1 Mi. ei Une ea * un 100 3 4 Wenne A un AN 7 70% EN ie TIERE 160% 00. ud) \ 1 160 MIELE en 0 oe 0 1 0 e j su Ah, 8 un 1 BP in 1 0 si 0 1 . ER et re — 3 eg * U } * Ä U 1 1 U 1 0 9 0 { 7 N N 1 16550, 0 0 9 Hin IE u 7 6 9 100 warte . N 1 0 ‘ N ; NH win fl lan * 05 . in 1 Is 105 ) wirt 1971 5 0 A 11670700 1 0 4 . F REN N HN in KEN 50 1 0 1 I N 5 1 1 e HR eee 11 5 Kr en 110 N 5 Nd 55 905 N 0 At un EUCH 105 00 1 0 10 0 es 1 10 Ne Ai N 0 740% 1 ER, HN I N N N 0% 0 1 Y ‘ e 100 N I N 00 e sl e 10 90 1050 . IN g Bun, NER NAAR) 0 in Ni 00 N 1916 eee i kin 840 I 161 ur | 1 9080 e N er . , h f 400“ 5 9 J N 0% enn 0 10 0 170 0 1 515% hang 1 7 Nat ee I * U) N 5 EN ei N IE 05 4 ur 10 N 1 Ye 110 105 10 0 Yan, ' N ' 0 140 N CH a Ne u at 1 Ne Hyd m are 1 0 — 755 Kae, 7 IHN 0 Ka 10 18 NN 15 00 7519 ee 1 N 1 * . 1 = —.— 22 0 ee 1! = — => = j an, 1 N 1 8 550 nenn 12 fr fi 15 u e e 1 e 105 Mn 00 1105 N N 1 60 10 1 1176 19 0 100 10 |: M 96 05 Mie u 1 e 5 200 . 5 si N 9900 e e 1 An 10 I 10 16667 1 N 1 1 1 \ 10 (Rt 20 10 Mi 100 10 407% 1 Nai un Ai . Yu 10 HN 0000 ; 10 10 0 1 nn 1 00% e J 1 10 00 5 N 0 10 170 Habt hl N N 605 Lüge 1 10 RR: 4 12 0 105 N) 140 | 1 0 N Ka 15 a 1 0% N au hit 45707 g un 1 1 6 00 10 N N RAN NA “ 105 8, Br * 1 i 1 r > * 80 Marcus Elieſer Bl Division of Fishes, | 5 arcus 1 e SHE National Museum audilbenden Arztes zu Berlin; der Gottinger, Utrechter, Frankfurter, Vlieſünger und Harlemer Societäten der Wiſſenſchaften; der Churfürſtlich Mainziſchen Akademie; der Berliner, Danziger, Halliſchen und Zürcher naturforſchenden Geſellſchaften; der römiſch⸗ kayſerlichen Akademie der Naturforſcher; der Peters⸗ * burger, Leipziger, Bayerſchen, und Zelliſchen okonomiſchen 9 Geſellſchaften Mitglieds oder Correſpondenten, oͤkonomiſche Naturgeſchichte der Fiſche Deutſchlands. Mit ſechs und dreyßig Kupfertafeln nach Originalen. . Berlin, 1785. Auf Koſten des Verfaſſers, und in Commiſſton in der Buchhandlung der Realſchule. = 0 aim Si 2 . 8 nes au * 8 laat f ur, . d 4 Dem berühmten Nakurkun diger, . rn Daubenton als einen geringen Beweis ſeiner nßegsänncen | „ gewidmet vom en e e b. — T ̃ nn Jon RR hiermit dem geehr⸗ ten Publico den dritten Theil meiner oͤconomiſchen Naturgeſchichte der Fiſche Deutſchlands. Es ha⸗ ben zwar verſchiedene Liebhaber die⸗ 4 fer Ausgabe den Wunſch geaͤuſſert, daß ich auch das Werk von den aus⸗ laͤndiſchen Fiſchen in dieſem Format herausgeben moͤgte: allein da der Abſatz davon ſo gering ift, daß ich nicht zu meiner Auslage komme; fo kann ich auch ihrem fuͤr mich ſo ſchmeichelhaften Wunſch nicht eher ein Genuͤge leiſten, als bis die An⸗ zahl der Kaͤufer ſich wird vermehret haben. ; Vierte Abtheilung. Kahlbaͤuche Seite 3. Von den Aalen überhaupt = = — 4. Der Aal „ 6 Taff, Von den Seewoͤlfen uͤberhaußt — 24. Der Seewolf s s — 25. 7% Von den Sandaalen überhaupt — 31. | Der Sandaal ; £ — 3. — 75. Von den Schwerdtfiſchenluͤberhaupt — 33. ö Der Schwerdtfiſch 5 — 37. — 76. Fuͤnfte Abtheilung. Knorpelſiſche — 44. Von den Neunaugen uͤberhaupt — 47. Die Lamprete 5 Ba — 49. — 77. Das Neunauge 5 — 53. — 78. Fig. 1. Der Querder 5 3 — 58. — — —2. Das kleine Neunauge 5 — 60. — —. 23. Von den Rochen überhaupt - — 62. Der Glatroche ; „ 69. — 79. Die Spitznaſe 5 „ — 83. — 80. Der Meeradler „ , Der Stechroche = — 76. — 832. Der Nagelroche > s — 82. — 33. Der Dornroche 2 s „ 3 „ Von den Hayfiſchen uͤberhaupt — 838. Der Dornha y- ⸗ — 95. — 88. Der blaue Hay : . Von den Seeteufeln uͤberhaupt — 102, Der Setufl : „ 104. — 37. Von den Stoͤhren überhaupt = — 110. Der Stoͤhr ; £ — 113. — 88%. Der Stirlet „ — 125. — 309, Von den Seehaſen überhaupt — 128. Der Seehaſe 5 s — 131, Taf. 90. S u h a Von den Nobelſſchen überhaupt Seite 126. Die Meernadel „ ͤ (j ͤ „ i. Die Trompete : 1 55 1 Die Meerſchlange 2 2 — 146. Sechſte Abtheilung. Wallfiſche — 148. Von den Delphinen uͤberhaußt — 149. Der Braunfifch oder Springer — 150. Nachtrag zu den vorhergehenden beiden Theilen ss — 137. Zum Karpfengeſchlecht uͤberhaupft — 157. Der Goldkarpfen „ — 167. Der Leiter z . — 173. Die Orfe 5 : — 175. Der Lauben „ — 178. Der Spierling : — 180. Zum Lachsgeſchlecht überhaupt — 1382. Der Hakenlahd : =: — 185. Der Salbling „ — 1389. Der Heuch 0 „ —, 193. Der Ritter : „ — 1095. Die Seeforelle ; „ — 196. Der Silberlachs : „ — 198. Die Alpforele + ; — 200, Das Blaufelchen „ — 20%. Nachtrag zum Herings⸗Geſchlecht — 208. Von den Beilbaͤuchen überhaupt — 210. Das Gaͤrtnermeſſer „ — 210. Zu den Bruſtfloſſern „ — 214 Die Blaugrundel > 3 — 24. Zum Kroppengeſchlecht „ — 216. Der Seebul z „ — 216 Zum Baarſchgeſchlecht „ — 219. Der Zingel „ — 2219. Der Streber s „ — 223. Zum Karpfengeſchlecht „ — 2286. Der Lederkarpfen „ — 226. Zum Lachsgeſchlecht „ — a2. Der Rheinanke - — 227. Fortgeſetzte Anzeige der Schiften — 238. 92. Syſtematiſches und andere Regiſter — 241. u. ſ. w. | Fig. 1. 5 . — 3. Fig. 1. 2. me Raturgeſchichte der Fiſche Deutſchlands. Dritter Theil. Vierte Abtheilung. Kahlbaͤuche, Apodes. Hieenisen Fiſche, denen die Bauchfloſſen fehlen, wer⸗ | den Kahlbaͤuche genannt, und fie find der Vorwurf gegenwaͤrtiger Abtheilung. Dieſe Claſſe iſt die kleinſte un⸗ ter allen, denn man kennt bishero nicht mehr als zwanzig Gattungen, welche Linne in ſieben Geſchlechter gebracht hat. Hiervon treffen wir nur vier Gattungen in den deut⸗ ſchen Gewaͤſſern an, die ich hier beſchreiben werde. A 2 4 | Erſter Abſchnitt. Sn .... —. ͤ— — Achtzehntes Geſchlecht. Die Aale. Erſter Abſchnitt. Von den Aalen uͤberhaupt. . Koͤrper ſchlangenfoͤrmig a). Die Fiſche dieſes Geſchlechts erkennt man an den ſchlangenfoͤrmigen Koͤrper. Er iſt lang und ſchmal, bey den mehreſten rund, nur bey einigen auf beiden Seiten zu: ſammengedruͤckt, bey allen glatt und mit einem zaͤhen Schleim uͤberzogen. Der Mund iſt mit Zaͤhnen beſetzt, die Zunge glatt, klein und endigt ſich in eine Spitze; die Au⸗ gen ſind rund und mit einer Nickhaut verſehen; die Naſen⸗ loͤcher ſind doppelt und roͤhrenfoͤrmig; der Kiemendeckel iſt durch eine Haut an der Bruſt befeſtigt und die Kiemenhaut wird durch zehn weiche Strahlen unterſtuͤtzt. Der Rumpf iſt bey einigen mit fünf, bey andern aber nur mit drey Floſ⸗ fen verſehen; indem bey dieſen die Ruͤcken⸗ Schwanz: und Afterfloſſe mit einander verwachſen ſind: die Muraͤne hin⸗ gegen hat nur eine einzige, da ihr die Bruſtfloſſen fehlen und erſtere in einander laufen. Die Schwanz: und Bruſt⸗ a) Piſces corpore angui- Formi. Muraena. Linn. S. N. Gen. 143. p. 425. Muraena. Art. Gen. 18. p. 23. Murae- na Gronov. Muf. I. p. 16. Zooph. p. 38. Conger. Klein. Miſſ. Pife. III. p. 26. Muraena. p.28. L’Anguille. Gohan. Hiſt. des Poiſſ. p. 106. 107. PF Gen. 12. p. 142. Aale. Mul- let. L. S. 4. Th. S. 31. Don den Aalen überhaupt. 5 floſſen find klein, und die Rüden: und Afterfloſſe lang und ſchmal. Bey einigen iſt der Koͤrper mit zarten Schuppen bedeckt; die Seitenlinie geht gerade fort und der After iſt dem Kopfe naͤher, als dem Schwanze. Sie leben vom Raub und ſind bis auf den Aal Bewohner der Meere. Aviſtoteles gedeukt bereits des Aals a), der Meer⸗ ſchlange b), des Spitzmauls e), des Meeraals d) und der Muraͤne e). Tiſter machte uns den Seeſerpent t) und einen indiſchen bekannt g), welchen letzteren aber Artedi und Linne nicht mit aufgefuͤhret haben. Bishero hatten die Schriftſteller dieſe ſieben Gattungen einzeln abgehan⸗ delt; Artedi aber brachte ſie in ein Geſchlecht unter dem Namen Muraͤne zuſammen. Catesby beſchrieb darauf zwey caroliniſche b), die Linne nur für eine Nebengat: tung der Muraͤne haͤlt i), Klein aber fuͤr beſondere Arten ausgiebt k). Dieſer Schriftſteller bringt die Aalarten in zwey Geſchlechter ), und zaͤhlet darinn eilf Gattungen, wor⸗ unter aber der Serpent unter zwo verſchiedenen Nummern vorkoͤmmt m). Nachhero machte uns Gronov mit drey n) und Cinne mit einer neuen o) Gattung bekannt: weil aber der Ritter weder die von Catesby noch die von Gro⸗ A3 — ——̃ ̃ ͤ —ͤ•—ͤ—ü—ũͤñ— 4) Muraena Anguilla. L. viridis. t. 20, und Muraena 5) — SGerpens IL. maculata nigra. t. 21 c) — Myyrus. L. 1) S. N. p. 425. n. I. 4) — Conger. L. # Miſſ. Piſc. III. b. 29. e) — Nelena. IL. n. 4. 5. ) — Ophis. IL. Di: Conger und e m) Conger n. 4. und Mu- raena n. 2. 15 MWilluglib. App. p. 19. T. . a n) Muſ. II. p. 11. n. 161. 4 g) A. a. O. p. 24. IT. G. 10. 1908 h) Abbildung der Fiſche, Muraena maculata nigra et Zooph. p. 39. n. 162. 163. 0) Muraena Coeca. A. a. O. | a" Z3oyeeter Abſchnitt. nov in feinem Syſtem aufnimmt; fo giebt er auch dieſem Geſchlecht nur ſieben Arten. Nach der Zeit hat uns Fors⸗ Faöl zween arabiſche kennen gelehrt p). Auch finde ich un⸗ ‚ter den Handzeichnungen des Pater Plümier noch eine Nebengattung von der Muraͤne, die ich in einem andern Werke abhandeln werde. Von dieſen allen treffen wir in unſerer Gegend der Nord- und Oſtſee gar keinen und in den ſaͤmtlichen Fluͤſſen Deutſchlands nur den einzigen Aal an. ; Zweeter Abſchnitt. Von den Aalen insbefondere, 1. Der Aal. z3fte Taf. D.. Koͤrper ohngefleckt, die Unterkinnlade etwas her⸗ vorſtehend. K. 19. Br. 19. A. S. und R. 1100. b) a) Muraena Guttata et Ci- nerea Defcript. Anim, p. 22. n. I. 2. b) Muraena corpore im- maculato, maxilla inferiore Paulo longiore. Br. X. P. XIX. A. C. & D. M C. Muraena Anguilla, M corpore im- maculato, maxilla inferiore paulo longiore. Linn. S.N, p. 426. n.4. Muraena uni- color, maxilla inferiore lon- giore. Art. gen. p. 24. n. g. Syn, p. 39. n. f. Spee. p. 66. Muraena unicolor, maxilla inferiore longiore; apertu- ris branchialibus, pinnis pe- ctoralibus utrinque. Gronov, Zooph. p. 40. n. 66. Paling, Aal, Muſ. I. p. 16. n. 45. Conger, dorfo fufco, ven- tre diverſicolore, tubulis bre- vilimis, in extremitate man- dibulae ſuperioris. Klein. Mif, Piſe. III. p. 2 n G. HE der griechiſchen, An- guilla der lateiniſchen und Aal der deutſchen Schriftſteller. Nimeriak. O. Fabr. Faun, grönl. p. 137. n. 96. Tae Von den Aalen insbeſondere. 7 Der ungefteckte Körper, und die etwas hervorſtehende Unterkinnlade, unterſcheiden dieſen Fiſch von den uͤbrigen ſeines Geſchlechts. In der Kiemenhaut ſind zehen, in der Bruſtfloſſe neunzehn, in der After-Schwanz⸗ und Ruͤckenfloſſe eilf hundert Strahlen befindlich. Der Koͤrper dieſes Fiſches iſt lang, ſchmal, glatt und mit einem Schleim uͤberzogen, der Kopf klein, vorn zuge⸗ ſpitzt; am Oberkiefer ſind die zwey roͤhrenfoͤrmige Naſenloͤ⸗ cher ſichtbar und dicht an den Augen habe ich zwo andere laͤnglicht runde Oefnungen, die wahrſcheinlich die Gehoͤr— gaͤnge find, wahrgenommen. Die Mundoͤfnung iſt klein; beide Kinnladen find, fo wie der Gaumen, mit mehreren Reihen kleiner Zaͤhne beſetzt, und ſowol an der obern als untern Kinnlade nimmt man kleine Oefnungen wahr. Die Augen ſind klein, mit einer Haut bedeckt und ihr ſchwarzer Stern ſteht in einem goldenen Ringe. Der Kiemendeckel iſt mittelſt einer Haut am Rumpf verwachſen, und die klei⸗ ne Kiemenoͤfnung hat eine halbmondfoͤrmige Figur und ihren Sitz dicht an der Bruſtfloſſe. Der ſchmale und lange Rumpf iſt am Ruͤcken und Bauche rund und auf den Seiten ein wenig zuſammengedruͤckt; die Seitenlinie, welche an der Mitte fortgehet, hat eine gerade Richtung und weiße Punkte. Die Farbe dieſes Fiſches richtet ſich, ſo wie bey den mehreſten uͤbrigen, nach der Verſchiedenheit des Waſ⸗ ſers, worinn er ſtehet; ſo iſt der, welchen man in Waſſern mit ſchlammigtem Grunde findet, ſchwarz, und nur der | F 4 jeban. Hannaefch. Forskaöl. S. 114. n 197. Agi Kaempf. Deſeript. Anim. p. XIV. il R. B. I 1 Th. 8. 156, T. Sallura. p. XIX. Biart- Aal. 12. f. I. L’Anguille. Brunn. Müller. Prodr. p. 41. n. 329. Piſe. Maſſ. p. 12. n. 22. The Stuttis, Sufzche, Angrias. Eel. Penn. Britt. Zool. IM. Fifcher, Naturgeſch. von Liefl. P. 142. n. 12. 8 28 boeeter Abſchnitt. Bauch gelblicht; der ous ſolchen hingegen, welche einen ſandigen Boden haben, grün oder braͤunlich und am Baus che ſilberfarbig, und dieſer wird von den Englaͤndern Sil⸗ bereel genannt. Saſelquiſt ſah' einen, deſſen Ruͤcken mit kleinen braunen Linien verſehen war, welche an einigen Stellen, wo ſie dicht bey einander ſtanden, Flecke bilde⸗ ten a). Die Haut iſt ſehr zaͤhe mit laͤnglichten weichen Schuppen beſetzt, die nur am trocknen Aal ſichtbar ſind, und habe ich eine von einem zwey Fuß langen Aal, ſowol in ihrer natuͤrlichen Groͤße, als vergroͤßert vorſtellen laſſen. Die Ruͤcken⸗ und Afterfloſſen find lang und ſchmal; erſtere iſt mit der Schwanzfloſſe verwachſen, am Rande roͤthlicht und letztere weiß; die Bruſtfloſſen ſind klein, rund und von einer etwas hellern Farbe als der Koͤrper. Der Aal macht den Uebergang von den Fiſchen zu den kriechenden Amphibien, beſonders den Viepern, in Ruͤck⸗ ſicht der aͤußern Geſtalt, der kriechenden Bewegung, des ſchluͤpfrigen Koͤrpers und des Winterſchlafs, und dieſes iſt unſtreitig die Urſache, warum ihn Homer aus der Zahl der Fiſche zu verbannen ſcheint b); auch daß die Groͤnlaͤnder ihn nicht eſſen, ſondern ſich nur lediglich der Haͤute bedie⸗ nen, um daraus Beutel fuͤr ihre bleyernen Kugeln zu ma⸗ chen c). Die Roͤmer haben ſie, wie aus dem Juvenal erhellt, ebenfalls verachtet d). Bey den Boͤotiern hinge⸗ gen ſtanden ſie in ſo großem Anſehn, daß ſie dieſelben mit Kraͤnzen zierten und den Goͤttern opferten e). Wir treffen den Aal beinahe in allen großen gandſeen und Fluͤſſen an, nur wird er in den beiden ſonſt fiſchreich⸗ a) Reiſe nach Palaͤſtina S. 4) Sat. V. Vos anguilla 371. n. 67. manet langae cognata colus b) Uiade. lib. 21. brae; vernula viparum pin- c) O. Fabr. Faun. Grönl. guis torrente cloaca. b. 137. e) Richter, Ichth, 8.850. Von den Aalen insbeſondere. 9 Ben Ströhmen von Europa, in der Donau und Wolga ſparſam gefangen a). Nach dem Plinius iſt er ein Bewohner des Gan⸗ ges b), und nach Browne auch in Jamaica zu Hauſe; wenigſtens will er keinen Unterſchied zwiſchen dem daſigen und dem europaͤiſchen wahrgenommen haben c). Ariſto⸗ teles merkt bereits an, daß der Aal aus den Fluͤſſen in das Meer gehe d), eine Wahrnehmung, die Gronov und Richter beſtaͤtigen; jener erzaͤhlet, daß man ihn in Hol⸗ land in der Nordſee mit ausfiſche e), und dieſer, daß er im Fruͤhjahr gern ins Meer gehe, und an den ſuͤdlichen Ufern der Oſtſee nicht allein in Menge gefangen werde, fon; dern auch vom Salzwaſſer einen reinen Geſchmack erhal te f). Er verbirgt ſich zur Winterszeit im Schlamm, und liegt in ganzen Geſellſchaften zuſammen; im Fruͤhjahr ver⸗ laͤßt er die Seen, und geht in die Fluͤſſe, beſonders koͤmmt er bey uns im May in die Oder und Warte und gehet Strohm ab, bis nach dem Haf. Auch finden wir ihn in der Spree, Havel, Elbe und in den damit verbundenen Seen; ſogar laͤßt er ſich nicht einmal durch das Geraͤuſch der Muͤhlen abſchrecken, ſondern gehet durch das Gerinne mit durch, welche Gelegenheit ſich dann die Muͤller zu Nutze machen, ihn hinter der Muͤhle in einen Schwette⸗ rig g) zu fangen. Der Fang iſt um dieſe Zeit an verſchiedenen Orten ſehr betrachtlich, beſonders bey Schwinemuͤnde an der Oſtſee, wie auch im Oderbruche bey Sonnenburg, Limmritz, Kri⸗ ſchitz und Kuͤſtrin. Es laͤßt ſich die Staͤrke des Fanges A 5 a) Kramer, Elench. p. 4) Hift. Anim, 1,6, c. 14. 387. Marfgl. Danub. IV. e) Mul. I. n. 45. | p. F. F) Ichth, S. 849. 5) Cat. Hiſt. I. 9. c. 3. 9) Eine Art Fiſcherzug, das 4) Jamaic, p. 444. n. I. wie ein Sack gebildet iſt. 10 Zweeter Abſchnitt. daraus beurtheilen, daß nicht nur zu Zeiten fuͤnf bis ſechs Wagen voll mit einmal nach Berlin kommen, ſondern daß ihn auch die Ruͤlaͤnder Fiſcher bey Stettin in Menge auf— kaufen und nach Sachſen und Schleſien verfahren. Diejes nigen, welche ſie nicht friſch verſilbern koͤnnen, werden ge⸗ raͤuchert a), und ganze Wagen voll davon hieher zu Markte gebracht. Man faͤngt ihn jedoch jetzt, nachdem die Oder eingedammt worden, nicht mehr ſo haͤufig als ſonſt, da es nichts ungewoͤhnliches war, daß ein Fiſcher am Oderbruche in ſeinem Wehr, in einer Nacht zehn und mehrere Schock erhielt. Nicht weniger ſind ſie in Juͤtland ſo haͤufig, daß es daſelbſt, wie ein Gelehrter der daſigen Gegend dem Hrn. Oberconſiſtorialrath Silberſchlag ſchreibt, Aalfaͤnge gaͤbe, welche manchmal zwey tauſend Stuͤck auf einmal, und uns ter ihnen welche von neun Pfund und druͤber lieferten. Auch in Frankreich und England muß dieſe Fiſchart in Men⸗ ge vorhanden ſeyn; denn fo ſoll man in der Garonne vor⸗ mals in einem Tage hundert und ſechszig tauſend Stuͤck mit einem einzigen Netze gefangen haben, und Rocking⸗ ham, als er zum Mitgliede des Parlaments ernannt wur⸗ de, ließ in einer Mahlzeit dreyzehn Faͤſſer Aale darauf ge⸗ hen b). Bey Workum in Frießland iſt der Fang ſo be⸗ traͤchtlich, daß man daſelbſt Aalſchiffe hält, die jährlich wol hundert taufend Pfund nach England verführen c). Dieſer Fiſch erreicht eine anſehnliche Groͤße, als z. B. in einigen Seen ohnweit Prenzlow, die Laͤnge von zwey bis drey Ellen, und eines Mannsarm Dicke d); und in Alba⸗ 4) Vormals trocknete man ihn an der Luft und Son⸗ ne: weil er aber alsdann in feuchter Witterung keicht ver⸗ dirbt; fo wird er in beſonders dazu angelegten Oefen in Zeit don vier und zwanzig Stunden geraͤuchert. 5 Martini Nat. Ler. 1 Th. S. 8. e) Muͤller. L. S. 4. Th. S. 39. d) Beckmann. Chur. 1. Th. ©. 1123. | 7 Von den Aalen insbeſondere. 11 nien findet man welche in der Staͤrke eines Schenkels a); auch an der chineſiſchen Graͤnze werden ſie ungemein groß, wie denn Hr. Doctor von Melle in Petersburg eine Haut daher erhielt, welche fuͤnf Fuß lang und drey Fuß breit war b). In England findet man zu Zeiten einen von funf⸗ zehn bis zwanzig Pfund ſchwer e). Salvian hat fie in Italien von zwanzig Pfund angetroffen ); und Plinius ſagt, daß ſie im Ganges hundert Fuß lang wuͤrden e). Er hat eine ſehr zaͤhe und durchſichtige Haut, deren ſich die Tatarn an der chineſiſchen Grenze ſtatt der Fenſterſcheiben bedienen; in andern Gegenden ſchneidet man ſie in Rie⸗ men, mit welchen die Landleute ihre Dreſchflegel beſeſtigen, da fie an Feſtigkeit das Leder übertreffen. Der Aal gehoͤret zu den Raubfiſchen; jedoch kann er wegen ſeiner kleinen Mundoͤfnung nur kleine Fiſche bezwin⸗ gen, Er begnuͤgt ſich indeſſen mit Inſekten, Wuͤrmern und dem Aaſe; beſonders liebt er den Rogen anderer Fi⸗ ſche, gehet daher dieſem in der Laichzeit nach und thut da⸗ durch der Vermehrung der uͤbrigen Fiſcharten einen ſtarken Abbruch: ob er aber aus Begierde zum Rogen dem Stoͤhr durch den After in den Leib krieche, wie Reimarus glaubt k), ſolches bezweifle ich; vielmehr glaube ich, daß der Stöhr den Aal berſchluckt und dieſer ſich bis am After gewunden habe; fo wie man bey den Stoͤrchen und Ney: hern, welche auch junge Aale verſchlucken, ſie ebenfalls wieder zum Hintern herauskriechen ſieht g). Auch liebt er a) Spans. Reiſ. nach 7 Betracht. über die Kunſt⸗ Brönl. 2. Th. S. 59. b) Muͤller. L. S. 4. Th. S. 40. c) Penn. B. Z. III. p. 145. d) Aquat. p. 275, e) Nat. Hiſt. I. 9. c. 3. triebe der Thiere. S. 103. 2) Ich habe aͤhnliche Er: ſcheinungen geſehen, welche man mit dem Schlampitzger zum Spaß vorgenommen hatte; die⸗ ſer hatte ſich naͤmlich, als man ihn einer Ziege in den Nachen 12 3 weeter Abſchnitt. die Erbſen, denen er, wenn ſelbige nicht weit vom Ufer ge⸗ bauet werden, nachgeht a); imgleichen ſucht er auf den Wieſen Wuͤrmer b). Er geht nur des Nachts auf den Raub aus, am Tage verbirgt er ſich im Schlamm, worinn er ſich tief vergraͤbt; ſeine finſtere Kammer verſieht er mit zwo Oefnungen, damit er, wenn eine zufaͤlligerweiſe ver⸗ ſtopft wird, durch die andere einen Ausgang finde. Seine Feinde ſind der Hecht, die Strandvoͤgel und der Fiſchotter. Er hat ein hartes Leben, und kann in eis. nem mit Waſſer, Gras, oder Schilf verſehenen Gefaͤße weit verſendet werden; auch dauert er zwey bis drey Tage außer ſeinem Elemente, und ſoll er, wie Ariſtoteles c) und Plinius d) erzaͤhlen, beym Nordwind ſechs, beym Suͤdwind aber weniger Tage aushalten. Nach Muſchen⸗ broecks Verſuche hat ſich ein Aal in einem luftleeren Raum lange Zeit hindurch lebhaft bewegt, und iſt erſt nach Ab⸗ lauf einer Stunde geſtorben; ein anderer blieb im Waſſer, nachdem die Luft herausgepumpt war, zwo Stunden am Leben e). Auch die Reizbarkeit dauert bey dieſem Thiere lange, ſo daß das abgeſchnittene Kopfende, wenn es mit der Nadelſpitze beruͤhret wird, noch eine Stunde lang ſich zuſammenzieht. Bey ſeinem zaͤhen Leben iſt er doch gegen einen ſtaͤrkeren Grad der Kaͤlte und Wärme ſehr empfind⸗ lich. Er verbirgt ſich daher im Herbſt zeitig, und koͤmmt im Fruͤhjahr erſt alsdann zum Vorſchein, wenn das Waſ⸗ ſer eine mildere Temperatur anzunehmen anfaͤngt. Auch ſollen die Aale, nach der Bemerkung des Ariſtoteles, geſteckt, unter einem aͤngſtlichen 5) Dict. des Anim. p. 128. Huͤpfen derſelben, bald durch 5 . ihre Gedaͤrme gewunden und e) Hift, Anim. I. 8. e. 2. kam wieder durch den After zum N a Beourſcchein. a AN * f aan 4) Doͤbel. Jaͤgerpraet. e) Experim. P. I. p. 109. f rg, Th. S. 241. 7 Von den Aalen insbefondere, 13 wenn ſie im Sommer aus einem See in einen Fiſchbehaͤlter verſetzt werden, allezeit, und wenn ſie in ein kaltes Waſſer gebracht werden, mehrentheils ſterben a). Dieſes mag wol von jener heißen Gegend gelten: denn in unſerer laſ⸗ ſen ſie ſich auch im Sommer verfahren, jedoch erkranken ſie manchmal dabey, beſonders in den heißen Sommertagen, indem ſie eine Art von Ausſchlag bekommen, welcher in weißen Flecken von der Groͤße des Mohnſaamens bis zur Linſe beſtehet, gegen welchen die Fiſcher nur unzuverlaͤſſige Huͤlfsmittel wiſſen. Dieſe beſtehen in dem haͤufig am Strande wachſenden Saͤckelkraut b): man wirft naͤmlich daſſelbe in die Fiſchbehaͤlter, und die Haut des Aals wird, indem dieſer Fiſch ſich durch das mit Stacheln verſehene Kraut durchwindet, von jenem Ausſatz gereiniget. Naͤchſt dieſem bedienen ſie ſich auch noch des Salzes; wenn aber beide Mittel unwirkſam bleiben; ſo ſind ſie ohne Rettung verloren, weil die geſunden in kurzer Zeit von den kranken angeſteckt werden. Man kann indeſſen das erwaͤhnte Kraut einem jeden, der Aale in Behaͤltern ſitzen hat, als ein dien⸗ liches Vorbauungsmittel, mit Recht anrathen. Der Aal vermehret ſich ſtark, jedoch hat man bishero bey ihm ſo wenig Rogen als Milch angetroffen, und nur wenige Naturkuͤndiger haben Junge in ſeinem Leibe gefun⸗ den. Der Mangel an Rogen und Milch hat denenjenigen, welche die Fortpflanzung dieſes Fiſches ſich zu erklaͤren be: muͤhten, viel zu ſchaffen gemacht, und ich hoffe meinen Leſern keinen unangenehmen Dienſt zu erzeigen, wenn ich ſie mit den verſchiedenen Meinungen berſelben bekannt mache, indem man daraus erfiehet, wie man zu verſchiede⸗ nen Zeiten uͤber dieſen Gegenſtand gedacht hat. Ariſtoteles haͤlt die Fortpflanzung des Nals fuͤr ſo merkwuͤrdig, daß er ihr ein eigenes Kapitel gewidmet a) H. A. l. 8. c, 2. 5) Stratieides aloides. L. 14 | Zweeter Abſchnitt. hat a). Nach ſeiner Meinung iſt er das einzige unter den mit Blut verſehenen Thieren, welches ſich weder durch Be⸗ gattung noch Eier fortpflanze, weil es weder Maͤnnchen noch Weibchen unter ihnen gäbe. Er glaubt, ſie entſtuͤn⸗ den aus dem verfaulten Moder: denn da man ſie in den vom Waſſer ausgetrockneten Suͤmpfen, wenn ſie durch Regen wieder angefüllet wuͤrden, findet; fo muͤßten ſie wol außer den Suͤmpfen erzeuget worden ſeyn. Haͤtte dies ſer Weltweiſe bedacht, daß ſie durch Ueberſchwemmungen, welche aus Regengüſſen entſtehen, aus andern Gewaͤſſern konnten dahin gebracht werden, oder daß der Aal im Schlamm lange am Leben bleibe; fo wurde er dieſem Trug⸗ ſchluß leicht ausgewichen ſeyn. Noch viel weniger muß er ſich erinnert haben, daß wenn zu ihrer Erzeugung nichts als ein fauler Sumpf erforderlich waͤre, man ſie in allen dergleichen Suͤmpfen antreffen muffe, Plinius, der ebenfalls beide Geſchlechter nicht will ſtatt finden laſſen b), ſagt in einem zuverſichtlichen Ton, daß der Abgang von dieſen Fiſchen, indem ſie ſich an harte Körper reiben, belebt wurde und Aale daraus entſtuͤn⸗ den c). 2 | Athaͤneus läßt fie aus dem verfaulten Schlamm d), andere laſſen ſie aus der Faͤulniß der Thiere entſtehen e); denn da man in dem Leibe eines kurz zuvor ins Waſſer ge⸗ worfenen Pferdes mehrere Aale gefunden hatte; ſo ſchloß man, daß ſie darinn entſtanden waͤren. Haͤtten ſie doch nur bedacht, daß der Aal ſo wie viel andere Fiſche gern gaſen. | a) H. A. I. 6. e. 16. 5) Nat. hiſt. I. 10. c. 68. ee Seine Worte ſind: Anguil- hee atterunt fe [copulis ea ſtrigmenta vivefcunt, nee alia eſt earum procreatio, A) Beim Aldrov. p. 547. e) Rondel. de Piſc. P. 2. P. 199. Von den Aalen insbeſondere. 15 ondelet behauptete darauf, die Aale pflanzten ſich wie andere mit Milch und Eiern begabte Fiſche fort; nur das viele Fett, womit dieſe Theile umgeben waͤren, mache ſie unſichtbar, denn er habe ſie ſich einander umſchlingen geſehen, welches er für die Begattung haͤlt a). Gesner war der erſte, der ſie fuͤr lebendiggebaͤhrende Fiſche ausgab „ und er gründete ſich auf die Werſichezung zweer erfahrnen Fiſcher, welche eine Menge Junge von drey Zoll Laͤnge aus den Alten . a ſe⸗ hen b. Auch aus dem Maithau hat man fie entſtehen laſſen, und dieſe Meinung durch folgenden Verſuch beweiſen wol⸗ len: Man nimmt im May zwey Stuͤck Raſen, legt dieſe dergeſtalt uͤber einandet, daß die Grasſeiten gegen einan⸗ der zu ſtehen kommen. Dieſe nun bedeckt man mit Graſe, und legt den Buͤndel am Abend ins Waſſer, ſo daß das Gras mit der Oberflaͤche des Waſſers gleich iſt: alsdann wird man, wenn es die Nacht uͤber ſtark gethauet hat, des Morgens darauf zwiſchen dem Raſen kleine Aaͤlchen fin⸗ den. So laͤcherlich auch dieſe Meinung, und ſo unnoͤthig es iſt, ſich bey derſelben zu verweilen; fo hat Teuwen⸗ hoͤck doch ſie einer Widerlegung wuͤrdig gehalten, und er erklaͤrt dieſe Erſcheinung folgendergeſtalt c): Es iſt naͤmlich bekannt, daß nur bey ruhiger und ſtiller Witterung der Thau faͤllt, nun halten ſich im letzteren Fall die Fiſche im Grunde, bey klarem Wetter aber, beſonders die jungen nahe an der Oberflaͤche als an dem waͤrmern Theil des Waſſers auf: da nun die jungen Aaͤlchen im Graſe zugleich ihre Nahrung ſuchen; fo, ſaͤhe man warum fie bey gefalle⸗ nem Thau im Raſen gegenwaͤrtig waͤren, bey dem Mangel 1 aber he, Helmont aber, der dem Maithau 409 A. à. O. P. 2. p. 200, c) Arcana Natur, Epiſt, 2 Aqua F. 44 75. P. I. p. 338. 16 23 dpeeter Abſchnitt. ſonſt ſo viel Kraͤfte zutraut, findet ihn doch zu Erzeugung der Aale zu ſchwach und nimmt daher den Honig mit zu Huͤlfe a). Ein anderer laͤßt ſie aus den ins Waſſer geworfenen verfaulten Aalhaͤuten erwachſen und auch dieſe abge⸗ ſchmackte Meinung hat CLeuwenhoͤck unnoͤthigerweiſe wi; derlegt. Er glaubt vielmehr viele hundert junge Aale in dem aus dem Nabelloche gepreßten Safte gefunden zu ha⸗ ben b): dieſe halte ich aber eher für Infuſionsthierchen; denn daß man in dem Schleim des Maſtdarms dergleichen Thierchen in einer ſehr großen Anzahl finde, habe ich in meiner Schrift von den Eingeweidewuͤrmern angefuͤhrt. CLeuwenhoͤck ließ es indeſſen nicht bey dieſer Unter; ſuchung bewenden; er forſchte weiter nach, oͤfnete vom Frühjahr an alle Monathe eine Anzahl Aale, und fand end⸗ lich im Auguſt in der Gebaͤhrmutter des einen, ein und in einem andern zwey Aaͤlchen. Sie hatten, wie man aus der Zeichnung ſiehet, die Stärke eines Pferdehaares und ohngefaͤhr die Länge eines Zolls e). Man ſiehet leicht ein, daß dieſe muͤhſame Unterſuchung nicht Licht genug uͤber die Erzeugung der Aale verbreitet: denn eine fo ſparſame Vers mehrung iſt ohnmoͤglich hinreichend, die Verwuͤſtung, die Menſchen und Thiere jaͤhrlich unter ihnen anrichten, zu er⸗ ſetzen. Indeſſen koͤnnte es ſeyn, daß die Aale ihre Jungen nach und nach von ſich geben, und daß in dieſen Faͤllen nur noch die wenigen zuruͤckgeblieben waren. Auf dieſe naͤm⸗ liche Art erklaͤre ich mir folgenden Fall. g W Ich erſuchte auch einige von meinen hieſigen Bekann⸗ ten, bey der Oefnung der Aale auf die Junge, die ohnweit dem After am Ruͤckgrad ſich befaͤnden, aufmerkſam zu ſeyn. = a), ‚Rieger. ‚Intred. 4. : pP. 34, vor ec. P. 559. 0 au der Tafel zu bag. b} J. a. B. Epift. 75. P. I. 337. f. A. B. C. D. Ron den Aalen insbefondere. 17 Der hiefige geſchickte Mechanikus, Herr Elkner, bemerkte bey der Eroͤfnung eines Aales drey Stuͤck, welche die Groͤße und Staͤrke der Leuwenhoͤckſchen hatten; bey dem einen, den er mir in Branntwein brachte, fand ich die groͤßte Aehnlichkeit mit einem Aale. Nach der zeit ließ fie der ſchleſiſche Arzt Schwenck⸗ feld durch die Kiemen der Guͤſter a), welches ihm auch Ray getreulich nachſagt b); und der hollſteiniſche Arzt Schoneveld unter der Haut des Stints, des Kabeljaues und einiger anderer Fiſche erzeugen e). Beide haben anz dere dem Aal aͤhnliche Thiere zu dieſem Irrthum verleitet; und zwar haͤlt erſterer die jungen Sumpfigel d) fuͤr junge Aale. Ich habe dieſes Thier auch nicht nur an den Kies men, ſondern in den Gaumen verſchiedener Flußfiſche an⸗ getroffen. Letzterer aber hat den Heringsfaden e), der ſich bey den Seefiſchen oft einfindet, fuͤr junge Aale gehalten; noch andere haben ſie aus ganz reinem Waſſer ohne Mit⸗ wuͤrkung einigen Saamens entſtehen laſſen f). / Allen erzählt, er habe in einem Aal Eier, in einem andern ſechs junge gefunden: da er aber ſagt, daß ſie im Darmkanal geſeſſen haben; ſo erinnert Herr Dale mit Recht, daß der Ort den er angiebt, wo die Empfaͤngniß geſchehen ſoll, nicht der Vorſicht und Sorgfalt, welche die Natur zur Erhaltung der Art anzuwenden pfleget, ange⸗ meſſen ſey, indem der Durchgang der genoſſenen Speiſen hier den Jungen oͤfters nachtheilig ſeyn wuͤrde g). Ohne — 1 30 Theriotropheum Si- bon den Eingeweidewuͤrmern. leſ. p. 414. S. 33. k. 8. f. 7—10. b) Synopf. Piſc. p. 37. J) Sehmwenckf. i. a. B. p. c) Ichth. p. 11 416. | d) Hirudo Stagnalis. L. g) Phyloſ. Transact. abrid- e) Siehe meine Preisſchrift Zech Kc. Vol. II. p. 838. Dekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. VB 18 Zweeter Abſchnitt. Zweifel hat der Aal die Eier verſchluckt; und die vermein⸗ ten jungen Aale waren Kappenwuͤrmer a). 20 willughby war der erſte, der aufrichtig geſtand, daß ihm die Art der Fortpflanzung unbekannt ſey b). Der Dr. Elmer hingegen verſichert, daß ein Aal verſchiedene in einem Blaͤschen eingeſchloſſene lebendige Junge bey ſich gehabt habe c). Eben dieſes verſichert auch Charleton, welcher in der Gebaͤhrmutter eines Aals eilf Aaͤlchen gefun⸗ den hat d). 75 Nach der Zeit ſah Herr Fahlberg im Brachmonath 1750, an einem noch lebenden Aale einen jungen, der halb aus dem Nabelloche heraushieng: er oͤfnete ihn, und fand in der Gebaͤhrmutter noch vierzig junge, welche er in ein Glas mit Waſſer ſetzte, worinn ſie ſich uͤber ſechs Stunden lang nach Art der Aale bewegten e). Desgleichen erzählt Birckholg, daß alte erfahrne Fi⸗ ſcher in ſeiner Gegenwart in der Laufzeit f) lebendige Aale aus ihren Muͤttern herausgepreßt haͤtten, und habe er nachhero ſelbſt dergleichen öfters in den Leibern der Mütter geſehen g). f | Auch mich haben verſchiedene hieſige alte erfahrne Fi⸗ ſcher verſichert, daß, wenn man um die Laufzeit einen Mutteraal druͤcke, die Jungen in der Geſtalt ganz kleiner und hoͤchſt zarter Schlangen zum Vorſchein kaͤmen, welche kleine Aaͤlchen fie auch in dem Falle öfters wahrnaͤhmen, a) ſ. meine Preisſchr. S. 34. e) Schwed. Abhandl. 12. B. k. 10. f. 1—3. 50 Die Zeit, da er die Jun⸗ b) Iehth. p. 111. gen von ſich druͤckt, nennen die c) Ephem. Acad. Nat. Fiſcher die Laufzeit, und dieſe Cur. P. I. Obſ. 119. ſoll im Jun und Jul fallen. 8) ©. feine Fiſche der Chur⸗ d) Onomaſt. p. 154. mark. S. 4. i Von den Aalen insbeſondere. 19 wenn ihre Trebel ſo ſehr mit Fiſchen angefuͤllt waͤren, daß dieſe ſich einander druͤckten. f Von verſchiedenen meiner auswaͤrtigen Freunde, die ich um Einziehung ſicherer Nachrichten von der Fortpflan⸗ zung des Aals erſuchte, habe ich folgende erhalten. Herr von Buggenhagen zu Buggenhagen in Schwe⸗ diſchpommern ſchreibt mir: „Nach dem Laichen des Bleies, ſagen die Fiſcher, faͤn⸗ „de man den Aal in ganzen Haufen beiſammen, und ſie „glauben, daß er ſich ſodann begatte. „Mein Nachbar, der Herr von Blandow auf Ja⸗ „mitzow, fängt vor etwa drey Jahren kurz vor der Heu⸗ „erndte einen Aal, der ungewoͤhnlich dick iſt. Wie der „Koch ihn zubereitet, findet er in ſeinem Leibe eine Menge „kleiner Gewuͤrme, worauf er ihn ſeinem Herrn als ein zur „Speiſe untaugliches Gericht zeiget; dieſer bringet dieſe »kleine Würmer unter ein Vergroͤßerungsglas und findet, „daß es vollkommene kleine Aale find, einige kaum fo dick „als ein Zwirnfaden, und andere etwas größer, die ſchon „in dem Blute des Mutteraals ſich ſtark bewegten.“ Desgleichen meldet mir mein Freund, der Herr Hof⸗ rath Heim aus Spandau, der nunmehro in Berlin wohnt: . 7 i a „Alle Fiſcher ſagen einſtimmig, daß der Aal junge. »Ich habe mich noch geſtern deshalb bey verſchiedenen all⸗ „bier erkundiget. Eine Erzaͤhlung davon verdient beſon⸗ „ders Aufmerkſamkeit. Man hat naͤmlich einmal einen „dicken großen Aal gefangen und ihn ſogleich in den Kahn „gethan. Nach einiger Zeit hat man zur Verwunderung »der Fiſcher eine ziemliche Anzahl kleiner Aale, die noch „lange nicht ſo groß als die Blutigel geweſen, geſehen, und „keiner der Fiſcher hat daran gezweifelt, daß der große ge⸗ „junges habe.“ | 10 f | G 2 20 Zweeter Abſchnitt. Beckmann erzaͤhlt gleichfalls, daß die Wrietzener Fi⸗ ſcher behaupteten, wie fie junge Aale fo duͤnn wie ein ſei⸗ dener Faden und zwey Glied lang, in der Mutter eines al⸗ ten bemerkt haͤtten a). Der beruͤhmte Naturkuͤrdiger, der Hr. Konferenzrath Muͤller in Koppenhagen, verſichert, er habe bey vier Aalen Rogen gefunden b). Die Eierbehaͤlter waren von der Laͤn⸗ ge eines Zolles und ganz mit Eiern, von verſchiedener Größe, angefuͤllt geweſen, und die neben der Schwimm⸗ blaſe und den Nieren ſaßen. Sollte nicht in dieſen Eiern der Aal innerhalb der Mutter ausgebruͤtet werden, wie wir dieſes bey der Aalmutter e) und andern Thieren mehr wahrnehmen? 2 Indeſſen bleibt uns immer noch viel? Dunkeles in die⸗ fer Materie übrig, und verdiente fie wol, daß ein Natur⸗ kuͤndiger, welcher dazu Zeit er Gelegenheit hat, derſelben weiter nachſpuͤrte. Dieſer Fiſch wird auf liche Weiſe gefangen, als mit Netzen, Reuſen, der Aalfloͤße, in welche ſie haͤufig, wenn man einen Hering darinn haͤngt, hineingehen, mit dem Aalfang und der Grundſchnur. Die Aalfloͤße werfen die Fiſcher in unſerer Gegend aufs Waſſer, und da er an die Angel beißt; ſo ſtecken ſie kleine Fiſchgen darauf, welche er ſammt den Haken verſchluckt. Am liebſten beißt er an einen Gruͤndling oder Steinpitzger. In Ermangelung die⸗ ſer bedient man ſich der Uekeley oder Ploͤtze. Die Fiſcher ſuchen ſogleich bey Anbruch des Tages ihre Aalſtoͤßen auf, weil, wenn ſie die Zeit verlieren, der Fiſch ſonſt durch ſei⸗ nen ſchnellen Lauf ſich vom Faden losreißt und ihnen entge⸗ het. Auch wird er mit dem Speer im Winter unter dem Eiſe geſtochen, und da gewoͤhnlich ganze Geſellſchaften im 1 Sema Th. S. 5. turforſch. Freunde. erſter Band 204. | ") Schrift, der Geſellſch. na⸗ €) Siehe 2. Th. S. 191. Von den Aalen insbeſondere. 21 Moder beiſammen liegen; ſo hat man nicht ſelten aus ei⸗ nem Loche von zween Fuß im Quadrat zwey bis drey Schock erhalten. Am leichteſten laͤßt er ſich im truͤben Waſſer bey finſterer Nacht und ſchwuͤler Witterung fangen. Der Aal gehoͤrt zu den wohlſchmeckenden, aber auch wegen ſeines vielen Fettes zu den ſchwer zu verdauenden Speiſen, daher ihn Galen auch dann widerraͤth, wenn er gleich aus dem reinſten Waſſer genommen wuͤrde a). Es haben ſich auch in der That ſchwaͤchliche oder mit einer ſchwachen Verdauungskraft verſehene Perſonen davor in Acht zu nehmen. Man genießt ihn friſch mit Salbey und ſcharf aus dem Salz gekocht, unter dem Namen des gruͤ⸗ nen Aals, mit Pfeffer, klein gehackter Peterſilie und Wein⸗ eſſig oder Citronenſaͤure; imgleichen iſſet man ihn auch grün mit Gurken⸗ oder Kraͤuterſallat. Einige lieben ihn gebraten, da fie alsdann Eſſig und Pfeffer dazu nehmen. Auch am Spieß gebraten giebt er, wenn er mit Sardellen geſpickt, mit Pfeffer, klein gehackter Salbey und zerriebe⸗ ner Semmel beſtreuet, und mit Butter begoſſen wird, eine ſehr wohlſchmeckende Speiſe ab. Der geraͤucherte wird ges braten und mit Weineſſig oder mit Mohrruͤben und gruͤ⸗ nen Erbſen gekocht. Auch eingeſalzen, wenn er wie der Hering behandelt wird, haͤlt er ſich lange, und kann ſtatt dieſen genutzt werden. Da der Aal ein allgemein beliebter Fiſch iſt; ſo thut der Landwirth wohl, wenn er ihn in ſeine Seen einſetzt: er verlangt aber einen geraumigen See mit einem ſandig⸗ ten oder mergligten Grunde, und eine modrige Stelle dar⸗ inn zu feinem Winterlager. Will man ihn in einem Fiſch⸗ teiche zum Vergnuͤgen oder im Vorrath halten; ſo muß er, wie Ariſtoteles anmerkt, ſo angelegt ſeyn, daß ihm von o) De Alim, Claſſ. 2. 22 Zweeter Abſchnitt. einem Bache friſches Waſſer zuſtroͤhme a). Noch ſoll, nach dem Plinius, der Aal ſo zahm gemacht werden koͤnnen, daß er ſogar aus der Hand frißt b). Das Herz iſt bey dieſem Fiſche viereckigt, die Bauch⸗ f hoͤhle enge uud nur ſelten wird man Fett darinn wahrneh—⸗ men, ohngeachtet das Fleiſch durchgaͤngig mit Fett durch⸗ wachfen iſt. Die Leber, welche aus zween ungleich langen Lappen beſteht, iſt blaßroth, die Gallenblaſe groß, der Darmkanal kurz und ohne Beugung und Anhaͤngſel, und habe ich darinn oͤfters Rogen anderer Fiſche gefunden. Die Milz bildet ein laͤngliches Dreyeck; die Schwimmblaſe iſt einfach und ſo wie die Nieren, lang; im Ruͤckgrade ſind hundert und ſechszehn Wirbelbeine befindlich. In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Aal; in Schweden und Daͤnnemark Tobis -Aal, Ormfla und Kogar⸗ orm; in Island Biart⸗Aal; in Grönland Nimeriak; in Hol⸗ land, der kleine Aal, der große aber Palinck; in England Eel, Eles, der am Bauche aber einen Silberglanz hat, Silbereel; in Frankreich Anguille; in Italien und Spa⸗ nien Anguilla und Anguillas; auf der Inſel Malta Sa⸗ lura; in Pohlen Wegora; in Liefland Stuttis, Sufsche, Angrias; in Ungarn Ingola und in Japan Agi. Ariſtoteles e), Plinius d), Gesner e), Aldro⸗ vand f) und Jonſton g) machen unrichtig aus dem Aal mit ſpitzigem und dem mit breitem und rundem Kopfe zwo Gattungen: ein Unterſchied, welcher ſich lediglich in dem Alter und dem Fett gruͤndet. | Ariſtoteles h) und Plinius i) haben richtig ange: merkt, daß der abgeſtandene Aal nicht wie andere Fiſche a) Hiſt. Anim. . 8. c. 2. e) Aquat. p. 1157. b. b) Nat. Hift. I. 32. c. 8 f) De Piſe. p. 544. e) Hiſt. Anim. I. 4. c. 9) — — p. 120. es. . d) Nat. Hiſt. 1. 10. c. 68. 1) — — 1.9. c. 21. Von den Aalen insbefondere. 23 obenauf ſchwimme; unrichtig aber hat erſterer die Urſache dieſer Erſcheinung in dem engen Unterleib und der ſchma⸗ len Schwimmblaſe geſucht: denn faſt alle geſtreckte Fiſche haben einen engen Bauch, wie der Butterfiſch, die Schmerl, der Hornhecht und andere mehr, welche demohngeachtet, fo bald ſie auch nur matt werden, auf der Oberflaͤche des Waſſers erſcheinen. Der Grund liegt vielmehr in dem Fett, womit das Fleiſch der Aale durchwachſen iſt: auch alle andere Fiſche die fett ſind, fallen, wenn ſie abſtehen, zu Boden. Dieſe ſowol aber als der Aal kommen in heißer Witterung bey angehender Faͤulung wegen des groͤßern Raums, den der Koͤrper durch die ausgedehnte Luft ein⸗ nimmt, nach vier und zwanzig Stunden in die Höhe. _ Auch iſt es unrichtig, wenn dieſe beiden Schriftſtel⸗ ler a) behaupten, daß dieſer Fiſch nicht alter als ſieben bis acht Jahr wuͤrde, denn es iſt unmoͤglich, daß bey dem langſamen Wachsthum der Fiſche der Aal diejenige Groͤße, in der wir ihn finden, in ſo kurzer Zeit erreichen koͤnne; auch hat Johann Heiden einen ſolchen Fiſch in Keen Teiche funfzehn Jahre erhalten b). | i Willughby fehlt wenn er ſagt, daß man weder in der Donau noch in denen ſich darinn ergießenden Fluͤſſen den Aal faͤnde, und daß er, in dieſelben eingeſetzt, ſtuͤrbe e); denn Marſigli d) und Kramer e) ech als Augen⸗ zeugen das Gegenbeih, Ä had | 8 A. a. 0. . ei 5 N eben 410. b) meyer Thierb. 1. h. 4) Dan. 1. p. S. 6. a9. e) Elench. p. 587. 2 ——ñ— ha B 4 Neun⸗ 24 | n nn Neunzehntes Geſchlecht. Die Seewoͤlfe. Erſter Abſchnitt. Von den Seewölfen überhaupt. Di Vorderzaͤhne wie ein Kegel geſtaltet a). Die ſtarken kegelfoͤrmigen Zaͤhne, womit beide Kinn⸗ laden vorn beſetzt ſind, geben ein karakteriſtiſches Beichen für dieſes Geſchlecht ab. Der Körper iſt glatt, mit feinen dünnen Schuppen bedeckt, von beiden Seiten zuſammengedruͤckt, die ihn um⸗ gebende Haut dick; der Kopf abgeſtumpft, die Mundoͤf⸗ nung weit, das Auge groß, die Kiemenoͤfnung weit und in der Kiemenhaut befinden ſich ſechs ſtarke knͤcherne Strahlen. Gesner hat ihn (im Jahr 1606) zuerſt beſchrieben und eine ſchlechte Zeichnung davon geliefert b). Nicht lan⸗ ge darauf gedenkt Schoneveld feiner (1624) etwas ums ſtaͤndlicher, und gab von ihm eine beſſere N % a) Anarhichas dentibus ‚que. Goünn.Hift. des Poif, Prioribus "onicis., Anarhi- p. 106. 171. Wolf-Fifh. chas. Linn. S. N. Gen. 146. Penn. B. Z. Gen. 65. p. 151. p. 430. Anarhichas Arr. Seewoͤlfe. Müller. L. S. 4. Ch. 5 L- 15 Anarhichas S. 54. f ron0v. Muſ. l. p. 16. Zooph. : p. 131. Latargus. Klein. ) Thierb. S. 9. a. wu Bil, IV. p. 185 L'Anar- 4) Ichth. p. 45. Von den Seewoͤlfen überhaupt. 25 welche Willughby und feine Nachfolger kopirt haben, Artedi und Klein widmeten ihm ein eigenes Geſchlecht. Olafſen gedachte zuerſt des kleinen Seewolfs a), welchen nachhero Herr Otto Fabricius 5 beſchrieben hat bo). Da dieſer Fiſch ſich tief im Ntdmeet aufhält; ſo ge⸗ hoͤrt er nicht in dieſes Werk, ich werde daher nur an ee Spieter Abschnitt. Von den Seewoͤlfen insbeſondere. Der Seewolf. si | 180 zafte Taf. 121 Des Ahne knöchern K. 6. Br. 20. A. 45. e. an W ee 85 a) Reiſe 1 SL. 1. 155 n. I. 1 p. 38. n. 1. 5 r 6 315. t. 42. b) Faun. Groenl. p. 139. c) Anarhichas offeis. B. JI. P. XX. A. XLVI C. XVI. D. LXXIV. Anar- hichas Lupus. Linn. S. N. p. 40. n. 1. Anarhichas lu- pus non maculatus. Muller. Prodr. p. 40. n. 332. Anar- hichas lupus major dentibus ſolidis obtuſioribus. O. Fabr. Faun. Groenl. p. 138. n. 7. Anarhichas Art. gen. p. 23. dentibus “hichas Gronov. Muſ. I. p. 16. n. 44. Zooph. p. 131. n. 400. Latargus vel Ichthyologicus. Klein. Miſſ. Piſe. IV. p. 16. $. 8. Anarhichas Scanſor. Gesner. Thierb. S. 63. a. Pa- ralipomen. p. 4. Lupus ma- rinus. Schonev. Ichth. p. 45. Lupus marinus. Char ler. Onom. p. 150. Lupus ma- rinus Schonev. Jonſt. t. 47. f. 2. Lupus marinus. no- ſtras etõchoneveldii V illuglib. weit, und der Mund wie bey den vierfüßigen Thieren be⸗ — 26 Zweeter Abſchnitt. Dieſe Gattung unterſcheidet ſich von der zwoten durch die knoͤcherne Subſtanz der Zaͤhne, indem ſie bey jenen knorpelartig ſind. In der Kiemenhaut ſind ſechs, in der Bruſtfloſſe zwanzig, in der Afterfloſſe ſechs und vierzig, in der Schwanzfloſſe ſechszehn und in der see vier und ſiebenzig Strahlen befindlich. Der Koͤrper dieſes Fiſches iſt geſtreckt, glatt und von 5 15 Seiten zuſammengedruͤckt; die Haut iſt dick und zaͤhe, der Kopf ſtark, vorn abſchuͤßig, die Mundoͤfnung ſchaffen; ſeine Lippen ſind ſtark, die Kinnladen vorwaͤrts mit langen aus einander ſtehenden Zaͤhnen verſehen, die in einander eingreifen, die Seiten und der Gaumen mit Back zaͤhnen beſetzt. Jede Kinnlade beſteht aus zween Knochen, welche durch einen Knorpel mit einander verbunden ſind; von den obern Knochen iſt ein jeder mit fuͤnf, von den un⸗ tern aber mit drey Reihen Zaͤhne beſetzt, davon die vier hintern, die inwendig ſitzen, am groͤßten ſind; die Anzahl ſowol der Backen⸗ als Vorderzaͤhne iſt nicht bey allen gleich ſtark: ſo hatten die drey, welche ich unterſucht habe, der eine oben und unten ſechs, der zweete oben ſechs und un⸗ ten vier, und der dritte oben fuͤnf und unten drey Reihen Backzaͤhne a). Die Knochen der obern Kinnlade haben ein jeder einen langen nach obenzu gerichteten knoͤchernen Seri 95 Aus dem Bau des Mundes eußehe man, daß E p.30. T. 1 1. . 4. Hiſt. nat. 7 8 V. p. 3695 marinus noſtras et Schonev. Pl. 10. f. 6. I. Annariche, Ray. Synopf. p. 40. Wolf. Loupmarin. Afcan. Icon. pontopp. Daͤn. S. 186. Steen⸗ t. 25. The Ravenous. Penn. bider. Norw. 2. Th. S. 285. B., Z. III. p.15 z. P 24 Steinbiſſer. Olafſ. Reif. durch Der Meerwolf. Müller, L. S. Isl. 1. Th. S. 191. Seewolf. 4. Th. S. 54. t. 2. f. 1. Olear. Gott. K K. S. 49. t. 27. a) Dentes molares. n. 2. Loupmarin. Cours b) Proceflus. * Von den Seewoͤlfen insbeſondere. 27 dieſer Fiſch ſeine Beute gewiß feſtzuhalten vermag, wie er denn nach einhelliger Verſicherung der Fiſcher, wenn er ge⸗ fangen iſt, ſehr um ſich beißt, und was er angreift nicht wieder loslaͤßt; fie nehmen ſich daher ſehr vor ihm in acht, und ſuchen ihn ſo geſchwinde als moͤglich zu toͤdten. Scho⸗ neveld ſagt ſogar, daß wenn er in einen Anker beiße, er die Eindruͤcke der Zähne auf demſelben zuruͤcklaſſe a). Die Zunge iſt kurz, ſtumpf und glatt, das Auge laͤnglicht, ſein Stern ſchwarz und der Ring ſilberfarbig; unter demſelben, ſo wie auch an dem Kiemendeckel und der untern Kinnlade wird man kleine runde Oefnungen gewahr. Die Farbe des Kopfes, der Kiemendeckel, des Ruͤckens und der Bruſtfloſ— fen ift grauſchwarz, der Seiten; Afters und Schwanzfloſſe ſtahlfarbig und des Bauchs, welcher weit hervorraget, weislicht. Der After iſt weit und dem Kopfe naͤher als dem Schwanze, an den Seiten ſowol als an der Ruͤcken⸗ floſſe nimmt man bald dunklere, bald hellere nach der Brei⸗ te laufende Flecke wahr. Die Haut, welche den Koͤrper umgiebt, iſt glatt und mit duͤnnen aus einander ſtehenden Schuppen, wie ſolche in der Fig. 3. unter natuͤrlicher n vergroͤßerter Geſtalt erſcheinen, belegt. / Dieſer Fiſch, den wir in der Nord- und Oſtſee, i im⸗ gleichen im Nordmeere antreffen, hat ohne Zweifel den Namen von ſeinem fuͤrchterlichen Gebiſſe, welches dem des Wolfes ſehr gleichet, erhalten; und iſt er ohne Zweifel den Waſſerbewohnern ein eben ſo fuͤrchterliches Thier, als je⸗ ner den Landthieren; demohngeachtet weiß ihn der ungleich kleinere Seehaſe b) zu bezwingen, indem er ihn ins Genick packt und fo lange qualt bis er ſtirbt e). Er lebt von Fir ſchen, hauptſaͤchlich aber von Muſcheln, Schnecken, Hum⸗ mern und Krabben, deren Schaalen er ohne Mühe zer⸗ a) Ichth, S. 45. | c) O. Fabr. Faun, Groenl. b) Cyclopterus. lumpus. p. 133. | L. X 28° Bieter Abſchnitt. malmt; da er indeffen dieſe Schaalen in feinem kurzen Darmkanal nicht verdauet; ſo iſt er mit einem weiten After verſehen worden, um denſelben einen bequemen Ausgang zu verſchaffen. Er bewegt ſich nur LT. und kriecht nach Art der Aale. Dieſer Fiſch halt ſich gewoͤhnlich in der Tiefe ke) ers‘ ſcheint im Fruͤhjahr ohnweit den Kuͤſten, und koͤmmt, um ſeine Eier, welche von der Groͤße der Erbſen ſind, an den Seekraͤutern abzuſetzen. Seine Laichzeit faͤllt im May und Jun, bey welcher Gelegenheit man ſich auch ſeiner am mei⸗ ſten bemaͤchtigt. Bey hellem Wetter legt er ſich auf den ſteinigten Grund zwiſchen den Furchen in einer gekruͤmm⸗ ten Lage. Er erreicht eine anſehnliche Groͤße. Ich beſitze drey Stuͤck, davon der eine, welchen ich vom ruſſiſch-kai⸗ ſerlichen Leibarzt, Freyherrn von Aſch erhalten, ohnweit Petersburg; der zweete, welchen ich vom Herrn Dr. Wall⸗ baum bekommen, ohnweit Luͤbeck, und der dritte bey Hei⸗ ligeland iſt gefangen worden. Derjenige, davon die Zeich⸗ nung gemacht iſt, war uͤber drey und einen halben Fuß lang, ſechs Zoll breit und wog beinahe ſechs Pfund: er wird aber viel groͤßer. An den hollaͤndiſchen Kuͤſten wird er gewoͤhnlich von drey bis vier Fuß Laͤnge a), und wie Gronov erzaͤhlet, trifft man bey Schottland welche von ſieben Fuß und druͤber an b). Auch aus den ſogenannten Kroͤtenſteinen o), welche nichts anders als verſteinerte Zaͤh⸗ ne dieſes Fiſches ſind, ergiebt ſich, daß er vormals haͤufig und von anſehnlicher Groͤße muß vorhanden geweſen ſeyn. a) Müller L. S. 4. Th. Gehirn der Kroͤte, als fie die S. 55. Ar:neykraͤfte beſitzen, die man 5) Zooph. p. 131. ihnen zugeſchrieben, und wes⸗ c) Lapides Buffonites, halb man ſie in Gold gefaßt auf Man findet ſie ſo wenig in dem dem Finger getragen hat. 4 Von den Seewoͤlfen insbeſondere. 29 Man faͤngt den Seewolf mit Netzen und mit Angel⸗ ſchnuͤren, jedoch beißet er an letztere nur ſelten. Die Nor⸗ weger bemaͤchtigen ſich ſeiner auch mit dem Speer, wenn ſie ihn auf dem Sandgrund, wo er die Hummer verzehrt, bemerken a). Er wird, ohngeachtet er ein derbes und fer tes Fleiſch hat, wegen ſeines fuͤrchterlichen Anſehens, nur von Fiſchern oder von gemeinen Leuten gegeſſen. Die Groͤnlaͤnder genießen ihn ſowol friſch als getrocknet, und aus ſeinem Fell machen ſie Beutel, um darinn ihre ſchwar⸗ zen Affenbeeren b) aufzubewahren. Das Herz iſt dreieckigt und klein, die blaßrothe Leber, die Gallenblaſe, der Magen und die Milz ſind groß, erſtere beſtehet aus zween Lappen, iſt blaß⸗ und letztere dunkelroth und blaͤulicht. Der Darmkanal iſt kurz und weit. Der Eierſtock und der Milch ſind doppelt. In Deutſchland wird dieſer Fiſch Seewolf; in Holland Seewolf; in England Weolfifb und Seawolf; in Daͤnnemark und Norwegen Steinbeißer, Hav⸗ kat; in Island Steinbitr; in Grönland Rigutilik, Nepiſa, Anguſedlok, Anandlok und in Frankreich . genannt. | Gesner hat unrecht, wenn er glaubt. daß dieſer Fiſch auf die Felſen klettere, und wenn er ihm daher den deutſchen Namen Klippfiſch, den lateiniſchen Scanfor und griechiſchen Anarhichas, Klatterer beilegt c). Artedis Frage: ob unter Gesners Rheinfiſch d) der Seewolf zu verſtehen ſey e)? iſt zu verneinen, denn derje⸗ nige, welchen Gesner beſchreibt, iſt ein Kabeljau. — — — a) pontopp. Nom. 2. Th. ) Thierb. S. 63. paraly- S. 285. pom. p. 4, 1 d) Syn. p. 38. n. I. 5) Empetrum nigrum. L. e) Thierb. S. 41. 30 Zweeter Abſchnitt. Es iſt eben ſo unrichtig, wenn Willughby unſerm Fiſch die Geſtalt eines Aales giebt a), als wenn Aſcaneus ſagt, daß er nur vier Fuß groß wuͤrde. Auch hat dieſer die Bruſtfloſſen, ſo wie die Zaͤhne, in ſeiner Zeichnung ſehr ſchlecht vorgeſtellt b). Wenn Olafſen dem eyclopterus lumpus des Linne zu unſerm Fiſch anfuͤhret; ſo iſt dieſes vermuthlich ein Schreibfehler c). Der Verfaſſer des Cours d’Hiftoire Naturelle ſetzt un; fern Fiſch unrichtig zu den Haififchen d), da doch weder ſeine aͤußeren noch inneren Theile mit dieſen uͤberein⸗ kommen. Charleton, welcher ihn den Fiſchen der ſalzigen und ſuͤßen Waſſer beigeſellet e), moͤgte ihn wol nicht richtig klaſſificirt haben. Herr Pennant irrt, wenn er ſagt, daß dieſer Fiſch keine Seitenlinie habe k). Endlich ſind ſaͤmtliche Schriftſteller, wenn ſie unſerm Fiſch die Schuppen abſprechen, damit zu entſchuldigen, daß felbige tief in der Haut liegen. 2) Ichth. p. 130. d) Tom. V. p. 369. b) Icon Faſe. III. p. 1. 1.27. e) Onom. p. 150. c Reiſe durch Isl. 1. Th. | S. 197. 7) Britt. Zool. III. p. 154. nn en Zwanzig⸗ Bon den Sandaalen überhaupt. 31 m nn —— x * 1 Zwanzigſtes Geſchlecht. | Die Sandaale. | Erſter Abſchnitt. Von den Sandaalen überhaupt =). Körper aalfürmig, die Schwanzfloſſe abgeſondert a). Der ſchlanke aalfoͤrmige Körper und die abgeſonderte Schwanzfloſſe find für den Sandaal karakteriſtiſche Zeis chen. Der Rumpf iſt ſchmal und rund, die Schuppen ſind weich, klein, zart und fallen leicht ab. Salvian war der erſte, der uns mit dieſem Fiſch be⸗ kannt machte und lieferte davon eine unrichtige Zeich⸗ nung b), da er ihm eine Bauch- und zwo Ruͤckenfloſſen giebt, die Gesner e), Aldrovand 4), Jonſton e), Ruyſch f) und Willughby g) getreulich kopirt haben. a) Piſces anguillae formi, pinna caudali diſtincta. Am- modytes. Liun. S. N. Gen. 147. p. 430. Ammodytes. Art. gen. 13. p. 16. Am- modytes. Gron. Muſ. I. p. 13. Zooph. p. 133. Enchelyo- pus. Klein. Miſſ. Pife. IV. p. 55. n. 6. L'Ammodite. Goüan.Hift, des Poifl. p. 175. The Launce. Peun. E. Z. III. gen. 14. p. 156. Schmelte. Müller L. S. 4. Th. S. 56. b) Aquat. p. 69. b. c) Paralip. p. 3. Icon. Anim. p. 75. d) De Piſeib. p. 254. e) — t. 21. f. 2. f) Theatr. Animal. t. 21. f. 2. | g) Iehth. t. G. 8. f. 1. N * Zweeter Abſchnitt. ay gab uns darauf eine ertraͤglichere a), Klein aber unnoͤthiger Weiſe drey gute Zeichnungen b) von dem naͤm⸗ lichen Fiſche. Artedi widmete dieſem Fiſche ein eigenes Geſchlecht, dem auch Linne und Gronov folgten. Klein hingegen bringt ihn unter ſeine aalfoͤrmigen Fiſche, macht aber ohne Grund zwo Gattungen daraus c). Zweeter Abſchnitt. Von den Sandaalen insbefondere. Der Sandaal. 75ſte Taf. . Unterkinnlade in eine Spitze auslaufend. K. 7. S. 15. N ch,, N Br. 12. . 28. 2) Synopf. Piſc. t. 11. f. 12. b) Mift, Pife. IV. t. 12. f. 8— 10. c) I. a. B. p.55.n.6.7. d) Ammodytes, maxilla inferiore acuminata. Br. VII P. XII. A. XXVIII. C. XVI. D. LX. Ammodytes To- bianus. Linn. S. N. p. 430. n. 1. Müll, Prodr. p. 40. n. 334. Ammodytes Tobia- nus. Arr. gen. p. 16. n. 1. Syn. p. 29. n. 1. Spee. p. 55. Ammodytes. Gron. Muſ. 1. P. 13. n. 35. Zooph. p. 133. n. 404. Enchelyopus in dorſo e flavo coeruleſcens; eujus latera lineis ſeu crenis parallelis oblique deſcenden- tibus variegantur. etc. Klein. Miſſ. Pife. IV. p. 55: n. 6. t. 12. f. 8. 9. et Enchelyopus labro mandibulae inferioris ſuperiori mandibula acumi- nata longiore; fubcoeruleus ex argento totus fplendens. p- 36. n. J. t. 12. f. 10. Am- modites Auctorum. Sand- iltz. Salv. Aquat. p. 69. b. Sandiltz Anglorum. Aldrov, — de Piſc. p. 252. 254. Sand- iltz Anglorum. Font. de 8 Di Von den Sandaalen insbeſondere. 33 g Die in eine Spitze auslaufende Unterkinnlade iſt ein Merkmahl den Sandaal daran zu erkennen. In der Kie⸗ menhaut befinden ſich ſieben, in der Bruſtfloſſe zwoͤlf, in der Afterfloſſe acht und zwanzig in der Schwanzfloſſe ſechs⸗ zehn und in der Rückenfloſſe ſechszig Strahlen. Der Kopf iſt laͤnglicht, von beiden Seiten zuſammen⸗ gedruͤckt und dünner als der Rumpf; der Mund iſt zahn⸗ los und im Schlunde ſitzen zween laͤnglichte rauhe Knochen zum Feſthalten der Beute. Die Klemenoͤfnung iſt weit; die Baden find ſo wie die Seiten und der Bauch filberfarz ben; die Kiemendeckel beſtehen aus vier Blaͤttchen, bie dop⸗ pelten Naſenkoͤcher ſtehen zwiſchen den Augen und der Mundoͤfnung in der Mitte. Die Augen ſind klein und haben einen ſchwarzen Stern in einem ſilberfarbigen Ringe. Auf dem runden Ruͤcken, welcher eine graue Farbe hat, nimmt man eine Furche zur Aufnahme der langen Ruͤcken⸗ floſſe und am Bauche Querlinien wahr. Der After iſt nahe am Schwaͤnzende und die Seitenlinie hat eine gerade Rich⸗ tung mitten uͤber den Rumpf. Außer dieſen nimmt mar noch eine dicht am Ruͤcken und eine unten am Bauch wahr. Die Strahlen in ſaͤmtlichen Floſſen find weich, un die Haut die fie verbindet iſt zart; in der Rücken: und A' terfloſſe ſind ſie einfach, in der Bruſt- und Schwanzfioſe an den Spitzen getheilt und letztere hat eine gabelfoͤrmge Geſtalt. — Piſe. p. 90, t. 21. f. 1. An- Putsrotok. O Fabr. Run. guilla de Arena. Charlet. Onom, p. 146. n. 1. Tobis, Sandaal. Fiſcher. Ltefl. S. 114. Tobis. Linz. Faun. Suec. p. 109. Tobias, Sandtipiring, Schonev. Ichth. p. 76. Sand- gnavling, Tobis, Töbiglen, ‚Pontopp. Dein 82180. Oekon. Naturg. der Stiche, 3. Th. Groenl. p. 141. Kiſugo. Kaͤmpf Reiſ. u. Japan. € 155. Sandels or Launces. Ray. S nopf. Piſc. p. 38 n/165. t. II. f. 12. The Sand Laun- ce. ee, 5. A e e. Pl. 25. n. 65. Der Gandaal. e S. 4. Th. S. 36. 34 Zweeter Abſchnitt. — Dieſer Fiſch gehoͤrt im noͤrdlichen Theil von Europa zu Hauſe, und wir treffen ihn in der Nord- und Oſtſee an, wo er ſich ohnweit den Ufern und gewoͤhnlich einen halben Fuß tief im Sande eingraͤbt, und ohne Zweifel hat er von dieſen ſeinem Aufenthalt und der aalfoͤrmigen Geſtalt Sig Namen Sandaal erhalten. Er lebt von Spuhl; und 1 Waſſer wie ene die er mit ſeinem ſpitzen Schnabel aufſucht; auch verſchluckt er die Jungen ſeiner eigenen Art, wie ich denn in zween der⸗ gleichen einen zwey Zoll langen gefunden habe. Er haͤlt ſich beſtaͤndig im Grunde auf und man ſteht ihn nur ſelten an der Oberflaͤche hervorkommen; bey ſchoͤnem Wetter fin⸗ det man ihn in einer zirkelfoͤͤrmigen Lage wie eine Schlan⸗ ge, die Spitze des Kopfes im Sande ſteckend, ruhen. Sei⸗ ne Feinde ſind die fleiſchfreſſenden Fiſche, und die aͤrgſten unter denſelben die Mackrelle. Er laichet im May, und ſetzt alsdann ſeine Eier im Grunde ohnweit den Ufern im Sande ab. Man faͤngt ihn im Sande waͤhrend der Ebbe, indem man denſelben mit beſonders dazu verfertigten Re⸗ hen oder Haken durchwuͤhlet. Sein Fleiſch iſt mager, es vird daher nur vom gemeinen Mann, und zwar mit einer auern Bruͤhe zurechte gemacht, verzehret. Die Groͤnlaͤn⸗ br eſſen ihn ſowol friſch als getrocknet. Der hauptſaͤch⸗ ligſte Gebrauch iſt derjenige, daß ſich die Fiſcher feiner als Lofſpeiſe zum Fange mit der Angel bedienen. Das Darmfell iſt ſchwaͤrzlicht, von den vielen ſchwar⸗ zen Punkten womit es beſetzt iſt. Die Leber, Milz und Mayen ſind laͤnglicht und ungetheilt; erſtere iſt einfach und an lezteren ein großer Anhaͤngſel befindlich. Der Darm⸗ kanaliſt dunn und hat viele Beugungen. Der Rogen und Milch iſt oben zuſammengewachſen und unten getheilt, und die Schwimmblaſe fehlet gaͤnzlich. Im Ruͤckgrade find drey und ſechszig Wirbelbeine befindlich. & In { Von den Sandaalen insbeſondere. 