8 —— — — r TJ. Arnold. UNTERSUCHUNG DES URSPRUNGS DER FOSSILIEN Tibrary of the Museum COM PARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Founded by private subscription, in 1861. DR. L. pe KONINCK’S LIBRARY. But r li I} V3 N 5188 ae Urſpri ungs 1 d r eee . 71 und 83 Eir en. u; ſo aus der . gegraben Ene . 77 Borinnen 15 5 Ein Aeg v vorge chlagen wird, die joo unterſch Meynungen, nehmlich dererjen | gen De Ice vor die Exuvias, oder Binterlaffee ne Schalen wůrcklicher Jiſche ausgeben, i und derer, die fie vor Lufus Nature, oder ein bloſſes Spiel der Natur 5 halten, zu vergleichen. Aus dem Sp 5 uͤberſetzt, E THEODOR "ARNOLD. 7 eipai 97 Berlegts Sopann George Ae 1733» * 15 00 107 0 *. 1 852 er 3 Er 300 1 ur Ä 0 29 1 8 5 I" wo * 30 N f wer N 250 905 10 8 A 0 Ke 9U0 — was enk | „ de 1 e n 0 00 45 AGK1OSH 2 N N 819888 1 5558 252225 . . Er r Eine eee ö 15 2 ens u m d anderer dergleichen Edrper, fo aus 1 * * werden gen der Natur, hat der Urſprung und . derjenigen zwar kleinen, aber bißweilen recht Er⸗ ee en a aden . die man den Siſch⸗Schalen, und andern dergleichen , ſo aus der Erden gegraben werden, trifft, ſeithero einigen unferer aröffeften Phi⸗ oſophen manch tiefes Nachſinnen verurfas et, womit fie e ſich die Koͤpfe en wenn e ſich einen rechten Begriff d von machen, den Welt 1 5 zulängliche Nachricht da⸗ nen / die dergleichen nen nur in ihren 0% | dan⸗ 77 18777775 775 151 Foſſili m 40 oder Fiſch⸗ Sale 8 10 e Würckun⸗ ein ieſes ſtehet nicht ſo wohl von des E Wo G * * N 5 SE PN A \ ‘ N ri „ 1 a 7 8 . unterſuchung der UUnterſuchung derFoflilien, e e Denn was bißhero in dieſer Ma ur an * 0 u. nedergirh-Schalen. Muthmaſſung, die vorher gegangen, befoͤr⸗ ert oder zum wenigſten erleichtert wird Ps interſchiedenen bey dieſer Materie ſeithero aufs Tapet gebrachte Meynungen, welche, weil fie bey unterſchiedenen Lehr ⸗Saͤ⸗ und andere befondere Folfiſien, die Erurie r Uberbleibſel, und wahren weſentlichen ode Theile gen See ⸗Fiſche wären, die durch einen auſſerordentlichen Zufall zerſtreuet und der dichten Schwarte oder oberſten Rinde der orden einnerleibet worden, wo ſie ſich mit al⸗ erhand Coͤrpern vermiſchet, biß ſie vermittelſt r Saͤffte, die alles in Stein verwan⸗ und Figur, ja, an einigen Orten auch ihre Ges ſtalt und Webung biß auf den heutigen en gantz feſt und unverändert behalten Zum andern, giebt es gelehrte Leute, wel⸗ che behaupten und eifrig vertheidigen, daß dieſe e wenn ſie aus der 855 5 3 den 2 « — 4 e urnterſuchung derFofilien, den genommen werden, in der That die aus⸗ druͤcklichen und ordentlichen Würdungen der Natur wären, worinnen fie bißweilen zu ſpie⸗ oder iſch⸗Schalen. Kar tur gar gemaͤß; Wenn man aber den Endzweck, Vorſatz und Abſichten, ſo die Natur bey Her⸗ vorbringung dieſer zwar artig genug formir⸗ ten, aber zu nichts dienenden Kleinigkeiten bat, in Betrachtung ziehet, fo trifft man kei⸗ tze geringen Hinderniſſe an, ſolche zu unterſtuͤ⸗ tzen und zu vertheidigen. Denn was iſt ge⸗ meiner, als daß einem dieſe Gedancken dabey einfallen, zu was Ende ſolte ein Zahn ohne Kinnbacken oder Maul gebildet werden? Zu was Ende ſolte eine Schale ohne Fiſch, und ein Hauß ohne Schnecke formiret werden? Und wenn man ſich einbilden wolte, es geſche⸗ he eben zu keinem gewiſſen Endzweck, ſo hieſſe, dieſes allzugeringe Gedancken von der bekan⸗ ten Klugheit und Fuͤrſichtigkeit der weiſen Mutter, der Natur / hegen, welche fie bey allen ihren Wercken zu beobachten pfleget. Darvor zu halten, als ob ſie nur ſo ſpiele und ſchertze, koͤmmet vor ihre ernſthaffte und genaue Stand⸗ . zu verkleinerlich und taͤndlicht her⸗ au | Ob wir nun zwar ſchon bey der einen fehr _ billig und vernünfftig fragen mögen, wie und auf was Art und Weiſe dieſe Schaalen, Bei⸗ ne, Knochen und dergleichen, in ſolche tieffe und dicke ſtrata des Steins und der Erden hin⸗ ein gekommen ſind, und auf den hoͤchſten Ber⸗ gen, fo weit von ihrem natuͤrlichen Element entfernet, gefunden werden, und ob es ſchon zen iſt , daß wir ohne eine vernuͤnfftige und inlaͤngliche Nachricht hiervon / den Schluß A 4 eben gewiſſen Ausfpruch thun, oder entſcheiden, zu was vor einem Ende und aus was vor * Suppo- tion. UlUlterſuchung der Foflilien, ehen fo billig verwerffen, das iſt, laͤugnen koͤnnen, daß es die wahren, natürlichen und wuͤrcklichen Theile, eben derjenigen Fiſche und Thiere ſind, die ſie ſo genau und unlaͤugbar vorſtellen; ſo koͤnnen wir doch bey der andern Meynung auch keinen einem Vorſatz, die Natur dieſe artigen Vorſtellungen der Theile lebendiger Crea⸗ turen herfuͤr bringet. Nun finden ſich zwar viele und unbegreiffliche Dinge in ihren Ab⸗ ſichten und Vorhaben unter welchen auch dieſes Wunder, in dem Cabinet ihrer Ge⸗ heimniſſe verſchloſſen iſt, und, ungeachtet aller unſerer neugierigen Beſchauung und Unterſuchungen, ewig darinnen verborgen bleiben wird; So hat man doch, daferne es moͤglich iſt, daß ſie einigen Endzweck darinnen haben mag, Grund genug, dieſen Satz! zu behaupten, daß nemlich die Natur die unmittelbare Mutter derſelben iſt; auch an denjenigen Oertern, an welchen ſie ge⸗ funden werden; und dieſes koͤnnen wir auch ohne die Gefahr thun, als ob, wie ſich einige, ohne Urſache befuͤrchtet, den Athei⸗ ſten einiger Vortheil dadurch eingeräus met wuͤrde. | Denn nach genauer Betrachtung dieſer Sache, werden wir zwiſchen den Schwie⸗ rigkeiten, die uns in dieſen beyden Abſich⸗ ten vorfallen möchten, das If, wide n oder Fiſch Schalen. 5 den Schwierigkeiten der Werckzeuglichen Urſachen, und den Schwierigkeiten der Endzwecke und des Vorſatzes, ſo die Natur dabey hat, gewiß einen ſehr groſſen Unter⸗ ſcheid bemercken. Wir haben alle materia- liſchen Mittel und Werckzeuge, wodurch die Fortleitung und Anſetzung dieſer Meer⸗ Coͤrper kan bewerckſtelliget werden, und mit welchen ſie von dem Ort ihres gewoͤhnlichen Auffenthalts in die Beete und Lagen, wo ſie ietzt gefunden werden, vor unſern Au⸗ gen und koͤnnen ſolche unterſuchen und ih⸗ nen nachforſchen; Und wenn wir aus dem Zuſtand der Natur, und aus dem Zeugniß der heiligen Schrifft, oder aus anderer ge⸗ wiſſen Verſicherung, eine offenbare Unmoͤg⸗ lichkeit befinden, oder augenſcheinlich ſehen, daß dieſe Mittel und Werckzeuge, ein ſol⸗ ches Werck keinesweges auszurichten ver⸗ ‚mögen, ſo koͤnnen wir die Sache billig laͤug⸗ nen. Mit der andern Meynung aber hat es eine gantz andere Bewandtniß. Wir haben darbey nicht alle Endzwecke und Abſichten der Natur vor Augen, koͤnnen ſie auch nicht alle unterſuchen und ergruͤnden. Wenn es aber möglich iſt , daß fie bey Herfuͤrbrin⸗ gung und Formirung dieſer ordentlichen Fiſch⸗Schalen und Knochen einigen gewiſ⸗ ſen, obſchon uns unbekandten, Endzweck haben kan, fü haben wir dieſen Satz über; haupt nicht gantz zu verwerffen, ſondern muͤſſen ihn inzwiſchen . weil 55 5 ei⸗ 8 hypo- thieſis. * ſymto Alata. derſelben genug fa gänglich über einen Es iſt wahr, die Vertheidiger dieſer der Foffilien ſolche ſcheinbare Zufaͤle und wel⸗ D.Wood- ward’s iſſay pag. Fibræ. 5 ie Zuſammenſetzung der Blech⸗ le ieſe Faͤſerlein machen iſt in bey, Lamel- den auf einerley Art beſchaffen; So be le. nercket man auch eben dieſelben Spuren, von den Sennen, vermittelſt deren der, Fiſch an der Schale befeſtiget und ange, | 1 get iſt, in einer jedweden derfelben., Alber die es find, ſpricht er, auch die, los ver- die noch würdlid daran wachſen; und. wieuls- Aqua fortis. * Uneerfacbung „wie die Meer Schalen. Ihre Thei . —— „ſchmack. Sie haben eben dieſelben Wuͤr⸗ „Lungen und Kraͤffte in der Artzney, wenn „fie Menſchen oder Thieren innerlich einge „geben werden. Scheide⸗Waſſer *, Vi- „triol· Oel und andere dergleichen Menftrua, „haben eben dieſelben Wuͤrckungen daruͤ⸗ „der. Mit einem Wort, man ſiehet an den wahren Meer⸗Coͤrpern zur See nichts, das man nicht auch an dergleichen auf dem Lande wahrnehmen und damit vergleichen koͤnte / ausgenommen den lebendigen Fiſch, i ° u nenn 2a Er ſetzet ferner hinzu, dieſe Schalen, „Zaͤhne, Beine und Knochen, die aus der. „Erden gegraben werden, ſind denenjeni⸗ „gen im Meer ſo genau gleich, daß unge⸗ „achtet viel hundert derſelben, die ich beſi⸗ „ge, von vielen gelehrten Leuten, die in al⸗ „len Geſchichten erfahren, und in Unterſu⸗ „hung ſolcher Schalen und anderer auf der⸗ „gleichen Art herfuͤr gebrachten Meer⸗Coͤr⸗ „per beſonders neugierig und beſchlagen ge⸗ „weſen, aufs genaueſte und ſchaͤrffeſte un: „terſuchet worden, dennoch keiner unter ih⸗ „nen unuͤberzeugt oder zweiffelhafft hinweg⸗ „gegangen, ob dieſes wuͤrcklich die Exuviæ „oder zurück gelaſſenen Schalen von See⸗ „Fiſchen waͤren oder nicht. Ja, welches WWW 5 ie⸗ oder Kifcb: Schalen. 139 dienet, führet er fort, muͤſſen mir einige, von den vornehmſten derjenigen Herren,, ſelbſt, welche ehedeſſen in dieſer Sache fehr,, eee u geweſen, und lieber glau⸗ ben wollen, dieſes waͤren naturliche Mine „ ralien, und dahero auch zu Vertheidigung,, dieſer Meynung geſchrieben haben, nach,, einer genauen und fleißigen Beſichtigung, dieſer Coͤrper, die ich in meiner Sammlung,, habe / und nach fernerer Unterſuchung und, f Nee vollkommener und unver;,, anderter Schalen von unterfchiedenen,, Theilen dieſer Inſul, mir hierinnen voll: „ kommenen Beyfall geben, und find deswe⸗ gen gaͤntzlich uͤberzeugt, daß dieſes die zu⸗ „ rück gelaſſenen Theile und Uberbleibfel von, See, Fiſchen ſind .. Deiieſe ſtarcken und wichtigen Zeugniffe von der Gleichheit, fo ſich zwiſchen dieſen Coͤrpern findet, die im Meer, und die auf der Erden hervor gebracht werden, hat ſo wohl unterſchiedene andere Perſonen dieſer und anderer Nationen, als den D. Wood- ward zu glauben bewogen, daß ſie alle ei⸗ nerley Urſprung haͤtten, und daß ſolche Schalen, Zaͤhne und Beine, die alſo in Steinen und Erden gefunden werden, wie auch die Stuͤcke und zerbrochenen Theile derſelben, die zuruͤckgelaſſenen oder ausge⸗ zogenen Schalen von Meer⸗Fiſchen find. Aber darzu thun, wie und auf was Weiſe ſie ſolcher Geſtalt zerſtreuet und in rn | Giga el⸗ 4) UnterfuhungderFöfflien, Felſen un und Steine, fo weit von ihrem natür⸗ I lichen Elem t/ einlogiret worden, Hoc | opus hie labor eft, darüber gaben ſie fü | die Koͤpffe e ewaltig zerbrochen, daß Ki 25 auf recht ſeltſame Grillen verfallen / dieſen Zweiffels Knoten aufzuldſen, und zu entz (dei den. So viel ſchiene klar genug zu ſeyn, daß nichts als der allsemeine Schwall des Wa ra ſers, worinne dieſe Schale er zeuget wor⸗ den / dieſes Werck verrichten koͤnnen, aber dieſe Schalen fo tief in den feſten und dich. ten Coͤrper der Erden, und daſelbſt noch dazu in die allerhaͤrteſten und undurchdring⸗ lichſten ſtrata der Felſen und Steine, bloß vermittelſt dieſer fluͤßigen Me iterie, in welche fie natürlicher Weiſe nicht hinein kommen kan, zu führen, dieſes iſt eine . die 10 am zu W wiſ⸗ Hy a 5 vor die 5 8 wie Se 01 ehe 885 fat h, n u ch ein Erdbeben ot dergleichen 158 oder Fiſch ⸗ Schalen. 15 che, dahin verſetzet worden ſind. Fabius Columna, Auguſti no Scilla und Bocchone, drey Italiaͤner; Ingleichen Johann Rajus, und andere mehr, find eben derſelben Mey⸗ nung, geben uns aber in dieſem Punct, wie ie nehmlich aus dem Meer aufs Land ge⸗ ommen, eben ſo wenig Gewißheit als der D. Hooke. Zwar hat ſich Nicholas Steno, ein Italiaͤniſcher Scribent, in feinem Pro- dromo, mit Erklarung ſolches Ph=nome- ni viel Mühe gegeben aber mit ſolchen feltfamen und unerhörten Einfällen und Sch wachheiten, daß man eine gaͤntzliche Aufloͤſung der Erd: Kugel zugeſtehen muͤ⸗ BERN man dieſen Schluß annehmen wo a E. 5 . ; Von dieſem Aurore hat, wie es ſchei⸗ net, vorgedachter D. Woodward die erſte Anleitung zu feiner Historia naturali, in Aaſehung dieſes auſerordentlichen Pheno- meni genommen: Bon welcher Hiftorie er uns in ſeinem letzteren Verſuch eines ſol⸗ chen Wercks, einen kurtzen Abriß und Ent⸗ wurff mitgetheilet hat, wormnen er dieſe Meynung mit einer fo richtigen und groſſen Wahrſcheinlichkeit ausgefuͤhret bat, daß, wenn die Beſchaffenheit der Natur ſolchem nicht offenbahrlich widerſpraͤche, und der Text Moſis, vor welchen er alle gebuͤhren⸗ de Ehrerbiethigkeit bezeuget, feinem Vor⸗ dene Wort reden wolte, dieſelbe un⸗ erer W wenn | 9 8 5 U U w 16 Unrerfacbung der konnen; ĩẽnng verdienen wiirde, und wir in der Wahre heit und Gewißheit feiner Schlieſſe ſo drei⸗ fte, als der Verfaſſer ſelbſt, beruhen moͤch⸗ ten Dieſer Herr behauptet, daß waͤhrender Zeit der allgemeinen Suͤndfluth Noa, als die Waſſer die gantze Erd-Kugel bedecket, e alle Steine und Marmor, alle Metalle und Mineralien, ja, mit einem Wort, alle Foſ⸗ ſilien, die vorher einige Dichtigkeit erlan⸗ get gehabt, gaͤntzlich aufgeloͤſet worden, ih⸗ re Coͤrper woraus ſie beſtanden eufferſt zerfallen, und ihr Zuſammenhang völlig aufgehoͤret, da denn beſagten Coͤrpergen dieſer dichten Foſſilien, nebſt den Coͤrper⸗ gen dererjenigen, die vorhero nicht dichte ge⸗ weſen, als Sand, Erde und dergleichen; Wie auch alle animaliſchen Coͤrper und Theile der Thiere, als Beine, Zähne, Scha⸗ len, Knochen; Ingleichen vegetabilia und Theile von Pflangen, Baͤumen, Straͤu⸗ chern, Kraͤutern, ja, kurtz zu ſagen, alle Coͤrper, die entweder auf der Erden gewe⸗ ſen, oder die Theile derſelben ausgema⸗ chet, wo nicht gaͤntzlich hinunter in den Ab⸗ a ‚ tedocdy zum wenigſten weit tieffer inab geſuncken, als wir jemahls gegraben haben. Alle dieſe, ſpricht D. Woodward, waͤren ohne Unterſcheid in das Waſſer auf⸗ genommen, und auf eine ſolche Weiſe mit demſelben vermiſchet worden, daß das Waſſer und die Coͤrper darinnen, eine all⸗ 1 G. ge⸗ oder Sifeb-Schalen. ke gemein vorworrene Maffe ausgemachet ten. . ALIEN. | Alsdenn füget er hinzu, daß endlich dieſe gantze Maffe, die alſo in dem Waſſer geſchldebet oder geſchwummen, wiederum pr&eipitiret, und zu Boden gefunden waͤ⸗ ke, und dieſer Nieder⸗Satz waͤre allgemein geweſen, fo viel eine fo groſſe Verwirrung, nach den Gefehen der Schwere, zugelaſſen latte. Diejenige Materia welche die gröffe iantifäf, oder den groͤſten Grad der were gehabt, habe ſich zuerſt zu Boden hk, und ſey am niedrigſten gefallen. Dieſenige welche den folgenden, und noch einen geringeren Grad der Schwere gehabt, habe ſich hernach geſetzet, und auf der vor⸗ hergehenden, ihren Ruhe⸗Platz genommen; und immer ſo weiter fort. Da denn die alſo zu Grund geſunckene Materie, die ſtrata oder Schichten des Steins, Marmors der Kohlen oder Er en, und der übrigen Coͤr⸗ per formiret; Aus welchen ftratis, oder Schichten, deren immer eine uͤber der an⸗ dern läge, die Erd⸗Kugel, oder zum wer igften ſo viel als uns jemahls davon zu Geſicht gekommen, hauptſaͤchlich beſtehe. Als denn faͤhret er fort und zeiget wie dieſe Schalen, Faͤhne Knochen, und andere Meer⸗Cörper, gleichfalls von ſolcher groſ⸗ ſen Fluth mit hingeriſſen, und fortgefuͤhret worden, und alſo, durch ihre befondere | 2 Schwe⸗ Mo- menta. 