Dr. L. Rabenhorst's Kiyptogamen-Flora von Deutsclilaiid, Oesterreicli und der Schweiz. Zweite A.uflag"e vollständig- neu bearbeitet von A. Grunow, Dr. A. Fischer, Dr. F. Hauck, G. Limpricht, Prof. Dr. Ch. Luerssen, Dr. W. Migula, Dr. H. Rehm, P. Richter, Dr. G. Winter. Dritter Band: Die Farnpflanzen Deutschlands, Oesterreiclis und der Schweiz von Prof. Dr. eil. Luerssen. Leipzig. Verlag von Eduard K u m m e r. 1889. Printed in Germany Die Farnpflaiizon oder Gefä8sl)üii(lelkryi)togamei] (^Pteridophyta). Bearbeitet Dr. riiri^^tian liuer^sen Professor der Botanik an tler Universität zu Königsberg i/Pr. Mit 22S Abbildungen. Leipzig. Verlag von E d u a r d K n m ni e r 1889. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort. Seit dem Erscheinen von Milde's bekannten Werken: ,,Die höheren Sporenptlanzen Deutschlands und der Schweiz" (Leipzig- 1865) und „Filices Europae et Atlantidis" (Leipzig 1867) ist nun- mehr fast ein Vierteljahrhundert vergangen, ohne dass die Gruppe der Gefässkryptogamen für das genannte Gebiet einer neuen speciellen Bearbeitung unterworfen Avorden wäre. Die Veranstaltung einer zweiten Auflage der Rabenhorst'schen Kryptogamenflora gab daher eine erwünschte Gelegenheit, auch die Farnpflanzen einer Neu- bearbeitung zu unterziehen. AVenn dieselbe, im Jahre 1884 be- gonnen, heute erst zum Abschluss gelangte, so mag dem Verfasser der Umstand zur Entschuldigung gelten, dass er einmal sein Werk auf möglichst durchgehende eigene Untersuchungen zu stützen suchte, ein andermal durch zweimaligen Wechsel seines Wohnsitzes und die mit der Uebernahme eines neuen Amtes unvermeidlich verbundenen neuen Pflichten in seinen Arbeiten auf längere Zeit unterbrochen wurde. Was die in dem vorliegenden Bande befolgte Art und AVeise der Bearbeitung der centraleuropäischen Pteridophyten betrifft, so glaubte der Verfasser schon aus praktischen Rücksichten Ausführ- licheres bieten zu müssen, als die oben genannten Werke. Diagnosen und Beschreibungen sind daher ausführlicher und unter Aufnahme von weiteren Momenten gegeben, als sonst in floristischen Werken üblich ist. Es leitete ihn dabei einmal die Erfahrung, dass An- fänger — und auch solchen soll ja das Buch ein Führer in das Studium der Gefässkryptogamen sein — beim Gebrauch der kurzen, nur wenige Merkmale hervorhebenden Diagnosen und Beschreibungen nur zu häufig in den Gedanken sich einleben, als hätten sie damit alle Charaktere der Pflanze erschöpft und sich eine gründliche Kennt- niss der letzteren erworben. Zum zweiten beabsichtigte der Ver- fasser, durch so mancherlei auf den ersten Blick vielleicht als VI überflüssig erscheinende Bemerkungen auch denjenigen, welche bereits Artenkenntniss besitzen, Anregungen zu weiteren Beobach- tungen nach jeder Richtung zu geben. Trotz zahlreicher Unter- suchungen ist selbst bei der geringen Artenzahl unseres Gebietes noch sehr viel zu lernen, und aus diesem Grunde betrachtet auch der Verfasser seine Arbeit keineswegs als eine abschliessende, sondern nur als eine weitere Bahn brechende. Dass überall, wo es möglich bez. noth wendig erschien, auch die Anatomie und Entwickelungsgeschichte in der Systematik Be- rücksichtigung fand, bedarf heutzutage wohl keiner Rechtfertigung mehr. Die Anordnung der Gefässbündel in der Axe, Zahl, Form und Verlauf der in den Blattstiel eintretenden Stränge, der Bau der Spreuschuppen, Gestalt und Oberflächenbeschaffenheit der Sporen u. s. w. bieten nicht selten solch charakteristische Unterscheidungs- merkmale, dass es unbegreiflich bleibt, warum dieselben so häufig immer noch ignorirt werden, nachdem u. A. Mettenius bereits in den fünfziger und sechziger Jahren auf ihre Bedeutung hingewiesen und auch Milde in seinen Arbeiten über europäische Farne diese Punkte, wenn auch nicht immer mit Glück, berührt hatte. Wo es irgend nöthig erschien, und namentlich mit Rücksicht auf den Anfänger, sind die unterscheidenden Charaktere durch Beigabe von Abbildungen erläutert worden. Sämmtliche Abbil- dungen, mit ein paar vereinzelten Ausnahmen Originale, sind Feder- zeichnungen des Verfassers, welche photographisch direct auf die Zinkplatte übertragen und in der Anstalt von Körner und Dietrich in Leipzig für den Buchdruck geätzt wurden. Dass die wichtigste Literatur in den allgemein üblichen und verständlichen Abkürzungen, die besten oder doch verbreitetsten Abbildungen, von Sammlungen meist nur solche neuere, welche der Verfasser einsehen konnte, citirt worden sind, bedarf keiner weiteren Begründung. Was die Standortsangaben betrifft, so hat der Verfasser bei den durch das ganze Gebiet allgemein verbreiteten Arten keine specielle Aufzählung von Fundorten gegeben, wohl aber eine solche bei Varietäten und weniger verbreiteten Arten. Bezüglich dieser Stand- ortsangaben ist zu bemerken, dass in erster Linie solche Fundorte Berücksichtigung fanden, von welchen dem Verfasser Belege (und diese fast ausschliesslich in seiner eigenen Sammlung) vorlagen oder die durch Specialarbeiten anerkannter Monographen oder Floristen verbürgt waren. Im ersteren Falle sind die Standorte durch ein beigesetztes !, im letzteren durch Nennung der Quelle gekenn- VII zeichnet worden. Wenn in dieser Beziehung, namentlich im Anfange des Werkes, Lücken bemerkbar sind, so bittet Verfasser diese damit entschuldigen zu wollen , dass ihm manche der betreffenden Arbeiten erst im Laufe der Bearbeitung zugänglich wurden. Absolute Yoll- atändigkeit der Angaben wäre ja — wenn überhaupt erreichbar — nur durch eine starke Vermehrung des Umfanges des Werkes, Sicherheit in allen Angaben nur durch eigene Prüfung möglich gewesen. Dass manches Fundortsverzeichniss, besonders bei kri- tischen Formen, mit grösster Vorsicht aufgenommen werden muss, weiss jeder, der, wie der Verfasser seit etwa 20 Jahren, häufig die allergemeinsten Arten und Formen unter falschen Namen erhält: so z. B. Blechnum Spicant als „Aspidium Lonchitis", Asplenium Ruta muraria als „A. lepidum" oder gar als „Gymnogramme lepto- phylla" oder unter dem sonderbaren Namen einer „Woodsia Swer- baria'' (statt ,.hyperborea'') u. s. w., wie Verfasser mit Exemplaren seiner Sammlung belegen könnte. Und so übergiebt der Verfasser allen Freunden der Gefäss- kryptogamen den vorliegenden Band mit der Bitte um nachsichtige Beurtheilung der Mängel und Fehler, av eiche — dessen ist sich der Verfasser selbst am besten bewusst — dem Werke noch an- haften, und mit der ferneren Bitte, ihn durch etwaige Aufklärung über unrichtige Angaben, sowie durch Zusendung kritischer Formen in seinen weiteren Arbeiten unterstützen zu wollen. Königsberg i. Pr., Ostern 1881.K Luersseii. Systematisches Inhalts - Verzeichniss. Seite Uebersii'ht der Classen, Ordnungen und Sei-tionen 2 I. Hasse. Filiciiiae Prantl 6 I. rnterclasse. Isosporeae Sachs 6 1. Section. Leptosporangiatae Guebol 6 1. Ordnung. Filices L 6 1. Unterordnung. Hymenopliyllaceae Bory 29 1, Familie. Hymenophylloideae Pr 31 I. Hynienophyllum Sm 33 1. H. Tunbridgensc Sm 33 2. Unterordnung. Polypodiaceae Martins 36 1. Familie Polypodieao Mett 50 IL Polypodium Tourn 52 2. P. vulgare L. 53 III. Gymnogramme Desv 61 3. G. leptophylla Desv. 63 IV. Notholaena R. Br 67 4. N. Marantae E. Br 6S V. Cryptogramme E. Br 72 5. C. crispa E. Br 74 VI. Adiantum Tourn 78 6. A. Capillus Veneris L 80 VII. Cheilanthes Sw 84 7. Ch. fragrans Webb et Berth 86 8. Ch. Szovitsii Fisch, et Mey 90 VIII. Pteris L 92 9. P. cretica L 94 10. P. longifolia L 98 IX. PtericUum Gletitsch 100 HP. aquilinum Kuhn 104 2. Familie. Aspleniaceae Mett ' . . 108 X. Blechnum L 109 12. B. Spicant J. Sm 113 XI. Scolopendrium Sm 117 13. S. vulgare Sm 118 14. S. hybriduni ]\Iüde 125 / ? / (J Seite XII. Atliyrium Eutli 12!) 15. A. Filix femina Rotli 133 16. A. alpestre Nyl I43 XIII. Asplenium L 148 17. A. viridc Huds I57 18. A. adulteriuura Milde lß.5 ly. A. Trichomaues Huds 184 20. A Petrarcliae DG. et Laiii 194 21. A. fontanum Bornh 199 22. A. lanceolatura Huds 204 23. A. septentrionale Hotfm 209 24. A. Seelosii Leyb 214 25. A Euta muraria L 218 20. A. lepidum Pr 228 27. A. fissum Kit 234 28. A. germanicum Weiss 238 29. A. HeuHeri Reieli 250 A. Euta muraria x germanicum Kiekx . . 257 30. A. dolosum Milde 257 31. A. Adiantum nigruni L 260 XIV. Ceterach AVilld 282 32. C. ofticinarum Wilhl 287 3. Familie. Asiiidiaceae Mett 293 XV. Phegoptcris Fee 294 33. Ph. polypodioidcs Fee 296 34. Ph. Dryopteris Fee 300 35. Ph. Eobertiaua AI. Br 303 XVI. Aspidium Sw 309 36. A. Lonchitis Sw 324 37. A. lubatum Mett 330 38. A. Braunii Spenn 350 39. A. lobatum x Braunii Blilde 356 40. A. Thelypteris Sw 360 41. A. montanura Aschers 366 42. A. Filix mas Sw 372 43. A. rcmotum A. Br 394 44. A. rigidum Sw 403 45. A. cristatuin Sw 412 4(i. A. Boottii Tuckerm 421 47. A spinulosum Sw 429 XVII Cystopteris Beruh 446 48. C. fragilis Bernh 449 49. C. montana Bernh 468 50. C. sudetica A. Br, et Milde 475 XVm. Onoclea L 480 51. 0. Struthiupteris Hoffin 482 XI Seite XIX. Woodsia E. Br 495 52. W. hyperborca Koch 501 53. W. glabella E. Br 511 3. Unterordnung. Osmundaceae Brongn 517 1. Familie. Osmundaceae Brongn 51 Ü XX. Osmunda L 51!) 54. 0. regalis L 522 2. Seetion. Eusporangiatae Goebel 533 2. Ordnung. Ophioglossaceae E. Br 534 1. Familie. Ophioglusseae E. Br. ........ 535 XXI. Opliioglossum L 540 55. 0. vulgatum L 542 56. 0. lusitanicum L 549 XXII. Botrjehium Svv 551 57. B, Lunaria S\v 555 58. B. lanceolatum Angstr 567 59. B. niatricariaefolium A. Br 569 60. B. .Simplex HitcJik 576 61. B. rutaefolium A. Br 5S2 62. B. virginianum Sw 588 II. Tuterclasse. Heterosporeae Sachs 593 3. Ordnung. Hydropterides Willd 593 1. Fiimilie. Salviniaceae Bartl 595 XXni. SaMnia Micheli 598 63. S. natans All 600 2. Familie. Marsiliaceae Bartl 006 XXIV. Marsilia L 607 64. M. quadrifoliata L 613 XXV. Pilularia Vaill 616 6.'). P. globulifera L 619 II. C.'la^^ie. £qiiiM4>tinae Prantl 622 4. Ordnung. Equisetaceae Eich 622 l.'Tamilie. Equisetaceae Eich 623 XXVI. Eciuisetum Tourn 623 66. E. silvaticum L 648 67. E pratense Ehrh 660 68. E. Telmateja Ehrh 673 69. E arvense L 687 69 b. E. arvense x pratense Sanio 704 70. E. palustro L 704 71. E. liracsum L 715 72. E. htorale Kühlew 722 73. E. ramosisshnum Desf 731 74. E. hiemale L 743 75. E. trachyodon A. Br 761 76. PI. variegatum Schleich 765 77. E. scirpoides Michx 779 XII Seite III. C'la!«i$üe. Ietiiiae. Enthält nur die einzige 4. Ordnung. Equisetaceae. Axe reich verzweigt, an allen Sprossen mit scharf abgegliederten Internodien, die oberirdischen Sprosse einfach oder mit wirtelig gestellten schwächeren, ge- gliederten und meist zahlreichen Aesten. Blätter im Verhältniss zur Axe klein und in Form gezähnter Scheiden entwickelt. Spo- rangientragende Blätter am Gipfel der Sprosse Aehren bildend, ihr scheidenförmiger Theil kaum angedeutet, ihre Zähne dagegen zu gestielten, schildförmigen Trägern umgestaltet, welche auf ihrer der Axe zugekehrten Unterseite die Sporangien als zarte Säckchen mit einschichtiger, ringloser Wand und zahlreichen Sporen ent- wickeln. Jedes Sporangium aus einer Gruppe von Epidermiszellen hervorgehend, mit hypodermalem, einzelligem Archesporium. Sporen sämmtlich gleichgestaltet, jede Spore mit zwei schraubigen, abroll- baren, sehr hygroskopischen Elateren versehen. Prothallien selb- ständig und oberirdisch vegetirend, laubartig, mehr oder weniger gelappt, chlorophyllreich, vorwiegend diöcisch: die männlichen kleiner, die weiblichen grösser und reicher gelappt. III. Claisisie. I-ycoposi'ii . l':nniiflunzr.ii. 2 18 18. Nervatio Drynariae: mit stark rippenförmig vor- springenden secunclären und tertiären Nerven und deutlich vor- tretenden primären Maschen, welche ein regel- oder unregelmässiges Netz secundärer und tertiärer Maschen einschliessen (Fig, 23). Ausser auf diese Nervationstypen ist auch auf die Reihenfolge der in der Regel zweizeilig abwechselnden Nerven zu achten. Während sowohl der erste secundäre Nerv ungetheilter Blätter, als auch der erste primäre Abschnitt fiederschnittiger oder in höherem Grade getheilter Blätter bei derselben Art bald nach rechts, bald nach links fällt, tritt mit den tertiären Nerven eines ungetheilten Blattes oder mit den secnndären Nerven (r e s p. Segmenten) e i n e s "f i e d e r s c h n i t ti g e n o d e r in Fiff. 22. Fic 2a. Fig. 22. Nervatio Aaaxeti. (Stück aus einem schmalen Blatte des Poly- podium crassifolium L. aus dem tropischen Amerika; natiirl. Grösse.) — Fig. 23. Nervatio Drynariae. (Stück aus einem Blattsegmente des Polypodium (juercifolium L. aus dem heisscn Asien; natürl. Grösse.) — Fig. 24. Catadrorae Nervatur eines Blattsegmentes zweiter Ordnung von Osmunda regalis L., natürl. Grösse. h ö h e r e m G r a d e g e t h e i 1 1 e n Blattes eine b e s t i m m t e Stellung der Nerven und Segmente gleicher Oi'dnung ein und OS sind dieselben : anadrom, Avonn der erste dieser Nerven (resp. das erste Segment) auf der o b e r c n , der B 1 a 1 1 s p i t z c zugekehrten Seite hervortritt (Aspidium. Asplenium, Cystopteris — Fig. 11), dagegen c a t a d r o m , ^venn der erste der betreffenden Nerven (resp. das erste Segment) auf der u n t e re n , . der B 1 a 1 1 b a s i s zuge- wendeten Seite sich abzweigt (Osmunda — Fig. 24). 19 In der Systematik werden nun gruppenweise als P () 1 y s t i c h 0 i d e a e alle Arten einer Gattung zusanimengefasst, welche am gesammten Blatte (Basis bis Spitze) anadrome Stellung- sammtliclier Nerven und Segmente gleicher Ordnung zeigen (Aspi- dium Fihx mas, A. cristatum, A. lobatum, A. Lonchitis) ; — als Phegopteroideae alle diejenigen, bei denen die secundären Nerven und Segmente der untersten primären Abschnitte des Blattes anadrom, diejenigen der oberen primären Abschnitte dagegen catadrom sind, sämmtliche tertiären Nerven und Segmente dagegen anadrome Stellung zeigen (Phegopteris vulgaris*); — als Cyatheoideae alle jene Arten, welche catadrome Tertiär- nerven, sonst aber die Nervatur der Phegopteroideae besitzen (Aspidium Thelypteris, A. montanum). Doch ist zu bemerken dass auch das erste Paar der secundären Segmente (seltener noch weitere Segmentpaare) der oberen primären Abschnitte des Blattes anadrome Tertiärnerven ausbilden. — Als Cheilanthoideae endlich bezeichnet man alle Farne, welche in den Segmenten letzter Ordnung catadrome Nerven, im Uebrigen aber den Bau der Polystichoideae zeigen (Cheilanthes deltoidea, Ch. alabamensis etc.). Vegetative Yermehrung durch von rückwärts erfolgendes Absterben der verzweigten Axe und dadurch bedingte schrittweise Ablösung der «u selbständigen Pflanzen werdenden Sprosse (Arten mit kriechenden Rhizomen : Pteridium aquilinum , Polypodium vulgare etc.), — oder durch Bildung von Adventivkudspen (Brutknospenj , welche entweder an bestimmten Stellen auf der Blattspreite angelegt werden (Aspleuium bulbiferum, A. decussatum, A. prolongatum, Woodwardia radicans, Aspidium proliferum, Scolo- pendrium rhizophyllum etc.), oder welche auf der Blattstielbasis höher über der Insertion bis unmittelbar über derselben entspringen (Aspidium Filix mas, Pteridium aquilinum etc.) oder unter oder neben den Blattiusertionen an der Axe zur Entwicklung kommen (Cystopteris fragilis, Osmunda regalis, Athyrium Filix femina etc.) und welche entweder unmittelbar zu normal beblätterten Sprossen sich entwickeln oder bisweilen zu mehr oder minder laugen, mit Niederblättern besetzten Ausläufern auswachsen, deren sich auf- ■■) Polystichoideae und Pheu'opteroideae sind nicht immer scharf geschieden. Gewisse Arten, z. B. Athyriinn alpestve, treten mit dem Typus beider Ahthei- lungen auf. 9* 20 richtende Eiulknospe die Jimge Pflanze erzeugt (Onoclea Struthio- pteris. Blechnum occidentale), oder welche zu blattlosen Auslaufern werden, die in ihrem oberirdischen Verlaufe Knospen entwickeln oder das in den Boden eindringende Ende zu einer später Knospen treibenden Knolle anschwellen lassen (Xephrolepis). Fertile Blätter oder Blattabschnitte in den meisten Fällen von den sterilen nicht oder kaum merklich verschieden, seltener mehr oder weniger metamorphosirt : länger und schmal- tiederig (Blechnum Spicant), oder kleiner und schmalfiederig (Oiux-lea Struthiopteris), oder die Blattfläche bis fast auf die Nerven reducirt (Osmunda regalis), oder ihre Nervatur von derjenigen steriler Blätter abweicliend (Blechnum Spicant) etc. Sporangien (sporangia) meist auf der Unterseite der Blätter entfernt vom Rande (Aspidium. Asplenium. Cystopteris) oder dem Rande genähert entwickelt (Pteri- dium, Adiantum), selten ancii am Rande selbst (Hymeuophyllaceae), äusserst selten auf Puter- und Oberseite des Blattes zugleich ent- stehend (Olfersia), seltener die gesammte Blattfläche (Nerven und zwischen denselben gelegene Partieen mit Ausnahme des Mittel- uerves und eines schmalen Randsaumes) einnehmend (Acrostichum. Chrysodium, Polybotrya), in der Regel nur über den Nerven und gewöhnlich auf einer mehr oder minder starken, als Recepta- culum (Placenta — Fig. 2i\ 28 r) bezeichneten AnschAvelhing des (lewebes auftretend und dann bestimmt umsciu-iebene Gruppen (Sporangienh äufchen, Sori) biUlend. Sori gewöhnlich aus zahl- reichen, seltener aus wenigen Sporangien gebildet (Gleiclieniaceen). sehr selten aus nur einem 8|)orangium bestehend (Lygodium). häuflg zwischen den »Sporangien noch verschieden gestaltete Haare (Paraphysen) führend und entweder nackt auf der Blattfläche stehend (Pig. 9) oder vom umgeschlagenen Blattrande (Pig. 12) oder von einem als Neubildung am Blatte auftretenden , meist zarthäutigen (einschichtigen), verschieden gestalteten Schleier (In du si um) bedeckt (Pig. 2(>, 2S^ 31 i) oder von einem solchen und dem umgeschlagenen Blattrande gleichzeitig gescliützt (Onoclea Struthiopteris); dabei der Schleier entweder mit seinem einen Rande dem Receptaculum (fructificirenden Nerven) seitlicli angeheftet und von dorther den dann gleichfalls seitlichen Sorus überdeckend (seitlicher Schleier, iudusi um . latera le, — Asplenium, Blechnum. Scolopendrium. — Pig. 7. 2'k 26), oder dem Scheitel des Receptaculums (Rücken des fertileu Nerven) mit relativ geringer Anheftungsfläche entspringend und als schild-. 21 liieren- oder halbkreisförmige SclRipi)e den Sorus von obcni ver- hüllend (oberständi^er Schleier, indusium superuni, — Aspidiuni, Xephrolepis, — Fig. 27, 28), oder der Schleiei- unterhalb des Sorus am Keceptaculum entspringend und sich muscheltorniig über den Sorus biegend ( Cystopteris , Onoclea) oder letzteren in Gestalt eines ganzrandigen oder zerschlitzten Bechers stützend (Hymenophyllaceen, Cyathea, Woodsia^ oder gar zu einem den Fig. Fig. 25. Fig. 26. Fig. 2.3. Asplenium Trichonianes L. Blattsegment einer Meinblätterigen Form; A'orgr. ^; i Schleier. — Fig. 2ü. Scolopendrium vulgare Simons. Stück aus dem Querschnitte eines Blattes . ein Soruspaar zeigend : i Schleier, r Keceptaculurii mit sehr jungen Sporangien (das kleinzellige Gewehe unter dem Keceptaculum ist der Querschnitt des fertilen Nerven), o Epidermis der Ober- und u solche der Unterseite des Blattes. Vergr. -AJ*. — Fig. 27. Aspidiuni Filix mas Sw. Zwei Segmente zweiter Onlnung; i die Schleier der Sori : Yorgr. j|. 22 cf5' Sorus vollständig einhüllenden, erst nach der Sporangienreife zer- reissenden Hantsacke geschlossen (Diacalpe, Cyathea-Arten ) : nnter- ständiger Schleier (indnsinm infernni — Fig. 29, oO, 31). Fig. 29. Fii;'. 2;), Hyin enopli \ lluin Tunliridgensc Siii. Blattse.q'inent mit jungem Sonis, dessen Sporangien nöcli zwischen den Klappen des Indusiums verstockt sind. VertiV. i. Fi- ÜO. Fig. 30. Woodsia liyperborea Koch. Sorus mit dem unterständigen, ge- lappten, am Rande gewimperten Schleier, schräg von oben gesehen. Von den Sporangien wurden der Deutlichkeit wegen nur zwei gezeichnet. Vergr. -y-. Sporangium aus einer einzigen Oberfläclienzelle des Eecep- taculums unter charakteristischen und ziemlich regelmässigen Zellthellungen sich entwickelnd, bis zur Anlage der Sporen aus einer einschichtie-en Wand, einer unter derselben liegenden ein- 24 fachen oder doppelten Schicht von später resorbirendeu Tapeten- oder Mantelzellen und einem centralen, tetraedrischen Arche- sporium als ürmutterzelle der Sporen sich aufbauend (vgl. Fig. 26), letzteres sich in der Kegel in 16 Sporenmutterzellen theilend, welche durch succedane oder simultane Viertheilung je 4. Sporen liefern. Reifes Sporangium eine sitzende (Hyuienophyllaceae, Fig. 38) oder kürzer (Cyatheaceae, Osmundaceae, Woodsia — Fig. 30, 35 — 37) oder Fiff. 31. Fig. 'd\. Woodsia hyperborea Kocli. Querschnitt durch ein Stück des Blattes mit aufsitzendem Sorus. u Epidermis der Bhittunterseitc, o solche der Oberseite, g fertiler Nerv, r Eeceptaculuni, i Schleier, sp Stück eines Spnrangiums und neben demselben der Stiel eines zweiten. Vergr. L|o_ gewöhnlich länger gestielte Kapsel bildend, der Stiel meist aus 2 oder 3 Zellenreihen bestehend (Fig. 2S), der Sporenbehälter mit einschichtiger, im Allgemeinen zarter und braun gefärbter Wand, in welcher jedoch eine (mit Bezug auf den Anheftungspunkt des Sporangiums) vertical, schräg oder horizontal verlaufende, gewöhn- lich auch mehr oder minder wulstig vortretende Zellenreihe, der sogenannte Ring (annulus, Fig. 28 a, 30, 31, 38), durch be- sonderen Bau ausgezeichnet ist: durch abweichend gestaltete, be- deutend verdickte und dunkler braun gefärbte Seiten- und Innenwände besitzende Zellen , welche an einer auf der Bauchseite des Spo- 25 raugiums liegenden Stelle durch eine Gruppe gewöhnlich schmaler aber merklich quergestreckter, zartwandiger Zellen, den Mund (stomium, Fig. 28 s), unterbrochen werden, von dem aus dei- stets rechtwinkelig zur Ringebene verlautende, sich zuletzt bis zum Rücken des Ringes ausdehnende, das reife Sporangium öffnende Riss beginnt, sobald der Ring in Folge des Austrocknens der Sporangienwand sich streckt und schliesslich zurückrollt (Fig. 28, 30j. Selten wird der Ring nur rudimentär in Grestalt einer Gruppe rückenständiger, dickwandiger Zellen ausgebildet, von welcher aus über den Scheitel fort und auf die Bauchseite hinüber schmale, gestreckte, die Richtung des künftigen Risses an- gebende Zellen verlaufen (Fig. 35, 36, 37). Sporen bei succedaner Theilung ihrer Mutterzellen kugel- (juadrantisch (bohnen- (xler nierenförmig), mit nur einer Längsleiste auf der flachen oder etwas concaven Bauchseite (bilaterale Sporen, Fig. o2), — bei simultaner Theilung der 3Iutterzellen ri,--. .82. Fig. 32. rulvpodiuiu vulgare L. Spuren: a von der Seite, b vum liüekeii. c von vorne gesehen. Vergr. lAi.. dagegen kugeltetraedrisch bis fast kugelig, mit mehr (jder weniger stark gewölbter (kugelschaliger) Grundfläche und drei mehr oder minder scharf ausgeprägten Pyramidenflächen, sowie drei (hn Kanten der letzteren aufgesetzten, auf dem Scheitel strahlig zu- sammenstossenden Yerdickungsleisten (radiäre Sporen, Fig. 33 und 34); beide Sporenformen meist nach Gattungen oder Familien gesondert, sonst aber sich gleich verhaltend: ihre Membran mit zarter, farbloser Innenschicht (Endospori um) und derber, cuti- cularisirter und meist wieder geschichteter, in der Regel gelb oder braun gefärbter, glatter oder durch verschieden gestaltete locale Verdickungen gezeichneter Aussenlamelle (E x o s p o r i u m) 26 letztere bei der Keimung in den Yerdickungsleisten (muschel- förmig-zweiklappig- mit Längsspalt bei den bilateralen, sterntVirnüg- dreilappig bei den radiären Formen) für den Austritt des Pro- thalliums sich öffnend. Fii Fig. 33. Osmunda regalis L. Spore in der Scheitelansicht. Die drei Leisten sind ein wenig schärfer markirt. als sie an der Mehrzahl der Sporen hervortreten. Vergr. lil. Fig. 34. Fig. 34. Gymnogramme leptophylla Desv. Sporen: a Schcitelansicht, 1) Ansicht der Grundfläche, c Seitenansicht. Vcrgr. ±ii.. Prothallium (Vorkeim) vom gesammten, vom Endosporium (resp. einer neugebildeten Membran) umgebenen Protoplasmakörper der Spore gebildet, bei sämmtlichen Sporen gleich: ein zuerst fadenförmiger, dann spatel- und zuletzt meist herzförmiger, bis 15 cm und bisweilen darüber im Durchmesser haltender, selbständig und oberirdisch vegetirender und daher chlorophyllreicher, viel- zelliger, gewöhnlich grösstentheils einschichtiger und deshalb sehr zarter, mittelst Haarwurzeln am Boden befestigter monöcischer Thallus, welcher auf einem mittelrippenartigen Gewebepolster seiner Unterseite beiderlei Geschlechtsorgane entwickelt, die zuerst (und gewöhnlich auch auf der einschichtigen Fläche und am Kande) auftretenden, frei über die Oberfläche vorragenden Antheridien auf dem hinteren Theile, die später erscheinenden, mit dem das Ei tragenden Bauchtheile eingesenkten, den freien, meist langen Hals in der Eegel nach rückwärts krümmenden Archegonien auf der 27 vorderen Hälfte. Spermatozoiden schraubig- gewunden , mit am vorderen Ende in einer Längsreibe befestigten zahlreichen Wimpern. Embryo mit einem eigenthümlichen fersenartigen, im Arche- goniumbauche stecken bleibenden und als Saugorgan für die Er- nährung dienenden, als Fuss bezeichneten Gliede, einer im Verlaufe der weiteren Entwickelung des Pflänzchens absterbenden Haupt- wurzel, einem verschieden gestalteten, gestielten, in der Herzbucht des Prothalliums nach oben tretenden Keimblatte (cotyledo) und zwischen diesem und dem Fusse gelegenen Axeuscheitel. Die aut das Keimblatt folgenden Primordialblätter von den normalen Laub- blättern mehr oder weniger auffallend verschieden gestaltet, erst allmählich in letztere übergehend, doch oft schon die noch ziemlich jugendliche Ptlanze bereits Sporangien entwickelnd.*) Apogamie in einzelnen Fällen (bei Aspidium Filix mas, var. cristata, Pteris cretica etc.) beobachtet und das in diesem Falle nicht aus dem Ei eines Archegoniums, sondern durch Sprossung aus dem Gewebepolster des Prothalliums hervorgehende junge Farnkraut des Fusses entbehrend und mit dem Prothallium organisch verbunden. Die umfangreiche, circa 4000 Arten zählende Ordnung ist fast über die gesammte Erdoberfläche verbreitet, in der grössten Arten- zahl jedoch in den Tropen, vorzüglich den Küsten- und Inselgebieten derselben , vertreten. Die Mehrzahl der Arten ist perennirend ; einjährige Farne sind äusserst selten (Gymnogramme leptophylla, Ceratopteris thalictroides). Die meisten Mitglieder der Ordnung lieben den humosen, lockeren, feuchten Boden schattiger Wälder: die tropischen Formen sind häufig Epiphyten. Yerhältnissmässig nur Avenige Arten gedeihen an durchaus trockenen, sonnigen Standorten. Ln deutschen Florengebiete sind die Farne mit den folgenden drei Unterordnungen vertreten : 1. Unteroi'dnung. Hymenophyllaeeae. Sporangien sitzend, mit einem vollständigen, schiefen oder horizontalen Ringe (Fig. 38). sich durch einen Längsriss öffnend. Sori stets randständig, ihr Receptaculum von dem über den Blattrand hinaus verlängerten keuligen, kopfigen oder fadenförmigen Nervenende gebildet, ihr *) Derartige junge Pflanzen sind häufig als eigene Arten beschrieben worden, so z. B. die Jugemlform des Aspidium hiliatuni als Polystichnm Plukenetii DC. 28 Indusiuni stets imterständii^ und beclier-, trichter- oder röhren- förmig- oder fast muschelförmig - z weiklappig. Blattparenchym mit seltenen Ausnähmen aus nur einer Zellschicht bestehend, ohne 8paltöftnung-en. 2. Unterordnung. ' Polypodiaceae. Sporangien meist lang gestielt, mit einem unvollständigen (an der Ansatzstelle des Stieles unterbrochenen), verticalen Ringe, sich durch einen Querriss öffnend (Fig. 28, 30). Sori von verschiedener Form und Stellung, nackt oder mit verschieden angeheftetem und gestaltetem Indusium. Blätter von gewöhnlichem Bau. Fic:. 35. Fiei Fiii'. .'J7. 3. Unterordnung. Osmuadaeeae. Sporangien sehr kurz und dick gestielt, mit rudimentärem Ringe, der nur aus einer au dem Rücken unterhalb des Scheitels gelegenen kleinen Gruppe polygonaler, dickwandiger Zellen besteht, von welcher aus sich das Sporängium über Scheitel und Bauchseite mittelst eines durch zartere, schmale Zellen vorgeschriebenen Längsrisses öffnet (Fig. 35—37). Sori nackt auf der Unterseite gewöhnlicher Blätter oder an parenchymtreien , rispenartigen Blättern oder Blatt- theilen. 29 Von (Ion in Deutschlaml nicht vertretenen Unterordnuuuvn sind «lir wiili- tigsten die Cj atlieaceae : Sporangien sitzend oder sehr kurz gestielt, mit einem vell- ständigen, etwas schiefen (nahe der Anheftungsstelle und dem Seheitel verlaufen- den) Kinge, durch Querspalt sich iiffiu'iid. 3Ieist Baumfarne der (iattungen C^yathea. Alsophila, Dicksonia etc. Gleicheniaceae : Sporangien sitzend, mit einem horizuntal etwas eherhall» der Mitte verlaufenden vollständigen Hinge, sich mit Langssi)alt r,ffnend . meist nur zu 2 — 4 im nackten Sorus, selten zahlreicher. (Gleichenia.) Schizaeaceae: Sporangien sitzend oder sehr selten kurz gestielt, mit einem vollständigen, horizontalen, turbanartig dicht unter dem aus einer Gruppe kleiner Zellen gebildeten Scheitel verlaufenden Einge, sich mit Längsspalt öfliiend; der aus nur einem Spovangium gebildete Sorus mit oder ohne Indusium. (Schizaea, iiy'- •^"- l.vgndium, Aneiniia, Mohria.) Fig. ob, .3(j und rJT. 0 s m u n d a r e g a 1 i s L. Sporangien in verschiedener Stellung und zwar riö von der Seite gesehen. .'!() in der Rücken- und >!7 in der Banchansiclit. Yergr. -i'^"-. I. liiterordmiiiii. Hymeiiophyllacea«' Bory in Di ct. class. d'hist. nat. VI; Endl. Gen. Plant. 64. (Mit Ausschluss von Loxsoma R. Br.) Sporangien sitzend, mit einem vollständigen, schiefen oder sich mit Läiig-sspalt öffnend. Sori keulen- oder kopfförraiges Recepta- culum von dem über den Blattrand hinaus verlängerten fertilen Nerven gebildet, ihr stets unterständiges Indusium becher-, giocken-, trichter- oder röhrenförmig oder auch muschelförmig-zweiklappig. Sporen radiär. Blattparenchym meist einschichtig, ohne Spalt- öffnuno-en. horizontalen Ringe (Fig. 38), stets randständie- , ihr faden- 30 Literatur: Vau den Bosch, Synopsis Hynienopliyllaccaruni ; in Nederlandscli kruidkundig Archief IV, V. Presl, Hymenopliyllaceao ; in Abhandl. d. kgl. böh- mischen Gesellsch. d. Wissensch. III. Mottenius , Uebcr die Hymenophyllaceen ; in Abhandl. d. kgl. säc-lisischen Gesellsch. d. Wissensch. XI. Prantl , Unter- suchungen zur Morphologie d. Gefässkryptog. , 1 . Heft, die Hymenuphyllaceen ; Leipzig 1S75. Pereiinireiide, krautige, iiicist zarte, mit sehr seltenen Aus- nahmen der Spreuschuppen entbehrende, dafür aber häufig mehr oder minder behaarte Farne von sehr verschiedenartiger Tracht, die niedrigst organisirten Formen (Hemiphlebium) in Grösse und Aussehen an beblätterte Lebermoose erinnernd , die grössten bis 6U cm hoch. Rhizom kriechend und mit gestreckten bis sehr verkürzten Internodien und zweizeiligen Blättern, oder aufsteigend bis aufrecht und mit dicht gedrängten, spirahg gestellten Blättern. AVurzeln l^ei manchen Arten (von Trichomanes) mit kriechendem Rhizom fehlend und durch den Haarfilz des letzteren, sowie durch scheinbar blattlose Sprosse physiologiscli ersetzt. Fig. 38. Fig. 38. Hymenophylhun Tunljridgense Sm. a Öporangium von der B;iucli- seite (Stomium) gesehen; b dasselbe Sporangium um 90" nach links gedreht und c von der entgegengesetzten Seite gesehen Vergr. '■ •'L Blätter 2 — 3 mm bis 60 cm lang, einfach bis buchtig -gelappt bis vierfach-fiederschnittig, sitzend bis lang gestielt, kahl oder behaart, ihr Blattstiel nicht abgliedernd, ihre Spreite mit Ausnahme der Nerven gewöhnlich aus nur einer Zellschicht gebildet (Fig. 39), sehr selten zwei- bis vierschichtig, in allen Fällen aber ohne Spalt- öffnungen und auch ohne Intercellularräume. Sori stets randständig, mit unterständigem, röhren-, trichter-, glocken- oder becherförmigem ganzrandigem oder zweilippigem, frei vorragendem (resp. schwach, 31 geflügeltem) oder dem Blattrande mehr oder minder tief ein- gesenktem Schleier oder der freie Schleier mehr oder weniger tiet bis vollständig muschelförmig-zweiklappig (Fig. 29, 39), ihr koptiges, cylindrisches , keulen- oder fadenförmiges, in den letzteren Fällen den Schleier oft weit überragendes Receptaculum (Cohimella) von dem frei über den Blattrand tretenden fertilen Nervenende gebildet und mit charakteristischem basipetalem Wachsthum, die jüngsten Sporangien daher am Grunde tragend; die vom fertilen Nerven vor seinem Austritte abgehenden, den Schleier (je einer rechts und links) durchziehenden schwachen Zweige (Schenkelstränge) im Verhältniss zur Länge der Schleierröhre entwickelt bis (bei voll- ständig zweiklappigem Schleier) fehlend. Sporangien sitzend, mit horizontalem oder schiefem und gewöhnlich geknicktem, verhältniss- mässig breitem, vollständigem Ringe (Fig. 38), mit Längsspalt sich öffnend. Paraphysen nur selten und dann nur an der Basis des Receptaciilums unterhalb der Sporangien vorhanden. Sporen radiär, die ersten Th eilungen zum Prothallium häufig schon bei noch geschlossenem Exospor (oft innerhalb des Iiidusiums oder des noch geschlossenen Sporangiums) stattfindend, die verzAveigten Prothallien zunächst längere Zeit hindurch confervenartig - fädig. später blattartige, die Geschlechtsorgane tragende Z^veige ent- wickelnd. Ca. 200 fast ausschliesslich tropische Arten, die sich in zwei Familien ordnen lassen. Yon diesen ist die durch Trichomanes radicans Sw. (T. speciosum AVilld.) auch in Westeuropa vertretene, doch in Deutschland fehlende Familie der Trichomanoideae charakterisirt durch die stark entwickelte Schleierröhre, welche die etwa zur Ausbildung kommenden Lippen des Indusiums an Länge stets bedeutend überragt, durch das fadenförmige, aus dem ludusium vorragende (an getrockneten Exemplaren jedoch meist unvollständig erhaltene) Receptaculum, welches nie Paraphysen trägt, sowie durch die wenigen grossen Zellen der Sporangienwand (ausschliesslich des Ringes). Die in Deutschland mit einer Art heimische Familie der Hymenophylloideae zeigt die folgenden Merkmale. 1. Familie. HjTiienophylloideae Pr., Hymenophyll. pag. 26. Rhizom stets kriechend und bewurzelt, meist sehr dünn, mit zweizeilig gestellten einfachen bis vierfach-tiederschnittigen Blättern 32 mit anadromer Xervatur. Schleier tief bi« vollständig- zweiklappig (zweilippig-) und die etwa ausgebildete Rühre stets kürzer als die Fio-. 39. Fig. 39. Hyiiionophylhiin Tunbrid gonse Sin. Eoiter Sorus. Die eine Klaj^pe (los Schleiers wurde etwas weiter znriiclv.i;esclilageii , um die Sporangien besser sichtbar zu machen; das Zellennetz ist nur in einen Theil des Indnsinms und des Blattsegmentes eingezeichnet worden. Yergr. J'_s_ 33 Klappen (Fig. 39). Eeceptaculum fadenförmig bis keulig oder kopfig. aus dem Schleier vorragend oder in denselben eingeschlossen, am Grunde unterhalb der Sporangien bisweilen mit Paraphysen. Spo- rangienwand (ausserhalb des Einges) vorzüglich auf dem Scheitel aus zahlreicheren polygonalen Zellen zusammengesetzt. I. Hymenophyllum Sm. Act. Tanrin. Y. 418. Charakter der Familie. l'i--. 41). H yiiienopliylluiii Tunbridgeusc Sm. Mittelgrosso Pflanze in doppelter natürl. Grösse. 1. H. Tuiibridgense Sm. Act. Taurin. Y. 418. — Ygl. Fig. 29 (S. 23), 39, 40. Blätter kahl, meist lang gestielt, der Stiel oberwärts deutlich bis schwach geflügelt, die zarte, eiförmige oder eiförmig-längliche bis läng- lich-lanzettliche Spreite doppelt- fiedertheilig mit geflügelter Spindel Lnersson, Fiuiii>tlanzeii. 3 34 eiförmig-rhombischen oder rhombischen bis (die oberen) keilförmigen, in der oberen Blatthälfte meist (seltener anch in der unteren Hälfte) einseitig entwickelten Segmenten erster und linealischen, einfachen oder gabelspaltigen, abgerundeten bis gestutzten, am Rande entfernt fein und scharf gesägten Segmenten z\A'eiter (resp. dritter) Ordnung, das Blattparenchym aus zartwandigen, meist schwach verlängert- sechsseitigen Zellen gebildet; Sorus einzeln das Ende des ersten kurzen, ungetheilten Xerven eines Segmentes erster Ordnung ein- nehmend, sein Indusium tief zweiklappig mit halbkreisrunden bis breit - verkehrt - eiförmigen , gesägten Klappen ; Receptacul u m am (rrunde mit kurzen Paraphysen. Synonyme: H. Tnnbridyense Sm. I. c. — Sdikulir, Krypt. (t(?w. I. 134. — Hook., Spee. Filic. I. Dö; Hook, et Bak., Syn. Fil. edit. H. 67 part. — Milde, Höh. Sporenptt. 0 u. Fil. Furop. 12. — Moore, Xatuve printed Ferns II. 'M)2. — Lowe. Native Ferns IL 45c!. Trichomanes Tunbridgense L. Spec. Plant. 109S: edit. IL 1561. Von den zahlreichen Synonymen für die ausserenropäischen Formen sind die wichtigsten: H. alatnm Willd., H. asperiilum Kze. , H. cupressiforme Labill., H. Dregeannm Pr., H. antarcticum Pr. etc. Abbildungen: Engl. Bot. tnb. 162. — Hooker. British Ferns tab. 4.^. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 49 A. — Moore, Xaturo printed Ferns IL tab. 1 0!^. — LoAve, Native Ferns IL tab. 72 B. — Lowe, Ferns brit. and exot. VIII. tab. 5 B. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. SO. Erbar. erittogam. ital. no. SOS. Schultz, Fl. Gall. et Germ. no. 99. Rhizom lani;- kriechend, meist reich verzweigt und mit ziemlich gestreckten Internodien, dünn-fadenförmig (0,2 — 0,4 mm dick), dunkelbraun oder im Alter graubraun, die jüngeren Theile wüe auch die jugendlichen Blätter mit zarten braunen Haaren zer- streut besetzt, zuletzt fast oder völlig kahl. Blätter an der leben- den Pflanze dunkel- bis bräunlichgrün, getrocknet grünlich -braun bis gelblich- oder röthlichbraun, bis 11 cm lang, der fadendünne, stielrunde, dunkelbraune Blattstiel gewöhnlich 1 — 4 cm (bisweilen auch nur 0,3 cm) lang und in der oberen Hälfte meist deutlich schmal geflügelt, die Flügel älterer Blätter jedoch selten ganz un- verletzt, oft bis auf geringe Reste zerstört und der Blattstiel daher scheinbar ungeflügelt, bisweilen der Flügel auch nur kurze Strecke herablaufend oder fehlend. Blattspreite zart, 1 — 8 cm lang, 6 bis 25 mm breit, eiförmig oder eiförmig-länglich bis länglich-lanzettlich, stumpf bis breit-abgerundet oder gestutzt, doppelt- bis fast dreifach- tiedertheilig, die dunkel- bis schwarzbraune Rhachis schmal bis verhältnissmässig breit geflügelt ; Segmente erster Ordnung Wechsel- 35 ständig, aufrecht-abstehend und einander meist sehr genähert oder selbst übergreifend, verkehrt-eiförmig-rhombisch bis rhombisch oder (die obersten) keilförmig, die unteren meist gleichseitig-, die oberen nur halbseitig-fächerförmig-hedertheilig, ihre (meist 3 5) Segmente zweiter Ordnung einfach oder mehr oder minder tief gabelspaltig, die sämmtlichen letzten Abschnitte linealisch, breit abgerundet bis häuüg gestutzt, am Rande entfernt fein und scharf (fast dornig-) gesägt; Xervatio Caenopteridis. Blattpareuchym einschichtig, der grössten Ausdeiinung nach aus schwach verlängert-sechsseitigen Zellen mit zarten , durch flache Tüpfel schwach welligen Wänden gebildet, die Zelleu des Randes von den übrigen nicht wesentlich verschieden. Sori meist nur in der oberen Hälfte des Blattes, einzeln in der Achsel der Segmente erster Ordnung das Ende des ersten oberen, sehr kurzen und unverzweigten Nerven einnehmend (an Stelle des ersten oberen Secundärabschnittes steriler Segmente); sehr selten der betreffende Xerv gegabelt und der erste (der Rhachis genäherte) Zweig verlängert und in ein normales, steriles Segment zweiter Ordnung auslaufend, dagegen der zweite kurze Nervenast den Sorus tragend (so bei dem in Fig. 40 dargestellten linken Blatte am untersten fertilen Segmente der linken Seite). Indusiuni zu ^j^ — ^ ^ zweiklappig, die halbkreisförmigen bis breit- verkehrt-eiförmigen Klappen lang und scharf (fast dornig-), selten stumpf gesägt, die kurz-glockige Röhre meist mehr oder weniger eingesenkt, resp. geflügelt. Paraphysen am Grunde des Recepta- culums sehr kurz, zweizeilig, mit kleiner Basal- und grosser, oft keulig angeschwollener Endzelle. Sporen chlorophyllhaltig, ihr farb- loses Exospor mit ziemlich schwach entwickelten, durch die ziem- lich dicht stehenden kurzen, stumpfen Stachel wärzchen fast ver- deckten Scheitelleisten. Die Pflanze variirt sehr in der Grösse. Die mittlere Länge der Blätter europäischer Exemplare (nach denen die obige Be- schreibung entworfen wurde ) pflegt 6 Cm nur wenig zu überschreiten ; geAvöhnlich sind die Blätter viel kleiner, während dieselben z. B. bei südafrikanischen Formen selbst 18 cm Länge erreichen und völlig dreifach -fiedertheilig sind, in Folge dessen auch eine etwas abweichende Tracht zeigen. Nach einem aus Sussex stammenden Exemplare meines Herbariums zu urtheilen, kommen übrigens gewisse englische Formen den Capensern sehr nahe. An feuchten, schattigen , nioosbedeclcten Sandsteinfelsen , in den Moosrasen l tragenden Ende angeschwollen. C hei laut lies S\v. Sori getrennt, später häufig- zu einer vor dem Segmentrande sich hinziehenden Sornslinie zusammenfliesseud, von den umgerollten, meist schleierartigen, fortlaufenden oder unterbrochenen (gelappten) Segmenträndern bedeckt (Fig. 48). Unsere Arten mit 2 — 4fach-fiederschnittig-en Blättern mit ovalen oder länglichen bis rundlichen Segmenten letzter Ordnung. Fio-. 47. Fig. 4-5. Fig. 49. Fig. 47. Adiantum Capilliis VeuerisL a Ein Stückchen des Segmentrandes mit einem der in Fig. 4() ge/.eichneten fertilen Lappen : stark vergrössert. b Ein gleiches Stück, dessen fertiler Lappen zurückgeschlagen wurde, um die Sori zu zeigen : letztere wurden von einem Theile der in den Lajjpen eintretenden Nerven entfernt, um auch die Nervatur zu veranschaulichen. — Fig. 4S. Cheilanthes f'ragrans Hook. Segment zweiter Ordnung, an welchem an den beiden mittleren Abschnitten die Eänder grösstentheils zurückgebogen, von dem einen Abschnitte ausserdem mich die Sori entfernt wurden, um die keulig angeschwollenen Nerven- enden sichtbar /,\i machen. Vergr. -' " . — Fig. 49. Pteridium aquilinnm Kuhn. Segment zweiter Ordnung in natürlicher Grösse. 43 B. Nerven der fruchtbaren Blattsegmente mit ihren Enden zu enier fast oder völlig randständigen, den lang-linienförmigen tSurus tragenden Anastomose zusammentretend. a. Sorus in kurzer Entfernung vuni Blattrande, ohne Schleier, aber vom umgeschlagenen Blattraude )>edeckt (älinlich der Fig. 49). Pteris L. (partim.) Rhizoiii mir Spreuschuppeii, kriechend. Blätter unserer Arten einfach - tiederschnittiff. ' Fig. 50. Fteridium aquilinum Kuhn. Stück des Blatt- randes der Fig. 49 stark vergrössert. r Kecepta- culum nach Entfernung der Sporangien , deren Stellung durch die Narben angedeutet ist; ia äusse- rer und ii innerer Schleier, beide in der linken Hälfte mit Andeutung des ana- tomischen Baues. Fig. .-)1. P t e r i d i u m a (| u i 1 i n u m Kulm. Querschnitt des Blattrandes aus einem noch in der Entwickelung des Sorus begriffenen Segmente, r Eeceptaculum mit jungen Sporangien: ia äusserer und ii innerer Schleier. YerüT. I-Ji Nach Burck. h. Sorus völlig randständig, von zwei schmalen, unterständigen Schleiern verhüllt, von denen sich der der Oberseite des Segmentes ange- hörende nach Art eines Blattrandes nmrollt (Fig. 49 — 51). P t e r i d i u m Gleditsch. (Pteris uquilina L.) Ebizom kriechend, mit gegliederten Haaren (statt Spreuschnppen) besetzt. Grosser Farn mit lang gestielten, delta-eiförmigen, 3 — 4fach-liederschnittigen Blättern. 44 II. Aspleiiiaeeae Metten. Sori linientormig, eine kürzere oder längere Strecke an der Seite des fertilen Xerven herablaufend, mit seitenständigem, gleich geformtem Schleier, sehr selten schleier- los ; oder Sori über den Kücken der fertilen Nerven hinweg auf der entgegengesetzten Seite mehr oder weniger weit hinabsteigend und daher haken- bis hufeisenförmig gekrümmt und mit gleich gestaltetem Schleier; oder Sori einer Nervenanastomose seitlich ent- springend, mit der Anastomose gleichfalls seitlich angeheftetem, stets gegen die Mittelrippe des Segmentes geöffnetem Schleier. Sporen bilateral. Bhittsiel (mit sehr seltenen Ausnahmen) ungegliedert. PiiJ. 52. Blechn.um Spicant Eotli. ZAvei Segmente aus dem oberen Theile eines noch nicht völlig entwickelten fructificirenden Blattes. Vom unteren Segmente wurden die beiden Sori sammt den Schleiern zur Hälfte ent- fernt, um die Nervatur sichtbar zu machen. Vergr. 4. A. Sorus mit Schleier. a. Sorus auf einer aus Zweigen der Secuudärnerven hervorgegangenen, der Mittelrippe des Segmentes parallel verlaufenden Anastomose sitzend, fortlaufend oder unterbrochen, der lange, schmale Schleier auf seiner Aussenseite dem Receptaculum angeheftet, sein der Mittel- rippe zugekehrter Innenrand frei (Fig. 52). BlechnumL. Spreuschuppen zartwandig (Paleae cystopteroi- deae, S. 10, Fig. 3). Unsere Art mit schiefem Khizom und spiralig (büschelig) stehenden, einfach - fiederschnittigen Blättern, deren fruchtbare länger und durch schmälere Segmente ausgezeichnet sind. b. Sorus dem Verlaufe der gewöhnliclion (bei unseren Arten freien) Nerven folgend. * Sori einander paarweise genähert : der eine Sorus auf dem vorderen Aste eines Secundärnerven, der andere auf dem hinteren Aste des 45 benachbarten Secundärnerven sitzend, ilire lang ücstreckten Sclileior die freien Ränder einander zukelirend (Fig. bo). S c 0 1 0 p e n d ri u m L. »Spreiiseliiippen gegittert (Paleae clathra- tae. S. 10, Fig-. 4). Blatter unserer Art einfach, lanzettlicli-zungen- förmig. mit herzförmigem Grunde. ** Sori (bei unseren Arten) einzeln stehend. Asplenium L. (partim.) Spreuschuppen gegittert. In den Blattstiel 1 oder 2 Gefässbündel tretend, im letzteren Falle dieselben sich weiter aufwärts zu einem einzigen Strange vereinigend, dessen Querschnitt jedoch nie hufeisenförmige Gestalt zeigt (Fig. 55). Sori Fig. 54. Fig. 53. Seolopendrium vulgare Simons. Stück aus einem Blatte, drei Soru?paare zeigend. Vergr. |. ~ Fig. 54. Asplenium Trichomanes L. Blatt- segment einer kleinblätterigen Frirm : Vergr. A. i Schleier. länglich bis Jinienförmig, mit gleich gestaltetem Schleier (Fig. 54). Die meist kleinen Arten unseres Florengebietes haben sehr ver- schiedene Tracht. Athyrium Roth, (emend.) Spreuschuppen zartwandig. In den Blattstiel treten zwei bandartige, weiter aufwärts sich zu einem rinnenförmigen , im Querschnitte hufeisenförmigen Strange vereinigende Gefässbündel (Fig. 57). Sori rundlich oder länglich und gestreckt oder über den Rücken des Nerven hinweg haken- bis hufeisenförmig gekrümmt, mit gleich gestaltetem Stiileier (Fig. 06). 46 Unsere beiden Arten sind stattliche Farne mit 2 schnittigen Blättern. ofach-fieder- 1er Stellung der Sori und dem Bau B. Sori sfhleierlos. Ceterach Willd. In der Spreuschupiaon mit Asplenium übereinstimmend. Unsere Art besitzt lederige. einfach-fiedertheilige , unterseits mit rothbraunen Spreuschuppen dicht dachziegelig bedeckte Blätter, deren Xerven am Rande der Segmente mehr oder weniger netzig anastomosiren (Fig. 58). FiiT. 5-"). Fiy. 56. Fis. Fig. 55. Asplenium Adiantum nigruiu L. < .Hiorschnitto des Blattstieles: a unmittelbar über der Basis, b aus der Mitte, c unmittelbar unterhalb der Spreite. Vert^r. \'- — iig- 56. Athyrinm Filix femina Roth, a Basal- partion eines Segmentes erster Ordnung in etwa doppelter natürlicher Grösse; b Segment zweiter Ordnung stärker Aergrüssert. — Fig. 57. Athyrinm Filix femina Roth, a Querschnitt aus der Basis und b aus dem oberen Ende des Blattstieles, die Lage und Gestalt der Gefässbündel zeigend, deren centraler Holzkörper durch die Pimktirung markirt ist. Vergr. ".. 47 111. Aspidiaeeae. Sori auf dem Kücken der Xerven, selten das Ende derselben einnehmend, mit Schleier, selten schleierlos. Sporen bilateral. A. Sori ohne Schleier. Phegopteris Fee. Sorirückenständig, rundlieh oder (bei unseren Arten selten) länglich, auf entwickeltem oder auf wenig deutlichem Receptaculum, niemals vom Blattrande bedeckt (Fig. 59). Blattstiel ungegliedert. Unsere A"erhältnissmässig kleinen Arten besitzen ein dünnes, kriechendes Rhizom. Die Gattung Polvpodium. mit welcher FiiT. 58. ''MfPr- Ceterach ofticinariim AMUd. Stück aus dem oberen Urittel des Bhittes. Von den beiden Segmenten zeigt das rechts obere die Sprenschuppenbekleidung der Unterseite, das andere Xervatur und Sorusstellung nach Entfernung der Spreuschuppen. Vergr. ^. Phegopteris früher vereinigt war, unterscheidet sich durch ge- gliederte Blattstiele (vgl. S. 351). B. Sori mit Schleier. a. Schleier oberständig. • Aspidium Sw. 8ori rückenständig, selten endständig, auf gut entwickeltem Receptaculum (S- 22^ Fig. 28 j. Schleier nieren- 48 loimig- uder niiuUicli-nierenförmig- und in der Einbuchtung be- festigt (Fig. 60), oder kreisrund und schildförmig angeheftet (Fig. <)1). Blattstiel ungegliedert. Meist ansehnliche Farne: unsere Arten mit Fio-. md Ospedaletto (nach Hausmann, a. a. 0.) und bei Trient (in meinem Herbar befindliche, von K. v. Pichler ge- sammelte Exemplare ohne specielle Fundortsangabe, vielleicht dem eben erwähnten Staudorte im Brenta-Thale angehörend!); am Monte Bälde (Val dell" Artillon, Ac^ue negro und Carapion — nach Hausmann, a. a. 0.); bei Riva (in grosser Menge an den Felsen des Ponale-Falles ! und ebenso bei Varone an der Wasser- leitung der Mühle etc. häufig!). — Kärnthen: Graf Karl-Steig bei Tarvis l,Pacher und .Jabornegg, FL v. K. L 82, doch mit ?). — Istrien: bei Görz am Wege nach St. Florian (Milde, Sporenpfl. S. 13\ Monfalcone (Milde, Fil. Europ. j)ag. 3ü); in der Grotte von Osjw bei Triest! und bei Pola in den römischen Steinbrüchen! sowie in einer Foiba bei Fort Casonivecchi i^nach Freyn, in Ver- band!, d. zool.-bot. Gesellsch. Wien, XXVH. 4S5). — Daliuatien: unter dem Wasserfalle bei Clissa bei Spalato! und bei Besca nuova auf der Insel Vegiia! (b('i41. Adiantum odoratum Poir. Encycl. Bot. Suppl. T. 142. Adiantum odorum De Cand. Fl. fran^. V. 237. C'heilanthes suaveolens S\v. Syn. Filic. 127. — Sehkulir. Kryjit. (Jew. IIH. — Willd. Spec. Plant. V. 456. Adiantum suaveolens Poir. Encycl. Bot. Suppl. I. 142. Cheilanthes madeirensis Lowe, in Hook. Bot. Mise, new ser. I. 26: Novit, fl. mader. in Transact. Camb. Phil. Soc. VI. 528. — Metten. Clieilanthe.«. pai;-. 3S. Adiantum pussillum AUioni, ex Poll. Fl. Veron. III. 29.3. Allosorus pussillus Bernh. in Schrad. N. Journ. Isü6, I. 2. iia.i.;. 311. Pteris acrosticlia Balbis, Add. Fl. Pedem. 98. Abbildungen: Sibthorp, Fl. graeca tab. 966. — Sehkulir. Kryjit. Gew. Taf. 19 und 123. — Desf. Flora atlant. II. tab. 257. — Lowe. Ferns brit. and exot. IV. tab. 17 B. Sammlungen: Erbario i-ritt. Ital. no. 901. Eliizom kriecliend, oft mehrköpfig-, stets reich bewurzelt und sehr dicht spii'alig beblättert, 2 — 3 mm dick, das (in den älteren Theilen) dunkelbraune Grundg-ewebe von sehr kräftigen, gelblichen, auf Querschnitten meist in 3 — 4 sehr unregelmässigen Massen auf- tretenden Fibrovasalsträngen durchzogen, die schwarzbraune Ober- fläche mit heller oder dunkler rostfarbenen, schmal -lanzettliciien und lang zugespitzten (bis 5 mm langen, am Grunde kaum ^/j, mm breiten), fast ganzrandigen , aus lang gestreckten," dünnwandigen Zellen gebildeten Spreuschuppen dicht l)edeckt. Blätter meist zahlreich und büschelig (an mehrköpfigem Rhizom fast rasenformig), einschhesslich des Stieles bis 20 cm lang, meist aber viel kürzer (durchschnittlich 10 — 12 cm), starr; Blattstiel bis 10 cm lang, kürzer oder länger als die Spreite, fast stielrund, erst dicht unter der Spreite abgeflacht oder mit flacher Furche, am aufsteigenden Grunde gewöhnlich etwas angeschwollen, sein einziges Gefässbündel dem Rücken etwas genähert*), die glänzend roth- bis dunkel- kastanienbraune Oberfläche mehr oder minder reich mit braunen. *) Exemplare von Cypern zeigen den Fibrovasalstrang am iiussersten (Irunde und in der basalen Anschwellung im (Querschnitte fast kreisrund . nur auf der Bauchseite etwas verflacht und mit hufeisenförmigem Holzkörper (ungefähr ähn- lich dem Gefässbündehiuerschnitte der Fig. 57 b auf S. 46». In der Mitte des Blattstieles erscheint der Strang ziemlidi tief rinnenförmig , einem stumpfen \/ vergleichbar und mit zwei den Schenkeln entsprechenden getrennten Tracheiden- gruppen versehen; unterhalb der Spreite verhält er sich wieder wie in seinem basalen Theile. Da ich zur Zeit weiteres Material nicht untersuchen konnte, wage ich nicht, dieses Merkmal in die Beschreibuu"- aufzunehmen. 88 Fi. leicht abfallenden Spreiischuppen (denen des Khizomes gleich, doch kleiner und schmäler) besetzt, im Alter daher bisweilen fast oder völlig kahl. Blattspreite 2- — 9 cm lang nnd 1 — 3 cm breit, eiförmig oder eiförmig-länglich bis länglich oder länglich-lanzettlich, 2- bis meist 3 fach-fiederschnittig, derb-krantig nnd starr, oberseits dunkelgrün nnd kahl, unterseits kahl oder mehr oder mindei* (doch nicht reich) kurz und drüsig behaart, die Rhachis und Spindeln oberseits init flacher Längsfurche, von der Farbe des Blattstieles (die Zweige letzter Ordnung wenigstens am (jrrunde) und wie dieser mit schmalen, braunen, hinfälligen Sprenschuppen und meist auch mit Drüsen- härchen besetzt bis zuletzt fast oder völlig- kahl. Segmente erster Ordnung aufrecht -ab- stehend, gestielt, meist fast gegenständig oder in den oberen Paaren etwas entfernter stehend, eiförmig, stumpf, mit etwas stärker entwickelter abwärts gekehrter Hälfte, die mittleren und oberen primären Segmente schmäler bis zuletzt länglich-eiförmig; Segmente zweiter Ordnung- eiförmig oder ellipsoidisch bis länglich oder verlängert -länglich, stumpf, die inneren oft sehr kurz gestielt, die mittleren und äusseren sitzend bis zuletzt mit breiter Basis angeheftet und verschmelzend; Segmente dritter Ordnung oval, länglich oder verkürzt - länglich bis zu- weilen fast rundlich ; Nervatio Eupteridis oder Subneuropteridis mit der Anordnung der Cya- theoideae (S. 19), die Aeste der je nach der Grösse der Segmente meist 1 — 4 mal gegabelten Nerven in den Rücken der kurzen Zähne ein- tretend. Schleierartiger Blattrand der fertilen Segmente veränderlich : bald plötzlich liäutig abgesetzt und auf längere Strecken (namentlich an den Enden der Segmente) einen zusammenhängenden und viele Sori gleichzeitig deckenden, intra- marginalen , in der Jugend weissen , im Alter bräunlichen , zarten, häutigen Saum bildend, welcher aus nur einer Lage fast quadra- tischer bis rectangulärer und senkrecht zum Segmentrande ge- stellter Zellen mit schwach welligen Seitenwänden besteht und am meist nnree-elmässie; kurz zerschlitzten Rande zartwandige Che Haut lies fr agi- ans Hook. Blatt in natürlicher Grösse. J^ stumpfe, ein- bis dreizellige Wimperhaare von etwa der Länge der Saunibreite trägt, — oder der schleierartige Rand „unter- brochen", d. h. in Form einzehier, je einem Segmentzahne ent- sprechender und nur einen Sorus deckender Lappen vorhanden, welche entweder plötzlich häutig abgesetzt und wie bei voriger Form gebaut und gewimpert oder häutiger ungewimpert sind, oder welche sich allmählich verdünnen und nur am äussersten unge- Avimperten Eande häutig werden, oder welche völlig krautig bleiben. Paraphysen fehlend. Sporangien sehr kurz gestielt. Sporen dunkelbraun, fast kuglig, mit den Aequator erreichenden Scheitelleisten und sehr fein warzig-gekörneltem Exospor. Die in ileu Spalten sonniger Felsen und an Maueini wachsende Pflanze, deren wohlriechende, die Sporen im Juni und Juli reifende Blätter überwintern, ist in Grösse sowohl der ganzen Blätter als in der (irösse und Form der Segmente letzter Ordnung , in der Bekleidung des Blattstieles wie der Ehachis und Spreite , ferner auch in der Ausbildung des schleierartigen Eandes ziemlich veränderlich , so dass die sonst als Arten heschriebenen Formen kaum auseinander gehalten werden können und auch die bis zuletzt als Art festgehaltene Ch. madeirensis mit Ch. fragrans vereinigt werden muss, mit welcher sie durch Uebergänge verbunden ist. Vgl. hierüber auch Milde's Bemerkungen in der Bot. Zeit. 186Ü, Ö. i:!9 und 397, sowie dessen Fil. Europ. pag. 34. In unserem Florengebiete tritt die durch die gesaramte Mittelmeerregion bis nach Beludschistan und Afghanistan einerseits, den canarischen Inseln anderer- seits verbreitete Art nur im äussersten Süden auf. In der Schweiz wurde sie im Canton Tessiu gesammelt (ohne nähere Angabe des Fundortes im Herbarium Charpentier's — nach Bernoulli, Gefässkrypt. d. Schw. S. .'13). — Im tirenzgebiete von Piemont sind Fundorte: im Thale des in den Lago Maggiore mündenden Toce zwischen Domo d'Ossola und Villa t^von Thomas gesammelt, nach Bernoulli a. a. 0.: im Leipziger Universitätsherbarium liegende ,, schweizerische" Exemplare von Thonuis gehören vielleicht diesem Standorte an, den Gremli in der Excursionsfi. d. Schw. unter den zweifeDiaften Fundorten anführt); Aosta-Thal (nach Bernoulli, a. a. ().) und zwischen Aosta imd Aiuuivilla (nach Bernoulli a. a. 0., und nach Saint-Lager, Catal. du bassin du Rhone, pag. 837). — Dalmatien: auf der Insel Giuppana bei Ragusa (Visiani, Fl. dalm. 42), auf der Insel Meleda (Visiaui, Fl. dalm. suppl. I. 13) und auf Lesina (^Schlosser et Parkas-Vuk., Fl. croatica 1320). Im Leipziger Universitätsherbar liegende, von F. Mayer gesammelte Exemplare tragen nur die Bezeichnung „Ragusa"! — In der Hercegovina wurde die Art von Pantocsek bei Trebinje gesammelt (nach Visiani, Fl. dalm. Suppl. IL 11). Für Siebenbürgen sind in Fuss' Flora Transsilvaniae excursoria, S. 772: Thoroczko (im Klausenburger Kreise) und Borszek (bei Gyergyo-St.-Miklos in der Nähe der moldauischen Grenze) als Fundorte verzeichnet , für welche ich zur Zeit keine weiteren Belege finde. 90 H. Ch. Szovitsii Fisch, et Mey. in Hoheiiacker's Plant, prov. Talysch et in Bullet, de la soc. de Moscoii III. (1838) pag. 241. Rhizom kriechend bis fast aufsteigend, mit sehr schmal lanzett- lichen bis pfriemlichen, schwarzbraunen bis schwärzlichen, aus dick- wandigen Zellen gebildeten starren Spreuschuppen besetzt und dicht spiralig beblättert. Blätter lederig, mit kastanienbraunem, glänzen- dem, wie Rliachis und Spindeln cylindrischem und von rostbraunen, lanzettlichen, leicht abfallenden Spreuschuppen dicht bedecktem Stiele und länglicher bis schmal -lanzettlicher, 3 — 4 fach -fiederschnittiger Spreite mit fast gegenständigen Segmenten erster Ordnung, die untersten derselben entfernter stehend. Segmente dritter Ordnung länglich oder eiförmig -rundlich bis rundlich, oberseits kahl, der pir»tzlich häutig abgesetzte schleierartige Rand der fertilen Segmente ki-aus und so lang und dicht gewimpert, dass die gesammte Unter- seite der Segmente dadurch einen hell-rostfarbenen, spinnwebwolligen Ueberzug erhält. Synoiiyiiic: Ch. Szovitsii Fisch, et. Mej. 1. c. — Hook. Spec. Filic. 11. 98. — Euprecht, Boitriigo z. Flora d. russ. Eeiches III. ib. — Ledebour, Flora rossica IV. 526. — Hook, et Bak. Svn. Fil. 139. - Metten. Cheilaiithes, 1. c. pag. 37. — 3Iilde, Spurenpll. 14; Fil. Europ. 33: Bot. Zeit. 1868, H. 377. Oeosporang'iuni Szovitsii Visiani. della Cheil. Szovitsii. in Atti doli' Istituto M'ücto di science, 3. ser.. XII (1867). Cheilanthes fimbriata Visiani, Flora dalinatica I. 42. — Schlosser et Farkas- Tiikotinovic, Fl. croatica, pag. 1320. Acrostichum micropbyllum Bertol. in Pnj]i. agr. VI. 343: Bliscell. liot. XVIII. Kl: Fl. italica crypt. I. 35. Notholaena persica Bory, in Belang. Voy.t^aux Ind. ur.. ('ryi)t. p:ig. 21. Oeosporangium persicum Vis. Florae dalni. suppl. I. 12. Abbildungen: Visiani, Fl. dalni. I, tab. I, tig. j ; et in Atti doli' istituto, 3. ser.. XII, tab. 1 et 2. — Hook. Spec. Filic. 11. tab. 94, B. Rhizom kriechend bis fast aufsteigend, reich bewurzelt, 2 bis ■ \ mm dick, das (in den älteren Tlieilen) dunkelbraune Urund- gewebe von sehr kräftigen, gelblichen, auf (Querschnitten meist in 3 — 4 sehr unregelmässigen Massen auftretenden Fibrovasalsträngen durchzogen, die schwarzbraune Oberfläche mit schwarzbraunen bis schwärzlichen, starren, bis 5 mm langen, sehr schmal lanzettlichen bis pfriemeuformigen und haarformig zugespitzten, fast ganzrandigen aus lang gestreckten und (namentlich gegen die Spitze) dick- und dunkelbraun- wandigen Zellen gebildeten Spreuschuppen dicht be- deckt. Blätter meist zahlreich und büschelig, starr, lederig, ein- 91 schliesslich des Stieles bis 20 cm (im Mittel 12 — 13 cm) lang-; Blattstiel bis 10 cm lang, kürzer oder länger als die Spreite, stiel- rund, am aufsteigenden Grunde gewöhnlich etwas angesclnvollen, sein einziges Getassbündel*) dem Rücken etwas genähert, die glänzende, kastanienbraune Oberfläche sehr reich (fast schuppig) mit lanzettlichen, lang zugespizten. rostbraunen, aus lang gestreckten, dünnwandigen Zellen bestehenden, leicht abfallenden Spreuschuppen und vereinzelten gegliederten Haaren besetzt und auch im Alter meist nicht kahl. Blattspreite 6 — 10 cm lang und Vl.,~3 cm hreit, länglich oder länglich- bis schmal- lanzettlich, etwas zuge- spitzt. 3— 4fach-fiederschnittig, lederig, oberseits dunkelgrün und kahl, nnterseits durch die Wimpern der Segmentränder hellbraun spinn- webig-wollig, die Rhachis und Spindeln cylindrisch, von der Farbe des Blattstieles und Avie dieser beschuppt. Segmente erster Ord- nung aufrecht abstehend, fast gegenständig, kurz gestielt, die unteren Paare etwas entfernt, eiförmig, stumpf, mit etwas kräftiger entwickelter, abwärts gekehrter Hälfte, die mittleren und oberen, allmählich mehr genäherten eiförmig - länglich bis zuletzt länglich oder lineal - länglich ; Segmente zweiter Ordnung sehr kurz gestielt bis (die äussersten) sitzend, eiförmig-länglich oder länglich, stumpf; Segmente letzter Ordnung (4. nur in der unteren Blatthälfte) länglich oder eiförmig-rundlich bis rundlich, mit verschmälerter Basis sitzend, ganzrandig. Nervatio Eupteridis in der Anordnung der Gruppe der Cheilanthoideae (S. 19). Schleierartiger Rand der fruchtbaren Segmente plötzlich in einen zarthäutigen, zusammen- hängenden Saum verdünnt, der aus nur einer Lage etwas unregel- mässiger Zellen mit stark wellig-gebuchteten Seitenwänden besteht und dessen sehr lange, krause, aus meist 3—4 cylindrischen, dick- wandigen Zellen bestehende AVimperhaare (die stumpfe Endzelle (.^uorsclinitte (Originale des Acrosticbuin micruplivlluni Bertol.J zeigten den Fibrovasalstrang schon am (Irunde des Blattstieles tief rinnenförmig und mit zwei getrennten- Tracheidengruppen des Holzkörpers. Zwei Centimeter oberhalb der Basis war die der Bauchseite des Stieles zugewendete Einne bereits bedeutend verflacht und der Holzkörper hufeisenförmig: noch weiter oben wurde der Gefäss- })ündelquerschnitt allmählich kreisrundlich. Leider gestattete mir das nicht reich- liche Material eine weitere Untersuchung nicht. Vgl. ferner die Note zu Ch. fragrans. S. S7. Dass die von Visiani (della ('heil. tab. II, fig. 2) abgebildete und beschi'iebene . das Gefässbündel umgebende Höhlung ihre Entstehung einem Zer- reissen des Gewebes beim Eintrocknen verdankt, braucht wohl kaum l^emerkt zu werden. derselben ist von bedeutender Länge) die ganze Segment - Unter- fläche als ein in der Jugend weisslichgrauer, im Alter hell-rost- brauner oder zimratfarbener, spinnweb-wolliger Ueberzug bedecken. Sori aus nur einem oder wenigen Sporangien bestehend, letztere und die Sporen wie bei Ch. fragrans (S. 89). Audi diese an sonnigen Felsen und Mauern ■wachsende, im Frühlinge und Sommer fruetificirende Art tritt nur im äussersten Süden unsei'es Florengebietes auf. An der tir olisch-italieniscben Grenze findet sie sich am Monte Bälde (vgl. Bertoloni, Fl. ital. crypt. I. 35. — Visiani, Cheil. pag. 2. — - Haus- mann, auf dessen Pflanze sieh Milde a. a. 0. stützt, weiss eben so wenig den speciellen Fundort anzugeben, wie die übrigen citirten Autoren; in seiner hinter- liissenen Samnüung sind Exemplare vom Monte Baldo nicht enthalten. Vgl. Ver- handl. d. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien X, 1860, S. 71). — Aus Dalniatien sind als Fundorte zu nennen: Stagiio piccolo, Brozze im Canale de Stagno, Halb- insel Lapad und Giunchetto bei Eagusa (ohne nähere Angabe ein von Visiani stammendes Exemplar von Kagusa im Leipziger Universitätsberbarium!), die Inseln Lesina und Giuppana (vgl. Milde, in Bot. Zeit. 1868, S. 378 und Visiani, Fl. dalm. L 42; suppl. I. 13). In der benachbarten Hercegovina wurde sie bei Trebinje gefunden (vgl. Visiani, Fl. dalm. suppl. IL 11). — Der weitere Verbrei- tungsbezirk umfasst das östliche Mittelmeergebiet Europas (Monte mauro bei Bologna, Morea, Greta), das südwestliche und centrale Asien (Kaukasus, Armenien, Kleinasie)!, Persien, Beludscbistan. Tibet) und Algerien. vni. Pteris L. (partimj Syst. Nat. 9: Gen. Plant. 322 et edit. IL 503. Sori in der Nähe des Randes einer die Nervenenden verbin- denden, dem Rande parallel verlaufenden Anastomose entspringend, linienf()rmig, schleierlos, aber vom umgeschlagenen, mehr oder minder häutigen und schleierartigen Blattrande bedeckt (Fig. 79). Sporen radiär. Rhizom mit Spreuschuppeu und mit netzig anasto- mosirenden, auf dem Querschnitte in einem Kreise getrennt auf- tretenden (Tefässbündeln. Nerven deutlich durchscheinend, frei oder nur am (irunde bogig zur Nervatio Pleocnemiae (S. 14, Fig. 1(3) zusammentretend. Literatur: Agardh, Eecensio speeierum generis Pteridis. Lund 1S39. Kleinere und mittelgrosse oder bisweilen ansehnliche, krautige Farne mit kriechendem oder aufsteigendem bis aufrechtem, mit Spreuschuppen besetztem und von netzig anastomosirenden , auf Querschnitten kreisförmig geordneten Gefässbündeln durchzogenem, spiralig und meist dicht beblätterteiu Rhizome. Blätter meist lang gestielt, der strohfarbene oder braune bis purpurnbraune Stiel mit 1 oder 2 Gefässbündeln, die Spreite ein- bis dreifach- 93 fiederschnittig, die untersten primären Segmente oft bis zum Grunde gespalten (resp. mit nur einem mächtigeu , bisweilen fast gleich starken , secundären Abschnitte — vgl. Fig. 79) oder bis- weilen das unterste Paar 'der primären Segmente von fast gleich kräftiger Entwickelung wie der ganze übrige Theil der Spreite. Nerven stets durchscheinend, frei oder nur am Grunde bogig zur Nervatio Pleocnemiae zusammentretend. Sorus auf einer vor dem Segmentrande und mit diesem parallel verlaufenden linienförmigen Anastomose der Nervenenden, schleierlos aber von dem umge- schlagenen, mehr oder weniger häutigen und schleierartigen, auf seiner Unterseite (bald nur am Grunde, bald bis zur Mitte) Spalt- öffnungen besitzenden Blattrande bedeckt und nur zur Reifezeit durch Zurückschlagen dieses Randes frei. Paraphysen (wo vor- handen) zwischen den Sporangien zerstreut, oder vorzugsweise oder allein am inneren Rande des Sorus in mehreren Reihen unregel- mässig angeordnet oder in nur einer Reihe regelmässig und dicht gedrängt stehend. Spoi-en radiär. Die Gattuni;' ist hier im engeren Ealnnen angeiionmien , wie z. B. in den älteren Arbeiten von Mettenius (Fil. Horti Lips. 52) nnd den meisten englischen Werken (Hook. Hpec. Filie. II. 154; Hook, et Bak. Syn. Fil. 153). In Ueberein- stimmung mit Kuhn (Chaetopterides, a. a. 0.) scheide ich die aucli von anderen (z. B. Smith , Historia Fiüc. 297) als Gattung Ornithopteris abgetrennten Arten mit doppeltem Schleier und behaartem (statt mit Sprenschuppen besetztem) Khizome als Pteridium Gleditsch (vgl. dieses) und Paesia St. Hil. aus. Auch die durch bilaterale Sporen etc. charakterisirten Formen von Histiopteris (Pteris aurita, incisa), ferner die durch pfeilförmige oder handförmig- gelappte, lederige Blätter mit schwarzen Stielen und netziger, nicht durchscheinender Nervatur etc. ausgezeichneten Arten von Doryopteris J. Sm. (Pteris pahnata, sagittata etc.), die gleichfalls handförmig getheilte, schmalzipfelige, freinervige Blätter besitzende Gattung Actiniopteris Lk. (Pteris radiata) und die netzaderigen Arten von Lito- brochia Pr. sind in obiger Charakteristik nicht inbegriffen. In diesem Umfange enthält Pteris ca. 70 Arten, mit denen sie durch die wärmeren und besonders tropischen Klimate zerstreut ist. Auf unser Florengebii^t kommen für den äussersten Süden nur zwei Arten mit folgendeii unterscheidenden Charakteren : Segmente der länglichen, einfach -tiederschnittigen Spreite in 2 — i) entfernt stehenden Paaren, das unterste derselben etwa von der Länge der folgenden und seine Segmente wie auch bisweilen diejenigen des zweiten Paares bis fast zum Grunde gespalten; sterile Segmente aus fast keilförmiger Basis lanzettlich, fertile linealisch. Blattstiel so lang oder länger als Spreite , mit Ausnahme der äussersten Basis kahl. Sporen rothbraun, mit groben, sehr unregelmässig warzigen und leisten- förmigen Verdickungen. Etc P. cretica L. Segmente der lanzettlichen, einfach-fiedertheiligen Spreite zahlreich, genähert. 94 die unteren meist allmählich verkürzt, alle einfach, aus ungleichhälftii,^- herzförniigem uder geöhrtem bis pfeilförmigem Grunde linealisch und allmählich zugesi)itzt. Blattstiel kürzer als die Sj^reite, meist mit Spreuschuppen besetzt. Sporen i^cdblicli, grob und unregelmässig netzig verdickt. Etc. P. Ion c'if olia L. 1). P. eretiea L. Mantissa 130. Ehizom kiiecheud, dicht spiralig beblättert. Blattstiel so lang oder länger als die Spreite, strohfarben, nur am äussersten Grunde mit Spreuschuppen besetzt, zwei bandförmige Gefässbündel auf- nehmend, die sich erst weiter aufwärts zu einem rinnenförmigen Strange vereinigen; Spreite länglich, einfach -fiederschnittig, mit 2 — 9 entfernt stehenden Paaren gegenständiger, sitzender oder fast sitzender, dünn-lederiger, unterseits mit sehr kurzen, weissen Härchen besetzter, im Alter oft kahler Segmente, das unterste Paar derselben so laug oder kaum kürzer als die folgenden, oft gestielt und wie bisweilen auch das folgende bis fast zum Grunde gespalten (d. h. auf seiner abwärts gekehrten Hälfte mit einem einzigen grossen Segmente zweiter Ordnung), das oberste Paar oft etwas herablaufend; sterile Segmente lineal-lanzettlich, ihr knorpeliger Rand scharf gesägt ; fertile Segmente meist schmäler, linealisch und mit Ausnahme der sterilen Spitze ganzrandig. iS'ervatio Taenio- pteridis. Sori lang-linienförmig, mit wenig zahlreichen Paraphysen. Sporen rothbraun, mit groben, sehr unregelmässig Avarzen- und leistenförmigen Verdickungen. -- Fig. 79. Synonyme: P. cretica L. 1. c. — Sw. Syn. Filic. i)6. — Sclikuhr. Krypt. Gew. 85. — Willd. Spec. Plant. Y. 374. — Agardh, Eecensio 8. — Hook. Spec. Fil. IL 159. — Hook, et Baker, Syn. Fil. 154. — Metten. Fil. Horti Lips. 56. - Milde, Sporenpflanzeu 15; Fil. Europ. 41. Pteris oligophylla Viv. Annal. bot. IL 1S9. Pteris peutaphylla Willd. Spec. Plant. V. 862. Pteris Serraria Sw. in Schrad. Journ. ISOÜ, IL 64 et Syu. Fil. !)(; et 2Si». — Willd. Spec. Plant. V. 374. Ptejis stenophylla Hook, ot Grev. Icon. Filic. tab. 130. — Agardh, Eecensio 1 1 . Pteris nervosa Thunb. Fl. Japonica 332. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. (iew. Tat, 90. — Lowe, Perus brit. and exot. III. tab. 43. — Hook, et Grev. 1. c. (die als var. stenopliylla Hook. Spec. Fil. IL 160 unterschiedene Form). Sain ml u ngeu : Ealienh. t'rypt. vascul. Europ. no. 54 et 123. — Erliarin critt. Ital. no. 201. 1»5 Hhizum kriechend, meist unverzAveigt , bis 8 cm lang und ca. 5 mm dick, die schwarzbraune Oberfläche mit dunkel-kastanien- bis schwarzbrauuen , 2 — 3 mm langen , aus breiter Basis schmal Ptcris fi-eti<'a L. Kleinen' PHanze in halber Grösse und Ende eines fructi- fieirend(.'n Seg-nientes in natürl. Grösse. lanzettlicheji, haarartig zugespitzten, ganzraudigen . dünnwandigen 8preuschuppen dicht besetzt, das in den älteren Theilen dunkel- golbbranne Grundgewebe von einem weiten Hohlcylinder gelblicher 96 baiKlffiriiiiger, nutzig aiiastomosireuder , auf Querschnitten meist zu 5 und mehr oder weniger verbogen erscheinender Gefässbündel durchzogen. Blätter dicht spiralig gestellt, einschliesslich des Stieles bis ca. 1 m lang, die fruchtbaren und unfruchtbaren etwas verschieden gestaltet. Blattstiel bis 60 cm lang, im untersten Theile ca. 2 — 2^u mm dick, von der Länge der Spreite oder doppelt bis dreimal länger als dieselbe, am aufsteigenden, dunkelbraunen, mit Spreuschuppen gleich denen des Ehizomes besetzten äussersten Grunde cylindrisch, sonst halbcylindrisch , mit flacher oder im oberen Theile schwach convexer Bauchseite, in der Jugend grün- lich, später strohgelb oder bisweilen (besonders auf dem Rücken) hell gelbbraun, meist wenig glänzend, kahl, im untersten Theile mit 2 bandförmigen, nach dem Rücken convergirenden Gefässbündeln, die sich meist noch weit unterhalb der Mitte zu einem anfangs tief-, unter der Spreite flach - rinnenförraigen Strange vereinigen. Spreite bis ca. 40 cm laug und 20 cm breit, länglich, einfach- fiederschnittig, mit 2 — 9 entfernt stehenden Paaren sitzender oder fast sitzender, aufrecht abstehender, dünn -lederiger Segmente, das unterste Paar derselben oft kurz gestielt und wie manchmal auch das folgende (selten noch das eine oder andere obere Segment) bis fast zum Grunde gespalten, d. h. am Grunde seiner abwärts gekehrten Hälfte mit einem einzigen ihm an Grösse nur wenig nachstehenden Segmente zweiter Ordnung; oberstes Segmentpaar dem einzeln endständigen und meist längeren Segmente genähert, oft etwas herablaufend; sehr jugendliches, noch aufgerolltes Blatt von bis 5 mm langen, sehr schmal lanzettlichen bis haarartigen, hellbraunen, zartwandigen, bald abfallenden Spreuschuppen bedeckt, die ausgebildete Spreite unterseits und besonders auf und in der Nähe der Nerven mehr oder minder reich bis spärlich mit äusserst kurzen, meist dreizelligen, weissen, angedrückten Härchen besetzt, im Alter oft kahl. Unfi-uchtbare Segmente bis 20 cm lang und 1^2 cm breit, aus oft (bei den gespaltenen unteren wohl stets) ungleichhälftigem Grunde lineal- lanzettlich, allmählich und lang zugespitzt, bisweilen (namentlich die unteren) etwas sichelförmig gekrümmt, am gelblichen, knorpeligen Rande dicht und scharf gesägt, seltener im unteren Theile nur stumpf gesägt oder strecken- weise fast ganzrandig. Fruchtbare Segmente meist schmäler, linealisch, in der Ausdehnung der Sori ganzrandig und nur die in der Regel sterile Spitze gesägt. Nervatio Taeniopteridis, mit unterseits stark vortretender, strohfarbener Mittelrippe und einfachen 97 oder einmal gegabelten, bei sterilen Segmenten in den callösen Rand verlaufenden Nerven. Fertile Segmente jederseits mit nur einem lang linienförmigen, nur die Spitze frei lassenden Sorus, ihr schleierartiger Rand sehr schmal, meist nur ^/g bis kaum 1 mm breit, dünnhäutig, ganzrandig, weisslich. Paraphysen verhältniss- mässig nicht zahlreich, zart und kürzer als die Sporangien, einfach, cylindrisch, etwa 4 zellig, mit stumpfer Endzelle. Sporen rothbraun, abgestumpft-tetraedrisch, mit am Grunde der Pyramidenflächen ver- laufender, meist scharf vortretender, glatter, an den Ecken bis- weilen unterbrochener Ringleiste, die ganze Oberfläche mit groben, niedrigen, stumpfen, sehr unregelmässigen warzen- bis leisten- förmigen, geraden oder gebogenen bis gewundenen und unregel- mässig zusanimenfliessenden Verdickungen bedeckt, welche auf den Scheitelflächen zwar gewöhnlich kleiner und flacher sind, aber die Scheitelleisten nur wenig vortreten lassen. Von der Grösse der Blätter und der damit im Zusammenhange stehenden Zahl und Grösse der Segmente abgesehen, ist unsere Pflanze sehr constant. Manchmal sind jedoch die Segmente des untersten Paares auch nur einfach oder andererseits dreispaltig (mit 2 Segmenten zweiter Ordnung) ; von Eescht am Gaspisee besitze ich ein auch durch die lang dornig vorspringenden Segmentzähne ausgezeichnetes Exemplar, dessen unterste Segmente jederseits zwei kräftig entwickelte Segmente zweiter Ordnung tragen und gleiches Verhalten zeigen Pflanzen von dem benach- barten Astara. Blätter, welche die eine Längshälfte steril, die andere fertil be- sitzen, kommen bisweilen vor. Die von Milde (Fil. Europ. 42 und Bot. Zeit. 1867. S. 293'! nur für die kleinasiatische Pflanze erwähnten kurzen Härchen der Blatt- unterseite finden sich auch bei europäischen, afrikanischen, japanischen etc. Exemplaren, an jüngeren Blättern fast stets, an alten allerdings bisweilen nur sehr vei'einzelt. Als Gartenform ist die var. albolineata zu erwähnen, deren Seg- mente oberseits ein mehr oder minder breites , an den Eändern verwaschenes weisses Längsband zeigen. Die Art verbreitet sich von Nizza, Gorsika und Sardinien ostwärts durch das europäische Mittelmeer gebiet, vom Kaukasus und Kleinasien aus südwärts über Arabien und Abyssinien durch Ostafrika bis zum Gap und über die ostafrika- nischen Inseln gehend, ostwärts über Persien und Ostindien nach -Tava, den Philippinen, Ghina, Formosa, Japan und den Sandwich-Inseln reichend : in Amerika tritt sie in Guatemala, Mexiko, Florida, sowie in Peru auf. Unser Florengebiet berührt sie nur im äussersten Süden in der Schweiz im Canton Tessin bei Locarno am Lago Maggiore (im Kastanienwalde bei AI Tazzino — Milde, 1. c. ; Gremli, Excursionsfl. 459; BernouUi, Gefässkiypt. d. Schw. 25), bei Gandria am Luganer-See und im Valle Verzasca (Milde, Bernoulli und Gremli, a. a. 0.). An den Grenzen des Gebietes treffen wir sie in der Lombardei am Lago Maggiore bei Canero! und Oggebbio! — am Comer-See bei Como! Lezzeno! und bei Brienno (letzter Fundort nach Milde a. a. 0.), — bei Gargagno am Gardaseel und bei Brescial Lnerssen, Farniiflaiizeu. 7 98 10. P. loiig-ifolia L. Spec. Plant. 1074; edit. II. 1531. Rhizom kriechend, mit dicht spiralig gestellten Blättern; Blatt- stiel viel kürzer als die Spreite, strohfarben, meist mehr oder minder dicht mit sehr schmal lanzettlichen bis haarförmigen Spreuschlippen besetzt und von nur einem rinnenförmigen , auf Querschnitten hufeisenförmigen Gefässbündel durchzogen; Spreite lanzettlich, einfach - fiederschnittig , die unteren der zahlreichen, genäherten, sitzenden oder sehr kurz gestielten, fast gegenständigen bis abwechselnden, krautigen bis lederigen, unterseits (besonders auf den Nerven) bisweilen spärlich mit sehr kurzen Härchen be- setzten Segmente mehr oder weniger stark verkürzt, alle einfach, aus ungleichhälftig - herzförmigem oder geöhrtem bis pfeilförmigem Grunde linealisch und allmählich zugespitzt, das endständige Segment häufig sehr verlängert, die sterilen Segmente knorpelig- gesägt, die fertilen auf der den lang linienförmigen Sorus tragenden Strecke ganzrandig und nur an der Spitze gesägt. Nervatio Taenio- pteridis. Paraphysen verhältnissmässig wenig zahlreich, vorzugs- weise an den Rändern des Sorus stehend. Sporen gelblich, grob und unregelmässig netzig verdickt. Synonyme: Pteris longifolia L. 1. c — Sw. Syn. Filic. 96. — Willd. Spec. Plant. V. 396. — Schkiihr, Krypt. Gew. I. 84. — Agardh, Kecensio 1. — Hook. Spec. Fil. II. 157. — Hook, et Bak. Syu. Filic. 1.53. — Metten. Fil. Horti Lips. 50. — Milde, Fil. Europ. 43. Pteris costata Bory in Willd. Spec. Plant. V. 367 et Belanger's Voy. aux Ind. or. 42. Pteris vittata L. Spec. Plant. Iü74: edit. II. 1532. — Sw. Syn. Fil. 96. — AVilld. Spec. Plant. V. 368. Pteris ensifolia Sw. Syn. Filic. 95. — Willd. Spec. Plant. V. 366. Pteris lanceolata Desf. Fl. Atlant. 11. 401. Pteris obliqua Forsk. Fl. Aegypt. 185. Pteris stipularis L. Spec. Plant. 1074; edit. IL 1532. — Sw. Syn. Filic. 96. — Willd. Spec. Plant. V. 366. Pteris aspera Fee, Gen. Filic. 126. — Hook. Spec. Filic. II. 163. Pteris Alpini Desv. Prodr. 295. — Spreng. Syst. Veget. IV. 71. Pteris vulcanica Bertol. Mise. bot. XVIII. 21 et Fl. ital, cryptogam. I. 86. Pteris semihirta Lk. Spec. Filic. 50. — Etc. etc. Abbildungen: Schkulir, Krypt. Gew. I. tab. 88. — Jacq. Hort. Schoenbr. tab. 399, 400. — Lowe, Ferns brit. and exot. III. tab. 42. Sammlungen: Erbario critt. Ital. no. 151. Rhizom kriechend, oft verzweigt, bis 15 cm lang und 7 mm dick, sein Grundgewebe in älteren Theilen dunkelbraun, die ziem- lich kräftige Gefässbündelröhre nur unter jeder Blattinsertion mit 99 verhältnissmässig enger Lücke, die dunkelbraime Oberfläche der jüngeren Theile sammt den Blattstielbasen mit hellgelb- oder röthlich braunen, bis 10 mm langen, aus ca. IV2 11101 breitem Grunde sehr schmal lanzettlichen, allmählich lang und haarartig zugespitzten, ganzrandigen , dünnwandigen Spreuschuppen sehr dicht besetzt. Blätter dicht spiralig gestellt, bis 1,30 m und darüber lang und 30 cm breit; Blattstiel meist viel kürzer als die Spreite (bis ca. 40 cm lang), oft sehr kurz, bis (am Grunde) 3V2 nim dick, stumpf- vierkantig, mit schwach gewölbtem Rücken, flach und breit ge- furchter Bauchseite und auch auf jeder Flanke noch mit schmaler, der Bauchseite genäherter Längsrinne, am Grunde mit den Spreu- schuppen des Rhizomes, im übrigen die strohfarbene bis (besonders auf dem Rücken) hellbraune, wenig glänzende Oberfläche wie die- jenige der gleich gebauten Rhachis mit hellbraunen bis gelblichen zarten, hinfälligen, schmal-lanzettlichen bis haarartigen, dünnwandigen Spreuschuppen und gegliederten Haaren mehr oder weniger dicht besetzt bis fast kahl (im letzteren Falle die Spreuschuppen und Haare vorzüglich an der Insertion der Segmente), das Innere von nur einem rinnenförmigen , auf Querschnitten in allen Höhen huf- eisenförmigen Gefässbündel durchzogen. Spreite lanzettlich, einfach- fiederschnittig, die zahlreichen genäherten, meist fast gegenständigen oder seltener abwechselnden, sitzenden bis kurz gestielten, aufrecht- bis fast horizontal - abstehenden und im letzteren Falle bisweilen schwach sichelförmig abwärts gekrümmten, krautigen bis lederigen, unterseits (besonders auf den Nerven) bisweilen spärlich mit sehr kurzen, gegliederten, weisslichen Härchen besetzten Segmente sämmtlich einfach, bis 15 cm lang und ca. 1 cm breit, aus un- gleichhälftig-herzförmigem oder geöhrtem bis pfeilförmigem Grunde (mit stärker entwickelter abwärts gekehrter Hälfte) linealisch und allmählich verschmälert und zugespitzt, die unteren gewöhnlich allmählich und bisweilen (namenthch an jüngeren Pflanzen) sehr stark zu fast ohrartigen und dann gewöhnlich stumpfen bis abge- rundeten Lappen verkürzt, das unpaare endständige Segment in der Regel sehr verlängert, die sterilen wie die nicht fructificirenden Theile (meist nur die Spitze) der fertilen Segmente mit fein und meist scharf knorpelig-gesägtem Rande. Nervatio Taeniopteridis, die Secundärnerven meist ein- oder zweimal gegabelt, ihre schwach angeschwollenen Enden in die Zähne auslaufend. Sori bei voller Entwickelung lang linienförmig von fast dem äussersten Grunde über ca. ^/^ bis V5 der Segmentlänge sich ausdehnend, der häutige 100 Theil des schleierartigen Segmentrandes weisslich oder zuletzt bräun- lich, ganzrandig; Paraphysen zart, farblos, cylindrisch, gegliedert, mit stumpfer Endzelle, in verhältnissmässig geringer Menge zwischen den Sporangien, in grösserer Zahl den Aussen- und namentlich den Innenrand des Sorus schleierartig säumend. Sporen gelblich bis fast farblos, stumpf-tetraedrisch, mit kräftigen, leistenförmigen Ver- dickungen, welche auf der Basalfläche zu einem unregelmässigen, weiten, in seine Maschen meist wieder kürzere Leisten oder Warzen einschliessenden Netze zusammentreten, auf den Scheitelflächen gewöhnlich den Scheitelleisten gestreckt oder (die äussersten) bogig parallel verlaufen. Au von Leibold u. A. auf Cuba gesammelten Exemplaren finde ich die Seg- mente theilweisc abgefallen und die Stellen ihrer früheren Insertion durch je eine vertiefte, wulstig gerandete Xarbe gekennzeichnet. Die der Ehachis noch an- sitzenden Segmente zeigen am Grunde des kurzen Stielchens einen schwachen, aber deutlichen Eingwulst. An Pflanzen anderer Florengebiete ist mir diese Er- scheinung bis jetzt nicht vorgekommen. Nach Hooker (Spec. Filic. IL 157. — Hook, et Bak. Syn. Filic. 154), auf dessen Angabe sich vielleicht auch Milde (1. c.) stützt , käme diese Art in Dalmatien vor, wo sie von Dr. Alexander gesammelt worden sein soll (Hook. 1. c). Ich finde sie indessen weder bei Visiani (Fl. dalm.), noch bei Schlosser et Farkas- Vuk. (Fl. croatica), noch anderswo erwähnt, habe auch dalmatinische Exemplare bis jetzt nicht gesehen, so dass es vorläufig dahingestellt bleiben muss, ob Hooker's Angabe richtig ist oder auf einer Verwechselung von Fundorten beruht. In Südeuropa kommt die durch die gesammten Tropen und Avärmeren Klimate verbreitete Pflanze in Spanien (Malaga, Granada, Sierra de Gador etc.), Italien (Ischia, zwischen Salerno und Amalfi, Sicilien) und Griechenland (Morea) vor. IX. Pteridium Gleditsch, in Boehmer's Flora Lipsiao indigena (1750), p. 295, no. 723. — Kuhn, in v. d. Decken's Reisen III, 3: Botan. v. Ostafrika, S. 11. Sorus lang linienförmig, auf einer nur fertilen Segmenten eigenen, völlig randständigen Nervenanastomose, von zwei schmalen, häutigen, unterständigen Schleiern gestützt, von denen der der Blattoberseite angehörende äussere nach Art eines Blattrandes um- geschlagen ist (Fig. 80 — 82). Sporen radiär. Rhizom kriechend, mit gegliederten Haaren (statt Spreuschuppen) besetzt, von einem aus centralem Ober- und Unterstrange nebst peripherischem Bündel- , ringe (von bis 12 Strängen im Querschnitte) gebildeten Fibrovasal- systeme durchzogen, der nicht abgliedernde Blattstiel 10—20 Ge- fässbündel aufnehmend. 101 Literatur: Mettenius, Ueber einige Farngatturigen ; III. Uebcr die mit einem Schleier versehenen Arten der Gattung Ptcris; Abhandl. d. Senckenberg. naturforsch. Gesellsch. zu Frankfurt a. M. n. (1858). Die früher und in vielen Werken (z. B. den Arbeiten von Hooker und Baker) noch jetzt mit Pteris vereinigte Gattung ist hier vollständig in dem Sinne ge- Fitr. 80. Pteridium aquilinum Kuhn. Segment zweiter Ordnung in natürlicher (Grösse. Pteridium aquilinum Kuhn. Stück aus dem Eande eines fruchtbaren Segmentes zweiter Ord- nung, stark vergrössert. r Eeceptaculum nach Ent- fernung der Sporangien, deren Stellung durch die Xarben angedeutet ist ; ia äusserer und ü innerer Schleier , beide in der linken Hälfte mit Andeu- tung des anatomischen Baues. Fig. 81. Fig. 82. Pteridium a q u i 1 i n u m Kuhn. Querschnitt des Blattrandes aus einem noch in der Entwickelung des Sorus begriffenen Segmente. r Eeceptaculum mit jungen Sporangien; ia äusserer und ii innerer Schleier. "Vergr. ^i.-'-. Nach Burck. nommen, wie sie von Kuhn (a. a. 0.; ferner: Cbaetopterides , S. 27 des Separat- abdruckes) aufgefasst wird, also nur auf die einzige Art des bekannten Adlerfarn (P. aquilinum) gegründet. Allerdings kann ich Kuhn's Auffassung bezüglich des Fibrovasalsystemes des Ehizomes als einer „geschlossenen Gefässbündelröhre" nicht 102 beitreten. Der Bau des Eliizomes unserer Art ist aber gei,^enüber demjenigen der anderen Arten der alten Gattung Pteris (vgl. die Bemerkungen auf S. 92, 93), soweit die auf letztere bezüglichen Untersuchungen eine Vergleichung gestatten? trotzdem ein so eigenthümlicher , dass er in Verbindujig mit den übrigen ange- gebenen Merkmalen recht gut zur Abtrennung von Pteridium verwendet werden kann. Wie bereits Hofmeister in seiner Entwickelungsgeschichte der Pteris aqui- lina (Abhandl. d. sächs. Gesellsch. d. Wissensch. Y. 603, speciell S. 620 u. 621) angiebt und Stenzel (lieber d. Bau u. d. Wachsth. d. Farne; Nova Acta Acad. Leopold. XXVIII. 37) und Mettenius (lieber d. Bau v. Angiopteris; Abhandl. d. sächs. Gesellsch. d. Wissensch. VI. 561) bestätigen (siehe auch De Bary, Vergl. Anat. S. 306), besitzt die Keimpflanze bis zur Ausbildung des 7. — 9. Blattes ein von der VereinigungssteUe des ersten Blattes mit der ersten Wurzel aus das Stämmchen durchziehendes axiles, fast zur Eöhre zusammengerolltes (im Quer- schnitte seitlich tief eingebuchtet halbmondförmiges) Gefässbündel , von welchem Stränge in die Blätter treten. Nach Bildung des 7.-9. Blattes „gabelt" sich der Stamm, beide Aeste nehmen an Dicke rasch und bedeutend zu und der Gefäss- bündelverlauf ändert sich in ihnen. Die seitliche Spalte des sich verlängernden Stranges erweitert sich nämlich und zugleich tritt auf der gegenüberliegenden Fig. S3. Pteridium aquilinum Kuhn. Querschnitt desEhizomes einer kräftigen Pflanze, in doppelter natürlicher Grösse. — o Ober- und u Unterstrang des centralen, m der stärkere Mittelstrang des peripherischen Fibrovasai- systemes r, beide Systeme durch die Scleren- chymplatten s getrennt. Die dunkelen Fleck- chen im Grundgewebe sind Gruppen von Sclerenchvmzellen. Flanke eine Spaltung derart ein, dass sich die obere Hälfte von der unteren trennt und jetzt zwei i3lattenfürmige Gefässbündel, ein Über- und ein Unterstrang vorhanden sind, die sich ab und zu in dünnere, bald wieder vereinigte Gabeläste spalten. Wenn die Länge der Gabeläste etwa 6 cm, ihre Dicke etwa 4 mm er- reicht hat, zweigen sich von beiden Strängen schwächere Bündel ab, um näher der Oberfläche in der Einde des Ehizomes zu verlaufen, hier ein peripherisches, lang- und schmalm aschiges Netz bildend, in welchem der obere mittlere Strang durch bedeutende Breite von den übrigen ausgezeichnet ist und mit den beiden centralen Strängen in einer Verticalebene liegt. Diesen Bau behält das ausge- wachsene Ehizom bei; die Zahl seiner rindenständigen Bündel beträgt bis zu 12 im Querschnitte (vgl. Fig. b3 und deren Erklärung). Zwischen letzteren und den beiden centralen Gefässbündeln wird ferner ein Theil des Grundgewebes zu zwei starken braunen Sclerenchymfaserplatten ausgebildet, die nur in beiden Flanken des Ehizomes durch eine schmale, von Parenchym erfüllte Spalte von einander getrennt sind, manchmal aber auch an einer Seite, bisweilen sogar ringsum zur Eöhre verschmelzen. Von beiden Gefässbündelnetzen treten Zweige in die Blätter und Ehizomäste, Wurzeln entspringen dagegen nur von den peripherischen Bündeln. An jenen Austrittsstellen, sowie in der Blattstiolbasis anastomosiren beide Netze durch einzelne (^uerstränge: in ihrem ganzen übrigen Verlaufe sind sie an schwächeren Pflanzen ohne weitere gegenseitige Verbindung, daijejren gehen in 103 starken Ehizomen dünne Verbindungsstränge von den Eändern der centralen Bündel zu den seitlichen Eindenstriingen und werden die oberen und unteren Stränge beider Systeme durcli einzelne kurze, durch Lücken der Sclerenchym- platten tretende Zweige verbunden. Die Zahl der in den Blattstiel tretenden Stränge wechselt je nach der Stärke des Stieles, respective dem Alter der Pflanze. Jüngere europäische Pflanzen be- sitzen oft nur 5, ältere lü — 20 Gefässbündel und bei der sehr kräftige Blattstiele entwickelnden tropischen var. esculenta kann die Zahl auf 40 steigen. Auf einem (namentlich etwas schrägen) Schnitte durch die angeschwollene Blattstielbasis bietet die Anordnung der Gefässbündel bekanntlich eine Pigur, die sich mit Zu- hülfenahme einiger Phantasie etwa mit dem Doppeladler eines Wappens vergleichen lässt und der Pflanze zu ihrem Artnamen verhelfen hat. Auf einen zweiten Hauptcharakter der Gattung, auf die Anwesenheit des inneren Schleiers, wurde zuerst von Thomas Smith in einem 1S19 an W. J. Hooker gerichteten und 1821 in dessen Flora scotica H. \ö6 (vgl. auch Hook. Species Filic. n. 195; IH. tab. 141) abgedruckten Briefe die Aufmerksamkeit gelenkt. Smith giebt völlig zutreffend an, dass dieser „wahre" Schleier (Fig. 81, ii) als zarte Membran vom inneren Eande des Eeceptaculums sich erhebe, im halbreifen Zustande des Sorus am besten wahrnehmbar sei, im Uebrigen stets von dem äusseren, in seiner Textur etwas abweichenden Indusium (Fig. 81, ia) bedeckt werde und wie dieses am freien Eande in Haare auswachse. Smith constatirt ferner, dass der innere Schleier nur an fertilen Blättern auftrete, der äussere dagegen auch an sterilen vorkomme, ein Umstand, der nicht zu Gunsten der Auffassung als Indusium spreche; er beruft sich endlich auf eine ihm von E. Brown gemachte Mittheilung, nach welcher der innere Schleier einer kleinen Gruppe charakteristischer Arten mit dicker, derber Si^reite zukomme (der später als Orni- thopteris Agardh, Eevisio 45 = Aquilinopterideae Gaud. zusammengefassten Gruppe von P. esculenta Forst., P. arachnoidea Kaulf. , P. caudata L. und P. lanuginosa Bory als Formen von P. aquilina L.). Mit Ausnahme von Kaulfuss. der 1824 in seiner Enumeratio Filicum S. 192 die Smith'sche Entdeckung erwähnt, scheint letztere den späteren Botanikern unbekannt geblieben zu sein. Erst New- mann (History of british Ferns — 1 S40 — pag. 1 5) giebt wieder eine Darstellung vom Bau des Sorus und eingehender beschäftigt sich Mettenius in der S. 101 citirten Abhandlung mit diesen, auch in den meisten Floren der Xeuzeit noch ignorirten Verhältnissen. Das Eeceptaculum erscheint als ein ziemlich stark vortretender, linienfürmiger Wulst über der meist am ganzen Eande fertiler Segmente hinziehenden Nerven- anastomose (Fig. 81 und 82, r). Der mit den ersten jungen Sporangien gleich- zeitig und auf der inneren Seite des Eeceptaculums aus Epidermiszellen der Blatt- unterfläche entspringende Schleier bildet eine der ganzen Soruslänge folgende zarte, an beiden Enden freie Meml)ran, welche auch im völlig entwickelten Zu- stande aus nur einer Schicht sehr schmaler Zellen besteht, die zu 2 — 3 über- einander gestellt ziemlich regelmässige senkrechte Eeihen bilden und von denen einzelne Zellen des Saumes zu zarten, 1 — 3 zolligen, oft gekrümmten und gewun- denen Haaren auswachsen, welche eine auffallend lange, stumpfe oder spitze End- zelle besitzen und meist länger sind, als der Schleier breit ist (Fig. 81, ii). Im reifen Sorus wird dieser Schleier von den Sporangien verdeckt, oder es schauen nur die Enden seiner Haare vor; bei vorsichtiger Entfernung der Sporangien ist 104 er jedoch leicht sichtbar zu machen. Mit dem auf der Aussenseite des Eecepta- cuhims entspringenden, Sorus und inneren Schleier bedeckenden Hautsaume ist der Innenschleier nie zu verwechseln, da der äussere Hautsaum aus einer in der äusseren Hälfte einfachen, gegen das Eeceptaculum zu doppelten Lage derberer Zellen mit stark weUig gebuchteten Seitenwänden besteht, von denen meist auch einzelne Eandzellen zu derberen, 1 — 3 zelligen Wimperhaaren auswachsen (Fig. 81 und b2, ia) , während in selteneren Fällen sein Eand uugewimpert bleibt. Dieser äussere, bisher meist für den umgeschlagenen Blattrand gehaltene Hautsaum, welcher nirgends Spaltöffnungen aufzuweisen hat, ist nach der Untersuchung von Burck (Ovcr de ontwikkelingsgeschiedenis en den aard von het indusium der varens, S. 64) gleichfalls ein echter, äusserer Schleier. Derselbe ist keine un- mittelbare Fortsetzung des schon zur Zeit der Sorusanlage nach unten umbiegen- den Blattrandes, dessen Eandzellen vielmehr Sporangien produciren, sondern er geht als Neubildung aus Epidermiszellen der Blattoberseite hervor. Dagegen ist der umgeschlagene, dem äusseren Schleier fertiler Segmente gleich gebaute, schleierartige Hautsaum steriler Segmente nach der Untersuchung von Burck (a. a. 0., S. 67) der ursprüngliche, aber nach Art von Cheilanthes und ähnlichen Gattungen häutig verdünnte ßlattrand. Derselbe findet sich nicht selten an sämmtlichen Segmenten steriler oder nicht fructificirender Theile fertiler Blätter; in anderen Fällen fehlt er, in noch anderen werden alle denkbaren Stadien der Umrollung und Umbildung an einem und demselben ausgewachsenen Blatte beob- achtet. Dagen fehlt, wie schon Mettenius (a. a. 0., S. 4) betont, allen derartigen sterilen Blättern selbst bei vollkommenster schleierartiger Umbildung des Segment- randes die für die fertilen Blätter charakteristische Anastomose der Nervenenden; die Nerven enden vielmehr frei unmittelbar vor dem Eande , respective der häu- tigen Verbreiterung desselben. Den Charakter des doppelten Schleiers theilt Pteridium mit den früher gleichfalls mit- Pteris vereinigt gewesenen Arten der nahe verwandten ausser- europäischen Gattung Paesia St. Hil., die sieh aber durch nur ein im Querschnitte hufeisenförmiges Gefässbündel des Blattstieles, bilaterale Sporen etc. von ersterem unterscheidet (vgl. Mettenius, a. a. 0. , S. S). Bezüglich der Gattung Pteris etc. siehe S. 93. 11. P. aquiliiium Kulm, in v. d. Decken's Reisen III. Botan. V. Ostafrika, S. 11. Blätter lang gestielt, mit rückwärts gebrochener, meist lederiger und delta- eiförmiger, doppelt bis dreifach - fiedersclmittiger Spreite, mit aus breiter, sitzender Basis länglichen oder länglich- bis lineal- lanzettlichen, stumpfen, bisweilen fiederlappigen oder fiederspaltigen Segmenten dritter Ordnung. Synonyme: Pteridium a([uilinum Kuhn 1. c. Pteris aquiüna L. Spec. Plant. 1075; edit. H. 1533. — S\v. Syn. Filic. 100. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 87. — Willd. Spec. Plant. V. 402. — Agardh, Eecensio 49. — Koch, Syn. Fl. germ. edit. H. 9S4. — Metten. Fil. Horti Lips. 59. — Hook. Spec. Filic. H. 196. — Hook, et Bak. Syn. Filic. 162. — Milde, Sporen- pflanzen 15; Fil. Europ. 45, et in Nova Acta XXVI. 2, pag. 482. — Moore, Na- ture printed british Ferns II. 231. — Lowe, Native Ferns II. 407. 105 AUosorus acjuilinus Pr. Tent. Pterid. 153. Asplenium aquilmum Bernli. in Schrad. N. Jourii. 17!)i», I. ;]1(). Eupteris aquilina Newm. Phytol. II. 27S, Pteris latiiiscula Desv. in Ann. Linn. Paris. VI. 303. Pteris lanuginosa Bory, in Wilkl. Spec. Plant. V. 403. — Agardh, Kecensio.51. Allosoms lanuginosus Pr. Tent. Pterid. 154. Pteris foeniina Gra}', Nat. Arrang. of Brit. PL II. Ki. Pteris brevipes Tausch, in „Flora" XIX. 427. Von den zahlreichen Synonymen ausserdeutscher Formen und Fundorte seien nur erwähnt; Pteris caudata Lk., P. capensis Thh., P. arachnoidea Kaulf. , P. esculenta Forst., P. revoluta BL, P. excelsa BL, P. recurvata Wall. etc. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 95, 96, 96'', U7 (letztere beiden Tafeln als P. caudata und P. esculental — Sturm, Deutschi. Flora. — Flora danica tab. 2303. — Svensk Bot. tab. 90. — Engl. Bot. tab. 1679. — Hook. Brit. Ferns tab. 3S. — Moore, Nature printed british Ferns 11. tab. 9S, 99. — Moore et Lindley, Brit. Ferns tab. 44. — Lowe, Native Ferns II. tab. 61; Ferns brit. and exotic IV. 3. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 90, 121, 122. — Erbario ci'itt. ital. no. S04. — Schultz, Fl. Gall. et Germ, exsicc. 195. Khizoni unterirdisch weit kriechend, verzweigt, bis 12 mm dick, in verticaler Richtung mehr oder minder zusammengedrückt, an den älteren Theilen die zweizeilig abwechselnden Blattstielreste der rückenständigen Blätter tragend, die braunschwarze bis schwarze Oberfläche der Astenden mit kurzen, derben, gegliederten, stumpf- gespitzten, rostfarbenen bis dunkelbraunen, glänzenden Haaren dicht bedeckt, der Querschnitt Gefässbündel und Sclerenchymplatten in der in Fig. 83 dargestellten charakteristischen Anordnung zeigend (vgl. S. 102). Blätter einzeln in der Nähe der Sprossenden*), einschliesslich des langen Stieles bis 4 m und darüber (meist jedoch nur 0,5 — 1 m) hoch; Blattstiel dicht über dem 10—20 Gefässbündel Während die KeimpÜanze des Adlerfarn im ersten Jahre bis zu 12 Blätter producirt, sendet jeder Khizoraast der erwachsenen Pflanze in der Eegel jährHch nur ein Blatt über den Boden, das zu seiner Entwickelung drei Jahre beansprucht. Im ersten Jahre bildet sich das gegen Ende der Vegetationsperiode auftretende Blatt nur als ein niedriger Gewebehücker im Grunde einer von der Sprossspitze höchstens 2 mm entfernten Einsenkung der Sprossoberfläche. In der zweiten Vegetationsperiode vergrössert sich die Blattanlage zu einem senkrecht aufgerich- teten, 2—4 cm langen, walzenförmigen Stiele, der an seinem Ende unter dichter Haarbedeckung die scharf umgebogene, bis 2 mm lange und die Anlagen von 10 — 12 Primärsegmenten zeigende Spreite trägt. Die weitere Ausbildung des jungen Blattes erfolgt dann sehr rasch im Frühlinge des dritten Jahres, so dass es im Mai aus dem Boden hervortritt. (Vgl. Hofmeister, in Abhandl. d. sächs. Gesellsch. d. Wissensch. V. 628.) 106 (vgl. iS. 103) aufnehmenden Grunde mit brauner, spindelförmiger, filzig-braun haariger Anschwellung, sonst kahl und gelbgrün bis (im Alter) strohfarben , ziemlich halbstielrund , auf der Bauchseite (wie auch Khachis und Spindeln) mit breiter, flacher Rinne. Spreite oft sehr gross, stets mehr oder weniger zurückgebrochen bis fast hori- zontal, meist delta-eiförmig , seltener (vorzüglich bei sehr grossen Exemplaren) länglich, doppelt- oder dreifach -fiederschnittig mit häufig wieder fiederspaltigen Segmenten dritter Ordnung, lederig, seltener (an sehr schattigen Standorten) krautig, oberseits hell- oder gelblichgrün, glänzend und in der Regel kahl, unterseits blasser und kahl oder zerstreut oder mehr oder minder dicht (besonders auf Mittelrippen und Nerven) mit weissen bis gelblichen, gegliederten Haaren besetzt bis wollig, Rhachis und Spindeln kahl oder zerstreut behaart. Segmente erster Ordnung aufrecht abstehend, meist völlig oder fast gegenständig oder seltener die oberen abwechselnd, meist genähert oder seltener die untersten von einander mehr oder weniger weit (oft ziemlich stark) entfernt, die untersten Paare (das unterste länger) gestielt, eiförmig oder länglich-eiförmig bis länglich, zvigespitzt und meist doppelt -fiederschnittig, die folgenden sitzend, länglich bis lanzettlich und fiederschnittig- fiederspaltig, die oberen lineal-lanzettlich bis linealisch, zugespitzt und einfach-fiederschnittig. Segmente zweiter Ordnung der unteren Primärsegmente abwechselnd, schmal-lanzettlich oder lineal-lanzettlich, zugespitzt. Segmente letzter Ordnung sitzend, dicht gedrängt (kammförmig) und mit breitem Grunde etwas zusammenfliessend oder an der Basis doch nur wenig zusammengezogen, länglich oder verschmälert -länglich bis lineal-lanzettlich, gerade oder oft schwach sichelförmig, stumpf, diejenigen der mittleren und unteren Primärsegmente oft beiderseits am Grunde mit einem kurz -eiförmigen oder stumpf - deltaförmigen OehTchen oder im unteren Drittel oder höher hinauf mit ähnlichen Läppchen fiederlappig bis fiederspaltig; alle Segmente ganzrandig oder selten schwach und unregelmässig dicht gekerbt, ihr Rand flach und nicht oder nur schmal hyalin gesäumt, oder derselbe mehr oder minder deutlich häutig verschmälert und in verschie- denem Grade nach abwärts umgebogen, oder sehr häufig der Segmentrand in einen Avohl entwickelten, scharf umgeschlagenen, häutigen, meist unregelmässig ausgefressen -gezähnelten, wimper- losen oder zerstreut oder stärker gewimperten, schleierartigen Saum verdünnt (vgl. S. 104). ISTervatio Neuropteridis, die Aeste gewöhn- lich wiederholt gegabelt und die Gabelenden bei gekerbtem Rande 107 in die Einschnitte auslaufend. Fructification vgl. S. 103. Sporen gelbbraun, sehr stumpf tetraedrisch, mit schmalen, aber scharf vor- tretenden, den Aequator erreichenden Scheitelleisten, die ganze Oberfläche sehr dicht und fein aber unregelmässig warzig-gekörnelt. Diese ihre Si)oreu vom Juli bis September reifende Art ist einer der liäußgsten Farne unseres Florengebietes, der in der Ebene wie in den niederen Gebirgen und der Waldregion des Hochgebirges in (vorzüglich lichten) Wäldern, auf Waldblössen, an Waldrändern, auf sonnigen Abhängen, Triften und Haiderücken bald zerstreut, häufig truppweise oder bisweilen weite Strecken überziehend, auftritt. In den centraleuropäischen Floren werden häufig als Varietäten aufgeführt: a. glabra Hook. Spec. Fil. H. 196. (Pteris aquilina L. Sp. PI. 1. c; var. vulgaris mancher Floren.) Blätter unterseits kahl oder (auf den Nerven) zerstreut behaart. ß. lanuginosa Hook. 1. c. (P. lanuginosa Bory, in Willd. Spec. PI. V. 403). Blätter unterseits stärker weichhaarig bis seidig-wollig. y. brevipes Tausch (als Art) in „Flora" XIX. 427. Blätter klein, sehr kurz gestielt, mit dem Boden fast aufsitzender Spreite. 6. integerrima Moore, Nature printed british Ferns IL 242. Segmente dritter Ordnung ungetheilt oder nur hie und da am Grunde schwach kerbig-gelappt. f. umbrosa. Blätter krautig und weich, bisweilen fast häutig, sehr zer- streut behaart. Von diesen Formen gehen «, glabra mid ß, lanuginosa so allmähUch in einander über, dass eine Grenze nicht zu ziehen ist. Eine absolut kahle Form habe ich unter den Pflanzen von etwa 200 in meiner Sammlung vertreteneu Stand- orten überhaupt nicht gefunden. Die jungen Blätter scheinen ausnahmslos stärker behaart zu sein, die Haare später je nach Eutwickelungsverhältnissen zu bleiben oder mehr oder minder zu schwinden (vgl. auch Kuhn , Beitr. z. mexikan. Farn- üora, in Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. zu Halle XL 32). Im Allgemeinen sind wohl sonnige und trockene Standorte der Erzeugung stärker behaarter, feuchte und namentlich schattige Stellen der Entwickelung später wenig oder kaum be- haarter Formen günstig; doch habe ich an sonnigen Gebirgsabhängen neben typischen Exemplaren der var. ß auch solche mit äusserst sparsamer Behaarung beobachtet. Die Oberseite der Blattsegmente pflegt die auf sehr jugendlichen Entwickelungsstadien wahrnehmbare Behaarung später allgemeiner zu verUereu; man findet jedoch manchmal auf sonnigen Standorten auch völlig ausgewachsene Blätter mit oberseitiger Behaarung, die (nach Doli, Fl. v. Baden, I. 11) selbst kurzflaumig werden kann. Die var. /, brevipes gehört nach Einsicht von Originalen, verglichen mit Exemplaren verschiedener Fundorte . wolil nur jüngeren oder auch auf magerem Boden wachsenden Pflanzen an. Die Blätter sind meist weniger getheilt, gewöhn- lich nur doppelt- fiederschnittig, im Uebrigen durch mannigfache Uebergänge mit typischen Formen verbunden. Letzteres gilt in gleicher Weise von var. 6, integer- rima. Die als var. f, umbrosa bezeichneten Formen sind Erzeugnisse sehr schat- tiger Standorte, bald kleinblätterig (jüngere Pflanzen), bald sehr grossblätterig, wie denn im feuchten, buschigen Walde oder in feuchten Gebüschen der Farn die grössten Blattdimensionen zu erreichen, auf trockenen oder sonnigen Plätzen 108_ kleiner zu bleiben pflegt. Audi derartige Schattenforraen gelien in Formen halb- schattiger Localitäten allmählich über. Von anderen Abänderungen ist das Vorkommen von Pflanzen mit lang- und bräunlich-behaartem Blattstiele zu erwähnen (Milde, Fil. Europ. 45: schlesische Exemplare), ferner von sehr kurzstieligen Blättern (var. brevipes), deren unterstes Paar der Primärsegraente vom folgenden Paare auffallend weit (bis um fast das Dreifache des normalen Abstandes) entfernt ist. Einem ziemlichen Wechsel unter- liegt dann die verhältnissmässige Breite der Segmente letzter Ordnung, nach welcher dieselben ganz allmählich in breit-längliche oder eiförmig-längliche oder selbst eiförmige Gestalten übergehen, die an den jeweiligen Segmentspitzen nächst voraufgehender Ordnung mit mehr oder minder breitem Flügel in einander fliessen und deren extremste Form als Pteris latiuscula Desv. bezeichnet worden ist. Diese letzterwähnten Formen sind es auch, welche eine schon von AI. Braun (vgl. Milde, Fil. Europ. 45) beobachtete Abweichung von der für die Art typischen Nervatio Neuropteridis luid wie es scheint nicht allzu selten zeigen, indem die untersten einander zugekehrten Gabeläste benachbarter Nerven eine Bogenanastomose völlig nach Art der Nervatio Pleocnemiae (S. 15, Fig. 16) eingehen, bald nur ab und an, bald auf weiteren Strecken, so dass in letzterem Falle die Segmente ganz das Aussehen der als Campteria bezeichneten Section der Gattung Pteris erhalten. Es kommt sogar vor, dass hie und da der Versuch einer zweiten Maschenreihe nach Art der Nervatio Doodyae (S. 15, Fig. 19) gemacht wird. Sehr schön fand ich diese Nervaturabweichung an jüngeren von mir bei Zittau in der (_)berlausitz gesammelten Pflanzen, dann namentlich auch an Exemplaren von Isle Royal im Lake Superior und vom Island of Montreal in Nordamerika. Schliesslich mag noch erwähnt werden, dass die in typischer Ausbildung gewöhnlich die ganze oder fast die ganze Segmentlänge einnehmenden linien- förmigen Sori bisweilen unterbrochen oder mehr oder minder abgekürzt erscheinen. Im letzteren Falle treten sie im Extreme als zwei sehr kurze linienförmige Sori in der Einbuchtung zwischen den Segmenten letzter Ordnung so auf, dass je vier benachbarte Sori etwa die Figur X bilden (Pteris stauroptera Kze. im Herb. Univ. Lips., ohne Fiindortsangabe aus dem Herbar von Vahl), eine im Uebrigen der var. lanuginosa angehörende Form). In einem anderen Falle nimmt jeder der sehr ab- gekürzten Sori als zusammenhängender kurzer Bogen den Einschnitt zwischen zwei Segmenten letzter Ordnung ein und die Fructificationen erinnern dann lebhaft an diejenigen der verwandten Gattung Lonchitis. Die geographische Verbreitung des Adlerfarn erstreckt sich über die gesammten tropischen imd gemässigten Klimate. Die aussereuropäischen Formen sind noch mannigfaltiger als die europäischen, resp. deutschen, doch auch mit Ausnahme der charakteristischen var. esculenta Forst. (Australien , Polynesien, tropisches Amerika) nicht scharf von einander getrennt. 3. Familie. Aspleniaceae Metten. Fil. Horti Lips. 13. Sori linienförmig, eine kürzere oder längere Strecke an der Seite des fertilen Nerven herablaufend, mit seitenständigem, gleich geformtem Schleier (S. 45, Fig. 53 und 54), sehr selten schleierlos (S. 47, Fig. 58) ; oder Sori am fertilen Nerven eine Strecke seitlich 101» verlaufend, dann aber über den Rücken desselben hinweg auf der entgegengesetzten Seite mehr oder weniger hinabsteigend und daher haken- bis hufeisenförmig gekrümmt und mit gleich gestaltetem Schleier (S. 46, Fig. 56); oder Sori einer dem Blattrande, resp. der Mittelrippe parallel verlaufenden Nervenanastomose entspringend und mit seitlichem, gegen die Mittelrippe geöffnetem Schleier (S. 44, Fig. 52). Sporen bilateral. Blattstiel ungegliedert, sehr selten (bei der asiatischen Gattung Micropodium Mett.) am Grunde abgliedernd. • — Uebersicht der deutschen Gattungen vgl. auf S. 44—46, Fig. 52—58. X. Blechnum L. Spec. Plant. 1077; edit. IL 1534. — Sw. Syn. Filic. 113. Fig. 84. Fiff. 85. Fig. 84. Blechnum Spicant Eoth. Zwei Segmente aus dem oberen Tlieile eines noch nicht völlig entwickelten fnictificirenden Blattes. Vom unteren Seg- mente wurden die beiden Sori sammt ihren Schleiern zur Hälfte entfernt, um die Nervatur sichtbar zu machen. Vergr. ß. — Fig. 85. Blechnum Spicant Eoth. Hälfte eines Querschnittes des fertilen Blattsegmentes, nach Mettenius. i Schleier ; r Receptaculum mit dem unter demselben gelegenen Querschnitte der fertilen Nervenanastomose; g Mittelnerv des Segmentes. Vergr. -',--• Sorus auf einer aus Zweigen der Secundärnerven hervorge- gangenen, der Mittelrippe parallel verlaufenden Anastomose sitzend, in der Eegel fast die ganze Länge des fertilen Blattabschnittes einnehmend (Fig. 84), sehr selten unterbrochen (Fig. Sß), der lange, schmale Schleier auf seiner Aussenseite dem Receptaculum ange- 110 heftet, sein der Mittelrippe zugekehrter Innenrand frei (Fig. 84, 85). Spreuschuppen dünnwandig (Paleae cystopteroideae). Literatur: Mettenius, Filices Horti Lipsiensis, pag. 60, 61. Sehr selten kleine baumartige (B. imperiale), meist kleinere bis ansehnliche krautartige Farne mit aufsteigendem bis aufrechtem, bis- weilen Ausläufer treibendem (S. 19,20), sammt den Blattstielbasen und oft auch den übrigen Blatttheilen mit dünnwandigen Spreuschuppen besetztem, meist dicht spiralig beblättertem ßhizom. Blätter sehr selten ungetheilt oder doppelt -fiederschnittig und im letzteren Falle bei einer Art die Rhachis windend (B. volubile mit 6— 10 m langen, einem beblätterten Stengel ähnlichen Blättern), meist einfach-fieder- schnittig, die sterilen und fertilen gleich gestaltet oder letztere durch straff aufrechtes Wachsthum, grössere Länge und ver- schmälerte Segmente mehr oder weniger von den sterilen Blättern abweichend. Blattstiel nicht abgliedernd, mit 2 stärkeren seitlichen Fibrovasalsträngen , zwischen welche (wenig oberhalb des Grundes) noch 1 — 7 schwache Bündel im nach vorne convexen Bogen ein- geschaltet werden. Nerven der sterilen Blätter meist frei, sehr selten die Enden durch eine intramarginale Anastomose verbunden (B. volubile) oder die Segmente neben der Mittelrippe mit je einer (B. areolatum) oder mehreren Reihen (B. melanopus) Maschen der Nervatio Doodyae. Secundärnerven der fertilen Blätter oder Seg- mente durch eine der Mittelrippe parallel ziehende Anastomose verbunden (Fig. 84, unteres Segment), welche unter dem gewöhn- lich fast die ganze Segmentlänge ununterbrochen einnehmenden Receptaculum (resp. Sorus) verläuft und jederseits der Mittelrippe eine dem fertilen Blatte eigenthümliche Maschenreihe der Nervatio Doodyae formirt (vgl. die folgenden Anmerkungen). Sorus in der Regel lang linienförmig , selten unterbrochen (vgl. S. 112 und Fig. 86, oberes Segment), mit auf der Aussenseite des Recepta- culums befestigtem, nach der Mittelrippe zu offenem, linealischem, stark gewölbtem und häufig unregelmässig blasig oder buckelig aufgetriebenem, am freien Saume ein-, sonst mehrschichtigem In- dusium (Fig. 85). Sporangien des Receptaculumrückens in der Regel mit längerem, am Grunde aus 5—8 Zellenreihen gebildetem, nach oben halsartig verdünntem Stiele und daher die benachbarten seitenständigen, kürzer und schlanker gestielten Sporangien über- ragend. Sporen bilateral. 111 In vorstehender Charakteristik sind die von späteren Autoren (Willd. Öpei-. Plant. V. 289, 407; Hook. Spec. Filic. III. 2 , 42 ; Hook, et Bak. Syn. Filic. 174, 1S3; etc.) häufig getrennt gehaltenen Gattungen Blechnum L. und Lomaria Willd. nach Maassgabe der schon von Mettenius (Fil. Hort. Lips. 60) gemachten Bemer- kungen vereinigt , wobei zugleich die von Hooker zwar zu Lomaria gezogene, aber der Unterordnung der Cyatheaceen angehörende Gattung Flagiogyria Kze. naturgemäss ausgeschlossen bleibt. Die Trennung der beiden Gattungen wird in der Eegel in der Weise vollzogen , dass zu Blechnum die Arten mit gleich , zu Lomaria diejenigen mit verscliieden gestalteten sterilen und fertilen Blättern ge- stellt werden, wobei der Umstand zu Hülfe kommt, dass im ersteren Falle (Blech- num) das Eeceptaculum in der Kegel in der Nähe der Mittelrippe liegt, der Sorus daher der Mittelrippe dicht angedrückt ist, während bei den meisten Lomaria- Arten das Receptaculum in der Nähe des Segmentrandes hinzieht. Was den ersteren angeblichen Unterschied betrifft, so giebt es zwischen den beiden Extremen durchaus gleich und sehr verschieden gestalteter fertiler und steriler Blätter nicht allein eine Reihe normaler Abstufungen, die eine Grenze nicht ziehen lassen , sondern es treten auch ausnahmsweise bei Arten von Blech- num die fertilen Blätter nach Art derjenigen von Lomaria, umgekehrt diejenigen der letzteren Gattung bisweilen wie bei Blechnum auf. Aehnliches gilt von der Lage des Receptaculums normal fructificirender Blätter, indem dasselbe sowohl bei ein- zelnen typischen Blechnum-Arten (B. australe) als bei Lomarien (B. Spicant) völlig oder annähernd in der Mitte zwischen Mittelrippe und Eand verläuft. Ich habe bereits früher Ausnahmen bezüglich der Ausbildung fertiler Blätter beschrieben (Filices Graeffeanae, in Schenk und Luerssen, Mittheil, aus dem Gesammtgebiete d. Bot. I. 132, 140) und unser einheimisches B. Spicant bietet bei aufmerksamem Nachsuchen gleichfalls solche Fälle dar. Von mir beobachtete Hauptfälle sind folgende : a. Fertile und sterile Blätter in der Länge des Stieles , Umriss und Grösse der Spreite nicht verschieden; erstere gewöhnlich mit steriler Spitze, ihre voll fructificirenden unteren Segmente ein wenig schmäler als die sterilen . doch mit breit über die der Mittelrippe nahe gerückten Sori vortretenden Rändern ; folgende Segmente um so breiter, je mehr die von der Segmentspitze aus allmählich sich verkürzenden Sori sich auf den unteren Segmenttheil beschränken, wobei in der Uebergangszone der letztere zunächst noch etwas verschmälert ist, später auch dieser Unterschied verschwindet. b. Fertile Blätter länger gestielt, im unteren Theile der Spreite mit normal fructificirenden schmalen Segmenten, im oberen Theile steril, zwischen beiden Ab- schnitten eine Uebergangszone von allmählich sich verbreiternden Segmenten mit auf ihren unteren Theil beschränkten Fructiticationen. c. Fertile Blätter länger gestielt , im unteren Theile der Spreite steril , der obere Theil normal fructificirend ; Uebergangszone mit allmälilich sich verschmälern- den Segmenten, die Sori derselben meist basal. d. Wie c, aber die Sori der Uebergangszone die Spitze oder obere Hälfte der Seg- mente einnehmend, zuerst mehrfach unterbrochen (Fig. 86, S. 112, oberes Segment), später um so mehr zusammenhängend, je weiter sie auf die untere Segmenthälfte hinabrücken; letztere anfänglich von der Breite steriler Segmente, mit der Aus- dehnung der Sori schmäler werdend, ebenso der die letzteren zuerst breit säumende Segmentrand; oberste Segmente zuletzt normal fertil. 112 Uebergänge zwischen diesen Formen lassen sich leicht constatiren. Vgl. auch Milde's Gefiisskryptog. in Schlesien (Nova Acta XXM. 2. pag. 610). Anastomosen zwischen den Secundärnerven kommen ausnahmsweise und partiell auch an sterilen Blättern vor. Häufiger treten sie in den S. 111 unter a — d beschriebenen Fällen in der Uebergangszone der sterilen zu den fertilen Seg- menten auf, namentlich an den theilweise fructificirenden , doch auch an völlig sterilen Segmenten [Fig. S6). Nach Mettenius (a. a. 0.) Averden die Anastomosen in der Weise entwickelt, dass von den beiden primären Zweigen der Secundärnerven der vordere zunächst beinahe parallel mit der Mittelrippe in dem künftigen Eecep- taculum hinzieht und dann nach aussen gegen den Blattrand ablenkt; der hintere primäre Zweig dagegen spaltet sich in zwei secundärc Aeste, von denen der vordere alsbald nach aussen gegen den Blattrand sich wendet, der hintere aber parallel der Mittelrippe im Eeceptaculum verläuft, bis er den nächsten Secundärnerven oder dessen vorderen Zweig erreicht hat. Mit der Ausbildung der Sporangien verschmelzen dann die im Eeceptaculum verlaufenden Nervenzweige so innig, dass in den von ihnen abgeschlossenen Eippenmaschen ihre urspriingliche Grenze völlig Fig. 86. Blechnum Spicant Eoth. Zwei Segmente aus einem nur an der Spitze fructificirenden Blatte aus der Uebergangsregion vom sterilen zum fertilen Theile. Das untere Segment hat an verschiedenen Stellen die für die fertilen Blätter charakteristische Anasto- mose zwischen den Aesten der Secundär- nerven ausgebildet, doch noch keine Sori entwickelt ; letztere treten dagegen am nächst höheren Segmente in grösse- rer oder geringerer Ausdehnung, doch noch unterbrochen auf. Vergr. 1. verwischt ist. Die Entwickelung der Sori (vgl. Mett. a. a. 0.) geht so von statten, dass über jedem Secundärnerven zunächst an der ürsprungsstelle des künftigen Eeceptacularastes einige Sporangien auftreten. Dies Stadium bleibt in abnormen Fällen stationär und es entstehen dadurch die kleinen, von je einem besonderen Indusium bedeckten, getrennten Sori, die ja bisweilen auch bei B. Spicant beob- achtet werden. In der Eegel aber breiten sich die getrennt angelegten Sporangien- gruppen durch Auftreten neuer Sporangien sehr rasch in der Eichtung des Eecep- taculums aus und fliessen zusammen in einer Periode, in welcher die dem Eecepta- culum eigenen Nerven noch nicht entwickelt sind. Die so oft (auch bei B. Spicant, Fig. 86) zu beobachtenden „unterbrochenen" Sori erklären sich also leicht dadurch, dass die Vereinigung an verschiedenen Stellen zwischen den nächst benachbarten Secundärnerven unterbleibt. — Weitere Eigenthümlichkeiten bezüglich der Aus- breitung der Sori und des Baues der Indusien ausserdeutscher Arten sind bei Mettenius nachzusehen. Hier mag nur noch kurz auf zwei eigenthümliche Fälle der Sorusbildung hingewiesen werden. Das in Südafrika heimische B. punctulatum Sw. entwickelt auf einer früher als Scolopendrium Krebsii Kze. beschriebenen abnormen Form die charakteristischen Doppelsori von Scolopeiidrium (S. 45 , Fig. 5^) mid 113 zeigt auf Zwischeufornien alle Uebergangsstadien von dieser Abnormität zur normalen Blechnum - Fructitication (vgl. Hook. Spcc. Fihc. III. 31). Das durch die Troj^en zerstreute B. cartilagineum Sw. ist in einer abnormen neubolländischen Form be- kannt, welche auf jeder Seite der Mittelrippe einen Doppelsorus zeigt, den inneren normal (oder selten unterbrochen), den äusseren dagegen in eine grössere Anzahl kleiner ovaler Sori aufgelöst, deren getrennte Indusien mit dem normalen dem- selben Eeceptaculum entspringen, aber nach dem Segmentrande hin geöffnet sind (vgl. Luersseu, Filices Graeffeanae, a. a. 0., S. 133). Die in dem angenommenen Umfange etwa 6ü Arten enthaltende, über die gemässigten , vorzüglich aber durch die tropischen Klimate zertreute Gattung ist in Europa nur durch die folgende Art vertreten. l'Z. B. Spicaiit J. Sm. Acta Taiirin. Y. 411. Rhizom schräg aufsteigend, wie die Biattstielbasis mit lauzett- lichen Spreuschuppen besetzt, dicht büschelig beblättert. Blätter lederig, kahl, lanzettlich, einfach-fiederschnittig, zweigestaltig; sterile Blätter strahlig dem Boden aufliegend, kurz gestielt, mit zahl- reichen, linealisch -länglichen, etwas sichelförmigen, mit breiter Basis angehefteten und durch einen sehr schmalen Saum verbun- denen Segmenten, die unteren allmählich verkürzt und zuletzt halbkreisrund; fertile Blätter in der Mitte des Blattbüschels straft' aufrecht, länger gestielt, ihre mit verbreiterter Basis sitzenden Seg- mente schmäler, linealisch, ihre ziemlich in der Mitte zwischen Mittelrippe und Rand fast bis zur Spitze verlaufenden Sori mit häutigen, ziemlich stark gewölbten und etwas blasig - welligen Schleiern. Synonyme: B. Sj^icant J. Sm, 1. c. — Eoth, Fl. Germ. III. 44. — Koch, Sjn. Fl. germ. edit. IL 984. — Milde, Sporenpfl. 16; Fil. Europ. 46. — Moore, Nature printed british Ferns II. 211. Osmunda Spicant L. Spec. Plant. 1066; edit. II. 1522. Lomaria Spicant Desv. im Berl. Magaz. V. 325. — Hook. Spec. Fil. III. 14. — Hook, et Bak. Syn. Filic. 178. — Lowe, Native Ferns IL 379. Onoclea Spicant Hoffm. Deutschi. Fl. IL 11. Struthiopteris Spicant Weis, Plant Crypt. 287. — Scopoli, Fl. carn. IL 288. Asplenium Spicant Beruh, in Schrad. Journ. 1801, I. 17. Acrostichum Spicant Vill. Hist. PL Dauph. III. 838. Osmunda borealis Salisb. Prodr. 402. Blechnum boreale Sw. in Schrad. .Journ. 1800. IL 75; Syn. Filic. 115. — Willd. Spec. PI. V. 408. - Schkuhr. Krypt. Gew. I. 102. — Metten. Fil. Horti Lips. 64. Lomaria borealis Lk. Hort. Berol. IL 80. Stegania borealis E. Br. Prodr. Fl. Novae Holl. 152, in nbserv. Spicanta borealis Pr. Epim. bot. 114. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. Taf. 110. — Sturm, Deutschl. Flora. — Engl. Bot tab. 1159. — Flora danica tab. 99. — Hook. British Ferns tab. 40. — Luprsseii, F;iiinilliin/.('ii. 8 114 Moore et Lindley, British Ferns tab. 43 C. — Moore, Nature printcd brit. Ferns IL tab. 94. — Lowe, Native Ferns IL tab. 58; Ferns british and exotic IV. tab. .52 B. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vaseul. Europ. no. 9L — Erbario critt. ital. nn. 254. Kliizom schräg aufsteigend und bei alten Pflanzen oft mehr- köplig, meist nur 4—5 cm lang und bis 6 mm dick, fast hornartig hart, die tief schwarzbraune Oberfläclie der jüngeren Theile wie auch die Blattstielbasen mit bis 10 mm langen und am Grunde bis 2 mm breiten, lanzettlichen, lang haarartig zugespitzten, am Rande meist vereinzelte lange "Wimpern und kurze, stumpfe Zähne zeigenden, heller oder dunkler gelbbraunen bis dunkelbraunen, aus dünnwandigen, gestreckten und zum Theil zugespitzten Zellen ge- bildeten Spreuschuppen dicht bedeckt*), der un regelmässig- und b achtig- vierkantige Querschnitt zwischen breiter, brauner (in Masse braunschwarzer) Einde und eben solchem buchtig-vierkautigem Marke eine breite gelbe, die Gefässbündel führende Gewebezone zeigend. Blätter spiralig stehend und dichte Büschel bildend, die sterilen und fertilen etwas verschieden, aber beide lanzetthch und einfach- tiederschnittig, mehr oder weniger lederig, kahl, oberseits dunkel- grün und etwas glänzend, unterseits heller und glanzlos, ihr gelb- oder dunkel- bis purpurnbrauner, mehr oder weniger glänzender Stiel am unregelmässig zusammengedrückten und verbreiterten Grunde dicht mit augedrückten, weiter aufwärts mit zerstreuten und abstehenden Spreuschuppen gleich denen des Rhizomes besetzt, im Uebrigen stumpfkantig, mit schwach gewölbtem Rücken und tief längsfurchiger Bauchseite, in seine Basis zwei ovale, nach vorne etwas divergirende Gefässbündel eintretend, von deren einem in der hypobasalen Anschwellung des Stieles sich ein schwacher, zwischen ihnen auf der Rückenseite verlaufender Strang abzweigt, der sich unterhalb der Spreite häufig in zwei Aeste spaltet. Sterile Blätter *) Die mittlere Partie der Spreusehuppen wird in bedeutender Breite aus zwei Lagen breiterer, dunkelwandigerer Zellen gebildet, M^odurch der in einzelnen Floren erwähnte „Scheinnerv'- bedingt ist. Die viel schmäleren Eandzellen liegen einschichtig und zeigen an den Stellen, wo Gruppen von ihnen als Zähne vor- treten, unregelmässige Krümmungen oder auch rechtwinkelige Knickung. Die auf einzelnen solcher Zähne stehenden, in der Eegel nur an den Spreuschuppen jüngerer Stammtheile 'imversehrt erhaltenen Wimpern sind meist scharf zurück- gebrochen und dem Kande der Schuppe angedrückt, selbst auf die Schuppe hinaufgebogen; seltener stehen sie unter verschiedenen Winkeln ab. 115 strahlig auf dem Boden ausgebreitet, überwiDternd, bis 50 cm und darüber lang und 7'/2 cm breit, kürzer aber sehr wechselnd (1 bis 15 cm lang) gestielt, die beiderseits und ganz besonders am Grunde allmählich verschmälerte, spitze Spreite mit oberseits tief längs- furchiger, in der unteren Hälfte mit dem Stiele meist gleichfarbiger, in der oberen Hälfte oder oft auch tiefer abwärts grünlicher Mittel- rippe und jederseits etwa 30 — 60 dicht kammartig gestellten, bis ca. 35 cm langen und 6 mm breiten Segmenten; diese nur schwach aufwärts bis horizontal abstehend, meist etwas sichelförmig ge- krümmt, lineal-länglich oder lineal- lanzettlich, mit etwas umge- bogenen Kändern, stumpf oder meist kurz gespitzt bis fast stachel- spitzig, mit etwas (bisweilen schwach ohrartig) verbreitertem, oberseits stärker vorgezogenem Grunde sitzend und sehr schmal flügelartig zusammenfliessend , die untersten verkürzten Segmente allmählich länglich bis eiförmig und halbkreisrund oder noch weiter auf einen schmalen, bogigen Lappen reducirt. Fruchtbare Blätter den Schluss des Jahrescyclus machend und daher in der Mitte des Blattbüschels, straff aufrecht, nicht überwinternd, länger als die sterilen (bis 75 cm lang) und länger gestielt (bis 30 cm und darüber), ihre Rhachis bis meist nahe zur Spitze von der Farbe des Stieles, die Segmente aus breitem, sitzendem Grunde plötzlich schmal - linealisch , zugespitzt, nur die obersten genähert und am Grunde zusammenfliessend, die übrigen abwärts allmählich ent- fernter stehend, die unteren sehr entfernt, die untersten auf sehr kurze, dreieckige Läppchen reducirt. Nervatio Eupteridis bis Sub- neuropteridis, die Secundärnerven meist nur einmal gegabelt und die Aeste vor dem Rande mit kolbiger, durchscheinender An- schwellung endigend. Sori etwa in der Mitte zwischen Rand und Mittelrippe verlaufend, meist die ganze Segmentlänge mit Aus- nahme der Spitze einnehmend, selten unterbrochen, ihr häutiger, in der Jugend weisslicher, zuletzt brauner Schleier ziemlich stark gewölbt und etwas blasig wellig. Sporen dunkelbraun, das Exospor mit sehr unregelmässig vertheilten und gewundenen bis geraden, hohen aber dünnen , faltenartigen Leisten , welche nur bei eben ausgereiften Sporen gut erhalten, später meist zerbröckelt sind, wie denn auch in alten Sporangien das Exospor häufig theilweise abge- rieben oder blasig abgehoben ist. Die ihre Sporen von Ende Juli bis September reifende Art ist durch fast ganz Europa verbreitet und tritt meist truppweise an schattigen, feuchten Wald- rändern, waldigen, feuchten Abhängen und Bachufern auf, vorzüglich häufig in 8* 116 der WaUlregion der Gebirge und hier oft gemein, in der Ebene (wo sie Torfboden liebt) meist nur zerstreut und stellenweise sogar sparsam, doch wohl keinem grösseren Floreiigebiete ganz fehlend. Die geographische Verbreitung erstreckt sich ausserdem über Marokko , Madeira , canarische Inseln , Azoren , Kaukasus, Kamtschatka und nordwestliches Nordamerika. Zur Bildung charakteristischer Varietäten scheint die Pflanze im Allgemeinen wenig geneigt. Was englische Werke (Moore, Lowe) von sogenannten Varietäten abbilden und beschreiben, sind meist Monstrositäten, die in der Eegel, von einigen Culturformen abgesehen, wohl nur an vereinzelten Blättern auftreten. Von diesen werden mehr oder minder tief und selbst bis zum Grunde der Spreite gabelspaltige Blätter (sterile wie fertile) auch bei uns nicht allzusclten gefunden (vgl. auch Milde, Gefässkrvptog. in Schlesien; Nova Acta XX VI. 2, S. 615). a. var. latifolia Milde (Nova Acta XXVI. 2, S. 615; Sporen- pflanzen 17). Diese Varietät, welche durch 6 mm breite sterile Segmente und nicht selten wiederholt gabelig getheilte Nerven charakterisirt wird, ist insofern kaum abzutrennen, als auf üppigen Exemplaren Blätter von dieser Ausbildung mit solchen, deren schmälere Segmente nur einmal gegabelte Secundärnerven besitzen, oft gemeinsam auftreten. Belege dafür sammelte ich in den feuchten Thälern der sächsischen Schweiz (Uttewalder Grund . Wald zwischen Hohenstein und Brand , Aufstieg nach dem Kuhstalle), sowie des Eiesengebirges (^Weisswassergrund bei Spindelmühlo'i und es werden solche auch anderwärts aufzufinden sein. Von Milde wird die var. latifolia für das mährische Gesenke angegeben. ß. var. angustata Milde (Nova Acta XXVI. 2, S. 615; Sporenpflanzen 17) : „der unterhalb seiner Mitte sehr breite (2 Zoll) Wedel verschmälert sich über derselben ziemlich stark, bis zu 1 Zoll Breite". Mährisches Gesenke (Milde, a. a. 0.) Nach Becker (Verhandl. d. natur- histor. Ver. d. preuss. Rheinlande u. Westfalens XXXIV. 61) in den Rheinlanden „ziemlich allgemein verbreitet" (?). y. var. imbricata Moore, Nature printed british Ferns II. 219. (Lowe, Native Ferns IL 393, tab. 60, fig. B.) Sterile Blätter (wie die ganze Pflanze) meist kleiner, sehr derb lederig; Segmente sehr gedrängt und ihre nach abwärts gekehrte Hälfte am Grunde mehr oder weniger stark abgerundet -zusammengezogen, die aufwärts gekehrte normal verbreitert, die Segmente einander daher mehr oder minder breit unterschlächtig*) deckend. *) Wie bei entsprechenden Jungermauniaceen , d. h. der Vorderrand eines Segmentes wird vom Hinterrande des nächst vorderen gedeckt. 117 Die Abänderimg- zeigt sich auffallend in der E(!gol nur im unteren Drittel oder in der unteren Hälfte des Blattes, von wo ab dann die Segmente allmählich in die normale Form und Stellung übergehen; doch sind auch nicht selten die ganzen Blätter (mit Ausnahme der äussersten Spitze) in der erwähnten Weise umgestaltet. Die fertilen Blätter sind theilweise normal; zum anderen Theile scheinen aber auch vorzugsweise Pflanzen dieser Varietät zur Entwickelung der auf S. 111 beschriebenen abnorm-fertilen Blätter geneigt zu sein , in welchem Falle letztere dann entweder von den sterilen Blättern nur wenig vorschieden sind oder Uobergangsformen zwischen diesen und den normal fertilen bilden. Ob die Varietät constant ist, bleibt vorläufig dahingestellt. Meist zeigen alle Blätter die charakteristische Eigenschaft, wenn auch in ungleichem Grade. An einzelnen Pflanzen findet man jedoch auch einzelne Blätter, welche von den normal - sterilen nur in sehr geringem Grade abweichen. Mir bekannte Fundorte sind: Mark Brandenburg (Grunewald bei Berhn!), — Taunus (Homburg!), — Thüringer Wald (am Wege von Gehlberg auf den Schneekopf!"), — Sachsen (am Gielsberge bei Waldheim!), — Erzgebirge (am Ufer des Schwarzwassers beim „ Keitförster " zwischen Oberwiesenthal und Kupferberg!), — Eiesengebirge (Weisswassergrund bei Spindelraühle !) , — Galizien (an der Strasse zwischen Kukow und Kaescow bei Sej^pusch!). d'. var. s er rata Wollaston (in Moore, Natiire printed british Ferns IL 225. — Lowe, N^ative Ferns IL 389, fig. 798). IVIittlere Segmente der sterilen Blätter von der Mitte ab gegen die meist stärker verschmälerte Spitze unregelmässig gesägt; Zähne des oberen der flachen Känder bei meinem Exemplare meist kurz, stumpflich und bisweilen undeutlich, der untere Eand einzelner Segmente dagegen mit einigen grösseren und stark vorspringenden, dreieckigen, scharfen Zähnen. Segmente des fertilen Blattes ihrer ganzen Ausdehnung nach ziemlich weitläufig und flach aber deut- lich gesägt, die mittleren am stark verbreiterten Grunde der oberen Hälfte mit einem längeren, pfriemlichen, aufwärts -abstehenden Zahne. Im Uebrigen beiderlei Blätter in Grösse und Umriss normal. Diese ausgezeichnete Varietät, welche in noch ausgeprägterer, stärker ge- sägter Form in England und im westlichen Nordamerika (Oregon) vorkommt, wurde 1860 von ßochkoltz in der bairischen Pfalz in einem Graben eines Waldweges zwischen Homburg und Waldmohr in der Nähe der Waldtorfstiche gesammelt! Je ein steriles und fertiles Blatt besitze ich in meinem Herbar; Becker (Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheinlaude XXXIV. 61) erwähnt dieselbe Pflanze als in der Wirtgen'schen Sammlung befindlich. Wie es scheint, ist dieselbe seitdem weder dort noch anderswo beobachtet worden. XI. Scolopendrium Sm. Acta Taurin. Y. 410. Sori mehr oder weniger lang linienförmig , einander paarweise genähert: der eine Sorus auf dem vorderen Aste eines Secundär- 118 nerven, der andere auf dem hinteren Aste des benachbarten Secundärnerven sitzend, ihre lang gestreckten Schleier die freien Eänder einander zukehrend (Fig. 87). Blätter einfach, länger oder kürzer gestielt, der nicht Fig. 87. abgliedernde Blattstiel wie das Rhizom und meist auch die Unterseite der Mittelrippe mit gegitter- ten Spreuschuppen be- setzt. Nerven typisch frei (vgl. S. 126 und folgende). Sporen bilateral. Fig. 87. Seolopendrium vulgare Sni. Stück eines fertilen Blattes. drei Soruspaare zeigend. Vergr. |.. Fasst man die Gattung in dem durch die gegebene Diagnose angedeuteten engeren Sinne, so enthält dieselbe nur zwei Arten: S. vulgare und S. Hemionitis. Von den von Hooker (Spec. Fil. IV. 1) und Hooker et Baker (Synopsis Filic. 246) noch mit Seolopendrium vereinigten Arten schliessen sich die beiden unter dem Namen Antigramme Pr. vereinigten südamerikanischen S. brasiUense und S. Dou- glasii unseren Arten habituell am nächsten an , sind aber durch die gegen den Eand netzig anastomosirenden Nerven und theilweise abweichende Sorusstellung verschieden. Seolopendrium rhizophyllum und S. pinnatum , welche die in Nord- amerika und Nord- und Nordost-Asien vertretene Gattung Camptosorus Lk. bilden, zeigen schwanzartig verlängerte und an der Spitze proliferirende Blätter mit Ner- vatio Doodyae und sehr abweichender Anordnung der zahlreichen Sori, deren innere einzeln dem äusseren Bogen der Eippenmaschen derart entspringen, dass der freie Eand des Indusiums gegen die Mittelrippe gekehrt ist, während die äusseren Sori sich theils wie bei Seolopendrium, theils wie bei Asplenium verhalten. Seolopendrium pinnatum ist wohl , obgleich unvollständig bekannt , der durch ab- gliedernde Blattstiele charakterisirten Gattung Micropodium Mett. einzureihen. Die in Guatemala und Mexiko heimische Schaffneria Fee (Scol. nigripes) endlich ist durch die verkehrt-eiförmigen, sehwammig-lederigen, netzig geäderten und der Mittelrippe entbehrenden Blätter, deren ebenholzschwarzer Stiel scharf am Spreiten- grunde absetzt, auch habituell ausgezeichnet. 13. S. viilg-are Sm. Acta Taurin. Y. (1790) 421, tab. 9, fig. 2. Blätter mit kürzerem oder längerem, mit braunen Spreu- schuppen meist reichlich besetztem Stiele und aus herzförmigem Grunde länglich- oder lineal-lanzettlicher (zungenförmiger) Spreite; 119 Nervatio Taeniopteridis mit kolbig- verdickten Nervenenden; Sori meist laug linienförmig und bei kräftigster Ausbildung fast die ganze Breite zwischen Mittelrippe und Eand einnehmend. — Fig. 88. Synonyme: S. vulgare Sm. 1. e. — Symons, Synojjsis plant. (1798) pag. 1!>3. — Hook. Spec. Filic. IV. 1. — Hook, et Baker, Syn. Filic. 246. — Moore, Nature printed british Ferns H. 138. — Lowe, Native Ferns II. 229. — Milde, Sporenpüanzen 18; Fil. Europ. 89. Scolopendrium officinarum Sw. in Sehrad. Journ. 1800, IL 61 ; Syn. FiUc. 89. — Willd. Spec. Plant. V. .S48. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 78. — Koch, Syn. Fl. germ. edit. IL 984. — Metten. Fil. Horti Lips. 67. Scolopendrium officinale DC". Fl. frani,-. IL 552. Scolopendrium Phyllitis Koth, Fl. Germ. HL 47. Scolopendrium Lingua Cavan. Praelect. 253. Scolopendrium minus Fee, Gen. Filic. 209, tab. 17 D, Fig. 3. Asplenium Scolopendrium L. Spec. Plant. 1079; edit. 11. 1537. Phyllitis Scolopendrium Newm. Hist. of british Ferns edit. IL 10. Asplenium elongatum Salisbury, Prodr. 402. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. Taf. 83. — Engl. Bot. tab. 1150. — Svensk Bot. tab. 143. — Hook. British Ferns tab. 37. — Moore et Lindley, Brit. Ferns tab. 42. — Moore, Nature printed british Ferns IL tab. 82 bis 92. — Lowe, Native Ferns IL tab, 49 bis 56, Fig. 593 bis 778. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 31. — Erbario critt. ital. no. 302. — Schultz, Fl. Galliae et Germ, exsicc.no. 1170. Rhizoni aufsteigend bis fast aufrecht, bis 6 cm lang und 5 mm dick, die braune Oberfläche der jüngeren Theile sehr dicht spreu- schuppig; Spreuschuppen glänzend dunkelbraun und meist mit Stich in's Violette, bis 1 cm lang und fast 3 mm breit, eilanzettlich bis lanzettlich, lang bis haarartig zugespitzt, mit mehr oder weniger herzförmigem Grunde angeheftet, vorzüglich am Eande der Basis und der unteren Hälfte mit vereinzelten kurzen bis längeren, ge- gliederten und mit einer länglichen dunkelbraunen Drüsenzelle endenden, meist zurückgebrochenen, im Alter meist vertrockneten und abgebrochenen Wimperhaaren besetzt, die mit ziemlich dicken, braunen, glatten Seiten wänden versehenen Zellen etwa doppelt bis dreimal so lang als breit. Blätter das Rhizomende büschelig be- setzend, bogig überneigend, hellgrün, fleischig bis mehr oder weniger lederig, bis 1 m und darüber lang, überwinternd. Blatt- stiel in der Länge ausserordentlich wechselnd, selten halb so lang als die Spreite, in der Regel nur ein Drittel der Spreitenlänge er- reichend, gewöhnlich viel kürzer, grünlich oder mattbraun über- laufen bis braun oder purpurnbraun, fast halbstielrund mit flacher oder schwach convexer Bauchseite und meist mit schwacher 120 Längsfurche yersehenen Flanken, die mehr oder weniger breit an- geschwollene und dabei etwas verflachte Basis von braunen Spreu- schuppen ähnlich denen des Rhizomes dicht bedeckt, der übrige Theil mit ähnlichen abstehenden, allmählich kleiner und schmäler werdenden und an ihrem Grunde oft lappigen Spreuschuppen reichlich oder sparsamer besetzt bis im Alter kahl oder fast kahl; die Basis des Stieles zwei dick plattenförmige, nach der Bauchseite etwas divergirende, im Querschnitte längliche aber mehr oder weniger halbmondförmig gebogene und ihre Concavität nach aussen kehrende Fibrovasalsträne-e auf- rig. 88. nehmend, von denen jeder auf seinen Flanken von einer ziem- lich umfangreichen Gruppe dick- und dunkelbraun -wandiger Scle- renchymzellen begleitet wird, und die sich eine Strecke oberhalb der angeschwollenen Stielbasis bis etwa zur Mitte des Blattstieles einander soweit nähern, dass die einander zugekehrten Scleren- chymplatten zu einem im Quer- schnitte X förmigen Sclerenchym- strange verschmelzen, die dann weiter aufwärts zu einem vier- furchigen, im Querschnitte schmetterlingsförmigen (einem recht fetten X gleichenden), in seinen vier Ausbuchtungen von je einem schmächtigen braunen Scolopendrium vulgare Sm. Blattgruppe auf dem Scheitel des Khizomes, o i i x i i -i. i_ , „„,.. 1- . n ■■ SclerencJivmstrange begleiteten, -i natürlicher (jrosse. - o ir> t 2 halbmondförmige Holzkörper einschhessenden Bündel sich vereinigen, dessen Holzkörper erst unmittelbar unterhalb der Spreite zu einer einzigen, im Querschnitte Xförmigen Gruppe verschmelzen*). Spreite bis 60 cm und '") Ausnahmen im Verlauf der Stränge kommen hier wie au(-li anderwärts vor. So tritt in kürzeren und schwächeren Stielen Vereinigung der Stränge oft schon kurze Strecke oberhalb der Basis ein und zeigt sich der vereinigte Strang in seiner hinteren Seite mehr oder weniger auffallend verschmälert und ohne Begleitung des (übrigens auch in normalen Fällen hier meist schwächer als an den anderen Seiten entwickelten) Sclerenchymbündels. 121 darüber lang und bis 8 cm breit, aus tief licrzförmigem Grunde länglicli- oder lineal-lanzettlich oder breit linealisch (zungenförmig), kurz gespitzt oder stumpf, über dem Grunde oft ein wenig buchtig- versclmiälert, meist ganzrandig, in der Jugend stets und häufig noch im Alter unterseits mit sehr schmalen, fast haarförmigen, braunen, angedrückten Spreuschuppen zerstreut besetzt und auch die oberseits fast flache, unterseits stark vortretende Mittelrippe unterseits mit Spreuschuppen (ähnlich denjenigen des Blattstieles) bald reich, bald spärlich besetzt. jSTerven meist 2 — 3 mal gegabelt die erste Gabelung häufig unmittelbar am Grunde stattfindend, die Aeste mit keuliger Anschwellung kurz vor dem Rande endigend. Sori lang linienförmig , bald schon dicht über dem Grunde auf- tretend, bald nur in der oberen Hälfte oder an der Blattspitze entwickelt, bei kräftigster Ausbildung fast die ganze Breite zwischen Mittelrippe und Rand einnehmend, gewöhnlich aber kürzer und oft nur einen Mittelstreifen von etwa einem Drittel Breite der ent- sprechenden Blattseite bildend, die Sporangien der Soruspaare zuletzt zu einem dicken, braunen Polster zusammentretend. Schleier häutig, ganzrandig, aus grösstentheils der Schleierlänge parallel gestreckten Zellen mit schwach buchtigen Seitenwänden gebildet, in der Jugend farblos, zuletzt bräunlich und zurückgeschlagen. Sporen hellbraun, verhältnissmässig klein, kurz und dick bohnen- förmig (von Rücken- oder Bauchseite gesehen breit- oval), ihre Oberfläche reich, aber unregelmässig mit spitzlichen Warzen bis längeren Stacheln besetzt, welche stellenweise zu bald nur niedrigen, bald hohen, häutigen, am Rande unregelmässig kammartig gezackten, hie und da netzig zusammentretenden Leisten zusammenfliessen*). So ausserordentlich die Pflanze in unseren Gärten zur Bildung von Monstro- sitäten geneigt ist (Moore beschreibt a. a. 0. deren 155, Lowe a. a. 0. eine noch grössere Zahl von allerdings oft einander sehr ähnlichen Formen) und so oft solche in England gefunden werden, so selten scheinen dieselben in unserem Florengebiete *) Sporen von Pflanzen verschiedener Fundorte zeigen bezüglich der Exo- sporverdickungen bisweilen kleine Differenzen. So sind an von mir aufliewahrten Präparaten von Exemplaren von Feldkirch (Vorarlberg) und Lezzeno (Comer-See) die Hautleisteu fast sämnitlicher Sporen äusserst kräftig entwickelt und zum weit- maschigen Netze verbunden, so dass sie bei geeigneter Lage der Sporen ohne Unterbrechung am gesammten Umfange gesehen werden. Sporen von badischen Pflanzen (Werenwag) dagegen haben die Leisten nur theilweise und auf kurzen Strecken und sehr niedrig ausgebildet. In allen Fällen müssen selbstverständlich völlig reife Sporen zur Untersuchung gewählt werden. 122 aufzutreten. Unter den Pflanzen zahlreicher Fundorte sind mir in wenigen Exem- plaren nur vorgekommen : a. var. crispa Willcl. Spec. Plant. V. 349. — Moore, Natare printed british Ferns IL 139, tab. 83 B. ■ — Spreite meist unfrucht- bar, breit zungenförmig, mit stark welligen, oft klein gekerbten Rändern und kräftig entwickelten basalen, einander bisweilen übergreifenden Herzlappen. (Vgl. S. 124.) ß. var. daedalea Doli, Flora v. Baden I. 20. — S. officina- rum 6 daedaleum, t multifidum et C ramosum Willd. Spec. Fl. Y. 349, 350. — Moore, 1. c. tab. 86 B, 87 B, 89, 90 etc. - Lowe, 1. c. — Spreite an der verbreiterten Spitze wellig oder kraus, mehi- oder Aveniger tief einmal oder wiederholt gabeltheilig oder ungleich- massig bis sehr unregelmässig gespalten; oder die Spreite bis zur Hälfte oder tiefer oder bis zum Grunde gabel- oder mehrspaltig oder ein verzweigter Blattstiel zwei oder mehrere einfache oder wieder gabelspaltige Spreiten tragend. Wird von Moore und Lowe in zahllose Formen zerspalten, die jedoch allmählich in einander übergehen, wie andererseits nicht immer an allen Blättern einer Pflanze constant auftreten. (A^gl. S. 124.) Unter den sonstigen Formen sind wohl am ausgezeichnetsten: var. margi- nata Moore (h c. 139, tab. 86 A) mit schmal-länglichen, riemenförmigen Blättern, vor deren eingeschnitten-gelappten Eändern sich unterseits in einer gewissen Ent- fernung eine gleichfalls gelappte Falte (verdoppelter Band) erhebt, welche auf ihren beiden Flächen Sori entwickelt; — und var. suprasorifera Lowe (L c. 329, tab. 56 A) mit kerbig - gelappten , aber sonst normal gestalteten Blättern, welche Sori sowohl auf der Unter- als auch auf der Oberfläche entwickeln. Von sonstigen Ausnahmen sind zu erwähnen, dass im Verlaufe eines Xervenastes nicht sehr selten Schlingen (meist in Gestalt einer mehr oder weniger gestreckten 0) gebildet werden, dass bisweilen benachbarte Nervenäste (sowohl der Zweige eines und desselben als auch benachbarter Secundärnerven) durch eine quere Anastomose verbunden sind, und dass bei jungen (herzförmige bis herzförmig- längliche Blätter besitzenden) oder zwergigen Pflanzen die sonst erst in der Spitze des Blattes und allmähhch auftretende Nervatio Eupteridis fast über die ganze Spreite (mit Ausschluss des herzförmigen Grundes) sich verbreitet. Die ihre Sporen von Juli bis September reifende Art wächst in steinigen, feuchten , schattigen "Wäldern , an feuchten Felsen und iu Felsspalten, an Wasser- leitungen und in alten Ziehbrunnen. Im nördUchen Gebiete tritt sie sehr zerstreut auf und fehlt manchen Florengebieten gänzhch; erst im Süden und namentlicli in gebirgigen Gegenden desselben wird sie häufiger. Eugen (nach Milde , Sporenpfl. 19). — Nördüches Oldenburg (im Holze bei Neuenburg, nach Milde, a. a. O.l — Hannover: im Brunnen vor dem Wirthshause in Völksen und im Kalksteinbruche auf dem Limberge bei Gestorf (v. Holle. Fl. d. Gegend v. Hannov. 14); auf der Paschenburg ! und auf dem Ith 123 über Coppenbrügge bei Hameln (Pflümer, im 11. Jahrester. d. naturhist. Gesellsch. zu Hannover, S. 29). — Braunschweig und Harz: Felsen am Seiter bei Greene! in schattigen Wäldern des Harzes! (Hampe, im Herbar. Luerssen). — Provinz Brandenburg: im Schlossgarten zu Lübbenau (Ascherson. Fl. d. Prov. Brandenb. S. 913, mit der Bemerkung: ob verwildert oder nur angepflanzt?). — Schlesien: Urthonschieferfelsen der Moisdorfer Schlucht bei Jauer (nach Fick, Fl. V. Schles. S. 561); auf Gneiss des Queisthales zwischen Friedeberg und Greifenberg I (vgl. auch Sitzungsber. d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1874, S. 31). — Luxemburg: bei Echternach, Schengen, Mersch, Mauternach etc. (vgl. Koltz, Prodr. de la flore de Luxemb. H. 18). — Westfalen, Eheinprovinz und Hessen: bei Trier an mehreren Stellen, aber nicht häufig (bei Corlingenl ferner nach Eosbach, FI. v. Trier, S. 171, bei Birresboru, im Ealinger Eöder, in der Bachschlucht zwischen Merzlich und Eoscheid , zwischen Eamstein und Butz- weiler, gegenüber Hamm, sehr zahlreich am Wassei'liesch , etc.); Aachen (an der Emraaburg, nach Förster, Fl. v. Aachen, S. 428) ; am Laacher See ! an der Ehren- burg! Burg Lahneck! Altenahr! ferner bei St. (xoar, Düsseldorf, Eupen, Boppard etc. (nach Becker, in Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheinlande, XXXTV". 63), bei Tecklenburg und auf dem Sparenberge bei Bielefeld in Westfalen (nacii Milde, Sporenpfl. IS): Gahrenberg bei Hofgeismar und Asmannstein und Stock- hausen bei Grosslüder (nach Milde. Sporenpfl. lii), früher auch bei Marburg (Milde, a. a. 0.). — Sachsen: an Mauern der herrschaftlichen Gärtnerei in Gaussig (nach Wünsche, Filices Sax. 7. — ob wild ? '?) ; früher auch in der säch- sischen Schweiz am Kuhstalle! doch hier, sowie bei Zwickau und im Schwarz- mühlengrunde zwischen Eosenthai und Markersbach seither nicht wieder gefunden. — Böhmen: Bad Liebwerda bei Friedland (nach Wünsche, Fil. Sax. 7) und im Brimnen eines Bauernhofes im Dorfe Dobren bei Suchdol im Budweiser Kreise (Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böhmen, S. 695 — nach demselben Verf. angeblich auch bei Hrabesin. Neustadt an der Mettau, bei Ottendorf und am Eollberg bei Niemes). — Mähren: „in der Macocha" (Milde, Sporenj^ü. S. 19). — Thüringen: an einem Felsen hinter Waldeck bei Jena (Bogenhard, Fl. v. Jena, S. 411 — oli noch? ich konnte die Pflanze nicht auffinden). — Lothringen. Elsass, Vogesen: bei Metz, St. -Avold, Launstroff bei Sierk etc. (nach Godron, Flore de Lorraine, H. 475): Münster, Eappoltsweiler, Gebweiler, Barr u. a. 0. im Gebiete der Vogesen (Kirschleger , Flore Vogeso-Ehenane, H. 272). — Pfalz: bei Dürk- heim (Kirschleger, a. a. 0.). — Baden und Würtemberg: auf Jurakalk im Donauthale bei der Neudinger Mühle, und bei Wildenstein, in der Eichtung gegen Werenwag! ferner im Wiesenthaie zwischen Steinen und Höllstein, bei Eheinfelden, bei Baden auf der Yburg: auf der Eheinfläche hie und da in alten Brunnen, namentlich in Oberbruch unweit Steinbach, in Wintersdorf und Ottersdorf bei Eastatt , in der Gegend von Wertheim und Mosbach , ferner bei Heidelberg im Schlossgraben und am Wege zum Wolfsbrunnen (nach Doli, Fl. V. Baden I. 20); am üracher Wasserfalle in der Würtembergischen Alp! — Jura: durch die ganze Kette von Genf bis Basel t,BernouUi, Gefässkrvpt. d. Schweiz, S. 22). — Durch die gesammte Alpenkette zerstreut: in der Schweiz von den niederen Bergen bis in die alpine Eegion, in der Ebene nicht selten in Brunnen, nacJi Gremli (Excursionsfl. 4G0) dem Canton Schaffhausen fehlend ; sonst im Aargau verbreitet (Mühlberg, Fl. d. Aarg. S. 207), in Appenzell, Graubündten (bei Sils, Thusis, Luziensteig, etc.), im Beruer Oberland (Interlaken. 124 Stocken, Gemiiii), im vmteren Ehonethale und im Bassin des Genfer See"s, z. B. bei St. Triphon! (vgl. Bernöulli, a. a. 0.); — im benachbarten Departement Haute Savoie am Mont Saleve! Mont Vuache! und in der Lombardei bei Lezzeno am Comer-See! — bairische Alpen (Wälder am Walchensee!): — Vor- arlberg (Feldkirch! am Hacken, am Kapf, am Pfänder, am Wege von Götzis )iaeh Eankweil, etc. — vgl. Bruhin, Gefässkryptog. Vorarlb. S. 37); — Tirol Georgenberg bei HalH im Tschnipenthale bei Leifers nächst Bozen! Schlucht am Sarnerwege bei Bozen I Salurn ! in der Nähe des Wasserfalles von Varone bei Eiva! und an der Euine Ampola im Val di Ledro! nach Hausmann's M. v. Tirol S. 1049 ferner bei Lienz im Pusterthale, im Zillerthale, im Unterinnthale bei Kössen, bei Meran); im benachbarten Venetien bei Verona (Milde, a. a. 0.; Bertoloui, Fl. ital. crypt. I. 83); — Salzburger Alpen (in der Bluntau bei GoUing! auf dem Untersberg! und auf dem Schafberg!); — Oberoest erreich (Schnee- berg ! ferner Laubwälder am Adelmannsstein in der Bodenwies — nach Steininger, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1881, S. 138); — Kärnthon (im unteren Wildensteiner Graben der Alpe Obir ! Satnitz , Lavantthal in der Umgebung von St. Paul und an den Abhängen der Goding bis zur obersten Behausung an der Koralm, am kleinen Loibl — vgl. Fächer und Jabornegg, Fl. v. Käruthen I. 83); — Krain (bei Caporetto im Görzer Kreise!). — Dalmatien: bei Zara und Marcasca (nach Visiani, Fl. v. Dalm. L 39). — Croatien: Zvecevo in Slavonien! Zakalj bei Fiume (nach Untchj . in Oesterr. bot. Zeitschr. 1883, S. 85); zwischen Varasdin und St. Ivan , bei Agram , Ozalj , Belaj , Fuzine , Sluin und sonst verbreitet (Neil- reich, Vegetationsverhältnisse v. Cr. S. 9. — Schlosser et Vukot. Fl. croatica 1317). — Ungarn und Siebenbürgen: häufig beim Herkulesbad bei Mehadia! Pröläsz ! Venacz ! Diösgyör ! etc. (vgl. Borbäs , in Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien XXV. 787); Arpascher und Fogarascher Alpen, Hatszey, Talmesch, Giresau, Lövete, Zalathna 'etc. in Siebenbürgen (Fuss, Fl. Transsylv. 771). — Galizien und Bukowina: Babia Gora, Zamczysko in den Pieninen, Berg Chelm im Thale Ojcöw und bei Pioskova Skala (die letzten beiden Fundorte auf russischem Gebiete — nach Eehmann, in Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien 1862, S. 844); in der Tatra, am Kronenberge, in den Stryjer Bergen, bei Solka und sonst zerstreut (vgl. Knapp, Pll. Gahz. S. 5) , in Strychance bei Stauislau (nach Blocki, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1883. S. 3!»). var. ß , crispa : Schneeberg in Ober-Oesterreich ! Ansemberg , Foels und Schengen in Luxemburg (Koltz, Prodr. IL 18: var. y crispum und S undulatum). Neanderthal bei Düsseldorf (Milde, Fil. Europ. 89). Tar. y, daedalea (Spi'eite gegabelt) : Schlucht am Sarnerwege bei Bozen in Tirol! Ehronburg, Lahneck und Schluchten bei Linz in den preuss. Eheinlanden (nach Becker, in Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. XXXIV. 63 : var. c. furcatum). Düsseldorf; Villeneuve Canton im Waadt (Milde, Fil. Europ. 89). 125 14-. S. hybricluiu Milde, iu Verhandl. d. zool.-botan. Gesellscli. zu Wien 1864, S. 235, Taf. 18; Sporenpflanzen, 8. 19: Filices Europ. pag. 92. — Fig. 89.*) Khizom kurz und dick, mit sehr dunkelbraunen, fast schwärz- lichen Spreuschuppen dicht besetzt; Spreuschuppen aus tief herz- förmigem Grunde schmal-lanzettlich, mit einer Drüsen zelle endend, am Kande mit horizontal abstehenden, an der Spitze gleichfalls eine Drüsenzelle tragenden Zähnen, ihre polyedrischen Zellen mit stark verdickten, dunkelbraunen Seitenwänden. Blätter kurz gestielt, der 6 — 7 Linien lange, grüne, nur am Grunde schwarzbraune, auf der Vorderseite von einer Längsfurche durchzogene Stiel mit zwei im Fis. 89. »ScolupeiKlriuin hybrid um Milde. A Pflauze und B fertiles Blatt derselben von der Unterseite gesellen , in halber natürl. Grösse. C Stück des Blattes mit Nervatur und Sorusstollung, letztere durch i? r , V '''■V.'r "i ^ «" - :-5;J. i Schleier. Weber 186 Trichomanes crenata Gilibert, Exere. Phytol. II. 556 (sec. Moore, 1. c). Abbildungen: Sclikuhr, Kryi^t. Gew. I. Taf. 74. — Flora danica tab. 119. — Svensk Bot. tab. 131. — Engl. Bot. tab. 576. - Hook. British Ferns tab. 29. — Moore et Lindlej-, British Ferns tab. 39. — Moore, Nature printed british Ferns II. tab. 75, 76. — Lowe. Native Ferns IL tab. 46 et Fig. 54s— 574. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 25 und 90. — Erbario critt. ital. no. 154 (A. microphyllum) et 703. Ehizom bis 3 cm und darüber lang, IV2 — 2 mm dick, kriechend bis aufsteigend, verzweigt, die Aeste später sich trennend aber ver- filzte, grosse, dicht und reich büschelig oder rasig beblätterte, reich bewurzelte Stöcke bildend, die dunkelbraune Oberfläche der jüngeren Ehizomtheile von Spreuschuppen dicht bedeckt. Spreuschuppen schwärzlich, bis 4 mm lang und '^/^^ mm breit, lanzettlich bis lineal- lanzettlich, lang haarartig zugespitzt und mit kugliger Zelle endigend, am Kande häufig mit einzelnen meist zurückgebrochenen, der Haar- spitze ähnlichen Wimpern oder einzelnen ähnlich gebauten Lappen, die jedoch wie die Schuppenspitze nur an jüngeren Schuppen un- verletzt vorhanden sind; die verdickten Seiten wände der Zellen lebhaft bis dunkel rothbraun, gelblich- oder schwärzlich-braun und nicht selten (vorzüglich in der oberen, häufig stärker verdickte Seitenwände zeigenden Schuppenhälfte) mit kleinen warzigen Yor- sprüngen, die unverdickten Flächeuwände farblos oder gelbich, ein Scheinnerv (S. 152 und Fig. 105) in der Eegel bei der Mehrzahl der Schuppen vorhanden, doch oft unregelmässig oder sehr schmal oder erst eine Strecke weit oberhalb der Basis oder selbst erst in der Mitte der Schuppe beginnend. Blätter gut überwinternd (und dadurch die reiche Beblätterung älterer, kräftiger, nicht selten weit über 50 in voller Entwickelung stehende Blätter zählender Stöcke mit bedingt), meist derb, oberseits satt- bis dunkel-grün, unterseits heller, 5—32 cm lang und 7 — 19 mm breit, schmal lineal-lanzett- lich bis lanzettlich, einfach fiederschnittig, die untersten Segmente in der Kegel allmählich verkleinert, die obersten plötzlich zur läng- lichen, stumpfen, fiederspaltigen Blattspitze (Terminalsegment) zu- sammenfliessend. Blattstiel bis 6V2 cm oder etwas darüber lang, meist aber viel kürzer und stets viel kürzer (^/^ so lang oder weniger) als die Spreite, wie die gesammte Rhachis glänzend und dunkel roth- bis kastanien-, purpurn- oder schwärzlichbraun, beide in der Jugend mit sehr kurzen, angedrückten, weisslichen Gliederhärchen mit blasiger Endzelle zerstreut besetzt, im Alter meist kahl, elastisch und in der Eegel mehr oder weniger federförmig gebogen, halb- stielrund, mit stark gewölbter Eückenfläche, oberseits dagegen flach 187 oder nur schwach gewölbt aber beiderseits von einem schmalen, äusserst zart gekerbten, hie und da lappig erweiterten, hellbraunen (in der Jugend grünen oder grünlichen), häutigen, durchscheinenden, zerbrechlichen, an der Insertion der Segmente unterbrochenen Flügel eingefasst und daher nur scheinbar längsrinnig (vgl. weiter S. 192 und Fig. 113). Centraler Fibrovasalstrang des Stieles wie hei den voraufgehenden Arten an der Insertion mit 2 plattenförmigen, flach- riunigen, im Querschnitte halbmondförmigen Holzkörpern (vgl. S. 158, Fig. 106 a), die rasch zum im Querschnitte ungieich-vierschenkeligen und bereits unterhalb der Mitte des Blattstieles zum dreischenkeligen Strange verschmelzen und in letzterer Gestalt auch durch die ganze Rhachis verlaufen ; Zellwände des den Fibrovasalstrang umgebenden parenchymatischeu Grundgewebes braungelb. Segmente der Spreite unter einander und mit der Ehachis gewöhnlich in einer Ebene gelegen (vgl. jedoch S. 193), jederseits zu etwa 15 — 40, horizontal- oder wenig aufrecht-abstehend, Wechsel- oder gegen- bis fast gegen- ständig (an derselben Pflanze oder demselben Blatte variabel), kurz oder sehr kurz gestielt und die Stielbasis ringsum oder nur aus- wärts von der Farbe der Rhachis und bisweilen auch schwach an- geschwollen, bei der zuletzt stattfindenden Abgliederung der Segmente diese braun bis schwarzbraun gefärbten Stielbasen als zahnartige Yorsprünge oder kurze Stielchen an der Rhachis stehen bleibend; Segmentfläche oberseits kahl, unterseits mit sehr kurzen, weisslichen, angedrückten Gliederhärchen mit blasiger Endzelle zerstreut besetzt bis fast kahl, aus ganzrandiger und meist ungieichhälftiger , in der hinteren Hälfte schmal-, in der vorderen Hälfte breit - keilförmiger bis parallel der Rhachis gestutzter oder (bei den unteren Segmenten und beiderseits geöhrten Formen) aus fast oder völlig gleichhälftig gestutzter, sehr selten ein- oder beidseitig geöhrter Basis rundlich (die untersten fast halbkreisrund) bis eiförmig oder länglich, vorne meist abgerundet oder seltener fast gestutzt, am meist etwas um- gebogenen bis umgerollten Rande gekerbt oder selten (und dann meist unregelmässig) lappig-gekerbt bis fiederspaltig oder fast fieder- schnittig. Nervatio Eupteridis mit meist gegabelten (der erste obere gewöhnlich doppelt gegabelt, die letzten jedes Segmentes oft einfach) Secundärnerven mit unverdickten oder selten etwas angeschwollenen, in die Kerbzähne auslaufenden aber den Rand nicht erreichenden Aesten. Sori (bei ein- oder zweimal gegabelten Secundärnerven auf dem vorderen Zweige) länglich, in der Regel bis in die Nähe der Mittelrippe sowohl als des Randes ausgedehnt, die Segmente 188 daher ziemlich gleichmässig bedeckend, zur Zeit der Sporenreife gewöhnlich polsterförmig ziisammenfliessend; Schleier weisslich^ länglich, dünnhäutig, ganzrandig oder unregelmässig und flach ge- schAveift-gekerbt oder selten gezähnelt. Sporen braun, meist breit bohnenförmig, mit sehr unregelmässig anastomosirenden , ziemlich hohen, häutigen Exosporleisten (S. 179, Fig. 111, III a — p; — vgl. ferner S. 180 und folg.). Die gewühnlicli unterschiedenen, im Allgemeinen jedoch zerstreut und nicht allzuhäufig auftretenden Varietäten des A. Trichomanes sind schwer sowohl unter sich als auch von der Hauptform zu trennen, einmal der existirenden Uebergangs- formen wegen, dann auch, weil häufig nur wenige Blätter eines Stockes, bisweilen sogar nur vereinzelte Segmente eines Blattes die charakteristische Segmentforra der betreffenden Abart zeigen und die Mehrzahl der Blätter der typischen Form angehört, beide dann bisweilen auch durch einzelne Zwischenformen auf dem gleichen Eliizome verbunden sind. a. forma typica (genuinum Godron, Fl. de Lorraino IL 475): Segmente aus meist ungleichhälftiger, in der hinteren Hälfte schmal-, in der vorderen breit- keilförmiger bis der Ehachis parallel gestutzter (bei den untersten Segmenten fast oder völlig gleichhälftig gestutzter) Basis rundlich bis eiförmig oder länglich, vorne abgerundet bis fast gestutzt, gekerbt (Fig. 112). Gemeine Form aller Localitäten. ß. vai'. auriculata Milde, in Nova Acta XXVI, 2, pag. 577; Sporenpfl. 39; Fil. Europ. 63. — Segmente theilweise oder der Mehrzahl nach am Grunde der oberen Hälfte geöhrt. — Wie es scheint die häufigste unter den Varietäten. Thüringen: An Felsen des Sichelhammer -Berges bei Gehren! An Felsen des Saalthaies zwischen der Eudels- und Saaleck -Burg bei Naumburg! Schlesien: bei Liegnitz und Strohlen (Milde, Nova Acta 577). Mährisches Gesenke (Milde, a. a. 0.). Tirol: am Sarnerwege bei Bozen! Dolomitf eisen über Schloss Hauenstein bei Seis am Schiern! Ungarn: Herkulesbad bei Mehadia! Diese Varität ist mit der typischen Form durch Uebergänge in der Weise verbunden , dass bei letzterer nicht selten an einzelnen Blättern ein und das andere Segment geöhrt ist. Andererseits zeigen an den zur var. ß zu ziehenden Pflanzen wohl nie alle Segmente die Oehrelung; es finden sich vielmehr zahlreiche Segmente, bisweilen ganze Blätter ohne dieselbe. Die Blattohren selbst sind bald nur schwach angedeutet und dann meist abgerundet, bald stärker entwickelt, dann oft fast dreieckig und bisweilen mit einem zw'eiten Sorus versehen. Vereinzelt erreichen sie selbst fast die Grösse des übrigen Segmenttheiles , dem sie dann auch in reichlicher Fructification gleichkommen. In anderen Fällen ist nicht die obere, sondern die untere Segmenthälfte geöhrt, das Ohr dann meist kräftig und stumpf gespitzt entwickelt (so ganz vorzüglich bei den erwähnten Pflanzen vom Sarnerwege bei Bozen); oder es sind an vereinzelten Segmenten beide Hälften schwach oder stärker geöhrt, die Segmente daher spiess- förmig. Letztere Form macht deshalb den Uebergang zur var. Harovii. Bisweilen ist auch (namentlich bei üppigen Pflanzen) an einzelnen Segmenten das Ohr durch einen tieferen, sogar bis zur Mittelrippe (resp. Insertion) reichenden Einschnitt von der übrigen Segmentfläche als ein keilförmiges oder aus keilförmiger 189 Basis verkehrt-eiförmiges, am Vorclerrande gekerbtos Secundär- segment getrennt, und diese von Milde bei Gräfenberg im österreichischen Schlesien (Nova Acta XXVI, 2, pag. 577 als forma secta), von mir am Sichel- hammer-Berge bei Gehren in Türingen beobachtete Form macht dann den Uebergang zur var. incisa. Letzteres geschieht noch auffalliger durch Pflanzen, bei welchen auch an der Basis der unteren Segmenthälfte ein (meist kürzerer) Einschnitt hinzukommt, wie dies bei einer meiner Pflanzen der Eabenhorsfschen l^o. 25 von Zaule bei Triest der Fall ist, die man auch unbeanstandet als eine weniger entwickelte var. incisa betrachten konnte, zumal die Ohrbildung bei ihr nur schwach angedeutet erscheint. y. var. lobato-creuata DC. Fl. frany. II. 554 et Godron, Fl. de Lorraine II. 475 partim, (var. crenato-lobata Moore, Nature printed british Ferns IL 110.) — Segmente lappig -gekerbt (und mit spitzen Einschnitten) bis tief welhg- oder buchtig -gekerbt, einzehie Lappen oft kurz zweispaltig. — Fichtelgebirge: Felsen und Mauern im Oelsnitz - Tliale ! Tirol: Bozen! bei Eazzes am Schiern! Ungarn: bei Dubova! nach Borbiis (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellschaft Wien, XXV. 7S5) im Kazän-Thale bei Plavisevica und bei dem Herkulesbade bei Mehadia. Die Basis der Segmente dieser Form ist bald keil-, bald mehr oder minder ausgepi'ägt geöhrelt-spiessförmig. Der Diagnose nach dürfte auch Milde's forma badensis von Istein in Baden (in der Grotte am Klotz) hierher gehören, von der es heist: ,,Segmenta nonnuUa basi hastata, nonnulla cuneata, obtusa, circum profunde crenata, pleruraque autem repanda, ovalia" (Milde, Fil. Europ. 6ä.) Milde's forma nassaviensis von Weilmünster in Nassau kenne ich gleichfalls nur aus der Diagnose. Letztere lautet (a. a. 0. S. 63) : „Segmenta ovata, acuta, lobato-crenata. basi utrinque cuneata, profunde incisa, auricula sublibera crenata." Die Pflanze scheint also den Uebergang zwischen der zuletzt erwähnten forma secta der Varietät ß und der var. y lobato-crenata zu machen. S. var. Harovii Milde, Sporenpfl. 39 ; Fil. Europ. 63. (A. Harovii Godr. 1. c.) — Segmente eiförmig, stumpf, am Grunde beiderseits geöhrt (spiessförmig) , gekerbt oder meist lappig- bis fast buchtig- gekerbt , die Sori am Grunde der Segmente bisweilen diplazioid. — Lothringen: Metz (Godr. in Bot. Zeit. 1843, S. 551). Tirol: im Bannwalde bei Prax im Pusterthale! bei Eazzes am Schiern! Ungarn: im Kazän-Thale! Die meist robustere Pflanzen mit grossen Segmenten umfassende Form ist weder von var. ß auriculata, noch von var. y crenato-lobata genügend scharf trennbar, da eine gleich kräftige Ohrbildung auch bei den letztgenannten Varietäten vorkommt, die Tiefe der Kerbung des Segmentrandes variabel ist und der dii^lazioide Sorus der Segmentbasis nur hie und da beobachtet wird. Im Uebrigen ist bald der aufwärts , bald der abwärts gekehrte Lappen der Segmentbasis der kräftiger entwickelte. Bei den Tiroler Pflanzen von Prax erreicht er bis 3 mm Länge und Breite und hier (wie in anderen Fällen kräftiger Ausbildung) ist der entsprechende basale Secundärnerv gefiedert und von seinen jederseits bis zu 3 vorhandenen Tertiärnerven sind die unteren 1 — 2 Paare gegabelt. Durch letzteres Merkmal schliessen sich derartige Formen der var. rotundata (S. 190) an. e. var. incisa Moore et Lindl. British Perus tab. 39 D, E. Moore, Nature printed british Ferns II. 102, 109; tab. 76 bis, Fig. A. BernouUi, Gefässkrypt. d. Schweiz S. 15. Milde, Sporenpfl. 39. Schkuhr, Kr^-i^tog. Gew. I. tab. 74, Fig. f. 190 (forma helveticaMilde, Fil. Eur. 63.) — Segmente wenigstens theilweise fiederspaltig bis fast fiederschnittig, die Secimdärabschnitte keilförmig bis länglich und unregel- mässig gekerbt oder zwei- bis vierlappig. — Schweiz: auf dem Plattenberge im Glarus und bei Bex (Bernoulli , a. a. 0.). Typische Exemplare dieser Standorte sah ich nicht; ein weniger charakteristisches, die betreffenden Merkmale nicht an allen Segmenten zeigendes armblätteriges Exemplar besitze ich aus Ungarn: Berg Golec zwischen Plavisevica und Dubova (vgl. auch Borbäs, a. a. 0. 786). Ich beobachtete ferner in Thüringen an Kalkfelsen zwischen der Eudels- und Saaleck- Burg bei Naumburg imd an Buntsandsteinfelsen im Zeitzgrunde bei Eoda (Jena) Pflanzen, welche zwischen sonst typischen Blättern einzelne Blätter mit den Merkmalen der vorliegenden Varietät trugen. Dass die var. auriculata Uebergänge hierher zeigt, wurde schon (S. 189) erwähnt. Das Vorkommen der wie es scheint oft steril bleibenden (vgl. Moore, Bernoulli, Schkuhr 11. cc.) var. incisa wird ferner für die Eifel (auf einem Basaltkegel — Eishöhle bei Gerolstein — an einer beschatteten feuchten Stelle in Gemeinschaft mit der gemeinen Form: Becker, in Verhandl. d. naturhist. Ver. f. d. preuss. Eheini. und Westf. XXXIV. 73) und das nordöstliche Böhmen (sehr selten am Berge Kleis: Celakovsky, Prodr. S. 8, als ß, pinnatisectum) angegeben; ebenso soll sie in Sachsen bei Herrnhut (am Eichler bei Eennersdorf) und Aue (am Elossgraben) gefunden worden sein (vgl. Wünsclie, Fil. Saxon. ^). L,. var. umbrosa Milde, in Nova Acta XXVI, 2, pag. 577; Sporenpfl. 39: Fil. Europ. 63. — Blätter fast niederliegend, dünn, schlaff, hellgrün, mit länglichen, grob gekerbten Segmenten mit wenigen (bis 2 Paar) kürzeren, oft rundlichen Sporangienhäufchen. — An sehr schattigen LocaHtäten (unter Baumwurzeln und Gebüsch, in tiefen Felsspalten, Höhlen), doch allmählich in die gewöhnliche Form übergehend. Das von Milde a. a. 0. noch besonders hervorgehobene Merkmal rechtwinkelig abstehender Segmente ist nicht nur solchen Schattenformen eigen, sondern auch bei Pflanzen anderer LocaUtäten zu beobachten. ?/. xar. rotundata Milde, Fil. Europ. 64. — Pflanze hoch, mit 22 cm langen, 18 mm breiten Blättern; Segmente aus ungleichhälftig-keiLförmiger oder beiderseits geöhrter Basis fast rundlich (S— 12 mm lang, 6— 10 mm breit), breit abgerundet, gekerbt, in der oberen Hafte mit 6—7, in der unteren mit 5—6 Secundärnerven, der erste obere zweijochig-gefiedert mit gegabelten Aesten. (Vgl. auch var. Harovii, S. 1S9). — Mir unbekannte Form, welche nach Milde ausser auf den canarischen Inseln und Sardinien auch in Tirol vorkommen soll. Die von Borbäs unter diesem Namen (Verhandl. d. zool.- bot. Gesellsch. Wien, XXV. 780) aufgeführte ungarische Pflanze gehört nach Ansicht eines Originalexemplares nicht hierher, sondern einzelnen Blättern nach in den Formenkreis der var. Harovii. Ö. var. micropliylla Milde, Fil. Europ. C3. (A. microphvllum Tineo, 1. c. — A. Trichomanes var. libanotica Bolle in Zeitschr. f. allgem. Erdkunde 1866, S. 213; sec. Milde, 1. c). — Pflanze klein, mit fast rosettenförmig niederliegenden Blättern; Segmente aus keilförmigem Grunde fast länglich, 8 mm lang, 4 mm breit, stumpf, ausgeschweift- gekerbt, jederseits mit 3 Secundärnerven. — Nach Milde ausser in Itahen und am Libanon auch im südlichen Tirol vorkommend. — Auch diese Form ist mir in authentischen Exemplaren unbekannt, da die hierher gezogene No. 154 des Erbario critt. italiano in meinem Exemplare dieser Sammlung zufällig fehlt. 191 Zwergformeu (die nicht mit jugendlichen Pflanzen verwechselt werden diirfen'i ohne sonstige besondere Charaktere kommen hie und da im Gebiete an trockenen, exponirten Loealitäten vor; sie gehen allmählich in normal entwickelte Formen über, sind unter Umständen vielleicht nur das Ergebniss einiger unmittelbar auf einander folgender trockener Jahre, welche die Pflanze am Erreichen ihrer normalen Blattgrösse, vorzügHch aber auch daran hindern, in dem sonst kräftigen Rhizome die für die typische Entwickelung der neuen Blätter nöthigen Nährstoff"e aufzuspeichern, die allerdings von den überwinternden Blättern zum Theil geschafft werden können, zum nicht unbedeutenden Theile jedoch den Vorräthen des Rhizomes entnommen werden dürften. In die Eeihe solcher Zwergformen gehört nach Ansicht der mir vom Autor mitgetheilteu Originale das Aspleniura Pechuelii 0. Kuntze von der völlig busch- und waldfreien Porphyrkuppe des Spitzberges bei Würzen in Sachsen. Es theilt alle Charaktere mit dem A. Trichoraanes ; selbst die Flügel des Blattstieles und der Rachis, welche nach Angabe des Autors fehlen sollen, sind vorhanden, wenn auch (der geringereu Grösse der Blätter entsprechend) nicht so breit wie an kräftig entwickelten Pflanzen. Eine nicht durch die Gesamratgrösse, wohl aber durch die auffallende Kleinheit der Segmente bemerkenswerthe Zwergform besitze ich aus dem Oelsnitzthale im Fiehtelgebirge, leider ohne speciellere Angabe der Localitäts- Verhältnisse als „an Felsen und alten Mauern, leg. Meyer". Das kräftige Rhizom trägt bis fast 1 1 cm lange, aber grossentheils nur 4 — 6 mm breite, selten breitere, vollkommen entwickelte Blätter mit meist rundlichen bis verkehrt -eiförmigen, seltener länglichen Segmenten, die an den schmälsten Blättern nur 2 mm lang, kaum 1 V2 mm breit sind und 1 oder 2 Soruspaare tragen. Diese Blätter gehen allmähhch in bis 10 mm breite, Segmente von 5 mm Länge und 27.2 mm Breite tragende Blätter über, die der var. lobato - crenata (vgl. S. 189) angehören, während ■ (U CO ;= U 0 -^ 0 j; c 0 U 'S ^ .2 -^ ^-^ ^ g S ..2 g g.ä •f^ 2 - l3 Ld i ^- S c S '0 •'-' Qj •'-1 Q_i ■■-* =^ CD "^ (-^ HH 0 fc. 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Kleinere bis mittelgrosse, aber durchweg kräftige l'ilanzen. ,-• S i o~ H -d q..^ ^ +; fcij S^ 3 S ^^ 2 T] & f~ •= ..0 3-3 sJ ^^ lO -w .0 ,1- t~ -+ lO cc •* CO CO CO CO .-0 CO CO CO et -t CO -r r- et ro -p ."O co -i< 1 1 lO lO lO lO 1- CO 1 »C iC iO t^ t^ 1 -f CO CO CO CO CO CO CO CO CO CO CO 'CO CO '^ CO CO CO ■^ 1 CO »* l4 CO lO t— LO t^ CO IC .^ vs l- t~ 1 -t< CO ■ro rc CO CO CO CO 1 CO >.o CO CO CO CO Tj< CO CO CO 1 'CO i-O ^+1 •^ CO 10 t^ t~ l^ l^ lO lO 0 r- 1— CO -ti CO ro CO CO CO CO CO in lO CO ."O CO CO LO CO CO CO 1 lO LO -t« l— CO l^ t~ t^ l— t- t- l— l^ t^ l^ 0 lO c- r- t- Tl« -(< CO CO CO CO CO ^ Tfl lO Ttl CO '^ CO "Tf^ >0 CO CO \ -rt LO 10 LO 1T1 l- '0 l- t- t— Ti< Tj^ CO CO CO CO CO Tfl 1 uo \n 1.0 uO lO 1« CO 1 LO iC LO 1 LO LO l— i- i- l- ir- i^ 1 t^ t^ 1 LO ^ «0 CO |co CO CO •* iO lO lO lOlOiOtfO O-^iOiOiO 1 »o 10 t- l- l— 'Si l- I^ ■r> i- t- i— i— iO 10 i.O lO 10 lO lO lO »0 lO lO »0 LO >o Lti iO LO lO CO 1.^ »n »0 2 ^ ^ >^ 1- i~ [^ l- 1-- 1 l~ y? 0 lO lO lO lO :0 lO »O iO lO «iO »0 lO iC lO L^ LO LO ; '>D CO lO — — yD l~ fj \r- X) 1 .i ^ 1 1 "^ ■-T i-O 0 1 CO m LO i-O lO lO I CO LO LO lO CO LO l— t- >» ^~^x-- t- 0 t- CO l^ i iT i-O 1.0 0 t^ CO CO t- CO >0 LO 0 t~ LO LO L^ CO LO 00 t- LO 05 CZ) 00 CO 00 GO M -T< 70 -t< 10 CO CO C-) -M ?>! in, CS -rq C^ C-1 c^ »M C^ T^ CO c^-Mc^icocoicocbcb •^ -* •* CO -^^ C^ CC « »M ^ — 1 — — . -M T^ CD CO 'M CO '^^ — . ^=3^ 0 — «VI t- 00 10 -H ^ C^ CO -f< CO 30 0 CO 10 QO QO CO CO CO T-1 '>\ CS CS — I t^ S "^ 1^ CO O'l CS C^l CS ■>! 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S8p 9Sui3'3 CD 0 0 — Ol T^ C-5 (M C5 r-1 (M — C5 C'l -^ CT3 rM C-l -M -M •rt iT-l lO — 1 -H CO •* 'T-l «M (M »^ '>> ire CO S-l 0 Cß CO CS != fe « <1 -ti © c 'S 2 -^ >^ CS •M -i^ » &< =« p4 © aD :^ H ^ci. ■«< -55 w c- qÖ 317 denen dann 2 kräftigere, im Querschnitte längliche bis ellipsoidische , den Kanten der Bauchseite genäherte als Bauchstränge, ein schwächeres meist cylindrisches als in der Mitte des Kückens verlaufender Eückeustrang bezeichnet werden können. Bei zwei eintretenden Strängen pflegt sich sehr bald ein rasch in die Mitte des Kückens ausbiegendes Bündel von dem einen der Bauchsträuge abzuzweigen; bei drei Bündeln können diese bis zu V^ der Stiellänge verlaufen, ehe durch Gabelung des Kückenstranges ein zweiter Kückenstrang auftritt und nun im Querschnitte vier eine trapezoidische Gruppe bildende Stränge: 2 stärkere Bauch- und zwei schwächere, einander etwas genäherte Kückenstränge sichtbar sind. Diese 4 Stränge ziehen in einzelnen Fällen unverändert bis zur Spreite, in anderen Fällen tritt durch Verzweigung eines der Kückenstränge bald schon unter ein Viertel der Blattstiellänge, bald erst kurz unter der Spreite, bisweilen auch nur vorübergehend ein dritter Kückenstrang hinzu, oder es tritt gar ein solcher vierter auf, so dass auf Schnitten verschiedener Höhe die Zahl der Gefässbündel zwischen 3 — 6 schwankt. Sind auch manchmal 1 oder 2 Kückenstränge kräftiger entwickelt als die übrigen, so zeigen sich in anderen Fällen doch sämmtliche Kückenstränge in der Stärke kaum oder nicht verschieden und jedenfalls existirt eine für die Art -Diagnose verwendbare Constanz von 4 Stielsträngen nicht. Aspidiura lobatum (mit Einschluss von A. aculeatum und ebenso A= Braunii), der vorigen Art zunächst verwandt, zeigt an der Insertionsstelle 3 im Dreieck geordnete Stränge (2 kräftige Bauchstränge und einen schwächeren Kückenstrang) oder 4 (2 Bauch- und 2 Eückenstränge) trapezoidisch gruppirte Bündel , die. im weiteren Verlaufe meist durch Gabelung eines oder zweier Kückenstränge auf zusammen 4 — 5, vorübergehend auch 6 Stränge anwachsen und, wie ein Vergleich der Zahlen der Tabelle No. 2 ergiebt, bald ziemlich oder völlig constant, bald in buntem Wechsel auf Querschnitten verschiedener Höhe sich repräsentiren. Die Angabe Keyserling's von 4 — 0 und normal 5 Strängen trifft also mit der Wirklichkeit zusammen, während Milde's Angabe von 4 Strängen vielleicht nur auf ein paar zufällig gleich zählig erhaltenen Querschnitten beruht. Zur Länge des Stieles steht die Zahl seiner Fibrovasalstränge nicht in Beziehung, eher zur Dicke, insofern im kräftigeren Blattstiele eine grössere Zahl von Strängen nicht allein Platz findet, sondern im Allgemeinen auch auftritt, nicht immer, wie der Vergleich des Blattstieles No. 7 mit den übrigen von A, lobatum genuinum beweist. Für Aspidium Filix mas werden von Milde wie Keyserling 7 Fibrovasal- stränge angegeben und es trifft dies für manche, namentlich mittelgrosse und grosse Pflanzen für die gesammte oder einen grossen Theil der über der basalen Anschwellung liegenden Stiellänge zu, wie besonders che Pflanzen 3 und 5 der Tabelle No. 4 zeigen. Es sind dann 2 kräftigere Bauchstränge, 3 schwächere- Kückenstränge vorhanden, zwischen diesen beiden Gruppen jederseits noch ein gewöhnlich noch schwächerer vierter und fünfter Kückenstrang und es kann durch Gabelung eines Kückenstranges oder durch Anastomose zweier solcher Stränge die Gesammtzahl der Blattstielbündel auf 8 gesteigert, resp. auf 6 gemindert werden, wobei die zwischengeschobenen neuen Stränge sich durch geringere Dicke vor den übrigen auszuzeichnen pflegen. Eben so oft sind aber auch — und nicht allein bei kleineren, sondern auch bei mittelgrossen Pflanzen — gegen die Spreite oder m der oberen Hälfte bis in fast der Gesammtlänge des Stieles nur 5 Bündel (2 Bauch- und H Rückenstränge) vorhanden, die vorübergehend auf 6 steigen oder 318 auf 4 sinken können. Die Zahl der aus dem Rhizonie in die Insertionsstelle ein- tretenden Stränge schwankt zwischen 5— S und in der Mitte der basalen An- schwellung pflegt die Gesammtzahl der Stränge durch Einschiebung dünner aber bisweilen auch gleich starker Zwischenstränge um 1 — 3 zu steigen; sie kann aber auch dieselbe bleiben, ja sich vermindern, oder im anderen Falle erst gegen Aus- gang der Anschwellung eine grössere werden, während sie in der Eegel hier wieder eine Verminderung zu erfahren pflegt. Noch grössere Abweichungen zeigten sich mir bei Aspidium cristatum, dessen Bündelzahl nach den Floren 5 betragen soll. 5 Stränge (2 stärkere Bauch-, o schwächere Rückenstränge) treten hier auch, wie es scheint, gewöhnlich in die Stielbasis ein, sich in der Mitte der basalen Anschwellung wohl auch auf 6 oder selbst 7 steigernd; allein keine der von mir untersuchten Pflanzen zeigte diese .3 Stränge durch die gesammte Stiellänge, sondern verminderte schon im unteren Viertel seine Rückenstränge auf 2 oder gar 1 oder besass erst kurz unter der Spreite wieder die 5 Stränge der Basis. Dass Pflanzen vorkommen, bei denen 5 Stränge regelmässig den ganzen Stiel durchziehen, beweifele ich nicht. Anderer- seits kann ein Zusammentreffen zahlreicher Minderzahlen kaum Zufall sein. Wesentlich die gleichen Bemerkungen gelten für das von den Autoren durch 5 Blattstielstränge charakterisirte Aspidium spinulosum. Hier schwankte die Zahl der in die Blattinsertion eintretenden Bündel bei der typischen Form zwischen 5 — S, betrug aber am Ende der basalen Anschwellung meist 5 (2 Bauch- und ,S Rückenstränge) , sehr selten 6 — 7 , und sank in geringerer oder grösserer Höhe in den Rückensträngen auf 2 — 1 , in der Gesammtzahl also auf 4 — 3 , welche in die Rhachis eintraten (vgl. Tabelle No. 6). Bei einer grossen zwischen dem typischen A. spinulosum und A. dilatatum stehenden Form war die Zahl der in den Blattstiel eintretenden Bündel 7 — 9 , in der Mitte der basalen Anschwellung 7 — 11, zu Ende der letzteren 6 — 9, in ^/g der Gesammtlänge des Stieles 7 — 10, von da ab bald erst kurz unter der Spreite, bald schon früh in den Rückensträngen abnehmend, so dass meist nur 5, selten 6—7 Stränge in die Rhachis eintraten, im grössten Theile des Blattstieles immerhin aber 7 Stränge (2 Bauch- und ;i Rückenstränge) vorhanden waren. Eine Reihe untersuchter Pflanzen des A. dila- tatum zeigten in der Blattstielbasis 8—11, in der Mitte der basalen Anschwellung 8 — 13, zu Ende derselben 7 — 12, in Vg ^^^' Gesammtlänge 7 — 11 Stränge. Von liier ab waren gleichfalls 7 Bündel (2 Bauch- und 5 Rückenstränge) vorwiegend und meist erst in der oberen Hälfte, selten schon tiefer, minderte sich die Zahl auf G — 5 bis zur Spreite verlaufende. Dass in allen diesen Fällen Blattstiele einer und derselben Pflanze sich ab- Aveichend verhalten können, zeigt eine Vergleichung der in der Tabelle durch vor- fitehende Klammern und zwischenstehende Striche als zusammenhörig gekenn- zeichneten Beispiele. Jedenfalls genügt die einfache Angabe einer Strangzahl, Avie wir derselben in den meisten Floren begegnen, nicht, da es wesentlich darauf ankommt, in welcher Höhe des Stieles dieselbe zu bestimmen gesucht wird, über welchen Punkt die gedachten Werke keinerlei Aufschluss geben. Die deutschen Arten >ind Unterarten lassen sich in folgender Weise übersichtlich gruppiren : 1, Untergattung. Polystichum Schott. Schleier kreisrund und schild- törmig dem Scheitel des Receptaeulums angeheftet (Fig. 135). Blätter 319 unserer Arten dicht-spiralig-büschelig, mehr oder weniger lederartig, seltener papierartig und schlaff, an allen Theilen und auch auf der Unterseite der Spreite meist reich spreuschuppig und spreuhaarig ; Blatt- stiel gewöhnlich nur kurz, mit 3 — 5 (selten 6 oder an der Insertion nur 2) Fibrovasalsträngen ; Spreite lanzettlich bis länglich-lanzcttlich, einfach- oder doppelt- bis selten fast dreifach-fiederschnittig mit stachel- spitzig- oder grannig-gesägten Segmenten; Xervatio Neuropteridis (oder ■ Subneuropteridis) , z. Th. übergehend in N. Pecopteridis und mit dem Charakter der Polystichoideae. A. Blätter überwinternd, einfach -fiederschnittig, sehr kurz gestielt, die lederige, lanzettliche Spreite auch abwärts verschmälert, ihre untersten Segmente aus beiderseits geöhrtem Grunde deltoidisch bis allmählich eiförmig oder eiförmig-länglich, die mittleren und oberen lanzettlich, sichelförmig aufwärts gekrümmt, am Grunde in der abwärts gekehrten Hälfte keilförmig, in der aufwärts gekehrten Hälfte gestutzt und mit aufrechtem, dreieckigem Oekrchen. Sori der Mitte des Nerven aufsitzend, mit grossem, häutigem, am Eande fein und unregelmässig gezähneltem Schleier: A. Louchitis Sw. B. Blätter doppelt- bis fast dreifach-fiederschnittig, länglich-lanzettlich. Die Formen dieser Gruppe werden bald als eben so viele Arten be- trachtet, bald zu einer Art (A. aculeatum Doli) zusammengefasst. Hier sind sie zu 2 Arten gesondert: A. lobatum (dessen beide Hauptformen allmählich in einander übergehen) und A. Braunii (vgl. den speciellen Text) : Blätter lanzettlich, kurz gestielt, derb-lederig, oberseits etwas glänzend, über- winternd, die Spreite nach abwärts ziemlich stark verschmälert; Segmente 1. Ordnung aus sehr ungleichhälftigem Grunde länglich-lanzettlich, zugespitzt; Segmente 2. Ordnung sitzend oder fast sitzend (selten die untersten jedes Primärsegmentes kurz gestielt), herablaufend, meist deutlich nach vorne geneigt, aus ganzrandiger, in der oberen Hälfte schief gestutzter und (wenigstens an den grösseren Secundärsegmenten) geehrter , in der unteren Hälfte keilförmiger Basis trapezoidisch- eiförmig bis eiförmig oder länglich, mit dorniger Spitze und stachelig-gesägtem Ptande, das erste obere Secundärsegment jedes Primär- segmentes bedeutend grösser bis fast doppelt so gross als das folgende und kräftiger geöbrt, selten auch mehr oder weniger fiederlappig. Sori auf dem Bücken der Nerven mittelständig, mittelgross, zuletzt zusammenfliessend ; Schleier ziemlich derb, bleibend: A. lobcatuiu Sw. Blätter meist länglich -lanzettlich, am Grunde meist wenig verschmälert, und häufig länger gestielt, weniger derb, papierartig, meist schlaff', oberseits glanz- los, überwinternd. Segmente 1. Ordnung aus gleich- bis mehr oder weniger ungleichhälftigem Grunde lineal-lanzettlich , zugespitzt; Segmente 2. Ordnung- kurz gestielt, meist (wenigstens in der unteren Hälfte des Blattes) senkrecht oder fast senkrecht abstehend, aus in der oberen Hälfte gestutzter und geöhrter, in der unteren Hälfte keilförmiger, ganzrandiger Basis trapezoidisch-eiförmig bis eiförmig - länglich und plötzlich wie die Zähne des Bandes in eine lange Granne auslaufend, das erste obere jedes Primärsegmentes nicht oder nur wenig, seltener bedeutend grösser als das folgende und an seinem Grunde oft fiederig eingeschnitten (bisweilen auch die folgenden Secundärsegmente noch 320 fiederlappig). Sori auf dem Xcrvenrücken häufig fast oder völlig endstäudig. meist klein, mit zartem Schleier: A. lobatum, Suhspec. aculeatum (A. aculeatum Sw.). Blätter länglich-lanzettlich, nach abwärts stark verschmälert und meist sehr kurz gestielt, weich, häutig -papierartig, oherseits glanzlos und auch hier mit Spreuhaaren besetzt, nicht überwinternd; Segmente 1. Ordnung aus fast oder völlig gleichhälftigem Grunde länglich, meist nur mit kurzer und oft stumpf- licher Spitze; Segmente 2. Ordnung fast sitzend und meist senkrecht abstehend, herablaufend, aus ganzrandiger , in der oberen Hälfte rechtwinkelig gestutzter und stumpf geöhrter, in der imteren Hälfte keilförmiger Basis trapezoidisch- länglich, stumpf und plötzlich in eine Granne ausgezogen, kerbig-gesägt und die Zähne plötzlich in eine Granne auslaufend, das erste obere nicht oder kaum etwas grösser als das folgende und (wie auch bisweilen die folgenden) nicht selten fiederlappig bis fiedertheilig. Sori auf dem Nervenrücken meist fast oder völlig endständig, gross, mit zarten, hinfälligen Schleiern: A. Brauiiii Spenner. n. Untergattung. Lastrea Bory. Schleier nierenförmig und mit der Einbuchtung dem Scheitel und den Seiten des fruchtbaren Nerven angeheftet (Fig. 136). Nervatio Pecopteridis. A. Blattstiel 2 Fibrovasalstränge aufnehmend; Blätter fiederschnittig- fiedertheilig mit ganzrandigen (selten unregelmässig gekerbten bis fieder spaltigen) Secuudärsegmenten und der Nervatur der Cyathe- oideae (S. 1 9), bei voller Fruchtentwickelung beide Gabeläste (wenig- stens der jedesmalig ersten) der Tertiärnerven sorustragend ; Schleier klein, hinfällig, am Eande drüsig gezähnelt. Ehizom dünn, weit kriechend, entfernt beblättert; Blätter steif aufrecht, der zerbrechliche, meist nur mit vereinzelten Spreuschuppen besetzte bis kahle Stiel so lang oder etwas länger als die Spreite und seine im Querschnitte meist ovalen Fibrovasalstränge gegen die Spreite zu einem rinnenförmigen , im Quer- schnitte hufeisenförmigen Strange verschmelzend ; Spreite länglich bis länglicli- lanzettlich, am Grunde gleich breit oder nur wenig verschmälert, unterseits in der Jugend mit zerstreuten Spreuschuppen und sparsam mit weissen Härchen und gelblichen Drüsen besetzt; Segmente 1. Ordnung lineal-lanzettlich , zuge- spitzt, mit länglichen oder lineal- länglichen, spitzlichen Secundärsegmenten, letztere bei den fruchtbaren Blättern am Eande zuletzt fast stets stark zurück- gerollt und dadurch spitz und sichelförmig erscheinend. Sori in der Mitte zwischen Mittelrippe und Segmentrand, oft sogar der ersteren etwas mehr ge- nähert (die scheinbar dem Eande genäherte Stellung nur durch die Zurück- rollung des letzteren bedingt): A. Thelypteris Sw. Ehizom gedrungen, aufsteigend, die dicht spiralig-büschelig stehenden Blätter an kräftigen Pflanzen einen Trichter bildend, sehr kurz gestielt, der Stiel wie der untere Theil der Ehachis mit hinfälligen Spreuschuppen meist nur locker besetzt und seine bis zur Spreite getrennt verlaufenden Fibrovasalstränge im Querschnitte leicht l förmig gebogen ; Spreite länglich-lanzettlich , nach ab- wärts sehr stark verschmälert und hier mit zuletzt sehr Ideinen, ei-deltaförmigen, stumpfen untersten Segmenten, die übrigen Segmente 1. Ordnung lineal-lan- zettlich, zugespitzt, mit länglichen, stumpfen oder abgerundeten Secundär- segmenten , die Unterseite mit zahlreichen goldgelben Drüsen besetzt und auf 321 . der Mittelrippe der Priniärsegmeute locker und kurz weisshaarig; Sori den flachen oder nur wenig umgebogenen Segmenträndern genähert: A. luontaiium Aschers. B. Blattstiel 5 — 11 Fibrovasalstränge aufnehmend, im weiteren Verlaufe mit 3 — 8 Strängen; Blätter fiederschnittig-fiedertheilig bis vierfach- fiederschnittig und in jedem Falle mit gesägten oder stachelspitzig- gesägten Segmenten letzter Ordnung: Nervatur meist diejenige der Polystichoidcae (S. 19), nur der vordere Gabelast der Nerven letzter Ordnung einen Sorus tragend; Schleier ziemlich gross bis gross, lange bleibend. Ehizom aller Arten aufsteigend und dicht spiralig- büschelig beblättert, a. Blätter fiederschnittig und mit fiederspaltigen bis fiedertheiligen Primärsegmenten, selten am Grunde oder in der unteren Hälfte doppelt - fieder schnittig. Blätter kurz bis sehr kurz gestielt, der sammt der Pihachis mit langen, schmalen, meist hellbraunen Spreuschuppen dicht besetzte Stiel mehrmals kürzer als die längliche bis breit -längliche, zugespitzte, am Grunde mehr oder weniger vei-- schmälerte Spreite; Segmente 1. Ordn. ziemlich locker gestellt bis genähert, kurz gestielt, aus breitem Grunde lineal-lanzetthch, zugespitzt, fiedertheilig oder selten (bei verschiedenen grossblätterigen Varietäten) fiederschnittig ; Segmente 2. Ordn. meist genähert, mit breiter Basis verschmelzend, länglich, stumpf bis fast gestutzt, kerbig- bis eingeschnitten -gesägt oder an den Seiten fast ganzrandig, die Zähne meist stachelspitzig; seltener (bei grossblätterigeu Varietäten) die Secundärsegmente mit verschmälertem Grunde sitzend und dann die jedesmalig untersten bis länglich -eiförmig, oder fast deltaförmig, oder kerbig -gelappt bis fiederspaltig mit gesägten Abschnitten. Sori gross, der Mittelrippe genähert: Schleier gross, derb, kahl, zuerst weisslich, dann blei- farben, zuletzt röthlichbrann: A. Filix mas Sw. Blätter lang gestielt, der dünne, zerbrechliche, nur am Grunde reichlicli, sonst wie der untere Theil der Ebachis spärlich oder sehr zerstreut mit eiförmigen, braunen Spreuschuppen besetzte Stiel meist zwei Drittel bis fast so lang als die schmal-längliche (unfruchtbare) bis lineal-längliche (fruchtbare), am Grunde meist nur wenig verschmälerte Spreite; Segmente 1. Ordnung an den sterilen Blättern genähert, an den fruchtbaren entfernt gestellt und an letzteren die fructificirenden (oberen) Segmente meist zur Blattfläche senkrecht mit der Rück- seite nach oben gedreht, die untersten gestielten aus herzförmigem Grunde deltaförmig, stumpf, die folgenden ei-deltaförmig bis länglich und zuletzt (die obersten) länglich - lanzettlich und allmählich sitzend, stumpf bis kurz und meist stumpflich-gespitzt : Segmente 2. Ordnung sehr genähert, an den untersten Primärsegmenten gewöhnlich 5— 7 paarig und hier das erste Paar eingeschnitten- gekerbt bis fiederspaltig, im üebrigen die mit breiter Basis zusammenfliessenden, länglichen bis eiförmig -länglichen, stumpfen Secundärsegmente klein -stachel- spitzig-gesägt bis eingeschnitten -gesägt oder fiederlappig und die Abschnitte zwei- bis mehrzähnig, die Zähne nach vorne oder in den letzteren Fällen häufig gegen einander geneigt. Sori gross, fast oder völlig mittelständig zwischen Rand und Mittelrippe; Schleier gross, häutig, kahl, zuerst weisslich, im Alter röthlich-braun; Sporen gross, gelbbraun, mit stumpf-warzigen bis kurz-leisten- förmig-fiügelartigen Exosporverdickungen : A. cristatum Sw. Luerssen, Faruiiflanzeu. 21 322 Blätter in allen Theilon wie bei A. cristatum (vergl. unter 2), aber am Grunde doppelt- bis dreifach-fiederschnittig: die untersten, meist breit-herz-eiförmigen und immer (wie auch die folgenden) kurz zugespitzten (nicht stumpfen) Primär- segmente mit 7 — 10 Paaren länglich - eiförmiger bis länglicher Segmente 2. Ordnung, deren jedesmalig erste, mit sehr verschmälertem Grunde sitzende fiederspaltig bis fiederschnittig sind. Sporen stets verkümmert, häufig nur eine schwarze, krümelige Masse in den Sporangien vorhanden, zum Theil auch die letzteren abortirt: A. Boottii Tuckerm. (A. spinulosum x cristatum Lasch."! b. Blätter vollkommen doppelt- fiederschnittig -fiedertheilig Ins vierfach-fiederschnittig. Blätter mit massig langem, kräftigem, oberwärts sanimt der Khachis stroh- farbenem, mit breit -eiförmigen, am Rande meist stumpf gezähnelten Spreu- schuppen dicht besetztem Stiele und 2 — 3 mal so langer, unterseits auf Ehachis und deren Verzweigungen mit schmalen Spreuschuppen besetzter, sonst kahler (auch drüsenloser), derber, länglich-lanzettlicher, allmählich zugespitzter, ab- wärts meist nur wenig verschmälerter bis fast gleich breiter, doppelt-fieder- schnittig-fiederspaltiger bis -theiliger Spreite ; Segmente I.Ordnung unten melir oder weniger und bisweilen sehr, oben weniger weit entfernt, die unteren häufig gegenständigen dreieckig- lanzettlich, die mittleren und oberen wechsel- ständigen aus breiter Basis länglich- bis zuletzt lineal -lanzettlich , alle zu- gespitzt; Segmente 2. Ordnung durch einen schmalen an der Mittelrippe der Primärsegmente herablaufenden Flügelsaum verbunden, die ersten, bisweilen ziemlich entfernten jedes Primärsegmentes mit sehr verschmälertem Grunde sitzend bis sehr kurz gestielt, eiförmig -länglich, stumpf bis spitzlich, fieder- spaltig bis -theilig mit länglichen, scharf-gesägten Lappen, die folgenden mit allmählich verbreitei'ter bis breiter Basis sitzend, länglich, allmählich weniger tief eingeschnitten mit 2- bis wenigzähnigen Läppchen bis zuletzt einfach, aber ziemlich tief und scharf gesägt, sämmtliche Zähne spitz oder zugespitzt bis kurz stachel- spitzig. Sori raittelgross, auf den Segmenten 2. Ordnung (oder deren grösseren Lappen) zweireihig, der Mittelrippe genähert; Schleier häutig, drüsenlos, am Rande hie und da leicht ausgefressen-gezähnelt, röthlichbraun ; Sporen wie bei A. Boottii (s. oben) verkümmert: A. remotum AI. Br. (A. Filix mas x spinulosum AI. Br.> Blätter kurz bis massig lang gestielt, der strohfarbene, ziemlich kräftige, mit lanzett- bis eiförmigen Spreuschuppen dicht besetzte Stiel höchstens halb so lang (meist viel kürzer) als die beiderseits mit gelblichen Drüsen mehr oder weniger reich besetzte, an Rhachis und deren Verzweigungen ziemlich reich spreuschuppige, länglich -lanzettliche, am Grunde nicht oder nur wenig ver- schmälerte, doppelt-fiederschnittig-fiederspaltige Spreite; Segmente 1. Ordnung genähert oder die untersten wenig entfernt, gestielt, die untersten deltoidisch- ciförmig bis ei-lanzettlich und kurz zugespitzt, die mittleren und oberen läng- lich-lanzettlich, zugespitzt; Segmente 2. Ordnung durch einen schmalen Flügel der Mittelrippe der Primärsegmente verbunden, die ersten jedes Primärsegmentes kurz gestielt, eiförmig-länglich und fiederspaltig bis (am Grunde) fiederschnittig, die folgenden mit schmaler bis allmählich verbreiterter Basis sitzend, länglich bis länglich-lanzettlich und allmählich fiederspaltig bis eingeschnitten gesägt oder gesägt, alle stumpf, ihre Absclmitte letzter Ordnung länglich bis verkürzt- 323 läiiy:lich oder zuletzt oval, kuiv-.sta(;lielspitzig-ge.sagt. 8ori inittelgross, auf den Secundärsegmenton zweireihig und dabei einzeln den Einschnitten derselben genähert; Schleier häutig, am Eande und auf der ganzen Fläche drüsig, bleibend: A. rig-idum Sw. var. pallida (A. pallidum Lk.): meist grösser, derber, dreifach Heder- schnittig; die zahlreichen Segmente 2. Ordnung kurz gestielt, die ersten Segmente 3. Ordnung aus zusammengezogener, fast gestielter Basis eiförmig und auch auf ihnen die Sori häufig zweireihig. Im Süden heimische, durch Uebergänge mit dem Typus verbundene Form. ;!. Bliitter lang und massig stark gestielt, der oft zerbrechliche Stiel sparsam bis reich und auch die bald drüsige, bald drüsenlose Spreite unterseits an der Rhachis und deren Verzweigungen in sehr verscliiedenem Grade mit Spreu- schuppen besetzt; Spreite schmal-länglich bis länglich, eiförmig-länglich, eiförmig oder delta- eiförmig, doppelt- fiederschnittig -fiederspaltig bis vierfach -fieder- schnittig; Segmeute 1. Ordnung locker gestellt bis genähert, gestielt, die untersten bisweilen ziemlich entfernten meist ei- oder breit- eiförmig und ge- wöhnlich ihre abwärts gerichtete Hälfte breiter bis fast doppelt so breit als die obere, zugespitzt, die mittleren und oberen Primärsegmente allmählich länglich- lanzettlich bis lanzettlich; Segmente letzter Ordnung länglich, stumpf, gesägt bis eingeschnitten -gesägt, mit stachelspitzigen, sehr selten stumpfen Zähnen. Sori relativ klein, mit häutigem, kahlem oder drüsigem Schleier: A. spinulosuiii Sw. Sehr veränderliche Art, deren beide von manchen Autoren auch als Arten unterschiedene Unterarten durch Mittelformen verbunden und daher nicht scharf unterschieden sind: * Blätter meist steif aufrecht, ihr zerbrechlicher, mit blassbraunen, einfarbigen Spreuschuppen meist spärlich besetzter Stiel in der Regel so lang oder länger als die gewöhnlich längliche oder schmal - längliche , doppelt-fieder- schnittig-fiederspaltige bis -fiedertheilige, sparsam mit Spreuschuppen be- setzte, sehr selten drüsige, gewöhnlich freudiggrüne bis gelbgrüne Spreite; Segmente 2. Ordnung an den Spitzen nicht lang ausgezogen; Schleier meist drüsenlos: A. spinulosum genuinum. *='' Blätter mei.st bogig überneigend, ihr derberer, mit dunkelbrauner, oft einen dunkleren bis schwärzlichen Mittelstreif führenden Spreuschuppen mehr oder weniger reich besetzter Stiel in der Regel kürzer als die ei-längliche bis delta-eiförmige , meist drei- bis vierfach - fiederschnittige , unterseits ge- wöhnlich reicher spreuschuppige und häufig an Rhachis und auf den Flächen mit gelben Drüsen mehr oder minder reich besetzte, meist dunkelgrüne Spreite ; Segmente 1 . Ordnung in der Regel lang zugespitzt bis ausgezogen- zugespitzt ; Sori grösser wie bei voriger Unterart, ihr Schleier häufig drüsig : A. dilatatum Sw. I. riiters^attims-. Polysticlium Roth, Tent. Fl. Germ III. 69 (emeiid.). Schott, Genera Filicum tab. 9. — Schleier kreisrund und schildförmig dem Scheitel des Receptaculums angeheftet. Blätter unserer Arten auf gedrungenem, aufsteigendem, mit lnihl-cylindrischem Gefässbündelnetze versehenem Rhizom dicht spiralig-büschelig, meist mehr oder 21* 324 weniger lederig, seltener papierartig und schlaff, an allen Theilen und auch auf der Unterseite der Spreite meist reich spreuschuppig und spreuhaarig; Blatt- stiel gewöhnlich nur kurz , mit 3 — 5 (selten •> oder an der Insertion nur 2) Fibro- vasalsträngen ; Spreite lanzettlich bis länglich -lanzettlich, einfach oder doppelt-, selten fast dreifach- fiederschnittig, mit stachelspitzig- oder grannig -gesägten Seg- menten. Nervatio Neuropteridis oder Subneuropteridis (wenigstens im unteren Theile der Segmente) mit dem Charakter der Polystichoideae (S. 19). 86. A. LoiicMtis 8w. in Schracler's Journ. d. Bot. 1800, IL pag. 30. Khizom kurz und dick, aufsteigend, am älteren Theile mit Blatt- stielresten, am jüngeren mit Spreuschuppeu (gleich denen des Blatt- stieles) dicht besetzt, an der Spitze einen Büschel von derb -lederigen, starren, überwinternden, bis 60 cm langen, lanzettlichen, zugespitzten, am Grunde allmählich stark verschmälerten, einfach -fiederschnittigen Blättern tragend; Blattstiel kurz bis sehr kurz, au der Insertion mit 2—3, im weiteren Verlaufe mit 3 — 5 oder selten 6 Fibrovasal- strängen, der ganzen Länge nach sehr dicht mit grossen, hell- bis Fig. 137. Aspidium Lonchitis Sw. — a Stück aus der Mitte eines der grössten Blätter in natürl. Gr. und b fructificirendes Segment in doppelter Grösse. dunkelbraunen, lanzettlichen bis eiförmigen, ziemlich lang zuge- spitzten Spreuschuppen besetzt, ebenso die ganze Unterseite der Rhachis dicht mit kleineren und helleren, länglich- bis lineal-lan- zettlichen, die Unterseite der Segmente mit lineal- lanzettlichen, blassbraunen Spreuschuppen besetzt; Segmente genähert, sehr kurz gestielt, die untersten kleinsten aus beiderseits geöhrtem Grunde deltoidisch bis eiförmig und eiförmig -länglich und allmählich in die folgenden horizontal abstehenden, aus ganzrandigem , in der auf- wärts gekehrten Hälfte gestutztem und spitz geöhrtem, in der ab- 325 wärts gekehrten Hälfte keilförmigem Grunde lanzettlichen, sichel- förmig gekrümmten Segmente übergehend, alle stachelspitzig und am Rande stachelspitzig -gesägt, die mittleren und oberen fertil. Nervatio Xeuropteridis. Sori gross, etwa in der Mitte zwischen Rand und Mittelrippe dem Rücken der Nerven aufsitzend und zu- letzt zu einer Linie zusammenfliessend, mit grossem, häutigem, am Rande fein und unregelmässig gezähneltem Schleier. Sporen dunkel- braun, sehr dicht stachelig. — • Fig. 137. Synonyme: Aspidiuni Lonclütis Sw. 1. c. et Synopsis Filicum 43. — Willd. Spec. Plantar. V. 224. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 2(». — Koch, Synops. Fl. germ. edit. II. 976. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 487; Sporenpflanzen 62; Fil. Europ. 104. — Metten. Fil. Horti Lips. 88: Aspid. 1. c. 41. — Hooker, Spec. Filic. IV. S. — Hooker et Baker, Synopsis Filicum 250. Polypodium Lonchitis L. Spec. Plantar. lOSS et edit. IL 1548. Polystichum Lonchitis Roth, Tent. Fl. Germ. III. 71. — Moore, Nature printed british Ferns I. IIT. — Lowe, Native Ferns I. 69. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. tab. 29. — Sturm, Deutschlands Flora. — Flora danica tab. 497. — Engl. Bot. tab. 797. — Hooker, British Ferns tab. 9. — Moore, Nature printed british Ferns I. tab. 15. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 9. — Lowe, Xative Ferns tab. 12. Sammlungen: Rabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 38. — Erbario crittog. Ital. no. 553. Rhizom kurz und dick, meist nur wenige Centimeter lang, aufsteigend, am älteren Theile reich bewurzelt und von zahlreichen Blattstielresten dicht bedeckt, am jüngeren Theile mit Spreuschuppen gleich denen des Blattstieles besetzt, an der Spitze einen Büschel von bis etwa 12 allseitig abstehenden Blättern tragend. Blätter überwinternd, derb - lederig, starr, oberseits dunkel- oder bisweilen gelblich-, unterseits hellgrün, bis 60 cm lang, ihr sehr kurzer, am Grunde schwarzbrauner, sonst bleich -grüner bis grünlich - stroh- farbener, sehr dicht mit grossen Spreuschuppen besetzter Stiel 2 — 7 cm lang (durch Abfallen der untersten Segmente manchmal scheinbar länger) und vielmals kürzer als die Spreite, in der Mitte 2 — 5 mm dick, am nur wenig verdickten Grunde im Querschnitte ungleichhälftig -biconvex bis stumpf- dreikantig mit schwach ge- Avölbter Bauchseite (Oberseite), sonst halbcylindrisch mit abgerun- deten Kanten und flacher Längsfurche auf der Bauchseite, aus dem Rhizome 2—3 Fibrovasalstränge eintretend : 2 kräftige Bauchstränge allein oder mit ihnen zugleich noch ein schwächerer, im ersteren Falle später von einem der Bauchstränge abweigender Rücken- strang, der letztere sich im weiteren Verlaufe in 2 — 3, seltener 4 Rückenstränge spaltend, so dass auf Querschnitten des Stieles 4 — 6 Fibrovasalstränge sichtbar sind; Spreuscliuppen des Stieles hell- bis dunkelbraun, bis 18 mm lang und 6 mm breit, lanzettlicli oder eilanzettlich bis eiförmig, ziemlich lang und fein zugespitzt und am Rande durch vortretende, oft wieder gespaltene oder un- rogelmässig verzweigte Gruppen meist unregelmässig in einander geschobener und gewundener Zellen äusserst fein ausgefressen- gezähnelt, die grossen Schuppen mit zahlreichen kleinen gemischt, die ganze Schuppenbekleidung allmählich in diejenige der Rhachis übergehend. Spreite bis 53 cm lang und 6^/3 cm breit, lanzettlich, kurz zugespitzt und am Grunde ganz allmählich sehr stark ver- schmälert, einfach -fiederschnittig mit jederseits etwa 30 — 50 Seg- menten, die grünliche bis strohfarbene Rhachis oberseits mit flacher Längsfurche und meist nur schwach, unterseits stärker gewölbt und sehr dicht mit meist länglich- bis lineal- lanzettlichen, nach abwärts allmählich in diejenigen des Stieles übergehenden, nach der Blattspitze zu sich allmählich verkleinernden blassbraunen, abstehenden Spreu- schuppen vom Baue derjenigen des Blattstieles besetzt; Segmente horizontal abstehend, Wechsel- bis seltener fast oder völlig gegen- ständig, genähert oder bisweilen selbst etwas unterschlächtig deckend und nur die untersten häufig etwas entfernt, oberseits kahl, unter- seits auf den Nerven mehr oder weniger reich mit angedrückten blassbraunen, meist schmal- bis lineal- lanzettlichen Spreuschuppen (im Baue denen des Blattstieles gleich) besetzt, sehr kurz gestielt, die untersten kleinsten, oft nur 5 mm langen und breiten Segmente aus beiderseits schwach bis kräftig geöhrtem Grunde delta- bis ei- deltaförmig und allmählich eiförmig bis eiförmig- länglich und stumpf bis kurz gespitzt und allmählich in die mittleren übergehend, letztere bis 3^/2 cm lang und 1 cm breit, aus ganzrandigem, in der abwärts gekehrten Hälfte keilförmigem, in der aufwärts gekehrten Hälfte der Rhachis parallel gestutztem und in ein bis 4 mm langes und breites ei - deltaförmiges , spitzes Ohr ausgezogenem Grunde lan- zettlich, sichelförmig aufwärts gekrümmt, spitz, die obersten allmählich Aveniger geöhrt und in der abwärts gekehrten basalen Hälfte schmaler keilförmig gestutzt, alle am Rande scharf- stachel- spitzig-gesägt und zwischen den nach vorne gerichteten gröberen, plötzlich in die Stachelgrannen ausgezogenen, noch mit kleinen stumpfen Zähnen oder die gröberen Zähne auf den Seiten mit letzteren versehen. Nervatio Neuropteridis, die Secundärnerven in — als Standort angegeben), der Plisivica, Badanj, Stirovacka Poljana, Vise Vagana, St. Jacobsberg bei Agram. — Dalmatien: auf dem Biocovo bei Makarska (Visiani, Fl. dalm. 37). — Auf dem ganzen Zuge der Alpen verbreitet und vielfach häufig. In der Schweiz nach Bernouili (Gefässkiypt. d. Schw. 56) durch den .Jura und die ganze Alpenkette von der montanen bis in die alpine Region (3000 — 6000') häufig. So nach Saint- Lager (Catalogue des plantes du Bassin du Rhone 829) im Jura auf dem Chasseral, Creux du Van, Chasseron, Rizoux, Döle, Colonibier, Reculct, FaueiUe , Omans, Salins , Retord und Arvieres en Bugey , Abergement-de-Varey ; im Wallis und Waadt: Thal von Bagnes! Anzendaz, Fully, Salvan, Trient, Catogne, Mayens de Sion, Arbas, Mainghorn, Simplen ; im benachbarten französischen Gebiete auf dem Saleve bei Genf u. a. a. 0. Ferner Breitlauener Alp bei Interlaken! Hohekästen in Appenzell! In den bairischen Alpen verbreitet (vgl. S. 328), z. B. Höllenthal bei Partenkirchen! In Tirol im Gebiete von Bregenz ! Alpe Zerein! Kögelalm am Achensee ! und Abstieg von der Kögelalm zur Jochalpe ! im Oberinnthal auf dem Schramkogl über Lengenfeld und auf der oberen Alpe neben der Söbenspitze ; bei Innsbruck in der Kranewitter Klamm und am Widersberg; um Kitzbüchl; Oberriss in Stubai! Zell; Brunngebirge im Brixenthale: im Pusterthale auf der Dox'feralpc in Kais, bei Welsberg und Weissenbach; Vintschgauer Alpen; Monte Gazza bei Trient: in der Bozener Gegend am Joch Latemar, Korerwald, Rittner- alpe und Rittnerhorn ! am Schiern auf der Seiseralp um die Mahlknechthütte! Valsugane ; Voralpenwälder des Monte Baldo (ai Lavaci, Plan delle Cenere, Novesa, Artillon. — Vgl. Hausmann, Fl. v. Tirol 1040). In Salzburg am steinernen Meer! und Untersberg! In Steiermark im Sulm- und Kainachthaie und auf dem Erzberge (Maly, Fl. styr. 153). In Kärnthen im Wackendorfer Graben der Petzen-Alpe bei Bleiburg ! und Siebenbrunnen über der Kollnitzer Schafhütte auf der Koralpe ! Abhänge der Goding im Lavantthale, Flanitz, subalpine Region des Maltathaies, Malnitz, Astenalm am Abstürze des Mocharkopfes, um Heiligenblut, auf der Sauleiten, am niederen Sattel , am Leiterfalle , Weissbriach , am Bergl bei Rattendorf, Tröpolacher Alm, Bombaschgraben bei Pontafel, Kanalthal, Römerthal und Pass bei Tarvis, in den Karawanken unter der Seleniza, auf der Erjauza im Loiblthale (Fächer und Jabornegg, Fl. v. K. I. 94). Kühweger Alpe bei Hermagor, Eggeralpe bei Greifenburg (Preismann, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1884, S. 386). — 330 In Oberüsterreich auf dem Berge Bodemvies (Oesterr. bot. Zeitschr. 18S3, S. 260): iu Niederösterreich Läufig (Neureich, FI. v. N. lü). Geographische Verbreitung: Ganz Europa: Himalaya und Dahurisches Gebirge Nordasiens ; Grönland, britisches Nordamerika und Gebirge der Vereinigten Staaten zerstreut. 37. A. lol)atiim (Sw.) Metten. Fil. Horti bot. Lips. 88; Pheg-opt. et Aspid. 1. c. pag. 48 iio. 108. Rhizoni aufsteigend bis aufrecht, kurz, dick, an den jüngeren Theilen dicht spreuschuppig und an der Spitze büschelig beblättert. Blätter bis meterlang, derb lederig und starr bis papierartig und schlaff, oberseits etwas glänzend bis glanzlos, meist überwinternd, ihr meist nur kurzer und wie die Rhachis mit grossen braunen Spreu- schuppen dicht besetzter Stiel in der Eegel mit 3—5 Fibrovasal- strängen, die lanzettliclie bis länglich- lanzettliche, unterseits zer- streut spreuhaarige bis (im Alter) fast kahle Spreite doppelt- bis fast dreifach -fiederschnittig mit zahlreichen, länglich- bis lineal- lanzettlichen, zugespitzten Primärsegmenten. Segmente 2. Ordn. sitzend bis kurz gestielt, nach vorne geneigt bis senkrecht abstehend, aus ganzrandiger, in der oberen Hälfte gestutzer und (wenigstens an den grösseren Secundärsegmenten) geehrter, in der unteren Hälfte keilförmiger Basis trapezoidisch- eiförmig bis eiförmig, eiförmig- länglich oder länglich, plötzlich dornig- oder grannig- zugespitzt und am Rande stachelig- bis grannig-gesägt, das erste obere Secuu- därsegraent jedes Primärsegmentes häufig grösser bis fast doppelt so gross als das folgende und stärker geöhrt bis oft fiederlappig bis fiederschnittig, bisweilen auch noch die folgenden Secundärsegmente mehr oder minder tief eingeschnitten. Nervatio Neuropteridis oder Subneuropteridis in N. Pecopteridis übergehend mit dem Charakter der Polystichoideae, die Sori auf dem vorderen Aste der ein- oder mehrfach gegabelten Nerven mittel- bis endständig, klein bis mittelgross, mit kreisrundem, schildförmig angeheftetem, bleiben- dem Schleier. Sporen braun, dick-bohnenförmig, mit stacheligen, lappigen oder leistenförmigen, unregelmässigen und in einander über- gehenden Exosporverdickungen. — Fig. 139 — 141. Synonyme und Literatur: Asjüdium lobatura Metten. 1. c. Polypodium aculeatum L. Spec. Plant, edit. II. 1552. Aspidiura lobatum et aculeatum Sw. Syn. Fil. 53. Aspidium aculeatum Doli, Rheinische Flora S, 20 u. Fl. d. Grossherzg. Baden I. 37 (excl. ß Braunii). — Milde, Sporenpfl. ti2: Fil. Eur. 101, partim. — llooker, Spec. Filic. IV. IS partim. — Hook, et Baker, Synopsis Fil. 252 partim. 331 Hvpopeltis aculeata Todarci, Synopsis plant, acotyl. vascul. Sicil. pag. 33 in ubserv. — öaccardo, Breve illustr. delle crittog. vascol. Trivigiane jiag. 2S. Polystieliura aculeatum et P. angulare (excl. syn. Aspid. Braunii) Moore, Nature printed british Ferns I. 123, 134. Kunze, Ueber drei bisher mehrfältig verwechselte deutsche Farrn: Asj^idiuni lobatum Sni., aculeatum Sm. u. Braunii Spenn. „Flora" 1S4S, no. 22 und Botan. Zeit. 1849. S. 42. — Milde, Aspidiuni aculeatum und Verwandte. Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien 1867, S. 826. — Borbas in Verband, d. zool.-bot. Ges. Wien XXV (1876), p. 788 u. f. Weitere Synonyme etc. sind unter den Unterarten und Varietäten nachzusehen. Sehr schwierige Art, über deren Umgrenzung und Varietäten, namentUch bei Berücksichtigung auch der aussereuropäischen Formen und nächst verwandten A.rten, die verschiedensten Ansichten herrschen, deren Synonymie daher sehr im Argen liegt und mit Sicherheit nur dann zu geben ist, wenn man zugleich die den lloristischen Angaben zu Grande gelegenen Exemplare prüfen kann. W^ährend einzelne Autoren (Kunze, von den deutschen Floristen u. a. Garcke) Asjjidium aculeatum, lobatum und Braunii als drei gut unterschiedene Arten betrachten, vereinigen Andere (Milde, Doli) sie als Varietäten resp. Unterarten zu einer Art. noch andere Pteridographen (Mettenius, Kuhn) vereinigen nur Aspidiiim lobatum und aculeatum und lassen A. Braunii als eigene Art bestehen etc. Auf Grund meiner bisherigen Untersuchungen an einem allerdings nur massig reichen aber zum grossen Theile recht guten eigenen Herbarmaterial schliesse ich mich hier vorläufig der letzterwähnten Mettenius'schen Ansicht an, nach dieser also auch das Aspidiura Braunii als eigene Art betrachtend, deren sogenannte Uebergaugs- formen zu A. lobatum ich auf Grund der bis jetzt nur abortirt beobachteten Sporen (theilweise auch der Sporangien) als Bastarde ansehe. Andererseits sind hier Aspidium lobatum Sw. und A. aculeatum Sw., resp. A. angulare der Engländer, als Unterarten unter dem auch von Mettenius gewählten Namen des A. lobatum vereinigt, um die unter dem allerdings mehr berechtigten Linne'scheu Namen „Aculeatum" herrschende Verwirrung einigermaassen zu umgehen. Die zwischen diesen beiden Unterarten beobachteten Uebergangsformen haben, soweit ich sie untersuchen konnte, normal entwickelte Sporen. Weiteres ist im folgenden Texte nachzusehen. I. Aspidium lobatum genuinum. — Blätter meist nur kurz gestielt, lanzettlich bis fast liiieal- lanzettlich, kurz zugespitzt, nach abwärts ziemlich stark verschmälert, lederig und meist starr, ober- seits etwas glänzend. Segmente 1. Ordn. aus sehr ungleichhälftigem Grunde länglich -lanzettlich bis lanzettlich, zugespitzt. Segmente 2. Ordn. sitzend oder fast sitzend (selten die untersten jedes Primär- segmentes kurz gestielt), herablaufend, meist deutlich nach vorne geneigt , aus ganzrandigem , in der oberen Hälfte schief gestutztem und (wenigstens an den grösseren Secundärsegmenten) geöhrtem, in der unteren Hälfte keilförmigem Grunde trapezoidisch - eiförmig bis eiförmig oder länglich, mit Stachelspitze und stachelspitzig- gesägtem Rande, das erste obere Secundärsegment jedes Segmentes 332 1. Ordn. bedeutend grösser bis fast doppelt so gross als das folgende und kräftiger geöhrt, selten auch mehr oder weniger fiederlappig bis fiederspaltig. Sori auf dem Nervenrücken mittelständig, mittel- gross, zuletzt zusammenfliessend, mit ziemlich derben Schleiern. — Fig. 135 (auf S. 310) u. 138 (auf S. 335). Synonyme: Aspidium lobatum Sw. in Schrad. .Journ. 1S00, IL 37 et Syn. Filio. .53. — Willd. Spec. Plant. V. 260. — Sclikuhr, Krypt. Gew. I. 40, 41, tab. 39, 40. (A. lobatum et aculeatum"). — Kimze in Flora 1848, no. 22 und in Bot. Zeit. 1849, S. 42. — Metten. Fil, Horti Lips. 88; Pheg. et Aspid. 1. c. 48. Polypodium lobatum Huds. Fl. angl. 4.59. Polysticbum lobatum Pr. Tent. Pterid. 83 sec. Kze. et Metten. 11. cc. *) Polypodium aeuleatum L. Sp. Plant, editio IL 1 552 partim. — Fries, Novit. PI. Suec. I. 20, sec. Kze. Aspidium aeuleatum Willd. Sp. Plant. V. 258 et Willd. herb, partim, sec. Milde, 1. c. — Spenner, Fl, Friburg. 9, tab. 1. — Weber et Mohr, Deutsch, krypt. Gew. 34. — Wallroth, Fl. cr\-pt. I. 15. — Wimmer, Fl. v. Schles. — u. A. Polystichum aeuleatum Eoth, Tent. Fl. Germ. III. 79. — Hoffm. Deutsch. Fl. IL 8. — Moore, Nature printed british Ferns 1. 123. — Lowe, Native Ferns I. 195. Aspidium aeuleatum « vulgare Doli , Eheinische Fl. 20 u. Fl. d. Grossh. Baden I. 37. — Koch, Synopsis Fl. Germ. edit. 11. 976. Hypopeltis aculeata var. a vulgaris Saccardo , Breve illustraz. delle crittog. vascol. Trivigiane p. 28. Aspidium aeuleatum var. a lobatum et ß intermedium Hook. British Ferns tab. 10, 11. Aspidium aeuleatum var, B: Tenore, Memoria su di una nuova felce, p. 22, tab. 3, fig. 5, sec. Kze. 1. c. Aspidium aeuleatum var. /?: Bertoloni, Amoen. ital. 427, sec. Kze. 1. c. Aspidium aeuleatum, subspee. A. lobatum Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 490; Sporenpfl. 63; Fil. Europ. 105. Polystichum Plukenetii DC. et Duby, Syn. Fl Gall. I. 538, sec. Kze., et DG. FI. franc,-. V. 241. Polypodium Plukenetii Loiseleur, Notices pag. 146. Aspidium intermedium Sadler, Adumbratio Epiphyllosperm. Hung. 16. Aspidium munitum Sadler, De Filicibus veris Hung. 34. Abbildungen: Schkuhr. Krypt. Gew. I. tab. 39, 40. — Sturm, Deutsch. Fl. — Engl. Bot. tab. 1563. — Hooker, British Ferns tab. 10, 11. — Moore et Lindl. British Ferns tab. 10, 11. — Moore, Nature printed british Ferns- 1. tab. 16, 17. — Lowe, Native Ferns L tab. 20. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 22. — Breutel, Deutsch. Krypt. no. 399. — Billot, Fl. Gall. et Germ, exsicc. no. 695 bis. Rhizom aufsteigend bis aufrecht, kräftig, holzig, meist nur bis ca. 10 cm lang, am hinteren Ende reich bewurzelt, der ganzen Länge *) Nach Milde, Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien 1867, S. 826, ist dagegen das Polystichum lobatum Presl's in dessen Herbar = Aspidium Braunii. a33 nach von zahlreichen harten, zuletzt braunschwarzen Blattstielresten und an den jüngeren Theilen von Spreuschuppen gleich denen der Blattstiele dicht bedeckt. Blätter zu mehreren büschelig, aufrecht bis mehr oder weniger spreizend, bis meterlang, überwinternd, mehr oder weniger derb lederig und starr, oberseits dunkel- bis gelblich- grün und etwas glänzend, unterseits blasser grün. Blattstiel meist kurz, seltener etwas verlängert (ca. 6—20 cm lang) aber stets mehr- fach (ca. 2V2 — 10 fach) kürzer als die Spreite, halbcylindrisch und am Grunde nur wenig verdickt, oberseits längsgefurcht, in seine Basis 2 kräftige bauchläufige und 1—2 schwächere und im weiteren Yerlaufe in 3 bis selten 4 sich theilende rückenläufige Fibrovasal- stränge eintretend (vgl. S. 314 u. 31 7j, seine meist grünliche (am Grunde schwärzliche) Oberfläche wie die gleichfarbige, oberseits gefurchte Rhachis von Spreuschuppen dicht bedeckt. Spreuschuppen des Blattstieles abstehend, braun, etwas glänzend, sehr gross, bis 18 mm lang und 9 mm breit, eiförmig bis eiförmig - länglich oder läuglich und plötzlich in eine kurze, feine Spitze ausgezogen, mit kleineren lanzettlichen bis lineal- lanzettlichen Schuppen gemischt, gegen die Spreite allmählich kleiner werdend und in die kleineren und im obersten Theile zuletzt haarartigen und meist weniger dicht gestellten Spreuschuppen der Rhachis übergehend, alle Schuppen aus schmalen, gestreckten, dünnwandigen Zellen bestehend, am Rande sehr fein und unregelmässig ausgefressen -gezähnelt bis gewimpert, die Zähne aus einzelnen oder verschieden grossen Gruppen und dann meist unregelmässig in einander geschobener, verbogener Zellen gebildet. Spreite 25 — 75 cm lang und 6^ ., — 21 cm breit, lanzettlich bis lineal -lanzettlich, kurz gespitzt und nach abwärts mehr oder weniger bis sehr stark verschmälert, doppelt- bis fast dreifach -fieder- schnittig. Segmente 1. Ordnung jederseits bis zu 40 und mehr, gedrängt -Wechsel- oder bisweilen die untersten etwas entfernteren gegen- oder fast gegenständig und rechtwinkelig bis wenig aufrecht- abstehend oder die untersten bisweilen etwas abwärts gerichtet, ca. 3 — IOV2 cm lang und 8 — 25 mm breit, sehr kurz gestielt, aus breiterem und sehr ungleichhälftigem (in der oberen Hälfte geöhrtem) Grunde länglich -lanzettlich, zugespitzt und häufig etwas sichelförmig aufwärts gekrümmt (Fig. 138). Segmente 2. Ordn. jederseits bis zu 1 8 an den Primärsegmenten, gegen die Spindel meist etwas geneigt (Fig. 138 f—i), selten senkrecht auf derselben, die ersten jedes Primärsegmentes gegen- oder fast gegenständig, die folgenden Avechsel- ständig, die ersten selten kurz gestielt (Fig. 138 k), sonst alle dicht 334 gedrängt oder bisweilen einander schwach deckend, sitzend oder fast sitzend, an der Spindel mehr oder weniger herablaufend ^^nd die äiissersten znsainmenfliessend (Fig. 138 f— i), aus ganzrandigem, in der oberen Hälfte schief (selten fast oder völlig parallel — Fig. 138k) zur Spindel gestutztem, in der rückwärts gekehrten Hälfte keilförmigem Grunde trapezoidisch - eiförmig bis eiförmig oder länglich und häufig schwach sichelförmig gebogen und etwas ge- wölbt, plötzlich in eine Stachelspitze ausgezogen, am Kande stachel- spitzig-gesägt und die Zähne abstehend (seltener und dann nament- lich die des hinteren Segmentrandes etwas angedrückt), oberseits kahl, unterseits wie die Spindel sparsam und hauptsächlich auf den Xerven bleich -spreuhaarig bis im Alter kahl; erstes oberes Secun- därsegment jedes Primärsegmentes gewöhnlich der Ehachis an- gedrückt, bedeutend grösser bis fast doppelt so gross als das folgende und wie meist auch sein gegenständiges Segment am Grunde der vorderen Hälfte mit kräftigem, dreieckigem, stachelspitzigem Oehr- chen (Fig. 138f — h), oder auch die folgenden oder selten der grössere Theil der beiderseitigen Secundärsegmente in gleicher Weise aber allmählich schwächer und stumpfer geöhrt oder doch mit kräftiger entwickeltem basalen Zahne (Fig. 138 h, k); selten das erste obere Secundärsegment (oder das erste Paar und schwächer bisweilen a^^ch die folgenden) fiederlappig bis tief fiederspaltig eingeschnitten (Fig. 138 k). Nervatur vgl. S. 330, die ersten Secundärnerven der oberen Segmenthälfte namentlich bei stark geöhrten Formen mehr oder weniger fiederig, die folgenden wie meist alle der unteren Segmenthälfte gabelig verzweigt, die letzten einfach. Sori meist nur im oberen Theile des Blattes bis etwa zur Mitte, selten zu zwei Drittel abwärts entwickelt, auf dem Nervenrücken mittelständig (d. h. vom Nervenende mehr oder weniger weit überragt), mittel- gross, zweireihig in der Mitte zwischen Segmentrand und Mittel- rippe oder der letzteren etwas mehr genähert, auch auf grösseren Segmentohren zu wenigen zweireihig, mit ziemlich derbem, im Alter rothbraunem Schleier, zuletzt polsterartig zusammenfliessend. Sporen dunkelbraun (in Masse schwarzbraun), ihr Exospor mit sehr unregelmässigen meist lappigen bis leistenartigen, seltener stache- ligen oder warzigen Verdickungen. In der Gnisse der Blätter und der relativen Länge ilirer Stiele, in der wie es scheint nach Standortsverhältnis^en schwankenden Textur des der typischen var. angulare gegenüber allerdings stets derberen Laubes, in der Grösse der bald straff abstehenden, bald mehr oder weniger sichelförmig gebogenen Primärsegmente und 335 ihrer Seginente 2. Orflnung und dos ersten oberen derselben , sowie in der Fomi der Secundärsegmente und der mehr oder minder ausgeprägten Oehrehing ihrer oberseitigen Basis unterliegt das Aspidium lobatuni nicht unerheblichen Schwan- kungen. Indessen gehen alle diese Formen so allmählich in einander über, dass Fig. 13S. \ \{ V V ^ jf'rf'T'ri^^^ ^^vWVjvAV^ Fig. l.HS. Aspidium lobatum Sw. Segmente erster Ordnung aus der Mitte der Blätter: natürliche Grösse, a — e verschiedene Jugendformen: f Normalform (mittelgrosses Blatt): g var. umbratica Kze. ; h var. auriculata Lssn. i var. platyloba Milde; k var. subtripinnata Milde. — Yergl. den Text. nur beim Herausgreifen einzelner auffallender (restalten sich besomlere Varietäten aufstellen lassen. So: a. var. um'bratiea Kze. in „Flora" 184S, S. 375 und Bot. Zeitung ls41i, S. 43. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 494; Sporenpfl. 63: Fil. Eur. 105. — Doli, Fl. d. Grossh. Baden I. ä"». — Blätter gross, dunkelgrün, mit schwärzlich- 336 kupferfarbenen Spreuschnppen ; erstes oberes Secundärsegment der Priniärseginente bis doppelt so lang als das folgende und oft weit über die Spindelbasis des dar- über stehenden Primärsegmentes hinausragend. (Fig. 138 g.) — Auf dem Geising bei Altenberg in Sachsen! Auf der Nordseite des Schlossberges bei Baden-Baden ! Nach Milde (Nova Acta XXVI. 2. pag. 494) auf dem Annaberge bei Gross-Strehlitz in Ober Schlesien, am rothen Berge im Gesenke, im Zauberwalde bei Skarsino und im Grunewalder Thale bei Eeinerz in Schlesien; desgleichen in Böhmen beobachtet (Milde, Sporenpfl. 6M). Kommt wohl meist in Gesellschaft der Stamm- form vor, wie Milde dies für die meisten schlesischen Localitäten ausdrücklich hervorhebt. Am Fusse des Bärenbader Waldes bei Pertisau am Achensee in Tirol fand ich ein Exemplar, dessen eines Blatt getrennt zur var. umbratica gelegt werden müsste, während die anderen Blätter die Stammform repräsentiren. ß. var. subtripiniiata Mil de , in Nova Acta XXVI. 2. pag. 494 ; Sporenpfl. 64 ; Fil. Eur. 64. — Blätter bis meterlang und 21 cm breit, kräftig; Secundärsegmente meist trapezoidisch-eiförmig bis ciföi'mig-länglich, in der oberen Hälfte der Spindel parallel gestutzt, häufig deutlich kurz gestielt und die meisten am Grunde geöhrt, das erste obere bis 17 mm lang und 9 mm breit und namentlich in der oberen (vorderen) Hälfte fiederlappig bis tief-fiederspaltig-eingeschnitten, die Lappen bis zu 6 Paaren, bisweilen auch das gegenüberstehende untere oder das nächstfolgende Paar weniger tief eingeschnitten. (Fig. 138 k.) — Gesenke: Ustron! Gräfenberg (Milde, Nova Acta 1. c). — Schweiz: bei Zug! y. var. loiig-iloba Milde, 11. cc. — Bis 60 cm hoch; Segmente 2. Ord- nung oft deutlich gestielt, bis 18 mm lang, aus dem ca. 7 mm breiten, breit- eiförmigen Grunde sich schnell verschmälernd, das erste obere Secundärsegment am vordem Kande grob-sägezähnig. — Eeinerz in Schlesien; Ustron, Nieder- Lindewiese und Zuckniantel in Oesterreich-Sehlesien (Milde, Nova Acta 1. c). d. var. aurieulata Herb. Lssn. — Blätter bis ca. 70 cm lang und IS cm breit: Segmente 2. Ordnung fast gestielt, eiförmig - länglich , die Mehrzahl mit auffallendem, zahnartigem, scharf-stachelspitzigem Ohre, das erste obere am vorderen Kande meist gröber gesägt. (Fig. 138 h.) — Eheinprovinz: tief - schattige, feuchte Waldschlucht bei Trier! f. var. luicroloba Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 495; Sporenpfl. 64; Fil. Eur. 105. — Blätter ca. 35 cm lang und 67.2 cm breit, schmal- bis fast lineal-lanzettlich , starr; Segmente 2. Ordnung .meist nur bis 5 (das erste obere bis 7) mm lang und 2V2 (das erstere obere bis 3) mm breit, die grösseren und namentlich das erste obere meist deutlich kurz -gestielt. — Gräfenberg im Ge- senke! Eulengebirge in Schlesien (Milde, Sporenpfl. 64). — Geht allmählich in die Normalform über, wie Exemplare aus dem Wildensteiner Graben der Alpe Obir in Unter-Kärnthen zeigen! Die von Milde (Nova Acta XXVI. 2. pag. 495; Sporenpfl. 64; Fil. Eur. 105) unterschiedene var. platyloba mit zum Verhältnisse ihrer Breite sehr kurzen Secundärsegmenten möchte ich nach mir vorliegenden, hierher zu ziehenden Exem- plaren aus Tirol (Bozen — Fig. 138 i) eher als eine Monstrosität bezeichnen, da sie an ihren Segmenten resp. Blättern mancherlei Deformationen zeigt. Milde führt die Form von der Landeskrone bei Görlitz in Schlesien, vom Schlossberge bei Zuckmantel, Ustron und Gräfenberg im Gesenke auf. Die in vielen Floren immer noch als selbständig auftretende var. Plukenetii, das Polypodium Plukenetii Loiseleur's (Polvstichum Plukenetii DC. et Duby), ist 337 jedenfalls als solche zu streichen. Sie ist die Jugendform des A. lobatuni. die man nicht selten in der Nähe alter Pflanzen des letzteren findet. Zwischen den kleinsten 2- oder wenigjährigen sterilen Pflänzchen bis zu alten Individuen lassen sich alle nur wünschenswerthen allmählichen Uebergänge nachweisen. Die jüngsten Pflanzen erhalten nach den Priraärblättern einfach -fiederschnittige Blätter, die je nach dem mehr feucht-schattigen oder trocken-sonnigen Standorte bald von häutiger oder dünn-ki'autiger Textur und daher stark durchscheinend, bald dem Artcharakter entsprechend schon mehr bis derb lederig sind und deren kurze und relativ breite Segmente nur in der oberen Hälfte der Basis einen ohrartigen , fein-gesägteu Lappen, sonst einen grob - gesägten Eand, an den grösseren Sägezähnen kleinere Seitenzähne zeigen (Fig. 138a). Derartige Jugendzustände werden, wenn die Blätter bei relativ geringer Breite grössere Länge erreichen , nicht selten mit kleineren Pflanzen des Aspidium Lonchitis verwechselt, von dem sie sich jedoch durch das weniger derbe Laub, fehlende oder spärliche Fructification, abweichende Form des gröber gesägten (namentlich unteren) Segmentrandes und den meist längeren Blattstiel bei einiger Uebung leicht unterscheiden lassen. Solche und ähnliche Formen sind früher auch wohl als Bastarde oder Litermediärformen zwischen Aspidium Lonchitis und A. lobatum betrachtet worden. Auf nächst- folgender Altersstufe wird das basale Segmentohr durch einen allmählich tiefer gehenden Einschnitt mehr und mehr abgetrennt, der übrige Segmentrand gröber doppelt-gesägt bis kerbig-gelappt (Fig. 138 b), die ersten grösseren Lappen werden demnächst gleich dem basalen Abschnitte durch Einschnitte allmählich tiefer ge- sondert und so nach und nach die Blattform halbwüchsiger, mittelstarker Indivi- duen erzielt (Fig. 138 c, e). Es sind das also dieselben Uebergangsformen in der Entwickelung des ganzen Blattes derartiger Pflanzen, die man an den Spitzen ausgewachsener Blätter alter Individuen in der allmählichen Eeduction ei zunächst gleiclibieibender Öpruiteuturiii des einen oder anderen Typus werden die Blätter, wohl Standortsverhältnissen entsprechend, weicher oder derber, es verschwindet bei der lobatum-Form die schon beim Anfühlen zwischen den Fingern sich verrathende Starrheit, bei der angulare-Form die charakteristische Weiche. Wie es mit der Ueberwinterung der Blätter solcher Zwischenformen sich verhält, weiss ich nicht zu sagen. Von Milde wird darüber nichts erwähnt. In der Beschreibung des schlesischen A. aculeatum (Nova Acta 1. c.) wird von dessen Blättern die stattfindende Ueberwinterung angegeben; ob auf Grund wirk- licher Beobachtungen, geht aus dem Texte nicht hervor. Von der typischen eng- lischen Pflanze giebt Moore (Nature printed british Ferns I. 138) ausdrücklich an, dass sieh die Blätter in milden Wintern und an geschützten Localitäten in erträglich frischem Zustande bis weit in den Winter hinein oder den Winter hin- durch erhalten und dass unter Schutz die Pflanze entschieden immergrün sei. Bei uns im Freien cultivirte Exemplare lassen nach meinen Erfahrungen die Blätter im Winter, resp. schon im Spätherbste absterben. Von der Pflanze auf dem Yberge bei Baden sagt Doli neuerdings (in dem Werke „Das Grossherzogthum Baden" — 1883 — S. 99), dass ihre Blätter „im Winter verwittern". Die Spreu schuppen wechseln in Dichtigkeit, Grösse und Form, sowie in der zwischen einem hellen Gelbbraun und schwärzlichen Kupferroth resp. dunkelen Eothbraun in allen Nuancen schwankenden Färbung derart, dass sie keine scharfen Merkmale abgeben. Der Band der Spreuschuppen erscheint bei typischen Exemplaren des A. angulare häufig aus regelmässiger gestreckten Zellen gebildet und un- regelmässig wimperig -gezähnt, die Zähne aus einer haarartigen Zelle oder aus nur 2 — 3 Zellen bestehend, auch wohl auf langen Strecken sehr vereinzelt oder fehlend; indessen finden sich zwischen diesem Extrem und dem auf S. 333 kurz beschriebenen des A. lobatum alle nur denkbaren üebergänge, nicht selten an Spreuschuppen desselben Blattstieles. Der Blattstiel ist zwar im Verhältniss zur Spreite bei der angulare-Form durchschnittlich länger; allein ich besitze z. B. charakteristische Exemplare des A. lobatum aus dem Gesenke, die bei 45 cm langer Spreite einen 20 '/a cm langen Blattstiel besitzen, andererseits Exemplare des A. angulare aus Ungarn, deren Blattstiele bei 38 resp. 25 cm Spreitenlänge nur TVa resp. 5 cm messen. Was die Breitenverhältnisse des Spreitengrundes anlangt, so geht bei A. lobatum genuinum im Allgemeinen zwar die Länge der untersten Primär Segmente auf V4 "«cl selbst unter 7* derjenigen der längsten mittleren Primärsegmente herunter; aber es kommen auch nicht selten Blätter vor, deren unterste Segmente 1. Ordn. noch die Hälfte der Länge der mittleren messen oder bei denen erst die paar untersten Primärsegmente plötzlich an Länge abnehmen. Bei dem typischen A. angulare ist andererseits das unterste Primärsegmentpaar oft fast von der Länge der mittleren grössten Segmente, oder es geht doch im Allgemeinen nur auf etwa "/.-s der Länge der letzteren zurück: in anderen Fällen erreicht es jedoch kaum die Hälfte, selbst nur V3 der Länge der mittleren Segmente 1. Ordn. und bei Uebergangsformen werden diese Verhältnisse noch schwankender. Die Secundärsegmente variiren in der Art der Anheftung derart, dass auch in der lobatum -Reihe deutlich gestielte Formen vorkommen, die dami oft wie bei A. angulare fast senkrecht zur Spindel gestellt und parallel derselben am Grunde ihrer vorderen Hälfte gestutzt sind. Umgekehrt sind bei sonst 348 charakteristischen angiüare- Formen die Segmente 2. Ordn. bisweilen mehr oder minder stark nach vorne geneigt und an ihrer Basis ungleichhälftig keilförmig, d. li. auch in ihrer vorderen (oberen) Hälfte schief zur Spindel gestutzt. Veränderlidi ist gleichfalls die Tiefe der Zahneinschnitte und die Richtung der bald ange- drückten und selbst auf die Segmentfläche hinaufgebogenen, bald mehr oder weniger abstehenden Zahnstacheln. Die Sori stehen bei dem tj-pischen A. lobatum mit seltenen Ausnahmen (S. 337) auf dem Eücken des fertilen Nervenastes, vom Ende desselben weit über- ragt. Bei A. angulare hingegen sind bei den am reinsten ausgeprägten Formen (z. B. vom Yberge in Baden, ungarischen Standorten) die meisten Sori endständig und nur einzelne werden von ihrem Nervanende überragt. Ebenso zeigt die sehr charakteristische Pflanze des Neanderthales bei Düsseldorf an dem einen der beiden mir vorliegenden Blätter die Mehrzahl der Sori endständig, an dem zweiten Blatte aber die meisten Sori mittel-, die geringere Anzahl end- oder fast endständig. Nebenbei beobachtet man in vielen Segmenten des letzteren Blattes die S. 3.S7 erwähnten Nervenschlingen, jedoch ohne Beziehung zu der veränderten Sorus- stellung. Zwischenformen endlich, wie z. B. ein mir vorliegendes Exemplar von Zuckmantel im österreichischen Schlesien, zeigen alle Variationen von völlig mittel- bis völlig endständigen Fruchthäufchen. Auf die in einzelnen Floren (z. B. Milde, Sporenpfl. 66) angegebenen Merkmale des A. angulare, dass die Fructifieation tief unten auf dem Blatte beginnen soll, die Sori bei der Eeife nie zusammen- fliessen, ist kein grosses Gewicht zu legen, da man nicht allzuselten das Gegen- theil constatiren kann. Die Sporen der typischen angulare -Formen sind wie es scheint durchweg heller gefärbt, gelbbraun, ihr Exospor ist selten mit breiten, stumpfen Stacheln, meist mit mehr oder minder hohen schmalen Lappen bis verschieden langen und bisweilen einen beträchtlichen Theil des Umfanges umziehenden, unregelmässig gewundenen, häufig getüpfelten und am Rande unregelmässig ausgefressen- gezähnelten Leisten besetzt. Die Sporen solcher Formen erseheinen daher viel regelmässiger gegenüber denen des tj'pischen A. lobatum. Zwischenformen aus dem Gesenke zeigen dagegen wieder alle Unregelmässigkeiten der auf S. 33S beschriebenen lobatum - Sporen neben entschiedenen Uebergängen zu den eben erwähnten Formen. Da die Sporen dieser Zwischenformen völlig normale Aus- bildung zeigen, sind solche Formen auch nur als die Extreme verbindende Glieder, nicht als Bastarde zu betrachten. Nach meinen bis jetzt vorgenommenen Untersuchungen eines Herbarmateriales , das allerdings der Ausfüllung noch ver- schiedener Lücken bedarf, kann ich mich vorläufig nur zu der Auffassung be- kennen , dass das Aspidium angulare Varietät oder wenn man will Unterart des A. lobatum ist, die wohl Standorts- resp. klimatischen Verhältnissen ihre Ent- stehung verdankt. In der That ist das ausgeprägte A. angulare vorwiegend die Form des Südens und Westens Europas und die Form der Tropengebiete und, wo es mit A. lobatum zusammen vorkommt, die Form der Thäler. So bezeichnet u. A. Saccardo (1. e.) das A. lobatum als die Pflanze trockener Standorte, das A. angulare als die Form schattiger Thäler mid sammelte Balansa bei Rhize an der armenischen Küste des schwarzen Meeres das Aspidium lobatmn nur auf Höhen (bei 20üO m), das A. angulare nur im Thale (IMilde, in Bot. Zeit. 1867, S. 293). Von bemerkenswerthen Formen findet sich in unserem Gebiete nur die jedoch allmählich in die Stammform übergehende : 349 var. hastulata Kze. in Flora lS4b no. 22 und Botan. Zeit. 1S49, S. 45. — Milde, Fil. Eiirop. 107. — Aspidiiira hastulatum Tenore, Memoria su di una nuova felce, p. 25, tab. 7, fig. 7 A b. — Hypopeltis hastulata Todaro, Synops. plant, acotyl. vascul. Sicil. 92. — Aspidiura aculeatum /? Swartzianum subtripinnatum Koch, Syn. Fl. Germ. edit. 11. p. 977. — Polystichum an- gulare var. subtripinnatum, tripinnatum et decompositura Moore, Nature printed british Ferns I. 155, tab. 19 A, E. — Erstes Paar oder erste Paare bi.s zuweilen ein Viertel der Secundärsegmente fiedertheilig bis fiederschnittig und namentlich das basale Ohr der ersten Segmente bis zur Mittelrippe frei (Fig. 139 c): Blätter in der Grösse veränderhch, aber meist den grössten Formen angehörend. — In Südeuropa (Eabenh. Crypt. vascul. Eur. no. 21), England und Irland heimische Form. Croatien: am Berge Papuk beim Dorfe Zvecsova inSlavonien! am Berge Kiek bei Musulin! Von ihrer Zugehörigkeit nach zweifelhaften tropischen Formen abgesehen, verbreitet sich das seine Sporen im Juli und August reifende Aspidium lobatum l-i angulare über West- und Südeuropa, Festland von Afrika und Inseln, Kleinasien und Persien. Im Gebiete unserer Flora tritt es nur im Osten und Südosten häufiger, sonst äusserst zerstreut auf. Die speciellen Fundortsangaben sind die folgenden: Westfalen: nach Fricken (Excursionsfiora W. 312) am Klusensteiu im Hönnethal, nach Karsch (Fl. d. Prov. W. 310) „angeblich am Klusenstein". Nach Berthold (die Gefässkrypt. W. 26) ist das Vorkommen jedoch „durchaus fraglich, der Angabe von Jüngst (nur am Klusenstein im Hönnethal) vorläufig keinen Glauben zu schenken." Ich sah westfälische Exemplare bis jetzt nicht. ■ — Rliein- provinz: Milde (Nova ;Aeta XXVI. 2. pag. 503; Sporenpfl. 67; Eil. Eur. 108) giebt das Neanderthal bei Düsseldorf als Standort an, wo die Pflanze von Heuser gesammelt wurde. Becker (in Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. u, Westf. XXXIV. 92) dagegen behauptet: ,,nach Milde (Nova Acta) von Heuser im Neanderthal bei Düsseldorf vor Zeiten aufgefunden, ist sie bis jetzt weder daselbst noch an anderen Stellen des Gebietes vorgefunden". Ich besitze aber ausgezeich- nete, charakteristische Blätter mit der Etikette ,, Neanderthal bei Hochdahl, August 1878 durch Frau L. Schniewind gesammelt, besorgt durch Freiherr von Spiessen'". welche im schlesischen Tauschverein zur Vertheilung gelangten, so dass die Pflanze sich doch an der alten Stätte gehalten hat. Im XXXIV. Bande der cit. Verhandl. (Correspondenzblatt S. 105) wird ferner erwähnt, dass v. Fürth und Dreesen diese Unterart 1871 in der Nähe von Hönningen am Ehein in einer kleinen Vertiefung der nächstgelegenen Anhöhe in einem Buchenwalde in einer kleinen Gruppe von etwa 12 Stöcken auffanden; und auf S. 331 der Sitzungsberichte desselben Bandes wird Laichlingen bei Solingen als weiterer Fundort genannt, wo die Pflanze von Kronenberg im Geröll der Sandsteinfelsen an der Wupper sehr vereinzelt (gegen 20 — 30) Stöcke bemerkt wurde. Exemplare der letzteren angeblichen Standorte sah ich bis jetzt nicht, desgleichen auch nicht von dem bei Foerster, Fl. v. Aachen. S. 425, angeführten Standorte „Klause bei Cornelimünster." Rosbach (Fl. v. Trier II. 1 68) fand „diese so seltene Art in ihren Formen a genuinum (A. aculeatum Sw.), p' angulare K. (A. angulare Kit. bei Willd.) und y subtripinnatum K. (A. hastu- latum Ten.) im Jahre 1877 unterhalb Dielingen an der Sauer etwa üi der halben Höhe eines bewaldeten, steinigen, feuchten Bergabhanges der sog. Quadersandstein- formation". Dieser Fundort hegt hart an der preuss. Grenze im LiL\emburgischen(Koltz. Prodr. de la flore du Grand-Duche de Lux. II. 28, schreibt ,, Dillingen"); auf bei- 350 gischem Gebiete und in der Nähe der Grenze findet sich die Unterart bei Verviers (Milde, Fil. Eur. 108). — Baden: auf der Nordseite des Yberges bei Baden! iDöll, Fl. V. B. I. 41), nach neuerer Mittheilung auch an einigen benachbarten Bergen (Doli, in „das Grossherzogthuni Baden'' Ö. yj). — Oesterreichisches Schlesien: in Gesellschaft von A. lobatum und mit Uebergangsformen zu diesem bei Ustron im Gesenke, ferner auf dem Schlossberge und in der Nähe des hohen Falles bei Zuclcmantel (Milde, Nova Acta XXVI. 2. pag. 503. Niessl, in Verhandl. d. naturf. Ver. Brunn 1866, S. 306) — Galizien: nach Eehmann (in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien 1862, S. S43) und Knapp (Pfl. Gal. S. 0) auf der Babia Gera, in den Pieninen; in der Tatra allgemein verbreitet. — Ungarn: in Buchen- wäldern bei Zsidövär (Borbäs, in Linnaea XIJI. 206). Häufig in Wäldern liei Versec, im Berzaska-Thale , bei Swinica, Plavise\'ica ! Dubova (Kazanthal, Czukar- und Golecberg!), Orsova, Vcresiorova! (auf walachischem Gebiete) und dem Her- kalesbade bei Mehadia (Borbäs , in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 790). — Siebenbürgen: Porumbach! Nach Fuss (Fl. Transsilv. 765) auf den Ar- pascher Alpen, Zirnathal und Piszku Lauti. — Croatien: Auf dem Berge Papuk bei Zvecsova (var. hastulata)! Am Berge Kiek bei Musulin! Berg Visenura bei Medak (var. hastulata)! Wälder bei Brussani! Kecina-Thal zwischen Jelenje und Kukuljana (Untchj, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1881, S. 219). In den Wäldern des Velebit und Mrzin (Neilreich, Vegetationsverh. v. Cr. 7). Nach Schlosser und Parkas -Vuk. in schattigen, humosen Bergwäldern ganz Croatiens, vorzüglich auf dem Velebit (Fl. croatica 1310). 38. A. Braunii Spenner, Flora Friburgensis I. 9, tab. 2. Rhizom aufsteigend bis aufrecht, kurz, dick, an den jüngeren Theilen dicht spreuschuppig und an der Spitze büschelig beblättert. Blätter bis 80 cm lang, weich, häutig -papierartig, schlaff, nicht über- winternd, oberseits freudig- bis dunkelgrün, glanzlos, unterseits heller, ihr meist sehr kurzer Stiel wie die Rhachis mit grossen eiförmigen bis lanzettlichen, meist lang zugespitzten und dazwischen kleineren bis haarartigen, kupferfarbenen oder gelb- bis blass- braunen, meist glänzenden Spreuschuppen sehr dicht besetzt, die lanzettliche bis meist länglich-lanzettliche, nach abwärts stark verschmälerte, doppelt- bis fast dreifach -fiederschnittige Spreite auf Spindeln und Nerven beiderseits spreuhaarig. Segmente 1. Ordnung zahlreich, aus gleich- breitem oder kaum verbreitertem, fast oder völlig gleichhälftigem Grunde länglich und meist nur mit kurzer, oft stumpfer Spitze; Segmente 2. Ordnung fast senkrecht abstehend, fast sitzend, herab- laufend, aus ganzrandigem, in der vorderen (oberen) Hälfte parallel zur Spindel gestutztem und stumpf geöhrtem, in der hinteren Hälfte keilförmigem Grunde trapezoidisch -länglich, stumpf und plötzlich in eine Granne ausgezogen, am Rande kerbig -gesägt und die Zähne plötzlich in eine meist vorwärts gebogene und anliegende, weiche Stachelspitze auslaufend, das erste obere Secundärsegment nicht 351 oder kaum grösser als das folgende und (wie zuweilen auch die folgenden) nicht selten fiederlappig bis fiedertheilig. Nervatio Neu- ropteridis oder Subneuropteridis in I*^. Pecopteridis übergehend mit dem Charakter der Polystichoideae, die Sori auf dem vorderen Aste der ein- oder mehrmal gegabelten Xerven meist endständig oder selten vom Nervenende etwas überragt (Fig. 142), gross, mit kreis- runden, schildförmig angehefteten, zarten, hinfälligen Schleiern. Sporen braun bis gelbbraun, dick bohnenförmig, mit sehr unregel- mässigen, fein- warzigen bis stachel-, läppen- oder leistenförmigen Exosporverdickungen (S. 354). — Fig. 141, 142. Synonyme: Aspidium Braunii Spenner , 1. c. — Kunze, in „Flora" 184S, no. 22 u. Botan. Zeit. 1849, S. 45. — Metten. Fil. Horti Lips. Ss ; Phegopt. et Aspid. 1. c. 48, no. 109. Polystichum Braunii Fee, Genera Filic. 2S2. Aspidium aculeatum ß Braunii Doli , Eheinische Flora 20 u. Fl. von Baden I. 40. — Koch, Synops. Fl. Germ. edit. II. 977. Aspidium aculeatum subspec. Braunii Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 497 ; Sporenpfl. 65 ; Fil. Europ. 108. Aspidium aculeatum Hook. Spec. Filic. IV. 18 partim. — Hooker et Baker, Synopsis Filic. 252 partim. Polystichum aculeatum Asa Gray, Manual of the Botany of the north. U. S. Amer. lo'Al und der nordamerikanischen Floristen. Polystichum angulare Moore, Nature printed britisch Ferns I. 134 partim. Aspidium angulare Willd. Spec. Plant. V. 257 partim (et herb, partim, sec. Milde in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien 1807, S. 826). Polystichum lobatum Presl herb., sec. Milde 1. c. Polypodium angulare Fr. Novit. Fl. Suee. Mant. I. 20 (sec. Kze. 1. c). Aspidium pilosum Schur, Sertum Florae transsilv. sec. Milde. Abbildungen: Spenner, a. a. 0. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2. tab. 40, lig. 84—86, Taf. 41, Fig. 94—96: Primärsegmente, Sammlungen: Eabenhorst, Crypt. vascul. Eur. no. 20. — Erbario crittog. Ital. no. 1401. Rhizom kurz und dick, bis 10 cm lang (aber meist weniger kräftig als bei A. lobatum), aufsteigend bis aufrecht, am hinteren Ende dicht büschelig bewurzelt und mit den Resten alter Blattstiel- basen besetzt, an den jüngeren Theilen dicht spreuschuppig und spiralig -büschelig beblättert. Blätter zu mehreren bis zahlreich, bis 80 cm lang, weich, häutig - papierartig, schlaff, nicht überwinternd, oberseits freudig bis dunkel grün, glanzlos, unterseits heller, ihr 2 — 13 cm langer Stiel vielmals kürzer als die Spreite, wie die Rhachis halbcylindrisch und oberseits flach gefurcht, an der nur wenig ver- dickten Basis braun, sonst grünlich bis strohfarben oder (trocken) blassbraun bis hell kupferfarben und wie die gleichfarbige Rhachis 352 sehr dicht spreuschuppig. Spreuschuppen gelb- bis blassbraun oder kupferfarben, meist glänzend, mehr oder weniger abstehend, die grösseren des Blattstieles und unteren Theiles der Rhachis bis 15 mm lang und 6 mm breit, eiförmig bis länglich - lanzettlich, haar- artig zugespitzt und am Rande unregelmässig wimperig -gezähnt bis ausgefressen -gezähnelt, mit lang gestreckten, in den Randzähnen meist unregelmässig gebogenen Zellen, die viel zahlreicheren schwä- cheren Spreuschuppen lanzettlich bis lineal- lanzettlich, linealisch Fig. 141. Fig. 141. Aspidiura Braunii Spenn. Segmente 1. Ordnung dreier verschie- dener Blattformen; natürl. Grösse imd a von der Oberseite gesehen. Vgl. weiter den Text. oder haarartig, von gleichem Bau und in den mittleren und oberen Theilen der Rhachis die beiderlei Schuppen ganz allmählich in ein- ander übergehend. Spreite älterer Pflanzen 20 — 67 cm lang, 5 — 18 cm breit, lanzettlich bis meist länglich -lanzettlich, kurz zugespitzt, nach abwärts allmählich stark verschmälert, doppelt- bis fast dreifach- fiederschnittig. Segmente 1. Ordn. zahlreich, jederseits bis zu 30 und mehr, rechtwinkelig- oder wenig aufwärts - abstehend und im letzteren Falle oft leicht sichelförmig gebogen, Wechsel- oder die untersten bisweilen gegen- oder fast gegenständig, die mittleren und 3öo Fia-. 142. oberen gedrängt, die untersten allmählich (selten alle) etwas ent- fernter stehend, 2V2— 9 cm lang und '^j^—2^j._, cm breit, aus gleich- breitem oder kaum verbreitertem, fast oder völlig gleichhälftigem Grunde länglich, und kurz und meist stumpf gespitzt (Fig. 141), die untersten kürzeren allmählich bis eiförmig oder (bei kleineren Pflanzen) sehr leducirt; Spindeln beiderseits meist dicht mit schmalen, haarartigen und dazwischen einzelnen grösseren, schmal -lanzett- lichen Spreuschuppen besetzt. Segmente 2. Ordn. jederseits bis zu 15 (bei mittelstarken Pflanzen an den mittleren Primärsegmenten meist 9 — 12), mit Ausnahme der ersten gegen- oder fast gegen- ständigen Paare Wechsel ständig, fast senkrecht abstehend, fast sitzend bis (die obersten mit allmählich stark verbreitertem Grunde) sitzend und an der Spindel herablaufend, relativ gross und breit (5 — 16 mm lang und 3 — 8 mm breit), aus ganzrandigem, ungleichhälftigem, in der vorderen (oberen) Hälfte pa- rallel der Spindel gestutztem und schwach und stumpf geöhrtem, in der hinteren (unteren) Hälfte keil- oder ausgeschweift -keilför- migem Grunde trapezoidisch- läng- lich oder -ellipsoidisch, stumpf und plötzlich in eine meist schräg nach vorne gerichtete Granne ausge- zogen , am ßande kerbig -gesägt und die Zähne plötzlich in eine nach vorne gebogene und dem Eande anliegende oder sogar auf Aspidium Braunii Spenner. Segment 2. Ordnung. Yergr. 5 die Segmentunterfläche zurück- gebogene (selten auswärts gespreizte) weichere Granne vorgezogen, die grösseren Zähne meist mit 1—2 kleinen und bisweilen selbst stachelspitzigen Seitenzähnchen, unterseits mehr oder weniger dicht, oberseits schwächer auf den Nerven mit haarartigen Spreuschuppen besetzt (Fig. 141, 142); erstes oberes Secundärsegment nicht oder nur wenig grösser als die folgenden und nicht selten (wie zuweilen auch die folgenden) fiederlappig bis fiedertheilig oder doch das ba- sale Oehrchen durch einen tieferen Einschnitt abgesondert (Fig. 141 c). Nervatio Neuropteridis v. Subneuropteridis in N. Pecopteridis über- gehend, mit dem Charakter der Polystichoideae, die untersten Secun- Lnerssen, Fanipflanzen. 23 354 därnerven (der oberen Segmenthälfte) fiederig-, die folgenden wieder- holt- bis einfach - gabelig verzweigt, die letzten einfach (Fig. 142). Sori meist nur in der oberen Blatthälfte, auf dem ersten vorderen Aste der Secundärnerven endständig oder nur selten vom Nerven- ende etwas überragt, zweireihig, dem Mittelnerven meist mehr ge- nähert als dem Rande, relativ gross und bei der Eeife zusammen- fliessend, mit kreisrundem, schildförmig angeheftetem, häutigem, röthlichbraunem Schleier. Sporen braun bis gelbbraun, dick bohnen- förmig, ihr Exosporium sehr unregelmässig bald mit äusserst kleinen "Wärzchen, bald mit kurzen und stumpfen oder längeren und spitzen Stacheln , bald mit sehr unregelmässigen Lappen , Buckeln und Leisten (von oft blasigem Aussehen und mit ihrerseits häufig wieder gekörn elter Oberfläche) in allen Uebergangsformen besetzt. In Uebereinstimmung mit Kunze und Mettenius und im Gegensatze zu vielen späteren Autoren betrachte ich das Aspidium Braunii als eigene Art, die zwischen ihm und A. lobatum zu beobachtenden Mittelformen als Bastarde (vgl. S. 35ti). Wer die Pflanze nur einmal gesehen hat, wird dieselbe schon ihrem eigenthüm- lichen Habitus nach sicher von ihren nächsten Verwandten unterscheiden. Letz- teren gegenüber ist sie in ihren Merkmalen viel constanter; die relativ sehr ge- ringen Abweichungen werden, wie es scheint, wohl meist nur durch Altersunter- schiede bedingt. Milde hat eine von ihm im Gesenke beobachtete sehr grosse Form mit tief fiederlappigen bis fiedertheiligen oder fast fiederschnittigen ersten Secundärsegmenten (Fig. 141 e) als var. subtripinnata unterschieden, von der er (Nova Acta XXVI. 2. pag. 501) sagt, dass es ihm scheine, als gehe das A. Braunii in hohem Alter stets in die Form subtripinnatum und endlich in A. lobatum über, von welch' letzterem zumal schon die var. subtripinnata an die ähnliche Form des A. Braunii erinnere. Wenn es nach dieser Ausdrucksweise und dem weiteren Texte auch ungewiss bleibt, ob Milde hier nur typisches A. Braunii ver- steht oder auch die Bastarde mit A. lobatum eiuschliesst, so ist doch soviel sicher, dass eine derartige fast dreifach - fiederschnittige Form wohl an allen oder den meisten Standorten der Art beobachtet wird, dass sie aber als höchst entwickelte Form alter Pflanzen durch Zwischenstadien (wie z. B. Fig. 141 b eine derselben darstellt) ganz allmählich mit der Stammform verbunden ist. Milde's Angabe (Nova Acta XXVI. 2. pag. 498; Sporenpfl. 65), dass die Sporen des Aspidium Braunii fast noch einmal so gross seien als die des A. lobatum, finde ich an meinen Exemplaren nicht bestätigt. Die mittlere Grösse (Länge ohne die Exospor -Verdickungen) einer grossen Zahl von Sporen des A. Braunii betrug nach meinen Messungen 0,042 mm (grösste Länge selten 0,051 mm), diejenige der Sporen von A. lobatum 0,039—0,040 mm. Sehr wechselnd sind die Exosporverdickungen. Die Sporen einer Pflanze von Nickelsdorf in Tirol zeigten z. B. fast durchweg fein-warzige Körnelung und nur wenige trugen einzelne blasige Buckel und kegelige Verdickungen. Eine Pflanze aus dem Amselgrunde in der sächsischen Schweiz besass fast ausschliesslich Sporen mit sehr ungleich hohen und unrogelmässig vertheilt^n, körnig-warzigen Hautleisten neben zum Theil blasig 355 aussehenden Buckeln , Zapfen und Kegeln. Eine Pflanze von Lana in Tirol hin- gegen hatte die aus dem Fruchthäufchen eines Segmentes entnommenen Sporen in allen auf S. 354 angegehenen Formen verdickt. Ueber die Gefässbündel des Blattstieles vermag ich wenig zu sagen. Ich selber habe die Pflanze nie lebend gesammelt und das von Anderen erhaltene Herbarmaterial ist, von einzelnen jungen Pflanzen abgesehen, bezüglich des Blatt- stieles unvollständig. Ein untersuchtes Fragment aus dem Arnselgrunde der sächsischen Schweiz zeigte in seiner ganzen Länge 2 bauch- und '6 schwächere rückenläufige Stränge. Die ihre Sporen im Juli und August reifende Art bewohnt humose, nicht zu feuchte Wälder und Schluchten, sowie freie, sonnige Lehnen in Gebirgen , in denen sie bis etwa 1500 m (im Gesenke 1'6'60, in Kärnthen 1440m) emporsteigt, ohne wie es scheint an bestimmte geognostische Unterlage gebunden zu sein. Innerhalb imseres Gebietes findet sie sich sehr zerstreut (am häufigsten im Gesenke); ausser- halb desselben tritt sie im südlichen Seandinavien, im Kaukasus und im nördlichen Nordamerika auf. Mir bekannt gewordene Fundorte unseres Florengebietes sind : Baden: am Hirschensprung im HöUenthale bei Freiburg! von Spenncr und AI. Braun entdeckt , von Letzterem später auch im St. Wilhelmer und Zassler Thale beobachtet (Doli, Fl. v. B. I. 40). — Sachsen: in der sächsischen Schweiz im Utewalder Grunde! im Arnselgrunde! und nach Wünsche (Fil. Saxon. 19) in dem unter dem Namen „Bärenhöhle" bekannten Seitengrunde des Utewalder Grundes, sowie im Schleifgrunde. An der Nordseite der Lausche bei Zittau (Wünsche, a. a. 0.). — Baiern: nach Prantl (Excursionsfl. f. B. 22) bei Ammergau und in der Erlauschlucht bei Passau. — Böhmen: nach Celakovsky (Prodr. d. Fl. v. B. 697) im böhm. Isergebirge in der Schlucht über dem Haindorfer Falle 2 Exem- plare und in der Bergschlucht oberhalb Weissbach am Wegebacli nahe unter der Brücke ein Exemplar von Stenzel gefunden (nach Fiek, Fl. v. Schlesien 552, sind die Standorte ,,über dem Wasserfall des Schwarzbaches und im Dresslergrund"): ferner bei Krumau im Blanskerwalde. Nach Wünsche (Fil. Saxon.) am Eosenberge bei Tetschen (wo Celakovsky , a. a. 0. , vor .Jahren jedoch nur A. lobatum fand). — Mähren: nach Müde (Sporenpfl. 65) im Kuhländl am Eadhost (so Schreibweise bei Niessl, in Verhandl. d. naturf. Ver. Brunn 1S66, S. 306). — Oesterreichisches Schlesien: im Gesenke häufig, oft häufiger als A. lobatum. Um Ustron an sehr vielen Stellen (am Tul, an der grossen und kleinen Czantury, auf dem Schlangenberge, der Kownitza) ! bei Nieder-Lindewiese, im Kessel und dem benachbarten Kiesgraben, beim hohen Falle, am rothen Berge, auf dem Köppernik, dem Gräfenberge! und auf dem Schlossberge bei Zuckmantel (vgl. Milde in Nova Acta XXVI. 2. pag. 499, 500; Niessl in Verhandl. d. naturf. Ver. Brunn 1S66, S. 306). Nach Fiek (Fl. v. Schles. 552) ausserdem am Hockschar, Leiterberg, im Knoblauchgrund am Altvater, im oberen Thössthal und in den Beskiden im Brenna- thale. — In der Provinz Schlesien nach Fiek (a. a. 0.) im Eulengebirge au einem Vorberge der hohen Eule gegen Dorfbach und im Kiessengrund am Glatzer Schneeberge, aber überall einzeln. — Galizien: Nach Knapp (Pfl. Gal. 6) bei Koscielisko, bei der Therme Jaszczurowka und bei Zegiestow am Poprad. Blocki erwähnt in der Oesterreich. bot. Zeitschr. 1S83, S. 39 ein Aspidium Braunii von Butyvvla bei Skole, wo es in Gesellschaft des A. lobatum wachsen soll. Diese Angabe wird indessen dadurch zweifelhaft, dass unter A. Braunii die var. Pluke- netii, die doch zu A. lobatum gehörende Jugendform, als neben der Grundform 23* 356 gefuiuleu aufgeführt ist. — Ungarn und Siebenbürgen: Nach Borbäs in Lin- naea XLII. 207 „in silvis Eodnaünsibus (Czetz in herb. Haynald), Gyahi Babiu (leg. Haynald)'* und nach Verhandl. d. zool. bot. Ges. Wien XXV. 790 „in silvis subalpinis Kunt ad Neu-Szadova, in caeduis vallis Riu sor ad Szuszeny sub alpibus Eetyözat, in rupibus schistosis ad Petrozseny et in valle subalpina rivi Zsiee sub alpibus Ptineng". Fuss (Fl. Transsilv. 766) giebt für das mit A. Braunii iden- tische A. pilosum Schur als siebenbürgische Fundorte an: Kerezeschoaraer Glas- hütte, Fogarascher Alpen, Zirnathal, Tömös, Predjal, Bucsecs und Rodna. — Croatien: nach Milde, Fil. Eur. 109; nach Kunze (Bot. Zeit. 1849, S. 46) am Velebit u. Merszin etc. Ich habe echtes A. Braunii aus Croatien nicht gesehen. — Schweiz: im Haslithale des Berner Oberlandes (Doli, Fl. v. Baden I. 40); nach Milde (Sporenpfi. 65) und Gremli (Excursionsfl. d. Schw. 46rj) auch bei Engelberg im Canton Unterwalden und bei Ponte BroUa im Tessin. — Tirol: Meran (ein einziges Exemplar an einem Bache auf der Höhe des Küchelberges in der Nähe des Gasthauses: Milde, in Bot. Zeit. 1S62, S. 446 — und bei Schloss Tirol: Milde , Sporenpfi. 65 ; — auch Hausmann hat laut einer Notiz in seinem Herbar die Pflanze bei Meran am Wege nach Riffian beobachtet). In dem in meiner Sammlung befindlichen Hausmann'schen Herbar liegen Exemplare aus dem Etseh- thale bei Bozen mit der Bezeichnung „15. Mai 1879 auf meiner Exeursion nach Ulteu gesammelt in Ober-Lana, zweifelsohne abstammend von Ulten und heraus- geschwemmt oder verschleppt" ; ferner solche mit der Bezeichnung „Grabenmauer bei Mittel -Lana, Februar 1866" und dem Zusätze, dass die betreffenden Blätter vom Erzherzog Joseph gesammelt worden seien! Aus derselben Sammlung besitze ich Exemplare aus dem süd-östlichen Tirol von der Nähe der Kärnthener Grenze, von Ausserdorfer gesammelt mit der Bezeichnung: „Pusterthal, häufig mit Aspi- dium aculeatum in den schattigen Bergwäldern an der Chrysanthner - Ochsenalpe '^■■) ober Chrysanthen (tiroler Seite) auf Kalk, 3000 — 4000'. Eben so häufig und wieder mit A. aculeatum in den Wäldern und Gebüschen am Gentschen-Bach bei Nikols- dori auf Glimmerschiefer, 2200 — 2400'. Auch auf dem Michelsberg ober Nikols- dorf auf Glimmerschiefer, 3000 Fuss"! — Kärnthen: Satnitz im Buttergraben bei Maria Rain häufig: Wimitzgraben nördl. von St. Veit; im Gurkenthale und im MöUthale im Wurzenbach und Raggagraben; bei Groppenstein ; Eabantalni bei Zwickenberg häufig bei 960 — 1280 m; massenhaft in der Wildensenteralm im Lesachthaie gleich hinter den Wiesenbauern am Wege bei 1440 m; bei Eden wirth an der Plöcknerstrasse in Buchemväldern ; bei Völkermarkt! und Bad VeUach. (Vgl. Fächer und Jabornegy, Fl. v. K. I. 95). — Steiermark: Bachergebirge (Milde, Sporenpfi. 65). — Salzburg: Krimler -Fall im Ober- Pinzgau! — Nieder- Oesterreich: Aspanger Klause (nach Woloszczak, in Verhandl. d. zool. -bot. Ges. Wien XXII. 661». 39. A. lobatuin x Braunii. Literatur: Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 501, desgl. Sporenpfi. 66 und Fil. Europ. 109, unter Aspidium Braunii. — Fiek, Flora v. Schlesien S. 552, Note zu A. Braunii. — Doli, Flora d. Grossh. Baden I. 41 in Note zu A. Bravmii. Sammlungen: Rabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 21. *) Wird in einem beiliegenden Briefe auch als Rabant-Alpe bezeichnet. Vielleicht ist dieselbe identisch mit der Rabantalm in der Fächer -Jabornegg'- schen Flora v. Kärnthen? (s. unten). 357 Rhizom ? (nicht gesehen). Blätter ca. 0,54 — 1 m und etwas darüber lang schwach lederig, d. h. in der Textur zwischen den- jenigen von A. lobatuni (nicht so starr wie diese) und A. Braunii (derber wie diese) schwankend (ob überwinternd?), oberseits ziemlicli dunkelgrün und (im trockenen Zu- stande) glanzlos, unterseits heller. Blattstiel 12 — 20 cm (und vielleicht darüber ?) lang, also länger als bei A. Braunii und mit A. lobatum übereinstimmend, seine Spreu- scliuppen sammt denjenigen der Rhachis hell- bis dunkelbraun, glänzend, in Form und Grösse wie bei A. lobatum und A. Braunii schwankend, an der Rhachis und deren Verzweigungen (Segment- spindeln) meist wie bei A. Braunii die haarartigen Spreuschuppen überwiegend. Spreite ca. 42 — 82 cm lang, 12— 24 cm breit, länglich- lanzettlich, zugespitzt und am Grunde mehr oder weniger und meist ziemlich stark verschmälert, die basalen Vs bis fast V2 leren Segmente 1. urcinung errei- chend. Primärsegmente jederseits etwa 25 — 35, gedrängt , wechsel- ständig und in der Regel fast oder völlig rechtAvinkelig abstehend (die untersten etwas entfernteren bis- weilen fast gegenständig und mehr oder weniger abwärts gerichtet), 11—12 cm lang, etwa 2— SVg (am Grunde bisweilen bis 4) cm breit, aus meist etwas verbreitertem und mehr oder weniger ungleich- hälftigem bis seltener fast gleichbreitem und ziemlich gleichhälftigem Grunde länglich bis länglich- lanzettlich, in sehr verschiedenen Graden Primärsegmente etwa der Länge der mitt- Ordnung Fig. 143. Aspidium lobatum X Braunii Milde var. subtri- pinnata. Segment erster Ordnung in natürl. Grösse. — Vergl. den Text. 358 kurz und stumpf oder stumpflicli bis länger zugespitzt und mit den Spitzen manchmal sichelförmig aufwärts gebogen und dadurch bald mehr dem A. lobatum, bald mehr (und namentlich häufiger in der unteren Blatthälfte) dem A. Braunii sich nähernd. Segmente 2. Ordnung jederseits zu ca. 10 — 16, meist ziemlich senkrecht von ihrer Spindel abstehend, in Form und Anheftuug in allen Graden zwischen A. lobatum und A. Braunii schwankend : mit mehr oder weniger verbreiterter bis stielartig schmaler, herablaufender Basis sitzend oder selten die grössten Secundärsegmente sehr gross- blätteriger Formen sehr kurz gestielt, aus ganzrandigem , in der hinteren Hälfte keilförmigem, in der vorderen Hälfte bald parallel, bald mehr oder weniger schief zur Spindel gestutztem und im letz- teren Falle überhaupt mehr keilförmigem Grunde trapezoidisch- elliptisch bis -länglich oder schief- eiförmig, bisweilen etwas sichel- förmig nach vorne gekrümmt, stumpflich bis stumpf und plötzlich in eine lange Stachelspitze ausgezogen, am Grunde der vorderen Hälfte bald fast durchweg deutlich stumpf oder stumpflich geöhrt, bald nur das grössere Secundärsegment deutlich geöhrt, die folgenden schwächer bis undeutlich oder gar nicht geöhrt oder auch das erste Secundärsegment ohne Ohr und die Segmentformen daher bald mehr denjenigen des A. lobatum (Fig. 138), bald mehr dem A. Braunii (Fig. 141) genähert, der Segmentrand wie bei den Stammformen gesägt, die weicheren oder derberen Stachelspitzen der Zähne angedrückt oder der Segmentunterseite aufgebogen bis mehr oder weniger abstehend, die obere Segmentüäche auf den Nerven kahl bis schwach, die Unter- seite ziemlich reich spreuhaarig; erstes Secundärsegment der oberen Reihe nur wenig bis meist beträchtlich grösser als das folgende und bei den grössten Blattformen in seiner unteren Hälfte fiederspaltig- bis -theilig (var. subtripinnata — Fig. 143). Nervatur wie bei den Stammformen (S. 330, 353). Sori in der oberen Blatthälfte, meist dem Ende des vorderen Nervenastes aufsitzend, seltener von letzterem etwas entfernt bis mittelständig, ziemlich gross, mit brau- nem, häutigem Schleier. Sporangien zu einem grossen Theil, Sporen regelmässig abortirt, letztere in verschiedener Weise: bald sind sie in der gewöhnlichen Grösse aber in meist abweichender Form (un- regelmässig-bohnenförmig bis meist kugelig) vorhanden, dunkel- braun und äusserst dicht mit meist hohen, leicht abreibbaren Stacheln , Zapfen und Lappen besetzt — bald sind sie bei gleicher Oberflächenbeschaffenheit in allen Graden verkrüppelt bis zu kleinen Stachelkörperu. Dazwischen finden sich grössere, mehr oder weniger 359 unregelmässige bis kugelige Körper von gleicher Obertlächenbe- schaffenheit, die den Eindruck machen, als seien mehrere Sporen verwachsen oder der betreffende Körper aus dem Gesammtinhalte einer nicht oder unvollkommen getheilten Specialmutterzelle hervor- gegangen. Vereinzelt findet man auch grosse, kugelige, etwas maul- beerförmige Körper von der Grösse der Sporangienhöhlung, die wie ein ganzer, nicht in seine Einzelsporen trennbarer Sporenballen erscheinen; oder es ist in vielen Fällen der Inhalt des normalen oder verkümmerten Sporangiums eine kohlig aussehende, krümelige Masse ohne Andeutung von Sporenbilduug oder nur mit vereinzelten Stachelkörpern gemengt. Wenn die vorstehende Beschreibung, welche nach von Milde im Gesenke gesammelten und mir mitgetheilten Exemplaren entworfen wurde, trotz darauf verwendeter Sorgfalt nur eine unvollkommene Vorstellung von dem Aussehen des betreffenden Bastardes giebt. so liegt der Grund darin, dass dessen J'ormen sehr schwankende sind und es bei genauer Bekanntschaft mit den Formen des Aspidium lobatum und A. Braunii oft leichter ist , eine derselben mit sicherem Blicke als Bastard zu erkennen, als dies in Worten auszudrücken. Die Pflanzen nähern sich im allgemeinen Aussehen, in Textur und Färbung der Blätter, Form etc. der pri- mären wie secundären Segmente bald mehr dem A. lobatum a genuinum, bald mehr dem A. Braunii , bald halten sie so ziemlich die Mitte. Dazu sind nicht immer alle Merkmale der beiden muthmaasslichen Stammformen gleichförmig corre- spondirend vertheilt. So kann z. B. bei gleicher Form und Textur der Segmente das eine Exemplar seine Sori fast ausnahmslos endständig, ein anderes vorherr- schend mittelständig entwickelt zeigen. Was aber alle Formen gleichmässig gemeinsam haben, ist die theilweise Verkümmerung der Sporangien und der voll- ständige Abort der Sporen. Gerade das letztere Merkmal hat mich veranlasst, die gewöhnlich als Uebergangsformen zwischen A. lobatum genuinum und A. Braunii betrachteten und daher die Zusammenziehung dieser Arten zu einer Art scheinbar begünstigenden Pflanzen als Bastarde anzusprechen, welche Auffassung dann in zweiter Linie durch das Vorkommen derselben unter ihren Eltern unterstützt wird. Was das Abortiren der Sporen oder auch eines Theiles der Sporangien betrifft, so ist darauf als auf ein Zeichen der wirklichen oder wahrscheinlichen Bastard- natur einer auch in anderen Merkmalen zwischen zwei Verwandten die Mitte haltenden Parnform schon mehrfach hingewiesen worden (vgl. S. 174, 175 und besonders S. 243 — 245. ferner auch 256 u. 259) und unter den Aspidien noch Aspidium remotum zu vergleichen. Sehr zu wünschen wäre eine sorgfältige Unter- suchung der lebenden Bastarde an den gemeinsamen Standorten des A. lobatum und A. Braunii in Bezug auf Häufigkeit des Auftretens und Forraenwechsel. Die auf diese Punkte sowie auf Uebergänge in Aspidium lobatum /? angulare bezüg- lichen wenigen Angaben (besonders Milde' s) sind unzulänglich, zum Theil sehr unbestimmt und viel zu allgemeiner Natur , als dass dieselben grösseren Werth hätten. Das Gesenke, wo nach Milde (a. a. 0.) solche „Uebergangsformen" ja sehr häufig vorkommen sollen, wäre dazu für einen dasselbe gelegentlich be- 360 suchenden Botaniker (nicht blossen „Sammler") wohl «1er passendste Ort. — ]\lir bekannt gewordene Fundorte des Aspidium lobatuni x Braunii sind : Mährisch-schlesisches Gesenke: Gräfenberg! am i'othen Berge, am hohen Falle, an der Czantory bei Ustron (vgl. Fiek, Fl. v. Sehles. 553). — Eulen- gebirge in Schlesien: an der Eule (Fiek, a. a. 0.). — Schweiz: Haslithal im ßerner Oberlande (nach Doli, Fl. d. Grossh. Baden I. 41). — Kärnthen: bei Heiligenstadt! (Ein Blatt unter von dort erhaltenem A. lobatum genuinuni, aber ohne A. Braunii, von dessen dortigem Vorkommen ich nichts erfahren habe, das aber nach diesem Funde zu urtheilen dort wachsen muss, falls keine Verwechselung vorliegt,) II. Uiitergattuug'. Lastrea Bory, in Dict. dass. d'hist. iiatiir. VI. 588 et IX. 232. — Sori auf den fertilen Nerven rücken-, selten end- oder fast endständig, ihr .Schleier nieren- oder riindlich-nierenförmig, mit der Einbuchtung- dem Scheitel und den Seiten des fruchtbaren Nervenastes angeheftet, bleibend oder bald abfallend. Nervenäste völlig frei. Blätter unserer Arten an lang kriechendem, dünnem Rhizom entfernt stehend oder am Scheitel eines kräftigen, aufsteigenden bis aufrechten Rhizomes dicht spiralig- huschelig, meist nicht überwinternd, flederschnittig-fiedertheilig bis 4fach- liederschnittig, mit Nervatio Pecopteridis vom Charakter der Cyatheoideae oder Polystichoidcae ; Blattstiel von sehr verschiedener Länge, 2 bandförmige oder 5 oder mehr fadenförmige Fibrovasalstränge aufnehmend. — Uebersicht der Arten des Gebietes auf S. 320 u. folg. 40. A. Thelypteris Sw. in Sehr ad. Journ. 1800, 11.40; gyn. Pilic. 57. Ehizom weit kriechend, entfernt verzweigt und reich bewurzelt, dünn, schwarz, nur an den Astspitzen mit wenigen hinfälligen, kleinen, ei -lanzettlichen bis lanzettlichen Spreuschuppen besetzt. Blätter entfernt stehend , steif aufrecht, bis 1 m und darüber lang, weich -krautig, durchscheinend, hell- bis gelblich- oder bläulich- grün, ihr sehr zerbrechlicher, meist nur am braunen bis schwärz- lichen Grunde mit vereinzelten Spreuschuppen besetzter bis kahler Stiel fast so lang bis etwas länger als die Spreite, seine beiden bandförmigen, auf dem Querschnitte meist ovalen Fibrovasalbündel in halber bis drei Viertel Länge zu einem rinnenförmigen, im Quer- schnitte hufeisenförmigen Strange verschmelzend. Spreite lanzettlich oder länglich -lanzettlich, kurz zugespitzt, am Grunde meist nicht oder nur wenig, selten auffallender verschmälert, iiederschnittig- tiederspaltig oder -theilig bis doppelt -tiederschnittig, in der Jugend mit vereinzelten Spreuschuppen und gelblichen Drüschen sowie auf den Spindeln und Nerven reichlicher mit weissen Härchen besetzt im Alter oft kahl oder fast kahl. Segmente 1. Ordn. aus gleich- breitem oder etwas verbreitertem Grunde lineal- lanzettlich, kurz zugespitzt bis stumpflich, mit länglichen oder lineal- länglichen, spitzlichen, meist ganzrandigen bis schwach gezähnelten, bei den fruchtbaren Blättern am Rande zuletzt meist stark zurückgerollten und dadurch dreieckig, etwas sichelförmig und spitz erscheinenden, seltener auch bei den fertilen Blättern flachbleibenden Secundär- segmenten. ^STervatio Pecopteridis mit dem Character der Cyatheoi- deae, die Tertiärnerven meist gegabelt, den Rand völlig erreichend. Sori bei voller Fruchtentwickelung auf beiden Gabelästen der Tertiär- nerven, in der Mitte zwischen Segmentrand und Mittelrippe oder letzterer etwas mehr genähert, zuletzt polsterfijrmig zusammen- fliessend, ihr kleiner, zart -häutiger, weisslicher, hinfälliger Schleier unregelmässig schmal- bis halbnierenfijrmig, am Rande drüsig- bis wimperig -gezähnelt. Sporen gelbbraun, dick bohnenförmig, meist mit stacheligen oder auch mit warzigen oder lappigen bis leisten- artigen Exosporverdickungen. Synonyme: Aspidium Thelypteris Sw. 1. c. — Willcl. Spec. Fil. V. 249. — Öchkuhr, Krypt. Gew. I. .51. — Metten. Fil. Horti Lips. 92; Aspid. et Phegopt. 1. e. 112 no. 267. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 544; Sporenpfl. «1 ; Fil. Enrop. 116. Acrostichum Thelypteris L. Spec. Plant. 1071 et edit. II. 152S. Polypodium Thelypteris L. Spec. PI. Mant. alt. 50.5. Polystichum Thelypteris Koth, Tent. Flor. Germ. III. 77. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. 977. Nephrodium Thelypteris Desv. in Ann. Linn. VI. 257. — Strempel, Fil. berol. 32. — Hooker, Spec. Fil. IV. 88. — Hook, et Baker, Syn. Fil. 271. Athyrium Thelypteris Spr. Anleitung z. Kenntniss d. Gewächse, engl. Aus- gabe 147, sec. Moore. Hemestheum Thelypteris Newm. The Phythol. 1851, App. XXII, et Hist. of British Ferns III. 123. Dryopteris Thelypteris Asa Gray, Manual Bot. North. U. States 630. Lastrea Thelypteris Bory, in Dict. class. d'hist. natur. IX. 233. — Presl, Tent. Pteridogr. 76. — Hooker, Genera Filic. tah. 45 A, Fig. 2. — Moore, Nature printed british Ferns I. 165. — Lowe, Native Ferns I. 217. Lastrea palustris J. Sm. Catal. of cultiv. Ferns 56, see. Moore 1. c. Aspidium palnstre Gray, Natural arrangement of british plants IL 9, sec. Moore 1. c. Polypodium palustre Salisb. Prodr. stirpium 403, sec. Moore, 1. c. Thelypteris palustris Schott, Gen. Fil. sub tab. X. Polypodium pteroides, ß, Lam. Fl. fran^. I. 18. Die Synonyme der in Südafrika und Neuseeland heimischen Varietät ß squa- rauligerum vgl. bei Kuhn, Fil. Afric. 142. (Vgl. auch S. 3li5). 362 Abbildungen: Schkuhr, Krjpt. Gew. I. tab. 52. — Sturm, Deutschi. Flora. — Flora danica tab. 7(J0. — Engl. Bot. tab. 1018. — Hooker, British Ferns tab. 13. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 29. — Moore, Nature printed british Ferns I. tab. 29. — Lowe, Native, Ferns I. tab. 23. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Eur. no. 16. — Erbario crittog. Ital. no. 702. — Billot, Fl. Gall. et Germ, exsicc. no. 69(i. — Schultz, Fl. Gall. et Germ. no. 960, 9G9. — Breutel, Deutsch. KryiDt. no. 496. Rliizom nahe der Bodenoberlläclie oder in Moospolstern krie- chend, bis 1 m lang und 2^4 mm oder wenig mehr dick, entfernt verzweigt, cylindrisch bis nnregelmässig- stumpf kantig, mit zahl- reichen dünnen, schwarzen, meist reich verzweigten Wurzeln dicht bis zottig besetzt, auf Querschnitten meist 4 Fibrovasalbündel im durchweg dünnwandigen, in den äusseren Schichten dunkel- bis schwarzbraun-, im Innern gelbbraunwandigen (nur in den jüngeren Theilen farblosen) Grundgewebe zeigend, seine fast schwarze, schwach glänzende bis matte Oberfläche nur an den Spitzen der Aeste sammt der äussersten Blattstielbasis der jüngsten Blätter mit wenigen bald abfallenden Spreuschuppen besetzt; Spreuschuppen sehr zart, gelb- bis graubraun, bis 2^/2 mm lang und ca. ^^ — 1 mm breit, aus ge- wöhnlich etwas herzförmigem Grunde ei -lanzettlich bis lanzettlich, allmählich in eine kurze, haarartige, bald verschrumpfende Spitze auslaufend und am Rande (vorzüglich gegen die Basis) mit kurzen, cylindrisch -keuligen, ein- oder selten zweizeiligen, sehr vergäng- lichen Wimpern bald nur vereinzelt, bald reicher besetzt. Blätter mehr oder weniger entfernt spiralig stehend, aber rechts und links neben dem Rhizome mit rasch gekrümmter Blattstielbasis aufsteigend und daher scheinbar 2 reihig, steif aufrecht, 30 cm bis Im und darüber lang, weich -krautig, zart, durchscheinend, hell- bis gelb- lich- oder bläulichgrün, in der Jugend am Grunde des langen Blatt- stieles und nicht selten auch auf der Unterseite der Spreite an den Abzweigungen der Nerven mit vereinzelten kleinen Spreuschuppen von Bau und Farbe derjenigen des Rhizomes, an der Rhachis, den Spindeln und auf den Nerven (vorzüglich der Oberseite) zerstreut bis ziemlich reichlich mit sehr kurzen weichen, weissen, einzelligen Härchen und ausserdem mit sehr zerstreuten, kleinen (deutlich nur unter der Lupe sichtbaren), gelblichen, verkehrt- ei- bis kurz und dick keulenförmigen Drüschen besetzt, im Alter häufig kahl oder fast kahl, seltener Spreuschuppen und Haare behaltend, die Drüsen verschrumpfend und undeutlich werdend. Blattstiel 9—40 cm und darüber lang, bei den sterilen Blättern meist etwas länger, bei den 363 fruchtbaren gewöhnlich etwa «o lang oder etwas kürzer als die Spreite, halbcylindrisch und auf der Bauchseite wie die gleich- gestaltete Rhachis mit Läugsfurche, am nicht oder nur wenig ver- dickten Grunde schwärzlich bis schwarzbraun, der grössten Länge nach wie die Rhachis meist grünlich - strohfarben oder seltener bräunlich angelaufen, sehr zerbrechlich, in seine Basis 2 bandförmige, im Querschnitte meist ovale und einen 3- resp. g förmigen Holz- körper zeigende Fibrovasalbündel aufnehmend, die in etwa halbei' bis drei Viertel der Länge sich zu einem auf der Bauchseite rinnen- förmig offenen, im Querschnitte hufeisenförmigen Strange nach Ait der Athyrien (S. 130, Fig. 90) vereinigen (vgl. die Tabelle ^o. 7 auf S. 3 IG). Spreite ca. 11 — 60 cm und mehr lang und ca. 5 — 20 cm breit, lanzettlich oder länglich -lanzettlich bis länglich, allmählich oder seltener plötzlich (und dann oft stark abgesetzt) zugespitzt, am Grunde meist nicht oder allmählich nur wenig verschmälert (oder selten die untersten Primärsegmente nur halb oder fast nui* ein Drittel so lang als die mittleren grössten oder dieselben plötz- lich mehr oder minder stark reducirt), fiederschnittig -fiedertheilig bis seltener doppelt -fiederschnittig. Segmente 1. Ordn. jederseits zu 10 — 30 und mehr, wechselständig oder paarweise genährt bis fast oder völlig gegenständig (oft an derselben Spreite alle Stellungen vereinigt), schAvach aufrecht- bis rechtwinkelig abstehend oder häufig mehr oder weniger sichelförmig abwärts gekrümmt, dicht gedrängt bis mehr oder minder (oft ziemlich weit) entfernt, meist nur sehr kurz gestielt bis fast sitzend, 2^/^ — 10 cm lang und 5 mm bis 2V:- ^"i breit, aus gieichbreitem oder etwas verbreitertem Grunde lineal- lanzettlich oder selten aus über dem ersten Secundärsegmentpaare etwas zusammengezogenem Grunde schmal -lanzettlich, kurz zu- gespitzt bis stumj)flich, fiederspaltig oder meist fiedertheilig bis fast oder bisweilen völlig fiederschnittig. Segmente 2. Ordn. jederseits zu etwa 10 — 20 oder mehr, von der Spindel rechtwinkelig abstehend oder nur wenig nach vorne geneigt, genähert und mit breitem Grunde zusammenfliessend (oder selten die ersten Secundärseg- mente mehr oder weniger entfernt und völlig isolirt), bis 13 mm lang und am Grunde 5 mm breit und diejenigen der sterilen Blätter etwas breiter als bei den fertilen Blättern derselben Pflanze, das erste Paar oft länger bis zuweilen fast doppelt so lang als das fol- gende, sonst alle länglich oder lineal -länglich, gerade oder mehr oder weniger sichelförmig nach vorne gekrümmt, stumpf mit einem aufgesetzten kurzen Spitzchen bis spitzlich, ganzrandig oder gegen 364 die Spitze schwach gezähnelt, bisweilen auch die ersten bis mitt- leren oder einzelne wellig oder iinregelmässig- gekerbt bis ein- geschnitten-gekerbt oder bis tiederspaltig (var. incisa). Js'ervatio Pecopteridis mit dem Charakter der Cyatheoideae, die Mehrzahl der Tertiärnerven (wenigstens bei kräftigeren Formen) einmal (der unterste vordere oder auch hintere Nerv liäufig zweimal) gegabelt, die Gabeläste den weiss -knorpelig durchscheinenden Öegmentrand vollständig erreichend. Fruchtbare Blätter meist etwas steifer als die unfruchtbaren, bis an die äusserste Spitze und gewöhnlich auch bis zur Basis sorustragend ; Sori auf dem Nervenrücken und bei gegabelten Nerven auf beiden G-abelästen (oder doch beide Aeste zur Fructitication befähigt — die Sori dann je nach der Höhe der Gabelung von dieser entfernt, bis unmittelbar über derselben, bis- weilen bei hoch gabelndem Nerven auch nur ein Sorus unterhalb der Gabelungsstelle), jederseits einreihig in der Mitte zwischen iSegmentrand und Mittelnerv oder bisweilen letzterem etwas mehr genähert, zuletzt polsterförmig zusammenfliessend; Rand der fertilen Segmente zuletzt gewöhnlich bis fast oder völlig an die Sorusreihe zurückgerollt (die Sori daher scheinbar dem Rande mehr genähert) und die Secundärsegmente daher mehr oder weniger dreieckig und spitz erscheinend, seltener der Rand nur Avenig umgebogen oder völlig flach bleibend (var. Rogaetziana) ; Sehleier klein, zart -häutig, weisslich und hinfällig, daher meist nur beim jungen Sorus sicher zu finden, ziemlich unregelmässig schmal- bis halb - nierenförmig, am Rande unregelmässig kurz -lappig bis stumpf- zälinig und auf der Spitze der Lappen oder Zähne sowie auch zwischen denselben mit kurzen, cylindrisch- keuligen bis keulenförmigen drüsigen Här- chen und dazwischen längeren pfriemenförmigen, einzelligen Haaren in sehr wechselndem Verhältniss besetzt, dem unbewaffneten Auge daher drüsig- bis wimperig -gezähnelt erscheinend, Sporen gelb- braun, dick bohnenförmig, mit feinen spitzlichen oder gröberen stumpfen Stacheln , nicht selten auch mit Warzen oder kurzen lappenartigen oder hie und da sich verlängernden Leisten mehr oder Aveniger dicht bis locker besetzt. Das die Sporen vom Juli bis September reifende Aspidium Thelypteris variirt sehr wenig. Von dem durch ganzrandige oder gegen die Spitze schwach geziili- neltc, bei den fertilen Blättern mit den Rändern nach unten umgerollte Secundär- segmente ausgezeichneten Typus in auffallenderer "Weise abweichende, in der vnr- stehenden Beschreibung bereits angedeutenden Formen sind nur : var. incisa Aschers. Fl. d. Prov. Brandenbg. 922. (Var. pinnatifida Milde, Sporenpfl. 61; Fil. Eur. 117.) — Segmente 2. Ordn. in allen Graden wellig ge- 365 randet bis gekerbt, eingeschnitten-gekerbt oder liederspaltig , das unterste Paar der Tertiär-Abschnitte (oder nur einer derselben) oft stark bogig oder ohrartig vergrössert. In der Eegel beobachtet man diese Abänderung bei grösseren, üppigeren rilanzon, die iliren fruchtbaren BUittern nach nicht selten zur folgenden var. Eogaetziana gehören; sie geht ferner in die typische Form so allmählich über, dass eine scharfe Abgrenzung von letzterer nicht durchführbar ist. Manchmal ist es nur das erste vergrösserte Paar der Secundärsegniente , das den eingeschnittenen Eand zeigt; in anderen Fällen treten ganz allmählich die folgenden bis zu den mittleren oder über letztere hinaus hinzu. Es kommt aber auch vor, dass nur mittlere Secundärsegniente der primären Abschnitte die Abänderung erleiden : ferner variiren bald nur einzelne bald zahlreiche bis die meisten Primärsegmente in der angegebenen Weise und in allen Graden bezüglich der Tiefe der Einschnitte. Die Varietät dürfte an allen und namentlich schattigen Fundorten der Stammform hin und wieder beobachtet werden. In der Mark Brandenburg ist sie z. B. in ■der Umgebung von Eberswalde in den schattigen Waldbrüchen durchaus nicht selten. var. Rogaetziaua Bolle, in Verhandl. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenbg. I (1859), pag. 73. (Milde, Sporenpfl. (31 ; Fil. Eur. 117.) — Secundärsegniente der fruchtbaren Blätter am Eande nicht oder kaum urageroUt, häufig auch relativ grösser als bei der typischen Form. — Auch diese Varietät ist von der Stamm- form nicht immer so scharf geschieden, wie es auf den ersten Blick scheint. Ihre Secundärsegniente sind oft nicht grösser als an entsprechend entwickelten Blättern so lang als die mittleren längsten), fiederschnittig -fiedertheilig bis doppelt- tiederschnittig-fiederspaltig. Segmente 1. Ordn. jederseits zu etwa 20—35 und mehr, selten unter 20, ziemlich locker gestellt bis ge- nähert, meist Wechsel- und nur die untersten gegen- oder fast gegen- ständig, rechtwinkelig- bis etwas oder seltener stärker aufrecht ab- stehend, sehr kurz gestielt bis fast sitzend, ca. 3 — 18 cm lang und 7 — 42 mm breit, aus breiter gestutzter Basis lineal-lanzettlich, äusserst selten breit -lanzettlich bis länglich, in der Regel ganz allmählicii zugespitzt, seltener ausgezogen -zugespitzt oder stumpflich, fieder- theilig oder bei grösseren Varietäten bis fiederschnittig -fiederspaltig. Segmente 2. Ordn. jederseits zu etwa 10 — 30, meist dicht stehend oder genähert, seltener mehr oder weniger bis zu ungefähr ihrer halben Breite entfernt, von ihrer Spindel rechtwinkelig abstehend bis sehr wenig nach vorne geneigt, Wechsel- und nur die ersten Paare völlig oder fast gegenständig, 3^/3 — 25 mm lang und 2—8 mm breit, mit breitem Grunde verschmelzend oder völlig von einander getrennt und im letzteren Falle mit sehr schmalem Saume an der Mittelrippe des Primärsegmentes herablaufend, aus gleichbreiter oder mehr oder Aveniger bis selten fast stielartig verscbmälerter Basis längHch bis selten eiförmig-länglich oder fast deltaförmig, meist stumpf oder vorne abgerundet, seltener gestutzt oder spitzlich, nur gegen ihr Ende klein gesägt oder gesägt-gezähnt, oder meist ringsum gesägt bis kerbig- oder eingeschnitten - gesägt oder bei grösseren Formen tief- kerbig -eingeschnitten bis fiederspaltig oder tief-fieder- spaltig und mit ganzrandigen bis kräftig gesägten Abschnitten 3. Ord- nung, das basale Paar der letzteren bisweilen etwas oiirartig ver- längert, das erste Paar der Secundärsegmente häufig mehr oder weniger (bisweilen fast bis zur Insertion des nächsten Primär- segmentes) verlängert ; Zähne bei allen Formen stumpflich, nie stachel- spitzig. Xervatio Pecopteridis mit dem Charakter der Polystichoi- deae, die Tertiärnerven einmal gegabelt oder (in der oberen Hälfte oder gegen das Ende der Secundärsegmente) einfach, bei grösseren Formen mit fiederspaltigen Secundärsegmenten die in die Abschnitte 3. Ordnung eintretenden Tertiärnerven fiederig verzweigt, sämmt- 377 liehe letzten Xervenäste in die Zähne des Randes auslaufend, das sehr schwach angeschwollene Ende den letzteren jedoch nicht er- reichend. Fructification meist nicht oder nicht weit in die basale ßlatthälfte hinabreichend, in der Regel am kräftigsten im oberen Drittel der Spreite; Sori (bei gegabelten Tertiärnerven aufdemvo]-- deren Gabelaste) auf dem Nervenrücken mittelständig und auf den Secundärsegmeuten (in der Regel nur in deren unterer Hälfte oder den unteren beiden Dritteln) zweireihig, dem Mittelnervcn genähert, gross, bei der Reife sich berülu-end aber nicht z usammenf liessend : Schleier gross, derb nierenförmig , flach bis schwach gewölbt oder seltener mit den Rändern nach unten umgebogen und den Soru.-i umfassend, ganzrandig, kahl oder selten (meist nur bei Formen ausserhalb unseres Gebietes) drüsig behaart, zuerst bleigrau, im Alter röthlichbraun , bleibend (S. 311, Fig. 136). Sporangienstiele häufig mit einem gestielten Drüsenhaare. Sporen bohnenföi-mig, braun, ihr Exospor mit ziemlich zahlreichen, relativ hohen und derben, ganz- randigen, kürzeren und längern, gerade verlaufenden oder muschel- förmig bis unregelmässig gebogenen Hautlappen resp. Leisten. Asindiiiin Filix nias ist eine ziemlich veränderliche Art, deren Formen zu einem grossen Theile von Alter nnd Standortsverhältnissen abhängen mögen, einzeln aber auch mit l)estimmten geographischen Bezirken zusammenfallen. Viele, ja die meisten der von den Engländern (z. B. LoAve, Native Fems I.) \interschiedenen sogenannten Varietäten sind nur Monstrositäten, die nicht gar selten in einem einzelnen Blatte zwischen sonst normalen Blättern eines und desselben Rhizomes beobachtet werden können und angenommenen Sinne repräsentiren. I. Schleier ziemlich tlach oder nur wenig gewölbt, jeden- falls mit ausgebreitetem und den Sorus nicht von unten umfassenden Rande, derb -häutig, kahl. a. forma typica. — Blätter einschliesslich des Stieles im Mittel ca. 40—60 cm lang, meist derb -krautig und daher ziemlich 378 straff, an Blattstiel, Rliachis und MitteMppen der Primärsegmente in der Regel ziemlich bis reich spreiischuppig-, fiederschnittig - fieder- theilig; Segmente 1. Ordn. lineal - lanzettlich ; Segmente 2. Ordn. meist dicht stehend, mit breitem Grunde verschmolzen, länglich, stumpf oder abgerundet, am ganzen Rande gesägt oder kerbig- gesägt, am Ende bisAveilen gezähnt -gesägt. Synonyme: Aspidium Filix mas f. crenatum Milde, in Nova Acta XXVI. 2. ]iag. 50S; Sporenpfl. 51; Fil. Eiir. 119. — Lastrea Filix mas [i Carolina Pr., sec. Milde, Fil. £ar. 119. — Polysticlium durum ot induratum Schur. Enura. pl. Tran.ssilv. 834, sec. Milde 1. c. Mit Moore, Doli und anderen Floristen und im Gegensatze zu Milde be- trachte ich diese Form als die typische, da sie, und nicht die Forma genuina Milde"s, nach meinen Beobachtungen die häufigere und namentlich in Deutschland am allen Standorten der Art wohl die gemeinste ist. Schon ganz junge Pflanzen zeigen die dem Typus eigene Serratur auch der Seitenränder der Secimdärsegmente, ■durch welche sich derselbe von der folgenden Varietät unterscheidet. An Blättern von oft nur 6 — 10 cm (iesammtlänge beginnt diese Sägung zuerst an dem ersten Paare der Segmente 2. Ordn., während die auf dieses Paar folgenden Secundär- segmente an den Seiten noch ganzrandig sind und gegen die Spitze des Primär- segmentes allmählich in die doppelten und zuletzt einfachen Kerbzähne übergehen, welche noch jüngeren Blättern durchweg eigenthümlicli sind. An älteren als den oben erwähnten Blättern greift die Serratur der Seitenränder auch auf die auf das erste Paar folgenden Secundärsegmente hinüber, etc., l)is an erstarkten Pflanzen sämmtliche Segmente 2. Ordn. (die letzten an der Spitze der Primärsegmente bis- weilen ausgenommen) dieses Merkmal tragen. Bisweilen ti*eten auch an im Alter schon ziemlich vorgerückten Individuen (wohl in Folge irgendwelcher Störungen in der Ernährung) plötzlich kleine oder sehr kleine Blätter auf, welche auf eine der frühereu Entwicklungsstufen zurückgreifen. So fand ich auf dem Mille- schauer im böhmischen Mittelgebii'ge eine noch ziemlich junge Pflanze , welche an 2 Blättern (vun denen eines im oberen Viertel fructificirte) von ca. 21 cm Länge an den meisten Secundürsegmenten den Charakter der typischen Form trägt und ein drittes nur 9 cm langes, kaum 3 cm breites, in. allen Theilen entsprechend verkleinertes aber vollkommen entwickeltes Blatt besitzt, an dem meist nur die ersten Segmente 2. Ordnung jedes Primärsegmentes auch seitlich gesägt sind. Die typische Form des A. Filix mas geht nun einerseits in die folgende var. subintegra über, indem sich die seitlichen Zähne der Secundärsegmente allmählich inmier mehr verflachen, resp. undeutlich werden ; andererseits ist sie durch Zwischen- l'ormen mit der var. deorso-lobata verbunden. Im letzteren FaUe werden die Seitenränder der Secundärsegmente tiefer und mehr kerbig - gesägt, resp. allmählich eingeschnitten -kerbig -gesägt, die kräftigeren (namentlich basalen) Abschnitte der Secundärsegmente (und besonders wieder des ersten Paares der letzteren) tragen 2 — 3 kleinere Zähne und die Primärsegmente werden an ihrem Grunde, resp. in der unteren Hälfte entsprechend fast bis völlig fiederschnittig, ihre Segmente 2. Ordn. oft etwas aus einander gerückt und an ihrer Basis selbst etwas zusammen- sreiiogen, so dass sie mit schmälerem Grunde sitzen: oder anderenfalls sind die 379 basalen Secimdärsegmente nur au ihrem nach auswärts gekehrten Grunde ein- gezogen, während sie mit ihrem hinteren Eande an der Spindel herablaufen. Bisweilen tritt dann bei solchen Uebergangsfornien wohl auch schon eine schwache olirartige Vergrüsserung des der Khachis zugewendeten basalen Kerbzahnes des ersten Secundärsegmentpaares ein. Ebenso kann bei solchen Uebergangsformen das erste Paar der Socundärsegniente auffallend verlängert sein oder können die unteren Primärsegniente aus bedeutend verbreiterter Basis lanzettliche Ijis längHch- lanzettlicho Gestalt erhalten. Eine solche auftallende Form der letzteren Art sammelte ich in einer Seitenschlucht des Zschopauthales zwischen Waldheira und K riebstein in Sachsen. Mit der Grösse der Blätter, resp. dem Alter der Pflanze gehen diese hier nur kurz angedeuteten Veränderungen in der weiteren Theilung des Blattes durchaus nicht immer Hand in Hand , wenn auch im Allgemeinen grössere Pflanzen und namentlich Schattenformen feuchter Localitäten die be- treffenden Uebergänge zur var. deorso-lobata am häufigsten zu zeigen scheinen. — Milde erwähnt (in Nova Acta XXVI. 2. pag. 509; Sporenpfl. 51) eine Fonu mit schwärzlichen Spreuschuppen, die er im Gesenke beobachtete. — Eine Aufzählung von Fundorten ist für diese verbreitete Form nicht uothwendig. 1). rar. subiiiteg'ra Doli, Fl. d. Grossli. Baden I. 27 (excl. Polystichiini abbreviatiun DC. Fl. frant,-. II. 560 ?). Blätter jueist nur 40 — 60 cm, bisweilen kaum über 20 cm lang, selten länger, derb- krautig und straff, meist reich spreuschuppig, fiederschnittig-fieder- theilig, mit lineal -lanzettlichen Primärsegmenten und mit breitem (jrunde verschmelzenden länglichen, abgerundeten bis gestutzten, völlig oder fast ganzrandigen bis undeutlich oder zerstreut oder nur an ihrem Ende klein gesägten Segmenten 2. Ordnung. Synonyme: Aspidium Filix mas forma genuina Milde, in Nova Acta XX^^. 2. pag. 508; Sporenpfl. 51; Fil. Eur. 119. Im Allgemeinen scheinen kleinere Pflanzen trockener , steiniger LocaHtäten zur Ausbildung dieser Varietät geneigt zu sein, wenn auch, wie DöU a. a. 0. be- merkt, bisweilen grössere Pflanzen mit zwei Fuss langen Blättern derselben an- gehören. Dass es sich hier nicht um Jugendformeu handelt, wird durch das unter a (S. HIS) Gesagte bestätigt, sowie dadurch, dass derartige Formen reich fructi- ficiren können (die ganze obere Blatthälfte mit bis T Fruchthäufchen auf den ba- salen Secundärsegmenten). Die Form scheint durchaus nicht so „gewöhnlich" zu sein, als meist angegeben wird. Ich finde in meiner sehr reichen Sammlung unter ca. 600 Blättern nur 4 Exemplare, die ich entschieden hierher ziehe. Unter diesen befindet sich auch die reich fructificirende No. 605 des Erbario crittog. Ital. aus dem westlichen Ligurien, welche bei ca. 32 cm Spreitenlängc zutn Theil völlig oder fast ganzrandige, zum Theil nur schwach gesägte, abgerundete bis völlig abgestutzte Segmente 2. Ordn., zugleich auffallender gestielte Primärsegmente besitzt und dabei noch an einzelnen basalen Secundärsegmenten der grössten Segmente 1. Ordn. einen der Rhachis zugewendeten ohrartigeu und sogar mit 2 — 3 stumpfen Zähnchen versehenen Lappen zeigt, der wieder an die var. deorso- lobata erinnert. Ein zweites Exemplar meiner Sammlimg (dem Hausmann'schen Herbar entstammend, leider ohne specielle Fundortsaugabe , aber jedenfalls aus 380 dem Süden Tirols) schlicsst sich in jeder Bczielnin«; der eben erwälinten Pli;iiize an, ist aber bei fast gleiclier Blattgrösse viel robuster, so dass die Melirzalil der Primilrseginente sich gegenseitig theilweise nnd stellenweise bis fast zur halben Ijänge der Secundärsegmcnte dec]ir typischen Form vgl. S. .'!7S. c. var. dftorso-lobata Moore. Xature printed british Ferns I. 190. (Milde, Fil. Eur. 120.) — Blätter im Mittel 60—90. bisweilen bis 120 cm lang, meist ziemlich derb und straff, bisweilen aber auch weicher und mit der Spitze bogig; überneigend, gewöhn- lich an Blattstiel, Rhachis und Mittelrippen der Primärsegmente reich spreuschuppig, fast bis völlig doppelt-iiederschnittig. Segmente 1. Ordn. bald gedrängt, bald mehr oder minder (namentlich die untersten) von einander entfernt, die untersten häufig aus mehr oder weniger verbreitertem Grunde bis länglich - lanzettlich und dann durch die mittleren unter allmälicherYerschmälerung der Basis in die oberen lineal- lanzettlichen Primärsegmente übergehend. Segmente 2. Ordn. dicht stehend und sicli gegenseitig berührend oder die ersten derselben nicht selten etwas entfernt, das erste Paar mit mehr oder weniger bis fast stielartig verschmälertem Grunde sitzend, läng- lich bis eiförmig- länglich, beiderseits und iiamontlich an seiner Basis kerbig -tief- eingeschnitten bis (vorzüglich an den untersten Primär- segmenten) fiederspaltig odei- tief liederspaltig, seine vergrösserten basalen Abschnitte (oder nur der der Rhachis zugewendete allein oder doch stärker) ohrartig vorgezogen, mit fiederig verzweigtem Tertiärnerven und am Rande durch 3—5 stum])fe Zähnchen gesägt. die folgenden Kerbzähne mit allmählich Aveniger Zähnchen bis zu- letzt einfach: die folgenden Secundärsegmente beiderseits oder nur am auswärts gekehrten Grunde allmählich weniger stark verschmä- lert und am hinteren Rande an der Spindel iierablaufend , allmäh- lich weniger tief kerbig- eingeschnitten mit kleineren und weniger Randzähnchen und allmählich in die übrigen mit breiter Basis ver- schmolzenen typischen Secundärsegmente übergehend. Eructification in der Regel sehr reich, die ersten und bisweilen die Hälfte bis zwei Drittel der Secundärsegmente nicht selten nüt 5 — 7 Sorus- paaren und die Sori daher bis zum letzten Viertel dei" Segment- flache reichend, die Oberseite der Segmente mit den Fruchthäufchen entsprechenden kleinen, grubigen A^'ertiefungen. Synonyme: Aspidiuni Filix mas var. incisa Milde, in Nova Acta XXVJ. 2. pag. 509 et SporenpH. 51 (nun Moore, non Doli). — Aspidiujn Mildeanum Güppert. ^81 ia Denkschrilt d. schlcsisch. (Jesellscli. f. vaterl. Cultur z. Feier d. 50 jälir. Besteh. (1853), S. 193. Die var. deorso-lobatii gehört unter den Formen des Aspidium FilLx. mas -sainnit der folgenden Varietät zu den stattliclisten Erscheinungen, ist aber nach T länglich-lanzettlich und zu- letzt (die obersten) lineal- Fig. 144. AspiJium remotum AI. Er. Blatt eines Original- exemplares aus Baden, in halber natürl. Grösse. Die kleinen Sori sind nur auf dem untersten noch fructilicirenden Primärsegmento angedeutet. 397 lanzettlich, alle allmählich zugespitzt. Segmente 2. ()r(hi. am Grunde der Spreite anadrom (Fig. 145j, gegen die Spitze aUmählich gegen- ständig oder fast catadrom (Fig. 146), an den untersten Primär- Yi" 145. Fig. 145. Aspidium reniotuin AI. Br. Unterstes Primärsegment des Blattes der Fig. 144 in doppelter natürlicher Grösse. — Fig. 146. Aspidium re- niotiim AI. Br. Fiinftunterstes Primärsegment eines Originalexeraplares von Aachen. Natürliche Grösse. Segmenten das erste abwärts gerichtete grösser, an den mittleren und oberen so gross oder etwas kürzer als das erste obere (Fig. 145, 146), alle durch einen schmalen Flügelsaum der Mittelrippe der Primär- 398 Segmente verbunden, nur die ersten und bisweilen etwas entfernten Secundärsegmente der unteren und mittleren Primärsegmente mit stark verschmälertem Grunde sitzend bis (am Grunde der Spreite) kurz aber deutlich gestielt, bis (an der Blattbasis) 2^1^ cm lang und 1 cm breit, eiförmig -länglich bis länglich, stumpf oder sehr selten spitzlich, fiedertheilig bis (nach aufwärts) fiederspaltig, ihre (an der Blattbasis) bis 4^/2 mm langen und 2V2 mi^i breiten Tertiärabschnitte länglich und besonders gegen die stumpfe oder bisweilen fast ge- stutzte Spitze scharf gezähnt; die folgenden Secundärsegmente mit allmählich verbreiterter bis breiter, herablaufender Basis sitzend, länglich, meist stumpf, allmählich weniger tief eingeschnitten und mit wenig- bis zuletzt 2 zähnigen Läppchen, die letzten Segmente 2. Ordn. einfach aber ziemlich kräftig gesägt, sämmtliche Zähne spitz oder zugespitzt bis kurz stachelspitzig, mit der Spitze meist nach innen gekrümmt und an den Enden der Abschnitte letzter Ordnung gew^öhnlich gegen einander geneigt. Nervatio Pecopteridis mit dem Charakter der Polystichoideae, die Tertiärnerven am Grunde der grösseren basalen Secundärsegmente fiederig verzweigt, weiter aufwärts wiederholt bis einfach gabelig, zuletzt einfach, die letzten JSTervenäste in die Zähne verlaufend, jedoch den Segmentrand nicht erreichend. Sori mittelgross, auf den Secundärsegmenten sowie bei grösseren Blättern auf den grösseren tertiären Abschnitten der unteren Blatthälfte zweireihig und der Mittelrippe mehr als dem Rande genähert; Schleier schwach gewölbt, am Rande hie und da etwas ausgefressen-gezähnelt, häutig, im Alter rothbraun, drüsenlos, (sehr selten mit einem vereinzelten, cylindrisch-keuligen, einzelligen Drüsenhärchen am Rande); Sporen und zum Theil auch die Spo- raugien abortirt (ygi. weiter S. 401). Dieser äusserst seltene Farn wurde zuerst am 7. Juli 1834 von AI. Braun bei Baden-Baden „in mehreren auf einem kleinen Eaume beisammen stehenden Stöcken auf dem Porphyr des Gerolsauer Thaies, etwas unterhalb des Wasserfalles, in Gesellschaft von Aspidium Filix mas und A. spinulosum gefunden. Der ursprüng- liche Fundort ist durch Abrutschen des Bodens seither aller früheren Vegetation beraubt worden" (Doli, Fl. v. Baden I. 30). Er wurde zunächst als Aspidium rigidum ß remotum AI. Br. in DöU's Eheinischer Flora aufgeführt, später richtiger als A. Filix mas var. remotum AI. Br. (im Braun'schen Herbar) und als Aspidium remotum AI. Br. (AI. Braun, a. a. 0.) bezeichnet, dann von Braun als Bastard zwischen Aspidium Filix mas und A. spinulosum betrachtet (Doli, a. a. 0. 30). Am 2. September 1859 fand AI. Braun den Farn zum zweiten Male in der Khein- provinz „im Aachener Busch, einem niedrigen Hügel wald zwischen Aachen und dem Altenberg, in einer kleinen Thalschlucht, und zwar in einem einzigen Exem- plare , das mitten in einem ganzen Walde von A. Filix mas stand. Eine andere 399 Art, uamentlich A. spinulosum, war in der Nähe nicht vorhanden. Das Vorkommen bei Aachen macht es mir wahrscheinlich, dass A. remotum von A. Filix mas ab- stammt, und zwar als Varietät, während ich früher nach dem Vorkommen und Charakter geneigt war, einen Bastard von A. Filix mas und A. spinulosum darin zu sehen" (AI. Braun, in Milde"s Sporenpfl. S 50). Die Pflanze aus dem Aachener Busche ist in allen Thcilcn kräftiger, als die Exemplare des Badener Standortes; sonst sind aber beide nicht wesentlich von einander verschieden. Von dem Badener Fundorte liegt im Herbarium Braun's auch ein monströses Blatt vor, dessen Spitze sowie Spitzen der meisten Primär- segmente (letztere vereinzelt bis auf 2 oder 3 Secundärsegmente) in Folge deutlich sichtbarer Verletzung (Frostwirkung'? — S. 392) verkümmert sind, während (wahr- scheinlich in Folge dessen) die unverletzten Priinärsegmente und die meisten Segmente 2. Ordn. kräftiger ausgebildet wurden. In meiner Sammlung besitze ich ferner eine obere Blatthälfte vom gleichen Fundorte, welche durch die sichtbar in Folge einer Verletzung in grösserer Zahl reducirten Secundär- und einzelner Primärsegraente an gewisse Exemplare der Forma erosa des xlspidium Filix mas erinnert (S. 389). Exemplare des Standortes hei Baden wurden von AI. Braun in die botanischen Gärten zu Freiburg, Carlsruhe und Leipzig, die Pflanze von Aachen in den bota- nischen Garten zu Berlin verpflanzt. Die von der im Carlsruher Garten cultivirten Pflanze in den folgenden Jahren entnommenen Blätter , welche ich nicht kenne, sind nach Sanio (Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 85) im Jahre 1836 „dem Originale von 1834 ganz ähnlich, der Stiel aber dicker und kürzer, schuppiger; das Exemplar von 1839 ist auffallend schmächtiger, mit kurzem Stiel (70 mm), nur die beiden untersten Fiedern 2. Ordn. an den 3 untersten Fieder- paaren vom Stiele abgesetzt, fiederspaltig-lappig. Kräftiger als die vorhergehenden sind die Exemplare von 1847 mit kürzerem, dickem, stark beschupptem Stiele, am kräftigsten das Exemplar von 1S42 mit kurzem (nur 100 mm), dickem, übrigens weniger beschupptem Stiele; an < cristatum. Khizom liegend bis aufrecht, zuweilen sparsam verzweigt, einen lockeren (oder im letzteren Falle mehrere) Büschel bis 80 cm langer, weicher, hellgrüner, am Grunde des zerbrechlichen, die Hälfte bis Fiff. 153. Aspidium Boottii Tuckcrra. a und b: Zweitunterste Primärsegmente der dem Aspid. cristatum näher stehenden Formen, a von einer sehr kräftigen Pflanze vom Walbecker Moore bei Hehnstedt, b von einem kleineren Exemplare von Garsuche bei Ohlau. — c Viertes und fünftes Primärsegment (von unten) der dem Aspid. spinidosum genuinum var. elevata nächst stehenden Form, von Driesen in der Neumark (Kbh. crypt. vascul. Eur. no. 19 — die sehr zalil- reichen Sori nur beim oberen Segmente gezeichnet). — Alle drei Figuren in natürl. Grösse. fast die Länge der Spreite erreichenden und sanimt der Rhachis bräunhch- bis strohgelben oder grünlich-strohfarbenen Stieles dicht, sonst und auch an der Rhachis und auf den stärkeren Xerven der 422 Blattunterseite sparsam mit sehr zarten, blass- bis gelb- oder rotli- lichbraunen, breit -eiförmigen bis ei-lanzettliclien, kurz oder länger zugespitzten Spreuscbuppen besetzter Blätter tragend. Spreite schmal-länglich bis länglich, zugespitzt, am Grunde meist nur wenig verschmälert bis fast gleichbreit, doppelt- fiederschnittig -liedertheilig bis dreifach-fiederschnittig, ihre aufrecht- bis fast rechtwinkelig ab- stehenden, Wechsel- oder im unteren und oft auch mittleren Theile gegen- bis fast gegenständigen, bei den sterilen Blättern genäherten, bei den fertilen im unteren und meist auch im mittleren Theile mehr oder weniger entfernten Primärsegmente zum grösseren Theile gestielt, die untersten ei- bis länglich -deltaförmigen durch die mitt- leren länglich-lanzettlichen allmählich in die obersten schmal-länglich- lanzettlichen übergehend, alle kurz bis zuweilen ziemlich lang zu- gespitzt. Basale Segmente 2. Ordn. in der unteren, oft auch in der mittleren Hälfte der Spreite mit völlig stielartig zusammengezogenem (irunde sitzend, ei-länglich, fiedertheilig bis zuweilen fast fieder- schnittig und allmählich in die folgenden länglichen und mit weniger verschmälerter bis zuletzt breiter zusammenfliessender Basis sitzen- den übergehend, alle gedrängt, abgerundet bis rundlich oder ver- einzelt spitzlich, stachelspitzig gesägt, die Zähne nach vorne oder an der Spitze der Abschnitte letzter Ordnung gegen einander geneigt. Nervatio Pecopteridis mit dem Charakter der Polystichoideae, die gegabelten bis zuletzt einfachen Tertiärnerven in die Zähne aus- laufend. Sori ziemlich gross bis gross, im Alter sich oft gegen- seitig berührend, auf den Segmenten letzter Ordnung zweireihig und der Mittelrippe meist mehr genähert als dem Eande. Schleier rundlich -nierenförmig, häutig, kahl, ganzrandig, bleibend, zuletzt rothbraun. Sporen und zum Theil auch die Sporangien abortirt. — ■ Pig. 153. Synonyme: Aspidium Boottii Tuckerm. 1. c. Aspidium spinulosum var. Boottii Asa Gray, Manual of Botany, edit. II. 598. Aspidium spinulosum, Subspec. Boottii Milde, Sporenpfl. 55. I.astrea spinulosa var. y Moore, Index Pilicum 86 (nur der Name). Dryopteris rigida Asa Gray, Manual of Botany 631. Lastrea uliginosa Newman, Phvtologist III. 679. — Boswell, English Botany XII. 73. Lophodium uliginosum Newman. Phytologist TV. 371; Hist. of british Ferns, edit. III. 163. Lastrea cristata ß uliginosa Moore, iu Transact. bot. Soc. of Edinburgh IV. 109; Nature printed british Ferns I. 209, excl. syn. AI, Braun. Aspidium eristatum ß uliginosum Hook, et Arnott, British Flora, edit. VII. 585. — Milde, Fil. Europ. 130. 423 Polysticlmm cristatnin b. remotuin Sanio, in Verliandl. tl. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 24, excl. syu. AI. Braun. Polysticlmm cristatum b. uliginosum Sanio, 1. c. XXY. 77. Aspidium spinulosum x cristatum Lasch, lieber Bastarde unter den wild- wachsenden Farrn; Botan. Zeit. 1856, S. 433, speciell 435. — Milde, in Yerhandl. d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur, 1855, S. 64; Nova Acta XXVI. 2, pag. 533. Aspidium cristatum x spinulosum Milde, Nova Acta XXYI. 2, pag. 533. Abbildungen: Milde, Nova Acta XXVI. 2; tab. 41, flg. 99; tab. 42, fig. 100, 101; tab. 43, fig. 102. — English Botany, tab. 1S54. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 20. — Moore, Nature printed british Ferns I. tab. 41. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 19. Ehizom kräftig, liegend bis aufsteigend oder selbst aufrecht, bisweilen spärlich verzweigt, an den älteren Theilen von den schwarzbraunen verdickten Blattstielbasen abgestorbener Blätter sehr dicht bedeckt und mit dunkelbraunen, gelbbraun-filzigen Wur- zeln reich besetzt, an der Spitze einen oder, wenn verzweigt, mehrere lockere Büschel bis 80 cm langer, weicher, hellgrüner, nur in der Jugend (in der Endknospe des Rhizomes) dicht spreu- schuppiger, im Alter nur an der Blattstielbasis reich, am oberen Theile des Blattstieles, an der Rhachis und auf der Mittelrippe und den stärkeren Nerven der Segmente unterseits spärlich oder sehr zerstreut mit Spreuschuppen besetzter Blätter tragend (vgl. weiter S. 425). Spreuschuppen sehr zart häutig und vergänglich, blass- braun bis gelb- oder röthlichbraun und die grösseren am Grunde gewöhnlich etwas dunkeler gefärbt, bis 11 ]nm lang und 8 mm breit, die grösseren aus meist herzförmigem, bisweilen stark zweilappigem Grunde breit-eiförmig oder eiförmig und gewöhnlich rasch und kurz fein zugespitzt, die kleineren eiförmig bis ei-lanzettlich und in der Regel länger zugespitzt, alle ganzrandig bis unregelmässig und zer- streut stumpfzähnig und am Rande bisweilen mit vereinzelten kurz- keulenförmigen, einzelligen Drüsenhärchen besetzt. Blattstiel bis 33 cm lang und etwa V2 bis fast so lang als die Spreite, zerbrech- lich, am ziemlich stark verdickten Grunde schwarzbraun, sonst sammt der Rhachis bräunlichgelb oder strohfarben bis grünlich- strohfarben, halbcylindrisch, oberseits mit tiefer Längsrinne. Spreite ca. 38 — 55 cm lang und 9 — 19 cm breit, schmal -länglich bis läng- lich, zugespitzt, am Grunde meist nur wenig verschmälert bis fast gleichbreit und doppelt-fiederschnittig-fiedertheilig bis dreifach-fieder- schnittig. Segmente 1. Ordn. jederseits bis zu ca. 20, bei den sterilen Blättern genähert oder nur die untersten etwas entfernt, bei den fruchtbaren Blättern im unteren und meist auch noch im mittleren 424 Theile der Spreite mehr oder weniger entfernt und nach oben all- mählich genähert, die unteren und meist auch die mittleren gegen- ständig oder fast gegenständig bis paarweise genähert und die oberen allmählich wechselständig, aufrecht- bis fast horizontal -abstehend, mit Ausnahme der obersten gestielt ; die untersten bis 8 cm langen und 4V2 cm breiten Primärsegmente eiförmig-deltoidisch bis länglich- deltaförmig, durch die mittleren bis 10 cm langen und 4 cm breiten, aus breiter Basis länglich -lanzettlichen allmählich in die oberen schmal -länglich -lanzettlichen übergehend, alle kurz bis zuweilen ziemlich lang zugespitzt (Fig. 153). Segmente 2. Ordn. an den unteren Primärsegmenten gewöhnlich zu 7 — 9, an den mittleren bis zu 13 Paaren, die abwärts gekehrten in der unteren Hälfte oder wenigstens am Grunde der Spreite deutlich länger und schräger gestellt als die aufwärts gerichteten, die basalen Secundärsegmente an den unteren und häufig auch an den mittleren Segmenten 1. Ordn. mit völhg stielartig zusammengezogenem Grunde sitzend, eiförmig- länglich und fiedertheilig oder fast fiederschnittig mit länglichen Tertiärabschnitten, die folgenden allmählich mit weniger verschmäler- tem bis zuletzt breitem und zusammenlliessendem Grunde sitzend, länglich und fiederspaltig bis allmählich grob gesägt, alle sehr ge- nähert und an der Spitze abgerundet bis rundlich oder vereinzelt spitzlich. Tertiärsegmente sowie die ungetheilten Secundärsegmente bei den sterilen Blättern feiner, bei den fruchtbaren gröber bis eingeschnitten-gesägt, die stachelspitzigen Zähne nach vorne oder an den kleineren Tertiärabschnitten gegen einander geneigt. Nervatio Pecopteridis mit dem Charakter der Polystichoideae, die gegabelten bis zuletzt einfachen Tertiärnerven kurz vor dem Blattrande in den Zähnen endigend. Sori ziemlich gross bis gross, bei der Eeife sich häufig gegenseitig berührend, auf den jedesmalig ersten vorderen Nervenästen auf den Secundär- und kräftigeren Tertiärsegmenten zweireihig der Mittelrippe mehr genähert als dem Bande oder selten fast mittelständig. Schleier rundlich -nierenförmig, häutig, ganz- randig, kahl, in der Jugend weisslich oder blassbraun, im Alter rothbraun, bleibend. Sporangien häufig zu einem grossen Theile, in anderen Fällen weniger zahlreich aiif den verschiedensten Ent- wickelungsstufen abortirt, aber auch die völlig zur Ausbildung gelangten niemals mit normal entwickelten Sporen, sondern einen gelben bis gelb- oder dunkelbraunen, abgestorbenen und mehr oder weniger verschrumpften Ballen von Sporenmutterzellen , oder eine formlose krümefige schwarzbraune Masse enthaltend, oder ver- 425 kümmerte, zum Thei] stark verschrumpfte dunkel- bis schwarzbraune, dicht- und feinstachelige oder mit einer braunkörnigen Masse be- deckte Sporen führend, letztere einzeln frei oder zu Gruppen (häufig Tetraden) zusammengeballt oder auch vereinzelt im sonst structur- losen Sporangiuminhalte liegend, einzelne Sporen bisweilen auch in Folge unvollständiger Theilung der Sporenmutterzellen abnorm gross und bisquitförmig eingeschnürt oder mehrlappig, in keinem Falle die Sporen mit normalem Plasmainhalte versehen. Wie schon aus den auf S. 422 mitgetheilten Synonymen hervorgeht, ist das Schicksal des Aspidiuni Boottii ein sehr wechselvolles gewesen und auch heute noch wird die Form von den Autoren bald nur als Varietcät des Aspidium cristatum, bald als Bastard zwischen letzterem und A. spinulosum betrachtet. Wenn sich auch einzelne Exemplare dem A. spinulosum var. elevata, selten der var. exaltata derselben Art in der Blattform auffallend nähern, so sehliesst sich das A. Boottii im Allgemeinen habituell doch dem A. cristatum viel näher an und imterscheidet sich von ihm ausser durch den Abort der Sporen oft nur durch die zugespitzten Primärsegmente und die etwas zahlreicheren Se, 537 betonten Umstand, dass „die Sporen der von ihm untersuchten zahlreiclion Exemplare stets entweder farblos, ohne Inhalt, oder schwarz, wie verkohlt waren, und dass das Sporangium selbst oft nur mit einer formlosen staubigen Masse angefüllt war", später kein Gewicht mehr zu legen, obgleich er bei anderen Bastarden (z. B. Asplenium dolosum und A. Heufleri) diese Beschaffenheit der Sporen ausdrücklich hervorhebt. Wenn Milde am erstgenannten Orte (S. 538) gegen die muthmaassliche Bastardnatur und für die Ansicht, dass das A. Boottii nur eine Uebergangsform zwischen den angeblichen Eltern sei, geltend macht, es wäre höchst sonderbar, dass. gerade Aspidium spinulosum und A. cristatum zur Bastardbildung so geneigt seien, während unter allen anderen deutschen Farnen damals nur der Fall des zudem nur erst an einem Orte gefundenen Aspidium remotum AI. Br. vorlag, so lässt sich dieser Schluss nicht allzuschwer entkräftigen. Da in Folge des charakteristischen Generationswechsels der Farne eine Kreuz - befruchtung nur zwischen den Sexualorganen der beiderlei und zugleich in nicht zu grosser Entfernung neben emander wachsenden Prothallien erfolgen kann, da die Bewegung der Spermatozoiden zum Ei des Archegoniums nur ira Wasser möglich ist, so ist bei den während eines grossen Theiles des Jahres hindurch herrschenden günstigen Feuchtigkeitsverhältnissen der Standorte des A. cristatum (S. 418) gerade da, wo es mit A. spinulosum vergesellschaftet vorkommt, die denkbar günstigste Bedingung für eine Kreuzbefruchtung, desgleichen schon für die Keimung der Sporen wie für die geförderte Entwickelung und Erhaltung der ProthaUien vorhanden. Schon die auf den gewöhnlichen Waldböden wachsenden Farne — der an trockenen Mauern und Felsen vorkommenden Arten gar nicht zu gedenken — sind in dieser Beziehung in weit ungünstigerer Lage, da die Pro- thallien in Bezug auf Verbreitung der Spermatozoiden und Möglichkeit der Kreuz- befruchtung weit mehr — und in trockenen Jahren oft nur — auf Thau und Eegen angewiesen sind, welche die die Sexualorgane tragende Prothallien -Unter- seite mit Wassertröpfchen oder einer adhärirenden Wassersohicht nicht allein versehen, sondern auch das Verspritzen von Si)ermatozoiden durch fallende Tropfen oder den Transport derselben in dem die BodenoberHäche zeitweilig netzenden Wasser zu einem fremden Prothallium ermöglichen. Was weiter die Beschaffenheit der Sporangien und Sporen betrifft, so giebt auch Boswell (English Botany XII. 74). der die Pflanze für einen Bastard hält, an, dass bei allen von ihm untersuchten Exemplaren die Sporen abortirt waren. Ich selbst habe bei Untersuchung zahlreicher Blätter auch in den vorgeschrittensten Entwickelungsstadien nie normal ausgebildete Sporen gefunden, sondern stets nur abortirte Sporen oder todte Sporenmutterzellen oder eme formlose Inhaltsmasse in sonst normal entwickelten Sporangien, oder aber auch letztere in den verschiedensten Graden der Verkümmerung. Das Verhältniss zwischen den in ihrer Wand noch normal ausgebildeten und den schon auf früherer Entwickelungsstufe abortirten Sporangien in einem sonst reifen Sorus ist ein sehr wechselndes; während man manchmal nur vereinzelte in der Wand ausgereifte Sporangien findet, sind solche in anderen Fällen vorlierrschend. In der auf S. 424 gegebenen Beschreibung sind nur die wesentlichsten Momente angedeutet. Man vgl. weiter unter Aspidium 428 remotum (S. 401) und A. lobatiim x Braimii (S. 358), die in der Beschaffenheit der Sporangien und Sporen dem A. Boottii vollkommen gleichen. Ein von Boswell (a. a. 0.) hervorgehobenes Verhalten des Bastardes gegenüber seinen Eltern, über das ich mir kein Urtheil erlaube, sei allen denen zur weiteren Prüfung empfohlen, welche Gelegenheit haben, den Bastard mehrere Jahre hindurch lebend an seinen natürlichen Standorten zwischen den Eltern beobachten zu können. Boswell bestätigt im Wesentlichen die ältere Angabe Newman's, nach welcher Aspidium Boottii seine Blätter im Frühlinge 10 Tage später als A. spinulosum, dagegen 10—15 Tage früher als A. cristatum entfalten soll, während Moore bei cultivirten Exemplaren in dieser Beziehung keine Constanz bemerken konnte. Während ich einerseits keinen Anstand nehme, das Aspidium Boottii, resp. die Pflanzen von Lasch und Milde , nach Vorkommen , Habitus und Theilung der Spreite und Beschaffenheit der Sporangien resp. Sporen als Bastard zu erklären, kann ich andererseits den Ansichten Sanio's über die von ihm in den Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV, S, 80 u. folg. beschriebenen angeblichen Bastarde zwischen A. cristatum und A. spinulosum resp. dilatatum nicht bei- stimmen. Ich hatte Gelegenheit, die von ihm als Bastarde bezeichneten Originale des Braun'schen Herbariums (Herb. Mus. Berolin.) zu untersuchen und muss darnach: 1) die a. a. 0. S. 82 u. 83 erwähnten Pflanzen aus Labrador, von der Schlossberg- brücke und von Wilhelmsthal bei Freiburg in Baden — 2) die a. a. 0. S. 81 er- wähnten ,,drei Exonplarc" (wahrscheinlich aus Frankreich — die Ortsangabe ist auf der Etikette für mich nicht zu entziflern), sowie die von Braun zwischen Eeichenthal und Kaltenbrunnen gesammelte Pflanze für A. spinulosum erklären, sowohl nach Form und Theilung der Blätter, als namentlich auch auf Grund der bei allen fraglichen Exemplaren völlig normal ausgebildeten Sporen, die mit den- jenigen der letztgenannten Art übereinstimmen. Was dagegen die von Sanio citirte, von Heidenreich im Stadtwalde bei Tilsit gesammelte Pflanze betrifft, die auch ich in meiner Sammlung besitze, so ist dieselbe zum Theil echtes A. cristatum, zum grösseren Theile aber wirkliches A. Boottii. Die von Körnicke in der Ehein- provinz (hohe Venu) und von Sanio bei Lyck u. a. a. 0. der Pro\änz Preussen gesammelten angeblichen Bastarde habe ich nicht gesehen, erlaube mir daher auch kein Urtheil über dieselben. Den Namen des Aspidium Boottii Tuckermann habe ich nur auf Grund der Angabe Milde's vorangestellt, welcher die amerikanische Pflanze als mit der europäischen identisch erklärt (Bot. Zeit. 1857, S. 477; Nova Acta XXVL 2, p. 538). Ich selbst habe authentisches amerikanisches Aspidium Boottii bis jetzt nicht gesehen; denn was ich als solches erhielt, war A. cristatum, und die von Milde (Nova Acta XXVL 2, p. 538) als A. spinulosum x cristatum bezeichneten Blätter aus Eockland County im Staate New- York, welche mir zur Untersuchung vorlagen, ähneln viel mehr dem A. Filix mas resp. A. remotum und besitzen drüsige Schleier, übrigens aber in den verhältnissmässig in geringer Zahl wandreif entwickelten Sporangien charakteristisch abortirte Sporen wie diejenigen unserer Pflanze oder des A. remotum AI. Br. Asa Gray giebt das Indusium des nordamerikanischen A. Boottii, welches er als Varietät des A. spinulosum betrachtet, auch als drüsig an (Manual of Bot. 598), wälirend die deutsche Pflanze, soweit ich untersuchen konnte, desgleichen nach Angabe von Boswell (English Botany XII. 74) auch die enghsche Pflanze einen kahlen, drüsenlosen Schleier besitzt. Sowohl Boswell, als auch Moore (Nature i)rinted british Ferns I. 210) schliessen das A. Boottii von 429 den Synonymen ihrer sonst mit imserer Pflanze identischen Lastrea uliginosa resp. L. cristata var. uliginosa aus. Hooker erwähnt im 4. Bande der Spec. Fil. das A. Boottii nicht und zielit Lastrea (Lophodium) uliginosa Xewm. mit ? zu A. spinu- losum (S. 12"). In der Synopsis Filicum wird dagegen die letztere als var. uligi- nosa mit A. cristatum. das A. Boottii aber als Varietät mit A. spinulosum vereinigt. Eaton's Ferns of North-America waren mir leider nicht zugänglich und die kleineren Schriften über nordamerikanisclie Farne sind unzureichend. Jedenfalls ist die Frage bezüglich der wirklichen Zusammengehörigkeit der in Rede stehenden Formen einer neuen Prüfung bedürftig. Aspidium Boottii findet sich vereinzelt unter den Eltern an den Standorten des A. cristatum (S. 41S) und durch das Gebiet des letzteren sehr zerstreut. Im Folgenden gebe ich nur die Fundorte, von denen mir Exemplare zur Unter- suchung vorlagen, resp. in meiner Sammlung befindlich sind, oder von denen in der Literatur (in sehr vereinzelten Fällen) das Verhalten der Sporen angegeben wurde. Andere Literaturangaben blieben deshalb unberücksichtigt, weil der Bastard vielfach mit echtem A. cristatum' oder spinulosum verwechselt wird , wie ich — von S. 428 gemachten Bemerkungen über die Sanio'sclien Veröffentlichungen ab- gesehen — an unter dem Namen des A. Boottii erhalteneu Pflanzen meines Herbars nachweisen kann. Provinz Preusseu: Nordufer des Zempelburger Sees im Kreise Flatow. gesammelt von Eosenbohm 187S (doch in dem betreflenden Berichte in Schriften d. physikal.-ökon. Ges. Königsbg. XX. 122 nicht erwähnt — BerHner Herbar)! Torfwald bei Friedrich stein, Königsberg, ges. v. AI. Braun (Berl. Herb.)! Stadt- wald bei Tilsit, ges. v. Heidenreich! — Provinz Brandenburg: in einem Sumpfe bei Driesen in der Neumark, ges. v. Lasch! Himmelpforter Forst bei Lychen, ges. v. Heiland (als A. spinulosum)! — Provinz Schlesien: Garsuche bei Ohlau, ges. v. Milde! Am kleinen Teiche im Riesengebirge, aber der Standort mit ? versehen, ges. v. Schuchhard (Berliner Herb.)! — Sachsen: Torfsümpfe zu Polenz bei Leipzig, ges. v. Uhlworm ! — Harz: Aderstedter Busch imweit Oschersleben, ges. v. Eggert (Berl. Herb.)! — Braunschweig: Walbecker Mocur zwischen Helmstedt und Walbeck (Grenze zwischen Braunschweig und Provinz Sachsen), ges. v. Bertram! Werner! und Krummel! — Bremen: ohne specielle Standortsangabe, wahrscheinlich im Lesumer Moore, ges. v, Hacker (citirt von Milde, Nova Acta XXYl. 2. pag. 533). — Lübeck: Torfmoor bei Weseloe und andere Moore um Lübeck, ges. v. Hacker (Milde, a. a. 0. 537). — Rheinprovinz: bei Wahn und Siegburg, ges. v. Becker (Berl. Herb.)! — Die übrigen Fundorte im Gebiete vgl, bei Milde, Fil. Eur. 131. Geographische Verbreitung: England (sehr zerstreut — vgl. Moore, 1. c), Scandinavien (Christiania — nach Boswell, 1. c), Finnland (nach Milde, Fil. Eur. 131), Frankreich (Paris — nach Milde, Nova Acta XXVI. 2. pag. 53S), Sibirien (Milde, Fil. Eur. 131), nordöstliches Nordamerika (vgl. jedoch S. 42S). 47. A. spiiiulosuiii 8av. (emeiid.) in Schrad. Journ. 1803, IL 279; Synopsis Filicum 54. Rhizom aufsteigend oder bisweilen liegend oder fast aufrecht, meist kräftig, reich bewurzelt, sein älterer Theil dicht mit abgestor- benen Blattstielbasen besetzt. Blätter dicht spiralig -büschelig, mehr 430 oder weniger lang und massig stark bis kräftig gestielt, der oft zerbrechliche, fast halbcylindrische und oberseits mit auf die Ehachis sich fortsetzender Längsfurche versehene, mehr oder weniger und namentlich am angeschwollenen Grunde reich mit lanzettlichen bis eiförmigen, kurz bis lang und haarartig zugespitzten, zarten bis derben, einfarbig blass kupferbraunen oder dunkelbraunen und mit dunklerem Mittelstreifen versehenen Spreuschuppen besetzte Stiel aus dem Ehizome 5 — 11 Fibrovasalstränge (davon 2 kräftige Baucli- stränge) aufnehmend, von denen unterhalb der Spreite noch 3 — 6 (2 starke bauchläufige) vorhanden sind. Spreite bei sterilen und fertilen Blättern gleich gestaltet, schlaff bis ziemlich derb krautig, hell- oder selbst gelblich- bis dunkelgrün, an Rhachis und deren Verzweigungen (namentlich unterseits) mehr oder weniger mit Spreu- schuppen besetzt, sonst kahl oder nicht selten (wie häufig auch der Blattstiel) mehr oder weniger reich mit kurzen Drüsenhärchen be- kleidet, länglich oder bisweilen selbst schmal länglich bis eiförmig- länglich, eiförmig, delta-eiförmig oder deltoidisch, zugespitzt, doppelt- fiederschnittig - fiederspaltig bis vierfach - fiederschnittig. Primär- segmente locker gestellt bis genähert, die unteren (bisweilen ziemlich entfernten) und mittleren gestielt, die obersten (und bisweilen nur die wenigsten letzten Paare) sitzend, die untersten meist schief-ei- oder breit-eiförmig bis eiförmig-deltoidisch, zugespitzt und gewöhnlich ihre abwärts gerichtete Hälfte breiter bis fast doppelt so breit als die aufwärts gekehrte, allmählich in die mittleren und oberen länglichen bis zuletzt länglich -lanzettlichen oder lanzettlichen Primärsegmente übergehend. Secundärsegmente anadrom, meist länglich oder die ersten eiförmig-länglich ; die Segmente letzter Ordnung in der Regel länglich, stumpf, flach oder bisweilen mit den Rändern nach unten umgebogen, eingeschnitten-gezähnt (oder die ersten bisweilen selbst fiederspaltig) bis gesägt, die Zähne fein- bis stachelspitzig, sehr selten stumpf. ]S[ervatio Pecopteridis mit dem Charakter der Poly- stichoideae, die gegabelten und zuletzt einfachen Kerven letzter Ord- nung vor dem Rande in den Zähnen endigend. Sori relativ klein bis mittelgross, auf den Secundärsegmenten oder deren grösseren Tertiär- segmenten zweireihig, mit häutigen, niereuförmigen , flachen oder sehr selten mit den Rändern nach unten umgebogenen, nicht selten welligen oder gezähnelten, kahlen oder drüsigen Schleiern. Sporen schmutzig- gelb- bis graubraun (in Masse schwarzbraun), bohnen- förmig, mit mehr oder weniger hohen, unregelmässigen, geraden oder gewundenen, selir fein gekörnelten und gezähnelten Exosporleisten. 43]^ Synonyme und Literatur: Aspidium spinulosum Sw. 1. c. — Milde, Sporenpäanzen 53 (mit Ausschluss von B, cristatum und C, Boottii); Fil. Eur. 132. Nephrodium spinulosum Köper, zur Flora MecUenburgs I. 82 (excl. var. 3 = A. cristatum). — Hooker, Spec. Fil. IV. 126 (excl. var. /). — Hooker et Baker, Synopsis Filicuin 275 (excl. var. y et 6). Vgl. fei'ner L a s c h , Aspidium spinulosum mit seinen in der Provinz Branden- burg vorkommenden Unterarten und Varietäten ; Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. H. (1S60) 77. — • Sanio, Polystichum spinulosum; in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 65. Die übrigen Synonyme vergleiche unter den Unterarten und Varietäten. Das Aspidium spinulosum , zu dem auch ich im Anschlüsse an Röper und Milde das A. dilatatum als Unterart ziehe, — die Art also in dem von Swartz in seiner Synopsis S. 54 angenommenen Umfange, nicht wie auf S. 420 getrennt — ist in seinen Formen derart variabel, dass letztere nicht allein allmählich in einander übergehen oder bisweilen gar zu zweien neben einander auf demselben Ehizome vorkommen, sondern dass auch seine beiden von manchen Autoren noch jetzt als Arten betrachteten Subspecies durch kein durchgreifendes Merkmal scharf von einander geschieden sind, so leicht sich dieselben auch in den extremeren Formen von einander unterscheiden lassen (vgl. ferner unten). Milde, bei welchem (Nova Acta XXVI. 2. pag. 531) die Ansichten der älteren Botaniker über Vereinigung resp. Trennung der in Frage stehenden Formen zu vergleichen sind, hat in seinen „Sporenpflanzen" nach dem Vorgange Eöper's vorübergehend sogar auch Aspidium cristatum Sw. und A. Boottii Tuckerm. als Unterarten mit dem A. spinulosum vereinigt, dieselben jedoch später (Fil. Eur.) naturgemässer, wenn auch zusammen als eine Art, wieder abgetrennt. So weit unsere floristischen Kenntnisse einen üeberblick zulassen, kann man auch der Ausführung Milde's zustimmen, dass einmal in unserem Florengebiete das Aspidium spinulosum genuinum mehr die Form der Ebene und des niederen Gebirges ist, wenn hier auch das Aspidium dilatatum nicht vollständig fehlt, während letzteres das erstere vorzüglich im höheren Gebirge vertritt (Nova Acta XXVI. 2. pag. 524, 530), — dass ferner andererseits das Aspidium spinulosum genuinum gegen den Norden seltener wird und allmählich *n A. dilatatum resp. in Mttelformen übergeht (Sibirien, Kam- tschatka, Lappland) und dass letzteres ebenso im Süden (südliches Italien, Spanien) an seine Stelle tritt (Fil. Eur. 140). In Nova Acta XXVI. 2. pag. 531 stellt Milde die Charaktere, durcli welche das Aspidium dilatatum in seinen extremen Formen von dem Aspidium spinulosum genuinum auffallend abweicht, zusammen wie folgt. Es ist verschieden: 1) durch das dunkelgrüne, schlaffe, nicht überwinternde Laub; — 2) durch die dreieckige Gestalt desselben; — 3) durch die tiefer gehende Fiederung und die lang und fein ausgezogenen Spitzen der Primärsegmente; — 4) durch das erste obere Secundärsegment am ersten Primärsegmente, welches stets kürzer als das zweite ist; — 5) durch die mit dunklerem Mittelstreifen versehenen Spreuschuppen; — 6) durch die Gestalt der Sporen. — Hierzu noch ein paar Bemerkungen! Die Blätter des Aspidium spinulosum genuinum sind in der Regel hellgrün, oft an lichteren Standorten gelblichgrün gefärbt, diejenigen des A. dilatatum im Allgemeinen dunkler, oft auffallend dunkelgrün; doch kommt eine helle Laubfärbung 432 _ häufig auch hei Formen der letzteren Unterart vor, wohei Standortsverliältnisse (Lichtwirkung) eine beeinflussende Kolle spielen mögen. An getrocknetem Material der Sammlungen sind diese Parbenunterschiede jedoch häufig verloren gegangen. Es sind ferner die Blätter des A. spinulosum genuinum meist straflfer, daher (oft steif) aufrecht (so namentlich bei var. elevata\ diejenigen des A. dilatatum weicher, schlaffer, daher mehr spreizend oder bogig überneigend, trotzdem ersteres gewöhn- licli einen schwächeren und längeren, letzteres einen kräftigeren und meist aucli einen relativ kürzeren Blattstiel entwickelt. Die Ueber Winterung der Blätter des Aspidium spinulosum genuinum ist keine unbedingte und vollständige , es gehen vielmehr an exponirten Localitäten die Blätter völlig zu Grunde, während sie an geschützten Orten und dann oft auch nur vereinzelt und (wie auch Milde hervor- hebt — Nova Acta XXVI. 2. pag. 524) besonders die sterilen den Winter über vielfach frisch bleiben, obwohl ihr Blattstiel meist umknickt. Die deltoidischc oder eine delta- eiförmige Gestalt der Spreite kommt, wenn- gleich selten, auch bei entschiedenem A. spinulosum vor, während andererseits z. B. das Aspidium dilatatum var. oblonga durch ei -längliche Spreite sich dem letzteren nähert. Im Allgemeinen ist allerdings das A. spinulosum genuinum durch die längliche oder schmal -längliche Spreite dem breiterlaubigen A. dilatatum gegen- über ausgezeichnet. Ebenso ist bei der meist massigeren Entwickelung der Spreite letztere beim Aspidium dilatatum der Eegel nach weitergehend getheilt, während die länger und feiner ausgezogenen Spitzen der Primärsegmente, auf welche Milde hinweist, nicht selten auch bei dem echten A. spinulosum zu finden, andererseits bei einzelnen Pormen des A, dilatatum die Primärsegmente durchaus nicht auf- fallend lang ausgezogen sind. Das erste obere Secundärsegment des ersten (untersten) Primärsegmentpaares ist zwar bei Aspidium spinulosum genuinum der Eegel nach etwas länger, bei Aspidium dilatatum etwas kürzer als das folgende der Keihe; allein man trifft nicht allzu selten auch typische Formen der einen und anderen Unterart, bei denen der umgekehrte Fall eintritt; oder es zeigen auch Blätter eines und desselben Ehizomes oder gar die gegenüberstehenden untersten Primärsegmente desselben Blattes Eegel und Ausnahme neben einander, Fälle, für welche ich Belege aus meiner Sammlung beibringen kann. Das Gleiche gilt von der Färbung der Sprcuscliuppen. Letztere sind beim typischen Aspidium spinulosum der Eegel nach am Blattstiele weniger reich vor- handen, weniger lang zugespitzt, zart und rascher vergänglich, einfarbig blass kupferbraun, — bei A. dilatatum reicher entwickelt, länger bis sehr lang zugespitzt, derber und namentlich an der Blattstielbasis dauernd, dunkler braun und mit noch dunklerem bis schwarzbraunem Mittelstreifen versehen. Allein einerseits findet man bei typischem A. dilatatum nicht selten vereinzelte bis viele einfarbige wenn auch dunklere Spreuschuppen zwischen den zweifarbigen zerstreut; anderer- seits besitze ich Exemplare des A. dilatatum, welche am Grunde der Blattstiele . Polypodium diaphanum Bory, Voyage I. 882. — Willd. Spec. PLant. V. 205. — Sw. Syn. Fil. 39. Aspidium viriduluni Desv. im BerL Magaz. V. 32L Cystopteris viridida Desv. in Ann. Soc. Linn. Paris VI. 264. Cystopteris incisa Sm. Engl. Bot. edit. I, vol. III. tab. 163. Microlepia humilis Presl, Tent. Pteridogr. 125. Davallia humilis Hooker, Spec. Fil. I. 185. Cystopteris fumarioides Presl, Tent. Pteridogi-. 93. Athyrium fumarioides Presl, Eeliquiae Haenkeanae I. 39. Cystopteris emarginulata Presl, Eijiraeliae bot. 425. Cystopteris fragilis var. sempervirens Moore, Index Filic. 282. Cystopteris Dickieana Sim. Gard. Journ. 1848, p. 308. Cystopteris fragilis var. Dickieana Moore, Nature printed british Ferns IL 250, 266, tab. 102B. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. tab. 62, 63. — Sturm, DeutschL Flora. — Hooker, British Ferns tab. 24. — Engl. Bot. tab. 163 (edit. 3, tab. 1866, 1867). — Moore, Nature printed british Ferns IL tab. 103. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 46 B. — Lowe, Native Ferns IL tab. 67. Sammlungen: Eabenh. Crjptog. vascul. Eur. no. 32. Ehizora, Blattstelliing und Spreusclmppen wie bei C. fragilis genuina (vergl. S. 452). Blätter*) 7 — 38 cm lang, dünn -krautig bis häutig, zart, meist durchscheinend, freudig- bis gelblich - grün, meist nur am Grunde des Stieles, selten zerstreut bis zu halber Höhe des letzteren spreuschuppig, sonst kahl. Blattstiel 2V2 bis 16 cm lang, in der Regel merklich kürzer bis ca. nur ^/g so lang, seltener fast so lang oder selbst etwas länger als die Spreite, sonst wie bei C. fragilis genuina (S. 453), Spreite ca. ö^/g — 26 cm lang und 2 — 8 cm breit, lanzettlich oder länglich -lanzettlich bis länglich, äusserst selten durch Yerlängerung des untersten Paares der Primär- segmente deltoidisch, zugespitzt oder spitz, doppelt -fiederschnittig- fiederspaltig bis dreifach - fiederschnittig. Segmente 1. Ordn. jeder- seits bis zu 18, die untersten gegenständigen oder paarweise einander sehr genäherten entfernter gestellt, die allmählich genäherten mittleren und oberen oder bisweilen erst die letzteren wechselständig, recht- winkelig bis aufrecht abstehend, das unterste Paar in der Regel *) Es wurden nur die in unserem Florengebiete vorkommenden Formen be- rücksichtigt. 465 merklich kürzer, sehr selten länger als das nächst folgende, die mitt- leren und der Regel nach grössten bis 5V2 cm lang und 3 cm breit, alle gestielt, eiförmig bis ei-deltaförmig oder länglich -eiförmig oder (die obersten) länglich, stumpf lieh oder meist spitz bis zugespitzt. Segmente 2. und 3. Ordn. durch einen sehr schmalen und in beiderlei Theilungsgraden ziemlich gleich breiten Flügelsaum verbunden ; die Fiff. 160. Cystoptcris fragilis ß alpin a (Desv.). Zweitunterste Primärsegmente in natürlicher (a, d) und doppelter Grösse (b, c). — a Von einem kleineren Exemplare der var. regia von Partenkirchen ; — b Form aus Kärnthen (Vellacher Kot'na) mit auffallend zahlreichen ungetheilten und nur wenigen und dann auch meist nur schwach ausgerandeten Zähnen; — c typische Form und d eine der grössten und am feinsten getheilten Formen, beide von gleichem Fundorte wie b. jedesmalig ersten Secundärsegmente der unteren und mittleren Primär- segmente bis 17 mm lang und 12 mm breit, kurz gestielt, eiförmig oder ei-deltaförmig, üederspaltig bis meist fiederschnittig, allmählich in die folgenden ei -länglichen bis zuletzt länglichen und fiederschnittig -ge- zähnten, sitzenden übergehend, alle abgerundet bis stumpflich oder Luorssen, Farnpflaiizen. .30 466 spitz, locker gestellt bis genähert oder schwach deckend; Segmente 3. Ord. etwas entfernt und wie die letzten kleinen Seciindärsegmente aus keilförmigem Grunde eiförmig bis länglich oder schmal -länglich, entfernt eingeschnitten- bis tiederspaltig- oder iiederschnittig-gezähnt, die bis zu IV2 nim langen und V2 — '^U ^^i^ breiten Zähne linealisch, stumpf oder gestutzt, aber die meisten am Scheitel schwach oder stärker ausgerandet bis eingeschnitten, daher selbst sehr kurz zwei- zähnig und der einzeln in sie eintretende Nervenast ungetheilt in die Bucht resp. den Einschnitt mündend (Fig. 160). Sori etwa auf der 3Iitte bis gegen die Basis des Nervenrückens sitzend, auf den Secundär- und grösseren Tertiärsegmenten zweireihig und zugleich einzeln den Einschnitten genähert, aber wegen der Entfernung der Zähne locker gestellt und daher nur bei geringerer Grösse der fruchtbaren Blattabschnitte zuletzt polsterförmig zusammenfliessend. Schleier wie bei C. fragilis genuina (S. 454) kahl*). Sporen wie bei C. fragilis genuina (S. 454)**). Uelier das Verhältniss der Cystopsteris alpina zur C. fragilis genuina ist bereits auf S. 450 das Wichtigste gesagt worden ; dass auch hei C. alpina bisweilen zahlreiche Zähne am Scheitel ungetheilt bleiben, sei durch Fig. IHOb veran- schaulicht. Auch von dieser Unterart lassen sich mehrere, jedoch meist all- mählich ineinander und bei den ausserdeutschen zum Theil in C. fragilis genuina übergehende Varietäten unterscheiden, in unserem Florengebiete zunächst die fol- genden beiden {cc, ß) nicht scharf von einander trennbaren: ß. var. regia Milde, Sporenpfl. 69; Fil. Eur. 151. — Cystopteris regia Desv. 1. c. ***). — Cyathea und Cystea regia Sm. — Aspidium regium Sw. — Cystopteris regia a fumariaeformis Koch. — Cystopteris fragilis ß regia 1) vulgaris Bernoulli, Gefässcrypt. d. Schweiz 44. — Segmente 3. Ordn. relativ kurz und breit, aus keilförmigem Grunde meist eiförmig bis länglich, meist weniger tief gezähnt und die Zähne mehr oder weniger gedrängt (Fig. 160 a). — Vermittelt neben der var. acutidentata (S. 460) den Uebergang der folgenden var. ß zur Cystopteris fragilis genuina. *^ Bei der in Spanien und Portugal, auf den canarischen Inseln, den Azoren, Madeira, in Abyssinien, Mexiko, Venezuela, Brasilien, Peru und Chile vorkommen- den var. canariensis ist der Schleier auf der ganzen Fläche (wie auch der Eand der Spreuschuppen) driisig. **) Bei der in Schottland heimischen var. Dickieana Milde (Fil. Eur. 151 ; — Engl. Bot. edit. 3. tab. 1S67; Moore, Nature printed british Ferns II, tab. 102 B anter C. fragilis genuina) sind die Sporen nach Milde's Angabe nur warzig. Sehr kurzstachelige bis selbst klein- und stumpf -warzige, völlig reife Sporen kommen übrigens auch bei der typischen Cystopteris alpina yereinzelt oder in einzelnen Sporangien selbst zahlreich oder fast ausschliesslich bisweüen vor. ***) Diese Citate sind auf S. 463, 464 zu vergleichen. 4H7 ß. var. alpina Koch, Syn. Fl. Germ. edit. 2. pag. 980. Milde, Sporenpti. 69; ril. Eur. 150. Bernoulli, Gefässcryptog. d. Schweiz 44. — Cystopteris alpina Desv. 1. c. — Aspidium alpinum Sw. — Polypodium alpinum Wulfen. — Segmente 3. Ordn. meist länger, länglich bis schmal -länglich, fiederspaltig- bis fiederschnittig - gezähnt , die linealischen Zähne länger und entfernter gestellt (Fig. 160 b — d). — Typische Form der höheren Alpenregion. y. var. deltoidea Milde, in Verhandl. d. zool.-botan. Ges. zu Wien XIV (1864), pag. 10 ; Sporenpfl. 69 ; Fil. Eur. 151. — Unterstes Paar der Primärsegmente das grösste, die Spreite daher verlängert -deltaförmig; sonst wie var. ß. — Sehr seltene Form. — Tirol: in der Schiern - Klamm des Schiern bei Bozen (Müde, a. a. 0.). Auf der Alpe Inncrfeld bei Sexten im Pusterthale iv. Hausmann, im Herb. Luerssen und mit der Bemerkung, dass die dort zwischen C. alpina und C. montana wachsende Pflanze den Eindruck eines Bastardes mache)! Ausserdem gehört das eine der in meinem Herbarium befindlichen Exemplare der alten Funck'schen Sammlung no. 446 zu dieser Varietät! Cystopteris alpina gehört vorzüglich der subalpinen und alpinen Kegion (Felsenspalten, GeröUe) der höheren Gebirge Südeuropa"« und Kleinasien's an, findet sich aber auch sporadisch im nördlichen Schweden (Herjedalen — Nyman, Conspectus florae europaeae 867) und England (Low Leyton in Essex, Teesdale m Durham. Derbyshire? Yorkshire? — ob ursprünglich heimisch? — vgl. Moore, 1. c. 271 und Engl. Bot. edit. 3. XH. 104), sowie in besonderen Formen in den auf S. 466 unter Note *) namhaft gemachten Gebieten. Die specielle Verbreitung innerhalb unseres Florengebietes (Alpen und deren östlichste Ausläufer, Karpathen) wird durch die folgenden Angaben veranschaulicht. Schweiz: Im Jura (schweizerischen und französischen) auf dem Eeculet, Chalet, der Dole (Babey, Flore jurassienne IV. 375; Bernoulli, Gefässcrypt. d. Schw. 45). In den Alpen in der subalpinen und alpinen Eegion verbreitet, z. B. Mt. Alesse hu Wallis! Chateau d'Oex im Canton Waadt! am Klausen im Canton Uri! — Bairische Alpen: Nach Prantl (Excursionsfl. 25) von 1260 — 2360 m; nach Sendtner (Vegetationsverhältn. Südbaierns 907) die var. regia von 5000 — 7260', die var. alpina an der Wettersteinwand bei 5600', Damm am Karwendel bei 4500', Wand am Hohenifen bei 6200' u. a. a. 0. Mir ferner bekannt von der Eothcn- wand am Schliersee! Hoehalpe gegen das Höllenthor bei Partenkirchen! Aufstieg zur oberen Seealp bei Oberstorf im AUgäu! — Tirol: Weisse Wand in Montafon in Vorarlberg. Joch zwischen Tschaguns und St. Anton im Prättigau. Am Solsteiu. Am Geisstein und Hörn bei Kitzbüchl. Im Pusterthale bei Welsberg, Gössnitz und Hofalpe bei Lienz; Weg zur Kerschbaumeralpe ; Überbacher Alpe bei Sexten! Alpe Meerfeld bei Sexten! Am Praxer See! Im Tauern-Thale zwischen Windisch -Matrey und dem Tauernhause. Alpen bei Brixen! Am Eosengarten und Vajolet bei Bozen und sehr häufig am Schiern (Schlernklamm und am Sclüern- Plateau am Fusse der südöstl. Wände an humusreichen Stellen — Milde, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. zu Wien XIV. 10, und in Botan. Zeit. Ib64, Beilage S. 13)! Am Monte Baldo in der oberen Alpenregion häufig, z. B. Valle delle Ossa, delle Pietre, Losanna. Im Val di Prigioni im Vallarsa! Vgl. Hausmann, Fl. V. T. 1044). — Kärnthen: Im Wildensteiner -Graben auf der Alpe Obir! Bei den sieben Brunnen auf der Koralpe ! In der Vellacher Kocna bei Heiligenblut ! Nach Paclier und Jaboruegg, Fl. v. K. I. 96, ferner : Hofalm im Leobengraben: im hinteren Theile des Maltathaies, namentlich um den Gletscher; Mallnitzer Tauern; Kaponigalm; MöUnspitz , 30* 468 und Astcnalm ; Eaibl (sehr häufig), im Graben zwischen Grün- und Gamswurzgraben und Eaccolanathal; Wischberg: Dobratsch; Vertazha: Loibl; auf der höchsten Höhe der Petzenalnf!. Nach Preismann (Oesterr. bot. Zeitschr. 1884, S. 386) unter dem Zellonkofel auf der Flocken. — Salzburg: In Kalkhöhlen der Schneegruben am Untersberg bei Salzburg! — Nieder-Oesterreich: Nach Neilreich (Fl. v. N. 14) besonders in der Krummholzregion (5000—6000' — nach Beck, Fl. v. Hernstein S. 25". nicht unter 1300 m herabsteigend). Im Saugraben! am Ochsenboden, Waxriegel und auf der Heuplagge des Schneeberges; sehr häufig am Schlangen- wege und auf dem Plateau der Eaxalpe bis zum Grünschacher, auch auf der hohen Lehne: am GöUer, Oetscher, Dürnstein. — Croatien: Nach Schlosser und Farkas-Vukotinovic, Flora croatica 1314, in der Hochregion des Velebit, z. B. auf dem Mt. Kapela, Merzin, Pliesivica (vgl. auch Neilreich, Veget. v. Cr. 8). Auf dem Kisnjak! — Dalmatien: Auf den dalmatinischen Hange des Velebit; Dinara (Visiani, Fl. dalm. I. 39). — Galizien: In feuchten, schattigen Felsspalten der Krummholzregion der Tatra selten, z. B. Mala Laka, Hala Mietusia, beim Wasser- falle Siklawa im Strazyska-Thale (Knapp, Pflanzen Gal. 7. Eehmann, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. zu Wien 1862, S. 843). — Ungarn und Siebenbürgen: „Sub rupium umbra vallis Groapa Bisztri sub alp. Szarko, in rupibus calcar. ad specum Csetatye Boli ad Petroszeuy" (Borbas, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. zu Wien XXV. 793). Borszek, Fundu Valic-Doamni; Arpascher, Kronstädter und Fogarascher- Alpen; Piatra mare, Bucsecs, Kuhhorn (Fuss, Fl. Transsilvaniae 768). 49. C. montana ßernh. in Schrader's Neuem Journal f. Bot. 1806, I, 2. Stück, S. 26. Khizom dünn, lang kriechend, sparsam verzweigt, schwach glänzend schwarz, nur an den Sprossenden wie die jungen noch eingerollten und die Stielbasis der älteren Blätter mit weisslichen oder blass- bis gelbbraunen, meist ei - lanzettlichen bis eiförmigen, fein und kurz (aber länger wie bei C. sudetica) zugespitzten, sehr dünnwandigen, am Kande drüsigen Spreuschuppen besetzt. Blätter bis 42 cm hoch, einzeln oder zu wenigen vorhanden, entfernt spiralig gestellt, dünn-krautig bis fast häutig, durchscheinend, meist freudig- bis dunkelgrün, an Khachis und deren Verzweigungen sowie auf den Nerven, vorzüglich der Unterseite, mit kurzen Glieder- haaren und sehr kleinen Drüsenhärchen spärlich bis ziemlich reich besetzt, ihr am wenig verdickten Grunde dunkel kastanienbrauner bis abwärts schwarzer, sonst strohfarbener Stiel so lang oder meist länger bis doppelt so lang als die deltaförmige bis eiförmig -deltoi- dische, meiste — 4 -fach -fiederschnittige Spreite. Segmente 1. Ordn. gegen- bis wechselständig, rechtwinkelig oder wenig aufwärts ab- stehend, oder die untersten bisweilen mit den Spitzen bogig auf- wärts gekrümmt, das unterste sehr ungleichhälftig-schief- eiförmige, zugespitzte Paar das grösste und feinst -getheilte, die übrigen an 469 Grösse und Grad der Theilimg rasch abnehmend, länglich bis zuletzt länglich -lanzettlich, gleichhälftig. Erste Segmente 2. Ordn. am Blattgrunde am grössten, gestielt, das erste abwärts gekehrte der Fiii-. 161. Cystopteris montana ßernh. Pflanze in natürlicher Grösse (Blattstiel der Eaiimersparniss Avegen zweimal geknickt) und a untere Hälfte des ersten unteren Secundärseginentes vergrössert. untersten Primärsegmente länger als das nächst folgende und etwa so gross als das ganze dritt- oder viertuntere Primärsegment, ei- förmig bis länglich -eiförmig, zugespitzt, die übrigen Secundär- 470 Segmente eiförmig bis läuglich, länglich -lanzettlich oder zuletzt schmal -länglich und allmählich weniger zugespitzt bis zuletzt stumpf oder abgerundet. Segmente 3. Ordn. am Blattgrunde bis fast auf die Mittelrippe fiederschnittig, sonst fiederspaltig- bis zuletzt einge- schnitten-gezähnt, die Zähne aller Abschnitte schmal, linealisch bis sehr verkürzt, die meisten am Scheitel ausgerandet bis eingeschnitten, daher selbst 2 zähnig und die letzten Nervenäste in die Bucht oder den Einschnitt aufnehmend. Sori auf den Tertiärsegmenten und deren grösseren Abschnitten 2 reihig, klein, im Alter getrennt oder sich berührend, ihre Schleier kahl oder seltener sparsam drüsig. Sporen braun, dick bohnenförmig , meist nur mit kurzen, dicken, stumpfen, bisweilen lappig verbreiterten oder local zu Hautleisten verschmelzenden Warzen dicht besetzt. — Fig. 161. Synonyme: Cystopteris nioutaua Bernh. 1. c. — Koch. Syn. Fl. Germ, edit. II. 981. — Milde, Sporenpfi. 70; Fil. Eur. 145. — Hooker, Species rilicum I. 200. — Hooker et Baker, Synopsis Filicum 104. — Moore, Nature printed british Ferns II. 273; Index Filicum 283. — Lowe, Native Ferns II. 437. Aspidium montanum Sw. in Schrad. Joiirn. d. Bot. 1800, II. 42: Syn. Filic. 61. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 61. — Willd. Spec. Plantar. V. 286. Polypodium montanum Lam. Fl. frant,'. I. — 1778 — pag. 23. Athyrium montanum Eühling, sec. Milde et Moore. Cj'athea montana Sni. in Mem. Acad. Eoy. Turin Y. 417. — Eoth, Tent. Fl. Germ. III. 100. Cystopteris Allioni Newman, The Phytologist 1851, app. 25. Polypodium myrrhidifolium Vill. Flora delphinahs (in Gilibert, Systema plant. Europ. I. — 1785 — pag. 111) et Histoire des plantes du Daujihine I. 292 et in. 851. Cystopteris myrrhidifolia Newman, Hist. of british Ferns edit. III. 97. Abbildungen: Schkuhr, Kryptog. Gew. I. Taf. 63. — Villars, Histoire IH. tab. 53. — Flora danica tab. 2250, sec. Moore. — Svensk Bot. tab. 666. — Engl. Bot. edit. 3. XH. tab. 1868. — Hooker, British Ferns tab. 25. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 46 C. — Moore, Nature printed british Ferns IL tab. 104. — Lowe, Native Ferns II. tab. 68. Sammlungen: Kabenh. Cryptog. vasoul. Eur. no. 62. — Erbario crittog. Ital. no. 201 (1201) et ser. IL no. 203. Ehizom bis 20 cm und Avohl darüber lang, bis 4 mm dick aber von Rücken- und Bauchseite meist deutlich bis auffallend zusammen- gedrückt, zerstreut und vorzugsweise in der Kähe der Blatt- insertionen bewurzelt, in der Regel nur spärlich verzweigt und die normalen Seitensprosse einzeln oder zu zweien in den Blatt- achseln, selten der Hauptstamm durch Yerkümmerung seines Scheitels und kräftige Entwickelung zweier nächststehender Seiten- 471 sprosse scheinbar gegabelt*), seine meist nur schwach glänzende, schwarze Oberfläche nur an den Sprossenden mit Spreuschuppen besetzt, sonst kahl, sein hohlcylindrisches, langmaschiges Gefäss- bündelnetz **) auf Querschnitten der Internodien 3, an den Blatt- insertionen 5 Stränge zeigend. Spreuschuppen sehr zart- häutig und vergänglich, fast weisslich oder sehr blassbraun bis hell gelb- braun, ca. 3 — 6 mm lang und 1 — 3^2 mm breit, meist ei -lanzettlich bis eiförmig oder die kleinsten lanzettlich, fein und kurz haarartig zugespitzt (länger als bei C. sudetica) und die bald verschrumpfeiide Spitze mit Drüsenzelle endigend, der Rand mehr oder weniger reich mit kurzen einzelligen, cylindrischen bis cylindrisch- keuligen, im Alter jedoch häufig schwindenden Drüsenhärchen besetzt, die Zellen ziemlich gestreckt (doppelt bis ca. vier- oder seltener bis achtmal so lang als breit) und ihre farblosen oder blass- bis gelbbraunen Seitenwände sehr dünn. Blätter bis 42 cm hoch, zart krautig bis fast häutig, durchscheinend, gewöhnlich freudig- bis dunkelgrün, bisweilen gelblichgrün , nicht überwinternd , durch kürzere oder längere Rhizominternodien getrennt entfernt spiralig nach -^r, (an dünneren Seitensprossen bisweilen zunächst auch nach ^3), gewöhnlich nur einzeln oder zu wenigen vorhanden, mit schiefer und nach rückwärts weiter herabreichender Insertion, im Knospen- zustande dicht spreuschuppig, später nur am Grunde des Stieles reicher bis sparsam, weiter aufwärts nur sehr vereinzelt oder gar nicht mit (denjenigen des Rhizomes gleichen) Spreuschuppen, am oberen Theile des Stieles und namentlich an der Rhachis und deren Verzweigungen und unterseits auf den Nerven mit meist angedrückten kurzen, bräunlichen Gliederhaaren und sehr kleinen einzelligen, cylindrischen oder cylindrisch - keuligen Drüsenhärchen spärlich bis ziemlich reich besetzt, oberseits nur mit vereinzelten Gliederhärchen bis kahl. Blattstiel ca. 5—27 cm lang, im Mittel meist etwa IV3 nira dick, halbcylindrisch, oberseits mit Läiigsfurche, von 2 im Querschnitte ovalen, gegen den Rücken etwas conver- girenden, einen schwach ) bis zuletzt Z förmig gebogenen Holzkörper besitzenden Gefässbündeln der ganzen Länge nach getrennt durch- zogen, am schwach verdickten Grunde dunkel kastanienbraun bis abwärts schAvarz oder schwärzlich, sonst meist strohfarben und so *) Vgl. hierüber : Prautl, Die Verzweigiiug des Stammes bei eiiiigen Farnen : in „Flora" 1875, speciell S. 538 u. folg. **) Vgl. Prautl a. a. 0. S. 540. 472 lang oder in der Regel länger bis doppelt so laug als die ca. 5^/2 — 19 cm lange und etwa eben so breite, deltaförmige bis eiförmig- deltoidische, zugespitzte, meist drei- bis fast vierfach -fiederscbnittige Spreite (Fig. 161). Primärsegmente jederseits bis zu etwa 13, fast rechtwinkelig- bis etwas aufwärts-abstehend oder die untersten bis- weilen mit den Spitzen bogig aufwärts gekrümmt, genähert oder selbst einander deckend, gegenständig oder einander paarweise genähert bis wechselständig, das unterste Paar am grössten, 3^/2 — I2V2 cm lang und 2 — 7 cm breit, gestielt, sehr ungleichhälftig- schief- eiförmig mit bis fast dreimal so breiter abwärts gekehrter als oberer. Längshälfte und mehr oder Aveniger lang zugespitzt, die folgenden sich rasch verkleinernden und weniger getheilten Primär- segmente allmählich kürzer gestielt bis zuletzt sitzend und mit schmal-flügeligem Saume an der Rhachis herablaufend, länglich und zugespitzt bis zuletzt länglich -lanzettlich und spitz bis stumpflich oder bisweilen selbst abgerundet, schon das zweite Paar nur wenig ungleichhälftig, die folgenden gleichhälftig. Erste Segmente 2. Ordn. am Blattgrunde (1. und 2. Primärsegmentpaar) gestielt, das erste abwärts gekehrte der untersten Primärsegmente länger (sehr selten nur so lang) als das nächst folgende und etwa so gross als das ganze dritt- oder viertuntere Primärsegment (bis 6 cm lang und 2'^!^ cm breit), eiförmig bis länglich- eiförmig und gewöhnlich auch mehr oder weniger lang zugespitzt; die folgenden äusseren und oberen Secundärsegmente mit stielartig verschmälertem Grunde sitzend und durch einen sehr schmalen Plügelsaum der Spindeln verbunden, eiförmig bis länglich bis länglich-lanzettlich oder zuletzt schmal - länglich , allmählich weniger zugespitzt bis zuletzt stumpf oder abgerundet oder bisweilen selbst etwas gestutzt. Segmente 3. Ordn. durch einen schmalen Flügelsaum der Secundärspindeln verbunden, die ersten eiförmigen am Blattgrunde mit stielartig ver- schmälerter, die folgenden mit allmählich verbreiterter bis zuletzt breiter Basis sitzend und eiförmig-länglich bis zuletzt länglich und gewöhnlich stumpf bis abgerundet, die grössten basalen (bis 1^/2 cm langen und 1 cm breiten) fein getheilter Blätter bis fast zur Mittel- rippe fiederschnittig mit aus keilförmigem Grunde eiförmigen bis länglichen, eingeschnitten- bis fiederspaltig- gezähnten Abschnitten, die übrigen meist länglich und fiederspaltig- bis zuletzt einge- schnitten-gezähnt. Zähne, resp. Abschnitte letzter Ordnung meist schmal, lineaKsch und denen der Cystopteris alpina mehr oder weniger ähnlich (vgl. Fig. 160 mit 161a) bis sehr verkürzt, die 473 meisten am Scheitel ausgerandet bis eingeschnitten und daher selbst wieder zweizähnig und die letzten Nervenäste der Nervatio Peco- pteridis in die Zahnbucht resp. den Einschnitt mündend (¥ig. 161a). Sori auf den Segmenten 3. (und den grösseren Segmenten 4.) Ordn. am Blattgr linde zweireihig und gewöhnlich etwa der Mitte der Nervenrücken aufsitzend , klein , auch im Alter meist getrennt bleibend oder sich nur berührend, ihr zarter bald verdeckter Schleier demjenigen der Cystopteris fragilis ähnlich (S. 454) und kahl oder selten äusserst sparsam drüsig. Sporen braun, dick bohnenförmig, ihr Exospor mit kurzen, dicken und stumpfen Warzen dicht besetzt, welche sich selten zu dicken stumpfen Stacheln verlängern, häufiger lappig verbreitern oder zu kurzen Leisten oder nicht selten an der Bauchseite zu einer langen flügelartigen, unregelmässig gerandeten Hautleiste verschmelzen. Die ihre Sporen im Juli und August reifende Cystopteris niontana zeigt zwar in Form und Grösse ihrer Tertiärsegmente und deren Abschnitte Schwankungen, doch lassen sicJi darauf der allmählichen Uebergänge wegen keine Varietäten gründen. Sterile oder spärlich fructificirende Blätter sehr feuchter schattiger Standorte pflegen sich sehr häufig durch besonders breite und breitlappige, ab- gerundete Segmente 'i. Ordn. auszuzeichnen. Die Art bewohnt schattige, feuchte, steinige Plätze (Bachufer und Quellen- ränder, sumpfige moosige Wälder und Schutthalden, nasse Felsen und Schluchten) auf Kalk oder kalkhaltigen Gesteinen und kommt innerhalb unseres Florengebietes, von dem sporadischen Auftreten im schwäbischen Jura abgeselien, in der höheren Bergregion bis in die Krummholzregion der Alpen und Karpathen vor, in der Schweiz zwischen 300Ü und 5000' (BernouUi, Gefässcrypt. d. Schw. 4t)), in •^l^» bairischen Alpen von 430Ü — 6900' (Sendtner, Veget. v. Südbaiern 907 — nach Prantl's Excursionsfl. S. 25 von '975 — 2240 m), in Niederösterreich von 3000 — 5500' (Neilreich, Fl. v. N. 14). Im Folgenden eine Anzahl specielle Fundortsangaben: Schwäbischer Jura: Dielinger Berg, 850m (von Hegelmaier 1ST4 ge- sammelt, im Herb. Luerssen) ! — Schweiz: Im schweizerischen und französischen Jura nach Bernoulli (Gefässcrypt. d. Schw. 47) ziemlich verbreitet, z. B. Montagne d'AUemogne, Faueille, Creux-du-Van, Combe de Valanvron, Cotes du Doubs, Combe des moulins bei La Ghaux-de-Fonds, Hasenmatt, Passwang (vgl. auch Babey's Flore jurassienne IV. 375 und Saint-Lager, Catalogue des plantes du bassin du Khone p. 832). Nordseite der Bölchenfluch (Lüscher, Gefässpfl. v. Zofingen, S. 79). In den Walliser Alpen in Vallorsine ; in den waadtländischen Alpen zu Au Frachiz bei Bex, Bovonnaz, Combanivaz und Chapuise, La Plänaz! und la Pierreuse bei Chäteau d'Oex und Dent de Naye (Bernoulli und Saint-Lager, 11. cc), Vallöe des Martinetz ! Auch im benachbarten französischen Departement Haute Savoie (Saint- Lager, 1. c). Im Canton Schwyz auf dem Eigi ! und am Aubrig im Wäggithale ; in Appenzell im Brüllichauertobel und auf dem Säntis; in St. Gallen im Calfeuser- thal und gemein am Calanda; im Canton Unterwaiden zwischen Grafenort und Engelberg! in Graubündten bei Chur (Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 55S); im Berner Oberlande auf dem Engen bei Interlaken, an der Gemmi oberhalb Kander- 474 Steg und im Ammertentlial, auf der Bemerseite des Eawyl, bei Siegriswyl und Bern (BernouUi, 1. c). — Tirol: Am Freschen in Vorarlberg. Hinterriss! Am Schattberge bei Kitzbüchl! Im Piistertliale in der Fichtenregion nördlich von Innichen, bei Lienz, auf der Alpe Innerfeld bei Sexten! am Helm oberhalb Kletten- hamm bei Winnbach nächst Sillian! auf der Alpe Grünwald bei Prax! und am Rohrbach in Ahrn ! Bei Bozen am Karer See nächst Welschnofen ! und im Gebiete des Sclilern (in kleinen Höhlen am Eingange zur Schiernklamm sehr sparsam: Milde, Beilage z. Bot. Zeit. 1S64, S. 13; Vej'handl. d. zool.-bot. Ges. z. Wien XIV. 12)! An der Wormser Joch-Strasse gegen den Wildbach hin. Am Monte Baldo. (Vgl. V. Hausmann, Fl. v. T. 1045.) Nach Gremblich (Oesterr. bot. Zeitschr. 1880, S. 47) im Pfeissthale., dem oberen Theile des Hallthales, bei Hall nicht selten. — Bairische Alpen: Nach Sendtner (Vegetat. Südbaierns) im östlichen imd mitt- leren Stocke sehr verbreitet, seltener im westlichen (Lobenthai bei Füssen, am Schroffenpass im Eappenalperthal) ; z. B. Geitau bei Schliersee! Hochalpe gegen das Höllenthor bei Partenkirchen ! Wälder beiEamsau! — Salzburger Alpen: Auf dem Untersberge bei Salzburg! Schwarzwand bei Gastein (Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 558). — Steiermark: In Wäldern zwischen Lietzen und Steinach und am Ursulaberg in Untersteyer (Maly, Fl. styriaca 153). — Kärnthen: Nach Fächer und Jabornegg (Fl. v. K. I. 96) an den Abhängen der Goding im Lavant- thale von der obersten Behausung aufwärts bis auf die Koralm (in meiner Samm- lung von Lavant bis Pirchach!), bei Obervellach, auf den Heiligenbluter Tauern, in der Waldregion des Schoberkopfes und in Buchenwäldern der Blöcken stellen- weise häufig ! Wischberg und Graf Karl Steig bei Tarvis. Nach Preissmann (Oesterr. bot. Zeitschr. 1884, S. 386) an quelligen Stellen in der Waldregion des Obir am Wege von Kapjiel aus. In meiner Sammlung ferner noch vorhanden: aus dem oberen Wildensteiner Graben der Alpe Obir! dem Wackendorfer Graben der Petzenalpe bei Bleiburg! vom Fasse der Vellacher Kocna! und von der Chrysan- thener Ochsenalpe an der Tiroler Grenze! — Krain: An den Weissenfelser Seen (Preissmann, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1884, S. 386). — Niederösterreich: Nach Neilreich (Fl. v. N. S. 14 u. Nachträge S. 3) im Krummbachgraben, Saugraben und in den Tannenwäldern des Alpls gegen die Kuhplagge des Schneebergs zu, häufig am Kuhschneeberge in der Nähe der Höhbauerhütte, am Schlangenwege und bei den Lichtensternhütten der Eaxalpe, im Abfallgraben bei dem Hubnersehen Durch- schlage, am GöUer, Oetscher, auf der Voralpe bei Hollenstein und (Nachtr.) auf Voralpen bei Lunz. Nach Beck (Fl. v. Hernstein, S. 257) am Schneeberge auch an der Thalhofriese, am Gahns und am Kuhschneeberge am Anstiege von Gschaid aus, überhaupt in deu Schluchten rings um den Sehneeberg nicht selten. — Croatien: Nach Schlosser und Parkas -Vukotinovic (Fl. er. 1313) „in rupibus montis Kiek, ad lacus Plitviceuses , in monte Merzin et in ipsa alpe Badanj et Debelobrdo" (vgl. auch Neilreich, Vegetat. Cr. S. 8). — Dalmatien: in Buchen- wäldern des Berges Prologh, 3000' (Visiani, Florae dalmaticae supplementum I. 11). — Galizien: Nach Eehmann (in Verb. d. zool.-bot. Ges. zu Wien 1862. S. 843) und Knapp (Pfl. Gal. 8) in den Wäldern am Fusse der Tatra allgemein verbreitet, z. B. Zakopane! Javorina! Koscielisko-Thal! Nach Bloeki (Oesterr. bot. Zeitschr. 1883, S. 39) in Butywla bei Skole; desgl. auch auf der ungarischen Seite des Tatragebirges „Dolina Dondratova kopa kondracka" (Borbas, in Linnaea 42, p. 208). — Siebenbürgen: Nach Fuss, Fl. Transsilv. 768, in den Fogarascher, Eodnaer und Thordaer Alpen, Oecsem, Borszek, Vurfu eTeczilui, Negriliasze. 475 Geographische Verbreitung: Französische Alpen i^Dauphine), Pyrenäen, toscanischer Apennin: Schottland; Scandinavien ; Lapplaud: Kamtschatka (nadi Hooker u. Baker); nördliches Nordamerika. 50. C. siuletica AI. Br. et Milde, im Jaliresber d. schles. Gesellsch. f. vaterläud. Cultiir 1855, S. 92. Rhizoin dünn, lang kriechend, sparsam verzweigt, schwach glänzend dunkel kastanienbraun bis braunschwarz, an den jüngeren Theilen von kurzen braunen Härchen dicht filzig, nur an den Sprossenden wie die jungen eingerollten und die Blattstielbasen der älteren Blätter mit blassbraunen bis graubraunen, meist ei- oder breit-eiförmigen, kurz gespitzten, am Bande drüsenlosen (selten in der Jugend zerstreut drüsigen) Spreuschuppen besetzt, die in Folge dickerer Seitenwände ihrer Zellen etwas derber als bei Cystopteris montana sind. Blätter bis ca. 40 cm hoch, dünn- häutig, schlaff, durchscheinend, meist hell-, seltener dunkelgrün, kahl oder seltener an Rhachis und deren Verzweigungen mit sehr vereinzelten Spreuschuppen, zerstreuten kurzen Gliederhärchen oder auf den Nerven unterseits mit sehr kleinen Drüsenhärchen zerstreut besetzt, ihr am wenig verdickten Grunde schwarzbrauner, sonst strohfarbener Stiel so lang oder meist länger bis doppelt so lang als die ei- oder breit -eiförmige bis selten ei - deltaförraige , doppelt -fiederschnittig- fiedertheilige bis fast vierfach - fiederschnittige Spreite. Segmente 1. Ordn. gegen- bis meist wechselständig, aufrecht abstehend und die meisten zugleich bogig aufwärts gekrümmt, das unterste ungleich- hälftig längliche bis eiförmig- längliche Paar das grösste, die übrigen an Grösse und Feinheit der Theilung rasch abnehmend, länghch bis länglich-lanzettlich, gleichhälftig. Erste Secundärsegmente am Blatt- grunde am grössten, gestielt, das erste abwärts gekehrte des iintersten Primärsegmentpaares kürzer als das nächst folgende und ungefähr so gross als das ganze sechst- oder siebentuntere Primärsegment und wie die nächsten Secundärsegmente eiförmig -länglich bis ei- förmig, stumpf bis abgerundet oder gestutzt. Segmente 3. Ordn. am Blattgrunde fiederspaltig bis fast fiederschnittig mit gezähnten Läppchen, die folgenden fiederspaltig bis nur gezähnt, die Zähne sämmtlicher Abschnitte am stumpfen Scheitel ausgerandet bis ein- geschnitten und daher selbst zweizähnig, die letzten ISTervenäste in die Ausbuchtung resp. den Einschnitt auslaufend. Sori auf den grösseren Tertiärsegmenten zweireihig, klein, auch im Alter getrennt oder sich nur berührend, ihr Schleier auf der ganzen Fläche mit 476 gelben Drüsenhärchen dicht besetzt. Sporen braun, dick bohnen- förmig, ihr Exospor kurz, dick und stumpf gestachelt, seltener warzig, die Stacheln bisweilen lappig verbreitert oder local zu Haut- leisten verschmelzend. — Fig. 162. Fig. lt)2. Cystopteris sudetica AI. Br. et Milde. Pflanze in natürlicher Grösse (Blatt- stiel der Eaumersparniss wegen dreimal geknickt) und a unterer Theil des zweit- unteren Primärsegraentes einer robusteren Form, natiirl. Grösse. Synonyme: Cystopteris sudetica AI. Br. et Milde, 1. c. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 554; Öporenpfl. 7U; Fil. Eur. 146, — Hooker et Baker, Sy- nopsis Filicnm 103. 477 Aspidiuin moutanum Scholtz, Enumeratio Filicuin in Silesia sponte cresc. 1836, sec. Milde 1. c. Cystopteris alpina Wiinmer. Flora Silesiaca edit. 2. et Cystopteris raontana Winimer. 1. c. edit. 3, sec. Milde. Cystopteris leucosoria et leucospora Schur, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1S5S, S. 328, sec. Milde, 1. c. Cystopteris Braunii Milde in lit. Cystopteris silesiaca AI. Br. in lit. Abbildungen: Milde, in Nova Acta XXYI. 2, tab. 44. fig. JOS: tab. 45. fig. 109. Sammlungen: Eabenh. Cryptog. vasc. Eur. no. 13. — Breutel, Peutschl. Krj'ptog. no. 497. Rhizdm bis 20 cm weit und wohl darüber kriechend, ca. V/^ mm dick, sparsam (und wahrscheinlich wie bei C. montana — vgl, S. 470) verzweigt und zerstreut und vorzugsweise in der Nähe der Blatt- insertionen bewurzelt, cylindrisch oder doch nur sehr wenig zu- sammengedrückt, seine schwach glänzende, dunkel kastanienbraune bis braunschwarze Oberfläche von kurzen braunen Härchen an allen jüngeren Theilen fein filzig, an den älteren Theilen spärlicher behaart bis kahl, die Sprossenden mit Spreuschuppen besetzt, sein hohlcylindrisches, langmaschiges Gefässbündelnetz auf Querschnitten der Internodien 3, unter den Blattinsertionen 5 Stränge zeigend. Spreuschuppen zart häutig und vergänglich, blass braun oder blass graubraun^ meist nur bis 2^3 mm lang und IV2 i^nii lL)reit und ei- bis breit -eiförmig (die kleinen oft länglich -lanzettlich), kurz zu- gespitzt (kürzer wie bei C. montana — im jugendlichen Zustande mit kurzer, in eine Drüsenzelle auslaufender, bald verschrumpfender Haarspitze), am Rande nur mit vereinzelten und bald unkenntlich werdenden Drüsenhärchen wie bei C. montana besetzt oder meist drüsenlos, ihre gestreckten Zellen gewöhnlich etwa doppelt bis viermal so lang als breit und die gelbbraunen bis braunen Seiten- wände derselben bedeutend dicker als bei C. montana, die Spreu- schuppen daher derber als bei letzterer Art. Blätter bis ca. 40 cm hoch, dünn häutig, schlaff, durchscheinend, hellgrün, seltener dunkel- grün, nicht überwinternd, durch längere Rhizominternodien ge- trennt entfernt spiralig und meist nur einzeln oder zu wenigen vorhanden, im Knospenzustande dicht spreuschuppig, später nur am Grunde des Stieles sparsam, selten noch höher aufwärts mit ganz vereinzelten Spreuschuppen gleich denjenigen des Rhizomes besetzt, sonst kahl oder seltener Rhachis und deren Verzweigungen mit einzelnen Spreuschuppen und zerstreuten kurzen, gegliederten 478 ■ Härchen und die Nerven unterseits mit sehr kleinen einzelligen, cylindrisch- keuligen Drüsenhärchen zerstreut besetzt. Blattstiel ca. 9 — 21cm lang, im Mittel etwa l^/g mm dick, halbcylindrisch und oberseits mit auf die Rachis sich fortsetzender Längsfurche, von 2 im Querschnitte ovalen, gegen den Rücken etwas convergirenden, einen schwach ( bis zuletzt schwach /förmig gebogenen Holzkörper besitzenden Gefässbündeln der ganzen Länge nach getrennt durch- zogen, am Avenig verdickten Grunde schwarzbraun, sonst meist strohfarben und so lang oder gewöhnlich länger bis fast doppelt so lang als die ca. 9 — 21 cm lange und 6 — 20 cm breite, ei- oder breit- eiförmige bis selten ei-deltaförmige, fein zugespitzte, doppelt- bis dreifach -fiederschnittig -fiedertheilige bis fast vierfach -fieder- schnittige Spreite (Fig. 162). Primärsegmente jederseits bis zu etwa 13, meist aufrecht -abstehend und die unteren und mittleren und häufig auch noch die oberen in der Regel bogig aufwärts ge- krümmt, wechselständig oder das unterste Paar gegenständig oder fast gegenständig, genähert oder selbst einander etwas deckend, mit Ausnahme der obersten kleinsten kurz gestielt, das unterste Paar am grössten, etwa 5 — ]2 cm lang und 2V4- ÖV2 cm breit, länglich bis eiförmig -länglich und mehr oder weniger ungleichhälftig mit bis fast doppelt so breiter abwärts gekehrter als oberer Längshälfte, zugespitzt bis lang zugespitzt; die folgenden sich rasch verkleinernden Primärsegmente länglich bis zuletzt länglich -lanzettlich, allmählich weniger zugespitzt bis zuletzt stumpflich und in der Regel schon das dritte, bisweilen schon das zweite Paar gleichhälftig. Erste Segmente 2. Ordn. am Blattgrunde (1. — 2. oder 3. Primärsegment- paar) kurz gestielt, das erste abwärts gekehrte der basalen Primär- segmente kürzer als das nächst folgende und etwa so lang als das ganze sechst- oder siebentuntere Primärsegment, bis 2V2 cm lang und IV4 cm breit und wie die übrigen, zuletzt mit stielartig ver- schmälertem Grunde sitzenden und durch einen sehr schmalen Plügelsaum der Spindel verbundenen Secundärsegmente aus ungleich- hälftigem Grunde eiförmig bis länglich -eiförmig, stumpf bis ab- gerundet oder bisAveilen selbst etwas gestutzt. Segmente 3. Ordn. durch einen schmalen (bei schwächer getheilten Formen etwas breiteren) Flügelsaum der Secundärspindeln verbunden, die jedes- malig ersten grössten (an der Blattbasis bei grösseren Formen bis 11 mm langen und 8 mm breiten) mit stielartig verschmälertem Grunde sitzend, aus keilförmiger Basis eiförmig, gestutzt und fiederspaltig bis fiedertheilig oder fast fiederschnittig mit verkehrt- 479 eiförmigen bis Länglichen oder linealischen, gestutzten und gezähnten Läppchen ; die folgenden Tertiärsegniente mit allmählich verbreiterter Basis sitzend und schmal bis breit flügelig herablaufend, aus ungleichhälftig keilförmigem Grunde verkehrt -eiförmig bis meist länglich und zuletzt schmal - länglich oder fast linoalisch, meist gestutzt, fiederspaltig bis einfach und zuletzt nur am Scheitel länger oder kürzer bis kurz und stumpf gezähnt, die Zähne fast sämmtlich am Scheitel ausgerandet bis eingeschnitten und die letzten Nerven- äste der jSTervatio Pecopteridis in die Bucht resp. den Einschnitt auslaufend (Fig. 162 a). Sori meist schon vom Blattgrunde aus ent- wickelt, ungefähr der Mitte des Nervenrückens aufsitzend, auf den grösseren Tertiärsegmenten zweireihig, auf den kleineren nur ein- reihig oder einzeln auf der spitzenwärts gekehrten Längshälfte, klein, rundlich, auch im Alter völlig getrennt oder bei feingetheilten Formen einander nur berührend, ihr wie bei C. fragilis (S. 454) gestalteter Schleier auf der ganzen Fläche mit kleinen gelben oder gelblichen, einzelhgen , cylindrischen bis cylindrisch-keuKgen oder schwach kopfig angeschwollenen, im Scheitel einen gelben Inhaltsballen führenden Drüsenhärchen dicht besetzt. Sporen braun, dick bohnen- förmig, ihr Exospor dicht mit kurzen, dicken, stumpfen Stacheln (selten nur mit kürzeren Warzen) besetzt, w-elche sich bisweilen lappig verbreitern oder stellenweise und namentlich auf der Bauch- seite zu einer unregelmässig gerandeteu Hautleiste verschmelzen. Die der Cystopteris montana nahe verwandte und früher mit ihr vielfach verwechselte, aber durch die auf S. 448 kurz angegebenen Merkmale leicht unter- scheidbare C. sudetica variirt sehr in der Grösse und Theilung der Spreite in Verbindung mit der Grösse der Segmente letzter Ordnung, desgleichen in der Zahl der bald nur zerstreut auftretenden, bald die Secundärsegmente reich bedeckenden Sori, ohne dass mir aber die Unterscheidung deutlich ausgeprägter Varietäten möglich wäre, da die bei gesonderter Betrachtung auf den ersten Blick bisweilen auffälligeren Formen bei Untersuchung eines umfangreicheren Materiales die mannigfachsten und leisesten Uebergänge in einander zeigen. Auch Milde giebt letzteres zu (Nova Acta XXVI. 2, pag. 556), unterscheidet aber trotzdem nach der Blattgrösse , der Grösse des zweiten abwärts gekehrten (grössten) Secundär- segmentes am untersten Primärsegmentc und der Zahl der Sori auf den Secundär- segmenten die folgenden drei Formen: «. var. vulgaris Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 550; Sporenpfi. 71; Fil. Eur. 146. — Blattstiel ca. 16 cm lang; Spreite meist ISVa cm lang und eben so breit, dreifach -fiederschnittig -fiederspaltig; das zweite abwärts gekehrte (längste) Secundärsegment am Blattgrunde ca. 18 — 27 mm lang; Sori auf einem Secundär- segmente höchstens zu 13. Häufigste Form. ß. var. leptophylla Milde, in Nova Acta XXVT. 2, pag. 556; Sporenpfl. 71; Fil. Eur. 146. — Blattstiel ca. 19— 21 V2 cm lang; Spreite meist ca. 12— ISVgCm 480 lang und eben so breit, drcifach-fiederschnittig und die sehr schmalen Tertiär- segniente schwach fiedcrspaltig ; das zweite abwärts gekehrte (längste) Secundär- segment der Blattbasis nur 13,5 — 15,8 mm lang; Sori gedrängt bei einander anf einem Secimdärsegmente bis zu 4U. y. var. platyphylla Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 557; Sporenpfl. 71 : Fil. Eur. 146. — Blattstiel ca. 21'/.,— 23 cm lang; Spreite ca. 217-2 — 23 cm lang und eben so breit, oft schwärzlich -grün, dreifach- fiederschnittig -fiedertheilig; das zweite abwärts gekehrte (längste) Secundärsegment am Blattgrunde ca. 4 — 4t'^/., cm lang; Sori auf einem Segmente 2. Ordn. bis zu 60. Seltenste Form. Die ihre Sporen im Juli und August reifende Art findet sich in humosen Wäldern und feuchten, schattigen Schluchten auf modernden Baumstümpfen und an schattigen Felsen, in unserem Florengebieto nur in den östlichen Sudeten und in den Karpathen und ist ausserhalb des Gebietes bis jetzt nur aus den Gebirgen des oberen Wiljni- Flusses in Ost-Sibirien bekannt. Specielle Fundorte sind: Mährisches Gesenke (2000' und tiefer): Am Abstiege vom Altvater nach Waidenburg! besonders häufig aber am Wege nach den Hirschwiesen! (Am Wege von Hirschwieseu nach Thomasdorf — Fiek, Fl. v. Schlesien 556.) Am Leiterberge bei Waldcnburg! Unfern des Moosebruches bei Eei wiesen (Fiek, a. a. 0.) und am Wege von Fitzenhau nach dem Moosebruche (v. Uechtritz, in Berichten d. bot. Sect. d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1SS3, S. 300). Am Hockschar über Ober-Lindewiese, im Walde am weissen Seifen und im oberen Thössthal (Fiek a. a. 0.). Bei der Oppa unterhalb der Schäferei (Formanek, in Oesterr. botan. Zeitschr. 1885, S. 158). — Tatra: Nach Rehmann (in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. zu Wien 1862, S. 843) und Knapp (Pfl. Galiziens S. 7) im höheren Gebirge bei Koscielisko! auf der Pisana, Mala Laka, Strazyska, bei der Therme Jaszczurowka, auf der Czarna Hora, bei Solka, Zawadow. Nach Milde (Fil. Eur. 147) bei Javorina. Mir ferner bekannt aus dem Fichtenwalde am Fusse des Hawran und Novy! und aus der Nähe der Eoztokamündung im Bialka-Thale! — In der Marmaros bei Sziget ,.in silvis Birlänyos umbrosis" (Borbäs, in Linnaea 42, p. 208), im Biharia- Gebirge (Milde, Fil. Eur. 147); in den siebenbürgischen Karpathen um Borszek (Fuss, Fl. Transsilv. 768, als C. leucosoria Schur: Borbäs, 1. c.) und ,,in subalpinis Annateich" (Borbäs, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. zu Wien XXV. 792). XVIII. Onoelea L. Phil. Bot. p. 156. — Sw. Syn. Fil. 110. — Metten. Fil. horti bot. Lips. 97. Blätter mit nicht abgliederndem Stiele, die fruchtbaren und unfruchtbaren sehr verschieden gestaltet, die fi-uchtbaren kleiner und mit bis zur Mittelrippe zurückgerollten, die Sori wenigstens an- fänglich völlig bedeckenden Segmenträndern (Fig. 163a, d). Sori auf dem Rücken der fertilen ISTerven (Fig. 163 b), ihr unterständiger, auf der Innenseite der Basis des cyhndrischen ßeceptaculums und dem benachbarten Blattparenchym angehefteter Schleier nach dem Segmentrande zu frei (Fig. 163 b, d), stark gewölbt und zuerst den Sorus von oben völlig einschliessend, aber bald verschrumpfend. Sporen bilateral. Vgl. Mettenius, Filices horti bot. Lips. pag. 97. 481 Eigenthümliche, mit keiner anderen zu verwechselnde Gattung, nur drei Arten enthaltend: krautige, meist ansehnliche Farne mit einem aufrechten, einen kurzen dicken Stamm darstellenden, dünne im Boden kriechende Ausläufer entwickelnden, dicht spiralig beblätterten Rhizomc (0. Struthiopteris, ob auch 0. orientalis Hook. ?), oder das Rhizom im Boden weit kriechend, verzweigt und entfernt beblättert (0. sensibilis). Blätter mit vom Rhizome nicht abgliederndem, 2 Gefässbündel ent- haltendem Stiele, die fruchtbaren und unfruchtbaren sehr verschieden gestaltet, die unfruchtbaren tief fiedertheilig bis am Grunde fieder- Fi"-. 16.S Onoclea Struthiopteris Hoffm. — a Primärsegment eines fast völlig ent- wickelten fruchtbaren Blattes von der Unterseite gesehen. — b Stück aus einem Primärsegmente eines noch nicht völlig aufgerollten fertilen Blattes von der Unter- seite gesehen ; der Eand zixrückgebogen, um die fünf auf den Zweigen des Secundär- nerven sitzenden, noch von ihren Schleiern überdeckten Sori zu zeigen. — c Vom Blatte abgelöster junger Sorus mit Schleier, von oben gesehen. — d Schematisirter Querschnitt eines jungen fruchtbaren Primärsegmentes : g fertiler Nerv, i Schleier. — Fig. a in doppelter natürl. Grösse, b — d stärker vergrössert. schnittig und mit wellig gerandeten bis fiederspaltigen Segmenten mit JS'ervatio Sageniae (0. sensibilis) oder fiederschnittig -fiedertheilig mit Nervatio Pecopteridis (0. Struthiopteris und orientalis). Frucht- bare Blätter kleiner, braun bis purpurbraun, mit den sterilen am kriechenden Rhizome abwechselnd (0. sensibilis) oder in der Mitte eines Trichters der sterilen Blätter (0. Struthiopteris, orientalis — Luerssen. Fariipflauzen. 31 482 Kg. 164a), fiederschnittig, mit linealischen glatten (orientalis) oder zwischen den Secundärnerven schwach eingeschnürten und daher knotig verunebneten (0. Struthiopteris — Fig. 163 a), mit den Eändern nach unten bis zur Mittelrippe eingerollten und die Sori völlig verdeckenden, erst mit oder nach Ausstreuung der Sporen sich aufrollenden Segmenten (Fig. 163b, d); oder die fertilen Blätter doppelt- fiederschnittig und die mit den Rändern bis auf einen kleinen Spalt umgerollten und daher fast kugeligen Secundärsegmente nach der Blattunterseite zusammengebogen (0. sensibilis). Fertile Blätter bei allen Arten mit Nervatio Pecopteridis, die Tertiärnerven unverzweigt (0. Struthiopteris) oder nur die unteren derselben ge- gabelt (0. sensibilis), die Sori in zweireihigen Gruppen in der Zahl der Tertiärnerven und dem Rücken der letzteren in oder unterhalb der Mitte aufsitzend, rundlich, genähert (Fig 163b), mit stark ent- wickeltem cylindrischem, einen kräftigen Gefässbündelast aufnehmen- dem Receptaculum (Fig. 163 d), ihr unterständiger Schleier auf der Innenseite der Basis des Receptaculums und dem benachbarten Blattparenchym entspringend und das Receptaculum zur Hälfte und mehr umfassend, nach dem Segmentrande zu frei, stark gewölbt und mit den Rändern nach unten umgebogen, die Sori daher zuerst sackartig von oben umhüllend und gegen einander absperrend (Fig. 163 b, d — in beiden der Schleier aber schon einen Theil des Sorus frei lassend), später jedoch bald verschrumpfend. Sporen bilateral. Von den in vorstehender Gattungs - Charakteristik bereits unterschiedenen drei Arten ist Onoclea sensibilis in Nordamerika und dem nördlichen Ostasien zu Hause. Die unserer heimischen Art habituell zum Verwechseln ähnliche 0. orien- talis gehört Japan und dem Himalaja an. Ueber die geographische Verbreitung der 0. Struthiopteris vergleiche S. 495. 51. 0. Struthiopteris Hoffm. Deutschi. Flora II. (17ü5) pag. 12. Rhizom kräftig, stammartig, aufrecht, mehr oder weniger zahl- reiche unterirdisch kriechende, schwarze, mit langen, schmalen, schuppigen, fleischigen Niederblättern entfernt spiralig besetzte und mit der Spitze schliesslich über den Boden tretende und zu einer Tochterpflanze auswachsende Ausläufer treibend, von den bleibenden schuppenförmigen Blattstielbasen dicht spiralig bedeckt, auf dem Scheitel einen eleganten Trichter bis 1,7 m hoher weicher, schlafler, hell- bis gelblichgrüner, nicht überwinternder, fiederschnittig- fiederspaltiger bis -theiliger steriler und in der Mitte derselben bis 483 Onoclea Struthiopteris Hoffm. a Fructificirende Pflanze, sehr verkleinert und der grösste Theil der sterilen Blätter entfernt. — b Stück eines Ausläufers. — c Unteres und d oberes Drittel eines kleinen sterilen Blattes. — e Untere Hälfte eines fruchtbaren Blattes (in der Schattirung nur theilweise ausgeführt). — Fig. b bis e in "^/g der natürliclien Grösse. 31* 484 . zu 6 viel kleinere, grün- bis zuletzt dunkelbraune, steif aufrechte, überwinternde, einfach fiederschnittige fruchtbare Blätter tragend. Blattstiele iin Yerhältniss zur Spreite sehr kurz, am schwarzbraunen, schuppig verbreiterten Grunde mit meist lanzettlichen bis schmal- lanzettlichen, lang haarartig zugespitzten, einfarbigen oder auf dem Rücken einen dunkelen bis schwärzlichen Mittelfleck oder Streifen zeigenden Spreuschuppen sehr dicht besetzt, weiterhin nur mit vereinzelten Spreuschuppen, aber wie die Rhachis und wie diese namentlich in der breiten, flachen Furche der Oberseite fein filzig- behaart. Spreite der unfruchtbaren Blätter länglich bis breit- länglich, kurz und meist plötzlich zugespitzt, nach abwärts allmählich unter Reduction der dort etwas entfernt gestellten Primärsegmente auf zuletzt ohrartige dreilappige Fiedern sehr stark verschmälert, in der Jugend namentlich unterseits fein filzig, zuletzt nur noch auf den Nerven behaart und an den Segmentinsertionen fein wollig; ihre sitzenden, meist gedrängt stehenden, lineal- lanzettlichen, zugespitzten mittleren und oberen Primärsegmente fiederspaltig bis tief fiedertheilig mit länglichen, meist stumpfen oder abge- rundeten bis gestutzten, in der Regel ganzrandigen Secundär- segmenten mit meist ungetheilten und in den Rand auslaufenden Tertiärnerven der Nervatio Pecopteridis. Spreite der frucht- baren Blätter lineal -lanzettlich, kurz und meist plötzlich zu- gespitzt, nach abwärts unter zuletzt starker Reduction der entfernter gestellten Segmente ganz allmählich verschmälert, einfach -fieder- schnittig, ihre gedrängt aufrecht -abstehenden Segmente linealisch, stumpf, durch völlige Einrollung der allmählich schleierartig-häutig verdünnten , durchscheinenden Ränder bis zum Mittelnerven fast cylindrisch bis bei der Reife halbcylindrisch , durch zwischen den Sorusgruppen der Secundärnerven auftretende Einschnürungen knotig verunebnet, mit dem Reifwerden der Sori sich allmählich aufrollend und nach dem Ausstreuen der Sporen fast flach ausgebreitet und in den Einschnürungen lappig eingerissen. Nervatur wie bei den sterilen Blättern, die Sori der Zahl der Tertiärnerven entsprechend kleine Gruppen bildend, von den eingerollten Segmenträndern und den zarthäutigen, am freien Rande unregelmässig gelappten Schleiern zuerst völlig verhüllt, später zu die ganze mittlere Segmentfläche be- deckenden Polstern zusammenfliessend. Sporen gelbbraun, sehr dick bohnenförmig bis ellipsoidisch, ihr mit weitmaschigem Leistennetze versehenes, ausserdem sehr fein warzig-gekörneltes Exospor bei der Reife sehr zerbrechlich. — Eis:. 164. 485 Synonyme: Onoclea Struthiopteris Hoffni. 1, c, — Sw. Syn. Filic. 111. — Schkiihr, Krypt. Gew. I. 97. — Eotli, Tent. FI. Gem. in. Sl. — Metten. Fil. horti bot. Lips. 97. — IVIilde, Sporenpü. 72; Pil. Eur. 154. Osnuinda Struthiopteris L. Spec. PI. 1066; edit. ü. pag. 1522. Mateuccia Struthiopteris Todaro, Enumeratio fl. Sicul. I. 30; Synops. plantar, acotyl. vascul. in Sicilia sponte cresc. 30. Struthiopteris germanica Willd. Spec. Plant. V. 28S. — Koch, Synopsis FI. germ. edit. 11. 986. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 560. Onoclea germanica Hook. Spec. Fil. IV. 160. — Hook, et Baker, Synopsis Fil. 46. Struthiopteris pensylvanica Willd. Spec. Plant. V. 2S9. Onoclea nodulosa Michx. ilor. bor. amer. IL 272. — Sw. Sjai. Fil. 111. Schkuhr, Krypt. Gew. I. 96. Struthiopteris filicastrum All. Fl. pederaont. (1T85), sec. Milde, Fil. Eur. 154. Struthiopteris heterophylla Opiz, sec. Milde, Sporenpfl. 72. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 104, 105. — Sturm, Deutschi. Fl. — Flora danica tab. 169. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2; tab. 3S, %. 65—78; tab. 39, fig. 79; tab. 40, fig. 80. Sammlungen: Eabeuh. Crypt. vascul. Eur. no. 59. — Breutel, Krypt. no. 198. — Erbario crittog. Ital. no. 403. Rhizom aufrecht, stammartig-, krcäftig-, bis 20 cm lang und ein- schliesslich der es bedeckenden zahlreichen, dicht spiralig gestellten, schuppenartigen, braunschwarzen bis schwarzen Stielbasen ab- gestorbener Blätter bis 8 cm dick, sein unterirdischer Theil reich und kräftig bewurzelt und mehr oder Aveniger zahlreiche Ausläufer treibend, der aus dem Boden ragende Scheiteltheil einen regelmässigen Trichter dicht spiralig gestellter Blätter tragend. Ausläufer aus dem Stamme unmittelbar neben den Blattinsertionen entspringend,*) zwischen den Blattstielbasen im Bogen erst auf- und dann abwärts hervorwachsend und im Boden horizontal sehr verschieden imd bis (30 cm weit kriechend, bis 8 mm dick, schwach glänzend braunschwarz bis schwarz, kahl, mit entfernt stehenden gleichfarbigen, fleischigen, *) So nach Mettenius (Ueber Seitenknospen bei Farnen — in Abhandl. d. sächsisch. Gesellsch. d. Wissenseh. VII. 626) und Duval-Jouve (Etudes sur le petiole des Fougeres, pag. 19^1, denen ich mich auf Grund eigener Beobachtung anschliesse, während Hofmeister (Beiträge zur Kenntniss der Gefässcryptogamen, in Abhandl. d. sächsisch. Gesellsch. d. Wissensch. V. 650) sie ,, aussen am Grunde des We (Woodsia vera Hook. Spec. Filic. I. 63. Milde, Fil. Eur. 161), zu welcher ausser unseren beiden heimischen Arten noch die ostindische W. lanosa Hook, und die ostasiatische W. macrochlaena Mett. (W. insularis Hance) gehören, ist die eigent- liche Schleierfläche meist klein und vom Sorus verdeckt, am Eande unregelmässig kleinlappig, aber von langen Haaren gewirapert, welche sich in der Jugend über den Sorus legen und denselben fast spinnewebartig einhüllen (Fig. 165, 166); Luerssen, F.arupflauzou. 32 498 selten ist das Indusium stärker entwickelt, dann bis fast zum Grunde vierlappig, an den Lappenrändern aber auch lang gewimpert (W. macrochlaena Mett.). Dazu kommt dann als Hauptmerkmal die Abgliederung des Blattstieles, welche in ver- schiedener Entfernung oberhalb der Insertion erfolgt, bei unseren Arten in der unteren Hälfte meist unterhalb der Mitte bis seltener höchstens in der Mitte, bei W. macrochlaena an oder nahe der Spitze. Die am jimgen Blatte äusserlich zunächst nicht wahrnehmbare Abgliederungsstelle macht sich am älteren Blatt- stiele als ein bald horizontal, bald etwas geneigt um den Stiel verlaufender schwacher, etwas dunkler bis zuletzt oft schwärzhcher Eingwulst bemerkbar, der im günstigen Falle wieder eine in seiner Mitte verlaufende äusserst feine Ring- furche zeigt. Durch diese Stelle geführte Längsschnitte zeigen ferner, dass die Abgliederung wie bei anderen im Alter abghedernden Blättern durch eine Trennungs- schicht erfolgt, welche (von mir speciell bei Woodsia hyperborea ß rufidula unter- sucht) mehr oder weniger tief mulden- resp. napfförmig das Grundgewebe des Stieles durchsetzt, auf radialen Längsschnitten also rechts und hnks von der Epidermis im starken Bogen ab- und einwärts bis zum centralen Fibrovasalstrange verläuft. Die Epidermis ist an dieser Stelle kleinzelhg: ihre Zellen sind im Gegen- satze zu den lang gestreckten Zellen ober- und unterhalb der Abgliederung auf der Anschwellung der letzteren niedrig, fast cubisch. Die Trennungsschicht wird von zwei (stellenweise höchstens drei) Lagen dünnwandiger, in der Eichtung der Mulde resp. des Bogens etwas gestreckter Zellen gebildet, an welche sich ober- und unterhalb im Inneren des Blattstieles zunächst je eine Lage, im Wulste selbst 2 — o Lagen derb wandiger sclerenchymatischer, wenig gestreckter Zellen und an letztere die der Längsachse des Stieles parallel ziemlich stark gestreckten Zellen des Grundgewebes schliessen. Die zwischen den beiden dünnwandigen Lagen der Trennungsschicht erfolgende Loslösung des oberen Stieltheiles erfolgt im Inneren des Stieles so, dass zuletzt nur noch die Ejjidermis den Zusammenhang unterhält und schliesslich der Stiel bei schwacher Berührung unter Zerreissung des Fibro- vasalstranges abbricht resp. unter Trennung auch der Epidermiszellen das Blatt spontan abgeworfen wird. Bei den Arten der Untergattung resp. Gattung Physematium Kaulf. (in „Flora'' 1829, I. 341), mit welcher Hymenocystis C.A.Meyer und Perrinia Hooker zu vereinigen sind, ist das Indusium in der in obiger Gattungsbeschreibung an- gegebenen abweichenden Form ausgebildet, vor Allem aber der Blattstiel nicht gegliedert. Ueber den Verlauf der Fibrovasalstrange im Blattstiele sagt Mettenius a. a. 0. 9S, dass die Woodsien im Blattstiele zwei seitliche Gefässbündel führen, die bei W. ilvensis „zu einem gekrümmten Gefässbündel vereinigt" sind, ohne dass man erfährt, ob diese Vereinigung schon an der Insertion vorhanden ist oder erst im weiteren Verlaufe zweier anfänglich getrennter Stränge eintritt. Milde erwähnt (Fil. Eur. 161), dass er im Verhalten der Fibrovasalstrange speci- fische Unterschiede bei den echten Woodsien nicht gefunden habe, ohne aber in den Beschreibungen der Arten den Strangverlauf selbst auch nur anzudeuten. Dagegen führt er in seinen „Gefässcryptogamen Schlesiens" (Nova Acta XXVI. 2) in der Uebersicht der wichtigsten Verschiedenheiten der Gefässbündel im Blatt- stiele unter gegenseitiger Verweisung Woodsia hyperborea und W. ilvensis einmal in der Gruppe mit nur einem centralen, im Querschnitte herz -eiförmigen Strange auf (a. a. 0. 712), ein andermal W. ilvensis in der Abtheiluiig mit zwei im Quer- 499 schnitte ovalen, excentrischen , nach dem Eücken des Stieles hin ein wenig con- vergirenden Bündeln (a. a. 0. S. 714). Diese Angaben sind, wie es scheint, nach in beliebiger Hohe verschiedenen Blattstielen entnommenen Querschnitten gemacht worden. Ohne Eücksicht auf die ausserdeutschen Arten und ohne den von mir bis jetzt nur in geringem Umfange ausgeführten Untersuchungen schon allgemeine Gültigkeit beilegen zu wollen, verhält sich der Gefässbündelverlauf im Blattstiele unserer beiden deutschen Arten aber verschieden. In den fast cylindrischen, oberseits nur wenig verflachten und mit schwacher, schmaler Längsfurche versehenen Blattstiel der kräftigeren Woodsia hyperborea ß rufidula (W. ilvensis) treten zwei excentrische , nach dem Stielrücken zu etwas convergirende , dick plattenförmige , im Querschnitte längliche Fibrovasalstränge ein, deren leicht gebogene Holzkörper ihre schmalen rückwärts gekehrten Ränder schwach nach innen biegen. Schon in geringer Höhe, in den untersuchten Fällen ca. 5 mm über der Insertion , sind die jetzt ein wenig dickeren Stränge einander deutlich näher gerückt und ebenso nach dem Eücken stärker convergirend und in etwa 10 mm Höhe (etwa Ve der gesammten Stiellänge) mit den Eückenkanten zu einem centralen, hier tief eingeschnürten Strange verschmolzen, dessen Holz- körper zunächst noch getrennt, jedoch unter kräftiger Einwärtskrümmung der Eückenkanten meist merklich genähert sind. Das Gewebe innerhalb der tiefen Bauchrinne des Stranges ist das gewöhnliche parenchymatische Grundgewebe des Stieles. In ca. lYg C'ni Höhe (etwa */^ der Gesammtlänge) sind die Stränge meist schon zu einem im Querschnitte fast nierenförmigen, vorne weniger tief aber breit muldenförmig gefurchten, auf dem Eücken fast abgerundeten Bündel mit rücken- wärts sehr genäherten Holzkörpern vereinigt und in etwa 2 cm Höhe (ca. ^/^ der Gesammtlänge) und jedenfalls noch unterhalb der Gliederungsstelle des Stieles sind auch die beiden Holzkörper mit den Eückenkanten zu einer im Querschnitte ungefähr hufeisenförmigen Tracheidengruppe verschmolzen, ist der Querschnitt des Gesammtbündels ein typisch nierenförmiger. Hier wird die Bauchrinne des Stranges gewöhnlich auch von einer unregelmässigen Gruppe relativ dick- und weisswaudiger, von dem übrigen Grundgewebe deutlich verschiedener Zellen ausgefüllt. Abgesehen von den durch die noch stattfindende leichte Formänderung des Stielquerschnittes bedingten und den an und für sich eintretenden geringen Modificationen bleibt nun die Strangform bis zur Spreite wesentlich dieselbe. Die schwächere Woodsia hyperborea a arvonica zeigt im Ganzen dasselbe Bild. Auch bei ihr ist die Vereinigung der beiden getrennt excentrisch eintreten- den Fibrovasalsträge zu einem centralen, im Querschnitte nierenförmigen Strange mit vereinigten und dann im Querschnitte hufeisenförmigen Holzkörpern in V* his Vs tler Gesammtlänge des Stieles und unterhalb der Gliederung des letzteren erfolgt. Ob die tiefere und im Grunde scharfe Bauchrinne des Bündels für diese Unterart constant ist, ob andere geringe anatomische Unterschiede der W. hyper- borea ß rufidula gegenüber constant und von specifischem Werthe sind, bedarf eingehender Untersuchung an umfangreichem und wenn möglich lebendem oder in Alkohol conservirtem Material. Im Gegensatze zu Woodsia hyperborea zeigte nun W. glabella bereits an der Insertionsstelle der vorsichtig vom Ehizome abgelösten, im Aeusseren mit den- jenigen der W. hyperborea übereinstimmenden Blattstiele einen einzigen centralea Fibrovasalstrang, für welchen es das zur Untersuchung gelangte allerdings nur 500 spärliche Ehizoin -Material wahrscheinlich macht, dass er sich als solcher vom Gefässbündelnetze des Ehizomes abzweigt. Bei Pflanzen von Sexten im Pusterthale Tirols zeigte sich der Strang an der Insertion im Querschnitte trapezoidisch mit stark abgerundeten Kanten, die Grundfläche der Bauchseite des Stieles zugekehrt, der Holzkörper hufeisenförmig. Erst in halber Höhe etwa trat auf der Bauch- fläche des Bündels eine sehr flach muldenförmige Einbuchtung auf, diese Quer- schnittsform blieb im weiteren Verlaufe erhalten und an keiner Stelle war der Bauchseite des Gefässbündels ein Sclerenchymstrang vorgelagert. Dagegen war bei Pflanzen vom Praxer See im Pusterthale der Querschnitt des Stranges an der Insertion ein nierenförmiger mit hufeisenförmigem Holzkörper und hier war der ziemlich kräftigen muldenförmigen Bauchrinne ein im Querschnitte rundliches Bündel sehr dickwandiger, schwarzbrauner Selerenchymzellen eingelagert, das aber bis zur Abgliederungsstelle verschwunden war, während gleichzeitig bis dahin der Strang die vorhin erwähnte trapezoidische Querschnittsform mit nur schwacher bauchläufiger Mulde angenommen hatte. Ein gleiches Sclerenchymbündel wie im Blattstiele fand sich auch auf allen Rhizomquerschnitten an der Innenseite jedes der drei Stränge des hohlcylindrischen Fibrovasalbündelnetzes. Denjenigen, welchen reicheres lebendes Material zu Gebote steht, sei die weitere Verfolgung der hier angedeuteten Verhältnisse anempfohlen. Die beiden deutschen einander sehr nahe vorwandten Arten unterscheiden sich durch folgende Merkmale: Blätter am Grunde des Stieles dicht spreuschuppig, sonst an Stiel, Ehachis und auf der Unterseite der Spreite zerstreut bis ziemhch reichlich mit schmalen Spreuschuppen und zugleich mit ziemlich langen geghederten Haaren und häufig auch mit sehr kurzen einzelligen Härchen wenigstens in der Jugend mehr oder weniger dicht bis sehr reich besetzt, im Alter oft weniger behaart und spreuschuppig bis zuweilen fast kahl. Blatt- stiel meist glänzend rothbraun, an der Insertion zwei excentrische Gefäss- bündel aufnehmend, die noch unterhalb der Abgliederungsstelle zu einem im Querschnitte nierenförmigen centralen Strange verschmelzen. Spreite meist schmal-länglich bis länglich oder lanzettlich, kurz und stumpf gespitzt bis völlig stumpf, mit rundlich -eiförmigen bis eiförmig -del- toidischen, eiförmigen oder eiförmig -länglichen, abgerundeten bis stumpf gespitzten, fiederspaltigen bis fiedortheiligen Primärsegmenten ; Secundär- segmente jederseits zu 1 — 8, die basalen aus keilförmigem Grunde ver- kehrt-eiförmig oder eiförmig bis länglich, ganzrandig oder wellig ge- randet bis gekerbt oder fiederspaltig- gekerbt: W. hyperborea Koch. Die beiden auch wohl als Arten unterschiedenen aber allmählich in einander übergehenden Unterarten sind: a. Blätter meist länglich bis schmal-länglich, breit und stumpf gespitzt bis stumi3f, weniger stark behaart und spreuschujjpig ; unterste Primärsegmente gewöhnlich rundlich- bis deltoidisch- eiförmig, die folgenden meist deltoidisch- eiförmig bis eiförmig oder eiförmig -länglich, mit höchstens 3 — 4 aus keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmigen, ganzrajidigen bis schwach gekerbten Secundärsegmenten : W. hyperborea a arvonica Koch. (W. hyperborea R. Br.) 501 b. Blätter meist lanzettlich, schmal und stumpf bis stumpflich gespitzt, stärker behaart und spreuschuppig; Primärsegmente meist sämmtUch eiförmig - länglich und mit jederseits 5 — S Se- cundärsegmenten , die basalen der letzteren eiförmig und am auswärts gekehrten Eande oder an beiden Rändern 2 — 5 mal deuthch bis grob oder selbst fiederspaltig- gekerbt. Pflanze in allen Theilen grösser und kräftiger: W. hyperborea ß rufidula Koch. (W. ilvensis E. Br.) Blätter nur am Grunde des Stieles dicht spreu schuppig , sonst kahl oder häufig an allen Theilen mit sehr kurzen einzelligen Härchen besetzt; Blattstiel mit Ausnahme der schwarzbraunen Basis meist bräunlichgelb oder strohfarben bis grünUch, von der Insertion an mit nur einem centralen, im Querschnitte meist trapezoidischen Gefässbilndel. Spreite lineal- lanzettlich, meist allmählich scharf zugespitzt, die unteren Primär- segmente fast rundlich bis rundlich -eiförmig, halbkreis- oder fast nieren- förmig, die folgenden allmählich aus ungleichhäKtig -keilförmiger Basis eiförmig bis zuweilen eiförmig -rhombisch, abgerundet bis stumpf oder selten stumpf zugespitzt, alle am Grunde fiedertheilig bis fast fieder- schnittig, jederseits mit 1 — 13 Secundärsegmenten, die basalen derselben gewöhnlich keilförmig bis aus keilförmigem Grunde verkehrt - eiförmig oder länglich, gekerbt bis ganzrandig, selten dreilappig. Ganze Pflanze meist noch kleiner und zarter als W. hyperborea arvonica: W. ^labella E. Br. 53. W. Iiyper1)0rea (.ß. Br. 1. c.) Koch, Synopsis Florae Ger- manicae, eclitio II. pag. 975. — Milde, Sporenpfl. 74; Fil. Eur. 161. (W. hyperborea et W. ilvensis R. Br.) Ehizom kriechend bis aufsteigend, mehr oder weniger verzweigt lind daher rasig mehr- bis vielköpfig, reich bewurzelt und mit bleibenden Blattstielbasen spiralig dicht besetzt, an den Astenden einen Büschel dicht spiralig gestellter, 2—26 cm hoher, Aveich- oder dünn - krautiger , hell- oder gelblich- bis dunkel- oder bräunlich- grüner, an allen Theilen mit schmalen lineal -lanzettlichen bis am Grunde des Blattstieles eiförmigen Spreuschuppen , ziemlich langen Gliederhaaren und häufig noch sehr kurzen einzelligen Härchen wenigstens in der Jugend mehr oder weniger reich besetzter und auch im Alter nur selten fast kahler, fiederschnittig -fiederspaltiger bis -theiliger Blätter tragend. Blattstiel meist kürzer bis viel kürzer, selten so lang oder selbst etwas länger als die Spreite, meist glänzend rothbraun, seine Abgliederungsstelle unterhalb oder seltener in der ^Mitte gelegen und in seine Basis 2 exentrische Gefässbündel eintretend, die sich schon im unteren Theile und jedenfalls unterhalb der Gliederung zu einem einzigen centralen, im Querschnitte nieren- förmigen Strange vereinigen. Spreite meist schmal -länglich bis 502 länglich oder lanzettlich bis selten länglich -lanzettlich, kurz und stumpf gespitzt bis völlig stumpf, am Grunde gleichbreit oder nur wenig (seltener stärker) verschmälert, jederseits mit 8 — 20 unten meist etwas entfernten, nach oben genäherten, rundlich-eiförmigen bis eiförmig- deltoidischen, eiförmigen oder eiförmig- länglichen, ab- gerundeten bis stumpf- gespitzen Primärsegmenten, welche in der basalen Hälfte jederseits mit 1 oder 2- — 8 aus keilförmigem Grunde verkehrt - eiförmigen oder eiförmigen bis länglichen, ganzrandigen oder wellig gerandeten bis gekerbten oder fiederspaltig- gekerbten Secundärsegmenten versehen, in der oberen Hälfte nur gekerbt bis zuletzt ganzrandig sind. Nervatio Pecopteridis mit kurz vor dem Kande unverändert oder schwach keulig verdickt endenden Tertiär- resp. Secundärnerven. Sori gewöhnlich dem Segmentrande genähert, zuletzt zusammenfliessend, ihr Schleier der auf S. 497 für Euwoodsia beschriebene. Sporen verhältnissmässig gross, gelbbraun, dick-bohnen- förmig bis fast ellipsoidisch, ihr Exospor mit einem unregehiiässigen aber meist ziemlich engmaschigen Leistennetze. — Fig. 107 und 168 auf S. 504 und 509. Die hier im Sinne von Kocli und Milde l^egrenzte Art umfasst neben der typischen Woodsia hyperborea (W. hyperborea arvonica) auch die ehedem und von vielen Autoren noch jetzt als eigene Art unterschiedene W. ilvensis (W. hyperborea rufidula), die erstere bei uns als Form der höheren, die letztere meist als Form der niederen Gebirge auftretend, beide allmählich in einander übergehend, daher nur in ihren Extremen als Unterarten unterscheidbar. Vgl. S. .510. Subspeeies a arvonica Koch, Syn. Fl. Germ. edit. IL 975. Kleiner, weniger stark rasig, mit 2 — 17 cm langen, meist läng- lichen bis schmal - länglichen , breit und stumpf gespitzten bis stumpfen, meist weniger .stark behaarten und spreuschuppigen Blättern; unterste Primärsegmente gewöhnlich rundlich- bis del- toidisch-eiförmig, die folgenden meist deltoidisch-eiförmig bis eiförmig oder eiförmig -länglich, alle abgerundet und in der basalen Hälfte jederseits mit 1 — 2 oder höchsten 3 — 4 Secundärsegmenten, die basalen derselben aus keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmig und ganzrandig bis wellig gerandet oder schwach gekerbt, Synonyme: Woodsia hyperborea a arvonica Koch, 1. c. — Milde, S^wrenpfi. 74; Fil. Eur. 161. Woodsia hyj^erborea E. Br. in Transactions of the Linnean Society of London XI, 173; vermischte botau. Schriften, deutsche Ausgabe Bd. 11, 681. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 621. — Hooker, Species Filicum I. 63. — Hooker et Baker, Synopsis Fil. 46. — Lowe, Native Ferns II. 441. 503 Polypodium hviterboreum S\v. in Schrad. Jouru. d. Bot. ISOO, II. 2" et Synops. Fil. 39. — Schkuhr, Krypt. Gew. 189. — Willd. Spec. Plant. V. 197 O'edoch auf Grundlage seines Herbars nur zum Theil). Acrostichum liyperboreum Liljeblad, in Acta Holm. 179.3, pag. 201. Polypodium arvonicum Sra. Fl. Brit. III. 1115. Woodsia alpina Gray, Natural arrangement of british plants II. 17. partim, sec. Moore. — Tausch, in „Flora" XXH. 4 SO. — Moore, Nature printed british Ferns II. 283. Ceterach alpinum DC. Sra. pl. gall. 115 et Fl. fran^. 3. edit. vol. IL öG7. Acrostichum alpinum Bolton, Fil. Britan. 76. Woodsia pubescens Opiz, sec. Milde, 1. c. Woodsia pilosella Euprecht, Distributio cryptogam. vascul. in imper. rossico, pag. 54. Woodsia asplenioides Euprecht, 1. c. pag. 53. Woodsia subcordata Turczaniuow, im Bulletin de la soc. imper. des natura- listes de Moscou V. 206; Primitiae fiorae amurensis 338. Abbildungen: E. Brown, in Transactions of the Linnean Society of London XI. tab. 11. — Schkuhr. Krypt. Gew. I. tab. 17b. — Sturm, DeutschL Flora. — Engl. Bot. tab. 2023. — Flora danica tab. 2185. — Hooker, British Ferns tab. 7. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 47 B. — Moore, Nature printed british Ferns IL tab. 106. — Lowe. Native Ferns H. tab. 69. Sammlungen: Eabenh. Cryptog. vascul. Eur. no. S2. — Erbario crittog. Ital. no. 305. Khizom dunkel - bis schwarzbraun , meist nur 2 — 3 cm lang: oder kürzer, bis etwa 2 mm dick (aber durch die Blattstielbasen stärker erscheinend), kriechend bis aufsteigend, gewöhnlich kurz verzweigt und daher rasig mehr- bis vielköpfig, reich und filzig bewurzelt und mit den lange bleibenden Stielbasen abgestorbener Blätter spiralig dicht besetzt, sein hohlcylindrisches Gefässbündelnetz auf Querschnitten in der Regel 3 Stränge zeigend, der spreu- schuppige Scheitel der Aeste je mit einem Büschel dicht spiralig gestellter, 2 — 17 cm hoher, hell- bis gelblich-, selten dunkelgrüner, weich- und dünn - krautiger , nicht überwinternder, fiederschuittig- fiederspaltiger bis -theiliger Blätter, w^elche am Grunde des Stieles dicht bis schopfig spreu schuppig, am übrigen Stieltheile, an der Rhachis und auf den K'erven der Segmentunterseite sowie au den Segmenträndern und spärlicher auf der Oberseite wenigstens in der Jugend zerstreut bis ziemlich reich mit sehr schmalen bis haarartigen Spreuschuppen und reich bis dicht mit ziemlich langen Glieder- haaren und sehr kurzen einzelligen, cj^^lindrischen oder cylindrisch- keulenförmigen Härchen besetzt sind, später bisweilen die Spreu- schuppen oder auch die Gliederhaare grösstentheils oder fast ganz verlieren und fast kahl erscheinen. Spreuschuppen zart häutig, aus 504 zartwandigen , zum Theil prosenchymatischen Zellen gebildet, hell- bis dunkel - gelbbraun , diejenigen der Blattstielbasis ca. 2 — 5 mm lang und V4— 2 mm breit , die grössten länglich -lanzettlichen bis eiförmigen Schuppen mit lanzettlichen bis sehr schmal lineal- lanzettlicheu , denjenigen des übrigen Blattstieles und der Rhachis gleichen Schuppen gemischt, alle mehr oder weniger lang und fein bis haarartig zugespitzt, am Rande zerstreut und unregelmässig Fig. 167. Woodsia hyperborea a arvonica Koch. Verschiedene Blattformen von ungleichalterigen , unmittelbar neben einander gewachsenen Pflanzen ; nur f von der Oberseite und g von der Unterseite gesehen voll ausgeführt, a— e im Umrisse. Xatürliche Grösse, klein bis sehr undeuthch gezähnt oder ganzrandig oder bisweilen (und besonders am Grunde) die Zähne wimperartig verlängert Blattstiel ca. 0,7 — 7 cm lang und 1/2 bis kaum 1 mm dick, stets kürzer imd in der Regel sehr viel (bis fünfmal) kürzer als die Spreite, fast cylindrisch, oberseits nur wenig abgeflacht mit stark abgerundeten Rändern und schmaler, wenig tiefer, auf die Rhachis sich fortsetzender Längsfurche, mit meist unterhalb der 3Iitte etwa 505 von ^1^ — ^ '3 der Gesammtlänge liegender Abgliederiingsstelle (S. 498) nnd an der Insertion mit 2 excentrischen, sich noch unterhalb der Abgliederiingsstelle zu einem im Querschnitte nierenförmigen cen- tralen Strange vereinigenden Gefässbündeln (S. 498), am Grunde schwarzbraun, sonst meist glänzend roth- und bisweilen selbst purpurbraun oder seltener dunkel gelbbraun und diese Färbung in der Regel sich auf die Ehachis mehr oder weniger hoch fortsetzend, sehr selten der obere oder grössere Theil des Stieles auch alter Blätter sammt der ganzen Rhachis strohfarben bis grünlich. Spreite ca. 2,5 — 11 cm lang und 0,8 — 2,3 cm breit, länglich bis schmal- länglich oder bisweilen selbst linealisch -länglich, sehr kurz breit und stumpf gespitzt bis völlig stumpf, am Grunde meist nur wenig verschmälert bis fast gieichbreit, selten die basalen Segmente auf- fallend (bis fast auf V3) verkleinert. Primärsegmente jederseits zu 8 — 14, die untersten sehr häufig gegenständig oder paarweise ge- nähert (doch auch abwechselnd), meist rechtwinkelig abstehend und bei grösseren Pflanzen mehr oder weniger entfernt, bei kleinern meist allmählich mehr genähert, die mittleren oder wenigstens die oberen wechselständig, gewöhnlich etwas aufrecht -abstehend und allmählich genähert bis gedrängt (Fig. 167); die unteren, häufig sehr kurz aber deutlich gestielten Primärsegmente rundlich- bis deltoidisch - eiförmig oder sehr selten eiförmig bis länglich -eiförmig, breit abgerundet, am Grunde fiederth eilig (selten nur fiederspaltig) und jederseits mit meist nur 1 — 2 Secundärsegmenten, die mitt- leren und oberen Segmente 1. Ordn. mit stielartig verschmälertem bis allmählich verbreitertem, mehr oder weniger ungleichhälftigem (in der abwärts gekehrten Hälfte zur Rhachis schräg gestutztem) Grunde sitzend, 4—14 mm lang und 3 — 9 mm breit, deltoidisch- eiförmig oder eiförmig bis eiförmig - länglich oder sehr selten länglich, abgerundet, fiedertheilig bis allmählich nur fiederspaltig und jederseits mit 2 — 3 oder selten 4 Secundärsegmenten, die obersten Primärsegmente allmählich mit breiter Basis sitzend bis zusammenfliessend und gekerbt bis zidetzt ganzrandig. Basale Secundärsegmente der unteren und mittleren Segmente 1. Ordn. bis 5 mm lang und 3 mm breit, aus keilförmig verschmälertem Grunde verkehrt- ei- oder schief- eiförmig, abgerundet, ganzrandig bis am auswärts gekehrten Rande wellig oder schwach gekerbt oder auch am inneren Rande bisweilen schwach wellig, das folgende oder die folgenden Secundärsegmente länglich bis kurz länglich und in die gekerbte bis schwach wellig gerandete obere Hälfte der 506 Primärsegmente übergehend, abgerundet und meist ganzrandig, selten das zweite noch schwach wellig gerandet; Secundärnerven in den Secundärsegmenten fiederig verzweigt mit einfachen oder zum Theil gegabelten Tertiärnerven, in der oberen Hälfte der Primärsegmente gegabelt bis zuletzt einfach, sämmtliche Is'ervenäste unverändert oder sehr schwach angeschwollen kurze Strecke vor dem Segmentrande endigend (Fig. 165). Pructification meist schon am Grunde der Sj^reite beginnend, die Sori dem ISTervenrücken halbwegs zwischen Mittelrippe und Segmentrand oder gewöhnlich letzterem mehr genähert aufsitzend, aus verhältnissmässig wenigen sehr kurz gestielten Sporangien gebildet und daher klein, ziemlich nahe gestellt, bei der Reife in eine Linie zusammenfliessend, bei kleinen Blättern zuletzt fast die ganze Segmentunterseite bedeckend, ihr Schleier der auf S. 497 beschriebene für Euwoodsia charak- teristische. Sporen gelbbraun, verhältnissmässig gross, dick bohnen- förmig bis fast ellipsoidisch , mit einem sehr unregelmässigen, weiteren oder engeren, oft stellenweise unterbrochenen Netze ziemlich hoher, häutiger, am Rande häufig äusserst fein ausgefressen -ge- zähnelter Exosporleisten und zwischen denselben sowie auf den Leisten selbst gewöhnlich undeutlich bis mehr oder weniger deutlich sehr fein und unregelmässig bald dichter, bald spärlich warzig- gekörnelt. Diese in die folgende allmählich ül)ergehende Unterart (vgl. S. .510) bewohnt innerhalb nnseres Gebietes Felsenspalten der Hochgebirge (Sudeten und Al])en) von 2000 — 7000', kommt aber nur ausnahmsweise auf Kalkgestein vor (Milde, Sporenpii. 74; Fil. Eur. 162). Die Sporenreife fällt in den August und September. Specielle Fundorte sind: Eiescngebirge: Auf Basalt in der kleinen Schneegrube selten, aber bis in die neueste Zeit beobachtet; angeblich auch in der Melzergrube, doch hier neuerdings nie wieder gefunden (Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 623. Fiek, Fl. v. Schles. 551). — Mährisches Gesenke: An den Felsen des Kessels unweit des Schneeloches (Milde, a. a. 0. u. Niessl, in Verhandl. d. naturf. Ver. in Brunn 1866, S. 308). — Im Zuge der Alpen zerstreut. • — In der Schweiz sehr zer- streut, nach Bernoulli (Gefässcrypt. d. Schw. 41) auf dem Julier: im Dürrenboden im Davos; am Wasserfall des Inns bei St. Moritz; beim Eroser Hörnli. Im Val Centovalli oberhalb Intragna und zwischen Cevio und Bosco im Maggiathal; am Gotthardt auf der Tessiner Seite. Simplon, zwischen Simpeln und Gondo; oberhalb Stalden; Zermatt und Zmuth; im Bagnethal bei Mayens oberlialb Lorquier. Aus dem Tessin besitze ich sie aus der Gegend von Faido im Ticinothale! Für Wallis werden von Saint -Lager (Catal. de la flore du bassin du Ehone, 828) noch aufgeführt Saas, Grundberg, Schwarzberg und Naters. Im benachbarten Departement Haute Savoie wird sie von Saint -Lager (a. a. 0.) angegeben für Chamonix ä la Grande, zwischen den Brücken von St. Marie und Coupeau. la Flegere, les Aiguilles-Rouges 507 und les Allues. — In Tirol stellenweise und namentlich im südlichen Theile nicht selten: Im Oetzthale zwischen Hueben und Brand, oberhalb Umhausenl und zwischen Umhausen und Sölden. An der Süd- und Südostseite des Geissteins bei Kitzbüchl. Im Tauemthale am Wege von Windisch -Matrey zum Tauernhause! an Felsblöcken im Dorfe Pregratten und oberhalb Windisch -Matrey. Im Iselthale in Bahrbach bei St. Joliann ! Im Pusterthale bei Lienz ! und der Oberlienzer Brücke ! am Aufstiege zur Marbo-Alpe in Mühlwald bei Sand häufig! und an Mauern am Wege von Aussermühlwald nach Mühlen stellenweise häufig! Sehr häufig an den Eändern der Seiser Alpe am Schiern bei Bozen, so am Frommbilde ! in der Schlucht des Frommbaches, bei der Prossliner Schwaig! und am Wege von da nach Eazzes sowie zum Fretschbachthale , ferner auf dem Tirser Alpel (vgl. auch Hausmann, Fl. V. T. 1040. Milde, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. zu Wien XIV. 9, sowie Botan. Zeit. 1864, Beilage S. 13). — Kärntbon: Nach Pacher und Jabornegg (Fl. v. K. I. 98) um die Wasserfälle im Maltathaie, besonders am MöUnigfall (vgl. auch Eeichardt, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. zu Wien XIV. 731); an den Felsen der Müll zwischen Mortschaeh und Sagritz, sowie um Heiligenblut besonders im Hinter- grunde des Thaies. — Salzburg: liei Gastein und auf den Eadstadter Tauern (Milde, Fü. Eur. 162). Geographische Verbreitung ausserhalb des obigen Gebietes: P^-renäen, Alpen der Dauphine, Savoyen, Piemont, Corsica, Sardinien; England (N. Wales), Schottland: Norwegen, nördliches Schweden, Lappland ; Ural, Songarei, Mongolei, Mandschurei und russisches Amurgebiet; nordöstliches Nordamerika. Subspeeies (3 rufidula Koch, Syn. Fl. Germ, eclit. IL pag. 975. In allen Theilen kräftiger, grösser, ausgedehntere Easen bildend, mit bis 26 cm langen, meist lanzettlichen, schmal und stumpf bis stumpflich gespitzten, stärker behaarten und spreuschuppigen, oft bräunlichgrünen Blättern ; Primärsegmente meist sämmtlich eiförmig- länglich, stumpf bis abgerundet und in der basalen Hälfte jederseits mit 5—8 Secundärsegmenten , die basalen derselben eiförmig und am auswärts gekehrten Rande oder an beiden Rändern 2 — 5 mal deutlich bis grob oder selbst fiederspaltig gekerbt, die folgenden längiich und allmählich in die gekerbte bis zuletzt ganzrandige Spitze übergehend. Synonyme: Woodsia hyperborea ß rufidula Koch, I.e. — Milde, Sporenpfl. 