385 In Deutſchland und Liefand heißt dieſer Fiſch To⸗ bias, Sandaal; in Daͤnnemark Sandgraeling, Tobis, Tobieſen; in Norwegen Sill, Solv-Sisk, Sand; Sild; in Island Sul, Tranuſile; in Grönland Putsrotok; in Japan Kiſſup und in England Sand-Caunce, Sands Eels or CLaunces. | Sämtliche Ichthyologen haben bis auf dem Artedi unrichtig dieſem Fiſch die Schuppen abgeſprochen und Klein macht aus demſelben zwo beſondere Gattungen a). Ein und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Schwerdtfiſche. Erſter Abſchnitt. Von den Schwerdtfiſchen überhaupt. De obere Kinnlade in Geſtalt eines Schwerdte b). Die in Geſtalt eines Schwerdtes ſich endiger® Ober⸗ kinnlade dient dieſem Geſchlechte zum Unterſeidungs⸗ zeichen. C 2 5 a) Mifl: Piſe, V. p. 5 Klein. Miſſ. Pife IV. p. 17. 1:30,73 . L' Empereur. Go, Hift. ) Pifces maxilla fuperi- desPoifl. p.105113. Sword- re enfiformi. Xypias. Linn. Fifh. Penn. F. I. III. Bee S. N. gen. 150. P- 434. Xy- 26. p. 169. Degenfiſche. pias. Art. gen. 24. p. 29. Muller. L. S. 4. Th. S. 66. 0 36 Erſter Abſchnitt. Der Koͤrper iſt ſpindelfoͤrmig, in der Mitte ſtarb U und an beiden Enden ſchmal; der Mund zahnlos und der Schwanz endigt ſich in eine ſichelfoͤrmige Floſſe. Der Schwerdtfiſch war bereits den Griechen und Roͤ⸗ mern bekannt. Marcgraf lehrte uns einen braſilianiſchen kennen a), der ſich durch ſeine große und gefleckte Ruͤcken⸗ floſſe auszeichnet, und nach Herrn Pallas Bericht, auch beim Vorgebuͤrge der guten Hofnung angetroffen wird b). Ohngeachtet dieſer ſich merklich von dem unſrigen unter⸗ ſcheidet, ſo will ihn doch Artedi fuͤr keine eigene Gattung erklären; er widmet daher unſerm Schwerdtfiſch ein eige⸗ nes Geſchlecht e), worinn ihm auch Linne und die neuen Syſtematiker, bis auf den Klein gefolget ſind. Der letzte führt zwar ſechs Gattungen auf d), allein feine erſte, zwote und vierte ſind nichts anders als unſer Schwerdtfiſch; ob aber ſeine dritte Gattung, davon er uns auf der dritten Tafel eine Zeichnung mittheilt, eine eigene ſey, daran fle ich: denn die einzige Bauchfloſſe, die kurze Ruͤcken⸗ flo, die ſteifen Stacheln in ſaͤmtlichen Floſſen und der Mael der Bruſtfloſſen machen mir dieſe Zeichnung vers daͤch, und ſeine ſechſte iſt unſer Hornhecht. — — — 4) uebucu brafilienfis. b) Schwed. Abh. 33. B. S. Hiſt. Nr. Braſ. 1. 4. C. 15. 119 5 f P. 17 1. Willughb. p. 163. 6). n p. a t. . 27. 1. Ap, t. 3. f. 6. d) Miſſ. Pife. IV. p. 17 | „ 21. Kor Zweeter on den Schwerdtfiſchen insbefondere, 97 Zweeter Abſchnitt. Von den Schediſſchen insbeſonderez 1 Der Schwer dtfiſch. N Loſte ib Di Rückenſtoſſe in der Mitte nei K. Br, 17. A. 18. S. 26. R. 42. a). | Die lange in der Mitte niedrige Rückenffoſſe unter⸗ ſcheidet dieſen von dem amerikaniſchen Schwerdtfiſch. In der Kiemenhaut find ſieben, in der Bruſtfloſſe fiebenzehn, in der Afterfloſſe achtzehn, in der Schwanzfloſſe ſechs und zwanzig und in der Ruͤckenfloſſe zwey und vierzig Strahlen befindlich. Der Körper iſt geſtreckt, laͤnglichtrund, glatt und mit einer duͤnnen Haut bedeckt; der Kopf iſt abſchuͤßig, 5 C cunt, coriaceae; ſpeciem criſtae vel alarum fagittae referentes etc. Klein. Miſſ. a2) Xiphias pinna dorf in medio humili. Br. VII. P. XVII. A. XVIII. C. XXVI. D. XLII. Xiphias Gladius. Linn. S. N. p. 4329 n. 1 Art. gen. p. 30. n. 1. Syn. P. 47. N. I. quinque, demta eauda luna- ta; roftro hörizontaliter re- Lic, gladio ancipiti angula- to ſimili; mandibula infe- riori acute conica; pinnae pranchiales in ſuperiori an- gulo branchiarum et prope- modum in cranico radices- Xiphias pinnis Pife, N Rr 9.1.2. 4E1, f. 2. t. 2, f. 1, Xiphias. Bet Ion. Aquat. p. 109, O'Zı- ies der griechiſchen, Xiphias und Gladius der lateiniſchen und Schwerdtſfiſch der deut⸗ ſchen Schriftſteller. L' Empe⸗ rador. Brünn. Piſc. Maſſ. p. 16. n 27, The Sicilian Shword-Fifh, Peun. B. Ze: III. p. 160. 38 Zweeter Abſchnitt. den verlaͤngerten Oberkiefer groß, die Mundoͤfnung weit, und die untere Kinnlade endigt ſich in eine Spitze, fo wie die obere in eine ſchwerdtaͤhnliche Verlaͤngerung, der die⸗ ſer Fiſch ſeinen Namen zu verdanken hat. Dieſes Schwerdt iſt oben und unten flach, auf den Seiten ſcharf, laͤuft vorne in eine ſtumpfe Spitze aus, und iſt bey ſeinem Anfang am Kopfende inwendig aus vier Lagen einer leichten lockern roͤhrigten knoͤchernen Subſtanz zuſammengeſetzt. Die Rich⸗ tung der Roͤhren in der oberſten und unterſten Lage geht von hinten nach vorne; die von den Seiten nach der Mitte zu, und dieſe ſind ungleich weiter und groͤßer als jene. Nach vorne zu wird die Subſtanz knoͤchern; die dieſelbe umgebende Haut iſt lederartig und glatt. In der Mitte der Oberflaͤche iſt eine vertiefte einie und unterwaͤrts find drey dergleichen ſichtbar. Die Zunge iſt frey und ſtark, und im Schlunde ſtehen einige rauhe Knochen. Die Na⸗ ſenloͤcher und Gehöröfnungen find nahe an den Augen bes findlich; dieſe ſtehen hervor und haben einen ſchwarzen Stern in einem weißen ins gruͤnliche ſpielenden Ringe. Der Kiemendeckel beſteht aus swen Blaͤttchen und die Kies menoͤfnung iſt weit. Die Farbe des Kopfes und Schwerd⸗ tes iſt ſtahlblau, des Ruͤckens violet, des Bauchs und der Seiten unter der Linie weiß, und die ohnweit dem Ruͤcken befindliche Seitenlinie wird aus ſchwarzen laͤnglichten Punkten gebildet. Der Rumpf iſt mit einer duͤnnen zarten Haut bedeckt, unter welcher eine dicke Fetthaut liegt. Die Ruͤckenfloſſe iſt braun, die Bruſtfloſſe gelblicht, und die Af⸗ ter⸗ und Schwanzfloſſen find grau; die Ruͤcken-⸗ und After; floſſe haben am Anfang und am Ende lange Strahlen, und ſaͤmtliche Floſſen eine ſichelfoͤrmige, die Schwanzfloſſe aber eine halbmondfoͤrmige Geſtalt. Wir treffen dieſen Fiſch in der Nord- und Oſtſee, je⸗ doch nur ſparſam an; deſto haͤufiger findet er ſich im mit⸗ tellaͤndiſchen Meere: beſonders iſt er im ſuͤdlichen Ocean, Von den Schwerdtfiſchen insbeſondere. 39 wo er ſich den Winter uͤber in der hohen See in der Tiefe aufhaͤlt, in Menge vorhanden. Im Fruͤhjahr geht er nach den ſicilianiſchen Kuͤſten, wo er im May und Jun feine Eier, die er in Menge von ſich giebt, im Grunde abſetzt. Es erſcheinen jedoch, wie mir der beruͤhmte Ritter Samil⸗ ton erzaͤhlet, nur ſolche, welche drey bis vier Fuß lang ſind; die großen hingegen, deren Gewicht nicht ſelten auf vier bis fuͤnf hundert Pfund ſteigt und achtzehn bis zwanzig Fuß lang find, gehen nach den kalabriſchen Kuͤſten, bey welchen ſie aber erſt im Jun und Jul ankommen. Plinius merkte ſchon an, daß dieſer Fiſch zuweilen den Delphin an Größe uͤbertraͤfe a). Nachrichten von Schwerdtfiſchen, welche in der Oſtſee ſind gefangen worden, finden wir bey verſchiedenen Schrift⸗ ſtellern. So beſchreibt Olearius b) und Schellhammer c) ein jeder einen aus der hollſteiniſchen Gegend, Schoneveld aus der mecklenburgiſchen d), Herr Dr. Walbaum aus der luͤbeckſchen, Herr Prof. Koͤlpin aus der greifswaldi⸗ ſchen e), Hanov f) und Klein g) aus der Danziger, Hartmann aus der Gegend von Pillau h) und Wulf aus der Gegend von Koͤnigsberg 1). Auch in der Oſt- und Nordſee trifft man ſie zu Zeiten von betraͤchtlicher Groͤße an; ſo war derjenige, den Schoneveld beſchrieb, ſo ſchwer, daß man ihn kaum mit zwey ſtarken Pferden aufs Land zie⸗ 1 a) Nat. Hiſt. 1.9. c. 15. b) Gottorf. Kunſtk. S, 40. 4. 23. | 5 Anat. Xyph. Piſe. Hamb. 1707, in 4to. 24 S. mit einem ſchlechten Kupfer. 4) Ichth. S. 35. e) Schwed Abhandl. 32. B. S. 7. t. 2. Sowol dieſer, als der Hr. Dr. Walbaum, haben mir ihre Originalzeichnungen guͤtigſt mitgetheilt. 7) Seltenh. der Natur. F. I. S. 468 L III. S. 122 gs) Mill. Piſc. IV. N 75 Ephem. Nat. Cur. Opp. ad ann, II. tec. III. ) ehh. S. 21. 40 Zweeter Abſchnitt. hen konnte. Der Koͤrper war mit Inbegriff des Schwerdts eüf und dieſes drey Fuß ang; die Augen waren fo groß wie Hühnereier und die Schwanzfloſſe zween Fuß breit a), Von denen vieren, die dem Hrn. Profeſſor Koͤlpin waͤh⸗ rend ſeines Aufenthalts in Greifswalde zu Geſichte gekom⸗ men ſind, war der ſtaͤrkſte Umfang des einen drey und einen halben, das Schwerdt drey und ein Viertheil, und der ganze zehn und einen halben Fuß lang b). Blein c) ge 115 eines von acht Fuß Länge, und Willuabby verſichert, n England welche von zehn Ellen Laͤnge geſehen zu ha⸗ ben d). Dieſe Fiſche ziehen, wie der Ritter Hamilton erzaͤhlt, um Meſſina allezeit Maͤnnchen und Weibchen paarweiſe zu⸗ ſammen, wo man mit dem Fange derſelben folgendergeſtalt verfaͤhrt: Ein auf einem hervorragenden Felſen oder auf ei⸗ nem hohen Maſtbaum ſich befindender Waͤchter giebt, fü bald er ihre Ankunft von weitem merket, den Fiſchern Nach⸗ richt durch ein Zeichen, und zeigt ihnen die Gegend auch, wohin ſie zu rudern haben. Da, wie geſagt, dieſer Jiſch paarweiſe zieht; fo halten ſich immer zwey Boͤte zuſam⸗ men, davon in einem jeden zween Fiſcher ſitzen, wovon der geſchickteſte einen auf einem Stocke befindlichen Harpun von einem niedrigen Maſt auf den Fiſch ſchleudert. Zu gleicher Zeit ſuchen die andern ſich des zweeten auf eben die Art zu bemächtigen. Indeſſen muͤſſen fie fi) in Acht nehmen, daß ſie dem in Wuth geſetzten Fiſche nicht eher zu nahe kommen, als bis er abgemattet iſt, weil ihr Boot ſonſt Gefahr liefe, umgeſchlagen zu werden. Da der Harz a) Ichth, S. 35. Weichſel gefangen worden und 5) Schwed. Abhandl. 33. B. iſt in natürlicher Größe abge⸗ S 118. male in dem Danziger Rath⸗ e) Miſe. Piſc. IV. p. 17. hauſe iu ſehen. Dieſer war an der Mündung der 4) Ichth, p. 161. Von den Schwerdtfiſchen insbeſondere. 41 pun an einem binnen Strick befeftiget iſt, welcher über. ei⸗ nen Haſpel laͤuft; ſo folgen ſte demſelben von weitem ſo = lange nach, bis fie merken, daß er hinlaͤnglich entkraͤftet if, 2 da er denn, wenn er nur Kein iſt, in den Kahn, im entge- gengeſetzten Fall aber aus Land gezogen wird. Dieſer Fiſch lebt von Seekraͤutern und Fiſchen; ihm aber koͤnnen andere Seeraͤuber wegen ſeines maͤchtigen Vertheidigungswerkzeugs nicht leicht was anhaben. Nach der Verſicherung des Ariſtoteles a) und Plinius b) ſoll er in den Hundstagen, wie der Thun, von einem Inſekt ge⸗ plagt werden, und vor Schmerz nicht nur wuͤtend uͤber das Waſſer ſetzen, ſondern auch manchmal in die Schiffe ſprin⸗ gen; und wie Statius Nuͤller erzaͤhlt, ſoll ſeine Haut bey Nacht einen phosphoreſcirenden Glanz von ſich geben e). So wenig auch ſonſt große Fiſche von gutem Ge⸗ ſchmack zu ſeyn pflegen; fo wird doch dieſer für eine wohles ſchmeckende Speiſe gehalten: beſonders achtet man die Bauch⸗ und Schwanzſtuͤcke ſehr, und werden daher gut bez zahlt. Die Floſſen werden eingeſalzen und als eine wohl— ſchmeckende Speiſe unter dem Namen Callo verkauft. Er wird theils auf dem Roſt gebraten mit Citronenſaft, theils mit Wein und Gewuͤrze geſtobet, verzehret. Das Herz iſt dreieckigt und das Ohr deſſelben weit, der Herzbeutel duͤnn, durchſichtig und am Zwergfell ange wachſen. In den Speiſeroͤhren d) merkt man auf jeder Seite eine Oefnung, die zu einem Kanal fuͤhrt, welcher ſich in dem Darm endigt. Der Magen iſt weit, der Darm⸗ kanal lang und ſiebenmal gebogen. Die Leber iſt groß und die Gallenblaſe von derſelben abgeſondert. Die Schwimm⸗ blaſe iſt einfach und der Rogen doppelt. Bartolin hat 8 4) Hiſt. Anim. I. 9. c. 19. e) Linn. Sy ft. . T. S. 66. Y) Nat. Hift. 1.9. c. 15. d) Aeſophagus. 42 S3bweeter Abſchnitt. dieſem Fiſche die Ribben abgeſprochen a), der Herr Prof. Rölpin aber hat fie bemerkt b). Wem mit einer genauen Zergliederung gedient iſt, den verweiſe ich auf Bartolin, e) Hartmann d), Schellhammer e) und beſonders auf Hrn. Prof. Koͤlpin f). In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Hornſiſch; in Hol land Zwaardviſch; in Portugal Grand- Eſpadas; in Italien Peſce-Sppda und Emperador; in Genua be⸗ ſonders Imperator; in Venedig Spada; in Frankreich fEpee de mer, l'Empereur oder Eſpadon, und auf der Inſel Malta Piſci⸗Spat. Aelian irret wenn er ſagt, daß unſer Fiſch auch in die ſuͤßen Waſſer gehe, und ihn zu den Donaufiſchen rech⸗ net g). Oppian und Ovid h) ſetzen ihn wegen ſeines Schwerdts mit Recht unter die maͤchtigern Waſſerbewoh⸗ ner: daß er aber, wie Plinius erzaͤhlet 1) und ihm ver, ſchiedene Ichthyologen nachſchreiben, mit dieſem Werkzeu⸗ ge Schiffe durchbohren und ſie im Ocean verſenken koͤnne, iſt ſehr unwahrſcheinlich, da es nur duͤnn und ohnweit dem Kopfe von keiner fonderlichen Härte und Feſtigkeit iſt. Salvian, dem wir die erſte Zeichnung zu verdanken haben, hat unſern Fiſch, ſo wie alle folgende Ichthyologen, unrichtig mit zwo Rüden: und Afterfloffen vorgeſtellt H. a) Cent. II. c. 1 1. p. 16. h) Erſterer ſagt von ihm: 5) Schwed Abh. B. 32. S. 7. et gladii diro mucrone po- 6) A. a. O. tentes, und letzterer: ac du- d) Ephem. N. C. Append. rus Xiphias ictu non mitior ad An. H. Dec. III. enſis. e) Anat. Xiphias, ’ i) Nat. Hilft. 1.32. L. IE 7) Schwed. Abh. i. a. B. ere n. 5 k) Aquat. p. 126. b. Von den Schwerdtfiſchen insbeſondere. 43 Gesner a), Aldrovand b), Jonſton und Ruyſch c) haben ihm ſogar zwo Bauchfioffen gegeben; und daß Klein unrichtig mehrere Arten aus ihm gemacht, iſt bereits oben erinnert worden. Bellon haͤlt ihn ohne Grund fuͤr eine Wallfiſchgat⸗ tung d). Die Schuppen, welche ihm dieſer Schriftſteller, und die Zaͤhne, die ihm Rondelet giebt, 1215 die folgen⸗ den Ichthyologen nicht bemerkt. a) Aquat. p. 381. De Pife. cum. Linn ) De Piſc. p. 332 d) Aquat. p. 109. Fuͤnfte 44 Von den Knorpelfiſchen überhaupt. Fünfte Abtheilung. Knorpelfſſche, Cartilaginei a). [y — nn Diejenigen Fische, deren festere Theile > der Kube chen aus Knorpel beſtehen, ſollen der Gegenſtand unſerer Betrachtungen in dieſer Abtheilung ſeyn. Nicht nur hierinn, ſondern auch in Abſicht der Werk⸗ zeuge, welche zur unmittelbaren Unterhaltung des Lebens b), oder zum Einſaugen des Waſſers dienen, findet bey einigen ein Unterſchied ſtatt; einige haben, wie andere Fiſche, nur eine Kiemenoͤfnung auf jeder Seite, wie der Stoͤhr und 8. Sterlet, andere aber, wie die Neunaugen, vierzehn der⸗ gleichen Luftlöcher; noch andere, wie die Hayfiſche und Rochen, zehn. Und zwar ſind ſie bey dieſen unten, bey jenen aber auf den Seiten befindlich. Die Kiemen ſind an der aͤußern Haut befeſtiget. Außer dem Munde haben die Neeunaugen eine, die Rochen und Hayfiſche aber zwo Oef-⸗ nungen, um ſich dadurch des eingeſogenen Waſſers entle⸗ digen zu koͤnnen. Die mehreſten gehoͤren zu den lebendige gebährenden, und andere zu den eierlegenden Thieren. In dieſe Klaſſe gehört der Stöhr und Seehaaſe, und in jene — a) Amphibia Nantes. L. treffen, deſſen feſtere Theile aus Es iſt merkwürdig, daß wir un⸗ Knorpel beſtehen. g ker den Landthieren keins an⸗ b) Functiones vitales: Von 1 Knorpel uͤberhaupt. 45 die Nadel; und Hafiſche. Nur wenige haben zur Be⸗ ſchuͤtzung ihres Körpers Schuppen, ſondern kleine Sta⸗ cheln, rauhe Haͤute, knorpelichte Erhöhungen, oder gar knoͤcherne Huͤllen, worinnen ſie ſtecken. Der Aufenthalt dieſer Fiſche iſt im Meere, und nur wenige treffen wir in Fluͤſſen und Landſeen an; alle haben ein zaͤhes Leben. Ariſtoteles gedenkt bereits der Ro schen, Stoͤhre, Hai⸗ fiſche, des Seeteufels und der Nadelfiſche; und Galenus der Lamprete a). Plinius handelte erſtere beide in einem Kapitel unter dem Namen Plattfiſche zuſammen ab, beleg⸗ te ſie mit dem Namen Knorpelfiſche b) und gedenkt zuerſt des Staͤchelbauchs c). Bellon theilte zuerſt die Knorpelfſche in lebendigge⸗ baͤhrende und eierlegende ein; zu dieſen zaͤhlte er die Stoͤhr⸗ arten, zu jenen die Haifiſche, Rochen und die Lamprete d). Bald darauf beſchrieb Salvian die Knorpelfische ſei⸗ en ner Gegend e), und machte uns zuerſt mit dem Mühlen; ſteinfiſch bekannt f), ſchloß aber unrichtig den Hammer⸗ 0 fiſch g), die Lamprete und den Stoͤhr davon aus. Die knorpelichte Eigenſchaft des letztern erkannte er zwar, al⸗ lein er getrauete ſich, wegen der einfachen Kiemenöfnung, nicht, ihn den Hai- und Rochenarten zuzugeſellen h). Ron⸗ delet theilte ſie eben ſo ein 1), und beſchrieb den Schnep⸗ penfiſch K); die Aalarten aber handelt er „ mit der Lamprete als Knorpelfische ab 1). ; =) DeAlim Clan. IE .-* 7. .ı\f) Tetrodon mola. L. 5) Nat. Hift, 1.9. c. 24. g) Squalus Zygaena. L. c) Tetrodon hiſpidus. L. h) I. a. B. p. 113. d) Aquat. p. 58.76. 77. 1) De Piſc. p. 331. 372. 8. We Centriſeus Scolopax. e) — 8 62. b. 12. b. L. 128. b. 130. b. 70 L. a. B. p. 394. 46 Von den Knorpelfiſchen insbeſondere. Darauf lehrte uns Gesner den Seedrachen a), Tourner den Seehaaſen b), Marcgraf die Hornfiſche e), Cluſius die Bein; und Igelfiſche d), und Seba den See⸗ drachen e) kennen. | 5 Dieſe ordnete Artedi in zwo Klaſſen f), davon eine jede vier Geſchlechter enthaͤlt: Klein aber in zwoͤlf Ge⸗ ſchlechter g), und Linne, welcher nur eine Klaſſe machte, vertheilte ſie in vierzehn und rechnete ſie zu den Amphi⸗ bien h). So gern ich auch ſonſten dem Linne folgen mag; fo muß ich doch hierinn von ihm abgehen, und dieſe Thiere mit den älteren Naturkuͤndigern in die Klaſſe der Fiſche bringen, da zu dem Begriffe von einem Amphibium erfor⸗ dert wird, daß es ſowol auf dem Lande als im Waſſer, wez nigſtens eine geraume Zeit, ausdauern koͤnne: welche Ei⸗ genſchaft man aber den ſchwimmenden Amphibien nicht zu⸗ geſtehen kann. Ihre Anzahl belaͤuft ſich nach dem Linne“ auf drey und ſiebenzig Gattungen, die nach der Zeit durch die Bemuͤhung des Herrn Profeſſor Pallas mit ſechs i) und Forskaoͤl mit zehn Gattungen k) vermehret worden ſind. Auch ich werde einige noch unbekannte Arten be⸗ ſchreiben. Von dieſen dürften die Gewaͤſſer Deutſchlandes — | 2) Chimera monſtroſa. L. b) Cy clopterus Lumpus. . d 6 Baliſtes. L. ; Ad) Diodon und Oſtration. L. e) Pegaſus. L. 7) Branchioſtegi. Gen. p. 53. und Chondropterygii. p-64. 2) — Miſſ. Piſc. III. h) Syſt. Nat. p. 394. pee, et d WIE e; clopterusdentex, cyclo- pterus minutus. cyclopte- rus ventricoſus. cyelopte- rus gelatinoſus. cyclopte- rus mole. tans. centriſcus voli- k) Deſcript. Anim. p. VIII. X. Erſter Abſchn. Von den Neunaugen überhaupt. 47 ohngefaͤhr ſechs und zwanzig Arten aufzuweiſen haben, da⸗ von mir aber bishero nur zwanzig zu Geſichte gekommen ſind, die ich hier mittheilen werde. 10 Zwey und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Neunaugen. Erſter Abſchnitt. Von den Neunaugen uͤber haupt. Auf jeder Seite ſieben Luftloͤcher a). Die ſieben Luftloͤcher auf jeder Seite find ein ſicherer Charakter fuͤr dieſes Geſchlecht. Der Kopf iſt duͤnner als der Koͤrper und der Mund mit orangefarbigen oben etwas gekruͤmmten und unten breiten Zähnen verſehen, welche in⸗ wendig hohl und von einem fleiſchigten Rand umgeben ſind. Der Mund, womit ſie ſich anſaugen, iſt oben laͤnger als unten; vor dem Auge bemerkt man unterwaͤrts, im⸗ gleichen uͤber demſelben, mehrere kleine runde Oefnungen, welche ohnſtreitig zum Geruch und Gehoͤr dienen. Die 1 aqa) Perromyzon, ſpiracu- lis feptem ad latus utrumque. Petromyzon, Linn. S. N. Gen. 129. p. 394. Art. Gen. 42. p. 64. Petrom zon. Gronov. Muſ. I. p. 64. Z00ph. p. 38. Klein. Mitt. Fife. III. p. 29. Lampetra. Milluglib. Iehth. p. 104. Ray n. Pife. p. 35. Lanipre ,,,, 4 79, Priken. Müller. L. S. 4. Th. S. 229. 43 | Erſter Abſchnitt. Zunge iſt mit verſchiedenen ſaͤgefoͤrmigen Zaͤhnen beſetzt, hart, von einer halbmondfoͤrmigen Geſtalt und dem Fiſche beym Anſaugen und Loslaſſen nuͤtzlich. Dieſe Fiſche find am Genick mit einem Spritzloch verſehen, aus welchem ſie, wenn ſie mit dem Mund feſtſitzen, nach Art der Wallfiſche, das eingeſogene Waſſer ausſpritzen. Der Körper iſt aal— foͤrmig, glatt, mit einem Schleim uͤberzogen; die Bauch⸗ hoͤhle ſchmal und lang und der After ohnweit dem Schwan⸗ ze befindlich. Am Rücken ſind ſie mit zwo und am Schwan⸗ ze mit einer Floſſe verſehen. Sie haben ein ungemein zaͤhes Leben, denn fle fangen ſich auch alsdann noch an, wenn ihnen bereits der Leib aufgeſchnitten iſt, und leben ſo noch mehrere Stunden im Waſſer fort. Ihre Nahrung beſtehet in Würmern u, Inſekten, kleinen Fiſchen und fetter Erde. Den Griechen und Roͤmern ſind dieſe Fische unbekannt geblieben: nur Galenus ad zuerſt der Lamprete a). Nachhero macht uns Bellon mit dem Neunauge und dem Querder b) bekannt. Da ſeit dieſer Zeit kein neuer Fiſch dieſer Art entdeckt worden iſt; fo iſt es mir um ſo viel an⸗ genehmer, daß ich meinen Leſern einen ſolchen liefern kann. Willughby, der ſie zuerſt in ein eigenes Geſchlecht zuſammenbrachte, zaͤhlt zwar fuͤnf Arten: allein ſeine erſte und fuͤnfte Gattung macht nur eine einzige aus, und ſein braſilianiſcher Mucu gehoͤret ins Aalgeſchlecht. Ich halte ihn für das Spitzmaul c). Auch Klein führt vier Gattun⸗ gen auf: allein wie jener den Querder verdoppelte, ſo machte es dieſer mit dem Neunauge d). Ohngeachtet die drey Arten, welche dieſes Geſchlecht in ſich begreift, ſchon der Groͤße nach, in welcher wir ſie gewoͤhnlich antreffen, 4) De Alim. Claſſ. II. c) Muraena Myrus. L. 6) Aquat. p. 75. 4) Mill. Piſc. III. p. 29. Von den Neunaugen überhaupt, 49 ſich leicht unterſcheiden laſſen; ſo findet man dennoch viele Verwirrung bey den Schriftſtellern, wie ich dieſes in der Folge zeigen werde. Da fie alle vier bey uns einheimiſch 5 ſind; ſo werde ich ſie zuſammen beſchreiben. Z3weeter Abſchnitt. Von den Neunaugen insbeſondere. \ “dr g Die Lamprete. 77ſte Taf. Mehrere Reihen Zaͤhne im Munde a). Die mehreren Reihen im Kreiſe geordneter aus einan⸗ der ſtehender ſpitziger gelber Zähne unterſcheiden die Lam⸗ prete von den uͤbrigen Arten dieſes Geſchlechts. Außer die⸗ ſen Reihen findet man auch nach hinten zu eine gerade a) Perromyzon ordinibus n. 3. Lampreta der latei⸗ dentium pluribus. Petromy- niſchen und Lamprete der deut⸗ zon marinus. P. ore intus ſchen Schriftſteller. Lam- papilloſo, pinna dorſali PO- proye. Cours d' Hiſt. Nat. ſteriore a cauda diſtincta. t. V. p. 284. Lamprey, or Linn. S. N. p. 394. n. 1. Lamprey -Eel. Willughb. - Petromyzon maculoſus, or. Iechth. p. 105. Ray. Sınopf. dinibus dentium cireiter vi- p. 35. Joatzmo unagi. Käm- ginti. Art. gen. p. 64. n. 2. pfer. Geſch. von Japan. 1. Th. Syn. p. a n. 2. Klein. Mill. t. 12. f. 2. Lamproye. Fer- Piſc. III. P. 30. N. 3» Mu- Man. Naturg. von Surinam. S. ſtela five Lamp reta. Bellon. 85. II Muſtilla. Forskaöl. ee an, Be t. Anim. p. XVIII. p. 62. b. Lampreta major. p . . The Lamprey. Penn. Britt. Schwenckf. Theriotr. Sil. p. 2001. III 6. Pl. 8. f. 451. Char let. Onom. p. 153. r Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. D 50 3 Bmeeter Abſchnitt. Reihe von ſieben zuſammengewachſenen Zaͤhnen: auch ober⸗ waͤrts nimmt man zween ſtarke und an der Zunge verſchie⸗ dene fügeförmige wahr. Die Lamprete kann ſich mit dem Munde ſo feſt an glatte Koͤrper anſaugen, daß ein Stein von zwölf Pfunden, an dem ein dreypfuͤndiger Fiſch ſaß, mit in die Hoͤhe gezogen ward, ohne daß er loßgelaſſen haͤtte a). Der Kopf iſt von eanngränliher Farbe, die Augen ſind rund, der Stern ſchwarz und der Ring goldfarbig: ei⸗ nige haben auch einen runden weißen Fleck im Genick. Der Ruͤcken und die Seiten ſind gruͤnlich und blau marmorirt und der Bauch iſt weiß; die Ruͤckenfloſſen find braun mit orange und die Schwanzfloſſe blaͤulicht. Die Lamprete iſt ein Bewohner der Nordſee, aus wel⸗ cher ſie im Fruͤhjahr in die Elbe und die damit verbundene Havel und Saale gehet. Die meinigen ſind bey Spandau gefangen worden. Dieſer Fiſch erreichet eine anſehnliche Groͤße, wie denn derjenige, wovon ich hier eine Zeichnung liefere, drey Fuß lang und drey Pfund ſchwer war. Er wird zu Zeiten vier bis ſechs Pfund ſchwer und iſt alsdann einen Arm dick. Wir kreffen ihn indeſſen auch in England, Frankreich, Italien und in Amerika an, wie denn Jovius auch ſeiner unter den Fiſchen des lariſchen Se: er⸗ waͤhnet. Bellon hat ihn zuerſt gut beſchrieben und eine Zeich⸗ nung davon geliefert. Er lebt vom Raube und vermehret ſich ſtark. Seine Feinde ſind der Wels, der Hecht und der Fiſchotter. Das Fleiſch deſſelben iſt von einem außeror⸗ dentlich feinen Geſchmack b), und Galen haͤlt es fuͤr leicht 1 4) Penn. Britt. Zool. III. ſetzen; deſſen man ſich in den p- 78. Faͤllen bedienet, wenn jemand b) Ohne Zweifel iſt daher zur Ungebuͤhr eine Speiſe ta⸗ das Spruͤchwort entſtanden: delt. man wird ihm Lampreten vor⸗ Von den Neunqugen insbeſondere. 51" zu verdauen a); jedoch iſt es, wenn es fett iſt, dem Magen eine beſchwerliche Speiſe, wie man denn den Tod Hein⸗ reichs des erſten, Koͤnigs von England, einer von Ba Fiſch gethanen ſtarken Mahlzeit zuſchreibt b). In den Monathen Maͤrz, April und May, wenn er aus dem Salzwaſſer kommt, iſt das Fleiſch dieſes Fiſches gut, nachher aber wird es zaͤhe und unſchmackhaft. Ver⸗ muthlich gründet ſich in dem Wohlgeſchmacke deſſelben der Gebrauch, nach wel chem die Stadt Glouceſter dem Koͤnig von England jaͤhrlich zum Weihnachtsgeſchenk eine Lampre⸗ tenpaſtete uͤberreichet, und da zu dieſer Jahreszeit dieſer Fiſch uͤberaus ſelten iſt; ſo muß man oͤfters das Stuͤck mit ‚einer Guinee bezahlen c). Man genießet das Fleiſch dieſes Fiſches gekocht und gebraten, wie das vom Aal. Wo man ihn haͤufig faͤngt, da wird er, nachdem er zuvor geroͤſtet und in Weineſſig gelegt worden, mit Gewürze verſehen, in Faͤßgen verpackt, als eine Speiſe fuͤr reiche Leute verſendet. Die Lamprete wird mit Reuſen und dem Netze, und in England vorzuͤglich haͤufig zugleich mit dem Lachſe und der Alſe gefangen. Wie de la Condamnine erzaͤhlt, fü ſollen die Lampreten im Amazonenfluß eine elektriſche Ei⸗ genſchaft beſitzen d). In dem innern Bau weichen ſie von den bisherigen Fiſchen ebenfalls ſehr merklich ab. Die Mundoͤfnung iſt laͤnglichtrund. Die Zähne find hohl und ſitzen nicht in Kinnladen, ſondern in fleiſchigten Kapſeln: auch die Zunge hat eine dieſen Fiſchen ganz eigene Bildung; fie iſt halb; mondfoͤrmig geſtaltet und am Rande mit ſageformigen Zaͤh⸗ D 2 / a) De Alim. Claſſ. III. e) Penn. A. a. O. f d) Cours d' Hiſt. Nat. f. b) Penn. B. Z. III. p. 77; V, p. 287 52 Zweeter Abſchnitt. nen beſetzt. Hinter denſelben faͤngt der Speiſekanal an, geht in gerader Richtung ohne Abſatz und ohne Beugung bis am After und iſt weder mit Anhaͤngſeln noch mit Quer⸗ falten zum Zuruͤckhalten der genoſſenen Speiſen verſehen. Statt daß die übrigen Fiſche dieſer Abtheilung zum Athem⸗ holen acht Kiemen haben, ſind dieſe mit vierzehn kleinen Saͤcken, uͤber denen eine rothe faltige Haut ausgeſpannet iſt, verſehen. Dieſe Saͤcke, die mit den Lungen der Thiere eine Aehnlichkeit haben, ſind in einer ſchiefen Richtung nach vorwaͤrts zu hintereinander geordnet; die aber unter⸗ einander in keiner Verbindung ſtehen. Ein jeder derſelben hat auswendig eine und inwendig zwo Oefnungen; durch jene hat das Waſſer ſeinen Eingang und durch dieſe ſeinen Ausgang, entweder aus dem Munde, oder wenn der Fiſch mit dieſem ſich feſtgeſogen hat, durch das Spritzloch im Genicke. Unter den Werkzeugen des Athemholens it ein ſtarkes Zwergfell ſichtbar, und unter dieſem nahm ich, wie⸗ der alles Erwarten, in der Bauchhoͤhle das Herz wahr, bey welchem die ganze Einrichtung von ungewoͤhnlicher Art iſt: denn das Herzohr war groß und mit ihm in der Mitte der einen Flaͤche durch einen Kanal verbunden; an dem brei⸗ ten Theil des Herzens entſprang die Pulsader; der Herz⸗ beutel a) war dick, ſtark und knorpelicht. Auch der Bau des Rogens iſt merkwuͤrdig; er nahm in dem Fiſch, den ich unterſuchte, und der zwey und drey Viertheil Fuß lang war, beinahe die Bauchhoͤhle ein, und beſtand aus ſehr duͤnnen Scheiben oder Blaͤttern, die nach hinten zu durch ein Gefaͤß, wie an eine Schnur, laͤngs den Ruͤckgrad befeſtiget waren. Vom Anfang der Leber bis zur Hälfte des Bauches lag er vor dem Darmkanal; der untere Theil aber ward von letzterem, der ſich hervor⸗ ſchlang, bedeckt. Die Oefnung des Eierſtocks am Nabels a) Pericardium. Von den Neunaugen insbeſondere. 53 loche iſt unter dem After befindlich, roͤhrenfoͤrmig und her⸗ vorragend. Er wog fuͤnf und ein halb Loth, und die oran⸗ gefarbene Eier hatten die Groͤße des Mohnſaamens; ge⸗ trocknet aber waren ſie ſo klein, daß ich nicht DEN war fie zu zählen. Auch die Nieren haben nicht wie bey andern Ficchen, die ganze Laͤnge der Bauchhoͤhle, ſondern fangen erſt in deſſen Mitte an und endigen ſich, ſtatt in der Harnblaſe, in zween Kanaͤlen, die ſich im Maſtdarm oͤfnen. | In Deutſchland heißt diefer Fiſch Lamprete; in pol land Zee⸗Camprey; in Spanien Camprea; in Frank⸗ reich Kamproye; in England Lamprey und Kamprey; Eel und auf der Inſel Malta Muſtilla. ! Des Ritters Beſtimmung der Lamprete iſt viel zu all gemein: denn auch bey den uͤbrigen beiden Neunaugen iſt die Ruͤckenfloſſe abgeſondert und der Mund eben ſo gebil⸗ det; auch nennt er die Zaͤhne, da ſie eine knoͤcherne Sub⸗ ſtanz haben, unrichtig Warzen. | Wenn der Verfaſſer des Cours d’Hiftoire Naturelle ſagt, daß man vergebens die Gehoͤroͤfnungen bey den Lam⸗ preten fuchen wuͤrde a); fo widerſpricht ihm meine Erfah⸗ rung. 2. Das Neunauge. 78ſte Taf. Fig. r. f Eine Reihe Zaͤhne im Munde b). Die eine Reihe im Zirkel ſtehender Zaͤhne giebt ein | ſicheres Zeichen ab, das Neunauge von den uͤbrigen Arten D 3 a) Tom. V. p. 284. tium unico. Petromyzon b) Petromyson ordine den- fluviatilis, pinna dogfali po- 54 23 Zmweerer Abſchnitt. zu unterſcheiden; hinter derſelben bemerket man unten ſie⸗ ben zuſammengewachſene und oben zween auseinander ſte⸗ hende Zaͤhne. Der Kopf iſt von gruͤnlicher, das Genick und der Rücken von ſchwaͤrzlicher, die Seiten ſind von gelb⸗ licher, der Bauch von weislicher, und die Floſſen von vio⸗ letter Farbe. Indeſſen fallen dieſe Farben bald heller, bald dunkler aus, je nachdem der Grund beſchaffen iſt, worin⸗ nen ſich die Fiſche aufhalten. Laͤngs dem Koͤrper ſieht man viele in die Quere laufende etwas geſchlaͤngelte Linien, und am Kopfende Spuren einer Seitenlinie. Die Augen ſind klein und haben einen ſchwarzen Stern und einen goldfar⸗ benen Ring. f Wir finden dieſe Gattung, welche nicht über zwölf bis funfzehn Zoll lang wird, in den mehreſten europaͤiſchen Fluͤſſen: beſonders find fie in der Mark Brandenburg, ſteriori angulata. Linn. & N. P 394. n. 2. Mull, Prodr. p. 37. n. 307. Petromyzon unico ordine denticulorum minimorum in limbo oris praeter inferiores majores. Art, gen. p. 64. n. 1. Syn. P. 89. n. 1. Spec, p. 99. Pe- tromyzon Gron. Muf. 1. p. 64. n. 144. Zooph. p 38. n. 159. Petromyzon Klein. Miſſ. Pife, III. p. 29. n. J. 8 3.5 Petromyzon. Kramer. Elench. p. 383. n. 1. Muſtela. Plin Nat. Hiſt. l. 9. c. 17. Muſtela fluviatilis. Bellon. p. 75. Lampreta ſubeinerea, maculis carens. Salvian. Aquat..p. 62. Lam- Preta alterum genus. Gesner. Aquat. p. 597. Lampreda. Icon. Anim. p. 326. Lam- preta medium genus. Nil. lughb, p. 106. T. g. 2. f. 1. g. 3%. % N Synopf. p: 25. n. I. Lampreta fluvia- tilis Aldrov. p. 587. Jonſl. p. 104. t. 28. f. II. Schonev. p. 41. Charlet. p. 159. Lampreta fluviatilis media. Schwenckf. Theriot. Sil. p. 432. Jaatz me unagi. Kumpf. Reife nach Japan. 1. I. t. 21. Lampro e. Fer- miu. Hiſt. Nat. de Surinam. p. 85. The Lefler Lam- prey. Penn. B. Z. III. p. 79. Pl. 8. f. 2. Brike und Neun⸗ auge der deutſchen Schriftſteller. Bon den Neunaugen insbeſondere. 85 Pommern, Schleſien und Preußen ſehr haͤufig, wo ſie bey uns in Cuͤſtrin, Oderberg, Ruͤgenwalde u. ſ. w. gefangen, und, nachdem ſie auf dem Roſt gebraten, in Faͤßgen dicht uͤber einander gepackt, und mit Lorbeerblaͤttern, engliſchem Gewuͤrze und Weineſſig verſehen worden, nicht nur hieher, ſondern auch nach Sachſen und andern angrenzenden Pro⸗ vinzen verſendet werden. Sie ſind nur im Winter eßbar, denn im Sommer ſind ſie geſchmacklos, zaͤhe und haben kleine Auswuͤchſe, welche die Fiſcher Raͤude nennen. Auch ſoll ſich, nach der Beobachtung des Muralto, ein gewiſſes Inſekt, das er beſchreibt, auf die Augen dieſes Fiſches ſez⸗ zen, ſie ausſaugen und blind machen a). In der Bober und Neiße werden fie nur vom December bis im April gez fangen, denn im Sommer halten ſie ſich im Grunde zwi⸗ ſchen den Steinen auf. In England faͤngt man die Neun⸗ augen ſo haͤufig, daß man den Hollaͤndern jaͤhrlich vier bis fuͤnfmal hundert tauſend Stuͤck zum Kabeljau⸗ und Stein⸗ buttenfang verkaufet, und hundert tauſend gehen in eben der Abſicht nach Harwich. Auch werden in Kurland im Jaͤnner im Bauskenſchen Fluſſe ſehr viele Neunaugen mit Netzen aus denen im Eiſe gehauenen Wuhnen gefangen. i Sie find viel größer als die aus andern Fluͤſſen, und wer⸗ den in Schnee gepackt weit verſendet: wenn ſie darauf in kaltes Waſſer gelegt werden; ſo bewegen ſie ſich wieder. Dieſer Fiſch begiebt ſich im Fruͤhjahr aus den Seen in die Fluͤſſe, aus welchen er im Herbſte wieder zuruͤck kehrt. Er lebet von Inſekten, Wuͤrmern, Fiſchbrut und vom Fleiſch geſtorbener Waſſerthiere. Seine Laichzeit faͤllt im Maͤrz und April, und er ſetzt ſeine Eier am Rande der Fluͤſſe zwiſchen den Steinen ab. Seine Vermehrung iſt ſtark, und ſein furchtbarer Feind unter den fleiſchfreſſenden free Ren 8 D 4 a) Bomare. Dic. T. VI. p. 236. 56 N Zweeter Abſchnitt. Waſſerbewohnern iſt der Wels. Er hat ein zaͤhes Leben, und man kaun ihn außer dem Waſſer einige Tage lebendig erhalten. Man faͤngt ihn von Martini bis Oſtern mit Reuſen, wie den Aal, und mit Netzen: an die Angel aber beißt er nicht leicht; der Hauptfang geſchiehet im December. Man findet zwar in ſeinem Unterleibe kein Fett, es hat aber dem ohngeachtet derjenige, der im Winter gefangen wird, ein ſuͤßlichtes, derbes und wohlſchmeckendes Fleiſch, das jedoch nicht zu den leicht zu verdauenden Speiſen gehoͤrt. Friſch genießt man ihn mit einer Butterbruͤhe, oder auch gebraten mit Eſſig, Oel, Pfeffer und Peterſilie; und ſoll das Männchen von beſſerm Geſchmack als das Weibchen ſeyn. Die inneren Theile ſind von ne ber. Beſchaffenheit, wie die von der Lamprete. In Deutſchland wird dieſer Fiſch Neunauge und Prike; in Daͤnnemark Negen⸗ Oyen; in Norwegen Steen Sue, Lamprette, Negen⸗Oyen; in Liefland gemeine Neunauge, Lanıprete; von den Letten Neh⸗ ges oder Neenoges, auch Sutteni; von den Eſthlaͤndern Silmund oder Uehhekſa, Silmad; in Rußland Ninog⸗ gi; in England CLeſſer⸗Camprey und in Japan Jaatz me unagi, das iſt achtaͤugig genannt. Jonſton macht unrichtig aus unſerem Neunauge und der kleinen Lamprete des Salvians, welches gleichfalls unfer Neunauge iſt a), zwo beſondere Gattungen. Eben ſo bringt Marſigli das Neunauge unrichtig unter die mit Knochen verſehenen Fiſche b). Artedi nimmt ohne Grund drey Nebengattungen vom Neunauge an, und führt den Querder des Rondelet, Ges⸗ ner, Willughby, Ray und Bellon unrichtig zu unſerm #) De Piſc. p. 118. b) Danub. IV. p. 2. Bon den Neunaugen insbeſondere. 57 Fiſch an a). Seine Frage: ob unter der Lampreta minima des Aldrovand, und unter der Lampreta media des Schwenckfeld, unſer Fiſch zu verſtehen ſey? kann ich letz⸗ tere mit ja und erſtere mit nein . da Aldro⸗ vand den Querder beſchreibt. Vermuthlich hat ſich Klein durch den Artedi ver: ten laſſen, den Querder der erwähnten Schriftſteller eben⸗ falls fuͤr den unſrigen zu halten b). Daß er uͤbrigens aus unſerm Fiſch zwo beſondere Gattungen macht, ein Fehler, der auch in den neuen Schauplatz der Natur fortgepflanzt wird e), ift bereits oben erwaͤhnet worden. Wenn nach dem Bomare dieſer Fiſch ſein Leben nicht uͤber zwey Jahr bringen ſoll d); ſo widerſpricht dieſem der langſame Wachsthum deſſelben: denn ehe er die Laͤnge von funfzehn Zoll erreichet, iſt wenigſtens ein Alter von fuͤnf bis ſechs Jahren erforderlich; und wenn Herr Statius Muͤller das naͤmliche behauptet und hinzuſetzt: daß wenn er ſeine Jungen zur Welt braͤchte, er allmaͤhlig abzehre und ſtuͤrbe e); ſo widerſpricht auch dieſem Vorgeben die taͤgliche Erfahrung; auch gehoͤrt er nicht zu den lebendig gebaͤhren⸗ den, ſondern zu den eierlegenden Amphibien. Jonſton macht aus einem gleichen Irrthum aus der Lamprete und dem Neunauge nur eine, und aus letzterem und der anal zwo Gattungen b). i DO 5 a) Syn. p. 89. . 1 Did. t. VI. p. 234. b) Miſſ. Piſe. III. p. 29. 4) L. S. 3. Th. S. 232. 6) 1. Th. S. 31. | e) De Piſc. p. 154. ———— RT 58 283 dpeeter Abſchnitt. . h Der Querder. al, 78ſte Taf. Fig. 2. Der Koͤrper geringelt, zween Lappen am Munde a). Die zween Lappen am Munde und den geringelten Koͤrper halte ich fuͤr hinreichende Kennzeichen, dieſe Art Neunauge von den uͤbrigen zu unterſcheiden. N Der Querder wird nicht uͤber ſechs bis ſieben Zoll lang, hat einen runden geringelten und an beiden Enden zugeſpitzten Körper, wie der Spuhlwurm. Der Mund iſt zahnlos und der Rand nach unten zu auf beiden Seiten eingeſchnitten, wodurch die erwaͤhnte Lappen gebildet wer⸗ den. Die Floſſen haben kaum die Breite einer Linie; 8 4) Petrompæon, corpore f aunulato, ore lobato. Petro- myzon branchialis. P. pin- na dorſali poſteriori lineari, labio oris poſteriore latere lobato. Linn. S. N. p. 394. n. 3. Wulff. Ichth. p. 15. n. 20. Zooph. p. 38. n. 160. Petro- myzon corpore annuloſo, appendicibus utrinque duo- bus in margine oris. Art. gen. p. 42. n. 2. Syn. p. 90. N. 2: Petromyzon. Klein. Miſſ. Pife. III. p. 30. n. . Muſtela fluviatilis minor. Bellon. Aquat. p. 75. Lam- petra parva et fluviatilis. Gesner. Aquat. p. 589. Lam- petra minima, Aldrov. p. 539. Lampern, or pride of Petromyzon. Gr. 1 the lis. Millughb. p. 104. et Lampetra coeca. T. g. 3. f. 11. Lampern or pride of the Ifis. Ray. Synopſ. p. 35. n. 2. 4. Lampreta, Neunauge. Jonſt. t. 28. f. 10. Lin aehl. Linn. Faun. Suec. p. 106. n. 291. Vas-Igle. Muller. Prodr. p. 37. n. 307 b. Blind - Lamprey. Art. of Angl. p. 98. The Pride. Penn. B. Z. III. p. 80. Pl. 8. f. 3. Lamproyon et Lam- prillon. Rond. P. 2. p. 202. Querder, Schlamquerder. Schwenckf. Theriotr. Sil. p. 423. Uhlen. Kramer, Elench. p. 483. Der Kiefer: wurm. Muͤller. L. S. 3. Th. S. 234. f Von den Neunaugen insbeſondere. 59 der Ruͤcken iſt grünlich, die Seiten 555 gelbroͤthlich und der Bauch weiß. Wir treffen dieſen Fiſch nicht nur in Pommern und Preußen, ſondern auch in den mehreſten Provinzen Deutſch— lands an: aus Schleſien erhielt ich ihn unter obiger Be⸗ a von der Gräfin von Solms. 0 Die Querder lieben ein reines Waſſer und halten ſich N auß dem Grunde der Bäche und kleinen Fluͤſſen auf: beſon⸗ ders pflegen fie ſich häufig in die zum Erweichen ins Waſ— ſer gelegten Flachsbuͤndel zu verkriechen, und werden mit dem⸗ ſelben zugleich herausgenommen; ſie haben daher in Schwe⸗ den den Namen Lin- Ahl von Leinen und Ael erhalten. Sie naͤhren ſich von Wuͤrmern, Waſſerinſekten und A ein ſehr zaͤhes Leben. Man faͤngt ſie mit Hahmen und Reuſen, und genieſt ſie, nachdem ihnen die Koͤpfe abgeſchnitten worden, gekocht mit einer Weinbruͤhe, oder gebraten mit zergangener But⸗ ter und Eitronenſaft. Der gemeine Mann verachtet ſie wegen ihrer wurmfoͤrmigen Geſtalt und gebraucht ſie zum Koͤder an die Angel; wobey ſie ihm auch ſelten ihre Dienſte verſagen; denn da fie ein zaͤhes Leben haben und die Raub⸗ fiſche weit eher nach einen lebendigen, als nach einen tod⸗ ten Körper haſchen; fo verſchaffen fie den Fiſchern faſt aller zeit eine ſichere Beute. Die inwendigen Theile ſind mit den vorhergehenden von einerley Beſchaffenheit. | In Deutſchland heißt dieſer Fiſch klein Neunauge und Guerder; in Oeſterreich Uhle; in Schweden Lin; Ahl; in Norwegen Vas⸗Igle; in Frankreich Eampril⸗ lon und Lampreyon und in England Pride. Der Verfaſſer des Cours d’Hiftoire Naturelle macht eine unrichtige Beſchreibung von unſerm Fiſch, wenn er ſagt: daß er ſo duͤnn wie ein Wurm und anderthalb Fuß 6 S3 peeter Abſchnitt. lang fen a). Artedi ſieht unrichtig die Lappen am Munde fuͤr Anhaͤngſel an b); und daß der groͤßte Theil der Schrift⸗ ſteller, die er zu ſeinem erſten Neunauge anfuͤhrt, unſern Fiſch beſchreiben, iſt bereits oben erinnert worden. N Willughby e) und Ray d) irren, wenn fie denſelben als zwo beſondere Gattungen auffuͤhren. Jonſton hat erſtlich das kleine Neunauge mit neun Luftloͤchern abgebildet e) und denn macht er aus dem Neun⸗ auge und dem 1 8 nur eine Gattung N 4. Das kleine Neunauge. petr omyzon Planeri. site Taf. Fig. 3. Der Körper geringelt, der Mund warzigt g). Die am Rande des Mundes befindliche ſpitzige War⸗ zen und der geringelte ſpuhlwurmfoͤrmige Koͤrper unter⸗ ſcheiden diefe Lampretenart von den vorhergehenden. Im Munde bemerket man hinter dem ſtarken warzigten Rande, wie beim Neunauge, ebenfalls eine Reihe einzelner und hinter derſelben verſchiedene zuſammengewachſene Zaͤhne; die Zunge iſt auch mit einigen Zaͤhnen beſetzt. Die Augen haben einen ſchwarzen Stern und einen gelben Ring um denſelben. Die zwo Reihen runder Oefnungen unter und uͤber den Augen, ſind bey dieſer Gattung leicht wahrzuneh⸗ 4) t. V. p. 87. 1 425 e) De Piſe t. 28. f. 10. 5) Son. p. 90. n. 3. ia e) Ichth. p. 104. 107. N P. 154. 4) Sy nopl. Piſe. P. 35. g) Perromyzon, corpore N. 2. 4. annulato, ore papilloſo. Von den Neunaugen insbeſondere. 61 men. Die Bruſt iſt verhaͤltnißmaͤßig ſtärker als bey den uͤbrigen Arten; auch ſind die Floſſen ziemlich breit, und am After bemerkt man einen hervorſtehenden kegelfoͤrmi⸗ gen Koͤrper, welcher nichts anders als der Legedarm oder die Fortſetzung des Eierſtocks iſt. Bey der Lamprete ſah ich ebenfalls einen ſolchen Körper, durch deſſen Oefnung ich die Eier herausdruͤckte; jedoch ſtehet er bey dieſer ne ſo ſtark hervor, als bey dem unfrigen. | Wir treffen dieſen Fiſch im Thuͤringiſchen in Baͤchen an, und habe ich ihn nebſt dem vorhergehenden von mei⸗ nem gelehrten Freunde, dem Hrn. Profeſſor Planer aus Erfurt, unter dem Namen des kleinen Neunauge erhalten. Er hat eine olinengrüne Farbe, die bald heller bald dunkler faͤllt; zu Zeiten findet man auch welche von hellerer Farbe, die mit dunkleren Flecken verſehen find. Er hat gleichfalls ein zaͤhes Leben, und bleibt in Branntwein gelegt eine Viertelſtunde lang, unter heftiger Bewegung, am Leben: wenn er in dieſem abſtehet; ſo bleibet der Mund nach dem Tode offen, im Waſſer aber zu. So viel Aehnlichkeit dies ſer Fiſch auch, dem erſten Anblick nach, mit dem vorherge⸗ henden hat; ſo trage ich doch kein Bedenken, ihn fuͤr eine eigene Gattung zu halten: denn Erſtens iſt er ſtaͤrker und laͤnger, als jener. Zweitens hat er einen ſtarken, warzigten und mit Zaͤh⸗ nen beſetzten Mund, da bey jenem dieſer Theil duͤnn und mit Lappen verſehen iſt. | Drittens hat jener kaum merkbare Stoffen, welche Linne mit Recht zum Karakter macht: der unſrige hinge⸗ gen ungleich ſtaͤrkere. | | Viertens habe ich an letzterm nicht denjenigen kegel⸗ foͤrmigen Koͤrper am After, als beim Querder, wahrneh⸗ men koͤnnen. | Endlich find bey dieſem die Augen ungleich groͤßer, als bey jenem. Im übrigen koͤmmt er in Abſicht des Fangs, 1 62 Erſter Abſchnitt. der eng der Laichzeit und der inneren Theile mit der Lamprete uͤberein. Gesner hat zwar zwo Aeten von kleinen Neunaugen 0 abgebildet: allein da ſeine erſte Zeichnung nur aus dem Nondelet iſt; fo iſt unter dieſer und feiner eigenen Zeich⸗ nung nur eine Gattung zu verſtehen. Auch Schwenckfeld beſchreibt zwo b): da er aber von der letztern ſagt, daß ſie eine Linie laͤngs auf dem Koͤrper wie der Blutigel habe; ſo bleibt es ungewiß, was er darunter verſtehe. Drey und zwanligſtes Geſhlech. Die 18 | Erſter Abſchnitt. Von den Rochen überhaupt, Die Luftloͤcher unten e). Die auf der untern Seite befindlichen zehn Quftlöcher find ein karakteriſtiſches Zeichen für dieſes Geſchlecht. Der a) Thierb. S. 150. b. 160. b) Schwenckf. Theriotr. Sil. p. 432.433. c) Piſces fpiraculis fub- ‚zus. Raja. Linn. S. N. gen. 130. p. 193. Art. gen. 45. P. 70. Groov. Muſ. I. p. 63. Zooph. p. 35. Narcocion, Rhinobatus, Leiobatus, Da- ſybatus. Klein. Miſſ. Piſe. III. p. 31— 41. Cartilaginei vivipari planı. Bellon. p. 77. Paſtinaca. Rondel. P. I. p. 231. Raja. p. 339. Paftina- ca. Gesner. Aquat. p. 679. Raja. p. 788. Cartilaginei plani. Aldrov. de Piſc. p. 415. Willuglib. p. 64. Car- Von den Kochen überhaupt. 63 Körper iſt duͤnn und breit; die Rochen find daher im eigent⸗ lichen Verſtande Plattfiſche, wie die Schollen, und haben eine rautenfoͤrmige Geſtalt. Der Kopf läßt ſich durch kein aͤuſ⸗ ſerliches Merkmal von der Bruſt, wol aber dieſe vom Bauche und beide von den uͤbrigen Theilen unterſcheiden; wie aus denen auf der neun und ſiebenzigſten bis ein und achtzigſten Tafel gelieferten Zeichnungen zu erſehen iſt. Die Mundoͤfnung iſt auf der untern und beide Augen ſtehen auf der obern Seite. Ueber jener find die Naſenloͤcher in Ge⸗ ſtalt einer breiten Furche, die mit einer netzfoͤrmigen Haut umgeben iſt, befindlich. Sie beſtehet aus zackigten oder kammfoͤrmigen Falten, welche in der Mitte durch eine Scheidewand getheilet, und die im Blein gut vorge⸗ ſtellet find a). Ohne Zweifel vertreten die Falten die Stel⸗ le der ſiebfoͤrmigen Knochen b) bey den Saͤugthieren, zur Verſtaͤrkung des Geruchs. Zur Beſchuͤtzung vor aͤußeren Verletzungen wird dieſe Höhle mit einer Klappe beinahe gaͤnzlich bedeckt. Die Augen ſind laͤnglicht und werden bis zur Hälfte mit einer Haut uͤberzogen, die den Fiſchen ſtatt des Oberaugenliedes dient, und weil die Augen durch dieſe, wie durch einen Nebel durchſcheinen; ſo hat ſie Rondelet mit dem Namen Nebula belegt e). Hinter denſelben nimmt man zwey halbmondfoͤrmige Loͤcher wahr, davon ein jedes ſich in zween Gaͤnge, deren der eine mit dem Mund und der andere mit dem Kiemen in Verbindung ſtehet, endigt; durch dieſe kann der Fiſch ſowol das mit dem Raube zugleich eingezogene Waſſer, als auch das, welches durch die Kiemenoͤfnungen tritt, herausſtoßen. tilaginei plani et lati. Ray. 4) Miſſ. Piſe. I. t. 6. f. 2. Synopf. p. 23. Ray. Penn. e zu e b) O Genie Rochen. Müller, L. S. 3. Ch. c) De Piſe. P. I. p. 341. S. 236. 345. 64 Erſter Abſchnitt. Dieſe Oefnungen ſind innerhalb dem Munde mit einer Klappe verſehen, damit das Eindringen der Speiſen in dieſelben verhindert werde. Die Kiemen ſind, wie bey den Fiſchen mit Kiemendeckeln, beſchaffen, ſtehen aber nicht wie bey jenen frey, ſondern der aͤußere Rand iſt vermittelſt ei⸗ ner Haut an der Bruſt befeſtiget; auch dieſe hat Klein, jedoch nicht allzudeutlich vorgeſtellt a). Der Kopf iſt nur klein, auf den Seiten zum theil mit der Bruſt umgeben, und laͤuft in eine bald laͤngere bald kuͤrzere Spitze aus. Die Mundoͤfnung iſt in der Quere und bey einigen mit mehre⸗ ren Reihen ſpitziger, bey andern mit ſtumpfen Zaͤhnen dicht beſetzt. Die Zunge iſt ſehr breit, kurz und glatt. Die Luftloͤcher haben eine ſchiefe Richtung. Die Bauchhoͤhle iſt rund, der Schwanz duͤnn und lang, und der After an dem Anfang deſſelben befindlich. Die Bruſtfloſſen umgeben den Rumpf; ſie ſind mit einer dicken Haut uͤberzogen, welche die Strahlenanzahl zu beſtimmen verhindert. Die Bauch⸗ floſſen ſind am Grunde mit den Afterfloſſen verwachſen b). Der Schwanz iſt bey den mehreſten mit zwo kleinen Floſſen und mit einer oder mehreren Reihen Stacheln befest; bey einigen laͤuft er in eine borſtenartige Spitze aus, und in dieſem Fall iſt er mit einem ſaͤgefoͤrmigen Stachel verſehen. Die obere Seite iſt bey vielen mit kleinen und großen Sta⸗ cheln beſetzt, die untere aber nur bey wenigen. Ihre Jun⸗ gen bringen ſie in einer ſchwarzen, ſtarken, laͤnglichtvier⸗ eckigten Huͤlle, welche in vier Spitzen oder Hoͤrner aus⸗ laͤuft, zur Welt; die unter dem Namen Seemaͤuſe oder eben ſo deutliche Floſſen als die a) Miſſ. III. t. V. f. 3. 6. b) Ariſtoteles ſagt zwar, daß die Rochen keine Floſſen haben (Nat. Hiſt. I. 1. c. 5.) und daß ſie nur vermoͤge ihres Körpers ſchwimmen; (de Part. J. 4. C. 13.) allein fie haben Schollen. Man erkennet nicht nur bey den trockenen und bey friſchen, wenn die aͤußere Haut abgezogen iſt, die Strahlen, ſon⸗ dern auch die Gelenke in denſel⸗ ben, deutlich. Bon den Rochen überhaupt, 63 Seekuͤſſen a) bekannt, und von der Größe der Hühnereier find, wovon wir nebſt dem Cierſtock beim Rondelet b), Gesner c) und Jonſton d) eine Zeichnung finden. geben ſelbige vom May bis zu Ende des Auguſts von ſich. Ein jedes Weibchen wird zur Begattungszeit von mehreren Sie bringen jedesmal nur ein Jun⸗ Maͤnnchen begleitet. ges zur Welt, und wenn dieſes erſchienen iſt; ſo entwickelt ſich ein neues. Die Weibchen ſind viel groͤßer als die Maͤnnchen, und dieſe haben dagegen ungleich mehr und ſtaͤrkere Stacheln als jene. Sie füllen waͤhrend der Begat⸗ tung ſo feſt zuſammenhangen, daß wenn man eines davon, welches an der Angel gebiſſen hat, aus dem Waſſer e das andere mitfolgt e). Bey meiner Entfernung vom Meere iſt es mir nicht möglich, Beobachtungen uͤber die Fortpflanzung dieſer Thie⸗ Sie re zu machen; und da die neueren Naturkuͤndiger ſich we⸗ nig um die Oekonomie derſelben bekuͤmmert haben; ſo habe ich die Bemerkungen jenes großen griechiſchen Weltweiſen, ö des Ariſtoteles, geſammlet, um dieſe Lucke einigermaßen auszufuͤllen. Bey der Begattung bringen ſie nicht nur ihre untere Seite zuſammen, ſondern das Maͤnnchen ſetzt ſich auf den a) Mus marinus, pulvi- nar marinum. Wie man nun vormals aus der aͤußerlichen Geſtalt auf gewiſſe innerliche Kraͤfte ſchloß; ſo hatte man auch dieſer Haut, wegen ihrer ungewoͤhnlichen Figur, beſonde⸗ re Heilkraͤfte zugeſchrieben. Nach der Verſicherung des Forskaoͤl, bedienen ſich noch gegenwaͤrtig die Griechen derſelben als eines Hausmittels bey Wechſelfiebern; Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. n indem fie kurz vor dem Fiebers anfall mit der Haut raͤuchern und den Kranken den Dampf durch Naſe und Mund einzie⸗ hen laſſen. Deſcript. Anis mal. p. 20. b) De Piſe. P. I. p. 342. c) Aquat. p. 789. Icon. Thierb. S. 74. 4) Dei Pife. t. 12. f. 4. e) Penn. B. Z. III. p.93- 66 Erſter Abſchnitt Ruͤcken des Weibchens a). Es find ihnen gewiſſe Theile eigen, wodurch ſie in der Begattung zuſammenhangen b). Bey einigen Knorpelfiſchen c) unterſcheiden ſich die Maͤnnchen von ihren Weibchen dadurch, daß neben dem After zween Körper herunterhangen, welche den Weibchen fehlen d). | Die Rochenfiſche ſind mit einer doppelten Mutteroͤf⸗ nung e), die uͤbrigen aber, wie bey den Voͤgeln, nur mit ei⸗ nem einfachen Eiergang verſehen f); alle Knorpelfiſche ha⸗ ben zu gleicher Zeit große und kleine Eier, wovon ſie die unterſten zuerſt von ſich geben, daher es denn koͤmmt, daß dieſe Fiſcharten in einem Monath mehrmalen gebaͤhren und ſich begatten; und waͤhrend daß das obere Ey befruchtet wird, kommt das untere zur Reife g). Auch findet bey dieſen Thieren eine Ueberbefruchtung ſtatt h, Bey den Knorpelſiſchen zerſtreuen weder die Maͤnn⸗ chen den Saamen oder Milch, noch die Weibchen die Eier i). Auch iſt die Vermehrung derſelben nicht ſtark. Wenn die Zeit der Geburt herannahet, begeben fie ſich nach den Ufern, damit ſie ein waͤrmeres Waſſer haben, und ihre Nachkommenſchaft deſto ſicherer fortkommen möge k). Alle Knorpelfiſche gehoͤren zu den lebendig gebaͤhren⸗ den ). Der Rochen wird mit der Haut, der Hay aber ohne dieſelbe gebohren; denn bey dieſem platzt das Ey in⸗ nerhalb, er jenem aber außerhalb der Mutter m), = Hill Anim. I. F. e. 5. e) Vulvae bifurcatae. 1.6. c. 11. 2 l. 6: c. 10. „ N ee 8) 1. 6. e. 11, b) 1 I 5 0 93. h) Superfoecundatio. c) Man erinnere ſich, daß 1) De genorat. I. 3. e. Ariſtoteles außer den Rochen 5 1.6. C. 11. 1 und Haifiſchen nur einige weni⸗ 5) H. A. 1. 2. c. 1 ge Knorp: lfiſche gekannt habe. 9 1.2. eur. # 9 e DR 6.6. 2 n) I. 6. 0. 10. Von den Rochen uberhaupt. 24 Wir treffen dieſe Fiſche faſt in allen europaͤiſchen Meer ren, jedoch in der Oſtſee nur feiien an: hauptſaͤch ich findet man ſie im ſuͤdlichen Ocean; fie halten ſich im Grunde auf und verbergen ſich im Winter im Schlamm oder Sande. Sie leben von Krebſen, Hummern, Muſcheln, Schnecken, Schollen und andern Thieren, die ſie habhaft werden koͤn⸗ nen, ja ſogar dem Menſchen werden ſie gefaͤhrlich; und wie Oppian erzaͤhlt, ſollen fie ſich fo lange über denſel ben legen, bis er tod: iſt, da fie ihn alsdenn verzehren a). Auch die neuern Schriftſteller, als Ulloa b), Abt Raynal u. a. m. | befräftigen dieſes, mit der kleinen Abweichung, daß fie fa: gen, wie ſie die Taucher durch ihre Schwere todtdruͤcken, oder indem ſie ſich um dieſelbe wickeln, erſticken; daher die Taucher allezeit ein großes Meſſer an die Hand gebunden | haben, womit ſie den Fiſch, ſobald er ſich ihnen naͤhert, den Bauch aufritzen. Sie werden ungemein groß e), und man trifft ſie von ein bis zwey hundert Pfund ſchwer an d). Man fängt fie durch Angelſchnuͤre und bedient ſich der Heringe oder anderer wenig geachteten Fiſche zur Lockſpeiſe. Auch mit dem Wurfſpieß kann man ſich ihrer wie den Hei⸗ ligenbut bemaͤchtigen. Es haben dieſe Fiſche, wenn ſie aus der See kommen, einen widrigen Geruch, der ſich aber in wenigen Tagen verlieret. Ariſtoteles gedenkt bereits des Hairochen e), des Stechrochen 5 des Meeradlers g), des Hacke hen h), E 2 a) Hallier. S. 240. 5 1) Penn. Britt 200. II. ) Nachricht von Amerika. p. 82: 1. Th. S. 229. N e) Raja iir sere La e) Wegen ihrer Breite wer⸗ 5 — Paftinaca-L. » den fie daſelbſt Mantas oder ) — Aquila Er Napratzen genann. % Bett R 68 Erſter Abſchnitt. 5 der Spitznaſe a) und des Zitterrochen b). Bellon machte uns mit dem Nagel- c) und Spiegelrochen d) und Ronde⸗ let mit dem Walkerrochen e) bekannt; und dieſe neun Ar⸗ ten find es, die der Ritter in fein Naturſyſtem aufnimmt. Auch Marcgraf hat drey braſilianiſche beſchrieben f). Die Ichthyologen geben zwar eine ungleich groͤßere Anzahl an: allein die Unterſcheidungszeichen, die ſie von einer geringen Abaͤnderung der Stacheln, Flecken und Far⸗ ben heruehmen, find zu ſehr zufaͤllig, als daß man fie als einen Grund zur Beſtimmung der Gattungen gebrauchen koͤnnte; die weißen runden Flecke ruͤhren nicht ſelten von abgefallenen Stacheln her. Aus dieſen zufaͤlligen Erſcheinungen, und aus der großen Aehnlichkeit, welche die Gattungen unter einander haben, iſt es gekommen, daß man fie ohne Noth verviel⸗ fältiget hat. So nimmt Rondelet zwanzig Arten an g), welches auch die folgenden Ichthyologen thun. Ueberhaupt iſt bey dieſem Geſchlechte die Verwirrung der Schriftſteller fo groß, daß ſelbſt ein ſcharfſinniger Artedi ſich nicht herz aus zu finden wußte; wie man aus den haͤufigen Fragen und ſeinen vielen Nebengattungen erſiehet. Unter den zehen Arten, die er annimmt, koͤmmt der Stechroche als zwo beſondere Nummern vor h). Linne bringt fie in zwo Abtheilungen, davon die in der erſten mit ſcharfen und die in der zwoten mit ſtumpfen Zaͤhnen verſehen find. Klein macht vier Geſchlechter daraus, als den Krampffiſch ), 4) Raja Oxyrinchus. L. p. 175. Piſo. Hiſt. Nat. Ind. 5) — Torpedo. L. N | c) — Clavata. L. De b — Miraletus. L. 8) De Piſe. P. I. p 5 358. e) — Fullonica. L. h) Syn. p. 100. n. 3. 4. F) Aiereba, Jabebirete, 1) Narcucion. Mit. Pife, Narimari. Hiſt. Piſc. I. 4. III. p. 31. | l Von den Kochen überhaupt, 69 darinn er die vier Arten Zitterrochen des Rondelet auf; nimmt; den Engelroche a), darinn zwo, den Glattroche b), darinn zehn und den Brombeerſchwanz c), darinn vierzehn Arten vorkommen; und da er alle bey den Schriftſtellern gefundene Gattungen fuͤr ſolche annimmt; ſo ſteigt bey ihm die Anzahl auf dreißig. In den neuern Zeiten hat uns Gronov d) und Herr Pennant e), ein jeder mit einem neuen und Forskaoͤl mit Von allen dieſen treffen wir in unſerer Gegend der Nordſee ſechs Gattungen an, die ich neun f) bekannt gemacht. hier beſchreiben werde. Zweeter Abſchnitt. Von den Rochen insbeſondere. 1. Der Glattroche. 7oſte Taf. Dae Schwanz nur mit Stacheln beſetzt 20 Der mit Stacheln beſetzte Schwanz unterſcheidet bier ſen Rochen von den uͤbrigen, gewoͤhnlich iſt nur eine Reihe 1 E 3 a a) Rhinobatus. b) Leiobatus, c) Daſybatus. d) Zooph. p. 35. n. 152, e) Shagreen. — Ray Britt. 20ol. III. p. 87. 7) Raja omm es fcherit, Raja Anar. Raja Tajara. Raja Schoukie. Raja Mula. Raja Lymna. Raja Sephen. Raja Uärnak, Raja Halavi. Deſeript. Anim. p. IX. 17. g) Raja cauda tantum 1 Raja batis. R. va- ria, dorfo medio glabra, cau- da unico “rn ordine. Linn. S. N. p. 395. n. f. Raja batis. Maler, Prodr. P. 37. n. 308. Art. gen. p. 73. m. 9. Syn. P. 102. n. 9. 