ur RETTEN I FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY run .- na ur Entomologische Zeitung. Herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Sechster Jahrgang. || I DE Em nn nn nn STETTIN. — 1845. : aadansgeunrafl mb nor FEDER EEE 0. ” 3 ZIETETR niomologische Zeitung herausgegeben von dem entomolögischeh Vereine STETTIN. In Commission bei F. Fleischer N des Vereins. in Leipzig. Redaction: C. A. Dohrn, Praeses Dr.H.Schaum, Secretair 6. ARÜTBURE: ‚Jannar 1845. Inhalt. Neujahrswunsch. Personalstand des Vereins. Vereins- angelegenheiten. Walton: Bemerkungen über die Arten der Gat- tung Rhynchites Herbst. Kaltenbach: Bemerkungen und Berichtigungen zu den von Boyer de Fonscolombe beschriebenen Pflanzenläusen. Freyer:Beiträge zur Naturgeschichte einiger Falter-Arten. Nachtrag zur Naturgesichte einiger Falter- Arten. Intelligenz. Briefkasten. Die Redaction an die Leser. Und wieder ist ein Jahr vergangen! Eh nun das neue angefangen, Wird’s für die Redaction sich schicken, Euch ihren Glückwunsch auszudrücken. Das Redigiren gleicht dem Kochen, Und manchmal wird der Kopf zerbrochen, Ob ınan mit Braten, ob mit Fischen Des Lesers Gaumen soll erfrischen. Der liebt Ausführlichkeit, der Kürze, Der simpeln Styl, der scharfe Würze, Der liest die Zeitung als das Beste Zur Schlafbeförd’rung vor der Sieste. Es allen Lesern recht zu machen, Gehört zu den gar schweren Sachen ; Doch waren wir "bemüht, nach Pflichten Bunt abzuwechseln it Gerichten. 1 * 4 ww “ e m a | 00 An Ritus wurde nicht gedacht, hit vi ih Jedoch Agenda euch gebracht, , Worin verwundersam zu lesen Der Birken - Blattlaus Ehstandwesen. Von Idia wurde (nicht Idioten, Nein Kennern ) ragout fin geboten; Haarklein sub rosa ward erzählt, Wie Psyche sich im Sack vermällt. Schildkrötensuppe von Cassiden Ward reichlich den Gourmands beschieden Auch die Kurz-Käfer Klerisei Benahın sich fureht- und tadelfrei. Dass wir das Nasse nicht verschworen, Verbürgten euch die Hydroporen: Und dass wir auch das Salz nicht sparten, Bezeugen die Salinen - Arten. Von andern Schüsseln lässt sich sagen, Auch sie gewährten viel Behagen, Und — kann das nicht von allen gelten, Wird doch kein Billiger drob schelten. An treuen Freunden fehlt es nicht, Die helfen aus, wo es gebricht: Der kennt Neuroptern, jener Wanzen, Und jeder steuert bei zum Ganzen. Darum ein: floreat Verein! Die Eintracht soll das Banner sein! Wo Viele Eins mit Ernste wollen, Da müssen sich die Neider trollen, Auch zollen wir zum Schlusse gern Dank Unserim Könige und Herrn: Möcht’s unserm Eifer doch gelingen Aus Gold -Saat. goldne Frucht zu bringen. C. A.D. Verzeichniß der litglieder des Bereins. Protector des Vereins, Der Oberpräsident der Provinz Pommern Herr v. Bonin, Excellenz. Ehrenmitglieder. Seine Königliche Hoheit der regierende Grossherzog von Herr Oldenburg. Dr. Boisduval in Paris. Chevrolat in Paris. Dr. Erichson, Professor in Berlin. Dr. Germar, Professor in Halle. Dr. Gravenhorst, Geheimer Regierungsrath und Professor in Breslau. Freiherr Alexander v. Humboldt, Excellenz. v. Kamptz, Geheimer Staats- und Justizminister, Excel- lenz, in Berlin. Dr. Klug, Geheimer Medieinalrath in Berlin. Dr. Koch, Professor in Erlangen. v. Ladenberg, Geh. Staatsminister, Excell,, in Berlin. Pastor Lienig, zu Kokenhusen in Gurland, Graf v. Mannerheim, Präsident in Wiborg. Meigen, Lehrer in Aachen. Müller, Pastor und Decan in Odenbach, Dr. Oken, Hofrath in Zürich. Schönherr, Commerzienr, in Sparresäter in Schweden. v. Schreibers, Director des K.K. Naturalien-Cabiuets in Wien, Schüppel, Rentier in Berlin. Uhden, Geheiiner Staats und Justizininister, Excellenz, in Berlin. Vorstand des Vereins. Cramer, Stadtrichter in Stettin. Dieckhoff in Stettin, Rendant. Dohrn, Literat in Stettin, Praeses. Hering, Professor in Stettin. Hess, Rector in Stettin. Krüger, Lehrer in Stettin, Conservator. Dr. Loew, Professor in Posen. Niepold, Hauptıann in Stettin. Dr. Ratzeburg, Professor in Neustadt E/W. Dr. Scharlau, pract. Arzt in Stettin. Dr. Schaum, pract. Arzt in Stettin, Secretair. Schmidt, Geheimer Regierungsrath in Stettin. Dr. v. Siebold, Professor in Erlangen. 6 Herr Dr. Suffrian, Director in Siegen. Triepke, Superintendent in Garz afO. Senior. Zeller, Oberlehrer in Glogau. Ordentliche Mitglieder. Ahrbeck, Cancellist in Hannover. v. Alers, Oberförster zu Duninowo in Polen. Andersch, Kaufmann in Königsberg. Apetz, Professor in Altenburg. Assmann, Lithograph in Breslau. Bach, Lehrer an der höhern Stadtschule zu Boppard. Banse, Oberlehrer in Magdeburg. Dr. Barth, pract. Arzt zu Königsberg in Preussen. Dr. Bauer, Kreisphysicus zu Birstein. Dr. Behm, Medicinalassessor in Stettin. Dr. Behrend. pract. Arzt in Danzig. Blanchard, Conservator des entomolog. Museums, Jardin des plautes, in Paris. Böttcher, Feldjäger in Neustadt - Eberswalde. Boheman, Intendant des entomologischen Museums zu Stockholm. Boie, Justitiarius in Kiel. P. Fr. Bouche&, in Berlin. Dr. Brandt, Professor in St. Petersburg. Braselmann, Lehrer in Düsseldorf. Brischke, Lehrer in Danzig. Brittinger, Apotheker zu Steyr in Ober-Oecstreich. v. Bruck, Kaufmann in Crefeld. v. Bülow-Rieth, Oberforstmeister in Stettin. Cornelius, Lehrer an der Realschule zu Elberfeld. Dr. Dahlbom, Intendant des entomologischen Museums‘ in Lund. Damke, Grandstenerrevisor in Hannover. Damm, Justizcommissarins in Magdeburg. Daniel, Advocat, Bürgermeister und Stadtrichter in Rehna im Grossh. Mecklenburg. Dr. Döbner, Professor in Aschaffenburg. Dr. Döring, Gymnasiallehrer in Brieg. v. Dommer, Kaufmann in Danzig. Dr. Edgren in Sköfde. (Schweden.) Elditt. Lehrer an der höhern Bürgerschule in Kö- nigsberg in Preussen. v. Fahraeus, Staatsratlı in Stockholm, Herr Fehr, Lehrer in Gunzenhausen in Baiern, 2) Graf Ferrari, in Wien. Marquis de la Ferte S@nectere, in Azay-le-Rideau bei Chinon. (Frankreich. ) Fieber, K. K. Staatsbeamter in Prag. Fischer, Edler_v. Röslerstamm in Wien, Förster, Lehrer an der Realschule zu Aachen. Freyer, Stiftungs - Cassirer in Augsburg. Dr. Frivaldszky, Custos in Pesth. Gaspari, Candidat der Mineralogie in Poppelsdorf bei Bonn. Dr. Gillmeister, fürstlich Thurn- und Taxisscher Postbeamter in Frankfurt a/M. Gimmerthal, Literat in Riga. _ v. Gloeden, Freiherr auf Bützow in Mecklenb. Schw. Graff jun., Mechanikus in Berlin. Grebe, acad. Lehrer in Eldena. Grimm, in Berlin. Dr. Grube, Hofrath und Professor in Dorpat. Gruner, Kaufmann in Leipzig. Dr. Hagen, praet. Arzt in Königsberg ifP. Dr. Hartig, Forstrath und Professor in Braunschweig. Dr. Hecht, praet. Arzt in Stralsund. ‚Heeger, in Moedling bei Wien. Dr. Heer, Professor in Zürich, Heidenreich, Superintendent zu Weissenfels. Hensche, Apotheker und Stadtrath in Königsberg ifP. Hering in Rohosetz in Böinen. Dr. Herrich-Schaeffer, Kreis- nnd Gerichtsarzt in Regensburg. v. Heyden, Bürgermeister in Frankfurt afM. Hildebrandt, Professor in Düsseldorf. Höpfner, Obergerichtsrath in Darmstadt. Hoffmeister, Pfarrer in Nordshausen bei Cassel. Homeyer, auf Darsin bei Poganitz in Pommern. Dr. Hornschuch, Professor in Greifswald. Hornung, Apotheker in Aschersleben. Javet, in Paris. Dr. Imhoff, pract. Arzt in Basel. Junker, Oberfinanzkammer -Kanzellist in Cassel. Kaden, "Director in Dresden. v. Kämpff, auf Niederfaulbrück bei Schweidnitz. z Kaltenbach, Lehrer in Aachen, 8 Herr Dr. Kaup, Custos in Darınstadt. ” Keferstein, Gerichtsrath in Erfurt. Kelch, Oberlehrer in Ratibor. Kellner, Förster in Finsterbergen. v. Kiesenwetter, in Dresden. Klingelhöffer, Oberlieutenant in Darmstadt, Kokeil, Taxamtsofheial in Klagenfurt. Kollar, Custos am K. K. Naturalien - Cabinet in Wien, Krösmann, Lehrer in Hannover. Dr. Kunze, Professor in Leipzig. Graf Kuenburg, K.K.Berg- und Salinen-Direktions- Assessor in Hall. (Tyrol.) Küster, Lehrer an der Gewerbeschule in Erlangen. Lacordaire, Professor der Zoologie zu Lüttich. Lederer, in Wien, Leunis, Professor in Hildesheim. Lincke, Lehrer an der höhern Bürgerschule in Stettin, Linz, in Speyer. Dr. Löw, Oberhofgerichts-Secretair in Mannheim. Lüben, Rector in Aschersleben. Dr. Lünemann, in Göttingen, Mähnert, Candidat in Sylda bei Aschersleben. Märkel, Cantor zu St. Wehlen bei Pirna, Mann, Maler in Wien. Masbärker „ Lehrer in Salzburg. Messing, Hof- und Schloss-Cantor in Neu- Strelitz. Metzner, Hauptsteueramts-Rendant in Frankfurt a/O. Micksch, Bergwerksinspector in Pilsen. Mink, Lehrer in Crefeld. v. Motschulski, Hauptmann in Petersburg. Moe, Universitätsgärtner in Christiania. Dr. Mühlenpfort, pract, Arzt in Hannover. Mulsant, Bibliothekar in Lyon. Murdfield, Apotheker in Rheine. Neuling, Lehrer in Magdeburg. Neustädt, in Breslan. Dr. Nickerl, pract. Arzt in Prag. Oertel, Hauptzollamts-Rendant in Mittelwalde in der Grafschaft Glatz. v. d. Osten, Rittergutsbesitzer zu Warnitz bei Soldin. Dr. Palliardi, Medicinalräth zu Franzensbad. Pflüger, Amtsobervoigt zu Lauenberg hei Eimbeck. Pflümer, Lehrer zu Hameln, 9 2a} Herr Dr. Pfund, Assistent am Naturalien-Cabinet in Prag. a. Pr Hiwnz in Brieg. », Graf Rantzau in Seeburg. bei Kiel. Dr. Redtenbacher, Assistent am K. K. Naturalien- Cabinet in Wien, “ N Oberforstseeretair in Darmstadt. . Rennenkampff, Ober-Kammerherr in Oldenburg. „ Röchfer. Hofgärtner im Louisiun bei Dessau. „ Richter, Kaufmann in Königsberg in Pr. „ Richter, Oberförster zu Klütz bei Stettin. „ Richter, Candidat zu Liebenstein bei Eger. „ Richter, Oberförster in Rothenfier bei Naugard. „ Riehl, Haupt - Staatscassen - Controlleur in Cassel. 5 Rohde, Lehrer in Berlin. „ D. Rosenhauer, Custos in Erlangen. „ v. Roser, Geheimer Legationsrath in Stuttgart. „»„ Ruthe, Oberlehrer in Berlin. „» Dr. Sachse, prakt. Arzt in Leipzig. „ Dr. Sahlberg, Professor in Helsingfors. „ Sand, Candidat in Königsberg. „» Dr. Sauter, Director in Königsberg. „ Saxesen, Lehrer in Clausthal. »„ v. Schenk, Ministerialrath in Darmstadt. „» Dr. Schiefferdecker, prakt. Arzt in Königsberg. „ Schiödte, Inspector am K. zool. Museum in Kopen- hagen. „ Schlichting, Superintendent zu Isinger bei Pyritz. „» Dr. Schmidt, prakt. Arzt in Bremen. „» Dr. Schmidt, Lehrer in Danzig. >. Dr..Sgh midt, in Prag. ! „ Dr. Schneider, in Breslau. „ Dr. Scholz, prakt, Arzt in Breslau. „ Schultze, Candidat der Theologie in Pölitz. u Schumann, Lehrer in Elbing. = Selys-Longehamps, in Lüttich. „» Sponholz, Prediger zu Rülow in Mecklenburg. „9. Stäger, Justizrath in Kopenhagen. » Dr. Steffahny, prakt. Arzt in Putzig. „ Stein, Apotheker in Charlottenburg. „ Strübing, Seminariallehrer in Erfurt. „ Sturm, J., Kuferstecher in Nürnberg. Dr. Sundewall, Professor und Intendant der Museen zu Stockholm, v. Thadden, Oberforstmeister in Stettin. Tiede, Justizeommissarius in Jacobshagen. v. Tiedemann, Rittergutsbesitzer auf Rusvoczin bei Danzig. Tischbein, Oberförster in Herrstein bei Kirn. ve Uechtritz, in Breslau. ‘_ Ulrich, K K. Official in Wien, v. Varendorff, Regierungssecretair in Arnsberg. Wagner, Oberförster zu Pütt bei Stettin. Wahlberg, Professor in Stockholın. Dr. Waltl, Lehrer in Passau. Wartenberg, Regierungs- und Forstrath in Stettin. Dr. v. Weidenbach, prakt. Arzt in Augsburg. v. Welser, Freiherr in Gunzenhausen in Bayern. Westring, Douaneninspector in Cöteborg. Dr. Wilkens, prakt. Arzt in Bremen. Wilson, J., Esq. in Edinburgh. Zebe, Oberförster zu Volpersdorf, Grafschaft Glatz. Zenneck, Professor in Stuttgart. Dr. Zetterstedt, Professor in Lund. Zschorn, Oberlehrer in Halle afS. Gestorben seit 1843: Dr. Schmidt, pract. Arzt in Stettin, Vorsteher des Vereins. Jamieson, Professor in Edinburgh. Matz, Taubstummenlehrer in Magdeburg. Dr. Matzek, Oberlchrer in Breslau. Dr. Mevers, pract. Arzt in Berlin. Schottstedt, Seeretariats- Gehülfe in Stendal, Ausgetreten: Dr. Bauer, Oberlehrer in Stettin. Dr. Gusserow, pract. Arzt in Berlin. Krasper, Gymnasiallehrer in Magdeburg. v. Ledebur, Hauptmann in Berlin. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 14. Januar wurde Hr. Dr. Schaum den versammelten Mitgliedern als Sekretair des Vereins vor- gestellt. u Herr Dieckhoff, Rendant dei Vereins, legte die Jahres- rechnung ab, aus der wir folgendes mittheilen: Es betrug: die Einnahme pro 1844 ......... Rp 659. 4. 2 IOREREDE E LM » 563. 24. 3 bleibt pro 1845 Bestand .... . - ßR.9. 9. 11 Es entstand die Einnahme: 1) durch Bestand vom Jahre 1843... Aß. 58. — 8 2) =» Beiträge der ordentlichen Mit- N ME RE » 156. — — 3) durch Absatz der Zeitung | a. durch den Verein. A 134. 17. 6 b. =» Fr.Fleischer » 131. 22. — » 266. 9. 6 4) durch extraordinaire Einnahmen, z. B. Postauslagen und Erstattungen ... = 3. 24. 5) durch Zahlung der König]. Reg. Haupt- | kasse, erste Quartalzahlung des von Sr. Majestät bewilligten Geschenkes . » 125. — — 6). Vorschuss des Rendanten ...-»- » 590. — Rp 659. 4 2 Dagegen die Ausgabe: 1) Buchhändlerreebnung ........AP 14.15. 2) Miethe für das Vereinslokal und Kos- ten für den U:nzug in das jetzige mieihfreie' Locallil, ul eh u „24.2 — 3) Druckkosten für die Zeitung, incl. | Papier, (hiervon kommen 56 AP auf 1 1 IE ch aan » .,.256...19.., .6 4) Artistische Beilagen zur Zeitung. .. » 42. — — 9, Bücherschgink 2... Iörsrs > » 7. 26. 9 BI RSEHIOHEN char a ht re un 18. TR achrendiplomun.. etc ae „1. — — 8) Vorläufig zinsbar belegt ....... rn — 9) Porto, dessen Betrag besonders durch die Büchersendungen vom Auslande ziemlich hoch kam; so wie Bureau- beiiiinisse cine ai nile : 022 Line 10) Rückzahlung an den Rendanten .. =» 50.0. — Rp 563. 24. 3 12 Aufgenommen wurde < als Ehrenmitglied: Herr J. O. Westwood, Esq. in London, - als Mitglieder: Herr Jules Putzeys, Director im Justizministerium in Brüssel. » Johann Winnertz, in Crefeld. » Dr. Völcker, Gyminasiallehrer in Elberfeld. Eingegangen für de Sammlung: 40 Arten russischer und pers:scher Käfer und 2 Orthopteren von Hrn. Capitain v. Motschulski in Petersburg, darunter besonders folgende interessante Arten: Cieindela alasanica Motsch., Glycıa variegata n. sp., fasciata n. sp., Carabus chaleonatus Mannh., Pterostichus Schönherri Fald., Ocnera callosa Motsch., mehrere Arten von Blaps, Dorcadion u. s. w. 14 Arten Schmetterlinge, meist Microlepidopteren von Hrn. v. Prittwitz auf Kreisewitz bei Brieg. für die Bibliethek: 1) Verzeichniss (Manuseript) der von Hrn. Oberfinanz K. Cancellist Junker (in Cassel) in der Umgegend von Hanau gesammelten Käfer. 2) Publieationen der Academie von Brüssel, Jahrg. 1844 (enthält die Fortsetzung einer Monographie der bel- gischen Braconiden von Hrn. Wesma@l.) Gegenseitiger Austausch. 3) J. C. Fabricii Species Insectorum t. I. Geschenk des Hrn. Professor Dr. Löw in Posen. wofür den Herrn Gebern der lebhafte Dank der Gesellschaft ausgesprochen wird. C. A. Dohrn. Vielfaehen Aufforderungen zu genügen, und von der Nütz- lichkeit, ja Nothwendigkeit der Sach» überzeugt, wird die Redaction von jetzt ab der ent. Zeitung eine noch grössere Brauchbarkeit dadurch zu verleihen suchen, dass interes- sante Aufsätze der ausländischen entomologischen Litteratur unsern Lesern in Uebersetzungen, Bearbeitungen oder Auszügen - mitgetheilt werden sollen, Wir beginnen mit den: | 13 MWilfenichaftliche Mittheilungen. Bemerkungen | über die Arten der häfergatiung Rhynchites Herbst. e Von John Walton Esaq. (Uebersetzt aus The annals and magazine of natural history Vol. XIII. No. 82. London 1844.) Im Jahre 1839 publieirte ich einige Bemerkungen in dem Entomologieal Magazine vol. V. pag. 1 und pag. 254 über die Rüsselkäfer - Gattungen Sitona, Polydrusus, Phyllobius und Apion. Seitdem haben mich die übrigen Gattungen mehr oder weniger beschäftigt. Ich wiederhole mit Vergnügen, dass mir alle Sammlungen von London auf die liberalste Weise zur Benutzung eröffnet wurden, beson- ders die reiche des Herrn Stephens, welche die des ver- storbenen Marsham enthält; ich habe nun gesucht, hoffentlich mit möglichst wenig Irrthümern , unsre brittischen Arten nach Marsham, Kirby, Stephens und Curtis zu bestimmen, Ich sagte an dem oben erwähnten Orte, dass meines Erachtens die Synonymie der brittischen Cureulionen in Bezug auf die ausländische Literatur vielfacher Berichtigungen bedürfe und habe seitdem versucht, die Namen zu ermitteln, unter denen unsre Arten den Entomologen «des Continents bekannt sind. Zu diesem Behuf trat ich in Correspondenz mit Schönherr, Germar und Chevrolat, sandte einem Jeden dieser berülunten Entomologen eine Reihe brittischer Rüssel- käfer, und erhielt von ihnen auf die verbindlichste Weise nicht nur genaue Auskunft über die auf dem Continent ge- läufigen Namen der übersandten Käfer sammt zahlreichen kritischen Bemerkungen, sondern auch Gegensendüngen schwe- discher, deutscher und französischer Typen. Ich verdanke es vorzugsweise diesem Material, wenn ich über die Nomenelatur fast aller brittischen Arten ins Klare gekommen bin. Ich beabsichtige hier eine Liste der brittischen Rüsselkäfer mit ihren Synonymen und den nöthigen Bemerkungen mitzuthei- len. — Ich bemerke hier noch, dass die Kirby’sche Samm- lung, die derentomologischen Gesellschaft von ihrem ausgezeich- neten Ehrenpräsidenten geschenkt ist, manche Gyllenhal’sche 14 Typen enthält und auch für die von Marsham beschriebnen Arten eine gute Autorität ist. Anch die Linnedische und Banks’sche Sammlung habe ich wiederholt verglichen, viele Exemplare der erstern sind von Linne eigenhändig bezettelt, und ich bin derselben Meinung wie Kirby, dass die meisten Linneischen Arten mit Bezugnahme auf seine Sammlung be- stimmt werden können. | Die Schriftsteller, die ich eitirt habe, sind: Linn. Caroli Linnaei Fauna Sueeica,. 1761. Linn. Caroli a Linn& Systema Naturae, 1767. Fab. J. C. Fabrieii Entomologia Systematica. 1792. Fab. J. C. Fabrieii idem Supplementum. 1798, Fab. J. C. Fabrieii Systema Eleutheratorum. 1801. Marsh. Entomologia Britannica auct T. Marsham, 1802, Gyll. Insecta suecica deser'pta a Gyllenhal. 1808— 1827. 4 voll. Germ. Insecetorum species, auctore E. F. Germar. 1824, Curt. British Entomology by John Curtis, 8 voll. 1823 — 1840. Sieph. Illustrations of british Entomology (Mandibulata) by J. F. Stephens. 1831. vol. IV. Schönh. Syuonymia Insectorum. Genera et Species Curceu- * jionidum a C. J. Schönherr, 1833, . Steph. Manual of British Coleoptera, by J. F. Stephens, 1839. (Fortsetzung folgt.) —,— Bemerkungen und Berichtigungen zu den von Boyer de Fonscolombe beschriebenen Pflanzenläusen, von J.H. Kaltenbach, Lehrer in Aachen, Während ich noch fleissig mit dem Sammeln der Pflan- zenläuse, der Beobachtung ihrer Lebensverhältnisse und mit der Ausarbeitung einer systematischen Eintheilung derselben beschäftigt war, erschien von dem wackern Boyer de Fons- coloınbe in den Annales de la Societe entomologique Tom 10, eine Beschreibung von etwa 36, in seiner Umgebung ( Aix en provence) beobachteten Aphidinen, worunter sich meh- 45 rere neue Arten befinden. Schade, dass mir dessen Arbeit nicht eher zu Gesichte gekommen und dass ich dieselbe bei meiner Monographie nicht habe benutzen können. Erst lange nachher, als ich bereits in Wiegmann’s Archiv für Natur- geschichte in einem Aufsatze über die Leistungen in der Entomologie von Dr. Erichson Boyer’s Arbeit citirt. fand, hatte ich das Vergnügen, durch die Gefälligkeit des Hekn von Heyden aus Frankfurt besagte Analen leihweise zu er- halten. Ich beeile mich daher, für die Besitzer meiner Monographie sowohl, als im Interesse der Wissenschaft, meine Ansichten ünd Bemerkungen über die von Boyer de Fonsc. beschriebenen Pflanzenläuse mitzutheilen und diese sämmtlich, mit Bezugnahme auf mein Werk, der Reihe nach zu würdigen. Man wird aus dem Ganzen ersehen, dass viele Linneische und Fabrieische Species, und manche neue im südlichen Frankreich vorkommen, dass aber weder das Bekannte an genauerer Bestimmung bedeutend gewonnen , hat, noch das Neue wegen mangelhafter Beschreibung viel Brauchbares für den Entomologen enthält. I. Abtheilung. 2 Saftröhren auf den Seiten des Hinterleibes. R l. Aphis Artemisiae B. de Fonsc. Ist A. Tana- cetaria m., welche vorzugsweise auf Tanacetum vulgare L., aber auch auf Artemisia vulgaris und Art. Absinthium L. lebt. Boyer de Fonsc. giebt eine ziemlich genaue Diagnose des Thieres, und da er sie früher veröffentlicht hat als ich, so muss ungeachtet meiner genauern Beschreibung, der Naıne Aph. Tanaceteria m. eingezogen werden und das Insekt Aph. Artemisiae Boyer de Fousc. heissen. — Wie Herr Boyer de Fonsc. die Aph. artemisiae und absinthii Fab. et Linn. fraglich als Synonyma aufführen kann, das begreife ich nicht, und verräth es noch grosse Unsicherheit. Er hat weder auf die Färbung des Rüssels, der Saftröhren und des Schwänzchens, noch auf die Grösse, die abweichende Färbung des Körpers und der Beine in den verschiedenen Zuständen genauer geachtet. 2. A. Papaveris Fab. der Herr Verfasser liefert hiezu eine ausführlichere Diagnose, als Fabr., die das Thier dessennngeachtet vor den übrigen dunkelgefärbten nicht hin- reichend klar heraus stellt, was in der Beschreibung jedoch weit besser geschehen ist. So viel bleibt übrigens gewiss, 16 dass ihm die standhafteren Merkmale zu unbekannt geblieben, als dass er wirklich verschiedene ähnliche Arten gehörig gesondert hätte. So führt er Tragopogon pratense, Rıumex und Carduus lanceolatus als Futterpflauzen bei dieser Blatt- laus an, welche, wenn auch etwas ähnliche Blattläuse, doch eigentlich verschiedene Arten nähren. (Siehe Aph. Trago- pogontis m., Aph. Rumicis L. und Aph. Cardui L, ) 3. Aph. Genistae Scop. ist auch A. Genistae m. Scopoli hat die 2 auf dem Ginster vorkommenden ähnlichen Arten nicht unterschieden, wesshalb ich bei der Beschreibung derselben, um spätern Irrungen vorzubeugen, seine A. Ge- nistae nur als Synonyma citirte. Herr Boyer de Fonse. giebt durch das -Zusammenwerfen dieser Art mit A. Laburni m, und A. Craccae L. zur Genüge zu erkennen, dass er die 3 Arten nicht genau genug untersuchte, A. Genistae Scop. gewinnt somit durch ihn nicht im Geringsten an sichern Unterscheidungsinerkmalen. In einer Anmerkung giebt der Verfasser die souderbare Erklärung, dass die Fühler bei fast allen Blattläusen gleich gefärbt seien ?! 4. Aph. Isatis B. d. F. Die Waid-Blattlaus, ist Aph. Brassicae L. und Aph. Raphani Schrk., welche der Verfasser nicht zu kennen scheint, hier aber so häufig auf Crueiferen: Brassica, Raphanus, Diplotaxis, Sinapis, Capsella und höchst wahrscheinlich auch auf Isatis vorkommt, welcher bei uns nicht gebaut wird. 5. Aph. Nymphaeae Fbr. etL. lebt nach ihm auf Hydrocotyle vulgaris und Pontederia cordata. Er vermuthet mit Recht, dass es Aph. Nymphaeae Fbr. sei; die genaue Bezeichnung der Saftröhrchen und des Schwänzchens lassen auch mich dasselbe glauben. 6. Aph. Lonicerae Boy. de F. ist Aph. Xylostei Schk. dessen Werke dem Herrn Verfasser nicht zur Dis- position standen. Aph. Tulipa Boy. d. F. findet sich an den ersten Blättchen der Zwiebelknospen der Tulpen. Sie lebt unter der Erde und ward nur im ungeflügelten Zustande von ihm gefunden. A. subpollinosa, pilis sparsis hirta, luteo - gri- sea, antennis brevibus, abdominis lateribus subelevatis, cornieulis brevissimis nigris B. d. F. Kein Schwänzchen vorhanden. Br 8. Aph. Rosae L. Merkwürdig ist es, dass der Hr. Verfasser die schwarzen Flecken des Hinterleibes nicht er- L) 17 wähnt, die doch bei unserer Rosen-Blattlaus nie fehlen; er bemerkt nur, dass Herr De Geer dieselben gesehen habe. Vielleicht sind nur eben entwickelte oder zur flügellose In- dividuen von Boyer de F. beobachtet worden! 9. Aph. Onobrychis Boy. de F. ist Aph. Pisi m. und Aph. Ulmariae Schk., welche auf vielen Papilionaceen gefunden wird, als: Pisum, Ononis, Lotus, Trifolium,. La- thyrus, Spartium , Colutea und in Frankreich auf Hedysarum onobrychis. Aph. Pisi und Aphb. Onobrychis Boy. d. F. fallen also mit Aph. Ulmariae Schk. zusammen und müssen letzterem Namen, als dem ältern, weichen. 10. Aph. Lactucae Fbr. stimmt im Ganzen mit meiner Beschreibung überein, nur in der Farbe des Schwänz- . chens bei den Geflügelten nicht, worauf ich viel Gewicht lege. Sonderbar giebt hier Herr Boy. d. F. keine Pflanze als Aufenthaltsort an, was die Dunkelhait, welche darüber bei ‚den übrigen Autoren herrscht, nicht im Geringsten auf- hellt. (Siehe meine Monographie Seite 33 — 39.) Ich kann meine Aph. Lactucae so lange nicht eingehen lassen, bis es bewiesen ist, dass Fabricius, der dem Linne und Reaumur gefolgt ist und sie selbst nicht näher beschreibt, das auf der Gemüsedistei lebende Thier gemeint und Herr. Boyer de F. sie ebenfalls darauf gefunden und genauer beschrieben hat. ll, Aph. Cardui Fbr.: Der Verfasser liefert hier eine sehr vage Beschreibung eines Thieres, welches doch die genaueste Beobachtung erforderte, da A. Cardui L. et Fbr., wie A. Onopordi Schk. ein ganz anderes Insect ist, als das beschriebene, mit welchem noch 2 oder 3 ähnliche leicht verwechselt werden können, nämlich: A. Sonchi Fbr., Geoffr., Schk. und Linne, A. Inceae L. und A. Picridis Schk. — A. CGardui L. et Fbr. gehört nach meiner Eintheilung der Gatt. Aphis in eine ganz andere Gruppe und kann mit dem von Boy. d. F. beschriebenen Insecte gar nicht verwech- selt werden. 12. Aph. Cerasi Fb. ist richtig, nur fehlen dem Verfasser die geflügelten Individuen. Warum er der Miss- bildungen, welche diese Blattlaus an den Zweigspitzen ver- ursacht, nicht gedenkt, ist auffallend, da soiche doch stets von ihm angegeben werden. Vielleicht ist die Kirsch- Blatt- laus nieht häufig dort, sonst hätte er gewiss deren Verun- staltungen an den Kirschschossen erwähnt. 9 18 13. Aph. Aceris F, ist richtig und von ihm auf Acer opulifolium und Monspessulanum gefunden worden, so dass sie jetzt bereits auf 7 verschiedenen Ahorn - Arten an- getroffen worden. 14. Aph. Persieae Boy. de F. ist das später von mir unter demselben Naınen beschriebene Thier und somit gebührt dem Hrn. Boy. de F. das Vorrecht. l5. Aph. pruni mahaleb. Boy. de F. ist wohl nichts anderes, als Aph. PadiL. et Fbr., die er selbst fragend eitirt. 16. Aph. Salieis Fbr. ist richtig, aber sehr mangel- haft beschrieben. 17. Aph. Rhamni Boy. d. F., welche er auf Rham- 'nus alpinus gefunden, ist der Beschreibung nach eine andere ‘als Aph. Rhamni m. und somit muss diese künftig unter dem neuen Namen A. Frangulae m. aufgeführt werden. 18. Aph. aurantii Boy. d. F. scheint neu zu sein, aber der mangelhaften Charakteristik wegen mit meiner Aph. Dianthi und Nerii, welche unter ähnlichen Verhält- nissen vorkommen, nicht gehörig zu vergleichen. 19. Aph. Scabiosae Scop. Nach der Beschreibung und der Futterpflauze sehr wahrscheinlich A. Scabiosae Schrk.., dem dann das Recht der Anciennetät bliebe. 20. Aph. Nerii Boy. d. F. ist wegen der allzukurzen Beschreibung nicht zu erkennen, weshalb ich meine A. Nerii für jetzt noch nicht einziehen werde. A. lutea; alatarum thorace postice nigro, pedlibns ni- gris; abdominis cornieulis fuscis, elytris aqueis macula mar ginali grisescente. B. d. F. auf Nerium Oleander L. 12. Aph. Urticae Fbr. Auf Urtica dioica L. A. viridi-fusca, nigro variegata, alis fuscescentibus, vasis fuseis, macula ınarginali grisescente. Boy. d. F. Diese Fabrieische Art hat durch die mangelhafte Beschreibung wenig oder gar nichts gewonnen. Ich werde meine beiden auf Ur- tica divisa gefundenen Arten (A. Urticae et Urticaria) vor der Hand als solche gelten lassen und mich auch diesmal nicht an obigen Namen kehren. 22. Aph. tuberosae Boy. d. F. auf Polianthes tuberosa. A. fuliginosa sericea; antennis mediocribus; abdo- minis corniculis brevibus, nigris. B. d. F. Ist ihm nur als ungeflügeltes Individuum vorgekommen. 19 23. Aph. hibernaeulorum Boy. d. F. Im Treib- hause auf Daphne indica gefunden, doch nur als flügelloses Inseet bekannt. Walırscheinlich A. Dianthi Schk. A. viridis; antennis longis pedibusque viridibus, eornieulis longissimis, viridibus. B. d. F. ' 24. Aph.VerbasciBoy. d. F. Auf Verbascum nigrum. Höchst wahrscheinlich dieselbe, welche Schrank auf der Königskerze fand und unter dem Namen A, Verbasci be- schrieb; ihm gehört demnach das Recht der Anciennetät. 25. Aph. Tiliae Fbr. ist A. Tiliae L., den Fabri- cius mit Recht, Reaumur aber mit Unrecht eitirt. (Siehe meine Monographie Seite 129—131.) Es muss wahrhaft befremden, wie der aufmerksame Boy. d. F. hier ebenfalls noch den Reaumur citiren kann, da dessen Abbildung eine ganz andere Pflanzenlaus darstellt, nämlich Schizoneura Reaumuri m. II. Abtheilung. Höcker statt der Röhren auf den Seiten des Hinterleibes. 26. Aph. Roboris? Fbr. ist A, Roboris L. und hinreichend kenntlich beschrieben. 27. .Aph. viminalis Boy. d. F. A. hirta, einerea, antennis submoniliformibus, brevibus, pedibusque (in apteris) hirtis, abdomine 4-6 lineis punctorum impresso; tuber- culis lateralibus nigris, unico in dorso medio erecto, ely=- tris aqueis, margine externo nigro. Boy. d. F. Auf der Sahlweide an Aesten. Sie ist meiner A. populnea, welche ausser Pappeln und verschiedenen Weiden auch die Sahl- weide bewohnt, sehr ähnlich, doch sind die abweichende Färbung der Saftröhren und die Angaben eines schwarzen Höckers zwischen den Röhren hinreichende Gründe, sie für eigene Art zu erklären. Wenn der Verfasser übrigens glaubt, dass A. juniperi Deg. mit seiner A, viminalis iden- tisch zu sein scheine, so muss ich dies sehr bezweifeln, da bis jetzt auf Nadelhölzern noch keine Aphis entdeckt wor- den, sondern nur Pflanzenläuse aus andern Gattungen, als Lachnus, Chermes und Rhizobius. Dagegen spricht ferner die geringere Anzahl Fühlerglieder bei A. Juniperi Deg. und der Mangel an Punktreihen bei derselben, der Flügelbildung nicht einmal zu gedenken, welche bei beiden sehr stark im Nervenverlaufe von einander abweicht. 2% 20 28. Aph. Corni Fbr. ist richtig und ziemlich befrie- digend bezeichnet. Die merkwürdige Fühlerbildung (6schrau- big-geringelte Glieder) und die Flügel (mit einem gabeligen Cubitus,) welche mich bewogen, diese Pflanzenlaus in eine eigene Gattung zu setzen, hat der Herr Verfasser gar nicht erwähnt. i 29. Aph. Filaginis Boy. d. F. scheint Pemphigus Gnaphalii m. zu sein. Es ist wahrhaft zu bedauern, dass der Verfasser sich bei der Charakteristik dieses seltsamen Thierehens so kurz fasst, und nicht genauer zu Werke geht, Die 6 Fühlerglieder, so wie die auffallende Verschiedenheit in der Flügelbildung (4 einfache Schrägadern ) hätten ihm nicht entgehen dürfen, und deren blosse Erwähnung würden mich nebst Angabe der Futterpflanze hinlänglich für die Identität beider Blattläuse gestimmt haben. 30. Aph. pyri Boy. d. F. ist A. Crataegi m., welche ich nicht bloss auf dem Weissdorn, sondern auch auf dem Apfelbaume, nicht aber, wie B. d. F., auf dem Birnbaume fand, worauf sie gewiss auch hier leben wird. Die charak- teristische Zeichnung des Hinterleibs würde Herrn Boy d. F. sicher nicht entgangen sein, wenn er diese Aphis auf dem Weissdorn entdeckt hätte, worauf sie den Art- Typus am reinsten zeigt; auch sind auf diesem Strauche die rothen Beulen der umgebogenen Blätter sehr augenfällig, was bei denen auf Pyrus malus seltener der Fall ist. — Herr Boy. d. F. setzt A. pruni F., Deg., Scop. Geoffr., Reaumur etc. fraglich als Synonyın hin, wozu ihn die blosse Bestäubung bei dieser Blattlaus bewog. Dies kann jedoch keinen Grund abgeben, beide Thiere für dieselben zu halten, da es der bestäubten eine Menge giebt. Die Gestalt und Färbung des Körpers, die seltsame Länge des Schwänzchens im Verhält- niss zu den Saftröhren, die Futterpflanze etc. lassen A. Pruni der Autoren mit jener nickt verwechseln. I. Abtheilung Weder Röhren noch Höcker auf den Seiten des Hinterleibes, 3l. ‚Aph. Ulmi Fb. ist Schizoneura lanuginosa Hart. und mir. Es wundert mich nicht sehr, dass Herr Boy. d. F. Degeer’s A. foliarum Ulmi mit dieser Gallenbewohnerin für identisch halten will, obwohl sie Degeer schon vor 100 Jah- ren mit seinen scharfen Augen unterschied, Mehr muss es 21 befremden, dass er Degeer, uud somit auch v. Gleichen und-Linne eitirt, welche eine ganz eigenthümliche Galle beschreiben, in der ein Thier aus einer andern Gattung ( Tetraneura Hart.) lebt. Dem Herrn Verfasser scheint nur die eine von den 4 Ulmenbewohnerinnen bekannt geworden zu sein. | 32. Aph. pistaciae F. ist die in Gallen auf der Tere- binthe (Pistacia terebinthus ) lebende, von Reaumur beobach- tete und von Linne und Fabr. aufgeführte Pflanzenlaus, welche nach Boy. d. F.’s Beobachtung nicht bloss in der Bildung der Gallen, sondern auch in der Lokalität des Aufenthalts abweicht und höchst wahrscheinlich, wie Pemphigus bursa- rius L. und Pemphigus affinis m. verschiedene Arten zu sein scheinen, mit denen sie überhaupt grosse Aenlichkeit haben. Hierbei verinisst ıman wieder recht empfindlich, dass der Verfasser die Fühler und Flügelbildung ausser Acht gelassen hat. Seine Definition lautet: A. tomentosa, flava, antennis brevibus submoniliformibus, apterarum luteis, alatis coerules- centi-nigris, elytris albis, abdominis tubereulis nullis. Boy. d. F. — Er will auch im Monat September Eier bemerkt haben, welche die ausgeschlossenen Thierchen auf die Gal- len selbst legten. 33. Aph. bursarius. F.L. ist Pemphigus bursarius L., die mit Pemphigus affinis m. auf derselben Pappel, aber in andern Gehäusen wohnt. Reaumur, welcher beide Bildungen auf den Pappelblättern sehr gut darstellt, hat sie bereits unterschieden. Boy. d. F. scheint dies entweder übersehen, oder die zweite Art noch nicht gefunden zu haben. Er zieht auch A. Tremulae Deg. (Schizoneura Tremulae m.) als eine wahrscheinliche Varietät hieher, weil ihm uubekannt war, dass diese nicht bloss eine andere Art ist, sondern gar eine andere Gattung repräsentirt. 34. Arph. Fagi Fbr. ist die von Reaumur beobachtete und abgebildete Buchenblattlaus, und als Lachnus Fagi L. in meiner Monographie aufgeführt. 35. Aph. radieum Boy. d. F. ist sehr wahrschein- lich Trama radieis m., welehe an versehiedenen Wurzeln von Syngenesisten lebt. Die Beschreibung ist höchst mangelhaft und nur die Erwähnung zweier Höcker auf den Seiten des Hinterleibs lässt nieht zu, seine A. radieum für Forda for- micaria Heyden, oder Rhizobius p losellae Burm., oder Pa- racletus cimieiformis Heyd. zu halten, denen sie sonst sehr ähnlich bezeichnet wird. | | 22 “36. Phylloxera quereus Boy. d. F. ist das vom Verfasser zuerst entdeckte Thierehen, welches von Hevden in Frankfurt als Vaceuna coceinea sehr genau beschrieben hat und von mir ebenfalls gefunden und als Phyll. coceinea Heyd. aufgenommen worden. (Siehe darüber ıneine Mono- graphie.) Wenn nun derselbe Autor A. quereus Fabr. und L. (mein Lachnus quereus L.) als Phyll. longirostris aufführt, so ist er zu weit gegangen. Er hat das Thier nicht gesehen und glaubt, weil es die Flügel nicht dachig, sondern horizon- tal trage (was jedoch irrig ist) so müsse es auch eine Phyl- loxera sein! — — Beiträge zur Natnrgeschichte einiger Falter-Arten. Von c. F. Freyer in Augsburg. (Bemerkung der Redaection: Ein Theil dieser Be- obachtungen war von Herrn Freyer bereits bei Lebzeiten des verst. Dr. Schmidt eingesandt worden, das Manu- script ist aber bei der Regulirung des Schmidtschen Nachlasses verloren gegangen und Herr Freyer hat die Gefälligkeit gehabt, dasselbe uns durch neue Beobach- tungen vermehrt wieder einzusenden. ) Hipp. Phaedra. Die Raupe war mir lange in der Natur unbekannt. Ich erhielt ein einzelnes Räupehen Anfangs Mai 1842 mit dem Schöpfhamen. Es war nur 5“ lang, frass gewöhnliches Gras und wuchs sehr langsam ; denn erst am 28. Juni trat es die Verwandlung zur Pappe an. Die Raupe selbst gleieht einer glatten, geibbraunen Waldschnecke. Ihr Kopf ist kugelförmig mit 6 dunkeln Streifen und braunem Gebiss, Der Körper ist am Kopf wohl dick, wird jedoch gegen den After zu immer schlanker, und endigt sich in 2 hellen Spitzen. Seine Farbe ist gelbgrau. Ueber den Rücken zieht eine dunkle, von 2 weissen Linien eingefasste sogenannte Rückenader, die am Anfang eines jeden Gelenkes von 2 schwarzen Strichen begränzt ist und auf den ersten 4 Absätzen fast schwarz sich zeigt. Ein weiterer. dunkler Streif durch die ganze Länge der Raupe steht unter dem \ 23 Rückenstreif. Dann folgt eine aschgraue, sehr deutliche Linie durch die ganze Länge. Sie ist nach unten weiss ein- gefasst. Die Lüfter stehen unter dieser aschgrauen Linie in einer okerfarbenen Binde, welche unten hell begrenzt ist. Die ganze Raupe ist im Gehen sehr langsam, und ihr Gang ist fast dem einer Schnecke ähnlich, d. h. sie schleicht mehr, als dass sie läuft. Sie ist steif beim Anfühlen, so dass, wenn man sie an den beiden Afterspitzen in die Höhe hebt, sie sich gleich einem Stückchen Holz unbeweglich emporhe- ben lässt, ohne sich zusammenzurollen. Ueber die Rücken- fläche ist sie mehr glatt als rauh, die Bauchfüsse sind kurz und stumpf. Die Puppe ist braun, mit einem blauen Duft überzogen und eiförmig mit einer borstigen Afterspitze. Sie liegt frei auf der Erde. ‚Der Falter entwickelte sich am. 24. Juli, mithin nach einem Zeitraume von 26 Tagen. Es ist dieser Falter in allen Ständen in meinem 63sten Hefte Tab. 373. abgebildet. Hipp. Aello. In Mehrzahl erhielt ich im Jahre 1841 diesen Falter aus der Schweiz, darunter auch einige Weiber, welche sehr selten sind. Er fliegt über der ersten Schnee- region an felsigen Abhängen, und wurde auch auf der sog. Schlücken - Alpe von mir erbeutet. Hipp. Hyperanthus. Mehrere Exemplare, die auf der Uuterseite keine Augenringe, sondern bloss einfache weisse Punkte zeigen, habe ich in den letzten Jahren erhalten. Hipp. Dejanira. Die Raupe fand ich im Mai ein- zeln auf Taumelgras. Sie ist blassgrün mit einem dunkeln Rückenstreif und einem weissen Streifen über die Rücken- fläche, dann einer weissen Seitenlinie. Sie ist dicht mit feinen Härchen besetzt und führt 2 weissgrüne Afterspitzen. Der Kopf ist kugelicht mit weissen Pünktchen. Die Puppe hängt gestürzt, ist seladongrün mit 4 weissen Punkten am Bauch und einem blendend weissen Streif am Flügelrand oder der Flügelkante versehen. Hipp. Galatea. Seit mehr als 20 Jahren suchte ich nach dieser Raupe, und in den letzten Jahren erhielt ich sie mit deın Schöpfhamen, Sie ist in der Jugend grün, sehr stark mit borstenförmigen Haaren besetzt. Erwachsen ist sie strohgelb mit einem kugelichten rothgrauen Kopf, und einem schwarzen, von 2 hellen Linien eingefassten Rückenstreif 24 der sich zwischen 2 fleischfarbenen Afterspitzen endigt. Ein weiterer weissgelber Streif, der unten grau begrenzt ist, zieht sich über die Körperfläche durch die ganze Länge der Raupe und endigt sich in der Afterspitze. Die Lüfter sind klein und stehen über der weissgelben Bauchlinie. Die Füsse sind kurz und stumpf. Die ganze Körperfläche ist mit feinen borstenartigen Härchen dicht besät. Die Raupe verwandelte sich Ende Juni. Die Puppe ist eiförmig, weissgelb mit 2 schwarzen Augendeckeln. Mitte Juli erschien der Falter. Alle frühere Beschreibungen und Abbildungen der Raupe sind unrichtig, und irrigerweise meistens grün angegeben, Hübners Bild ist das schlechteste und ganz unkenntlich. — Ich habe diese Raupe in allen Ständen in meinem 6ästen Hefte mit der Varietät Procida abgebildet, so wie im 73sten Hefte mit der Varietät Leucomelas. Zyg. Fausta. Zuım erstenmale, seit ich sammle, ge- lang es uns, Anfangs Juni h. J. (1844.) von dieser Zygäne über 160 Raupen aufzufinden, und zwar auf dem Lachfeld, 2 Stunden von hier, Wir fanden sie um diese Zeit noch sehr klein und kaum 2‘ lang, allein und einzig nur auf der Coronilla minima, unter deren Blättern sie verborgen lagen. Die Raupen wuchsen sehr langsaın, upd waren erst Mitte Juli vollkommen erwachsen. Sie entwickelten sich in der ersten Hälfte des Monats August. Die Tönnchen worin die Puppen liegen, sind eiförmig, blendend weiss, glänzend wie lackirt und porzellanartig. Sie sind nicht gar hart, son- dern lassen sich leicht zerdrücken. Als eine besondere Merkwürdigkeit muss ich hier berühren , dass von der gros- sen Raupenzahl, die ich zusammenbrachte, Anfangs bis Mitte September noch mehrere einzelne Räupchen lebend waren, obgleich sie seit fast 2 Monaten kein Futter mehr hatten, und folglich nichts frassen, dennoch aber fest in ihrem Be- hältniss sassen, und beim Anfassen sich zusamınen wanden. Acronyeta Menyanthidis, Zwei sehr grosse und scharf gezeignete Exemplare erhielt ich im heurigen Jahre aus der Schweiz. Das eine ist ganz blassgrau, das andere so. dunkel wie Auricomma. Acronyeta Rumicis. Von einer grossen, fast roth- braun gefärbten Raupe, die ich im vorigen Jahre bei Füssen fand, erhielt ich ein sehr grosses, fast schwarzes Exemplar Ende März aus der Puppe. Es weicht im Ganzen von den gewöhnlichen Exemplaren sehr ab. - Bryophila Par. Von verschiedenen Seiten her habe ich in den letzten Jahren mehrere Exemplare dieses Falters erhalten, wovon die einen durch ihre scharfen, deutlichen, andere durch blasse und verwischte Zeichnungen auf den Oberflügeln sich auszeichneten, so dass man wirklich 2 ver- schiedene Arten vor sich zu haben glaubt. Cymath. Flavicornis. Sehr reine und frische Exem- plare, worunter eines, bei welchem die 2 schwarzen Mittel- binden durch die Vorderflügel unten am Innenrand sich vereinigen, erhielt ich im abgewichenen Jahr, Die Raupe ist eine der schönsten in diesem genus. Sie lebt hier einzeln im Juni auf jungen Birkenbäumen. Ich lieferte Abbildung in meinem 63sten Hefte Tab. 375. Agrotis Rectangula. Für diese Art hatte ich bis- her dunkle Exemplare von Multangula in meiner Sammlung: Die wahre Rectangula glaube ich erst im heurigen Jahr (1842.) kennen gelernt zu haben, jedoch unter dem Namen Agr. Andereggii. Ich vermuthe wenigstens , in dieser Art die wahre Rectangula gefunden zu haben, und habe sie Tab. 393 meiner Beiträge abgebildet. Agrotis Trux. In Mehrzahl habe ich im letzten Jahr diesen Falter von einem Händler aus der Schweiz erkauft. Unter 11 Exemplaren fanden sich keine 2 übereinstimmende. Einige waren schwarzgrau, andere weissgrau mit mehr oder minder deutlichen Zeichnungen. Agrotis Simplonia. Ein weibliches Exemplar, welches auf den grauen Vorderflügeln sehr stark mit gelben Zeich- nungen versehen ist, und das daher für eine gaız eigene Art gelten könnte, habe ich im letzten Jahr aus der Schweiz erhalten. Ich habe es in meinen Heften Tab. 423 im Bilde geliefert. Noct. Baja. Die jungen, kaum einige Linien grossen Räupchen finde ich im Herbst in Mehrzahl in lichten, mit hohen Gras und Buschwerk bewachsenen Waldschlägen. Sie überwintern leicht, wenn man ilmen trocknes Gras ünd zusammengerollte Blätter in ihr Winterlager legt, in welche sie sich gerne verkriechen. Sie sind im Laufen sehr schnell, rollen sich jedoch bei der leisesten Berührung zusammen. Ihre Farbe ist in der Jugend dunkelrothbraun mit weissen Zeichnungen, aus welchen man diese Art sehon deutlich er- kennen kann. Ich nähre solche im Frühjahr mit Primeln, Gras und verschiednen andern niedern Pflanzen, worunter das Geum urbanum, PP © Noet: Puniecea. Ich, so wie’ noch mehrere hiesige Sammler erhielten die Raupe dieser Eule im September 1844 wieder zahlreich in einem jungen Birkenschlag, der mit Gras und Himbeerstauden bewachsen war. Sie zeichnet sich in ihrer Jugend durch ihre oft hellere, oft dunklere Goldfarbe aus, und hat viele Aehnlichkeit mit N. Brunnea, von der sie sich indessen auf den ersten Blick unterscheidet. Die Erzie- hung ist schwierig, da die Raupen lebend überwintern, und erst im April des nächsten Jahres erwachsen sind. "Meine älteren Beiträge Tab. -25. Hadena Leucophaea. Die Raupe gleicht der der N. Texta ausserordentlich, nur ist sie heller gefärbt, und mehr kastanienbraun. Alle Schriftsteller zogen Rösels Abbil- dung Ill. Theil Tab. 68. bei dieser Art an, während diese Rösel’sche Abbildung zur N. Cespitis gehört, wie ich in meinem 6ästen Hefte Seite 163 deutlich erläutert habe. Hadena Proxima Wie mich neuere Erfahrungen belehrten, gehört meine Abbildung unter diesem Namen ‚auf Tab. 104 Fig. 2 meiner Beiträge uicht, zu Proxima, sondern zu der neu aufgestellt werden wollenden N. Ongspurgeri. Von .Proxima. besitze ich 5 Exemplare, aber nur. Weiber. Der Mann ist mir noch unbekannt. Ich habe über diese Art bei Abbildung der berührten Ongspurgeri in meinen Hef- ten das Nähere erläutert. Treitschke’s Vermuthung X. Band 1. Abtheilung Seite 44 ist gegründet. Orthos. Instabilis. Anfangs März erhielt ich aus Raupen, welche ich auf Weiden im Juni v. J. fand, 17 voll- kommen ausgebildete Falter, von welehen kaum 2 einander ganz ähnlich sind. In der Grundfarbe wechseln sie vom weiss und röthlich Grauen bis zum duvkeln Rothhraun. Bei einigen ist der weisse Streif vor den Franzen‘ sehr deutlich, bei andern ınangelt er. Die Raupen waren theils blauweiss theils grasgrün, doch in der Zeichnung immer gleich. Die blauweisse Raupenart, in welcher von mehreren Entomolo- gen eine eigene Art vermnthet wird, werde ich s. Z. in meinen Heften liefern. Simyra Venosa. Von lebenden Puppen, welche ich im October 1841 aus Stettin durch Herrn Professor Hering erhielt, kamen mir Mitte März 1842 die Falter hervor. Sie haben trotz der langen Reise, nicht Schaden gelitten. Diese Art habe ich in meinem 69sten Hefte Tab. 410 in allen Ständen in Abbildung geliefert. | 27 Cosmia Diffinis. Als Merkwürdigkeit muss ‘ich auf ein Exemplar dieser Eule in meiner Sammlung aufmerksam machen, das kaum die Grösse einer Er. Paula hat, aber vollkommen ausgebildet, und nicht krüppelhaft ist. Cerastis Vaceinii. Ganz schwarzbraune Exemplare habe ich im vorigen Jahre einige Stücke erzogen. Dieser Falter führt einen starken Seidenglanz. , Er erscheint: noch weiter in 2 Hauptabänderungen, nehmlich als Spadicea und Polita, die sich so ziemlich gleich bleiben. Xylina Solidaginis. Aus der Ranpe erzogen ist diese Eule noch selten und gesucht. Geflogene Exemplare kommen häufig im Verkehr vor, doch nur die Reinheit der Falter macht sie preiswürdig. Die Raupe gleicht der von N. Perspieillaris, und lebt auf Heidelbeeren. In hiesiger Gegend fand ich sie noch nicht. Xylina Conformis. Die gewöhnliche dunkle Art mit blauschwarzem Grund kommt häufiger vor als die silber- graue, mit scharfen und deutlichen Binden und Makeln und rothbraunen Zeiehnungen bezeichnete Abart. Letztere, welche ich hier schon öfters erzog. und die ich auf Tab. 41 meiner Beiträge abgebildet habe, könnte wohl eine eigene, für sich bestehende Art sein. Plusia Deaurata. Diese prachtvolle Falterart habe ich in einigen aus der Raupe erzogenen, aber sehr kleinen Exemplaren zu hohen Preisen eingetauscht. Sie scheint übri- gens, wo sie sich findet, nicht selten zu sein; was auch mit Moneta und Concha der Fall ist. Es ist zu verwundern, dass diese Art so lange in den früheren: Ständen sich ver- borgen hielt. Plusia Moneta. Diese Eule wurde in den letzte- ren Jahren in fast allen Gärten der hiesigen Stadt, wo der blaue Eisenhut als Zierpflanze gezogen wird, gefunden... Die Räupchen sind schon vorhanden, wenn die Pflanze ihre . Blätter treibt. Ich vermuthe, dass die Eier vom weiblichen Falter tief an die Wurzel der Futterpfianze abgesetzt werden, dass aber auch das Ei und nicht, die Raupe. überwintert. Plusia Mya. Auch von dieser prachtvollen Eule habe ich einige Exemplare um hohe Preise eingetauscht.. Schon seit einigen Jahren wünschte ich Nachrichten über die frühe- ren Stände zu erhalten, konnte aber meinen Zweck , wahr- scheinlich aus Habsucht und Missgunst der Entdecker, nicht 28 erreichen. Es muss diese Eule, wo sie sich in ihrem Räupen- zustand findet, keine Seltenheit sein; denn dass sie aus der Raupe wirklich erzogen wurde, dafür bürgt die Reinheit der in neuester Zeit durch schweizerische Insectenhändler zahlreich verbreiteten Exemplare. Im Allgemeinen ist diese Eule dermal keine Seltenheit mehr. Plusia Interrogationis. Wo dieser Falter fliegt, scheint er so gemein wie Gamma zu sein; demungeachtet scheint es mir, dass seine Raupe noch nicht aufgefanden wurde, daher deren Entdeckung für die Wissenschaft von grossem Interesse wäre. Alle Exemplare, die ich erhielt, waren gefangen, keines erzogen. Erastria Unca. Ich fing diesen Falter, der früher in der hiesigen Gegend noch nicht gefunden wurde, auf Sumpfwiesen bei Strassberg im Juni, aber sehr selten. Erastria Argentula. Es hält schwer, diese kleine Eule in reinen Exemplaren zu erhalten. lch nehme, wenn ich auf ihr Einfangen ausgehe, kleine sogenannte Pıllen- schäehtelehen, und schliesse sie in solche ein, denn mit dem. Netz werden die meisten Exemplare verdorben. Sie fliegt Ende Mai und Juni oft zahlreich in hiesiger Gegend auf sumpfigen Waldwiesen. -Nachtrag zur Naturgeschichte einiger Falter - Arten. Von ©. F. Freyer. Hipp. Leander. Dieser Falter weicht, wie ich mich in den letzten Jahren überzeugte, in seiner Zeichnung und Färbung bedeutend ab. Ich habe dermal 13 Exemplare vor mir, die unter sich sehr verschieden sind, aber nur auf der Oberseite. Die Unterseite bleibt sich bei allen Exemplaren gleich. Hr. Stentz in Neusiedel sandte ınir 4 Exemplare erst in der jüngsten Zeit zu, von welchen 1 Paar d'2 oben ganz unserer Iphis und Arcania, und ohne dass solches die Spur eines Auges zeigt, ähnlich sieht, ein 2tes Paar jedoch auf den Hinterflügeln 5 grosse dunkelbraune, rostgelb gesäumte Augen zeigt. — Exemplare, die ich von unserm braven Hrn. Kindermann *) aus Ofen erhielt, waren unter sich mehr übereinstimmend. | Euprep. Plantaginis. Ein Weibchen legte mir An- fangs Jnni eine Anzahl Eier, aus welchen ich etliche 40 Räup- chen erzog. Sie wuchsen sehr langsam, und frassen am liebsten Wegerich, plantago major, und Löwenzahn, Leont. Taraxacum. Bemerkenswerth ist, dass die Raupen, welche doch zu gleicher Zeit aus dem Ei kamen, hinsichtlich ihres Wachsthums so ausserordentlich abweichen, dass ich dermal, Mitte October, noch ganz kleine, sowie fast ganz erwachsene Raupen besitze. Ein Exemplar von dieser nämlichen Brut hat sich sogar Anfangs October eingesponnen, und ist zur Puppe geworden, welche vollkommen und gesund ist. B. Matronula. Nach mehreren Jahren, in welchen ich keine Spur mehr von diesem noch immer prachtvollen und seltenen Spinner fand, gelang es mir im September 1. J. (1844) wieder eine Anzahl junger Räupchen aufzufinden, welche leider erst im Jahre 1846 ihre Verwandlung antreten werden. Der Spinner selbst wurde im vorigen Jahre von einem hiesigen Dilettanten in Mehrzahl erzogen. Es findet sich dieser schöne Spinner in hiesiger Gegend einzig und allein nur in unserm Siebentischwald, wo er, da jetzt der Viehtrieb in diesem Walde verboten wurde, sich seiner Zeit wieder häufiger zeigen wird. B. Aulica. Herr Stadtrichter Cramer in Stettin hatte die Güte, mir von diesem Spinner ein männliches Exemplar einzusenden, das auf der linken Seite beide Flügel gewöhn- lich geiärbt, auf der rechten jedoch den Unterflügel ganz schwarz und nur mit einem gelben kleinen Fleck am Fran- zenrande gefärbt, besitzt. Ich werde diese Abart s. Z, in meinen Beiträgen liefern. *) Diesen uneigennützigen,, billigen, braven und gefälligen Mann kann ich den Lepidopterologen Deutschlands nicht warm genug empfehlen. Leider hatte er im Mai h. J. (1844) auf der rechten Seite eine schlagartige Berührung erhalten, von welcher er nur langsam genesen kann, Doch ist seine Gesundheit dermal, Mitte October, wieder so weit in Ordnung, dass er wieder schreiben kann, wovon mich sein jüngster Brief vom 5. October h. J. überzeugt hat. Möge er und sein fleissiger Sohn noch lange für die lepidopterologische Wissenschaft thätig sein können! ro Aero. Strigosa. Die Raupe dieser artigen Eule zeigte sich im h. J. 1844 Ende August und Anfang Septem- ber wieder zahlreich in hiesiger Gegend auf Schlehen. Zur Verwandlung muss man ihr faules Holz, Mark von Disteln oder Korkholz geben, in welchem sie, gleich N. Parthenias und Notha, zur Puppe wird. Der Falter erscheint im April und Anfang bis Ende Mai. Durch Stubenwärme lässt er sich früher treiben. Acro. Alni. Noch sehr selten. Ein eifriger hiesiger Sammler, Herr Grandauer, fand durch unermüdeten, fast täglichen Fleiss im August h. J. mehre Raupen, die wie die vorhergehende Art, in faulem Holz ihre. Verwandlung zur Puppe antreten. Ich konnte diese Raupe schon seit einigen Jahren nicht mehr finden. Sie lebt am liebsten auf Erlen. Acro. Cuspis. Seit mehreren Jahren schon zog ich diese Eule nicht mehr aus der Raupe. Sie wurde zuerst in hiesiger Gegend vor etwa 40 Jahren durch unsern wür- digen Veteranen in der Entomologie, Hr. Fageroth dahier, mit welchen ich noch fortwährend in Begleitung unsers gemeinschaftlichen Freundes Herrn Stattmiller (beide Greise stehen dermal im 72sten und 74sten Lebensjahr) alljährlich mehrere entomologische Exeursionen mache, aufgefunden, wie Hübner in seinem Text zu den Eulen Seite 157 schon gesagt hat. Die Unterscheidungsmerkmale der Falter und Raupen von Psi und Cuspis habe ich im I. Bd. meiner »neueren Beiträge« S. 111 bereits genau angegeben, daher ich dorthin verweise. Agrotis Suffusa. Ein frisch entwickeltes männliches Exemplar klopfte ich am 31. October 1843 von einem Weidenbusch herab, der mit hohem Schilfgras und dichtem Kammgras, so wie mit Weidenarten am Fusse besetzt war. Die Raupe, welche mir noch unbekannt ist, scheint erwach- sen zu überwintern; wenigstens fand ich noch spät im Oc- tober unter dürrem Laub eine schmutzig grüne Raupe mit röthlicher Rückenfläche, welche ich geneigt bin, für Suffusa zu halten. Amphipyra Typica oder |Hbrs. Venosa. Diese Räupchen fand ich spät im October in Menge auf einem grossen Weidenbusch, der ebenfalls mit vielen Sumpfgräsern, mit andern Weidenarten und mit Pfeffermünzstengeln am Fasse dicht besetzt war. Ich erhielt über 100 Stück. Vor- 3l züglich gern lebt auch.,an dieser Zeit ‚dieses Räupehen auf dem Weiderich. Auf einem am Wertach-Ufer stehenden Busch fand ich eine grosse Anzahl. Es scheint daher diese Raupe, die ich auch in der Gefangenschaft schon oft mit der Taubnessel nährte, keine Kostverächterin zu sein, und die Angabe, dass die Raupe auch Weidenblätter zur Nahrung wählt, scheint ihre Richtigkeit zu haben. Wenn Brahm, nach Treitschke S. 300 des Sten Bandes 1ste Abtheil., diesem widerspricht, so scheint er keine Versuche angestellt “ haben, und er wurde, da die Raupe allerdings auch niedere Pflanzen liebt, hierdurch irre geführt. Die Erziehung ist mir leider missglückt, und ich erhielt von diesen vielen Raupen nur einige Falter. Ornix Tin. Upupaepennella. Diese hübsche Schabe soll nach Treitschke, 9 Bd. 2. Abtheil. S. 195 im Mai sich entwickeln. Ich und ein anderer hiesiger Sammler klopften sie Ende October 1843 von Weidenbüschen herab; also gehört diese Art zu den Spät-Schmetterlingen, die sich noch vor beginnendem Winter entwickeln. : Es Ist diese. späte Entwickelung in hiesiger Gegend um so auffallender, als bereits schon Mitte October starke Reifen fiielen, und das Thermometer 3 Grad unter Null anzeigtee — Mit dieser Schabe zugleich erhielt ich auch Tort. Umbrana und Al. Mierodactyla. Ankündigung. Von meinen » Neueren Beiträgen zur Schmetterlings- kunde « sind bis jetzt 74 Hefte mit 444 Aupfertafeln aus- gegeben. Liebhaber der Entomologie lade ich aufs neue zur Subscription ein (das Heft 1 Fl. 24 Xr. rh.) wobei ich bemerke, dass ich bei Abnahme des ganzen Werks, wenn die Bestellungen bei mir unmittelbar erfolgen, einen verhältnissmässigen Rabatt bewillige.e. Den Herren Subseribenten diene zur Nachricht, dass die Hefte 75 — 78 wohl noch in diesem Winter erscheinen werden. \ Auf mein Werkchen: » Die schädlichsten Schmetterlinge Deutschlands« mit 12 Kupfertafeln, dessen Preis ich auf 1 A} veducirt habe, nehmen alle Buchhandlungen Bestel- lungen an. Den Commissionsverlag besorgt die hiesige Matth. Rieger’sche Buchhandlung. (J. P. Himmer. ) Augsburg, im October 1844. ee) nn ©. FE. Freyer. 32 Intelligenz - Hachrichten., Der Insecten - Händler Kahr in Berlin ( Bergstrasse No. 3.) ist vor Kurzem von einer nur in entomologischem Interesse unternommenen Reise nach Dalmatien und Steyer- mark zurückgekehrt. Er hat hauptsächlich Schmetterlinge und Käfer gesammelt und von letztern viele seltene und mehrere interessante neue Arten mitgebracht. Auf Verlangen wird derselbe Cataloge mittheilen. Brieie und Bestellungen erbittet er sich portofrei. Der entomologische Verein versammelt sich zur Sitzung für den HKebruar am 3. Abends 7 Uhr im Vereinslocale. —2960 — Briefkalten. ß. Ver. pro 40 — 44. v.d. ©. in W., Jstze. T. in J. B. Ver. pro 41 — 44. Obf. Z. in V. pro 43 — 44. Spt. Schl. in J. pro 44. Dr. H. in Strls., Obf. R. in R., Obl. R. in B., L. K. in H. pro 45, Stfk. Fr. in Agsb., K. Fa. in M., Cpt. T. in G., A. St. in Ch, Obf. K. in F., Cgr. K. in E,, €. Str. in E,, Dr. S. in Bu, C. A. in Bu., Dr. phil. S. Bu., R. M. in Fr. ß. Ztg. pro 44. Dr.St. inPz., Dr. H. in Strls., v.d. OÖ. in W., Spt. Sch. in J., Jstzc. T. in J., Obf, R.inR., Pr. H. in Gr., Obl. R. in B., Obf. Z. in V. pro 45. Cpt.inG.,Ap. St.in Ch., Obf.K.inF., Cgr.K.inE., C. Str.inE., C. A.in Bu., Dr. phil.S.inB., R.M.in Fr. Sm In TUT Von dieser Zeitung erscheinen monatlich zwei Bogen. Der Pränumerationspreis beträgt für den Jahrgang 1 Thlr. 10 Sgr. Die im Preussischen Staate wohnenden Leser der Zeitung haben, wenn sie dieselbe bei uns direct bestellen, den Vortheil, dass wir sie ihnen monatlich gleich nach dem Erscheinen postfrei zusenden: mit dem Vorbehalte, dass wir den Betrag, wenn er nicht bis zum 1. Juli entriehtet ist, durch Postvorschuss einziehen. Red. Druck von F. Hessenland, Entomoloeische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: C. A. Dohrn, Praeses \ In Commission bei F. Fleischer Dr.H.Schaum, Secretair | des Vereins. in Leipzig. N..2 2. 6 home Kehruar 1885, Inhalt. Winnertz: Beitrag zur Kenntniss der I EN Walton: Bemerkungen über Rhynchites. (Schluss.) Hornung: Grundlage zu einem Verzeichniss der Käfer des Harzes. Nickerl: Beitrag zur Lepidopterenfauna von Ober-Kärnthen und Salzburg. Krösmann: Zweckmässige Art, Raupen zu sammeln. Intelligenz. Willenichaftliche Mittheilungen. Beitrag zur Ienntniss der Gallung Ocyptera. Von 3. Winnertz in Cirefeld. Die beiden Juli- und August-Hefte des öten Jahrganges dieser Zeitung enthalten eine Mittheilung zur Kenntniss der Gattung Ocyptera von Hrn. Professor Dr. Loew in Posen, worin derselbe als ihm unbekannte oder zweifelhafte Arten Oe. eylindrica Fabr., Oc. interrupta und Oc. pusilla Mgn. anführt, und mit Recht beinerkt, dass sowohl die Fabrici- sche Beschreibung der 1sten Art, als auch die Meigensche aller 3 Arten zu dürftig seien, als dass sie «arnach mit Sicherheit erkannt werden könnten. Meigen hat in vielen Fällen, so auch im vorliegenden, mehrere ähnliche Arten zusainmengestellt, eine einzelne vollständig beschrieben, und bei den audern nur Abweichungen angegeben, die zuweilen s WPRRBCHE \ 1... so Hu ausführlich ange AR dass /anıo Mi nieht die ganze Gruppe vor sich hat, oder mit Original-Exem- plaren vergleichen kann, üher das einzelne Glied einer solchen Gruppe in Zweifel bleiben muss. Meigensche Original- Exemplare steheg ‚aber Wenigen zu Gebote, und da die Benutzung seiner Sammlung dadurch für immer sehr er- schwert, vielen gewiss unmöglich geworden ist, dass sie vor wenigen Jahren in das Pariser Museum hat wandern müssen; so erscheint es wünschenswerth, dass diejenigen, welche im Besitze solcher Originalien sind, den Freunden der Diptern- kunde zur Beseitigung der laut werdenden Zweifs] eine genaue und vollständige Beschreibung der betreffenden Arten nicht vorenthalten. Eine, wenn auch nicht sehr bedeutende Anzahl Doubletten (etwa 620 Arten) ist bei Meigen zurückgeblieben, unter welehen sich obenerwähnte 3 Arten, und zwar: (ec. cy- lindrica d', *) Oec. interrupta 2 und Oc. pusilla 0’ 2 -befin- den. Ich bin jetzt im Besitze dieses Restes seiner Sammlung, und glaube eine Pflicht zu erfüllen, wenn ich eine vollstän- ständige Beschreibung dieser Arten liefere, und zu deren besserem Verständnisse Abbildangen der einzelnen characte- ristischen Theile in vergrössertem Massstabe beifüge. **) Herr A. Förster in Aachen erhielt alle drei Arten eben- falls in Original- Exemplaren von Meigen selbst, nämlich: Oc. eylindrica S', Oc. interrupta und Oc. pusilla f', und hatte die Güte mir dieselben Behufs genauer Vergleichung anzuvertrauen. Die Individuen jeder einzelnen Art sind völ- lig übereinstimmend, mit Ausnahme der beiden Oe. eylindrica, welche jedoch nur darin von einander abweichen, dass das Exemplar des Herrn Förster am Hinterrande des zweiten Hinterleibsringes einen schmalen schwarzen Saum wie bei der Abbildung im Meigen’schen Werke hat, welcher dem meinigen fehlt. *) Meigen hat die Fabricische Sammlung s. Z. sorgfältig durch- gesehen, weshalb sich wohl unterstellen lassen dürfte, dass die von ihm beschriebene Oe. cylindriea mit der Fabriei- schen identisch ist. *##) Anmerkung: Zufolge Uebereinkunft mit dem Herrn Ver- fasser dieses Aufsatzes haben wir die Zeichnung dem Vereins- Archive überwiesen, und sind erbötig, dieselbe, falls ein Dipterolog des Vereins sie zu besitzen wünscht, für ihn gegen Eıstattung der Auslage copiren zu lassen, Red. 35 ‚Oe. eylindrica. Fabr. $Z 4°. *) Fühler schlank (a), das erste Glied braun, das zweite ‘etwas heller mit rostgelber Spitze, was auf die. Basis des schwarzbraunen dritten Gliedes übergeht. Die Füh- lerborste dreigliedrig, das erste Glied Klein, das zweite doppelt so lang als das erste (d), das dritte fast bis zur Mitte verdickt (e). Untergesicht und Stirn seidenartig weiss, letztere gelb- lich schillernd mit schwarzbrauner Strieine, die auf dem Scheitel nur wenig erweitert ist, und daselbst den Au- genrand nicht berührt — ersteres mit zwei schwarzen Leisten, die von der Fühlerwurzel bis zum Mundrande gehen. An der Spitze dieser Leisten eine starke Borste, und von dieser aus längs dem Mundrande eine Reike dünner schwacher Borsten, die kaum halb so lang sind als jene, Mittelleib scenwarz. Rückenschild vorne und über der Flügelwurzel weiss schillernd mit zwei breiten schwarzen Striemen, die sehr genähert und nach hinten nicht scharf begränzt sind. Zwischen diesen Striemen zeigen sich, besonders nach hinten gesehen, zwei feine dunklere Längslinien. Auf den Brustseiten steht vor der Flügel- wurzel bis zur Mittelhüfte eine scharf begränzte weisse Strieme. Schüppchen weiss, Schwinger braungelb. Hinterleib schlank, eylindrisch, verne wenig schmäler als hinten. Der erste, vierte und fünfte Ring schwarz, der zweite und dritte rostgelb mit breiter schwarzer Rücken- strieme, die, das ganze erste Drittel des zweiten Ringes einnehmend,. sich vorn hinaus als Dreieck über diesen Ring hinzieht, am Hinterrande desselben am schmalsten ist, und auf dem dritten Ringe sich wieder etwas er- weiter. Der dritte Ring hat am Hinterrande einen schmalen schwarzen Saum, und .ist an der Basis (am Einschnitte ) weiss schillernd; der vierte am Vorder- rande mit weiss schillernder Binde. Der zweite Ring trägt ein Paar Rückenborsten und in den Seiten je drei. Seitenborsten , der dritte ein Paar Rückenborsten und eine Seitenborste, der vierte und fünfte jeder einen starken Borstenkranz. *) Die Grössen sind nach pariser Linien zu 7), Zoll angegeben, 3 * 36 i ; Beine schwarz. Hinterleibsschenkel und alle Schienen mit Seitenstacheln. Die Hüften auf der vordern, und die Vorderschenkel auf der untern Seite weiss. Das “erste Fussglied lang, besonders an den Vorderfüssen , fast so lang als die übrigen vier Glieder zusammen, Flügel lichtbräunlich, am Hinterrande heller, und zwischen der zweiten Längsader und dem Vorderrande so wie die Wurzel braungelb. Ganz ausgezeichnet ist die Spitzen- querader durch ihre sehr flache Lage, und den stumpfen Winkel den sie mit der vierten Längsader bildet; einen fast gleichen Winkel bildet die dahiuter liegende Quer- ader mit der fünften Längsader. — Oc. interrupta. Mgn. SE 2 4“. Die schwarzbraun’n Fühler (e) sind weniger schlank als bei der vorigen Art, und das dritte Glied mehr gerun- det. Das zweite Gihed ist an der Spitze rostgelb. Füh- lerborste dreigliedrig: erstes und zweites Glied klein, das zweite etwa um die Hälfte länger als das erste (f), das dritte nicht ganz bis zur Mitte verdickt, Untergesicht und Stirn seidenartig weiss, letztere beim d" gelblich- beim 2 schwärzlich schillernd mit schwarz- brauner Strieme, welche beim 0 sich nach hinten er- weitert, und auf dem Scheitel den Augenrand fast berührt, beim Q aber überall gleich breit ist. Auf dem Unter- gesichte zeigen sıch nur von der Seite gesehen schmale dunkelbraune Leisten. Die an der Spitze dieser Leisten so wie die längs dem Mundrande stehenden Borsten sind schwächer als bei der vorigen Art. Mittelleib schwarz. Rückenschild vorne weiss schillernd mit zwei breiten schwarzen Striemen. beim J’ breiter als beim 92, die nur einen ganz schmalen weissen Rauın zwischen sich lassen, und hinten nicht scharf begränzt sind. Die zwischen diesen Striemen stehenden dunklern Längslinien treten nur beim 2 deutlich hervor. Bei beiden Geschlechtern schillert fast der ganze Rücken- schild in gewisser Richtung grau. Brustseiten mit breiter weisser Strieme, die beiderseits nicht scharf begränzt ist. Schüppchen weiss, Schwinger braungelb. Der Hinterleib ist an der Wurzel merklich verschmälert, übri- gens aber bei den beiden Geschlechtern sowohl in Gestalt als Zeichnung verschieden. Beim 37 d (@) ist er fast schlank, breiter als hoch. Erster Ring schwarz, die beiden folgenden rothgelb mit breiter schwarzer Rückenlinie, die von der Basis des zweiten Ringes als Dreieck ausgeht, vor dem Hinterrande sich verschmälert, auf dem dritten aber sich bis zu dem schwarzen, ziemlich breiten, Saume am Hinterrande „ wieder erweitert. In den Seiten wird dieser Saum brei- ter, und auf dem Bauche ist er beiderseits tief gebuch- tet. Ueber die Mitte des Bauches zieht sich vom ersten Ringe an eine schmale schwarzbraune Strieme, die auf der zweiten Hälfte des dritten Ringes breiter wird. Der vierte und fünfte Ring sind ganz schwarz. Der zweite Ring hat in den Seiten nahe am Hinterrande einen schwarzbraunen Punkt; er trägt vier Paar Rückenbor- sten, und in den Seiten je vier Seitenborsten, der dritte Ring drei Paar Rückenborsten und je drei Seitenborsten, der vierte und fünfte Ring jeder am Hinterrande einen starken Borstenkranz. Beim 9 (hi) ist der Hinterleib breiter als beim d', und von der Seite etwas zusammen gedrückt, so dass der Bauch fast kielförmig erscheint. Der erste Ring ist schwarz, der zweite und dritte rothgelb mit breiter schwarzer Rücken- linie, die sich auf dem dritten Ringe zu einem Dreieck erweitert, dessen Basis den Hinterrand bis in die Sei- ten einnimt. Die schwarze Binde am Vorderrande des zweiten Ringes geht aus (den Seiten halbkreisig zur Strieme. Der vierte und fünfte Ring schwarz. jedoch ist der vierte auf dem Bauche grösstentheils rothgelb. Der zweite Ring trägt drei Paar Rückenborsten, und beiderseits drei Seitenborsten, der dritte Ring zwei Paar Rückenborsten, und je en Seitenborste, der vierte und fünfte Ring am Hinterrande jeder EnER Borsten- kranz, welcher schwächer ist als beim d‘. Der zweite Ring erweitert sich am Bauche nach dem Hinterrande zu, und bildet hier eine höckerartige Erhöhung, auf welcher kurze, dicke, stumpfe schwarze Borsten stehen. Das umgebogene, grosse, schwarze Geschlechtsglied reicht bis zum dritten, nach hinten ebenfalls etwas erweiter- ten Ringe, welcher zu dessen Anfnahme einen Kleinen dreieckigen Ausschnitt hat. Bei beiden Geschlechtern ist der Vorderranıl "des dritten Ringes am Einschnitte weiss schillernd, und auf 38 dem vierten Ringe liegt an der Basis eine &länzend weisse Binde. Beine schwarz. Schenkel und Schienen des d alle mit Seitenstacheln. Beim 2 haben nur die Schienen und Hinterschenkel einige Stacheln, die vordersten Schenkel sind fast stachellos. Die Hüften anf der vordern, und die vordersten Schenkel auf der untern Seite weiss. # Flügel wie bei der vorigen Art, mur etwas dunkler, der Vorderrand nmıehr in’s gelbliche ziehend, und die Wur- zel heller. Die Spitzenguerader so wie die untere Querader liegen nieht flach, und bilden init der vierten und fünften Längsader einen spitzern Wiiikel als bei Oc. ceylindrica. Oec. pusilla. Men. P 3". 22 Fühler (k) schwarzbraun, etwas schlanker als bei der vori- gen Art Fühlerborste dreigliedrie, die beiden ersten Glieder selır klein, das zweite etwas mehr als doppelt so lang als (das erste (/), das dritte fast bis zur Mitte verdiekt, und beim 5° vor der Spitze platt gedrückt, beim @ einfach haarförinig. Untergesicht und Stirn seirenartig weiss, schwarz schil- lernd. Die schwarzen Leisten des Untergesichts sind schmal, bein 2 breiter als beim 0. Sowohl die Stirn- als Knebelborsten zeigen beim J im Verhältniss zur Grösse gegen andere Arten nichts Abweichendes, beim 2 aber sind sie auffallend kurz und dünn. Die schwachen Borsten am Mundrande sind sehr sparsam vorhanden, und beim @ so kurz, dass man sie nur mit Hülfe ei- ner scharfen Lupe wahrnimmt. Die breite, tiefschwarze Stirnstrieme erweitert sich nach oben, und berührt auf dem glänzenden Scheitel bei beiden Geschlechtern den Augenrand. Mittelleib schwarz. Beim S' die Schultern und die Sei- ten des Rückenschildes bis zur Flügelwurzel, beim 2 nur die Schultern weiss schillernd. Auf den Brustseiten ‚eine weisse Strieme, die beim &* scharf begränzt und sehr glänzend ist. Schüppehen hellweiss. Schwinger schwarz. Der | Hinterleib ist bei den beiden Geschlechtern sehr verschie- den gestaltet. Beim cf (m) ist derselbe eylindrisch, vorne etwas verschmälert. Der erste, vierte vnd fünfte Ring sind schwarz, der k 89 zweits und dritte röthgelb mit breiter schwarzer Rücken- linie, die an der Basis des zweiten Ringes eih Dreieck bildet, von der Mitte bis zum Hinterrande unterbrochen ist, und Auf dem dritten Ringe bis zum Hinterrande allınählig breiter wird. Am Hinterrande des zweiten und dritten Ringes steht ein Paar Rückenborsten, der zweite » hät beiderseits zwei, der dritte nür eine Seitembörste; der vierte und fünfte Ring mit staıkem Borsterikfanze. Der dritte, vierte und fünfte Ring sind am Vorderrande weiss schillernd, auf dem vierten fast als schmale Bin- de. Beim @ (n 0) ist der Hinterleib ‘von der Seite stark zusammen gedrückt, von oben zeigt er sich fast eylindrisch, in der Mitte nur wenig erweitert, von der Seite aber nach hinten bis zur Mitte des vierten Ringes breiter werdend, und von da nach dem After zu sich wieder verschmälernd. Der erste, vierte und fünfte Ring sind schwarz, der zweite und dritte rothgelb, was oben auf den Vorder- rand des vierten Ringes übergeht, und von hieraus sich in den Seiten schräg zum Hinterrande zieht, so das die Hälfte derselben und der Bauch aüch dieses Ringes röthgelb sind. Am Vorderrände zeigt sich eine Spur einer schmalen weissen Schillerbinde. ‘Der ganze Hinter- leib ist sehr kurz und dürftig behaart, und nur. der zweite Ring hat am Hinterrande ein Paar Rückenborsten, und in den Seiten je zwei Seitenborsten; die übrigen Ringe sind borstenlos. Wie bei Oec. interrupta der Binter- rand des dritten Ringes am Bauche mit einem dreieckigen Ausschnitte zur Aufnahme (des umgebogenen Geschlechts- gliedes versehen ist, so ist es bei der gegenwärtigen Art der Hinterrand des vierten Ringes, und hier ist der Ausschnitt mit eben solehen kurzen, dieken, stumpfen Borsten breit bekränzt, wie sie sich bei jener Art nahe am Hiniterrande der zweiten Ringes auf einem Höcker des Bauches finden. Beine schwarz. Schenkel des &’ mit Seitenstacheln, des 2 völlig kahl. Die Schienen haben bei beiden Geschlechtern nur einige wenige schwache Dornen. Die vier letzten Tarsenglieder sind beim 0’ kurz und sehr breit. Hüften auf der vordern und Vorderschenkel auf der untern Seite weiss, beim cf sehr glänzend, beim 2 matt , fast in’s Grade ziehend. | Flügel licht schwärzlichbraun. Der Raum zwischen der zwei- ten Längsader und der Randader, so wie die Wurzel dunkler. Sowohl die Spitzenquerader als die hintere Querader liegen steil, und bilden mit den Längsadern fast einen rechten Winkel. Bei den beiden vorigen Arten ist die hintere Querader mehr oder weniger geschwungen, bei der gegenwärtigen ist sie fast ganz gerade. m Bemerkungen über die Arten der Khäfergattung Rhynrhites Herbst. Von John Walton Esq. (Schluss. ) l. Rhynchites Betulae, Linn., Herbst, Gyl., schönh. Attelabus Betulae. ( Mus. Linn.), Fab., Marsh. > Betulae, Mus. Kirb, Deporaus Betulae, Steph. Stephens hat auf diese einzige Art eine besondere Gattung gegründet, weil sich in der Bildung d.r Fühlhörner ein Unterschied fände, und weil die Männchen erweiterte Hinterschenkel hätten. Ich habe den Bau der Fühlhörner bei dieser und den andern Arten der Gattung genau unter- sucht, kann aber keinen Unterschied entdecken, der eine generische Tremmung rechtfertigen könnte, Die kleinen Weibchen von Rhynch. Betulae gelien durch Rhynch. megacephalus, an den sie sich nicht nur im Habitus son- dern auch in der Form der Fühlerglieder aufs engste an- schliessen, in die Mehrzahl der übrigen Arten ganz allmälig über, nur einige wenige Arten bieten einige Abweichun- gen dar. Bei Rhyneh. pubescens ist das 7te und te Fühlerglied schlank und verkehrt kegelförmig, die Basalglie- der der Keule (das9te und 10ie) lang und verkehrt kegelförmig ; bei Rhynch. Betuleti ist das 7te und 8te Glied dicker, länger als breit, die Basalglieder der Keule gedrungen, länger als breit oder ziemlich viereckig. Die langen schlanken Fühl- N hörner der Weibchen von R. aequatus und aeneovi- rens unterscheiden sieh ebenfalls beträchtlich von denen bei R. Populi. Dergleichen Abweichungen kommen aber mehr oder weniger in allen artenreichen Gattungen vor, besonders in der Gattung Otiorhynchus, meines Erachtens reichen sie nicht zur Errichtung einer eigenen Gattung aus. — Ich muss ‚beinerken, dass die Fühler bei dem Weibchen dieser Art wehr oder minder länger sind als beiin Männchen; bei die- sem sind die Fühler im Ganzen und die einzelnen Glieder i im Be- sondern kürzer und gedrungener. Diese Geschlechtsunterschiede sind besonders bei R. aequatus und aeneovirens sehr augenfällig. Dass die Hinterschenkel beim Männchen dieser Art erweitert sind, Kann nur als Sexualcharakter angesehen werden, ich werde wiederholt bei den Rüsselkäfern auf ähnliche Ab- weichungen der Geschlechter aufmerksam zu machen haben. 2. R. megacephalus, Germ. 1824. *) — Mannerheimii, Hummel, — laevicollisundeyaneopennis, Steph. 1831. — constrietus (Waltl,) Schönh. 1839. Ich habe eine Zahl Exemplare dieser Art an Germar geschickt, und habe seine Autorität für die beiden ersten Namen anzuführen. Er sagt »dies ist ohne Zweifel mein R. megacephalus.=e Von Schönherr erhielt ich ein Exemplar seines R. constrietus und der Vergleich des- selben mit R. laevicollis und R. cyaneopennis Steph. überzeugte mich von der Richtigkeit der oben angeführten Synonyme. — Diese Art fand ich Mitte Juli in Menge auf Betula alba. 3. R. pubescens, Fab. (Mus. Banks.), Herbst, Germ., Steph., Schönh. Curc. pubestens, Fab. Syst. Ent. 1775. . pubescens, Marsh. R. (SP) cavifrons (Chevr.) Schönh., Steph. Man. Att. pubescens, Mus. Kirb. *) Wie ich mich durch die Ansicht des Originalexemplars in Chevrolat’s Sammlung überzeugte, gehört zu dieser Art auch noch R. tomentosus Schönh, den Walton weiter unten fraglich bei R. ophthalmicus eitirt. Schaum. 2 Chevrolat bestimmte bei seiner Anwesenheit iu Enkland einige Exeinplare, die Waterhouse in seiner Sammlung mit R. pubestens vereinigt ‚hatte, als seinen R. cavifron®s. Ich habe ebenfalls von Chevrolat ein Exemplar seines R. ca- vifrons erhalten; alle diese Stücke sind unzweifelhaft Männchen von R. pubescens, sie unterscheiden sich durch einen länglichen, vorn breiten, hinten verschmälerten Kopf and ausgehölte Stirn; beim Weibchen ist der Kopf breiter und kürzer, zwischen den Augen weniger ausgehölt und von einer querviereckigen Form, eine Geschlechtsdifferenz, die sich ebenfalls bei sehr vielen Arten dieser Gattung findet. So unterscheiden sieh Männchen und Weibehen von R. öph- thalmicus, einer nahe verwandten Art, genau auf dieselbe Weise. Ich bemerke hier gleich, dass Männchen und Weibchen sehr vieler Rüsselkäfer sich von einander durch die Form des Rüssels und die Insertion der Fühlhörner unter- scheiden. Der Rüssel ist beim Männthen gewöhnlich kürzer und dicker, die Fühlhörner in der Regel vör der Mitte des Rüssels oder näher der Spitze desselben eingesetzt, beim Weibchen ist der Rüssel länger, die Fühlhörner in oder etwas hinter der Mitte inserirt. Beide Geschlechter dieser Art habe ich auf jungen Eichen- trieben Mitte Juni gefaugen. 4. R. ophthalmieus, Steph., Ill. 1831. — (JS) comatus, Schönh. 1833. — (2) eyanicolor, Schönh. — (J[) similis, Curtis 1837. R. sericeus, Steph., Man., non Herbst, — (d') tomentosus, Schönh.? *) Stephens ist offenbar der erste Autor, der dieses Insekt beschrieben hat. Später, in seinem Manual war er der Ansicht, dass die Art mit R. sericeus Herbst identisch sei. In- zwischen hat mir Germar ein Insecet als R. sericeus Herbst geschickt, das von R. ophthalmicus durchaus verschieden ist. Den R. sericeus Herbst habe ich in keiner unserer englischen Sammlungen gesehen, Ich habe diese Art auf dem Weisslorn, Mespilus Oxya- cantha, in Wäldern bei Gravesend im Mai und Anfang Jüani gefangen. *) Gehört, wie oben angeführt wurde, nicht hierher. Söndern zu R. megacephalus. Schaum. 43 5. R. nanus, Payk. (1792,) Gyl., Germ., Steph., Sehönh. | — minutus, Herbst 1797. Att. coeruleus, Fab. Ent. Syst. Suppl. 1798. — planirostris, Fab. Syst. Eleut. 1801. — (9) eylindrieus (Kirb. MSS. et Mus. Kirb.,) Steph. Von dieser Art hat mir Schönherr 3 Exemplare als R. nanus Gyll. gesandt und mir ebenso die englischen Exemplare bestimmt, die ich ihm zur Untersuchung geschickt hatte. Von Germar erhielt ich über diere Art iolgende Bemerkung: »Der wahre Rk minutus Herbst, gehört zu R. nänus Payk.; Attelabus coeruleus Fabr., und planirostris Fahr., non Schönh., sind ebenfalls mit nanus identisch. (Mus. Herbst, Mus. Fahr.) = Attelabus eylindrieceus der Kirby’schen Sammlung wurde von mir sorgfältig untersucht, er gehört zu R. nanus. Ich fand diese Art häufig auf der Birke, Betula alba im Juli. 6. R.conicus,lllig. (1801 — 1806), Germ., Schönh. — Alliariae, Steph. Curc. Alliariae, Marsh. Att. Alliariae et nanus, Mus. Kirb. Ich kann die Autorität von Schönherr und Germar für die Richtigkeit der Bestimmung dieser Art anführen. Ich fand sie auf Weissdörnhecken ım Mönat Juni und October. 7. R.pauxillus, Germ. (1824), Schönh,, Steph., Man. — atrocoeruleus, Steph., Il. *) ' Ich besitze 5 Exemplare des R. pauxillus von Ger- mar. Gerinar bemerkt in seinem Brief » diese Art ist von R. minutus Gyll., Steph. unterschieden durch das tiefer punktirte Halsschild, durch die deutliche Dorsalrinne dessel- ben und durch die längern mehr aufrechtstehenden Haare, . die den Körper bedecken.« Zu diesen Charakteren kommt noch ein Unterschied im Rüssel, der bei dieser Art mehr gekrümmt ist als bei R. minutns. Ich fand den R. pauxillus an Weissdornhecken zu Swanstombe bei Grävesend im Mai und Juni. *) Die Jahrgang 1842 p. 3 dieser Zeitung gemachte Bemerkung, dass Rhynch. atrocoeruleus Steph. dunklere Abänderung von R. minutus Schönh, sei, ist hiernach zu berichtigen. d. Red, u 8. R. germanicus, Herbst, 1797.(Mus. Herbst.) — minutus, Gyll. (1813), Steph., Schönh. Cure. nanus, Marsh.? 1802. Ich habe Exemplare dieser Art, die mir Schönherr und Germar als minutus sandten; 2 englische Exemplare, die ich an Germar sandte, kamen unter demselben Namen zurück. Er bemerkt daza »R. minntus Gyll., Schönh. ist nach der Herbst’schen Sammlung der wahre R, germanicus dieses Schriftstellers. « Diese Art ist sehr gemein, ihre Erscheinung fällt in den Juni. 9. R. Alliariae, Payk. 1792, Gyl. 1813. — interpunetatus (Wilkin MSS.,) Steph. 1831. | — megacephalus, Schönh. Ich habe diese Art an Schönherr und Germar gesandt, der erstere bestimmte sie für seinen R. megacephalus, von Germar erhielt ich folgende Bemerkung »R. inter- punctatus Steph., dieser Name muss der Art verbleiben, sie ist aber identisch mit R. Alliariae, Payk., Gyl. *) und R. megacephalus, Schönh.« Der R. interpunc- *) Ich finde in Linne’s Sammlung ein Insect mit einem Zettel, auf dessen Oberseite der Name Alliariae, auf dessen Unter- seite »4-violaceus« von Linne’s eigener Hand geschrieben steht, auf das Linne’s Beschreibung von Cure. Alliariae gut passt. Es ist ein Weibchen von Thamnophilus frontalis Gyli. Zwei andere Exemplare stecken auf einemandern Zettel, auf den Linne nur violaceus geschrieben hat. Diese zwei Stücke sind g' und 9 derselben Art wie das einzelne Stüek mit dem doppelten Namen. In der Faun. Suecica p. 179 No 579. heisst es: Curc. violaceus mediae magnitudinis und No. 580. Curc. Alliariae magnitudo pulicis, praecedenti simillimus; sed paullo major; an sexus, vel aetatis discrimen ? In seinem Systema Naturae 1767 bringt Linne den C. Alliariae und C. violaceus in verschiedenen Abthei- lungen, jener steht in der Abtheilung » Longirostres, femori- bus simplieibus,« dieser (C. violaceus) in der Abtheilung » Longirostres, femoribus dentatis.« Die Sache ist die, dass C, violaceus und C. Alliariae Linne die Geschlechter einer Art sind und dass beim Weibchen der Rüssel länger. gekrümmter und glänzender ist als beim Männchen. Linne muss die Zähne an den Schenkeln übersehen haben, wie er dies auch bei Tychbius, Bruchus und andern Gattungen ge- than hat, tatus in Wilkin’s Sammlung, jetzt im Museum der zoolo- gischen Sammlung ist von ınir genau verglichen. Ich fand diese Art sehr häufig im Mai in den Wäl- dern von Swanscombe bei Gravesend an den jungen Trieben von 2 oder 3jährigem Eichenunterholz. / 10. R. aequatus, Auctorum. Curc. aequatus, Mus. Linn. Att. d' aequatus, Mus. Kirb. — _Q nigripes, id. ll. R. coeruleocephalus, Schall., Fab., Steph., Schönh. . Cure. eoeruleocephalus, Schall. Acta Ha- lensia 1. 282 1783. _ Ich kenne nur ein englisches Exemplar dieser Art, es findet sich im National - Museum. Ein damit übereinstim- men des Exemplar habe ich von Germar unter obigem Namen erhalten. Es ist in Sachsen auf Weissdorn gefunden. 12. R. aeneovirens, Marsh., Steph. , — Fragariae, (Sturm Ins. Cat. 1826), Schönh. — obseurus, (Megerle Mss. ), Schönh. — cupreus, Mus. Kirb. Ich habe an Schönherr Exemplare des ächten Curc. aeneovirens Marsh. gesandt, die er als Synonym zu seinem R. obscurus zieht. Ebenso sandte ich an Germar mehrere Exemplare dieser Art saınmt Varietäten, und wurde auch von ihm belehrt, dassesR. ob seurus, Schönh, sei. Da «es mir schien, als sei R. Fragariae, Schönh. nur Varietät dieser Art, so lenkte ich Germar’s Aufinerksaınkeit auf diesen Punkt und er bemerkte mir darauf »ich stimme mit ihrer Ansicht überein, dass R. Fragariae eipe blaue Abänderung vom R. aeneovirens, Marsh. ist.« Germar hat mir ein deutsches Exemplar von Fragariae gesandt. | Kleine Männchen der blaugrünen Varietät mit kurzem Rüssel sind den ebenso gefärbten Varietäten von R. ger- manicus (No. 8.) sehr ähnlich und können leicht damit verwechselt werden, sie unterscheiden sich indessen durch _ die dichte abstehende graue Behaarung ihres Körpers, wäh- rend R. germanicus mit spärlicher anliegender brauner Behaarung bekleidet ist. Diese Art wird im Mai auf knospenden Eichen gefunden. #6 13. R cupreus, Auetorum. Cure. cupreus, Mus. Linn, Hr. Heysham in Carlisle war so gütig, mir beide Ge- schlechter dieser seltenen und schönen Art lebend in einer Pillenschachtel zu schicken. Er fand sie im Anfang Juni auf der Eberesche (Pyras aueuparia). 14. R. Betuleti, Fab, (1792), Herbst, Gyl., Germ., Schönh. Cure. Betulae Linn., (Mus. Linn.,) Marsh. — (var) nitens, Marsh., Mus. Kirb. R. Betulae, Steph. Att. Betuleti, Mus. Kirb, Es wird nöthig sein, den Fabrieischen Namen Betuleti für diese Art beizubehalten , da Linne wit dem Artnamen Betulae noch eine andere Art belegte, die ebenfalls mit der Gattung Rhynchites von den meisten 'Schriftstellern verbun- den wird. S. No. 1. 15. R. Populi, Auctorurmn. C. Populi, Lin. (Mus. Lin.) Att. Populi, Mus. Kirb. Dieses Thier fand ich im Juni bei Darenth Wood auf jungen. Trieben von Populus tremula. Hr. Smith hat ihn bei Colney Hatch Wood auf derselben Pflanze in Masse gefunden und wiederholt bei der Begattung beobachtet, dass die Exemplare mit dem Dorn an der Seite des Halsschildes die Männchen sind. 16. R. auratus, Scop., Schönh. Cure. auratus, Scopoli Ent. Carniol. 1768. — (d') Baechus, Don. Brit. Ins. — Baecchus, Marsh. R. Bacchus, Gyl., Steph. Att. (2) Bacchus, Mus. Kirb. Beim Männchen ist der Kopf länger und schmäler als beim Weibchen, die Fühlhörner zwischen der Mitte und der Spitze des Rüssels inserirt, das Halsschild vorn an beiden Seiten mit einem vorstehenden Dorn bewaffnet; das Schildehen ist bei beiden Geschlechtern sehr gross, mit einem aufgeworfe- nen Rande versehen. Beim Weibchen ist der Kopf kürzer und 47 breiter als beim Männehen, die Fühlhörner in der Mitte des Rüssels inserirt, das Halsschild seitlich weniger erweitert, vorn sehr, wenig verschmälert , länglich, fast cylindrisch, unbewaffnet. Beide Geschlechter finden sich in der Sammlung des brittischen Museums, der entomologischen Gesellschaft, des Hrn. Stephens und in meiner eigenen. »Wurde häufig auf Pıunus spinosa bei Crayford in Kent von mir gefunden.s Marsh. Mss., Steph., Ill. Die Exenplare in der Sammlung der entomologischen Gesellschaft sind aus der Sammlung des Hrn. Kirby; Hr. Ste- phens besitzt ausser mehreren andern die der Marshamschen San.ınlung, die meinigen erhielt ich aus der Sammlung des Hrn. Millard. Das von Donovan abgebildete Männchen dieser Art wurde Mitte Juni in einem Felde bei Kent gefangen. In Sehönherr’s Synonymia Y. p. 325. ist eine briefliche Bemerkung des Grafen Nejean mitgetheilt, dass nach seiner Erfahrung, die auf einer Beobachtung der Begattung beruht, die Exetinplare mit bewaffnetem Halsschilde die Männchen sind. Gylienhal, Schönherr und andere Schriftsteller scheinen die Geschlechter verwechselt zu haben. 17. R. Bacchus, Lin., Schönh. ‘ Cure. Bacchus, Mus. Linn. Glänzend kupfergolden, ins Purpurne schillernd und mit abstehenden braunen Haren bekleidet. Kopf zwischen den Augen tief eingedrückt, der Scheitel gewölbt, tief und grob punktirt, kurz, fast viereckig, die Augen, sehr vorstehend der Rüssel lang und dünn, länger als Kopf und Halsschild zusammen, oben ziemlich gerade, an der Basis mit zwei tief eingedrückten, punktirten Strichen versehen, der Zwischen- raum bildet einen Längskiel, der ganz violettschwarz ist. Die Fühlhörner sind etwas vor der Mitte des Rüssels inse- ‚rirt, die Glieder dunkelviolett, die Keule dunkelschwarz. Das Halsschild an beiden Seiten abgerundet, oben convex, an der Basis "und der Spitze eingeschnürt, etwas kuglig, mit goldnem Purpurschimmer, tief und dicht gerunzelt, vorn punktirt, an den Seiten mit dem Rudiment eines kleinen Dorns. Die Flügeldecken mit goldenem Kupferglanze, undeutlich gestreift, die Streifen mit Reihen von grossen und tiefen Punkten, die Zwischenräume mit kleinern Punkten, in die 48 Quere gerunzelt und erhaben. Die Beine länglich, die Schen- kel verdickt, purpurgolden, eben so die Schienen, die Füsse» violettschwarz. Die Länge des Körpers beträgt 4“, Das Männchen unterscheidet sich von dem Männchen des R. auratus durch kürzern Kopf, weit mehr vorstehende Augen, längern und dünnern Rüssel, durch. die, näher der Mitte des Rüssels inserirten Fühlhörner und durch kürzeres, an beiden Seiten mit einem Dorurudiment versehenes Hals- schild. Das Schildchen ist bei beiden Geschlechtern ent- schieder kleiner, und der Rand ist weniger erhaben. — Das Weibchen hat einen längern und dünnern Rüssel als das Weibchen von R. auratus, das Halsschild ist kürzer und an den Seiten gerundeter, die Augen stehen mehr vor. Die Sculptur. ist bei beiden Geschlechtern tiefer und gröber. Männchen und Weibchen in der Sammlung des brittischen Museums und in denen von Stephens und Curtis, ein Weibchen in meiner eigenen Sammlung. In der Linneischen Sammlung existirt nur ein Exemplar dieser Art. Es ist durch den Zettel gesteckt und zweifels- ohne der echte Cure. Bachus Linne. — Stephens erhielt beide Geschlechter aus der Marsham’schen Saınmlung. Curtis erhielt ein Pärchen aus der brittischen Sammlung des Hrn. Francillon. Das Weibchen, das ich besitze, wurde aın 24. Sept. 1843 von Hrn. Benjamin Standish bei Cracking Hill Birch Wood an Eichenunterholz gefunden. Hr. Douglas, der an demselben Tage dort war, sah das Insect noch lebend. Auf den ersten Blick hat diese Art zwar eine grosse Aehnlichkeit mit R. auratus, aber die specifischen Unter- schiede sind unverkennbar; die Verwechselung dieser beiden Arten in unsern Sammlungen hat in ungenauer Untersuchung ihren Grund. — —— 49 Mittheilangen über die »Grundlage zu einem Verzeichnisse der Käfer des Harzes und seiner Umgebungen. Von E. G. Hornung, Apotheker iu Aschersleben, Erste Abtheilung: Die Lauf- und Schwimmkäfer. Aschersl. 1844,« (Ein Sendscehreiben des Verfassers an den entomologischen Verein zu Stettin.) Manchmal ist in mir der Wunseh schon rege geworden, zuweilen auch etwas über die neuere Litteratur der Eıtomo- logie in diesen Blättern zu lesen und namentlich Mittheilungen über Dissertationen, wie die Rosenhauer’sche über die Lauf-, und Schwimmkäfer Erlangens, oder über solche kleinen Brochü- ren, wie die meinige, welche gewöhnlich nieht in den Buch- handel kommen und deshalb vieien fremd bleiben, Solche kleinen Schriftchen enthalten nicht selten etwas von allge- meinem Interesse und deshalb wäre es wohl nicht un- zweckmässig, Auszüge aus solchen in der entomologischen Zeitung zu liefern. Meistens wird es wohl dem Verfasser am leichtesten, selbst einen kurzen Bericht‘ zu geben, und es wäre deshalb in manchen Fällen wenigstens nicht ungeeignet, wenn er von diesem selbst ausginge. In der Voraussetzung, dass mancher Leser mit mir übereinstimmt, mache ich jetzt den ersten Versuch mit einem solchen Berichte und wünsche, dass er Beifall und Nachfolge finden möge. Die erste Veranlassung zu diesers Verzeichnisse gab ein Beschluss des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes, dureh seine Mitglieder Verzeichnisse der Naturerzeugnisse des Harzes und seiner nächsten Umgebungen anfertigen zu lassen. Das scheint wir eben die Aufgabe, die sich ein jeder natur- wissenschaftliche Verein eines bestiinmten Bezirkes setzen solite. Dass wir aber auch schon seit längerer Zeit bemüht gewesen sind, diese Aufgabe zu lösen, werden Sie aus den “Berichten über unsere Versammlungen ersehen haben, denn esist bereits erschienen: 1) Der Prodroimus florae Hereyniae, vom Herrn Apotheker Hampe, 2) ein Verzeichniss der Säuge- thiere, Vögel und Amphibien der Grafschaft Mannsfeld und des Oberherzagthums Anhalt-Beruburg, vom Herrn Pastor Rimrod, 3) die Strich- und Zugvögel, welche die Grafschaft Mansfeld und das Oberkerzogthuni Bernburg zu passiren pflegen, von ebendemselben, 4) ein Verzeichniss der bis 4 50 dahin am Harze gefundenen Blatt- und Holzwespen voın Herrn Lehrer Saxesen und 5) ein Verzeichniss der vom Herrn Bergamts- Assessor Römer am Harze gefundenen Mol- lusken, von diesem. In der Vorrede habe ich vorerst die Grenzen unseres Gebietes angegeben und dann auf die einzelnen Theile dessel- ben, welche noch wenig oder gar nicht untersucht sind, auf- merksam gemacht. Aber ungeachtet dessen, dass nur ein kleinerer Theil desselben, die Umgegend von Aschersleben nemlich, und der benachbarte nordöstliche Unterharz genauer untersucht sind, ist die Zahl der bei uns aufgefundenen Käfer doch eine ansehnliche, namentlich im Vergleich mit anderen Gegenden, was sich besonders aus der folgenden, dem Ver- zeichniss entlehnten Zusammenstellung ergiebt. Caraben Arten. Dytiscen Arten. Schweiz (Heer) 476 Mark 106 Harz 276 Harz (99) 101 Erlangen (Rosenhauer) 271 Schweden 99 Paris (Boisdüvalet Lacordaire) 254 Schweiz 99 Mark (Erichson ) 244 Erlangen 89 Würtemberg (v. Roser) 231 Lappland 73 München (Gistl) 206 Paris 72 Schweden ( Gyllenhal ) 204 Regensburg 69 Regensburg (Herrich-Schaeff.) 196 München 57 Arnsberg ( Suffrian ) 190 Würtemberg 52 Lappland ( Zetterstedt ) 119 Arnsberg Vorarbeiten fand ich nicht vor, sondern nur einige zer- streute Bemerkungen, doch bin ich durch Mittheilungen mehrerer Freunde unterstützt worden und gern und mit leb- haftem Dank rühme ich, dass Herr Professor Erichson, dessen Bereitwilligkeit in solchen Fällen von allen Seiten in Auspruch genommen wird, auch mir bei mehreren zweifel- haften Käfern Aufklärung zu geben die Gewogenheit hatte. Indeın ich nun zu der Aufzählung selbst übergehe, werde ich die seltenen Arten zugleich nambhaft machen und einige eingestreute Bemerkungen im Auszuge mittheilen. Cieindelen 4 Arten, Elaphrinen 9, unter diesen E. aureus, Müll. Der seltene E. Ulrichii, Redtenbacher (Dissert. inaug. Wien 1842.) *), den Herr Kammerdiener Grimm nach brieflicher Mittheilung am Kaltengraben bei Herinugen, in *) Er ist auch unter dem Sammlungsnamen EI. smaragdinus Knörl. bekannt, 51 der güldenen Ane, dicht an der Grenze unseres Gebietes gefunden hat, wird ohne Zweifel auch in diesem vorkommen. Beim Druck des Verzeichnisses war ieh. über diesen Fundort noch im Zweifel, deshalb erwähnte ich diesen schönen Käfer noch nicht, der nach Grimm grösser und schneller ist, als der ihm in Farbe und Sculptur ähnliche riparius, fast von der Grösse des cupreus und von der Gestalt des aureus, Ich glaubte hier auf diesen Käfer aufmerksam wachen zu müssen, denn unter den vielen Reisenden, die jährlich den Harz und den Kiffhäuser besuchen, befindet sich doch zu- weilen auch ein Leser dieser Zeitung, der wegen eines so seltenen Thieres vielleicht gern einen kleinen Abstecher macht. Die gleichfalls nicht sehr entfernte eingegangene Saline an der Numburg bei Kelbra, mit ihrem salzigen Boden, darf ich bei dieser Gelegenheit auch wohl einer Beachtung empfeh- len. Sie ist in diesem Sommer zu einer ungünstigen Zeit nur flüchtig von einem meiner Freunde berührt worden, der dort mehrere Salzkäfer fand. Vielleicht beherbergt sie doch etwas Eigenthünnliches. Carabinen 29 mit 17 Caraben, unter denen C. clathratus, sylvestris, irregularis, exasperatus, nitens und arvensis. Der letztere hat nur an einem Exemplare vom Ober-Harze eine merkwürdige Sculpturabweichung, indem die gewöhnlichen länglichen Höckerchen dem blossen Auge nicht erhabener er- scheinen, als die zwischenliegenden Streifen, die zwischen jenen liegenden Punkte aber eben deshalb mehr bemerkbar werden, so dass die Flügeldecken auf den ersten Blick ge- streift, und mit 3 Punktreihen besetzt zu sein scheinen. Calosoma inquisitor fand ich einst zu Tausenden in den Waldungen des Kiffhäusergebirges, wo die Anzahl der Raupen, auf welche dieser Käfer Jagd machte, eben so ausser- ordentlich war. Offenbar hatte in deu vorhergehenden Jahren mit der Vermehrung der Raupen die des Calosoma gleichen Schritt gehalten und es hat sich dieses wahrscheinlich auch mit jenen wieder vermindert, denn gewöhnlich kommt das- ‚selbe dort, wie anderwärts, nur einzeln vor. C. sericeum kommt zwar im ganzen selten um Aschersleben vor, doch in manchen Jahren wurde es früher mehr gefangen; vielleicht waren das gerade solche Jahre, wo die Raupen das hier häufig sebunete Weisskraut BE RN . Lieininen 7, darunter Licinus depressus Pk., selten bei Schierke, und Badister humeralis und peltatus gleichfalls selten, 4# 52 Brachinen 25, Masoreus Wetterhalii Gyll., sehr selten. Dromius mit 13 Arten, D. obseuroguttatus Dft., qnadrillum . Dft., faseiatus, glabratus Dft., maurus Strn. Der letztere unterscheidet sich zwar durch eine kleinere, schlankere Ge- stalt voın vorhergehenden, doch ist der Bau des Halsschildes bei beiden keinesweges so auffallend verschieden, wie sie Sturm Tab. 171 Fig. e und d dargestellt hat, so da:s man letzteren wohl nicht mit Unrecht als kleinere Form des erstern betrachten könnte; die Var. b. pygmaeus Chevr. des glabratus in Heers Faun. col. heiv. gehört vielleicht hierher. Der maurus ist jedoch hier weniger selten, als der vorige. Scaritinen 8, Clivina fossor v. collaris Hbst. Die von Heer in der Faun. helv. bei dieser angegebenen Unterschiede finde ich nicht bestätigt, namentlich beobachte ich ge- rade umgekehrt, bei dieser die Punktstreifen tiefer und die Zwischenräume mehr gewölbt. Doch ist dieses Merkmal hier ganz unbeständig. Ich besitze ein Exeinplar von Dortmund, welches sehr flach gestreift und so undeutlich punctirt ist, dass man die Streifen kaum punctirt nennen kann, während ein anderes beinahe so tief gefurcht ist, wie meine Exemplare der gewöhnlichen collaris, welehe in diesem Bezuge ebenfalls merklich abweicht. Das Halsschild ist auch bei fossor keines- wegs immer runzliger und eben so wenig kommt sie blos auf trockenen, sandigen Orten vor; ich fand sie hier gerade am Ufer der Bäche. Dyschirius 7 Arten. D. nitidas Dej. und aeneus Dej. ziemlich häufig; chalceus Erichs. sehr sel- ten, salinns Erichs. sehr gemein auf Salzboden und ein einzelnes Exemplar einer Art, die vielleicht semipunetatus Dej. sein könnte. In den kleinern stark punktirten Exem- plaren des D. aeneus, der in Grösse, Färbung und Senlptur nieht unbedeutend abändert, glaubte ich den D. punctatus (Dej.) Heer zu erkennen, da dieser nach Heer’s Angabe kleiner, breiter und stärker punktirt sein soll. Nach einer brieflichen Mittheilung des Hrn. Dr. Schaum ist der ächte Dejean’sche punctatus jedoch eine ganz andere Art, von der Grösse und Gestalt des thoracieus. Harpalinen 52 Arten. Anisodactylus pseudo-aeneus Stev. hat sich in diesem Jahre unter losen Erdschollen ete. bei Stassfartli häufiger gefunden; er läuft, wenigstens am Tage seltener frei herum. Harpalus zählt 33 Arten und es befin- den sich darunter mehrere seltene Arten, wie H. cordatus Dft., subeordatus Dj., luteicornis Dft., satyrus Kn., depressus Dit., Froehlichii St., melaucholicus Dj., flavitarsis Strm. etc. 53. Von H. satyrus unterscheidet Heer noch den H. laevicollis St. Ich habe jedoch die angegebenen Unterschiede, ungeachtet ich Starmsche Original-Exemplare des laevicollis und satyrus, und den Käfer vom Riesengebirge, dem Fundorte des erstern und vom Harze, den Heer selbst zum satyrus zieht, in Mehrzahl vor mir hatte, nicht beständig gefunden. Meine Ansicht über diese Arten bestätigt auch Hr, Prof, Erichson. Stenolophus mit 9 Arten, unter denen vespertinus Nl., eonsputus Dft., elegans Dj., eognatus Gyll., flavieollis St. und exiguus Dej. Die 10te im Verzeichniss aufgeführte Art St. suturalis ist zu streichen, da die Angabe auf einem Irrthume beruht. Für St. suturalis nahnı ich nehmlich den ächten Bra- dycellus similis Dej., der sieh in manchen Sammlungen auch unter dem Namen B. seiapus Germ. i. lit. findet, während der similis meines Verzeichnisses der B. collaris Pkl., der B. collaris des Verzeichnisses aber das Männchen des harpalinus Dej. ist. Letzterer kommt demnach wie der B. similis auf dem Unter- und Oberharze vor. | Pterostichinen 53, darunter Pterostichus mit 23 und Amara mit 27 Arten. A. convexiusenla fanden wir in diesem Sommer auch bei Stassfurth unter Erdschollen häufiger. Alle sehr natürlichen Gattungen sowohl des Thier- als des Pflanzenreichs bieten meistentheils bei der Bestimmung der Arten grosse Schwierigkeiten dar, weil sıe sich zum Theil sehr nahe stehen, und: die wesentlichen Charaktere oft wenig beständig zeigen. Das findet man ins Besondere auch bei der Gattung Aınara, und es ist mir darum nicht unwahrscheinlich, dass zuweilen nahe stehende Arten dersel- ben’ sich unter einander begatten mögen. Sie varjiren oft sehr merklich, sowohl in Grösse und Gestalt, als auch in der Färbung des Körpers und der Beine und in der Punk- tirung des Halsschildes, so dass, wenn die Endglieder einer Reihe auch leicht erkannt werden können, bei den Zwischen- gliedern oft nur die individuelle Ansicht des Untersuchers entscheiden muss, wohin ein solches Exemplar zu stellen sei. Darum bin auch weit entfernt, die Behauptung Ziimmermann’s, in Gistl’s Faunus, zu unterschreiben, dass der von der Natur aufgedrückte Stempel der Art diese immer sicher unterscheiden lasse, und seine Versicherung, dass er unter vielen 100 Exemplaren niemals auch nur eine entfernte An- näherung ihrer wesentlichen Charaktere habe bemerken kön- nen, stimmt mit meinen Beobachtungen nicht ührrein. 54 Eine der vielgestaltigsten Arten sowohl in Betreff der Grösse, als der Färbung ist wohl A. eommunis Pr. Die Farbe der Unterseite beobachtete ich vom tiefsten Schwarz bis zuin hellsten Rostroth und offenbar hat Sturm bei seiner A. vagahunda wohl ein solches unten braunrothes Exemplar mit grünen Flügeldecken und erzfarbigem Halsschilde vor sich gehabt. Auch die Seulptur des Halsschildes verwischt sich zuweilen so sehr als bei A. montivaga. Eine sehr aus- gezeichnete Form, die ich lange für eine eigene Art zu halten geneigt war, und «die gewissermassen der var. e alpi- cola Heer. entspricht, kommt am Unterharze vor. Sie ist nicht grösser als A. familiaris, hellglänzend, das Halsschild vorn gewöhnlich etwas breiter, hinten fast unmerklich punk- tirt, der Rand desselben gewöhnlich durchscheinend, Die Unterseite und Beine gewöhnlich heller oder dunk- ler rostroth. Mit diesen hellern Exemplaren fand ich aber auch zugleich ein unten und oben erzfarbiges, dessen Schienen nur brannroth, die Schenkel aber schwarz waren und bei manchen von jenen beobachtete ich auch dieselbe nur un- gleich feinere Punktirung des Halsschildes wie bei com- munis, desshalb betrachte ich diesen Käfer bei aller anschei- nenden Verschiedenheit doch nur als eine Form der A. communis, eine Ansicht die auch Herr Professor Erichson bestätigt, welcher ganz gleiche Individuen bei Berlin beobachtete. Sehr kleine Exeniplare der A. familiaris mit fast ganz verschwindenden Eindrücken des Halsschildes, die Zimmer- mann aın salzigen See gesaminelt hatte, gab er als A. exigua Zimmerm. an Ahrens; später hat er sie mit Recht nicht mehr unterschieden. Solche Exemplare kommen auch ander- wärts vor. Chlaeninen 7, Anchomeninen 32 und Anchomenus mit 21 Arten, darunter A. longiventris Eschh., elongatus D;j., tristis Dj., seitulus Dj., graeilis St, fuliginosus Pz, zum Theil nach den Angaben anderer, sämmtlich aber selten. Trechinen 48, Trechus mit 5 Arten, dabei der seltene longicornis bisher erst einmal im Selkethale. Die 3 Pogo- nen auch bei Stassfurth und Artern sehr häufig, der chalceus Mrsh. ( halophilus Germ. } ist jedoch immer seltener als die beiden andern und muss wie Anisodactvlus pseudoaeneus, Amara convexiuseula nnd Bembidium aspericolle unter den Erdsehollen aufgesucht werden. Bembidium zählt 39 Arten, zu denen als neuer Beitrag noch B. brunnipes Megl. kommt, welches ich erst vor kur- 55 zem auffand, so dass die Zahl auf 40 steigt.“ Unter diesen befinden sich B. lunatum Duft., prasinum Duft., faseiolatum Duft., tibiale Duft., decorum Panz., rufipes Ill., bistriatum Dft., pulicarium Dej., dieses an dem Ufer der Selke zur geeigneten Zeit sehr häufig und eben so auch B. quadrisig- natum Creutz.; areolatum Creutz.. Sturmii Pz., tenellum Er., Mannerheimii Sahlb. und auf Salzboden B. scutellare Dej., pusillum Gyll. und aspericolle Gerin. B. Mannerheimii ist nach einer Mittheilung des Herrn Dr. Schaum das B. gilvipes Sturm, weshalb der letztere Name als der ältere wieder her- gestellt werden muss. Von B. obtusum St. Dej., welches hier ziemlich häufig ist, möchte ich das Iucidum Sirm. i. Jitt., welches Suffrian in den Caraben des R. B. Arnsberg als in der Gegend von Aschersleben vorkommend aufführt, kaum als Varietät tren- nen; es wollte mir wenigstens nicht gelingen genügende Unterschiede aufzufinden. Auch Herr Prof. Erichson erklärt beide in brieflicher Mittheilung für gleich. B. decorum Zenk. scheint in den deutschen Berggegenden sehr verbreitet zu sein, dagegen dem Flachlande abzugehn. Es komınt in den Sammlungen unter mancherlei Namen vor; das meinige ist das B. decorum des Berliner Museums. Von Sturm erhielt ich denselben Käfer irrthümlich als sein B. fulvipes, dieses gehört zu den weit grössern distinetum Dej., wie Schüppel bereits an Dejean bemerkte. Suffrians B. luridum ( die Caraben des Reg. Bez. Arnsberg) ist auch unser Käfer. Sturms Abbildung des luridum weicht jedoch zu sehr ab, als dass es hierher gehören könnte. Die Dytiscinen zählen 15 Arten, darunter Acilius fasci- atus de Geer und Hydaticus austriacus Dej. und bilineatus de Geer. | Die Colymbetinen mit 34 Arten, unter diesen Colym- betes mit 8, (C. infuscatus Er., bistriatus Bergstr.) Ulybius mit 6 und Agabus mit 16 Arten, A. fuscipennis Pkl. selten, A. guttatus Pkl. scheint blos den Gebirgsbächen anzugehören, wo er oft häufig ist. Er weicht zuweilen in der Sculptur der Flügeldecken ab, so dass ich auch einmal verleitet wurde, 2 verschiedene Arten unter demselben zu vermuthen; fernere Nachforschungen zeigten jedoch die Unhaltbarkeit. A. cons- spersus Marsh. Ent Briet. 427. 37. (Dytiseus. ), Colymbetes subnebulosus Steph., C. conspersus Steph., A. subnebulosus Aube, A. nebulosus Schiödte. Ein neuer Beitrag zu unserer deutschen Fauna, über den Herr Prof. Erichson mich zu 56 belehren und mir die literarischen Nachweisungen mitzutheilen die Güte hatte. Nach dessen Mittheilung scheint er dem bruchigen Wasser anzugehören, wie der bipunctatns dem Lehmboden. Ich vermuthe dass er auch anderwärts in salzi- gem Wasser gefunden werden dürfte, bisher aber mit bipune- tatus verwechselt ist, Kine solche Verwechselung ist um so leichter möglich, da er im Aeussern die grösste Ueberein- stimmung mit dem bipunctatus zeigt, und auch wie dieser - zu variiren scheint. Alle Unterschiede, die ich in. der Farbe und Gestalt anfangs aufzufinden glaubte, erwiesen sich in der Folge als wenig beständig, nur beobachtete ich auf dem Halsschilde des A. eonspersus die beiden schwarzen Punkte des bipunctztus nicht. Den Hauptunterschied gewähren die Klauen. Bei dem Männchen sind die Mittelklauen ungleich, nemlich die untern etwas länger, als die obern and von den Vorderklauen hat die obere gegen die Mitte einen Ansatz von einem Zahne, während bei bipunetatus die Klauen alle gleich sind und beide schlanke Vorderklauen ganz an der Wurzel in einen deutlichen Zahn erweitert sind. Nach Hrn. Prof. Erichson ist Stephens A. eonspersus ein Individuum mit wenig gesprenkelten Flügeldecken, während sein subne- bulosus vollkommen dunkle Flügeldeeken hat. Ich fand ihn früher, wo ich ihn für A. bipunetatus nahm, häufiger, in in diesem Sommer aber nur einige unreife Weibchen und in diesem Herbste gar nicht. Die Hydroporinen zählen 13 Arten. Merkwürdig ist es, dass H. nigrolineatus Stev., den man um alle Irrungen zu vermeiden, doch besser enneagra- mus nennen sollte, und den wir früher mehrfach bei Stass- furt in einem kleinen salzigen Wiesengraben fingen, wo ich ihn einmal auch zu Tausenden sah, seit jener Zeit höchst selten geworden ist und in diesem Jahre auch nicht einmal gefangen wurde. Vielleicht ist das nicht ohne Einfluss, dass jener Wiesengraben damals gehoben war und und seit jener Zeit sehr bewachsen und versumpft ist. Seltnere Arten sind noch H. elegans Ill, lautus Schaum, ovatus Strm., platynotus Germ., vietor Aube, pieens Strm., melanarius Strm,, elonga- inlus Strm., tristis Pkl., notatus, St.. umbrosus Gyll., angus- tatus Strm. Haliplinen1l Arten, zu denen noch H. lineatus Aube, den Schaum im salzigen See gefangen hat und: ich: übersehen. hatte. R - 57 | GyrinenS$ Arten, unter diesen G, opacus Sahlb. bicolor Pkl. und der allenthalben seltene G. colymbus Er. sehr selten: Ich schliesse meinen Bericht mit dem Wunsche, dass auch andere naturwissenschaftliche Vereine ähnliche Verzeiech- nisse bearbeiten lassen mögen; in den nächst folgenden Jahren hoffe ich das meinige fortzusetzen und zu beendigen. Jetzt bin ich mit der Revision der Staphylinen beschäftigt. — — Beitrag zur Lepidopteren- Fauna von Ober-härnthen und Salzburg. Von ; Dr. Nickerl, in Prag. Ehe ich mit einer speciellen Aufzählung der theils von mir selbst auf einer Reise aufgefundenen, theils bei Durchsicht mehrerer Salzburger Sammlungen eingesehenen Arten beginne, wünsche ich den Leser zuvörderst mit den örtlichen Verhältnissen bekannt zu machen, welche die Um- gebungen meines Aufenthaltes in Ober -Kärnthen darboten. Am 30sten July traf ich in Gastein ein, und nachdem ich von hier aus den Nassfelder und Mallnitzer Tauern über- stieg, wandte ich mich durch das Moellthal aufwärts, nach Heiligenblut. Dies Dorf liegt am östlichen Abhange des gleichnamigen Tauern kaum eine Stunde vom ÜUrsprunge der Moell in einer Höhe von 4000 ° über der Meeresfläche,, und bietet in seiner Arınuth und Abgeschiedenheit ein äusserst düsteres Bild. ‘Die Moell, die nördlich unter dem fünf Stunden von Heiligenblut entfernten, an der Ostseite des Grossglockner gelegenen Gletscher entspringt, nimmt in ihrem Verlauf viele kleine Gebirgsbäche auf, und bewässert das nach ihr be- nannte Thal, das sich von Norden nach Süd- Westen zieht und sehr schöne romantische Ansichten darbietet. Die Ufer ‚des Flusses sind von ihrem Ursprunge an stundenweit mit Erlbüschen bewachsen, zwischen welchen der Weg gegen Heiligenblut hinführt. 7 — 8000° hohe, groteske, von der östlichen Seite unersteigliche Felsenriffe, hie und da mit Tan- nen, Buchen und Lerchen bedeckt, bilden die westliche Thalgränze, und ein überaus schöner Wasserfall nach einer Sage » Jungfernsprung« genannt, ergötzt das Auge des Wanderers — Auf den östlichen Bergabhängen wechselt ‚Feld- und Wiesenbau mit einzelnen Waldplätzen, zwischen welchen die dürftigen Hütten der Gebirgsbewohner zerstreut liegen. An seinem Anfang ist das Thal kaum 4 Stunde breit, nach und nach wird es jedoch geräumiger und bebauter, wie auch die umschliessenden Berge an Höhe mehr und mehr abnehinen. Die interessanteste Exeursion ist die auf die Pasterze, und über diese hinweg in die sogenannte Gemsgrube, welche 5 Stunden nordwärts oberhalb Heiligenblut liegt. Dieser für den Botaniker klassische Ort, wo die grösste Artenmenge der seltensten Alpenpflanzen angetroffen wird, ist für den Entomologen nieht minder wichtig, wovon mein nachfolgendes reiches Verzeichniss zeugen wird. Der Weg dahin führt über den vordern (niedern) Sattel, und schlängelt sich an dessen Lehne aufwärts. Nachdem man eine Stunde gemächlich zwischen Tannen, Lerchbäumen und mit dem schönsten Moos sammmtartig überzogenen Felsstücken gestiegen, erreicht man das Plateau des -Vorberges, auf welchem mehrere Sennhütten zwischen Wald und Hütweiden zerstreut liegen. Deoritis Apollo flog hier an den felsigen Abhängen nicht selten, auch Hipparchia Nerine traf ich in einzelnen Stücken. Ueppige Farren wuchern überall aus den Felsritzen, und die schöne Campanula pusilla mit ihren reichen Blüten sprosst häufig an den verwitterten Felsblöcken. Eine kleine Stunde führt auf dieser Höhe der Weg über mehre kleine Hügel, mit Wald, feuchten Wiesen und Steingeröll wechselnd an der Brigtius- Kapelle vorbei, von wo aus man den tosenden Leiterbach über eine hohe westwärts gelegene Alpenwand sich in die Fluten der Moell herabstürzen sieht. Hier, nicht fern von ihrem Ursprung, fliesst die Moell durch eine tiefe Schlucht, welche vom Eisfelde an bis zum vordern Sattel, wo das eigentliche Thal beginnt, unzugänglich ist. An den östlichen diese Schlucht bildenden Berglehnen zieht sich der Weg stellenweise zwischen Zwergkiefern aufwärts, welche mit den herrlichsten Alpwiesen abwechseln. Die scharlach- rothen Blüten des Rhododendron wechseln hier mit dem langstengligen Eisenhut und azurblauen Gentianen. Die verschiedenen Hipparchia- Arten und Argynnis Pales fliegen an diesen steilen Abhängen. Die schöne Lycaena Eurybia, Eros, orbitulus, pheretes, und die zarten Psodos - Arten beschäftigen den Forscher vollauf und machen ihm die Wahl schwer. Beim Beugen des Pfades um einen Gebirgs- vorsprung erreicht man hier unvermuthet den Ort, wo in 59 geringer Entfernung die blaugrünen Eiszacken des Gletschers sichtbar werden, welche die Schlucht schliessen, und aus deren Schoosse die Moell entspringt. Sie bilden einen gross- artigen Contrast mit der üppigen an deu Frühling erinnernden Vegtation dieses Ortes. Von hier aus steigt man die Platte hinan, (eine Felswand, durch deren Mitte ein ziemlich abschüssiger Weg gehauen ist,) um den Brettboden, von welchem man einen grossen Theil des Eisfeldes übersieht, zu erreichen. Eine Unzahl von Saxifragen mit den lieb- lichster Blüten bedeckt die Felswände, und das Alpen- Ediweiss (Gnaphalium leontopodium) hat hier seinen niedrig- sten Standort. Seltene Carabus- und Nebria-Arten erfreuen den Coleopterologen, und auch den schwarzen Molch Sala- mandra atra findet man häufig beim Umwenden der grossen in fenchtem Rasen liegenden Platten. Die Zwergkiefer verschwindet nun gänzlich, und an den schönsten Alpwiesen vorbei führt der Weg etwas abwärts durch die Pfandlscharte, ein schmales Thal unterhalb des hohen Sattels, das ostwärts vom: Eisfelle und niedriger als dieses liegt. Nachdeın man den Schartenbach, der den Eisklüften zuströmt, über- schritten, gelangt man auf die südliche Lehne des hohen Sattels, der 9000° über der Meeresfläche liegt, und an dessen Fuss sich blumenreiche Wiesen vorfinden, welche die schönsten Falter beherbergen. Indem ich diesen Ort einem jeden Entomologen wegen der vielen seltenen hier vorkommenden Arten anempfehlen kann, warne ich ihn zu- gleich vor der Gefahr, die hier mit dem Einsammeln ver- bunden ist; denn das Herabstürzen mächtiger Steine und Felsstücke von der Höhe, die theils durch Verwitterung, theils bei sonnigen Tagen durch das von dem schmelzen- den Schnee in die Fugen des Felsens eindringende Wasser locker werden, ist hier an der Tagesordnung. Ich war Augenzeuge, wie ein herabfallender Stein einem Hirtenknaben ‚die ganze Kopfhaut bis zu den Augenbraunen abstreifte, in Folge dessen er besinnungslos von dem Orte, wo er. sich gerade befand, herabstürzte, und sich lebensgefährlich beschädigte. Die theilweise Ersteigung des hohen Sattels, die man nun unternehmen muss, ist etwas beschwerlicher; denn ob- wohl der Weg nicht sehr steil ist, machen ihn doch die überall uınherliegenden Felsstücke und das lockere Gestein ziemlich mühsam. Hat man die westliche Kante des Berges erreicht, so wird die Mühe des Wanderers reich durch den 4 Anblick der kolossalen Eispyramide des Grossglockners mit ihren beiden Spitzen entschädigt. In einer kleinen halben Stunde klettert man den Abhang herab, um das Fisfeld selbst zu betreten, und in einem grossen Bogen über dasselbe zu der östlichen Berglehne zu gelangen, die man die Gems- grube nennt. Das Eisfeld, die sogenannte Pasterze *), liegt 8000‘ über der Meeresfläche, ist 1% Stunde lang und 3 Stunden breit, und vielfach durch tiefe Klüfte gespalten, die meist in der Mitte beginnen, in der Richtung nach Osten und Westen verlaufen, und die man theils umgehen, theils wo sie nicht zu breit sind überspringen muss. Nach Osten umgiebt es der hohe Sattel und die Gemsgrube, nach Westen die Felsenriffe und Eismassen des Grossglockners, nach Norden der immer mit Schnee bedeckte Johannsberg, und nach Süden dehnt es sich in die Schlucht aus, wo die Moell ausfliesst. Nach 3stündigen Umgehen und Ueberspringen der Eisklüfte, erreicht man das Ziel der Excursion, die Gemsgrube. Sie liegt, wie bereits erwähnt, östlich von der Pasterze, und zeigt zwischen den beiden Lehnen eine Vertiefung, in ‘welcher das auf den Höhen geschmolzene Schneewasser sich ansammelt und den Eisklüften zuströmt. Gensen bekömmt man hier nient selten zu Gesicht, daher sie auch den Namen trägt. Hin und wieder sind die Felsenlehnen mit Rasen und lichtgrauen Flechten bewachsen, und obwohl dieser Ort dem ersten Anblick eine dürftige Vegetation vorzuführen scheint, ist er doeh reich an Gewächsen, und wird von jedem be- harrlichen Freunde der Natur, allen Schwierigkeiten zum Trotz wegen der schönsten Ansicht des Grossglockners besucht. Breya alpina und das seltene Zomatogonium carinthiacum lohnen dem Botaniker, die seltene Melitaea Asteria nebst vielen andern Arten dem Lepidopterologen das beschwerliche Uimnherklettern an den steilen und felsigen Abhängen. Obwohl ich diesen Ort, als die reichste Fundgrube der seltensten Arten anerkannte, war es mir bei ıneinem wöchentlichen Aufenthalte doeh nicht gegönnt, ihn mehr als einmal zu besuchen. Zweimal stieg ich noch den hohen Sattel hinan, und als ich von dessen vorsprin- *”) Aus dem Slavischen von Passeriza Weide, wegen der schönen Wiesen, über welche man zu demselben gelangt. 61 gender Kante nach der Gemsgrube über die Pasterze hin- übers?h, musste ich wegen des daselbst häufig gefallenen Sehnee’s unverrichteter Sache umkehren; überhaupt war das heurige Jahr eines der ungünstigsten, das ich zu meiner Excursion wählen konnte. Sturm und Schnee hiessen mich oft mit leeren Schachteln von meinen Exeursionen umkehren, oder hielten mich Tage lang im Zimmer fest, so dass meine kostbare Zeit ohne Zweck traurig dahinstrich und ich missmuthig daheim in meinen mitgenommenen Büchern blätterte. So misslang mir auch eine Excursion in die Leiter, die zwar reich an schönen Pflanzen und vielleicht auch an Insecten ist; doch eignet sich der eine Stunde durch sie hinführende Katzensteg, wo man seine ganze Aufmerksam- keit auf sich selbst richten muss, um nicht in die Schlucht hinabzustürzen, durchaus nicht zu entomologischen Einsamm- lungen. — Lohnend waren 3 Excursionen, welche ich auf den Moharkopf und die Astner Felder unterhalb Doellach unternahm; ich erbeutete daselbst den mir bis dahin noch unbekannten Hepiolus Ganna im Sonnenschein schwärmend, der mir nicht wenig Vergnügen schaffte. Eine Exenrsion nach dem Zirknitzer Alpenhorn lieferte ausser der bloss daselbst vorkommenden Salmo-Art einen neuen äusserst interessan- ten Chiton, dien ersten, der meines Wissens iin Süsswasser aufgefunden wurde. — Auf meiner Rückreise hielt ich mich 8 Tage in Salz- burg auf, wo mich eine aufmerksame Durchsicht sowohl der kleinern Sammlungen, als auch der grössern von Sr. Emi- nenz dem Fürsterzbischof von Schwarzenberg in den Stand setzte, den beifolgenden Anfang einer Lepidopteren - Fauna von Salzburg dem entomologischen Publikum mitzutheilen. Möge sie als erste unvollkommene Grundlage für diese reiche noch wenig durchsuchte Gegend gelten, und recht viele meiner entomologischen Freunde zu Öfteren Ausflügen dahin bestimmen. — j P.apilionidae. Melitaea Maturna kömmt nicht selten auf Wald« wiesen in der nächsten Umgebung von Salzburg am Fusse des Geisberges im Monat Juni und Juli vor. — M. Cynthia. Von dieser schönen Art erbeutete ich auf den 7000‘ hoch gele- genen Wiesen des Brettbodens bei Heiligenblut 3 einzelne Stücke. Die Flugzeit dieses Falters scheint der Monat 62 Julius zu sein, er ist ein hoher Gebirgsbewohner. welcher noch sämmtlichen Salzburger Sammlungen abgeht. — M.Ar- temis. Flugzeit und Vorkommen mit M. Maturna gemein- schaftlich. — M. Merope. Diese zur Zeit noch gesuchte Art traf ich an den steilen Abhängen der Gemsgrube ober- halb des Eisfeldes in wenigen Stücken am 9. August. Sie war ganz ‚frisch, doch ist sie ungemein scheu und wegen ihres raschen Fluges und wegen der örtlichen Verhältnisse schwierig zu haschen. — M. Cinxia. In der Salzburger Umgebung nicht selten. — M. didyma. Stücke von aus- gezeichneter Grösse und schr lebhaftem Colorit sah ich in den Salzburger Sammlungen. — M. Phöbe. Die Varietät, bei der die dunklen Makeln verschwinden und die Zeichnung gitterförmig erscheint, Kömmt nicht selten um Salzburg vor — M. Dietynna, M. Athalia, M. Parthenie. Nicht selten auf Waldwiesen in der Salzburger Umgebung. — M. Asteria. Diese überaus seltene und noch wenig bekannte Art, auf deren Einsammeln ich meine ganze Aufmerksanıkeit richtete, traf ich auf den höchsten und steilsten Abhängen, wo die dürftigste Vegetation herrschte. Einzeln schwebt sie lang- sam an ihren Öden Aufenthaltsorten über dem mit einer häufig hier vorkommenden grauen Flechte durchwachsenen sparsainen Rasen. Der Moharkopf bei Doellach, sowie die Felslehnen oberhalb der Pasterze bei Heiligenblut dienen ihr zum Aufenthalt. Sie ist sehr selten, ihre Flugzeit fällt in die zweite Hälfte des Monats Juli. — Argynnis Selene. In den Umgebungen von Salzburg nicht selten. A. Euphrosyne. Von dieser Art fing ich ein Stück auf dem vordern Sattel in einer Höhe von 5000°; auch kömmt sie nicht selten bei Salzburg vor. A. Dia fliegt einzeln im Möllthale wie auch bei Salzburg. A. Pales ist ein in Kärnthen häufig vorkommender Falter. Alle, zwischen 5— 8000 hochgelegenen Alpenwiesen dienen ihm zum Auf- enthalte, wo er an den hier häufig vorkommenden Hiera- cum - Arten weilend angetroffen wird. Auf den höchsten Alpen führen die Weiber eine schwärzere Bestäubung, zuwei- len mit schön stahlblauem Schiller, oder sind ganz weiss mit schwarzem Anfluge. Beide Varietäten fand ich mit{ der Stammart in Begattung. A. Hecate und Ino. In der Um- gebung von Salzburg auf Waldwiesen. A. Amathusia. Ich sah diesen Falter in der fürsterzbischöflichen Sammlung in Mehrzahl, kann aber sein Vorkommen in der dortigen Umgebung nicht verbürgen, Ich selbst traf ihn auf den Alpen nicht. A. Latona, A. Niobe, A. Adippe, A. Aglaja, A. Paphia. Alle diese Arten erscheinen in den Niederun- gen nicht selten. Var. Valesina. Von diesem Falter fing ich vor 9 Jahren 7, und auf meiner jetzigen Excursion 2 Stücke im. Möllthale, es waren nur 9; zweimal fand ich sie mit der gemeinen Paphia JS in der Begattung; es ist daher diese neu angenominene Art im Systeme zu streichen, da sie sich zur Stammart gerade so verhält, wie die Var. Isis zu A. Pales; auch fand ich sie nur an Orten wo A. Paphia sehr häufig flog. (Fortsetzung folgt.) ! —— Zweckmässige Art Raupen und Käfer einzusammeln. Beim Herannahen des Frühlings mache ich die Raupen- und Käfersammler auf eine sehr zweckmässige und einträg- liche Art aufmerksam, Raupen und Käfer im Laube, welches niedere Kräuter und Gräser bedeckt, aufzufinden. ‚. lch habe dazu eine kleine eiserne Harke, welche in die Tasche gesteckt und im Freien in einen starken Stock ge- schroben wird. Ich suche nun an Fuss - und Fahrwegen in Walde, welche eben sind, solche Steilen auf, wo Gras oder niedere Kräuter mit Laub bedeckt stehen, und harke das Laub davon ab in den Weg; rüttele dasselbe mit der Harke gehörig durch und finde mich durch Erbeutung von Raupen und Käfern reichlich belohnt. Auf diese Weise kann man schon im März, wenn die ersten, warmen Tage kommen und sonst noch wenig zu finden ist, recht reiche Beute machen. Ich nenne hier nur die vorzüglichsten Schmet- terlinge, welche ich auf diese Weise fand: Noct. Hepatica, Rurea, Festiva, Triangulum, Fimbria, Typica, Popularis, Baja, Umbrosa, Bella, 'Impura, Lythargyrea, Graminis, Brunnea, Leucophaea, Tenebrosa, Sigma, Ditrapezium, Co- nigera, Rhomboidea, Janthina, Pronuba, Gemina mit Var., Meticulosa, Tineta, Nebulosa, Herbida, Porphyrea, (in Haide) -Latruneula, Strigilis, Xanthographa, Alsines, Blanda. Die Fütterung der so gefundenen Raupen ist nıcht schwierig, da die meisten in ihrer Nahrung nicht sehr wäh- lerisch sind und mit Hühnermyrte und breitblätterigen saf- tigen Pflanzen, namentlich Rumex - Arten, gefüttert werden Önnen. D können D. W. Krösmann, Lehrer an der königl. Garnison -Schule in Hannover. nn a 64 Intelligenz - Hachrichten. Eine in den letzten 4 Jahren ganz neu angelegte, durch- ans aus Pracht- Exemplaren bestehende Samınlung europäi- scher Schmetterlinge, nach Boisduval geordnet, ist um den festen Preis von fl. 2000 Conv.-Münze zu verkaufen; ein- zelon wird nichts abgelassen. Dieselbe besteht aus 1166 Stück Papilionidae in 281 Species, 337 Stück Sphingidae in 94 Species, 605 Stück Bombyecidae in 197 Speeies, 1819 Stück Noctuidae in 384 Species, 1096 Stück Geometrae in 647 Species, 241 Stück Pyralidae in 98 Species, 556 Stück Tortrieidae in 250 Spe- cies, 1403 Stück Tineidae in 492 Species, 58 Stück Ptero- phoridae in 23 Species. Zusanımen 7281 Stück in 2371 Species. Die Papil. bis Noct. sind in einem grossen eleganten Schranke mit 40 Laden mit Glasrahmen, die Geom.- und Microlepidopteren in 2 kleinern a 12 Laden mit Papierrah- nen enthalten. Cataloge erfolgen auf frankirte Zuschriften durch den Eigenthüner. Julius Hederer, Stadt No. 146. in Wien. In der Hofbuchhandlung von Ed. Leibrock in Braun- schweig steht für 36 77 zum Verkauf: Esper, E., die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur, mit Beschreibungen. Erlangen 1777 — 807 gr. 4to 5 Theile in 10 Halbfranzbänden. (Nämlich 4 Bände color. Kupfer und 6 Bände Text.) «3 Der Ladenpreis des Werkes ist 168 A. . Die Redaction weist Jemand nach, welcher Ochsenheimer und Treitschke Schmetterlinge von Europa und Fischer von Röslerstaının’s Kupferwerk über die Mikrolepidopteren, beide vollständig und neu, zu zwei Drittheilen des Ladenpreises, event. auch im Tausch gegen das Werk von Esper abzu- geben wünscht. Der entomologische Verein versammelt sich zur Sitzung am Dinstag den 4. März Abends 7 Uhr im Vereinslocale. Druck von F. Hessenland, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: C. A. Dohrn, Praeses \ . . In Commission bei F, Fleischer Dr.H.Schaum, Secretairj N. 3. m. RANG. März 1845. 1845, des Vereins. in Leipzig. Inhalt. Verdigäingelesehlieh en. PATENT der » Annales ento- mologiques de France.« Schaum: Entomologische Bemerkun- gen. Nickerl:; Beitrag zur Lepidopterenfauna von Ober-Kärnthen und Salzburg. (Fortsetzung.) Intelligenz. Bereinsangelegenheiten. in der Sitzung am 4. Februar wurde eine werthvolle Sendung südeuropäiseher Käfer, bestehend aus 80 Aıten in 253 Exemplaren, welche Hr. Heeger in Mölling bei Wien der Vereinssammlung zu übersenden die Güte hatte, dank- bar entgegengenommen. Nach dem Vortrage der eingegangenen Correspondenz wurde die Frage angeregt: »Ob es nicht zweckmässiger sei, anstatt der bisherigen Einrichtung , nach weleher Vereinsbeitrag und Zeitungs- abonnement von einander getrennt sind, inskünftige die Eimichtung der auswärtigen entomologischen Gesellschaften auch bei unserem Vereine einzuführen, wonach der Beitrag ganz wegfällt, das Halten der Zeitung aber Bedingung der Mitgliedschaft ist. « Wir glauben, wenn wir den Preis der Zeitung für unsere Mitglieder auf 24 Af setzen, dagegen ihn im Buchhandel für Nichtmitglieder auf 23—3 Af erhöhen, mit diesem - Vorschlage bei der nächsten General - Versammlung im No- vember d» J. einen wesentlichen Sehritt zur Förderung des S 66 | at A gemeinsamen Interesse zu thun. Wir wünschen aber hier- über die etwa abweichenden Ansichten unserer auswärtigen Mitglieder zu vernehmen und legen deshalb diesen Plan der freien Begutachtung bei Zeiten vor. Es verstände sich natürlich von selbst, dass es Sache des Vorstandes wäre, sich zu rechter Zeit mit den resp. Post - Directionen zu vereinigen, um in Deutschland jedem Vereinsmitgliede die Zeitung für den jährlichen Beitrag von 23 RP, monatlich sofort nach ihrem Erscheinen expediren zu können. C. A. D. MWillenfchaftliche Mittheilungen. Annales de la societe entomologique de France. 1843 1—4 trim,. und 1844 trim. 1 et 2. *) Mit dem Jahrgange 1843 beginnt die zweite Serie der Annalen, welche die französische entomologische Gesellschaft seit 133] herausgiebt. Der entomologische Verein erhält dieselben seit einiger Zeit von der Gesellschaft zugeschickt, und die Redaction wird von jetzt ab in der Zeitung eine Inhaltsanzeige der eingegangenen Hefte mittheilen, und namentlich von kleinern Aufsätzen, die von Interesse für div Mehrzahl der Leser sein dürften. ausführliche Auszüge liefern, 1.) Der erste Band der neuen Serie beginnt mit einer Auseinandersetzung mehrerer bisher mit Haltica oleracea verwechselten Arten von Hrn. Aube. Er unterscheidet vier durch folgende Diagnosen: A. oleracea Linn.: oblongo- ovata, convexa, sparsim punctulata, nitida, virescens, an- tennis tarsisque nigricantibus, thorace sulco transverso im- presso. Komnit auf mehren Pflanzen, namentlich auf Cruci- feren vor. — A. Ilythri: oblongo-ovata, convexa, sparsiın punetulata, nitidnla, eyanea, antennis tarsisque nigrieantibus, thorace sulco transverso leviter impresso. Lebt auf Lythrum salicaria. — A. hippopha&@s: oblongo-ovata, convexa, punetis minutissimis vix conspieuis impressa, fere opaca, cyanea vel cyaneo-virescens, antennis tarsisqne nigrieantibus, thorace snlco transverso profunde impresso. Auf Hippophäe rhamnoides, die in grosser Menge an den Bergströmen der pi Fi *) Das zweite Trimester ist zwar der Vereinsbibliothek noch nicht zugegangen, wird aber hier gleich mit angezeigt, da es der Red. bereits auf anderem Wege zur Einsicht mitgetheilt ist, 67 Alpen und des Jura wächst. — A. Erucae Oliv., Fahr. ?: oblongo - ovata, convexiuscula, punetulata, nitida, eyanco- virescens, antennis tarsisque nigrieantibus, thorace sulco trans- verso impresso, elytris plica unica ad latera elevatis. Auf jungen Eichentrieben im Boulogner Wald sehr gemein. 2) Hr. Leon Fairmaire beschreibt p. 11 sq. 3 neue Käfer aus Oceanien: Chlaenius ophonoides, Ancho- menus Novae Zelandiae und Brachyceaulus cani- nus, neue Gattung neben Cadmus. 3) 2 nene südamerikanische Arten der Buprestengat- tung Hyperantha (Poecilonota) beschreibt p. 17 Hr. Des- marest als H. vittaticollis und stigmaticollis. 4) Die Naturgeschichte des Agrilus biguttatus von Hrn. Goureau. Die Larve lebt in der Rinde von Eichenstämmen. Im Mai findet man das Inseet in allen drei Ständen. Die Larve dringt nie in das Holz ein, sondern hält sich stets in der Dicke der Rinde auf, in Zellen, die sie nach Massgabe ihres Wachsthums vergrössert. Nach Leon Dufour’s Eintheilung der Larven gehört sie zur Klasse der hemicephalischen, wo ein Theil des Kopfes im ersten Brustringe versteckt ist; Hr. Goureau ist aber geneigt, das was Leon Dufour für den Prothorax hält, als Kopf und Leon Dufour’s erstes Bauchsegment als den Metathorax anzu- sehen, Daın hätte in Uebereinstimmung mit der gewöhn- lichen Annahme von ?2 Stigmenpaaren des Thorax der Prothorax und Metatlıorax jeder ein Stigmenpaar, der Mesothorax keins. Nach Leon Dufour’s Ansicht habe der Thorax überhaupt nur ein Stigmenpaar, das sich zwischen Prothorax und Mesothorax befinde. Auf Tafel il. No. IV. ist Larve und Nyınphe abgebildet. 5) Die Beschreibung von 24 neuen Teredilen als Nachtrag zur Klugschen Monographie von Hrn. Chevrolat. Europäer sind darunter 2: Opilus germanus von Ham- burg und Trichodes Lafertei von Constantinopel. (Der erste, von dem Ref. das Originalexemplar gesehen, ist nur eine Farbenabänderung des O. domestieus Sturin, wo das Gelb namentlich an der Basis der Flügeldecken sich mehr als gewöhnlich ausgebreitet hat. Die typischen Exemplare- des O. domesticus hatte Chevrolat nicht von ©. mollis unter- schieden.) *) *) Die in Klammern gemachten Zusätze rühren bei den Schmet- terlingen vom Prof. Hering, bei den Käfern von mir her. | Schaum. 5%“ 6) Bemerkungen über eine nene zur Familie der Jw- liten gehörige Myriapoden- Gattung, Platydesmas polydesmoides von Hrn. Lucas, 7) Notiz über eine Monstrosität des rechten Fühlers von Colymbetes coriaceus von Hrn, Lucas. Das Fühlhorn ist bis zum Sten Gliede normal, das Ste hat innen an seiner Spitze einen kleinen Höcker, der nicht mit dem Gliede verwachsen zu sein scheint; das Öte Glied ist kurz dick, dıeieckig und theilt sich an der Spitze in 2 Aeste, der innere besteht aus 5 Gliedern, von denen die 4 letzten normal sis, der äussere Ast besteht aus 3 abnor:sen Glie- dern Das Exemplar ist von Lucas bei Calle in Algerien gefangen. 8) Beschreibung einer neuen Dipteren - Gattung, Blepharicera limbipennis von Hrn. Maequart. Die Gattung gehört zur Abtheilung der Nemoceren, Tribus der Tipuliden. Die Art ist bei Puy entdeckt und tab. III. No. Il, abgebildet. | 9) Notiz über die Verwandlung von Apion apri- eans und über die Parasiten dieses Käfers von Hrn. G ue- rin Meneville. Der Verfasser weist nach, dass die Metamorphose dirses Inseetes schon von Hrn. Marckwick, Lehmann und Marsharm stndirt, die Beschreibung (Transact of the Linn. Soc. VI. 142. tab. 5. f. a. d. London 1802) aber in Vergessenheit gerathen sei. Er giebt eine genauere Be- schreibung und neue Abbildung der fıüheren Stände des Käfers, der als Larve im Kleesamen oft grossen Schaden anrichtet. Sie hält sieh in der Basis des Blumenkelchs auf, verzehrt die hier befindlichen Samenkörner und bohrt sich ein Loch an der Seite dieser Blüthen und ver- wandelt sich zur Nymphe zwischen den verschiedenen Blüthen des capitulum. — Neu ist die Beobachtung von 2 Parasiten dieser Larve, der eine ist Calyptus macro- eephalus Nees, der andere Pteromalus pione Walker. In Bezug auf das letztere Insecet wirft G. die Frage auf, oh es vielleicht wieder Parasit von Calyptus sei; Westwood, dem er diese Vermuthurg ausgesprochen hatte, war aher der Ausicht, dass es ebenfalls zur Zerstörung des Apiun beitrage. 10) Beschreibung einer neuen Art von Myrmechi- xenus von Hrn. Guerin-Meneville, die der Autor va» porariorum nennt, weil er sie in (iewächshäusern von Ananas entdeckt hat. Sie ist länger als M. subterranens, einfarbig gelb, das Halsschild weniger herzförmig. Auf Tafel 63 IE NS. List sie abgebildet. (Herr Riehl hat diese Art auch bei Cassel auf Waldwiesen entdeckt. ) il) Beschreibung zweier neuen der Pariser Fauna an- gehörigen Käfer von Hrn. Aube. Es sind Monotoma punetaticollis, tab. I. No. IV. f. 1., paralleler als M. qna- drieollis, die Punktirung des Halsschildes zerstreuter, die Fißsehtdeken weniger matt und weniger chagrinirt, von Aube im Miste von Schaafställen ähtdedkt, und KErsehs rhom- bophorus, tab. I. No. IV. f. 2, durch eine Querlinie vor der Basis des Halsschildes ausgezeichnet, die einen nach vorn gerichteten Winkel bildet. Der Raum zwischen dieser Linie und dem Hinterrande stellt eine rhomboidale Figur dar; von Hrn. Montandon in der Gerberlohe der Gewächs- häuser entdeckt. (Die Art ist auch bereits in Deutschland aufgefunden, s. Märkel, Germ. Zeitschr. f. Entom. V. 247. 201.) 12) Notiz über ein Dipteron, dessen Larve in Helix conspurcata lebt, von Hrn. Gourcau. Es gehört zur Gat- tung Melanophora, Gruppe der Tachinen. G. beschreibt es als Melanophora helicivora. Es ist tab. 11. No. III. abgebildet. 13) Abhandlung über Psyche albida vonHrn.Merk. *) Die hier ausführlich beschriebene und tab. IV. No. I ab- gebildete Raupe dieser seltenen: Art, die bekanntlich in einem aus weisser Seide gefertigten und mit Moosfäserchen bedeckten Gehäuse lebt, fand Hr. M. am Rande des Gehölzes von Saint Denys de Brou und auf dem Mont d’or Lyonnais., Sie hing an den Gräsern, von denen sie sich nährt. Ueber die Art ihres Gespinnstes werden genaue Beobachtungen mitgetheilt. Der Falter entwickelt sich in 20--30 Tagen nach der Verpuppung. Die braune Puppe des Mannes ist eylinderförmig conisch, die des Weibes ei- oder tönnchen- förmig. Die Gestalt des männlichen Falters, (Jen neuerlich auch Hr. Kindermann öfters versandt hat) darf als bekannt vorausgesetzt werden; das Weib ist ungeflügelt, weisslich, mit Ausnahme des braunen Kopfes, die Haut zart, durch- sichtig, der Körper weich, mit 80 — 90 Eiern gefüllt. Trotz ihrer schützenden Decke ist die Raupe nicht sicher vor Ichneumonen, Hr. M. zog aus 20 Raupen 3 Ichneumonen verschiedener Art. *) Die lepidopterologischen Artikel hat Her Prof. Hering bear- eilt, Die Red, 70 14) Beschreibung zweier neuen Brachelytren von Hrn. Aube. Es sind Oediehirus unicolor aus Anda- lusien, die zweite bekannte Art der Gattung, und Bledius tristis ans S:cilien. Hr. Aube bemerkt, dass die von Chevrolat Rev. Zool. 1843 p. 42 beschriebene Myrmedonia nigriventris gar keine Myımedonia sei, sondern zur Gattung Homalota vchöre. 15) Beschreibung einer neuen Tetrameren - Gattung, Philothermus Montandonii von Hrn. Aub&. Der Käfer ist von Hrn. Montandon in Paris in der Gerberlohe entdeckt worden, die man in den könighehen Gewächshäusern an- werdet. Was die systematische Stellung dieses Insec‘es aulangt, so sagt Hr. Aube nur, dass es in die Nähe von Cerylon und Biphyllus gestellt werden müsse. Tafel IV. No. Il. ist es abzebildet. 16) Hr. Buquet beschreibt eine Monstrosität des Fühlhorns einer Julodis Clouei. Sie betrifft wie die oben erwähnte des Colymb. eoriaceus das rechte Fühlhorn, wie überhaupt die Mehrzahl aller beobachteten Monstrositä- ten sich auf dieser Seite findet. Das Fühlhorn ist normal bis zum Sten Gliede, das Ste ist lang, diek und in starke lange und schr scharfe Spitze ausgezogen, an jeder Seite dieses abnoımen Gliedes entspringt ein Ast von 6 Gliedern. Der linke Ast ist der kürzere, die einzelnen Glieder abnorm, der rechte Ast ist dagegen ziemlich normal. Hr. Buquet erwähnt, dass er noch ein Exemplar von Morica octoco- stata Leach besitze, das ebenfalls ein monströses Fühlhorn auf der rechten Seite habe urd einen monströsen Longicorn vom Senegal (Crossotus Leprieuarii) mit 2 Mittelbeinen, die anf demselben Trochanter eingepfanzt smd, hier findet sich die Monstrosität aber auf der linken Seite. 17) Notiz über die Naturgeschichte von Callidium sanguineum von Hrn. Goureau. Wir übergeh»n die Beschreibung der Larve, die schon von Kirby in ihrer Lebens- weise geschildert ist. Hr. Gonreau hat aber noch beobachtet, dass diese Larven einen sehr gefährlichen Feind in einem parasitischen Ichneumon hätten, der (lem Verfasser unbekannt ist und p. 104 beschrieben wird. Tafel IV. No. IV. ist das Weibchen dieses Ichneumon sammt der Larve von Calli- dium abgebildet. 18) Bemerkungen über einige europäischer Libellen von Hrn. Selys-Longehamps. Sie betreffen Lindenia tetraphylla Vanderl., Macromia splendens, Pictet Me de la Rive und Cordulegaster bidentatus, neue Art von C. annulatus unterschieden. 19) Bemerkungen über eine Zahl wenig gekannter, in Spanien 1842 von Hrn. Ghiliani gesammelter Hymenop- teren von Hrn. Spinola. Es sind 32 neue Arten be- schrieben. | 20) Beschreibung der in Ostflorida von Hrn. Doubleday und Forster gesammelten Chalceiditen von Hrn. Walker. 21) Kritische Revision der Euenemiden - Gruppe von Hrn. Gu&erin-Meneville. Der Verf. beginnt mit einer Uebersicht und Kritik der verschiedenen bis jetzt über diese Gruppe gelieferten systematischen Arbeiten von Esch- scholtz, Latreille und Laporte, bei welcher Gelegenheit namentlich die liederliche Publication des Hrn. Laporte in Sılbermann’s Revue entomologique t. ‚II. die gebührende Würdigung erfährt, dann geht er zur Erörterung der Charak- tere über, die nach seiner Meinung die Gruppe bestimmen, stellt eine neue Anordnung der dahin gehörenden Gattungen auf, und theilt dann in der Form von Bemerkungen die Be- obachtungen mit, die er über die Charaktere, Metamorphose, Synonymie und über die einzelnen Arten einer jeden Gattung gemacht hat. Wir geben hier einen Auszug Jerselben, soweit sie die europäischen Gattungen und Arten betreffen. l. Melasis Oliv. mit einer Art: flabellicornis Fahr. Die Larve wird p. 173 beschrieben und tab. V. f.1.2, abgebildet. Sie lebt im Birkenholze, und hält in der Forın die Mitte zwischen denen der Bupresten und Blateren. Wie die ersteren ist sie fusslos. 2. Tharops Lap. Die einzige Art ist Th. melasoi- des Lap., Isorhipis Lepaigei Lacord. Faun. de Paris, Nematodes strepens Redtenb. Diss. inaugur. 3. Nematodes Latr. Der Typus der Gattung ist Euen. filum Fabr. Hierher rechnet der Verf. auch E. ni- grieceps Mannh. (Nematodes flaveseens Dej. Cat ) 4. Xylobius Latr. hat E. alni Fabr. Mannh. zum Typus. ! 6. Hypocaelus Guer. Eschscholtz hatte diesen Namen zuerst angewendet, die Gattung aber nicht beschrieben ; da Latreille dieselbe unter dem Namen Hylochares publieirte, so wurde der Name Hypocaelus vacant, und der Verfasser überträgt ihn auf Euen. procerulus. 7. Hylochares Latr. Hierher gehören Euen. eruen- tatus Mannuh. und unicolor Latr, (Die letztere Art ist bekannter unter dem Namen buprestöldes Rossi oder altieollis Villa, da sie aber weder von Rossi noch von Villa beschrieben ist, wird ihr wohl der Name unicolor bleiben müssen, unter dem La- treille eine wenngleich sehr kurze D.agnose von ihr gegeben hat, (Ann. de la soc. entom. Il. p. 128.) 10. Micrörrhagus Eschsch. Hierher Ruen. Sahl- bergii Mannh. und pygmaecus Fabr, 13. Enenemis Ahr. Hierher E.capueinns Ahr. (Rla- ter macrotis Beck. Beitr. z. baier. Inseetenf. ist ohne Zweifel derselbe Käfer. ) ( Von beschriebenen Arten dieser Gruppe hat Hr. Gu@rin- Möneville zwei übersehen, die eine ist Melasis spondy=- loides Germ. Mag et Faun., die in ihren Charatteren manches eigenthümliche zeigt, im Habitus noch am hireisten an Hvlochares sich anschliesst, und Ruenemis barnabita Comolli Diss. de Col. Novoeom. Tieini 1837, E. rugulosus Dej., der zur eigentlichen Gattung Euenemis gehört. ) 25) Fine Abhandlung über das Irideseiren der Inseetenflügel von Hrn. Goureau, die sich nicht gut zu einem kurzen Auszuge eignet. 23) Beschreibung zweier nenen Arten der Gattung Charaxes von Hrn. Doubleday. Es sind Ch, Delphis un] Ch. Endamippus, beide aus Ostindien und Tafel VIE und VI. abgebildet. 24) Bemerkungen über die bei den Bupresten be- obachteten Metamorphosen von Hrn. Blanchard. Eine sorgfältige Zusammenstelluug aller Beobachtungen, die bisher über Buprestenlarven gemacht sind. Es geht daraus hervor, dass alle Buprestenlarven fusslos sind und eine grosse Achn- lichk-it mit denen der Cerambyeinen haben, nur ihre ab- geplattete Forın nähert sie zugleich etwas den Elaterenlarven. 22) Monographische Note über die Prionen- Gattung Ctenoscelis von Hrn. Buquet. Es sind & Arten auf- gezählt, Ct. ater Oliv., dyrrachus Buq., nausithous Buq., acanthopus Germ., alle 4 aus Südamerica. Prionus tuberenlatus Oliv., den der Verf. früher auch zu Ctenos- celis ziehen zu müssen glaubte, vereinigt er jetzt mit der von ihm Guer. Mag. d. zool. 1840 aufgestellten Gattung Mecosarthron und giebt eine neue Beschreibung dieses seltenen Insectes nach beiden Geschlechtern. Auf Tafel IX. sind Gten, Jdyrrachus und nausithous abgebildet, 73 * 26) Note über die Käfergattung Calyptobinm von Herrn Aube Die Gattung ist hier beschrieben und auf Tafel X. No. 1 analysirt. Es sind vier Arten unterschieden: C. Villae, Tab. 10 No. 1 Fig. 1: testacenm, thorace pos- tice lineis duabus transversis suleo longitudinali utringqne eonjunetis impresso. Von Herrn Villa in Mailand entdeckt, — €. caularum, Tab. 10 No. 1 Fig. 2: testacenm, thorace postice triimpr.sso, foveola media inajor& . Von Herrn de la Ferte Senectere in Melonenbeeten entdeckt, Herr Aube fand es häufig in dem Miste der Schaafställe. — C. Kunzii, Fig. 3: testaceum, thorace postice lineis duabus transversis foveola laterali utrinque conjunetis sulcoque loneitadinali antice posticeque abbreviato impresso. Von Prof. Kunze in brasilianischen Pilzen gefunden, Herr Aub& vermuthet aber, dass auch dieses Thier in Europa einheimisch und erst hier in die Pilze gekommen sei; Prof. Kunze hat es unter. dem Namen C. impressum versentlet. — C.nigrum, Fig. 4: nigro« piceum, ore, antennis et pedibus testaceis, thoracis basi de* pressa, tubereulis duobus 'latis, carinula longitudinali vix dispunetis. Von Herrn. Melly in Sieilien entdeckt. — (Eine _ fünfte Art der Gattung ist Sylvanns? singnlaris Beck. Beitr.) Ueber die systematische Stellung ist Herr Aube im Ungewissen. In den Mundtheilen zeigt die Gattung viel Uebereinstimmnng mit Monopis, (eltensb mit Cerylon ) aber die Füsse die bei Monopis viergliedrig sind, bestehen hier nur aus drei Gliedern. Der Verfasser ist bereit Calypto- bium den Latreillischen Trimeren anzureihen und auf die Gattung Cholovocera Motsch. folgen zu lassen. ( Gegen die Verbindung mit den eigentlichen Trimeren., Coceinellen und Lyeoperdinen, spricht jedoch der Bau der Füsse, die Glieder sind bei Galyptobium einfach, bei den genannten Gruppen ist das zweite Glied zweilappig, oben gefurcht und nimmt in dieser Furche das dritte sehr kleine und die Basis des vierten Gliedes auf. ) Herr Guerin - Meneville macht in der Januarsitzung 1844 Büll.-1844 pag. V. zu diesem Aufsatze die Bemerkung, dass die Gattung Calyptobium bereits von Curtis unter dem Nımen Holoparamecus abgebildet sei und dass C. Villae Anbe dem H ‚depressus Gurtis entspreche. Herr Guerin- Meneville macht auf eine neue Art aufmerksam, die er C, Panckouckii nennen will, und die sich von C. eaularum darin unterscheide, dass die Mittelgrube des Halsschildes durch einen kleinen Kiel in zwei getheilt erscheine, In der “7 Februarsitzung Büll. pag. X. erkennt Aube die Identität von Calyptobium und Holoparamecus an, erwähnt aber, dass Curtis unrichtig nur 9 Fühlergiieder abbilde, während 11 vorhanden seien. Die Art Panekonckii sei identisch mit eau- larım, er habe bei seiner Beschreibung den kleinen oben erwähnten Kiel übersehen. 27) Beschreibung der Ranpe von Gnophos varie- gata (mueidata Treitschke ) von Herrn Bruand. Da der Falter nicht bloss in Spanien, Frankreich und Italien vor- kommt, sondern nach Treitschke’s Angabe auch in den Steyrischen und Kärnthner Alpen gefunden ist, so hat die Kenntniss der bisher nicht bekannten Raupe schon für den blossen Sammler Interesse Nach der gelieferten Beschreibung und Abbildung weicht die Raupe von der Gestalt der übrigen Gnophos - Arten dadurch wesentlich ab, dass sie auf dem 4., 5, 6. und 7. Ringe anf dem Rücken einen fleischigen Auswnchs zeigt. H. B. fand sie bei Besancon fressend an dem Blatte von Verbascum Iyehnitis, wo sie immer nur an der Unterseite der Blätter hängt, er ist aber veranlasst, zu glauben, dass diese Pflanze ihr nicht allein zur Nahrung dient. Schon im Anfange des April ist sie fast erwachsen ; in der letzten Hälfte des Juni fliegt der Schmetterling, — 28) Bemerkung über die Segmente einiger Käfer- larven von Leon Dufour. Ist eine Kritik der oben No, 4 mitgetheilten Ansicht des Herrn Goureau. Der Verf. recht- fertigt durch anatomische Untersuchung seine Ansicht über die hemicephalischen Larven, widerlegt die von Gonrean augenom- mene Behauptung, «dass das erste und dritte Brustsegment der Larven jedes ein Stigmenpaar habe, weist nach, dass es nur ein Stigmenpaar für die 3 Ringe des Mittelleibes gebe, und dass dieses in einigen Familien z. B. den Lamellicornen auf dem Prothorax selhst sitze, in andern, den Bupresten und Longicornen aber auf der Verbindungslinie zwischen Prothorax und Mesothorax. Die acht übrigen Stigmenpaare gehören alle dem Hinterleibe an. Goureau’s Angabe, dass das Brust- stigma mitten an der Seite des Segments sich befinde, welches er für den Prothorax hält, das aber der Mesothorax sei, beruhe auf falscher Beobachtung. Daraus folge auch die falsche Angabe des Herrn Goureau, dass die Larve ausser dem Kopf nur 12 Segmente habe, sie hat deren dreizehn. 29) Herr Gourean antwortet auf diese Note von Leon Dufour, Die Frage über die hemierphalischen Larven ausser Spiel lassend, geht er auf die drei Irıthümer ein, 12° deren ihn Leon Dufonr beschuldigt; 1, dass der Mittelleib zwei Stigmenpaare, eins auf dem ersten und eins auf dem letzten-Ringe trage, habe er den Angaben der neuern Schrift- steller,, Lacordaire, und Brulle gemäss angenommen, bestreite übrigens nicht die Wahrheit, dass es nur ein Paar gebe, er habe selbst diese Beobachtung bei mehreren Larven gemacht, aber nicht gewagt, sie auf alle Larven zu generalisiren. 2, Den Sitz des Stiema auf der Mitte des oben bezeichneten Seginents sucht er durch eine Zeichnung nach gut erhaltenen Larven des Agrilus biguttatus nachzuweisen. Er vermuthet daher, dass die Stellung des Stigmenpaares nach den Gattungen der Bupresten variirt. 3, Die Annahme von 12 Segmenten habe nothwendig daraus resultirt, dass er den Prothorax für den Kopf angesehen. 30) Species italieae generis Hebotomi Rndn. ex insectis Dipteris: fragmentum septimum ad inserviendam dipterologiam Italiae auetore Camillo Rondani. Es sind drei Arten beschrieben: H. papatesii, Scop., H. minntus, Rudn. n. sp, H. molestus, Costa. 31) Bemerkungen über die seit Latreille über die Ord- nung der Thysanuren und vornehmlich über die Familie der Podurellen publieirten Arbeiten von Herrn Lucas. 32) Abhandlung über die Schwinger der Dipteren von Herrn Goureau. Der Verf. entwickelt die beiden An- sichten, die sich über die Bedeutung dieser Organe gegen- überstehen. _Audouin erklärte sie für die Analoga der Unterflügel der übrigen Inseeten, Latreille für vesieulöse Anhänge der hintern Tracheen des Thorax, die von den Hinterflügeln der Inseeten ganz verschieden seien. Dieser letztern Ansicht ist auch Macquart. Gegen die erste werden hauptsächlich drei Einwendungen gemacht; 1, die grosse Ent- fernung der Insertionsstelle der Schwinger von der der Flügel. Hier weist Herr Goureau nach, dass unter den Neuropteren bei Nemoptera die hiutern zu einem langen schmalen Streifen redueirten Flügel ebensoweit von den obern entfernt stehen. Sie sind hier so klein, weil der Metathorax sehr kurz ist. In gleichem Maasse ist aber auch bei den Dipteren der Meta- thorax oder wenigstens der sichtbare Theil desselben sehr wenig entwickelt. 2, Die Insertion der Schwinger sehr nahe dem Stigma wird als zweiter Grund eingewendet; H. Goureau führt dagegen an, dass die Nerven der wahren Flügel Röhren von Tracheen sind, die mit den Stigmen in Verbindung stehen, dass es also bier auf eine grössere oder geringere 76 Entfernnng der Flügelbasis von «en Stigmen nicht ankom« men könne. 3, hat man eingewendet, dass die Schwinger an einem Segment sässen, welches zum Abdomen gehöre. Latreille habe aber schon gesagt und Aucdonin es nachgewiesen, «ass gerade dieses Segment dem Metathorax entspräche, Herr Gourean sucht im weitern Verlauf sei.es Aufsatzes dureh physiologische Versurhe die Frage zu entscheiden. Es geht aus «diesen hervor, dass die Entfernung eines Schwingers die Fliege nicht am Fluge verhindert, dass sie aber weniger gut und ungern fliegt, sie ist leidend und stirbt innerhalb 24 Stunden nach der Operation. Die Entfernung beider Schwinger ist eine gefährliche Operation für die Dipteren, die sie am Fluge verhindert, die kräftigen ertragen sie eine Zeitlang ziemlich gut, die schwächern sind gleich sehr leitdlend, alle steıben aber stets innerhalb 7 — 8 Stunden. Die Ver- suche, die Herr Gonreau mit den Unterflügeln der Hymenop- teren machte, brachten ganz denselben Fifect hervor als die mit den Schwingern der Dipteren. Daraus kommt er zu dem Schluss, dass die letztern wirkliche Analoga der Unterflügel sind. 33) Verwandlungsgeschichte des Choragus Sheppardi und Xyletinns hederae von Herrn Leon Dufoar. — Die Larve des Choragns fand Leon Dufour im März und April in Menge in abgestorbenen und halbverfaulten Zweigen des Weissdorus (Crataegus oxyacantha). Die Höhle, in der sie sich befindet, erreicht in den vier bis fünf Monaten ihres Lebens eine Länge von nie mehr als 7— 8 Millimeter. Durch den Mangel der Beine und Fühler, durch ihre angel- artig gekrümınte Gestalt und durch ihre Lebensweise hat die Larve tie grösste Aehnlichkeit mit denen mehrerer Rüssel- käfer und namentlich mit der von Ratzeburg abgebildeten des Brachytarsus varins. Dieselben Eigenschaften nähern sie auch den Larven einiger Xylophagen, namentlich denen der Bostrichen. Die Verwandlung zur Nymplie beginnt gegen Ende April, in der 2ten Hälfte des Mai ist sie vollendet. Larve und Nyınphe sind ausführlich beschrieben und Tab. 11 No. 1 abgebildet. Das vollkommene Inseet erscheint während des ganzen Juni. Es hat im Habitus viel Aehnlichkeit mit einer Cis und springt wie eine Haltica Pag. 318 sq. ist es sorgfältig beschrieben, die unzureichende Analyse der Mund- theile (der Verf. fand keine Maxillartaster ) ist später von Aub& Bullet. 1844 pag. XL. vervollständigt worden. Der Kä- fer gehöri offenbar zur Familie der Aathribiden und steht 77 in Dejean’s Catalog an seiner richtigen Stelle. — Die Larve des Xyletinus fand Leon Dufour im April in trockenen Epheuzweigen. Sie hat grosse Aehnlichkeit mit denen der Anobien, Ende Mai verwandelt sie sich zur Nymphe. Beide Stän le sind Tab. 11 No. 2 abgebildet, aus Versehen heisst das Inseet hier Ochina hederae. Der Käfer hat viel Aehnlich- keit mit einem Doreatoma, es unterscheiden ihn aber sogleich die Fig. 26 abgebildeten Fühler. Pag. 323 ist er ausführlich beschrieben. Dorcatoma hederae Castelnau Hist. nat. d. Coleopt. scheint derselbe Käfer zu sein. (Die Beschreibung enthält keine Angaben, die nieht auf Ptilinus niger Müll. murinus Sturm passten. ) 34) Monographie der Gattung Elaphocera von Herrn Rambur. Erichson hat in seiner Monographie ( Entomo- graph. pag. 35) sechs Arten beschrieben, der Verf. fügt vier neue Arten hinzu, die er selbst in Spanien entdeckte, eine fünfte die Herr Ghiliani in demselben Lande aufgefunden, drei aus Algier, eine aus der Türkei und eine aus Sardinien, So ste'gt die Zahl der Arten auf 16, von denen drei dem Verf. etwas zweifelhaft sind, von zweien hat er nähmlich nur ein einzelnes Exemplar und die dritte gar nicht ver- gleichen können. Die Hauptunterschiede liegen in der Aus- randung des Kopfschildes und der Länge «der Fühlerkeule, in der Form des dritten Fühlergliedes und in der relativen Länge der Fussglieder. Es werden zwei Abtheilungen errichtet, die erste mit wenig ausgerandetem Kopfschild enthält von europäischen Arten: E. Bedaui Erichs. sehr gemein in der Bai von Cadix, wo sie im Monat Februar den Sand der Dünen bewohnt. Während des Tages hält sie sich im Sande vergraben. Die Begattung hat wie bei den Cebrionen und während des Regens am Tage statt, es pflegt sieh eine grosse Menge Männchen über ein einzelnes Weibchen herzu» stürzen; E. malacensis, von Malaga; E. longitarsis lllig., von Lissabon; E. hiemalis Erichs., aus Macedonien; obscura Gene, aus Sardinien; dilatata Erichs., ebenfalls aus Sardinien. Letztere, die er nur aus der Beschreibung kennt, ist Rambur nicht abgeneigt für Varietät von E. obs- seura zu halten. — Zur zweiten Abtheilung mit ausgerande-> tem Kopfschilde: gehören folgende europäische Arten: E. granatensis von Granada, sardoa aus Sardinien, E. hispalensis von Sevilla, byzantiea aus der europäischen Türkei, E. churiauensis von Malaga, carteiensis aug ler Nähe von Gibraltar, gracilis Walt aus Macedonien, : 78 35) Bemerkung über die Verwandlang der Chelonia Latreiilii von Herrn Graells in Madrid. Herr Graells giebt ausführliche Nachricht über diesen von Graf Dejean in Spanien entdeckten Schmetterling, als dessen Vaterland bis- her nur Catalonien bekannt geworden ist. Man kannte 1839 nur das Männchen und glaubte, dass das Weibchen wie bei den Trichosomen Boisd. (Corsicum, Barticum, Parasitum ) ungeflügelt sei, da äussere Gründe die Chelonia Latreillii hier anzureihen riethen. Dass dem nicht so sei, zeigte ein weibliches Exeniplar, das Baron Feisthamel aus Puppen zog, die er von Hrn. Grael!s erhalten hatte. Hr. Graells hat nun sehr sorgfältige Beobachtungen über diesen noch “wenig verbreiteten Falter mitgetheilt, ‘die seine Entwickelung ab ovo umfassen. Die Raupe lebt auf Plantago lanceolata, verschmäht aber auch ähnliche Pflanzen nicht. Der Schmet- terling überwintert und entwickelt sich Ende März oder Anfang April. Taufel 12 No. ll. sind alle drei Stände ab- gebildet. Im Bulletin über die Sitzungen der Gesellschaft sind vielfach interessante Gegenstände zur Sprache gekommen; lepidopterologische Notizen sind am reichsten vorhanden, sie sind im Folgenden zusammengestellt. In der Februar-Sitzung legte Hr. Pierret einen voll- kommenen Hermaphroditen von Diphtera eoenobita vor, der von Hrn. Fehr in Gunzenhausen gezogen worden. Bis dahin sind Zwitter in der Tribus der Bombyeiden Boisd., zu welcher Diph. coenob. gehört, nicht beobachtet worden. Der Fall ist daher nicht ohne Interesse. Schon früher hatte Hr. Le- febure die Behauptung aufgestellt, dass in der gressen Familie der Heteroceren das Vorkommen der Hermaphroditen sich einzig auf die drei Tribus der Sphingiden, Bombieiden und Phaleniten beschränke, bei den Rhopaloceren dagegen all- gemein zu sein scheine. Die Bemerkung ist jedenfalls wei- terer Beobachtung wertl. Hr. Pierret dürfte zu weit gehen, wenn er annimınt, der Hermaphrodismus sei nicht etwa eine bloss zufällige Missgestaltung, die sich auf einzelne Individuen erstrecke, sondern eine Art allgemeiner Abirrang, der alle Gattungen der Gliederthiere vermöge ihrer unvollkommenen Organisation unterworfen zu sein schienen. — Eben derselbe Entomolog belehrt uns S. XlI., dass Ligia opacaria, die man sonst nur in Languedoc und in der Pıovence einheimisch kannte, auch bei Fontenay in der Vendee aufgefunden sei, wo die Larve sich von Spartium scoparium nähre. Die 79 Schmetterlinge zeigten sich bleicher, weniger kräftig gezeich- net, als die südlichen Exeinplare. Hr. Rambur soll diesen Spinner auch bei Tours nicht selten gefunden haben. — Nach S. XVIIL. entdeckte Hr. Pierret 1843 im März die sonst bei Paris sehr seltene Nyssia zonaria in vielen Exemplaren auf einer pflanzenreichen Wiese bei Paris. Die Erfahrung des Herrn Bruand S. XXXVIIL, dass zu- weilen Raupen von den auf ihnen ahgesetzten lehneumonen - Eiern befreit werden könnten, wird auch andern Entomologen nicht fremd geblieben sein. Nur muss man es so treffen, dass die Eier noch frisch gelegt sind. Sobald die Larven das Ei verlassen haben, ist die Raupe nicht mehr zu con- serviren. Herr Bruand bediente sich zur Vernichtung der Ichneumonen - Eier anf einer Larve von Harp. fureula einer sehr feinen Zange, mit welcher er dieselben zerdrückte. Die Abnahıne mittelst eines scharfen Messers verunglückte. Seite XLI. wird von Herrn Guende mitgetheilt; 1. dass er im westlichen Frankreich bei Vannes (Morbihan) viele Exemplare von Zygaena balearica (nach Ranıbur und Boisd. wohl nicht mit Unrecht für eine blosse Varietät der Zyg. Sarpedon gehalten) entdeckt habe, die bisher nur im südlichen Spanien gefunden wurde. Dies erklärt sich trotz der ver- schiedenen Temperaturverhältnisse doch durch eine in beiden Gegenden sehr ähnliche Bodenform, we'che dieselben Pflanzen erzeugt, und auch für die Käferfauna (nach einer Mittheilung des Hrn. Chevrolat) ähnliche Erscheinungen darbietet. Die Raupe von Zyg. balearica dürfte nach Hrn. Guenee auf Erin- gium leben, einer Pflanze, die in den Dünen der Bretagne sehr zahlreich angetroffen wird. 2, eine Beschreibung gelie- fert von beiden Geschlechtern des Crambus pedriolellus, den Herr v. Feisthamel am Monte Rosa und Simplon in einer Höhe von 7 — 8000° über dem Meeresspiegel entdeckte, Geyr hat denselben in seinem Supplement zu Hübners Werk unter dem Namen spuriellus abgebildet. Hr. Guende entdeckte diese Tinea ebenfalls in den niedrigsten Gegenden der Bre- tagne an den Dünen. Die Raupe lebt in einem langen Säckchen, in dessen Gewebe auch Sandkörner aufgenommen sind. Sie ernährt sich von den Wurzeln des Triticum. Der Falter fliegt im Juli. 3, Beschreibung der Raupe von Car= pocapsa amplana (denn nurzu diesem genus, nicht zu Paldisca darf nach Hrn. Guende dieser Wickler gezählt werden). Wie die Raupe von Carpoc. splendana zu Tausenden in den Kasta- nien lebt, so diese zu Millionen in den Eicheln. Um so 80 merkwürlliger, dass der Falter so wenig, die Ranpe gar nieht bekannt war. Noch im September oder October lebt die letztere in den Eicheln, in welchen sie kleine Gänge gräbt. Zu Ende des Herbstes spiunt sie sieh im Moose ein sehr kleines unregelmässiges , aber festes, braunes Gehäuse, in dem sie bis zum nächsten Juni ruht. Dann verpupt sie sich und liefert im Juni den Falter. Eine anziehende Mittheilung von Hrn. Abieot zu Gien (Seite L.) bezieht sich auf das eigenthümliche Geräuseh, welehes so oft bei lebendigen Exeinplaren der Sphinx atropos beobach- tet ist. Hr. Abicot vermisste einst bei einem von ihm gezo- genen Exemplar dieses Geräusch. Bei genauerer Untersuchung entdeckte er, dass dasselbe bei der Entwickelung den Rüssel abgerissen hatte. Sowit würde also der Ton nieht dureh Reibung am Thorax, wie man bisher meist annahm, sondern vermittelst des Rüssels von diesem Insect hervorgebracht werden. Als eine neue Entdeckung wird von Hrn. Pierret mit- getheilt, dass die seltene zarte und schöne Tinea Margarita auch in der Nähe von Turin aufgefunden ist, da man bisher annahm, dass sie nur.den wärmsten und südliehsten Gegenden angehöre, Turin aber ein verhältnissmässig rauhes Klima hat, welches — wie die disjährigen Zeitungen berichteten — wenn auch nur als seltenere Ausnahme zuweilen eine Winterkälte von mehr als 10° RR. zeigt. Für Coleopterologen von Interesse ist die Aufzählung mehrer nordafricanischer Käfer, die in Paris ausgekrochen sind von Hrn. Lueas. Es sind darunter 5, die Hr. Lucas für neu hält und im Büll. pag. XXIV. beschreibt: Opilus dorsalis, Cylidrus agilis, Apate rufiventris, nigriventris und humeralis. (Die letztere kommt auch in Südfrankreich und Italien vor. Dej. Cat. pag. 339). — Hr. Gu&rin-M&neville beschreibt eine neue Adesmia mit weissen Flügeldecken vom Cap Negro an der Westküste von Africa unter dem Namen A. Langii, pag. XLVIL — Hr.Buquet beschreibt einen neuen Doreus aus Columbien als D. Luxerii. — Hr. Aub& pflichtet Erichson in dem Zweifel bei, ob Monotoma quadrifoveolata im Da- 'ghestan vorkoinıne, wie es Motschulski angiebt, pag. XX. Hr. Reiche sichtet die Synonymie einiger Anthrenen, Er weist nach, dass A. musacorum Linnd nach abgerie- benen Exemplaren des A. Verbasei beschrieben sei. Der A. musaeorumLatr. und Gyll. gehört zu der vou Olivier sı als fuseus beschriebenen, bei Paris auf Liliaceen häufigen Art. A. musaeorum Oliv. und Degeer ist der A. varius Fabr. und A. musaeorum Fabr. scheint auch dahin zu gehören. Ueber Species der andern Inseetenordnungen sind keine Bemerkungen im Bulletin mitgetheilt. Ein Nest der Epipona tatua, einer in Cayenne sehr gemeinen Wespe wurde von Milne Edwards vorgezeigt und ist pag. XXXIV. beschrieben. Hr. de la Ferte@ S3endctere giebt als Mittel gegen das Oeligwerden mancher Käfer Langenwasser an. Meh- rere Stücke von Trox, Cleonus, einige Böcke hätten, nachdem sie wenige Stunden darin gelegen, ihr früheres Aus- sehen wieder gewonnen. Bei öligen Cieindelen habe er das- selbe Mittel aber ohne Erfolg gebraucht. Für die letzteren empfiehlt Aubhe reinen Sehwefelaether pag. XVII Unter den Personalnotizen ist die Ernennung von Char- les Nodier an die Stelle des 1838 verstorbenen Desmarest und die von Schönherr an die Stelle von Gyllenhal zu Ehrenmitgliedern von Interesse. Der Artikel der Statuten, dass von den 12 Ehrenmitgliedern die Hälfte Franzosen, die Hälfte Fremde seien, ist in der Sitzung vom 15. November aufgehoben worden. Der Jahrgang 1844, zweiter Band der neuen Serie, ist mit einer Abhandlung von Herrn Robineau-Desvoidy betitelt: Etudes sur les Myodaires des environs de Paris er- öffnet, die wir nach dem Urtheile, das Hr. Prof. Loew über die Arbeiten dieses Entomologen Germ. Zeitsehr. V. p. 319 gefällt hat, hier füglich unerörtert lassen können. 2) Beschreibung einer neuen Art der Gattung Brachy- oypa ebenfalls von Hrn. Robineau-Desvoidy. 3) Notiz über einige Monstrositaten, die in den Crus- taceen-Gattungen Careinus, Lupa, Homarus, Astacus be- obachtet worden sind, von Hrn, Lucas. s 4) Bemerkung über die Naturgeschichte des Phyto- nomus rumicis von Hrn. Goureau. Hr. Goureau fand bei Paris im Monat Juni kleine runde Cocons, die an Rumex patientia, Arundo phragmites und andere Pflanzen geheftet waren. Sie waren an der Oberfläche eines Blattes angeklebt, kuglig von Form, ihr Gewebe bildete ein Netz von unregelmässigen, runden oder sechseckigen Maschen und bestand aus einer gelben glänzenden Seide. Im Innern dieses Gewebes findet man die Larve oder Nymphe. Man trifft dieselbe Larve auch auf den Blättern der Pilanzen an, b 82 deren Parenchyım sie verzehrt. Sie ist fusslos und bewegt sich vermittelst zweier Reihen von Warzen an der Unter- seite des Leibes, die sie beliebig etwas verlängern und ver- kürzen kann. Solcher Warzen finden sich 2 an jedem Segınent, nur das letzte hat blos eine einzige, und da die Larve aus 12 Segmenten besteht, so hat sie mithin 23 solcher Warzen. Die 6 ersten, die an den Brustringen sitzen, sind länger und endigen mit einer Scheibe, die einen knorpligen Rand hat. Die Warzen der Abdominalsegmente sind ganz häutig. Lacor- daire hat sie bereits in seiner Introduction & l’entomologie I. pag. 103 beschrieben. Die Larve ist Mitte Juni ausgewachsen und spinnt dann ihren Cocon, in dem sie bogenförmig zu- sammengekrümmt liegt, sie ist nicht unbeweglich und dreht sich beliebig darin um. Sie wird allmählich dunkler und verwandelt sich am 20. Juni zur Nymphe. Schon gegen den 29. desselben Monats kriecht das vollständige Insect aus. Die Larve und Nymphe sind genauer beschrieben und Tab. I. No. I. abgebildet. (Ueber die Puppe s. Entom Zeitung 1. p- 131.) Diese Larve wird oft das Opfer eines parasitischen kleinen Hymenopteron aus der Familie der Chaleiden, das zur Gattung Eulophus gehört. Es legt gewöhnlich 5 oder 6 Eier auf oder in die Haut der Larve. Larve, Nymphe und vollkommnes Inseet dieses Hymenopteron sind dann genauer beschrieben und Tab. Il. No. I. abgebildet. Es ist dem in Noctua aceris lebenden Enlophus ramiveornis ähnlich, nach Hrn. Goureau’s Meinung aber doch wohl verschieden. 5) Speeies italicae generis Callicerae ex insec- tis Dipteris, distinetae et deseriptae a Camillo Rondani, fragmentum octavum ad inserviendam dipterologiam ltaliae. Der Verf. unterscheidet 4 Arten: Cal. Spinolaen. sp, Cal. Roserii n. sp., Cal. Macquartii n. sp., Cal. aurata Rossi, (aenea Meig., Latr., Macq. Fabr.,? Panz.? Gmel.? 6) Neue Beobachtungen über Blephariceralimbi- pennis (s. Annal. 1843.) von Hrn. Maequart. Der Verf. giebt hier die sehr auffallenden und der Analogie wider- sprechenden Kennzeichen der beiden Geschlechter an, von denen er das eine, vermutlilich das Männchen, erst nenerdings hat kennen lernen. Tafel II. No. Ill. ist das Thier noch- mals abgebildet. 7) Revision der Familie der Pselaphen von Hrn. Anbe. (Ich beabsichtige später eine specielle Kritik dieser Abhandlung, die mit Benutzung eines sehr reichen Materials gearbeitet ist, zu schreiben, übergehe sie (daher hier vorläufig.) 83 6) Beitrag zur Kenntniss der Metamorphose von Ergates faber von Hrn. Lucas. Der Verf. beginnt mit einer Auf- zählung aller bis jetzt bekannten Larven der Longicornen. In erster Linie erwähnt er hier die Beobachtungen von Ratzeburg, der in seinen Forstinseeten das bedeutendste Werk geliefert habe, das es über diesen Gegenstand in der Entomologie gäbe. Eine sorgfältige Zusammenstellung der sonstigen Vorarbeiten fand der Verf. bei Westwood Introd. of the mod. classif, of insects I. p. 355 vor. In den Annalen der Pariser Gesellschaft selbst sind die frühern Stände der Parmena pilosa Sol. (Solieri Muls.) von Solier, des Rhagium inquisitor von Leon Dufour, des Clytus arcuatus, Callidium sanguineum, Morimus lugubris und der Saperda scalaris von Goureau beschrieben. — Der Larve von Ergates faber ist zwar bereits von Mulsant Col. de France gedacht, die von ihm gegebene Beschreibung aber gar zu kurz. Der Verf. giebt nun eine ausführliche Beschreibung der Larve und Nyniphe, die leider nicht abgebildet sind. Die Larven leben in Fichtenstänmen und verursachen oft grosse Verwüstungen. Sie sind in der Um- gebung von Tonulon ausserordentlich gemein und von Herrn Levaillant auf die Weise erzogen worden, dass er starke Fichtenkästen mit Sägespänen 'anfüllte und diese mit Wasser zu einer consistenten Masse knetete. In diese Masse stiess er Löcher, die der Grösse der Larven ziemlich entsprachen, und brachte sie darin zur Verwandlung. 7) Notiz über die von den Flügelnerven entnommenen Geschlechtsdifferenzen der Dipterengattung Dolichopus, von: Herın Macquart. Hierzu die Abbildungen auf Tafel IV. und V. 8) Beschreibung mehrerer Schimetterlingsraupen von Hrn. Bruand. Zuerst vervollständigt und berichtigt er die Beschreibung der Raupe von Chilo phragmitellus. (Ich selbst habe den Falter wiederholt gezogen und finde gegen die Beschreibung nichts zu: erinnern, doch weichen meine Erfahrungen über die Entwickelung des Falters mehrfach ab. Hrn. Bruand gingen von 20 Raupen alle bis auf zwei zu Grunde. Diese verpuppten sich Anfangs Juni und schlüpften aus der Puppenhülse erst im August. Ich fand die Raupe im April, ehe noch die jungen Triebe des Rohrs sich ent- faltet hatten, unten dicht über der Wurzel, die ich nebst dem Ueberrest des vorjährigen Stengels hervorzog, an Stellen, wo das Rohr nur zur Zeit eines hohen Wasser- standes im Wasser steht. Ich legte die Rohrstengel, ohne 6 * die Raupen heraus zu nehmen, auf sehr nassen Sand. Die beim Oefinen der Stengel herausgefallenen Raupen krochen nieht wieder in andere Rohrstücke, sondern gingen zu Grunde. Die Verpuppung der übrigen erfolgte zu Ende des Mai, die Entwickelung des Falters im Anfange des Juli, selbst schon zu Ende des Juni. Von einer Ueberwinterung der Puppe spricht übrigens Treitschke nicht, wie Hr. Bruand irrig be- hauptet. Nur von der Raupe sagt er es, und mit Recht. Es folgt demnächst ein Bericht über die Entwickelung der Haemylispastinacella Dup.*), deren Raupe Hr. Bruand an den grünen Samenkörnern von Heracleum sphondilinm Lin. fressend fand. Die Mittheilung Treitschke’s **) über ihre Verpuppung ist unrichtig. Sie bohrt sich vielmehr eine Oeffnung in den Stengel der Nahrungspflanze und verpuppt sich in diesem im Augnst; um die Mitte des September erscheint das vollkommene Inseet. Beinerkenswerth ist, dass in ein Bohrloch zwei bis drei Raupen behnfs der Verpuppung geschlüpft waren. Die ausgespannten Falter zeigten eine erheblichere Breite, als die sonst gewöhnliche Haem. pastin. zu haben pilegt. Hr. Bruand wirft daher die Frage auf, ob seine Haemylis eine andere Species sein möchte? Da sie indess in der Zeichnung keine Unterschiede zeigt, so hält er sie für eine grössere Localvarietät, welche der verschie- denen Nahrung beizumessen sein möchte, Beigefügt ist dieser, wie der vorigen Species eine Abbildung der Raupe und Puppe. Die Raupe von Chilo phragmit. ist jedoch zu grell gezeichnet. Von der noch nicht lange bekannten Spaelotis nyeti- mera Dup., Boisd. und Hüb. wird hier zum erstenmal Beschrei- bung und Abbildung geliefert. Sie scheint bisher nur in Burgund aufgefunden zu sein, zuerst durch Hrn. Moreau de Nuits, Auf gleiche Weise folgt die Abbildung und Beschrei- bung der Raupe von Caradrinarespersa®. Sie überwintert unter Steinen oder in den Spalten von Mauern. Die Ver- pung erfolgt zu Ende April. Der Schmetterling entfaltet sich im Juni. ( Dass er auch in Pommern gefunden worden, ist früher sehon in dieser Zeitung mitgetheilt. Doch scheinen unsre Exemplare nicht die Grösse der südeuropäischen zu erreichen.) =) Unter den auct. werden irrig Zeller und Fischer de Röterdam (sie!) genannt, er , M. Treitschke pretend que cette espece se chrysalideä fleur g WII « } 85 Ueber die. demnächst beschriebne und nach allen ihren Ständen abgebildete Psyche Ochsenh. ist der Verf. nicht vollkommen mit sich einig, ob es eine neue Art, oder Solenobia elathrella Dup. sei. Die Raupe lebt in einem grünlichen eiförmigen Gehäuse von den Lichenen, die sich an altem Holze finden. Hr. Bruand beschreibt ihre Farbe und Gestalt, und bemerkt, dass sie ihren Platz während ihres Lebens wenig verändere, und ihr Gehäuse völlig ho- rizontal anhänge. Die Verpuppung erfolgt im Mai oder zu Anfang des Juni, das vollkoımmene Insect zeigt sich zu Ende d-s folgenden: Monats. Das Männchen sell in seiner ganzen örscheinung Duponchels Solerob. minorella nahe stehen. Das Weib ist ungeflügelt, kurz und dick. Ueber die Art, wie es die Eier ablegt, werden sorgfältige Beobachtungen mit- getheilt. Auch dieses kleine Geschöpf entgeht den Nach- stellungen der Ichneumonen nicht. 9) Hr. Donzel beschreibt eine sehr schön sheabille Rule, dieer Polia Felicina nennt, und die im Mai von den Hrn. Felix und Dardouin bei Marseille gefangen wurde. Die Vorderflügel sind gelbröthlich, von der Farbe des Eisen- rostes, und weder Gestalt noch andern Eigenthümlichkeiten scheinen sie zu dem Genus Polia zu verweisen, in welches der Verf. gestützt auf genaue Untersuchung Guende’s, sie einreiht. 10) Neue Beobachtungen über die Lage der stigmata thoracica bei den Buprestenrlarven, von Hrn. Leon Dufour. Der Verf. kommt noch einmal auf den zwischen Hrn. Gonrean und ihm verhandelten Gegenstand zurück. Da- rin, dass nur ein Paar Bruststigmata vorhanden, stimmen beide Beobachter überein, während Gourean es aber bei Agrilus biguttatus auf der Mitte des Seiten und Rückenrandes des Mesothorax - Segments findet, so dass es immer bloss liegt; erklärt Leon Dufour, dass bei 4 Buprestenlarven, die er lebend untersucht, diese Stignen auf der Rückengegend gänzlich unsichtbar seien und sieh auf der dehnbaren Mem- bran beiäuden, die seitlich Prothorax und Mesothorax ver- bindet. Auf diese Weise seien sie geschützt, und kämen nur zum Vorschein, weun man diese Segmente von einander entferne. _ Die Figuren von Ratzeburg, Aubd, eine Hand- zeichnung der Larve von Bupr.. berolinensis, die er von Audouim besitze, und Westwoods Beschreibung bestätigten seine Ansicht. Wenn Gourean sich dagegen auf seine nach wohlerhaltenen Larven von Agrilus biguttatus ansgeführter 86 Zeichnung beziehe, so appellire er, Leon Dufour, an die genaue Beobachtung der lebenden Larven. Ein Stigma des Mesothorax würde unter allen Umständen eine Anomalie ausmachen, und es sei nicht etwa anzunehmen, dass die Lage der Bruststigmata nach den Arten der Agrilen oder den Gattungen der Bupresten abändre. Zahl und Stellung derselben ändre nie nach Gattungen, sondern nur nach den Familien ab. 11) Note über Homalopus Loreyi von Herrn Rouget. Dieser ausgezeichnete Cryptocephalus ist zuerst von Solier Aunal. de la soc. entom. V. p. 687 Tab. 20 Fig. A beschrieben, aber nur das Weibchen. Hr. Rouget entdeckte das sehr abweichende Männchen, er beschreibt beide Geschlechter, mehrere Varietäten und bildet das Männchen Tab. VI. No. Ill. ab. (Es ist dieses Geschlecht schon von Comolli Diss. de Coleopt. Novocom. als eigne Art unter dem Namen Cryptocephalus major beschrieben.) Die Art köınmt in Frankreich hauptsächlich im Departement de la Cöte d’Or vor, sie findet sich auf den Blättern der Eiche, sehr selten auf denen der der Weissbuche, Die in dem Bulletin dieser Hefte enthaltenen Beohach- tungen werden wir am Schlusse des Jahrgangs mittheilen. Schaum. — — Eintomologische Bemerkungen von H. Schaum. 1) Es ist oben pag. 66 in der Inhaltsanzeige der französischen Annalen die von Leon Dufour beobachtete Verwandlungsgeschichte des Choragus Sheppardi mit- gatheilt worden. Kirby, der diesen Käfer zuerst beschrieb (Transaet. of the Linn. Soe. XII. p. 447 Tab. 22 Fig. 14. 1818.), giebt ihın dreigliedrige Tarsen und bildet aus ihm eine eigne Familie der Trimeren, die er Choragidae nennt. Er erwähnt bereits, «dass der Käfer wie eine Haltica zu springen vermag. Einige Jahre später hat Müller mit seiner ge- wohnten Genauigkeit denselben Käfer unter dem Namen Anthribus bostrichoides in Germar’s Magaz. IV. 188. 4. beschrieben, und ihm damit die systematische Stellung an- gewiesen, die sieh durch die zoologischen Charactere und 87 durch die Beobachtung der frühern Stände. als die richtige erweist. Die Füsse giebt er viergliedrig an » das erste Glied länglich, das zweite zweilappig, das dritte sehr klein, rund- lieh, kaum von dem dünnen Wurzelgliede zu unterscheiden. « Das Vermögen des Käfers zu springen, das denselben in der Gruppe der Anthribiden so sehr auszeichnet, war Müller entgangen. In der Angabe der Fussgliederzahl stimmt Leon Dufour mit Müller überein, die einzelnen Glieder selbst be- schreibt derselbe aber wesentlich anders. Seite 320 heist es »tarses courts, de quatre articles, ’avant-dernier profondement bilobe« und Seite 321 »le troisieme artiele a forme bilobee et en coeur est tr&es petit.« Nicht völlig übereinstimmend damit erscheinen in der Abbildung des Fusses Tab. 11. 1. Fig. 15 die drei ersten Glieder einander an Grösse gleich, das dritte herzförmig, aber kaum zweilappig. Die Beschreibung ist richtiger als die Abbildung. Müller’s Angaben scheinen auf einer Täuschung zu beruhen, denn die Tarsen, welehe etwas kürzer sind als die Schienen, be- sitzen zwei dreieckige Wurzelglieder, von denen das’ erste Jänger ist, ein bis auf die Wurzel gespaltenes, Kurzes drittes‘ Glied, das nur als die Spitze des zweiten Gliedes erscheint und ein an «der Spitze stark aufgetriebenes, zweikralliges kKlauenglied. Mit einfacher Linse lässt sich die Trennung des dritten Gliedes von dem zweiten schwer wahrnehmen, und auch die in dem Ausschnitte des dritten Gliedes ver- borgene Wurzel des Klauengliedes kann damit nicht deutlich beobachtet werden. Später ist derselbe Käfer nochmals von Robert Guer. Mag. d. Zool. 1832 Tab. 16 als Anthribus pygmaenus in den einzelnen Theilen getreu abgebildet, und von Villa in seinem Kataloge als Alticopus Galeazzi beschrieben worden; unter dem letztern Namen führt ihn Schönherr Gen. et Spec. Cure, V. pag. 275 als eine ihm unbekannte Gattung auf. Was das Vorkommen desselben betrifft, so scheint erin Frank- reich und Italien häufiger zu sein als in Deutschland, ist indessen auch hier weit verbreitet; Müller hat ihn bei Oden- bach, Varendorf bei Arnsberg und Märkel in der sächsischen Schweiz gefangen. Hr. v. Varendorff hat beobachtet, dass der Käfer unmittelbar vor dem Sprunge, der oft 3 — 4“ beträgt, die Fühler und Beine anzieht, und glaubt daraus, wie aus dem gleichmässigen Bau aller Schenkel den Schluss ziehen zu dürfen, dass die Ausführung des Sprungs nicht 88 durch eine einseitire Thätigkeit der Hinterbeine, sondern durch den gleichzeitigen Gebrauch aller Beine bedingt sei. *) Der Käfer, den Schönherr l.e. p. 169 für den Anthri- bus bostrichoides Müll. gehalten, und den Fahraeus daselbst als Brachytarsus bostrichoides ausführlich beschreibt, ist von Choragus Sheppardi (= A. bostrichoides Müll.) zwar speei- fisch verschieden, generisch scheint er mir aber kaum sich von deıinselben trennen zu lassen. Schönherr hat ihn vom Geh, Rath Schmidt erhalten, ich besitze ihn aus derselben Quelle und nehme für ihn den Artnamen piceus wieder auf, mit dem ihn Schmidt früher belegt hatte. Wahrscheinlich ist Schönherr durch den Habitus veranlasst worden, diese Art mit der Gattung Brachytarsus zu verbinden, die Fühler mögen an dem Exemplare, das er vor sich hatte, der Be- obachtung nicht zugänglich gewesen sein. Sie sind ganz anders als bei der letztgenannten Gattung, wo die Kolbe eiförmig und zusaimmengedrückt ist, die einzelnen Glieder wenig von einander entfernt stehen. Bei dem Schmidt’schen Käfer sind, wie bei Choragus, die drei dicken Endglieder rundlich, nicht an einander gedrängt, sondern stehen abge- sondert und bilden eine abgesetzte Kolbe. Auch sind bei ihm die Schenkel ebenso gleiehmässig verdickt wie bei Cho- ragus, nnd die Füsse unterscheiden sich nur darin, dass das dritte Glied länger und daher deutlicher von zweiten getrennt ist. Scheint der Käfer somit generisch nieht von Choragus abzuweichen, obwohl für sein Sprungvermögen directe Be- obachtungen noch fehlen, so ist doch seine speeifische Ver- schiedenheit keinen Augenblick in Zweifel zu ziehen. Es genügt, hier einige der auflallendsten Unterschiede anzuführen, Ch. piceus ist beständig kleiner, gedrungener und stärker gewölbt, das Halsschild ist bei ihm verhältnissmässig grösser, vorn breiter, an den Seiten stärker gerundet, die Flügel- decken sind kürzer, glänzend, gestreift - punktirt und haben glatte Zwischenräume, bei Ch. Sheppardi sind sie matt punktirt- gestreift, die Zwischenräume punctirt runzlig. — Ch. piceus ist bisher nur in Pommern aufgefunden, wo er nach Geh. Ratlı Schmidt an alten Zäunen vorkommt. Noch muss ich bemerken, dass Direetor Suffrian naclı der Beschreibung der Fühler und Schenkel auch die auf einen kleinen französischen Anthribiden gegründete Gattung *) Derselbe Fall, dass ein Käfer hüpft, ohne verdickte Hinter- schenkel zu haben, kommt auch bei Rhinoncus guttalis Schönh, vor. 89 Enedreytes Schönh. V. 215 mit Choragus zu verbinden - geneigt ist. Sollte sich diese Vermuthung bestätigen, so würde die dort beschriebene Art E. hilaris die dritte der Gattung Choragus bilden. 2) Schönherr citirt im ersten Bande seiner Genera et Species Cureul. den von Germar in den Wetterauer Annalen beschriebnen Anthribus bilineatus fraglich bei Tropideres ephippium. Im fünften Bande desselben Werkes wird pag. 211 Tr. ephippium ganz mit Recht mit Tr. sepicola Fabr.?, Herbst, Schönh. vereinigt, der Germars’chen Beschreibung dabei aber nicht weiter ge- dacht. Es bezeichnet dieselbe auch eine ganz andre Art, die im lsten Bande des Schönherr’schen Werkes nicht vor- kommt und erst im Sten unter dem Namen Tropideres bisignatus pag. 213. 13 beschrieben ist. Schönherr giebt das Bannat als Vaterland derselben an, sie ist aber auch in Steiermark und namentlich in der Gegend von Grätz einheimisch. 3) Unter den von den frühern Schriftstellern beschriebe- nen Anthribiden, die Schönherr selbst in generischer Beziehung zweifelhaft geblieben sind, steht Tom. V. p. 276 auch Anthribus pubescens Fabr. aus Sachsen. Erichson hat denselben bei Gelegenheit seiner Auseinandersetzung der Bostrichen - Gattungen, Wiegmann Archiv 1836 I. pag. 56, wahrscheinlich auf die Ansicht der Fabrieischen Sammlung gestützt, als Synonym von Hylesinus Fraxini aufgeführt. Ich kann bemerken, dass diese Angabe durch das Exemplar der Hübner’schen Sammlung, auf die sich Fabrieius im vor- liegenden Falle bezieht, bestätigt wird. (Fortsetzung folgt.) u — Beitrag zur Lepidopteren-Fauna, von Ober-Kärnthen und Salzburg. Von Dr. Nickerl, ‚in Prag. (Fortsetznng.) Vanessa Cardui flog allenthalben, selbst auf den höch- sten Alpen. — V. Atalanta, V. Jo, V.Anticpa, V.po- lychloro Ss, V. xanthomelas. Alle im Moellthale und hei Salzburg nicht selten. — V. urticae fand ich in allen Ständen 90 auf den höchsten Alpwiesen. — V. C. album. Gemein. — V. prorsa. Auf dem Wege von Boeckstein zum Nassfelde traf ich am 31lsten July die Raupe nicht selten zwischen versponnenen Blättern der Urtica dioiea; einen Monat später flog der Falter häufig im Thale der Salzach, auch wird er bei Salzburg angetroffen. — Limenitis Cuneilla, L.Sibilla, L. Carilla,L.Po- puli. Ausser der 2ten Art alle ziemlich selten in der Um- gegend von Salzburg. —- ‚ Apatura Iris. Einzeln an der Strasse nach Gastein, häufiger bei Salzburg. — A. Ilia, Var. Clytie, bei Salz- burg. Var. Eos. Ein ganz schönes Stück von dieser Varie- tät fing ich im Moellthale. — Hipparchia Proserpina, H Hermione, H. Al- eyone, H.Briseis, H.Seımele, H.Statilina, H.Phae- dra. Kommen alle mehr oder weniger selten bei Salzburg vor. — H. A&llo. Dieser Falter flog wiewohl sehr selten an den felsigen Abhängen oberhalb des Gletschers bei Heiligenbint. Anfangs August war er bereits verfiogen. — H. Janira. Allenthalben in den Niederungen sehr gemein. — H. Eu- dora. In Kärnthen und Salzburg nicht selten an sonnigen Berglehnen. — H. Hyperanthus. Im Möllthale und bei Salzburg. — H. Dejanira. Bei Salzburg wiewohl selten in den Laubwäldern des Geisberges. — H. Hiera. Auf dem Wege in die Leiter bei Heiligenblut, anch bei Salzburg; doch immer einzeln. — H. Maera, H. Megaera, Ege- ria. In den Niederungen nirgend selten. — NH. Galathea, Var. Leucomelas. In der nächsten Umgebung von Salz- burg. — H. Cassiope, fliegt einzeln auf den nöchsten Alpwiesen am Wege zur Pasterze, häufiger in der Gems- grube. — H. Pharte. Diesen Falter fand ich in wenigen Stücken unterhalb des Tauernhauses im Thale gen Rauris zu in der 2ten Hälfte Augusts. — H. melampus. Nie häufig, doch überall an den lichten Stellen zwischen den Zwergkiefern. — NH. Pyrrha. Dieser Falter ilog bloss auf den kleinen Alpwiesen unterhalb der Platte bei Heiligen- blut. Er ist nicht häufige. — H. Medusa. Bei Salz- burg häufig. — H. Nerine gehört zu den seltenern Al- penfaltern. Ich fing 3 einzelne am 3ten August bereits abgeflogene Stücke an den felsigen mit Wald bewaclisenen Stellen des vordern Sattel. Er scheint die Baumregion nicht zu überschreiten, da er schattige Orte liebt, — H. — 91 Medea. Häufig in schönen Abänderungen bei Salzburg, auch im Möllthale.e — H. Ligea. Ebendaselbst. — H. Euryale. Auf dem Wege von Boeckstein zum Nassfelde häufig, in Kärnthen seltener. -— H. Prono&@ gehört zu den gewöhnlichsten Alpenfaltern. Sie kömmt sowohl in den Al- penthälern, als auch auf den höchst gelegenen Wiesen vor. — H. Gorge. In der Leiter an den Felsen der Zirknitzer Alpenseen und auf den Astnerfeldern bei Doellach flog ein- zeln dieser Falter. — H. Manto. Die höchsten Stellen des Nassfelder und Mallnitzer Tauerns, sowie die Gemsgrube bei Heiligenblut dienen diesem seltenern Falter zum Aufent- halte. Sein Flug ist taumelnd, und nicht anhaltend; wenige Schritte vom Aufscheuchungsorte stürzt er in den Rasen, so dass man oft Mühe hat, ihn hervorzusuchen. Seine Flug- zeit fällt in den Monat July. — H. Tyndarus. Jede Excursion an höher gelegene Stellen lieferte diesen Falter in Mehrzahl. Eine schöne Abart, wo die Unterseite ganz silberweiss schimmert, fing ich in der Gemsgrube. — 'H. Davus, H. Pamphilus, H. Iphis, H. Hero, H. Ar- cania. Alle in der Salzburger Umgebung. — H.Satyrion. Dieses niedliche Thier flog in Mehrzahl auf den Pasterz - Wiesen und der Pfandlschartee Der Monat August dient ihm zum Flugzeit. Lycaena Arion. In den Salzburger Umgebungen nicht selten. — L. Alcon, L. Euphemus, Erebus. Einzelne Stücke von diesen 3 Arten sah ich in den Salzburger Sammlungen, sie scheinen da ziemlich selten vorzukommen. — L. Cyl- larus, L. Acis, L. Argiolus, L. Damon, L. Alsus. Um Salzburg nicht selten. — L. Pheretes. Diesen Fal- ter fand ich nur in wenigen Stücken auf den höchstgelege- nen Alpwiesen jenseits des Gassrades bei Heiligenblut im Anfange August. — L. Daphnis. In der Salzburger Um- gebung, wiewohl selten. — L. Corydon. Diese Art fand ich in einer Höhe von 4 — 5000 ° im Thale gen Rauris zu. Alle Stücke variiren constant; indem bei ihnen die lebhafte Färbung der Unterseite ganz matt erscheint, und verhalten sich zur Staminart wie die Var. Ixora zu H. Syllius. — L. Dorylas. Ganz frische Stücke traf ich in der 2ten Hälfte des Monates August auf einer 5000° hoch gelegenen Alp- wiese, auch kömmt diese Art bei Salzburg vor. — L. Adonis, L. Icarius, L. Alexis. Bei Salzburg. — L. Eros, L. orbitulus. Beide Arten in ziemlicher Anzahl auf den Alpwiesen, über welche der Weg zur Pasterze 92 fülwt, — L. Agestis, L. Eumedon, L. Argus, L. A gon, L. Amyntas, L. Polysperchon, L, Hylas, L, Battus, L. Chryseis. Mehr oder weniger selten in den Salzburger Umgebungen. — L. Eurybia. Auf den hoch- gelegenen Alpwiesen jenseits des Gassrades, auch oberhalb der Platte kömmt dieser. Falter, wiewohl immer selten vor. Seine Flugzeit fällt in den Monat August, — L. vir- gaureae, L. phloeas, L. Lueina, L. rubi, L. quer- cas, L. spini, L. ilieis, L. Walbum, L: pruni, L. betulae. Im Möllthale und bei Salzbırg mehr oder we- niger selten. — Papilio Podalirius. Bei Salzburg. — P. Machaon. Bei Salzburg und auch im Möllthale nicht selten. — Doritis Apollo. Den ganzen Sommer hindurch fliegt dieser Falter in der Umgebung von Salzburg im Salzach- und Möllthale.e — D. Delius traf ieh nur auf hohen Alpen. In der Pfandlscharte zunächst dein Heiligenbluter Gletscher und auf dem Rauriser Tauern üog er zu Ende August noch ganz frisch; während auf einer Exeursion in die Leiter in den ersten Tagen desselben Monats, mir ganz verfiogene Stücke vorkamen. Er ist selten. — D. Munemosyne. Im Möllthale und bei Salzburg nicht selten. — Pontia crataegi. In Kärnthen und Salzburg. — P. hrassicae, P. rapae, P. napi. Diese 3 Arten täuschten mich nieht selten auf den höchsten Alpen,. wo ich selbe aus der Entfernung für P. Callidiee hielt. Var. Brionice flog in einer Waldschlucht bei Sagritz. — P.Callidice Ein einziges Q dieses seltenern Falters fing ieh, wiewohl schon verllogen in der Gemsgrube. Seine Flugzeit scheint in die- ser Gegend. der Monat Juli zu sein. — P. Daplidice. Bei Salzburg nicht selten. — P. cardamines, P. Sina- pis. Beide im Möllthale und bei Salzburg. — GoliasEdusa, Var. helice. Nicht selten in den Salz- burger Umgebungen. — €. Chrysotbeme. . Bei Salzburg jedoch seltener. — C. Phieomone.. Dieser Falter wurde auf hochgelegenen Alpwiesen in Mehrzahl gesammelt, nach Angaben soll er auch auf dem Geisberge bei Sa'zburg wie- wohl selten vorkommen. — C. Hyale. Häufig im Thale der Salzach. — €. Palaeno. Vergebens habe ich auf dem Nassfelde, wo er im vorigen Jahre in mehrern Stücken ge- fangen, und das mir als Standort dieses Falters angegeben wurde, nach ihm gesucht. Der Salzburger Umgebung fehlt 93 er. — C. rhamni wurde in allen ge nicht selten angetroffen. — e Hesperia malvarum, Var. altheae, H. carthami. Bei Salzburg. — H. fritillum traf ich einzeln auf hohen Alp- wiesen. — NH. alveolus, H. Sertorius, H. Tages, H. Panisenus, H. comma, H. Sylvanus, H. linea, H. lineola. Sämmtliche Arten sah ich in den Salzburger Sammlungen in der ‚nächsten Umgebung gesammelt. H. comma fing ich auch auf den höchsten Alpen. — Sphingidae. Atychia statices. Bei Salzburg. A. chrysocephala Mihi. Atychia thorace, abdo- mine alisque anticis coeruleo-viridibus, postieis fuscis, antennis valde peetinatis, capite auro-micante.. — Diese neue Art, welche von mir im Monate August auf den hochgelegenen Wiesen der Pasterze entdeckt wurde, hat die Grösse der A. infausta, steht aber der A. statiees am nächsten. Die bräunlich grünen mit zwei Reihen schwarzer Känme versehenen Fühler endigen wie bei A. statices kolbig abgestumpft, und erscheinen beim Wei- be wegen der viel kürzern Kämme beinahe fadenförmig Der grüne, an der Stirn mit feinen abstehenden Haaren ver- schene Kopf ist zwischen und hinter den Fühlern goldglän- zend und zeigt bei einer Reihe von Stücken verschiedene Noancen mit grünlichem , röthlichem und blänlichem Sebimn- mer; so dass beim ersten Anblick des Thiers sogleich der slänzende Kopf dem Beobachter auffällt. Der Rücken ist gewöhnlich bronzefarben mit einzelnen grauen emporstehenden Haaren, doch finden sich auch Abweichungen, wo er grün erscheint, Halsband und Schulterdecken sind jedoch stand- haft grünglänzend. Der grünlich-blaue Hinterleib ist zu beiden Seiten des Afters mit dichten abstehenden Härchen besetzt, was vorzüglich beim Manne auffallend hervortritt. Die Füsse stimmen mit der Körperfärbung überein. Die Vorderfiügel sind glänzend-grün, zuweilen bis ins Blaue übergehend mit grauen Franzen, die Hinterflügel schwach bestäubt, schwärzlich-grau mit dergleichen Franzen. — Die schwarzgraue Unterseite zeigt am Vorder- und Innenrande so wie auch an ..der Flügelwurzel einen blau -grünen Schim- mer. Das Weib ist viel kleiner als der Mann. Ich fand diese Atychia in beinahe 30 Stücken, welche vollkommen übereinstimmen, theils einzeln, wie die verwandten Artem 94 in Sonnenschein schwärmend, theils in der Begattung an Blumen sitzend in einer Höhe von 6 — 7000‘. Unterhalb dieser Region traf ich sie nie. Mit A. globulariae kann diese Art wohl wegen ihrer in eine Kolbe auslaufenden Füh- ler nicht leicht verwechselt werden, doch könnte dies leich- ter mit A. statices geschehen, der sie aım nächsten steht. Die Unterscheidungsmerkmale beider Arten sind folgende: l. Die Fühler von A. chrysocephala sind im Verhält- niss zu A. statices viel länger gekämmt, und die einzelnen Kämme stehen mehr von einander ab, als bei A. statices. — 2. Bei A. chrysocephala sind Stirn, Rücken und Hin- terleib mit feinen einzeln hervorstehenuden gräulichen Här- chen besetzt, die bei A. statices fehlen. 3. Der Kopf ist schön goldglänzend und sticht wegen der Behaarung des übrigen Körpers besonders hervor, was bei A. statices, wo Kopf und Bruststück gleichmässig gefärbt erscheinen, nicht so der Fall ist. 4. Endlich erreicht A. chrysoce- phala kaum die halbe Grösse von A. statices und ist eine Bewohnerin der 7000° hohen Kärnthner Alpen. — A. pruni. Bei Salzburg nie häufig. Zygaena Minos wurde von mir sowohl in den Niede- rungen, als auch auf den höchsten Alpen angetroffen. — Z. sca- biosae, Z. achilleae. Bei Salzburg. — Z. exulans. Einzeln schwärmte diese Z. auf den 6 — 7000° hohen Alpwiesen, sie ist nicht häufig. Iın August war sie meist schon verflogen. — Z. meliloti, Z. lonicerae, Z. fi- lipendulae. In Oberkärnthen und bei Salzburg nicht selten. — Z. hipporcepidis. Nur wenige Stücke kamen mir unterhalb Doellach in einem Waldschlage vor, — Z.an- gelicae, Z. peucedani, Z. Ephialtes, Z. falcatae, Z. onobrychis. Bei Salzburg. — Syntomis phegea. Häufig in der Salzburger Um- gebung. — Sesia apiformis, S. asiliformis, S. eulicifor- mis, S. mutillaeformis, S. tenthrediniformis, Ein- zeln in Oberkärnthen, auch bei Salzburg aufgefunden. — Macroglossa fuciformis, M.bombiliformis. Bei Salzburg. — M. croatica. Herr Freyer erwähnt in seinen Heften, dass dieser Schwärmer bei Salzburg aufgefunden wurde; doch scheint er von den einheimischen Samınlern daselbst nicht entdeckt worden zu sein. — M. stella- tarum. Allenthalben. — M. oenotherae wurde, wie- wohl als grosseSeltenheit 2 Mal in Salzburg erzogen, — 95 Deilephila nerii wurde vor mehreren Jahren bei Salz- burg des Abends an Blüten schwärmend gefangen; erzogen wurde sie daselbst noch nicht. — D. CGelerio. Ich sah in den salzburger Sammlungen mehrere schöne Stücke dieses seltenen Schwärmers, welche sämmtlich von einem Anfänger an einem in der Nähe der Stadt gelegenen Orte gezogen wurden. — D. Elpenor, D. porcellus, D. galii, D. euphorbiae. Im Moellthale und bei Salzburg. Sphing. pinastri, $. convolvuli, S. ligustri, Bei Salzburg. Smeriuthus tiliae. Bei Salzburg. — S. ocellata, S. populi. Im Moellthale und bei Salzburg. Bombyeidae. Saturnia spini kommt, wiewohl nicht oft bei Salz- burg vor. — SS. carpini. Im Moellthale und bei Salzburg zu verschiedenen Zeiten mehr oder weniger selten. Aglia Tau. Allenthalben nicht selten. Endromis versicolor. Selten bei Salzburg; wahr- scheinlich weil die Umgebung arm an Birken ist. Harpyia vinula. Nirgend selten. — H. Erminea. Einzelne Stücke wurden in Salzburg erzogen, doch gilt das Thier noch immer als Seltenheit. — H. bicuspis. Bei Salzburg selten. — H. bifida. Häufiger als die vorige. H. fagi. Wird alljährlich erzogen. — H. Milhauseri. Dieser seltene Spinner wurde im Jahre 1844 in einem Stücke auf dem Kapuzinerberg ganz frisch entwickelt auf- gefunden. Es befindet sich dieses Stück in der Sammlung des Stiftes St. Peter. — Notodonta tritophus, N. ziezac, N. dromeda- rius, N. cueullina, N. camelina, N. argentina, N. palpina, N. plumigera, N. dodoncea, N. chaonia. Alle diese Arten sind mehr oder weniger selten in der Salzburger Umgebung. Cossusligniper«da kommt häufig vor und thut vorzüg- lich den Obstbäumen grossen Schaden. — C. aescenuli. Bisher noch selten um Salzburg anfgefunden. — Hepiolus humuli. Ziemlich häufig in der nächsten Um- gebung der Stadt. — H. carnus. Nach Angaben soll dieser Spinner auf einer Höhe von 7000 ° vorkommen. — H. syl- vinus. Bei Salzbnrg — H. Ganna. Diesen seltenen Spinner fing ich in beiden Geschlechtern auf den höchsten Kärnthner-Alpen im Sonnenschein schwärmend. Sein Flug ist änsserst rasch, deshalb ist er auch schwierig zu fangen. Seine Flngzeit fällt in die Mitte des Monats August, er variirt sehr. — H. Hectus. Nicht selten bei Salzburg. (Fortsetzung folgt.) Intelligenz - Nachrichten. Ich kaufe stets kleinere und grössere Parthien bekannter oder unbekannter südeuropäischer und exotischer Käfer, zu annehmbaren Preisen; eben so auch ganze Sammlungen vonallen Ordnungen der Insekten, wenn sie gut erhalten sind. Briefe kann ich nur frankirt annehmen. — Mein neues Insekten- Verzeichniss steht Liebhabern von Insekten zu Diensten, diejenigen verehrlichen Vereins - Mitglieder, welche es wün- schen, wollen es entweder unmittelbar mir oder dem Ver- eine in Stettin in frankirten Briefen anzeigen. Dr. Walti zu Passau in Bayern. Ge;en portofreie Einsendung des Betrages ist durch die Red. zu beziehen: ein tadelfreies Pärchen von Dynastes Typhon für 3 RP}. Der entomologische Verein versammelt sich zur Sitzung am Dinstag den 3. April Abends 8 Uhr im Vereinslocale. Der Verein hat für Briefe und Packete innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit, wenn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Packete mit offener Adresse nieht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Paekete mnss lauten: »An den entomo- logischen Verein zu Stettin und ausserdem noch den Beisatz führen: „Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stetlin,« Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vor- sehriften nachzukommen, Bersmzuum Druck von F. Hessenland, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTEN. C. A. Dohrn, Praeses Dr.H,Schaum, Secretair In Commission bei F. Fleischer des Vereins. ee. — EEE EEE 4 6.4 ahrgang. April 1845, Inkalt. Vereinsangelegenheiten. Suffrian: Bemerkungen über einige deutsche Rüsselkäfer. Nickerl: Beitrag zur Lepidopteren- fauna von Ober-Kärnthen und Salzburg. (Forts.) Brittinger Einige Abänderungen von Lepidopteren. Schneider: Türkische und kleinasiatische Neuroptera.. v. Weidenbach: Ueber Bo- strichus curvidens und seine Verwüstungen. Ueber die in Ameisennestern vorkommenden Insecten, von einem süddeut- schen Entomologen. Grimm: Die Myrmecophilen bei Berlin. Bereinsangelegenheiten.. In der Sitzung am 1. März wurden die Herren: Dr. Eversmann in Kasan, und Medieinalrath Dr. Nicolai in Arnstadt, zu Mitgliedern des Vereins vorgeschlagen und aufgenommen. Für die Vereinsbibliothek ist auf antiquarischem Wege angeschafft: Hübner Sammlung und. Geschichte europäischer Schmetterlinge. Eingegangen ist ferner: Wiegmann Archiv Jahrg. XI. Heft I. (enthält nichts Entomologisches.) Entomographia Imperii Rossiei auct. Gotthelf Fischer v. Waldheim. Moskau 1820 — 238 tom. I. — Il. 4to. Geschenk Sr. Excellenz des Hrn. Verfassers. 7 98 TK + Dissertatio inauguralis sistens ARTE agri Halensis auct. E. A. Nicolai, 1822. Geschenk des Hrn. Seminarlehrer Strübing in Erfurt. wofür den Herrn Geschenkgeberu der Vereinsvorstand seinen Dank ausspricht. Noch wurde der Bibliothek überwiesen: Eversmann Fauna lepidopterologica Volgo-Uralen- sis. Casani 1844 8vo. Fin Geschenk Sr. 'Excellenz des russischen Gesandten in Berlin Freiherrn v, Meyendorf an den Unterzeichneten, welcher gerne diese Gelegenheit ergreift, seinem verehrten Freunde und Gönner aufrichtig zu danken für die gütige Bereitwilligkeit, mit welcher derselbe die Anknüpfung wich- tiger Verbindungen Seitens des Vereins mit ausgezeichneten russischen Entomologen eingeleitet und befördert hat. ©. A. Dohrn. Willenichnftliche Mittheilungen. Fe ER EEE EEE Bemerkungen über einige deutsche Rüsselkäfer, mit besonderer Beziehung auf Schönherr’s G. et, Sp. Curculionidum. Vom Director Suffriar, in Siegen. (Fortsetzung; vergl. I. Jahrgang n. 4 Seite 61.) 16) Unter Urodon suturalis l. 114 e. 3 erwähnt Schönherr eine Varietät dieses Käfers thoracis angulis posticis suturaque elytrorum concoloribus, non densius albido-tomentosis, welche ihm von Paris aus unter dem Namen U, conformis Chevr. zugekommen, und die er nicht weiter von U. sutura- lis unterscheiden zu können glaubt. Diese über das ganze untere Rheinland (ich fand sie bei Wiesbaden, Coblenz, Ems, und erhielt sie auch von Hrn. Förster bei Aachen gesammelt) weit verbreitete angebliche Varietät ist jedoch sicher eine gute Art, und würde auch von Schönherr als solche aner- kannt worden sein, wenn er von ihr mehr als ein einziges 2 Exemplar hätte vergleichen können. Das Tlier ist bei fast gleicher Läuge stets um die Hälfte schmaler als U. suturalis, daher schlanker, verhältnissmässig stärker gewölbt; 99 der mittlere Hinterzipfel des Halsschildes ist weniger vor- gezogen, breiter und stumpfer abgerundet, daher auch die Ausbiegung an den Seiten desselben weniger auffallend. Das Kopfschild ist stärker punktirt, und von der deutlichen kiel- artigen Längslinie, welche man hier bei U. suturalis immer wahrnimmt, eıscheint nur zuweilen bei der günstigsten Be- leuchtung eine schwache Spur. Das Pygidium ist bei beiden Geschlechtern deutlich längsrinnig, bei dem J’ ist die Rinne überall gleichmässig breit und tief, bei dem 2 nech unten hin zwar schmaler und weniger deutlich, niemals aber vor dem Ende ganz verschwindend, während bei U. suturalis in beiden Geschlechtern nur oben der Anfang einer solchen Riune vorhanden ist, und man das Thier sorgfältig hin und ker wenden muss, um eine Spur jener Rinne noch über die Mitte hinaus verfolgen zu können. i.azu kommt nun noch die abweichende Färbung; unter Hunderten von Individuen, welche ich während dreier Jahre bei Ems und an andern Orten gesehen, habe ich nie eins gefunden, bei welchem irgend eine Andeutung der weissen Harbekleidung sich gezeigt hätte, die wir bei U. suturalis immer an den Hinterecken des Halsschildes und längs der Naht wahrnehmen, dagegen ist die greise Haarbedeckung der Obeıseite stets etwas weisslicher als bei U. snturalis: — und endlich noch das stets getrennte Vorkommen beider Arten, Jenn unter jener Masse des U. conformis habe ich wohl vereinzelt den U. rufipes, nie aber einen suturalis angetroffen. Hiernach er- ‚scheint mir die Artverschiedenheit beider Käfer nicht weiter zweifelhaft, und die vermeintliche Varietät des U. suturalis wird den ganz passenden Namen U. conformis Chevr. behalten können. Die Futterpflanze hat sie mit den übrigen deutschen Arten der Gattung gemein, sie lebt nämlich ausschliesslich auf Reseda, und zwar auf R. luteola L., in deren Blüthen ich sie. auch häufig. in Copula antraf. Die Färbung der Beine ist übrigens bei ihr eben so veränderlich wie bei U. suturalis; gewöhnlich sind zwar die. Vorder- schienen und Füsse gelbroth, aber bei weiterer. Ausdehnung ergreift diese Färbung zuerst die Mittelschienen und Tarsen, dann die Vorderschenkel, und die Hinterschienen werden hochbraun oder auch röthlich; oder diese Farbe schwindet auch so weit, dass die Vorderschienen nur braun bleiben, endlich werden die ganzen Beine schwarz; ja es finden sich Individuen, an denen die Färbung nicht einmal bei beiden Beinen desselben Exemplares übereinstimmt. 7» 100 17, Apion ononidis Gyl. scheint durch seinen Namen noch nirgends Anstoss erregt zu haben, obgleich schon ein viel älteres und daher mehr berechtigtes Apion ononis Kirby vorhanden, und der Name des Gyllenhal’schen Käfers über- dies grammatisch falsch gebildet ist. Der letztere dürfte daher um so mehr einen andern Namen erhalten müssen, als schon manche einander weit weniger ähnliche Benennungen mit ängstlicher Sorgfalt geändert worden sind. WUebrigens leben beide Arten in friedlicher Gemeinschaft mit einander auf derselben Futterpflianze, nämlich anf Ononis repens L., auf der ich sie z. B. im Juli 1844 bei Diwenow an der Ostsee häufig, und besonders A. ononis Kirby in überaus grosser Menge antraf. Es bestätigt sich dennoch immer mehr, dass viele Apion- Arten auf Leguminosen leben, und wahrscheinlich werden sie überall in Samenkapseln ihre Ver- wandlung erleiden, wie dies bereits von A. fussirostre und einigen andern Arten mit Sicherheit nachgewiesen ist. 18. Zu den in der E. Z. mitgetheilten Nachrichten über die Lebensweise einiger Lixus-Arten kann ich aus brief- licher Mittheilung des Hrn. Apotheker Murdfield in Rheine vom 8. Sept. 1843 noch eine, die Beobachtungen des Hrn. Dieckhoffbestätigende Notiz nachtragen. »Lixusparaplecti- eus findet sich bei uns nur in den Stengeln von Sium latifolium, und nie in denen von Phellandrium aquatieum, welches nur von den Larven von Helodes phellandrii heimgesucht wird.« 19. Tycehius Schneideri Herbst bei Schönherr II. Hob. 8 ist von Gyllenhal vermuthlich nach alten Exemplaren beschrieben worden, denn bei einer grossen Anzahl von Stücken dieses Käfers, die ich im Juli 1844 bei Diwenow an der Ostsee gefangen habe und die mit «den Originalexem- plaren des Berliner Museums vergliehen sind, finde ich die Farbe nicht schwarz, sondern mehr oder minder ins Röth- liche fallend braun. Die Farbe der Schüppcehen, welche die Oberseite des Körpers bedecken, ändert ganz ausserordentlich ab, und die Extreme dieser Reihe von Abänderungen sind einander so wnähnlich, dass man darin leicht besondere Arten zu finden versucht werden könnte. Bei der einen derselben, die Gyllenhal v. v. ©. vor sich gehabt zu haben scheint, sind dieselben einfarbig weiss, an den Seiten und auf der Mitte des Halsschildes, sowie längs der Naht etwas dichter gedrängt, fast überall sparsamer und zerstreuter, so dass die braune Grundfarbe durchschimmert; bei der ’ eutgegengesetzten, durch die Schönheit ihrer Färbung und 101 Zeichnung überraschenden sind die. Schüppchen nur an den erstbezeichneten Stellen weiss, auf der ganzen übrigen Hals- schildsfläche gelblich, kupferglänzend, so dass das Halsschild kupferröthlichgelb gefärbt, und von drei schmalen, nach vorn hin abgekürzten weissen Längsbinden durchzogen scheint. Auf den Flügeldecken zeigt sich nur der breite durch die beiden die Naht einschliessenden Zwischenräume gebildete Nahtstreifen weiss, der nächste jederseits ist kupferglänzend, und so wechseln auf dem Deckschilde weisse und kupfer- farbene den einzelnen Zwischenräumen entsprechende Längs- binden regelmässig mit einander ab, so dass der Käfer von oben aus betrachtet eine lebhaft kupferglänzende mit schmalen weissen Längsbinden gezierte Oberfläche zeigt. Zwischen diesen beiden Formen giebt es jedoch eine solche Reihe von Uebergängen, dass an eine specifische Trennung derselben nicht gedacht werden darf; namentlich kann man das all- mählige Dunklerwerden der Schüppchen, welche von weiss in röthlichgrau, dann ins röthlichbraune , zuletzt ins kupfrige übergehen, und, anfangs ohne allen Metallglanuz, diesen all- mählich in immer höherm Grade, dem Dunkelwerden ent- sprechend, annehmen, genau verfolgen. Die Futterpflanze des Käfers ist Anthyliis vulneraria L, in deren aufgeblasenen Blüthenkelchen er im Juli zu finden ist. 20. Bei vielen unserer Ceutorhynchus- Arten findet sich der Geschlechtsunterschied in dem Bau des letzten Hin- terleibssegments ausgedrückt, und für denjenigen, welcher diese. Gattung in hinlänglicher Vollständigkeit und zugleich in genügender Exemplarenzahl besitzt, würde eine gründliche Untersuchung derselben von diesem Gesichtspunkte aus, auf welchen Schönherr gar nicht eingegangen ist, gewiss eine verdienstliche Arbeit sein. Einen Beitrag dazu mögen die folgenden Bemerkungen abgeben, bei denen ich jedoch bevor- worten muss, dass ich nur bei C. napi Koch und C. qua- dridens Pz. die als die Ö angenommenen Formen wirklich als solche nachzuweisen vermag, während bei den_übrigen noch angeführten Arten das Geschlechtsverhöltniss aus der Analogie mit den beiden genannten geschlossen ist. — Im Allgemeinen bildet der Hinterleib dieser Thiere ein von den Hinterbeinen an mit rundlich zusammengebogenen Seiten sich verengendes Dreieck, dessen letztes abgestutztes Segment sich bald mit gebogenem Rande an das (abgerundete ) Py- gidium anschliesst, bald mit aufwärts gebogenen Zipfeln das ( abgestutzte) Pygidium umschliesst. Im erstern Falle sind 102 die letzten Segmente gewölbt, im letztern mehr flach gedrückt und die Hinterränder der dem Endringe vorhergehenden besonders bei den S' an den Seiten in dreieckige Zipfel verlängert; auch bleibt dann bei letztern Arten auf der Mitte des letzten Ringes eine breite dreieckige an den Unterrand des Pygidiums anstossende Fläche zurück ; und jene Wölbung sowohl wie diese Fläche sind diejenigen Stellen, auf denen am letzten Segmente die Geschleehtsmerkmale hervortreten. Durch letztere werden nicht die Z‘, sondern die ? kenntlich gemacht, und sie bestehen in einer verschiedenartig gestal- teten, grubenartigen Vertiefung, welche zu beiden Seiten mit mehr oder minder deutlichen Kanten, Erhöhungen, Höckerchen u. s. w. versehen ist; ähnliche aber weit schwächere Gruben u. s. w. sind bei den Sf in seltnern Fällen vorhanden. C. raphani F. cd letztes Segment einfach. 2 mit 2 schwachen hinterwärts convergi- renden filzigen Längskanten, die zwi- schen sich ein erhöhtes Feld einschliessen. C. abbreviatulus F.J' einfach. 2 mit einer sch:nalen tiefen Quergrube zwischen 2 Höckerchen. C. erucifer Ol. 0” einfach. Q mit einem Quereindruck zwischen 2 am Hinterrande des Segments aufgebogenen Höckern, ’ C. 3 maculatus F. 0° einfach. 2 wie bei C. erucifer, doch kleiner und unscheinbarer. C. litura F. cf einfach. 2 mit einem seichten Quereindruck vor dem Hinterrande. C. chrysarthemi Müll 0° mit einer feinen Längsrinne auf der letzten Hälfte des Segments. 2 mit 2 hinterwärts convergirenden Längs- höckern, die Grube dazwischen gelblich filzig. €. punetulum Hbst.c” einfach. 2 mit einer seichten rundlichen Längsrinne auf den 3 letzten Segmenten. C. erieae Gyl. d einfach. 9 mit 2 scharfen Höckern auf dem letzten Ringe, 0. marginatus Pk. Q C. punctiger Schh. J" 2 C. quereus F. do” 2 C rubieundus Pk. d’ C. analis P2: C. obsoletus Schüp. C. napi Koch, 2 C. pollinarius Forst. (’ ” C. syrites Grm. d’ 2 C. quadridens Pz. d’ Q C. subrufus F. do’ 2 103 einfach. mit 2 stumpfen, eine seichte . Längs- grube einschliessenden Höckern. mit einem- dreieckigen Schlitz in dem letzten Segmente, welches dadurch in 2 breit abgerundete Lappen ausgeht. mit einem tiefen Quereindrucke zwischen 2 braunhaarigen Höckern. ganz. mit einer seichten scharfrandigen Quer- grube. ganz. wie bei quereus, die Quergrube tiefer, die scharfen Ränder fein schwarz behaart. mit einer seichten Quergrube. mit einer tiefen jederseits von scharfen. Höckern 'begränzten Qnergrube. mit einem breiten flachen Eindruck, mit. einer sehr scharfkantigen Quergrube, die’ meist auch noch den Hinterrand des vorletzten Segments niederdrückt. einfach. wie bei C. obsoletus. einfach. mit einem dreieckigen Eindrucke auf dem letzten Ringe. einfach. mit einer rundlichen Grube. einfach. mit einer Längsgrube zwischen 2 breiten und stumpfen Höckern. einfach. mit einem Quereindrucke zwischen 2 scharfen Höckern auf dem letzten, und eineın runden Grübchen auf dem ersten Segmente. Von C. quereicola F. und macula alba Hbst. bositze ich nur wenige Exemplare, und diese zeigen den Bau von C, obsoletus @, gehören daher wahrscheinlich demselben Ge» schlechte an: (Fortsetzung folgt. ) nn 104 Beitrag zur Lepidopteren-Fauna von Ober-kärnthen und Salzburg. Von Dr. Wickerl, in Prag. (Fortsetzung.) Lithosia quadra, L. griseola, L. complana, L. aureola, L. rubricollis, L. rosea. Alle mehr oder weniger in der Umgebung der Stadt. L. melanomos. Mihi. («As schwarz, wos Schulter ) Lithosia alis anticis obseure fulvis, nigro-punctatis, costis duabus nigris; postieis fuscis, collari et scapulis atris. — Dieser Spinner hat das Mass von L. roseida, welcher er am meisten ähnlich sieht. Die Fühler sind schwarz und feingefranzt. Der Kopf, Halskragen, Schulterblätter und Rücken sind mattschwarz, doch erscheinen bei inässiger Vergrösserung an der Wurzel der Vorderflügel einzelne rost- farbene Härchen. Der Hinterleib, dessen letzter Abschnitt gelb erscheint, ist gleichfalls schwarz. Die Füsse oben gelb, unten schwarz. Die Vorderflügel sind bräunlichgelb, gegen die Wurzel mit russigein Anflug; auf denselben stehen drei Querreihen schwarzer Punkte, von denen die äusserste wie bei L. roseida gebogen erscheint. Die von der Wurzel längs des Vorderrandes hinlaufende, so wie auch die Mittel- rippe sind bis zur ersten Querpunktreihe immer schwarz, und enden gewöhnlich in den zwei untereinander stehenden ersten Punkten. Bei einzelnen Stücken reicht die schwarze Mittelrippe bis zur zweiten Querpunktreihe und endet in derselben gabelförmig, was dadurch entsteht, dass die von dem zweiten Punkte der ersten Querpunktreihe entspringende Nebenrippe bis zu dem dritten Punkte der zweiten Querreihe gleichfalls schwarz erscheint. Die Unterflügel sind sehr schwach bestäubt, grau,‘ mit mehr cder weniger hervor- tretenden gelblichen Stellen, und mehrern unregelmässigen schwärzlichen Punkten am Aussenrand. Sämmtliche Flügel- ränder sind heller gelb, und besitzen auch solche nur etwas blässere Franzen. Die Unterseite der Oberflügel ist rauch- grau, die der Unterflügel gelblich, alle Flügelränder gelb; die äusserste Punktreihe der Ober- so wie auch die einzelnen unregelmässigen Punkte am Aussenrande der Unterflügel, die auf der Oberseite nicht deutlich hervortreten, scheinen ziem- 105 lich lebhaft durch, während die zwei andern Punktreihen verschwinden. — Ich entdeckte diesen Spinner, der nirgend beschrieben noch abgebildet ist, in der nächsten Umgebung ‚ des Grossglockners auf einer Höhe von 9000‘, wo er nach einem eingetretenen Regen schwerfällig einzeln schwärmte. — Der schwarze Halskragen, die schwarzen Schulterdecken, die von der Wurzel schwarz auslaufenden Flügelrippen, die russige Bestäubung, so wie auch der hohe Standort charakterisiren diesen Spinner als verschieden von L. roscida. — L. roscida. In der Ebene von Salzburg. — Lithosia Freyeri. Mihi. L. alis omnibus pallide helvaceis, anticis angustis, seriebus tribus punctorum mini- morum. — Dieser von mir gleichfalls auf den Kärnthner Hochalpen entdeckte Spinner steht zwischen L. roseida und L.irrorea. Er hat die Grösse von L. roseida. Füh- ler, Kopf, Rücken und Hinterleib sind schwarz, doch ist das Ende der letztern, so wie auch die Mitte‘ des Rückens, Halsband und Schulterdecken gelb gefärbt. Die zwei vordern Paare der Füsse sind schwärzlich-grau, am Aussenrande gelb- lich, das letzte Fusspaar gelb. Die Vorderflügel sind schmaler und gestreckter als bei L. roseida, blassgelb mit hellgelben Rändern. An denselben bemerkt man 3 Querreihen schwarzer Pünktchen, von welchen die mittlere viel mehr Punkte ent- hält, als bei L. roscida. Bei der äussersten Reihe stehen die Pünktchen nicht so sehr im Bogen, als bei der genannten Art. Die Unterflügel sind gleichfalls blassgelb durchscheinend, ohne Punkte, der Aussenrand geht bei dieser Art in den Innenrand unter einem stumpfen Winkel über, während bei L. roscida die Verbindung bei den Rändern vollkommen bogenförmig vor sich geht. Die Franzen sämmtlicher Flügel sind hellgelb. — Die Unterseite der Vorderflügel ist grau mit hellgelben Rändern und durehschimmernden Pünktchen der Oberseite, die der Hinterflügel stimmt mit der Färbung der ‘Oberseite überein. — Unter 3 erbeuteten männlichen Stücken dieser seltenen Art, die ich Hrn. Freyer in Augsburg zu Ehren benannte, befindet sich eine schöne Varietät, wo . die Rippen, wie bei L. melanomos schwarz gefärbt sind. — Den Spinner findet man im August auf den höchsten Alpen an felsigen Abhängen, wo er im Sonnenschein schwerfällig flattert. — Er unterscheidet sich von L. roscida durch die blasse Färbung, durch die verschiedene Anordnung und Kleinheit seiner Punkte, durch den ganz verschiedenen Flügel- schnitt und die, graue Färbung der Unterseite der Vorder- 106 flügel; Von L. irrorea durch die geringe Grösse, verschie- denen Flügelschnitt und sein blasses Colorit. — L. ırrorea kommt sowohl im Moellthale als auch aufhohen Alpen einzeln vor, döch scheint sie die Föhrenregion nicht zu überschreiten. -— L. eborina, L. aneilla, L.mundana. Ziemlich häufig bei Salzburg, — Psyche. Nicht eine einzige Art dieser Gattung kan mir auf meiner Alpenreise im entwickelten Zustande vor, desto hänfiger traf ich die ersten Stände. Es wird unglaublich erscheinen, dass ich auf einer Exeursion längst den Wiesenabhängen hinter dem Gastrade in einer Höhe von 8000‘ oberhalb Heiligenblut an eine Stelle kam, wo eine Psyche-Art in solcher Menge vorkaın, dass wenn man den mit Steingeröll und spärlichen Rasen bedeckten Boden genau ansah, derselbe sich zu be- wegen schien, ohngefähr wie ein recht belebter Ameisen- . haufen, so dass ein einziger blinder Griff hunderte dieser Thiere auffasste.e Ich nahm eine Anzahl derselben mit, fütterte sie mit verschiedenen Grasarten und Alpenpflanzen, die sie anfangs benagten, nach wenigen Tagen aber starben alle. Die kaum 3‘ langen Säcke bestanden aus einem zu ihrer Kleinheit verhältnissmässig starken Gespinnste, mit untermengten zarten Grasstengeln, die der Länge des Ge- spinnstes nach angeordnet waren. Schade, dass mir einige derselben, die ich aufbewahrt hielt, verloren gingen, so dass ich eine genauere Beschreibung dieser wahrscheinlich neuen Art nieht geben kann. — Gewiss wäre es sehr interessant, die Naturgeschichte dieser zu Millionen auf den Hochalpen vorkommenden Art, mit der im Vergleiche unsere gemeinsten Tineen als Seltenheiten erscheinen, zu erfahren. — Liparis monacha kommt wiewohl nicht sehr häufig bei Salzburg vor. — L. dispar, L. salieis, L. chry- sorrhoea, L. auriflua. Allenthalben häufig und vor- züglich den Obstbäumen schadend. — Orgyia pudibunda, ©. fascellina, O. antiqua. Bei Salzburg selten. —- Pygaera anastomosis, P. reelusa, P. anacho- reta, P. curtula, P. bucephala. Sämmtliche Arten traf ich in den Salzburger Sammlungen, in der Umgebung der Stadt aufgefunden. — Gastropacha betulifolia wird alljährlich in Salzburg erzogen, ohne gerade gemein zu sein. — G. querecifolia, G. pini. Ott aufgefunden. — G.pruni. Stets einzeln vor- kommend und sehr gesucht. — G. potatoria, G. medi- - 107 caginis, G. quercus, G.rubi, G. populi, G. erataegi, G. processionea, G. Canestris, G, neustria. Alle mehr oder weniger bei Salzburg häufig. — a na Euprepia eribrum, E. pulchra.. Beide Arten se]- ten. — E. grammica. In den Voralpen kommt von diesem Spinner eine Abänderung vor, bei der die Unterflügel ganz schwarz sind. Häufiger komınt diese Varietät in Unterkärnthen vor. Bei Salzburg wurde diese Art noch nicht aufgefunden. — E. russula, E.jacobaeae. Bei Salzburg. — E. planta- ginis, Var. .hospita. Dieser Spinner welcher bei uns zuweilen nicht ‚selten erscheint, fliegt auf den höchsten Alp- wiesen mit weissen Unterflügeln im August. — E. matronalis Fr. Diese Art scheint auf den Kärnthner Gebirgen selten vorzukommen; denn trotz meiner öftern Excursionen erbeutete ich bloss 2 einzelne Stücke in der Nähe des Eisfeldes. Sie fliegt im Sonnenschein sehr rasch und anhaltend, und ist wegen der Steilheit der Orte, an denen sie vorkommt, schwierig- zu fangen. — E. dominula, E. Hera. Bei Salzburg häufig, besonders die 2te Art. — E. purpurea, E. aulica. Beide Arten seltener als die vorhergehenden. — E: matronula. Die Salzburger Umgebung scheint vor-- züglich der Entwickelung dieses Spinners geeignet, alljährlich wird er daselbst gefangen und selbst die kleinsten Sammlungen besitzen ihn, obwohl nur in geflogenen Stücken. Noch ge- lang es den daselbst befindlichen Sammlern nicht, die Raupe selbst aufzufinden, welche wie bekannt sehr verborgen lebt, und nur bei Nacht zum Vorschein kommt. Ich achtete es der Mühe werth, die Gegend zu erfahren, wo der Spinner gefangen wurde, und man nannte mir verschiedene Orte, von denen ich den nächstgelegenen wählte, um die Raupe selbst aufzusuchen. — Da ich bereits im Jahre 1836 zwei Matronularaupen an dem nördlichen Abhange eines Wäldchens bei Prag auffand, deren Erziehung jedoch nicht gelang, so erwählte ich auch jetzt wieder einen nach dieser Waldgegend gelegenen Waldhügel, dessen Rücken mit Hasel- und Buchen- büschen und einem undurchdringlichen Gewirre von Eriken und Alprosen, zwischen welchen noch andere breitblättrige Pflanzen wuchsen, bedeckt war, Mit grosser Aufmerksamkeit spähte ich nach Raupenfrass und Exerementen, doch trotz- dem, dass ich überall, wo die Pflanzen benagt waren und auch zuweilen Koth lag, dieselben bis an die Wurzeln entfernte, wollte es mir dennoch nieht gelingen, Raupen zu entdecken. Ich ging daher zu folgender Suchmethode über, 108 auf die ich besonders bei gewissen sehr verborgen lebenden Raupen aufmerksam mache: ich durchschneide der Länge nach auf eine Elle und darüber mit einem scharfen Messer die sämmtlichen Wurzeln der niederen Pflanzen und löse nun eine klafterlange Pilanzendecke von ihrer steinigen Unterlage ab. Es leuchtet ein, dass dieses Verfahren bloss an Felsabhängen, wo der Pfanzenüberzug nur wenig Erdreich besitzt und auf einer steinigen Unterlage locker ruht, wo die Wurzeln nicht über einen halben Fuss in die Tiefe reichen, anwendbar ist. Unter dieser beseitigten Decke, welche man in einem Schirm abklopft, verfolgt man nun die Spur der am Tage gewöhnlich hier verborgenen Raupen. Selten misslingt ein solches Unternehmen und man wird bei gehöriger Ausdauer und gut gewählten Orten, seine angewandte Mühe mit vielen seltenen Raupen und Coleoptern belohnt finden. So that ich es denn auch in dem angeführten Falle, uud hatte bald das Vergnügen, in den unterhalb der Pflanzendecke befindlichen Zerklüftungen und Erdlöchern voll- kommen erwachsene Raupen unseres angeführten Spinners zu erhalten, deren sorgfältiger Pflege ich jetzt meine Auf- merksamkeit schenke und von denen eine zahlreiche Zucht für die Zukunft zu erwarten steht. — E. villiea. Bei Salzburg selten. — E. Caja. Ein frisch entwickeltes Weib dieses Spinners fand ich auf einer Höhe von 4000 * in Ober- kärnthen, auch kommt er häufig bei Salzburg vor. — E. Hebe gilt in Salzburg als gesuchte Seltenheit. — E. fuli- ginosa, E, mendica, E. menthastri, E. urticae, E. lubriecipeda. Alle wurden mehr oder weniger häufig bei Salzburg aufgefunden. — — Beschreibung einiger merkwürdiger Abänderungen von Lepidopteren. Vom Apotheker Brittinger, in Steyr. Ich besitze in meiner Sammlung ein Pärchen von Me- litaea Artemis aus Zara in Dalmatien, wovon der Mann so gross ist, wie der von Mel. Maturna, das Weib aber noch um die Hälfte grösser. Beide zeichnen sich durch eine feurig roth und gelbe Färbung und durch eine gelbe Fleckenreihe im äussern rothen Bande der Vorderflügel aus. Bei dem Weibe zieht sich durch die Hinterflügel, nahe am Aussenrande, 109 eine breite rothgelbe Binde, die nicht, wie bei M. Artemis, durch schwarze Adern unterbrochen ist, in der Mitte der- selben stehen 6 schwarze Punkte, wovon der lste und Ö6ste, im Vergleich zu den übrigen sehr klein sind; bei M. Artemis sind die 6 Punkte fast gleich gross, und stehen mehr am Rande der Binde, dem Leibe genähert. ‘Vor dem Saume zeigen sich eine Reihe halbmondförmiger weisser ziemlich grosser Flecke. Dies dürfte die von Dr. Boisduval aufgestellte Mel. Desfontainesii sein, die er selbst in seinem Inder methodicus als Varietät von Mel. Artemis aufführt, und von der er Spanien als das Vaterland angiebt. Aus derselben Gegend erhielt ich auch 2 Exemplare von Alueita latidactyla, die J. Hübner im zweiten Bande seiner Beiträge zur Geschichte der Schmetterlinge. 1790, Tafel IV. litt: U sehr genau und richtig abgebildet hat. Von eben daher besitze ich in einem grossen Pracht- exemplare eine merkwürdige Abänderung von Vanessa An- tiopa, bei der die schönen sammetbraunen Vordertlügel einen sehr breiten gelben braun bestäubten Rand haben, ohne eine Reihe hellblauer Flecken und 2 gelbe Flecken am Vorder- rande gegen die Flügelspitze hin zu besitzen; die Hinter- Alügel haben aber vor dem gelben Rande noch eine Reihe kleiner gelber Flecken. Die Unterseite ist schwarzbraun, der Aussenrand ist gelb - braun bestäubt. Von Argynnis Niobe besitze ich eine sehr schöne bei Steyr im vorigen Jahr gefangene Abänderung. Ihre Flügel sind oben feurig sammtartig braun; Die Vorderflügel haben gegen den -Seitenrand 6 rothgelbe grössere und 2 kleine, in die Breite laufende abgesonderte Streifen, - Die 3 letzten derselben haben gegen die Hinterflügel hin, jeder einen grossen braunen Punkt, der fast am Ende der Streife steht und gegen den Körper gerichtet ist, der mittlere dieser Punkte ist der grösste; gegen die Wurzel der Flügel hin, mehr nach oben, steht ein rothgelber gebogener Fleck, etwas entfernt davon ein Punkt, und .dann ein Streifchen von eben dieser Farbe. Die hintern Flügel haben ebenfalls eine Reihe solcher rothgelber Streifen, die aber allmählig kleiner werden. Die Unterseite der Vorderflügel ist roth- gelb, mit mehreren unregelmässigen grossen schwarzen Flecken; an der Spitze ist sie blassgelb, und es schlagen die schwarzen Nerven der Flügel durch, welche oben jeden dieser rothgelben Streifen der Mitte nach durchziehen, — 110 | Verzeichniss | der von Hrn. Prof. Dr. Loew im Sommer 1842 in der Türkei und Kleinasien gesammelten Neuroptera, nebst kurzer Beschreibung der neuen Arten von W. &. Schneider, Dr. phil, in Breslau. Die Fauna Kleinasiens und der Türkei war bisher in neuropterologischer Beziehung noch wenig erforscht; es ist daher sehr dankenswerth, dass Hr. Prof. Dr. Loew keine Mühen und Beschwerden gescheut hat, auch in neuroptero- logischer Hinsicht jene Gegenden auszubeuten und die Wissen- schaft wesentlich zu fördern, sowohl durch Auffindung mehrerer neuer Arten, als auch dureh Aufklärung über die Verbreitung schon bekannter. Die Beschreibung der neuen Arten gebe ich nur kurz, und verweise auf die ausführlicheren, die Hr. Dr. Hagen für das von Hrn. Edın. «le Selys- Longehamps über die euro- päischen Libellulinen binnen kurzem zu veröffentlichende Werk bearbeitet hat. 1. Libellula ampullacea spec. nova. 1 c* von Kelle- misch in Kleinasien. Flavida; fronte summa obseura, vertice bifido, flavo; thorace flavo-brunneo, linea supra utrinque flava aliaque exteriore nigra; alis hyalinis, costa tota pallida, venulis transversis 10 in spatio primo costali, pterostigmate flavido nigrommarginato, meimbranula accessoria magna fusca; pedibus brunneis, basi flavis, feınoribus tibiisque lineis duabus flavis, tarsis flavidis; abdomine elongato, basi inflato, dein attenuato, apicem versus dilatato, com- presso, flavo, segmentis nigromaculatis, quatuor ultimis fere totis nigris; ano appendieibusque albidis; appen- dieibus superioribus segmenti penultimi longitudine, rectis, acuminatis; appendice inferiore superioribus paulo bre- viore, supra excavato, apicem versus paullulum attenuato, apice obtuso, Long. corp. 13°; expans. alar. 24“. Diese Art ist der L. Sabina Drury sehr nahe verwandt. 2. Libellula conspurcata Fabr. 10° und 1 2 von Kellemisch. Eine kleinere Varietät; das d* ganz blau bereift, was eine Eigenthümlichkeit der im südlichen Europa vor- kommenden Exemplare dieser Art ist, 111 3. Libellula ferruginea Vand Lind. 1° von Kelle- ınisch, 1 2 von Mermeriza. 4. Libellula anceps nov. spec. ®. von Mermeriza. Flavo-rufescens; facie sordide flavida, fronte impressio- nibus duabus valde distinetis, extus linea elevata mar- ginatis; vesicula verticali valde exeisa, bifida, antea linea angusta nigra; thorace olivaceo-flavido, utrinque fascia brevi pallida extus linea brevi nigra marginata; alis hyalinis, interdum late flavicantibus, pterostigmate flavo, imembranula accessoria parva, albida; pedibus luteis;z abdomine elongato, pariter decerescente, flavo-rufescente, segmentis apice, lateribus et dorso (primo et ultimo exceptis) linea tenui nigra einetis et lineola dupliei postica; segmenti octavi marginibus lateralibus dilatatis; vulvae margine late exciso, angulis exeisurae haud pro- minulis. Long. corp. 1° 7°. expans. alar. 24— 22, Einerseits der L. Olympia Fonsc, sehr nahe stehend, andrerseits aber auch mit der L. azurea Ramb. sehr übereinstimmend. 5. Libellula taeniolata nov. spec. 1. von Rhodus, Flavida-rufescens ; facie flavida, labro basi brunneo, fronte impressione linea elevata cincta, vertice exciso, pallido, postice linea nigra, vesicula verticali parum excisa, pallida, supra obscuriore; thorace fuligineo, an- tice fasciis duabus longitudinalibus flavis, exterius et interius linea nigra limbatis; alis angustis, costa flava, venulis 12 transversis in area costali prima, pterostig«- mate angusto flavo, nigro-marginato, membranula ac- cessoria cinerascente, apice brunnea; pedibus nigris, femoribus basi et linea exterius flavis, tibiis quatuor anterioribus linea exterius flava, tarsis flavidis, tibiis tarsisque posticis totis nigris; abdomine elongato, lineari, trigono, basi paullulum infliato, apicem versus paulo attenuato, flavo-brunneo, fascia media longitudinali lata atra,.a segmento secundo medio oriente, et altera utrinque laterali marginali. (ultimum abdominis segmentum et appendices desunt). — Long, corp. 1° 5°“, .circiter; expans. alar. 2 1, Zur Gruppe der L. coerulescens gehörig. 6, Libellula erythroneura nov. spec. 1 0’ von Kelle- misch und 1 von Patara. 112 Rufa; facie rufescente, labio flavo, linea media lon- gitudinali nigra, fronte summa rugosa, excisa, vesieula verticali ımagna rugosa, vix excisa; thorace olivaceo, lateribus vitta flava; alis rubro-venosis, postieis basi macula crocea,. pterostigmate flavo, nigro-marginato, ımembranula accessoria subflavescente; femoribus ante- rioribus flavis supra nigris, postieis nigris linea flava, tibiis nigris, quatuor antieis exterius flavis, tarsis nigris; abdomine basi vix inflato, rufo, segmento primo et basi sequentis, et fascia media maculisgne utrinque margina- libus in segmento octavo et nono nigris; appendieibus superioribus abdominis segmentis duobus ultimis longi- tudine, subeylindrieis, basi paulo extrorsum versis, dein quasi fractis, - convergentibus, apicem versus attenuatis, acuminatis, appendice inferiore superioribus dimidio breviore, basi lato, apicem versus valde attenuato, lan- ceolato, apice truncato, paululum exciso, utrinque acu- mine obtuso perbrevi nigro instructo. Long. corp. 1‘ 5°. expans. alar. 2 31%, Diese Art zeigt ınit der im südlichen und westlichen Europa einheimischen L. Fonscolombii Selys sehr grosse Uebereimstimmung, ist aber constant von ihr verschieden, 7. Libellula striolata Chaıp. 1 £ von Phinica, Diese Art ist noch sehr zweifelhaft, da sie sich von der L. vulgata Charp. nur durch das sehr subtile und wirklich oft schwankende Merkwal der Vertheilung der schwarzen Farbe auf der äussern Seite der Schenkel und Schienenbeine unterscheidet; meines Dafürhaltens sind L. striolata Charp. und L. vulgata Selys (sicula Hagen ) synonyın. 8. Libellula sanguinea Müll. (Roeselii Curtis, nigri- pes Charp.) 2 0° von Constantinopel u. von Kellemisch. Von den gewöhnlich vorkoınmenden Exemplaren nicht abweichend, nur hat das J' aus Kleinasien mehr Gelb an der Flügelbasis. 9. Libellula morio nov. spec. 1o'u. 22 von Kellemisch. Mas: Tota aterrima; fronte impressione supra excisa, linea elevata cinceta; vertice exciso, vesicula verticali vix excisa, aeneo-violacea; thorace pedibus atris; ala- rum costa flava, posticarum basi macula fuscescente, pterostigmate longo, rufo-brunneo, nigro- marginato; membranula accessoria albida, apice atro-cinerea; ab- domine lineari, gracili, trigomo, basi et apicem versus 113 vix inflato, aterrimo, subtus paululum coeruleo pruinoso; appendieibus superioribus abdominis seginentis duobus ultimis paulo brevioribus, eylindrieis, rectis, acuminatis, brunneis, subtus serie dentium obtusorum, minutorum; appendice inferiore superioribus vix breviore, triangulari, apicem versus attenuato, brunneo. Fem: Flava, nigro-variegata; facie flava, macula transversa nıgra ante vesiculam verticalem; thorace an- tice brunneo, fasciis duabus angustis lineaque media nigricantibus; alarum hyalinarum costa flava, posticarum basi macula parva crocea, pterostigimate elongato, flavo, nigro - marginato; pedibus flavis, femoribus quatuor an- terioribus supra, posticis apice nigris, tibiis interius et tarsis totis nigris; abdomine subeylindrico, flavido, fascia dorsali et duabus lateralibus macularibus et mar- ginibus segmentorum nigris; appendieibus minutis flavis, apice nigris; vulvae margine lato, vix elevato, medio paullulum exciso, nigro. Long. corp. d 1 14. 9 1°; expans alar. 1“ 114, Q 1 81, Das Männchen ist mit der L. flavistyla Ramb. (Ramb. kennt von dieser Art nur das d ) so übereinstimmend, dass man glauben könnte, unsere Art sei nur eine Al- tersverschiedenheit von jener. 10. Aeschna microstigma nov. spec. @ von Kellemisch, Brunnrea; labio labroque obscure flavis, illo nigro- eineto, hoc antice late nigro - marginato; facie flavida, vertice macula nigra semilunari, vesicula verticali minuta flava; thorace brunneo, fasciis supra duabus angustis pallidis, lateribus vittis duabus latis flavidis fascia inter- media lata nigra sejunctis; alarum hyalinarum costa flava, venulis reliquis nigris, pterostiginate perminuto rhomboideo nigro, meimbranula accessoria cinereo - «el bida; pedibus rufo-brunneis, tibiis tarsisque nigris; abdomine basi inflato, supra brunneo, lateribus late coeruleo, segmentis supra fascia dorsali angusta coeru- lea, ad basin cujusvis segmenti latiore, et fascia angusta transversa coerulea in mediis segmentis (primo excepto,) linea tenui nigra eincta, cum lateribus coerulcis conflu- ente (abdominis seginenta quatuor desunt.) Expans. alar. 3. — Diese Art steht der A. mixta Latr. am nächsten, und ist durch ihr auffallend kleines pterostigma sehr ausgezeichnet, 8 114 ll. Cordulegaster insignis Mus. Berolin. @ von Kellemisch. Niger; facie flava, labro undique nigro-marginato, mar- gine anteriore vix exciso; vertice supra plano, postice paululum nigro; thorace aterrimo, griseo pubescente, supra faseiis duabus lateralibus latis obliquis flavis punc- toque medio prope alas; alis attenuatis, costa flava, pterostigmate elongato lineari fusco -nigro, membranula accessoria albida; pedibus nigris; abdomine basi modice inflato, dein attenuato, nigro, segmento primo fusco utringue macula laterali majore flava, secundo eingulis duobus flavis, tertio quarto, quinto, sexto et septimo faseia latissima angulosa medio subinterrupta flava, seg- mentis tribus ultimis macula utrinque laterali. flava; appendieibus elongatis peracutis ensiformibus subrectis, vagin» basi nigra. ha ee append, except. 2° 104‘; expans. alar. Dem C. lunulatus Charp. sehr älınlich, aber durch mehrere der oben ang-führten Merkmale leicht zu unterscheiden. 12. Gomphus forcipatus Linne. J von Kellemisch. Unterscheidet sich von den europäischen Exemplaren ausser einigen unbedeutenden Verschiedenheiten durch kleinere, schlankere Statur,. und dadurch, dass die Appendices eylindrisch und allmählig zugespitzt sind. 13. Gomphus flexuosus nov. spec. cd’ von Kellemisch. Flavus; facie lava, fronte linea fusca, vertice medio depresso, postice fusco-nigro eineto; vesicula verticali nigra, supra (lavo; prothorace nigro, flavo marginato, thorace flavo, fascia media antica apice dilatata, infra linea humerali conjuncta et lineis tribus lateralibus nigro- fuseis; alarum eosta flava, venis flavido -brunneis, pte- rostigmate mediocri flavo, membranula accessoria fere nulla, alba; pedibus pallidis, exterius brunneis;. abdo- mine gracili flavo, segmento primo basi fusco, secundo utrinque macula triangulari nigricante, sequentibus usque ad septimum fascia media transversa et altera apice latiore triangulari nigricantibus, octavo et nono apice et lateribus tantum late flavo marginatis, ultimo flavo, basi pallide brunneo; appendieibus superioribus elongatis, remotis, sensim interius, dein valde inferius flexis, in- cisura lata denteque mediocri, flavis; appendice inferiore elongato, usque ad basin diviso, bis flexo, apice trun- cato, medio acumine exteriore utringue minuto, flavo. 115 Long. corp. 14‘, expans. alar, 2 1. | Hinsichtlich der Bildung der appendices dem G. ungui- eulatus Vander-Lind. nahe stehend, andererseits dem G. pumilio und minutus Ramb. sehr. ähnlich. 14. Gomphus assimilis nov. spee. cd’ von Kellemisch. Flavus; labio labroque flavis, illo late nigro-marginato, hoc margine apieali nigro, basi fascia tenui et linea tenui et medio ımargine exeunte nigris; facie flava, impressionibus duabus obliquis nigris, fronte basi nigra, medio impressa ; vertice et vesicula verticali nigris; prothorace nigro, late flavo-limbato; thorace flavo, fasciis reetis latis nigris, anteriore lata, medio divisa, apicem versus dilatata, recta truncata, et fascia hume- rali alteraque laterali utrinque latis, prope alarım basin linea nigra cum fascia anteriore eonjunetis et apice lineola inter se junetis; thorace subtus flavo, late nigro- limbato; alis flavidis, basi flavis, costa any venis nigris, pterostigmate elongato nigro; membranula acces- soria minutissima, albida; pedum nigrorum femoribus duobus anferioribus interius; postieis quoque exterius flavis; abdomine nigro , maculis supra longitudinali medio dönzstata flava in adoyia segmento, subtus flavo (seg- menta quatuor ultina desunt. ) Expans. alar. 22. Dem G. uncatus ‚Charp. sehr ähnlich, aber etwas grösser. 15. Epallage Fatime Charp. ” und 2 von Davas und Mermeriza in. Kleinasien. Das d' dieser Art war bisher noch nicht bekannt, und das 2 weicht von dem in v. Charpent. Libellul. Europ. beschriebenen und abgebildeten Exemplare, welches noch nicht ausgefärbt war, ab, daher eine neue Beschreibung auch des 2 nöthig ist. —- Mas. Nigro-aenets, coeruleo-pruinosus totus; labio ni- gro, lateribus flavo, labro flavo, impressione media nigra; fronte, vertice et oceipite nigris, coeruleo - pruinosis ; prothorace postice recto truncato, thorace nigro-aeneo, ‚eoeruleo -pruinoso, fascia utringue humerali et duabus in lateribus, omnibus obsoletis flavidis; alis elongatis, angustis, hyalinis, basi paulo flavidis, apice macula brunnea, pterostigmate oblongo, minore, fusco; pedi- bus nigris, coeruleo - pruinosis, femoribus interius basi flavidis; abdomine eylindrico, nigro-aeneo, coeruleo-» 8 + 116 16. 17. 18. pruinoso, basi segmentorum ceingulo angusto flavido, in dorso abdominis interrupto (segmenta analia desunt.) — Fem. Fusco-aenea, flavo-maculata; labio flavido, imaculis duabus atris; labro flavo; fronte flava; lateribus et macula media nigra; oceipte nigro, linea transversa flava; prothorace postice profunde emarginato, flavo- limbato, maculis sex parvis flavis thorace fusco -aeneo, fasecia utrinque kumerali et quatuor in lateribus, flavis; alis elongatis angustis, hyalinis, basi late flavidis, macula apieis brunnea majore et obscuriore, pterostigmate lon- giore fusco; pedibus nigris, femoribus interius et exte- rius linea tenui flava; abdomine cylindrico ultra ınedium paululum attenuato, segmentis duobus ultimis dilatatis, fusco- aeneo, linea dorsali et fascia utrinque maculari lata longitudinali, einguloque in basi segmentorum (exceptis tribus ultimis) flavis; ventre nigro, fasecia utrinque laterali maculari angusta flava; appendieibus segimento ultimo paulo longioribus acuminatis nigris. Long. corp. 1° 6‘. Expans. alar. 2° 7, — Calopteryx anceps Stephens (Vesta Charp.) ' von Mermeriza. Calopteryx Ludoviciana Leach. (Parthenias Charp.) f' von Kellemisch. Lestes viridis Vand. Lind. (leucopsallis Charp. ) JS von Patara, 2 von Konstantinopel. 19. Lestes barbara Fabr. Jd‘ von Mermeriza, 2 von Kellemisch. . Lestes virens Charp. f von Kellemisch. — fusca Vand. Lind. (A. phallatum Charp. ) Q von Brussy. 2. Platyenemis lactea Charp. cd 2 von Mermeriza. Agrion viridulum Charp. d' 2 von Kellemisch. (Fortsetzung folgt.) — — Ueber Bostrichus curvidens Germ. und dessen Verwüstungen im Sommer 1843. Von Dr. v. Weidenbach. Da ich bis jetzt noch nirgends eine Erwähnung der Verheerungen, welche Bostr. curvidens im Sommer des Jahres 117 1843 unter den Weisstannen des südlichen Deutschlands angerichtet hat, gefunden habe, so erlaube ich mir hiemit, den Entomologen und Forstmännern meine Beobachtungen in dieser Beziehung mitzutheilen. — Bostr. ceurvidens scheint im Allgemeinen ein in den Sammlungen nicht sehr häufiger Käfer zu sein, wenigstens fehlt er in den meisten Sammlungs-Catalogen und Doubletten- Verzeichnissen -und ‚auch. Gyllenhal gedenkt seiner nicht. Prof. Ratzeburg, welcher sich auch über das Schweigen der entomologischen Schriftsteller über diesen Käfer beklagt, giebt dem Verwechseln desselben mit Bostr, lariecis Schuld, Ob- gleich aber dieser Schriftsteller in seinem ausführlichen Werke über die Forstinseeten denselben sehr weit verbreitet nennt, und nach vielfältigen Erkundigungen bei Forstmännern, (welchen er gewiss bekannter ist als den eigentlichen Ento- mologen und zwar gewöhnlich unter dein Namen der kleine Tannenborkenkäfer in Gegensatz zu dem grössern Bostr. 8-dentatus,) aus verschiedenen Gegenden Deutschlands Nach- richten darüber erhalten: hat, so erwähnt er doch nur einer einzigen Verheerung, welche mit der von mir be- obachteten verglichen werden könnte. Es ist dies die- jenige, von welcher Baron Schott von Schottendorf Nach- richt gab und welche in den Jahren 1834 — 1836 im Schorndorfer Forste in Würtemberg Statt fand. Ich glaube daher in Folgendem einen kleinen Beitrag zur Geschichte der schädlichen Forstinsecten zu liefern, welcher jedoch aus Mangel an ‚ausführlichen Nachrichten aus andern Gegenden, nicht die gewünschte Vollständigkeit erhalten konnte, — In den ersten Tagen des Monates Juli 1843 begab ich mich auf mein Landgut in der Nähe des Städtchens Kollheim an der Donau und wenige Tage darauf meldete mir mein Förster, dass sehr viele Weisstannen an verschiedenen Orten von dem Borkenkäfer angegriffen und zum Theil schon dürr geworden wären, indem er zugleich ein Gläschen voll von diesen Käfern mitbrachte, und sich wunderte, dass dieser nun auch in die Tannen gekommen sej, während er ihn früher nur in. der Fichte bemerkt hätte, jedoch meinte er, dass dies ein anderer, nämlich der kleinere Borkenkäfer sei. Nach genauer Untersuchung und Vergleichung mit Beschrei- bung und Abbildung in Ratzeburgs Werk erkannte ich ihn sogleich für Bostr. curvidens, Als ich mich den andern Tag an Ort und Stelle begab, fand ich leider‘, dass der Schaden nicht übertrieben angegeben worden war, Ich kann mich 118 nicht erinnern, auch ntr eine einzige Tanne, so wiel ich deren auch betrachtete, gesehen zu haben, welehe nicht ‘die Spuren des Käfers an ihrer Rinde getragen hätte, welche nämlich an verschiedenen Punkten mit Harzklümpchen, die aus den Bohrlöchern des Käfers ausflossen, bedeckt war, während hingegen die Fichten, welche in dieser Gegend in grosser Anzahl mit den Tannen untermischt vorkommen, in diesem Jahre durchaus nicht stärker vom Borkenkäfer ange- gangen waren, als in den meisten andern Jahren, d. h. nur sehr vereinzelt. Es würde sehr schlimm gewesen sein, wenn alle angegriffenen Tannenstämmme zu Grunde gegangen wären; dies geschah aber immer noch in sehr grosser Menge und zwar vorzüglich auf Schlägen und in sonst schlechten Bestän- den mit steinigtem Boden. Kurze Zeit darauf hörte ich auch von den benachbarten Waldbesitzern und Forstleuten grosse Klagen über Verwü- stungen, welche ein Borkenkäfer unter den Weisstannen anrichten sollte, was allen ein Mirakel war, Im Forstamt Kollheim allein mögen in diesem Sommer gegen 3 — 400 Klafter Borkenkäferholz geschlagen worden sein, und in den benachbarten Forstämtern vielleicht eben so viel. Auch aus entfernteren Gegenden Süddeutschlands, namentlich aus dem würtembergischen Schwarzwald habe ich ähnliche, jedoch weniger genaue Nachrichten verkommen, In Betreff der Vertilgungsmassregeln, welche man gegen den Käfer ergriff, beschränkte man sich in der dortigen Gegend darauf, nur die. ganz dürren Bäume zu fällen, die Rinde abzuschälen und unter Beobachtung der üblichen Vorsichtsmassregeln zu ver- brennen. Bei dieser Gelegenheit, nämlich beim Abschälen der Rinde, suchte ich über die Generation im Allgemeinen eini- gen Aufschluss zu erhalten, konnte aber in der That aus dem, was ich beobachtete, nicht recht klug werden. Ich liess mir nämlich oftmals die Rinde der gefällten dürren Bäume mit der Axt von den Scheitern trennen (denn sie sass trotz den unzähligen Gängen, welche sich in denselben befanden, immer noch sehr fest am Holze), und fand immer den Käfer in allen Stadien seiner Entwickelung, nämlich Eier, Larven, Puppen, ausgebildete Käfer und schon todte, wess- halb wohl eine («loppelte Generation, da die Jahreszeit schon ziemlich vorgerückt (Ende Juli) war, auf jeden Fall anzu- nehmen ist, 119 Im vergangenen Jahre 1844 traf ich den Käfer gegen Ende April und Anfangs Mai öfters im Fluge sowohl, als auch an Baumstämmen und Holzbeugen, jedoch habe ich nicht gehört, dass er merklich schädlich geworden wäre. Bostr. eurvidens scheint also nur unter gewissen nicht häufig eintretenden Bedingungen sich so zu vermehren, dass er merklichen Schaden verursacht, und diese Bedingungen sind vorzüglich trockene Jahrgänge. Bei den oben erwähnten Verwüstungen in Würtemberg war es die bekannte Trocken- heit und Hitze des Jahres 13354, welche seine Vervielfältigung so sehr begünstigte, eben so wie hier offenbar der wenig- stens bei ung sehr heisse und trockene Sommer des Jahres 1842, in welchem ich aber leider nicht Gelegenheit hatte, den Käfer selbst zu beobachten , jedoch scheint er in diesem Jahre noch keinen Schaden angerichtet zu haben. In der Regel wird er durch den Harzausfluss der Tannen in seinen Gäng-n erstickt und wird somit nicht leicht merklich schäd- lieh; wenn dieses aber durch Witterungsverhältnisse begün- stigt, einmal Statt findet, dann wird der Schaden leicht beträchtlicher, als bei Bostr. 8-dentatus in ‘den Fichten, welcher in der Regel jedes Jahr einigen Schaden anrichtet, jdoch selten in dieser Ausdehnung. — ne —_ Zur Beurtheilung der in Ameisennestern vorkommenden Inseeten, insbesondere der Jäfer. Von einem süddeutschen Entiomologen. Unstreitig nimmt die eigenthümliche Lebensweise mancher Insecten in den Nestern verschiedener Ameisen - Arten die Aufnerksamkeit der Entomologen mit vollem Recht in An- spruch. Diese wichtige Beobachtung hat nicht nur neue Blicke in den Haushalt vieler Gliederthiere dem Naturforscher eröffıet, sondern selbst zur Entdeckung einer nicht unbe- deutenden Anzahl neuer Arten geführt. —- Ich habe mich seit mehreren Jahren mit diesem so anziehenden Gegenstand, vorzugsweise so weit er die Käfer betrifft, eifrig beschäftigt und die wichtigsten in der neuern Zeit gemachten Entdeckun- gen ;:um grossen Theile bewährt gefunden. Allein nichts destoveniger halte ich es, zunächst veranlasst Jurch des Hrn. Märkel Beiträge zur Kenntniss der unter Ameisen lebencen Insecten: (Germars Zeitschrift für Entomologir V, 120 p- 103—271,) zum Frommen der Wissenschaft für ange- messen, begeisterte Forscher auf einen Abweg aufmerksam zu machen, auf den man überhaupt so leicht geräth, wenn man bei wissenschaftlichen Untersuchungen besondere Vor- liebe für den Gegenstand ins Spiel mischt, nämlich dass man unwillkührlich fortgerissen hier und da die Grenzlinie zwi- schen Wahrheit und Vermuthung aus den Augen verliert. Es geschieht dann leicht, dass man nur wahrscheinliche, ja manchmal selbst wirklich falsche Thatsachen für wahr hält und ausgiebt, und dadurch mit der redlichsten Absicht un- vermeidliche Irrthümer in die Wissenschaft einführt und der Sache fast mehr Abbruch thut als ihr Vorschub leistet. Ist doch die Entomologie als ein Zweig der Naturgeschichte eine rein empirische Wissenschaft, worin eine von irgend einer Autorität eingeführte Thatsache oft lange unbezweifelt hingenommen und als Basis für wancherlei Folgerungen benutzt wird, Es ist ferne von mir, dem verdienstvollen Hrn. Märkel, dem die Wissenschaft so manche schöne Entdeckung verdankt, im geringsten zu nahe treten zu wollen; es betreffen die Hindeutungen, zu denen ich mich im Folgenden veranlasst fühle, lediglich die Sache an sich und keineswegs die Persoı. Bevor über Ameisenthiere unter den Insecten weiter gesprochen werden kann, scheint mir vor Allem die Fest- stellung des Begriffs Noth zu thun, was unter einem solchen zu verstehen sei, weil nur auf diese Weise Klarheit in cer Sache gewonnen werden kann. Es zerfallen dieselben wohl naturgemäss in 2 Gruppen, und zwar l.inAmeisengäste, Insecta formiceticola, d.i.In- secten, die mindestens in einem ihrer Verwandlungszustände ausschliesslich in Ameisennestern vorkommen, z. B. Cetonia aurata, Claviger; und 2. in Ameisenfreunde, Inseeta myrmecoplila, d,i, Insecter, die nur im vollendeten Entwickelungszustande, und auch dann nicht ausschliesslich in Ameisennestern und deren nächster Umgebung angetroffen werden, die mithin nur eine besondere Vorliebe für diesen Aufenthaltsort an den Tag legen, und zwar vorzugsweise im Früh- und Spätjahre, wo sie vielleicht von der erhöhten Temperatur des Ortes oder durch andere Umstände angelockt werden. *) *) Die Beobachtung, dass manche Myrmeecophilen, die nan im Winter im Innern der Ameisennester fängt, im Frühjatr diese 121 Die Aufstellung dieser Begriffe ist gewiss von grösserer Wichtigkeit, als auf den ersten Blick scheinen ınöchte, inso- fern das Bestehen der Formiceticolen von dem Vorhandensein einer Ameisenkolonie abhängt, das der Myrmecophilen jedoch nicht an dasselbe gebunden ist. i Bei der Anwendung ı«lieser Begriffe in Praxi wird der Grundsatz festzuhalten sein, dass ein Inseet, welches vor- zugsweise in Ameisennestern angetroffen wird, so lange für einen Ameiseufreund gelten muss, als es nicht als Ameisen- gast nachzuweisen ist, weil die Wahrscheinlichkeit stets für diejenige Ansicht streitet, die von der allgemeinen Regel am wenigsten abweicht. Nach obiger Begriffsbestimmung wird die Zahl der For- miceticolen, soweit die jedenfalls mit nicht unbedeutenden Schwierigkeiten verknüpften Beobachtungen reichen, sich als ziemlich gering herausstellen. Es wird aber auch die der Myrmecopbilen bedeutend vermindert werden, wenn man alle diejenigen Gattungen und Arten aus der Reihe derselben streicht, die sich blos zufällig oder durch einen gleichen Aufenthalt bestimmt in deren Nähe befinden. — Eine directe Abneigung gegen die Gesellschaft der Ameisen, wie ınan sie wohl öfters annimmt, dürfte nur bei wenigen Käfern nach- gewiesen sein, und Hrn. Märkel’s Bemerkung, dass die Garabieinen insgesammt die Gesellschaft derselben scheuen, ist keinesweges von ıneinen Erfahrungen durchgreifend be- stätigt. Abgesehen davon, dass einige Dyschirius- Arten an feuchten sandigen Orten unter Steinen friedlich neben Amei- senkolonien vorkommen, gilt dies namentlich von Zabrus gibbus und manchen Harpalus - Arten. Ersteren habe ich mehrmals in eigens ausgehölter Nische in unmittelbarer Nähe der Kolonien an sandigen trockenen Orten angetroffen. Eben so findet man Dromien gar oft unter loser Rinde ruhig zwischen zahlreichen auf- und ablaufenden Ameisen. Das zufällige Vorkommen maucher Käfer in der Nähe von Ameisen ist aus der ausserordentlichen Verbreitung der letztern sehr leicht zu erklären.“ Es wird nicht leicht ein Sammler mehre Steine umwen- den, modernde Pflanzen oder Cadaver untersuchen, halbver- trockneten Dünger durchspüren, dürres Laub sieben, feuchtes Wohnung verlassen, ohne sich indessen weit davon zu ent- fernen, ist auch von Hrn. Gaubil gemacht und von Hrn. Aube& bestätigt worden. Bull, de la soc. entom. de France 1844 p. XXXVII, N Schaum, 122 Moos ablösen, oder mulmige Baumstöcke und cariöse Rinde abstemmen, ohne Ameisen in grösserer oder geringerer Zahl zu begegnen. An den Ufern der Gewässer, in sumpfigen Niederungen, auf dürren, sandigen und steinigen Haiden nicht minder als bis über die Vegetation des Rhododendron alpinum, ja des Pinus pumilio hinaus, trifft man auch ihre Nester. Es ist also nicht zu verwundern, dass man an derlei Orten, die doch gar vielen Insecten aus andern Ordnungen und namentlich Käfern als eigentlicher Aufenthalts - und Nahrungsort von der Natur angewiesen sind, fast kein Inseet fangen kann, ohne Ameisen und zwar in Mehrzahl oft in unmittelbarer Nähe zu finden. Da ferner die Eigenthümlich- keit der Ameisen sattsam bekannt ist, blos todte, oder schwer verletzte Inseeten anzufallen und fortzuschleppen, um gesun- de aber, auch wenn dieselben ihre Heerwege durchkreuzen, sich ganz und gar nicht uz kümmern, wenn sie sonst nur nicht gestört werden, so wäre es wohl wenig motivirt, alle an gleichen Orten vorkommenden Inseeten (hier zunächst Käfer) auch nur für Myrmecophilen zu halten, da sie offen- bar nicht aus Vorliebe zu den Ameisen, sondern zu den ihnen angewiesenen Aufenthaltsort, zufällig mit ihnen zu- sammen, oder doch in der Nähe derselben gefunden werden, Dieser Missgriff scheint mir aber geschehen zu sein, wenn Hr. Märkel Arten wie Ocalea castanea Er., Oxypoda luteipes Er., Placusa complanata Er., pumilo Grav., Oligota tantilla Mannh., Tachyporus seitulus Er., Tachinus fimetarius Er., Xantholinus ochraceus Gyll., Stenus providus Er., Stenus formicetorum Mannh., Cryptophagus concolor Märk., Ptilium pusillum Gyll., Coceinella septempunetata, Eupleetus signatus ete., die alle nur ein oder ein paar Mal bei Ameisen gefan- gen wurden, als Ameisenthiere aufführt, wenn ferner Eu- enemis, Engis, Hypophloeus, Eustrophus, Mycetophagus, Synchita, Rhizophagus, Syncalypta, Tetratoma, ja selbst Coceinella, die alle ihrem natürlichen Aufenthaltsorte, die meisten ihrer Nahrung, einige sogar ihrer Verwandlungsge- schiehte nach bekannt sind in dem Verzeichnisse mit aufge- nommen wurden ; mehrerer ebenfalls aufgezählter Brachelytren wie Myrmedonia canalieulata, Falagria obscura, Conurus pubescens nicht zu gedenken, die wenigstens in einigen Gegenden Süddeutschlands so gemein sind, dass sie auf jedem Gartenbeete, an jedem Zaune, unter jedem Pflanzenhaufen oder Steine zahlreich beinahe das ganze Jahr hindurch vorkommen, 123 Diese flüchtigen Bemerkungen zur Berücksichtigung. Uebrigens sind noch sehr viele und wiederholte in verschie- denen Gegenden und zu allen Jahreszeiten angestellte Be- obachtungen nöthig, um auf Grundlage obiger Begriffsbestim- inungen init einiger Sicherheit ein kritisches Verzeichniss der käferarten entwerfen zu können, die auf den Namen eines Ameisenthieres Anspruch haben. Die Beobachtungen, die ich selbst bisher geinacht, ‚hoffe ich später durch neue eigene Erfahrungen und die einiger gleichgesinnten Freunde ver- mehrt, zu veröffentlichen, wenn ich genügendere Resultate als gegenwärtig vorzulegen im Stande bin. On — Die Myrımecophilen in Berlin’s nächster Umgebung. Yon B. Krimm, Es ist nach vielfacher Erfahrung nicht jede Kolonie der Formica rufa gleich zahlreich von Myrmecophilen bewohnt. In den grossen Haufen fand ich in der Regel nur selten die Arten vor, die Hr. Cantor Märkel Germ. Zeitschr. f. Entom, Ill. p- 210 sub No. 3. aufführt, und die wohl allein für wirklich den Ameisen befreundete Thiere gelten können, da sie mit weniger Ausnahme ihre ganze Lebenszeit bei denselben oder in deren nächster Umgebung verbringen. Weit reichlichere Ausbeute von diesen Arten gewährten mir kleine, dem An- scheine nach nicht lange bestehende Kolonien *), aus denen namentlich gegen Abend diese Thiere oft in grosser Menge hervorkommen. Dies gilt besonders von den Hister- Arten, die um diese Zeit nach dem Rande der Kolonie zu wandern und Grashbalme zu erklimmen pflegen, von denen aus sie sieh zum Flnge anschicken. Es ist mir dabei aufgefallen, dass ich in den grossen Kolonien niemals Geschlechts- oder weibliche Ameisen beobachtete, die in den kleinen nie fehl- ten, und dass die Ameisenfreunde hier um so häufiger waren, je zahlreicher dieselben sich vorfanden. Was die Beantwortung der interessanten‘ Frage betrifft, welche Rolle die Myrmecophilen im Haushalte der Ameisen spielen, so dürften einige Beobachtungen nicht obne Interesse sein, die ich über die Beziehung der Dinarda dentata zu *) Nieht solche die Ar. Märkel als kleine Kolonien unter Steinen bezeichnet, | 124 ihren Wirthen machte, da etwas Äehnliches bis jetzt nur von Claviger bekannt ist. Während ich oft 4 bis 5 Stunden lang an einen einzelnen Aımeisenhaufen verweilte und mich an dem Treiben der Ameisen und Zusammenleben mit ihren Hausgenossen erfreute, zog besonders diese Art meine Auf- merksaınkeit auf sich, da sie ungewöhnlich zahlreich in die- ser Kolonie vorhanden war, und da ich sie ihrer Grösse wegen im Gewühl der Ameisen immer leicht in den Augen behielt. Dass dieselbe, wenn ihr Ameisen in den Weg kamen, den Hinterleib über den Rücken bog, sah ich anfänglich für eine ganz unwillkührliche instinktmässige Bewegung an, welche viele Aleocharinen, auch mehrere andere Staphylinen auszuüben pflegen. Endlich aber bemerkte ich, dass, indem sie in dieser Stellung an den Ameisen vorüber ging, öfters eine oder die andere derselben darnach greifen zu wollen schien. Dies verdoppelte meine Aufmerksamkeit und bald hatte ich die Freude zu sehen, wie sie sich bald von dieser, bald von jener Ameise den behaarten After im Vorübergehen gleichsam ablecken liess. Jedoch erlaubte sie nicht jeder Ameise diese Gunst, sie entzog sich den versuchten Lieb- kosungen öfters auch durch eine schnellere Bewegung. Dies sah ich nun zu meiner Freude nicht etwa nur an demselben Abende von einer, sondern von mehreren verschiedenen wiederholt bei meinen fernern Besuchen. Eine ähnliche Bewandtniss könnte es noch mit andern Ameisenfreunden haben. Uebrigens scheint dies aber nicht die einzige Beziehung zu sein, die hier obwaltet. Ich halte die Vermuthung des Hrn. Märkel für ganz gegründet, dass eine grosse Anzahl der Myrmecophilen den Exkrementen der Ameisen nachgeht, und deshalb von ihnen geliebt und be- herbergt werden. Vielleicht stehen sogar die Geschlechts- ameisen selbst in irgend einer noch unerklärten Beziehung zu den Myrınecophilen. Ueber eine ähnliche wechselseitige Beziehung zwischen den Ameisen und den sub No. 1. ce. 1. angeführten Insecten, welche in ihrem Larven- und Puppenzustande unter jenen leben, dürften meines Erachtens mit der Zeit durch fort- gesetzte Beobachtung auch Beweise gefunden werden, und es dürfte die Vermuthung nicht zu gewagt erscheinen, dass die Ameisen auch die Exkremente der mit ihnen leben- den Käfer sowohl als der unter ihnen weilenden Larven ebenso zur Nahrung benutzen, da dieselben, wie eine 125 Beobachtung mich belehrt hat, den Blattläusen darum nach- gehen. Weniger glaube ich an eine solche Beziehung uirischen den Ameisen und den sub No. 2. I. c. vereinigten Arten, die an andern Orten in der Regel zahlreicher angetroffen werden. So findet man z. B. den Conurus pubescens Grv. ziemlich an allen dunklen feuchten Orten, sogar in den Kellern habe ich ihn stets häufig gefunden, wo ich keine Spur von einer Ameise gesehen habe. Mehrere aus dieser Klasse, die auch ich in der Nähe der Ameisen gefunden, können nicht wohl mit mehr Recht für eigentliche Ameisen- freunde angesehen werden als Dromius truncatellus Fb. und einige Carabicinen, deren Vorkommen Hr. Märkel für rein zufällig hält. Den erstern habe ich ziemlich zu jeder Jah- reszeit in der Nachbarschaft der F. rufa sowohl, als der fuliginosa und eben nicht einzeln angetroffen. Anders als mit diesen dürfte es sich demnach auch nicht mit dem Harpalus rufipes Fb. verhalten, den ich im vergan- genen Sommer am Hügel einer grossen Kolonie der Form. fuliginosa, der sich um eine alte hohle Kiefer gebildet hatte, zu 10 Exemplaren in beiden Geschlechtern mitten unter Ameisen und echten Myrmecophilen wie Myrmedonia hume- ralis Grv., iunesta Grv., laticollis Mıkl., Oxypoda opaca Grv., vittata Mrkl. und Stenus impressus Er. fand. Ich gehe jetzt zu einer Aufzählung der Myrmecophilen über, die ich bei Berlin beobachtet. Die angewandten Bezeichnungen entsprechen ganz den von Hrn. Märkel an- gewandten. l. Myrmedonia canaliculata Pk. fand ich hängen’ im Frühjahre und Herbste als im Sommer, in der Nachbarschaft der Form. flava, fuliginosa und rufa. 2. M. plicata Er. in der Mitte Mai in Gesellschaft der F. flava ein 0“ unter dem Laube. 3. M. limbata Pk. zu Anfang Mai in Gesellschaft der F. fiava eines Morgens an 20 Stück. 4. M. humeralis Grav. im Frühjahre und Herbste bei der F. fuliginosa sehr häufig, auch in einer kleinen Kolonie der F. rufa ein einzelnes 9. 5. M. funesta Grv. und 6. M. laticollis Mrkl. im Frühjahre und Herbste bei der F. fuliginosa sehr häufig; erstere selten im Sommer letztere gar nicht in dieser Jahreszeit, 126 7. M. collaris Pk. ist mir bisher nur einzeln in der Nähe einer Kolonie der F, fuliginosa im Mai in deren Gän- gen unter dem Moose und Laube vorgekommen. Den Unterscheidungszeichen des männlichen Geschlechts dieser Thiere, die Hr. Märkel c. l. an 8 verschiedenen Species treffend angegeben hat, kann ich bei 6 von diesen, nämlich bei humeralis, limbata, funesta, cognata, lugens und laticollis, die ich in Mehrzahl vergleichen konnte, noch ein charakteristisches hinzufügen. Nämlich bei diesem sind das 3te—5te Glied der Fühler an der innern nach vorn gekehrten Seite, bei der einen Art mehr — besonders bei humeralis — bei der andern weniger von der runden Form abweichend, wie breit ge- drückt. Auf der dadurch scheinbar entstehenden Fläche dieser 3 Glieder, also etwa auf einem Drittel des Umfanges ist bei noch ganz unversehrten Individuen und bei starker Vergrösserung eine bürstenartige orller bart dichte Behaarung deutlich zu sehen. Bei solchen Exemplaren ist diese Behaa- rung sogar filzartig, indem die Spitzen der Haare haken- föormig gekrummt zu sein scheinen. Da die Myrmedonien alle in gewisser Beziehung zu den Ameisen zu stehen scheinen, so kann ich nicht unterlassen hier gleichzeitig eine neue Art die ich aus Steyermark er- hielt, zu beschreiben. Myrmedonia ruficollis: subtilissime punctulata, nigro- picea, subnitida, thorace brevi antennis pedibusque sangui- neis, elytrorum macula communi, abdominisque segmentis anterioribus rufo - testaceo marginatis; antennis artieulis ultimis porrectis. Long. 22 lin. Sie ist der Myrmedonia lugens Grv. verwandt, jedoch etwas grösser, im Verhältniss viel breiter, und zeiehnet sich ausser dem kurzen, breiten, blutrothen Halsschilde, das in der Farbe von allen Bekannten abweicht, auch noch durch die Fühler aus, deren letztes Glied von auf- fallender Länge und Form ist. Dieselben sind ziemlich so lang als Kopf und Halsschild, das l1ste Glied so lang als die folgendenden beiden zusammen, und weniger aufgetrieben als bei andern, von der Basis abwärts stark eingeschnürt und in einem Knie auswärts gebogen. Das 3te Glied ist nicht länger als das ?te, die übrigen von da ab sind kürzer, an Dicke allmählig zunehmend, dabei noch ausserdem nach der Spitze hin zunehmend breitgedrückt. Das letzte Glied 127 ist ziemlich von der Länge der 4 vorletzten, und von der Basis ab besonders auffallend breit gedrückt, in der Mitte am breitesten, nach der langgestreckten Spitze zu lanzet- förmig endigend. Das 1ste und die Hälfte des letzten Gliedes sind heller, die übrigen von der Farbe des Halsschildes. Der Mund und die Taster sind gelbröthlich, Ger glatte Vor- derkopf zugespitzt, braun, der kurze breite Hinterkopf schwarz, hinten eingeschnürt, fein punktirt und schwach greis behaart. Das rothe, fein punktirte schwach greis behaarte und vorn ganz gerade abgestutzte Halsschild ist noch einmal so breit als lang, die Vorderecken sind stark herabgezogen, fast rechtwinklich, abgerundet, nach den stumpfen wenig mar- kirten Hinterecken, und von da ab .nach hinten in der Mitte in eine etwas erhabene Beule gleichmässig gerundet ‚auslaufend. Alle Seiten ohne Spur eines Rändchens. Der Hinterrand desselben zu beiden Seiten des erhabenen Beulchens nach den Hinterecken zu niedergedrückt, von der Beule ab läuft eine schwache Längsvertiefung, die vor der Mitte aufhört und an deren Ende zu jeder Seite ein schwaches Grübchen steht. Die Flügeldecken sind wenig länger als das Halsschild, und bei geringer Wölbung die Seiten und die Gegend des Schildchens schwach, der Hinterrand merklicher eiugedrückt, die innern Hinterecken eingezogen, die äussern markiren sich über den starken Hinterleibsrändern als kleine helle Beulchen. Die äussere Hälfte derselben und die Gegend um das Schild herum ist schwarzbraun, die innere Hälfte nach den Schulterecken hin verlaufend, röthlichgelb. Sie sind weniger dicht und fein, aber mehr greis behaart, wodurch sie matter als das Helsschild erscheinen. Des etwas stärker glänzenden, nach hinten zu weniger punktirten, allınählig verengten, dann stumpf zugerundeten Hinterleibes ersten 2 Segmente sind beinah zur Hälfte und die Ränder der beiden letzten, wie die Mitte der Deckschilde röthlichgelb. Die Brust ist schwarz, die Beine von der Farbe der Fühler, die Schenkel des ersten Paares heller. 8. * Falagria obseura Grv. fand ich im Mai verschiedene Mal in meinem Garten in Gesellschaft der Form. brunnea. 9. * Homalota graminicola Gryv. einige Mal unter F. fuliginosa. 10. * H. validicornis Mrkl. am 14. Octbr. 2 Stück in einer kleinen Kolonie der F, rufa. 128 11. * H. divisa Mrkl. mit der vorigen zu gleicher Zeit daselbst einige. 12. * H. parallela Manh. bei der F. rufa im April einige. 13. H. flavipes Gylh. fand ich in jeder Kolonie der F. rufa, am häufigsten jedoch in den kleinern, vom Anfange des Aprils bis zum Spätherbste. Anfangs August kamen die ersten einer neuen Generation vor. Auch bei F. flava habe ich sie ziemlich häufig gefunden. (Fortsetzung folgt.) _—)9&E0 —— Intelligenz - Nachrichten. Eine Schmetterlingsaminlung, bestehend aus 1030 Arten incl. 130 Arten javanischer, zusammeu eirca 2000 Stück, durchaus wohl conservirt, nach Ochsenheimer und Treitschke geordnet in Glaskästen, und resp. Schränken, soll zu einem mässigen Preise verkauft werden. | Die Herren Director Kaden und von Kiesenwetter zu Dresden wollen die Güte haben, auf persönliche oder porto- freie briefliche Anfragen nähere Auskunft zu ertheilen. Auch liegt bei Herrn von Schierbrandt (Sellier & Co.) in Leipzig ein Verzeichniss zur gefälligen Einsicht vor. Briefkolten. Ver. pro 44. O.K.v.R. in Obg., P.Dr. L. in P., Dr. B. in Brsd. Ver. pro 45. B. in Bn., Dr. G. in Fr. a. M., D. Dr. S. in:.S., A.,M. in, Rb....O.. K. a. Hr... 38 Br., v. Pr. in Bg., O. K. v. R. in Obg., Dr. v. W. in Agsb., G. C. z. R. auf Sbg., Dr. B. in Brst., D. P. in Brsl., H. S. C. C. R. in Ca., Dr. S. in Kg., C. S. in Kg,, K. A. in Kg., L. E. in Kg. Ver. pro 46. v. U. in Bu., O, K. v. R. in Obg. Ztg. pro 44. P. Dr. L. in P. Ztg. pro 45. B. in Bn., v. U. in Bu., O. K. in Rr,, G. in Bn., G. C. z. R. auf Sbg., H. S. C.C. R in: Ca, 'C S. in Ks, in Kg., L. E. in Kg., S. R. H. in Kg. Druck von F. Hessenland, Entomolosische Zeitung ‚herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu STETTIN. Redaction: In Commission bei F. Fleischer C. A. Dohrn,- Praeses Si 2 AT, Dr.H.Schaum, ee, des Vereins. in Leipzig. 8 &. Jahrgang. Mai 1845, m = ee BES ere po rsesgeen er Sm = Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Grimm: Die Myrmecophilen Ber- lin’s. (Schluss.) Putzeis: Bemerkungen über einige Bembidien. Germar: Nachträge zu den Beschreibungen einiger Apionen. Schaum: Entomologische Bemerkungen. (Forts.) v. Kiesen- _ wetter: Entomologische Notizen. Bouche: Ueber Merodon Nareissi. Gimmerthal: Bemerkungen über zwei Dipteren. Schneider: Türkische und kleinasiatische Neuroptera. (Schluss. ) Hagen: Die Neuroptera der Linneischen Sammlung. Hering: Eversmann Fauna Volgo-Uralensis. Schaum:,Die Käfer Europas von Küster. Intelligenz. Bexeinsangelegenheiten. In der Sitzung am 1. April hatten die versammelten Vereinsmitglieder den Verlust eines werthen hiesigen Mitglie- des zu beklagen: Herr von Thadden, Obertforstmeister der Provinz Pommern etc. ist im Monat März der Brust- wassersucht erlegen. Schon im ersten Jahre, in welchem sich der Verein bildete, 1837 — 1838, trat er demselben bei, und wenngleich ihm sein bedeutender amtlicher Wirkungs- kreis eine ganz specielle Beschäftigung mit der Entomologie nicht gestattete, so nahm er doch an dessen Gedeihen fort- dauernd regen Antheil, da. es ihm nicht entgehen konnte, welchen bedeutenden Einfluss (diese Naturwissenschaft auf die Administration der Forsten, dieses bedeutenden Theils des preussischen Nationalreichthums, in vielfacher Beziehung ausübt. 1) 130 ,..r% Demnächst wurde den Versammelten angezeigt, dass es den schätzbaren Bemühungen unsers Professor Dr. Loew gelungen ist, ein zufriedenstellendes Abkommen mit einem achtbaren Verleger wegen Herausgabe der in der No. 12. der entom. Zeitung 1844 erwähnten grösseren Zeitschrift zu treffen. Es ergeht also hiedurch an die Mitglieder des Vereins die Bitte und Aufforderung mich bald in Kenntniss setzen zu wollen, ob und in welcher Art sie sich. bei dem nun in Angriff zu nehmenden ersten Bande der neuen Zeitschrift durch grössere wissenschaftliche Abhandlungen betheiligen wollen. Da wir bei der Feststellung des Vertrages mit dem Herrn Verleger ganz besonders darauf gedrungen haben, den Preis so niedrig als möglich zu stellen, um dadurch auch den unbemittelten Entomologen das Buch zugänglich zu machen, und da wir in Betreff der Redaction nicht ver- säumen werden, die beliebteren Insecten - Ordnungen vor- zugsweise, wenn auch nicht ausschliesslich, zu berücksichtigen, so hoffen wir zuversichtlich, dass diejenigen Mitglieder, welche es mit der gedeihlichen Fortdauer unsers Vereins ernstlich meinen, uns durch einen guten Absatz des angekündigten Werkes die unentbehrlichen Mittel zu seiner kräftigen Fort- führung nicht vorenthalten werden. Eingegangen: a) für de Sammlung: eine Sendung meist süd- deutscher Insecten, von Ern. Dr. Waltl in Passau, ferner: eine Reihe Merodon narecissi F. als Beigabe zu der in dieser Nummer abgedruckten Notiz von Hrn. Bouch€ in Berlin, b) für die Bibliothek: Bulletin de la societ@ impe- riale des natural. de Moscou 1844, Heft 3. Waltl, Reise nach Südspanien, Geschenk des Hrn, Verfassers, wofür den Herren Gebern der Dank des Vereins ausge- sprochen wird. C. A. Dohrn. 131 MWillenichaftliche Mittheilungen. Die Myrmecophilenr in Berlin’s nächster Umgebung. Von B. Grimm. (Schluss.) 14. * H,. confusa Mrkl. bei F. fuliginosa im September einigemal. | 15. H. anceps Er. fand ich wie H. flavipes in derselben ' Zeit,und eben so häufig bei Forn. rufa und fuliginosa. 16. * H. fungi Grv. bei F. fuliginosa öfter als bei F. rufa im September und October. 17. * H. orphana Er. bei F. rufa im October einigemal. 18. * Oxypoda opaca Gıv. einzeln im October, und 19. Oxyp.. vittata Mrkl. sehr häufig bei F. fuliginosa, besonders im Herbst. . Auch in einer kleinen Kolonie der F. rufa fand ich im October ein Exemplar, ohne dass in der Nähe sich die F. fuliginosa befunden hätte. 20. * 2 Oxypoda hospita m. n. sp.: elongata picea, nitida sericeo-pubescens, antennarum basi, palpis, pedibusque rufo-testaceis, thorace eonvexo coleopteris latiore, antice subangustato, elytrisque rufo - brunneis. Long 13 lin. Von der Oxyp. togata Er., der sie nahe verwandt ish; und mit der sie leicht verwechselt werden kann, che det sie sich durch die etwas hellere Farbe, durch längere nach aussen mehr verdickte Fühler, durch .das längere nicht so kurz abgestumpfte letzte Glied, durch das hinten breitere Halsschild und kürzere Flügeldecken, so wie durch einen stärkern seidenartigen Glanz und weniger dichte und feine Punk- tirung und Behaarung, so wie ausserdem noch durch die vom Sten Hinterleibsringe an immer mehr abstehenden starken Haare. Die Fühler sind reichlich so lang als Kopf und Hals- schild, nach der Spitze zu merklich verdickt, bräunlich, die beiden ersten Glieder rothgelb, das ?te "oben etwas dunkler, die 3 ersten von gleicher Länge, das äte halb so lang als das’ Ste, das Ste — 10te wieder kürzer, unter sich von gleicher Länge, an Dicke zunehmend, und das l1te so lang als die beiden vorletzten, allmählig stumpf zugespitzt. Die Taster sind bräunlichgelb, das lste Glied heller. Der Kopf ist etwas heller braun als der Hinterleib, glänzend, einzeln fein punktirt uud behaart. Das Halsschild und die 9% 132 | Flügeldecken sind von gleicher rothbräunlicher Färbung, er- steres von der Mitte nach den Seiten stark, nach vorn und hinten etwas gewölbt, hinten breiter als die Flügeldecken und als es lang ist, nach vorn verengt, vorn abgestutzt, die Vorderecken weniger als die hintern abgestumpft. Die Seiten- ränder sind schwächer als der Hinterrand gerundet, glänzend, fein punktirt und fein gelb behaart. Die Flügeldecken sind kaum so lang als das Halsschild und viel schmaler als das- selbe; durch die runzelartige Punktirung erscheinen sie matter als dieses, auch sind sie etwas dichter behaart, Der pechschwarze, erst gleich breite, dann zugespitzte Hinterleib ist wieder etwas stärker wellenartig punktirt als die Flügeldecken, und durch die anliegende nicht dichte Behaarung, seidenartig glänzend. Die ersten 2 Segmente sind oben ohne abstehende starke Haare, das 3te hat hinter der Mitte wenigstens 6 und am Rande 8 derselben; doppelt zahlreich werden sie auf jedem der folgenden, und zeigen auf dem Grunde eben so viele dunklere Punkte. Die untern Ränder derselben sind nach der Spitze zu breiter hellbraun, diese selbst aber pechschwarz. Die Beine sind alle rothgelb. Bei noch nicht ganz ausgefärbten Individuen sind die beiden ersten Hinterleibs-Segmente von der Farbe der Deckschilde. Diese Art habe ich in verschiedenen Kolonien der F. fuliginosa im September und October in mehreren Exempla- ren gefunden. 21. #* ? Oxypoda occulta m.n.sp.: elongata, picea, griseo-sericea, antennarum basi pedibusque testaceis, thorace elytrisque pallide-brunneis, sutura subtiliter elevata. Long 12 lin. So wie die vorige mit der togata Er. verwandt ist, ist es diese wiederum mit ihr und der abdominalis Er. und steht in der Mitte von beiden. Zuerst unterscheidet sie sich von beiden durch eine weniger schlanke und gewölbte Form, also durch eine verhältnissmässig beträchtlichere Breite und fiachere Gestalt, und dureh das aufgeworfene scharfe Rändchen der Naht; dann von der hospita durch geringern Glanz, feinere und dichtere Behaarung und Punktirung, und von der abdominalis durch die dunklere Farbe, den stets braunen Kopf. den letztere niemals hat, nicht ganz so verengtes und gewölbtes Halsschild, und durch längere nach aussen mehr verdickte Fühler. Diese sind von Gestalt und Farbe wie bei hospita, nur etwas kürzer, merklicher nach aussen verdickt, und das letzte Glied kürzer abgestumpft. Die Taster 133 und der Kopf eben so wie bei derselben. Das Halsschild ist hinten so breit oder kaum breiter als die Flügeldecken, nach vorn weniger verengt und flacher, im übrigen wie bei der vorigen, und so wie die Flügeldecken von gelbbräun- licher Farbe mit feinerer dichterer Punktirung und Behaarung, daher von mattereın Ansehen als bei derselben, und mit scharf aufgeworfenen Rändchen der Naht. Der Hinterleib ist pechschwarz, in der Mitte meist etwas erweitert, nnd in der Art wie bei hospita aber viel feiner und diehter punk- tirt und behaart, jedoch wieder weniger fein als bei der ab- dominalis, auch sind die vom 3ten Segmente an abstehenden Jaare zarter, heller, und nur halb so zahlreich, etwa wie bei abdominalis. Die Ränder der Unterleibsringe, auch die Spitze sind heller gefärbt. Die Beine sind alle heller gelb, als wie bei der vorigen. Diese Art habe ich im Frühbjahre und Herbste mehrere Male bei F. rufa gefunden. 22. * Oxypoda abdominalisEr., im Frühjahre und Herbste bei der F. fiava häufiger als bei der fuliginosa gefunden. 23. * Oxypoda n. sp., im Anfange Juli in einer Kolonie der F. fuliginosa ein einzelnes Exemplar von. der Form und der durchgängig gelben Färbung der vorigen ‚aber kaum 1 Linie lang. 24. Oxypoda formiceticola Mrkl. bei der F. rufa, am häufigsten im Frühjahre un: Herbst. 25. Oxypoda promiscua Er. bei der F. rufa im April, Juni und October einzeln. 26. Aleochara angulata Er. bei der F. rufa im Früh- jahre und Herbste am häufigsten. In der ersten Hälfte des August fand ich einzeln die ersten der neuen Generation. 27. Dinarda Märkelii Kiesenw *) bei der F. rufa vom Ende März bis Ende October häufig, im Sommer einzelner, am 27. September fand ich die ersten der neuen Generation in ganz blassen Exemplaren, späterhin mehrere schon mehr ausgefärbte. 25. Lomechusa paradoxa Grv. in der nächsten Umgebung einer Kolonie der. rufa im Juli mehrmals; in der Kolonie selbst, wie ein anderer Sammler hier, habe ich keine gefunden. 29. #* Myllaena intermedia Er. bei der F. rufa im Oc- tober ein Exemplar. *) Zu dieser, wie ich jetzt glaube, selbstständigen Art gehören alle von mir bei Berlin gefangenen Exemplare. Daher muss es $. 123 Z. 1 v. u. D. Märkelii statt dentata heissen: . 134 30. * Conurus pubescens Grv. einzeln bei F. rufa und fuliginosa im Frühjahre und Herbst. 31. * Tachyporus obtusus Lin. 32. * Tachyporus hypnorum Fb. und 33. * Tachyporus solutus Boisd., jeden einzein im Herbst bei F. fuliginosa. 34. * Tachyporus chrysomelinus Grv. und 35. * Tachyporus seitulus Er. ebenfalls jeden einzeln bei F. rufa im Herbst. 36. * Othius melanocephalus Gry. bei der F. fuliginosa im Herbst einzeln. 37. * Leptacinus batychrus F. 38. * Leptacinus angustatusm.n. sp., diese beiden Thiere fand ich, das erste zu mehr denn hundert Stück, und unter diesen das zweite 7 mal von Frühjahre bis Mitte Sommers, und dann wieder im Herbste in einem kleinen Mistbeetkasten in meinem Garten, wo dCacteen gezogen wurden, und wo eine Kolonie der Form. brunnea hauste. Obwohl so wenig Hr. Prof. Erichson als ich über die Ver- schiedenheiten dieser 2, Thiere Zweifel hegen, ich indess noch nicht die Ueberzeugung habe, dass sie der Ameisen wegen an diesem Orte zusammen gefunden worden, gebe ich hier nur kurz die Unterscheidungs - Merkmale des letztern vom batychrus F. so wie auch vom formicetorum Mrkl. an. Er ist nämlich stets kleiner und schmäler als der ba- tychrus, sonst in allen Theilen ausser den etwas kürzern Flügeldecken und den mehr zurückgezogenen und ganz stumpf abgerundeten Vorderecken des Halsschildes von gleichen Verhältnissen. Der Kopf ist nur an den Seiten und da immer viel sparsamer punktirt. Die 2 die glatte Mitte des Halsschildes einschliessenden Punktreihen haben nie mehr, selten einen weniger als 8 Punkte in jeder Reihe, während beim batychrus immer 12 und auch mehr in jeder stehen. Die von der hintern Seite des Halsschildes nach vorn in den herabgezogenen Vorderecken befindliche Schlangenlinie, ist stets eine bestimmte einfache, niemals durch andere da- zwischen stehende Punkte verwirrt. Auch ist die Punktirung der Flügeldecken, besonders auf der Mitte, feiner und nicht in einer so markirten Reihenstellang, und dieselben sind stets durchweg braun, die äussern Hinterecken derselben niemals gelb, wie beim andern. Vom Leptaceinus formicetorum Mrkl. unterscheidet er sich durch merklichere Grösse, durch den Kopf, der ganz 135 wie der des batychrus, und nicht so kurz nach vorn ver- schmälert als jener ist; durch die stets dunklern Fühler und Beine, und ebenfalls durch die Punktreihen des Halsschildes, die jener ganz in der Art des batychrus hat. _ 39. * Philonthus ebeninus Grv. (var. b. Er. varians Grv.) bei F. ıufa im October 1 Exemplar. 40. * Philonthus vernalis Grv. uud 41. * Philonthus micans Er. bei der F. rufa im Oc- tober einzeln. 42. Quedius brevis Er. in einer kleinen Kolonie der F. rufa vom Juni bis im October immer einzeln. 43. * Stilieus orbiculatus Pk. bei F. rufa im April 1 Exemplar. 44. * Stenus ater Manh. bei F. sanguinea einzeln. 45. * Stenus speenlator Er. bei F. rufa im April ein- zeln, mehrere im September. 46. Stenus aterrimus Er. in einer kleinen Kolonie der F. rufa am 12. April und 10. August jedes Mal 2 9. 47. Stenus impressus Germ. Er. bei der F. fuliginosa Anfangs September gegen 20 Exemplare beider Geschlechter. 48. * Lathrimaeum atrocephalum Er. bei F. rufa im April einmal. ‚49. Nitidula marginata F. bei der F. fuliginosa im Sep- tember an verschiedenen Tagen mehrmals. 50. Cryptophagus glaber Gyll. in einer kleinen Kolonie der F. rufa vom 2. April an bis Anfangs September in jedem Monate und bei jedem Besuche 1 bis 8 Stück. 51. Hetaerius quadratus Ent. Hft. in einer kleinen Ko- lonie der F. rufa än 3 verschiedenen Tagen im April, dann wieder im August eines Tages, immer einzeln. I 52. *? Hister merdarius Pk. bei der F. fuliginosa einmal. 53. Dendrophilus punctatus Pk. bei.der F. fuliginosa Anfangs Juni eininal. 94. Dendrophilus pygmaeus Lin. in einer kleinen Ko- lonie der F. rufa vom Anfange des April bis Ende October an verschiedenen Tagen 1 bis 7 Exemplare. 95. Saprinus piceus Pk. ebenfalls in der kleinen Kolo- nie der F, rufa vom April bis Ende September. 56. * Attagenus emarginatas Pk. bei der F. fuliginosa einmal im September. 57. -F Cetonia aurata Lin. die Larve in allen unter- suchten Kolonien der F. rufa, am häufigsten in den grossen, 136 Von den mit nach Hause genommenen sind einige zur. Ent- wikelung gekommen, 58. Omias mollicomus Ahrns, in den kleinen Kolonien der F. rufa von der zweiten Hälfte des Juni bis Mitte August an verschiedenen Tagen l bis 12 Exemplare. 59. * Otiorhynchus ovatus Lin. einzeln bei F. rufa. 60. * Gorticaria transversalis Schpl. 61. * Lathridius angusticollis Schpl. 62. * Lathridius sculptilis Gyll. 63. * Lathridius porcatus Hrbst.; alle 4 einzeln bei F. rufa. 64. Monotoma conicicollis Chyr. in der kleinen Kolo- nie der F. rufa im April bei jedem Besuche häufig, dann im Juni wieder weniger häufig. 65. * Monotoma quadricollis Aube in den, unter No. 38. erwähnten Mistbeetkasten ‘im September wo die F. brunnea lebte ziemlich häufig. 66. + Clythra quadrisignata Mrkl. Die Larve dieses Thieres fand ich schon Anfangs April von der geringsten Grösse wie Hr. Märkel dieselbe beschrieben und sah sie den ganzen Sommer hindurch bis Ende October bei jeden Be- suche der verschiedenen kleinen Kolonien der F. rufa munter herum wandern, zuletzt von einer Länge von 4 Linien. Von mehren zu verschieden Zeiten mit nach Hause genommenen, in einem mit Gegenständen des Aımeisenhaufens angefüllten Glase aufbewahrten Stücken, ist es mir bis jetzt ( Januar ) nicht gelungen, den Käfer zur Entwickelung zu bringen. Die noch vorhandenen Larven haben ihre Gehäuse geschlossen. Auch fand ich nur einmal am 1. August gegen Abend bei der Kolonie 2 Käfer herumkriechen, und zwar beide Männchen. Es scheint mir daher, dass die Käfer erst im ?ten Jahre zur Entwickelung kommen. 67. * Pachymerus erraticus F. in einer kleinen Kolo- nie der F. rufa am häufigsten zu Ende October, wo ich viele beisammen tief in derselben verborgen fand. *) nd Bemerkung über einige Arten der Gattung Bembidium, von MH. Putzeis,. Director im Justiz-Ministerium in Brüssel. Es herrscht noch eine ziemliche Unbestimmtheit in den Charakteren einer Zahl Bembidien - Arten, die mit Bembi- vn. Berichtigung: S. 128 muss es in diesem Aufsatze heissen 12. Homal. talpa Chvr., und nicht parallela Mannerh. 137 dinm Andreae nahe verwandt, mit 4 mehr oder weniger deutlichen gelben Flecken auf dem schwarzen oder grünen Flügeldeekengrunde gezeichnet sind. Ich habe im Folgenden versucht, die Charaktere derselben schärfer festzustellen. l. Bembidium Andreae. Fabr. Syst. El. TI, 204. 185. — Schiödte Dan. El. I 335. 8. B. rupestre Nlig. Käf. Preuss. 230. 13. — Gyll. Ins. suee. II. 19. 7. — Sturm Deutschl. Faun. VI. 115. 5. — Dej. spec. V. All. 67. — Sahlb. Ins. Faun. Bemb. no. 10. B. littorale Panz., Steph. Ill. of brit. Ent. IL. 13.4. Diese Art ist unter den verwandten die aın weitesten verbreitete und unter dem Namen B. rupestre allgemein be- kannt. Es lässt sieh mit Sicherheit annehmen, dass sie von Linne und Fabricius gekannt war, man ist aber keines- weges darüber einig, unter welchem Namen sie von diesen Schriftstellern beschrieben ist. Hliger glaubte, cass sie die Cieindela rupestris L. et F. sei, aber, wie Duftschmidt U. 213. und Erichson (Käf. d. Mark I. 129,) sehr richtig bemerken, hat das von jenen Schriftstellern beschriebene Insect schwarze Beine, eine Angabe,» die auf keine der Arten passt, mit denen wir uns hier beschäftigen. Man muss daher von den Anleitungen ausgehen, die uns die Beschreibung und Sammlung von Fabrieius an die Hand geben, und annehmen, dass das hier besprochene Insect das B. Andreae Fabr. ist. Weitere Schwierigkeiten bietet die Synonymie nicht, nur ist es wahrscheinlich, dass die alten Schriftsteller unter demselben Namen die ganze Reihe der verwandten Arten vermengt haben. Seine Diagnose würde so lauten: Viridi- aeneum, subdepressum, pronoto subeordato, basi punetulato, in angulis posticis rectis rotunde foveolato, ely- tris profunde punctato -striatis, striis apice obsoletis, macula humerali rufa alteraque postica pallidiore notatis, antennarumm articulis tribus basalibus pedibusque rufis, palporum labialium articulo penultimo obseuro. 2. B. fluviatile Dej. spec. V. 113. 68. Das schmale herzförmige Halsschild und die blassen Beine unterscheiden diese Art hinreichend. B. eruciatum Dej. spec. V. 114. 69. —- Schiödte l. 337. 11. Das Halsschild ist bei derselben schmäler, länger, an der Basis stärker zusammengezogen und schwächer punktirt als bei B. 138 Andreae. Der hintere Eindruck ist tief und bildet eine breite Querfurche, die von einem Grübehen zum andern geht. Diese Grübchen stehen weiter nach innen zu, sie sind weniger rund und zeigen in ihren Grunde eine sehr deutliche schiefe Linie. Die Mittellinie des Halsschildes reieht nicht bis zur Basis, oder wenigstens hört sie auf, hier deutlich zu sein. Die Flügeldecken sind weniger tief gestreift, die Streifen sind weniger verlängert und schwächer punktirt. Die Naht ist vom Schildehen bis über das letzte Viertel der Flügel- decken hinaus schwarz, ein wenig hinter der Mitte erweitert sie sich und schickt jederseits einen Ast aus, der den Aussen- rand erreicht. 4. B. coneinnum. Steph. Br. ent. II. 12, 2. ‘Kleiner als B. cruciatum, verhältnissinässig schmäler und länger, die Flügeldecken sind paralleler, die Streifen etwas tiefer, die Punkte derselben etwas grösser. Die Farbe der Flügeldecken ist ähnlich der von B. femoratum, der schwarze Fleck ist schärfer als ber eruciatum, er nimmt die 3 ersten Zwischenräume ein, und verlängert sich bis zum letzten Viertel der Flügeldecken, wo er abgeschnitten ist; genau in der Mitte erweitert er sich in der Weise, dass er auch den 4ten Zwischenraum einnimmt, es ist selten dass er sich weiter gegen den AÄnssenrand hin verbreitet, und wenn dies der Fall ist, so bemerkt man nur einen dunkeln Schatten. Die Basis neben dem Schildehen ist et- was schwärzlich. Bei B. eruciatum ist der obere Theil des Flecks oft weniger dunkel, weniger scharf begrenzt, die Erweiterung findet sich etwas hinter der Mitte und reicht bis zum Aussenrande. — Die Streifen sind an der Spitze und nach aussen zu viel schwächer als bei B. ceruciatum, in höherm Grade selbst als bei B. femoratum. — Das Hals- schild ist kürzer als bei B. cruciatum, verhältnissmässig breiter, besonders an der Basis, an den Seiten mehr gerun- det, die seitlichen Gruben weniger tief; die Basis ist mehr punktirt, aber sie ist runzliger, die Seiten der Flügeldecken sind paralleler. Die 3 ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine sind sehr biass, die Spitze der Fühler und die Kniee sind gelb. | Ich habe diese Art bis jetzt nur an salzigem Wasser beobachtet, bei Ostende und Antwerpen, an Stellen, die bei der Fluth vom Meere bedeckt sinil, 139 5.0 B. lusitanieum n. sp. Kleiner und schmäler als B. Andreae, die Flügeldecken länger und auch paralleler als bei B. coneinnum. Taster blass- gelb, die Spitze des letzten Gliedes schwarz, Fühler gelb ınit etwas hellerer Basis. — Halsschild kürzer, verhältniss- mässig breiter und an den Seiten gerundeter als bei B. An- dreae, indessen weniger erweitert als bei B. coneinnum, der hin- tere Eindruck stark niedergedrückt, die Hinterecken deutlicher, die Längslinie tiefer, runzliger, die Basis sehr runzlig und punk- tirt. Die Flügeldecken lang, schwarz etwas bronzeglänzend, mit einem kleinen, schmalen, langen, gelben Schulterfleck und einem andern Fleck von derselben Farbe, der indessen viel weniger deutlich ist, aussen vor der Spitze. Die äusserste Spitze ist etwas gelb tingirt, die Streifen sind so deutlich als bei B. Andreae, aber ihre Punkte sind kleiner, man sieht keine Spur des 7ten Streifs, und kein Streif reicht bis zur Spitze, die glatt ist. Die Beine sind ganz blassgelb mit braunen Fussklauen. | Herr Dupont hat mir 2 Exemplare, die aus Portugal stammen, unter dem Namen gesandt, den ich beibehalten habe. 6. B. femoratum. Sturm VI. 117. 6. tb. 155.6.B. — Dej. sp. V. 116. 71. — Steph. Br. Ent. II. 12. l. -- Erichs. Käfer d. Mark I. 130. 14. Diese Art ist kleiner, schmäler und ebner als B. An- (lreae, das Halsschild ist kürzer als bei dieser Art, an der Basis breiter, die Hinterecken spitzer, vorn schmäler, an der Basis nicht punktirt. Die Farbe der Flügeldecken ist weiss- lichgelb, ihre Zeichnung hat viel Aehnlichkeit mit der des B. coneinnum, nur steht das Kreuz der Spitze etwas näher. Die Streifen, „die schwächer und weniger tief punktirt sind als bei Andreae, verschwinden fast ganz gegen die Spitze hin. ‘Die Fühler sind schwarz, das lste Glied und die Basis der folgenden rostroth. Die Taster sind ganz dunkel, das vorletzte Glied der Lippentaster schwarz, die Beine gelbroth, die Schenkel schwarz. Es scheint, dass sich diese Art nicht im Norden findet. *) Das B. femoratum Gyll. ist eine verschiedene Art, es unter- scheidet sich von rupestre nach Gyllenhal nur durch geringere *) Bei Stettin ist sie gemein. d, Red, 140 / Grösse, dunklere Hauptfarbe und verschiedene Färbung mrh- rerer seiner Theile. Diese Angaben passen offenbar nicht auf B. femoratum Sturm, dessen Charaktere einem so seharfsichtigen und genaden Beobachter wie Gyllenhal nicht würden entgangen sein. Das von dem schwedischen Schrift- steller beschriebene Insect, nähert sich dem B. saxatile. Schiödte hat das B. femoratum Sturm nicht gekannt, er hat nur dieselbe Art gekannt und beschrieben wie Gyllenhal. Ich habe ein mir von Hrn. Schaum mitgetheiltes Exemplar vor Augen, das von Schiödte selbst herrührt. Es ist in der That ein Insect, das viel Aehnlichkeit mit B. saxatile Gyll. hat, es unterscheidet sich von demselben aber durch’ sein an der Basis breiteres Halsschild, durch die mehr hervorstehenden Hinterecken desselben, durch die weniger punktirten Furchen zwischen den Augen, durch die Streifen der Flügeldecken, die die Spitze nicht erreichen, durch die Fühler, die wie bei femoratum Sturm gefärbt sind, während bei saxatile ihre ersten Glieder ganz rothbraun sind. Diese Art muss den Namen führen, den ihr Ar. Wes- mael 1835 beilegte, obgleich er wenig auf ein Inseet passt, das sich noch in Lappland findet: 7. B. bruxellense Wesmael Bull. Acad. roy. de Bruxelles 1835 p. 22. B. femoratum Gyll. IV. 406. 7 — 8. — Sahlb. Ins. Fenn. Bemb. no. 11. — Schiödte 1. 336. 9. Ich habe es bei Antwerpen, Bergen und besonders in den Umgebungen von Brüssel gefunden. Alle Exemplare zeigten sich beständig in ihren Unterschieden von B. saxatile, das noch nicht in Belgien aufgefunden ist. 8. B. saxatile. Gyll. IV. 406. 7—8. — Sahlb. Ins. Fenn. no. 12. — Stepn. Br. Ent. I. 12. 3. — Dej. sp. V. 119. 73. — Schiödte 1. 336. 10. Das bei Gelegenheit der vorigen Art Gesagte wird hin- reichen, um die Aufinerksamkeit auf die wichtigsten Unter- schiede beider Arten zu leiten. Hr. Marquis de la Ferte hat mir ein Exemplar des saxatile aus der Dejeanschen Sammlung mitgetheilt, Hr. Schaum ein anderes von Schönherr eingesandtes, beide sind ganz übereinstimmend und passen vollkommen zu der Beschrei- bung von Gyllenhal, Dejean und Schiöldte. 9. B. oblongum. Dej. spec. V. 119. 74. Das herzförmige Halsschild, das besonders au der Basis viel schmäler ist als bei den verwandten Arten, die an der 141 Basis gebrochenen Fühler und die schwarzen Schenkel ver- hindern die Verwechselung mit irgend einer andern Art. Das nachfolgende Tableau, obgleich es nicht auf die wesentlichen Charaktere basirt ist, dürfte zur Bestimmung der unterschiedenen Arten sich nützlich erweisen. I. Beine ganz hellgelb. 1) Halsschild herzförmig . . » . . . Plwiatıle. 2) Halsschild etwas herzförmig. : a. Alle Streifen verschwinden vor der Spitze, der 6te fehlt oder ist kaum sichtbar. «. Grundfarbe schwarzgrün, mit roth- gelben Flecken. . . . . Lusitanicum. ß. Grundfarbe weisslichgelb, die Naht schwarz .. . . Coneinnum. b. Streifen bis zur Spitze verlängert, ider 6te deutlich. x. Halsschild in der Mitte stark punk- tirt, Mittellinie bis zur Basis ver- längert , - Taster an der Biete Ra ae . Andreae, ß. Halsschild kaum punktirt in der Mitte, Mittellinie nicht die Basis erreichend, Palpen ganz gelb „ „ Urxciaium. II. Schenkel schwarz oder braun. 1) Die ersten Fühlerglieder rostroth. | a. Halssehild herzförmie. . “2. Oblongum. 5b. Halsschild an der Basis erweitert. . Saratile, 2) Das 1ste Fühlerglied rostroth, die fol- genden an der Basis rostroth, -* a, Streifen breit, tief, stark punktirt . Brurellense, b. Streifen wenig tief, schwach punktirt Zemoratum. ————_ Nachträge zu den Beschreibungen einiger Apionen. Vom Professor Germar. 1. Bei der Beschreibung von Apion ochropus Magaz, f. Entom. II. p. 46 hatte ich nur das Männchen vor mir, Schönherr hat diese Art aus eigner Ansicht gar nicht gekannt. Er stellt sie t. V. p. 376 unrichtiger Weise in eine Abthei- lung mit gelben Beinen, es ist in der Beschreibung nur gesagt, 142 dass die Tarsen gelb seien. Auch diese Angabe passt nur auf das Männchen, das Weibehen hat schwarze Tarsen und kann daher leicht mit A. subulatuım verwechselt werden. Es unterscheiden aber die schlankere Gestalt, die längern schlankeren Beine, die feinere Punktirung des Halsschildes und der schwache bläuliche Schimmer der Flügeldecken beide Geschlechter von A. subulatum. Der Rüssel des Männchens ist dick, so breit wie die Stirn, bleibt bis kurz vor dem Ende gleich breit und biegt sich nur jenseits der Mitte von oben nach der Spitze herab, so dass er in der Seitenansicht pfriemenförmig erscheint, bei dem Männchen von subulatum dagegen ist er schon bei den Augen schmäler als die Stirn, und verdünnt sich sehr bald, so dass die vordere Hälfte seiner Länge eine dünne walzenförmige Spitze bildet. Bei dem Weibchen von A. ochropus ist der Rüssel fast länger als Kopf und Halsschild zusammen und verschmälert sich im Bogen schon von der Mitte weg in eine walzige Spitze, bei A. subulatum 2 dagegen nimmt er erst jenseits der Mitte jäh ab und bildet eine pfriemenförmige Spitze, ist überhaupt kür- zer und gröber punktirt. 2. Apion aciculare wurde von mir Mag. II. 243, 55. nach einem einzelnen von Müller bei Odenbach gefan- genen Exemplare beschrieben. Da Schönherr I 262. 28. und v. 388. 48. die Art als eine ihm unbekannt gebliebene auf- führt und nur meine Diagnose wiederholt, so theile ich hier eine neue nach einer grössern Zahl von Exemplaren entwor- iene Beschreibung mit. Apion acieulare ist cine der kleinsten Arten, noch kleiner als A. atomarium und von langem schmalem Bau, dunkel bronzefarben, zuweilen etwas in das Grünliche schim- mernd, ınit grauen Härchen bedeckt, und dadurch nur wenig glänzend, Fühler und Tarsen, zuweilen auch Rüssel und -die ganzen Beine schwärzlich, ohne Metallschimmer. Der Kopf fast noch länger wie breit, walzig, fein und dicht punktirt, zwischen den Augen, die nicht vorstehen, etwas eingedrückt, jedoch kaum gestreift. Der Rüssel halb so dick wie der Kopf, walzig, fast gerade, an der Wurzel punktirt, nach der Spitze hin glatt, bei dem Männchen kaum so lang, bei dem Weibchen etwas länger als der Kopf. Die Fühler sitzen nahe der Wurzel des Rüssels und sind nicht länger wie dieser, das erste Glied ist nur wenig länger wie die folgenden. 143 Das Halsschild merklich länger wie breit, walzenförmig, dieht und ziemlich fein punktirt, hinten vor dem Schildchen mit einem kaum sichtbaren Grübehen. Das Schildchen sehr klein. Die Deckschilde ziemlich so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, zn der Wurzel nicht viel breiter wie das Halsschild, hinter der Mitte etwas breiter, vor der Spitze an den Seiten etwas zusammengedrückt, punktirt gefurcht, die Zwischenräume flach gewölbt. Die Beine kurz, stark, dünn behaart. Es lebt nach Aube’s Mittheilung bei Paris auf Helian- themum vulgare, ist aber selten. 3. Apion rugicolle. Die Mag. II. p. 201. 57. nach einem einzelnen männlichen, abgeriebenen Exemplare von mir entworfene Beschreibung und Diagnose bedarf jetzt, wo eine Reihe Exemplare beider Geschlechter mir vorliegt, einiger Ergänzungen. A. rugicolle: antennis mediis, coerulescenti-aeneum, nitidulum, griseo-pilosum, thorace lateribus rotundato, punc- tato-rugoso, .coleopteris ovalibus, punctato -sulcatis, inter- stitiis seriatim punctatis, setosis. Reichlich so gross wie Ap. aeneum aber breiter. Der Kopf so lang wie breit, grob punktirt, zwischen den Angen, die nicht vorstehen, gestreift. Der Rüssel des Männchens kürzer wie Kopf und Halsschild zusammen, walzig, ziemlich dick, kaum gekrümmt, an der Wurzel und an den Seiten etwas weitläuftig punktirt, nach der Spitze hin oben glatt; bei dem Weibchen so lang wie Kopf und Halsschild zusam- men, dünn, kaum gekrümmt, glatt. Die Fühler des Männchens etwas vor der Mitte des Rüssels eingesetzt, bei dem Weibchen in der Mitte, das 1ste Glied etwas verlängert. Das Halsschild in der Mitte merklich breiter als lang, die Seiten gerundet, nach vorn stärker verschmälert als nach hinten und etwas zusammengeschnürt, oben flach gewölbt, tief und grob puuktirt, die Punkte der Länge nach zusammenfliessend,, worurch Längsrunzeln entstehen; in der Mitte des Hinter bahdlas eine längliche tiefere Grube, Das Schildchen klein, punktförmig. Die Deckschilde an der Wurzel fast doppelt so breit wie der Hinterrand des Hals- schildes, sanft zweibuchtig, «die Schultern etwas vorstehend, “eiförmig, fast so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, gewölbt, punktirt gefurcht, die Zwischenräume eben, auf jedem eine Reihe fast zusamimmenhängender Punkte, Die 144 Unterseite grob und nicht sehr dicht punktirt, die Beine stark, mässig lang. Die Farbe des Käfers ist ein etwas in das Grüne fallende Blau, dessen Glanz jedoch am Kopfe, am Halsschilde und unten durch graue anliegende Härchen gemindert wird. Auf den Deckschilden stehen diese Härchen aufreeht und bilden kurze Borsten. Der Rüssel ist unbehaart, glänzend, dunkel bronzefarben oder schwarz. Die Fühler sind schwarz. Die behaarten Beine sind ebenfalls schwarz. Es scheint diese, namentlich durch die Sceulptur des Halsschildes sehr ausgezeichnete Art im südwestlichen Frankreich im Departement des Landes nicht sehr selten zu sein. A — Entomelsgische Bemerkungen von MM. Schaum. ( Fortsetzung. ) 4) Die grosse Zahl europäischer Apionen, dieSchön- herr im 5ten Bande seiner Rüsselkäfer aufführt, scheint bei einer nochmaligen Revision dieser Gattung erheblich re- dueirt werden zu müssen. Den Anfang zu einer solchen Reduction bat bereits Germar in dieser Zeitung Jahrg. 111. p. 359 gemacht, indem er nach Exemplaren und Bestimun- gen, die ihm Walton mitgetheilt hatte, über mehrere von Kirby beschriebene , auf dem Continent zweifelhaft gebliebene Arten Auskunft gab, und die sämmtlichen angeblich neuen Arten von Stephens, die Schönherr mit aufgenommen hat, als bereits bekannt nachwies. *) ich theile im Nachfolgen- den eine Zahl von Bemerkungen mit, die noch weitere Reductionen in der Artenzahl vornehmen. Sie beruhen fast alle auf dem Vergleiche von Original- Exemplaren, einige Mal wo mir derselbe nicht völlig entscheidend schien, und *) Jch benutze diese Gelegenheit, um darauf aufmerksam zu machen, dass in dem Germarschen Aufsatze 8.5 2.6 v. o. hinter Apion intrusum und columbinum der Autor-Name Stephens aus Versehen weggefallen ist. Nur auf die beiden Arten dieses Schriftstellers bezieht sich die Angabe, dass sie mit A. foveolatum Kirby Speneii Germ. identisch seien. A. columbinum Germ. Schönh. und A. intrusum Gyll. Schönh. sind beide von foveolatum wohl unterschieden, 145 wo ich ihn nicht selbst wiederholen konnte, habe ich darauf hingewiesen, dass die hier gemachte Angabe einer nochma- ligen Untersuchung unterworfen werden möge. Apion Betulae Schönh. I. 260. 21., V. 379. 18. ist mit Ap. immune Kirby, Schönh. I. 305., V. 440. 185. identisch, Ob dagegen A. striatum Kirby Schönh. I. 305., V. 438. atratu- lum Gerin. Schönh. 1. 305., V. 440., wie Germar Entonı. Zeit. II. p. 5. angiebt, blos als Weibehen derselben Art anzusehen ist, ist Germar selbst neuerdings wieder zweifelhaft geworden, da von beiden, die sich erheblich in der Grösse unterscheiden, beide Geschlechter bekannt sind. Apion glaucinum Schönh. I. 255. 10., V. 379. 20. schien mir nach dem Original- Exemplare, das ich in Herrn Chevrolat’s Sammlung verglich, nieht von Ap. Ononis Kirb. abzuweichen. Auch passt die Beschreibung ganz auf diese Art. Apion acium Schönh. I. 257,, 15., V. 380. 23. aus Taurien. Ein von Schönherr selbst an Aube@ mitgetheiltes Exemplar schien mir keine Unterschiede von A atomarium darzubieten. Doch wäre hier eine nochmalige genaue Ver- gleichung sehr zu wünschen. Apion brunnipes Schönh. V. 386. 41. ist mit A.lae- vigatum Kirby Schönh. V. 386. 42. identisch. Die Aube’schen Original-Exemplare des erstern wichen von englischen Exem- plaren .des letztern nur durch eine dunkelblaue Färbung der Flügeldecken ab. Es kommt diese Art aber auch bei Paris mit schwarzen Flügeldecken vor, und ein solches Exemplar ist das von Schönherr 1. 288. 90. nach Chevrolat’s Sammlung beschriebene A. laevithorax, welches Schönherr bei der Bearbeitung des Supplementes nicht{mehr vor sich hatte und v. 416. 119. als eine von brunnipes und laevigatum verschie- dene Art aufführt. In Deutschland ist diese durch ihre Sculp- tur höchst ausgezeichnete Art, so viel mirj; bekannt, bisher nur in einem einzigen Exemplare von Hrn. Märkel in der sächsischen Schweiz gefangen worden. Apion Chevrolatii Schönh. I. 260. 22., V. 387. 45. scheint von Kirby als Varietät seines A. Limonii angesehen zu sein, denn was er von der var. c. des letztern sagt »du- plo minus, totum cupreum, thorace canaliculato« passt ganz auf A. Chevrolatü. | Apion millum Schönh. I, 277. 58., V. 390. 56. Ein Pärchen dieser Art, das Schönherr an Aube gesandt hat, ist 10 146 \ nicht von Chevrierschen Exemplaren des A. incanum Schönh. v. 414. 13., welches selbst nach solchen Exemplaren beschrie- ben ist, unterschieden; beide gehören aber zu dem ächten A. elongatum Germ., das Schönherr 1. 285. 80. mit Un- recht als synonym von A. seniculus aufführt. Von A, inca- num hat dies bereits Germar ]. ce. p. 4 bemerkt. Apion pallidactylum Schönh. V. 394. 72. Das Ori- ginal- Exemplar in Chevrolat’s Sammlung schien mir nichts als ein ganz abgeriebenes Exemplar von A. vernale zu sein, doch bedarf diese Angabe noch einer Bestätigung. Apion pallidulum Schönh. V. 400. 82. schien mir nach dem Original-Exemplar, das ich bei Hrn. Chevrolat sah, ein abgeriebenes Exemplar von A. rufescens Schönh. 1. 273. 51., V. 399. 81. zu sein, doch wäre auch hier eine nochmalige genaue Vergleichung zu wünschen. Jedenfalls ist es sehr zu bedauern, das Hr. Chevrolat so häufig abgeriebene Exemplare an Schönherr zur Beschreibung gesandt hat, die, wenn Schönherr vorausgesetzt hat. dass sie bereits sorgfältig von Chevrolat geprüft waren, allerdings leicht als neue Arten . aufgenommen werden konnten. Apion atritarse Schönh. I. 277. 59., V. 402. 85. ist mir als selbstständige Art ebenfalls zweifelhaft. Sollte es von A. rufirostre hinlänglich verschieden sein? Apion mecops Schönh. 413. 112. Nach einer brief- lichen Mittheiluug hält Schönher jetzt selbst diese Art für identisch mit A. Ononis. Apion Salicis Schönh. I. 286. 83., V. 415. 117. scheint, wie bereits Germar l. ce. p. 3 angiebt, nicht von A, pubescens Kirby, Schönh. V. 383. 33. civicum Germ., Schönh. I, 286. 82,, V. 415. 16. abzuweichen. Apion foraminosum I. 289. 91., V. 415. 118. ist mit A. minimum Herbst, Schönh, I. 288. 88, V. 445, 192. vollkommen identisch. Apion Kunzii V. 419. 128. Schönherr hat diese Art nach Exemplaren beschrieben, die Kunze bei Leipzig gefan- gen und als A. ebeninumm eingesandt hat. Es ist den säch- sischen Entoinologen aber nicht gelungen, an ihren Exeni- plaren Unterschiede von englischen und französischen des A. ebeninum aufzufinden und sie sind daher geneigt, A. Kunzii mit dem letztern zu verbinden. 5 147 Apion afer Schönh. I. 291.:97., v. 420. 131. ist das Weibchen von A. validirostre Schönh. I. 301. 122,, v. 423. 141. Apion coracinum Schönh. I. 299. 117., V. 422. 137., von dem ich das Original-Exemplar bei Hrn. Chevrolat ver- glich, schien mir nicht von A. elegantulum abzuweichen. Apion sceutellare Kirby Schönh. I. 290. 93., V. 423. 143. ist nach englischen, von Walton bestimmten Exemplaren wirklich mit A. Kirbyi Germ. Schönh. I. 200. 94., V. 423. 144, identisch. Apion glabratum Germ. Schönh. I. 296. 108., V 423. 145. gehört noch zu augustatum Kirby, Loti Kirby (J'), modestum Gern, Apion reflexum Schönh. 1. 296. 96., V. 424. 148,, Apion livescerum Schöuh. I. 298. 116., V; 427. 159: und Apion translatitium Schönh. V. 427. 158. sind nicht von einander verschieden, das erste verglich ich in Hrn. Chevrolat’s Sammlung, von livesceerum besitze ich meh- rere Pariser Exemplare, und für die richtige Bestimmung des letzten kann ich Hrn Schüppel anführen, dem ich einige Exemplare zur Ansicht vorlegte. Nach Walton’s Angabe lebt die Art, die. sich auch in England findet, auf Hedysarum Onobrychis. Apion pallicorne Schönh. I. 302. 124., V. 438, 178. habe ich in Chevrolat’s Sammlung verglichen, ich kann es nicht für verschieden von A. vorax halten. Das von Hrn. Perris in den Gallen von Ulex nana beobachtete und in allen seinen Ständen beschriebene Apion ulicicola Annal de la soc. entom. de Frane IX, p. 89 tb. VL I £ 2 —6 ist nach Original-Exemplaren mit A. Kirbyi Germ., Schönh. identisch. (Fortsetzung folgt.) en Entomoliogische Notizen. Von HE. v. Kiesenwetter. Herr Dr. Sufirian erhebt bei Gelegenheit seiner Mono- graphie der Gyrinen (No. 11 Jahrg. 1843 dieser Zeitung) Zweifel gegen die Richtigkeit der Annahme, dass Orectochilus villosus ein Nachtinsect sei, und stellt mehreren Beobachtun- 10 * 148 gen, welche für diese Ansicht sprechen, seine eigene Erfah- rung entgegen, dass er den Käfer bei hellem Sonnenscheine in den Mittagsstunden mitten auf dem Flusse habe herum- schwimmen sehen, obgleich sich nichts habe entdecken lassen, was den Käfer etwa aus, seinen Ruheplätzen hätte können aufgescheucht haben. So sehr nın auch diese Beobachtung gegen die allgemein oder wenigstens fast allgemein geltende Ansicht zu sprechen scheint, so ist sie doch nicht geeignet, wirklich etwas dagegen zu beweisen. Der Umstand nämlich, dass Nacht- insecten gerade durch den hellen Sonnenschein zu derselben Lebensthätigkeit hervorgerufen werden, welche sie sonst nur unter dem Einfiusse der Dämmerung oder der Nacht entwickeln, ist gar nicht so seiten. Aın leichtesten kann man dies an Schmetterlingen beobachten. Ein allgemein bekanntes Beispiel ist Macroglossa stellatarum, auch mehrere andere Dämmerungsfalter wie Deilephila euphorbiae und' galii, die man gar nicht selten im Sontuenschein um Blumen schwärmen sieht. Unter den eigentlichen Nachtfaltern finden sie sich, vielleicht mit Ausnahme der Spanner, von denen mir kein Beispiel bekannt ist, unter allen Klassen. So unter den Spinnern namentlich Aglia tau, Endromis versicolora, Liparis dispar, Orgyia gonostigma, Gastropacha rubi; unter den Eulen mehrere Plusien (allgemein bekannt ist Plusia gamma) die ganze Gruppe Eulen welthe Borkhausen von eben dieser Eigenschaft Noetuae heliophilae nennt; Euelydia glyphica, Brephos parthenias u. a. m.; unter den Zünslern Eunychia anguinalis, Pyrausta purpuralis; unter den Tineaceen vorzüglich die Adela- Arten, die man oft wie die Mücken im. Sonnenschein schwärmen sieht; unter den Federmotten Pterophorus didactylus. Ich habe hier nur ganz bekannte Arten aufgeführt, hätte aber noch unendlich viele nennen können; doch zeigt schon diese Reihe, wie häufig die fragliche Erscheinung ist. Das von Suffrian beobachtete Vorkominen von Orectochi- lus villosus ist ganz analog (auch der Umstand, dass der Käfer Tags zuvor bei trüben. Himmel unter. Röhrigt ver- borgen gelegen hätte, spricht dafür, denn auch die erwähnten Schmetterlinge verlassen ihre Verstecke nur bei schönem ‚warmem Sonnenschein. ) Eine ganz andere Frage ist freilich die, woher es kom- men mag, dass diese eigentlich auf nächtliche Thätigkeit angewiesenen Insecten unter Verhältnissen auftreten, welche 149 ihrer Natur so ganz entgegen zu sein scheinen. Bei den Bombyeiden mögen wohl hauptsächlich geschlechtliche Be- ziehungen zu Grunde liegen. Man sieht hier bloss die Männchen schwärmen und Jiese mit solcher Hast, dass sich der Ungestüm ihrer Begierden nicht verkennen lässt. Anders verhält ‘es sich mit den Eulen und den übrigen Faltern. Diese schwärmen weit ruhiger, verweilen auf Blumen und Blüthen um zu saugen und man findet sowohl die Männchen als die Weibchen. Verwandt ist übrigens wohl die Erscheinung, dass viele Nachtthiere dem Licht nachgehen, eine Neigung, die sich aueh bei den höher organisirten Thieren findet, und nicht selten zum Fange benutzt worden ist. In meiner Sammlung befindet sich ein von Banse unter dem Namen Philonthus xantholoma mitgetheilter Käfer, der nieht zu dieser Art, sondern zu Ph. fucicola Curtis, gehört. Da das betreffende Exemplar auf Helgoland gesammelt ist, so fragt es sich, ob wirklich beide Philonthus - Arten auf Helgoland vorkommen, oder ob nur der der englischen Fauna eigenthümliche Käfer dort einheimisch ist. _ Eine Vergleichung der in Helgoland gesammelten Stücke würde darüber leicht Aufschluss geben können. Das Vorkommen des Tachinus rufipennis Gyll. im Thüringer Walde hat Kellner in der entomolegischen Zei- tung mitgetheilt. Der Käfer ist auch noch weiter in Deutsch- land verbreitet und wurde von Cornelius um Elberfeld, von mir selbst in der Ober-Lausitz gefangen. Die Erscheinung, dass bei den Wasserkäfern entweder das Weibchen, was der häufigere Fall ist, oder auch das Männchen in 2 verschiedenen Formen vorkommt, ist nament- lich in neuerer Zeit vielfach beobachtet. Bei Hydroporus unistriatus scheint dieser Umstand über- sehen worden zu sein. Im Frühjahr 1843 fing ich unter einer grossen Masse dieses Käfers auch eine hedentende Anzahl vollkommen glanzloser Weibchen, die sich von der gewöhnlichen Form um so mehr unterscheiden, als der Käfer an sich einen ziemlich starken Glanz hat. Die erwähnte 2te Form des Weibchens mag vermuthlich nicht ganz häufig vorkommen, denn sonst würde sie bei der geringen Seltenheit der Art kaum unbekannt geblieben sein. —— 150 Bemerkungen über Werodon Narcissi Fahr. von P. Er. Bouche. Nachdem diese Art, welche eigentlich südeuropäisch ist, seit einigen Jahren durch Einführung der Zwiebeln von Narcissus niveus aus Italien und dem südlichen Frankreich, in meinen und einigen andern Gärten einheimisch geworden; habe ich mich durch Erziehung derselben in vielen Exem- plaren überzengt: dass sie in Ansehung der Farbe und Zeichnung eine grosse Menge Abarten hervor- bringt und dass daher M, ephippium, transversalis, nobilis, constans, ferrugineus, flavicans und rufus Meigen nichts als Varie- täten von Nareissi sind. In der Lebensweise und in der Gestalt der Larve und Puppe sind durchaus keine Unter- schiede zu entdecken. Bei der Fliege sind überall Zwischenstufen und Uebergänge zu finden. Die auf alle Varietäten passende Diagnose von M. Nareissi wäre vtwa folgende: Metallisch-schwarz oder dunkelgrün, dicht haarig; Kopf halbkuglig, aufgebogen, glänzend - sehwarz, nackt; drittes Fühlerglied schiefgestutzt, abgerundet; die Augeu gelbhaarig, beim Manne zusammenstossend. Die Buckel der Mittelbrust- seiten gelb behaart. Flügel fein gerollt, nackt. Schüppchen gelb gefranzt. Beim Weibe haben die Hinterschienen unten einen Höcker und am Ende einen gekrümmten Zahn. Länge 6‘, Varietäten: a) Mann. Behaarung dunkel -goldgelb, Untergesicht blass- gelb, Schenkel schwarz; Schienen und Füsse aussen grau. Flügelrippen schwarzbraun, erste Mittelrippe roth- braun. M. Narecissi Meig, Weib. Behaarung, Stirn und Hinterschienen sehwarz. Schenkel innen gelb. Hinter- leib blasser wie beim Manne. b) Mann wie a. Sckienen und Füsse fast ganz schwarz. M. ferrugineus Meig. Weib. Dritter Hinterleibs-Ab- schnitt schwarz behaart. M. transversalis Meig. ce) Mann. Behaarung wie «a. aber über die Mitte des Meta- thorax, von einem Flügel zum andern, eine breite schwarze Binde; Füsse schwarz -schillernd. Beine grau- gelb behaart, ebenso der Hinterleib. Weib ebenso. M. nobilis Meig. 151 d) Mann wie c. Schenkel zum Theil unten gelb - haarig. Hinterleib dunkelgelb. M. equestris Meig. e) Weib wie c. Zweiter Hinterleibs - Abschnitt schwarz- haarig. J) Mann wie c. Thorax grau-gelb behaart mit breiter schwarzer Binde über den Mesothorax; erster Hinter- ‚leibs - Abschnitt graugelb. g) Mann. Behaarung und Kopf wie a. Thorax tief-schwarz, erstes Drittheil graugelb ; Schildehen mit untermischten graugelben Haaren; Hinterleibs- Abschnitt 1 und 2 tief- schwarz, die übrigen roth- o«er rostbraun; Flügel bräunlich angelaufen mit schwarzbraunnen Rippen. h) Mann wie g aber der ganze Hinterleib braungelb, nur an der Basis init eingestreuten schwarzen Haaren. !) Weib wie A aber der Thorax die gelben Seiten aus- genomnien ganz schwarz. k) Weib wie 7 aber die drei ersten Hinterleibs-Abschnitte schwarz. !) Weib wie %k äber die vier ersten Hinterleibs - Ab- schnitte schwarz. m) Weib, wie /. Hinterleib rostbraun; die beiden ersten Abschnitte tiefschwarz. er EL EREr a Bemerkungen über zwei Dipteren - Ärten. Von B. A. Gimmerthal in Riga. Dilophus antipedalis Hffeg. Die sehr mangelhafte Beschreibung, welche Meigen im lsten Bde. S. 308 von einem Männchen dieser Art giebt, welches sich in der Sammlung des Hrn. Grafen v. Hoffmannsegg aus Portugal befand, hat Hr. Prof. Loew in Posen, in einem Programm zur öffentlichen Prüfung am Friedr. Wilh. Gymnasium 1840 S. 4 nach 2 weiblichen in der Nähe von Posen gefangenen Exemplaren ergänzt. Da ich nun unter mehreren, aus Curland erhaltenen und daselbst gefangenen Dipteren auch 2 Männchen von dieser Art fand, die, ausser der anderen Kopfbildung auch in der Färbung etwas abweichen, so führe ich hier die Unterschiede beider Geschlechter an: 152 Weibchen. | Zwei Männchen., Nach Hr. Prof. Lew’s Beschreibung. In Curland gefangen. 1).Die Vorderschienen haben in | 1),‚Eben so bei dem Männchen, derMittenichteinenBorsten- | und ich zähle deren 4 in kamm, sondern erhebliche einer Reihe, innen etwas Stacheln. tiefer nach der Spitze der Schiene zu stehend. 2) Das Thier ist nicht schlecht- | 2) Rückenschild glänzend, Hin- weg schwarz, sondern braun. terleib weniger glänzend, schwarz, beide mit feiner weisslicher Pubescenz. 3)Prothorax, Hüften und Vor- | 3) Alles das sehr dunkel derschenkel ganz hellbraun, | schwarzbraun, nur die bei- fast rothbraun, u. die Schen- denHinterschenkel, bei auf- kel der 4 Hinterbeine nur fallendem Sonnenlicht in der bis gegen die Spitze hell- Mitte durchscheinend roth- braun. braun. 4)Schwinger dunkelbraun. '4)Nur der Knopf, der Stiel | weisslich. 5) Flügel wasserklar, die hin- | 5)Eben so. teren Adern grau, die vorde- ren schwarz. 6) Raudmal ziemlich gross, | 6)Das Randmal fehlt ganz, an braunschwarz, | dessen Stelle nur ein wenig | braun angelaufen. Die Bildung der Vorderschienen charakterisirt diese Art zu gut, als dass sie nicht gleich daran zu erkennen wäre. Alcephagus pallidus Meig. Ornithobia pallida Meigen VI. 2130. 1. T£. 63 Fg. 21—22. Zwei Exemplare die ieh von Hrn. Pastor Kawau aus Curland erhielt, stimmen völlig mit Meigens Beschreibung von Orni- thobia pallida überein. Hr. Pastor Kawau theilt über diese Art Folgendes mit: »IJch möchte behaupten, dass sie auf keinem Vogel wohne, wie Meigen vermuthet, sie findet sich aber sehr häufig im Sommer und besonders im Herbste auf frisch er- legten Elennen,, wird ausserdem an Stellen gefunden, wo Elenne ihr Lager haben, und die Jäger sind sicher, in der Gegend Elenne zu finden, wo sich diese Fliegen aufhalten. Dem Menschen werden sie dadureh sehr lästig, dass sie ihm in die Haare fliegen und aus diesen schwer herauszu- bringen sind. Allgemein heisst sie daher im unseren, an Flennen nicht arınen Waldgegenden, Elennsiliege. « — 153 . Dasich diese Behauptung, dureh die Aussage mehrerer Jäger und Landleute noch mehr bestätigte, so kann der von Mei- gen angenommene Gattungsname, der sieh auf eine Vogelart bezieht, nicht füglich bleiben, ich‘ habe ihn daher mit Alce- phagus vertauscht, der mir, da man nun weiss, auf welche Thierart sich diese Fliege aufhält, der passendste schien, den Artnamen habe ich ihr aber gelassen; folglich müsste nun diese Art, statt Ornithobia pallida — Alcephagus pallidus Meig. heissen. *) Meigens Beschreibung dieser Fliege ist so ausführlich und genau gegeben, dass ich durchaus nichts an ihr zu ergänzen finde. Verzeichniss der von Hrn. Prof. Dr. Loew im Sommer 1842 in der Türkei und Rleinasien gesammelten Neuroptera, nebst kurzer Beschreibung der neuen Arten, von W. &. Schneider, Dr. phil. in Breslau. (Schluss. ) | 24. Agrion pumilio Charp. nebst der Varietät auran- tiaca Selys, von Constantinopel, Smyrna und Stanchio. 23... elegans Vand. Lind. (tuberculatum Charp.)J2 von Constantinopel, Smyrna und Arabkis, 26.1. — hastulatum Charp. 2 von Kellemisch. 27. — interruptum Charp. Z ® von Kellemisch. | 28. Nemoptera sinuata Oliv. von Kellemisch. 29. Asealaphus rhomboidenus nov. spec. Ü' von Rhodus, Niger, eapite nigro villoso, facie fulvo - griseo villoso; alis antieis hyalinis, fusco-venosis, basi flavis, macula costali parva nigra, et maeulis aligquot minutis fuseis in areolis maculaın basalem flavam eingentibus; alis posti- eis totis flavis, macula violaceo-fusca aequali angusta in margine interiore; apice fusco-violaceis, vitta angulari maculam flavamı rhomboideam ineludente; pterostigma- tibus nigris; pedibus nigris, tibiis Navis; appendieibus abdominis superioribus foreipatis, inferioribus perminnutis. =”) Wir würden vorschlagen , den ühergrossen Ocean der Synonymie nieht eher zu vermehren, bis nachgewiesen ist, dass Ornitho- bia nur da vorkommt, wo es Rlemme giebt. kReil, 154 30. Long. corp. 65‘; expans. alar. 1 6%, Diese Art ist dem Asc. kolyvanensis Laxmann, vorzüglich aber dem Asc. pupillatus Ramb. ausser- ordentlich ähnlich, und findet in der Mitte zwischen beiden ihren Platz; sie unterscheidet sich von ersterem durch den Mangel der 2 grossen braunen Flecke auf den Vorderflügeln, durch die schwarzbraunen Adern auf dem transparenten Theile derselben, und dadurch, dass der violetbraune Fleck an der Spitze der Unterflügel sich weniger gegen die Mitte verbreitet; von letzterem dadurch, dass nur die Zottenhaare des Gesichts gelbgrau sind; ferner ist die Färbung des grossen Flecks an der Basis der Vorderflügel, sowie der Unterflügel intensiv gelb: der Fleck an dem Innenrande derselben ist schmal, und verläuft in gleicher Breite am Innenrande, während bei jenem dieser Fleck den dritten Theil des Flügels einnimmt; der Fleck an der Flügelspitze bildet nach innen einen spitzen Winkel, verläuft nur noch ein wenig am Hinterrande, und schliesst einen rauten- förmigen gelben Fleck ein. Da ich nur ein Exemplar dieser Art vor mir habe und die beiden verwandten nur nach Rambur’s Be- schreibung kenne, so vermag ich nicht zu bestimmen, ob und wie weit alle diese Arten Variationen unterworfen seien; demnach würde vielleicht meine Art zu einer der vorhin erwähnten als Varietät zu stellen sein. Theleproctophylla australis Fabr. JS 2 von Rhodus, mit ganz wasserhellen Flügeln; während die sieilianischen Exemplare einen dunkelbraunen Fleck auf den Flügeln haben. 31. Palpares libelluloides Linn&, 2 von Kellemisch. 32. 33. Myrmeleon tetragrammicus Pallas, von Kelle- misch. Myrmeleon pallidipennis Rambur, d 2 von Rhodus, Mermeriza, Lero und Kellemisch. Diese Art scheint in einigen Varietäten im ganzen südlichen Europa bis zum Cap der guten Hoffrung hei- ınisch zu sein. . Myrmeleon flavus Rambur von Lero. _ variegatus Klug, von Rhodus. . Chrysopa perla auector. Von Constantinopel und vielen Orten Kleinasiens, in der Grösse variüren(.. ‚. Chrysopa abbrevıiata Gurtis, von kellemisch, 155 38. Raphidia Ophiopsis Schummel, von Duar. 39. Limnophilus digitatus Schrank, von Rhodus. 40. Sericostoma flavicorne nov. spec. cd’ von Kel- lemisch. Nigrum; palpis maxillaribus cochleiformibus, capiti adpressis; occipite thoraceque nigro-hirtis; antennis crassis, flavis, basi obscurioribus; alis antieis densissime obseure cupreo-pilosis; pedibus flavis, femoribus infuscatis. Long. corp. cumalis. 6‘*, : Dem S. collare Picet. nahe verwandt, jedoch schon durch den sehwarzhaarigen Kopf und Thorax von jenem verschieden. m — Die Neuroptera der Linneischen Sammlung. Mittheilung von Dr. MH. Hagen. Leider mangelt noch für die Neuropteren eine ver- gleichende Arbeit, welche über die in Linne’s Sammlung vorhandenen Typen geeigneten Aufschluss giebt. In den umfassenden Werken von Curtis und Stephens wird nirgends erwähnt, dass jene Sammlung verglichen sei, und ich habe Grund zu vermuthen, dass eine Vergleichung der Linneischen Typen durch jene Herren nicht stattgefunden habe. Hr. Buchhändler Dr. J. R. Schulz in London hat auf meine Bitte die Güte gehabt, an Ort und Stelle die noch vorhandenen Arten zu notiren. Seiner gefälligen Mittheilung verdanke ich folgende Bemerkungen: In Linne’s eigenen Exemplar der ed. XII. der Syst. naturae sind folgende Arten mit Tinte von Linne tınterstrichen und sämmtlich noch vorhanden. Die Etiquetten sind nach dem Ausspruch des Hrn. Richard Hippist, Sekretair der Linnean Society, ebenfalls sicher von Linne’s eigener Hand. Libellula: Ephemera: Myrmeleon 4 -maculata, RN Libelluloides, flaveola, Fo Formicarium, vulgata, Phryganea: _ Formicalynx, rubicunda, 4 barbarum. depressa, bicaudata. vulgatissima, { Panorpa: eancellata, Hemerobius: communis, aenea, peetinicornis, sermaniea, juncea, Perla, hyemalis, 156 forcipata, albus, Coa. Carolina, Chrysops, Fr variegata, Phalanoides, Raphidia: virgo, hirtus, ophiopsis, puella, lutarius. cornuta. 33 Arten. Ausserdem sind im selben Buche mit Bleifeder unter- strichen und mit Etiquetten, welche wahrscheinlich vom Käufer der‘ Linne’schen Sammlung, Hrn. Smith herrühren und den gelegentlichen Zusatz: E descriptione Linn. führen, noch folgende 17 Arten vorhanden: Libellula: Phryganea: Myrmeleon: fasciata. nebulosa, longicorne. phalaenoides, Ephemera: reticulata, vulgata, striata, marginata, grisea, euliciformis, grandis, diptera. rhombica, | birnaculata, nigra, longicornis, albifrons. Es finden sich also von den in der ed. XII. Syst. nat. beschriebenen 83 Arten in der Linneischen Saumlung 50. Von den europäischen Libellen ‚fehlt nur L. grandlis. Leider konnte ich über die Inseceten selbst keine nähere Auskunft erhalten. u E. Eversmann Fauna lepidopter. volgo-uralensis. Casan 1844. Angezeigt vom Professor Mering. Eine erfreuliche Bereicherung seiner Bibliothek erhielt der entomologische Verein durch das im vorigen Jahr er- schienene, in der Deberschrift bezeichnete Weık des Herrn Professor Dr, Eversinann zu Casan. Es eröffnet den Ento- mologen des westlichen Europa einen umfassenderen Blick in die Lepidopteren-Fauna des südöstlichen F.usslands, als 157 irgend ein bisher bekanntes Werk, und sehliesst sich, wie sehon der Name des Verfassers verbürgt, würdig und ergän- zend an die durch viele Abbildungen erläuterte Entoinogra- phia rossica des Herrn Fischer von Waldheim an. Das Werk bezieht sich allerdings auf einen sehr ansehnliehen Flächen- raum, beweist aber auch einen bedeutenden Reichthum theils an eigenthümlichen, theils an solchen Arten, die auch iın übrigen Europa vorkommen. Die Umgegend von Sarepta ist seit 1838 mit besonderem Eifer von den Gebrüdern Kindermann aus Ofen erforscht und dureh sie manche bis dahin unbekannte Art entdeckt worden. Aus den von ihnen gesammelten Vorräthen haben auch deutsche und französische Entomologen viele der neu entdeckten Arten kennen gelernt und dureh sie ihre Sammlungen bereichert. Dennoch dürfte es nicht ohne Interesse sein, die neuen Entdeckungen, in soweit sie durch das Eversmannsche Werk mitgetheilt werden, aufzuführen, da Eversmann’s Werk unter den deutschen En- tomologen noch wenig verbreitet sein wird. Herr Professor Eversmann legt das von Ochsenheimer und Treitschke auf- gestellte System zum Grunde, beginnt mit einer kurzen Einleitung über die Lepidopteren im Allgemeinen, und stellt demnächst nach den bekannten Hauptgruppen die Familien und Genera mit ihren Arten auf. Neben jeder Art folgt eine kurze Diagnose, hieran schliesst sich eine kurze Nachricht über die Zeit und den Ort, wann und wo die Schmetterlinge gefunden wurden, und, wo es nöthig schien, eine kurze Berücksichtigung der Synonymie und der bereits vorhandenen Abbildungen bei Esper, Hübner u. s. w. Zum Schlusse folgt ein alphabetisches Register. In dem Genus Melitaea findet sich, als Ergänzung zu Ochsenheimer’s System 1. M. Arduinna Boeber, Rho- dopensis Freyer. Hierzu gehört die Var. Uralensis, um die Hälfte kleiner, der M. Cinxia sehr ähnlich. M. Arduinna d’, wie ich es durch Herrn Kindermann erhalten habe, nähert sich dureh seine rothe Färbung der M. Didyma, während die Zeichnung der Flügel mehr mit M. Cinxia übereinstimmt. Die Heimath der Hauptart die Gegend an der unteren Wolga und im Caucasus, der Varietät an den Vorbergen des Ural. 2. M. Phoebe var. Aetherea Hübner, in den Gegenden östlich der Wolga. 3. M. Trivia var. fascelis Esper, im Orenburgischen am Ural, bei Sarepta u. s. w. Argynnis Selenis Evm., der A. Selene ähnlich, aber doch constant von derselben verschieden. Herr Prof. Evers- 158 mann bemerkt: Differt ab A. Selene lituris ferrugineis, non brunneis, maculis argenteis deficientibus. Sie fliegt auf san- digen Grasplätzen in den Wäldern der Provinz Casan zu Ende des Mai und im Juni. — Die in Südrussland nicht seltene Hipparchia Anthe tliegt im Juni am unteren Ural; Hipp. Autonoe um dieselbe Zeit und etwas später im Orenburgischen, nicht minder in der Provinz Saratow und an der unteren Wolga, und zwar dort keine Seltenheit; Hipp. Hippclyte im Juni und Juli etwa eben ‘so häufig an den Vorbergen des Ural, im Oren- burgischen, Saratowschen u. s. w.. — Hipp. Narica Tauscher,. ist durch die Hübnersche Abbildung bekannt. Als ihre Heimath wird die östliche Gegend am Uralfiuss bezeich- net, wo sie im Juni nicht selten fliegt, um dieselbe Zeit und schon früher findet sich bei Saratow, Sarepta, an der unteren Wolga u. s. w. häufig auch Hipp. Clymene. Von den weissen Hipparchien (Arge Boisd.) führt das Werk nur 2 auf, Galatea und Glotho, letztere als sehr gemein in den Provinzen Orenburg, Saratow. Hipp. Afer nicht selten an der mittleren und untern Wolga bis ans Caspische Meer im Mai; H. Phryne häufig auf grasreichen Feldern an den Flüssen Ik und Sacmara im Orenburgischen. Von der schönen H. Amaryllis Herbst, die durch die Herren Kinderinann mehrfach versandt worden ist, wird die Diagnose folgendermassen angegeben: alae subdentatae supra ochraceae, ocellis pluribus coecis; subtus ferrugineae margine tenui ex- terno fiavo lineaque adjacente plumbea: anticae ocellis sub- quinque, posticae basi griseae ocellis sex, omnibus argenteo- pupillatis et flavo - annulatis. — Die Lycaenen sind uın folgende 7 neue, zum Theil auch von Freyer, Herrich-Schaeffer etc. bereits abgebildete Arten bereichert: 1. Coelestina Evm. »Paullo minor, quam L. Acis; color maris coeruleus in argentum vergit, femina Junulis alarum posticarum transitum ab hac (prima) sub- divisione in sequentem refert.« Der Falter fliegt auf trocke- nen, nackten Bergen im Orenburgischen im Juni. — 2. L. Da- mone Evm. »alae supra argenteo-coeruleae, margine tenuis- simo nigre (in feınina fuscae, lunulis marginalibus fulvis posticarum ), fimbriis albis; subtus einerascentes: posticae puncto basali nigro marginis antiei vittaque obsoleta alba cuneiformi, a basi ad marginem externum ducta; — omnes lunula serieque externa nigris, Janulis obsoletis marginalibus maris fuscescentibus, feminae fusco - fulvescentibus.« Der # 159 Falter nicht selten an den baschkirischen Abhängen des Ural u. s. w. im Juni. 3. L. Rhymnus Evm. Dieser höchst eigenthümlich, namentlich durch seine weissen Punkte auf‘ der Unterseite von allen Lycaenen abweichend gezeichnete Falter darf durch die neueren Abbildungen (z. B. Herrich- Schaeffer Supplement zu 'Hübners Werk Tab. 4. Papil. Europ. fig. 22. und 23.) als bekannt in Deutschland vorausgesetzt werden. Er fliegt häufig im Mai und Anfang des Juni am Flusse Ik, auf den Bergen des Obtschei-Syrt, bei Sarepta etc. Bei Lyc. Daphnis wird die eigenthümlich gefärbte Varietät des Weibes (der Mann ändert nicht ab) aufgeführt, durch Kindermann unter dem Namen Stevenii versandt. » Alae supra saturate fuscae, saepe coeruleo -pulveratae, nervis obscurioribus.« Sie fliegt neben dem gewöhnlich ge- färbten Weibchen an der mittleren Wolga in den Provinzen Casan und Simbirsk. Am Ural fiudet ınan nur die Var. Stevenii. 4. L. Pylaon Fischer. » Alae supra coeruleae, anguste :nigro marginatae, posticae saepe punctis nonnullis marginalibus nigris (in altero sexu alae fuscae fascia mar- ginali fulva, summo margine albo serieque punctorum nigro- rum inter utrumque colorem ), fimbriis albis; — subtus canae: posticae punctis basalibus quatuor, omnes lunula, serie externa serieque marginali duplice, fasciam fulvam in- cludente, nigris. Der Falter nicht selten im Mai an der unteren Wolga. 5. L. Cyane Evm., abgebildet Tab. II. fig. 1. und 2. in dem Bulletin des naturalistes de Moscou 1841 No. 1. »Alae supra coeruleae, juxta marginem tenu- em nigrum externum albidae: posticae punctis marginalibus obseletis nigris (jin altero sexu fuscae, basi coeruleae: an- ticae lunulis marginalibus albis, puneto nigro notatis; posti- cae lunulis marginalibus fulvis puncto nigro notatis ), iimbrüs albis; — subtus canae lunula, serie externa serieque margi- nali duplice nigris: anticae praeterea puncto basali subdidymo, posticae punctis basalıbus quatuor nigris, maculis marginali- bus fulvis, primis quatuor subconfiuescentibus, serieque extima coeruleo pupillata. « Der Falter in der Grösse von L. lIcarius, selten am Ural und aım Fluss Ui im Juni und Juli. 6. L. Fischeri Evm.: » Eadem magnituidne et statura, qua Polysperchon, sed facile ea cognoscitur paginae inferio- ris punctis rotundis et sat magnis.« An trockenen, steinigen Stellen am Ural im Juli. 7. L. Bavius Evm. Abgebildet bei Herrich-Schäffer 1. e. Sab. II. fig. 10. und 11., grösser als L. Battus und diesem Falter am nächsten, selten iu Basch- 160 kirien, auch bei Sarepta. Aus dem genus Pontia findet sich Chloridice, im Orenburgischen, an den Flüssen Ik, Saemara, Ural häufig, auch an der unteren Wolga bei Sarepta im Mai und Juni. P. Eupheme Esper, Erothoe Evm. fliegt, obwohl selten, im Mai in den Steppen der Kalmücken zwischen dem unteren Ural und der unteren Wolga. Eine neue Abbildung des Männchens bei Herrich- Schäffer Pap. Eur. Tab. 43. No. 194. und 95. — Pont. Pyrothoe Evm. »Alae albae: anticae lunula media nigra apiceque fulvo nigro-cineto, margine albo-vario; subtus anticae lunula nigra albo-lineata, apice viridi, inargineque albo - vario; posticae virides, maculis albis difformibus: duabus majoribus marginis antiei, una anguli ani et pluri- bus minoribus marginalibus.« Abgebildet in: Nouveaux Mem. de la soc. imper. des Naturalistes de Moscou Tom H. Tab. XX. fig. 3. und 4. Sie ist um die Hälfte kleiner als Eupheme und fliegt iin April am unteren Ural. — Colias Neriene Fischer s. bei Herrich-Schäffer Tab. 6. No. 30 — 32; nicht selten im Mai bei Achtuba, an der unteren Wolga, zwischen Sarepta und Astrachan u. s. w. Hesperia Tessellum ist häufig im Orenburgischen, z. B. am Flusse Ik, auch an der unteren Wolga, um Sa- repta ete. im Juni. — Hesp. Cribrellum, sehr ausge- zeichnet, auch durch Herrn Kindermann versandt, wenig kleiner als Hesp. Tessellunı und ihr ähnlich , welche letztere mehr grünlich bestaubt ist, Cribrellum mehr schwarz und weiss bestaubt, mit grösseren, sehr weissen Flecken, ein Mal im Orenburgischen, an der unteren Wolga, um Sarepta, im Juni. — Hesp. Sidae in Baschkirien am Ik, um Sarepta u. s. w. im Mai und Juni. — H. Sylvius im iin Mai im Gasanschen, auch am lk, ziemlich selten. Ich füge dem vorstehenden, um über die in Russland eigenthümlichen oder dort neu entdeckten Papilioniden mög- lichst vollständigen Bericht zu erstatten, noch eine kurze Mittheilung an, aus dem Bulletin de la Soeiete impe- riale des Naturalistes de Moscou, 1844 No. 3. Hier liefert Herr Professor Fversmann $S. 588 in einem Aufsatze: de quibusdam lepidopteris rossieis unter anderen später anzuführenden Nachrichten eine Beschreibung zweier neuen Papilioniden, Argynnis Oscarus und Hipparchia Cyelopius, beide einheimisch in der Provinz Irkuzk. Der Beschreibung sind schöne Abbildungen beigegeben. Arg. Oscarus steht nahe bei Arg. Ossianus Herbst und Selene Hüb,, 161 aber um die Hälfte grösser, als der erstere Schmetterling. » Differt praecipue macula fasciae mediae flavae media, inter nervos primarios ex alae basi orientes secundum et tertium in inferiore pagina alarunı posticarım locata: haece macula elongata nervo transverso quidem partitur, ut in omnibus speciebus affınibus, sed. in haec specie nervus in maculae inedio locatus est, cum in reliquis affınibus nervus basi ap- proximatus maculam in partem basalem minorem et partenı externam ınulto majorem dividit.« Ansserdem unterscheidet sich Oscarus von Ossianus durch eine Reihe schwarzer Makeln auf der Unterseite der Vorderflügel gegen den Aussenrand hin. Die Färbung der Upterflügel nähert sich am meisten der Färbung von Arg. Euphrosyne. — Hipp. Cyclopius ist von der Grösse von Hipp. Cordula, wohl noch etwas grösser, die zarten Fühler verhältnissmässig kurz, schwarz und weiss geringelt, mit eisengelber Fühlerkolbe An der Ecke der Vorderflügel gegen den Aussenrand zeigt sich auf dem schwarz- braunen Grunde ein grosses, tief schwarzes Auge mit zwei übereinanderstehenden weissen Fleckehen und von einem rothgelben Ringe umzogen. Dasselbe ist auch auf der Unter- seite sieh’bar, doch der Ring hier weniger röthlich. Die braune Unterseite der Hinterflügel zeigt zwei schön hellblau angelaufene Binden. ( Fortsetzung folgt.) Die Käfer Europa’s naclı der Natur beschrieben von Dr. Jrüster. Angezeigt von Hl. Schaum. Unter obigem Titel ist im vorigen Jahre bei Bauer und Raspe in Nürnberg das erste Heft eines Werkes erschienen, dessen Plan die Bılligung der meisten deutschen Entomolo- gen finden wird. Der Verfasser beabsichtigt eine Beschreibung sämmtlicher europäischer Käfer zu liefern und hofft im Fort- gange des Unternehinens von tüchtigen Mitarbeitern unterstützt zu werden. — Die europäische Fauna ist hier in ihrer Ausdehnung über die Länder des Mittelineerbeckens ange- nommen, so dass die Küsten des schwarzen Meeres, Klein- asien, Syrien, Aegypten, die Barbarei, Madeira und die Canarischen Inseln mit inbegriffen sind. Das Werk erscheint in Form eines Archivs, die möglichst genaue Beschreibung Il 162 einer jeden Art wird auf einem besondern Blättchen gegeben, eine Einrichtung, wie sie in Panzer’s und: Germar’s Fauna, in Sturm’s Flora und anderen Werken besteht, und die manche Bequemlichkeit im Vergleiche mit einer svsteinati- schen Bearbeitung darbietet. Es kann auf diese Weise zur Ordnung der Gattungen jedes beliebige System gewählt werden, es kann eine jede neue Art einzeln beschrieben und der Name des Verfassers am Schlusse der Beschreibung beigefügt werden, es kann endlich jeder beliebige Entomolog das Werk fortsetzen, Jedes Heft wird die Beschreibungen von 100 Arten auf eben so viel Blättern bringen und einen Thaler kosten. Jährlich sollen wenigstens 7— 8 Hefte erscheinen. Jedes 10te Heft enthält die nöthigen Register. Das lste Heft liegt uns vor, es bringt absichtlich ıneist Beschreibungen bereits bekannter Arten, weil der Verfasser auf diese Weise den Entomologen einen Massstab für die Genauigkeit seiner Be- schreibungen zu liefern wünscht. Es mögen hier einige Bemerkungen über die Ausführung Platz finden. Die Beschrei- bungen sind durchgehends mit Sorgfalt gearbeitet; wenn sie hier und da die specifischen Unterschiede nicht scharf genug hervorheben, so hat «das in einem Umstande seinen Grund, der weiter unten hervorgehoben werden soll. Auffallend: ist es aber, dass die Geschlechtsverschiedenheiten nirgends er- wähnt werden. — Die literarischen Hülfsmittel des Verfas- sers sind leider sehr dürftig, und der literarische Theil seines Buches ist offenbar der schwächste. Dejean species general, Germar Insect. species und Zeitschrift, Mulsant Coleopteres de France und andre jeden Schriftsteller unent- behrliche Werke sind nirgends eitirt, auch die Benutzung der Suffrianschen Arbeit über die deutschen Lemen in der entomologischen Zeitang wird bei «en Beschreibungen von 4 Lemen vermisst, dagegen sind sehr häufig Dejean’s und Sturm’s Cataloge angeführt, die doch füglich nicht mehr eitirt werden sollten. Cataloge haben nur wenn sie mit grosser Kritik gearbeitet sind und alsdann temporär einen wissenschaftlichen Werth. So wenig wir dem Dejeanschen Catalog Kritik absprechen wollen, so ist er doch jetzt in dem bei weitem grössten Theile veraltet. — Die geogra- phischen Verhreitungen der einzelnen Arten hat der Verfasser zwar gewöhnlich, aber nicht überall erwähnt. Obgleich hier auf einige Mängel des Werkes hingewiesen ist, so verdient das Unternehmen als solches und der zu 163 Grunde liegende Plan die Theilnahımne der deutschen Ento- mologen vollkommen, namentlich wäre es zu wünschen, dass einige tüchtige Mitarbeiter sich fänden, die «len Verfasser mit Beschreibungen unterstützten. Noch dürften hier zwei Wünsche für die Fortsetzung des Werkes ausgesprochen werden, einmal dass der Verfasser hauptsächlich die Be- schreibungen nicht deutscher Käfer liefere, da wir in Kurzem von Erichson die Herausgabe einer deutschen Fauna in systematischer Ordnung zu erwarten haben, an die sich dann das Küstersche Werk bezüglich der Arten anschliessen könnte, und zweitens, dass immer gleich. die ganze Reihe verwandter Arten möge abgehandelt, und nicht eine einzelne aus (derselben herausgerissen werden. Nur aus dem Ver- gleiche mit den nächst verwandten ergeben sich die speci- fischen Charaktere einer Art, ohne denselben sind oft die längsten und ausführlichsten Beschreibungen zur Erkenntniss der Art nicht ausreichend. Die als neu beschriebenen Arten des Isten Heftes sind folgende: Pterostichus aterrimus aus Südfrankreich. Hier hätte der Name vermieden werden müssen, da es schon einen Pterostichus (Omaseus) aterrimus Fabr. giebt. Wären selbst die Charaktere der Gattungen Poeeilus, Omaseus, Abax ete., die Latreille und Dejean unter dem Namen Fe- ronia, Frichson und Schiödte unter dem von Pterostichus zusammenfassen, schärfer und durchgreifender als sie es wirklieh sind, so verdient doch der von Dejean aufgestellte Grundsatz streng befolgt zu werden, dass man nämlich den- selben Artnamen nicht zweimal in nahe verwandten Gattun- gen, wo möglich nicht in derselben Familie, in Anwendung bringen solle. — Dima dalmatina die 2te Art dieser ausgezeichneten Gattung aus Dalmatien. Lampyris Ger- mari der splendidula verwandt, ebenfalls aus Dalmatien, Atelestus Erichsonii von der dalmatinischen Insel Lissa. Berosus murinus und suturalis, (dererstere könnte wohl affinis Brulle, Mulsant sein), Helops an'thracinus (Dej.) aus Sieilien. (Germar hat Mag. I. 124. 13. bereits einen Helops dieses Namens aus Portugal beschrieben ), Calli- dium similare, dem variabile sehr nahe verwandt, aus Dalmatien. Oberea ragusana (Dej.) eben daher, Lema maculipes (Parr.) aus Südrussland, und dodecastigma (Ziegl.) aus Ober-Italien und Dalmatien. ( Diese ist bereits von Suffrian Entomol. Zeit. II. p. 40 beschrieben, jene ist nach ihin nur Varietät von campestris Linne,) Adimonia 164 brachyptera aus Süd-Italien, A. Villae (Dej.) aus Illy- rien und Dalmatien, ©. Asclepiadis (Villa) von den lom- bardischen Alpen, C. viridana (Sturm) aus Sardinien, C. mixta (Ziegl.) aus Süd-Frankreich, C. distineta (De; ) aus Frankreich, C. diluta (Hoffmansegg) aus Süd-Frankreich. —230& — Sntelligenz- Nachrichten. Der Red. ist von einem sehr erfahrnen Entomologen die nachstehende Mittheilung zugegangen, die sie im Interesse angehender Sammler veröffentlichen zu müssen glaubt. »Die Methoden die von mir zum Fangen der Käfer, namentlich der kleinern, angewandt werden, sind ausser den gewöhnlichen mit dem Schöpfer, dem Schirme, dem Suchen unter Baumrinden, in Baum- und Frdschwämmen, am Aas, im Miste, unter Steinen u. s. w., hauptsächlich folgende: 1) Das Aufsuchen der Käfer im Winterschlafe unter Laub und Moos. Im Herbste und beim Ausgange des Winters, an trocke- nen Tagen, nimmt man das in gegen Süden gelegenen Gräben um Waldungen, in Gartenhecken und lebendigen Einzäunungen von Wiesen befindliche Laub, so wie das in den Gärten während des Sommers zusammengeschüttete Un- kraut bis von der Erde weg, und wirft es auf Tücher oder grosse Papierbogen, arbeitet es tüchtig durch, damit die kleineren und schwereren Theile auf den Grund kommen, und thut diese, nachdem die Blätter und alle gröbern Theile oben weggenommen sind, in einen kleinen Sack. Mit Vor- theil bedient man sich bei dieser Procedur eines sog. Span- Siebs, das nicht zu enge Oeffnungen hat. Man legt dieses auf das Tuch, füllt es ımit dem Laube, verarbeitet dieses gehörig und siebt alsılann das Mitzunehmende durch. Mit dem Moose von der Erde, vornemlich aus Wäldern, und von dem untern Theil der Bäume, nachdem es ausge- rissen oder mit einem Eisen abgekratzt worden ist, wird eben so verfahren. Von diesem Durchgesiebten breitet man gelegentlich zu Hause, jedesmal nur eine kleine Hand voll, auf einem weissen Papierbogen dünn aus, da man ausserdem die kleinsten 165 Thierchen: Seydmaenus, Pselaphus u. s. w. nicht entdecken würde und wartet ab, dass auch die trägern Käfer sich in Bewegung setzen, da nur sehr wenige im ruhenden Zustande zu erkennen sind. Wollte man hierauf die Laubtheilchen, sobald nichts Lebendes oder Brauchbares mehr zu bemerken, gleich be- seitigen, so würde man sich selbst um interessante kleine Arten bringen. Man nehme alsdann vielmehr von der Masse die gröbern Theile weg — was dadurch leicht geschieht, dass man solche auf dem Bogen wieder zusammenschüttet und sie mit den Fingern nochmals durcharbeitet, worauf das Wegzunehmende oben hinkommt — und streut den Rest noch dünner auseinander; es werden alsdann gewöhn- lich früher nicht bemerkte Käferchen zum Vorschein kommen. Manche Käfer, namentlich die Acalles- Arten, lassen indess häufig zu lange warten, ehe sie ihre scheinbare Erstarrung aufgeben. Man darf daher die durchsuchten feinern Theile auch jetzt noch nicht wegwerfen, sondern thut diese in eine Schachtel, in welcher die Käfer entweder an den Seiten oder unterm Deckel sitzend, nach 6 —12 Stunden zu finden sind. Doch muss der Deckel leicht aufgehen, da bei einer Erschütterung die Käfer sich öfters wieder fallen lassen und alsdann in Jen Laubtheilehen nicht aufzufinden - sind. Nimmt man sich, statt dass man das letztere Verfahren an- wendet, die Mühe, diese feinern Theile nach und nach auf einen heissen Stein oder dergleichen zu bringen, — ich bediene mich dazu, wenn ich das Vorhandensein von Acalles vermuthe, einer mit kochendem Wasser gefüllten Wärm- flasche — so entgeht einem nichts, da (die grosse Hitze auch die halsstarrigsten in Bewegung bringt. 2) Das Durchsuchen des vom Wasser bei Ueber- schwemmungen ausgeworfenen Genistes. Dieses Verfahren liefert eine noch grössere Masse von Käfern. Hat die Ueberschwemmung im Herbste oder Winter, überhaupt bei kaltem Wetter stattgefunden, so kann man das Geniste einige Tage da, wo es ausgeworfen ist, liegen lassen, damit es erst einigermassen austrockne und alsdann eben so wie das Laub und Moos behandelt werden kann. Bei warmem Wetter, z. B. bei Ueberschwemmungen nach einem Gewitter, würden sich die Käfer aber verlaufen, und man ist daher in diesem Falle genöthigt, ganze Säcke voll von dem Geniste nach Hause bringen zu lassen, 166 Man bekommt auf diese Art vieles, was aus fernern Gegenden durch das Wasser herbeigeführt worden ist, oder dessen gewöhnlichen Aufenthalt man nicht zu entdecken vermag. Das Abgeschwemmte von etwas abhängig liegenden Wiesen nach starkem Regen liefert ausserordentlich viel, noch mehreres und interessanteres aber müsste unstreitig das Geniste liefern, was von einem mit Wald bedeckten Berge herabgeschwennmt und unten zusamınengehäuft ist, nachdem ein heftiger Schlag - oder Gewitterregen die Bäume und Waldwiesen abgespült hat. Erfahrungen habe ich indess hierbei noch nicht wachen können. Ferner ist 3) an warmen Frühlings- Abenden vor Untergang der Sonne der Faug der in freier Luft herumschwirrenden Thierchen auf Holzplätzen, besonders solcher, wo Tannengehölze lagert, auf Ziimmerplätzen, an Rändern von Fichten- Waldungen u. s. w. mit einem Schöpfer, der ziemlich. lang gestielt ist, oft sehr ergiebig und belohnend. Klopft man die etwas abgetrockneten Kuhfladen, vor- nehmlich aus Wäldern, auf einem weissen Papierbogen oder Tuche ab, so fängt man hier vorzüglich die kleinsten aller Käfer, die Trichopteryx - Arten. Die um Mistbeete gelegten Stücke Holz, Steine bergen viel gutes; ebenso finden sich in Treib - und Glashäusern unter Brettern und Töpfen manche Arten, die sieh sonst nirgends antreffen lassen. Das Durchsuchen der Ameisenhanfen übergehe ich, da die Verfahrungsart durch Märkel hinlänglich bekannt geworden.« Hr. Professor Th. Lacordaire in Lüttich ersucht uns anzuzeigen, dass der erste Theil des ersten Bandes der Mo - nographie der Goleoptera phytophaga (KEupodes und Cycliques Latr.), an der er seit längerer Zeit arbeitet, spätestens den 15. Mai d. J. ausgegeben wird. Dieser erste 'Theil besteht aus etwa 24 Bogen und be- handelt unter andern die Gattungen Donacia, Haemonia, Orsodacna, Zeugophora etc. Der zweite Theil, der ungefähr aus 20 Bogen bestehen wird, ist seit mehreren Monaten böemtigt und wird im August oder September erscheinen, 167 Man kann das Werk aus Brüssel und Leipzig vom Buch- händler Mucquardt beziehen. Der Preis des vollständigen Bandes ist 4 A}, Der zweite Band dieses Werkes ist bereits ziemlich weit vorgeschritten und wird in den ersten Monaten des künfti: gen Jahres erscheinen. Er wird die Clythren und den Anfang der Cryptocephalen enthalten. Da sich für die nachgelassene Käfersammlung von A. Ahrens in Hettstädt trotz des äusserst niedrigen Preises von 300 Rp für 5300 Arten, die in 16 — 17000 meist aus- gezeichnet conservirten Exemplaren vorhanden und wenigstens nach dem Standpunkt der Wissenschaft im Anfange der dreissiger Jahre vortreffich bestimmt sind, kein Käufer gefunden hat, so dürfte vielleicht folgender Vorschlag dazu führen, diese schöne Sammlung der Wissenschaft zu erhalten. Die Sammlung wird nach der Zahl der Kästen in 10 Theile getheilt, und jeder einzelne Theil zu 30 .Af abgelassen ; so wie die Gewissheit vorhanden ist, alle 10 abzusetzen. Zu jedem einzelnen Theile können sich beliebig viele Theilneh- ıner finden. Jeder Theilnehmer, der sich zur Abnahme eines ganzen Zehntel verpflichtet, hat das Recht, diejenige Familie zu bezeichnen, die ihn vorzugsweise interessirt, sein Wunsch wird unfehlbar berücksichtigt, weun nicht mehrere auf die- selbe Familie reflectiren; in diesem Falle bekommt entweder jeder der darauf Reflectirenden einen Theil derselben, oder die Familie wird, wenn sie zur Theilung zu klein ist, unter diesen verloost. Wir fordern unsere geehrten Mitglieder auf, uns ihre etwaige Theilnahme und ihre Wünsche recht bald zugehen zu lassen, 3 Theilnehmer haben sich bereits gemel- det: Prof. Germar wird die Güte haben, die Theilung mög- lichst gleichmässig einzurichten. Eine Zahl noch vorhandener meist amerikanischer Doubletten würde den Abnehmern ebenfalls noch zu Gute kommen. Im Monat März d. J. starb Graf Dejean, Pair von Frankreich. Wir hoffen später einen Necrolog dieses be- rühmten Entomologen nach französischen Quellen nittheilen zu können. Gesucht wird für die Vereinsbibliothek: Schönherr Genera et Species Curceulionidumm tom I. —- IV. incl. Der Ver- käufer beliebe sogleich den Preis anzugeben. 168 In der Buchdruckerei des Herın Bagmihl in Stettin erscheint ein Verzeichniss der europäischen Schmetterlinge, im Wesentlichen nach Ochsenheimer’s und Treitschke’s Systenı, jedoch mir Aufnahme der neu entdeckten Arten, soweit sie durch die Werke von Boisduval, Eversmann, Freyer, Herrich- Schaeffer u. a. bekannt geworden sind. Das Exemplar wird höchstens 2% J% kosten. Der entomologische Verein in Stettin ist bereit, auf eingehende Bestellungen die geforder- ten Exemplare zu übersenden. Diejenigen Herren Lepidopterologen des entoın. Vereins, welche sich mit dem Ziehen von Schmetterlingen aus Raupen befassen, werden dringend ersucht, die bei dieser Gelegen- heit erhaltenen Ichneumonen aufzubewahren und unter An„abe der Raupen, aus denen sie sich entwickelt haben, an den Vorstand des Vereins zu Stettin einzusenden, welcher sich dafür zum grössten Dank verpflichtet fühlen wird. Herr Hauptzollamts- Rendant Oertel in Mittelwalde ist aus der Mitglieder - Liste gestrichen worden, weil er die dureh Postvorschuss eingeforderte Summe von 6 2 10 I4, die er der Vereinskasse für Zeitungs - Abonnement und Bei- träge schuldig geworden, zu zahlen verweigert, und auf wiederholte Aufforderung, sich darüber zu erklären, nicht geautwortet hat, Der Verein hat für Briefe und Packete innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit, wenn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Packete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Packete muss laufen: »An den entomo- logischen Verein zu Steltin« und ausserdem noch den Beisatz führen: „Allgem. Angelegenheiten des eutomologischen Vereins zu Stettin.“ Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vor- schriften nachzukommen, CHE IE I en WR Er rn ar Zr Er BITTE EEE EEE ME a TE TE EEE ELTELTEWET TOT ie Ta Druck von F. Hessenland Entomologische Zeitung herausgegeben von ‚dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: “re " ö C. A. Dohrn, Praeses | In Commission bei :F. Fleischer Dr.H. Sehaum), Secretairf des Vereins. in Leipzig. .6, 6. Jahrgang. Juni 1845, — m m m — = = Te Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Loew: Bemerkungen über Ocyp- tera.. Metzner: Ueber Geometra Lapidisaria und Beschreibung ‘3 „neuer. Spanner. Schiödte:, Ueber die systematische,Stellung der Ptilien. Brittinger: Beschreibung einer neuen. Libellula. Germar Fauna Insectorum Europae XXIH. angez. von Schaum. Intelligenz. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 13. Mai — sie fand in Abwesenheit des Hrn. Dohrn Statt — hatte der Unterzeichnete den an- wesenden Mitgliedern die erfreuliche Mittheilung zu machen, dass Sr. königl. Hoheit der Grossherzog von Oldenburg dem Vereine zur Förderung seiner wissenschaftlichen Zwecke ein Geschenk von 50 Ducaten huldreich überwiesen hat. Es wurde beschlossen, Sr. königl. Hoheit den ehrfurchtsvollen Dank der Gesellschaft für diese Freigebigkeit auszusprechen und obige Summe hauptsächlich zur Vervollstäudigung der Bibliothek zu verwenden. Ferner, wurden die, Anwesenden von.der günstigen Auf- nahme in, Kenntniss gesetzt, , die unser Gesuch, die Zeitung ‚an ‚alle, unsere deutschen ‚Mitglieder ‚durch die Post ver- ‚senden zu können, bei ‚dem königl.. General - Post - Amt gefunden bat, und,die, uns zugegangene Antwort vorgelegt. 12 170 Y Von 1846 an wird die Versendung auf in 10! le finden. Hierauf überreichte der Rendant eine Liste derjenigen Mitglieder, die mit ihren Beiträgen seit mehreren Jahren in Rückstand sind, und trug darauf an, sie durch ein gedrucktes Circular um die Erfüllung Ihrer Verbindlichkeiten anzugehen. Der Antrag wurde angenommen. Für die Bibliothek sind eingegangen: Schönherr, Genera et spec. Cureulionidum tom VII. P. IL Geschenk des Hrn. Verfassers. (Hiermit ist das Werk geschlossen. ) Germar, Fauna Insector. Europ. fasc. XXI. Geschenk des Hrn. Verfassers. Loew, Dipterologische Beiträge. (Schul - Programm.) Geschenk des Hrn. Verfassers. Bulletin de la societ@ imperiale des natur. de Moscou 1844 No, IV., wofür den Gebern der lebhafte Dank der Gesellschaft hier- mit ausgesprochen wird. Der Uuterzeichnete überwies der Bibliothek : Küster, die Käfer Europa’s. 1 Heft. H. 8. Willenichaftliche Mittheilungen. Noch einige Bemerkungen über die Gattung Ocyptera. Vom Professor Dr, HM. Loew, in Posen. In der 5ten und 6ten Nummer des vorigen Jahrganges unserer entomologischen Zeitung habe ich eine Auseinander- setzung der mir bis dahin bekannt gewordenen Europäischen Ocyptera -Arten versucht. Dieser Versuch hat Hrn. Winnertz in Crefeld veranlasst, in der 2ten Nummer des gegenwärtigen Jahrganges höchst dankenswerthe‘, genaue Beschreibungen von Ocyptera eylindrica 0’, interrupta Ü &Q und pusilla SZ & 2 nach von Meigen selbst bestimmten Originalen zu 171 geben. Dieser Aufsatz und die Entdeckung von ein Paar noch unbeschriebenen Arten durch meinen lieben Freund Zeller in Glogau, veranlassen mich hier nochmals auf jene Gattung zurückzukommen. Damit den Lesern unserer Zeitung die Akten vollständig vorliegen mögen, theile ich zunächst aus meinen so eben erschienenen »Dipterologischen Beiträgen« die Be- schreibung einer dort publieirten Art mit. — sp. 12. Oc. exisa nov. spec. Ü'; abdomen nigrum, lateribus segmenti 2 & 3 fulvum; vittae thora- eis confluentes, vitta frontalis brunnea. — Long, corp. 344%, Vaterland: Ungarn; ich fing das Männchen bei Mehadia. Untergesicht und Stirn reinweiss schillernd, ersteres mit 2 deutlichen, den Mundrand vollkommen erreichenden schwarzen Leisten, letztere mit dunkel rothbrauner Strieme; die Knebelborsten und die Borsten aın Mundrande schwach; die Fühler von mehr als mittlerer Länge; sie sind schwarz- braun, aber auf der Innenseite ist das 2te Glied an der Spitze und das te an der Wurzel und am Unterrande rost- gelblich, eine Färbung, welche sich in der Mitte des Unter- randes auch auf der Aussenseite dieses schlanken Gliedes bemerklich macht; das längere Haar, welches das 2te Fühler- glied bei allen Arten trägt, zeichnet sich bei dieser vor den übrigen Härchen fast gar nicht aus; das 1ste Glied der schwärzlichen Fühlerborste ist undeutlich, das 2te kurz, wenig länger als das 1ste; das letzte bis zum 3ten Theile seiner Länge verdickt. Der Thorax schimmert ziemlich leb- haft weiss, von vorn gesehen erscheinen die beiden dunkeln Striemen ganz und gar vereinigt und nur auf den Schulterecken bleibt der weisse Schimmer sichtbar; bei einer Schrägansicht von hinten, schimmert nicht nur der hintere Theil des Thorax weiss, sondern es zeigt sich auch vorn eine nicht ganz bis zum Vorderrande reichende weisse, von 2 schwarzen Längs- linien eingefasste Strieıme. Der Hinterleib ist erheblich schlan- ker als bei allen anderen mir bekannten Arten, fast voll- kommen cylindrisch, von der Seite gesehen nach hinten nur wenig dicker und auf der Unterseite daselbst kaum ınerklich kielförmig; auf dem 2ten und 3ten Ringe, die besonders lang sind, mit einem Borstenpaare vor dem Hinter- rande; auf der Unterseite durchaus nicht stachlich, sondern 14* 172 s 19, MON, uaohjınt Alb, bam zinzladı agasill EUER nur feinhaarig, aber am Hinterrande des 3ten und Aten Ringes mit etlichen besonders langen, anliegenden Borsten- haaren besetzt; auf dem ?ten Einschnitte eine schmälere, hinter dem 3ten eine breitere weissschimmernde Querbinde; jederseits am 2ten Ringe 2, am öten eine längere Borste; die Farbe des Hinterleibes ist schwarz, an den Seiten des 2ten und 3ten Ringes ist er rostroth ; diese rostrothe 'Fär- bung reicht auf dem ?ten Ringe bis ziemlich nahe zum Vorderrande, auf dem dritten bis zum Hinterrande selbst, ist aber vor demselben dunkler; die schwarze Mittelstrieme, welche sie übrig lässt, ist an meinem Exemplare von dem Borstenpaare des ?2ten Ringes bis zum ersten Drittheile des folgenden Ringes sehr verschmälert und nur dunkelbraun gefärbt. Die Unterseite der Hinterschenkel; hat einige längere und stärkere Borsten, die Unterseite der Vorderschenkel eine Reihe ‚recht langer, gerade wegstehender Haare; die Hinter- schienen sind auf der Innenseite ziemlich dicht und 'rauh, aber nicht sehr lang behaart; das erste Glied der Vorder- füsse ist von ausgezeichneter Länge, nämlich fast so lang wie die 4 folgenden Glieder zusammen; es ist auf der Unter- seite an seiner Wurzelhälfte zwar sanft, aber sehr deutlich ausgeschnitten. Die Flügel sind graulich, gegen den Vorder- rand hin bräunlicher, etwas in das Gelbliche ziehend; die kleine . Querader steht etwas vor der Mündung der ersten Längsader; die beiden andern Queradern sind nur mässig geschwungen und stehen sehr schief. Oc. excisa gehört in die nächste Verwandtschaft von Oc. scalaris m. Sie unterscheidet sich von ihr besonders durch die viel gestrecktere Gestalt, feinere Behaarung am Mundrande, dunkel rothbrauner (bei jener schwarzer ) Längs- strieme der Stirn und vor allem durch die Borsten auf der Unterseite der Hinterschenkel, und durch die langen Haare auf der Unterseite der Vorderschenkel, so (dass nicht wohl zu befürchten ist, dass sie sich als das andere Geschlecht jener ausweisen werde. Im Bau des Thorax, der Behaarung, des Hinterleibes, in dem Aderverlaufe der Flügel steht sie ihr äusserst nahe; selbst der Bau der Vorderfüsse hat etwas Aehnliches, da sich auch bei Oe. scalaris auf der Unterseite des verlängerten ersten Gliedes eine, freilich viel undenutlichere Ausbuchtung findet. Vor der Beschreibung der hinzutretenden neuen Arten dürfte es hier ganz am Orte sein, zu untersuchen, welcher Gewinn sich aus den von Hrn. Winnertz mitgetheilten Beschrei- 173 bungen für eine zuverlässigere Bestimmung der früher publi- cirten Arten gewinnen lässt, und welche Namensveränderungen vielleicht er nöthig werden möchten. Ich muss dabei zum Voraus bemerken, dass meiner Ansicht nach bei dem Einflusse, welchen man der Untersuchung von Original- Exemplaren auf Anwendung der Speciesnamen gestattet, jedenfalls recht scharf zwischen typischen Exemplaren, d. h. solchen Exemplaren, die der zuerst publieirten Diagnose und Beschreibung als Originale gedient haben, und zwischen den Exemplaren, welche der Autor des Nainens überhaupt nur bestimmt hat, zu unterscheiden ist; während jenen, den Fall einer irrthümlichen späteren Verweckeälune ausgenommen, eine entscheidende Stimme gebührt, sind diese nicht ohne die sorgfältigste Kritik zu brauchen, wenn ınan nicht in Irrthümer und Widersprüche fallen will, Dass auf diesem Wege schon manche Verwirrung entstanden ist, wird bald einleuchten, wenn man z. B. die Arten, welche Meigen selbst, oder welche Wiedemann in Meigen’s Werke nach Fallen’ schen Originalen beschrieben hat, genauer untersucht und namentlich die Aufklärungen , ne Ar. Zetterstedt in seinem neuesten Werke darüber giebt, zu Rathe zieht. Mit diesen Bemerkungen will ich dem Werthe, welchen jedes. von einem ausgezeichneten Entomologen be- stimmte Insekt für den Weiterbau der Wissenschaft hat, nicht zu nahe treten, da ich die mannigfaltige Belehrung, die sich aus der Ansicht solcher Exemplare ziehen lässt, sehr wohl zu schätzen weiss. Meigen’s Werk wird für 6 Kenntniss der europäischen Dipteren noch lange Zeit das Hauptwerk bleiben ; von ihm selbst bestimmte Originale sind im Ganzen sehr selten, so dass genaue Mittheilungen über solche, wie sie von Hrn. Winnertz gegeben worden sind, jedem "Dipterologen zur Belehrung gereieken und ihn zu Danke verpflichten müssen. Nach aancthn vorläufigen Bemer- kungen komme ich zur Besprechung der 3 in Rede stehen- den Arten. 1. K)c, cylindrica Fahr. Bei der Vergelung dieses Namens kömmt es nur darauf an, zu wissen, welche Art Fabricius bei der Publication ereiiban in Sy stema Antliatorum als Original gedient hat; auf die von ihm gegebene Diagnose und. Beschreibung er sich in dieser Beziehung durchaus kein sicherer Schluss basiren. Bei der überaus grossen Aehnlichkeit der hier coneurrirenden Arten dürften selbst von Fabrieius (er unterschied nur 2 europäische. Ocyptera- 174 Arten ) bestimmte Exemplare keinen sicheren Anhalt gewäh- ren, es sei denn, dass sich in seiner Sammlung oder sonst wo die typischen Exemplare vorfänden. So unbedingt ich die Priorität eines älteren berechtigten Namens zu respectiren gewohnt bin, so glaube ich doch, dass die Anwendung die- ses Fabrieius’schen Namens bis zur Zeit einer solchen Entscheidung ausgesetzt bleiben muss, wenn sie nicht rein willkürlich sein soll. — Bei dieser Unsicherheit über Oe. eylindrica Fabr. ist es freilich schwer zu entscheiden, ob sich Meigen’s Beschreibung der gleichnamigen Art auch auf dieselbe Art beziehe; die Grösse, welche er zu 4° angiebt, spricht nicht recht dafür, da Fabricius seine Oc. cylindrica halb so gross, wie brassicaria nennt; bei der häufig ziemlich grosseu Ungenauigkeit in solchen Fabricius’schen Angaben lässt sich auch kein Beweis der Verschiedenheit daraus hcr- leiten. Eine te Frage ist die, ob die von Hrn. Winnertz beschriebenen Exemplare auch wirklich mit den von Meigen beschriebenen identisch seien; Meigen’s Exemplare waren aus Carpentras und Turin, also jedenfalls aus der Baum- hauer’schen Sammlung; schwerlich besass er sie daher in abgebbarer Anzahl, möglicher Weise nur zur Ansicht. Sollte er nicht vielleicht später eine in seiner Heimath vorkommende Art für seine eylindriea gehalten und seinen entomologischen Freunden als solche mitgetheilt haben? Diese Vermuthung scheint nicht ganz unbegründet, wenn man die erhebliche Abweichung betrachtet, welche sich zwischen Meigen’s und der von Hrn. Winnertz dem entomologischen Vereine mit- getheilten Abbildung in Beziehung auf die Vertheilung der rothen und schwarzen Färbung des Hinterleibes findet, indem sich nämlich in Meigen’s Figur die schwarze Rückenstrieme allmählig erweitert, in der von Hrn. Winnertz mitgetheilten dagegen ohne alle Erweiterung bis zum schwarzen Hinterrands- saume des ten Ringes läuft. Oder zeigt sich in diesem Unterschiede vielleicht eine Geschlechtsdifferenz? — Endlich fragt es sich, ob das von Hrn. Winnertz beschriebene Exem- plar einer der von mir beschriebenen Arten angehöre. So viel ist entschieden klar, dass es in die nächste Verwanldt- schaft von Oc. scalaris und excisa gehört; ob es überhaupt einer und welcher dieser beiden einander so nahe stehenden Arten dann angehöre, vermag ich nicht zu entscheiden, da die Angaben über die Art der Behaarung auf der Unter- seite der Hinter- und Vorderschenkel, so wie auf der Innen- seite der Hinterschienen fehlt, die für die Unterscheidung 175 der Oeyptera- Arten von Wichtigkeit ist. — Es bleiben so in Beziehung auf diese Art alle die Bedenken, welche ich im vorigen Jahrgange pag. 227 aufstellte. Hrn. Zetterstedt’s Angaben über Oe, eylindriea Dipt. Scand. 111. 1221 tragen zur: Aufklärung nichts bei und lassen es ganz und gar zwei- felhaft, welche Art er vor sich gehabt habe. 2 & 3. Oc. interrupta und Oc. pusilla Meig. Ich bemerkte in ıneinem früheren Aufsatze, das Meigen’s Anga- ben über Oc. interrupta noch am besten auf Oc. setulosa m. und die über Oe. pusilla am besten auf Oec. gracilis ın. passen. In der That gehören auch die von Hrn. Winnertz beschriebenen Exemplare diesen Arten an. Das stimmt mit Meigen’s An- gaben nicht überein, nach welchen das 3te Fühlerglied bei Oe. pusilla nach Verhältniss etwas kürzer, als bei Oc. inter- rupta sein soll, wäbrend es doch gerade umgekehrt, sowohl nach meinen Beobachtungen, als nach den Angaben und Abbildungen des Hrn. Winnertz, bei letzterer Art erheblich schlanker ist. — Erwiesen sich die von Meigen gegebenen Beschreibungen mit den Exemplaren, die er Hrn. Winnertz als Oc. interrupta und Oc. pusilla mitgetheilt, übrigens über- einstimmend, so wäre wohl Grund zu der Annahme da, dass Meigen nur irrthümlicher Weise die Fühler von Oc. pusilla als kürzer wie die Fühler von Oe. interrupta beschrieben habe. Jene Uebereinstimmung fehlt aber in Beziehung auf Oe. interrupta entschieden, da Meigen ihr eine gerade hintere Querader zuschreibt, während doch bei Oc. setulosa die hin- tere Querader sehr deutlich geschwungen ist, wie dies auch aus der von Hrn. Winnertz dem Vereinsarchive mitgetheilten sehr genauen Abbildung hervorgeht. Diese Widersprüche nöthigen zu der Annahme, dass Meigen hier eine ähnliche Art irrthümlich für seine Oc. interrupta angesehen habe. Gleiche Widersprüche finden sich in der Beschreibung der Oe. pusilla nicht, so dass sich mit grosser Wahrscheinlichkeit voraussetzen lässt, dass die von mir als Oc. gracilis be- schriebene Art mit der Meigen’schen Oc. pusilla wirklich einerlei sei; es versteht sich, dass der Art der Meigen’sche Name bleiben muss. Ich theile in Beziehung auf diese Art noch bis jetzt Meigen’s Ansicht, dass die Exemplare, denen die schwarze Mittelstrieme auf dem ?ten und 3ten Ringe des Hinterleibes fehlt, keine eigene Art bilden. Hr. Zetterstedt ist 'entgegen- gesetzter Ansicht; in seinem Dipt. Seand. II. 1222 führt er die Exemplare mit schwarzer Mittelstrieme als (Ve. interrupta 176 Meig., die ohne Mittelstrieıme als Oc. pusilla Meig. auf; die kleine Beugung der Spitzenquerader, die er bei letzteren bemerkt haben will, findet sich bei ersteren eben so oft, bei beiden oft nicht. — Unter den mir nachträglich bekannt gewordenen Arten zeichnet sich folgende besonders aus: sp. 13 Oe. carinata nov. spec. abdomen rubro - tes- taceum, apice imaque basi nigrum. vitta frontalis rufa. — Long. corp. 43 — 5‘. Vaterland Sicilien, wo Hr. Ober-Lehrer Zeller ein einzelnes Weibchen am 9. Juni, ein einzelnes Männchen am 11. Juli fing. Aus der nächsten Verwandtschaft der Oe. rufifrons. Der Kopf verhältnissmässig ziemlich gross; das Untergesicht mit einem schönen weissgelblichen Seidenschimmer; die Stirn- strieme, die sich nach obenhin nicht merklich erweitert, ist lebhaft rostroth, neben ihr hat die Stirn einen messinggelben Schimmer; die Borsten längs der Strieme verhältnissmässig klein, die beiden Scheitelborsten lang; die ungewöhnlich langen Fühler reichen bis zum Mundrande und sind von sehr schlankem Baue; das 1ste und ?2te Glied sehr kurz, rostroth, letzteres mit ausgezeichneter Borste; das 3te Glied schlank, etwa 5 mal so lang wie das 2te, nur an der Wurzel rostroth, welche Farbe indess bald in das Braune übergeht; das erste Glied der braunen Fühlerborste ist undeutlich, das 2te äusserst kurz, das 3te in seinem ersten Viertheile etwas verdickt. Aın Mundrande steht jederseits eine nach Verhält- niss der Gattung sehr schwache und kurze schwarze Knebel- borste; weder über noch unter derselben finden sich ‚die dort sonst gewöhnlichen kürzern schwarzen Härchen. Die dunkeln Striemen des Thorax lassen, von vorn gesehen nur eine schmale weisse Linie zwischen sich übrig, von hinten sehend bemerkt man neben derselben die feinen schwarzen Längslinien: der Schimmer der Schulterbeulen nähert sich einer messinggelben Farbe, bei dem Weibchen weniger als bei dem Männchen; bei ersterem erscheint gerade von oben gesehen die gänze Oberseite des Thorax graubereift, was bei dem Mannchen nicht so deutlich der Fall ist; die Schiller- striemen der Brustseiten sind bei beiden Geschlechtern rein- weiss. Der Hinterleib ist bei beiden Geschlechtern schlank und sehr Zusathmengedrückt, auf der Unterseite deutlich 'ühd scharf gekielt; bei dem Männchen ist das letzte (6te) 177 Hinterleibssegment verhältnissmässig; ‚gross, vortretend, auf der Unterseite bürstenartig behaart, das vorletzte ist, unten am Hinterrande fast bürstenartig, gewimpert ; bei dem Weibchen ist der 3te Hinterleibsring noch viel mehr erweitert als bei dem Männchen, so Jass am Ende dieses Ringes die Höhe des Hinterleibes mehr als das doppelte seiner Breite beträgt; der 4te Hinterleibsring desselben verengt sich nach hinten hin schnell und ist auf der Unterseite von. überaus kurzen, stumpfen Dörnchen wie chagrinirt, der Ste etwas kleiner als bei dem Männchen, der 6te, wie bei vielen anderen Arten hakenförmig umgebogen und auf der nach unten gekehrten Seite mit ziemlich dichten, nach hinten gerichteten Härchen besetzt. Der 2te und dritte Hinterleibsring haben obenauf in der Nähe des Hinterrandes bei beiden Geschlech- tern je ein Borstenpaar; bei dem Männchen finden sich an jeder Seite des 2ten Ringes 4 Borsten, von denen die beiden vordersten unter einander stehen, bei dem Weibchen ist die oberste dieser beiden und die hinterste Seitenborste erheblich mehr entwickelt, als es die andern sind; der Ste Ring hat bei dem Born jederseits am Eurer eine Seiten- borste, die dem Weibchen ganz fehit; der 4te Ring hat bei dem Männchen einen Kranz von 8 Borsten, bei dem Weibchen finden sich nur die 4 mittelsten; der Bd des Sten Ringes trägt bei beiden Geschlechtern einen vollständigeren Borstenkranz. Die rothe Färbung des Hinterleibes zieht bei beiden Geschlechtern in das Braungelbe; bei dem Männchen reicht sie von der Basis bis zum Ende des 4ten Ringes, doch ist die Oberseite des ersten Ringes und ein grosser dreieckiger, den Vorderrand fast erreichender Rückenfleck des 4ten Ringes schwarz, wie der öte und 6te Ring es ganz sind; die Färbung des Weibchens stimmt hierin mit der des Männchens überein, nur reicht das Schwarze des 4ten Ringes unten und oben bis zum Vorderrande desselben und lässt auch an den Seiten nur einen schmalen Streif von der braungelben Färbung übrig. Auf :dem ersten sowie hinter dem 2ten und ten Ringe zeigt sich bei beiden ‚Geschlechtern eine weissschillernde Binde, von denen die vordersie sehr schmal und unansebnlich,, die hinterste die ‚breiteste und deutlichste ist. Die Beine haben nichts Ausgezeichnetes, als dass das erste Hüftglied. mehr rothbraun als schwarz ist; die Vorder- und Hinterschenkel des Männchens sind nur ‚mässig mit Borsten besetzt, ‚bei dem Weibchen siud sie viel.kahler; die Behaarung auf der ‚Innenseite der. Hinter- 178 schienen ist bei dem Männchen ziemlich stark, aber nicht lang, bei dem Weibehen noch unerheblicher; das erste Glied der Vorderfüsse ist etwa so lang, wie die 3 folgenden zusammen; Klauen und Pulvillen des Männchens sind, wie bei den verwandten Arten, sehr verlängert. Die Schüppehen sind weiss; die Flügel an der Wurzel und den beiden ersten Drittheilen des Vorderrandes gelb, dann bis zu den Quer- adern ziemlich stark geschwärzt, der Saum des Hinterrandes und der Spitze aber grau; die kleine Querader steht von der Mündung der Hülfsader wenig mehr, als von der Min- dung der ersten Längsader entfernt; die hintere und die Spitzenquerader sind stark geschwungen und liegen sehr schief, die 4te Längsader ist über die Spitzenquerader hin- aus verlängert. Trotz aller Aehnlichkeit mit Oc. rufifrons, besonders im Baue des Kopfes, der Färbung des Thorax und der Behaarung des männlichen Hinterleibes macht, ausser der grossen Verschiedenheit in der Färbung des Hinterleibes und der Flügel, besonders die gestrecktere und viel zusammen- gedrücktere Gestalt des ersteren, die ganz andere Stellung der kleinen und die grössere Schwingung der hinteren Quer- ader, eine Trennung unerlässlich. — Die immerhin nahe Verwandtschaft beider Arten lässt wohl vermuthen, dass auch das noch unbekaumte Weibchen von Oc. rufifrons in ähnlicher Weise von seinem Männchen abweichen werde. Kaum weniger ausgezeichnet als Oc. carinata ist: sp. 14. Oc. erassa nov. spec. d. valida;z abdomen erassiusculum, depressum, segmentis ? & 3 ful- vis vitta dorsali bis interrupta ni;ra setisque dorsalibus in singulo segmento bibinatis. — Long. corp. 54. Vaterland Sicilien, mein Freund Zeller fing daselbst ein einzelnes Männchen am 17. Mai. Durch ihre kürzere, gedrungenere, viel plumpere Gestalt vor allen anderen Arten so ausgezeichnet, dass sie mit keiner derselben verwechselt werden kann. — Stirnstrieme braunschwarz, nach oben hin nieht merklich breiter, doch kann der gelbliche Schimmer, welchen die Stirn nehen der- selben zeigt, nicht ganz bis zum Scheitel verfolgt werden; die Borsten längs der Stirnstrieme sind ziemlich lang, die Scheitelborsten zwar länger, aber nicht von auffallender v7 Länge. Die ganz schwarzen Fühler sind von mitlerer Länge, das Iste Glid sehr kurz, das ?te welches etwa doppelt so lang ist, trägt eine ausgezeichnete Borste, das dte Glied hat ungefähr die dreifache Länge des 2ten; die Fühlerborste ist schlank, das 1ste Glied sehr deutlich, das 2te fast doppelt so lang, das 3te nimmt nach dem Ende hin ganz allmählig ab, ohne irgend wo eine eigentliche Verdickung zu zeigen. Der Schimmer des Untergesichtes ist weisser als der der Stirn, fällt aber in mancher Ansicht in das Dunklere; die Untergesichtsleisten sind bis zum Mundrande hin geschwärzt, schillern aber weisslich; die Knebelborsten sind von grosser Länge und haben unter sich eine Reihe verhältnissmässig sehr langer und starker Borsten, welche diese Art ganz besonders auszeichnen. Die weisslich schillernden Stellen des Thorax sind, wenigstens an dem mir vorliegenden Exem- plare, von matter Ansehen; von hinten sieht man nur die Schulterbeulen und den vorderen Anfang dreier in der Mitte liegender, ziemlich gleich breiter Strieinen weiss schillern ; von vorne sehend erblickt man ausser den Schulterecken mehrere ziemlich feine Längslinien in grauer Färbung. Die Borsten auf der Oberseite des Thorax sind sehr lang. — Der Hinterleib ist verhältnissmässig kurz und breit, deutlich plattgedrückt; der 2te und 3te Abschnitt sind braunroth mit schwarzer, am ?ten und 3ten Einschnitte, also doppelt unter- brochener Binde; auch der 4te Ring hat an der Basis eine schmale braunrothe Binde, welche nur auf dem Rücken unterbrochen ist, wo das Schwarze den Vorderrand erreicht; auf dem 2ten und hinter dem 3ten Einschnitte liegen schmale, weissschillernde Binden; die Behaarung des Hinterleibes ist lang und ziemlich weitläuftig, oben gröber und anliegender, unten feiner und abstehend; auf dem ?ten, wie auf dem öten Ringe finden sich je 2 Paar starke Rückenborsten, auf letzterem eine, auf ersterem 3 Seitenborsten, von denen die vorderste noch einige weniger starke unter sich ‚hat; der 4te und dte Ring tragen jeder am Hinterrarde einen starken Borstenkranz und davor noch ein Rückenborstenpaar ; der te Ring ist mit abstehender, gegen seine Wurzel hin spar- sam werdender Behaarung bedeckt; ausserdem finden sich auf «der Unterseite des Hinterleibes Ar Hinterrande des ?ten und 3ten Ringes lange, nach hinten gerichtete Borsten. — Die Beine zeichnen sich durch die sehr grosse Länge sämmt- licher Borsten aus, die Vorderschenkel tragen auf der Unter- seite ausser einer Borstenreihe auch ziemlich lange Behaarung. Die Hinterschienen sind auf der Innenseite zwar grob, aber nicht lang behaart; das 1ste Glied der Hinterfüsse hat anf der Unterseite in er Nähe der Wurzel einen kurzen, ziem- lich starken Dorn, das der Vorderfüsse eben da eine Borste; die Klauen und Pulvillen sind sehr verlängert, letztere licht bräunlich. — Die Schüppchen sind weiss; die Flügel sind an der Wurzel und den beiden ersten Drittheilen des Vor- derrandes gelbbraun, dann bis zu den Queradern braungrau, der Hinterrands - und Spitzen - Saum ist lichter grau; die kleine Querader steht ziemlich weit vor der Mündung der ersten Längsader, die hintere und die Spitzenquerader sind nur mässig geschwungen und stehen sehr schief. Die Ä4te Längsader reicht nieht merklich über letztere hinaus. Ueber die übrigen von Herin Oberlehrer Zeller in Sicilien gefangenen Ocyptera-Arten habe ich noch Folgen- des zu bemerken : J. Oe. brassicaria, mehrere Exemplare, sammtlich in der letzten Hälfte des Mai gefangen; sie weichen von den unsrigen nicht ab; einzelne Exemplare zeichnen sich dadurch aus, dass sich ie 3te Längsader von der Einmündungsstelle der Spitzenguerader an dein Vorderrande des Flügels stärker als gewöhnlich zukrümint; bei anderen steht die Spitzen- querader etwas steiler als gewöhnlich und ist in ihrem vorderen Theile etwas weniger gekrümmt, mithin überhaupt kürzer, eine Eigenthümlichkeit, die bei dem Weibchen häufiger als bei dem Männchen vorzukommen scheint; dass hierbei an eine specifische Diflerenz nicht zu denken sei, zeigen nicht nur allmählige Uebergänge, sondern auch in ceopula gefangene Pärchen, 2. Oe. pilipes, einige Exemplare, sämmtlich im Mai gefangen; die Männchen weichen von den von mir im vori- gen Jahrgange beschriebenen Männchen durch den minder lang und dicht behaarten Bauch ab, was indess nur die Folge einer Verreibung zu sein scheint; ausserdem sind bei allen die Borsten, welche sich eben da am Hinterrande des 3ten uud 4ten Abschnittes finden, erheblich stärker. Sonst ist die Uebereinstimmung so vollkommen, dass ich an einen speeifischen Uuterschied nicht glauben kann, Die Färbung der Fühler ist ziemlich veränderlich; zuweilen ist die ganze Innenseite des 2ten Gliedes, sowie die des 3ten, mit allei- niger Ausnahme eines schwarzbraunen Saumes, rostgelb; meistentheils aber ist diese Färbung anf einer kleinen Fleck, welcher auf ‚der Spitze des 2ten und auf der Wurzel des % 181 3ten Gliedes liegt, eingeschränkt. Die Behaarung der Schienen und Schenkel ist nicht bei allen Exemplaren gleich lang und abstehend, oder erscheint wohl nur in Folge des letz- teren Dinständies kürzer; übrigens ist sie etwas minder fein, als bei den türkischen Exemplaren. Auch sind die beiden inneren Längslinien des Thorax nicht immer deutlich. Die rotbe Färbung des 4ten Hinterleibsringes ist gegen die schwarze Färbung scharf abgegrenzt, unten reicht sie bis zum Hinterrande (dieses Ringes, verschmälert sich aber 'nach oben hin allmählig, so dass sie da in der Mitte nur bis zum lsten Drittheile des Ringes reicht; der weisse Schimmer dieses Ringes erstreckt sich über den Föthkh Theil desselben, bei der meisten Ansicht zeigt sich indess nur eine ziemlich scharf begrenzte, auf dem 3ten Einschnitte liegende Binde. Die Flügel sind ‘am Vorderrande bis 'zur 3ten 'Längsader gebräunt, auch die 4te Längsader und die Queradern braun eingefasst, in der Nähe der Flügelwurzel zeigt sich eine gelbliche Färbung, der Hinterwinkel der Flügel ist glasartig, die Flügelspitze grau; damit stimmmen die im vorigen Jahr- gange beschriebenen Männchen überein, in der Angabe über die Flügelfärbung derselben ( pag. 231) findet sich durch des Setzers öder durch 'meine Schuld eine sinnstörende Aus- lassung. — Das Weibchen gleicht dem Männchen so, dass 'es nicht leicht zu verkennen ist; der Hinterleib ist nach hinten hin etwas stärker zusämmengedrückt, die Zahl und Stellung der auf demselben befindlichen 'Borsten ganz 'die- selbe; die Behaarung seiner Unterseite ist etwas sparsamer, sonst nicht wesentlich verschieden, das hakenförmig umge- schlagene 6te Segment ist nur schwach behaart. Merkwür- diger Weise zeichnen sich die Beine «les Weibchens durch ihr kahles Ansehen aus; die Behaarung ist überall sehr kurz, auf der Unterseite der Hinterschenkel ‘findet sich nur ganz in der Nähe der Spitze eine einzige Borste. — In so naher Verwandtschaft Oc. pilipes mit intermedia steht, wird man sie doch schon bei oberflächlichem Anblicke leicht ‘an den längeren Fühlern, der sehr schmalen und zugespitzten schwarzen Mittellinie des ?ten Hinterleibs - Segmentes und das Weibchen überdiess am Mangel der Borste, ‘welche sich bei Oc. intermedia @ auf der Mitte der Unterseite der Hinter- schenkel findet, unterscheiden. Die Entdeckung des Weibchens der Oc. pilipes nöthigt zu einer Verbesserung der’ Diagnose dieser Art und derjenigen der Oc. intermedia. Sie können bis zu weiteren Entdeckungen lauten: 182 Oe. pilipes, abdomen fulvum, basi apiceque nigrum, femora postica subtus, cd longe pilosa, Q seta unica apicali. — Long. corp. 44‘. Oe. intermedia abdomen fulvum, basi apiceque ni- grum; vittae thoracis approximatae, vitta dorsalis nigra; femora postica 2 subtus setis duabus, altera media, altera apieali. — Long. corp. 44 3. Oc. coarctata, ein einzelnes Männchen am 19. Mai. Es unterscheidet sich von meinem bei Posen zefangenen Männchen in nichts Wesentlichem, nur hat der 2te Hinter- leibsabschnitt vor den beiden Borstenpaaren noch ein ätes kürzeres, auch in jeder Seite 3 Borsten. Als besonders eharacteristisch für das mir allein bekannte Männchen dieser Art hebe ich hier noch hervor, dass der 4te Abschnitt auf der Mitte einen grübcehenförmigen Quereindruck hat und dass in dem Borstenkranze des 4ten und 5ten Ringes das mittelste Borstenpaar sehr weit nach vorn gerückt ist. Die Behaarung und Bedornung der Beine ist verhältnissmässig lang. 4, sp. dub. ein einzelnes Männchen am 15. Juli; von Oc. coarctata trotz aller Aehnlichkeit au den sehr genä- herten Stiiemen des Thorax, der oben erweiterten Stirnstrieme, Jen viel weniger behaarten Beinen u. s. w. leicht zu unter- scheiden. In naher Verwandtschaft steht sie auch mit Oe. setulosa, doch ist eine Vereinigung mit dieser ebenfalls bedenklich. Die Schulterbeulen und der Umfang der weissen Mittelstrieme schimmern viel lebhafter; der Kopf ist grösser, das Untergesicht ohne allen schwärzlichen Schiller, die Knebel- borsten feiner, die Fühler auf der Innenseite rostgelb, der Hinterleib wie bei Oc, coarctata etwas zasammengedrückt, Klauen und Pulvillen länger als bei Oc. setulosa JS‘, die Flügelfärbung wie bei Oc. coaretata; anf der Mitte des 3ten Ringes stehen nur 2 Borstenpaare, wie bei coarctata, jederseits aber 2 Seitenborsten, wie bei setulosa; der äte Hinterleibsabschnitt hat vor dein hinteren Borstenkranze kei- nen vollständigen vorderen, wie bei Oc. setulosa, sondern nur ein Borstenpaar wie bei Oc. coaretata, aber der 4te Ein- schnitt zeigt den grübchenförmigen Quereindruck nicht, der ihn bei Oc. coarctata auszeichnet; auch die Borstenstellung des letzten Ringes gleicht der von Oc. coarctata, Nach alledem glaube ich mich gerechtfertigt, wenn ich diese Art mit einem eigenen Namen Oc. scapularis bezeichne und so zur näheren Untersuchung derselben auffordere. Die Diagnose derselben kann lauten: 183 Oc. seapularis, abdomen: basi coaretatum, cylin- dricum postice subeompressum, nigrum, lateribus segmenti 2 et 3 fulvum;; thoraeis vittae aproximatae. — Long. corp. 44%. — Die bisher bekannt gewordenen Arten stehen demnach für jetzt etwa wie nachfolgt, wo durch die Parenthesen die mir noch unbekannten oder zweifelhaften Arten bezeichnet sind, coceinea Meig., scapularis Loew, rufifrons Loew, setosula Loew, carinata Loew, scalaris Loew, pilipes Loew, excisa Loew, (auriceps Meig.,) (eylindrica Fbr.,) brassicaria Fbr., (irregularis = pusilla Meg. ) intermedia Meig., (reflexa Macegq., ) brevicornis Loew, ( nigrita Meig., ) erassa Loew, (rufipes Meig.,) (interrupta Meig.,) pusilla Meig., coaretata Loew, costalis Loew. Bemerkung über Geom. Lapidisaria Freyer und Beschreibung 3 neuer europäischer Spanner. Von Metzner in Frankfurt a/O. l. Unter dem Namen Geom. lapidisaria, der den Kennern der lateinischen Sprache einigen Anstoss bereiten mag, hat Freyer in den n. Beitr. IV. Tab. 353. fig. 3. S. 113 einen Spanner abgebildet, den ich schon seit längerer Zeit in der Sammlung als Geom. trisignaria. mihi besass. Unsere beiderseitigen Exemplare stanımen aus derselben Quelle, von Kindermann; deswegen und wegen sonstiger Uebereinstimmung kann über ihre Identität kein Zweifel sein, den einige ‘Ab- weichungen sonst allenfalls veranlassen könnten. An Freyer’s Lapidisaria sind nämlich die Flügel nicht gestreckt genug; die Grundfarbe, die trüb und staubig schiefergrau sein sollte, ist viel zu licht und reingrau; die 3 dunkel-kaffeebraunen — nieht schwarzen — Flecke des Vorderrandes der Vorder- Nügel, die ein gutes Merkmal der Species abgeben, treten in der Abbildung nicht genug hervor; endlich ist die Unter- 184 seite zu durikel, die Mittelpunkte zu 'stark und der Vorder- ran der Verderflügel schwefelgelb, während hier nur eine sanz unmerkliche Schattirung des Grauen :in’s 'Gelbe sicht- bar ist. Freyer setzt den Spanner ‚in Gnophos ‚bei Pullaria, gesteht aber die -Aehnlichkeit mit Geom. Wavaria zu. Dass derselbe aber nicht zu :Gnophos ‚gehören kann, zeigt die verlängerte Spitze ‚der iHinterflügel. Mit G. Wavaria stimmt aber nicht nur sein -äusseres ‚Ansehen, ‚sondern auch der Flügelbau, nur mit dem ;Unterschiede, dass ‚eben ‚diese Spitze bei unserer Art viel ‚stärker hervortritt; auch die Fühler sind beträchtlich ‚stärker gekämmt. :Boisduval. stellt daher beide ‘Spanner ‚zusammen in einerlei . Genus, ‚Halia (Index method. pag..187.). Der Name, unter ‚welchem er unsern Spanner kenntlich beschreibt, Stevenaria, ist älter als der Freyersche und hat. darunı den Vorzug. ‚Die Diag- nose scheint mir aber treffender, wenn sie so .berichtigt wird: Alis pulvereo-sehistaceis, anteriorum costa maculis tribus fuseis, prima ac tertia strigas integras tenues emitten- tibus, spatio intermedio fusco -striguloso ; alis posterioribus medio productis. Freyer’s und Boisduval’s Exemplare stammen aus Süd- Russland und; dem südlichen: Spanien; als. das Vaterland des meinigen wurde mir die europäische Türkei angezeigt. 2. Geom. trinotatan. sp. 'In '2!: Exemplaren „'dem Ansehen nach die nächste "Ver- wandte der Geom. ‚emarginata, grösser (nämlich wie eine ansehnliche Clathrata), aber mit derselben Flügel - Gestalt, ausser dass die Ecke der Hinterflügel fast gar nicht hervor- steht, während bei den Vorderflügeln bierin nur ein unbe- deutender Unterschied stattfindet. ‘Man erhält ein richtiges Bild unsers Spanners, wenn man sich . eine : vergrösserte Emarginata vorstellt mit-blässerer, mehr strohgelblieher, oder mit weissgrauer Grundfarbe ‚ ‘die Qnuerlinien «der Vorderflügel am 'Vorderrande mit einem schwarzbraunen Fleck beginnend und statt des dazwischenstehenden Punktes einen länglichen Fleck. ' Kopf oben zwischen den Fühlern bis zum Nacken weiss, das übrige, was zwischen den Augen und dem Munde liegt, einfarbig hellgelbbraun , wie ‘die kurzen zugespitzten Palpen. Saug-Rüssel lang, zusammengerollt, gelbbraun. Fühler borsten- förmig, nur gegen die Spitze ein wenig pubescirend, bräun- lichgelb, auf dem Rücken weisslich beschuppt; Rücken und 185 Hinterleib gleichfarbig, am kleinern Exemplar biassgelb,, beim grössern weisslich grau mit bräunlichen Atomen besprengt, in den Hinterleibseinschnitten weisslicher; Unterseite und Beine wegen Mangel an bräunlichen Atomen noch Jichter. Grundfarbe der Flügel des kleinern Exeinplars sehr blass leder-gelb, in’s Strohgelbe gehend, also etwa wie eine sehr verdünnte Farbe der Hinterfügel von Geom. angularia 9 — beim grössern hell aschgrau mit kaffeebraunen Atomen ziemlich reichlich bestreut. Bei beiden verdunkelt sich der Grund hinter der ?ten Querlinie zu gelbbraun, auf den Vorderflügeln viel mehr als auf den Binterrügeln, und am meisten an der Randlinie vor der Vorder-Flügelspitze, wo aber der Vorderrand in ansehnlicher Breite so hell bleibt wie der übrige Theil der Vorderfiügel. Die Randlinie ist sehr zart, gelbbraun, den Ecken und Einbuchtungen folgend; die Vorderflügel- Franzen auf beiden Seiten hell und dunkel gescheckt; die Hinterfiügel - Franzen fast einfarbig. Der Raum der Vorderüügel wird durch die hellbraunen Querlinien in 3 beinah gleiche Theile getheilt; diese Querlinien fangen, die lste mit einem grössern viereckigen, die 2te mit einem dreieckigen kleinern Fleck auf dem Vorderrande an und gehen, die 1ste fast gerade und nur amı Innenrand einwärts gerichtet, die 2te erst sanft gegen aussen gewölbt, dann in ihrer zweiten Hälfte gegen innen convex und allmählig verdickt, bis an den Innenrand hin; auf den Hinterflügeln ist nur die 2te Querlinie sichtbar, viel stärker ausgedrückt als auf den Vorderflügeln und bei weitem nicht so sehr gebogen wie bei Emarginata. Die Vorderfiügel haben in der Mitte einen länglichen schwarzbraunen Fleck, in der Mitte mit einigen weisslichen Schuppen; auf den Hinter- jlügeln zeigt sich nur ein verloschenes Sirichelchen. Die Unterseite ist viel heller als die Oberseite, am grössern Exeinplare reichlich bestäubt. Die erste Querlinie fehlt ganz, die Mittelzeichen sind verloschen; die 2te Quer- linie ist vollständig da, aber blässer und mit einem kleinern Fleck auf dem Vorderrande der Vorderflügel anfangend. Nur an der vordern Hälfte ist der Rand der Vorderflügel vor der deutlichen feinen Randlinie gebräunt. Die grosse äussere Aehnlichkeit der Trinotata und Emar- ginata schien mir auch eine nahe generische Verwandtschaft anzuzeigen. Da ich mein kleineres Exemplar für das Männchen des grössern ansah, wie es jeder beim ersten Anblick thun würde, so wunderte es mich nicht wenig, dass die Fühler 13 186 beider gleich gebaut sind, da doch der Kopf des kleinern nieht angesetzt ist. Noch mehr überraschte mich das Resul- tat der Untersuchung der Hinterbeine. Bei Emarginata d’ sind nämlich die Hinterschienen dornlos ınit einem Haarbusch, ‚ler Hinterfuss verkürzt und ohne Krallen. Meine gelbliche Trinotata hat aber vollständige Hinterbeine und an den Schienen derselben 2 Paar Dornen (ein kleines Endpaar und ein grösseres Paar unter der Mitte). Der Hinterleib, den ich nun genauer betrachtete, gab wenig Auskunft. Er scheint angeleimt, ist verhältnissmässig länger als der des Weibchens und lässt mich nicht bestimmt erkennen, ob er männlich oder weiblich ist; doch bin ich zur Annahme des erstern etwas mehr geneigt. — Hieraus folgte nun aber, dass ich meine beiden Exemplare für Weibchen ansehen wollte und an speeifische Verschiedenheit dachte, die hier jedoch nur Farbe und Grösse bedingt hätte, wobei mir das Beispiel von G. Cordiata und Animata vorschwebte. Indem ich nun aber diese Spanner zum Vergleich vornahm, fand ich bei Animata d° (von Cordiata besitze ich nur das 9) den Fühler- und Fussbau meiner gelblichen Trinotata, und wurde also wieder wankend in der aus dem Baue der Fühler und Beine gewonnenen Bestimmung des Geschlechts. Da mein Material weiter keinen Aufschluss giebt, so muss ich der Zukunft die Entscheidung überlassen, ob das kleine gelbliche Exemplar wirklich männlichen Geschlechts ist und zu dem grössern grauen gehört, in welchem Fall die Species, trotz der äussern Aebulichkeit, von Emarginata weit getrennt und näher an Cordiata gesetzt werden müsste. Fürs System stellt sich die Art so: Geom. (Ennomos) trinotata: alis pallide stramineis aut einereis fusco - pulverosis postice fuscescentibus; in an- terioribus macula media fusca medio albida strigisque duabus ex singulis maculis costae fuseis prodeuntibus eurvatis, poste- riore per alas posteriores producta. Patria: Turcia europae (Kindermann. ) | 3. Geom. tessularia.n. sp. Ein niedlicher Spanner, dem äussern Ansehen nach sehr nahe mit Geom. cebraria *) verwandt und wahrschein- lich von gleicher Lebensweise und Betragen. — — *) Boisduval Index pag. 192 schreibt Zebraria. Der älteste Name ist aber Fasciolaria Hufnagel, Rottemburg, Borkhausen, worüber nachzusehen ist Isis 1944 pag. 40 No. 24. 187 Grösse unserer Art etwas ıninder beträchtlich, die Vorderflügel gestreckter und spitzer. Grundfarbe der Flügel weiss, gegen die Wurzel mit etwas Perlenglanz; alle Adern sind gelbbraun, beim Weibchen heller, fast ledergelb, und vorzüglich die mittelsten sind verdickt; der Vorderrand der Vorderflügel ist bis über die Mitte hinaus braun bestäubt, Von den Adern unterbrochen gehen 4 Binden (denen der weiblichen cebraria entsprechend) über die Flügel. Die 1ste, 4 der Flügellänge von der Basis entfernt, ist ziemlich un- deutlich, schief gestellt, und feblt auf den Hinterflügeln. Die 2te ist breit und dunkel, am Vorderrande der Vordzrüügel am dünnsten; an ihr hängt auf den Vorderflügeln an der Innenseite ein starker, brauner Mittelieck, der auf den Hinterilügeln mit ihr verschmilzt und sie verdickt; auf den Vorderflügeln geht sie durch die Mitte und ist auf der Vorder- hälfte etwas nach aussen gekrümmt; auf den Hinterflügeln geht sie vor der Hälfte und ist zu einem rechten Winkel gebrochen. Die Ste, so dunkel wie die ?2te, aber viel dünner, bildet in der Mitte, wo sie verdünnt ist, auf beiden Flügeln einen starken convexen Vorsprung. Die 4te, nur durch einen schmalen, linienförmigen Rauın von der 3ten getrennt, ist breiter und heller, und von ihr aus gehen die dicken Adern, zwischen sieh ungleiche, an den Enden ab- gerundete weisse Striche lassend, gegen den Hinterrand. Die braune Hinterrandlinie hat eine feine weisse Linie vor sich, auf welcher die weissen Längsstriche stehen; die Franzen sind lebhaft weiss und braun gescheckt. — Die Unterseite ist wenig blässer als die Oberseite, beim Weibchen aber mehr als beim Männchen. Auf dieser Seite ist der Perlenschimmer der weissen Flecke grösser als auf der Oberseite. Kopf und Rumpf hellbraun, beim Weibchen sehr hell, mit weissen Ringeinschnitten und weisser Unterseite. Die männlichen Fühler, länger als bei Cebraria, haben nicht so lange Kammzähne; diese stehen in 2 Reihen, sind franzen- ähnlich, auf einer Seite selbst wieder gefranzt, und nehmen in der Länge bis zur Spitze ab; der Schaft ist weisslich, und beim Weibehen nicht dunkel geringelt. Der vordere Augenrand ist in einer schmalen Linie weiss. Die Taster ‘sind auf der Unterseite nicht so langhaarig wie bei Cebraria. Beine bräunlich, auf der Schattenseite weisslich., Etwas sehr Auffallendes ist, dass tessularia Ö an den Hinterschienen nur zwei Enddornen hat. Das Weibchen hat wie beide 13 * 188 Geschlechter der Cebraria noch ein ?tes Paar Dornen kurz vor_dem” Ende. Die Diagnose unserer Art lautet: Geom. (Fidonia) tessularia: alis albis fuscescenti- (P ochraceo -) venosis, fasciis quatuor brunneis, ciliis albis fuscoque tessellatis. Russia meridionalis Asiae vieina (Kindermann. ) 4. Geom. Columbata. n. sp. Ein Spanner, in Grösse, Gestalt und äusserm Ansehen der G. plagiata nächstkommend: die Spitze der Vorderflügel ist bei ihm jedoch noch etwas mehr verlängert und der Hinterrand gegen den Hinterwinkel mehr eingezogen. Farbe des Körpers gelblich - braungrau, am Hinterleibe lichter, und noch heller in den Einschnitten und auf der Unterseite. Der untere Seitenrand des Stirnbusches und die Taster, die ein wenig stumpfer sind als bei G. Plagiatica, sind gelbbraun; die Taster am Unterrand weiss. Die gelb- braunen Fühler sind auf dem Rücken gelbgranbeschuppt, borstenförmig, sehr zart pubescirend. Beine gelblichgrau, auf der Lichtseite zimintfarbig. Da die Hinterbeine fehlen, so lässt sich nar vermuthen, dass die Hinterschienen ebenso wie bei G. Plagiata, mit 2 Paar Dornen versehen seien. Die Vorderflügel haben ein sehr ins Ochergelbe ziehen- des Grau zur Grundfarbe, die sich am Hinterrande dicht vor der Spitze am meisten dunkelbraun färbt. Die erste Querlinie, der Basis nahe, steht ganz wie bei Plagiata, ist deutlich hellbraun, am Vorderrande verdickt und auswärts licht gesöumt. Die erste Binde, an der Stelle wie bei Plagiata, ist einwärts licht gesäumt, gelbbraun, am dicksten und dun- kelsten unter dem Vorderrand, auf welchem sie fast verlischt, gegen den Innenrand blässer und verjüngt, in ihreın Verlauf fast gerade, nur auf der Subcostalader in einen kleinen Winkel einwärts vorspringend. Das Mittelzeichen ist ein blasser Strich wie bei Plagiata. Die 2te Binde, aus 3 ganz verloscheiien Linien zusammengesetzt, die in einander schattirt sind, verdunkelt sich auswärts am meisten, und hier ist sie durch einen hellen bıeiten Saum scharf abgeschnitten, sie hat gar keine Ecken, läuft vom Vorderrand aus sanft nach aussen gebogen und biegt sich unter der Mitte ebenso sanft nach innen; ihr Rand macht fast unmerkliche Wellen. Bis zum Hinterrand folgt dann ein sich allmählig verdunkelnder Raum, entstanden aus verloschenen Querlinien, zwischen denen man auch die helle Linie der Plagiata in einiger Entfernung vor dem Rande wahrnimmt. Eine Randlinie, 189 sowie 'ein Strich aus der Flügelspitze, ist nicht vorhanden. Die Franzen sind auf der innern Hälfte viel dunkler braun- srau als auf der äussern. Die Hinterflügel sind gelbbraungrau mit einer sehr verloschenen lichten Querlinie in der Mitte und einem gleichfalls verloschenen braunen Punkt weit davor. Die ganze Unterseite, von der Farbe der Oberseite der Hinterfiügel, zeigt die beiden Binden sehr verloschen durch- scheinend; mehr nehmen sich die hellen Säume derselben aus, und die Linie der Hinterflügel ist auf dieser Seite deutlicher als auf der obern. Die Mittelpunkte sind schwach angedeutet, die Franzen dunkler als die Flügellläche. Geom.(Larentia Tr. AnaitisBdv.)columbata:alis anterioribus ochraceo -griseis. postice fuscescentibus, fasciis duabus brunneis, priore subrecta, posteriore e lineis obsoletis tribus composita subarcenata. mas, Patria: Turcia europaea (Kindermann. ) Ueber die Stellung der Ptilien im Systeme, nebst einigen Andeutungen über die Systematik der Ülavicornen. Von 3. ©. Schiödte. (Aus Kröyer’s Naturhistorisk Tidsckrift. Neue Folge. B.1. H. 4. 1844.) Der gesetzlose Zustand, welcher vor der Latreilleschen Reformation der Entomologie im Detail des Systems Statt fand, wird vielleicht durch nichts treffender charakterisirt, als durch das Verfahren, welches fast ohne Ausnahme bei der Bestiinmung der systematischen Stellung sehr kleiner Formen befolgt wurde; sie wurden nach einer oberflächlichen Betrachtung ihres Habitus derjenigen Gattung der damaligen Zeit einverleibt, mit welcher sie dem Beobachter die meiste Aehnlichkeit zu zeigen schienen. Noch Fabrieius und seine Schule gründete fast nie eine Gattung auf bloss sehr kleine Arten. Die Ptilien haben um so weniger diesen Schicksale entgehen können, als sie die Pygmäen der Insektenwelt vorstellen. Während sie ihr Entdecker, de Geer, dem grossen Magazin seines Zeitalters für alle Arten kleiner Käfer mit keulförmigen Antennen, der Gattung Dermestes ein- verleibte, wurden sie in der folgenden Periov nach und 190 nach zu 4 anderen Gattungen gestellt, indem jedesmal, dass ein Schriftsteller Gelegenheit hatte sie zu besprechen, eine neue Ansicht über sie geäussert, aber, dem wissenschaft- lichen Charakter der Zeit gemäss, niemals zoologisch be- gründet wurde. Herbst stellte sie zu Lathridius, Brog- niart zu Opatrum, Weber zu Helophorus, Mars- ham zu Silpha: nach unseren jetzigen Ansichten also zu eben so vielen, zum Theil durch eine weite Kluft ge- schiedenen Familien. Fin nordischer Verfasser, welcher ausser seinen ausge- zeichneten Verdiensten als Faunist auch den hat, unter den Ersten gewesen zu sein, die die Latreillesche Richtung auf eine würdige Weise auffassten und sich ihr anschlossen, Gyllenhal, äusserte etwas später eine Meinung über die systematische Stellung der Ptilien, welche vielleicht der Wahr- heit näher kommen dürfte als jede andere, welche vorher und später darüber ausgesprochen ist. Er beschreibt nämlich ein Paar Arten alsScaphidien, und es ist im Zusatze zu seinem Werke, «ass der mittlerweile von Schüppel glück- lich gewählte Gattungsname Ptilium zuerst in einer be- schreibenden Arbeit sieh genannt findet. Man findet in Latreille’s Werken keine Spur, dass er eine nähere Untersuchung von dieser Form vorgenommen hätte; nur sieht man aus einer Bemerkung in Regne anim. V. p. 166, dass er geneigt war, Gyllenhal’s Meinung anzu- nehmen. Dagegen hat sein Schüler Dejean noch in seinem neuesten Cataloge die Ptilien den Platz behalten lassen, welchen er ihnen schon in der ersten Ausgabe Gryptopha- gus zur Seite angewiesen hatte. Die Versuche, das Latreillesche System zu erweitern und zu verbessern, welche die neuere Zeit mit sich gebracht hat, sind bekanntlich, insofern sie die Eleutheraten betreffen und jetzt dem Publikum vollständig vorliegen, fast aus- schliesslich von englischen Verfassern ausgegangen. Unglück- licherweise haben aber die meisten von ihnen den Geist in Latreille’s Werken in solchem Grade missverstanden, dass sie in den grossartigen Irthum haben verfallen können, es sei möglich. eine so umfassende Aufgabe zu lösen, oder auch nur einen einzigen wirklichen Beitrag zu ihrer Lösung zu liefern, nicht allein ohne in den Bau der Thiere tiefer einzudringen, sondern selbst ohne sich das Nöthige von den Kenntnissen angeeignet zu haben, welche die Literatur von ihrem Baue und Lebenserscheinnngen darbietet. Während 191 daher besonders Stepnens und Shuckard und ihre Nach- ahmer von Veränderungen, die auf einigen Beifall Anspruch haben, kaum andere eingeführt haben als solche, die schon von Latreille selbst an verschiedenen Stellen seiner Schriften angedeutet waren, hat ihre übrige Wirksamkeit sich darauf beschränken müssen, eine Masse von blossen Namenwerthen zu errichten, sogenannte Abtheilungen, Fami- lien und Gruppen, die nicht auf Combination durch Unter- suchung festgestellter Thatsachen gestützt sind, sondern auf einem unwissenschaftlichen Spiele mit habituellen Eigen- thümlichkeiten beruhen. In der bunten Mischung von Formen, welche die- Abtheilungen Necrophaga und Helocera dieser Verfasser ausmachen, figuriren die Ptilien abwechselnd in den 2 Familien Engidae und Mycetophagidae unter dem von Kirby vorgeschlagenen Namen Trichopteryx. *) Der Anfang des vorigen Jahres brachte endlich in einer Abhandlung von Prof. Heer **) über den Bau und die systematischen Affinitäten der Ptilien, den ersten, auf zoologische Gründe gestützten Versuch, ihre Stellung im Systeme zu bestimmen. Der Verfasser, welcher früher in seiner helvetischen Fauna sie mit Scaphidium und Leptinus in eine Familie zusammengestellt hatte, ist jetzt zu dem Resultate gekommen: dass sie ein Glied der grossen Familie der Staphylinen darstellen; dass sie in dieser eine eigene Gruppe ausmachen, und dass der Platz dieser Gruppe neben den Omalinen und Proteinen sei. Ich kann passend meine Untersuchung mit einer Kritik dieser Abhandlung beginnen, und werde zuerst zu zeigen suchen, dass die Ansicht des Hrn. Heer selbst in dem Falle unzureichend begründet wäre, dass die Praemissen, auf welche sie gestützt wird, d. h. seine Angaben über den Bau des Hautskelets, alle richtig wären. Hr. Heer wählt den Bau des Hinterleibes zum Ausgangs- punkt seiner Deduktion, und führt die jetzt bekannte That- sache an, dass der Hinterleib bei den Staphylinen ganz hornig sei, dass dagegen bei den Glavicornen diejenigen der *) Eine Benennung, die als Gattungsname nicht die ältere Schüppel’sche verdrängen sollte, da sie nicht auf andere Charaktere gestützt worden ist, als die, welche de Geer schon angegeben hatte. **) Ueber Trichopteryx Kirby, Entomol, Ztg. herausgegeb. v. d. entomol. Vereine zu Stettin. 3. Jahrg. pr;. 39 — 62. Taf. L— 1. 192 Rückenglieder häutig sind, welche von den Flügeldecken bedeekt werden. In diesem wichtigen Punkte, so wie über- haupt in der ganzen Zusammenstellung des Hinterleibes, werden die Ptilien als ganz mit: den Staphylinen übereinstimmend angegeben, nur mit der Ausnahme, dass die 2 ersten Bauch- glieder breiter (soll länger heissen) als die folgenden sind. Darauf fährt der Verfasser folgendermassen fort: »Kine genaue Vergleichung von Trichopteryx mit den Brachelytren zeigt uns aber weiter, dass diese Gattung nicht nur im Bau des Abdomens, sondern anch in allen übrigen wesentlichen Punkten mit den Bracheiytren übereinkommt. Wir haben bei Trichopteryx denselben Mundbau, 2 Maxzillar- laden, 4gliedrige Maxillarpalpen, feste, sckarfe Mandibulen, llgliedrige Fühler mit verdickten äussersten Gliedern, hinten gestutzte oder stumpf zugerundete Elytren, welche in der Regel den Hinterleib nicht ganz zudecken und Lauffüsse, deren Tarsen ganz mit denen der Oxyteliden übereinstimmen. Die einzige Schwierigkeit bieten die anders zusammengelegten Flügel und die von einander abstehenden Hinterhüften dar, indem alle Brachelytren und zwar auch die extremsten Formen querfaltige Flügel besitzen, bei allen ferner die Hinterhüften nebeneinander eingefügt sind, was allerdings diese Gattung von allen anderen Brachelytren-Gattungen auszeichnet, uns aber doch nicht berechtigt, sie von dieser Klasse auszuschliesen, da ja auch die Mittelbeine bei vielen Brachelytren genähert sind, bei anderen dagegen (Oxyporen, Mieropepliden) weit von einander abstehen, ferner auch bei Catops die Flügel gegenläufig sind, während bei den übrigen Silphiden querläufig. « *) Man findet also, dass der Verfasser nicht übersehen hat, dass die Ptilien in mehreren Punkten von den Staphylinen abweichen, und dass er im Wesentlichen 3 solche anführt: 1) dass die 2 ersten Bauchglieder des Hinterleibes länger als die folgenden sind; 2) dass die Flügel auf andere Weise gefaltet werden, und 3) dass die Hinterhüften von einander entfernt sind: wobei er jedoch den Einfiuss des 2ten Punktes dadurch zu schwächen sucht, dass er einen nach seiner Meinung analogen Fall aus der Familie der Silphen anführt. Er nimmt aber an, dass diese Abweichungen dadurch weit aufgewogen werden, dass der Hinterleib hornig ist, und dass die Ptilien sonst »in allen übrigen wesentlichen Punkten « init len Staplıylinen übereinstimmen, ul 8% 193 Die »übrigen wesentlichen Punkte« aber, worin die Ptilien nach den Angaben des Verfassers mit den Staphylinen übereinstimmen, welehe sind sie denn? Bei genauerer Prüfung verschwinden sie zu nichts. Dass die Maxillen 2 Laden und 4gliedrige Palpen haben, und dass die Man- dibeln fest und scharf sind, sind Charaktere von so grosser Allgemeinheit, dass sie auf viele andere Familien ausser den Staphylinen passen, und das Nämliche gilt ganz von dem, was über die Antennen und Flügeldecken gesagt wird; die Angabe, dass die Füsse ganz mit denen der Oxytelinen übereinstimmen, wird durch des Verfassers eigene Dar- stellung widerlegt. Es liegt nahe, anzunehmen, Hr. Heer habe in der ersten Abtheilung seiner Abhandlung, » Bau des Körpers, « die behauptete Uebereinstimmung mit den Staphylinen ent- wickelt und sich nur an der oben angeführten Stelle weniger glücklich und mit nicht zureichender Ausführlichkeit ausge- drückt, Dies ist aber durchaus nicht der Fall. Der Inhalt jenes Kapitels streitet vielmehr im hohen Grade gegen seine daselbst ausgesprochene Ansicht. Ein solcher Bau der Maxil- lartaster, wie ihn der Verf. beschreibt und abbildet: eine Unterlippe mit einem eigenthümlichen hornigen Theile vor dem Kinne und mit Palpen, die an der Zunge selbst zwischen ihren Lappen eingesetzt sind; Flügel, die entfaltet und zusammengelegt werden können, ohne Adern zu besitzen; solche Verhältnisse sind gewi:s durch ihre Ausserordentlich- keit dazu geeignet, sowohl Staunen als Misstranen gegen die Zuverlässigkeit der Untersuchung zu erwecken, stimmen aber so wenig mit den: Baue der nämlichen Theile bei den Sta- phylinen überein, dass es vielmehr scheint, sie müssten den Verfasser aufgefordert haben, die Ptilien als die am schärf- sten abgegrenzte Familie in der ganzen Ordnung der Eleu- therateu zu constituiren. ’ Nur ein Punkt bleibt also übrig: die Ptilien stimmen nach Hın. Heer’s Angaben darin mit den Staphylinen überein, dass ihr Hinterleib hornig ist. Indem er aber diesen Schluss zog, hat er den wichtigsten Umstand übersehen. Der wesentlichste Charakter der Staphylinen besteht nämlich keinesweges darin, dass ihr Hinterleib hornig ist. Ein soleher Charakter würde unmöglich sein; denn wo ist die Grenze zwischen Horn und Haut? Sondern er besteht darin, dass die Glieder des Hinterleibes frei und des- wegen hornig sind. Ein Längsschnitt, welcher den Rücken 194 des Hinterleibes eines Staphylinen ablöst, fördert ohne die geringste Schwierigkeit die Hauptzüge seiner Muskelatur und dadurch auf einmal Ursache und Wirkung an den Tag. Man erkennt dann leicht den Grund, warum die vorderen Rückenglieder bei solehen Formen in die Quere eingedrückt sind, die den Hinterleib aın stärksten aufwärts und nach vorn zu biegen vermögen; denn welche andere Bestimmung sollten wohl die erhabenen, durch diese Eindrücke auf der inneren Seite gebildeten Querleisteu haben, als die, den Muskeln zur Befestigung zu dienen, welche jene Bewegung ausführen. Hätte Hr. Heer die reiche Quelle um Rath gefragt, aus der Jeder, welcher Kenntnisse von den Staphylinen wünscht, lange zu schöpfen hat, so würde er gefunden haben, dass ihre ersten klaren Worte so lauten: Magna haec familia, notis licet ab antennarum inser- tione, figura et articalorum numero, ab oris partibus, a tar- sorum etiam articulorum numero derivatis omnino instabilibus, tamen, quod in oınnibus familiis naturalibus fieri solet, a ceteris distinguitur constante charactere: abdomine segmentis sex vel septem distinetis, liberis, omnibus corneis. Ich glaube jetzt gezeigt zu haben, dass Hr. Heer eine Folgerung aus seinen Untersuchungen gezogen hat, welche sie nicht begründen können, und ich habe dabei ihre Zuver- lässigkeit noch wenig angetastet. Meinen eignen Unter- suchungen zufolge muss ich aber den Angaben Heer’s über den Bau des Haut-Skelets in allen Punkten widersprechen. Bei der Lefze sind sowohl die häutigen Seitenanhänge als der ganze nähere Bau übersehen. Die Mandibeln werden als mit 2 Zähnen versehen angegeben, welche nicht vor- kommen, wogegen ihre eigentliche Form, die Randhaut und der sehr ausgebildete Mahlzahn *) übersehen ist. Die Maxillen, “. Die unzähligen Verschiedenheiten, welche die Mundtheile der Insecten darbieten, und welche schon bei oberflächlicher Be- trachtung in die Augen fallen, werden zwar gewöhnlich von denen berücksichtigt, die jetzt Gattungen aufstellen und be- schreiben, man bleibt aber bisweilen bei diesen Beschreibungen in Zweifel, was als das Wesentliche angesehen werden soll, indem eine physiologische Erkenntniss der Bedeutung der einzelnen Theile nicht immer bei der Auffassung der Form- verhältnisse recht lebendig gegenwärtig gewesen zu sein und die Wahl der beschreibenden Ausdrücke geleitet zu haben scheint. Die gründlichen Arbeiten, welche die entomologische Literatur besitzt, haben wohl überhaupt eineu ungebührlich geringen Einfluss auf die zoologische Betrachtung der Mund- 195 deren vordere Hälfte abgebildet ist, werden im Ganzen un- genau dargestellt, besonders wird die innere Lade unrichtig, als in der Spitze gespalten *) angegeben; bei den Palpen ist das 1ste Glied übersehen, **) das 2te Glied ***) wird daher als Wurzelglied, das öte Glied als 2tes angenommen; das te Glied des Verfassers existirt nicht +), was er als solches betrachtet hat, ist der Grundtheil des Endgliedes, welches er durch die Wand der Aushöhlung an der Spitze des grossen 3ten Gliedes hindurchscheinen sah. Was der Verf. als Kinn angenommen hat, ist ein Theil der Kehle; theile gehabt, in keiner Hinsicht aber einen so geringen als auf die Untersuchung der Mandibeln, welche gewöhnlich so beschrieben werden, als ob sie nur eine Fläche hätten, und deren in physiologischer und systematischer Beziehung wichtig- ster Theil, der Mahlzahn (facette molaire Str. Durckh. prostheva Kirb.) meist übersehen wird, selbst in solchen Fällen, wo er, wie bei den Hydrophilen, zur höchsten Entwickelung in Grösse und Bau gelangt. Selbst von Erichson ist in seiner neuen wichtigen Arbeit über die Systematik der Nitidulen keine Rücksicht auf die Organe genommen worden. *) Die Worte des Verfassers: mala apice biunguiculata drücken etwas ganz anderes aus, als er damit ohne Zweifel hat sagen wollen, Als entomologischer Terminus angewandt, bedeutet unguiculatus bekanntlich: mit einer beweglichen Klaue ver- sehen. **) Jch glaube nicht, dass es Käfer giebt, bei welchen das Wurzelglied der Maxillarpalpen nicht klein und kurz ist. Auch bei den Pselaphen ist dieses Glied sehr deutlich (cfr. Erichs. Käf. der Mark Br. I. p. 263). Wenn also der feine cylin- drische Theil, den man bisweilen aus dem dicken 4ten Gliede hervorragen sieht, als ein wirkliches Glied betrachtet werden soll, so sind die Maxillarpalpen der Pselaphen Ögliedrig. Was jedoch diese Annahme bedenklich machen dürfte, ist die zu- gespitzte Form des grossen Gliedes, welches von Aube als Endglied betrachtet wird, denn bei allen palpi subulati ist das dicke Glied, das dem kleinen Endgliede vorangeht, an der Spitze abgestumpft und mit einer Aushöhlung versehen, um den Bewegungen des Endgliedes Raum zu geben. Der genannte cylindrische Theil ist übrigens schon von Latreille in Gen. Crust. et Ins. T. III. p. 76 beschrieben. ***) Die falsche Quer-Sutur, welche der Verf. auf diesem Gliede bemerkt haben will, ward wohl nur durch den Rand des grossen Tasterstücks hervorgebracht, das über einen Theil des Gliedes geschoben wurde. +) Man kennt wohl kein Beispiel des Vorhandenseins eines kleinen Gliedes hinter dem Endgliede bei pfriemenförmigen Palpen. Fände eine solche Anordnung wirklich Statt, würde man wenigstens in Verlegenheit gerathen, um ihre Bedeutung 196 das angebliche ?2te hornige Stück der Unterlippe ist der Rand der Kehle; was er als Zunge betrachtet hat, ist das Kinn; was er Nebenzungen und Lappen der Zunge nemut, sind die völlig missverstandenen Lippentaster; der kegelförmige Theil, worauf die Taster befestigt sein sollen, ist die un- richtig dargestellte Ligula; was er als Lippentaster angesehen hat, sind 2 Dornen, die bei der Gruppe, zu welcher Pt. fasciculare und atomarium gehören, an der Spitze der Li- gula sitzen. Hinsichtlich der Flügel kann es nur verwundern, dass der Verfasser ihre sehr deutlichen Adern übersehen konnte, während er an den weit feinern Randborsten Glieder und Seitenhaare fand, welche beide nicht existiren. Ueberhaupt giebt seine Darstellung der Flügel keinen genügenden Begriff von ihrer Form und Struktur *). So ist der hornige Wurzel- theil, welcher Stiel benannt wird, kein eigenthümlicher Theil, sondern besteht nur aus den ersten, theilweise zu- sammengewachsenen Gliedern der 3 Hauptadern. Die Rand- borsten sind viel zu diek dargestellt, ihr gegenseitiges Ver- halten unter sich unrichtig angegeben und ihre Anzahl kauın halb so gross als in der Wirklichkeit; die Hornwärzchen sind wenig genau aufgefasst, der ganze Umriss des Flügels verfehlt u. s. w. zu begreifen. Denn bei allen den kleinen Käfern mit pfrie- menförmigen Palpen ist die Absicht mit der aussergewöhn- lichen Grösse des vorletzten Giiedes deutlich genug die, Platz für die Entwickelung der Muskeln zu gewinnen, welche die ausserordentliche Beweglichkeit des Endgliedes bedingen. Bei allen diesen Käfern, und bei keinen mehr als bei den Ptilien, ist dieses Glied wirklich in unablässiger Bewegung, und giebt ohne Zweifel ein nicht weniger vorzügliches Fühlorgan ab als die entgegeugesetzte Form des Endgliedes, wo die Spitze durch eine gewölbte Hauptfläche gebildet wird; denn es findet sich, dass die Substanz des Gliedes gegen die Spitze zu an Härte abnimmt und hier ganz weich und fast häutig wird. *) Selbst bei solchen, die die Flügel nicht selbst untersucht haben, wird die Beschaffenheit der Abbildungen Verdacht gegen ihre Genauigkeit erwecken. Fig. l. Pl. I. stellt die Flügelspitze in ohngefähr dreimal bedeutenderer Vergrösserung dar als Fig. 13. Pl. Ul., das nämliche Verhältniss ist aber nicht für die Randborsten beobachtet, deren Wurzeltheil ohn- gefähr 30 Mal, deren äusserer Theil wieder nur 3— 4 Mal mehr vergrössert ist, und wobei wieder die richlige Proportion zwischen Umfang und Länge nicht beobachtet ist u, Ss. W, 197 Statt der 2 kugelförmigen *) Glieder, welche als hinter dem langen äussersten Fussgliede gelegen angegeben werden, habe ich nur eins finden können, das sehr kurz, aber fast doppelt so breit und an der Spitze fast doppelt so hoch ist, als das Endglied. Der Umstand, dass die 2 ersten Bauchglieder des Hinter- leibes verlängert sind, dürfte schon für sich hinreichen, um gegen die Annahme des Verfassers, dass der Rücken hornig ist, Bedenken zu erregen. Es ist auch besonders bei Männchen vor der Begattung und bei Weibchen zur Zeit, wo die Eier zur Reife gelangt sind, (in welchen Fällen die weichen Hautränder der Rückenglieder sich wegen des aufgeschwollenen Zustandes als 2 breite, helle Schleifen zeigen) überaus leicht, sich davon zu überzeugen, dass die Ptilien hinsichtlich der Textur der Rückenglieder des Hinterleibes nicht von den- jenigen Käfern abweichen, wo sie nicht hornig ist. Dem jetzt Angeführten zufolge, Können die Ptilien nicht Staphylinen sein, denn sie besitzen nicht die wesent- lichen Charaktere dieser Familie. Die Ansicht, zu deren vorläufiger Begründung ich jetzt einen Beitrag zu liefern suchen werde, ist, dass die Ptilien eine scharf gesonderte Familie in der Reihe der Clavicornen bilden. Nach Latreille’s Definition sind die Clavicornen solche Käfer, welche Sgliedrige Füsse und keulförmige Antennen haben. Es ist aber bekannt, dass sich Formen unter seinen Clavicornen finden, auf die ersterer Character nicht passt, und Alle scheinen darüber einig zu sein, dass die Abtheilung natnrgemäss durch mehrere Käfer zu erweitern sei, welche von Latreille in Rücksicht auf die abweichende Zahl der Fussglieder zu anderen seiner Hauptabtheilungen gebracht wurden, zu den Heteromeren, Tetrameren und Trimeren ; ferner erklärt Latreille selbst, er habe keine scharfe Grenze zwischen den Clavicornen und Serricornen ziehen könren. » Les Limites de ces deux familles ne peuvent etre rigou- reusement fix&es. I semble que la nature vacille quelque sorte avant que de donner aux antennes un epaississement terminal constant.« Fam. nat. du Regne anim. pag. 256. Die Abtheilung der Clavicornen ist demnach jetzt ein un- bestimmter Begriff: Niemand hat noch angegeben, welche Charaktere ein Käfer besitzen soll, um als Clavicorn be- *) Eine solche Form der Fussglieder dürfte nnter den Insekten vergebens gesucht werden. 198 trachtet werden zu können. Nichts destoweniger kann der Beweis für die oben ausgesprochene Ansicht die Frage von der systematischen Begrenzung der Clavicornen nicht um- gehen, denn er muss damit anfangen, dass er Gründe dafür anführt: dass die Ptilien Clavicornen sind; dies ist aber unmöglich, wenn nicht die Kennzeichen dieser Abtheilung vorher festgestellt worden sind. Es ist aber eben so un- möglich, diese Charaktere iu befriedigender Weise festzu- stellen, ohne eine Arbeit von ausserordentlichem Umfange beendet zu haben, indem es hier nicht allein darauf an- kommt, eine grosse Schaar von Thieren zu beleuchten, die mit einer grösstentheils geringen Grösse einen höchst com- plieirten Bau verbinden, und deren Örganisationsverhältnisse trotz der keinesweges armen Literatur kaum in ihren Grund- zügen bekannt sind; sondern zugleich darauf, diese Schaar ınit anderen Familien zu vergleichen, die fast in demselben Grade einer ganz neuen Purcharbeitung bedürftig sind. Unter solchen Umständen, und da die Summe der neuen That- sachen, über die ich für den Augenblick gebieten kann, viel zu klein ist, um so grossen Schwierigkeiten zu begegnen, kann ich für jetzt keine strenge wissenschaftliche Deduetion geben, sondern muss mich auf die folgenden Andeutungen beschränken. Was Leon Dufour so sehr überraschte, alser Thy- malus limbatus dissecirte und fand, dass die Zahl der malpighischen Gefässe oder sogenannten Gallengefässe bei di"ser Gattung nicht # sei, wie bei den übrigen *) von Latreille’s Clavicornen, welche er untersucht hatte, sondern sechs: ist nicht Ausnahme, sondern Regel bei einer Menge von Formen, Meine Untersuchungen über den inneren Bau der Clavicornen und der ihnen nahe stehenden Familien haben nämlich jetzt einen hinlänglichen Umfang gewonnen, «dass ich den Satz aufstellen kann: dass die ganze Reihe sich in 2 grosse Haufen sondern lasse nach der Zahl und dem ferneren Ver- halten der genannten Organe zum Darmkanal, Auf die eine Seite stellen sich aie Palpatores, Histeroida, Silphales und Scaphidites des Latreille- *) Seine Angaben über die Histeren sind, wenn ich nicht irre, ebenso unrichtig als die von Ramdohr. Es ist sehr schwierig, diese Gefässe bei den Histeren zu untersuchen, weil sie sich auf eine sehr verwickelte Weise um den dünnen Darmtheil gleich hinter das Duodenum schlingen, die mir noch ganz unklar ist, 199 schen Systems, mit 4 malpighischen Gefässen, welche sich theils auf dem Darmkanale schlängeln, theils mehr oder weniger frei von demselben liegen; die Schlingungen des Darıns gehen wesentlich in horizontaler Richtung vor. Dieser Reihe schliessen sich ferner an: von den Heteromeren die Leioden, von den Tetrameren die Agathidien, und von den Trimeren die Pselaphen. Wenn man zu diesen noch die Staphylinen fügt, welche Latreille in seinen Genera Crustaceor et Insector,. den Silphen zur Seite gestellt hatte, später aber, ohne Zweifel unter Einfluss einer unge- nauen anatomischen Angabe *) Leon Dufour’s, weniger glücklich von den Clavicornen weiter ab und näher an seine Abtheilung Carnivora rückte, so werden sie, wie ich ver- imuthe, zusammengenommen eine natürliche Gruppe von Familien bilden, von demselben systematischen Range wie Latreille’s Carnivora, Palpicornia, Lamellicor- nia u. S. w. Auf die andere Seite stellen sich sämmtliche Nitidu- lariae, von Engidites die Cryptophagen, demnächst die Dermestini und wenigstens einige der Byrrhii, mit 6 malpighischen Gefässen, deren Enden in der bei weiten grössten Zahl von Fällen der Unterseite einer senkrechten Bucht angeheftet ‘sind, welche der Darm nach vorn über dem hinteren Ende des Duodenums bildet. Ein ähnliches Ver- hältniss zeigen, so weit meine Untersuchungen gehen, alle *) »La premiere (die Abtheilung der Pentameren) se compose de six familles, dont les deux premieres distinguees des autres par l’existence d’un apareil excrementiel double.« Regne anim. IV. pag. 355. Es sind hiemit die 2 Blasen gemeint, : welche die -Staphy- iinen aus der Spitze des Hinterleibes ausstülpen, . wenn sie sich in Gefahr glauben. Diese Organe können aber kaum mit den Analgefässen (sogenannten Uringefässen) der Caraben, Dytis- cen und Gyrinen verglichen werden. Denn theils stehen sie nicht, wie man nach den bisher gegebenen Beschreibungen zu glauben verleitet werden könnte, in irgend einer Relation zu der Kioacke, sondern werden unter der Spitze des letzten (sieben- ten) Rückengliedes des Hinterleibes ausgestülpt, über und vor die obere Kloackdecke: theils bezweifle ich auch sehr, dass die Absonderungsorgane, welche Leon Dufour gefun- den haben will, wirklich existiren. Mit dem Worte double will Latreille, wie aus der Note unter der angeführten Seite ersehen wird, den Gegensatz zu dem unpaarigen Analapparat der Silphen ausdrücken, Von diesem habe ich schon früher in dieser Zeitschrift gezeigt, dass er einen Theil des Darmkanals ausmacht. 200 Latreille’schen Xyloplagi, sie gehören zu welchen Familien sie wollen, und also auch die von ihnen, welche sich den oben genannten Gliedern seiner Clavicornen anschliessen. Diese Reihe dürfte, elie zur Bestimmung ihrer näheren systematischen Verhältnisse geschritten werden kann, mit denjenigen unter Latreille’s Serriecornes zu vergleichen sein, bei welchen sich die malpiglischen Gefässe in ähnlicher Weise verhalten; als eine solche Form kennt man schon aus Leon Dufour’s Untersuchungen die Gattung Glerus, Dass ich die Gattungen Claviger und Phalaerus, so wie die 2 kleinen Familien Acanthopoda und Maero- daetyli noch nicht anatomisch untersucht habe, und daher an dieser Stelle mich enthalten mnss, etwas über ihre systematischen Affinitäten zu äussern, macht zwar diese Andeutungen noch unvollständiger, wird aber, da keiner darauf verfallen kann, die Ptilien mit irgend einer dieser Formen zu vergleichen, ohne Einfluss auf die Beantwortung der Frage bleiben, welche sie hier hervorgerufen hat. Die Ptilien haben 4 malpighische Gefässe. Die Käfer, welche sich ausser den oben genannten Clavieornen, im nämlichen Falle befinden, sind: Latreille’s Carnivora, die meisten seiner Serricornes, seine Palpicornia, Lamellicornia und ein Theil seiner Heteromera (?). Indem aber der oben besprochene Bau der Piilien eine nähere Verbindung mit irgend einer der genannten Abthei- lungen verbietet, so wird es nur nöthig sein, sie mit den Clavieornen im engeren Sinne zu vergleichen, oder mit der Reihe von ihnen, bei welcher die Zahl der genannten Organe & ist. Nachdem diese Unterscheidung zwischen Käfern mit 4 und solchen mit 6 malpighischen Gefässen mir dazu gedient hat, die Richtigkeit der Ansicht wahrscheinlich zu machen, dass die Ptilien Clavieornen im engeren Sinn sind; werden einige andere anatomische Andeutungen, in Verbindung mit den in die Augen fallenden Gründen, die dem Baue des Mundes, der Flügel, der Beine und des Hinterleibes entnom- men werden können, — welche ich nicht weiter detaillire, da es nicht meine Absicht ist, an dieser Stelle eine Arbeit über den Bau der Ptilien zu liefern — einen Beitreg zur Begründung des 2ten Punktes in meiner Auffassung der systematischen Stellung der Ptilien abgeben können, dass sie eine selbstständige Familie bilden 201 Die Clavicornen mit 4 malpighischen Gefässen lassen sich nach den wesentlichsten anatomischen Characteren so eintheilen: 1) Die Testikeln bilden einfache, mehr oder weniger keulförmige Erweiterungen der Enden der Samen- gänge. Duodenum ohne blinde Anhänge. Pselaphi. 2) Die Testikeln bilden grosse, mehr oder weniger birn- förmige, durch eine Einschnürung in der Mitte getheilte Erweiterungen der Enden der Samengänge, und ent- halten eine Menge kugelförmiger Kapseln. Duodenum ohne blinde Anhänge. Scydmaeni. 3) Die Testikeln bestehen aus verlängerten, walzenförmi- gen oder verkehrt keulförmigen Bälgen, welche die Enden der Samengänge sternförmig umgeben. Duode- num mit blinden Anhängen. Histeri. 4) Die Testikeln variiren in manigfacher Weise die Grund- form von Kapseln, mit einem längeren oder kürzeren Aste der Samengänge für jede Kapsel. Die übrigen Familien. Ich könnte zu diesen Eintheilungsgründen den Bau anderer Theile des Darmkanals, der Geschlechtstheile und der Ganglienkette hinzufügen, wodurch die unter der letzten Rubrik zusammengefassten Formen näher unterschieden wer- den; die gewählte Eintheilung ist aber für die Absicht, welche ich hier vor Augen habe, ausreichend. Die Ptilien lassen sich keiner dieser Hauptformen an- schliessen. Die Testikeln gehören zwar derselben Grundform an als die der Pselaphen, mit welcher Familie auch die Ptilien hinsichtlich des Baues der Füsse und einiger Theile des Mundes verglichen werden können, während aber die Samen- blasen *) der Pselaphen lang und geschlängelt sind, haben sie bei den Ptilien eine Form, die bei keiner der Familie der Clavicornen gefunden wird; die vom ersten Paare sind *) Man nennt in Deutschland diese Organe Schleimgefässe, absondernde Nebenorgane. Es scheint jedoch kein hinläng- licher Grund vorhanden zu sein, den von Cuvier angewand- ten Nameu vesicules seminales zu verändern, womit man Sich für ähnliche Theile bei den Wirbelthieren begnügt hat, bei denen auch in vielen Fällen ihre drüsige Natur sich nicht verkennen läsıjs, und wo sie vielleicht eben so wenig als 14 202 sehr gross, walzenförmig und mit ihren ‚etwas eingerollten Euden gegen einander gebogen (ohngefähr wie in der Gruppe der Hydrophilinen), die vom 2ten Paare sehr klein und kurz, leicht S-förmig, mit einwärts spiralförımig auf- gerollten Enden, und unter dem gemeinsamen Ausführungs- gange zurückgebogen. Dann zeigt der Darmkanal in 2 Rücksichten ein auf- fallendes Verhalten. Die meisten Clavicornen folgen dem Gesetze: wenn das Duodenum bei einer natürlichen Familie mit blinden Anhängen versehen ist, so nehmen dieselben bei den kleinen Forınen in Anzahl und Weite (nicht relativer Länge) ab. So geht es mit den Choleven im Gegensatze zu Necrophorus und Silpha, mit den Aleocharinen, Steniuen, Omalinen im Gegensatze zu deu Staphyli- ninen, mit Cyrtusa Er. iin Vergleich zu den grössern Leioden, mit Abraens im Vergleiche zu Hister, mit Cercus und Meligethes gegenüber den Gattungen Cy]- lodes und Pocadius, mit Ephistemus im Vergleiche zu Antherophagus. Bei den Ptilien dagegen ist das sehr weite und lange Duodenum mit äusserst zahlreiehen kegelförmigen Anhängen von verhältnissmässig bedeutenderer Weite versehen, als ich sie bei irgend einem andern Insecte kenne. Dieser Umstand scheint ınir in systematischer Hin- sicht von vielem Gewicht. Ferner sind die malpighischen Gefässe ausserordentlich kurz und weit, ganz frei vom Darm- kanale, nicht geschlängelt oder gekräuselt, frei am Ende, und verhalten sieh paarweise auf verschiedene Weise; das eine Paar ist eine kurze Strecke vor der Einmündungsstelle in einen spitzig zugehenden Winkel gebrochen, das dadurch abgesonderte hintere Stück leicht gebuchtet, der vordere, viel längere Theil fast ganz gerade; die vom ?ten Paare sind um einen Drittheil kürzer, nach der Spitze des Hinter- leibes zurückgebogen, keulenförmig, und gegen ihre Spitze so diek, dass sie dem quergerunzelten Colon in Weite voll- kommen gleichkommen. Indessen ist dies merkwürdige Verhalten nicht in allen Hinsichten den Ptilien ganz eigen- thümlich, sondern nur der höchste gesammelte Ausdruck auffallender Einzelnheiten bei anderen Clavicornen. Bei meh- bei den Gliedertbieren je blosse Aufbewahrungsgefässe sind. Man ist seit Cuvier zur Bestimmung ihrer specielleren Func- tionen keinen einzigen Schritt weiter gekommen, und hat daher keine Veranlassung, ihnen einen anderen Namen zu geben, wodurch gar Nichts erreicht wird. 2. 00: 1 .. 203 reren Staphylinenformen nämlich, wie bei den Omalinen, ist das untere Drittheil der malpighischen Gefässe, und zwar das von beiden Paaren, in einer geraden Linie nach vorn gerichtet, ohne mit dem Darmkanal in Berührung zu treten, wonach eine Art von Bruch eintritt, bei den Scydmaenen sind die Buchten sehr schwach, die Verbindung mit dem Darmkanale nur geringe, die Enden frei, und leicht keulen- förınig, und bei den Pselaphen, wo die Form im Wesentlichen dieselbe ist, nähert sie sich doch der der Ptilien noch mehr dadurch, dass die Verbindung mit dem Darmkanal ganz aufgehoben ist, während zugleich ein scharfer winkelförmiger Bruch stattfindet. Die malpighischen Gefässe von dieser Form sind elastisch, schwer zerreissbar, stets ungefärbt, und in ihrem Innern bemerkt man sehr deutlich eine ziemlich grosse Menge kleiner kugelförmiger Körper vielleicht von drüsiger Natur. Sollte ich also mit wenigen Worten den Eindruck be- zeichnen, welchen die Ptilien gegenwärtig auf mich machen, so würde ich sagen, sie scheinen mir die Pselaphen der Silphen zu sein, so wie umgekehrt die Pselaphen die Ptilien der Staphylinen genannt werden könnten. Nach dem was im Vorhergehenden über einige Punkte der Systematik der Clavicornen gelegentlich angeführt worden ist, bekommt die Frage noch grösseres Interesse: welche ist die Form, die die Abtheilung der Clavicornen mit der der Palpicornen verbindet? Vorausgesetzt dass die letztere, wie man es jetzt, ausgenommen in Frankreich, allgemein an- zunehmen scheint, das verbindende Glied zwischen Carni- voren und Clavicornen *) darstellt, wird die fragliche Form zugleich die werden, welche die Reihe der Familien eröff- nen muss. Ich glaube, die Histeren sind diese Form. Diese Familie scheint Erichson als Mittelglied zwischen Staphy- linen und Nitidulen zu betrachten. Dem vorher Angeführten zufolge kann ich jedoch nicht anders urtheilen, als dass Histeren und Nitidulen zu verschiedenen Hanptabtheilungen unter den Käfern gehören, und die Aehnlichkeit, welche *) Die Engländer haben damit angefangen, den Palpicornen diesen Platz zu geben, und auf dem Continente hat Erichson ihrem Beispiele gefolgt. Vieles spricht ohne Zweifel für diese Mei- nung. Keiner hat aber, so viel ich weiss, die Gründe zu entkräften gesucht, welche Latreille für seine Ansicht anführt, 204 zwischen beiden in der äusseren Form stattzufinden scheinen, muss jch als eine blosse Analogie betrachten, welche die Nitidulen auch in einigen Rücksichten und zum Theil in viel 'höherm Grade — namentlich im Baue der Geschlechtstheile — mit den Silphen zeigen. Was über die Larven der Histeren bekannt geworden ist, deutet ebenfalls nicht auf eine nähere Verwandtschaft mit den Nitidulen, Sie gehören nämlich nach Erichson’s Angaben (ich kenne sie nicht) derselben Form an als «(ie Larven der Staphylinen und Silphen, die Nitidu- larien-Larven, welche ich kenne, sind dagegen nach einem ganz verschiedenen Typus gebaut, über den ich mich hier auf die Bemerkung beschränken muss, dass sie eben so wie die vollkommenen Insekten 6 malpighische Gefässe haben. Endlich weiss ich nichts von wesentlicher Bedentung im Baue des Haut-Skeletts, worin sich die Histeren den Nitidulen anschliessen; die Mundtheile scheinen mir selbst nach einem ganz verschiedenen Typus gebaut. Dagegen halte ich es für einen grossen Schritt vorwärts zu einer natürlichen Stellung der Histeren in der Reihe der Clavicor- nen, dass sie den Staphylinen näher gerückt werden. Sie zeigen auch, wie Erichson bemerkt, mehrere Ueberein- stimmungen mit diesen im inneren Baue, doch kann er dabei nur den Darmkanal vor Augen gehabt haben, denn in allen anderen Rücksiehten können sie hinsichtlich ihres innern Baues nach meiner Meinung mit keinen anderen Käfern ver- glichen werden, als mit den Palpieornen, namentlich den Cereyonen. Es giebt besonders einen Punkt, worin die Histeren und Palpicornen auf sehr auffallende Weise über- einstimmen, und worin sie sich, soweit meine Kenntnisse reichen, zusammengenommen von allen anderen Insekten absondern. Bei dem männlichen Hydrophilus piceus haben schon die älteren Anatomen ein Paar Gebilde von sehr eigenthümlicher Struetur nachgewiesen, welche als den Enden der Samenblasen angeheftet beschrieben werden, und die von allen Verfassern, welche den inneren Bau dieses Käfers geschildert haben — Cuvier vielleicht ausgenommen — als selbstständige Organe betrachtet und in verschiedener Weise gedeutet worden sind, als Samenblasen, absondernde Neben- Organe, Nebenhoden, Es ist aber allen diesen Anatomen entgangen, dass die Samenblasen vom ersten Paare — hier höchst entwickelte Absondernngsorgane — nicht ein- fache Gefässe sind. Sie haben einen sehr zusammengesetzten 205 Bau, dessen wesentlicher Charakter ausgedrückt werden kann, wenn man sagt: sie bestehen aus einer Reihe quer- liegender. flacher, dicht aneinander gefügter Kapseln, welche sich in einen gemeinsamen Längskanal öffnen; die Scheide- wände zwischen den Kapseln zeigen sich an der äussern Fläche als etwas vertiefte Furchen, welche häufig ( soweit meine Untersuchungen reichen, bei allen Palpieornen mit Ausnahme der Gattung Hydrous) dem ganzen Organe ein quergeringeltes Ansehen geben. Das oben genannte künst- liche Organ ist nun nichts anders als die äussersten Kapseln, die, indem ihre Reihe sich über die geschlossenen Enden des Kanals fortsetzt, ‚ebenfalls geschlossen werden, eine andere Form annehmen, sich auf eine andere Weise lagern, und in eine Spirallinie zusammen gerollt werden. Dieser Grad von Entwiekelung kommt nur in der Gruppe Hydro- philini vor: dieselbe Grundform habe ich aber bei allen Palpicornen gefunden, welche ich dissecirt habe, von He- lophorus bis Cereyon, und sonst allein bei den Histeren, bei beiden übrigens in mannigfacher Abwech- selung, sowohl im feineren Bau als hinsichtlich der Art, in welcher sich die 2 Hauptpaare der Samenblasen gegen einander verhalten; die Angabe Leon Dufour's, dass das 2te Paar derselben von den zusammengerollten Kapseln ausgehe, ist dem Angeführten zufolge unrichtig.. Dann stimmen aber auch die Histeren im Baue der Testikeln im Wesentlichen mit den Palpieornen überein, weniger deutlich freilich mit der Form, die man — etwas ungenügend — bei Hydrophilus piceus beschrieben hat, völlig aber ınit derje- nigen Modification derselben, welche bei den Sphaeridiinen vorkommit. Beschreibung einer neuen Zibellula. Von Chr. Brittinger. Apotheker in Steyr, in Ober - Oesterreich. Libellula ornatu. Lib. alis aqueis parastigmate supra albide infra nigro- fusco, postieis in basi macula nigra, abdomine ad basin apicemque valde inflato, in medio attenuato, nigro: appen- dieihus albis, inferiore apiee valde emarginata, I.ongit 17 lin. Extens, alarım 30. Am nächsten steht diese Art der Libellula caudalis Charpent., unterscheidet sich jedoch von dieser durch Fol- gendes: Der Mann hat um die schwarze Makel an der Basis der hintern Flügel eine schmale safrangelbe Einfassung; das Parastigma ist oben weiss, und unten braunscehwarz. An dem Hinterleib ist das Ste, 4te und Ste Segment, von der Basis bis wo sich derselbe zu verdicken anfängt, mit einem bläulichweissen Ueberzug oben und unten bedeckt, auf welchem man die Ränder der Segmente und kleinen @Quer- striche schwarz marquirt wahrnimmt. Die appendiees eau- dales superiores sind rundlich, scharf zugespitzt, mit kurzen Borsten besetzt; die untere appendix ist bräunlich, kleiner, nach aussen gebogen, fast rinnenförmig und oben tief aus- gerandet. — Das Weib ist von dem Manne bloss dadurch verschieden, dass die Makeln an der Basis der hintern Flügel mit einer breiteren lichtgelben Einfassung umgeben sind, und an der Spitze der Flügel ebenfalls lichtbranne Makeln sichtbar sind; der Hinterleib hat brännlichgelbe Makeln, die aber von der Zeichnung des Weibes von Libellula cau- dalis Charp. abweichen; auch bei diesem ist die appendix inferior apice emarginata. Charpentier hat die Libellula caudalis in seiner Mono- graphie vom Jahre 1840 Seite 89 zuerst genau beschrieben, und Tafel 44 abgebildet und mit seiner Libellula pectoralis, der sie am nächsten steht, verglichen. Von dieser aber unterscheidet er sie vorzugsweise, ausser den übrigen ange- gebenen Kennzeichen, durch die appendix maris inferior, und scheint auch den specifischen Namen davon genommen zu haben. Ich führe seine eigenen Worte, Seite Y0 an: » Appendices caudales in utroque sexu albae seu niveae: superiores maris, ut in Lib. pectorali, teretes, in apice acuminatae, subscabrae: inferior autem ejusdem fere longi- tudinis atque superiores, sabtriangularis et apice in- tegro (vide Tab. 47 fig. 16.) Hac appendieum stinetura optime a Libellula pectorali distinguitur. « Ich habe diese Art im Jahre 1842. das erste Mal an einem Teiche um Steyr gefangen, wo sie alljährlich erscheint, und sie meinen Freunden als Libellula austriaca mitgetheilt, welche Benenung ich in Libellula ornata umändere, da sie nach brieflichen Mittheilungen, auch in andern Ländern vor- kommt. Schon in der ersten Hälfte des Monats Mai ist sie hier zu sehen, und mit ihr zu gleicher Zeit in Gesellschaft Libellula albifrons Burm. — Ihr Flug ist schnell und kurz, sie setzt sich gerne auf Wasserpflanzen, z. B. Potamogeton natans ete., oder andere Gegenstände im Wasser, von dem sie sich nicht leicht entfernt. — Sie ist fast den ganzen Sommer zu treffen, aber nie in grosser Zahl. Germar Fauna Insectorum Europae fase. XAIH. enthält die Beschreibungen und Abbildungen von 18 nr + teren und 7 Dipteren. 1. Cicindela fasciatopunetata n. sp. aus dor Türkei, der C. sylvatica nahe verwandt, aber durch die Seulptur der Flügeldecken und den Verlauf der weissen Querbinde unterschieden. (Die Illumination ist zu grün aus- gefallen). 2. Cie. Fischeri Adams, Dej. Zu dieser Art gehört C. octopunctata Löw Ent. Zeit. 1843 p. 339, sie findet sich in Süd-Russland und angeblich in der Türkei. (Neuer- dings ist sie nochmals von Trobert als C. syriaca be- schrieben, Annal. d. l. soc. ent. 1844, Bull. p. XXXVI). 3. Hydroporus semirufus n. sp. aus Italien, dem H. platynotus Germ. und Aubei Muls. verwandt, mit röthlichem Kopf und Halsschild. 4. Hydrop. lautus Schaum vom Mansfelder Salzsee. 5. Callirhipis angulosa n. sp. aus der Türkei, die erste europäische Art dieser ausgezeich- neten Gattung. 6. Cardiophorus pietus Falderm. eben- falls aus der Türkei. 7. Rhysodes trisulecatus Germ. aus Sicilien. 8. Polydrosus vittatus Schönh, aus Istrien. 9. Coeliodes zonatus n. sp. Eine ausgezeichnet schöne Art aus Steiermark, die neuerdings dureh den Insectenhändler Kahr verbreitet ist. Sie weicht von den übrigen Arten der Gattung durch die 6gliedrige Fühlerschnur ab, der Verf. macht aber darauf aufmerksam, dass dieselbe Abweichung auch in der Gattung Geutorhynehus vorkommt, wo die meisten Arten auch eine 7gliedrige Fühlerschnur, einige indessen nur eine 6Ögliedrige besitzen. 10. Cucujus puniceus Mannh. aus Curland, von C. depressus durch schmälere Ge- stalt und abgerundete Vorderecken des Halsschildes unter- schieden. 11. Phloeostichus denticollis Redt. aus Oesterreich, (ist in der Abbildung etwas zu dunkel gehalten). 12. Dorcadion Kindermanni Waltl. und 13. D. Stur- mii Waltl aus der Türkei. 14. Saperda Phoca Frölich eine sehr seltene deutsche Art, von der sehr ähnlichen S, Carcharias durch die am Ende nicht zugespitzten Flügel- 208 decken leicht zu unterscheiden. 15. Polyopsia (Muls.) bipunetata Zoubk. Sap. biguttata Redt. aus Steiermark. 16. Rhagium rufiventre n. sp. aus dem Bannat, eine sehr seltene und ausgezeichnete Art. (Stenz hat sie unter dem Namen Rhagium pustulum Gysselen verkauft). 17. Orestia alpina Germ. aus Steierinark. Die systematische Stellung ist zweifelhaft, von den Lycoperdinen weicht sie durch deut- lich viergliedrige Füsse, von denen das dritte zweilappig ist, und Jdurch den Bau der Oberkiefer und Lippentaster ab. 18. Lycoperdina rubricollis n. sp. aus Ungarn. Che- vrolat hat aus ihr die Gattung Hylaia gebildet, die aber nicht hinreichend begründet ist. 19. Dasypogon litura Zeller, aus Schlesien. 20. Tabanus tricolor Zeller, aus Südrussland. 21. Sargus melanopogon Zeller, aus Oest- reich. 22. Eristalis pulchriceps Meig. aus Südeuropa. 23. Eristalis fasciatus n. sp. aus Südeuropa. 24. Syr- phus dispar Loew, aus Schlesien. 25. Callicera rufa aus Schlesien. Schaum. BAHT Intelligenz - Hachrichten. Das sehr getroffene Bildniss von Prof. Gerinar ist jetzt erschienen und kaoan durch den Verein gegen portofreie Einsendung von 1 .%f bezogen werden. Der erste Theil der Monographie der Eupoden von Lacordaire ist uns so eben zugegangen. Gesucht wird für die Vereinsbibliothek: Schönherr Genera et Species Cureulionidum tom. I. — IV. inel. Der Verkäufer beliebe sogleich den Preis anzugeben. ee Berichtigung. In der Mai- Nummer dieses Jahr- ganges ist Seite 1il Zeile 1 gelbrothen statt gebrochenen zu verbessern. N a Du u LE u Eu En u a u u u u EEE TEE Druck von F. Hessenland, Fr f Eintomologische Zeitun herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. e- Dahn, Pracses \ des Vereins. “ al PEN Dr.H.Schaum, Secretairj 3 ahrgang. Juli 1845. He 0 7. 6 (Sehluss.) Doebner: Orgyia selenitica als schädliches Forst- Insect. Zeller: Ueber Linne’s Citäte aus Schäflers Icones. v. Kiesenweiter: Entomologische Notizen. ( Fortsetzung. ) Germar: Ueber die Arten der Gattung Eurythyrea. Walton: Bemerkungen über brittische Apionen. Eversmann Fauna Volgo- Uralensis, angez. von Hering. (TFortisetzung.) Briefkasten. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 3. Juni würde «die eingegangene Correspondenz vorgelegt. Als Mitglied wurde anfgenomnmen: Herr Privat- Docent Dr. Zaddach in Königsberg. Ausgetreten ist: Herr Lehrer Schumann in Elbing. Für die Vereins - Bibliothek gingen ein: Monographie des Col&eopteres subpertameres de la fa- mille des Phytophagespar M. Th. Lacordaire,.: Tom I. Prem. partie. 1845. Geschenk des Hrn. Verf, Die Spermatozoen der Loceustinen von Dr, C.Tr. v. Siebold. Aus den Act. Caes. Leop. Vol. XXJ, P. I. Geschenk des Hrn. Verfassers. Dalmann, Ephemerides Entomologicae. Holımiae 1824, 15 _ * eh u 4% gi \ # u ni: 21, % - EN om Zoolb ihr Framster under Äre 1840 — 42. Andra Delen af Boheman. Stock- holm 1843 et 1844. Geschenke des Hrn. Prof. Bohemann. Wir hatten im Lanfe des Mai die Freude, zwei unserer ausgezeichnetsten Mitglieder bei uns zu sehen, zuerst Hrn. Privat-Docent und Akademiker Schiödte aus Kjöbnhavn und einige Tage später Hrn. Professor Boheman, Intendant des Museums in Stockholm. Beide Herren sind anf wis- senschaftlichen Reisen von längerer Dauer begriffen und werden sich dein Süden Europa’s zuwenden. Sie haben die Sammlungen des Vereins und der hiesigen Mitglieder in Augenschein genommen, einige Exeursionen in die Umge- gend mitgemacht und bei uns eben so durch ihre wissen- schaftliche Gründlichkeit als dnreh ihr freundliches und herz- liches Benehmen ein liebes Andenken hinterlassen. 210 u so rl CE Ein Brief meines Freundes Dr. Behr, der sich. seit vorigem Herbst hauptsächlich naturwissenschaftlicher Zwecke halber in Süd - Australien aufhält, enthält folgende Stelle, die sich auf seine bis dahin gemachte lepidopterologisch® Ausbente bezieht, Bethanien, den 17. Nov. 1844. Meine entomologischen Bemerkungen beschränken sich bis jetzt auf Weniges. In Betreff! der Schmetterlinge habe ieh jetzt trotz des bis vor wenigen Wochen dauernden Win- ters theils durch eigene, theils durch die Beobachtungen eines entomologischen Freundes Hrn. Wilson, folgenden Schluss gemacht, dass das ärınste Land Europa’s mit Aus- nahme der Polar-Gegenden, eine grössere Mannigfaltigkeit an Papilioniden darbietet. Um die Hauptklassen durchzugehn, so habe ich Argynnen und Melitaeen hier nicht erwartet, und bin daher auch damit zufrieden, davon keine Spur ent- deckt zu haben, aber (lie Genera Euploea, Danais und Acraea könnten billigerweise hier wohl einige Repräsentanten haben. Vanessa findet sich hier in einer Art die Cardni sehr ähnlich, aber wie ich vermuthe specifisch verschieden ist, eine andere ziemlich seltene erinnert an Atalanta und eine 3te an eine ostindische, deren Namen mir entfallen ist. Nymphalis, Li- 21l inenitis, Apatura fehlen wieder gänzlich, Hipparchia zählt aber 3 Speeies, die zum Theil in der Mitte stehen zwischen Egeria und Megaera, die te aber ziemlich fremdartigen Aussehens scheint sich an ostindische Arten oder afrikanische anzuschliessen. Wilson hatte bis jetzt nur 2 Arten gefunden und ich bin nengierig, ob ‚die von mir entdeckte 3te mit einer von ihm kürzlich gefundenen 3ten identisch ist. Am zahl- reichsten und besten ist das Genus Lycaera vertreten, woran wohl die hier vorherrschende Familie der Leguminosen schuld sein mag. ' Eine Art ist unserm Argiolus ähnlich, eine 2te einer von Boisduval abgebildeten nordamerikanischen und die andern 3 ähneln mehr oder weniger dem südenropäischen Baetieus. Gen. Papilio enthält eine Art, die mir entweder mit dem javanischen Demolens oder der verwandten Art vom Cap identisch zu sein scheint, sehr selten ist und viel- leicht mit den Männchen der Citrus - Arten importirt. Die unserm Apollo und Apollinus entsprechenden Arten Austra- liens hat bis jetzt weder Wilson noch ich auffinden können. Zwei sehr interessante Pontien, die an Daplidiee und zugleich an ostindische Arten erinnern, finden sich hier, und 2 Arten, die aıı die tropischen Elatea erinnern, habe ich bei Wilson gesehn. Coliaden habe ich bis jetzt ech nicht finden können; Hes- perien aber 2 Arten, die dem enropäischen Comina ähnlich sind. Ein sehr merkwürdiges Insekt fliegt im Pine forest, das mir zu Agarista oder Castnia zugehören scheint, die- Fühler unbestrittene Tagvogel- Fühler, die Art die Flügel zu tragen und das ganze Benehmen, die Färbung und Zeichnung die unserer N. Parthenias. . Ueber die Naturgeschichte und ersten Stände dieser merkwürdigen Mischung aus Tagvogel und Eule habe ich bis jetzt nichts erfahren können. Du siehst, dass das Land nicht besonders reich an diesen In- secten ist und dass sie keine eigentlich tropischen Formen darbieten, sondern was auch von deı übrigen Fauna gilt am meisten der südenropäischen entsprechen. Die Nachtvögel sind bei weitem zahlreicher und namentlich die Zunft der Mierolepidopteren scheint mir an Arten-Reichthum der europäischen nichts nachzugeben. Einzelne tropische Formen tauchen hier auf, namentlich ungehenre Hepiolus und ein, sehr schöner Erebus. Ich will Dich übrigens nicht weiter mit der Aufzählung der Arten ermüden. 'p. p.* HA. 8. 15 * 212 Wilfenichaftliche Mittheilungen. Beitrag zur Lepidopteren- Fauna von Öber-härnthen und Salzburg. Von Dr. Rickerl, in Prag. (Schluss, ) Noctuae. Aeronyeta leporina, A. aceris, A. megace- phala wurden bei Salzburg oft anfgefunden. — A. alnı einzeln aus der Raupe gezogen. A. ligustri, A. strigosa. Beide Arten sah ich in allen Sammlungen, doch nur in ver- fiogenen Stücken, sie scheinen in der Salzburger Umgebung nieht selten vorzukommen. — A. tridens, A. psi häufig. — A. auriecoma, von mittlerer Seltenheit. — A. rami- cis, im Mölithale und bei Salzburg gemein. — A. enphra- siae, von den 2 einzeln erbenteten Stücken traf ich das eine an den Planken der Wasserleitung bei Boeckstein ober- halb Gastein, das andere an einer Garteninaner im Möllthale Anfangs August. Der Schmetterling gehört zu den seltener vorkommenden und wurde bisher bei Salzburg noch nicht entdeckt. — Diphtera ludifica, D. orion, bei Salzburg nicht selten, erstere auch im Möllthale, Bryophila perla wurde häufig au Mauern gefunden, B. ereptrieula, B. fraudatricula, beide bei Salzburg, die erstere viel seltener. — Kymatophora xanthoceros, K. rufieollis, K. diluta, K. bipuneta, K. oetogesima, K. Or. Alle bei Salzburg, obwohl nur in einzelnen Stücken anfgefunden. — Episema coeruleocephala wurde häufig gezogen. — E. graminis, Ich fand diese Noctue im Möllthale oft an Distelköpfen sitzend: häufiger traf ich dieselbe vor 9 Jahren auf der Rossalpe, wo sie im Sonnenschein unruhig schwärmte. -— In den ersten Augusttagen war sie bereits verfiogen. — Agrotis ocellina. Einige sehr lebhaft gezeichnete Stücke dieser Art erbeutete ich auf den Wiesen der Pasterze 213 und des Moharkopfes. Unter einer Höhe von 5000‘ traf ich sie nie; sie kömmt oft vor, ohne häufig zu sein. Die Flugzeit fällt in die 2te Hälfte des Monats Jul. — A. al- pestris, Im Möllthale und am vordern Sattel an Distel- blüthen mehrmals gefunden. Flugzeit mit der vorigen. — A, tritiei, A. fumosa, A. obelisca, A. ruris, A. sau- era. Alle bei Salzburg in verschiedenen ‚Jahren mehr oder weniger selten. — A. suffusa. Ein frisch entwickeltes Stück dieser Art fand ich unter einem Steine in einer Höhe von 4000°, auch ist der Schmetterling bei Salzburg nicht selten. — A. segetum gemein. — A. corticea selten. — A. exelamationis stets häufig. — A. fatidieca. Am 3. August verstieg ich mich auf den mit 1° Schnee hoch bedeckten steilen Wiesenabhängen hinter dem Gass- rade oberhalb Heiligenbint, als ich vergebens einen Weg ober mir aufzufipden suchte. Auf einer kleinen Wiese, wo der Schnee grossenthesls geschmolzen war, fing ich eine Agrotis, welche ich, da ich sie niemals gesehen zu haben mich erinnerte, für neu hielt, die aber später bei Ver- gleichung der sehr gelungenen Freyer’schen Abbildung sich als A. fatidica auswies. Sie flog ungemein rasch und an- haltend; denn sie schwärmte über die weit und breit mit Schnee bedeckten Länen hin, und stürzte nahe bei mir in den Rasen, wo ich ihrer habhaft wurde. Nach 14 Tagen fand ich ein tes Stück an einer Sonchusblüthe sitzend in einer Höhe von 7000‘, während das 1lste 8500‘ hoch ge- fangen wurde. — Es dient somit dieser seltenen Art, von welcher bisher das Vaterland verschwiegen blieb, die nächste Umgebung der Schneefelder der Kärnthner- Alpen zum Auf- enthalt. — A. foreipula schwärmt des Abends bei Salz- burg häufig an den Blüthen von Echium - Arten, - Amphipyra tragopogonis, A. livida, A. pyra- midea, A. typica, erschienen nie häufig in verschiedenen Jahren. — A. perflua 2 einzelne Stücke dieser seltenern Art fand ich in einem dunkeln Gartenhause hei Salzburg. — A. pyrophila, A. lucipeta, die letztere Art auch bei Salzburg sehr selten. — Noctua ravida, N. augur, N. sigma, N. baja, N. eandelifequa, N. brunnea, N. festiva, N. C. nigrum, N. depuncta, N. rhomboidea, N. polygona, N. mufiva, N. plecta. Alle diese Arten wurden durch eine Reihe von Jahren in den Salzburger Umgebungen auf«. 214 gefunden und befinden sich in den dortigen Sammlungen; obwohl meistens nur im defeeten Zustande. — Tryphaena Comes, T. subsequa, ziemlich sehheh; — T. pronuba, Var. innuba, die Raupe lebt im ersten Frühling unter den Blättern von Primula veris, und wird häufig gezogen. -— T. fimbria bei Salzburg sehr selten. — Hadena saponariae, H. perplexa, H. capsin- eola. Im Möllthale und bei Salzburg oft aufgefunden. — H. behenis Freyer in lHittl. Diese neue Art wurde von mir in einem einzigen Stücke an einer Ho!zwand bei Salz- burg aufgefunden. Sie ist der H. emcubali sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von dieser auf den ersten Anblick durch den breiten blassgeiben Vorderrand der Obertflügel, welcher in der Gegend ober der Nierenmakel beginnt, und bis zu der bei dieser Art mehr abgerundeten Flügelspitze reicht. Die Grundfarbe ist braungrau mit sehr schwach her- vortretendem Amethyst -Schimmer auf den Vorderflügeln. — Da ich das einzelne Stück an Hrn. Freyer sandte, bin- ich gegenwärtig ausser Stande eine ausführliche Beschreibung hievon zu entwerfen. Sie wurde in den letzten Tagen des Monats August gefangen. — H. cueubali bei Salzburg selten; dagegen ist H. popularis und H. leucophaea sehr gemein. — H. cespitis, H. dentina kommen, obwohl nur einzeln vor. Die Varietät Ongspurgeri traf ich an Brettwänden im Möllthale. Sie scheint bloss in den hochgelegenen Alpentlhälern vorzukommen: ılenn unter vielen bei Salzburg gesammelten Stücken von H. dentina, die ich durchsah und verglich, zeigte sien nieht ein einziges der an- gegebenen Varietä. — H. atriplieis, H. satura, H. adusta, H. thalassina, H. gemina, H genistae, H. contigua, H. convergens, H. distans, H. protea befanden sich in den dortigen Sammlungen und sind mehr oder weniger selten in den Umgebungen der Stadt zu finden. — Phlogophora meticulosa, P. lueipara. Beide wurden gezogen, doch bleibt die letztere ziemlich selten. — Miselia caesia. Ein einzelnes Stück dieser Art traf ich unterhalb Mallnitz an einer Mauer. Bei Salzburg wurde diese Art noch nicht aufgefunden. — M. conspersa, M. comta, M. albimacula, M. filigramma, M. culta, M.oxyacanthae, M.aprilina. Bei Salzburg. — Polia chi, P. dysodea, P. saliceti, P. flavi- eineta, P; nigrocineta, P, advena, P, nebulosa, 215 P. herbida. Alle diese Arten kommen, obwohl nie häufig bei Salzburg vor. — Trachea Piniperda micht selten. Doch hat die Raupe der Waldkultur in dieser Gegend noch nie geschadet. — Apamea nietitans, A. didyma bei Salzburg. — A. imbecilla. Diese Art wohnt nur auf den höchsten Alpen: ich fing dieselbe im Sonnenschein schwärmend amı hohen Sattel, wo sie sehr sclten vorkömmt. — A. latruncula, A. strigilis, A. testacea, A. ba- silinea. Bei Salzburg. — Mamestra pisi, M. oleracea, M. chenopodii, M. brassicae, M. furva, M. persicariae. Ausser M, furva alle gemein. — ! Thyatira batis, T. derasa. Beide in wenigen Stücken bei Salzburg gezogen. — Calpe libatrix wird alljährlich gefangen und gezo- a Pe Mythimna xanthographa sehr selten, — Orthosia instabilis, O. munda, ©. ypsilon, OD. lota, OÖ. macilenta, O. gracilis, O. gothica, fan- den sich einzeln in den vorhandenen Sammlungen. — O. stabilis häufig. — O. leucographa sehr selten. — O. eruda wurde oft gezogen. — 0. congener, 0. ni- tida, O. pistacina, seltener als O. eruda und noch nicht die Raupen aufgefunden; dagegen O. litura als Raupe und Schmetterling gemein. — Caradrina morpheus, C. cubicularis, C. blan- da, C. respersa, C. trilinea, C. bilinea, finden sich in verschiedenen Sammlungen meistens im unreinen Zu- stande. — Leucania pallens, L. vitellina, L. impura, L. albipuncta, L. conigera, L. obsoleta, L.comma, L. album. Bei Salzburg. — Gortyna flavago bisher nur in wenigen Stücken aufgefunden. — Xanthia echii selten. — X. rufina, X. ferru- ginea, X. citrago, X. croceago, X. cerago, wurden oft in Laubwaldungen geklopft. — Cosmia fulvago desgl. — C.cuprea. Auf der Ross -Alpe bei Golling und auf den Wiesen. unterhalb des rauriser Tauern -Hauses schwärmte diese Art an Blumen im Sonnenschein, Die meisten in der ?ten Hälfte August’s ge- 216 sammelten Stücke waren bereits verflogen. — Ü. trape- zina häufig. — C. retusa, C. subtusa, C. diffinis, C. affinis, EC. pyralina, werden mehr oder weniger selten bei Salzburg angetroffen. Cerastis vacceinii, €. glabra, C. satellitia, In manchen Jahren gemein. — Xylina vetusta, X. exoleta, X. conformis, wurden obwohl nie häufig gezogen. — X. Zinckenii. Einige schöne Stücke dieser Art sah ich als Varietät von der vorhergehenden und mit diesen in den Sammlun- gen vermengt. Sie wurden sämmtlich in der Nähe der Stadt gefunden. — X. rhizolitha, X. petrilicata, X. con- spieillaris, häufig. — X. puta bisher nur in einem ein- zigen Stücke gezogen. — X, rurea, X. polyodon, X. lithoxylea, X. lateritia, X. virens, X. petrorhiza. Im Möllthale und bei Salzburg nicht selten. — Asteroscopus eassinia, A. nubeculosa, kommen einzeln bei Salzburg vor. — Cleophana pinastri, GC. linariae, Letztere kömmt öfter vor, wird auch zuweilen aus der Raupe gezogen. — Cucullia abrotani, C. absynthii wurden oft ge- zogen und gefangen; seltener kömmt C. tanaceti vor, C. umbratica gemein, C. Jactucae, C. Iucifuga selten. C. asteris wurde mehrmahls ans der Raupe gezogen. C. ceramanthea Frever. Diese schöne Noctue wurde aus zufällig erbeuteten Raupen einigemal gezogen; doch blieb dieselbe, da man sie für blosse Varietät von C. verbasei erklärte, von den Sammlern unbeachtet. C. verbaseci wird alljährlich bei Salzburg gezogen. — Abrostala triplasia, A. urticae wurden des Abends an Blüthen schwärmend oft gefangen. — Plusia illustris wurde bisher nur gefangen, scheint aber in der Salzburger Umgebung nicht selten zu sein. P., moneta, P. festucae, P. chrysitis, P. orichalcea, desgleichen. Die letztere, obwohl nur in wenigen Stücken auch aus der Raupe gezogen. *) — P. jota und die Var. pereontationis finden sich in allen Samınlungen. — P. gamma häufig. — P. interrogationis in der Nähe von *) Plusia bractea fing ich zu Ende des Juli bei Tage an den Blumen schwärmend am Fusse des Schaffberges auf den Matten oberhalb St. Wolgang. Hering. 217 Salzburg selten, öfter in den Voralpen. — P.ain. Von dieser Art salı ich ein einzelnes Stück, welches auf einer Alp des Pinzgaues gefangen wurde. — P. divergens kömmt auf den 7 — 8000° hohen Alpwiesen der Pasterze, den Mallnitzer Tauern und dem Moharkopfe vor. Diese Art ist ungeinein scheu, schwärmt im Sonnenschein an steileı meist unzugänglichen Orten und ist deshalb schwierig zu er- langen. — Anarta heliaca bei Salzburg — Heliothis ononis, H. dipsacea, H. scutosa, H. marginata, H. delphinii kommen alle, doch nie häufig in der Salzburger Umgebung vor. — Acontia solaris, A. Juctuosa desgl. — Erastria sulphurea häufg. — E. fuseula, E. paula seltener an sonnigen Bergabhängen. — Ophiusa lunaris bei Salzburg oft gefangen und gezogen. — Catephia alcehymista sehr selten. -- Mania maura wurde bei Salzburg, doch nie häufig gefangen. — Gatocala fraxini, C. elocata, C. nupta werden unter Dächern und an Mauern sitzend oft gefangen. — C. dileeta sehr selten in Eichenwaldungen. — C. sponsa, C. promissa ebendaselbst, nur häufige. — C. electa, €, agamos, C. paranympha wurden einzeln in ver- schiedenen Jahren gefangen und gezogen. — Brephos parthenias sehr selten. — Euelidia glyphica, E. Mi gemein. — Platypteryx spinula wurde einzeln aus Raupen ge- zogen. — P. faleula, P. hamula, P. unguicula, P. lacertula fanden sich bis jetzt stets nur selten bei Salzburg. — —— Orgyia selenitica als schädliches Forst-Insect. Vom Professor Debner in Aschaffenburg. Im Herbste vorigen Jahres wurde bei dem k. Forstamte dabier die Anzeige gemacht, dass in einem in der Nähe von dem 2 Stunden von hier gelegenem Dorfe Hössbach befindlichen, etwa 10jährigen, aus Kiefern und Lärchen 218 gemischten Bestande, eine haarige Raupe sich in solcher Menge an den Lärchen zeige, dass sich unter deren Last die Aeste bösen und die Nadeln kahl abgefressen würden. Die Richtigkeit der Anzeige wurde alsbald bestätigt und auch Raupen einzesendet, die mir, als ich im Spätherbste von einer Ferien -Reise zurückkehrte, zur Bestimmung vor- gelegt wurden, und die ich alsbald für Raupen der Orgyia selenitica erkannte, was mir um so interessanter war, weil 1) diese Raupe bis jetzt nirgends als anf Bäumen lebend angeführt wurde und auch Ratzeburg sie nieht einmal im Vorübergehen erwähnt; und 2) weil sie sich gerade die Lärchen zum Frasse ausgewählt hatte, von denen bis jetzt so wenige Feinde bekannt sind. Die Kiefern wurden gar nicht berührt. Ich besuchte bald darauf den Bestand wo die Spuren des Frasses deutlich zu sehen waren, allein we- gen des bereits eingetretenen Frostes und der ziemlichen Schneedecke, konnten die Raupen nicht aus ihrem Winter- quartiere hervorgezogen werden. Vor einigen Wochen, nach- dem sich warmes Frühlingswetter eingestellt hatte, besuchte ich den Bestand wieder und fand eine grosse Zahl ausge- wachsener Raupen, die sich eben aus der Moosdecke her- vorarbeiteten; die mitgenommenen haben sich bereits ver- puppt. Die Lärchen schlugen bereits auf’s Neue aus, so dass die Spuren des vorjährigen Frasses ziemlich verwischt waren, allein sollten sie hiervon wieder heimgesucht werden, was wegen der grossen Zahl vorhandener Raupen sehr wahrscheinlich ist, so dürften sie doch empfindlichen Schaden leiden, jedenfalls wenigstens bedeutend im Wuchse zurück - gesetzt werden. Ich glaube daher mit Recht die Orgyia selenitica als merklich schädlich in die Zahl der schädlichen Inseeten einreihen zu können. — Ueberhaupt wird den hiesigen Nadelholz- Wäldern und Kulturen seit einiger Zeit bedeutend zugesprochen, vorzüg- lich den Kiefern, denen zuerst Lophyrus pini bedeutenden Schaden zufügte, worauf (rastropacha pini das Werk voll- endete, so dass namentlich in einem Reviere gegen 800 Tage- werk Kiefern zum Schlagen reif sind. Auch hier hatte man Gelegenheit zu beobachten, wie sehr der Nutzen der Ich- neumonen früher überschätzt worden ist; ich sammelte während dieses ausgedehnten Frasses, nachdem ein grosser Theil der Bäume schon fast gänzlich entnadelt worden war, nur im Vorübergehen und ganz olıne Auswahl gegen 250 Stück Ranpen und Puppen und alle lieferten gesunde Schmetterlinge. Lophyrus pini scheint durch die bedeutenden Frühfröste des vorigen Herbstes meist zu Grunde gegangen zu sein, Neben diesen Hanptfressern stellten sich nun noch eine Menge anderer Raupen ein, wenn auch nicht in so grosser Menge, z.B. Noctua piniperda, Sphinx pinastri und namentlich Wickler, besonders häufig Tortrix buoliana. In einem 30jäh- rigen Kiefern-Stangenholze wurde bedeutender Schaden durch eineRaupe angerichtet, welclie, dem Frasse und der Lebensweise nach zu urtheilen, zu Tortrix coniferana Rtzb. gehört, ich kann es jedoch noch nicht mit Bestimmtheit sagen, da ich bis jetzt keinen Falter erhalten konnte und die Beschreibung der Raupe in Ratzeburg’s Forstinseeten mir nicht genügend ist. Ein grosser Theil dieser Kiefern - Stangen musste geschlagen werden, — u nn Leber Linne’s Cilate aus Schäfjer’s lIcones. | Von PP. C. Zeller. Im Jahrgange 1844 der entomologischen Zeitung hat Dr. Hagen einen Auszug der lepidopterologischen Citate aus der Appendix zu Linne’s Natur-System in der Meinung gegeben, dass sie für die Bestimmung der Linndischen Arten von grosser Wichtigkeit sein können. Diesen Anhang, der sich in meinem Fxemplar von Linne’s Systema natnrae edit. XIM., (dem Wiener Nachdrucke) gleichfalls ohne Seiten- zahl unter dem Titel Appendix synonymornm vortfindet, haben schon die Verfasser des Wiener Verzeichnisses gekannt und in ihrem berühmten Werke, S. 146 — 158 einer sehr aus- führlichen Beurtheilung, natürlich nur hinsichtlich der Schmet- terlinge, unterworfen. Aus ihrer Untersuchung ergiebt sich aber nichts weniger als eine erhebliche Wichtigkeit für die Synonymwie. Ausserdem dass Tafeln und Figuren des Schäf- fer’schen Werkes oft falsch angezeigt sind, findet sich eine nicht unbedeutende Zahl falscher Bestimmungen, z. B. Pap. cardamines statt Daplidice, Jurtina statt Maera, Phal. par- thenias statt plantaginis, flavicornis statt pudibunda, exoleta statt verbasci ete., der ärgste Missgriff ist die Bestimmung Phal. putataria statt potatoria. Die Verfasser der Beurtheilung gelangen zu dem Schlusse, ». lass der erwähnte Anhang nicht ein Werk des Hrn. v. Linne selbsten, son- dern etwa eines seiner jüngern Schüler sei« (S. 151), und wiederholen ihn $. 98, indem sie von klei- nen Irrungen dessen, dem Herr vr. Linne diesen Index zu machen etwa überlassen hat,« sprechen. In der Appendix sind einige Arten eitirt, welche die Recension übergeht, obgleich zur damaligen Zeit alle Zweifel über sie noch nicht gehoben seiu konnten, z. B. Pha!. Peti- verella, didactyla. Wahrscheinlich lässt sich daher noch einiges in den Citaten berichtigen; einen andern Gewinn möchte aber eine Wiederholung der Schiffermüllerschen Untersuchung schwer- lıch gewähren. Entomologische Notizen. Yon H. v. Kiesenwetter. (Fortsetzung zu No.5.) Zur Entwickelungsgeschichte des Spercheus emarginalus. Dieser merkwürdige Hydrophile, welcher im ganzen zu den selteneren gehört, ist in der Umgegend von Leipzig manchmal nicht selten vorlanden: er findet sich hier in sumpfigen stehenden Wassern, häufig auch unter faulenden Laube auf dem Boden von ausgetrockneten Gräben und au dergleichen Oertlichkeiten mehr. Die interessante Erscheinung, dass das Weibchen einen Sack mit ihren Eiern bis zur Entwickelang der jungen Lar- ven ınit sich herumträgt ist bekannt, aber noch nicht genauer beobachtet. Sie ist übrigens nicht das einzige Beispiel unter den Hydrophilen, denn «er Hydrobius griseus F., (lividus Ol.) thut ganz dasselbe, obgleich es von ihm wenig bekannt zu sein scheint; auch der Hydrophilus piceus spinut einen Sack, worin er seine Eier niederlegt, aber er lässt diese dann anf dem Wasser schwimmen, ohne sich weiter um sie zu bekümmern. Der Eiersack sitzt an deın Leibe des Spercheus-Weibehens nur an einer Seite fest, und zwar an der, wo sich die hinteren Coxen befinden, im Vebrigen wird er von den Schenkeln 221 der. Hinterbeine gehalten, welche durch eine Masse von Fasern mit dem Sacke ziemlich fest verbunden sind. Daher kann auch das Weibchen so lange es den Sack mit sich herum führt, diese Beine nicht frei bewegen sondern höch- stens die Tarsen derselben gebrauchen; doch habe ich auch dieses nur selten gesehen. Das Gespinnst ist fest, fast filzartig und hat mit dem wmancher Bembyeiten grosse Aehn- lichkeit, nur die Fläche des Sackes welche an den Bauch des Weibehens anliegt, ist mit einer ganz feinen durch- sichtigen gefaserten Haut überzogen, durch welche die aus- kriechenden Larven mit leichter Mühe sich durcharbeiten können. in den Säcken die ich untersuchte, fand ich 50 — 55 Stück Eier. Sie sind länglich oval, fast eylindrisch, kauın 4 lang, 4“ breit und liegen fest an einander gedrängt. Sie haben eine gleichmässig hellgelbe Farbe; nur bei denen die in der Entwiekelang schon ziemlich vorge- schritten sein mögen, bemerkt man an dem einen (jedenfalls dem Kopfende ) eine dunklere Stelle. Von dem einen Weibehen krochen die Jungen am 20., von dem andern am 22. Juny aus. Die jungen Larven schlüpften zwischen dem Bauch und dem Eiersacke manchmal zu dreien anf einmal hervor, dennoch dauerte es viele Stun- den lang, ehe sich alle entwickelt hatten. Der Hydrobius griseus soll ein anderes Verfahren be- obachten. Mulsant sagt in seinen Coleopteres de France. Palpicornes Seite 133: »Lorsque ceux-ci (les oeufs) commen- cent a prendre une teinte obscure ou bleuätre, la femelle, selon l’observation de Lyonnet, grimpe sur la tige de quel- que plante aquatique et cnlle un peu au dessus de la surface des eaux, le paquet quelle avait jusque-la porte avec tant de sollieitude. « Nur als Mulsant ein Weibchen des Hydı. griseus versuchsweise in ein Gefäss that, in dem sich kein freınder Gegenstand befand, wo es seinen Eiersack befesti- gen konnte (auquel elle püt fixer le berceau de ses des- cendants) behielt es wie der Spercheus die Eier bis zur Entwiekelung der Jungen bei sich. Der Grad der Ausbildung, mit welchem die jungen Spercheuslarven den Biersack verlassen, ist verschieden; manch: sind ganz ungefärbt, namentlich sind Kopf, Fress- werkzenge und Beine ganz weiss, während diese Th: ile bei anderen schen ihre schmutzig- braune Farbe angenommen haben. So langsam nnd unbehülflich der ausgebildete Käfer 222 ist, so beweglich und munter sind die Larven, und wenn sie auch nieht schwiımmen können, so laufen sie doch im Wasser an der Oberfläche desselben, so .dass der Bauch und die Beine nach oben gekehrt sind, schnell hin und her. Auch kriechen sie wie der Käfer an den Wasserpflanzen herauf und herunter. Lnft nehmen sie nach Art der meisten Wasserlarven, indem sie den Hintertheil des Körpers über die Oberfläche des Wassers erheben. Hierbei ist der Hinter- leib sehr ausdehnbar und die schon älteren und grösseren Larven verlängern ihn manchmal um das Doppelte. Ich nährte sie mit Mücken und Fliegen, die ich in das Glas warf und die sie nach und nach ganz aussaugten. Doch kamen manche noch vor der ersten Häutung, welche 8 Tage nach dem Auskriechen erfolgte, nn, vermuthlich weil sie sich gegenseitig verletzten. Nach dieser Häutung hatten die Thiere wieder die ganz weisse Farbe, welche sie nach dem Ausschlüpfen gehabt hatten, färbten sich aber binnen wenigen Stunden wieder graubräunlich, Nach 3 Häntungen, in welchen die meisten der Larven nach und nach umgekommen waren, hatten die übrigen eine Grösse von etwa 4— 5‘ erreicht. Sie waren schmutzig olivenbraun ; der Kopf fast fünfeckig, hornartig, glänzend, an den Seiten mit einzelnen feinen Härchen besetzt. Die Fühi- hörner ziemlich lang mit 3 fast eylindrischen Gliedern; die beiden ersten ziemlich gleich lang, das letzte merklich kürzer und zugespitzt; die Mandibeln ziemlich gross, gekrümmt, innen zweimal gezahnt; die Maxillartaster 3gliedrig, fäden- jörmig; die beiden ersten Glieder gleich lang, kürzer als das letzte, dieses zugespitzt; die Augen klein, schwarz, hinter der Einsetzung der Fühler befindlich; der aus 12 Segmenten bestehende Körper war hinter der Mitte stark erweitert und am Ende ziemlich stumpf zugespitzt, an den Seiten und der Spitze mit abstehenden Haaren besetzt. Die Beine waren dünn, an den Schenkeln mit Haaren besetzt und mit einer einzigen Klaue versehen. Leider glückte mir es nicht, die Larven zur Verwandlung zu bringen und ich kann daher eine Beschreibuug der Puppe des Käfers nicht geben. Die beiden kleinen Gattungen Myllaena und Gym- nusa, Jie Heer in seiner Fauna der Schweiz unter dem Namen Gymnusidae zusammenfasst, bilden eine von den übrigen Aleocharinen bedeutend abweichende Gruppe, so 223 dass die Gründnng der Heer’schen Tribus Gymnusidae, wenn auch vielleicht nicht nöthig, doch gewiss nicht wider- natürlich war. Myllaena. Grandicollis mili, Entom. Zeitung V. = graeilis Heer. Der Umstand, dass diese Myllaena eher einen et- was robusteren Bau hat als die meisten übrigen Arten der Gattung, hat mich verleitet, die Heer’sche Beschrei- bung früher nicht zu vergleichen. Es giebt aller Wahrscheinlichkeit nach unter den Myl- laenen noch mehrere verschiedene Arten, die noch nicht genaner bekannt sind. Ich ersuche daher die Herren Ento- imologen, die sich ınit Brachelytren beschäftigen, gelegentlich die Myllaenen, welche an Ufern meistens in grösserer Menge vorkommen, zu sammeln und mir zur Ansicht gefälligst ınittheilen zu wollen. Eine sehr ausgezeichnete Art der Gattung Gymnusa entdeckte ich diesen Sommer in der Gegend von Dresden. Ich gebe hier die Beschreibung Gymnmusa variegata: Nigra, pube fiavescente varie- gata, tarsis testaceis. Long. 24%. ‘ Nigra, nitidula, subtilissime tenuiss;meque cinereo pubes- cens. Thorax fascia lata transversa, elytra fascia obligua et maculis nonnullis lateralibus, abdomen lineis tribus lon- gitudinalibus pubis flavescentis. Caput laeve, antennis totis nigris, thorax elytris parum angustior, subtilissime punctulatus, elytra densissime abdomen minus dense subtiliter PUnBIBIAR, hoe apicem versus parum attenuatum. Die G. variegata ist wenig kürzer, aber merklich schimä- ler als brevicollis, mehr gleichbreit, durch eine etwas glän- zendere Oberseite, deutlichere Punktirung, das schwarze erste Fühlerglied und die sehr ausgezeichnete Pubescenz unterschieden. Der Hinterleib geht bei dem Männchen in 4 scharfe Spitzen aus, hiervon sind die beiden mittleren die längsten. Das vorletzte Segment ist oben tief rund ausgeschnitten, bei dem Weibchen in 3 Spitzen, die mittelste ist an der Basis breit, nach der Spitze plötzlich dreieckig zugespitzt, nur wenig länger als die beiden seitlichen. In dieser Bildung zeigt sie viel Uebereinstimmendes mit der brevicollis, weicht aber doch auch ab, indem bei dem Männchen der letzteren das vorletzte Hinterleibssegment oben in der Mitte dreieckig 224 ansgeschnitten ist, bei dem Weibchen aber die mittelste seharf dreieckig zulaufende Spitze viel länger ist als die beiden seitlichen. Ich habe hier die Unterschiede dieser Art von der brevicollis genauer auseinandergesetzt als es nöthig war, denn wenr schon in der Beschreibung einer Art nicht alle, sondern nur die wesentlichen Merkmale derselben zu geben sind, so ist noch viel mehr bei Artvergleichungen die Angabe unbedeutender Unterschiede, wenn durchgreifendere vorhanden sind, übertiüssig. Für unbedingt nothwendig halte ich es aber bei einer Einzelbeschreibung, welche immer ctwas Missliches hat, die betreffende Art mit der nächststehenden bekannten zu vergleichen, der Vergleich giebt dann gewisser- massen den Maasstab für die Beobachtungsweise des Be- schreibenden ab. Wie nöthig ein solcher Maasstab ist, liegt, da Stärke und Feinheit der Pubescenz oder Punktirung, dunklere und hellere Färbung, Grösse oder Kleinheit, alles ganz relative Begriffe sind, auf der Hand. Homalota atramentaria Gyll. erhielt ich in 2 Stücken, von Waltl in Kempten gesammelt. Obgleich ich Original- Exemplare dieser Art nicht vergleichen kann, so zweifle ich doch bei der Kenntlichkeit des Thieres nicht an der Rich- tigkeit meiner Bestimmung. Interessant ist dies darum, weil hierdurch ein Vorkommen dieses Käfers entfernt von der Meeresküste nachgewiesen wird. Vielleicht könnte also das Thier auch mit Recht von Boisduval und Lacordaire als um Paris einheimisch aufgeführt sein, I Stenus pieipennis Er. kommt bei Dresden an einer Stelle, an den sumpfigen Rändern eines Wiesenquells nicht selten vor. Ausserdem ist das Thier wohl nur noch in der sächsischen Schweiz und in einem Exemplar von Dr. Schaum am salzigen See gefangen, Das vorletzte Hinterleihssegment des Männchens ist ziemlich tief rund (nicht dreieckig wie bei dem tempestivus) ausgeschnitten, bei dem Weibchen sind alle einfach. Die meisten Exemplare dieses Käfers haben schwarze Flügeldecken, die mit dunkel pechbraunen scheinen unausgefärbte zu sein, sie komınen aber allerdings häufiger vor als bei anderen Arten. Stenus nitidus Boisd. & Lacord. bis jetzt nur als Bewohner von Spanien, Sartinien und Frankreich bekannt, kommt auch in Deutschland vor. Er wurde von mir in mehreren Exemplaren, und neuerlich wieder von Dr, Sachse, 225 am salzigen See bei Eisleben aufgefunden. Ausserdem erhielt ich den Käfer als in der Gegend von Cassel gefangen auch von Riehl zur Ansicht zugesandt. Von Philonthus salinus mihi kommt manchmal eine sehr ausgezeichnete Varietät vor. Das Halsschild ist nämlich bei manchen Exemplaren mit einem schr deutlich seidenglänzenden Hauche überzogen, etwa wie bei dem Phi- lonthus umbratilis Gray. ich besitze männliche und weib- liche Exemplare dieser Form, bei dem Weibchen scheint sie aber häufiger zu sein. Die gewöhnlich vorkommenden Exemplare mit ganz glattem Thorax scheinen nicht abgerieben zu sein, wie man Anfangs wohl glauben könnte, denn es reibt sich erstens dieser Hauch nicht so leicht ab, am wenigsten so, dass er von allen Stellen des Halsschildes gleichmässig verschwindet, und sodann finden sich auch Uebergänge von der deutlich- sten bis zur schwächsten und endlich ganz verschwindenden Pubescenz. : Quedius suturalis mihi: Brunneus, antennarum basi, pedibus, elytrorum macula humerali, limbo apicali su- turaque testaceis, elytris minus dense fortius punctulatis. Long 22 lin. -Fuseo-brunneus, immaturus testaceo brunneus, nitidus, Antennae capite sesqui longiores, apieem versus leviter in- erassatae, articnlo tertio secundo paulo longiore, 4— 10 sen- sim paulo brevioribus, subeylindrieis, penultimis crassitie brevioribus, artieulo ultimo oblongo, oblique truncato et inferne acnminato, ruiae, basi testaceae. Palpi testacei. Caput thorace vix angustius, subovatum, supra oculos utringue punetis duobus oblique positis, ad oculi marginem interiorein puncto singulo impressum, oculi magni prominuli. Thorax eoleopteris vix angustior, latitudine haud brevior,,;basi late- ribusque parum, apice levissime rotundatus, antrorsum pau- lum angustatus, angulis anterioribus subreetis, posterioribus subrotundatis, parum convexus, seriebus dorsalibus punetis tribus compositis, punetis praeter marginalia utrinque dnobus, Scutellum laeve. Elytra thoracis longitudine minus dense distinete punctulata, pareins flavo pubescentia, brunnea, ma- cula humerali obliqua, limbo laterali et apicali suturaque testaceis. Abdoinen apicem versus leviter angustatum, sub- tiliter minus dense punctulatum, segmentis rnfo - marginatis, apice rufo. Pedes testacei. Tarsi antiei maris fortiter, femi- nae distincte dilatati, ap 16 Diese Art ist von mehreren Entomologen für 'Qued. fimbriatus Er. angesehen worden. Sie unterscheidet sich aber sehr leicht durch die viel geringere Grösse, die helle Fär- bung der Suter und dergl. Näher steht sie dem Qned. manrorufns Giav,, unterscheidet sieh aber ausser der auffal- lenden Färbung der Flügeldecken, durch die nach der Spitze mehr verdickten Fühler, die glänzenden weniger dieht punk- tirten Fiügeldecken, den grösseren Kopf, den mehr gleich- breiten Hinterleib u. s. w. Q. suturalis scheint in Deutschland ziemlich verbreitet: er wurde von Märkel in der sächs. Schweiz, von Kellner im Thüringer Walde, von mir in der Ober-Lausitz gefangen. Von Schaum erhielt ich ihn aus Oesterreich. nen Bei einer Excursion in diesem Frühjahre fand ich in einer Colonie der Formica fuliginosa eine Myrmedonia fu- nesta, welche von einer Ameise festgehalten wurde. Nach- dem ich die verschiedenen vergebliehen Versuche, welche der Käfer machte, um sich zu befreien, länger als eine Viertel stunde beobachtet hatte, that ich endlich beide Thiere in ein besonderes Gläschen: als ich nach Verlauf mehrerer Stunden wieder nachsah, fand ich dass die Myrmedonia die Ameise todt und mitten von einander gebissen, zum Theil anch gefressen hatte. Es war ınir das um so unerwarteter als im Freien, wie ich vollkommen dentlich sah, nieht der Käfer die Ameise, sondern umgekehrt die Ameise den Käfer festgehalten hette. *) Uebrigens erinnere ich mich, einmal in der Lansitz in einer Colonie der Form. fuliginosa, wo die Myrınedonien in unglaublicher Menge vorhanden waren, auch eine grosse Masse von einzelnen Leibern und Köpfen von Ameisen gefanden zu haben. Ich möchte aus Obigem aber keineswegs folgern, dass die Myrinedonien als Raubthiere unter den Ameisen leben und sich von ihnen nähren. Sie würden bei der Masse, in welcher sie manchmal anftreten, dann binnen wenigen Tagen alle Ameisen vertilgt haben, und man findet im Gegentheil, dass die mit Myrmedonien reichlich versehenen Colonien Jahre lang, bei gleicher Stärke bestehen. #) Ich habe früher einmal beobachtet, dass eine Ameise ein Stück von Myrmedonia laticollis an einem Fühlhorne ein grosses Stück mit sich fortschleppte. 227 Eben aus diesem Grunde erscheint es mır auch nicht wahrscheinlich, dass die Myrınedonien den Ameiseneiern!oder Ameisenpuppen nachstellen , wie dies Cornelius von mehreren Carabieinen nachgewiesen hat. Hister quadrimaenlatus Fabr. ist ein bedeutender Feind der Aphodien. Ich habe am 21. April beobachtet, dass in einem Dunghaufen, wo Hunderte von Aphodien und viele Histeren sich anfhielten, 3 Stück des Hister guadrima- culatus jeder einen Aphodius (prodromus ) frass, und dass einer nachdem er einen Aphodius bis auf die Brust und den Kopf aufgefressen hatte, sofort einen ten anfiel und eben- falls binnen kurzer Zeit aufzehrte. — Di Die europäschen Arten der Bupresten - Gattung Eiurytbyrea. Vom Professor Germıar. y Die neueren Schriftsteller kennen nur 2 europäische Arten der Buprestiden - Gattung Eurythyrea, es giebt deren aber 3, und die Ste ist auch schon seit lange bekannt. Fine kurze Angabe ihrer Unterschiede und eine Revision der wich- tissten Synonymie dürfte nicht überflüssig sein. 1) E. micans: capite suleato. viridi-aenea, elytris punctato - striatis, interstitiis planiuseulis, disperse punctatis, lateribus aureo - limbatis, apiece submarginatis, scutello rotundato. Zu dieser, im ganzen südlichen Europa einheimischen Art, gehören Buprestis micans Fabr., Herbst, Laport. et Gory, Bupr. marginata Oliv. Hierher ist, wie es scheint, auch B. aurulenta: Rossi zu rechnen, die ge- wöhnlich zu E. austriaca gezogen wird. Die Beschreibung passt wenigstens besser auf E. ımicans, die Abbildung in der Mantissa kann ich nicht vergleichen. 2) E. earniolica: capite convexo, viridi-aenea, ely- tris punctato - striatis, interstitiis convexis, remote punctatis apice bidentatis, seutello rotundato. Es scheint, dass ausser Herbst (Käfer IX. 122 tab, 144 fig. 4. Buprestis carnioliea) kein Schrifsteller diese 16% 228 Art kennt*), die sich von der vorigen, mit der sie das serundete Schildehen theilt, durch den nicht der Länge vach eingedrückten, gewölbten Kopf, breitere und tiefere Punkt- streifen der Deckschilde, deren gewölbte Zwischenräume nur mit einzelnen weit von einander jedoch in unregelmässigen Entfernungen stehenden Punkten versehen sind, so wie durch deutlich 2zähnige Endspitze der Deckschilde unterscheidet. Herbst giebt noch als Unterscheidungs - Merkmal an, dass dem After die 2, bei den übrigen Arten vorhandenen Seiten- Zähne fehlten, aber meine beiden Exemplare haben sie deutlich, indessen finden sich dieselben bei E. micans und austriaca in manchen Exemplaren sehr wenig bemerklich und so mag es wohl auch bei E. carniolica Exemplare geben, in denen. sie wenig sichtbar werden. Die Farbe des Käfers ist glänzend goldgrün, nach manchen Richtungen mit blauem Schimmer, die der Deck- schilde weicht etwas nach den Individuen ab, indem die Naht in mehr oder minder grosser Breite stahlblau reflektirt, die Seitenränder auch mitunter einen Kupferschimmer er- halten, doch nicht in der Breite und Anszeichnung wie bei E. mieans und austriaca. 3) E. austriaca: capite convexo, viridi-aenea, ely- tris punctato-striatis, interstitiis disperse punctatis, Jateribus eupreo -limbatis, apiee subeinarginatis, sentello transverso, eupreo. Hierher gehören BuprestisaustriacaLinn., Fabr., Oliv., Herbst, Panz., Lap. et Gor., Mannerlı. Aber auch Herbst’sBupr. quercus und}Bupr. marginata sind dahin zu ziehen. Er ver- kannte die Bupr. austriaca der Schriftsteller und entlehnt ihre Beschreibung und Abbildung von Olivier. Seine Beschrei- bung und Abbildung der Bupr. marginata gilt dem kleinern Männchen, bei dem auch die Zwischenränme der inneren Deckschildstreifen gewölbter und weniger dicht punktirt sind als bei dem Weibchen. — Man bemerkt bei dieser, durch ihr Schildehen, das fast 3mal so breit wie lang ist, sehr ausge- zeichneten Art auf dem Halsschilde ausser dem einge- drückten Pankte über deın Schildehen noch 4 in einer Quer- reihe befindliche Grübchen, die bisweilen sehr tief und deutlich, bisweilen aber auch ganz verloschen sind. Die Stärke der Ausrandung der Deckschildspitze ändert ab, bis- *) Bupr. carniolica Fabr, gehört bekanntlich in die Gattung Dicerca. 229 weilen ist sie so schwach, dass die Spitze der Deckschilde gerade abgestutzt erscheint. Bupr. aurata Pallas aus der Tartarei, welche von den meisten Schriftstellern auch zu E. austriaca gezogen wird, jst nach Mannerheim eine verschiedene Art, welche sich durch sehmälere, flachere Gestalt, deutlicher gestreifte nach hinten weniger verschmälerte, an den Seiten dichter, runzelig punktirte und hier auch lebhafter rothgolden gefärbte Deckschilde unterscheidet. Die Gestalt des Schildchens geben weder Pallas noch Mannerheim an. Bemerkungen über die Synonymie des Genus Apion. Von John Walton, Esq. (Uebertragyen wus the Annals and Magazine of natural history, "ol. XIII. 1844 und Pol. XV. 1345.) Vor einiger Zeit versuchte ich, die Synonymie und De- terınination der interessanten kleinen brittischen Curculioni- den in’s Klare zu bringen, welche unter dem generischen Namen Apion begriffen sind (ef. obiges Werk tom V. p. 8 und 254.) Ich habe seitdem die ganze Gruppe untersucht und bin dabei auf manche Resultate gekommen, welche den Entomologen nicht unwillkommen sein werden. In Betreff der Synonymie muss ich vorausschicken, dass die Marsham’- schen Namen in der nachstehenden Abhandlung auf die Auto- rität Kirby’s sich stützen, die Kirby’schen aber auf meine eigene Vergleichung mit den Original - Exemplaren der Kir- by’schen Samınlung. Für die Namen und Synonyme von Schönherr und Germar habe ich direete Bürgschaft dieser Entomologen, wo nicht das Gegentheil ausdrücklich bemerkt ist; in vielen Fällen habe ich mir durch einen Austausch von Exemplaren eine unabhängige Ansicht bilden können. Kirby und mehrere spätere Eutomologen geben der Keule der Apionen Antennen nur 3 Glieder, während sie doch 4 hat. Legt man die Keule in Canada - Balsam, bedeckt sie mit dünnem Glase und betrachtet sie durch ein Compo- situım (mit 160 Linear -Kraft), so wird man sie 4gliedrig finden, mit einem sehr feinen Endgliede, so dass der 230 Fühler 12gliedrig ist. Bei vielen Arten untersuchte ich den Rüssel; er hat an der Unterseite 2 tiefe Fühlergruben, welche von den Insertionspunkte der Äntennen ab conver- giren und unter den Augen zusammentreffen. Diese Gruben sind gegen die Basis hin durch einen schmalen Rücken ge- trennt und dienen dazu, die Basal- Glieder der Fühler auf- zunehmen und zu schützen. Von keiner englischen Art, bei welcher die Antennen als an der Basis eingesetzt beschrie- ben sind, ist dies ganz striet zu verstehen: immer ist ein grösserer oder kleinerer Zwischenraum zwischen Basis und Insertion, bei allen sind die Fühlergruben tief und Vförmig. Bei den ersten 3 der nachfolgenden Arten ist der Rüssel pfriemenförmig, die Fühlergruben sind unter der Basis ver- einigt und bilden eine breite, tiefe, längliche Furche, welche sich unter der ganzen Unterseite des Kopfes hinzieht. l, Apion eraccae, Linn., Herbst, Kirb., Gyll., Germ., Steph. , Schönh. Cure. Craccae, Mus. Linn., Marsh. Ap. (JS) ruficorne, Herbst, Kirb., Germ., Steph. Ich habe es im October auf Eichen und Eschen gefun- den, aber nie auf Vieia Cracea. Waterhouse hat aber einige Exemplare in den Kapseln dieser Pflanze gefunden. 2. A. Pomonae, Fab., Gyll., Germ., Steph., Schönh. Cure, eoerulescens, Marsiı. — (ß. var.) glaber, Marsh. A. everulescens, Kirb. Im August habe ich eine Zahl Schoten von Vicia Sepium gesammelt, einige Zeit nachher kroch A. Pomonae aus. Mit Waterhouse habe ich es im Mai in grosser Menge von Wach- holder zeklopft. “2 3. A. subulatum, Kirb,, Germ., Gyll., Steph;, Schönh. — (df var. #.) Kirb. Mss. et Mus. — Marshawi (2) Steph., (9°) Schöuh, — (0) platalea, Curtis (non Germ.) Ich habe die 2 Exemplare von A. Marshami in Stephens Cabinet untersucht, sie haben den Rüssel vor den Fühlern dünner, aber weder fadenförmig noch abwärts höckrig, und sind ohne Zweifel 2 weibliche Varietäten dieser Art. Ich 231 habe auch das Exemplar in Waterhouse’s Sammlung gesehen, das Schönherr als A. Marshami beschrieben hat, es ist ohne Zweifel ein Männchen ven A. subulatum. Ich habe von Germar ein Apion als opetienm Märkel erhalten, das er ge- neigt ist für Marshami Schönh. anzusehen, es ist subulatum sehr ähnlich, aber durch die Form des Rüssels leicht zu unterscheiden. Dieser ist dieker an der Basis, deutlich höck- rig abwärts und fadenförmig vor den Fühlern. — Ich be- sitze auch Eıxeinplare von A. platelea Germ., es hat keine Aehnliehkeit mit subulatum und ist in England nicht auf- gefunden. Ich, habe A. subulatum im August und September stets auf Lathyrus pratensis gefunden. 4. A. Limonii, Kirb., Germ., Steph., Schönh, Kirbv hat diese Art nahe der See bei Norfolk im Juli und August auf den Blättern von Statice Limonium entdeckt. Jch habe mehrere hundert Exemplare dieses prächtigen Thieres an demselben Orte gesammelt. 5. A. marchieum, Herbst (1797), Germ., Do Schönh. — Spartii, Kirb. (1808), Germ., Steph., Schönh. — (var.) Rumieis, Kirb,, Germ., Steph. — violaceum Gyll. Cure. (0°) aterrimus, Linn. (Mus. Linn. ), Kirb. (Linn. Trans. ) Häufig auf Teucrium Scorodonia und auf Riumex aceto- sella im August. Ich kann keinen Unterschied zwischen den auf beiden Pflanzen vorkommenden Stücken finden. A. ‚marchieum varirt sehr in Gestalt, Grösse und Färbung. Die Länge variirt bei 200 Exemplaren von 1—14lin., einige haben die Flügeldecken purpur kupfrig, andere glän- zend grün, violet, schwarzblau, dunkel erzfarben und schwarz, die Breite des Kopfes variirt in beiden Geschlechtern, der Thorax ist im Allgemeinen fast cylindrisch, die Seiten fast gerade und nur wenig zur Kugelform neigend, die das Ap. affine charakterisirt , die Oberseite mehr oder weniger ge- wölbt, bisweilen etwas nieder gedrückt, weitläuftig punktirt, der eingedrückte Punkt vor dem Schildchen bisweilen un- deutlich; die Flügeldecken gewöhnlich kurz verkehrt eiför- mig, bisweilen etwas länger, mehr. oder weniger gewölbt. Germar, Gyllenhal und Schönherr haben den Namen mar- chieun auf Schüppel’s Antorität angenommen, Ap. Spartii und $ 232 Rumicis Kirb. sind nach Germar und Schönherr, denen ich Exemplare sandte, mit A. marchicu:n identisch. Ap. Rumieis Kirb. Mss. und Mus. ist entschieden eine purpur - kupfrige Varietät seines Spartii. Das brittische Exemplar, das Schön- herr als A. Spartii beschrieb, habe ich bei Waterhouse ver- glichen, es ist mit A. Spartii Kirby identisch. Das Exemplar, das in Linn€@’s Sammlung als Cure. aterrimus steckt, habe ich wiederholt untersucht und stets als A. marchieum er- kannt. Kirby zweifelt nicht, dass dieses Stück der von Linne beschriebene Cure. aterrimus ist, aber es ist zu bemer- ken, dass Linne von ilım sagt: »totus atere während die Flügeldecken bei diesem Stücke dunkelgrün sind; dieses Umstandes halber trage ich Bedenken, den alten speeifischen Namen aterrimus wieder aufzunehmen. 6. A, affine, Kirb., Germ., Stepl,, Schönh, Dem vorigen so nahe verwandt, dass Gyllenhal es für kaum verschieden halten will. Ich glaube aber doch, dass es eine gute Art ist, es ist im Allgemeinen breiter und nie kommen so schmale Varietäten vor als bei marchiecum, der Thorax neigt mehr zu einer kugligen Form, die Punkte sind enger, breiter und tiefer, die Flügeldecken verhältniss- mässig weiter und mehr gewölbt und weniger Abärderungen unterworfen. A. affıne scheint im Süden von England selten zu sein, ich fand es in grosser Menge an einer einzigen Stelle im Juni und Anfang Juli in Yorkshire auf verschiedenen Pian- zen und nie in Gesellschaft mit A. marchienmn. 7. A. humile, Germ., Gyll., Steph., Schönh. — brevirostre, Kirb., Gyll. (vol. UL), non Herbst. — curtirostre, Germ., Steph. — (var.) Sedi, Gyll. (vol. IV.), non Gern. — plebejum, Steph. Kirby nahm auf Gyllenhal’s Autorität diese Art für brevirostre Herbst, verinuthete jedoch, dass dieses verschieden sei, da Herbst’s Beschreibung nicht passt. Ich besitze deutsche Exemplare des echten brevirostre Herbst von Ger- mar, die sehr von dieser Art verschieden sind. 8 A. minimum, Herbst, Gyll., Geri., Schönh., Steph. Man. — velox, Kirb., Germ., Steph., Illustr. — foraminosum, Schönh, 233 Dr. Gerniar sandte mir deutsche Exemplare unter dem letztern Namen mit der Bemerkung, dass sie von A. mini- mum nicht verschieden seien, womit ich völlig übereinstimme. Im Mai auf Weiden. 9. A. simile, Kirb., Germ., Steph., Schönh. — supereiliosum, Gyll. (vol. IV.), Schönh. Originalexemplare von A. simile Schönh., die Herr Waterhouse besitzt, stimmen ganz mit den Kirby’schen Originalen; nach Germ. ist A. simile identisch mit A. supereiliosum Gyll., triste Germ. (Ent. Ztg. 1842 pag. 5.) Im Juni und Anfang Juli auf Betula alba. 10. A. tenue, Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. Ich fand es in Menge auf Trifolium officinale im April, Mai, Juni, August und September. 1l, A. seniculus, Kirb., Germ., Gyll., Steph.,Schönh. — tenuius, Gyll. (vol. IIL.), Gerni. — (2) pusillum, Mus. Steph., non Germ. — (2) pubescens, Schönh. Waterhouse, der keine Gelegenheit hatte, die Kirby’sche Sammluug zu vergleichen, vermuthete, dass diese Art das echte A. pubescens sei und sandte sie uuter diesem Namen an Schönherr. Dies hat Veranlassung zu dem Irrthum gegeben, dass diese Art in Schönherr’s Werke als pubescens be- schrieben ist. | A, elongatum Germ. wird von Schönh, als Synonym von seniculus aufgeführt, ich habe aber durch ein Exemplar von Germar die Ueberzeugung erlangt, dass es eine ver- schiedene Art ist. Ich habe A. seniculus in Yorkshire häufig auf Wiesen im Mai geschöpft. 12. A. pubescens, Kirb., Steph. — civieum, Germ. — Salieis, (Chevr. i. lit.) Schöuh. Das von Schönherr nach Waterhouse’schen Exemplaren beschriebene A. pubescens ist leider nicht das echte pubes- cens Kirb., sondern unzweifelhaft seniculus (s.o.), von dem echten pubescens sandte ich 6 Exemplare in beiden Ge- schlechtern an Schönherr, er bemerkte mir, dass es für seine Sammlung neu sei, aber nicht die Art, die er als pubescens Kirb. beschrieben habe. Germar erklärte die Exemplare, die ich ihm sandte, als unzweifelhaft identisch mit seinem 234 A. eivicum. Ein Stück, das mir Chevrolat als A, Salicis sandte, ist sehr deutlich auch ein echtes pubeseens Kirb. Im August und September auf Weiden, die an Hecken stehen. 13. A. Curtisii (Kirb. MSS.), Curtis (Ann. Nat. Kist, V. 281 ) Exemplare des echten Curtisii, die ich an Schönherr sandte, erklärte dieser für civieum Gyll. Schönh. Gylienhal hatte das Inseet, das er unter dem letzten Namen beschreibt, von Schüppel als A. eivicnam Germ. erhalten und nach der Beschreibung (Ins. Suec. vol. IV. pag. 549) bin ich mehr geneigt zu glauben, dass A. eivieum Gyll. synonym mit pubescens Kirby und von der gegenwärtigen Art verschieden ist. Germar, dem ich A. Gurtisii sandte und dessen Auf- merksamkeit ich besonders auf die schwierigen Punkte richtete, schreibt mir, dass es eine neue Art und nicht in seiner Sammlung sei. A. senienlus, Curtisii und pubescens sind einander nahe verwandt. A. pubescens unterscheidet sich von Curtisii durch seine breite gewölbte Form, seinen mehr behaarten Körper, und geringern Glanz; der Kopf ist breiter und hat eine Goncavität zwischen den Augen, der Rüssel ist weniger gläu- zend und schwach behaart, das Ste und &te Fühlerglied länger. — A. seniculus ist breiter und verhältnissmässig länger als Curtisii, der Körper deutlich weiss behaart, der Kopf verhältnissmässig schmäler, der Rüssel in beiden Geschlechtern viel länger, noch auffallender beim Weibehen, die Flügel- decken länglich eiförmig. — A. Curtisii ist im August von Hrn. Stevens und mir an der Seeküste bei Little Hampton und Arundel auf Gras in Menge gefangen worden. 14. A. violaceum, Kirb., Gyll., Steph., Schönh. Im Frühjahr und Herbst auf Rumex ebtusifolius weit verbreitet. 15. A. Hydrolapathi, Marsh., Kirb., Gyll.. Germ., Steph., Schönh. Dem vorigen nahe verwandt, und schwer zu unter- scheiden, doch ist der Kopf deutlich breiter, der Rüssel kürzer und dieker an der Basis, der Thorax hat statt eines eingedrückten Punktes eine Längsfurche. Im Juni und September auf Rumex Hydrolapatlıum. .16. A. frumentarium, Linn, Payk., Gyll. Schönh, — haematodes, Kirb., Germ., Steph, 235 In der Nomenclatur bin ich den schwedischen Entomo- logen gefolgt, weil die Art, die wir frumentarium nennen, in Schweden nicht einhejmisch ist. In Linne’s Sammlung findet sich die Art nicht und die Beschreibung in der Fauna Suecica ist zu kurz, um die Frage zu entscheiden, die An- sabe »longirostris« wird von Linne auch angewandt, um Cure. Pruni zu beschreiben, den er in dieselbe Abtheilung stellt. Cure. frumentarius Fabr. ist ebenfalls schwer zu be- stinunen. Cure. frumentarius Payk. gehört nach Gyllenhal zu dieser Art. | Im Juli und August auf Teucerium Scorodonia in Gesell- schaft von A. marchieum und rubens. Bei Hampstead Heath häufig auf Rumex acetosella, ebenfalls mit A. imarebieum zusammen, 17, A. rubens (Ingall. MSS.) Steph. Man. Sogleich von allen verwandten Arten durch seine schmale Gestalt, mehr behaarten Körper und den verhältnissmässig sehr kurzen Kopf zu unterscheiden Spärlich auf Teuerium Scorodonia, bisweilen häufiger auf Rumex acetosella im October. 18. A. sanguineum, Degeer, Gyll., Schönh. (Es folgt hier die ausführliche Beschreibung dieser für die brittische Fauna neuen Art, für die wir auf Gyllenhal verweisen.) Unterscheidet sich von allen rotlıen Arten durch seinen fast geraden Rüssel, der beim Weibchen viel länger ist als beim Männchen. Ein Exemplar, das Waterhouse an Schönherr sandte, kam als sanguineum bestimmt zurück. Sehr selten und sehr local, ich erhielt meine Exemplare von Hrn. Waterhouse. 19. A. eruentatum, Walton. — sanguineum, Mus. Steph. Länglich - verkehrt - eiförmig, gelbroth, schwach behaart, Kopf ziemlich lang, grob runzlig punktirt, Augen sehr vor- stehend, schwarz, Rüssel kurz gekrümmt, sehr dick, puuk- tirt und glänzend, die Spitze schwarz, Thorax fast eylindrisch, in der Mitte erweitert, vorn ziemlich tief zusammengezogen und gerandet, hinten verschmälert, oben gewölbt, grob und diek punktirt, die Flügeldecken verkehrt eiförwnig, sehr gewölbt, tief punktirt-gefurcht, die Zwischenräume schmal und erhaben, beinah so breit als die Furchen. Beine ziem- lich kräftig, Schienen und Klauen an der Spitze pechfarbig, (Länge 13 — 13 lin.) | Es besteht eine grosse Achnlichkeit zwischen dieser Art und Apion frumentarium, aber dieses ist breiter und kräf- tiger, der Rüssel dentlich dieker, die Punkte auf kopf und Halsschild sind breiter und tiefer und die Beine dicker. Diese Art war Germar und Schönherr unbekannt, sie scheint ziemlich selten zu sein. Meine Exemplare sind im September anf Wiesen gefunden, nie habe ich es in Gesell- schaft von A. frumentarium gefangen. 20, A. miniatum, Schönh. — frumentarium, Herbst, Marsh., Kirb., Germ., Steph. Im Juli auf Rumex obtusifolius. 2l. A. Onopordi, Kirb., Germ., Gyll,, Steph., Schönh. — (var.) rugieolle, Steph. — penetrans, Steph. non Germ. Ich habe keine brittischen Exemplare des echten Ap. penetrans Germ. gesehen, die deutschen, die ich von Germar erhielt, haben den Habitus von Ap. Onopordi, sind aber sehr verschieden, der Thorax ist weniger zewölbt und die Punkte viel kleiner, die Flügeldeckeu laug, sehr dunkel blauschwarz und behaart. Ap. Onopordi ist auf Onöpordum Acanthium gemein. ( Fortsetzung folgt.) —u E. Eversmann Fauna lepidopter. volgo-uralensis. Casan 1844. Angezeigt vom Professor Hering. ( Fortsetzung. ) Aus der Gruppe der Sphbingiden sind als neue Arten bemerkeuswerth: 1. Zygaena Centaureae Fischer, eine sehr ausgezeichnete Species, in der Gruudfarbe nach einem mir von Herrn Kinderwann zugeganzenen Exemplar am meisten an Zyg. Achilleae erinnernd, aber grösser, zarter gefärbt, mit kleineren rothen Flecken und einem breiten rothen Gürtel, Eversmann giebt die Diagnose so an; vorpus 237 nigro-viride, aeneum, eingulo abdominis rubro, pedibus flaves- centibus; - alae antieae obscnre viridantes subhyalinae, macnlis quinqne rubris; - postieae rubrae, margine tenui pallide coeru- lescenti - viridi, apieem versus latiore. Sie fliegt nicht selten im Jnli auf grasreichen Feldern im Orenburgischen, auch am Ural. — Zyg. Laeta findet sich an der unteren Wolga, um Sarepta, Camyschin u. s. w., Zyg. Sedi bei Sarepta. 2. Sesia allantiformis Evm., etwas kleiner als forınicaeformis, sel- ten am Ural, zu Anfang des Juli. » Corpus coeruleo - atrum, antennis concoloribus, palpis fulvis subtus albis, tibiis fulvis bis nigro annulatis, eoxis antieis albis, lineis duabus thora- eis, eingulis quatuor abdominis barbaque anali fulvis, hac subtus pilis nigris mixta: -alae anticae hyalinae marginibus faseiisque duabus (media et externa) fuseis, -apice flavescente, nervis fuscis lineato.« Auch Sesia sceoliaeformis, spheci- formis, prosopiformis, stomoxiformis werden unter anderen allgemeiner verbreiteten Sesien aufgeführt. Macro- glossa eroatieca wird als Seltenheit in der Provinz Casan, minder selten an der untern Wolga, bei Sarepta ete. im Mai und Juni gefunden. Um dieselbe Zeit fliegt dort, jedoch selten, M. Gorgon, häufiger M. Oenotherae, Von Sphinx Zygophylli, obwohl sie der Verfasser noch nicht auffand, wird mit Grund vermuthet, dass sie an den Ge- staden des Caspischen Meeres, um Astrachan, bei Achtuba etc. einheimisch sein dürfte. Sph. Querceus kommt als Seltenheit bei Sarepta vor. — In der Gruppe der Spinner wird Harpyia forficula Zetter (fuseinula H.) anfgeführt. Vergleiche anch Fischer’s Entomographia rossiea vol. 1. pag. 62, über deren Artverschie- denheit Boisduval in seinem Index method. zweifelhaft ist. Eversmann bezeichnet sie als um die Hälfte kleiner, als H. Bifida und giebt als charakteristisch an, dass die parallele Binde der Vorderflügel verhältnissmässig viel schmaler sei, als bei Bifida. Der Falter ist eine Seltenheit in der Pro- vinz Casan. Unter den Cossus- Arten erscheint, als- nicht selten an den Vorbergen des Ural und bei Dunn selten dagegen um Casan, im Mai, Juni und noch im Juli Gossus Tere- bra, deren Larve in den Stämmen der populus tremula lebt. — Cossus Thrips H. fuchsianus Evm. findet sich nicht selten im Casanschen, ÖOrenburgischen, am Ural, um Sergiewsk im Monat Juni. Die Larve, heisst es, nährt sieh ohne Zweifel von der Wurzel der Artemisia repens, an 238 welcher Pflanze 1842 der Schmetterling Abends nach Sonnen- untergang häufig am Ural gefunden wurde. Die Diagnose lautet so: corpus helveolum, eoncolor; alae helveolae, stri- olis transversis brunneis subreticulatae: anticae macula magna brunnea diseci. — Der vielleicht noch weniger als der vorige in deutschen Sammlungen verbreitete Cossus Caestrum O. desertus Fischer wird im Juni selten im Orenburgischen, um Sergiewsk, am Ural gefunden. Auch Coss. Pantherinus (an der Wolga) und Arundinis (letzterer «im Mai ziemlich häufig am caspischen Meer) gehören der südrussischen Fauna an. — Aus dem genus Lithosia erscheinen als bemerkens- werth: Lith. Unita im Orenburgischen, Lith. senex im Distriet Menselinsk. Beide werden als selten bezeichnet, dagegen fliegt häufig auf den Inseln an der Mündung des Ural, auch bei Sarepta im Mai Lith. punctata. — Psyche Undulella (Fischer v. Röslerst. 8tes Heft pag. 86) wurde als Seltenheit am Ural, an den Flüssen Sacmara und Ice entdeckt. — In Eiehenwaldungen aın Ural fliegt nicht selten zu Ende des Juli Psyche Hirtella Evm., von der Grösse der Ps. Graminella, doch mit diekerem Körper und schinalern Flügeln, »Worpus crassinscnlum, pilis fusco - griseis hirtum; -alae fuscae, subhyalinae, anticae lunula media obseuriore obsoleta.« In der Gattung Orgyia fehlt auch Selenitica nicht, welche im Mai in der Provinz Casan häuäg fliegt. — Orgyia dnbia Tauscher, seleniaca Fischer, vielleicht nahe verwandt mit Rambur’s splendida aus dem südlichen Spanien, doch nach den mir vorliegenden Exemplaren nicht gleich damit, iebt an der unteren Wolga, bei Sarepta. Die seltene Py- gaera Timon ward einmal um Sergiewsk im Mai gefunden. Die auch in Ungarn und Süd-Frankreich einheimische Pye2. Bucephaloides kommt bei Sarepta vor. — Das Genus Gastropacha liefert 2 neue Arten: 1. Gastr. Evers- mannii Kindermann, von der Grösse der Gastr. Medica- ginis, ihr nahe stehend, doch mit eigenthümlicher Färbung und gleich dieser, fast zu derselben Zeit an den Vorbergen des Ural heimisch. Die Larve lebt auf kahlen Bergen an den Flüssen Sacmara, Ic, Taschla u. s. w. an Karagana frutescens im Mai und Juni, der Falter entwickelt sich im Anfange des August. »Alae integrae, antieae luteae, striga externa flexnosa punetoque medio ferrugineis, hoc albo-pupillato; — posticae ferrugineae unicolores; — subtus omnes ferrugineo -Inteae fascia externa diluta ferruginea.« Eine Varietät: » Alae an- 239 ticae spatio hasin inter et strigam ferrugineo, postice luteo.« 2, Gastr. Neogena Fisch, abgebildet bei Fischer Entomogr. Ross. tom I. p. 250 Tab. X. fig. 4. » Corpus griseo - fus- enm; — alae integrae: anticae e brunnescenti et griseo fuscae, albo-radiosae, puneto medio triquetro albo; — posticae albidae, fasciis duwabus fnscescentibus.« Das Männ- chen ist von der Grösse der Gastr. Castrensis mas, das Weibchen doppelt so gross. Der Falter findet sich sehr selten auf den Vorbergen des Ural im August, auch an den Bergen des östlichen Altai. Unter den Schmetterlingen dieser Gattung werden anch aufgeführt: Ilieifolia, Betulifo- lia, Populifolia, Quereifolia, Pini, Pruni, Pota- toria, Quercus, Dumeti, Lanestris, Taraxaeci, Rubi, Farconica, Castrensis, Neustria, geogra- phieca. Von Euprepien kommen ausser vielen in Europa sehr verbreiteten Arten vor: Candida am Ural, Cribrum bei Sarepta, Pulchra gemein bei Achtuba, Sarepta, Astrachan; Hera, Matronula, flavia, beide selten, Macnlosa und Costa, letztere bei Sarepta — Euprepia Spectabilis Tausch., Intereisa Freyer, eine schöne neue Art, durch Kin- dermann oft versandt, lebt nicht selten an der untern Wolga, um Camyschin, Sarepta, im Orenburgischen, an den Flüssen Saemara und Ural, auch, obwohl selten im Mense- linskischen. Ueber die Futterpfianze der Raupe wird nichts gesagt. Der Schmetterling ist grösser als Maculosa, die Flügel schmaler, länger gestreckt, die Flügel des Männchens der Grundfarbe nach weiss mit vielen gelblichgrauen Makeln, welche ungefähr 4 unregelmässige Binden bilden, die weissen Hinterflügel haben wenige dunkie Flecke. Das Weibchen ist grösser, hat mehr und dunklere, ins Graue übergehende Makeln. | Einen grossen Reichthum zeigt die Wolga - Uralische Fauna auch für die Gruppe der Noctuen, darunter wieder- um vjel Neues, namentlich bei den Cucullien. In der Gat- tung Episema erscheint auch, doch als sehr selten am Ural-Gebirge F. einetum, ferner Epis. deplanata Evm., ebendort im Juli, von der Grösse der Acron. Strigosa. »Alae anticae e rubieundo cinereo-fuscescentes strigis transversis interna subrecta, externa fiexuosa continua et striga sub- marginali inaequali pallidioribuss; — stigmate elongato areisque tribus sub -costalibus atro -fuseis. relietis maculis ‚ordinariis pallidis integris; — posticae fuscescentes. « — Ferner Episema Hirta Hübn. ‚bei Sarepta. — Das 240 Genus Agrotis wird durch neun Arten bereichert: l. Agr. Elegans Evm., Hadena Grammiptera Boisd., von Freyer abgebildet unter dem Namen N, cancellata. Sie fliegt selten im Juni bei Sarepta. 2. Agr. florigera Evm. häufig im Orenburgischen an den Vorbergen des Ural und um Menselinsk, auf den ersten Anblick mancher Varietäten von A. fumosa ähnlich, aber: »facile cognoseitur striga externa nigricante in pagina inferiore alarum anticarnın. Striga est sabrecta, in ınedio paululum curva, et cum costa eontacta angulum acutum format « Sie variirt nie und hat kürzere Flügel als Agr. fumosa.. — Von Fumosa wird eine Varietät adumbrata Evm. anfgeführt: alae anticae fusco - atrae, concolores, maculis ordinariis albo - cireum - seriptis, strigisque ordinariis saepe albidis.« Oft um das doppelte grösser als A. Tritiei,. 3. Agr. Rustiea Evm. ähnlich gewissen Varie- täten Agr. fumosa, aber fast doppelt so gross: differt prae- eipue alis proportione brevioribus et earum strigis erenato- interruptis.« Sie lebt am Flusse Sacmara, in Baschkirien, um Ufa. ( Schluss folgt.) Briefkalten. Ver. pro 43. F. v. R. in W., M. in W. 3. Ver. pro 44. F. v. R. in W., Dr. K. in W., 0.U. in W., L. Sch. in Ebg., C. A, in Hr., R. D. in Hr., Gr. F, in WW, Dr. R. in W., L. N. in Mbs. 8. Ver pro 46, O. U. in W., L. Sch. in Ebg., C. A. in Hr., R. D. in Hr., Pr. Sen, un Mz., B. v. H.in Frft., L. C. in Efd., L. V. in Eid., v. B. in Cfd., L. M. in Cfd., W. in Cfd.. Dr. D. in Ag., C. M. in A., Dr. R. in Egn., B. J. M. in Pn., Dr. K. in W., LB. iu | Mbg., J. C.D. in Mbg., O. T. in Hn. Ztg. pro 44. L. C. in Efd. Ztg. pre 45. L. N. in Mba., L. B. in Mba., J.C. D. in Mbg., D. Dr. S. in Sn., I» Dr. OÖ. m Efd., v. B. in Cfd., W. in Cfd., v. R. auf L. bei Cfd. ww Druck von F. Hessenland, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. C. A. Dohrn, Praeses Dr.H.Schaum, Secretair 9 6. Jahrgang. August 1845, > c xq2C HE m BI -— 3 In Commission bei F. Fleischer N des Vereins. in Leipzig. —— Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Vereinsbibliothek. Correspondenz. Rosenhauer: Hoplia praticola. von Prittwitz: Tortrix minorana, salicetana n. Sp., Hepiolus hectus. Schneider: Vergleichung der Rambur’schen Raphidien etc. Walton: Bemerkungen über brittische Apionen. (Forts,) Intelligenz. (brasil. Insecten.) Briefkasten, Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 2. Juli ward den Anwesenden die eingegangene Correspondenz vorgelegt, und von nachstehenden Bereicherungen der Bibliothek Kunde gegeben: Putzeys, Premices entomologiques. ( Separatabdruck ans den Lütticher Annalen. ) Ä Zaddach, Synopseos Crustaceorum prussicorum Pro- dromus. Regiomonti 1845. 4. Fischer, acad. Docent in Freiburg im Breisgau. Disser- tatio sistens coleoptera eirca Friburgum etc. Geschenke der Herren Verfasser. | Fabrieii, Mantissa Insectorum, Al. tom. Hafn, 1787. — Philosophia entomologieca. Hamb, 1787 — dGenera Insectorum. Kiloni 1782. Ueberwiesen durch Hrn. Lehrer Lincke, | 17 auto as ya ART ON | Mulsant, Histoire naturelle DOM h Paris, "Maison 1842. Den. Ueberwiesen durch Hrn. Dr. Schaum. Mulsant, Hist. nat. ete. Lamellicornes. Ueberwiesen durch den Unterzeichneten, C. A. Dohrn. Bibliothek. Wir haben unsern geehrten Mitgliedern mit der Juli- Nummer ein Verzeichniss des gegenwärtigen Bestandes nnserer Vereinsbibliothek vorgelegt. Nachdem wir zuvörderst noch bemerkt haben, dass wir von Dahlboms Hymenoptera praecipue borealia auch den fase. II. und von den Abhand- lungen der Görlitzer naturf. Gesellschaft bereits des IV. Ban- des erstes Heft besitzen, und dass bei den Moscauer Bulletins es nicht 1840 sondern 1843 No. IV. heissen muss, erlauben wir uns, in Betreff der Vermehrung unserer Büchersaminlung folgende Wünsche auszusprechen: Es koınmt uns vorzugsweise an ]) auf solche Bücher, welche zur Anschaffung für den Einzelnen zu kostbar sind; (Curtis ete.) 2) auf solche Schriften, welche zwar für die Mehr- zahl der Entomologen durch neuere Werke entbehrlich, dennoch aber bei wissenschaftlichen Arbeiten der Berücksichtigung werth zu achten. (Paykull, Olivier, Knoch, etc. überhaupt ältere * Autoren. ) Wir bitten also, uns anzuzeigen, wenn Bücher, namentlich aus der 2ten Klasse, für einen billigen Preis zu haben sind, da es die beschränkten Mittel des Vereins nur selten gestatten werden, auf theure Prachtwerke zu reflectiren, wenn uns nicht besonders günstige Bedingungen gestellt werden. Der Vorstand. Der Appellationsgerichts-Rath Hoepfner in Darmstadt, den deutschen Entomologen bekannt und Mitglied unseres Vereins, ist im 65sten Jahre in D. gestorben. Schon vor einigen Jahren hat er seine bedeutende Käfersammlung dem Grossherzogl. Naturalien - Cabinet in D. zum Geschenk gemacht. 243 Corresponden2. Von verschiedenen Seiten, vom Niederrhein, von der Weser ete., sind mir Beobachtungen über Melolontha vulgaris mitgetheilt worden, aus denen hervorzugehen scheint, dass amı Rhein die Jahre 36, 39, 42, an der Weser die Jahre 38, 41, 44, Flugjahre gewesen sind. Wie sich dies Verhältniss in waldlosen Gegenden stellt, kann ich zur Zeit nicht beur- theilen, weiss aber, dass z. B. in diesem Jahre, wo manche meiner Freunde in ihren Gärten gar keine Maikäfer und keinen Schaden davon an ihren Bäuinen bemerkten, ich im Walde an den Eichen eine grosse Masse M. vulgaris fand, ohne dass sie freilich bei der grossen Ausdehnung des Wal- des eine auffallende Devastation veranlasst haben. Herr Lehrer Pflümer in Hameln bestätigt das Vorkommen der Cassida murraea (entom. Ztg. 1844 pag. 104) auf Lycopus a und Mentha sylvestris., C. A. Dohrn. MWillenichaftliche Mittheilungen, Ein Beitrag zur nähern Kenntniss der Hoplia praticola Diftsch. Von Dr. med. Bosenhauer, in Erlangen. Bei der Beschreibung der Hoplia praticola schweigen die Schriftsteller, nämlich Dftsch. Faun. Austr. I. 180, Ratzeb. Forstins. I. 83 und Schmidt E. Z. I. 69, über die Weibchen ganz, während bei der H. a:gentea F. der Geschlechtsunter- schied deutlich hervorgehoben wird. Es hatte sonach auch Duftschm., obgleich er den Käfer rein und häufig fing, nur Männchen vor sich, was wohl darin seinen Grund hat, dass sich die Weibchen nach erfolgter Befruchtung bald in die Erde verkriechen, oder diese theilweise schon im Gras geschieht, während die Männchen sich noch längere Zeit in der Luft und auf Blüthen u. s. w. herumtummeln. — Da ich durch einen glücklichen Zufall eine Menge der genannten Hoplia beiderlei Geschlechts im reinsten Zustand besitze, theile ich hier das Nähere über sie mit und erwähne am Schluss noch ihr Vorkommen in hiesiger Gegend, 2° 244 Der sehr genauen Schmidt’schen Beschreibung hätte ich nur folgendes hinzuzufügen. Die Grösse der Männchen ändert zwischen 4 — 5° Länge und 2— 24‘ Breite. Die Individuen mit braunen Flügeldecken sind hier etwas häufiger als die ganz schwarzen; bei den letztern sind jedoch die Tarsen auch manchmal roth, wie bei der hellern Abänderung; bei den meisten von beiderlei Farbe sind auch die Zähne der Vorderschienen noch heller. Flügeldecken auf dem Rücken mit 2 deutlichen Leistehen, wie bei H. argentea. Sehr häufig ist die Basis derselben schmal mit länglichen Silberschuppen besetzt, was schon Schmidt erwähnt; es zieht sich diese Zeiehnung aber häufig auch auf der Naht bis über die Mitte herab, und auch der Seiten- und Hinterrand des Halsschildes und eine schmale Mittellinie zeigen solche glänzende Schüppcehen. Die Weibchen sind 4— 54‘ lang und 24 — 3 breit, haben stets einen dickern, stark mach unten erweiterten Leib und wie die meisten Hopl. arg. Weibchen durchaus einfarbig braunrothe, durchscheinende Beine. Die Unter- und meistens auch die Oberseite mit dichtern grös- sern, prachtvoll golden oder grünlichsilbern schillernden Schüppchen bedeckt. Kopfschild etwas kürzer und breiter. Fühler entweder ganz roth oder die um die Hälfte kürzere und rundlichere Keule mehr oder weniger schwarz. Kopf und Halsschild mit eben den rostrothen ziemlich langen, nach hinten gekehrten Haaren bedeckt. Halsschild gewölbter, mit Ausnahme zweier, im Vordertheil stehender, mehr nackter und mit einzelnen braunen, glanzlosen Schuppen bedeckter Flecken, dicht mit schön silbernen oder goldenen Schuppen besetzt. Diese Flecken nehmen an Grösse zu, wenn die Oberseite überhaupt weniger glänzend erscheint. Von solchen, jedoch mehr rundlichern Schuppen sind die Flügeldecken in grösserem oder geringerem Umfang bedeckt und bekommen dadurch ein wirklich prächtiges Ansehen. Immer aber bleibt, auch bei den schönsten Exemplaren, am bhintern Ende der Naht ein braunschuppiger, glanzloser Fleck; und diese brau- nen Schuppen bedecken bei den Uebergängen, die unmöglich alle zu schildern sind, die Flügeldecken mehr und mehr, bis und zwar in sehr seltenen Fällen «die Zeichnung der reinen Männchen — nämlich bloss Schuppen an der Basis und auf der Naht — erscheint. Unterseite mit Pygidium und dem stark verdickten Hinterleilb noch dichter mit unendlichen Schüppehen bedeckt und bis auf den Kopf 245 und den haarigen Brusttheil sehr schön schillernd. Beine schmächtiger, kürzer, besonders die Hinterschienen, einfarbig braunroth, höchstens zeigen die Zähne der Vorderschienen eine dunklere Färbung. Ganz schwarze Weibchen sind viel seltener als solche mit braunen Flügeldecken. Abgerieben erscheint der Käfer glatt fettglänzend. — Den Käfer fand ich hier bereits an mehrern Stellen, selbst einmal auf einem Berg; mit Sicherheit konnte ich ihn Jedoch auf den hiesigen Bade - Inseln treffen, wo er gerne auf den Blüthen von Sorbus aucuparia schwärmt, was ich schon früher in der E. Z. III. 34 erwähnte. Hier fand ich viele Jahre hindurch fast nur Männchen und die meist ab- geriebenen Weibchen waren eine Seltenheit und verhielten sich za jenen wie 1: 9. Am vergangenen 25. Mai jedoch befand ich mich gerade in den Stunden auf oben genannten Inseln, während welcher der Käfer aus der Erde schlüpfte und an den Grashalmen in die Höhe kroch. Ich beobachtete hier eine grosse Menge dieses Käfers, meist Weibchen, die Männchen waren sehr selten und manchmal in Begattung mit jenen. Der ganze Entwickelungsprozess dauerte ohn- gefähr von 10 bis 12 Uhr Vormittags, wo sie sich dann meist auf die Bäume erhoben und gegen 1 Uhr Mittags kein Exemplar mehr am Grase zu finden war. Mit diesem Tag schien überhaupt die Entwickelung des Insekts beschlossen, denn an den nächstfolgenden, eben so schönen Tagen zeigten sich zur selbigen Zeit im Grase fast gar keine Käfer mehr und auf den Blüthen waren wieder fast nur Männchen zu sehen. Lepidopterologisches. Von ©. von Prittwitz in Brieg. T. Minorana Treitschke. Herr Professor Dr. Loew in Posen theilte in einem früheren Jahrgange der entom. Ztg. mit, dass er im April beim Durchsuchen der alten Klettenköpfe die Raupe von Gelechia Lapella L. (Aestivella Metz.) entdeckt und die zweifelsohne seltene Schabe daraus erzogen. Hierdurch auf- ınerksam gemacht, beschloss ich in diesem Jahre Ende April eine Zahl alter Klettenköpfe einzutragen, in der Hoffnung mir ebenfalls Aestivella, die meiner Sammlung noch fehlt, 216 zu verschaffen. Ein unglücklicher Zufall wollte indess, dass ich wenig oder gar keinen Klettensamen fand; desto häufiger traf ich aber die Samenköpfe der rothen Flockenblume an allen Rainen und Gräbenrändern, wo ich Kletten suchte. "In Ermangelang von etwas Besserem kam ich nun auf den Einfall, eine Anzahl von ihnen mitzunehmen und trug etwa 6 — 800 Köpfe ein, ohne ihren Inhalt zu untersuchen. Zu Hause angekommen ‚öffnete ich einige; in den ersten fanden sich nur Diptern-Puppen in Menge, und schon war ich im Begriff, sie wegzuwerfen, als ich in der Sten oder 6ten unten am Boden, wo die Samenkörner festsassen, eine Raupe fand; in einer 2ten Kapsel fand ich noch eine ganz gleiche, welche nur in der Farbe verschieden war. Ich verglich sie mit der von Hrn. Loew gegebenen Abbildung von Lapella; der erste Blick zeigte mir indess, dass ich eine andere Art vor mir hätte. Sie waren durchscheinend, von ziemlicher Dicke mit tiefen Einschnitten. Die eine war röthlich beinfarben, die andere mehr grauweiss, über den ganzen Körper mit sehr feinen weisslichen Härchen besetzt; der Kopf herzförmig schwarz. Seutellum getheilt aus 2 spitz- winkligen Dreiecken bestehend, deren Basis nach dem Kopfe zu gekehrt ist. Rückendarm dunkler durchscheinend; der letzte Ring führt ein schwärzliches Schildehen. Klauenfüsse weisslich, Bauchfüsse 4 vollständige Paare, wie der Leib. Der 4te Ring ist am dicksten; von da nach beiden Enden zu ist der Leib zugespitzt, besonders nach hinten. Länge +“. Die eine dieser Raupen sass, wie ich oben schon bemerkte, am Boden der Kapsel, die andere dagegen schnitt ich aus einer offenbar von einer Fliege geschaffenen Tuberkel, in die sie wohl nur zufällig gekommen sein mochte. Beide Raupen spannen sich ein, vertrockneten aber; ich öffnete deshalb keine Kapsel mehr, sondern erwartete das Aus- schliefen und es erschienen vom 21. Mai bis 5. Juni 16 Minorana. Die Art ist bei uns sehr selten und ich glaube, sie wird auch anderwärts sich nicht häufig finden. Da sie überdies mit Dubitana sehr nahe verwandt ist und beide Arten leicht zu verwechseln sind, so halte ich es nicht für überflüssig, die Beschreibung beider Arten nebeneinander mitzutheilen. Dubitana. (8 Exempl. ) Minorana. (16 gez. 3 gefang.) Fühler einfach hellgrau, glän- |Fühler grau, bei einzelnen ‚zend, ‚| Männern fast weiss, Dubitana. Stirn weissgelb langhaarig. Hinterkopf beim” graulich, beim 2 weisslich. Bruststück beim d’ ganz grau, beim @ die Vorder- hälfte heller. Abdomen beim d’ bleigrau mit weissgelben Afterhaaren, beim 2 zugespitzt ohne Af- terbart. Vorderflügel. Wurzelfleck klein, schwarzgrau, Grund- farbe des übrigen Flügels weissgelb (bisweilen lehm- gelb gewässert.) Mittelbinde einfach schwärzlich grau aus 2 Gegenflecken bestehend. Aussenrand - Binde schmal, grau, bisweilen blau schim- mernd, am Vorderrande am breitesten ; Fransen einfarbig grau (bei l Ex. weisslich mit 4 dunklern Zacken. Vorder- rand mehr oder weniger gescheckt. Hinterflügel beim d’ heller, beim 2 dunkler bleigrau; Fransen grau, durch eine hellere Linie getrennt. Unterseite. Palpen N gelb, 247 Minorana. Stirn, Hinterkopfund Bruststück schneeweiss. Abdomen bleigrau mit weiss- licher Spitze beim 0’, ohme diese beim 9. Vorderflügel. Wurzelfleck fehlt, statt seiner bisweilen einige bleigraue Streifen. Grundfarbe reinweiss. Mit- telbinde durchgehend, aus feinen aschgrauen Linien ge- bildet; am Vorderrande steht ein kleiner würfelförmiger grau gefärbter Fleck, am Innenrande ist die Binde dunkel und stehen in ihr gewöhnlich einige schwarze Punkte. Aussenrand - Binde doppelt so breit als bei der Vorigen, nach innen blei- grau marmorirt, nach aussen schwarz, stellenweise blau gemischt. Gegen die Spitze 3 — 4 weisse Fleckchen (bei Dubitana nur eines) alle Binden sind von der Grund- farbe weniger scharf abge- grenzt als bei der Vorigen. Hinterflügel heller als bei der Vorigen. Unterseite. Palpen schwärz- lich grau. - 248 Dubitana. Minorana. Beine. Die 2 ersten Paare Beine. Die ersten beiden Paa- weissgelb und schwarz ge-| re einfach grau, das letztere ) ringelt, das letzte weissgelb | gelblich mit einem Dorn, mit einem Dorn. Abdomen weissgeringt, beim | Abdomen graulich, d' heller als beim 9. Flügel hellgrau, die vorderen | Flügel. Vorderflügel dunkel- “ dunkler. Vorderrand mal) grau mit weissen Schecken " weiss und schwarz gescheckt. | am WVorderrande, sonst Innenrand und Wurzel weiss- | einfarbig. Hinterflügel fast lich. | weiss. Variirt nicht unbedeutend in Variirt in der Anzahl der Grösse, Form und Farbe der| grauen Wellenlinien auf den Flecken. Ein Exempl. (hat Oberflügeln und in der Tiefe an der Mittelbinde gar keine der Binden; also nur un- Vorderrand - Flecken. erheblich. T. Salicetana miht. In der December - Nummer des Jahrganges 1844 theilte ich bereits die Beschreibung eines vermuthlich neuen Wick- lers unter obigem Namen mit. Damals besass ich nur Männer. Vor etwa 3 oder 4 Tagen besuchte ich gegen Abend den trockenen Grasfleck, auf welchem Salicetana fliegt. Zwei Tage früher hatte ich auch nicht eine daselbst gesehen. Nun flog Salicetana aber in ungeheurer Menge; alle Exemplare indess, die ich fing, waren Männer und & davon waren abgeflogen (es hatte nämlich kurz vorher heftig geregnet). Endlich fand ich an einer Stelle einen ganzen Schwarm Männer um einen Stengel von Achillea millefolium gleich Mücken flatternd und ent- deckte an einem Stengel von Hieracium darunter auf der Kehrseite der Blume ein Weibchen; es blieb aber mein ein- ziges; selbst durch Schöpfen erbielt ich kein zweites. Es ist von den Männern nicht wesentlich verschieden, nur grösser mit lebhafteren Oberflügeln, dunklern Hinterflügeln und einem dunkleren dickern Leibe. So wäre denn hiermit die Art nach beiden Geschlechtern bekannt gemacht. 249 Hepiolus Hectus. | Ohne Zweifel haben nur wenige Sammler Gelegenheit, diese Art in so vielen Exemplaren zu sammeln und zu ver- gleichen, als ich. Während ich dies schreibe, habe ich gegen 50, meist noch lebende Männer und etwa 5 2 vor mir. Seine Färbung ist sehr inconstant und variirt vom schönsten Orange bis zum Russbraunen, auch die Punktbänder sind in Färbung, Zahl und Gestalt verschieden. Die Art ist indess bekannt genug, als dass es einer Auseinandersetzung über ihre äusseren Merkmale bedürfte. Dagegen führen diec” ein seltsames Glied, dessen ich nirgend Erwähnung gethan finde, — ich meine die beiden letzten Füsse. — An der Stelle nämlich, wo dies Fusspaar am Abdomen ansitzt, ist das letz- tere kahl und wie zusammengedrückt; die eigentlichen Schenkel sind blasenförmig und enden in ein dünnes Bein, mit welchem das Schienbein zum Kniegelenk verwachsen ist; dieses ist dann gelblich bis zum Geleuk, das letzte Glied ist aber ganz abnorm gestaltet. Es endet nämlich statt in Klauen in eine unförmliche blasenartige Keule und an dieser stehen eine Menge gelblicher Haare in einem dichten Büschel zusammen. Beim ersten Blick glaubt man die Honigbeutel einer Biene zu sehen. Zum Laufen oder Festhalten können diese Beine nicht ılienen. Ich bemerkte, dass ein J’ auf einem Blatte sass, sich mit den ersten beiden Fusspaaren daran festhielt und diese blassen Füsse abwechselnd anzog und ausstreckte, wo- bei die Haare daran sich sträubten; ob sie aber eine sexuelle Beziehung haben oder wozu sie dienen mögen, darüber wage ich auch nicht einmal eine Vermuthung. Bei einem Exem- plare fand sich noch da, wo diese seltsaın gestalteten Schenkel am Abdomen anliegen, eine Tuberkel, die ich Fig. 2 der beiliegenden Zeichnung dargestellt habe. *) Sie ist bedeutend erhaben und gleicht einem bläsigen Sacke mit einem kleinen Auswuchs, dessen innere Hälfte grau, dessen Aussenseite aber gelblich ist. Ich untersuchte nun sogleich alle übrigen Exemplare, ohne indess noch bei einem ?ten diese Blasen zu finden; nur bei einem waren noch Spuren, nämlich etwas lappige Haut, zu sehen, alle übrigen waren glatt. Was bedeuten diese Blasen? *) Die Zeichnung soll gelegentlich nachgeiiefert werden. B iin - Red, 250 Wird der Zweck dieser Organe uns ein eben so un- auflösliches Räthsel bleiben, als die Schienbeinbüsche der Herminien und die Bürsten der Tineta und Nebulosa, die Seriba schon entdeckte? — — Vergleichung der von Rambur in seiner » Histoire naturelle des Insectes Neuropteres « pag. 436 — 440 beschriebenen Arten der Gattung Ra- phidia mit denen meiner » Monographia gene- ris Raphidiae, « mit Beziehung auf Herrn Dr. Hagen’s Bemerkungen im Jahrg. 1844 der entomologischen Zeitung No.5. p. 180 — 185. Von W. &. Schneider, Dr. phil. in Breslau. Schon längst war es mein Wunsch, eine Vergleichung der von Rambur in seinen sehr schätzbaren Werke: »Histoire naturelle des Insectes Nenropteres « beschriebenen Arten der Gattung Raphidia mit denen meiner Monographie vorzuneh- men, um die Uebereinstimmungen und Verschiedenheiten der Arten Rambur’s und der meiner Monographie festzustel- len, (leider kannte ich Rambur’s Werk bei Abfassung meiner Monographie noch nicht); und somit die Synonymie aufzu- klären; jedoch gelang es weder Hrn. Dr. Hagen, welcher eine solche Vergleichung im Jahrg. 1844 No. 5. pag. 180 — 185 dieser Zeitung zu geben versuchte, noch mir, über einige der von Rambur Iieschriebenen Arten bloss nach der Beschreibung völlige Klarheit zu erlangen. Durch die Liberalität des Hrn. Edmond de Selys - Long- champs jedoch, welcher die Güte hatte, mir Rambur’s Ori- ginal-Exemplare zur Ansicht mitzntheilen, bin ich nun in den Stand gesetzt, jene Vergleichung vorzunehmen, uud die bisherigen Ungewissheiten aufzuklären, sowie auch die hauptsächlichsten Unterscheidungsmerkmale der unter sich am leichtesten zu verwechselnden Arten anzugeben. Rambur hat grossen Theils das Schicksal seiner Vor- gänger in Hinsicht der unrichtigen Deutung einiger Arten der Gattung Raphidia getheilt, und es kann ihm wohl der Vorwurf gemacht werden, dass er alles ihm zu Gebote ste- hendg. Material an Abhandlungen über diesen Gegenstand nicht genau benutzt hat, wie der Umstand beweist, dass er eine Art verkannte und die andere ganz ignorirte, obgleich sie von allen 3 von ihm bei andern Arten eitirten Schrift- stellern deutlich genug beschrieben ist. — Dass Rambur das Fehlen der Nebenaugen bei Raphidia erassicornis Schum, ganz übersehen habe, bemerkt schon Hr. Dr. Hagen a. ang. O. pag. 181 *); hierbei ist aber noch zu erwähnen, dass Rambur auch auf das, für die Unterscheidung der Arten nicht un- wichtige Verhältniss der Stellung und Grösse der Neben- augen bei den übrigen Arten gar keine Rücksicht genommen, dafür aber ein anderes, von mir leider übersehenes Merkmal für die Unterscheidung der Arten aufgestellt hat, welches ich jedoch nicht bei allen Arten der Gattung Raphidia ganz sicher finde, indem einige sehr zu Abnormitäten und Variatio- nen der Flügeladern geneigt sind: nämlich die Form und Grösse der ersten Discoidalzelle und ihre Verbindung mit dem pterostigma, worüber ich bei den einzelnen Arten meine Beobachtungen mittheilen werde. Ueber die Stellung der Gattung Raphidia im System lässt sich gegenwärtig noch nichts Bestimmtes feststellen, da der innere Bau derselben zur Zeit noch nicht bekannt ist; aber ihren äussern Merkmalen nach dürfte der Platz zwischen der Familie der Mantispidae und der Gattung Cory- dalis, wie Rambur denselben ihr zuweist, der natürlichste scheinen, und durch die Raphidia cerassicornis Schum. ein Uebergang zu Corydalis gebildet werden; allen ihren Merk- malen nach verdient aber die Gattung Raphidia wohl eine eigene Familie zu bilden, welche als Mittelglied zwischen den Mantispidae und Semblidae ihren Platz hätte. **) *) Was ich in meiner Monographie gen. Raphidiae pag. 30 über das merkwürdige Verhalten der Gattung Mantispa zu Inocella, und der Mantispa notha Erichs. insbesondere zu Raphidia, in Beziehung des Vorhandenseins oder Fehlens der Neben- augen gesagt habe, sehe ich mich nach einer gefälligen Mit- theilung des. Hrn. Prof. Erichson über diesen Punkt, veranlasst, dahin zu berichtigen, dass Mantispa notha Erichs. gleich den übrigen Arten der Gattung Mantispa keine Nebenaugen hat, und nur wegen der verschiedenen Bildung der Vorderfüsse als eigene Gattung betrachtet zu werden verdient; es kann dem- nach der am ang. O. auf das Vorhandensein oder Fehlen der Nebenaugen begründete Parallelismus zwischen den Raphidien und Mantispiden nicht gelten. ‚*#*) Bei Abfassung meiner Monographie stand mir kein Exemplar von Corydalis zu Gehote, daber mir die nähere Verwandtschaft 252 Die Arten, welche Rambur beschreibt, sind folgende: 1. Raphidia notata Fabr., Ramb. I. n. p. 436 ist identisch mit Raphidia media Burmeister und p. 76 n. 4 tab. 4 fig. a. b. meiner Monographie, und zwar wegen folgender Merkmale: 1. ausser der überein- stimmenden Grösse ist die Gestalt und Seulptur des Kopfes *) ganz die der R. media, wie auch die des Prothorax; 2. ebenso die etwas bräunlich gefärbten Flügel, deren Feld zwischen costa und subecosta stets 12 — 15 Quernerven zählt, während bei der R. notata Fabr. deren höchstens 10 — 11, und nur ausnahmsweise auf einem oder 2 Flügeln 13 sind; 3. ferner ist der diaphane Fleck an dem obern Endpuncte des pterostig- ma, so wie dessen hell röthlichbraune Färbung und die Variation der Quernerven desselben zwischen 1 — 3 selbst auf den 4 Flügeln eines und desselben Individu- ums hauptsächlich der R. media eigen, sowie auch 4, die Zahl der Discoidalzellen, deren bei der R. media (auf normal gebildetem Flügel) stets 5, bei der R. no- tata dagegen nur 4 sind; 5. ferner stimmt Rainbur’s Beschreibung der Flügeladern, welche ich als venulae marginales bezeichnet habe, mit jenem Theil der Diag- nose Burmeister’s für seine R. media fast wörtlich über- ein, welcher besagt, dass diese nach dem Flügelrande verlaufenden Adern alle gegabelt sind, welche Angabe Rambur dadurch noch vervollständigt, indem er diese Adern als zweifach gegabelt beschreibt, welches Merk- mal auch nur an der R. media sich findet, indem diese Adern bei der R. notata fast sämtlich nur einfach gegabelt sind. — Die Grösse und Gestalt der ersten Zelle unter dem Pterostigma ist hier nicht massgebend zur Unterscheidung beider Arten, indem sie bei der R. der Raphidien zu derselben entgangen ist und ich dieselben nach Hrn. Prof. Burmeister’'s Vorgange als den Panorpiden näher stehend betrachtete. *) Rambur’s Beschreibung der Gestalt des Kopfes ist eigentlich nicht ganz genau und passt mehr auf die R. notata meiner Monogr., indem er sagt: der Kopf sei hinten von fast gleicher Breite; ohne die Vergleichung des Originalexemplars wird man leicht irregeführt; der Kopf desselben zeigt nach hinten ganz die allmählige Verrundung, wie sie bei R. media ist, während bei R. notata diese Verrundung weit plötzlicher heryortritt und der Kopf dadurch mehr gleich breit erscheint, 253 media eben so gross ist, auch dieselbe Gestalt und Verbindungsart mit dem Pterostigma zeigt, wie bei der R. notata. 2, Raphidia baetica Rambur |]. e. pag. 437 ist eine sehr ausgezeichnete und eigenthümliche Art, und keines- weges, wie Hr. Dr. Hagen a. ang. O. p. 184 und ich selbst anfänglich verinuthete, mit der R. affinis meiner Monogr. p. 73 No. 3. tab. 3. fig. f. g. identisch, mit welcher sie höchstens die Grösse und die Farbe der Füsse gemein hat. Diese Art ist durch folgende Merkmale sehr kenntlich: der Kopf ist diek und seiner Gestalt nach dem der R. media Burm. ähnlich, nur kürzer, die Seiten stark verrundet und früher in einen dünneren, hinten wieder etwas dieker werdenden Hals verschmälert; oben ist der Kopf sehr stark runzlich und punktirt, die Neben- augen alle 3 unter sich gleich und gleich weit gestellt, aber nur wenig hervortretend; die rothbraune Binde auf dem Hinterkopf wenig deutlich; während der Kopf bei der R. affınis meiner Monogr. kürzer, viel schmäler und dessen Seiten mehr gerade verlaufend sind, auch ist die Oberfläche desselben viel feiner punktirt. — Der ‚Prothorax der R. baetica Ramb. ist bedeutend schwächer und dünner, als bei der R. media, und vor seinem vorderen Ende etwas eingeschnürt, und hinten mehr verdickt; bei R. affınis 2 ist er ziemlich eben so ge- staltet, nur verlaufen die Seiten nach vorne zu ohne Einschnürung gleich breit. Die Füsse sind einfarbig schaalgelb, wie bei R. affınis; die Flügel jedoch bieten wieder sehr wichtige Unterscheidungsmerkinale dar; sie sind im Verhältniss ihrer Länge selır schmal und fast in ihrer ganzen Länge gleich breit, auch verläuft die Costa ganz gerade, während bei den übrigen Aıten an der Stelle, wo die Subcosta in die Costa sich mündet, ein mehr oder weniger deutlich einspringender Winkel sich bildet; die Subcosta mündet sich, wie bei R. affı- nis, weit vor dem Pterostigma in die Costa und schliesst mit derselben 8— 9 Quernerven ein, bei R, affınis sind deren 9—10; das Pterostigma ist ganz wie bei R. Xan- thostigma Schum. gebildet, oblong und schmal, und auch eben so gefärbt, nur etwas kürzer; die Zelle darunter fängt etwas vor demselben (etwa in 4 seiner Länge ) ' an, undendigt sich etwa im dten Viertheil seiner Länge; ' ihre Gestalt ist oblong, während sie bei allen übrigen Arten ein unregelmässiges Fünf - oder Sechseck bildet; ınerkwürdig ist noch, (und komınt ausserdem nur noch bei der später zu erwähnenden R. hispaniea Ramb, vor) dass die erste Randader unmittelbar aus dem Ende des untern Randes des Pterostigma eutspringt. Bei R. affi- nis dagegen ist das Pterostigma stets kürzer und beson- ders gegen die Flügelspitze breiter, trapezoidisch, und stets zweifarbig, nemlich hell schaalbräunlich, und an der Basis bis gegen die Mitte braun; die Zelle darunter beginnt weit vor denselben, endigt sich ein wenig nach demselben und ist unregelmässig 6Öseitig. Von den noch ausserdem besonders durch die Flügel und die Bildung des Pterostigma sehr nahe verwandten Arten der R. hispanica Ramb. nnd Xanthostigma Schum. unterscheidet sich die R. baetiea Raınb. hauptsächlich durch die Grösse, Gestalt und Senlptur des Kopfes, und durch das Ver- hältniss der Zelle unter dem Pterostigma zu demselben, und von letzterer noch besonders Jurch die schwachen Flügel. 3. Raphidia cognata Rambur |. ec, p. 438, ist identisch mit Raph. Xanthostigma Schummel und pag. 71 No. 2 tab. 3 fig. a. meiner Monographie, wie dies auch Hr. Dr. Hagen a. ang. O. p. 184 ausspricht. Sonderbar ist es, dass Rambur diese Art, welche von den von ihın benutzten Autoren so unverkennbar beschrieben und abgebildet ist, als neue unter andereım Namen auf- führt, ohne einen Grund für dieses Verfahren anzugeben, da doch seine Beschreibung nur auf die R. Xanthostigıma Schum. passt. Doch findet sich auch bei andern Gat- tungen in Rambur’s Werk, dass sich derselbe nicht erst die Mühe genommen hat, die oft kenntlich genug definirten Arten anderer Autoren zu bestimmen, indem er dieselben ohne Weiteres als neue Arten beschreibt, und dadurch das Erkennen derselben noch mehr er- schwert. R. Xanthostigma ist schon durch die breiteren, melır gerundeten Flügel ausgezeichnet und von den verwandten R. baetica und hispanica Ramb. verschieden, noch mehr aber durch die Bildung der Zelle unter dem Pterostigma, welche mit demselben Anfaugs- und End- punkt gemein hat, nur ausnahmsweise fängt sie uın ein bedeutendes früher oder später an; dıe Subcosta mündet stets nahe vor dem Pterostigua in die Costa. 255 4. Raphidia hispanica Ramburl. c. p. 438 ist eine, der vorigen zwar im ganzen Habitus ähnliche, aber sehr hestimmte und wesentlich verschiedene Art, welche sich dureh den etwas breiteren Kopf, dessen Seiten vor der Verengerung in den Hals stärker verrundet sind, und durch die sehr deutliche rothe Binde und die übrigen rothen Flecken, vor den Fühlern, vor den ziemlich deutlichen, unter sich gleichen Nebenaugen, die zwei- theiligen Flecken an den Seiten desselben, und durch die 3 Binden auf dem hinteren Theile des Prothorax auszeichnet. Die Flügel sind sehr schmal; die Subcosta mündet entfernter vom Pterostigma in die Costa, als bei der vorigen Art; das Pterostigma ist eben so ge- bildet und gefärbt, wie bei der vorigen Art; die Zelle darunter characterisirt diese Art ebenfalls sehr deutlich, indem dieselbe ungefähr in der Hälfte der Länge des Pterostigma vor demselben anfängt und in der Mitte rlesselben aufhört; sie ist unregelmässig fünfseitig; die erste Randader entspringt aus dem Ende der unteren Seite des Pterostigına. Scheint gleich der R. baetica nur in Spanien heimisch zu sein. 5. Raphidia Ophiopsis Geer?]. c. p. 439 ist völlig übereinstimmend mit R. ophiopsis Schummel und meiner Monographie p. 68 No. 1 tab. 2 fig. a. b., und unzweifelhaft auch wohl dieselbe, die de Geer beschreibt und abbildet. Farbe, Gestalt und Grösse des Pterostigina und das Verhältniss der Zelle unter demselben sind bei dieser Art sehr ausgezeichnet, daher nichts weiter zu bemerken. Raımbur’s Exemplar hat ein heller. gefärbtes Pterostigına, wie es bei noch nicht völlig ausgefärbten Exemplaren dieser Art vorkommt. 6. Raphidia crassicornis Schummel, 1. ec. pag. 439, ist, nach der Beschreibung (denn Rambur’s Orig ‚inal- Exemplar habe ich nicht gesehen) zu urtheilen, völlig dieselbe meiner Monographie pag. 89 tab. 7. Die Be- schreibung der Zelle unter dem Pterostigma finde ich nur auf die Unterflügel anwendbar, auf den Oberflügeln fängt dieselbe in der Regel erst etwas nach dem Anfange des Pterostigma an; es scheint also Rambur’s Exemplar eine Abweichung dargestellt zu haben. Leider hat Rambur das Fehlen der Nebenaugen ganz übersehen -„ and auch nur eine Andeutung gegeben, dass diese Art - von den übrigen in ihrer Organisation etwas abweiche, ohne näher auf diese Unterschiede einzugehen, die doch nieht ganz unbedeutend sind. Merkwürdig ist das Vorkommen dieser stets seltenen Art auch in Sardinien; ihr Wolnort scheinen aus- schliesslich Nadelholz- Wälder zu sein, indem ich sie nur in Nadel- Wäldern, oder an schon gefälltem der- gleichen Holz gefunden habe. Bemerkungen über die Synonymie des Genus Apion. Von John Walton, Esq. ( Fortsetzung. ) 22. A. radiolus, Marsh., Kirb., Gyll., Steph., Schönh. Cure. aterrimus, Marsh., Gyll. vol. II. A. (var.) oxurum, Kirb., Germ. — (2) nigrescens, Steph. — validum, Gerıin., Schönh, Deutsche Exemplare, von A. validum, die mir von Germar und Schönherr gesandt sind, halte ich unbedenklich für identisch mit A. raliolus Marsh. Sehr gemein im Juni auf Malva sylvestris, 23. A. confluens, Kirb., Steph. — stolidum, Gyll., Schönh. Meine Bemerkungen über diese Art werde ich bei der folgenden mittheilen. An trockenen Sandhügeln, aber selten, im Juli und August. 24. A. stolidum, Germ., Steph., Man. — eonfluens, Gyll., Schönh. Ap. stolidum Germ. und confluens Kirb, sind einander in der That äusserst ähnlich, es kommen Varietäten vor, die nach der Form der Flügeldecken schwer zu bestimmen sind, nichtsdestoweniger glaube ich, dass es 2 gute Arten 257 sind, indem ersteres sich vom letztern durch kürzere Flügel- decken und Thorax unterscheidet. Ich sandte einige Exem- plare mit kurzen Flügeldecken an Germar unter dem Namen A. confluens Kirb. und auch 2 grosse Stücke mit langen Flügeldecken fraglich als stolidum®? Germ., er belehrte mich, dass die ersteren mit kurzen Flügeldecken das echte A. stolidum Germ. sei, und die letztern Ap. stolidum Schönh. das ihm früher unbekannt gewesen sei. Von den 2 grossen Insecten mit langen Flügeldecken habe ich mich nachher durch den Vergleich mit dem Originalexemplare überzeugt, dass sie zu A. confluens Kirb. gehören; * ) ferner habe ich mich deutlich überzeugt, dass Germar’s Beschreibung und Figur von A. stolidum zu der Art mit kurzen Flügeldecken gehört. Gyllenhal und Schönherr haben die Namen der beiden Arten vertauscht und es ist auffallend, dass diese Autoren Kirby’s wichtige Worte coleopterisoblongo-ovatis übersehen haben, indem sie »elytra ovata« als charakte- ristisches Zeichen für Ap. confluens angeben, während die Angabe » elytris oblongo - ovatis« in ihrer Beschreibung von Ap. stolidum vorkommt. Ich kann noch hinzufügen, dass Waterhouse an Schönherr 2 grosse Exemplare mit langen Flügeldecken und 2 kleinere mit kurz eiförmigen an Schön- herr sandte; die ersten kamen als stolidum, die letztern als confiuens bestimmt zurück. Hr. Stephens fand diese Art im Juli und August in Menge bei Hammersmith Bridge, aber nicht in Gesellschaft mit Ap. confluens. Ich habe es in grosser Zahl auf einer Wiese bei Mickleham am 11. Juni gefangen. | 25. A. laevigatum, Kirb., Germ., Steph. — brunnipes, Schönh. Das Männchen dieser Art ist ganz schwarz, bei dem Weibehen sind die Flügeldecken schön violett. Diese schöne Art ist selır selten bei Birch Wood Ende August und Anfangs September. 26. A. aeneum, Fab., Herbst, Marsh., Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. Curc. (var. £.) chalceus, Marsh. Gemein auf Malva sylvestris im Juni. *) Hiernach ist die Bemerkung von Germar entomol. Zig. p.3 (1843). dass Ap. stolidum Germ. = confluens Kirb. und Ap. stolidum Gyli., Schönh. eine eigne Art sei, die sich auf Walton’s frühere Bestimmung von A. confluens Kirb. stützte, zn be- richtigen. Schaum. 18 258 27. A. Carduorum, Kirb. (1808), Germ., Staplı. Curc. Sorbi, Marsh. | A. gibbirostre, Gyll. (1813 ), Sehönh. — (var) tumidum, Steph. Häufig auf Carduus Ende Juli und Anfangs August. 28. A. rufirostre, Fab., Herbst, Marsh,, Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. — (2) malvarum, Kirb., Gerın. Cure. Trifolii, Marsh., non Linn. Häufig auf Malva sylvestris, Ende Juni und Anfangs Juli. 29. A. Malvae, Fab., Marsh., Kirb., Germ., Steph., Schönh. Sehr gemein auf Malva sylvestris im Juni und Jali. 30. A. vernale, Fab., Herbst, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. Cure. eoneinnus, Marsh. Auf Urtica dioieca im Mai, Juni und October gefunden, sehr local und nicht häufig. 3l. A.pallipes, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. — geniculatum, Germ. Sehr spärlich mit einzelnen weissen Haaren bekleidet, alle Coxen schwarz, Trochanteren und Tarsen pechbraun oder pechschwarz, die Basalglieder der Fühler gewöbnlich pechfarbig, die Keule stets schwärzlich. Im Jun?!, August und September auf Gras und an Sandhügeln unter Hecken aufgefunden. 32. A. Germari, Walton. Eiförmig oder langeiförmig, erzfarbig schwarz, dicht mit einer feinen grauen Pubescenz bekleidet, Kopf sehr kurz, fast viereckig, punktirt, mit einem undeutlichen Kanal zwischen den Augen, die Augen mässig vorragend, gewimpert, Rüssel des Männchens kurz, dick und dicht mit grauen Haa- ren bedeckt; länger und schlanker beim Weibchen, vor den Fühlern verschmälert, glatt und glänzend, die Fühler hinten nahe der Basis inserirt, ganz dunkel rothgelb, Thorax fast eylindrisch, dicht und fein punetirt, die Punkte zusammen- fliessend, mit einer mehr oder weniger deutlichen Dorsal- linie vor der Basis; Flügeldecken eiförmig, sehr gewölbt, punktirt gestreift. Die Zwischenräume wenig erhaben, deutlich punktirt, sehr behaart mit einem weisslichen Fleck an jeder Seite des Schildchens und einer breiten entblössten 959 Querbinde auf der Mitte der Hinterseite, Beine schlank, gelb, die Coxen schwarz, “alle Trochanteren mit den Gelenken der Beine, Tarsen und Klauen an der. Spitze rotligelb, — Länge 1— 11“', Der vorigen Art allerdings sehr ähnlich, aber wie ich überzeugt bin sicher verschieden; es ist schmäler, hat eine kürzere Form, einen mehr gewölbten Körper. schlankere Schenkel und ist namentlich in frischen Stücken beträchtlich mehr behaart. Die Flügeldecken haben die weissen Flecke an der Basis, die entbiösste Binde der Hinterseite, «lie punk- tirten Zwischenräume; die Beine sind gelb, die Trochanteren und Tarsen blass, lauter gute Charaktere. Ich habe das Vergnügen, diese Art nach einem der unterrichtetsten und ausgezeichnetsten Entomlogen in Europa zu benennen, Sie war Schönherr nnd Germar unbekannt, denen ich Exemplare unter obigem Namen sandte. Ich fand sie in der Mitte September und im October sehr gemein auf Mercurialis anıua. 33. A. flavimanum, Schönh. 1833. — pieieorne, (w aterh. MSS.) Steph., Man. 1839. Die Vorderschienen sind gewöhnlich mehr oder weniger dunkel rotlıgelb oder pechfarbig, bisweilen ganz schwarz, die Fühlerglieder sind rothgelh, pechfarbig oder schwarz, die Keule immer schwarz. | Scheint Kalkboden zu lieben, ich fand es auf Kraut unter Hecken. | 34. A. atomarium, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Man., Schönh. — pusillum, Germ. Die kleinste in England einheimische Art. Kirby be- schrieb sie ursprünglich nach schwedischen Exeinplaren von Gylienhal, erst Waterhouse entdeckte sie in England. Germar bemerkt mir, dass Ap. atomarium Kirb. ohne Zweifel mit pusillam Germ. identisch sei. Im September gemein auf Thymus Serpyllum. 35. A. vieinum, Kirb., Germ , Steph., Schönh. — Loti, Gyll. nun; incrassatum, Germ. ’ Auf Prunus spinosa; ul einem Heckenhügel in einer Marschgegenll. 18° 260 36. A. Hookeri, Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. Ich habe es häufig auf Trifolium pratense geschöpft im Juni und September. 37. A. striatum, Marsh., Kirb., Steph. Manual. — pisi, Germ., Steph. — atratulum, Germ., Steph., Schönh. Diese Art ist von der folgenden constant dadurch unter- schieden, dass der Kopf zwischen den Augen runzlig - punk- tirt, und der Scheitel mit einer glatten, glänzenden Querbinde nahe dem Thorax versehen ist. Der Thorax hat eine deutliche Dorsalrinne, die Flügeldecken der meisten Exemplare sind verkehrt kegelförmig und sehr gewölbt, bei vielen Individuen sind sie aber kürzer, kuglig eiförmig, fast kuglig, bei andern sind sie hinterwärts schinäler und weniger gewölbt, von länglicher Eiform. Dadurch wird es schwer, Arten nach den Beschreibungen zu erkennen. Kirby und Stephens beschreiben die Art mit kugligen Flügeldecken, Germar und Schönherr mit verkehrt kegelförmigen. Die Extreme der Reihe können, wenn man die Mittelglieder nicht kennt, leicht für eigne Arten gehalten werden. Auch die Grösse variirt, manche Exemplare sind nur halb so gross als andre. Bei dieser und der folgenden Art sind die Ge- schlechter wenig abweichend und es gehört einige praktische Uebung dazu, sie zu erkennen. — dGermar sandte mir vier Exemplare als Ap. atratulum, sie stimmen völlig mit Ap. striatum Kirb, Marsh. überein. Sehr gemein von Februar bis November an Ulex europaeus (engl. Furze. ) 38. A. immmune, Kirb., Steph., Schönh. — betulae, (Chevr. in litt. ), Schönh, Der Kopf ist hier zwischen den Augen mit einem deut- lichen Strich versehen. Der Scheitel nahe dem Thorax sehr grob punktirt, beim vorigen ist der entsprechende Raum glatt und glänzend. Der Thorax hat eine grössere Punktirung vor dem Schildchen, nahe der Basis, die zuweilen verwischt ist oder ganz fehlt; er wird als kuglig und fein punktirt beschrieben, während er doch schmal uud subeyliudrisch ist, seitlich ein wenig in der Mitte erweitert, sehr grob und dick punktirt, die Flügeldecken sind an den Seiten nach hinten sehr erweitert und gerundet, die Spitze stumpf ab- gerundet, oben sehr gewölbt und hinter der Mitte merklich erhöht. Die Art ist kleiner als die vorige, in Grösse und Gestalt aber veränderlich. — Chevrolat sandte mir zwei 261 Stücke als A. betnlae, die entschieden nur kleine Varietäten sind. — Früher hielt ich diese Art für das Männchen des vorigen, eine grosse Reihe südenglischer Stücke setzt mich in den Stand, diesen Irrthum zu berichtigen und die speci- fischen Unterschiede anzugeben. Scheint auf den Süden von England beschränkt und lebt dort in Menge auf Spartium scoparium (engl. broome) im Juni und September. 39. A. Sorbi, Herbst, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. Curc. viridescens, Marsh. A. atomarium, Germ. (J’), Steph., Ilig. Hier ist das Männchen kleiner als das Weibchen, die Augen stehen mehr vor, der Rüssel ist kürzer, gedrungener und die Flügeldecken schwarz. — Gylienhal und Kirby beschreiben das Weibchen ausführ- lich und characterisiren das Männchen nur, Germar hat 1817 ein Insect unter denn Namen A. carbonarium beschrieben und abgebildet, das später als das Männchen von A. Sorbi erkannt wurde (Reg. III. App. p. 39). Stephens beschreibt in seinen Illustrations ein Insect unter dem Namen A. carbonarium Germ., das er in seinem Manual als eine Varietät von A. Sorbi, jedoch mit einem Fragezeichen auf- führt. Derselbe Irrthum ist in Curtis Guide und in Stephens Nomenclature stehen geblieben. — Gyllenhal zieht irrthüm- lich den Curc. aterrimus zu dem Männchen, s. die Note bei A. marchicum. — Diese Art scheint im Süden von England selten zu sein. H. Wollaston fand das Weibchen häufig zwischen Moos und dürren Blätteın bei Cambridge, ohne ein einziges Männchen, ich fand das @ unter ähnlichem Verhältniss sehr häufig bei Knaresborough in Yorkshire im Juni, beide Geschlechter aber zusammen am Schwarzdorn (Prunus spinosa). So findet man auch die Geschlechter von A. subulatum selten beisammen, ist es aber der Fall, so sind die Weibchen sehr häufig. Ich kenne keinen Grund dieser Anomalie. 40. A. Ervi, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. — 0’ Lathyri, Kirb., Steph. x Kirby führt A. Latlıyri als besondre Art auf, Gyllenhal erkannte es als Männchen von Ervi; ich habe die Richtigkeit dieser Ansicht den neuern brittischen Schriftstellern gegen- über Entom. Magaz. V. pag. 13 nachgewiesen. Vom Juni bis October auf Lathyrus pratensis gemein. 41. ‘A. punetigerum, Germ., Gyll., Steplı.. Schönh. jar — suleifrons, Kirb., Steph., non Herbst. | — punetiger, Payk., Gyll. vol. II. Ich habe ein nicht englisches Exemplar von A. sulei- frons bei Hrn. Waterhouse gesehen, das unzweifelhaft eine in England nicht einheimische Art ist. Ich fand diese Art öfters auf Vieia sepium zusammen mit Bruchus seminarius im letzten Juni, 42. A. Spencii, Kirb., Germ., Steph., Schönh. — (var %. y.) foveolatum, Kirb., Steph. — intrusum, Gyll., Steph. — columbinum, Steph., non Germ. Kirby beschrieb A. foveolatum nach einem von Gyl- lenhal mitgetheilten Stücke, das in seiner Sammlung noch vorhanden ist, später hat Gyllenhal dieselbe Art beschrieben. In der Beschreibung der Seulptur stimmen beide Schriftsteller nicht mit einander überein. Kirby giebt an, dass der Kopf zwischen den Augen eine eingedrückte Grube habe, nach Gyllenhal ist er flach, ohne Eindruck; den Thorax nennt der erstere tief, der letztere undentlich punktirt. Ich habe das ren Original der Kirby’schen Sammlung genau geprüft, der Kopf hat eine deutliche Grube zwischen den Augen, der Thorax ist deutlich punktirt. Es hat die grösste Aehnlichkeit mit A. Spenecii und da diese letztere Art sehr variirt, so habe ich es früher für eine männliche Varietät gehalten, der Rüssel scheint aber etwas kürzer und weniger gebogen, die Fühlerglieder etwas kürzer und stärker, diese Verschiedenheiten verhindern mich, eine bestimmte Meinung zu fassen. Das brittische Inseet var. %., das Kirby mit einem Fragezeichen bei foveolatum eitirt, ist ohne Zweifel ein Mänuchen von A. Speneii; die var. y. entschieden eine weibliche Varietät derselben Art. Gyllenhal zieht die var. 2. zu seinem A. intrusum und ich habe nach der Beschreibung keinen Zweifel: dass dieses mit A. Spenecii identisch sei. Germar citirt beide Varietäten £. und 9. fraglich bei A. columbinum. Ich besitze von letzterer Art ein deutsches Exemplar von Germar, es hat das Ansehen eines Weibchens von Spencii mit schmalem Kopfe, doch scheint es von letzterm verschieden, der Kopf ist länger und hinter den Augen eingezogen, mit einer viel tiefern Aushöhlung zwischen denselben, die Aushöhlung tief gefurcht; das Halsschild etwas eylindrisch , tief runzlig punktirt. Die Flügeldecken länger, 263 weniger gewölbt und von länglich ovaler Form; ich habe kein brittisches Exemplar davon gesehen. Die Originalexemplare von A. Speneii in Kirby’s Samm- lung haben eine deutliche Aushöhlung oder Grube zwischen den Augen, die Kirby merkwürdiger Weise nicht beschrieben hat. — Das Männchen hat einen kürzern Rüssel als das Weibchen, fadenförmig und an der Spitze behaart; beim Weibchen ist er dünner vor den Fühlern und glatt. Varietä- ten des Weibes haben einen sehr schmalen Kopf; die Aus- höhlung zwischen den Augen ist in beiden Geschlechtern mehr oder weniger tief, die Gruben an jeder Seite des Rückenkanals gegen die Basis sind bisweilen undeutlich oder fehlen ganz. Wenn man eine lange Reihe von Exemplaren vergleicht, findet man, dass diese Art ausserordentlich variirt. Ich habe diese Art sehr häufig und stets auf Vicia eracca im August gefangen. 45. A. virens, Herbst, Kirb., Germ., Gyll., Steph , Schönh. — marchieum, Kirb. (?), Germ., Steph. — aeneocephalum, Gyll. vol. III. Kirby vermuthet, dass A. marchicum eine Geschlechts- Varietät von A. virens sei, ich zweifle nicht, dass es das Männchen dieser Art ist. Auf Gras an Heckenrändern im Sommer und Herbst sehr gemein, 44, A. Astragali, Payk , Kirb., Gyll., Gerın., Steph., Schönh. Lebt im Juni und Juli auf Astragalus glycyphyllus, es scheint sehr local und periodisch in seiner Erscheinung zu sein, ich habe es nie selbst gefangen. 45. A. Loti, Kirb., Germ., Schönh. — angustatum, Gyll., Schönh. — modestum, Germ. — var. glabratum, (Spence MSS.) Germ. $teph. — var. civicum, Steph. A. angustatum Kirb. nach einem schwedischen Exemplar beschrieben, das nur eine schmale weibliche Varietät von Loti ist. Exemplare des letztern bestimmte Schönherr als A. angustatum. Germar schreibt mir » Ap. Loti Kirb. d' und Ap. angustatum (2) sind ohne Zweifel dieselbe Art, ich besass früher von Loti nur ein defectes von Spence mit- getheiltes Stück; mein Ap. modestum ist identisch mit 264 angustatum. « Auf Kirby’s Autorität habe ich A. glabratum als Syponym citirt, er sagt in seinem Manusecript » glabratum Spence, var. A. Loti, K.« Ich theilte diese Bemerkung Germar mit, er hat aber nichts dazu bemerkt. Ich fand diese Art sehr häufig auf Lotus cornieulatus im Juni. 46. A. afer, Schönh. 1833. — validirostre, Schönbh. — puncticolle, (Waterh. MSS.) Steph. Ma- nual 1839. Ich besitze Exemplare, die mir Schönherr, Germar und Chevrolat unter dem erstern Namen sandten, sie sind mit A. puncticolle ohne Zweifel identisch. Die Art ändert nach dem Geschlecht und den Individuen ab, es giebt aber ganz ällmälige Uebergänge. Nach Germar ist A. validirostre Schönh. Männchen derselben Art. Ich fing eine grosse Zahl dieses Insectes zwischen Gras au Heckenrändern. 47. A. sceutellare, Kirb., Germ., Schönh., Steph. — Kirbyi, (Leach MSS.) Germ., Steph. Schönherr erklärte Exemplare, die ich ihm unter dem Namen Kirbyi sandte, für A. scutellare seines Werks. Kirby hat es zuerst unter dem letzten Namen beschrieben und derselbe muss daher beibehalten werden. Die Original- Exemplare von A. Kirbyi Leach im National - Museum sind ohne Zweifel Ap. scutellare. Sehr häufig auf Ulex europaeus im Juni bis zum October. 48. A. obscurum, Marsh., Kirb., Steph. Zwei Exemplare dieser Art fanden sich unter einer Zahl von Insecten, die Herr Lambert an Marsham gab, eins da- von ist in der Sammlung von Kirby, das andere in der von Stephens. Es sind die einzigen bekannten Stücke. 49. A. flavipes, Fab. (1781), Herbst, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. Gemein auf dem weissen Klee (Trifolium repens.) 50. A. nigritarse, Kirb., Germ., Steph., Schönh. — Waterhousei, Schönh. Ich habe das Originalexemplar von A. Waterhousei in Waterhouse’s Sammlung untersucht, es ist ohne Zweifel eine weibliche Varietät dieser Art mit dunkelgelben Schienen. Sehr gemein auf verschiedenen Pflanzen, der genauere Aufenthalt unbekannt, 5l. A. assimile, Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. — (var. b.) tlavipes Gyll. vol. IIL Gelegentlich gemein vom April bis October auf rothen Kleefeldern, Wiesen und Gartenzäunen oft mit den 2 fol- genden zusammen. 52, A. Fagi, Linn., Kirb. Cure. Fagi, Mus. Linn. A. apricans, Herbst, Germ., Gyll., Steph., Schönh. — Fagi, Mus. Kirb, — flavifemoratum, Kirb. non Herbst. Das Gesetz der Priorität verlangt, dass der Linneische Name dieser Art verbleiben muss. Ich kann nach der genauesten Prüfung der beiden Lin- neischen Originalexemplare des Oure. Fagi als unzweifelhaft versichern, dass es unreife Männchen von apricans Hb. sind. Die Gestalt des Rüssels ist fast gerade, die hellgelben Basal- glieder der Fühler, die schwache und etwas zerstreute Punk- tirung auf dem Discus des Thorax, die bleichen oder blass- gelben Trochanteren und Schenkel unterscheiden sie von allen verwandten Arten. Ap. Fagi Kirby ist von ihm nach den obigen Exemplaren beschrieben, in seiner Sammlung findet sich ein Inseet mit Namen Fagi, das sich bei genauer Prüfung ebenfalls als mit A. aprieans Hb. und flavifemoratum Kirb. identisch auswies. Er hat also dieselbe Art unter zwei Namen beschrieben; ich vermuthe, dass Linne@’s Angabe »habi- tat in fagi foliis« Kirby verleitet hat, es für verschieden von flavifemoratum zu halten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wenn Linne es an einer Buche gefunden hat, es dort ange- flogen war. Diese Art ist von der vorigen schwer zu unterscheiden, die Kenntniss der Geschlechtsverschiedenheit im Rüssel kommt hier in Betracht. Bei Ap. assimile ist der Rüssel in beiden Geschlechtern mehr gekrümmt, beim Männchen vorn dünner, wogegen bei A, fagi der Rüssel in beiden Geschlechtern fadenförmig ist, fast gerade und entschieden länger beim Weibchen. A. assimile hat die Basalglieder der Antennen pechfarbig, der Thorax ist dicht punktirt, die Punkte inein- anderfliessend. A. Fagi hat rothgelbe Basalglieder der Fühler, der Thorax ist oben mehr convex, auf dem Discus wit schwacher, weitläuftiger Punktirung,, jst auch etwas grösser, 266 A. flavofemoratum Herbst, das mir Germar und Schön- herr mittheilten, ist ganz verschieden und in England noch nicht aufgefunden. Diese und die vorige Art fand ich in Menge im Früh- jahr und Herbst an rothem Klee (Trifolium pratense). 53. A. Trifolii, Linn. Curc. Trifolii Mus. Linn. (Syst. Nat. II. App. p. 224. A. aestivum, Germ., Gyll., Steph., Schönh. — (var. 2.) flavifemoratum, Kirby. — (var.) Leachii, Steph. Ich kann, auf Linne’s eigene Sammlung gestützt, den Linneischen Namen dieser Art wieder einführen. Eine Ver- wechselung in Linne’s Sammlung kann nicht wohl vorge- kommen sein, da der Name von Linne’s eigener Hand auf demselben Papiere geschrieben steht, auf dem das Thier aufgeklebt ist. Marsham und Kirby haben dieses Insect in der Sammlung übersehen. Uebrigens passt Linne’s Beschrei- bung vollkommen, die Angabe abdoımen nivenm rührt da- her, dass der Leib des Exemplares weiss schimmelig ist. Es kaum dieser Irrthum nicht auffallen, da Linne nach Kirby selten eine Linse gebraucht hat. Schönherr eitirt Gurec. Trifolii Linn. irrig für Vieiae, weil dieses einen weissen Leib hat, und braucht den Namen Trifolii für eine andere Art. Nach Linne lebt es auf Trifolium montanum, in Eng- land ist es Anfangs Juni gemein auf Trifolium pratense. Germar hält Ap. assimile Kirby für identisch mit aesti- vum, er sagt, dass das erste und bisweilen auch das zweite Glied der Fühler bald mehr bald weniger roth sei, A.'assi- mile sei ihm unbekannt. Ent. Ztg. 1842 pag. 9. Ich kann darin nicht mit Germar übereinstimmen, dass aestivum Kirby mit assimile Kirby identisch sei, ich finde hinreiehende Charaktere um sie für verschieden zu halten; sicher kommt A. aestivum mit mehr oder weniger pechfarbnen Basalgliedern der Fühler vor, doch gewöhnlich sind sie schwarz mit Aus- nahme des ersten, das an der Basis roth ist. Schönherr hat übrigens Exemplare von A. assimile Kirby, die ich ihm sandte, mit assimile Gyll. für identisch erklärt. Apion rufierus Germ. führt Schönherr im Supplement als eine von aestivum verschiedene Art auf. Ich erhielt 4 deutsche Exemplare von Germar und Sehönherr, die ich nach genauer Prüfung nur für aestivum J halte; sie stiiamen 267 mit aestivum in jeden wichtigen Charaktere und unterscheiden sich nur in der Färbung der Beine; die vorderen Coxen und Trochanteren sind ganz schwarz, die 4 hintern Schenkel mehr oder weniger pechfarben, fast schwarz ; an Schönherr’s Exemplaren sind die mittlern Schenkel röthlich. Bei den deutschen Exemplaren ist die Farbe der Beine mehr schwarz, bei den brittischen mehr roth. Die Farbe der Beine variirt bei dieser Art sehr, ich er- wälne nur die wichtigsten Varietäten. Die Vorderbeine mit rotlı- gelben Coxen und Trochanteren, die Spitze derselben und zuweilen auch die Basis mehr oder minder pechfarbig oder schwarz; die Trochanteren häufig ganz pechbraun oder schwarz; die Coxen hin und wieder an Basis und Spitze schwarz , dunkelröthlich vorn und pechfarbig hinterwärts, mit deutlicher Neigung zu schwarz; die Vorderschienen zuweilen röthlichgelb, zuweilen schwarz, häufig pechbraun, bisweilen an der Basis und hintern Hälfte schwarz, an der vordern gelb; die 4 bintern Coxen und Trochanteren, Schie- nen und Tarsen pechschwarz oder schwarz, alle Schenkel unten röthlich oder gelb, oben bisweilen pechbraun. Ap. Trifolii unterscheidet sich von assimile und Fagi durch die pechglänzenden vordern und die 4 schwarzen hintern Trochanteren, bei den beiden andern sind alle Trochanteren beständig röthlich, *) Ap. Trifolii hat den Rüsssel aus- gestreckt und sehr wenig gebogen, und unterscheidet sich dadurch gut von assimile, wo er entschieden gekrümmt ist. 54. A. Schönherri. (Waterh. MSS.) Schönh. Schwarz, glatt und glänzend. Kopf kurz, breit, die Stirn nach hinten convex und fein punktirt, zwischen den Augen gestreift, die Streifen mehr oder weniger deutlich, der Rüssel kurz und kräftig, vorn schmäler, hinten verdickt, etwas gebogen, punktirt. Fühler in der Mitte des Rüssels *) Kirby hat mit Recht die Farbe der Coxen und Trochanteren stets berücksichtigt, Stephens folgt ihm darin. Auffallend ist es, dass Gyllenhal, Germar und Schönherr sie nicht berück- sichtigt haben. Sie ist nicht allein ein guter specifischer Hülfscharacter, sondern unterscheidet oft auch die Geschlechter. So hat z. B. das Männchen von A. rufirostre alle Coxen und Trochanteren gelb, das Weibchen die Coxen schwärz, die Trochanteren röthlich, das Männchen von A. difforme .alle Trochanteren röthlich, das Weibchen tief schwarz; das Männchen von A. flavipes die YVordercoxen röthlich, das Weibchen schwarz, AT, 268 inserirt, ungefähr von der Länge des Rüssels, die Glieder kurz, kräftig, ganz schwarz, nur das erste ist roth an der Basis und zuweilen pechbraun an der Spitze. Der Thorax schmal, länglich, subeylindrisch, etwas breiter als der Kopf, sehr fein, bisweilen kauın sichtbar punktirt, mit einem kleinen Grübchen vor der Basis, die von einer sehr feinen Linie durchschnitten ist. Die Flügeldecken eiförmig, oben sehr gewölbt, tief gestreift, die Streifen fein punktirt, die Zwischenräume ziemlich breit, flach, lederartig.. Die Beine schwarz, die vordern Coxen und Trochanteren ziemlich gelb, Basis und Spitze oder bloss die Spitze eines jeden Trochan- ter mehr oder weniger pechfarbig, zuweilen sind die Trochan- teren ganz pechfarbig, Vorderschienen gelb oder bräunlich, zuweilen vorn gelb und hinten bräunlich; die % hintern Coxen schwarz , die Trochanteren pechfarbig; alle Schenkel gelb, hin und wieder röthlich. (d°) Long. 14, Beim Weibchen ist der Kopf bei mehreren Exemplaren entschieden schmäler, der Rüssel länger, dünner und faden- förmig, die Fühler hinter der Mitte des Rüssels inserirt, die Beine stärker gefärbt, die vordern Coxen, Trochanteren und Schienen pechbraun. Steht A. Trifolii am nächsten, das Weibchen ist haupt- sächlich durch das sehr fein punktirte Halsschild zu unter- scheiden. Waterhouse entdeckte das Männchen, das er zu Ehren eines der berühintesten Entomologen benannte und das Boheman beschrieb. Ich fand beide Geschlechter in kurzeın Grase. Es scheint sehr selten und local zu sein und auf dem Continent nicht vorzukommen. 55. A. varipes, Germ., Gyll., Steph, Schönh. — flavifemoratum var. p. Kirb. — flavipes var. c. Gyll. vol. Il. Unterscheidet sich von den 4 vorhergehenden Arten leicht durch den besonders beim Weibchen längern und mehr gekrümmten Rüssel, die Beine sind länger und kräftiger, die obere Hälfte aller Schienen schwarz, die untere röthlich. Ist nicht häufig und local, ich fing es einmal in ziemlicher Zahl Anfangs Juni in einem rothen Kleefelde. 56. A. laevicolle, Kirb., Germ., Steph., Schönh. Diese Art scheint sanudige Gegenden zu lieben, ich fand es einmal in Mehrzahl im Juli auf einer Sandbank bei Gravesend, ' 269 57. A. difforme, Germ., Curt., Steph., Schönh. Die anomale Form der Fühler und der einzelnen Theile der Beine, die das Männchen dieser Art so sehr auszeich- net, ist rein sexuell. Das Weibehen hat einen schlankern und längern Rüssel, einfach, hinter der Mitte des Rüssels inserirt, ganz schwarze Fühler, die Beine schlanker, das Basalglied der Vorderfüsse ist kurz und an der Spitze nicht verlängert, die Hinterschienen und Füsse sind an ihren Spitzen etwas weniger erweitert, alle Trochanteren, Schienen und Füsse tief schwarz; das Epigastrium einfach. (Germar, und später Curtis beschrieben und bildeten nur das Männchen ab, ich habe Gelegenheit gehabt, das Weibchen mit Sicher- heit zu erkennen. Es ist oft mit Ap. trifolii Linn. (aesti- vum Germ.) verwechselt worden, hat aber, abgesehen von allen andern Charakteren, stets die vordern Trochanteren und Coxen tief schwarz. Diese merkwürdige Art gilt für sehr selten, sie ist neuer- dings häufig in beiden Geschlechtern im September auf Poly- gonum Hydropiper gefunden. 58. A. dissimile, Germ., Schönh. (Folgt die Beschreibung dieser für die englische Fauna neuen Art, für die wir auf Germar und Schönherr verweisen. Es folgen hier nur die Geschlechtsverschiedenheiten). Der Mucro des Epigastrium ist beim Männchen erhaben und er- weitert, an jeder Seite mit einem spitzen Zahne versehen. Die Beine sind gelb, kräftig, die 4 hintern CGoxen, die un- tere Hälfte aller Schienen und die Tarsen schwarz, die Vor- dertarsen haben ein kurzes, kräftiges Wurzelglied, das an der Spitze mit einem scharfen Zahne versehen ist, das 2te Glied an der Basis auch mit einem Zahne bewaffnet, der dem ersten parallel ist; die 4 hintern Schienen sind ent- schieden kräftiger als das vordere Paar, gebogen und nach der Spitze allmählig verdickt, die 2 ersten Glieder aller Tarsen erweitert, das Basalglied des hintersten Paars, die 3 ersten Glieder aller Tarsen, vorzüglich der des hintersten Paars concav-convex und unten mit einem Filze bekleidet, die Fühler sitzen in der Mitte des Rüssels, sind schwarz, das Basalglied gelb, aın längsten, an der Spitze beträchtlich erweitert, eine birnförmige Keule bildend, das ?te oval, klein, die 3 folgenden ausserordentlich klein, das 6te und Tte sehr lang, das Ste kräftig, länglich -obconisch, der Rest bildet eine lange deutlich gegliederte Keule, das 12te ist klein, kegelförmig. j 270 Das Weibehen hat einen im Allgemeinen schimälern, zwischen den Augen mit einem Strich versehenen Kopf, die Stirn ist hinten dicht punktirt, der Rüssel länger, schlanker, fadenförmig, die Fühler sitzen hinter der Mitte, das Basal- glied ist schwarz oder pechfarbig, schlanker, etwas an der Spitze erweitert, das 2te lang eiförmig, die 6 folgenden fast von gleicher Länge, länglich obeonisch, die Beine verhält- nissmässig schlanker, die 4 hintern Schienen so lang als die vordern, von gleicher Dicke und fast gerade; die 2 ersten Glieder aller Tarsen wenig erweitert, die vordern Tarsen und die Spitze des Epigastrium einfach. Diese ausgezeielinete Art bietet ein andres Beispiel einer dem Männchen eigenthümlichen Form der Fühlerglieder und Beine dar. Beide Geschlechter wurden im September auf Gras in einem Felde gefangen. 59. A. filirostre, Kirb., Steph. — morio, Germ., Scehönh. Das Weibchen hat öfters einen breiten gelben Ring um die Spitze der Vorderschenkel. Es scheint vorzugsweise auf kalkigen und sandigen Distrieten vorzukoınmen und ist selten. (Schluss folgt.) Intelligenz - Hachrichten. Allen Freunden der Naturwissenschaft wird es gewiss interessant sein, zu erfahren, dass sich eine sichere Ge- legenheit darbietet, die mannichfaltigen Naturprodukte, welche Brasilien liefert, gut und billig zu erhalten. In Rio Janeiro, oder eigentlich in Neu-Freibnrg wohnt der bekannte Naturforscher » Heinrich Bescke « welcher sich mit der Einsammlung aller dortigen Natur-Produkte besechäf- tigt. Vorzüglich ist es ihm gelungen, Insecten und namentlich Schmetterlinge aus den Raupen zu ziehen und hierin hat er es wirklich sehr weit gebracht. Durch einen vieljährigen Aufenthalt dort acclimatisirt, kennt er jetzt fast alle Futter- kräuter der Raupen und ebenso hat er seine Leute eingeübt, so dass ihm die Raupenzucht ausserordentlich gelingt, denn so wie in Europa, ja noch mehr sind die dortigen Raupen eigen auf ihr Futter und da die brasilianische Vegetation 271 sich schon auf einige Stunden verändert, so hält es schwer, Raupen, die oft 2 Tagereisen weit gebracht werden, zu zie- hen, wenn man nicht genau ihr Futter zu finden weiss. Oft bringen auch die Leute Raupen, die von hohen Bäumen heruntergekrochen oder gefallen sind, vielleicht um sich zu verwandeln, oder weil der Baum abgefressen war, wo dann, wenn man das Futter nicht kennt, alles verloren geht. Herr Bescke hat auch gesucht die brasilianischen Seiden- würmer zu eultiviren, und zieht 10 — 11 Attaeus- Arten im Freien in seinem Garten, worunter sich 4 neue Arten befin- den. Gleichfalls hat er seit 2 Jahren gesucht unsere Seiden- raupe, oder Bombyx Mori in Brasilien einheimisch zu machen und zu diesem Behuf bedeutende Anpflanzungen von Maul- beerbäumen gemacht. Die Zucht ist so gelungen, dass er mit S0 Eiern begonnen und schon 32 # Cocons gewonnen hat. Auch von Conchylien hat er auf seiner letzten Reise in den kleinen Flüssen und Sümpfen bei Macacu, einer sehr ungesunden Gegend, eine Masse Sachen gesammelt und fischen lassen. Er hat fast stets den grössern Theil der brasilianischen Quadrupeden ausgestopft und in Skeletten vorräthig. Ferner: Vögel und Colibri’s ausgebalgt, Nester mit Eiern, Insecten aller Art, getrocknete Pflanzen, Saamen, Zwiebeln, Orchi- deen, kurz alle Naturprodukte. Bestellungen darauf wird Herr Bescke gern pünktlich und billig ausführen und sollte ihm jemand Vögel, Colibri’s, Insecten, Schmetterlinge, Conchylien in grössern Quantitäten abnehmen, so wird er sich ganz billig finden lassen, Seine Adresse ist: »C. H. Bescke Nova- freiburgo, abzugeben bei den Herren Arens et Bladh in Rio de Janeiro. « Unterzeichneter kann mit Vergnügen attestiren, dass er Herrn Beseke stets als einen reellen und billigen Mann kennen gelernt hat. Erfurt, im Juni 1845. Der Gerichts -Rath A. Heferstein. Anzeige von einem ermässigten Preise von Dr. €. ij . Germar entomol. Zeitschrift, 5 Bände. Da mit dem 6ten Bande eine neue Serie der Zeitschrift unter anderer Redaction beginnt, so sind diese 5 Bände als 272 ein geschlossenes Ganzes zu betrachten. Um Freunden der Entomologie die Anschaffung dieser werthvollen Sammlung zu erleichtern, will ich den Preis für alle 5 Bände zusammen von 13 A} auf 8 A. und für jeden einzelnen Band von 23 PP auf 1.7 20 Neu-Groschen ermässigen, wofür es jetzt zu erhalten ist. Da indessen nur eine sehr kleine Auflage gedruckt wurde, so ist der Vorrath sehr gering, und dürfte daher wohl rathsam sein, die Bestellung nicht zu lange zu verschieben. Leipzig, im August 1845. Friedrich Fleischer. ——— Briefkalten. ß. Ver. pro 44. L. Pf. in Hn. ß. Ver. pro 45. Gr. F. in W., Dr. R. in W., L. Pf. in Hn., v. K. in Dn., R. S. v. V. | in Abg., Dr. S. in 12. Ztg. pro 40 —45. A. in Ps. Ztg. pro 40. L. L. in St. Ztg. pro 45. Pr. Dr. E. in Bn., R. $. v. V. in Abg. Der Verein hat für Briefe und Pakete innerhalb des Preuss, Staates Portofreiheit, wenn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Pakete muss laulen: »An den entomo- logischen Verein zu Steltin« und ausserdem noch den Beisatz führen: „Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.“ Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vor- schriften nachzukommen, Druck von F. Hessenland, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. m ann _ Redaction: Tu ke - } a , Pinanee! } In Commission bei F, Fleischer Dr. H.Schaum, Senketaie) des Vereins. in Leipzig. og, 6.0 ahrenng j Septbr. 1849, Inhalt. Wereinsanektershheheh. v. RE. hen über Ornithobia pallida Meig. und Lipoptena cervi Nitzsch, Walton: Die brittischen Apionen. (Schluss.) C.F. Freier: Lepidop- terologisches. Loew: Acrocera trigramma noy. spec. Litera- rische Anzeigen. (Spinola: Clerites, Redtenbacher: deut- sche Käferfauna, Lacordaire: Phytophages.) Intelligenz. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 5. August wurde den Versammelten das im Laufe des verwichenen Monats an Büchern, Insecten und Correspondenz Eingegangene vorgelegt. Der Verein hat ein Ehrenmitglied, den berühmten Dip- terologen Meigen, durch den Tod verloren; wir behalten Ausführlicheres einer spätern Nummer vor, Wir erfreuten uns Ende Juli des Besuches zweier ge- schätzter Vereins-Mitglieder, des Prof. Dr. Loew aus Posen und des Dr. Dahlbom, Intendanten des königl. Museums der Universität Lund. Beide Herren nahmen an einer kleinen Excursion Antheil und besichtigten die Sammlungen des Vereins und mehrerer Mitglieder. Leider hatten die Canicular- Ferien manchen unserer hiesigen Collegen zu Reisen ver- anlasst und ihm das Vergnügen entzogen, diese ausgezeich- neten Mitarbeiter im entomologischen Weinberge willkommen zu heissen. Doch zeigt es sich jetzt schon auf das erfreu- lichste, wie sehr die erleichterte Communication durch Eisen- 19 - 274 | wr bahnen und Dampfschiffe auch auf die Förderung unserer wissenschaftlichen Interessen vortheilhaft einwirkt, da nichts geeigneter ist, den Antheil an den Bestrebungen des Einzel- nen lebendiger und die Lust, ihm zu Hülfe zu kommen, reger zu machen, als wenn man die feste Ueberzeugung gewinnt, nicht mit einem trockenen Fachgelehrten, sondern mit einem gebildeten Manne zu verkehren, der in der En- tomologie noch etwas anders sucht und findet, als die Be- friedigung der Sammlergier oder die zweifelhafte Immortali- sirung durch etliches Mihi. Eingegangen ist: a) für die Vereinssammlung: 42 Ichneumonen von Hrn. Prof, Dr. Ratzeburg in Neustadt. 85 Hymenoptern (Sphegiden) von Hrn. Intendanten Dr. Dahlbom in Lund, b) für die Vereinsbibliothek: Freyer: Neuere Beiträge ete., Heft 75, 76, 77, 78, Zetterstedt: Diptera Scandinaviae tom IV. Lun- dae 1845. Dahlbom: Hymenoptera praecipue borealia, fasec. II. Lundae 1845. Behrendt Dr.: Organische Reste im Bernstein, Bd. I. Abth. I. Berlin, Nicolai 1845. Geschenke der Herren Verfasser. Panzer: Kritische Revision ete., Nürnberg 1805 Bd. 1. Erichson: Entom. Jahresberichte pro 1839, 1840. Berichte des naturw. Vereins für Thüringen pro 1843, 1844. Geschenke des Hrn. Seminallehrers Strübing in Erfurt. Annales des sciences physiques et naturelles etec., publiees par la societ@e Royale etc. de Lyon. Tome vl. 1844 Barret, Lyon. Bulletin de la societ@ Imp&riale de Moscou No. 1. 1845. Gegenseitiger Austausch. Schmiedlein: Einleitung in die Insectenlehre etc. Berlin, Böhme 1786. Ueberwiesen durch Hrn. Lehrer Lincke. Wiegmann’s Archiv Jahrg. 11 Heft 2. C. A. Dohrn. 9275 Willenichoftliche Mittheilungen. Bemerkungen über Ornithobia pallida Meig. und Lipoptena Cervi Nitzsch. Vom Professor v. Siebold, in Erlangen. Die in der Sten Nummer des laufenden Jahrganges dieser Zeitung (pag. 152) von Herrn Gimmerthal über Ornithobia pallida ausgesprochene Bemerkung, dass diese Schmarotzer- fliege ihres Wohnorts wegen besser Alcephagus pallidus ge- nannt werden müsse, worüber schon die Redaction dieser Zeitung ihre Bedenken geäussert,, veranlassen mich zu folgen- der Gegenbemerkung: Vor allem steht es noch in keiner Weise fest, dass die von Meigen als Ornithobia pallida beschriebene und abge- bildete Fliege auf Elennthieren wohnt, da sie weder Gimmer- thal noch Hr. Kawan, auf dessen Aussage sich der erstere beruft, an der genannten Hirschart ‘eigenhändig gefunden haben. Wäre dies der Fall gewesen, so würden beide sich bestimmter «darüber erklärt und sich nicht auf das bei solchen Angelegenheiten oft sehr unzuverlässige Zeugniss von Jägern und Landleuten gestützt haben. *) Auf keinen Fall kann über den Wohnort dieser Schmarotzerfiege der Umstand entscheiden, dass in solchen Waldgegenden, in welchen sich diese Fliegen aufhalten, auch Elennthiere vorkommen, und dass diese Fliege überhaupt Elennsfliege genannt werde. *) Wie wenig Leute, welche, ohne Entomologen zu sein, Mit- theilungen über entomologische Gegenstände machen, Vertrauen verdienen, das möge die Nachricht beweisen, welche der Överforstmeister v. Wangenheim über die Schmarotzer des Elennthieres gegeben hat. (Vergl. dessen Naturgeschichte des preussisch-litthauischen Elch, Elen oder Elendsthier in den neuen Schriften der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, Bd. I. Berlin 1795 pag. 58.) Der Kuriosität wegen lasse ich diese Nachricht hier wörtlich folgen: » Ausser den Bremsen wird das Elch noch von den Flie- gen, Mücken und Schnaken beunruhigt, als: von der gemeinen Fliege (Musca domestica Linn), von der Fliege, so auf faulem Wasser angetroffen wird (Musca tenax Linn.), von der feder- 19 * 276 Allerdings kommt Ornithobia pallida in solchen Wäldern vor, welche von Elennthieren bewohnt werden. Ich selbst besitze mehrere Exemplare dieser Fliege, welche bei Königsberg in Preussen in einem Walde, in welchem ein Elennthier-Stand gehegt wird, eingefangen wurden. Auch auf dem zoologischen Cabinet der Universität Königsberg wird eine Parthie dieser Fliege in Weingeist aufbewahrt, von welcher mir Hr. Baer, der frühere Director dieses Cabinets, ausdrücklich sagte, dass sie ihm unter dem Namen Elennsfliege überbracht worden sei, dass er aber noch an ihrem Aufenthalte auf Elchen zweifle, weil sie bloss in Gebüschen gefangen und nicht unmittelbar von einem Elch abgelesen worden wären. Da Westwood *) bei der von Curtis **) aufgesteliten Gattung und einzigen Species Haeınobora pallipes die von Meigen ** ) mit der einzigen Art errichtete Gattung Ornithobia (freilich mit ?) eitirt hat, so hoffte ich, dass, wenn Meigen’s Orni- thobia pallida mit Curtis’ Haeınobora pallipes identisch wäre, die Sache gegen Gimmerthal entschieden sei, indem es in England keine Elennthiere giebt und dann dort die auf den- selben lebenden Schmarotzerfliegen ebenfalls fehlen müssten. Allein eine Vergleiehung jener beiden pupiparen Fliegen, reichen Schnake (Tipula plumosa Linn.), und von der Mücke (Culex pipiens Linn.) « | »Da die langen und starken Haare eine gute Decke für Ungeziefer sind, so benutzen solche mehrere Feinde des Elch, um es zu plagen. Unter diesen führe ich den grossen schwar- zen Holzbock mit rothschwarzen Flügeldecken an (Leptura melanura Linn.), und den rothen Holzbock (Leptura rubra Linn.), die sich vorzüglich in den Laub- und Birkenwäldern aufhalten. Diese setzen sich in die Haare des Elch, saugen sich auf der Haut an, und fallen, wenn sie sich ganz satt gesogen haben, ab. Die platte dünne Rindenwanze (Cimex cortiealis Linn.), die graue Wanze (Cimex griseus Linn.), die Birkenwanze (Cimex Betulae Linn), die Baumwanze (Cimex sylvestris Linn.), finden ebenfalls eine Herberge in den Haaren des Elch, sie saugen zwar auch die Haut des Elch, sind aber auf einer andern Seite demselben zuträglich, da sie die Holz- böcke und kleineren Insecten, die weiche Körper haben, zer- stören, und deren Maden und Puppen aussaugen, die sonst das Elch auffressen würden,« *) Westwood: Introduction to the modern classification of In- sects. Vol. II. Synopsis of the genera of british inseets pag. 154. **) Curtis: british entomology No, 14. #**%*) Meigen: systematische Beschreibung der europäischen zwei- flügligen Insekten. Bd. 6 pag. 229. 277 welche ich söwohl nach der Beschreibung und Abbildung, als auch nach aufgesteckten Exemplaren vornehmen konnte, über- zeugte mich auf das Bestimmteste. dass Haemobora pallipes und Grnithobia pallida zwei ganz verschiedene Thiere sind. *) Nichtsdestoweniger bezweifle ich es aber, dass Ornithobia pallida auf Elennthieren schmarotze. Ihrem ganzen Habitus nach gleicht diese Fliege der Ornithomyia avicularia und wird, gleich dieser, Vögel bewohnen. Was mir das Vor- kommen dieser Fliege auf Eichen ganz besonders bedenklich macht, ist der Umstand, dass ich selbst im Jahre 1835, als ich nach dem Abgange des Herrn v. Baer nach St, Peters- burg das zoologische Cabinet zu Königsberg interimistisch hieaufsichtigte, von einem männlichen Elennthiere, welches von dem Ober - Land - Forstmeister Herrn v. Burgsdorf an das Cabinet abgeliefert wurde, die Lipoptena Cervi in zahl- loser Menge absammeln konnte. Der Fuhrmann, welcher auf dem Wagen sitzend den srlegten Elennhirsch aus dem benachbarten Forste nach der Stadt gefahren hatte, war über und über von diesem Schmarotzer bekrochen worden. Gleichzeitig konnte ich zwischen den Haaren dieses Hirsches auch eine Menge Puppen dieses Parasiten einsammeln, von denen die frischgelegten weiss gefärbt waren, während die vor längerer Zeit gelegten Puppen eine schwarze Farbe an- genommen hatten. Bei genauer Vergleichung stimmte diese vom Elennthiere gesammelte Lipoptena Cervi ganz und gar ınit der überein, welche auf Cervus elaphus und capreolus vorkömmt. In Bezug auf Lipoptena Cervi muss ich bemerken, dass ich die Trennung dieses Thieres von Melophagus ovinus für vollkommen gerechtfertigt erklären muss. **) Einen sehr *) Haemobora pailipes, welche ich in der reichen Sammlung des Hrn. Jacob Sturm zu Nürnberg zu vergleichen Gelegenheit hatte, unterscheidet sich schon auf den ersten Blick von Orni- thobia pallida durch ihre kräftigen braunen Flügeladern, welche bei der letzteren fast farblos und sehr zart angedeutet sind. *) Der von Nitzsch (in Germar’s und Zincken’s Magazin für die Entomologie Bd. 3. 1818. pag. 310) zuerst aufgestellte Name Lipoptena hat das Schicksal gehabt, vielfach unrichtig auf- gefasst worden zu sein; wahrscheinlich hat ein Druckfehler ” gleich anfangs dazu Veranlassung gegeben, indem es statt Lipoptena wohl Lipoptera (Aumomreox flügellos) heissen sollte, nachgebildet den echt griechischen Wörtern Arrorzıs, Aumodeı?, kinderlos, haarlos. Später liest man nun in Cuvier’s Regne 278 auffallenden Unterschied bietet besonders der Thorax beider Parasiten dar, indem nämlich dieser bei der gänzlich flügel- losen Schaflans äusserst verkümmert ist, erscheint er bei der mit Flügelstummeln versehenen Hirschlaus gleich den übrigen geflügelten Coriaceen gehörig entwickelt. Die Flügel- stummel der Lipoptena Cervi *) unterscheiden sich übrigens wesentlich von ähnlichen Flügelstummeln, wie sie bei Pezo- machus abbreviator, Chlorops brevipennis und anderen kurz- geflügelten Insekten vorkommen; bei letzteren findet man nämlich die verkümmerten Flügel trotz ihrer Kleinheit immer ganzrandig, bei der Hirschlaus dagegen und zwar sowohl bei den weiblichen wie bei den männlichen Individuen zeigt jedes Flügelrudiment einen anderen und zwar unregelmässig ausgezackten Umriss. Es gleichen diese Flügel ganz jenen abgebissenen Flügelstummeln, wie man sie häufig bei den Ameisen-Weibchen antrifft; verfolgt man die derben braunen Adern dieser Flügelrudimente bis zum vorletzten Flügelrande, so hören sie hier plötzlich wie abgebrochen auf, so dass man auf den Gedanken kommen muss: in diesem Zustande können diese Fliegen ihre Puppe nicht verlassen haben. Offenbar haben die Flügel der Hirschlaus nach dem Aus- schlüpfen der letzteren eine Verstümmelung zu erleiden. Wie gross nun die Flügel im unverletzten Zustande sind, auf welche Weise sie so verstümmelt werden, darüber kann ich bis jetzt keine Auskunft geben. In dieser Beziehung wird es sehr interessant sein, diese Hirschlaus gleich nach ihrem Ausschlüpfen aus der Puppe beobachten zu können, was gewiss sehr leicht geschehen kann, wenn man aus dem Pelze der verschiedenen Hirscharten eine gehörige Menge von Pup- pen der Lipoptena Cervi einsammelt. Noch will ich hier bemerken, dass die männlichen und weiblichen Hirschläuse sehr verschieden gezeichnet sind. Ein männliches Individuum hat, wie es schon Nitzsch **) erkannte, Panzer ganz gut animal, T. V. herausgegeben von Latreille pag. 544 Lipo- tepna, Lipotena und in Macquart’s histoire naturelle des Insectes, T. II. pag. 644 Leptotena. *) Panzer hat (Ins. Germ. 51 15) diese Flügelstummel mit ihren Rippen angedeutet, von Macquart (a. a. O. Pl. 24 fig. 14) sind dieselben aber ganz unkenntlich abgebildet worden, so wie überhaupt die Abbildungen in dem genannten Werke ausserordentlich schlecht sind. *+) Meigen (a. a. O. pag. 237) hat nach Panzer I ing © nnr die männliche Hirschlaus beschrieben. 279 abgebildet. Von diesem weicht nun die braune Zeichnung am Hinterleibe der weiblichen Hirschläuse wesentlich ab. Die braune Zeichnung dieser Thiere rührt nämlich von einer hornigen Verdichtung der Cutis her, welche an den übrigen Stellen des Abdomens weich und weisslich ist. Ausser den 4 braunen Querstrichen auf dem Rücken des Hinterleibes, von denen der vorderste einen mit seiner Spitze nach vorne gerichteten stumpfen Winkel darstellt, ist noch der Hinter- leib der Weibchen an den beiden Seitenrändern mit 2 grösseren und dahinter mit einem kleineren Hornflecke ein- gefasst, welche alle 3 so weit übergreifen, dass sie sowohl auf dem Rücken wie auf der Bauchfläche des Thieres gese- hen werden. Die Männchen dagegen besitzen, ausser den 4 vorhin genannten Querstreifen auf dem Rücken des Hinter- leibes, an der Basis des letzteren oben 2 grössere schräge braune Flecke und unten 2 kleinere ähnliche Flecke, wäh- rend ihr ganzer Seitenrand des Hinterleibes weisslich und weich ist. m — B emerkungen über die Synonymie des Genus Apion. Von John Wealtoen, Esaq. (Schluss. ) 60. A. ebeninum (Gyll. in lit.), Kirb., Gyll., Germ. Steph., Schönh. — Kunzei, Schönh. ? Ich sandte an Schönherr 4 Exemplare, er bemerkte dazu folgendes: »Ap. ebeninum, Kirb. non Gyll., Kunzii Schönh.« Ich vermuthete daher, dass es 2 nahe verwandte Arten gäbe, Ap. ebeninum, Gyll. und Kunzii, Schönh. und dass ich A. ebeninum Kirby verkannt hätte, oder dass Kirby eine schwedische in England unbekannte Art beschrieben und 2 einheimische Exemplare irrthümlich dazu gezogen hätte. Kirby hat diese Art nämlich aus Schweden von Gyllen- hal unter dem Namen ebeninum erhalten, mit Angabe der Gyllenhal’schen Sammlung beschrieben und als Vaterland Suecia, Angliä angegeben. Der Bemerkung über das Vor- kommen in England fügt er hinzu, dass das Männchen einen 280 kürzern und stärkern Rüssel hat. Das schwedische Original- Exemplar in Kirby’s Samınlung hat leider Kopf und Thorax verloren, giebt daher keine vollständige Auskunft mehr. Ausserdem sind 2% Kirby’sche Exemplare vorhanden, von denen eins als Männchen bezeichnet, ohne Zweifel das oben erwähnte Stück ist. Gyllenhal beschrieb später die Art, ohne Kirby’s Beschreibung zu kennen. In der Beschreibung der Sculptur stimmen sie nicht überein. Kirby beschreibt den Kopf zwischen den Augen undeutlich gestreift, einige der Streifen punktirt, Gyllenhal sagi, die Stirn zwischen den Augen ist fein punktirt. Kirby nennt den Thorax deutlich punktirt, mit einer tiefen Furche vor dem Schildehen, die bei einzelnen auffallend breit und tief ist, Gyllenhal bezeich- net ihn als sparsam und sehr fein punktirt, mit einem klei- üen runden Grübehen vor dein Schildehen. Ich sandte A. ebeninum auch an Germar und bat ihn um A. Kunzei. Er sandte mir 2 deutsche Exemplare von A. ebenintm und schrieb mir, dass er A. Kunzei nicht kenne. Ich besitze jetzt 2 Stücke, die Schönherr Waterhouse als A. ebeninum bestimmt hat. Ich habe diese, die Exem- plare der Kirby’schen Sammlung und die von Germar ge- sandten mit 70 Stück, die mir gehören, verglichen and kann versichern, dass sie alle zu einer Art gehören. Diese Art unterscheidet sich beim ersten Blick durch ihre eigenthünliche Form und Sculptur von den andern; wenn man die letztere, namentlich die des Thorax genau untersucht, findet man, dass sie nach den Exemplaren Yarirt, bei den meisten hat der Kopf 3 unpunktirte Streifen zwi- schen den Augen, von denen der mittelste gewöhnlich tief eingedrückt, zuweilen aber nur schwach markirt ist, öfters abgekürzt ist, selten ganz fehlt; eine oder 2 Reihen feiner Punkte, die bisweilen zusammeniliessen, finden sich an jeder Seite; der Scheitel glatt; bei den meisten ist der Thorax sehr fein punktirt, die Punktirung mehr oder weniger zer- strent, manchmal dentlich, manchmal obsolet, constant mit einer Grube vor dem Schildechen, welche stets von einer Dorsalfurche oder einer eingedrückten Linie durchschnitten ist. ‘Sie fängt immer an der Basis an und ist vorn abge- kürzt, selten reicht sie bis zur Spitze. Einige haben die Furchen breit und tief, fast bis zur Spitze verlängert, bei- nahe die Grube ganz einnehmend. Diese Varietäten stimmen mit den Beschreibungen von A. ebeninum Kirby und Kunzei Schönh., andere haben eine schwach eingedrückte Linie, die 281 jüst vor der sehr deutlichen Grube endet, solche Exemplare stimmen typisch mit A. ebeninum Gyll. Die Flügeldecken sind schwarz und glänzend, die Furchen sehr tief, die Zwi- schenräume schmal und convex, fein chagrinirt oder fast glatt, bei einzelnen Individuen mit einer Tendenz breiter und weniger convex zu werden. Lebt unzweifelhaft auf Lotus major im Juni und Juli. 61. A. Vieiae, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. — Griesbachii, Steph. Gy!ienhal versah Paykull und‘ Kirby mit Exeimplaren dieser sehr kenntlichen Art; die Geschlechtsverschiedenheit ist analog der bei Ap. Ervi; Ap. Griesbachii, von Stephens in seinen Illustrationes beschrieben, ist im Manual auf meine Autorität eingezogen worden, aber mit einem Fragezeichen. Zu Stücken, die Waierhouse zur Prüfung an Schönherr sandte, bemerkte der letztere, dass sie von Ap. Viejae nicht hin- reichend verschieden schienen, meiner Meinung nach kann kein Zweifel darüber sein, dass es nur eine Varietät davon ist. Ich fand diese zierliche Art häufig auf Vicia Cracca, besonders im Juni im Süden bei Birchwood. 62. A. Ononis, Kirb., Steph. — mecops, Schönh. ‚Diese Art hat eine grosse Aehnlichkeit in Form und Seulptur mit A. pavidum, unterscheidet sich aber durch eine diehtere Haarbekleidung und durch einen deutlich längern Kopf; der Scheitel ist punktirt, der Rüssel an der Spitze dicht mit Haaren bedeckt, die Fühler sind vor der Mitte inserirt, die Basalglieder schwarz oder pechfarbig, die Keule eiförmig, der Thorax fast eylindrisch und die Flügeldecken schwarz (niemals blau, dunkelgrün oder grünschwarz ). Das Weibchen hat den Rüssel an der Spitze spärlich mit Haaren besetzt und die Fühler sind näher der Mitte inserirt. Schönherr hat Waterhouse und mir Exemplare als Ap. mecops bestimnit. Sehr gemein im Süden von England auf Ononis arvensis von Jıni hie October. 63. A. pavidum d’, Germ., 'Schönh. — Ononis, Germ.? non Kirb. * — ceinerascens, Germ.? *) — plumheum, Schönh. Schwarz, ziemlich breit, dicht mit grauen Haaren be- kleidet Kopf kurz, fast viereckig,, der Scheitel zunächst "*) 8, die nächste Note, 282 dem Thorax glatt und glänzend, die Stirn flach, hinten punktirt, vorn deutlich gestreift, der mittlere Strich bis zum Scheitel ausgedehnt; Rüssel kurz, ungefähr doppelt so lang als der Kopf, vorgestreckt, etwas gebogen, faden- förmig, die Spitze glatt und glänzend, die Augen unten gewimpert. Fühler etwas hinter der Mitte inserirt, das 1ste, 2te und bisweilen das 3te Glied dunkelroth, die Keule lang, zugespitzt, schwarz und behaart. Thorax so breit als lang, fast kuglig, seitlich erweitert und gerundet, oben gewölbt, dicht und tief punktirt, mit einer deutlichen, vorn mehr oder weniger abgekürzten Dorsalrinne. Die Flügeldecken verkehrt eiförmig, sehr gewölbt, tief punktirt gefurcht, die Zwischenräume zieinlich breit und flach, in die Quere ge- runzelt, blau, dunkelgrau oder grünschwarz. Beine sehr lang, schwarz (J'). Länge 14. Waterhouse sandte ein bıittisches Exemplar an Schön- herr, das als Ap. pavidum Germ. bestimmt zurückkam. Ich besitze ein Exemplar von Schönherr, das bezettelt ist » Ap. pavidum, Germ. e Saxonia Schüppele und ich habe ein anderes Exemplar von Ap. pavidum von Dr. Germar. Curtis hat gleicherweise ein Exemplar von Sturm. Alle diese Exemplare stimmen überein, merkwürdigerweise sind aber alle Männchen. Chevrolat, der A. plumbeum nicht doublett besass, hatte die Güte, mir den Typus dieser Art zur Ansicht zu senden: es ist auch ein Männchen von Ap. pavidum Germ. — Dr. Germar hat mir vier Exemplare mit dem Namen A. Ononis gesandt, die ich genau untersucht habe; das Männchen stimint genau mit dem Männchen von Ap. pavidum, das Weibchen hat einen längern, vor den Fühlern etwas verschmälerten glatten und glänzenden Rüssel, die Fühler stehen hinter der Mitte. Dies sind die einzigen Geschlechtsverschiedenheiten, die auch bei mancher andern Art sich wiederholen, in den übrigen Charakteren stimmen Männchen und Weibchen überein. Die vier erwähnten Stücke sind in Seulptur und noch mehr in der Form sehr ähnlich dem Ap. Ononis Kirb., aber hinreichend davon verschieden *). Siehe die Noten bei Ap. Ononis. Das einzige brittische Exemplar, das ich gesehen habe, findet sich in der Sammlung von Waterhouse. *) Es hat hier ohne Zweifel nur ein Versehen bei der Versen- dung von Germar’s Seite statt gefunden, wenn er Exemplare von A. pavidum als Ononis an Walton gesandt hat, A, Ononis 283 64. A.Waltoni, Steph., Curt. MSS., Schönh. in litt. — CGurtisii, Schönh. Ist dem vorigen sehr nahe verwandt, unterscheidet sich aber dadurch, dass der Scheitel zunächst dem Thorax dicht punktirt ist, mit oft zusammenfliessenden Punkten, die Stirn fein punktirt, die Punkte in Reihen gestellt, bisweilen zu- sammentfliessend, selten runziich punktirt, und mit einem feinen unpunktirten Strich in der Mitte, der zuweilen un- deutlich ist; das Basalglied der Fühler schwarz oder zum Pechfarbigen neigend, die Keule eiförmig, der Thorax fast eylindrisch, etwas an den Seiten gerundet und oben ziemlich gewölbt, mit einer kurzen Dorsallinie oder einer breiten Punktirung an der Basis. Die Beine deutlich kürzer. Prof. Boheman hat in Schönherr’s berühmtem Werke diese Art nach Exemplaren beschrieben, die au Waterhouse zurückgesandt sind. Ich habe diese verglichen und muss bedauern, dass sie nicht das echte Curtisii Kirb. MSS. sind, aber ohne Zweifel die von Stephens als A. Waltoni beschriebene Art. Ich sandte Exemplare an Schönherr unter dem Namen » Ap. pavidum Germ., Curtisii, Steph., non Kirb.« was ihn zu folgender Bemerkung veranlasst: »Ap. Waltoni Schönh. nov. spec. forte; Ap. plumbeo proximum, non pavidum Germ. (vix Curtisi V. 430. 163. mihi non ad manum). Ich sandte ebenfalls Exemplare an Germar, er bemerkte dazu: - Ap. Waltoni Steph. neue Art für meine Sammlung «. Ziemlich häufig in Kalkgründen im Herbst. 65. A. vorax, Herbst, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. Curc. villosulus 2, Marsh. — fuseicornis Od’, Marsh. A. pavidum, Steph. Das Männchen ist stärker behaart, der Rüssel kürzer, fadenförmig und behaart, die Fühler und ihre einzelnen Glie- der länger, deutlich dicker, die vier oder fünf Basalglieder roth, die Mittelbrust da, wo sie zwischen. den Hinterhüften endet, mit einem scharfen Zahn bewaffnet; die Vorder- schienen länger, innen und aussen an der Basis und vorn und hinter der Mitte zusammengedrückt, das Basalglied aller Tarsen länger. Germ. (einerascens, Germ., Oliv.) ist sicher mit der gleichna- migen Kirby’schen Art identisch und ist dieses Citat oben bei pavidum zu streichen, HS, 284 Kirby und Stephens scheinen das Weibehen zu beschrei- ben und das merkwürdige etwas gebogene Ansehen der Vorderschienen diesem Geschlecht zuzuschreiben, es ist aber ein dem Männchen eigenthümlicher Charakter. — Das Inseet ist sehr behende und läuft rasch. Schmale Varietäten des Weibchens haben eine grosse Aehnlichkeit mit demselben Gesehlecht von Ap. pavidum. Gemein im Juni und Juli in Wäldern und Hecken auf verschiedenen Pflanzen. 66. A. Pisi, (Megerle), Fab., Germ., Schöuh., Steph. Manual. — punctifrons, Kirb., Germ., Steph. — aeratum, Steph. Gemein auf Kalkboden auf Trifolium procnmbens und Hedysarunz Onobrychis im Juni. 67. A. Aethiops, Herbst, Germ., Gyll., Schönh. — snbsulecatum, Marsh., Kirb., Gerin., Steph. — marchieum, Gyll. vol. II. — subceoeruleum, Steph. Die Seulptur dieser leicht kenntlichen Art unterliegt vielen. Abänderungen. Kirby und Stephens beschreiben den Kopf runzlig zwischen den Augen, den Thorax tief punktirt, mit einer sehr undeutlichen Dorsalrinne, die Flügeldecken etwas gefurcht. Gyllenhal beschreibt die Stirn als undeutlich gestreift, den Thorax dicht aber undeutlich punktirt, mit einer schmalen undeutlichen Grube vor dem Schildehen, die Flügeldecken tief punktirt gestreift. Kirby beschreibt mehrere Varietäten. In meiner Reihe von 70 Exemplaren hat die grösste Zahl 3 oder 4 sehr deutliche Striehe zwischen den Augen, einige sind schwächer eingedrückt, mit einer Lupe von 3 Focus aber leieht zu erkennen. Das Halsschild ziemlich dieht und tief punktirt, die Punkte ändern im Grösse und Tiefe ab, sind aber iinmer sehr dentlich, mit einem Strichelehen oder einem breiten Punkte vor dem Schildehen, der bisweilen undeutlieh ist oder fehlt: die Flügeldecken zierlich senlpirt, sehr tief mid deutlich punktirt-gefurcht, die Furchen mit Kettenpunkten. Die Zwischenräume breit, flach und leder- artiz. Bei manchen Varietäten sind die Zwischenräume mehr oder weniger gewölbt und querrunzlich, Auf Vicia Sepinm im Juni, 68. A. livescerum d‘, Schönh. — translatitium 9, Schönh. — Hedysari, Walton MSS. (Folgt die Beschreibung, die hier weggelassen ist. ) Das Weibchen hat einen sehmälern Kopf, längern, schlan- kern, fadenförmigen und glänzenden Rüssel, die Fühler sind hinter der Mitte inserirt. Dr. Germar sandte mir 6 Exemplare d und 2 unter dem Namen Ap. translatitium Schöuh. mit der Bemerkung, dass er die Art unter diesem Namen von Schüppel und als Ap. livescerum Schönh. von Aube erhalten habe, und dass A. Hedysari Walton damit übereinstimme Ich habe ein Original- Exemplar von A. livesceerum von Chevrolat erhalten, das mich von der Identität mit translatitinm überzeugte. Die französischen und deutschen Exemplare stimmen genau mit dem brittischen A. Hedysari. In Menge in Kalkdistrieten auf Hedysarum Onobrychis vom Juni bis October. 69. A. Gyllenhalii, Kirb. 2, Gyll., Germ., Steph., Schönh. — unieolor, Kirh. 2, Germ., Steph., Scehönh. — aethiops, Gyll. var. Im Süden von England sehr selten, im Norden nur an einzelnen Stellen. Ich habe es auf Vicia Cracca gefangen und «die Geschlechter feststellen können. 70, A. Meliloti, Kirb., Germ., Steph., Schönh. — bifoveolatum, Steph. Ich habe es im September in Menge auf Trifolium offi- cinale gefangen. Von Apion acieulare Germ. erhielt ich ein Exemplar von Germar, er bemerkt mir, dass es auf Cistus Helianthe- mnm vorkomme, aber sehr selten sei. Man hat es als englische Art angesehen, ich habe aber kein einheimisches Exemplar gesehen. m an nn 286 Lepidopterologisches von ” ©. FE. Freyer, Stiftungs-Cassier in Augsburg. R. Ueber. die ungleiche Entwickelungs und Erscheinungs- Periode mehrerer Falter - Arten. Wenn man die Werke verschiedener Entomologen über die Naturgeschichte der Lepidoptern durchsieht, so findet man oft am Schlusse der ökonomischen Beschreibungen der einzelnen Falter- Arten die Angabe von doppelter Gene- ration. Ich will und kann nicht behaupten, dass in einem Jahre bei manchen Falter- Arten eine ?2te Generation aus- nahmsweise nicht wirklich vorkommen könne, aber gewiss scheint mir zu sein, dass eine doppelte Generation nur zu oft unrichtig angegeben wird, während nicht eine solche, sondern nur eine Verspätung in Jder Entwickelung angenommen werden sollte. Im Interesse der Wissenschaft bringe ich über diesen Punkt aus eigener Erfahrung folgende Thatsachen zur Kenntniss der Entomologen: Von Bomb. Plantaginis erhielt ich, (vergl. S. 29 dieser Zeitschrift vom Jahre 1845) Anfang Juni 1844 ein Weibchen, welches mir eine Menge Eier legte, Die Eier entwickelten sich schon nach 10 — 12 Tagen. Aus dieser Brut zog ich eine Colonie von Raupen, die in ihrem Wachsthume sehr verschieden waren. Der grösste Theil überwinterte halb erwachsen, während mehrere einzelne Raupen im Wachsthume theils zurück blieben, theils aber ungemein vorwärts schrit- ten, so dass ich Anfangs October 5 ganz erwachsene Rau- pen hatte, welche sich auch im October noch eingesponnen haben und in Puppen verwandelten. Zwei Exemplare er- schienen davon noch im October nach 14 Tagen als Falter, 3 Puppen überwinterten und lieferten den Spinner im April; ein Rest der Raupen überwinterte fast erwachsen, und trat erst Ende Mai und Aufangs Juni seine Verwandlung in Puppen an, aus welchen ich Mitte Juni die Spinner er- hielt und doch waren alle diese in verschiedenen Perioden zurReife gelangten Exemplare von Eiern eines einzelnen Weibchens, welches solche Anfangs Juni 1844 in 2—3 Tagen abgesetzt hat. 287 Von Bomb. Matrona besitze ich dermal (Mitte Juni ) mehrere Raupen, welche ich im September v. J. ganz jung und in ganz gleicher Grösse fand. Ein grosser Theil starb mir während der Ueberwinterung. Etwa 15 Exemplare blie- ben mir noch von diesen Raupen, von welchen einige schon die vorletzte Häutung antraten, während die übrigen noch sehr zurück und in der Grösse sich ganz gleich sind. Zwei Exenplare, wahrscheinlich von dieser nämlichen Brut, besitzt ein Freund von mir, welche zur Zeit schon ganz erwachsen sind, so dass im gegenwärtigen Augenblick noch ganz kleine Raupen von 3‘, welche eben erst die dritte Häutung über- standen haben, so wie ganz erwachsene zugleich vorhan- den sind. Von Bomb. Pini ist die Raupe gewöhnlich im Juni er- wachsen und tritt um diese Zeit ihre Verwandlung an. Ich besitze davon Raupeu, welche ich jung im April im über- winterten Zustande erhielt und welche dermal (Mitte Juni ) im Wachsthum fast gar nicht vorgeschritten sind, während wieder einzelne, die beim Einsammeln von gleicher Grösse waren, vollkommen erwachsen sind. Auch im erwachsenen Zustande fand ich die Raupe noch im September und October einzeln. -B. Abietis. Von dieser grossen Seltenheit fand ich einst im April 14 ganz kleine überwinterte Räupchen, in ihrer Grösse ganz gleich. Davon waren Mitte Juni 6 Stücke er- wachsen und 4 schon verpuppt, während 4 Stücke, obgleich gesund und munter, noch zwei Häutungen um diese Zeit entgegensahen, erst Anfangs Juli erwachsen waren und ihre Verwandlung antraten. Von Boınb. Quercus besitze ich noch 2 gesunde, sehr lebhafte Puppen, welche sich schon im Juni vorigen Jahres verpuppten und zur Zeit noch keinen Falter lieferten, ob- gleich ein volles Jahr während ihrer Puppenruhe verstrichen ist. Von Noc. Oceulta legte mir einst Ende Juni ein im Freien gefangenes Weibchen einige hundert Eier. Die Eier entwickelten sich im ersten Drittel des Juli. Aus dieser Brut waren mehrere einzelne Exemplare im September voll- kommen erwachsen, verpuppten sich noch in demselben Monat und sogar die Falter kamen noch Ende September hervor, während der grösste Theil im Wachsthum zurückblieb, in einer Grösse von 4°, wie dies gewöhnlich ist, überwinternd. Von Noct. Serena fand ich im August 1844 über 30 Raupen. Sie verpuppten sich in diesem Monat noch sämmtlich, Ein 283 Theil der Falter kam nach 3 Wochen hervor; einige Exem- plare erschienen im April und der Rest entwickelte sich erst Anfangs Juni d. J., obgleich sämmtlicbe Raupen zu gleicher Zeit und in gleicher Grösse gefunden wurden. Von Noct. Linariae erschien mir von einer Raupe, die ich Anfangs Juni erwachsen fand, der Falter schon nach 14 Tagen. Von Raupen, die ich Ende Juni noch ganz klein erhielt, kamen die Falter erst im nächsten Frühjahr. Hier kann sowohl von einer doppelten Generation als auch vou einer verspäteten Entwickelungsperiode die Rede sein. Von Noct. Ramosa erhielt ich aus Raupen, welche ich im August fand, und welche sich zu gleicher Zeit verpupp- ten, die Falter schon im März und April, während mehrere einzelne sich erst Mitte Juni entwickelten. Hier könnte ebenfalls irrigerweise auf eine 2te Generation geschlossen werden. Von Zyg. Fausta fand ich (S. 24 dieses Jahrg.) über 100 Raupen zu gleicher Zeit im Juni 1844. Davon ent- wickelten sich die meisten in der ersten Hälfte des August’s, während einzelne Räupchen noch im October am Leben waren. Tin. Decemguttella. Die Raupen fand ich schon im Juli und August erwachsen und solche blieben bis October und November in gleicher Grösse. