr. 315, Abb. t. LVII. 944-45 CCLXXXVI. 2352-53. Nettapus Brasor. Von dieſer ſchönen Form von Zwerggänschen find vier Arten bekannt, eine in Afrika, eine in Indien und zwei in Auſtralien. 542. N. pulchellus Gour» VII. 4. — unſre Nr. 21, Abb. t. LV. 93839. 543. N. albipennis (— coromandelianus) Go, VII. 5. — 25 Nr. 20, Abb. t. LV. 936— 37. Der auſtraliſche Vogel, den ich als N. coromandelianus abgebildet 1 iſt be⸗ | ſtimmt verſchieden von dem in Indien und ich habe ihm deshalb einen neuen Namen gegeben. Ich gab an, meine Abbildungen wären in natürlicher Größe, indeſſen muß ich bemerken, daß ſie beträchtlich kleiner ſind. Cygnus Liss. Nur eine Art ſüdlich vom Aequator, denn der ſchwarzhalſige Schwan in Chili — unſre Abb. LXII. 967. — iſt ohne Zweifel eigene Gattung. 544. C. atratus Gous VII. 6. —unſre Nr. 317, Abb. t.LXI. 25152. C CLXXXVII 2362. Dieſe „rara avis in terris“ ift nicht allein ganz auf Auſtralien beſchränkt, ſondern auch ſo ausſchließlich ein Bewohner der ſüdlichen Diſtriete, daß man ſich noch keiner Nach— richt erinnert, ihn in der Torres-Straße oder in irgend einem Theile des Norden ge— ſehen zu haben. Casarca Bosar. Dieſe zierliche Gruppe der Anatidae iſt an Arten ſehr zahlreich 545. C. Tadornoides Gobrp VII. 8. — unſre Nr. 23, Abb. t. LIIl. 428 — 30. Schöne Vertreterin von C. rutila Europa's. I Tadorna 1 546. T. Radjah Govın VI. 8. — unſre Nr. 22, Abb. t. LIIl. 396. 435 36) Ebenſo eine ſchöne Repräſentation von T. Vulpanser. Anas Line, Drei wahre Arten von Enten in Auſtralien. 9 6 F 547. 4. supereiliosa Gig. — cou, VII. 9. — unſre Nr. 311 „Abb. .. XLIK, 913—14. CCLXXXV. 2357. ' | u? 7 2 „„ 4 * 1 1 0 * * 344 fi Weberfiht Aehnelt ſehr der A. Boschas Europa's im Bau und in der Lebensweiſe, das Ge: fieder iſt aber ſehr verſchieden. 548. A. naevosa Gorrp VII. 10. — unſre Nr. 19, Abb. t. LIII. 431. ö Eine ſehr eigenthümliche Ente, doch näher Chaulelasmus als Anas verwandt. Sie iſt ein ſehr ſeltener Vogel und hat ſich bis jetzt nur an der Weſt- und Südküſte Auſtraliens gezeigt. Ihr wahrer Aufenthalt findet ſich wahrſcheinlich im fernen Innern. 549. A. punctata Cuv. Gourn VII. II. —unſre Nr. 310, Abb. t. CCLXXXIII. 2330 —31. Sie hat mehr das Anſehn einer Querquedula, ihrem Baue nach ſchließt ſie ſich aber den wahren Enten an, zu denen ich ſie vorläufig geſtellt habe. Spatula Bom. Die großen Continente, wie Amerika, Afrika, Aſien und Auſtra⸗ lien werden von einer oder mehreren Arten dieſer Gattung bewohnt. 550. S. Rhynchotis Govrp VII. 12. — unſre Nr. 313, Abb. t. CCLXXXIII. 2334 — 35. Dieſer Vogel gehört, wie ich glaube, nur Auſtralien an. Malacorhynchus Swarssox. Eine ſehr zarte Form, von der man nur die eine, nur auſtraliſche Art kennt. Er). 551. M. membranaceus Gous VII. 13. — unſre Nr. 312, Abb. t. L. 922 — 25. CCLXXXIII. 2332-33. Dendrocygna Swarssox. Dieſe Form kommt in Indien, Afrika, Amerika und Auſtralien vor. Der Vogel, den ich als eigne Gattung Leptotarsis getrennt habe, gehört mit hierher, da die Abweichung zu gering iſt, um die Trennung rechtfertigen zu können. 552. D. ar cuata GO VII. 4. —unſreNr.52 1, Abb. t. LI. 17172. C0 CXXXV. 265051. 553. D. Eytoni (Leptotarsis —) Gore) VII. 15. — unſre Nr. 314, Abb. t CCLXXXVI. 2357 —58. Capitain Stokes fagt, als er vom Adelaide-Fluß in Nordweſt⸗ Auſtralien ſpricht „In vielen Strecken, von wildem Geflügel umſchwärmt, beſteht dies ganz aus ſolchen Enten, welche von der Gewohnheit, ſich auf Bäume zu ſetzen, Baumenten genannt werden. Ihre beſonders langen Läufe mit gegen die Zehen hin ſehr tief ausgebuch— teten Schwimmhäuten, geben dem Fuße eine große Geſchmeidigkeit und die Kraft ſich anzuklammern, daher ſie ſich auf Bäume zu ſetzen vermögen. Im Fluge laſſen ſie gern ein eigenes Pfeifen ertönen, das man in weiter Entfernung hört und welches, ſobald ſie ſich ſetzen, in ein kurzes Geſchnatter ſich umwandelt. Sie ſitzen ſehr zuſam— mengekauert, dabei neigen ſie ſich auf- und abwärts. Wir fanden ſie auch oft an den Flüſſen der Nordküſte, aber nicht über einige Meilen von ihren Mündungen oder in der Nähe ihrer Oberwaſſer, daher es ſcheint, daß ſie nur einige Strecken der Flüſſe bewohnen, aber niemals fanden wir ſie in Moräſten. Am fernſten im Süden trafen wir fie am Albert-Fluſſe im Golf von Carpentaria in 18 S B., jo daß ſie eine Ver⸗ breitung von ſechs und einem halben Breiten-Grade über den Norden des Continents genießen. Dieſe Enten 1 die Leptotarsis oni Gouın. N Nyroca Fremsse. Zwei Arten ſind bekannt, von Na eine Wepa und a die andere Anſtralien bewohnt. Beide N eine weiße Iris. u dr 5 * der Gattungen und Arten. 345 554. N. australis Gouw VI. 16. — unſre Nr. 309, Abb. . CCLXXXII. 2326 — 27. Erismatura Bow. Die Glieder dieſer Gattung, obgleich wenig der EN vr find in Europa, Aſien, Afrika, Amerika und Auſtralien vorhanden. 555. E. australis Gouso VII. 17. — unſre Nr. 18, Abb. t. XLIV. 90 8 Dieſe Art, die einzige dieſer Gattung in Auſtralien, iſt, wie ich glaube, auf Weſtauſtralien beſchränkt, und bisher noch nicht anderswo bekannt. Biziura Liscu. Eine Gattung einer einzigen Art, welche fo eigenthümlich seht ift, daß fie von jeder andern fich leicht unterſcheidet. Sie gehört nur Auſtralien an und iſt eine von den Anomalien dieſer N I Ne 556. B. lobata Leicn. GouIp VII. 18. — unſre Nr. 17, Abb. t. XLV. 145, 146 und 904. 705 * Familie Laridae ER Larus Lissö. Die Arten dieſer Gattung find über die Meereski iſte aller Theile der Welt verbreitet. Eine einzige Art bewohnt Auſtralien und iſt hier allein vor— handen, wo fie L. marinus von Europa und Amerika vertritt. 557. L. paeificus Larn. Go vr VII. 19. — unſre Nr. 302, W t. CELXKV. 2285 — 86. Xema Lesen. Die Gattung enthält zartgebaute Möven ben Aeg e d und angenehm in ihren Bewegungen. Mehre Arten finden ſich in Europa und Amerika, oder bewohnen Afrika, nur eine Art zeichnet ſich als auſtraliſche aus, aber ich glaube, daß eine andere in der Torres-Straße gefundene, ſehr ähnliche aber größer als X. Jamesoni, im ſüdlichen Theile dieſes Continents, noch hierher gehört. 558. X. Jamesonii Gobi VII. 20. — unſre Nr. 515, Abb. t. CCCXXXIII. 2642 — 43. Unterfamilie — Lestrinae. Lestris Iıicen. Die höheren Breiten ſowol im Norden als im Süden find von Schmarotzermöven bewohnt. Eine Art dieſer Form in den ea Seen und eine andere wurde im antarktiſchen Kreiſe entdeckt. 559. L. Catarractes (intäretica Less.) Gobi VII. 21. — unſre Nr. 516, Abb. t. CCCXXXIII. 2641. Obgleich ich dieſen auſtraliſchen Vogel als identiſch mit dem Struntjqäger Euro- pa's abgebildet und beſchrieben, ſo haben mich doch Gründe ſpäterhin bewogen, ihn zu trennen. In einem eben angetommenen Briefe von Mr. J. M' Gillivray vom * Bord des K. Schiffes Rattle ſnake d. 6. Febr. 1848 ſagt derſelbe: „Lestris Cataractes wurde zu verſchiedenen Zeiten in verſchiedenen Theilen des ſüdindiſchen Oceans bemerkt, am Vorgeb. d. guten Hoffnung wurde ein einzelner Vogel und ſpäterhin zwei beiſam⸗ men geſehen. Ich habe ſie beobachtet, wie ſie einem Köder am Hintertheile des Schif⸗ fes nachzogen und über ihm . und einmal ſahe ich ſie einen Cap Sturmvogel ” — 346 Ueberſicht jagen und ihn zwingen auf das Waſſer ſich niederzulaſſen. Dieſer Vogel blieb ſelten mehr als eine halbe Stunde bei uns, während welcher Zeit er einigemal um das Schiff herumkreiſte. Unterfamilie. — Sterninae Boxar. Die Glieder dieſer Familie, welche Auſtralien und Europa bewohnen, ſi nd faſt gleichzählig und in jedem Lande Beiſpiele von derſelben Form vorhanden. So hat die Fauna Auſtraliens Gygis und Onychoprion, von denen keine Europa zukommt und vier Arten Anous, von der nur eine die nördliche e e beſucht. Sylochelidon Breun. _ 560. S. strennus Govr» VII. 22. — unfre Nr. 297, Abb. t. CCLXXI. 2263—64. Repräſentirt S. caspius Europa's. Thalasseus Boi. Das Vorbild iſt T. cantianus der britiſchen Inſeln, weit verbreitet über die meiſten Theile der Welt und drei verſchiedene Arten e Auſtralien. 561. T. pelecanoides Gouu vl. 23. — unſre Nr. 514, Abb. t. CCCXXXI. 2629 — 30. 962. T. poliocereus Gourn VII. 24. — unſre Nr. 513, Abb. t. CCCXXXI 2627 — 28. 563. T. Torres ii Goum VII. 25. — unſre Nr. 512, Abb. t. CcxXXI. 2625 — 26. Seit ich dieſe Art beſchrieb, habe ich ein altes Exemplar aus Südindien geſehen, wo wahrſcheinlich ihr eigentliches Vaterland iſt. Sterna Lö. Die Arten der neuerlich begrenzten Gattung haben eine weite Ver— breitung über die Erdkugel, ſo daß man dieſelbe allgemein nennen kann. Drei in Auſtralien. 564. St. melanorhyncha Gou VII. 26. — unſre Nr. 510, Abb. t. CCCXXXN. 2631 — 32. M 565. St. gracilis Gos VII. 27. — unſre Nr. 511, Abb. t. CCCXXXII. 2633 — 34. 13 566. St. melanauchen Tau. — Gouı VII. 28. — unſre Nr. 296, Abb. t. XX. 282. CCLXX. 2255 — 56. u ” sternula Bom. Europa und Auſtralien werden von kleinen Seeſchwalben be— wohnt, deren Artunterſchied nicht zweifelhaft ſcheint, was mehr bei den großen Bor: men, wie Sylochelidon der Fall iſt, wir müßten denn annehmen, daß dem Natur⸗ geſetz zufolge auch dieſe wie jene verſcheden ſein müßten. Wie das auch ſein mag, ſo iſt doch ſoviel gewiß, daß Vögel als identiſch betrachtet werden müſſen, wenn * an ihnen keine äußern — wahrnehmbar ſind, ſie in beiden Halb⸗ kugeln in entgegengeſetzter Jahreszeit brüten und, wenn man ſie in die andere Halbkugel bringt, ſie fortfahren, zu derſelben Zeit wie früher ſich zu ae * zu brüten, als ob ſie in ihrer Heimaih geblieben wären. f 5 u 3 * 1 * Br der Gattungen und Arten 347 567. st. Nereis Gould VII. 29. — unſre Nr. 12, Abb. t. XXI. 820 — 21. Gelochelidon Brenn. Es würde ſeltſam fein, wenn dieſe Form nicht in Auſtra— lien vorkäme, da alle übrigen Seeſchwalbengattungen Europa's hier ſich vorfinden. Ich habe noch keinen andern Beweis dafür, als daß ein Exemplar in der Samm— lung des King's College zu London, welches aus Van Diemens Land ſein ſoll und welches ich im J. 1837 St. macrotarsa genannt habe, befindet. 568. G. macrotarsus Gould. St. macrotarsa Gousp proc. V. Synops. II. Oberkopf und Halsrücken ſchwarz, ganze Oberſeite und Schwingen leicht ſilber— grau, übriges Gefieder weiß, Schnabel und Fuß ſchwarz. Da ich dieſen Vogel weder in Van Diemens Land noch in irgend einer andern Gegend Auſtraliens antraf, ſo habe ich ihn nicht abgebildet. Gygis Wicrer. Die Gattung, welche Polyneſien gehört, hat nur eine Art in Auſtralien. s 569. G. candida Wacı. — Gourp VII. 30. — unſere Nr. 507, Abb. t. XXI. 818— 19. CCCXXX. 2618 — 19. Hydrochelidon Bor. Der Werth der kleinen Gattungen und Untergattungen welche die Naturforſcher aufſtellen, iſt ſehr ſcharf beſtimmend, wenn die Arten, welche aus ſo entfernten Ländern, wie Auſtralien und Europa, dazu gezählt werden, eine ähnliche Lebensweiſe beſitzen, die aber von den andern Gliedern der Familie ab— weicht. So bewohnen die hierher gehörigen Arten die inländiſchen Wäſſer und Sümpfe beider Länder, machen ihre Neſter unter Binſen und legen grobgezeichnete Eier; in beiden Umſtänden ſind ſie von den andern Seeſchwalben verſchieden, welche im Allgemeinen ihre Eier auf die ſchieferige Meeresküſte legen, während andere, wie Gygis candida, ihr einziges Ei auf den horizontalen Zweig eines Baumes fo unbe— ſchützt hinlegen, daß es vollkommen unbegreiflich iſt, wie es bei ſtürmiſchem Wetter ſich da zu halten vermag. Andere, wie die Noddies, bringen große Maſſen von Seetang zuſammen, legen dieſen auf die ſchwankenden Zweige der Manglebäume oder an die vorragenden Stellen eines Felſen. Alle ſolche Umſtände müſſen von den Ornithologen kennen gelernt werden, bevor ſie die Gattungen zertheilen und die Arten aus den Gattungen der alten Schriftſteller ordnen, welche freilich weniger ge— naue Kenntniß von denſelben gehabt haben können. Wo nun eine Abweichung in der Lebensweiſe von Arten einer großen Familie vorkommt, da findet ſich auch eine mehr oder minder große Abweichung in ihrem Baue. So weit meine eigenen Beob— achtungen reichen, und es ſind deren nicht wenige geweſen, wo ich im großen Buche der Natur ſelbſt zu leſen Gelegenheit hatte, fand ich die Nothwendigkeit, die Gat— tungen zu vermehren, ohne die Furcht, die manche Schriftſteller vorgeben, daß imt Art ſich zu einer Gattung geſtalte. 570. H. fluviatilis Gou VI. 31. — unſre Nr. 508, Abb. t. Cc. 2622. Eine ſchöne Sumpfſeeſchwalbe, von den europäiſchen Vorbildern II. nigra, leu- coptera und leucopareia verſchieden. Onychoprion WaclEn. Zwei Arten kommen in Auſtralien vor. * * 348 Ueberſicht 371. 0. fuliginosus Govı» VII. 32. = fees 298, Abb. t. cli. 226768. Obgleich ich den auſtraliſchen Vogel unter dieſem Namen abgebildet habe, ſo glaube ich doch annehmen zu dürfen, daß jberielbe vom amerikaniſchen Vogel verſchie— den iſt “). „Sie fand ſich in ungeheurer Anzahl, brütend auf Raines Islet und Bramble Key im Mai und Juni mit Anous stolidus vereint. Die St. luliginosa legt ihre einzelnen Eier in ſeichte Vertiefungen des Sandes ohne irgend eine Unterlage. Die Eier ändern ſehr in ihrer Zeichnung. Nachdem das Perſonal zu Erbauung des Leuchtthurms auf Raines Islet zehn Tage an der Küſte geweſen und die Neſter der Seeſchwalben wie— derholt beraubt hatte, ſo ſammelten ſich die Vögel in zwei bis drei ſtarke Flüge und legten ihre Eier in Geſellſchaft und änderten ihre Quartiere wiederholt, da fie ſich un⸗ aufhörlich beläſtigt ſahen, indem die friſchgelegten Eier für das Schiffsvolk, welches lange Zeit nur Schiffskoſt genoſſen, ſehr erwünſcht waren. Während ich am Boden ſaß und mich ruhig verhielt, ſah ich, wie die armen Vögel ihre Eier zwei Ellen weit trugen, jedenfalls um ſie vor allen Unfällen zu ſchützen. Im Juni 1844 wurden an 1500 Dutzend Eier von der Mannſchaft auf der Inſel genommen. Um den 20. Juni waren faſt die Hälfte der Jungen, die 25 bis 30 Tage vorher ausgekrochen, flügge und manche flogen ſchon vollkommen gut. Große Maſſen junger Vögel, die noch nicht flogen, wurden für den Kochtopf getödtet; — in einem Gericht für 22 Mann wurden den Juni hindurch durchſchnittlich 50 verzehrt, und nimmt man an, was die Theilnehmer (zwanzig an der Zahl) zuſammen genoſſen, ſo müſſen 3000 junge Vögel in einem Monate getödtet worden ſein. Ich konnte aber keine Verminderung der Jun⸗ gen bemerken, ein Umſtand, welcher dem Leſer eine Idee von der ungeheuren Zahl bieten mag, in welcher ſich dieſe Vögel auf einer nur bewachſenen 1 wie Raine's Islet iſt, anhäufen.“ — J. M' Gillivray. 572. 0. Panaya Gorrp VII. 33. — unſre Nr. 509, Abb. t. CCCXXXI. 2638 — 39. Anous Lracn. Nicht wie die Seeſchwalben, welche den Seeſtrand und die Flüſſe beſuchen, bewohnen die Noddies vielmehr den weiten Ocean, weit vom Lande entferut, wo ſie, ſo wie die Sturmvögel, ſelten ruhen, außer wenn ſie brüten, wo ſie ſich in ungeheurer Menge auf kleinen Inſeln zu dieſem Zwecke verſammeln. Große Gebär- und Erziehungsanſtalten dieſer Art finden ſich in jedem Decan, im Nordatlantiſchen Meere, eine auf den Tortugas namens Noddy Key iſt ein Lieblings— platz und die Bahama Eilande ein anderer. In dem ſüdlichen ſtillen und den indi— ſchen Oceanen außer andern Lagen die Houtmanns Abrolhos auf der Weſtküſte von Auſtralien, ſind von ſo unermeßlichen Zahlen dieſer Vögel beſetzt, daß Mr. Gil⸗ bert vollkommen erſtaunt war über die Mengen, von denen er ſich umgeben fand, als er an dieſer entlegenen und wenig unterſuchten Inſel landete. ** 5 # 973. A.stolidus Gouro (VII. 34. Tr Nr. 299, Abb. t. XX. 287. CCLXXIN. 2276—77. * * * je; 7 74 det. Jedenfalls 6 fe ie inbeffen Sterna serrata Forst. Die echte, ganz argen n, kaniſche St. fuliginosa habe ich t. CCLXXII. nach der Natur abgebildet, denn die St. fuliginoss Temm. und Scuree. Fn. jap. unſre t. CCCXXXII. 2635 - 37 iſt auch von u Fe 1 und wahrſcheinlich gleichfalls St. serrata W e 0 * 9 * der Gattungen und Arten. 7 325 Mr. M' Gillivray ſagt: „Die große Noddy iſt im Ueberfluß über die Torres— Straße verbreitet, aber ich traf ſie nie ſüdlich von der Raines-Inſel, auf welcher ſie, ſo wie auf Bramble Key, in ungeheurer Zahl brütend gefunden wurde. Bei ihrer beſtändigen Geſelligkeit baut die rußſchwarze Seeſchwalbe ein ſeichtes Neſt aus kleinem Reiſig, leicht zuſammengelegt, über welches eine handvoll Corallenbröckel von der Bucht, Muſcheln und gelegentlich Theile von Schildkrötenſchalen und Schildkrötenknochen ge— ſtreut ſind. Das Neſt ſteht manchmal auf der Erde, gewöhnlicher auf einem Oz büſchel und andern Kräutern bis einen Fuß hoch über der Erde. * 574. A. melanops Gru, VII. 35. — unſre Nr. 301, t. CCLXXIII. 2274 — 75. 575. A. leucocapillus Gourp VII. 36. — unſre Nr. 2272 — 73. 