70 3oeeter Abſchnitt. derſelben vorhanden; jedoch haben die Maͤnnchen manch⸗ mal noch eine Reihe auf den Seiten, bey allen aber bemer⸗ ket man auf jeder Seite deſſelben einen geraden und an den Augen mehrere kleine gekruͤmmte Stacheln. Der uͤbri⸗ ge Theil des Körpers iſt glatt und mit einem zaͤhen Schleim uͤberzogen; die Augen haben einen ſchwarzen Stern und einen halbmondfoͤrmigen gelben Ring mit einer weißen Einfaffung ; der Mund iſt mit mehreren Reihen ſpitzer Zaͤhne beſetzt und der Kopf geht in eine ſtumpfe Sytitze aus. Die obere Flaͤche iſt aſchgrau, worauf man zu Zeiten einige ſchwarze Flecke bemerkt, und die untere weiß mit vielen ſchwarzen Punkten, die wellenfoͤrmige Li⸗ nien bilden, beſprengt. Die Bauch- und Afterfioſſen has ben jede ſechs Strahlen. Der Schwanz, der ſich in eine Spitze endigt, iſt mit zwo kleinen Floſſen beſetzt. Dieſer Fiſch iſt ein Bewohner der Nordſee und wird haͤufig in der Gegend von Heiligeland, beſonders im Jun gefangen; die groͤßern nennet man in daſiger Gegend P. I. p. 348. Oxyrinchus medio glabro; aculeorum major. Gesner. Aquat. p.792 ordline folitario ante pinnas Icon. Anim. p. 30. Thierb. dorſales; cauda gracili api⸗ S 96. Aldrov. p. 452. ce apterygio. Gronov. Muf. Willughb. p.69.t.C.4. Ray. I. p. 46. n. 143. Zooph. p. Synopf. p. 26. n. 3. Raja 37% . 187. Daly batus, in laevis. Charlet. p. 129. Fon- Raja batis, dorfo diptervgio, ſupina corporis parte verfus alas quadantenus fpinulis donatus, ne 1 muricata, ad ſiniſtrum latus duobus pari- bus. Klein Mifſ. Piſc. III. P. 37. n. 14. Laeviraja. Bellan. Aquat. p. 89. Sal- van. Aquat. p. 140. Alia Raja Oxyrinchus. Rondel. cauda unico ordi- ton. p. 35. t. 10. f. 8. t. 11. f. 1. 6. Koe hale. Ponzopp. Dam. S. 185. n. 1. Skata. Olaff. Reiſen 1. Th. S. 191. n. 16. 2 Th. S. 202. h. Der Tepel. Schonev. p. 88. The Skate. Penn. B. Z. III. p. 82. Pl. 9. Die Stachelroche. Muller. L. S. 3. Th. S. 240, Bon den Rochen insbeſondere. "rg Baumrochen und die groͤßeſten Fleten; fie find gewöhnlich zween bis drittehalb Fuß breit und einer Hand breit dick; aber auch die von vier bis fünf Fuß Breite und eines Fußes Dicke gehoͤren noch nicht zu den groͤßeſten Fiſchen dieſer Art: denn ſo trifft man ſie manchmal von hundert und funfzig bis zwey hundert Pfunden ſchwer an a); und war ein einziger, wie Willuabby erzaͤhlet, hinreichend, hun⸗ dert und zwanzig Menſchen zu ſaͤttigen b). Er iſt der groͤßte und zugleich der wohlſchmeckendſte in dieſem Geſchlechte, beſonders ſo lange er jung iſt. Er hat ein weißes Fleiſch, das man aus dem Salzwaſſer gekocht, mit Butter und Senf zu genießen pflege. In der Gegend von Schleswig und Holſtein, wo der Fang ſtark iſt, trocknen ihn die Fi⸗ ſcher an der Luft und verfahren ihn nach Hamburg, von da aus er weiter nach andern Gegenden Deutſchlandes verſendet wird. Auch den Magen trocknen ſie an der Luft und genießen ihn auf eben die Art, wie den vom Kabeljau. Die Islaͤnder eſſen ihn niemals friſch, ſondern machen aus demſelben, wie aus dem Kabeljau, Klippfiſch, und berei⸗ ten aus ſeiner Leber einen feinen weißen Thran. Seine Begattungszeit faͤllt im Maͤrz und April; im May faͤngt er an ſeine Jungen von ſich zu geben, womit er bis im September fortfähret. Im Frühjahr iſt fein Fleiſch am. allerbeſten, es wird zur Begattungszeit ſchlechter, beſon⸗ ders bey den Maͤnnchen; im Oetober iſt es duͤnn, mager und zaͤhe, und verbeſſert ſich darauf im November. Das Gehirn iſt laͤnglicht. Der Bruſtknorpel, der in der Quere liegt und die Bruſt vom Unterleibe trennt, hat von jeder Seite zween Aeſte, davon einer nach hinten und Dei, ee u vorne zu gebogen iſt, an denen die zehn E 4 4) Muller. L. S. 3. Th. 5) Ichth. p. 69. G. 414. Fa in 272 23 yoeete Abſchnitt. e Kiemen befeſtiget ſind. Das dreieckigte Herz liegt in einer dergleichen Höhle, Das Zwergfell iſt ſtark, die Leber groß, und beſteht aus dreien Lappen, wovon der mittlere der kleinſte iſt; die Milz iſt roͤthlich und bildet ein laͤnglichtes Dreieck. Der Schlund iſt kurz, der Magen lang und weit und hat ſtarke Falten. Der Darmkanal iſt kurz, ein wenig gebogen und wie bey den Schollenarten mit einer ſchnecken⸗ foͤrmigen ausgeſpannten Haut verſehen. Die Nieren ſind laͤnglicht und von dunkelrother Farbe. Der Eierſtock liegt am Ruͤckgrad nahe am Zwergfell und beſteht aus einer ſtar⸗ ken Anzahl von Eiern, wovon die unterſten die groͤßten ſind. Wenn die befruchteten eine gewiſſe Groͤße erreicht haben; fo ſenken fie herunter in die Gebaͤhrmutter, die ohnweit dem After befindlich iſt. Der Dotter hat die Ge⸗ ſtalt einer flachen Kugel und das Weiße iſt ſalzigt. Bey den Maͤnnchen bemerkt man unter der Leber am Ruͤckgrade zween druͤſigte Koͤrper, in denen eine weiße Feuchtigkeit enthalten iſt, und die durch zween duͤnne Gaͤnge, die ſich ohnweit dem After endigen, den Ausgang findet; dieſe Koͤrper ſind wahrſcheinlich die Hoden. Eigentliche Ribben habe ich ſo wenig bey dieſen, als bey den Sichel na bemerkt. \ In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Glattroche; in Heiligeland Tepel, die großen Baumrochen und die ganz großen Fleten; in Island Skata; in Daͤnnemark Roe; Hale; in Norwegen Plet⸗Aokken; in Groͤnland Takka⸗ —likkiſak; in Holland Vleet; in England Skate und Flair; in Frankreich Raye⸗liſſe; in Marſeille beſonders Floſſa⸗ „ide z in Spanien CLuida; auf der Inſel Malta 2090 und in Rom Bavoſa. | Artedi fuͤhrt zwar zu unſerm Fiſch den Bares des Ari⸗ ſtoteles an a), allein da diefer Namen einen Rochen mit — — — #) Syn. p. 102. n. 9. Von den Rochen insbeſondere. 73 vielen Stacheln bedeutet; ſo kann wohl der unſrige, da er unter allen die wenigſten aufzuweiſen hat, nicht darunter verſtanden werden. Seine Frage: ob unter der Raja Lae- vis des Schoneveld unſer Fiſch zu verſtehen ſey? kann ich bejahen. Wenn Herr Profeſſor Srünnice zu der zwey und funfzigſten Tafel des Salvian, wo der unſrige vorgeſtellt iſt, den Oxyrinchum anfuͤhrt a); ſo liegt hier wohl ein Schreibfehler zum Grunde. SGronov fuͤhrt unrichtig den eilften Dornſtrauch des Klein, mit drey Reihen Stacheln am Schwanze, zu un⸗ ſerm Fiſch an b). 2. N Die Spitznaſe. | softe Taf. t Eine Reihe Stacheln am Ruͤcken und Schwanze c). Die laͤngs dem Rüden und Schwanze ſtehende einfa; che Reihe Stacheln unterſcheiden dieſen von den uͤbrigen i E 5 5 a) Piſe. Maſſ. p. 2. n. 2. b) Zooph. p. 475 1 17 c) Raja, aculeorum ordi- ne unico in dorfo caudaque. Raja Oxyrinchus. R. varia, dorſo medio tuberculis de- cem aculeatis. Linn. S. N. p. 395. n. 3. et Artedi gen. p. 72. n. 8. Syn. p. 110. n. S. Charler. p. 130. n. 4. Leio- batus, puſtulis inermibus unica ſerie per integrum dorſum ad usque pinnarum —— Bd par iuxta exitum eaudae lae- vis decurrentibus. Klein. Miſſ. Piſc. III. p. 34. n. 8. Miraletus. Bellon. Aquat. p. 79. Raja. Salv. p. 148. b. 150. Raja Oxyrinchos mæ- jor. Willuglib. p. 7 1. t. D. 1. Ray. Synopf. p. 26. n. 3. Raja Laevis. Round. P. I. p. 344. Jonſt, p. 35. t. 10. f. 1. 2. Aldrov. p. 150. Gesner. Aquat. p. 790. Icon, Arim. p. 129. Glattroche. 74 S238 Bmweeter Abſchnitt. Fiſchgattungen. Außerdem nimmt man an jedem Auge drey dergleichen und auf der Oberflaͤche weit mehrere zarte wahr, wodurch dieſelbe rauh wird. Bey einigen findet man auch ein paar Stacheln am Ruͤcken; und ſoll gleich⸗ falls der Schwanz manchmal bey den Maͤnnchen auf beiden Seiten mit einer Reihe Stacheln verſehen ſeyn. Die obere Seite iſt grau, hat runde hellere und kleine dunklere Flecke und ſchwarze Punkte. Der Rüden, Schwanz und die Floſſen haben eine ſchwaͤrzliche ins rothe ſpielende Farbe. Der Kopf laͤuft in eine Spitze aus; im Munde ſtehen meh⸗ rere Reihen ſpitziger Zähne bey einander; der Körper iſt nur duͤnn, woher er wahrſcheinlich in Marſeille den Namen Floſſata, Matratze, erhalten. Der Schwanz iſt mit zwo kleinen haͤutigen Fl offen beſetzt. Wir treffen dieſen Fiſch unter andern Meeren auch in der Nordſee an, wo er ohnweit Heiligeland gefangen wird und von woher ich ihn mehrmalen erhalten habe. Dieſe Rochenart koͤmmt der vorhergehenden an Größe vorzüglich nahe. Herr Pennant ſahe einen von ſieben Fuß Laͤnge und fuͤnf Fuß Breite ausfiſchen a). Sowol von dieſer als von der vorhergehenden Art werden in England die Jun⸗ gen ſo lange Jungferrochen b) genannt, bis ſie ihr Ge⸗ ſchlecht fortzupflanzen anfangen. N Dieſer Fiſch wird eben ſo, wie der vorhergehende, ge⸗ fangen und genoſſen: jedoch faͤllt ſein Fleiſch ungleich ſchlechter aus und wird daher weniger geachtet. | Der innere Bau des Körpers koͤmmt mit dem vorher⸗ er en uͤberein. f Thierb. S. 68. b. Floffade. Spitzmaul. Muller. L. 1 Th⸗ Brünn. Piſſ. Maſſ. p. 2. n. 2. S. 243. Sharp- nofend - Ray. Penn. a) Britt. Zool. III. p. 84. B. Z. HI. p. 83. n. 31. Das b) Maids. ‚Bon den Rochen insbeſondere. 75 In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Spitznaſe; in Eng⸗ land White⸗Cunt und die jungen Maids; in Frankreich Floſſade; in Spanien Manta oder Quilt und in Italien Mucofa und Bavoſa. N Die Beſtimmung des Linne und Artedi iſt unzuver⸗ laͤßig: denn die Anzahl der Stacheln iſt ungleich groͤßer als beide ſie angeben; uͤberdies iſt ſie bey den Alten und bey den Maͤnnchen groͤßer, als bey den Jungen und Weib⸗ chen. Auch fuͤhrt letzterer die Vorſtellung des Salvian, welcher den vorhergehenden Fiſch bezeichnet, unrichtig zu dem unſrigen an 3 | Wer | Der Meeradler. | 81ſte Taf. Eine Floſſe und einen Stachel am Schwanze b). Die Floſſe und der Stachel, welche an dem borſtenar⸗ tigen Schwanze dieſes Fiſches ſitzen, ſind zureichende Kenn⸗ zeichen fuͤr ihn. a) Syn, p. 101. n. 4. . H. A. I. 5. b) Raja, cauda pinnara aculeoque unico. Raja Aqui- la. R. corpore glabro, acu- leo longo ferrato in cauda pinnata. Linn. Sy ſt. Nat. p. 396. n. 6. et Arred. gen. p. 72. n. 5. Syn, p. 101. n. 5. . Leiobatus, capite exſerto; cauda tenui et longa laevi, in cujus ſuperiore parte pin- nula parva, paulo poſt pro- ceſſus oſſeus cuſpidatus. Klein. Miſſ. Piſe. III. p. 33. c. 5. Aquila. Plin. N. H. 1.9. c. 24. Sald. p. 146. b. 147. Fonſt. p. 33. t. . f. 8. 9. Willuglib. p. 64. t. C. 2. App. t. 10. Aquila. Ray, Synopf. p. 23. n. 1. Aquila marina. Bellon. p. 97. Ges ner. Aquat. p. 75. Icon. Anim. p. 121.122. Thierb. S. 67. 68. Paralip. p. 38. Aquila. Aldrov. p. 438-40. Paſtinaca ſecunda Species. Roudel, P. I. p. 338. Lan- 76 | Zweeter Abſchnitt. Der Koͤrper iſt glatt, mit einem Schleim uͤberzogen und die Haut dick und lederartig. Der Kopf endigt ſich in eine kurze ſtumpfe Spitze, an der man ſowol auf der obern als untern Seite eine laͤngliche Furche und eine andere der⸗ gleichen weiter hinten zwiſchen den Augen wahrnimmt. Die Augen ſtehen auf einem knorplichten Cylinder weit her⸗ vor, haben einen ſchwarzen Stern und gelben Ring; hin⸗ ter denſelben ſieht man zwey große Waſſerloͤcher und hinter dieſen in der Mitte eine und ſeitwaͤrts fuͤnf Erhoͤhungen, welche letztere wie Ribben gebildet ſind. Der Mund hat bewegliche Lipden, und beide Kinnladen ſind mit mehreren dichtſtehenden Reihen ſtumpfer Zaͤhne beſetzt. Die Naſen⸗ loͤcher ſind laͤnglichtrund, liegen in der Quere und ſind durch eine knorplichte Scheidewand a) getrennet. Eine ſtarke Haut bedeckt die Naſenloͤcher und iſt in der Mitte durch ein Band b) befeſtigt. Die Bauchfloſſen fehlen dieſem Fiſche, und am Schwanze, welcher den Koͤrper an Laͤnge uͤbertrifft, bemerkt man die erwaͤhnte kleine Floſſe und den ſpitzigen und faͤgefoͤrmigen Stachel, womit der Fiſch verwunden kann. Manchmal iſt dieſer Stachel abgebrochen c), wenn naͤmlich etwa die Spitze in dem verwundeten Koͤrper ſitzen geblieben iſt. Zu Zeiten findet man auch welche mit zween Stacheln: denn da nach der Beobachtung des Dr. Ba⸗ ſter d) dieſer Fiſch den Stachel jaͤhrlich wechſelt; ſo trifft es ſich zu Zeiten, daß der neue hervorkommt, wenn der alte noch nicht abgeworfen iſt. So finden wir beim Gesner e) seite, Brunn. Pife. Maff. p. 2 4) Septum naſi. n. 4. Aigle marin. Cours b) Frenulum. > d' Hift. Nat. t. V. Pl. 7. f. I. c) Bruun. Piſe. Maſſ. p. 3. Adlerſiſch. Richter. Ichth. d) Opuſc. ſubſec. t. 2. p. ©. 652 674. Der Meeradler. 33. Müller, L. S. 3. Th. S. 245. 2) Aquat p. 77. 8 * 11. f. 4. 5 67. Von den Rochen insbeſondere. 77 und Aldrovand a) Zeichnungen mit zween Stacheln. Die Farbe iſt auf den Seiten bleifarbig, nach dem Ruͤcken zu braͤunlich, unten weiß und an den Seiten ins olibenfarbige ſchielend. Wir treffen dieſen Fiſch in Ber Nordſee, jedoch nur felten, deſto häufiger aber im mittellaͤndiſchen Meere an. Denjenigen, davon ich hier die Zeichnung mittheile, erhielt ich aus Hamburg unter dem Namen Qaad⸗ b) rochen, weil die daſigen Fiſcher fein Fleiſch für giftig halten. Sie brin⸗ gen ſolche lediglich in der Abſicht mit, um aus ihren Lebern durch die Sonne ein Oel austroͤpfeln zu laſſen, das daſelbſt wider die Gicht gebraucht wird. Seine Laͤnge betrug ein und einen halben Fuß, die groͤßte Breite achtzehn und die Dicke drey Zoll, und ee wog vierzehn Pfund. Ich hielt ihn anfaͤnglich fuͤr eine Abaͤnderung des Stechrochens, indem ich ſo wenig uͤbereinſtimmendes mit denen von den Schrift⸗ ſtellern gelieferten Zeichnungen fand: indeſſen bewegen mich die hervorſtehenden Augen, ihn ſo lange fuͤr den Meeradler zu halten, bis etwa ein italieniſcher Naturkuͤndiger, der eher wie ich Gelegenheit hat dieſen Fiſch zu ſehen, die Sa⸗ che entſcheiden wird. Die, welche man gewöhnlich in Rom zu Markte bringt, waͤgen nicht uͤber ein Paar Pfund; jedoch ſoll man auch manchmal welche von drey hundert Pfund ſchwer finden c). Man fängt ihn auf eben die Weiſe wie den vorherge⸗ henden; er wird aber wegen ſeines zaͤhen Fleiſches, wel⸗ ches Galenus zu den harten und ſchwer zu verdauenden Speiſen rechnet d), wenig geachtet, und nur ſo lange er noch jung iſt, von dem gemeinen Manne verzehret: die Leber aber wird als eine ſehr wohlſchmeckende Speiſe fuͤr die Tafeln der Vornehmen haͤufig geſucht. Die Fiſcher a) De Pife, p. 439. 440. c) Salv. Aquat. p. 147. b. ) Boͤſe. 4) De Alim, Claſſ. II. 78 3 weeter Abſchnitt. hauen, aus Furcht von ſeinem Stachel verletzet zu werden, demſelben den Schwanz ſogleich ab, als ſie ſich ſeiner be⸗ maͤchtiget haben. Er liebt die moraſtigen Stellen und ſchwimmt nur langſam; man hat ihm daher in Frankreich, wegen ſeines ſchwerfaͤlligen und ſteifen Ganges, den Namen Glorieux beygelegt a). Er lebt, wie die uͤbrigen dieſes Geſchlechts, von andern Waſſerbewohnern. | Der Magen iſt von mitelöret Größe, der? Darmkanal aber kurz und weit; die gelbliche Leber beſteht aus einem großen runden, und aus einem laͤnglichten Lappen, und wog bey unſerm vierzehnpfuͤndigen Sich: ein Pfund und zwey Loth. | In Deutſchland wird dieſer Fiſch meeradler; in Holland Zee⸗Arend; in England Sea⸗ eagle; in Frank⸗ reich Aigle marin und Glorieuy; in Bourdeaux beſon⸗ ders Tare Franc; in Italien Roſpo; in Rom und Nea⸗ pel beſonders Aquilone; in Genua Peſce ratto und auf der Inſel Malta Hamiema genannt. Bellon hat uns zwar die erſte Zeichnung von dieſem Fiſch geliefert b), allein ſie taugt nichts, da ſie von einem durch die Kunſt entſtellten Fiſche hergenommen iſt. Aldrovand giebt zwo Arten von Meeradlern an c), davon der eine ſich durch einen kurzen Schwanz und den einfachen Stachel, von dem mit dem langen Schwanze und dem doppelten Stachel unterſcheidet; worinn ihm Wil lughby d) und Ray e) folgen: allein da der kurze Schwanz eben ſo etwas zufaͤlliges iſt, als die Gegenwart der beyden Stacheln; ſo koͤnnen ſie auch nicht als zwo e Gat⸗ tungen angeſehen . a) Rondel. de F . 4) Ichth. p. 64. 65. 2. 339. 5 b) Aquat. p. 97. e) Pot Piſe. p. 23 a 455 ü Pe & Von den Rochen insbeſondere. 79 Der Stechroche. | | safe Taf. a 55 S wolte nur ein Stachel ſichtbar a). Deiͤeſen Fiſch erkennet man an dem Stachel, womit der floſſenloſe borſtenartige Schwanz bewafnet ft. Der Koͤrper iſt glatt, mit Schleim uͤberzogen; der Kopf läuft in eine kurze Spitze aus: die Augen haben eis nen ſchwarzen Stern in einem weißen Ringe, und auf dem Ruͤcken bemerkt man die halbmondfoͤrmigen knorpelichten c) Raja, cauda apterygia, Raja Patti- aculeo ſagittato. naca. R. corpore glabro, acu- leo longo ſerrato in cauda pinnata. Linu. S. N. p. 396. e nen. 3.4. Syn. p 108, n. 3. 4. Mull. Prodr. p. 37. n. 310. Raja laevis, dorfo caudaque apterygiis: aculeo poſtice ſerrato in cauda. Gronov. Muf. I. p. 64. n. 141. Zooph. P. 37. n. 158. in medio craſſus, ad margi- nes tenuis, laevis, ore exi- guo, maxillis granulatis, cau- da tereti, mox tenuata, tan- demque in exiguam veluti fetam delinente, proceſſu oſſeo, digiti longitudine ſer- rato, praedita. Klein. Mifl, Piſe. III. p. 33. n. 5. O Tgæ- v. Ariſt. H. A. I. 1. C. 5. e 3. 5. . 6. e, 10. 11. . Tügon, Plin. N. H. L 9. . Leiobatus, 48. et Paſtinaca. I. 9. c. 24. 42. Raja cauda ſagittata. Baſter. Opufe, Subſ. T. II. p. 33. t. 4. f. 5—10. Pa- ftinea, Rondel. de piſc. P. J. p. 331. Salv. p. 144. 145. Paftinea marina. Gesner. Aquat. p. 679. Icon. Anim. p. 121.122. Thierb. S. 63. a. Font. p. 32. t. 9. f. 7. Paſtinea marina laevis. Bel- Jon. p. 95. Paſtinea marina noftra. .Aldrov. p. 426. Pa- ſtinea marina prima. Ron- del. Willughb. p. 67. t. C. 3. Rokkel. Pontopp. Daͤnn. € 185. Gaj. Kampf. Neife n. Japan. S. 158. The Sting- Ray. Penn. B. Z. III. p. 95, The Fire- Flaire. Ray. Sy- nopſ p. 24. n. 2. Stecfro⸗ chen, Groͤne⸗Toͤpel Schonev. S. 58. Der Pfeilſchwanz. Muͤller. L. S. 3 1 S. 6 5 5. LI, f. 3. | 80 Zbweeter Abſchnitt. Ribben. Auf der obern Seite iſt er am Ruͤckgrad und an den Floſſen braun, und zwiſchen dieſen olivenfarbig; die untere Seite iſt weiß und die Bauchfloſſen fehlen dieſem eben ſo wie dem vorhergehenden. Von der Wuͤrkung des Stachels aber machten die Griechen und Roͤmer, den Ari⸗ N ſtoteles ausgenommen, eine fuͤrchterliche Schilderung. Aelian a) und Plinius b) ſagen, daß wenn ein lebendi⸗ ges Geſchoͤpf damit verwundet wuͤrde, es ohne Rettung verloren ſey. Erſterer erzaͤhlet, daß ein Dieb, welcher ei⸗ nen dergleichen Fiſch, in der Meynung, daß es eine Schol⸗ le geweſen, geſtohlen, von demſelben verletze worden und ſogleich neben ihm todt liegen geblieben wäre e). Ohne Zweifel hat man daher auch dem Sohn der Circe dieſen Stachel als einen Dolch mitgegeben, womit er ſeinen Va⸗ ter, den Ulyſſes, ſicher ums Leben bringen wuͤrde. Auch die heutigen amerikaniſchen Voͤlker bedienen ſich derſelben ſtatt der Pfeile; ja ſogar ſoll nach dem Aelian der groͤßte und geſundeſte Baum abſterben, wenn er mit dieſem Sta; chel geritzt wird d); und dem Gppian zufolge ſoll fein Gift den Felſen verzehren koͤnnen e). Gronop beſaß ei⸗ nen dergleichen Stachel, der vier Zoll lang war f). Die heiligelaͤnder Fiſcher hingegen fuͤrchten ſich nicht vor ſelbigen g), und die Japaner halten ihn ſogar fuͤr das ſicherſte Mittel wider den Schlangenbiß, wenn ſie die Wunde damit beſtreichen; ſie tragen ihn daher zu dieſem Ende beſtaͤndig bey ſich h): nur muͤſſe er, wenn er dieſe Kraft aͤußern ſoll, von einem 1 abgeſchnitten ſeyn. | 4) l. 13. e. 7. mortalis capit ifta.iues, ſed 5) Hift. 8 I. 9. e. 48. flax peredit. l. 2. p. 128. 0) A. a. 7% Zooph. p. 37. n. 188. 4) 3 8 5. 6. N g) Schoner. Ichth, p. 58. 50 Kampfer Reiſe ach Jer e) Non corpora folum pan. S. 188. Von den Rochen in sbeſondere. 81 Die aͤlteren Aerzte und Ichthyologen hielten indeſſen ſein Gift für heilbar, daher Dioſcorides a), Rondelet b) und die folgenden Ichthyologen verſchiedene Mittel dawi⸗ der anriethen; auch die neuern Naturkuͤndiger, worunter Linne ebenfalls gehoͤret e), halten dieſen Stachel für gif⸗ tig: ich glaube aber, daß er eben ſo wenig, als die vom Petermaͤnnchen eine giftige Eigenſchaft befige, und daß die uͤbelen Folgen eben die Urſachen zum Grunde haben, wel⸗ che ich bey jenem angefuͤhrt habe d). Der Stachel dient dieſem Fiſch nicht nur zum Ver⸗ theidigungswerkzeuge, ſondern auch die Fiſche damit zu verwunden, um ſich ihrer deſto leichter zu bemaͤchtigen und ſie verzehren zu koͤnnen; er ſoll ſogar, nach . Be⸗ richt, damit dem Hayfiſch anfallen e). Wir treffen dieſen Fiſch faſt in allen europaͤiſchen Mee⸗ ren an; und haben wir dem Bellon die erſte Zeichnung zu verdanken f). Ich habe verſchiedene derſelben aus Ham⸗ burg, in der Groͤße wie die Zeichnung beſagt, erhalten; er wird indeſſen auch noch viel groͤßer angetroffen. Sal⸗ vian hat welche von zehn Pfund ſchwer geſehen g), und da Plinius feinen Stachel fünf Zoll lang angiebt b); fo muß es wol noch groͤßere geben. In Abſicht des Fanges, der Haͤrte des Fleiſches, der Guͤte der Leber, der Nahrung und des Baues der inneren Theile, koͤmmt er mit dem vorher⸗ gehenden uͤberein. In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Stechroche, groͤne Toͤpel; in Holland Pylſtaart; in Daͤnnemark Rokkel; in England Fire- Flaire, Fieree-Flair; in Frankreich De Simpl. 1.3. c 33. e) N. H. I. 9. e. 48. b) De Pife. p. 336. F) Aquat, p. 95. c) Sy ſt. Nat. p. 396. n. 7. g) Aquat. p. 144. b. 4) Zweeter Theil. S. 133. h) N. H. I. 9. c. 48. Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. 8 82 Zweeter Abſchnitt. Paſtenade de mer, Tourterelle ou Tarre ronde; in der Provence beſonders Vaſtrango oder Beeſtango; in Rom Brucho oder Brucco; in Genua Serraza; in Sici⸗ lien Baſtonaga und in Japan Gai. Die Gegenwart des alten Stachels, wenn der neue bereits gewachſen iſt, haben Aldrovand a), Willughby b) und Ray c), und ſogar den Artedi d) verleitet, eine eige⸗ ne, und den Linne e), eine Nebengattung davon zu machen. ie Der rauhe Stechrochen, deſſen Bellon gedenkt f), iſt von den folgenden Ichthyologen, außer dem Gesner, der jedoch nur den Schwanz allein abbildet g), und dem Als drovand, der ihm einen Kopf ohne Rumpf angeſetzt hat h), nicht weiter bemerkt worden. 5. Der Nagelroche. 83 ſte Taf. Eine Reihe nagelfoͤrmiger Stacheln am Nuͤcken und Schwanze i). a) De Piſc. p. 426. 427. b) Ichth. p. 67. 68. c) Syn. Pile p. 24. n. 4) Syn. p. 100. n. 3. 4. e) Syft. Nat. p. 896. n. 7. J) Paftinaca aſpera. Aquat. P. 94. 8) Thierb. S. 67. b. Icon. Anim. p. 123. h) De Piſc. p. 427. 1) Raja ordine aculeorum unguiformium unico in dor ſo caudaque. Raja clavata, R. aculeata, dentibus tubercu- loſis, cartilagine transverſa abdominali. Linn. S. N. p. 397. n. 8. et Ari. gen. p. 71. n, 2. Syn. p. 99. n. 2. Spec. 103. Raja dorſo diptery- gio, aculeis ſcabro, cauda ordine aculeorum ſolitario, apice pinnato, roſtro acu- minato. Gronov. Muß, I. p. Von den Rochen insbefondere, 83 Die laͤngs dem Ruͤckgrade und auf dem Schwanze ſte⸗ Rade Reihe wie Naͤgel gebildeter und gekruͤmmter Sta⸗ cheln, geben ein ſicheres Merkmal ab, dieſen Rochen von den uͤbrigen zu unterſcheiden. Die Anzahl derſelben iſt ver⸗ aͤnderlich: ſo zaͤhlete Artedi a) dreißig und Pontoppi⸗ dan b) nur funfzehn. Außer dieſer Reihe ſind auf dem Koͤrper, ſowol oben als unten und auch auf den Seiten des Schwanzes dergleichen Stacheln einzeln, imgleichen vor den Waſſerloͤchern, den Augen und an der Naſe oben und unten verſchiedene derſelben ſichtbar. Die uͤbrige ganze Oberflaͤche iſt von kleinen unzaͤhligen Stacheln rauh. Die großen Stacheln laſſen, wenn fie abfallen, einen weiß fen Fleck zurück. Ohne Zweifel wechſelt dieſer Fiſch jaͤhr⸗ lich dieſe Stacheln, weil ich zwiſchen den großen kleinere von der naͤmlichen Art wahrnehme, wie ſolches auf der drey⸗ und vier und achtzigſten Tafel zu ſehen if. Die großen Stacheln beſtehen aus zween Theilen, aus einem runden Kopfe und aus einem zugeſpitzten cylindriſchen Theile, wovon letzterer in erſteren eingefuͤget iſt, und! die beym Kochen aus einander fallen. Der Kopf endigt ſich De 1 % F 2 63 m. 140. Zooph. p. 85 Pontopp. Nerw. 2. Th. S. 268. n. 154. Daſybatus clava- Gaddaskata. Olafſ. Isl. 1. Th. tus, corpore toto maculis | albidis rotundis, vel n eis majoribus interſperſis erebris, nigris cirenlarıbus parvis, belle variegato.Klein. Mift. Pife. III pas BL t. 4. n. 7. H Baris. der gries chiſchen und Raja clavata der lateiniſchen Schriftſteller. Rätka. Linn. Weſtgothl. Reiſe. S. 203. Rokke, Rokke-Fisk« S. 191. n. 17. Lat rayę bouclée, Cours d' hiſt. Nat. t. V. p. 89. Clavelado. Brünn. Pife. Mall: p. 3. , ee Thornbak. Penn. B. Z. III. p. 93. „37% F n Steinroche, Nagelroche. Scho- nev. p.58. Die Nagelroche. Muͤller. L. S. 3. Th. S. 248. a) Syn. p. 90. n. 2 b) Daenn, p. 185. 84 Zweeter Abſchnitt. in eine ziemlich lange Spitze; beide Kinnladen ſind mit kleinen runden Zaͤhnen beſetzt; die Zunge iſt kurz, breit und glatt, und der Augenſtern ſchwarz, ſo wie der halbmond⸗ foͤrmige Ring um denſelben braun. In jeder Vauchfloſſe zaͤhle ich drey und in jeder Afterfloſſe ſechs Strahlen, wel⸗ che mit einander im Grunde verwachſen ſind. Der Schwanz iſt laͤnger als der Koͤrper, oben gewoͤlbt, unten flach und gegen das Ende mit einigen haͤutigen Floſſen beſetzt. Die obere Seite iſt braͤunlich und mit vielen weißen run⸗ den, unterweilen auch mit ſchwarzen Flecken geziert: die untere Seite aber iſt ganz weiß und zu Zeiten hier und da mit kleinen Stacheln beſetzt. Wir treffen dieſen Fiſch haͤufig in der Nordſee an, und habe ich verſchiedene derſelben aus Hamburg unter dem Namen Nagelroche, einen bis zween Fuß breit, erhalten. Sie erreichen auch eine anſehnliche Groͤße, wie man denn im Jahr 1634, ohnweit der Inſel St. Chriſtophel, vermit⸗ telſt Harpunen einen erhielt, der zwoͤlf Fuß lang und zehn Fuß breit war, und wovon die Leber allein von zehn Ma⸗ troſen nur mit vieler Muͤhe fortgeſchaffet werden konnte a). Am haͤufigſten erhält man fie im Jun und Jul, da fie ſich den Ufern nähern, um ihre Jungen zwiſchen den Seekraͤu⸗ tern abzuſetzen. Dieſe Gattung hat ein zaͤhes Fleiſch, das nur vom gemeinen Mann genoſſen wird, nachdem ſie dem Fiſch zu⸗ vor die Haut abgezogen und im Salzwaſſer oder in einer Butterbruͤhe gekocht haben. Die Norweger fangen ſie nur in der Abſicht, um aus der Leber Thran zu brennen; ſie trocknen indeſſen auch das Fleiſch und verkaufen es an Aus⸗ laͤnder, die es zum Schiffsvorrath gebrauchen d); und die Islaͤnder verzehren es, wenn es halb verfault iſt c). ä — ͤ œFtꝛ..— . . —— —u—-V:-tt —ʃUD:— — — — a4) Müller, L. S. 3. Theil. 5) Pontopp, Norw. 2. Th. S. 250. S. 269. c) Ola,ſ. g. 3. O. Von den Rochen insbeſondere. 85 Der Magen iſt lang und weit, und der untere Theil eng und nach oberwaͤrts gebogen. Der Darmkanal iſt weit, kurz und etwas gekruͤmmt. Ohnweit dem Ende def ſelben nimmt man am hintern Theil einen Blinddarm wahr. Die Leber iſt groß, beſteht aus dreien Lappen, davon die beiden äußern ſehr lang find. Die Milz iſt dunkelroth und bildet ein laͤngliches Dreyeck; die langen und dunkelrothen Nieren liegen dem Ruͤckgrad zur Seite. In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Steinroche, Ara: gelroche; in Holland Roch; in Daͤnnemark Rokke, Rok⸗ kel; in Norwegen Soͤm-Rokke, Som: Skatte; in Island Gadda Skate, Tinda⸗Bukia; in Italien Des roſa oder Petroſa; in Spanien Pescado; in Frankreich Kaye bouclee, rouſee; in Marſeille beſonders Clavade und Clavelade und in England Thornback. Die Beſtimmung des Artedi und Cinne von dieſem Fiſche iſt viel zu allgemein, als daß ſie ihn charakteriſiren koͤnnte: denn alle Rochen haben einen Knorpel, der in die Quere gehet, und mehrere ſind mit ‚fumpfen Zähnen bes e | 6. Der Dornroche. Raja rubus. gaſte Taf. Am Ruͤcken eine, am Schwanze drey Reihen Sta⸗ cheln a). F 3 a) Kaja, ordine aculeo- varietas. Art. Syn. p. 99. n. rum in dor ſo unico, tribus- 2. Daſybatus clavatus, ſpi- que in cauda. Raja clavata nis clavis ferreis ſimilibus. 86 Zineer Abſchnitt. Die einzige Reihe am Ruͤckgrad und die drey am Schwanze ſichtbaren nagelfoͤrmigen Stacheln unterſcheiden den Dornrochen von den uͤbrigen dieſes Geſchlechts. Auſ⸗ ſer dieſen ſieht man an dem Ruͤcken vier, an den Augen ſechs, an der Naſe zween dergleichen große, an den Nük kenfloſſen mehrere Reihen kleinere und an der uͤbrigen Oberflache unendlich viele zarte Stacheln. Die Augen, welche an unſerm Fiſch weit nach hinten zu ſtehen, haben einen bläulichen Stern und einen ſchwarzen Ring. Auf der gelblichen Grundfarbe ſtehen viele braune Flecke. Auf der untern weißen Seite ſind zehn große, und an der Naſe viele kleine Stacheln ſichtbar. Die Mundoͤfnung iſt breit und mit vielen keilfoͤrmigen in einer Spitze ſich endigenden Zaͤhnen beſetzt. Die Bauch- und Afterfloſſen haben eben ſo viel Strahlen, wie die vom vorhergehenden; neben die⸗ fen fiehet man die zween langen herunterhangenden floffenz ähnlichen Körper, welche nur dem Männchen eigen find und welche es wahrſcheinlich um das gleichfalls ſchluͤpfrige und glatte Weibchen herumſchlaͤgt, um ſich an daſſelbe waͤhrend der Begattung anſchließen zu können. Damit man beide Geſchlechter deſto leichter unterſcheiden moͤge, habe ich auf Klein. Miſſ. Piſc. III. p. 36. ner. Aquat. p. 795-97. Icon. n. 6. Daſybatus clabatus, Anim. p. 135-137. Thierb. roſtro acuto. n. 7. et Daly-" S. 71. b. — 72. b. Aldrov. batus, roftro acutiſſimo, cau- p. 459-462. Willughb. p- da Kipena tribus onlini⸗ 7478. t. D. 2. f. . 3. J. Ray. bus ſpinarum longiſſimarum Synopf. p. 26. n. 2 — 5. ad extremitatem ulque mu- Jonſt. und Ruyfch, t. 10. f. 3. nita. n. 8. Büros der griech⸗ 9. t. 11. f. 2. 3. 4. 5. Raye ſchen Schriſtcteller. Raja pro- bouelee. Cours d' hiſt. Nat. pria dicta. Bellon. p. 79. t. 5. p. 58. Rough- Ray. Raja clavata; R. clavata al- Penn. Britt. Aue III. p-· 83. tera; R. ſpinoſa et K. aſpera. n. 32. Rondel. P.1.2.853-56. Ges- Von den Kochen insbeſondere. 87 der vier und achtzigſten Tafel ein Männchen und auf der drey und achtzigſten ein Weibchen vorſtellen laſſen. Auch dieſen Fiſch treffen wir haͤufig in der Nordſee an, und habe ich ihn ebenfalls verſchiedenemal aus Hamburg erhalten. Man faͤngt ihn, gleich dem vorhergehenden, mit der Grundangel und läßt er ſich durch ein Stuͤck Hering, am leichteſten aber durch den Sandaal an die Angel locken. Man genießt ihn ebenfalls wie den vorhergehenden; ſo wie auch die inneren Theile auf die naͤmliche Art gebildet ſind. In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Dornroche; in Frankreich Raje boncle'e und in England Rough⸗Ray. Aus dieſem ſowol, als aus mehreren andern Rochen⸗ arten, werden allerhand gekuͤnſtelte Figuren gemacht, die bey den Schriftſtellern abgebildet ſind a); und die theils als ſolche erkannt, theils als getreue Zeichnungen wunder⸗ barer Geſchoͤpfe geliefert werden. Linne, welcher dieſen Rochen nicht mit auffuͤhrt, haͤlt ihn vermuthlich mit dem vorhergehenden nur fuͤr eine Gattung; und Rondelet, der unfern Fiſch vervielfaͤltiget, hat die folgenden Ichthyologen bis auf den Artedi verlei⸗ tet, ein gleiches zu thun. | J 4 a) Bellon. Aquat. p. 97. p. 803. Thierb. S. 73. b. Aldrov. de Piſe. p. 437. 443. Icon. Anim. p. 139. Font. 444. 447. Gesner. Aquat. und Ruyfch. t. 12. f. I. 2. 3. 88 Erſter Abſchnitt. Vier und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Hayfiſche. > Erſter Abſchnitt. Von den Hayfiſchen uͤberhaupt. | iur Luftloͤcher auf jeder Seite a). Die fuͤnf Luftloͤcher auf jeder Seite ſind ein Kennzei⸗ chen fuͤr die Fiſche aus dieſem Geſchlechte. Der Kopf endigt ſich in eine ſtumpfe Spitze, die Au⸗ gen ſind laͤnglicht, ſtehen am Scheitel und ſind halb be⸗ deckt; hinter ihnen nimmt man die Waſſerloͤcher wahr, worinn wahrſcheinlich auch die Gehoͤrgaͤnge liegen, und ſie dienen dem Waſſer zum Durchgange, ſowol aus dem Mun⸗ de, als aus den Kiemen. Die Naſenloͤcher ſind doppelt, mit einer eben ſolchen gefalteten Haut, als die bey den Ro⸗ chen, von innen bekleidet und mit einer andern bedeckt. Die Luftloͤcher haben eine halbmondfoͤrmige Geſtalt. Der Koͤrper iſt geſtreckt, auf den Seiten etwas zuſammenge⸗ a) Piſces, ſpiraculis quin- que adutrumque latus. Squa- Ius. Linn. S. N. gen. 131. p. 397. Art. gen. 44. p. 66. Gron. Muſ. I. p. 60. Zooph. 31. Cynocephalus, Ga- leus, Ceftracion, Rhina, Klein. Miſſ. Piſc. III. p. 5-14. Cartilaginei longi. Willughb. p. 47. Ray. Synopſ. p. 28. Jonſb. p. 24. Cartilaginei longi vivipari. Bellon. p. 58. Galei. Rondel. P. I. p. 372. Galei ſeu Muſtelac. Gesner. Aquat. p. 5 8. Aldrov p. 379. Shark. Penn. B. Z. III. gen. 6. p. 98. Hayfiſche. Muͤller L. N S. 3 Th. S. 252. Von den Hayfiſchen überhaupt. 89 drückt; bey den mehreſten iſt die Mundoͤfnung unterwaͤrts in der Quere, bey einigen nach der Laͤnge, und bey dem Seeengel a) vorne am Rande. Sie haben mehrere Reihen ſaͤgefoͤrmiger, ſpitziger, theils feſter, theils beweglicher Zaͤhne, um ihren Raub deſto ſicherer faffen zu koͤnnen; in⸗ deſſen ſind ſie auch aus Mangel der Backzaͤhne nicht im Stande ihre Beute zu zermalmen, welche ſie wie andere Fiſche ganz verſchlucken: daß ſie aber, wenn ſie etwas ha⸗ ſchen wollen, ſich erſt umkehren und auf den Ruͤcken legen muͤſſen, wie man vom Plinius an b), bis auf den Linz ne c) durchgaͤngig erzählt, daran zweiſte ich eben fo ſehr, als an der großen Zerſtoͤhrung, die ſie unter den Waſſerbe⸗ wohnern anrichten ſollten, wenn der Mund eine andere Lage bekommen haͤtte. Ich daͤchte, man koͤnnte von un⸗ fern ſuͤßen Waſſerfiſchen auf jene Waſſerbewohner ſchlieſ⸗ ſen. Hat aber nicht die Naſe, der Barbe, der Stoͤhr, der Sterlet und der Hauſen den Mund ebenfalls an der untern Seite in der Quere? und man bemerkt doch gleichwol nie, daß ſie ſich waͤhrend des Freſſens auf den Ruͤcken legen; und ſind wohl der Hecht, der Barſch, der Kaulbarſch, der Zander und der Wels geringere Raͤuber der Fluß⸗ als je⸗ ne der Seefiſche? ſind deswegen unſere Waſſer veroͤdet? Warum verwuͤſtet der Seeteufel, der einen ungleich fuͤrch⸗ terlicher bewafneten Rachen hat, nicht das Meer? und ſind wohl die Heringe, Sardellen und Kabeljaue durch die zahlloſe Menge, welche die Menſchen ſeit mehreren Jahr⸗ hunderten hindurch jaͤhrlich von ihnen toͤdten, vermindert worden? Wußte der Schoͤpfer durch eine ungeheure Men⸗ ge von 0 die er den Waſſerbewohnern berlieh eder 85 — a) Squalus Squatina L. tem carnivora ſunt, talia et 9) Nat. hiſt. I. 9. e. 24. ſupina veſcantur. erſterer ſagt ſogar: omnia au- 0) Sylt. Nat. p. 398. 90 Erſter Abſchnitt. e Habſucht der Menſchen vorzubeugen; ſo kann er auch dieſe ſaͤttigen, ohne dadurch den Untergang der übrigen andern zuwege zu bringen. Der Hay kann, wenn er den Kopf nur ein wenig in die Hoͤhe hebt, bey einem aufgeſperrten Mun⸗ de, ſowol vor als unter ſich alles haſchen, was ihm auf⸗ ſtoͤßt, ohne daß er noͤthig hat, ſich auf den Rüden zu le gen; uͤber dieſes kann er ja in dieſem Elemente bey ſeinem ſchlanken Koͤrper alle Stellungen annehmen, die noͤthig ſind, ſich ſeines Raubes zu verſichern. Fuͤr eben ſo unge⸗ gruͤndet halte ich auch dasjenige, was die griechiſchen a), lateiniſchen und einige neuere Ichthyologen e) von der Liebe und ſonderbaren Vorſorge dieſer Fiſche gegen ihre Jungen vorbringen, daß ſie naͤmlich bey einer bevorſtehen⸗ den Gefahr ſelbige in ſich aufnehmen ſollen. Denn ich ſehe die Moͤglichkeit nicht ein, auf welche Art dieſes geſchehen koͤnnte, da das Nabelloch viel zu eng iſt, als daß ſie daſelbſt hineinkommen koͤnnten. Eben diejenigen Theile, als das Zwergfell und die Bauchmuskeln, welche durch ihr Zuſam⸗ menziehen und den Druck die Geburth befoͤrdern, verſchlieſ⸗ ſen ihnen den Eingang: auch entwickeln ſich alle Thiere in einer kurzen Zeit nach der Geburt viel zu ſtark, als daß ſie durch das Nabelloch zuruͤckkommen und die Gebaͤhrmutter ſie faſſen koͤnnte. Man wird eine genauere Verbindung zwiſchen der Mutter und ihren Jungen nur bey denen Thieren wahrnehmen, welche ſaͤugen oder bruͤten; denn ſie wuͤrden ohne dieſen Naturtrieb nicht fortkommen: bey den uͤbrigen hingegen erſtrecket ſich dieſer nicht weiter, als daß ſie ihre Eier oder Jungen da abſetzen, wo die Nachkom⸗ menſchaft ihren Unterhalt findet. Wenn nun unſere Fiſche nicht in jene Klaſſen gehoͤren, und der Junge ſeine erſte d) Ariſtoteles H. A. I. 12. e) Rond. de Piſc. P. I. p. e. 62. l. Ge 10. e . 388 c. 16. I. II. c. 9. Opp. I. I. Von den Hanfifchen überhaupr. 91 Nahrung im Eidotter, und nachher im Waſſer allenthalben findet; fo wäre auch dieſer Naturtrieb unnuͤzz. Das vom Herrn Dennant hergenommene Beyſpiel von der Beutel⸗ ratze paßt a) gar nicht, da die Hayfiſche weder mit einem ſolchen Beutel, noch mit Zitzen woran die Jungen ſaugen, wie jene, verſehen ſind. Die Eier der Haye, wenn ſie zur Reife gediehen find, haben eine eben ſolche viereckigte Huͤl⸗ le, wie die vom Rochen, nur mit dem Unterſchied, daß ſtatt jene nur mit vier Hoͤrnern, dieſe zugleich mit eben ſo viel borſtenartigen langen Anhaͤngſeln verſehen ſind, wie die Zeichnungen, die uns Bellon b), Rondelet c) u. a. m. hinterlaſſen, zu erkennen geben. Sie folgen den Schiffen gern nach, um die todten uͤber Bord geworfenen Koͤrper aufzufangen, und verſchlucken alles, was aus dem Schiffe weggeworfen wird; daher man auch nicht ſelten ſogar un⸗ eßbare Koͤrper „als Eiſen und Holz, in ihren Magen an⸗ trifft. Auch den Menſchen werden ſie beim Einziehen ihrer Netze, oder wenn einer ungluͤcklicher Weiſe ins Waſſer falt, gefährlich. Faſt in allen Reiſebeſchreibungen findet man Nachrichten von Ungluͤcksfaͤllen, welche dieſe Thiere anrichten. Herr Profeſſor Sorfter erzählt, daß ein Ma; troſe auf ſeinem Schiffe, beim Einziehen des Netzes, von einem Hayfiſche fen angefallen worden und der zum Gluͤck nur den Kittel gefaßt habe. Dieſe Fiſche ſind ſtatt der Schuppen, bis auf einige wenige, mit zarten Stacheln, die ihre Haut rauh machen, verſehen, welche bey Nacht leuchten. d). Verſchiedene haben außer dieſen am Ruͤcken einige große Stacheln, alle aber Bruſt⸗Ruͤcken⸗Bauch⸗ und Schwanz; und wenige auch Afterfloſſen; auch den Maͤnnchen ſind, wie bey den a) Penn. B. Z. III. p. 101. eie s 6) Aquat. p. 68. d) Linn. S. N. p. 389. 92 Etrſter Abſchnitt. Rochen, zwey beſondere hervorragende Geburtsglieder, den Weibchen aber zwo Mutterſcheiden und eine doppelte Mut⸗ ter eigen. Wir treffen die Haye faſt in allen Meeren, vorzuͤglich in dem ſuͤdlichen und noͤrdlichen Ocean an. In der Oſtſee erſcheinen ſie jedoch nur ſelten, deſto haͤufiger aber finden ſich einige Arten in der Nordſee ein. Man faͤngt den Hayfiſch mit großen Angelhaken, die an einer eiſernen Kette befeſtiget ſind; denn er wuͤrde ei⸗ nen Strick mit feinen Zähnen bald abbeißen. Der beſte Koͤder iſt ein Stuͤck faules Fleiſch. Am haͤufigſten faͤngt man ihn in Groͤnland im Winter, in den Loͤchern, welche ins Eis gehauen werden: denn dieſe beſucht er gern, theils um Luft zu ſchoͤpfen, theils um ſich an den Fiſchen, die in eben der Abſicht daſelbſt hinkommen, zu ſaͤttigen. Die Haye haben ein hartes uͤbelriechendes Fleiſch, welches eini⸗ ge nordiſche Voͤlker aus Noth, und zwar nur das von den Jungen, verzehren; hingegen genießen ſie die Eierdottern, ohngeachtet ſie einen widrigen Geruch haben. Man faͤngt ſie, um ihre Haͤute und Lebern zu beſitzen; erſtere brauchen unſere Kuͤnſtler zum Poliren und die Norweger ſtatt Leder, letztere geben einen ſehr fetten Trahn, welcher von vorzuͤglicher Guͤte iſt. Ihre Leber iſt groß, und eine welche man von einem achtzehn bis zwanzig Fuß langen Hay erhält, liefert gewoͤhnlich zwo bis drittehalb Tonnen Trahn a). Sie erreichen eine ungeheure Groͤße und ſoll es, wie Pontoppidan erzaͤhlt, welche von acht bis zehn Klaftern b) und wie Gunner verſichert von zwoͤlf Klaf⸗ tern c) lang geben; und Zorndrager vergleicht fie mit eis nem kleinen Schiff, das in Norwegen und Moskau ge⸗ braͤuchlich iſt d). Ein einziger von dieſer Größe gab funf⸗ a) Pontopp. Norw. 2. Th. c) Schriften der Dronth. S. 218. Geſellſch. 2. Th. S. 37. b) A. a. O. 4) Grönl. Fiſcherey. S. 344% Von den Hayfiſchen überhaupf. 93 zehn Tonnen Leber a). Rondelet gedenkt eines von tau⸗ ſend und Gillius von vier tauſend Pfund b). Ariſtoteles kannte bereits den Saͤgefiſch e), den glat⸗ ten Hay d), den Dornhay e), das Seeſchwein f), den See⸗ engel g), den Hammerfiſch h), die Meerſaui), den getieger⸗ ten Hay k), den blauen Hay ), den Menſchenfreſſer m) und den Seefuchs n). Darauf machte uns Bellon mit dem klein⸗ geflecktem Hay o) bekannt und brachte ſie zuerſt in ein Ge⸗ ſchlecht, worinn er zwoͤlf Arten zaͤhlet, zuſammen. Den Seeengel rechnet er, ſo wie die folgenden Ichthyologen, zu den platten Knorpelfiſchen p). Darauf lehrte uns Wil⸗ lughby den Spornhay q) kennen, und da er zugleich den Marcgrafſchen Hammerfiſch r), den Cluſiſchen Dornhay und den italieniſchen Sagree als eigene Gattungen betrachtet; ſo bringt er ſiebenzehn Arten zuſammen. Außer dieſen hat auch Willughby im Anhang auf der fuͤnften Tafel eine neue Art vorgeſtellt. Ray, der den Dornhay des Cluſius fuͤr eine andere Fiſchgattung haͤlt, nimmt nur ſechs⸗ zehn, und Artedi, der auch den Malta des Rondelet, den Cucur und den Hammerfiſch des Marcgraf s) für keine be ſondere Gattungen erkennet, und der den Seeengel, den die bisherigen Ichthyologen zu den plattgedruckten Knor⸗ P ——̃— a) Gewoͤhnlich giebt eine 1) Squalus Galeus. L. Tonne Leber eine halbe Tonne k) — Canicula. L. Thran. 7) — Glaucus. L. b) Beim Ray. Sy nopſ. Piſe. m) — Carcharias. E. n) Vulpes. Art. Syn. p. 18. c) Squalus Priſtis. L. 96. n. 8. d) — Muſtelus. L. e) — Acanthias.L. 7) — Centrina. L. g — Squatina. L. h) — Zygaena. L. o) Squalus Catulus. L. e g) Squalus Spinax. L. 7) — Tibuf, L. s) Hiſt. Piſc. p. 164. 181. 94 Ertrſer Abſchnitt. pelfiſchen gerechnet haben, mit Recht unter den Hayfiſchen aufnimmt, giebt dieſem Geſchlechte nur vierzehn Arten a), und Cinne,, der den Seefuchs b) des Artedi auslaͤßt, und dafuͤr den Marcgrafſchen Hammerfiſch e) und den großen Hay d) des Gunner aufnimmt, zaͤhlet funfzehn Gattun⸗ gen. Klein hingegen, der wie Willughby die oben er⸗ waͤhnten als beſondere Arten betrachtet, und den Seeengel dazu rechnet, bringt ſie unter die vier oben angefuͤhrten Geſchlechter, denen er achtzehn Gattungen giebt. Von den neueren Naturkuͤndigern hat uns Seba ei⸗ nen amerifanifchen e), Gronov einen oſtindiſchen f), Hr. Bruͤnniche einen aus dem mittellaͤndiſchen g), Gruner aus dem norwegiſchen Meere h), Hr. Pennant zwey aus der Nordſee 1) und Forskaoͤl eben fo viel afrikaniſche K kennen gelehrt. Von dieſen allen haben wir in unſern Ge⸗ waͤſſern, ſo weit ſie die deutſchen Ufer begraͤnzen, nur zween aufzuweiſen; ich werde alſo auch nur dieſe hier be⸗ e e — a) Gen. p. 18. Syn. p. 93. h) Abhandlungen der Dront⸗ b) Vulpes marinus. heim. Geſellſchaft. 3. Th, S. 28. c) Squalus Tiburo, 14 | | d) — maximus. 2) Porbeagle und Beau- ae maris. Britt. Zool. III. p. Nur, Zooph. p. 35. n. 150. 118: g) Piſc. Maſſ. p.6. Squa- k) Maflafa und Kumal. lus edentulus. Deſcript, Animal, p. 10. eee Von den Hayfifchen insbeſondere. 98 Zweeter Abſchnitt. Von den Hayfiſchen insbeſondere. Der Dornhay. 85ſte Taf. =), Körper rundlicht, zween Stacheln am Ruͤcken a). Der rundliche Koͤrper und die zween Stacheln an den beiden Ruͤckenfloſſen dienen dieſem Hay zum Unterſchei⸗ dungszeichen. Die Stacheln, davon eine jede am Anfange a) Squalus corpore tere- tiusculo, dorfo biaculeato. Squalus Acanthias. S. pinna anali nulla, dorſalibus ſpi- noſis, corpore teretiusculo. , ß Mull. Prodr. p. 37. n. 311. Squalus pinna anali nulla, corpore ſubrotundo. Art. gen. p. 66. n. 3. Syn. p. 94. n. 3. Squalus roftro ſub- acuto; pinnis dorſalibus uni- radiato - ſpinoſis, anali nul- la, Gron. Muf. I. p. 61. n. 134. Zooph. p. 34. n. 149. Squalus dorſo bipenni, utra- que aculeo majori armata, pinnis ani geminis. Browne Jamaic. p. 458. n. 3. Ga- leus Acanthias, ſive ſpinax. Klein. Miſſ. Piſc. III. p. 8. M. T. t. 1. k. 5. 6. O ara as Nane. Arift. 1.6. C. 10. I. I. c. 38. Muſtelus ſpinax. Bel- lon. p. 69. Salvian. p. 135. b. Galeus Acanthias der Ichthy⸗ ologen. Aquilat. Brünn. Piſc. Maſſ. p. 3. n. 6. Has, Pig - haa, Leem. Comment, de Lappon. p. 312. 313. Ha. Linn, Weſtgothl. Reiſen. S. 202. Kukilik. O. Fabs. Faun. Groenl. p. 127. n. 88. Haae. Ponto pp. Norw. 2. Th. S. 215. Haafur. Olaff. Reiſe nach Isl. 1. Th. S. 191. n. 18. Dorn⸗ hund. Schonev. p. 29. The prikly Hound-Fifh. Char- let. Onom. p. 128. n. 5. Pi- ked-Dog-Fifh. Penn. P. Z. III. p. 100. Chien de Mer, l’ Aguillar. Bomare. Dick. t. 3. P. 138. Der geſpornte See; hund. Seligmann. Ster Theil. LXXVIII. Der Dornhay. Muͤller. L. S. 3. Th. S. 253. 96 Zweeter Abſchnitt. h der Ruͤckenfloſſe ſitzet, ſind weiß, ſtark, beinahe dreieckigt und von einer knoͤchernen Subſtanz, welche die daͤniſchen und norwegiſchen Schiffer fuͤr giftig halten, und daher, ſo⸗ bald ſie des Fiſches maͤchtig werden, ihm ſelbige abſchnei⸗ den a). Dieſe Stacheln ſind ſogar beym Embryo ſchon ausgebildet, nur daß ſie nicht die gehoͤrige Haͤrte haben. Der Kopf iſt von oben nach unten zuſammengedruckt, hat eine keilfoͤrmige Geſtalt, iſt vorne duͤnn, endigt ſich in eine ſtumpfe Spitze und iſt durchſichtig. Die Stirn, der Ruͤcken und die Floſſen ſind ſchwaͤrzlich, die Seiten weiß ins violette ſpielend und der Bauch ebenfalls weiß. Die Augen ſitzen auf den Seiten, find länglicht und haben einen ſchwarzen Stern in einem weißblauen Ringe. Hinter den⸗ ſelben find die Waſſerloͤcher und auf jeder Seite vier Rei⸗ hen Poren, die beim Druͤcken eine klebrigte Feuchtigkeit von ſich geben, ſichtbar. Die doppelten Naſenloͤcher ſtehen zwiſchen dem Ende des Kopfes und dem Munde in der Mitte; letzterer liegt in der Quere und iſt mit drey Reihen kleiner Zaͤhne beſetzt, wovon in einer jeden ſechs und zwan⸗ zig befindlich ſind; ihre Richtung iſt ſo merkwuͤrdig, als ihre Bildung. Ein jeder Zahn beſteht aus einer Schneide, zwo Wurzeln und zwo Spitzen, wovon der eine in die Ver⸗ tiefung des andern eingreift; außer in der Mitte des Mun⸗ des, wo ſie mit ihren ſtumpfen Spitzen zuſammenſtoßen. Wenn man mit dem Finger uͤber die Zaͤhne von der Mitte nach den Seiten zu fährt; fo iſt die Oberfläche glatt, in umgekehrter Richtung aber rauh und ſcharf anzufuͤhlen. Eben fo verhält es ſich mit der Haut, die mit lauter klei⸗ nen, nach dem Schwanze zu gekruͤmmten, Haͤkgen beſetzt iſt; faͤhret man daher mit der Hand vom Kopfe nach dem Schwanze zu, ſo fuͤhlet ſich der Fiſch glatt an, umgekehrt aber rauh. An den Seiten ſieht man ſchmale Vertiefun⸗ a) Olafſ. Reiſe nach Island S. 191. Von den Hayfiſchen insbeſondere. 97 gen, die laͤngs dem Koͤrper in der Quere, in Geſtalt eines Zickzacks, fortlaufen, und dieſes ſind die Zwiſchenraͤume der Muskeln. Die Seitenlinie läuft in einer geraden Rich⸗ tung über den Koͤrper. Ohnweit dem Ruͤcken erblickt man einige weiße runde Flecke, und zwar bey den neugebohrnen zahlreicher, als bey den ausgewachſenen. Der Bauch iſt breit, lang und der After ſitzt am Ende der beiden Bauch⸗ floſſen. Die Bruſtfloſſen haben ihren Stand unter dem letzten Luftloche am Bauche. Die Schwanzſloſſe umſchließt den Theil, an welchem fie befindlich iſt, von beiden Seiten, und iſt oben laͤnger als unten. Die Afterfloſſe mangelt gaͤnzlich und die dicke Haut verhindert das Zaͤhlen der Strahlen. | Wir treffen dieſen Fiſch in der Oſtſee nur ſelten, deſto haͤufiger aber in der Nordſee an; derjenige, wovon die Zeichnung gemacht iſt, war drey und einen halben Fuß lang, in ſeinem groͤßten Umfange aber hatte er nur eilf Zoll. Dieſe Art wird nicht ſonderlich groß und nur ſelten erreicht er ein Gewicht von zwanzig Pfunden. Der Dornhay frißt alles was ihm vorkommt, beſon⸗ ders geht er den Zugfiſchen, als dem Hering, Schellſiſch und Seeſtint nach; er haͤlt ſich in Geſellſchaft zuſammen, daher man von ihm mehrere auf einmal bekoͤmmt. Er wird am leichteſten mit einem an die Angel geſtochenen Fiſch dieſer Arten gefangen. Sein Fleiſch iſt zaͤhe, aber nicht ſo uͤbelriechend wie bey andern Knorpelfiſchen, und wird in Italien friſch aus dem Saw ie mit brauner Butter und Peterſilie genoſſen: die laſſen es erſt halb verfaulen a), di mit es muͤrbe werde; die Islaͤnder und Schottlaͤnder ſpalten den 8 ihn an der Luft, und wird mit dem alben daſelbſt ein ein⸗ laͤndiſcher Handel getrieben. Die s Dotter von den Eiern a) O. Fabr. Faun. Groenl. P. 127. Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. 98 Zweeter Abſchnitt. dieſer Fiſche werden von den Norwegern als Ruͤhreier ver⸗ zehret; auch wird aus ſeiner Leber Trahn bereitet. Die Begattungszeit faͤllt nach dem Ariſtoteles im September a), und bringt er ſeine Jungen vom May bis im Auguſt zur Welt. Wahrſcheinlich wirft er mehrere mit einmal, denn Klein beſchreibt einen Dornhay, der inner⸗ halb zwey und zwanzig Stunden vier Junge von ſich gab, und außerdem in der Mutter noch einer zuruͤckgeblieben war b); Rondelet e) und Pontoppidan d) fanden ſechs, Hanov aber ſieben e) vollkommen gebildete Junge in ſei⸗ nem Leibe. Der im Ey eingeſchloſſene Embryo iſt mit dem Weißen umgeben und haͤngt vermittelſt einer Nabelſchnur an einem großen birnfoͤrmigen Dotter, der ihm ſtatt der Nachgeburt bey den Saͤugethieren ſo lange zur Nahrung dienet, bis er gaͤnzlich verzehret und im Stande iſt, ſeiner Nahrung im Waſſer ſelbſt nachzugehen. Der Dotter iſt mit einer duͤnnen Haut umgeben, durch welche die Blutge⸗ faͤße durchſcheinen, wie man ſolches auf der fuͤnf und ſie⸗ benzigſten Tafel ſieht, wo ich eine Vorſtellung von dem Embryo gegeben habe. Der Embryo bleibt fo lange in dem Leibe der Mutter, bis der Dotter verzehrt iſt. Ich beſitze dergleichen Fiſche mit dem Dotter von verſchiedener Groͤße, und bey einem in der Groͤße von neun Zoll iſt der Beutel nur noch wie eine Mandel groß. Ein vollkommen ausgewachſener junger Dornhay iſt beinahe einen Fuß lang. Der Magen iſt lang, duͤnnhaͤutig, der Darmkanal ſehr kurz, beim Anfang eng, im uͤbrigen aber weit: der obere Theil duͤnn- der untere aber dickhaͤutig, und damit die ge⸗ noſſene Nahrung nicht zu geſchwinde aus dem Koͤrper ge⸗ a) H. A. I. 6. e. 70. D Nor. 2. Th. S. 213. b) Mifl. Pife, III. p. 61. e) Seltenh. der Natur. 3. B. c) De Piſc. P. I. p. 374. S. 115. 10 nn. Von den Hayfiſchen insbeſondere. 99 hen möge; fo iſt er mit langen ausgeſpannten O Aerfalten verſehen. Er iſt ohne alle Beugung und betraͤgt kaum ein Drittheil der ganzen Laͤnge. Die Leber beſteht aus zween ſchmalen langen Lappen, die nur bey der Gallenblaſe ein wenig mit einander verbunden find, Die Milz iſt blau⸗ braun und rund; die Gekroͤsdruͤſe laͤnglicht rund. In dem doppelten Eierſtock fand ich nur kleine Eier, von der Groͤße einer Erbſe bis zur Haſelnuß. Klein beſchreibt eine dop⸗ pelte Mutter a) und Artedi die beiden Zeugungsglieder b). In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Dornhay; in Hol land Doornhaay oder Speerhaay; in Daͤnnemark Zaae und Haaftsk; in Norwegen Pig⸗Haae; in Island Haaz fur; in England Prickly Dog und Dornhund; in Frank⸗ reich l Aguilat; in Venedig Azio und in Rom Scazone. Athaeneus irrt, wenn er dieſem Hay allein ein vier⸗ eckigtes Herz beileget e), da es bey allen Fiſchen dieſes Geſchlechts ſo geſtaltet iſt. * 2. Der blaue Hay. 86ſte Taf. Der Kopf ohne Waſſerloͤcher, eine dreieckigte Grube ohn⸗ weit der Schwanzfloſſe d). Man kennt dieſen Fiſch an den ihm fehlenden Waſſer⸗ loͤchern, und an der dreieckigten Vertiefung am Ruͤcken ohn⸗ weit der Schwanzfloſſe. Der Körper iſt rund, glatt, am Ruͤk⸗ G 2 — a) Miſſ. Piſc. IV. p. 61. Squalus Glaucus, foſſula b) Spec. p. 103. n.14. c) beym Salvian p. 136. d) Squalus absque fora- minibus adoculos, foſſula tri- angulari in extremo dorfe, triangulari in extremo dor⸗ ſo, foraminibus nullis ad oculos. Linn. S. N. p. 401. n. 14. Art. Syn. p. 98. n. 13. Squalus Gron. 100 Zweeter Abſchnitt. | fen und auf den Seiten blau, am Bauche weiß; die Schwanz⸗ und Ruͤckenfloſſen ſind blau, die Bruſt⸗ und Bauchfloſſen aber oben blau, unten weiß und die Afterfloſſen durchaus weiß. Der Kopf iſt von oben und unten zuſammengedruͤckt, die Naſe lang und die Augen haben einen gelbweißen Ring. Die Mundoͤfnung iſt groß; die Zaͤhne, die ſich in eine ſcharfe Spitze endigen, find in der obern Kinnlade ſaͤgefoͤrmig und von beiden Seiten nach dem Winkel hin gebogen: in der untern Kinnlade aber laͤnger, ſchmaͤler und nicht gezaͤhnelt. In jeder ſah ich vier Reihen; indeſſen muß dieſe Zahl ent⸗ weder veraͤnderlich ſeyn, oder der Fiſch muß ſie zu gewiſſen Zeiten wechſeln: denn ſo ſagt Artedi, daß er manchmal nur eine Reihe habe a). Herr Pennant hingegen giebt zwo b) an. Man findet ſie in den Steinſammlungen unter dem Namen der verſteinerten Vogelzungen c), und ich bes ſitze gleichfalls welche davon. Die Bruſtfloſſen ſind lang, die Ruͤckenfloſſen unbewafnet und die zwote davon ſteht der Afterfloſſe gegenuͤber. Der hinter den Bauchfloſſen befind⸗ liche After iſt dem Schwanze am naͤchſten. Wir treffen dieſen Fiſch ebenfalls in der Nord- und Oſtſee, jedoch nur einzeln, deſto haͤufiger aber im Nord⸗ meere an. Denjenigen, wovon die Zeichnung genommen iſt, habe ich aus Hamburg erhalten; er war drittehalb Fuß — — — n. 142. variet. 4. Cynoce- phalus Glaucus, a conſtanti colore, qui in dorſo pulchre coeruleus, ſaturacior, in ventre argenteus. Klein. Miſſ. Piſc. III. p. 6. n. 2. Ga- leus Glaucus der Jchthyslogen. Squalus adſcenſionis. Osbeck Reiſe nach China. S. 385. Haamer. Olaffen. Reiſe nach a Jol. 1. Th. S. 192. n. 21. 4. B. S. 1. Rodel. P. I. p. 379. Blue- S. 318. Haae⸗Brand. Müll, Frodr. p. 39. n 318. b. Schriften der Dronth. Geſellſch. Cagnot bleu. Shark. Penn. B. Z. III. p. 109. Der blaue Hay. Muͤller. L. S. 3. Th. S. 272. 2) Gen. p. 69. n. 13. b) Britt. Zool. II. p. 100. c) Gloſſopetrae. Von den Hayfiſchen insbeſondere. Tor lang und ſein ſtaͤrkſter Umfang betrug acht Zoll. Der Herr Dr. Wallbaum hat ſowol dieſen als den vorhergehenden, welche in der Gegend von Luͤbeck find gefangen worden, in den daſigen Anzeigen beſchrieben. In England und an ei⸗ nigen Kuͤſten von Frankreich erſcheint er alsdann in Men⸗ ge, wenn die Alſen, auf die er Jagd macht, ſich den Kuͤ⸗ ſten naͤhern; auch geht er dem Thunfiſch nach, und findet man, wie Willughby verſichert, nicht ſelten einen Fiſch dieſer Art in ſeinem Magen a): ſchon hieraus laͤßt ſich ab⸗ nehmen, daß er eine ſehr anſehnliche Groͤße erreichen muͤſſe. Olafſen beſtimmt ſie auf fuͤnf b) und Muͤller auf ſieben Ellen c), Pontoppidan aber auf acht bis zehn Klafter d). Er hat ein hartes, zaͤhes und uͤbelriechendes Fleiſch, und wird nur der Leber wegen gefangen, welche, wenn ſie in Wein geſtobet und mit Gewuͤrze zurecht gemacht iſt, fuͤr eine wohlſchmeckende Speiſe gehalten wird. Er iſt ſehr kuͤhn, und faͤllt ſogar, nach der Erzaͤhlung des Rondelet, den Menſchen an e). Nach der Verſicherung des Olafſen fol er wie der Wallfiſch warmes Blut haben t). | Der Magen ift weit, am Darmkanal oberwaͤrts dünn; und unterwaͤrts dickhaͤutig. Die Leber iſt groß, beſteht aus zween Lappen; die Milz iſt lang und mit mehreren Einſchnitten verſehen. Die Gallenblaſe, welche am linken Theil der Leber ihren Sitz hat, enthält eine dunkelgrüne Galle; der Eierſtock war doppelt. Willughby, der ein Männchen zergliederte, fand die Hoden nahe am Zwergfell und bemerkte zwey kurze Geburtsglieder g). | G3 4) Ichth. p. 58. daa das Maaß zu groß angege⸗ ) Reife nach Jsl. 1. Th. 1 en: Klafter, Eben fer ©. 2%. EI De Pie PI p. 379. 0) L. E. 3. Th. S. 27. F) A. a. O. d) S. 219, Olafſen glaubt, 2) Ichth, p. 50. 1 102 Erſter Abſchnitt. In Deutſchland heißt dieſer Fiſch blauer Say; in Norwegen Haae⸗ Brand, Haae-Moeren; in Island Soamer; in England Blew⸗Schark; in Frankreich Pal, Cagnot bleu und in Rom Lamiola und Canoſa. f Linne bringt unrichtig unſern Fiſch in ſeine dritte Abtheilung, naͤmlich in diejenige mit gekoͤrnten Zaͤhnen a). Wenn anders die Zeichnung, die uns Gunner von einem Embryo dieſer Art gegeben hat b), getreu iſt; fo muͤßte bey dieſer Gattung der Dotter von der gewoͤhnlichen birnfoͤrmigen Geſtalt ſehr abweichen, als welcher in Ge⸗ ſtalt einer Blaſe, die von beiden Seiten angewachſen, iſt. Fünf und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Seeteufel. Erſter Abſchnitt. Von den Seeteufeln überhaupt, Di Bruſtfloſſen mit einem dem Ellenbogen ahnlichen Gelenke verſehen 0. a) Dentibus granulatis. p. 402. Art. gen. 41. p. 62. Syſt. Nat. p. 400. b) Schriften der Drontheim. Geſellſchaften. 4. B. S. 2. t. 1. c) Piſces, pinnis pectora- bbus articulationem cubita- lem efformantibus. Lophius. Linn, Sy ſt. Nat. gen. 133. Gron. Muf. I. p. 57. Zooph. p-. 58. Batrachus. Klein. Mitt Pife. III. p. 15. Bau- droye. Goüan. Hiſt. de Poiſſ. gen. 56. p. 109. 221. An- gler. Penn. B. Z. III. gen. 7. p. 120. Seeteufel. Muller. L. S. 3. Th. S. 279. Von den Seeteufeln überhaupt. 