1 Urnterſuchnng det koſſiien, Ungezweiffelte Aufloͤſung dieſer Schwierige men Menge des Waſſers ſelbſt, die ſolche und die mit dem Raum der Bewegung ge⸗ Schwere und Abneigung, in dieſe ihre un⸗ terſchiedene Gemaͤcher und Faͤcher einlogi⸗ ret, und nieder geleget worden. Dieſes ſcheinet er vor das Grund⸗ Werck ſeines vorhabenden Gebaͤudes anzu⸗ ſehen/ durch deſſen Aufführung er uns eine keit zugeben vermeynet. Alleine er wuͤrde bey Grund⸗Saͤtzen von ſo groſſer Wichtig⸗ keit wohl gethan haben, wenn er alle er⸗ heblichen Umſtaͤnde bey einem ſolchen Un⸗ ternehmen, genau erwogen und betrachtet haͤtte, damit er der Welt etwas gruͤndli⸗ chers mittheilen koͤnnen / wenn er ſie ſolche neue Schlieſſe zu glauben bewegen wollen. Man ſolte meynen, er wuͤrde mit groͤſſerer Richtigkeit und Fleiß, die unterſchiedenen Eigenſchafften der alſo aufgeloͤſten im Waſ⸗ fer enthaltenen Cörprigen , und der grauſa⸗ in ſich gehalten die Schnelligkeit und Ver⸗ weilung unterſchiedener hinabſteigender Coͤrper, ihre Schwere und Ober, Flaͤche, nau abgemeſſene Augenblicke * der get er⸗ wogen und betrachtet haben. Er haͤtte zum wenigſten einen klaren begreifflichen Be⸗ weiß von der Möglichkeit. einer ſolchen Auf⸗ loͤſung geben, und melden ſollen, welches die e Sa Urſachen derſelben ge⸗ weſen; Er haͤtte uns mechanice und ex- perimentaliter zeigen ſollen, daß die klei⸗ 8 nen — eder Siſch⸗Schalen. nen Theilgen dichter Coͤrper, wenn ſie nn der vorgegebenen Kleinigkeit gebracht wor⸗ den, diejenigen Geſetze der Schwere, wel⸗ che die groͤſſern und ſchwerern Coͤrper in acht nehmen, beobachten koͤnnen. Da nun dieſem alſo / und ſolches gleich⸗ wohl die eintzige ſcheinbare Nachricht iſt, die wir noch zur Zeit gehabt haben / die einer Ur⸗ ſache gleich ſiehek, daß dieſe Foffilien die wahren und wuͤrcklichen Zuruͤcklaſſungen des Meers ſind, und ihre formation und We⸗ ſen dem Meer zudancken haben, und zwar auf eine ſolche Art wie es D. Woodward beſchreibet; fo will ich ſolche nach der Guͤl⸗ tigkeit und Richtigkeit ihrer Umſtaͤnde ein wenig unterſuchen. Wenn wir aber befin⸗ den werden, daß ſolche mit den Phznome- nis der Natur und den mechaniſchen Ge⸗ ſetzen der Materie, worauf fie ſich ſo ſehr ber ruffet / nicht uͤbereinſtimmet, fo wird das ganze Gebäude, wenn es noch ſo ſcheinbar aufgefuͤhret iſt, von ſelbſten wancken und uͤber einen Hauffen fallen, und die Ver⸗ fechter ſolcher Meynung werden ſich genoͤ⸗ thiget ſehen, einen andern Weg aus zuſin⸗ nen, auf welchen dieſe zerſtreuten Folſilien ans ihren gewoͤhnlichen Behaͤltniſſen im Meer dahin gelanget, wo ſie ietzt angetrof⸗ fen werden, damit fie ſolches mit gluͤckli⸗ chern Erfolg erklären, daferne fie bey der itzigen ſpitzfindigen und forſchgierigen Welt, die allen Sachen biß * den Grund 1723 | | 3 pu⸗ 20 Unterſuchung der koſſiien/ purer, Approbation und Beyfall erlangen W 1 ; ollen. ARE | Etrſtlich ſcheinet dieſer Autor fehr man: gelhafft in Erklaͤrung und Befeſtigung ſei⸗ ner Redens⸗Acten zu ſeyn. Er hätte uns ſagen ſollen, was er durch eine gaͤntzliche Aufloͤſung, und durch die Coͤrprigen, wor⸗ aus die aroͤſſern Coͤrper beſtanden, eigent⸗ lich verſtehet. Wenn er durch dieſe allge⸗ * Legibus £pecificis meine Redens Arten verſtehet, daß alle dichten Loͤrper in ihre Koͤruigen oder ſicht⸗ bare begreiffliche Theiligen aufgeloͤſet wor⸗ den, ſo koͤnte bey einer ſolchen Aufloͤſung vielleicht mSglich ſeyn , daß ein ſolcher Ries derſatz, wie er behauptet, nach den beſon⸗ deren Geſetzen der Schwere vorgehen koͤn⸗ ravitstis te. Daferne er aber meynet, daß fie in ihre Minima Naturalia, wie man ſie nen⸗ net, in ihre unſichtbaren und unbegreiffli⸗ chen Theiligen aufgeloͤſet worden, ich mey⸗ ne, da ein jedwedes vor ſich ſelbſt unſicht⸗ bar iſt, welches in der That die erſten Ele⸗ Coke; ſion. mente ſind, woraus ſie beſtehen, und in ſolche muͤſſen fie verwandelt werden, wenn, wie er bekraͤfftiget, alle Verbindung auf⸗ hoͤren ſoll; wenn er ſage ich, eine ſolche Auflöfung meynet, ſo kan man augenſchein⸗ lich darthun, daß dergleichen ausgearbei⸗ tete Coͤrprigen, die auf ſolche Art verdin⸗ net worden / eben fo unvermögend find, in einer flieſſenden Materie zu Boden zu fallen, als die Theilgen des aufgeloͤſten Kupffers, N wenn ; oder Sifch. Schalen. h st. wenn ſie mit den dinneſten Feuchtigkeiten vermiſchet werden, welche, wie man aus ihrer Farbe deutlich ſiehet, dem Waſſer, in welchem ſie enthalten, gleichſam einverlei⸗ bet bleiben. Das Gold iſt, wie bekant, der ſchwereſte unter allen Coͤrpern und den⸗ noch wird es ſich nicht leicht zu Boden ſe⸗ ‚Ben, wenn es in Söniglichen Waſſer auf Aqua geloͤſet iſt / biß es durch eine andere Wuͤr⸗ res li. ckung, die es nach ſich ziehet, zu Boden ge⸗ * Agen- druckt und niedergeſchlagen worden. Ja, ten. wir ſehen alle Tage, daß eine groſſe Men⸗ ge irdiſcher Materie, wenn ſie in einen Dunſt oder Dampf verwandelt wird (da⸗ von die Theile doch viel groͤber und dicker ‚find, als wo alle Verbindung vollkommen *Cohz- aufhoͤret;] auch in einer leichtern Flietzig⸗ on. keit, als Waſſer iſt, mehr auf⸗ als abſtei⸗ gen. Weil die Theile deſſelben dergeſtalt zerbrochen und aufgeloͤſt werden, daß ſie ſo klein und leicht ja wenn man quantum pro quanto nimmet, noch leichter werden als die Lufft ſelbſt, worinnen ſie ſchwimmen. Wie viel leichter nun, als Waſſer, wuͤr⸗ den beſagten Theilgen ſeyn muͤſſen, wenn alle ihre Verbindung, oder aller Zuſam⸗ menhang, wie es der D. Woodward aus⸗ drucket/ voͤllig darinne auf boͤrten? So weit verfehlet er, auch in dem vornehmſten Haupt Punct ſeines Vorgebens der Wahr; heit. Daher iſt es ſo nuwahrſcheinlich, daß diefe; HR. der See 7 Side 4 1 23 Unterſuchung der Foſſilien, die ausgegraben werden, auf ſolche Art an diejenigen Oerter gebracht worden, wo ſie jetzt entdeckt und angetroffen werden. Wenn wir auch zum andern zugeben, daß des Doctors Coͤrprigen von einer merck⸗ lichern Groͤſſe wären als die ie und kleineſten Staͤubigen, und daß ſolche Auf⸗ loͤſung, die er ſich einbildet, nur die klein⸗ ſten Koͤrnigen der Erde, Steine, Metallen, und Mineralien, zur Zeit der Suͤndfluth angegriffen; ſo frage ich, wie unglaublich weit und groß der Umkreiß des Waſſers ſeyn muͤſſen, daferne er wenn dieſe Theil⸗ gen von einander abgeſondert, und in eine umgebende fließige Materie aufgenommen worden,) die gange ausgedehnte und aus⸗ gebreitete Maſſe dieſer aufgeldften und zer⸗ laſſenen Coͤrprigen in ſich halten ſollen; inſonderheit alſo, daß ſie einen jedweden derſelben Platz und Raum genug verſtattet ihren Lauff unverhindert fortzuſetzen, und alle eigentlichen Staffeln ihres Abſteigens und ihrer Schwere beobachten zu koͤnnen. Daß aber zum dritten ein folcher Um⸗ kreiß und Ausſpannung des Waſſers, fo, auch nur nach einer mittelmaͤßigen Ausrech⸗ nung, noͤthig ſcheinet, die gantze irdiſche Maſſe der Materie in ſich zu halten, und einem ieden Theil derſelben eine voͤllige Weite und Breite einzuraͤumen, daß er be⸗ ſagte Stuffen des Abſteigens nnd der Schwere in acht nehmen kan; über per m g⸗ oder Siſch⸗Schalen. 39 möglichen und gewöhnlichen Lauff der Na⸗ tur iſt wird durch folgenden klaren Bewei augenſcheinlich darget hen. A Der Abgrund (Abyſſu )? B Die Erd Kugel (Globus terraqueus.) Der groſſe Waſſer⸗Kreiß (Sphere) ſoo hinlänglich genug den Ehtprinen 1 der gantzen Erde, die er in ſich haͤlt, eeinen freyen Weg zu geben ihre Schwere nach Gefallen zu gebrau⸗ chen (zu gravitiren und præponde- kiren,) um, nach Dr. Woodwards HFHypotheſi, den Coͤrper der Erden wie erum formiren zu koͤnne. Die Erd⸗Kugel A. B. iſt nach Ausrech⸗ nung der neueſten und beſten Mathemati- corum ohngefehr 7440. Meilen breit in der durchſchneidenden Linie“. Was vor eine dme Gleichheit das Waſſer in dieſer Kugel mit der Erde hat, kan nicht entſchieden wer⸗ den. Die meiſten halten dafuͤr, daß es nicht den dritten Theil von der Erden uͤber⸗ trifft / wenn man fie gegen einander abmef⸗ ſen ſolte. Die Alten beſtimmten ihm ei⸗ nen noch weit geringern Theil. Wenn nun des D. Woodwards Lehr⸗Satz feine Richtigkeit hat, ſo muß der Waſſer⸗Klum⸗ pen, oder ſolcher dritter Theil der Kugel A. B. * er keines von denen Cometen herholet) ſich bis zu den weiten Umfang der Kugel jausfpannen, fo zum wenigſten 7440. Meilen in der durchſchneidenden V5 Linie 24 Unterſuchung der Foſſilien, 3 Linie, und demnach eben ſo viel iſt, als wenn man ſprache, daß ſich einerley Laſt des Waſſers über zwey hundert mahl uber die Groͤſſe feines Coͤrpers erſtrecken ſolte. „Daß nun Dieſes alſo ſeyn muß, und „Dimen- daß die Aus ſpaanung der Waſſer⸗Kugel zu gon. einem ſo ungemein groſſen Umkreiß“, der⸗ gleichen er hier ſtatuiret, zu Unterſtuͤtzung ſeinies Lehr⸗Satzes nothwendig erfordert wird, erhellet aus folgenden. Er ſpricht, der gantze Coͤrper der Erden ſey in kleine Theiligen oder Coͤrprigen zerfloſſen, und alle dieſe Coͤrprigen eine Zeitlang in einer #fuido ausgeſpannten Fließigkeit“ aufgenommen und enthalten geweſen, da ſie ſich denn her⸗ nach allmaͤhlig laͤngſt den central Linien ſol⸗ cher Fließigkeit zu Boden geſetzt, biß ſie ſich wieder vereiniget, und in eben dieſelbe Erd und Waſſer⸗Kugel A B, ein Staͤubi⸗ gen oder Coͤrprigen nach dem andern, nach⸗ dem ſolche einen groͤſſeren oder geringeren Grad der Schwere gehabt, zuſammen ge⸗ ſchloſſen haͤtten. Wenn nun dieſem alſo iſt, fo muß nothwendig erfordert werden, daß in ſolchem Mechaniſmo Hydroſtatico, oder in ſolcher fortgeſetzten Gravitation, worinnen ein jedwedes Coͤrprigen bey dem Niederſatz ſeinen Platz nach feiner eigentli⸗ 1 chen Schwere genommen, einem jedweden vitaten, Cötprigen eine Linie der Fließigket einge⸗ ſuam ſpe· raumet werden/ worinnen es zu Boden ſtei⸗ einem. gen, oder finden ſollen, die gehen Mahn er 3 oder Fiſeb⸗ Schalen. 25 ſer iſt als ſeine eigene Breite (Diameter); und eine ſolche Weite muß es haben, ehe es andere überiwägen und feinen: gehörigen Lauff bey einer ſolchen Fortſetzung feiner . - Schwere verrichten ſoll. Wie hoch wird ſich nun dieſes belauffen? Nicht hoͤher alss auf dieſes; Daß, wenn wir nur eine Helffte ” von der halben Breite oder durchſchneiden⸗ den Linie dieſer Kugel; (welches das gering⸗ ſte ift, ſo wir beſtimmen koͤnnen) vor dichte und feſte Materie halten, und ſetzen wollen, daß ſolche 1860. Meilen in der Dicke fey; Uno wenn eine Linie der Fließigkeit beſtuns⸗ met wird, die gehen mahl fo lang iſt, (denn fo lang muß fie ſeyn, wenn: fie in den Coͤr⸗ prigen einen Raum verſtatten foll, der ze⸗ hen mahl ſo lang iſt als ſeine durchſchnei⸗ dende Linie) fo folget, daß dieſes zu ver- richten, ein Umkreiß Waſſers aufgefuͤhret Sphere werden muß / der über 74400. Meilen in der durchſchneidenden Linie hat; das iſt , eine Sundfluth, welche über die hoͤchſten Ber⸗ ge, wie wir ſie ietzt vor uns ſehen, etliche tanfend Meilen in gerader Höhe hinweg ge⸗ perpen. het. Welches ein fo groſſer Raum ist, zu 28 c. deſſen Ausfuͤllung uͤber hundert tauſend um. Welt: Meere erfordert würden, welches Oceans eine Sache iſt, die Herr D. Woodward wohl ſchwerlich zugeſtehen wirn. Denn wenn, die Wahrheit deſſen dar⸗ zuthun, die Dicke der Erd⸗Rinde von dem Eircul A, biß zu dem Cixcul B, wie hier ge⸗ 26 Unterſuchung der koſſilien, „ geſetzet wird, 1866. Meilen waͤre / fo wuͤr⸗ rum. de eine Linie der Staͤubigen von A bis zu B, wenn ſie ſich bis zu Oerſtrecket, fo ze⸗ 4 an mahl fo viel austraͤget/ eine halbe durch, Diame. ſchneidende Linie der Fließigkeit von Can trum flui- biß zu den Circul A haben, welches 18600. di. Meilen, fo noch das wenigſte austraͤgt, was wir vor ein jedwedes Coͤrprigen , wenn 5 feinen Lauff der Schwere, nach der Vor⸗ ſchrifft des Lehr⸗Satzes, verrichten ſoll / bes ſtimmen koͤnnen. Und alſo iſt es algen arerpen-Daßdie gerade Höhe * ſolcher fließigen Li⸗ ar nie von C biß zu B, neun Theile von gehen iſt, welches 16740. Meilen uͤber die ietzige Flaͤche der Erden austraͤgt. Und wenn ei⸗ ne Maſſe Waſſer von ſo einer erſchrecklichen Groͤſſe, über einen Punct der Erd⸗Kugel zu einer ſolchen Höhe aufgeſtiegen, fo hat ſie dieſes um die gantze Erd⸗Kugel herum thun muͤſſen; weil die Natur dieſes Ele⸗ ments es nicht anders zugelaſſen, als daß ſie ſich in einer Kugel⸗ runden Figur, oder doch zum wenigſten zu einer ſolchen, die der⸗ e ſehr nahe koͤmmt, zuſammen haͤngen muͤſſen. Wenn aber auch gleich jemand davor alten wolte, daß ein geringerer Raum der ießigen Materie als zehen Diametri, vor ein jedwedes aufgeloͤſtes Theiligen, zu Ver⸗ richtung ſolches Niederſatzes genug waͤre, wie dieſe Hypotheſis in Anſehung des Ver⸗ moͤgens der Schwere, voraus feet; vi a nrWdeeisifh. Schalen 2 daß folglich eine geringere Kugel Waſſers, als ich ausgerechnet, ſolches verrichten koͤn⸗ nen, ſo wird doch die Staͤrcke meines Ein⸗ wurffs dadurch noch nicht geſchwaͤchet wer⸗ den. Ich kan gar leichtlich, wenn es die Sache zulaſſen wolte, einen Abzug (Dedus &ion) dreyer Theile von vieren bey meiner Rechnung erſparen/ das iſt/ iedes Coͤrpri⸗ en biß auf drithalben Diameter der Flieſ⸗ igkeit, worinnen esiſich bewegen kan, ein? ſchraͤncken: Denn daß ich es zu noch went⸗ ger einſchraͤncken ſolte, wird verhoffentlich niemand verlangen. Und Dennod) würde auch nur ſo