576. A. cinereus Goup VII. 37. — unſre Nr. 506, Abb. t. LXVII. 2620—21. Familie Procellaridae Bonar. 5 Es mag keine Familie geben, deren Arten ſo verwechſelt und deren Verbreitung über den Oeean jo wenig gekannt wäre, als dieſe. Wie ich früher geſagt, habe ich dieſen Vögeln während meiner Reiſe nach und von Auſtralien und in der Nachbarſchaft deſſelben viel Aufmerkſamkeit zugewendet, und habe dadurch eine Kenntniß von vierzig verſchiedenen Arten erhalten, von denen faſt alle dem Meere der ſüdlichen Halbkugel gehören. Die Flugkraft, mit welcher dieſe Vögel begabt ſind, iſt wirklich erſtaunlich groß. Sie ſcheinen unaufhörlich um die Erdkugel herum zu fliegen, von Weſt nach Oſt und wenn Auſtralien auf ihrem Zuge liegt, ſo finden ſich alle an ſeinen Küſten zu einer oder der andern Zeit im Jahre. Man muß aber natürlich vorausſetzen, daß dieſe große Gruppe von Vögeln immer für ſpecielle Zwecke geſchaffen iſt und wir dürfen wohl annehmen, daß ſie auf den ſüdlichen Oeean verſetzt worden, um der maßloſen Vermehrung der Myriaden von Mollusken und an— dern kleinen Scethierchen, welche da in Menge vorhanden find und von den die Sturm— vögel größtentheils leben, Einhalt zu thun. Diomedea Lıissi. In dieſer Gattung find die größten Vögel des Oceans) drei Arten verbreiten ſich über das nördliche ſtille Meer und ſechs andere halten ſich ſüd⸗ lich vom Aequator. 577. D. exulans Lixxä. Gol VII. 38. — unſre Nr. 8, Abb. 1 xv. 341. XVII. 801 — 2. h Das Gericht dieſer Art variirt von ſiebzehn bis zwanzig Pfund und die Nus⸗ ſpannung der Flügel mißt die enorme Breite von 11 Fuß. 578. D. brachyura Tem. — Gouno VII. 39. — unſre Nr. 503, Abb. t. XV. 345. C c xXx. zu 579. D. cauta Covın VI — unſre Nr. 11, Abb. 1. XVII. 799 — 800. 580. D. culminata Govro VII. 41. — unſre Nr. 502, Abb. t. XVI. 796. e 2614—15. 8 ö Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Vögel Neuholl. 1 45 ö 40 .., Abb. t. CCLXXIIII. ” 350 Ueberſicht 581. D. chlororhynchos Larm, VII. 42. — unſre Nr. 10, Abb. t. XV. 347. XVI. 794 95. f 1 f 582, D. melanophrys Temm — Govim VII. A unſre Nr. 9, Abb. t. XV. 346. XVI. 797 — 98. 583. D. fuliginosa Goven VII. 44. — unſre Nr. 504, Abb. t. XV. 358. CCCXXIX. 2613. * 584. D. gibbosa Gouın An. Mag. XIII. 361. Geſicht, Ohrdecken, Kinn, Bauch, Ober- und Unterſchwanzdecke weiß, übriges Ge— » fieder ſehr dunkelbraun, am Hinterhaupt, Halsrücken und den Flügeln faft ſchwarz. 1 Schnabel gelblich hornfarbig, dunkler am Grunde und an der Spitze. Fuß an einem getrockneten Exemplare dunkelbraun, aber ohne Zweifel im Leben bläulichgrau ins fleiſchfarbige ziehend. Nach einem Exemplar in der Zoological Society in London beſchrieben, welches von J. Debell Bennett Esg. im nördlichen ſtillen Meere erhalten und der Geſell— ſchaft verehrt worden. Die Art unterſcheidet ſich von jeder andern, die ich kennen ge— lernt durch die eigenthümlich geſchwollene und aufſteigende Geſtalt des Nee 1 Ne welcher hoch in den Vorderkopf hineintritt. 585. D. olivaceorhyncha G0 Ann. Mag. XIII. 361. Ich ſchlage dieſen Namen vor für eine Art, von welcher Exemplare in unſern Sammlungen fehlen und von welcher nur ein Schnabel zu meiner Kenntniß gelangt iſt. Sir Wm. Jardine Bart. beſitzt ihn, er iſt 33 Zoll lang vom Mundwinkel zur Spitze, gleichfarbig olivengrau, in Geſtalt mehr ſchlank und zierlich, als die aller andern Arten der Gattung. Die Lokalität, von welcher er kam, iſt nicht bekannt, aber wahrſcheinlich, daß er in dem Meere von China erlangt wurde. Beide letzte Arten ſahe ich nicht in Auſtralien, erwähne fie aber, um meine Mo— nographie der Gattung Diomedea vollſtändig zu geben. Procellaria Lixyͤü. Von den fünfzehn Arten, die 15 in dieſe Gattung nach ihrer jetzigen Umgrenzung ſtelle, habe ich von acht Arten die Abbildung gegeben. 586. P. gigantea Gm. Gobro VII. 45. — unſre Nr. 501, Abb. t. XII. 332. CCCXXVIII. 2612. 587. P. ae quinoetialis L. Abb. t: XII. 340 — 41. 588. P. conspicillata Govup VII. Pe: — unſre Nr. 500, 2 5 t. CCCXXVIIl. 2610— 1. "u 589. P. hasitata Kun. Corp VII. 47. — unſre Nr. 499, Abb. 1. v.. 336. CCC XXVII. 2604. * * a b 590. P. atlantica Govsw Ann. Mag. XIII. 362. 1 * Männchen: ganzes N tief chokolatbraunſchwarz; Schnabel und Fuß gagat⸗ ſchwarz. ** Eine der gemeinſten Arten im Allantiſchen Ocean und kein Schiff fuhr zwiſchen unſeren Küſten und dem Vorgebirge der guten Hoffnung, ohne ſie zu treffen. Sie iſt eine von den Arten, über die ſehr bedeutende Verwechſelungen bei faſt allen Iten * Schriftſtellern ſich beißen Sie iſt die P. fuliginosa Fonsr. Draw. n. 93 B. und P. 3 Pr 2 * * 7 4 1 d 7 * j * 2 * 8 ** e * er * 1 1 1 . uf 1 ’ % * 5 “ * 1 1 — _ - der Gattungen und Arten. 351 fuliginosa Licursr. Forst. deser. 23., welcher Name aber nicht beibehalten werden, kann, da ſchon eine Art von Otahaiti durch Latham dieſen Namen erhalten hat. Sie iſt die P. grisea Kuhl, aber nicht Linné's, welcher dieſen Namen an eine andere gegeben, ſo daß er folglich ihr auch nicht erhalten werden kann, weshalb ich den neuen Namen gegeben, welcher für die Zukunft Verwechſelungen wird. * Sal P. macroptera Sutrn South. Afr. Zool. ill. pl. 52. — unſte Abb. ( XIII. 786. Ich denke, daß ein Vogel, den ich im Meere bei Van Diemens Land antraf, wo er mäßig häufig war und welcher von letztern durch bedeutendere Größe, längere Flügel und mehr graues Geſicht abweicht, mit P. macroptera Su. identiſch ſein dürfte, wes— halb ich denſelben unter dieſem Namen beibehalte. 592. P. Solandri Gon proc. XII. 57. Ann. Mag. XIII. 363. Kopf, Halsrücken, Schultern, Vorderſchwingen und Schwanz dunkelbraun, Rücken, Flügeldecken und Oberſchwanzdecke ſchiefergrau, jede Feder dunkelbraun geſäumt. Ge— ſicht und ganze Unterſeite braun, am Bauche grau überlaufen, Schnabel, Lauf, Zehen und Schwimmhäute ſchwarz. | | Ein merkwürdig robuſter und compacter Vogel. Ich ſchoß einen in der Baßſtraße am 13. März 1839. Hr. Natterer hielt ihn für einerlei mit dem in Baxks draw. den Solander P. melanopus genannt hat, ich kann das aber nicht annehmen und habe ihn deshalb zu Ehren des berühmten Botanikers benannt. Das oben beſchriebene Exemplar iſt vielleicht nicht ganz alt, da die dunkle Farbe der Unterſeite nur die äußer⸗ ſten Federſpitzen einnimmt, die Grundtheile derſelben aber ſchneeweiß find. . 593. P. glacialoides Suırm. Goulp VII. 48, — unſre Nr. 498, Abb. t. XIII. 789. CCCx XVIII. 2608—9. 591. p. Lessonii Gans. Govıp VII. 49. — u Nr. 496, Abb. t. XII. 339. CCCXXVII. 2605. 595. P. mollis G0 ˖ VII. 50. — unſre Nr. 497, Abb. t. CCCXXVIII. 2606 — 7. 596. P. Co Ok ii 6. R. Grar. Goulp VII. 51. — unſre Nr. 293, Abb. t. XIV. 793. CCLXIX. 2252-53. 597. P. coerulea Gu. Gouo VII. 52. — unſre Nr. 294, Abb. t. XIII. 788. cCcelxXU. 226970. 588. P. flavirostris Gourn Ann. Mag. XIII. 365. Kopffedern und ganze Oberſeite braun mit perlfarbnen Rändern, gegen die Spitze der Oberſchwanzdecke in weiß ziehend. Flügel und Schwanz tief ſchwärzlichbraun, ganze Unterſeite reinweiß, Federn der Unterſeite der Schulter mit braunen Schaftſtri— chen, Schnabel gelb, ſpitzwärts dunkelhornfarbig, Lauf und Fuß fleiſchweiß. Dieſe ſchöne Art erhielt Se. Exe. der Gouverneur Grey auf ſeiner Reiſe nach Auſtralien am Cap der guten Heſſaung in 36° 39“ S. B. und 10° 3, O. L. Sie unterſcheidet ſich von allen durch ihre bedeutende Größe und gelben Schnabel. Das Weibchen iſt etwas kleiner. Nähert ſich ſo ſehr Pullinus, daß es noch zweifelhaft bleibt, ob ſie nicht in dieſe Gattung gehört. 599. P. nivea Gu. — unſte Abb. (. XIV. 791—92. 600, b. autaretiea Gu. — unſre Abb. t XIV. 790. y ie.” ueberſicht BDaption Srrrurss. Gattung für Proc. capensis, welche in allen gemäßigten Brei: ten des Südmeeres häufig iſt. 601. D. capensis (L.) Gobi VII. 53. unſre Nr. 295, Abb. t. XII. 33788. CCLXXVIII. 2300—1. Prion Laicer, Dieſe Gattung feenartiger Sturmvögel ift auf die ſüdliche Halbkugel beſchränkt. Ueber dieſe Vögel herrſcht noch manche Verwirrung und ich bedaure, daß ich dieſelbe nicht aufklären kann. Ich habe nur zwei abbilden können. * 602. P. Turtur (So.) Gobi VII. 54. — unſre Nr. 7, Abb. t. X. 77375. 603. P. vittatus (Gu.) Gour VII. 55. — unſre Nr. 6, Abb. t. X. 771—72. 