103 Die gleich dem Gelenke eines Ellenbogens gebildeten Bruſtfloſſen ſind ein charakteriſtiſches Merkmal fuͤr die Fi⸗ ſche dieſes Geſchlechts. Der Kopf iſt nach unten zuſammengedruͤckt, der Mund mit vielen ſpitzigen Zaͤhnen beſetzt, die Zunge breit und mit einigen Zaͤhnen bewaffnet; die Augen ſitzen am Scheitel, die Naſenloͤcher find klein. Die Kiemenoͤfnung iſt auf der Seite hinter der Bruſtfloſſe befindlich. Der After liegt am Koͤrper in der Mitte; die Haut iſt duͤnn, ſchuppenlos und locker; am Rumpfe find ſieben Floſſen, als zwo Bruſt⸗ eben fo viel Bauch⸗ eine After-Schwanz⸗ und Ruͤckenfloſſen ſichtbar. Die Ruͤcken⸗ und Afterfloſſen ſtehen gegen einan⸗ der über und beide ohnweit der Schwanzfloſſe. ’ Dieſe Fiſche leben vom Raube, pflanzen ſich (ns Eier fort und halten ſich im Meere auf. Dem Ariſtoteles war bereits der Seeteufel a) bekannt, welchen die folgen⸗ den Ichthyologen mit zu den platten Knorpelfiſchen rechne⸗ ten. Marcgraf lehrte uns den Einhornteufel b) und die Seekroͤte e) kennen, die Seba in der Folge ohne Noth vervielfaͤltigte d). Artedi brachte die erſten beiden in ein eigenes Geſchlecht, ließ aber die Seekroͤte aus. Klein, welcher dieſen Fiſchen ebenfalls ein eigenes Geſchlecht, un⸗ ter dem Namen Froſchfiſch widmet, giebt demſelben zwar neun Arten, allein der Seeteufel erſcheinet darinn als zwo e), die Seekroͤte als drey k) und der Einhornteufel 64 „ 27... Lo. dB) The. Tom. LT phius Piſcatorius. L. LXXIV. fig. 2—7. 5) Guabucu. Hift. Piſe. e) Batrachus. d. 4. O. p. 143. Lophius Veſperti- 1. 1. 2. lio. I. 990 8 c) Guaperva. Hiſt. Piſe. ) Batrachus.— — p. 150. Lophius Hiſtrio. L. 11.3.4, 7 104 Zweeter Abſchnitt. als vier a) beſondere Gattungen. Linne hingegen nimmt mit Recht nur drey Arten an, die ich zwar alle beſitze: da jedoch letztere beide nicht zu den Fiſchen Deutſchlandes ge⸗ hoͤren; ſo uͤbergehe ich ſelbige hier mit Recht. Zweeter Abschnitt. Von den Seeteufeln insbeſondere. Ir Der Seeteufel. 87 ſte Taf. | Der Kopf breiter als der Koͤrper. K. 6. Br. 24. B. 5. 3. S. 9. R. b) a) Batrachus. a. a. O. n. 5. 6. 8. und 9. b} Lophius capite corpori latiore. Br. VI. P. XXIV. , A. XII. EC. . D.XI. Lophius Pifcatorius. | L. depreflus, capite rotun- de Nat. Deor. I. 2. Bellon. dato. Linn. S. N. p. 402. p. 853. Jon. p. 36. . n. 1. Muller. Prodr. p. 38. f. g. Toad-Fiſh, Frog- n. 321. Lophius ore cirro- Fifth, Sea- Devel, Willuglib. fo, Artedi gen. p. 63. n. I. p. 85. t. E. 1. Monk, Toad, Syn. p. 87. n. 1. Lophius Nals Devil-Fiſh, Fifhing- ortum caudae carens. n. 2. Ba reaxos der griechiſchen und rana piſcatrix der lateiniſchen Schriftſteller. Rana. Plin. Nat. hilf. . e 2 c. 10. Rana marina. Cicer. cute alepidoto, laevi, capi- te plagioplateo. Gronov. 2Zooph. p. 58. Zee- Duy- Vel, Muf. J. p.57. N. 128. Batrachus, capite rictuque ranae. Klein. Miſſ. Piſc. III. p. 15. n. 1. und Batrachus al- tero pinnarum pare ad ex- Frog. Charler. Onom. p. 130 Steen - Ulk. Pontopp. Norw. 2. Th. S. 286. Breedflab, Se- hegans. Daͤnn. S. 185. See, gantz, Seeteufel. Schone. S. 99. Diable de Mer, Grenouille pecheufe, Galan- ga. Cours d' hiſt. Nat. t. V. Von den Seeteufeln insbeſondere. 103 Der ungeheure Kopf, welcher den groͤßten Theil des Fiſches ausmacht, iſt ein ſicheres Merkmal fuͤr dieſen Fiſch. In der Kiemenhaut ſind ſechs, in der Bruſtfloſſe vier und zwanzig, in der Bauchfloſſe fuͤnf, in der Afterfloſſe drey⸗ zehn, in der Schwanzfloſſe acht und in der Ruͤckenfloſſe eilf Strahlen befindlich. Der weit hervorragende Unterkiefer iſt rund und mit zwo, der obere aber mit drey Reihen langer, runder, ſpitzi⸗ ger nach einwaͤrts gekruͤmmter Zaͤhne beſetzt, wovon die hinterſten die groͤßten und einwaͤrts beweglich ſind. Der Fiſch kann den Unterkiefer zuruͤckziehen, damit dieſer gegen den obern anſchließe. Der große und beftändig offenſtehende und bewaffne⸗ te Mund giebt dem Fiſch ein furchtbares Anſehen, welchem er ohne Zweifel den Namen Seeteufel zu verdanken hat. Auch der Gaumen und die breite, kurze und dicke Zunge ſind mit eben dieſer Art Zaͤhne verſehen. Im Schlunde ſitzen ferner zween lange mit vielen ſpitzen Zähnen verſehene Knochen, und an den Seiten ſind die Kiemen, deren aber unſer Fiſch nur drey hat, ſichtbar. Aeußerlich merkt man weder Naſen⸗- noch Gehoͤrloͤcher: im Oberkiefer find dage⸗ gen zwo Vertiefungen befindlich, welche wahrſcheinlich die Stelle derſelben vertreten. Dieſe haben auch hier eine ſichere Lage und ſind bey dem offenſtehenden Munde faͤhig, eben ſowol die Eindrücke für dieſe Sinne anzunehmen, als wenn ſie ihre Lage außerhalb dem Munde haͤtten. Die zwo vor dent Augen befindliche lange hornartige Borſten, | G 5 p. 357. t. 4. f. 3. Beaudreuil. Angler. Penn. B. Z. III. p. Brünn. Piſc. Maſſ. p. 7. n. 120. n. 5 1. Pl. XVIII. Meer⸗ 15. Pecheur marin. Fer- froſch. Müller. L. S. 2 Th. ©. min. Naturg. von Surinam. 279. t. 7. l. 3. 2. Th. S. 265. Common 106 Zweeter Abſchnitt. welche Ariſtoteles mit Haaren a), Plinius it Höh b), Oppian mit Warzen c), Bellon aber mit einer Floſſe vergleicht d), dienen ihm zum Anlocken anderer Fiſche. Dr. Darfon fand fie an feinem vier Fuß drey Zoll großen Fiſche von zween Fuß Laͤnge e); außer dieſen ſind auf dem Ruͤcken noch vier andere dergleichen, die im Grunde an ei⸗ ner Haut befeſtiget ſind, ſichtbar. Die Augen ſtehen am Scheitel, haben einen ſchwarzen Stern und einen braun und weiß geſtralten Ring um denſelben. Sowol am Ko⸗ pfe als am Rumpfe ſitzen an der obern Flaͤche einige Sta⸗ cheln, und am Rande der untern viele kleine wurmartige Anhaͤngſel, die in gleicher Entfernung von einander abſte⸗ hen. Die untere Seite hat eine weiße und die obere eine braͤunliche Farbe, und beide ſind, bis auf einige Hoͤcker, glatt und ſchuppenlos; die duͤnne Haut liegt ſo loſe auf, daß ſie ſich vom Fleiſche abziehen laͤßt. Der Kopf iſt von oben nach unten, der Schwanz aber von beiden Seiten zu⸗ ſammengedruͤckt. Ueberhaupt hat der Fiſch das Anſehen, als beftinde er nur aus Kopf und Schwanz. Die Kies menoͤfnung hat ihren Sitz dicht an der Bruſtfloſſe unten. Die Kiemenhaut, welche duͤnn iſt, erſtreckt ſich uͤber die ganze breite untere Seite des Kopfs, iſt vorne an einem ſtarken knorpelichten Bogen befeſtigt, und wird auf beiden Seiten, wo ſie zween große Saͤcke bildet, von ſechs nach der Länge laufenden großen runden Strahlen unterſtuͤtzt. Die Bauchfloſſen, welche unter den Bruſtfloſſen ſitzen, find kurz, ſteif und wie eine Hand geſtaltet, womit der Fiſch ſich an feſte Körper anklammern kann. Sie find weiß, die Bruſtfloſſen oben braun, unten weiß mit einer ſchwarzen —— — ͤ EÆmtäU— nn —— ————— :?D'— EEEenet a) Hiſt. Anim. 1.9. c. 37. d) Aquat. p. 86. 5) Nat. hiſt. I. 9. c. 48. 6) mur. 2. 6 | 2 | c) Halliet. I. a. & 483. 3. Th. Von den Seeteufeln insbeſondere. 107 Einfaſſung; die After: und Ruͤckenfloſſe find ebenfalls braun und die Schwanzfloſſe iſt ſchwarz. Der Seeteufel iſt nicht nur ein Bewohner der Nord⸗ ſee, ſondern auch des noͤrdlichen und ſuͤdlichen Oceans und des mittellaͤndiſchen Meeres, und habe ich ihn vielfältig unter dem Namen Seewolf aus Hamburg erhalten. Einer von dieſen war zween Fuß neun Zoll lang, und dieſerf iſt noch keiner von den groͤßten; denn Pontoppidan beſaß einen von drey und einer halben Elle a), und Linne bes ſchreibt einen, der Menſchendicke hatte b). So gefaͤhrlich er auch ausſieht, ſo gering iſt doch der Schaden, den er der Fiſcherey zufuͤgt: denn da er, vermuthlich wegen ſei⸗ nes ungeheuren Kopfes, ein ſchlechter Schwimmer iſt; ſo koͤmmt er nur durch Liſt zu ſeiner Beute. Er verbirgt ſich in den Seekraͤutern, hinter Sandhuͤgeln, Steinen und Klippen, ſperrt den Rachen auf und lauert auf die vorbey⸗ ſchwimmenden Fiſche, indem er mit ſeinen Faſern ſpielet. Dieſe, welche ſie fuͤr Wuͤrmer anſehen, naͤhern ſich ihm um fo viel dreiſter, da fie weder von feiner ſchmutzigbraunen. Oberflaͤche, die ſie fuͤr ein Stuͤck Erde, noch dem aufge⸗ ſperrten Rachen, den ſie fuͤr ein Loch anſehen, zuruͤckge⸗ ſcheucht werden, um nach dem vermeinten Wurm zu ha⸗ ſchen, und er verſchlingt ſie alsdenn ohne Muͤhe. Auch hier hat man Anlaß, die weiſe Einrichtung des Schoͤpfers zu bewundern. Dieſer Fiſch wuͤrde bey ſeiner Unfaͤhigkeit zu ſchwimmen, aus Mangel der Nahrung, gar bald um⸗ kommen muͤſſen, wenn er nicht mit jenen Angeln und auſ⸗ ſer dieſen noch mit Fuͤßen verſehen waͤre, womit er ſich in ſeinem Hinterhalt anhalten und ſolchergeſtalt ſich vor dem Wegſtoßen der Wellen ſchuͤtzen koͤnnte. Weil er nur ein: ſiedleriſch an unzugaͤnglichen Orten lebt, wird er nur ſelten r —ůĩÄ—ßK5v»*è —— — — ͤmj ö ——— —e—æ—s— — nennt) a) Norw. 2. Th. S. 286. b) Reife nach Schonen. S. a 279. a 88 Zweeter Abſchnitt. gefangen. Die engliſchen Fischer, welche glauben, daß er der Feind vom Hay ſey und ihn bezwinge, ſchenken ihm, wenn fie ihn fangen, feine Freiheit a). Der Seeteufel ges hoͤrt zu den Fiſchen, die ſich durch Eier fortpflanzen und die bey einer guten Nahrung ſchnell wachſen; uͤbrigens ver⸗ mehret er ſich nicht ſonderlich. Er hat gekocht ein weiches Fleiſch, daß wie das Fleiſch vom Froſche ſchmecken ſoll b). Das Herz iſt eben nicht groß, das Ohr aber, welches einen kammfoͤrmigen Rand hat, uͤbertrifft daſſelbe an Größe dreimal, und der Beutel, der es einſchließet, iſt ſtark. Die blaßgelbe Leber iſt groß, beſteht aus zween Lappen; die Gallenblaſe iſt klein und ihr Kanal lang; der Magen if groß, der Darmkanal lang und hat viele Windungen; beim Anfang deſſelben find zween Anhaͤngſel fihtbar; die Milz iſt rundlich, die roͤthliche Nieren ſind doppelt, die Harn⸗ gange endigen ſich in einer weiten Harnblaſe und der Ro⸗ gen iſt eben ſo wie der Milch doppelt. | In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Seeteufel, Seo ſcherſiſch, und von den heiligelaͤnder Fiſchern wird er See wolf genannt; in Holland Zee⸗Duyvel, Sooſenbeek; in Daͤnnemark Ulk, Breedflab; in Norwegen Steen⸗ Ulke, Zav⸗Sae, Hav: Taffe; in Island Marhunter; in der Lombardie Zatto; in England Toad, Frog— Fiſ h, Sea Divel, Monk, Naß, Devil⸗Fiſh, Fiſhing⸗ Frog; in Frankreich Diable de Mer, Grenouille de Mer, in Marſeille beſonders Baudroi, in Montpeiller Peſcheteau; in Portugal Emxarrocco; in Italien Diavolo di Mare, Marino Peſcatore; in Rom beſonders Martino piſca⸗ tore; in Venedig Roſpus⸗Fiſh; in Genua Peſce Peſca⸗ tora und in Sicilien Lamica. | Ariſtoteles, dem außer den Rochen⸗ und Hayarten weiter keine Knorpelfiſche als dieſer und der Stoͤhr bekannt a) Penn. B. Z. III. p. 121. b) Willugkb.Ichth.p.$6. Von den Seeteufeln insbeſondere. 109 waren, ſucht die Urſache, warum er wie jene die Jungen in ſeinem Leibe ausbruͤte, in dem ſtachlichten und großen Kopfe, als welcher ſowol den Ausgang als den Eingang in der Mutter verhindere a): allein da bey den knorpelar⸗ tigen Fiſchen alles weich und biegſam iſt; ſo wuͤrde der große KRopffim Gebaͤhren nicht hinderlich ſeyn; denn das Zuruͤcktreten u die Mutter iſt, wie oben bemerkt worden, auch beim kleineren Kopfe unmoͤglich. Die Urſache, warum dieſer Fiſch ſich nur lanz ſam ver⸗ mehret, ſucht er in der Kaltbluͤtigkeit deſſelben, welche ver⸗ hinderte, daß die Eier keine ſo harte Schale bekaͤmen, wie die von den warmbluͤtigen Voͤgeln und daher leichter ver⸗ duͤrben b): allein daß dieſes nicht die wahre Urſache ſeyn koͤnne, davon uͤberfuͤhrt uns die ſtarke Vermehrung der Stoͤhre, Hauſen und anderer Knorpelfiſche. Wenn uͤbri⸗ gens dieſer Schriftſteller ſagt, daß alle Knorpelfiſche bedeck⸗ te Kiemen haͤtten; ſo muß er wohl nicht an dieſe beiden Fiſche gedacht haben. | Daß Blein unfern Fiſch unter zwo Nummern aufge führet habe, iſt bereits oben erwaͤhnet worden. Auch der Verfaſſer des Artikels vom Froſchfiſche im neuen Schau⸗ platz der Natur begeht dieſen Fehler e). Herr Montin glaubt eine neue Art von Seeteufel entdeckt zu haben d), allein wenn man ſeine Beſchreibung mit der von unſerm Fiſch genau vergleicht; ſo wird man finden, daß er den laͤngſt bekannten Seeteufel vor ſich ge⸗ habt habe. Bellon erklaͤrt die Bauchfloſſen dieſes Fiſches fuͤr Fuͤße, womit er auf dem Grunde des Meeres gehen ſoll, een a) Generat. J. 3. C. 3. | c 3 3. B. S. 203. 205. 5) A. a. O. | d) Schwed. Abh. 4. B. S. 165, f. 74. 11® Erſter Abſchnitt. wie der Froſch mit feinen Padden in den Suͤmpfen a): al⸗ lein zu dieſem Gebrauch muͤßten ſie longer und mit Gelen⸗ ken verſehen ſeyn. | Rondelet tadelt mit Recht die Seiden eben dieſes Schriftſtellers, in welcher die Bruſt- und Bauchfloſſen als Fuͤße vorgeſtellet ſind, obgleich die ſeinige nicht viel beſſer iſt, indem er ihnen die Geſtalt eines Faͤchers giebt b). Sechs und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Stoͤhre. Erſter Abſchnitt. Von den Stoͤhren uͤberhaupt. ER. Mund unten, die Kiemenoͤfnung auf der Seite c). Der unterwaͤrts gelegene zahnloſe Mund und die auf der Seite befindliche Kiemenoͤfnung ſind ſichere Charaktere fuͤr die Fiſche dieſes Geſchlechts. \ a) Aquat. p. 86. be pie. P.T. p 363. c) Piſces, ore ſubtus, apertura branchiali ad latus. Acipenfer. Linn. S. N. gen. 134. p. 403. Arted. gen. p. 63. 65. Gronov. Muſ. J. p. 60. Muf. II. p. 42. Zooph. p. 39. Klein. Mifſ. Piſc. IV. p. II. Acipenfer. Kramer. p. 383. Hufo, Mar ſigl. Da- nub. IV. p. 31. Sturgeon. Penn. B. Z. III. gen. 8. p. 124. Stoͤhre. Müller, L. S. 3. Th. S. 286. Von den Stöhren überhaupt, 111 Der Koͤrper iſt lang, geſtreckt und eckigt. Der Kopf lauft in eine ſtumpfe Spitze aus und iſt unterwaͤrts mit vier Bartfaſern, der Rumpf mit ſieben Floſſen und verſchie⸗ denen Reihen Schilder verſehen. Ihr Hauptaufenthalt ift in Meeren; fie gehören zu den Zugfiſchen, ſteigen wie der Lachs in die Stroͤhme und Fluͤſſe, und pflanzen fich durch Rogen fort. Die mehreſten werden ungemein groß; ſo gedenkt Marſigli eines einzigen von neun hundert a), Rondelet b) und Herr Dallas e) von tauſend Pfunden. Sie leben von Wuͤrmern und Fiſchen. Aus ihren Rogen wird der bekannte Caviar und von ihren Schwimm⸗ blafen die Hauſenblaſe verfertiget. Ariſtoteles gedenkt, wie wir oben angefuͤhret haben, bereits des Stoͤhres d) und Aelian des Hauſens e), die Bellon beſchrieben und abgebildet hat f). Er erwaͤhnet zwar auch noch eines glatten und gefleckten Stoͤhres g): allein meines Erachtens iſt dieſer nichts anders als ein al⸗ ter Stoͤhr, deſſen Schilder verloren gegangen ſind und Flecke nachgelaſſen haben. Denn nach der Bemerkung des Kramer, legt dieſer Fiſch, wenn er groß wird, ſeine Schil⸗ der ab h). Rondelet machte aus den oben angeführten zwo Gattungen viere 1); Gesner ſieben k), Aldrovand 4) Danub. IV. p. 32. b) De Piſc. P. I. p. 410. c) Im Auszug aus ſeinen Reiſen. 1. Th. & 214. 4) Acipenfer Sturio. L. e) — Huſo. L. — Aquat. p. 7). 98. Ichthyocolla. p. 104. g) Attilus. i. N B. S. 103. ) Elench. p. 383. 7) Acipenſer. P. I. p. 401. Galeus Khodius, lehthyo- colla, Anthaceus. P. II. p. 176. 177. 187. ) Zu den vieren des Ron⸗ delet ſetzt er noch folgende Be: nennungen hinzu: Huſo, Ga- leus, Stellaris, Attilus Padi. Thierb. S. 185. 187. 112 | Erf Abſchnitt. acht a), Jonſton neune b), Marſigli ſechs c), Ehhele⸗ ton fünf d), Willughby e) und Rayf) viere und Kra⸗ mer drey g); die ſich dem Anſehen nach nur durch zufaͤlli⸗ ge Flecke und das Alter unterſcheiden, und die ich daher nur ſo lange fuͤr die zwo gedachte Arten halte, bis ein Na⸗ turkuͤndiger ſie aufs neue unterſuchen und genauer charak⸗ teriſiren wird. Artedi giebt dieſem Geſchlecht nur zwo Gattungen h) mit eben fo viel Abaͤnderungen: Klein aber, der den Sterlet mit aufnimmt, zehn Arten 1), wovon aber, wie ich glaube, wenn ich die zehnte oder den Seehahn k), und die vierte oder den Sterlet 1) ausnehme, die uͤbrigen achte nur der Stöhr und Haufen ſind. Linne, welcher den Sterlet mit auffuͤhrt, nimmt drey Arten an. Da un⸗ ſer Koͤnig den Sterlet hegen laͤßt; ſo gehoͤren ſie alle drey in meinen Plan: weil ich aber aller angewandten Muͤhe ohngeachtet, bishero noch keine Zeichnung vom Hauſen habe erhalten koͤnnen; ſo bin ich auch vor der Hand nur im Stande die uͤbrigen beiden mitzutheilen. a) De Piſc. p. 526. 527. 532. 534. 563—66. b)—— p. 111. 113. 116. t. 23. f. 8. 9. 10. t. 24. e 1.2.0 2,00. 6) Danub. IV, p. 31-38. t. 10. 11. 12. d) Onom. p. 152. 153. 158.159. e) Ichth. p. 239-244. f) Synopf. p. 112-114. g) Elench. p. 383. h) Syn. p. 91. 92. ; 1) Miſſ. Pife, IV. p. 11 16. k) Chimaera Calloryn- chus. L. 5 ) Acipenfer Ruthenus. Von den Stöhren insbeſondere. 113 Zweeter Abſchnitt. Von den Stoͤhren insbefondere I. Der Stöhr, 8sſte Taf. Fin Reihen Schilder auf dem rauhen Rumpfe. Br. 30. 25, A. , S. 24. R. 38. 4) a) Acipenſen, ſcutorum ordinibus quingue ad corpus aſperum. P. XXX. V. XXV. A. XXV. C. XXV. D. XXXVIII. Acipenfer Stu- rio. A. cirris 4. ſquamis dorfalibus 11. Linn. S. N. p. 403. n. 1. Acip. Euro- Paeus. Muf, Ad. Fr. p. 54. t. 18. f. 2. p. 31. n. 322. Acipenſer corpore tubereulis ſpinoſis Müller, Prodr. exaſperato. Art. gen. p. 65. n. 1. Syn. p. 91. n. 1. Aci - penfer cirris quatuor corpo- re tubereulorum ſpinoſorum ſeriebus quinqueangulato; roſtro ſubacuto. Gronov. Muſ. I. p. 60. n. 13 1. Zooph. p. 39. n. 140. Acipenſer cute afperrima, quaſi teſſel- lata, ſeriebus tuberculorum rigidorum, ad latera qui- dem minimorum et clypeı- formium, unica majorum in dorſo: capite in roſtrum Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. obtuſum producto. Klein. Miſſ. Piſc. IV. p. 12. n. 1. und Acipenſer cute et tu- berculis laevioribus praece- denti, capite graciliori, in acutum roſtrum terminante. P-. 13. n. 2. Acipenſer und Sturio der Ichthyologen. Aci- penfer. Rondel. de Piſc. P. I. P. 410. Attilus. P. II. p. 173. und Rhodius. p. 176. Stu- rio five Silurus. Salvian. p. 113. Stoͤre, Haaſtoͤr, Sel⸗ för. Pontopp. Daͤnn. S. 186. Storje. Norw. 2 Th. S. 288. Stohre, Tuurkalla. Fifcher. Naturgeſch. von Liefl. S. 113. Storjer. Leem. de Lapponib. p. 326. Schirk. Kramer, Elench. p. 338. L' Eſtur- geon. Cours d' Hiſt. Nat. Tom. V. p. 109. Pl. 5. k. r. The Sturgeon. Penn. B. Z. III. p. 18% n 13, Pl. 19. Der Stoer. Muller. L. S. 3. Th. S. 187. . 2 114 Zweeter Abſchnitt. Die fuͤnf Reihen parallel laufender Schilder, welche dieſem Fiſch eine fuͤnfeckigte Geſtalt geben und die rauhe Haut, unterſcheiden ihn von den übrigen. In der Bruſt⸗ floſſe befinden ſich dreyßig, in der Bauchfloſſe fuͤnf und zwanzig, in der After- und Schwanzfloſſe vier und zwan⸗ zig, und in der Ruͤckenfloſſe acht und dreyßig Strahlen. Von den Schildern ſitzen auf dem Ruͤcken eins, zwey auf den Seiten und eben ſo viel Reihen am Rande des Bau⸗ ches. Die Schilder ſind geſtrahlt, knochenartig, unten breit und endigen ſich oben in eine nach hinten gekruͤmmte Spitze; die Haut zwiſchen derſelben iſt ebenfalls mit unend⸗ lich vielen kleinen dergleichen Schildern beſetzt, welche die⸗ ſelbe rauh machen. Der Kopf iſt lang, abſchuͤßig, oben mit acht rauten⸗ foͤrmigen Schildern bedeckt, zwiſchen welchen eine Furche ſichtbar iſt, und unten bemerkt man um die vier Bartfafern viele flache Vertiefungen. Der Mund iſt zahnlos, roͤhren⸗ foͤrmig, ſtatt der Lippen mit einem Knorpel eingefaßt, der ſich wie der Ruͤſſel anderer Thiere einziehen und weit her⸗ vorſtoßen laͤßt. Die Zunge iſt dick und ſtark. Durch den ſpitzen Oberkiefer vermag der Stoͤhr den Schlamm und Sand aufzuwuͤhlen, damit er die darinn verborgenen Fiſche oder Wuͤrmer zu ſeinem Mund bringen koͤnne. Die Bart⸗ faſern dienen ihm ebenfalls ſeine Beute anzulocken. Die doppelten Naſenloͤcher ſtehen dicht an den Augen, und das obere iſt rund, das untere laͤnglicht. Die Augen haben ei⸗ nen ſchwarzen Stern in einem gelben Ringe; die Kiemen⸗ oͤfnung und die Kiemen ſelbſt find wie bey den Schuppen⸗ fiſchen beſchaffen. Ihre Oefnung iſt groß, und ihr Deckel beſteht aus einem nach allen Seiten geſtrahlten Blaͤttchen, mit einem haͤutigen Rand. Die Grundfarbe des Rumpfs iſt blaugraͤulich; die obere Hälfte mit braunen und die un⸗ tere mit ſchwaͤrzlichen Punkten beſprengt. Der Bauch iſt gerade, breit und weiß; der After ohnweit dem Schwanze, Von den Stöhren insbeſondere. 115 welcher letztere wie bey den Hayfiſchen gebildet iſt. Die Bruſtfloſſe iſt im Grunde orangefarben, am Rande ſchwarz; die andern ſind am Grunde ſchwaͤrzlich und im uͤbrigen gelb. | Dieſen Fiſch treffen wir nicht nur in der Nord- und Oſtſee; ſondern allenthalben im Ocean, imgleichen im mit⸗ tellaͤndiſchen, ſchwarzen und rothen Meere an, aus wel⸗ chen er in den heißen und kalten Gegenden in die Stroͤhme und Fluͤſſe geht, und iſt er ſowol ein Bewohner des Nils a), als des Wolgaſtrohms. In hieſiger Gegend wird er in der Oder und Elbe gefangen; aus beiden großen Fluͤſſen verirret er ſich auch zu Zeiten in die kleinen, und aus die⸗ ſen in die Landſeen; wie denn noch kuͤrzlich ohnweit Pots⸗ dam, aus einem ſolchen See, welcher mit der Havel, ſo wie dieſe mit der Elbe in Verbindung ſteht, ein acht Fuß langer und hundert und ſechs und achtzig Pfund ſchwerer Stoͤhr gefangen wurde b). In Preuſſen erſcheint er im friſchen und kuriſchen Haff, und erhaͤlt man ihn beſonders bey Pillau Häufig, wo er marinirt und aus waͤrts verſendet wird; vorzuͤglich verfuͤhrt man ihn ſtark nach England. f Ohngeachtet der Stoͤhr hauptſaͤchlich ein Bewohner des Meeres iſt; ſo faͤngt man ihn doch ſelten in der hohen See, ſondern entweder an den Kuͤſten, wenn er auf andere Fiſche Jagd macht, oder in Fluͤſſen und Stroͤhmen, worinn er im Fruͤhjahr laicht. Man faͤngt ihn mit großen ſackfoͤr⸗ migen aus ſtarkem Bindfaden verfertigten Netzen; auf dem Meere aber mit einer Art Harpunen, welche die Norweger Skottel nennen c). i a a) Salv. Aquat. p. 113. c) Pontopp, Norw. 2. Th. b) Allerneueſte Mannigfal⸗ S. 288. | tigkeiten, dritter Jahrgang, fies ben und vierzigſte Woche. 116 Zweeter Abſchnitt. \ Dieſer Fiſch iſt traͤge und liegt daher, wenn er ſich im Netz verwickelt hat, ſtille, die Fiſcher befeſtigen ihn alsdann durch einen durch den Mund und die Kiemen gezogenen Strick, womit ſie ihn am Schiffe oder Kahn anbinden und ſo weit fortfuͤhren; indeſſen muͤſſen ſie ſich vor ſeinen Schwanz, worinnen er viel Kraͤfte hat, ſehr in acht neh⸗ men; wie denn ein dergleichen Fiſch einem unvorſichtigen Knaben, der ihn ans Land ziehen wollte, die Beine entzwey brach a). Deer ſtaͤrkſte Fang des Stoͤhrs 1 im Jaͤnner mit Haken unter dem Eiſe, weil er um dieſe Jahreszeit weit verfuͤhrt wird, und daher einen ungleich hoͤheren Werth als im Sommer hat; ſo haben die Koſacken unter ſich das Geſetz gemacht, daß alle Stoͤhre und Hauſen, die ſie bey dem Fang anderer Fiſche im May erhalten, wieder ins Waſſer geworfen werden muͤſſen, um ſie bey der Hakenfi⸗ ſcherey, welche im Jaͤnner geſchiehet, zum allgemeinen Be⸗ ſten auf eine vortheilhaftere Art nutzen zu koͤnnen d). Die Stoͤhre legen ſich im Herbſt in den tiefen Stellen des Fluß ſes in Reihen beiſammen, da ſie ſich gewoͤhnlich an dieſem Ort haͤufen und an der Oberflaͤche ſpielen; ſo merken die Fiſcher ſich ſelbige genau; andere legen ſich, ſo bald ſich das Eis geſetzt hat, auf daſſelbe, bedecken den Kopf mit einem Tuche, und ſollen dadurch die Fiſche im Grunde ſe⸗ hen koͤnnen; auch dieſe bezeichnen ſich die Stellen, um bey a) Richter Ichth. S. 721. b) pallas Auszug feiner Reiſen. 1. Th. S. 202. Es wird auf dies Geſetz ſo ſtrenge gehalten, daß jederzeit derjeni⸗ ge, welcher demſelben zuwider handelt, ſeines ganzen Fiſchvor⸗ raths verluſtig geht, und noch oben drein mit Schlaͤgen ge⸗ zuͤchtigt wird. Es waͤre über: haupt der Fiſcherey ſehr zutraͤg⸗ lich, wenn bey uns das Geſetz, vermoͤge welches die Maſchen der Netze eine gewiſſe Weite haben muͤßten, beſſer befolgt, und die Brut dadurch geſcho⸗ net würde, Von den Stöhren insbeſondere. 117 der naͤchſten Fiſcherey davon Gebrauch zu machen. Sobald der Jaͤnner erſchienen iſt, verſammlen ſich die Koſacken und berathſchlagen ſich uͤber den Ort und die Art des Fiſchfan⸗ ges, und nachdem diejenigen, welche die Erlaubniß dazu haben, mit einem Zettel verſehen worden ſind, wird einem jeden ein gewiſſer Raum angewieſen, und durch Loͤſung ei⸗ nes Kanonenſchuſſes das Zeichen zum Abmarſch gegeben, worauf ein jeder ſo geſchwind, als die Pferde in vollem Sprunge mit den Schlitten rennen koͤnnen, eilet, um die Stelle einzunehmen, welche er ſich auserſehen. Ein jeder nimmt einen ſcharfen Haken, der an einer Stange von drey bis fuͤnf Faden lang feſt gemacht wird, mit, die den Namen Romnoi Bagord haben. Da indeſſen das Ufer an manchen Stellen ſehr hoch iſt; fo werden auch Stanz gen von ſteben bis zehn Faden lang gemacht, die ſie mit dem Namen Jarowi belegen. An eine ſolche Stange, be⸗ ſonders wenn ſie noch laͤnger ſind, muͤſſen Gewichte von vier bis fuͤnf Pfund Eiſen gehangen werden, damit ſte der Strohm nicht fo leicht fortreiſſen koͤnne. Es darf niemand eher das Eis aufhauen, als bis alle an Ort und Stelle ge⸗ kommen ſind, und ſie werden davon durch einen zweiten Schuß benachrichtiget. Die Zeit der großen Fiſcherey dauert neun Tage und wird Rolowertae genannt; fie er⸗ ſtreckt ſich ohngefaͤhr auf zwey hundert und achtzehn Wer⸗ ſte, welche in der erwaͤhnten Zeit durchgefiſchet und wozu vor jedem Tag ein anderer Diſtrikt gewaͤhlt wird. Alle Morgen muͤſſen ſich die Koſacken aufs neue verſammlen, und duͤrfen ſie nur durch eben die erwaͤhnte i zu der FJiſcherey abgehen. Ein jeder Koſacke darf nicht mehr als eine Wohne hauen; jedoch ift ihm erlaubt, wenn ein anderer eine vers laſſen hat, ſich derſelben zu bedienen. Die Fiſche, welche durch das Aufhauen in ihrer Ruhe geſtoͤhret werden, ge⸗ hen gegen den Strohm; die Haken werden daher in eben 5 118 Zweeter Abſchnitt. dieſer Richtung gehalten, und zwar nahe am Grunde. Wenn nun der daruͤber gehende Fiſch denſelben niederz druͤckt, reißt der Koſacke, welcher dieſes fuͤhlt, die Stange ſchnell in die Hoͤhe, und der angeſpießte Fiſch koͤmmt zum Vorſchein. Bey dieſer ſonderbaren Art zu fiſchen hat man⸗ cher das Gluͤck, in einem Tage zehn und mehrere große Fi⸗ ſche unter dem Eiſe hervor zu holen: da hingegen ein ande⸗ rer, waͤhrend der ganzen Fiſchzeit, kaum ſo viel gewinnt als die Koſten betragen. Gemeiniglich thut ein jeder das Geluͤbde: die erſten Fiſche des Fanges der Kirche zu ver⸗ ehren, wenn ihm das Gluͤck guͤnſtig ſeyn wird. Wenn ein Fiſcher einen ſo großen Stoͤhr gefaſſet hat, daß er ihn nicht allein zwingen und aufs Eis ziehen kann; ſo ruft er ſeinen Nachbar zu Huͤlfe, und er muß dafuͤr ſeinen Fang mit ihm theilen. Hieraus ſteht man, daß ein großer Theil der Stoͤhre in den ſuͤßen Waſſern uͤberwintere. Im May iſt deſſen Fiſcherey ebenfalls ſehr beträchtlich, da man ihn mit Netzen faͤngt. Wenn die beſtellten Wachen ſeine An⸗ kunft im Strohm aus dem Meere beobachten; ſo verſamm⸗ len ſie ſich auf die oben erwaͤhnte Art, und nach dem gege⸗ benen Signal ſetzt ſich ein jeder Koſacke in ſeinen Kahn, der aus dem Stamm von ſchwarzen und weißen Pappeln gemacht und mit Aſphalt beſtrichen iſt; rudern ſich ſelbſt fort und werfen ihre Netze quer uͤber den Strohm aus. Dieſe ſind zwanzig bis dreißig Klafter lang, beſtehen aus zwo Waͤnden, davon die eine engere Maſchen hat und et⸗ was laͤnger iſt, als die andere. Da der Fiſch in dieſer Jahrszeit, ohne zu verderben, nicht weit verfuͤhret werden kann; ſo wird er aufgehauen, der Ruͤckgrad herausgenom⸗ men, vom Blute gereiniget, mit Seeſalz ſtark eingerieben, an der Luft getrocknet und zum ferneren in⸗ und auslaͤndiſchen Handel gebraucht. Um dieſe Zeit finden ſich ruſſiſche Kaufleute von entfernten Gegenden hier ein, um die Stoͤhre aufzukaufen. Zehn gute Stuͤcke pflegen ge⸗ Von den Stöhren insbefondere. 119 woͤhnlich dreißig bis fünf und vierzig Rubel zu gelten, von den großen aber das Stuͤck mit ſechs bis ſieben Rubel be⸗ zahlt zu werden. Der Stoͤhr gehoͤrt zu den groͤßten Fiſchen, und hat man welche in der Mündung der Elbe gefangen, die acht⸗ zehn Fuß lang a) und in der Oder ohnweit Breßlau, wie mich der Herr Generalmuͤnzdirektor Gentz verſichert, wel⸗ che, die zwey hundert Pfund ſchwer waren. In den fiſch⸗ reichen Ob in Siberien ſind ſie ſo groß, daß ein einziger zwey hundert Pfund Rogen und hundert und funfzig Pfund Milch giebt b); und in Italien bemaͤchtigte man ſich 1750 eines von fünf hundert und funfzig Pfunden, mit dem der Herzog Carpinetto dem Pabſt ein Geſchenk machte e). In Norwegen hat man welche, von denen der Kopf allein eine ganze Tonne Trahn giebt d); und hat man ſogar welche von tauſend Pfund ſchwer angetroffen e). Dieſer Fiſch hat ein fettes und wohlſchmeckendes Fleiſch, welches jedoch im Fruͤhjahr aus Mangel des Fet⸗ tes nicht den angenehmen Geſchmack hat, als wenn er eine zeitlang in den Fluͤſſen geweſen und fett geworden iſt; am beſten iſt derjenige, welcher im Sommer gefangen wird. Das Fleiſch iſt ſuͤßlich und hat mit dem vom Kalbe viel Aehnlichkeit, und es wird theils friſch, theils eingeſalzen und marinirt verzehret. Die Norweger ſchneiden es auch in lange Streifen und machen Roͤckel daraus. Da es ger woͤhnlich mit Fett durchwachſen iſt; ſo gehoͤrt es zu den 1 zu verdauenden Speiſen, und iſt daher ſchwaͤchlichen 24 a) Schonev. Ichth. S. 9. d) pontopp. Norw. 2. Th. b S. 289. b) Richter. i. g. B. S. 719. e) Rondel. de Piſe. = II. b p. 173. Müller. L. S. 3. Th. 6) A. a. O. 5 288. 120 > Sipeeter Abſchnitt. und kraͤnklichen Perſonen nicht anzurathen. Friſch wird es aus dem Salzwaſſer gekocht, mit Eſſig, Pfeffer und Peterſilie, oder mit einer Sardellenbruͤhe genoſſen. Im Winter haͤlt er ſich in den Tiefen des Meeres auf, und kehrt im Sommer aus den Fluͤſſen in daſſelbe zuruͤck. Seine Laichzeit faͤllt im April und May; ſchon aus der oben angeführten Menge des Milchs und Rogens laßt ſich ſchließen, daß ſeine Vermehrung ſehr ſtark ſeyn muͤſſe: denn wie viele Millionen Eier hat nicht, da ſie nur die Groͤße der Hanfkoͤrner haben, ein zweyhundertpfuͤndiger Rogen? und wie ungleich ſtaͤrker muß nicht die Anzahl der Saamen⸗ - thierchen in einem hundert und funfzigpfuͤndigen Milcher ſeyn? da nur ein Theilchen, welches man mit einer Nadel ſpitze faſſen kann, unzaͤhlige enthaͤlt a). 5 f Bey den Griechen und Roͤmern ſtand dieſer Fiſch in großem Anſehn: denn nach der Erzaͤhlung des Athe⸗ naeus b) war er bey allen großen Gaſtmalen das vornehm⸗ ſte Gericht; und nach dem Plinius e) ließ man ihn bey eben ſolchen Feierlichkeiten, mit Kraͤnzen und Blumen ge⸗ ſchmuͤckt, durch bekraͤnzte Diener bey einem harmoniſchen Jubelſchall und vorangehender Muſik, auf die praͤchtigen Tafeln tragen. Bey dieſer Nation muͤſſen ſie auch ſehr theuer verkauft worden ſeyn, ſonſt wuͤrde Ovid ihn nicht in ſeinem Fragment den Edlen nennen d), und Cicero den Schwelgern dieſerhalb einen Vorwurf machen koͤnnen e). Auch in den neuern Zeiten wird er in dieſem Lande ſehr im a) Siehe den erſten Theil. ) 1. 7. e. 15. diefer Schrift. S. 115. c) Nat. hift. 1. 9. e. 71. d) Tuque peregrinis Acipenfer nobilis undis, v. 132. e) O Publi, o gurges, Geloni es homo mifer, inquit, Caenaſti in vita nunquam bene cum omnia in ifto Conſumis, fquilla, atque acipenſere cum decumano. a De Finib. 1. 3. Von den Stöhren insbefondere, 121 Werth gehalten, wie denn 1713 in Rom das Pfund mit vier und einem halben Thaler a), und ein ganzer vom Car⸗ binal Gualtieri mit achtzig Thaler bezahlt worden iſt b). In Rußland wird mit dem Caviar c) ein ſtarker aus⸗ waͤrtiger Handel getrieben, indem ſie ihn haͤufig nach Con⸗ ſtantinopel, Italien und andere europaͤiſche Laͤnder verſen⸗ den. In Aſtrakan allein werden in manchen Jahren hun⸗ dert und mehrere Tonnen davon gemacht. Der Caviar wird theils auf geroͤſteter Semmel, oder auf Butterbrodt verzehrt, oder um andere Speiſen wohlſchmeckend zu ma⸗ chen, gebraucht. Die Zubereitung deſſelben geſchieht auf folgende Art: Der friſche Rogen wird gereinigt, indem man denſelben mit den Haͤnden ſanft durch ein enges Sieb reibt. Hierauf thut man auf jeden Eimer Rogen eine Hand voll Salz, mengt die Maſſe wohl unter einander und ſtellt ſie an einen warmen Ort, damit der Rogen durchaus vom Salz gleich ſtark durchdrungen werde. Dieſer Caviar wird friſch eingeſalzener genannt d), zum Unterſchied des durchgeſalzenen, zu welchem eine groͤßere Menge Salz er⸗ forderlich iſt. Ein anderer, naͤmlich der gepreßte Caviar, weicht von dieſem ſehr ab. Der Caviar wird alsdann nicht auf die oben erwaͤhnte Art durchgerieben, ſondern wenn er aus dem Fiſch herausgenommen iſt, drey Tage lang in eine ſtarke Salzlake gelegt; hiernaͤchſt auf Baumrinden ausge⸗ breitet und ſo an der Sonne getrocknet e). Darauf wird er in ein Gefäß gethan, mit zergangenem Fiſchfett begoſ⸗ ſen und alsdann in Faͤſſer geſchlagen. Zwiſchen dem durch⸗ geſalzenen und gepreßten Caviar ſteht der ſogenannte Stuͤckchencaviar in der Mitte, welcher, nachdem er burch⸗ f 95 a) Vier Scudi. d) Ruſſiſch Serniſta Ikra. b) Richter, Ichth. S. 106. e) Kari der Ruſſen. e) — Pajusnaja Ikra. N 19% Zwecter Abſchnitt. gerieben und in eine ſtarke Salzſole gelegt worden, in klei⸗ ne leinewandtene oder zwilchene Saͤcke eingebunden und gepreßt wird a). Auch vom Rogen des Hechts und andern ſuͤßen Waſſerfiſchen laͤßt ſich auf oben erwaͤhnte Art eben⸗ falls Caviar bereiten. In Italien wird auch der Ruͤckgrad in Scheiben ge⸗ ſchnitten, geſalzen und geraͤuchert, fuͤr eine wohlſchmecken⸗ de Speiſe gehalten, die unter dem Namen Chinalia oder Spinatia bekannt iſt; auch wird er daſelbſt eingeſalzen und marinirt, und man achtet die Bauchſtuͤcke am meiſten. Er lebt von anderen Fiſchen und geht, wie Pontop⸗ pidan erzaͤhlt, beſonders in Norwegen dem Hering, Lachs, der Mackrele und dem Koͤhler nach, wenn dieſe zu ihrer Laichzeit die Kuͤſten ſuchen: da nun der Genuß dieſer ver⸗ ſchiedenen Arten einen Einfluß auf fein Fett und Fleiſch hat; ſo haben ihm die norwegiſchen uche eben ſo ver⸗ ſchiedene Namen, wie die Schweden dem Lachſe, beygelegt, als Mackrel-Herings⸗Sey- und Koͤhlerſtoͤhr b). Die Gallenblaſe, welche an der rechten Seite ſitzt, iſt lang, die Milz klein, rund und zwiſchen der Beugung des Darmkanals befindlich; die Leber beſteht aus zween langen Lappen, welche mit einigen Einſchnitten verſehen ſind, und wodurch verſchiedene kleine Lappen gebildet werden. Der Darmkanal hat vier Beugungen, und ſeine Laͤnge betrug in einem ſechszehn Zoll langen Fiſch dreyzehn Zoll; er war bey ſeinem Anfange eben ſowol als am Fortgange eng. Es c) Ruſſiſch Meſchechnaja kra. d) Norwegen. 2. Th. S. 289. Nach der Bemerkung des Guns ner in der Note zu Leems Ge⸗ ſchichte der Lappen. S. 325. ſoll unter dem Koͤhlerſtoͤhr der gruͤ⸗ ne Schellifch, unter dem He ringsſtoͤhr eine große Herings⸗ art, unter dem Maekrelſtoͤhr der Thunfiſch und unter dem Lachs⸗ ſtoͤhr die Seemackrele (Scom- ber 1 L.) verſtanden werden. Von den Stöhren insbeſondere. 123 befremdete mich, daß ich bey dieſem Fiſche weder einen Magen noch eine Erweiterung bey dem Anfange des Darm⸗ kanals wahrnehmen kannte, und wunderte mich, den Ma⸗ gen anderthalb Zoll unter der erſten Beugung zu finden. Hier hatte der Darmkanal eine harte und dicke Stelle; bey der Oefnung derſelben fand ich fie mit ſtarken Falten verſe⸗ hen, und einige Stuͤckchen von Krebſen darinn. Dieſes iſt unſtreitig der Magen. Der Afterdarm iſt weit und mit ei⸗ ner ſpirallaufenden Haut verſehen, welche beim Aufſchnei⸗ den dieſes Darms im Wege iſt; ſie haͤlt nicht nur die Nah⸗ rung laͤnger zuruͤck, ſondern vermehrt auch gar ſehr den Raum zum Einſaugen derſelben in die Haarroͤhrchen a). Die Schwimmblaſc iſt kurz, weit, auf beiden Seiten ange wachſen, und beſteht aus einer ſtarken Haut. Die Nie- ren, welche am obern Ende der Schwimmblaſe ihren An⸗ fang nehmen, endigen ſich anderthalb Zoll vom After ent⸗ fernt in einer langen Harnblaſe. Mein Fiſch war weder mit Milch noch mit Rogen veriehen. Bey uns und in Schweden heißt dieſer Fiſch Stoͤhr; in Oeſterreich beſonders Schirck und Stierl; in Ungarn Keſtchecke und Ketſchegi; in der Tuͤrkey Surack oder Sprick; in Pohlen Gesgugi und Jesziotr; in Rußland Oſſetrina; in Liefland Stohre, Tuurkalla; in Lappland Storjer; in Island Gras: Sieppe, Roͤdmage; in Daͤn⸗ nemark Stoͤre, Haaſtoͤr, Selſtoͤr; in Norwegen Stoͤrje; in Holland Stier; in England Sturgeon; in Frankreich Eturgeon, in Montpeiller beſonders Greal; in Italien Por 0 0 Sturione, und wenn er noch nicht eine Elle lang iſt, Porcellete; in Spanien Sulio und in Portugal | al: Die Beſtimmung des Cinne iſt unzulaͤnglich, da dieſe Fiſche ſaͤmtlich mit vier Bartfaſern verſehen find, und die aà) Vaſa reſorbentia. 124 Zweeter Abſchnitt. Anzahl der Schilder ſo veraͤnderlich iſt. Von fuͤnf, die ich vor mir habe, zahle ich am Ruͤcken bey dreyen, zwoͤlf, bey den übrigen beiden aber dreyzehn, und Gronov giebt zehn a), Richter dreyzehn b), Willughby eilf bis drey⸗ zehn e) und Bellon achtzehn d) an. Die Anzahl der Schilder an den Seiten iſt eben ſo veraͤnderlich; ſo bemerk⸗ te Herr Pagenhofmeiſter Fuchs an der einen dreyßig, an der gegenuͤberſtehenden zwey und dreyßig e) und ich neun und zwanzig und ein und dreißig, am Bauche eilf und zwölf, bey einem andern auf den Seiten zehn und bey ei⸗ nem dritten zwoͤlf, ohne daß ich eine einzige Stelle wahr; nehmen konnte, wo das Schild gefehlt haͤtte. Auch des Artedi Beſtimmung, welche er von den Stacheln herz nimmt, iſt unzureichend t), weil auch die Schilder der uͤbri⸗ gen ſich in kurze Stacheln endigen. Die Waſſerloͤcher am Kopfe, welche Richter anfuͤhrt, habe ich eben fo wenig, als die Druͤſe unter dem ee die die Stelle der Lun⸗ ge vertreten ſoll, finden koͤnnen. Auch giebt er unrichtig die Bartfaſern für Fuͤhlhoͤrner a 90. Wenn Aldrovand ſagt, daß der Stoͤhr nur ſechs Tagereiſen vom Meere mache, und wenn er demſelben nur zwo Bartfaſern und eine glatte Haut am Bauche giebt; ſo hat er die Erfahrung wider ſich h). Wenn uͤbrigens dieſer Schriftſteller erzaͤhlt, daß er vom Biſchof Campeggio zu Majorka für einen ihm geſchenkten Stöhr tauſend Dukaten zur Aufmunterung, fernere Fiſche zu beſchreiben, erhalten habe; ſo wird kein heutiger Naturkuͤndiger ſich einer ahn; lichen Freigebigkeit ruͤhmen koͤnnen. | a) Muß. I. p. 60. e) Neueſte Mrannigfaltigkei- ) lehth. p. 714. 9 und vierzigſte Woche. ö Syn. p. 91. e) Ichth. p. 239. | g) Ichth. p. 714. 2) Aquat. p. 101. h) De Piſc. p. 517. Von den Stoͤhren insbeſondere. 125 2. | Der Scerlet. dhaſte Taf. Drey Reihen Schilder am Rumpfe. Br. 20. B. 23. A. 22. S. 76. R. 39 a). Die drey Reihen Schilder, davon eine am Ruͤcken und eine auf jeder Seite befindlich ſind, unterſcheiden den Ster⸗ let von den uͤbrigen beiden Stoͤhrarten. In der Bruſtfloſſe ſind zwanzig, in der Bauchfloſſe drey und zwanzig, in der Afterfloſſe zwey und zwanzig, in der Schwanzfloſſe ſechs und ſiebenzig und in der Ruͤckenfloſſe neun und deeyßig Strahlen befindlich. Die Schilder ſind weder ſo hervorragend, noch mit ſo ſtark gekruͤmmten Spitzen wie beim Stoͤhr verſehen. Am Ruͤcken zaͤhle ich vierzehn und auf jeder Seite neun und funfzig. Die Anzahl derſelben in den Reihen iſt eben ſo veraͤnderlich, wie bey dem Stoͤhr. Außer dieſen ſtehen am Bauche zwo Reihen kleiner flacher Schilder. Der Koͤrper iſt geſtreckt, der Kopf lang, oben und unten flach und en⸗ digt ſich in eine ſtumpfe knorplichte Schnautze, an welcher unterwaͤrts vier Bartfaſern neben einander ſtehen. Der hinter dieſen befindliche Mund hat die Bildung als der bey vorhergehendem Fiſch. Die Augen ſind rund, haben einen —ͤ̃ — —„— —ꝛ— ͥ ͤ THTñ—¾ — Acipenfer ordinibus F. ſquamarum oflearum: in- a) Acipenfer ordinibus 23. ſcutorum tribus. P. XX. V. XXIII. A. XXII. C. LXXVI. D. XXXIX. Acipenfer ru- thenus. A, cirris 4. [quamıis dorfalibus 15. Linn. S. N. p. 403. n. 2. und Muf, Ad. e 1.27.8..2.1.28. f. 1. Wulff. Ichth. p. 17. n. ee e 272. einero, flavo et roſaceo va- ter medio oſſiculis 15. Faun. Acipenſer ex rius. Klein. Miſſ. Pife. IV, p. 13. n. 4. t. I. “. Der Ster⸗ let. Müller. L. S. 3. Theil. S. 290. n 126 Zweeter Abſchnitt. ſchwarzen Stern, welchen ein ſilberfarbener Ring um⸗ ſchließt, und die Gehoͤr- und Geruchsoͤfnung vor fi). Der Kiemendeckel beſteht aus einem einzigen geſtrahlten Blaͤtt⸗ chen. Die Farbe des Kopfes iſt grau und gelb geſprengt, des Ruͤckens dunkelgrau, des Bauchs weiß mit roſenfarbe⸗ nen Flecken und die Schilder ſind gelb. Von den Floſſen ſind die an der Bruſt, dem Ruͤcken und Schwanze grau, und die am Bauch und After roth. Der Rumpf iſt uͤbri⸗ gensvon kleinen Stacheln rauh. Dieſen Fiſch treffen wir, nach dem Wulf a), in der Oſtſee bey Pillau, jedoch nur ſelten, deſto haͤufiger aber im Caſpiſchen Meere, in der Wolga und im Jaikſtrohm an. Auch iſt er ſowol durch unſern großen Monarchen in die dark und in Pommern, als durch Friedrich den Iſten, Kos nig in Schweden, dorthin verſetzet worden b). Von funf⸗ zig Stuͤcken, welche unſer König kommen ließ, find unge⸗ fahr zwanzig auf der Reiſe geſtorben; die übrigen wurden theils in den Stadtgraben von Cuͤſtrin, theils in einen großen See unweit Stettin eingeſetzet. Aus erſterm ha⸗ ben fie ſich durch eine Ueberſchwemmung wieder verloren: in letzterm aber ſind ſie nicht nur noch vorhanden, ſondern fie pflanzen fich auch darinn fort. Der König läßt nur bey außerordentlichen Gelegenheiten einige ausfiſchen und auf die Tafel bringen. Durch ein gnaͤdiges Handſchreiben er⸗ hielt ich die Erlaubniß, mir zu meiner Abſicht den Sterlet ausfiſchen zu laſſen. Dieſe Stoͤhrart iſt die kleinſte unter den 1 denn er wird nicht leicht uͤber vier Fuß lang und fuͤnf und dreyßig Pfund ſchwer angetroffen e). Er hat aber auch a) Ichth. p. 17. c) Goͤttingiſche gelehrte Aus b) Linn. Faun. Suec, p. zeigen vom Jahr 1772. S. 879. RT. | Von den Stoͤhren insbeſondere. 127 das zarteſte Fleiſch und iſt, nach dem Urtheil des Bruyn, der ſchmackhafteſte Fiſch unter den vielen, die Rußland aufzuweiſen hat; daher er ſelbſt in Petersburg theuer ver⸗ kauft und einer von zwey Fuß lang gewoͤhnlich mit zween Rubel bezahlet wird. Aus feinem Rogen wird ebenfalls Caviar gemacht, der aber, weil der Fiſch nur klein iſt, nicht in Menge bereitet werden kann; und da er ungleich beſſer als der vom Stoͤhr und Hauſen ausfaͤllt; ſo kommt er nur an den kaiſerlichen Hof. Seine Laichzeit faͤllt im May und Jun, und er geht im Auguſt ins Caſpiſche Meer zuruͤck, aus dem er im Fruͤhjahr nach der Wolga, Jaik und andern da⸗ mit verbundenen Fluͤſſen ſeinen Weg genommen hat. Er vermehret ſich ſtark, lebt von Wuͤrmern und Fiſchbrut, hauptſaͤchlich aber vom Rogen des Stoͤhrs und Hauſens, denen er in dieſer Abſicht auf dem Fuße nachfolgt. Man fängt ihn mit Netzen und koch: denſelben in Salzwaſſer, da er denn mit zergangener Butter, Peterſilie und Citronen⸗ ſaͤure, oder mit einer Sardellenbruͤhe genoſſen wird. Er hat ein weißes, ſuͤßliches und leicht zu verdauendes Fleiſch, welches auch ſchwaͤchlichen und kraͤnklichen a einen gefunden Nahrungsſaft gewaͤhret. | Herr Bruyn hat ihn meines Wiſſens außerhalb Ruß⸗ land zuerſt bekannt gemacht und eine Zeichnung davon ge⸗ liefert a); nachhero haben ihn Klein b), Linne c) und Abbe Chape d Auteroche d) beſchrieben und abbilden laſſen. Er vermehret ſich ſtark, ungeachtet er ſowol im Meere als im Wolgaſtrohm an vielen mächtigen Raubfiſchen Sein; a) Voyage T. I. p. 93. c) Faun. Suec. p. 272. b. 33. d) Voyage en Sibere. & * Paris 1768. 3. Tom. in 4to, b) Niſſ. Piſc. IV. t. 1. *. Ten e 4. 128 | Erſter Abſchnitt. de hat. Die inneren Theile fand ich wie bey dem vorher⸗ gehenden, nur daß der Magen etwas groͤßer, ſeine Haut viel ſtaͤrker, der Darmkanal ein wenig laͤnger waren und die Leber einige Einſchnitte weniger hatte. | In Deutſchland und in Schweden hat biefer Fiſch den ruſſiſchen Namen Sterlet beibehalten. b Wulf irret, wenn er die zwote Stoͤhrart des Klein zu unſerm Fiſch anfuͤhrt 2 Sieben und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Seehaaſen. Erſter Abſchnitt. Von den Seehaaſen überhaupt. ET) Bauchftoſſen im Zirkel zuſammengewachſen b). Die in Geſtalt eines Zirkels zuſammengewachſenen Bauchfloſſen, welche ein Schild bilden, * ein Charakter fuͤr dieſes Geſchlecht. | a) Ich pa. n. 2%. Zooph. p. 55. Oncotion. b) Pifces, pinnis ventra- Klein. Miſſ. Pife. IV. p. 49. libus in circulum connatis. n. 1-3. Le Cyeloptere. Cyelopterus. Liun. S. N. 87 Hiſt. des Poiſſ. gen. gen. 139. p. 414. Art. gen. 57. p. 110. 223. Sucker. 40. p. 61. Gxon. Mul. I. Bae Britt. Zol. III. p. 109. P. 56: Zooph. p. 54. Cy- gen. 56. p. 132. Meerhaaſen. clogaſter. Mul. II. p. 9. Müller. L. S. 3. Th. S. 329. Von den Seehaſen überhaupt, 129 Der Körper iſt kurz, dick und ſchuppenlos. Der Mund oͤfnet ſich vorwaͤrts und die Kinnladen ſind durch kleine ſpitzige Zaͤhne bewaffnet. Die Zunge iſt kurz und dick, die Kiemenoͤfnung nur klein und liegt an der Seite. Der Kie⸗ mendeckel beſteht aus einem Blaͤttchen, unter welchem auf jeder Seite vier Kiemen verborgen liegen. Der Rumpf iſt bey verſchiedenen mit Hoͤckern und bey allen mit fuͤnf Floſ⸗ ſen zum Schwimmen und zwo zum Feſthalten verſehen. Dieſe Fische find Bewohner der Meere, leben von Wuͤr⸗ mern, Inſekten und der Brut anderer Fiſche. Wir treffen dieſe Fiſche theils in den noͤrdlichen euro⸗ paͤiſchen, theils in den amerikaniſchen Gewaͤſſern an. Den Griechen und Römern find fie gaͤnzlich unbekannt geblieben. Turner machte uns, wie oben erwaͤhnet, mit dem See haſen bekannt a). Gesner b), Aldrovand c), Jon⸗ ſton d), Charleton e) und Willughby f) beſchreiben zwar zwo Arten: allein ihr bucklichter g) iſt kein anderer als der gewöhnliche, deſſen Haut am Ruͤcken durch das Aufhaͤngen beim Trocknen in die Höhe gezogen worden. Artedi beſtimmte unſerm Fiſch ein eigenes Geſchlecht un⸗ ter dem oben angefuͤhrten Namen, dem auch Klein und Gronov gefolget find. Blein giebt ihm zwar drey Arten, allein ohne Grund. Darauf beſchrieb auch Cluſius eis nen h), den Artedi für einen Beinſiſch i), Linne in der zehnten Ausgabe feines Syſtems für einen Igelfiſch k), in a) Gerner. Paralip. p. 25. F) Ichth. p. 208. 9. EN, 10.12, Er. er) “ A | g) Cyelopterus gibboſus. c) De Piſc. p. 479. 480. h) Orbis ranae rictu. 70 l Exot. 1.6. c. 25. Dr2. . 18 14. g | > 5 35 Oſtracion. Syn. p. 86. e) Onom. p. 131. n. 8. 9. „) Diodon. n. 7. 2 Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. J 130 Erſter Abſchnitt. der letzten aber mit dem Gronov nur fuͤr Abaͤnderungen des Lumps halt, Auch zaͤhlt letzterer einen Marecgrafſchen Igelfiſch als eine Nebengattung zu dem unſrigen a): allein aus den Zeichnungen und Beſchreibungen getraue ich mir zu behaupten, daß der Maͤrcgrafſche von den Igelfiſchen und der Cluſiſche von unſerm gemeinen Seehaſen kaum ver⸗ ſchieden ſey. Nach der Zeit beſchrieb Gronov einen aus dem noͤrdlichen Ocean, dem er ein eigenes Geſchlecht wid⸗ mete b): Linne aber geſellt ihn dem Seehaſen zu und be⸗ ſchreibt einen oſtindiſchen; daher er denn dieſem Geſchlech⸗ te drey Gattungen giebt o). Darauf lehrte uns Herr Profeſſor Pallas drey neue kennen d). Da aber von allen nur der Seehaſe in unſern Gewaͤſſern angetroffen wird; ſo werde ich mich auch nur auf ihn allein einſchraͤnken. Schuppen und mit getheilten Bruſtfloſſen verſehen iſt. Auch a) A. a. O. variet. 2. 7. b) Cyelogaſter. Zooph. p. 55. Cyclopterus Liparis. L. Bey dieſer Gelegenheit kann ich den Zweifel des Linne“, Gronov, (Zooph. n. 199.) und Goüan. (Hift, des Poiſſ. 223.) ob unter dem Liparis des Artedi (Syn. p. 117.) und. Rondelet (P. I. p. 272) unfer Fiſch zu verſtehen ſey, mit Nein beantworten; indem jener mit hat jene Zeichnung mit dem Li- Paris, welchen ich beſitze, nicht die mindeſte Aehnlichkeit. c) Cyclopterus Nudus. Muf. Adolph. Friedr. t. 27. 1.1. d) Cyclopterus Dentex, Minutus, Ventricofus. Spie, Zool. faſc. 7. P. G. U. f. Von den Seehaſen insbeſondere. 131 Z weeter Abſchnitt. Von den Seehaſen insbefondere, Der Seehaſe. softe Taf. Sieben Reihen Hocker am Rumpfe. K. 4. Br. 20. B. 6. . 12. R. 10. Die ſieben Reihen Hoͤcker, welche ſich am Rumpfe be⸗ finden, ſind ein Charakter fuͤr dieſen Fiſch. In der Kie⸗ menhaut ſind vier, in der Bruſtfloſſe zwanzig, in der Bauch⸗ a) Cyclopterus, ordinibus . zuberculorum feptem. B. IV. P. XX. J. VI. A. XII. D. &. Lyelopterus Lumpus. C. corpore ſquamis oſſeis an- gulato. Linn. S. N. p. 414. n. I. Muller. Prodr. p. 39. n. 23. Cyclopterus. Arted. gen. p. 62. n. 1. Syn. p. 87. n. 1. Gronov. Muf. I. p. 56. n. 127. Zooph. p. 54. n. 197. Oncotion; colore nigrican- te et dilute rubente varius; ventre rubeſeente; tubereu- lis cutaneis in acutum ter- minatis ſparſim aſperatus. Klein. Miſſ. Piſc. IV. p. 49. n. I. und Oncotion. n. 2. 3. t. 14. f. 3. Lumpus Anglo- rum der Ichthyologen. Ne- piſa, Angueſedlock, Anard- J 2 lock. O. Fabr. Faun. Groenl. P. 131. n. 92. Rogn- Kal, Rogn - Keſxe. Pontopp. Norw. 2. Th. S. 266. Steen⸗ bider. Daͤnn. ©. 187. t. 14. Rogn- Kiölfe. Rogn - Kiägfe. Leem. Lappl. S. 163. Krogn- kelle. Olafſen. Reiſe nach Isl. 1. Th. S. 312. $. 680. See⸗ haſe, Haff-Padde. Wulf. p. 24. Seehaaß, Haff⸗Padde. Schos nev. p. 41. The Lump, Seal-Owl, Cock- Paddle. Willughb. p. 208. t. N. II. Lump Sucker. Penn. B. Z. III. p. 133. n. 21. Beltiſcher Hoͤckerlump. Sanow. Selten⸗ heiten der Natur. 1. B. S. 580. Der Lump. Muͤller. L. S. 3. Th. S. 33 T. t. 9. f. 1. 132 Zweeter Abſchnitt. floſſe ſechs, in der Afterfloſſe zwölf und in der Ruͤckenfloſſe zehn Strahlen befindlich. Von dieſen Hoͤckern ſtehen eine Reihe am Rüden, drey an jeder Seite, wovon die unterſten am Rande des Bauchs ſitzen. Sie ſind hart, geſtrahlt und endigen ſich in eine Spitze. Die oberſte Reihe ſitzt an einer hervorragenden Haut oder Fettfloſſe, und zwiſchen dieſer und der Ruͤcken⸗ floſſe ſind auf jeder Seite ebenfalls drey bis fuͤnf ſtarke, und eben ſo viel uͤber den Augen ſichtbar; außer dieſen machen unendlich viel kleine ſchwarze die Haut rauh. Der Kopf iſt kurz, die Stirne breit, die Naſenloͤcher find roͤh⸗ renfoͤrmig und ohnweit dem Munde. Dieſer iſt weit, hat ſtarke Lippen; die Kinnladen ſind eben ſo wie die Knochen im Schlunde von einer Menge ſpitziger Zaͤhne rauh; die Zunge iſt dick, glatt und beweglich. Die Augen haben ei⸗ nen ſchwarzen Stern in einem weißen Ringe. Der Bauch, beſonders bey den Maͤnnchen, iſt, ſo wie auch die Strah⸗ len in der After: und den Bruſtfloſſen, orangefarben, zu Zeiten aber auch grau. Dieſes wird von den Islaͤndern Roͤd⸗mage, von den Norwegern Rogn⸗-kal; das Weib; chen, welches viel größer iſt, wird von jenen Graa⸗fleppa und von dieſen Rogn⸗keſre genennet. Die Seiten und die Strahlen in der Ruͤcken- und Afterfloſſe find grau, mit ſchwaͤrzlichen Flecken, und der Ruͤcken iſt ſchwarz und ſchnei⸗ defoͤrmig; die Seiten und der Bauch aber breit. Vor⸗ waͤrts merkt man an der Bruſt ein breites rundes Schild, das wie eine gerippte Muſchel gebildet iſt, womit der Fiſch fi) an glatte Körper dergeftalt feſt anhängen kann, daß mon ihn mit Gewalt davon abreißen muß. Es iſt bekannt, wie feſt ein glatter Koͤrper an einem angefeuchteten Leder ſich anhaͤngt; und da nach der Berechnung des Zanov, der von ihm beſchriebene acht Zoll lange Fiſch ſich mit einer Kraft von vier und ſiebenzig und ein halb Pfund a) anhing; 4) Seltenheiten der Natur. 1. B. S. 580. 586. Von den Seehaſen insbeſondere. 133 ſo iſt es kein Wunder, wenn Herr Pennant einen ungleich größern an dem Gefäße mit Waſſer dergeſtalt feſtſitzen ſahe, daß, als man ihn herausnehmen wollte, es mit aufgeho⸗ ben wurde a). Der After befindet ſich in der Mitte des Koͤrpers und die Strahlen ſind am Ende getheilt und rei⸗ chen von der Verbindungshaut hervor. Dieſer Fiſch iſt ein Bewohner des noͤrdlichen Oceans und der Nord; und Oſtſee, und habe ich ſelbigen nicht nur aus Hamburg und Luͤbeck, ſondern auch aus Pommern er⸗ halten. Er wird nicht uͤber ein und einen halben bis zween Fuß lang, aber ſehr dick und breit angetroffen, und hat ein weichliches, zaͤhes und uͤbelſchmeckendes Fleiſch, beſonders diejenigen, deren Floſſen blaß ſind: beſſer faͤllt das von Fiſchen mit rothen Floſſen aus. Es wird indeſſen durch⸗ gaͤngig nur vom gemeinen Mann verzehret, und brauchen ihn daher die Fiſcher, wegen des geringen Preiſes, oͤfters zum Koͤder; beſonders laͤßt ſich der Heiligebutt leicht da⸗ mit fangen b). In Island, wo der Fang ergiebig iſt, wird er theils friſch genoſſen, theils eingeſalzen, theils in der Luft getrocknet und an andere Nationen verkauft c). Der eingeſalzene, welcher Rundemage heißt, wird theils gebra⸗ ten, theils in ſauren Molken gekocht, da er alsdenn eine wohlſchmeckende und geſunde Speiſe abgiebt. Ehe der, welcher getrocknet werden ſoll, aufgehangen wird, ſchnei⸗ det man ihm den Kopf, die Ae und die duͤnnen Bauch⸗ ſtuͤcke ab. b Man bekommt ihn ditt Netzen bey Gelegenheit des Dorſch- und Lachsfanges. Er hält ſich mehrentheils wie der Seeteufel hinter einem Huͤgel, oder nahe an einem Fel⸗ ſen verborgen, und lauert auf die Fiſche, die ihm die Wel⸗ * J 3 * a) Britt. Zool. III. p. 133. c) Olaſſen en 9 95 Jol b) Pomopp. Norw. S. 266. 1. Th. S. 313. 134 Zweeter Abſchnitt. len zutreiben. Zur Behauptung der gewaͤhlten Stelle die⸗ net ihm das unter der Bruſt befindliche Schild. Seine Laichzeit faͤllt im May; er vermehret ſich ſtark und hat an dem Hay und andern Raubfiſchen viele maͤchtige Feinde, beſonders ſtellt ihm die Fiſchotter ſehr nach. Die Bauchhoͤhle iſt kurz und ſehr weit. Ich erſtaunte, als ich in einem drey viertel Fuß langen Fiſch zween Eier⸗ ſtoͤcke erblickte, deren jeder acht Zoll lang, vier Zoll breit und einen Zoll dick war. Der ganze Fiſch wog ſechs und ein halb und der Rogen zwey Pfund und ein halbes Loth, und enthielt ohngefaͤhr 207,700 orangefarbene Eier, die etwas groͤßer als Mohnſaamen waren. Da der Eiergang weit und hervorſtehend iſt, und die Eier loſe und auch auf ſerhalb um den Fiſch zerſtreuet waren; fo waren ihm ohne Zweifel bereits mehrere abgegangen. Der Darmkanal war eilf Fuß lang, hatte viele Windungen, erweiterte ſich nach dem Ende zu, und war am Meſenterio, wie bey den vierfuͤßigen Thieren, befeſtigt. Der Anfang deſſelben iſt mit ſechs Anhaͤngſeln umgeben, welche nicht wie bey an⸗ dern Fiſchen einfach ſind, ſondern ſich wie in Zweige, und dieſe wieder in andere theilen, ſo daß ihre Anzahl bey un⸗ ſerm Fiſch auf vierzig ſtieg, welche zween bis drey Zoll groß waren a). Die ganze Laͤnge derſelben betrug wenigſtens ſechs Fuß: nimmt man nun die vom Darmkanal dazu; ſo iſt der Raum, der zum Aufenthalt der genoſſenen Speiſen dienet, ſechs bis ſiebenmal größer, als der ganze Körper: eine bey den Fiſchen ganz ungewoͤhnliche Erſcheinung. Der Schoͤpfer, der dieſen Fiſch zu einem ſchlechten Schwim⸗ mer und zu einem Raubfiſch machte, verſahe ihn mit die⸗ ſem langen Darmkanal, damit die Beute, die ihm nur ſel⸗ je See — ———— — ———— — a) Die Zeichnung davon fin: ten Tafel unter Fig. 10. vorge⸗ det man im vierten Band der ſtellt. | Beſchaͤftigungen, auf der zehn⸗ Von den Stehaſen insbeſondere. 135 ten zu Theil wird, deſto laͤnger in ſeinem Kanal verweilen und ihm Nahrungstheile gewaͤhren moͤge. Die Leber war rund. Willughoy ſagt, daß er ſo wenig eine Gallen- als Schwimmblaſe habe bemerken koͤnnen a): jene habe ich gleichfalls vergebens geſucht, dieſe aber am Ruͤckgrade ge funden. Die Nieren waren groß, und das dreieckigte Herz beſtand aus einer duͤnnen muskuloͤſen Haut. In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Seehaſe, in Heili⸗ geland beſonders Haffpadde; in Holland Snottolf und Lump; in Seeland Blieft; in England Tumpfiſch und Sea⸗Owlß; in Schottland Cock⸗Paddle; in Frankreich Lievre; in Schweden Spurpgfisk; in Daͤnnemark Steenbider; in Norwegen Rogn⸗Beſre, Rogn⸗Kal; in Island Krognkellſe; in Lappland Rogn⸗Bioͤlſe, Rogn⸗Kiaͤgſe und in Groͤnland Nepiſa, Anguef ſedlok, Arnardlok. Daß viele Ichthyologen unſern Fiſch als zwo und Klein als drey Gattungen aufgefuͤhret haben, iſt bereits oben bemerket worden. Schoneveld ſpricht demſelben unrichtig die Zähne ab b). Dieſer und Gesner c) zählen ihn wegen feiner Dicke zu den runden Fiſchen, Aldrovand d) und Jon⸗ ſton e) handeln ihn beſonders ab; Willughby f) und Ray g) geſelleten ihn, wegen feiner verwachſenen Floſſen, den Grundeln bey und Artedi widmet ihm ein eigenes Ge⸗ ſchlecht. Der Ritter, welcher dem Artedi folgte, brachte ihn in der zehnten Ausgabe ſeines Syſtems, wegen des 34 a) Ichth. p. 208. e) De Pife. P. I. p. 124. 5) — p. 42. t. 24. f. 13. 14. parali F) Ichth. p. 208. % Baralipom. p. 5. g) Synopſ. Piſe. p. 77. ) De Piſe. p. 479. » 6. 136 Erſter Abſchnitt. Sitzes der Bauchfloſſen unter den Bruſtfloſſen, in die Klaſ⸗ ſe der Bruſtfloſſer, in der letzteren aber zu ſeinen ſchwim⸗ menden Amphibien. | Ich habe in den Bauchfloſſen eben fo wenig funfzehn Strahlen, die Gronov a) und Hanov b) angeben, als die ein und zwanzig in der Ruͤckenfloſſe, die der erſte Schriftſteller und Linne bemerket, finden koͤnnen; die ſechs Stuͤck, welche ich beſitze, und die ich abſichtlich genau unterſuchet, enthalten ſaͤmtlich nicht mehr und weniger, als ich oben angegeben habe. Acht und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Nadelfiſche. Erſter Abſchnitt. Von den Nadelfiſchen uͤberhaupt. De. Körper gegliedert, der Schnabel cylindriſch e). Der aus mehreren Gelenken beſtehende Koͤrper und roͤhrenfoͤrmige Schnabel, ſind Merkmale fuͤr die Fiſche die⸗ ſes Geſchlechts. | a) Muf.I.n. 127. gen. 141. p. 416. Art. gen, 6) Seltenheiten der Natur. I. P. 1. Gron. Mu. I. p. T. 1. B. S. 585. Zooph. p. 43. Solenoſto- c) Piſces, corpore articu- mus. Klein. Miſſ. Piſe. IV. lato, roſtro fubcylindrico. p. 24. Crayracion. Muſ. II. Syngnatus, Lin. Syſt. Nat. P. 23. n. 52. Le Cheval ma- Von den Nabelfifchen überhaupt. 137 Die Nadelfiſche haben unter allen uͤbrigen den duͤnn⸗ ſten und verhaͤltnißmaͤßig laͤngſten Koͤrper, und da dieſer an dem einen Ende ſtumpf iſt, und am andern in eine Spitze ausgeht; ſo haben ſie dieſen Namen mit Recht erhalten. Der Kopf iſt klein, mit einem langen Schnabel, und die Mundoͤfnung befindet ſich am Ende deſſelben. Die untere Kinnlade iſt beweglicher als die obere, und ſchließet an der⸗ ſelben, wie der Deckel an einer Doſe. Der Mund iſt zahn⸗ los und ohne Zunge, und der Gaumen glatt; beide Kinn⸗ laden ſind nach oben zu gebogen. Die Augen ſind klein und auf der Seite mit einer duͤnnen Haut bedeckt. Die Naſenloͤcher liegen dicht an den Augen und ſind kaum ſicht⸗ bar. Die Kiemendeckel find groß, geftreift und rings herz um durch eine Haut am Rumpfe gewachſen. Die Kiemen⸗ haut iſt zart, liegt an der Kehle, und iſt mit einem bis drey Strahlen verſehen. Die Kiemenoͤfnung iſt roͤhrenfoͤrmig, ſehr zart und im Genick befindlich. Der Rumpf iſt ſtatt der Schuppen mit vieleckigten Schildern bedeckt, und ohne Seitenlinie. Der After liegt bald dem Kopfe, bald der Schwanzfloſſe näher; ſaͤmtliche Floſſen find klein, zart und die Strahlen ungetheilt. Di.ieſe Fiſche halten ſich im Weltmeere auf, ſo wie in der Nord- und Oſtſee, wo man ſie gewoͤhnlich am Grunde, ohnweit den Ufern antrifft, und bey dem Fang anderer Fiſche mit herausziehet. Sie leben von kleinen Waſſerin⸗ ſekten, Wuͤrmern und von den Eiern anderer Fiſche. Man bemerkt im Fruͤhjahr, daß ſich die Schilder an dieſen Fiſchen, unterwaͤrts am Schwanze, dicht hinter dem After in der Mitte aus einander geben, und indem ſie N rin. Gohan. Hift. des Poiſſ. Nadelfiſche. Muͤller. L. S. p. 109. 211. Pipe. Penn. 3. Th. S. 339. B. Z. III. gen. 11. p. 138. 138 Erſter Abſchnitt. ſich auf beiden Seiten empor heben; ſo bilden ſie zwo pa⸗ rallellaufende Waͤnde, zwiſchen welchen man eine Menge Eier wahrnimmt, die in einer duͤnnen gemeinſchaftlichen Blaſe eingeſchloſſen find. Dieſe Blaſe wird von dem Sack, weicher den Rogen umgiebt, gebildet, und werden die Jun⸗ gen hier eben ſo wie beim Platzbauch a) entwickelt. Auch in dieſem Falle kommen ſie mit den lebendig gebaͤhrenden Knorpelfiſchen uͤberein; nur mit dem geringen Unterſchied, daß bey dieſen die abgeriſſenen Eier innerhalb des Unter⸗ leibes, bey den unſrigen aber außerhalb deſſelben ausge⸗ bruͤtet werden. Dieſe Einrichtung ſcheinet auch bey dieſen Thieren nothwendig zu ſeyn, weil ihr Bauch, wegen der ihn umge⸗ benden Schilder, keiner ſolchen Ausdehnung faͤhig iſt, als eine Anzahl reifer Eier erfordert; fie muͤſſen dahero außer⸗ halb ber Bauchhoͤhle ausgebrütet werden. Hierinn find fie den Krebſen 1 „welche bey ihrem gepanzerten Koͤr⸗ per die Eier unter dem Schwanze ausbruͤten. Rondelet war der erſte, el dieſen Umſtand entdeckte b); indem er im Herbſt die Eier im Leibe, und im Fruͤhjahr die Jun⸗ gen in der Blaſe fand. Nach dem Bellon ſoll man das Maͤnnchen von dem Weibchen dadurch unterſcheiden koͤn⸗ nen, daß erſteres vom Kopfe bis am Nabel viereckigt, von dieſem bis an der Schwanzfloſſe fuͤnfeckigt, letzteres bis am Nabel ſechseckigt, und von da weiter viereckigt ſey c). Allein zu geſchweigen, daß die folgenden Ichthyologen die⸗ ſes Unterſchiedes nicht erwähnen; fo kennt man auch das maͤnnliche Geſchlecht bisher noch) nicht: bey fechfen, u geöfnet, habe ich keinen Milch, ſondern beſtaͤndig wahrgenommen. Dieſer Umſtand beweget den Hrn. Prof. a) Silurus Aſcita. Siehe 5) De Pife. P. I. p. 229. erſten Theil. S. 249. ö 6) Aquat. p. 447. Von den Nadelfiſchen überhaupt. 139 Pallas ſogar, zu zweifeln, daß es in dieſem Geſchlechte Maͤnnchen gaͤbe a): denn da er Gelegenheit hatte, eine Menge dieſer Fiſche zu unterſuchen; ſo bemerkte er in allen die Blaſe mit lebendigen Jungen angefuͤllt. Er glaubt daher, dieſe Thiere koͤnnten ſich ohne Zuthun des Maͤnn chen fortpflanzen, und vermuthet, daß die Erzeugung und Vervollkommnung neuer Fruchtkeime durch die Organen der weiblichen Fiſche ohne Belebung von einer maͤnnlichen Kraft, durch eine fortdauernde Lebenswirkung bewerkſtelli⸗ get werde; wie man ſolches bey den Blattlaͤuſen und eini⸗ gen Phalaͤnen wahrnaͤhme b). Da dieſe Fiſche in manchen Gegenden der See haufig zu haben find; fo verlohnte es ſich der Mühe, daß ein Naturkuͤndiger die Befruchtungs⸗ und Entwickelungsart dieſer Thiere genau unterſuchte. Sie geben ihre Jungen nach und nach, eben ſo, wie die Haye und Rochen von ſich; denn fo nahm Rondelet voll⸗ kommene, und wieder andere nur zum Theil ausgebildete in der Blaſe war c). | Da dieſe Fiſche wenig Fleiſch haben; fo wird auch weiter kein Gebrauch fuͤr die Oekonomie davon gemacht, als daß die Fiſcher ſie zum Koͤder an der Angel nutzen, wo⸗ zu ſie ſich auch, wegen ihres zaͤhen Lebens, recht gut ſchik⸗ ken; indem es bekannt iſt, daß die Fiſche eher nach einen lebendigen als nach einen todten haſchen. Rondelet d), nach ihm Gesner e), Aldrovand f) und noch kuͤrzlich Hr. Profeſſor Schneider g), behaupten zwar, daß unter der Belone (Berovn) des Ariſtoteles der Nadelfiſch zu verſtehen ſey, weil dieſer an einem Ort ſagt: a) Spicileg. Zoolog. Faſe. d) A. a. O. 5 VIII. p. 33. e) Aquat. p. 10. en ) De Pife. p. 106. g) Ichth. veter. Specim. c) De Piſc. P. I. p. 231. 1 140 Erſter Abfchnitt. daß zur Zeit, wenn er gebährt a), die Mutter ſich oͤfne b), aufreiſſe und die Eier von ſich gebe e); denn er habe unter dem Bauche eine Spalte, wie die Blindſchleiche. Allein da Ariſtoteles in dieſem Abſchnitt lediglich von den eier; legenden Fiſchen ſpricht d) und auch ausdruͤcklich ſaget, daß er die Eier und nicht die Jungen von ſich gebe; ſo kann er wohl unſere Fiſche nicht gemeinet haben. Auch er⸗ hellet aus einer andern Stelle, daß dieſes Aufſpalten le⸗ diglich durch die Groͤße der Eier bewuͤrket werde e), und da er ferner von ſeiner Belone ſagt, daß ſie ſich ſpaͤt fort⸗ pflanze; fo macht dieſer Umſtand es wahrſcheinlich, daß der Hornhecht oder ein anderer ſpaͤt laichender Fiſch darun⸗ ter zu verſtehen ſey, weil dieſer im Winter, die Nadelfiſche hingegen im Fruͤhjahr und Sommer ſich fortpflanzen. End⸗ lich hat auch Ariſtoteles die Knorpelfiſche, und die Art, wie ſie gebaͤhren, in einem beſondern Kapitel abgehandelt. Waͤre ihm nun die Naturgeſchichte dieſer Fiſche bekannt geweſen; ſo wuͤrde ihm auch die knorpelichte Eigenſchaft derſelben nicht entgangen ſeyn, und er wuͤrde ſie zugleich bey dieſen beſchrieben haben. a) Hier muß ich erinnern, daß Ariſtoteles zum Laichen der Fiſche ſich keines beſondern Aus⸗ drucks bedient habe. Das Von⸗ ſichgeben der Eier nennt er durch⸗ gaͤngig Partus. b) Auch die Haut, worinn die Eier eingeſchloſſen ſind, oder der Eierſtock, heißt bey ihm uterus. d N c) Hiſt. Anim. I. 6. c. 13. heißt es in der Ueberſetzung: Qui autem acus vocatur, unus tempore pariendi ute- ro dehiſcente ova emittit. Habent enim hic rimam, quantam ſub ventre imo, ut caeciliae ſerpentes. d) De partu piſcium ovi- parorum. A. a. OS. e) Er ſagt: Sunt quorum uterus dehiſcat et disrumpa- tur, ut quae acus vocatur, prae magnitudine ovorum, A. . 30 / Von den Nadelfiſchen überhaupt, 141 Bellon machte uns zuerſt mit dem Seepferdchen a) und der Trompete b) bekannt. Die folgenden Ichthyolo⸗ gen haben es bis auf dem Gesner bey dieſen beiden be; wenden laſſen. Rondelet bildete zwar feine Trompete durch 5100 zeichnungen ab c), allein fie find zu ſchlecht, um daraus zwo verſchiedene Gattungen zu erkennen; mithin ſind wir dem Gesner die Kenntniß der Meerſchlange d) und der Spitznadel e) ſchuldig. In den neuern Zeiten ber ſchrieb faſt zu gleicher Zeit Haſelquiſt f) und Osbeck g) den Corallenſauger h); letzterer gedenkt auch einer Silber; nadel i), die von den übrigen dartun abweichet, daß fie mit Bauchfloſſen und Zaͤhnen verſehen iſt. Linne fuͤgt noch zwo neue Arten hinzu k). Dieſe ſieben Gattungen ſind es, welche der Ritter dieſem Geſchlecht giebt, wovon ich die drey aus unſern Gewaͤſſern, welche mir zu Geſichte gekommen find, hier abhandeln und beſchreiben werde. Klein zaͤhlt zwar neun Gattungen D: allein fo viel ſich aus ſeiner Beſchreibung und Zeichnung urtheilen laͤßt; ſo hat er die zu ſeiner Zeit bekannten Arten ohne Grund vervielfaͤltiget. e | Bey den älteren Ichthyologen kommen dieſe Fiſche uns ter den Benennungen Hippocampus und Acus Ariftotelis vor. Artedi brachte fie unter dem gemeinſchaftlichen Na⸗ ) Aquat. p. 444. Syn- 9) Reiſe nach China. S. 40 . gnathus Hippocampus. L. | b) Aquat. p. 146. Syn- gnathus Typhle. L. 5 8 e) De a n f gr u Argenteus. d) Aquat. p. 1025. Syn- . 1 8 8 } | gnathus Ophidion. L. 1 e Aequo- e) Aquat. p. 1025. Syn- eus und Barbatus, gnathus Acus. L. a) Solenoftomus. n. 2. 3. F) Reife nach palaͤſtina. S. und 6-22. Mifl. Piſc. IV. 446. | p. 24 -27- | h) Syngnathus Pelagicus. 0 142 2Zpeerer Abſchnitt. men Syngnathus zuſammen, worinn ihm auch Kinne’ und Gronov gefolgt ſind. Klein hingegen bringt fie mit den Schnepfen und Trompetenfiſchen, wegen ihres hervorſte⸗ henden pfriemenfoͤrmigen Schnabels in ein Geſchlecht zus ſammen, welches er mit dem Namen Roͤhrenſchnauze a) bezeichnet, und das Seepferdchen hingegen zaͤhlet er zu feis nen Kropffiſchen b). Zweeter Abſchnitt. Von den Nadelfiſchen insbeſondere. e Die Meernadel. 91ſte Taf. D Rumpf ſechseckigt, am After eine Floſſe. K. 2. Beer A. 5. S 18. N. 18. a) Solenoftomus. b) Crayracion. c) Syngnathus, corpore hexigono, anoque pinnato. F AI CN. D. XVIII. Syngnathus Thy phle. S. pinnis caudae, ani pectoralibusque radiatis, corpore fexangulato, Linn. Ss. N. p. 416. n. 1. Faun. Sue. p. 132. n. 377. Syn- gnathus corpore medio he- vag sono, cauda pinnata. Art. gen. p. I. n. 4. Syn. p. I. n. ee ß Syngnathus. ron. Mul. I. P. 2. 14. Looph. p. 44. n. 172. var. G. Solenoſtomus in medio cor- pore hexagonus; a podice ad pinnam usque quadratus. Klein. Miſſ. Pife. IV. p. 42. n. 2. Thyphle marina. Bel- Ion. Aquat. p. 448. Acus Ariſtotelis. Rondel. de Pife. P. I. p. 229. Fonfl. p. 5a. t. f. 14. Willughb. p. 158. Ray, Synopf. p. 46. Acus Ariſtotelis Secunda Species. Gesner. Aquat. p. 9. Icon. Anim. p. 92. Piſcis fepti- mus. Salv. p. 68. Trum- meter. Schonev. p. 11. Shor- ter-Pipe. Penn. B. Z. III. p. 140. Pl. 23. n. 60. Der Von den Nadelfifchen insbeſondere. 143 Der ſechseckigte Rumpf und die Floſſe am After un⸗ terſcheiden dieſen Fiſch von den uͤbrigen. In der Kiemen⸗ haut ſind zwey; in der Bruſtfloſſe zwölf, in der Afterfloſſe fünf, in der Schwanzfloſſe zehn, und in der Ruͤckenfloſſe achtzehn Strahlen befindlich. Der Schnabel iſt duͤnn, auf den Seiten ein wenig zu⸗ ſammengedruͤckt, die Augen ſind klein, und haben einen ſchwarzen Stern in einem gelben Ringe, der Rumpf iſt aus achtzehn und der Schwanz aus ſechs und dreißig Schildern, die eben ſo viel Gelenke bilden, zuſammengeſetzt; letzterer hat eine viereckigte Geſtalt; der After iſt dem Kopfe naͤher als dem Schwänze. Der Körper iſt gelb und braun mar⸗ morirt und die Floſſen ſind grau. Wir treffen dieſen Fiſch ſowol in der Nord- als Oſtſee an; er wird felten über einen Fuß lang und einen Finger dick angetroffen. Man faͤngt ihn im Fruͤhjahr bey der Netzfiſcherey. | Das Herz hatte, in dem hier abgezeichneten Fiſche, die Größe eines Haufkorns; der Magen war laͤnglicht, der Darmkanal kurz und ohne Beugung, die Leber e und die Gallenblaſe kaum ſichtbar. In Hamburg heißt dieſer, ſo wie der folgende, Nadel⸗ ſiſch; in Frankreich Trompete, und in Marſeille beſon⸗ ders Gagnola; in Norwegen Liden⸗Soe- Nad und in Schweden Ligen: Sae; Tel. Willughby trennete dieſe ſechseckigte Gattung von dem folgenden ſtebeneckigten a), worinn ihm Ray, Artedi, Klein und Linne . ſind. Blindfiſch. Muller, L. S 3. Th. a) Ichth. p. 158. 159. S. 340. 144 Zweeter Abſchnitt. N aa, | Die Trompete. 9iſte Taf. Fig. 2. Der Rumpf ſiebeneckigt, am Schwanze eine Floſſe. K. 2. Be. 14. A. 6. S. 10. N. 36 3). | Der ſtebeneckigte Rumpf, und die Floſſe am Schwanz ze, ſind die Kennzeichen dieſes Fiſches. In der Kiemen⸗ haut find zwey, in der Bruſtfloſſe vierzehn, in der After⸗ floſſe ſechs, in der Schwanzfloſſe zehn, und in der Ruͤcken⸗ floſſe ſechs und dreißig Strahlen befindlich. Der Kopf hat mit dem vorhergehenden einerley Bil⸗ dung, der Rumpf beſtehet aus zwanzig, und der ſechseckig⸗ te Schwanz aus drey und vierzig Schildern, und an bei⸗ den ſind braune breite Streifen ſichtbar, welche mit weiß⸗ gelblichten abwechſeln, und dem Fiſch ein ſchoͤnes Anſehen geben. Die hornartigen Schilder find fein geſtreift. Von den ſcharfen Kanten ſtehen zwo am Ruͤcken, eine auf jeder a) Syngnarlius, co poſe heptagono, cauda pinnata. Br. II. FP. XIV. A. FVI. C. &. D. XXXVI. Syngnathus Acus. S. pinnis caudae, ani pectoralibusque radiatis, cor- pore ſeptem angulato. Linn. S. N. p. 416. n. 2. Kantnähl. Faun. Suec. p. 132. n. 376. Syngnathus, corpore medio heptagono, cauda pinnata. Art, een e 2.1.3 Spee. p. 2. Syngnathus cauda pinnata. Gronov. Muſ. I. p. . n. 3. Zooph. p. 43. n. 172. Solenoſtomus a capite ad caudam heptagonus, prae- cedenti major. Klein. M. P. IV. p. 24. n. 3. Acts Ari⸗ ſtotelis ſpecies altera major. illuglib. p. 159. t. J. 25. f. 1. Ray. p. 46. n. 2. Aldrov de Piſc. p. 105. Typhle. Ges- ner. Aquat. p. 1025. Tro- meter. Icon. Anim. p. 92. Hornfiſch, Meernadel. Fonf. p. 57. t. 15. n. 14. See⸗Naa⸗ del, Sack Nadel. Wulff. Ichth. n.0. Shorter-Pipe. Penn. B. Z. III. p. 140. n. 61. Die Spitznadel. Müller, L. S. 3. Th. S. 347. Ron den Nadelfifchen insbeſondere. 145 Seite, zwey am Bauche, und die ſiebente in der Mitte der⸗ ſelben. Der After, welcher vom Schwanze weiter, als vom Munde entfernt iſt, ſtehet dem Anfange der Ruͤckenfloſſe gegenuͤber; dieſer iſt, ſo, wie der Rumpf, gefleckt. Wir finden dieſen Fiſch in der Nord⸗ und Oſtſee, und er erreicht die Laͤnge von zwey bis drey Fuß. Er dienet, wie die uͤbrigen, zum Koͤder: insbeſondere nutzen ihn die een ſiſchen Fiſcher zum Dorſchfang a). Die Leber iſt groß, lang, am Zwergfell befeſtiget, und um⸗ giebt den dritten Theil des Darmkanals; letzterer iſt ohne alle Beugung, und daher nicht laͤnger als die Bauchhoͤhle. Am untern Theile deſſelben liegen die beiden orangefarbe⸗ nen, langen und runden Eierſtoͤcke, wovon der rechte der laͤng⸗ ſte iſt. Sie enthielten zwiſchen ſechszig und ſiebenzig Eier in der Groͤſſe des Hirſeſaamens. Hinter dem Darmkanal nahm ich eine duͤnne Blaſe wahr, die durch einen Kanal oberwaͤrts am Darm und hinterwaͤrts durch eine Haut am Ruͤckgra⸗ de befeſtiget war. Ich hielt ſie erſt fuͤr die Schwimmblaſe: als ich fie aber öfnete und Waſſer darin fand, fo halte ich ſie fuͤr die Harnblaſe. Nieren habe ich nicht bemerkt, wohl aber eine kleine Gallenblaſe. In Hamburg heißt dieſer Fiſch, ſo wie der vorherge⸗ hende, Nadelſiſch, in Preuſſen See⸗Nadel, Sack⸗Na⸗ del, und in England Pipe⸗Fiſh. Aldrovand b) und Willughby c) haben in ihren Zeich⸗ nungen weder die After⸗ noch die Bruſtfloſſen angemerkt. Artedi verdient den Tadel des Klein d), daß die Zaͤh⸗ lung der Schilder bey dieſen Fiſchen unnuͤtz ſey, keineswe⸗ ges: denn da ſie ſo ſchwer zu unterſcheiden ſind; ſo kann die verſchiedene Anzahl derſelben A sum Kennzei⸗ chen dienen. a) Wulff. Ichth. S. 52. n. 70 c) tab. I. 25. f. I. b) de Piſc. p. 105. d) M. p. IV. p. 24. n. 3. Dekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. K Zweeter Abſchnitt. Hr. Pennant a) macht mit dem Gronov b) aus die⸗ ſem und dem vorhergehenden Fiſche nur eine Gattung: allein zu geſchweigen, daß ſie ſich an Groͤſſe von einander unterſcheiden; ſo weicht auch der Bau der ſiebeneckigten Schilder des letztern von des vorhergehenden ſechseckig⸗ ten merklich ab. 146 3. Die Meerſchlange. 9iſte Taf. Fig. 3. Der Koͤrper rundlicht. K. 2. R. 34. Der rundlichte Koͤrper unterſcheidet dieſen Fiſch von den uͤbrigen eckigten dieſes Geſchlechts. In der Kiemen⸗ a) Britt. Zool. III. p. 140. b) Zooph. 5.43. c) Syngnarhus, corpore te- weti.B. II. D. XXXIV. Syn- gnathus Ophidion. S. pinnis caudae, ani pectoralibusque nullis, corpore tereti. Linn, S. N. p. 417. n. 5. Hafsnähl, Tangſnipa. Faun. Suec. p. 132 n. 375. Syngnathus te- res, pinnis pectoralibus cau - ‚daque carens. Art. Syn. p. 2. n. 4. Spec. p. I. Syngnathus Gron. Muſ.il. p. I. n. 3. Sole- noſtomus maris baltici, gra- cilis, variegatus, roſtro bre- vi; ad branchias pinnatus, quae pinnae non niſi in flui- do diſtinctae apparent: in dorfo caudam verſus pinna ſatis longa et decreſcente in- ſtructus; cauda pinni. Klein Miſſ. Piſc. IV. p. 26. n. 15. t. F. f. 4. Acus lumbricifor- mis aut ſerpentinus. Willugh- by Ichth. p. 160. Acus lum- briciformis, feu Ophidion lumbriciforme. Ray Synopf. Piſc. p. 47. Typhle. Gesn. Aquat. p. 1205. Icon. Anim, p. 92. Thierb. S. 49. b. Sajori. Kaͤmpf. Geſch. von Japan. 1. Th. S. 155. Meerſchlange. Scho⸗ nev. Ichth. S. 11. The Little; Pipe Penz. Britt. Zool. III. p. 141. n. 62. Pl. 23. n. 61. Der natterfoͤrmige Nadelfiſch. Schriften der naturf. Fr. 3 B. S. 434. Seenatter. Muͤller. L. S. 3. Th. S. 343. f. 12. f. 3. Von den Nadelſiſchen insbeſondere. 147 haut ſind zwo und in der Ruͤckenfloſſe vier und dreißig Strahlen. a Die Schnauze iſt kuͤrzer als bey den zwey vorherge⸗ henden, und die Augen haben einen ſchwarzen Stern in einem roͤthlichen Ringe. Am Rumpfe bemerkt man auf den Seiten einige ſchwache Kanten, vier blaue unterbros chene Linien, viele Ringe, wie bey dem Regenwurm: aber nur eine Floſſe. Auch der After iſt bey dieſem Fiſche dem Kopfe naͤher als dem Schwanze, und der Koͤrper, wie bey jenem, in Gelenke getheilet: an Farbe iſt er aber gruͤnlich. Dieſer Fiſch wird bis zwey Fuß lang und von einer Gaͤnſe, bis Schwanenfeder ſtark. Der Aufenthalt iſt in der Nord- und Oſtſee zwiſchen den Kraͤutern; und ich has be verſchiedene derſelben von Heiligeland unter dem oben angefuͤhrten Namen erhalten. Die inneren Theile ſind von eben der Beſchaffenheit, als bey dem vorhergehenden, und ihre Fortpflanzung ge⸗ ſchieht auf eben die Art, wie bey jenem. Willughby be⸗ merkte die Eier auſſerhalb dem Koͤrper am Schwanze in zwey Reihen geordnet a). In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Meerſchlange; in Schweden Hafsnaͤhl, Tangſnipa und in England Sees Adder. Artedi ſteht in den Gedanken b), daß Willughby dieſen Fiſch zuerſt beſchrieben habe: allein Gesner hat uns lange vorher mit einer Zeichnung e), und Schones veld d) mit einer Beſchreibung deſſelben verſehen. 2 a) Ichth. p. 60. c) Aquat. p. 1025. Thierh. S. 40. b. b.) Syn. p. 2. n. 4. d) Ichth. p. I. 2 ä ua Wallfiſche. Sechste Abtheilung. Wallfiſche, Cete. Linne brachte dieſe Fiſche zuerſt in die Ordnung der Saͤugethiere, da ſie aber nur im Waſſer leben und ſich durch Floſſen bewegen; ſo halte ich es fuͤr ſchicklicher, fie mit den älteren Ichthyologen a) bey den Fiſchen zu laſ⸗ ſen. Da indeſſen nur ſelten ein anderer als der Braun⸗ fifch ſich unſerm Geſtade zu naͤhern pfleget; fo will ich, um die Bogenzahl nicht ohne Noth zu vermehren, mich hier nicht auf die allgemeine Geſchichte derſelben einlaſſen; ſon⸗ dern ſogleich zu dem Geſchlecht, wohin er gehoͤret, uͤber⸗ gehen. a) Unter den neuern hat auch he deſſen Brittiſche Zoologie, Herr Pennant die Wallfiſche un⸗ dritter Theil. S. 39. ter den Fiſchen abgehandelt. Sie⸗ r — on den Delphinen überhaupt. 149 Neun und zwanzigſtes Geſchlecht. Die Delphine. Erſter Abſchnitt. Von den N Fisne in beiden Kinnladen a). Die Fiſche dieſes Geſchlechts erkennt man an den in beiden Kinnladen befindlichen Zaͤhnen. Der Koͤrper iſt geſtreckt und ſchuppenlos, und nur mit vier Floſſen beſetzt. Das Maͤnnchen iſt mit einem Zeugungsgliede und das Weib⸗ chen mit zwo Warzen, zum Saͤugen ihrer Jungen, die ih⸗ nen zur Seite zu folgen pflegen, verſehen. Von den Floſ⸗ ſen ſitzen zwo an der Bruſt und am Ruͤcken und Schwanze eine. Sie gehoͤren zu den fleiſchfreſſenden Thieren; und ſollen nur einmal im Jahr gebaͤhren; ſie erſcheinen oͤfters in ganzen Geſellſchaften, ſpringen aus dem Waſſer hervor, und ſcheinen mit einander zu ſpielen b). Ihr Fleiſch hat K 3 a) Cete, dentibus in ma- :zilla utraque. Deiphinus Linn. S. N. gen. 40. p. 108. Delphinus. Arted. gen. 47. p. 75. Delphaces, Procelli. Klein. Miſſ. Piſc. II. p. 21. Delphini. Briſſon. Regnum Animale. ord. 4. gen. 4. Dol- phin. Penn. Britt. Zool. III. gen. 3. p. 85. Delphine. Muͤl⸗ ler. L. S. iſter Th. S. 504. fr b) Welchen Umſtand Ovid auf folgende Art erzaͤhlet: Undique dant ſaltus, multa- que aſpergine rorant, emer- guntque iterum redeuntque ſub aequora rurſus, inque chori ludunt fpeciem lafeiva- que jactant corpora, & acce- ptum patulis mare naribus efflant. Meram. I. III. 150 23 bweeter Abſchnitt. einen thranigten Geſchmack, und wird daher nur von de⸗ nen Nationen, die ſich an dieſem Geſchmack gewoͤhnet ha⸗ ben, verfpeifet und zum Thranbrennen genuzt. Ariſtoteles gedenkt bereits des Braunfiſches a) und des Tuͤmlers b), die Bellon nachher nicht nur genau beſchrieb und abzeich⸗ nete, ſondern uns auch noch den Butskopf e) kennen lehr⸗ te; dieſe haben ſowohl er, als die nachfolgenden Schrifts ſteller, bis zum Artedt, unter dem allgemeinen Titel Walls fiſch abgehandelt; lezterer beſtimmte für fie ein eigenes Geſchlecht, welchem er den Namen der Delphine gab, und den auch Cinne beibehielt. In den neuern Zeiten ſcheint Osbek in den chinefis ſchen Gewaͤſſern eine neue Gattung geſehen zu haben d). Auch Stroͤm e) hat dieſes Geſchlecht mit einer neuen Art aus dem Nordmeere bereichert. Zweeter Abschnitt Von den Delphinen insbeſondere. I. Der Braunfiſch oder der Springer. 9aſte Tafel. D. Zaͤhne ſpitzig, der Schnabel ſtumpf f). Die ſtumpfe Schnauze und die in eine Spitze auslau⸗ fenden Zaͤhne unterſcheiden Dielen Fiſch von den übrigen feines Geſchlechts. a) Delphinus Phocaena L. f) Delphinus roſtro obru- b) Delphinus Delphis. L. fd, dentibus acuris. Delphi 5 8 Orca. L. nus Phocaena. D. corpore „ A e ſubconiformi, dorſo lato, ro- Reiſe nach China. S. 3 ſtro ſubobtuſo. Linn. Syſt. e) Sundmeer. 1. 0 8 309. Nat. p. 108. n. I. Marſwin, Von den Delphinen insbefondere 151 Der Koͤrper iſt kurz, dick, nach dem Schwanze zu ſchmal, der Kopf vorne abſchuͤßig, oben mit einem mond⸗ foͤrmigen Spritzloche verſehen, deſſen Ausſchnitt nach vor⸗ ne zu gekehrt iſt. Die Augen, welche ohnweit der Mund⸗ oͤfnung ſitzen, ſind klein, und ihr ſchwarzer Stern ſteht in einem weiſſen Ringe. Hinter dieſen nimmt man ein rundes Loch wahr, welches die Gehoͤroͤfnung iſt, und vor denſel⸗ ben ohnweit der Schnauze ſtehen die Naſenloͤcher, die nur ſehr klein ſind. Die Seiten ſind braun, der Bauch iſt weiß, und ich bemerkte daran ein kleines Nabelloch, und weiter hinten eine Spalte, in welcher derjenige Theil ver⸗ borgen lag, welcher ihn zu einem Maͤnnchen macht. Wei⸗ ter nach hinten zu iſt der After befindlich. Die Schwanz⸗ K 4 Tumblare. Faun. Suec. p. 17. n. 51. Delphinus pinna in dorſo una, dentibus acutis, roſtro brevi, obtuſo. Hriſſ. Regn. Anim. p. 234. n. 2. Deſphinus Phocaena. Arted. gen., 78. n. 1. Syn. p. I04. n. I. Turſio five Phocaena. Klein. Miſſ. Piſc. II. p. 26. t. 3. f. a. HShοα . An iſt. Hiſt. Anim. I. 6. c. 12. I. 8. c. 15. Turfio. Plin. Nat. Hiſt. 1.9. c..9. Phocaena. Bellon. A- quat. p. ı5. Phocaena. Ron- del. de Piſc. P. I. p. 473. Tur- fio. p. 474. Phocaena. Fonft. de Piſe. p. 220.1. 41. Phocae- na feu Turſio Gesner Aquat. p.711.838. Thierb. S. 96. b. Phocaena ſeu Turfio. Aldrov. de Pife. p. 719. Porpus or. r Porpes. Charler. Onom. p. 168. n. n. 4. Porpefle, Wil- lughb. Ichth. p. 31. t. A. 1. f. 2. Propeſſe. Ray Synopf. p 13. n. 8. Porpeſſe. Penn. Britt. Zool. III. p. 69. n. 25. Kleines Meerſchwein, Braun⸗ fiſch. Schonev. Ichth. S. 77. Tuͤmler. Muͤller. Prodr. p. 7. n. 54. Der Tuͤmler. Pontopp. Daͤnn. S. 185. Marſvien, Ni- fe. Tümler. Pontopp. Storm. 2 Th. S. 257. Hundfiskur. Glafſ. Nachr. von Island. 1. Th. S. 192. . 528. Niſen, Schriften der Dronth. Geſellſchaft ter B· S. 237. t. 4. Neſa, Niſa, O. Fabr. Faun. Grönl. p. 46. n. 29. Brunskop. Anderſ. Nachr. von Sl. S. 257. Der Braun⸗ ſiſch. Muller L. S. 1. Th. S. og 152 Zweeter Abſchnitt. floſſe hat nicht, wie die von den Wallfiſchen, eine waage⸗ rechte, ſondern wie bey andern Fiſchen, eine ſenkrechte Richtung. Die Haut iſt glatt, duͤnn, und von einer le⸗ derartigen Subſtanz; unter ihr liegt die Speckhaut, die gewoͤhnlich zwey bis drey Finger dick iſt, woraus ver⸗ ſchiedene Nationen Thran bereiten, und auf Terreneuve macht man aus ſeinem Fleiſch Methwurſt. Wir treffen dieſen Fiſch faſt in allen Meeren an. Den⸗ jenigen, den ich hier beſchreibe, habe ich aus Hamburg er; halten, wo er an der Mündung der Elbe von den Heili⸗ gelandfiſchern gefangen war. Die Speckhaut deſſelben war fingersdick. Auch in der Oſtſee wird er zu Zeiten ger fangen. Friſch gedenkt eines Braunfiſches, der vier Fuß Laͤnge hatte a), und der in Pommern ohnweit dem Staͤdt⸗ chen Damm in einem See war gefangen worden, welcher mit der Oſtſee in Verbindung ſtehet, und wohin er ohne Zweifel beym Verfolgen ſeines Raubes gerathen, oder durch Sturm verſchlagen worden if. Auch Hanov ge⸗ denkt eines, der drey Fuß Laͤnge und ein und ſechszig Pfund am Gewicht hatte b). Klein erhielt zwey aus der Oſtſee, welche er Mifl. 1. S. 24. beſchrieben hat. Dieſe Art ers reicht eine Laͤnge von neun bis zehn Ellen, und Jonſton gedenkt eines, der tauſend Pfund ſchwer geweſen e). Er lebt vom Raube anderer Fiſche, ſchwimmt laufferordentlich ſchnell und haufenweiſe beiſammen, welches man beſonders zur Begattungszeit wahrnimmt; alsdann folgen gewoͤhn⸗ lich zehn bis funfzehn Maͤnnchen einem Weibchen nach. Bey dieſem Geſchaͤfte ſind ſie ſo unvorſichtig, daß ſie bis⸗ weilen auf den Strand gerathen, wie denn, nach der Ver⸗ ſicherung des Glafſen, d) im Jahr 1744 an hundert Stuͤck a) Miſcell. Berol. Tom. VI. e) de Piſe. p. 120. p. 124. b) Seltenh. der Natur. 1. Th. 4) Nachr. von TEL. 1. „Ch. S. 429. S. 192. §. 5 28. — Von den Delphinen insbeſondere. 183 auf einmal in Island in eine Vucht aufs Land geriethen, und den Einwohnern zu Theil wurden. Sie bringen ge⸗ woͤhnlich nur ein Junges zur Welt, das, ſo lange es noch ſauget, der Mutter beſtaͤndig nachfolgt. Die Begattungs⸗ zeit fallt im Auguſt, und kann man ſich alsdann ihrer am leichteſten bemaͤchtigen. Da ſie nun im Jun gebaͤhren; ſo iſt die Bemerkung des Ariſtoteles, daß dieſe Thiere zehn Monat traͤchtig giengen, richtig a); dieſes wird durch die Beobachtung des Nondelet beſtaͤtigt, als welcher im Oktober nur eine ungebildete Maſſe, im Fruͤhjahr aber, ei⸗ ne etwas ausgebildetere im Leibe fand b). Ein neugebohr⸗ nes Thier dieſer Art hat ſchon eine anſehnliche Groͤſſe, denn derjenige Embryo, den Klein aus der Mutter her⸗ ausſchnitt, war zwanzig und einen halben Zoll lang c). Das Fleiſch hat einen thranigten Geſchmack, und wird von den Groͤnlaͤndern und Schottlaͤndern gegeſſen; jene rech⸗ nen ihn unter ihre beſten Fiſche, und genieſſen ſein Fleiſch ſowohl gekocht als gebraten, nachdem ſie es vorher ei⸗ nem gewiſſen Grad der Faͤulung ausgeſezt, um es dadurch zart zu machen; dieſe ſalzen und raͤuchern daſſelbe; auch verzehren die Groͤnlaͤnder die Haut ſamt den daran ſitzen⸗ den Speck roh und dient ihnen außerdem lezteres zur Lam⸗ pe. Die Eingeweide verzehren ſie ebenfalls; aus dem Schlunde bereiten ſie Blaſen, die ihnen bey ihren Waſſer⸗ jagden nuͤtzlich werden, und aus den Sehnen wiſſen ſie brauchbare Stricke zu verfertigen. Man ſieht, wie die Noth dieſe Nation lehret, diejenigen Theile zu nutzen, wel⸗ che andere Voͤlker wegwerfen: denn in Daͤnnemark, wo im Sunde oͤfters Jagd auf ſie gemacht wird, imgleichen in K 3 u 2) 15 6. e. 12. c) Miſſ. Piſc. II. p- 20. 155 3˙ | } b) De Piſe. P. I. p. 473. fg. a. b. 154 Zweeter Abſchnitt. Holland werden ſie lediglich zum Thranbrennen gebraucht. Die Norweger und Lappen hingegen, bey denen der Braun⸗ fiſch haͤufig vorkommt, finden fein Fleiſch wohlſchmeckend. Dieſe Fiſche beugen, indem ſie ſchwimmen, beſtaͤndig den Kopf und den Schwanz nach unten zu; daher man, wenn ſie ſich der Oberflaͤche des Waſſers naͤhern, nur den Ruͤcken allein ſiehet. So bald ſie todt ſind, bekommen ſie eine gerade Richtung: wenn ſie aber ſchlafen, ſo ſollen ſie nach dem Bericht des Ariſtoteles, den Kopf auſſer dem Waſſer halten und ſchnarchen a). Sie zeigen ſich zu Zei⸗ ten, wie andere Wallfiſcharten, über dem Waſſer, welches die Schiffer fuͤr ein Zeichen eines bevorſtehenden Sturms anſehen. Wenn man ſie gefangen hat, geben ſie, wie Ari⸗ ſtoteles bereits bemerket hat, einen ſtoͤhnenden Laut, wie die Landthiere, von ſich, und bleiben auſſer dem Waſſer ſechs bis acht Stunden am Leben. Man hat bemerkt, daß wenn man eine traͤchtige toͤdtet, der Schwanz des Embryo durchs Nabelloch zum Vorſchein kommt: ohne Zweifel ruͤhrt dieſes von der krampfhaften Zuſammenziehung her, womit die Mutter in der Todesangſt befallen wird. Sie waͤlzen ſich zu Zeiten über dem Waſſer herum, und haben alsdenn das Anſehen, als wenn fie eine dreieckigte Ge⸗ ſtalt haͤtten, und bey dieſer Gelegenheit werden ſie am er⸗ ſten geſchoſſen. Die Jaͤger muͤſſen aber den Augenblick wohl in Acht nehmen, und das Gewehr ſogleich abdruͤcken, ſobald ſie ſich uͤber dem Waſſer ſehen laͤßt, weil ſie ſonſt, da ſie gleich wieder untertauchen, leicht in Gefahr kom⸗ men, einen Fehlſchuß zu thun. Das Gehirn iſt in einen rechten und linken Lappen, durch eine Zwiſchenwand abgetheilet. Merkwuͤrdig ſind die Knochen in den Bruſtfloſſen; denn wenn die Haut ab⸗ m a) Hill. Anim. I. 6. c. 12. Von den Delphinen insbeſondere. 155 geloͤſet worden; ſo bekoͤmmt man alle die Knochen, welche den Arm und die Hand eines Menſchen bilden, zu ſehen. Der Oberarm bewegt ſich an dem Schulterblatt und Ellen⸗ bogenknochen, und dieſer an den kleinen Knochen, welche die Handwurzel ausmachen; letztere ſtehen mit dem geglie⸗ derten Finger in einer Verbindung. In der kurzen, ſtei⸗ fen und ſenkrechten Schwanzfloſſe aber finde ich nicht die mindeſte Aehnlichkeit mit den Fuͤſſen, und zweifele ich da⸗ her ſehr an der Richtigkeit der Nachricht, welche der Hr. Prof. Hermann aus Leiden erhielt: daß man naͤmlich an dem Skelet eines daſelbſt befindlichen Delphins, die zu⸗ ſammengewachſenen Hinterfuͤſſe bemerkt habe a). Die kuftroͤhre war weit, und beſtand aus groſſen runden Knor⸗ peln und hatte zwey, oben breite und unten zugeſpitzte, Lap⸗ pen. Das Herz iſt groß, hat zwey Kammern, und eben ſo viel Ohren; vom erſten iſt die rechte weiter, dünner und weis cher als die linke. Der Schlund iſt weit, der Darmkanal hatte, wie bey den vierfuͤßigen Thieren, viele umwindun⸗ gen und fuͤnf und zwanzig und einen halben Fuß Laͤnge; er war durchgaͤngig dünn und ohne Falten. Der Magen iſtl durch eine Verengerung in zwey ungleiche Theile abge⸗ ſondert, wovon der oberſte am groͤßten iſt. Die Leber war von eben der Beſchaffeuheit, wie bey andern Thieren, und die Milz nur klein. Unter der letzten faͤngt ſich der Zwoͤlf⸗ fingerdarm, welcher die Gekroͤſedruͤſe zur Seite hat, durch eine Verengerung an. In Deutſchland wird dieſer Fiſch kleines Meer⸗ ſchwein und Braunfiſch genannt; in Daͤnnemark Tuͤm⸗ ler; in Schweden Marſwin; in Norwegen Marſvin, Naiſe und Tuͤmler; in Grönland Neſa und Niſa; in Is⸗ land Brunskop and Zundfiskur, in England Porpus Porpes und Porpeſſe, und in Frankreich Narſuin. a) Tabulae affinit. Animal. p. 129. 156 Zweeter Abſchn. Von den Delphinen insbeſ. Wenn Rondelet erzählt a), daß das Gehirn bey dem Braunfiſch nicht in einen rechten und linken, ſondern in einen vordern und hintern Theil AOBEISMDELT fey; fo wis derſpricht ihm die Erfahrung. Nach der Behauptung der neuern Schriftſteller bringt unſer Fiſch jaͤhrlich nur ein Junges zur Welt, nach dem Ariſtoteles aber zu Zeiten zwey b); letzteres ſcheint mir deswegen wahrſcheinlich, weil es ſonſt nicht begreiflich waͤ⸗ re, wo alle diejenigen herkaͤmen, die jährlich von den Mens ſchen getoͤdtet werden. Wenn aber eben dieſer Schriftſtel⸗ ler ſagt, daß unſer Fiſch ſchnell wachſe, und innerhalb zehn Jahren ſeine ſtaͤrkſte Groͤſſe erreiche; ſo traue ich ihm hier⸗ inn eben fo wenig, als wenn er versichert, daß er nur ein Alter von fuͤnf und zwanzig bis dreißig Jahren erreiche e): denn zu beiden Behauptungen gehoͤren ſolche Erfahrungen und Verſuche, die ſich im Meere nicht machen laſſen. Im leztern Fall bezieht ſich zwar unſer Philoſoph auf einen Verſuch, welchen die Fiſcher angeſtellt haben ſollen; ſie haͤtten naͤmlich verſchiedenen Fiſchen die Schwaͤnze abge⸗ hauen, ſie wieder in die See geworfen, und als ſelbige nach der oben angezeigten Friſt wieder gefangen worden, an dem verſtuͤmmelten Theil erkannt, daß es die naͤmli⸗ chen geweſen: allein zu geſchweigen, daß dieß nur eine Fi⸗ ſchernachricht iſt; ſo folgt auch gar nicht daraus, daß dieſe Thiere nicht hundert und mehrere Jahre alt 1 koͤnnten. 2) De Piſc. P. I. p. 473. 46) A. a. O. b) Hiſt. Anim. I. 6. c. 12. 4 Nachtrag zu den vorhergehenden beiden Theilen. 9 ö Ich habe mich ohne Unterlaß bemuͤht, von allen Gegen⸗ den Deutſchlands ſowohl Nachrichten, als ſelbſt Fiſche zu erhalten. Ich bin dadurch in den Stand geſetzt worden, nicht nur Zuſaͤtze zu den erſten beiden Theilen, und verſchie⸗ dene Fiſche, die mir bishero noch gefehlet haben, zu lie⸗ fern, ſondern auch meine Leſer mit einigen neuen Gattun⸗ gen bekannt zu machen. Zum Karpfengeſchlecht uberhaupt a). Auch b) Duhamel hat in den neuern Zeiten die Kar⸗ pfen ſeines Vaterlandes beſchrieben und abgebildet. Weil er aber keine charakteriſtiſche Zeichen angiebt, und ſeine Zeich⸗ nungen nicht ausgemalet ſind; ſo hat auch dieſer beruͤhmte Schriftſteller hierinn wenig Licht verbreitet. So kann ich, zum Beiſpiel nicht errathen, ob fein Gardon einer von des nen iſt, die ich beſchrieben habe. a) Siehe 1. Ch. S. 21. und 223. Verſchiedene von meinen gelehrten Freunden haben mich in ihren Briefen verſichert, daß ihnen die litterariſche Nachrich⸗ ten, die ich bey jedem Geſchlecht vorausgeſchickt habe, angenehm wären, weil man dadurch eine Ueberſicht des Ganzen bekaͤme. Da nun dieſes beim Karpfen⸗ und Lachsgeſchlecht unterblieben iſt, ſo will ich ſolches hier nachho⸗ len. Es iſt zwar dieſe Arbeit mit nicht geringer Muͤhe verbunden; allein ich ſcheue dieſe eben ſo we⸗ nig als die Koſten, wenn ich an⸗ ders durch ſelbige zur Befriedi⸗ gung der Theilnehmer dieſes Werks etwas beitragen kann. b) Siehe S. 34. 158 N Nachtrag Die Fiſche dieſes Geſchlechts gehoͤren vorzuͤglich in den ſuͤſſen Waſſern des noͤrdlichen Theils von Europa zu Hauſe a). Sie ſind daher den Griechen und Roͤmern bis auf den gemeinen Karpfen, deſſen Ariſtoteles b) und Plinius c) gedenken, unbekannt geblieben. Man findet zwar auch ſolche Namen in ihren Schriften angefuͤhrt, mit welchen die Naturkuͤndiger verſchiedene bey uns hieher ge⸗ hoͤrende Fiſcharten, als Leuciſcus, Ballerus und Phoxinus belegen; allein, ob ſie gerade die naͤmlichen, oder andere Arten darunter verſtanden haben, und ob ſelbige zu dieſem oder zu einem andern Geſchlechte gehoͤren, laͤßt ſich aus Mangel einer deutlichen Beſchreibung nicht beſtimmen. Auſon gedenkt zuerſt in ſeinem Gedichte von den Fi⸗ ſchen der Moſel, des Barben d), des Gruͤndlings e), des Schleyes f), des Uekeleyes g) und des Dickkopfs h); Bel: Ion des Rothauges i), der Elritze k), des Lauben J), des Bleyes oder Braſſen m) und der Guͤſter n); ob unter ſei⸗ nem Sargus o) unſere Ploͤtze, oder ein anderer Fiſch zu verſtehen ſey? getraue ich mir nicht zu entſcheiden. Dar⸗ auf beſchrieb Salvian auſſer einigen von den hier ange⸗ führten Fiſchen auch zwey unter der italieniſchen Benen⸗ a) Siebe S. 37. h) v. 65. Cyprinus Ce- p) H. A. I. 2. c. 13. I. 4. Phalus L. c. 8. I. 6. c. 14. I. 8. c. 20. i) Aquat. p. 318. cypri- c) Nat. Hiſt. l. 32. c. 1I. 10 ene 322. Cypri- an 94. Cyprinus Bar- us Phoxinus L. us L. : 0 I) Aquat. p. 313. Cypri- e) v. 132. Cyprinus Go- us ce . A 1 8 8 ) Aquat. p. 317. Cypri- f) v. 140. Cyprinus Tin- 0 1. De 322 e ei n) Aquat. p. 310. Siehe g) v. 127. Cyprinus Al- x. Th. S. 83. bumus L. o) Aquat. p. 316. zu den vorhergehenden beyden Theilen. 155 nung Albo a) und Picho b); ob dieſe aber auch bey uns zu Hauſe gehoͤren, oder ob ſie jenem Lande allein eigen ſind, dieſes uͤberlaſſe ich einem italieniſchen Naturkuͤndiger zur Unterſuchung. Rondelet führt zwar auſſer den er⸗ waͤhnten, noch einige andere Karpfenarten auf: allein auch dieſe getraue ich mir nicht zu beſtimmen. Darauf lehrte uns Gesner den Aland c), den Doͤbel d), die Ka⸗ rauſche e) den Raapfen f), die Orfe g), die Naſe h) und Zaͤhrte i); Jonſton den Spiegelkarpfen k); Schoneveld den Spierling ); Willughby den Weißfloſſer m) und Schwenkfeld die Giebel n) und Plöge o) kennen. Bald nachher beſchrieb Marſigli die Ziege p) Artedi die Bioͤrk⸗ na q), den Farren r), den Kuͤhling s) und die Zope t). Diez ſe machen zuſammen dreißig Arten aus, welche zu des Ar⸗ tedi Zeiten bekannt waren, wovon er jedoch den Spiegel⸗ karpfen, die Ziege, die Guͤſter und die Giebel auslaͤßt, mit⸗ hin haͤtte er nur fuͤnf und zwanzig beſchrieben; er fuͤhrt ) Ichth. p. 3. Cyprinus Aphya L. m) Ichth. p. 236. Cypri- nus Grislagine L. n) 1 Sil. 2 G. 1. Th. S P. 424. 0) Inne dee Sil. p. 434. a) Aquat. p. 87. b. b) Aquat. p. 83. c) Paralip. p. 9. Cypri- nus Jeſes L. d) Thierb. S. 170. Cypri- nus Dobula L. e) Thierb. S. 16. Cypri- nus Caraſſius L. f) Thierb. S. 170. Cypri- nus Aſpius L. g) Thierb. S. 166. b. Cy- prinus Orfus L. h) Thierb. S. 170. b. Cy- prinus Naſus L. 1) Thierb. S. 180. Cypri- nus Vimba L. kl) de Piſe. t. 25. f. 2 S. 1. Th. S. 3. Cyprinus Erytrophtalmus L. p) Danub. IV. p. 21. t. 8. C. Cultratus. L. 9) Synon. p. 13. n. 27. Cy- prinus Biörkna. L. r) Synon. p. 13. n. 28. Cy- prinus Farenus. L. s) Synon. p. 14. Cypri- nus Idus L. t) Synon. p. 12. Cypri- nus Ballerus. L. | 665 Nachtrag zwar drey und dreißig auf; allein die Zaͤhrte a), der Raa⸗ pfen b) und die Orfe c) kommen bey ihm ein jeder als zwey beſondere Fiſche vor. Was der Wapper d), den er nach dem Willughby, die Bambele e), die er nach dem Gesner annimmt; was der Picho f) und Albo g), die er nach dem Salvian, und die Bubulca h), die er nach dem Bellon beſchreibet, fuͤr Fiſche ſind, uͤberlaſſe ich andern Naturkundigern, zu beſtimmen. Hiernaͤchſt gab uns Kaͤm⸗ pfer i) von dem chineſiſchen Karpfen k), den ich bald be⸗ ſchreiben werde; Haſelquiſt von einem morgenlaͤndi⸗ ſchen J) und von einem aus dem Nil m); Garden von eis nem amerikaniſchen n); Gronov vom Capſchen Karp⸗ fen o) und Linne vom Blutfloſſer p) Nachricht. Dieſe ſechs machen mit dem oben erwaͤhnten ſechs und dreißig Arten aus, die zu des Linne Zeiten beſchrie⸗ ben waren. Da dieſer Schriftſteller aber die Guͤſter, den Spiegelkarpfen, die Gibel, den Picho und Albo, und den prientaliſchen des Haſelquiſt auslaͤßt; fo hat er nur dreiſ⸗ ſig Arten beſchrieben. Er giebt dieſem Geſchlechte zwar nur ein und dreißig: allein der Zahnmund des Saſelquiſt iſt ein Lachs, wofuͤr er ihn auch ausgegeben, und welches auch Forskaoͤl beſtaͤtiget hat. Rechnen wir nun noch den Blutfloſſer, den ich, wie ich oben erwaͤhnet q), vor ſeinen a) Syn. p. 16. n. 31. 32. 1) Reife nach China. S. 434. b) — — 8. — 12. 31. C. Orientalis. ce) 5 68. m) J. a. B. S. 435. C. Ni- d) — — 11. — 21. loticus L. e) — — 12. — 22. n) Cyprinus America- f) — — 13. — 25. nus. L. g — — — — 26. o) Zooph. n. 199. C. Go- nh) — — 14.— 33. norynchus L. 5 0 nach Japan. 1. Th. p) C. Idbarus. L. 20 ons Auratus L. 4) S. 1. Th. S. 326. zu den vorhergehenden beiden Theilen. ı N Spitzfloſſer halte, ab; ſo ſind es nur eigentlich neun und zwanzig Gattungen, welche Linne bemerkt hat. In den neueren Zeiten beſchrieb SorsFaöl a) und Guldenſtaͤdt b) ein jeder eine, ich zwey c), und Herr Pallas d) drey neue Gattungen; mithin kennen wir zuverlaͤßig ſechs und dreißig Karpfenarten, davon mir acht und zwanzig zu Haͤnden ge⸗ kommen ſind. Ich habe zwar oben bereits angefuͤhrt, daß es unter den Karpfen Hermaphroditen gaͤbe; nunmehro kann ich ei⸗ nen jeden, der daran zweifelt, durch den Augenſchein uͤber fuͤhren; indem ich ein dergleichen Eingeweide, das ich von dem hieſigen Kaufmann Hrn. Pfuͤller erhielt, in meiner Sammlung aufbewahre. Der Rogen, der allezeit aus zween Eierſaͤcken beſteht, iſt auch hier doppelt; nur mit dem Unterſchiede, daß der eine Sack in der Mitte von dem dazwiſchen liegenden Milch unterbrochen wird, dergeſtalt, daß er oben und unten von den gruͤnlichen Eiern gleichſam eingefaßt iſt. Der Milch hingegen iſt einfach, und hat nur an dem untern Ende einen kleinen Lappen; hingegen iſt er noch einmal ſo dick, als ein jeder Sack ſonſt zu ſeyn pflegt. Die uͤbrigen Eingeweide weichen von ihrer gewoͤhn⸗ lichen Lage und Bildung nicht ab. Der Karpfen, woraus dieſes Eingeweide genommen iſt, wog drey Pfund, und man bemerkte aͤuſſerlich keinen Unterſchied, als daß er et⸗ was mehr gruͤnlicht als ſonſt war, welches ohnſtreitig von einem unreinen Waſſer, darinn er geſtanden, herruͤhret. Allem Anſehen nach kann ein ſolcher Hermaphrodite ſein Geſchlecht auf Rift de Art fortpflanzen: | fi e) Siehe 1. Th. 8 a Alande | 4585 ae ee 103 bleke, und hiermächft werde ich eis in ne ate beſchreiben. b) Nov. Comment. Petro- d) Reif, 3. Th. S 793. Cy. pol. Tom. XV. p. 540. C. elu- prin. labeo. C. leptocepha- peoides. lus. C. fericus. Oekon. Naturg. der iche e 162 | Nachtrag 1. Durch ſich ſelbſt: denn da bey den Fiſchen die Be⸗ fruchtung auſſerhalb dem Koͤrper geſchiehet; ſo kann er, indem er ſich an den Kraͤutern reibet, und Milch und Rogen von ſichl giebt, letztern durch erſtern zus gleich befruchten. 2. Wenn ſein Milch andere Eier trifft, und 3. Wenn ſeine Eier von einem andern Milch benetzet werden. Auch beim Hauſen und dem Cabeljau findet man Her⸗ maphroditen a). Zum Rothauge. Man nennt dieſen Fiſch in Rußland Jaͤz. Zur Naſe. Dieſer Fiſch heißt in Rußland Poduſta. Zur Zaͤhrte. Dieſer Fiſch gehört auch lin Rußland und Liefland zu Hauſe, und wird daſelbſt Wemgalle, Weingalle, von den Letten Wimba und Sebris, von den Ehſtlaͤndern Wimb, von den Tartaren Trom, von den Kalmucken Chadrick, und in Rußland Taraun genannt. Man findet ihn allda, ſowol in ſtehenden Seen, als in den Fluͤſſen, welche mit der Oſtſee verbunden ſind. Zum Aland. Dier Aland iſt in Schwediſchpommern unter dem Nas men Sartkopf, Doͤbel, in Rußland Scherecha, und in Frankreich unter folgenden Benennungen: Chevanne, Chevesne, Meunier, Vilain, Feſtard, Barboitteau, Garbatin, Garbaͤtteau, Chabuiſſeau, bekannt. — — 9) Pal, Reiſen in 4to. =, Th. S. 341. zu den 5 beiden Theilen. 163 Zum Bitterling. Dieſer Fiſch wird von den Lieflaͤndern Bitterfiſch, von den Ehſtlaͤndern aber Maimud, von den Franzoſen Bouviere und Peteuſe, von den Ruſſen Malewka, und von den Tartaren Turatſchan genannt. 5 Zum Gente In Liefland heißt er Gruͤndling, 2m den Letten Nee und Grundulis. Zur Elritze. Sie wird von den Lieflaͤndern Elritze und bey den Ehſtlaͤndern Erwel genannt. | Zur Karauſche. Diefer Fiſch koͤmmt in Liefland, fo lange er klein iſt, unter dem Namen Zuckerkarauſche vor; wenn er groß iſt, wird er Karauſche und Karuſche, von den Letten Karruſche, von den Ehſtlaͤndern Karrus und Roffer, von den Tartaren Tuban Balik und von den Kalmucken Bete Balik genannt. 8 Zum Braſſen. | Er wird von den Ruſſen Letſchtſch, von den Tar⸗ taren Tſchabak und von den Kalmucken Ziobio genannt. | Zum Schley. Man nennet dieſen Fiſch in der Tartarey Kata Bar lik, und die Kalmucken heiſſen ihn Ukir Sagaszin. 0 Zum Kuͤhling. Dieſer Fiſch heißt in Rußland Plotwa. Zur Ziege. In Rußland fuͤhrt dieſer Fiſch den Pau ae und Sabljaͤ. L 2 164 Nachtrag Zum Karpfen. Wie ich oben erwaͤhnt habe, fo enthielt ein dreipfuͤn⸗ diger Karpfen 237,000 Eier; der Herr Landrath von Schlegel zu Croſſen ſchrieb mir: daß ſeine Karpfen mehr haben muͤßten, weil ſonſt die Anzahl der Brut ohnmoͤglich ſo groß ſeyn koͤnnte, als er fie zu ſeinem größten Nachtheil in ſeinem Streichteiche faͤnde: denn wegen der groſſen Men⸗ ge fanden nicht alle die hinreichende Nahrung, um die ge⸗ hoͤrige Groͤſſe von ſechs bis ſieben Zoll, die ſie zum Verſe⸗ tzen haben muͤſſen, zu erreichen; indem er von einigen we⸗ nigen Karpfen über 100,000 Stuͤck erhielt. Zu mehrerem Beweiſe ſeiner Behauptung ſchickte er mir einen ſolchen Karpfen, deren er ſich zum Einſetzen in den Streichteich zu bedienen pfleget. Er wog neun Pfund und fein Roge⸗ ner drey Pfund und enthielt 1295 Eier; ſo waren im ganzen 6, 21/600 befindlich. Hieraus erſiehet man erfilich, daß ein groſſer Fiſch ungleich mehr Eier, als ein kleinerer habe; woraus ſich denn zweitens die ungleiche Anzahl, welche ver⸗ ſchiedene Schriftſteller bey dem Zaͤhlen der Eier angeben, erklaͤren läßt. Drittens: daß ſich nie eine gewiſſe Anzahl beſtimmen laͤßt, weil das Alter, imgleichen die reichliche Nahrung, zur Entwickelung einer reichern Anzahl vieles bei⸗ trägt. Die vorzuͤgliche Nahrung beſtehet in der Nayade a), welche haͤufig in dem Teiche des Hrn. Landraths gefunden wird; es iſt dieſe Pflanze ſo alkaliſch, daß ſie mit Schei⸗ dewaſſer aufbrauſet, und da ſie auch Saamenkapſeln hat; To koͤnnte ſie leicht in andere Teiche verpflanzet werden. Wann ein Landwirth finden ſollte, daß ſeine Karpfen, die er zum Streichteiche braucht, mit zu vielen Eiern ver⸗ ſehen waͤren, welches aus dem dicken und harten Bauch . A ( 7 Naya 2 \ zu den vorhergehenden beiden Thelen. 165 leicht zu erkennen iſt; ſo wuͤrde er, um guten Saamen zu erhalten, ungleich ſicherer fahren, wenn er nur einen ein⸗ zigen Rogner und Milcher einſetzte. Sollte aber auch noch alsdann die Anzahl zu groß ſeyn; ſo muͤßte er entweder ei⸗ nen kleinen Raubfiſch mit einſetzen, der die uͤberfluͤßige Brut verzehret, oder einen Theil von dem Kraute, woran die Eier ſitzen, bald nach der Streichzeit ausreiſſen laſſen, oder ſtatt Streichfiſche einzuſetzen, ſich eine hinlaͤngliche Menge von dieſem Kraut aus einem andern Teiche ver⸗ ſchaffen. Es giebt auch unfruchtbare Karpfen, bey denen man weder Milch noch Rogen antrift. Der Freiherr von Stoſch beſetzte im Jahr 1783. einen Teich mit ſechs Schock dreijaͤhrigen Karpfenſaamen, der ſehr ſchoͤn war: und voriges Jahr, da dieſer Teich im Herbſt ausgefiſcht wurde, waren die Karpfen ſehr gut, hatten aber weder Rogen noch Milch. Im Jahr 1784. hat der Hr. Baron daſſelbe in einem andern Teich erfahren a). Der Karpfen wird von den Tartaren Kafan, und von den Kalmucken Laſin genannt. Der Splegelkarpfen. EN. ie e ungemein groß. Br. 18. B. 9. A. 7. S. 26. R. 2 83 a) Phyſikaliſch⸗ oͤkonomiſche Rex Cyprinorum. Linn. S. N. Beitung vom Jan. 1785. iſtes edit. 6. p. 40. n. 20. Kramer Stück. Elench. p. 390. n. I. var. £. b) Rex Cyprinorum. Siehe Cyprinus ee ſquamis 1. Th. S. 137. quadruplo, vel plus majori- c) Cyprinus fguamis ma- bus quam primus; hoc at- æimis. P. XVIII. V. IX. que illuc nudus, duriore cu - A. VII. C. XVI. D. XXI. te. Klein Miſſ. Piſc. V. p. 59. 166 Nachtrag Die ungemein groſſen Schuppen find ein ſicherer Ka, rakter fuͤr dieſen Fiſch. In der Bruſtfloſſe bemerkt man acht⸗ zehn, in der Bauchfloſſe neun, in der Afterfloſſe ſieben, in der Schwanzfloſſe ſechs und zwanzig, und in der Ruͤcken⸗ floſſe ein und zwanzig Strahlen. Als ich dieſen Fiſch beſchrieb, getrauete ich mich nicht, ihn fuͤr eine eigene Art auszugeben: da ich aber ſeit der Zeit von verſchiedenen Landwirthen bin verſichert worden, daß es wirklich eine beſondere Gattung ſey, die eben ſo, wie der gemeine Karpfen gehegt werde, und auch mein Freund, der Hr. Dr. und Hofrath Opitz zu Minden, die⸗ ſes nicht nur bekraͤftigte, ſondern mir verſchiedene in der Groͤſſe von vier bis ſechs Zoll ſchickte, die vollkommen ſo gebildet waren, als derjenige groſſe, den ich auf der ſieben⸗ zehnten Tafel habe abzeichnen laſſen; ſo trage ich weiter kein Bedenken, ihn fuͤr eine beſondere Gattung zu erklaͤ⸗ ren. Die entbloͤßten Stellen ſcheinen bey dieſem Fiſche kein weſentlicher Karakter zu ſeyn, weil Jonſton a) und Du⸗ hamel b) ſeinen Koͤrper ganz bedeckt vorgeſtellt haben. Hr. Loͤwen giebt uns Nachricht von Karpfen, ohne alle Schup⸗ pen, die ſich in einem Teiche, in der Herrſchaft Wuſchen in Schleſien befinden c). 1 5 ˙¹ — n. 2. C. cirroſus, ſquamis p. 50 t. 20. Carpe à Miroir. duplo, vel plus majoribus, quam primus, huc atque il- luce nudus, cute duriore. Scha ff. Epift. de Stud, Ichth. p. 18. f. 1—3. Cyprinus, {quamis majoribus. Leske. Specimen Ichth. var. £. p. 23. Spiegelkarpfen. Fonf. de Piſc. t. 29. f. 2. Spiegel- Könige karpfen. Mar ſigl. Danub. IV. Duhamel. Traites des pèches. t. 2. Pl. 26. f. 2 Defeript des Arts & Met. T. XI. pl. 14. f. L. 2. ö ) De Pife. t. 29. f. 2. b) Traités des pèches. t. 2. Pl. 26. f. 2. e) Abhandl. der Halliſchen Nakurf. Geſellſch. 1. B. S. 134. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 167 Der Goldkarpfen. 93 und 94ſte Tafel. Sr Farbe glaͤnzend⸗ roth. Br. 16. B.9. A. 9. S. 27. R. 20 | | Die wie die Morgenroͤthe glänzende Farbe, womit dieſer Fiſch am groͤßten Theil ſeines Koͤrpers pranget, un⸗ terſcheidet ihn von den übrigen Karpfenarten. In der. Bruſtfloſſe findet man ſechszehn, in der Bauch- und After⸗ floſſe neun, in der Schwanzfloſſe ſteben und zwanzig und in der Ruͤckenfloſſe zwanzig Strahlen. Der Kopf iſt von mittlerer Groͤſſe; die doppelten und weiten Naſenloͤcher ſtehen ohnweit den Augen, welche letz⸗ teren einen ſchwarzen Stern in einem goldenen Ringe ha⸗ ben. Der uͤbrige Theil des Kopfes iſt oberhalb roth und an den Seiten goldfarbig; der Kiemendeckel beſteht aus zwey Blaͤttgen; der Ruͤcken iſt rund und man bemerkt an L 4 a) Cyprinus, colore ru- bro. P. XVI. V. IX. A. IX. C. XXVII. D. XX. Cypri- nus Auratus. C. pinna ani duplici' Faun. Suec. p. 331. t.2. C. pinna ani duplici, cauda bifurca. Gron. Muf. I. p. 3. n. 15. C. pinna ani fim- plici, cauda trifurca. Miſſ. II. p. 2. n. 150. C. craſſiusculus, cauda lunulata, dorſo ſub- eonvexo: pinnis in diverſis fubjedtis diſcrepantibus. Zo- oph. p. 342. Kingio. Kämpf. Geſch. von Japan 1. Th. S. 155. Dorade Chinoife. Bomare. Dict. T. IV. p. 102. 105. Poiſ- fon dor& de la Chine, Deſer. des Arts & Met. 3 XI. Pl. 7. f. 5 —-7. Kin- yu. Du Halde. Hift. de la Chin. t. I. p. 315. Kin-yu, ſeu Carpio auratus. Baſt. Hor. Subſec. T. II. p. 78. t. 9. Golden-Fish Penn. Britt. Zool. III. p. 374. n. 178. Der Gold⸗ und Silber⸗ fiſch. Schwed. Abhandl. 2. B. S. 175. t. I. f 1-8. Der Chine⸗ ſiſche Fiſch. Seligm. Voͤgel. 8. Th. t. 99. DRS Muͤl⸗ ler. L. S. 4. Th. S. 386. 168 Nachtrag ihm verſchiedene ſchwarze Flecke; auf den Seiten iſt er roth mit Gold, und am Bauche roͤthlicht mit Silber ver⸗ miſcht. Den Rumpf decken groſſe Schuppen, und die Sei- tenlinie hat ohnweit dem Ruͤcken eine gerade Richtung. Saͤmtliche Floſſen find karminroth und die Schwanzfloſſe gabelfoͤrmig. Ich kenne keinen Fiſch, bey dem die Floſſen ſo ſehr veraͤnderlich ſind, als bei dieſem: ſo beſitze ich ei⸗ nen, deſſen Ruͤckenfloſſe klein iſt, und nur aus neun Strah⸗ len beſteht; andern fehlt ſie gaͤnzlich, wie die, welche auf der vier und neunzigſten Tafel vorgeſtellet ſind; noch ein anderer hat ſtatt der Floſſe nur eine Erhoͤhung, und ein dritter zwey dergleichen. Bey einem iſt die Afterfloſſe dop⸗ pelt, und die Schwanzfloſſe wie eine dreizackigte Gabel ge⸗ bildet, wie ſolches aus der erſten und zweiten Figur der eben angefuͤhrten Tafel zu erſehen iſt. Noch bey einem andern iſt die letzte Floſſe ungemein lang, und auch die uͤbri⸗ gen Floßen find verhaͤltnißmaͤßig viel laͤnger, als gewoͤhn⸗ lich; die beiden Afterfloſſen ſtehen nebeneinander, das uͤber⸗ fluͤßige an der Schwanzfloſſe aber waͤchſt gewoͤhnlich auf den Seiten in der Mitte. Es ſcheint, daß der Trieb, wels cher zur Hervorbringung der Floſſen an dem einen Theile fehlet, an dem andern verdoppelt wird, und liegt wahr⸗ ſcheinlich die Urſache an der Pflege dieſer Fiſche. Merk⸗ wuͤrdig iſt es, daß ſich die Farben nach dem verſchiedenen Alter derſelben abaͤndern. In den erſten drey Jahren find fie öfters ſchwarz: eine Farbe, welche die Natur im Mineralreich und bey vierfuͤßigen Thieren noch ſo ziemlich haͤufig, bey den Inſekten, Voͤgeln und Pflanzen nur hoͤch ſelten, bey den Fiſchen aber, auſſer dem unſrigen, gar nicht hervorbringt. Nach einigen Jahren erſcheinen gewoͤhnlich ſilberne Punkte, die ſich allmaͤhlig dergeſtalt vergroͤſſern, bis der Fiſch uͤber und uͤber eine Silberfarbe bekoͤmmt, und wird er alsdann Silberfiſch genannt, darauf wird er roth und verſchoͤnert ſich, je aͤlter er wird; jedoch trift es ſich zu den vorhergehenden beiden Theilen. 169 auch manchmal, daß er erſt roth wird, und darauf eine Silberfarbe annimmt; auch iſt er zu Zeiten vom Anfang an roth. Dieſer Fiſch iſt ohnſteitig das ſchoͤnſte und praͤchtigſts Geſchoͤpf unter den Waſſerbewohnern, und ich muß beken⸗ nen, daß ich beim erſten Anblick deſſelben, ohngeachtet ich viele ſchoͤne auslaͤndiſche Fiſche beſitze, uͤber deſſen Glanz in Erſtaunen gerieth: denn er warf aus dem Glaſe mit Waſſer, worinn ich ihn erhielt, einen hellen Schein, gleich einer gluͤhenden Kohle im Finſtern, von ſich. Indeſſen dauerte meine Freude nicht lange: denn kaum hatte die⸗ ſer Fiſch einige Tage in Branntwein gelegen; ſo war faſt alle Farbe verſchwunden: ein Umſtand, welcher vermuthen laͤßt, daß dieſe Farbe von einem zarten Schleim, welcher den Fiſch uͤberzieht, herruͤhre; denn der Branntwein er: hielt in eben dem Verhaͤltniß eine rothe Farbe, ſo wie der Fiſch dieſelbe verlor. Eine aͤhnliche Erſcheinung habe ich bey dem Schlampitzger beobachtet; dieſer verlor feine ſchoͤ⸗ ne Orangefarbe am Bauche, als mir durch das Feſthalten deſſelben der Schleim an der Hand ſitzen blieb. Was mich in dieſer Meinung noch mehr beſtaͤrket, iſt, daß der Fiſch die Farbe behaͤlt, wenn er getrocknet oder ausgeſtopfet wird; denn in dieſem Fall trocknet der Schleim an, und der Firniß, womit man den Fiſch uͤberziehet, erhaͤlt ihn. Die vornehmen Chineſer und Japaner, die ihn fuͤr den ſchoͤnſten unter ihren uͤbrigen prachtvollen Fiſchen halten, bewahren ihn ſowol in ihren porcellainen Gefaͤſſen, als auch in ihren Teichen zur Zierde auf; vorzuͤglich dienet er den vornehmen Frauen zum Zeitvertreib, indem ſie ihn fuͤt⸗ tern und ſich an ſeinen lebhaften Bewegungen im Waſſer ergoͤtzen. Urſpruͤnglich ruͤhrt er aus einem See ohnweit eines hohen Berges Thienking genannt, bey der Stadt Tchanghou in der Provinz The Kiang, unter dem drei⸗ ßigſten Grad drey und zwanzig Minuten Polshoͤhe her; 2 5 170 - Nachtrag von da er ſowohl in die uͤbrigen Provinzen dieſes Reichs, als auch nach Japan und Europa verpflanzt worden iſt. Gegentoärtig wird er nicht nur in England, Holland und Daͤnnemark, ſondern auch in verſchiedenen Staͤdten Deutſchlaudes gehegt. Nach erſterem Lande ward er im Jahr 1611 gebracht, und 1728 war er daſelbſt ſchon allge⸗ mein bekannt a). In Hamburg hat ihm der Kaufmann Hr. Grewe; in Kaͤrnthen die Frau Graͤfin von Goes, und in Bremen der Hr. Rath Gelrichs einen eigenen Teich gewidmet. Letzterer ſchreibt an den ſich gegenwaͤrtig hier aufhaltenden Hrn. Dr. Wichelhauſen aus Bremen folgendes: „Von „den Goldfiſchen beſitze ich eine ziemliche Anzahl, die „acht Stuͤck, welche ich von Hrn. Altermann Rouwe er „halten, gezogen find. Ich hege fie in einem kleinen Baſ⸗ „fin etwa ſechs und dreißig Fuß lang, welchen ich dazu ha⸗ „be graben laſſen, und worinnen ſie ſich auſſerordentlich „gut halten, ſo, daß ſo viel ich bemerket habe, noch keiner „davon geſtorben iſt. Die obgedachten acht erſten Stuͤcke, „die, wie ich fie bekam, einen halben Finger lang waren, »ſind fo ſehr angewachſen, daß zwey davon ſchon fo groß „wie ein kleiner Hering geworden. Diejenigen, die ich „davon gezogen, wachſen nicht ſo geſchwind, weil vermuth⸗ „lich der Baſſin zu ſtark damit beſetzet iſt; mehrgemeldete „acht Stück waren, wie ich ſie bekam, alle insgeſamt „ſchwaͤrzlich. Jetzt find zwey davon ganz roth, einer faͤngt „an roth zu werden, und hat nur noch einen ſchwaͤrzlichen „Rücken, die übrigen find noch unverändert; unter den „Jungen habe ich in der Zeit ganz rothe bemerket, die „kaum Fingers lang ſind. Silberfarbig werden nur die „rothen, und zwar erſt, wenn ſie alt werden, da die rothe 1 2 . f zu den vorhergehenden beiden Theilen. 171 „Farbe nach und nach bleicher und endlich weiß wird; die „Goldflecken fallen hauptſaͤchlich bey den ſchwarzen ſehr „in die Augen. Sie zeigen ſich zuerſt am Ende des Schwan⸗ „zes. Ich fuͤttere ſie wie die Karpfen mit weiſſem Brodte.“ Auch nach Caſſel hat ihn ohnlaͤngſt ein Naturalien⸗ haͤndler beſorgt; und hieher haben ihn kuͤrzlich Se. Excel⸗ lenz, der hollaͤndiſche Geſandte, Hr. Graf von Hayden, mitgebracht, deſſen Guͤte ich das oben angefuͤhrte ſchoͤne Stuͤck zu verdanken habe. 5 | Wenn man fie in Glaͤſern oder porcellainen Gefäßen hält; fo werden fie mit klein gepfluͤckten Oblaten, feinen Semmelkrumen, gedoͤrrten, zu Pulver geſtoſſenen Eierdot⸗ tern, oder Schweinefleiſch und Schneckenbrut, deren Schleim, wie man ſagt, ihre liebſte Speiſe iſt, gefüttert. Auch haſchen ſie gerne nach hineingeworfenen Fliegen. Im Sommer muß man ſie die Woche zweimal, und bey heiſſer und ſchwuͤler Witterung noch oͤfter mit friſchem Waſſer verſehen. Im Winter iſt dieſe Erneuerung alle acht oder vierzehn Tage hinreichend. In Teichen, die mit einer Garten- oder Modererde verſehen find, bedürfen fie kei⸗ ner weitern Fuͤtterung. Iſt aber der Grund ſandigt; ſo kann man fie mit Leimkuchen, Miſt und Brodt unterhal⸗ ten. Im Winter freſſen ſie nicht, daher ihnen auch die Chineſer drey bis vier Monath lang, als ſo lange der Win⸗ ter bey ihnen dauert, keine Nahrung vorwerfen. Weil ſie beim Herausnehmen aus den Gefaͤßen mit der Hand leicht Schaden nehmen, ſo bedient man ſich dazu eines kleinen Keſchers. Da dieſe Fiſche eben ſo, wie der Kar⸗ pfen, Schley und die Karauſche, die ſchattigten Oerter ſuchen; ſo thut man wohl, daß man ihnen etwas Gruͤnes hineinwirft, worunter ſie ſich verbergen koͤnnen. Es muß jedoch dieſes ſo beſchaffen ſeyn, daß es dem Waſſer keine ſcharfe Lauge mittheilet, welches den Tod der Fiſche nach ſich ziehen wuͤrde. Da die kleinen ungleich lebhafter ſind, 172 Nachtrag als die erwachſenen; ſo waͤhlet man gemeiniglich jene, um ſie in Gefaͤſſe einzuſetzen; jedoch muß man nicht zu viel in eins zuſammenbringen, weil ſie ſonſt leicht ſterben. Damit ihre Bewegungen und ſchoͤnen Farben auch von weitem ins Auge fallen moͤgen; ſo ſchicken ſich dazu groſſe und weite Kugeln von weiſſem Glaſe am beſten. Die Oefnung muß nicht zu enge ſeyn, damit fie gemaͤchlich Luftſſchoͤpfen koͤnnen; aber auch nicht zu weit, weil ſie ſonſt, wenn ſie über die Oberflache herausſpringen, umkommen. Wenn der Teich weder Grundkraͤuter noch ein flaches Ufer hat, woran die Fiſche ihren Laich abſetzen koͤnnen; ſo muß man ihnen gruͤne Zweige hineinwerfen. Er hat einen groſſen Eierſtock, vermehret ſich ſtark, und laicht im May. Er hat ein zaͤhes Leben, denn wie Hr. Baſter erzaͤhlt a); ſo hat ein ſolcher Fiſch, der aus dem Glaſe auf die Erde ſprang, nachdem er eine Stunde da gelegen hatte, ſich, als er ins Waſſer kam, lebhaft beweget. Dieſe Fiſche has ben ein gutes Gehoͤr, und laſſen ſich leicht durch ein gege⸗ benes Zeichen zur Fuͤtterung an die Oberfläche des Waſ⸗ ſers locken; ſie lernen auch diejenigen leicht kennen, welche fie zu futtern pflegen: denn fle ſteigen ſogleich in die Höhe, ſobald ſie den, der ihnen allezeit die Nahrung vorwirft, von weitem ankommen hoͤren. Die Chineſer haben ge⸗ woͤhnlich an ihren Gefaͤſſen ein Pfeifchen hangen, um ſie an einem gewiſſen Ton zu gewoͤhnen. In den eingeſperr⸗ ten Gefaͤſſen werden fie nicht leicht über ſechs bis acht Zoll lang; in den Teichen aber erreichen fie die Länge von zwölf bis vierzehn Joll. 8 Beim Anfange des Darmkanals ſitzen, wie bey den uͤbrigen dieſes Geſchlechts, die Zaͤhne; er hat drey Beu⸗ gungen, und iſt ſo lang, wie der Fiſch. Der Milch und a) Hor. Subſec. T. II. p. 84. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 173 Rogen ſind doppelt, und die Schwimmblaſe beſteht aus einem weiten und engern Theil. In China heißt dieſer Fiſch Ringo; in Japan Binz ju; in England Goldfiſh; in Holland und Schweden Goldfiſch und fo lange er noch weiß iſt, Silberfiſch; in Deutſchland Goldkarpfen, und in Frankreich Doree' de la Chine und Poiſſons d'or. Wenn Linne“ a) und Gronov b) an einem Orte den Karakter diefes Fiſches in der dreigabelichten Schwanz⸗ floſſe zu finden glauben; ſo iſt dieſes Kennzeichen eben ſo unſicher, als dasjenige, welches ſie an einem andern Ort von der doppelten Afterfloſſe hernehmen wollen e). Es iſt zwar die rothe Farbe, die ich annehme, ſo lange er noch klein iſt, auch nicht allezeit vorhanden; allein auch bey an⸗ dern Fiſchen find die Karaktere ſelten in dieſem Alter deut lich. Auch ſieht Gronov unrichtig den mit einer dreiſpitzi⸗ gen Schwanzfloſſe verſehenen Bley des Klein d) fuͤr un⸗ ſern Fiſch an. 26. Der Leiter. 95ſte Tafel. Nenzehn Strahlen in der Afterſloſſe. Br. 12. B. 10. A. 19. S. 18. R. 12. e). Die neunzehn Strahlen in der Afterfloſſe machen die ſe breite Karpfengattung von den uͤbrigen ihres Gleichen fenntbar. In der Bruſt⸗ und Ruͤckenfloſſe find zwoͤlf, in \ [1 a) Faun. Suede n. 331. d) Miſſ. V. t. 13. f. 1. b) Mu. I. e) Cyprinus in pinna ani I e 3, radiis novemdecim. P. XII. e) S. N. p. 527. n. 7. 20- V. X. A. XIX. C. XVIII. . p. 108. n. 342. D. XII — 174 Nachtr ag der Bauchfloſſe zehn, und in der Schwanzfloſſe achtzehn Strahlen befindlich. Der Kopf iſt eben fo, wie die Mundoͤfnung, klein, und von beiden Kinnladen die oberſte die laͤngſte; die Ge⸗ hoͤr- und Geruchsoͤfnungen ſtehen dicht an den Augen; auf der Naſe und dem Genick nimmt man eine in die Quere laufende Vertiefung wahr; der Rüden bildet ei⸗ nen Bogen, iſt ſchaef und von ſchwaͤrzlicher Farbe. Die Seiten ſind zuſammengedruͤckt, und mit groſſen ſilberfar⸗ bigen Schuppen bedeckt; die Seitenlinie macht eine Beu⸗ gung nach dem Bauche zu, und laͤuft alsdann mitten durch den Koͤrper nach dem Schwanze zu. Die Floſſen ſind am Grunde blau, und mit einer dergleichen Einfaſſung verſe⸗ hen; die Afterfloſſe hat eine mond; und die Schwanzfloſſe eine gabelfoͤrmige Bildung; der After ſitzt weit hinten am Koͤrper, und an der Bauchfloſſe iſt eine Heine Mittelfloffe ſichtbar. | A | Wir treffen dieſen Fiſch in Schwediſchpommern in der Pene und in denen damit verbundenen Seen an; und ich habe ihn der Güte des Hrn. von Buggenhagen zu ver⸗ danken. Er erreicht die Gröffe von zwölf bis vierzehn Zoll, hat ein weiſſes mit kleinen Graͤten durchwebtes Fleiſch, und da er auch uͤberdem an ſich nicht ſtark iſt; ſo wird er nicht viel geachtet. Man faͤngt ihn mit eben denen Werk⸗ zeugen, wie den Bley oder Braſſen, und macht ihn auf eben die Art, wie dieſe, zur Speiſe zurecht. Auch in Ab⸗ ſicht der inneren Theile weicht er von jenen nicht ab. Die Fiſcher freuen ſich, wenn ſie ihn in ihrem Netze erblicken: denn da fie aus der Erfahrung wiſſen, daß, wenn dieſer ſich ſehen laͤßt, ſie bald darauf einen Fang von dem ungleich wichtigern Bley machen; ſo glauben ſie, daß letzterer dem erſteren folge, und ſich von ihm leiten laſſe; daher; fie ihn auch mit dem Namen Leiter belegt haben. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 175 Dem erſten Anſehen nach ſollte man ihn für einen jungen Bley oder eine Zope halten: allein die geringe An⸗ zahl von Strahlen in der Afterftoſſe iſt uns fuͤr das Ge⸗ gentheil Buͤrge. Die Orfe. 96ſte Tafel. wi Körper orangefarbig, vierzehen Strahlen in der Af⸗ terfloſſe. Br. 11. B. 10. A. 14. S. 22. R. 10. Die ſchoͤne Orangefarbe, womit dieſer Fiſch prangt, und die vierzehn Strahlen in der Afterfloſſe machen ihn kenntbar. In der Bruſtfloſſe find eilf, in der Bauchfloſſe zehn, in der Schwanzfloſſe zwey und zwanzig und in der eee zehn Strahlen befindlich. a) Cyprinus, colore croceo, piuna ani radiis quatuorde- eim. P. XI. V. X. A. XIV. C. XXII. D. X. Cyprinus Orfus. C. pinna ani radiis 13. Linn. S. N. p. 530. n. 17. Cy- prinus Orfus dictus. Art. Syn. p. 6. n. 8. & C. Vrow- Fish dictus. p. 5. n. 6. Leueiſcus in dorſo et late- ribus flavicans; imo ventre albicante, ſquamis argenteis ; pinnis branchialibus ex fur- vo purpureſcentibus, reliquis ex flavo rutilantibus. Klein. Miſſ. Piſc. V. p. 66. n. 4. Capito fluviatilis ſubruber. Gesn. Paralip. p. 12. Icon. A- nim. p. 298. Die Orfe, Orff, Urff, Erfle, Noͤrfling, Wuͤrfling, Elff. Thierb. S. 166. b. Or- phus Germanorum. Charler. Onom. p. 156. n. 6. Orphus Germanorum ſeu capito ſub- ruber. Jonſt. de Piſc. p. 15 3. t. 2. f. 7. k. 26 1:9. Orphus Germanorum, Vrow - Fish. Willglib. Ichth. p. 253. t. Q. 9. f. 1. 2. Vrow- Fish. Ray Synops. Piſc. p. 118. n. 15. Orphus Germanorunı. Al- drov. de Piſc. p. 605. Nerfling, Srauenfifch, Jakeſeke, Jaß. Mar ſigl. Danub. IV. p. 13. t. 5. Golowljä. Lepech. Reif. S. 34. Golobi. Georg. Keif. 1. Th. S. 187. Die Orfe. Meyer. Thierb. 2. Th. S. 31. t. 43. Der Urf oder 0 Muͤller. L. G. ar Th. S. 187. 176 Nachtrag Der Kopf iſt klein, oben, ſo wie der Ruͤcken, und die Seiten, gelbroth. Die Backen und der Bauch find ſüber⸗ farbig, die Augen haben einen ſchwarzen Stern in einem goldfarbigen Ringe; von den beiden Kinnladen ſteht die obere vor der untern etwas hervor. Die Schuppen ſind groß, ſaͤmtliche Floſſen roth, und die am Schwanze mit ei⸗ nem mondfoͤrmigen Ausſchnitte verſehen. Dieſer ſchoͤne Fiſch, den wir dem chineſiſchen gewiſſermaſſen an die Seite ſetzen koͤnnen, behaͤlt auch in Branntwein gelegt ſeine Far⸗ be, woraus es wahrſcheinlich wird, daß dieſe ihren Sitz in dem Schleim unter den Schuppen habe. Er gehoͤrt im ſuͤdlichen Theil von Deutſchland zu Haufe; vorzüglich fin⸗ det er ſich in der Gegend von Nuͤrnberg und Augſpurg, und ich habe ihn der Guͤte des Buchhaͤndlers Hrn. Raſpe zu verdanken. Er haͤlk ſich in Fluͤſſen, Seen und Teichen auf, hat ein weichliches Leben, und ſteht auſſer dem Waſſer bald ab. Waͤre dieſer Fiſch im noͤrdlichen Theil von Deutſch⸗ land bekannt; ſo wuͤrde man ihn mit ungleich geringern Koſten, als den chineſiſchen, in die Teiche verſetzen koͤnnen; wie man ihn denn auch in dem obern Theil von Deutſch⸗ land zur Zierde in den Stadtgraben eingeſetzet findet. Er hat ein weiſſes, zu Zeiten auch roͤthliches, wohlſchmecken⸗ des Fleiſch, das im April und May am beſten, und alsdann auch leicht zu verdauen iſt. Er lebt von Wuͤrmern, Inſek⸗ ten, fetter Erde, und von den Eiern anderer Fiſche; bes ſonders iſt er ſehr begierig nach Brodt: denn wenn man dieſes in die Teiche, worinn dieſe Fiſche ſtehen, wirft; ſo kommen ſie bald in die Hoͤhe, und ſchnappen darnach. Sei⸗ ne Feinde ſind der Hecht, der Barſch und der Wels; dem ohngeachtet vermehret er ſich ſtark. Die Orfe laicht im Maͤrz und April, und ſetzt ihre kleinen und gelben Eier an den Kraͤutern ab. Man genieſſet ſie entweder mit einer ſauern oder Butterbruͤhe. Auch wird fie, nachdem fie vor⸗ her eingekerbt und mit Mehl beſtreuet worden, gebraten, — zu den vorhergehenden beiden Theilen. 177 da ſie alsdann am wohlſchmeckendſten iſt; jedoch wird ſie nur ſelten gegeſſen, indem man ſie lieber zur Zierde lau⸗ fen laͤßt. Die inneren Theile dieſes Fiſches ſind mit denen vom Karpfen von gleicher Beſchaffenheit. Auf jeder Seite hat er zwey und zwanzig Ribben und im Ruͤckgrade fünf und vierzig Wirbelbeine. I In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Orff, Urff, Oerve, Oerfling, Wyrfling, Elft und Frauenſiſch; in Ungarn Jakeſeke, bey den Illiriern Jaß, in Rußland Golowlja, und Golobi, und in Frankreich Orſe. 5 Linne giebt den Rhein, die engliſchen Fluͤſſe und Seen zum Aufenthalt dieſes Fiſches an: allein ich zweifle, daß man ihn weder an einem noch an dem andern Orte | finden werde. | Maier führe zwar zwey Arten von Orfen au b), nämlich die weiſſe und die rothe: ob fie aber nur der Far⸗ be nach, oder weſentlich unterſchieden ſind, mag ein in da⸗ ſiger Gegend wohnender Naturkuͤndiger entſcheiden. Gesner hat dieſen Fiſch zuerſt beſchrieben, und eine, wiewohl ſchlechte Zeichnung, von ihm geliefert e). Die ungewoͤhnliche Schoͤnheit dieſes Fiſches mag zur Entſchuldigung des Willughby dienen, wenn er zweifelt, ob nicht an demjenigen, den er in Regensburg geſehen hat, die Farben durch die Kunſt hervorgebracht waͤren d): denn da er weder den chineſiſchen Goldkarpfen, noch unſern Gold⸗ ſchley kannte; ſo konnte er allerdings einen ſolchen e fiſch für un natuͤrlich halten. Die Frage des Willughby: ob die Orfe und der Rudd der Engländer einerley Fiſch ſey 6)? laͤßt ſich verneinen, ein letzterer iſt unfere Plötze. ——ů— ) S. N. p. 530. c) Thierb. S. 166. b. A b) Thierb. 2 Th. tab. 31. 43. d) Ichth. p. 253. e) A. g. O. Dekon. Naturg. der Fiſche. 3. h. M . 178 Nachtrag willughby, der unſern Fiſch als zwey beſondere Gat⸗ tungen auffuͤhrt, hat den Artedi zu dem naͤmlichen Irr⸗ thum verleitet; auch hat er den Rubelio fluviatilis eben dieſes Schriftſtellers, welcher unſere Ploͤtze iſt, unrichtig zu der Orfe angefuͤhret. . Der Lauben. Eur Strahlen in der After⸗ und zehn in der Ruͤckenfloſſe. Br. 15. B. 9. A. 11. S. 18. R. 10. Die eilf Strahlen in der After-und die zehn in der RNuͤckenfloſſe ſcheinen mir zureichende Merkmale zu ſeyn, dieſen Fiſch von den übrigen dieſes Geſchlechts zu unter⸗ ſcheiden. Er hat in der Bruſtfloſſe funfzehn, in der Bauch⸗ floſſe neun und in der Schwanzfloſſe achtzehn Strahlen. Dieſer Fiſch hat einen geſtreckten Körper, einen klei⸗ nen Kopf, Schuppen von mittlerer Groͤſſe, graue Floſſen, * a) Cyprinus pinua aui ra- diis undecim decemque in pin- na dor ſali. FP. XV. V. IX. A. XI. C. XVIII. D. X. Cy- prinus Leuciscus. C. pinna ani radiis 10. dorſali 9. Linn. S. N. p. 528. n. 12. C. novem digitorum, rutilo longior et anguſtior, pinna ani radio- rum decem. Arted. Syn. p. 9. n. 16. Leuciscus ſeu albula. Bell. Aquat. p. 313. L. fe- cunda fpecies. Rondeler. P. II. p. 192. L. ſecundus. Aldrov. p. 607. L. fluviatilis ſecunda ſpecies. Gesn. Aquat. p. 26. Icon. Anim. p. 290. Paralip. p. 38. Dace, or Dare. Wil. lughb. Ichth. p. 260. t. Q 10. f. 3. Dace, or Dare. Ray. Syn. Piſc. p. 121. n. 24. Dace, or Dare. Charlet. p. 156. n. 7. Abu grymbi, Gubrumbi, Budjenn. Forskaöl Deſcript. Anim. p. 71. n. 105. Dace. Penn. Britt. Zool. III. p. 366. n. 173. Vandoife ou Dard. Duhamel. Trait&s des p£ches. . T. H. p. 50 , . 4 , Bli- eke, Laugeler, Jonſt. p. 136. t. 26. f. 11. Laugele, Meier. Thierb. 2. Th. S. 27. t. 97. Gesn. Thierb. S. 162. Lau- ben. Marſigl. Danub. IV. p. 5 . t. 18. f. 3. Weisfiſch. Muͤller. L. S. 4. Th. S. 390. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 179 einen gabelfoͤrmigen Schwanz und eine gebogene am Baus che fortlaufende Seitenlinie. Er iſt bis auf den braͤunli⸗ chen und runden Rücken ſilberfarbig. Seine Augen haben einen ſchwarzen Stern in einem gelblichen Ringe, und vor denſelben neben einander die Gehoͤr⸗ und Geruchsoͤfnun⸗ gen. Die Mundoͤfnung iſt ziemlich weit, der Ktemendeckel beſteht aus zwey Blaͤttchen und ſaͤmtliche Floſſen haben eis ne weiſſe Farbe. Wir treffen dieſen Fiſch im ſuͤdlichen Theil 3 Deutſch⸗ lands, imgleichen in Frankreich, Italien und England an; diejenigen, die ich unterſuchet, und wovon hier einer ab⸗ gezeichnet iſt, habe ich von meinem gelehrten Freunde, dem Hrn. Profeſſor von Paula Schrank zu Burghausen in Baiern, unter obiger Benennung, erhalten. Er erreicht die Groͤſſe von acht bis zwölf Zoll; in Deutſchland wird er nicht leicht uͤber ſechs bis acht Zoll, in Frankreich einen Fuß a), und in England bisweilen gar anderthalb Fuß b) lang angetroffen; er liebt ein reines und flieſſe endes Waſ⸗ ſer, lebt von Muͤcken und Wuͤrmern, und pflanzt im Mo⸗ nat Jun fein Geſchlecht fort. Die Vermehrung bey fels bigem iſt ſtark, und ob er gleich an ſeinem gefraͤßigen Nach⸗ barn, dem Hecht und Barſch, maͤchtige Feinde hat; ſo weis er ihnen doch durch ſein ſchnelles Schwimmen zu entkom⸗ men. Man faͤngt ihn mit Netzen, und in der Laichzeit mit hoͤlzernen Reuſen, die mit Kraͤutern bedeckt werden, und indem er ſeinen Laich zwiſchen denſelben abſetzen will, faͤngt er ſich von ſelbſt darinn. Er hat ein weiches, leicht zu ver⸗ dauendes Fleiſch, das aber wegen ſeiner vielen kleinen Grä, ten eee zu eſſen iſt, und daher nur vom gemeinen | M 2 a) Diuhamel. Traitẽs des b) Penn. Britt. Zool. III. peches. T. II. p. 501. D 374 | 180 Nachtrag Manne gekauft wird. Dieſer macht ihn gewöhnlich mit einer ſauern Zwiebel⸗ oder Butterbruͤhe zurecht. Das Darmfell iſt glaͤnzend⸗ weiß, und mit ſchwarzen Punkten beſprengt. Die blaßrothe Leber beſteht aus zwey Lappen von ungleicher Länge; die Milz iſt roͤthlicht, der Milch eben ſo wie der Eierſtock doppelt, und enthielt letz⸗ terer ſehr kleine weißlichte Eier. In Baiern und Defterreich heißt dieſer Fiſch Lau⸗ ben, Windlauben; in der Schweiz, ſo lange er noch klein iſt, Seele, und zu Conſtanz beſonders Zinnſiſch; wenn er ‚älter wird, Agoͤnen, Cagonen, und wenn er groß iſt, Laugele, in Holland Wittertje, in Engeland Dace und Dare, in Frankreich Vandoiſe oder Dard, und in Arabien Abu grimbi / Subrumbi, Budjenn. N Da mir der Hr. Prof. von Paula Schrank meldet, daß in Baiern ſowol unſer Fiſch als der Uekeley a) und die Alandbleke b), den nehmlichen Namen fuͤhren; ſo finde ich noͤthig zu erinnern, daß, wenn man jene Fiſche mit mei⸗ ner gegebenen Zeichnung vergleichen will, man hierauf Ruͤckſicht nehmen muͤſſe. 29. | Der Spierling. 97ſte Tafel. Fig. 2. Nan Strahlen in der Ruͤcken⸗ und Afterſſoſſe. Br. 12. B. 8. A. 9. S. 20. R. 9. d). a) Siehe 1. Th. S. 69. a) Cyprinus radiis novem in pinna anali dor ſalique. P. XII. V. VIII. A. IX. C. XX. D. IX. Cyprinus Aphya. C. pinna ani radiis 9. iridi- bus rubris, corpore pelluci- do. Linn. S. N. p. 528. n. 11. Weſtg. Reiſe. S. 269. 300. C. biuncialis, iridibus rubris, pinna ani oſſiculorum no- vem. Art. gen. p. 4. n. 9. Syn. p. 13 n. 49 Spes p. 255 Mudd, Budd, Quidd, Ig ling, herd Oi, Alle Alkutta, Solfenfudg. Linn. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 18 Die neun Strahlen in der Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe unterſcheiden den Spierling von den übrigen Karpfengat⸗ tungen. In der Bruſtſtoſſe find zwoͤlf, in der Bauchfloſſe acht, und in der Schwanzfloſſe zwanzig Strahlen befindlich. Die Mundoͤfnung iſt von mittlerer Groͤſſe, und ge⸗ ſchloſſen ſtehet die obere Kinnlade etwas vor der untern hervor. Der Koͤrper iſt geſtreckt, dick und rund; der Kopf und die Schuppen, welche leicht abfallen, ſind von mittlerer Groͤſſe. Die Augen haben einen ſchwarzen Stern, welcher von einer gelben Linie und einem rothen Ringe ums geben wird. Der Rücken iſt braͤunlich, der Bauch bey eini⸗ gen roth, bey andern weiß und die Seiten unter der Linie weißlicht ; die Seitenlinie laͤuft mitten durch den Körper in einer geraden Richtung. Saͤmtliche Floſſen ſind am Grun⸗ de gruͤnlicht, am uͤbrigen Theil gran, und die Schwanz⸗ floſſe iſt gabelfoͤrmig. Wir treffen dieſen Fiſch an dan Ufern in der Oſtſee, und in denen ſich dahin ergieſſenden Fluͤſſen, und faſt in allen Bächen von Schweden, Norwegen und Sibirien an, und halten ſie ſich gewöhnlich haufenweiſe zuſammen. In jenem Lande wird er, nach dem Bericht des Linne, nicht uͤber anderthalb bis zwey Zoll; in Norwegen hingegen, wie wir aus der Zeichnung, die ich dem groſſen Naturkuͤn⸗ diger, dem ſeel. Konferenzrath Muͤller, zu verdanken ha⸗ be, erſehen, vier und einen halben Zoll lang. Er hat ein weiſſes, wohlſchmeckendes, geſundes und leicht zu verdau⸗ endes Geile. und wird gewoͤhnlich, nachdem man ihm den Br M 3 gi D Faun. Suec. p. 131. n. 374. Prod. p. 30. n.4 31. Mutter- Der Soldat oder Gallian. Ee, lofeken. Schonev. Ichth. p. 36. ech. Reiſ. 2. Th. S. 191 Tab. . Moderliefsken. Mulff Ichth. 19.4.5. Löie, Görloie, Kime, p. 411. n. 57. Der Spierling. . Gorkytte, Muller. Müller. L. S. 4. Th. S. 49. 182 a 4 Nachtrag Kopf 8 und die Eingeweide herausgenommen hat, in Butter gebraten, verzehret. Auch bedienen ſich die ſchwediſchen Fiſcher deſſelben an der Angel, um Baar⸗ ſche damit zu fangen a). In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Spierling und mo⸗ derliesken; in Preuſſen Mutterloſeken. Dieſer Name iſt o ohnſtreitig von Aphya gemacht, womit die Alten einen kleinen Fiſch belegten, den ſie aus dem Meeresſchaum, mit⸗ hin ohne Mutter, entſtehen lieſſen; in Schweden Mudd, Budd, Quidd, Iggling, Glirr, Glirren, Gli, Alkut⸗ ta, Solſenſudg, in Sibirien Gallien, und in Norwegen Loie, Gerloie, Rime, Gorkime und Gorkytte. Artedis Frage b): ob unter Schonevelds Mutter⸗ loſeken unſer Fiſch zu verſtehen ſey? laͤßt ſich bejahen. Zum Lachsgeſchlechte uͤberbaupt 835 Die Fiſche, welche zu dieſem Geſchlecht gehoͤren, ſind größtentheile Bewohner des nördlichen Oceans; die oſt⸗ und weſtindiſchen Gewaͤſſer haben nur wenige, und das mittellaͤndiſche Meer nur ein Paar aufzuweiſen: es iſt das her kein Wunder, wenn man bey den griechiſchen und roͤ⸗ miſchen Schriftſtellern nur von einigen wenigen Nachricht findet. Aelian gedenkt zuerſt der Aeſche d), Plinius des gemeinen Lachſes e), Ambroſius der Teichforelle f), Jo⸗ vius der Goldforelle g) und Belion des erer er ” des u — 7 > de ei: — le Wefß gothiſche Reiſe. 951 Hex. F. v. 3. ound 155 0 Da b) Syn b. 13. . rio L. n. p. 13. n. 29. 0) Siehe 1. Th. S. 139. 80 De pile Rom. 122% d) J. 14.0. 22. Salmo Thy. Salmo Carpio b. ine malus LL. h) Aquat. p- a Sms | e) 19.6. 18. Salma Salar. L. Salvelinus E. 3 RE zu den vorhergehenden ıbeiden Theilen. 183 Ritters a), des Stints b) und des Lavarets c). Er lieferte uns von dieſen dreien Zeichnungen; imgleichen von der Ae che: vom Lachs aber hat er nur den Kopf abgebildet. Darauf gab uns Rondelet eine Zeichnung von der Gold⸗ forelle, und beſchrieb, auffer dem Hauting ) und dem Blau felchen e), verſchiedene Fiſche, die in dieſes Geſchlecht ge⸗ hoͤren: wovon ſich aber, wegen der ſchlechten Zeichnun⸗ gen, nicht mit Gewißheit beſtimmen laͤßt, ob andere, als die hier beſchriebenen, darunter zu verſtehen ſind. Bald darauf beſchrieb Salvian den Salmarin f), die Seeidech⸗ fe g), Gesner den Heuch h), die groſſe Forelle i); imglei⸗ chen die Alpforelle Y, Charleton die Lachsforelle I), Wil⸗ lughby den grauen Lachs m), Ray n) und nach ihm Ars tedi o) den kleinen Lachs, Marcgraf die Silberforelle p), Artedi den gefleckten Lachs q) und den Weißfiſch r) und Catesby den Stinklachs s). Dieſe machen zuſammen ein und zwanzig Gattungen aus, wovon Artedi den Mark⸗ M 4 a) Aquat. p. 286. Salmo Umbla L. b) Aquat. p. 288. Salmo Eperlanus L. e) Aquat. p. 284. Salmo Lavaretus L. d) Salmo Oxyrinchus L. e) Bezola P. II. p. 163. f) Aquat. p. 102. Salmo Salmarinus L. 90) Aquat. P-242- Saurus L | h) Thierb. S. 174. Hucho L. i) Thierb. S. 199. Lacuſtris L. Salmo Salmo Salmo k) Thierb. S. 190. Salmo Alpinus L. I) Onom. p. 151. Trutta L. ö m) Ichth. p. 193. Salmo Eriox. L. n) Salmulus. Synopf. Pife, p. 63. co) Syn. p. 26. n. 12. p) Iter Braſ. p. 170. Sal- mo Argentinus L. q) Spee. p. 44. Salmo Bi- e E r) Spec. p. 40. Salmo an bula L. 8) Fiſche⸗ p. 2. t. 2. f. 2, Salmo Foetens L. Salıno „ Nachtrag grafſchen, und den vom Ray nicht mit aufn Nach der Zeit machte uns Haſelquiſt mit einem a), Gronov mit drey b) und Cinne mit ſechs bekannt c). Dieſe gaben mit den oben angefuͤhrten ein und dreißig Gattungen, weil aber Linne den Zahnmaul des Saſelquiſt, wie gedacht, fuͤr eine Karpfenart hielt, und den kleinen Lachs des Ray und Artedi mit Recht, weil es nur ein junger Lachs iſt, ebenfalls auslaͤßt; ſo hat dieſes Geſchlecht bey ihm nur neun und zwanzig Gattungen. Hierauf lehrte uns Pontoppidan d), Strom e) Fridr. Muͤller f), Aſeanius g), Pennant h), Lepechin ein jeder einen i), Otto Fabricius zwey ), und Pallas!) drey kennen. Pontoppidan m) und Martini n) erklaͤ⸗ ren zwar den Angmarſet fuͤr eine Heringsgattung: allein nach der Zeichnung, die uns Olafſen mitgetheilet hat o), gehört er wegen der Fettfloſſe in unſer Geſchlecht. Auch in meinem Pluͤmier finde ich eine Zeichnung einer neuen Art; und hiernaͤchſt werde ich ebenfalls drey beſchreiben, die nicht im Linneiſchen Syſtem ſtehen, welche zuſammen ſechs und vierzig Arten ausmachen. Ich halte aber dafür, daß Artedi und Cinne, durch die undeutlichen Beſchrei⸗ bungen und ſchlechten Zeichnungen der ältern Ichthyologen a a) Reife nach Palaͤſt. S. 437: e) Sundmer. 1. B. S. 292. Cyprin. Dentex. L. Muldkraec. b) Muf. I. n. 53. Salmo f) Prodr. n. 415. Gibboſus. n. 378. Cyprinoi- 8) Icon. t. 24. Salmo Silus. des. n. 165. Anoſtomus L. h) Britt. 200l. III. p. 302. c) Syſt. Nat. n. 19. Salmo i) Reif. 2. Th. S. 192. PK Vimba. n. 21. Notatus.n.23. „. k) Faun. Grönl, 8. flagri· Immaculatus. c. 26. Niloti- Iis. p. 175. S. a p. 1 N cus. n. 27. Pulverulentus. n. 0 Salmo Thokur, Nalus u. 3 Bes 1 Reif. 3. Th. S. 705. 2 a. O. d) Nom 2. Th. S. 2 de e 2. Tb. S. 57. Lodde. b a o) Reiſe nach Jol. 2. Th. t. 28. zn den vorhergehenden beiden Theilen. 185 verleitet worden ſind, einige Gattungen unter mehreren Benennungen aufzuführen: denn fo glaube ich, daß der Salmarin und der Salvelin, imgleichen die groſſe Forelle und der graue Lachs, vom gemeinen Lachs nicht weſeutlich unterſchieden ſind. 1 Zum Lachs. a) Der Hakenlachs. b) 98ſte Tafel. N gr | Ich liefere hier noch eine Zeichnung vom gemeinen Lachs, die man, wenn man ſie mit der auf der zwanzigſten Tafel vorgeſtellten vergleicht, für einen von jenem verſchie⸗ denen Fiſch halten ſollte: allein wenn ich verſichere, daß dieſe ein Männchen und jene ein Weibchen vorſtellt; fo wird man daraus erſehen, daß auch bey einigen Fiſchen ein ſehr merklicher Unterſchied zwiſchen beiden Geſchlech⸗ tern, eben fo, wie bey vielen andern Geſchoͤpfen, ſtatt finde. Der Kopf iſt viel laͤnger und gleicht einem Schwein⸗ ruͤſſel. Die obere Kinnlade iſt auf den Seiten bogenfoͤr⸗ mig ausgeſchnitten, laͤuft in eine Spitze aus, und ſteht vor der untern hervor; inwendig hat ſie gegen das Ende eine Vertiefung, in welcher der Haken der untern Kinnlade einpaßt. Der Haken ſelbſt iſt knorpelicht, und an der un⸗ tern Kinnlade beweglich, bey dem Maͤnnchen iſt auch der M 5 c) Siehe 1. Th. S. 162. Pl. 1. f. 2. Saumon beccard. b) Salnıo Salar, Mas. Sal- . Defeript. des Arts etdesMer. mo Foemina. Bellon. Aquat. T. XI. Sect. II. Pl. I. f. 2. Rgai p. 279. Saumon beccard, Balik, Jarga. Gmel. Reif, 1. Anchorago. Duhamel. Trai- Th. S. 297. tes des pèches. T. II. p. 192 186 15 Nachtrag ri Gaumen mit zwey Reihen ſpitziger Zaͤhne beſetzt; bey dem Weibchen aber habe ich nur ein Paar einzelne Zaͤhne wahrnehmen koͤnnen, und der Kopf iſt bey erſterem mit vielen runden, gelben und braunen Flecken gezieret: bey letzterem nimmt man aber nur einen einzigen am Kie⸗ mendeckel wahr. Bey dem Maͤnnchen ſind die Seiten mit ungleich mehreren ſchwarzen Flecken von unbeſtimm⸗ ter Figur gezeichnet, bey dem Weibchen aber fi ltener und halbmondförmig gebildet; auch hat erſteres an den Sei⸗ ten nach dem Bauche zu viele gelbrothe oder kupfer⸗ farbige Flecke, die letzterem fehlen. Von dieſen Flecken hat ler wahrſcheinlich den Namen Kupferlachs erhalten: es ſind jedoch dieſe nicht allezeit in gleicher Menge und Schoͤnheit der Farbe vorhanden: denn nach der Laichzeit ſind ſte blaͤſſer, und ihre Anzahl geringer als vor derſelben. Der Bauch iſt bey einigen weiß, bey andern ſchmutzig⸗ grau. Die Schwanzfloſſe hat bey dem Maͤnnchen n ſtärkern Ausſchmitt als bey dem Weibchen. Der Lachs mit dem Haken ward vom Bellon a), Ron⸗ delet b), Salvian c) für ein Weibchen, vom Gesner d), Gronov e) und Linne f) aber für ein Maͤnnchen erklaͤrt; diejenigen, die ich unterſucht habe, waren allezeit Milcher, und mein Freund, der He. Amtsrath Goͤden zu Ruͤgen⸗ walde, der eine ſtarke Lachsftiſcherey auf feinem Amte hat, meldet mir: daß die viele tauſende Hakenlachſe, welche ſeine Aufreiſſer zum raͤuchern und verſenden geoͤfnet haͤtten, ale lein Milcher geweſen waͤren. Auch in Anſehung des Ha⸗ 5 a) Aquat. p. 279. N d) Aquat. p. 825. a b) P. II. p. 167. e) Zooph. p. 12 I. n. 369. b) Aquat. p. 100. b. f) Faun. Suec. n. 345. zu den vorhergehenden beiden Thellen. 107 kens ſelbſt ſind die Schrifiſteller nicht einerley Meinung Einige glauben, daß er ihn nach der Laichzeit verliere; aus dere, daß er ihn nur in der See habe: ich habe ihn indeſ⸗ fen ſowohl bey einigen, die an der Mündung des Wipper; ſtrohms, als ſie aus der See kamen, als auch bey ande⸗ ren, die bey ihrem Ruͤckzug aus den Fluͤſſen gefangen worden, bemerkt; und, wenn Hr. Duhamel glaubt, daß der Haken durch eine Krankheit und das Magerwerden des Fiſches nach der Laichzeit erſt ſichtbar werde a); ſo widerſpricht ihm die Erfahrung, da ich ihn ſowohl beim Tom als magern Lachs wahrgenommen habe. Der Lachs laichet eben ſo wie der Hering zu verſchie⸗ denen Zeiten; ſo kommt bey uns zum Exempel ein Theil im Sommer zu den Ufern der Oſtſee, um dieſes Geſchaͤfte daſelbſt zu verrichten, und da er nachher in die See zurück und nicht in die Fluͤſſe gehet; ſo halten die daſigen Ein⸗ wohner ihn fuͤr eine eigene Gattung, die ſie mit dem Na⸗ men Sommerlachs belegen: eben ſo iſt ihr Kupferlachs nichts anders als derjenige Lachs, der nach dem Laichen in die See zuruͤkkehret, und an dem ſich die oben ange⸗ führten gelbrothen Flecke finden. Von den Tartaren wird dieſer Fiſch Ryat Balik; und won den Kalmucken Jarga genannt. Zur Aeſche. | In Nuffland nennt man dieſen Fiſch Charing. 1 an Zum Schnaͤpel. | 5 In Rußland heißt er Sig. en ee) nn en — @) Traité des pöches. Tom. II. p. 193. 18 Nachtrag Zur Maraͤn e. Ich habe bereits gezeiget, wie ungegruͤndet die e Mei⸗ nung ſey, daß die groſſe Maraͤne ſich nur im Maduiſee al⸗ lein finde; denn man trifft ſie auch nicht nur in verſchiede⸗ nen Seen unſerer Gegend, ſondern auch in der Schweiz und in Oeſterreich an, wo ſie den Namen Rheinanken fuͤh⸗ ret, wie ich ſolches an demjenigen Fiſch erkenne, den ich der Guͤte des Herrn Rath Schiefermuͤller zu Linz zu ver⸗ danken habe. In der Schweiz fuͤhret ſie, wie mir der Hr. Dr. Wartmann ſchreibt, den Namen Sandfelchen, das ſich im Bodenſee ohnweit Conſtanz aufhält. Es erreicht die Groͤſſe von fuͤnf bis ſechs Pfunden, hat ein eben ſo wohlſchmeckendes und geachtetes Fleiſch, als unſere Ma⸗ raͤne, mit der es auch in Abſicht der Laichzeit, der inneren Theile und der kleinen duͤnnen Gallenblaſe uͤbereinkommt. Von ſeinen glaͤnzenden Schuppen werden die kleinſten nach Frankreich geſchickt, um den Perlſaft a), womit die unaͤchten Perlen überzogen werden, daraus zu bereiten. Ein anderer Fiſch des Bodenſees, den man unter dem Namen weißfelchen, Weißgangfiſch, Adelfifch kennt, iſt als eine Abänderung von dem unfeigen zu betrachten: damit ich aber die Anzahl der Kupfertafeln nicht ohne Noth vermehre; ſo laſſe ich die erhaltene Zeichnung weg, und will nur dasjenige anfuͤhren, wodurch daſſelbe ſich von unſerer Maräne unterſcheidet: 15 Hat das Weisfelchen ein ungleich ſchlechteres mage⸗ res Fleiſch. 2. Fehlt ihm, wie mich der Dr. Wartmann verſichert, die Gallenblaſe. i 3. Laicht unſere Maraͤne im Herbſt, jenes im 1 Srübjah, | * a) Eſſence Orientale. zu den beiden vorhergehenden Theilen. 189 4. Hat die Maraͤne in der Kiemenhaut nur acht und in der Afterfloſſe funfzehn, das Weisfelchen hingegen in der erſten zehn, und in der 1 zwoͤlf 0 Strahlen. a Uebrigens iſt ſein Körper eben fo f Werten, a, sale Maraͤne. Zur kleinen Maraͤne. | Dieſen Fiſch nennen die Letten Rebs, die Ehftländer Aaͤbig, und die Ruſſen e N Der Salbling. oofte Tafel. . erſte Strahl in der Bauch und Afterfloſſe weiß. K. 10. Br. 14. B. 9. A. 12. S. 24. R. 13. a) Der erſte weiſſe und ſtarke Strahl, in der rothen Bauch⸗ und Afterfloſſe, iſt ein Merkmahl, an welchem a) Salmo radio primo in pinna ventrali analique albo. B. X. P. XIV. LV. IN. A. XII. C. XXIV. D. XIII. Salmo Salvelinus, S. pedalis, maxil- la ſuperiore longiore. Linn. S. N. p. 51 1. n. 9. & Salmo Salmarinus. S. dorſo fulvo: maculis luteis, cauda bifur- ca. n. 10. Salmo Salvelinus. Artedi. gen. p. 13. n. 10. Syn. p. 26. n. II. & Syn. p. 24. n. 6. Trutta dentata, lateribus, ventre & pinnis maculis flavicantibus pictis, dorſo nigricante. Klein. Mill. Piſe. V. p. 18. n. 5. Salamari- nus. Salv, Aquat. p. 101. n. 2. Salmarinus. Fonf. de Piſc. p. 155. t. 28. Schwarzreuterl. Schriften der Geſellſch. naturf. Fr. 1. B. S. 380. Umbla pri- ma. Salbling. Mas ſigl. T. IV. p. 82. d. 28. f. 2. & Umbla tertia, Cambacher. Salbling⸗ p. 83. t. 29. f. 2. Der Sal velin. Müller, L. S. 3. Th. S. 321. Der Salmaria. S. 322. 190 Nachtrag man dieſe Forellenart von den uͤbrigen unterſcheiden kann. In der Kiemenhaut ſind zehn, in der Bruſtfloſſe vierzehn, in der Bauchfloſſe neun, in der Afterfloſſe zwoͤlf, in der Schwanzfloſſe vier und zwanzig, und in der Ruͤckenfloſſe dreizehn Strahlen befindlich. Der Kopf iſt an den Seiten zuſammengedruͤckt und die Mundoͤfnung weit; beide Kinnladen find mit kleinen ſpitzigen Zähnen bewaffnet, von welchen bey geſchloſſenem Munde, die obere vor der untern etwas hervorſtehet. Die Zunge iſt knorplicht, frey, und wie der Gaumen mit zwey Reihen ſpitziger Zähne verſehen. Die Naſenloͤcher find doppelt, und ſtehen zwiſchen dem Auge und der Mundſpitze in der Mitte; die Augen haben einen ſchwarzen Stern und einen ſilberfarbenen Ring. Die Vacken und der Kiemendeckel ſind ſilberfarbig. Der Kopf iſt oberhalb, ſo wie der Ruͤcken braun; der Rumpf iſt mit orangefarbenen runden Flecken, die in einem weißlichten Ring ſtehen, be⸗ etzt. Die Seitenlinie iſt zart und laͤuft mitten durch den Koͤrper. Die Grundfarbe der Seiten iſt weiß und des Bauchs orangefarben. Doch richtet ſich dieſe nach der Verſchiedenheit des Waſſers, denn je reiner und Fälter dafs ſelbe iſt, deſto fefter iſt das Fleiſch, und deſto lebhafter find die Farben. So ſchreibt mir der Hr. Prof. von Paula Schrank aus Burghauſen, daß die Salblinge im Koͤnigs⸗ fee nur einen gelblichten Bauch, aͤuſſerſt blaſſe Flecken auf den Seiten und roͤthliche Floſſen haben; die im Oberſee find von hellerer Farbe, und die im Hinterſee die ſchoͤnſten, indem der Bauch die praͤchtigſte Orangefarbe und die Floſ⸗ fen eine hohe Roͤthe haben. Eben dieſes beſtätigt auch ein anderes Schreiben, das ich vom Hrn. Abt Schiefermuͤller aus Linz erhalten habe, worinn er erzaͤhlet, daß die Salb⸗ linge aus dem mit wenigen Gebirgen umgebenen Kam⸗ mer⸗ oder Atterſee nur eine blaßgelbe, die aus dem zwi⸗ ſchen zwey Gebirgen verſunkenen Goſaſee aber, nicht nur zu den vorhergehenden beiden Thelen. 484 am Bauche ſondern auch auf den Seiten bis an der Linie eine feuerrothe Farbe haben. Der After iſt ohnweit dem Schwanze. Die Bruſtfloſſen find roth, an der Bauchfloffe iſt ein Anhaͤngſel ſichtbar; die Ruͤcken und Schwanzfloſſe ſind braun und letzte iſt gabelfoͤrmig. | Diefer Fiſch gehoͤret im ſuͤdlichen Theil Deutſchlands zu Haufe. So finden wir ihn in Baiern im Bartholomaͤus⸗ oder Koͤnigsſee, und in Oeſterreich haͤufig im Traumſee und in allen Seen, die innerhalb den von Salzburg zwiſchen Oeſterreich und Steiermark gegen Ungarn ſich erſtreckenden Gebirgen liegen. Gewoͤhnlich iſt er ein bis zwey Pfund ſchwer; zu Zeiten findet man ihn auch von einem Gewicht von ſechs Pfunden, und ohnlaͤngſt wurde einer von zehn Pfunden ausgefiſchet. Die mehreſten Fit ſche dieſer Art laichen im Dezember: verſchiedene verrich⸗ ten dieſes Geſchaͤft ſchon im Oktober und November, und noch andere erſt im Jenner. Man genieſſet ihn auf mancherley Art, als: aus dem Salzwaſſer gekocht mit verſchiedenen Bruͤhen, auf dem Roſt oder in Butter gebacken, und auch geraͤuchert, welches letztere auf folgende Art geſchiehet: Man ſteckt naͤmlich mehrere Stuͤcke lebendig an einen hölzernen Spieß, legt dieſe dicht aneinander, auch wohl dachziegelfoͤrmig uͤber drey Stangen, die auf Feuerhunden ruhen, unter welche man ein kleines Feuer von Baumrinden macht, und ſelbi⸗ ges beſtaͤndig mit zugegoſſenem Waſſer erſtickt um den Rauch zu vermehren. Man aͤndert von Zeit zu Zeit ihre Lage, und ſo ſind ſie in Zeit von zwey Stunden fertig. Sie werden dadurch fo dauerhaft, daß fie ſich weit verſen⸗ den laſſen; jedoch verlieren ſte durch die Zubereitung vieles von ihrem zarten Geſchmack. Denjenigen Fiſch, deſſen Zeichnung ich hier mittheile, habe ich vom Hen. Rath Schiefermuͤller aus Linz erhalten. Auch der Hr. Prof. von Paula Schrank hat mir mehrere Stuͤcke aus Bai⸗ 192 Nachtrag ern zugeſandk. Man fängt ihn mit der Kabbe; auch haſcht er leicht nach einem an der Angel geſtochenen Fiſchgen. Schon der weite und ſehr bewafnete Mund zeigt an, daß er zu den Raubfiſchen gehoͤre. Er liebt ein reines und kal⸗ tes Waſſer, und ſteht auſſerhalb demſelben leicht ab. Das Maͤnnchen hat eine lebhaftere Farbe am Bauche, und uͤber⸗ haupt haben fie in der Jugend ein ſchoͤneres Anſehen, wo⸗ zu auch das Waſſer viel beitraͤgt: denn je reiner der Grund, und je mehr Quellen im See vorhanden ſind, SER lebhaf⸗ ter iſt die rothe und gelbe Farbe. In der ſehr langen Bauchhoͤhle fand ich die Einge⸗ weide von eben der Beſthaffenheit, als bey den uͤbrigen Forellenarten, in feinem Ruͤckgrad acht und fünfzig Wir⸗ belbeine und auf jeder Seite acht und dreißig Ribben. In Baiern wird dieſer Fiſch Salbling, im Oeſter⸗ reichiſchen ebenfalls Kambacher Salbling, und fo lan⸗ ge er nur eine Spanne lang if, Schwarzreuterl oder Schwarzreucherl genannt. | Marſigli hat ohne Noth unfern Fiſch als zwey bes ſondere Arten aufgefuͤhrt und abgezeichnet. a). Statius Müller macht unrichtig aus dem Ombre Chevalier und dem Salbling einerley Fiſch b). Ich halte den Salmarinus und Salvelinus des Kine ne und Artedi nur fuͤr eine Gattung; wenigſtens iſt die Beſtimmung des Salvelins viel zu allgemein, als daß ſich ein beſondere Gattung daraus erkennen lieſſe; und aus der Vergleichung der vom Artedi zu beiden Fiſchen angeführs ten Schriftſteller habe ich keinen weſentlichen Unterſch ie herausbringen koͤnnen. Artedi haͤlt zwar die zweite Umbla des Rondelet und der übrigen Schriftſteller für unſern Fiſch e): allein —— a) Danub. Tom. IV. t. 28. b) Nruͤll. L. S. 4. Th. S. 321. f. 2. t. 29. f. 2. c) Syn. p. 26. n. II. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 193 da Nondelet ſagt, daß er von den Genfern Omble Che⸗ valier genannt werde a); fo iſt wohl der Ritter, den ich bald beſchreiben werde, und nicht der Salbelin darunter zu verſtehen. Daß ich uͤbrigens unſern Fiſch mit dem Salmarin ı nur fuͤr eine Gattung halte, iſt eben erwaͤhnet worden, und wenn man die genaue Beſchreibung, die uns Salvian von ihm giebt b), mit der unſrigen vergleicht; ſo wird man leicht die Aehnlichkeit derſelben bemerken. Der Heuch. root Tafel. De. Rumpf und die 1 mit runden Flecken beſetzt. K. 12. Br. 17. B. 10. A. 12. S. 16. R. 13. c). Die braunen und runden Flecke, womit ſowol der Rumpf, als die ſaͤmtlichen Floſſen, nur die an der Bruſt aus⸗ genommen, beſezt ſind, ſcheinen mir ein Unterſcheidungs⸗ zeichen fuͤr dieſen Fiſch zu ſeyn. In der Kiemenhaut ſind zwoͤlf, in der Bruſtfloſſe ſiebenzehn, in der Bauchfloſſe zehn, een a —— en a) P. II. p. 160. b) Aquat. p. 102. e) Saliuo maculis rotundis ‚in trunco pinnisque. B. XII. N, A. XII. C. XVI. D. XIII. Salmo Hu- cho. S. ob ongus, dentium lineis duabus palati, maculis tantummodo nigris, Linn. S. N. p. 5 10. n. 5. Salmo. Art. gen. p. Ia. n. 6. Syn. p. 25. n. 8. Salmo dorſo bruneo, maculis nigris, lateribus ven- Oekon. Naturg. der Fiſche. 3. Th. treque albis. Kramer Elench. p-. 389. Huch, Huͤch. Gesu. As quat. p. 1015. Thierb. S. 174, Icon. Anim. p. 313. Huch Germanorum. Aldrov. de Piſc. p. 592. Willuglib. Iehth. p. 199. t. N. 1. f. 6. Ray Syn. Piſc. p. 65. n. 9. Huechen. Fonft. de Piſc. p. 127. Trutta fluviatilis altera, Huech. Mar- el. Danub. IV. p. 81. t. 28. f. 1. Die Hauchforelle. Muͤller L. S. 4. Th. S. 318. N 1 4 Nachtrag in der Afterfloſſe zwölf, in der Schwanzfloſſe ſechszehn und in der Nückenfloffe dreizehn Strahlen befindlich. Der Kopf laͤuft in eine Spitze aus; von beiden Kinn⸗ laden ſtehet die obere vor der untern etwas hervor. In jeder Kinnlade befinden ſich eine, im Gaumen und auf der Zunge aber zwey Reihen ſpitzer Zaͤhne. Der Kopf iſt oben braun, an der Kehle und auf den Backen ſilberfarbig und an den Seiten ſpielt durch den ſilberfarbenen Grund eine röthliche Farbe durch. Die Seitenlinie iſt ſchmal und grade, an der Bauchfloſſe ein Anhaͤngſel, und der After ohn⸗ weit dem gabelfoͤrmigen Schwanze befindlich. Saͤmtliche Floſſen haben einen gelblichten Grund: ſo lange fie aber noch klein ſind, ſollen ſie, nach der Beobachtung des Mar⸗ ſigli, roͤthlich ſeyn. 8 Wir treffen dieſen Fiſch in Baiern und Oeſterreich fat in allen groſſen Seen, ſo wie in der Donau an. Sein Körper iſt geſtrekt, ſehr fleiſchicht, und erreicht die Groͤſſe von vier bis fuͤuf Fuß, und ein Gewicht von vierzig bis ſie⸗ benzig Pfunden a). Sowol hierinn, als in Anſehung der ſchwarzen Flecke hat er mit dem gemeinen Lachs die meifte Aehnlichkeit: er laͤßt ſich aber beim erſten Anblick durch feis nen geſtreckten Koͤrper von ihm unterſcheiden. Derjenige, wovon die Zeichnung gemacht iſt, war zwey und einen hal⸗ ben Fuß lang und wog achtzehn Pfund. Ich habe ihn meinem um die Naturgeſchichte verdienten Freunde, dem Hrn. Abt von Paula Schrank zu verdanken. Er lebt, wie die uͤbrigen Forellenarten vom Raube anderer Fiſche, hat aber ein weiches und weniger wohlſchmeckendes Fleiſch als dieſe, daher er auch einen ungleich geringern Werth als jene hat; uͤbrigens wird er auf eben die Art zur Speiſe bereitet. Man faͤngt ihn mit der Angel und mit dem Ai . groffen — — a) Kramer, Elench. p. 389. 7 7——— — — zu den vorhergehenden beiden Theilen. 198 groſſen Garn. Seine Laichzeit faͤllt, wenn anders die Marſigliſche Nachricht gegruͤndet iſt, im Jun a), zu einer Zeit, wo ſonſt kein einziger aus dieſem Geſchlecht dieſes Geſchaͤft verrichtet. Seine Eier ſezt er im Grunde an den rauhen Steinen ab. In Deutſchland wird dieſer Fiſch Zeuch und Such, | und in Frankreich Heuch genannt. Die Beſtimmung des Artedi und Lite „durch die zwey Reihen Zähne im Gaumen und die ſchwarzen Flecke, ſind viel zu allgemein, als daß man dieſen Fiſch daran er⸗ kennen koͤnnte: denn ich habe bey allen Lachsarten, deren Kinnladen mit Zaͤhnen bewaffnet ſind, auch zwey Reihen im Gaumen bemerket, und die ſchwarzen Flecke ſind ſowol dem gemeinen als dem Silberlachs eigen. Der Ritter. zoıfle Tafel. D. Koͤrper fleckenlos, eilf Strahlen in der vfafoſſ. Br. 15. B. 9. S. 18. R. Ir. b) N 2 — 9 Danub. Tom. V. p. 81. b) Salmo immaculatus pin- aa aniradiis undecim. P. XV. F. IX. C. XVIII. D. XI. Sal- mo Umbla. S. lineis laterali- bus ſurſum recurvis, cauda bifurcata. Linn. S. N. p. 512. n. II. Arred. gen. p. I3. n. 10, Synopf. p. 26. n. 7. Trut- ta dentata, lineis lateralibus punctatis ſurſum recurvis; roſtro recurvo. Klein Miſſ. Pife. V. p. 18. n. 3. Umbla. Charler. Onom. p. 163. n J. Umbla altera. Rondeer. de Piſc. P. II. p. 160. Aldrov. de Piſc. p. 607. Willuglily. p. 198. t. N. I. f. I. Ray Sy- nopſ. Piſe. p. 64. Salmo alter lemani lacus. Genn Aquat. p. 1004. Groͤſtte Roͤtele. Thlerb. S. 190. Ombre Chevalier du Lac de Geneve. Duhamel Traités des p£ches. T. II. p. 220. Pl. 3. f. 3. Ombre Che- valier du Lac de Geneve. De- ſcript. des Arts & des Met. Sect. 2. Pl. f. f. 3. Der Roͤth⸗ ling. Muͤller. L. S. 4. Th. S. 3a. N 2 199 Nachtrag Der fleckenloſe Körper, und die eilf Strahlen in der Afterfloſſe halte ich fuͤr hinreichende Kennzeichen, dieſen Jiſch von den übrigen dieſes Geſchlechts zu unterſcheiden. In der Bruſtfloſſe findet man funfzehn, in der Bauchfloſſe neun, in der Schwanzfloſſe achtzehn und in der Ruͤcken⸗ floſſe eilf Strahlen. Der Kopf iſt klein, und von beiden Rinnladen iſt die v⸗ bere die laͤngſte; in dieſer iſt eine doppelte, in jener aber nur eine einfache Reihe kleiner ſpitzer Zaͤhne vorhanden. Das Genick iſt ſchwaͤrzlichgruͤn, der Stern in den Augen ſchwarz, und ihr Ring roͤthlicht. Die Backen, der Kiemendeckel und der Bauch find weißlicht. Der Ruͤcken iſt gruͤnlicht, ſaͤmtliche Stoffen find kurz, gruͤngelblicht, und die Schwanz⸗ floſſe iſt gabelfoͤrmig. Die Schuppen ſind ſo klein und zart, daß ſie kaum eine halbe Linie im Durchſchnitt haben; daher man ſie beim Eſſen kaum unter den Zaͤhnen merket, und die Seitenlinie hat eine gerade Richtung. Wir treffen dieſen Fiſch haͤufig im Genferſee an, und habe ich die hier mitgetheilte Zeichnung meinem ſchweize⸗ riſchen Freunde, dem Hrn. Dr. Wartmann zu verdanken. Gewoͤhnlich iſt er ein bis ein und ein halb Pfund ſchwer; man trift aber auch zu Zeiten einen der funfzehn Pfund waͤgt. Seine Nahrung beſteht in Muſcheln, Schnecken und Fiſchen. Man faͤngt ihn mit der Angel und dem Ne⸗ tze ohnweit den Ufern. Er hat ein ſehr zartes und wohl⸗ ſchmeckendes Fleiſch, das durchs Kochen roth wird, und wird er haͤufig nach Lyon verfahren. Die Seeforelle. Salmo Gedenii. | D 1ozte Tafel. Der Kopf klein, rothe Flecken am Rumpfe. K. 10. 81% B. 10. A. 11. S. 18. R. 12. 2. 0 a) Salmo capire parvo, macu- P. . J N. A. XI. C XVIII. lis rubris ad sruncum, Br. X. D. XII. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 197 Der kleine Kopf und die auf den Seiten befindlichen rothen Flecke, die in einem weiſſen Ringe ſtehen, unters ſcheiden dieſen Fiſch von den übrigen ſeines Geſchlechts. In der Kiemenhaut zaͤhlet man zehn, in der Bruſtfloſſe funfzehn, in der Bauchfloffe zehn, in der Afterfloſſe eilf, in der Schwanzfloſſe achtzehn und in der Ruͤckenfloſſe zwölf Strahlen. Der Koͤrper iſt geſtreckt und ungleich duͤnner als bey den uͤbrigen Forellenarten. Die Mundoͤfnung iſt weit, beide Kinnladen, imgleichen der Gaumen, find mit ſpitzen Zaͤhnen bewaffnet. Die Augen ſind groß, und haben ei⸗ nen ſchwarzen Stern in einem ſilberfarbigen Ringe. Die Backen, die Kiemendeckel, die Seiten und der Bauch ſind ſilberfarben. Die Kiemenoͤffnung iſt weit, der Ruͤcken, die Stirn, die Fett⸗ und Schwanzfloſſe braͤunlich, die uͤbri⸗ gen Floſſen ſind gelblich; die am Ruͤcken iſt mit braunen Flecken beſetzt, und die Schwanzfloſſe gabelfoͤrmig geſtaltet. Die Seitenlinie hat eine gerade Richtung und iſt dem Ruͤk⸗ ken etwas naͤher als dem Bauche. Der After iſt, wie bey den übrigen Forellenarten, in der Nachbarſchaft der Schwanzfloſſe befindlich, und an. der Bauchfloſſe ein Ae ungen ſichtbar. Wir treffen dieſe Forelle in der Oſtſee an, und ich ha⸗ de verſchiedene derſelben von meinem Freunde, dem Hrn. Amtsrath Goͤden, zu Ruͤgenwalde in Hinterpommern, erhalten. Sie erreicht die Groͤſſe von ein und einem hal⸗ ben Fuß, und wird ein bis zwey Pfund ſchwer angetroffen. Sie hat ein weiſſes, mageres, aber doch wohlſchmeckendes Fleiſch, welches gewoͤhnlich, nachdem es aus dem Salz⸗ waſſer mit Salbey gekocht worden, mit Oel und Eßig ge noſſen wird. Ign der Gegend, aus welcher ich ſie erhalten habe, iſt ſte unter dem Namen Silberforelle bekannt. N 3 198 Nachtrag Ich finde keine Beſchreibung oder Zeichnung bey den Schriftſtellern, welche auf dieſen Fiſch paßte; nur die im Marſigli auf der 29ſten Tafel unter Fig. 1. befindliche, und die bey ihm den Namen Salbling fuͤhret, wuͤrde ich fuͤr die unſrige halten, wenn er nicht von ge Fiſche ſagte, daß er keine Flecke habe. Der Silberlachs. Salmo Schiefermülleri. se I 10310 Tafel. | De. usterkiefer hervorſte benz die Flecke es K. 12. Br. 18. B. 10. A. 13. S. 19. R. 15. Der etwas hervorſtehende Unterkiefer und die ſchwar⸗ zen halbmondfoͤemigen Flecke, womit die Seiten beſetzt find, unterſcheiden dieſe Lachs ert von den übrigen, In der Kiemenhaut zaͤhlet man zwölf, in der Bruſtſloſſe acht⸗ zehn, in der Bauchfloſſe zehn, in der Afterſtoſſe dreizehn, in der Schwanzfloſſe neunzehn und in der Nöckenfſoſſe funfzehn Strahlen. Der Kopf laͤuft in eine Spitze aus, und if oberwärks wie der Rücken braun, an den Backen und an der Kehle wie am Bauche ſilderfarben; und es ſieht nicht anders aus, als wäre der Kopf mit einer filbernen Platte belegt. Die Naſenlöcher ſtehen zwiſchen der Mundſpitze und dem Auge in der Mitte; letztere haben einen ſchwarzen Stern in einem ſilbernen Ringe, dev ins gelbe ſpielet; die Kinn⸗ laden, der Gaumen und die Zunge find wie bey den übrigen FVorellenarten bewaffnet. Die Seiten find ſil berfarben, un⸗ ker welcher eine roͤthliche Farbe e Die Schup⸗ a) Salm maculis nigris; P. XVIII pi snaxille inferiare bee C. XIX. D. X. Ar. XII. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 199 pen ſind von mittlerer Groͤſſe und ſitzen dergeſtalt loſe, daß, wenn man den Fiſch nur etwas feſt haͤlt, die Schup⸗ pen an der Hand ſitzen bleiben, und dieſelbe gleichſam ver⸗ ſilbern. Saͤmtliche Floſſen ſind braun, mit etwas blau vermiſcht. Die Seitenlinie iſt ſchwarz, und laͤuft mitten durch den Koͤrper: an der Bauchfloſſe iſt ein kleiner An⸗ haͤngſel und an der Schwanzfloſſe ein ſtarker Ausſchnitt ſichtbar. | ’ Wir treffen dieſen Fiſch ſowol in der Oſtſee, als auch in Oeſterreich in verſchiedenen Landſeen an; von hier ha⸗ be ich einen vom Hrn. Rath Schiefermuͤller, unter dem Namen Mayforelle, und von dort durch den Hrn. Amts⸗ vath Goͤden mehrere unter obiger Benennung erhalten. Es iſt merkwuͤrdig, daß man dieſen Fiſch ſowol im ſuͤſſen als ſalzitzen Waſſer antrifft, und es ſcheinet daraus zu fol⸗ gen, daß er in jene Landſeen entweder durch groſſe Ueber⸗ ſchwemmungen, wie die Alpforelle auf die Gebirge, ges fuͤhret, oder daß das Meer, welches vormals unſere Erde bedeckte, bey ſeinem Zuruͤckziehen dieſe Fiſche in den Land⸗ ſeen zuruͤckgelaſſen habe. Eben dieſe Bewandniß hat es meines Erachtens auch mit dem ſchweizeriſchen Rhein⸗ oder Illanken, welcher vom gemeinen Lachſe, zufolge einer Zeichnung, die ich vom Hrn. Dr. Wartmann erhalten habe, nicht unterſchieden iſt. Dieſen Fiſch, der vierzig bis funfzig Pfund ſchwer wird, trifft man in einigen ſchweizeriſchen Seen, die mit dem Rhein in keine Verbindung ſtehen, an. 5 Der Silberlachs, der in dem Wipperſtrohm und an den Ufern der Oſtſee in daſiger Gegend gefangen wird, ers reicht die Groͤſſe von ſechs bis acht Pfunden, und uͤber⸗ trift am Geſchmack die übrigen Lachſe, die man daſelbſt faͤngt. Man bemaͤchtiget ſich ſeiner, ſowol mit den aufge⸗ ſtellten Netzen, als mit der Angel, wenn kleine Fiſche zur 850 Nachtrag Lockſveiſe daran befeſtiget find; bey uns erhalt man ihn im Sommer und Herbſt am haͤufigſten; im Oeſterreichi⸗ ſchen aber nur im May, wovon er den Namen Mayforelle er⸗ halten hat. Auch in dieſer Gegend wird ſein Fleiſch ſehr wohlſchmeckend gefunden; er muß ſich jedoch daſelbſt nicht Fark vermehren, weil er nut ſparſam mit ausgefiſchet wird, und dies mag auch zur Entſchuldigung des Narfigli und Kramer dienen, wenn ſie dieſes Fiſches in ihren Schrif⸗ ten nicht erwaͤhnen. Wie man aus ſeinem bewaffneten Munde ſteht; fo gehöret er zu den Raubfiſchen. Die Alpforelle u | — zo4te Tafel. Maacherteh Flecke ohne Einfaſſung am Koͤrper, die Schwanzfloſſe gerade. Br. 14. B. 8. A 12. S. 23. R. 13. a) Die vielen ſchwarzen, rothen und ſilberfarbenen klei⸗ nen Flecke und Punkte, die mit einigen goldgelben ver⸗ miſcht und ſaͤmtlich ohne Einfaſſung find, nebſt der geras a) Salmo maculis non ocel- atis variw, pinua caudali zruncata. P. XIV. V. VIII. A. XII. C. XXIII. D. XIII. Salmo alpinus. S. dorſo ni- gro, lateribus coeruleis, ven- tre fulvo. Eiun. S. N. p. 510. n. 8. Salmo vix pedalis, pin. nis ventris rubris, maxil- la inferjore paulo longiore. Arted. gen. p. 13. n. 8. Syn. p. 25. m. 10. Spec. p. 25. Charre. Charlet. Onom. p. 163. n. 3. Red-Charze. Wil. Eeglib. Iehth. p. 769. t. N. 1. 4 Ray Synops. File. p.69. Röie, Rör, Rödhirlingur, Vatuaſilungr. Muller. Prodr. p. 49. n. 410. Ekallack, Ivik- färok. O. Fabr. Faun. Groenl. p. 173. n. 125, Roding, Raud. Linn. Faun. Suec. p. 124. n. 349. Roͤding Linn. Weſtgothl. Reiſe. S. 289. Raudo. Leem. Lappl. p. 336. Röd, Britin- gur, Vatna Silungr. Olaſſen Reif. durch Isl. 1. Th. S. 227. $. 684. Charr. Penn. Britt. Zool. III. p. 305. n. 149. Die Bergforelle. Muller. L. S. 4. Th. S. 320. zu den SEN beiden Theilen. 201 den Schwa Diff unterſcheiden dieſen Fiſch von ben uͤbri⸗ gen re ai In der Bruſtfloſſe ſind vierzehn, in der Bauchfloſſe acht, in der Afterfloſſe zwoͤlf, in der. Schwanz⸗ floſſe drey und zwanzig und in der Ruͤckenfloſſe dreizehn Strahlen vorhanden. x Der Kopf endigt ſich in eine ſtumpfe Spitze, die Au⸗ gen haben einen ſchwarzen Stern, der mit einem ſilbernen Ringe und einer goldenen Linte eingefaßt iſt. Die Backen nud ber Kiemendeckel ſind weiß und haben eine goldgelbe Einfaſſung. An Rumpfe bemerkt man kleine Schuppen, an der gelblichen Ruͤckenfloſſe ſchwarze Flecke, und an der Bauchfloſſe einen ſchmalen Anhaͤngſel. Der Rücken iſt gruͤnlicht, die Seitenlinie gerade, der Bauch weiß, und der After ohnweit dem Schwanze. Saͤmtliche Floſſen find, die Ruͤckenfloſſe ausgenemmen. roͤthlicht, und die Fettſtoſſe iſt am Rande roth. Dieſer Fiſch iſt ein Bewohner der poͤchſten Gebirge, wovon er auch ſeinen Namen erhalten hat: indeſſen tref⸗ fen wir ihn nicht auf allen hohen Bergen; wenigſtens wa⸗ ren diejenigen Forellen, die mir der regierende Herr Graf von Wernigerode und Stollberg vom Harz, und dieje⸗ nigen, die ich durch den Domherrn von Rochow auf Re⸗ kahn, vom Brocken erhielt, von der gemeinen Forelle nicht verſchieden. Die Zeichnung, die ich hier liefere, habe ich meinem thaͤtigen Freunde, dem Hrn. Dr. Wartmann, ber ſie nach lebendigen Exemplaren, die er mit Muͤhe und Koſten ſich von den Alpen verſchaffte, unter feiner Aufſicht machen ließ, zu verdanken. Da wir von dieſem Fiſche keine Zeichnung haben; fo verbindet unſer Naturkuͤndiger nicht nur mich, ſondern auch alle Ichthyologen. Die Laich⸗ zeit dieſes Fiſches fallt im Februar und dauert drey bis acht Tage; ſeine Eier legt er ohnweit den Ufern in einen Kreis. Wenn nun die Fiſcher dergleichen Kreiſe merken; fo ſtellen fie. ihre Netze daſelbſt auf, um die ubrigen, die N. 5. er Nachtrag ſich daſelbſt einzuſinden pflegen, zu fangen a). Er hat ein rothes, ſehr wohlſchmeckendes und leicht zu verdauendes Fleiſch. Die Lapplaͤnder, welche im Sommer dieſen Fiſch häufig auf ihren Bergen fangen, braten ihn gegen das Feuer und genieſſen ihn als eine ſehr wolſchmeckende Spei⸗ ſe, ohne Salz, Butter und Brodt b). Auch in England findet man ſie, wie Hr. Pennant verſichert, auf den Ge⸗ birgen, in der Provinz Wallis und in Weſtmuͤnſter c). Schwenckfeld gedenkt auch einer ſchwarzen Forelle, die man in einem See auf dem Rieſengebirge in Schleften fins det. Obgleich verſchiedene meiner dortigen Freunde ſich Muͤhe gegeben haben, mir ſelbige zu verſchaffen; ſo habe ich fie doch nicht erhalten koͤnnen: meiner Vermuthung nach iſt es die im erſten Theil beſchriebene Berg⸗ oder Waldforelle d). Die Alpforelle iſt Faechgende von den Ichthyologen als eine eigene Gattung aufgefuͤhret worden. Damit ich nun ſo vielen groſſen Naturkuͤndigern nicht widerſpreche; ſo habe ich fie ebenfalls als eine ſolche aufgefuͤhret: allein ich glaube, daß fie vom Salbling nicht verſchieden ſey, und daß der Unterſchied der Farbe von der Verſchiedenheit des Waſſers herruͤhre. Selbſt die Beſchreibung, die Kins ne in ſeinem Syſtem und in ſeiner gothlaͤndiſchen Reiſe von dieſem Fiſche macht, beſtaͤtiget dieſes; indem er in letz⸗ terer der blauen Farbe, die er in erſterer als einen Karak⸗ ter anführet, nicht gedenket e). Wenn man nun hiermit vergleicht, was ich bey dem Salbling von den verſchiede⸗ nen Farben geſagt habe; ſo wird man unſern Fiſch BR ſtens als eine Abaͤnderung betrachten einen | — N a2) Zinn. Weſtgothl. Reiſe. c) B. Z. III. p. 30%. 0 S. 298. d) Theriotr. * 49 b) Linn. Faun.Suec.p.124- e) S. en)! | zu den vorhergehenden beiden Theilen. 203 Linne wundert ſich mit Recht, wovon dieſe Forelle, die auf den Gebirgen zu Hauſe gehoͤrt, lebe; da auf den faſt beſtaͤndig mit Schnee und Eis bedeckten Gebirgen we⸗ der Kraͤuter, Inſekten, noch ſonſt ein Fiſch zu ſehen iſt a). Eine aͤhnliche Bemerkung macht auch der Hr. Prof. von Paula Schrank in ſeinem Schreiben vom Salbling im Koͤnigsſee, indem er ſagt? Seine Naheung iſt mir ein wahres Raͤthſel: denn bey der groſſen Reinlichkeit des Waſſers muͤſſen ſehr wenig Inſekten henden ſeyn, und ich fand gar keines darinn. Linne leitet die Erſcheinung dieſer Fische auf den ho⸗ hen Gebirgen, wo die Seen von allen Fluͤſſen und Ds chen, die ſie ihnen zufuͤhren koͤnnten, abgeſondert ſind, von den groſſen Ueberſchwemmungen her, welche dieſe Fi; ſche zuruͤckgelaſſen haben; durch dieſe Meinung, die mir ſehr wahrſcheinlich vorkoͤmmt, laͤßt ſich die Gegenwart ver⸗ ſchiedener Fiſche, die wir im Weltmeere und in verſchiede⸗ nen Landſeen zugleich antreffen, erklaren. Das Blaufelchen. | Sa Imo Wartmannt ıoste Tafel. Nie, Körper 8 der Oberkiefer abgeſtumpft. K. 9. Br. 17. B. 12. A a) Fuun. Suec. p 124. a) Da dieſer ich im Linnei⸗ hen Syſtem fehlt, und der Hr. r. Wartmanu ihn zuerſt im dritten Bande der Beſchaͤftigun⸗ gen naturforſchender Freunde S. 184. beſchrieben hat; ſo halte ich mich verpflichtet, diefen Fiſch nach Ihn zu benennen. * füperiore truncata. Br. IX. P. 14% S. 23. 8 N er. b) Salmo coeruleus, maxilla a ——— XVII. F. XII. 4 XIV. . XXIII. D. XV. Corregonus maxilla ſuperiore longiore plans, pinna dorfi officulo- rum quatuordecim. Art. Syn. p. 19. n. 2. variat. y. Bezola. Rond. de Piſc. P. II. p. 162. Albula nobilis. Gen. Aquat. p. 33. Albula parva, Albuls 204. Nachtrag Die blaue Farbe, womit dieſer Fiſch groͤſtentheils er⸗ ſcheint, und die abgeſtumpfte Oberkinnlade, find. Merkmas⸗ le, dieſe Lachsart von ben uͤbrigen zu unterſcheiden. In der Kiemenhaut zaͤhlet man neun, in der Bruſtfloſſe fiebens zehn, in der Bauchfloſſe zwoͤlf, in der Afterfloſſe vierzehn, in der Schwanzfioffe drey und zwanzig, und in der Mücken Hoffe funfzehn Strahlen. Der Kopf iſt klein, und 15 wie der Bauch unter der Linie, ſilberfarben; beyde Kinnladen find von gleicher Laͤn⸗ ge, der Mund iſt zahnlos, die Naſen⸗ und Gehoͤroͤffnun⸗ gen ſind ohnweit den Augen befindlich; dieſe haben einen ſchwarzen Stern in einem ſilberfarbenen Ringe; die Stirn, der Ruͤcken und die Seiten bis uͤber der Linie ſind blau, welche Farbe nach dem Bauche zu allmaͤhlig ins Weiſſe uͤbergehet. Die Seitenlinie iſt gerade, ſchwarz und dem Ruͤcken näher als dem Bauche. Die Bruſt⸗ Bauch⸗ und Afterfloſſe ſind am Grunde gelblicht, die Ruͤcken⸗ und Schwanzfloſſe weißlicht: alle aber haben eine breite, blaue Einfaſſung; neben der Bauchfloſſe iſt ein Anhaͤngſel, ohn⸗ weit der Afterfſoſſe das Nabelloch befindlich, und die ENT“ Minima. p- 34. Icon. Anim. P. 340 — 343. rulea, Bezola, Blauliug, Brat⸗ ſiſch, Felchen, Blaufelchen, Bal⸗ henen, Baal, Alboͤck, „ SGBangfiſch, Thierb. S N Albula par va, Albilen. Weiß Albula, gangfiſch. S 188, b. minima, Haͤgele, Hügeling. S. 189. Bezola. Aldrov. de Niſc. p. 858. Albula parva, p. 659. Albula minima. p. 660. Bezola. ont. de Piſe. Albula coe - S. 187. b. p. I I. t. 30. f. 8. Albula parva. p. 173. Albula mini- ma p. 173. t. 30. f. 7. Bezola, Charlet. Onom. p. 164. n. 5. Albula parva & minima. n. 7. Albula parva. #: lughby lehth. p.38. Albulaminimg. p. 68. t. N. 19. f. 3. Ray Syn. Piſe. p. 61. n. 4 — 6. Blaufel⸗ chen. Beſchaͤftigungen naturf. Fr. 3 B. S. 184. Beſchreibung des Bodenſe es. S. 313. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 205 Schwanzfloſſe hat einen mondfoͤrmigen Ausſchnitk. Dies ſer Fiſch gehoͤret zu den breiten und duͤnnen Lachsarten. Die Schuppen find an der Kehle und uͤber den Bruſtflof⸗ fen, imgleichen ohnweir der Schwanzfloſſe ſehr klein, im übrigen Theil des Körpers aber ungleich groͤſſer, als bey den uͤbrigen Jorellenarten Dieſer Fiſch, den wir ſehr häufig in dem Bodenſee antreffen, wird im erſten Jahre Heuerling und Maydel, im zweiten Stuben und Steuben, im dritten Gangfiſch, im vierten Rhenken, im fünften Halbfelch, im ſechsten Dreyer und im ſiebenten Blaufelchen genannt. Im er⸗ ſten Jahr hat er die Laͤnge von ein und einem halben bis zwey, im zweiten drey bis vier, im dritten fünf bis fies ben, im vierten acht bis neun, im ſechsten dreizehn und im ſiebenden vierzehn bis ſiebenzehn Zoll. Seine Laichzeit fälle im December, und dauert acht Tage. Er haͤlt ſich gewöhnlich in der Tiefe auf, um dieſe Zeit aber ſuchet er die flachen Stellen, und ſetzet ſeine Eier im rauhen Grun⸗ de ab. Nach der Zeit gehet er wieder in die Diefe zuruͤck, wo er bis im Fruͤhjahr verbleibet. Er vermehret fi) uns gemein ſtark, und iſt für die Fiſcher des Bodenſees das im kleinen, was der Hering im groſſen für die nordiſchen Böls ker iſt; indem man vom May bis im Herbſte viele Millies nen fängt a) und nach andere Länder verfaͤhrkt. Insge⸗ mein gehen im Sommer alle Abend zwanzig bis funfzig Boͤte auf deſſen Fang aus, ein kleines iſt mit zwey, und ein groſſes mit vier Mann beſetzt. Die Netze, welche ſie dazu gebrauchen, find ſechszig bis ſtebenzig Klafter hoch, indem der Fiſch ſich gewoͤhnlich in einer Tiefe von funfzig Klaftern und drüber aufhält: es wäre denn, daß ein Ger witter in der Luft waͤre, oder daß es regnete; in beiden — 2 — — — a) Beſchaͤftigungen naturf Freunde, 3 B. S. 19% 206 Re Nachtrag 5 En 2 | Fallen nähert er ſich der Oberfläche bis auf zwanzig, auch wohl bis auf zehn Klafter; je ſtuͤrmiſcher die Witterung, und je unruhiger die See iſt, deſto ergiebiger iſt auch der Fang. Ein jedes Schiff kehrt faſt den ganzen Sommer hindurch nicht ſelten mit einer Beute von zwey bis vier hundert Stuͤck, gegen Morgen zu Hauſe a). Wenn die Witterung aber anfängt kalt zu werden; fo begeben fie ſich in tiefe Stellen von hundert bis zwey hundert Klaftern, und da die Netze nicht bis dahin reichen; ſo werden auch alsdenn nur ſehr wenige gefangen. Durch ein Geſetz iſt es verboten, auf die Heuerlinge zu fiſchen, und die Stu⸗ ben ſind noch zu klein, als daß ſie die Muͤhe bezahlten: auf den Gangfiſch hingegen, der im Fruͤhjahr zeitig aus dem Grunde hervorkoͤmmt, wird gefiſcht, und das hundert auf der Stelle gewoͤhnlich mit drey bis fuͤnf Gulden, und wenn der Fang nicht ergiebig iſt, mit zehn Gulden bezah⸗ let. Er wird für den wohlſchmeckendſten unter den Fiſchen des Bodenſees gehalten; man genieſſet ihn friſch, nach⸗ dem er auf dem Roſt gebraten worden, mit einer Brübe, die von Weineßig, Provenceroͤl, Kapern und Anjovis bes reitet wird. Derſenige, den man verſendet, wird entwe⸗ der, nachdem er ausgenommen, friſch marinirt, ober auch zuvor auf dem Roſt gebraten, alsdenn in Faͤßgen geſchla⸗ gen und nach Augſpurg, Ulm, Regenſpurg, Nuͤrnberg, Wien, e ee Strasburg, Lyon und Paris verſendet. Im Herbſt bekoͤmmt der Gangfiſch ein roͤthli⸗ ches Fleiſch, und da man alsdann glaubt, daß er krank ſey; fo wird er nicht gegeſſen. Im December, als in der Laichzeit, gehet der Fang wieder an; er hat aber um dieſe Zeit kein ſo zartes Fleiſch als im Sommer. Er lebt von Kraͤutern, Wuͤrmern, Inſekten, und von dem ſogenannten 49 Befchäftigungen naturf. Freunde. 3. B. S. 192. u den vorhergehenden beiden Theilen. 207 Fiſchbrodt, eine Schwammart, deſſen genaue Beſchrei⸗ bung wir vom Hrn. Dr. Wartmann zu erwarten haben. Seine Feinde find, auſſer den Raubſiſchen, auch der Schley, der ſeine Eier verzehret. Er hat ein weichliches Wen und ſtirbt, ſobald er das Waſſer verlaͤßt. | Der Magen iſt hart, enge, und mit vielen Anhing⸗ ſeln verſehen. Die Leber iſt groß, die Galle gruͤn, die Schwimmblaſe ungetheilt, und liegt laͤngſt dem Ruͤcken. SGesner hat zwar die drey angeführten ſchweizeriſchen Fiſche, namlich, das Weiß⸗Sand⸗ und Blaufelchen zuerſt beſchrieben, und auch fünf Zeichnungen dazu geliefert a): allein er hat ſie ſo verwirrt unter einander vorgetragen, daß man fie ohnmoͤglich daraus kennen lernen kann; übers dem handelt er das Blaufelchen als drey beſondere Gat⸗ tungen ab: denn ſo iſt ſeine Albula minima nichts anders, als das einjaͤhrige, und ſeine Albula parva das dreijährige 05 Blaufelchen. Dadurch find Aldrovand b) Jonſton e), Charleton d) und Willughby e) verleitet worden, uns ſern Fiſch ebenfals als drey Arten aufzufuͤhren. Auch Ar⸗ tedi und Linne ſahen unrichtig die Albula minima des Gesner für ihren ſchwediſchen Weißfiſch an k): denn da bey dieſem der Unterkiefer hervorſtehet, bey dem unſrigen hingegen beide von gleicher Laͤnge ſind; ſo koͤnnen auch beide nicht einerley Fiſch ſeyn. 1 Der Verfaſſer von der ohnlaͤngſt erſchienenen Be⸗ ſchreibung des Bodenſee irret, wenn er S. 55. ſagt, daß der Blaugangfiſch, wenn er groͤſſer werde, den Namen Fo⸗ relle erhalte. 50 Thierb. S. 187. b. — d) Onom. p. 164. n. 5. 7. 139. g g e) Ichth. p. 184. 186. \ b) de Piſc. p. 658. — 660. i f) Faun. Suee. n. 355. c) — — p. 171.173. 0 p. 18. n. 1. 208 Nachtrag Da dieſer Fiſch mit dem Weißfelchen von vielen nur fuͤr eine Gattung gehalten wird, vermuthlich weil letzteres in verſchiedenem Alter, die bey erſterem eben angefuͤhrte Benennungen erhaͤlt; ſo will ich URSRGERRAILEEDUNE fie ſich unterſcheiden, hier anführen. . Sf das Blaufelchen bis auf dem Bauch blau, jenes aber durchgaͤngig bis auf dem Ruͤcken weiß. L. Stehet bey dem Weißfelchen die obere Kinnlade hervor bey unſerm hingegen ſi find beide von gleicher Länge. 3. Hat das Weißfelchen ein mageres und ſchlechtes, das Blaufelchen hingegen ein zartes und ſehr e kendes Fleiſch. 4. Laicht unſer Fiſch im December, das Weißfelchen hingegen im May. | > Das Blaufelchen erreicht nur die Lange von ſieben⸗ zehn bis achtzehn Zoll, und ein Gewicht von ein und einem halben bis zwey Pfunden: das Weißfelchen hingegen wird ungleich groͤſſer und breiter, und nicht ſelten in einem Gewicht von fuͤnf bis ſechs Pfun⸗ den angetroffen. 8. Auch fehlet letzterem, nach der Bemerkung des Hrn. Dr. Wartmann, die Gallenblaſe: das Blaufelchen hingegen iſt mit einer groſſen Blaſe und dunkelgruͤ⸗ ner Galle verſehen. Endlich weichen fie auch in Abſicht der Strahlenan⸗ zahl von einander ab: das Blaufelchen hat in der Kie⸗ menhaut neun, und in der Afterfloſſe vierzehn, das Weißfelchen hingegen in erſterer zehn und in letzterer dreizehn Strahlen. a Zum Heringsgeſchlecht. Zur Alſe. Dieſer Fiſch ſteigt in ungeheuren Schaaren aus dem kaſpiſchen Meere in der Wolga vom Anfang des Mayes * RR * zu den vorhergehenden beiden Theilen. 209 bis zu Ausgang des Sommers, und fuͤllt nicht ſelten die Netze zum Mißvergnügen der Fiſcher. Denn wegen eines wunderlichen Vorurtheils, als wann der Genuß dieſer Fi⸗ ſche unſinnig mache, wird derſelbe von den Ruſſen nicht gegeſſen, und daher weggeworfen. Er heißt in Rußland Theleſniza (Eiſenfiſch,) Be⸗ ſchenaja Riba (Tollſiſch); in der Tartarey Mai Baſik; von den Kalmucken wird er Mabalik, und von den Tuͤrken Sardella Balik genannt. Zum Schlampitzger. | Dieſer Fiſch heißt in Rußland Wijun und piskun. 1 Zur Schmerl. Er heißt in Rußland Rſkoſop. Zum Hecht. ee, Im erſten Theil S. 295. habe ich aus dem Gesner angefuͤhrt, daß der Kaiſer Friedrich der Zweite im Jahr 1230 einen Hecht in einem See zu Heilbrun in Schwaben eingeſetzt habe; aus einer anderweitigen und umſtaͤndli⸗ chen Nachricht aber, die in der phyſikaliſchen Zeitung vom Jahr 1785. S. 336. ſteht, erſehe ich, daß es der Kaiſer Bar⸗ baroſſa geweſen ſey, welcher ihn im Kaiſerslautern⸗See in der Pfalz einſetzen ließ, und daß das Skelet und Halsband, welches aus nachgebenden Federn zuſammengeſetzt iſt, in Manheim, das Gemaͤlde aber von beiden im Schloſſe Lau⸗ tern, nebſt der Beſchreibung dieſes e Fuß langen Hechte aufbewahret wird. | In Rußland wird diefer Fiſch Schuſchuk, von den Tartarn Tſchortan, und von den Kalmucken Sure genannt. Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th. O * 210 Nachtrag Dreißigſtes Geſchlecht. Die Beilbaͤuche. Erſter Abſchnitt. | Von den Beilbaͤuchen überhaupt. Zuoes Floſſen am Rüden, der Bauch in einem Bogen ſich endigend a). ' Zur Ausfüllung des Raums auf der fieben und neun⸗ zigſten Tafel will ich hier, aus Mangel eines kleinen ein⸗ laͤndiſchen, einen fremden einruͤcken, dem ich wegen ſeines befondern Baues mit dem Gronov ein eigenes Geſchlecht widme; und ſind der bogenfoͤrmige in eine Schneide ſich endigende Bauch, und die zwey Floſſen am Ruͤcken, Merk⸗ male fuͤr dieſes Geſchlecht. Zweeter Abſchnitt. Won den Beilbaͤuchen insbeſondere. Das Gaͤrtnermeſſer. ioyte Tafel. Fig. 2. Ver und dreißig Strahlen in der Afterffoſſe. K. 3. Br. 9. B. 2. A. 34. S. 22. R. 13. a. b) / a) Pifces dipterygii, ven- XXXIV. C. XXII. D. XIII. s re arcuato. II. ClupeaSternicla. Cl. pin- b) Gaſteropelecus pinna nis ventralibus nullis. Linn. ani radiis triginta quatuor. S. N. Sr. III. P. IX. V. II. A. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 211 Die vier und dreißig Strahlen in der Afterfloſſe find ein Merkmal fuͤr dieſen Fiſch. In der Kiemenhaut ſind drey, in der Bruſtfloſſe neun, in der Bauchfloſſe zwey, in der Schwanzfloſſe zwey und zwanzig, in der erſten Ruͤcken⸗ floſſe dreizehn und in der zweiten zwey Strahlen bes findlich. Der Kopf iſt ſo wie der Rumpf ſtark von den Seiten zuſammengedruͤckt, und von einer glaͤnzenden Silberfarbe, durch welche ein Stahlblau durchſpielt. Erſterer iſt oben etwas breit, und mit zwey laͤnglichen Furchen, welche durch eine Erhoͤhung getrennt werden, verſehen. Der Mund oͤfnet ſich oberhalb, und die untere Kinnlade, wel⸗ che in die Höhe ſteigt, und vor der obern hervorſtehet, ſchließt an derſelben, wie bey den ohnlaͤngſt beſchriebenen Nadelfiſchen, und iſt dieſe allein beweglich; beide aber ſind mit einer dicht an einander ſtehenden Reihe ſpitziger Zaͤhne verſehen. Die Mundoͤffnung iſt eben fo wie die Schup⸗ pen gegen den kleinen Fiſch gtoß. Die Zunge iſt weiß, glatt und dick; die Augen ſind groß, rundlicht, ſitzen nahe an der Mundoͤffnung, haben einen ſchwarzen Stern in eis nem ſilbernen Ringe. Zwiſchen der Oberlippe und den Augen nimmt man die Naſenloͤcher wahr. Die Kiemen⸗ oͤffnung iſt weit, und der Kiemendeckel glatt; von der Keh⸗ le bis am After laͤuft ein ſcharfer Knochen, der ſo duͤnn wie Papier und wegen ſeiner Schaͤrfe und bogenfoͤrmigen Geſtalt einem Sieb- oder Gaͤrtnermeſſer gleicht, daher ich ihm auch dieſen Namen beigeleget habe. Dieſer Kno⸗ chen iſt ſowol wie der Rumpf mit Schuppen bedeckt, und ö 22 — p. 524. n. 8. Gaſteropelecus. Pallas. Spie. Zoolog. Faſe. Gronov. Muſ. II. p. 7. n. 155. VIII. p. 50. t. 3. f. 4. Der Zooph. p. 135. n. 409. t. 7. Beilbauch. ee e . 5. Salmo Gaſteropelecus. S. 375. | 3 ee Nachtrag dienet den Bruſtfloſſen zu einem feſten Punkt. Die Sei⸗ tenlinie iſt nahe am Ruͤcken, laͤuft mit demſelben parallel, und der After iſt in der Mitte des Koͤrpers; die Bruſtfloſſe iſt lang, hat die Geſtalt einer Sichel, die Schwanzfloſſe gabelförmig, und ſaͤmtliche Floſſen haben eine graue Farbe. Dieſer Fiſch kann unſtreitig ſehr ſchnell ſchwimmen, da er nur einen geringen Widerſtand zu uͤberwinden hat. Sein Vaterland iſt Carolina und Surinam, und er gehoͤ— ret, wie man aus dem mit Zaͤhnen beſetzten Munde ſiehet, zu den fleiſchfreſſenden Fiſchen; da er aber nur klein iſt; ſo muß er wohl nur von der hoͤchſt zarten Brut anderer Waſſerbewohner leben, wenigſtens ſind diejenigen, die ich beſitze, nicht groͤſſer, als die Zeichnung die ich auf der ſie⸗ ben und neunzigſten Tafel geliefert habe. Aus dieſer Beſchreibung erhellet, daß dieſer Fiſch mit keinem bisher bekannten genau uͤbereinſtimme. Die meh⸗ reſte Aehnlichkeit hat er wegen der drey Strahlen in der Kiemenhaut, des duͤnnen Koͤrpers und ſchneidefoͤrmigen Bauches, mit derjenigen Karpfengattung, die ich unter dem Namen Ziege a) beſchrieben habe: allein der bewaff⸗ nete Mund ſchließt ihn vom Karpfengeſchlecht aus. Gro⸗ nov hat daher mit Recht ein eigenes Geſchlecht daraus gemacht. Er verſahe es aber darinn, daß er ihm die Bauchfloſſen abſprach; der Kiemenhaut nur zwey Strah⸗ len gab, und die zweite Ruͤckenfloſſe unbemerkt ließ. Dies ſes thut auch nach ihm Kinne‘, der ihm zugleich unrichtig eine Stelle unter den Heringen anwies b). Linne“ be; ſchreibt noch einen andern ahnlichen Fiſch e), der ſich in der akademiſchen Sammlung zu Stockholm befindet, und den Hr. Prof. Pallas mit dem unſrigen nur fuͤr einerley —— ' a) S. 1. Th. Gas c) Clupea Sima. S. N. p. ©) S. N. p. 524. n. 8. 24. n. 7. zu den vorhergehenden beiden Thellen. 213 hält a): allein wenn nicht Schreib- oder Druckfehler vor⸗ ausgeſetzt werden; ſo iſt der Unterſchied der Strahlenan⸗ zahl zu groß, als daß ſie einerley Fiſch ſeyn koͤnnten: denn fo zaͤhlet Cinne in der Kiemenhaut feines Krummſchna⸗ bels ſechs und in der Afterfloffe drey und funfzig Strah⸗ len, da ich hingegen bey ſechs Stuͤck vom Gaͤrtnermeſſer, die ich unterſucht, in der Kiemenhaut nur drey und in der Afterfloſſe vier und dreißig Strahlen gefunden habe. Sollte indeſſen die Bemerkung des Hrn. Kollegienrath und Prof. Pallas richtig ſeyn, daß beide Fiſche nur eine Gat⸗ tung ausmachen; fo haben wir dem Linne“ die Entdek⸗ kung der Bauchfloſſen: im entgegengeſetzten Falle aber die Wahrnehmung derſelben dem Hrn. Prof. Pallas zu ver⸗ danken. Auch hat dieſer genaue Beobachter die zweite Ruͤckenfloſſe zuerſt entdecket, da er aber keine Strahlen da⸗ rinn wahrgenommen hat; ſo erklaͤret er fie für eine Fett⸗ floſſe, und bringt daher unſern Fiſch ins Lachsgeſchlecht: da ich aber zwey Strahlen darinn bemerket habe; ſo halte ich ihn fuͤr keinen Lachs, und weil er ſich wegen ſeiner Geſtalt nicht leicht unter ein anderes Geſchlecht brin⸗ gen läßt; fo habe ich ihm, wie erwaͤhnet, nach dem Gros nov ein eigenes gewidmet. Es ſind indeſſen die Strah⸗ len in der zweiten Rückenfloſſe, und die in den Bauch⸗ floſſen ſo zart, daß ſie ſich nur durch ein Suchglas bemer⸗ ken laſſen, und haben daher ſowol letztere vom Gronov und Koͤhlreuter b), als erſtere von einem Pallas leicht uͤberſehen werden koͤnnen. Statius Muͤller irret, wenn er ſagt, daß unſerm Fiſche die Zaͤhne fehlen e). , „ 3 — — 4 _ a) Spic. Zool. Faſc. VIII. p. o. c) Linn. Naturſpſt. 4, Th. b) Nov. Comment. Petrop. S. 375. Vol. III. p. 404. 214 Nachtrag Zum Grundelgeſchlecht. a) Die Blaugrundel. ꝛoyte Tafel. Fig. 3. Die Floſſen blau, die Strahlen in der erſten Ruͤckenfloſſe hervorſtehend. K. 4. Br. 16. A. 12. B. 14. S. 16. R. 6. 14. b) Dieſe Grundel unterſcheidet ſich von den übrigen durch die blaue Farbe der Floſſen, und durch die hervorra⸗ genden Strahlen in der erſten Ruͤckenfloſſe. In der Kie⸗ menhaut ſind vier, in der Bruſtfloſſe ſechszehn, in der Bauchfloſſe zwoͤlf, in der Afterfloſſe vierzehn, in der Schwanz⸗ floſſe ſechszehn, in der erſten Ruͤckenſloſſe tes u und in der zweiten vierzehn Strahlen befindlich. 2) S. 2. Th. S. 14. b) Gobius pinnis coeru- leis, radiis in pinna dorſali prima eminentibus. Br. IV. P. XVI. V. XII. A. XIV. C. XVI. D. VI. XIV. Go- bius Jozo. G. radiis dorfali- bus eminentibus ſetaceis. Linn. S. N. p. 450. n. 4. Go- bius Jozo. Muller. Prodr. p. 44. n. 365. Gobius pinna ventrali coerulea, officulis pinnae dorſalis primae ſupra membranam aſſurgentibus. Art. gen. p. 29. n. 3. G. al- befcens: ofliculis pinnae dor- falis primae praealtis fetifor- mibus. Gron. Muf.Il. p. 23. n. 176. Zooph. p. 81. n. 275. Gobio, radiis in anteriore dorfi ſupra membranas con- nectentes altius affurgenti- bus, fetarum ad inſtar; iride oculorum argentea, pinna ventrali tota coerulea, reli- quis in ſummitare tantum cyaneis. Klein. Miſſ. Piſe. V. p- 27. n. 3. K gin Ns. Arift. Hift. Anim. 1.9. c. 37. Koßıös Aouxörspos. Athen. I. 7. p. 309. Jozo. Salv. Aquat. p- 213. Gobius albus. Rond. de Piſc. P. I. p. 200. Gesn. Aquat. p. 369. Thierb. S. 7. Aldrov. de Piſc. p. 97. Go- bius tertius. Willugbhy Ichth. p. 207. t. N. 12. n. 4. Ray. p. 76. n. 2. Synopf. Pife. Stoͤhfinnet Kobling. Strom. Sundtm. S. 323. Der Seeſtint. Muͤller. L. S. 4. Th. S. 130. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 215 Der Kopf iſt auf den Seiten zuſammengedruͤckt, die Mundoͤffnung von mittlerer Groͤſſe; die gleichkangen Kinn⸗ laden ſind mit kleinen Zaͤhnen bewaffnet. Die Augen ha⸗ ben einen ſchwarzen Stern in einem weiſſen Ringe. Der Ruͤcken iſt rund, braun, und bildet einen flachen Bogen; die Seiten ſind weißlicht und die Schuppen von mittlerer Groͤſſe. Die Seitenlinie iſt ſchwaͤrzlicht und hat eine ge⸗ rade Richtung mitten durch den Koͤrper. Dieſer Fiſch iſt ein Bewohner der Nord- und Oſtſee, und ich habe ihn aus Luͤbeck durch meinen Freund, den Hrn. Dr. Wallbaum, erhalten: da er zugleich im mittel⸗ laͤndiſchen Meere zu Hauſe gehoͤret; ſo iſt er auch dem Ari⸗ ſtoteles nicht unbekannt geblieben. Dieſer Schriftſteller geſellet ihn, weil er ſich ohnweit dem Strande aufzu⸗ halten pflegt, den Uferfiſchen bey ). Er leht von der Brut der Krabben, Muſcheln und Fiſche. Er erreicht die Groͤſſe von vier bis ſechs Zoll, und wird oft ein Raub der Dorſche und anderer fleifchfreſſenden Fiſche, welche die Ufer beſuchen, um ihr Geſchlecht daſelbſt fortzupflan⸗ zen. Seine Eier ſetzt er an flache und vom Sande raus he Stellen ab. Er hat zwar einen zahlreichen Eierſtock, aber feine Vermehrung iſt deſſen ohngeachtet nur ges ring, weil er als ein kleiner Fiſch ſo oft ein Raub der groͤſſern wird. Er wird mit dem Netze, das man fuͤr an⸗ dere Fiſche aufſtellt, mitgefangen; weil er aber ein mage⸗ res und zaͤhes Fleiſch hat, nicht geachtet. Er wird ge⸗ wöhnlich mit einer Butterbruͤhe zurecht gemacht, genoſſen. In Deutſchland wird dieſer Fiſch Blaugrundel, in Norwegen Stöbfinnet Kobling und in Italien 9 5 PROBEN: * O4 C.. ͤ ET ZERTEEET e) H. A. 1 9. c. 37. 216 Nachtrag U Salvian, der uns die erſte Zeichnung davon geliefert, hat die Strahlen in der erſten Ruͤckenfloſſe nicht hoch genug vorgeſtellet, und die Seitenlinie unangezeigt gelaſſen a), doch iſt ſie ungleich beſſer, als die, welche uns kurz darauf Rondelet gegeben hat, indem dieſer auch die zweite Rük⸗ fl>ffe weglie ß b). Gronov führt unrichtig die Schriftſteller vom Stin | (Gobius paganellus) zu unſerm Fiſch an. c). Zum Kr e ee, d) Der Seebul. loste Tafel. Vier Höcker am Kopfe. K. 6. Br. 16. A. 14. S. 10. R. 9. 14. e) Die vier auf dem Kopfe befindlichen ee wie Warzen gebildeten Hoͤcker, davon oberwaͤrts an jedem Ran⸗ de des Auges einer, und zwey am Genicke ſitzen, ſind ſiche⸗ re Merkmale, woran man dieſen Fiſch erkennen kann. In der Kiemenhaut find ſechs, in der Bruſtfloſſe ſechszehn, in in der Bauchfloſſe vier, in der Afterfloſſe vierzehn, in der 2 a m mm mn ˖ bv . ——— 114. n. 321. Cottus fcaber, tuberibus quatuor cornifor- mibus in medio capite. Art. gen. p. 48. n. 2. Spec. p. 48. Der Seebol. Wulff Ichth. p. 7. a) Aquat. p. 213. b) De Pife. P. I. p. 200. c) Zeoph. p. 285. d) Siehe den 2 Th. S. 15. u. f. e) Cortus tuberculis qua- tuor. Br. VI. P. XVI. V. IV. H. XIV. C.X. HER Cottus quadricornis. C. ver- rucis capitis 4. ofleis. Linn. S. N. p. 35 1. n. 2. Muſ. A- dolph. Fr. p. 70. t. 32. f. 4. Hornſimpa. Faun. Suec. p. U Reiſe nach Palaͤſt. S. 2. n. 30. Die Meeräfche. Saſelq. ochſe, Meerbolle, Meeraſche, Vierhoͤrnige, Furewerſch, Mee⸗ rehaͤrg Fiſcher. Liefl. S. 115. Der Vierhoͤrnige. Müller. L. S. 4. Th. S. 135. Meer⸗ zu den vorhergehenden beiden Theilen. 217 Schwanzfloſſe zehn, in der erſten Ruͤckenfloſſe neun und in der zweiten vierzehn Strahlen vorhanden. Der Kopf iſt groß, nach unten zuſammengedruͤckt, die Mundoͤffnung weit, beide Kinnladen find von gleicher Laͤn⸗ ge, und mit mehreren Reihen kleiner ſpitzer Zaͤhne beſetzt; die Zunge iſt knorplicht, dick, breit und glatt, am Gaumen iſt vorwaͤrts ein Knochen mit vielen kleinen Zähnen zu fer - hen; die Naſenloͤcher find einfach, roͤhrenfoͤrmig und dicht an den Augen befindlich. Am Oberkiefer bemerket man an den Seiten viele Vertiefungen, und in der Mitte zwey kleine Spitzen, der Backenknochen endiget ſich in drey, der Kiemendeckel in zwey Stacheln, und die Augen haben eis nen ſchwarzen Stern in einem gelblichten Ringe. Die Backen ſind braun und der Kiemendeckel roͤthlich; der Rumpf iſt laͤnglicht, auf den Seiten etwas zuſammenge⸗ druͤckt; an der geraden Seitenlinie, die nah am Ruͤcken mit demſelben parallel laͤuft, bemerkt man laͤnglichte Punk⸗ te. Der Ruͤcken ift braun, die Seiten find gelblicht, und der Bauch grau; letzterer iſt breit und hervorragend, und der After der Schwanzfloſſe naͤher, als dem Kopfe. Statt der Schuppen iſt der Rumpf mit kleinen rauhen hornarti⸗ gen Waͤrzgen beſetzt; von dieſen ſtehen die groͤſten bis am Ende der erſten Ruͤckenfloſſe in einer Reihe, von da bis über der Hälfte der zweiten, in einer doppelten, und von hier bis an der Schwanzfloſſe in einer einfachen Reihe. Auch die Seiten ſind mit vielen zerſtreuten Warzen dieſer Art beſetzt. Die Floſſen find groß, ihre Strahlen hervor ragend, weiß, mit kleinen Warzen beſetzt und einfach, nur die in der Schwanzfloſſe ſind gabelfoͤrmig. Die Zwiſchen⸗ haut iſt grau und ſchwarz eingefaßt, und die in der Bruſt⸗ floſſe hat am Ende weiſſe mondfoͤrmige Flecke; die Bauch⸗ floſſen und die erſten Strahlen in den Bruſtfloſſen find roth. | D 5 a Nachtrag Dieſer Fiſch iſt, wie es ſcheint, nur ein Bewohner der Oſtſee, wo man ihn an den Ufern und an einigen Muͤndungen der Fluͤſſe, wo das Seewaſſer durch die Ver⸗ miſchung mit dem fuͤſſen Waſſer milder geworden iſt, an⸗ trifft. Er erreicht die Groͤſſe von zehn bis zwoͤlf Zoll, ſchwimmt, vermoͤge feiner groſſen Floſſen, ſehr ſchnell. Denjenigen, von welchem ich hier die Zeichnung mitthei⸗ le, habe ich von dem Herrn Doktor Kaiſer aus Strahl⸗ ſund erhalten. In der Duͤno in Lieſtand wird er im Fruͤh⸗ jahr, und bey Dalerow in Schweden mit dem Netze zu Zei⸗ ten haͤufig gefangen. Weil er aber ein mageres und zaͤhes Fleiſch hat; ſo iſt er nur eine Speiſe des gemeinen Man⸗ nes. Der vorzuͤgliche Gebrauch, den die Fiſcher davon machen, beſtehet darinn, daß ſie ihn, um andere Fiſche anzulocken, an die Angel ſtechen. Seine Laichzeit faͤllt im December und Jaͤnner, und er ſetzt ſeine kleinen weißlichen ö Eier zwiſchen den Seekraͤutern ab. Er lebt vorzuͤglich von der Brut der Muſcheln, Schnecken und Krebſe; ſonſt iſt er auch kuͤhn genug, Fiſche von anſehnlicher Groͤſſe anzu⸗ greifen. Die Leber iſt einfach, liegt unter dem Zwergfelle auf dem Magen; letzterer iſt weit, dickhaͤutig, und in der Mitte deſſelben entſpringt der Darmkanal, welcher mit zwey Beugungen, und bey ſeinem Anfange mit vier An⸗ haͤngſeln verſehen iſt. Ich habe weder eine Schwimm⸗ dlaſe, noch Milch oder Rogen bey demjenigen Fiſch, den ich unterſucht habe, wahrgenommen. Die Nieren ſind ſchmal und kurz, und in eines beſondern Haut eingeſchloſſen. In Deutſchland heißt dieſer Fiſch Seebolle und See⸗ Bulle; in Liefland wird er von den Deutſchen Meerochs, Meerbulle, Meeraſche, von den Letten Jurewerſch, von den Ehſtlaͤndern Meerehaͤrg und in Schweden Sorn⸗ ſimpa genannt. „ 7 * — zn den vorhergehenden beiden Theilen. 219 Des Hen. Otto Fabricius Frage: ob der Seebull mit ſeinem dem Seeſcorpion aͤhnlichen Fiſch einerley Gat⸗ tung ſey a)? kann ich mit nein beantworten, da der unfris ge ſowol durch die vier Hoͤcker, als auch durch die höck rigte Seitenlinie von dem ſeinigen ſich deutlich unterſchei⸗ det. Von denen, die ich beſitze, hat der größte nur ſehr Heine Höcker, ob nun dieſe Fiſche, fo wie viele andere Geſchoͤpfe, dieſe Theile jaͤhelich wechſeln, oder ob die Groͤſ⸗ ſe der Hoͤrner ſich nach dem Geſchlecht richte, dies kann nur derjenige Naturkuͤndiger entſcheiden, welcher Gelegen⸗ 175 hat, dieſe Fiſche an Ort und Stelle zu beobachten, Zum Barſchgeſchlecht b). Zum Zander. In einigen Gegenden von Baiern wird dieſer Fiſch Amaul und von den Kalmucken Boloochoe genannt. Zum Baarſch. In Baiern wird dieſer Fiſch Augaſſen, in Frankreich Perche de Riviere, in Rußland Okun, von den Tartaren Alabuga, und von den Kalmucken Schiorgio genannt. Der Zingel. 1 ı06te Tafel. | D. Oberkiefer in Geſtalt einer Naſe hervorſtehend, neun⸗ zehn Strahlen in der zweiten Nückenfloffe. sign 15. B. 6. A. 13. S. 14. R. 16. 19. ©) 2353. | 2) Faun. Grönl. p. 158. e) Perca roſtro nafıformi, N. 114. pinna dos ſali ſecunda radiit p) Siehe 2. Sh. S. 28, u. . wvewdecim. P. XV. F. VE Nachtrag 602.16 Der in Geſtalt einer Naſe hervorſtehende Oberkiefer, und die neunzehn Strahlen in der zweiten Ruͤckenfloſſe un⸗ terſcheiden dieſen Fiſch von den uͤbrigen dieſes Geſchlechts. Die Bruſtſloſſe hat funfzehn, die Bauchfloſſe ſechs, die Af⸗ terſtoſſe dreizehn, die Schwanzfloſſe vierzehn, die erſte Ruͤl⸗ kenſtoſſe ſechszehn und die zweite neunzehn Strahlen. Der Kopf iſt groß, breit, von oben nach unten zuſam⸗ mengedruͤckt; er iſt eben ſo, wie der Rumpf, mit harten gezaͤhnelten Schuppen, welche ſehr feſt ſitzen, beſetzt, und der Ruͤcken iſt rund. Der Mund oͤffnet ſich unterwaͤrts und iſt weit; beide Kinnladen, imgleichen der Gaumen, ſind mit vielen ſpitzen Zaͤhnen bewaffnet. Die Zunge iſt hart und frey, und der Oberkiefer iſt viel laͤnger als der untere. Die doppelten Naſenloͤcher ſtehen ſowol, als die Augen, auf dem Scheitel; letztere haben einen ſchwarzen Stern, der in einem gelblichen Ringe ſtehet. Die Kiemen⸗ 220 oͤffuung iſt weit und der Kiemendeckel wird nur von einem A. XII. C. XIV. D. XVI. XIX. Perca Zingel. P. dorſo dipterygio, capite plagiopla- teo, ſquamoſo, maxilla infe- riore multo breviore. Linn. 5. N. p. 480. Gron. Zooph. p. 92. n. 303. Perca pinnis dorſalibus diſtinctis, ſecunda oflieulis viginti, primo acu- leato. Kramer. Elench. p. 386. n. 3. Aſperulus, Zindel Ratis- donenſium. Schäff: Pife. Bav. Ratisb. p. 58. t. 3. f. 1. Afpe- rulus dorſo acuto, ſquamis vel elare fufeis, et nigrican- sibus areolis vel radiis ſola- ribus multum exuſtae terrae Kmilibus, iterumque nigris — areolis notatis; alvoalbefcen- te; ore mediocri dentato: pinnis in dorſi acie furvis, et ubi extenſae, pellucentibus. Klein. Miſſ. Pife. V. p. 28. n. I. Zindel, Zingel, Zinde, Zinre, Kolez. Gesner. Paralip. p. 19. Icon. Anim. p. 292. Zindel Thierb. S. 163. Aſper Danubianus, Zingel. Jonſt. de Piſc. p. 141. t. 18. f. 19. -Pifeis Danubianus. Aldrov. de Pife. p.616. Aſper pifci- culus, Zingel. Marſigl. Da- nub. T. IV. p. 27. t. 9. f. 3. Der Zindel. Muͤller. L. S. 4. Th. S. 227. Alabuga, Berſcik. Smelins Reif. 2. Th. S. a46. zu den vorhergehenden beiden Theilen. 221 Blaͤttchen gebildet; die Grundfarbe des Fiſches iſt gelb, mit braunen ſchief laufenden Querſtreifen beſetzt, zwiſchen welchen man einige braune Flecke wahrnimmt, der Bauch aber weiß; diejenigen, die man in der Donau fängt, ha- ben eine blaͤſſere Farbe, als die, ſo man in den Fluͤſſen fin⸗ det. Die Seitenlinie läuft ohnweit dem Nücken in geras der Richtung durch der Körper. Die ſaͤmtlichen Strah⸗ len in den Floſſen ſind gelb und an den Enden vielzweigigt; nur die in der erſten Ruͤckenfloſſe ausgenommen, als wel⸗ che einfach und ſtachlicht ſind, und die Schwanzfloſſe hat einen mondfoͤrmigen Ausſchnitt. Dieſer Fiſch gehoͤret im ſuͤdlichen Theil von Deutſch⸗ land zu Hauſe, und wir treffen ihn in verſchiedenen Seen und Fluͤſſen, in Bayern und Oeſterreich, imgleichen in der Donau an, und ich habe ihn meinem gelehrten Freunde, dem Herrn Profeſſor Franz von Paula Schrank zu ver⸗ danken. Er erreicht die Groͤſſe von vierzehn Zoll, ein Ge; wicht von zwey bis drey Pfunden, und hat ein weiſſes, fe⸗ ſtes und leicht zu verdauendes Fleiſch, das ſelbſt ſchwaͤch⸗ lichen und kraͤnklichen Perſonen nicht verſagt werden kann. Er erſcheinet daher auf den Tafeln der Vornehmen, und man genießt ihn, nachdem er aus dem Salzwaſſer gekocht mit einer Wein⸗ oder Sardellenbrühe. Er liebt ein reines Waſſer, ſetzt ſeine Eier im Maͤrz und April an ſolchen Stel⸗ len ab, die durch kleine Steine rauh ſind. Er gehoͤret, wie man aus dem ſtark bewaffneten Munde ſiehet, zu den Raubfiſchen. Kein anderer Fiſch, als der Hecht vergreift ſich an ihn, wegen ſeiner rauhen und harten Schuppen, und wegen feiner Stacheln am Rücken. Es iſt daher kein Wunder, wenn er ſich, ohngeachtet der vielen Nachſtellun⸗ gen der Menſchen, ſtark vermehret. Er hat ein hartes Leben, und kann dahero leicht zum Verſetzen aus einem Waſſer ins andere verfahren werden. Man faͤngt ihn mit der Angel und in der Laichzeit auch mit Reuſen. 8 Nachtrag Der Magen iſt iaͤnglicht und feine Haut dick, und ohn⸗ weit deſſelben bemerkt man am Darmkanal, welcher drey Beugungen hat, drey wurmfoͤrmige Anhaͤngſel. Der Milch und der Eierſtock ſind doppelt und rund; ſeine gelben Eier haben die Groͤſſe des Mohnſaamens; die weiſſe Schwimm⸗ blaſe ift mit ſchwarzen Punkten beſprengt; die Leber beſte⸗ het aus drey Lappen. Auf jeder Seite ſind zwey und zwan⸗ zig Ribben, und im Ruͤckgrad acht und vierzig Wirbelbeine befindlich. ii Von den Deutſchen wird dieſer Fiſch Zingel, Zindel und Zinnebaarſch; von den Ungarn Kolez; von den Tartaren Alabuga, und von den Kalmucken Berſchick genannt. Gesner hat unſern Fiſch zuerſt beſchrieben, on eine ſchlechte Zeichnung davon geliefert, welcher ſogar die After⸗ floſſe fehlet a); dieſe iſt eben ſo fehlerhaft vom Aldrovand kopirt worden b). Jonſton lieferte zwar eine neue Zeichs nung c), allein in dieſer iſt eben ſowohl, als in der von ſeinem Nachfolger, dem Ruyſch, dieſe Floſſe ausgelaſſen worden. Hr. Schaͤffer d) und Gronov e) fuͤhren unrichtig den perca aſper des Artedi und Linne! zu unſerm Fiſch an; da ſowol aus den Schriftſtellern, welche Artedi zu feinem Fi- ſche citirt, als aus ber Beſtimmung des Linne“, an den dreizehn Strahlen in der zweiten Ruͤckenfloſſe deutlich er⸗ hellet, daß ſie den folgenden und nicht den unſrigen be⸗ ſchrieben haben. Auch iſt es falſch, wenn letzterer f) mit Klein g) den Aſpredo des Ray fuͤr unſern Fiſch haͤlt; denn dieſer iſt, wie ich aus dem Mete erſehe h), un⸗ ſer Kaulbarſch. 2) Thierb. S. 163. ö 9 Zooph. p. b) De Pife. p. 616. 1 A. ne 7 c) De Piſe. t. 18. f. 19. N Miſſ. Piſc. V. p. 28. n. 1. d) Pifces Ratisb. p. 58. b) Britt. Z0ol. III. p. 295. zu den vorhergehenden beiden Theilen. | Der Streber oder Pfeiferl. zorte Tafel, Fig. 1. 2. De. Oberkiefer in Geſtalt einer Naſe hervorſtehend, dreizehen Strahlen in der zweiten Ruͤckenfloſſe. K. 7. Br. 13. B. 6. A. 11. S. 18. R. 8. 13. a) Der in Geſtalt einer Naſe hervorſtehende Oberkiefer und die dreizehn Strahlen in der zweiten Ruͤckenfloſſe ſind Unterſcheidungsmerkmale fuͤr dieſen Fiſch. In der Kie⸗ menhaut zaͤhlet man ſieben, in der Bruſtfloſſe dreizehn, in der Bauchfloſſe ſechs, in der Afterfloſſe zwey, in der Schwanzfloſſe achtzehn, in der erſten Ruͤckenfloſſe acht und in der zweiten dreizehn Strahlen. Der Koͤrper iſt geſtreckt und der Kopf breit, der Mund öffnet ſich unten, iſt klein, halbmondfoͤrmig gebildet und die Zaͤhne ſind kaum ſichtbar. Von den beiden Kinnladen iſt die oberſte am laͤngſten. Die doppelten Naſenloͤcher find ohn⸗ i) Perca roftro naſiformi, radiis tredecim in pinna dor- ſali ſecunda. Br. VII. P. XIII. V. VI. A. XI. C. XVIII. D. III. XIII. Perca Afper. P. pinnis dorfalibus diftin- &is, ſecundae radiis XIII. Linn. S. N. p. 482. n. 3. P. lineis utrinque octo vel no- vem transverſis nigris. Ar- ted. Syn. p. 67. n. 3. P. dorſo dipterygio: capite plagiopla- teo ſquamoſo: maxilla infe- riore multo breviore. Gron. Zooph. p. 92. n. 303. var. £. Afper piſeieulus. Jonſt. de Piſc. p. 141. t. 26. f. 18. Char- ler. Onom. p. 175. n. 15. Wil. lughb. Ichth. p. 292. t. S. 14. f. 4. Ray. Synopf. Piſe. p. 98. n. 25. Aſper pifciculus. Gess, Aquat. p. 403. Icon. Anim, p- 292. Paralip. p. 19. 1 Aſper. Thierb. S. 162. b. Gobionis Be Aldrov. de Piſe. p. 616, . Stroeber, Mar ſigl. ra Tom. IV. P.28. t. 9. f.4: Aſper verus, Streber. Schäf. Piſe. Ratisb. p. 69. f. 6. 7. 5 Ron - del. de Bife. P. II. p. 207. Der Streberfiſch. Muͤller, L. S. 4. Th. S. 227. 133: * 224 | Nachtrag 3 11 weit der Mundoͤffnung befindlich. Die vordern ſind rund, und werden von einer Haut, wie von einer Klappe, be⸗ deckt; die hintern aber ſind laͤnglicht und ohne Bedeckung. Die Augen haben einen ſchwarzen Stern und einen weiſſen Ring, mit einer roͤthlichen Einfaſſung. Der Kiemendeckel beſtehet nur aus einem Blaͤttchen; die Grundfarbe des Fi⸗ ſches iſt gelblicht mit drey bis vier ſchwarzen nach der Quere laufenden Banden geziert. Der runde Ruͤcken iſt ſchwarz, der Bauch weiß und ganz glatt, und ſaͤmtliche Floſſen ſind blaßgelb. Der Koͤrper iſt mit groſſen, harten und rauhen Schuppen bedeckt, und wird nach der gabels foͤrmigen Schwanzfloſſe zu fo dunn, wie ein Federkiel. Die Seitenlinie laͤuft ohnweit dem Koͤrper mit demſelben in gerader Richtung, und der After iſt dem Kopfe naͤher, als der gabelfoͤrmigen Schwanzfloſſe. Die Strahlen in ſaͤmt⸗ lichen Floſſen find vielzweigigt, nur die in der erſten Ruͤk⸗ kenfloſſe ſind einfach und ſtachlicht. Dieſen Fiſch treffen wir in Frankreich in der Rhone und in Baiern in verſchiedenen Fluͤſſen und Seen an; und ich habe ihn ebenfalls meinem thaͤtigen Freunde, dem Hrn. Profeſſor von Paula Schrank, zu verdanken. Er ers reicht die Groͤſſe von ſechs bis acht Zoll; koͤmmt wie der vorhergehende nur im reinen Waſſer fort, hat kleine 1 5 liche Eier, und pflanzet ſein Geſchlecht im Maͤrz fort. lebt von Inſekten und Wuͤrmern, und hat ebenfalls ein 975 ſundes und wohlſchmeckendes Fleiſch, das von den Vor⸗ nehmen geſucht, und auf eben die Art wie jenes, verfpeis ſet wird. Auſſer der Laichzeit haͤlt er fich faſt immer im Grunde auf, daher er auſſer derſelben nur im Winter un⸗ ter dem Eiſe gefangen wird, wenn man mit dem groſſen Garn die Fiſche aus der Tiefe herausholt. | Die inneren Theile find von eben der Beſchaffenheit, wie bey dem vorhergehenden; auſſer daß nur im Ruͤcken zu den vorhergehenden beiden Theilen. 225 zwey und vierzig Wirbelbeine, und auf jeder Seite ſechszehn Ribben vorhanden ſind. In Deutſchland wird dieſer Fiſch Set und Pfeiffer, und in Frankreich Apron genannt. Die Beſtimmung des Artedi, durch die acht bis neun ſchwarze Streifen iſt unzulaͤnglich, da Hr. Schaͤffer nur fuͤnf a) angiebt, und ich an dem meinigen kaum ſo viel wahrnehmen kann. Wenn uͤbrigens Rondelet b) ſagt, und die folgenden älteren Ichthyologen es ihm nach⸗ ſchreiben, daß dieſer Fiſch von den Goldblaͤttchen, die er mit dem Sande verſchlucke, lebe; ſo haben fie dem Golde nahrhafte Teilchen angedichtet. i Gronov haͤlt unrichtig unſern Fiſch nur für eine Abaͤnderung c) vom Zingel; denn daß fie zwei beſon— dere Gattungen ausmachen, muß aus folgendem klar werden: | 1. Wird der Streber nur zwey bis drey Loth; der Zingel hingegen eben fo viel Pfund ſchwer. 2. Iſt der Kopf bey dieſem ſpitziger und die Mund⸗ oͤfnung groͤßer, als bey jenem; hingegen iſt 3. der Schwanz beim Streber viel duͤnner, laͤnger und runder, als beim Zingel. 4. Hat dieſer in der erſten Ruͤckenfloſſe dreizehn und in der zweiten neunzehn; jener hingegen in der erſten nur acht und in der zweiten dreizehn Strahlen. 5. Iſt die Schwanzfloſſe beim Zingel an den Enden abgeſtumpft, bey dem Streber aber ſpitzig. 6. Auch iſt letzterer gewoͤhnlich von dunklerer Farbe, als erſterer. Endlich 7. hat der Zingel auf jeder Seite zwey und zwanzig Ribben und im Ruͤckgrad acht und vierzig Wirbels a) Piſc. Ratisb. p. 69. c) Zooph. p. 92. var. 6. b) De Piſc. P. II. p. 207. | | P 226 | Nachtrag beine; der Streber hingegen von erſteren nur ſechs⸗ zehn, und von letzteren nur zwey und vierzig. Hieraus erhellet: daß Gesner a), Aldrovand b) und Jonſton c) unrichtig beide Fiſche nur fuͤr eine Gat⸗ tung erklaͤren. Ein fernerer Nachtrag zum Karpfengeſchlecht. Der Lederkarpfen. Cyprinus nudus. Der Rumpf ſchuppenlos d). Die lederartige Haut, welche dieſen Fiſch ſatt der Schuppen bedeckt, giebt ein ſicheres Kennzeichen ab, dieſe Karpfenart von den uͤbrigen zu unterſchieden. Ich habe bereits im 1ſten Th. S. 137 eines nackenden Karpfen erwaͤhnt. Nach der Zeit erhielt ich ein Schreiben vom Freyherrn von Sierstorpf zu Breslau; worinn derſelbe mir meldete, daß er eine Karpfengattung beſaͤße, die ich in meinem Werke nicht angefuͤhret haͤtte, und die in ſeiner Gegend Lederkarpfen genennet wuͤrde; ohne Zweifel ſey ihm dieſer Name wegen des Mangels an Schuppen, und wegen des braunen lederartigen Anſehens beygeleget worden. Er ſey, ſetzt er hinzu, in Schleſten noch ziemlich ſelten; doch habe er bereits einige dreißig Stuck von verſchiedener Größe und Alter gehabt: ſie waren aber, nachdem im vorigen Jahre das hohe Waſſer ſeine Teichdaͤmme durchgebrochen habe, bis auf einige wenige Stuͤcke durchgegangen. Dieſe Karpfenart vers mehre ſich eben ſo ſtark, und wachſe eben ſo ſchnell, wie der gemeine Karpfen; auch am Geſchmacke gebe er jenem nichts nach. a) Thierb. S. 162. b. 163. c) De Piſc. p. 141. b) De Pifc, p. 616, d) Cyprinus alepidotus. d zu den vorhergehenden beiden Theilen. 227 Da nun dieſer Fiſch an mehreren Orten in Schleſien angetroffen wird, und in Anſehung des Mangels der Schuppen von den bisher bekannten Fiſchen dieſes Ge⸗ ſchlechts ſehr abweicht; ſo trage ich kein Bedenken, eine eigene Art daraus zu machen. Weil er aber uͤbrigens, ſo⸗ wol in Anſehung der aͤußern Geſtalt, als auch der Bartfa- fern einem Karpfen vollkommen gleicht; fo finde ich für unnoͤthig, eine Zeichnung von ihm zu geben. Das erwaͤhnte Schreiben ward von einer Zeichnung begleitet, die von einem Fiſche genommen worden, deſſen Farbe etwas heller, und an deſſen Ruͤcken einige Schuppen ſichtbar waren: da in dem naͤmlichen Teiche auch Spiegel⸗ karpfen befindlich ſind; ſo vermuthet der Hr. Baron, daß er wohl ein Baſtart vom Spiegel- und Lederkarpfen ſeyn moͤgte. Ein anderweitiger Nachtrag zum Lachsgeſchlecht. Der Rheinanken oder Illanken. Salmo lacuſtris L. Vor einigen Jahren erhielt ich vom Hrn. D. Werts mann zu St. Gallen einen Aufſatz die Naturgeſchichte dieſes Fiſches betreffend, den ich wegen ſeiner Vollſtaͤndig⸗ keit hier mittheile. Es iſt der Salmo lacuſtris des Linne und Artedi, wie ſolches aus dem von letzterem dazu ange⸗ führten Schriftſteller erhellet, und man wird daraus er: ſehen, daß er ſowol nach ſeinen aͤußern als innern Theilen mit dem Lachs uͤbereinkomme, und daß meine, S. 199. geaͤußerte Meinung gegruͤndet ſey. „Man wird nicht wenig irre gefuͤhret, dieſes find die Worte des Herrn D. Wartmann, wenn man die Bes ſchreibung der Fiſche, bey den Schriftſtellern, über faft ein und eben denſelben Fiſch lieſet; es iſt eine betruͤgeriſche Sache um das Abſchreiben, wo Mangel der Objekte, und 2 238 Nachtrag blinder Glaube ſeiner Vorgaͤnger herrſchet, ohne ſelbſten geſehen, unterſuchet und gepruͤfet zu haben. Muͤhe, Ar⸗ beit und Unverdroſſenheit werden jederzeit, bei Entdeckung und Beſchreibung eines neuen Naturprodukts erfordert, und eigene Augen, und eigene Haͤnde, und nicht entlehnte, um die Naturgeſchichte mit Wahrheit zu bereichern.“ „So gieng es mit unſerm Rheinanken; Gesner iſt der erſte, der ſeiner gedenkt, und nennet ihn Trutta lacu- ſtris, Grundfoͤrn a).“ „Es macht aber dieſer ſchoͤne, große und wohlſchme⸗ ckende Fiſch eine eigene Art aus. Mit dem Lachs iſt er am naͤchſten, und viel naͤher als mit der Lachsforelle verwandt: da aber der Lachs und die Lachsforelle wechſelsweiſe, bald im Meere, bald in den Fluͤſſen, um zu laichen, ſich aufs halten und im Grunde eigentliche Meerfiſche ſind; ſo kann unſer Rheinanken, weder zum erſten, noch zu letzterer ge⸗ rechnet werden. Denn der Rheinanken haͤlt ſich nur im füßen Waſſer auf, geht zwar auch auf Reiſen, um zu lai⸗ chen, naͤmlich aus dem Bodenſee, der ein ſuͤßes Waſſer hat, in den obern Rhein; ziehet im Aprill oder May aus, und kommt im Herbſt (September) oder Weinmonat (October) wieder zuruͤck in den See, zu welcher Zeit er ſein Geſchaͤfte ſchon verrichtet hat. Seine groͤßte Reiſe iſt alſo nicht über zehn oder zwoͤlf Meilen, und dieſe zu vollenden, braucht er drey bis vier Monate Zeit.“ „Der Rheinanken iſt ein ſchoͤner, uͤber dem Ruͤcken ſtark und bis zur Seitenlinie hellblauer, unter derſelben ſilberweißer Fiſch, an welchem die Schuppen, feiner be— trächtlichen Größe ohnerachtet, ſehr klein find. Der Kopf iſt mit dem Koͤrper verhaͤltnißmaͤßig, und nicht wie beym Lachs beſchaffen, als welcher einen kleinen Kopf hat. Der Unterkiefer laͤuft ſchon im zweiten Jahre in einen ſtumpfen Haken aus, er heißt auch alsdann ſchon Rhein -Inn⸗- oder a) Aquat. p. 972. * 8 zu den vorhergehenden beiden Theilen. 29 Illanken a) 1 ob er gleichwohl kaum ein halbes Pfund be⸗ traͤgt. Gesner irret deswegen, wenn er glaubt, daß der Haken des Unterkiefers erſt wenn der Fiſch erwachſen, oder wenn er in den Rhein trete, erfolge. In der Kie⸗ menhaut hat er zehn, in der Bruſtfloſſe vierzehn, in der Bauch⸗ und Aiterfloffe eilf, in der Schwanzfloſſe ein und zwanzig, und in der Ruͤckenfloſſe zwoͤlf Strahlen. Der Kopf iſt keilfoͤrmig und, wie ſchon oben geſagt, verhaͤltniß⸗ maͤßig klein; denn, von meinem Exemplar wog er drey und ein halbes Pfund nuͤrnberger Gewicht. In beiden Kinnladen ſtehen nach einwaͤrts gekruͤmmte ſpitzige und meiſt beweg⸗ liche Zaͤhne; an der obern ſtehen zwey Reihen, ſo iſt auch der Gaumen, Rachen und die Zunge damit verſehen. Die Stirn und die Backen ſind ſchwarzgraͤulich marmorirt, uͤber der Naſe iſt er ſchwaͤrzlicht; auf jeder Seite hat er zwey Naſenloͤcher, oder vielmehr, das Naſenloch iſt mit eiz ner membranoͤſen Wand in zwey Theile getheilt, daß es das Anſehen hat, als haͤtte er zwey Naſenloͤcher auf jeder Seite. Die Augen ſind groß, jedes hat eilf Linien im Durchſchnitt, der Augenring iſt ganz ſilberfarben und der Stern ſchwarz. Der Rücken iſt ſtark blau, die Seiten bis an der Linie ſind hellblau und unter derſelben ſilberfarben; hin und wieder, beſonders gegen dem Schwanze zu, ſind verlaͤngte ſchwarze, ungleich geſtaltete Flecken zu ſehen, die in keinem hellen Felde ſtehen: wo man nicht nahe bey dem Fiſch iſt, ſo werden dieſelben kaum wahrgenommen; am ganzen Koͤrper ſind weder rothe Flecken noch Punkte zu ſe⸗ hen. Die Floſſen haben ſtarke vielzweigigte Strahlen und die meiſten eine graue Farbe ohne Flecken (Ruͤcken und Schwanz ausgenommen, als welche blau ſind); der Schwanz iſt ſchaufelfoͤrmig und nur mit einem ſehr gerin⸗ gen Ausſchnitt verſehen, und endet ſich bey den meiſten mit einem ſchwarzen Saum. Die Fettfloſſe iſt ſtark, groß a) Gesner. Aquat. p. 972. f A780 Nachtrag und dicker, ebenfalls ohne Flecken, und nur an der äußern Seite ſchwaͤrzlicht, ſonſten iſt ſie ganz graͤulich.“ „Der rechte Rhein- oder Illanken muß ſchwarze, un⸗ regelmaͤßige nur hin und wieder zerſtreuete Flecken, und der Unterkiefer einen ſtarken Haken haben, der vor dem obern Kiefer nicht vorausſteht. Wenn dieſer Fiſch in die offene See kommen koͤnnte, ſo wuͤrde er dem Lachs aͤhnli⸗ cher als allen uͤbrigen Fiſchen ſeyn; aber er kann weder in das Meer, oder vielmehr, er kann nicht aus dem Meere in den Bodenſee kommen, wegen des ſtarken Rheinfalls bey Schafhauſen, uͤber welchem Fall es keinem Fiſch zu ſpringen möglich iſt: fo oft es auch der Lachs ſchon ver- ſucht, der ſonſt ziemlich ſtarke Spruͤnge machen kann; ſo iſt doch ſeine Bemuͤhung jederzeit fruchtlos geweſen. Son⸗ ſten haͤlt ſich der Rheinanken den Winter hindurch in der Tiefe des Bodenſees auf, wo keiner weder zu ſehen noch zu fangen iſt; er bleibt in der Tiefe bis auf das Fruͤhjahr, naͤhret und maͤſtet ſich (wie es die Fiſcher nennen), den Winter hindurch von ſeinem ſtarken Raub, beſonders laͤßt er ſich die Stuben und Gangfiſche, wie auch den Renken und das Blaufelchen ſchmecken. Er thut betraͤchtlichen Schaden, durch feine Freßbegierde, an denen ſonſt fo be⸗ liebten und koſtbaren Gangfiſchen; dieſes iſt auch zum oͤf⸗ tern ein Grund, warum heut zu Tage ſo wenige Gangfi⸗ ſche und Stuben gefangen werden: er waͤre dann, daß der Fruͤhling ſehr warm, um den Rheinanken häufig in den Rhein zu locken. So viel ich Rheinanken oͤfnete ‚fo habe ich auch bey allen den Magen voller Stuben, oder Gang⸗ fiiche, mehr oder weniger verdauet gefunden. Daher die Fiſcher zu ſagen pflegen: daß der Rheinanken mehr in der See Schaden, als durch den Fang ſeines ſonſt koſtbaren und theuern Fleiſches, Nutzen bringe; auch erſchrecken ſel⸗ bige ſehr, wenn ſie den Sommer hindurch nicht viele weg⸗ fangen, weil ſie alsdann ein ſchlechtes Fruͤhjahr, an den zu den vorhergehenden beiden Theilen. 231 Stuben und Gangfiſchen, wegen den Raub der Rheinan⸗ ken, in der See, zu gewarten haben.“ „Der Rheinanken iſt eben ſo liſtig als der Lachs; wenn er ſeinen Aufenthalt ein dem Rhein hat; fo entwiſcht er ſehr oft ſeinen Aufpaſſern, den Netzen und Reuſen. Im Fruͤhjahr, ſo bald das Eis im Rhein zu ſchmelzen anfaͤngt, ruͤſtet er ſich ſchon zu ſeiner Reiſe, und ſo bald das letzte Eis aus Graubuͤnden herunter, tritt er in den alten Rhein bey Rheinegg und Rheinthal; da aber der Rhein bey ſeinem Ausfluß in die See einen ſandigten und kieſig⸗ ten Grund hat, und ſchnell fließt; ſo verweilet er ſich ziem⸗ lich lange in demſelben, ehe er nur bis Gaiſau gelangt, welcher Ort nicht weit von der See entfernet und zum, oder im alten Rhein (wie ihn die Fiſcher nennen) liegt und gehoͤrt. In dieſer Gegend werden die meiſten Rheinanken gefangen. Von Gaiſau bis Luſtnau find zwey kleine Stun⸗ den, er brauchet aber zehen Tage, ehe er dieſen Weg zu— ruͤckleget; fein langſames Schwimmen erweiſet auch dies ſes, und welches mir glaubwuͤrdige Fiſcher ſagten: daß wenn unten im Dorfe Luſtnau der Rheinanken ſich einftel- let, und ſchon welche gefangen worden, ſo werden die oben im Dorfe wohnenden Fiſcher erſt nach vier und zwanzig Stunden dieſelben anſichtig; von da ſchwimmt er allge⸗ mach zum Dorfe Bauern und Schmidten, allwo ihm wies der aufgelauert wird; was entwiſcht gehet bis nach Feld⸗ kirch, in den daſelbſt vorbeifließenden Fluß Ill, von wel⸗ chem er den Namen Illanken hat. In dieſem Fluß ſetzet er ſeinen meiſten Laich ab, welches Laichen vom Anfang des Septembers bis im October fortdauert. Der Milcher tritt nicht ganz in die Ill, ſondern haͤlt ſich nur beym Aus⸗ fluſſe derſelben, in dem Rhein auf, erwartet klares Wet— ter und hellen Mondenſchein, denn gehet er ebenfalls in die Ill und befruchtet die Eyer. Trift es ſich nun, daß der Herbſt regnicht, und das Wetter lange truͤbe iſt; ſo gehet von dem Rogen vieles verloren; bisweilen, jedoch ſelten, J 4 232 Ion Nachtrag gehen fie auch bis nach Chur in Buͤndten, ja bis nach Rheinwald, etliche Stunden oberhalb Chur. Die groͤßte Reiſe des Rhein- oder Illanken iſt alſo zwanzig bis vier und zwanzig Stunden Weges, und zu dieſer Reiſe brau- chen ſie drey bis vier Monat Zeit; er macht alſo noch nicht ganz eine Viertelſtunde Weges in Zeit von vier und zwanzig Stunden, dieſes beweiſet auch wirklich die vielfältige Er⸗ fahrung des oben angefuͤhrten Dorfes Luſtnau. Die Reiſe des Rheinankens iſt nicht ſo geſchwinde als die Reiſe des Lachſes; letzterer muß aber geſchwinder reiſen, da er ſo viele Meilen zu machen hat; denn nach Geißlers Bericht, legt er eine Meile innerhalb vier und zwanzig Stunden zuruͤck a). Eine Urſache des langen Verweilens des San kens in dem Rhein iſt auch dieſe, naͤmlich: daß er bey truͤ⸗ bem Waſſer und regnigtem Wetter nicht weiter geht, ſon— dern wie der Lachs, ſich einen großen Stein ausſucht b), gegen den er ſich mit dem Schwanze, den Kopf gegen den Fluß geſtellt, feſthaͤlt, oder er ſucht zwey nahe an einander liegende Steine auf, und preßt ſich zwiſchen dieſelbe ein, bis das Waſſer wieder helle wird. Bey klarem Waſſer er- kennen die Fiſcher geſchwind, in welcher Gegend des Rheins ſich Rheinanken aufhalten. An der Sonne ſpielen ſie zum oͤftern auf der Oberflaͤche des Waſſers, ſonſten haͤlt er ſich immer auf dem Grund des Waſſers; ſo bald er ſeinen Feind, den Hecht, gewahr wird, ſo wuͤhlet er im Grunde und macht das Waſſer truͤbe, damit er von dem Hechte nicht geſehen werde; auf der Oberflaͤche des Waſſers ers ſcheinet dieſes Wuͤhlen, und zeiget ſeine Gegenwart den Fiſchern, die ihm nachſetzen, an.“ „Iſt es nun, daß ihn das truͤbe Waſſer aufhaͤlt in die Ill zu kommen, und gleichwol die Zeit vorhanden; ſo laͤßt er ſeinen Laich fallen; allezeit aber, ſuchen ſie ihren — — nn nn ꝑn½Fn A: —— . ð t̃ꝗ nn a) N der Fiſche Deutſchl, 1. Th. S. 135. b) zu den vorhergehenden beiden Theilen. 233. Laich zu ſetzen, da, wo der Strom am ſchnellſten Läuft; und einen ſteinigten oder ſtarken kieſigten Grund hat. Sie ſtreifen ihn auf einmal der Laͤnge nach ab, weil der Rogen oder die Eyer in einem Sacke eingeſchloſſen iſt; ſo daß der⸗ ſelbe bey klarem Waſſer ziemlich weit geſehen werden kann. Im September, auf das ſpaͤteſte im October, iſt ihre Laichzeit; in jenem mehr als in dieſem Monat. Die Eyer bleiben vier Wochen lang, ehe das junge Fiſchgen hervorkoͤmmt, nach dem Zeugniß alter und erfahrner Fiſcher.“ 8 „Der Rheinanken wird ſehr groß und ſchwer; der⸗ jenige, welchen ich gegenwaͤrtig vor mir habe wiegt ein und dreißig und ein Viertelpfund, das Pfund zu zwey und dreißig Loth. Dieſer iſt aber noch nicht der groͤßeſte, denn es giebt welche die vierzig bis fuͤnf und vierzig Pfund am Gewicht halten. Dieſer Schwere nach muͤßten ſie ein ziem⸗ liches Alter erlangen; es hat mir aber kein Fiſcher hieruͤ⸗ ber etwas genau beſtimmen koͤnnen; aber aus der Groͤße und den vielen Eyern, die ſie auf einmal ſtreifen, ſollte man auf die Vermuthung fallen, daß ſich dieſe Art Fiſche erſtaunend vermehren muͤßte: es erfolgt aber immer das Gegentheil, da es viele Liebhaber giebt, die den gefalle⸗ nen Laich aufſuchen und verzehren. Die Hechte find bes ſonders zu dieſem Geſchaͤfte, als die beſtaͤndigen Reiſege⸗ faͤhrten des Rheinanken, abgerichtet; was dieſe nicht be⸗ kommen, erhaſchet die Aalraupe oder Quappe; entwiſcht dieſer etwas, ſo ſuchen es die wilden Enten auf, alſo daß von dem Rogen des Rheinanken ſehr wenig zur Zeitigung gelangen kann. Was davon kommt, oder die ausgebrüs teten jungen Fiſchgen werden auf ihrer Reiſe den Rhein hinunter, bis ſie in den Bodenſee kommen, wieder von dem Hecht und andern Raubfiſchen, beſonders dem Eglin oder Baarſch verzehret; deswegen kommen von den Mil⸗ lionen Eyern, die alle Jahre von dieſem Fiſche abgeſetzet werden, vielleicht keine zwey tauſend auf; wie wir unten | 8 * 234 Nachtrag aus der Anzahl der jaͤhrlich gefangenen mit mehrerem erſehen werden a). 8 „Man faͤngt die Rheinanken mit Netzen und Reuſen. Im Aprillmonat koͤmmt dieſer Fiſch aus der Tiefe des Bo⸗ denſees hervor, und tritt in den ſogenannten alten Rhein, zu oberſt des Sees, da wo die Aach in den See fleußt: ſogleich ſtellen die Gaiſauer ihre Fachten aus. In dieſer Gegend werden die meiſten Rheinanken gefangen. Weil die Fachten an einigen Orten den Rhein hinauf von Gai⸗ ſau bis Feldkirch ausgeſtellet werden; ſo wird es nicht undienlich ſeyn, einigen Begriff von dieſen Fachten zu ge⸗ ben. An beiden Ufern des Rheins, bis in die Mitte, wo der Strohm am tiefſten, werden Waͤnde geflochten von ſechs bis ſieben Schuh Hoͤhe, in das Waſſer geſetzt und mit Pfaͤhlen befeſtiget, bis nur noch drey Schuh Oefnung zum Durchlauf des Waſſers bleibet; zwiſchen dieſe Oef⸗ nung wird die Reuſe geſtecket, welche aus Garn verfertiz get mit Maſchen die ins Gevierte zwey und einen halben Zoll haben, und ſehr ſtark ſeyn muͤſſen; dieſe wird eben⸗ falls wie die Fachten mit Pfaͤhlen feſt gemacht und an die Fachten befeſtiget. Da nun der Fiſch dem ſtaͤrkſten Strohm nachgehet; ſo koͤmmt er in die Reuſe und iſt alſo gefangen. Sind nun die Fiſcher nicht wachſam genug, daß, ſobald ſie Spuren haben, daß dieſer ſchlaue Fiſch gefangen, und ſie ihn nicht alſobald herausnehmen; ſo ſind ſie in Gefahr den⸗ ſelben zu verlieren. Fallen zwey oder drey in die Reuſe; ſo zerreißen ſie oftmals das Garn, beſonders wenn ſie alt find, bahnen fie ſich und den nachkommenden einen Weg und entwiſchen. Bisweilen ſpringen ſie auch uͤber die a) Wie ſorgfaͤltig iſt nicht die chen entſetzlichen Schaden wuͤrde Natur, die alles in ihren gehoͤri⸗ nicht die junge Brut im Boden: gen Schranken erhaͤlt; wuͤrde nur ſee anrichten? So aber erhaͤlt ein Rogen, ein einziger Eierſtock die Natur alle Dinge nach dem von dieſem Fiſche ohne Verle⸗ Rath ihres Urhebers. ö sung zur Zeitigung gelangen, wel⸗ zu den vorhergehenden beiden Theilen. 235 Reuſe und Fachten und entkommen auf dieſe Art: aber fie beſſern nicht vieles dadurch; es wartet immer eine Fachte nach der andern, bis auf Feldkirchen um ſie aufzuneh⸗ men, was uͤber Feldkirch gehet, wird nicht mehr weder mit Reuſen noch Netzen gefangen, ſondern geſchoſſen. Iſt der Sommer ſehr heiß und der Rhein klein, daß er wenig Waſſer hat; fo koͤmmt dieſer große Fiſch bey kleinem Waſ⸗ ſer nicht fort. Welche nun den Fachten bis Feldkirch ent⸗ rinnen, die ſetzen alsdann ihren Laich in der Ill ab; nach dem Laichen wird ſowol der Milcher als der Rogner um ein Drittel leichter; und wenn ſie ſich noch lange in dem Rhein verweilen, um die Haͤlfte; je hoͤher ſie den Strohm hinauf ſchwimmen, je ſchlechter wird auch ihr Fleiſch. Obgleich der Fiſch nach dem Laichen wieder dem Bodenſee zueilet; ſo werden doch faſt keine mehr gefangen: denn erſtlich iſt ſein Fleiſch von ſchlechter Art, und zweitens ſchwimmt er nicht den Rhein hinunter, ſondern haͤlt ſich immer an den Ufern deſſelben, und laͤßt ſich durch den Strohm fortreißen, den Kopf aufwaͤrts nach dem Strohm gerichtet, fo daß er ruͤcklings dem See zurinnt, und des⸗ wegen ſchwer zu fangen iſt. Sein Fang dauert alſo nur vom Maimonat bis im September.“ | „Der Hecht iſt der größte Feind des Rheinanken, auch verfolget er denſelben bis Feldkirch, dafuͤr hat er aber auch oftmals das Ungluͤck, mit ihm gefangen zu werden. Ein Hecht, der nicht zur Haͤlfte, ja kaum ein Viertel ſo groß als der Rheinanken, greift ihn öfters an, da er klei— ner und leichter, ſchwimmt er beſtaͤndig neben oder hinter ihm her, bis er Gelegenheit hat, unter deſſen Bauch zu kommen, welchen er mit feinen raͤuberiſchen Zähnen auf: reißet. Kann ſich der Rheinanken wehren oder vertheidi— gen; ſo wird der Hecht eine Beute des letztern; oder wird er nicht gar zu ſtark verletzet; ſo heilet ſeine Wunde wieder zu; es iſt nicht ſelten einen Rheinanken zu ſehen, der einen . 236 Nachtrag vernarbten Bauch hat. Da der Hecht ſehr begierig auf das gute Fleiſch des Rheinanken iſt, ſo bleibt ihm, um ſei⸗ nen Begierden ein Genuͤge zu leiſten, kein anderer Weg uͤbrig, als denſelben von unten auf anzufallen; wehret ſich derſelbe nicht genugſam; ſo iſts um ihn geſchehen und er wird ein Fraß des Hechtes.“ „Die Nahrung der Rheinanken beſtehet in Fiſchen, Wuͤrmern, Inſekten „ todtem Aas, Fleiſch, und was ih⸗ nen der Rhein ſonſten noch zufuͤhret. Im Bodenſee naͤh⸗ ret er ſich ſtark, da er ſich den ganzen Winter in der Tiefe des Sees, und am Ausfluſſe des Rheins, aufhaͤlt, wird groß und fett, hingegen im Rhein wird er mager, weil ihm die Stuben und Gangfifche, die ſich ſonſt da im See aufhalteu, wo er anzutreffen, naͤmlich in dem Fluß, zwi⸗ ſchen Lindau und dem alten Rhein mangeln; daher eilet er im Herbſt wieder dem See zu, es fen daß der Rhein als⸗ dann zu kalt, oder daß er nicht genugſame Nahrung in demſelben findet. Sein Fleiſch iſt im Fruͤhjahr und Som⸗ mer, bis er laichet, ſchoͤn roth, wohlſchmeckend und nicht ſchwer zu verdauen; aber nach dem Laichen iſt es weißer und von ſchlechterm Geſchmacke. Vor dem Laichen iſt er immer der geſuchteſte und theuerſte Fiſch im ganzen Bo⸗ denſee und Rhein. Gemeiniglich wird er pfundweiſe ver⸗ kauft, das wohlfeilſte, das ich weiß, war achtzehn Kreuzer das Pfund; ſonſten iſt ſein Preis ſechs oder ſieben Batzen (ohngefaͤhr ſieben gute Groſchen ). Ein Rheinanken alſo von fuͤnf und zwanzig Pfunden, welcher noch keiner von den groͤßten iſt, gilt allezeit zehn Gulden, oder ſechs und zwey Drittel Reichsthaler, und doch werden, ein Jahr ins andere gerechnet, gegen tauſend Stuͤcke im Rhein uͤber den See gefangen; wie ich mir denn die Anzahl von jedem Ort, wo ſolche gefangen werden, 9555 ge⸗ ben laſſen. ;, zu den vorhergehenden beiden Theilen. 237 „So werden z. B. in einem Jahre einige si oder we⸗ niger, nachdem die Witterung, 8 In Gaißau ya don Stück 2 Luſtnau 0 + 4 0 2 1 OO ee. „ Schhmidten und 1 100 — 2 Mainingen + + s 85 100 — der Ill bey Feldkirch . 200 — 1000 gefangen. Ob der Ill oder Feldkirch werden dann und wann einige geſchoſſen, aber dieſelben find mager und leichter, als dies jenigen, die unter Feldkirch gefangen werden. Ueberhaupt habe ich wahrgenommen, daß der Milcher ein zaͤrteres und roͤtheres Fleiſch als der Rogner hat. „ „Die inneren Theile ſind von der Beſchaffenheit, wie faſt alle Fiſche oder Forellen, die ins Lachsgeſchlecht gehö- ren. Dieſes habe ich an ihm beſonders wahrgenommen, daß der Magen ſich bis in die Mitte des Bauchs erſtrecket; und der Darmkanal iſt, da, wo er vom Magen anfängt, mit vier Reihen, jede von ſiebenzehn Anhaͤngſeln, die drey Zoll Laͤnge haben, verſehen. Er hat ſieben und funfzig Wirbelbeine und drey und dreißig Ribben auf jeder Seite., Ende des dritten Theils. I ͤ ͤ1— — ee — — m — ern ernennen ann nn — — — 238 090 etzte Anzeige, der in dieſem Buche vor⸗ kommenden Verkuͤrzungen der angeführten Schriften. Abh. d. Dronth. Geſ. Allgem. Reiſ. Anderſ. 1 Sr Geſch. Arr of Angl. Bellon. Aquat.! Biblioth. d. n. Reiſeb. Beſchreib. des Bodenf. Briſſ. R. A. Brown. Jamaic. Abhandlungen der Drontkeimifchen Geſell⸗ ſchaft, Kopenhagen und Leipzig 1765 — 1770 4 Baͤnde 8. Allgemeine 0 0 der Reiſen zu Waſſer und zu Lande, Leipzig 1771. 4. Johann Anderſon, Nachrichten von Island, Groͤnland und der 11 Davids, Frank⸗ furt und Leipzig 1747 Johann Anderſon, Geſchichte des Handels, 2 Baͤnde. a Doctor Brookes Art of Angling, London 1766. 8. Petri Bellonii cenomani, de Aquatilibus, libri duo. Paris 1553. Querduod. Bibliothek der neuen Reiſebeſchreibungen. Nuͤrnberg 1782. 8. Beſchreibung des Bodenſees, nach ſeinem verſchiedenen Zuſtande in den aͤltern uud neuern Zeiten. Ulm und Lindau 1783. 8. Briſſon, Regnum Animale in IX. Claſſ. di- ſtributum. Lugduni Batavorum 1762. Editio 2. 8. Patrik Browne, Civil and Natural Hiſtory of Jamaica. London 1756. Folio. Cetti Sardin. Defeript. d. Art. & d. Met. Franceſco Cetti, A ſchichte von Sar⸗ dinien. 1— 3. Th. Leipzig 1784. 8. Defcript. des Arts & des Meriers, faite & approuvée, par Mrs. de Académie royale des ſciences de Paris, avec figures en taille- douce. Nouvelle Edition. Neufch. 1779. 4. Duham. Trait. d Duhamel de Mongeau, Traité general des pech. ä —— — — peches & hiftoire des poiſſons. Faris 1769 — 1772. 2 Tom. Fol. nn ee ) Siehe den erſten Theil, S. 23 — 30. Forſters Ind, Zool 60 Fabric. Reiſe. Ferm. Hiſt, nat. Sich. Verſ. Forsk. Deſcript. Forſt. Reiſ. Georgi Reiſ. Olear. Kunſtk. Gmel. Reiſ. Hamm. Faun. Norw. Hafelg. Reif. Herm. Tabul. Horreb. Isl. Jov. Kalm. Reiſ. Kämpf. Jap. 239 Indiſche Zoologie oder ſyſtematiſche Ber ſchreibungen ſeltener und unbekannter Thiere aus Indien, von Johann Reinhold Forſter. Halle 1781. In Folio. Fabricius Reiſe nach Norwegen. Ham⸗ burg 1779. 8. Fermin Hiſtoire naturelle de la Hollande Equinoxiale. Amſterdam 1765. 8. Fiſcher, Verſuch einer Naturgeſchichte von Liefland. Leipzig 1778. 8. Petrus Forskaöl, Deſcriptiones animalium, quæ in Itinere orientali obferyavit. Hav- niæ 1775. 4. Johann Reinhold e Reiſe um die Welt, während den Jahren 1772—1775. Berlin 1778 4. Bemerkungen einer Reiſe im Ruſſiſchen Reich, von 799 7 Gottl. Georgi, St. Pe⸗ tersburg 1775. Olearii Gottorfiſche Kunſtkammer. Schles⸗ wig 1666. 4. Johann George Gmelins, 1305 durch Si⸗ berien. Goͤttingen 1751. 3 Chriſt. en Faun. e benhavn 1775. Doktor 1 Haſelquiſts, Reiſe nach Palaͤſtina, 1749 —1752. Roſtock 1762. 8. Johann Hermann, Tabula affinitatum ani- malium argentorati. 1783. 4. Horrebows, zuverlaͤßige Nachrichten von Island. Kopenhagen und Leipzig 1753. 8. Benedict. Jovius de Piſcibus. Romæ 1524. fol. Kio- Peter Kalms, Reiſen nach dem nördlichen Amerika. 3 Theile. Goͤttingen 1757. 8. Engelbr. Rampfers, Geſchichte und Be⸗ ſchreibung von Japan, herausgegeben von Dohm. Lemgo 1777. 4. 3 Bd. Linn. Reif. Gothl. C. Linne Reiſen durch Oeland und Goth⸗ Leem Lappl. land im Jahr 1741. Halle 1764. Knud Leem, Nachrichten von den Lappen. Leipzig 1771. 8. 240 Lepechin Reif. Muf. Adolph. Fr Müller. Zool, Danic. Mifcel. Berol. Olafſ. Reif. Pall. Spic. Zool, Ivan Lepechin Tagebuch der Reiſen durchs Ruſſſche Reich. Aus dem Ruſſi⸗ ſchen üherfeßt von Heinrich Haaſe. 1 — 3. Th. Altenburg 1774. . Muſeum Adolphi Friderici, Regis Sueciæ, Holmiæ 1754. Imp. fol. Othonis Friderici Mülleri, Zoologia Da- nica Havniæ & Lipſiæ 1779. 8. Miſcellanea Berolinenfia. Berolini 1740. 4. Olafſen und Povelſens Reiſe durch Island, 2 Theile. Kopenhagen u. Leipzig. 1774. 4. Pallas Spicilegia Zoologica, Faſc. 1 — 13. Berlin 1772. 4. - a — Naturgeſchichte merkwuͤrdiger Thiere, Penn. B. Z. Pernet. Hiſt. Petiver. Oper. Piſo Ind. Ray Synopf. Redi Exper, Reichth. v. Holl. Seeligm. Vögel. Schäff. Lappon. Schonev. Ichth. Ström, Sundm, - 1 — ıofe Sammlung. Berlin 1778. 4. Thomas Pennant, Brittiſh Zoologi, Tom. I- V. London 1776. 8. | Pernetti, Hifteire des Isles Malouines. Paris 1770. 2 Baͤnde 8. N | Jacobi Petiveri, Opera hiftoriam natura- lem ſpectantia, or Gazophilacium, 1764. Fol. 2 Tom. | Guilhelmi Pifonis, de Indiz utriusque Re naturali et medica. Amftelodami 1658. 4. Johannis Raji Synopfis methodica Avium et Pifcium. London 1713. 8. Franciſci Redis, Experimenta circa res di- verſas naturales. Amſterd. 1780. duod. Reichthum von Holland, aus dem Fran⸗ zoͤſiſchen uͤberſetzt Leipzig 1778. 8. Sammlung verſchiedener auslaͤndiſcher und ſeltner Voͤgel von Michael Seligmann. Nuͤrnberg 1749 — 1776. Fol. 9 Bände. Johannis Schäfferi Argataratenſis, Lappo- nia. Francofurti 1773. 4. Stephanus Schoneveld, Ichthyologia et no- menclatura animalium, marinorum, flu- viatilium, lacuftrium etc. Hamburg 1724. 4. Ström. Phyſisk ok œconomisk Befkrivelfe over Fogderiet Sundmör. Soröe 1762. 4. Verzeich⸗ 241 — Verzeichnitz nach dem Lineiſchen Syſtem *) Delphinus Phocaena. 3. Petromytzon marinus 3. Fee fluviatilis 3. — branchialis 3. ne planeri Se Ba Batıe 9. Ro, u 0 — Oxyrinchus 3. * Aquila . — Paftinaca 3. A clavata 3. „ Rubus 333 so Squalus Achanthias 3. — deſſen Embryo g. 5 — Glaucus 3. Lophius piſcatorius. 3. Acipenfer Sturio 3. — ruthenus 3. Cyclopterus Lumpus 3. Syngnathus Typhle 3. dei, — Ophidion 3. Muraena Anguilla 3. Anarhichas Lupus 3. Ammodytes Tobianus 3. Xiphias Gladius 3. o & 8 “ S. 150 49 53 58 T BD BER 75 . 3% 13 Löhne 7A ir Anden 75 2. Te 76 ue, *) Diejenigen Fiſche, die mit einem Sternchen bezeichnet ſind, ſtehen nicht in Lineiſchen Syſtem; die mit zwey Sternchen, find ausländifche. Die erfte Ziefer zeigt den Theil, die zweyte die Seite, die dritte die Tafel und die vierte die Figur auf derſelben an. Oekon. Naturg. der Fiſche, 3. Th Verzeichniß nach dem Lineiſchen Syſtem. 242 7 La cue BB, e 4 5 Trachinus Draco 2. er ! Gadus Aegleſinus 2. e, * — —— Callarias 2. Morhua 2. minutus 2. Merlangus a 2. carbonarius 2. pollachius 2. Molva 2 e SO f Tau 2. Lota? Blennius Pholis 2. 7 je ure Schu Oobius niger 2. — —— Gunellns 2. viviparus 2. Agkzgrukhe, “ Er ; Jozo 2. ** __ lanceolatus 2. Cottus cataphractus 2. le a je quadricornis 3. Scorpius 2 Gobio 2. Zeus Faber 2. Pleur. de . 2 i CCN Plateſſa 2. Fleſus 2. Limanda 2 Sollen 7.2. 008 Rhombus 2. %% ͤ B Paſſer 2. lunatus 2. e Perca fluviatilis 2. dom. — Lucioperca a. e — per 3 . 8 188 62 194 63 199 64 9360 07 221 65 226 66 237 68 241 69 235 67 246 70 255 71 2590 — 268 8 38 168 107 125 3 22 39 126 108 25 40 E39 33 41 62 47 43 42 52 59 46 56 4 49 43 70 49 74 30 l 87 52 81 SE 223 107 I. 4. 1. 2. Verzeichniß 5 dem Sineifchen Syſtem. n 5 Perca Zingel 3. 219 106 — Berra Bil: . 07.733 Gafterofteus aculeat. 2. le. 104 — _ Pungitius 2. 108 — —— Spinachia 2. 111 — Scomber Scomber 2. 22 117 54 — Thy nns 2. 1235 55 — Trachurus 2. 138 36 Mullus Surmuletus 2. . e. 148 37 Trigla Gurhatans 8 163 358 — Cuculus 2. „ % 166 59 — Hirundo 2. H 169 60 Cobitis Barbatula 1. (= 284 31 . öl , 275 857755 — Tania 1. „ 2 Silurus Glanis 1. , 309 34 7 ͤ]0é?⁊²(] 2.008 Days 35 ae; V 316 — Salmo Salar. Mas. g. Er . 185 93 — — Fôem. 1. 5 ee d — Trutta 1. el. 13 21 — Fario 1. %%% vn 08 0m Ko 5 variet. 1. 0 > 0 * 198 23 — Hucho 3. „CC. 193 100 jj 5 1 na Tor —- Salvelimus 3. 189 99 ai,, 308 or — Eperlanus RB ͤ M „ 416 28 * — Eperlano- marinus I. 4 229 — — Tavazetus 1. 306 25 jj ». = 2 & 4199 og * 2 ͥꝶ 6 ala en,, iz * ſchiefermülleri 3. . 198 103 2 2 * \ 244 Verzeichniß nach dem Linneiſchen Syſtem. *Salmo wartmanni 34. ß 8 * — — variet. 3. e Marenula 3. 2... Efox Lucius 1. . — Belone 1. K Clupea Harengus 1. 4 .» „ (2,6 Ne „0% ¼? — en 13 e See ele 2.0 030 1 P, 000% Carpio I, % Car. Tinca 1. . de. , ens Caraflıus 1. LK. auratus 3. 5 Phoxinus 1. te Aphys 3. Leuciscus 5 NR Dobalaı.' 2. zuarlı o Os k Velesia. „„ 020% Nagl 2 08, Alpius 1. Alburnus 1. &% Winher!ß ©, . Brama’ı..0., 80 eee Ballerus . Cine a * Gobio 1. 4 + Jabaleh. * „® ® 9 * © Rutilus 1. ge. * « * S. 205 216 188 222 291 301 235 262 266 270 210 138 117 13 105 113 37 167 76 130 178 54 41 333 175 Erytrophthalmus I. ale 37 T. 105 27 28 32 33 29 30 | \D a2 0 ° SD BRBSNI WW AB AD Verzeichniß nach dem Lineiſchen Syſtem. 245 Cyprinus bipunctatus 1. 1 , e a3 Bega 4. „% : Gibelio 1. 4 912 Rex e „ „ MET Bus hne, , , 272... 05 e, 9020 1:1, 3) E KR XK X * * | Deutſches Regiſter. A. 5 B. Aaale uͤberhaupt. 3. 4. Baarſche uberhaupt 2. 78. Aal 6. 22. Baarſchnetz 1. 18. Aalfang 1. 17. Baarſch 2. 87 95. Bachfore 1. 194. Bärbel 1. 142. Baguntken 2. 115, Barb 1. 142. Barbe 1. 138. Barbeln 1. 142. Baͤrble 1. 142. Barme 1. 142. Bars 2. 0 Barſch 2. Babtgrunben I. 287. Aal floͤße T. 18. f Aalmutter 2. 262. 266. Aalput 2. 266. Aalquab 2. 266. Aaalquappe 2. 250. Aalraupe 2. 250. Aalrutte 2. 250. Adelſiſch 3. 148. Aeſche 1. 199. 205. Aeſche (breite) 214. 216. After floſſen 1. 17. Aland 1. 60. 64. Bauchfloſſen 1. 7. Alandblecke 1. 64. Bauchfloſſer 1. 7. Albule 1. 70, Baumrochen 3 72. Beilbauch 3. 165. 166, Alpſorelle 3. 158. Bergforelle 3. 159. Alſe 1. 266. 270. » ET ne AT y . Angel 1. 18. Berſchling 2. 95. Anjovis I. 270, 272. Berſtling 2. 05 Argus 2 Beysker I. 275. Aſch 1. 205. Bitterling 1. 67. Aſche 1. 205. Bla:felchen 3. 161. Aſcher 1. 205. | Blaugrundel 3 168. Ausbruͤtung I, 143: BleisBlife 1. 86. 2 3 446 Bleifling 1. 104. Bleike 1. 86. Bleiweißfiſch 1. 86. Bley 1 94. 103. Iog. Bleyer 1. 806. 5 Bla izen 1. 104. Blicke 1. 72. Blindfiſch 3. 112. Bluͤthe 1. 72. Botte 2. 73. Brachſen I. 104. Brachßmen 1. 95, Braden 1. 10g. Bradfiſch 1. EL. Braͤtling 1. 265. Braſſen I. 94. log. Brasle r. 104. Bratfiſch 1. 326. Brarenfiſch 3. 150. Braxen I. 90. Breitling I. 262. 265. Breſſen I. 104. Breßmen I. 104. Brike 3. 53. | Bruſtfloſſen 1. 7. Bruſtfloſſer T. 7. 2. 3. Buͤrſtel. 2. 95. | Buͤckling I. 257. a e . 5 untbaarſch 2. 95. Butte 2. 54. Butterfiſch 2. 259. 261. C. abbe 1. 18. € 8 Chineſiſcher Fiſch. 3. 132. D. Delphinen uͤberhaupt 3. 149 Dickkopf 1. 60, Diebel 1. 57. | Deutſches Regiſter. Dobel 3. 129. ya: Döbel I. 51. 54. 60. 326, Dobeler 1 57. Donnerkroͤte 2. 25. Dornfiſch 2. 111 Dornhay 3. 95. 99. Dornroche 3. 85. 87. Dorſch 2. 197. E. Egle 2. 95. Eglin 3. 233: Erik 57 Elbbutt (verfehrter )2. Zr, Ellerling 1. 78. Elritze I. 76. 78. Elſe 1. 270. Erfling 1. 326. Erßkruper 2. 114. Eiche 1. 205. Eſcher I. 205. F. Fachten 3. 234. Fektfloſſe 1. 7. Finger der Fiſche J. 9. Fiſche ihr Alter I. 123. — ihre aͤußeren Theile 1. 4. — Augen 1. 5. — Ausbruͤtung 1. 143. — Bartfaſern 1. 5. — Befruchtung 1. 146. — Entwickelung 1. 149 — Erzeugung 1. 146. — Floſſen I. 5. | ihr Körper 1. 4. — Wachsthum 1. 13. einige haben Lungen 1. 6. fie hören 1. 13. IN — Deutſches Regiſter. Fiſche einige gebaͤren leben⸗ dig 1. 13. 9 1. 13 Fiſcherzeuge 1. 17. u. f. Fleten 3. 72. Flinder 2 55. Flock 1. 18. Flonder 2. 55. Floſſe 1. 7. Flunder 2. 52. 55. Flußbaarſch 2. 87. Flußbarbe 1. 138. Flußſchmerling 1. 284, Focrin I. 194. Forelle 1. Eu Fore 1. 19 Froſcherfſch z. Saar G. Gaͤrtnermeſſer 3. 166. Gaͤſe 1. 58. Gangfiſch 3. 162. Gareis 1. 90. Garn I. 18. Garnreuſe 1. 20. Gengling 1. 61. Geuſter 1. 86. Giebel 1. 60. 93. Gieben 1. 93. Gieblichen 1. 93. Glahrke 1. 59. 91. Glattbutt 2. 31. . I. 68. 72. Goͤſe 1. 60. Goldecken 2. 155. Goldfiſche 1. 266, ee ee 8 ae 3. Goldforelle x 101 Goldkarpfen 3. 157 Goldſchley 1. 113. Grashecht 1. 299. 247 Graulachs 1. 179: Greßling 1. 73. 76. Greuewathe 1. 19. Groͤne⸗Toͤpel 1. 81. Groppen 2. 15. Gropp 2. 15. — der gepanzerte 2. 15. Großgarn 1. 19. | Gruͤndel 1.287. Gruͤndling 1. 73. 76. 287. Grundel 1. 287. Grundſchnur 1. 19. Bufter 1. 86. Guͤchſtern 1. 86. H. Sackenlachs 3. 185: Häring I. 257. Haͤßling 1. 57. Halbfelch 3. 20. Hamen I. 20, Haffpadde 3. 135. Aa 5 131. Haſel 1 57. Hauchfere lle 3. 193. Hay, der blaue 3. 99. 102. Hayfiſche überhaupt 3 29. Hechte überhaupt 1. 88. Hecht 1 291. 299. Heeringe uberhaupt I. 231. Heering I. 235. 257. Heilbut 2. 67. Hering 1. 252. Heringskoͤnig 2. 36. Heiligebutt 2. 62. 67. Heuch 3. 193. Heyerling 2. 95. Heylbutt 2. 67. Hilligbutt 2. 67. Hoͤckerlump, beltiſcher 3. 131. Horufiſch 1. 305. 3. 42. 2 4 248 Hornhecht I: 301. 305. Huch 3.193. Huech 3. 193. Jaͤgerchen 2. 233. d , 1 327 0 Jentling 1. 60. Jeſe 1. 60. Juͤſter 1. 86. K. 7 Kabeljau 2. 199. 218. Kalbfieiſchlachs 1. 179. Karaß, kleiner 1. 93. Karauſche 1. 87. Karauſſe I: 87. Karpfen uͤberh. 1. 31. 3. 137 Karpfe 1. I17. 124. Karpfenbrut 1. 124. Karſche 1. 90. Karutz 1. 90. Kaulbagarſch 2. 97. IOI. Kaulkopf 2. 17. 21. Kaulquappe 2. 21. Kehlfloſſer 1. 175. Kiemen 1. 5. deckel 1. 5. haut 1. 5. — öfnung 1. 5. Kleiſche 2. 61. Klieſche 2. 59. 61. Klippfiſch 2. 218. Knorpelfiſche 3. 44. Knurrhahn 2 30. 171. Knuerpage 2. 30 Köber 2. 229. Kohlfiſch 2. 226. Kohlmaul, weißer und gel⸗ | ber 2 239. Kohlmund 2. 229. Deutsches Regiſter. Koppen 2. 21. Brötenfifch 2. 235. Krumſteet 2. 233. Krumſtert 2. 229. Kühling 1. 323. 326. Kupferlachs 1. 79. Kurre 2. 164. Kurrefiſch 2. 164. Laberdan 2. 218. Lachs uͤberhaupt r. 150. 8 Lachs I. 162. 179. Lachsfahren 1. 186. Lachsforelle 1. 181. Lachskindchen T. 186. Laͤnge 2. 2434. Lambacher⸗ Salbling 3. 189. Lamprete 3. 49. 53. Langbart I. 316. Lange 2. 241. Lanzettgrundel 2. 12. Lauben 3. 178. Laugele 3. 178. Lederkarpfen 3. 226. Leiter 3. 173. Leitfiſch 2. 233. Eng 2. 241: 244. ILoͤffelſtint 1. 228. Lump 3. 131. | M. Makrelen überhaupt 2. 118. 124. Makrele 2 17. Maraͤne 1 216. 222. 224. — groſſe 1. 216. — kletne 1. 222. Mauſebeiſſer 1. 57. Maybleke 1. 722. Maydel 3. 205. Mahfiſch 1. 270. Deutſches Register. 249 Mahyforelle 3. 198. | P. Mayling 1. 205. " Meeradler 3.75. 78. Pamuchel 2. 197. Meerbarben uͤberhaupt 2. 145 Meergrundeln uͤberhaupt 2.4 Meergrundel 2. 8. Meerlerche 2. 255. 257. Meernadel 3. 142. Meerſchlange 3. 147. Meerſchwein, kleines 3. 155. Merwolf 3. 25. Misgurn 1. 249. Mittelfloſſe 1. 9. Moderliesken 3. 186. Moraͤne 1. 224. Muͤller 2. 21. 24. Muͤſeken 2. 141. Muraal 1. 229. Murene 1. 224. Mutterloſeken 3. 180. Peisker 1. 279. Peißker 1. 279. Perſchling 2. 95. ein uberhaupt 2. 17 Petermänndhen 2. 155. 178. Pfaffenlaus 2. 101. Pfeiferl 3. 178. Pfeilſchwanz 3. 81. Pfulfiſch 1. 279. Pitzker 1. 279. Platteis. 2. 46. Platzbauch I. 319. Ploͤtze I. 38. 0. Poͤckelheering 1 29. Pollack 2. 237. 239. Porth 1. 20. N. h 3. 500 EM a rißfer. 1. 279, Nadelfiſche überhaupt 3.136. | 5 Nadelfiſch 3. 143. 145. Q. Nadelhecht 1. 305. Naͤſtling 1. 48. 72: Guappe 2. 250. Nagelrcoche 381. 85. Guerder 3. 58. 59, Nagmaul 2. 86. Naſe 1. 40. 48 52. R. Naſenfiſch 1. 46. Nerfiing 1. 326. Raape 1. 61. Neunaugen uͤberhaupt 3. 47. | Kaapfen 1. 61. LNeunauge 3. 53. 56. Rapen I. 64. Neunauge kleine 3. 59. 60, Rappe 1. 64. | Ren⸗Braxen I. 164. O. Reuſe I. 20. Rhein⸗Braxen 1. 10g. Rhenken 3. 205. Ringel-Perſing 2. 95. Ritter 3. 195. Rodo 1. 44. Oesling 1. 48. Ochelbeze 1. 72. Okcley 1. 72. Orfe 3 175. Orff 3.175. 5 250 Roͤthling 3. 180. Rochen uͤberhaupt 3. 62. Rogen der Fiſche T. II. u. f. Xothauge I. 40. 41. 44. 45. Rothbart der geſtreifte 2. 148. Rotede 1. 44. Rethdoͤbel I. 57. Rothfeder 1. 44. Rothfieder 1. 44. Rothfloſſer 1. 44. Rotzwolff 2. 101 Ruͤckenfloſſe 1. 7. Ruffolck 2. 250. Rutte 2. 25. S. Sacknadel 3. 145. Salbling 3. 189. Saͤlmling I. 162. Salm 1. 162. Salmarin 3. 189. Salvelin 3. 189. Sandaal uberhaupt 3. 31. Sandaal 3. 32. 35. Sandart 2. 86. Sandbaarſch 2. 86. Sanddoͤbel 1. 57. Sandehri 1. 57. Satz I. 124. Schaden 1. 314. Schachtfeger 1. 279. Scheibendorſch 2. 197. Schellfiſch uͤberhaupt 2. 183. Schellfiſche 2. 188. ied I. 64. Schiel 2. 86. Schill 2 86. Schindel 2. 86. Schirk 3. 123. Schachtfeger 1. 279. Schlammbeiſſer 1. 279. | Deutſches Regiſter. Schlammbeißker 1. 275.279. Schlammpeißker t. 275. Schlammpitzger 1. 275. 279. Schle ihe 1. 104 Schleimbleitzen 1. 104 Schleimfiſche uͤberh. 2. 252. Schley 1. 104. Schmeerbutten 2. 155. Schmeherpuͤtte 1. 283. g Schmerlen uͤberhaupt 1. 73. Schmerl 1. 287. Schmerlein 1. 287. Schmerlin 1. 287. Schmiedeknecht 2. 164. Schnaͤper 1. 46. 48. Schnatfiſch 1. 57. Schneiderfiſch I. 48. 72. Schneffel 1. 305. Schnepel 1. 206. 212. 216. Schnotfiſch 1. 57. Schollen uͤderhaupt 2. 37. Scholle 2. 42, 46. — rxechtaͤugige 2. 42. — linkaͤugige 2. 68. Schoß Bley 1. 164. Schroll 2. 101. Schulle 2. 46. Schuppenblutfiſch 2. 45 Schwanzfloſſe 1. 7. Schwarzbauch 1. 46. 48. Schwarzreucherl 3. 192. Schwarzreuterl 3. 192. Schwerdtfiſche uͤberh. 3.133. Schwerdtfiſch 2. 18. 3. 37. Schwope I. 80. Schwuppe 1. 80, Seebolle 3. 216. Seebul 3. 216. Seebulle 3. 216. Seeforelle 3. 196. Seegans 3. IO4. Seegrundel 2. 251. Dieutſches Regiſter. Seehaͤhne uͤberhaupt 2. 157. Seehan, der rothe 2. 166. — der graue 2. 162. 164 Seehaſen uͤberhaupt 3. 128. Seehaſe 3. 131. 135. Seemurrer 2. 20. Seenadel 3. 145. Seenatter 3. 18. Seeſchwalbe 2. 169. Seeſcorpion 2. 24. Het ing „der kleine 2. 108: 110. Seeſur ung, der groſſe 2. Seeſtint 1. 229. 231. Seeteufeln überhaupt 3. 102. Seeteufel 3. 104. 108. Seewoͤlfe überhaupt 3. 24. Seewolf 3. 25. 29. 108. Seite und Seitenlinie. I. 7. Senke 1. 21. Sichling 1. 331. Silberfiſch 3. 196. Silberlachs 3. 196. Smirlin 1. 287. Smerle 1. 287. Sonnenfiſch 2. 33. Spiegelfiſche uberhaupt 2.32, Se der glänzende 25. Spiegelk ep en 137. 3. 167 Spierling 3. 180. Spitzlauben I. 72. Spitznadel 3.1114. Spitzmaul 3, 114. Spitznaſe 3. 73. 75. Sprensling 1. 205. Springer 2. 134. 3. 150. Stachelfiſch 2. 104. Stgchelflunder, der linke 2 2 74. 70. 251 Stachelroche 3. 70¹ Stechbuͤttel 2. 104. Stechling 2. 104. Stechroche 3. 79. 81. Steckerling 2. 110. Steinbarben I. 142. Steinbeiſſer I. 283. Steinbeißl 1. 283. Steinbeyſſer 1. 280. Steinbiker 1. 283. Steinbotte 2. 73. Steinbutte 2. 71. 73. Steinforelle 1. 198. Steingrundel 1. 283. Steinkarauſch 1. 93. Steinpeißker 1. 280. 283. Steinpicker 2. 21. 22. 24. 114. Steinpitzger 1. 280 283. Steinroche 3. 85. Steinſchmerl 283. Sterlet 3. 125. Steuben 3.205. Stichbuͤttel 2. 110. Stichlinge uͤberhaupt 2. 162. S 95. 104. 107. 110 Stirl 3. Stint 1. 1155 228. 231. — großer 1. 131. Stintides 1. 228. Stöcker 2. 141. Stöhre überhaupt 3. 110, Stoͤhr 3. 113. 223. Stockbaarſch 2. 95. Stockfiſch 2. 219. Streber 3. 219. Streberbaarſch 3. 219. Stroͤhmling 1. 257. Struff butt 2. 76. Stuben 3. 205. Stuersbars 2. 101. Sturre 2. 31. ‚252 | e Regiſter. | Tabelle 1. ar Tabarre 1. Teichforelle i 9880 194. — gemeine 1. 88. Tepel 3. 72. Thaunfiſch 2. 125. Thierbot 2. 76. Tiewel. 1. 57. Thunfiſch 2. 125. 134. Tobias 3 33. | Trompete 3. 144. Trummeter 3. 144. Truſche 2. 250. n 3. 144. Uekeley 1. 69. 72. Berſetzen der Fiſche 1. 15. u. f. Viereck 2. 49. Bierhörnige 3. 216, Wallfiſche 3. 148. Waldforelle 1. 198. Wollkutze 2. 30. Warſchieger 2. 95. Wathe 1. 22. Wehr 1. 22. Weidenblatt I. 72. Weißfelchen 3. 203. Weifffiſch 1. 48. Weißgangfiſch 3. 203. Weißlachs 1. 179. Welſe überhaupt 1. 306. Wels I. 309. Wimba I. 49. Windlauben I. 104. Witinck I. 72. Witeke 1. 72. Wittling. 2. 221. 225. Wolf 2. 107. Wracklacks 1. 17. Wyrfling 3. 140. X. Rant 2. 86. Faͤrthe I. 49. Zahnt 2. 86. ö Zander 2. 81. 86. Zant. 2. 86. Fiege I. 327. 331. Zicke 1. 331. Zinde 3. 219. Zindel 3 219. Fingel 3. 219. Zinne 3. 219 Zinre. 3. 219. Zoblpleinzl 1. 90. Zope I. 68. Fonge 2. 56. 58. Zure 1. 22. | Zwergdorſch 2. 230. 233. Zwergkabeljau 2. 230. } 7 ä Lateiniſches Regiſter. | „ 5 A.spommauss 1. 31. Abramus I. 95. Acipenfer 3. IIO. Hufo 3. 308. III. — Slurio 3. III. 113. ruthenus 3. 112 Aculeatus lævis minor 2. 108. Acus Ariſtotelis 3. 143. K majer 3. 14g. Acus Ariſtotelis ſeu Ophidion lumbriciforme 3. 143. Acus Oppiani I. 301. — Pifcis I. 301. — prima fpecies I. 30I. — vulgaris T. 301. Aefophagus 3 4. Alauda non criſtata 2. 255. Albula cœrulea 3. 205. — minima 3. 205. — nobilis 1. 200. 3. 205. — parva 3. 205. Alburnus 1. 69. 83. Alepidota I. 6. Alofa 1. 66. Ammodytes 3. 31. auctorum 3. 32. — 1. 140. 196. 3. 0 33. Ampbibia nantes I. 6. Anarhichas Lupus 3. 25. — major 3. 25 — — latus 3. 25. ſpecies altera — — non macu- Anarhichas Scanſor 3. 25. Anguilla de Arena 3. 6. Anthiæ fecunda fpecies2. 167 Apertura branchialis 1.6. Apodes 1. 3. Apophyſis 2. 35. Appendices I. 9. f vermiformes I. Io. Aquila 3. 75. — marina 3. 75. Aſcarides 1. 321. Aſcita ventricoſa I. 318. Aſellus candidus primus 2. 172: - flavefcens 2. 172. Huitingo - pollachius 2. 237 longus 2. 237. major 2. 188. 199. minor 2. 221. alter 2. 22. mollis 2. 221. niger 2. 221. varius vel ſtriatus 2. 1394. Aſinus antiquorum 2. 188. Aſper danubianus 3. 123. — piſciculus 3. 123. Gobionis fi- milis 3.123. — verus 3. 123. Aſperulus 3. 123. Zindel Ratisbonen- ſium 3. 220, 1 ee — \ 154 e h gen Regiſter. Aſpredo 1. 306. Caraſſius 1. 87. Attilus 3. III. | Carinatum 1.7. Auricula cordis I, 298. Carinatus I. 308. Cartinlagenei 2. 6. 44, 3. 62. Centriſcus 2. 145. Scolapax 3. 45. volitans 3. 46. Cernua 2. 98. — fluviatilis 2. 101. Charax I. 88. 161. Chimera monftrofa 3. 46. Cirri I. 4. Citharus 2. 73. Citus 2. 17. Claria fluviatilis 2. 178. Clupea I. 232. 267. — Aloſa 1. 233. 266. 5. 259. | — Pholis2. 253. 255. — Encrafi:olus 1. 233; Baliſtes 3. 35. Ballerus Ariſtotelis I. 83. — Rondelctii 1. 83. Barbus I. 138. — oblongus I. 138. Batrachus I. 308. 3. Iog. Bdella 1. 76. Bezola 3. 203. Blennius 2.-29. 252. — Gunellus 2. 253. — Viviparus 2. 253. — Harengus 1, 232,235: 262. — pprattus I. 233. ‚Botariflas 2. 178. — Sternicla 3. 233: Bottatriæ 2. 132 Cobitis 1. 273. Brama I. 37. — Anableps 1. 274. Branchiæ I. 5. — batrbatula I. 274. 284. Bugloſſus 2, 56. — — aculeata 1. 281 283. & — fluviatilis 1. 284. — foſſilis I. 274. 275. Callarias 2. 183. — — Atſellus minor 2. 104 — heteroclita I. 274. Taenia I. 274. 280. — barbatus — 2 194 — imberbis — 2. 194 Coccyx 2. 162. — alter 2. 162. — ſordide olivaceus 2, | Conger 3. 5. 199. Corax 2. 169. Callaris 2. 94. Callichthys I. 306. Coregonus I. 162. Corvus 2. 169. 171. apa» fluviatilis I. 54. 55. cœruleus 1. — fluviatilis 1. 62. Coryſtion 2. 157. 176. — ventricoſus 176 2. Cottus 2. 15. 17. 21. — cataphractus 2. 6. 23. — fluviatilis alter 2. 10. 58. — — Rapax I. 62 Caras I. 87. Caraſſi primum genus 1. 91. Lat einiſches Regiſter. Cottus Gobio 2. 5. 16. — Gruniens 2. 16. — quadricornis 2. 16. — Scaber 2. 16. — Scorpio 2. 16. 25.196. Cuculus 2. 162. Cultratus I. 289. 327. Curvata pinima 2. 105. Cyclopterus 3 128. Dentex 3. 47. gelatinoſus 3. 47. Lumpus 2. 64. 3. 27.46.47. 131. minutus 3. 47. Mola ibid. Cyprinus I. 31. 32. du Alburnus 1,69, 70, amarus I. 67. Aphya 3. 180. Aſpius I. 61. auratus 3. 167. Ballerus I. 78. Barbus 1. 138. 139. bipunctatus I. 64. biuncialis 3. 143. Brama I. 95. buggenhagii 3. 173. Capito andromus I.49* Caraſſius I. 87. 88. Carpio I. 117. cultratus I. 289. 327. Dobula I. 54. 58. Erytrophthalmus 1.37 Gibelio I. 90. Gobio 1.73. 274. Idus 1. 323. Jeſes I. 55. 58. latus I. 95. Leuciſcus 3. 178. Naſus I. 45. novem digitorum 3. —— — — SSS ) 1 155 Cyprinus Orfus 3. 175. — Phoxinus 1. 67. — Pleſtya 1. 83. _ Rutilus I. 46. Tinca I. 105. — auratusI, II3. Vimba 1.49. Zerta ibidem, Cynocephalus 3. 88. 9. 6 Daſybatus clavatus 3. 62. 86. Delphaces 3. 150. | Delphinus Phocaena 3. 150. Diacanthus 2. 18. Diaphragma 1. 7. Digiti 1. 9. Dorſum monopterygium 1. 7. dipterygium ibid. tripterygium ibid. Draco ſive araneus 2 178. marinus 2. 178. Ductus pneumaticus I, 2. E. Eglefinus 2. 188. Eleotris 2. 4. Enchelyopus I. 32. 37. 2. 306 8. E — 8 Encraficholus I. 271. Eperlanus I. 226. fluviatilis I. 226. Erythrynus I. 41. Erythrophthalmus 1. 37. 41. Eſox I. 283. 289. — Bellone 1. 301. — brafilienfis I. 289. — Hepfetus I. 289. — Lucius I. 291. — marginatus I. 290. 256 Laateiniſches Regiſter. Eſox oſſeus I. 289. Gobio albus 2. 11—ʒd. — Synodus I. 290. Gobio capitatus 2. 17. 18. — Vulpes ibid. — flu viatilis 1. 74. — niger 2. 8. F. Gobius 2. 4. 8. — Albeſcens 3. 169. Faber 2. 34. | Albus 3. 169. Fundulus 1. 74. capitatus 2. 17. . eleotris 2. II. G. fluviatilis I. 74. Jozo 3. 168. Gadus 2. 183. lanzeolatus 2. 12. en Aeglefinus 2. 185. 188 niger 2. 8. 0. blennoides 2. 187. Brefme ibid. Callarias 2. 185. 186. carbonarius 2. 184. 226. Lota 1. 26. 2. 186.240. Merlangus 2. 107. marinus niger 2. 5,9 non capitatus 1. 74. oceanicus 2. I2, Paganellus 2. 5. tertius 3. Gula 1. 6. Gunellus 2. 289. Fi a u 184 221. Gymnocephalus I, 29. — minutus 2, 184. 185. 7 ö 8 a H. Molva 2. 241. Morhua 2. 185.199. | Halec 1. 238. 4 pollachius 2. 185. 237 Tau 2. 187. 235. Galerita 2. 253. Harengus I. 235. Hippogloflus 2. 62. Hirundo prior 2. 169. Galeus Acanthias five Spi- Hucho 3. 192. nax 3. 95. RR Caleus Glaucus 3. ICO. J. Gaſteropelecus 3. 210, 6 0 Gafterofteus 2. 103. Jozo 3. 68. aculeatus 2. 91. Iris I. 5. 103. 104. Jugulares I. 8. 2%, — ductor 2. 133, | — occidentalis 2. L. 103. — Pungqitius 2. 103. Laccia 1. 267. 108. Lacertorum genus 2,1 38. Spinachia 2. 103. Laeviraja 3. 75. . Glanis I, 309, Lampetra I. 281. 3. 58, Lampetra . — — 1[[ 1 [U — U U 27 (ums — ————— —6— — nenn u nenne — — Lateiniſches Regiſter „ Lampetra minima 2. 58. | Mullus barbatus 2. 148. — parva & fluviatilis 3. — imberbis 2. 146. 159. — major 2. 148. — e 3.58. — Surmuletus 2, 148. Lampreta 3. 49. Muraena 3. 4. Latargus 3. 25. ; — Anguilla 3. 56. vellchthyologieus3 — Conger 3. 5. 25 5 — Helena 3. 5. N Leiobatus 3, 02. Lens 1. 5. Leucifcus I. AI. 49. — ſecunda ſpecies 1. 55. — Mirus 3. 5. 48. — Ophis 3. 5. — Serpens 3. 5. Muraenuli 1 — ſileſiaca 1. 222. Muſtela 3. 49. 183. — fluviatilis 58. — ſeu albula 3. 178. — foſilis 1. 275. | Limanda 2, 60, — marina vivipera 2. 262 Linea lateralis I. 7. a Muſtelus fpinax 3. 95. . 3. 178. — ſecunda ſpecies Au- viatilis 3. 178. * Lophius 3. 102. Myſtus I. 306, — piſcatorius 3. 102. — een 10g. Lota fluxiatilis 2. 240. Lucio - perca 2. 82. Lucius I. 288. — Autorum 1. 291. Lumpus Anglorum 3. 131: Lupus marinus 3, 25: N. Narcation 3. 62 Naſus 1. 45. 46: 48: — alberti I. 46. 482 — Piſcis 1. 46. 48. Nucha 1. 5, M, ö O. 5 Marena f. 216: Opercula branchialia 1. 5. Maſtaccembelus 1.288.289. | Orphus Germanorum 3: 175; Membrana ER ne 5. | Ofmerus I. 162 226. Merlangus 2 2.22 Oſſicula palati I. 6, Merula f I: 106. Ovarium I. II. Miraletus 3. 73. Oxyrinchus major 3. 7. Molva 2. 199. | 3 — altera 2. 199. . Morhua 2. 199. — altera 2. 199. I Pafler 2. 37. | — vulgaris 2. 199. — afper 2. 37. 60, Mullus 2. 144. — bellonii 2: Aa Oekon. Naturg, der Sifhe, 3. Th. R 258 Paſſer brittanicus 2. 62. — laevis 2. 43. — niger 2. 52. — oculatus 2. 69. Ei tertia ſpecies 2. 52. Paſtinaca 3 97. — marina 3. 79. — — laevis 3. 79. — — noftra 3. 79. „ 79. Paſtinaca ſecunda Er 3.75 Pelamys 2 115. Perca 2. 78. — Aſper 2. 79. — Cernua 2. 79. — fluviatilis 2 79. 97. — — minor 2 97. — guttata 2. 79. — Labrax 2. 79. — Lucio perca 2.79. 82. — marina 2.79. — minor 2. 97. IOI: — nobilis 2. 79. — rotundus 2. 97. — ſaltatrix I. 290. — Schraetfer 2. 79. — Zingel 3. 219. Pericardium 3. 52. Peritoneum 2, 21. Petromyzon 3. 49. — branchialis 3. 58. — fluviatilis 3. 53. — marinus 3. 49. — Planeri 3. 60. Phocena 3. 151. Phoxinus bellonii I. 67. — laevis 1. 67. Pinna adipoſa I. 7. Pinnae anales ibidem. — caudales — — dorfales — — pectorales Lateiniſches Regiſter. Pinnae ventrales 1. 7. Piſciculus aculeatus minor 2. 108 Piſcis danubianus 3. 219. — ſeptimus 3. 142, Piſces branchioſtegi I. 13. — chondropterygii ibid. Plagioplateum I. 4. Pleuronectes 2. 39. Argus 2. 68. Cynogloſſus 2. 41. dentatus 2. 41. Fleſus 2. 52: glacialis 2. 41. Hippogloſſus 2. 62. laevis 2. 62. Limanda 2. 50. lineatus 2. 40. lunatus ibidem. maximus 2. 64. Papillofus 2, 40, Pafler 2, 75. Plateſſa 2. 42. plateſſoides 2. 41. Rhombus 2, 49. folea 2. 56. trichodactilus 2. 3 Pfalliſoſtomus I, 288. Pupilla 1. 5. FF — R. Raja 3. 73. — Aquila 3. 67. 75. afpera 3. 67. Batis 3. 67. 09. Clavata 3. 68. 82. — altera 3. 86. — Varietas 3. 83. Fullonica 3. 68. — laevis 3. 73. — Miraletus 3. 68. il Fila Raja Oxyrinchus 3,68. 73. major 3.73, — Paftinaca 3. 67.79. — propria dicta 3. 86. — ſpinoſa 3. 86. Rana 3. io4. — marina 3. 104. Rex Cyprinorum 3. 138. Rhinobatus 3 62. 67.69. törpedo 3. 68. Rhina 3. 88. Rictus I. 4. Rhombus 2. 37. 70. — aculeatus 2. 70. 73. laevis 2 49. maximue 2. 70. Rubellio 3 Rubellus 1:37,41. fluviatilis 1. 41. Aar 1.137: 41. 8. Saccus arterioſus I. 298. Salmarinus 3. 189. Salmo I. 162. albula I. 161. alpinus 3. 200. — Fario 1. 161. 188. Foemina 1. 162. Gaſteropelecus 3. 210. Goedenii 3. 196, Hucho 3 192. Lavaretus 1. 161. maraena 1. 216. maraenula I. 222, Salar 3. 185. Salvelinus 3. 189. Schiefermülleri 3. 198. — Thymallus I. 161.200. — = latus 1. 214. Ei Fl BERN eperlanus 1. 161. 226. x Lateinisches Regiſter. 259 | Salmo Trutta 1. 161. 181. — Umbla 3. 195. - — Wartmani 3. 205. Sandiltz 3. 32. Anglorum 3. 32. Schilus vel Nagemulus 2. 82. Scomber 2. 115. - Amia 2. 116. Cordyla 2. 116 135, Glaucus 2. 116. Hippos 2.117: Pelamys 2. 116. 135. pelagicus 2. 116 Scomber 2. 116. 117. Thyenus 2. 116.124. Trachurus 2. 116. Scorpio 2. 25. Scorpius marinus 2. 25. virginius 2. 25. 20. Scorpoena alia 2. 16. bellonii ſimilis 2. 25 Silurus T. 306. 307. anguillaris 1. 301. Aſcita 1. 308. 318. Aſpredo 1. 308. 316, Aſſotus I. 308. Autorum I. 309. Bagre 1 307. Clarias nilotic. I. 316. Callychthys I. 308. Cataphractus I. 308. Cous I. 308. Coſtatus I. 308. Clarias, Scheilan Felis 1. 308. Galeatus 1 308. Glanis 95 243. 309. Sales 2. 37. 56 Solenoftomus 3. 136. — maris baltici 3.36, Sphyraena I. 288, 289. Spinachia 2, 105. R 2 1 1 * U | | | | | | | 2 — eee 260 Spinarella 2. 105. pufillus 2. 109, Spirinchus I. 229. Squalus 3. 91. Acanthias 3. 93. 95. adcenfionis 3. 100, Glaucus 3. 93 99, Squatina 3, 89. 93. Zyganal,45 93. Superfoecundatio 3. 66. Syngnathus 3. 136. — 1 327. 3. IAI. — — ga — — ng 141. — Opdidion 3. 141. — pelagicus I. 321. — Typhle 3. 141. 142. Synodus I. 288. 1 Taenia cornuta I. 281.283. Tetragonoptrus 2.32. Thermometrum vivum. 275. Tetrodon 3. 45. Hiſpidus 3 45. Mola 3. 45. Thoracici 1. 8. 2. 3. Thryſſa 1. 267. Thymallus I. 200. Thymus I. 200. Thynnus Autorum 2, 125. Thyphle 3. 142. 144. marina 3. 2 Tinca I. 106. Trachinus 2. 176. Draco 2. 178. — — — Trachurus auctorum 2. 138. Trigla 2. 144. D J. Trachiurus 2. 138. Lateinisches Regiſter. Cuculus 2. 31. 159. Gurnardus 2. 31. 159. 162. Hirundo 2. 159. 169. Lucerna I. 9. Lyra 2. 31. 159. tota rubens 2. 31. volitans 2 158. Truncus I. 6. Trutta I. 162. — dentata 3. 189. — falmonata I. ISI. — taurina I. 181. — totaargentea I. 181. Tunnus 2. 125. a) Turſio 3. 151. V. Vaſa Iymphatica I. 13. — reſorbentia 3. 122. Veficulae ſeminales 1,13. Vulpes bahamenfis 1.290. Vulvae bifurcatae 3. 66, „u; Uranoſcopus 2. 15.21, 177. Umbla altera 3. 195. — prima 3. 195. X. Xiphias 3. 35. 42. Gladius 3. 37. Z. Zeus 2. 3. f — Faber 2. 31. 33. Ziga I. 326. 4 ** Griechiſches Regiſter. Asse 3. 75. Kußsös AUUKOTEEOG 3. 169. 3 Barde 3 83. 86. | ö Eıgıas 3, 37. Birgaxos 3. 104, G auavSıns Yarcı 3. 95. 4 BERU I. 301. 1 Leun 2. 87. & hezuuv 2 178. ub eg gο 2. 1 17. Yu Eyxervs 3. 6. ò Tęæay 3. 79 ‚Evupavaos T. 271. „ TRA 2. 148. @gıccz I. 267. „ œονν,kr 3. 151. @uwoc 2. 125. \ News 2 255. Kußıös No 3. 169. 5 xoxxv& 2. 166. Franzoͤſiſches Regiſter. A. Barbue 2. 57. A. Baudroi 3. 108. BLE I. 72. ‘| Beeftango 3. 82. Ablette 1. 72. Bordeliere 1. 68. Aeglefin 2. 189. Bouillerot 1. 76. Asgrefin 2. 189. Aguillo 3 909. Aigle- marin 3. 79 Aiguille I. 305. Alofe ı. 276. Anchois 1. 272. Anguille 3. 22. Anon 2. 193 Arango 2. 181. Auriol 2. 124. B. Boulerot 2. II. Bouviere 3. 181. Breme I. IOꝗ. Brochet I. 209. — — carreau I. 299. C. Cabillaud frais 2 219. Cabote 2. 171. Caburlant 2 21. Cagnot bleu 3 1022 Capelan 2. 233. Barbarin 2. 255, Caraſſin 1 90. Barbeau I. 142, Carpe 1 124. Barbet I. 142. Chabot 2 21. Barboitteau 3. 162. | N 3. 162; 3 | a 7... ]⅛0oß4.... . 7˙—ͤbniee.... 262 Franzoͤſiſches Regiſter. Chevanne I, 58. Chevesne 1. 58. Chien de Mer 3, 91. Clavade 3. 85. Ciavelade 3. 85. Colin 2. 229. Culat 1. 70. D. Dard 1. 57. Darceau I. 57. Diable de Mer 3. 108. Dore 2 36. — de la Chine 3. 167. Dragon de Mer 181. E. Eglefin 2. 193. Egrefin 2. 193. Eguillette I. 305. Empereur 3.262. Epée de Mer 3. 4% Eperlan I. 228. Epinoche 2. 107, Eipadon 3.43. Eſturgeon 3. 12% Etourgeon 3. 123. F. Feſtard 3. 72. Fletan 2. 67. Flez 2. 55. Floffade 3. 72. 75. Gi: Gagnola 3. 143. Galline 2. 168. Gallinette 2. 168. Garbatin 3. 168. | Garbatteau 3. 168. Glorieux 3. 79. Goifon 1. 76. Goujon 1. 76. Greal 3. 123. Grenouille de Mer 3. 108. Gurneau 2. 164. Hadou 2. 193. Hadox 2. 193. Härang I. 257. Hareng I, 257. L. | Lampreyon 3. 59% Lamprillon 3. 59. Lamproye 3. 53. Lamproyon 3. 5% Lanceron I. 299. Lancon I. 299, Lieu 2. 239. | Lievre 3. 135. Limande 2. Or. + Linette 2. 168. i Lingue 2. 244. | Loche I. 287. 2. 25% 1 Lote 2. 250, Lote-Loche 2, 250, Loup marin 3. 29. N. | Maquerau 2. 124, bätard: 2, I4I. 4 Marſuin 3. 155. Merlan 2. 225. | Meunier I. 01, nete Regiſter. Molue 2 218. Morrude 2. 168. 218. Morue 2. 218. en breton 2. 219. noire 2. 228. — ſeche 2. 219. N. Nagojo 1. 305. Os: — — Ombre d' Auvergne 1. 205. Orphie I, 305. . Hal 3. 102, Paſtenade de Mer 3. 82. Perce - pierre 2. 257. Perce 2. 257. Perche 2. 95. | Perlon 2. 168. 171. Pefcheteau 3 Z. 108. Pierre (St. > 2.36, Pierre 2.257. Plie 2. 46. Plye 2 46. Poignard I. 299. Poiſſon d'or 3. 167. ; R. Raye bouclte 3. 85. 87. — liſſe 3. 72. — rouſée 3. 85. Requien 3. 93. 263 Rondelle 2. 168. Roſſe 1. 44. | Rouget 2. 168. barbe 2. 154. 8. Sardine 1. 263. 265. Saumon I. 102. Scorpion marin 2. 30, - Sieurel 2. 141. Silure I. 314. Sole 2. 39 Souverou 2. I4I. Surmulet I, II2. 2. 155. um Tanche I, 109. Tare-franc 3. 74. Tarre-ronde 3. 82. Thon 2. 135 Tourterelle 3. 82. Trompete 3. 143. Troue 2. 36. Troutte I. 194. Truite I. 188. 194. faumon£e I. 181. Turbot 2. 73. N Vairon I. 78. Vandoife I. 52. 3. 14%. Vaſtrango 3 82. Prov. Vilain I. 61. 3. 129. Vive 2. 181. N 264 Engliſches Regiſter. A. »ANCHOVY 1. 272, Baarfe 2. 95 Bandſtickle 2. 197% Barbell 1. 142. Barrel- Cod 2. 219. Bleak I. 72. Blenny 2. 152. Blue- Shark 3. 102. Bream 1. 104. Bulcard 2. 257. Bullhead 2. 2r. Bulltrout 1. 186. Burbot 2. 250. But 2.55 Butterfiſh 2. 26. C. Coat-Fifh 2. 229. Cock- Paddle 2. 135. Common - Angler 3. 83. Common Cod-Filh 2. 219 Makrel 2. 117. Cull, or Müllers - Thumb | 2.21, 1 Dab 2. 61. Dace 3. 141. ; Dewvil-Fıfh 3. 108. Dog 3. 78. « rn re ne —ñäß— nn Dornhund 3. 99. E. Bela. 2 I 1 ) Eelpout 2. 266, Eelpüt 2. 250. Eeles 3. 22. F. Father-Laſcher 38. Fierce-Flair 3. 81. Finscale I. 40. Fire-Flaire 3. 81. Fifhing-Frog 3. 108, Fifteen Stickleback 2. 108. Spined Stickleback 2. ıIr Blair 9, 72201, Flounder 2. 35. Fluke 2. 55. Frog -Fifn 3. 108. G. Garfifh I. 305. Garpike I. 305. Golden - Fifh 3. 167. Goldfifh 3.167. Grayling I. 205. Greenfifh 2. 219. Gregling I. 76. 205. Grey-Gournard 2. 164, Grey-Gourned 2. 164. Groundling 1. 287. Gudgeon 1. 76. e Englifches Regiſter. Guffer 2. 266, Gurned 2. 164. Gunellus 2.201, Haberdine 2 219, Hadock 2. 193. Halfiſh I. 179. Herring I. 257. Ho!ybur 2. 67. Horufiſh I. 305. Horfe- Mackrell 2, 138. Karp T. 124. Keeling 2. 219. a Kind of trout 1. 205. Klieft 3. 135. L. Fanpter 83. — Lamprey 3. 56. — Seikleb acts 2. 108. Ling 2. 244. Little - Pipe 3. 146, Loche I. 287. Lump -Fifh. 3. 135. M. Macarel 2. 124. Maids 3. 75. Makrell 2. 124. — ſpaniſch 2. 124. Melwel 2. 219. Minim 1. 78. Minow I. 78. B * — 1 — 5 80 265 Monk -Nafs 3. 168. Mort-Forktail 1. 179. Mother of Anjovis 2. 27, — Of Herring 1. 27 T. Mulgranog 2.257. Needlefiſh I. 305. 2. 0 O. Otter-Pik 2. 181. Paars - Billets 2: 229. Pearl 2. 51. Perch 2. 95. Pike I. 209. Piked- Dog - Fiſh 3. 91, Pikerell I. 299, Pinck 2, IL. Pink f. 78.0 Pipe 3. 445. Plaiſe 2. 46. Playfe 2. 46. Pogge 2. 24. Pollack 2. 239. Poor 2. 233. Pope 2. 101. Porpes 3. 155, Porpefle 3. 155. Porpus 3. 155. Prickly-Dog 3. 99. Pride 3. 59. R. Ravenous 3. | Raw-Pollack 2. 229. N 5 266 red Gournard 2. 168. River Bulhead 2. 18. Roach I. 4I. 44. Rock-Fifh 2. 11. Rotbhed 2. 168. Rough- Ray 3. 87. Rud 1 40. Ruf. 2. IOr. Ruffe 2. IOT, 8. Salon . 170.2 Sand -Eels or Launces 3. 1 Sand-Launce 3. 35. Sapphirine 2 171. Sardine 1. 265. Scad 2. 141. Scarpling 2 107. Scolping 2. 30. Scurf 1. 186. Sea - Divel 3. 108. Sea- Dragon,2. 181. Sea- Eagle 3. 78. Sea- Gudgeon 2. II. Sea-Needel I. 305. Sea-Owl 3. 135. Sea -trout 1. 186. Seawolf 3. 29 See-Adder 3. 147. Shad 1. 270. Shard- nofend- Ray 3. 87. Shead-Fıfh I. 314. Shorter-Pipe 3. 144. Silbereel 3. 22. Skate 3. 72. Smellinlike- Thyme 1.205. Smelt I. 179. 2 28. Smoth-Skan 2. 257. * r — ———— —— —— —— — — SS — ——— — — — Engliſches Regiſter. Smout 1. 179. Sol 2. 59. Spined Stikleback 2, 104, Sprod 1. 179. $tickleback 2, 107. Sting-Ray 3. 87. Stockfiſh 2. 219. Stikleback 2. 114. Stripet-Surmulet 2. 154. Sturgeon 3. 113. Sucker 3. 37. / Surmulet 2. 154. 4, Tarretorsk 2. 185. Tench T. 109. Thornback 3. 85. Threefpined Stickleback 2, 114. Thub-Fifh 2. 171. Thoad-Fifh 3. 108. Torsk 2. 149. Trout I. 186 194. Tunny 2. 125. Tunny -Fifh 2. 135. Turbot 2. 73. 55 Viviparous- Blenny 2. 262. W. Weever 2. 181. ö White - Cunt 3. 75. Whiting 2. 225. Woolf-Fifh 3. 29. „ 267 Hollaͤndiſches Regiſter. A. A. 3. 22. Alphenaar 1. 72. Baars 2. 95. Bacaillou 2. 219, Barbeel I. 142. Berm 1. 142. Bley I. 86. Bliecke 1.86. Bot 2. 55. Braſen I. 104, Buckthorn 2. 125. * Eibilland 3 219% Cablijau 2. 219. D. Doguet 2. 193. Donder- Pad 2. 30, Doornhay 3. 99. E. Elft I. 270. G. Geep I. 305. Gierne- fur I. 305, Gobichen 2. 21. Barm 1. 142. | | Goldfifch 3. 167. Gowecken 2. II. Govie 2 21. Grete 2. 61. Griet 2. 51. Grondel I. 76, Guellkins 2, 193. H. Hamburger - Karper 1. 90 Haring I. 257. Harnaſmanetje 2. 24. Heilboth 2.0. Hoogkyher I. 287. Hoofenbech 3. 108. Hunche 2. 168. K. Karper I. 124; | Knorrhaan 2. 164. L. Lump. 3. 131. M. Magaal 2. 266. Mage 2. 266. Fland. Makrell 2. 124. Makrill 2. 124. Marsbancker 2. 14 t. Meerval 1. 314. Mayaal 3. 35, Muythonden I, 109, 268 Hollaͤndiſches Regiſter. N e Speerhaay 3. 99, Spiering I 228. Palinck 3. 22 I Sprotte I. 265. Pietermann 2. 181. | Steckelbaars 2. 107. Pilatus Visje 2. 266. Stern-Karper I. 98. Pos 2. IOI. Stier 3. 123. Poſch 2. IT. Pofchje 2. 101.3 Poſt 2. Lol. Putael 2. 250. Pylſtaart 3. 82. G. E: Tarboth 2. 72. Thontyn 2. 135. Tonge 2. 59. 77 V. Quabaal 2. 266. a Vleet 3. 72. R. Vooro I, 44. Rietvooren T. 40. W. Roch 3. 85. 5 Ruiſch I. 34. Whiting 2. 225. 8 Witterje 3. 142. Z. Zee - Arend 3. 79. Zee-Duyvel 3. 108. Zee-Lamprey 3. 53. Zeelt 1. 109. Zeewolf 3. 29. Zwaardviſs 3. 42. Salm 1. 179. Salmforell I. 186. Schellviſs 2 103. Scholle 2. 46. Silberviß 3. 167. Snock I. 299. Snottolf 3. 135. Sonnenviſs 2, 36. 269 | u Spaniſches und Portugieſiſches Regiſter. A. D. AcuckrLA ı. 305. It. Diavolo di Mare 3. 108. It. Albacore I. 135. Sp. Anguilla 3. 22. Sp. E. Anguillas 3. 22. Sp. s Anguſicula 1 305. It. Aquilone 3. 78. It. Aurata 2. 36, Malt. Emperador 3. 32. It. Emxarrocco 3. 108. Port. Azio 3. 99. It. F. | B. Ferraza 3. 82. St. Barbie I. 142. It. G. — 112 Sp. Go 2. II. It. Barbo I. 142. It. Gogel 2. II. St. — 1. 142 Sp. Gozo 3. 170. It. Baftonaya 3. 82. Grand-Eſpadas 3.42. Port, Bavofa 3. 72. 75. It. Bointo 2. 141. Braſil. H. Botta 2. 250, Ital. i Braxen 1. 95. Port. Hamiema 3. 78. Malt. Brucco 3. 82. It. Brucho 3. 83. It. J. C. Canoſa 3. 102. It. Capogroflo 2. 21. It. Capone 2. 171. It. Jaſs 3. 42 . Illirien. Imperator 3. 42. It Itton 2. 135. Malt. 2 ³⁰ . AAA TT ³ð. m A Carpa-carpena 1. Pa It. 1 Cavalla 2. 135. Port. Cavallo 2. 124. Sp. Laccia 1. 271. It. Citula 1. 36. It. Lamica 3. 108. Sicil. Cocco 2. 208. It. Sicil. Lamprea 3. 53. Sp. Cochou 2. 168. Neap. Sicil. Linguata 2. 59. It. Sp. Creal 3. 123. Port. Lucerna 2. 168, It. 270 Luccio I. 299 It. Luida 3. 72. Sp. Luzzo I. 299. It. M. Manta 3. 75. Sp. Marino-Pefcatore 3.108. It. Martino-Piſcatore 3. 108. It. Miſſori 2. II. 21. Rom. Morella 1. 78. Rom. Mucoſa 3. 72. It. Munkana 2. 233. Malt. Muſtilla 3. 53. Malt. O. Organo 2. 108. It. P. Peroſa 3. 85. It. Perſega 2. 95. It. Peſcado 3. 85. Sp. Pefce- Arana 3. 181. Sp. Peſcatora 3. 108. It. Ragno 2. 181. It. Ratto 3. 78. It. San Piedro 2. 36. It. Spada 3. 42. It. Petroſa 3. 85. It. Piota I, 44. It. Piſci - Spat. 3. 42. Malt. Porcelloto 3. 123. It. Porcelette 3. 123. It. — — — — Quilt 3. 75. Sp. R. Raja 3. 72. Malt. Rayna I. 124. It. Maltheſiſches, Spaniſches ꝛe. Regiſter. Rhombo 2. 51. It. . Roſpus-Fiſh 3. 78. 108, It Rotula 2, 26. It. Rouget barbé, Surmulet 2. 154. It. 8. Saccolos 1. 270. Sp. Saluna 3. 22. Malt. r — — ——— — y— —— ö — Sanguinerolla 1 28. It. Sauron 2. 14 T. It. Savetta 1. 48. It. Scarde 1. 104. It. Scardola 1. 104: It. Scazone 3, 99. It. Scombro 2. 117. It. Sou 2. 141. It. Spada 3. 42. It. Strinzo 2. 250, It. Sturione 3. 123. It. Suaro 2. 141. It. Sueta I. 48. It. Sulio 3. 123. Sp. I. Temelo I. 205. It. Tenca I. 108. It. Thonno 2. 135.5... Tigiega 2. 164. 171: Malt. Tinca 1. 105. Sp. D Torrentina 1. 194. Sp. Tragina 2. 181. It. Traſina 2. 181. It. Triglia 2. 168. Malt. Trigle 1. 299. It. Trotta I. 194. It. Z. Zatto 3. 86. Lombardey. Zolero 2. II. It. 277 Ruſſiſches, pohlniſches, ungariſches, boͤhmiſches, lieflaͤndiſches, lettiſches u. ehſtlaͤndiſches Regiſter. | A. 1 A. ALOCUAPPE 2. 246. Liefl. Flunder 2. 52. Liefl. Aalraupe 2. 246. Liefl. Ahte 2. 76. Liefl. ie Ahwen 2. 95. Liefl. ; Akkmina grauſis 1223,. Liefl. Angrias 3. 22. Liefl. Aflure - aſſaris 2. 95. Liefl. AugjT. 299. Liefl. Aukfchle ı. 72. Litthauen. B. Gacica 1. 44. Pohln. Glauſche 2. 224. Glonnaez 2, 224. Pohln. Grablee 2. 76. Let. \ Grandulis 3. 129. Liefl. Gusczoval, 72. Pohln. Hardfcha 1. 314. Ung. Hecht 1. 299, Liefl. J. Jäz 3. 162. Jakescke 3, 177. Ung. Jeſziotr 3. 123. Bohn: Ingola 3. 22. Ung. Jotz I. 44. Pohln. Jurewerſch 3. 212. Liefl. K. Kahha 2. 86, Liefl. E. Kamlias 2. 55. Liefl. i Karrus 3. 163, Liefl. Erwel 3. 129. Liefl. Karrufche 3. 163, Liefl. Baars 2. 95. Liefl. Beltſchuck 1. 257. Ruß. Beſchenaja- Riba 3. 209. R. Bitter fiſch 3. 163. Liefl. Butte 2. 55. Liefl. C. Chams- Wells 1. 314. Liefl. Cfuka 1. 299. Ung. Czetzugi 3. 197. Pohln. . Deverckefegi 1. 61. ing. Donnerkröte 2. 30. Liefl. Dürska 2. 197. Liefl. 272 Ruſſiſches, pohlniſches de. Regiſter. Keftchecke 3. 123. Ung. Neunauge (gemeine) 3. 56 Kerfchegi 3. 123, Ung. Liefl 1 Kiis 2. 101. Liefl. Nehges 3. 56. Liefl. Kiſſis 2. 101. Liefl. i A Kleiner - Stint 1, 226. fiefl. | Di Kidrzez I. 163 a | Kokker 3. 103. iefl. Okun 3. 200. Ru \ Kola 1.179. Ehſtl. 1 8 123. i Kolez 3, 122. Ung. Ovium 2. 95. Pohln. Kuppefch 1. 109. Ehſtl. Kuzych 2. 250. Ung. 1 Laeſt 2, 55. Eſtl. Lamprete 3. 56. Liefl. Laſſis I. 179. Liefl. Leſte 2. 55. Liefl. Lichnis I. 109. Let. Lihdeks 1. 299. Lief. Line 1. 104. Let. Löffelſtint I. 376. Liefl. Löhſe 1. 179. Ehſtl⸗ Lohs I. 179, Sinl; M. Maimud 3. 163. Liefl. Meeraſche 3. 218. Liefl. Meerbulle 3. 218. Meerhaerg 3. 218. Liefl. Meerochs 3. 218. Liefl. Menyhal 2. 250. Ung. Menza 2. 197. Liefl. Merenne 1. 142, ing. Minoggi 3. 56. Rußl. . Pegorella 2. 250. Sclab⸗ Peſſegi 1.104 Ung. Piskun 3. 209. Ruß. Plehkfte 2. 55. Biel, Plok 1. 40. Pohln. Plotka 1. 40 Pohln⸗ Poidka 1. 124. ling. Pohps 3. 129. Liefl. Pontly I. 124. Ungs N Raepufchkä 3. 189. Ruß. Rennge 1 257. Liefl. Rönn I, 257. Liefl. Rskofop 3. 209. Ruß Rutten 2. 250. 8. Sablar I. 331. Ung. Sallakas 1. 231: Liefl. Sandats 2. 86. Liefl. Sander 2. 86. Liefl. Sandat 2. 86. Liefl. APA — DT EEG LTD Te ng —c———— rr ———— — N. Scherecha 3. 162. Ruß. f N Schmul 2. 86. 1 senöges 3. 56, Liefl. Sebtis 3. 129. Liefl. Neenoges 3, 56, Lieff 3. 129 eh Ruſſiſches pohlniſches ze. Regiſter. 273 Sedax 2. 56. Pohln. TE Seeſtichling 2. 108. Thelesniza- Riba g. 209. R. Sia I. 212. Liefl. | Taraun 3. 102. Ruß. Sia - Kalle 1. 212. Liefl. Tınt J. 231. Liefl. Silk 1. 257. Liefl. Tobias - Sandaal 3. 26, Liefl. A 6. 26 Tursk 2. 197. Liefl. iimund 3. 50. tief. RR Tuurkalla 3. 123. Liefl. Somi 1. 314. Ruß. NE Ullis 2, 101, Liefl. Stachelbutt 2. 74. Liefl. Stahrks 2. 86. Liefl. Uchkekſa 3. 57. Liefl. W. Steckerling 2. 104. Liefl. Stintes I. 231. Liefl. Stohre 3. 123. u g Strimmalas I. 257. Liefl. Wegora 3. 22. Ströhmling I. 257. Liefl. Weigel N N Wells 1, 314. Liefl. Wemgalle 3. 102. Liefl. Wimb 3. 102. Liefl. Stukha 1. 299. Ung. Wimba 3. 162. Liefl. Stuttis 3. 22. Liefl. Sudacki 2. 86. Ruß. Wrerenſa 2. 95. ung. Z. Suszhe 3. 22. Liefl. Sutteni 3. 56. Liefl. Syllo 22 86. Ung. Szaryketeg 1. 40. Ung. Szuk-Szuka I. 299, Pohln. Szum I, 314. Zuckerkaraufche 3. 130 Piefl, — — — — —— — ͤ äFW2VDDa2 — - — — ———T— Daͤniſches, norwegiſches, ſchwediſches, islaͤndi⸗ ſches, lapplaͤndiſches und ee Regiſter. Alequabbe 2. 266. D. d Alkufwa 3. 182. S. 1 266. D. Alkutta 3. 182. S. Aborre 2. 95. S. 8. Anardlok 3. 29. 135, Gr. Aboruden flofs 2. IOT. Anguefedlok 3. 29. Gr. Akkamagraufis I. 283. Anguſedlok 3. 29. Gr. Alekona 2. 266, D. "| Arnardlok 8 135: Gr. Alemoder 2. 266. D. Aſp I. 64. S Gekon. Naturg. der Siſche, 3. Th. S 274 Daͤuiſches, norwegiſches ꝛc. Regiſter. 1 — Baeckrae I. 194. ©. Ekalluak 2. 193. Grönl. Barbe 2. 154 D. Ekalluarkfoak 2. 219. Gr. Beirfeurfch 1.252. Kamtſch.] Elibure 1. 78. D. Blart- Aal 2 22. Gel Eliritze 1. 78. D. Blaa- Sild 1. 265. N. Elv-Krae I. 194. N. Biaa- Spol ı. 64 N. Elwe- Ritze I. 78. N. Blanklax 1. 169. N. End I. 326. D. f Biecca 1. 78. Schw. Erskraber 2. 114. D. Bleiker 2. 225. N. Bieye 2. 225 N. F. Blicga 1. 78, S. i Blikke 1. 52 72. 70. 80. D. Fersk-Vand-Aborre 2. 5. D. Boerting I. 186. S. Fıafling 2. 18 1. ©. Bolch 2. 218. N Fio:rfing 2. 181. D. S. Bontmus 2. 24 O. Fioeſſing 2. 181. S. B:afem I. 95. ©. Fiske- Sympe 2. 30. N. Braſen 1, 05 N. Fiah - Rote 1. 40. N. Brauskop 3 Isl. Fies-Roie I. 44. N. Flire 1. 52. 80. D. Brax 1. 903 SS Braxenbſicca I. 78. ©. Fioender- Slaeter 2. 46. N. Flundra 2. 55. S. Braxenflia 1.78. S. Braxenpanca 1. 78. S. Forel-Krae I. 194. N. Forell I. 194. S. Breedflab 3. 108. D. Forelle I. 104. D. Brun - og- mörk - plettet 2 206. N. Budd 3. 18. S. Butta 2. 73. ©. Brisluing 1. 5. N. 270. D. — Gaate-Sild 1. 257. N. Gadda-Skata 3. 64. Isl. Gaddfor 2. 84. © Geier 2. 124. D. Giaeddu I. 299. ©. Gidde 1. 299. D. Gierne- Fur I. 305. Isl. Giörs 2. 86. S. N. | Butte 2. 55. D. | Bykling 1. 273. D. C. Cablia 2 219. ©. Caruſſa I. 90. S. Gli 3. 182. S. | D. Glirr 3. 182. ©. Daar- Guld 2. 46. N. Glirren 3 182. ©. Diuckſo 2. 193. Lappl. Görloi 3. 182. N. Dorngrundel I. 283. Liefl. Gorkime 3, 182. N. Daͤniſches, norwegiſches ꝛc. Regiſter. Hornſille 2 Gorkytte 3 182. Graa 2. 197. D. Graabeen- Sild 1. 5257 D. Graaley 2. 229 Isl. Graa-Sleppa 3. 123. Isl. Grönling 1. 287. ©. Grönnacke 1. 179. S. Grumpel t. 76 D. Grundling. 1. 76. D. Gund- Stickel 2. 107: D. Guulagtig 2. 197. D 2 N. E Haae 3. 99. D. Brand 3,101. N. Moeren 3. 102. N. Haafısk 3. 90 D. Haaſtör 3 123. D. Haafur 3 99. Isl. Hackslax - 5 179. N. Haelgflundra 2. 67. S. Haflax I. 179. ©. Hafsnähl 3. 147. ©. Hıplax I. 179 D. Harr I. 205. S. Hav- Ager 2. 59. S. — Kat 3. 29. D. N. — Sac 3. 108. N. — Taske 3. 108. N. Hellbutt 2 47. N. Helle - Flinder 2. 67. D. Helle - Flynder 2. 67. N. Hesling I. 57. Hes - Seele, ibid. Hoamer 3. 80. Isl. Hone 2. 59. S. Horcke 2. 101. D. Horn- Fisk I. 205. D. Horngigel 1. 305. ©. Horn- Give 1. 305. N. Igel I. 305. Hwasbuck 1. — nn nn nn — A 2 107. N.; Hornfimpa 3. 218. S. Huas-Sild I. 265. D. Huidling 2 225. D. Huttling 2. 225. N. Hundfiskur 3. 173. Sl. Hunde-Steyle 2. 107. D. Stygel 2. 107. D. Tunge 2. 59. S. 265. S. Hwitling 2 225. S. yfe 2. 193. N. L; Id 1. 326. S. Jern-Lodde 1.231. N. Iggling 3. 182. S Ita 2, 193. K 1 Itekiodiek 2. 21: Gr. Juirſoak 2. 177. Gr. K. Kabliau 2, 219. Isl. Kaeke I. 128. Norw. Kaljor 2. 193. S. Kamikitſock 2. 21 Gr. Kaniock 2. 30. Gr. Kaniordluck 2. 24. Gr. Kaniornack 2 24. Gr. Kanivinack 2 30. G r. Kapiſalirkſoak 1. 179. Gr. Kapifelick I. 257 Gr. Karkole 2. 40. Sel. Karp I. 7 S. Karudfe I. 90. D. Keblerickſorſoak 1. 179. Gr. Kigutilik 3 20 Gr. | Kime 3. 182. N. Kiöben- Havns 2. 30. N. ‚I Kivacke 2, 30 Gr. 8 2 276 Daͤniſches, norwegiſches ꝛc. Regiſter. Klieft 3. 106. Seeland. Lyr 2. 239. N. Klubbe- Torsk 2. 218. N. Lyrbleck 2. 239. ©. Knoding 2. 30. 171. S. | Lyfle 2, 239. N. Knorr 2. 56,171. S. ar ner S. i M. Knot 30% % ©... Makrel 2. 124. D. Knurhane 2. 30. 171. D. Makrel - Störie 2. 124. 134. Koe-Hale 3. 117. D. N. L Kogar-Orm 3. 16. D. Kola 2. 55. Isl. Kollemiſſe 2. 229. D. Kollemoder 2. 229. D. Kollie 2. 193. N. Kopfild 1. 265. Isl. Kröckle 1. 228. N. Krognkellſe 3. 135. Isl. Külloſtrömling 1. 265. S. Kulebars 2. I0T. N. Kule - mule 2. 229. N. Kuller 2. 142. D. Kulmund 2. 229. N. | Kurkfaunak 2. 271. Gr. Kutting 2, 11. D. Lu: Laenga 2. 249. ©. Laenge 2. 244. D. N. Isl. Lappfück 1. 216. Lax - Ort 1. 186. D. Lenge 2. 244. D. N. Isl. Liden- Soe- Nad 3. 143. N. — — Val 3. 143. "Lille 2.10%, N. Lin- Ahl 3. 59. ©. Linnore I. 109. S. Lodde 1. 228. N. Loedjor 1. 186. S. Loja 1. 72. ©. Loje 3. 182. N. Luier 1. 172. D. Lura 2. 55. Isl. Maktrill 2, 124. S. Mal I. 314. ©. Malle 1. 315. D. Marhunter 3. 108. Isl. Marſvin 3. 173. N. Marſwin 3. 173. S. Maskrog- Ort 1, 186. D. Milckturſock 2. 30. Gr. Miſarkornak 2. 193. Gr. Moderlöſe 1. 272. D. \ Mort 1. 72. N. Mudd 3. 182. S. Muld-Krae 1. 199. N. Mulle 2. 154. D. | Muller 2. 181. D. N. Näbbgjädda 1. 305. S. : Negen - Ogen 3. 56. D. N. Nehhe-Sild 1. 305. N. Nepiſa 3. 29. 135. Gr. Neſa 3; 173€ Gr. Netarnak 2. 57. Gr. Nimeriak 3. 22. Gr. Niſa 3. 173. Gr. Nie 3. 173. N Nors I. 228. S. O. Ofs 2. 220. Isl. Or-Kivie 1. 194. N. Orlax I. 186. S. . ä ——— —ę— —‚: . — —ęV—ñ—öDꝛ¼ gem - ii ä ——— —eH— Um¹4ünM . — ERESÖDEEE SO SREBBerReBene — me Daͤniſches ; norwegiſches ꝛc. Regiſter. 277 | Ormfla 3. S. S. Oure 2. 107. N. Nes | Ouskar - Riot 171. N. Sand- Flynder 2. 51. N. | | Sandgräling 3. 35. D. P. „ Sandheff I. 76. D. Sand -Sild 3. 35. N. Sandfkieble 2. 67. N. Sandfkraa 2. 55. N. Sandfkreble 2. 55. D. Santort 2. 86. D. Saraulidk 2. 197. Gr. Saraudlirkfoak 2. 219, Sardeller 270. D. Sarf I. 40. S. Saviliusfack I. 272. Gr. Schmed II. 271. Schuller 2. 46. D. Seelax I. 179. ©. Selſtör 3. 126. D. Sexraending 2. 24. Isl. Sickmatt 1.186, S. Sildinger 1. 271. D. Petermand 2. 181. N. Pigghuars 2. 51. S. Pig - Haae 3. 99. N. Pig var 2. 73. D. Pür 2. 141. N. Plett-Rokken 3. 71. N. Putsrotok 3. 35. Gr. 2 Quale- Sild 1. 257. D. Quatte 1. 231. N. Queite 2. 67. N. Queite -Barn. 2. 67. Gr. Quidd 3. 182, S. R. Sill 157. S. 3.15. ©. | Skalla 2. 46. S. Raeskalle 1. 44. N. Skalle 1. 40. D. Redder 2. 59. S. Skata 3. 72. Isl. Riot 2. 171. N. Skerknif 1. 331. S. Rödmage 3. 123. Isl. Skey 2. 55. N. Rödskalle I. 40. D. Skibbo 2. 95. N. ä — — — — —— —ß — nee Rödſpaette 2. 40. D. Skittbar den Större 2. 107. S. Röd - Torsk 2. 197. Lapul. Skitſpigg 2. 107. S. RöfisK I. 194. ©. Skittſpig den Mindre 2. 184. S. Rogärorm 3. 22. Skomacker I, 109. S. Rogn-Sild. Lodde 1. 228. N. | Skrubbe 2, 61. D. Rogn- Kal 3. 135. N. Skrabe - Flynder 2.73. N. — Kexe 3. 135. N. Skrobbe-Flinder 2. 67. N. — Kiaegſe 3. 135. Skreppe 2. 233. N. — Kiölſe 3. 135. Lappl. Skrey 2. 216. Lappl. Rokke 3. 85. D. | Slaeter 2. 46. N. ‚Rokkel 3. 81. 85. D. I Slaetskaedda 2. 55. S. Rudi 1. 90, S. I Slaetwar 2. 57. D. Rudfcalie I 4. D. | Slagg -Simpa 2. 21. S. S 3 278 Slie I. 109. 2 Slom I. 231. S. Slomme I. 231 N. Smaa-Sild 1. 265. Smet T. 228. 231. . Smerling I. 287. D. Snör - Dolk 2. 261. N. Soe- Börting I. 186. N. Soe-Hane 2. 171. D. N. Soe- Kok 2. 17 T. N. Soem-Rokke 3. 85. N. Soem - Skatte 3. 85. N. Soe - Scorpion 2. 30. N Solienfudg 3 144. S. Solv-Fisk 3 35. N. Sondmörkong 2. 46. N. Spelt I. 205. je Spuriygfi:k 3. 135. ©, Stagosh 2, 261. Kappl. Stalling I. 205. D. Steenbider 3. 133. D. Sten - Bikker 2. 181. D. Steenbrosme 2. 266. N. Steenbutt 2. 73. D. Steen- Simpa 2. 21. S. Steen - Sue 3. 50. N. Steen- Ulke 3. 288 R. Steinbèiſſer 3. 205 Isl. Steinbitr 3. 29. Isl. Steinpicker 2. 21. D. Stenbit I, 194. S. Stibling 2. 181. D. Stickling 2. Io. Stifisk 2. 228. Isl. Stockaal 2. 124, D. Stöhr 3. 123 S. Störe 3. 123. D. Störje 3. 123. MUS .C Stoikker 2. 14 I. D. Store 2. III. NM Storjer 3. 97. Lappl. ® — —— a — nen — —ꝛ— —-—¼ẽ rr B —— —— Daͤniſches, norwegiſches ꝛe. Regiſter. Straalenld 1. 257. Ströming 1 2587 : Strömling . 257. S. Styving 2. 67. Gr. Sück I. 212. 216. N. S. Süder 1. 106. D. Suerd -Fısk 2. 181. Süll 3. 35. "Tel Sutore 1: 109. S. D. Steria - Steinbitr 2. 198. Isl- 7! Taenglake ı. 283. S. 2. 101. Takkaikifak 3. 72. Gr. Tang-Brosme 2 266. N. Tang ſnipa 3. 147. S. Tanteie 2. 134. D Tarre- torsk 2. 197. N. D. Tarsıke 2.101. D. Thorskur 2. 218. Isl. Tind 2. ıor. N. Tinda-Bukia 3, 85. Jsl. Tind-Ored 2. 107. D. — Oure 2. 107. 114. N. Tioch Igacling 1. 320. S. Titling 2 197. N. Tobieſen 3. 35. D. Tobis 3. 35. D. Tobis-Aal 3, 23. D. Tönne 2. 73. D. Tonge 2. 59. NM. Torik 2 30.2197. S. D. Trangſnarre 2. 114. D. Tranuſile 3. 35. Isl. Tryde 2. 95. N. Tuans pol I. ate Se Tümler 3. 183. D. N. Tunge 2. 59 S. Turzbull 25. 2. D. e 2.197. Isl. ö 3 15 ö Regiſter in verſchiednen Sprachen. U. Ugarangmis 2. 21. Gr. Ulfs 2. 233, N. Ulk 3. 108. D. Vas-Igle 3. 509. N. Vied-Kieſt 2. 30. N. — —— 279 Voar-Torsk 2. 219. Lappl. Vrang-Flönder 2. 73, Wimba 1. 52. S. Zai 2. 239. S. | Zhjotzhja I. 205, Lappl. Regiſter in verſchiednen Sprachen, als Tuͤrkiſch, Arabiſch, Tartariſches, Kalmuͤkiſches, Japa⸗ niſch, Chineſiſch ꝛc. ꝛc. „Arcı 3. 22. | Alabuga 3. 119, 122. Tartar. Ara 2, 141, Japan. Balück 2. 117. Turk. Berfchick 3. 122. Kalm. Boloochoe 3. 219. Kalm. Camas I. 299. Jap. Charman und Choram I. 305 Arab. Come 2. 46. Jap. 185 Curvata pinima 2.141, Braſil. Dilbaluck 2. 59. Turk. Dfyo 2 250. Jap. % Gai 3. 82. Jap. Gere mon 2. 135 Antillen. Glano 1. 300 Türk. Gurapuca 2. 124. Braſil. Jaatz me unagi 3. 56. Jap. Jamaika 2. 134 Braſtl. A 177. ene, Kete- Balik 3. 163. Kalm. Ringo 3. 167. China. Kin -ju 3. 167. Japan. Kisfup 3. 35. Jap. Kolios- Balik 2. 124, Türk. Mabalik 3. 209. Kalm. Maibalik 3. 209. Tartar. Saba 2. 124. Jap. Samakmuſi 2 59. Arab. Sardella Ballik 3. 209. Tart. Schiorgio 3. 219. Kalm. Staurit-Ballück 2. 141. Türf, Surack 3. 123. Türf. Syrick 3. 123. Türk, - | Taban ballık 3. 163. Tartar. Talling Maldw 2. 135. Isl. Tekyr 2. 154. Türk. Timuca 308. Braſ. Toaldfiſh 3. 104, Carol, Tſchabach 3. 173. Tart. Tfchartan 3. 209, Tartar. Ukir Sagaflın 3. 163. Kalm. Warapen 2. 124. Surin. Ziobio 3. 163. Kalm: Zurcha 3. 209. — — — 0 —— ’ tada 39088 01506 7440