viel, einen ſolchen Kreiß Waſ⸗ fer über der Ober⸗Flaͤche der Erde erfordern, daß etliche tauſend Oceani kaum zureichen würden, ſolchen auszufüllen; welches die Sache noch fo’ zweiffelhafft / als fie vorhin geweſen / das iſt/ Ude Lauff der Na⸗ tur, man mag nun ſolchen nach den damah⸗ ligen, oder ietzigen Zuſtand betrachten, noch eben ſo unmoͤglich hinterlaͤſſet. Ke Vierdtens iſt ferner zu betrachten, daß wenn man auch zugeſtehen wolte, daß der groſſe Kreiß der Fließigkeit (fluidi) bey . Aufloͤſung der Erd⸗Kugel ein loſſer Miſchmaſch oder Maſſe von Erde und Waſſer wuͤrde die in groͤſter erwirrung und Unordnung unter einander vermenget wir ven, man ſich doch machanice nicht einbils den kan (und Herr D. Woodward zeiget es in ſeinem Verſuch auch nicht) wie ae | Zaͤh⸗ Fmace- Firet 28 Unterſuchung der Foflilien, Zäyne Knochen, Schalen und andere ſol⸗ che Foſſilien / bey ſolcher groſſen Aufloͤſung nicht gleichfells, wie andere dichte Coͤrper/ in ihren Theilen auf ſolche Weiſe aufgeldz ſet und von einander abgeſondert worden. Denn was er ſich etwa von einer vegetz⸗ tiven conglutination (Zuſammenklebung oder Aneinanderwachſung) einbilden mag, ſo iſt doch gewiß, daß noch haͤrtere und dichtere Subſtantzen , als deren er geden⸗ cket, damahls muͤſten aufgeloͤſet und erwei⸗ chet? worden ſeyn. So iſt auch nicht bes greifflich wie die zerſtreuete und herum ſchweiffenden Coͤrprigen, zum Exempel, des Marmors, Kieſel⸗Steins, der Stein⸗Ko⸗ len, und anderer noch eiufoͤrmigerer Sub · ſtantzen / in dieſer ploͤtzichen Zu⸗Boden⸗ Stuͤrtzung wieder zuſammen kommen, und ſich eben in Marmor, Kieſel Stein, und Stein Kohlen, und zwar in ſolchen Lagern, da wider die Ordnung der Schwere, bald ſchwerere Subſtantzen als ſie ſelbſt ſind, dar⸗ unter, und bald leichtere daruͤber liegen, wiederum mit einander vereinigen ſollen. So iſt auch eben ſo ſchwer zu begreiffen, wie es zugegangen, daß ſich bey dieſer verwor⸗ renen und ploͤtzlichen Bewegung, die ſchwe⸗ reſten Co prigen nicht um den Mittel Punct der Schwere (Centrum Gravitatis) geſe⸗ Bet; und mit einander verknüͤpffet. Maſ⸗ ſen zur Zeit noch keine hinlaͤngliche Urſache angezeiget worden, warum dichte Rn gen/ oder Sifb- Schalen. 29 gen, die ſchwerer find als die quantitaͤt des Auidi, worinne fie ſich bewegen, in ſolchem fluĩdo, nicht biß zu ihrem eigentlichen Mit⸗ tel⸗Punct, fo viel ihnen das fluidum ver⸗ ſtattet, niederſteigen ſollen. Wenn dem⸗ ach die gantze Geſtalt und Webung der forma Erden alſo, wie man nach dieſer Hypotheſis & textur ſetzet, aufgelöfet worden / und ein jedes Thei⸗ ligen davon in einem Raum Waffer ge⸗ ſchwebet / und ſolches Waſſer von dem Mit; tel⸗Punct bis zum Umfang ſpecifice oder *Cireum- dem Weſen nach einerley geweſen; fe fragferenz. ich, was die ſchwereſten Theile der Erden verhindert habe nieder zu fallen, und ſich um dieſen Mittel⸗Punct zu verſammlen, ſo daß diejenigen, die ihnen der Schwere nach, am näheſten gekommen, gefolget, und alſo ein Niederſatz nach dem andern ge⸗ ſchehen, biß ſich endlich alles zu Boden ger ſetzt, und den Waſſer⸗Klumpen uͤber den vereinigten dichten Mittel⸗Punct ausge⸗ ſchloſſen und zuruͤck gelaſſen; ausgenom⸗ men was etwa in kleinen Hoͤlen und Ls ⸗ chern ' zurück geblieben; welches eine gar! Inter- leichte natürliche Wuͤrckung / einer ſolchen ſtirüis. auſſerordentlichen Begebenheit ſeyn wuͤrde? Warum aber die Coͤrprigen D, wenn fie gerade hinab ſteigen, und ſich gegen den Mit⸗ kel⸗Punct A bewegen, bey B ftille ſtehen, | und einen holen Kreiß um den Mittel⸗ Conca-, unct A, formiren ſolten, ſolches kan ich perl. keineswegs begreiffen. Denn wenn ſie = cam. 43 5 39 Unterſuchung der Foſſilien, ſo dick und dichte zuſammen ſetzten, fo wuͤr⸗ de doch dieſes die niedrigſten Theiligen nicht vom fallen abhalten. Allein Herr D. Woodward muß vielleicht ein Central flui- dum haben. Wenn er antwortet, daß die Theile von einerley Art des Waſſers, nach Proportion, ſchwerer waͤren, ie naͤher ſie zum Mittel⸗Punct gelangten, fo muͤſten die irdiſchen Theiligen bey B gleichfalls 1 7 5 9 6 als bey C; und alſo kan das Waſſer um den holen Mittel⸗Punct keine groͤſſere Gewalt b den niederſteigen⸗ den Erd⸗Theilen bey B zu widerſtehen, als eben dieſes Waſſer bey D oder C hat, ob ſie ſchon viel weiter vom Centro entfernet ſind; weil ſie an Schwere auf gleiche Art b oder abnehmen, ie mehr, oder weniger ie ſich dem Mittel⸗Punct nahen. Denn beyde Meynungen werden vertheiget, und in dieſem Fall liegt es wenig daran, wel⸗ che man annimmet. Deo D. Burnets Mey⸗ * Superfi nung von der Oehelichten Oder: Flache aida. des Waſſers, wie auch des Herrn Whif- uno tons ſeine von den dichten Fließigkeiten (Cenſis fluidis) kan hier keine ſtatt Anden, Denn eine Oehlichte Ober Flaͤche kan nes ben dem Mittel⸗Punct unmoͤglich anzutref⸗ fen ſeyn, und dichte Fließigkeiten, ſetzen . date die Sache gar in einen andern Zuſtandz b. Maſſen fie von gantz unterſchiedenen Arten der Fließ igkeit, als von welcher wir reden, zu ſeyn pflegen. e N Fuͤnff⸗ oder Fiſch Schalen. 91 — — — — — — en, Fünfftens wollen wir ſetzen, daß eine Maſſe fließiger Materie ſphærice zu einer ſolchen Höhe koͤnte aufgefuͤhret und erha⸗ ben werden, als vermoͤgend waͤre den zer⸗ laſſenen und aufgeloͤſten Erd Coͤrprigen Raum genug zugeben die Geſetze der Schwe⸗ re zu beobachten, und auf diejenige Art, wie Herr D. Woodward vorgiebet, die Schale und Rinde dieſer Erd⸗Kugel zu for⸗ miren, ſo werden wir doch in den vornehm⸗ ſten Punct, worinnen nehmlich der Grund feines Lehr⸗Satzes beſt anden, einmahl wie das andere in der Ungewißheit gelaſſen; das iſt, daß wir verſichert, oder zum we⸗ nigſten nur berichtet wuͤrden, was vor eine eigenthümliche (inhærente) oder nur auf ſoſche Zeit erlangte (acquirirte) Gewalt, Krafft, oder Eigenſchafft das W ſſer er Sündfluth eigentlich an ſich gehabt, welche eine ſolche Aufloͤſung, Zertrennung und Scheidung der aufs genaueſte mit ein⸗ ander vereinigten Theile der allerhaͤrteſten und undurchdringlichſten Subſtantzen ver⸗ urſachen, und dieſelben dergeſtalt aus ein⸗ ander feßen, zerreiſſen nnd trennen koͤnnen, daß die kleinen Coͤrpergen derfelben in die Höhe geführt und in eine ſolche Stellung. gebracht worden, ſich ordentlich? zu Bo lat ice den zu ſetzen, und durch ſolchen Nie derſatz die involucra und ſtrata dieſer gegenwaͤrti⸗ gen Erd Kugel zu formiren. 1 | gr m un; Conta. tum. ** hen n / ſo frage ich; Ionrüies nicht chehen ſeyn ſolte? Wie werden D. Woodwards S Sch. len vor fluth, und ae M eynung die eget, den Stich halten? Dieje⸗ aus dem ı. Buch Moſe, daß de zerſtoͤbret habe, hat er ſehr laͤret. Allein daferne Moſes feiner Meynung geweſen waͤ⸗ ſen Umſtand beſchrieben hat, in 105 bald darauf folgenden ht gemeldet haben, daß die Er⸗ n Verſtand nicht z erſtoͤhret wor⸗ rn daß das Waſſer nur dieſelbe ein überwogen, und funfzehen Ellen e hoͤchſten Berge hin weg gegangen ches, wenn fi auch ſonſt nichts inde, das Gegentheil von des Do⸗ hmaſſung ſattſam beweiſet. e natürliche Urſache kan man aß Felſen und Steine in dieſer nommenen Waſſer Fluth, die ihr waͤhrete / aufgeloͤſet worden, findet, daß am Grund des Mee⸗ ie 9975 an, ein, ſondern etliche beſtaͤndig im Waſſer ge⸗ | 10 folhe Auflsſung an ihnen ent tina. 3 e noch mehr bergen gefnget man nur die Grund⸗ 1 Mann auf eine ſo unglück⸗ 3 ſeines 9 "ar x N fes; erwaͤhlet hat, überhaupt in Betrach⸗ tung ziehet. Der Brief von Oxford ber ſchuldiget ihn noch mit mehrern Unrichtig⸗ daß er auf dieſe betrügliche Art zu ſchlieſ⸗ keiten, wodurch er von ver Hydroftati- ſchen und Geometriſchen Wahrheit abwei⸗ chet. Wie es aber auch immer gekommen, ſen verfallen, ſo kan ihn doch keine Noth⸗ wendigkeit von der Gleichheit der Dinge # Model. (worauf er fich zu beruffen ſcheinet) des⸗ wegen entſchuldigen. Es iſt gewiß, daß er groſſe Wiſſenſchafft und Einſicht in die Natur und mannigfaͤltigen Arten unterir⸗ diſcher Seltenheiten beſitzet. Allein ein übel gegruͤndetes Gebäude, mag ohne Bez: leidigung des Baumeiſters, gar wohl vom neuen aufgefuͤhret werden. Und vielleicht wird ihn ſeine vortreffliche Sammlung, die er von allem demjenigen, was in allen Laͤn⸗ dern und Climatibus ſeltenes und merck⸗ wuͤrdiges zufinden, beſitzet, vermögend mas chen, etwas beſſers und gruͤndlichers in dieſem Stuͤck zu leiſten und vor den Tag zu bringen. 5 . Was andere zum Behuff dieſer Mey⸗ nung vorgebracht oder vorbringen moͤgen, kan ich nicht wiſſen. Aus D. Burnets Ent⸗ wurff iſt mir nichts bekant, ſo darzu dien lich ſeyn konte. Maſſen das grobe Chaos, oder der rohe Klumpen, gleichwie in dem groſſen Hauffen, alſo auch in allen Thei⸗ len deſſelben; gar zu verworrrn, wuͤſte En wi odet Siſch ⸗ Schalen. | 35 wild beſchaffen, daß er dieſen artig gebil⸗ deten und ordentlichen Fofhlien eine Bor; her⸗Entſtehung (Præexiſtenz) geben koͤn⸗ nen. So wird auch des Herrn Whiſtons Theorie, der dieſe Phenomena gar behut⸗ ſam uͤbergehet, wenig zu Aufloͤſung dieſes Puncts an die Hand geben, weil ſo wohl der D. Burnet als er, uns eine ſolche Be⸗ ſchreibung von der Zertrennung oder Schei⸗ dung des erſten Chaos ertheilen, ſo dieſer Meynung nicht den allergeringſten Schein verſchaffet; Als welche haben will, daß al⸗ le dieſe aus der Erden gegrabenen Schalen, Sahne, Knochen und dergleichen, ihr We⸗ ſen gehabt haͤtten, ehe ſie in ſolche dichte und feſt verbundene Subſtantzen, als Fel⸗ ſen, Steine, Kreide und dergleichen, wo ſie ietzt gefunden und entdecket werden, ein⸗ logiret, und einverleibet worden waͤren. Und welche ſich einbilden, daß, nach ds Herrn Whiſtons vorgeben, die Tage der 8 Schoͤpffung in einem jährlichen * Umlauff annual beſtanden, weil der tägliche Umlauff der zero Erden um ihre Achſe nicht eher als nad)“ aiurnal dem Fall des Menſchen feinen Anfang ge; Rotation nom̃en haͤtte / und alſo folglich eine Zeit oder Zwiſchen⸗Raum von zwey Jahren zu For⸗ mirung dieſer Coͤrper gar wohl zureichen moͤge; Die haben ſich dennoch zu beſcheiden, daß wenn ſich gleich die Abſonderung des Waſſers von der Erde, den dritten Tag, (oder nach Herrn 1 Urtheil/ en | | 300 rit⸗ 26 Unterluchung der kolſlien, dritte Jahr). ereignet, dennoch Moſis aus: druͤckliche Nachricht, es mag nun die Zeit oder Länge folder Tage b-ftanden baben, worin ſie will, in ihrem Werth bleibet, daß nemlich die Thiere und Fiſche im Meer, erſt nach ſolcher Scheidung / das iſt, den fuͤnff⸗ ten Tage, oder das fünffie Jahr (gleichwie die Teilung des Meers und Landes an dritten geſchahe) hervor gebracht worden Wenn nun keine ſolche Schalen und Kno⸗ chen vollkommener Fiſche vor dem fünfften Tag der Schoͤpffung da geweſen, (exiftiret) wie klaͤrlich erhellet , da die Erde über etliche Tage vorher von dem Meer abgeſondert wor⸗ den; ſo iſt deutlich daraus abzunehmen, daß das Meer oder die allgemeine Fluth ſolche Dinge zu derſelben Zeit, weder in noch auf der Erden zurück laſſen koͤnnen, weil derglei⸗ chen Dinge zu ſolcher eit noch nicht in wuͤrck⸗ licher Vollkommenheit hervor gebracht, und alſo auch nicht vermoͤgend geweſen ſolche Uberbleibſel hinter ſich zulaſſen. Wenn auch nun gleich Herr Whiſton ſeinen ſinnreichen Einfall noch hoͤher trei⸗ bet, und vorgiebet, daß dieſe gegenwaͤrti⸗ ge Erd⸗Kugel zuerſt aus dem Untergang Ruinen (oder Truͤmmern “) eines ehemahligen Dias neten, der ſich in das Weſen (Confiftenz) eines Cometen aufgeloͤſet, entſtanden und hernach zur Zeit der Suͤnd⸗Fluth durch die Ammoſpher eines andern vermehret und vergroͤſſert worden und alſo folglich biste 4000 g ) Ol- * oder Sifeb-Schalen. 37 n Urſprung, auf eine oder die, fe, dem vorhergehenden, * oder alen ehenden Cometen zu danden hät: 8 wird wohl daraus folgen? Anz i ichts als dieſes. Wenn das erſte ihr iſt, fo find dieſe Schalen, Ruͤckgra⸗ „Knochen und dergleichen Theile von en, die, wer weiß wo, vor der Zeit hoͤpfung, fo Moſes beſtimmet, vor⸗ handen geweſen; Und daferne man das an⸗ dere zugiebet, ſo wird folgen, daß es eini⸗ ge Theile von dieſer Erd Kugel giebet, die jetzt da ſeyn, weiche damahls 1 nicht Ache gewefen: Wenn man Mofis Nack ht, wie Herr Whiſton haben will, zu dieſer G lementarifchen Erd⸗Kugel ein? ſchraͤncket; Welches beydes recht ungereimt und ſeltſam heraus koͤmmet. b ſiehet man, daß es eine unmögli⸗ er che Sache ift,; auf eine verſtaͤndliche und wahrſcheinliche Weiſe darzuthun, daß die Exuviæ oder Schaalen von Meer: Thieren, die einesmahls vollkommen ſolche geweſen, auf eine allgemeine Art unter die unterfchies denen ſtrata der Erd⸗Rinde haben koͤnnen zerſtreuet werden. Und gleichwohl findet man den haͤrteſten unter dieſen ſtratis gantze Seen ſolcher Schalen einverleibet, wel⸗ che an Geſtalt, Farbe, Webung und Ber ſchaffenheit der Theile mit den natuͤrlichen, die im Meer gezeuget, und an unſern Ufern gefunden Werden 0 5 ſo genau und u: 90655 | 4 e =. 2-7 . 38 Untetfuchung der Foflilien, _ men übereinterffen , daß, wenn eine bioffe | Aehnlichkeit oder Gleichheit ein quugſa⸗ mer Beweiß wäre, einen ſolches billig zu den Schluß verleiten folte, fie wuͤrcklich vor ſolche zu halten. Und wenn die Vertheidi⸗ ger dieſer Meynung nur auf eine überzeu⸗ fia Weiſe , aus natürlichen und begreiff? lichen Urſachen anzeigen konten, wie dieſe Exuviæ oder Schalen an die Oerter gekom⸗ men, wo ſie ietzt gefunden werden, ohne daß ſie zu weit, ſo wohl von der Wahrheit der Natur, als der heiligen Schrifft ab⸗ giengen, ſo würden. ſich die meiſte Men⸗ ſchen, krafft ſolches Beweiſes bewegen laſ⸗ fen, ſie vor wahre, wuͤrckliche und natürlis che Schalen, Saͤhne Knochen und Graͤ⸗ ten von Fiſchen zu halten, die ehemahls in dem Buſen und tieffen Gründen des groſſen Welt⸗Meeres gezeuget, und ernähret wor⸗ den. Es iſt uns aber allzu wohl bekant, daß Dinge, die einander gleich oder ahnlich ſehen, unſere Bernunfft oͤffters betruͤgen, ja wohl gar unſere Sinnen teuſchen. Sin⸗ temahl die Natur bey unterſchiedenen End⸗ zwecken auf einerley Weiſe verfaͤhret, und u mehrern Abſichten einerley Mittel ge⸗ „ brauchet. Wenn wir aber aus einerley den. Mitteln und Wegen * die ſie gebrauchet, diorum ihre manigfaͤltige Abſichten die fie bey un⸗ ad identi. terſchiedenen Materien hat, entſcheiden tensions wolken, fo würden ſehr falſche und unge⸗ u. v. e. gründete Schluͤſſe heraus kommen. * ododaoer Sifch Schalen. 