604. P. Banksii GouL» Ann. Mag. XIIl. 366. — unſre Abb. t. X. 776. Pachyptila Banksii Suizu. South Afr. Zool. ill. pl. 55. In den gemäßigten Breiten des atlantiſchen und ſtillen Meeres und ich glaube, in denſelben Breiten um die Erdkugel herum. 605. P. Ariel Govv Ann. Mag. XIII. 360. Ich ſchoß dieſe Art in der Baßſtraße, wo ſie ziemlich zahlreich war. Puffinus Brıissos. Die Arten finden ſich auf den Meeren der nördlichen und ſüdlichen Halbkugel, ſind aber nirgends häufiger, als um Auſtralien, deſſen Fauna vier Arten enthält, von denen eine oder die andere Inſel-Gruppe an der Küſte als Brutplatz beſucht wird. 5 606. P. brevicaudus Braxor. Goulp VII. 56. — unſre Nr. 287, Abb. t. CCLXXII. 2271 —72. Ich habe in beſtimmten Ausdrücken auf die Unzahl hingedeutet, in welcher dieſe Art in der Baßſtraße vorkömmt, und füge noch eine Beſtätigung aus FLinDers voyage 1. 170 hinzu. „Ein großer Zug Möven wurde am Tage beobachtet und auf ſie folgte eine ſo große Anzahl rußbrauner Sturmvögel, daß wir nie etwas ähnliches geſehen hatten. Es war ein Strom von 50 bis 80 Ellen in der Höhe und auf 300 oder mehr Ellen in der Breite. Die Vögel waren nicht zerſtreut, ſondern ſie flogen ſo dicht, als die freie Bewegung der Flügel es zuließ, und anderthalb Stunden lang flog dieſer Zug unabläſſig und ohne Unterbrechung nur etwas weniger ſchnell als Tauben. Im nie— drigſten Anſchlag könnte man die Zahl auf nicht weniger als hundert Millionen be— ſtimmen. Nimmt man nur einen Strom von 50 Ellen Höhe und 300 Ellen weit und deſſen Bewegung zu 30 Meilen in einer Stunde, und neun Cubikellen Raum für jeden Vogel, ſo ſteigt die Zahl auf 151,500,000. An Höhlen, um dieſe Anzahl Vögel aufzunehmen, müßten 75,750, 000 fein, und nimmt man eine Quadratelle für jede, jo würden fie mehr als 184 geographiſche Meilen Boden erfordern. 607. P. carneipes Goven VII. 57. — unſre Nr. 404, Abb. t. CC XXVII. 2601. 608. P. sphenurus Gocı» VII. 58. — unſre Nr. 495, W t. CCCXXVII- 26023. 609. p. assimilis Gocıo VI. 59. — unſre Nr. 493, Abb. . ccc, 2000. Puffinuria Lessos. Eine Art auf dem Meere um Auſtralien. „ * Hi 1 1 * Pr. 2 * der Gattungen und Arten. 353 610. P. urinatrix (Gm) Gouro VII. 60. — unſre Nr. 5, Abb. ı 762 63. Thalassidroma Vicors. Die kleinern Bewohner des Oceans, welche in dieſe Gattung gehören, ſind ſo allgemein verbreitet, daß ſie ſich in allen Meeren, außer dem der ſehr hohen, Breiten beider Halbkugeln vorfinden. Die auſtraliſche Fauna iſt beſondees reich an Vögeln dieſer Form, um ſo mehr, als fünf verſchiedene Arten das Meer bewohnen, welches die Küſten Auſtraliens beſpült. 611. Th. marina (Fonsr.) Govww VII. 61. — unſre Nr. 288, Abb. t. XI. 714. CCLXVIII. 2247 — 49. 612. Th. melanogaster Gol¹n VII. 62. — unſre Nr. 292, Abb. t. CCLXVII. 2239 40. 613. Th. leucogaster Gore VII. 63. — unſre Nr. 291, Abb. t. CCLXVII. 2241 —42. Th. tropica GovLo Ann. Mag. XIII. 366. Kopf, Rücken, Flügel, Schwanz und Bruſt dunkel rußſchwarz, Kinn, Unterflügel⸗ decken, Bauch, Seiten, Unterſchwanzdecke und ein breites Mondband über die Ober: ſchwanzdecke ſchneeweiß, Schnabel, Fuß und Lauf ſchwarz. Ganze Länge 74 Zoll, Schnabel 3, Flügel 64, Schwanz 33, Lauf 14, Mittel: zehe und Nagel 14. Ich beobachtete dieſe Art im atlantiſchen Oeean, wo fie auf die Aequatorialregion beſchränkt ſcheint, und am häufigſten in der Nähe der Linie iſt. Sie iſt die größte Art, die ich getroffen und durch den weißen Fleck an der Kehle iſt ſie ſehr auffallend. 614. Th. Nereis Govwn VII. 64. — unſre Nr. 289, Abb. t. CCLXVIII. 2243 —44, 615. Th. wilsonii Boxar. VII. 69. — unſre Nr. 290, Abb. t. XI. 783. CCLXVII. 223738. Familie Pelecanidae Lan. Phalacrocorax Brıssox. Die Kormorane find allgemein verbreitet und in Auſtralien ſchön repräſentirt, da fünf Arten hier eigenthümlich ſind und dieſelben Aufgaben löſen, welche den andern Arten in Europa und Amerika obliegen. 616. Ph. Carboides Govrn VII. 66. — unſre Nr. 520, Abb. t. COX VI. 254950. 617. Ph. suleirostris Gras, Gouso VII. 67. — unſre Nr. 519, Abb. t. CCCXVI. 2547 —48. 618. Ph. hypoleucus Gou» VII. 68. — unſre Nr. 15, Abb. t. XXV. 874. 619. Ph. leucogaster Goun VII. 69. — unſre Nr. 16, Abb. t. XXXV. 875 —76. 620. Ph. melanoleueus VIELor. Gouro VII. 70. — unſre Nr. 14, Abb. t. XXXV. 872— 73. 2 621. Ph. punctatus Gu. Gouso VII. 71. — unſre Nr. 13, Abb. t. XXXI. 369. XXXV. 871. + = — 354 ueberſicht Attagen Morurıxc. Obgleich ich nur 5 Art abgebildet habe, ſo iſt doch e ſcheinlich, daß zwei bis drei Arten dieſer Gattung die auſtraliſchen Küſten beſuchen, doch habe ich nicht hinlänglich dies zu beſtätigen Gelegenheit gehabt. 622. A. Ariel Goum VII. 72. — unſre Nr. 518, Abb. t. XXXI. 375. CCCXVI. 2545 — 46. 3 623. A. Aquila (L. Gu.) — unſre Abb. t. XXXI. 372. Phaeton Lissi. Die ſchöne Art, welche in Auſtraliens Fauna erſcheint, verbrei— tet ſich über den größten Theil des ſtillen Oeeans und unter andern Plätzen findet ſie ſich auch auf der Norfolk-Inſel und Raine's Islet brütend. 624. Ph. phoenicurus Gu. Gov VII. 73. — unſre Nr. 517, Abb. t. XXX. 350—51. CCGXVI. 2551 — 52. Pelecanus Lv. Weit verbreitet, faſt jeder große Diſtriet hat eine oder meh— rere Arten. Der in Auſtralien iſt ſo ſchön als irgend ein anderer gezeichnet. 625. P. conspieilatus Temm. Goum VII. 74. — unſre Nr. 307, Abb. ı XXXVII. 380 —81. CCLXXXI. 2319 - 20. Plotus Lissz. Aſien, Afrika, Amerika und Auſtralien werden gleichmäßig von einer Art dieſer Gattung beſucht. Die Arten ſind nicht zahlreich, aber nicht ſcharf beſtimmt. N 626. P. Novae-Hollandiae Gourp VII. 75. — unſre Nr. 308, Abb. t. CCCXXXIV. 2648 — 49. Sula Brıssos. In die Fauna Auſtraliens gehören vier ſchöne Arten, welche nicht allein die Meere um die Küſten beſuchen, ſondern alle auf den Felſen und Inſeln brüten. Mehre andere Arten finden ſich an den Meeresküſten faſt aller Theile der Welt. a 627. S. australis Gov» VII. 76. — unſre Nr. 305, Abb. t. CCLXXVI. 2287 —88. Bewohnt Auſtraliens Südküſte und Van Diemens Land und ii 2 air Schöne Ber: treterin von 8. Bassana und S. melanura Europa's. 628. S. perso nata Govm II. 77. — unſre Nr. 304, Abb. t. CCLXXVI. 2291. N 7 Gemein an der Oſtküſte. 629. S. fusc a Baıssox VII. * — unſre Nr. 303, Abb. t. XSIX..850. CCLXXVII. 2296— 97. Mr. M' Gillivray ſagt: „Dieser Tölpel iſt auf der Nordoſtküſte und Nord⸗ küſte Neuhollands allgemein verbreitet, aber ich fand ihn nur auf Bramble Key brüs tend, obgleich mir einmal auf Raine's Islet ein einzelnes Ei vorkam. Das Neſt iſt aus dürren Kräutern nachläſſig zuſammengelegt, hält einen Fuß im Durchmeſſer, hat kaum eine Höhlung und enthält 2 Eier, von denen jedesmal eins rein, das andere ſehr ſchmuzig war. Die Eier waren weiß und änderten beträchtlich in der Größe. Das größte maß 272 Zoll Länge, 14% Breite, das kleinſte 24: 3 Länge bis 175 1 eines von Mittelverhältniß 24 und 12 Zoll. Beide Geschlechter Pr und wihrend * * 6 15 105 - der Gattungen und Arten. 355 die Vögel auf den Eiern ſitzen, laſſen fie ſich ſehr nahe kommen und bevor ſie auf: fliegen, erbrechen ſie den Inhalt ihres Magens heraus, in der Regel eine Art Heringe. Ihr Biß iſt heftig. Während unſers Aufenthalts auf Darnley Eiland beobachtete ich mehrmals Tölpel unter den Dörfern der Eingebornen, allgemein auf den Kanbes ſitzend, welche man in der Bucht hinaufgezogen hatte. Dieſen Vögeln läßt man ihre volle Freiheit, und nachdem ſie in den Wehren unterhalb der Sandbänke gefiſcht haben, bis fie hinlängliche Nahrung gefunden, ſo kehren fie auf ihre Barraken wieder zurück.“ — Die Art bewohnt die Nordküſte. 630. 8. piscator Lisse. Go e VI. 79. — unſre Nr. 306, Abb. t. XXIX. 853. CCLXXVII. 2294-95. An den Nordküſten. r Familie: Colymbidae Leacn. Podiceps Larnan. In keinem Lande von irgend einer Ausdehnung fehlen die Lappentaucher und da ihre Flugkraft beſchränkt iſt, ſo ſind ſie meiſt Standvögel. Ich habe ſchon bemerkt, wie ſchön die Arten Europa's in Auſtralien vertreten ſind und bei dem Anblick folgender Abbildungen wird ſich das leicht beſtätigen laſſen. 631. P. australis Govso VII. 80. — unſre Nr. 2, Abb. t. VII. 937. 632. P. gularis Gouso VII. 81. — unſre Nr. 3, Abb. t. VII. 75859. P. dominicus var. Larn. gen. hist. X. 32. 633. P. poliocephalus Jann. Sers. — Nestor Govın VII. 82. — unſre Nr. 4, Abb. t. VIII. 75355. Familie Spheniscidae Gounn. Von dieſer Vogelgruppe der ſüdlichen Erdhälfte befuchen drei oder vier Arten die Küſten von Van Diemens Land und die Inſeln der Baßſtraße, welche auch einen der größten Brüteplätze für mehrere Glieder der Familie darbieten. Eudyptes Viuivor. 934. E. chrysocome Gu. — G0, VII. 83. — unſre Nr. 492, Abb. t. la. 12 - 14. Gould zieht E. chrysolopha Baaspr dazu. Spheniscus Buıssox. 635. S. minor Tun. Govıo VII. 84. — unſre Nr. 1, Abb. t. II. 732-35. 636. S. undina G0 uro VI. 17. — unſre Nr. 491, Abb. t. la. 9— 10. 356 Ueberſicht der Gattungen und Arten. Es ergiebt ſich aus meiner Ueberſicht, daß 385 Arten Neu-Süd-⸗Wales, 289 Suͤd⸗ Auſtralien, 243 Weſt-Auſtralien, 230 Nord-Auſtralien und 181 Van Diemens Land bewohnen und daß von dieſen 88 Neu-Süd-Wales, 16 Süd⸗Auſtralien, 36 Weſt⸗ Auſtralien, 105 Nord-Auſtralien, 32 Van Diemens Land eigenthümlich ſind. Der große Ueberſchuß der Zahl für Neu-Süd-Wales iſt ohne Zweifel durch die dort herrſchende üppige Vegetation zu erklären, begrenzte Buſchhölzer ziehen längs der Süd⸗ und Südoſtküſte zwiſchen den Gebirgszügen und dem Meere hin und da findet ſich eine ſo eigenthümliche Fauna, als irgend eine. Obgleich dieſer Theil des Continents von einer größern Zahl von Arten bewohnt wird, als ein anderer, ſo iſt es doch ein merkwürdiger Umſtand, daß die dem Norden eigenthümlichen Arten noch zahlreicher ſind, als die von Neu-Süd-Wales. Es iſt auch ſorgfältig zu bemerken, daß, während Süd-Auſtralien von einer grö— ßern Anzahl Arten als Weſt-Auſtralien bewohnt iſt, die erſteren eigenthümlichen nicht halb ſo viel betragen, als die letztern. Die mehr ſüdliche Lage und das folglich kältere Klima von Van Diemens Land wird offenbar die geringere Zahl der Arten dieſer Inſel erklären. Durch den Ausdruck „eigenthümlich“ ſoll gerade nicht ausgedrückt werden, daß dieſe Vögel auf dieſe Theile für alle Zeiten gänzlich beſchränkt ſind, aber er ſagt ſo— viel, daß man dieſelben anderswo noch nicht gefunden. „ x * y far ) 3 * * “ * A ur * “? . 2 * * 4 u * Fr 1 ; * * * ui . ., 1 5 \ 1 * * . * . v SER: f 2 * 2 1 . * 1 7 9 m n W. 1 * > A u A negiſter der Uamen und Synonymen. Die beigeſetzten Ziffern find die Nummern aller in den drei Abtheilungen des Buches beſchrie⸗ benen Arten und diejenigen mit vorgeſetztem S. deuten auf die Seitenzahl der Nachträge hin. Acanthiza apiealisG. . 372 u. — chrysorrhoea G. 93 PF „ "MH 0 inornata G. 373 „ 2 ee TT P „a. 2,22 pyrrhopygia G. . 377 reguloides V. H. . 378 uropygialis * 374 Akanthopenye rufogularis G. 70 Acanthorhynchus dubius G. 54 — superciliosus en: — tenuirostris G.. 3534 Acanthyllis caudacuta G. 221 Accipiter torquatus G. 240 Acrocephalus australis G. 386 — longirostris G. 387 Actitis empusa G. 526 Astur cruentus .. 32245 Aegialitis Monachus G. Wanne een ers ase eo en Aecgotheles Nov.-Hollandiae G. 227 - — leueogaster G. .. 226 - Albatros, black . 504 - — kurzſchda bg . Er 502 2 — kurzſ niger „5 — u Berne r — short- r — sooty - 504 - Alcyone azurea 8. * „ — 1i5 = ı 4 Dien C. — pulchra G. n — pusilla G. 3 Amadina castanotis G6. 136 — Goldie G. 134 * N Ta ee — Lathami G. 5 135 175 modesta G. 1 1 3% ‘ Amytis macrourus G. * — striatus G. P : — textilis G. n 1 3 K Reichenbach, vollſt. Naturgeſch. Bögel Neubell. U. Pen a a a nen ee e | Sana | tn | 11 N . Wu uu MG un u W M H M M M NM 278 278 297 Artamus albiventris G. 297 Ariel⸗Fregatte 818 Anas arcuata CU. 521 — melanoleuca LAT. 522 nee erg — punctata C W. . 310 — semipalmata LAH. 522 — superciliosa GM. 311 Anous einereus G. 506 — leucocapillus c. — melanops G. 301 — stolidus G. 299 Anseranas melanoleuca Less; 522 Anthochaera carunculata V. H. 354 mans G. ih DG... — mellivors V. HII. 69 Anthus australis V. HH.. 361 5 Aquila fucosa CW W. 2351 — morphnoides G. 352 Ar-na-weid- bit. 597 Aptenodytes chrysocome LTE. 492 Apteryx australis Sa wr. 30 — Owen. 601 'l Ardea coerulea var. LaATH. 542 — leucophoea G. 339 — jugularis Fons r. 542 — maculata Lr. . 536 — Matook VIEIII. 542 — Novae-Hollandiae LArRH. 325 — pacifica L Arn. 324 — pusila 536 rectirostris G. 540 Ardetta flavicollis G. 323 — macrorhyncha G. 538 pu ... — stagnatilis G — cinereus VIII. — leucopygialis G. 210 — minor VIEILII. 207 — personatus G. . 209 — sordidus G. 205 46 — AM nu » G „ M n W „on nan U Gum n M „ n M . Won = Nu 9 nn ee n Ad e el en TE IE N EN EN ON G . 358 Regiſter nach der Artnummer. Artamus supereiliosus G. Astrilda annulosa G. 4 ellas Sams, — Bichenowü G. — modesta G. — oculea G. — Phaöton G. — ruficauda G. — temporalis G. Astur None Hollandiae G. 9 — albinus G. approximans V. H. TAdig tus G. — testaceus Kr. , Athene Boobook G. 8 8 N Athene maculata G. Athene marmorata G. Atrichia clamosa G. Attagen Aquila G. e 8 Atticora leucosternon G. Ban- dene 1 Barita anaphonensis T. SR — desiructer D,... 2000008 Baza suberistatus GRAY. A Bee-eater, dusky . . .» Ber-ril-ber-ril . 8 Bergdroſſel, menböändrige . Bernicla jubata G. N Bittern, australian — little grey . — minute „ — thick-billed green 8 Biziura lobata LEAcH, Black Magpie Dogenente... - - - » Boorh-ga .;,. - a Botaurus australis . Bur-den- etch ee Brachvogel, auftauftger hun — kleiner . — weißſteißiger Brachyptrallus ralloides Lark. 5 Brillenſturm vogel Bun- geen Vote Buſchkuckuk, Flinders' 5 Buteher Bird Butcher-Bird, silv. back. Buteo melanosternon G. Cacatua Eos G. 1 — galerita VIEILL,. . — Leadbeateri Wer. — sanguinea G. Calamanthus campestris G. — tuliginosus G. Calidris australis Cuv. Callocephalon galeatum Less, Calyptorhynchus Banksii VI. Leachii WAL. 3 ! naso G. 208 u. S. 279 — NFA nn ON e 1 Ne- N M Nane Wan w WM MMM MWM n Mn M Mun Wee F ‚Chthonicola Minima G. cl. WWW Wa . ne EEE ENTE neee WuM un M M U u 7 1 —1 — Cinclosoma cestanotus G. 127 — Baudinii V. Hy ..> EN je funereus V. H. MMG n ο — melanqtus G. = 751: 10: W macrorhynchus G. l. 6 „ MMM u uu wa Calyptorhynchus xanthonotus G. 463 u. Campophaga, black and white 580 — humeralis G. 581 — Jardinii . 3582 EA EN. a — leucomela V. . . 580 — white-should,. .„ . 581 Caprimulgus macrourus G. . 223 — megacephalus LA.. Carbo suleirostris Brot. . 519 u. Carpophaga leucomela G. . 272 — luctuosa G. 273 — magnifica G. 4122479 Casarca tatornoides G. 23 Casoar de la N.-H oll. 602 Casowary, southern . 602 Cassowary, Van Diem, Land 602 Casuarius, New-Hollandiae, 602 Casuary, Noy.-Hollandiae . 602 Catharacta kus 516 Ceblepyris humeralis G. 581 Centropus macrourus G. N melanurus , He A, — Phasianus TT. 438 u. Cereopsis N.-Hollandiae Lara, 316 = Cerchneis immaculatus BREHM, . . Certhia agilis Late. . .”..308 - — .canescens LA. — leucophoea LA.. — lunulata SHA. . . 552 u. — pyırhoptera LAT. Chaitenessa jubata Rcug, . 315 u. Chalcites osculans G. „ 436 = Chalcophaps longirostris G. — chrysochlora WAGSL. . 270 u. Charadrius cucullatus ViEILL, 546 — hypomelas F. 549 — Monachus GEoFFR. . 546 S veredustG. . , — xanthocheilus Wer. „ 548 Chelidon arborea G. 6 — ariel G. „219 Chlamydera maculata ext 211 — nuchalis G. 3212 Choristopus nal EXT. 522 Chrysococeyx En G. „%% 88r, — osculans G. W NM MMM WIE ENTE VRR ce Cinclorhamphus cantillans G. 392 — exdralis G. 3 — kufescchs G. — cinnamomeum G. 393 — punctatum V. . . 126 Circus assimilis J. S. 3 „ Jardinii . 23 95 Gkieole exilis GG. 735 „ isura G. le: — lineocapilla G 380 — magna G6. 382 — ruficeps G. 383 Oladorhynchus pectoralis 6. 35 Climacteris erythrops G. 157, „ en N n mon WMA — ar — 7 WMW MM MMM * — melanura G. 159 1300 51 . 712 a org n N ENT REST ee ee TR AVENUE A N e en d n een eee eee 0 vun 2 8 Regiſter nach der Artnummer. Climateris Picumus T. 158 U. F HEREIN = Scandens . Alpe > Collocalia arborea G. Dame: — ariel G. n Collurieincla, brown SE CHBNE 272 — brunneg G. 385 „ E bufkbellied’ e 586 ũ K S barmadfiga G. 42 — parvula G. 423 ĩͤ⸗-⸗ — reetirostris J. S. e — rufigastra G. ner“ — rufiventris G. 58 = Selbi ,, e — strigata Sws. sr Columba Mac4uaria Q. G. 5 = — pallida LA. r Corcorax leucopterus G. 406 u. Cormoran, lian, — groove-billed .°. A un nd Coronica fuliginosa G. „ Corvus auritus LATH, BEE SEERZ — coronoides V. H. 407 u. = — versicolor. LL. tl: Coturnix pectoralis G. 484 ⸗ũ⸗⸗ Cracticus argenteus G. 588 = = — cinereus G. r — destructor 6. 0 500 ʒ⸗⸗ =). fulıoınosus' G. ee tz — nigrogularis G. „428 u. pied . RBB — Quoyü . 429 = = Crane, australian Saar = er — blue U. 543 An Crow-Shrike, vooty 542 * Cuculus cineraceus V. II. . — cyanocephalus Lara. „Ale = — dumetorum G. I ME Te — inornatus V. H. 5 435 u. = — insperatus G. 434 = - — micropterus . . „ RN ALTE optatus G. 433 u. CheRod, blue-headed . 560. ñ K- — Flinders 560 = Curlew, australian. 55 pe u Cygnus atratus G. = Cypselus australis G. 222 Uysticola 5 Cisticola! * ö a Wacelo cervina G. „ — gigantea V. E. 45 ᷑᷑⸗ꝛ⸗k TLeaehi K. E Daedaiion candidum LESS. Daption capensis G. . 295 u. = Dasyornis australis V. H. 194.7‘: — brunneus G. x — Eytoni G. Dicaeum hirundinaceum 6. e 1 | ingkragen 2? — = b ſchwarzſchwänziges . longirostris G. 2 1 ö Dendrocygna arcmata G. * „» » „ „„ . uu u un un 310 310 310 276 276 Dierurus bracteatus G. 422 Didunculus strigirostris G. 482 Diomedea autarctica a 304 — brochyura 7. 503 — cauta G. 11 — chlororhynchos Lark. 10 — culminata G. 502 — exulans L. 8 — fuliginosa G. 504 . bee e .. Mn oe — melanophrys T7. 9 — olivaceerhyncha G. — palpebrata Forst, 504 a D 515 — | Dje-laak N 591 Donacola Easton CH 145 7 Slaviprymna G. 397 pectoralis G. 146 Dromaius ater VIEILL, 602 N CCEXLII. 2694. Dromiceus australis Sws, =, EnuRERPR. N. u Droſſelwürger, brauner 9 — rothbäuchiger . Selby; 4 Drymodes brunneopyga G. Drymophila virgata T. Egret, plumed . .„.. . sombre.- , N. Eisvogel, unreiner. Elanus axillaris G. melanopterus V. H. Scripts . . Emblema picta G. SER Emu of N.-S.-Wales En-jep-are Entomophila albogularis Gh Picta G. 1 5 rufogularis G. Entomyza albipennis GN eyanotis Sys. 5 Eopsaltria australis G. griseogularis G. leucogastra G. Ephthianura albifrons G. aurröon tricolor G. Erismatura australis G. Erythrodryas ee e G. rosen G l Erythrogenys einetus G. Esacus magnirostris G. Estrelda ſ. Astrilda. Eudromias australis G. Eudynamis australis ws. — Flindersü G. . Eudyptes chrysocoma Gu. chrysolopha Br, Eulabeornis castaneoventris G. Euphema aurantia G. — demersa Brit. mus. list ® PEN ER LT TE LT TAN — — * Fa MN „ New-Hollandiae VIEILL. dazu: unſre Nr. 602, Abbild. t. CCLXIL. 2206 5 „Mu On dunn GM un Mun un u Wee * WM u u WW M EN Tas | Kan ı „ WM MMU M * NAM n G . NE N ET a Tu En] WA EA M G V NM M MM MM WN M G WM un d m u 359 360 Euphema Bourkii G. chrysostoma WI. elegans G. TE SUN petrophila G. et pulchella Wer. splendida G. Eurostopodus albogularis G. — guttatus G. G Eurystomus australis Fairy Sandpiper Falcinellus igneus G. Falco frontatus G. 4 2 hypoleucus RE leuca&tos FORST, . » longipennis Sws. , . lunulatus LATH. . macropus SW. melanogenys Gm. . melanops LAT. subbuteo BREHM Js. subniger GRAX Falcon, grey N Falcunculus frontatus V. leucogaster G. Falke, rußbrauner : weißbäuchiger Feenſchwalbe, weiße — — —— PF glänzender chöner A his lugſchnäpper, unru iger e black fantailed . black-fronted broad-billed brown ”" . pretty restless x SEUDIBEE #0." 4), wagtail Fulica australis G. en 3 Fuscalbin, le BEE * Gallinago australis Brit. mus. Gallinula, black-backed . tenebrosa G. Samente 2 2% rl Geshter- butt... Gelbſaum⸗Pirol Gelochelidon macrotarsus G. Geopelia cuneata GRAY — humeralis G. a — placida GG. — trarquilla G. Geophaps plumifera G. Seriptg .. Smithii G. — Geradkraßer, ſachelſchnanzier Geronticus spinicollis G Gerra-gerra . Gerygone albogularis G 5 buff-breasted chloronotus G. culicinora G. fusca G. 17 — * — 2 — * . . — Fliegenſchlucker, breitſ. chnabelifz ger 370 169 u. be: 166 — Nu un n Ka Mn N MKM Man de . De) W M 595 594 198 199 595 594 507 571 573 572 * NA u MAM MN KV ci CL Veh nen Se 5 NA AKN We a AN = N NEE NENNEN AN NN RAN NR [bt N D Wand EEE A N KR are ee X. a — * Nu u un Gd n a M Na A Regiſter nach der Art nummer. Gerygone laevigaster G. 565 u. S. — magnirostris G. 566 . Giarol, orientaliſcher 600 Glareola grallaria T. 483 — orientalis LEACH. . 600 = = Glottis glottoides G. 25 Glyciphila albifrons & Nie — faseistea x. 8 f — fulvifrons S ws. 250 — ocularis G. 346 ⸗ũũũ Gnathodon strigirostris JARD. . ..,..5 Goatsucker, Fichtel’s 2 . — great- headed Ay" > iz — wedge-tailed e Godwit, barred-rumped . . 528 u. = Gogland brunn . % i l 22 Goo-dee-lung her 6 f Goo-mul-cul-long . Sm laale tee Goose, black and white „ 592 - = — semipalmated . 2 Grallina australis Gx. 123 2 = Graucalus hypoleucus G. 584 = = — melanops G. 426 — melanotis G. 108 = — mentalis V. H. 583 ĩũ⸗ — parvirostris G. . — Swainsoni G. 5 425 u.; — tenuirostris J. S. 582 = = — white-belliep . 984 2; = Great-billed Gerygone 566 - Grinder, the 5 57 „ Grosbeak, fascinating. 568 * Grus australasiana G. 599 = = Gull, crimson-billed 515 3 — Jamesons l Gymnophrys torquatus Sg n Gymnorrhina leuconöta G. 215 = — organicum G. Aulı 2 urz — Tibicen G. 214 ü Gygis candida Wer. BUN. ae Haematops lunulatus G. TH VAR e Haematopus fuliginosus G. 319 — longirostris VIEILL. 318 ar Haleyon Mae Leayii J. S. 43 — pyrrhopygia G. AD ia 82 — sanctus V. H Mee, — sordid . 350 . — sordidus G. 550ũüũ =, Haliastur leucosternus G. 246 = = — sphenurus G. 247 . jemipodius G. ſ. Türnix u re thaenurg Rn. „ Herodias Greyi G. 543 uu. — immaculata G. RE ET 2 jugularis G. 1 2.7 — pannosa G. „ee — piegta . ot — plumifera G.. 544 — syrmatophora G. 530 ne! Heron, australian e 1 — great-bifle d 540 ⸗ — Spotted. ul. » :wus, 1 180 Hiatieula bieineta G.. „,332 = = — inornata G. 51 = d 90 c SD © = ww eee — S 58 ASS S888 SS Bra D CH CH) a BEREIT II 8 8 0 Eat G 2 0 Eu d N SSH 888 o do ee D D d SS SSN Regiſter nach der Artaummer. Hiaticula monacha G. 546 u. S — nigrifrons G. 333 = = — ruficapilla G. 330 = = Hierofalco subniger Kr. . 595 = Himantopus leucocephalus . 3 = = — Novae-Zealandiae G. 34 = = Hirondelle de mer de Panay 509 = = Hirundo leucosternon G. = — meoxena G. 217 u — pacifica LArH. ? ER Honey-eater, lunulated 552 u. 561 = — moustached. . 556 = — Red-eyed. ... EEE — White-throated. 554 = — yellow-throated . . 599 = Honey-sucker, black-erowned 552 - Hüpfſchnäpper, 1 574 Hydrochelidon fluviatilis G. 508 = Hydroictinia affinis e. Hylacola cauta G. 95 u — pyrrhopygia G. 9 ⸗ Hypotriorchis frontatus Kr. e Hyptiopus suberistatus E. Ichthyaötus leucogaster G. 250 u Jeracidea Berigora G. . 239 ⸗ — oeceidentalis G. 238 22 Jin-ge .. 953 = Jit-te-jit-te „ Mit⸗ter- gnuut 373 = Hal-jcer-gang 514 Kiebitzregenpfeifer, Schweizer 549 Kingsfisher, Leach’s . 551 Kiwi⸗Kiwi, Owen 3 . 601 Kleinling, kurzſchnäbeliger 567 Klingelatzel, bleigraue . rußfarbige . 592 Knorpelſchnabel, baungezügele 902 589 Ko-ra-a-ra a Ne} — h oa e ae Krabbeneis vogel, Leah” 8 551 Kranich, auſtraliſcher 599 Land Snipe . . . ee Laniarius albicollis V. „ Te 2 Lanius Karu Less. . ... 579 = — robustus LATH. „8838 = eurvirostris LAfTlIlI. torquatus LATII. Larus fuscus Brıss. , 5 n. — Jamesonii „ Blase — scopulinus Fnsr. „ 515 ⸗ — pacificus Lari. e 0 Lathamus discolor G. „1 16 Leipoa ocellata G. 88 ⸗ dazu: unſte Nr. 88, Abb. t. CLXXXVII. 153637. Lepidogenys subeaistatus G. 245b u. Leptotarsis Eytoni G. . 3l4 = Lestris antarctica LESS. Catarractes G. Leucosareia picata G. Leucospiza Nov,-Holl, Kr. Liemetis nasicus G. pastinator G. — Won Ny h er n Ve \yer\t Won RM ane ee Ma d, ee nos a Mun . 335 | Limosa melanuroides G. . 321 u. 335 | — recurvirostra Pf. „527 = 33 — Pere?! 527 = —| — uropygialis G. 928° = 335 | Little gull s 515 = 336 | Lobivanellus lobatus G. 0 38 — | — personatus G. 39 ⸗ 276 | Lopholaimus antareticus Sws. 375 276 Loxia fascinans LTI. 568 = 275 — nitida LATII. 1 — | Lunulated Trush A DLR — | Macropygia Phasianella G. 276 = pine ee eee, nr. an 512 "= Maitek n 540 = — | Malacorhynchus membranaceus G. — 312 u. 347 Malurus Brownii V. H. 121 = 271 — cyaneus VIEILL, 113 ⸗ 292 — elegans G. D 292 — Lamberti V. H. 118 ⸗ 269 — leucopterus Q. G. II 272 — longicaudus G. Eee ARTS — melanocephalus V. H. 120 = 267 — melanotus G. 115 = 269 — pulcherrimus G. 358 = 269 — splendens G. 6 Man-dosweid t 3383 — Manchot huppe e — ı Manchot sauteur . 492 - Men-e-löo-roo . „ — Meerſchwalbe, Fluß⸗ e — |Megapodius tumulus G. 89 = — |Melicophila picata G. 53 = — | Meliphaga atricapilla T. 592 = — | — australasiana V. H. 66 = — 7 —# ]ongirostris) G 3 =, — luna ,,, ðͤ BHaln- —| — mystacalis G. 556 = — Nopyae-Hollandiae V. H. 64 = Ferie en. 65 ⸗ — | — torquata Sws. „5 Melithreptus albogularis G. 384 — — ckloropsis e ee „ Kgularis . 34 lunes e 3552 = 282] — melanocephalus G. 350 : 282 — validirostris G. 349 = 282 Melopsittacus undulatus G.. 161 = — | Menura superba Dav. 90 = — |Merops omatus LAL. 48 = — |Microeca assimilis G. 1 345 — flavigastra G. 5 408 = 317| — great-winged . . . 968 = 323 — maeroptera G. . 568 = Milvus affinis . 236 = — isurus G. 7 271 Mimetes flavoeinctus Kınc. . 563 344 | Mimeta flavoeincta V. II. 563 = 345 | Miner, yellow-throated . . 557 = 345 Mirafra Horsfieldi G. 396 = 319 Man- do-weidt 332 ö 270 Mövenſchwalbe, Vaßſtaßen⸗ 513 ⸗ 3134 — Pelikan⸗ „ 514 = 313! — Torre's⸗ 512 = 46 * een eie eee e ee ene eee ee » uU n Soon en G . 362 Regiſter nach der Artnummer. Monarcha carinata VG. . 412 287 | Pachyecphala, black-tailed . 578 u. + 284 Oriolus affinis G. 301 Pfuhlſchnepfe, bänderbürzelige 528 — flavieinetus G. f 563 301 | Phalaerocorax carboides G. 520 — trivirgata G. 574 287 — falcata G. „ Mother Cary's Goose 501 = =. — — fuliginosa V. H. Te, - Mountain. ruh % „ fuse Vi Hy: 70 577 N 2. Mul-woo-ing-a-ning-e e 55 =: K —] — Gilbertii G. 420 2814 Muscicapa a var. Lanı. „ 289 — glaucura G. 419 = = 284 5 — uittata Q. G 55 „ 289 — gutturalis G. 577 K 2814 Mycteria australis Larn. 329 u. = 339 — inornata G. N Myiagra coneinna G. e — lanioides G. 196 „ 284 — latirostris G. 569 287 — lounge tris . , a — macroptera V. H. 3, „ — luna 1 = Po le . f , meine , re — plumbea V. II. 409 287 — olivacea V. I. 418 = ibecnloides W H. „ — pete de, 19 . Myzantha flavigula G. . 557 ũ 308 — plaiu- coll. 576 = 2 — gern ,., 76 308 °-; rufogularis G. N =, =.084 — lutea G. 1 177 308 — simplex „ ER Oder — melanophrys G. 352 = = 308| — Kanthoprocta G. Dh A „ 284 — obscura G. 78 = = 308| Pachyptila Banksii Sm. Se RE Myzomela erythrocephala G. 50 = 307 | Paille en queue à brins rouges 517 . = — — nigra G. 52 = = 307|Pandion leucocephalus G. . 249 u. = 268 wi 95389 G. 351 „307 Fandalotus affinis G. 202 =: = 279 — pectoralis G. ‚dl. = 307 — melanocephalus G. 416 = = 279 — sanguinolenta G. 49 = = 307 — ge G. 65 9 a ri‘) : * 5 — quadragintus G. er) Native Companion 0 0 e eee ee en 45 F e — Striatis G... f ze Neomorpha Sud G , RE A 051311 Tr Ar 3 pygialis G. 203 2279 Nestor productus G. 187 = = 313 Parra ie 258 = = 34 Nettapus albipennis G. 20 = = 343 | pe_dil-me-duns i — coromandelianus G. 20 = = 343 e e e „ zer 21 3 Pedionomus mierurus (er 0 2 331 New-Holl Tro Bird ar e Su TE 5 282 | Niren⸗Aferläufer N Pelecanus conspicillatus T. 307 = = 354 Nünenids en 6 n 532. 338 Pelecanopus pelecanoid. Wei SE BE or a Pelidna subarquata Srterm. 530 = = N ale G. n 534 7 € 338 Peristera G. ſ. PBhaass 320 TREU gialis G. . 333 > 8 38 Pernis suberistatus .. 272 Noddy, erer , = Fettel, allied 493 5 „ 2 53 Bu iz — Nonnen⸗ Uferpfeifer . „ = ee Hecht a EN E y-footed . 2... 494 = = e d 0 AM ae B Nowal- gang o 8 Bu . Nyeticorax eee 340 8118 r 3, BURN UL NEE e Nymphicus N.-Hollandiae Wor. 186 = 316 — gost- 15 118 W 1 25 AAN Ar plumag ed 33 „5 — Nyroca australis G. 309 pee ö Deyphaps Lophotes G 321 — mwedgestailed .. 495 — Oedicnemus grallarius G. 334 = 333 | Petroica bicolor SW. III 289 \ Olareg-a 523 — erythrogastra G. 3388 9 Onychoprion fuliginosus G. 298 = 348 fuse . „ He — Panaya G. 509 348 — Goodenovü NS. „ „ o ZB Oo-loo-mung- a 540 — .— multicolor ws. 108 = = 289 Öreocincla lunulata G. 561 299 — Pboeniee G. 10 „ 288 — Novae-Hollandiae G. 561 = — — Bulperciliosa G. 357 ũ = 289 — macrorhyncha G. 561 = — | Petrophassa albipennis G. 268 = =. 321 Oreoica gutturalis G.. . 197 = 286 | Pezoporus formosus ILLIIG. 440 = = 316 Origma rubricata.G. . . . 359 = 295 | Phaeton crubescens BR. e „ Oriole, erescent- marked. 563 = — Phoenicurus GM. . 517 354 — viridis VI BILL. 394 = 301 — hypoleueus G 1 2.7> N Orthonyx Temminckii V. II. 659 = wo — leucogaster G. 16 = = 353 — maculatus Stern. . 559 =: 1 melanoleucus VIEILL. I 7 — spinicaudus 7. 559 = 310 — punctatus GNM Y 1 „ 333 Otis australasianus G. 333 — sulcirostris Gunar. . 519 355 u Uu N — australis Gray . } 286 333 Phaps chalcoptera G. 262 e nee e e ene N eee TEEN N N Owl, sooũñ t . 593 „ celegans- . au Ze 4 I. . * * 1 5 * * * * wu 13 * 1 * . * 7 s e P} * * n N Regiſter Phaps histrionica G. Philedon lunulatus T7. Pied Crow shrike . . ... Piezorhynchus nitidus G. Pinguin, crested . Pinguin, Fairy . . Pinguin, kleinſter . Pinguinaria cristata SAW Binfelgüngler, eitronkehliger — gelbkehliger . . mondfleckiger » Beer 0 Schwanfluß — weißkehliger . Pitta iris G. & 1 strepitans . x — Vigorsii G. Platalea flavipes G. regia G. Platycereus Adelaidae Barnardii N HII. Bir Brownü V. H. Aprosm. ee . eximius V. * flaveolus 6. flaviventris V. H. icterotis WGL. . ignitus LEADBR, . . palliceps V. H. Pennanti V. H. pileatus V. IH. Aprosm. scapulat. semitorquatus Q. G. splendidus G. BT Plectorhyncha lanceolata G. Pleiodus strigirostris Rouln. Plotus N.-Hollandiae G. Plower, brown 1 Plover, grey. .. Podargus brachypterus G. Cuvieri V. H,. humeralis V. II. megacephalus G.. phalaenoides G. plumiferus G. Stanleyanus Laru. Podiceps australis G. gularis G. nestor G. poliocephalus u Po£phila acuticauda G. cat... Gouldiae G. — leucotis G. — [ae ee ee ee — — personata G. 5 Polytelis Barrabandi Wan. 1 — melanura G. Pomatorhinus tubeculus G. — superciliosus V. II. temporalis G. trivirgatus T7. Porphyrio bellus G. — melanonotus T. mirabilis Hmpr. gogn 263 u. 561 589 194 492 491 491 492 ren ER ZEV SANT SALE een AST aan Se RR RR SER Se X X „ W . u * ahhh dee ee n u u > nach der Artnummer. 8 nhl aan r ae Me eee * e e e eren ee e nene ee ene Tr NE er e e eee 1 87 Port Egmont Hen Porzana fluminea G. Porzana immaculata G. — leucophrys G. palusfria G. Pratincole, oriental, . . . Prion, Ariel G. an — Banksii G. — Turtur G.“ — vittatus G. — | Procellaria aequinoetialis. Bi: 298 298 298 339 339 314 314 314 315 314 315 315 315 315 315 315 314 315 314 314 315 305 322 354 274 274 274 274 275 275 274 355 355 355 355 297 297 297 297 297 297 314 314 303 303 303 341 341 autaretica GM. , atlantica G. coerulea GM, conspicillata G, Cookii Grar. flavirostris G. fuliginosa Forst, . gigantea Gm. glacialoides Sm. grisea K. - hasitata. R, Lessonii GN. leucocephala FRST. macroptera SM. melanopus Sor. Moll Meet 8 Solana, vagabunda Sor. Psephotus haematogaster G. — haematonotus G. multicolor G. pulcherrimus G. Psilopus brevirostris G. olivaceus G. Psophodes crepitaus V. II. nigrogularis G. Pteropodocys Phasianella . Ptilinopus Ewingii G. superbus Sun PII. Swainsonii G. or — S = G -a ne, 1 88288 S8 600 3 278 Ptilonorhynchus holosericeus K. 213 Smithii V. II. Ptiloris paradiseus Sys. Ptilotis aurieomis G. — chrysops G. chrysotis G. cxatitiusds e 8 Aya RE. flavescens G. 5 flavigula G. fusca G. leucotis G. Lewinii Sys. ornatus G. penicillatus G. plumulus G. sonorus G.. unicolor G. EP, sale versicolor G. Puffinuria LESSON. Puffinus assimilis G.. — brevieaudus Brot. carneipes G, Eee 404 405 N tt \ a Tr 1 . „ ene WM M M w EEE NT EEE NE Aa Tan Ve * een a hne Tr een e eee en ene a ene a Un es nn Mun d n en n n e 364 Regiſter nach der Artnummer. b t Puffinus sphenurus G. . 495 u. ©. 352 Sericornis citreogularis G. 99 u. S. 293 a 4 0 = =: 295 — frontalis G. 366 = = 293 „„ Sericornis humilis G. 365 = = 293 Nalle, Lewin’d . En SET” maculata G. 363 293 * Rallus brachypus Swäl r magnirostris G. 367 293 1 Hewi d ee , n,, ee 293 o Sericulus chrysocephalus G. 395 = = 300 a el Jedes 082 Sie “ m an ER a A LA 7 Scythrops N.-Hollandiae Larn. 439 : = 310 — weiß bauchige. . 584 = = — Shrike, robust „„ „ — weißgeſchulterter .. 581 : = — Silberreiher, bruſtbuſchiger. 544... — ee, , . . eie — kräftigen 8 NE — — Greez a Raubmöve, große . e ee ahl „„ Recurvirostra rubricollis T. „ 336 Ser G . 515 Beef Heron, blue . e — Sittella chrysoptera Sa e N — White V leucocephala G. 558 = = 311 Red-tailed Tropic-bird 517 — —leueop ters G. 1 2 a e e pie ,, 1 — gelbgeſcheckter e , e ee e e, Reiher, geradſchnabeliger . 540 = = — Sitelle, weißlpfige . BB = = — — weißfahler N | r Reiherlein, großſchnabeliges i Small Frigate Bird ER DSL NR ee — kleines e en Smicornis brevirostris G. 567 = = 288 Rhipidura albiscapa G. „„ s Kay . Mdlur 2 ane T e Be — isnra G.. U Snipe, New-Holland . . . 533 = - — motacilloides V. H. 72 = Sparvius cirrbocephalus VIEILL. . : 270 —Pienta G. 1 = 286 — lunulatus VIEILLN, . 3 z 269 J)) Wu, re ] melanops VIEL. ... 2070 Rhynchaea australis G. 26 = = 3837| —P 2 URS - 970 Rieſenſturmvogel :. 501 = = —| C tricolor VIEII L. „ 9 Sp int 6533 535 Spatula Rhynchotis G. 3183 344 Ruß⸗Eule N Sphecotheres australian. 564 = = — Süngerſliegenſchnäpper, rofl 568 = = —| — australis Sws.. . 564 = = 301 5 SEE 531 = =, —| — canicollis SW w. 564 — green 526 ͤ— — 'virescens J. S 35644 . %% [Ä 34, = viridis V. H.,. ß — grey-rumped . „ . 525 = — Spheniscus chrysocome T. 492 = = — — U least is). 529 — — miner DE. N. F le 3299 Ü bl — — ungina d. = leihen — mars ĩ 524 2 Sphenoeacus galactotes G. 389 = = 292 Sarciophoruus pectoralis G Eh gramineus G. 388 = = 29 Satin- sparrow. 570 = = — Sphenostoma cristatum G. 128 = = 290 Scharbe, auſtraliſche 520 „ — Springpinguin, gelbbuſchiger 492 — * — Furchenſchnabel . . 519 = — Squatarola helvetica Cuv. . 549 = = 334 Schlammläufer, großer. 531 = = —|Squeaker , . u ee — tothbaundigerr . . ..530 = = _— | Steinwälzer, bunter 545 - — weißlicher 529 = — Sterna alba Larfrn. 507 = = Schnepfe, auſtraliſche . 523 — — Kracilis G. 511 ei: 346 Schoeniclus albescens G. 529 = = 336] — melanauchen T. . 296 = =. 346 — australis G. 320 = = 336| — melanorrhyncha G. 510 = = 346 — magnus G. 531 ñũ „336 — panaya LA. 509 2 0, — — subarquatus G. 530 = = 336| — pelecanoides KING. 5l4 = =. — Schweiffl. Schnäpper, Bachſt. 572 % E poliocerea G. 33 —mf Scolopax australis Larm. . 523 = = 337 — Pirelox Gd. % 0 Y — einerea Gm. . . 527 z = — Sternula Nereis G. 12 = = 347 — Hardwicki GRA T. 593 = — Stipiturus malachurus Less. 122 = = 291 — Terek Lam. . . . 527 = =. — Stlrauß⸗Caſuar, Neuholl. 602 = = — — subarquata G.. . 530 = =. -—|Strepera anaphonensis G. 591 = = 281 Seeſchwalbe, ſchlanke . 5112 =. — — arguta G. 430 281 — ſchwarzſchnabelige. . 510 - —| — fuliginosa G. a 212,981 — panayiſche . 509 = = —| — graculina Less. . . 216 =, =" 281 . Seisura inquieta G. 573 286 — aer G.. N R E 281 — volitans V. H. 573⸗ů - — —d ‚plumbea = | VRR = 9 * W | f # Regiſter nach der Artnummer. Strepsilas collaris T. 545 u. — interpres G. N 545 = Strix castanops G. 471 = — delicatula G. 470 = — flammea? V. H. BER — personata V. H. 472 = — tenebricosa G. 593 ⸗ Struthidea einerea 6 148 = Stumpfkraller, Dümortier 3. 596 = Sturmvogel, Brillen- 500 = — grauer 4 499 = — Leſſon's 496 = — weicher 497 ⸗ — Rieſen⸗ 501 = Sula australis G. 305 : — fusca Bkıss. 303 = — personata G. 304 = — piscator G. 306 = Sultanshuhn, ſchwarzrückiges 597 = Swan-River Honegy-eater . 553 = Swiss Sandpiper . } 549 = Sylochelidon poliocerca . 513 = — strenua G. . 297 = Sylvia leucophoea LATH. . ... — rufiventris LAT. Is Der — sagittata LATH. 3 — versicolor LA TH. NEN. Synoicus australis . . 280 = — chinensis G. 281 = — Diemensis G. 456 = — sordidus G. 485 = Talegalla Lathami G. 87 = Taucherſturmvogel, ähnlicher 493 = — fleiſchfarbbeinigen. . 494 = Teich⸗Reiherlein . e Terek Avoset PENN. 927 = — Godwit 527 = BIP EA u 327, Terekia einerea G. . 927 = — javanica Boxar. . 527 = Zereffchnepfe . „527 = Tern, Caspian . 514 = — erested „ — Bass straits 513 ⸗ — black-billed . . . 510 = — marsh BA 508 = FE 309 — Torres- 512: — Torres straits 514 = — white 507 = — yellow-billed 2 514 = Thalasseus er *. 514 = — poliocereus G. 513 = — Torresii G. 512. = Thalassidroma leucogastra G. 291 = — marina 5 „ 288 — melanogastra G. 292 = — Nereis G. R 289 - — tropica G. Ben — Wilsoni Boxar, 290 = Thereskiornis 1 G. 28.7 Thru * 588 — black- erowned ', u 577 577,2 — guttural S. 337 Thrush, restles 573 u 5 337 — -volantle . . . 573 „272 Thunder-Bir . . . . 977 - 272 | Tinnunculus cenchroides Ge 253 „272 Tody, red-breasted . 570 = 272 | Totanus griseopygius G. 925 - 272| — javanieus Horsr. . 527 „ 301 — stagnatilis T. . 524 „ — | Tribonyx Mortieri DvBos. 596 „ — Wh ventralis G, „ 74 „ — | Trichoglossus chlorolepido- N „ — tus G. 172 „ — — eoneinnus V. H... 174 z — — porphyrocephalus G. 176 = 354 — bpusillus V. 0 655 175 „ 354| — rubritorquis V. H. 171 * 354 — Swainsonü J. S. 170 355 Fersleglor V. H. 173 „ — Tringa albescens T. 9 229 = — — helvetica L. .. 549 „ —| — interpres L. 80 545 „ — — Sgquatarola L. 549 „346 — subarquata T7. 530 287 Tropidorhynchus argenticeps G. 74 284 eitreogularis G. 355 „ 295 — sordidus G. ER: - 309 Tropikvogel, rothſchwänziger 517 „ 332 Turdus dubius LI. - 332 — gutturalis LATE. 577 - 332, — inquietus LATH. 573 „ 332| — lunularis Saaw 577 — lunulatus LA. 561 323 — maxillaris LI „ — — muscicola LAT. „ — — prasinus LATH. 284 „ — — xubecula LAT. 570 „ — — Farins V. . 361 „ — — volitans LAT. 573 z — Turnix castanotus G. 285 - 336 — melanogaster G. 487 „ — — melanotus G. 489 „ —| — pyrrhothorax G. 284 „ — — Seintillans G. 488 „* — — varius G. 490 „ — —pyvelox G. 283 - — | Turnstone 545 = — Unruhvogel, glattbäuchiger 565 - — Urospiza radiatus Kr. . W e „ — — approximans Kr. „ — | Wannau de Suisse 549 346 — Pluvier 549 - 346 | Vanellus griseus Bus. 549 346 — helveticus 549 - 353 — melanogaster Bonst. 549 2.308 „ 353 | Wäd-do-wäd-ong . 590 - 353 | Warbler, rufouszvented 284 353 Waſſerläufer, grauſteißiger . 525 353 — Teich⸗ . 524 - 338 Waſſerſchwalbe, aſchgraue 506 — Water Rail, Lewin’s . . 598 Reichenbach, volſſ. Naturgeſch Vögel Neuholl. II. Whimbrel, australian. 533 — little 534 47 nene are a part, „ Mu Don > . We ENTE nen a u AU an NEIN Le * W RN ae ren „„on An Nah u G 1 * W e eee eee een e WM Uu un UM Gu un M MU eee enen Wan WM un U u nn eg — Ei g 1 2 8 N at .. 1 Die Nummern auf den Abbildungen zu den in der dritten Abtheilung beſchriebenen Arten mußten wegen nothwendiger Einſchaltung vieler Figuren verändert werden, deshalb folgen hier die berichtigten Citate derſelben. 491 Spheniseus undina Tab. I 9— 10. 492 Eudyptes chrysocoma I. 12—14 u. 140. 493 Puffinus assimilis CCCXXVL. 2600. 494 — carmeipes CCCXXVII. 2601. 495 — sphenurus CCCXXVII. 2602—3. 496 Procellaria Lessonii XII. 339 und CCCXXVL. 2605. 497 — mollis CCCXXVIII. 2606—7. 498 — gilacialoides XIII. 789. CCCXXVIII. 2608—9. 499 — hasitata XII. 336. CCC XXVII. 2604, 500 — conspieillata CCCXXVIII. 2610—1 1. 501 — gigantea XII. 332. CCCXXVIII. 2612. 502 Diomedea culminata XVI. 796. CCC XXIX. 2614—15. 503 — brachyura XV. 345. CCCXXXX. 2616. 504 — fuliginosa XV. 358. CCGXXIX. 2613. 505 Anous leucocephalus — leucocapillus. 506 — cinereus CCCXXX. 2620—21. 507 Gygis candida CCCXXX. 2618—19. 508 Hydrochelidon fluviatilis CCCXXX. 2622, 509 Onychoprion panaya CCCXXII. 2638—39, 510 Sterna melanorhyncha CCCXXII. 2631— 32. 511 — gracilis CCCXXL. 2633 — 34. 512 Thalassema Torresii CC CXXI. 2625 — 26. 513 — poliocercus CCOXXI. 262728. 514 — pelecanoides CCCXXI. 2629-30. 515 Xema Jamesonii CCCXXXIII. 2642-43. 516 Lestris antarctica (catarractes G.) - CCCXXXIL. 2641. 517—520 find ſo geblieben. 521 Dendrocygna arcuata LI. 171—72. CCCXXXV. 2650—51, 522 Anseranus melanoleuca LVIII. 950. CCCXXXV. 2654. 523 Scolopax australis CCCXLV. 2701—2. 524 Totanus stagnatilis CCOXLV. 2703—4. 525 — griseopygius CCCXLV. 2705—6. 526 Actitis empusa CCCXXXVI. 26595—56. 527 Terekia cinerea CCCII. 2446—48. 528 Limosauropygialis CCCXXXVI. 2661—62. 529 Schoeniclus albescens CCCXXXVI. 2658—60. 530 — subarquatus LXXIII. 618—20. 531 — magnus CCCXXVI. 2657. 532 Numenius australis CCCXLVI. 2707. 533 — uropygialis CCCXLVI. 2708—9. 534 — minutus CCCXLVI. 2710-11. 535 — Botaurus australis CCCH. 2953. CCCXXXVL. 2663—64. 536 Ardetta pusilla CCCXXXVII. 2665 — 66. 537 — stagnatilis CCC XXVII. 266768. 533 — macrorhyncha CCCXXXVIII. 2669 70. 539 Ardea leucophoea CCCXLVL. 2714—15. 540 — rectirostris CCOXXXVIL. 2671. 541 Herodias pannosa CCOXXXIX. 2672. 542 — jugularis CCOXXXIX. 2673—74. 543 — Greyi CCCXXXIX. 2672. 544 — plumifera CGG XXX. 2676. 545 Strepsilas interpres CIV. 659—60. 1072. 546 Hiaticula monacha CCCXL. 2677 78. 547 Charadrius veredus CCCXL. 267980. 548 — xanthocheilus CCCXL. 2681—82. 549 Squatarola helvetica CI. 673—75. 596 Tribonyx Mortieri CCCIV, 2460. r CCCXLI. 2685—86. 597 Porphyrio melanonotus CCOCXLI. | 2687—88. 0 598 Rallus Lewinii CCCXLII. 2689 — 90 — brachypus: CY ?. 2467-68. * 599 Grus australasiana CCCNLII. 2691. ‘ Br 8 5 5 > ET EN a a a I FETT NEE a ne nn Se a De a ne a a Era eh gr — en rn ee Ku — BEE 8 8 . ee ir) - — 255 un Rem ER WETTE RER Ka u