75; Fil. Eur. 164. Woodsia ilvensis E. Br. in Transactions of the Linnean Society of London XI. 173; vermischte botan. Schriften, deutsche Ausgabe II. 681 (excl. syn. ]^Iichaux.). — Metten. Fil. horti botan. Lips. 9S. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, p. 618. — Hooker, Species Filicum I. 63. — Hooker et Baker, Synopsis Fil. 46. — Moore, Nature printed british Ferns IL 279. — Lowe, Native Ferns IL 444. Acrostichum ilvense L. Sj)ec. Plant. 1071; editio H. 1528. Polypodium ilvense Villars, Histoire des plantes du Dauphine III. 848. — Sw. in Schrad. Journ. d. Bot. 1800, IL 27 et Syn. Filic. 39. — Schkuhr, Krypt. Gew. L 16. — Willd. Spec. Plant. V. 198. 508 Aspidium rufidulum Sw. Syn. Filic. 5S. — Willd. Spee. Plant. V. 2S2. Nephrodium rufidulum Michx. Fl. Amer. bor. II. 269. Lastrea rufidula Presl, Tent. Pterid. 76. Nothochlaena rufidula Desv. in Ann. Soc. Linn. de Paris VI. 221. Woodsia rufidula Beck, Botany of tlie northern and midland states of North- America, 452. Woodsia vestita Spr. Novi proventus hortorum, 44, excl. syn, Sw. et Michx. Woodsia Raiana Newman, Hist. of brit. Ferns edit. 11. 140. Woodsia paleacea Opiz, sec. Milde, 1. c. Acrostichum Marantae Pallas, Eeise durch d. russische Eeich III. 29.S. — Haenke, in Jacquin's CoUectanea II. 5. Polypodium Marantae Hoffni. Deutschi. Fl. IL .5 (excl. syn. L.). Polystichum Marantae Eoth, Tent. Fl. Germ. III. 92. Aspidium distans Viviani, Appendix ad florae corsicae prodrorauni S. Polypodium arvonicum Withering, A botanical arrangement III. 774 (non Sm. — sec. Moore, 1. c). Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 19. — Flora danica tab. 391, 2186. — Sturm, Deutschi. Fl. — Engl. Bot. Suppl. tab. 2616. — Hooker, British Ferns tab. 8. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 47 A. — Moore, Nature printed british Ferns IL tab. 10.5. — Lowe, Native Ferns IL tab. 70. Sammlungen: Eabenh, Cryptog. vascul. Eur. no. 15. — Breutel, Deutschi. Krypt. no. 194. Rhizom älterer Pflanzen viel kräftiger als bei W. hyperborea arvonica, bis 4 mm dick, reicher verzweigt, die vielköpfigen, oft bis zu 20 Blattbüschel tragenden Käsen desselben daher ausgedehnter, sonst wie bei genannter Unterart (S. 503). Blätter bei alten Pflanzen in dichten Basen, bis 26 cm lang, weich krautig bis (an trockeneren, sehr sonnigen Standorten) etwas derb, meist dunkel- grün bis nicht selten bräunlichgrün, nicht überwinternd, an allen Theilen wie bei der Unterart arvonica aber viel stärker bekleidet und namentlich mit zahlreicheren, am Bande auch gewöhnlich kräftiger oder häufig entschieden wimperig gezähnten, sonst gleich gestalteten Spreuschuppen (S. 503), dafür die kurzen einzelligen Härchen (S. 503) gewöhnlich fehlend oder doch nur sparsam ent- wickelt, namentlich in der Jugend die Blätter sehr dicht spreu- schuppig-haarig und auch im Alter stärker behaart bleibend, und äusserst selten fast kahl. Blattstiel ca. 2^/^ — 11 cm lang und bis ca. 1 mm dick, meist kürzer bis etwa V2 t)der nur Vs so lang, seltener so lang oder selbst ein wenig länger als die Spreite, sonst wie bei W. hyperborea arvonica (S. 504), doch die Abgliederungs- stelle nicht selten bis zur Mitte hinaufrückend. Spreite ca. 4,5 — 15 cm lang und 1,4 — 4 cm breit, meist schmal und stumpf bis stumpflich gespitzt, aus gleichbreitem oder in der Begel aus nur wenig ver- 509 Fisr. 16>5. schmälertem , selten aus stärker verschmälertem Grunde lanzettlich oder bisweilen länglich -lanzettlich bis schmal -länglich (Fig. 168), fiedersclmittig-liedertheilig bis fast doppelt- fiederschnittig. Segmente 1. Ordu. jeder- seits zu etwa 8 — 20, ca. 8 — 23 mm lang und 4 — 12 mm breit, ihre Stellung und Kichtung wesentlich wie bei Subspecies arvo- nica (S. 505) und oft bei Blättern desselben Khizomes oder Rasens veränderlich, die un- teren und mittleren sehr kurz aber deut- lich gestielt oder mit stielartig verschmä- lertem Grunde und oft erst die obersten mit allmählich verbreitertem und herab- laufendem Grunde sitzend, alle eiförmig- länglich, stumpf bis abgerundet oder selten die untersten eiförmig bis selbst deltoidiscb- eiförmig und stärker abgerundet. Secundär- segmente jederseits meist zu 5 — 8, meist gedrängt, selten etwas locker gestellt, die basalen 1 oder 2 Paare bis 6 mm lang und 4 mm breit , aus zur Mittelrippe des Primärsegmentes parallel eingeschnittenem Grunde eiförmig abgerundet und am aus- wärts gekehrten Rande 2 — 5 mal deutlich bis grob oder (am Grunde) selbst fieder- spaltig -gekerbt, am Innenrande ungetheilt oder schwach wellig bis gekerbt oder bis- weilen auch fiederspaltig-gekerbt, die basalen Läppchen resp. Tertiärsegmente manchmal etwas vergrössert, bis 1^/2 mm lang und 1 mm breit, rundlich-eiförmig; übrige Se- cundärsegmente länglich bis kurz länglich abgerundet und in die gekerbte und zuletzt ganzrandige Sj)itze der Primärsegmente all- mählich übergehend (Fig. 168). Nervatur im wesentlichen wie bei W. hyperborea arvonica (S. 506), die Nervenenden aber ge- wöhnlich deuthch schwach keulenförmig verdickt. Sorusstellung etc. wie bei genannter Unterart (S. 506) und auch die Sporen nicht ver- schieden (vgl. S. 506). Woodsia hyperborea ß rufidula Koch. Blatt in natürlicher Grösse. 510 Wie bereits auf S. 502 und 506 angedeutet wurde, gehen beide Unterarten allmählich in einander über. Bei diesen Uebergangsformen , die sich sowohl an den Standorten der Woodsia hyperborea arvonica als an denjenigen der mit ersterer meist nicht zusammen vorkommenden Unterart ß rufidula finden, halten die Primärsegraente in Grösse, Form und Theilung die Mitte zwischen beiden typischen Unterarten , indem sie unter allmählicher A'erlängerung aus der kürzeren eiförmigen oder deltoidisch- eiförmigen Gestalt der Subspecies a arvonica in die eiförmig -läng- liche der Subspecies ß rufidula übergehen und dementsprechend auch die Zahl ihrer Secundärsegmente einmal allmählich vermehren, sodann aber auch unter Aenderung der Form der basalen derselben die Eänder letzterer allmählich deutlicher gekerbt ausbilden. Bisweilen sind an verschiedenen Blättern desselben Ehizomes solche Uebergänge zu beobachten. Bekannt sind solche oft nur noch durch schwächere Bekleidung von der typischen W. ilvensis unterscheidbare Uebergangsformen seit früheren Zeiten aus Tirol (vgl. Milde, Fil. Eur. 1(52), sowie aus Kärnthen (Milde, in Ver- handl. d. zool.-bot. Gesellschaft, zu Wien 1867, S. 826); ich besitze sie aus Schlesien und Böhmen. Die auffallendste Mittelform ist die von Tm-czaninow (s. S. 503) be- schriebene Woodsia subcordata, welche im Amurgebiete verbreitet und dort die Woodsia hyperborea arvonica zu vertreten scheint. Mit dieser asiatischen Form stimmen Exemplare der W. hyperborea von Heiligenblut in Kärnthen so sehr überein (Milde, a. a. 0.), dass W. subcordata Turcz. in Bacher' und Jabornegg's Flora V. Kärnthen I. 98 sogar als heimische Art aufgeführt ist. Die ihre Sporen im Juli und August reifende Art bewohnt die Spalten sonniger, kahler oder nur wenig bewachsener Felsen, sowie Schutt und Geröllhalden meist niederer Gebirge. Sie tritt in unserem Gebiete sehr zerstreut, an den meisten Standorten aber in Menge auf. Bekannte Fundorte sind: Pommern: Sehr selten an einer Feldmauer bei Klein -Massowitz nächst Eummelsburg, doch wohl nicht ursprünglich heimisch. (Garke, Fl. v. Deutschi. 473.) — Harz: Im Ocker- und Bodethale! (Hampe, Flora Hercynica 337). — Niederhessen (Prov. Hessen -Cassel): Basaltkhppen des Burghasunger Berges bei Wolfshagen! — Ehön: In den Spalten der Schotthalden und an Felsen der Milseburg häufig! spärlicher am Bieberstein bei Klein-Sassen, sowie am grossen Beutelstein und am Eabenstein hei Gersfeld (Geheeb, in Schneiders Führer durch d. Ehön S. 2S). — Thüringen: Im Keussischen im Ossengnmd bei Zoppothen nächst Ebersdorf und im benachbarten Eudolstädtischen an der Saale bei Burgk in der Nähe der Blei- löcher (Wünsche, Fil. saxon. 20). — Sachsen: An Felsen der Mulde bei Eochs- burg; am Hockstein in der sächsischen Schweiz; auf dem Hochwald bei Zittau (Wünsche, Fil. saxon. 20V — Böhmen: Auf dem Eollberg bei Niemes! und am Tolzberg bei Wartenberg und Niemes; auf der Lausche; auf dem Kleis bei Böhmisch-Zwickau ! auf dem Tollenstein bei Georgen thal! auf der Nulde (Basalt- felsen) bei Böhmisch -Kamnitzl bei Mariaschein! im Grundthal bei Komotau; im Mittelgebirge auf dem Milleschauer häufig! am Horkaberg und am Boren bei Bilin ; Tissamühl bei Einsiedel nächst Marienbad und bei Potschau ; an Felsen des Berges Plese im Kourimecer Eevier an der Beraun bei Bürglitz ; bei Bitouchov nächst Semil links von Boskov an einzelnen Felsen an dem vom Hammer her fliessenden Bache; am Geltsch; bei Goldenkron auf einer Mauer bei der Einschiebt Eohan; Mittenberg bei Preschkau, Tscheschkenstein bei Steinschönau und auf einigen Basaltfelsen im Sonneberger Walde (vgl. Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. B. S. 6 und 698, sowie in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1882, S. 6). — Mähren: 511 Am Fusse der Gneissfelsen des Hasensprunges bei Iglau; an felsigen Abhängen der Brünnelhaide gegen den Köpernik im Gesenke (Niessl, in Verhandl. d. naturf. Ver. in Brunn ISüG, S. 308). — Schlesien: Auf Gneiss im oberen Weistritzthale bei Charlottenbrunn und zwar der Pantenmühle in Niedertannhausen gegenüber! (Milde, a. a. 0.). — Ungarn und Siebenbürgen: Felsen des Waagufers zwischen Euttka und Varin im Trencziner Comitate! Nach Sadler (De Filicibus veris Huu- gariae p. 45) auf dem Berge Szittnya bei Schemnitz, Feketehegy bei N. SzöUös, in den westlichen Karpathen und den Gebirgen des südlichen Siebenbürgens. Nacli Fuss (Fl. Transsilv.) in den Fogarascher Alpen Siebenbürgens. Nach Borbäs (in Linnaea 42, pag. 21Ü) „in rupibus silvarum Cremnicii, ad Sovar". — Croatien: Nach Schlosser und Farkas-Vukotinovic (Flora croatica 1309) auf den Burgen Kalnik und Okicgrad, sowie auf den Bergen Kiek, Papuk und Klika. — Baden: Am Hirschensprung im Höllenthale bei Freiburg (Milde, Fil. Eur. 165). — Schweiz: Nach Beruoulli (Gefässkrypt. d. Schw.) angeblich bei Arduino im Veltlin. Nach Saint -Lager (Catalogue des plantes du bassin du Ehone 859) im benachbarten französischen Departement Haute Savoie ziemlich häufig im Chamounix-Thale. — Tirol: An der Burgsteinwand oberhalb Lengenfeld im Oetzthale sparsam und klein, häufig und üppig im GeröUe zwischen Lengenfeld und Gries! (Herb. v. Haus- mann) und nach Milde (Fil. Eur. 165) auch bei Umhausen im Oetzthale. — ,,Soll auch in Salzburg und Obersteiermark vorkommen": Milde, Sporenpfl. 7(5. Geographische Verbreitung ausserhalb obigen Gebietes: England und Schottland; Scandinavien , Finnland, Russland; Kleinasien, Kaukasus; Gebirge des sibirisch -chinesischen Grenzgebietes vom Altai ostwärts bis zum Araurlande, Ochotsk und Kamtschatka; Unalaschka, Sitcha und nördliches Nordamerika bis Grön- land; Island. 53. W. g'labella K. Br. in Richardson's ISTarrative ofajourney to the shores of the polar sea by Captain Franklin ; ßotany (1823) pag. 754. Yermischte botan. Schriften, deutsche Ausgabe I. 521. Rhizom rasig mehr- bis vielköpfig, reich bewurzelt, die auf- steigenden Aeste mit den bleibenden Stielbasen abgestorbener Blätter spiralig dicht besetzt, am Scheitel einen Büschel von meist nur 2 — 4 bis IV 1 2 cm langen, nicht überwinternden, dünn-krautigen bis papierartigen, durchscheinenden, hell- bis gelblichgrünen, nur am Grunde des Stieles spreuschuppigen, sonst kahlen oder häufig mit sehr kurzen einzelligen Härchen besetzten, wenigstens am Grunde fiederschnittig - fiedertheiligen bis fast doppelt - fiederschnittigen Blättern tragend. Blattstiel meist kürzer bis viel kürzer als die Spreite, nur am Grunde schwarzbraun, sonst meist bräunlichgelb od-er strohfarben bis grünlich, seine Abgliederungsstelle gewöhnlich unterhalb der Glitte liegend, sein von der Insertion an einfacher centraler Fibrovasalstrang im Querschnitte meist trapezoidisch, höchstens mit schwacher Bauchrinne, mit hufeisenförmigem Holz- 512 körper. Spreite aus in der Kegel nur wenig verschmälertem bis fast gieichbreitem Grunde lineal- lanzettlich und in der Kegel all- mählich scharf zugespitzt, jederseits mit 6 — 16 unten meist ent- fernten und fast rundlich-eiförmigen oder halbkreis- oder fast nieren- förmig-en, in der Mitte und oben genäherten und aus ungleichhälftig- keilförmigem Grunde eiförmigen bis zuweilen eiförmig -rhombischen, ab- gerundeten bis stumpfen oder selten stumpf gespitzten, gegen das Ende der Spreite allmählich eiförmig -läng- lichen bis länglichen Primärsegmen- ten, die unteren und mittleren der- selben in ihrer basalen Hälfte fieder- theilig bis fast fiederschnittig mit 1- — 3 gewöhnlich keilförmigen bis aus keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmigen oder länglichen, nur am gestutzten bis abgerundeten Scheitel oder auch an den Seiten gekerbten bis schwach welligen oder ganzran- digen, selten dreilappigen basalen Secundärsegmenten. Nervatio Peco- pteridis mit kurz vor dem Kande unverändert oder kaum merklich an- geschwollen endigeuden Tertiär- resp. Secundärnerven. Sori in der Mitte zwischen Mittelnerv und Segment- rand oder dem letzteren mehr ge- nähert , zuletzt zusammenfliessend, ihr Schleier der auf S. 497 für Eu- woodsia beschriebene. Sporen wie bei AV. hyperborea (S. 502), gewöhn- lich mit etwas engmaschigerem Leisteunetze und deutlicherer Kör- nelung. — Fig. 169. Woodsia glabclla E. Br. a Kleine Pflanze, b und c zwei Blätter grösserer Pflanzen, alle in natürlicher Grösse, aber nur Fig. c mit Nervatur, a und b im Umrisse gezeichnet. Synonyme und Literatur: Woodsia glabella Pt. Br. 1. c. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 624; Sporenpfl. 76: Fil. Eur. 165; vgl. ferner in Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien XIV. 9, u. in Botan. Zeit. 1864, Beilage S. 18. — Hooker, Species Filicum I. G4. — Hooker et Baker, Synopsis Filic. 47. 513 Woodsia lapponica Angstr. in Hartman's Handbok i Skandinaviens Flora, <.Hlit. IX, sec. Milde, Fil. Eur. 311. Woodsia pulchella Bertol. Flora ital. sec. Milde, 1. e. Woodsia Hausmanniana Milde in lit. Woodsia heterophylla Turczaninow, PI. exsicc, sec. Milde, 1. c. Woodsia byperborea Turczaninow, Catal. Baic. Daliur. no. 1355, sec. Milde. 1. c. (,,teste autore"). Woodsia byperborea var. giabrescens Horb. v. Hausmann. Abbildungen: Milde, in Nova Acta XXVI. 2, tab. 43, lig. 104. — Hookcr, Fl. bor. Amer. II. tab. 237. Sammlungen: Rabenb. Cryptog. vascul. Eur. no. 83. Khizom reich bewurzelt, gewöhnlich aufsteigend, rasig mehr- bis vielköpfig verzweigt, die einzelnen meist nur 1 — 2 cm langen und bis ca. IV2 n^ni dicken, auf Querschnitten meist 3 Stränge mit je einem auf der Innenseite derselben vorgelagerten schwarzbraunen bis schwarzen Sclerenchymbündel zeigenden Aeste von den zahl- reichen bleibenden Stielbasen abgestorbener Blätter spiralig sehr dicht besetzt, am Scheitel spreuschuppig und einen Büschel von in der Regel nur 2 — 4 nicht überwinternden zarten, sehr dünn- krautigen bis papierartigen, hell- bis gelblichgrünen (getrocknet häufig bräunlichgrünen), durchscheinenden, nur am Grunde des Stieles bis höchstens etwa 1 cm aufwärts dicht bis schopfig spreu schuppigen, sonst kahlen oder häufig an allen Theilen ober- und unterseits und namentlich an Stiel und Rhachis mit sehr kurzen einzelligen, cylin- drischen oder cylindrisch - keuligen bis schwach kopfigen Härchen mehr oder weniger reich und äusserst selten mit einem vereinzelten Gliederhaare besetzten, wenigstens am Grunde fiederschnittig - fieder- theiligen bis selten fast doppelt-fiederschnittigen, in der Mitte häufig nur fiederschnittig -fiederspaltigen, ca. 2^1.-, — 11 1/2 cm langen Blättern tragend. Spreuschuppen hell gelbbraun, die untersten grössten bis ca. 4 mm langen und IV2 nnii breiten eiförmig bis ei -lanzettlich und allmählich in die oberen schmäleren bis sehr schmalen kleineren, lanzettlichen bis lineal- lanzettlichen übergehend, alle lang haarartig zugespitzt, am Rande unregelmässig äusserst fein gezälmelt und bisweilen ein und der andere Zahn wimperartig verlängert. Blatt- stiel ^/a — 3 cm lang und meist nicht über V2 n^ni dick, der Regel nach viel kürzer und sehr selten so lang oder etwas länger als die Spreite, fast cylindrisch, oberseits wenig verflacht mit abgerundeten Rändei-n und sehr schmaler, seichter, auf die Rhachis sich fortsetzender Längs- furche, am Grunde schwarzbraun, sonst bräunlichgelb oder stroh- farben bis grünlich, sehr selten trocken blassbraun, seine Gliederungs- Luerss(Mi, Fcinipflanzeii. ß.'j 514 stelle in verschiedener Höhe bis zur Mitte und meist unterhalb der letzteren liegend, sein von der Insertion an einfacher centraler Fibrovasalstrang auf Querschnitten trapezoidisch , ohne oder mit sehr schvracher Bauchrinne und mit hufeisenförmigem Holzkörper, bisweilen am Grunde nierenförmig und eine Strecke weit mit vor- gelagertem schwarzbraunem Sclerenchymbündel (S. 499). Spreite ca. 1,7—9,5 cm lang und 0,5—1,7 cm breit, aus fast gleichbreitem oder nur wenig (selten stärker) verschmälertem Grunde lineal-lanzett- lich, in der Regel allmählich scharf zugespitzt, selten stumpflich oder selbst stumpf. Segmente 1. Ordn, jederseits zu etwa 6 — 16, die unteren und häufig auch die mittleren gegenständig oder fast gegenständig bis paarweise genähert und die oberen allmählich wechselständig, seltener alle abwechselnd (Fig. 169), die unteren rechtwinkelig abstehenden mehr oder weniger entfernt gestellt, die untersten, bisweilen nur 2 mm langen und breiten, sehr kurz aber deutlich gestielt oder mit sehr stark stielartig verschmälertem Grunde sitzend, fast rundlich oder aus sehr breit keilförmiger Basis rund- lich-eiförmig bis halbkreisrund oder fast nierenförmig, abgerundet, an ihrem Grunde tief fiedertheilig bis fast fiederschnittig und ihre jederseits zu 1 — 2 stehenden Secundärsegmente keilförmig und am gestutzten bis flach gerundeten Yorderrande sehr klein und meist flach und stumpf gekerbt bis nur schwach wellig (sehr selten gröber bis äusserst selten eingeschnitten -gekerbt, mit 2—3 am gestutzten Yorderrande gekerbten Läppchen), selten die betreffenden Secundär- segmente aus keilförmigem Grunde verkehrt -eiförmig und am ab- gerundeten Scheitel schwach weUig bis ganzrandig; die folgenden Primärsegmente unter deutlicher und ungleichhälftig -keilförmiger Gestaltung der Basis in die mittleren noch rechtwinkelig- oder all- mählich etwas aufrecht- abstehenden und allmählich genäherten Segmente 1. Ordn. übergehend, diese meist ca. 4 — 9 mm lang und 2 — 5 mm breit, aus ungleichhälftig breit - keilförmiger, in der abwärts gekehrten Hälfte spitzwinkelig, in der oberen Hälfte fast recht- winkelig zu ihrer Mittelrippe gestutzter, mehr oder weniger stiel- artig verschmälerter Basis eiförmig bis zuweilen eiförmig-rhombisch, abgerundet bis meist stumpf oder selten stumpf- gespitzt, an ihrem Grunde meist nur fiederspaltig bis häufig fiedertheilig, selten noch tief-fiedertheilig, mit jederseits 1—3 Secundärsegnienten, die basalen der letzteren aus mehr oder weniger keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmig bis länglich oder sehr selten eiförmig bis rhombisch-eiförmig, stumpf bis abgerundet, nur am Scheitel oder an beiden Rändern 515 (und am einwärts gekehrten Rande stcärker) gekerbt bis nur wellig; obere Primärsegmente mit allmählich verbreiterter und schwächer keilförmiger Basis sitzend, meist eiförmig - länglich bis länglich, stumpf- gespitzt bis stumpf, fiederspaltig oder wie meist auch die obere Hälfte aller Primärsegmente gewöhnlich nur eingeschnitten- gekerbt bis zuletzt gekerbt oder nur schwach wellig. Nervatio Pecopteridis, die Secundärnerven in den jeweiligen basalen Secundär- segmenten fiederig verzweigt mit zum Theil oder sämmtlich ge- gabelten Tertiärnerven, die folgenden Secundärnerven nur gegabelt bis zuletzt einfach, alle Nervenäste unverändert oder kaum merklich angeschwollen in kurzer Entfernung vor dem Segmentrande in den Kerbzähnen endigend. Fructification schon am Grunde der Spreite beginnend oder das unterste oder die untersten Primärsegmente steril oder nur mit einem oder dem anderen Sorus, die Sori etwa halbwegs zwischen Mittelrippe und Segmentrand oder letzterem etwas genähert, auf den kräftigeren Secundärsegmenten zu 2 — 4, auf den schwächeren und vor den Kerbzähnen der oberen Hälfte der Primärsegmente einzeln, rundlich, klein und meist nur aus wenigen sehr kurz gestielten Sporangien gebildet, bei der Reife zusammenfliessend und bisweilen die ganze Segmentunterseite polsterförmig verdeckend, ihr Schleier der auf S. 497 beschriebene für Euwoodsia charakteristische. Sporen wie bei W. hyperborea (vgl. S. 506), doch das oft unterbrochene Maschenuetz des Exospors gewöhnlich enger und die Körnelung in den Maschen und auf den Leisten meist kräftiger. Die in der vorstehenden Beschreibung hervorgehobenen Abweichungen in der Form und Theihing der Primärsegmente gehen alhnähUch in einander über, so dass nur die extremen Formen sich airffallender bemerkbar machen. Als solche liegen mir vor einerseits Pflanzen von der Seiseralpe in Tirol, die sich durch ausnahms- weise stumpf liehe resp. stumpfe, bereits im zweitunteren Paare der Primärsegmente nur noch fiedcrspaltige Spreite und — wohl als in tieferen Felsspalten gewachsene Exemplare — durch einen der Spreite an Länge gleichen oder gar etwas längeren Stiel auszeichnen; — andererseits eine Pflanze aus Lappland mit etwa llVgCm langen Blättern, an denen die Segmente 1. Ordnung noch zu Anfang des oberen Drittels fiedertheilig, die Secundärsegmente auffallend entfernt gestellt und die basalen, breit keilförmigen der letzteren entschieden dreilappig sind. Nordameri- kanische Exemplare meiner Sammlung sind dadurch charakteristisch , dass .eines- theils die Primärsegmente bis über die Blattmitte hinaus im Wesentlichen die gleiche Form des untersten Paares behalten, anderentheils bei dem einen Blatte die verkehrt -eiförmigen und ganzrandigen Segmente 2. Ordn. den Primärsegmenten fast ein kleeblattartiges Aussehen geben. Auch in der Grösse der Blätter sonst kräftiger alter Ehizome zeigt die Pflanze ziemlich erhebliche Schwankungen. 516 Die interessante, ihre Sporen im Juli und August reifende Art findet sich innerhalb unseres Gebietes nur zerstreut in den Dolomitgebieten Tirols und Kärn- thens, in den Spalten und Vertiefungen der Felswände und Blöcke. Sie wurde 1 84b vom Cooperator Tschurtschenthaler am Kreuzberge in Südtirol entdeckt, aber fälschlich für Woodsia hyperborea gehalten, dann 1S53 von v. Hausmann am Praxer See im Pusterthale gleichfalls als W. hyperborea var. glabrescens (nach den in meiner Sammlung befindlichen Exemplaren). 1855 bezeichnete sie Milde in Briefen an v. Hausmann zuerst als neue Art (W. Hausmanniana), etwas später aber als mit tjpischen amerikanischen Exemplaren identische W. glabella. Die seitdem bekannt gewordenen Fundorte sind: Tirol: Am Schiern bei Bozen auf der Seiser Alpe in der Nähe des Grunser- Bühl (gesammelt von Milde)! in der ,,Niednerschupfe" an den Wänden des kleinen Baches bei ca. 6000' (gesammelt von v. Hausmann)! ferner an den Felsen des Einganges in die Sehlernklamm (gesammelt von Milde und v. Hausmann)! sodann ein Exemplar auch an einem Dolomitblocke bei der Schwefelquelle in Eazzes (Milde, in Verhandl. d. zool.-botan. Ges. zu Wien XIV. 9). Im Pusterthale (resp. dessen kleinen Seitenthälern) am Praxer See am Fusse des Eauchkofls (v. Haus- mann)! sowie an der Wasserseite der Felsen am nördlichen See-„Zipf" (gesammelt von Sinner und v. Hausmann — üppige Exemplare) ! und an Felsblöcken am Wege zum See südlich vom Seewege (nach handschriftlicher Notiz im Herbar v. Haus- mann's hier von Mettenius gesammelt); an einem einzigen Felsen am „Vischelein- boden" bei Sexten (gesammelt von Gander)! und auf dem Kreuzberg (4900') am oberen Ende des Sextener Thaies an der venetianischen Grenze (gesammelt von V. Tschurtschenthaler, sowie — in meiner Sammlung — von Huter)! Nach Milde wurde die Pflanze von Gander auch bei Windisch-Matrei im Tauernthaie gesammelt (vgl. die Etikette in Rabenh. Crypt. vascul. Eur. no. S3, auf welcher als Fundort Avohl nur irrthümlich das Pusterthal genannt wird). — Kärnthen: Nach Fächer und Jabornegg (Fl. v. K, I. 98) auf der Plöcken (vgl. auch Churchill, im Journ. ofBot. IL 51)); Valentinthal im Gailthale; bei Eaibl am Eingange des Grüngrabens am östlichen Ufer des Eaibler Sees und im Gamswurzgraben sehr selten. — Kärnthner Exemplare sah ich noch nicht. — Da die kleine Pflanze bisAveilen in Easen von Cystopteris fragihs versteckt wächst, wie Hausmanu's Notizen und Pflanzen beweisen, dürfte sich dieselbe bei etwas mehr Aufmerksamkeit vielleicht noch an anderen Orten der Dolomitalpen auffinden lassen. Geographische Verbreitung: Ausserhalb unseres Gebietes findet sich W. glabella sehr zerstreut: In der Nähe unseres Gebietes im Venetianischen nach Milde (Sporenpfl. 76 — doch unter den in Eil. Eur. 166 aufgeführten Standorten nicht erwähnt) am ,,Lago di Feltre sopra Belluno (Görlitz 1858)". Ferner in Tornea-Lappmark in Norwegen (Milde, Eil. Eur. Jöii) und Tromsdal-Thal auf dem Festlande gegenüber der Stadt Tromsö in Schweden, 69 — 70" n. Br. — Backhouse, im Journ. of Botany IL 123); „Gargia Station, Alten Valley", in Norwegen (vgl. Carroll, im Journ. of Bot. V. 333 — ob Fundort im Alle- resp. Altes-Träsk in der Provinz Tromsö in Norwegen ?). Gebiet des Baikal-See im südlichen Sibirien. Am Balachta- Flusse in Kamtschatka. Nordöstliche vereinigte Staaten (New -York, Massachusets) und subarktisches und arktisches Nordamerika (der erste classische Fundort am grossen Bärensee gelegen). 517 III. Unterordnung. Osmundaceae Broiign. Histoire des vegetaiix fossiles, Paris 1828. Martins, Conspectus reg-ni vegetabilis (1835), 3. Endl. Gen. plantar. ß5. Sporangien sehr kurz und dick gestielt, mit rudimentärem Ringe, der nur aus einer auf dem Rücken unterhalb des Scheitels gelegenen kleinen Gruppe polygonaler, dickwandiger Zellen besteht, von welcher aus sich das Sporangium über Scheitel und Bauchseite mittelst eines durch zartere, schmale Zellen vorgeschriebenen Längsrisses öffnet (Fig. 170 — 172). Sori schleierlos auf der Unterseite gewöhn- licher Blätter, oder die Sporangien geknäuelt auf Ober- und Unter- seite parenchymfreier Blätter oder Blatttheile (Fig. 174). Sporen radiär, kugelig (S. 26, Fig. 33). Die Unterordnung wird in der jetzt allgemein angenommenen Begi'enzung, d. h. die Gattungen Osmunda, Todea und Leptopteris (letztere auch wohl mit Todea vereinigt) umfassend, zuerst von Brongniart (a. a. 0.) charakterisirt, während die häufig als Begründer derselben citirten E. Brown (Prodromus Florae Novae Hollandiae 160; Vermischte bot. Schriften, deutsche Ausg. III. 16) und Kaulfuss (Enumeratio Filicum 42 ; das Wesen d. Farnkräuter S. 40) noch die Schizaeaceen mit ihr vereinigen, Bory de St. Vincent (Diction. class. d'histoire natur. VI) ausser letzteren auch die Marattiaceen und Desvaux (Annales de la soc. Linneenne de Paris VI) sogar noch die Gleicheniaceen und Ophioglossaceen hinzugesellt. Literatur: Presl, Supplementum Tentaminis Pteridographiae (Prag 1845 — aus Abhandl. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Ser. 5, Bd. 4) pag. 61. — Metten. Fil. Horti bot. Lips. 116. Perennirende Farne ohne Spreuschuppen, mit meist kurzem, dickem, aufrechtem Rhizom, selten baumartig (Arten von Todea — T. rivularis mit 2—3 m hohem Stamme), mit dicht spiralig gestellten, oft grossen Blättern mit am Grunde schuppig verbreitertem (ge- flügeltem — Fig. 174), nicht abgliederndem, wenigstens in der Jugend sammt der Rhachis mit einem leicht abreibbaren und hin- fälligen, selten bleibenden Wollfilze bedecktem, von einem kräftig entwickelten und meist mit einwärts gebogeneu Rändern versehenen rinnenförmigen Gefässbündel durchzogenem Blattstiele und normal gebauter, d. h. mit wohlentwickeltem, grosse Intercellularräume zeigendem und beiderseits von gewöhnlicher Epidermis bedecktem Mesophyll versehener krautiger bis lederiger Spreite*), oder letztere (bei Leptopteris Pr. = Todea sect. Leptopteris Aut.) nach Art der mehrschichtigen Hymenophyllaceen (S. 30) mit Ausschluss der Nerven nur aus 2 — 3 Zellenlagen bestehend, ohne Intercellularräume und *) Mit Ausnahme der fructificirenden Blätter und ßlattabschnitte bei Osmunda. 518 SpaltöffQungen, häutig- und durchscheineud.*) Spreite einfach bis doppelt gefiedert mit abgUedernden Primär- und Secundärfiedern, Ficr. 170. Fis-. 172. Fi"-. 17]. Fig. ]7(J — 172. Osmunda regalis L. Fig. 170. Sjwrangium von der Seite ge- sehen, Fig. 171 in der Kückenansicht geöffnet und Fig. 172 desgleichen in der Bauchansicht. Vergr. s," . Fig. 17.3. Osmunda regalis L. Secundärsegment mit Nervatur; natürliche Grösse. *) Vgl. Milde, lieber Todea und Leptopteris: Sitzungsber. d. schlesischen Gesellsch. f. vaterl, Cultur 1860 — ref. in Bot. Zeit. 1870, S. 470: Flora 1870, S. 105. 519 die Gliederungsstelle durch einen, schwachen ringförmigen "Wulst am Grunde der Fieder markirt (Osmunda) — oder die Gliederung nur am Grunde der Primärsegmente schwach angedeutet und die Secundärsegmente ungegliedert (Todea rivularis) — oder die Blätter doppelt- bis fast vierfach-fiederschnittig mit ungegliederten Segmenten aller Ordnungen (Todea africana; Leptopteris). Nervatio Caeno- pteridis, Pecopteridis, Eupteridis, Sphenopteridis oder Neuropteridis mit catadromer Anordnung (Fig. 173). Sori schleierlos auf der Unterseite der von den sterilen nicht verschiedenen fruchtbaren Blätter (Todea, Leptopteris), oder die Sporangien knäuelartig gehäuft („Sori") die Ober- und Unterseite der Segmente metamorphosirter, des Blattparenchyms entbehrender Blätter oder Blattabschnitte be- deckend (Osmunda — Fig. 174 — vgl. diese Gattung). Sporangien (Fig. 170 — 172) ziemlich gross, sehr kurz und dick gestielt und der Stiel vom Kapseltheile nicht scharf abgesetzt, letzterer mit viel- zelliger Wand und rudimentärem Ringe, der nur aus einer kleinen auf dem Rücken unterhalb des Scheitels gelegenen, schwach buckelig vortretenden Gruppe polygonaler, dickwandiger Zellen besteht, von welcher aus das Sporangium mittelst eines über Scheitel und Bauch- seite zwischen 2 — 3 Reihen schmaler, langgestreckter, zartwandiger Zellen verlaufenden Längsrisses sich öffnet.*) Sporen radiär, kugelig, mit reichlichem Chlorophyll und farblosem, kleinwarzigem Exospor. Die kleine aber ausgezeichnete Familie ist mit ihren 11 Arten durch die gemässigten und tropischen Plorengebiete der gesammten Erdoberfläche zerstreut. In Europa ist sie nur durch eine Art (Osmunda regalis) vertreten. 1. (Einzige) Familie. Osmuiidaceae Brongn. 1. c. Charakter der Unterordnung (S. 517). Nur eine Gattung. XX. Osmunda L. Gen. plantar, edit. IL pag.502, no.938 (z.Th.). Fruchtbare und unfruchtbare Blattabschnitte oder Blätter ver- schieden, die Sporangien an metamorphosirten, die Spitze (Fig. 174) oder die Mitte des Blattes einnehmenden oder das Blatt bis zu dessen Basis besetzenden, reicher als die sterilen verzweigten fertilen Segmenten die Ober- und Unterseite der sehr reducirten und des *) Ob die Sporangien aus einer oder mehreren Zellen ihren Ursprung nehmen, ist zur Zeit zwar noch nicht entschieden ; doch lassen die übrigen Verwandtschafts- verhältnisse der Osmundaceen mit den echten Farnen eine Einreihung derselben in die Section der Leptosporangiatae (S. 2) wohl zu. Vgl. auch Goebel in Schenk' s Handb. d. Bot. III. 387. 520 normalen Blattparencbyras entbehrenden Abschnitte letzter Ordnung- bedeckend und daher schleierlose knäuelartige Gruppen („Sori") bildend. Spreite einfach oder doppelt gefiedert, mit abgliedernden Primär- und Secundärfiedern. Literatur. Ausser den auf S. 517 genannten Schriften sind zu berück- sichtigen: Milde, Index Osmundarura; Botan. Zeit. 1S6S, S. 49. — Milde, Mono- graphia generis Osniundae; Wien 1868, mit 8 Taf. (auch Milde's Fil. Europ. ent- halten eine abgekürzte Monographie der Gattung). — Milde, die Fructification der Osmunden; Botan. Zeit. 1S6S, S. 65. Ansehnliche Farne mit kurzem, dickem, mit zahlreichen Resten der Blattstielbasen dicht besetztem, reich bewurzelten! Rhizome und lederigen oder krautigen, gefiederten, gefiedert -fiedertheiligen (bis -schnittigen) oder doppelt gefiederten Blättern mit abgliedernden Primär- und Secundärfiedern , deren Gliederungsstelle am Grunde durch einen schwachen Ringwulst auch äusserlich angedeutet ist. jSTervatio Neuropteridis, Pecopteridis oder Sphenopteridis. Frucht- bare Fiedern von den sterilen verschieden, die Spitze (0. regalis,. Fig. 174) oder den mittleren Theil (0. Claytoniana; 0. regalis var. interrupta) der sonst unten oder an beiden Enden unfruchtbaren Spreite einnehmend oder die gesammte fertile Spreite besetzend (0. cinnamomea), um einen Grad oder selbst zwei Grade weiter getheilt als die sterilen Fiedern derselben Art, aber ihre Abschnitte letzter Ordnung bei vollkommenster Ausbildung bis fast auf den Nerven reducirt, ohne das gewöhnliche Blattparenchym, dünn, zart, ober- und unterseits und auch auf dem Rande und Scheitel Spo- rangien entwickelnd, letztere daher zu kleinen kugehgen, eiförmigen oder länglichen Knäueln („Sori") gedrängt und die fruchtbaren Blatt- abschnitte oder Blätter von rispenartigem Aussehen. Uebergänge zwischen sterilen und fertilen Fiedern nicht selten vorhanden (vgl. S. 527). Sporangien und Sporen wie bei der ganzen Unterordnung (S. 519). Die Stellung der Sporangien auf den fertilen Fiedern ist verschieden ge- deutet worden. Prantl schreibt der Gattung zuerst ,, wirkliche Sori und zwar randstäudige, nackte Sori, welche zu beiden Seiten der Hauptrippe meist alternirend angeordnet sind" zu*). Er vergleicht in dieser Beziehung Osmunda mit den Hymenophyllaceen und sieht den Unterschied letzteren gegenüber hauptsächlich darin, dass bei Osmunda „das Indusium vollständig fehlt, sowie dass stets ein den Scheitel einnehmendes Sporangium vorhanden ist, das bei den Hymenophyllaceen *) Prantl, Yorläufige Mittheilung über die Verwandtschaftsverhältnisse der Farne. Verhandl. d. physikal.-medicin. Gesellsch. zu Würzburg 1874 (S. 8 des Separatabdruckes). 521 nur selten zur EutAvickclun-i,- gelangt.*) Später spricht Piautl die Ansieht aus, ob die Osmundaceen ,,monangisehe oder polyangische Sori besitzen, möge einst- weilen dahin gestellt bleiben. Für Osraunda scheinen mir neuerdings manche Gründe die Deutung des einzelnen Sporangiums als monangischen Sorus zu unter- stützen". **) Der ersteren Auffassung Prantl's schliesst sieh Sadebeck an.***) Dagegen sagt Goebel: ,,Bei Osinunda regalis stehen die Sporangien auf Ober- und Unterseite der fertilen Blattfiedern; ausserdem ist auch das Ende der fertilen Fie.dern von einem (in Ausnahmefällen zwei) Sporangien eingenommen; sind auf einem wenig modiflcirten Laubblatttheile nur eine relativ kleine Anzahl von Sporangien vorhanden, so sitzen sie auf der Unterseite." f) Und weiter, die Deutung des fertilen Nerven, als Eeceptaculum betreffend: ,,In der That handelt es sich aber keineswegs um ein Eeceptaculum, und die Sporangien sitzen auch nicht auf „,,fiederig angeordneten Nerven"", sondern ein Eeceptaculum ist gar nicht vor- handen. Was Prantl für dasselbe gehalten hat, ist vielmehr ein Fiederblättchen; die Verzweigung der fertilen Blatttheile ist ganz wie bei Botrychium eine reichere als die der sterilen, die Entwiekelungsgeschichte zeigt deutlich, dass aus den (im sterilen Blatttheile einfach bleibenden) fertilen Fiederblättchen die Anlagen von Blattfiedern höherer Ordnung hervortreten, welche aber in Folge des Auftretens der Sporangien zu sehr geringer Entwickelung gelangen und, wenn man nur die fertigen Zustände vor Augen hat, zu der Prantl'schen Hj^pothese führen können, da sie mit Sporangien vollständig bedeckt sind. Es geht aus dem Gesagten hervor, dass die Analogie mit den Hymenophyllaceen fallen zu lassen ist; ein Sorus existirt bei Osmunda überhaupt nicht." Die oben gegebene Diagnose der Gattung zeigt, dass ich mich der Auf- fassung Goebel's anschliesse. Von der Entwicklungsgeschichte abgesehen, sind zur Unterstützung der vertretenen Deutung namentlich die Uebergänge zwischen sterilen und fertilen Fiedern heranzuziehen, welche sich in allen nur wünschens- werthen Abstufungen bei sämmtlichen Arten, am häufigsten und ganz vorzüglich bei der var. interrupta aber auch normal fructificirenden Formen unserer Osmunda regalis beobachten lassen und welche bereits vielfach beschrieben worden sind, ff) Von den Fällen abgesehen, in welchen mitten unter den fruchtbaren Secundär- fiedern eine oder die andere normal sterile Fieder auftritt, oder in welchen um- gekehrt unter sterilen Fiederchen normal fertile erscheinen, oder in denen (nament- lich an der Grenze zwischen unfruchtbarem und fruchtbarem Blatttheile, doch auch an anderen Orten) Secundärfiedern an ihrem Grunde Sporangien tragen, in ihrer *) Prantl, Bemerkungen üb. d. Verwandtschaftsverhältnisse d. Gefässkrj'pt. u. den Ursprung d. Phanerogamen. Verhandl. d. physikal.-medicin. Gesellsch. zu Würzburg 1875 (S. 3 des Separatabdruckes). **) Prantl, Untersuchungen zur Morphologie d. (jefässkryptogamen II (Leipzig ISSl), S. 152. ***) Sadebeck, Die Gefässkryptogamen. Schenk's Handb. d. Bot. I. 326 c. (Encyklopädie d. Naturwissensch. I. 1.) t) Goebel, Vergleichende Entwiekelungsgeschichte d. Pflanzenorgane. Schenk's Handb. d. Bot. IH. 1. Abtheil. S. 3S7. (Encyklop. d. Naturwiss. I. 1.) tt) Vgl- 11- a. Eöper, Zur Flora Mecklenburgs I. 104. — Milde, Die Fructi- fication d. Osmunden (a. a. 0.), sowie dessen Monographie S. 42. 522 oberen Hälfte steril bleiben (Fig. 174 a), zeigt sich der Anfang der Umbildung einer sterilen in eine fertile Secundärfieder in einer mehr oder weniger tiefen und zuletzt bis zur Mittelrippe reichenden Lappenbildung. Jeder dieser abgerundeten Abschnitte dritter Ordnung umfasst in der Eegel (nicht constant, wie Milde auf S. 43 seiner Monographie angiebt) einen Secundärnerven mit seinen Verzweigungen, sehr selten zwei solcher Nervensysteme. Die Lappen bleiben vielfach flach, werden aber auch ebenso häufig mehr oder weniger unregelmässig längsfaltig und zeigen in letzterem Falle hie und da selbst eine Art Taschenbildung durch Verdoppelung des Bandes oder Verwachsung von Falten rändern. Bisweilen treten auf der Unter- seite noch nicht reducirter derartiger Lappen bereits einzelne verkümmerte oder normale Sporangien auf. Mit reicherer Sporangienentwicklung findet aber eine das Blattparenchym (Mesophyll) wie die Nervenäste treffende allmähliche Eeduction der beti-effenden Lappen statt, und die Sporangien stehen dann auch hier zunächst auf der Unterseite auf den in der Zahl allmählich verminderten Nervenästen, dem Segmentrande genähert oder von ihm deutlich entfernt, in Stellung u. s. w. einem Sorus von Todea oft völlig analog. Sehr selten findet man aber auch im letzteren Falle ein einzelnes Sporangium entfernt vom Eande auf der Oberseite des Segmentes. Bei weiterer Eeduction des letzteren rücken dann die in der Zahl gewöhnlich zunehmenden Sporangien auf den Eand, dann allmählich auf die Ober- seite des Segmentes, so dass diese z. B. noch im mittleren und hinteren Theile frei von Sporangien ist, die Unterseite von letzteren ganz bedeckt erscheint (vgl. die obersten fertilen Abschnitte der Fig. 171a), und zwischen diesem Stadium und den normal fructificirenden Abschnitten höherer Ordnung beobachtet man wie zwischen den vorhergehenden LTmwandluugsstufen alle nur denkbaren Uebergänge. Weiteres ist in den oben citirten Schriften zu vergleichen. Von den 6 Arten der durch die gemässigten und tropischen Gebiete mit Ausnahme Australiens zerstreuten Gattung ist in unserem Florengebiete nur die folgende vertreten. 54. 0. renalis L. Spec. plantar. 1065; editio IL 1521. Blätter auf Stiel und Rliachis in der Jugend rostgelb oder rostbraun spinnweb-wollig, zuletzt kahl, doppelt gefiedert, die freudig- bis zuletzt gelblichgrünen, dünn -lederigen Secundärfiedern der ei- förmigen oder eiförmig-länglichen bis länglichen, zugespitzten Spreite sehr kurz gestielt, aus meist oberwärts gestutzter oder gerundeter und unterwärts geöhrter oder abgerundeter Basis in der Regel länglich bis lanzettlich, abgerundet oder stumpf bis spitz, ganzrandig bis meist theilweise oder völlig (meist schwach) stumpf gesägt bis gekerbt, mit Nervatio jSTeuropteridis und in die Zahnbuchten aus- laufenden Nervenästen (Fig. 173). Fertile Blätter in der Regel nur im oberen Theile (Fig. 174), selten bis auf das unterste steril bleibende Fiederpaar, sehr selten (var. japonica und bisweilen bei der var. capensis) der ganzen Länge nach, bisweilen (var. interrupta) auch nur im mittleren Theile fruchtbar. 523 Fiff. 174. 'Ai* Osmunda regalis L. Blatt (iu den bei * zusammenpassenden Stücken) einer kleineren Pflanze in Vs der natürlichen Grösse, a Am Grunde fruchtbare Secundär- fieder der var. interrupta aus der Uebergangsregion zwischen fertilem und sterilem ßlatttheile; natürliche Grösse. 524 Synonyme: Osmunda regalis L. 1. c. — S\v. in Sclirad. Journ. Bot. ISOO, IL 104;' Syn. Pil. 160. — Willd. Spec. Plantar. V. 97. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 147. — PresI, Suppl. Tent. pteridogr. 62. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. 973. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 647; Monogr. gen. Osmundae, pag. 5S; Sporen- pflanzen S. 77; Fil. Europ. 175. — Hook, et Baker, Syn. Pilic. 427. — Metten. Fil. Horti bot. Lips. 116. — Moore, Nature printed british Ferns II. 315. — Lowe, Native Ferns IL 459. Struthiopteris regalis Bernhardi, in Schrad. Journ. d. Bot. ISOO, IL 126. Aphyllocalpa regalis Cavan. in Anal, de cienc. nat. V. 164. Die übrigen, aussereuropäische Varietäten betreffenden Synonyme vgl. in Milde's Monographie S. 58 — 75. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. IL tab. 145. — Flora daniea tab. 217. — Svensk Bot. tab. 366. — Sturm, Deutschi. Flora. — Engl. Bot. tab. 209. — Hooker, British Ferns tab. 45. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 50. — Moore, Natiare printed british Ferns IL tab. 110. — Lowe, Native Ferns H. tab. 74. Sammlungen: Rabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 10. — Breutel, Deutschl. Krypt. no. 300. — Billot, Fl. gall. et germ. exsicc. no. 191. — Erbario crittog. Ital. no. 452. Rhizom sanimt den sehr zahlreichen und eine dichte, ver- worrene Hülle bildenden, vielfach verzweigten, schwarzen "Wurzeln und den dicht gedrängten, bleibenden Blattstielbasen einen bis 3U cm dicken, rundlichen Ballen bildend, mehrfach verzweigt (bis sechs- ästig), die bis 7 cm langen und fast P/o cm dicken, aufsteigenden bis aufrechten Aeste mit einer 2 — 5 mm dicken, schwarzbraunen, sclerotischen , von den Blattspuren durchzogenen Rinde und einem centralen Theile, welcher aus dem von braunen Sclerenchymzellen durchsäten Marke, einem hohlcylindrischen Mantel von dicht gestellten und auf dem Querschnitte an der Austrittsstelle in das Blatt huf- eisenförmigen (die Concavität nach innen kehrenden), nach abwärts allmählich keilförmig verlaufenden Gefässbündeln, sowie einer die letzteren umgebenden dünnen, zartzelligen Parenchymscheide ge- bildet wird.*) Blätter dicht gedrängt spiralig (in •''/^g Stellung), die letzten und während des Winters die Endknospe bedeckenden Blätter des Jahrescyclus rudimentär als Mederblätter entwickelt, d. h. nur aus dem Scheidentheile des Blattstieles bestehend oder hie und da noch eine rudimentäre, schneckenförmig eingerollte Spreite tragend.**) *) Vgl. de Bary, Vergleichende Anatomie S. 290, Fig. 128—130. — Milde, Monographie S. 32. **) Prantl, Bemerkungen üb. d. Verwandtschaftsverhältnisse d. Gefässkryptog., in Verhandl. d. physikal.-medicin. Gesellsch. zu Würzburg 1875 (S. 3 des Separat- abdruckes). Milde, Monogr. S. 85. 525 Laubblätter der heimischen Form 0,60 — 1,60 m (meist nur bis ca. 1 m) lang-*), nicht überwinternd, dünn lederig, freudig- bis zuletzt oft gelblichgrün, imterseits heller, die äusseren unfruchtbaren bogig auswärts neigend, die inneren fruchtbaren aufrecht. Blattstiel ca. 20 — 50 cm lang- und am Grunde bis zu 1 cm, sonst bis ca. 6 mm dick, an den sterilen Blättern meist nur ^/g — V4 und höchstens -/a der gesammten Blattlänge messend, an den fruchtbaren Blättern nur wenig kürzer oder so lang (bei fremden Formen selbst länger) als die Spreite, fast halbcylindrisch, oberseits flach bis seicht rinnig- mit stark abgerundeten, doch in der Mitte mit einem sehr schwachen, stumpfen Längskiele versehenen Flanken, am Grunde durch einen bis 8 cm langen und jederseits ca. 1 cm breiten seitenständigen, am Eande oft unregelmässig gekerbten und eingeschnittenen, am oberen Ende bisweilen ausgeschnittenen, braunen und durch dunkelbraune bis schwärzliche, schräg aut- und auswärts verlaufende Strichelchen gestreiften, zuletzt trockenhäutigen Flügel in eine verkehrt- eiförmig- längliche bis längliche, nach abwärts rasch verschmälerte Schuppe verbreitert (Fig. 174)**); sonst der Blattstiel wie die auf der Ober- seite rinnige und gegen die ^Spitze flache Rhachis gelbgrün bis gelblich, in der Jugend dicht gelb- bis rostbraun spinnw^eb - wollig, nach flockiger Ablösung der sehr vergänglichen Behaarung zuletzt wie die Spreite kahl***), sein einziges kräftiges, rinnenförmiges Gefässbündel auf dem Querschnitte hufeisen- bis fast halbkreisförmig mit stark einwärts gebogenen bis gerollten Rändern. Spreite ca. 0,40 bis 1,20 m lang oder länger und bis ca. 40 cm breit f), eiförmig oder länglich - eiförmig bis länglich, zugespitzt, diejenige der frucht- baren Blätter jedoch auch stumpf bis durch Verkürzung des fertilen Theiles fast gestutzt, doppelt- und erst kurz unterhalb der Spitze einfach -gefiedert und mit einem endständigen, beim sterilen Blatte bis zum nächst unteren Paare schmal herablaufenden Fiederchen *) Nach Milde, Monogr. S. 7S, soll das Blatt der europäischen Form bis 12' Länge erreichen. Auch Moore (Nature printed british Ferns IL 316) giebt (! — 8 und selbst 10 — 12' Länge an, doch nur für Pflanzen sehr feuchter, geschützter Standorte. **) Vgl. auch Duval-Jouve, Etudes sur le petiole des Fougcres pag. 2, tab. 1, fig. 5. — Milde, Monogr. S. 77, anatomischer Bau auf S. 85 beschrieben. ***) Nur an der Insertion der Priniärfiedern bleibt oft lange eine Filzflocke erhalten, von der jedoch bei sehr alten Blättern zuletzt nur unter der Lupe er- kennbare spärliche, abgestorbene Keste gefunden werden, t) Vgl. Xote 1. 526 abschliessend. Primärfiedern jederseits meist zu 7 — 9, gegenständig oder fast gegenständig, sehr selten wechselständig, in der Kegel auf- recht- bis spitzwinkelig-, sehr selten fast rechtwinkelig -abstehend, geAvöhnlich entfernt gestellt oder seltener bis zu gegenseitiger Be- rührung genähert oder selbst mehr oder weniger (im oberen Blatt- theile bis zu halber Breite) sich gegenseitig deckend, die sterilen mittelgrosser Pflanzen meist nur bis 35 cm lang und 16 cm breit (das 3. Paar von unten gewöhnlich das längste), kurz (2 — 14, meist nur bis 8 mm und die obersten stets am kürzesten) gestielt, länglich bis lanzettlich, zugespitzt, unpaarig gefiedert und die Fiedern der abwärts gekehrten Hälfte meist etwas länger als die gegenüber- stehenden ; zwischen den Eiedern im untersten Theile der Spreite an der ßhachis jederseits ein schwacher, stumpfer, grüner Längskiel verlaufend, der sich gegen die Blattspitze aufwärts allmählich zu einem sehr schmalen, im obersten Theile kaum V4 ^''^ breiten, grünen Flügelsaume erweitert. Sterile See undär fiedern jeder- seits meist zu 7—13, gegen- bis wechselständig, gewöhnlich entfernt gestellt und wenig aufrecht- (bisweilen fast rechtwinkelig) abstehend, äusserst kurz gestielt und nur wenige oberste mit verschmälertem Grunde sitzend und wie die Endfieder an der Spindel mit deut- lichem Flügel herablaufend, zwischen den übrigen die Spindel mit äusserst schmalem, grün-krautigem Flügelsaume; die ersten Secun- därfiedern jeder Primärfieder etwas kürzer als die folgenden, diese gewöhnlich bis 8 cm lang und IV2 cm breit, alle aus oberwärts gestutztem oder gerundetem, unterwärts abgerundetem bis geöhrtem Grunde länglich, stumpf bis abgerundet oder selten spitz oder zugespitzt, selten ganzrandig, gewöhnlich wenigstens in der oberen Hälfte oder gegen das Ende oder in der ganzen Ausdehnung flach gekerbt bis klein und stumpf gesägt, am Grunde nicht selten mit einem und dem anderen kurzen, gerundeten Läppchen, Nervatio Neuropteridis , der erste der unter Winkeln von 35 — 45 ° von der Mittelrippe abzweigenden Secundärnerven drei- bis fünfmal, die übrigen weniger bis zuletzt einmal gegabelt und einfach, die erste Gabelung jedes Secundärnerven wenigstens im unteren Fiederchen- theile unmittelbar an oder dicht über der Mittelrippe erfolgend, alle jSTervenäste ohne merkliche Verdickung in die Zahnbuchten (Fig. 173), sehr selten in die Spitzen der Zähne oder nahe denselben auslaufend (letzteres häufig bei var. acuminata). Normal frucht- bare Blätter (vgl. S. 525) in der Eegel am Grunde mit 2—3, selten mit 4—5 Paaren, sehr selten mit nur einem Paare steriler 527 Fiedern*), die Blattspitze in (je nach Entwickelung der Pflanze) 5 — 30 cm Länge an gewöhnlich 6-9 wie die sterilen Fiedern ge- stellten aber unten unpaarig doppelt- gefiedert -fiedertheiligen, nach oben allmählich an Grösse abnehmenden und zuletzt nur einfach gefiederten Primärfiedern Sporangien entwickelnd (vgl. S. 520), der unreif grüne, dann gelbe, bei der Reife rostbraune und zuletzt fast schwarzbraune fertile Blatttheil daher zuerst flach und nach der Reife zusammengezogen rispenartig (Fig. 174), seine längsten (unteren) Secundärsegmente bis 4 cm lang und 5 mm breit, lineal- lanzettlich, am Grunde verflacht und durch die mit Sporangien dicht besetzten wechselständigen Segmente dritter Ordnung knäuelig gelappt, gegen das stumpfe Ende allmählich wie die kürzeren äusseren und oberen Rispenzweige durch die dichter gestellten Tertiärabschnitte fast cylin drisch. Abnorm fruchtbare Blätter an der Spitze und am Grunde steril, in der Mitte fertil (var. interrupta), doch die sterilen Fiedern in diesem Falle sehr häufig allmählich in die fruchtbaren (S. 521) und desgleichen die Varietät in die Normalform übergehend (S. 529). Sporangien vgl. S. 519 und Fig. 170—172. Sporen (S. 26, Fig. 33) kugelig, in Folge des durchscheinenden Chlorophylls grün, ihr farbloses, durchscheinendes Exospor ausser den drei Scheitelleisten mit zahlreichen niedrigen, stumpfen, rundlichen bis länglichen oder kurz linealischen, geraden oder gebogenen bis geschlängelten, ein- fachen oder wenig verzweigten Wärzchen dicht besetzt. Vielfach folgt der fertile endständige Blatttheil ohne Uebergänge unmiflelbar auf die sterilen Fiedern (Fig. 1"4). Sehr häutig finden sich an seinem Grunde jedoch Fiedern, welche in verschiedener Form den Uebergang zwischen beiden Blattabschnitten vermitteln. Die wichtigsten Formen, in welchen diese Ueber- gangsfiedern in allmähhcher Abstufung auftreten, sind die folgenden: a) Am untersten fertilen Fiederpaare ist das erste abwärts gekehrte Fiederchen steril, oder es sind b) auch die folgenden abwärts gekehrten Fiederchen steril oder c) die meisten oder alle derselben steril und die der oberen Eeihe allein fertil; d) von den Fiederchen der oberen Eeihe ist eines oder sind mehrere bis zahlreiche ganz oder zum grössten Theile steril und die Fiederchen der unteren Reihe und der Spitze sind allein normal fruchtbar. e) Der obere Theil des betreffenden Fiederpaares ist in verschiedener Aus- dehnung fruchtbar, der untere Theil unfruchtbar (wie das ganze Blatt), oder es ist *) Bei- der var. japonica, sowie bisweilen bei var. capensis, werden an den fruchtbaren Blättern keine sterilen Fiedern ausgebildet. Vgl. Milde, Monogr. S. tj5 und 68. Auch bei nur einem untersten Paare steriler Fiedern sind an diesen oft noch einige Fiederchen fertil (C. Müller, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XVm. 124). 528 f) zwischen die unteren sterilen Fiederchen der letzteren Form eines oder das andere normal fertile Fiederehen eingeschaltet, oder es ist S) die untere Partie der Fieder fruchtbar, die obere in verschiedener Aus- dehnung unfruchtbar. h) Das oberste sterile Fiederpaar trägt vereinzelte normal oder abnorm fertile Fiederchen oder es treten i) letztere in grösserer Anzahl ganz unregelmässig auf, oder k) die fertilen Fiederchen nehmen die Mittelpartie der Fieder ein, Basis und Spitze der letzteren sind steril, die Fieder verhält sich wie das ganze Blatt der var. interrupta. 1) Von dem untersten Fiederpaare der fruchtbaren Blattspitze ist nur die eine Fieder normal fertil, die gegenüberstehende normal steril oder m) es trägt auch letztere einzelne bis viele fruchtbare Fiederchen. Alle diese Formen gehen allmählich in einander über und ihre Eeihe wird sich durch Beobachtungen an Orten, wo Osmunda regalis zahlreich auftritt, leicht vervollständigen lassen. Vgl. auch Milde, in Nova Acta XXVI. 2, S. 653 und Monogr. S. 83. Von C. Müller (S. 527, Note) Avird ferner eine der normalen Pflanze nahe stehende, bei Spandau gefundene Form erwähnt, welche im ganzen oberen Spreiten- theile fructiflcirte : „Nur zeigte sich an der Spitze zwischen den Sori die grüne Blattspreite sehr deutlich. Es fehlte ausserdem die oben angeführte Aufrichtung der fertilen Fiedern nach der Mediane zu ; sämmtliche fructificirende Fiedern waren vielmehr den übrigen sterilen parallel und erschienen daher weit von einander getrennt, so dass man nicht den Eindruck der gewöhnlichen normalen Fruchtrispe erhielt." Diese Form nähert sich im Habitus der var. interrupta und die Blätter fanden sich an alten, zugleich normal fertile Blätter tragenden Pflanzen. Ferner beschreibt Koumeguere (Bullet, de la soc. botan. de France XXI. 81) anomale, im Departement Haute- Garonne beobachtete Formen, von welchen sich nach Just's bot. Jahresber. IL 424 (das Original war mir nicht zugänglich) die folgenden auszeichnen: a) „Die Mittelrippe aller Segmente eines Fiederchens wird zur Axe für die Insertion der Sporangien (fructificirende Mittelrippe), während die Segmente sodann fast blattartig werden." b) „Am Ende des Wedels keine Traube, wohl aber Blättchen, welche an ihrer Basis ringsum von Soris umgeben sind, welche scheinbar eine Art Petiolus für die Fiederchen darstellen, welche sich aber weiterhin wie ein steriles Blatt in der Spreite entwickeln." Diese unter b beschriebenen Fiederchen sind also die in Fig. 174 a dar- gestellten, welche sich in der verschiedensten Ausbildmig an den oben erwähnten Uebergangsformen sowie an der var. interrupta finden. Uebrigens lässt sich der Milde'schen Behauptung, dass an derartig fertilen Fiederchen stets die Spitze steril sei (Monogr. S. 83), die auch von C. Müller (a. a. 0. 125) gemachte Be- obachtung entgegenstellen, dass, allerdings in seltenen Fällen, auch umgekehrt die basale Hälfte eines Fiederchens steril bleibt, seine Spitze fertil wird. Von abnormen Formen sind zu erwähnen: forma mirabilis Herb. Luerss. Spreite ca. 40 cm lang und lii cm breit, länglich -lanzettlich, mit 11 Paaren aufrecht- abstehender Primärfiedern, das zweite (längste) Paar 12 cm lang; unterste 5 Paare nur an ihrem Grunde und mit zwei 52^ Ausnahmen auch nur in der abwärts gekehrten Hälfte mit einer normalen Secundäi'- fieder (nur eine Fieder mit 4 solchen), sonst bis zur Mitte oder dem oberen Drittel fiederschnittig bis allmählich lappig -eingeschnitten, die untersten Abschnitte schief- verkehrt-eiförmig bis abgerundet -rautenförmig und unterseits vereinzelt Sporangien- gruppen tragend, der obere Fiedertheil nur schwach gekerbt bis gesägt; die drei folgenden Paare der Primärfiedern in ihrer unteren Hälfte (so bei dreien) oder nur am Grunde Sporangien nach Art der Fig. 174 a tragend, die drei obersten sterilen wie normale Secundärfiedern gestaltet, die unpaare Endfieder normal. — Ich fand diese Form nur einmal auf dem Moore bei Timmcrsloh im Bremischen. Das starke Rhizom und die lederige Textur der Blätter sowie der Vergleich mit jungen Culturexemplaren verschiedensten Alters schliessen die Vermuthung aus, als habe man es hier mit Uebergangsblättern junger Pflanzen zu thun. Die aui- fallende Form sei Aveiterer Beachtung empfohlen. forma fiircuta Milde, in Nova Acta XXVI. 2, S. 652: Monogr. S. ('.2: mit gegabeltem Blattstiele und zwei getrennten Spreiten, von denen in dem einen Falle (Exemplar von Sommerfeld in der Prov. Brandenburg) nur die eine . im zweiten Falle (Exemplar von Wohlau in Schlesien) beide fructificiren. forma crispa Willd. Spec. plantar. V. 97; Presl, Suppl. tent. pterid. (J2; Milde, Monogr. G2 : Fiedern und Fiederchen an der Spitze gegabelt, Fiederchen ausserdem in lineale Segmente tief zerschnitten; steril; Tegel bei Potsdam. forma erosa (Milde, in Nova Acta XXVI. 2, S. 652, ohne Namen): Fiedern gegen die Spitze äusserst schmal und ausgefressen- gezähnt, Fiederchen ei-lanzett- lich und gleichfalls stark ausgebissen -gezähnt; Wohlau in Sclüesien, botanischer Garten in Breslau. Die in unserem Florengebiete vorkommenden Hau])tformen der Osmunda regalis sind: forma typiea. — forma obtusiiiscula Milde, Sporenpflanzen 78 ; Fil. Europ. 176; Monogr. 61. — Fiederchen meist länglich, stumpf bis abgerundet, schwach gekerbt oder gesägt bis fast ganzrandig, die Nervenäste in die Zahnbuchten auslaufend. Blatt an der Spitze fertil. Gewöhnliche Form. Vgl. S. 527. yar. iiiterrupta Milde, Nova Acta XXVI. 2, S. 649; Sporen- pflanzen 78; Fil. Europ. 177; Monogr. 61. — Blätter an der Spitze und am Grunde steril, in der Mitte in verschiedener Ausdehnung fertil, die fruchtbaren Fiedern gegen die sterilen aber nur selten scharf abgesetzt, meist durch die verschiedensten theilweise fructi- ficirenden Uebergangsformen einzelner oder zahlreicher Fiederchen (vgl. S. 521, 527) mit ihnen A'erbunden; desgleichen die Varietät durch Hinaufrücken des fertilen Theiles gegen die allmählich kleiner bleibende sterile Spitze in die normal fruchtbaren, durch Ver- minderung der Fructification bis auf zuletzt nur vereinzelte und schliesslich nur theilweise fertile mittlere Fiederchen in die völlig Luersson. Fanipflanzen. 34 530 sterilen Blätter der Xormalform übergehend, mit welcher die Yarietät alle übrigen Merkmale theilt. Findet sich wohl überall mit der Normalforra. Angaben resp. Exemplare liegen mir vor von: Bremen: Timmersloh! — Prov. Brandenburg: Finken- Icrug bei Nauen! Forstrevier Brüsenwalde bei Lychen! zwischen Spandau und Nieder-Neuendorf, Hirsebrücke bei Sommerfeld, Neumühle bei Pforten (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 909). — Schlesien: Wolilau! Kupp bei Oppeln (Fiek, Fl. V. Schi. 549). Yar. piimila Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 650; Sporen- pflanzen 78; Fil. Europ. 177; Monogr. 61. — Blätter nur 20-30 cm lang und bis 16 cm breit, gelblich; unfruchtbare Fiedern meist dreipaarig und mit 7 — 11 Paaren kleiner, bis 30 mm langer und 8 mm breiter, stumpfer Fiederchen mit in Zahnbuchten auslaufenden Nervenästen. Blatt an der Spitze fertil. Diese nach Milde constante Form wurde beobachtet : Prov. Brandenburg: Sommerfeld; Böllerich bei Treuenbrietzen. — Schlesien: Wohlau! Muskau, Königs- huld bei Oppeln (Milde, Monogr. 62; Fiek, Fl. v. Schi. 549). var. acuminata Milde, Sporenpflanzen 78; Verh. d. bot. Yer. d. Prov. Brandenbg. IX. 116; Bot. Zeit. 1868, S. 292; Fil. Europ. 177; Monogr. 60, Taf. II, Fig. 60, Taf. III, Fig. 62. — Fiederchen aus breiterem, oben gestutztem und unten abgerundetem oder bisweilen beiderseits geöhrtem Grunde länglich bis (namentlich die obersten) oft allmählich verschmälert, spitz bis zugespitzt, am Rande deutlich gesägt, mit in die Zalmspitzen oder nahe denselben auslaufenden Nervenästen. Blattspitze fertil. Selten und für sich allein oder gesellig mit der Normalform. — Provinz Posen: Schlichtingsheim ! — Schlesien: Stadtforst bei Glogau am Wege von Glogischdorf nach dem Forsthause! (Hier nach Fiek, Fl. v. Schi. 549, wie es scheint vorherrschend oder ausschliesslich.) Wohlau, wo sie nach Milde (Monogr. ()ü) mit der Normalform vorkommt und in dieselbe allmählich übergeht. Milde erwähnt Exemplare, welche zwar die Form der Fiederchen noch besitzen, aber in die Zahnbuchten auslaufende Nervenäste zeigen. — Prov. Brandenburg: Grünau bei Eathenow (Milde, Monogr. 6U). — Prov. Sachsen: Bärhaus bei Ortrand (Milde a. a. 0.). Der prächtige, seine Sporen schon zu Ende Juni und im Juli reifende Königs- farn gedeiht am besten auf feuchtem Torfboden an buschigen Gräben der Moore, kommt aber auch in moorigen Wäldern, auf torfigen Waldwiesen und in Brüchen vor. In unserem Florengebiete tritt er am häufigsten und zahlreichsten im mitt- leren und westlichen Norddeutschland auf, von wo aus sich sein Verbreitungsbezirk im Westen südwärts bis in die Schweiz (liier nur an vereinzelten Localitäten), ost- wärts bis Westpreusscn , südösthch über Schlesien und Galizien bis Siebenbürgen erstreckt. Aus Oesterreichisch-Schlesien und Mähren sind keine Standorte bekannt, an den wenigen Fundorten Nordböhmens ist die Pflanze verschwunden (Schlucht 531 zwischen der Lausche luul dem Nesselberge) oder zweifelhaft (Nenstadtl bei Fried- land — vgl. Celakovsliv, Prodr. d. Fl. v. B. 699); sporadisch findet sie sicli dann in Südtirol und in Croatien. Weiteres über die Verbreitung ergiebt sieh aus der folgenden Aufzählung, die jedoch für die hannoverischen und oldenburgischen Moorgebiete einen Anspruch auf Yullständiglceit nicht erhebt. Provinz Preussen: Im Kreise Culm bei Ostrometzko (Sanio, in Verh. d. bot. Ter. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 93). — Pommern und Eugen: Wieseurain bei Speck nächst Leba ! Kieshöfer Busch bei Greifswald (Boss, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. S. XXII). Hanshagen u. a. 0. bei Greifswald, Janitzow bei Lassan, Parower Aussenkoppel bei Stralsund imd Negaster Haide (Fischer, Verzeichn. d. Gefässpti. Neu Vorpommerns S. 35). Eichtenberg (Milde, Monogr. 59). Auf Usedom im Swinemoor, bei Zinnowitz und Peenemünde (Eoss, a. a. 0). Auf WoUin bei Libe Sele, Swantuss und am Linow-See (Lucas, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. II. 67). Auf Eugen in den Dünen zwischen Binz und Prora, auf der Schaabe, der Schmalen Haide und bei Putbus (Eoss, a. a. 0.) ; nach Paeske (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XX. S6) bei Putbus am Eande des Gremrainer Holzes der Fasanerie gegenüber; in den Aabecker Kiefern (Fischer, a. a. 0.). — Mecklenburg: Bei Eibnitz zwischen Körkvitz und Neuhusen; bei Malchin im Kalenschen Holze am Moor hinter der Ziegelei; am Torfgraben hinter Markgraf en- haide ; bei Woldeck in der Nähe der Wolfshagen'schen Ziegelei ; bei Neustrelitz in der Kalkforst (ausgerottet?); bei Grabow (BoU, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in M. XIV. 328). Auf dem Schelfwerder bei Schwerin (Blanck, Ueber- sicht d. Plianerogamenfl. Seh. ST). Heide, lieiliger Damm nnd Müritz bei Eostock (Fisch u. Krause, Fl. v. E. 33). Zwischen Eldena und Malk (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 90S). — Schleswig: Erdwälle bei Silberstedt! Frörup bei Flensburg und Drawit bei Tondern (Prahl, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIV. 149). — Holstein, Hamburg und Lübeck: Iplands Teiche, Schiessbahn, Morel und Bücken bis Nortorf bei Hohenwestedt (Hennings, in Schrift, d. naturw. Ver. f. Schl.-H. II. 146). Am Eussee bei Kieb (Hennings, a. a. 0. 20li)- Eiesebusch bei Lübeck! Um Hamburg im Eppendorfer Moor, bei Alsterkrug, Appelbüttel, Ostdorf und Volksdorfer Moor (Milde, Monogr. 59). — Hannover: Hönau und Plönieshausen bei Bremervörde (Pape, in Abhandl. d. naturw. Ver. zu Bremen I. 1 1 9). Lüneburg (Steinvorth, im Pi'ogr. d. Johanneums zu L. 1S64, S. 21). Gifhorn (Meyerholz, in deutsch, bot. Monatsschr. IV. 158). Celle (Steinvorth, a. a. 0.). Harburg (Milde, Monogr. 59). Burg Sittensen, im grossen Bracken bei Harsefeld und bei Bargstedt (Alpers, Beitr. z. Fl. d. Herzogth. Bremen u. Verden ; Abhandl. d. naturw. Ver. zu Bremen IV. 380). Otterstein, Wörpedorf, Hüttenbusch und Osterholz im Teufels- moor ! Timmersloh und Eockwinkel bei Bremen ! Um Hannover am südlichen Eande des Witzenholzes bei Missburg, am Chauseegraben hinter Bothfeld, im Marien- , Werder Parke, im Kiefernwalde zwischen Castendamni und dem Eickl. Moore (HciUe, Fl. v. H. 17). Lauterberg und angeblich hinter Heisa bei Göttingen (Nöldecke, Fl. Goett. 120). Weener in Ostfriesland (Milde, Monogr. 59). Osnabrück (Berthold, Gefässkrypt. Westf. 23). — Braun schweig: Eiddagshausen! Aderstedter Busch bei Pabstdorf, zwischen Helmstedt und Walbeck (Bertram, Fl. v. Br. 271). — Oldenburg: Schönemoor! Zwischen Heidkrug und Delmenhorst! Um Varel, zwischen Büppel und Jethausen, am kleinen Herrenneun, am Eande einer Wiese zwischen Grabstedter Busch und Grabhorn, bei Fuchtel unweit Vechta, bei Neuen- 34* 532 bürg (Müller, in Abbandl. d. naturw. Ver. zu Bremen IX. 1 1 2). Nacli Böckel (Oldeiibg. crypt. Gefässpfl. 15) bei Neuenkirchen, Ofen, Wechloy, Kastede, Hundsmühlen, Oldenburg, beim Everstenbolze , bei Zetel und Loy. — Provinz Sachsen und Anhalt: Bürgerholz bei Burg, Zernitz und schwarzer Pfuhl bei Neuhaldensleben, Wolfshauson, Gardelegen, Seehausen (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 908 — bezüglich des letzteren Standortes nähere Angaben von Matz in Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIX. .57). Haidemoor bei Bodendorf. Wittenberg und Halle (Milde, Monogr. 59). Lauchhammer bei Mückenberg! — Provinz Brandenburg (vgl. Aschersou, Fl. d. Prov. Brandenbg. 908): Lugteiche bei Sonnenwalde! Grünauer Forst bei Eathenow, Schlachteusee bei Potsdam, Spandau (westlich am Wege nach Nieder -Neuendorf, Papenberge, Tegel); Oranienburg (zwischen Henningsdorf und Bötzow, zwischen Sachsenhausen und dem Theerofen) : Liebenwalde (zwischen Kreuz- bruch und Zerpenschleuse) : Zehdenick (zwischen Kamp und Wesendorf) : Nauen (Finkenkrug! zwischen Brieselang und Perwenitz. Stadtforst an der Perwenitzer Trift). Kotbus (Gallinchen); Drebkau (Koscliendorf, Graben bei Glinzig). Altdübern (bei der neuen Mühle, zwischen Zwitow und Buchwäldchen am Fusse der Freiberge, an der Lugkschen Kulje). Luckau (zwischen fürstl. Drehna und Wannichen), Baruth (Klasdorfer Kevier, Wunder). Berlin (Jungfernhaide nördlich von Königsdamm; Grunewald !). Sommerfeld (Hirsebrücke und von dort bis zur Pförtener Neumühle, Turnow am See, Burschenlaug); Triebel (Gatka, Klein -Särchen, Gubener Haide); Joachirasthal (gebranntes Holz); Eberswalde! Strasburg (bei der Wolfshagen'schen Ziegelei); Driesen (Haide nach Dragebrück und Woldenberg hin!). Nach neuereu Mittheilungen: Forstrevier Brüsenwalde bei Lychen! Südwestlich vom Buckowsee bei Eiserbude nächst Biesenthal (Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VIH. 175). Um Hammelbrück und Jägerwerder (ebenda XXV. 210); in den Waldsümpfen bei Stendenitz nächst Neuruppin (ebenda XXIII. 119); Künsche, Höbeck, Laasche und Gorleben (ebenda XXHI. 159). sowie zwischen Eidenburg und Pols bei Lenzen! Seedorf und Gadow bei Lenzen (ebenda XXVII. 105), Moor und Bochin bei Lenzen, Bollbrück bei Perleberg und Nattenheide bei Wittstock in der Priegnitz (ebenda XXIV. 179): iu der Niederlausitz bei Grunewald nächst Mückenberg, Naundorf bei Schieben, Kalau (ebenda XXI. 142); Dorahaide bei Havelberg (ebenda XXI. 165); Nordufer des Tütschensees bei Taupitz (ebenda XX. 64); zwischen Eoofen- und Neraitz-See bei Menz (ebenda XIL na). — Prov. Posen: Schlichtiugsheim ! — Schlesien: Muskauer Haide und Leipe bei Hoyerswerda; Haide im Entebruch bei Schnellförthel nächst Görlitz; Halbmeilmühle bei Grünberg und Carolather Haide in den Eevieren Lippen und Landskron ; Stadtforst und Krampfer Bruch bei Glogau; Zeipau bei Sagan; Hochwald bei Sprottau; Parchauer Forst beiKotzenau; Heidau und Niesgen bei Wohlau; Simmelwitz bei Namslau; um Oppeln bei Kupp! und Königshuld ! Proskau ; Przegedza bei Rybnik ; Wald gegen Wosczyc bei Sohrau (Fiek, Fl. v. Schi. 549). Labander Wald bei Gleiwitz (v. Uechtritz, in Ber. d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1SS3, S. 299). — Sachsen: bei Gottleuba (Wünsche, Fil. sax. 20). — Thüringen: Im Troistedter Forst bei Berka (Bogenhard, Fl. v. Jena 408). — Hessen: Auf dem Vogelsberg im Oberwald, sowie im Frank-furtor Stadtwald (Dosch u. Scriba, Fl. d. Grossh. H. 30). An einem feuchten Berghang bei Orb;. Wiesengrund bei der Lohrer Glashütte; hinter Niederrad (Euss, Gefässcrypt. d. Wetterau, S. 248). Am Leopoldstein bei Homburg! — In Baiern nur in der Pfalz: Bienwald, Deidesheim, Gleisweiler, Eppenbrunn, Pirmasens, Waldfiscbbach, Kaiserslautern, Zweibrücken, Kirkel (Prantl. Excursionsfl. v. B. 28). — Westfalen: 533 Im Walde auf dem Wilhelm sberg bei Neuhaus, Lippstadt (nach Cappel hin im Walde), bei Tecklenburg im Sunder an den Knappen, Hecken der Norilent'eldmark bei Hamm, Dorf Khede, hinter Glandorf bei Füchtdorf (Berthold, Gefässkrypt. Westf. 2o). Telgte bei Münster, Gütersloh (Milde, Monogr. 59). Bauerschaft Bockolt bei Münster (Wilms, im 9. Jahresber. d. westf. Provinzialver. f. Wissensch. u. Kunst 1S80, S. 101). Orange, in den Nesselrode'schen Waldungen; Greven, am Canal, Emsdetten (Beckhaus, ebenda lOH). Au den Torfgräben des ., weissen Venus" mit Aspidium spinulosum ein dichtes Gewirre bildend (Latten, ebenda 1884, S. 39). Davert am Kappenberger Damm kurz vor Venne , Borken , Albersloh , Eickerode, Steveder Venne (Beckhaus, ebenda 1885, S. 23 u. 31). — Rheinprovinz: Eupen, Heinsberg, Saarbrücken, Bonn (hinter Pützchen), Siegburger Sümpfe, Pfaffrath, Duisburg, Dinslaken, Wesel (Schwarzwasser), Calcar, Cleve (Becker, in Verh. d. naturhist. Ver. d. preuss. Rheinl. u. Westf. XXXIV. 9"). Im Regierungsbezirke Trier nach Rosbach, FI. v. Tr. IL 166, in der Nussbaumer Haardt, bei Thranenweiher; bei Otzenhausen und Nonnweiler, sowie gemein in einem zwischen Dielingen und der Erens ins Sauerthal mündenden Bachthale (? ,, Delta de l'affluent de la Prüm dans la Sure" bei Koltz, Prodr. de la flore de Luxembourg IL 30). — Luxem- burg: Nicolausthal bei Beaufurt (Koltz, a. a. 0.). — Lothringen und Elsass: St. Quirin, Bitsch, Haspeischeidt, Sturzelbronn, Dabo, Barr, Haslach u. a. 0. (Godron, Fl. de la Lorraine IL 465; Kirschleger, Flore Vogeso-Rheuane IL 273). — Baden: Im Moos bei Leben im Breisgau, Abtsmoorwald zwischen Oberbruch und Schwarzach, bei Ulm unweit Lichtenau, bei Heidelberg zwischen Ziegelhausen und der Glas- hütte! (Doli, FLv. B. L46). Karlsruhe! (ob noch?). — Württemberg: An der Enz im Fichtenwalde bei Wildbad im Schwarzwalde (Martens u. Kemmler, Fl. v. W. 753). — Schweiz: Einige Pflanzen im Büngermoos im Aargau (Mühlberg, Fl. d. A. 206). Sümpfe von Noville bei Villeneuve im Canton Waadt. Im Canton Tessin am Monte Cenere! bei Arcegno! zwischen Cevio und Maggia, bei Locarno und Ascona, Laghetto di Lugano und am Luganersee zwischen Melide und Morcote, sowie unweit der Grenze im Piemontesischen zwischen Luino und Ponte Tresa un veröffentlichte Beobachtungen vergleichen. Selbst wenn ich auch jetzt einzelnen der früher unter 0. vulgatum vereinigten Varietäten ein Arten- recht zuerkennen möchte, könnte ich mich doch zu einer so weit gehenden Spaltung, wie sie von den letztgenannten Autoren vorgenommen wird, nicht entschliessen. Für die Zwecke dieser Flora ist es auch gleichgültig, ob die in ihrem Gebiete vorkommenden folgenden beiden Formen als Varietäten einer Art oder, wie im An- schlüsse an die herrschende Anschauung hier geschehen soll, als 2 Arten beschrieben werden. Die wesentlichsten Unterschiede derselben sind, soweit es sich um die im Florengebiete auftretenden Formen handelt, folgende: Steriler Abschnitt des Blattes aus kurzer, schmal bis breit keilförmiger, etwas scheidenförmig herablaufender Basis meist eiförmig bis eiförmig -länghch oder länglich bis lanzettlich, abgerundet oder stumpf bis spitzlich oder selten spitz, häufig mit vorgezogenem kurzem Spitzchen, seine gröberen Nervenmaschen zartere Secundärmaschen und zum Tlieil auch freie Nerven- äste einschliessend. Pflanze bis über 30 cm hoch, im Juni und Juli fructificirend (Fig. 175): 0. vulgatum L. Steriler Blattabschnitt meist lanzettlich bis schmal-lanzettlich, stumpf oder spitz, mit allmählich bis oft stielartig verschmälerter Basis, seine Nerven- maschen ohne zartere Secundärmaschen und ohne oder nur vereinzelt mit eingeschlossenen freien Nervenästen. Pflanze höchstens 10 cm hoch, meist viel kleiner, im November fructificirend. In unserem Gebiete nur in Istrien und Dalmatien (Kg. 177. 17S): 0. lusitanicum L. 042 55. 0. vulgatum L. Spec. plantar, pag. 1062; edit. IL 1518. Steriler Blattabschnitt aus kurzem, schmal bis breit keilförmigem, etwas scheidenförmig herablaufendem Grunde meist eiförmig bis eiförmig - länglich oder länglich bis lanzettlich, abgerundet oder stumpf bis spitzlich oder selten spitz aber häufig mit aufgesetztem kurzem Spitzchen, seine gröberen Nervenmaschen zartere Secundär- maschen und zum Theil auch freie Nerven äste einschliessend (Fig. 175 auf S. 537). Synonyme: Ophioglossum vulgatum L. 1. c. — Sav. in Schrad. Journ. IbUü, II. 112J^ Syn. Fil. 169. — Willd. Spec. Plant. V. 5S. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 1.55. — Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 49. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. 973. — Metten. Fil. Horti bot. Lips. 121. — Milde, Monogr. a. a. 0. 19; Nova Acta XXVI. 2, pag. 701; Botan. Zeit. 1S6B, S. 401; Sporenpfl. 79; Fil. Europ. 1S8. — Luerssen, a. a. 0. 246. — Prantl, Ber. d. deutsch, bot. Ges. I. 351; Jahrb. d. bot. Gartens zn Berlin III. 318. — Moore, Nature printed british Ferns II. :{36. — Lowe, Native Ferns IL 465. Ophioglossum ovatuni Salisbury, Prodroraus stirpium (1796) pag. 401, sec. Moore. — Opiz, Kratos IV (1819), sec. Milde, Fil. Eur. Ophioglossum microstichum Achar. in Act. Holm. 1809, pag. 59, tab. 3A; sec. Milde 1. c. Ophioglossum unifolium Gilibert, Exercitia phytologica IL 554. Abbildungen: Schkuhr, Krj^pt. Gew. I. Taf. 153. — Sturm, Deutschi. Flora. — Engl. Bot. tab. 108. — Mora danica tab. 147. — Svensk Bot. tab. 378. — Hooker, British Ferns tab. 46. — Moore et Lindley, British Ferns tab. 51 B. — Moore, Natura printed british Ferns IL tab. 11:5. — Lowe, Native Ferns II. tab. 75, fig. A. Sammlungen: Kabenh. Crypt. vascul. Eur. no. 7. — Erbario crittog. Ital. no. 253. — Billot, Fl. gall. et germ. exsicc. no. 299. Rhizom (vgl. S. 540) meist nur 2^/2 cm lang und ca. 5 mm dick, einfach, sehr selten mit einem Aste, fast cylindrisch oder nach abwärts etwas verjüngt, von den scharf vorspringenden und von einer halbmondförmigen Narbe gekrönten, etwa den halben Umfang umfassenden Blattkissen früherer Blätter wulstig, bräunlich, innen gelblich, mit meist zahlreichen fast quirlständigen und horizontal verlaufenden Wurzeln und auf dem Scheitel eine die Basis des Blattstieles und das ca. 2\/o cm lange junge Blatt des nächsten Jaln-es einschliessende braune, häutige, an der Mündung unregel- mässig zerrissene Scheide (S. 540) tragend (Fig. 175 A und deren Erklärung). Blätter in jedem Jahre einzeln, selten zu 2 (Fig. 175 B) oder 3 erscheinend (var. polyphylla; Fig. 175 J)*), kahl, fleischig *) Nach Doli, Fl. v. Baden I. 49, werden auch an der gewöhnlichen Form in sehr seltenen Fällen 3—5 unfruchtbare Blätter zugleich beobachtet. 543 und leicht welkend, gelblichgrün, fettglänzend, einschliesshch der Sporangienähre bis 30 cm lang, selten länger, mit bis ca. 15 cm langem und mit seinem unteren Theile bis zuweilen zur Hälfte oder über die Hälfte unterirdischem, cylindrischem Stiele. Sterile Spreite der gewöhnlichen Formen (vgl. var. polyphylla) ca. 3 — 16 cm lang und 1 — 5 cm breit, aus scheiden- resp. tutenförmigem , am Blattstiele eine kurze Strecke verschmälert herablaufendem Grunde meist eiförmig oder eiförmig -länglich bis länglich oder länglich- lanzettlich, selten lanzettlich, sehr selten fast kreisrund, abgerundet bis stumpf oder stumpflich, selten spitz oder allmählich zugespitzt, aber häufig mit kurzem vorgezogenem Spitzchen (Fig. 175 A — t)), mit kaum stärker vortretendem, fast geradem Mittelnerven, die letz- terem angrenzenden x^etzmaschen bei breitblätterigen Formen mehr oder weniger lang gestreckt mit vereinzelten frei eingeschlossenen Nervenästen und die äusseren Netzmaschen allmählich verbreitert, mit zarten Secundärmaschen und einzelnen freien Nervenästen, die randständigen Maschen allmählich isodiametrisch, ohne oder auch mit Secundärmaschen resp. freien Nervenästen (Fig. 175 E); bei schmalblätterigen Formen alle Netzmaschen mehr oder weniger ge- streckt, schmal und mit spärlicher auftretenden Secundärmaschen resp. freien Nervenästen. Fertiler Blattabschnitt (Sporangienähre) aus der Basis des sterilen Abschnittes entspringend, letzteren meist weit überragend und bisweilen bis über die Hälfte der Gesammt- blattlänge ausmachend (Fig. 175 B, C), selten die Spitze der sterilen Spreite die Basis der sporaugientragenden Region des fertilen Blatt- theiles erreichend oder etwas überragend, sein schlanker Stiel 5 bis 16 cm, die mehr oder weniger (ca. 1 — 10 mm) ausgezogen -zugespitzte Sporangienähre meist etwa 2 — 5 cm lang und 3 — 4 mm breit, mit jederseits meist 12—40 (selten bis 52) lederigen, reif gelblichen Sporangien von ca. IV2 — 2 mm Durchmesser (Fig. 175 B, Cj. Sporen farblos (in Masse gelblich), kugeltetraedrisch, ca. 0,030—0,050 mm im Durchmesser, mit auf der Basalfläche ziemlich grossen, nach dem Scheitel zu allmählich kleiner werdenden Exospormaschen. Aendert ab: var. polyphylla A. Br. in Seubert's Flora azorica pag. 17. Milde, in Verh. d. botan.-zool. Gesellsch. zu Wien IS67, S. S2S; Fil. Eur. ISS. — 0. vulgatuni var. ambigua Cosson et Germ. Flore de Paris, edit. 2, sec. Milde. — 0. cuspidatum Milde, in Botan. Zeit. 1864, S. 107. — 0. azoricum Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 49. Viel kleiner als die Normalform, 4—10 cm hoch und dadurch an 0. lusitanicum erinnernd, von dem es aber durch Nervatur etc. verschieden ist; Blätter jährlich meist zu 2—3 erscheinend, alle oder 1 — 2 fertil oder selten alle steril: sterile 544 Spreite 17.2 — 3 cm laug und 5 — 13 mm breit, schmal- bis breit -lauzettlich oder länglich bis selten eiförmig, meist zugespitzt, selten stumpf; fruchtbarer Abschnitt den sterilen kaum oder bis um das Doppelte überragend, mit ca. 7 — 13 Sporangien jederseits. — Fig. 175 J (Pflanze mit zufällig meist stumpfen sterilen Spreiten). In unserem Gebiete nur in Oesterreicliisch-Schlesien auf einem son- nigen, steinigen Abhänge bei Gräfenberg am Wege nach Eeiwiesen! hier, wie es scheint, in seinen cigenthümlichen Merkmalen, abgesehen von gelegentlich ein- blätterigen Pflanzen, constant. Ausserhalb des Gebietes in England und Frank- reich, auf den Azoren, Capverden, Madeira, in Abyssinien und Arabien. Als seltene Monstrositäten sind zu erwähnen : Pflanzen mit mehr oder weniger tief gleich- oder ungleichlang gegabelter oder dreispaltiger Sporangienähre (Wiesen bei Lissa in Schlesien: Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 704 — Fürstenwalde, Mötzow bei Brandenburg und Waldbrunnen bei Sommerfeld in der Prov. Branden- burg; Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 904 — Baden; Doli, Fl. v. B. I. 49 — ich besitze ein Exemplar von Heyst im westlichen Flandern). — Von verwandten Formen besitze ich ein Exemplar aus dem Dresdener botanischen Garten mit kurz und ungleichlang dreispaltiger Aehre, welche an der Verzweigungsstelle 4 Sporangien- reihen besitzt: — ein Exemplar mit in halber Höhe gegabeltem fertilera Abschnitte mit 2 normalen Sporangienähren, ebendaher; — ein Exemplar mit in halber Höhe gegabeltem sterilem und kurz gegabeltem fertilem Blatttheile aus dem Leipziger botanischen Garten; — ein verwandtes ostindisches Ophioglossum mit 2 vor einander stehenden sterilen Spreiten und normaler gestielter Sporangienähre habe ich a. a. 0. Taf. 13, Fig. 79, SO abgebildet. Ophioglossum vulgatum wächst auf fruchtbaren, etwas feuchten Wiesen, auf grasigen Triften, grasigen Stellen an Waldrändern und in Wäldern, selten an sonnigen, steinigen Hängen, in der Ebene und im niederen Gebirge (in der Schweiz bis 3000'), meist sehr zerstreut und an seinen Standorten in Folge der Adventiv- knospenbildung gewöhnlich truppweise. Die Blätter erscheinen je nach dem Stand- orte im April bis Mai und die Sporenreife fällt von Mai bis August (gewöhnlich Ende Juni und Juli), worauf die Blätter rasch absterben. Provinz Preussen: Im Kreise Memel auf der städtischen Plantage bei Memel, Grünhaide bei Saupen; im Kreise Gumbinnen im Fichtenwalde bei Gum- binnen; im Kreise Lyck auf den Wiesen der Karbojin bei Lyck (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 22); im Kreise Neidenburg am Czarnau-, Brayniken-, Eekowen-, Schoben-, Dluszek-, Gimmen- und Omulef-See, bei lUowo, Koschlau u. a. 0.; im Kreise Alienstein am Ustrich-, Linowko- und Gr. Czerwonka-See, im Belauf Dziergunken und Passargenthal; im Kreise Osterode im Flussthale der Drewenz, am Obs -See und zwischen der Hohensteiner Chaussee und Wittigwalde ; im Kreise Culm im Walde zwischen Neuhof und Czemlowo und Forst Ostrometzko: im Danziger Kreise in der Olivaer Forst; im Kreise Neustadt im Kl.-Klatzer Thale, bei Piekelken (Schriften d. naturf. Gesellsch. zu Danzig VI. 3, S. 124), Zoppot, Neustadt und Gnewauer Forst zwischen Eheda und Schmelz; im Kreise Carthaus iin Lebathale zwischen Strizabude und Novahutta; im Kreise Flatow am Mochel- uiul Kl.-Lutau-See, zwischen Nichorz und Zempelkowo an der Zempolno, zwischen Lubcza und Lukowo, zwischen Lutau und Dzichowo, zwischen Camin und Obkaser Mühle, zwischen Zerapelburg und Zahn, um Cziskowo", in den Forstrevieren Skitz- heide und Enden, Kujancr Haide, zwischen Krojanke und Annafelde u. a. a. U.; im Kreise Deutsch-Krone bei Jastrow (die nicht bereits bezeichneten Angaben nach 545 Schriften d. physikal.-ökon. Gesellsch. zu Königsberg JS72 — 1885). — Pommern: Zerstreut. Bei Greif swald sehr häufig im grossen Moor im Rosenthal (Ross, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. S. XXII); auf Wollin am Rande einer Haide zwischen Warnow und Rehberg spärlich (Lucas, ebenda II. 67); auf Rügen auf dem Witower Bug (Ross, a. a. 0.); Prerovv! — Mecklenburg: Aufwiesen hinter der Kuhweide bei Neubrandenburg, auf den Reraplinschen Wiesen bei Malchin, Recknitzwiesen bei Sülz, Grabow, Ludwigslust (Boll, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in M. XIV. 328). Bei Schwerin ziemlich verbreitet (Schelfwerder, bei der Militärschwimmanstalt am Ziegelsee, bei Görries am Ostorfer See, Neumühler Wiese, hinter Priedrichsthal am See, zwischen Pampow und Görries — Blank, Fl. T. Schw. 87). Bei Rostock am heiligen Damm, im Kösterbecker Bruch, von Warnemünde bis Markgrafenheide (Fisch u. Krause, Fl. v. R. 3'6). — Holstein (Lauenburg, Hamburg, Lübeck): Ladenbecker Tannen bei Hamburg (Ber. d. deutsch, bot. Ges. IV. S. 247 d. Florenberichtes). Kiel (Strand zwischen Neumühlen und Schrevenborn , Dorf Gardener und Ellerbecker Wiesen — Hennings, in Schriften d. naturw. Ver. f. Schleswig-Holst. IL 200). — Schleswig: Gram bei Hadersleben und Stampfmühle bei Schleswig (Prahl, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIV. 149). — Prov. Brandenburg: Sehr zerstreut. Senftenberg, Dobrilugk, Brandenburg (nördlich von Brielovv, Fuchsbruch bei Mötzow, Pewesin am Lötz- canal), Potsdam (Wildpark, Pfaueninsel, Ablage jenseits der Tornow, Griebnitz bei Kohlhasenbrück), Spandau (Papenberge), Tegel, Oranienburg (zwischen dem Nassen- heider Walde und dem Grüneberger Zoll, Neu -Holland), Nauen (Bredower Forst! Grosse faule Lake beim Finkenkrug), Friesak (Zotzen am Südostrande), Neuruppiu (Zippeisförde; nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 119 vor Krangens- brück, nach XXI. 165 auf fast allen Wiesen und Viehtriften zahlreich), Treuen- brietzen (Wiesen am Zahrt), Luckenwalde (Frankenförde unter den Eichen), Sprem- berg (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXI. 142), Kotbus (Papitz), Drebkau (Laubst! Leuthener und Siewischer Wiese, Schorbus; nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXI. 142 bei Gr.-Döbern), Altdöbern (Gr.-Laas, Vetschau), Strau- pitz (Gr .-Dutzendsee), Lübbenau (Tornow), Lübben (nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXL 142 auf den Steinkircher Wiesen; Terpt, Freiwalde), Luckau (Falkenberg), Liberose (Gustelsberg ; nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXI. 142 Stackshof, im Busch), Beeskow (am Gr.-Rietzer und Sauener See, Glie- nicker Busch), Fürstenwalde, Köpenick (vor den Müggelbergen), Berlin (Bockshagen, franz. Buchholz, Jungferuhaide in der Möckernitz, vor Schöneberg, zwischen Tempel- hof und Lankwitz, Rudower Wiesen, Treptow; nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXH. 57 bei Südend nächst Gr.-Lichterfelde), Schwiebus (Wa)izenluch in der Stadthaide, Schlangenberg ebenda! Möstcher Wiesen, Kuppennühle), Krossen lim Gieselthal), Sorau (Reinswalde), Sommerfeld (Spechtwinkel, Waldbrunnen, See bei Turnow; nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XVII. 21 Grasgärten von Altwasser), Guben, Frankfurt (Burgwall bei Reppen, nach Huth, Fl. v. Fr. 161), Küstrin (Reitweiner Berge), Neudamm (Königsbrücke, Nabern, am Wusterwitzer See), Freien walde (Papiermühle), Eberswalde (alter Wasserfall, Leuenberger Wiesen, Mohrbrücke beim Kupferhammer), Joachimsthal (am Hirtenbruch und Grimnitz-See), Arnswalde (am Stavin-See), nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 210 am Schinderberg bei Conraden nächst Reetz, Strasburg (Karolinsthal), Landsberg (Radewiesen), Gr. - Oschcrsleben (Anger und Wiesen nach Neu -Ulm hin). Vgl. Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 9u4. — In der Priegnitz (zwischen Abbendorf Lnerssen, Fariipflanzi?ii. - 35 546 und Fahrendorf, Keddebeitz: Verli. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 159); Pcrleberg (Quitzower Wiesen ; ebenda XXIV. 179); Piitlitz (Lehmgrube südlich vom Nettelbecker Park und Wiese südlich von Porep ; Verb. d. bot. Ver d. Prov. Brandenbg. XXI. 165). Teupitz (zwischen dem Tornower- und Briesensee (Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandbg. XX. 64). Lychen (Eetzower Quellenbruch, Brennickens Werder, Winkel, Gerswalde; ebenda VIII. 35). Bärwalde (Stadtforst; ebenda VIII. 175). Fürstenberg (am Schönhorn; ebenda). Menz (Granseo, Wiesen an der Schleuse, Junkernbusch, Lüdersdorf; Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VIII. 175; XII. 36). Am Grossen See bei Waidenberg und Wiese an der Drage bei Buchthal (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXVI. 5H). — Provinz Sachsen und Anhalt: Oranienbaum, Dessau (Lingenau), Zerbst (Steckby), Barby (zwischen Tochheim und der Poleimühle), Schönebeck (Anger bei Döben), Burg (Wiese westlich der Chaussee nach Schermen), Stassfurt (Busch bei Rathmansdorf), Genthin (Kade'sche Schleuse) — vgl. Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 904. Neuhaldensleben (Forsthaus Eiche), Alvensleben (oberer Amtsgarten), Kl.-Bartensleben , Eohrtbeilge und , Stellchen an der braunschweigischen Grenze nächst Helmstedt (Ascherson, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VIII. 175). Sechausen (Gruden, Wieso zwischen dem Tannenkrug und Losse, zwischen Goldbeck und Baben — Matz, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIX. 56). — Braunschweig: Sehr selten. Reitlingswiese im Elm, Rottdorf unweit Königslutter (Bertram, Fl. v. B. 171). — Harz: Bei der neuen Schmiede bei Clausthal, auf den Schöttwiesen unterhalb Hüttenrode, auf dem Aremsfelde am Wege nach Wendefurt und am Regensteine, auf der Schützenwiese bei Halberstadt, auf dem Vogelheerde bei Blankenburg (Hampe, Fl. Hercyu. 330). — Hannover: Göttingen in weiterer Umgebung (nach Nöldecke, Fl. Goetting. 120: Adelebsen ! Reihershausen , hinter Kochslust , Herberhausen , Hessendreisch , Fuss der Rathsburg, botanischer Garten ; — Osterode ; — zwischen Teistungenburg und Wehnde; — Uengsterode, Lieseberg bei Meensen). Hannover (Wiesen zwischen Bemerode und Änderten, Wiese vor dem Redderser Holze, in den Göxer Wiesen unweit Eckerde, bei Barsinghauseu im Thale des Bullerbaches, Gr.-Geltern — Holle, Fl. v. H. 17). Hameln (Wiese über den Schwefelbrunnen bei Coppenbrügge , bei Lauenstein auf einer Wiese bei der Quelle des Mühlenbaches, an den Quellen des Mühlenbaches über Hemeringen — Pflümer, im 11. .Jahresber. d. naturhist. Ges. zu Hannover, S. 29 ; auf Wiesen bei Langenfeld und Holzberg bei Stadt Oldendorf, nach Soltmann, Deutsche bot. Monatsschr. III. 74). Bisdorf im Hasenwinkel (Stein- vorth, im Programm d. Johanneums zu Lüneburg 1864, S. 21). Ostfriesische Inseln (Auf Langeoog: Westende und Melkhörn, beim Leiss'schen Wirthshause, nach Buchenau in Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen IV. 241, VII. 81; auf Borkum : Binnenwiese und niedriger Hügel in der Nähe von Upholm, auf van Dyks Land und auf der Binnenwiese, nach Buchenau ebenda V. 521, VII. 76). Osnabrück (bei Schledehauson!). — Oldenburg: Rand einer Wiese im Hasbruch bei Delmenhorst (Müller, in Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen IX. 112). — Westfalen: Nach Berthold (Gefässcrypt. W. 22) um Brilon an mehreren Orten, bei Lippstadt (zwischen Overhagen und Hunnebusch, Lipperbruch), Holzminden (Burgberg), Bielefeld (vor dem Wellenkotten, im Freudenthaie), Höxter (Heiligegeistholz), Bövedexen, Beve- rungen (Beverthal), Oerlinghausen, Lotte, Hamm (Nordenfeldmark), Münster (Wol- beck, Nienberge). Osterledde bei -Ibbenbüren (Fick, in Verli. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. V. 175). Liesborn, Stromberg und Sendenhorst (Holtmann, im 3. Jahresber. d. westf. Provinzialver. f. Wiss. u. Kunst, 128). Lerche bei Camen, Ostholzwiese, 547 Bilmerich und auf der Klüse (Wilms, ebenda VIII. 186). Münster (unweit der Sudmühle), Wadersloh, Bauerscliaft Geist (Wilms, ebenda IX. lül). Westkirchen, auf dem Finkenberg (Beckhaus, ebenda X. 106). Wiese bei Glindfort, Coerheide, Drensteinfurt (Beckhaus, ebenda XIV. 23, 31). — Rheinprovinz: Gerolstein, Birkenfeld, Laach (Becker, in Verli. d. naturhist. Ver. f. d. Rheinl. u. Westf. XXXIV. 98). Escherfeldcr Wiesen zu Horchheim bei Coblenz, Wellendorf bei Neuwied, Storameln bei Köln, Esch bei Euskirchen (Wirtgen, Fl. d. Rh. 543). Cornelimünster bei Aachen (Förster, Fl. v. A. 422). Um Trier hinter der Olewig, zwischen Prüm und Remmers- hausen; bei Siwen, hinter Idesheim, im Hochwald und der Eitel; im Kirkeler Walde, am Grünbacher Hof, bei Böckweiler; hinter der Schaf brücke bei Saar- brücken (Rosbach, Fl. v. T. IL 166). — Luxemburg: Rodenhof (Kopstal) und Mondorf (Koitz, Prodr. de la flore de L. H. 31). — Lothringen, Elsass: Chdteau Salins, Bitsch (Godron, Fl. de Lorraine IL 463). Strassburg, Neuhof, Gansau, Lingolsheim, Ostwald ; Hagenau, Seltz, Oderbronn ; Bari-, Andlau, Sulzbach, Rappolts- weiler; Hüningen, Kembs (Kirschleger, Fl. Vogeso-Rhenane IL 274). — Baden: Zwischen Uhldingen u. Seefeld; am Hohenstotfel gegen Weiterdingen; im Quellen- bezirke der Donau und Wutach, namentlicli auf dem Guggenbühl bei Villingen; Waldwiesen des Schönberges gegen die Schauenburg und bei Ebringen; bei Stauten, Badenweiler (Stier- und Hexenmatte), Sundheim, Kork, Carlsruhe (Ettlingenweier, Knielingcn, Neureuth), Durlach, Pforzheim (Hagenschiess); vgl. Doli, Fl. v. B. I. 48. Im Hofsgrund im Schwarzwalde (Mittli. d. bot. Ver. f. d. Kreis Freiburg 1SS4, S. IOj). — Württemberg: Tübingen; Schachbaumwiesen zwischen Hagelloch und Bebenhausen und im Wald Meisensteige; Backnang; Ellwangen (Fugger'sches Hölzle, zwischen der Aumühle und Ellenberg — nach schriftl. Mittheil, von Dr. Kurtz in Ellwangen dort sehr gemein); Küngelsau bei Schönthal, Neusach und zwischen Hohebach und Weldingsfelden ; Balingen, Ulm (Böfinger Holz), Reutlingen (bei Mägerkingcn, Genkingen, Eningen und bei dem Lichtenstein); Offenhausen, St. Johann, Roth, Siessen, Saulgau (Martens u. Kemmlor, Fl. v. W. 751). — Baiern: In den östlichen Alpen nur um Scharitzkehl und Stauten; auf der oberen Hochebene bei Murnau, Waakirchen, Piding; auf der unteren Hochebene bei Dinkelscherben, Dachau, Landshut, Kegensburg, Deggendorf; in Nordbaiern bei Hof, Bayreuth, Erlangen, Schweinfurt, Aschaffenburg; in der Pfalz bei Frankenthal, Dürkheim, Schifferstadt, Kaiserslautern, Landstahl, Zweibrücken und Kirkel (Prantl, Excursionstl. V. B. 28. Vgl. auch Sendtner, Vegetationsverh. v. Südbaiern 906). — Hessen: Darmstadt (zwischen der Ziegelhütte und der Parkmauer und von da über Arheilgen nach dem Main hin), Rheinwaldungen zwischen Roxheim und Worms, im grossen Grund bei Offenbach, bei Hochstadt, Neu-Isenburg, zwischen Homburg und Ober- stedten, Giessen, Gedern, Grünberg (Dosch u. Scriba, Fl. d. Grossh. H. 31). Meissner, zum Hain bei Allendorf (Nöldeeke, Fl. Goett. 120). Hochstadt, beim Hanauer Forsthause, Sumpfbruchwiese unweit des Wolfganges, Ahlersbach (Russ, Gefässcrypt. d. Wetterau 248). Dillenburg, Herborn, Maderaühlen, am Abhänge Montabaurer Höhe bei Hillscheid (Rudio, Uebersicht d. Phan. u. Gefässkr. v. Nassau 118). — Durch die Rhön zerstreut (briefl. Mittheil. Geheeb's). — Thüringen: Arnstadt (bei Dossdorf im Grunde nach dem Schweinsberg, Moorwiese unter Oberndorf), Erfurt. Willröder Forst, Cölleda (Grossmonnra !) , Weissensee (am Bache hinter der Tenn- stedter Klippmühle), zwischen Rossleben und Hechendorf (Ilse, Fl. v. Mittelthür. 345). Jena (über Ziegenhain, hinter der Wöllnitzer Mühle und nach Kunitz hin, im Schillerthale hinter Grosslöbigau ! Bürgel, Naschhausen, Kahla — Bogenhard, 3Ü" 548 Fl. V. J. 408). Eudolstadt (vor der Kesseltränke zwischen Zeigerheini und Blankenburg! (Duflft, in deutsch, botan. Monatsschr. I. I!). — Schweiz: Am Wiggis bei Glarus und wahrscheinlich auch bei den Bildern vo)i I^euk (Bornoulli, Gefässkr. d. Schw. 62). ö. var. ovata Milde, Monogr. d. deutsch. Ophiogl. S. 5; Nova Acta XXYI. 2, jiag. 662, Taf. 47, Fig. 129 (im sterilen Blattabschnitte etwas monströs); Sporen- jiflanzen 82; Fil. Eur. 193; Monogr. Botrych. 1. c. 204 (Separatabdruck S. 50). — Steriler Blattabschnitt eiförmig bis breit eiförmig, seine Segmente nach der Spitze au Grösse sehr rasch abnehmend. 559 Seltene Form. Mecklenburg (nach Milde, Monogr. Botrych.). — Provinz Brandenburg: Driesen! Anlagen vor dem Khelnsberger Thore zu Neuruppin (Warnstorf, in Verh. d. bot. Ver. f. Brandonbg. XXIII. 119). — Schlesien: Eot- stein bei Görlitz! Reinerz (Milde, Nova Acta 1. c). — Sachsen: Auf Feldrainen hinter Grosshennersdorf bei Herrnhut (Wünsche, Fil. saxon. 22). f. var. tripartita Moore, Nature printed british Ferns IL .^24. 332. Milde, Sporenpflanzen 82; Fil. Eur. 193; Monogr. Botrych. 1. c. 104 (Separatabdr. S. 50). — B. Lunaria var. cristata Kinahan, Proceed. Dublin Natur. Hist. Soc. 1855 — 1850, pag. 26, tab. 5, sec. Moore 1. c. • — Unterstes Segmentpaar des sterilen Blatt- abschnittes verlängert, länglich, fiedertheilig und dadurch dem oberen Theile der sterilen Spreite ähnlich, letztere daher dreizählig. Diese Form führt in gewissem Sinne schon zu den folgenden Monstrositäten hinüber und Milde hat sie zuerst auch als Monstrosität beschrieben und abgebildet (Nova Acta XXVI. 2, pag. 662, Taf. 48, Fig. 137). — Schlesien: Keuliger Buch- berg im Isergebirge (Milde, a. a. 0.). — Prov. Brandenburg: Driesen (Milde, 1. c. 06 0- — Kärnthen: Am Kolben bei Eberndorf (Fächer u. Jabornegg, Fl. v. K. I. 99). — Ich besitze ein unter Umständen hierher zu ziehendes Exemplar aus der Kl. Schneegrube im Riesengebirge, bei welchem das eine Basalsegment der sterilen Spreite in einen dem ganzen Abschnitte gleichen , ca. 3 cm langen , fiedertheiligen Abschnitt vergrössert ist, bei dem übrigens auch die untersten Aestc des fertilen Abschnittes abnorm vergrössert sind, ähnlich wie in der citirten Figur Milde's. Monstrositjiteu*) sind bei Botrychium Lunaria keine gerade allzu seltene Erscheinung. Mir liegen in meiner Sammlung die folgenden (!) vor, denen ich einige von Roeper und Milde beschriebene anreihe. a. Monstrositäten des sterilen Blatttheiles. 1) Die sonst unveränderten Segmente (vorzüglich die basalen) tragen an ihrem Rande vereinzelte Sporangien. Häufigste, an allen Standorten gelegentlich zu beobachtende Form. 2) Mehrere Sporangien sitzen gruppenweise am Rande eines unter diesen Verhältnissen verschmälerten Läppchens der var. subincisa, oder die forma nor- malis bildet an den solche Sporangiengruppen tragenden Segmenten solche Läppchen als ersten Grad einer weitergehenden Verzweigung aus: Schneckenberg bei Jena! 3) Das eine basale Segment ist mit seinem Scheitel vollständig in einen kleinen fertilen Rispenast, einem solchen des fruchtbaren Blattabschnittes gleich, umgewandelt; andere fast oder völlig unveränderte basale Segmente tragen ver- einzelte Sporangien oder Sporangiengruppen : Driesen in der Provinz Brandenburg 1 Vgl. auch Goebel, a. a. 0. Fig. A, B. 4) Eines der basalen Segmente trägt an seinem Innenrande einen ca. 47^ cm (Stiel 3 cm) langen, einfach -fiederschnittigen, fertilen Zweig, ist aber im Uebrigen unverändert: Heiligenstadt in Kärnthen! 5) Eines der basalen Segmente ist vollständig in einen fertilen Blattzweig umgewandelt: Heiligenstadt in Kärnthen (nur am untersten Zweige 2. Ordnung macht sich noch ein kleiner Theil der sterilen Spreite bemerkbar, ähnlich der Fig. c bei Goebel, a. a. 0.)! Driesen! *) Vgl. Roeper, in Bot. Zeit. 1859, S. 258. Milde, in Nova Acta XXVL pag. 6(i2. Goebel, in Schenk's Handb. d. Bot. III. 111. 560 ()) Beide Basalsegmente sind in einen fertilen Zweig umgewandelt, der eine mit geringen Spreitenresten : Himmeldankberg in der Ehön! 7) Das basale Segmontpaar sowie das dritte und vierte Paar tragen einzelne Sporangiengruppen und sind dementsprechend schwach verändert, dagegen ist jedes Segment des zweiten Paares vollständig in einen 3 resp. 4^4 cm langen fertilen Zweig umgewandelt : Grunewald bei Berlin ! 8) Der sterile Blatttheil ist in seiner oberen Hälfte unter Beibehaltung noch zweier nur theilweise metamorphosirter Segmente in einen fertilen Spreitentheil umgewandelt: EoUberge bei Berlin, nach Eoeper, a. a. 0. Taf. 12, Fig. 29. . 9) Der sterile Blatttheil ist bis fast zu seiner Basis gegabelt : Eiesengebirge und Provinz Brandenburg (Driesen), nach Milde, a. a. 0. 663, Taf. 48, Fig. i:i6. Vgl. ferner unter No. 22. b. Monstrositäten des fertilen Blatttheiles. 10) Die beiden unteren Zweige 1. Ordnung sind auffallend vergrössert und reicher verzweigt, der ganze fertile Abschnitt erscheint daher fast dreizählig: Grune- wald bei Berlin! 11) Der fertile Abschnitt ist etwa in Vg seiner Höhe in einen schwächeren 4'/, cm und stärkeren 6 cm langen Ast gegabelt: Leipzig! 12) Der 8 cm lange fertile Abschnitt trägt 1 cm über dem Grunde seines 5 cm langen Stieles einen kurzen (1 cm) normal fertilen Seitenzweig: Sohneckenberg bei Jena! 18) Die Spitze des fertilen Abschnittes trägt beiderseits normale sterile Segmente: Driesen, nach Milde, a. a. 0. 663, Taf. 48, Fig. 132. 14) Die Spitze des fertilen Abschnittes trägt einseitig sterile Segmente: Driesen, nach Milde, a. a. 0. Fig. 134. 15) Der fertile Abschnitt trägt vereinzelt sterile Segmente: Fuchsberge bei Berlin! 16) Die mit Sporangien reich besetzten Zweige des fertilen Abschnittes sind alle mehr oder weniger blattartig verbreitert: Geisa in der Ehön! 17) An Stelle des fertilen Abschnittes steht in ganz normaler Weise ein steriler, welcher an seinen Segmenten nur hie und da Sporangien trägt: Eeinerz in Schlesien, nach Milde, a. a. 0. 663. 18) An Stelle des fertilen Abschnittes steht in normaler Weise ein steriler Blatttheil ohne Spur von Sporangienbildung : Eostock, nach Eoeper, a. a. 0. 261 Taf. 12, Fig. .30. c. Abnorme Sprossungen. 19) Zwischen dem (14 cm langen) normal fertilen und sterilen Abschnitte sprossen aus der Basis des letzteren noch zwei gabelig divergirende fertile Ab- schnitte (resp. ein an seiner ürsprungsstelle bereits gegabelter zweiter fertiler Blatt- theil) von 67., und 9 cm Länge hervor: St. Jakob in Ahrn im Pusterthale Tirols! 20) „Zwei bis vier gleich lange Fruchtrispen entspringen aus einem und dem- selben Punkte" (Milde, a. a. 0. 664). 21) Ein zweiter fertiler Blatttheil entspringt aus der Mittelrippe des sterilen Abschnittes (Milde, a. a. 0. 664). 22) „Die Pflanze trägt 3 Fruchtrispen, aber keine Spur von einem sterilen Wedel, die unterste Eispe ist offenbar der ganz fruchtbar gewordene sterile Wedel- theil": Driesen, nach Milde, a. a. 0. 663. 561 Botnchium Liinaria wächst auf nicht zu feuchten kurzrasigen Wiesen , son- nigen Triften, grasigen Berglehnen und Feldrainen, kurzrasigen Waldplätzen, auf Haideplätzen etc., auf allen Bodenarten, aber (wie es scheint) mit Vorliebe auf kalkhaltigem Boden, im Gebirge bis über SOOü' (Schweiz). Es findet sich durch unser ganzes Gebiet, in vielen Gegenden jedoch sehr zerstreut, an seinen Stand- orten bisweilen nur vereinzelt, oft aber auch in grosser Menge und nach Jahr- gängen oft unbeständig und in Zahl wechselnd, was von localen Witterungsverhält- nissen in Verbindung mit der langsamen Blattentwickelung abhängig sein mag. Die Sporenreife fällt von Juni bis August. Provinz Preussen: Zerstreut in den Kreisen Meniel (zwischen Löbarten und Dautzkurr-Narmund), Gumbinnen (Szemlauken an der Angerapp, Plickener Schlangenberg), Goldap (Jörkischken) , Lyck (in der Dallnitz, Milchbuder Forst, Sehlosswald, Baranner Forst am grossen Tatarensee, Taraszewska Gora bei Imionken — Sanio, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 22, XXV. 64), Neiden- burg (Baldener Wald), Allenstein (Redigkeinen, Tafelbuder Haide, Försterei Kronau), Osterode (Faltiankon zwischen dem Kleinen und Tharden-See, Schonung zwischen Grasnitz und dem Puppeck -Bruch), Heilsberg (im nordöstlichen Theile oft vor- kommend, bei Heilsberg, Eumau, Stabunken, Launau, Blankensee, Sperwatten etc.), Braunsberg (Huntenberg, zwischen Wagten und Wormditt), Elbing (Grünauer Wüsten, Wald zwischen Conradswalde und Louisenthal (Schrift, d. naturf. Gesellsch. Danzig VI. 2, p. 154), Neustadt (zwischen KöUe und Steinkrug, Strand zwischen Glettkau und Zoppot; nach KlinggräfF, in Schriften d. naturf. Ges. Danzig VI. ], pag. 23 im Kreise nicht selten), Carthaus (zwischen Pottengowo und Kaminitza- mühl; nach Schrift, d. naturf. Ges. Danzig VI. ], pag. 228 u. 3, pag. 80 l)ei Tuchom und Lappalitz), Stargard (Rieselwiesen bei Schwarzwasser und umliegende Wälder — ebenda VI. 3, pag. 109), Graudenz (Festungsmauern und zwischen Graudenz und Parskau), Schwetz (Johannisberger Holz — Schrift, d. naturf. Ges. Danzig VI. 3, pag. 198), Kulm (zwischen Stolno und Kl.-Zyste, zwischen Kielp und Plutowo auf dem Weichselberg und in den Parowen. zwischen Unislaw und Damerau), Tuchel (bei Tuchel — Schrift, d. naturf. Ges. Danzig VI. 1, pag. 41), Konitz (Schlochauer Chaussee bei Konitz — Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VI. 307), Flatow (Kl,-Lutauer See, zwischen Prützenwalde und Landeck, zwischen Landeck und Kappe am Dobrinka-Üfer, zwischen Hammer und DoUnik an der Glumia, Forstrevier Zakrzewo, zwischen Hammermühle und Dorotheenhof, zwischen Wordel und Camin, zwischen Skarpi und Zahn, zwischen Kl.-Zirkwitz und Gr.-Lossburg), Deutsch-Krone (Lebehnke, Jasti'ow, Zippnow, Tütz, Schleppe, Belauf Hahnfier! Schulzsee bei Machlin). Alle nicht schon bezeichneten Fundorte nach Schriften der physikal.-ökonom. Ges. zu Königsberg 1873 — 1885). — Pommern: Drägerbruch bei Callies! Schwarze Berge bei Cöslin! Chausseegräben zwischen Ankerholz und Forsthaus Garvatine (Lützow, in Schrift, d. naturf. Ges. Danzig VI. 2, pag. 231). Auf dem Dars bei Prerow, bei Demmin, Greifswald (Exercirplatz, Meierei), Neu-Elmenhorst bei Stral- sund (Ross, in Verh. d. bot, Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. S. XXII). Lassan (Papenberg — Fischer. Verzeichn. d. Gefässpfl. Neuvorpommerns 7). Auf Wollin beim Swinhöft, auf den Swantuser Dünen (Lucas, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. II. 07). Auf Rügen auf den Höhen an der Wamper Wiek, Stubnitz (Fischer, a. a. 0.) ; Strandgebiet von Sellin! Nach Zabel (citirt bei Ross, a. a. 0.) nicht selten. — Mecklenburg: Nach BoU (Archiv d. Ver. d. Freunde d, Naturg. in M. XIV. 328) weit verbreitet, auch in den Düneukessoln bei Warnemünde. Bei Schwerin an der LuiMsscM. l'.inii'fliir.Zf'ii. ;^,fj 562 Ludvvigsluster Chaussee, hinter Krebsförden, bei Holtliuscn (Blande, Uebersicht d. Phan. Schw. S7). Bei Eostock nicht selten (Fisch u. Krause, Fl. v. E. 34). — Holstein: Kiel (Westensee auf der Höhe bei Wroh, Sandkrug, Wissenberg — Hennings, in Schrift, d. naturw. Ver. f. Schl.-H. II. 2ÜG). — Schleswig: Nymtofte bei Greenaa (Sander, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VI. 232). Starup bei Gadersleben, Frörup bei Flensburg (Prahl, ebenda XIV. 149). — Oldenburg: Nach Böckel (Crypt. Gefässpfl. 14) bei Dötlingen und Hude. — Bremen: Zwischen Gröpelingen und Oslebshausen (Buchenau, Fl. v. B. 274). — Hannover: Ostfrie- sische Inseln (Westende von Langeoog, Kiebitzdelle auf Borkum! beim Erlen- wäldchen auf Norderney — Buchenau, Fl. d. 0. I. 167; desgl. Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen IV. 240, 257 ; V. 520). Camper Abhänge bei Stade (Alpers, in Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen IV. 380). Neu -Elba bei Lüneburg, Klatschbüsche bei Gifhorn, Kronsberg bei Uten (Stein vorth, Progr. d. Johanneums Lüneburg lSt)4, S. 21). Hannover (Thurmberg über Nenndorf, Abhänge des Leineufers bei Euthe, Limmer Steinbrüche — Holle, Fl. v. H. 18). Im Todtenthale bei Hohenstein aut dem Süntel (Soltmann, in Deutsche bot. Monatsschr. 1885, S. 29). Göttingen (Hain- berg, Meensen, Kl.-Leiigden , Waake, Lieth bei Bovenden, Höheberg, Meissner, Frankenhausen, Ludenbach, Berlepsch, zwischen dem Hansteine und hohen Gandern, zwischen Teistungenburg und Wehndo — Nöldecke, Fl. Goett. 120, mit Einschluss benachbarter hessischer etc. Gebiete). — Braunschweig: Nur im Elm (Bertram, Fl. V. B. 272). — Harz: Am Pfauenteieh bei Clausthal, bei Elbingerode, Eübelaud, Hüttenrode, Treseburg, Thiergarten und Eegenstein bei Blankenburg! Neustadt, Osterode (Hampe, Fl. Hercyn. 330). — Prov. Sachsen und Anhalt: Seehausen (an der Chaussee nach Arendsen, besonders zwischen dem Tannenkrug und Leppin — Matz, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIX. 57); bei Chörau und Gnadau (^Eother, ebenda VII. 70); Eand der Güscner Forst bei Genthin (Meyerholz, in Deutsche bot. Monatsschr. IL 95). Magdeburg (Eammstedt — Ascherson, Verzoichn. d. Pfl. M. 131). — Prov. Brandenburg: Zerstreut (Ascherson, Fl. d. Pr. Br. 905). Potsdam (Chaussee diesseits Neu-Geltow, Karlsberg, Brauhausberg), Spandau (nord- östlich von Picheisberg, Grunewald beim Saugarten! am See nördlich von Saat- winkel), Nauen (Grosse faule Lake beim Finkenkrug, Bredower Forsthaus !), Berlin (Fuchsberge! Gesundbrunnen, Eehberge, Jungfernhaide, Charlottenburg, Lankwitz, EoUberge), Köpenick (Eüdersdorfer Kalkberge) und W^rietzon — nach Ascherson, Verzeichn. d. Phan. Berlins 195. Tegel! Spremberg (am Spreedamm!). Weggen- busch bei Lychen! Templin! (Nach Peck, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VIII. 'A'i an, der Ahrensdorfer Hütung, Zehdenick). Driesen! Arnswalde (Chaussee zwischen Eeetz und der Pamminer Mühle) und Friedberg (Sanddüne bei Gurkow — Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 210); um Arnswalde — nach Warnstorf (ebenda XIII. 39) sehr verbreitet am Stawin-See, am Judenberg, Weg nach Petznick vor Vorwerk Bonin, hinter der Walkmühle, am Holzseo vor Schlagenthin; nach Paeske (ebenda XVI. 41) bei Beerenberg. Berlinicben (Chaussee nacli Bernstein) und Neurujjpin (Eand der Kiefernschonung zwischen Neumühle und Krangen, zwischen Molchow und Stendenitz — Warnstorf, ebenda XXIII. 119; XXIV. 14S). Brautstein bei Lübeln, Hitzacker, Höbeck, Gadow bei Lenzen (Potonie, ebenda XXIII. 159, XXIV. 179). Drebkau (Gr.-Döbern) und Liberose (Heilbrunner Ecke, Kl.-Behlower Teich — Ascherson, ebenda XXI. 142). Wiese am Zahrt bei Treuen- brietzen (Panckert, ebenda IL 24). Altdöbern ; Feldraine hinter Kl.-.Iauer, auf dem Laas, zwischen Chransdorf und der Neuen Mühle, bei Schölnitz, Kasel; Drebkau :>6H Leutbeu, Öenftenbcr.i;' (Holla, ol>onila 111. IV. Sit). Menz (Borge bei Schönerniark und Gransee, Weg von Ranschendorf nach Königsstädt — Winter, ebenda XII. 36). Bei Woldenberg und auf einer Dragewiese bei Buchthal (Potonie, ebenda XXVI. 53). Um Luckau (nach Bohnstedt, Fl. Luccav. 85) bei Uckro. — Prov. Posen: Bei Meseritz! — Schlesien: Zerstreut im Vor- und Hochgebirge, weit seltener noch in der Ebene. Hoyerswerda, keuliger Buchberg im Isergebirge, Niesky, Görlitz, (Rothstein! Landeskroiie, Hennersdorf, Haseberg bei Rauscha), Grünberg (Damrauer Berge), Glogau (Gurkaucr Berge), Sprottau (Hochwald, Quaritzer Bruch), Bunzlau (Badeplatz, Tillendorfer Ziegelei, Doberau, Kromnitz, Wiesau, Neuschönfeld), Oels, Breslau (zwischen Trebnitz und Droschen, Schlottauer Wald, Paschkerwitzer Sand- i)erg, Hennigsdorf, Koberwitz, (ir.-Tinz), Striegau (Georgenberg), Nimptsch (vor Jordansmühl), Strchlen (Marienberg), Frankenstein, Carlsruhe, Rosenberg, Oppeln (Winow, Nied. Ellguter Kalkberg am Annaberge), Ujest, Kosel (Gnadenfeld), Ratibor (Obora — Fiek, Fl. v. Schi. 547); Kleine Schneegrube im Riesengebirge! Wolken- brust bei Habelsehwerdt! Nieder-Moys bei Löwenberg! Herrleinsbcrg und Langen- berg bei Langenbielau ! Nach v. Uechtritz (Ber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1884, S. :^41 und 1885, S. 276): Gleiwitz (Labander Wald), Kontopp (zwischen Josefshof und Schwenten, am Schlawa-See), zwischen Ober -Reichenbach und Mengelsdorf, Lüben (Krummlinde). — Galizien: Von der Ebene bis in die Krummholzregion zerstreut. Bei Zary, Dubie, Kobylany, Sokolniki, .Janow, Zboiska, am Sandberg, bei Winniki, auf den Alpen der Bukowina sehr selten (der Szebela, am Lukowa Brdo, bei Krynica), in den Pieninen. unter dem Giewont, am Czerwony Wierch, im Koscielisko-Thale (Knapp, Pfl. Gal. 9). Bei Skole zwischen Butywla und Korostow (Blocki, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1883, S. 39). — Ungarn und Siebenbürgen: Im Comitate Gömör bei Malnapataka (Csik, Mt. Pater — Borbäs, in Linnaea 42, pag. 210); Kis-Tugar im Neograder Comitate! Auf der Alpe Szarko, am See Zanoga und im Valenaka-Thale bei Szuszeny (Borbäs, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 793). Am Drozdavabergo bei Leskotz und auf dem Kozy chrbli in Ober- ungarn (Freyn, ebenda XXII. 354). Hammersdorf, Präsbe, Porcsesd , Arpascher und Fogaraseher Alpen, Galt, Heviz, Kronstadt, Königstein, Bucsecs, Piatra mare, Csukas, Theszla. Koron, Klausenburg, Keeskekö (Fuss, Transsilv. 7(53). — Croatien: In Bergwäldern und auf Bergwiesen nicht selten, besonders auf dem Velebit (Schlosser et Farkas-Vuk. Fl. croatica 1305. Neilreich, Vegetationsvorhältnisse Cr. 9). — Dalmatien: Auf dem Biokowo (Visiani, Fl. dalm. I. 43). — Mähren und Oesterreichisch -Schlesien: Nach Oborny (Fl. v. 31. u. Oesterr.-Schl. 79) zer- streut; auf den Polauer Bergen, bei Namiest, um Trebitsch, im Granitzthale bei Znaim, bei Brunn (im Schreibwald, Gureiner Berg, Adamsthal. Ruine Buchlau), Poppitzer Waldungen und Karlswald bei Iglau, auf dem Javornik bei Wehrnsdorf, dem Kotouc bei Stramberg und dem Steinberge bei Neutitschein. Im ganzen Ver- laufe des mährischen Gesenkes etc.: Brünnelhaide, Kessel! Fuhruuuinsstein, Alt- vater, Horizontalweg, Peterstein, Janowitzer Haide u. a. 0., so auch am Bürgersteige bei Mährisch-Schönberg, Gräfenberg, auf dem Tul, der grossen Czantory und Lissa- Hora, bei Friedland, Teplitz, Freudenthal, Raase, Spachendorf, Benisch, Jägern- dorf, Freiwaldau, Friedeberg, Mösnig, Kronsdorf, Karlsthal, Karlsbrman, Kl.-Mohrau, Rottalowitz. Nach Pormänek (Oesterr. bot. Zeitschr. 1885, S. 158) auch bei Neu- stadtl, Wlachowitz und Frischau. — Böhmen: Nach Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. B. 12, 699 hie und da um Pi'ag, Jungbunzlau. Weisswasser, Hirschberg, Niemes, Böhmisch-Aicha, im Jeschkengebirge bei Reichonberg, Nixdorf. Rumburg, Turnau, 36* 564 Hohenelbe, Trautenau, im Eiesengebirg^e (Schneegrube, Eiesengruiui, Xesselkoppe), Schlossberg bei Landskron, Hermanmestec, Podebrad, Niniburg, Geltsch, Schluckenau, an den Abhängen des Erzgebirges (Geiersburg bei Teplitz, Osseg, Eothenhaus. Schlackenwerth) , Tepl, Krumau, Budweis. Bei Deutschbrod, Chotebor, Policka, Gastorf, Eeichstadt, ana Kleis bei Haida, bei Pribram , Eger, Strakenic, Pisek, Euine Klingenberg, Aussergefikl am Böhmer Walde, Lagau. unter dem Kokels- hegor im Blanskerwalde, Neuhaus. Ferner bei Braunau, Eakowitz und Chudenic (Celakovsky, in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. J883, S. 6). Pardubic, Steinschönauer Berg, zwischen Kacice und Celechovice , zwischen Lomnic und Wittingau (ebenda 1885, S. 10), Lissa, Königgrätzer Wälder (ebenda 1886, S. 6 — die speciellen Angaben vgl. a. a. 0.). — Sachsen: Zerstreut. Zittau (Koitsche, Scheibenberg), Schönau (auf dem Eigen), Herrnhut (auf dem Kirchhofe, Gross- hennersdorf, Schönbrunner Spitzberg), Löbau (Beiwitz, zwischen Herwigsdorf und Kemnitz; — nach Wagner. Fl. d. Lübauer Berges im lü. Jahresber. d. Eealschule zu L. 1886, S. 87 am Fusse des Löbauer Berges), Bautzen (Guttau), Dresden (Priessnitzthal , Haide bei Klotzscha, Müglitzthal, bei Grossröhrsdorf). sächsische Schweiz (Gr. Winterberg), Tharandt (zwischen Dreikönigsschacht und Fördergers- dorf), Gottleuba (Oelsa), am Keilberg bei Oberwiesenthal, Annaberg (Galgenberg, Flössgraben, um die Bäuerin), Schöneck (vor Kottenheido), Oelsnitz (Tirschendorf), Plauen! (unterhall) Eöttis), Zwickau (Eeinsdorf), Chemnitz (Burkhardsdorf, Eöhrs- dorf), Penig (Hellmühle), Würzen (Leulitz — nach Wünsche, Fil. saxon. 21). Ferner am Geising bei Altenberg ! und am Bienitz bei Leipzig! — Bai er n: Nach Prantl (Excursionsfl. f. B. 29) in den Alpen verbreitet bis 2120 m (vgl. auch Sendtner, Veg. Südbair. 905); minder häufig auf der oberen Hochebene bei Memmingen, Benedictbeuern und Wolfratshausen ; auf der unteren Hochebene bei Dinkelscherben, München und Landshut; im Gebiete des bairischen Waldes verbreitet (hier nach Sendtner, Veg. d. bair. W. 393 bei Kirchdorf bei 2169' als höchstes Vorkommen); im Juragebiete um Eegensburg, Eichstätt, Dollnstein, Nürnberg: im Keupergebiete um Dinkelsbühl, Bamberg, Bayreuth, Schwandorf, Schweinfurt: im Buntsandstein- gebiete des Spessart selten; häufiger in der Ehön (nach Geheeb"s briefi. Mittheil, überall zerstreut; vgl. auch S. 560); in der Oberpfalz bei Maxdorf, in der mittleren Pfalz verbreitet. Ferner im Fichtelgebirge ! bei Hollfeld in Oberfranken ! Eain des Breitenberges bei Pfronten! — Thüringen: Jena (am Schneckenberg im Mühl- thale! hinter dem Luftschiff, im Zeitzgrund bei Eoda, Kahla — Bogenhard, Fl. v. J. 408). Bei Lehesten und Leutenberg (Wiefei, Deutsche bot. Monatsschr. L 155), Eudolstadt (Mörlaer Graben ! im Erhchsthale bei Moria, zwischen Schwarzburg und der Fasanerie und vor dem Kieslersteine bei Katzhütte! — Dufft, ebenda 167). Unter dem Meininger Schlosse zu Kranichfeld, bei Arnstadt (Gräfenroda, Bittstedt) und Erfurt (Alach am See, Willröder Forst, zwischen Schellroda und Eiechheim — Bse, Fl. V. Mittelthür. 344). Im Gothaer Gebiete (nach Georges, in Abhandl. d. Irmischia L 69) am rothen Steinbrucli, am Kl. Seeberg, bei Hohenkirchen, Georgen - thal, Ohrdruf (Scherershütte, ungeheures Thal), Oberhof und am Hörselberg. — Hessen: Nach Dosch und Scriba (Fl. d. Grossh. H. 31) sehr häufig um Darni- stadt, z. B. am Danmi der Woggswiese, im Wildpark bis Messel, in der Griesheimer, Eberstädter und Birkenbacher Tanne, auf der Bessunger Nachtweide, um den Kirchhof, am Dippelshof; längs der Bergstrasse, bei OfFenbach, Vilbel, Giessen, um Fussweg von Friedberg nach Okstadt. auf der Mossauer Höhe im Odenwald, l)ei Mannheim, Käfcrthal, Viernheim, im Taunus. In der Wcttcrau nach Euss (Uebersicht d. Gefässcrypt. d. W. 248) an den Niederrodenbacher Zechsteinbrüchen, \inweit des Wolfganges bei Hanau, im Grossauheimer Felde, Bieberer Steinbruch bei Offenbach, Babenhausen, Ahlersbach, Oberzell, Oberrad, Eifa im Vogelsberg, um Arheiligen, Grünberg etc. Im Nassauischen nach Rudio, Uebersicht d. Phan. V. N. 11^, an einzelnen Stellen im ganzen Gebiete; nach Becker (s. unten) auf der Montabaurer Höhe. — Westfalen: Zerstreut. Nach Berthold (Gefässcrypt. W. 22) im Siegen'schen selten; Minterbach, Charlottenthal bei Siegen; sehr häufig auf dem Hohenhenselbachskopf; um Winterberg, Zusehen, Brilon (am hinteren Drübel, Ratmerstein, Hasselborn); im Kreise Altena nicht selten; um Höxter, bei Bödexen, Bielefeld (besonders am Lutterbach); Senne in der Nähe des Bergzuges (z. B. Augustdorf), Brakel, Beverungen; bei Hamm am Galgenknapp, Ledde bei Tecklen- burg (auf dem Hupenberge, Kahlenberge) ; Münster (Station Dickeweib). Nach den Jahresber. d. westfäl. Provinzialver. f. Wissensch. u. Kunst zu Münster ferner bei Liesborn (HI. 128); Giebel wald im Schneethal, Albersloh und Bauerschaft Rummeler (VHI. 186); Altastenberg , Lotte, Velmerstoet (XIV. 23). — Rhein- provinz: Nach Becker (Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Rheinl. XXXIV. 99) ziemlich verbreitet, meist aber vereinzelt: Gerolstein, Wolfersthai bei Ochtendung, Linz , Ippendorf bei Bonn , Roderberg bei Rolandseck , Prüm , Eupen , Pleidt, Ehrenbreitenstein, Seeburg. Um Aachen (nach Förster, Fl. v. A. 422) bei Corneli- münster und Falkenburg. Im Regierungsbezirke Trier (nach Rosbach, Fl. v. T. IL 166) bei Trier rechts von der Aachener Strasse über der Stelle des früheren Pulverthurm-Waclithauses, Nordostrand des Sirzener Waldes, Höhe zwischen Lissingen und Birresborn, auf dem Mosenberg bei Manderscheid, bei Sivvenich, im Pfalzeler Walde, zwischen Quint und Föhren, bei Tarforst und in der Eifel, zwischen Saarbrücken und Blieskastel, zwischen Limbacli und Kirkel; zwischen Homburg, Neunkirchen und Saarbrücken; am Errensberg, Horngraben bei Manderscheid. — Luxemburg: Stoupich, Felsmühl bei Echternachl Hachiville (Koltz, Prodr. de la flore de L. IL 30). — Elsass-Lothringen: Metz, Saarburg, Pfalzburg, Bitsch; Vogesen (Godron, Fl. de Lorraine IL 464. Kirschleger, Fl. Vogeso-Rhenane IL 274). — Baden: Nach Doli (Fl. v. B. I. 50) am Bodensee auf dem Heiligenberg, bei Salem (Hohenbodman), Airach, Schloss Bodman, Ludwigshafen gegenüber; im Juragebiete zwischen Stühlingen und Wellendingen häufig; im Schwarzwald u. a. auf dem Blauen und Beleben, in der Freiburger Gegend auf dem Hirzenberg am Weg ins Immenthal, auf dem Schönberg, auf dem Bellen bei Kirchhöfen und auf deui Hebe- sack, bei Herrenwies häufig! im Gunzenbacher Thälchen bei Baden; auf den Schellinger Wiesen im Kaiserstuhl, bei Niederbühl, Carlsruhe (Rand des Hardt- waldes, am Hauacker, auf dem Thurmberge), bei Schwetzingen (Eiskeller, rothes Loch am Relaishause, zwischen Käferthal, Virnheim und Sanddorf), bei Heidelberg (Nussloch, auf dem HeiUgenberg und der Eugelswiese, Eingang ins Scbricsheimer Thal, Weinheim), bei Pforzheim und auf Siebeneichen bei Büchenbronn, bei Wert- heim (Michelried). Nach den Mittheil. d. bot. Ver. f. d. Kr. Freiburg (18S2, S. 23 u. 29) ferner um Hofsgrund und auf dem „Knie" zwischen der Dürrheim-Marbacher Strasse und Villingen. Buchberg bei den Donauquellen ! — Württemberg: Nach Martens und Kemmler (Fl. v. W. 752) im Unterlande bei Rottenburg, Ergenzingen, Tübingen (Fuss des Oesterberges), Waldhausen, Bebenhausen, Herrenberg, Stutt- gart (Bopser, Hasenberg), Ludwigsburg (Eglosheim), Vaichingen, Kleebronn, Ell- wangen (Allraannsweiler) , Bergbronn , Schönthal ; im Schwarzwalde am obercMi Wege von Calw nach Hirsau, bei Herrenalb; in der Alb am Bussen, bei Zwiefalten, 56() Ehingen, Blaubeuern, Steingebronn , Heidenheini , Mössingen, Off'enhausen, Eeut- lingen (Ursulaberg), Eningen (Mägdleinfels), Urach (Mengen, Eichhalde, Glemser Hochwicseu. Dettinger Eossberg), Schopflocher Torfgrube, Neuffen; in Oberschwaben bei Wangen. Wolfegg, Ravensburg, Aitracb, Eoth. Buchau, Ulnier Eied. Eisenharz bei Isny! — Schweiz: Nach BernouUi (Gefässcrypt. d. Schw. 62) auf Weiden des Jura (vgl. auch Babey, Flore jurassienne IV. oö2) und der Alpen bis zu 7000' häufig, selbst bis über SOOO' gehend (z. B. am Eiffel) ; steigt seltener in die Ebene hinab, z. B. bei Bern im Grauholz, bei Diessenhofen. Im Beruer Oberlande nach Eischer (Verzeichn. d. Gefässpfl. d. B. 0. 185) stellenweise häufig, z. B. Engstlenalp, oberhalb Wengeu, Gümmelen bei Murren, Schynige Platte. Im Aargau nach Mühl- berg (Fl. d. A. 20.5) selten: Litzibuch bei Bremgarten, Born, Westabhang des Engelbergs! Frohburg, Farnsburg, Burg bei Lostorf. Schafmatt, Geisfluh, oberhalb Kienberg, Densbürer Strichen, Egg, Gislifluh, Frauenwald. — Tirol: In Vorarl- berg bei Bregenz am Hacken gemein; Fend; Zirler Bergmähder; Sonnenburg bei Innsbruck und Hügel nächst dem Viller See; Zillerthal (in der Nähe der Alpen, Fuss der hohen Schwarzach) ; Kitzbüchl (Alpenwiesen am Hörn); Pusterthal (Wels- berg, Hofalpe, Gösnitz, Alpe Zütterfeld imd weisse Wand bei Lienz; Wiesenraine bei St. Jakob in Ahrn bis auf die Alpen!): Brixen; Wormser Joch (zwischen Santa Maria und den Bädern von Bormio auf lombardischem Gebiete; Val TeUina bei den Bädern von Bormio!): Voralpen im Vintschgau, Sulden; Meran (Josephberger Alpe — nach Entleutner, deutsche bot. Monatsschr. IV. 119, auch Spronseralpen Vellauer Alm, Muttspitze, Videgg); auf dem Jaulen im Passeyer; Gantkofl; bei Bozen am Eitten (Pipperer bei Klobenstein! EittnerHorn! Hornalpe); Gebirge bei Salurn und Margreid : Schiern ! und Seiseralpe (nach Milde. Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 12, an grasigen Stellen der letzteren nicht selten); Trient (Monte Gazza. Bondone); Eoveredo; Monte Baldo (ai Lavaci und Plan delle Cenere). Vgl. Haus- mann, Fl. v. T. 1035. Ferner bei Prax! Kalserthal bei Windischmatrei ! Peller! Trins im Schnitzthale (unweit Padaster)! Val di Non! Val di Bresimo! Arzbach- thal nahe der Alpe am Eosenjoch (Leithe, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1885, S. 129). — Salzburg: Nach Toepffer (Deutsche bot. Monatsschr. III. 40) bei Gastein auf allen Alpenvviesen nicht selten. Kolügrabenbach im Böcksteiner Thale bei Gastein! — Kärnthen: Nach Fächer und Jabornegg (Fl. v. K. I. 99) auf den Alpen häufiger als tiefer an den Bergen. Satnitz ; um St. Paul im Lavantthale und an der Goding bis auf die Koralm (Steinschober der Koralpe !) ; Alpen der Flatnitz und Eeichenau ; Maltaberger Almwiesen, namentlich auf der Loiblspitze; Malnitz auf Hochtriften, Alpen um Fragant, auf der Sallacli bei Tillen, Sagritzer Alpen, Gipfel des Mochar, Heiligenblut, Albitzen, Sauleiten, Pasterze, Frohn- und Luggauer Alpen, beim Wirthshaus in der Plöcken, Weissbriach, Kanalthal, Bleiberg, Kotschna und beim BahauzimLoiblzuge; Petzenalpe! Heiligenstadt! — Steiermark: Grazer Schloss- berg! Felsen zwischen Kapellen und Neuberg bei Mürzzuschlag ! Nach Maly (Fl. styr. 153) in der Eagnitz und auf Alpen und Voralpen in Obersteier. — Ober- österreich: Wels! Nach Steininger (Oesterr. bot. Zeitschr. 1881, S. 138) auf der Boden wies nicht selten. — Nie der Österreich: Nach Neilreich (Fl. v. N. 21 u. Nachtr. 4) in der Umgebung Wiens selten am Hermannskogel und Kahlenberg, bei St. Andrä, auf der Türkenschanze, der Hohen Wand und der Jägerwiese bei Baden. Häufiger im oberen Donauthale von Langenlois über Krems und Mautern bis Melk (Ruine Zelking). Am häufigsten auf Kalkvoralpen auf der Ganswiese, Knofelebene, Heuplagge, am Sattel und am Waxriegel des Schneeberges im HöUenthale, am 567 (irüiiscliacher, am Schlangcnwego der Raxalpe, auf der Reisalpe bei Lilieufeld, nächst der Kernbaueralpe am GöUer, am Fasse des Oetschers bei Lackenhof, am Buchberge und auf der Ginseihöhe bei Scheibbs, am Dürnstein. Auf dem Hamean- berg bei Neuwaldegg, bei Inzersdorf im Bezirksamte Herzogenburg, auf dem Jauer- ling und bei Gföhl. Bei Göttwang! Nach Beck (Fl. v. Hernstein 255) im Helenen- thal bei Baden, am Dehler, Unterberg, Handlesberg, sowie auf allen Wiesen der Krummholz- und höheren Voralpenregion des Schneeberges. Nach Woloszczak (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XXH. 661) im Kronabetgraben des Wechsels. Geographische Verbreitung: Europa; Island. Kleinasien, Persien, Hima- laja, Sibirien, Kamtschatka. Nordamerika südwärts bis in die Rocky Mountains; Patagonien. Südöstliches Neuholland und Tasmanien. 58. B. lauceolatum Angström, Botaniska Notiser 1854, pag. 68; 1866, pag. 36. Blätter jährlich einzeln erscheinend, kahl, in der Knospe spiralig- mehrzeilig, ihr Stiel mit 2 Fibrovasalsträngen , der dünn -fleischige sterile, beiderseits Spaltöffnungen führende Abschnitt eiförmig bis eiförmig -deltoidisch, spitz, einfach- bis doppelt -fiedertheiiig, seine zu 3 — 4 Paar vorhandenen lanzettlichen bis länglich -lanzettlichen, spitzen Primärsegmente gesägt bis fiedertheiiig mit lanzettlichen bis länglichen, ganzrandigen bis gesägten Secundärsegmenten. Nervatio Sphenopteridis. Pertiler, kurz gestielter Abschnitt dem Ende des Blattstieles bis fast am Grunde der sterilen Spreite entspringend, letztere nur Avenig überragend oder selbst kürzer, zwei- bis dreifach fiederschnittig. — Fig. 179. Synonyme: Botrychium lanceolatum Angström, 1. c. — Mlde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 674, T60; Botau. Zeit. 1858, S. 6'J u. 1865, S. 155; Sporenpfl. 86: Fil. Europ. 197; Monogr. Botrych. 1. c. 132 (Separatabdr. 78). — Prantl, Ber. d. deutsch, bot. Ges. I. MS: Jahrb. d. bot. Gart. Berlin IH. 336. Osmunda lanceolata Gmelin, in Nov. Comment. Acad. Petropol. XII. (1768), pag. 516. Botrychium matricariaefolium Fries, Summa vegetabil. 252, non AI. Br. — Hartmann, Fl. scandin. edit. 5. Botrychium palmatum Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 1. c. 43. Botrychium rutaceum ß tripartitum et y lanceolatum Moore, Index Filicum 211. — Hooker et Baker, Syn. Filic. 447. Botrychium rutaceum ß tripartitum Ledebour, Fl. rossica IV. 505. Abbildungen: Gmelin, a. a. 0. Taf. 11, Fig. 2. — Flora danica, tab, 18, tigura dextra (als Osmunda Lunaria). — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, tab. 51, fig. 178—181 et tab. 55, fig. 4. Rhizom im Wesentlichen wie bei B. Lunaria (S. 556), wie es scheint äusserst selten verzweigt. Blätter jährlich einzeln er- scheinend, ca. 6— 23 cm lang, fleischig, vöUig kahl, gelblichgrüu, 568 Fk. 179. ^' etwas glänzend, in der Knospe spiralig- raehrz eilig und nur mit dem Stiele aufrecht, die beiden Abschnitte der Spreite verticai herab- gebogen und schürzenartig dem Stiele anliegend. Blattstiel 5 V2 — 18 cm lang und stets vielfach länger als die Spreite, am Grunde von dem braunen, trockenhäutigen, zerschlitzten Scheidenreste des vorjährigen Blattes umhüllt, mit Ausnahme an der In- sertion der ganzen Länge nach mit 2 Fibro- vasalsträngen. Steriler Blattabschnitt dünn- fleischig (getrocknet bisweilen schwach durch- scheinend), beiderseits mit Spaltölfnuugen, ca. 1 — 4\/2 cm lang und 1 — 6 cm breit, eiförmig bis breit- oder deltoidisch- eiförmig, spitz, bei kleineren Exemplaren nur fiedertheilig, bei grösseren fiedertheilig-tiederspaltig bis doppelt- fiedertheilig. Primärsegmente jederseits zu 3 bis 4, gegen- bis wechselständig, alle spitz- winkelig-aufrecht-abstehend oder das unterste gegenständige Paar fast rechtwinkelig -ab- stehend und dann gewöhnlich bogig aufwärts gekrümmt, alle meist locker gestellt, selten (bei üppigen Pflanzen) bis zu gegenseitiger Berührung genähert, die untersten 8 — 32 mm lang und 2 — 15 mm breit, aus verschmälertem Grunde lanzettlich bis länglich -lanzettlich, spitz, bei den kleinsten Pflanzen nur ein- geschnitten-gesägt, bei den grösseren nur am Grunde gelappt bis zuletzt fiederspaltig bis liedertheilig mit bis 4 Paaren an Grösse rasch abnehmender, lanzettlicher bis länglicher, fast ganzrandiger bis gesägter, spitzer bis stumpf- licher oder selten fast abgerundeter, auf der abwärts gekehrten Seite kräftiger entwickelter oder bisweilen auch allein vorhandener Secun- därsegmente ; die folgenden Primärsegmente rasch an Grösse abnehmend, meist länglich bis schmal -länglich, spitz, aus in der abwärts Botrychium lauceo latumAngstr. Grösstes Exemplar der in meiner , , , ^^..^o, \ . ' 1 .1 ^^ Sammlung befindlichen ^^e^^^hrten Hälfte bogig verschmälertem, ganz- Pflanzen aus Tirol (Val di sandigem Grunde an der Rhachis ziemlich Non); natürl. Grösse. breit herablaufend, sonst nur gesägt bis ein- 569 gescliiiitten-gesäg't oder bei üppigen Pflanzen das auf das basale folgende Paar noch fiederspaltig mit ganzraudigen bis gesägten Ab- schnitten ; Zähne aller Segmente stark nach vorne gerichtet bis angedrückt oder gekrümmt, stumpf oder spitz. Nervatio Spheno- pteridis mit deutlichem Mittelnerven und catadromer Anordnung der Secundärnerven. Fertiler Abschnitt (Sporangienrispe) dem äussersten Ende des Blattstieles bis fast dem Grunde der sterilen Spreite ent- springend, ziemlich kurz bis sehr kurz (2 — 15 mm lang) gestielt imd den sterilen Abschnitt nur wenig (höchstens um die Hälfte) überragend oder selbst kürzer, von der Form des sterilen Blatt- theiles oder bei schwacher Entwickelung nur länglich -lanzettlich, zwei- bis dreifach - fiederschnittig. Sporangien gelb- bis leder- oder überreif rothbraun. Sporen wie bei ß. Lunaria (S. 558), aber die kleineren Exosporwarzen meist nur rundhch. Eine sehr charakteristische , durch die angegebenen Merkmale leicht unter- scheidbare aber dennoch oft verwechselte Art, welche zu den grössten Seltenheiten unseres Florengebietes zu zählen ist. Sie findet sich hier nur in Tirol: im Val dl Non, wo sie auf der in der Nachbarschaft von Cles gelegenen Alpe Malgazza im August 1S68 von Loss in der Höhe von 49S6' und in Gesellschaft von B. rutae- fohum , Lunaria und niatricariaefoliuin entdeckt Avurde! Dann nach Mittheilung Milde's (Monogr. Botrych. 1. c. 13.'!, Separatabdr. S. 79) in der Schweiz: in einem Gehölze unterhalb Pontresina im Oberengadin (nach Exemplaren in Boissier's Her- barium), ferner aus gleicher Quelle auf Grund Kunze'scher Exemplare am Col de Balme und Montblanc an der Grenze auf französischem Gebiete. Letztere drei Standorte bedürfen jedoch neuerer Nachforschung. Geographische Verbreitung: Scandinavien und nördliches Finnland; östUches Sibirien, Sacchalin; Unalaschka, Cleveland am Eriesee, Neu -England. 59. B, matricariaefolium A. Br. in Döirs Rheinischer Flora (1843), S. 24. Blätter jährlich einzeln entwickelt, kahl, in der Knospe spiralig- mehrzeilig, ihr bisweilen roth bis rothbraun angelaufener Stiel mit 2 Gefässbündeln, der dick- fleischige sterile, beiderseits Spaltöffnungen führende Abschnitt eiförmig bis länglich oder sehr selten rundlich bis fast deltoidisch, stumpf bis gestutzt, fiedertheilig bis doppelt- tiedertheilig, seine 2-6 Paare meist länglicher, stumpfer Primär- segmente sparsam gekerbt bis fiederspaltig oder fiedertheilig mit stumpfen bis gestutzten, ganzrandigen oder sparsam gekerbten Secundärsegmenten. Nervatio Sphenopteridis, sehr selten Sub-Cyclo- pteridis. Fertiler Abschnitt dem oberen Theile des Blattstieles entspringend, den sterilen nur wenig bis um die Hälfte über- 570 ragend und bisweilen selbst etwas kürzer, zwei- bis dreifach -fieder- schnittig. — Fig. 180. Synonyme*): Botrychium matiicariaefolium A. Br. 1. c. — Koch, Syn. Fl. Germ, editio'll. 972. — Milde, Monogr. d. deutseh. Ophioglossaceen S. 8; Nova Acta XXVI. 2, pag. (579 u. 761; Sporenpfl. 84; Fil. Europ. 195; Monogi-. Botrych. 1. c. 123 (Separatabdr. 69). — Prantl, in Bericht, d. deutsch, bot. Ges. I. ,S49; Jahrb. d. bot. Gart. Berlin HI. 336. Osmunda Lunaria y L. Flora suec. edit. 11. 369. Botrychium rutaceura Schkuhr, Krypt. Gew. I. 1.57 z. Th. — Willd. Spec. plantar. V. 62 (auf Grund seines Herbars zum Theil und mit Ausschluss des Syn. B. rutaceum Sw.). — Fries, Novit, fl. suec. 1814, pag. 16. — Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 44, excl. syn. Gmel. — Newraan, British Ferns pag. 322, 324. — Moore, Index Filicum 211, excl. ß et y. — Hooker et Baker, Syn. FiUc. 447, excl. var. (i. Osmunda rutacea Poir. Encycl. Suppl. IV. 232, partim. Botrychium Lunaria ß Wahleub. Fl. suec. IL 681. Botrychium Lunaria ß rutaceum Fries, Novit, fl. suec. 1828, pag. 289; et B. Lunaria C) rutaceura Fries, Summa veget. pag. 252 ex p. Botrychium Lunaria var. rutaceum Moore et Lindley, British Ferns sub tab. 5 1 A. — Moore, Nature printed british Ferns II. 324. Botrychium Lunaria var. incisa et rutaefolia Eoeper, Zur Flora Mecklenburgs, S. 111. Botrychium Lunaria var. matricariaefoHura Doli, Fl. d. Grossh. Baden I. 51. Botrychium Lunaria ß ramosum F. W. Schultz, in „PoUichia" XX. et XXI. 286. Botrychium simplex Hooker et Greville, Icones Filicum tab. 82, figura sinistra. Botrychium lanceolatum Euprecht. Symbolae ad histor. et geogr. plantar, rossicar. 101, partim. Botrychium tenellum Angström, in Botaniska Notiser 1854, pag. 69. Botrychium Eeuteri Payot, Catal. de Fougeres des environs du Montblanc, pag. 15. Botrycbium ramosum Ascherson, FI. d. Prov. Brandenburg, S. 906. V Osmunda ramosa Lara. Encycl. IV. 658. — ? Borckhausen, in Eömer's Archiv f. d. Bot. I. 3, pag. 8. Abbildungen: Eoeper, Zur Flora Mecklenburgs, Fig. 5—8. — Milde, in Nova Acta XXVL 2, tab. 51, fig. 182—188; tab. 52; tab. 5.5, fig. 5-8. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. tab. 155, fig. b. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 29. — Breutel. DeutschL Krypt. no. 94. — Schultz, FI. gall. et germ. exicc. no. 573. *) Bei der heillosen Verwirrung, welche bezügUch des Namens ,, Botrychium rutaceum" noch jetzt in vielen Floren herrscht, ziehe auch ich in Uebereinstimmung mit Milde den Braun'schen Namen vor. Nach Prioritätsgesetzen könnte nur der von Ascherson gewählte Namen ,,K. ramosum'' in Betracht kommen, wenn nicht die Osmunda ramosa von Eoth (1"8S). Lamarck (1796) und Borckhausen (1798) eine zweifelhafte Pflanze wäre (vgl. Milde, Monogr. 129 und Index Botrych. 1. c 516). Die folgende Synonymie nach Milde, dem das Verdienst gebührt, hier zuerst Ord- nung geschaft'en zu haben. 571 Fig. 180 Botrychium matricariaefoliiim A. Br. a — e Entwickelungsreibe aus der var. subintegra Milde (fig. a) in die Normalform Milde; f var. palmata Milde; g var. coraposita Milde, letztere Figur copirt nach Milde (Nova Acta XXVI. 2, tab. 51, fig. ISS). Die übrigen Figuren nach der Natur, alle in natürl. Grösse; aus e etwa 7s des Blattstieles fortgeschnitteu gedacht. 572 _ Rhizom im Wesentlichen wie bei B. Limaria (S. 556 u. Fig. 180). Blätter jährlich einzeln erscheinend, ca. 3^/2 — 20 cm lang, völlig kahl, starr (im getrockneten Zustande leicht zerbrechlich), gelblich- oder bisweilen auch bläulich-grün oder der untere Theil des Blatt- stieles roth bis rothbraun angelaufen, fettglänzend, in der Knospe spiralig -mehrzellig und nur mit den Spitzen beider Abschnitte hakig abwärts gebogen.*) Blattstiel ca. IV2 — 12 cm lang, häutig (besonders bei kräftigen kleineren Exemplaren) auffallend plump, mit Ausnahme an der Insertion von zwei Fibrovasalsträngen durchzogen und am Grunde von den trockenhäutigen braunen, zerschlitzten Scheiden- theilen abgestorbener Blätter umhüllt. Steriler Blattabschnitt dick- tleischig und beiderseits Spaltöffnungen führend, 1 — 4 cm lang und 0,8 — 2^/2 (bei var. composita bis 3) cm breit, eiförmig bis länglich oder sehr selten rundhch (Fig. 180 f) bis fast deltoidisch, stumpf bis gestutzt, fiedertheilig oder tiedertheilig-fiederspaltig bis doppelt- tiedertheilig, mit 2 — 6 Paaren Wechsel- oder meist gegenständiger, fast rechtwinkelig- bis aufrecht -abstehender, locker gestellter oder seltener bis zur Berührung genäherter, stumpfer Primärsegmente; letztere bei kleinen Formen bisweilen fast rhombisch, sonst länglich oder das unterste Paar eiförmig, sparsam gekerbt oder eingeschnitten- gekerbt bis fiederspaltig oder fiedertheilig mit in der Regel entfernt und aufrecht -abstehenden, linealischen bis länglichen oder bisweilen (bei var. palmata und composita) breit -keilförmigen, stumpfen bis gestutzten, ganzrandigen oder spärlich stumpf -gekerbten, selten (bei var. palmata und composita) vereinzelt fiederspaltigen Secundär- segmenten. Nervatio Sphenopteridis mit deutlichem Mittelnerven, nur bei den kleinsten einfachsten Formen der var. subintegra durch ündeutlichwerden des Mittelnerven fast Nervatio Cyclopteridis ent- wickelt. Fruchtbarer Blattabschnitt (Sporangienrispe) dem oberen Ende des Blattstieles entspringend (der sterile Abschnitt daher noch kurz gestielt — Fig. 180), meist verhältnissmässig kurz, selten lang (0,3—4,5 cm) gestielt, den sterilen Theil nur wenig oder bis zur Hälfte überragend (Fig. 180), bisweilen selbst etwas kürzer, zwei- bis dreifach- (nur bei jüngeren Pflanzen einfach-) fiederschnittig, länglich bis eiförmig oder durch starke Ent Wickelung des untersten Paares seiner Primärsegmente nicht selten deltoidisch -dreizählig und dann die beiden unteren Rispenzweige den übrigen Theil bis- weilen sogar überragend. Sporangien gelb- bis leder- und bei der *) Koeper, in Botan. Zeit. 1859, Taf. 12, Fig. 4—11. 573 Keife rothbraiin. Sporen wie bei B. Lunaria (S. 558), doch mit kleineren eckigen Exosporwarzen. Milde unterscheidet bei dieser Art als Varietäten: var. subintegra Milde, Monojrr. d. deutsch. Ophioglossaceen, S. 14: Nova Acta XXM. 2, pag. 6S9, Taf. 52, Fig. 190, 191, 196: Sporenpfl. 85; Fil. Eur. 195; Monogr. Botrych. 1. c. 125 (Separatabdr. S. 71). — Botrvchium Lunaria var. rhom- beum Angström, in Botaniska Notiser 1 854, pag. 70 e. p. sec. Älilde 1. c. — B. Sim- plex Hooker et Greville, Icones Filic. tab. 82, figura sinistra. — Primärsegmente kurz, bis S mm lang und breit (nach Milde's Figuren), rhombisch, stumpf, gekerbt «der nur schwach und sparsam eingeschnitten. Nach meinen Beobachtungen lässt sich diese Varietät kaum aufrecht erhalten. Sie umfasst zum Theil sicher jüngere Pflanzen (wie Fig. ISOa), bei denen der sterile Spreitentheil seme Theilung zunächst mit einer Dreilappung beginnt, wie bei dem hierher zu ziehenden B. tenellum Angstr. (vgl. auch Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 689, Taf. 51, Fig. 182—184), dann ausser dem Endsegmente zwei Paar Seitensegmente entwickelt (Fig. 1 SO a) und so in die kräftigere , als Normal- form bezeichnete Pflanze ganz. allmählich übergeht (vgl. Fig. ISO a — e). Zum anderen Theilo gehören hierher schon erstarkte Pflanzen, bei denen jedoch die Theilung der sterilen Primärsegmente hinter der allgemeinen Entwickelung zurückgeblieben ist, ohne dass dabei in allen Fällen die Gestalt der betreffenden Segmente eine rhombische wäre. var. palmata Milde, Monogr. d. deutsch. Ophioglossaceen, S, 14; Nova Acta XXVI. 2, pag. (iS9, Tab. 51, Fig. 185, 1^6, 187 = var. partita Milde, Sporen- pflanzen 85 u. Fil. Europ. 196. In der Monogr. Botrych. wird die Varietät über- gangen. — Die zwei oder drei untersten Paare der sterilen Primärsegmente auf- fallend vergrössert und bisweilen das zweite Paar das längste, der sterile Blatt- theil daher fast rundlich oder fast deltoidisch (Fig. 180 f). Prov. Brandenburg: Driesenl — Schlesien: Eeinerz (nach Milde a. a. 0). var. composita Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 690. tab. 51, Fig. ISS; tab. 52, Fig. 189; Sporenpflanzen 85; Fil. Europ. 196: Monogr. Botrych. 1. c. 126 (Separatabdr. S. 72). — Unterstes Paar der sterilen Primärsegmente aufrecht- abstehend und in Grösse, Form und Theilung dem übrigen Theile der Spreite gleich, letztere daher dreizählig (Fig. 180 g). Prov. Brandenburg: Driesen. — Schlesien: Eeinerz. — Oester- reichisch- Schlesien: Nieder -Lindewiese im Gesenke. (Angaben sämmtlich nach Milde, a. a. 0.) Von Monstrositäteu *) sind zu erwähnen : a) Exemplare, deren untere sterile Segmente wie bei B. Lunaria (S. 559) einzelne Sporangien oder Sporangiengruppen tragen oder vollständig in rispenartige Sporangienstände umgewandelt sind, eine nicht allzu seltene Erscheinung. Milde erwähnt sogar ein Exemplar von Driesen, bei dem fast der ganze sonst sterile Abschnitt in einen fertilen umgewandelt war. — b) Pflanzen mit gabelspaltigem sterilem Abschnitte (Driesen und Oelsnick in der Prov. Brandenburg, Dombrowka in Schlesien — Milde, a. a. 0.). — c) Pflanzen *) Vgl. Eoeper. in Bot. Zeit. 1859. S. 266 n. Milde. Nova Acta XXVI. 2, pag. 690; Monogr. Botrych. 1. c. 12(). 574 mit gabelspaltigem oder bis fast zum Grunde 3—4 spaltigem fertilem Abschnitte (Driesen, Lausitz — Milde, a. a. 0.). — d) Pflanze mit aus der Khachis des sterilen Abschnittes entspringendem zweitem fruchtbarem Absclinitte (ohne Fundortsangabe bei Milde, a. a. 0.)- Botrychium matricariaefoliura liebt vorzugsweise sonnige, dürre Triften uud Haideplätze, kurz begraste Hügel und Wiesen lichter, trockener Wälder, ohne Rücksicht auf besondere geognostische Unterlage. Häufig findet es sich nur ver- einzelt, seltener truppweise oder gar zahlreicli, fast immer von B. Lunaria begleitet, selten allein oder in Gesellschaft von B. rutaefolium oder Ophioglossum. In Schlesien geht es nach Milde bis 2465', am Montblanc nach Payot bis 105s m. In unserem Florengebiete ist es verhältnissmässig am verbreitetsten von Meckleu- burg durcli Pommern und Preussen, sowie von Brandenburg südöstlich durch Schlesien. In den übrigen Theilen tritt es, wie die folgende Aufzählung von Fund- orten zeigt, nur sehr sporadisch auf. Die Sporeureife fällt in den Juni und Juli. Provinz Preussen: In den Kreisen Tilsit (Grünewald bei Tilsit), Gum- binnen (Fichtenwald bei Gumbinnen), Lyck (in der Dallnitz bei Lyck — Sanio, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 64), Königsberg (Spittelkrug bei Königs- berg), Heilsberg (bei Gutstadt am Steige nach Schmolainen, am Abflussgraben des Dostsee's bei Kiewitten, im Wargittener Walde zwischen Wargitten und Kerschen, zwischen der Chaussee nach Sperwatten und dem Dreweuzflusse bei Raunau, im Walde zwischen Mawern und Bogen), Alienstein (bei der Försterei Kronau), Neiden- burg (zwischen Sierokopass und Unruhsruh, zwischen Neu-Borowen und Jedwabno, am Gimmen-See, zwischen Lays und Malschöwen), Neustadt (zwischen Poblotz und Lewinno, zwischen Glettkau und Zoppot), Carthaus (zwischen Pottengowo und Kaminitzamühl), Conitz (bei Conitz am Waldrande hinter den Schiessstäuden und hinter Decker), Flatow (zwischen Landeck und Koppe am linken Dobrinkaufer, Forst- revier Zakrzewo) und Deutsch-Krone (Umgegend von Schleppe). Die Fundorte nach schriftl. Mittheil. Caspary's und den Schriften d. physikal.-ökonom. Ges. Königsborg 1872—1885. Nach Milde (Monogr. Botrych. 124) auch bei Thorn und Danzig. — Pommern: Auf dem Weststrande des Dars und im Walde bei Boon (Eoss, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. S. XXII). Auf der Insel Wollin om Abhänge des Weges von Warnow nach dem Jordasee sehr selten (Lucas, ebenda II. 67). Auf Rügen bei Granitz (Ross, a. a. 0.). — Mecklenburg: Galgenberg bei Grabow! In den Dünenkesseln bei Warnemünde sparsam, häufiger in den Dünen bei Dierhagen auf dem Fischlande (BoU, im Archiv d. Freunde d. Naturg. in M. XIV. 328). Bei Rostock in den Barnsdorfer Tannen, am Rande des Köster- becker Holzes und in den Kramonstannen ; früher bei der hohen Düne häufig, auch zwischen Rosenort und Müritz (Fisch u. Krause, Fl. v. R. 34). — Bremen: Auf dem sandigen Terrain zAvischen Gröpeliugen und Oslebshausen (Buchenau, Fl. v. B. 274). — Harz: An der Eichenforst bei Stollberg, im Kalten Thale über Wernige- rode und zwischen dem Hüttensteige und den Drei Annen (Hampe, Fl. Hercyn. 330). — Provinz Brandenburg: Potsdam (Wildpark, Karlsberg, am Teufelssee bei den Rannesbergen , Kohlhasenbrück), Spandau (Picheisberg , Hundekehle, Saatwinkel, zwischen Tegel und Hemsdorf, — Tegeler Haide!), Friesack (Schinderkuhle, Penner Berge, Schönestückenberge), Neu-Ruppin (Schwedenschanzen — nach Warnstorf, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXUI. 148, sehr zahlreich am Rande der Kiefernschonung zwischen Neumühle und Krangen, auch am Wege zwischen Mol- chow ! und Stendenitz). Jüterbog (Säcruthen bei Dorf Zinna), Kotbus (Pflaumenallee 575 bei Oelsnick), Drebkau (Teufelsgraben bei Gr.-Döbbern), Alt-Döbern! (zwischen Cbransdorf imd der Neuen Mühle), Beeskow (Lehmgruben bei Sauen), Köpenick (Bahnhof), Berlin (zwischen Friedrichsfelde und den Fuchsbergen, Granatenberge, Gesundbrunnen, Jungfernhaide , bei den Kehbergen), Frankfurt (Steile Wand. Schäferei — nach Huth, Fl. v. Fr. 161, auch bei Dressen und 1 Exemplar im „Himmelreich" bei der Brerasdorfer Mühle nächst Müllrose), Neudannn (Sandbrücke, Königsbrücke), Driesen! (Anger, Eand der kleinen Haide, hinter Eschbruch). Vgl. Aseherson, Fl. d. Pr. Br. 907. — Bei Lenzen (bei der Dergenthiner Windmühle am Wege nach Nebelin spärlich — Potonie, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIV. 179). Chausseegraben vor Hohen -Buckow; Heilbrunner Ecke und am Kleinen Behlower Teich bei Liberose (Aseherson, ebenda XXI. 142). Fürstenberg (an der Chaussee nach Neustrelitz) und Arnswalde (Sandberg am Stavinsee, Walkmühle hinter Schulzendorf, Abhang am Holzsee — Aseherson, ebenda VHI. 175; nach Warnstorf, ebenda XHI. 40, auch am Waldrande hinter Schlagenthin an den Ihnawiesen). — Schlesien: Nach Fiek (Fl. v. Schi. 548) bei Hoyerswerda, Muskau, Niesky (Mon- plaisir, Heinrichsruh, Neuhof), Görlitz (Chausseehaus in Leopoldshain 1 Exemplar), Bunzlau (Doberau, Kroranitzer Kirchhof, Neuschönfeld), Hirschborg (Prudelberg bei Stonsdorf), Kupferberg (Bolzenschloss, Dreschburg), Landeshut (Blasdorf beim Bahn- hofe), Breslau (Paschkerwitzer Sandberg, Stein bei Jordansmühl), Schweidnitz (Ober- Weistritz), Charlottenbrunn, im Eulengebirge liinter Langersdorf und Mannsgrund bei Silberberg; bei Wartha (am Moberg 1 Exemplar), Eeinerz! (Eeinerzkron, Hummel, Eatschenberg, Krähenkoppe), Cudowa, Falkenberg (Bad Grüben), Eosenberg, Dom- browka bei Gleiwitz. Ferner nach v. Uechtritz (Ber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 18S5, S. 270) Mäuseberg bei Grünberg. — Galizien: In den Pieninen am Wege von Kroscienko (Knapp, Pfl. Gal. 9). Javorina im Babiagora-Gebirge (Milde, Monogr. Botrych. 125). — Siebenbürgen: Im Gebirge. Bei Frumoasze, auf den Eetinaer Yoralpen, den Fogarascher Alpen und Predjal bei Kronstadt (Fuss, Fl. Transsilv. 763). — Mähren und Oesterreichisch-Schlesien: Dittershof bei Freiwaldau und zwischen Freiwaldau und Eeinwiesen auf einem Quarzfelseu im Thale von Nieder-Lindewiese (Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 682). Auf dem Mittelberge des Bürgerwaldes bei Mährisch- Schön au und am Hohen Steine bei Iglau (Oborny, Fl. V. M. 80). — Böhmen: Nach Oelakovsky (Prodr. d. FL v. B. 12, 700) hinter Mnisek; um St. Benigna und Volesna zbirov. Herrschaft; Wassakugel im Aupa- grunde des Eiesengebirges : Berg Toc bei Obecnic nächst Pribram , dann in der Waldstrecke ,,u kalichu'' nahe der Strasse im Obecnicer Eevier, sowie in der Wald- strecke „nad fabrikou" ; angeblich auch bei Pechtnersreuth nächst Eger 1 Exemplar, sowie angeblich bei Karlsbad. Nach Celakovsky (in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 18S3, S. 7) auch über dem Schlegelteich bei Braunau, am Berge Kleis bei Zwickau und im Sonnenberger Walde bei Schönau; ferner (ebenda 1885, S. 16) bei Chotebor (im Walde „na Brevnici'" und im Walde zum Perny); dann (ebenda 1886, S. G) auf der Sandflur am Kiefernwalde links vom Wege nächst Dvorce bei Lissa. — Sacliscn: Bei Herrnhut (Nordseite des Schünbrunner Spitzberge.s), Bautzen (am Pichow bei Dretschen) und Dresden (im Priesnitzthal — Wünsche, Fil. saxon. 22). — Thüringen: Euhmühle bei Ebersdorf im Eeussischen (Milde, Monogr. Botrych. 124). Moorige Waldwiese zwischen dem Zeitzgrund und Bollwerk bei Eoda nächst Jena (Bogenhard, Fl. v. J. 408 — noch?). — Hessen: Nach Dosch u. Scriba (Fl. d. Grossh. H. 32) im Walde bei dem Kloster Thron und bei Wehrheim. — Westfalen: Nach Berthold (Gefässcrypt. W. 23) bei Paderborn 576 a\if der Haide, dann am Fussweg von Pivitshaide nach Augustdorf im Lippischen und beim Steinbruche am letzereu Orte. Nach Karsch (Fl. d. Prov. W. 308) auch bei Brilon. — Elsass-Lothringen : In den Vogesen auf dem Eossberg, Hohneck und Sulzer -Beleben (auf französischem Gebiete bei Gerardmer); Molkenrain und Lauchen : Bitsch! (Godron, Fl. de Lorraine II. 4t54. Kirschleger, Fl. Vogeso-Ehenane IL 275). — Baiern: In der Pfalz bei Eppenbrunn (an der Grenze nächst Bitsch); sonst nur im Keupergebiete bei Ebersbrunn im Steigerwald und bei Erlangen (Prantl, Excursionsfl. 2S)). — Baden: Einmal 1 Exemplar beim Eelaishause zwischen Mannheim und Schwetzingen gefunden (Doli, Fl. v. B. 52). Nach den Mittheil. d. bot. Ver. f. d. Kreis Freiburg 1882, S. 13 am Gesprengstollen in Hofsgrund. — Württemberg: Im Fuggerhölzle bei Ellwangen 1 Exemplar (Martens u. Kemmler, Fl. V. W. 752 — nach briefl. Mittheil, von Dr. Kurtz in Ellwangen bis jetzt nicht wieder gefunden). — Schweiz: Nach Gremlj (Fl. d. Schw. 458) nur am Grossen St. Bernhard, dann nahe der Grenze im Departement Haute Savoie im Gebiete des Montblanc (Couveret bei Chamounix, 1058 m — Payot, Catal. des Fougeres des environs du Montblanc 15) und in der Lombardei bei den Bädern von Bormio am Steige zu den zweiten Gallerien! (von v. Hausmann schon 1835 gesammelt). — Tirol: Alpe Malgazza nächst Cles im Val di non! (vgl. S. 569). — Kärnthen: Bei Satnitz sehr selten (Fächer u. Jabornegg, Fl. v. K. I. 100). — Steiermark: Tm Walde über St. Leonhard bei Graz (Maly, Fl. styriaca 153). Geographische Verbreitung: Scandinavien ; England (Dundee, West- moreland); Petersburg, Riga; Frankreich (Depart. Vosges — s. oben); Norditalien (Valdobbiadene in Vencticn: Bormio, s. oben); Unalaschka, Canada; Onondaga Countv in New -York! 60. B. Simplex Hitchcock, in Silliman's Americ. Joiirn. of Äcience and Arts YI (1823), 103. Blätter jährlich einzeln erscheinend, kahl, in der Knospe zwei- zeilig, ihr Stiel mit 2 Gefässbündeln, die beiderseits Spaltöffnungen führende, verhältnissmässig dünn-fleischige, abgerundete sterile Spreite rundlich, eiförmig, länglich, elliptisch oder verkehrt - eiförmig und ungetheilt, oder ei- bis herz- eiförmig und fiedertheilig mit abgerun- deten bis gestutzten Segmenten, oder durch allmähliche Vergrösse- rung des basalen Segmentpaares zuletzt 2—3- oder selten 4 zählig zusammengesetzt und die primären Abschnitte der gewöhnlichen Spreite gleich gestaltet. Nervatio Cyclopteridis. Fertiler Abschnitt meist unter oder bis zur Mitte des Blattstieles, sehr selten höher entspringend, meist lang gestielt und die sterile Spreite weit über- ragend, ein- bis zweifach -fiederschnittig oder selten ährenförmig. — Fig. 181. Synonyme und Literatur: Botrychium siraplex Hitchc. 1. c. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 664, 759; Sporenpfl. 88; Fil. Europ. 197; Monogr. Botrych. 1. c. 137 (Separatabdr. S. 83). — Angström, in Botaniska Notiser 1854, pag. 70, 1866, pag. .H7. — Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 1. c. 43. — Hooker et Baker, Svn. 577 Filic. 447. — Moore. Index Filicum 212. — Praiitl, in Ber. d. deutsch, bot. Ges. I. 349; Jahrb. d. bot. Gart. Berlin III. 336. Botrychium Limaria var. cordatum Fries, Summa vegetab. p. 251, sec. Milde. Botrychium Kannenbergii Klinsmann, in Botan. Zeit. 1852, S. 378 (über d. Botrych. d. deutsch. Fl. und B. Kannenbergii als eine neue Species, S. 377). — Milde. Monogr. d. deutsch. Ophioglossaceen , S. 6. — Lasch, lieber B. Kannen- bergii Klinsm., in Bot. Zeit. 1850, S. 606. Botrychium virginicum ? var. simplex Asa Gray, Manual of the Bot. N. U. S. pag. 602. Abbildungen: Hitchcock, a. a. 0. Taf. 8. — Klinsmann, a. a. 0. Taf. 6, Fig. A. — Älilde, in Nova Acta XXVI. 2, tab. 49, 50. — Hooker et Greville, Icones Filic. tab. 82, figura dextra. — Angström, in Botauiska Notiser 1854, tab. 1, fig. 5 — 12. Sammlungen: Rabenh. Crypt. vascul. Eur. no. 8 et no. 107 — HO. Rliizom im Wesentlichen wie bei B. Lunaria (S. 556), aber den Grössenverhältnissen dieser kleinsten Art der Gattung ent- sprechend weniger kräftig entwickelt. Blätter jährlich einzeln er- scheinend, meist nur ca. 1^,4 — 8, selten bis 10—15 cm lang, völlig kahl, fleischig, gelbgrün oder zuletzt fast gelb, in der Knospe zwei- zeilig und vollständig (auch mit den Spreitenspitzen) aufrecht. Blattstiel ca. 1 — 4 (gewöhnlich etwa nur 1 — 2) cm, der beiden Blattabschnitten gemeinsame Theil ca. 0,5 — 2Vä (gewöhnlich 1 bis IVa) cm lang, mit 2 Fibrovasalsträngen und am Grunde oder bei geringerer Länge häufig fast vollständig von den braunen, trocken- häutigen, meist vielfach zerschlitzten Scheidentheilen abgestorbener Blätter eingehüllt (Fig. 181). Sterile Spreite verhältnissmässig dünn- fleischig, beiderseits Spaltöffnungen führend, stets abgerundet oder stumpf, meist nur 0,5 — 2,5 (selten bis 4,5) cm lang und ca. 0,3 — 3 (bisweilen bis 4) cm breit, je nach Entwickelungsgrad der Pflanzen rundlich-eiförmig, eiförmig, elliptisch, länglich oder verkehrt-eiförmig und völlig ganzrandig (Fig. 181 a — f ; vgl. weiter f. simplicissima), — oder eiförmig bis herz - eiförmig und fiedertheilig mit länglichen oder eiförmigen, verkehrt-eiförmigen bis zuweilen breit-keilförmigen, ganz- randigen oder welligen bis unregelmässig gekerbten oder seicht ein- geschnittenen Primärsegmenten (Fig. 181 g— m ; vgl. forma iucisa), — oder die basalen Primärsegmente allmählich sich vergrössernd, zuletzt in Grösse, Form und Theilung der einfachen Spreite gleichend und der sterile Blatttheil daher 2—3- oder selten 4zählig (Fig. 181 n — r; vgl. forma subcomposita und composita). Xervatio Cyclopteridis. Fertiler Blatttheil unterhalb der Mitte bis zur Mitte, selten oberhalb letzterer oder sehr selten fast am Grunde der sterilen Spreite ent- springend, 1 — 2 fach -fiederschnittig mit oft sehr verkürzten Aesten Luerssen, Fariipflanzf'U. ^7 i'i^'. 18 1 Botryc-hium simplcx Hitclie. Entwickolungsfolge der Formen in der Koibcn- folge der Buchstaben : a -f forma siniplicissima Lasch, resp. jugendliche Entwickelungs- stadien; g — k forma incisa Mikle und 1 Uebergangsform zur forma subcomposita Lasch m und n (m mit vergrössertem fruchtbarem Basalabschnitte des sterilen Blatttheiles); o — r forma composita Lasch (r mit vier Primär Segmenten des sterilen Blatttheiles). Alle Figuren nach Exemplaren meiner Sammlung in natürl. Grösse. Vgl. den Text. 579 oder bei den kleinsten Formen nicht selten unverzweigt (ähren- artig), mit seinem 1 — 5 (oder selten bis 10) cm langen Stiele den sterilen Abschnitt gewöhnlich weit, selten nur um etwa die Hälfte überragend, äusserst selten (bei ganz jungen Pflanzen) kaum länger oder selbst kürzer (Fig. 181). Sporangien gelb- bis leder- und bei der Reife oft rothbraun. Sporen im Wesentlichen wie bei B. Lunaria (S. 558), aber die Exosporwarzen sehr viel kleiner. Butnchiuin siniplex zei^'t lieziiglich seines sterilen Blatttheiles einen ziemlich weitgehenden Formen\ve(-hsel , doch entsprechen nach meinen Beobachtungen die gewöhnlich unterschiedenen Varietäten weniger solchen, als vielmehr in den meisten Fällen verschiedenalterigen und «laher verschieden kräftig ausgebildeten Entwicke- liingsstufen, welche ganz allmählich in einander übergehen. a. Forma simplicissima Lasch, in Botan. Zeit. 1S50, S. (;i)7. Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 666, tab. 49, fig. 144 — 151; Sporenpflanzen bS; Fil. Europ. 19S; Monogr. Botrych. 1. c. lijy (Separatabdr. S. S5). — Pflanze meist nur 1% — 4. selten bis 6 cm hoch. Sterile Spreite ca. 5 — 10 mm lang und ca. 3 bis 9 mra breit, rundlich -eiförmig, eiförmig, elliptisch bis länglich oder verkehrt- eiförmig bis selten fast spatelförraig, abgerundet bis fast gestutzt, am Grunde ab- gerundet bis zuweilen fast herzförmig oder allmählich in den Stiel verschmälert, ganzrandig oder bei den kräftigsten Pflanzen mit zunehmender Breite am Grunde mit einem oder dem anderen seichten Einschnitte und dadurch in die folgende Form übergehend. Fertilor Blatttheil sehr häutig einfach ährenförmig, ca. 2 bis 6 mm lang mit ü — 12 Sporangien, selten am Grunde mit 1 — 2 äusserst kurzen und gewöhnlich j.e nur 2 Sporangien tragenden Aestchen. — Fig. 181 a — f. Diese nach meiner Auffassung jugendlichste Form wird nach Lasch (a. a. 0.) nicht so häufig wie die beiden folgenden beobachtet, doch mögen viele der kleinsten Pflänzchen an ihren Standorten leicht übersehen werden. Bei dieser Form kommt es auch äusserst selten vor, dass der fertile Blatttheil kürzer als der sterile bleibt (Fig. 181a) oder am Grande des letzteren aus dem Ende des Blattstieles ent- springt (Fig. 181 c). ß. Forma iiicisa Milde, in Nova Acta XXVL 2, pag. ii66. tab. 49, fig. V6b, rs\), 141, 14^;, 1.52—156 et tab. 50, fig. 157—164; Sporenpti. 8S; Fil. Europ. 198; Monogr. Botrych. 1. c. 139 (Separatabdr. S. 85). Klinsmann, in Bot. Zeit. 1S52, Taf. 6, Fig. A unten rechts. — Forma simplex Lasch, in Bot. Zeit. 1*^56, S. 607. — Pflanzen meist ca. 5 — 9 cm hoch, durchgehend kräftiger als die der vorhergehenden Form. Sterile Spreite elMptisch oder eiförmig bis herz -eiförmig, fiederspaltig bis fiedertheilig , mit 1 — 3 Paaren meist gegenständiger und aufrecht -abstehender, locker gestellter oder gewöhnlich bis zur Berührung genäherter oder (vorzüglich die mittleren und oberen) gegenseitig sich mehr oder weniger deckender Primär- segmente; diese aus breitem, herablaufendem Grunde länglich, eiförmig, verkehrt- schief-eiförmig bis zuweilen keilförmig, gewöhnlich unsymmetrisch, abgerundet bis gestutzt, ganzrandig oder (meist nur das basale Paar) wellig -gekerbt bis schwach eingeschnitten. Fertiler Blatttheil nur bei den schwächsten Formen noch ähren- förmig, gewöhnlich einfach -fiederschnittig, aber seine Zweige oft sehr verkürzt. — Fig. 181 g— k. 580 Diese Form geht durch Pflanzen mit kaum fiederspaltiger steriler Spreite in die voraufgehende über. Bisweilen ist Segmentbilduug nur einseitig am Grunde vorhanden (Fig. 181g). Andererseits geht sie durch Uebergangsformen wie Fig. 181 1, bei denen die basalen Segmente auffallend sich zu vergrössern beginnen, in die folgende Form über. y. Forma subcomposita Lasch, in Bot. Zeit, 1856, S. 6ü7. Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. (567, tab. 49, hg. 142 et tab. 50, fig. 165—168: Sporenpfl. 88; Fil. Europ. 108; Monogr. 1. c. 139 (Separatabdr. S. 85). Klinsmann, in Bot. Zeit. 1852, Taf. (), Fig. A links. — Pflanzen meist ca. 5 — 9 (selten bis 15) cm hoch. Steriler Blattabschnitt verbreitert, fiedertheilig, mit gewöhnlich 1—5 Paaren Primär- segmente, das basale (bisweilen einzige — Fig.' 181 1) Paar derselben jedoch mehr oder weniger auffallend vergrössert, von den folgenden mehr oder weniger entfernt, zuerst noch sitzend und ganzrandig bis wellig -gekerbt, mit weiterer Vergrösserung allmählich deutlich und zuletzt bis fast 1 cm lang gestielt und ein- oder beidseitig fiederlappig, gewöhnlich jedoch nur am aufwärts gekehrten Grunde mit einem Secundärsegmente; der übrige (mittlere) Theil der sterilen Spreite einfach bis fiedertheilig und meist mit sich deckenden Segmenten, der ganzen sterilen Spreite der vorhergehenden Form gleich. Fertiler Abschnitt ein- bis zweifach -fieder- schnittig. — Fig. 181 1, m, n. Geht, wie schon unter ß bemerkt, in diese, andererseits aber durch weitere Vergrösserung und Theilung der basalen Primärsegmente in die folgende Form über. (S. Forma composita Lasch, in Botan. Zeit. 1856, S. 608. Milde, in Nova Acta XXVL 2, pag. 667, tab. 49, fig. 140 et tab. 50, fig. 169—173: Sporenpfl. 88; Fil. Europ. 198; Monogr. Botrych. 1. c. 140 (Separatabdr. S. 86). — Pflanzen in der Grösse der vorhergehenden Form meist gleich, aber in allen Theilen gewöhnlich noch kräftiger. Steriler Blatttheil durch weitere Vergrösserung der basalen und bis 17-2 cm lang gestielten Primärabschnitte vollständig dreizählig oder durch Unterdrückung des einen basalen Segmentes nur zweizählig. sehr selten durch Spaltung eines solchen vierzählig (Fig. 181 r); sämmtliche Primärsegmente in Grösse, Form und Theilung einander fast oder völlig gleich, in Form und Theilung die einzelne Spreite der Formen u—y wiederholend: zuerst völlig einfach oder nur schwach gelappt (Fig. 181 o). dann allmählich fast leierförmig - fiedertheilig mit nur einem oder zwei basalen Segmenten (Fig. 181p, q), dann allmählich mit 2 bis 4 Paaren ganzrandiger oder wellig -gekerbter bis schwach eingeschnittener Segmente (Fig. 181 r). Seltenste Form von allen, gewöhnlich nur mit einem fruchtbaren Abschnitte, sehr selten aljer ausser der dem gemeinsamen Blattstiele normal angehörenden Sporangienrispe noch mit 2—3 aus den Stielen der einzelneu Abschnitte der ge- dreiten Spreite entspringenden speciellen Sporangienrispen. Milde (Monogr. 140) giebt letztere Form als bei Tilsit beobachtet an. Ich habe keine solche Pflanze gesehen, besitze aber als Monstrosität eine zur forma subcomposita zu ziehende Pflanze, bei welcher das eine basale Segment des sterilen Abschnittes in eine Sporangienrispe umgewandelt ist (Fig. 181 m). Milde bildet in Nova Acta XXVL 2, Taf. 50, Fig. 173 ein Exemplar der forma composita von Driesen ab, bei welchem der mittlere Abschnitt der gedreiten sterilen Spreite in eine Sporangien- rispe, desgleichen (a. a. 0. Fig. 174) ein anderes Exemplar derselben Form, bei dem beide Abschnitte der zweizähligen Spreite in Sporangienstände umgebildet sind: letzteres Exemplar wird auch von Lasch a. a. 0. beschrieben. Bisweilen tragen 581 auch einzelne Segmente der sterilen Spreite vereinzelte oder Gruppen von Sporangien wie in den auf S. 559 unter a bei B. Lunaria erwähnten Fällen. Von Botrychium Lunaria, mit dem es nicht selten verwechselt wird, ist B. Simplex bei einiger Aufmerksamkeit stets unterscheidbar durch: a) die tiefe Insertion des fertilen Blattabschnittes, wodurch der sterile noch lang gestielt erscheint (Fälle, wie die in Fig. 181 b und c gezeichneten, gehören zu den seltensten Ausnahmen); b) durch die meist viel kürzere und weniger regelmässig getheilte sterile Spreite mit unregelmässigeren unsymmetrischen, nie vollständig halbmond- förmigen Segmenten; c) durch die (iesammtentwickelung des Formenkreises; d) von versteckter liegenden Merkmalen durch die zweizeilige Stellung der in der Knospe völlig aufrechten Blätter. Die Standorte der Art, welche die Sporen bereits Anfangs Juni zu reifen beginnt, sind kurzgrasige Wiesen, grasige Triften und Anger, Fluss- und Seeufer, vorzüglich auf sandigem Boden und imter lichtem Gebüsch. In unserem Floren- gebiete gehört sie sehr zerstreut fast nur dem Nordosten an. Provinz Preussen: Nach den Berichten in den Schriften d. physikal.- ökonom. Gesellsch. zu Königsberg, sowie schriftlicher Mittheilung Caspary's im Kreise Memel am Ufer der Swiane bei Memel (dem ersten bekannt gewordenen Standorte der Pflanze in Deutschland — vgl. Klinsmann, a. a. 0.) ; im Kreise Tilsit auf dem Rombinus nächst Tilsit (vgl. die genaueren Angaben bei Milde, Monogr. 138) ; im Kreise Neidenburg im Malschöwener Torfbruch, am Gimmen-See und am Gr. u. Kl. Labuhnen-See (Ber. ISSO, S. 15), sowie bei Saddeck (Ber. ISSl, S. 47); im Kreise Neustadt am Strande zwischen Zoppot und Glettkau (Ber. 1S72. S. 14; 1882, S. 46: 1885, S. 21); im Kreise Carthaus am Nordostufer des Wengorziner Sees bei Sullenczyn. — Provinz Posen: An buschigen Abhängen bei Meseritz! Ich erhielt 4 vom Lehrer Meyer daselbst am 15. Juni 1877 gesammelte kräftige Pflanzen unter einer grösseren Anzahl von B. Lunaria (und als letzteres bestimmt) durch den schlesischen Tauschverein. Eine neuere Bestätigung des Fundortes ist mir nicht bekannt geworden. — Pommern: Am Schwarzen See bei Stolpmünde! — Mecklenburg: Am nördlichen Rande der Barnsdorf er Tannen bei Rostock ein Exemplar im Jahre 1847 von Rocper gefunden (vgl. Bot. Zeit. 1859. S. 12), seitdem nicht wiedei'. — Provinz Brandenburg: Auf dem Anger bei Driesen nach der Colonie Schartowswalde hin! (Lasch, a. a. 0.; Ascherson, Fl. d. Pr. Br. 906). Bei Neuruppin an sandigen, kurzgrasigen Stellen vor Krangensbrück (Warnstorf, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 119), soAvie auf Wiesen bei Zippels- förde (Warnstorf, ebenda XXI. 165). Bei Arnswalde in sämmtlichen Formen fast auf allen kurzgrasigen Triften an Seeufern: am Stavinsee! am flachen und tiefen Gersdorf- See, am Rande des Pamminer Waldes an den Ihnawiesen (Warnstorf, ebenda XXIII. 40: Ascherson, ebenda VIII. 175). Bei Schwiebus am Gr. Nieschlitz- See beim Birkholzer Haideluch! (Ascherson, ebenda VIII. 175). — Oesterreichisch- Schlesien: Bei Nieder-Lindewiese im Gesenke von Milde (nach Fiek, Fl. v. Schi. 548 nur in 2 Exemplaren) gefunden (Milde, Monogr. 139). — Schweiz: Zabel fand in einem ihm von einem Bekannten mitgebrachten Rasen von Selaginella spinulosa aus der Umgebung von Engelberg im Aa-Thale (südlich vom Vierwald- städter See) ein Exemplar des B. simplex forma incisa (Oesterr. bot. Zeit. 1877, S. 91; ref. im Bot. Jahresber. 1878, 11.652 — das Original mir nicht zugänglich). Die Bestätigung dieses Fundortes bleibt abzuwarten. — Tirol: Bei Windisch- Matrei im Tauernthaie auf etwas feuchten, mit Torfmoosen bewachsenen Wiesen 582 am Fusso des Berges Zuenig in Gesellschaft von Drosera -Arten. Herminiura Monorchis. Carex capillaris und Selaginella spinulosa, in den beiden Formen sim- plicissimuni und incisum: auf Schiefer, 1000 m s. m. Desgleichen im Virgeuthale auf der Berger- Alpe 1)ei Virgeu und auf der Dorfer Alpe bei Prägraten auf Schiefer und Kalk-Glimmerschiefer bei 2000—2300 m in Gesellschaft von Tofieldia borealis, Lomatogonium carinthiacum, Carex bicolor und Juncus triglumis (Ausserdorfer. in Kerner's Fl. austro-hung. exsice. no. lOH — schriftl, Mittheil, von Dr. G. Beck). Geoe'raphische Verbreitung: Seandinavien und nördliches Nordamerika. 61. B. rutaefolium A. Br. in DölFs Rhein. Flora (1843), S. 24. Blätter jährlich einzeln oder häufig zu 2, seltener zu 3 er- scheinend, in der Knospe zweizeilig gestellt und dicht behaart, im Alter meist nur noch mit Resten der Behaarung bis fast kahl, ihr oft roth angelaufener Stiel mit nur einem Gefässbiindel, die nur unter- sei ts Spaltöffnungen führende, dick -fleischige, deltaförmige bis breit- deltaförmige, stumpfe sterile Spreite zwei- bis dreifach -fiederschnittig und durch kräftige Entwickelung der beiden basalen Primärsegmente oft dreizählig, mit abgerundeten bis oft gestutzten, ganzrandigeu oder nur schwach gekerbten Segmenten letzter Ordnung mit Ner- vatio Cyclopteridis in catadromer Anordnung. Fertiler, zwei- bis dreifach -fiederschnittiger Blatttheil meist tief unterhalb bis höchstens' in der Mitte des Blattstieles entspringend, sehr lang gestielt und den sterilen x^bschnitt weit überragend. — Fig. 182. Synonyme*): Botrychium rutaefolium A. Br. I.e. — Koch. Syn. Fl. Germ. edit. II. 972. — Metten. Fil. Horti bot. Lips. 121. — Milde, Monogr. d. deutsch. Ophioglossaceen S. 1.5; Nova Acta XXVI. 2, pag. «90, 762: Botan. Zeit. 1854, S. SS2 u. 185S, S. 350. Botrychium rutifolium (A. Br.) Prantl. in Bericht, d. deutsch, bot. Ges. I. 350 ; Jahrb. d. bot. Gart. Berlin III. .M37, 343. Osmunda Lunaria 6 L. Fl. suecica pag. 369. Osmunda Lunaria var. Baekeana L. in Pandora et Flora Eybyensis in Amoeu. Acad. VIII. ]05, sec. Milde. Botrychium Baekeanura Brockmüller, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturg. in Mecklenburg 1863, S. 170. Botrychium Lunaria ß Timm, Florae Megapolitanae Prodromus, pag. 200. Osmunda Matricariae Schrank, Bair. Flora II. 41'.». Botrychium Matricariae Spr. Systema vegetabil. IV. 23. Vgl. die Bemerkung zu dieser Art auf S. 554, sowie die Note auf S. 570. Wegen der schon am letzteren Orte betonten Verwirrung bezüglich des B. rutaceum der Autoreu wird zur Vermeidung aller Missverständnisse auch hier der Braun'sche Name beilichalten und die Art im Sinne des B. ternatum a. europaeum der Milde'- schen Monographie (mit Ausschluss vereinzelter Synonyme) begrenzt. 583 Botrychium matricarioides Willd. Spec. plantar. V. 62. — Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 1. c. 44. — Moore, Index Filicum 210. Botrychium rutaceum Sw. in Öchrader's Journ. d. Bot. 1^00, II. 111 et Syn. Filic. 172, excl. syn. — Wahlenb. Fl. suecica, pag. 681. — Koeper, Zur Flora Mecklenburgs 112. — Euprecht, Symbolae ad histor. et geogr. plantar, rossicar. 101. Osmunda bavarica Schmid, in Hoppe's botan. Taschenbuch 1803, S. T. Botrychium Breynii Fries, Summa vegetabil. p. 252. Botrychium silesiacum Kirschleger, Flore d'Alsace, p. 40 1; Flore Vogeso- Ehenane 11. 275. Botrychium ternatum a. europaeum Milde, Fil. Eur. 199 et Monogr. Botrych. 1. c. 146 (Separatabdr. S. 92) z. grösst. Theile. — B. ternatum Hooker et Baker, Syn. Filic. 448 partim. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. tab. 155, fig. a. — Svensk Bot. tab. 372. — Flora danica, tab. 18, figura media. — Sturm. Deutsch. Flora. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, tab. 53, fig. 197—200. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 30. ßhizom im Wesentlichen wie bei B. Lunaria (S. 556), aber meist sehr verkürzt und mit gebüschelten, an ihrer Ursprungsstelle zum Theil auffallend verdickten und fleischigen Wurzeln (Fig. 182). Blätter jährlich einzeln oder häufig zu 2, seltener zu 3 erscheinend, sehr selten zu 4 (und eines davon vorjährig) vorhanden, bei Mehrzahl in der Regel nur einzelne fertil (vgl. S. 585), die fertilen 5 — 2io cm, die sterilen meist nur bis 10 cm lang, alle dick fleischig, gelblichgrün bis zuletzt oft gelb, in der Knospe zweizeilig*), mit dem sterilen Ab- schnitte nur an der Spitze hakenförmig übergebogen, mit dem fertilen jedoch zuletzt schwach gerollt**), dicht mit ziemlich langen farblosen, gegliederten Haaren***) besetzt, im Alter meist nur noch mit den zum Theil verschrumpften Resten der Behaarung versehen bis fast kahl, seltener (und dann namentlich an Blattstiel und Rhachis) noch reichlich behaart (Fig. 182 c). Blattstiel (der sterilen Spreite, resp. einschliesslich des beiden Abschnitten gemeinsamen Stückes) 2 bis 10 cm lang, oft röthlich angelaufen, mit nur einem kräftigen Gefäss- bündel, der gemeinsame 1 — 4 cm lange Basaltheil cylindrisch, der übrige Theil resp. der gesammte Stiel steriler Blätter fast halb- cylindrisch mit flacherer, gerippter Bauchseite, der scheidenförmige Grund bei einzelnem Blatte stets geschlossen (vgl. S. 553, IS^ote 2). *) Eoeper glaubt indessen auch mindestens Annäherung an ^/.. (oder gar Ys) Stellung gesehen zu haben. Vgl. dessen Mittheil, in Bot. Zeit. 1859. S. 246. **) Vgl. Eoeper, a. a. 0. Taf. 12, Fig. 28. ***) Jedes Haar besteht aus einer Eeihe von 3 — 4 kurz-cyhndrischen Basal- zellen, die nur wenig höher als dick sind, und aus einer vielmal längeren cylin- •drischen, stumpf gespitzten Endzelle. 584 Sterile dick -fleischige, nur unterseits Spaltöffnungen tragende, meist stark abstehende (Fig. 182 a, c) Spreite 1^ 4— 8 cm lang und 2—8 cm breit, deltaförmig bis breit- deltaförmig, stumpf, zwei- bis dreifach- fiederschnittig und durch Fig. 182. Botrychiuni rutaefolium A. Br. a Juj^^end- liclio Pflanze; b und c kräftige einblätterige Pflanzen (c die Eeste der hinfälligen Behaarung zeigend); d kleine Pflanze mit zwei Blättern, deren eines nur eine verkümmerte Sporangienrispe entwickelt hat. Sämmtliche Figuren in halber natürl. Grösse. regel- wechselständig. kräftige Entwickelung der beiden basalen Primär- segmente häufig mehr oder weniger bis völlig drei- zählig. Primärsegmente zu 2 — 6 Paaren, gegen- ständig oder fast gegen- ständig, seltener massig aufrecht- oder die basalen häufig bis wagerecht-ab- stehend, locker gestellt bis genähert oder sich gegen- seitig mehr oder weniger deckend, das basale Paar ca. 1 — 4^2 cm lang und 1— 3I/2 cm breit, ziemlich lang (bis 1 cm) gestielt, eiförmig bis herz-eiförmig oder deltoidisch mit sehr häufig kräftiger entwickel- ter abAvärts gekehrter Hälfte, am Grunde ein- bis zweifach -fiederschnit- tig, überhaupt in Grösse, Form und Theilung dem über ihm stehenden mitt- leren Spreiten theile an- nähernd oder völlig gleich ; das folgende Paar der Primärsegmente kürzer gestielt (bei kleinen Pflan- zen schon sitzend) und Avie die folgenden (oft schon vom. 3. Paare an) mit zusammengezogener 585 bis zuletzt breiter Basis sitzenden Primiirsegmente aus herzförmigem bis zuletzt oft schief gestutztem Grunde eiförmig bis länglich-eiförmig oder länglich, alle stumpf bis abgerundet ; Segmeute letzter Ordnung aus meist rasch zusammengezogenem Grunde rundlich bis eiförmig oder eiförmig-länglich, abgerundet bis oft gestutzt, ganzrandig oder nur schwach gekerbt, mit Nervatio Cyclopteridis in catadromer An- ordnung. Fruchtbarer Blatttheil meist tief unterhalb bis höchstens in der Mitte des Blattstieles entspringend, ca. 4^2 — ^^ cm lang, mit ca. 3 — 17 cm langem, im unteren Theile oft röthlich angelaufenem Stiele, den sterilen Abschnitt gewöhnlich weit bis um das Doppelte (äusserst selten nur wenig) überragend, die zwei- bis dreifach -fieder- schnittige Sporangienrispe breit- eiförmig bis eiförmig oder länglich, zuletzt zusammengezogen (Fig. 182). Sporangien gelb oder gelb- bis lederbraun, bei der Reife zuletzt oft rothbraun. Sporen im Wesentlichen wie bei B. Lunaria (S. 558), doch die kleineren unregel- mässigen Exosporwarzen zum Theil netzförmig zusammenfliessend. Nach der Zahl der jährlich erscheinenden Blätter lassen sich folgende Fälle unterscheiden (vgl. auch Milde in Bot. Zeit. 1S54, S. S82; Nova Acta XXVI. 2, p. (i94; Monogr. Botrych. 1.51): a) Nur ein steriles Blatt ohne alle Andeutung eines fertilen Abschnittes, oder letzterer verkümmert in Form einer kleinen, meist vertrockneten Knospe dem Blattstiele ansitzend. b) Nur ein normal fertiles Blatt vorhanden. c) Ein normal fertiles und ein steriles Blatt wie bei a vorhanden , aber letzteres aus dem vorhergehenden .Jahre stammend und daher fast abgestorben und gelb oder schon völlig vertrocknet. d) Wie c, aber das sterile Blatt völlig frisch und grün, weil mit dem fertilen der laufenden Vegetationsperiode angehörend. e) Zwei normal fertile Blätter in derselben Vegetationsperiode entwickelt. f) Ein fertiles und zwei wie \mter a sterile Blätter vorhanden, aber das eine sterile Blatt 'aus der voraufgegangenen Vegetationsperiode stammend. g) Wie f, aber alle 3 Blätter in der laufenden Vegetationsperiode entwickelt, h) Ein fertiles Blatt und drei sterile Blätter vorhanden, eines der letzteren aber vom vorigen Jahre. i) Ein steriles und zwei fertile Blätter in einer Vegetationsperiode entwickelt. Am häufigsten begegnet man den Fällen b, c und d, verhältnissmässig nicht selten auch a und f, während die übrigen Fälle nur sehr selten und vereinzelt beobachtet werden. Monstrositäten sind, wie es scheint, selten; namentlich scheint das bei einigen anderen Arten (vgl. B. Lunaria, S. 559) so oft zu beobachtende Auftreten von Sporangien an den sterilen Blattabschnitten hier gar nicht oder nur ganz ver- einzelt vorzukommen (vgl. auch Eoeper, in Bot. Zeit. 1859, S. 258). Milde be- schreibt zwei Pflanzen, bei welchen etwa '6 mm über dem fertilen Abschnitte ein zweiter etwas kleinerer dem Blattstiele entspringt (Bot. Zeit. 1S54, S. SS3, no. 6; 586 Xova Acta XXVI. 2, pag. 695, Taf. 53, Fig. 198; Monogr. Botrych. 1.52, uo. 7, 1); ferner ein anderes Exemplar, bei welchem die beiden basalen Segmente der sterilen Spreite in je eine Sporangienrispe von etwas geringerer Grösse als der normal fertile ßlatttheil umgebildet waren (Bot. Zeit. 185S, S. .350: Monogr. Botrych. 152, no. 7, 2). Die von Milde (Fil. Europ. 200: Monogr. Botrych. 1. c. 150) unterschiedenen beiden Varietäten a campestris: „Pflanze zuletzt 10— 12" hoch, Kispe sehr lang gestielt" — und ß raontana: „Pflanze viel niedriger, Eispe kürzer gestielt, die sterile Spreite nur wenig überragend" — können kaum aus einander gehalten werden, da sie sehr allmählich in einander übergehen und man sowohl im Flach- lande Pflanzen mit über die sterile Spreite wenig vorragendem fertilem Abschnitte, als auch im höheren Gebirge solche mit sehr lang gestieltem und den sterilen weit überragenden fertilem Blatttheile beobachten kann. Auch die Durchschnitts- höhe der Gebirgspflanzen ist, wenn auch vielfach, doch nicht ünmer eine geringere, als bei Exemplaren der Ebene. Die später aufgegebene forma platyphylla Milde (Nova Acta XXVI. 2, p. 693), mit etwas grösseren und nur gekerbten Secundär- segmenten der doppelt -fiederschnittigen sterilen Spreite, umfasst nach Milde's eigener Andeutung jüngere Pflanzen. Die forma tuberosa Milde (Nova Acta XXVI. 2, pag. 692, Taf. 53, Fig. 199) ist nach meinem Dafürhalten wohl nur eine Missbildung mit unregelmässig knolligem Ehizom. Das in der Ebene bereits im Juni, im Gebirge von Ende Juli bis Mitte September die Sporen reifende Botrychium rutaefolium, dessen Blätter nicht selten überwintern (vgl. S. 585), wächst vorzüglich auf trockenen, sonnigen Abhängen, ebensolchen kurzgrasigen Wiesen und Haideplätzen, am Rande von Nadelwäldern und in letzteren, manchmal in Gesellschaft von B. Lunaria oder auch B. matri- cariaefolium , in Schlesien bis 3000'. in Chamounix bis 1060 m. in Tirol bis 4986'. In unserem Florengebiete gehört es vorzüglich dem Nordosten von Mecklenburg bis Preussen, von Brandenburg und Posen durch Böhmen. Mähren und Schlesien bis Galizien und Siebenbürgen an. Im mittleren, südwestlichen und südlichen Gebiete tritt es äusserst sporadisch auf, im nordwestlichen Gebiete ist es bis jetzt nur von Norderney bekannt. Provinz Preussen: In den Kreisen Memel (bei den Schiessständen der städtischen Plantage und zwischen Leuchtthurm und dem Melneraggener Kirchhof bei Memel; Pal wen zwischen Holländisch -Mütze und Gedwil-Paul und Chaussee von Gr.-Taucrlaken nach Palwen, desgleichen südHch von der Försterei ; Grünhaide bei Saugen), Jakobsruhe bei Tilsit. Goldap (Revier Schuicken in der Wernen'scheu Forst, zwischen dem Militärschiessstande und dem Kiefernwäldchen bei Goldap), I-yck (in der Dallnitz! — Sanio, in Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 22), Neidenburg (zwischen Grobka und Kl.-Dombrowitz, zwischen Baranowen und Reusch Werder und zwischen letzterem und Rettkowen, am Gr. und Kl. Labuhnen- und am Schwarzen See, im Belauf Jedwabno, im Soldauer Stadtwald, bei Ittowken und Illowo), Allenstein (in den Jedzorka -Brüchen . Aliensteiner Stadtwald. Diwittener Wald, Belauf Stenkienen, am Linowko-See), Heilsberg (Pfarrwald bei Reichenberg, grosses Torfmoor an der Damerau bei Heilsberg, Schlossberg bei Gutstadt, bei Kiewitten, zwischen Kobeln und Parkitten, zwischen Reimerswalde und Neuendorf, zwischen Markheim und Schweden: Seeberg, Sternberg und Kgl. Forst bei Raunau), Elbing („Blaubeerberg" bei Stagnitten — Kalmus, in Schrift, d. naturf. Ges. Danzig VI. 2, 154), Osterode (Stenkendorfer Wald bei Bergfriede- — Lucas, in Verb. d. 587 bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VI. HOl), Thorn (Niedermühle), Sciiwetz (Baukaiier Wald, Weg nach Baakauer Mühl — Helhvig, in Schrift, d. naturf. Ges. Danzi^ VI. 2, 86), Danzig (Wald bei Saspe), Neustadt (Strand zwischen Glettkau und Brösen und zwischen Glettkau und Zoppot; nach v. Klinggräff, in Schrift, d. naturf. Ges. Danzig VI. J, 23 bei Bieschkowitz), Conitz (Schiessstände, Sandkrug und Krojantener See bei Conitz) und Flatow (Belauf Wersk). Alle nicht bereits genauer bezeichneten Angaben nach Berichten in den Schrift, d. physikal. -Ökonom. Ges. Königsberg 1872 — 85 oder briefl. Mittheil. Caspary's. Nach Älilde (Monogr. Botrych. 149) auch bei Stuhni, Rosenberg, Wiszniewo nächst Löbau und Marienwerder. — Pommern: Bei Stolpmünde am Schwarzen See! und Dünen bei Saleske! Stettin {Seehaus, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. IL 102). Weststrand auf dem Dars (Boss, ebenda XXV. S. XXII). — Mecklenburg: Bei Dargun, in den Dünen- kesseln bei Warnemünde, Dierhagen u. Neuhusen auf dem Fischlande, früher bei Malchin (Boll, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturg. in M. XIV. ,^29). Nach Fisch, u. Krause (Fl. v. Eostock 34) dagegen in den Warnemünder Dünenkesseln und in den Dünen östlich von Müritz nicht mehr vorhanden. — Ost friesische Inseln: Auf Norderney auf Triften in der Nähe des Erlenwäldchens beim Dorfe (Buchenau, Fl. d. 0. I. 167; vgl. auch Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen III. 193 u. IV. 256). — Prov. Brandenburg: Eehkuhle zwischen Hohen-Neuendorf und dem Briesener Theerofen bei Oranienburg, Gesundbrunnen bei Berlin, am Sclüangen- berge in der Stadthaide bei Schwiebus und auf dem Anger und der kleinen Halde bei Driesen (x\scherson, Fl. d. Pr. Br. 907). Auf Wiesen bei Zippeisförde nächst Neuruppin (Warnstorf, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXI. 165). — Prov. Posen: Kruczer Wald im Kreise Czarnikau! — Schlesien: Früher am verlorenen Wasser bei Teicha nächst Niesky, sowie zwischen Aslau und Modlau bei Bunzlau; im Riesengebirge am Wege nach der alten schlesischen Baude; bei Kupferberg (Münzthal), Landshut (hoher Berg bei Coni'adswaldau) , Schömberg (Weissgalle am Stritt), Waidenburg, Charlottenbrunn (am Lorbeerberge), auf der Sonnenkoppe im Eulengebirge. Garsuche bei Ohlau, Klessengnmd am Glatzer Schneeberge, bei Falkenberg (Heidersdorfer Mühle), Oppeln, Dorabrowka, Kosel (Kl. Althammer, Radoschauer, Wroniner Wald, Gnadenfeld); vgl. Fiek, Fl. v. Schi. 548. — Oesterreichisch-Schlesien: Im Gesenke häufiger, so am Uhustein bei Einsiedel! zwischen Karlsbrunn und Ludwigsthal; bei Gräfenberg am Wege zur Fichtenquelle, bei Dittershof und häufig bei Reiwiesen an der Strasse nach Einsiedel! Auf der Lissa Hera und beim Mohelnitzer Jägerhause in den Beskiden (Niessl, in Verh. d. naturf. Ver. Brunn 1866, S. 310). Nach Formanek (Oesterr. bot. Zeitschr. 1886, S. 184) auf einer Wiese bei Krasna. — Mähren: Sonnige Waldtriften des Hohensteines bei Iglau, Hochwalduiigen links vom Wege von der Schweizerei des Altvaters gegen Winkelsdorf, Bürgerwald bei Mährisch -Sehünberg und zwar unter dem Bürgersteine, bei Waltersdorf im oberen Odergebiete (Oborny, Fl. V. M. 81). — Galizien: Bei Winniki, Derewacz, Holosko, Brzuchowice, Zawa- dow, am Kubyn, im Bialkathale gegen den Grossen Fischsee in der Tatra und auf der Polana Kondratowa (Knapp, Pfl. G. 9). — LTngarn und Siebenbürgen: Mons Csergo! ,,Infra rupes Strunga ad Marmaros-Sziget" (Borbäs, in Linnaea, Bd. 42, S. 210). Resinaer-, Arpascher- und Kronstädter -Alpen, Schulergebirg, bei Busian, Lövete und Ohlafalu (Fuss, Fl. Transsilv. 763). — Böhmen: Bei Prag! (Aus Tausch's Sammlung; ob noch?). Nach Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. B. 12 u. 700, am Rollberg bei Niemes, bei Reichenl^erg, am Fusse des Buchberges im Isergebirge; 588 im Riesengebirge im Aupagrunde (Junaboden am Bruimcnberge, bei Fiek, Fl. v. Schi. 548?); im Erzgebirge bei Klostergrab und am Niklasberg bei Teplitz (von mir 1 883 zerstreut auf einem grasigen Haiderücken zwischen den Füssen des Keilberges und Hauensteinberges — Wirbelsteine — unmittelbar an der nach Gottesgab führenden Strasse und ZM'ar in der Nähe des Gastliofes „Hofberg" gefunden); Volesna zbirov. Herrschaft; Pribram; Aussergefild und Thomasgebirge im Böhmer- walde; Eulau bei Tetschen, Hengstberg bei Zwickau, am Höllenstein bei Stöcken und am Schöninger bei Krumau. Ferner bei Jansdorf nächst Leitomysl ein Exemplar und am Südabhang der Kazatelna bei Potenstein (Celakovsky, in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1SS3, S. 7); im Walde ..na Brevnici" und zum Perny bei Chotebor (ebenda ISSö, S. 16) und Goldöls bei Scliatzlar (ebenda 1886, S. 6). — Thüringen: An der Ruhmühle bei Ebersdorf im Reussischen und im Schleizer Walde bei Schleiz (Milde, a. a. 0.). — Baiern: Nur im Pointner Fox'st bei Regens- burg (Sendtner, Veg. d. Baierwaldes S. 393). — Württemberg: Früher bei Ell- wangen (Martens u. Kemmler, Fl. v. W. 752 — nach briefl. Mittheil, von Dr. Kurtz neuerdings vergeblich gesucht). — Elsass: In den Vogesen auf den Höhen „Rothe-Rück" im Thale von Münster hinter Sondernach, auf dem Hoheneck und dem Sulzcr Beleben (Kirschleger, Flore Vogeso-Rlienane H. 275). — Im Zuge der Alpen sehr zerstreut. An der Schweizer Grenze im Departement Haute Savoie im Chamounix-Thrtle (Payot, Catal. des Fougeres des environs du Montblanc, p. IG). — • Tirol: Auf der Alpe Malgazza bei Cles im Val di Non bei 4986'! — Kärnthen: Bei Satnitz, im Gurkthale unweit des Haidnergutes und am Kolben bei Ebemdorf (Fächer u. Jabornegg, Fl. v. K. I. 100). — Steiermark: Im Bachergebirge (Milde, Monogr. Botrych. 149). — Salzburg: Anlaufthal bei Gastein (ToepfFer, in Deutsche bot. Monatsschr. III. 40). — Nie der-Oester reich: Nach Neilreich (Nachträge zur Fl. V. N. 4) angeblich bei Potenstein. Geographische Verbreitung: Dänemark, Scandinavien, Finnland, Russ- land, Sibirien; Rumänien. 62. B. vir^iiiianum Sw. in Schrad. Journ. d. Bot. 1800, IL 111; Syn. Filie. 171. Blätter jährlich einzeln erseheinend, in der Knospe mehrzeilig und dicht behaart, später nur noch mit Resten der Behaarung bis zuletzt oft kahl, ihr oft roth oder rothbraun angelaufener Stiel mit 3—10 (jefässbündeln und durch Längsspalt normal geöffneter Scheide, die krautige bis dünn -lederige, nur unterseits Spaltöffnungen füh- rende sterile Spreite deltoidisch, meist breiter als lang, spitz, zwei- bis vierfach -liederschnittig und durch kräftige Entwickelung des basalen Segmentpaares oft mehr oder weniger dreizählig, an den unteren 1—8 Paaren der Primärsegmente mit anadrom geordneten Secundärsegmenten, die Segmente letzter Ordnung gezähnt bis ein- geschnitten-gezähnt oder fiederspaltig mit gezähnten Lappen, die Zähne stumpf bis spitz. Nervatio Eupteridis. Fertiler zwei- bis dreifach -fiederschnittiger Blatttheil aus der Basis der sterilen Spreite, sehr selten aus dem obersten Theile des Blattstieles entspringend, 589 lang gestielt und die sterile Spreite meist weit, sehr selten nui- wenig überragend. — Fig. 183, Fisr. 183. Botrvchium virginianum Sw. Mittelgrosse (nordamerikanische) Pflanze in halber natürlicher Grösse. Synonyme: Botryehium virginianum Sw. I. c. — Schkuhr. Krypt. Gew. I. 157. — Hooker et Baker, Syn. Filic. 448 partim. — Milde, Sporenpflanzen 91; Fil. Europ. 207; Monogr. Botrych. 1. c. 177 (Separatabdr. 123). — Prantl, in Bericht, d. deutsch, bot. Ges. I. 350: Jahrb. d. bot. Gart. Berlin lU. 337, 343. 590 Osmiinda viriiriniana L. Spec. plantar. 1U64; editio IL 15UI. — Lam. EncvcL IV. rt4!l. Botrychiuni virginicum Wrlld. Spec. plantar. V. ti4. — Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 46. — Moore, Index Filic. 213, excl. var. ß. Osmunda virginica Lam. Encycl. Suppl. IV. 233. Botrypus virginicus Michaiix, Fl. Bor. Amer. IL 274. Osmunda multifida Gmel. Nov. Coment. Petropol. XII. 517, tab. 11, iig. 1^ excl. syn. Botrychium gracile Pursh, Fl. Amer. sept. IL <;56. Osmunda cicutaria Lam. Encyl. IV. 65ü. Botrycliium cicutariura Sw. Syn. Fil. 171. — Willd. Spec. plantar. V. ü.j. — Presl, Suppl. Tent. Pteridogr. 46. Botrychium anthemoides Presl, in Abhandl. d. bülmi. Ges. d. Wissensch, 5. Ser. Bd. V. 323 (= Die Gefässbündel im Stipes d. Farne, S. 15). — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 699. Botrychium brachystachys Kze. in Linnaea XVIII. 3i)5. Botrychium charkoviense Portenschlag, in herb. caes. Vindobon. et Presl,. Suppl. Tent. Pteridogr. 47. Abbildungen: Schkuhr. Krypt. Gew. I. Taf. 156. — Svensk Bot. tab. 665. — Hooker, Garden Ferns tab. 29. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, tab. 53, fig. 201 (kümmerliche Exemplare). Ehizom im "Wesentlicheu wie bei B. Lunaria (S. 556), aber meist sehr verkürzt, mit gewöhnlich gebüschelten , bis 15 cm langen, sparsam verzweigten und am Grunde zum Theil wie bei B. rutae- folium (S. 583) etwas verdickten, fleischigen Wurzeln. Blätter jähr- lich einzeln erscheinend , 16 — 80 cm lang, mit krautiger, bisweilen fast durchscheinender, selten dünn -lederiger, gelblich -grüner bis satt grüner, steriler Spreite und sehr häufig röthlich oder rothbraun angelaufenem bis trocken braunem oder dunkelbraunem Stiele, in der Knospe spiralig -mehrzellig, mit beiden Abschnitten schürzen- artig herabgeschlagen und dem Stiele anliegend, wie bei B. rutae- iblium (S. 583) behaart, aber im Alter meist nur noch mit ver- schrumpften Resten der Behaarung (vorzüglich am Stiele) bis völlig- kahl. Blattstiel 11 — 36 cm lang, cylindrisch (aber nach Milde un- regelmässig längsriefig), der eintretende Fibrovasalstrang sich bald in 3 — 10 der ganzen Länge nach getrennt verlaufende Stränge- spaltend*), die gewöhnlich von den braunen, trockenhäutigen, zer- ■j Milde giel)t auf S. sij der Monogr. Botrych. „trotz der Grösse höchstens 4 oder 5, oft sogar nur '■', Loitbündel" an; auf S. 1S3 deren 3 — 4 und sehr häufig nur 3 und sagt dann unmittelbar darauf auf derselben Seite, dass die Art „durch die zahlreichen, 10—17 peripherischen Leitbündel im Blattstiele" ausgezeichnet sei. In den Fil. Europ. 20S wird die Zahl mit 2 — 5 angegeben. Ich finde bei einer mittelgrosson nordamerikanischon Pflanze etwa 6 cm über dem Grunde des 591 schlitzen Resten der Basis des vorjährigen Blattstieles umhüllte scheidenförmige Blattstielbasis (als einziger normaler Fall innerhalb der Gattung) durch einen Längsspalt geöffnet, welcher bisweilen die für das nächste Jahr bestimmte Blattanlage Vorschauen lässt. Sterile^ nur unterseits Spaltöffnungen führende Spreite 4\2 — 32 cm laug und 6-40 cm breit, meist breiter als lang, deltoidisch, spitz, meist doppelt-tiederschnittig-fiedertheilig bis vierfach-fiederschnittig. Pri- märsegmente jederseits zu 7—14, fast gegenständig bis regelmässig abwechselnd, (sehr häufig nur schwach-) aufrecht -abstehend, selten locker gestellt, meist bis zur Berührung genähert bis mehr oder weniger (die untersten bisweilen über halbe Breite) einander deckend, alle spitz bis zugespitzt und vom Spreitengrunde aus an Grösse allmählich abnehmend oder das basale Paar auffallend kräftiger ent- wickelt und die Spreite dann mehr oder weniger dreizählig; unterstes Paar der Primärsegmente V2 — ^^'2 ^^^ l^ng gestielt, breit-eiförmig oder eiförmig bis länglich- oder zuweilen verkehrt-eiförmig, seine ab- wärts gekehrte Hälfte sehr häufig breiter entwickelt, seine basalen und stets anadrom geordneten Secundärsegmente stets kürzer als- die folgenden und in der oberen Reihe gewöhnlich das dritte oder vierte (sehr selten das fünfte), in der unteren das zweite (selten das dritte, sehr selten das vierte) Secundärsegment das längste (Fig. 183); folgende Primärsegmente allmählich kürzer gestielt und je nach der Grösse der Pflanze das 3. — 5. und die folgenden mit zusammengezogenem bis zuletzt breitem Grunde sitzend und die oberen zugleich deutlich bis zuweilen ziemlich breit an der Rhachis herablaufend, eiförmig oder eiförmig -länglich bis zuletzt länglich,, das zweite und bisweilen auch das dritte Primärsegmentpaar kräftiger Pflanzen noch mit auadromen, die folgenden (und bei kleinen Pflanzen alle mit Ausnahme des basalen Paares) mit catadromen Segmenten 2. Ordnung (Fig. 183). Secundärsegmente (die grössten der basalen Primärsegmente V;2 — 11 cm lang) am Grunde der unteren Segmente 1. Ordnung eiförmig, weiterhin (und sehr selten schon die ersten) länglich, spitz bis stumpflich oder an den oberen Primärsegmenten Stieles 4 ziemlich gleich starke rinnenförmige Stränge, ca. 5 cm uiiterhall) der Spreite in ganz kurzer Strecke (2 mm) wechselnd 4 — 6, davon 2 stets sehr breit handförmig, die übrigen wie im imteren Stieltheile. Bei einem der grössten ameri- kanischen Exemplare zähle ich etwa S cm unter der Spreite '.) — ] ü Stränge, davon 2 äusserst breit bandförmig, die übrigen rinnenformig. Ich bin leider augenblick- lich nicht in der Lage, eine grössere Anzahl von Exemplaren beliufs Untersuchung des Strangverlaufes im Blattstiele opfern zu können. 592 abgerundet, bei den kleinsten Pflanzen nur die basalen sehr kurz gestielt und die folgenden mit breitem Flügelsaume herablaufend und verschmelzend, bei sehr kräftigen grossen Pflanzen auch die basalen Segmente 3. und 4. Ordnung noch kurz gestielt. Segmente letzter Ordnung meist länglich, stumpf bis abgerundet, fiedertheilig mit eiförmigen bis meist länglichen , stumpflichen , eiugeschnitten- gezähnten bis fiederspaltigen Lappen, Avelche allmählich in den ein- geschnitten-gezähnten bis zuletzt kurz -gezähnten Scheitel der be- treffenden Segmente übergehen ; Zähne gerade oder schwach ge- krümmt, stumpf bis spitz. ]S"ervatio Eupteridis mit unverändert in den Rücken der Zähne auslaufenden und kurz vor deren Spitze endigenden Nervenästen. Pertiler Blatttheil der Basis der sterilen Spreite entspringend*), ca. 9 — 42 cm lang, meist lang bis sehr lang (6 — 27 cmj gestielt und viel länger bis doppelt so lang als die sterile Spreite, sehr selten letztere nur wenig überragend, zwei- bis dreifach -fiederschnittig, eiförmig bis länglich oder bisweilen selbst länglich -lanzettlich, zuletzt stark zusammengezogen, mit im Yer- hältniss zur Grösse der Pflanze kleinen, bei der Reife braunen bis rothbraunen Sporangien. Sporen im Wesentlichen wie bei B. Lunaria (S. 558). Botrychium virginiaiiuni ist durch seine Grösse, die allerdings erst bei den nordamerikanischen Pflanzen zu richtiger Geltung kommt, durch die zahlreicheren Fibrovasalstränge seines im Scheidentheile normal offenen Blattstieles, durch die feinere Theilung der meist nur krautigen sterilen Spreite und die im unteren Theile derselben stets anadrum geordneten Secundärsegmente , sowie durch die gezähnten oder eingeschnitten -gezähnten bis fiederspaltigen Segmente letzter Ord- nung, endlich durch den bei unseren Pflanzen stets der Basis der sterilen Spreite eingefügten und letztere meist weit überragenden, lang gestielten fertilen Blatt- theil von B. rutaefolium, zugleich aber auch von den anderen heimischen Arten der Gattung leicht unterscheidbar. Es wächst auf Waldwiesen und reift seine Sporen im Juli imd August. In unserem Gebiete wurde es bis jetzt nur an wenigen von einander weit entfernten Localitäten gefunden, nämlich in: Prov. Preussen: Im Kreise Neidenburg im Belaufe Ittowken der Ober- försterei Corpellen an zwei Standorten, sowie ein Exemplar am Schwedenwall zwischen Zimnawodda und Wallendorf (Abromeit, in Schriften d. physikal.-ökonom. Gesellsch. Königsberg XXIII — 1882 — S, 45, 48, 51). — Galizien: Bei Janow in der Jarina hart an der Kaiserstrasse (Nowicki, Verhandl. d. zool.-botan. Ges. Wien XII. 1143, XIX. 178) und bei Derowacz nächst Lemberg (Jarolim, ebenda XV. 455, XIX. 178 — vgl. Knapp, Pfl. G. S. i)). — Niederösterreich: An der *) Nur bei der amerikanischen var. oicutaria entspringt er aus dem oberen Theile des Blattstieles. 593 Thalhofriese bei Keichenau nächst der Holzkucchthiitte und auf dem Plateau des Saurüssels unfern der Ochsenhütte (Beck. Flora v. Hernstein. Ö. 258). — Steier- mark: Auf Waldwiesen des Berges Pyrhn bei Dorf Spital nächst Lietzen (an der oberösterreiclüschen Grenze — Presl, in Abhandl. d. böhm. Ges. d. Wissensch. Scr. 5, Bd. V. S'2H). — Baiern: In den östlichen bairischen Alpen am Steinberjj bei Eamsau. beobachtet (Mettenius. Rhizocarpeen S. .5.S). 604 Avelche beide durch 9 — 14 vom Grunde bis zum Scheitel parallel verlaufende weite, durch einschichtige Zellenplatten isolirte Luft- canäle getrennt werden, denen die schwachen Längsrippen der Aussenflache entsprechen (Fig. 186 A — C). Basale älteste 1 — 2 Sporo- carpien mit je meist 15 — 25 Macrosporangien, die übrigen mit zahl- reichen (ca. 70-100) Microsporangien. Macrosporangien auf kurzen, einfachen, aus mehreren Zellreihen gebildeten Stielen, verkehrt- eiförmig bis länglich- verkehrt- eiförmig, ihre bei völliger Keife hell gelbbraune Wand aus einer Lage flach - tafelförmiger, nnregelmässig polygonaler Zellen gebildet (Fig. 186 C), die eiförmige Macrospore gelblich -weiss. Microsporangien auf den letzten, einreihig -zelligen Aesten mehr oder weniger verzweigter Stiele, kugelig, ihre aus einer Lage flacher polygonaler Zellen gebildete Wand bei völliger Reife dunkelbraun (Fig. 186 B); Microsporen weisslich. Auf Teichen und Seen, in Buchten hmgsam fliessender Gewässer, manchmal zwischen Flossholz und mit diesem weiter verbreitet, aber dafür auch unbeständig. Die Sporenfrüchte reifen im August bis October, worauf die Pflanze meist rascli abstirbt und verwest. Doch können sich bei besonders günstigen Witterungs- verhältnissen Fragmente bis in den December liin erhalten. Die untersinkenden Öporenfi'üchte überwintern auf dem Grunde der Gewässer, wo ihre Wand schon im Laufe des Winters verwest und in Fetzen sich löst. Im Frühlinge steigen sie an die Wasseroberfläche empor, die Sporangien trennen sich vom Receptaculum und lassen die Sporen meist im Mai keimen. Innerhalb unseres Gebietes tritt S. natans am häufigsten in Schlesien auf, von da in nordwestlicher Richtung durch Brandenburg nach Pommern und West- preussen und der Provinz Sachsen und Anhalt, desgleichen nach Osten und Süd- osten (Galizien, Ungarn etc.) abnehmend. Im Nordwesten fehlt sie gänzlich (vgl. Westfalen), im Südwesten und Süden tritt sie sehr sporadisch auf. Provinz Preussen: Im Elbinger Kreise in der Fischau bei Löwenlust und im Danziger Graben an der Speicherinsel (Kalmuss, in Schriften d. naturf. Ges. Danzig VI. 2, pag. 154). Marienburger Niederung in der Vorfluth zwischen Nevm- huben und Ladekopp (Ber. d. deutsch, bot. Ges. IV, Florenber. S. 2;'.9). — Pom- mern: Bei Stettin in der Paniitz! und nach Garckc (Fl. v. D. 468) bei Putbus auf Rügen. — Bei Lübeck früher im Stadtgraben! doch jetzt daselbst aus- gestorben. — Provinz Sachsen und Anhalt: Pechauer See bei Magdeburg! Barby. Biberlachen im Elblug bei Wörlitz ! (Staritz, in Ber. d. deutsch, bot. Ges. IV. 413). Früher auch im Kühnauer See bei Dessau. — Provinz Branden- burg: Bei Brandenburg (zwischen Flossholz auf der Havel! Jakobsgraben vor dem Steinthore), Potsdam (Havel beim Kiewitt, Baumgartenbrück, Tornow, bei der ehe- maligen Ziegelei jenseits der Pfaueninsel), Spandau (Picheiswerder! Gewehrfabrik, Schildhorn), Lübbenau (beim Badehause), bei Lübben (früher im Stadtgraben! Beesdau), Fürstenwalde, Berlin (in und bei der Stadt in der Spree und meist zwischen Flossholz ! Stralau ! Treptow ! Flossholz am Oberbaum, beim Schlossgarten zu (Jharlottenburg), Frankfurt (zwischen Flossholz im Gr. Müllroser See — Huth, 605 11. V. F. 158), bei Oderberg zwischen Flossholz! Strasburg — vgl. auch Aschersuii, Fl. d. Pr. Br. 889. Ferner nach Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 210 zwischen Flossholz bei der Marienmühle nächst Landsberg und nach Ascherson (ebenda VIII. 17.3) im Wentower See bei Gransee, bei Köpenick und in der Obra bei Züllichau. — Schlesien (vorzüglich in Oberschlesieu) : Nach Fiet, Fl. v. Schi. 537, bei Görlitz (früher Bauernteich bei Tauchritz; nach Eabenau, Gefässcrypt. d. Oberlausitz 20, verschwunden), Haynau (Kreibau, Michelsdorf, GöUschau), Parchwitz (Jürtscher See), Trachenberg (Luge bei Hammer, in der Nesigoder Bartsch), Nams- lau (in der Weide), Breslau (auf der Oder und in Teichen bei EansernI vor dem Fuchsberge bei Schwoitsch, in der Weide vor Hundsfeld und bei Bischwitz, Zimpel, Kl. Bresa), Ohlau (bei Garsuche), Münsterberg (Eankmüblenteich bei Heinrichau), Neisse, Carlsruhe (Kreuzburger Hütte), Falkenberg (Hammerteich! Schedlau, There- sienhütte, Brande), Lublinitz (Hüttenteich bei Kyhammer), Oppelu (Grobleteich bei Brinnitz ! Gr .-Döbern, VoUwark, Proskau), Leschnitz, Tost (Boguschütz, Elgot, Pawlowitz), Kosel (früher bei Wiegschtttz), Ujest, Gleiwitz, Königshütte (Heiducker Teich), Myslowitz (Dietrichshütte bei Kosdzin), Katibor (Lenczoker Teich), Eybnik (in der Nacinna bei Zamislau, Eudateich, Paruschowitz, etc.; nach v. Uechtritz in Berieht, d. schles. Ges. f. vaterl. Gultur 1SS5, S. 275, bei Pohlem, Jastrzemb, Mschanna und in vielen Teichen des Gebietes), Sorau (in der Euda, Teich gegen Wosczyc), Pless (Teich bei Chrzelitz; nach v. Uechtritz, ebenda 1884, S. 341, im Paproczanteiche). Ferner auf dem Haideteiche bei Wohlau ! und nach v. Uechtritz (a. a. 0. 1884, S. 341) auf dem Przykryteiche bei Biassowitz nächst Neu-Berun. — Oesterreichisch-Schlesien und Mähren: Xach Niessl (Verh. d. naturf. Ver. Brunn 1866, S. .Ml 7) in einem der drei kleinen Teiche bei Hustopetsch, in Teichen bei Eestropic nächst Skotschau und bei Beneschau nächst Troppau. Nach Wolosczak (Oesterr. bot. Zeitschr. 1886, S. 117) auf Teichen bei Lonkau nächst Teschen imd nach V. Uechtritz (a. a. 0. I8S4, S. 341) auf Teichen bei Hzabolva nächst Mährisch- Ostrau. — Galizien: Sehr selten; bei Jezor, auf dem Teiche in der Mitte der Wälder bei Niepolomice, bei Niemirow, früher auch als bei Lemberg vorkommend angegeben (Knapp, Pfl. Gal. 10. Eehmann, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien 1862, S. 846). — Ungarn: Bei Dusnek nächst Kalosca! bei Lugos und im Sumpfe ,,Mortesiune" bei Szakul im Comitate Krasso, bei Szaszvaros und Sobozsin, in Tümpeln an der Theiss bei Tiszabco : ferner bei Malomfok, Kertmeg und Galfizug nächst Veszto im Comitate Bekes (Borbäs, in Linnaea 45, pag. 215). An über- schwemmten Stellen an der Theiss bei Ibrany (Borbäs, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 795). — Siebenbürgen: Broos, Eeps (Fuss, Fl. Transsilv. 759). — Croatien: Bei Esseg! Fericanec, Podgorac, Karlovic, Gaj, Kutinja, Moslavina, Lonskojo-polje, Posavina, Podravina (Schlosser et Farkas-Vuk., Fl. croatica 1322). — Westfalen: Von Milde (Sporenpflanzen 145) angegeben, aber in keiner der mir zugänglichen floristischen Arbeiten erwähnt. In dem den Eheinlanden angrenzenden Belgien bei Lanaken und Cannes nächst Mastricht. — Hessen: Nach Dosch und Scriba (Fl. d. Grossh. H. 33) im Altrhein bei Hamm und Eich, im Hägwaldsweiher bei Offenbach, bei Frankfurt a. M. — Baden: Nach Doli (Fl. v. B. L 89) in der Carlsruher Gegend bei der Ziegelhütte zwischen Linkenheim und Hochstetten, früher auch bei Dachslanden: zwischen Huttenheim und Germersheim: im Giessen bei Neckarau ! und im Hasengraben bei Mannheim (nach Mittheil. d. bot. Ver. f. d. Kreis Freiburg 1 882, S. 25, hinter dem Bahnhofe). — In der Nähe der Schweizer Grenze in Piemont im Aosta-Thalo! — Südtirol: Im Porzenmoose bciSalurn! 60(3 bei Terlan! im Sumpfe an der Strasse unter Gar<^azon imd in den Gräben an der Strasse zwischen Neumarkt und Trient (Hausmann, Tl. v. T. 1031). — Im benach- barten Venetien bei Pcschiera, Verona u. a. 0. (Saccardo, Breve ilhistr. delle Crittog. vascol. Trivigiane p. (jO). Geographische Verbreitung: Belgien (s. o.), Fi'ankreich, Nord- und Mittel-Italien, Mittel- und Öüd-Russland, Macedonien; kaukasisches und persisches Ciebiet am Caspi-See, Syrien (nach Milde, Fil. Eur. 297), südliches Amurgebiet, Nord- China und Japan. plantarum, pag. 15. An sumpfigen oder zeitweise überschwemmten Orten vegetirende meist kleine, perennirende Pflanzen mit kriechendem, mehr oder weniger verzweigtem Stämmchen, welches auf der Bauchseite stets Wurzeln, auf dem Rücken zweizeilig abwechselnd Blätter entwickelt. Blätter in der Knospe spiralig eingerollt, lang gestielt und mit zwei- jochig -gefiederter, kleeblattähnlicher Spreite mit fast wirtelig ge- stellten Fiedern, oder ohne Spreite, faden- resp. binsenförmig. Sporo- carpien fast achselständig am äussersten Blattgrunde oder am Blatt- stiele mehr oder weniger hoch inserirt, einzeln oder zu zwei bis mehreren, kugelig oder kurz -eiförmig bis bohnenförmig, dick- und liartwandig, zwei- bis mehrfächerig und in jedem Fache einen Sorus aus Macro- und Microsporangien enthaltend, bei der Reife zwei- bis vierklappig sich öffnend und die Sori in zarte Säckchen (Frucht- fächer) eingeschlossen von einem quellenden Gallertringe hervor- gezogen, oder die Sporangien in einen quellenden Gallerttropfen eingebettet austretend. Episporium der beiderlei Sporen gallert- artig, durch Quellung die Sporangien sprengend und die Sporen rei machend. — Fig. 187—192. Literatur (ausser den auf S. 594 citirten Schriften über Hydropteridecn) : Russow, Vergleichende Untersuchungen der Leitbündel -Kryptogamen, ausgehend von der Betrachtung der Marsiliaceen; Meraoires de l'acad. imper. des sciences de St. Petersbourg, 7. sör. voL XIX, no. 1 (1S72), pag. 1 — 7S, tab. 1 — 6. — A. Braun, Ueber die Marsiliacoengattungen Marsilia u. Pilularia; Monatsber. d. Berliner Acad. d. Wissensch. 1863, S. 413 — 43(i. — A. Braun, Neuere Untersuchungen üb. d. Gatt. Marsilia u. Pilularia; ebenda 1S70, S. 653 — 753. — A. Braun, Nachträgliche Mittheil, üb. d. Gatt. Marsilia u. Pilularia; ebenda 1S72, S. 635 — 679. — Baker, A Synopsis of Ehizocarpeae, IL Marsilieae; Journ. uf. Bot. XXIV (1S86), p. 274, 381. — Weitere Literatur s. unter d. Gattungen. Die scharf charakterisirtc , durch die gemässigten luid tropischen Gebiete zerstreute Familie zählt 57 Arten in den beiden Gattungen Marsilia und Pilularia, welche in unserem Florengebiete mit je einer Art vertreten un-. sr'-S w ™ "^ a 5 Iva giilf 1 %% O -' CD ?i Vf)^ ^ Oh a c^Q .3 Ö W m t-i '"^ ^ — -^ r/1 'Jl o ^ S S a r— * CO so.!-. CO-^SGCD<^r- O r- s ^ ^ '^ o -2 - j£ . r iß 2 .2 fc£ -3 ^:o .-£' S iß.S S ^^% s^i o tcg £,:rt >; •- OD S2a''!-i'^c^ •-H.2.2S'^ -,cäg = 'ilS.sss'^o So 3 5 S CO 2 TS cc cc <» ^ o > ^-S ^o ät^ _H t. Querschnitte stumpfwinkelig geknicktem bandförmigem Holzkörper) und (bei P. giobulifera 12) peripherischen, weiten, quergefächerten, aussen nur von einer Parenchymschicht und der Epidermis ge- schlossenen Luftcanälen. Sporenfrüchte stets einzeln am äussersten Grunde des Blattes entspringend und daher scheinbar axillär, aber der Fibrovasalstrang ihres Stieles vom Blattbündel abzweigend, ihr aufrechter oder abwärts gebogener, bisweilen (bei P. americana und Novae Hollandiae) seitlich der Frucht angewachsener und wie bei Marsilia eine Raphe bildender Stiel kürzer oder so lang bis dreimal so lang als die kugelige oder selten kurz eiförmige, mit gegliederten Haaren dicht bedeckte, 2-, 3- oder (bei unserer Art, Fig. 191 A, B) 4 fächerige und dementsprechend 2 — 4 klappig sich öffnende Frucht. Fruchtfächer vertical, mit je einem Sorus auf vom Grunde an der Mitte der Aussenwand aufsteigen- dem, wulstigem Receptaculum (Fig. 191A, B, r), die zahlreichen Micro- sporangien vorzugsweise die obere, die Macrosporangien (bei P. minuta nur 1, sonst 13-25) die untere Hälfte desselben besetzend (Fig. 191 A, B). Beiderlei Sporangien sitzend, von gleichem Baue wie bei Marsilia (S. 610), die Macrosporangien meist ei- oder verkehrt -eiförmig bis ei- förmig-kugelig, die schlankeren Micro sporangien länglich-verkehrt- eiförmig bis keulenförmig, aber beide durch gegenseitigen Druck gewöhnlich etwas unregelmässig (Fig. 191 A,B). Macrospore mit der längsfaltigen Keimwarze gegen den Sporangienscheitel gekehrt (Fig. 191 A, B), ihr Episporium Avie bei Marsilia (S. 610) gebaut und die unter der äusseren wasser- hellen Gallertschicht (Fig. 192 d) liegende weissliche oder gelbliche Prismenschicht (Fig. 192 c) unter ihrem stärker entwickelten Scheitel- theile leicht eingeschnürt (so bei unserer Art) oder nicht. Micro- sporen wie bei Marsilia (S. 611). Sporangien resp. die aus ihnen entleerten Sporen bei der Eeife einem zähen, aus den quellenden Fachwänden hervorgegangenen Gallerttropfen eingebettet aus der Pilularia giobulifera L. Macro- spore im Längsschnitte : a Sporenhaut : b, c und d die drei Schichten des Epi- sporiums, worüber der Text S. GIO zu vergleichen ist. Vergr. 80 fach. 619 geööneten Frucht vortretend und in diesem tagelang sich ver- grössernden (erst nach der Befruchtung zerfliessenden) Schleim- tropfen die Keimung im Wesentlichen wie bei Marsilia (S. 611) statt- ündend. Spermatozoiden 4—5 mal schraubig gewunden. Keimpflanze wie bei Marsilia (S. 611), doch die auf das Keimblatt folgenden Blätter von ersterem nicht wesentlich verschieden gestaltet. Der anatomische Bau der Sporocarpwand entspricht fast genau demjenigen von Marsilia (S. 611). Die hügelige, mit gleichen Spaltöffnungen versehene, im Alter leicht sich ablösende Epidermis (Fig. 191 e) trägt in Einsenkungen auf trichterförmiger Stielzelle gegliederte Haare, deren erste Zelle der Stielzelle hori- zontal aufsitzt, während die folgenden Zellen mit ihren Enden sehr schräg über einander geschoben sind (Fig. 191h). In der unter der Oberhaut liegenden, die Lichtlinie zeigenden äusseren Prismenschicht (Fig. 1911) ist die Mitte der Zellwände bis zum Yerschflinden der Zellhöhlung verdickt, so dass letztere auf je einen klemen (in der Zeichnung durch den Punkt angedeuteten) Hohlraum an beiden Zellenenden reducirt ist. Die innere Prismenschicht (Fig. 191 pa) ist aus verhältnissmässig kürzeren und breiteren Zellen gebildet, als bei Marsilia, und unter ihr liegt ein aus dünnwandigeren, unregelmässigen, im Alter theilweise schrumpfenden Zellen bestehendes Schwammparenchyni (Fig. 191 p). Zwischen dieser und der aus zartwandigen , hyalinen Parenchym Zellen gebildeten fünften Schicht verlaufen die vertical aufsteigenden Gefässbündel (Fig. 191g): je eines unter dem Keceptaculum und je zwei rechts und links neben den Ansatzstellen der Fachscheidewände. Letztere (Fig. 191 i) bestehen aus dem gleichen zarten, bei der Eeife verquellenden Gewebe, wie die Innenschicht der Aussenfachwand, und lassen in ihrer Mitte einen „Trennungsstreifen'' aus schmalen tafelförmigen, stärke- haltigen, im Alter einen dunkel- bis braungelben körnigen Inhalt führenden Zellen (in der Fig. 191 durch die Punktirung angedeutet) erkennen, in welchen beim Oeffnen der Frucht die (in der Axe meist schon früher durch Gewebezerreissung eingetretene) Fachtrennung erfolgt. Nach Goebel (a. a. 0.) treten die vier Fruchtfächer der Pilularia globulifera auf dem etwas schiefen Scheitel der kleinen Fruchtanlage als vier seichte Gruben auf, die sich mit dem weiteren Wachsthum des sie umgebenden Gewebes allmählich zu vier tief eingesenkten Höhlungen vergrössern, welche in Folge stärkeren Wachs- thums des Aussengewebes nur mit engem Spalt nach oben münden und dort endlich ganz geschlossen werden (vgl. auch Marsilia, S. 612). Eeceptaculum und Sporangien entwickeln sich wie bei Marsilia, und die durch Spaltung der die Fächer trennenden Innengewebe gebildeten Sorushüllen können auch hier nur im physiologischen Sinne als „Indusien" bezeichnet werden. Die kleine Gattung enthält 6 Arten, von denen je 1 im gemässigten Europa, in Neuholland und Neuseeland, 1 im Mittelmeergebiete, 2 in Amerika heimisch sind. 65. P. giolmlifera L. Spec. plantar, p. 1100; edit. IL 1563. Fruchtstiel gerade, senkrecht an die Frucht tretend und keine Eaphe bildend, ^^ — \.^ so lang als die aufrechte, kugelige, vier- fächerige und vierklappig aufspringende, in jedem Sorus 13 bis 620 25 Macrosporangien mit leicht eingeschnürten Macrosporen ent- wickelnde Frucht. Fig. 190—192. Synonyme: Pilularia globulifera L. 1. c. — Schkuhr, Krypt. Ggav. I. 178. — WUld. Spec. plantar. V. 535. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. 11. 968. — Metten. Fil. Horti bot. Lips. 125. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 392; Sporenpfl. 142; Fil. Europ. 291. — A. Braon, in Monatsber. d. Berliner Acad. lSfi2, S. 434; 1870, S. 721 n. 752; 1872, S. 679. — Baker, in Journ. of Bot. XXIV. 382. Pilularia natans Merat, Nouvelle flore des environs de Paris, edit. II (1821), vol. I. 283. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 173. — Sturm, Deutschi. Flora. — Svensk Bot. tab. 599. — Hooker, British Ferns tab. 57. — Bischoff, Krj'pt. Gew. IL Taf. 7, Fig. 1 ; Taf. 8, Fig. 1—29. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 27. — Breutel, Deutschi. Krypt. no. 93. — Erbario crittog. Ital. no. 251. — Billot, Fl. gall. et germ. exsicc. no. 1992. Stämmchen (Rhizom) cylindrisch, bis 50 cm weit kriechend und höchstens VJ2 mm dick, meist viel dünner, zart, nur an den Enden der extraaxillär an den Flanken unterhalb der Blattinsertionen ent- springenden, gewöhnlich reichlich entwickelten und rasenartig aus- gebreiteten Zweige dicht behaart, sonst kahl, seine Rinde gewöhnlich mit 20 Luftcanälen. Blätter gedrängt bis entfernt gestellt, meist nur ca. 3 — 10 cm lang und bis ca. 1 mm dick, cylindrisch -faden- förmig und pfriemlich zugespitzt, kahl, freudig grün. Sporenfrüchte mit geradem und senkrecht an die Frucht tretendem, meist nur V2 — 1 mm langem Stiele von etwa ^1^ — ^'3 der Fruchtlänge, auf- recht*), kugelig, 2^/2 — 3^/3 (meist 3) mm dick, äusserst dicht und angedrückt behaart, nur die Haarspitzen abstehend (Fig. 191) und dadurch die Oberfläche etwas zottig, unreif gelbgrün, dann hell- braun bis bei der Reife braunschwarz, vierfächerig und vierklappig aufspringend, jeder Sorus mit 13 — 25 (im Mittel etwa 20) Macro- sporangien mit über der Mitte leicht eingeschnürten (S. 618), weiss- lichen Macrosporen. Wachsen die Pflanzen vom Ufer aus dauernd in tieferes Wasser hinein, so entwickelt sich eine sehr häufig sterile Wasserform mit mehr oder weniger lang gestreckten Stamminternodien und bis 30—40 cm langen, dünneren und weicheren Blättern (Pilularia natans Merat). Sonst variirt die Pflanze nicht. Die auf nassen, etwas moorigen Wiesen, auf feuchten Mooren und Haide- plätzen, an den Eändern von Gräben, Teichen und Seen wachsende Art reift die Sporenfrüchte vom Juli bis September. Sie findet sich in unserem Gebiete sehr *) In sehr seltenen Ausnahmefällen ist der Stiel vereinzelter Sporocarpien deutlich zurückgekrümmt und dann etwas verlängert bis halb so lang als die Frucht. Vgl. A. Braun, a. a. 0. 1870, S. 75.3. 621 zerstreut, aber an ihren Standorten meist gesellig und oft in ausgedehnten dichten Käsen in: Pommern: Bedliner Haide bei Stolp! Galgenkamp bei Greifswald (Fischer, Gefässpfi. Neuvorpomm. 37). — Mecklenburg: Am See beim Basedovver Theer- ofen, auf dem Moore bei Görries nächst Schwerin (BoU, im Archiv d. Freunde d. Naturg. in M. XIV. 329). — Winterhuder Moor bei Hamburg! — Schleswig: Gallehuus bei Tondern! Torfmoor zwischen Harrislee und der Marienhölzung im riensburger Kreise; Tolkwader See im Schleswiger Kreise (Prahl, iu Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XYIII. 1). Zahlreich an den Tümpeln der Haide südlich von Hattstedt im Husumer Kreise: ferner auf der Insel Föhr (Fischer-Benzon. in Schrift, d. naturw. Ver. f. Schi. II. 65). — Hannover: Moorgräben bei Engeo unweit Bremervörde (Pape, in Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen I. 119). Bei Lüchow (Potonie, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. löS). Am Entenfang bei CeUe (Steinvorth, Progr. d. Johanneums Lüneburg 1864, S. 21). Um Hannover zwischen List und Bothl'eld an der Chaussee! bei Gr .-Buchholz , Lehrte, Tümpel am Seelzer Bahnhofe und bei Leveste (Holle, Fl. v. H. 31). — Um Bremen und in den benachbarten Gebieten im Ihlpohler Moore ! auf der Haide zwischen Scharm- beckstotel und Buschhusen! Schönemoor! Lesum, Bredenberg, Kirchhuchting, Okel (Buchenau, Fl. v. B. 271). — Oldenburg: Brumunds Teich am Büppel bei Varel, in kleinen Tümpeln an der Chaussee Westerstede -Apen (Müller, in Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen IX. 111 ). Nach Böckel (Oldenbg. crypt. Gefässpfi. 33) im Münsterlande häufig, bei Neuenkirchen, im Jeverlande, in Moorwarfen im Sumpf und bei Puihrdum in einem Graben, dicht an der Upjever Haide, bei Dötlingen. — Braun schweig: Bei Bienrode (Ber. d. deutsch, bot. Ges. IV, Florenber. S. 247). — Provinz Sachsen vmd Anhalt: An der Rietzke bei Eosslau, Eeppichau bei Dessau (Ascherson, Fl. d. Pr. Brandenbg. 889). — Provinz Brandenburg: Luch- Teich bei Sonnenwalde ! am Meiler bei Oelsnik nächst Kottbus, bei Drebkau an der Chaussee von Golzow nach Eadensdorf, Pitschen bei Luckau, Waldow bei Geissen, Liberose, Terapelhof bei Berlin! am Kulmer See bei Sommerfeld! und zwischen demselben und Merke, Gatka bei Triebel (Ascherson, Fl. d. Pr. Br. 889). Richtersehes Bruch und Kuhluch bei Eöddelein nächst Templin! Jessener Teich bei Spremberg (Ascherson, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXI. 141). X^ach Taubert (el)enda XXVII. 175) bei Senftenberg (Bommelteiche bei Zschipkau, Kaupenteich bei Hürlitz, zwischen Dobristroh und dem Lugk-Teiche), Liebenwerda (Gr. Teich bei Maasdoi'f), Dobrilugk (nördlich von Friedersdorf und südlich nach Täuberfs Mühle hin, sowie an der alten Flösse in der Eade unweit Täuberfs Mühle), Spremberg (nordöstlich von Schleife, dann in Gräben der Wolschina- Wiesen zwischen Gr.-Düben und Halbendorf), Kalau (Moor am Bahnübergänge bei Lukaitz) und Pappelteicli bei Fürstl, Drehna. — Sachsen: Pratschwitz bei Pirna, Königsbrück, Xeukirchen bei Chemnitz ! an der Zwönitz zwischen Erfenschlag und Einsiedel, Naunhof bei Leipzig (Wünsche, Fil. saxon. 28). Ich besitze alte Exemplare vom „Pirkwitzer See bei Dresden"! — Schlesien: Gräben bei Elsterau nächst Euhland; bei Hoyerswerda in Tümpeln an der Pinka! (früher) und zwischen der Pinka und Seide winkel ! Zibelle bei Muskau, bei Xlesky (am Easchkenteich bei Oedernitz, im Polsbruch, bei Creba und Särichen), Görlitz (zwisclien Hennersdorf und Mittel-Sohra, in Torfstichen bei Kohlfurt), Wehrauer Haide bei Bunzlau, bei Haynau (zwischen Aslau und Wolfs- hain, an ausgetrockneten Teichen südlich von Kreibau) — vgl. Fiek, Fl. v. Schi. 538. Nach v. Uechtritz (Ber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1SS4, S. 341) in einem 622 Ausstiche der Schöpsniederung zwischen Eietschen und Werda. — Siebenbürgen: Nach Fuss, Fl. Transsilv. 75S, bei Reps und Telek. — Böhmen: Bei Leitomysl unweit der mährischen Grenze angegeben, doch zweifelhaft, ebenso für Haindorf im Isergebirge (Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. B. 15, 701). — Baiern: Bei Desen- dorf nächst Erlangen! bei Dinkelsbühl ; Kahl bei Aschaffenburg ; in der Pfalz bei Neustadt, Speier und Kaiserslautern und angepflanzt zu Schweighofen bei Weissen- burg (Prantl, Excursionsfl. v. B. 30). — Thüringen: Bei Schleusingen (nach Haussknecht, in Mittheil. d. geogr. Ges. in Jena 18S4/85, ref. im Bot. Centralbl. XVin. 320). — Hessen: Im Sumpfe rechts vom Frankfurter Forsthäuse und im Hengster bei üffenbach (Bosch u. Scriba, Fl. v. H. 34); nach Euss (Gefässcrypt. etc. d. Wetterau 246) auch in Sümpfen hinter dem Lehrhof bei Hanau! Nach Eudio (Uebersicht d. Phan. v. N. 117) an den Seeburger WeUiern im Nassauischen. — Westfalen: Nach Berthold (Gefässcrypt. W. 16) bei Lippstadt auf der Lipper Haide oft ganze Gräben ausfüllend, bei Anreppen nächst Delbrück am Eande der Torfsümpfe, bei Bielefeld auf der Finkenhaide vor Heppen, an' mehreren Stellen in der Senne, bei Petershagen auf der Haller Haide, in Gräben des Westenfeldes bei Lotte häufig und auf einer Haide zwischen Handorf und der Ems (genauer „in der Werre bei Pröbsting" !). Dülmer Haide , Topphaide vor dem Euschhaus, Haide Jünter Overmann vor Angelmodde, Lodenhaide, Greven beim Astkotten, Colonie Heithorn bei Hiltrup, Dorsten (Beckhaus, im Jahresber. d. westf. Provin-' cialver. f. Wissensch. u. Kunst 1885, S. 22). Coerhaide bei Münster! Minden! — Eheinprovinz: Nach Becker (in Verb. d. naturhist. Yer. f. d. preuss. Eheini. u. Westf. XXXTV. 114) durch die ganze niederrheinische Ebene zerstreut; bei Cleve, Calcar, Dinslaken, Viersen, Gangelt, Hüls! Siegburg. Nach Wirtgen (Fl. d. Eh. 540) bei Malmedy. Nach Förster (Fl. v. Aachen 421) im Gangelter Bruch, in der Um- gegend von Hasselt und jenseits der Grenze in der Limburgischen Campine. Bei Coblenz! Crefeld! — Baden: Nur bei Kork und bei Scheibenhardt (Doli, Fl. v. B. L 85). — Elsa SS und Lothringen: Bei Bitsch, Eckbolsheim bei Strassburg, Lingolsheim (Kirschleger, Fl. Vogeso-Ehenane H. 248). — Schweiz: Nur bei Bonfol nächst Pruntrut im Canton Bern (Juraland — BernouUi, Gefässcrypt. d. Schw. 88). Geographische Verbreitung: Zerstreut (resp. oft an einzelnen Fundorten) in Portugal, Frankreich, Norditalien und Apulien, Corfu; mittleres und südliches Eussland; Irland, England und Schottland, Dänemark, südliches Norwegen und Schweden. II. Classe. Eqiiiisietinae Prantl, Lehrbuch d. Bot. (1874)^ S. 116. Liierssen, Handb. d. System. Bot. I. 610. Enthält nur die einzige 4. Ordnung. Equisetaeeae L. C. Richard, in Michx. Fl. bor. amer. (1803) IL 281 et in DC. Fl. franv. (1805) IL 580. Axe reich verzweigt, an allen Sprossen mit scharf abgegliederten Internodien, die oberirdischen Sprosse einfach (Fig. 193 a) oder mit wirtehg gestellten schwächeren, gegliederten, meist zahlreichen Aesten (Fig. 193 b, c). Blätter im Verhältniss zur Axe Idein und in 623 Form gezähnter Scheiden entwickelt (Fig*. 193, 194 A). Sporangien- tragende Blätter am Gipfel der (bei manchen Arten chlorophyll- freien) fertilen Sprosse Aehren bildend (Fig. 193, 194 A), ihr scheiden- förmiger Theil kaum angedeutet, ihre Zähne dagegen zu gestielten, schildförmigen Trägern umgestaltet, welche auf ihrer der Axe zu- gekehrten Unterseite die Sporangien als zarte Säckchen mit ein- schichtiger, ringloser, auf der Innenseite mit Längsriss sich öffnender AVand und zahlreichen Sporen entwickeln (Fig. 194 B—E). Jedes Sporangium aus einer Gruppe von Epidermiszellen hervorgehend, mit hypodermalem, einzelligem Archesporium. Sporen sammtlich gleich gestaltet, chlorophyllhaltig, jede Spore mit zwei schraubigen, abrollbaren, sehr hygroskopischen Elateren versehen (Fig. 194 F, G). Prothallien selbständig und oberirdisch vegetirend, laubartig, mehr oder Aveniger gelappt, chlorophyllreich, vorwiegend diöcisch, die männlichen kleiner, die weiblichen grösser und reicher gelappt. Die Ordnung enthält nur die 1. Familie. Eqiiisetaceac L. C. Eich. 1. c. mit der einzigen Gattung : XXVI. Equisetum Tourn. Institutiones rei herbariae (I7U0), pag. 532. — L. Genera plantar. (1737), pag. 322, no. 777 (editio II. 502, no. 937). Charakter der Gattung wie derjenige der Ordnung. Literatur: Milde, Monographia Equisetorum ; Nova Acta Acad. LeopokUno- Carolinae XXXII, pars 2 (1867); cum tab. 35. Umfassendste Arbeit, welche ausser der Systematik auch eine ausführliche Geschichte der Gattung, Morphologie und Anatomie bringt. Der Index Equisetorum (pag. 11—28) findet sich auch in den Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien XIII (1863), sowie in zweiter Bearbeitung XIV (1864), pag. 525, nebst Nachtrag XV (1865), pag. 909. Zahlreiche kleinere, in der Monographie zusammengefasstc Arbeiten Milde's finden sich zerstreut in verschiedenen Zeitschriften, namenthch Bot. Zeit.; Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien; Nova Acta. Zu berücksichtigen sind auch desselben Verfassers Gefäss- cryptogamen in Schlesien, Nova Acta XXVI, pars 2. — Duval-Jouve, Histoire naturelle des Equisetum de France; 4", mit 10 Taf. u. 33 Holzsehu., Paris 1864. Behandelt die französischen Equiseten in ähnlicher Weise wie Milde's Mono- graphie. — Klinge, Die Schachtelhalme von Est-, Liv- und Curland; Monographien zur „Flora von Est-, Liv- und Curland", Fase. I. S", Dorpat 1SS2. — Bischoff, Die kryptogam. Gewächse mit besonderer Berücksichtigung d. Flora Deutschlands u. d. Schweiz. Lief. 1: Chareen u. Equiseteen ; 4", mit 6 Taf., Nürnberg 1828. — Vau eher, Monographie des Freies; 4", mit 13 Taf.. Genf 1822 (Mem. de la soc. d'hist. natur. de Geneve I. 329). 624 Von zu berücksichtigenden Arbeiten über Anatomie, Entwickelungsgeschichte etc. als wichtigste: Russow, Vergleich. Untersuch, d. Leitbündel -Kryptogamen: Mem. de l'acad. imper. des sciences de St.-Petersbourg, 7. ser. XIX. no. 1, p. 141. — Reess, Zur Entwickelungsgesch. d. Stammspitze von Equisetum; Pringsh. Jahrb. f. wissensch. Bot. VI. 209, Taf. 10, 11. — Famintzin, Heber Knospenbildung bei Equiseten; Möl. biolog. tires du Bullet, de l'acad. St.-Petersbourg IX. 573, mit 1 Taf. — Janczewsky, Eecherches sur le developpement de bourgeon dans las Preles; Mem. de la soc. nation. des scienc, natur. de Cherbourg XX. 77, mit 2 Taf. — Pfitzer, Ueber d. Schutzscheide d. deutsch. Equiseten ; Jahrb. f. wissensch. Bot. VI. 297, Taf. 18 — 20. — Sanio, Untersuchungen üb. d. Epidermis u. d. Spaltöfthungs- zellen d. Equisetaceen ; Linnaea XXIX (1858), mit 1 Taf. — Goebel, Ueber die Eruchtsprosse der Equiseten; Berichte d. deutsch, bot. Ges. IV. 184. — Goebel, Bei- träge z. vergl. Entwickelungsgesch. d. Sporangien; Botan. Zeit. 1880, S. 549, Taf. 8, Eig. 2 — 6. — Hofmeister, Ueber d. Entwickelung d. Sporen von Equisetum; Pringsh. Jahrb. f. wissensch. Bot. III. 283. — Sanio, Beitrag z. Kenntniss d. Ent- wickelung d. Sporen von Equisetum palustre; Botan. Zeit. 1856, S. 177, Taf. (5; 1857, S. 657, Taf. 10. — Pringsheim, Notiz, üb. d. Schleuderer von Equisetum; Botan. Zeit. 1853, S. 241. — De Bary, Ueber d. Ausstreuung d. Sporen v. Equi- setum palustre; Botan. Zeit. 1881, S. 781, Note. — Hofmeister, Ueber d. Kei- mung d. Equisetaceen; Abhandl. d. sächsisch. Gesellsch. d. Wissensch. IV. 168, Taf. 17 — 19. — Sadebeck, Ueber d. Antheridienentwickelung d. Schachtelhalme; Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin 1875, vom 21. Decbr. — Sadebeck, Die Entwickelung des Keimes der Schachtelhalme; Pringsh. Jahrb. f. wissensch. Bot. XI. 575, Taf. 35 — 37. — Sadebeck, Der Embryo der Equiseta- ceen; Botan. Zeit. 1880, S. 93. — Aeltere Literatur ist in den citirten Schriften namhaft gemacht. Krautige Land- und Sumpfpflanzen, welche durch ihr Rhizom perenniren und jährlich fertile und sterile, meist einjährige, selten (E. hiemale, trachyodon, scirpoides, Formen von variegatum) über- winternde oberirdische Sprosse entwickeln. Primäres Rhizom meist in einer Boden tiefe von 0,60 — 1,20 m horizontal weit (bis 16 m) kriechend, in meist grösseren Abständen verzweigt und fast senk- recht nach aufwärts kräftige Aeste (secundäre Rhizome) entsendend, welche meist erst nahe der Bodenoberlläche mehr oder weniger zahlreiche, sich zu den oberirdischen Stengeln verlängernde Zweige entwickeln. Rhizom und Rhizomäste wie die oberirdischen Sprosse in Internodien gegliedert und an den mit durchgehender Scheide- wand (Diaphragma) versehenen Knoten Blattscheiden (doch bisweilen von abweichender Form) tragend, welche an den entwickelten Glie- dern meist mehr oder weniger zerstört sind, selten längere Zeit gut erhalten bleiben. Internodien bisweilen verkürzt und zu ver- einzelten oder rosenkranzartig aneinander gereihten rundlichen, läng- lichen oder birnförmigen , kahlen oder filzig behaarten, markigen und stärkereichen, auf ihrem Scheitel eine kleine Blattscheide tra- ^625 genden Knollen verdickt, welche (wie es scheint) lange ruhen und dann neue Sprosse treiben können (E. arvense, silvaticura, Telmateja, palustre, litorale, hiemale — vgl. die Abbildungen unter einigen dieser Arten), — sonst die Internodien mehr oder weniger gestreckt, cylindrisch, mit nur undeutlich (E. Telmateja, limosum, palustre) oder schmal leistenartig vortretenden Kanten (E. pratense), glatt und bisweilen (E. palustre, limosum) stark glänzend, oder von Kiesel- wärzchen fein rauh (E. hiemale, trachyodon, ramosissimum), kahl (E. limosum) oder von dünnen, schlauchförimgen, einzelligen, braunen Haaren filzig (E. arvense, silvaticum, Telmateja), diejenigen des pri- mären Rhizomes mit Centralhöhle (E. silvaticum, Temateja, limosum, die Equiseta cryptopora mit Ausnahme bisweilen von E. ramo- sissimum) oder ohne solche (E. arvense, pratense, palustre), aber stets mit Yalecular- und Carinalhöhlen (vgl. unter den oberirdischen Sprossen, S. 628), die secundären Rhizome dagegen oft mit Central- höhle bei fehlender Centralhöhle in der primären Grundaxe (E. ar- vense, pratense). Anatomischer Bau der Rhizome im Wesentlichen wie bei den oberirdischen Sprossen, aber das Chlorophyll und in den meisten Fällen auch die Spaltöffnungen*) fehlend. Ueber die Schutzscheiden vgl. S. Q2?> u. 634, sowie Fig. 195. Wurzeln an den Knoten einzeln an der Basis je einer wie bei den oberirdischen Sprossen (S. 629) angelegten, dann sich gewöhn- lich nicht weiter ausbildenden Zweigknospe entspringend (E. arvense) oder von mit verkümmertem Zweigvegetationskegel versehenen rhizogenen Knospen entwickelt (E. limosum, das neben diesen rhizogenen noch einzelne zu kräftigen Zweigen auswachsende Knospen erzeugt), doch bisweilen nicht alle Anlagen sich weiter ausbildend**), vielfach verzweigt und von braunen, einzelligen, schlauchförmigen Wurzelhaaren filzig. Oberirdische Sprosse sämmtlicli (fruchtbare und unfrucht- bare) von gleicher Gestalt und gleichem Baue (Equiseta homo- *) Bei E. silvaticum und E. debile fand Milde (Monogr. 127) an secundären Ehizomen auf weiten Strecken Spaltöffnungen. **) Nach Janczewsky (a. a. 0.) legt auch jede Seitenknospe der oberirdischen Sprosse eine Wurzel in ihrer Basis an und entwickelt dieselbe zunächst ganz normal mit Wurzelhaube etc. Dann tritt jedoch, während die Knospe sich zum Aste verlängert, die zugehörige Wurzelanlage in den Kuhestand, ohne unter ge- wöhnlichen Verhältnissen aus dem Stengel hervorzubrechen. Möglich ist letzteres, wenn man abgeschnittene oberirdische Spi'osse in feuchte Erde steckt, wie dies zuerst von Milde (Nova Acta XXVI. 2, S. 471) an E. variegatum und E. scirpoides. später von Duval-Jouve (Hist. d. Erjuis. pag. 9, \ih) an verschiedenen Arten ex- liuerssen, Fainpflanzen. 40 626 phyadica),*) oder fertile und sterile Sprosse wesentlich verschieden (Eqiüseta heterophyadica) ; im letzteren Falle die zuerst erscheinen- den fruchtbaren (mit Sporangienähre abschliessenden) Stengel ent- weder chlorophylllos, weiss, röthlich oder blassbraun, weich und glatt, astlos, mit längeren Blattscheideu als die sterilen, ohne Spalt- öffnungen**) und unter der Epidermis ohne Sclerenchymbündel, nach der Ausstreuung der Sporen rasch absterbend (Equiseta ame- tabola s. vernalia: E. arvense, Telmateja), — oder die fruchtbaren Sprosse zuerst auch bleich oder röthlich, astlos, ohne Chlorophyll, Spaltöffnungen und Sclerenchymbündel, nach der Sporenreife aber sich verzweigend und in der ganzen Ausdehnung der Internodien oder nur im unteren intercalar wachsenden Theile derselben Spalt- öffnungen und Sclerenchymbündel entwickelnd, zugleich ergrünend und den unfruchtbaren Stengeln ähnlich werdend (Equiseta meta- bola s. subvernaha: E. silvaticum, pratense — Fig. 193).***) Chloro- phyllführende unfruchtbare und fruchtbare Sprosse der Equiseta metabola und homophyadicaf) mit mehr oder weniger gestreckten, an ihrem oberen Ende die zugehörige Blattscheide tragenden cylin- drischen Internodien, welche von so vielen schwachen, unverzweigten und nur in den Knoten mittelst kurzer Gabeläste anastomosirenden Gefässbüudeln parallel vertical durchzogen werden, als die zugehörige Blattscheide Zähne besitzt.ff) Dem Verlaufe der auf dem Quer- schnitte zu einem Kreise geordneten und einzeln von je einer Schutzscheide (Fig. 195 E, F) oder von einer äusseren Gesammt- pcrimentell nachgewiesen wurde. Ober- und unterirdische Sprosse verhalten sich also in der Entwickelung der Zweig- und Wurzelanlagen entgegengesetzt: an ersteren werden die Wurzelanlagen, an letzteren die meisten Astanlagen unter normalen Verhältnissen nicht weiter ausgebildet. *) Diese im weiteren Sinne genommen : Equiseta phaneropora homoph^-adica und E. cryptopora Milde's. **) Goebel giebt (Berichte d. deutsch, bot. Ges. TV. 1S4, Note 2) an, dass er bei den fertilen Sprossen des E. arvense au den Scheidenöffnungen, sehr selten auch in einzelnen Rillen des Basaltheiles der Internodien, Spaltöffnungen beob- achtet habe. ***) Specielleres vgl. in den folgenden Anmerkungen unter 1, S. 633. t) Die chlorophyllfreien fertilen Sprosse der Equiseta heterophyadica amcta- bola verhalten sich in der äusseren und inneren Gliederung gleich. tt) Aus jedem Scheidenzahne läuft ein Fibrovasalstrang durch die Scheide in das unter ihr stehende Internodium bis zur Basis des letzteren. Scheidenzähne und Gefässbündel, sowie die mit letzteren correspondirenden Eiefen, Rillen und peripherischen Luftcanäle des Stengels, alterniren in den aufeinander folgenden Internodien regelmässig. 627 FiL'. 193. Equisetum pratense Ehrh. Khizom mit astlosein (a) und in Zweig- entwickelung (b) begriffenem fruchtbarem, sowie einem jugemilichon unfrucht- baren Sprosse (c). — Natürl. Grösse, nach Duval - J'"'uve, 4U* 628 schutzscheide (Fig.. 195 A, B) oder von einer äusseren und inneren Gesammtsehutzscheide (Fig. 195 C, D — vgl. speciell S. 634, An- merkung 2) umgebenen Stränge entsprechen auf der Oberfläche des Internodiums schwach oder kräftig vortretende Längsrippen oder Kiefen (carinae — vgl. Fig. 195 A, C, E), welche wieder einfach gewölbt (abgerundet — wie in den citirten Figuren) oder zwei- kantig (E. hiemale) oder mit einer Längsfurche (Carinalfurche) ver- sehen sind (E. trachyodon). Die zwischen den Eiefen liegenden Ter- tiefungen werden als Rillen (Thäler, valleculae) bezeichnet. Unter den Riefen ist das hypodermale Sclerenchym vorzugsweise stark entwickelt, in den Rillen liegen die Spaltöffnungen (vgl. unten und S. 639, Anmerkung 4) und unter ihnen vorzugsweise entwickelt das chloroj)hyllhaltige Assimilationsgewebe, sowie je ein das ganze Internodium vertical durchziehender, meist ansehnlicher, durch Auseinanderweichen und zum Theil durch Zerreissungen der Zellen des Grundgewebes entstandener Luftgang: die Yallecularhöhle (Furchenlücke Bernoulli's, Gefässcrypt. d. Schweiz, S. 64 — Fig. 195, v). Der im inneren Theile jedes Gefässbündels constant vorhandene, durch Zerstörung der ältesten Gefässe sammt den zwischen ihnen gelegenen zartwandigen Zellen gebildete Luftgang wird als Carinalhöhle (Kantenlücke bei Bernoulli a. a. 0.) unterschieden (Fig. 195, c). Eine Centralhöhle (Fig. 195, ce) ist meist vorhanden ; sie fehlt bei E. scirpoides, E. ramosissimum forma anceps, selten auch (nach Milde, Monogr. 144) bei Fruchtsprossen des E. arvense. Epidermisz eilen in den Aussen wänden mit starker Kiesel- erde-Einlagerung, auf der Oberfläche mit für die Systematik wich- tigen, besonders stark verkieselten Protuberanzen in Form von Körnchen, Buckeln, Rosetten, Ringen, Lappen, Querbändern, Zähnen oder Stacheln (vgl. S. 638, Anmerkung 3). Spaltöffnungen nur in den Rillen des Stengels: imd zwar im Niveau der übrigen Epidermiszellen (Equiseta phaneropora, Fig. 196 C), oder im Grunde einer grubenartigen Vertiefung der Oberhaut (Equiseta cryptopora, Fig. 197 B — vgl. speciell S. 639, Anmerkung 4). Blattscheiden*) der Stengel cylindrisch und der Stengel- oberfläche in der ganzen Höhe anliegend (E. limosuni), oder gegen den *) Meist kurz als „Scheiden" bezeichnet. Dieselben treten am Vegetations- kegel bekanntlich zunächst als glattrandige Riugwülste hervor, auf denen dann erst die Anlagen der Blätter erscheinen. Letztere bleiben in ihrer Entwickelung dem kräftig weiter wachsenden und sich zur Scheide gestaltenden Eingwulsto 621) Kand allmählich etwas erweitert (E. hiemale var. Schleichen, E. arvense), oder mehr oder weniger bauchig (E. silvaticum), am Rande gezähnt, ihre glatte Innenfläche ohne Spaltöffnungen, die Spaltöffnungen füh]"ende Aussenfläche fast glatt (E. limosum), oder mit von den Zahneinschnitten senkrecht zu den Killen des nächstunteren Inter- nodiums herablaufenden Commissuralfurchen und mit denselben abwechselnden, den Scheidezähnen entsprechenden und sich abw^ärts in die Riefen des Internodiums fortsetzenden Riefen, welche ent- weder gewölbt (E. limosum) oder flach (Formen von E. ramosissimum) oder mit einer verschieden langen mittleren Längsfurche (Carinal- furche — E. pratense, palustre) versehen oder in verschiedener Weise kantig resp. mehrfurchig und dadurch ihrerseits wieder 3- bis 4 riefig sind (E. trachyodon, variegatum). Scheidenzähne sämmtlich frei oder (bei E. silvaticum) gruppenweise verwachsen, von ver- schiedener Länge und Form, krautig oder häutig oder nur am Rande häutig (sehr selten holzig) und verschieden gefärbt, flach oder deut- lich gefurcht, glatt oder durch kleine Zähnchen rauh, bleibend oder vollständig oder nur mit den oberen Theile ganz oder in Fetzen abfallend. Stengel nur ausnahmsweise (E. hiemale) oder nur bei gewissen Formen (E. ramosissimum, limosnim) oder der Regel nach verzweigt (E. silvaticum, pratense), seine Aeste stets wirtelig aus den Rillen des Scheidengrundes und letzteren durchbrechend hervortretend*), der Anlage nach wohl stets in der Zahl der Rillen vorhanden und sich häufig auch in gleicher Zahl ausbildend (E. arvense, silvaticum, Telmateja etc.), oft aber (und an den Rhizomen fast immer) nur theilweise als unvollständige Wirtel hervortretend (E. ramosissimum), oder ruhend und nur in Folge besonderer äusserer Verhältnisse erscheinend.**) Aeste dem Stengel im Wesentlichen gleich gebildet gegenüber auffallend zurück , sitzen daher der ausgewachsenen Scheide nur in Form von „Zähnen" auf. *) Diese Art des Hervortretens gab Veranlassung zur Annahme einer endo- genen Anlage der Zweige. Wie die Untersuchungen von Famintzin und Janczewsky (a. a. 0.) zeigen, gehen aber die Astanlagen aus einer Oberflächenzelle des Stammvegetationspunktes hervor, jedoch werden sie schon frühzeitig von dem sich kräftig entwickelnden Gewebe des Scheidengrundes überwallt und durch Ver- wachsung des letzteren mit der Stammoberfläche oberhalb der Knospenanlage in das Gewebe vollständig eingeschlossen. **) So aus den unterirdischen Knoten der Sprosse, wenn diese dem Lichte ausgesetzt werden (vgl. S. 625, Note), oder vereinzelt aus den gewöhnlich astlosen Stengeln des E. hiemale, wenn letztere ihre Spitze verlieren. 63Q und nur in allen Theilen verkleinert und mit weniger Kiefen und Rillen und an den Scheiden mit weniger Zähnen (E. palustre, limo- sum, variegatum, trachyodon) oder vom Stengel (namentlich in der Beschaffenheit der Riefen) wesentlich abweichend (E. Telmateja, . arvense, pratense), mit Centralhöhle (E. limosum, palustre, die Equi- seta cryptopora) oder ohne solche (E. Telmateja, pratense, silvaticum und allermeist auch E. arvense), meist auch mit Carinalhöhlen (Equi- seta cryptopora oft ohne solche) und Yalecularhöhlen (die Equiseta phaneropora sehr häufig ohne letztere), bei vielen Arten die Aeste nicht selten Aehren als normale (E. palustre, limosum, Equiseta cryptopora) oder als monströse und meist durchwachsene Bildungen (E. Telmateja, arvense) tragend. Unterste als Ast hülle unter- schiedene Blattscheide der Aeste mit letzteren aus dem durch- brochenen Grrunde der Stengelscheide hervortretend*), stets von den folgenden Astscheiden verschieden, glänzend schwarz (Equi- seta cryptopora) oder schwarz mit braunem Rande, braun, röth- lich, gelb oder bleich, mit nur kurzen und stumpflichen und häufig in geringerer Anzahl als bei den übrigen Astscheiden vor- handenen Zähnen, bisweilen sehr brüchig und hinfällig (Equiseta cryptopora), ohne Spaltöffnungen, Chlorophyll und Gefässbündel (Equiseta cryptopora) oder mit solchen (E. arvense — vgl. Milde, Monogr. S. 157). Sporangienähre am Ende besonderer fertiler (S. 626) oder gewöhnlicher Sprosse oder auch an den Aesteu der letzteren und im letzteren Ealle nicht selten durchwachsen, eiförmig oder länglich bis cylindrisch, meist die letzte Blattscheide überragend, selten (so meist bei E. scirpoides) in derselben versteckt, stumpf (E. phanero- pora) oder spitz (E. cryptopora — bei beiden jedoch mit Ausnahmen), mit gewöhnlich sehr saftigem und weichem, weissem oder fleisch- rothem oder grünlichem, nur schwache Riefen und Rillen und stets Carinalhöhlen zeigendem, bisweilen aber der Centralhöhle und der Yalecularhöhlen entbehrendem Stiele und unter dem die Sporangieu tragenden Theile mit 1—2 Ringen: Mittelgebilden zwischen Blatt- scheiden und Fruchtblattquirlen in Form einer niedrigen, blassen, am Rande wellig gekerbten Scheide (Fig. 194 A, a), welche bisweilen in die gewöhnliche Blattscheide übergeht, bisweilen auch auf der Innenfläche einzelner oder aller Lappen Sporangieu trägt, bisweilen *) Sie gehört, wie aus den Abbildungen Janczewsky's (a. a. 0.) hervorgeht, einem aus dem Stengel nicht hervortretenden rudimentären Astinternodium an. 631 auch (E. silvaticum) an ihrem Grunde einen Astquirl entwickelt. Aehrenspindel markig oder hohl und im letzteren Falle ohne Querscheidewände. Fi-uchtblätter in dicht gedrängten alternirenden V\., E. Telmateja forma frondescens A. Br.). Die Fruchtsprosse der Equiseta metabola (E. silvaticum und E. pratense) sind zuerst auch ast- und ehlorophyllos und röthlichbraun, entwickeln jedoch nach Aus- streuung der Sporen und während die Sporangienähre verwelkt, in basipetaler Folge Astwirtel, ergriinen und bilden ausserdem nach Milde (a. a. 0.) Spaltöffnungen und Sclerenchymbündel aus. Letztere beiden Zellbildungen sind indessen nur möglich, wenn sich die Internodien resp. Theile derselben noch im embryonalen. *) Vgl. auch die Notizen von Pfeffer u. Prantl in Bot. Zeit. 18S0, S. 138, nach welchen die Entwickelung der beiderlei Geschlechtsorgane mit verschiedenen Ernährungsverhältnissen zusammenhängen dürfte. 634 zur weiteren Differenzirung geeigneten Zustande befinden. Dies ist nach den Untersuchungen Goebel's (Berichte d. deutsch, bot. Gesellsch. IV. 185) bei E. sil- vaticum auch in der ganzen Ausdehnimg der Internodien der Fall, indem das erste Entwickehmgsstadium der Fruchtsprosse bis zur Ausstreuung der Siwren hier rasch durchlaufen, das Internodium durch die besonders lange Blattscheide geschützt wird, dann aber die Internodien die Beschaffenheit der Gewebe der sterilen Sprosse in ihrer ganzen Ausdehnung annehmen. Dagegen zeigt nach Goebel das Inter- nodium des Fruchtsprosses von E. pratense zwei Kegionen : eine obere, zur Zeit der Sporenbihiung schon in den Dauerzustand übergegangene Partie mit rudimentärem mechanischem Systeme (gleich demjenigen der Fruchtsprosse des E. arvense) und ohne Spaltöffnungen, in welcher späterliin nur ein theil weises Ergrünen eintritt, in der aber nach der Sporenreife weder Spaltöffnungen nocli das charakteristische Assimilationsgewebe ausgebildet werden, — und eine untere, noch im embryonalen Zustande befindliche Zone, die sich nach der Sporenreife intercalar verlängert und die anatomische Structur der sterilen Sprosse erhält, in welcher auch der Unter- schied zwischen Eiefen und Eillen weit mehr hervortritt als im oberen blasseren Theile. Auf Grund dieser Beobachtungen und der durch das Experiment von ihm festgestellten Thatsache, dass Fruchtsprosse des E. arvense künsthch zum Ergrüuen und zur Entwickelung von Anfang an chlorophyllhaltiger Aeste gebracht werden können (a. a. 0. 1S6), sowie unter Berücksichtigung der oben kurz erwähnten spontanen Umbildungen der Fruclitsprosse des E. arvense und E. Telmateja (vgl. weiter diese Arten), kommt Goebel zu der ganz naturgemässen Anschauung, dass die Fruchtsprosse sämmtlicher Equiseta heterophyadica nur umgebildete Laub- sprosse seien, die Equiseta homophyadica das ursprüngliche und einfaeliere Ver- hältniss bieten, und dass es sich dabei um eine Umbildung nicht nur im i)h3do- genetischen, sondern auch im ontogenetischen Sinne handele. Die zum Fruchtspross werdende Laubsprossanlage erfährt (von der Sporangienähre , den Blattscheiden abgesehen) eine Hemmung in ihrer Entwickelung, die sich in dem Mangel der Chlorophyll- und Astbildung und in der rudimentären anatomischen Gliederung ausspricht. Bei E. silvaticum und E. pratense ist diese Hemmung nur eine tem- poräre, bei E. arvense und E. Telmateja normal eine dauernde (welche jedoch auch Ausnahmen — vgl. oben — erleidet). Zugleich gellt aus diesen Verhältnissen hervor, dass zwischen den Gruppen der E. homophyadica und E. heterophyadica, sowie innerhalb der letzteren zwischen den Abtheilungen der E. ametabola und E. metabola eine scharfe Grenze nicht besteht. 2. Die Schutzsclieide (Eiulodermis) der Gefiissl)üiulel *), von Bischoff als ,,Gefässkranz", von Duval-Jouvo als „Guirlande", von Milde als ,,Verdickungsring" bezeichnet, ist bei den Equiseten in drei verschiedenen, für die einzelnen Arten Constanten Formen entwickelt, daher für die Artenunterscheidung in hohem Grade wichtig. In den Internodien der oberirdischen Sprosse ist sie: a) Eine Einzelsehutzscheide, d. h. jeder Fibrovasalstrang wird, unab- hängig von seinen Nachbarn, von einer besonderen Schutzscheide eingeschlossen: E. limosum und E. litorale — Fig. jli."iE, F: s. *) Ueber den anatomischen Bau etc. ist die citirte Arl)eit Pfitzers, über Schutzscheiden im Allgemeinen De Barv"s Vergl. Anatomie S. 129 zu vergleichen. 635 b) Eine äussere Gesammtschutzscheide, d. h. sie umgicbt den Kreis der Gefässbündel in seiner Gesanimtheit : E. arvense, Telmateja, silvaticum, pra- tense. palustrc und scirpoides — Fig. 195 A, B: as. Im Querschnitte bildet sie in allen Fallen ein Polygon mit stumirfen Ecken und concaven Seiten : in den Ecken liegen, von ihnen nach aussen begrenzt, die Gefässbündel (Fig. 195 A, B). Die Form der Gesammtschutzscheide nähert sich am meisten derjenigen eines Kreises bei Telmateja, da bei diesem die Zahl der Ecken am grössten ist und die Schutz- scheide vor den Gefässbündeln nur wenig nach aussen, zwischen ihnen nur wenig nach innen gekrümmt ist. Aehnlich verhält sich E. silvaticum, bei dem aber die Zahl der Fibrovasalstränge eine geringe, die Scheide vor denselben stärker ge- krümmt ist, zwischen ihnen fast geradlinig verläuft. Bei E. pratense nähert sich die Querschnittsform wieder etwas mehr dem Kreise, bei E. arvense sind die Ecken gerundet, die Seiten nach aussen concav. Bei E. palustre bildet sie ein Sechs- oder Siebeneck mit stumpf gerundeten Ecken und wenig concaven Seiten (Fig. 195 A, B), bei E. scirpoides ein Dreieck mit breit abgerundeten Ecken und wenig concaven Seiten. c) Eine doppelte (innere und äussere) Gesammtschutzscheide, d. h. zu einer äusseren Gesammtschutzscheide, welche zwischen die Gefässbündel nach innen vorspringend letztere auf ihren nach aussen und seitlich gelegenen Theilen umgiebt (wie in Fig. 195 C, D: as), kommt noch eine innere Gesammt- schutzscheide , welche innerhalb des Gefässbündelkreises kreisförmig verläuft. Zwischen den Gefässbündeln sind beide Schutzscheiden in Folge der stark ein- springenden Bogen der äusseren nur durch eine bis zwei Zellenlagen getrennt, in einzelneu Fällen berühren sie hier einander sogar: E. hiemale, trachyodon, ramo- sissimum und variegatum — Fig. 195 C, D. Da die Zellen der Schutzscheiden in ihren Kadialvvänden an der gewellten Stelle (dem ,, schwarzen Punkte" des Querschnittes) leicht zerreissen, wird es er- klärlich, weshalb bei schwachem Drehen der Internodien oder Anwendung sonstiger mechanischer Mittel (oft auch von selbst) fast säraintliche Zellen einer Schutz- scheide zerrissen werden und bei Anwesenheit einer äusseren Gesammtschutzscheide das Stengelgewebe sich in einen äusseren und inneren Cylinder trennen lässt, ein Merkmal, auf welches in der Systematik zur Unterscheidung gewisser Arten Gewicht gelegt wurde. Ist eine doppelte Gesammtschutzscheide vorhanden, so wird unter Umständen eme Trennung des Internodialgewebes in drei concentrische Cylinder erfolgen können, die aber hier ausser durch die grössere Zahl der Schutzscheiden- zellen namentlich durch die vielfachen Biegungen der Schutzscheiden erschwert wurde. Bei Einzelschutzscheiden können die Zellen derselben zerreissen, ohne dass dadurch natürlich der Zusammenhang zwischen dem sogenannten „äusseren und inneren Cylinder'' aufgehoben wird. Wenn endlich Milde und Duval-Jouve angeben, dass bei E. arvense, palustre und hiemale eine Trennung in gesonderte Cylinder bisweilen nicht möglich ist, so ist dies, wie auch Pfitzer hervorhebt, wohl nur darin begründet, dass die Schutzscheide wahrscheinlich noch zu jung und schwach entwickelt war. Die Internodien der Aeste verhalten sich, von den untersten bisweilen abgesehen (vgl. Pfitzer a. a. 0.) und abgesehen von den durch die geringere Zahl der Gefässbündel bedingten Formänderungen der Gesammtschutzscheiden , den Internodien der Stengel gleich. Die Rhizome führen bei E. arvense, Telmateja, pratense, palustre und scirpoides eine äussere Gesammtschutzscheide, bei E. limo- 636 Fig. J95. Figuren erklär ung auf gegenüberstehender Seite. 637 sum und litorale Einzelschutzscheiden, bei E. variegatum eine dopjjelte Gesammt- schutzscheide wie im oberirdischen Sprosse. Dagegen besitzen die Rhizome von E. hiemale, trachyodon und ramosissimum Einzelschutzscheiden (gegenüber den doppelten Gesaramtschutzscheiden der oberirdischen Stengel), und E. silvaticum zeigt statt der äusseren Gesammtschutzscheide der oberirdischen Sprosse im Rhi- zome eine doppelte Gesammtschutzscheide. deren innere sich durch stark nach aussen zwischen die Gefässbündel vorspringende Ecken auszeichnet (Fig. 195 C, D: is), während die äussere sich weniger tief zwischen die Pibrovasalstränge einschiebt (Eig. 195 C, D: as). In den von Putzer (a. a. 0. 324) untersuchten Knollen von E. arvense, silvaticum und palustre sind nur Einzelschutzscheiden vorhanden. Nach diesem Verhalten der Schutzscheiden lassen sich nun die deutschen Equiseten unter Annahme der beiden sich auf Lage der Spaltöffnungen (vgl. S. 639) gi-ündenden Untergattungen üi folgender Weise gruppiren: I. Equiseta phaneropora Milde (Equisetum im engeren Sinne der Milde'schen Monographie). Spaltöffnungen im Niveau der benachbarten Oberhautzellen liegend. 1. Univaginata Putzer (a. a. 0. 35S). Mit äusserer Gesammtschutzscheide im oberirdischen Sprosse. a. Homocormia*). Im Ehizome gleichfalls mit äusserer Gesammt- schutzscheide: E. arvense, Telmateja, pratense, palustre. b. Heterocormia*). Im Rhizome mit doppelter Gesammtschutzscheide: E. silvaticum. 2. Singuli vaginata Pfitzer. Mit Einzelschutzscheiden in den oberirdischen Sprossen und im Rliizome: E. limosum, litorale. n. Equiseta cryptopora Milde (Hippochaete Milde). Spaltöffnungen im Grunde einer Grube unter dem Niveau der benachbarten Oberhautzellen liegend. 1. Bi vaginata Pfitzer. Mit doppelter Gesammtschutzscheide in den ober- irdischen Sprossen. a. Heterocormia Pfitzer. Mit Einzelschutzscheiden im Rhizom : E. hie- male, trachyodon, ramosissimum. b. Homocormia Pfitzer. Mit doppelter Gesammtschutzscheide im Rhizom: E. variegatum. 2. Univaginata Pfitzer. Mit äusserer Gesammtschutzscheide im ober- irdischen Sprosse wie im Rhizome: E. scirpoides. *) Pfitzer benutzt diese Bezeichnungen nur für entsprechende Gruppen der Equiseta cryptopora; dieselben lassen sich jedoch auch hier verwerthen. Pig. 195. A Querschnitt des Stammes von Equisetum palustre (Vergr. --'>) und B Theil desselben in 1 (50 facher Vergrüsscrung. — C Querschnitt des Rhizomes von Equisetum silvaticum (Vergr. 26 ) und D Theil desselben in 1 1>0 facher Vergrösserimg. — E Querschnitt des Rhizomes von Equisetum litorale (Vergr. *_6) und F Theil desselben in 1 6ü facher Vergröserung. — In allen Figuren bedeuten : ce Centralhöhle , v Vallecularhöhlen , c Gefässbündel resp. die Carinalhölüen der- selben, s Einzelschutzscheiden, as äussere und is innere Gesammtschutzscheiden der Gefässbündel. In den etwas schematisirten Figuren A, C und E sind die Schutzscheiden durch die PunktMnien angedeutet. — Nach Pfitzer, in Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot. VI. Taf. IS u. 19. Fig. 1—6. 638 3. Die Terkieselten Protuberanzen der Aussenwände dei' Epidermis- zellen, und zwar der Überfläche derselben, sind an dünnen Flächenschnitten oder an durch Glühen von Flächenschnitten auf Glinimerplättchen oder Behandlung der- Fig. 196. Equisetum arvense L. Spaltöffnungen des Stengels: A von oben, B von unten gesehen, C im Querschnitte; Vergr. ^|fi. Nach Strasburger. — a Das den Porus p umsäumende flache Grübchen der Epidermisoberfläche, s Schliesszellen und n deren sie überdachende Nebenzellen. Ytil. weiter den Text. selben mittelst Schwefel- und Chromsäure gewonnenen Kieselskeleten zu unter- suchen. Mit Milde (Monogr. 132) sind folgende Formen zu unterscheiden: a) Ovale oder längliche, sehr Heine Körnchen, welche oft in grosser Menge und ohne Ordnung oder mit Neigung zur Bildung von Querreihen auf der Epidermis- fläche auftreten, stellenweise auch zusammenfliessen (vgl. Fig. 196); _ 639 b) Buckel, welche halbkugelig in der ganzen Zellenbreite an den Quer- scheidewänden auftreten (E. trachj-odon) , oder auch trapezoidisch oder kubisch (Astriefen des südamerikanischen E. xylochaotum) sind; c) Kosetten, näpfchenartige, am Eande gekerbte Erhebungen von der Breite etwa einer Zelle, einzeln oder in Querreihen stehend (E. variegaatum, trachyodon, scirpoides) ; d) Einge aus kleinen Körnchen gebildet (E. bogotense, difTusum); e) Lappen als Ausstülpungen der Oberhautzellen, welche den Stengelriefen senkrecht und quer aufsitzen und so viele Fächer zeigen, als sie Oberhautzellen der Quere nach decken (E. pratense); f) Querbänder, den Lappen ähnlich, aber niedriger und bald gerade, bald gewunden (Stengelriefon der Equiseta cryptopora); g) Zähne als Ausstülpungen der Oberhautzellen, von vei'längert-kegelfömiiger Gestalt, einfächerig- röhrig oder in der Wand noch mit zwei spaltenförmigen Höh- lungen (Stengelriefen von E. silvaticum); h) Stacheln mit allmählicher scharfer Zuspitzung, als Ausstülpungen zweier Oberhautzellen an deren Querscheidewand, daher durch letztere meist zweifächcrig (Astriefen von E. Telmateja). 4. Die Spaltöffnungen liegen bei den von Milde als Equiseta phanero- pora (resp. Equisetum als Gattung in engerer Begrenzung — Monogr. 215) zu- sammengefassten Arten, wohin von deutschen E. arvense, Telmateja, pratense, silvaticum, palustre, limosum und litorale gehören, im oder nur unmerklich unter dem Niveau der benachbarten Oberhautzellen und zwar stets in den Eillen. Hier treten sie entweder in einem einzigen breiten, von zahlreichen Linien gebildeten Längs- bande auf (Eipiiseta homophyadica : E. palustre, limosum, litorale); oder sie liegen auf jeder Seite der Eille (neben den Eiefenkanten) in je einer aus 1 — 2 Linien gebildeten Eeihe, die beiden Eeihen durch mehrere spaltöffnungsfreie Oberhaut- zellreihen getrennt (Equiseta heterophyadica stichopora Milde : E. pratense , silva- ticum); oder sie fehlen am Stengel (Normalform von E. Telmateja — die Varie- täten Braunii, gracile und caespitosum besitzen Spaltöffnungen) oder liegen in der jVIitte der Eille in zwei einander sehr genäherten, aus je 2 — 6 Linien gebildeten Eeihen (Equiseta heterophyadica anomopora Milde : E. Telmateja z. Th., E. arvense). Der Bau der einzelnen Spaltöffnung ist bei dem als Typus zu wählenden E. arvense (Fig. JU6) folgender. Auf einem dünnen Flächenschnitte sieht man bei sehr allmählicher Einstellung des Mikroskopes von oben nach unten zuerst ein sehr flaches längliches, an seinem Eande und auf der Abdachung mit glänzenden Körnchen besetztes Grübchen (Fig. 196 A, a), welches den oberen äusseren Umriss der die SchHesszellen vollständig deckenden Nebenzellen*) derselben angiebt (Fig. 11(6 A, C: n). Bei etwas tieferer Einstellung wird auch die innere seitliche *) Früher wurden diese Nebenzellen auch wohl als ein zweites äusseres Schliesszellenpaar bezeichnet, der Spaltöfifnungsapparat der Equiseta als durch zwei Schliesszellenpaare ausgezeichnet charakterisirt. Die eigenthümliche, aber auch bei verschiedenen anderen Pflanzen wiederkehrende Lage der Nebenzellen war die Ursache dieser Auffassung. Vom morphologischen wie physiologischen Gesichts- punkte aus ist aber nur das untere Zellenpaar als das der SchHesszellen zu be- zeichnen. Entwickelungsgesch. vgl. Sti'asburger, in Pringsh. Jahrb. f. wissensch. Bot. V. ?}17, Taf. .SS, Fig. 82—95. 640 Umgrenzung der halbmondförmigen Nebenzellen in unregelmässig welligen Con- touren sichtbar (Fig. 196 A, n). sowie der zwischen ihnen verlaufende spaltenförmige Fig. 197. E q u i s e t u ui h i e m a 1 e L. A Spaltöffnungsapparat bei verschiedener Einstellung in der Eeihenfolge der Buch- staben a, e, n, s von oben (aussen) nach unten (innen) über einander gezeichnet. Vergr. -^-^^-^. — a Die über der Spaltöffnung liegende tiefe Grube der Epidermis- ober fläche (in der Zeichnung einfach kräftig contourirt); e die an der Seitenwand der Grube vorspringenden, die Nebenzellen umgebenden und noch halb von oben deckenden Epidermiszellen (mit einfacher u. gestrichelter Linie contourirt) ; s Schliess- zellen (das kleinere doppelt contoyrirte bohnenförmige Zellenpaar) und n ihre von oben her deckenden Neben- zellen (das grössere doppelt contourirte bohnenförmige Zellenpaar). — B Querschnitt der Spaltöffnung ausserhalb der Mitte in der Gegend von ** der Figur A, so dass die hier weit nach innen vorspringende Decke desEpi- dermisgrübchens als lücken- los ausgespannte Membran m getrofi'en wurde; die übrigen Buchstaben wie bei A. — Vgl. weiter den Text. Porus (Fig. 196 A, C: p), von dem auf der unteren Wandfläche der Nebenzellen in das Zellinnere vorspringende einfache oder gegabelte Verdickungsleisten aus- strahlen, welche die ganze obere Fläche der unter ihnen liegenden Schliesszellen 641 fleekeu und ganz vorzügiich sichtbar werden, wenn man einen dünnen Flächcn- schnitt von innen betrachtet (Fig. 196 B). Die zuletzt unter den Nebcnzellen erscheinenden etwas schmäleren halbmondförmigen Schliesszellen der Spaltöffnung sind glattwandig und den Nebenzellen gegenüber ausserdem durch das Vorhanden- sein von Chlorophyllkörnern ausgezeichnet. Ein mit einem Flächenschnitte ver- glichener zarter Querschnitt des Stengels lässt diese Verhältnisse noch besser ver- stehen (Fig. l'.)6 C). Bei den von Milde als E(|uiseta cryptopora (Hippochacte Milde, Monogr. ^7S) zusammengefassten Arten, in Deutschland durch E. ramosissimum , hiemale, trachyodon, variegatum und scirpoides vertreten, liegen die Spaltöffnungen in den Killen der Internodien in zwei äusserst regelmässigen Reihen, die entweder von nur je einer Linie (Equiseta monosticha: E. hiemale, tracltyodon, variegatum, scir- poides) oder von je 1—4 Spaltöffnungslinien gebildet werden (Ecpiiseta ambigua: E. ramosissimum). In jeder Linie liegt eine Spaltöffnung von der folgenden durch eine quadratisclie Zelle getrennt und tief unter dem Niveau der benachbarten Oberhautzellen im Grunde einer Grube, welche noch dazu von den vorspringenden verkieselten Eändern der Aussenwände der benachbarten Epidcrmiszellen derart theilweise überdeckt wird, dass sie nur im mittleren Theile eine cpier oder etwas schräg gestellte, unregelmässig gerandete Oeffnung zeigt. Letztere gewahrt man daher auf einem Flächenschnitte bei oberster Einstellung auch zuerst (Kg. 197 A. a), und man sieht sie auf dünnen Querschnitten des Stengels nur dann, Avcnn der Schnitt die Spaltöffnung annähernd halbirtc. Auf Querschnitten, die dem einen oder anderen Ende der Spaltöffnung genähert sind, wird nicht diese Oefi'nung, sondern die Decke der Grube getroffen und letztere (Fig. 197 B, a) erscheint dann von einer ziemlich kräftigen Membran (Fig. 197 B, m) vollständig überspannt. Bei tieferer Einstellung auf einen Flächenschnitt gewahrt man dann zunächst die an den beiden seitlichen Abdachungen der Grube gelegenen Epidermiszellen (Fig. 197 A, B: e), darauf bei noch tieferer Einstellung die auch hier die Schliess- zellen von oben völlig bedeckenden, durch die bekannten Leisten ihrer unteren AVand charakterisirten halbmondförmigen Nebenzellen (Fig. 1 97 A,B:n) imd zwischen ihnen den oberen Theil des Perus (p), endlich bei tiefster Einstellung die beiden auch hier glattwandigen und chlorophyllhaltigen Schliesszellen (Fig. 197 A, ß: s). Da die skizzirten Verhältnisse innerhalb der beiden Hauptgruppen constant sind, dürfen sie mit Eecht als Hauptmoment im Systeme der Arten benutzt iverden. Geographische Verbreitung. Die 24 Arten und einen sicher bekannten Bastard (E. arvense x limosum = E. litorale) enthaltende Gattung ist in Neu- holland gar nicht, auf den polynesischen Inseln mit nur einer aber nicht cigen- thümlichen Art (E. debile), in Afrika mit 3 aber auch nicht eigenthümliclien Arten (E. arvense, Telmateja, ramosissimum) vertreten. Europa (und auch unser Gebiet speciell) besitzt 1 1 Arten und den erwähnten Bastard, die mit Ausnahme des ihm allein eigenthümlichen E. trachyodon auch in Amerika wiederkehren, -wozu sich auf diesem an E<|uiseten reichsten Continente noch 9 ihm cigenthümliche Arten gesellen, eine Ait (E. robustum) zugleich auch Asien angehört. Letzteres zählt 14 Arten, darunter die europäischen mit Ausnahme des E. trachyodon und E. litorale; ihm eigenthümlich sind nur 2 Arten (E. Sieboldii und E. diffusum). Systematik. So leicht ein Eijuisetum als solches selbst vom floristischen Dilettanten erkannt wird, ebenso schwierig wird es demselben oft, in einzelnen Fällen nahe verwandte oder habituell ähnliche Arten zu unterscheiden; es ist daher Luersspii, Farnpflanzen. 41 (i42 nicht auffällig, wenn man in Sammlungen bisweilen E. palustrc mit E. arvense oder letzteres mit E. pratense verwechselt, sogar E. limosum in seiner astlosen Form als E. hiemale bestimmt findet, von der schwierigen Gruppe der Equiseta cryptopora ganz abgesehen, bezüglich welcher, um nur die deutschen Arten zu erwähnen, selbst Milde geneigt war (Monogr. 177), E. raraosissimum , hiemalo, trachyodon, variegatum und scirpoides mit nocli anderen als Formen einer einzigen Art aufzufassen, die durch Mittelformen verbunden sind. Trotzdem ist die Unter- scheidung der Arten eine leichte und besonders in der Gruppe der Equiseta phanero- pora mit keinerlei Schwierigkeiten verknüpft, wenn die mikroskopische Unter- suchung zu Hülfe genommen und in erster Linie auf die innerhalb meist enger Grenzen beständige Zahl der Eiefen, sowie auf die Oberflächenbeschaffenheit der- selben und der Rillen, auf Form und Oberflächenbeschaffenheit der Blattscheiden und ihrer Zähne, auf die Beschaffenheit der Spaltöffnungen, die Schutzscheiden, die Luftlücken der Stengelinternodien und der Aeste, sowie auf normale Kanten- zahl der letzteren, auf die Asthülle und das Grössenverhältniss des ersten Ast- internodiums zur Länge der zugehörigen Stengelscheide Rücksicht genommen wird. Der Kenner der Equiseten rauss nach einem einzigen Stengelinternodium mit Blatt- scheide die Art mit Sicherheit bestimmen können; daher sind auch in der fol- genden Uebersicht der deutschen Arten die anatomischen Charaktere in den Vordergrund gestellt. Alle übrigen Verhältnisse, die Richtung und Grösse der Stengel und die Länge ihrer Internodien, die abweichende Beschaffenheit der fruchtbaren Sprosse, die Stellung der Aeste, Gestalt, Grösse und Färbung der Sporangienähre kommen als unbeständig erst in zweiter Linie in Betracht. Darnach ergiebt sich die Uebersicht der in unserem Florengebiete ver- tretenen Arten auf Grundlage der voraufgegangenen allgemeinen Charakteristik in folgender Weise. I. Equiseta phaneropora Milde, in Jahrcsbei-. il. schlesisch. Gesellsch. .f, vaterl. Cultur 1861, S. 138; Sporenpfl. 95; Monogr. 136. (Equisetum im engeren Sinne: Milde, in Botan. Zeit. 1865, S. 297; Monogr. 170. — Equiseta speiropora A. Br. in Silliman's Americ. Journ. XLVI. S3. — Malacocaulon Doli, Fl. d. Grossh. Baden I. 56.) — Spaltöffnungen (nur an den sterilen Stengeln von E. Telmateja liäufig, desgleichen an den nach der Sporenreife absterbenden fruchtbaren Stengeln von E. arvense und E. Telmateja fehlend) im Niveau der benachbarten Oberhaut- zellen (Fig. 196) in den Rillen ein einziges breites, aus vielen Linien bestehendes Band bildend oder in 2 durch einen spaltöffnungsfreien Streifen getrennten, aus je 1 — 6 Linien gebildeton Reihen, in den Linien oft schief gestellt und entweder unmittelbar über einander oder durch eine oder mehrere gewöhnliche Oberhautzellen von einander geschieden ; Oberfläche ihrer Nebenzellen mehr oder weniger dicht mit kleinen verkieselten Wärzchen (Körnchen) besetzt, welche am Umfange oft gruppenweise zusammenfliessen ; Leisten der unteren Wand der Nebenstellen meist zu 7 — 14, vielfach gegabelt. — Rhizom glatt. Stengel glatt oder weniger rauh, nicht überwinternd, die fruchtbaren oft anders gestaltet; Stengelinternodien mit äusserer Gesammtschutzscheide oder seltener mit Einzelschutzscheiden der Gefäss- bündel; Aeste mit oder ohne Centralhöhle, ihr erstes Liternodium länger oder kürzer als die zugehörige Stengelscheide. Sporangienähre meist stumpf. 1. Equiseta univaginata Pfitzer, in Pringsh. Jahrb. f. wissensch. Bot. VL 358. — Gefässbündelkreis der Stengelinternodien stets und meist auch G4o derjenige des Khizomes mit äusserer Gesamratschutzscheide (im Ehizom von E. silvatieum doppelte Gesammtsclmtzscheide vorhanden). A. Equiseta stichospora Milde, in Jahresber. d. schlesisch. Gesellseh. f. vaterl. Cuitur ISOl. S. laS; Sporenpfl. 95, 104; Eil. Europ. 220; Monogr. Eqiiis. 170, 2G'S. (Equiseta heterophyadica metabola s. subvernalia A. Br. in „Flora" ls,3!», S. 305.) — Spaltöffnungen der chlorophyllführenden Stengel in 2 sehr entfernten, aus je 1 — 2 Linien gebildeten Ecihen reehtri und links hoch oben neben den Riefenkanten. Fruchtbare Sprosse mit den unfruchtbaren ziemlich gleichzeitig erscheinend, aber zuerst blassbraun, fleischroth oder seltener gelblich oder weiss, chlorophyllfrei, astlos, glatt, ohne Spaltöffnungen und ohne Sclerenchymbündel, nach der Sporenreife jedoch an den oberen Knoten sich verzweigend, ergrünend, Spaltöffnungen und Sclerenchym entwickelnd und rauh, überhaupt den unfruchtbaren Stengeln gleich werdend (S. 633). a. Sterüe Stengel mit 10 — IS flachen, je durch 1 — 2 randständige Reihen gespreizter, einfacher Zähne rauhen Riefen, welche viel schmäler als die Rillen sind; Stengelscheiden cylindrisch- becher- förmig, mit convexen Riefen ohne Carinalfurche und mit undeut- lichen Commissuralfurchen , die Zähne gruppenweise in rothbraune bauchige, lanzettliche, fast stumpfe Lappen verwachsen. Aeste in dichten Quirlen, ohne Centralhöhle, 4-5kantig, mit regelmässigen secundären und tertiären (Quirlen und ihre Scheiden mit lanzettlichen, zugespitzten Zähnen. Rhizom mit doppelter (äusserer und innerer) Gesammtschutzscheide. Fruchtbare Sprosse mit längeren, bauchig- erweiterten Blattscheiden: E. silvatieum L. b. Sterile Stengel mit 8 — 20 convexen, durch 1 — 12 fächerige Lappen rauhen Riefen, welche viel breiter als die Rillen sind; Stengelschciden cylindrisch- becherförmig, mit fast flachen, eine undeutliche Carinal- furche zeigenden Riefen und engen, tiefen, sehr scharfen Commissural- furchen, die weisshäutigen und durch braune Mittellinie imd feine braune Strichelchen gezeichneten Zähne zum grössten Theile mit einander verwachsen und mit den kurzen spitzen Enden frei. Aeste in dichten Quirlen, ohne Centralhöhle, 3- oder selten 4— 5 kantig, meist nicht weiter verzweigt, selten mit secundären Aestchen, ihre Scheiden mit breit -eiförmigen, kurzen Zähnen. — Fruchtbare Sprosse mit längeren, allmählich erweiterten Scheiden: E. pratense Ehrh. B. Equiseta anomopora (erweitei't) Milde, in Jahresber. d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cuitur 1861, S. 138; Sporenpfl. 95, 96; Fil. Europ. 215: Monogr. Equis. 216. — Spaltöffnungen in den Rillen in 2 einander sehr genäherten, aus je 2 — 6 Linien gebildeten Reihen, oder in einem einzigen breiten, aus zahlreichen unregelmässigen Linien gebildeten Bande, liis- weilen (E. Telmateja) der Stengel auch ohne Spaltöffnungen. a. Equiseta heterophyadica ametabola s. vernalia A. Br. in „Flora" 1839, S. 305. (Equiseta anomopora Milde, a. a. 0.). — Spalt- öffnungen am Stengel fehlend oder mitten in den Rillen in 2 einander sehr genäherten, doch stets durch einen spaltöffnungsfreien Streifen getrennten Reihen. Fruchtbare Sprosse von den unfruchtbaren meist verschieden gestaltet und vor den letzteren erscheinend, fleischfarben. 41* 644 rötlüichbraun oder elfenbeinvveiss , ohne Chlorophyll, ohne Öpalt- öffnungen und ohne Aeste, nach der Sporenreife meist rasch ab- sterbend, sehr selten Aeste und Chlorophyll resp. auch Spaltöffnungen entwickelnd oder von Anfang an den unfruchtbaren Stengeln gleich gestaltet. Unfruchtbare Stengel stets verzweigt , ihre Aeste ohne Centralhöhlo. a. Steriler Stengel elfenbeinweiss oder bleichgrün (nur die untersten Internodien bisweilen schwarz), glatt bis wenig rauh, dick, mit 20 — 40 kaum vortretenden schwach convexen Eiefen und schwach concaven Eillen ; Spaltöffnungen fehlend oder selten in 2 Reihen oder sparsam vorhanden; Stengelscheiden cylindiisch, anliegend, mit breiten, flachen, eine Carinalfurche nur undeutlich zeigenden Riefen und sehr schmalen aber scharfen Commissuralfiircheu, ihre freien oder zu 2 — 3 verwachsenen pfriemenförmigen , fast haarartig zugespitzten Zähne roth- bis schwarzbraun und heller häutig- gerandet. Aeste 4 — 5 kantig, mit tief gefurchten Riefen, ihr erstes Internodium kürzer als die zugehörige Stengelscheide, ihre Scheidenzähno lanzett-pfrieraenförmig. — Fruchtbare Sprosse elfenbeinweiss, höchstens mit grünlichem Anfluge, mit am Grunde hellen, sonst dunkelbraunen Scheiden: E. Telmateja Ehrh. ß. Steriler Stengel grün, etwas rauh, gefurcht, mit G— 19 convexen Riefen, die stets vorhandenen Spaltöffnungen mitten in den Rillen in 2 einander sehr genäherten Reihen; Stengelscheiden allmählich erweitert, mit convexen, eine mehr oder minder deutliche Carinal- furche zeigenden Eiefen und schmalen Commissuralfurchen, ihre krautigen, oft zu 2 — 3 verwachsenen, lanzettlichen, zugespitzten Zähne sehr schmal häutig -gerandet. Aeste meist 4-, seltener 3- oder 5 kantig (die letzteren bisweilen mit Centralhöhle), im dichten Quirl, ihr erstes Internodium länger als die zugehörige Stengelschoide, ihre eiförmigen Scheidenzähne zugespitzt, ohne Carinalfurche. — Fruchtbare Srosse fleischfarben oder röthlich- braun, ihre Scheiden 8 — Ißzähnig; selten die fruchtbaren Sprosse den unfruchtbaren gleichgestaltet und dann durch die angegebenen Merkmale der letzteren von denjenigen des ähnlichen E. palustro (vgl. dieses unter dem folgenden b) leicht unterscheidbar. — Vgl. auch E. litorale unter 2 B): E. arvensc L. . E(iuiseta homophyadica aestivalia (theilweise) A. Br. in „Flora" 1839, S. 305. Milde, Sporenpfl. 95, 108; Fil. Europ. 224; Monogr. Eqiüs. 171,301. — Spaltöffnungen in den Rillen ein einziges sehr breites, aus zahlreichen Linien bestehendes Band bildend. — Oberirdische fruchtbare und unfruchtbare Sprosse gleichgestaltot, fast glatt, tief gefurcht, mit 4 — 12 stark convexen, in die etwas breiteren Rillen allmählich übergehenden Riefen; Stengelscheiden allmählich erweitert, mit schwach convexen, eine leichte Carinalfurche besitzenden Eiefen, deutlichen Commissuralfurchen und breit-lanzettlichen, zu- gespitzten, schwarzen, breit weisshäutig gerandeten Zähnen. Aeste fehlend oder vereinzelt oder unregelmässige bis regelmässige Quirle bildend, selten mit socundären Aestchen, meist 4 — 5-, selten G- bis 645 7 kantig, t|uerrunzelig, mit Ccntralhühle und convexen ungefurchten Kiefen, ihr erstes Internodium viel kürzer als die zugehörige Stengcl- scheide, ihre Scheiden denen des Stengels ähnlich und mit breit- eilanzettlichen, eine Carinalfurche zeigenden Zähnen (vgl. auch E. ar- vense unter a, /?): E. palustre L. 2. Ecjuiseta singulivaginata Putzer, a. a. 0. — Gefässbündel der Stcngel- internodien mit Einzelschutzscheiden. — Hierher ein Theil der Equiseta homo- phyadiea aestivalia A. Br., a. a. 0.; Milde, a. a. 0.: mit gleichgestalteten fruchtbaren und unfruchtbaren Stengeln und in den Eillen derselben ein ein- ziges breites, aus vielen Linien zusammengesetztes Band von Spaltöffnungen. A. Stengel sehr glatt, mit 9— 3U sehr flach convexen, kaum vortretenden Eiefen und fast flachen, undeutlichen Eillen, daher äusserlich ungefurcht, aber wegen der nur unter den Eiefen liegenden Sclerenchymbündel hell gestreift; Stengelscheiden cylindrisch, eng anliegend (nur die zunächst unter der Sporangionähre befindliche Scheide bedeutend erweitert), mit kaum convexen Eiefen, ohne Carinal- und Commissuralfurchen , ihre lan- zettlichen, zugespitzten, glänzend schwarzbraunen Zähne sehr schmal häutig- gerandet und ohne Carinalfurche. Aeste fehlend oder vereinzelt oder in regelmässigen Quirlen, äusserst stumpfkantig, fast glatt, mit Centralhöhle, ihr erstes Internodium etwas kürzer als die zugehörige Stengelscheide, ihre locker anliegenden Scheiden mit schmal-lanzettlichen, schwarzspitzigen Zähnen. Sporangien und Sporen normal gebildet: E. limosum L. B. Stengel (namentlich in der oberen Hälfte) etwas rauh und schwach quer- runzelig, 6 — 16- (meist 12— 14-) kantig und deutlich gefurcht, ihre Eiefen convex; Blattschciden im unteren Stengeltheile anliegend, im oberen all- mählich erweitert und den Stengel locker umgebend (die oberste Scheide glockig), ihre Eiefen im oberen Scheidentheile convex und nach abwärts kantig, die Commissuralfurchen im oberen Theile schwach vorhanden, die lanzettlichen, schwarzspitzigen Zähne schwach gewölbt, mit deutlicher Carinalfurche, sehr schmal häutig -gerandet. Aeste selten ganz fehlend, meist regelmässig quirlig, o — 6- (meist 4— 5-) kantig, tief gefurcht und durch feine Körnelung der abgerundeten Eiefen rauh, mit Centralhöhle oder (die 3-, bisweilen auch die 4 kantigen) ohne solche, ihr erstes Internodium meist etwas kürzer (selten etwas länger) als die zugehörige Stengelscheide, ihre sich nur wenig erweiternden Scheiden mit lanzettlichen, fast stets schwarzspitzigen Zähnen ohne Carinalfurche. Sporangien geschlossen bleibend , ihre Wandzellen ohne Spiralfaserverdickungen ; Sporen abortirt, klein und ohne Elateren : E. lit orale Kühle w. (E. arvensi ^, limosum Lasch). IL Equiseta cryptopora Milde, in Jahresber. d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterL Cultur ]S61, S. 13S; Sporenpü. 95; Monogr. Equis. 138. (Hippochaete Milde, in Botan. Zeit. 1865, S. 297; Eil. Europ. 230; Monogr. Equis. 171, 378. — Equiseta stichopora A. Br. in SiUiman's Amer. Journ. XLVI. 86. — Equiseta homophyadica hiemalia A. Br. in „Flora" 1839, S. 305. — Sclerocaulon Doli, Fl. d. Grossherz. Baden I. 65.) — Spaltöffnungen in den Eillen 2 sehr regelmässige Eeihen aus (bei unseren Arten) je 1—4 Linien bildend, in den Linien stets senkrecht gelagert und durch 64G eine qviadratische Zelle von einander getrennt unter dem Niveau der übrigen Ober- bautzellen im Grunde einer Grube liegend, welcbe an den Eändern durch einen verMeselten, unregelraässig gerandet^n Hautvorsprung gedeckt wird (S. 640, Fig. 197). Leisten der unteren Wand der Nebenzellen 16 — 24, meist einfach. — Ehizom von kleinen Kieselbuckeln rauh. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel gleichgestaltet, mit Ausnahme derjenigen des E. ramosissimuni überwinternd, meist hart, starr und sehr rauh, selten glatt, ihre Internodien meist mit doppelter (äusserer und innerer) Gesammtschutzscheide. Aeste stets mit Centralhöhle, ihr erstes Inter- nodium immer kürzer als die zugehörige Stengelschcide. Aohre gespitzt. — Arten wenig scharf getrennt. 1. Equiseta bivaginata Pfitzer, a. a. 0. Gefässbündelkreis der oberirdischen Sprosse mit doppelter Gesammtschutzscheide. — Die von Pfitzer vorgenommene Eintheilung der Arten dieser Gruppe in Heterocormia und Homocormia (vgl. S. 637) wurde in der folgenden Tabelle in Anbetracht des Unistandes, dass das Ehizom den Sammlungsexemplaren häufig fehlt, ausnahmsweise nicht beibehalten. A. Equiseta ambigua Milde, Sporenpfl. 96, 116; Fil. Eur. 234; Mouogr. 1T2, 427. — Spaltöffnungsreihen von 1 — 4 (bei den europäischen Formen meist aus 1) Linien gebildet. Stengelriefen convex. Scheiden verlängert und am Eande mehr oder weniger erweitert. — Hierher von deutschen Arten nur eine, die sich ausserdem durch folgende Merkmale auszeichnet : Ehizom mit Einzelschutzscheiden der Gefässbündel (S. 637). Stengel einjährig, mehr oder weniger rauh, selten glatt, gefurcht, 6 — 26 kantig; Stengelscheiden (wenigstens die unteren) mit mehr oder weniger deutlich 2 — 3 furchigen Eiefen und bleibenden oder abfallenden, im letzteren Falle meist ihre drei- eckige Basis auf dem Scheidenrande zurücklassenden Zähnen, selten der Scheidenrand gestutzt. Aeste 4 — 9 kantig: . E. ramosissimum Des f. B. Equiseta monosticha (theilweise) Milde, in Jahresber. d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 18G1, S. 138; Sporenpfl. 96, 120; Fil. Eur. 238; Monogr. Equis. 172, 475. — Spaltöffnungsreihen von nur einer Linie ge- bildet. Stengelriefen unserer Arten 2 kantig. Stengel überwinternd und bei unseren Arten fast immer astlos, resp. Aeste meist nur bei Verlust der Stengelspitze entwickelt oder ganz am Grunde entspringend und selbst stengelähulich. a. Equiseta hicmalia Milde, Monogr. Equis. 173, 510. — Stengel- scheiden meist cylindrisch, anliegend und durch das sehr frühzeitige Abfallen der Zähne am Eande gestutzt, selten (E. hiemale var. Schleichen) gegen den Eand etwas erweitert und dieser dann an allen oder nur an den oberen Scheiden die Zähne behaltend oder selten überall zahnlos. Stengelriefen schmal 2 kantig, flach oder wenig concav; Eillen (unserer Arten) ohne Eosetten. Ehizom mit Einzelschutzscheiden der Gefässbündel (S. 637). — Stengel rauh, grün, mit 8 — 34 Eiefen, seine weite Centralhöhle -/s des Durchmessers und mehr erreichend. Eiefen der Scheiden 3f archig: E. hie male L. b. Equiseta trachyodonta (theilweise) Milde, Monogr. Equis. 173, 555. — Stengelscheiden gegen den Eand meist erweitert, seltener anliegend, mit bleibenden, rauhen, gefurchten Zähnen. Stengelriefen breit 2 kantig, meist tief concav; Eillen mit Eosettenreiheu besetzt. 647 a. Stengel rauh, mit 8 — 14 Eicfen, welche zwei- bis dreimal schmäler als die Eillen und jederseits neben der Furche mit einer Linie von Kieselknoten besetzt sind , ihre Centralhöhle kaum Vs des Durchmessers erreichend, die Carinalhöhlen sehr eng. Stengel- scheiden cylindrisch, länger als weit, nie gestutzt, mit bleibenden (nur im hohen Alter unregelmässig abfallenden) lanzett-pfriemen- förmigon Zähnen. Gefässbündel des Ehizoraes mit Einzelschutz- scheiden: E. trachyodon A. Br. ß. Stengel rauh oder fast glatt, mit 4—12 Eiefen, welche halb so breit als die Eillen und jederseits neben der Furche mit einer mehr oder weniger deutlichen Linie von Kieselknoten besetzt sind, ihre Centralhöhle eng oder fehlend, die Carinalhöhlen sehr eng. Stengelscheiden glockig oder allmählich erweitert, kurz oder verlängert, nie gestutzt, mit bleibendem häutigem, läng- lichem bis eiförmigem Grunde der Zähne, während die plötzlicli aufgesetzte grannenförmige Zahnspitze später meist abfällt. Ge- fässbündel des Ehizomes mit doppelter (äusserer und innerer) Gesammtschutzscheide (S. 637): . E. variegatum Schleich. 2. Equiseta univaginata Pfitzer, a. a. 0. Gefässbündelkreis der oberirdischen Sprosse Avie auch der Ehizome mit äusserer Gesammtschutzscheide. Sonst wie die Equiseta monosticha trachyodonta, unter denen bei Milde (a. a. 0.) die einzige Art dieser Gruppe steht. — Stengel rauh, mit 3—4 Eiefen, welche so breit als die Eillen (daher der Stengel regelmässig (5 — S kantig) und jeder- seits neben der Furche mit einer Linie von Kieselknoten besetzt sind. Central- höhle fehlend, die Vallecularhöhlen weit, die gegen das Centrum zusammen- gedrängten Carinalhöhlen eng. Stengelscheiden verlängert und allmählich erweitert, oder kürzer und kreiseiförmig (oberste bedeutend erweitert und die kleine Aehre meist theilweise einschliessend) , mit 3 — 4 bleibenden, aus ei- förmigem Grunde plötzlich lang-pfriemenförraigen Zähnen: E. scirpoides Michx. I. Equiseta phaneropora ]\iilde, in Jahresbericht d. schles. Oesellsch. f. vaterländ. Cultur 1861, S. 138; Sporenpfl. 95; Monogr. Equiset. 136. — Eqiiisetum (im engeren Sinne) Milde, in Botan. Zeit. 1865, S. 297; Fil. Europ. 215; Monogr. Equiset. 170, 215. — Equiseta speiropora (E. spartopora) A. Braun, in Silhm. Americ. Journ. of science and arts XLYI. 83. — Malacocaulon Doli, Fl. d. Grossherz. Baden I. 86. — Spaltöffnungen (nur an den Stengeln des Equis. Telmateja häufig fehlend) im Niveau der benachbarten Oberhautzellen (S. 639, Fig. 196), in den Rillen ein einziges sehr breites, aus vielen Linien bestehendes Band bildend, oder in zwei durch einen mehr oder Aveniger breiten spaltöffnungsfreien (an der tiefsten Stelle der Rille verlaufenden) Streifen getrennten, aus je 1—6 Linien gebildeten Reihen, in den Linien oft schief gestellt und entweder unmittelbar über einander oder durch eine oder 648 mehrere gewühnliclie Oberhautzellen von einander geschieden ; Ober- fläche der Nebenzellen (S. 639) mehr oder weniger dicht mit kleinen warzigen Erhebungen besetzt, welche am Umfange oft gruppenweise zusammenfliessen ; Leisten der unteren Wand der Nebenzellen meist zu 7—14 und vielfach gegabelt. — Rhizom glatt. Stengel glatt oder weniger rauh, nicht überwinternd, die fruchtbaren oft anders als die sterilen gestaltet ; Stengelinternodien mit äusserer Gesammt- schutzscheide oder seltener mit Einzelschutzscheiden (S. 634, Fig. 195); Aeste mit oder ohne Centralhöhle , ihr erstes Internodium kürzer oder länger als die zugehörige Stengelscheide. Sporangienähre meist stumpf — Arten scharf untersclüeden. 1. Equiseta plianeropora iinivag'iiiata Pfitzer, in Pringsh. Jahrb. f. wissensch. Botan. VI. 35S. — Gefässbündel der Stengelinternodien und meist auch des^ Khizomes mit äusserer Gesammtschutzscheide (Fig. 195 A und B, 199 A, 201 A, 204 A, 207 A, 210 A), nur bei E. silvaticura im Khizome doppelte Gesammt- schutzscheide vorhanden (Fig. 19.5 B und C). A. Equiseta stichopora Milde, in Jahresbericht d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1S61, S. 138. — Equiseta metabola s. subvernalia A. Br. in „Flora" 1839, S. 305 (als zweite Gruppe der Equiseta hetero- phyadica A. Br. a. a. 0.). Allagocaulia Neilreich, Flora v. Nieder- österreich S. 3. — Spaltüifnungen in zwei von einander sehr entfernten, aus je 1 — 2 linien gebildeten Reihen rechts und links in den EiUen hoch oben neben den Eief'enkanten. — Fruchtbare !Spi"osse mit den unfrucht- baren ziemlich gleichzeitig (nur wenig früher) erscheinend, in der Eegel zvierst blassbraun, fleischroth oder seltener gelblich oder weiss gefärbt, chlorophyllfrei, astlos, ohne Spaltöffnungen und Sclerench^-mbündel, nach Eeifo resp. Ausstreuung der Sporen jedoch unter Verwelkung der Sporangien- ähre ergrünend , an den oberen Knoten sich verzweigend , zugleich Spalt- öffnungen und Sclerenchym entwickelnd und rauh, überhaupt den unfrucht- baren (keine Sporangienähre tragenden) Stengeln ähnlich werdend (vgl. S. 633, sowie S. 627, Fig. 193); selten die fruchtbaren Sprosse schon grün und mit den Anfängen der Aeste erscheinend und letztere bei noch ge- schlossener Sporangienähre entwickelnd. 66. E. silYaticum L. Flora lapponica (1737), p. 310; Spec. plant. 1061 et editio IL 1516. Sprosse zweigestaltig. Sterile Stengel mit 10—18 (selten 5 — 8} flachen, je durch 1—2 randständige Reihen gespreizter einfacher Zähne stachelig -rauhen Riefen, welche meist deutlich schmäler, zuAveilen aber auch fast so breit als die Rillen sind; Stengel- sclieiden cylindrisch-becherförmig, mit convexen Riefen ohne Carinal- furche und mit undeutlichen Commissuralfurchen, die Zähne gruppen- 649 weise in bauchige rothbraune, fast stumpfe, lanzettliche Lappen ver- wachsen; Aeste in dichten Quirlen, ohne Centralhöhle, 4 — 5 kantig, mit regelmässigen Quirlen secundärer und tertiärer Aestchen, ihre Scheiden mit lanzettlichen, zugespitzten Zähnen. — Fruchtbare Sprosse mit längeren und bauchig erweiterten Scheiden, meist ohne Aeste, seltener schon mit den Anfängen der letzteren aus dem Boden hervortretend. — Rhizom ohne Centralhöhle und (als Aus- nahme in der Section) mit doppelter Gesammtschutzscheide ■ — Fig. 198—200. Synonyme und Literatur: Equisetum silvaticum L. 1. c. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 170. — Wüld. Spec. plant. V. 3. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. 11. 1)64. — Vaucher, Monogr. des Freies pag. 365. • — Duval-Jouve, Hist. natur. des Eqnis. pag. 176. — Milde, Gefässkrypt. in Schlesien (Nova Acta XXVI. 2) p. 431; Botan. Zeit. 1853, S. 873; Ueber d. Equis. metabola, in Denkschrift d. schlesisch. Ges. 1853, S. 200, desgl. ebenda S. 188; Sporenpfl. 106; Fil. Europ. 222; Monogr. 286. — Klinge, Schachtelhalme S. 44. — Baker, Handbook of the Fern-Allies p. 2. Equisetum ramosum Gilibert, Exercitia phytologica pag. 552. Equisetum capillare Hoffm. Deutschi. Flora S. 3. Equisetum opbraculense Hoorebeke, in Mussche's Hortus Gandavensis p. 146. Equisetum umbrosum Lapeyrouse, Histoire abregee des plantes des Pyrenees pag. 618. Equisetum abietinum Herb. Flörke, sec. Milde, Monogr. 1. c. Equisetum curvifolium Herb. Flörke, sec. Milde, 1. c. Equisetum graveolens Herb, ßuchinger, sec. Milde, 1. e. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. tab. 166. — Flora danica tab. 1182. — Engl. Bot. tab. 1874. — Vaucher, Monogr. tab. 3. — Hooker, British Ferns tab. 61. — Bischoff, Krypt. Gew. I. Taf. 3, Fig. 3, 4. — Duval-Jouve, Histoire tab. HI. fig. 7, 16, 17, 18, 25, 29; tab. IV. fig. 3, 4; tab. V. flg. 11; tab. VI. fig. 5, 6, 7. — Milde, Gefässkr. Schles. a. a. 0. Taf. 32 (Fig. 29, 30), Taf. 34 (Fig. 36—39) u. Taf. ;)5 (Fig. 48, 50); Monogr. Taf. 9 u. 10. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 43. — Erbario crittog. Ital. no. 1002. — Billot, FI. gall. et germ. exsicc. no. 1791. — Schultz, Fl. gall. et germ. oxsicc. no. 762. — Breutel, Deutschi. Krypt. no. 491. Ehizom 25 — 70 cm tief im Boden kriechend, lang und ziemlich reich verzweigt, bis 5 mm und darüber dick, 8— 10 kantig, mit als schmale Leisten deutlich hervortretenden Riefen, matt schwarzbraun, meist nur die aufsteigenden Aeste locker bis ziemlich dicht braun- tilzig, seine Internodien ohne Centralhöhle, aber im Alter in Folge Zugrundegehens des centralen Gewebes oft hohl, mit grossen Valle- cularhöhlen, ansehnlichen Carinalhöhlen und doppelter Gesammt- schutzscheide, letztere als Ausnahme in der Gruppe der phanero- poren Equiseten. Knollen (nach Duval-Jouve, a. a. 0., zahlreich) 650 kugelig bis eiförmig, 7 — 13 mm diek.*j — Unfruchtbare Stengel meist einzeln hervortretend, seltener (in Folge von Kuospenbildung an ihrem Grunde oder gedrängter bis wirteliger Verzweigung der Ehizomäste letzter Ordnung) zu 2 oder mehr gehuschelt, aufrecht und mit sehr seltenen Ausnahmen regelmässig quirlig und reicli verzweigt, in der Kegel 30 — 60, seltener bis 80 cm hoch, am Grunde bis 5 mm dick, nach aufwärts allmählich sehr stark verdünnt und die meist etwas übergeneigte Spitze zuletzt zweigähnlich, hellgrün und nur im Alter bisweilen braun bis schwarzbraun gestrichelt oder gestreift (meist zuerst auf den Eiefen) oder stellenweise oder in der unteren Hälfte völlig braun bis schwarzbraun überlaufen. Intern odien im unteren Stengeltheile gewöhnlich 3 — 6 (oft auch Fig. 19S. nur IV2 — 2) cm lang, nach aufwärts allmählich ver- kürzt, mit etwa die Hälfte des Durchmessers ein- nehmender Centralhöhle, ziemlich kleinen rund- lichen bis quer- ovalen oder fast halbkreisrunden Vallecularhöhlen , engen Carinalhöhlen und ein- Equisetuni silvaticum L. Stück eines kräf- facher äusserer Gesammt- tigen sterilen Stengels mit Scheide und dem schutzscheide (Fi«" 199 A) unteren Theile eines Astes (die übrigen Aeste des -r\- -tn. 1 o -n • x- ^ ,„. , , 1 -^^ 1' « Die 10— 18 Riefen deut- Wu'tels weggeschnitten), v ergr. 2 . lieh schmäler bis kaum so breit als die gleichmässig flach ausgehöhlten Rillen, flach, diejenigen der unteren Internodien glatt oder nur wenig rauh, diejenigen der mittleren und oberen Internodien an jeder Kante mit 1 — 2 Reihen spreizender, ziemlich langer, einzelliger, gerader oder schwach ge- krümmter, stumpfer und am Grunde bisweilen schwach bauchiger Zähne besetzt, welche haarartig ausgewachsene, sehr dickwandige (in der Wand manchmal senkrechte, spaltenförmige Hohlräume zeigende), stark verkieselte Epidermiszellen sind und die Inter- nodien fein stachelig rauh machen (Fig. 199 A, B); Sclerenchym- bündel unter den Riefen kräftig entwickelt und diese ganz aus- füllend, unter den Rillen viel schwächer, die aus 1 — 2 oder sehr selten und nur stellenweise aus 3 Linien gebildeten schmalen *) Vgl. die Abbildung Taf. 9, Fig. 1 in Mildc's Monographie. Spaltöffnuugsstreifen hoch oben neben den Eiefenkanten liegend (Fig. 199 A); die dieSpaltöffnungsschliesszellen deckenden Nebenzellen wie die Oberhautzellen der Riefen massig stark, die Oberhautzellen Fi-'. 199. Fitr. 200. Vig. 19y. Equisetum silviiticura L. A Stück eines Querschnittes durch ein Internodium des sterilen Stengels aus dem unteren Theile der verzweigten Region, Yergr. Y- ~ ^ Querschnitt durch eine Riefe der Figur A, Vergr. 1« Q. — C Quer- schnitt durcli das erste luternodium eines unteren Zweiges erster Ordnung, Yergr. Y- — In den Figuren A und C sind die Zellengruppen scheniatisirt. e Epidermis ; k Kieselstacheln ; sc Sclerenchvmhündel der Riefen und sei diejenigen der Rillen (denen in Fig. C die schwach verdickten und nicht constanten Zellen- gruppen d entsprechen), zwischen beiden die die Spaltööiiungen führenden Streifen, in denen das chlorophyllhaltige Parenchym unmittelbar an die Epidermis grenzt: s Schutzscheide; g Gefässbündel und c deren Carinalhühlen; v Vallecularhöhlen. — Fig. 200. E(iuisetum silvaticum L. Stück des fruchtbaren Stengels mit Sclieidc. Vergr. - der Rillen etwas dichter mit Kieselknötchen besetzt. Scheiden des sterilen Stengels (Fig. 198) einschliesslich der Zähne meist bis 1^., cm (oder seltener darüber) lang und diejenigen der oberen Internodien 652 allmählich kürzer, cylindrisch- becherförmig, mit schwachen Com- missuralfurchen , die Riefen der untersten Scheiden convex und glatt oder zuletzt (weiter aufwärts am Stengel) etwas rauh, diejenigen der mittleren und oberen (im Querschnitte) allmählich stumpf drei- kantig und auf dem Rücken mit 1 — 2 Reihen von Kieselzähnen (denen der Internodien gleich) dicht besetzt ; Scheidenzähne ungefähr die halbe Länge der Scheide erreichend und allermeist zu 2 — 5 in lanzettliche, stumpfUche, bauchige Lappen theilweise oder gewöhnlich der ganzen Länge nach verwachsen, häutig, fuchsroth, jeder Zahn mit dunklerem braunem Mittelstreifen, der sich in der Regel am Zahngrunde gabelig in 2 kurze nach den Commissuralfurchen divergirende und dort mit dem Nachbarstreifen verschmelzende Aeste spaltet, so dass von letzteren eine am Rande des unteren grünen Scheidentheiles verlaufende dunkelbraune Zickzacklinie gebildet wird. Aeste in V* (selten tiefer) bis V2 der Stengelhöhe beginnend, regel- mässig und dicht quirlig, der zweite TVirtel meist der längste und bis 15 cm lang, die folgenden allmählich kürzer, alle horizontal abstehend oder im Bogen aufsteigend bis bogenförmig herabhängend, sehr dünn und zuletzt haarartig fein, mit (wenigstens am Grunde regelmässig quirligen) dreikantigen Aesten zweiter und oft auch solchen dritter Ordnung; Hauptäste 4— 5 kantig (Fig. 199 C), mit flachen und an den ersten Internodien wie die Stengel durch Kiesel- zähne rauhen, an den folgenden Internodien glatten, von relativ kräftigen Sclerenchymbündeln unterlagerten Riefen und ziemlich tiefen, im Grunde auffallend verengerten und von einem schwachen Bündel dickwandiger Zellen unterlagerten Rillen, ohne Centralhöhle, nur bei fünfkantigen Aesten häufig (nicht immer — Fig. 199 C) mit Yallecularhöhlen und mit sehr engen Carinalhöhlen. Erstes Internodium der unteren Hauptäste etwas kürzer bis nur halb so lang, dasjenige der oberen Hauptäste länger bis fast doppelt so lang als die zugehörige Stengelscheide. Primäre Asthüllen fuchsroth, mit eiförmigen bis länglich - eiförmigen oder breit-lanzettlichen, zu- gespitzten, bisweilen theilweise verwachsenen Zähnen, die secundären Asthüllen gelbbraun bis hell gelbbraun und ihre lanzettlichen, zu- gespitzten Zähne bisweilen am Rande gewimpert. Astscheiden kurz, meist nur 2 — 2V2 mm lang, mit häutigen und weisslichen Commissuren, ihre (oft nur am Grunde) sehr schmal weisslich-häutig gerandeten lanzettlichen, fein zugespitzten Zähne auswärts gebogen. Fruchtbare Sprosse zu Anfang bis Mitte Mai oder seltener schon Ende April und nur kurze Zeit vor den sterilen und in zwei 653^ Pormeii erscheinend : entweder fleischroth bis blassbräunlich gefärbt, weich (fleischig), mit kaum vortretenden Riefen ohne Kieselzähne, ohne Sclerenchymbündel, ohne Spaltöffnungen und ohne alle oder nur an den obersten Internodien mit im Vortreten begriffenen Ast- anlagen, die Aeste erst nach Ausstreuung der Sporen entwickelnd (forma praecox Milde), — oder schon grün und (oft nur an den untersten, oft schon an allen Internodien) mit kräftiger entwickelten und bereits mit Kieselzähnen besetzten Riefen, sowie mit kurzen Aesten hervorbrechend und letztere schon vor Ausstreuung der Sporen weiter heranwachsend (forma serotiua Milde), namentlich im erstercn Falle die Internodien zuerst oft sehr kurz und nicht selten (besonders im oberen Theile des Stengels) ganz in den Scheiden verborgen ; in beiden Fällen jedoch der Stengel später unter völliger Ergrünung, Streckung der Internodien (die dann oft länger als am normal sterilen Stengel sind), Ausbildung der Riefen und ihrer Kieselzähne, unter Entwickelung der Spaltöffnungen, der Sclerenchj'mbündel und Yerlängeruug und Verzweigung der Aeste den unfruchtbaren Stengeln ähnlich -werdend (vgl. S. 633, 634), von denen sie sich jedoch leicht durch die verwelkte und später meist abbrechende Sporangienähre, grössere Scheiden, sowie dadurch unter- scheiden, dass die zuerst angelegten obersten Astwirtel gewöhnlich die längsten sind, die jüngeren unteren allmählich kürzer, sämmt- liche Aeste überhaupt weniger lang und kürzer verweigt als an den sterilen Stengeln ausgebildet werden, die Astquirle gewöhnlich auch weniger zahlreich (meist zu 3 — 6, selten bis 9) als an den unfruchtbaren Sprossen erscheinen. Bisweilen tritt der oberste Ast- (|uirl sogar unter dem Ringe der Sporangienähre auf. Scheiden (Fig. 20i)) bedeutend länger als an den sterilen Stengeln, 2— 2V2 cm und bisweilen darüber lang, mehr oder weniger bauchig bis glocken- förmig, ihre untere Hälfte blass grünlich bis bräunlich, nach oben völlig fuchsroth bis braun oder durch hellere Riefen gestreift, die mit dunklerem Mittelstreifen versehenen fuchsrothen, häutigen Zähne ihrer ganzen Länge nach zu 2 — 7 verwachsen und 3 — 4 oder bisweilen nur 2 breite bauchige Lappen bildend. Oberstes, die Sporangienähre tragendes Internodium bald sehr verkürzt, bald lang entwickelt, die Aehre daher (auch noch zur Zeit der Sporen- reife) bald in der obersten Scheide theilweise eingeschlossen, in der Regel aber mehr oder weniger (bis 6 cm) lang gestielt frei vorragend, eiförmig oder länglich bis länglich -kegelförmig, stumpf oder bisweilen mit kurzem Spitzchen, in der Länge von kaum 654 1 bis zu 5 cm wecbselud, hell- bis rothbraun, ihre Spindel markig- (nicht hohl). Equisetum silvaticum gehört zu den am wenigsten veränderliclien Arten der Gattung und wie bei vielen Gattungsverwaudten sind auch hier die Formen sowohl der sterilen als der fertilen Sprosse nicht immer scharf gegen einander abzugrenzen. In typischer Gestalt tritt es auf halbschattigen und lichteren Plätzen in Wäldern, an nicht zu sonnigen Waldrändern und auf ebensolchen Waldwiesen auf. Auf sonnigen und zugleich trockeneren Localitäten, besonders auf in der Nähe des Waldes gelegenen Aeckern (altem Waldboden) werden die Pflanzen starrer, ihre meist im steilen Bogen aufsteigenden Aeste kräftiger (oft auch kürzer) und die Farbe geht in ein unansehnliches Gelbgrün bis Grüngelb über. Von letzteren Formen abgesehen, sind als auffallendere Abänderungen hervorzuheben : 1. Abäuderuug^en der sterilen Sprosse. a. forma capillaris Hoffm. (als Art) Deutschi. Flora S. 3. — Milde, in Jv'ova Acta XXVI. 2, pag. 433: Sporenpfl. 107; Fil. Europ. 223; Monogr. Equis. 291. — Duval-Jouve, Hist. Equis. 179. — Klinge, Schachtelhalme 47. — Stengel bis 80 cm hoch, aufrecht, vom unteren Drittel oder der Mitte an reich verzweigt, seine auffallend dünnen bis haarfeinen Aeste und Aestchen horizontal abstehend (nicht herabgebogen). Eine in schattigen Wäldern meist nicht seltene Form, die durch auffallende Verkürzung der Stengelinternodien (bis auf ^4 — 1 cm) ein ungemein dicht buschiges Aussehen erhalten kann (so im Zschopauthale bei Waldheini in Sachsen gefunden). b. forma pyramidalis Mil'de, in Nova Acta XXVI. 2, p. 433; Sporenpfl. 107; Fil. Europ. 233; Monogr. Equis. 291. — Klinge, Schachtelhalme 48. — Stengel vom Grunde an verzweigt, die untersten Aeste am längsten, die oberen nach der Stengelspitze zu allmählich kürzer werdend, die ganze Pflanze daher pyramidal (kegelförmig). Auf Aeckern, trockenen Wiesen und Erdvvällen selten. — Schlesien: bei Lissa (Milde, in Nova Acta 1. c). — Sachsen: bei Herrnhut am Fusswege nach Eulsdorf (Wünsche, Fil. saxon. 24). — Baden: Am Haarlass bei Heidelberg (Dosch u. Scriba, Fl. d. Grossh. Hessen 7). c. forma gracilis Lssn. mscpt. — Stengel 15—35 cm hoch, aber nur IV4 — 2 mm dick, mit nur 5 — 8 sehr stark stachelig- rauhen Riefen, vom Grunde an verzweigt, doch die untersten Astwirtel bedeutend verkürzt und bis zur Mitte oder dem oberen Drittel des Stengels an Länge allmählich zunehmend und von da ab allmählich verkürzt, alle bogig bis stark spitzwinkelig aufsteigend und mit den Spitzen überneigend, feinästig, nur vereinzelt mit Zweigen ()55 dritter Ordnung und an schwächeren Stengehi auch die 8ecundäi- zweige oft stark verkürzt. Ich fand diese zierliche Form nur einmal im August IhS'd am Fusse dos Pöhlberges bei Annaberg in Sachsen , und zwar zwischen den Basaltblöcken eines Feldraines (gegen Buchholz hin) an einer Stelle, wo der Boden sehr locker war und Spuren einer Feuerstätte zeigte. Ringsum war die gewöhnliche Feldform der Art häufig. Die Stengel standen theils vereinzelt, theils (in Folge stärkerer Rhizomverzweigung dicht unter der Bodcnobcrflächc) bis zu vier gehuschelt und im letzteren Falle war ein Spross mehr oder Aveniger kräftiger als die übrigen entwickelt, wie dies auch bei der Normalform in gloichei; Fällen die Eegel zu sein pflegt. In der Färbung waren die Pflanzen nicht auffallend heller, als an Stand- orten im Walde. Durch die nur 5 — S riefigen Stengel steht die Form der forma pauciramosa Milde (Monogr. Equiset. 292; desgl. Klinge, Schachtelhalme 4S) sehr nahe; letztere unterscheidet sich aber durch fast glatte und nur in der oberen Hälfte verzweigte Stengel und fast einfache Aeete. 2. Formen des fruclitbareu Stengels. cl. forma praecox Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 4oo; Sporenjjfl. 107; Fil. Europ. 223; Monogr. Equis. 292. — Khnge, Schachtelhahiie 49. — Stengel fleischroth bis blassbräunlich, weich, mit kaum vortretenden Riefen und völlig glatt, astlos oder nur an den obersten Internodien mit kaum im Vortreten begriffenen Ast- anlagen, erst nach Ausstreuung der Sporen Aeste entwickehid und zugleich grün und rauh und den normal sterilen Sprossen ähnlich werdend. Vgl. S. 633. In Wäldern meist die häufigste Form der fruchtbaren Sprosse, welche jedoch in die folgende allmählich übergeht und mit ihr bisweilen auf einem und dem- selben Rhizorae vereint auftritt, wie bereits von Milde (Denkschrift d. schles. Ges. 1853, S. 2ül; Botan. Zeit. 1853, S. 875) erwähnt wurde. c. forma serotiiia Milde, in Xova Acta XXVI. 2, pag. 433; Sporenptl. 107; Fil. Europ. 223; Monogr. Equis. 292. — Klinge, Schachtelhalme 49. — Stengel schon mehr oder weniger grün und (oft nur an den untersten, oft schon an allen Internodien) mit kräftiger entwickelten und bereits mit Kieselzähnen besetzten Riefen, sowie mit kurzen Aesten versehen hervortretend und letztere schon vor Ausstreuung der Sporen weiter ausbildend. Meist weniger häufig als die voraufgehendo Form , mit der sie (siehe oben) durch Uebergänge verbunden ist. Die Angabe Milde"s (Nova Acta XXVI. 2, p. 4^52), dass die fruchtbaren Sprosse ,, höchstens noch im Juni gefunden werden", ist nicht allgemein gültig. Ich fand im Erzgebirge bei Oberwiesenthal noch im September prächtig erhaltene kräftige Fruchtsprossc (natürlich mit verwelkter Aehre). Die auf Aeckern nicht seltene forma robusta Milde (Sporenpfl. 107: Monogr. Equis. 292. — Klinge, Schachtelhalme 48) mit im Bogen hocJi aufsteigenden 65(5 kräftigen, gelblichen, die Aehro meist überragenden Aesten, verhält sich zu den Waldformen der fertilen Sprosse, wie unter den normal sterilen Stengeln die S. 654 eharakterisirte Ackerform zur typischen Waldpflanze. f. forma polystachya Milde, Sporenpfl. 107; Eil. Europ. 223; Monogr. Equis. 292. Taf. 9, Eig. o ii. 4. — Aeste ährentragend. Aeusserst selten und bisher nur in zwei von Milde beschriebenen Exemplaren Lekannt. Das eine von Dr. H. Koch bei Jever in Oldenburg gefundene Exemplar ,, trägt II Aehrchen, welche auf 7 ganz verkürzte Aeste vertheilt sind". lietztere stehen der Abbildung (a. a. 0. Fig. 4) nach unmittelbar unter der normalen Aehre, der tiefste ca. l'/o cm von dieser entfernt, der Spross ist sonst astlos und entspricht somit der forma praecox. Die zweite Pflanze, von Flöi'ke IS 22 bei Eostock in Mecklenburg gefunden, ist eine forma serotina mit 28 Aehrchen, „welche am Ende der langen, dünnen, bogig herabhängenden Aeste sitzen. Die Aeste Averden bis 1 V2 Zoll (4V.J (^ni) lang, das Aehrchen am Ende derselben ist fuchsroth und höchstens 173 Linien (37^ mm) lang" (Milde, Monogr. Equis. 293, Taf. 9, Fig. 3). Monstrositäten des Equisetum silvaticum sind, wie schon Milde hervorhebt, sehr selten. Abgesehen davon, dass sich unter dem Einge nicht selten ein Astwirtel entwickelt oder der Eing sich theilweise oder ganz in eine normale Scheide umwandelt, sind in unserem Gebiete beobachtet worden: Monstr. M-multiceps Milde, in Nova Acta XXVI. 2. pag. 433, Taf. 32, Fig. 30 u. Taf. 34, Fig. 36, 38 ; Denkschrift der schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 201, Taf. 1, Fig. 1, 2; Botan. Zeit. 1853, S. 876; Monogr. Equis. 293. — Sporangienähre bis zur Mitte oder zum Grunde gegabelt (und die Gabelzweige gewöhnlich bogig spreizend) oder mehr oder weniger tief bandförmig 3 — 5ästig. — Schlesien: Carlsruhe (Milde, a. a. 0.). — Oberösterreich: Aistersheim (nur bis zum Grunde zweispaltig: von Keck gesammeltes Exemplar meines Herbars)! Monstr. furcata Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 434, Taf. 32, Fig. 29; Taf. 34, Fig. 39 (steriler Stengel) u. Taf. 35, Fig. 48, 50; ferner in Denkschrift d. schles. Ges. S. 202, Taf. 1, Fig. 4, 5, 6 ; Bot. Zeit. 1853, S. 877 ; Monogr. Equis. 293. — Fruchtbarer oder unfruchtbarer Stengel mehr oder weniger tief (bis zu -/^) gabel- theilig, im ersteren Falle jeder Zweig mit normaler Aehre, oder letztere wie bei Monstr. biceps wieder gabeltheilig (so in den Figuren : Nova Acta 1. c. Fig. 50 und Denkschrift Fig. 5). — Schlesien: bei Carlsruhe und im Eiesengebirge beobachtet (Milde a. a. 0.). Monstr. prolifera Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 434, Taf. 34, Fig. 37 ; Denkschr. S. 202, Taf. 1, Fig. 3 ; Bot. Zeit. 1853, S. 870 ; Monogr. Equis. 293. — Aehre des fruchtbaren Stengels (forma praecox) durchwachsen, der sie überragende sterile Stengeltheil ca. 1^4 c" laug, mit kurzen, bis ca. 6 mm langen (der Abbildung nach einfachen) Aestchen. — Schlesien: bei Carlsruhe nur ein Exemplar (Milde, a. a. 0.). Die natürlichen Standorte des Equisetum silvaticum sind schattige, etwas feuchte Wälder mit humos-sandigem oder thonig- sandigem Boden, sowie in der Nähe von Wald gelegene Aecker (alter Waldboden — vgl. S. 654). An beiden Standorten tritt es meist gesellig und oft grosse Strecken überziehend auf. Im Norden ist es sowohl in der Ebene als im Gebirge höhnisch; schon in Mittel- 657 deutsclilaud tritt es mit Vorliebe, in Süddeutschland und der ydiweiz fast nur als Gebirgspflanze auf, im Kessel des mährischen Gesenkes bis über 4000' (Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 435), im Baierwalde bis 3455' (Sendtncr, Vcgetat. d. bair. W. 391), in den bairischen Alpen bis 4000' (Sendtner, Vegetat. Südbaierns 904), in der Schweiz bis über 5500' (Bernoulli, Gefiisskrypt. d. Schw. 70). Provinz Preussen: Zerstreut, aber stellenweise häufig, so z. B. nach Schriften d. physikal.-ökonom. Gesellsch. zu Königsberg (seit 1S72) bei Insterburg ; im Kreise Gumbinnen im Tzulkimmener-, Kannapinnener-, Prussisehkener- und Plickener Walde; bei Braunsberg; im Heilsberger Kreise bei Gutstadt, Schmolainen, hinter dem Düttchenkruge bei Heilsberg, im Bauernwalde zwischen Alt- und Neu-Garschen bei Heiligenthal und zwischen Kalkstein und Albrechtsdorf; im Kreise Darkehmen bei Abschermeuningken und im Forste Skallischen; im Kreise Deutsch -Krone bei Jastrow , Lebehnke und im ,,Klotzow" und Buchwald bei Deutsch -Krone, sowie am Drätzsee! Bei Königsberg beim Trenker Waldhause ! Nach den Schriften d. Danziger naturforsch. Gesellsch. VI in den Kreisen Neu- stadt, Seh wetz, Elbing (auf der Höhe), Tuchel, Carthaus und Stargard häufig. Nach Sanio, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 20, im Kreise Lyck in der Dallnitz, Lassek, Milchbuder Forst, Karbojin und Kozyker Wald; desgl. (XXV. 62) im Baranner Porst in den Tatarenbergen. — Pommern: In Neu -Vorpommern nach Eoss (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV, S. XXII) häufig, nach Fischer (Verzeichn. d. Gofässpfi. S. 18) bei Negast, Abtshagen ii. a. 0.; Neu-Elmenhorst bei Stralsund! Auf Ptügen nach Paeske (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XX. 86) nicht selten, z. B. Goora, Güstelitzer Holz; nach Fischer (a. a. 0.) Granitz, Stubnitz. Auf der Insel Wollin häufig (Lucas, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. II. 67). — Mecklenburg: Wie es scheint nicht selten (Roeper, Zur Flora M. 146. Bolle, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in M. XIV. 330). Bei Eostock häufig (Fisch u. Krause, Fl. v. E. 35); bei Schwerin auf dem Sehelfwerder (Blanck, Uebersicht d. Phanerogamenfl. v. Schw. 86) : Helpter Holz bei Woldegk (Ketel, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. XL. 79). Neustrelitz, Güstrow, Dobberan (Milde, Monogr. 296). — Schleswig: Wald bei Toftlund (Prahl, in Schriften d. naturw. Ver. f. Schi. II. 1, S. 17); Süderholz, Bremsburg und Lehmsiek (Fischer- Benzon, ebenda S. 65); Wald bei Gösdorf und Sterup (Sander, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VI. 232); Uker-Gehölz, Torper-Geliölz, bei Tendern im Dravit- Gehölz (Langfeldt, in Schriften d. naturw. Ver. f. Schi. V. 2. S. 92). — • Holstein: Um Kiel häufig, z. B. Schrevenborn. Schwentinethal , Eastorf, Bordeshohn u. a. 0. (Hennings, ebenda II. 1, S. 206); Taschen bei Neustadt (Eohwerder u. Kahler, ebenda VI. 1. S. 82); Eatzeburg Milde, Monogr. 296); im Sachsenwalde bei Friedrichsruhe! — Oldenburg: Bei Delmenhorst zwischen Wiedau und Hahlbeck ! Nach Böckel (Oldenb. cryptog. Gefässpfl. 28) bei Westerstede, Ofen, Zwischenahn, Wechloy, Eastede, Wildenlohn, Neuenkirchen etc. — Hannover und Bremen: Bei Basdahl, Zeven, im Grossen Bracken bei Hai'sefeld und am Dobrock (Alpers, Beitr. z. Fl. d. Herzogth. Bremen und Verden, in Abb. d. natur\Y. Ver. Bremen IV. 380); Wälder um Bremervörde, Holz von Neukloster und Abhänge zwischen Stade und Agathenburg (Pape, ebenda I. 119). Um Lüneburg nicht selten (Steinvorth, Progr. d. Johanneums z. L. 1864, S. 21). Um Bremen in Gehölzen und Gebüschen der Haiden auf der Geest ziem- lieh verbreitet, so z.B. im Blumenhorster Walde beiWoUah! (vgl. auch Buchenau, Fl. V. Br. 272). Um Hannover nach Holle (Fl. v. H. 22) in der Ebene selten (am Luorsseii, Fanuiflanzen. 42 658 alten Gehäge vor Missburg), dagegen im Deister niclit selten bei Bredcnbeck^ ZAvischcn Hohenbostel und Barsinghausen, im alten Steinbruche bei Barsinghausen etc. Bei Hameln (nach Pflümer, im 11. Jahresber. d. naturhist. Ges. zu Hannover 1862, S. 30) im Thale vor der Ofensburg, über Hastenbeck und auf dem Süntel; im Walde hinter dem Finkenborn I In der (weiteren) Umgebung von Göttingen nicht selten (vgl. Nöldecke, Flora Goetting. S.119); im Harze nach Hampe (Flora Her- cynica 328) sehr gemein und ziemlich hoch bis in die Fichtenregion hinaufgehend. — Braunschweig: Nach Bertram (Fl. v. B. 270) um Braunschweig zerstreut, zu- nächst in der Buchhorst. — Westfalen: Nach Berthold (Gefässkrypt. W. 20) im Gebirge häufig, in der Ebene zerstreut, in letzterer z. B. im Erlenbuscho bei Overhagen nächst Lippstadt, zwischen Cappeln und Liesboru, in Wäldern an der Werse bei Münster. Nach Holtmann (Jahresber. d. westf. Provinzialver. f. Wissensch. u. Kunst 1874, S. 128) bei Liesborn an mehreren Stellen und bei Albersloh ziem- lich häufig; nach Wilms (ebenda 1879, S. 1S6) bei Holzwickede am Bache und auf den oberen Wiesen; nach Beckhaus (ebenda 1881, S. 106) am Fusse der Grotcn- burg und in feuchten Gebüschen beim Eömerlager, ferner (ebenda 1885, S. 23 u. 31) bei Tecklenburg, Iserlohn, Höxter und an der Chaussee zwischen Lüdinghausen und Nordkirchen. Nach Schemmann (Beitr. z. Flora d. Kreise Bochum, Dortmund und Hagen; in Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. u. W. XLI. 247) daselbst an einzelnen Stellen massenhaft. — Rheinprovinz : Nach Becker (am letztgen. Orte XXXIV. 104) sowohl in der Ebene wie im Gebirge häufig. Im Eegierungsbezirke Aachen bei Aachen, im Königsforst bei Nirm, Probsteier Wald (Förster, Fl. v. A. 418); im Eegierungsbezirke Trier nach Eossbach (Fl. v. T. IL 165) an vielen Stellen massenweise. — Luxemburg: ziemlich häufig (vgl. Koltz, Pro- drome de la flore du Luxembourg IL 37). — Grossherzogthum Hessen: Gemein (Dosch u. Scriba, Fl. v. H. 8; Euss, Gefässki-ypt. etc. d. Wetterau 245; Eudio, Uebersicht d. Phan. u. G. von Nassau 117). — Thüringen: Nach Ilse (Flora V. Mittelthür. 343, wo Einzelfundorte zu vergleichen ; siehe auch Georges, Fl. d. Herzogth. Gotha, in Abhandl. d. Irmischia I. 69) durch ganze Striche häufig in der Buntsandsteinregion, einzeln in der Keuperregion ; auch nach Möller (Fl. v, Nordwest-^riiür. 1) in der Buntsandsteinregion des Werrathales und des Eichsfeldes ziemlich allgemein, in der Kalkregion dagegen nur zerstreut — einzeln verbreitet. Um Jena nicht häufig bei Waldeck, Buchfahrt, Schönpleina (Bogenhard, Fl. v. J. 404); Wälder zwischen Eisenberg und Klosterlausnitz ! Ettersberg bei Weimar! In den Schluchten des Forstes bei Zeitz häufig (Hüttig, im Progr. d. Stiftsgymn. zu Zeitz 1885/86, S. 36). — Provinz Sachsen, Anhalt: Sehr zerstrevit. Bei Osterburg in der Altmark (Matz, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIX. 56); Breitenh agener Busch (Eother, Fl. v. Barby u. Zerbst; ebenda VII. 70). — Prov. Brandenburg: Sehr zerstreut, hie und da zwar nicht selten, an anderen Orten aber sparsam oder ganz fehlend (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 899, wo specielle Fundorte nachzusehen sind; ferner zu vgl. Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. L 25; IL 24, 193; IIL 88, 280; VIIL 35, 174; X. 127; XIL 35; XIIL 39; XIV. 78; XVI. 34; XVIIL 82; XX. 74; XXL 142, 164; XXIIL 158; XXIV. 148, 178; XXV. 210; XXVL 53; XXVIL 105, 175). — Sachsen: In den gebirgigen Theilen (namentlich in der Lausitz! der sächsischen Schweiz ! dem Erz- gebirge!) häufig bis gemein; gegen die Ebene zu weniger häufig bis zerstreut, doch stellenweise noch massenhaft (Muldenthal! Zschopauthal ! etc.), im Flachlande sehr zerstreut, um Leipzig bei Polenz, Leulitz und Altenhein nicht selten! — 659 Schlesien: In der Ebene und im Vorgebirge meist häufig, in Haidcgcgenden und im Gebirge oft gemein und grosse Strecken überziehend, hin und wieder ins Hoch- gebirge bis ca. 1400 m hinaufsteigend (Fiek, Fl. v. Schi. 543; IVIilde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 435). — Mähren und Oesterreichisch-Schlesien: Im IVIittel- und Hochgebirge (Gesenke, Beskiden etc.) gemein, sonst oft zerstreut; vgl. specielle Fundorte bei Oborny (Fl. v. M. S3), Niessl (Verhandl. d. naturf. Ver. Brunn 1866, S. 312), Formanek (in Oesterr. bot. Zeitschr. 1SS4, S. 159; 1885, S. 156; 1886, S. 183), Palla (in Oesterr. bot. Zeitschr. 1886, S. 51) etc. — Böhmen: Nach Celakowsky (Prodr. d. Fl. v. B. S. 2) auch hier in gebirgigen Gegenden bis ins Hochgebirge verbreitet, so besonders auf dem Sandstein in Nordböhmen, sparsamer in niederen Gegenden, so bei Prag um Kuchelbad und (nach Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. "VVissensch. 1886, S. 7) bei Rican. Vgl. auch Milde's Monogr. 296. — Baiern: Sehr verbreitet im Fichtelgebirge ! der Ehön ! dem Baierwalde (Sendtner, Veget. d. bair. Waldes 391)! den bairischen Alpen (Sendtner, Veget. Südbaierns 904) etc. — Württemberg: Nach Martens und Kemmler (Fl. v. W. 748) in Gebirgsgegenden; im Unterlande zwischen Burch und Rohrbronn, bei Heilbronn, Thannhausen, Au- mühle und Bergbronn; im Schwarzwalde bei Calw; in der Alb an den Lochen bei Balingen, am Bussen und Rossberg; in Obersehwaben häufig, bei Wangen, im Eisenharzer Walde bei Isny, bei Wolfegg, Roth, Saulgau, an der Hier, bei dem Wochenauer Hofe. Wohl auch sonst nicht selten, so nach Kurtz (Beschreib, v. Württemberg, Heft 64, S. 67) in den Wäldern des Oberamtes Ellwangen stellen- weise in ungeheuren Mengen. — Baden: Nach Doli (Fl. v. B. I. 61) in Gebirgs- gegenden ziemlich häufig, z. B. im Molassegebiete bei Tüfingen, im Jura bei Mundel- fingen , auf dem Feldberg , Schauinsland , Kandel und Kniebis , bei Rothenfels, Ettlingenweiher, Schriesheim, Weinheim und Wertheim. Nach Winter (Mittheil. d. bot. Ver. f. d. Kreis Freiburg 1882, S. 29) auf der Hirschhalde in der Baar, sowie (ebenda 1884, S. 133) zu Illenbach. bei Oberachern; nach Klotz (ebenda 1887, S. 301) im Lehener Weiher im Moos bei Lehen. — Elsass-Loth ringen: Nach Kirsch- leger (Flore Vogeso-Rhenane IL 255) bei Hagenau, Wangenburg und im Jura; nach Godron (Flore de Lorraine n. 485) bei Metz, Saarburg, Delheim, Sturzelbronn, Köehing, Harberg, in den Vogesen. — Schweiz: Nach BernouUi (Gefässkrypt. d. Schw. 70) im Gebirge ziemlich verbreitet, doch nicht in die Ebene hinabsteigend. Im Jura (Babey, Flore jurassienne IV. 356). Im Aargau nach Mühlberg (Fl. d. Aargau 240) selten bei Safentt'yl, Gründel, Schiltwald, Rombach, Bampf, Scheuer- berg , Seenger Tannwald , Künten und Ziegelhütte bei Bremgarten , Frauenwald ; nach Lüscher (Verzeichn. d. Gefässpfl. v. Zofingen 78) bei Buchs, Unterwald, Säget, Buggeliloch, Bahn, Bottenstein, Winikon, Bölchen. Nach Fischer (Verzeichn. d. (jefässpfl. 186) im Berner Oberlande in der unteren und mittleren Region steUen- Aveise häufig, auf der Wengernalp bis ca. 1800 m, häufig im Gurnigelwald. Vgl. auch Milde's Monogr. 297; sowie Saint-Lager, Catalogue des iilantcs du bassin du Rhone 827. — Tirol: Stellenweise häufig bis gemein (Hausmann, FI. v. T. 1027), so in Vorarlberg (am Axberg und bei Imst), um Innsbruck (Patscherkoü, am heiligen Wasser), bei Kitzbüchl, im Pusterthale (Lienz, Welsberg, Bad Antholz ! Niederndorf! Maistadt! Prax! Innervillgraten), um Bozen (am Ritten, bei Kloben- stein ! am Oberbozener Steige vor Rappesbüchel und am sogenannten Klee ; zwischen Castellruth und Gröden — Milde, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 13); bei Meran nicht häufig (bei Hafling, an den Rändern der Haflinger Alm, Abhänge der Muttspitze — Entleutner, in Deutsche bot. Monatsschr. IV. 119). In Rabbi 42* J60 im Val di Non. Gebirge um Eoveredo. Vgl. aucli Milde, Monogr. 2!)"). — Kärntlien: Nach Fächer n. Jabornegg (Fl. v. K. I. 102) bei Stein, Uiiterhaus- schlucht und Granitzthal bei St. Faul, Kanning! im vorderen Theile des Malta- thales häufig (Eeichardt, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 731), am Launs- berge bei Obervellach, Weissbriach, Kanalthal, Bleiberg, am Bahauzwege im Bären- thale, bei Heiligenstadt! — Steiermark: Nach Mak (Flora styriaca 152) um Graz ausser St. Leonhard, in der Eagnitz u. a. 0.; nach Milde (Monogr. 297) bei Admont! Nassköhn bei Neuberg. — Salzburg: JosejAsau und Geisberg bei Salzburg (Milde, Monogr. 297). Gastein (Toepffer, in Deutsche bot. Monatsschr. III. 39). — Krain: Mariatrost (Milde, Monogr. 297). — Oberösterreich: Aistersheim! Steyr! In den Wäldern des Adelmannsteins (Steininger, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1S81, S. 139). — Niederösterreieh : Nach Neilreich (Fl. v. N. 4) überall in der Kalk- und Sandsteinzone, noch häufiger auf dem Schiefergebirge des Kreises Unter- Wiener wald und auf den krystallinischen Gesteinen des Wald- viertels bis in das tertiäre Becken von Wittingau. — Galizien: Naeli Knapji (Pfl. Gal. 1) bis in die Voralpenregion gemein. — Ungarn, Siebenbürgen: Nach Borbäs (Linnaea XLII. 211) forma typica s. reflexa: „in pratis humidis inter Ezeres et Köllnik comit. Krasso, in silvis circa rupes Köhät ad Marmaros-Szighet, ad Bälänbänya in comit. Csik; var. eapillaris: ad rivulos montis Guttin ad Thermas Brebenses (Marmaros): var. praecox: in silvis Modrae, supra balneum Tusnädense, in silvis humidis montinni Czenked post Märefalva comitatus Udvarhelyiensis, ad passum Bodza, ad cataractas Urletore rivi Bodza in comitatu Trisediali, in montibus Nagy-Erdö inter Udvarhely et Csikszek, ad passum Tolvajos". Nach Pantoczek (Oesterr. bot. Zeitschr. 1S81, S. 341) bei Podhragy und Duchonka. Nach Fuss (Flora Transsilvaniae 750) bei Hermannstadt, Hammersdorf, Griesau, Schässburg, Eeps, Alsü-Eakos, Kronstadt, Klausenburg. — Croatien: Nach Schlosser u. Farkas- Vukotinovic (Flora croatica 1324) „ad St. Helenam, Paukovec et Crisium, nee minus in Moslavina in silva Jelencsak. Geographische Verbreitung: Europa vom äussersten Norden südwärts bis Nord-Spanien (Pyrenäen), Piemont, Thracien, Cypern: Nord-Asien bis südlich zum Altai, der Songarei nnd Daurien, ostwärts bis zum Amurlande; Nordamerika südwärts bis Oregon, Ohio und Virginien. 67. E. pratense Ehrh., im Hannöv. Magazin 1784, Stück 9, S. 138 n. Beiträge zur Katurkande III. (1788) S. 77. Stengel zweigestaltig. Sterile Stengel graugrün, mit 8—20 con- vexen, durch 1—12 fächerige Kiesellappen rauhen Riefen, welche viel breiter als die Rillen sind; Stengelscheiden cylindrisch- becher- förmig, mit fast flachen und nur eine undeutliche Carinalfurche zeigenden Riefen und engen, tiefen, sehr scharfen Commissural- furchen, ihre weisshäutigen und durch braune Mittellinie und feine braune Strichelchen gezeichneten länglich- bis breit- lanzettlichen Zähne zu einem grossen Theile unter einander verwachsen und mit den kurzen spitzen Enden frei ; Aeste in dichten Quirlen, ohne Centralhöhle, meist 3- oder selten 4— 5 kantig, meist nicht verzweigt, 661 seltener mit secundären Aestchen, ihre Scheiden mit keilförmiiicn Kielen und kurzen, breit -eiförmigen, anliegenden Zähnen. — Frucht- bare Sprosse mit längeren, allmählich erweiterten Scheiden, meist ohne Aeste, seltener schon mit den Anfängen der letzteren aus dem Boden hervortretend. — Rhizoni ohne Centralhöhle , scharf- kantig, wie die Stengel mit einfacher Gesammtschutzscheide. — Fig. 201, 202. Synonyme und Literatur: E. prateuse Elirli. 1. o. — Vaucher, Monogr. d. Freies p. 387. — Duval-Jouve, Histoire natur. d. E(|uis. de France ISO, 240, 254. — Milde, Ueber die Equiseta metabola in Denkschrift d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1853, S. 202; ebenda S. 188; Gefässkrypt. in Schlesien, in Nova Acta XXVI. 2, p. 437; Sporenpfl. 104; Eil. Eur. 221; Monogr. Equiset. 203. — Klinge, Schachtel- halme 35. — Baker, Handbook of the Fern-AUies p. 2. Equisetum triquetrum Bory in lit., scc. Milde 1. c. E(iuisetum umbrosura J. G. F. Meyer, in Willd. Enumeratio plantar, horti reg. Berolin. (1S09) p. 1065 et S^jecies plantar. V. 3. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. IL 965. — Vaucher, Monogr. d. Freies 366. Equisetum amphibolium Eetzius et Sandm. Florae Scandinaviae Frodromus suppl. IL p. 12. Equisetum arvense A. tri<|uetrum Vaucher, Monogr. d. Freies 361. Equisetum silvaticum ß minus Wahlenb. Fl. suecica IL 689. Equisetum Drummondi Hook. Supplement of the Engl. Bot. IL 2777. Equisetum Ehrharti G. F. W. Meyer, Chloris Hanoverana p. 666. Equisetum pictum Fischer, in Herb. Petropol., sec. Milde. Abbildungen: Vaucher, Monogr. d. Freies tab. 4, fig. 1 — 4 (E. umbrosum). — Flora danica tab. 1770 (E. umbrosum). — Engl. Bot. Suppl. tab. 2777 (E. Drum- mondi). — Hooker, British Ferns tab. 59 (E. umbrosum). — Duval-Jouve, Hist. d. Equis. tab. 2, fig. 6 ; tab. 3, fig. 8; tab. 4, fig. 5, 6; tab. 6, fig. 7b ; tab. 9, fig. 29. — Milde, in Nova Acta XXVL 2, tab. 34, fig. 40—46; tab. 35, fig. 49, 51, 52; tab. 37, fig. 63; Monogr. Equis. tab. 7, 8. Sammlungen: Kabenh. Crypt. vascul. Eur. no. 41, 42. — Breutel, Deutschi. Krypt. no. 489. — Schultz, Fl. gall. et germ. exsicc. no. 1S2. Rhizom 9 — 25 cm tief und tiefer im Boden weit kriechend, bis 4 mm dick, ohne Knollen, matt bis schwach glänzend schwarz- braun, wie die aufsteigenden Aeste ohne Haarfilz, meist 7 — 8 kantig mit sehr schmalen aber scharf markirten convexen Riefen, ohne Centralhöhle, mit im Querschnitte unregelmässig rundlichen bis quer ovalen Yallecular- und ziemlich ansehnlichen Carinalhöhlen , sowie einfacher (äusserer) Gesammtschutzscheide, seine becherförmigen, schwarzen Scheiden mit kräftigen Riefen und lanzettlichen Zähnen etwa von halber Länge der Gesammtscheiden. Unfruchtbare Stengel auf den unterirdischen Internodien und Scheiden mit braunem Haarfilze, sonst kahl, völlig aufrecht, 662 ca. 18—50 cm hoch und IV2 l^is höchstens 3 mm dick, grau- bis apfelgrün; ihre Internodien (im unteren Stengeltheile) meist 2V4 bis 3V2 cm lang, mit 9—20 (meist 14—16) schwach bis kräftig Fisr. 201. Equisctum pratense Elirli. A Stück eines Quersclinittes durch ein Inter- nodinm des sterilen Stengels aus dem untersten Theile der verzweigten Region, Vergr. s^o. — B Querschnitt durch eine Eiefe der Figur A, Vergr. i^o". — C und D Isolirte Kiesellappen der Riefen, Vergr. lll. — E Querschnitt durch das zweite Internodium eines unteren Astes des normal sterilen Stengels, Vergr. 5_o. — In den Figuren A und E sind die Zellengruppen schematisirt. e Epidermis; k Kiesellappen; sc Sclerenchymbündel der Riefen und sei diejenigen der Rillen, zwischen beiden die die Spaltöffnungen führenden Streifen, in denen das chlorophvll- haltige Parenchym unmittelbar an die Epidermis grenzt : s Schutzscheide ; g Gefäss- bündel und c deren Carinalhühlen ; v Vallecularhöhlen. convexen, von starken Sclereuchymbündeln unterlagerten und von einer Eeihe stark vortretender horizontaler, 1 — 12 zelliger Kiesel- lappen (Gruppen stark vorgewölbter dickwandiger Epidermiszellen — 6()3 Fig. 202. Fig-. 201 A — D), rauhen Eiefen, Avelche breiter als die sehmalen aber tiefen, von je einem kräftigen Sclerenchymbündel iinterlagerten Rillen sind (Fig. 201 A, B), mit (äusserer) Gesammtschutzscheide, massig weiten ovalen bis rundlichen Yallecularhöhlen, relativ weiten Carinalhöhlen und einer Centralhühle von etwa Vs des Stengel- durchmessers. Spaltöffnungsreihen hoch oben in den Rillen neben den Riefenkanten verlaufend, schmal, aus 1—2 Linien gebildet, die die Schliesszellen decken- den Nebenzellen mit Kie- selknötchen besetzt, die Oberhautzellen vonKiesel- knötchen und in unregel- mässige Reihen weitläufig ..gestellten Rosetten un- eben. Scheiden grau- bis bläulichgrün , ein- schliesslich der Zähne (im unteren Stengeltheile) bis ca. 8 mm lang, cylindrisch- becherförmig (Fig. 202 A), mit vollständigen aber sehr schwachen Carinal- furchen der sehr schwach ■convexen Riefen und schmalen aber sehr schar- fen Commissuralfurchen ; ihre länglich- bis breit- lanzettlichen, abstehenden oder mit den Spitzen Equisetum pratense Ehrh Avieder angedrückten Zähne (Fig. 202 A) stets kürzer bis etwa nur V3 so lang als der untere Scheidentheil, am Grunde unter einander verwachsen und nur die Spitzen bis zur Hälfte oder etwas tiefer frei, häutig, in der Regel schmutzig- bis bräunlich -weiss und (wenn völlig ausgereift) mit mehr oder weniger breitem braunem bis schwarzbraunem Mittel- streifen, der sich an der Zahnbasis kurzgabelig tlieilt und in Folge Verschmelzung der Nachbaräste am Rande des verwachsenen Scheiden- theiles eine (bisweilen ziemlich breite) braune Zickzacklinie bildet, A Sclieide des sterilen Stengels mit erstem Astinternodium (aus der unteren Partie des verzweigten Tlieiles). — B Scheide des fruchtbaren Sprosses. — Nacli der Natur. Vergr. 1. 664 ausserdem fein braun gestrichelt, selten der Zahnsaum fast oder ganz weiss. Aeste in dichten Quirlen meist von der Mitte, seltener vom unteren Theile des Stengels ab beginnend, bis 15 cm lang und kaum 1 mm dick, anfangs bogig herabgekrümmt, zuletzt mehr oder weniger horizontal ausgebreitet bis selbst aufrecht- abstehend, grün, wenig rauh, ohne Centralhöhle, ohne Vallecularhöhlen und mit äusserst engen Carinalhöhlen, meist auch ohne oder selten mit Secundär- zweigen, meist 3 kantig (Fig. 201 E), selten (die untersten) 4 — 5- oder selbst bis 7 kantig, die sehr hohen und schmalen, schlank kielartigen Eiefen in der äussersten Kante ohne oder wie die sehr schmalen Rillen mit nur schwachem Sclerenchymbündel; erstes Astinternodium meist etwas kürzer als die ganze zugehörige Stengelscheide (Fig. 202 A); primäre Asthülle hellbraun, glockig, ndt sehr kurzen, breit- eiförmigen, stumpfen bis abgerundeten Zähnen (Fig. 202 A) , secundäre Asthüllen ähnlich aber blassbraun bis bräunlichweiss ; Astscheiden bis 2 mm lang, grün, mit weissen häutigen Commissuren, kielförmigen Riefen und meist 3 locker anliegenden, breit- eiförmigen bis dreieckigen, spitzen, weisslich und häutig gerandeten Zähnen ohne Carinalfurche. Fruchtbare Sprosse im April und Anfang Mai kurze Zeit vor den sterilen erscheinend, in der Regel zuerst ganz astlos und meist gelbbraun, seltener gelblich, weisslich oder roth, dabei weich,, glatt und ohne oder mit kaum vortretenden Riefen aus dem Boden hervorbrechend (forma praecox), seltener schon grün, gefurcht, rauh und mit den Astanlagen erscheinend (forma serotina), zuletzt den normal sterilen Sprossen ähnlich werdend (S. 634), doch die bogig herabgekrümmten, an den obersten Internodien zuerst hervor- brechenden Aeste kürzer als an letzteren und meist einfach bleibend ;. Scheiden der gewöhnlichsten Form (praecox) länger als an den sterilen Stengeln, bis IV2 cm und etwas darüber lang, gewöhnlich allmählich trichterförmig erweitert bis schwach bauchig (Fig. 202 B),. graugrün oder röthlich, mit sehr schmalen aber scharfen Com- niissuralfurchen , aber ohne Carinalfurchen oder letztere nur im obersten verwachsenen Theile und am Grunde der Zähne angedeutet; Zähne etwa V3 — V2 der Gesammtlänge der Scheide betragend, breit- lanzettlich, spitz, im unteren Theile oder bisweilen paarweise oder zu 3 der ganzen Länge nach mit einander verwachsen, mit braunem bis schwarzbraunem 31ittel streifen und am Grunde insgesammt oft mit brauner bis schwarzbrauner und darüber noch mit schmaler hellerer bis weisslicher Zickzackbinde und ausserdem gewöhnlich 665 fein braun gestrichelt (Fig-. 202 B). Sporangienähre durch das oberste verlängerte Stengelinternodium meist lang gestielt, bis 37^ cm lang, länglich, seltener oval bis fast kugelig, gelblich oder grünlich bis schwarzbraun, mit markiger Spindel und am Grunde mit 1—2 Ringen. Equisetum pratense ändert wie das nächstverwaudte E. silvaticum im All- gemeinen nur wenig ab und ein Tlieil seiner Formen entspricht genau denjenigen der zweitgenannten Art. Dabei gehen auch hier die Formen besonders des sterilen Stengeis allmählich in einander über, und namentlich ist die Zeichnung der Scheiden- zähne in Verbindung mit dem Fehlen oder Auftreten einer regelmässigen oder unregelmässigon Zickzackbinde am Zahngrunde nach meinen Beobachtungen nicht nur an verschiedenen Stengeln, sondern auch an Scheiden eines und desselben Sprosses in dem Maasse veränderlich, dass die neuerdings von Klinge (Schachtel- halme S. bS u. folg.) auf Grund letzterer Merkmale — wenn auch unter Betonung der Veränderlichkeit — aufgestellten Formen des sterilen Stengels kaum aufrecht zu erhalten sein dürften. Standortsverhältnisse — ob sonnig oder schattig, feucht oder trocken, fruchtbarer oder steriler Boden — in Verbindung mit der durch sie bedingten rascheren oder langsameren Entwickelung resp. Ausreifung der Sprosse scheinen hier — wie bei den Formen anderer Arten — eine in ihren Einzelheiten nicht immer oder nicht genügend bekannte Eolle zu spielen. Ich halte mich daher vorläufig an die von Milde aufgestellten Hauptfurmen. 1. Formeil des unfruchtbaren Stengels. a. forma pyramidalis Milde, in Nova Acta XXYI. 2, p. 441; Sporenpil. 105; Fil. Europ. 221; Monogr. Equis. 269. — E. pratense ramulosum b. pyramidale Klinge, Schachtelhalme 41. — Von der typischen Form verschieden durch vom Grunde an ästigen Stengel, die untersten Astwirtel die längsten, ihre Aeste 4 — 7 kantig und gewöhnlich mit secundären Aestchen, die folgenden Quirle bis zur Stengelspitze tm Länge allmählich abnehmend, der ganze Spross daher pyramidal (kegelförmig). Sehr selten in Schlesien: Breslau, Auras (Milde, Monogr. E(|uis. 269). — Hessen: Nach Dosch n. Scriba (Fl. d. Grossherz. H. 7) an allen Standorten der typischen Form (vgl. S. 670). — Siebenbürgen: Im Thale Eiu mare bei Klopo- tiva (Borbäs, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 794). b. forma ramulosa Milde, in Nova Acta XXVI. 2, p. 441; Sporenpfl. 105* Fil. Europ. 221; Monogr. Equis. 269. — E. pratense ramulosum a. erectum Klinge, Schachtelhalme 41. — Von der typischen Form, mit der sie den im unteren Theile astlosen Stengel und 3— 4 kantige Hauptäste theilt, verschieden durch die secundären Aestchen, welche allerdings zu 2 — 4 im Wirtel meist nur in der unteren Hälfte der Hauptäste auftreten und hier höchstens 2V2 cm lang sind. 66Q Meist iu schattigen und etwas feuchten Gebüschen. — Prov. Preussen: Kellermühle und Senklertrug hei Königsberg! An der Chaussee bei Sahlau nächst Domnau im Kreise Braunsberg (Verhandl. d. physikal.- Ökonom. Ges. Königsberg 1879, S. 112). Wirzniewo bei Löbau! — Prov. Brandenburg: Driesen! (Milde, Monogr. 270). — Schlesien: Breslau! (Milde, a. a. 0.). — Baiern: Bayreuth (Milde, a. a. 0.). c. forma nana Milde, Sporenptl. 105; Fil. Eiir. 221; Monogr. Equis. 270. — E. pratense ramulosnm c. nanum Klinge, Schachtel- halme 42. — Stengel nur 5 — 12 cm hoch, die verkürzten Inter- nodien 9 riefig, die Aeste bis 3 cm lang, einfach, selten (nach Klinge, a. a. 0.) die unteren mit secnndären Aestchen. Nordische resp. Hochgebirgsform (oder Form sehr sterilen Bodens?). — Tirol: Am Haller- See bei Antholz im Pusterthale bei 646S' (v. Hausmann)! 2. Formen des fruchtbaren Stengels. tl. forma i>raecox Milde, in IS^ova Acta XXYI. 2, pag. 439; Sporenptl. 104; Fil. Eiirop. 221; Monogr. Equis. 270. — Klinge, Schachtelhalme 42. — Fruchtbarer Spross zuerst astlos, weich, fleischig, rothbraun oder röthlich, seltener gelblich oder sehr selten grün, glatt, ohne deutlich vortretende Kiefen, erst nach Ausstreuung der Sporen sich (von den obersten Knoten beginnend) verzweigend, grün, gerieft, rauh und den normal sterilen Sprossen ähnlich w^erdend. Scheiden bis IV2 cm und etwas darüber lang, all- mählich trichterförmig erweitert bis schwach bauchig. Aehre meist länglich. Die gewöhnlichste Form, welche aber in Bezug auf Gesammthöhe des Stengels, wie Länge der einzelnen — oft verlängerten, oft bis zur Ineinanderschachtelung der Scheiden verkürzten — Internodien, sowie in der Färbung zur Zeit des Hervor- tretens aus dem Boden sehr variirt. 0. forma serotina Milde, in Nova Acta XXYI. 2, pag. 439; Sporenpfl. 105; Fil. Europ. 221; Monogr. Equis. 270. — Klinge, Schachtelhalme 43. — Fruchtbare Sprosse meist schon grün (oder rothbraun), kräftig gerieft und rauh, sowie mit den Astanlagen er- scheinend und letztere noch vor Ausstreuung der Sporen weiter entwickelnd, aber der untere Stengeltheil astlos bleibend. Scheiden kurz, cylindrisch- becherförmig und überhaupt denjenigen der sterilen Stengel ähnlich, häufig in Folge anfänglich wenig entwickelter Inter- nodien zunächst theilweise ineinander geschachtelt. Aehre viel kleiner als bei der voraufgehenden Form, '/^ — l^o cm lang, kurz länglich bis oval oder fast kugelig. 667 Seltene Form. — Schlesien: Zoologisclier Garten (Fiek, Fl. v. Schi. 544) lind Kosel bei Breslau! (Milde, a. a. 0. — am letzteren Standorte häufig): Carls- ruhe (Fiek, a. a. 0.). — Mähren: Namiest! f. forma ramosissima Milde, in Nova Acta XX YI. 2, p. 440; Sporeiipfl. 105; Fil. Eiirop. 221; Monogr. Equis. 271. — Klinge, Schachtelhalme 43. — Fruchtbare Sprosse mit den sterilen gleich- zeitig auf demselben Rhizomaste erscheinend, 13 - 20 cm hoch, grün, rauh, dünn, 9 riefig, vom Grunde, an ästig, die Aeste in der Stengel- mitte am längsten (bis 3 cm) oder von hier bis zur Spitze gleich- lang, bisweilen mit (knospenförmigen , nur die Asthülle zeigenden) Anlagen secundärer Aestchen; Scheiden kurz, denen der sterilen Stengel gleich oder etwas erweitert; Aehre sehr klein, 2 — 4^;, mm lang, grün. Sehr seltene Form, am besten zu vergleichen mit einem sterilen Stengel, der ausnahmsweise eine Aehre trägt. — Schlesien: Kosel bei Breslau! (Milde, a. a. 0.) — Hessen: Nach Dosch u. Scriba (Fl. d. Grossherz. H. 7) am Frankenstein. g-. forma si)liacelata Milde, in Nova Acta XXVI. 2, p. 441; Sporenpfl. 105; Monogr. Equis. 272. — Wie die forma praecox, aber die Scheidenzähne abfallend, die Scheiden daher zuletzt nur gekerbt und schwarz gesäumt. Sehr selten. — Schlesien: Masselwitz bei Breslau (Milde, a. a. 0.). — Prov. Brandenburg: Drieson (Milde, Sporenpfl. 105). 3. Monstrositäten. a. Monstr. anuulata Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 443; Monogr. Equis. 273 (erweitert). — In dem hier angenommenen Umfange tritt diese Mon- strosität des fruchtbaren Sprosses in folgenden Formen auf: Am Grunde der normalen Sporangienährc sitzen 2 bald einander genäherte, bald mehr oder weniger weit von einander entfernte Einge, die entweder steril sind oder vereinzelte Sporangien tragen. (Milde, in Nova Acta 1. c. 442; Monogr. 272.) Unter dem normalen Ringe sitzt ein zweiter, welcher zu einem Drittel oder zur Hälfte in eine Scheide umgewandelt ist. (Milde, Nova Acta 1. c. 442 : Monogr. 272.) An einem Exemplare mit 4 entfernt von einander stehenden Ringen sind der oberste und unterste derselben normal, die mittleren beiden zur Hälfte in Scheiden umgestaltet. (Milde, 11. cc.) In der Mitte eines Stengels befindet sich statt einer Scheide ein Ring; ober- halb und unterhalb desselben stehen normale Scheiden. Unter diesem Ringe sitzt bisweilen noch ein zweiter; der erste Ring ist in seltenen Fällen horizontal aus- gebreitet, regelmässig gekerbt und die Innenfläche der Kerbzähne trägt 1—3 der Länge nach angewachsene Sporangien. Letzteve Form bildet einen Uebergang zur Monstr. distachya. (Milde, Nova Acta 1. c. 443, tab. 34, fig. 43 ; Monogr. Equis. 273.) 1». Monstr. distachya Milde, Nova Acta XXVI. 2. pag. 442, tab. 34, fig. 40, 41, 42, 44; Monogr. Equis. 273. — Der Stengel trägt 2 Aehren unmittelbar oder (3()8 durch einen mehr oder weniger grossen Zwischenraum getrennt über einander. In der Eegel ist die endständige die kleinere und weniger vollkommen ausgebildete ; die untere ist oft bis doppelt so dick als die obere, erscheint aber nicht selten wie halbirt. Am Grunde der unteren Aehre sitzen 1 — 2 Eiuge, im letzteren Falle oft bedeutend von einander entfernt. Die obere Aehre sitzt der unteren bisweilen mit nacktem Stiele auf; gewöhnlich aber sind beide Aehren durch mehrere Inter- nodien (bis zu ü cm von einander) getrennt und diese Internodieu sind durch eine entsprechende Anzahl von Eingen, oder durch Scheiden (unter denen sogar Aeste entwickelt sein können), oder durch Uebergangsgebildc von Scheiden zu Frucht- blättern markirt. Milde fand diese Monstfositäten in 70 Exemplaren und in allen ' möglichen Modificationen in Schlesien bei Kosel nächst Breslau; ein Exemplar meiner Sammlung (mit unterer kleiner, nur aus 2 Sporangienwirteln bestehender Aehre, die von der oberen normalen durch 3 Internodien mit normalen und Ast- anfänge zeigenden Scheiden getrennt ist) stammt ebendaher von Grüneiche. C. Monstr. tristaehya Milde, Nova Acta XXVI. "2, pag. 443, tab. 34, fig. 46 ; Monogr. Equis. 273. — Nur ein Exemplar aus Schlesien (Kosel bei Breslau) be- kannt. Die endständige Aehre desselben ist normal entwickelt, ihr ca. 1 cm langer Stiel trägt aber etwas über der Mitte noch einen zweiten Eing und an seinem Grunde sitzt eine normale Scheide. Durch ein ca. 4^/2 mm langes Internodium von letzterer getrennt findet sich die zweite aus nur 2 Sporangienwirteln gebildete Aehre, welche an ihrer Basis wie auch auf dem Scheitel von je einem Einge ab- geschlossen wird. Etwa 2^/^ mm unterhalb der mittleren Aehre sitzt die dritte aus nur einem Fruchtblattquirle gebildete, doch auch von einem oberen und unteren Einge begrenzte Aehre und 2V4 cm unterhalb letzterer beginnen dann die normalen Scheiden. (1. Monstr. prolifera Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 443, tab. 34, fig. 45 et tab. 35, fig. 51; Monogr. Equis. 273. — Durch die Endähre des Stengels setzt sich der letztere noch in einem sterilen Stengeltheile fort. Letzterer wechselt in der Länge von 4^4 bis höchstens 36 mm und ist entweder astlos oder reich ver- zweigt. Unter der Aehre sitzen oft 2 bis auf IS'/a mm von einander entfernte Einge. Nur einmal fand Milde statt der durchwachsenen Aehre nur einen Eing. ^ Schlesien (ohne specielle Fundortsaugabe). c. 3Ionstr. bi-multiceps Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 443, tab. 35, fig. 52; Monogr. Equis. 273. — Steriler Stengel an der Spitze aus einer gemein- schaftlichen Scheide 2 — Stheilig. Die citirte Abbildung zeigt 5 Steugelspitzen bis zu ca. lV-2 cm Länge. Von anderen interessanten Monstrositäten erwähnt Milde Exemplare, bei denen alle oder gewöhnlich nur ein Theil der Aeste des sterilen Stengels innerhalb der Scheiden standen und letztere in einzelne Blättchen gespalten hatten (Denkschrift d. schlesisch. Ges. f. vaterl. Cultur 1853, S. 203; Nova Acta XXVI. 2, pag. 444; Monogr. Equis. 273);- dann einen sterilen Stengel, dessen Scheiden sich ca. 2 cm unterhalb der Spitze in ein fortlaufendes Spiralband aufgelöst hatten (monstr. s.piralis), das sich bis dicht unter die normale Scheiden tragende Stengelspitze hinaufzog (ähnlich der in Nova Acta XXVI. 2, tab. 36, fig. 55 abgebildeten gleichen Monstrosität des Equisetum limosmn). E((uisetum pratense wächst in schattigen Wäldern und Gebüschen, vorzüglicli gern an Ufern und auf humosem Sandboden, meist truppweise oder oft gesellig in 6ß9 grosser Menge, docli an vielen Orten nur steril oder nur sparsam Fruchtsprosse entwickelnd. Es findet sich jedoch wie das verwandte E. silvaticum, mit dem es nicht selten gesellig vorkommt, auch auf Aeckern (altem Waldboden), Waldwiesen und grasigen Dämmen, überhaupt auf sonnigen Stellen, auf denen es dann wie letztgenannte Art robustere Form und gelbgrüne Farbe anzunehmen pflegt. Von der Ebene steigt es auch in das niedere Gebirge, selten ins Hochgebirge hinauf, wird hier jedoch nicht in solchen Mengen wie in der Ebene angetroffen. Die Art ist in manchen engeren Florenbezirken sehr häufig ; in anderen ist sie eine seltene Erscheinung (z. B. Böhmen, Sachsen, Baiern) oder sie fehlt ganz (wie in Württem- berg, Baden, Elsass -Lothringen). Specielle wichtigere Fundorte sind: Provinz Preussen (wo nichts anderes bemerkt, nach Schriften d. ^jlnsikal.- (ikonora. Gesellsch. Königsberg seit 1S72): Stellenweise häufig. Im Kreise Inster- burg an der Angerapp zwischen Lenkeningken und Alt-Kamswicken bei Inster- burg. Im Kreise Gumbinnen in den Wäldern von Tzulkimmen, Kannapinnen und Prussischken, bei Freudenhof, Burksruhe u. a. 0. Im Kreise Darkehmen auf dem Kossenberge, bei Kiewinen und im Ussballener Walde. Im Kreise Lyck (nach Sanio, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 20 u. XXV. 62) am Lyck- flusse bei Eothof, Baranner Forst, Lassek, Milchbuder Forstrevier, Kopjker Wald, Eaitkower Wald, in der Dallnitz. Im Königsberger Kreise beim Bahnhofe Tapiau I Wälder bei Friedrichstein! Eisenbahndamm bei Lindenau! Stantau, Senklerkriig, Kellermühle, Trenker Wald bei Königsberg! Im Kreise Heilsberg um Gutstadt an verschiedenen Orten, bei Schmolainen, Wormditt, Nerf kener Wald bei Heilsberg, Hundegehege bei Nauhof, im ,, steinigen Grunde" zwischen Schönwiese und Nosberg, Wald bei Queetz, Bauernwald zwischen Alt- und Neu-Garschen bei Heihgeuthal, grosses Komalmeiner Wäldchen, Wald zwischen Kleinenfeld und Waltersmühl. Passargeufer zwischen Sehwenkitten und Kalkstein und Abhänge der Passarge liei Lemitten, im Kirchengrund zwischen Lemitten und Kalkstein, im Bachthale zwischen Deppen und Waltersmühl, Wald im Bachthale zwischen Battatron und Klingerswalde , Buchwalder Forst, Scharmiker Wäldchen und Wald zwischen Albrechtsdorf und Klein-Carben. Im Braunsberger Kreise bei Braunsberg, an der Chaussee bei Sahlau nächst Doranau. Im Allensteiner Kreise bei Alienstein. Im Löbauer Kreise bei Wirzniewo nächst Löbau. Im Elbinger Kreise bei Vogelsang, Gross-Röbern, Dambitzen, Grünau (Kalmus, in Schriften d. naturf. Ges. Danzig VI. 2, S. 154). Im Kreise Stargard häufig (Hohnfeldt, ebenda VI. 3, S. lüS). Im Kreise Stuhm in den Parowen bei Wengern (Preuschoff, ebenda VI. 2, S. öß). Im Kreise Neustadt häufig (KUnggräö', ebenda VI. 1, S. 23 u. VI. 2, S. 51). Busch- mühle bei Conitz. Im Kreise Carthaus häufig (Klinggräff, ebenda VI. 3, S. 80). Im Kreise Flatow zwischen der Unterförsterei Zakrzewo I und Glumen bei Flatow und am Gr. Borowno-See. Im Kreise Deutsch - Krone bei Klein-Nackel, Lebelmke, Jastrow. (Vgl. auch Milde, Monogr. 276.) — Pommern: In Neu -Vorpommern nach Eoss (Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. S. XXII) zerstreut. Nach Fischer (Vcrzeichn. d. Gefässpfl. S. 18) um Stralsund häufig, so Chaussee nach Brandshagen und nach Cummerow. an den Wegen nach Denn, Gr.-Kädings- hagen und Prohn, am Wege von Negast nach Pemmin, Devensches Holz bei Demmin. Nach Milde (Monogr. 276) bei Bahn in Hinterpommern! bei Brock, Potthagen, Barth, Greifswald, Stargard, Wolgast. Nach Ascherson (Fl. d. Prov. Brandenbg. S9S) Schrei bei Garz, Gr.-Mellen bei Bahn, Stadtwald bei Nörenberg, Alt-Storkow. Auf Eugen in der Stubnitz (Fischer, a. a. 0.) und bei Patbus 670 (Milde, Monogr. 276). Auf Usedom im Walde am Streckelberge (Milde, Monogr. 276). — Mecklenburg: Nach BoU (Archiv d. Freunde d. Naturg. in M. XIV. 33Ü) in den Wäldern um Neubrandenburg nicht selten, in der Bürgerforst bei Neu- strelitz, in der Wolkowschen Haide und in den Hasenhören bei Güstrow. Nach Fisch u. Krause (Fl. v. E. 35) um Kostock bei Heiligen Damm, Schnatermann, Barnstorf, Kassebohm, Kessln, Hütter Wohld, Stuthof. Nach Ketel (Archiv d. Freunde d. Naturg. XL. 79) im Kiekbusch bei Woldegk. Nach Milde (Monogr. 276) bei Malchin, Kibnitz und Eatzeburg. — Holstein, Schleswig, Lauen bürg, Hamburg: Nach Hennings (Schrift, d. naturw. Ver. f. Schleswig-Holstein H. 1, S. 206) bei Garden nächst Kiel. Marienhölzung bei Flensburg! Pamhoel bei Hadersleben (Prahl, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIV. 149). Nach Milde (Monogr. 276) bei Husum, Crumesse in Lauenburg, Trittau bei Hamburg. — Hannover: Nach Holle (Fl. v. H. 22) auf der Waldwiese hinter den Scheiben- bergen beim Pferdethurme näclist Hannover! und an der Strasse von Egestorf nach Nienstedt. Nach Nöldecke (Fl. Goetting. 119) bei Westerhof und zum Hain bei Allendorf. Nach Berthold (Gefässkrypt. Westfalens 20) bei Osnabrück. — Im Harze nach Harape (Fl. hercyn. 327) bei Stiege, im Bodethale A'on Neuwerk bis Blechhütte bei Thale, im Ocker- und Eadauthale. — Westfalen und Fürsten- thum Lippe etc.: Nach Berthold (Gefässkrypt. W. 20) bei Detmold am Wege nach Heidenoldendorf, zwischen Stapellage und Augustdorf, Wellentrup und Einteln, doch diese Angaben der Bestätigung bedürftig. Nach Milde (Monogr. 277) bei Pyrmont. Nach Beckhaus (Jahresber. d. westfäl. Provinzialver. f. Wissensch. u. Kunst 1S85, S. 23) bei Münster. Nach Schemmann (Verhandl. d. naturhist. Ver. f. d. preuss. Eheini. u. W. XLI. 247) für Hattingen zweifelhaft. — Eheinprovinz: Nach Wirtgen (Fl. d. Eh. 539) im Nahethal bei Duchroth (Pfälzer Grenze) und am Fusse des Lemberges (doch ist nach Becker — a. letztgen. Orte XXXIV. 105 — dieser Standort, sowie der an der Nettequelle bei Lederbuch zweifelhaft), bei Esch und Euskirchen (letzterer Fundort auch bei Förster, Fl. v. Aachen 418). Nach Meigen (Fl. v. Wesel, im Jahresber. d. Gymnas. zu W. 188(5, S. 10) im Graben bei Haus Esselt. — Grossherzogthum Hessen und Provinz Hessen: Nach Dosch u. Scriba (Fl. d. Grossherz. H. 7) am Fusse des Frankenstein, am Herren- wege bei der Frankenbergersmühle , am Wege von Zwingenberg nach Aisbach auf dem Berge, im Bergwalde zwischen Heubach und Gross-Umstadt und im Arheilger Walde. Nach Euss (Gefässkrypt. etc. d. Wetterau 245) auch auf Wiesen bei Gross- buseck und bei Darmstadt. Nach Milde (Monogr. 277) im Ahnethal bei Cassel, im Habichtswald und zwischen Marburg und Marbach. — Thüringen: Nach Ilse (Fl. V. Mittel-Thür. 343) bei Herbsleben; nach älteren Angaben bei Erfurt, sowie bei Ballhausen und Tennstedt nächst Weissensee. Von mir 1867 im Zeitz- grunde bei Eoda nächst Jena häufig gefunden! — Provinz Sachsen, Anhalt: Nach Eother (Fl. v. Barby u. Zerbst, in Verhandl. d. bot. A'^er. d. Prov. Brandenbg. VII. 70) im Breitenhagener Busch. Nach Ascherson (Fl. d. Prov. Brandenbg. S9S) in der Kühnauer Forst bei Dessau. — Provinz Brandenburg: Nach Ascherson (a. a. 0.) bei Senftenberg, Naundorf (Weg nach Schlieben), Oranienburg (Schloss- garten\ Nauen (nördlich vom Finkenkrug und zwischen demselben und Forsthaus Brieselang, Schuhmacherberge in der Stadtforst), Friesack (Forsthaus Erlesener Zotzen), Luckau (Weissagk), Lübben (Marienberg am Dolgener See^, Berlin (bei der weissen Taube, Charlottenburger Schlossgarten!), Sommerfeld (Liebsgen im Lustgrunde, zwischen Berthelsdorf und Eottstock), Neudamm (Schlafwinkel), Freien- r,7l -ivalde (Alauiiwerk) , Eberswalde (Spechthausen , Somraerfclde , Trödclstcig zwischcü Kupferhammer und Eisenspälterei) , Angermünde (Stolpe), Arnswalde (Stadtforst), Prenzlau (am Köntop, Axelberge bei Gollmitz, Boitzenburg, Mellenau), Kriescht (im Mittelbusch), Driesen (kleine Haido!). Ferner auf Aeckern an der Chaussee zwischen Neu -Schulzendorf und der Pamminer Mühle im Arnswalder Kreise und in der Grahlower Forst bei Landsberg (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 210); bei Berlinichen (ebenda XXIII. 118); Abhänge bei der Hammermühlc nächst Sommerfeld (ebenda XXIV. 147); Stockshof und Fasanerie bei Liberose (ebenda XXI. 142); bei Neuruppin im Eisbruch vor Wuthenow an der Lanke (ebenda XXI. 164); im Fürstenauer Parke (ebenda XVIII. 82); um Templin auf der Buch- haide (häufig), bei Stempnitz (an der Gänselacke) und auf der Böckenberger Haide bei Gerswalde (ebenda VIII. o4); am Rande der Fasanerie bei Griesel nächst Krossen (ebenda VIII. 1 74) ; Wolfsluch unweit Gransee und Wiesenberge am Junkern- busch bei Menz (ebenda XII. 35); Augustwalder Forst (vor dem Bahnhofe) und Stadtforst bei Arnswalde (ebenda XIII. 39); Ihnaberge bei Klein -Silber, Thal der Zanze, Drageufer zwischen Fürstenau und Zatten, am Körtnitzflusse oberhalb Louisenau, sowie Plötzenfliess in der Neumark (ebenda XXVI. 52); Südufer des Mühlensoe's bei Guscht nächst Landsberg (ebenda XXVIII. 58). — Sachsen: Friedenthal bei Herrnhut (Wünsche, Fil. saxon. 24). — Schlesien: Nach Fiek (Fl. V. Schi. 544) bei Grünberg (Läsgen — nach der specielleren Angabe in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VIII. 174 am Eande des Oderthaies zwischen Läsgen und der Poln. Nettkower Mühle ■ — , Sauermann"s Mühle, Milziger Forst bei Pirnig), Glogau (Oberau, Eeinberg, Eabsen), Parchwitz (am Kohlhause), Wohlau (zwischen Pogul und Grossen), Auras, Breslau (ziemlich verbreitet, namentlich in der Oderniederung: Sandberg, Massel witz, Kosel, vor der Gröschelbrücke, an der alten Oder beim zoologischen Garten , Grüneiche , Leerbeutel , Bischofswalde, Strachate, Treschen, Ottwitz, Tschirne, Kottwitz, Mahlen, Süsswinkel am Wein- berge bei Skarsine), Ohlau (Fürstenwald), Brieg (Haidauer Wald), Friedland (Lang- waltersdorf), Börmersgrund im Eulengebirge, Eeinerz (beim Bade), Landeck (zwischen Olbersdorf und Schreckendorf), Neisse (Eitterswalde, Wangenfield), Carls- ruhe , Oppeln (Brinnitzer Wald, Bolko, Pascheke etc.) , Katscher (Eösnitzer Wald). Nach Jahresbcr. d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1883, S. 299 bei Gleiwitz (an zwei Stellen im Labander Walde in Menge) und Ziegenhals (Bielethal gegen Niclasdorf). Ferner am Schlossberg bei Bobering nächst Deutsch- Wartenberg (ebenda 1884, S. 341). — Mähren und Oesterreichisch-Schlesien: Bei Namiest! Nach Oborny (Fl. v. M. S3) auf nassen Wiesen im Thale zwischen Kiritein und Gr.-Bukowin bei Brunn , um Hossau bei Iglau , im Thajathale zwischen Hardegg und Neuraühlen, um Eautenberg. In Oesterf.-Schlesien : ,, Gabel" im Aufstieg auf den Altvater, Waldwiesen bei Arnsdorf und Hermesdorf gegen die Bischoffskoppe,. Wiesenrain auf dem Gemeindeberge bei Jägerndorf. . — Böhmen: Nach Celakovsky (Prodr. d. Fl. v. B. 3, 693) Kleinskal bei Turnau (um die Winkelmühle), Eeichstadt, Niedergrund bei Tetschen, Klostergrab, Karlsbad, Budweis. Ufer der Moldau gegen die Wiesenmühle bei Goldenkron. — Baiern: Bei Bajireuth (^Entenmühle ! sumpfige W^iese bei Aichig !). Nach Prantl (Excursionsfl. v. B. 30) bei Gefrees, Pappeuheim (doch hier zweifelhaft), Schwarzwöhr bei Deggendorf, in der Pfalz bei Duchroth (vgl. Eheinprovinz S. 670). — Schweiz: Nach BernouUi (Gefässkrypt. d. Schw. 71) im Wallis in den Thälern von Saas, Zermatt (4500 — 5000' nach Mlde), im Anni\aers- thale und zwischen Vissoie und Grimence ; am Hospiz des Simplon bei 6000' (nach 1)72 Milde, Monogr. 277): ferner in Graubünden im Engadin, vorzüglich im Untcr- Engadin (nach Milde, z. B. bei Zernetz). — Tirol: Nach Hausmann (Fl. v. T. 1027) bei Innsbruck (Gebüsch beim Husselhofe! und der Gallwiese, am Sonnenburger Hügel), um Meran bei Partschins und im Walde bei Schloss Tirol. Im Haus- mann'sehen Herbar ferner aus dem Pusterthale vom Haller-See bei Antholz (G4üb')' von Niederndorf! sovA'ie von Waldwiesen und Waldrändern im Mühlwald in Taufers bei 4000— 4Ö0U' massig! Aus dem Ahrnthale östlich über Steinhaus und St. Jakob in Ahrn bei 4ÜÜ0 — 5500' massig! Bei Bozen am Sarnervvege nächst der rothen Wand und vor der langen Brücke! — Kärnthen: Nach Bacher u. Jabornegg (Fl. V. K. I. 102) im Lavantthale um St. Paul, am Eabensteinorberge , in der Unterhausschlucht, im Granitzthale und auf der Goding gegen die Koralm, im MöUthale um Obervellach, Malnitz, bei Sagritz, Heiligenblut (sehr gemein), in den Auen an der MöU, an der Gail bei Trüpolach, Kanalthal. Nach Preismann (Oesterr. bot. Zeitschr. 1S84, S. 3S6) am Fusse des Lattenberges oberhalb Wolfs- berg. — Steiermark: Nach Milde (Monogr. 277) bei Cilli und im Mürzthale. — Salzburg: Josephsau bei Salzburg! Nach Töpffer (Deutsche bot. Monatsschr. IH. 39) im Anlauf thal bei Gastein. — Niederösterreich: Der auch von Milde (Monogr. 277) namhaft gemachte Fundort Manhartsberg ist nach Neilreich (Nachträge zur Fl. v. N. 2) zweifelhaft. — Galizien: Nach Knapp (Pfl. Gal. 1) bei Krzeszowice, auf den Paniei'iskie skaly, bei Krakau: Krzadka , Sokolniki; bei Lemberg (am Teiche in Borki, zwischen Krzywczyce und Lesienice — Piehmann, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien 1862, S. 847 — am Teufelsfelsen), bei Brzezany, Czerneliea, Sambor, Koscielisko (auf der Wiese Bialy potok). — Siebenbürgen: Saard bei Karlsburg (Borbäs, in Linnaea XLII. 211); im Thale Eiu mare bei Klopotiva (Borbäs, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 794). Hermannstadt, Hammersdorf, Klausenburg (Fuss, Fl. Ti-anssilv. 756). — Croatien: Nach Schlosser u. Farkas- Vukotinovic (Fl. croatica 1:324) um Eadoboj (Zagoria) und bei Jelen-Grad und Garic-Grad (Moslavina). Geographische Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, letzteres jedoch mit Ausschluss des Westens und Südwestens (fehlt in Holland, Belgien, Frankreich und Südwest-Deutschland); Kaukasus, Sibirien; nördliches Nordamerika (Canada und nördlichste vereinigte Staaten). B. Equiseta anomopora Milde (erweitert) im Jahresber. d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1861, S. 138; Sporenj^fl. 95, 96; Fil. Eur. 215; Monogr. Equis. 216. — Spaltöffnungen in den Eillen in 2 einander sehr genäherten, aus je 2 — 6 Linien gebildeten Eeihen oder in einem einzigen breiten . aus zahlreichen unregelmässigen Linien gebildeten Bande , bis- weilen der Stengel auch ohne Spaltöffnungen (Formen des E. Telmateja). a. Equiseta heterophyadica arnetabola s. vernalia A. Br. in „Flora" 1839, S. 305. — Equiseta anomopora Milde (im engeren Sinne) a. a. 0. — Heterocaulia Neilreich, Flora v. Niederösterreich S. 3. — Spaltöffnungen dem. Stengel fehlend oder mitten in den Eillen in 2 einander sehr genäherten, doch stets durch einen spalt- öffnungsfreien Streifen getrennten Eeihen. Fruchtbare Sprosse von den unfruchtbaren meist verschieden gestaltet und früher als letztere erscheinend, fleischfarben, röthlichbraun oder elfenbeinweiss , ohne Chlorophyll, ohne Spaltöffnungen, ohne Aeste und nach der Sporen- 673 reife meist rasch absterbend, sehr selten zuletzt Aeste, Chlorophyll und bisweilen auch Spaltöffnungen entwickelnd, sehr selten von Anfang an den unfruchtbaren Stengeln gleich gestaltet. Unfrucht- bare Stengel stets verzweigt, ihre Aeste ohne Centralhöhle. 68. E. Telmateja Ehrh. im Hannoverschen Magazin 1783, Stück 18, S. 287 u. Beiträge zur Naturgeschichte II. (1788) pag. 159.*) Stengel zweigestaltig. Sterile Stengel elfenbeinweiss oder bleich- grün (nur die untersten Internodien bisweilen schwarz), glatt oder nur wenig rauh, dick, mit meist 20 — 40 kaum vortretenden, schwach convexen Riefen und schwach concaven Rillen ; Spaltöffnungen fehlend oder selten (bei vereinzelten Formen) in 2 Reihen oder sparsam vorhanden; Stengelscheiden cylindrisch, anliegend, mit breiten, flachen, eine undeuthche Carinalfurche zeigenden Riefen und sehr schmalen aber scharfen Commissuralfurchen, ihre freien oder bisweilen zu 2 — 3 verwachsenen lanzett-pfriemenförniigen und fast haarartig zugespitzten Zähne roth- bis schwarzbraun und ihr hellerer Hautrand meist ebenso gestrichelt; Aeste in dichten Quirlen, ohne Centralhöhle, 4— 5 kantig mit tief gefurchten Riefen (daher scheinbar 8 — lOkantig), rauh, ihr erstes Internodium kürzer als die zugehörige Stengelscheide, ihre Scheiden tief gefurcht und mit lanzett-pfriemenförmigen Zähnen (deren Spitzen jedoch meist bald abbrechen). — Fruchtbare Sprosse elfenbeinweiss (höchstens mit grünlichem Anfluge), astlos (sehr selten in der Mitte mit kurzen Aesten), mit am Grunde hell-, sonst dunkelbraunen, anfangs cylin- drischen, später bauchigen, zuletzt trichterförmig erweiterten Scheiden mit 20 — 35 lanzett-pfriemenförmigen Zähnen. — Rhizom ohne Centralhöhle, cylindrisch, mit wenig vorspringenden Riefen. — Fig. 194 (S. 631) und Fig. 203—205. Synonyme: Equisetum Telmateja Ehrh. 1. c. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. IL dCA. — Milde, in Denkschrift d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 1S7; Nova Acta XXVI. 2, pag. 425, 736; Sporenpflanzen 100; Eil. Europ. 218; Monogr. Equis. 240. Equisetum fluviatile Gouan, Elora monspeliaca, pag. 438. - — Schkulir, Krypt. Gew. I. 173. — Willd. Spec. plantar. V. 2 (excl. syn. L.). — Vaucher, Monogr. d. Freies p. 363 (excl. syn.), et Auct. plurim., nee L. Equisetum eburneum Schreb. in Eoth, Catalecta botanica I. 12S et Teut. Fl. Germ. ni. 4. *) Bezüglich der Beibehaltung des Ehrhart'schen Namens gegenüber dem Equisetum maximura Lamarck's (177S) schliesse ich mich den Ausführungen Milde"s in dessen Monographie S. 258 an. Luerssen, Farnpflanzen. 43 674 Equisetum macrostachyon Poir. Encycl. method. V. 614. Equisetum caenosum Clairville, Manuel d'herborisation p. 303. Equisetum maximum Auct. divers. (Lamarek? cf. Milde 1. c). — Duval-Jouve, Histoire natur. des Equis. 170, 234, 253. — Klinge, Schachtelhalme 31. — Baker, Handbook of the Fern-Allies pag. 2. E(iuisetum Braunii Milde, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien 1S62. S. .')1.5. Equisetum granatcnse Lange rascpt. sec. Milde 1. c. Equisetum decumanum Pallas mscpt. sec. Milde 1. c. Equisetum decurrens Pallas mscpt. sec. Milde 1. c. Equisetum grande Pallas mscpt. sec. Milde 1. c. Equisetum rivulare Scheele in herb. Sonder, sec. Milde 1. c. Equisetum transcaucasicum Fischer mscpt. sec. Milde 1. c. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 168. — Flora danica tab. 1469. — Vaucher, Monogr. d. Pn'les tab. 2. — Engl. Botany tab. 2022. — Hooker, British Ferns tab. 58. — Duval-Jouve, Hist. d. Equis. tab. 1, fig. 4, 12; tab. 2, fig. 1, 2: tab. 3, fig. 5. 6, 11. 12, 21. 22, 23, 2S; tab. 4, fig. 1. 2; tab. 5, fig. 10; tab. 6. fig. 1, 2, 3, 4; tab. 8, fig. 13, 36. — Milde, Monogr. Equis. tab. 4—6. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. Oil. 100. — Breutel, Deutschi. Krypt. no. 490, 494. — Erbario crittog. Ital. no. 701. — Billot. Fl. gall. et gerni. exsicc. no. 1790. Rhizoni 0,60 — 1 m tief im Boden weit kriechend, 5—10 mm dick, seine (nach Duval-Jouve) bis 22 cm langen, dunkel roth- bis schwarzbraunen oder matt schwarzen, in der Jugend fein filzigen, im Alter kahlen und (unter der Lupe gesehen) sehr dicht körnig un- ebenen und dadurch schwach rauhen Internodien cylindrisch, mit 10—20 sehr schwach vorspringenden, flach convexen Riefen und sehr schwach concaven Rillen, ohne Centralhöhle aber mit sehr weiten Yallecularhöhlen, nicht selten mit einzelnen oder rosenkranz- förmig an einander gereihten birnförmigen , bis 2-5 mm langen und 15 mm dicken, jung filzigen, im Alter kahlen Knollen (Fig. 203); Rhizomscheiden schwarz, im Alter kahl oder nur noch mit Resten der ursprünglichen Filzbekleidung, cylindrisch, anliegend, ihre lan- zettlichen Zähne sammt dem oberen verwachsenen Scheidentheile später zu Grunde gehend, so dass nur die kurze, breit -ringförmige, am Rande zerfaserte oder gelappte bis unregelmässig gekerbte Scheidenbasis zurückbleibt. Unfruchtbare Stengel bis 2 m (meist 50 — 120 cm) hoch und 4 — 15 mm (geAvöhnlich 7 — 10 mm) dick, die im unteren Theile bis 10 cm langen Internodien beim noch im Hervorsprossen be- griffenen Stengel hellgrün, völlig ausgebildet elfenbeinweiss oder seltener bleichgrün und nur die untersten bisweilen schwarzbraun bis schwarz, cylindrisch, fast eben, bei der Normalform mit meist 20 — 40 äusserst schwach und breit convexen Riefen (Fiff. 204 A). liTf) sehr selten (forma gracilisj mit nur 6 — 7 etwas kräftiger vortretenden und mit schwach concaver Carinalfurche versehenen Riefen, bei der nur unter der Lupe äusserst fein körnig- Norraalform fast glatt Fiff. 203. Via. 204. llg. 203. Eijuisetura Telmateja Ehrli. Stück des Ebizoines mit XikiIKmi, in natiirl. Grösse. Nach Duval-Jouve, Hist. natur. d. Equis. de France, tab. 1, fig. 4. — Fig. 204. Equisetum Telmateja Ehrh. A Querschnitt des sterilen Stengels aus der unteren verzweigten Region einer sehr kräftigen Pflanze, Vergr. - ". — B Querschnitt des ersten Internodiums eines Astes, Vergr. Y*- — g Epidermis, sc Sclcrencliym (in Fig. B nur unter den Carinalfurchen liegend), s Schutzsclicide, g Gefässbündol, v Vallecularhölilon , e Carinalhühlen. Sämmtlicho Zellengruppon schematisirt. uneben, mit -/g — ^/.-, des Gesammtdurchmessers einnehmender Central- höhle, zahlreichen Aveiten, im Querschnitte länglichen bis fast ei- förmigen A^'allecularhöhlen. relativ ansehnlichen Carinalhühlen und 43^ 676 Fi":. 2Ü5. einfacher (äusserer) Gesainmtschiitzscheide (Fig. 204 A), mit iiniinter- brochener Sclerenchymlage (Fig. 204 A, sc), doch ohne chlorophyll- lialtiges Parenchym unter der keine Spaltöffnungen führenden, mit Kiesellvnötchen und nnregelmässigen (bisweilen zu Querzonen ver- schmolzenen) Rosetten besetzten Oberhaut, sehr selten (forma gra- cilis) mit schwach entwickeltem chlorophyllhaltigem Parenchym und sparsam zerstreuten Spalt- öffnungen. *) Stengel- scheiden (einschliesslich der Zähne) meist IV2 bis 2V2 cm lang, cylindrisch^ anliegend, mit meist 20 bis 40 sehr scharfen und schmalen Commissural- furchen und eben so yielen breiten und flachen Riefen, deren sehr flache breite und oft undeutliche (an getrockneten Exemplaren wieder deutlich hervor- tretende) Carinalfurche bis auf die Basis der Zähne hinaufgeht (Fig. 205); letz- tere ungefähr von der halben Scheidenlänge , am Grunde unter einander ver- wachsen, aus lanzettlicher Equisetum Telmateja Ehrli. Stück des Basis pfriemenförmig mit Stengels aus dem untersten verzweigten Tlieile lang haarartig vorgezogener, einer sehr grossen Pflanze, mit Scheide und i^^^i^^ abbrechender Spitze, erstem Astinternodium ; an letzterem wurden die ■, 1 i 1 u- 1 , c.^ 11-1 ü ■ 1- ■ , mit dunkel - bis schwarz- wie an der Stengelscheide piriemeniormigen aber meist bald abbrechenden Spitzen der Scheiden- zähne irrthümlich weggelassen. — Vergr. ca. s. rung verbreitertem Mittel- streifen und gelbbraunem, dunkelbraun gestricheltem, gegen die Spitze allmählich verschwindendem Hautrande (Fig. 205). Aeste braunem, gegen die Basis bis zu gegenseitiger Berüh- *) Die in Schottland und Nordamerika vorkommende merkwürdige var. Braunii Milde besitzt an den sterilen Stengeln breite zweikantige Eiefen, sowie in den Eillen eine schwache grüne Parenchymlage und 2 (aus je 2 — ^ Linien gebildete) Eeihen von Spaltöffnungen. gewöhnlich erst in ^U—'^U Höhe auftretend, in dichten Quirlen meist wagerecht oder seltener aufrecht abstehend oder diejenigen der unteren Wirtel bogig abwärts gekrümmt, bis 15 cm lang und ca. 1 mm dick, grün, rauh, meist einfach, selten mit vereinzelten oder sehr selten mit wirteligen Secundärästchen, ihre Internodien mit meist 4, seltener 5 durch eine ziemlich tief concave und von einem Sclerenchymbündel unterlagerte Carinalfurche zweikantigen und auf den Kanten durch dicht gestellte, nach vorne gerichtete feine Sägezähne*) rauhen Eiefen, sowie breiten, zwei Spaltöffnungs- reihen führenden und auf den Oberhautzellen mit kleinen Kiesel- tröpfchen vereinzelt oder in ringförmigen Gruppen, sowie mit Rosetten besetzten Rillen; Centralhöhle fehlend, Yallecularhöhlen ziemlich Aveit, Carinalhöhlen sehr eng aber deutlich; erstes Astinternodium küi-zer als die zugehörige Stengelscheide; primäre Asthülle bis ca. 2 mm lang, hellbraun oder meist am Grunde glänzend schwarz- braun bis schwarz, mit breiten stumpf liehen Zähnen; Astscheiden einschliesslich der Zähne bis 6 mm lang, cylindrisch- becherförmig bis schwach bauchig, mit weisshäutigen Commissuralfurchen und kräftigen Riefen mit tiefer und bis zur Zahnmitte hinaufreichender Carinalfurche, deren Kanten wie bei den Astinternodien rauh gezähnt sind; Scheidenzähne lanzett-pfriemenförmig, schmal Aveisshäutig ge- säumt, die haarartige, bräunliche Spitze sehr zerbrechlich, daher im Alter häufig fehlend. Normal fruchtbare Sprosse lange vor den sterilen Stengeln im April (sehr selten zum zweiten Male im August) erscheinend und nach der Sporenreife zu Grunde gehend (äusserst selten später kurze Aeste entwickelnd: forma frondescens), meist 15 — 2b cm, seltener bis 50 cm hoch und 6 — 13 mm dick, ihre elfenbeinweissen oder höchstens schwach grünlich angehauchten Internodien 1 bis 3^2 cm lang, ungefarcht; Scheiden nur im unteren Theile des Schaftes oder sämmtlich einander theilweise deckend, einschliesslich der ca. ^;^ bis kaum Va der Gesammtlänge ausmachenden Zähne bis 4 cm hoch, anfänglich cylindrisch, mit der weiteren Entwickelung des Sprosses zunächst etwas bauchig werdend, zuletzt mehr oder weniger (die obersten am stärksten) trichterförmig erweitert, mit deutlichen Connnissuralfurchen und 20 — 35 flachen, mit einer auf die Zahnbasis hinaufreichenden Carinalfurche versehenen Riefen, *) Diese sind allermeist über der Querwand zweier Ej^idermiszellen auftretende, dalier zweifächerige, zalinartige Auswüchse der dickwandigen Oberhautzellen. 678 am Grunde hell-, der grösste Theil sammt den lanzett- pfriemlichen, häufig- zu 2 — 3 mit einander verwachsenen Zähnen dunkelbraun. Sporangienähre (S. 631, Fig. 194A) sehr verschieden bis 6V2 cm lang gestielt, bisweilen mit ihrem Grunde noch in der obersten Scheide steckend, 3 — 8 cm lang und 8 — 16 mm dick, spindelförmig, mit hohler Axe nnd am Grunde mit 1 — 2 schmalen, meist unregel- mäss'ig wellig -gekerbten Eingen. Equisetuni Telmatoja ist unter allen heimischen Arten die stattlichste, welche auch dem Anfanger an der charakteristischen Färbung der Stengelinternodien, an den tief gefurchten Eiefen der in Folge dessen scheinbar 8 — 10 kantigen Ast- internodien, den in gleicher Weise gefurchten Astscheiden und dem feinen Zahn- besatze sämmtlicher Eiefenkanten leicht kenntlich wird. Von der typischen Pflanze mehr oder weniger abweichende Formen unseres Florengebietes sind die folgenden : 1. Formen des xmfruehtbaren Stengels mit Spaltöffnung-en. a. forma g-raeilis Milde, in Bot. Zeit. 1865, S. 345; Monogr. Equis. 247; Fil. Europ. 218. — Unfruchtbare Stengel zu 4—7 bei- sammen hervorsprossend, aufrecht, bleichgrün, vom Grunde an mit 4— Skantigen, ca. 5 cm langen Aesten besetzt, die bis 18 mm langen, etwas rauhen Stengelinternodien mit 6—7 den Rillen gleichbreiten ^ breit und flach concav gefurchten Riefen (daher insgesammt 12- bis 14 kantig) und in den Rillen mit sparsam zerstreuten Spaltöffnungen, sowie unter den Rillen beiderseits neben den Riefenkanten mit (im Stengelquerschnitte) wenig zahlreichen chlorophyllhaltigen Paren- chymzellen. Diese Form entsteht nach Milde dadurch, dass der Haupttrieb des Ehizom- astes nicht zur Entwickelung kommt. Sie ist bisher nur aus Schlesien und hier nur aus der Umgegend Breslau's (von Aeckern bei Obcrnigk und Sumpfwiesen am Eando des Heidewilxener Waldes) und vom Sildfusse des Zobtenberges bekannt (Fiek, Fl. v. Schi. 543). 1). forma caespitosa Milde, in Denkschrift d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1853, S. 188; ^ova Acta XXYl. 2, pag. 429; Sporen- pÜanzen 101; Monogr. Equis. 248; Fil. Europ. 219. — Hauptstengel liegend, 16 — 30 cm lang, buschig, unter den vier untersten genäherten Scheiden jnit Quirlen von secundären, 7 — 12 riefigen Stengeln be- setzt, letztere mit bis 16 cm langen Aesten, dem primären Stengel habituell gleichend, elfenbeinweiss, aber wie die voraufgehende Form mit breit und flach concav gefurchten Riefen und Spaltöffnungen führenden Rillen der Internodien. Nur aus Schlesien von Neisse bekannt (Milde, Monogr. 248). 679 2. Formen des unfruchtbaren Stengels ohne Spaltöffnungen. e. forma oomosa Milde, in Denkschrift d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 188; Nova Acta XXVI. 2, pag. 429; Sporen- pllanzen 101; Fil. Eur. 219; Monogr. Equis. 248. — Stengel über 60 cm hoch, in der grösseren unteren Hälfte astlos, die Aeste der oberen Hälfte aufrecht- abstehend. Schlesien: Gebüsch bei Xeisse (Milde, Monogr. 248). — Ungarn und Siebenbürgen: Nach Borbäs ,,ad praedium Almos juxta Szecseuy, ad Oravica, in aquosis niontis Nagy-Apoldensis ad viam regiam, in fructicetis ad fluviuni Iza prope Marmaros-Sziget"' (Linnaea XLII. 211); „ad rivulos infra Swinitza ad Ther- nias Herculis, in campis ad Armenis, ad vias ferreas inter Krivadia et Petroszeny et ad pagum Zsiec Transsilvaniae'' (Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 794). d. forma ramiilosa Milde, Monogr. Equis. 248; Öporenpfl. 101; Fil. Europ. 219. — Stengel über 30 cm hoch, kräftig, meist schon vom Grunde an ästig, die 5 kantigen primären Aeste mit 3— 4 kantigen Secundärästen oft wirtelig besetzt. An etwas trockenen Abhängen auf der Insel Rügen (Milde, Monogr. 24S), in Schlesien (Milde, a. a. 0.) und Hessen (Dosch u. Soriba, Fl. d. Grossh. H. 7). e. forma l)revis Milde, in Denkschrift d. schles. GeseUsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 188; Xova Acta XXVI. 2, pag. 429; Sporen- pflanzen 101; Fil. Europ. 219; Monogr. Equis. 248. — Stengel nur 18 bis kaum 30 cm hoch, mit verkürzten, bis 1^^ cm langen Inter- nodien und daher sehr genäherten Scheiden, mit wagerecht oder wenig aufrecht- abstehenden Aesten meist schon vom Grunde an dicht besetzt. Meist an trockeneren Standorten. Westfalen: Bei der Zeche Walfisch nächst Witten (Schemmann, in Verhandl. d. naturh. Ver. d. preuss. Eheini. XLI. 247).— Provinz Brandenburg: Bei Eberswalde! — Schlesien: Bei Obernigk nächst Breslau, Pschow und Czernitz nächst Rybnik (Piek, Fl. v. Schi. 543). — Oester reichisch-Schlesien: Bei Blogotitz und Trzinietz nächst Teschen und bei Lubno (Fiek, a. a. 0.; Oborny, Fl. v. Mähren 82). — Tirol: Au quelligen Abhängen unter Gebüsch in der Nähe der Mühle im Kasbachthale zwischen dem Achensee und Jenbach, ganz unvermittelt zwischen über meterhohen Pflanzen der Nonnalform! — Ungarn: Zwischen Domaschina und Tenegova im Banat (Borbäs, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 794). 3. Form des sterilen Stengels mit SporangieniUire. f. forma serotina A. Br. in Silliman's Anieric. Journ, XLVI. 84. — Milde, in Denkschrift d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1853. S. 187; Nova Acta XXVI. 2, pag. 428; Sporenpflanzen 102: Fil. 680 Europ. 219; Monogr. Equis. 6ß, 249. — Der normal sterile oder nur in den obersten Scheiden veränderte, bis meterhohe Stengel trägt eine Sporangienähre. Diese Form entsteht nicht, wie oft angenommen Avird, aus einem normalen Fruchtsprosse, der nach Ausstreuung der Sporen Aeste entwickelt, wie die gleich- namigen Formen des Equis. silvaticum und E. pratense (S. 655, 666), sondern sie hat, wie Milde durchaus richtig darstellt, schon beim Hervortreten aus dem Boden das Aussehen des sterilen, von Anfang an beästeten Stengels, der in diesem Falle ausnahmsweise eine Aehre trägt. Letztere ist aber nur sehr selten von der Grösse der Sporangienähre des normalen Fruchtsprosses ; ein solches Exemplar von 66 cm Höhe mit 5^4 cm langer Aehre besitze ich aus Schleswig von Langbelligau am Flensburger Busen. Allermeist ist die Aehre auffallend schwächer als diejenige der normalen Fruchtsprosse entwickelt, sehr häufig kaum V-2 <"^ l^i» ^is ^^i kräftigerer Ausbildung so lang oder etwas länger als die Aehre schwacher Frucht- sprosse (3 — 4 cm). Im Uebrigen tritt die I orm in verschiedenen, doch in einander übergehenden Modificationen auf und ist zur Ausbildung von Monstrositäten geneigt. Es lassen sich unterscheiden: forma serotina microstacliya Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 42S; Sporenpfl. 102; Eil. Europ. 219; Monogr. Equis. 249: Stengel genau wie bei der normal sterilen Form nach oben ganz allmählich verdünnt und beästet, die obersten Internodien und Scheiden allmählich kleiner, aber mit Ausnahme der unmittelbar unter der Aehre sitzenden und etwas vergrösserten, schwach erweiterten und keine Aeste unter sich tragenden Scheide unverändert; die Aehre sehr klein und meist nicht über Vg cm lang. — Nach Milde (Monogr. 249) bei Bonn ; in Baiern bei Kegensburg und Grönenbach; in Württemberg bei Ulm, Winzenweiler und nach Exemplaren meiner Sammlung am Haspelhäuser See im Oberamte Gaildorf! in der Schweiz bei Zürich, Winterthur; in Schlesien bei Neisse! Grinzing bei Wien; im italienischen Friaul bei Udine. forma serotina intermedia: Der voraufgehenden Form ähnlich und nament- lich bis oben normal verzweigt, aber die oberen Internodien kräftiger bis fast eben so stark als die unteren, die oberste astlose Scheide auffallend (bis viermal) ver- grössert, trichterförmig erweitert und den Scheiden des Fruchtsprosses ähnlich, die Aehre grösser (2—8 oder selbst 4, sehr selten bis 5^4 cm lang). — Schleswig: Langbelligau an der Flensburger Bucht! Württemberg: am Haspelhäuser See! Ungarn: Am Fusse des Berges ,, Herrentisch" bei "Visegrad im Coraitate Pest! forma serotina macrostaehya Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 428; Sporenpfl. 102; Eil. Europ. 219; Monogr. Equis. 249: Aehre gross, bis 4Vo cm lang, die ihr nächsten Scheiden denjenigen des fertilen Sprosses ähnlich oder ganz gleich und dieser Stengeltheil astlos, der ganze Stengel dem der voraufgehenden Formen gegenüber oft sehr verkürzt, bisweilen nur 10 cm hoch, seine Aeste im letzteren Falle mit den Spitzen bald nur bis zum Grunde der Aehre reichend, bald die Aehre mehr oder weniger (bis 10 cm) überragend. — Baiern: Bockleiten und Isar- abhang oberhalb Tolz! Krain: Berghänge bei Neumarkt! forma serotina polystacliya Milde, Sporenpfl. 102; Eil. Europ. 219; Monogr. Equis. 250. (Monstr. polystachj-um normale et proliferum Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 428): Auch die Aeste meist nur der obersten 4 — 5, selten bis 681 i'l Wirtel tragen Weine normale oder vom Aste durchwachsene Sporangienähren. Diese Form erscheint nach Milde in zahlreichen Abänderungen. Die Aehrchen der obersten Wirtel sind fast sitzend : in den darunter folgenden Quirlen werden die ährchentragenden Aeste allmählich länger, bis 7 cm lang. Bisweilen tragen sämmt- liche, in anderen Fällen nur einzelne Aeste eines Wirteis Aehren. Letztere sind selten alle normal; in der Regel ist eine Anzahl durchwachsen. Das schönste von Milde erwähnte Exemplar ist über 2 Fuss hoch; seine untere Hälfte sowie die (> zunächst unter der 2'6 mm langen Endähre sitzenden Scheiden sind astlos und in ■der Stengelmitte tragen 12 Wirtel zusammen über 100 höchstens 4,7 cm lange Aeste mit normalen Aehrchen. — Neisse in Schlesien! Alaunhütte bei Friesdorf nächst Bonn (Wirtgen, Fl. d. Eheinprovinz 539). Bei Winzenweiler im Oberamte Gaildorf und bei Oetisheim im Oberamte Maulbronn in Württemberg (Martens u. Kemmler, Fl. v. W. 748). Bern (BernouUi, Gefässkrypt. d. Schweiz (39). Zwei hier gleich anzuschliessende Monstrositäten der forma serotina sind die monstr. prolifera Milde (Nova Acta XXVI. 2, pag. 429; Monogr. 250) mit durchwachsener Endähre, der die letztere überragende Stengeltheil ca. .H7.2 — H V-> cm lang, astlos oder verzweigt — und monstr. comosa Milde (Nova Acta XXVI. 2, pag. 429) mit in der unteren Hälfte oder in der Mitte schopfiger, d. h. mit Ueber- gangsgebilden von Scheiden im Fruchtblattwirtel besetzter Endähre. Beide in Schlesien bei Neisse (Milde). Die forma serotina dürfte gelegentlich auf allen Standorten des E. Telmateja beobachtet werden. Bekannte Fundorte sind bis jetzt: Schleswig: bei Schleswig {Prahl, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIV. 1 49) ; Langbelligau an der Flensbui-ger Bucht! — Eugen: Bei Lohme (Eoss, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV, S. XXII; Paeske, ebenda XX. 86). — Mecklenburg: Ufer der Trave und des Dassower Sees, sowie in der Römnitz bei Eatzeburg (ßoU, im Archiv d. Freunde d. Naturg. in M. XIV. 330). — Hannover: Im Deister an einem Bache oberhalb Springe nicht weit vom kurzen Gink (Holle, Fl. v. H. 21). — West- falen: Mergelabhänge an der Euhr bei Willebadessen (Beckhaus, im Jahresber. d. westf. Provinzialver. f. Wissensch. 1885, S. 23). — Eheinprovinz: Neanderthal bei Elberfeld (Becker, in Verh. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. XXXIV. 104). Vgl. auch oben die forma polystachj'a. — Hessen: Am Auerbacher Schlossberg (Dosch u. Scriba, Fl. d. Grossherz. H. 7). — Baden: Auf dem Löss im Murgthale am Waldrande zwischen Eothenfels und Oberndorf, sowie auf einer nassen Wiese oberhalb Ettlingeuweier (Doli, Fl. v. B. I. 61). — Schweiz: Nach Bernoulli (Gefässkrypt. d. Schw. 60) nicht besonders selten; nach Milde (Monogr. 249) z.B. Winterthur, Zürich. — Württemberg: Im Walde an der Kohlenstrasse bei Winzenweiler und am Ufer des Haspelhäuser Sees im Oberamte Gaildorf! (Martens u. Kemmler, Fl. v. W. 748). Ulm (Milde, Monogr. 249). — Baiern: Eegensburg und Grönenbach (Milde, a.a.O.); Bockleiten und Isarabhang beiTölz! — Schlesien: Bei Wangenfield nächst Neisse häufig, bei Gräfenberg selten (Fieck, Fl. v. Schi. 543). — Oesterreich: Grinzing bei Wien (Milde, Monogr. 249). — Krain: Berghänge bei Neumarkt! — Ungarn: x\m Fusse des Berges ,, Herrentisch" bei Tiscgrad im Pester Comitate! 682 4. Formen des normal fruchtbaren Sprosses. g". forma liumilis Milde, in Denkschrift d. schles. Gesellscli. f. vaterl. Cultur 1853, S. 187; Nova Acta XXVI. 2, pag-. 427; Sporenptl. 102; Eil. Eur. 219; Monogr. Equis. 249. — Ganzer Stengel (mit Aehre) ISVg cm hoch, die Aehre ca. 8 cm lang, die im übrigen normalen Scheiden in Folge der bedentenden Verkürznng des Stengels dicht über einander sitzend und einander grossentheils deckend. Spätform des Herbstes (August bis October). Neisse in Schlesien (Milde, Nova Acta 1. c). li. forma elatius Milde, in Denkschrift d. schles. Gesellsch, f. vaterl. Cultur 1853, 8. 187; Xova Acta XXVI. 2, pag. 427; Sporenptl. 102. — Fruchtbarer Spross schlank, bis 46 cm hoch, auch getrocknet ganz weiss, meist astlos, selten beästet, seine unteren Scheiden in Gestalt und Farbe denjenigen des sterilen Stengels ganz gleich, die oberen nur in der Farbe den sterilen gleich, sonst trichter- förmig; Aehre normal. Eine wie es scheint sehr seltene, von Milde mir bei Neisse in Schlesien beobachtete Form. i. forma froiideseens A. Br. in Silliman's American Journ. XLVI. 84. Milde, Sporenpfl. 101; Fil. Europ. 219; Monogr. Equis. 249. — Forma intermedia Milde, in Denkschrift d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 187; Nova Acta XXVI. 2, pag. 427. (var. ß. conforme Schmitz, Fl. bonnensis). — Der normale Fruchtspross ent- wickelt in seinem mittleren Theile unter den unveränderten Scheiden kurze grüne Aeste, während der obere ährentragende Theil verwelkt. Seltene Form. Eugen (Milde, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VI. ]92; Monogr. 249). — Eheinprovinz : In der Nähe der Alaunhütte bei Friesdori' nächst Bonn (Becker, in Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. XXXIV. 103; Wirtgen, Fl. d. E. 539). — Württemberg: Im Walde an der Kohlenstrasse bei Winzenweiler im Oberamte Gaildorf (Marteus u. Kemmler, Fl. V.W. 74S). — Schlesien: Bei Neisse (Milde, a. a. 0.). — Niederösterreich: Ebelthal bei Furt (Beck, Fl. v. Hernstein in N. 254). — Krain: Berghänge bei Neumarkt! — Ungarn: Im Thale Apätkut bei Visegrad im Pester Comitate- (Borbäs, in Verh. d. zool-bot. Ges. Wien XXV. 794). 5. Monstrositäten. Ausser den bereits unter forma serotina polystachya (S. 6S1) erwähnten Monstrositäten sind die folgenden innerlialb unseres Florengebietes beobachtet worden. 683 a. Monstr. furcata: Steriler Stengel gabeltheilig , die Scheiden theilweise in ein Spiralband umgewandelt. — Schlesien: Bei Neisse. — Milde, in Nova Acta XXIII. 2, tab. 56, fig. 40, 41; XXVI. 2, pag. 429; Monogr. Equis. 250. b. Monstr. digitata: Aehro des fruchtbaren Sprosses mehr oder weniger tief und unregelmässig fingerförmig 2 — 5 spaltig. — ^Schlesien: Bei Neisse (Milde). — Baiern: Bei Schloss Zeil in Oberschwaben! — Württemberg: Wald am Haspelhäuser See im Oberamte Gaildorf! E(iuisctuni Telmateja wächst auf feuchtem, quelligem und vorzugsweise kalk- haltigem Boden auf Wiesen, in Waldsümpfen, an Bächen und Gräben, an sumpfigen Berghängen und in Schluchten, meist truppweise oder in grösserer Menge gesellig, aus der Ebene ins Gebirge bis 1360 m (bairische Alpen) steigend. In unserem Gebiete kommt es in manchen grösseren Florenbezirken nur als Seltenheit vor. Speciello Fundorte sind: Provinz Preussen (wo nicht besonders bemerkt, nach Schriften d. physik.- ökonom. Ges. Königsberg seit 1872): Klewienen bei Darkehmen. Im Heilsberger Kreise verbreitet, namentlich bei Schniolainen längs des sumpfigen Waldrandes, und am linken Alleufer bis Althoif hin gesellig mit E. arvense; dann bei Worm- ditt, Gutstadt (Kossen, zwischen Kalkstein und der Kalksteiner Wassermühle). Im Kreise Elbing nach Kalmus (Schriften d. natui'f. Ges. Danzig VI. 2, pag. 154) in sumpfigen Waldschluchten der Höhe häufig. Im Kreise Heiligenbeil bei Grümvehr nächst Zinten (Milde, Monogr. 252). Im Kreise Stuhm bei Stuhra und im Köxter Grund bei Christburg (Milde, a. a. 0.). Im Graudenzer Kreise zwischen Graudenz und Stremoczyn. Im Kreise Culm am Grabenufer zwischen Bobrowkenhof und Janowo, zwischen Steinort und Striesau. Im Kreise Schwetz in der Schinder- parowe bei Schwetz und bei Koselitz (Schriften d. naturf. Ges. Danzig VI. ] , p. 70), in den Schluchten der Weichselberge zerstreut (ebenda VI. 2, p. 86), am Schwarz- wasser bei Eowonitza und Vorwerk Wirry in grosser Menge (ebenda VI. 3, p. 19S). Im Kreise Tuchel am linken Brahehange bei Ernstthal (ebenda VI. 3. p. 49). Im Kreise Carthaus im Murchauer Forst an den Abhängen nach dem Lcbathale (ebenda VI. 3, p. SO). Im Kreise Deutsch -Krone am Fliess bei Lebehnke. — Provinz Posen: Nieder -Strelitz bei Bromberg (Eitschl, in Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. IL 106). — Pommern: Nach Milde (Monogr. Equis. 255) bei Stettin und Bütow. Auf Eugen nach Eoss (Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV, S. XII) nur auf Jasmnnd, dort sehr häufig an feuchten Stellen der Ufer- abhänge von Crampass bis Lohme. (Vgl. auch Paeske, ebenda XX. 86 und Fischer, Verzeichn. d. Gefässpfl. 18). — Mecklenburg: Nach Boll (im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in M. XIV. 330) bei Kloksin und Grubenhagen am Malchiner See, am Ufer der Trave und des Dassower Sees, in der Eömnitz bei Eatzeburg. — Schleswig: Nach Sander (Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VT. 232) bei A^ppenrade in Wäldern , die bis an die Küste hinabsteigen , ebenso bei Neu- kirchen an der Plensburger Bucht. Nach Prahl (ebenda XIV. 149) bei Pamhoel und Törning häufig, in der Kupfermühlenhölzung bei Flensburg! (auch bei Lang- belligau an der Flensburger Bucht!) bei Schleswig (im Thiergarten!). — Holstein, Hamburg, Lübeck: Nach Hennings (in Schriften d. naturw. Ver. f. Schleswig- Holstein IL 1, S. 206) imi Kiel bei Bellevue unter Gebüsch (doch neuerdings nicht beobachtet), am Kanal bei Holtenau und auf der Wiese bei Forsteck. Nach Eoh- weder u. Kahler (ebenda VI. 1, S. 82) Gehölz bei Scharbentz nächst Neustadt 684 Nach Milde (Monogr. 252) bei Oldesloe und bei Blankenese nächst Hamburg. Bei Lübeck im Lauerholz! und an der Untertrave! — Oldenburg: Nach Böckel (Oldenb. crypt. Gefasspfl. 32) in Gräben bei Hundsmühlen; dagegen beruht die dortige Angabe des Fundortes bei Kreienbrück nach Müller (Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen IX. 111) auf einem Irrthume. — Hannover: Nach Holle (Fl. v. H. 21 ) am Deister an einem Bache oberhalb Springe nicht weit vom kurzen Gink, in einem Waldsumpfe an der Steinbecke über Bredenbeck und im Walde zwischen Bantorf und Nenndorf. Bei Hameln im Süntel am Fusse des Hohenstein! und im todten Thale an nassen Stellen häufig (Pflümer, im 11. Jahresber. d. naturhist. Ges. Hannover 1862, S. 30). Um Göttingen (in weiterer Umgebung, nach Nöldecke's Flora Goett. 119) bei Westhof, zwischen Uslar und Steinborn, zwischen Catlenburg und Dorste, zwisclien üorste und Osterode; bei Moringen am Fusse der Moore beim unteren Stampfwerke, unter der Ahlsburg beim Ducksteine; am Meissner (Niederhessen) in der Gegend des Friedrichstollen. Im Harz nach Beling (Deutsche bot. Monatsschr. II. 21) an sumpfigen Waldstellen und an mit Wasser gefüllten Erdfällen im südlichen Saume des Forstortes „Buchenborg" zwischen Bornhausen und Hahausen, sowie an einem Wassergraben der alten Chaussee von Münchehof nach Staufenburg unterhalb des Forstortes ,, kleiner Schmalenberg". ■ — West- falen: Nach Berthold (Gefässkrypt. W. 20) am Lichtenauer Berge bei Willebald- essen, in einem Seitenthale der After bei VoUbrixen nächst Büren, beim Braun- kohlenbergwerke nächst Höxter, bei Driburg nach der Satzer Mühle zu, Bünde am Domberg nach Südlengern zu, unter der Margarethenklus bei Minden, zwischen Scherfelde und Bredelar, bei Herford, bei Bielefeld hinterm Kahlenberg und hinter Brackwede bei Colonie Schele, zwischen Kischenau und Schmalenberg, bei Hamm am Ermelinghof und an der Chaussee nach Pelkum zu, bei Buer, am Werse-Ufer bei Handorf unweit Münster. Nach Wilms (Jahresber. d. westfäl. Provinzialver. f. Wissensch. u. Kunst 1S79, S. ISß) bei Holzwickede am Bache beim Hasenacker. Nach Beckhaus (ebenda 1885. S. 23) Schlucht bei der Pleistermühle in der Nähe der Werse bei Münster, bei Lotte, im Sundern bei Tecklenburg. Nach Schemmann (Fl. d. Kreise Bochum, Dortmund und Hagen; in Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. u. W. XLI. 247) im Wäldchen bei Haus Dellwig nächst Lütgen- dortmund, bei der Zeche Walfisch nächst Witten, Chausseegraben zwisclien Wetter und Herdecke. — Eheinprovin z : Nach Becker (Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. XXXIV. 103) in den meisten Schluchten der Umgebung von Bonn den Bergwässern entlang häufig (Poppeisdorf, Friesdorf, Godesberg, Sieliengebirge, Eohlever hinter Pützchen; Venusberg!), im Neanderthal bei Elberfeld, bei Mosel- weis. Im Eegierungsbezirke Aachen (nach Förster, Fl. v. A. 418) an der Emmaburg bei Aachen, im Probsteierwald bei Stollberg, bei Wurmwiesen, zwischen Vaels und Schneeberg. Im Eegierungsbezirke Trier (nach Eosbach, Fl. v. T. IL 1 (i4) an einem sumpfigen Bergabhange schrägüber Ganzen nach Wiltingen zu, an der Strasse gegenüber Langsur, am Ealinger Eöder, am Ernzener Berg, bei Weilerbaeh, ober- halb des Dianeudenkmals bei Bollendorf, zwischen Bollendorf und Wallendorf unterhalb Dielingen an der Sauer, zwischen Irrel und Prüm zur Lai, im Grum- bacher Thale bei Saarbrücken. — Luxemburg: Nach Koltz (Prodr. de la flore du Luxembourg n. 36) Gipsmühl bei Eodenhof, Heisdorf, Felsmühl bei Echternach. — Hessen: Nach Dosch u. Scriba (Fl. d. Grossherz. H. 6) längs der Bergstrasse, am Sauerbrunnen bei Hochstetten, am Anfange des Weges, der von da nach dem Auerbacher Schlosse führt, überhaupt in den Gebirgsrinnen des Melibokus und des 685 Auerbacher Schlossbergs, am Felsberg bei Heppenheim, Weinheim, bei Hemsbach. An dem Bache von den Bergen nach der Enkheimer Mühle zu (nach Russ, Gefäss- krypt. d. Wetterau 245: an einem Graben zwischen Enkheim und Bergen); an dem Ufer der Nidda bei Hausen, Rödelsheim. Nach Russ (a. a. 0.) noch bei Schhichtern und Ahlersbach; nach Rudio (Uebersicht d. Phan. etc. von Nassau 117) bei Braubach. — Thüringen: Bei Jena in dem hinter der Wölnitzer Mühle am Berge gelegenen Sumpfe, sowie bei Waldeck (Bogenhard, Fl. v. Jena 404). — Provinz Brandenburg: Nach Ascherson (Fl. d. Prov. Br. 896) an den Kien- bergen beiKrossen! Am Waldrande des Schwärze-Ufers im Forstgarten zu Ebers- walde! bei Zehden. Nach Ruhmer u. A. (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 21ü) Friedberg an der Zanzo im Stadtforst. — Sachsen: Nach Wünsche (Fil. saxon. 23) bei Zittau (bei Hörnitz am Schülerthal), Pirna (in der Nähe des Langhennersdorfer Wasserfalles), Radeberg (bei Liegau), Meissen (bei Jesseritz) und Chemnitz (bei Hohenstein). — Schlesien: Nach Fiek (Fl. v. Schi. 543) bei Görlitz (zwischen Jauernigk und Schönau), Naumburg a. B. (Briesnitz), Löwenberg (Kalkbrüche bei Obergiessmannsdorf !), Breslau (in und bei Obernigk! Nordwestrand des Heidewilxener Waldes), Festenberg (Gr. Graben), am Zobtenberg (Südabhang über Kl. Silsterwitz), bei Salzbrunn , Reinerz (Grunwalder Thal), Strehlen (Sieben- hufen!), Frankenstein (gegen Stolz), Münsterberg (Buchenwald bei Heinrichau), Neisse (Rochus, Steinberg, Wangenfield, Zedlitz!), zwischen Oppeln und Grund- schütz, bei Peiskretscham (Kemczowitz), Ratibor (Obora, Abhänge an der Olsa bei Kl.-Gorzitz!), Rybnik (häufig um Pschow und Czernitz, bei der Charlottengrube liinter dem Czernitzer Tunnel massig ; nach Uechtritz — Jahresber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1885, S. 276 — auch bei Jastrzemb), Zabrze (Bikuspitzer Forst) Loslau (Pohlom, Mschanna, Gogolau — nach Fiek, in Jahresber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1886, S. 224); im Gesenke und Oesterreichiscli -Schlesien bei Gräfenberg (sumpfiger Fichtenwald bei den Douchen und in der Nähe der Preussenquelle), Teschen (sehr häufig, bei Koppitz, Zuckau, Boguschowitz, Blogotitz, Konska, Trziniec, Bystrzye, Golleschau, Ustron, Bialka und Oberweichsel); nach Forraanek (Oesterr. bot. Zeitschr. 1 886, S. 1 83) bei Ungarisch-Brod im Hurka- Walde und bei Rubensko am Wege zur Lyssahora häufig, ferner bei Lomna und Jablimkau. — Mähren: Nach Oborny (Fl. v. M. 82) bei Frankstadt, Zubry, Stramberg (in Feldgräben und beim Tannendorfer Hofe), Neutitschein, im unteren Becva-Thale und um Wsetin und Mikuluvka, im Thale der Ostrawitza zwischen Paskau und Mistek an mehreren Stellen häufig. Nach Formanek (Oesterr. bot. Zeitschr. 1885, S. 159) auf Wiesen bei Gross -Kuntschitz und Roznau. — Böhmen: Nach Cela- kovsky (Prodr. d. Fl. v. B. S. 2 u. 693) bei Schönborn nächst Tetschen, bei Georgs- walde, Runtburg, Waldeck nächst Böhmisch-Leipa, Grosskai bei Turnau, Schwarz- kostelec, in grosser Menge bei Ladska nächst Castolovic, im Sumpfe an der Seiten- lehne nächst dem Granatbache unter dem Radelstein im Mittelgebirge. Ferner bei Adlerkostelec (Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1881, S. 4), in feuchten Wäldern unweit Libusin bei Smecno zahlreich (ebenda 1883, S. 5). — Baiern: Nach Prantl (Excursionsfl. v. B. :iO) verbreitet, in den Alpen bis 1360 m (vgl. auch Sendtner, Veget. Südbaierns S. 904), seltener in der Pfalz bei Bienwald, Rhein- zabern und Neustadt. Bei Bayreuth an quelligen Stellen im Walde der Hohen Wart! Bei Maria-Einsiedel nächst Münclien! Nach Milde (Monogr. 253) bei Erlangen. Streitberg und Muggendorf, Schäftlarn, Rothenbuch, Grönenbach bei Memmingen. Lechsend bei Donauwörth. Nach Peter (Bot. Contralbl. XYIIT. 62) an ileii .\l)hängO!i G86 bis 13 Riefen und entsprechender Zahl der Scheidenzähue*); Aeste meist 5 — 12 cm, seltener bis '20 cm lang, steif, meist aufrecht oder aufrecht- abstehend oder bisweilen im Bogen aufsteigend, unver- ^weigt, in der Eegel 4 kantig oder die unteren kräftigerer Pflanzen 5 kantig, die Astscheiden entsprechend meist 4 zähnig. Sehr gemeine Form freier Standorte, meist auf Aeckern, an Weg- und Wiesen- rändern. Von ihr lässt sich wieder eine auf Aeckern sehr häufige a. forma compacta Klinge, a. a. 0. (Milde, Monogr. Equis. tab. 1, fig. 2) unterscheiden, die sich durch unter sehr spitzem Winkel aufrecht- abstehende bis fast angedrückte, nach aufwärts ganz allmählich bis rasch verkürzte, vom unver'^ zweigten Stengelgipfel überragte Aeste auszeichnet. b. forma ramulosa Ruprecht, Symbolae ad historiam et geograph. plantar, rossicar. 87. — Klinge, Schachtelhalme 19. — Stengel kräftig, aufrecht, aufsteigend oder liegend, grün, mit 9 bis 19 Riefen, vom Grunde an oder erst höher verzweigt und oft mit schwächeren Nebenstengeln, seine meist 4-, selten 5 kantigen Aeste mehr oder weniger reich bis regelmässig secundär und bisweilen selbst tertiär verzweigt, die Astscheiden 4-, selten 5 zähnig. • Sehr reiche Formenreihe von bald an ganz freien Localitäten, bald unter lichtem Gebüsch erwachsener Pflanzen. Als Haupttjpen lassen sich unterscheiden : a. forma ereeta Klinge, Schachtelhalme 21. — Stengel aufrecht, allermeist kräftig, gewöhnlich vom Grunde oder geringer Höhe an in der Regel ziemlich bis sehr reich verzweigt, die meist steifen, 4 kantigen primären Aeste bisweilen bis 30 cm lang, nach oben an Länge abnehmend (und der ganze Spross dann pyra- midenförmig) oder den Stengelgipfel überragend, aufrecht -ab stehend bis aufsteigend (forma robusta Klinge, a. a. 0. 21) oder bisweilen wagerecht ausgebreitet (forma patentissima Klinge, a. a. 0. 22), die secundären Aeste bald nur kurz, bald bis *) Die Angabe bei Klinge: „Scheiden meist 4— U zähnig", beruht wohl nur auf einen Druckfehler. ^4 13 cm lanjjf, bisweilen selbst tertiär verzweigt; selten der Stengel schmächtiger, mit dünneren, weicheren Aesten (forma gracilis Klinge, a. a. 0. 22). — Häufig. ß. forma pseudo - silvatica Milde, Sporenpfl. 97; Fil. Europ. 216; Monogr. Efpiis. 220. — • Stengel bis 7.5 cm hoch, im unteren Drittel oder bis zur Mitte astlos, die 5kantigen primären Aeste wagereclit- abstehend, bis 22 cm lang, mit regelmässigen 2 — 4 zähligen Wirtein secundärer Aeste. Dem Equisetum silvaticum in der Tracht ähnliche Form meist schattiger, feuchter Gebüsche. Selten. — Provinz Freu ssen: Birkenwäldchen bei Lorap (Schriften d. physikal.-ükonom. Ges. Königsberg 1S75, S. 13); Lauth bei Königs- berg! — Bremen: (xebüsch bei Hastedt! — Sachsen: Am Petersbach bei Herrnluit (Wünsche, Fil. sax. 23). — Schlesien: Bei Breslati (Milde, a. a. 0.) — Baiern: Bei Partenkirchen nicht selten an den Abhängen im Fauken, sowie in den Partnach- u. Loisachauen (Prantl, in Ber. d. bot. Ver. Landshut IV. S. 1.5 des Scparatabdr.). — Kärnthen: Gebüsche bei Obervellacli (Fächer u. Jabornegg, Fl. V. K. I. 101). — Tirol: Sehr sparsam zwischen Gebüsch um Eazzes (Milde, in Yerhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 13 u. Botan. Zeit. 1864, Beilage S. 14); Bozen (Milde, Monogr. 221). )'. forma (leciimbeus G. F. W. Meyer, Chloris Hanovcrana p. 666. — JMilde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 421; Sporenpfl. 97; Fil. Europ. 216; Monogr. Equis. 221. — Duval-Jouve, Hist. d. Equis. 186. — Klinge, Schachtelhalme 19. — Stengel liegend, völlig gestreckt oder gegen die Spitze aufsteigend, vom Grunde an reich l)is buschig verzweigt, die meist 4 kantigen, einseitig aufsteigenden Aeste den Hauptspross nicht selten überragend, secundär und selbst tertiär verzweigt. Auf Aeckern überall gemeine Form, welche jedoch vielfach abändert. In der einen Formenreihe ist der Hauptspross stets vorhanden und seine untersten Aeste sind dann entweder von gewöhnlicher Ausbildung, oder sie sind kräftiger ent- ■wickelt, 6 — 9 riefig und wie der Hauptspross verzweigt, den sie im Kleinen nach- ahmen. In der anderen Formenreihe bildet sich an Stelle des fehlenden Haupt- sprosses aus dicht unter der Bodenoberfläclie einem kräftigeren Ehizomaste zerstreut oder im dichten Wirtcl entspringenden Zweigen desselben ein lockeres bis dichtes Büschel dünnerer Nebenstengel aus. Beide Formenreihen werden durch solche Exemplare verbunden, bei denen der Hauptspross nicht fehlt, wohl aber aus irgend- welcher Ursache (meist wohl gerade wegen zu reicher Zweigbildung an seinem Grunde) kümmerhch entwickelt ist. Zur forma u erecta (S. G93) vermitteln solche Pflanzen den Uebergang, deren Hauptspross bei kräftigerer Ausbildung sich mehr oder weniger aufrichtet und schliesslich die ihn am Grunde noch umgebenden Xebcnstengel weit überragt (forma adseendens Klinge, a. a. 0. 21). iS. forma alpestris Wahlenbg. Flora lapponica 296. — Milde, Sporenpfl. 98 ; Fil. Europ. 216; Monogr. Equis. 222. — Duval-Jouve, Hist. d. Equis. 186. — Dieselbe ist gewissermassen eine Ideinere bis zwergige Form der forma decumbens, mit liegendem und nur an der Spitze aufsteigendem, 4 — 16 oder selten bis 24 cm langem, 5 — 9kantigem, sehr dünnem bis kräftigem Stengel mit oft gebogenen und sehr verkürzten Internodien und einseitig aufsteigenden einfachen (selten die untersten verzweigt), 6 mm bis 7 cm langen, etwas starren, 4 — 5 kantigen Aesten. Die kleinsten Pflanzen dieser Form, welche v. Hausmann am Schlaitenkiesbache im östlichen Pusterthalc Tirols in einer Höhe von ööOO' an Stellen sammelte, die Anfang August noch mit Schnee bedeckt sind, sind das Equisetum glaciale 695 seiner Sammlung: Pflänzcben mit 4 — 9 cm langem, dünnem, meist nur 5 kantigem Stengel und 0,6 — 2 cm langen, 4 kantigen, einfachen Aesten. — Die Form kommt in unserem Gebiete fast nur im Hochgebirge vor, selten im Flachlaude. — Schweiz- Nach Bernoulli (Gefässkrypt. d. Schw. 67) in den Voralpen und Alpen, doch auch an trockenen sandigen Plätzen der Ebene; nach Milde (Monogr. 222) speciell in den Arvenwäldern beim Sauerbrunnen von St. Moritz im Ober-Engadin bei 550U' und im Visperthal am Wege von Vispach nach Visper-Terbinen bei 3000—4000'. — Tirol: Nach Doli (Fl. v. Baden I. 59) auf den Kalkalpen Vorarlbergs, namentlich bei Schröcken. Im östlichen Pusterthale (S. 694). Nach Hausmann (Fl. v. T. 1026) auf dem Kitten bei Bozen in Menge bei 4500' auf einer Bergwiese östlich von Keniaten; auf dem Oberbozener Torfmoore bei 4()00' ! Nach Milde (Monogr. 222) auch auf dem Schiern. — Kärnthen: Im feuchten Sande auf der Flatnitz (Pachor u. Jabornegg, Fl. v. K. I. 101). — Salzburg: Am Stubnerkogel bei Salzburg (Töpffer, in Deutsche bot. Monatsschr. HI. 39). — Nie der Österreich: Brigittenau bei Wien (Milde, a. a. 0.). — Siebenbürgen: Berg Skereschore (Milde, a. a. 0.); bei Arpas mare, Negoi (Fuss, Fl. Transsilv. 755). — Provinz Brandenburg: Alt-Döbern in der Niederlausitz (Milde, a. a. 0.). e. forma iiemorosa A. Br. in Silliman's Americ. Journ. XLVI. Ö3. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 421; Sporenpfl. 97; Fil. Eiir. 216; Monogr. Equis. 220. — Diival-Jouve, Hist. d. Eqnis. 186. — Klinge, Schachtelhalme 26. — Equisetum nemorosum Bellynck, Elore de Xamur 318. — E. jDratense Roth, Tent. El. Germ. IIL 6. — E. arvense b. brachiatum G. F. W. Meyer, Chloris Hanoverana 666. — Stengel meist 0,60 — 1 m hoch, kräftig, bleichgrün bis (besonders in der unteren Hälfte) fast elfenbeinweiss , mit 12 — 16 schwächeren Riefen, allermeist in der unteren Hälfte oder selbst höher hinauf astlos, seine wagerecht- abstehenden oder etwas bogig überhängenden 4kantigen, einfachen oder (besonders die unteren) mit vereinzelten secundären Aestchen besetzten Aeste 10 — 30 cm lang und häufig mehr oder weniger blaugrün. Schattige und etwas feuchte Wälder, Waldränder und Gebüsche. Zerstreut, doch in den meisten Gebieten beobachtet, hie und da sogar nicht selten. Nach Warnstorf (Verb. d. bot. Vor. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 118) kommt die Form selten auch mit 3kantigen Aesten vor. d. forma l)orealis Milde, Sporenpfl. 98; Fil. Europ. 216; Monogr. Equis. 221. — Klinge, Schachtelhalme 25. — Equisetum boreale Bongard, in Mem. de l'acad. imper. des scienc. de St. Peters- bourg, 4. ser. vol. II. 174. — Stengel meist dünn, bis 70 cm (in der Regel 30—50 cm) hoch, aufrecht oder aufsteigend, gewöhnlich im unteren Theile oder bis zur Mitte astlos, seltener tiefer oder vom Grunde an verzweigt, mit meist aufrecht -abstehenden, 5 bis 10 cm (ausnahmsweise auch bis 25 cm) langen, einfachen, drei- 696 kantigen Aesten mit dreizähnigen Astscheiden, ausnahmsweise vereinzelte unterste Aeste vierkantig. Eine dem Norden eisjenthümliche Form, die nur unter ganz besonderen localen Verbältnissen ausnahmsweise auch im Süden (Heran) auftritt. — Provinz Preussen: Im Kreise Memel zwischen Buddelkebmen und Carlsberg (Schriften d. pbysik.-ökon. Ges. Königsberg 1S85, S. 29), zwischen Janussen und Kl.-Daupern, rechtes Minge-Ufer zwischen Sziluppon und Zenkuhnen und Minge-Ufer zwischen Sudnuintenhans und Gröszuppen (ebenda S. 30); Jagen 34, 40 u. 46 bei Asspurwen (ebenda S. 30). Bei Tilsit! Bei Braunsberg im Stadtwalde am Wege nach dem grossen Torfbruche (a. a. 0. 1876, S. 87). Im Graudenzer Kreise am Waldrande zwischen Helenenhof und Gerlachsdorf (a. a. 0. 1S80, S. 2S). Strand bei Zoppot nächst Danzig! (a. a. 0. 1872, S. 17). — Provinz ßraudenburg: Nach Huth (Fl. V. Frankf. 159) bei Frankfurt a/0. nicht selten, z.B. Kuckei, zwischen Busch- mühle und Steile Wand. — Tirol: In einer kalten Felshöhle am Ufer der Etsch bei Forst nächst Heran (Hilde, Bot. Zeit. 1864, 2. Beilage S. 6). e. forma varia Milde, Sporenptlanzen 98; Fil. Europ. 216; Mouogr. Equis. 221. — Klinge, Schachtelhalme 25. — Stengel auf- recht, bis 50 cm hoch, meist dünn, die einzelnen Internodien (bis- weilen nur der unteren Stengelhälfte) nur in ihrer unteren Hälfte (höher oder tiefer) grün, sonst ziegelroth, auch die Stengelscheiden bisweilen röthlich; Aeste meist kurz, 2 — 6 cm (selten bis 12 cm) lang, aufrecht- abstehend, einfach. Zerstreut, besonders auf festerem Ackerboden. Der Farbenunterschied der Stengelinternodien bleibt an gut und rasch getrockneten Exemi^laren meist deutlich erhalten. Sehr selten sind die ganzen Internodien fleischroth. — Prov. Preussen: Königsberg! (Die mir unter dem obigen Namen vorliegenden getrockneten Exem- plare lassen die Färbung nicht mehr erkennen.) — Bremen: An. einem Graben- rande bei Hastedt imd am Feldwege von dort nach Vahr! — Schlesien: Sand- berg, Carlowitz und Neudorf bei Breslau; Eeichenbach (Fiek, Fl. v. Schi. 542). — Mähren: Nach Oborny (Fl. v. H. 82) nicht selten. — Tirol: Auf Aeckern um Heran (Milde, in Bot. Zeit. 1862, S. 445; 1864, Beilage II. (). Bett der Talfer bei St. Antoni nächst Bozen! — Ungarn: Auf Wiesen bei Kornia im Banat; Aecker bei Hidegkat, Kis-Terenue, Ipoly-Litko, Ketegyhära (Comitat Bekes); auf Wiesen bei Cserkutalj und an der Dobroda bei Ipoly-Litke (Borbäs, in Verhandl. <1. zool.-bot. Ges. Wien XXY. 794). 2. Formen des fruchtbaren Sprosses. a. forma irrig-iia Milde, in Botan. Zeit. 1851, S. 847; Denk- schrift d. schles. Geselisch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 186; Nova Acta XXVI. 2, pag. 421, tab. 33, fig. 33; Sporenpfl. 98; Fil. Europ. 216; Monogr. Equis. 223. Klinge, Schachtelhalme 28. — Forma inter- media Milde, in Bot. Zeit. 1851, S. 847; Denkschrift d. schles. Ges. 1853, S. 186; Nova Acta XXVI. 2, pag. 442, tab. 32, fig. 28 et tab. 33, 697 fig. 34. — Equisetum arvense b. frondescens Doli, Fl. d. Grossherz. Baden I. 58. — Fruchtbarer Spross 12 — 26 cm hoch, seltener höher, aufrecht oder am Grunde schwach aufsteigend, bräunlich oder blass- grün oder im unteren Theile kräftiger grün, seine Internodien ge- wöhnlich 10— 12 riefig, in den Rillen mit unregelmässigen Linien von Spaltöffnungen, seine Scheiden denen des normalen Frucht- sprosses gleichgestaltet und mit schmutzigbraunen (selten grünlichen) Zähnen, doch im unteren verwachsenen Theile blass bis kräftig grün ; Aeste bald nur an den untersten 2 — 7 Knoten, bald nur an den mitt- leren Knoten entwickelt und der obere resp. auch der untere Stengel- theil astlos, vereinzelt oder in unregelmässigen bis regelmässigen "Wirtein, meist nur bis 6 cm lang, einfach oder mit secundären Aestchen unregelmässig besetzt, 4 — 6 kantig, kräftig grün, überhaupt denjenigen der sterilen Sprosse gleich, meist steril, bisweilen aber auch Aehrchen tragend, die dann gewöhnlich proliferiren; Sporangien- ähre mit dem letzten Internodium allermeist (bisweilen auch noch das zweit- oder drittnächste Internodium) verwelkt überhängend, selten aufrecht bleibend (S. 699), sonst normal. Diese Form entstellt aus dem normalen Frucbtsprosse dadurch, dass der obere Theil, vielfach nur das oberste ährentragende Internodium desselben nach Ausstreuung der Sporen verwelkt, während der lebend bleibende Theil Chlorophyll. Spaltöffnungen, Stengelriefen und Aeste ausbildet. Dass. wie schon Milde erwähnt, günstige Ernährungsverhältnisse die Umbildung bewirken, indem „der untere Theil des Schaftes in Folge eines feuchten Untergrundes zu erneuter Thätigkeit angeregt wird", findet Bestätigung durch das Vorkommen der Form auf überschwemmt gewesenen Plätzen, ferner durch die von Goebel im Anschlüsse an seine bereits auf S. G34 citirten Untersuchungen über die Fruchtsprosse von Equisetum silvaticum und E. pratense angestellten Experimente mit den normalen Fruchtsprossen des E. arvense: ,.Fertile Sprosse mit vollständig entwickelten Sporangienähren von ver- schiedenen Standorten wurden theils abgeschnitten, theils mit einem Theile des Ehizomes versehen, theils mit dem basalen Ende in Erde gepflanzt und mit einer Glasglocke überdeckt, theils mit demselben Ende ganz in Wasser gesteckt, theils ganz im Wasser schwimmen gelassen. Die letzteren gaben die besten Eesultate. Eine Anzahl verfaulte natürlich . die anderen aber entwickelten Seitensprosse aus den untersten (bis 6) Internodien, und diese Seitensprosse waren von Anfang an grün. Ich rechne dabei die untersten gestauchten Internodien des Fruchtsprosses nicht mit, an dem tiefsten derselben findet man auch bei dem normalen Fruclit- spross nicht selten Seitensprosse. Nicht zwischen allen Scheidenblättern eines Wirteis entwickelten sich Sprossanlagen , dies trifft aber auch z. B. für die vege- tativen Sprosse von E. limosum, wenn sie sich verzweigen, zu. *) Der oberste Theil der fertilen Sprosse dagegen starb regelmässig ab. Er ist offenbar, wenn ich mich so ausdrücken darf, durch die Sporangienbildung am meisten erschöpft. Es spricht *) Vgl. diese Art, sowie das auf S. 62i) über die Verzweigung Gesagte. 698 sich (lies auch darin aus, dass an den normal zu Grunde gehenden fertilen Sprossen das Abwelken von oben herab erfolgte; auch bei Equis. silvaticum geht übrigens das oberste (unter dem Annulus befindliche) Internodium dann zu Grunde, wenn unter dem Annulus sich keine Aeste entwickeln.*) Auch bei Equis. palustre finde ich die Aeste an den der Sporangienähre nächsten Knoten häufig der Zahl nacli reducirt oder ganz verkümmert, also eine, wenngleich nicht constante Andeutung des oben erwähnten Verhältnisses. Ausserdem trat auch Ergrünen der so be- handelten Sprosse ein. Es war dasselbe in einzelnen Fällen ein sehr intensives und erstreckte sich bis zur Endodermis des Gefässbündelkörpers. Zuerst fand das Ergrünen statt am Grunde der Blattscheiden. Auch wo es am Stamme ein wenig scliarfcs war, Hessen sich im Gewebe desselben doch deutlich die Chlorophyllkörper nachweisen, sowohl in der Epidermis als in den tieferen Lagen. Dass die Chloro- plasten bedeutend kleiner sind, als die in den gewöhnlichen vegetativen Sprossen, erklärt sich leicht daraus, dass sie durch Ergrünen der kleinen Leuko- und Cbromo- plasteu, die in den Zellen vorhanden sind, entstehen.**) Spaltöffnungen bildeten sich nicht, abgesehen von einigen Fällen, die deshalb zweifelhaft sind, weil auch am normal zu Grunde gehenden Fruchtsprosse gelegenthch Spaltöffnungen sich finden.***) Aus diesen Thatsachen geht hervor: Der Fruchtspross ist ein \\m- gewandelter vegetativer Spross, in dessen Geweben, trotzdem sie dem Lichte aus- gesetzt sind, normal keine Chlorophyllbildung eintritt, und abgesehen von den angeführten anatomischen Veränderungen auch die Astbildung unterbleibt. Es kann aber eine vegetative Entwickelung, wie sie bei Equisetum pratense und sil- vaticum normal eintritt, auch künstlich bei E. arvense hervorgerufen werden. Dass sie in der Natur nicht eintritt, beruht auf inneren Ursachen und, wie ich glaube, namentlich auf einer Correlation der Sprosse. Nahe dem Fruchtspross findet sich an den Khizoraen von Equisetum arvense ein kräftiger, frühe sich schon ent- wickelnder vegetativer Trieb. Es scheint mir, als ob in den Fällen, wo derselbe nicht entfernt wurde, die vegetative Entwickelung des Fruchtsprosses nicht oder unvollkommen eingetreten wäre. Indess sind meine Erfahrungen hierüber zu wenig zahlreich, um ausschlaggebend zu sein." So Aveit Goebel (Berichte d. deutsch, bot. Gesellsch. IV. 186 u. folg.). Dass kräftige Ernährung des Fruchtsprosses, namentlich reichliche Zufuhr von Wasser, welche das sonst eintretende Vertrocknen verhindert, die Umwandlung der Fruchtsprosso in vegetative veranlasst, ist demnach wohl klar und wird von Goebel noch besonders betont. Dass das Auftreten eines kräftigen vegetativen Seitensprosses des Ehizoines in unmittelbarer Nähe (meist dicht unterhalb) des fertilen Sprosses der in Eede stehenden Umgestaltung insofern wenig günstig ist, als der vegetative Spross zu seiner Ausbildung eines bedeutenden Quantums von Nährstoffen bedarf, hegt auf der Hand. Li der That sind bei schwacher Astbildung des fertilen Sprosses die unter letzterem stehenden sterilen Haupttriebe des Ehizomes *) Vgl. S. 653. **) Das Vorhandensein der Chromoplasten im Fruchtsprosse von Equisetum arvense wurde von Schimper (Untersuch, üb. d. Chlorophyllkörper; Jahrbücher f. wissensch. Bot. XVL 109) nachgewiesen. In den von Goebel oben geschilderten umgewandelten Fruchtsprossen waren in den bereits ergrünten Chromoplasten die rothen Farbstoffkörnchen theilweisc noch bemerkbar. ***) Vgl. S. 02(3, Note 2. 699 allermeist kräftig entwickelt, bei reicher Astentvvickelung des fertilen Triebes dagegen umgekehrt gewöhnlich auffallend schwächer als sonst, oder wohl gar nur kümmerlich ausgebildet, offenbar weil ihnen in letzterem Falle ein grosser Thcil von Nährstoffen durch die sich umwandelnden Fruchtsprosse entzogen wurde. Ecichc Ernährung überhaupt vorausgesetzt, können aber beiderlei Sprosse, um- gestalteter fruchtbarer und normal unfruchtbarer Spross, letzterer bald aufrecht, bald der forma decumbens angehörend, sich gleich kräftig weiter entwickeln. Auf die bald schwächere, bald kräftigere Ernährung des sich zur Umwandlung an- schickenden fertilen Sprosses ist es auch zurückzuführen, dass an ihm ein Mal nur vereinzelte und oft dazu seiir schwache Aeste, ein ander Mal volle oder fast volle Wirtel, letztere bald nur an einem oder wenigen, bald an vielen Knoten zur Ausbildung gelangen u. s. w. und damit die' Tracht der umgewandelten Frucht- sprosse eine sehr verschiedenartige wird. Auch der verschiedene Grad der Er- grünung dürfte wenigstens zum Theil auf Ernährungsverhältnisse zurückzuführen sein. Grenzen lassen sich zwischen den verschiedenen Formen nicht ziehen. Es wurde daher auch die forma intermedia Milde (a. a. 0. — vgl. S. G9G), welche ihr Autor später wohl selbst aufgegeben hat (sie wird in den Sporenpfl., Eil. Europ. und Monogr. Equis. nicht mehr erwähnt) hier mit der forma irrigua vereinigt. Bei ihr sollte der Schaft sich nach Ausstreuung der Sporen weiss färben, vom Grunde bis zur Spitze lichtgrüne Streifen erhalten, Aeste nur an den mittleren Knoten entwickeln , sein oberer Theil aufrecht bleiben , dazu der sterile Trieb gelblich oder weiss gefärbt sein. — Endlich ist zu erwähnen, dass zwischen der forma irrigua und forma campestris Uebergänge insofern existiren, als die Ast- bildung am Fruchtsprosse bisweilen schon beginnt, wenn die Sporangienähre noch geschlossen ist, resp. noch ganz in den oberen Scheiden eingehüllt steckt. Vgl. auch Milde, Monogr. Equis. 225. Die an geeigneten Localitäten oft nicht allzuseltene Form ist bekannt aus Provinz Preussen: Bei Lyck ein Exemplar auf den Lyckflusswiesen an der Südbahn (Sanio, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 61). — Provinz Brandenburg: In der Gentz'schen Baumschule bei Neuruppin ! (Warnstorf, ebenda XXIII. HS.) ■ — Schlesien: Um Breslau an im Frühjahre überschwemmt gewesenen Orten, meist in der Nähe der Oder, verbreitet! (Nach Fiek, Fl. v. Schi. 542 hier bei Auras, Sandberg, Masselwitz, Kosel, Pöpelwitz, Carlowitz, am Lehmdamm, bei Scheitnig, beim zoologischen Garten, bei Grüneiche, Kottwitz imd Tschirne beobachtet); Seitenberg bei Landeck. — Mähren: Nach Oborny (Fl. v. M. 81) nicht häufig bei Schwarzkirchen nächst Brunn und um Waltersdorf. — Hessen: Nach Dosch u. Scriba (Fl. d. Grossherz. H. G) sehr selten an der Ziegelhütte bei Karls- hof. — Baden: Von Doli (Fl. v. B. I. 58) nur einmal in einem nassen Frühjahre am Geisenrain zwischen Carlsruhe und Durlach gefunden. — Tirol: An einem Bache in Passeyr bei Meran sparsam (Milde, in Bot. Zeit. 1864, 2. Beilage, S. 6). 1). forma riparia Milde, Sporeiiptl. 99; Eil. Eur. 217; Monogr. E(|nis. 223, tab. 1, %. 9 a, 9 b, 10. — Klinge, Schacbtelhalme 29. — Equisetum riparium E. Fries, jSTovitiae florae suecicae, mantissa III. 167, et Summa vegetab. Scand. pag. 59, 251. — Fruchtbarer Spross 4,7 — 7,6 cm hoch, 4 — 5 kantig, rothbraun, am Grunde zuletzt schmutzig -grün, ohne Spaltöffnungen oder solche in 2 von je 700 ■I Linien gebildeten Keilien, seine Scheiden 4— özälinig, die 2—3 untersten mit je 2-4 drei- oder vierkantigen, kurzen, einfachen Aesten mit an der Spitze schwarzen Scheidenzähnen; erstes Ast- internodium kürzer als die zugehörige Stengelscheide. Aehre kurz- stumpfspitzig, das sie tragende Internodium aufrecht bleibend (nicht welk herabhängend). Unfruchtbarer Stengel liegend, bis 10 cm lang, sehr dünn, 4-5kantig, mit zu 1 — 4 stehenden, dünnen, dreikan- tigen Aesten. Diese vielleicht als eine zwergio^e nordische resp. Hochgebirgsform der vorigen zu betrachtende Form wurde von »Lindgreen iu Schweden am Wencrn-See bei Lidköping, in der Schweiz bei Nufenen im Eheinwald (Graubünden) bei 5000' von Heer gefunden. Ich habe sie nie gesehen, kann daher auch nicht entscheiden, ob der Stengel ohne Centralhöhle ist, wie Milde in den „Sporenpflanzen" S. 99 augicbt. in den übrigen Werken aber nicht erwähnt. e. forma campestris Milde, in Botan. Zeit. 1851, S. 848; Sporenpfl. 99; Fil. Eur. 217; Monogr. Equis. 225. Duval-Jouve, Hist. d. Equis. 186. Klinge, Schachtelhalme 30. — Equisetum cam- pestre C. F. Schultz, Prodromus Florae Stargardiensis, suppl. I. 59. — Equisetum arvense var. serotinum G. F. W. Meyer, Chloris Hanover. ()66. Milde, in Denkschrift d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 186; Nova Acta XXYI. 2, pag. 422. — Der fruchtbare Stengel dem unfruchtbaren gleich, grün, ki\äftig, aufsteigend oder aufrecht, 8— 65 cm hoch, 7 — 12 riefig, selten ganz astlos, meist mehr oder weniger reich bis quirlig verzweigt; Aeste 8 — 27 cm lang, 4— 6 kantig, einfach oder mit secundären Aestchen, nicht selten kleine (oft durchwachsene) Aehrchen tragend. Aehre des Haupt- sprosses auf dem letzten Internodium steif aufrecht, so gross oder häufig kleiner als diejenige des normal fruchtbaren Sprosses. Nach Milde (a. a. 0.) entsteht diese Form entweder wie die forma irrigua, indem sie zuerst als fleisclirother Fruchtspross erscheint, der aber bei noch ge- sclilossener Sporangienähre von unten auf sich grün färbt und Aeste entwickelt, — oder aber, indem der Stengel gleich dem normal sterilen schon grün und beästet aus dem Boden hervortritt und sich von ihm nur durch die Aehre unterscheidet. Bisweilen trägt dasselbe Rhizom gleichzeitig einen normalen Fruchtspross (Milde, Nova Acta XXVI. 2, tab. iJ2, flg. 26). Erstere Formen sind z. Th. Uebergangs- formen zur forma irrigua (S. G99), was sich auch aus der Grösse der Sporangien- ähre und der Gestalt wenigstens der obersten Stengelscheiden ergiebt, die oft von denen der normal sterilen Stengel abweichen und sich denjenigen der normal fertilen Sprosse nähern. Die zweite typische Form ist jedoch schon der Anlage nach ein wirklich steriler, aber ausnahmsweise eine Aehre tragender Spross, der auch in der Gestalt etc. der Stengelscheiden keinerlei Abweichung zeigt. Scharfe Grenzen scheinen zwischen diesen beiden Formen wie auch zwischen ersterer und 701 der forma irrigua überhaupt nicht zu existiren, sondern durch die bahl sehr früh (schon im Boden), bahl allniähhch später, bald erst nach Ausstreuung der Sporen stattfindende Astentwickehmg und die zu derselben in Beziehung stehende Aus- bildung der übrigen Organe des Sprosses verwischt zu werden. Gewisse Exemplare meiner Sammlung berechtigen Avenigstens zu solchem Schlüsse. In diesem Sinne lassen sich vielleicht auch die verschiedenen Angaben deuten, die Huth über eine von ihm unterschiedene „var. rivulare" macht. In seiner Flora v. Frankfurt a/0. (18S2) S. 1Ö9 heisst es von derselben: „Aehre im Sommer auf einem dem Laub- stengel gleichgestalteten, ästigen Stengel erscheinend, Aeste 4 kantig, Scheiden 4 zähnig. Das sonst ähnliche E. campestre C. F. Schultz gehört zu der Abart mit Skantigen Aesten." Und in den Monatlichen Mittheil. d. naturw. Ver. d. Eegie- rungsbezirkes Frankfurt III. 109 wird unter gleichem Namen von Fruchtsprossen gesprochen, die Ende August 1S83 nach andauerndem Hochwasser gefunden worden waren und „welche den normalen im Frühjahre erscheinenden besonders in der Form der Scheiden glichen, aber grüner und nach unten verästelt waren." Milde unterscheidet in seinen ersten Arbeiten die folgenden charakteristischen ünterformcn : a. forma geuuina Mlde, in Butan. Zeit. 1851, S. S48; Denkschrift d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S, 186; Nova Acta XXVI. 2, pag. 422, tab. 32, fig. 26, 27; tab. 33, fig. 31, 32 et tab. 34, fig. 35; Monogr. Equis. tab. 1, fig. 8. — Stengel gleichmässig grün, aufsteigend bis aufrecht, mit wenig convexen Eiefen, meist reich (oft secundär) verzweigt. Häufigste Form. ß. forma mida Milde, Denkschrift a. a, 0.; Nova Acta XXVI. 2, pag. 423, tab. 33, fig. 32. — Stengel gleichmässig grün, überall gleich stark, auch nach vollständiger Entwickelung astlos. Sehr selten ; in Schlesien bei Kosel nächst Breslau. ;'. forma varia Milde, Bot. Zeit, und Denkschrift a. a. 0. ; Nova Acta 1. c. 423. — Stengel sehr dünn und lang, steif aufrecht, kurzästig oder astlos, mit sehr convexen Eiefen, seine Internodien wie bei der gleichnamigen sterilen Form (S. 696) zur Hälfte grün und ziegelroth. Die Aehre ist meist mit „einem Schöpfe steriler Scheidenblättchen besetzt" und dasselbe Ehizom trägt zuweilen auch den normalen Fruchtspross. Selten ; in Schlesien bei Sandberg nächst Breslau. ö. forma spliacelata Milde, Bot. Zeit, und Denkschrift a. a. 0.; Nova Acta 1. c. 423. — „Stengel aufrecht, reich beästet, alle Theile tief dunkelgrün, Eiefen sehr convex. Die Spitzen der Zähne aller Scheiden ganz weiss, wie verbrannt, leicht abfäüig." Selten. In Schlesien bei Breslau (Sandberg), in der Provinz Brandenburg bei Driesen. Ausserdem ist die forma campestris zur Bildung von Monstrositäten sehr geneigt. Bei der Monstr. prolifera ist die Aehre durchwachsen und der durch- gewachsene Theil ist dann entweder eine vollkommen ausgebildete Aehre (Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 424), oder ein kurzer schopfartiger Spross mit sterilen Scheiden (Milde, a. a. 0. 423 — vgl. unter y), oder ein Schopf zum Theil Sporangien tragender Scheiden (Milde, a. a. 0. 423), oder ein ca. 7-2 — 1*J cm langer astloser oder reich verzweigter steriler Stengel und in diesem Falle ist die durchwachsene Aehre (wie in ähnlichen Fällen bei anderen Arten, S. 668) oft auf wenige Sporangien- wirtel reducirt (Milde, a. a. 0. 423, Taf. 34, Fig. 35). Oder „der Stengel trägt an der Spitze eine Aehre, unter welcher in einer Entfernung von 8 — 11 cm ein 702 braunrother , gekerbter Eiug sitzt, der einen Wirtel von langen, ganz schmalen, linealischen, braunen, zum Theil Sporangien tragenden Sclieidenblättchen an ihrer Basis umschliesst" (Milde, a. a. 0. 424). In einem anderen von Milde (a. a. 0. 424) beobachteten Falle entsprangen mitten aus einer Aehre zwei kurze Aeste. Bei der Moustr. polystachja Milde (Nova Acta XXVI. 2, pag. 424, tab. 32, fig. 27) tragen auch die Aeste sehr kleine normale oder durchwachsene Aehrehen. In der Eegel sind dann die fruchtbaren Aeste sehr kurz und ihre Aehrehen fast oder völhg sitzend, oder die Aeste sind erst an den unteren Knoten allmählich verlängert; der die Aehrehen durchwachsende Asttheil ist bald kurz* schopfig, bald bis fast 57.3 cm lang. Die fruchtbaren Aeste befinden sich gewöhnlich an der oberen Stengelhälfte und noch von ein paar astlosen Scheiden überragt, so bei dem von Milde a. a. 0. beschriebenen Exemplare mit 3 astlosen Scheiden unter der Endähre, dann einem Knoten mit nur einem fast sitzenden Aehrehen, darunter noch 6 Knoten mit zahlreichen länger gestielten Aehrehen. Ein ähnliches Exemplar meiner Sammlung, von Milde wie das vorige bei Breslau gesammelt, zeigt unter der Endähre 2 astlose, dann abwärts 4 Knoten mit sitzenden oder fast sitzenden und darauf einen untersten Knoten mit theils fast sitzenden, theils bis 4 mm lang gestielten Aehrehen, in der unteren Stengelhälfte normale Astwirtel. Urban be- richtet (in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIX. 137) über Exemplare der forma campestris aus dem Garten des Pädagogiums zu Lichterfelde bei Berlin, von denen die auf besonnten Easenplätzen gewachsenen 15 — 20 cm hoch waren, kürzere aufrechtere Aeste und nur eine Endähre besassen. Andere auf imigeaekertem Boden unter Buschwerk gesammelte Pflanzen zeigten eine Höhe von 30 — 40 cm und verlängerte abstehende Zweige, welche meistens an der Spitze fructificirten (forma polystachya). Als Uebergangsformen traten solche auf, welche nur dicht über dem Erdboden zahlreiche verlängerte fructificirende Zweige getrieben hatten und deren Hauptaxe dann entweder gestaucht war oder oberwärts nur einfache, kurze, unfruchtbare Aeste trug. Angaben über das Vorkommen der forma campestris sind mit Vorsicht aufzunehmen, da, wie die Sammlungen beweisen, Verwechselungen mit Equisetum palustre nicht selten sind. Beobachtet z. B. in Pommern: auf dem Dars bei Prerow' (Milde, Monogr. 225). — Mecklenburg. — Hannover. — Bremen: Chaussee vor Borgfeld! — Prov. Brandenburg: Driesen (Milde, a. a. 0.); Witz- leben bei Berlin alljährhch seit 1852 auf Sandhügeln am Sumpfrande beobachtet (Ascherson, El. d. Prov. Br. 897); Aveisse Berge bei Sonmierfeld (Ascherson, a. a. 0.); Anlagen vor dem Rheinsberger Thore zu Neuruppin (Warnstorf, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 118); Garten des Pädagogiums zu Gr.-Lichter- felde bei Berlin (mit monstr. polystachj-a — Urban, ebenda XXII. 57; — vgl. oben); Kartoffelfeld bei der Schönwerder'schen Ziegelei zu Arnswalde (Warnsdorf, ebenda XIV. 78); Simon's und Buschmühle bei Frankfurt a/0. (Huth — vgl. S. 701). — Schlesien: Um Breslau! (nach Fiek, Jl. v. Schi. 543 hier bei Auras, Sand- berg, Lissa, Masselwitz, Kosel, Pöpelwitz, bei der Gröschelbrücke, bei Carlowitz, Neudorf, Seheitnig, Grüneiche und Mirkau beobachtet) und bei Scheidehvitz nächst Brieg; auf einer Brache südösthch von Weissenrode nacht Liegnitz (Uechtritz, im Jahresber. d. schles. Ges. 1883, S. 299). — Sachsen: Dresden (Milde, a. a. 0.). — Baiern: Herrenhütte bei Nürnberg! (Milde, a. a. 0.). — Württemberg: Bei Waidenbuch, Donauufer in der Friedrichsau bei Ulm (Martens u. Kemmlcr, Fl. v. W. 746). — Eheinprovinz: Bonn (Milde, a. a. 0.); auf dem Dattenberg bei Linz 703 (Becker, in Verh. d. naturh. Vor. d. preuss. Eheini. XXXIV. 102). — Schweiz: Basel (Milde, a. a. 0.; Bernoulli, Gefässkrypt. d. Schw. 60). — Siebenbürgen: Bei Hanebach und Eesinar (Fuss, Fl. Transsilv. 75.5). — Croatien: „provenit intor segetes ad Crisium et Zagrabiam et alibi", Schlosser et Farkas-Vukotinovic, Fl. croatica 1324. li. Monstrositäten. Ausser den schon auf S. 701 erwähnten Monstrositäten der forma campestris sind aus unserem Florengebiete bekannt : Monstrositäten des fruchtbaren Sprosses. a. Internodien ganz unentwickelt, die Scheiden dicht über einander sitzend, im tiefen Sande steckend, die Aehre auf ca. s cm langem Internodiura aus dem Boden vortretend. Kosel bei Breslau (Milde, Xova Acta XXVI. 2, pag. 419: Monogr. 22S). b. Aehre kegelförmig, flaschenförmig, oder in der Mitte eingeschnürt. Kosel bei Breslau (Milde, Nova Acta 1. c. 420, tab. .'31 , fig. 10—13; Monogr. 1. c). c. Unter der Aehre 2 Einge, von denen der untere oft vergrössert und mehr oder weniger scheidenartig und gekerbt ist. Breslau (Milde, Nova Acta 1. c. tab. 31, fig. 16— IS). d. Der Eing unter der Aehre geht unter Yergrösserung allmählich in eine die Aehre bis zur Hälfte einschliessende Scheide über. Kosel bei Breslau (Milde, Nova Acta 1. c. 420). e. Die Aehre ist durchwachsen und es stehen entweder 2 Aehren nur durch einen Eing getrennt dicht über einander (Milde, Nova Acta 1. c. tab. 31, fig. 14, 15); — oder die Aehren sind durch ein längeres Internodium mit 2 — 3 zum Theil scheidenartig vergrösserten Eingen getrennt (a. a. 0. Taf. 32, Fig. 22, 23); — oder zwischen den beiden Aehren befindet sich ein bis 3V-2 cm langes Stengelstück mit 2 — 3 normalen Scheiden ausser einem Einge (a. a. 0. Taf. 32, Fig. 19 — 21); — oder der die normale Aehre durchwachsende, ca. IV-^ cm lange Spross trägt ausser der zweiten kleinen Aehre 4 grüne Scheiden, während der ganze übrige Fruchtspross normal bräunlich gefärbt ist (a. a. 0. Taf. 32, Fig. 25). In den angeführten Fällen ist die durchwachsene Aehre meist mehr oder weniger verkürzt bis auf nur einen Wirtel reducirt und sie trägt auch nicht selten Mittelbildungen zwischen Frucht- und Scheidenblättern. Alle Formen wurden in Schlesien (Kosel nächst Breslau) beobachtet. f. Fruchtspross gegabelt: aus gemeinschaftlicher oberster Scheide entspringen 2 normale Aehren auf ca. 57-2 cm langen Stielen. Kosel bei Breslau; Driesen in der Provinz Brandenburg (Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 420). Monstrositäten des sterilen Stengels. g. Stengelspitze in verschiedener Länge (bis 10 cm) gegabelt, die beiden meist fast gleichlangen Gabeläste am Grunde mit gemeinsamer Scheide. Breslau ! (Milde, Monogr. 229). h. Scheiden in ein Spiralband aufgelöst (Milde, a. a. 0.). i. Scheiden in einzelne Blättchen aufgelöst (Milde, a. a. 0.). Standort und geographische Verbreitung: Equisetuni arvense kommt meist gesellig, oft in grossen Mengen und dann als Unkraut äusserst lästig, auf allen 704: Bodenarten vor, gedeiht aber am besten auf lehmigem Sandboden mit feuchtem Untergrunde, steigt in den bairischen Alpen bis 42Ü0', in den Tiroler Alpen bis 5500', und verbreitet sich durch ganz Europa (vorzüglich in Nord- und Mitteleuropa), durch Nordasien vom Ural und Kaukasus bis Japan und Nord-China und südwärts bis in den Himalaja, durch das gesammte nördliche Nordamerika (und Grönland) bis südwärts zum 36". Aus Afrika ist es nur aus Algerien, von den canarischen Inseln, Teneriffa luid vom Cap bekannt. 69b. E. arveuse x pratense Sanio, in Verhandl. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. (1883) 62: ,,Internodieu röthhch- weiss, mit schwachen Furclien, die allmählich in die schwachen Leisten ohne Kanten übergehen; die unteren Scheiden braun, die oberen grün, Zähne am Eande häutig, mit breitem, dunkelbraunem, schwach gefurchtem Mittelstreif; Furchen der Scheiden enge, die dazwischen gelegenen Leisten eben oder schwach gewölbt. Andeutungen der Aeste entweder vorhanden oder ganz fehlend. Sterile Stengel noch nicht gefunden. Die Gründe, die mich veranlassen, diese Form für einen Bastard zu betrachten, liegen in der geringen Furchung der luternodien, die bei pratense bei den trockenen Exemplaren namentlich an den unteren Liternodien sehr tief ist, in dem schmäler häutigen Eande der Zähne und in dem ungleich breiteren braunen Mittelstreifen derselben, in Folge dessen die. Zähne schwärzlich erscheinen. Der braune Mittelstreifen setzt sich zuweilen auch auf den Scheidentheil fort. Zwischen Exemplare der schmächtigeren Waldform von E. arvense und von pratense gelegt, halten die vorliegenden habituell durchaus die Mitte. Bisher: altes Lyckflussufer bei Kothhof (Provinz Preussen) auf Sand- boden zwischen den Eltern. 20. Mai J871. Von mir damals sogleich als Bastard aufgenommen." Ob die Form, über deren Sporenbeschaffenheit, etwaiges constantes Auftreten in den folgenden Jahren etc. keinerlei Andeutungen gemacht werden, wirklich ein Bastard ist, bedarf weiterer Untersuchung. b. Equiseta homophyadica s. aestivalia A. Br. (z. Th.) in „Flora" 18.S9, S. 305. Milde, Sporenpfl. 95, 108; Fil. Europ. 224; Monogr. Equis. ] 71, 301. — Homocauha Neilreich (z. Th.), Fl. v. Nieder- österreich 4. — Oberirdische fruchtbare und unfruchtbare Sprosse gleichgestaltet, ihre Spaltöffnungen in den Eillen ein einziges aus zahlreichen Linien bestehendes Band bildend, ihre Gefässbündel mit einfacher (äusserer) Gesammtschutzscheide. (Vgl. die folgende Ab- theilung der Equiseta phaneropora singulivaginata.) 70. E. paliistre L. Flora lapponica 310; Species plantarum 1061 et editio IL 1516. Fruchtbare und unfruchtbare Sprosse gieichgestaltet, wenig rauh, tief gefurcht, mit 4 bis meist 8—12 stark convexen, in die etwas breiteren und ein einziges breites Spaltöffnungsband führen- den Killen allmählich übergehenden, unter der Lupe querrunzeligen resp. fein höckerigen Kiefen und sehr enger- Centralhöhle , ihre 705 Scheiden allmählich erweitert, mit schwach convexen, eine leichte Carinalfurche besitzenden Eiefen, deutlichen Commissuralfurchen und breit-lanzettlichen zugespitzten, wenigstens im oberen Theile schwarz- braunen oder schwarzen, breit weisshcäutig gerandeten Zähnen ; Aeste fehlend oder vereinzelt oder in unregelmässigen bis regelmässigen Quirlen, selten mit secundären Aestchen, nicht selten mit Aehrchen, 4- bis meist 5- oder seltener 6— Tkantig fast glatt, mit unter der Lupe querrunzeligen resp. fein höckerigen convexen Riefen, mit enger Centralhöhle, ihr erstes Internodium viel kürzer als die zu- gehörige Stengelscheide, ihre den Stengelscheiden ähnlichen Scheiden mit breit -eilanzettlichen, mit Carinalfurche versehenen Zähnen; Asthülle glänzend braunschwarz bis schwarz. Aehrenspindel hohl. Rhizom ohne Centralhöhle, knollentragend. — Fig. 209 — 211. Synonyme: Equisetum palustre L. 1. c. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 174. — Wilkl. Spec. plantar. V. 5. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. IL 965. — ■ Vaucber, Monogr. tl. Freies 1. c. 367. — Milde, in Denkschrift d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1853, S. 191; Nova Acta XXVI. 2, pag. 459; Sporenpfl. lOS; Fil. Europ. 224; Monogr. Equis. 323. — Duval-Jouve, Hist. d. Equis. de France 200, 240, 256. — Klinge, Schachtelhalme 49. — Baker, Handbook of the Fern-Allies, p. 3. Equisetum nodosum Hoppe, Botanisches Taschenbuch 1794, S. 65. Equisetum tuberosum Hectot, in DC. Flore fran(;aise VI. 245. E(|uisetum veronense Pollini, Horti et provinciae veronensis plantae novae, p. 27. Equisetum arenarium Opiz, Kratos IV. (1819) 9. Equisetum pratense Schlechtend. , Flora berolinensis 1823, seo. Milde. — Lorinser, Conspectus Stachyopteridum p. 43. — • Eeichenbach, Fl. germ. excurs. I. 155. Equisetum tenellum E. Fries, Summa veget. 149. Equisetum ramosum Payot;, Catalogue des Fougeres, pag. 52; sec. Milde 1. c. E(|uisetam umbrosum Payot, 1. c. 50, sec. Milde 1. c. Ei|uisetum Telmateja >-, palustre Zabel, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg XIII. 268. Equisetum corymbosura Bory, herb., sec. Milde 1. c. Equisetum Janschii Sykora, in herb. Opiz, sec. Milde 1. c. Equisetum prostratum Hoppe, herb. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 169, 170. — Bischoff, Krypt. Gew. Deutschi, I. Taf. 3, Fig. ]. — Flora danica tab. 1183. — Engl. Bot. tab. 2021. — Svensk Bot. tab. 402. — Vaucber, Monogr. 1. c. tab. 5, fig. 1—6. — Hooker, British Ferns tab. 63. — Duval-Jouve, Histoire d. Equis. tab. 1, fig. 5; tab. 2, fig. 10—12; tab. 3, fig. 10; tab. 4, fig. 16—19; tab. 5, fig. 15; tab. 6, fig. 15, 16, etc. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, tab. 37, fig. 61; Monogr. Equis. tab. 13, 14. Sammlungen: Rabeiih. Crypt. vascul. Europ. no. 69 — 72. — Billot, Fl. gall. et germ. exsicc. no. 493. — Erbario crittog. Ital. no. 101. Primäres Rhizom in grosser Tiefe (bis 1,5 m nach Duval-Jouve, a. a. 0.) im Boden kriechend, seine Internodien bis über 15 cm Luerssoii. Fanuiflanzen. 4-) 706 lang- und ca. 1 cm dick, schwach 6 — 7 kantig-, matt schwarz, kahl, mit stark zerstörten Scheidenresten, ohne Centralhöhle aber mit sehr weiten, im Querschnitte verkehrt -eiförmigen Yallecularhöhlen und ziemlich weiten Carinalhöhlen ; secundäre (aufsteig-ende) Rhizoni- äste viel dünner bis sehr dünn bis zuletzt oft kaum P/., mm stark, mit viel kürzeren bis oft kaum 1 cm langen Internodien, rothbrauu bis schwarz , glänzend ; Knollen an den tieferen senkrechten Ehizomästen einzeln oder meist in quirligen kurzen, rosenkranz- artigen Ketten, liinglich oder eiförmig -länglich bis kugelig-, Fig. 20;». .^ bis 10 mm kahl , {¥ig.' 209). - unfruchtbare dick lang-, glänzend und 18 mm schwarz Fruchtbare und Stengel gleich gestaltet, 6 cm bis 1 m (meist ca. 20 — 50 cm) hoch und bis 3, selten 4 — 5 mm dick, aufrecht, selten liegend oder aufsteigend, einzeln oder gebüschelt, astlos oder spärlich bis regelmässig quirlig verzweigt, grasgrün bis dunkelgrün, seltener gelblich- grün, sehr selten ockergelb oder bleich citronengelb (forma pallida Bolle); ihre Internodien bis 6 cm lang, fast glatt, tief ge- furcht, mit 4 bis meist 8—12 stark convexen, von einem ziem- lich kräftigen Sclerenchymbündel unterlagerten, unter der Lupe fein höckerigen bis querrunze- ligen Riefen*), welche in die etwas breiteren convexen, fein quer- runzeligen Rillen allmählich übergehen (Fig. 210 A); Spaltöffnungen in letzteren ein einziges breites, aus zahlreichen Linien bestehendes Längsband bildend, wie die Oberhautzellen mit zahlreichen Kiesel- Equisetuni palustre L. Stück des kriechenden primären Khizomes mit einem aufwärts wachsenden knollentragenden Aste; natürl. Grösse. Nach Duval-Jouve, 1. c. tab. 1, flg. 5. *) Die Höcker sind schwach buckelige Ausstülpungen der Epidermiszellen gleich denen der Aeste (S. 708). 707 köniclien besetzt; Centralböhle eng- und nur ^'5— \ö des Stengel- durchmessers einnehmend, Vallecularhöhlen so weit oder weiter als die Centralhöhle, Carinalhöhlen verhältnissmässig weit, Gefässbündel von einfacher Gesammtschutzscheide umgeben (Fig. 210A; desgl. Fig. 195 A u. B auf S. 636). Stengelscheiden^Fig. 211) ein- schliesslich der Zähne bis 18 mm, meist ca. 6—12 mm lang, cylin- drisch und in ihrem oberen Theile allmählich mehr oder weniger Fiff. 210. Fio-. 211. Fig. 210. Equisetum palustre L. A Querschnitt eines Stengelintcrnodiums (Vergr. 2_6). — ß Querschnitt des zweiten Internodiums eines Astes (Yergr. IP). Beide Figuren bezüglich der Zellengruppen etwas schematisirt. — e Epidermis, sc Sclerenchymbündel der Riefen, s Schutzscheide, g Gefässbündel, v Vallecular- höhlen, c Carinalhöhlen. — Fig. 211. Equisetum palustre L. Stück des Stengels mit Scheide und erstem Astinternodium, Vergr. 4'/2fach. erweitert, an kräftigeren fruchtbaren Stengeln gegen die Spitze der letzteren nicht oder nur wenig an Grösse abnehmend und die oberste Scheide hier oft fast trichterförmig, alle mit schwach convexen Riefen mit leichter, meist erst in der Mitte beginnender und bis auf die Mitte der Zähne hinaufreichender und daselbst verflachter Carinalfarche, sowie mit eng spaltenförmigen, bis über die Scheiden- mitte abwärts verlaufenden Commissuralfurchen ; Zähne von etwa V3 Scheidenlänge, breit -lanzettlich, zugespitzt, mit breitem weissem 45* 708 Haiitrande, ihr krautiger Theil völlig oder nur gegen die Spitze schwarzbraun bis schwarz und im letzteren Falle der grün bleibende Theil gegen den Hautrand meist schmal schwarzbraun bis schwarz gesäumt. Aeste bald fehlend, bald vereinzelt, oder bei der Normal- form in unvollständigen bis dichten Quirlen, 1 — 35 cm lang, aufrecht abstehend, selten bogig abwärts gekrümmt oder schlaff und fast hängend, allermeist einfach, selten mit sehr kurzen und meist unregelmässig gestellten secundären Aestchen, aber häufig mit Aehrchen (forma polystachya) , 4- oder meist 5- oder seltener () — 7 kantig, mit kräftig vortretenden convexen, fein höckerigen bis (juerrunzeligen*), von einem schwachen Sclerenchymbündel unter- lagerten Eiefen, enger Centralhöhle , 2 — 3 mal weiteren Vallecular- höhlen und sehr engen Carinalhöhlen (Fig. 210 B) ; erstes Ast- internodium viel kürzer als die zugehörige Stengelscheide; Asthülle (völlig ausgebildeter Pilanzen) glänzend schwarz, selten (forma fallax Milde) ihre breit -eiförmigen bis dreieckigen, spitzen Zähne braun; Astscheiden den Stengelscheiden ähnlich, ihre aufrechten Zähne mit schwacher Carinalfurche und langer, bald abbrechender Spitze, sonst denjenigen der Stengelscheiden gleich. Sporangien ähre des Stengels bald von der obersten Scheide am Grunde eingeschlossen, bald vorragend bis auf 5 cm langem letztem Internodium gestielt, länglich bis lineal- länglich und bisweilen mit kurzem Spitzchen, bis fast 5 cm (meist IV2— 3 cm) lang und 6 mm dick, meist schwärz- Uch, mit hohler Spindel ; Aehrchen der Aeste der forma polystachya viel kleiner. Die Formen des in unserem ganzen Tlorengebietc meist gemeinen Equisetum palustre gehen wie diejenigen des E. arvense, mit dem es bisweilen gesellig wächst, so allmählich in einander über, dass auch hier scharfe Grenzen nicht zu ziehen sind. Mitunter findet man die extremsten Glieder mit ihren Uebergangsformen auf engem Eaume, ja selbst auf verschiedenen Aesten eines reicher verzweigten Rhizom Stückes bei einander: den einen Spross kräftig entwickelt und reich normal verzweigt, den anderen, in seiner Entwickelung durch die Nachbarn stark be- einträchtigt, weniger kräftig und unregelmässig bis sparsam und kürzer beästet, einen dritten ganz astlos. In anderen Fällen ist an gewissen Localitäten eine Form die herrschende. Die Hauptformen lassen sich in folgender Weise an eiiu^nder reihen. '") Die Höcker sind schwach buckelförmige uuregelmässige, rundliche bis stark in die Länge gezogene Ausstülpungen der Aussenwände der Oberhautzellen, Avelche jedoch nicht wie bei E(iuisetum Telmateja (S. 677) und E. arvense (S. 691) an der Grenze der «iuerscheidewände, sondern in der Mitto zwischen letzteren auftreten. 709 a. forma yerticillata Milde, in Nova Acta XXVI. 2, p. 460 (erweitert). — Klinge, Schachtelhalme 51. — Stengel der ganzen Länge nach oder von ^/^ — 1/3 — i/, seiner Höhe ab oder nur im unteren Theile mit regelmässigen vollzähligen oder selten unvoll- ständigen Wirtein steriler Aeste, bei astlosem oberen Theile dieser besonders bei sterilen Sprossen oft mehr oder weniger schlank ver- längert. Hierher gehören : a. forma bi'eviramosa Klinge, a. a. 0. 51. — Aeste aufrecht- abstehend, einfach, kurz, meist 2 — 5 cm lang, nach oben an Länge allmählich abnehmend und dann der obere Theil des Stengels oft nackt und schlank auslaufend (forma elongata Sanio, in Verli. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. G3), oder bei bis oben beästeten fruchtbaren Sprossen die oberen Wirtel die Aehre doch nicht überragend, der untere Stengeltheil häufig astlos oder die Verzweigung bereits am Grunde beginnend. — Gemeine Form, welche in die beiden folgenden Formen und durch die Form y pauciramosa in die forma simplex allmählich übergeht, im Uebrigen je nach Höhe des meist kräftigen, aufrechten und in der Regel 8- bis 10 riefigen Stengels, der Ausdehnung der Astwirtel und der Länge der Aeste sehr verschiedene Tracht zeigt. ß. forma longiramosa Klinge, Schachtelhalme 52. — Aeste aufrecht-ab- steliend, allermeist einfach, über 5 bis 30 cm lang, die Verzweigung meist schon am Stengelgrunde beginnend oder seltener der untere Stengeltheil astlos, die oberen Wirtel an Länge nur wenig abnehmend und bei fruchtbaren Stengeln die Aehre weit überragend, oder dieselben allmählich verkürzt oder der obere astlose Stengel- theil mehr oder weniger schlank verlängert. — Häufige Form mit meist kräftigem und in der Regel aufrechtem, 8 — 10 riefigem Stengel, der am Grunde nicht selten von schwächeren bis gleich kräftigen und mehr oder weniger reich verzweigten Nebenstengeln umgeben wird, so dass die Pflanze einen dichten Busch bildet. Mit der voraufgehenden Form durch Uebergänge verbunden, geht sie andererseits durch unvollständige Ausbildung der Astwirtel auch in die forma pauciramosa allmählich über. Bei einer bisweilen vorkommenden forma decumbens Lssn. legen sich die meist längeren und schlankeren einzeln stehenden Stengel auf den Boden und sänmitliche Aeste sind dann sammt der Stengelspitze aufsteigend. y. forma pauciramosa Bolle, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. I. 70 (erweitert). Klinge, Schachtelhalme 52. — Aeste aufrecht- abstehend, sehr ver- schieden bis selten 22 cm lang, einzeln oder zu 2 — 4 in (unvollzähligen) Wirtein und meist nur in der mittleren Region des gewöhnlich schlanken Stengels. — Nicht selten vereinzelt zwischen den voraufgehenden beiden Formen, in welche sie all- mählich übergeht. Zeigt andererseits Uebergänge in die forma simplex tenuis in solchen Exemplaren, deren schmächtiger, aber bis 50 cm hoher und oft nur 6 — "riefiger Stengel nur vereinzelte mittelständige Aeste entwickelt, die dann bisweilen ausserordenthche Länge erreichen; so an einem mir vorliegenden Exem- plare 22 cm, wobei dieser Ast wieder drei vereinzelte, bis 37-2 ein lange Secundär- äste trägt. 6. forma failax Milde, „eine bisher unbekannte Form von E. palustre", in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VI. (1864) pag. 191; Sporenpfl. 109; Fil. Eur. 225; Monogr. Equis. 32S. Klinge, Schachtelhalme 53. — Equisetum Telraa- 710 teja X palustre Zabel, im Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklen- burg XIII. 26S. — Stengel aufrecht, 30— 45 cm hoch, kraftig, 10— 12 riefig, mit Ausnahme weniger unterer Knoten und der obersten Scheide regelmässig und vollzählig quirlästig, die steif aufrecht -abstehenden Aeste 57.2— 1» c™ lang, i^ire Asthülle nur in ihrer unteren Hälfte glänzend schwarz oder braun- schwarz, ihre Zähne braun bis hellbraun und dabei dunkler braun gestrichelt. — Unterscheidet sich wesentlich nur durch die constant abweichende Färbung der Asthülle völlig ausgebildeter Pflanzen resp. Astwirtel ; in noch jugend- lichen Quirlen ist die AsthüUo zunächst nur hellbraun gefärbt und dunkler ge- strichelt, in etwas älteren Wirteln beginnt die Schwarzfärbung am Grunde. Milde bezeichnet in seiner ersten Besclireibung die Aeste als 4 kantig, ohne später dieses Merkmales wieder zu gedenken; auch KUnge nennt die Aeste 4 kantig, ich finde sie an einem von Milde erhaltenen Exemplare sämmtlich 6 kantig. Klinge erwähnt auch üebergangsformen ohne genauere Bezeichnung derselben. — Eugen: Auf Jasmund bei Blandow (1S52 von Munter entdeckt und von Marsson am Seestrande, theil- weise im Seewasser wachsend, gesammelt) und Lohme (Zabel, a. a. 0.) ; aufWittow bei Arkona (Eoss, in Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV, S. XXII). Nach Klinge (a. a. 0.) zerstreut auch in den Ostseeprovinzen Eusslands, nach Milde (1. c.) zersreut in Nordamerika. £. forma arcuata Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 401; Sporenpfi. 109; Fil. Europ. 225; Monogr. Equis. 328, tab. 13, fig. 1. — Stengel kräftig, selten am Grunde astlos, allermeist von unten auf regelmässig ästig, die untersten Aeste am längsten (bis 11 cm), die folgenden nach der Stengelspitze an Länge allmählich abnehmend, alle bogig herabgekrümmt. ■ — Meist zerstreut, wie es scheint besonders in Gebüschen und in die folgende Form übergehend. — Provinz Preussen: Am feuchten, sandigen Ufer der Passarge bei Braunsberg (Schriften d. phj'sikal.-ökon. Ges. Königsberg 1ST3, S. 62). — Bremen: Lesumufer bei St. Magnus, imter Gebüsch, Uebergangsform zur folgenden! — Provinz Brandenburg: Zwischen Glasow und der krummen Lanke, Tasdorf bei Köpnick, bei Berlin am Spreeufer nach Treptow hin, an der Goldbeck bei Landsberg a. W. (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 901). — Sachsen: Bei der Schaf schwemme bei Herrnhut (Wünsche, Fil. saxon. 24). — Schlesien: Carlo witz bei Breslau (Milde, Nova Acta 1. c). — Salzburg: Bei der Schreckbrücke bei Salzburg (Töpffer, in Deutsche bot. Monats- schrift IH. 39). — Kärnthen: In der Krasau bei Obervellach (Fächer u. Jabor- negg, Fl. V. K. I. 103). — Ungarn und Siebenbürgen: „In deserto Marusii alveo ad Albam-Carolinam, ad Csikszereda, in pratis humidis ad Nagy-Ekeraezö (Gross-Probstdorf) sedis Mediensis; non omnia specimina a basi ramosa; hac forma est apud nos vulgatisshna" (Borbäs, in Linnaea XLII. 212). Ferner am Donauufer bei Swiniza, auf Wiesen bei Kornia im Banat, an der Eisenbahn bei Petroszeny, Wiesen bei Bikkalj nächst Ipoly-Litke, Ajnaeskö im Comitate Gömör, W^aldbäehe bei Visograd (Borbäs. in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 794). ^. forma ramulosa Milde, Sporenpfi. 109; Fil. Europ. 225; Monogr. Equis. 32S. KUnge, Schachtelhalme 54. — Stengel 50 cm bis fast 1 m hoch, 8— lOriefig, schlaff, meist in der oberen Hälfte bis -/s dicht quirlästig, die bis 35 cm langen, 5— Tkantigen Aeste schlaff überhängend, bisweilen mit vereinzelten kurzen secun- dären Aestchen. — Seltene Form meist sehr schattiger, feuchter Gebüsche, in der Tracht an E. arvense forma nemorosa erinnernd, in vorige Form übergehend. — Bremen: Gebüsch am Lesumufer bei St. Magnus und zwischen Acorus Calamus 711 auf sivmpligeu Stelleu im Aussendeichslande bei Osterort! — Württemberg: Be Stuttgart am Wege von der Solitude herab nahe am Bergheimer Hofe (Martens u. Kemmler, Fl. v. W. 749). — Ungarn: Wiesen bei Kornia im Banat und bei Bikkalj nächst Ipoly- Litte (Borbas, in Verhau dl. d. zool.-bot. Ges. Wieu XXV. 794). b. forma polystachya Villars, Histoire des plantes du Daii- pliino I. (1876). Milde, Sporenpfl. 110; Fil. Europ. 225; Monogr. Equis. 329; Nova Acta XXVI. 2, p. 4G1. Klinge, Schachtelhalme 54. Duval-Jouve, Hist. d. Equis. 203. — Equisetum nodosum Hoppe, Botan. Taschenb. 1794, S. 65. — Equisetum veronense Pollini, Horti et provinciae veronensis plantae novae p. 27. — Alle Aeste oder nur diejenigen der mittleren bis oberen Wirtel Aehrchen tragend, letzere niemals durchwachsen. Von dieser sehr verbreiteten und an manchen Standorten *) in grosser Menge auftretenden, entgegen den vielährigen Formen anderer Arten in den normalen Formenkreis der Art gehörenden Form lassen sich als in einander übergehende T'nterformcu unterscheiden : f.. forma racemosa Milde, Sporenpfl. 110; Fil. Europ. 225; Monogr. Equis. 32!l. — var. casuarinaeforme Schkuhr mscpt. — Aehrentragende Aeste nach auf- wärts an Länge allmählich abnehmend, die Aehren daher traubig angeordnet. — Ziemlich häufig. — Gewöhnlich sind auch die obersten, bald bis zur letzten Scheide gehenden , bald vom nackten Stengelgipfel überragten fruchtbaren Aeste noch gut entwickelt, während sie in anderen Fällen sich derart verkürzen, dass die obersten Aehrenwirtel sitzend oder fast sitzend sind und die Pflanzen dadurch eine eigen- thümliche Tracht erhalten, die noch fremdartiger wird, wenn alle Wirtel (mit Aus- nahme gewöhnlich des untersten) stark oder ganz verkürzt auftreten. In Bezug auf die Länge der ährentragenden Aeste gehören die Pflanzen bald kurzästigen, bald langästigen Formen (wie unter a, a und /?), doch ohne scharfe Grenze an. In anderen Fällen entsprechen sie durch geringe Astentwickelung überhaupt der forma pauciraraosa der ersten Formenreihe (S. 709), und bisweilen ist der viel- ährige Hauptspross am Grunde von astlosen oder wenigästigen einährigen Neben- stengeln umgeben. Formen mit nur vereinzelten ährentragenden Aesten in den sonst unfruchtbaren Wirtein vermitteln weiter den allmählichen Uebergang in die erste Formenreihe. p'. forma corymbosa Milde, a. a. 0. — Alle und auch die oberen, den Stengelgipfel mehr oder weniger überragenden Aeste auffallend verlängert und die Aehrchen daher doldenttaubig angeordnet. — Häufig. — Geht in die voraufgehende Form allmählich über, trägt bald auf allen oder den meisten , bald nur auf mehr oder minder zahlreichen oder nur auf vereinzelten Aesten Aehren und geht in letzterem Falle in die mit ihr bisweilen zusammen vorkommende forma longiramosa *) Das häufige Vorkommen an Ufer-Dämmen , auf nur feuchten Sandplätzen in der Nähe von Ufern, sowie in austrocknenden Sümpfen lässt, wie auch Prantl (Bericht d. bot. Ver. zu Landshut IV. 15) bemerkt, die Verrauthung aufkommen, als ob das Auftreten der Form mit dem Trockenwerden des Standortes in ursäcli- lichem Zusammenhange stehe. 712 der ersten formenreihe über. Eine forma repens Prantl (in schedul.) besitzt liegenden Hanptspross und sämmtlicli aufsteigende Aeste. y. forma caespitosa Lssn. — Hanptspross astlos oder wenig ästig oder aus verschiedenen Ursachen verkümmert, aus seinen untersten Knoten je mehrere bis zahlreiche und meist einfache ährentragende Aeste entwickelnd und dazu häufig noch von mehr oder weniger zahlreichen, gewöhnlich astlosen Xebenstengeln um- geben, alle Aeste und Nebenstengel meist ziemlich gleichhoch, mit dem Haupt- sprosse von gleicher Länge oder denselben (oft weit) überragend. — Nicht selten und in die vorhergehende Form, sowie in die rasigen Formen der nächsten Eeihe übergehend. c. forma simplicissima A. Br. in Sillimaii's Americ. Joiini. XLVI. (1843) p. 85. — Forma simplex Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 460 (erweitert). Klinge, Schachtelhalme 55. — Stengel meist astlos, seltener mit einzelnen zerstreuten Aestchen oder am Grunde mit dünnen, stengelähnlichen Aesten. Die hierher gehörenden Formen sind zum Theil auf langen, tief aufsteigenden, einfachen Rhizomästen einzeln stehende Sprosse ; zum Theil entspringen die Stengel zu mehreren bis vielen und im letzteren Falle büschelig auf gedrängten kurzen Rhizomästen oder als Quirlsprosse eines kräftigeren Rhizomastes, dessen Haupt- spross verkümmerte oder (im Vorjahre entwickelt) abgestorben war. Letztere Formen lassen sich nur schwer von einzelnen der forma polystachya caespitosa trennen. Ebenso gehen die mit einzelnen zerstreuten Aesten versehenen Formen in die forma pauciramosa der ersten Reihe über. Nicht selten beobachtet man auch, dass einzelne oder mehrere Astwirtel vollzählig oder nahezu vollzählig hervor- gebrochen, aber später nicht oder nur wenig entwickelt worden sind. Damit sind Uebergänge zur forma verticillata breviramosa um so mehr angedeutet, als die Möglichkeit eines nachträglichen weiteren Wachsthums der Aestchen nach Aus- streuung der Sporen nicht absolut ausgeschlossen zu sein braucht. Nach Stäi'ke und Wachsthumsrichtung etc. der Sprosse können als nicht scharf abzugrenzende Unterformen gelten: a. forma nuda Duby in A. P. De CandoUe's Botanicon gallicum L 535. Milde, Sporenpfl. 109; Fil. Europ. 224; Monogr. Equis. 327. Klinge, Schachtel- halme 55. — Equis. palustre var. auctumnale Körnicke mscpt. (bei Bolle, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. I. 69). — Stengel aufrecht, 15 — 40 cm hoch, 8 — 11 riefig. — Nicht selten. — Zu dieser Form gehört auch ein Theil des Equi- setum prostratum Hoppe's, wie Originale meiner Sammlung beweisen. Dass Hoppe unter obigem Namen verschiedene (übrigens nirgends beschriebene) Formen vertheilt hat, wird bereits von Milde (Monogr. 33G) hervorgehoben. ß. foi'ma tcuuis Doli, Rheinische Flora 29 u. Fl. d. Grossherz. Baden I. 63. Milde, in Nova Acta XXVL 2, pag. 401; Sporenpfl. 109; Fil. Eur. 224; Monogr. Equis. 327, tab. 13, fig. 2, 3. Klinge, Schachtelhalme 55. — Stengel aufrecht, 5 — 30 cm hoch, 5 — 8 riefig. Umfasst schlankere Pflanzen mit meist nur 1 — ly.? mni dicken Stengeln, geht aber in die forma nuda über. — Zerstreut, aber bisweilen auf einzelnen Stand- orten, besonders feuchten Sandplätzen, in Menge. — Provinz Preussen: Lyck- 713 üuäswiesen an der Südbabn bei Lyck , auf feuchtem Sande massenhaft (Sanio . in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. GS). Memelufer bei Tilsit! — Bremen: Feuchter Haideplatz zu Borchshöhe bei Vegesack, sehr häufig! Des- gleiclien in kleinen Tümpeln in Elmeloh! — Harz: Wiese bei Crimderode nächst Nordhausen! — Provinz Brandenburg: Trockene Stellen an See -Ufern bei Arnswalde (Warnstorf, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XDI. 39). — Eheinprovinz: Bruchhauser Bruch bei Dinslaken (Becker, in Verb. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheini. XXXIV. 106). — Hessen: Eohrwiesen bei Offenbach (Doli. Eheinische Fl. 2Vi). — Bai cm: Deininger Moos bei München! — Baden: Bei Durlach auf einer schlechten Wiese zwischen Muschelkalkhügeln beim Brunnen unterhalb des Eittnerhofes ! (Doli, Fl. d. Grossherz. B. 1. 63). Nasse Wiesen bei Constanz! — Tirol: Wiesen am Sonnenbühl bei Prax, häufig und (wie die Be- merkung auf der Etikette der Hausmann'schon Sammlung sagt) mit gelben Stengeln! — Mähren: Schwarzkirchen bei Brunn, Torfmoor bei Zwittau, im Kessel des Gesenkes, um Znaim, bei Budwitz und Budkau (Niessl, in Verb. d. naturhist. Ver. Brunn 1866, S. 312. Oborny, Fl. v. M. 85). Bei Saar und Dreibrunn (For- manek, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1S85, S. 156). — Siebenbürgen: An .feuchten Orten bei B.inyabükk und an der Eisenbahn bei Petroszeny (Borbäs, in Liimaea XLII. 212). — Ist wohl auch sonst noch zu beobachten. y. forma prostrata Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 901 (von Hoppe). — Stengel niederliegend . sonst wie vorige Formen. — Auf Ufersand , wie es scheint selten. — Schlesien: Am Briesnitzufer unterhalb des Prob stei Vorwerkes bei Naum- burg am Bober (Ascherson, a. a. 0.; Fiek, Fl. v. Sohl. 545). Ob die bei einzelnen anderen Floristen unter „var. prostrata Hoppe" aufgeführten Standorte hierher zu ziehen sind, bleibt bei der Unsicherheit des Hoppe"schen Namens (siehe unter «) sehr zweifelhaft. ö. forma uaua Milde, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. (1864) S. 13; Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VI. 192: Sporenpfl. 109: Fil. Europ. 224; Monogr. Equis. 328, tab. 13, fig. 6. — Stengel zu mehreren aus demselben Ehizome entspringend, liegend oder aufsteigend, bis 16 cm lang, sehr dünn, 4— 5 riefig, astlos, steril, — Mähren: Im grossen Kessel des Gesenkes (von Eeichenbach fil. zuerst gesammelt und als E. variegatum vertheilt — Milde, a. a. 0.; Oborny, Fl. T. M. 85; u. a. A.). — Tirol: Im Kiese des Fretschbaches beim Badehauso zu Eazzes (Milde, Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 13; Bot. Zeit. 1864, Beilage S. 14; u. a. a. 0.). ? forma pallida Bolle, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. I. 68, 69. Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 901. — ,,Die kurzen, 2" bis Y/ hohen, auf- rechten Schafte sind von verschiedener Stärke, manchmal ziemlich dünn, manchmal ebenso dick als die der ästetragenden Pflanze. Was sie am meisten auszeichnet, ist ihre nicht grüne, sondern bleiche, dem Citronengelben nahe kommende Färbung. Die Internodien erscheinen sehr verkürzt, die Scheiden in hohem Grade entwickelt und bauchig, oft von der halben Länge jener, entweder gleichfarbig mit ihnen oder durch grüneres Colorit abstechend, mit verlängerten, normal schwarzen Zähnen. Die Aehrc ist gross und dick, mitunter bis V4" lang. Durch das Hervor- brechen einzelner ganz kurzer Aeste, die an einigen Schäften sichtbar werden, wird der Uebergang in die nachbarlich wachsende Grundform angedeutet. Uebrigens beobachtete ich unter den bleichgelben auch ein grün gefärbtes Individuum mit 714 einfachem Stengel." (Bolle, a. a. 0.) Prov. Brandenburg: Auf einer nassen Sandfläche in der Nähe des Artillerie -Lab Oratoriums zwischen Berlin und Moabit, unter der normalen Form am 16. Mai 1859 von Bolle gesammelt. Die Form wurde hier einstweilen mit ? eingeschaltet, weil noch zu unter- suchen ist, ob man es in derselben nicht etwa nur mit einem krankhaften Zustande (Gelbsucht) zu thun hat. Die Beobachtungszeit und die Angaben bezüglich der Internodien und Scheiden deuten auf noch nicht voll entwickelte Sprosse. Gelb resp. ockergelb gefärbte Stengel kommen ausnahmsweise auch bei anderen Formen vor: sie wurden von v. Hausmann bei forma tenuis (siehe unter ß), von Sanio bei- der gleichen Form, sowie bei der typischen Pflanze beobachtet (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 63). Monstrositäten. Monströse Bildungen scheinen bei Equisetum palustre nicht häufig zu sein. Beobachtet wurden bei uns: Scheiden der Aeste in ein Spiralband aufgelöst. Von Milde nicht selten bei Cndowa in Schlesien beobachtet (Monogr. Equis. 165; Nova Acta XXIII. 2, t. 56 f. 44). Scheiden schon vom Stengelgrunde an auffallend trichterförmig und an zwei Stellen die Stengelinternodien derartig verkürzt, dass 2 und ?, Scheiden zu Vj— ^/.■j in einander stecken. Brinkum bei Bremen (Luerssen)! Umbildung des Einges der Sporangienähre in Scheiden- resp. Fruchtblätter. Cudowa in Schlesien (Milde, Monogr. Equis. 165). Monstr. furcata Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 461 ; Monogr. Equis. 329. — Aehre gabeltheilig. Carlowitz bei Breslau, nur ein Exemplar. Moustr. prolifera Milde, 1. c. „Der 16" hohe, reich beästete Stengel trägt eine 3'" lange Aehre, durch die sich der Stengel noch 1" lang astlos fortsetzt. Die Spitze der Aehre ist mit zahlreichen einzelnen, Sporangien tragenden Scheiden- blättchen besetzt." Nur ein Exemplar bei Nimkau in Schlesien. Standort und geographische Verbreitung: Das vom Juni bis Sep- tember fructificirende Equisetum palustre wächst meist gesellig und oft in grosser Menge in Sümpfen, Gräben, an Ufern, auf feuchten bis sumpfigen Wiesen, feuchten Triften und Aeckern, nassen Sandplätzen, häufig in Gesellschaft von E. arvense, in Sümpfen und Gräben oft mit E. limosum zusammen. Ins Gebirge steigt es oft zu bedeutender Höhe, in den Sudeten bis 1300 m (Fiek, Fl. v. Schlesien 545), im Baierwalde bis 2040' (Sendtner, Vegetationsverhältnisse d. b. W. 391), in den bairischen Alpen bis 5500' (Sendtner, Vegetat. Südbaierns, S. 904), in der Schweiz bis (iöOO' (BernouUi, Gefässkrypt. d. Schw. 72). Seine Verbreitung erstreckt sich in Europa, wo es als eine der- gemeinsten Arten auftritt, vom äussersten Norden südwärts bis etwa 44" n. Br. (Pyrenäen, Norditalien, nördliche Gebiete der Balkan- halbinsel, Kaukasus). Es findet sich ferner in Nordasien und im nördlichen Nordamerika. 2. E(iuiseta phaneroitora siu§:ulivag:inata Pfitzer, a. a. 0. — Gefässbündel der Stengelinternodien wie des Rhizomes mit Einzelschutzscheiden (S. 636, Fig. 195 E und F). — Hierher ein Theil der Equiseta homophyadica aestivalia A. Br. (a. a. 0. ; Milde, a. a. 0.) mit gleichgestalteten fruchtbaren und unfruchtbaren Stengeln und in deren Eillen mit einem einzigen breiten, aus vielen Linien gebildeten Spaltötfnungsbande (vgl. S. 704). 15 71. E. limosnm L. Spec. plantar. 1()()2 et cditio II. 1517. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel gleichgestaltet, sehr glatt, mit sehr weiter Centralhöhle, Einzelschutzscheiden der Gefässbündel und 9 — 30 (äusserst selten nur 6 — 8) sehr flach convexen, undeut- lich vortretenden Riefen und fast flachen, undeutlichen, ein einziges breites Spaltöffnungsband führenden ßillen, daher äusserlich un- gefurcht, aber durch die unter den Eiefen liegenden Sclerenchym- bündel hell gestreift ; Stengelscheiden cylindrisch, eng anliegend (nur die zunächst unter der Sporangieuähre sitzende Scheide bedeutend erweitert), mit kaum convexen Riefen, ohne Carinalfurchen und ohne oder mit sehr undeutlichen Commissuralfurchen, ihre meist lanzettlichen, zugespitzten, glänzend schwarzbraunen bis schwarzen Zähne sehr schmal weisshäutig gerandet und ohne Carinalfurche. Aeste fehlend oder vereinzelt bis in regelmässigen Quirlen, äusserst stumpf-4 — llkantig, fast glatt, mit Centralhöhle, ihr erstes luter- nodium etwas kürzer als die zugehörige Stengelscheide, ihre locker anliegenden Scheiden mit schmal -lanzettlichen, schwarz spitzigen Zähnen. Aehrenspindel hohl. Sporangien und Sporen normal ge- bildet. -— Rhizoni mit Centralhöhle. Synonyme: Equisetum limosum L. 1. e. — Scbkuhr, Krypt. Gew. I. 175. — Willd. Spec. plant. V. 4. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. 965. — Vaiicher, Monogr. (1. Freies 1. c. 372. — Duval-Jouve, Histoiro d. Equis. 196, 245, 256. — Milde, in Denkschrift d. schles. Ges. 1 vaterl. Cultur 1853, S. 189: Bot. Zeit. 1865, S. 241; Nova Acta XXVI. 2, pag. 446; Sporenpfl. 111 ; Fil. Europ. 227: Monogr. Equis. 3:f9. — Baker, Handbook of the Eern-Allies 4. Equisetum fiuviatile L. Flora lapponica 310; Syst. plantar. 10G2 et editio IL 151" (uon Gouan, Willd.). Equisetum Heleocharis Ehrh. Beiträge z. Naturgesch. IL 15!) u. Hannöv. Magazin 178:5, S. 286. — Klinge, Schachtelhalme 57. Equisetum striatum Gilibert, Exercitia phytologica p. 554. Equisetum polymorphum Schrank, Briefe üb. d. Donaumoor S. DL Equisetum polystachyum Brückner, Florae Neobrandeuburgensis Prodromus 63. Equisetum uliginosum Mühlenberg, in Willd. Spec. plantar. V. 4. Equisetum lacustre Opiz, Kratos IV. 10. Equisetum semifoliosum Thore, in Loiseleur-Deslongchamps' Flora gallica 357. Equisetum aphyllum Baumgarten, Enumeratio stirpium Transsilv. IV. 10. Equisetum aquaticum Hoppe herb., sec. Milde 1. c. Equisetum Torreyanum Stewart in sched., sec. Milde 1. c. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 171. — Flora danica tab. 1184.— Engl. Bot. tab. 929. — Vaucher, Monogr. 1. c. tab. 8, fig. 1—7. — Hooker, British Ferns tab. 62. — Duval-Jouve, Histoire d. Equis. tab. 1, fig. 8; tab. 2, fig. 8, 9, 25; tab. 3, fig. 9, 26, 27; tab. 4, fig. 12—15; tab. 6, fig. 14, 14b, etc. — Milde, in Nova ActaXXVI. 2, tab. 36, fig. 55, 58 ; XXIII. 2, tab. 54, fig. 9 : Monogr. Equis. tab. 15, 16. 716 Sammlungen: Eabenb. Cryptog. vascul. Eur. no. 74, 75. — Billot, Fl. g;ill. et germ. oxsicc. no. 2989. Primäres Rhizom im Sumpfe meist nur in geringer, im festen Uferboden in grösserer Tiefe selir weit kriechend, reich verzweigt und sehr reich bewurzelt, seine bis 10 cm langen und bis 1^2 cm dicken, glänzend hellroth- bis kastanienbraunen, kahlen Internodien fast cvlindrisch, mit bis 18 schwach convex vortretenden Eiefen, sehr weiter (etwa ^'/g des Durchmessers einnehmender) Centralhöhle, weiten (im Querschnitte tangential gestreckten) Vallecularhöhlen und Einzelschutzscheiden der Gefässbündel. Knollen äusserst selten vor- handen.*) Stengel bis IV2 n^ lio^h und bis 8 mm dick, aufrecht oder nur auf völlig trockenen Localitäten ausnahmsweise aufsteigend, grün oder nur im untersten Theile braun bis rothbraun oder in äusserst seltenen Ausnahmefällen zuerst ganz rothbraun (vgl. S. 718), völlig astlos oder zerstreut beästet bis in der oberen Hälfte oder nur gegen die Spitze oder in der Mitte regelmässig quirlästig, bis oben gleich oder nahezu gleich stark (so nur bei zahlreichen frucht- baren Exemplaren) oder allmählich mehr oder weniger verdünnt (manche fructificirende Stengel) bis in eine dünne Spitze ausgezogen (sterile Stengel); die bis 8 cm langen, sehr glatten Internodien cvlindrisch, mit 9 — 30 (sehr selten nur mit (3 — 8 : kleine Exemplare der forma uliginosa, — meist mit 16—20) sehr flach convexen,- undeutlich (au getrockneten Exemplaren deutlich) vortretenden, durch das unter ihnen liegende Bündel auffallend dünnwandiger Sclerenchymzellen mit weissem Längsstreifen gezeichneten Riefen und fast flachen, undeutlichen, durch die äusserst zahlreichen, ein breites Band bildenden Spaltöffnungen fein und dicht punktirten Rillen, mit sehr weiter (ca. '^1^ des Stengeldurchmessers einnehmender) Centralhöhle, weiten (doch bisweilen fehlenden), im Querschnitte tangential gestreckten Yallecularhöhlen , engen Carinalhöhlen und Einzelschutzscheiden der Gefässbündel; Oberhautzellen der Riefen mit Kieselknötchen massig besetzt, an den Querscheidewänden mit schwach buckeligen (auch unter der Lupe wahrnehmbaren) Auf- treibungen, diejenigen der Rillen (wie die Nebenzellen der Spalt- öffnungen) mit Kieselknötchen reicher sowie mit Rosetten zerstreut bekleidet. Stengelscheiden einschliesslich der Zähne bis ca. 1 cm lang, glänzend grün (wie lackirt aussehend), cylindrisch und dicht *) Milde erwähnt in seiner Monographie S. 126, dass er ein einziges Mal eine einzelne Knolle, die aber nicht weiter beschrieben wird, gefunden habe. 717 anliegend (nur die zunächst unter der Aehre befindliche Scheide bedeutend erweitert), mit sehr schwach convexen und mit einer hellen Längslinie gezeichneten Riefen ohne Carinalfurche, die Com- missuralfurchen fehlend oder ganz undeutlich, die freien oder selten zu 2 zusammenhängenden, lanzettlichen bis dreieckig -pfriemlichen, zugespitzten Zähne etwa Vo. der Gesammtlänge der Scheide messend, sehr schmal weisshäutig gerandet, sonst in ihrer oberen Hälfte bis völlig glänzend schwarzbraun bis schwarz und im ersteren Falle im unteren grünen Theile fein braun bis schwarz gesäumt und bisweilen eine ebensolche Längslinie in den Commissuren mehr oder weniger weit herablaufend, ohne Carinalfurche. Aeste fehlend oder zerstreut auftretend bis regelmässig quirlig (siehe oben), auf- recht-abstehend bis ausgebreitet, VI.^—1G (selten 20—32) cm lang und meist ^Z^— l'/4 (selten bis 2V2) mm dick, einfach, fast glatt, äusserst stumpf kantig, ihre 4 — 11 sehr schwach convexen Riefen von mehreren Reihen gefächerter, buckeliger Ausstülpungen über den Querscheidewänden der Oberhautzellen dicht körnig- uneben, ihre Rillen sehr schwach concav, die Centralhöhle stets, die Yalle- cularhöhlen nur in stärkeren 7- und mehrkantigen Aesten und auch in diesen nicht immer vorhanden ; erstes Astinternodium etwas kürzer als die zugehörige Stengelscheide; Asthülle glänzend dunkelbraun, mit breit dreieckigen bis kurz eiförmigen, stumpfen bis abgerundeten Zähnen; Astscheiden locker anliegend, ohne Commissuralfiirchen , ihre sehr schwach convexen Riefen mit schwachen Buckeln wie die Astriefen besetzt, die schmal -lanzett- lichen bis lanzett-pfriemenförmigen, zugespitzten Zähne ohne Carinal- furche und meist nur an der Spitze gelb- bis schwarzbraun, bis- weilen sehr fein braun gerandet oder ganz grün. Aehre meist nur kurz (bis IV2 cm lang) gestielt, nicht selten auch bei völliger Ausbildung mit ihrem Grunde noch in der obersten Stengelscheide steckend, bis ca. 2 oder seltener 3 cm lang und bis fast IV2 cm dick, eiförmig oder eilänglich bis länglich, stumpf, schwarzbraun bis schwarz, mit hohler Spindel, ihr dicht unter dem ersten Fruchtblatt- wirtel sitzender, fast ganzrandiger bis sehr stumpf buchtig-gezähnter Ring nicht selten mit einzelnen Sporangien. Equisetum limosuni fructificirt gewöhnlich erst von Ende Mai ab. Milde berichtet jedoch (Botan. Zeit. 1S65, S. 241; Monogr. Equis. .'J54, tab. 15, fig. 2) von einer am 22. April 1S65 bei Breslau beobachteten eigcnthüniliclien Form, welche einen kleinen flachen Teich in zahlreichen Exemplaren erfüllte, zur an- gegebenen Zeit vollkommen fructificirte, deren meist ca. 32 cm und wenig höhere, 718 meist 6^,4 mm dicke und 15riefige, fast ausnahmslos völlig astlose Stengel jedoch der ganzen Länge nach schön rothbraun, höchstens am Grunde etwas grün gefärbt waren, so dass er die fruchtbaren Sprosse einer Form aus der Gruppe der Equiseta heterophyadica zu seilen glaubte. Die mikroskopische Untersuchung derselben zeigte statt des Chlorophylls in den Zellen nur rothbraune Chromoplasten ; Scleren- chymbündel fehlten, ebenso auf weiten Strecken die Spaltöffnungen und nur selten waren letztere in Menge vorhanden.*) Später färbten sich jedoch die Stengel grün, Sclerenchym und Spaltöffnungen wurden gebildet und am oberen Stengeltheilc entwickelten sich sogar sehr häufig vollständige Quirle von fünf kantigen Aesten. so dass die Pflanzen ganz das Aussehen des normalen Equisetum limosum erhielten. Dazu fanden sich noch sehr viele sterile, gegen ihre Spitze allmählich ausser- ordentlich verdünnte, astlose und beästete, von Anfang an grün gefärbte Stengel ein, und das Aussehen des Teiches war im Juni das gewöhnliche. In den dem Teiche benachbarten Gräben hatte sich die gewöhnliche reichästige Form inzwischen weit laugsamer entwickelt. Meines Wissens liegen spätere vollständige Beobachtungen eines derartigen eigenthümlichen , an die Umbildung der fertilen Sprosse des E. pratense und E. silvaticum (vgl. S. C33) erinnernden Entwickelungsganges des E. limosum nicht vor. Nur Sanio erwähnt in den Vcrhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. HS, dass er am 29. Mai ISSl auf den Lyckflusswiesen an der Dallnitz bei Lyck in Ostpreussen Pflanzen der forma Linnaeana „mit bis hoch hinauf unter den Scheiden rothgefärbten Internodien'' gesammelt habe. Was die im Folgenden unterschiedenen Formen betrifft, so braucht wohl kaum bemerkt zu werden, dass dieselben durch Uebergangsglieder verbunden sind. Astlose, sparsam und regelmässig wirtelästige Stengel werden auf Aesten eines und desselben Ehizomes angetroffen. ii. forma Linnaeana Doli, Flora d. Grossherz. Baden I. (J4. Milde, Sporenpfl. 111; Fil. Eur. 227; Mouogr. Eqiüs. 340. — E. limo- sum var. Simplex Milde, in Nova Acta XXVI. 2, p. 448. — E. fluvia- tile Simplex Ruprecht, Symbolae ad histor. et geograph. plantar, rossicar. 92. — E. Heleocharis f. limosum Klinge, Schachtelhalme 60. — E. aphyllum Baumgart. 1. c. — E. limosum L. 1. c. — Stengel astlos oder mit wenigen zerstreuten Aesten, meist 16- bis vielriefig, selten nur 6— llriefis:. Geht unter reicherer Astentwickelung in die forma verticillata über. Als Unterformen lassen sich unterscheiden: «. forma rulg-aris. Fruchtbare, grossährige, vielriefige Stengel nach oben nicht oder nur wenig, nur die sterilen Sprosse allmählicli lang und fein ausgezogen. — Gemein. ß. forma virffata Sanio, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 63. — „Stengel robuster, bis 1 m lang, zur Spitze hin allmählich ruthenförmig verdünnt, *) Den im Wasser untergetaucht wachsenden Internodien fehlen die Spalt- öffnungen ^ulch bei der normal entwickelten Pflanze, wie schon Sanio bemerkt. Vgl. dessen Untersuch, üb. d. Epidermis u. d. Spaltöffnungszellen der Equiseten. in Linnaea XXIX, S. 7 des Separatabdruckes. 719 luit kleiueii Aehren". — Bei Lvck in Ostprcussen im Bruche am Lvcker Öeecheu in Torflöchern. y. forma minus A. Br. in SiUiman's Americ. Journ. XLVI. S6. Mildo, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 44S. — Equisetum limosura c) uliginosum Milde, Sporenpti. ]12; Fil. Europ. 227; Monogr. Equis. 343. Klinge, Schachtelhalme 61. — Equi- setum .uliginosum Mühlenberg, in Willd. Spec. plant. V. 4. — Stengel bis SD cm hoch, aber meist niedriger, nur l^/., — 2Vo mm dick, meist 9 — llriefig, seltener bis ISriofig, sehr selten nur 6— S riefig. Die Pflanzen dieser Unterform sind durch ihre meist auffallend schlanken und daher wenigriefigen, selbst bei 30 und mehr Centimeter Länge oft nur ]''/., mm dicken Stengel ausgezeichnet. Es bleibt jedoch zu entscheiden, ob wir es hier immer mit einer vielleicht durch Standortsverhältnisse bedingten Unterform oder, wie mir in manchen Fällen scheinen will, nur mit jüngeren Pflanzen zu thun haben, die bei weiterer Kräftigung auch stärkere Sprosse mit zahlreicheren Eiefeu und Scheidenzähnen entwickeln würden. Uebergänge existiren, und dass jugend- liche Equiseten zuerst wenigriefige und dann allmählich kräftigere Sprosse mit grösserer Eiefenzalil entwickeln, ist ja bekannt (S. 633). Es erscheint mir daher neuerdings auch nicht unwahrscheinlich, dass die von Buchenau in Tümpeln und auf feuchten Grasplätzen des Ostlandes der Insel Borkum gesammelten und in den Abliandl. d. naturwissensch. Ver. zu Bremen V. 521 beschriebenen sehr zierlichen, 6^ — S riefigen Pflanzen, von denen ich ein paar schöne Exemplare der Güte des Finders verdanke, nur ein jüngeres Entwickelungsstadium repräsentiren , das in die kräftigere Form allmählich übergehen wird. Die 15 bis höchstens 30 cm langen und kaum bis ly^ mm dicken, sterilen, in der unteren Hälfte meist roth überlaufenen Stengel derselben entspringen etwa gleichstarken Ehizomästen und tragen vereinzelte bis 6 cm lange, dünne, vierriefige Aeste, deren erstes Inter- nodium auffaUendor Weise so lang oder selbst etwas (in einem Falle sogar um Vs) länger als die zugehörige Stengelscheide ist. Mir bekannt gewordene Fundorte sind: Ostfriesische Inseln: Borkum! (Buchenau, a. a. 0. u. Fl. d. ostfr. Ins. 166). — Bremen: Im Aussendeichslando an der Weser vor Osterort und Mittclsbühron! (vgl. auch Buchenau, Fl. v. B. 272). — Prov. Brandenburg: Auf Sandboden an Seeufern bei Arnswalde (Warnstorf, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIII. 39). — Schlesien: In Torfgruben bei Teich im Kreise Freistadt, bei Hirschberg (Herischdorf, grosser und kleiner Teich im Eiesengebirge!), Liegnitz (Tschocke), Neumarkt, Breslau (Carlovvitz, Klein- burg, Pirscham), Neisse (Fiek, Fl. v. Schi. 545). — Mähren: im Gesenke (Fiek. a. a. 0.). — Ungarn: Wiesen bei Eccska nächst Ipoly-Litkc und bei Abelova, an der Salzquelle bei Nagyfalu (Borbäs, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 795). — Nied er Österreich: Im Schwarzathale von Schwarzau bis Zellenbach (Beck, Fl. V. Hernstein in N-Ü. 254). — Kärnthen: In einer Lache am Fusse des Obir nächst Eechberg bei ca. 3000 l'uss! — Tirol: Sumpfwiese zwischen dem Eoss- wagen und Pemmern auf der Eittneralpe bei Bozen, 5800 Fuss! — Baden: Ziem- lich selten auf trockeneren moorigen Grasplätzen und Wiesen des Gebirges und der Ebene: zwischen dem Höllenthal und dem Feldberg, zwischen Achern und Sasbachwalden und auf der Eheinfläche bei Weidenung und bei Waghäusel (Doli. Fl. V. B. I. C.j). 720 b. forma >erticillata üöll, Fl. v. Baden L 64. Milde, in Nova Acta XXVI. 2, p. 448; Sporeupfl. 111; Fii. Eur. 227; Monogr. Equis. 342. — E. Heleocharis 2) fluviatile Klinge, Schachtelhalme 62. — E. fluviatile L. 1. c. — Stengel vielriefig, in der Mitte oder in der oberen Hälfte oder gegen die Spitze regelmässig oder ziemlich regelmässig quirlästig. Geht in Folge iinvoUkonuneiier Astbiklung in die voniiifgeliendo Haiiptform über und tritt auf als: a. forma brachyclatlou DöU, Elieinisehe Flm-a 30 u. Fl. v. Baden I. 64. Milde, Sporenpfi. 112; Monogr. Equis. 342. Klinge, Schachtelhalme 62. — Ast- wirtel sparsam, meist auf den oberen Theil des bei fruchtbai'en Exemplaren nicht verdünnten Stengels beschränkt, oft nur an den beiden obersten Internodicn ; Aeste aufrecht -abstehend, kurz, meist nur 17-2 — 3 cm lang, mit meist (3 — 11, bisweilen nur 5 Eiefen; Aehre gross. — Gemein. — Geht unter Verlängerung der Aeste in die folgende Unterform über. Nicht selten sind auch einer oder mehrere oberste Stengelknoten astlos. ß. forma leptocladon Doli, a. a. 0.; Milde, a. a. 0.; Klinge, a. a. 0. — Astwirtel nur an den oberen Knoten oder meist zahlreicher bis zur Mitte des unter der Aehre nicht oder nur wenig verdünnten Stengels abivärts entwickelt; Aeste abstehend, zuletzt meist ausgebreitet, länger und bis IG cm lang, meist dünn, mit 4 — 6 Eiefen; Aehre gross. — Gemein. — Geht in die forma brachycladon allmählich über und hat bisweilen fast eben so dicke Aeste. Manche Pflanzen tragen ausser den oberen dünnen Aesten an einem oder mehreren Knoten der unteren Stengelhälfte vereinzelte bis 30 cm lange, dickere (bis 2 mm), bis zehnriefige, bis- weilen Stengeln der forma uliginosa ähnliehe Aeste, und ebensolche Aeste können aus basalen Stengelknoten als Nebenstengel entspringen und selbst wieder dünne Secundäräste tragen. Pflanzen mit astlosen oberen und etwas verdünnten Inter- nodien führen zur folgenden Form hinüber. ;'. forma atteiuiata Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 44S: Sporenpfl. 112; Fil. Europ. 228; Monogr. Equis. 342. Klinge, Schachtelhalme 63. — Stengel bis P/i m hoch, mit an den mittleren Knoten meist nur geringer Zahl entwickelten Astwirteln, die astlose Spitze allmählich sehr lang ruthenförmig verdünnt und steril, oder weniger stark verdünnt und mit auffallend kleiner Aehre. — Meist häufig. In der Entwickelung vereinzelter dickerer, stengelartiger Aeste, sowie von Nebenstengeln stimmt diese Form mit der voraufgehenden überein. Die von Klinge (a. a. 0.) unterschiedene forma dccliuata mit bis 20 cm langen, dünnen, um- gebogenen, bisweilen secundär verzweigten Aesten könnte vielleicht auch in unserem (Jebiete beobachtet werden. 6. forma poljstacliya Lejeune, Flore des envirous de Spa IL 274. Milde in Nova Acta XXVI. 2; pag. 44!) (als Monstrosität) ; Sporenpfl. 112; Fil. Europ. 228 ; Monogr. Equis. 343. Klinge, Schachtelhalme 61. — Equis. polystachyum Brückner 1. c. — Aeste normale Aehrchen tragend. — Tritt wie die entsprechende Form des E. palustre (S. 711) in zwei Unterformen auf: forma racemosa Milde, a. a. 0., mit nach der Stengelspitze zu allmählich bis auf V-2 cm verkürzten Aesten , die Aehrchen daher traubig geordnet, der letzte ährentragende Astwirtel von der Endähre überragt; seltenere Form; — forma eorymbosa Milde, a. a. 0., mit 721 mehr oder weniger verlängerten, die Endähre übergipfehiden Aesten des obersten und bisweilen auch des nächstunteren Wirteis, die Aehrchen daher doldentraubig gestellt; so häufiger. Im Allgemeinen nicht häufige Form. Beobachtet: Provinz Preussen: Oberteich bei Königsberg! — Hannover: Bei der städtischen Ziegelei bei Hannover (Holle, Fl. V. H. 24). — Provinz Brandenburg: Bei Driesen! (u. a. auch ein prächtiges Exemplar der forma racemosa mit 10 regelmässigen ährentragenden Wirtein). Nach Warnstorf (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXHI. 119) am Seeufer bei Neuruppin, nach Ascherson (ebenda XXI. 142) bei Stockshof nächst Liberose. — Schlesien: Nach Fiek (Fl. v. Schi. 545) und Milde (Nova Acta 1. c.> um Breslau (Auras, Krittern, Kleinburg), bei Garsuche nächst Ohlau (hier von Milde als gemein bezeichnet), bei Neisse. — Mähren: Bei Hohenstadt (Niessl,^ Verh. d. naturh. Vor. Brunn 1S66, S. 313). — Sachsen: Bei Gaussig unweit Bautzen (Wünsche, Fil. saxon. 25). Langenhennersdorf bei Königstein! (Eabenh. Crypt. vasc. Eur. no. Tob). — Hessen: Bei Giessen! Nach Kuss (Gefässkrypt. d. Wetterau 246) an der Kinzig hinter Wächtersbach. — Rheinprovinz: Nach Wirtgen (Fl. d. E. 539) einzeln, z. B. am Holzmaare bei Gillenfeld. — Baden: Nach Doli (Fl. v. B. I. 65) ziemlich selten unter den anderen Formen. — Schweiz: Unter der Hauptform selten (BernouUi, Gefässkrypt. d. Schw. 73). Bärenmoosweiher bei Zofingen (Lüscher, Verzeichn. d. Gefässpfl. v. Z. 77). Im Anschlüsse an diese Eeihe möge noch eine forma uaiia Lssn. herb, erwähnt sein, welche ich nur einmal im Jahre 1872 im trocken gelegten Teiche des alten botanischen Gartens zu Leipzig beobachtete. Der einem langen und kräftigen, stengelartigen Ehizoraaste aufsitzende völlig normale, aber ausschliesslich der 23 mm langen Aehre nur 9 cm hohe und dabei 5 mm dicke Stengel besitzt nur 3 Scheiden mit 3 nicht voll- aber reichzähligen , steif aufrechten Astwirteln aus 2 Vi cm bis meist S — 13 cm langen und bis iVjiim^ dicken, meist 9 — 11 riefigen, selten nur 7riefigen Aesten , deren oberste längste die Aehre noch um S cm über- ragen und von denen ein paar die knospenartig vorgebrochenen Anlagen vereinzelter Secundärästchen zeigen. Aus dem ersten im Boden steckenden Internodiura ent- springt noch ein einzelner kräftiger, 11 riefiger, jedoch noch nicht völlig aus- gewachsener Ast. Der 2 mm hohe manschettenartige Eing sitzt 5 mm untorlialb des ersten Sporangienwirtels. Die Pflanze zeigt somit eine sehr eigenthümlicho Tracht, macht aber keineswegs den Eindruck einer Monstrosität. Monstrositäten. Von Milde wurden innerhalb imseres Gebietes beobachtet: Monstr. furcata Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 450. — Steriler Stengel in zwei, nur 9 mm lange Spitzen gegabelt. Auras bei Breslau. Monstr. spiralis Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 450, tab. 36, fig. 55 (vgl. auch XXHI. 2, pag. 603). — Scheiden des Stengels in ein Spiralband aufgelöst. Auras bei Breslau. Monstr. biceps Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 450; Monogr. Equis. 344. — In einer gemeinschaftlichen Scheide sitzen zwei kurzgestielte A ehren. Am Lehm- damm bei Breslau. Monstr. comosa Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 449 (vgl. auch XXHL 2. pag. 602); Monogr. Equis. 343. — Die kugelige Aehre ist auf der breiten, stumpfen Lucrssun, Fainpflanzen. 4(j 722 Spitze mit zalilreichen einzelnen sporangientragenden Sclieidenblättchen besetzt. Krittern bei Breslau. Monstr. proliiera Milde, Nova Acta 1. c. 449 ; Monogr. Equis. 343. — Aehre vun einem sterilen, bis ca. 127^ cm langen, astlosen Stengeltheile durchwachsen, die Scheiden desselben bei einem Exemplare in ein Spiralband aufgelöst (Nova Acta XXIII. 2, pag. 601, tab. 56, fig. 45). In Mähren bei Friedberg, in Schlesien bei Auras nächst Breslau (sehr häufig), bei Ohlau und Görlitz. Moustr. distachya Milde, Nova Acta XXVI. 2. pag. 44il, tab. 36, fig. 5S (vgl. auch XXIII. 2, pag. 601); Monogr. Equis. 343. — Stengel mit 2 Aehren dicht über einander oder dieselben mehr oder weniger (bis l(i cm — citirte Figur) von einander entfernt, in den letzteren Fällen der zwischen ihnen befindliche Stengel- theil mit Scheiden (7 an der citirten Figur) und bisweilen auch mit Aesten besetzt. Krittern und Auras bei Breslau. Standorte und geograph ische Verbreitung: Das zu den gemeinsten Arten unseres Gebietes gehörende E([uisetum limosum wächst meist gesellig und oft in sehr grossen Mengen in Sümpfen, schlammigen Gräben, an Pluss- und Teich- rändern, mit den unteren Internodien im Wasser stehend, geht aber auch auf sumpfige Wiesen und sandige Uferplätze mit nassem Untergrunde über, bleibt auf letzteren jedoch gewöhnlich schmächtig und astlos. Im Gebirge steigt es oft so hoch oder selbst höher als das mit ihm häufig gesellig vorkommende E. palustre, bleibt in anderen, durch den Mangel geeigneter Standorte bedingten Fällen hinter ihm zurück: es gelit im Riesengebirge bis 1250 m (Fiek, Fl. v. Schlesien 545), im Baierwalde bis 3300' (Sendtner, Veget. d. bair. Waldes 391), in den bairischen Alpen bis 3600' (Sendtner, Veget. Südbaierns 904), in den Tiroler Alicen bei Bozen bis 5S00' (v. Hausmann), in der Schweiz am Silser See im Oberengadin bis 5500', am Alpen- see auf dem Stockhorn bis 202" m (Milde, Monogr. 350). Seine horizontale Ver- breitung geht durch ganz Nord- und Mitteleuropa südwärts bis 46" n. Br., durch Nordasien zwischen 62" und 49" n. Br., sowie durch Nordamerika zwischen 65" und ca. 37" n. Br. 72. E. litorale Kühlewein, in Ruprecht's Beiträgen znr Pflanzenkunde d. russisch. Keiches lY. 91; et Symbolae ad histor. et geograph. plantar, rossicar. 215. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel gleichgestaltet, liegend oder aufsteigend bis aufrecht, Avenig rauh und schwach querrunzelig, deutlich gefurcht und mit 5—16 (meist 12—14) convexen Riefen, mit weiter Centralhöhle und Einzelschutzscheiden der Gefässbündel ; Blattscheiden im unteren Theile des Stengels anliegend, im oberen Scheidentheile allmählich erweitert und die obersten glockig, ihre Riefen im oberen Scheidentheile convex und nach abwärts kantig, die Commissuralfurchen im oberen Theile schwach vorhanden, die lanzettlichen, schwarz spitzigen bis schwarzen, sehr schmal weiss- häutig gerandeten Zähne schwach gewölbt und oft mit deutlicher Carinalfurche. Aeste selten ganz, aber den obersten Knoten stets ^23 fehlend, meist regelmässig quirlig, 3 — 6- (meist 4 — 5-J kantig nnd durch feine Körnelung der abgerundeten Riefen rauh, mit Central- höhle oder (die 3-, bisweilen auch die 4kantigen) ohne solche, ihr erstes Internodium meist etwas kürzer, selten etwas länger als die zugehörige Steugelscheide und ihre sich nur w^enig erweiternden Scheiden mit lanzettlichen, fast stets schwarzspitzigen Zähnen ohne Carinalfurche. Aehre mit sehr enghöhliger Spindel, ihre geschlossen bleibenden Sporangien in der Wand ohne Spiralverdickungen, mit kleinen abortirten und der Elateren entbehrenden Sporen. — Rhizom mit Centralhöhle, knollentragend. — Fig. 195 E,F (S. 636). Synonyme und Literatur: Equisetum litorale Kiililewein 1. c. — Dnval- Jouve, Histoire nat. d. Equis. de France 1S9, 244, 255. — Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 451 ; Sporenpfl. 112; Eil. Europ. 22S; Monogr. Equis. 357. — Klinge, Schachtelhalme (53. — Baker, Handbook ofthe'Forn-AUies 3. ■ — Beeby, Equisetum litorale as a british plant, in Journ. of Bot. XXV. 65. Equisetum inundatum Lasch, in Eabenh. Botan. Centralbl. lS4t5, S. 25. — Milde, lieber E. inundatum, in Botan. Zeit. 1851, S. 705; Denkschrift d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 190; Nova Acta XXIII. 2, pag. 573. — Duval- Jouve, in Bulletin do la soc. botan. de France VI. 602. Equisetum arvenso C, inundatum Eabenh. Kryptogämenfl. v. Deutschi. 1. Aufl. IL 3:i3. Eipiisetum arvense forma inundata Schur, Sertum florae Transsilvaniae 1)2. Equisetum arvense ß campestre Opiz herb., sec. Milde. Equisetum arvense forma serotina Celakovsky, in ,,Lotos" 1862, S. 22G, sec. Milde, 1. c. — DC)11, FI. d. Grossherz. Baden I. 58 zum Theil. Equisetum Kochianum Buckel, Aufzählung u. Beschreibung d. Oldenburg, etc. wildwachs, cryptog. Gefässpö. S. 30. Equisetum uliginosum Hcugel, in lit. ad Milde, soc. Milde 1. c. Equisetum arvensi x limosum Lasch, in Botan. Zeit. 1857, S. 505. Equisetum arvense >< Heleocharis Aseherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. iloL Abbildungen: Milde, in Nova Acta XXIII. 2, tab. 54, fig. 10—13 et tab. 55, tig. 14—20; Nova Acta XXVI. 2, tab. 35, fig. 53 b; tab. 36, fig. 53, 54, 56; Monogr. Equis. tab. 17, 18. — Duval-Jouve, Hist. d. Equis. tab. 2, fig. 7; tab. 4, fig. 10, 11 ; tab. 5, fig. 13; tab. 6, fig. 12, 13; tab. 9, fig. 9. — Beeby, in Journ. of Bot. XXV. tab. 273. Sammlungen: Eabenh. Crypt. vascul. Europ. no. 44, 45, 68. — Breutel, Deutschi. Krypt. no. 492. — Billot, Fl. gall. et germ. exsicc.no. 2781. — Schultz. FI. gall. et germ. cxsicc. no. 393. Primäres Rhizom 20—30 cm tief im Boden weit kriechend, ausserordentlich reich und dicht verzweigt und namentlich zahl- reiche Aeste nach aufwärts sendend, seine 3 — 4 cm langen und 5 mm dicken, glänzend dunkel-kastanienbraunen bis purpurn -schwar- zen, kahlen Internodien mit 7 — 9 nur schwach convex vortretenden 40 * 724 Kiefen, enger (oft nur ^'^ — \,;, in den aufwärts wachsenden Aesten 1 \^ — 1/3 des Durchmessers einnehmender) Centralhöhle, weiten Valle- eularhöhlen und Einzelschutzscheiden der Gefassbündel*); Rhizom- scheiden anliegend, mit eiförmigen, stumpflichen Zähnen; Knollen bald selten, bald häufig, oft in geringer Tiefe einzeln oder bis zu 6 rosenkranzförmig aneinander gereiht, nach Milde (Monogr. 358) denjenigen des E. arvense ähnlich. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel gleichgestaltet, einzeln oder zu mehreren büschelig auf- tretend, liegend oder aufsteigend bis aufrecht, 15—80 cm bis selten über 1 m hoch und 2 — 5 mm dick, bei den im Wasser wachsenden Formen im unteren Theile weiss oder bleichgrün, sonst hell- bis dunkelgrün, etwas rauh und schwach querrunzelig und im oberen Theile merklich rauher als unten, selten völlig astlos, bisweilen zerstreut bis unregelmässig und unvollständig Avirtelig verzweigt, allermeist und zwar bei Landformen gewöhnlich vom Grunde an, bei Wasserformen erst höher bis von der Mitte ab regelmässig und dicht quirlästig, jedoch die obersten 3 — 6 Knoten wieder nackt und dieser Stengeltheil sehr häufig zugleich allmählich ruthenförmig ver- dünnt. Internodieri 2^^ — 5 cm lang, mit 5 — 1(3 (meist 12 — 14) breiten convexen und in die bald etwas schmäleren, bald etwas breiteren, massig concaven Rillen allmählich verlaufenden, der Carinalfurche entbehrenden aber von dem untergelagerten Bündel bald nur dünn-, bald dickwandiger Sclerenchymzellen äusserlich mit heller Längslinie gezeichneten Riefen, deren Oberhautzellen an ihren Querwänden zu durch letztere gefächerten unregelmässigen, stumpfen bis abgeflachten oder bisweilen fast sägezahnartigen Buckelchen ausgestülpt sind, welche unter der Lupe als mehr oder weniger dicht gestellte, nur schwach bis (im oberen Stengeltheile) kräftiger vortretende Höckerchen erscheinen und die oben erwähnte Oberflächenbeschaffenheit und Rauhigkeit des Stengels bedinsren ; *) Nach Beschreibung und Abbildung bei Duval-Jouve (Hist. d. Equis. lüü, tab. 5, fig. 1'6) besässe das Ehizoni allerdings eine äussere Gesanimtschutzscheide. Dem stehen aber die Untersuchungen von Milde (vgl. speciell die Bemerkung in Monogr. Equis. 361) und Pfitzer (Jahrb. f. wiss. Bot. VI. 35b) entgegen. Letzterer lässt indessen die Möglichkeit eines nach Individuen wechscbiden Verhaltens der Sehutzscheide bestehen und fügt hinzu, dass das Vorkommen bald der Schutz- scheidenform des E. limosum, bald derjenigen des E. arvense, stark zu Gunsten der Bastardnatur des E. litorale sprechen würde. Ich war bis jetzt in Ermangelung geeigneter Ehizomstücke sicherer Abstammung nicht in der Lage, eine Nach- untersuchung vornehmen zu können. 725 Spaltöffnungen in den Killen der Landformen unregelmässig in zahl- reichen Linien, nur bei der Wasserform nach Milde im unter- getauchten Stengeltheile fehlend, sonst aber an jeder Seite der Rillen in einer aus 2 — ^3 Linien gebildeten Reihe liegend ; Centralliöhle der Internodien ^/^ — ^/^ — ^U ^^s Stengeldurchmessers betragend und enger als bei E. limosum, aber weiter als bei E. arvense, die Valle- cularhöhlen verhältnissmässig eng und im Querschnitte meist tan- gential gestreckt, die Carinalhöhlen eng, die Gefässbündel mit Einzel- schutzscheiden versehen. Stengelscheiden je nach Kräftigkeit der Pflanzen ca. 5 — 12 mm lang, die unteren cylindrisch und an- liegend, die oberen allmählich erweitert und locker und die obersten glockenförmig, ihre Commissuralfurchen nur in der oberen Scheiden- liälfte schwach entwickelt, die Riefen convex und nach abwärts kantig, ohne Carinalfurche ; Scheidenzälme einzeln oder zu 2 — 3 verklebt, meist von ca. ^j^ — ^/g (nur an den obersten Scheiden oft von ^2) der Gesammtscheidenlänge , lanzettlich bis lanzett- pfriemen förmig, zugespitzt, schwach gewölbt, ohne oder diejenigen der oberen Scheiden mit einer sehr schwachen, im trockenen Zu- stande deutlicher hervortretenden Carinalfurche, sonst sehr schmal Aveisshäutig gerandet, an der Spitze bis der ganzen Länge nach schmutzig schwarzbraun oder zuweilen die schwarzbraune Färbung als Mittelstreif auch auf die Riefen sich noch eine Strecke weit fortsetzend oder unterhalb der Zähne zu einem braunrothen ver- waschenen Saume verfliessend. Aeste (siehe S. 724) gewöhnlich aufrecht- abstehend, selten bis fast wagerecht ausgebreitet, bis 15 cm lang und in den oberen Wirtein meist allmählich kürzer werdend oder auch in der Stengelmitte am längsten, ihre 3 — 6- (meist 4 — 5-) kantigen, tief gefurchten Internodien auf den Riefen wie die Stengel- riefen (siehe S. 724) dicht und stark höckerig, daher rauh, meist mit und nur die 3- und bisweilen auch die 4 kantigen ohne Central- höhle, ohne Yallecularhöhlen, das erste Astinternodium meist etwas kürzer, selten so lang, sehr selten etwas länger als die zugehörige Stengelscheide; Asthülle hell- bis dunkelbraun, mit breit-eiförmigen bis dreieckigen, zugespitzten Zähnen; Astscheiden nur wenig- erweitert, mit stumpfen und wie die Astriefen aber schwächer höckerigen Riefen und lanzettlichen bis lanzett-pfriemenförmigen, zugespitzten und häufig etwas auswärts gebogenen, gewöhnlich braun- bis schwarzspitzigen und ganz am Grunde sehr schwach weisshäutig gerandeten Zähnen ohne Carinalfurche. Aelire auf dem letzten, ^'^ ^^is fast 3 cm langen, dünnen, fleischrothen, sehr 726 liintalligen Öteng-elinternodiuru meist ziemlich bis lang gestielt, selten in der obersten Scheide theilweise steckenbleibend, meist etwa 4V2 bis 10, selten bis 15, bisweilen nur 2 mm lang, eiförmig bis länglich oder selten fast kugelig, stumpf, meist gelblich und am Grunde und auf dem Scheitel blassroth, sehr selten bronzefarben bis schwarz, ihre Axe mit sehr enger Höhlung, ihre Sporangienträger sich nicht vollständig von einander trennend, die Zellen ihrer geschlossen bleibenden Sporangien ohne spiralige Wandverdickungen, die abor- tirten Sporen klein, ohne Elateren und ohne Chlorophyll. Die vorstellende Beschreibung des Equisetum litorale zeigt die eigenthiimliche Mittelstellung desselben zwischen E. arvense und E. Hmosum. In der Gesammttracht nähert sich die eine Keihe seiner Formen mehr dem E. arvense, die andere mehr dem E. limosum. Das Ehizom kommt in Stärke, äusserer Form und der Gestalt der Knollen demjenigen des E. arvense am nächsten, erinnert aber andererseits durch die Einzel- schutzscheiden der Gefässbündel (vgl. Note 1 auf S. 724), das Auftreten einer Centralhöhle und den fast völligen Mangel des Haarfilzes an das Ehizom von E. limosum. Der Stengel steht durch seine tieferen Eillen, durch seine schwachen Eiefenhöcker und die durch dieselben bedingte geringe Eauhigkeit den sterilen Sprossen des E. arvense nahe und schliesst sich andererseits denjenigen des E. limosum durch die Einzelschutzscheiden der Gefässbündel, sowie durch die in den meisten Fällen gleiche Anordnung der Spaltöffnungen in den Eillen (vgl. S. 725) an, hält in der Weite der Centralhöhle die Mitte zwischen beiden Arten. Die Stengelscheiden sind im unteren Theile des Sprosses anliegend wie bei E. limosum, sonst alhnählich erweitert wie bei E. arvense, und ihre Zähne be- sitzen oft eine (wenn auch schwache) Carinalfurche wie bei letzterer Art. Die Aeste zeigen stärkere Eiefen und Eillen, als diejenigen des E. limo- sum, dagegen dieselben weit schwächer entwickelt, als bei dem in der Eauhigkeit der Astriefen wieder nahe stehenden E. arvense. Dem letzteren fehlt in den 4 kantigen Aesten die Centralhöhle stets, bei E. litorale ist sie in solchen Aesten häufig, bei E. limosum immer vorhanden. Das erste Astinternodium nähert sich in seinem Längenverhältniss zur zugehörigen Stengelscheide bald demjenigen des E. limosum, bald dem von E. arvense, erreicht aber niemals die Länge wie bei letzterer Art. Die Sporangienähre nähert sich in iln'er Färbung, ganz besonders aber in der Beschaffenheit ihres Stieles (s. oben) viel mehr derjenigen der normal fertilen Sprosse des E. arvense, als derjenigen des E. limosum. Ihre Spindel zeigt nicht die weite Höhlung derjenigen der letzteren Art, ist aber auch nicht markig, wie bei E. arvense, sondern der Mittelstellung entsprechend enghöhlig. Dazu kommt die stete unvollkommene Ausbildung der Aehre, die sich schon im Aeusseren, im Geschlossenbleiben der Sporangien und selbst im festen Schlüsse der Sporangien- träger, besonders aber im Abort der Sporen kundgiebt. Wenn Milde unter vielen Tausenden nur selten einmal eine normal entwickelte (Chlorophyll und Elateren besitzende) Spore beobachtete (vgl. Botan. Zeit. 1851, S. 707) oder nur an der lapp- ländischen Pflanze solche normale Sporen nicht selten fand (Monogr. Equis. 3(>4), 727 so sind das Vorkommnisse, die auch bei Farnbastarden constatirt werden (vgl. diese Flora, S. 245, sowie meine ,, Kritischen Bemerkungen über neue Funde seltener deutscher Farne" in den Bericht, d. deutsch, bot. Ges. IV. 422, speciell S. 426). Fassen wir alle Charaktere zusammen und nehmen wir dazu, dass die Pflanze an den meisten Standorten nur steril erscheint, dass die Zahl ihrer fruchtbaren Sprosse überhaupt stets weit geringer als die der unfruchtbaren ist, sowie dass sie meist in der Gesellschaft von E. arvense und E. limosum vorkommt, so darf sie wohl mit Sicherheit als ein Bastard der beiden genannten Arten betrachtet werden. Formeu. Die Pflanze erscheint, wie bereits Duval-Jouve und Milde constatirten . in einer Reihe von Formen, deren Extreme gar keine Aehnlichkeit mehr mit einander haben, die aber durch zahlreiche Uebergangsformen verbunden und von denen oft mehrere auf einem und demselben Rhizome neben einander gefunden werden. Als Hauptglieder der Eeihe lassen sich unterscheiden: 1. Ast lose (oder vereinzelte Aeste tragende) Formen. a. forma liiimilis Milde, Denkschrift d. schles Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1853, S. 190; Nova Acta XXVI. 2, pag. 453, tab. 36, fig. 54; Sporenpfl. 113; Fil. Eur. 229; Monogr. Equis. 364. — Stengel liegend oder aufsteigend, 10 — 32 cm hoch, kräftig und seiner ganzen Länge nach gleich dick, am Grunde bisweilen mit ver- einzelten Aesten ; obere Hälfte der Scheiden meist braunroth. — Grösste Exemplare denen des astlosen E. limosum ähnlich. — Auf sandigen Aeckern und von allen Formen am frühesten, zuweilen schon im Mai fructificirend. — Schlesien: Bei Carlowitz nächst Breslau! — Prov. Brandenburg: Driesen (Milde, Botan. Zeit. 1S5], S. 709). — Vorarlberg (Milde, Denkschr. u. Monogr.). b. forma g'racilis Milde, Denkschrift 191 ; Nova Acta XXVI. 2, pag. 453, tab. 35, fig. 53 b et tab. 36, fig. 53 a; Sporenpfl. 113; Fil. Europ. 229: Monogr. Equis. 365, tab. 17, fig. 3, 4, 5. — Stengel aufsteigend bis aufrecht, 16 — 32 cm hoch, sehr dünn bis fast fadenförmig, oft nur 5 riefig. oft gelblichgrün, selten sammt der Aehre ganz rostbraun gefärbt (forma ferruginea Milde, Denkschrift a. a. 0.; Botan. Zeit. 1851, S. 709, Form c), bisweilen mit vereinzelten kurzen Aesten; Scheiden grün oder mit gelblichem oder rüthlichem Anfluge. — Sehr zierliche, in der Tracht an E. variegatum erinnernde, seltene, Mitte Juni (die forma ferruginea im Juli) fructificirende Form. — Oldenburg: Auf Moorwiesen bei Upjever (Böckel, Oldenbg. cryptog. Gefässpfl. 30, als E. Kochianum Böckel). — Prov. Brandenburg: Driesen (Milde. Bot. Zeit. 1851, S. 709). Gross-Döbbern bei Drebkau (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 902); auf reinem Flugsande an der städtischen Baimaschule bei Neuruppin (Warnstorf, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 119). — Schlesien: Florsdorf bei Görlitz und Carlowitz bei Breslau! (Fiek, Fl. v. Schi. 544. Milde, Denkschrift a. a. 0.). ■ 2. Quirlästige Formen. c. forma vulgaris Milde, Denkschrift a. a. 0. 191; Nova Acta XXVI. 2. pag. 454, tab. 36, fig. 56; Sporenpfl. 113; Fil. Europ. 229; Monogr. Equis. 365, tab. 17, fig. 1,2. — Stengel aufsteigend bis aufrecht, bis 48 cm hoch, in der unteren Hälfte mehr oder weniger dicht quirlästig, oben astlos und meist all- 728 mählich ruthenförmig" verdünnt; Scheiden grün. — Gewöhnliche , meist in der zweiten Hälfte des Juni fructificirende, in der Tracht dem E. arvense am nächsten kommende Ackerform, deren fruchtbare Stengel bisweilen mit E. arvense f. cam- pestris verwechselt werden. d. forma elatior Milde, Denkschrift S. 190; Nova Acta XXVI. 2, pag. 45.5!; Sporenpfl. 113; Eil. Eur. 229; Monogr. Equis. 36.5. — Var. majus Lasch, in Eabenh. Crypt. vascul. Eur. no. 68. — Stengel aufrecht, 64 cm bis über 1 m hoch, kräftig, im unteren Theile und an der lang und dünn ruthenförmig ausgezogenen Spitze astlos, in der Mitte reich qiiirlästig, die nach aufwärts an Länge allmählich ab- nehmenden Aeste bei der grünstengeligen (im Gebüsch wachsenden) Landforni länger und mehr abstehend, bei der am Stengelgrunde weissen oder bleichgrünen (unter E. limosum wachsenden) Sumpfform kürzer und aufrecht -abstehend; obere Hälfte der Stengelscheiden meist braimroth. Fructificirt Mitte Juli. — Provinz Brandenburg: An der städtischen Baumschule bei Neuruppin (Warn.storf, in Verb. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIIL 119). — Sclilesien: Am Lehra- damm, bei Sandberg, Auras und Carlowitz nächst Breslau! (Milde, a. a. 0.). — Siebenbürgen: Sümpfe an der Ziegelei bei Karlsburg (Borbas, in Linnaea XLH. 213). Monstrositäten wurden bei Breslau von Milde beobachtet: 3Ionstr. polystachya Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 454 ; XXIIL 2, pag. 584 ; Eil. Eur. 229; Monogr. Equis. 366. (Vgl. auch Denkschrift d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1853, S. 191 imd Botan. Zeit. 1851, S. 713, wo diese und die folgenden Monstrositäten ohne Namen lieschrieben werden.) — Einzelne, seltener zahlreiche Aeste der forma vulgaris tragen Aehrchen, die sehr oft proliferiren. Monstr. distacliya Milde, a. a. 0. und in Nova Acta XXIIL 2, pag. 584, lab. 55, fig. 15, 16. — Zwei Aehren sitzen entweder unmittelbar über einander oder bis 8 cm von einander entfernt; statt der unteren Aehre ist bisweilen nur ein ein- facher Eing oder eine in ihre Blättchen aufgelöste Scheide vorhanden. Gehört nach Bot. Zeit. 1851, S. 713 zur forma humilis. Was das Vorkommen nur eines Einges statt der unteren Aehre betrifft, so ist noch hervorzuheben, dass in diesem von Milde in „Nova Acta" XXIIL 2, pag. 585, tab. 55, fig. 19 specieller beschrie- beneu und abgebildeten Falle das unmittelbar unter- und oberhalb des Einges befindliche Stengelinternodium rothbraun („wie bei dem normalen Fruchtstengel von E. arvense") gefärbt war. Monstr. prolifera Milde, a. a. 0. und in Nova Acta XXIIL 2, pag. 584, tab. 55, fig. 17. — Aehre von einem sterilen, bis 11 cm langen, astlosen oder reichästigen Stengeltheile durchAvachsen ; an Stelle der Aehre bisweilen ein Eing und eine in ihre Blättchen aufgelöste Scheide vorhanden (so von Milde abgebildet: Nova Acta XXIIL 2, tab. 55, fig. 20 : als „Eing, wie er sich nur am Grunde der Aehre zu befinden pflegt; derselbe diente aber als Stütze für eine Scheide, die sich voll- ständig in ihre einzelnen Blättchen aufgelöst hatte"). Gehörte zur forma humilis (Milde, Bot. Zeit. a. a. 0.). iMonstr. comosa Milde, Nova Acta XXVI. 2, pag. 455; XXIIL 2, pag. 585; Monogr. Equis. 366. — Aehre mit einem Schöpfe von Scheidonblättchen besetzt, . — Fast sämmtliche Stengel- internodien sind bogenförmig gekrümmt. Equisetum litorale wächst an sehr verschiedenen Localitäten: auf Aeckcrn. unter Gebüsch, an grasigen Dämmen, auf Torfboden, an Grabenufern und in Sümpfen, tritt aber zahlreich nur auf Boden mit etwas feuchtem Untergrunde auf, fructificirt in Sümpfen nur sehr selten, auf Aeckern am häufigsten und meist im Juni und Juli. Als Fundorte sind bis jetzt bekannt: Provinz Preussen: Zwischen Flatow und der Unterförsterei Zakrzewo 11 im Kreise Flatow (Eosenbohm, in Schriften d. phjsik.-ökonom. Ges. Königsberg 1879, S. 115). Eheda bei Danzig (Milde, Monogr. 371). — Mecklenburg: Bei Schwerin an mehreren Stellen, besonders an dem Eisenbahndamme neben dem Ostorfer See vor Görries und auf hohem Acker am Ziegelsee vor dem Sachsenberge (Blanck, Uebersicht d. Phanerogamenfl. v. Schwerin 86). — Hamburg (Milde, a. a. 0.). — Old^enburg: Auf Moorwiesen bei Upjever (Böckel, Aufzählung d. oldenbg. crypt. Gefässpfl. 30, als E. Kochianum). Bei Eostrup (Müller, in Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen IX. 111). — Provinz Brandenburg: Zwischen Alt-Geltow und dem Werder'schen Fährhause bei Potsdam; Eohrteich zu Gross-Döbhern bei Drel)kau; Ufer des Netzekanals bei Driesenl (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 902.) An der städtischen Baumschule beim neuen Kirchhofe zu Neuruppin (Warnstorf. in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 119, mit dem Zusätze: ..der an- gegebene Standort ist reiner Flugsand, an welchem wohl niemals E. limosum vorgekommen sein wird; nur E. arvense und E. palustre kommen in der Nähe vor"). Südufer der Griebnitz östlich von Türkshof bei Potsdam! und bei Köpnick am Ufer des langen Sees oberhalb Grünau (Ascherson, ebenda VIII. 174). — Sachsen: Bei Dresden (Milde, a. a. 0.). — Schlesien: Namentlich um Breslau verbreitet, so am Lehmdamm, am Waschteich, an Gräben in der Nähe des Volksgartens, bei Carlowitz an zahlreichen Stellen! (hier am reichlichsten fructificirend). Grüneiche, Eothkretscham gegen den Wolfswinkel, um den Kirschberg bei Lissa, Tschirne bei Kottwitz, Sandberg bei Masselwitz, am Oderdamme bei Auras, am Brandschützer See, bei Klein -Zedlitz, Nippern, Nimkau, Hasenau, Eansern, Petersdorf, Hennings- dorf. Ferner bei Hoyerswerda ; Flohrsdorf er Kalkbruch bei Görlitz; bei Charlotten- brunn: bei Görbersdorf gegen den Fiichswinkel ; bei Habelschwerdt einen Sumpt zwischen Wölfeisdorf und Kieslingswalde ganz erfüllend .(Milde, Monogr. 371 u. Fiek, Fl. v. Schi. 544). — Oesterroichisch-Schlesien: Auf einem Acker bei Nieder-Lindewiese nächst Gräfenl)erg (Mlde, a. a. 0.): auf sandigen Feldern im Oppathale bei Lobenstein und Branitz (Niessl, in Verh. d. naturhist. Ver. Brunn 1866, S. 313). — Böhmen: Veleslavin bei Prag (Milde, a. a. 0.). — Galizien: Sklo bei Lemberg (Milde, a. a. 0.): am Murowany Most (Knapp, Pfl. Gal. 2); — Ungarn: Marchauen bei Magyarfalva im Pressburger Comitate (Milde, a. a. 0.). — Siebenbürgen: Bei Hermannstadt am Zibinflusse und an anderen Orten (Milde, 730 a. a. 0.); bei Talmesch (fuss, FI. Transsilv. 755, als E. arvensc var. inundatiini). Sümpfe an der Ziegelei bei Karlsburg (Borbäs, in Linnaea XLII. 213). — Nieder- österreich: Auf dem sandigen Ufer des Abzugsgrabens zwischen Moosbrunn und der Jesuitenmühle bei Wien! und in den Auen der March bei Angern (Neilreich, Fl. V. N. 5). — Oberösterrcich: Bei Kremsmünster (Milde, a. a. 0.) — Tirol: In Vorarlberg (Milde, a. a. 0.). — Baiern: Hummelstein (Hummelsburg — nach Prantl, Excursionsfl. v. B. 32) bei Nürnberg (Milde, a. a. 0.). In der Pfalz bei Schaidt (Prantl, a. a. 0.). — Eheinprovinz: Am Ufer der Wupper bei Leich- lingen in ziemlicher Anzahl (Becker, inVerli. d. naturh. Ver. d. preuss. Eheini. XXXIV. li)S — von A. Braun bestätigt; vgl. ferner v. Spiessen, in Deutsche bot. Monatsschr. III. lüü). — Baden: Bei Oberkirch, sowie zwischen Achern und Kappel (Duval- Jouve, Hist. d. Equis. 194). — Elsass: Am Ehein-Ehone-Kanal bei Strassburg, bei Oberhaslach, Ostwald, im Thale von Barr und bei Öchirmock (Duval-Jouve, 1. c). — Schweiz: Am Neuenburger See (Milde, a. a. 0.). Geographische Verbreitung: Der Stellung der Pflanze als Bastard ent- sprechend, kommt dieselbe nur sehr zerstreut vor, dürfte aber bei weiterer Auf- merksamkeit noch öfter gefunden werden, was wohl auch für unser Florengebiet gilt. Ausserhalb des letzteren ist sie bekannt aus: Scandinavien (Tegelsmora in Upland), Nord-Eussland (um Petersburg, wie es scheint, nicht selten, bei Eiga und Eappin), England (Surrey), Frankreich (Montebourg bei Valognes nächst Cherbourg, und Arles in der Provence), Nordamerika (Bay of Quint Cormon in Canada, Lake Champlain im Staate New- York). II. Equiseta cryptopora Milde, im Jahresber. d. schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Ciütur 1861, S. 138; Sporenpfl. 95, 115; Monogr. Equis. 138. — Hippocliaete Milde, in Bot. Zeit 1865, S. 297. — Equisetiim, Sectio Hippochaete Milde, Fil. Eiir. 230; Monogr. Equis. 171, 378. — Equiseta stichopora A. Br. in Sillim. Americ. Journ. XLVI. 86. — Equiseta homophyadica hiemalia A. Br. in „Flora" 1839, S. 305. — Sclerocaulon Doli, Flora d. Grossherz. Baden I. 65. — Sclerocaulia Neilreich, Flora v. Mederösterreich S. 5. — .Spaltöffnungen in den Rillen zwei sehr regelmässige Reihen aus (bei unseren Arten) je 1 — 4 Linien bildend, in den Linien stets senkrecht gelagert und von einander durch je eine quadratische Zelle getrennt unter dem Niveau der übrigen Oberhautzellen im Grunde einer Grube liegend, welche an ihren Rändern durch einen verldeselten, unregelmässig gerandeten Hautvorsprung gedeckt wird (S. 640, Fig. 197). Leisten der unteren Wand der Nebenzellen zu 16—24 vorhanden, meist einfach. — Rhizome von kleinen Kiesel- buckeln rauh. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel gleichgestaltet, mit einzelnen Ausnahmen (E. ramosissimum, E. hiemale forma Schleichen) überwinternd, meist hart, starr, sehr rauh (selten glatt), ihre Gefässbündel meist mit doppelter (äusserer und innerer), bei 731 E. scirpoides nur mit einfacher (äusserer) Gesammtsehutzscheide. Aeste stets mit Centralhöhle, ihr erstes luternodium kürzer als die zugehörige Stengelscheide. Aehre gespitzt. — Arten wenig schärf von einander unterschieden. — Vgl. S. G47. J. Eqiiiseta crjptopora liivagiiiatii Pfitzer, in Pringsh. Jahrlj. f. wissensch. Bot. VI. 358. — Gefässbiindelkreis der oberirdischen Sprosse mit doppelter (äusserer und innerer) Gesammtsehutzscheide. A. Equiseta ambig'ua Mihle, Sporenpti. ;)ü, HG; Fil. Eurup. 234; Mouogr. 172, 427. — Spaltöifnungsreihen von 1 — 4 Linien (bei den europäischen Formen meist von 1 Linie) gebildet. Stengelriefen convex. Stengel- scheiden verlängert und am Eande mehr oder weniger erweitert. Stengel ("injährig. 73. E. ramosissimiiiu Des f. Flora atlantica II. 398. Stengel einjährig, mehr oder weniger rauh, selten glatt, liegend bis aufsteigend oder aufrecht, in Höhe und Stärke ausserordentlich veränderlich, astlos oder zerstreut ästig oder mit unvollständigen bis dichten Astwirteln, seine Internodien mit meist 6 — 26 (selten nur 4—5) convexen Riefen, tief concaven Eillen mit aus 1 — 4 Linien (bei unseren Formen meist nur aus je 1 Linie) gebildeten Spalt- öffnungsreihe ii , mit weiter Centralhöhle und doppelter Gesammt- sehutzscheide der Gefässbündel. Stengelscheiden allmählich erweitert, mit convexen, meist mehr oder weniger deutlich 2 — 3furchigen Riefen und schmalen aber deutlichen Commissuralfurchen, ihre Zähne ohne Carinalfurche und in der Regel weisshäutig gerandet, bleibend oder abfallend und im letzteren Falle meist ihre dreieckige Basis auf dem Scheidenrande zurücklassend, selten letzterer gestutzt. Aeste einfach oder selten mit secundären Aestchen, 4 — 9 kantig, mit Central- liöhle, ihr erstes Internodium sehr kurz bis kaum halb so lang als die zugehörige Stengelscheide, ihre Scheiden denjenigen des Stengels ähnlich. Aehre oval bis länglich, gespitzt oder bisweilen stumpf, mit markiger Spindel. — Rhizom mit Centralhöhle. Synonyme: Eipiisetum ramosissinium Desf. 1. c. — Milde, Sporenpti. 116; Fil. Europ. 234; Monogr. Equis. 42S. — Duval-Jouve, Hist. d. Equis. 204, 248, 257. — Klinge, Schacjitelhalme 66. — Baker, Handbook of the Fern-Allies 4. Equisetum ramosum DC. Synopsis plantar, in flora gallica descriptar. (1806) p. HS. — Schleicher, Catal. plantar, in helvetia sponte nascentium, edit. IL (1807) p. 27. — Koch, Syn. Fl. Germ. edit. IL 966. Equisetum elongatum Willd. Spec. plantar. V. S. — ^Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 466. Equisetum hiemale Bory, Voyage dans les quatre principales iles des mers d'Afrique p. 100. 732 E(|iii.setum hiemale c elongatum Düll, Eheinische Flora ill. Equisetum liiemale b minus Flora d. Wetterau IV. 36. Equisetum hiemale ß procerum Pollihi. Flora veronensis III. 2(52. Equisetum procerum Pollini, Horti et prov. Veronens. plantae novae p. 28. Equisetum multiforme ß ramosum, y paleaceum, (V tenue et e campanulatum Taucher, Monogr. d. Freies 1. c. 379, 380. Equisetum incanum Vaucher, Monogr. d. Freies 1. c. 282. Equisetum campanulatum Foir. Encycl. method. bot. V. Gl 3, excl. syn. Equisetum pannonicum Kitaib. in Willd. Spec. plant. V. 6, et in Linnaea XXXII. 265. — Schur, Enum. plant. Transsilv. 823. Equisetum albo - marginatum Kitaib. in Linnaea XXXII. 205. nach Janko, in Botan. Centralbl. XXXIII. 24. Equisetum cäespitosum Schur, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1801. S. 98. Equisetum giganteum Thunberg, Prodromus plantar, capens. II. 171. E(|iiisetum Thunbergü Wickström, in Kongl. Vet. Acad. Handl. Stockholm 1821. II. 4. Equisetum Burchellii Vaucher, Monogr. d. Freies 1. c. 375. Equisetum tenue Fresl, Flora sicula I. p. XLVI. Equisetum ephedroides Bory, Nouvelle flore du Feloponnese p. 6G. Equisetum pallidum Bory, Expedition scient. de Moree III. 2, pag. 282. Equisetum multicaule Ledebour, Flora rossica IV. 490. Ausserdem zahlreiche Herbarnamen (vgl. Milde, Monogr. 429; Fil. Eur. 234). Al)bildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 172b, Figur rechts. — Vaucher, Monogr. 1. c. tab. 6: tab. 10, fig. 1 ; tab. 12, fig. 4; tab. 13. — Bischoff, Krypt. is wenig über ^/g des Stengei- dnrchmessers einnehmend, selten auch sehr eng oder ganz fehlend (forma anceps) ; Yallecularhöhlen sehr weit und bisweilen nicht viel enger als die Centralhöhle, auf dem Querschnitte rundlich; Carinal- höhlen sehr eng; Sclerenchym der Riefen im Querschnitte des Stengels stumpf bis spitz dreieckig und in das bisweilen kaum schwächere Sclerenchym der Rillen ohne Unterbrechung über- gehend; Gesammtschutzscheide der Gefässbündel doppelt (Fig. 218). 7G8 Scheiden (Fig. 219) einsclüiesslich der Zähne IV2 bis fast 10 (meist ca. 3 — 6) mm lang, kurz glockenförmig bis mehr oder weniger verlängert, am Grunde anliegend und nach oben allmählich oder gegen die Mündung rascher erweitert und locker, selten einfarbig Fig. 2UI. grün, meist an der Mündung mit schmalem bis breitem schwarzem Saume oder (besonders die unteren) zur Hälfte oder fast ganz schwarz, mit sehr schmalen Commissuralf urchen , ihre 4 — 12 convexen Eiefen stets deutlich drei- furchig (vierrippig und auf den Rippen mit Kieselknötchen besetzt), sehr selten an äusserst kräftig entwickelten Pflanzen selbst fünffurchig und immer mit breiter, tiefer Carinalfurche, welche sich in die Carinalfurche der Inter- nodialriefen ohne Unterbrechung hinabzieht. Zähne stets bleibend, eiförmig oder länglich bis länglich -lanzettlich mit plötzlich auf- gesetzter pfriemlicher (grannenförraiger), rauher und zuletzt meist abfallender Spitze, häufig am Grunde mit einander verwachsen, seltener mit den Spitzen zu zweien zusammenhängend, ganz weisshäutig oder nur am Grunde mit braunem Flecken oder mit schmälerem oder breiterem und oft bis zur Spitze hinauf- ziehendem braunem bis schwarzem Mittel- streifen und dann stets mit deutlicher Carinal- furche und bisweilen am Grunde auch noch mit zwei Nebenfurchen, sehr selten 5 furchig (forma Wilsoni). Aeste (wo am mittleren und oberen Stengeltheile vorhanden) vom Bau gatum Schleich., forma des Stengels, einzeln oder zu 2 stehend, bis virgata Doli. ~ Stengel- 49 (.^-^ \^y^g ^ber meist viel kürzer, mit glänzend scheide in 15fachcr Ver- i -, u- i o^-,-,^^ braunschwarzer bis schwarzer, am Saume stumpf lappiger Asthülle, ihr erstes Internodium etwa von halber Länge der zugehörigen Stengelscheide oder wenig länger. Aehre am Grunde von der stark erweiterten obersten Stengelscheide eingeschlossen oder aus letzterer auf kurzem fleisch- rothem Stiele ein wenig hervortretend, 8 — 10 oder seltener bis 15 cm lang, eiförmig bis länglich, stachelspitzig, schwarz, mit hohler Axe, breitem gekerbtem Ringe und 5 — 10 Sporangienwirteln. Equisetvim vario- 769 Das Equisetum variegatura variirt im grössten Theile unseres Floreh- gebietes nur wenig, tritt dafür aber im Süden in einer sehr bemerkenswerthen Eeihe von P'ormen von zum Theil sehr abweichendem Habitus auf, von denen die extremsten einerseits schwächeren Formen des E. ramosissimum, andererseits dem E. scirpoides sich äusserlich nähern, ohne dass indessen entschiedene Uebergänge zu den genannten Arten sich finden, gegen welche auch schon der abweichende anatomisclie Bau, besonders das Verhalten der Schutzscheiden der Gefässbündel, spricht (vgl. die Artenübersicht auf S. 046 und 647, sowie S. 637). Damit fallen auch die von ToepfiFcr (Oesterr. bot. Zeitschr. 1885, S. 121) angestellten Betrach- tungen über einen muthmasslichen üebergang des E. variegatum forma anceps IVIilde (vgl. diese) in E. scirpoides Mchx. Die von Milde, Doli u. A. aufgestellten Formen können im Allgemeinen bei- behalten, doch muss bemerkt werden, dass dieselben oft in einander übergehen und, wie bei anderen Equiseten, bisweilen zu zweit auf demselben Rhizome vor- kommen. Darnach lassen sich am besten nach der Beschaffenheit der Stengelriefen zwei Formenreihen unterscheiden, die eine mit durchweg spitz -zweikantigen, mit deutlicher bis kräftiger Carinalfurche versehenen Eiefen, die andere mit stumpf- zweikantigen und nur schwach gefurchten bis flachen oder stellenweise selbst convexen Eiefen, wobei die Convexität der Eiefen vorzugsweise an den untersten Internodien überhaupt oder am unteren Theile des einzelnen Internodiums beobachtet wird, nur convexe Eiefen (wie Milde — Monogr. 578 — richtig bemerkt) niemals vorkommen. I. Steugelriefeu spitz - zAveikautig, mit deutlicher bis kräftiger Carinalfurche (Fig. 2 ISA). a. forma caespitosa Doli, Flora d. Grossherz. Baden I. 71. Milde, Sporenpfl. 125; Fil. Eur. 247; Monogr. Equis. 578. — Stengel meist nur ca. 15—25 cm hoch, selten höher, mit 5 — 9 (meist 7—8) spitz zweikantigen Eiefen und mehreren grundständigen, lang bis kurz bogig aufsteigenden, gleichstarken Aesten ; Spaltöifnungsreihen der Rillen meist durch 4—6 Zellenreihen getrennt; Zähne der kurzen, glockigen, mit breitem schwarzem Saume versehenen Scheiden mit schwarzem Mittelstreifen. Gewöhnliche, besonders im mittleren und nördlichen Gebiete verbreitete Form. 1). forma virgata Doli, Fl. d. Grossherz. Baden I. 71. Milde, Sporenpfl. 126; Fil. Eur. 247; Monogr. Equis. 578. — Stengel 15 bis 30 cm hoch, meist nur mit 6 — 7 spitz zweikantigen Riefen, über dem Grunde oder selbst noch in der Mitte mit mehreren aufrechten Aesten, sonst wie vorige Form, von der sie auch durch den schlan- keren Wuchs sich unterscheidet. Zwar nicht selten, aber doch weit weniger häufig als die vorhergehende Form. So z. B. in Schlesien: Um Gattern nahe bei Breslau ehedem gesammelt, während die Art dort jetzt nicht mehr vorkommt! — Nieder österreich: An der Bahn Luerssen, Farupflanzen. 49 770 zwischen Gänsernclorf und Oberweiden und im Kreinergraben nächst der Preiu (Haläcsy u. Braun, Nachträge zur Fl. v. NÖ. 1SS2, S. 9). — Baiern: Loisachkies bei Partenkirchen! — Tirol: Sandfelder bei Sterzing! hie und da an feuchten Plätzen bei Eazzes am Schiern (Milde, Bot. Zeit. 1S64, Beilage S. 14, u. Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 14). Am Mühlwalde bei Seis am Schiern! — Baden: Auf der Eheinebene zwischen Steinbach und Oberbruch, ferner bei Maximiliansau und auf dem Kilesfeld bei Karlsruhe (Doli, Fl. v. B. I. 71). Bei Constanz! — Schweiz: Am Eigil Im SchwarzAvasserthal bei Bern! Bremgarten im Aargau! e. forma data Kabenh. Krypto^amenflora v. Deutschi. 11. 336. Milde, in Yerhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIY. 14; Sporenpfl. 126; Fil. Eiirop. 248; Monogr. Equis. 578, tab. 34, fig. 3. — Stengel selten nur ca. 20, meist 30 — 60 cm hoch, aufsteigend bis aufrecht, am Grunde mit einem oder dem anderen stengelähnlichen Aste, kräftig, bis 3 mm dick, mit 9— 12 spitz zweikantigen Eiefen; Spaltöffnungs- reiheu durch 5 — 10 Zellenreihen getrennt; Scheiden wie die der vorhergehenden Formen. Ziemlich selten. — Provinz Preussen: Auf einer versandeten Waldwiese bei Wiszniewo nächst Löbau! — Baiern: Dachauer Moos bei München ! — Tirol: Im Sande des Fretschbaches bei Eazzes am Fusse des Schiern (Milde, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 14 u. Bot. Zeit. 1S64, Beilage S. 14). Bei Prax imd in der Niederudorfer Au im Pusterthale ! — Baden: Auf der Eheininsel bei Neuen- dorf und bei Maximiliansau und auf dem Kilesfelde bei Karlsruhe (Doli, Fl. v. B.I. 71). d. forma Heufleri Milde, Sporenpfl. 126; Fil. Europ. 248; Monogr. Equis. 578. — Stengel über 30 cm hoch, dunkelgrün, sehr rauh, kräftig, mit 8 spitz -zweikantigen Riefen; Kieselrosetten der Rillen zu Querbäudern verschmolzen und SpaltöfPnuugsreihen durch 8 Zellenreihen getrennt; Scheiden mit scharf sechsrippigen (fünffurchigen) Riefen, sonst wie bei der gewöhnlichen Form. Sehr selten. Bisher nur bekannt aus Tirol: Hinterauthal im Quellengebiete der Isar, nördlich von Innsbruck (Milde, Monogr. Equis. 519). e. forma alpestris Milde, Sporenpfl. 126; Fil. Europ. 248; Monogr. Equis. 579. — Equisetum Riouii Christ in litteris ad A. Braun, sec. Milde 1. c. — Stengel meist nur 10—16 cm hoch, aufsteigend, seine häufig hin und her gebogenen Internodien mit 6—9 spitz -zweikantigen Riefen, die Spaltöffnungsreihen der Rillen durch 5—7 Zelleureihen getrennt ; Scheiden fast ganz schAvarz. In den Alpen nicht allzu selten, z. B. in Baiern: Partnachauen an der Kohlstatt bei Partenkirchen! — Tirol: Im Pusterthale bei Prax! an der Eienz bei Niederndorf! und bei St. Georg nächst Bruneek! Auf Sandfeldern bei Sterzing! Im Kalkofen bei Tiers am Fusse des Schiern! 771 f. forma aiicei)S Milde, in Yerhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. U n. Botan. Zeit. 1864, Beüage S. 14; Sporenpfl. 126; Fil. Eur. 248; Monogr. Equis. 579, tab. 34, fig. 1. — Stengel aufsteigend oder selten aufrecht, meist nur ca. 8 — 15, selten bis 20 — 30 cm hoch, sehr dünn (Va — ^U ^^ dick), mit 4 — 5 (meist nur 4) in der Regel spitz zweikantigen, mit je einer Reihe von Kieselknoten be- setzten Riefen und fast immer ohne Centralhöhle, die Spaltöffnungs- reihen der Rillen durch 5 — 6 Zellenreilien getrennt. Scheiden kurz glockig, mit schwarzem Saume und allermeist ganz weisshäutigen oder nur mit schmalem schwarzem (und oft nur wenig bis höchstens zur Hälfte hinaufreichendem) Mittelstreifen versehenen Zähnen. Diese zarte Form ist in ihrer Tracht dem Equisetum scirpoides täuschend ähnlich und nähert sich dem letzteren auch durch das fast constante i'ehlen der Centralhöhle der Internodien. Sie unterscheidet sich aber stets ausser durch den anatomischen Bau (Verhalten der Schutzscheiden — vgl. das E. scirpoides und die Uehersichten auf S. 637, 647) durch die mit flach-concaver Carinalfurche versehenen schmäleren, oft nur stumpf- zweikantigen Eiefen, welche nur die halbe Breite der Eillen erreichen, so dass der Stengel im Querschnitte abgestumpft- drei- oder vierkantig erscheint. Bei dem E. scirpoides dagegen sind die Eiefen so breit wie die Eillen, die tief concaven Carinalfurchen der ersteren den Eillen gleich, die Stengel daher fast regelmässig sechs- oder achtkantig (vgl. Fig. 220). Das von Toepffer („Uebergang zwischen E. variegatum und E. scirpoides" — Oesterr. bot. Zeitschr. 18S5, S. 121; desgl. in Deutsche bot. Monatsschr. III. 39) erwähnte con- stante Vorkommen von ,, Wurzelfilz", unter Avelchem er doch wohl eine Filzbeklei- dung des Ehizomes versteht, bei den Gasteiner Pflanzen der forma anceps finde ich an dessen selbst gesammelten Exemplaren (wenigstens an den in meinem Herbar befindlichen) insofern nicht 'bestätigt, als die Ehizome derselben höchstens ganz vereinzelte gelbbraune Haarreste zeigen, sonst kahl sind. Allerdings ist auch der von Milde den Ehizomen des E. scirpoides zugeschriebene Haarfilz an den Herbar- exemplaren, wie Milde selbst bemerkt, meist nicht mehr vorhanden (vgl. Milde, Monogr. Equis. 597), das Ehizom der letzteren Art aber auch im Gegensatze zu demjenigen des E. variegatum forma anceps fast glanzlos und gröber warzig- gekörnelt. Alles zusammengefasst, kann somit von einem von Toepffer vermutheten Uebergange der Gasteiner forma anceps des E. variegatum in das E. scirpoides nicht wohl die Eede sein. Die von Toepffer citirte Stelle aus Milde's Monographie S. 1S6 von einem allmählichen Uebergange der in Eede stehenden Formen wird — von den anatomischen, von Milde nicht berücksichtigten Unterschieden ganz abgesehen — von Milde selbst an anderer Stehe (Monogr. S. 600) wieder auf- gehoben, indem es am letztcitirten Orte heisst, dass Milde, trotzdem er hier noch das E. scirpoides als „die tiefste Entwickelungsstufe von E. variegatum" hinstellt, nie einen allmählichen Uebergang in das E. variegatum in der Welse beobachtet liabe, dass die Eiefen allmählich schmäler würden", dass es keine Form giebt, ,,bei der man auch nur einen Augenblick in Zweifel bleiben könnte, ob man E. scirpoides oder E. variegatum vor sich habe" und dass das E. scirpoides bei zwanzigjähriger Cultur im Breslauer botanischen Garten sich völlig unverändert erhielt. 4'J- 772 Ucbrigens ist noch zu bemerken, dass in typischen Easen der forma anceps bisweilen einzelne Sprosse sich in der gewöhnlichen forma caespitosa entwickeln. Die seltene Form ist bis jetzt bekannt aus — Salzburg: Mauerritzen an der Chaussee zwischen Bad- imd Hof- Gastein! (vgl. auch Toepffer, a. a. 0.). — Kärnthen: Im Sande der Moll bei Heiligenblut; Pasterze (Fächer u. Jabornegg, Fl. V. K. I. 105 — vgl. auch Milde, Monogr. 579). — Tirol: Auf dem Plateau des Schiern und am Fretschbachufer bei Eazzes (Milde, in Botan. Zeit. 1864, Bei- lage S. 14; Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 14). Im Kalkofen an der Säge bei Tiers am Fusse des Schiern! Bei St. Jakob im Pusterthale! Bei Innsbruck! (Die letzteren 3 Standorte im v. Hausraann'schen Herbar meiner Sammlung vertreten.) g-. forma pseudo-eloiig-ata Milde, Sporenpfl. 127; Ml. Eur. 248; Monogr. Equis. 579. — Stengel 30—50 cm lang, schlank, bleich- grün, astlos oder meist vom Grunde an bis zur Mitte oder höher mit zu 1 — 2 stehenden, bis 30 cm langen, schlanken, sterilen oder ährentragenden Aesten besetzt, seine Internodien mit 6 — 10 spitz- zweikantigen, durch quere Kieselbänder rauhen Riefen und zahl- reiche zerstreute oder zu Querreihen geordnete Kieselrosetten führenden Rillen, deren Spaltöffnungsreihen durch meist 7 Ober- hautzellenreihen getrennt sind ; Scheiden verlängert (bis 9 mm lang), einfarbig grün oder selten mit schwarzbraunem oder schwarzem Saume; ihre länglich -lanzettlichen Zähne ganz weisshäutig oder am Grunde mit schwarzbraunem Flecken oder auch mit schwarz- braunem Mittelstreifen; Aeste bis 30 cm lang, schlank, steril oder ährchentragend. Sehr seltene Form des Südens, welche habituell- an schwache Exemplare des E. ramosissimum erinnert, von letzterem jedoch durch die doppelte Gesammtschutz- scheide des Ehizomes, die nicht convexen Stengelriefen etc. verschieden ist. Schweiz: Bei Zug! An der Bucht von Ciarens am Genfer See (Milde, Monogr. Equis. 580). Milde erwähnt in den Sporenpfl. 127 eine dieser ähnliche Form, welche V. Hausmann im Sande der Talfer bei Bozen sammelte, die ich jedoch in dem v. Hausmann'schen Herbar nicht vorfand. ,,Die Stengel sind höchstens 7 kantig, dabei 17,,. — 2' hoch, einfach, bleich, die oberen Scheiden einfarbig, nur die unteren mit fuchsrother Binde. Die Zähne nur an ihrem Grunde mit schwarzem*) Fleck, sonst ganz weiss und meist nur mit tiefer Carinalfurche. Sehr gewöhnlich ent- springt unter der Aehre des Hauptstengels ein bis 6" langer steriler Ast. Die Buckeln der Eiefen bilden 2 ungeordnete Eeihen." *) In Folge eiues Druckfehlers steht „weissem". 773 II. Riefen des Stengels stumpf- zweikantig: und nur sehwach gefurcht his flach oder stellenweise convex (vgl. S. 769). h. forma laevis Milde, Sporenpfl. 126; Fil. Eur.24:8; Monogr. Equis. 580. — E. serotinum Schur, Enum. plant. Transsilv. 822. — E. trachyodon Schur, Sertum flor. Transsilv. 93. — E. latidens Schur herb. sec. Milde 1. c. — Stengel ca. 24—32 cm hoch, dünn, blass- grün, nur am Grunde mit einzelnen niedrigen Aesten, sonst astlos, seine stumpf- zweikantigen bis convexen Kiefen ohne alle Kiesel- höcker, glatt, die Killen mit Rosettenbändern bekleidet ; Scheiden kurz, die oberen mit schmalem, die unteren mit breitem schwarzem Saume, ihre länglichen Zähne mit schwarzbraunem Mittelstreifen. Bisher nur aus Siebenbürgen — „am Altfluss bei Talmats den Weinbergen gegenüber; auf Moorboden am Büdös im Szeklerlande" (Schur, Enum. pl. Transsilv. 822) — bekannt (Milde, a. a. 0.^. i. forma coiicolor Milde (non Doell), Sporenpfl. 128; Fil. Eur. 248; Monogr. Equis. 580. — Stengel 30— 60 cm hoch, dünn, bleichgrün, unter der bisweilen gelblichen Aehre oft noch mit 1 — 2 ganz kurzen sterilen Aesten, seine 6 — 9 stumpf- zweikantigen oder stellenweise convexen Riefen mit breiten, jedoch „oft ganz ver- schwindenden" Kieselbändern besetzt, die Spaltöffnungsreihen der Riefen durch 8 Oberhautzellenreihen getrennt; Scheiden verlängert, einfarbig, grün, ihre Riefen mit mehr oder minder deutlicher Carinal- furche und mehr oder weniger deutlichen J^ebenfurchen , ihre lan- zett-pfriemenförmigen, weisshäutigen Zähne mit schwarzbraunem Mittelstreifen und nur mit Carinalfurche. Sehr seltene Form des Südens. Schweiz: Am Neuenburger See (Müde, a. a. 0.). — Steiermark: An der Mur bei Graz (Milde, a. a. 0.). — Formen, welche zwischen dieser und der folgenden die Mitte halten, besitze ich aus Tirol: Auf einer lange überschwemmt gewesenen Stelle an einem Bache bei Seis am Fusse des Schiern! Haslacher Wiese bei Bozen! k. forma arenaria Milde, Sporenpfl. 128; Fil. Europ. 248; Monogr. Equis. 581. — Stengel aufsteigend, ca. 27—46 cm hoch, dünn, ihre 6 — ^9 stumpf- zweikantigen bis stellenweise convexen Riefen mit breiteren und kürzeren queren Kieselbändern besetzt, die Spaltöffnungsreihen der Rillen durch 4 — 7 Oberhautzellenreihen getrennt; Scheiden verlängert, die unteren zur Hälfte schwarz, die oberen mit schwarzem Saume (Normalform), oder die Scheiden mit breitem bleichem Rande (subforma pallida Milde I.e.), die läng- 774 lich-pfriemenförmigen Zähne schwarzbraun und breit weissliäutig gerandet. Bisher nur aus der Schweiz bekannt: Chez-le-bar, Corcellettes und Onnens am Neuenburger See; bei St. Anbin; am Genfer See zwischen Lausanne und Morges (Milde, a. a. 0.). 1. forma afflnis Milde, in Yerhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 14; Sporenpfl. 128; Fil. Eur. 249; Monogr. Equis. 582. — Stengel ca. 27—32 cm hoch, dick, blassgrün, meist astlos, seine 8—9 stumpf- zweikantigen oder stellenweise convexen Riefen mit Kieselknüpfchen oder breiten queren Kieselbändern besetzt, fast glatt, die Rillen mit bald deutlichen, bald undeutlichen Querbändern von Kieselrosetten bekleidet und ihre Spaltöffnungsreihen durch 7_8 Oberhautzellenreihen getrennt; Scheiden verlängert (mit Aus- schluss der Zähne ca. 6—7 mm lang), fast ganz schwarz, ihre lan- zettlichen oder eilanzettlichen, schwarzen, weisshäutig gerandeten Zähne dreifurchig, mit breiter Carinalfurche. Südliehe Form. — Schweiz: Im Canton Waadt bei Concise am Neuenburger See und bei Bex (Milde, a. a. 0.). — Tirol: Im Sande des Fretschbaches bei Eazzes am Schiern (Milde, in Yerh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. H-u. Bot. Zeit. 1864, Beilage S. 14; u. a. a. 0.). — Ohne specielle Fundorte auch als in den Kar- pathen vorkommend angegeben (Milde, Monogr. Equis. 5S2; Sporenpfl. I2S). m. forma meridioiialis Milde, in Botan. Zeit. 1862, S. 458; Sporenpfl. 126; Fil. Eur. 249; Monogr. Equis. 582, tab. 34, fig. 6. — Stengel 0,30— 1 m hoch, aufrecht, kräftig, auch bei unverletzter ährentragender Spitze oder erst nach A^erlust derselben vom Grunde ab bis dicht unter die Aehre einzeln oder zu 2 stehende Aeste entwickelnd, ihre 8 — 12 stumpf- zweikantigen oder stellenweise con- vexen Riefen mit 2 Reihen von vielfach zu queren Bändern ver- schmelzenden Kieselknötchen , die Rillen .mit Querbändern von Kieselrosetten besetzt, die Spaltöffnungsreihen durch 7 Oberhaut- zellenreihen getrennt; Scheiden verlängert (sammt den Zähnen bis 10 mm lang), mit schmalem schwarzem Saume (seltener die unteren bis fast ganz schwarz, oder nur die Zahnbasis mit schwarzem Fleck), ihre länglich -lanzettlichen Zähne ganz weiss, oder am Grunde mit schwarzem Flecken, oder mit schwarzer Mittellinie bis nur schmal weisshäutig gerandet; Aeste von sehr wechselnder Länge, die unteren (besonders an verletzten Stengeln) bis 37 cm lang, die oberen (namenthch die unter der Aehre stehenden) meist allmählich ver- kürzt bis schliesslich oft kaum 1 cm lang, alle 5 — 6 riefig, steril 775 oder meist ährchentragend, bisAveilen selbst wieder mit einem frucht- baren Seciindärästchen. Südliche Form, bisher nur aus Tirol bekannt und zwar von Meran, wo sie an der Wasserleitung („Waal") zwischen Grätsch und Plarsch nach Milde (Bot. Zeit. 1862, S. 445, 458) ausserordentlich gemein ist. Die Sprosse sterben daselbst nach Milde schon vor Mitte November ab. Die oben gegebene Beschreibung ist nach Milde'schen Originalen meiner Sammlung etwas ergänzt worden. 11. forma Wilsoni ]^ewman, History of British Ferns, 2. edit. p. 41. Milde, Sporenpfl. 126; Fil. Eiirop. 249; Mouogr. Equis. 583, tab. 34, flg. 7. Klinge, Schachtelhalme 78. English Botany, 3. edit. tab. 1898. — Equisetiim variegatiim var. coucolor Doli, FI. d. Gross- herz. Baden I. 71. — Stengel 0,75 — 1 m hoch, fast aufrecht, dick, mit zerstreuten, einzeln oder selten zu 2 stehenden, bis 26 cm langen Aesten, ihre 8 — 12 stumpf- zweikantigen, sehr schwach ge- furchten Riefen nur mit undeutlichen Kieselknötchen zweireihig besetzt, daher glatt, die Rillen mit mehr oder weniger deuthchen Rosettenbändern bekleidet, die Spaltöffnungsreihen durch 7 — 10 Oberhautzellenreihen getrennt; Scheiden kurz, mit schmalem schwar- zem Saume, ihre breit -eiförmigen, die grannenartige Spitze meist zeitig verlierenden und daher stumpfen, schwarzbraunen, weiss- häutig gerandeten Zähne tief fünffurchig. Sehr seltene Form. — Baden: Maximiliansau bei Carlsruhe, bei Neuenburg (Doli, Fl. V. B. I. 71). Von Monstrositäten sind mir aus unserem Florengebiete bekannt geworden : a. Monstr. biceps Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 470 (vgl. auch Monogr. Equis. 584). — ,,Aus einer gemeinschaftlichen Scheide entspringen an der Spitze des Stengels zwei kleine, ganz gleich gebildete und gleich grosse Stengeltheile, jeder mit zwei Scheiden und eine Aehre tragend." — Botanischer Garten zu Breslau. ß. Monstr. prolifera. Oberhalb einer normal erweiterten Scheide, wie sie sonst die Aehrenbasis umhüllt, setzt sich der Stengel in einer Länge von ca. 1 0 cm fort; an Stelle der Aehre sitzt dicht über der Aehrenscheidc eine normale Stengel- scheide, welcher auf sehr verkürztem Internodium eine zweite folgt ; erst die dritte Stengelscheide ragt mit ihrer Basis aus der Aehi-enscheide hervor. — Provinz Preussen: Fichtenwald bei Gumbinnen. Weiter erwähnt Milde (Monogr. Equis. 584) eines Falles, in welchem die Aehre von zwei unmittelbar untereinander sitzenden Scheiden fast ganz ein- geschlossen wurde. DasEquisetum variegatum wächst meist gesellig und oft grosse Flächen überziehend auf feuchten grasigen Plätzen, an Gräben, Sumpfrändeni (bisweilen auch im Sumpfe selbst), an Teich-, See-, Bach- und Flussufern, sowohl ganz frei, 776 als auch unter lichtem Gebüsch und selbst auf lichten Waldplätzen. Sporangien- ähren findet man während der ganzen Vegetationszeit entwickelt, da die Stengel an einigermaassen geschützten Standorten übermntern, anderen Falles beim ersten Froste zu Grunde gehen. Doch sterben nach Milde die Sprosse der forma meridio- nalis auch bei Meran im Herbste ab (S. 775). Im nördlichen Theile unseres Florengebietes findet sich die Art als Selten- heit nur im Osten, aus Nordwestdeutschland ist sie nur von Hamburg und Borkum bekannt. Audi im mittleren Gebiete tritt sie erst zerstreut auf, während sie im Süden mit Ausnahme einzelner Gebiete des Ostens wohl allgemein verbreitet ist, wie die folgenden Fundortsangaben zeigen. Provinz Preussen: Im Kreise Gumbinnen im südlichen Theile des Gum- binner Fichtenwaldes! (vgl. auch Schriften d. physik.-ökon. Ges. Königsberg 1S86, S. 41). Im Kreise Orteisburg am Westufer des Lehlesken'er Sees bei Passenheim! (ebenda 1887, S. .51). Im Kreise Scliwetz am Stelchno-See (ebenda 1886, S, 65). Im Kreise Löbau auf einer versandeten Wiese in Wiszniewo bei Löbau (Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. HI. IV. 156; — vgl. auch S. 770). — Hamburg: Nach Garcke (Fl. v. D. 15. Aufl. S. 488) am Eibufer bei Hamburg. — Hannover: Auf der ostfriesischen Insel Borkum in einem Dünenthale des Ostlandes in grosser Menge (vgl. Abhandl. d. naturw. Ver. Bremen III. 193; VII. 76. Buchenau, Fl. d. ostfr. Ins. S. 166). Im Harze am Ufer der Innerste zwischen Wildemann und Lautenthal (Hampe, Fl. hercyn. 327 — dagegen nach Garcke's Fl. v. D. 488 neuer- dings nicht wiedergefunden). — Provinz Brandenburg: Wallis'sche Thongrube bei Glindow (unfern des Plessower Sees) bei Potsdam! (vgl. Ascherson, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. IX. S. XVIII). Früher angeblich auch bei Frank- furt an der Oder (vgl. Ascherson, a. a. 0. VIII. 174). — Schlesien: An der Eisenbahn bei Przegedza nächst Kybnik! Früher auch (1858 u. 1859) um Breslau bei Carlowitz und Gattern! an beiden Standorten jedoch jetzt verschwunden (Fiek, Fl. v. Schi. 546). — Böhmen: Bei Weisswasser (Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. B. 4). Auf einer kleinen Stelle der sumpfigen Wiese bei Hnidous nächst Kladno (Cela- kovsky, in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1886, S. 7 — daselbst auch als wahrscheinlich im Walde von Libusin vorkommend erwähnt). Bei Vsetat im Elbthale an Gräben der Eisenbahn gegen Norden, sowie auch an der Bahn nach Melnik; Eisenbahngraben bei Krchleb nächst Pardubitz, zahlreich (Celakovsky, ebenda 1887, S. 200). — Baiern: Nach Prantl (Excursionsfl. f. B. 32) in den Alpen (bis 1040 m) und auf der Hochebene verbreitet (vgl. auch Sendtner, Vege- tationsverhältn. Südbaierns 904). Z. B. auf Kiesbänken der Donau bei Deggendorf und auf der Zospelau bei Passau (Sendtner, Veg. d. bair. Waldes 391); Inn-Auen bei Erlach nächst Simbach (10. Jahresber. d. bot. Ver. Landshut 1887, S. 36); am Prinzen weg bei Tegernsee (Peter, im Botan. Centralbl. XVIH. 62); Steinach bei Fürth (Deutsche bot. Monatsschr. VI. 193); Flussufer in den Isarauen und Gräben im Schleissheimer Moore bei Freising (Hofmann, Fl. v. Fr. 170); Isarkies bei München! Dachauer Moos bei München! Lechufer bei Augsburg! Lechufer bei Lechbruck nächst Bernbeuren! (vgl. weiter forma virgata S. 770, forma elata S. 770, forma alpestris S. 770). — Württemberg: Am Ufer des Golderbaches bei Beben- hausen, bei Waidenbuch nächst Stuttgart, bei Friedrichshafen, am Federsee bei Tiefenbach und an der Hier bei Aitrach (Martens u. Kemmler, Fl. v. W. 750). — Baden: Altschloss bei Markdorf, in der Nähe des Bodensees bei Kirchberg, Nuss- dorf, Ludwigshafen, auf der Keichenau, im Paradies bei Constanz, bei Liptingen: 777 femer auf der Eheinfläche und zwar im Breisgau zwischen Ichtingcn und Sponeck, auf der Kheininsel bei Neuenburg, bei Kehl, zwischen Steinbach und Oberbruch, bei Eastatt auf der badischen Kheininsel zwischen Seltz und Plittersdorf; in der Carlsruher Gegend an feuchten Stellen der Wiesen zwischen dem Ettlinger Wäldchen und Beiertheim, bei Dachslanden, Knielingen, Eggenstein und auf dem Kilesfeld; in der Mannheimer Gegend bei Neckarau (Doli, Fl. v. B. I. 70). Am Rheine auf den Höhen von Istein und Rheinweiler (Mittheil. d. bot. Ver. f. d. Kreis Freiburg 1882, S. 13): bei Altenheim nächst Achern (ebenda 1884, S. 133); am Rhein bei St. Ilgen (ebenda 1886, S. 272 — vgl. weiter forma virgata S. 770, forma elata S. 770, forma Wilsoni S. 77.5). — Hessen: Bei Worms (zwischen Worms und Osthofen längs des Bahndammes, — Doscli u. Scriba 1. c. 3. Aufl. S. 8), Gerns- heim; zwischen Gräfenhausen und Wichshausen häufig (Dosch u. Scriba, Fl. v. H. 13); Bessunger Nachtweide bei Darmstadt (ebenda 3. Aufl. S. 8). Nach Russ (Gefässkrypt. d. Wetterau 246) Mülheimer Ziegelhütte bei Darmstadt, fenier bei Eidengesäss, Geislitz, Eicher Hof. — Pfalz: Bei Ludwigshafen, Morsch, Oppau (Prantl, Excursionsfl. v. Baiern 32). Bei Germersheim (Milde, Monogr. Equis. 587). — Lothringen: Nach Milde (a.a.O.) bei Bitsch. — Elsass: Sehr häufig auf der ganzen Rheinebene, besonders bei Strassburg, Seltz, etc. (Duval-Jouve, Hist. d. Equis. 213. Kirschleger, Fl. Vogeso-Rhenane H. 257). — Schweiz: Nach Bernoulli (Gefäss- krypt. d. Schw. 77) durch die ganze Schweiz nicht selten und hoch (beim schwarzen See bei Zmuth z. B. 7000') in die Alpen emporsteigend. Im Berner Oberlande z. B. bei Thun, Interlaken, Meiringen, Rosenlaui und Ammerten im Hintergrunde des Lauterbrunnenthaies (Fischer, Gefässpfl. d. B. 0. 186); Schwarzwasserthal bei Bern! In der Umgebung von Zofingen am Aarufer bei der Kehle, Ruppeldingerinsel, Wiggermündung ; ferner Eichwald und Teufengraben (Lüscher, Gefässpfl. v. Z. 77). Im Aargau sehr häufig (Mühlberg, Gefässpfl. d. A. 205), z. B. Bremgarten! Nach Milde (Monogr. Equis. 587) ferner um Schaffhausen, bei Basel (St. Jakob), Küssnacht, am Neuenburger See (Concise, Chez-le-Bar, Onnens, Colombier), am Genfer See (Sand der Pierettes zwischen Lausanne und Morges, Bucht von Ciarens), am Rhein- ufer bei Genf, (im benachbarten französischen Departement Haute-Savoie im Cha- mounix-Thale und in der Umgebung des Montblanc — am letzteren bis 1300 m), ferner bei Bex; im Canton Wallis bei Zermatt, im Bagnesthale bei Gadro, am Matterhorn; am Rigi; in Graubünden am Breno -Bache bei Casaccia am Lukmanier- Passe bei 5600'. im Unter-Engadin im Kalksande des Baches in der Cleragia- Schlucht am Ausgange des Scharltliales bei Tarasp bei 4000', im Ober-Engadin bei Samaden, Sils und auf der Silvaplana; im Canton Glarus an der Klön im Klönthale: im Canton Winterthur an der Töss bei Pfungen. (Vgl. ferner forma vir- gata S. 770, forma pseudo-elongata S. 772, forma concolor S. 773, forma affinis S. 774). — Tirol: In Vorarlberg am Bodensee (nach v. Hausmann, FI. v. T. 1029 — nach ßruhin, Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XVIII. 758, auch im Walserthal und an Alpenbächen , z. B. im Genscheltobel bei Mittelberg) ; bei Innsbruck im Sülgries, beim Militärspital (v. Hausmann, a. a. 0.) und bei Figgenau (Milde, Monogr. Equis. 587). Bei Schwaz in der Vomper Au (Milde, a. a. 0). Stubai im Riede bei Mieders (Milde, a. a. 0.). Im Hinterauthal. Im Pusterthale auf der Nieder- dorfer Au! dann an der grossen Ache und an Wildbächen von St. Johann in Ahrn bis Prettau massig und bis auf die höheren Alpen, z. B. auf dem Bärenthal bei St. Jakob bis 7000'! im Mühlwalde bei Taufers! ferner am Ufer des Tauernbaches im Gschlöss bei 5000'! (nach v. Hausmann's Sammlung); bei Prax bei 5000' (Milde, 778 a. a. 0.). Um Bozen im Bette der Talfer und Eisack! bei Haslach! und Schloss Eied! (v. Hausmanns Herbar). Um Meran, bei Partschins, Grätsch, Algund und an der Passer bei Obermais (Milde, Monogr. Equis. 587; Bot. Zeit. 1862, S. 445 n. 1 S64, Beilage U. 6). Bei Eazzes an Bachufern und auf feuchten Plätzen vom Bade Eazzes bis auf die Seiser Alpe und auf das Plateau des Schiern, 8000'! (Milde, Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIV. 14; Bot. Zeit. 1804, Beilage S. 14). Trafoi am Oertler an den heiligen drei Brunnen (Milde, Monogr. Equis. 587). (Vgl. ferner forma virgata S. 770, forma elata S. 770, forma Heufleri S. 770, forma alpestris S. 770, forma anceps S. 772, forma concolor S. 773, forma meridionalis S. 775.) — Kärnthen: Langische Schlucht in der Satnitz, Flatnitz, Malnitz in der Kleiden; im Sande der Moll bei Obervellach, Döllach und Heiligenblut; Pasterze (Pacher u. Jabornegg, Fl. v. K. I. 104). Im Gerolle des Quoppnitzbaches nächst der Drau bei Greifenburg, Geröllfelder am Eaibler See (Preismann, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1884, S. 386). (Vgl. ferner forma anceps S. 772.) — Oesterr. Küstenland: Görz, Idria bei Kobila (Milde, Monogr. Equis. 588). — Steier- mark: Ufer der Mur bei Graz, zwischen Weitenstein und Einöd (Milde, a. a. 0.). Vgl. ferner forma concolor S. 773. — Salzburg: Ferleiten bei Fusch im Pinzgau 360Ü', bei Mittersill im Oberpinzgau ! bei Aigen, Ludwigsbad (Milde, a. a. 0.) ; um Gastein an den Gletscherbächen im Nassfelde, am Bockhartsee, an der Chaussee zwischen Hof- und Bad -Gastein (Toepfifer, in Deutsche bot. Monatssehr. III. 39). (Vgl. ferner forma anceps S. 772.) — Ob er Österreich: Ens bei Steyer (Milde, Monogr. Equis. 587); sandige Auen der Salzach bei Wildshut und in den Mooren nm den Häretinger See von Dorf-Ibm bis Hofmarkt-Ibm (Vierhapper, im 14. Jahresber. d. Gymn. zu Eied 1885, S. 2). — Niederösterreich: In der sumpfigen Grube beim Bahnhofe von Wagram, im Piestingthale zwischen Pernitz und Gutenstein, dann weiter aufwärts im Sande der Stein achpiesting, im Traisenthale bei St. Polten, um Wienerbrückel und auf dem Mitterbacher und Hechtensee-Torfmoore bei Mariazeil (Neilreich, Fl. v. N. 7). In den Auen bei Wolfsthal nächst Hainburg, auf dem Looskogel bei Mitterbach im Bezirksamte Lilienfeld, in einem Sumpfe oberhalb Pielachberg in Bezirksamte Melk (Neilreich, Nachträge z. Fl. v. NÖ. 2). Eisenbahn -Materialgraben dem Bahnhofe von Kemmelbach gegenüber (Neilreich, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIX. 247). An der Schwarza nächst Blindendorf, an der Leitha bei Wiener- Neustadt, im Stiftsvvalde bei Seitenstetten, an der Bahn liinter dem ersten Tunnel bei Eekawinkel, an der Bahn zwischen Gänserndorf und Oberweiden und im Kreinergraben nächst der Prein (Haläcsy u. Braun, Nachträge z. Fl. V. NÖ. 1 882, S. 9). In der Schottergrube bei Stockerau (Haring, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1885, S. 388). Donauauen bei Wolfsthal nächst Pressburg (Dicht!, in Deutsche bot. Monatssehr. I. 99). Bei Buchberg (Beck, Fl. v. Hernstein 254). — Galizien: Auf Kies am Ufer des Dunajec bei Koszielisko! überhaupt in der Tatra und den Pieninen (Knapp, Pfl. Gal. 2. Eehmannn, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XII. 841). — Siebenbürgen: Am Altfluss bei Talmats. auf Moorboden am Büdös, auf dem nördlichen Abhänge des Surul (Schur, Enum. pl. Transsilv. 822). Vgl. auch forma laevis S. 773. — Croatien: An feuchten Orten bei Stelnik, Bosiljevo und Plemenitas an der Kulpa (Schlosser et Parkas -Vukot. Fl. croatica 1325. Neilreich, in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien XIX. 768). Geographische Verbreitung: Nord- und Mittel-Europa bis Südfrankreich und Norditalien (auch nicht in Eussland — mit Ausschluss der Ostseeprovinzen — und auf der Balkanhalbinsol); Sibirien; nördl. Nordamerika bis zum 43" n. Br. südwärts. 779 2. Equiseta crjptopora uiiiviig-inata Pfitzcr, in Pringshcims Jalirb. f. wiss. Bot. VI. 35S. • — Gefässbündelkreis der oberirdischen Sprosse wie auch der Khizome mit äusserer Gesammtschutzscheide. Sonst wie die Equiseta niono- sticha trachj'odonta (S. 76J), unter denen bei Milde (Monogr. Equis. 596) die einzige Art dieser Gruppe steht. 77. E. seirpoides Michx. Flora Boreali- Americana IL 281. Stengel rasig-, aufsteigend bis niederliegend , 5 — 20 cm lang, aber meist nur 1 — VI2 mm dick, meist astlos, grün, rauh, über- winternd, mit 3 oder seltener 4 breit und flach concaven Rillen von der Breite der Riefen, daher regelmässig 6- oder 8 kantig, ohne Centralhöhle, mit weiten Yallecular- und sehr engen und gegen das Centrum zusammengedrcängten Carinalhöhlen und äusserer Ge- sammtschutzscheide der Gefässbündel ; Scheiden kurz und kreisei- förmig, oder verlängert und allmählich erweitert, mit breiten und tiefen Carinalfurchen und 3 oder 4 bleibenden eiförmigen, plötzlich lang pfriemenförmig zugespitzten, Aveisshäutig gerandeten, auf dem braunschwarzen bis schwarzen Mittelstreifen rauhen Zähnen. Aehre meist schwärzlich, gespitzt und in der letzten Scheide mehr oder weniger eingeschlossen. — Rhizom ohne Centralhöhle. — Fig.220, 221. Synonyme: Equisetum seirpoides Michx. i. c. — Willd. Spec. phnit. V. 7. — Vaucher, Monogr. des Freies 57. — Milde, Sporenpfi. 129; Eil. Europ. 250; Monogi-. Equis. 55)6. — Klinge. Schachtelhalme 79. Equisetum hiemale L. A) tenellum Liljeblad, ütkast til en svensk flora :^84. Equisetum reptans Wahlenbg. Flora lapponica 398, partim. Equisetum setaceum Vaucher, Monogr. des Freies 1. c. tab. 11, fig. 3, 4. Equisetum lapponicum Fischer in herb. hört. bot. Fetropol., sec. Milde 1. c. Equisetum tenellum Ledebour in herb. hört. bot. Fetropol., sec. Milde 1. c. E(|uisetum variegatum var. alpestre G. F. W. Meyer in sched. herb., sec. Milde 1. c. Abhildungen: Vaucher, Monogr. des Freies tab. 11, fig. 3, 4. — Milde, Monogr. Equis. tab. 35. Rhizom dicht unter der Bodenoberfläche kriechend, meist reich verzweigt, in der Regel nur 1— P/2 (sehr selten bis 2V4) mm dick, matt braunschwarz, fein aber ziemlich scharf körnig -warzig, (nach Milde filzig, doch an den Herbarexemplaren meist) kahl, seine bis 1^/4 cm langen Internodien sehr stumpf 6- oder 8 kantig, mit kaum vortretenden Riefen imd Rillen, ohne Centralhöhle, mit sehr engen Carinalhöhlen, sehr weiten, unregelmässig quer-länglichen Yallecular- höhlen und einfacher (äusserer) Gesammtschutzscheide der Gefäss- bündel; Scheiden denen des Stengels gleich, aber meist bis auf 780 geringe Reste zerstört. Stengel meist dicht rasig, aufsteigend bis niederliegend, ca. 5—20 cm lang und nur ^j^—l mm dick, astlos oder selten am Grunde mit einem stengelähnlichen Aste, grün, rauh, überwinternd; ihre häufig verbogenen Internodien ca. 1—4 cm lang, mit 3 oder seltener 4 breit und flach (an getrockneten Exem- plaren tief) concav gefurchten und auf den Kanten mit 1—2 Reihen Kieselknötchen besetzten Riefen von der Breite der flach (an Herbar- Fia-. 220. Fig. 221. Fig. 220. Equisetum scirpoides Michx. Quer- schnitt eines Stengelinteruodiums. Vergr. ^j^. — sc Sclerenchym, unter Eiefeu und Eillen ohne Unter- brechung fortlaufend; v Vallecularhöhlen ; s äussere (einzige) Gesammtschutzscheide der drei mit je einer kleinen Carinalhöhle versehenen Gefässbündel. Fig. 221. Equisetum scirpoides Michx. Stengel- scheide in löfacher Vergrösserung. exemplaren tief) concaven Rillen, der Stengel daher regelmässig 6- oder Skantig (Fig. 220); Rillen mit Querreihen von Kieselrosetten bekleidet, ihre aus nur einer Linie gebildeten Spaltöffnungsreihen durch 3 — 4 Reihen mit Kieseltröpfchen besetzter Oberhautzellen getrennt; Centralhöhle fehlend, die gegen das Centrum zusammen- gedrängten Carinalhöhlen sehr eng, Vallecularhöhlen sehr weit und im Querschnitte rundlich bis quer länglich, das Sclerenchym der Riefen und Rillen ohne Unterbrechung in einander übergehend, die 781 Gefässbündel mit äusserer Gesammtschutzscheide (Fig. 220). Schei- den kurz und kreiseiförmig bis verlängert und allmählich erweitert (Fig. 221), einschliesslich der Zähne ca. 3 — 4^2 mm lang, mit schwarzbraunem bis schwarzem Saume oder breiterer ebensolcher Binde oder bis zur Hälfte oder (häufig die unteren Scheiden) ganz schwarz gefärbt, mit nur im oberen Theile deutlicher Commissural- furche, ihre 3 oder seltener 4 convexen Riefen mit breiter, tiefer, sich abwärts unmittelbar in die Carinalfurche der Stengelriefe fort- setzender Carinalfiirche und jederseits einer schmäleren aber sehr deutlichen Nebenfurche (Fig. 221); ihre 3 — 4 bleibenden Zähne eiförmig, plötzlich lang priemenförmig zugespitzt (doch diese Spitze häufig zeitig abbrechend), mit rauhem, schwarzbraunem Mittelstreifen und breit weisshäutig gerandet, wenigstens am Grunde mit Carinal- furche. Aehre von der obersten bedeutend erweiterten, mit kräf- tigeren Furchen und Riefen, sowie mit weiter hinablaufenden Com- missuralfurchen versehenen Scheide am Grunde bis fast vollständig eingeschlossen, sehr selten auf fleischrothem Stiele über die Scheide vortretend, 4 — 5 bis selten ca. 8 mm lang, eiförmig oder eiförmig- länglich, gespitzt, schwärzlich oder (völlig entwickelt) gelbbraun mit schwärzlichem Mittelflecken der Sporangienträger, mit höchstens bis 6 Sporangienwirteln. Diese sehr constante Art ist die kleinste und schmächtigste unserer Equiseten, die höchstens mit dem Equisetum variegatum forma aneeps verwechselt werden kann, von genannter Form sich aber ausser durch die anatomischen Verhältnisse durch die bereits auf S. 771 hervorgehobenen äusseren Merkmale leicht unter- scheiden lässt. Nach Milde wächst sie am liebsten auf feuchtem Humus in Gesell- schaft von Gräsern, Equisetum variegatum und E. palustre und entwickelt ihre Sporangienäbren während des ganzen Sommers. In unserem Gebiete findet sich die Art nur in Kärnthen: Im feuchten Sande und auf Wiesen an der Moll bei Heiligenblut (Milde, Monogr. Equis. 601. Fächer u. Jabornegg, Fl. v. K. I. 105). Im Sonder'schen Herbarium befindet sich nach Milde (a. a. 0.) ein in den Alpen ohne nähere Standortsangabe von Rudolph! gesammeltes Exemplar. Geographische Verbreitung: Spitzbergen, Skandinavien, Ostseeprovinzen Russlands (vgl. Klinge, a. a. 0.), Sibirien, Nordamerika von dem arktischen Gebiete südwärts bis zum 40" n. Br. III. Classe. I«yoopo der entsprechenden Axenregion als Eeservestofl' vorhandenen Stärke; die Blätter 1 — 6 enthalten keine Stärkekörner. Die frühere Annahme, dass die Brutknospe in der Achsel eines präexistirenden Tragblattes als Achselspross entstehe, das Tragblatt (als welches man das Blatt s der Fig. 223 A betrachtete) späterhin der Brutknospe eine Strecke hinauf anwachse, ist durch die Entwicklungsgeschichte nicht bestätigt worden. Vielmehr hat zuerst Hegelmaier (a. a. 0.) nachgewiesen, dass jede Bulbille genau an Stelle eines Blattes, d. h. wo letzteres der Anordnung der Blätter nach an dem betreffenden Stengel- scheitel hervortreten würde, auftritt und dass der die Brutknospenanlage bildende kleine Zellenhöcker in seinen ersten Entwickelungsstadien sogar von demjenigen einer Blattanlage nicht unterscheidbar ist. Erst nachdem er stärker als die be- nachbarten Blätter geworden und querovale Gestalt angenommen hat, tritt er als junge Bulbille den gleichalten Blättern gegenüber deutlich hervor. Jetzt entstehen an ihm die ersten beiden lateral gestellten Blätter (1 und 2 der Fig. 223) im echten Wirtel (d. h. gleichzeitig auf gleicher Höhe). Dann beginnt der Vegetations- kegel sich in zur Mutteraxe radialer Kichtung zu verbreitern und gleichzeitig mit dem Hervortreten jener ersten Blätter seine nach aussen gekehrte Partie stärker zu entwickeln, so dass die Blättchen 1 und 2 dadurch gegen die Mutteraxe ver- schoben werden. Während diese Blätter nun heranwachsen und sich über den Vegetationskegel krümmen, entsprossen diesem die ersten beiden medianen Blätter und zwar etwas früher aus dem breiten Eückentheile des Vegetationskegels das sich weiterhin auch mächtiger entwickelnde sogenannte Stützblatt (Fig. 223 A, s) und sodann, durcli ein kleines Zeitintervall von ihm getrennt, das ihm gegenüber- stehende kleinere Blatt (Fig. 223 B, 3)*). Lycopodium Selago zeigt, abgesehen von der durch Standortsverhältnisse be- dingten wechselnden Grösse und bisweilen gelblichen Färbung (S. 789) bemerkens- werthe Abänderungen nur in der Kichtung der Blätter, nach welcher man wohl die folgenden Formen aufgestellt hat, ohne dass dieselben indessen genügend scharf unterscheid bar wären, da sie einmal allmählich in einander übergehen, ein andermal bisweilen zwei Formen auf demselben Exemplare sich in der Weise vereinigt finden, dass (wahrscheinlich in Folge veränderter Standortsverhältnisse) die jüngeren Jahres- triebe von den voraufgehenden durch abweichende Blattrichtung verschieden sind. a. forma recurva Desv. Prodr. fil. no. 6 (in Ann. Linn. VI). Spring, Monogr. 1. c. XV. 20. Milde, in Nova Acta XXVI. 2, pag. 397 ; Sporenpfl. 131 ; Fil. Eur. 252. Doli, Fl. d. Grossherz. Baden I. 74. Sanio, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXV. 60. — Lycopodium recurvum Kit. in Willd. Spec. plant. V. 50. — Blätter an ihrem Grunde zurückgebrochen, Spitzen der Zweige oft bogig zurückgekrümmt. Findet sich zerstreut unter den übrigen Formen und geht in dieselben ganz all- mählich über, wie auch schon Doli (a. a. 0.) bezeugt. Sanio (a. a. 0. XXIII. 18) erwähnt, dass die betreffende Form sich mit der Hauptform bisweilen auf dem- selben Exemplare beisammen finde, indem die Blätter der älteren basalen Stengel- regionen zurückgebrochen, die der jüngeren oberen Zweige wie bei der Hauptform angedrückt seien, eine Beobachtung, welche ich bestätigen kann. *) Dieses Blatt sollte demnach in den gegebenen Figuren als 4, das Blatt s als 3 bezeichnet werden. Mit Eücksiclit auf die in älteren Publikationen vertretene, oben angedeutete Auffassung wurde die die letztere veranschaulichende Bezeichnung hier noch beibehalten. 792 b. forma patens Desv. 1. c. Milde, Fil. Eur. 252. Sanio, a. a. 0. XXV. 60. — Blätter ungleich abstehend, zarter zugespitzt, flach. c. forma laxa Desv. 1. c. Milde. Fil. Europ. 252. Sanio, a. a. 0. XXV. 60. — Blätter massig lang, bogig aufwärts gekrümmt. d. forma dubia Sanio, a. a. 0. XXV. 60. — Blätter an den unteren Stengel- theilen horizontal abstehend und länger, an den oberen Zweigen anliegend und kürzer. Zu dieser Form bemerkt Sanio selbst: „offenbar durch Veränderungen in dem Standorte entstanden". e. forma appressa Desv. 1. c. Milde, Fil. Europ. 252. Sanio, a. a. 0. XXV. 61. — Blätter kürzer, dicht angedrückt. — Eine nicht blos im arktischen Gebiete, sondern auf dürftigem, trocknerem Boden auch bei uns vorkommende Form. Von Monstrositäten erwähnt Milde (Schlesische Gefässkrypt., in Nova Acta XXVI. 2, pag. 397) eine Moiistr. fasciata, deren „von den Blättern befreite, sonst nur SVj mm dicke Stengel sich an der Spitze zu einer Fläche von 1 3^/o mm verbreitern". Die ihre Sporen vom Juli bis October reifende Art wächst in schattigen, etwas feuchten Wäldern, sehr gern auf und an alten Stubben in Brüchen und an Seeufern, an moorigen Waldrändern, auf moorigen Halden, im Gebirge auch an freien Plätzen im feuchten Moose zwischen Felsblöcken, an steinigen Abhängen etc. ; auf trockenen freien Stellen kommt sie seltener und dann gewöhnlich nur in kleinen grüngelben Exemplaren vor. In Schlesien steigt sie bis 1500 m (Fiek, Fl. v. Schi. 539), im Baierwalde bis 4450' (Sendtner, Veg. d. bair. W. 392), in den bairischen Alpen bis 6400' (Sendtner, Veg. Südbaierns 904), in der Schweiz bis SOOO' (Ber- noulh, Gefässcrypt. d. Schw. 79). Provinz Preussen: Zerstreut. Im Kreise Memel am Blocksberg bei Memel, im Buttkener Walde, Jagen 31 in Blimatzen und Jagen 19 zu Wewircze zwischen Stoneiten und Stomkeiten (Schriften d. physik.-ökon. Ges. zu Königsberg 1885, S. 33 u. 36 — im Folgenden als K. bezeichnet); kaufmännische Plantage östlich von Melneraggen, an der Minge zwischen Gedinnen und Szernen (K. 1886, S. 49, 50). Im Kreise Darkehmen im Pogrimmener Walde bei Darkehmen (K. 1877, S. 59), am Eande des Piontkener Waldes und im Eevier der Schleuse (Skalischener Forst) bei Darkehmen (K. 1878, S. 71). Im Kreise Lyck im Erlenbruche des Zielaser Waldes, Sendker Wald, Baranner Forst (im Erlenbruche nahe bei Sybba, in einem Bruche in den Tatarenbergen, im Bruche am kleinen Tatarensee und im Fichtenbruche am Rande der Lyckflusswiesen — Sanio, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 17 u. XXV. 60). Im Kreise Oletzko im Erlenbruche des Jelittker Waldes! (Sanio, a. a. 0.). Im Kreise Johannisburg in der Johannisburger Haide bei Rud- czanny sehr zerstreut (sparsam am Fusse des Hanges des Grossen Guszianka-Sees! am Ostufer des Beldahn-Sees in einem Erlenbruche des Jagens 107 im Schutz- bezirke Warnold ! und an den Rändern des Mauser-Bruches in den Jagen 80, 81, 82 der Oberförsterei Breitenheide! — eigene Beobachtungen). Im Neidenburger Kreise am Hartigswalder Fliess und zwischen Hartigswalde und Bälden (K. 1881, S. 15). Im Sensburger Kreise bei Sensburg (K. 1887, S. 47). Im Kreise Alienstein am Linowko-See und an 'der Alle bei Redigkeimen und südlich von der Sojka- Mühle, ira Allensteiner Stadt walde, am Kaltfliess bei Redigkeimen und am Hellguth-See (K. 1880, S. 18. 20). Im Kreise Mehrungen im Torfbruche bei Neu-Bolitten 793 (Schriften d. Danziger naturf. Ges. VI. 1, S. 78 — im Folgenden mit I). bezeichnet). Im Kreise Osterode am Sclilossberge am Mühlener See (K. 1884, S. 93). Im Heils- berger Kreise in der Kleinen Haide zwischen Zechern und Schmolainen (K. 1877. S. 84) und im Erlenbruche bei Kapkeim (K. 1878, S. G2). Im Kreise Fischhausen bei Cranz auf der Haide in der Nähe des Grenzer Weges der Plantage gegenüber (K. 1877, S. 88). Im Kreise Heiligenbeil im Torfbruche bei Jäcknitz (Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. III, lY. 199), im Eehteichbruche zwischen Eosen und Stolzenberg in Menge (K. 1884, S. 96). Im Elbinger Kreise sehr zerstreut bei Eggertswüsten, Waldschlacht bei Stagnitten (D. VI. 1, 74): bei Damerau und Cadinen (D. VI. 2, 154); Waldschlucht bei Neuendorf (K. 1887, S. 49) und um Tolkemit (K. 18SS, S. 24). In den Kreisen Stuhm, Marienwerder und bei Deutsch- Eylau (ohne nähere Angaben: D. VI. 180). Im Strasburger Kreise in der Ober- försterei Wilhelmsberg bei Strasburg und Jagen 32 und 55 im Belaufe Eittelbruch ebenda (K. 1887, S. 58), desgleichen im Bruche südlich vom Zwosno-See (nördlich vom Gurzno-Lautenburger Wege — K. 1888, S. 21). Im Graudenzer Kreise bei Hoheneichen nächst Lessen (D. VI. 4, 130). Im Kreise Culm in der Forst zwischen Czeralewo und Damerau (K. 1880, S. 14). Im Kreise Schwetz in der Forst Linden- busch, westlich vom Czarnowo-See (D. VI. 3, 198 — zwischen Czarnowo-See und Mukrz, nach K. 1SS6, S. 60), am Bache zwischen Neuhaus und Eischke'r Wiese (K. 1886, S. 61); in der Schlucht zwischen Dritschrain und Groddeck bei Grünberg und zwischen Hammer und Eischke ebenda (K. 1887, S. 63, 64). Im Kreise Stargard zwischen Hagenort und dem Kl. I)lugin-See in einem feuchten schattigen Grunde südlich von Eeussberg, am Schlossberg am Zdunyer See (D. VI. 3, 108). Im Danziger Kreise am Occalitz-Labuhner Grenzbache und an der Ketze bei Neukrug (D. VI. 4, 103). Im Kreise Neustadt im Forstbelaufe Piekelken und am Nusssee (D. VI. 1, 22); im Walde südlich von Grosskatz, zwischen Strauchmühle und Wittstock, zwischen Ziessau und der Unterförsterei Starapila in der Kielauer Forst, in der Gnewau- Neustädter Forst und in den Schluchten am westlichen Quellfiiess des Cedronbaches bei Neustadt (K. 1S85, S. 11 — 25); im Walde von Schloss Platen (K. 1886, S. 66). Im Kreise Carthaus am Stillen See und in der Michauer Forst (D. VI. 3, S. 80, 123); am Sommerkauer See (K. 1885, S. 14) und Schlucht in der Stangenwalder Forst östlich von der Chaussee (K. 1886, S. 45). Im Kreise Berent an den Seen nordöstlich von der ünterförsterei Kl. Bartel (K. 1885, S. 16). Im Kreise Flatow in der Kl. Lutauer Forst, zwischen Unterförsterei Wersk und Kujan und am Nebenfluss der Nietza in der Kujaner Haide (K. 1879, S. 117, 120, 125). Im Kreise Deutsch -Krone in Sümpfen bei Deutsch -Krone (imKlotzow!) und in der Umgegend von Zippnow (K. 1877, S. 64, 65). — Pommern: Bei Cöslin! Bei Kieshof nächst Greifswald (Eoss, in Verh. d. bot. Vor. d. Prov. Brandenbg. XXV. S. XII). Auf der Insel Wollin (Torfmoor bei Warnow, Fernowsfelde, Eehberg — Lucas, ebenda II. 67). Auf Eugen am Herthasee (Paeske, ebenda XX. 86), in der Stubnitz selten (Fischer, Gefässpfl.Neuvorpomm. 34). — Mecklenburg: In schattigen Wäldern um Eostock einzeln (Pölchow, Althof, Tessin, Klein -Lantow, Eostocker Haide — Fisch u. Krause, Fl. v. E. 35). — Schleswig-Holstein, Lauenburg und Hamburg: Nach Prahl (Kritische Flora v. Schl.-H. I. 205) sehr zerstreut, doch ohne Fundortsangaben. Zwischen Barderup und Haurup bei Flensburg und bei Frörup (Prahl, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIA^ 1 49). Im Holze bei Eeinbeck im Lauenburgischen (Klatt, Fl. v. L. 175). Um Hamburg nur spärlich in einer kleinen Haideschlucht zwischen Appelbüttel und Marmstorf, sowie an einem 794 lichten Waldhügel in der Nähe des Karlsteins bei der Försterei Kosengarten (Timm, in Mittheil. d. naturw. Ver. von H. 1879, S. 85). — Hannover, Oldenburg, Bremen: In der Landrostei Stade auf der Haide rechts der Chaussee von Hagen nach Bramstedt, Börsten bei Hagen, auf dem hohen Haiderücken zwischen Wellen und Beverstedt, Haide nördlich von Bramstedt, Westerberg und dessen Umgebung, im Gehölz bei Freiersen und zwischen Badenstedt und Kirchtimbte, Haidehügel am Ihlpohler Moor, Bargten bei Osterholz, Garrelstedter Haide, Oldenbüttel, Heuken- kamp (Eilker, Progr. d. Progymnas. zu Geestemünde 1881 u. 1888. Buchenau, Fl. V. Bremen 273). Thiergarten bei Lüneburg (Stein vorth, Progr. d. Johann, zu L. 18(54, S. 21). Haddorfer Holz bei Stade (Alpers, in Abhandl. d. naturw. Ver. zu Bremen IV. 380). Moorige Abhänge am Holz von Neukloster in der Nähe des Paderborns (Stade — Pape, ebenda I 119). Um Hannover sehr selten im alten Steinbruche bei Barsinghausen (ob noch?) und am Bohlwegbache oberhalb Egestorf bei den Kohlenbergwerken (1 Exemplar — Holle, Fl. v. H. 26). Auf dem Süntel (Pflümer, im 11. Jahresber. d. naturhist. Ges. zu Hannover 1862, S. 29). In der weiteren Umgebung von Göttingen selten: Hühnenfeld bei Münden, Bramburg bei Adelebsen, zwischen Adelebsen und Schoningen, hinter dem Bärenthaie bei Rein- hausen, Wolfsgrund bei Reinhausen, Moosberg bei Neuhaus, zwischen Landolfs- hausen und dem Rohrberge, Hohe Hagen, an der Kalbe des Meissner (Nöldecke, Fl. Goetting. S. 1 19). Im Harze auf dem Brocken! Achtermannshöhe und Heinrichs- höhe in Spalten und vertieften Stellen der Felsen, in den Bodegebirgen und sonst nicht selten (Hampe, Fl. Hercyn. 328). Im Oldenburgischen hin und wieder auf Haiden und Wällen, jedoch nicht häufig, z. B. bei Wechloy, Bioherfelde, Upjever, Gieselhorst (Böckel, Oldenb. crypt. Gefässpfl. 8); Neuenvvege bei Varel, bei Olden- burg (Müller, in Abhandl. d. naturw. Ver. zu Bremen IX. 111). Im Osnabrückischen zerstreut, so am Piesberg beim Lechtinger Stollen und auf der Hochebene des Piesberges, Lührmann's Steingrube am Hüggel, auf dem Hahleberge bei Natrup, auf Haiden bei Fürstenau und Gaste (Buschbaum, im Progr. d. Realschule zu 0. Ib78, S. 53). — Westfalen: Nach Karsch (Fl. v. W. 305) zerstreut, nordwestlich ziemlich häufig. Nach Berthold (Gefässkrypt. W. 16) bei Winterberg sehr häufig auf dem Asteuberge, seltener im Mühlengrunde, auf der benachbarten Feuerstätte, in Sphagnumsümpfen bei den Valmequellen, bei Ramsbeck auf demBirkei; an den Bruchhauser Steinen; an den Rändern alter Torfgruben auf dem Ebbegebirge im Walde zwischen Halver und der Ennepe; im Steinbruche bei den Extersteinen ; an den Dörenter Klippen im Teutoburger Walde bei Brechterbeck; bei Bielefeld, auf den Brackweder Bergen, Steinkuhle, Spiegelsberg, Dornberg; in grösster Menge in der Ebene bei Ollendissen; auf den Leeder Bergen bei Tecklenburg. Nach Jüngst (citirt bei Berthold, a. a. 0.) bei Osterkappeln, am Freudenberge bei Iser- lohn und im Wupperthale. Nach Wilms (Jahresber. d. westfäl. Provinzialver. f. Kunst u. Wissensch. 1879, S. 186) auf der Dülmer Haide; nach Beckhaus (ebenda 1885, S. 23) auf der Loddenhaide und bei Lotte. — Rheinprovinz: Nach Wirtgen (Fl. d. Rh. 541) nicht häufig, so bei Kirn im Nahethale, im Wiedbachthale , bei Siegburg. Altenberg bei Opladen, Malmedy (von Siegers im Progr. d. Progymnas. zu M. 1885 dagegen nicht erwähnt). Hohes Venn. Nach Förster im Regierungs- bezirke Aachen (und dem angrenzenden Limburgischen) noch bei Genk in der Limburgischen Campine, bei Limburg, im Walde von Hevremont, bei Polleur, Jalliay, Baraque Michel, Goe, Spaa. Im Regierungsbezirke Trier nach Rosbach (Fl. V. T. IL 165) im Sirzener Thale an der Rückseite des Berges zwischen Weiss- 795 haus und Biwer; in der Schneifcl, bei Niederzerf und im Ehran>, S. 207) bei Czernez im Unterengadm. (Nach Gremli, Excursionsfl. d. Schw. 4-35, wäre die Pflanze für das Gebiet zweifelhaft.) — Tirol: In Vorarlberg die var. a in Fichten- wäldern um Brunneck! (von Schönach gesammelte Exemplare meiner Sammlung**). *) Von Eabenhorst (Crypt. vascul. cur. no. 93) wird noch Donnstetten bei Urach als Fundort genannt; da aber unter genannter Nummer Pflanzen von Hohen- stein in Sachsen mit württembergischen Pflanzen und zugleich « anceps und ß Chamaecyparissus gemischt ausgegeben wurden, lässt sich über den Standort nicht mit Sicherheit entscheiden. **) Von Bruhin (Gefässcrypt. Vorarlbergs 19) werden als Standorte aufgeführt: der Göfiser Wald bei Feldkirch (nach Stocker) und der Hoch -Prassen oder Pfannen- knecht bei Bludenz auf der Eagaller Seite. Von letzteren Pflanzen bemerkt der Verfasser, dass sie vielleicht zu L. alpinum gehören möchten und in den Verh. d. zool.-hot. Ges. Wien XVHL 759 giebt er an, dass das L. complanatum in Vorarl- berg überhaupt fehle. Luerssen. Farnpflaiizen. • fj3 834 Nach Hausmann (Fl. v. T. 1033, 1511) um Innsbruck am heiligen Wasser und bei Windegg; am Brenner an Felsen nächst der Strasse nicht ferne vom See; Wälder bei Ebbs im Unterinnthale! im Gebiete von Welsberg im Pusterthale; bei Bozen am Bitten ober dem Wirthskolben gegen Oberinn bei 4900' ! Voralpen AI Campion und Aque negre am Monte Baldo. In Hausmanns Herbar noch vorhanden aus den Wäldern am Köckberge bei Winnbach (nicht häufig und steril) ! und ein sehr mangelliaftes Exemplar vom Schiern (auf der Völs'er Seite über dem Salmseiner Weiher)! Nach Entleutner (Deutsche bot. Monatsschr. IV. 120) Wälder am Mar- linger Berg bei den Quadrathüfen nächst Heran. — Kärnthen: Nach Fächer u. Jabornegg (Fl. v. K. I. 108) die var. a auf dem Kreuzbergl und Maria Saaler Berg bei Klagenfurt, auch beim Maiernig, KoUitsch und Turiavvald; Umgebung von St. Paul und an der Goding bis auf die Koralm, Glödnitz und Fiatschach ob Tiffen, um Sagritz sehr selten, ebenso bei Tröpolach, Weissbriach imd im Kanal- thal. Nach Preismann (Oesterr. bot. Zeitsehr. 1884, S. 386) in Wäldern bei Krumpendorf. Lärchenwald bei Heiligenstadt nächst Bleiburg! (Herb. Lssn.) — Steiermark: Bergwälder des Sausais, Wald bei Dobelbad (Maly, Fl.stvriaca 152). — Niederösterreich: Sehr selten. Auf Sandstein bei Dornbach, am Eahmberge bei Weidlingbach in einem lichten Birkenwalde, auf dem Grossen Wienerberge bei Pressbauin; auf Kalk im Höllenthale oberhalb des Einganges in das Grosse Höllen- thal; auf Schiefer im Klosterwalde bei dem Stifte Zwettl (Neilreich, Fl. v. NÖ. 23). Auf dem Sauhübel bei Pressbaum, auf dem südöstlichen Schiefergebirge am Wege vom Eamploch nach Witzeisberg im Bezirksamte Neunkirchen sehr häufig, dann zwischen Edlitz und Krumbach in der Nähe des Wirthshauses zum Weissen Kreuz (Neilreich, Nachträge S. 5). In Wäldern bei Bromberg im Bezirksgerichte Neun- kirchen, auf dem Dürnberg gegenüber der Euine Schauenstein am Kamp im Be- zirksgerichte Allentsteig, in Wäldern bei Gross -Siegharts im Bezirksgerichte Waid- hofen an der Thaja (Neilreich, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIX. 248). Im Wienerwalde bei Eekawinkel in der Nähe des Bahnhofes und auf Haideboden der Hochstrasse, an Waldrändern oberhalb Ochsenburg im Bezirksamte St. Polten, um Seitenstetten bei Tiefenbach (Haläcsy u. Braun, ebenda 1882, S. 15 des Separatabdr.). Am Hüttenmais bei Kottes (Kissling, in Oesterr. bot. Zeitsehr. 1888, S. 159). — Galizien: Nach Knapp (Pfl. Gal. 11) bei Brody, Winniki , ' Zawadöw , Zölkiew, Turynka, Eozwadow, Greböw, Solkoniki, Weglowka, am Giewont bei Zakopane (nach Eehmann, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XII. 846: Bystre bei Zakopane). — Ungarn: Im Schlagendorfer Walde unterhalb Neu-Schmecks in der Tatra, selten (Koloraan Czako, im Jahrb. d. ungar. Karpathenver. XV. 224). Berg Kis Lipot in der centralen Matra und im Walde des Berges Jakabhegy bei Fünfldrchen (Borbäs, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XXV. 795). — Siebenbürgen: Gebirgswälder bei Strazsa, Guarinlui (Fuss, Fl. Transsilv. 760). — Croatien: Berg- und Voralpen- wälder der Ivanscica, der Sljeme und des Jakobsberges bei Agram, sowie im süd- lichen Croatien (Schlosser et Parkas -Vuk. Fl. croatica 1304). II. Verbreitung des Lyeopodium complanatum ß Chamaecyparissus. Provinz Preussen: Im Kreise Darkehmen im Jagen 3 des Skallischen'er Forstes (Schriften d. physik.-ökon. Ges. Königsberg 1883 — im Folgenden mit K. bezeichnet). Im Kreise Oletzko zwischen Theerbude und Polommen der OF. Lyck (K. 1S84). Im Kreise Lyck in Menge gesellig in der Dallnitz; im Zielaser Walde ! 835 Baranner Forst, Schickoreu gegenüber (Sanio, in Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIII. 19). Im Kreise Johannisburg sehr zerstreut in der Johannis- biirger Haide (Jagen 56 u. 74 im Schutzbezirke Niederwahl und Jagen 65 im Schutzbezirke Czesinna der OF. Curwien, Jagen 18 u. 48 im Schutzbezirke Wiel- gilas der OF. Tiiroscheln, Jagen 98 der OF. Breitenheide! — Beobacht. d. Verf.). Im Heilsberger Kreise in der Kropitten bei Benern, zwischen Raunau und Sper- watten und im Arnsdorfer Zinswalde (K. 1877, 1878). Im Kreise Osterode in der Taherbrücker Forst (Jagen 23 und zwisclien Tharden und Liebenmühl), zwischen dem Osterwein'er See und der Bunkenmühle, Wäldclien südlich vom Ilgefluss, zwischen Faltianken und Eckschilling, Liebenmühler Forst zwischen UF. Grünort und Pillauken, Westufer des Gugowo-See, Forst Jablonken zwischen üF. Weissbruch und Thonia- scheinen, zwischen Dröbnitz und Luttkenwalde (K. 18S3, 1884). Im Aliensteiner Kreise im Ramucker Forst (K. 1864). Im Kreise Orteisburg in der Friedrichsfelder Forst (Belauf Farienen im nördlichen Theile) und Puppener Forst (Belauf Bären- Avinkel und Kl.-Puppen — K. 1S87). Im Neidenburger Kreise im Walde zwischen Bahnhof Koschlau und Kl. Tauersee, im Walde zwischen Hohendorf und Grodtken. Belaufe Wujewken und Terten der Napiwodaer Forst und zwischen Waschulken und Napiwoda (K. 1881, 1882). Im Kreise Thorn zwischen Sarniak und Pieczenia (K. 1882). Im Elbinger Kreise in der Nähe des Belvedere bei Vogelsang (Schriften d. naturf. Ges. Danzig VI. 1, S. 74 — im Folgenden mit D. bezeichnet). Im Kreise Neustadt auf Halden sowohl auf Wahlendorfer als Buckowiner und Labuhner Terrain (die letzten beiden Orte schon in Pommern gelegen) vielfach, ebenso auf Haide- hügeln bei Wilhclmsdorf an der Poppower und Linder Grenze recht zahlreich (Lützow, in D. VI. cJ, S. 112 — vgl. auch K. 1886). Im Kreise Schlochau im Jagen 57 der Eisenbrücker Forst, zwischen Eisenbrück undAlt-Braa und zwischen dem Moossee und Gr. Karlinkensee (K. 1888). Im Kreise Tuchel im Walde nord- westlich von Wodziwoda (D. VI, 3, S. 49). Im Kreise Stargard in Forst Wilhelms- walde (D. VI. 3, S. 109). Im Kreise Flatow im Jagen 51 der Kujaner Haide und im Belaufe Euden der Flatower Forst (K. 1879, 1881). — Pommern: Halden bei Buckowin, Labuhn und Poppow an der westpreussischen Grenze (vgl. oben u. a. a. 0.). Lienchen bei Nörenberg (gegen den See hin — Ascherson, Fl. d. Proy. Brandenbg. 895). — Mecklenburg: Früiier bei Quast unweit Ludwigslust (Boll, im Archiv d. Freunde d. Naturg. in M. XIV. 329). Bei Gr.-Müritz (Fisch u. Krause, Fl. v. Rostock 36). — Schleswig, Holstein, Hamburg, Lauenburg: Nach Prahl (Krit. Fl. V. Schl.-H. 205) von Lauenburg durch das westliche Holstein und in Nordwest -Schleswig selten aber oft sehr gesellig. Da Prahl die var. anceps nicht erwähnt, dürften die auf S. 830 aufgeführten Standorte des L. complanatum wohl hierher zu ziehen sein. Timm (Mitth. d. naturw. Ver. zu Hamburg 1879, S. 86) giebt als Fundorte der var. ß um Hamburg an: in Menge auf der Schneefelder Haide unweit der Schäferei, vereinzelt vor Appelbüttel von der Landstrasse links, zwischen Ehestorf und Alvescn (mehrere Exemplare), vereinzelt in einem Woge zwischen Lurup und Ostorf, vor Jahren auch in einem Wege neben den Rausdorfor Tannen bei Trittau. — Hannover, Oldenburg: Nach Eilker (Progr. d. Progymn. zu Geestemünde ISSl, S. 83 u. 1888, S. 20) in der Landdrostei Stade wie es scheint vielfach und wahrscheinlich nur die var. ß: Auf der Haide links der Chaussee von Neuenwalde nach Debstedt und zu beiden Seiten der nach Hymendorf führenden Zweigchaussee in Menge und weit verbreitet, zwisclien Lahmstedt und Nordahn und zwischen Lahmstedt und Hackenmühlen, in der Gegend von Kirchtimbte r, f) * 836 mehrfach, Haide am Balksee und bei "Westerberg, in der Gegend von Harsefeld mehrfach. Nach Steinvorth (Progr. d. Johanneuras zu Lüneburg 1S64, S. 21) zu Bleckede bei Lüneburg, bei Celle und Burgdorf (bei Dachtnrissen unweit Burgdorf — Holle, Fl. V. Hannover 29). Bösener Berg bei Clenze! Nach Alpers (Abhandl. d. naturw. Ver. zu Bremen IV. 380) bei Zeven, Eckstever bei Ottersberg, Ander- lingen bei Seisingen, Düdenbüttel, Villah bei Stade. Nach Pape (ebenda I. 119) um Stade auf der Haide bei Basdahl, am Pusse des Glinstedter Waldes, sehr häufig am Südrande des Hinzel, selten auf der Haide am Holz von Neukloster. Nach Buchenau (Fl. v. Bremen 274) auf der ^Garrelstedter Haide, beim Elm! Nach Hampe (Fl. hercyn. cJ29) im Harze am Bahrenberge nach Schierke zu. Nach Buschbaum (Progr. d. Eealsch. zu Osnabrück ls78, S. 53) im Osnabrückischen an der Nordseite des Hüggel! Piesberg, Voxtrnp am Barenbruche südlich von Hüde- pohls Leibzucht, Melle am Westabhange des Höhenzuges zwischen Suerburg und dem Weberhause, bei Fürstenau auf den Haid.en bei der Sültenmühle und bei Dalum. — Westfalen: Selten und zerstreut, doch häufiger als a. Im Solling; im Kreise Altena auf dem Vogelberger Walde, bei Hunscheidt, auf der Nümmert, im Staberg; auf dem Eochusberge bei Ibbenbüren; in einer Haide bei Gimbte unweit Münster; bei Dorsten (Berthold, Gefässcrypt. W. 18). Auf dem Klaterberg bei Greven (Beckhaus, im Jahresber. d. westf. Provinzialver. f. Wiss. u. Kunst 1881, S. 106). Leedener Berg, Oer bei Stimmberg, bei Lotte und Hagenberg (ebenda 1 885, S. 23). In der Gellendorfer Haide bei Rheine oasenweise (Löffler, im Jahresber. d. Gymnas. zu Eheine 1S87, S. 58). — Eheinprovinz: Nicht selten, doch zer- streut. Nach Becker (in Verh. d. naturhist. Ver. d. preuss. Eheinl. u. Westf. XXXIV. 113) bei Cleve (nach Herrenkohl, ebenda XXVIII. 229, Hülser Bruch; Leuchte, am Wege von Klosterkamp nach der Chaussee Alpen -Geldern), auf der Bönninghardt, bei Siegburg, Bonn (nach Hihlebrand, ebenda XXIH. 143, am Venus- berg und an den Bergen hinter Küdinghoven), Dottendorfer Höhe, Emmertsberg bis zum Siebengebirge, Linz, Wiedbachthal, Bucholz, Kirn, St. Goar, Leubsdorf, Ahrweiler, Eifel, Trier etc. Nach Eosbach (Fl. v. Trier) im Eegierungsbezirke Trier an den tiefsten Stellen des Bergrückens zwischen Weisshaus und Bivver! hinterm Kockelsberg und im Pfalzeler Walde, bei Forschweiler, oberhalb Weilerburg, in der Nussbaumer Hardt, im Mehringer und Eulenwalde, im Hochvvalde hinter Osburg, bei Wittel und Manderscheid, zwischen Saarbrücken, Homburg und Blies- kastel, bei ßrotdorf und Hausbach. Nach Förster (Fl. v. A. 420) in der Nähe der Aachener Grenze bei Lanaken und Helchteren in der Limburgischen Campine und bei Goe. Nach Schmidt (Jahresber. d. naturw. Ver. zu Elberfeld VII. 17) um Elberfeld zwischen Sonnborn und Gräfenrath, bei Haan, Odenthal und Leichlingen. — Luxemburg: Wald zwischen Eambruch und Arsdorf (Koltz, Prodr. de la fl. d. Lux. IL 34). — Hessen: Auf dem Feldberg selten, häufig im Walde am Wege zwischen Filbach und Oberndorf, bei Kirchbrombach im Steinert, südöstlich von den Pfälzer Höfen, bei König an der Hirtenwiese; im Bessunger Walde an der Stelle, wo die Oppermannswiesenschneise den Kirehweg kreuzt; bei Eodheim nächst Giessen, zwischen Haag und Neunkirchen, zwischen Kailbach und Eberbach (Bosch u. Scriba, Fl. v. H. 37 u. 3. Aufl. S. 27). Chausseehaus bei Wiesbaden, Weissen- thurm im Eheingauer Gebirge, Wildsachsen (Eudio, Uebersicht etc. S. 118). Schäfer- berg, zwischen den Niederrodenbacher Weinbergen, links vom Wege nach dem Bernhardsbusch; bei Darmstadt; Bieber am Burgberg; Orber Eeisig, AufTenauer Berg (Euss, Gefässkrypt. d. Wetterau 247). — Thüringen: Bei Geisenhöhe (Ludwig, 837 Fl. hennebergica , in Verh. d. bot. Vor. d. Prov. Brandenbg. XV. 100). Neustadt, bei Coburg! (Rabeiih. Crypt. vascul. eur. no. 94). Stadtwald und Haeselriether, Forst bei Hildburghausen! Um Jena im Zoitzgrund, bei Schüblau, Kuttersdorf und Hummclshaia (Bogenhard, Fl. v. J. 401J). — Provinz Sachsen und Anhalt: In einem Kiefernwalde zwischen Lindtorff und Beelitz bei Arneburg (Matz, in Verh; d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XIX. 5ii). Zwischen Diesdorf und Molmke (ebenda,; XXIII. 158). Köselitz bei Coswig (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. 894). — ^ Provinz Brandenburg: Bei Havelberg (Lange Berg in der Domhaide), Klötze (beim Forsthause Pansau), Potsdam (Pirschhaide) , Templin (Gandenitzer Haide), Spremberg (Jessen), Kotbus (Oelsnik, Scliorbus), Drebkau (zwischen Leuthen und Hänchen, Wintorfer Forst), Altdöbern (zwischen der Neuen und Chransdorfer Mühle, Liberose (Bürgerhaido), Schwiebus (zwischen der Schönfelder und Lankencr Mühle; Mittwalde nach Schönfeld hin), Krossen (Kirchhof in Treppein), Sommerfeld (Hühner- brücke, zwischen Jessen und Brinsdorf, zwischen Brinsdorf und Matzdorfj, Triebel (zwischen Grosshennersdorf und Tschacksdorfj, Neudamm (Rehwinkcl), Wald östlich von Fürstenwerder, Osterow bei Zielenzig (Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenbg. S94). Stolzenberg und Altensorge bei Landsberg a. W., Zanzthal bei Friedberg (Verh. d. bot. Vor. d. Prov. Brandenbg. XXV. 210). Theerofen bei Wittstock (ebenda XXIV. 178). Im Weggenbusch bei Lychen! — Posen: Kruczer Wald im Kreise Czarnikau!; Im Kiefernwalde bei Meseritz! — Sachsen: Dresdener Haide und Priesnitzthal bei Dresden, Lausnitzer Haide bei Königsbrück (Wünsche, Fil. saxon. 27). Wald bei Klotsche nächst Dresden! Auf dem Kapellenberg bei Hohenstein nächst Chemnitz (Rabenh. Crypt. vascul. eur. no.93, doch in der Beschränkung der Note 1 auf S. 833). — Schlesien: Bei Hoyerswerda, in der Görlitzer Haide, bei Sagan (Hochwald; im Revier „Elfmeilenhau" der Kaltdorfer Haide verbreitet), im Riesengebirge (bei der Hampelbaude und im Petersdorfer Hau an der alten schlesischen Baude), bei Wohlau (Wilhelmsthal), Birnbäumel bei Sulau! bei Katholisch-Hammer! Carlsruhe (Antonsbergo) ! Oppeln (Kupp), Rosenberg, Lublinitz (Wald zwischen Hadra und Sumpen), bei Räuden im Walde gegen Klein -Räuden sehr zahlreich (Fiek, Fl. v. Schi. 541). — Oesterreichisch-Schlesien: Bisher nur bei Ustron (Oborny; Fl. v. Mähren 89). — Böhmen: Im Böhmerwalde auf der Nordseite des Fall- baums bei Eisenstein nicht weit von den Leturner Hütten am Wege von Eisenstein nach Hurkathal (Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. B. 701). — Baiern: Bei Erbendorf nächst Kemuat in der Oberpfalz ; im Jiiragebiete für Neudorf angegeben , aber zweifelhaft; im Keupergebiete bei Bodenwöhr (nach Sendtner, Veg. d. bair. Waldes 392, zwischen Bodenwöhr und Frohnau), Nürnberg, Gräfenneuses im Steigerwalde; im Buntsandsteingebiete bei Aschaffenburg (Prantl, Excursionsfl. f. B. 33 — wird für letzteren Ort speciell angegeben auf dem Schlage ober dem alten Pflanzgarten im Schweinheimer Walde und ein Exemplar im Adamsberg bei Heigenbrückeu — Prantl, in Mitth. d. naturw. Ver. zu A. 1888). Wälder bei Muthmannsreuth nächst Bayreuth! — Württemberg: Bei Neuenbürg, am Kniebis, Dobel, bei Dennach gegen den Dobel, auf der Teufelsmühle über Loffenau (Martens u. Kemmler, Fl. v. W. 745). Bei Stuttgart in einem Walde bei Sillenbuch (Kirchner, Fl. v., St. 25). Ueber das Vorkommen bei Donnstetten vgl. die Note 1 auf S. 833. — Baden: Bei Freiburg, in der Gegend des Hubbades (auf dem Hardkopf bei Hub!), bei Baden im Gerolsauer Thale und am Fremersberge, bei Frauenalb, bei Rothensohl unweit Frauenalb, Altmaisch, an der Schöllbronner Steig, bei Etzenroth und bei Spiel- berg; bei Pforzheim, bei Sittelbronn unweit Silzheim; bei Heidelberg auf dem 838 Heiligenberg zwischen der Wolfshöhle und dem Eiesenstein und auf dem Geisberg! im Odenwalde bei Wilhelmsfeld, zwischen Haag und Neunkirchen, bei Weissbach und Mudau (Doli, Fl. v, B. I. 80). — Pfalz: Nach Prantl (Excursionsfl. f. B. 33) in der Mittelpfalz nicht selten, in der nördlichen Pfalz bei Waldmohr. Nach Wirtgen (PoUichia 1866, S. 95) auf dem Steigeroth in der Gemeinde Kinzenberg bei 1800'. Nach Kirschleger (Fl. Vogeso-Ehenane 11. 521) bei Kaiserslautern und Wachenheim. Nach Petzold (Progr. d. Gymnas. zu Weissenburg 1879, S. 44) bei Bergzabern. — Elsass-Lothringen: In den Vogesen häufig (Godron, Fl. de Lorraine H. 481). Bei Weissenburg, üffweiler, häufig beiBitsch! bei Hagenau, auf dem Sulzer Beleben (Kirschleger, a. a. 0.). — Schweiz: Sehr selten in der süd- lichen Schweiz; im Jura bei Genf, sodann auf dem Monte Cenere und Monte Generoso im Canton Tessin und jenseits der Grenze in der Lombardei bei Como (Bernoulli, Gefässcrypt. d. Schw. 83). — Tirol: Planggeross im Kauner-Thale, am Gufalar in Eofen (Hausmann, Fl. v. T. 1033). Wälder von Lengberg im Puster- thale! (üebergangsform zu «). — Kärnthen: Wald bei Heiligenstadt nächst Blei- burg! — Siebenbürgen: Fundu Valie-Üoamni, üsca mare, Büdös (Fuss, Fl. Transsilv. 700). Geographische Verbreitung der Art: Nord- und Mitteleuropa; Klein- asien und nördliches Asien, Ostindien, Java, Sumatra, Neuguinea, Tahiti; Mada- gascar; Madeira, Azoren; Nordamerika, Jamaika, Brasilien, Columbien, Peru. 83. L. alpiimm L. Spec. plantar, editio IL 15G7. Stämrachen meist oberirdisch zwischen Gras und Moos weit kriechend, chlorophyllhaltig und mit lineal- lanzettlichen Blättern locker spiralig besetzt, nicht selten streckenweise auch unterirdisch und dann weiss. Aufsteigende Aeste vom Grunde an wiederholt gabehg verzweigt, die aufrechten, parallelen, gleichhohen Zweige dichte, gelblich- oder blaugrüne, glanzlose, meist ca. 2—8 cm hohe Büschel bildend. Hauptäste spiralig oder an den obersten ähren- tragenden Verzweigungen in alternirenden dreigliederigen Wirtein beblättert, die flachgedrückten, oberseits stark convexen, unterseits zweifurchigen Nebenzweige mit decussirten zweizähligen Blattquirlen, ihre lanzettlichen, scharf gekielten Randblätter sichelförmig nach innen und mit dem Aussenrande nach unten gebogen, die nur wenig kleineren Flächenblätter der Oberseite angedrückt und die fast ganz freien Flächenblätter der Unterseite nur wenig kleiner als die der Zweigoberseite. Aehren auf etwas verlängerten Zweigen einzeln, ungestielt, mit häufig in dreizähligen alternirenden Quirlen stehenden breit- eiförmigen, allmählich stumpf- gespitzten und mit den Spitzen zuletzt abstehenden Fruchtblättern. Synonyme: Lycopodium alpinum L. 1. c. — Sw. Syn. Fil. 178. — Willd. Spec. plantar. V. 20. — Schkuhr, Krypt. Gew. I. 162. — Koch, Syn. Fl. Germ, cdit. IL 970. — Spring, Monogr. d. Lycop. 1. c. XV. 104; XXIV. 48. — Milde, in 83U Nova Acta XXVI. 2, pag. 402; Sporenpfl. 134; Fil. Eur. 25b. — Baker, Fern- Allies 27. Stachygynandrum alpinuin Pr. in Abhaiidl. d. bülini. Ges. d.Wissensch. III. 5S3. Lycopodiuni complanatum var. y alpiiium Spring, in „Flora" 1S3S, I. p. ISO. — Bcrnoulli, Gefässcrypt. d. Schweiz 83. Lycopodium sabinaefolium Willd. Spec. plant. V. 20. Lycopodiuni cupressifolium Opiz, sec. Milde, 1. c. Lycopodium sitchense Eupr. Distrib. cryptog. vascul. in iniper. ross. III. 56. Lycopodiuni chamarense Turcz. in herb. Hook., sec. Spring, 1. c. Abbildungen: Schkuhr, Krypt. Gew. I. Taf. 1(51. — Sturm, Deutschi. Flora. — Flora danica tab. 79. — Enghsh Bot. tab. 234. — Hooker, British Ferns tab. 53. Sammlungen: Kabenh. Crypt. vascul. Eur. no. 96. Stämmchen zerstreut bewurzelt und entfernt verzweigt, bis 50 — 60 cm weit oberirdisch zwischen Gras und Moosen oder nicht selten streckenweise auch unterirdisch kriechend, im ersteren Falle mattgrün und glanzlos oder an den jüngeren Theilen bläulichgrün und mit grünen, krautigen, lineal -lanzettlichen, spitzen oder spitz- lichen, ganzrandigen Blättern locker spiralig (in ^/g, ^Z,, ^5 ^^iid ^/s Stellung) besetzt, die unterirdisch kriechenden Partieen chloro- phyllos und ihre weisslichen häutigen Blätter länglich und stumpf bis abgerundet. Abwechselnd aufsteigende Aeste mehr oder weniger entfernt bis ziemlich dicht gedrängt, vom Grunde an wiederholt gabelig verzweigt und ihre aufrechten, parallelen, gieichhohen Zweige dichte, meist nur 2—8 oder seltener bis 14 cm hohe glanzlose, gelblich- oder bläulichgrüne Büschel bildend, die Hauptäste spiralig wie die oberirdischen Stämmchen aber dicht beblättert, ihre letzten ährentragenden Gabelungen vorherrschend mit alternirenden drei- gliederigen Blattwirteln*), die flachgedrückten, oberseits stark con- vexen, unterseits zweifurchigen Nebenzweige mit decussirten zwei- gliederigen, locker anliegenden Blattquirlen; Randblätter der letzteren stark zusammengedrückt, scharf gekielt, lanzettlich, spitz, ganzrandig, sichelförmig nach innen gekrümmt und mit dem Aussenrande nach der Unterseite des Zweiges umgebogen (daher letzterer wegen der vorspringenden Flächenblätter zweifurchig), die lanzettlicheu, spitzen, ganzrandigen Flächenblätter der Oberseite nur wenig kleiner als die Eandblätter und auch die fast ganz freien und dem Zweige nur angedrückten Flächenblätter der Unterseite meist nur wenig (seltener auffällig) kleiner als diejenigen der Zweigoberseite. Aehren einzeln an der Spitze etwas verlängerter Aeste, ungestielt (sehr selten *) Nach Doli, Fl. d. Grossherz. Baden I. 7S, sehr selten aucli mit zweizähligen ecussirten Wirtein. 840 kurz gestielt — vgl. unten), ca. 7—15 mm lang, zAierst grünlich und schwach gelb überlaufen, später hellbraun, ihre sehr häufig in alternirenden dreizähligen Wirtein (daher sechszeilig) stehenden Fruchtblätter breit eiförmig, meist allmählich stumpf zugespitzt, am häutigen Rande ausgefressen -gezähnelt, zuletzt mit den Spitzen abstehend. Sporangien etwas niedriger als die Hälfte des Frucht- blattes, nierenförmig und über den Scheitel muschelförmig-zwei- Mappig aufspringend. Sporen in Masse ziemlich dunkelgelb, den- jenigen des L. complanatum sehr ähnlich und nur durch etwas weitere IS'etzmaschen verschieden. Das Lycopodiuni alpinum steht dem L. complanatum so nalie, dass es von einzelnen Autoren geradezu als alpine Form des letzteren betrachtet wird, so z. B. von BernouUi (Gefasscrypt. d. Schweiz 83). Auch Spring hat sich in seiner ersten Abhandlung „Beiträge zur Kenntniss der Lycopodien" (Flora 1S38, I. S. 180) in diesem Sinne geäussert, später jedoch (Monogr. 1. c.) das L. alpinum als Art bei- behalten. Das unterirdisch kriechende Stämmchen bei L. complanatum und das oberirdisch kriechende des L. alpinum bieten insofern keine durchgreifenden Unter- schiede, als bei letzterer Art die Stämmchen nicht selten streckenweise oder einzelne ihrer Aeste völlig unterirdisch vegetiren und dann denjenigen des L. complanatum ganz gleich sehen, auch die mehr häutigen und stumpfen bis abgerundeten Blätter der letzteren entwickeln, wie ich ganz vorzüglich an vielen Exemplaren beobachten konnte, Avelche ich auf dem Erz- und Eiesengebirge sammelte. Dass andererseits die Stämmchen des L. complanatum streckenweise oberirdisch kriechen und dann auch, von dem Ergrünen abgesehen, anders gestaltete und denjenigen der ober- irdischen Stämmchen des L. alpinum gleiche Blätter tragen, wurde schon auf S. 826 erwähnt.*) Fast vom Grunde an verzweigte Aeste mit gleich hohen und ziemlich dicht büschelig gedrängten Zweigen finden sich auch bei höher ins Gebirge hinaufsteigen- den niedrigen Formen des L. complanatum.*) Durchgreifender sind die an den Blättern des L. alpinum auftretenden Charaktere: die starke Umbiegung des Aussen- randes der Randblätter nach unten, durch welche im Verein mit den nur an- gedrückten Fläohenblättern der Zweigunterseite letztere zweirinnig erscheint ; ferner der den Randblättern gegenüber geringere Grössenunterschied der Flächenblätter, sowie der letzteren unter sich, von denen diejenigen der Zweigunterseite nur wenig aber doch deutlich kleiner als diejenigen der Überseite (nicht gleichgross, wie bis- weilen behauptet wird) und zugleich bis fast zum Grunde frei sind , während bei L. complanatum der Grössenunterschied namentlich in den hoch hinauf oder bis fast zur Spitze angewachsenen Flächenblättern der Unterseite schärfer oder sehr *) Nachträglich fand ich unter noch ungeoi'dneten Pflanzen meines Herbars sterile Exemplare des Lycopodium complanatum, welche ich am südwestlichen Abhänge des Koilberges im Erzgebirge oberhalb des nach Joachimsthal hinunter tührenden Gnmdes sammelte und die zum grossen Theile nur (oder vorzugsweise) oberirdisch kriechende Stämmchen besitzen und sich zugleich durch nur 5—9 cm hohe, fast vom Grunde an dicht büschelig verzweigte Aeste auszeichnen. 841 auffallend hervortritt. Es giebt aber auch hier unleugbare Uebergänge, -welche namentlich an Pflanzen des L. alpinum von tieferen Standorten beobachtet werden können. Ich sammelte durch auffallende Grösse (14 cm hoho Aeste) und auch im Allgemeinen schlankeren Wuchs ausgezeichnete Exemplare in der unteren Wald- region des Südabhanges des Ziegenriickens über Sphidelraühle im Riesengebirge, deren sterile Zweige stärker flach gedrückt sind und besonders auffallend kleinere untere Eiächenblätter tragen, die etwa nur die halbe Grösse derjenigen der Ober- seite erreichen , während zugleich auch letztere den Eandblättern gegenüber sehr merklich kleiner als bei dem typischen L. alpinum sind. Dazu gesellt sich bei diesen Exemplaren noch das Auftreten einzelner Aehren auf bis 2 cm langem, locker spiralig beblättertem Stiele, welche die Pflanzen noch mehr als Uebergaugs- form erscheinen lassen. Aehnliche und in das typische L. alpinum allmählich übergehende Formen fand ich unter letzterem am Fichtelberge oberhalb Oberwiesen- thal im Erzgebirge. Dass das Lycopodiuni sabinacfolium Willd. (non Rupr., vgl. S. S25) eine Form des L. alpinum mit ziemlich lang gestielten Aehren ist und nicht zu L. complanatum ß Charaaecyparissus geliört, wird schon von Ascherson (Fl. d. Prov. Brandenbg. 895) bemerkt. Milde erwähnt eine Pflanze mit deutlich gestielten Aehren aus den Sudeten (Sporenpfl. 134), solche mit auf ca. 8 cm langen gegabelten Stielen stehenden Aehren von Ajan in Ostsibirien (Fil. eur. 258). BernouUi führt ein vom Spitzberg bei Hospital stammendes Exemplar mit zu 2 — 4 stehenden und zuni Theil ziemlich lang (über 2 Zoll) gestielten Aehren an, das einen Uebergang zu L. complanatum ß Chamae- cyparissus bildet (Gefässcrypt. d. Schw. 84). Doli sagt in der Flora d. Grossh. Baden I. 78 : „In sehr seltenen Fällen sind in feuchteren Klimaten die ährentragenden Aeste an sehr üppigen Exemplaren ungewöhnlich verlängert, ein Theil der Aehren ist dabei kurz gestielt und die Stiele tragen in der Eegel mehrere Aehren. so dass die Pflanze ein Aussehen bekommt, das zu einer Verwechselung mit L. complanatum verleiten kann, wie dies auch Smith (Flora brit. 1112) hinsichtlich der citirten Abbildung von Dillenius (Hist. muscor. tab. 58, fig. 2) wirklich begegnet ist. In unserem Gebiete ist diese Form noch nicht beobachtet worden. Bei genauerer Betrachtung ist übrigens die Unterscheidung nicht schwer. Bei dem normalen L. ali^inum zeigt sieh nämlich unmittelbar unter der Aehre eine verdickte blätterreiche Stelle, die Schlussknospe vom vorhergehenden Herbste, an welche sich im folgenden Jahre die Aehre unmittelbar anschliesst. Diese Knospen überragen nun in dem abgebil- deten seltenen Ausnahmefalle im Herbste schon die übrigen Zweige und im folgen- den Sommer entwickeln sie Aehren, deren sonst fehlende Stiele kürzer oder kaum so lang werden als die Aehren selbst. Jene Schlussknospe fuulet sich auch bei L. complanatum /? Chamaecyparissus; aber sie unterscheidet sich schon im Herbste dadurch, dass sie von mehreren noch kurzen, mehrfach gabeligen, nur an den Enden vierkantigen Seitenzweigen um einige Linien überragt ist. und dass sie im folgenden Jahre laug gestielte Aehren entwickelt, deren heuriger Stiel stets vielmal länger ist als die meistens ziemlich schlanken Aehren." Dass entgegen diesen Fällen bei L. complanatum ungcstielte Aehren vor- kommen, wurde auf S. 826 (forma fallax) erwähnt. In den Trag- oder Fruchtblättern der Aehren liegt ein Unterschied zwischen den beiden Arten insofern, als bei L. complanatum die plötzlicli und sehr kurz zugespitzten Tragblätter die Sporangien nur sehr wenig (mit der kurzen Spitze) überragen, wälirend bei L. alpinum die meist sehr allraählicli stumpf gespitzten 842 Fruchtblätter etwas mehr als die doppelte Länge der Sporangien besitzen. Es trifft dies Merkmal auch für die von mir gesammelten Uebergangsformen vom Eiesen- gebirge zu; ob es überall der Fall ist, müssen weitere Beobachtungen lehren. Wichtig für die Entscheidung der Frage, ob L. alpinum nur alpine I'orm des L. complanatum sei, dürften genaue Beobachtungen an Standorten sein, wo ersteres ausnahmsweise tief herab, resp. letzteres im Gebirge hoch hinaufsteigt. Das Rindengewebe der Stämmchen und Aeste verhält sich nach Hegel- maier wie bei L. complanatum (S. 826). Von Moustrositäteu beobachtete ich nur eincMonstr. fur^ata mit mehr oder weniger tief bis fast zum Grunde gegabelten Aehren im Eiesengebirge (Ziegenrüeken oberhalb Spindelmühle). Das seine Sporen im August und September reifende L. alpinum bewohnt in unserem Florengebiete fast ausschliesslich die alpine imd subalpine Eegion der Hochgebirge, in welcher es vorzüglich auf kurzgrasigen Haideflächen und moosigen Felsblöcken sich (meist gesellig) ansiedelt. Ausnahmsweise steigt es auch tiefer in die Waldregion hinab. Ausserhalb der Alpen, Sudeten und Karpathen findet es sich daher innerhalb unseres Florengebietes nur zerstreut auf den höchsten Gipfeln des Schwarzwaldes und der Vogesen, des Böhmer- und Baierwaldes, Erz- gebirges, der Ehön, des Harzes, sowie auf dem Astenberge in Westfalen. Harz: Auf dem Brocken bis zum kleinen Brocken und der Heinrichshöhe herab! (Hampe, Fl. hercyn. 329). — Westfalen: Auf dem Gipfel des Astenberges bei Winterberg ! („oben auf der Haide und am nördlichen Abhänge des Astenberges in Menge; nach Jüngst bei Hallenberg auf dem Bremerich und der Ziegenhelle, im Wittgensteinschen bei Langewiese und Eisoff"' — Berthold, Gefässcrypt. Westf. 1 7). — Ehön: Auf der Grossen Wasserkuppe nach dem Pferdskopf zu auf einer kleinen Fläche und nur steril gesehen! (eigene Beobacht. unter Führung von Geheeb; vgl. auch Schneider's Führer in die Ehön S. 28). — Erzgebirge: Bis jetzt nur aus der Umgebung des Fichtel- und Keilberges bekannt. Am Südabhange des vorderen Fichtelberges oberhalb Oberwiesenthal auf offenen Haideflächen unterhalb des Waldes gleich am Wege im August 1874 in Menge und schön fructificirend ge- funden, im Jahre 1883 vergeblich von mir gesucht! ferner am Südabhange des hinteren Pichtelberges oberhalb des ,, Gasthauses zum Fichtelberg" ! am nördlichen Fusse des Keilberges oberhalb Gahlerberg bei Oberwiesenthal auf mit Haidebulten übersäeter Grasfläche! an dem nordöstlichen Fusse des Keilberges oberhalb ,, Gasthof Hofberg" bei Oberwiesenthal auf baldigen Easenböschungen unmittelbar an der von Gottesgab kommenden Strasse nicht selten! (Beobachtungen des Verf.). Nach Wünsche (Fil. saxon. 28) auch im Zechgrunde bei Oberwiesenthal und am Spitz- berg bei Gottesgab. Nach Celakovsky (Prodr. d. Fl. v. Böhmen 701) auch am Sonnenwirbel, d. h. dem Hauensteinberg der sächsischen Generalstabskarte, also in der Nähe des oben angegebenen Standortes bei ,, Gasthof Hofberg". — Fiehtel- gebirge: Ich besitze ein von Funk gesammeltes Exemplar mit der ganz all- gemeinen Angabe „auf hochliegenden Haiden des Fichtelgebirges". Auf der Etikette stand jedoch ursprünglich „in hochliegenden Haiden des E i e s e n gebirges" , doch sind die Silben „Eiesen" durchstrichen und mit „Fichtel" überschrieben und ist die also verbesserte Angabe auf der Eückseite der Etikette wiederholt worden. Da, wie es scheint, die Pflanze in späterer Zeit auf dem Fichtelgebirge nicht wieder beobachtet wurde, ist die betreffende Angabe in der That zweifelhaft (vgl. auch Prantl, Excursionsfl. v. B. 32). — Baier- und Böhmer wald: Im Angelthale 843 am Abhango des Spitzberges bei Eisenstein! (Verf.); am Fasse des Hochpanzcvs bei Eisenstein! (Verf.; Willkomm, in Celakovsky's Prodr. d. Fl. v. Böhmen 701): auf dem Gipfel des Arber, bei den Kubanyhütteu nächst Winterberg bei 3058' (Celakovsky, a. a. 0.) ; von Kaltenegg gegen den Hirschenstein bei 2900', Anhangs- berg bei der Breitenau bei 3282', auf dem Arber im Nordosten von 3525' bis zum Gipfel 4500' und nordwestlich gegen den kleinen Arber zu bei 42S8', auf dem Falkenstein bei 3600' in Masse, auf dem Scheuereck bei 3650' (Sendtner, Veg. d. bair. Waldes 393). — Riesengebirge: Auf böhmischer wie schlesischer Seite verbreitet. Am Schüsselberge bei Spindelmiihle am Wege nach den Schüsselbauden noch ein Trupp steriler Exemplare an seiner sehr tief gelegenen Stelle weit unter- halb der Buchenregion von mir gefunden ! Gipfel der Kesselkoppe bei Spindelmühle bei 4420'! auf dem Krkonos; am Südabhange des Ziegenrückens über Spindelmühle (Aufstieg nach der Wiesenbaude) am Rande des Nadelwaldes noch an tiefgelegener Stelle in einer sehr üppigen, nach L. complanatum hinüberneigenden Form mit z. Th. kurz gestielten Aehren von mir gefunden! (S. 841) auf dem Kamme verbreitet auf der Eibwiese über der Elbfallbaude (ca. 4200')! am Rande, und an den Hängen der Grossen Schneegrubc! auf dem Gipfel des Hohen Rades (4630')! auf der Sturmhaube! auf dem Silberkamm! auf dem Mittagstein (4380')! an den Rändern der Teiche (4280'), sowie am Abhänge der letzteren! an der schwarzen Koppe über Wolfshaa bis 850 m abwärts steigend (Fiek, Fl. v. Schlesien 541); ferner auf der Weissen Wiese, auf dem Brunnenberg, Koppenplan und Rand des Aupagrundes, Seifenberg, am Abhänge des Rehhorn gegen den Dörrengrund bei 3000' häufig (Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böhmen 701; Milde, in Nova Acta XXVI. 2, p. 403). — Im mährischen Hochgesenke: am Hockschar, Abhänge der Brünnelhaide gegen den Fuhrmannstein, Altvater, Peterstein, auf der Janowitzer Haide und am Rande des Grossen Kessels (Oborny, Fl. v. Mähren 89; Fiek, a. a. 0.; Milde, a. a. 0.); auf dem Bärenkamm! — Auf der Babia Gora etwa 300' unter der Spitze gegen die Czarna chata (Rehmann, Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XII. 846) und auf der Czarna Hora bei Dzymbronja (Rehmann, a. a. 0. XVIII. 488; — vgl. auch Knapp, PÜ. Galiziens 11). — In der Tatra beim Rothen See bei 5600' (Rabenh. Crypt. vasc. eur. no. 96)! auf der Lomnica (Rehmann, a. a. 0. XII. 846; Rehmann fand Bruchstücke auf dem Wege in Zakopane auf galizischer Seite, so dass die Art auch in dem dortigen Tatragebiete vorkommen könnte: a.a.O. XVIII. 483). — Siebenbürgen: Auf den Arpascher und Fogarascher Alpen, Usca mare, Zirnathal, Bucsecs, Koron (Fuss, Fl. Transsilv. 760). — Schwarzwald: Bis jetzt nur auf dem Feldberge beobachtet, nämlich am Seebuck, Baldenweger Bück und am Oster- rain (Doli, Fl. v. Baden I. 78). — Vogesen: Auf deutschem Gebiete auf dem Sulzer Beleben und Storkenkopf gefunden (Kirschleger, Fl. Vogeso-Rhenane II. 252), auf französischem Gebiete auf dem Hoheneck am Rothenbach (Rotabac — Godron, Flore de Lorraine II. 481; Doli, Rheinische Fl. 37). — Schweizer Jura: Auf dem Chasseron (Gremli. Excursionsfl. d. Schw. 455). — Im ganzen Alpengebiete weit verbreitet. In der Schweiz nach Bcrnoulli (Gefässcrypt. d. Schw. 84) durch die ganzen Alpenketten ungefähr zwischen 4000—7000'. So im Wallis (Mont Fully, Val d'Illiez, St. Bernhard! Thyon, Simplon, Mayenwand (Saint-Lager, Catal. du basin du Rhone 841) und im benachbarten Savoyen (auf den Voirons — Gremli, Fl. d. Schw. 455; Saint-Lager, a. a. 0.). Les Mosses im Canton Waadt! Auf dem Rigl! Schlapin in Graubünden! Ferner am Fimberpass im Unterengadin (Killias, im 31. Jahresber. d. naturf. Ges. Graub. 1S88, S. 207); um den Salonienquell 844 aut der Scesaplana bei 80 JO' (Winter, in Oesterr. bot. Zeitschr. ISSS, S. 424); im Berner Oberlande auf der Gemnienali) bei IbOO m, HohstoUen am Hasliberg, Engstlenalp, (irimsel gegen den Aargletsclier, Eosenlaui, Or.-Seheideck. Wengernalp imd bis gegen den Schiltwald (ca. 1400 ni) herab. Murren, Kienthal, Hahnenmöser zwischen Adelboden und Lenk, Lauenborn etc. (Fischer, Gefässpfi. d. Berner Ober- landes 185). Etc. etc. — Baierische Alpen: Zwischen 4500—5500' auf dem Stuiben und Blicherhorn bei Iramenstadt, am Spätengundrücken ober Einödsbach, auf der I;inkersalpe, den Kegelköpfen, am Breitonberg bei Füssen, am Fundensec in der Götzen und am Eckerfirst bei Berchtesgadcn (Sendtner, Veg. Südbaierns 905); Schlappolt, Kakcnköpfe, Schachenthor. Eeitalpe (Prantl, Excursionsfl. v. B. 33): Schrattenwengalpo am GöUer bei ca. 40Ü0'! — Tirol: In Vorarlberg im Walser- thale stellenweise häufig, so unter dem Joch bei St. Gerold auf der Alpe Kamm bei Blons, Alpe Bortla bei Damils u. s. w. (Bruhin, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XVIIL 759); Alpenwiesen zwischen der Alpe Tjlisuna und dem Karenfeld der Sulzfluh bei ca 2100m! Am Krähkogl im Oberinnthal, am Wege von Oberiss zur Geishütte in Stubai, in Gschnitz und Lisens, am Patscherkofl, bei Kitzbüchl nicht selten auf Alpen am Gebra, Monte Spinale, Hohe Salve, Glunggezer, Windegg, am Pusse des Iffinger von Jenesien aus, Spronseralpen (Hausmann, 11. v. T. 1033, 1511). Auf dem Brenner! Bergwiesen bei Niederdorf im Pusterthale! Spitzestein bei Aeras! — Kärnthen: Abhänge der Goding, auf der Koralm, Winterthal, Leoben- graben am Grenzgebirge gegen Kanning, im grossen und kleinen Elend im Malta- thale, Hochtriften in Malnitz, Sauleiten am Heiligenbluter Tauern, Pasterze, Göss- nitz und Wangcrnitzen , Pirkacher Bergwiesen und Ijamprechtskofl bei 1900 bis 2200 m, Gitschthal bis herab in die Thalsohle bei SOO m. Pontafler Alm, Kanal- thaler Alpen, Goliza in den Karavanken (Pacher u. Jabornegg, Fl. v. K. L 107). — Steiermark: Auf obersteyrischen Alpen, an den Ufern des Schwarzensees bei Schladming (Maly, Fl. styriaca 152). Am Arierberg bei St. Christoph! — Salz- burg: Bei der obersten Eadeckalpe im Anlaufthal bei Gastein (Toepffer, in Deutsche bot. Monatsschr. HL 40). — Niederösterreich: Auf dem Hochwechsel in der Eichtung gegen den Umschuss zu, auf dem Göller (Neilreich, Fl. v. NO. 22); auf dem Oetscher (Neilreich, Nachträge S. 5); häufig auf der Faistritzer Schwaig auf dem Wechsel (Neilreich, in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien XIX. 248); auf dem Gipfel des Kampsteins und bei der Aspanger Schwaig des Wechsels! auf der Voralpe (Halacsy u. Braun, ebenda 1882, S. 15 des Separatabdr.). Geographische Verbreitung: Ausser den angeführten Gebirgen unseres Gebietes in den Pyrenäen, Apenninen (di Bobbio, di Pistoja e Bologna), Ardennen (Haiden zwischen Odeigne und den Baraques de Fraiture, 650 m), Grossbritannien, Scandinavion, Lappland, Nord -Finnland, arctisches Eussland: nordasiatische Gebirge, Kleinasien ; nördliches Nordamerika. II. Uiiterclasse. Heterosporeae Prantl, Lelirb. d.Bot. (1874) S. IIG. Luerssen, Handb. d. syst. Bot. I. 639. — Ligii- latae, Sachs, Lehrb. d. Bot. 4. Aufl. (1874) S. 461. Sporen als Macro- und Microsporen getrennt in verschiedenen Sporangien (Macro- und Microsporangien) entwickelt, die letzteren bei der Keimung ein sehr rudimentäres, aus nur einer kleinen 845 vegetativen Zelle und einem Antheridinm bestehendes Prothalliuni erzeugend, das bis zur Reife der Spermatozoiden in der Spore ein- geschlossen bleibt. Weibliches Prothalliuni ziemlich kräftig, doch in der Macrospore bleibend und nur sein die Archegonien tragender Scheitel durch Risse der Sporenmerabran freigelegt. Blätter am Grunde mit einer (bei den fruchtbaren oberhalb des einzigen basalen Sporangiums stehenden) Lignla. 6. Ordnung. Isoetaeeae Bartling, Ordines naturales jjlan- tarum p. 16. Stamm un verzweigt, knollenförmig, zwei- oder dreilappig, ohne Scheitelzelle, dicht spiralig mit ziemlich bis sehr langen pfriemen- förmigen (binsenförmigeni, von Luftcanälen durchzogenen Blättern besetzt (Fig. 224). Sporangium auf der Blattbasis angelegt und zuletzt in einer tiefen Grube des stark scheidig erweiterten Blatt- grundes sitzend, gross, länglich (bohnenförmig) oder rundlich, durch bandartige, von der Bauch- zur Rückenseite verlaufende Gewebe- platten unvollständig gefächert, nach der Reife nur durch Verwesung der Wand sich öffnend. Macro- und Microsporangien wesentlich gleich gestaltet und mit zahlreichen Sporen, ihr Archesporium eine Zellschicht bildend. Weibliches Prothallium die Macrospore ganz ausfüllend. Embryo mit nur einem Keimblatte. Die Ordnung ent- hält nur die 1. Familie. Isoetaeeae Bartl. 1. c. mit der einzigen Gattung: XXVIII. Isoetes L. Skanska Resa (1751), pag. 420; Species plantar. 1100; Genera plant, edit. VI. 5ßl, no. 1184. Charakter der Ordnung. Literatur: Motelay et Vendryös, Mono< Aspidium aculeatum Doli var. angulare (= Polypodium angulo x vul- gare Timb. et Jeanb.), ferner P. vulgare s cambricum Willd. ein Bastard von P. vulgare x Ptcridium aquilinum Kuhn (= P. aquilino x vulgare Timb. et Jeanb.), weiter, wenn auch mit geringer Sicherheit aufgestellt, dass P. cambro-britannicum Kay et Moris. ein Polypodium vulgare >< Athyrium Filix feniina Eoth, das P. vul- gare var. cambricum Gren. et Godr. ein P. vulgare x Phegopteris Dryopteris Fee sei — diese Muthmaassungen wird vor der Hand wohl Niemand theilen. S. 59. Ueber Polypodium vulgare h) serratum Willd. vgl. Luerssen, in Bericht, d. deutsch, bot. Gesellsch. IV. 430. Der auf S. 59 gegebenen Diagnose ist hinzuzufügen: „seltener mit länglicher bis länglich -lanzettlicher Spreite"; zu den Fundorten: Sächsische Schweiz: Festungsberg bei Königstein, an einem sonnigen, von einigen Sträuchern beschatteten Felsen. Uebergänge der var. atte- nuata in die var. serrata wurden von mir in der sächsischen Schweiz beobachtet (vgl. a. a. 0. 432). S. 60. Zu Polypodium vulgare i cambricum gehört wohl auch P. vul- gare f. pinnatifidum Milde (Sporenpfl. S). Ueber das Vorkommen der Varietät in Brandenburg vgl. auch Milde, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VII. 202. S. 63. Der Literatur über Gymnogramrae leptophylla ist hinzuzufügen : Milde, in Bot. Zeit. 1862, S. 458, wo eine specielle Beschreibung gegeben ist. S. 71. Für Mähren giebt Formänek (Oesterr. bot. Zeitschr. 1SS4, S. 44S u. 1885, S. 156) als neuen Standort der Notholaena Marantae an: Thal des Niewieditzer Baches bei Spaleny mlyn nächst Bernstein , noch nördlicher gelegen, wie Mohelno. S. 77, Z. 14 von unten lies Ger ar dm er statt Geradmer. S. 86, Z. 13 von oben lies Webb. et Berth. statt Hook, als Autoren der Cheilanthes fragrans. S. 90. Zur Literatur über Cheilanthes Szovitsii vgl auch: Kunze, Einige Worte über Ch. fimbriata Vis. (Bot. Zeit. 1844, S. 277). S. 106, zur Beschreibung des Pteridium aquilinum vgl. über die an der Basis der jungen Spreite vorkommenden Honigdrüsen: F. Darwin, On the nectar-glands of the common Brake-Fern; Journ. of the Linn. Soc. Bot. XV. 407, tab. 6, fig. Ü. S. 109, Figurenerklärung, ist als Autor zu Blechnum Spicant J. Sm. statt Eoth zu setzen. S. 123. Zu dem schlesischen Standorte des Scolopendrium vulgare ist als Literatur hinzuzufügen: Stenzel, Ueber einen Ausflug nach dem Hessberge und der Moisdorfer Schlucht bei Jauer: Jahresber. d. schles. Gesellsch. f vaterl. Cultur 1875, S. 81. S. 133, die Literatur des Athyrium Filix femina ist zu ergänzen: Moore, Index fil. 181. — Bei Formen englischer Pflanzen sind neuerdings beobachtet worden: 1) Brutknospen in den Achseln und auf der Oberseite der Fiedern: 2) Brutknospen auf der Unterseite der Segmente und zwar in den Soris an Stelle von Sporangien; 3) die Entwickelung regelrechter, Antheridien und Archegonieu tragender Prothallien aus missbildeten Sporangien, wenn die mit letzteren ver- sehenen Fiedern auf feuchte Erde gelegt wurden. Vgl. darüber: Druery, Obser- vations on a singular mode of development in the Ladv-Fern: and further notes 879 on a Singular mode of reprüductiou of Athyr. Fil. fem. var. clarissinia, in Journ. of thc Linn. soc. Bot. XXI. 354, 358. Bower, On apospory in ferns, with special reference to Mr. Druery's observations; ebenda 360, tab. 11, 12. S. 13S. Zu Athyriuni Filix femina a dentata Doli ist als eigcnthüm- liche neu aufgefundene Uuterform hinzuzufügen: var. confluens Moore, Nature printed british Ferns II. 23, tab. 53, fig. B et tab. 53 bis, fig. A. Lowe, Native Ferns II. 11, fig. 284. Luerssen, in Bericht, d. deutsch, bot. Ges. V. lul. — Spreite ca. 24 cm lang und nur G — 7 cm breit, schmal ianzettlich bis lanzettlich, sehr allmählich zugespitzt, fiederschnittig -fiedertheilig bis (am Grunde) fast doppelt- fiederschnittig. Primärsegmente locker gestellt, gegen die Basis zuletzt fast um ihre doppelte Breite entfernt, Wechsel- und bis gegen die Spitze fast gegenständig, bis 4 cm lang und 1 cm breit, aus breitem Grunde lineal-lanzettlich, doch vielfach durch geringe Verkürzung oder Verlängerung einzelner Secundärsegmente im Um- risse etwas unregelmässig, meist stumpf bis abgerundet, selten etwas spitz. Segmente 2. Ordn. bis 5 mm (vereinzelt bis 6 mm) lang und 4 mm breit, kurz- eiförmig bis rundlich -eiförmig, abgerundet bis fast gestutzt, ringsum ziemlich grob bis fast eingesehnitten-gesägt, ihr unterster vorderer Zahn hie und da kurz zwei- spitzig: nur das basale Secundärsegment der untersten Primärsegmente sehr kurz stielartig verschmälert, seicht gelappt und von dem folgenden etwas entfernt, alle übrigen Secundärsegmente durch einen ziemlich breiten Flügelsaum der Mittelrippe verbunden und einander so genähert, dass sie mit den Eändern mehr oder weniger und bisweilen fast zur Hälfte einander decken. Dadurch und durch den Gesammt- umriss erhält das Blatt eine ganz eigenthümliche Tracht, welche durch vereinzelte kurz gegabelte Primärsegmente, bei einem Blatte durch die schwach gabelig- gekräuselte Spitze noch auffälliger wird. Trotzdem kann die Pflanze als eine eigentlich monströse nicht bezeichnet werden und auch Moore reiht sie der Serie seiner normalblätterigen Varietäten ein. Die Greizer Blätter sind steril; bei der schottischen Pflanze werden die Sori als zerstreut und unregelmässig am Grunde der vorderen Hälfte der Secundärsegmente und von der Mittelrippe entfernt auf- tretend angegeben. — Die bisher nur aus Schottland bekannte Form wurde von Ludwig um Greiz im Elsterthale an einem freien felsigen Abhänge dem Gloden- hammer gegenüber, ferner in der Neuen Welt und am Gasparinenberg gefunden (vgl. auch Ludwig, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XXIX. 17). S. 142. lieber die Standorte desAthyrium Filix femina var. pruinosa im Eiesengebirge und in der Provinz Brandenburg, sowie über die Charaktere der betrefi'enden Varietät vgl. Milde, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. VIII. 178. S. 150, Z. 6 von oben sind hinter Asplenium buUatum einzuschalten: A. fon- tanum und A. lanceolatum, bei denen die Gefässbündel auch durch den ganzen Blattstiel getrennt verlaufen. Lieber die Gefässbündel im Blattstiele der Asplenien vgl. auch Kuhn, in Abhandl. d. naturf. Ges. zu Halle XL (Beitr. z. mexik. Farn- fiora S. 14, 15). S. 155, Z. 10 von oben ist zu lesen roth- (braun) statt roth. S. 156 ist als Autor zu Asplenium septentrionale zu setzen Hof fni. statt Sw. S. 157, Z. 11 von oben ist einzuschalten: Tirol. S. 157, Z. 18 von oben lies stumpf-vierkantig statt rundlich. S. 157, Z. 14 von unten lies 45 statt 40. S. 159 ist der Literatur des Asplenium viride hinzuzufügen: Moore, Index FiL 177. 880 S. 169, zuAsplenium adulterinum. Die oberfränkischen Standorte Nord- baierns wurden von mir im Jahre 1884 untersucht und bestätigt. Der Peterlestein ist auf der baierischen Generalstabskarte als „Peterleinstein" bezeichnet, Vorder- Heideck als „Haideck und Heide-Eeite" ; „Förbau im Walde" bei Wünsche ist wohl die auf der Generalstabskarte als „BurgstaU" bezeichnete bewaldete Höhe (auf welcher ich trotz vielen Suchens nur ein Exemplar der Pflanze fand) ; der Standort bei Gottmannsgrün („Göttsmannsgrün" der Karte) ist der „Geraeindefels" der Generalstabskarte, welcher im Volksmunde den Namen „Luxenhübel" führt. Der von Milde als Sangenberg bezeichnete böhmische Standort ist in Sanger- berg zu verbessern. Für den Hohensteiner Standort bei Chemnitz ist als Höhenangabe 360 — 370 m (statt 560 — 570) zu setzen. S. 170. Ueber den mährischen Standort des Asplenium adulterinum vgl. Niessl, Ueber A. adulterinum und sein Vorkommen in Mähren und Böhmen; Verb. d. naturf. Ver. in Brunn VI (1S6S). Daselbst auch ausführliche Beschreibung der Pflanze. S. 172. Zur Frage über das Verhalten des Asplenium adulterinum zu A. viride, resp. die Auffassung des ersteren als Serpentinform des letzteren vgl, Sadebeck, Ueber die generationsweise fortgesetzten Aussaaten und Culturen der Serpentinformen der Farngattung Asplenium (Sitzungsber. d. Gesellsch. f. Bot. zu Hamburg HL — 1SS7 — S. 74 u. folg.). Der Umstand, dass Sadebeck unter den Pflanzen von Zöblitz im Erzgebirge unzweifelhafte Uebergänge zu A. viride fand (vgl. auch diese Flora S. 1 74), bewog ihn, Sporen des A. adulterinum vom Költschen- berge in Schlesien auf serpentinfreies Substrat (Torf und Gartenerde) auszusäen, die Sporen der aus diesen Culturen erhaltenen Pflanzen zur Züchtung einer weiteren Generation auf gleichfalls serpentinfreiem Substrate zu verwenden und so fort. Die Pflanzen der 3. Generation Hessen mit Ausnahme eines Blattes (das eine grüne Spindel besass) noch keinerlei Form Veränderung gegenüber der 1 . Generation , dem typischen A. adulterinum, erkennen. Die Pflanzen der 4. Generation ,, zeigten einige theilweise ganz unzweifelhafte Abweichungen von der 1. Generation und Uebergänge zu A. viride Huds., welche bei mehreren Wedeln namentlich in der vollständig grünen Spindel und dem Blattstiele hervortraten, welcher bei dieser in seiner oberen Hälfte ebenfalls grün war. Auch die einzelnen Fiederchen dieser Wedel stimmten vollständig' mit denen des A. viride überein". Die Pflanzen der 5. Generation „zeigten alle charakteristischen Eigenschaften des A. viride Huds. und enthielten nur ganz vereinzelte Wedel, deren Spindel noch rothbraun gefärbt war. Das Experiment, hier also die generationsweise ausgeführten Aussaatversuche, hat demnach gelehrt, dass A. adulterinum Milde bei vollständigem Ausschluss des Serpentinsubstrates in der 5. Generation in A. viride Huds. übergeht, dass also A. viride als die Grundform zu betrachten ist, zu welcher A. adulte- rinum als Serpentinvarietät gehört. Meine früheren Mittheilungen, dass A. adulterinum eine gute und echte Species sei, sind also zu berichtigen gemäss den durch die Aussaat versuche gefundenen Thatsaciien. Und an dieser Berichtigung kann auch nichts geändert werden durch das Misslingen der ebenfalls generations- weise aufeinander folgenden Aussaaten, welche mit Sporen des A. viride auf' Serpentinsubstrat zur gleichen Zeit, wie die .oben erörterten Aussaaten, versucht worden waren". Aus diesen Gegenversuchen ergab sich nämüch, dass das A. viride sich auf Serpentin auch in der 6. Generation noch nicht verändert hatte. Obgleich 881 damit die Frage bezüglich der Zugehörigkeit des A. adulterinum zu A. virido erledigt zu sein scheint, wären wiederholte Experimente in dieser Richtung doch sehr erwünscht. Vgl. übrigens auch S. 882 unter Asplenium Adiantum nigruni ß Serpentini. S. 185. Der Literatur des Asplenium Trichoraanes ist hinzuzufügen: Moore, Index Fil. 173. S. 186, Z. 22 von oben lies gelblich statt gelbich. S. 189. Zu Asplenium Trichomanes L. var. incisa vgl. auch Kuhn, in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenbg. XL 136 (Pflanze von Volksdorf bei Hamburg). Nach Moore und Kuhn wäre diese Form stets steril. Auch Dr. Probst, welcher mir Exemplare von schattigen Nagelfluhfelsen bei Unter -Essendorf in Württemberg sendete (vgl. Luerssen, in Ber. d. deutsch, bot. Ges. V. 101), sah dieselben nur unfruchtbar. S. jy.ü, Literatur des Asplenium Petrarchae, ist zu ergänzen durch: Saporta, Notice sur l'Asplenium Petrarchae ; Bidlet. de la soc. bot. de France XIV. (1867) p. 179, tab. 4. — Der von Timbal-Lagrave und Jeanbernat (a. d. S. 877 a, 0. 337) ausgesprochene Verdacht, dass das A. Petrarchae ein Bastard zwischen Asplenium Trichomanes und Ceterach officinarum sein könne, entbehrt bis jetzt jeder Begründung. S. 20(J, Z. 4 von oben lies Asplenium Halleri ß angustatura Koch statt „fontanum". i S. 217. Nach Timbal-Lagrave et Jeanbernat (a. a. 0. 337) wäre das Asple- nium Seelosii vielleicht ein Bastard zwischen A. septentrionale x Euta muraria, was erst zu beweisen wäre. S. 229, Z. 15 von unten Hes 1866 statt 1862. Vgl. auch Milde, in Bot. Zeit. 1867, S. 40. S. 232, Z. 16 von unten lies Haussknechtii statt Hausknechtii. S. 250 u. folgende. lieber Asplenium Heufleri vgl. ferner Luerssen, in Bericht, d. deutsch, bot. Ges. IV. 428 und Schriften d. physik.-ökonom. Ges. Königs- berg XXIX. S. 30 der Sitzungsberichte. An erstgenanntem Orte ist eine von "VYoynar an einer alten Mauer bei Zell im Zillerthale entdeckte Pflanze beschrieben, am zweitgenannten ein von Schliephake in Spalten des Ottiliensteines (Porphyr) am Domberge bei Suhl in ThüringeA gefundenes Exemplar erwähnt. An beiden Standorten wuchs der Bastard zwischen A. septentrionale und A. Trichomanes; das A. germanicum fand sich bei Zell erst in grösserer Entfernung, am Ottilien- steine bei Suhl überhaupt nicht Tor. Beide Pflanzen zeichnen sich durch kräftige Entwickelung, die thüringische besonders durch grosse Zahl der Blätter (ca. 60) "aus. Die genauere Untersuchung des Zeller Exemplares ergab, dass unter 48 Spreu- schuppen eines Präparates sich nur eine fand, welche bis zu etwa V3 der Länge von einem am Grunde 3 Zellenreilien breiten und sich rasch auf eine Zellen- reihe verjüngenden Scheinnerven durchzogen war, und eine zweite Spreuschuppe, welche an ihrer Basis die Spur eines nur eine Zelle langen und breiten Schein- nerven zeigte. Der centrale cylindrische Fibrovasalstrang des 5V2 — 7 V2 cm langen Blattstieles besitzt an seiner Insertion zwei nur durch 1 — 2 Zellenlagen des Phloem- theiles getrennte Tracheidengruppen, die sich im weiteren Verlaufe aufwärts genau wie bei der Originalpflanze verhalten ; desgleichen stimmen die übrigen anatomischen Charaktere des Blattstieles mit denjenigen des Originales im Wesentlichen überein. Die glänzend roth- bis kastanienbraune Färbung des Blattstieles setzt sich wenigstens Luerssen,' Fainpflanzeu. 56 882 auf den untersten Tlieil, oft auf V2 — Vs ^^^ Ebachis und wenigstens unterseits derart fort, dass letztere von einem braunen Mittelnerven durchzogen und von zwei grünen, krautigen, sehr schmalen und nach abwärts (oft schon oberhalb des untersten Segmentpaares) sich allmählich verlierenden Flügeln gesäumt erscheint. Das unterste Segmentpaar der ca. 5—7 cm langen und am Grunde IS mm breiten Spreite ist bis 10 mm lang und 8 mm breit und sein bis 3 mm langer Stiel grün oder nur an der Insertion kastanienbraun. Die Sporangien sind wie beim Originale allermeist auf den verschiedensten jüngeren Entwickelungsstadien abortirt, ver- schrumpft oder der Form nach erhalten, aber ohne Inhalt. Nur verhältnissmässig wenige Sporangien sind äusserlich normal ausgebildet, führen aber nur in ver- schiedenen Graden abortirte Sporen: zum Theil von annähernd normaler Form, mit Exosporleisten , doch ohne Inhalt und von krümeligen braunen bis schwarz- braunen Massen bedeckt, zum Theil mehr oder minder verschrumpft oder ganz formlos. — Die thüringische Pflanze verhält sich ähnlich; ihre wenigen annähernd normal ausgebildeten Sporen gleichen denen des A. Trichomanes. Im Anschlüsse an das S. 354 u. folg. Gesagte ist das Vorkommen der Pflanze an den beiden neuen Fundorten in unmittelbarer oder alleiniger Gesellschaft von A. Trichomanes und A. septentrionale sehr bemei'kenswerth und hier noch besonders hervor zulieben. Wenn das A. germanicum nach der auch von mir vertretenen Ansicht ein Bastard zwischen A. Trichomanes und A. septentrionale (S. 243 u. folg.), das A. Heufleri nach der bisherigen Auffassung ein Bastard A. germanicum x A. Trichomanes, also der Bastard eines Bastardes mit einer der Stammarten des letzteren ist, so wäre gegen die letztere Ansicht ja an und für sicli kein Bedenken zu erheben, da ja A. germanicum bisweilen normale Sporen entwickelt und (obgleich die Keimfähigkeit derselben bis jetzt allerdings nicht festgestellt ist) dadurch zur Erzeugung von Prothallien und mithin zur Bastardirung befähigt wird. Für das Zillerthaler A. Heufleri wäre dann unter Voraussetzung der Betheiligung des A. germanicum ein früheres Vorkommen des letzteren an derselben Stelle (die Pflanze ist sonst im Zillerthale häufig) oder aber ein Verwehen von Sporen anzu- nehmen. Andererseits kann aber das dortige Vorkommen des A. Heufleri in weiterer Entfernung von A. germanicum und in unmittelbarer Gesellschaft von A. Trichomanes und A. septentrionale und die Auffindung des thüringer A. Heufleri in alleiniger Gesellschaft der letzteren zu der.Vermuthung führen, dass es sich in diesen Fällen um die grössere Wahrscheinlichkeit einer Kreuzung der letztgenannten Arten handele, dass somit zwei verschieden aussehende Bastarde des A. Tricho- manes X septentrionale (eben das A. germanicum und A. Heufleri) existiren. Ob es sich dabei um ein hypothetisclies A. Trichomanes J" x A. septentrionale $ und ein A. septentrionale c^- x A. Trichomanes 5 handelt, oder ob der Bastard wie in anderen bekannten Fällen in zwei verschiedenen Typen auftritt, von denen jeder eine andere Combination aus den Eigenschaften der Stammarten dai-stellt, unab- hängig von der EoUe, welche die letzteren bei der Zeugung spielten (vgl. Pocke, Die Pflanzen -Mischlinge, S. 471), muss vorläufig dahingestellt bleiben. S. 277. Ueber die Umwandlung des Asplenium Adiantum nigrum subspec. IL Serpentini in das typische A. Adiantum nigrum hat Sadebeck experimentelle Untersuchungen in gleichem Sinne wie bei A. adnlterinum (S. 8SÜ) ausgeführt. Die Aussaat von Sporen des A. Serpentini vom Weinberge bei Zobten m Schlesien auf serpentinfreies Substrat, generationsweise fortgesetzt, ergab, dass „die ersten Andeutungen auf Uebergänge zu A. Adiantum nigrum sich hier erst , 883^ in der 5. Generation zeigten, wo von GO— 7ü Wedeln fünf dersell)on den bekannten Silberglanz der Blätter des A. Adiantutn nigrum angenommen hatten und auch vollständig überwinterten, als die Pflanzen im zweiten Sommer ihrer Entwickelung ins Freie gebracht worden waren. In der 6. Generation dagegen hatte kaum mehr Vi der Wedel die bekannten Merkmale des A. Serpentini bewahrt; alle anderen Wedel überwinterten ganz vorzüglich, waren mehr oder weniger derb und leder- artig, hatten den schon erwähnten Silberglanz und die Fiedern letzter Ordnung waren nicht gestutzt. Auch in diesem Falle entsprangen die beiderlei Wedel stets nur von einem und demselben Stämmchen, von der Mehrzahl der Stämmchen aber nahmen nur Wedel des A. Adiantum nigrum ihren Ursprung. Somit ist auch für A. Serpentini der Beweis erbracht, dass es nur eine Serpentinform des A. Adiantum nigrum ist, welche bei generationsweise ausgeführten Aussaaten auf serpentinfreiem Substrat in der 5. Generation die ersten Uebergänge zu A. Adiantum nigrum erkennen Hess und in der (3. Generation beinahe vollständig zu A. Adiantum nigrum überging. Die in umgekehrter Weise versuchten Aussaaten und Culturen von Sporen des im Saalthale in Thüringen gesammelten echten A. Adiantum nigrum auf serpentinhaltigem Substrat hatten auch in der 6. Generation ebenso wenig Erfolg wie bei A. viride Huds. (vgl. S. 880), und auch A. Adiantum nigrum hatte in der 6. Generation seine charakteristischen biologischen und morphologischen Merkmale nicht eingebüsst und überwinterte mit allen zur Entwickelung gelangten Wedeln. Die erblichen Eigenscliaften des A. Adiantum nigrum sind also derartige, dass sie sich auch unter den bezeichneten Aussaat- und Culturbedingungen in der 6. Generation noch unverändert erhalten haben, während die Serpentinform, A. Serpentini Tausch, bei Entziehung des Serpentinsubstrates in der 0. Generation zur Grundform zurückkehrte." S. 2y0. Den Formen des Ceterach officinarum ist hinzuzufügen: var. depauperata Wollast. bei Moore, Nature printed british Ferns IL 207. Lowe, Native Ferns IL 374. Blätter bis 6 cm lang, sehr unregelmässig buchtig- fieder- schnittig, ihre Segmente nur vereinzelt bis 6 mm, meist nur 2V4 — 4 mm lang, tlieilweise (und nicht nur gegen die Basis der Spreite) auf ohrartige Läppchen reducirt, welche die Rhachis buchtig- geflügelt erscheinen lassen, fast alle gekerbt bis buchtig -gekerbt. — Diese bisher nur aus Irland beschriebene Form wurde mir im Januar 18S6 durch Geisenheyner gesendet, der sie am Eheinufer oberhalb Lorch gefunden hatte (vgl. auch dessen Abhandlung ,,Zwei Formen von Ceterach officinarum im Rheinlande" — Jahrb. d. nassauisch. Ver. f. Naturk. XXXIX. 51, Taf. 1, Fig. 2). Obgleich die rheinische Pflanze einige Merkmale der irländischen (Gabelung oder hornartige Krümmung der Spitzen einzelner Blätter) nicht zeigt, habe ich doch kein Bedenken, sie mit letzterer zu identificiren , möchte sie aber eher als eine Monstrosität, denn als Varietät ansehen. Auch Geisenheyner, welcher die Pflanze als zu der von ihm am Rheingrafenstein bei Kreuznach gefundenen var. crenata Moore (a. a. 0. u. Taf. 1, Fig. 1) gehörende Form betrachtet, glaubt, dass sich „dieselbe sicherlich durch den äusserst sonnigen Standort und die so geringe Menge von Nahrung, die der fast nackte Fels bietet, heraus- gebildet hat". S. .j>20, Z. 2 von oben lies Aspidium lobatum, subspec. angulare statt aculeatum. S. 521, Z. 23 von oben lies: Zähne nicht stachelspitzig, statt ..meist'" stachelspitzig. ÖG* 884 S. 321, Z. 14 von unten schalte nach „senkrecht" ein: „und bisweilen selbst" mit der Eückseite . . . S. 323, Z. 18 von unten schalte nach „fiedertheilige" ein: „oder selbst d r ei f a eh -fi 6 der schnitt ige". S. 323, Z. 16 von unten lies 1. Ordnung statt 2. S. 323, Z. 14 von unten lies: gelbbraunen statt gelbbrauner. S. 342, Z. 5 von oben lies: Teesthal statt Theesthal. S. 351 ist der Beschreibung des Aspidium Braunii hinzuzufügen, dass die Blätter im lebenden frischen Zustande oberseits schwach glänzend sind ; erst getrocknet werden sie glanzlos. Desgleichen sind an jüngeren lebenden Blättern die Spreuschuppen der oberen Ehachis noch vreiss oder fast weiss. S. 354, Z. 5 von oben lies Nickolsdorf statt Nickelsdorf. S. 355. Ueber das Vorkommen des Aspidium Braunii im Isergebirge vgl. die gleichlautende Mittheilung von Stenzel im Jahresber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1S7S, S. 170, aus welcher die Angaben von Celakovskj' und Fiek ent- nommen sind. S. 394 u. folg. Zu Aspidium remotum A. ßr. vgl. meine späteren Mit- theilungen in den Bericht, d. deutsch, bot. Gres. IV. 422 u. V. 103. Die dort be- schriebenen Pflanzen entdeckte Herr Apotheker Woynar in der Umgebung von Rattenberg im Unterinnthale Tirols und zwar am Waldrande westlich von Reith (ein einzelnes Exemplar unter A. Filix mas und A. spinulosum), im Walde am Fusse des Sonnenwendjoches (unter den muthmaasslichen Eltern), im Walde bei Voldöpp (einzeln, aber ziemlich häufig und häufiger als A. Filix mas unter Mengen von A. spinulosum), sowie an Waldsümpfen im Moosenthaie nächst dem Freunds- heimer Torfmoore. Am grössten ist die Uebereinstimmung der Tiroler Pflanzen und in erster Linie derjenigen von Reith mit einzelnen Blättern, welche von der Aachener Originalpflanze des A. remotum durch Cultur im Berliner botanischen Garten gewonnen wurden, dann aber besonders mit der croatischen Pflanze des A. remotum var. subalpina Borbäs, welche Borbäs als A. latilobum bezeichnet hatte; andere Blätter stehen durch ihre länglich -deltoidische bis verlängert- delta- förmige Spreite dem A. remotum var. subalpina Borb. aus Siebenbürgen nahe, und mit den von mir als var. subalpina zusammengefassten Formen stimmen alle Tiroler Pflanzen durch die gröbere Zähnelang der Secundärsegmente resp. ihrer Tertiärabschnitte, ganz besonders aber durch die Structur ihrer zu einem kleinen Theile normal ausgebildeten Sporen überein, welche im Exospor den Sporentypus des A. spinulosum zeigen. Die ausführliche Beschreibung der Tiroler Pflanzen vgl. a. a. 0. Uebrigens mag noch erwähnt sein, dass ich später von Herrn Woynar noch weiteres Material erhielt, dessen Untersuchung indessen noch nicht ab- geschlossen ist. S. 435 ist der Beschreibung der Spreuschuppen des Aspidium spinulosum genuinum hinzuzufügen: häufig am Rande mit kleinen, zarten, einzelligen, cylin- drisch- kopfigen bis keulenförmigen Härchen besetzt. S. 4S5 u. folg. Bei Onoclea Struthiopteris fand Goebel (Ueber künst- liche Vergrünung der Sporophylle von 0. Struth. ; Berichte d. deutsch, bot. Ges. V. S. LXIX) Niederblätter, wie sie an den Ausläufern auftreten, auch als „Knospen- schuppon" um die überwinternde Terminalknospe gestellt und zwar bei allen darauf hin untersuchten Exemplaren. Ob das Auftreten ein constantes ist, wurde nicht näher geprüft. Die fruchtbaren Blätter unterscheiden sich von den unfrucht- I 885 baren auch bereits zu Anfang der Entwickelung durch relativ sehr geringen Chlorophyllgehalt und werden zur Zeit der Sporenreife noch chlorophyllärmer. Den auf S. 491 beschriebenen Abnormitäten resp. Uebergangsformen der fertilen in die sterilen Blätter ähnliche resp. gleiche Formen hat Goebel dadurch künstlich erzeugt, dass er Pflanzen, welche ihre Laubblätter sänimtlich entfaltet hatten und zur Anlage der fertilen Blatter geschritten waren, entblätterte. Es trat dann die „Umbildung der Sporophylle zu Laubblättern oder vielmehr richtiger gesagt, die Verhinderung der Umbildung von Laubblattanlagen zu Sporophyllen auf das Deut- lichste und in verschiedenen Stufen hervor". „Derartige Mttelstufen zeigten stets die Spitze des Wedels vergrünt, den unteren Theil desselben noch mehr oder weniger als Sporophyll ausgebildet. Diese Thatsache ist leicht verständlich, wenn man sich daran erinnert, dass die Farnblätter während ihrer ganzen Entwickelung einen dauernd apikal gelegenen Vegetationspunkt besitzen. Die oberen Wedeltheile sind also in ihrer Entwickelung weniger weit fortgeschritten, als die unteren, sie können einem Antriebe zur vegetativen Entfaltung noch folgen, wenn dies den weiter nach unten gelegenen Theilen , welche ihren embryonalen Charakter schon verloren haben, nicht mehr möglich ist." S. 513, Z. S von oben füge dem Citate Bertoloni"s hinzu: crypt. L 111. S. 525, zu Note 2. Ueber die von Milde a. a. 0. erwähnten schleimbildenden Haare der Blattstielbasen von Osmunda regalis, besonders der Innenfläche derselben, vgl. auch Gardiner and Ito, On the structure of the mucilage-secreting cells of Blechnum occidentale and Osmunda regalis; in Annais of Botany L 4], tab. 4, flg. 33—44. S. 529, Z. 20 von oben lies: Tegel bei Berlin statt Potsdam. S. 532. Der Standort „Grunewald" bei Berlin ist identisch mit dem weiter oben angeführten ,,Scblachtensee bei Potsdam". S. 533, Z. 17 von unten lies ,,in der Lombardei"' statt „im Piemontesischen". S. 574, Z. 6 von unten lies „Eavensbergen" statt Eannesbergen ; ferner Z. 5 von unten lies „Hermsdorf" statt Hemsdorf und „Peener" statt Penner. S. (546, Z. 6 von oben ist nach Equisetum ramosissimum einzuschalten : ,,und E. hiemale forma Schleicher!"; ferner Z. 18 von unten statt „Stengel überwinternd" zu lesen: Stengel mit Ausnahme des E. hiemale forma Schleicheri über- winternd. S. 647, Z. 1 von oben lies 7 statt 8. S. 667, Z. 1 von unten ist einzuschalten: vgl. auch Milde, in Nova Acta XXIH. 2, pag. 599, tab. 56, fig. 43. S. 668. Eine monstr. prolifera von Bayreuth, bei welcher sich Ueber- gänge zwischen den normalen Sporangienträgem und den Scheiden des durch- gewachsenen verzweigten Sprosses fanden, beschreibt J. W. Sturm in der ,, Flora" 1849, S. 493. — Die monstr. bi-multiceps wurde von Milde schon in Nova Acta XXHL 2, pag. 599 beschrieben. S. 673, Z. 9 von unten schalte ein: vgl. auch Milde, in Nova Acta XXHL 2, p. 5S5. S. 674. Ueber die Knollen von Equisetum Telmateja vgl. auch Ramey, Note sur quelques especes tuberculeuses du genre Equisetum ; Mem. de la soc. d. sciences physiq. et nat. de Bordeaux I. 215. tab. 6, auf welcher die jungen filzigen Knollen abgebildet sind. S. 677. Die zum zweiten Male von August bis October erscheinenden normal fruchtbaren Sprosse des Equisetum Telmateja gehen, offenbar in Folge 886 kräftiger Ernährung, aus Knospen liervor, die für das Austreiben im nächsten Prühlinge bestimmt waren (vgl. auch Milde, in Nova Acta XXIII. 2, pag. 588); diese Herbstsprosse scheinen meist der forma humilis anzugehören (vgl. S. 682). S. 678. Milde giebt (Nova Acta XXIII. 2, pag. 560) das Vorkommen von 2 Ringen bei E. Telmateja sogar als ein gewöhnliches an. S. 67S. Equisetum Telmateja forma gracilis. Nach einer Herbar- notiz von Dörfler, Wien, dem ich die nachträgliche Durchsicht eines vorzüglichen Herbarmateriales des E. Telmateja aus Oberösterreich verdanke, über welches eine VeröfFentUchung des Genannten in Aussicht steht (vgl. S. SS8), besitzen die ober- österreichischen Exemplare an allen Stengeln Spaltöffnungen in grosser Anzahl. Als neue' Form ist nach E. Telmateja f. gracilis einzuschalten: a*. forma composita Dörfl. et Luerss. Hauptspross kräftig entwickelt, aufrecht, bis ca. 50 cm hoch, mit verkürzten, ca. \^|^ — 2 Vi cm langen, in den Eillen je 2 aus meist nur 1 Linie gebildeten SpaltöfFnungsreihen führenden Internodien, vom Grunde an regelmässig und dicht quirlig verästelt; Aeste aufrecht, allermeist von der Höhe des Hauptsprosses und diejenigen der unteren Quirle letzterem gleich stengelartig (nur viel schwächer) entwickelt und vom Grunde ab mit regelmässigen Wirtein secundärer, bis 8 cm langer, meist vierkantiger Aeste, die ganze Pflanze daher einen dichten Busch bildend. In der Nähe des Dürnberger Holzes bei Ried in Oberösterreich (vgl. Dörfler, in Oesterr. bot. Zeitschr. 1888, S. 287). S. 679. Nach den Untersuchungen von Dörfler (Notiz in dessen Sammlung — vgl. oben) besitzen die Stengel der oberösterreichischen Pflanze der forma brevis Spaltöffnungen in Menge, so dass die Milde'sche Eintheilung nach Vorkommen bez. Fehlen der Spaltöfl"nungen nicht stichhaltig wäre. Wenigstens bedarf letzteres Merkmal jetzt erneuter Untersuchung, da wohl nicht anzunehmen ist, dass nur der österreichischen Pflanze Spaltöffnungen zukommen. S. 680 ist dem Equisetum Telmateja forma serotina hinzuzufügen: vgl. auch Milde, in Nova Acta XXIII. 2, pag. 590. Ferner sind nach Einsicht der oben erwähnten oberösterreichischen Sammlung Dörfler's die Diagnosen der folgen- den beiden Formen zu ändern resp. zu erweitern wie folgt: forma serotina normalis Dörfl. herb. Stengel erst eine Strecke weit oberhalb bis von Vs Höhe, selten vom Grunde an verzweigt und nach oben zu ganz allmählich verdünnt, ebenso die Scheiden nach oben allmählich kleiner werdend und ein Astwirtel auch unter der obersten Scheide vorhanden; Aehre iVa— 2 cm lang, von den obersten Aesten meist weit überragt. Geht in die folgenden Formen in der Weise über, dass entweder die oberste Scheide mehr oder weniger vergrössert und etwas abweichend gefärbt ist, oder dass (wie bei einem der Exemplare) diese Form und die forma serotina intermedia auf einem und demselben Rhizome auftreten. forma serotina macrostachya Milde partim. Stengel meist kräftig, bis 52 cm hoch, ziemlich vom Grunde ab oder erst höher hinauf verzweigt, doch unter den obersten 1—3 Scheiden ohne Astwirtel oder solche unter der zweit- und dritt- oberen Scheide schwächer entwickelt bis rudimentär, sehr selten auch unter der obersten Scheide vereinzelte Aestchen oder Astanlagen vorhanden; oberer Stengel- theil dem fertilen Sprosse mehr oder weniger ähnlich, oberhalb des letzten Ast- quirles bisweilen (einschliesslich der Aehre) bis zu 1 6 cm gestreckt und mindestens die oberste Scheide wie diejenige der fertilen Sprosse, ausgebildet. Oberste Aeste kurz, nicht oder höchstens bis zu der 3—8 cm langen Aehre reichend. — Ober- Österreich: Aiif dem Grüiiberge bei Gmunden und in einem Sumpfe bei Nieder- brnnn nächst Eied! — Die unter dieser Form S. 6S0 aufgcfülirten Fundorte aus Baiern und Krain sind zu streichen, da die betreifenden Pflanzen einer von Uürfler zu besehreibenden forma br e vis imilis (einer forma brevis mit Aehre) angehören. Der forma serotina polystachya ist hinzuzufügen: vgl. auch Milde, in Nova Acta XXIII. 2, pag. 592. S. 681. Zur forma serotina polystachya vgl. noch Milde, in Nova Acta XXin. 2, p. d{}H. Dort wird hervorgehoben, dass bei den proliferirenden Aehi'chen oft die oberen Wirtel die Sporangienträger in Scheidenblättchen mit Sporangien und (indem sie untereinander verwachsen) in ganze Scheiden oder Theile derselben umwandeln. •S. 6S1. Zur forma serotina monströs, prolifera vgl. noch Milde, in Nova Acta XXIII. 2, pag. 591, tab. 55, fig. 23 — 38. Auch von dieser Form be- schreibt Milde a. a. 0. Scheidenblättchen mit Sporangien. Der obere Theil der durchwachsenen Aehre war an Stelle der normalen Sporangienträger mit einer Menge von (dem anatomischen Baue nach) theils grüner, theils bi-auiier Scheiden- blättchen besetzt. Ein Theil dieser Blättchen war gestielt, dreieckig und trug an den beiden basalen Ecken je ein längliches geschlossenes Sporangium; andere ungestielte dreieckige Blättchen trugen noch ein drittes Sporangium auf der Mitte der Basis. Noch andere Blättchen besassen eingesenkte oder vorstehende Sporangien in grösserer Zahl an den Ecken oder unregelmässig an den Seiten, noch andere Sporangienträger unterschieden sieh von den normalen nur durch eine aufgesetzte, flen Scheidenzähnen ähnliche Spitze, einzelne waren an der Spitze tief zweispaltig, und daneben fanden sich endlich zu meist dreien verwachsene, in jeder Beziehung den normalen Scheidenblättchen ähnliche Blättchen mit je einem eingesenkten Sporangium auf ihrer Glitte. Die langgestreckten Zellen der Sporangienwand waren ohne Spiralfaser verdickungen, die Sporen normal. Einen zweiten Fall der monstr. prolifera charakterisirt Milde (a. a. 0. 592) dadurch, dass die durchwachsene, nur eine Linie lange und dicke Aehre die Sporangienträger auf der einen Halbseite in eine völlig ausgebildete halbe Scheide umgewandelt hatte, welche das Aehrchen zum Theil umhüllte und noch um seine eigene Länge überragte. Ueber die forma serotina monstr. comosa vgl. ferner Milde, in Nova Acta XXni. 2, pag. 590, tab. 55, fig. 11 — 22. Bei den zwei gefundenen Exemplaren befand sich am Grunde der Aehre eine hellgelbe, 1 — iVa Linien lange Scheide, welche bis zur Mitte abwärts in dreieckige, langgespitzte und an den dunkel- braunen Spitzen mit einzelnen Zähnchen versehene Zähne gespalten war und an ihrem Grunde auf der Innenseite kugelige, weisse, geschlossene, aber ganz mit Sporen gefüllte Sporangien trug. Die Wand der Sporangien bestand aus einer Lage langgestreckter Zellen, von denen nur einzelne spiralig verdickt waren. Auf diese Scheide folgten 6 Wirtel ähnlicher blattartiger Zähne, die jedoch bis zum Grunde getrennt, nur bisweilen zu 2 mit einander verwachsen waren. Der obere Theil der Aehren war regelmässig ausgebildet. S. 682, forma humihs: vgl. ferner Milde, in Nova Acta XXIII. 2, pag. 588 ; forma elatius: vgl. Milde, a. a. 0. 588; forma frondescens: vgl. Milde, a. a. 0. 587. S. 683 ist einzuschalten unter Monstr. furcata Milde, in Nova Acta XXIII. 2, pag. 594, tab. 56, fig. 41, 42. „An dem oberen Theile eines sterilen Stengels 888 bemerkt man eine zweimal in einer Spirale um den Stengel herumgehende band- förmige Scheide. Ueber ihr steht eine regelmässige Scheide, aus welcher zwei kleine Stengel entspringen, von denen sich der eine etwas schief um den anderen herumbeugt. Der eine ist 1" lang und besitzt 3 regelmässig gebildete Scheiden mit Quirlästen; auf diese folgt nach oben eine vierte Scheide, unter welcher zwar ein regelmässiger Astwirtel sitzt, die sich aber selbst spiralig so ausgebreitet hat, dass sie den aus ihr hervorkommenden kleinen, gleichfalls spiralig gewundenen Stengel so einhüllt, dass man den letzteren erst dann als überhaupt vorlianden erkennt, wenn man die Scheide verletzt. Der zweite aus der Scheide der Hauptaxe ent- springende Stengel besitzt 2 regelmässig gebildete Scheiden mit Quirlästen. Die dritte Scheide ist jedoch nur zur Hälfte vorhanden und aus ihr steigt senkrecht ein 7 Scheidchen tragender Stengeltheil in die Höhe, so zwar, dass dieser Theil mit dem unter ihm befindlichen fast einen rechten Winkel bildet. Die Spitze des Astes eines anderen sterilen Stengels zeigte eine ähnliche Monstrosität, wie sie am vorigen Stengel beschrieben wurde. Die drittletzte Scheide dieses Astes breitet sich nämlich zu einer Fläche tafelförmig aus; auf der inneren Fläche, am Grunde, tritt nun der spiralig gewundene Asttheil heraus, kriecht längs der ganzen Grund- fläche hin und steigt plötzlich unter einem rechten Winkel am Eande der band- artigen Scheide in die Höhe, mit welcher er verwachsen ist, erhebt sich noch über demselben und trägt an diesem Theile 2 Scheiden." S. 689. Ueber die Knollen des Equisetum arvense vgl. auch Eamey an dem S. 8S5 citirten Orte. S. 692. Ueber die im Herbste auftretenden Fruchtsprosse des Equisetum arvense vgl. auch Mlde, in Nova Acta XXHI. 2, pag. 560. ' S. 695. Die forma nemorosa wurde von J. W. Sturm bei Ziegelstein nächst Nürnberg mit einer Sporangienröhre auf dem normal sterilen Stengel gefunden (vgl. „Flora" 1848, S. 404). S. 696, Z. 5 von unten lies: Nova Acta XXIII. 2, pag. 562 u. XXYI. . . .; desgl. Z. 1 von unten: Nova Acta XXIII. 2, pag. 564 u. XXVI. . . . S. 700, Z. 21 von oben schalte ein: Nova Acta XXIH. 2, pag. 566. S. 701, Z. 19 von oben schalte ein: Nova Acta XXHI. 2, pag. 570. S. 701, Z. 21 von unten 'lies: Nova Acta XXHI. 2, p. 571 u. XXVI. 2, p. 423. S. 701, Z. 15 von unten lies: Nova Acta XXIII. 2, p. 571 u. XXVI. 2, p. 423. Ueber die monstr. proHfera vgl. auch Milde, in Nova Acta XXIH. 2, pag. 571, 572, tab. 54, fig. 5 — 7. S. 702. Ueber monstr. polystächj-a vgl. auch noch Milde, in Nova Acta XXIH. 2, pag. 572. S. 703, Z. 12 von oben schalte ein: Nova Acta XXIII. 2, pag. 561 ; Zeile 9 von unten: Nova Acta XXHI. 2, pag. 561, tab. 54, fig. 1; Zeile 5 von unten: Nova Acta XXHI. 2, pag. 562, tab. 54, fig. 2. S. 783 ist vor XXVH. Lycopodium einzuschalten: 1. Familie. Lycopodiaceae. Die auf S. SS6 angedeutete Abhandlung von J. Dörfler, Ueber Varietäten und Slissbildungen des Equisetum Telmateja Ehrh., ist seitdem erschienen in Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Wien 1889, S. 31. Taf. 1. Register. Die Namen der Ordnungen, Familien und Gattungen sind halbfett, diejenigen der Arten cursiv gedruckt. Ein Stern (*) hinter der Seitenzahl bedeutet eine Abbildung. Acropteris Seelosii Heufl. 215. — septentrionalis Lk. 210. Acrosticheae 38. Acrostichum alpinum Bolton 503. — canariense Wüld. 69. — crispum Vill. 75. — hyperboreum Liljebl. 503. — ilvense L. 507. — laciniatum Gilib. 210. — leptophyllum DC. tJ4. — Marantae L. G9. — Marantae Fall. 508. — microphyllum Bertol. 90. — Kuta muraria L. 219. — septentrionnle L. 210. — Spicant Vill. 113. — subcordatum Cavan. 69. — Thelypteris L. 361. Actiniopteris Lk. 93. Adiantellum Kuhn SO. Adiantum L. 41, 78. — africanum E. Br. SO. — Capülus veneris L. 13*, 41*, 42*. 78*, 80, 81*. — coriandrifolium Lam. SO. — fontanura Salisb. 80. — fragrans L. fil. 86. — odoratum Foir. S7. — Fseudocapillus Fee 80. — pusillum All. 87. — repandum Tausch 80. — suaveolens Foir. S7. — tenerum v. Buch SO. — trifidum Willd. SO. AUosorus Beruh. 40, 73. — aquilinus Fr. 105. — crispus Bernh. 75. — lanuginosus Bory 105. — pusillus Bernh. 87. — Stelleri Eupr. 74. Amesium germanicum Newm. 240. — Euta muraria Newm. 219. — septentrionale Newm. 210. Angiopteris 3. Anogramma Lk. 62. — leptophylla Lk. 63. Aphyllocalpa regalis Cavan. 524. Aquilinopterideae Gaud. 103. Aspidiaceae Mett. 47, 293. Aspidiuiu Sw. 47, 309. — abbreviatum Foir. 388. — aculeatum Hook. 35 L — aculeatum S\v. 330, 343. — aculeatum Willd. 332. — aculeatum ß angulare A. Br. 343. — aculeatum ß angulare Hook. 343. — aculeatum ß Braunii Doli 351. — aculeatum a lobatum Hook. 332. ■ — aculeatum ß intermedium Hook. 332. — aculeatum y Swartzianum Koch 343. — aculeatum a vulgare Doli 332. — adnatum Bl. 388. — affine Fisch. 383. — affine Echb. 411. — alpestre Hoppe 144. — alpinum Sw. 463. 467. — angulare Kit. 343. — ansrulare Willd. 351. 890 Aspidium argutum Kaulf. 410. — atomarium Willd. 451. — Boottü Tuckerm. .322, 421*. — Braunii Spenn. 320, 350, 352*, 353*, 884. — Braunii var. suhtripinnata Milde 354. — Callipteris Wilms 434. — carapylopterum Kze. 440. — caucasicum A. Br. 383. — crinitum Mart. et Gal. 387. — cristatum Sw. 321, 412, 414*. — cristatum >: spinulosum Milde 423. — cristatum ß uliginosum Hook, et Arn. 422. — cristatum monstr. hi - muUifurcatum Milde 417. — cristatum monstr. erosum Milde 417. — dentatum Sw. 451, 456. — depastum Schkulir 389. — dilatatum Sw. 323, 440. — distans Viv. 508. — Donianum Spr. 387. — dumetorum Sm. 440. — erosum Schkuhr 389. — Filix femina Sw. 113. — Filix mas Sw. 13*, 21*, 22*, 48*, 311*, 321, 372. forma crenata Milde 378. forina cristata Moore 393. forma erosa Doli 389. forma genuina Milde 379. forma polydactyla Moore 393. forma typica :i77. monstr. depastum Milde 389. var. abbreviata Babingt. 388. var. Barnesil Moore 386. var. deorso-Iobata Moore 380, var. Heleopteris Milde 384. var. incisa Doli 383. var. incisa Milde 380. var. incisa Moore 382. rar. paleacea Moore 386. var. subintegra Doli 379. var. umbrosa Milde 383. — Filix mas x spinidosum A.Br. 322, 394. — fontanum Willd. 199. Aspidium fragile Sw. 451. — fragrans Gray 404. — fuscatum Willd. 444. — HaUeri Willd. 200. — hastulatum Ten. 349. — intermedium Sadler 332, 337. — lancastriense Spr. 414. — lohatum Mett. 48*, 310*, 319, 330. subspec. anyulare Mett. 320, 343 345*, 346*. genuinum 331, 335*. var. auriculata Lssn. 336. var. deltoidea Milde 337. — — var. hastulata Kze. 349. var. longiloba Milde 336. var. microloba Milde 336. var. platyloba Milde 336. — — var. Plukenetii 336. var. rotundata Doli 337. var. subtripinnata Milde 336. var. umbratica Kze. 335. — lobatum Ten. 343. — lobatum x Braunii Milde 356, 357*. — Lonchitis Siv. 319, 324*. — Mildeanum Goepp. 380. — montanum Äschers. 321, 366. var. crenata Milde 370. — montanum Sw. 470. — munitum Sadl. 332, 337. — odoriferum Gray 36". — orbiculatum Desv. 344. — Oreopteris Sw. 367. — paleaceum Don 387. — pallidum Lk. 323, 411. — palustre Gray 361. — parallelogrammum Kze. 387. — patentissimum Wall. 387. — pilosum Schur 351. — Pseudo- Lonchitis Dum. 337. — regium Sw. 463, 466. — remotum A. Br. 322, 394, 396*, 397*, 884. — rhaeticum F. G. Schultz 144. — rhaeticum Sw. 134. — rigidum Sw. 323, 403, 405*, 407*, 409*. forma daedalea Milde 412. var. australis Ten. 410*, 411. I 891 Aspidium rigidum var. hq)innatiseta Milde 408. var. bipinn. fallax Milde 409. car. bipinn. germanica Milde 408. hipin)t. meridionalis Milde — var. 410. — var. — var. cuneiloba Borbäs 411*. nevadense Milde 410*. var. pallida 323. — rigidum ß remotum A. Br. 395. — rufidulain Sw. 508. — spinulosum Sto. (eniend.) 323, 429, 43^. — — subspec. Boottii Milde 422. subspec. cristatum Milde 413. subspec. dilatatum Milde S23,ii9. subspec. gcnuinum Milde 323, 433, 884. forma erosa Milde 438, 446. var. Boottii A. Gray 422. var. Chanteriae Moore 445. var. deltoidea Milde 444. var. dmnetorum Moore 445. var. elevata A. Br. 437. var. elevata Doli 434. var. exaltata Lasch 437. var. glandiäosa Milde 438. var. mutica A. Br. 444. — — var. oblonga Milde 444. var. recurva Lasch 445. — — var. tenera Lasch 446. — — var. uliginosa A. Br. 439. — spinulosum x cristatum Lasch 322, 421. — spinulosum ß düatatum Doli 440. — Taygetense Bory 464. — tenue Sw. 451. — Tlielypteris Sw. 320, 360. — — var. incisa Aschers. 364. — — var. Bogaetziana Bolle 365. var. squamuligera Schlecht. 365. — viridulum Bory 464. — Wallichianum Spr. 387. Aspleniaceae Mett. 44, 108. Asplenidictyum Sm. 150. Asplenium L. 45, 148. — acutum Bory 281. Asplenium Adiantuin Higru))i L. 8*, 40*, 12*, 46*, 149*, 157, 260, 882. subspec. nigrum Heufl. 269, 270. subspec.OnopterisHeutl.2ü9,28l. subspec. Serpentini Heujl. 269, 270, 276*, 882. var. acuta Poll. 269, 271*, 281, — — var.a7itJiriscifolia3Iilde2(Vd,2S0. var. arguta Heufl 269, 270, 271*. var. davallioides Heufl. 270, 282. var. incisa Milde 278, 279*. — — var. lancifolia Heufl. 269, 270. — — var. melaena Heufl. 269, 272. var. obovata Milde 271. var. obtusa Milde 269, 271. var. silesiaca Milde 269, 279*, 282. — — var. "Virgilii Heufl. 281. — Adiantum nigrum Lura. 185. — Adianto nigra x Trichomanes Milde 257. — adulterinum Milde 155, 165, 167*, 168*, 179*, 880. — alpestre Mett. 144. — alternifolium Wulf. 240, 242. — anceps Sol. 185. — angustifoliuni Gass. 235. — aquilinum Bernh. J05. — argutum Kaulf. 270. — bifurcum Opiz 210. — Billotii F. Schultz 204. — brachyphyllum Gasp. 229. — Breynii Poll. 235. ■ — Breynii Eetz. 240. — Ceterach L. 287. — cuneatum F. Schultz 204. — cuneatum Schkuhr 235. — cuneifolium Viv. 275. — davallioides Tausch 282. — densiim Brack. 185. — dolosum Milde 257, 258*. — elongatum Salisb. 1 1 9. — Filix femina Bernh. 134. — ftssuni Kit. 157, 234, 23()*. — fissum Mett. 229. — fissum Wimm. 275. — — var. latifolium Ebb. 229. var. lepidum Moore 229. 892 AsiAenium fontmnim Beruh. 155, 1*J9, 201*. — — foi'ma major Milde 202. forma minor Milde 201. var. Hallen Mett. 200, 201*, 202. — Forsteri Sadl. 27Ö. — g'landnlosum Loisel. 195. — (ßermanicum Weiss 155, 1 56, 1 57, 238, 239*. — - forma alpestris 242. forma montana 242. — Halleri Spr. 203. ß angustatum Koch 200. — — « pedicularifolium Koch 200. — Harovii Godr. 185. — heterochroum Kze. 185. — Heufelü Wierzb. 270. — Heufleri Beicli. 157, 250, 251*, 881. — incisum Opiz 275, 278. — intermedium Pr. 159. — lanceolatum Huds. 156, 204, 205*. var. obovata Moore 204, 205*. — lanceolatum Wierzb. 270. — lepidum Pr. 157, 228, 230*. — leptophyllum Schultz 219. — lucidum Salisb. 262. — Matthioli Gaspar. 219, 222. — melanocaulon Willd. 185. — microphyllum Tineo 185. — multicaule Pr. 219, 225. — multicaule Scholtz 275. — murale Bemh. 219. var. ß Bernh. 240. — murorum Lam. 219. — nigrum Bernh. 262. — obovatum Viv. 204. — obtusum Kit. 271. — Onopteris L. 262. — Pechuelü 0. Ktze. 1 85. — Petrarchae DC. 155, 194, 197*, 881. — pilosum Guss. 195. — productum Lowe 281. — refractum Moore 200. — rotundatum Kaulf. 201. — Rtita muraria L. 157, 218. var. hrevifolium Heufl. 223. var. Brunfelsü Heufl. 222. var. calcareum BecJc. 223. Asplenium Euta muraria var. cristatum Moore 225. , var. cuneatum Moore 223. — — var. cuneifolium Cel. 225. var. elatum Lang 225. — — var. heterophyllum Wallr. 223. var. leptophyllum Wallr. 224. var. Matthioli Heufl. -ll-l. var. polyphyllum Sacc. 223, 225. — — var. pjseudo-fissum Heufl. 227. — — var. pseudo-germanicum Heufl. 223. var. pseudo -nigrum Heufl. 224. — — var. jiseudoserpentini Milde 'l'lh. var. sectum Moore 225. — — var. subintegerrimum Milde 222. — — var. tenuifolium Milde 227. — — var. zoliense Heufl. 225. — Buta muraria x germanicum Kickx 257. — saxatile Salisb. 185. — Scolopendrium L. 119. — Scelosii Leyh. 156, 214*, 881. — septentrionule Hoff'm. 156, 209, 21 1 *. — — var. tripartitura Seelos 215. — septentrionale xEuta muraria Heufl. 243. — septentrionale x TricJiomaiies Aschers. 244. — Serpentini Tausch 275. — silesiacum Milde 282. — sinuatum Salisb. 287. — Spicant Bernh. 113. — tenuifolium Guss. 235. — tenuifolium Nees 227. — Trettnerianum Jan. 235. — Trichomanes Huds. 21*, 45*, 149*, 153*, 155, 159, 179*, 184, 185*, 192*. var.. uurictüata Milde 188. — — var. Harovii Milde 189. — — var. incisa Moore 189, 881. var. lobata-crenata DC. ISO. var. microphylla Milde 190. var. rotundata Milde 190. — — var. umbrosa Milde 190. — Trichomanes ß L. 195. — Trichomanes ß pubescens Gren. et Godr. 195. 893 Asplenium Trichomaiies x (jcrmanicum Reich. 250. — Trichomanes x viride Milde 166. — trichonianoides Cavan. 185. — trichonianoides Lum. 262. — tridactylites Bartl. 215. — umbrosum Vill. 159. — Vallis-clausae Eeq. 195. — Virgilü Bory 2S1. — viride Huds. 154, 157, 158*, 179'% SSO. var. fallax Milde 166. — — var. inciso-crenata Milde 161. — — var. secta Milde 162. — vogesiacum F. Schultz 159. — zoliense Kit. 219, 226. Atlijrium Roth 45, 129. — acrostichoideum Bory 134. — alpestre Nyl. V6'i, 143, 145*. — — rar. flexile Moore 146. — convexum Newni. 134. — cyclosorum Rupr. 134. — dentatum Gray 451. — depaupertatuni Schiini. 134. — Filix femina Both 46*, 130*, 133, 878. monströs, laciniata Moore 142. — — monströs, multifida Moore 142. — — var. confl'ueiis Moore S79. var. dentata Doli 138*, 879. var. fissidens Doli 139*, 140*. — — var.multidentataDöllliO*,!^!'-^'-. — — var. priiinosa Moore 142, 879. — fontaniim Roth 20Ü. — fragile Sadler 451. — fumarioides Pr. 464. — Halleri Roth 200. — incisum Newm. 134. — irriguum Gray 134. — laetum Gray 134. — lanceolatum Heufl. 204. — "laXum Scham. 134. — moUe Roth 134. — montanum Röhl. 470. — obovatum Fee 204. — ovatum Roth 134, 140. — polypodioides Schur 144. — regium Spr. 463. Athyrium rhacticuni Roth 134, 139. — rhaeticum Sadler 452. — Thelypteris Spr. 361. — trifidum Roth 134, 140. Azolla caroliniana Willd. 598. Belvisia septentrionalis Mirb. 210. Bleclmum L. 44, 109. — boreale Sw. 113. — crispum Hartm. 75. — septentrionale Wallr. 210. — Spicant Both 44*, 109*, 112*, ig. var. angustata Milde 116. var. imbricata Moore 116. var. latifolia Milde 116. — — var. serrata Wollast. 1 1 7. — squaraosum Stokes 207. Botrychium Sw. 539, 551. — anthemoides Pr. 590. — Baekeanura Brockm. 582. — brachystachys Kze. 590. — Breynii Fr. 583. — charkoviense Port. 590. — cicutarium Sw. 590. — gracile Pursh 590. — Kannenbergii Klinsm. 577. — lanceolatum Angstr. 555, 567, 568*. — lanceolatum Rupr. 570. — Lunaria Stv. 538*, 554, 555. var. adiantifolia Angstr. 558. — — var. cordata Fr. 577. — — var. cristata Kiu. 559. — — var. incisa Milde 53S*, 558. var. incisa Röp. 570. — — var. matricariaefolia Doli [570. var. normalis Böp. 538*, 558. — — var. ovata Milde 558. var. rhombea Angstr. 573. — — var. rutacea Moore 570. var. rutaefolia Röp. 570. var. subincisa Böp. 538*, 558. — — var. tripartita Moore 559. — Lunaria ß Timm 582. — Lunaria ß Wahlbg. 570. — Lunaria b) lobatum Doli 558. — Lunaria ß ramosum F. W. Schultz 570. — Lunaria ß rutaceum Fr. 570. 894 Botrycliiiim lunatiim Gray 556. — Matricariae Spr. 5S2. — matricariaefolium A. Br. 555, 569, 571*. rar. composüa Milde 571*, 573. — — rar. palmata Milde 571*, 573. — — var. partita Milde 573. — — rar. subiiiteffra Milde 571*. 573. — matricariaefoliiini Fr. 567. — matricarioides Willd. 583. — Moorei Lowe 556. ■ — palmatuni Pr. 567. — raraosum Aschers. 570. — Eeuteri Payot 570. — rutaceum Sclikuhr 570. — rutaceum Sw. 5S3. — rutaceum y lanceolatum Moore 567. — rutaceum ß tripartitum Moore 567. — rutaefolium A. Br. 555, 582, 584*. a campestris Milde 586. ß montanum Milde 586. forma platyphylla Milde 586. — — forma tuberosa Milde 586. — rutifolium Prantl 582. — silesiaceum Kirschl. 583. — siviplex HitcM. 555, 576, 578*. . var. composita Lasch 578*, 580. rar. incisa Milde 578*, 580. rar. sivq)licissima Lasch 578*, 579. rar. sidjcomposita Lasch 578*, 580. — Simplex Hook, et Grev. 570. — tenellum Angstr. 570. — ternatum a europaeum Milde 583. — virginianum Sio. 555, 588, 589*. — virginicum Willd. 590. — — var. Simplex A. Gray 577. Botrypus Lunaria Eich. 556. — virginicus Michx. 590. Callipteris Bory Vdi. Ccratodactylis Sm. 74. Ceroptcris Lk. 62. Cetcrach Willd. 46, 282. — al])inum DC. 503. — Ceterach Nowm. 287. — Marautae DC. 69. Ceterach officinarurn Willd. 47*, 283* 285*, 287, 288*, 883. rar. acuta Borhäs 290. rar. crenaia Moore 290, 883. — — rar. depanperata Wollast. 883. Chaetopteridae Kuhn 61, 62. Cheilaiitlies S«. 42, 84. — fimbriata Vis. 90. — fragrans Weih, et Berth. 42*, 84" 86, 88*. — madeirensis Lowe 87. — odora Sw. 87. — suaveolens Sw. 87. — Szoritsii Fisch, et Mey. 86, 90. Cicinnalis 63. — Marautae Desv. 69. Crjptogiaiiime R. Br. 40, 72. — crispa B. Br. 41*, 72*, 74*. Ctenopteris vulgaris Newm. 54. Cyathea alpina Koth 463. — anthriscifolia Eoth 451, 456. — cynapifolia Eoth 451, 458. — dentata Sm. 451, 456. — Filix femina Bertol. 13). — fragilis Sm. 451. — montana Sm. 470. — regia Forster 463, 466. — regia Eoth 452. Cyatheaceae 29. Cyclopteris deutata Gray 451. — fragilis Gray 451. Cystea aliiina Sm. 463. — angustata Sm. 452, 459. — dentata Sm. 451. — fragilis Sm. 451. — regia Sm. 463. Cj stopteris Beruh. 49, 446. — AUioni Newm. 470. — alpina Desv. 448, 463, 467. — alpina Wimm. 477. — Braunii Milde 477. — canariensis Pr. 464. — caucasica C. A. Mey. 451. — dentata Desv. 451. — Dickieana Sim. 464. — Douglasii Hook. 451. — emarginatula Pr. 465. — Filix femina Coss. et Germ. 134. 895 C'ystopteris fragüis Bernh. 10*, 49 ",447*, 448, 449. — fragüis gemuna Bern. 451. — fragüis siibspec. alpina Milde 463, 465*. — fragilis var. aattidentata Doli 460, 461*. var. alpina Koch 467. var. angustata Koch 459. — — rar. anihriscifolia Koch 456, 457*, 459. — — var. cynapifolia Koch 458*. ■?'«;-. deltoidea Milde 46T. — — var. deltoidea Shuttl. 459. var. dentata HooJc. 455*. var. Dickieana Moore 464. — — tmr. Hideri Hausni. 459. — — var. lobulato- dentata Koch 455. — — var. pinnatipartita Koch 456. — — var. semper\ärens Moore 464. — — var. tenera Milde 459. — fragilis ß regia Bern. 466. — funiarioides Pr. 464. — incisa Sni. 464. — leucosoria Schur 477. — leucospora Scliur 477. — montana Bernh. 448, 468, 469*. — montana Wimm. 447. — myrrhidifolia Newni. 470. — obovata Pr. 204. . — Orientalis Desv. 451. — regia Desv. 466. c< fumariaeformis Koch 466. — rhaetica Lk. 452. — sandvicensis Brack. 452. — silesiaca A. Br. 477. — sudetica A. Br. et Milde 448, 475, 476*. a vulgaris Milde 479. var. leptophylla Milde 479. var. plcdyphyUa Milde 480. — tasmanica Hook. 451. Davallia humilis Hook. 464. Davalliaceae 39. Dichasium parallelogramnium Fee 387. — patentissimum Fee 387. Diplazium Sw. 131, 132. Diplostachyum Pal. Beauv. 863. — helveticum Pal. Beauv. 872. Drj'opteris Sm. 9.3. — abbreviata Newm. 388. — affinis Newm. 383. — cristata A. Gray 413. — dilatata A. Gray 440. — Filix mas Schott 373. var. affinis Newm. 383. var. Borreri Newm. 388. — intermedia A. Gray 434. — rigida A. Gray 422. — Thelypteris A. Gray 361. Equiseta aestivalia 704. — allagocaulia 648. — ambigua 646, 731. -- ametabola 643. — anomopora 643, 672. — bivaginata 637, 646. — cryptopora 637, 641, 645, 730. bivaginata 731. — — univaginata 779. — heterocaulia 672. — heterocormia 637. — heterophyadica 633. — — ametabola 643, 672. — — nietabola 643, 648. -^ — subvernalia 643. — — vernalia 672. — hiemalia 646, 743. — homocaulia 704. — homocormia 637. — homophyadica 704. — — aestivalia 644. — — hiemalia 645, 730. ^ monosticha 646, 743. — phaneropora 637, 642, 639, 647. — — univaginata 648. — sclerocaulia 730. — singulivaginata 637, 645. — spartospora 647. — speiropora 642. — stichospora 643, 645, 647, 648, 730. — subvernalia 64'?. — trachyodonta 046, 761. — univaginata 637, 642, 647. — vernalia 943. 896 Equisetaceae L. C. Rieh. 3, 622. Equisetinae Praiitl 3, 622. Equisetum Tourn. 623, 637, 647. — abietinum Flörke 649. — albo-marginatum Kit. 732, 736. — alpestre Hausm. 688. — alpinum Schur 744. — amphiboliura Eetz. 661. — aphyllum Baumg. 715, 718. — aquaticum Hoppe 715. — arcticum Eupr. 988. — arenarium Opiz 705. — arvense L. 63S*, 644, 687, 690*, 691*, 888. — — forma ayrestis Klinge 693. — — /'. alpestris Wahlb. 694. — — f. horealis Milde 695. f. campestris Milde 700, 701. — — campestris Opiz 723. f. compacta Klinge 693. /'. decumbens Mey. 694. f. erecta Klinge 693. f. frondescens Doli 696. f. intermedia Milde 696. — — f. inundata Schur 723. f. inundata Rbh. 723. — — f. irrigua Milde 696. /". nemorosa A. Br. 695, 888. f. pseudo-silvatica Milde 694. /'. ramulosa Rupi\ 693. /'. riparia Milde 699. — — rivularis Huth 701. f. serotina Gel. 723. f. serotina Mey. 700. triquetra Vauch. 661. /; varia Milde 696. monstr. polystachya Milde T02. monstr. prolifera Milde 701. — arvense x Heleocharis Aschers. 723. — arvense x jn-atense Sanio 704. — arvense x limosum Lasch 645, 723. — asperrimum Dicks. 766. — asperrimum Gilib. 744. — basiliense L. 766. — boreale Bong. 6SS, 695. — Braunii Milde 674. — Burchellii Vauch. 732. — caenosum Clairv. 674. Equisetum caespitosum Schur 732. — campanulatum Pers. 766. — campanulatum Poir. 732, 736. — campestre Schultz 688, 700. — capillare Hoffm. 649. — caudatum Lapeyr. 688. — corymbosum Bory 705. — curvifolium Flörke 649. — decumanum Pallas 674. — decurrens Pallas 674. — Drummondi Hook. 661. — eburneum Schreb. 673. — Ehrharti Mey. 661. — olongatum Hook. 762. — elongatum Willd. 731. var. ramossisimum Milde 740. — ephedroides Bory 732, 739. — fluviatile Gouan 673. — fluviatile L. 715, 720. Simplex Eupr. 718. — fusco-zonatum Schur 744. — giganteum Thb. 732. — glaciale Hausm. 688. — grande Pallas 674. — grauatense Lange 674. — graveolens Buching. 649. — Heleocharis Ehrh. 715. fluviatUe Klinge 720. limosum Klinge 718. — hiemale Bory 731. — hiemale L. 640*, 646, 743, 746*, 747*. • forma Doellii Milde 749. — — f. elongata Doli 732. — — f. fallax Milde 754. — — f. genuina Ä. Br. 748. — — f. Mackaii Newm. 762. /'. minus A. Br. 749. f. minus Fl. d. Wett. 732. f. Moorei Hook, et Arn. 752. — — f. paleacea DöU 749. f — — f. paleacea Ebb. 754. — ■ — f. polystachya Milde 749. f. procera PoU. 732. /'. Eabenhorstii Milde 754. /'. ramigera Milde 751. ■: /'. Schleicher i Milde 7'51. — — f. Schleicher i major 752. /". Schleicheri minor 752. 897 Equisetum hiemale forma Schleichen polystachya 753. f. Schleicheri ramiger a 753. /'. Schleicheri ramosa 753. — — f. Schleicheri monstr. spiralis 7,') 3. — — .. tenella Lilj. 779. — — f. trachyodon A. Br. 702. f. variegata Newm. 70(1. — — f. viridis Milde 750. — Janscliii Sykora 705. — illyricum Hoppe 730. — incanum Vauch. 702. — intermedium Schur 744. — inundatum Lasch 723. — Kochiauum Böckel 723, 727. — lacustre Opiz 715. — lapponiciun Fisch. 779. — latidens Schur 773. — limosum L. 645, 715, 718. forma Linnaeana Doli 7 IS. f. Linnaeana minus A. Br. 719. — — /. Linnaeana virgata Sanio 71 S. — — f. Linnaeana vulgaris 71 S. — — f. uliginosa Milde 719. f. Simplex Milde 718. f. verticillata Doli 720. — — f. verticillata attenuaia Milde 720. f. verticillata hrachyclaäon Doli 720. — — /'. verticillata leptocladon Doli 720. f. verticillata polystachya Lej. 720. monstr. hiceps Milde 721. — ■ — monstr. comosa Milde 721. monstr. distachya Milde 722. monstr. furcata Milde 721. — — monstr. prolifera Milde 722. monstr. spiralis Milde 721. — litorale Kühleio. 636*, 645, 672. forma elatioi- Milde 72 S. f. ferruginea Milde l'll. /• grcicilis Milde 727. f. humilis Milde 727. ~ — f. vulgaris Milde 727. — — monstr. comosa Milde 728. Luerssnn, Fanipflanzeii. Eq%iisetum litorale monstr. distachya Milde 728. ' monstr. furcata Milde 728. monstr. polystachya Milde 728. monstr. prolifera Milde 728. monstr. spiralis Milde 728. — — monstr. toHuosa Milde 729. — Mackaii Newm. 762. — macrostachyum Poir. 674. — maximum Lam. 674. — Moorei Newm. 744, 752. — multicaule Ledeb. 732. — multiforme f campanulatum Vauch. 732, 736. — — y paleaceura Vauch. 732. ß ramosum Vauch. 732. 6 tenue Vauch. 732. — — a variegatum Vaucli. 765. — iiemorosum Bell. 688, 695. — nodosum Hoppe 705. — opbraculense Hooreh. 649. — paleaceum Schleich. 744, 751. — pallidum Bory 732, 739. — paludosum Thore 088. — palustre L. 631*, 636*, 645, 704, 706*, 707*. forma polystachya Milde 711. /'. simplicissima A. Br. 712. f. simpl. nana Milde 713. — — /'. simpl. nuda Duhy 712. — — f. simpl. pallida Bolle 713. /'. simpl. prostrata Aschers. 713. /". simpl. tenuis Doli 712. f. verticillata Milde 709. /'. veHic. arcuata Milde 710. /". vertic. breviramosa Klinge 709. — — /". vertic. fallax Milde 709. f. vertic. longiramosa Klinge 709. — — f. vertic. pauciramosa Bolle 709. f. vertic. ranmlosa Milde 710. monstr. furcata Milde 714. monstr. prolifera Milde 714. — paunonicum Kit. 732, 736. — pictum Fisch. 061. — polymorphum Schrank 715. — polystachyum Brückn. 715, 720. — pratense Ehrh. 027*, 643, 660, 662*, 663*. 57 898 Equisetum 'pratense forma nana Müde t)6G. — — f. praecox Milde 666. /'. pyramidalis Milde 665. — — /'. ramosissima Milde 6()7. — — • /'. ramulosa Milde 665. — — /'. serotina Milde 666. • — — /'. sphacelata Milde 667. — — monstr. annulata Milde 667. monstr. hi-multiceps Milde 66s, 885. — — monstr. distachya Milde 667. — — • monstr. prolif er a AfildeQ6H,bSh. monstr. tristachya Milde 668. — pratense Eoth 688. — - pratense Schlecht. 705. — pratense Tausch 752. — procerum Poll. 732. — prostratum Hoppe 705. — ramosissimum Desf. 646, 731, 733*, 734*. — — forma altissima A. Br. 740. — — f. elegans Milde 738. — — f. gracilis A. Br. 738. f. ornata Milde 738. f. scahra Milde 736. — — f. Simplex Doli 737. — — /'. suhverticillata A. Br. 73'J. — — f. virgata Milde 736. — ramosum Benth. 762. — ramosum DC. 731. — ramosum Gilib. 649. — ramosum Payot 708. — — ß variegatum Loiscl. 765. — reptans Wahlb. 779. ß variegatum Wahlb. 765. — Eioni Christ 770. — riparium Fr. 688, 699. — rivulare Scheele 674. — scirpoidcs Michx. 647, 779, 780". — semifoliosum Thore 715. — serotinum Schur 766, 773. — setaceum Vauch. 779. — silvaticum L. 636*, 643, 648, 650'', 651*. forma capillaris Hoffm. 654. /'. (iracilis Lssn. 654. — — /'. }>(ihjslacliya Milde 656. Equisetum silvaticum forma praecox Milde 655. — — f. pyramidalis Milde 654. — — f, serotina Milde 655. — — monstr. hi-multiceps Milde 65(5. — — monstr. furcata Milde 656. monstr. prolifera Milde 656. — silvaticum ß minus Wahlb. 661. — striatum Gilib. 715. — Telmateja Ehrh. 631*, 644, 673, 675*, 676*, 885. forma brevis Milde 679, 886. — — /'. caespitosa Milde 678. — — /'. comosa Milde 679. — — f. composita Dörfl. et Lssn. 886. /'. elatius Milde 682, 887. — — /'. frondescens A. Br. 682, 887. — — /'. gracilis Milde 678, 886. — — /'. Immilis Milde 682, 887. — — /'. ramulosa Milde 679. /'. serotina A. Br. 679, 887. — — /'. serot. intermedia Milde 680. /'. serot. macrostachya Milde 680, 886. /'. serot. microstachya Milde 680. f. serot. normalis Dörfl. 886. /'. serot. polystachya Milde 680, 887. — — monstr. comosa Milde 681, 887. monstr. digitata Milde 683. — — monstr. furcata Milde 683, 887. monstr. prolifera 3Iilde QSl,SS7. — Telmateja x palustre Zabel 705, 709. — tenellura Fr. 705. — tenellum Lodeb. 779. — tenue Hoppe 766. — tenue Pr. 732, 736. — Thunbergii Wickstr. 732. — Torreyanum Stewart 715. — trachyodon A. Br. 647, 761, 763*, 764*. — trachyodon Milde 752. — trachyodon Ebb. 744, 752. — trachyodon Schur 773. — ■ — ß Moorei Lond. Cat, 744. 75'J. — transcaucasicum Fisch. 674. — triquetrum Boi-y 661. — tuberosum Hoctot 705. 899 Equisetum uliginosum Heug. 723. — uliginosum Mühlb. 715, 719. — umbi-osum Lapcyr. 049. — unibrosum Moy. 6 Hl. — umbrosum Payot 7Ü.5. — — /? prostratum Opiz 688. — variegatum Lange 736. — variegatum Schleich. 647, 765, 7»'(7"' 768*. — — forma affnu's MiMe 774. — — /'. alpcstris Milde 770. f. anceps Milde 771. — — f. arenaria Milde 773. f. cacspitosa Doli 769. — — f. concolor Milde 773. f. elata Rhh. 770. /'. Hcufleri Milde 770. — — /'. laeris Milde 773. /'. meridionalis Milde 774. — — /'. pseudo-elongata Milde 772. — — /'. virgata Doli 769. — — /". Wilsoni Milde 775. — — »tonst r. hiceps Milde 775. — — monstr. prolifera Milde 775. — variegatum var. alpcstre Mcy. 779. — • — var. concolor Doli 775. -7 vcroncnso Poll. 705. — viminale Hacq. 744. — Wilsoni Newm. 766. • — zonatum Friv. 744. Euasplcniimi 150, Euathyrium 132. Eiiptcris aquilina Newm. 105. Eiisporangiatae Gocb. 2, 533. Euwoodsia Hook. 497. Filices 2, 6. Filiciuae 2, 6. Filicinac heterosporeac 3, 593. — isosporeae 2, 6. Glciclieniaceae 29. Grammitis Ceterach Sw. 287. — leptophylla Sw. 63. Gymnocarpium Dryoptoris Xewni. 301. — Phegopteris Newm. 297. — Kobertianum Newm. 304. GrjmiiogTamine Desv. 40, 61. GyiiHKigramme Ceterach Spr. 287. — Icptophglla Desv. 26*, 40*,63, 64'',87S. — Marantae Mett. 69. Gymnogynmu Pal. Bcauv. 863. Gymuopteris Cetera(;h Bernh. 2S7. Hciuestlieiim montaniiir. Newm. 367. — Thelypteris Newm. 361. Hemidictyum 132, 150. Hemionitis 62. ' — leptophylla Lagasca 63. Hippochaete IVIilde 637, 645, 730. Histiopteris Sni. 93. Hydropterides Willd. 3, 593. Hymeuophyllaceae ßory 27, 29. Hymenophylloideae Pr. 31. Hyiiieiiophyllum 8iii. 33. — alatum Willd. 34. — antarctieum Pr. 34. — asperulum Kze. 34. — cupressiforme Labill. 34. — Dregeanum Pr. 34. — peltatum Desv. 36. — - Tunhridgense Sni. 23*, 30*, 32*, 33*, 877. — unilaterale Bory 36. — Wilsoni Hook. 36. Hypodematimn nivale Fee 410. Hypopeltis aculeata Todaro 331. — aculeata a vulgaris Sacc. 332. — aculeata ß Swartziana Sacc. 334. — hastulata Todaro 349. — lobulata Bory 343. Isoetaceae Bartl. 5, 845. Isoeteae amphibiae A. Br. 850. — aquaticae A. Br. 849. — subaquaticae Baker 850. — terrestres A. Br. 850. Isoetes L. 845. — atrovirens Th. Fr. 851. — cchinospora Dur. 850, 860. — lacustris L. 847*, 850. — — ß leiospora Klinggr. 854. — — a vulgaris Casp. 855. — — forma ciixinata Gay 856. — — — curvifolia Casp. 856. — elatior Fliehe 855. 57* 900 Isoetes lacustris forma falcata Tausch 856. — gemmifera Mer 852, ,854. longifolia Mot. et Vendr. 856. — minor A. Br. 855. — patentissima Casp. 856. — patula Gay 856. — pauperc'ula Engelm. 855. — — — rectifolia Casp. 855. rcciu'va Klinsm. 856. stricta Gay '855. — macrospora Dur. 85 1. — Morel D. Moore 851. Lastrea Bory 320. — calcarea Bory 304. — Callipteris Newm. 413. — collina Newm. 440. — cristata Pr. 413. var. spinulosa Moore 434. ß uliginosa Moore 422. — dilatata Pr. 440. — Dryopteris Bory 301. — Filix mas Pr. 373. var. abbreviata Babingt. 388. var. Borreri Newm. 389. ß Carolina Pr. 378. var. incisa Moore 383. var. paleacea Moore 387. — glandulosa Newm. 440. — intermedia Pr. 410, 434. — lancastriensis J. Sm. 414. — maculata Deakin 440. — niontana Moore 367. — multitiora Newm. 440. — Oreopteris Bory 367. — palustris J. Sm. 361. — parallelogramma Liebm. 387. — patentissima Pr. 387. — Pbegopteris Bory 297. — remota Moore 395. — rigida Pr. 404. — Eobertiana Newm. 304. — rufidula Pr. 508. — spinosa Newm. 434. — spinulosa Pr. 434. var. y Moore 422. — Thelypteris Bory 361. — truncata Brack. 3S8. Lastrea uliginosa Newm. 422. Lepidotis Pal. Beauv. 787, 799. — annotina Pal. Beauv. 809. — clavata Pal. Beauv. 818. — complanata Pal. Beauv. 823. — inflexa Pal. Beauv. 818. Leptosporangiatac Gocb. 2, 0. Litobrochia Pr. 93. Llavea Lag. 74. Lomaria Willd. 111. — borealis Lk. 113. — Spicant Desv. 113. Lopliodium abbreviatum Newm. 3SS. — Callipteris Newm. 413. — coUinum Newm. 440. — Filix mas Newm. 373. — glanduliferum NeAvm. 440. — glandulosum Newm. 440. — nniltiflorum Newm. 440. — rigidum Newm. 404. — spinosum Newm. 434. — uliginosum Newm. 422. Lycopodia amentacea Si)ring 799. — heterophylla Spring 822. — bomopbylla Spring 799. Ljcopodiaceae Ricli. 4, 782. Lycopodinae Praiitl 4, 781. — heterosporeae 5, 844. — isosporeae 4, 7 82. Lycopodium Brongn. 783. — alpinum L. 788, 838. monstr. furcata Lssn. 842. — anceps Wallr. 823, 824. — annotinum L. 787, 809. — — monstr. iwolifera Milde 810. — — var. pungens Desv. 810. — axillare Eoxb. 788. — bryophyllum Pr. 809. — Chamaecyparissus A. Br. 823, 825. — cbamarense Turcz. 839. — ciliatum Lam. 868. — clavatum L. 785*, 787, 818. ß distachyum Spring 821. « monostachyum Spring 821. — — y tristacliyum Hook. 821. — — monstr. frondescens Lssn. 821. — — monstr. furcata Lssn. 821. monstr. prolifera Lssn. 822. 901 Lycujjudiuin davulum muitstr. reiiiuta Lssii. 821. — complanatiim L. 788, 822, 824. — — y aljjinum Spring 839. a anceps Wcdlr. 824. — — ,3 Chamacci/pnrissus A. Br. 825. ß flabellatura Doli 824. • — — /? genuinum Gel. 824. — — ß sabinaefoliuin Rupr. 825. monstr. hi-triceps Milde 828. moiistr. fallax Gel. 826. monstr. fasciculata Lssn. 827. — — monstr. frondescens Lssn. 827. — — monstr. ^irolifera Milde 827. monstr. pscudo-voiicillata Lssn. 827. ■ — cupressifolium üpiz 83'.l. — densum Lam. 788. — denticulatiun L. 875. — denticulatum ß Lam. 872. — depressum Sw. 875. — divaricatuin Wall. 818. — lielveticum L. 872. — inflexum Sw. 818. — insulare Carm. 788. — inmidatum L. 787, 799. monstr. hi-triceps Milde 802. — — monstr. distacliya 3Iilde 802. monstr. furcata Milde 802. — juniperifolium Lam. 809. — microstachyum Opiz 818. — officinale Neck. 818. — palustre Lam. 799. — piliferum Eaddi 818. — Preslii Hook, et Grev. 818. — pseudo-annotinum Schur BIS. — radicans Schrank 872. — reclinatum Michx. 809. — recurvum Kit. 788. — sabiuaefolium Willd. 839. — selaginoides L. 868. — Selarjo L. 787, 788, 790*. — — forma appressa Dcsv. 792. f. dubia Sanio 792. f. laxa Desv. 792. — — f. patens Desv. 792. — — f. rccurva Desv. 791. monstr. fasciata 792. Lycopodium scrpens l'r. "«l^. — sitchense Rupr. 839. — suberectum Lowe 788. — thyoides Humb. et Bonpl. s2."{. — trichiatum Bl. 818. — tristachyun Pursh 823. Malacocaulon Doli 642, (il7. Marattia 3. Marattiaceae 3. Marsilea natans L. 600. Marsilia L. 607. — rpuidrifolia L. 613. — quadrifoliata L. 608*, 609*, 613. — salvatrix Hanst. 610*. Miirsiliaceae Bartl. 595, 606. Mateuccia Struthioptcris Todaro 485. Microlepia humilis Pr. 464. Nephrodium affine Lowe 388. — brachyptcrum Ehrh. 404. — cristatum Michx. 413. — dilatatum Desv. 440. — Dryopteris Michx. 301. — expansura Pr. 440. ^ Pilix femina Strempel 134. — Filix mas Rieh. 373. — — y elongatum Hook. 395. — — var. paleacca Hook. 387. — intermediura Desv. 434. — lancastriense Desv. 414. — montanum Bak. 367. — Oreopteris Desv. 367. — pallidum Bory 411. — Phegopteris Prantl 2!t7. — polymorphum Opiz 451. ^ rigidum Desv. 404. — Robertianum Prantl 304. — rufidulum Michx. 508. — spinulosum Röp. 437. — spinulosum Strempel 434. — — a bipinnatum Hook. 434. ,^ dilatatum Röp. (Hook.) 410. — — ;' dumetorum Hook. 440. — — genuinum Röp. 433. — — y remotum Bak. 395. — tenue Miclix. 451. — Tholypteris Dcsv. 301. no2 iS'otliochlaena Kaulf. 40, 67. — Marantae E. Br. 67*. — rufidula Desv. 508. ]Votliolaeiia R. Br. 40, 67. — canaricnsis Dcsv. 6'J. — Marantae B. Br. 41*, 68, 6'J*, S7S. — pcrsica Bon' 90. — subcordata Desv. 6!l. Notolcpeum Ceteracli Nowm. 2S8. Ocosporaiigium persicuiii Vis. 90. — Szovitsii Vis. 90. Onoclea L. 49, 480. — crispa Hoftm. 75. — germanica Hook. 4S5. — nodulosa Michx. 485. — Spicant Hoffm. 113. — Struthiopteris Hoifm. 50*, 481=", 482, 483*, 884. — — forma daedalca Saut. 491. f. epiphyllodes Uaen. 491. f. furcata Baen. 491. /'. hypophyllodes Baen. 491. oar. falcata Borb. 490. — — rar. scrrata Baen. 490. Ophiog-lossaceae R. Br. 2, 534. Ophiog-losseae 535. Ophioglossum L. 539, 540. — liisüanicum L. 541, 649, 550*, 551*. — microstichum Ach. 542. — ovatum Salisb. 542. — pennatura Lam. 556. — unifoliiiin Gilib. 542. — vulgatum L. 537*, 541, 542. var. angustifolia Hook. 541). var. lusitanica Hook, et Arn. 549. var. polyphylla A. Br. 543. Ornithopteris Agardh 103. Ornithopteris Sm. 93. Osmiuida L. 519. — bavarica Schmid 583. — borcalis Salisb. 113. — cicutaria Lam. 590. — crispa L. 74. — lanceolata Gmel. 567. — leptophylla Lam. 64. — Lunaria « L. 556. — Lunaria y L. 570. Osmunda Lunaria 6 L. 582. — Lunaria var. Baekeana L. 582. — lunata Salisb. 556. — Matricariae Schrank 582. — raultifida Gmel. 590. — ramosa Lam. 570. — regalis L. 18*, 26*, 28*, 29*, 518*, 522, 523*, 885. — — forma crispa Milde 529. — — f. crosa Milde 529. f. furcata Milde 529. — — f. mirabilis Lssn. 528. — — /'. obtusiuscula Milde 529. var. acuminata Milde 530. — — var. interrupta Milde 529. — — var. pumila Milde 530. — rutacea Poir. 570. — Spicant L. 113. — Struthiopteris L. 485. — virginiana L. 590. — virginica Lam. 590. Osmuiidaceae Bron^ii. 2S, 517, 519. Paesia St. Hil. 93, 104. Pellaca Lk. 73. Phegropteris Fee 47, 294. — alpcstris Mett. 144. — calcarea Pec 304. — Dryopteris Fee 296, 300'. — Dryopteris x Eobertiana A. Br. 30(1. — Oreopteris Fee 367. — polypodioides Fee 48*, 296. — Bohertiana Ä. Br. 296, 303, 304*. — Eobertiano x Dryopteris Koltz 307. — vulgaris Mett. 297. Phorobolus Desv. 73. — crispus Desv. 75. Phyllitis heteropbylla Mucnch 240. — Scolopendrium Newm. 119. Phylloglossum Kze. 783. Phyllotrichum Prantl 565. Physematium Kaulf. 498. Pilularia VailL 607, 616. — (ßohulifera J>. 616*, 617*, 618*, 619. — natans Merat 620. Plananthus Pal. Beauv. 788. — inundatus Pal. Beauv. 799. — patens Pal. Beauv. 788. 903 Plananthus Selago Pal. Beauv. 7S8. Polypodiaceae Mart. 28, 3G. Polypodieae Mett. ;^9, 50. Polypodium L. 39, 52. — aculeatum L. 330, 332, :!43. — adiantoides Poir. 204. — alpestre Spr. 143. — alpinum Lam. 200. — alpimun Wulf. 4(53, 467. — angulare Fr. 351. — anthriscifolium Hoft'm. 451, 4r)(;. — aristatum Vill. 440. — arvonicum Sm. 503. — arvonicum With. 50S. — asplenioides Scop. 288. — austräte Fee tjO. — calcareum Sm. 304. — Callipteris Ehrh. 413. — cambricum L. 60. — carthusianum Vill. 395. — connectile Michx. 297. — cristatum Hoffm. 434. — cristatum Huds. 440. — cristatum L. 413. — cynapifolium Hoffm. 451, 458. — dentatum Dicks. 451, 456. — dentatum Hoffm. 140. — diaphanum Bory 464. — dilatatum Hoffm. 440. — Dryopteris L. 301. — • — ß calcareum A. Gray 305. ß glandulosum Neilr. 305. ß minus DG. 305. ß Robertianum Rupr. 305. — Filix femina L. 133. — Filix mas L. 373. — fontanum L. 199. — fragile L. 451. — fragrans Huds. 367. — fragrans L. 86. — fragrans Vill. 404. — Heleopteris Brockh. 384. — hermaphroditum Ehrh. 413. ■ — hyperboreum Sw. 503. — ilvense Vill. 507. — incisum Hoffm. 134, 1.39. — laetum Salisb. 134, 140. — latebrosuni Salisb. 297. Polypodium leptojihyiluin Ji. 63. — Leseblii Merat 134. — lirabospermum All. 3ti7. --- lobatum Huds. 332. — Lonchitis L. 325. — Marantae Hoffm. 508. — molle All. 144. — molle Schreb. 134, 140. — montanum Lam. 470. — montanum Vogl. 367. — multifiorum Roth 440. — myrrhidifolium Vill. 470. — nemorale Salisb. 373. — oblonge -dentatum Hoffm. 131. — odoratum Poir. 87, 404. — Oreopteris Ehrh. 367. — ovato-crenatum Hoffm. 134. — palustre Salisb. 361. — Petrarchae Guerin 195. — Phegopteris L. 297. — Plukenetii Loisel. 332. — polymorphum Vill. 451. — ■ pteroides ^ Lam. 361. — ■ pteroides Vill. 367. — pulchellum Salisb. 301. — regium L. 463. — revolutum Bory 134. — rhaeticum Fr. 144. — rhaeticum L. 134. 140. — rigidum Hoffm. 404. — Robertianum Hoffm. 304. — spinulosum Müll. 434. — tanacetifolium Hoffm. 440. — tenue Hoffm. 459. — Thelypteris Huds. 367. — Thelypteris L. 361. — trifidum Hoffm. 134. — Villarsii Bell. 404. — virginianum Willd. 64. — vulgare L. 1*, 12*, 25*, 41*, 52' 53, 877. monstr. hifulum Moore 60. — — monstr. daedaleum Milde 6 1 . — — monstr. furcaium Milde Cid. — — var. acutum Wallr. 5i). — — var. angustuni Hausni. 57. rar. attenuatum Milde 57. — — v(tr. anrifKiii Willd. .")S. 904 Folypodium vulgare var.hrcvipesMüäeh'. var. cambricum Willd. GO, 877. — — rar. commune Milde 5(1. — — var. crenatum Moore 59. — — var. omnilacerum Moore (JU. var. immilum Hausm. 58. — — var. rotimdatum Milde 56. var, semilacerum Moore 60. — — var. serratum Willd. 59, 877. Polystichum Schott 318, 323. — abbreviatum DC. 379, 388. — aculeatum A. Gray 351. — aculeatum Moore 331. — aculeatum Pr. 343. — aculeatum Eoth 332. — affine Ledeb. 383. — augulare Moore 331, 351. — — var. decompositum Moore 349. var. subtripinnatum Mooro 349. var. tripinnatum Moore 349. ^ angulare Pr. 343. — Braunii Fee 351. — Callipteris DC. 413. ■ — carthusianum Sanio 395. — cristatum Eoth 413. — — var. remotum Sanio 423. — — var. uliginosuni Sanio 423. — dilatatum DC. 440. — Dryopteris Eoth 301. — durum Schur 378. — Filix mas Eoth 373. — induratum Schur 378. — lobatum Pr. 332, 351. — Lonchitis Eoth- 325. — Marantae Eoth 69, 50 S. — montanum Eoth 367. — multiflorum Eoth 440. — Oreopteris DC. 367. — Phegopteris Eoth 297. — Plukenetii DC. et Duby 332. — pseudo-eristatvmi Schur 434. — remotum Koch 395. — rigidum DC. -104. — spinosum Eoth 434. — spinulosum DC. 434. ß dilatatimi Koch 440. — — ß vulgare Koch 434. — strigosum Eoth 404. Polystichum tanacetifolium DC. 440. — Thelypteris Eoth 361. Pseudathyrium alpestro Newm. 144. — flexile Newm. 146. Psilogramme 62. Psilotaceae 4, 783. Psilotum 4. • Pteritlella Mett. 73. Pteiidium Gleditsch 43, 100. — aquilinum Kulm 13*, 42'", 43*, 101*, 102*, 104, 878. — — var. brevipes Tausch 107. — — var. glabra HooJc. 107. — — rar. integerrima Moore 107. — — var. lanuginosa Hook. 107. var. umbrosa Hool;. 107. Pteris L. 43, 92. — acrosticha Balb. 87. — Alpini Desv. 98. — aquilina L. 104. — arachuoidea Kaulf. 105. — aspera Fee 98. — brevipes Tausch 105. — capensis Thb. 105. — caudata Lk. 105. — costata ßory 98. — cretica L. 93, 94, 95*. — crispa Sw. 74. , — ensifolia Sw. 98. — esculenta Forst. 105. — excelsa Bl. 105. — foemina Gray 105. — fragrans Lag. 86. — lanceolata Desf. 98. — lanuginosa Bory 105. — latiuseula Desv. 105. — longifolia L. 94, 98. — minuta Turcz. 74. — nervosa Thb. 94. — obliqua Forsk. 98. — ohgophylla Viv. 94. — pentaphylla Willd. 94. — recurvata Wall. 105. — revoluta Bl. 105. — semihirta Lk. 98. — septentrionalis Sm. 210. — Serraria Sw. 94. — stauroptera Kze. lüS. 905 Pteris Stelleri Gmcl. 74. — stenoiihylla Hook. il4. — tenuifolia Lara. 75. — vittata L. 98. — vulcanica Bertol. 98. Ehizocarpae Batscli 593. Khizocarpeae Bisch. 3, 593. Salvinia Mich. 598. — europaea Desv. ß01. — natans All. 600, 6ül*, fi02=% ()03*. — Sprengelii Corda 601. — vulgaris Kuin*. 601. Salviniaceae Bartl. 595. Scliizaeacoae 26. öclcrofaulon Doli 045, 730. Scolopeiulrium Sm. 45, 117. — alternifolium Eotli 240. ß brovifolium Kotli 223. — brovc Bertol. 128. — CctcracL Sym. 288. — Hciiiionitis Cav. 128. — Iti/hriditm Milde 125*. — Lingua Cav. 119. — minus Fee 119. — officinale DG. 119. — oftieinarum Svv. 119. — Phyllites Eoth 119. — Ruta muraria Roth 219. — sagittatum DC. 128. — septentrionale Roth 210. — vulgare Sm. 15*, 21*, 45*, HS*, 120*, 878. — — var. crispa Willd. 122. var. daedalea Doli 122. — — var. marginata Moore 122. var. multifida Wild. 122. — — var. ramosa Willd. 122. — — var. suprasorifera Lowe 122. — vulgare x Ceterach offieinarnm Milde 126. Selagfinella Spring 863. — ciliata Opiz 868. — denticulata Lk. 867, 875. — depressa Spring 875. — Jielvetica Spring 864*, 867, 871. — selaginoidcs Lk. 868. Selaginella spinosa Fal. Beauv. 8i>6, S(h — spinulosa A. Br. S6S. Selagiuellaceae Mett. 5, 862, 863. Selaginellae articulatae A. Br. S67. — continuae A. Br. 867. — cylindrostachyae A. Br. 8(i(i. — dichotropae A. Br. 867. — heterophyllae Spring 8(17. — homoeophyllae Spring 866. — homotropae A. Br. 866. — platystachyae A. Br. 867. — polystichae A. Br. 866. — tetragonostachyae A. Br. 867. — tetrastichae A. Br. 867. Selago Rupp. 787, 788. — vulgaris Schur 788. Spicanta boreahs Pr. 113. Stachygynandrum Pal. Beauv. 863. — alpinum Pr. 839. — complanatum Pr. 823. — thyoides Pr. 823. Stegania borealis R. Br. 113. — crispa E. Br. 75. Struthioptoris Willd. 49. — crispa Wallr. 75. — filicastrum All. 485. — germanica Willd. 485. — heterophylla Opiz 485. — pensylvanica Willd. 485. — regalis Bernb. 524. — Spicant Weiss 113. Tarachia acuta Pr. 281. — Adiantum nigrum Pr. 262. — germanica Pr. 240. — lanceolata Pr. 204. — lepida Pr. 229. — multicaulis Pr. 219. — obtusa Pr. 275. — Ruta muraria Pr. 219. Tectaria Filix feraina Cav. 134. — Filix mas Cav. 373. Thamnopteris Pr. 150. Thelypteris palustris Schott 361. Tmesipteris 4. Trichomanes crenata Gilil). 186. — Tunbridgense L. 34. Vittaria Ceterach Beruh. 2*^^. Ü06 Woodsiji K. Br. 50, 4!t5. alpina Gray 503. — asplenioides Eupr. 503. — (jlahclla B. Br. 501, 511, 512*. — Hausnianniana Milde 513. — hetcrophylla Turcz. 513. — liyherhorea Koch 23*, 24*, 51*, 496*. 500, 501, 502. — — u armnica Koch 496*, 500, 502, 504. ß rufidala Kocli 501, 507, 500*. — hyperborea Turcz. 513. Woodsia hyperborea var. glabrcsccns Hausm. 513. — ilvensis E. Br. 501, 507, — lapponica Aiigstr. 513. — paleacea Opiz 508. — pilosella Eupr. 50:K — pubescens Opiz 503. — pulcliella Bertol. 513. — Eaiana Ncwm. 508. — rufidula Beck. 508. — subcordata Turcz. 503. — vestita Spr. 508.