39 ob es ſchon mit der Weisheit der Natur, ja Gottes, ihres Urhebers und Regierers elöft, nicht zu beſtehen ſcheinet, daß ſie et⸗ was umſonſt oder ohne einem gewiſſen End⸗ zweck thue, welches dasjenige Sprichwort allgemein machet, Natura nihil facit fru- ſtra; Jedennoch aber wenn wir ſchlieſſen wollen, daß dieſes oder jenes aus keinem gewiſſen Endzweck geſchaͤhe, weil wir ſol⸗ chen nicht nahmhafft machen koͤnnen, als wenn man zum Exempel ſpricht, daß Zaͤh⸗ ne ohne Kinnbacken, Graͤten ohne Fleiſch oder Fiſche, oder Schalen ohne eine lebens dige Auſter und dergleichen (welches einer von dem vornehmſten Beweiß⸗ Gründen des Fabius Columna iſt) den Abſichten und intentionibus der Natur zun ider ſey, da uns doch ihre Graͤntzen und Schrancken in manchen Stücken gantz unbekant und ver⸗ borgen ſind; ſo heiſt ſolches ſich zu viel her⸗ aus nehmen und zu kuͤhn und ungetreu mit ihr umgehen. Die Schlieſſe die hierauf ge⸗ gruͤndet werden, ruͤchen zu ſehr nach ſelbſt angemaſter Klugheit und Hochmuth. Ja, wenn man den Nachdruck eines ſolchen Ver⸗ nunfft⸗Schluſſes gebührend erwaͤget, ſo wird er vielmehr auf der andern Seite den Ausſchlag geben. Es folget nicht ſo wohl daraus, daß dieſe ausgegrabenen Schalen und Knochen ehemahls wuͤrckliche und weſentliche Theile von Thieren gewe⸗ ſen, weil es wider u, Abſehen der Gr: | 3 51 40 Unterſuehuug der koſſlien, e 1 7 a * 1 r d . 1 A Fa i Me ae A de 5 ki soneo- und Knochen ohne ſolche wefentliche Um⸗ tente ſtände, die ſich norhwendig baben fin ſollen, angetroffen werden, man auch kei⸗ ne Moͤglichkeit ſiehet, daß ſich ſolche je⸗ mahls dabey befunden; es wuͤrcklich ſolche Schalen und Knochen in der Natur giebet, ob es ſchon unfever Natur zu hoch und uns , möglich faͤllet, zu entſcheiden, fo wohl durch was vor Mittel, als zu was vor Endzwecken, und aus was vor Abſichten dieſelben alſo herfuͤrgebracht, und ſo eigentlich gebildet Würden 86 Und gewißlich, ich kan in Betrachtung deſſen keine Urſache ſehen, warum diejeni⸗ gen, welche die mancherley und oͤffters ſehr genaue Gleichheit, ſo die Theile der Pflan⸗ Ben mit den Theilen und Gliedern animali- ſcher Coͤrper haben, taͤglich betrachten (da⸗ von haͤuffige Exempel in des Oswaldus Crolius ſeinem Tractat von Signaturen an⸗ zutreffen find) ihre Vernunfft keineswegs bereden koͤnnen, daß dergleichen Aehlich⸗ * Analo- feiten“ und Gleichheiten in den Theilen der s. Steine und Mineralien mit beſagten Theis len der animaliſchen Coͤrper ein klares Zeug⸗ niß waͤren, daß es die wahren und eigent⸗ lichen Theile einiger ſolcher Coͤrper find, die ſte vorſtellen. A Warum nicht die Nati u Ice Be ung i | 0 5 3 Bu ing er Auer; Mufe el⸗ 40 6 „Schalen, auf eben ihren, und eben ſolche Linien in den Haͤuptern des Mohns leg t darinnen Re Züge anmer⸗ it denjenigen, ſo man in der e eines Menſchen wahrnimmet, erein kommen; Ingleichen in er Schwamm (auricula Judæ in dem Huflatich mit dem cute. fs, mit dem Auge; in den . der Sau⸗Bohnen, oder des Bil⸗ rauta / (hyoſciami) und der Tann⸗ u mit den Kinbacken und Zaͤhnen; er Frucht des Citronen⸗ Baums mik dem Hertzen: in dem Miltz⸗Braut (Scolo- pendrio vero) und Cetrach (ſplenio) mit dem Miltz des Menſchen. Als worunter einige gar genau mit einigen Theilen unſers Leibes überein kommen, und vielleicht mit groͤſſerer Gleichheit, als einige Schell⸗ Steine oder Stein⸗Schalen mit ihren un⸗ ter n Osigjnalen oder Uhr, Bildern; Prote- Haber Ntvypis. haben | | ESU giebt einige Figuren welches die bloßen man des Mechanifini, ung nn Gefrierung des Urins, daß die Natur ſetzung ih⸗ ver Bewe- auf einerley Weiſe würdet. Nicht als o kane meſte Weg ift, fich auszubreiten. Und ven oder Siſch Schalen. 43 ren und Formirungen erweiſet, anzeigen kan, erhellet nicht nur aus der gewoͤhnli⸗ chen Prolepſi, die wir von der Klugheit und Weisheit der Natur, bey ihren gemeine⸗ ſten und geringſten Wuͤrckungen anmercken: Sintemahl ſolche die Eigenſchafft an ſich hat iederzeit den kuͤrtzeſten Weg zu gehen, wo ſie am eheſten fertig wird; ſondern es erhellet auch, (welches hauptſaͤchlich zu mer⸗ cken) aus einem mechaniſchen Zwang und Nothwendigkeit, worunter ſich die erſten Züge und delinestiones der Materie befin⸗ den, daß ſie ſich mit ſolchen Ecken und Win⸗ ckeln, mit ſolchem Grad der Ausſtreckung / mit ſolcher Gleichheit der Theile, und an⸗ dern Übereinſtimmungen mit einander for⸗ miren, wie ſie dem Endzweck ihrer Aus⸗ breitung am geſchickteſten und bequemme⸗ dilata> ſten zu ſeyn ſcheinen. ip m. Dieſe geometriſche Eigenſchafft und Nothwendigkeit des mechaniſmi bey den erſten Zuͤgen der Natur, in Anſehung ei⸗ ner deſto geſchwindern Vollendung und Kuͤrtze, wird faſt bey allen ihren beſonde⸗ ren Herfürbringungen baſtaͤndig angemer⸗ cket; wovon ich nur etliche wenige Exempel kuͤrtzlich berühren will. | 1. Alle vegetabilien oder Gewaͤchſe, die gerne hoch in die Hoͤhe ſchieſſen, und ſich ausbreiten, ſcheinen von Natur zu einer Hemiſphæriſchen dilatation oder halb⸗Ku⸗ gel⸗foͤrmigen Ausbreitung geneigt zu ſeyn, | ſchraͤn⸗ ſchraͤnc ren ( er ee Ausbrei⸗ tun 1 5 n einen Winckel don neuntzig Gra⸗ den, oder in einen genau abgemef a⸗ dranten ein, weil ſolcher die beg iemſte und ® 1 Einrichtung ſeiner Theile und 4 11 et 0 Nun if be Hlrßefte: Weg denjenigen leeren Raum der bey der Ausbreitung und dilatation gemacht wird / auf eine angeneh⸗ me und nuͤtzliche Art wieder auszufüllen, wenn dieſe Linien durch die gantze Exten⸗ ‚fion au gleiche Art eingerichtet find; und hierzu ſcheinet in einem hemiſpheriſchen odee vier theiligten Raum nur ein Weg ae und Diefer beſtehet darinnen, wenn alle Interfedtiones oder zwiſchen⸗ Schnitte, welche die Schoſſer und Aeſte machen, nur mit Winckeln von 45. Graden formiret werden. Und ich darff mich hier⸗ bey auf eines iedweden Erfahrung beruf⸗ „ ob ſolches, nicht in den erſten Einrich⸗ dire ‚tungen aller Gewaͤchſe und vegetablen Schoͤßlingen von der Natur auf dieſe Wei⸗ ſe we. genaueſte beobachtet wird. Ob ſchon aͤuſſerliche Impreftiones oder Eindru⸗ cke, wenn dieſe Schoͤßlinge gewachſen ſind/ und ſich ausgebreitet haben, eine Kruͤm⸗ mung und Zuruͤck⸗Schlagung verurſachen moͤgen. Das ift, daß fie den Haupt⸗ Stamm, Asfte; Lateral, collateral, fub- collateral, Latero- ſub- col lateral (oder ſo diele Eintheiiungen, als die Natur 1 5 . Scr n nur cg . einen Winckel von 45 . welches in eine 5 alle Schöflinge und Alsſtrecku ns der Aeſte nur in drey Arten Paralela, nemlich Perpendicular, incident und ho- zizontal 1 wie aus der Sign zu som By Da a hun die Lateral oder S Seiten, Aeſte alle zufaͤllig ſind, die Collaterales, aus Perpendicularen und horizontalen beſte? hen / die ſub collaterales wie die Laterales, , und die Later o- ſub - collaterales, wie die collaterales beſchaffen, und der Zwiſchen⸗ Raum bey allen eine Art der rhomborum' formiret, welches alles Eigenſchafften oder Reigungen. “ ſolches Winckels oder 1 | ſchnits zu ſeyn pflegen, fo frage ich, ob neu. der Kunſt oder einem verſtaͤndigem Unter 1 ſprung ein anderer Weg möglich iſt / die Seen fen beſchriebenen Raum bequemer und fuͤg⸗ z 1 licher auszufüllen, als dieſe Ge nee und Aeſte, in ihrer natürlichen: ction und Ausſtreckung zu thun geneigt 2 Und was ich von dem Oberſten oder Ippra-horizontal Raum demonſtrire, daß läſt it ſich auch auf die untere oder radical J appliciren; obſchon die ſteiffe und unergiebige Eigenſchafft des Erdreichs, die natürliche direction oder Ausſtreckung folder rade Schoͤßlinge g ji En glei 0 ene — . er Ponde- gleichwie die Gewalthatigkeit der Lufft, die den obern Aeſten thun; ſo giebet doch der - * 1 So 0 x 46 Unt * 5 ? e 3 N WIN et, von welchem die andern Eigenſchafften ret . dependiren. Wenn nun der kuͤrtzeſte Weg in geraden öchwere “ und andere Zufaͤlle, ſolches an Theil derſelben zu erkennen, daß die Linien geſetzet wird, und die Herfuͤrbrin⸗ aun dieſer Linien in dieſen drey Arten der Parallelen am geſchickteſten und leichteſten ift, unn ſolches alles nur von einem Win⸗ ckel dependiret; ſo moͤgen wir aus dieſer 5 | ſpeculation ſchlieſſen, daß die Natur, als eine vorſichtige Mutter, bey ihren Würs ckungen ſich gewiſſer maſſen unter einer geo⸗ metriſchen Noth wendigkeit befindet / und ihre Ausfluſſe (Emanationes) bey Herfürbrin⸗ gung der Aeſte bey Pflantzen, auf keine an⸗ dere Weiſe als eben dieſe einrichten kan. Da nun dieſem alſo iſt, daß alle Ausbrei⸗ tungen von einem Punct oder Centro, wie alle Gewachſe, die aus Saamen hervor 7 gebracht werden, e dee e 5 oder zertheilt, eine ſpha oder runden aflectiren / worinn fie ihre adtivität ausbrei⸗ ten koͤnnen/ ſo iſt es gantz vernuͤnfftig / daß die adtivität ſich in mancherley Materien auf einerley Weiſe auslaſſe und an den Tag lege. Und wir mögen dahero eben ſo vernuͤnfftia ſchlieſſen, daß die genaue und reiß unveraͤnderliche Jortſetzung dieſes Wegs 0 nichts oder Sifh+ Schalen. 47 nichts anders in der Welt ſey/ als die Wuͤr⸗ ckung des mechaniſmi und einer geometri- dee Welches ein augen⸗ ſcheinlicher Beweiß iſt / daß die plaftifche Fähigkeit oder das bildende Vermoͤgen der Materie, von einem allweiſen und unend⸗ lichen Weſen regieret und eingerichtet wird / weil die natuͤrliche und genaue Ordnung derſelben deutlich zeiget, von weſſen Hand fie herruͤhren. 1 | Eben diefer geometriſche Weg und Ord⸗ nung wird auch in den erſten Zügen der Na⸗ tur bey andern Exempeln, inſonderheit aber bey gegenwaͤrtiger Materie, nemlich, bey Jormirung dieſer Schalen angemercket. Bey dieſen nimmet ſie gemeiniglich eine groͤſſere Weite der Ausbreitung ein, als ei⸗ nen 1 wormit ſie ſich bey Gewächſen und Pflantzen zu begnügen ſchei⸗ net. Gleichwie nun die Theile der Mater rien deren ſie ſich bey Formirung der Scha⸗ le bedienet viel halsſtarriger, unbaͤndiger und ſtarrer or als bey vegetativiſchen Din gen, alſo findet fie ſich genoͤthiget engere Linien zu ziehen, und ſchaͤrffere Windel zwiſchen ihren erſten Schoſſen und den Strahlen (Radiis) und folglich auch ſtum⸗ pfere Windel in die quer Linien und Peri- pherien zu machen, oder die vornehmſten Zuͤge mit Creutz⸗ und Seiten⸗Linien mehr an einander zu fügen, als ich bey Bäumen und Pflantzen a habe; ae ; 5 a au Unterſuchung der koſſlien, auch eine nothwendige Folge des Mecha- niſmi oder der natürlichen Bewegung iſt. Denn wenn eine allmaͤhlige Erweiterung 2 36 bol und Ausbreitung von einem Punct oder? ne! Centro entſtehet und fortgefeget wird, die ſen, die faſt bey allen vollkommenen Schalen au⸗ aus dor genſcheinlich zu verfpüren ifk, fo pfleget der Saka kuͤrtzeſte und ordentlichſte Weg, welcher mit 4 werden, unſerer Vernunfft am beſten übereinftims den Ser met, und jederzeit von der Kunſt, wie auch das Sper- unſern natürlichen Trieb beobachtet wird mo vor ih (wie man bey Spinnen⸗Geweben anmer⸗ aber Cen. et) dieſer zu ſeyn daß gerade Linien oder trum, von Strahlen mit gleichen Erfernungen und welchem Winckeln, von dem Mittel⸗Punck biß zu ibres gu- den beſtimmten Umfang fortgeſetzet wer⸗ nehmens den, und die beſtimmte Figur des Um⸗ siegen, fangs nach der unterſchied enen Länge und dar in, En dung ſolcher Strahien eingerichtet wird; ten unter- Welches in ſtreiffigten Schalen mit zwey Eiben en Ohren oder Flügeln inſonderheit bey undtefon Schollen und Kamm Auſter⸗Schalen ſehr dern Be: genau in acht genommen wird, welche Ars. kamen ten von Schalen alle beyde ſich faſt in der geleitet Figur eines halben Eirculs ausbreiten, und werden. Rur der Groͤſſe nach, und in der flachen und b Bivalvis bucklichten Geſtalt ihrer Fluͤgel /oder val- N ſtriatis. varum unterſchieden find. Alſo verfaͤhret auch die Natur, bey Formirung der Auſter⸗ und Muſchel⸗Scha⸗ len, welche gantz anders gebildet ſind eben auf ſolche Weife, wie es der geſchickeſtekrüne, oder Sifh»Schal. 49 machen wuͤrde, wenn er eben dieſelben Mate⸗ rialien zu feinem Vorhaben, und eben den⸗ ſelben Endzweck und Abſicht hätte. Das iſt/ daß er von der Wurtzel oder dem Cen⸗ tro biß zur Peripherie oder Umfang eine groſſe Menge von ihren Strahlen, (ramel- is) immer einen laͤnger als den andern, ausſtrecket und ſchieſſen laͤſſet, und ſchup⸗ picht oder Blatten⸗weiß übereinander ler get, wie zu ſehen, wenn dieſe Schalen in der Erde verfaulen, oder in Wein⸗Eßig und einem andern Menftruo aufgeloͤſet werden. Dieſe glatten und flachen ſcheinen lockerer und ſchwaͤcher formiret zu ſeyn als die ſtra⸗ ligten und ſtreifigten, weil fie von Natur mit einer Wurtzel oder Senne angehefftet, auch der Herumweltzung des Meers nicht volatz⸗ unterworffen ſind, als welches mehrere Stärde und Feſtigkeit, als man in dieſen ſtrahlichten nnd dauerhafftern Schalen wahrnimmet, erfordern würde 1 Alſo moͤgen wir geometrice ſchlieſſen, daß die Plaſtiſchen Dilatationes, die von einem Mittel⸗Punct herruͤhren, ſich wegen der Buͤrtze und Geſchwindigkeit, von Natur, entweder gantz oder zum Theil, zu einer phæriſchen Figur neigen, als zu welcher alle Schalen, indem ſie die Drehungen, Beugungen der Buckel und Einziehungen der Ränder und Ecken ie mehr und mehr verringern, bey nahe gelangen. Weil die ö ee Na⸗ 30 Unterſuchung der koſſien, Natur ſich eben fo sehr gendehi dieſe Figuren, entweder den drit halb, oder völlig rund, o che Weile, die dergleichen Rur nahe koͤmmet zu formiren; al Kuͤnſtler gendthiget ſiehet wer Raͤder machen will, welche di der Maſchinen verrichten ſollen. | mirung der Schalen aber ift ferner dieſes zu betrachten, daß fie von Natur nnd ur⸗ ſpruͤnglich zu Bedeckung und Beſchirmung der darinnen enthaltenen lebendigen Fiſche beſtimmet find. Weil nun in ſolcher Betrachtung das Ende bey allen ſtructuren die vornehmſte Einrichtung giebet, ſo iſt bey dem Wachs⸗ thum und Zunehmung dieſer Schalen, in⸗ dem ihre Plaftifhe Materie aus einem Cen⸗ tro oder ſpermatiſchen Mittel⸗Punct her⸗ aus gehet, und hervor ſtroͤhmet, die Form und Webung einer Schale oder eines hoh⸗ len Haͤuſigens, worinnen der Fiſch wohnen und ficher ſeyn kan, Mechanics noͤthig / daß ſich alle Schalen natuͤrlicher Weiſe zu einer {pherifhen Ausbreitung erſtrecken, weil ihre Plaſtiſche Materie auf gleiche Art um ihr fpermarifihes Centrum herum flieſſet, und tie alfo zu Doppel⸗Schalen (Bivalvas) das iſt, zu zwey zuſammen gezogenen He- miſphæren oder halb⸗ Kugeln machet, da ihre ſegmenta oder Oeffuungen ihren zer⸗ theilten ee en m ie oder Siſch⸗ Schalen. $t fie formiren einen runden hohlen Conum, wie alle runden und Schlangen⸗foͤrmigen Schalen zu thun pflegen, indem ſie ihre Falten und Windungen ie mehr und mehr vermindern oder kleiner vorſtellen. Alſo iſt es gleichfalls noͤthig / daß ſolche ſchalichte Ausbreitungen, die nicht Circular flieſſen, ſondern nur einen Theil oder Stuͤck von ei⸗ nem Circul innen haben, triangular oder drey eckigt wachſen, und demnach ihren Ceatral-Winckel, mit fo vielen Drehungen, als deſſen Laͤnge zulaſſen will, falten und ausfuͤllen; Und, bey ſolcher Faltung, die Seiten und den Bogen ein wenig gekruͤm⸗ met, oder zuſammen gezogen haben muͤſſen, damit ein bequemer hohler Raum bleibe, worinne der Fiſch wohnen koͤnne. Und ei⸗ nen ſolchen trifft man aufs genaueſte in der⸗ jenigen Gattung Schalen an, die derglei⸗ chen Geſtalt und Ausſtreckuug haben. GSGleichwie nun bey einer jedweden von dieſen allgemeinen Bildungen, die Figur der ausgebreiteten Maſſe, circular, femi- circular, oder triangular (denn auf einem Eircul und deſſen Central: ſectionen, beru⸗ het, ſo viel ich anmercke, die Figur aller Schalen) eine nothwendige Folge des Me- chaniſmi iſt / alſo iſt die Ordnung, aus Dies ſen Conos und Bivalvas, und drey eckigte Involucra zu formiren , welche die Figuren aller vollkommenen Schalen in ſich begreif⸗ fen, der geſchwindeſte Einen und “iz N 3 52. UmterfuhungderEofftien, ſte Weg den Menſchen Wit erfinden Pins ſe zarten Fiſche einzuhuͤllen, und zu beſchir⸗ men. Daher finden wir, daß die allge⸗ meine Figur der Schalen gar fehr auf > — nem Circul, und deſſen zwey Central -S ctionen beruhe. Was aber die Art und Weiſe betrifft, wie ſie darus formiret wer⸗ den, ſo mag man ſich einbilden, daß gleich⸗ wie die Erzeugung der Schalen von der vollkommenen Art, von einem Mittel⸗ Punct, welcher das ſperma oder der Saas 5 men iſt, herruͤhret; alſo muß die Protraction * Aus- der Linie ihres Zunehmens*, wenn ihre rents“ Wurtzel, oder Mittel⸗Punct unzertheilet, und auf allen Seiten von gleicher Staͤrcke und Krafft iſt, in einen hohlen Conum oder zugeſpitzte runde Geſtalt hinaus geſpun⸗ nen werden und lauffen, und alſo, wenn ſich die Gewalt der Protraction genau endet und zuſammen ſchlieſſet, die Patellas oder breit zugeſpitzten und runden Schalen for⸗ — miren. Wenn aber die Gewalt der Pro- | traction noch ſtaͤrcker und kraͤfftiger ift, ſo dehnet ſie die Conos ſehr lang aus, windet und drehet fie in Poſt⸗ Horner, Schlangen Steine, Spindeln, und andere Schnecken⸗ und Horn⸗foͤrmige Schalen; und wenn ſie keinen freyen Platz findet, ſolche gewun⸗ „Spiral dene Erhöhung * recht auszubreiten, als⸗ on. denn preſſet und faltet fie ſolche in einer Flaͤche zuſammen / daß Seil⸗Siſche ae R 15 oder Sifch- Schalen. 33 Ii) Ammons/Hoͤrner, und andere Schlan⸗ gen⸗foͤrmige Figuren daraus werden. Wenn hier nechſt beſagte Gewalt der Protraction bey der Wurtzel oder am Cen- tro vertheilet, und auf iedweder Seite gleich ſtarck und friſch iſt, ſo wird die Aus⸗ breitung doppel⸗ſchaligt, und machet zwey unordentliche halb Kugeln, (Hemiſphæria) wie ihre Linien oder ſtriæ, wenn ſie zuſam⸗ men gerechnet werden, deutlich zu erken⸗ nen geben. Maſſen ſie ihre Peripherien oder Umkreiſe ausſtrecken, enger einſchraͤn⸗ cken, oder zuſammen drücken, nachdem es die Länge und Zuſammenziehung ihrer Li⸗ nien, und die hoͤckrigte und buckelte Eigen⸗ ſchafft ihrer valvarum, Fluͤgel oder Doppel; Schalen erfordert, und alſo ſolche Scha⸗ len in Schell⸗Fiſche, Auſtern, Muſcheln, ir dergleichen zwey⸗theiligte Schalen for⸗ n. | Und wenn letztens dieſe Gewalt der Pro- traction an der Wurtzel oder dem Mittel⸗ Punct in noch mehr Theile als zweye, ab⸗ geſondert und zertheilet wird, ſo muͤſſen die⸗ ſe zertheilten Aeſte durch eine ſolche Section, wie ich vorher geſagt, drey eckigt werden; und weil folglich ſolche dreyeckigte Ausbrei⸗ kungen nicht, als valvæ, von einer Schale zuſammen gefuͤget ſind, ſo muͤſſen fie (wenn ſie vor den Fiſch einen hohlen Wohn⸗Platz formiren follen) ſich in ihrem Central-Win⸗ ckel falten, indem ſie ſich ein klein wenig D 4 von | Er N e en RR 3 ge kehren, 1 ul die Ve naschen ( conchas veneris) und derg leichen G tt Exordia ſten Anfänge * der Natur nothwendig und führer, mag man betrachten, daß, wenn einige Figuren die nothwendige Folge des wenn letztens die allgemeinere Formirung der Pflantzen⸗ und Schalen⸗Ausbreitungen nothwendig ſolche Figuren a warum wir uns verwundern wollen, daß in dem gen von Schalen e die aus einge | eig dreyeckigten Kaen ter I Aus dieſem allen nun / was i 88 bloſſen Mechaniſmi ſind, und wenn die er⸗ 1 mechanice in ſolche Figuren fallen; und urſpruͤnglichen Gerinnungen (Congelatio- nibus) der Cörper,da eine e unendliche Men, a ge ſolcher Anfänge zuſammen koͤmmet, eis nige Theile der Materie, dieſe Formen und — Figuren bekommen, in welche ſie, in An⸗ ſehung des Mechaniſmi, ſo nothwendig ge⸗ zogen und gebildet werden muͤſſen, als ir⸗ gend eine wachſende Schale oder Pflantze, die uns das Meer oder das Land verſchaf⸗ fen kan? ja, wenn dieſe darbey in gebüh⸗ rende Betrachtung gezogen wurde, fo fol: ten wir uns vielmehr uͤber das Gegentheil verwundern; das iſt, daß man ſo wenig von dieſen gebildeten Concretionibus in | iulamme getonnenen (congelirten) Sub; a ſtan⸗ wait wenn man 8 vet, viele Phoenomena bey Ber der Schalen, und anderer Fofi- er allgemeinen ent gleis girl, floͤſen kan; Beſtimmunger cher Figu⸗ 5 gen, Kruͤmmun⸗ en * r geraden und goer⸗Li⸗ nien und St len: * und andere beſondere "Striarum Ind deu 4 eg * der Fofli I- bei. ihre Diaphragmata, die Symmetrie und Ord⸗ | nung, u no die allmaͤhlige Einrichtung aller *graduat ihrer Theile, accurat von eben ſolchem Ge; dene maͤchte Contextur und Dimenſion werden, wie bey denjenigen unterſchieden en Arten, die \ Ka dag befinden; ya offenbarlich : g von s6___ UnterfuchungderFofilien, , von einem Samen oder Sparmate herrühret 491 . Wie auch ſolche Abbildungen der Pflan⸗ dees, gen in Stein- Bohlen und Schiefer ihrem tiones Laub: Werck gewiſſe graͤntzen ſetzen und „olia- ihre Linien eben zu den geuauen Figuren (ionen unterſchiedener Arten des arren⸗Krauts, Ä inſonderheit aber zu den Eigenſchafften der Hirſch⸗ Zungen, des Fuͤnf⸗Singer⸗Arauts, Hertz⸗Klees und der Erdbeer⸗Blaͤtter, wel⸗ ches unſtreitig ſeminal productiones find, einſchraͤncken ſolten, kan ich nicht begreif⸗ fen. Sintemahl dieſes alles zu verrichten uͤber die Mathematie der Natur iſt. Da es aber gleichwohl geſchiehet, ſo wird es zu ei⸗ nen Einwurff, welcher unſere Unterſuchun⸗ gen von dieſen geringen und ſpielhafften Wuͤrckungen des mechaniſmi zu der Be⸗ trachtung eines hoͤhern und maͤchtigern bil⸗ * princi- denden Urſprungs, welcher vermoͤgend iſt, biene die Bewegungen der Vermehrung zu allen ſolchen beſondern Figuren zuleiten, erhe⸗ ben muß, wenn wir ſolches auf eine voll⸗ kommene und zulaͤngliche Art auflöfen wol⸗ ten. Nun mag man ſich aber dieſen Ur⸗ ſprung vorſtellen wie man will, daß er vers moͤgend ſey dieſe Wuͤrckungen herfuͤr zu bringen, ſo kan er doch nichts anders ſeyn, als ein kraͤfftiger Saame oder gewaltiges Sperma. Und wenn keine Möglichkeit iſt, einen Weg in der Natur anzuweiſen, nach welchen dieſe Herfuͤrbringung die Urſache dieſer Wuͤrckungen ſeyn kan, ſo 2 0 4 2 | / oder Sifeb-Schalen. 8 wir, meines Erachtens, unſere Unterſu⸗ chungen aufgeben, und es ewig unter den verborgenen und nnoffenbahrten Geheim⸗ niſſen der Natur ruhen laſſen. Daferne aber moͤglich, oder nur auf einige Weiſe wahrſcheinlich ſcheinet, daß dieſe wunder⸗ bahren Wuͤrckungen von Saamen herruͤh⸗ ren koͤnnen, wie ihres gleichen bey andern Umſtaͤnden davon herkommen, ſo hoffe ich, die Vertheidiger der erſten Meynung wer⸗ den ihre Scrupel befriedigen, und die Auf⸗ loͤſung der groͤſten Schwierigkeit wird (wenn beſagte Moͤglichkeit einmahl dargethan iſt) ſehr natürlich, verſtaͤndlich und leichtlich werden. | | Nachdem ich mir nun von dem klaren Beweiß, den wir von dem wahren Zuſtand und Beſchaffenheit der Sache haben, eini⸗ ge Gruͤnde, womit ich mir eine ſolche Miög- lichkeit zu behaupten getraue, in den Sinn gefaſſet habe; ſo wird verhoffentlich nicht unangenehm ſeyn, wenn ich einen kleinen Verſuch thue, denen Neugierigen einen ſo wichtigen Punct einiger maſſen zu erlaͤu⸗ tern. Jedoch will ich hierbey weiter nichts, als etliche Problematiſche Concluſiones vortragen, und wenn ſolche, ſo viel die Sa⸗ che zulaͤſſet, gruͤndlich erwieſen und vor Augen geſtellet werden, ſo werden ſolche, meines Erachtens, zum wenigſten eine Moglichkeit, wo ja nicht einen Grad der Wahrſcheinlichkeit mit ſich „ 1 ieſe f 1 en aus e jenommen wer tionibus den Weg einiger? Maſſen b bahnen geln, den, ihre Exiſte dieſen meinen Schi ffen will ich mit ol en; daraus e will, deſto feier und unbe⸗ weglicher ſeyn gen, was wir Saamen 1 arifche: Braͤffte nennen, zuzuſchreiben k aben. den Preliminarüs, poftulatis oder Propofi- Denn wenn dieſe mohlgegründet und beſtaͤ⸗ tiget find, fo werden die Folgen, die ich 5 Mein dez Satz if, daß die ſpher der Materie aus Kaum und Cörper und folglich aus Theilen, die ſich wuͤrcklich wies vaddivi- t aͤt. der, in einen hohen Grad der Kleinigkeit, hen und unterſcheiden laſſes, be ſtehe. Zum bo: daß wir die genaue Sep fe eines aggregati oder vereinigten Stuͤcks dieſer Theile, unmöglich anzuzeigen wiſ⸗ ſen, und was wir von ihren quanto beſtim⸗ men, geſchiehet nur mathematice und comparative, in Vergleichung eines a gregati mit dem andern. Drittens, daß es g ir a diefer Materie von einer auſſerordentlichen Lauterkeit und lebhafften Krafft“, ſo man Sgagamen oder 10 nennet; giebet, wel⸗ che mit einem Vermoͤgen begabet find, ſich in 4 Geſtalten / und in gewiſſer 5 Portiones der Materie, In- * ngen, nebſt allen Theilen ſol⸗ Schalen und dergleichen, um 5 Wehen, in ſich halten. 1675 tet 1 eingeri⸗ ſind, und noch immer ein? Waͤßriges vehi- culum erfordern, worinne ſie ſich ausein⸗ ae wickeln und fortpflantzen ſollen. igen zuſammen geſetzten Materie, oder zum wa ten eine ſehr groſſe Menge der⸗ ſelben, urſpruͤnglich eine fließige Maffe, oder ſehr heftig bewegte Subſtantz geweſen biß ſie d is dieſe eee 1 | nd gaͤntzlich die Coͤrper, die eee Maͤußlein, auch die Saamen und kleinen 1 die gröfferen beſtehen, jeßlich kleinen und unbegreiffiichen, 9 ens, daß dieſe Saamen⸗ artigen en der fruchtbaren Materie g co Colle. anfangs erſchaffenen chaoti- . fluido (Venus orta mari ) zuberei⸗ materie htet und herfürgebracht worden prolificz. ndens, daß alle dichten Theile der * Grade ee | 1 | die, die aus geimen, Steinen, Ma chaſitten, Mineralien, Metallen und ges meiner Erde befehet, berfür gebracht ha⸗ nden und aus enen Bewe ung nach und nach Ee et, und ſich in allerhand 1 Arten — 5 110 f en eee n ben. En 1 Dieſe kurzen und borläufftigen Anleis tungen, die ich zum Grund und Beweig meines Schluffes lege, find an fi ſelbſt ſehr natürlich und Der: und auch al Ä ſolche vou ſehr viel gelehrten Maͤnnern, ſo wohl der altern als neuern zeiten, beſtaͤn⸗ dig vorgetragen, behauptet und nachdrück⸗ | lich vertheidiget worden. Den erſten Satz haben viele alte phi- a lofophi „als Pythagoras, Democritus, ü Leucippus, ja Plato felbft, behauptet. So ſuchet auch . der doch am meiſten darwider zu ſeyn ſcheinet, daß jenige keines wegs umzuſtoſſen, was ich vortrage, wenn ich es nicht mit denen alten vacuum & ple- num, ſondern Raum und Cörper nenne, welches er gerne zugeſtehet, daferne ſie nur mit ſeinem Begriff von der Extenfion auf gleiche Art übereinffimmen. Dtäer andere Satz iſt von Euclide de- monſtriret, und faft von allen Microgra- phis und Geometris insgemein behauptet worden. Der v * Lewenhook behauptet, Min pie ee * Bo yle und D. Hookes aber noch mehr bekräfftiget, und von dem vorne ymſten und berühmteſten Philofophen zugeſtanden worden. Der ſechſte war der alte Lehr- Satz Rach die einbellige Bahr der beſten ihologorum hymicorum , daß 411. Se 1 1 en Rande 8 ſch chef, und folglich wird die Gleichheit, 195 egel allgemein wahr machen, daß x | \ | aqua ent en 5 Haupt⸗Punct von des Carve Philofo- ‚phie, und wird, wenn er recht genau bes Lungen ‚Suna, zum wenigſten eben fo gut als eini⸗ ge von den neuern Erklaͤrungen, davon ſo ie . gemacht wird, da ſie doch nur andern Einbildungen und Worten beſte⸗ hen, zue erkennen geben. Weil nun dieſes aufgenommene heb I femata und. br Satze find, die von den K mei⸗ El 4 nr x ; 70 7 418 und Hippocratis, iſt auch | — trachtet wird, fo wohl die Kraͤffte der Schwere erklaͤren als auch alle ihre Wir⸗ der Gravitation und zu Boden ſe⸗ Mechaniſmus und Fabricirung der auser⸗ wir Kaum begreiffen koͤnnen, vorgehen kan; * pundtil- lo. er ſich ausbreiten kan, findet. Woraus ber geiſten zugeſtanden, und von ſehr wenige eldugnet werden ſo hoffe ich, die Corol- welche nothwendig und auf eine un⸗ igene Weiſe daraus flieſſen, ollen von chem Gewicht ſeyn, daß zum wenigſten eine Möglichkeit meines Schluſſes, den ich darauf gründe, daraus erfolget. em erſten Satz will ich behaup⸗ ten / daß es möglich ſey, daß ein genauer leſenſten Erfindung und Einrichtung der Theile in dem aller kleinſten Raum, den weil ſich in ſolchen Pünctgen oder Tuͤpfel⸗ gen nicht nue ein Coͤrper, der ſich aus⸗ breitet, ſondern auch ein Raum, worinnen nach den andern Satz folget, daß bey na⸗ he der groͤſte Theil der animaliſchen ſpecie⸗ rum und In dividuorum unfern Augen uns entdecket bleibet. Maßen dieſelben fo unge mein klein find, daß wir ohne die Huͤlffe det Glaͤſer, unter einer Million kaum eins erken⸗ nen koͤnnen. Hr. Lewenhooke verſichert uns / daß er durch Huͤlffe der Glaͤßer einige animalcula entdecket, die fo klein geweſen, daß wenn man ein Koͤrnigen Sand in 8000000 gleiche Theiligen gertherlte, den⸗ noch eins davon keines vou ſolchen animal-⸗ culis an größe uͤbertreffen würde. Ja, D. Hooke gehet noch weiter, und ſpricht / daß er einige ſo nngemein kleine i g | es 7 oder Sifcb- Schalen. 63 A decket habe, davon Millionen in einem Tropfen Waſſer enthalten werden Eönten. Wenn demnach wuͤrcklich ſo viel Millionen von dieſen vollkommenen kleinen Creaturen in einem Tropfen Waſſer exiftiren und da ſeyn koͤnnen, was vor eine unbegreiffliche und unendliche Zahl derſelben hat ſich dem Saamen, und der zuſammen gezogenen Klei⸗ nigkeit nach, anfangs in der gaͤntzen Maſſe des Waſſers befinden moͤſgen. Zum andern ſchlieſſe ich nach dem drit⸗ ten, vierten und fuͤnfften Satz, daß, wenn alle lebendigen Creaturen in ihren Saamen, obſchon in einem zuſammen gezogenen Zu⸗ ſtand, und in weit kleinern Dimenſionibus, iedennoch vollkommen und gantz, das iſt, als ſo vollſtaͤndige Weſen, als ſie in ihrer euſſerſten Groͤſſe und Ausſtreckung haben, magni- exiſtiren und vorhanden find; So ſtimmet cu es demnach mit der Ordnung der Natur & enten. und der goͤttlichen Weisheit gar wohl über; fione ein / daß die erſte Herfuͤrbringung dieſer ma Weſen (den Menſchen ausgenommen) in audio, ihren Saamen und zuſammen gezogenen Kleinigkeiten beſtanden, allwo ſie ſo voll⸗ kommen, als in ihrer euſſerſten Groͤſſe und völligen aus etnander Wickelung der Ex- tenſion, beyſammen gelegen. Wenn man nnn ſetzet, daß der erſte Zu⸗ ſtand belebter Weſen (den Menſchen aus⸗ genommen) in ihren Saamen oder [per- mate enthalten geen ſo ſtehet leicht d ER Ä es „% Unterſuchung derFoflien, femina hegreiffen , daß dieſe erſten Saamen, A ovaria oder ins kleine zu en gefaßte Auszuͤge belebter Dinge, weil fie in ſol⸗ chem Zuſtand gantz vollkommen und in An⸗ ſehung deſſen ein Zeuge geweſen, daß ſie von der Hand Gottes herruͤhren; zum we⸗ nigſten ſo viel davon, als einen geſchickten NMatri. Raum, oder bequeme Baͤhr⸗ Muttern und Diter, wo fie ſich auseinander wickeln koͤnnen, angetroffen, als denn und daſelbſt ſich auf einen ihrer natur gemaͤſſen Weg be⸗ funden, ſich durch Annehmung beſonderer Theiligen der Materie, nach dem dieſe an ſolchen Orten in groͤſſern oder geringern Uber⸗ fluß vorhanden geweſen, nach ihrer beſtim⸗ ten und beſonderen Groͤſſe, auszubreiten und zu erweitern, und da ſie denoch in ſolchen Ausſtreckungen ihre Ideas und Miniaturen in parvo mit ſich gefuͤhret, ihre aufeinan⸗ der folgenden Aus einander wicklungen und Erweiterungen, die von der zeit an eigent⸗ lich Generatio oder Zeugung genennet wird, biß ans Ende der Welt fortzuſetzen: welche letzteren ich die Saamen der Zeugung nen⸗ ne; gleich wie die vorhergehenden eigent⸗ lich die Saamen der Serfuͤrbringung moͤ⸗ gen genennet werden. i Drittens will ich nach dem ſechſten Satz zeigen, daß dieſe, nach den vorigen Sägen, zuſammengezogene, formirte und geſchickt⸗ „, gemachte Saamen oder her matiſchen Rrafe | er te * als fie zu erſt geſchaffen, oder age | | ge⸗ ober Sifeb- Schalen. 65 gebracht / und mit ihrem Weſen begebet wor⸗ den, eine Zeit lang in der gantzen Maſſe des erſten allgemeinen waͤßrigten fluidi zerſtreut geweſen und herum geſchwummen. Denn da ſolche die erſte Baͤhr⸗Mutter oder Ur⸗ ſprung der Corporification, (wenn ich die⸗ ſes Wort gebrauchen darff,) und zwar die eintztge faͤhige Baͤhr⸗Mutter in der Natur war, die Raum und Materialien zum Wachsthum und zur Vermehrung ver⸗ ſchaffen konte / fo war fie in dieſer Betrach⸗ tung das geſchickteſte Behaͤltniß dieſe Eyer einzunehmen und aufzuheben, biß fie die⸗ ſelben durch die bequeme Werckzeuglichkeit dieſes Behaͤltniſſes, ausbruͤten, und fie, nach ihren beſonderen Elementen und Oer⸗ teru der Feetation, alſo einrichten und aus⸗ theilen koͤnnen, daß ſie ihre auf einander folgenden Generationes biß an der Welt Ende erhalten, und fortſetzen moͤchten. Vierdtens will ich aus dem ſiebenden Satz zeigen, daß, als dieſes allgemeine Chaotiſche fluidum, als das erſte Behaͤlt⸗ niß dieſer Coͤrperlichen Activitaͤten , fer⸗ Conſer. nere Scheidungen und Abſonderungen auf orium ſich genommen, ein groſſer Theil derſelben immer groͤſſere und groͤſſere Grade der Coa- gulation erhalten, immer ie mehr und mehr in groͤbere und dickere fluores und in eine gewiſſe dicke Feuchtigkeit zuſammen ge⸗ ronnen; Ich ſage, in dieſer Coaguliren⸗ den Receſſion oder sin des Chao- 2 t1- 75 7 — A 25 N an ART END 4 N = 12 10 NER IM TE a a 66 Unterſue 5 5 Ier te ne . tiſchen Auidi, hatten ſchloſſen werden koͤnnen. Als oder Siſch⸗Schalen. 67 Als ſich nun die mancherley Arten des Niederſatzes einmahl zur Ruhe begeben ger habt, und die reinſten und gelaͤuterſten herausgeſtoſſenen Saͤffte und verdickten ⸗ detru- ſchwer gewordenen fluores, woraus der Leimen, die Steine, und Mineralien ent⸗ ſtanden, hart zu werden und zu petrificiren angefangen, ſo erhellet aus dem dritten Satz daß dieſe ſpermata und feminal activi- dirten tates, ſie haben ſich befinden mögen, wo ſie gewolt, die Züge ihrer Ausbreitung zu al⸗ ler erſt ausgelaſſen und hervorgebracht, bey welcher verdickung und verhärtung die Materie ſolcher fluorum, in welchen beſag⸗ te Saamen oder ſpermata eingeſchloſſen ges weſen, nach und nach eine ſteinigte Häͤr⸗ tigkeit uber kommen. Da man denn ſchlieſ⸗ ſen muß, daß dieſe lebhafften Urſprünge, weil die Materie, worinne fieigeftecket, noch rohe, weich und fließig geweſen, alle ihre Kraͤffte daran geſtrecket/ ſich hervorzuthun und auszubreiten, ſo viel ihnen nur die Thei⸗ le der Materie, womit ſie bekleidet geweſen, geſchickte und bequeme Materialien vers ſchaffen und darreichen koͤnnen; welche denn nicht gröffer ſeyn konte, als eben erfordert wurde, bey dieſen hartſchaligten Arten die ſtructur ihrer Schalen zu formiren, welches 5 daſelbſt vollkommen haben verrichten oͤnnen, weil dieſe verſteinernde Materie die geſchickte Nahrung des jenigen Theils des fpermatis geweſen, fo in der mineralı- 1 E 3 ſchen % exeriref * vigou. reufen activita- tes. 65 Untersuchung der Foffilien, 1 ſchen Gegend gelegen, und in Schalen und Haͤußgen ſchlieſſen ſolte, die zu Bedeckung dergleichen Fiſche dienen. Weil nun auch der andere Fiſch⸗haffte Theil des ſpermatis ſich daſelbſt auſſer feinem animaliſchen Reich befunden, und demnach aus Mangel gehoͤ⸗ riger Materie und Nahrung, worinnen er wuͤrcken mögen fehl geſchlagen, fo find dieſe Intervalla und zwiſchen Raume der jenigen ſchaligten Concretionen, welche die muſeu⸗ lar Fiſch⸗hafften Exertiones des ſpermatis einnehmen ſolten, in Ermanglung ſolcher gehoͤrigen Materie, die ihnen Wachsthum und animaliſche Production geben ſollen, anſtatt des Fiſches, mit der allgemeinen Materia ſolcher petrificirenden Saͤffte / in welcher ſie eingeſchloſſen, oder mit dem rei⸗ 1 neſten und ſchluͤpferigſten Theilen Materie, als Criſtall⸗Glaß, Mauer ⸗ und Kieſſel⸗ Stein und dergleichen, die in ihre Cavitæ⸗ * fqua- 1 & eart:lagi- nOoi:s, * detru - dirien ten hinein gelauffen, ausgefuͤllet worden. Aber in den Schuppigten und Knorp⸗ ligten Arten dieſer ſpermatum, welche wie vor geſagt, in dieſen heraus geſtoſſe⸗ nen verdickenden Saͤfften enthalten was ren, hatten ihre bildenden Kraͤffte (Plafti- ſchen Exordiones) viel weniger von ſolchen geſchickten Materialien worinnen ſie wuͤr⸗ cken kunten; jedoch ſtehet wohl zu muth⸗ maſſen, daß ihre lebhafften und kraͤfftigen activitates daſelbſt auch angefangen ihre vi- tal-Sproſſen, oder die Knoſpen ihrer Bil⸗ 5 dung, “ oder Siſch Schalen. 69 dung / auszubreiten. Wo ſie nun unter ſolchen ſteiffen und unbeweglichen Theilen der Materie angenehme Materialien, die aber ſehr ſeltſam und ungemein geweſen ſeyn muͤſfen, angetroffen, ſo haben ſie viel⸗ leicht hier und da, wo fie ſolche angetrof⸗ fen, zum wenigſten die Bildung ihrer haͤr⸗ teſten und beinnigten Subſtantzen, als Zähne, Ruͤck Grade, Rippen und derglei⸗ chen, unternommen, und ſolche in derglei⸗ chen Figuren verwandelt. Da denn zu⸗ gleich die andern Theile der Integral Com- pagum gefehlet, wo die Portiones der Ma⸗ terie, worinnen fie würden ſollen zu grob und untractabel geweſen in eine organiſche Conſiſtenz ausgearbeitet und gebüdet zu werden. Kurtz zu ſagen, diejenigen Thei⸗ le dieſer animaliſchen aamen , die gleich? ſam an dem Regno minerali gegraͤntzt oder demſelben am naͤheſten geweſen, haben gar wohl in Schalen und Beine koͤnnen ver⸗ wandelt werden; da die uͤbrigen, aus Mangel geſchickter Materie, alle fehl ge⸗ ſchlagen haben und mißlungen ſind. Dieſe Proceſſus der ſpermatiſchen Exer- tionum nehme ich durchgehends vor Produ⸗ Ctiones primarias, oder die erſte Original- Bildung der Dinge, wodurch dieſelben ihre beſondere Groͤſſe (Magnitudines fpe- cificas) und Vollkommenheit erlanget. Demjenigen Almachts⸗Wort 45 folge, Es laſſe die Erde aufgeben: ꝛc. erroge ach . 4 | 48 70 Unterſuchung der koſſlien, das Waſſer ꝛc. Es bringe das Waſſer her⸗ fuͤr; Und nicht als generation oderseugung, die ich vor ſecundariam Productionem, die durch dasjenige andere Eräfftige Gebot: Seid fruchtbar und mehret euch, verurſa⸗ chet worden. Damit ich demnach ſo wohl dem Bericht Moſis, als auch der Ordnung der Natur, und den Mechaniſchen Faͤhig⸗ keiten der Materie gemäß beſchlieſſe; ſo be jahe ich nach den vorhergehenden Saͤtzen, daß die Erſchaffung dieſer ſeminal Kraͤffte nnd Cörperlichen vehiculorum des Lebens, entweder an dem Tage, an welchem, nach Moſis Bericht, die Welt erſchaffen wor⸗ den , oder vorher geſchehen, und daſelbſt ſimbolice durch Licht und Finſterniß ausge⸗ drucket ſey; und daß von der Zeit an dieſe urſprüͤnglichen Saamen der Dinge, in ei⸗ ner Zeit von ſechs Tagen, einer nach dem andern, allmaͤhlig, und gleichſam Stuf⸗ fen weiß, ihre voͤlligen Dimenſiones, ge⸗ woͤhnliche Geſtalt und Vollkomenheit erlan⸗ get: In welcher Zeit, abſonderlich den drit⸗ ten und vierten Tag, als das Coagulum der Erden, die nur erſt neulich von Waſſer abgeſondert worden, noch ſehr rohe, weich, und nachgebend, und die haͤrteſten Felſen und ſtrata derſelben gleichſam noch in ihrer Gallerte geweſen / dieſe gedachten ſperma⸗ ta, die in den mancherley Saͤfften der ge⸗ ronnenen und verdickten Erde eingeſckloſſen geweſen, gar wohl diejenigen Züge 1225 8 Vi⸗ oder Sifeb» Schalen. ze Figuren, die wir ietzt mit verwunderung betrachten, und worüber ſich fo viele zus mahl zur jetzigen Zeit, worinne wir leben, die Koͤpffe zerbrochen, gar wohl herfuͤrbrin⸗ gen moͤgen. | iR Nachdem ich nun uͤberhaupt kuͤrtzlich erzehlet , oder vielmehr nur ein wenig be⸗ ruͤhret habe, was ich bey Beſchlieſſung die⸗ ſes Puncts vor noͤthig erachtet, ſo laͤufft die gantze Betrachtung auf dieſe Folge hin⸗ aus, die ich aber keines wegs iemand vor wa auf dringen, ſondern nur als einen wahrſcheinlichen Schluß vor Augen legen will; daß nemlich alle Foſſil⸗Schalen, Bei⸗ ne und vergleichen, die ausgegraben, und in Schiefer, Stein, Kreide, Marmor, und dergleichen gefunden werden, und zwar alle Theile und Contenta derſelben, fie mögen gewunden, grzeichnet und geſtreiffet ſeyn wie fie wollen, in Betrachtung des eis nen ſo wohl die Herfuͤrbringung der Na⸗ tur, da ſie urſpruͤnglich an eben denjenigen Oertern, wo man ſie heraus nimmet, for⸗ miret und gebildet worden, als ſie in Be⸗ trachtung des andern die Überbleibſel von den Theilen derjenigen Fiſche ſind, denen ſie nachahmen, da ſie die Herfuͤrbringun⸗ gen eben deſſelben ſpermatis univoci ſind, von welchen diejenigen Theile der Thiere, die ſie vorſtellen, herruͤhren. In welchen Punct die zwey ſtritenden Partheyen, meines Erachtens, ſo genau zuſammen en E 5 kom⸗ daß ma t zaum f 2 nerven biegen en die ſic emühe Theorie noch weiter fortzuf Ben durch mancherley Entdeckungen u und Exp er . die an erfordert werden, alles in ein gehoͤriges Licht zu ſtellen, endlich ei⸗ ne ſo gründliche und gelehrte Nachricht heran bringen, die alle auſſerordentli⸗ Phænomena, die bey dieſer Specula- tion vorfallen ſattſam beantworten, und allen vernuͤnfftigen Nachforſchern ein hin⸗ laͤngliches Genügen darinnen leiſten/ wel⸗ 1 von N ei | | Diäero Demthiger tener. Pole oder Siſch Schalen. 73 © POSTSCRIPTUM. 7 Ch hoffe zwar, daß die in dieſem * 9 Brief angeführten Saͤtze, auf ei⸗ ne gantz natürliche und ungezwun⸗ gene Weiſe, zum weniaͤſten eine Möglichkeit. eines permatiſchen Urſprungs derjenigen %., Schalen, Beine, Ano-=. chen und anderer ſchalichten Figuren, die oͤffters in Steinen, Felſen und Leimen ein⸗ gedruckt gefunden werden, mit ſich fuͤh⸗ ren; Nichts deſto, weniger, daferne dieſe Theorie, und was ich darinnen unternom⸗ men habe, etwas in ſich halten ſolte, wel⸗ chen derjenigen Nachricht, die uns Moſes hinterlaſſen, oder auch nur, dem allge⸗ mein aufgenommenen Verſtand nach, nicht damit uͤber einſtimmen ſolte, ibit in ignes, das mag ausgeſtrichen und auf ewig daraus Verkilget eh. 8 Damit aber vielmehr das Gegentheil erhelle, und man ſehen moͤge, daß die Grunde, worauf dieſe Schluͤſſe, die ſol⸗ chen Urſprung behaupten, gebauet ſind, an ſich ſelbſt ſehr wohl mit dem Verſtand und buchſtaͤblichen Bericht Moſis uͤberein ſtim⸗ men, ſo will ich dieſe Propoſitiones und Saͤtze noch einmahl zuſammen faſſen, und ſie in dasjenige Licht ſtellen, das ihnen von Mofe ſelbſt angezuͤndet wird, daß ich hoffe, es werde, nach einer nee | en 4 r ' * — | achtur be. jlaſſen fi, fo ferne fie auf den Tek Moſis gegründet find, we ü Klonen ) zweyen abfalſen. e e 5 0 GER er 5 Der erſte Sab und 950 Erde war Die erſte eh wüfte und leer, und liche Materie dieſes es war e, auf Elementariſchen Ge⸗ der Tieffe, und der baͤudes oder Erd⸗ Gei | Planeten war ein un⸗ 1 ſcrdehre, auf dem ordentliches / unfoͤr⸗ Waſſer. Und GGtt miges Auidum , ſo ſprach, es verſamm⸗ durch allmaͤhlige Ab⸗ | le fich das ae ſonderungen und Di- unter dem Himmel geftiones in die Ges an einem Ort, daß ſtalt der trockenen das trockene Land Erde, nach und nach erſcheine. We condenſiret, und . Be coaguliret wurde; %o daß Erde, Lufft/ | und Waſſer auf die 5 Art, wie wir ſie ietzt 1 Re vor uns ſehen, eins 90 70 ander | > rn 0 19 e eine. 8 Was ch ird hier Auidum genannt; und was r verſ 6 en heißt wird hier Coagu- ation und Dig igeflion g gegeben; welches er That at nichts anders, als allge⸗ ten 7 einerley bedeuten, und wenn fie mit einander verknuͤpfft wer⸗ de „ auf eins hinaus lauffen. Was demnach aus dem einem folget, das kan auch mit de W dem andern bey⸗ 1 clear . 1 5 ö 40 Veh 15 1 — Be * KL RN Satz. W zu 5 ul 1d er Geſte so Ale Gattungen der tes ſchwebete (bru⸗ vegetabilien und ani⸗ al breitete feine malien,fo nö | en? Be verglei⸗ Meer als auf ) ihrem zuſammen ge⸗ zogenen Zuſtand oder Ot es in ihrer Kleinigkeit ring rde her⸗ erſchaffen, aus wel⸗ ür! dee bringe das chen die Erde und Waſſer herfuͤr! Und das Waſſer als fie die en ee ſich geſeht e die⸗ 5 140 7 L n 8 lich 2 sb Waſſer nennet / vs Lande find, waren in | mein und d gleichgültige Redens⸗Ar⸗ x . vn 2 . * * 89 BL eh geweſen. Denn wenn fie alsdenn wären erſchaffen worden, ſo hatte der heilige Scribent das Wort Bara, oder auch Enasha, wodurch er die Bildung des erſten Menſchen ausdrucket, gebrau⸗ chen koͤnnen, als welches vollkommen wuͤr⸗ de bedeutet haben, daß fie alsdenn erſt be⸗ reitet oder geſchaffen worden. Nachdem er aber dieſes Werck durch andere Worte, nemlich durch Daſcha, Scharrat und Jatza, ausdrucket, die mehr nicht als eine Her⸗ vorbringung, oder ordentliche Generation oder Zeugung andeuten, wie klaͤrlich erhel⸗ len wird, wenn man 1. Buch Moſ. u. mit Joel. 2 22. Ingleichen 1. Buch Moſis 1/20. mit 2. Buch Moſ. 1, 7. Und mit Pfalm ies, 30. Wie auch . B. Moſ. 1,24. mit Hiob. 1, 21. vergleichet, wo eben dieſelben Worte nicht mehr als ordinarium proceſſum pro- ductionum ſeminalium bedeuten; Ich ſa⸗ nachdem dieſem alſo iſt, ſo ſcheinet mir ge m es erweißli zu ſeyn, daß diefe Worte, im 1. Cap. des 1. Buchs Moſis nicht mehr, als eine ſolche Hervorbring andeuten, und daß ſolche Herfuͤrbringungen von der ange⸗ zeigten Zeit ſolcher Herfuͤrbringung ſchon wüͤrcklich da, das ift, unter den unordent⸗ lichen Theilen des fließigen Chaos, vorhan⸗ den geweſe. eee N | Nebſt | Aa Ordnung der Natur ſeibſt und die weifeEins | richtung der goͤttlichen Vorſehung gleich⸗ falls anzuzeigen. Denn man muß zugeſte⸗ hen, daß die göttliche Vorſehung die Na⸗ tur in allen ihren Wercken beherrſchet und regieret, und wird demnach aus Urſachen, die nicht gantz und gar zuverwerffen ſind, cCreat io eine immerwaͤrende Schöpffung * genennet/ ontinus. weil fie die Wercke der Natur in ihren er⸗ Ich mag hieraus den Schluß machen, daß, wenn dieſe beſtaͤndige Schoͤpffung y oder die feſt geſtellte ordnung der Vorſehung, den fang, Urſprung und Fortgang aller leben⸗ digen herfürbringungen, von demjenigen, was wir Saamen, oder ſpermatiſche Kraͤf⸗ te nennen, herleitet; Es demnach hoͤchſt venuͤnfftig fey, daß derſelbe Proceſs, als die Wuͤrckung derjenigen Ordnung, welche nichts anders als der Wille Gottes, und demnach beſtaͤndig und unveraͤnderlich iſt, gleichfalls den erſten Anfang der herfürs bringung von dieſen vital Productionibus deduciren, und folglich bew iſen ſelte, daß ihre Schöpfung, oder erſter Zuſtand, (Cone ſtitutio primaria: ) dasjenige gemeſe e LS ans \ | oder Fiſch⸗Schalen. 79 Saamen, oder ſpermatiſche Coͤrper nen: nen. Wornach ſich leicht einzubinden, daß dasjenige, was Moſes von der Erde und Waſſer ſaget, daß ſie die erſten Pflantzen und Thiere hervorgebracht, nicht mehr als dieſes anzeigen wolle, daß ſo viele von die⸗ fen Saamen, als ſich nach der weiſen Ord⸗ nung der Vorſehung, bey ſolcher erſten Scheidung der Dinge, zu ihren eigentli⸗ chen Elementen und defondern Dertern der fetation ausgebreitet, wo fie das allmaͤch⸗ tige Wort Gottes erwecket und belebet hat, den ihrer Gattung eigenen Wachsthum aus einander zu wicklen/ und herfuͤr zu brin⸗ gen. Wenn nun dieſes zugeſtanden wird, ſo 920 ih, der Schluß, den ich gemachet, daß einige von dieſen Saamen in den dicke⸗ ren Saͤfften der geronnenen Fließigkeit ſte⸗ cken geblieben, und derſelben einverleibet worden, werde vor nicht unmoͤglich zu hal⸗ ten, noch vor eine Widerſprechung des jeni⸗ gen, was Moſes von der Schoͤpfung mel⸗ det, anzunehmen ſeyn. Diieſes aber noch deutlicher darzuthun, will ich den Beweiß dieſes letzten Satzes, in dieſen einzigen Schluß zuſammen faſſen; das ift, man muß ſich vorſtellen, daß ent⸗ weder die Coͤrper der Pflantzen und anima- lien würcklich zu der Zeit, die Moſes be⸗ ſtimmet, geſchaffen worden, oder daß ſie ſchon einige Zeit vorher geſbaffen worden und ſchon wuͤrcklich da 3 und alsdenn . nur nur hervor geb ſpermatibus, wie mein Satz vorgiebet, oder in ihrer vollkommenen Groͤſſe und reiffen Vollkommenheit, exiſtiren, oder da ſeyn muͤſſen. Ia ihren reiffen Zuſtand haben fie nicht da feyn koͤnnen, weil die rohe und un⸗ digerirte Maſſen des Chaos an ſich ſelbſt ein ungeſchickter und unfaͤhiger Raum ge⸗ weſen, ſie in ſolchem Zuſtand und Beſchaf⸗ feuheit zu hegen und zu unterhalten. Da⸗ hero iſt der Schluß gantz richtig und übers zeugend, daß die zuerſt erſchaffenen Coͤr⸗ per aller vegerabilien und animalien 9 — 1401 \ (172 1 800 t 20 0 n au 0 0 ee urſprüng⸗ und primario in ſolchen erſten fluido in | u Saamen und zuſammen gezogenen einigkeiten verh. den geweſen und herum hwummen; aus e fie, wie Mor ausdruck ich bekraͤfftiget, am dritten, fünfften und ſechſten Zuge, und zwar auf hernachmahls gewoͤhnliche Art der nu- rition und d augmentation, hervor gebracht vorden. Ja er redet: von einer Art darun⸗ er, nemlich den Pflantzen und Kraͤutern, ödrücklich nach meiner Meynung, wenn er ſpricht: Und Gott machte jede Pflan⸗ ge, und jedes Braut, ehe es in der Erden ar, und es wuchs, das iſt, wie vorher ge⸗ zeiget worden, in der Tieffe, deren Moſes gedenc et oder in dem unordenilichen Chaos; wenn fie aber darinnen geweſen, ſo ö den ſie in ihren Saamen und Mi- mi curen das iſt/ gantz klein, darinnen ſeyn muͤſſen. 4 un wird man geſtehen muͤſſen, d. at die Formteung aller Saamen, ſo wohl der Ve- Lerabilien als animalien, das Werck der A ittelbahren Hand Gottes ſelbſt gewe⸗ ſen, weil keine fermentation, keine Geſetze 1 der Bewegung, keine mechaniſchen Kraͤffte der Materie / die ſtructur ſolcher auserordent⸗ lick 1 5 7 1 5 = u . ge ſind, (wie Herr Whifton ſehr an⸗ mercket) an ſich ſelbſt erreichen und formi⸗ ren koͤnnen Wenn nun die uumittelbahre N F 2 Schoͤpf⸗ * — 2 Unterluchung derfofilien, Schoͤpffung aller Theile der Materie im Anfang der ſechs Tage, oder vielmehr vor⸗ her, wie die meiſten zugeſtehen / vor ſich ge⸗ gangen iſt, mag man gar billich und ver⸗ nuͤnfftig ſchlieſſen, daß die edelſten, ſchoͤn⸗ ſten und vollkommneſten Theile der Mate⸗ rie, die am beſten ausgearbeitet geweſen, nemliich die Saamen der Dinge, damahls auch geſchaffen worden. Maſſen die Wor⸗ te des heiligen Geſchicht Schreibers, wie ich vorher beruͤhret, mit ſich bringen, daß dieſe kleinen Coͤrprigen, oder geſchaͤfftigſten T heiligen der Materie, vor dieſen gedach⸗ ten Tagen der Herfuͤrbringung irgendswo vorhanden geweſen; Und wo hat dieſes an⸗ ders ſeyn koͤnnen, als unter den lockeren und unordentlichen Theilen des Chaos? Wenn wir über dieſes Urſache zu glau⸗ ben haben, daß dieſe Saamen nnd permata die gantzen Coͤrper der nviduorum, die hervor gebracht werden ſollen, vollkommen und gaͤntzlich in parvo (oder ihrer Kleinigkeit nach) in ſich enthalten, welches ſie in ſol⸗ chen Pflantzen offen barlich thun, und, wie erhellet, auch in der animalien ihren, ſo viel uns unſere Micrometrie faͤhig machet, ihre Bildung und Beſchaffenheit zu unterſchei⸗ den und zu beurtheilen; fo kan man nicht glaͤuben, daß fie ihre Kleinigkeit) (da ſie in ihren Saamen fo vollkommene Weſen find, als wenn fie ihre euſſerſte Groͤſſe und voͤlli⸗ ge Ausſtreckung erlanget haben) der ie u R mit 9 a) > 7 } 1. N n N 5 . * ſie in 1 S Nenne Ve RER ö en be REN BR SAN Bi 6 4 das Wort geſchaffen in dem 1 Cap des 1. Buchs Moſ. nicht wie gewohnlich im Perfe- eto, ſondern im Plusquamperfecto, wie es in der Schrifft oͤffters gebrauchet, und in der hebraiſchen Syntaxi ſehr gemein iſt; wel⸗ che Erklarung dem Text ſehr deutlich und leichte machet. Und obſchon das Wort ge⸗ ſchaffen, biß weilen alſo gebrauchet wird, daß es die Erſchaffung in dem genaueſten und eigentlichſten ee eee 3 ſo deutet es doch anderwaͤrts nicht mehr an, als herfuͤrbringen, formiren, und machen, wie aus unterſchiedenen Exempeln in der Schrift erhellet. Und wenn demnach 1. B. Mos. , 21. wider den Beweiß dieſes vor lich daß Gott groſſe Wallfiſche, und jegliche lebendige Creatur, die ſich beweget, das Wort im Piusquamperfecto, oder wie es promifcue gebrauchet wird, vor machen, a 00. DE uns habenden Satzes eingewendet wird, eſchalfen babe, ſo muß man ohne Zweiffel fer fie herfür gebracht gehabt,) fie groſſe Wallfiſche worden, gantz richtig, n Production, n y ſich unſer vortreffli⸗ | nter Ausleger, der Lord Bi⸗ f eh von Ely, welcher folgende Säge zus giebet. PR | 0 Daß dieſe Schoͤpffung der Welt, und folglich aller materialiſchen Weſen, ſchon votüber geweſen, ehe die Sechs ⸗Tage⸗ Wercke ihren Anfang genommen. Chaos, oder den rohen, unordentlichen, veworrenen Klumpen, ohne daß erſt ein auserordentliches Wunderwerck , | el⸗ — nee Siſch⸗ Schalen. 85 Theilen desſelben vorgehen duͤrffen, in eine ordentliche und wohl eingerichtete Welt, darinnen man wohnen koͤnnen, verwandelt habe. | | Drittens haͤlt er Dafür , daß eine gerau⸗ me Zeit vorher, ehe ſich das Sechs⸗Tage⸗ Werck angefangen, ſolche zubereitende Be⸗ wegungen, Gehrungen, Scheidungen und Vereinigungen der Theile vorgegangen en die die gantze Maſſe geſchickt gemacht, die mentati · hernach mahlige Art und Geſtalt zu uͤber⸗ ones,£e- ; kommen, und die folgende Herfuͤrbringung be. der ſechs Tage einzuführen. Worvon ein Conjun. mehrers in Hr. Whiſtons fuͤrtrefflichen Dil & ons curs von der Schöpffung, wie fie Moſes k echo beſchreibet, pag. 68. de Ungeachtet mich dieſes Licht und Be⸗ weiß, ſo ich aus Moſis Worten, wenn ſie in dem ieht erklärten Verſtand genommen rer Erd⸗Kugel anzutreffen in ihren Saamen beſtanden; fo erfordert doch die Muthmaſ⸗ ſung, nach welcher ich den Urſprung der aus der Erden gegrabenen Figuren zu eroͤrtern ſuche nicht mehr als was von den Thieren, und zwar auch von denen im Meer geſagt worden, wenn man folgendes zugiebet: I. Daß die allgemeine Materie unſerer Erden ſich einſtens in einem fluͤßigenZuſtand oder feichten Conſiſtentz befunden; wel⸗ | N ches * fuppo- niret — 15 5 ect ſolcher Geſch | * 5 get. dickern und dinnern Theile ſolches Auidi, die | 26 | Unterſuchung Br f 1 5 s die Hiſtorie Mi vrandliche Figur der Erde 4 Daß zum —. — 5 Me mari- na urfprümglich in ihrem fpermate ode 1 welches ſich gar leichtlich einzubilden iſt / weil dieſes Element der agen Sitz aan pffe zuſeyn pine 3. Daß bey der erften Scheidung e dinn ern zu Lufft und Waſſer worden, die | m dichtern und dinnern aber ſich nach und nach n trockene Erde, als Leimen, Steine, und dergleichen zuſemmen geſetzt und verwan⸗ 1 9 und ſchweren Theile delt; wie durch die Hiſtorie der heiligen Schrift ſattſam bekraͤfftiget wird. 4. Daß in der Stuffen⸗ Weiſe vor ſich degree Fixation und Coagulation der ſolches fluidi, pen und unzehlige Mengen der 8 Jich⸗ men, inſonderheit aber der ſcha⸗ igten Gattungen, niedergeſtuͤrtzt, und in dem ſich feſt aneinander anſetzenden, und anhaͤngenden Coͤrper des heraus ſtoſſenden uud verdickenden Niederſatzes, welcher her⸗ nach zu Erde, Leimen, Steinen, Minera- lien und dergleichen worden, auf behalten, und demſelben einverleibet, und alſo durch die gantze ſubſtantz ſolcher niedergebruckten und congelirenden Maſſe beftändig ver⸗ ſchioſſen und erhalten werden. 5. oder Fiſch⸗ Schalen. 87 Daß bey der erſten Gerinnung der Groͤbern und ſcwerert Maſſe und Nieder⸗ ſatzes ſolches urſprunglichen fluidi, dieſe eingeſchloſſenen Saamen, weil fie mehr voller Leben, und mit groͤſſerer activitaͤt und Vigueur als andere Theile der elementari- ſchen Materie angefuͤllet geweſen, bey dem erſten Anſatz ihrer vital und Plaſtiſchen Be⸗ wegung, die damahls weichen, ductilen Theile ihrer eingeſchloſſenen Materie ge ſchickt gemacht, in ſolche Figuren, worzu ‚fie ihre beſonderen Exertiones ſpecificæ uns getrieben zuſchieſſen, und worisznen fie hernachmahls beſtaͤndig geblieben, conge⸗ Uiret und petrificiret. Und dieſes kan man ſich auf eben ſolche weiſe vorſtellen, wie man ſiehet, daß die Saltze einiger vegeta⸗ bilien, wenn ſie mit Lauge oder Urin ver⸗ miſchet werden, bey einem ſcharffen Froſt, die gerinnenden Theile ſolches liquidi in ih⸗ re eigentliche natürliche Figuren und Deli- neationes bilden, leiten uud formiren. Wie auch, daß einige Proportiones oder Klum⸗ pen dieſer Saamen, nemlich die ſtaͤrckſten und lebhaffteſten darunter, ihre beſondern Fermenta in ſolcher weichen Materie und Gallerte dergeſtalt beweget, daß vollkom⸗ mene Fiſche daraus worden; weil aber die zarten Muſcularen Theile bald gefehlet, fo haben die feſtern und dauerhafftern, nem⸗ lich Beine, Knochen, und Schalen , ihre Form und Textur . und ſind nach * 5 5 ei⸗ Unterſuchung der konlen, chaniſche Folgen der drey vorhergehenden; und ihr Beweiß beruhet auf ihrem Nach⸗ druck, wie jener ihrer auf des Moſaiſchen Dirkes einm nr Allein, zu einen fernern Beweiß, daß Schalen in einer viel groͤbern Subſtantz, als man ſich die Beſchaffenheit der haͤrteſten Fel⸗ fen, vor ihrer erlangten Haͤrtigkeit (das iſt, als ihre Theile noch locker gleichſam zer⸗ ſchmoltzen un fließig geweſen) vorſtellen kan, koͤnnen hervor gebracht und vollkommen for⸗ miret werden / habe ich oͤffters angemerckt, und auch bißweilen meinem geehrten und werthen Freund Edward Lhwyd, der über das Mufzum in Oxford geſetzet iſt, gezeiget. Da gantz kleine ſehr vollkommene Schalen, in allerhand Stellungen und in mancherley Gröoͤſſe, von der Groͤſſe einer Nadel⸗Kopff biß zu der Groͤſſe einer ordentlichen Meer⸗ Cochlea Schnecke, mitten und durch die gantze marina Subſtantz eines ſehr dicken Leimen oder Mergels in groſſer Menge zerſtreuet geles gen. Ja ich habe an einem Ort mitten in einem ſehr zehen Mergel, eine groſſ Menge Schalen von Kamm⸗Auſtern geſehen, wor⸗ unter die meiſten noch gantz, und he 2 ſtarcke an Gehalt waren, d andern aber waren ſchwach und zerbrechlich ſu Be: 7 1 re an 1 Be — 4. Een net Pig as, 10 Ti (oder den S aamen nach) in dieſem Merz gel oder Leimen hervorgebracht, oder durch IJluthen und Überſchwemmungen dahin ge⸗ fuͤhret worden 7 550 Das letztere iſt ſehr unwahrſcheinlich, wo nicht unmdolich. Denn ihr Gemächte, Webung und Textur (ich meine bey den erſtgedachten) iſt fo din⸗ ne, leicht und zerbrechlich, daß fie die gering⸗ | ſte Fortweltzung oder Anſtoſſung anderer, *undel. Coͤrper, würde zerbrochen haben. Und ſie liegen ene, wo nicht alle, in ihren ickten Cavitæten gantz und unverſehret. So hat man auch keine Urſache, woraus man muthmaßen koͤnte, wie ſie in dieſe di⸗ cke Beete des Leimen hinein geſuncken, oder ihren Weg auf einige Weiſe dahin gemacht hatten, weil nicht die geringſten Merckmah⸗ le eines ſolchen Weges zu verſpuͤren ſind. Daher man ſchlieſſen muß, daß ſie da⸗ ſelbſt generiret, oder erzeuget worden. Ob fie aber bey dem erſten vorhergedachten Co- agulo urſpringlich hervorgebracht worden, 99 8 e aus ihren bene 925 1 98 Unterſuchung der Foſſilien, und verborgenen Saamen nach und nach entſproſſen, nachdem unterſchiedene Urſa⸗ chen zuſammen gekommen, die ihre Geburt und. ee beförbert haben / iſt ein Punct, der eine noch genauere Betrachtung 1. Daß dieſe Schalen weder bey der ers ſten Verhaͤrtung der merg lichten Subftang, noch auch hernach, in ihrer vollkommenen Geſtalt, Große und Umfang hervorgebracht worden, hat man daher zu muthmaßen Ur⸗ ſach; weil e eee und Textur ſo ſchwach und unſtandhafft iſt, daß die unvermeidliche Druckung der ver⸗ ſchlieſſenden und verhaͤrtenden Maſſe, ihre Form Structur und Bildung gaͤntzlich wuͤr⸗ de zernſchtet haben, weil viele darunter nur aus einem dinnen Haͤutlein eines ſubtil aus⸗ gebreiteten Kalcks, der ſich in Schalen verz wandelt, die aber ſo gebrechlich ſind, daß man ſie kanm mit dem Fiager anruͤhren darf, beſtehen. Derohalben gleich wie dieſe Din⸗ nigkeit und Schwachheit ihrer aͤußerlichen Geſtalt / ein guter Beweiß iſt, daß fie durch keine Fluthen dahin gefuͤhret worden, als welche fie würden zerſchlagen und zerbro⸗ chen haben; Alſo beweiſet es gleichfals, daß ſie nicht vor der Verhaͤrtung der einſchlieſ⸗ ſenden Maſſe, in derjenigen Form und Sub⸗ ſtantz, worinnen wir ſie vor uns ſehen, her⸗ vor gebracht worden ſind. Daher moͤgen wir zum andern billig daraus mee e | ſie, * je, nach € u merg⸗ lichten Subſtantz, an ſpichen Orten aus ibe ren darinnen verborgenen Saamen erw ach? ſen und entfprungen find. Wie van: auf was vor Art ſie aber dieſes in einer ſo har⸗ De nenne fie hart, in Ver⸗ gleichung ihrer zarten Eöiper) haben thun 3 verurſachet eine neue Schwieri el di BR Dieſe Schwierigkeit aufßmöſen Bilde | fie, nach e ung 5805 ick ing der ich mir ein / daß dieſe Art Mergel, als die aus einem . und ſchwammichten Weſen beſtunde, vielleicht anfangs, nach⸗ Bu fi e ſich zuſammen geſetzet, voller Bla⸗ ‚fen und kleiner Loͤchlein, und dieſe mit ei⸗ nem ſaliniſchen Safft angefüllet, geweſen, in welchem die durch die gantze Maſſe zer; ſtreueten ſpermariſchen kleinen Coͤrprigen gleichfam | in die Bluͤthe geſchoſſen / und ihr Zunehmen und Vegerition ausgebreitet; | und alſo en Uterum oder den holen Raum mit ‚einer Siſch⸗ Schale angefüll: weil das vegarative ferment die umgeben⸗ de Materie in feine eigene Subſtantz vers wandelt ‚ fo hat es nicht nur die Schale vermehret, ſondern auch den holen Raum vor das Wachsthum und Zunehmen der⸗ ſelben erweitert. Dieſer Proceſſ kommt mir fehr wahr⸗ bo ee ſinte mahl es gewiß iſt, daß dieſe Schalen daſelbſt muͤſſen ſeyn formiret a nachdem der Mergel ſeine DIN S und geſetzte Confiftenz bereits erlange⸗ Geſtalt auch in dem dickeſten We⸗ ‚fen deſſelben wenig faͤſſerigte Hohlen oder ‚Gänge zu verſpuͤren, durch welche die ani⸗ verſorgen. i 1 45 Ich halte mich um ſo viel mehr bey die⸗ dieſen Satz, von dem wir handeln, deſ maliſchen Herfuͤrbrinzungen des Mergels, Lufft und Feuchtigkeit genug empfangen konnen, fie bey ihren Wachhthum und Reiffung genugſam zu unterhaten und zu m Phænomeno ein wenig auf, damit man eſto leichter begreiffen möge; Weil dieſe in Mer⸗ gel hervor gebrachten Schalen, die augen⸗ ſcheinlichen Merckmahle und Anzeigungen eben desjenigen Proceſſes der Generation find, den derfeibe voraus ſetzet. Denn er ſetzet nicht mehr voraus, als ich auf eine leichte und Mechaniſche Art, bey dieſen Schalen im Mergel dargethan, daß dem⸗ nach bey gleichem Grund, einerley Wir⸗ ckungen auch einerley Urſache und Umſtand mögen zugeſchrieben werden. Ich glaube, ich werde wenig, oder keinen Wiederſpruch finden, wenn ich folgende Puncte behaupte. I. Wenn die Herfuͤrbringung dieſer wah⸗ ren und unz veiffelbaren Schalen in dicken Leimen oder Mergeln (die aus einem vers borgenen Saamen, der mit dem Mergel ver⸗ menget geweſen, als gewiſſe Urſachen zu⸗ ſammen gekommen, ihren Urfprung zube⸗ fördern, entſproſſen ſind) einem e b ’ oder Fiſch⸗ Schalen. 95 — — ee et Sie a der fie in ihren leimigten Cellen und Be; hältniffen. betrachtet / und ihre Umſtaͤnde gehoͤrig erwaͤget, moͤglich, ja, warſchein⸗ lich, und faſt ſonnen⸗ klar vorkommen muß; ſo wird gantz vernuͤnftig folgen, es ſey eben ſo moͤglich , und eben fo wahr⸗ ſcheinlich, daß diejenigen Schalen, die man in Breide, Stein oder Marmor, o⸗ der andern harten Dingen eingeſchloſſen findet, auf eben ſolche Weiſe, oder doch zum wenigſten auf eine ſolche, die nicht weit daz von unterſchieden iſt, zue Zeit, als dieſe nunmehro ſo harten Maſſen noch in ihrem Arſpruͤnglichen Leimen und weichen Sub⸗ fang gewefen, haben koͤnnen hervorgebracht werden. 1 15 | 2᷑. Wird aus dieſem Exempel auch noch dieſes folgen, daß weun die Meer⸗ Thiere in ihren Saamen oder ſpermatibus (darunter die ſchaligten und hartſchaligten anſehn⸗ * Crufta liche Gattungen ausmachen) in dem chao- geen te tiſchen fluido geſchaffen worden; Und Dies peeies ſes fluidum, in welchem dieſe Saamen ge ſchwummen, ein groſſes Thel davon inſich ehalten, durch die goͤttliche Beſtimmung, ich in folche dicke und kothigte Confiften- Zen verdicket und niedergeſetzet, woraus her⸗ nach Erde, Leimen und Steine worden, welches meines Erachtens durch die Nach⸗ richt, die Moſes davon giebet, ſattſam be⸗ zeuget wird; ſo wird hieraus ſehr deutlich und leicht zubegreiffen, und auch ** er We | eicht 0 nenta zubewegen und aus⸗ zubreiten. Nun uͤberlege und bedencke man, und Steinen gefunden werden, auf eben ſolche Weiſe herzuleiten. Denn da das O. riginal dieſer zwey Subſtantzen nemlich Lei⸗ men und Steine, einerley geweſen, warum moͤgen wir nicht die Herfuͤrbringung dieſer Full Schalen bey beyden Subſtantzen ei⸗ ner einfoͤrmigen Urſache zuſchreiben, nem⸗ lich denjenigen Original - Saamen, die in der groͤbern erdigten Materie zerſtreuet ge⸗ weſen, davon ein Theil durch die Zuſam⸗ menkommung gewiſſer Urſachen zuſammen geronnen, dicht und hart, und endlich gar in Stein verwandelt worden; da immittelſt der andere Theil, in Ermanglung mu | SW 7 7 oder Siſch⸗ Schalen. 95 Urſachen / in ſeinem leimigten Zuſtand und Beſchaffenheit verblieben ift , und beſtaͤn⸗ dig darinnen verharret? Ich will noch einen Schrit weiter gehen, und diejenigen, ſo dieſer Meynung zuwider find, fragen, ob fie dieſe Schalen in Miergel und Leimen vor die unzweiffelhafften Herfuͤrbringung der einſchlieſſenden Maſſe halten, und den⸗ noch laͤugnen wollen, daß die andern Scha⸗ len, die in r und Steinen gefunden werden, in ſolchen Maſſen ſpermatice oder aus Saamen hervor gebracht; und wenn dieſes geſchehen, derjenige Theil der leimigten Maſſe, ſo Überfluß an dieſen Schalen gehabt, in Stein verwandelt wor⸗ en, welches gewiſſe Petrificirende Duͤnſte der Waſſer gar wohl thun koͤnnen; Ich ſa⸗ ge, ob bey ſolchen Umſtaͤnden dergleichen Philoſophen, nach den Grund⸗Saͤtzen, wor⸗ werden, dasjenige wieder zuläugnen , was ſie vorhero zugegeben haben, da ſich doch die vorgeſchuͤtzte Schwierigkeit auf keinen BEE 8 weſentlichen Unterſcheid, als was man nur uch die lockere oder dicke Eigen ſchafft einerley Weſens, auf fie ſich ſteuern, dadurch nicht bewogen Lari tas Denſi⸗ tas. a Dan naeh 1 und. | Autorum. N Abgrund, r U 3 Abyſſus, deffen Demonftration EN, AH id. Aconitum, ſiehe Wolffs Mile ch. * Ammons⸗Hoͤrner, die Art ihrer Sormirumg » ' Anaxagoras Augen⸗ Troſt, Gleichheit der Blume mit dem Augen | Ba Scilla, deſſen Meynung: von 2 | len 16 Auricula. Jude, f Holunder: Schwamm. An 4 Auſter⸗ und Muſchel ⸗ Schalen, wie ia ARME 74 ihrer Formirung werfahret 3 5 5500 0 Bilfen- Kraut, f. Se ae m A Nun N haͤlt dieFofhlien vor wii Cihanys 10 oyle | Brief von Oxford an D. Woodward a 3 1 von der 1 Die dase 0 des Waſſers 30 Deſſen ee Er 34 Carteſius WER i eh 61 Centrum, wie es entſtehet 4 * 7.7 Central - fluidum, ob ſolches wille. Cetrach, deſſen Gleichheit mit t dem Mil Citronen, deren Gleichheit mit dem e u Comete, Whiſtons finnreiher Einfall, daß die Erde aus dem a eines ſolchen je DR ur en m 1 36 4 ungereimt | NN Corper, alle Wuͤrcken el Contactum 32 kl N D, De- \ J e,! 5. Gee tl, aus 125 1. e Bir Roftmiefoldye zue Zeit der nee iſt n cht zerſtoͤhret, ſondern nur 10 Elen (co ' EL überſa wemmet worden bol ſolche zur zeit der Sund⸗ -Sturg ange „ aufgelöſet worden Erd Kugel, ob ſolche aus dem Untergang 5 1 Trümmern eines ehemaligen ee ent⸗ 0 fanden a 36 deren Vorfelung „ 23 bat 7440 Meilen im Diametro e au Yan Blätter in Stein, ice F | Kane S. Saen Su 8 REN * . . b. ! 9 2 05 bi 1 deſſen Memung ag d die Ber Als würdlich Schalen fu 95 r 42 in gefrohenen liquoribus | gi uren, einige 25 die notwendig Beige 20 NE . * N E 5 BARS 2 5 54 ilica ia, S. Farren s Kraut. 18 N diſch⸗Sch alen, deren Ursprung wall iſt „ | chwer 1 340 n ſind ein Geheimniß der Natur 1 Menynungen davon 1 W Er fie find. die Natur die unmittelbare: Mutter! dag ſelben ve N S die Wrdwulide urch ballben 1 bt ; Tenn vor An EN eg. pere End⸗Zwecke find n rüͤn⸗ den F e if möglich, bab, Daß ie n Natur: nige uns uns bekannte & baden tan 8 | ſch En B weiß, wie e d 9 | fibeinbaregeichen, daß es diewurcklic er en lle von Thieren ſind 1 | ſind bisweilen aneinander angewachſen ; 0 haben el eben e Schwere ſo De rail: 1. 0 chen Schalen haben | halten eben dieſelbigen chymifipen‘ \ haben eben denfelben Geruch und Kae \ eben diefelbe MWärdung in der Argnep ob es natürliche Mineralien 5 D. Wood wards beſondere und giemlich e N ſcheinliche Meynung davon ' find nicht dahin gebracht, wo fie aus ar 0 ben werden RUN bey deren Sermmirung weich eine; geometr Nothwendigkeit glatte und Her zuſen e | ind die notgwonigen folgen des Mechanik N werden Saamen oder banalſhen Kräften 5 | Fa en 3 wohl productiones der Natur le u Berbleibfal bon In Fiſchen | Sin an Kraut, una 1 Samen ci der Natur 43 2 b Generatio quid? 7 Hebt. Daſcha &c. | | 29939 1 l Ge⸗ Sleichh ‚San 1 50 denen en | Ber? 10 85 een un Eörpe 99 00 ai, ms, ſoll tze, bey ſolchen, die wichtig bee alt 95 W genau betrach⸗ Hirich 8 9 deren 2 Abbildung in Schiefer 5 5 ‘ Schwamm, deſſen Gleichheit mit dem D. H00 arff unige hat vortreffliche Gla⸗ 3 Fer die ſchalizten Coͤrper zubetrachten 1415 | R Millionen a Wa in 139 1 Kreide, t 8 g ente 6 Br: ehre = l he upfi 4 0 geloͤßte Thei gen fa en in einer ö du fel Hear an 15 Er; 2 255 10 | 981 4 10 N ww in dan Bieten werden Soul f, our 1 unden Materie alles Vermögen, das frbefige,n erde | ihrem Weſen bergeleitet Mechaniſmus natur u Milz Kraut, deſſen Sleichheit mit dem al. ar Minima naturalia, was es find 8 Mirachephet, was es bedeute 76 N Mohn, in dergleichen Haͤuptern werden Züge an | gemercket, wie in der erg Schal e eines Menſchen 1 g 48 1 Satır, eine ei Mutter 5 in ihren Abſichten finden f ich viel we, liche Dinge iſt die unmittelbare Mutter derer Foſſilien 8 ? verfaͤhret bey unterſchiedenen Endzwecken auf einerley Weiſe, und 1 zu mehrer⸗ ley Abſichten einerley Mittel n nihit facit fruſtra EN % > TEL 15 i re Graͤntzen find ee ee 39 kan bey ihren erſten Zügen der nde bey Formirung einiger Theile der Kreide, Macchaſitten ꝛc. Anſter Schalen ze. eben ſo verfahren wie ben Pflantzen ibid. Ofwaldus Crolius, beffan Tractat von Signaturengo blame, Gleich eit ihrer Tpeile mit denen hei | len animaliſcher Körper 40 | in Stein Kohlen ud Schiefen 555 5 5 ae e = \ . 7 Centrum oder War el, ler Gewäch⸗ 2 alle Creaturen e e Saamen6 Saw Bohnen, Gleichheit ihres S⸗ amens Be „Bit: Kinnbacken und Zaͤhnen | Schalen, von Meer Tieren Haben unmöglich ne eeine allgemeine Art unter die ſtrata der Erde Rinde fönnen zerſtreuet werden 37 Schlangen⸗Steine er 9 — 22 8 Sin it: gt Seil⸗ iſche, die Art ihrer Formirung 2 i AERO | n Foſſilien 58 105 | Be gan: 15 kahn 1 Sphæra, deren Vorſtellung e e #3 | Splenium, ©. . 0 „ Stein, S. Marmo un th, zur Zei defeben 22 A ch ale dich te Ci 2x h en | se Der au a efordert Er 25 1 2 „ 5 . Tann. gf Saum denen Zaͤ ni st Tuſſilago vulgaris, S. Huflaktig . Vegetabilien S. Gewäͤchſt. | Ä Venus. wu e k 3 Seer . wann Göttliche beherrſchet Di Natur in 15 70 ben e s en a 15 . na ein b, deffen Saame hat eine | une RAR to ons 2 de denfis is Auidis 1 ö jeorie _ N 115 A 165 g * hr finn: 5 2 1 NI 5 5 bi, 709 8 A ns j 1 RN ie N Em na von Foſſilien 10 10 / en u er kan die dichteſten Kubflantzen ncht durd h N N79 0 e N d 34 15 zu einer Bi. et, von N ‚bergenommen eig 8 W Er er mit soft, We wendet 7716 5 ſolche Meynung wird zn 9 “= 5 daa ©. Generaio. 1 ION Br . 1 . 1 1 1 K 88 1 4 N Ya * N nf ui * ** g _ „ W — 5 x ua , N N 7 * 4 1 * 1 * } 1 Ne Te? ri 4 19 ** ee e N re Schweh Sohern oder ge = REN RT 1 rauchen,um. de | Z nachD.Woowa rale formiren Zu Nonnen. vo * . ee a 7 Ion 4 Ns 40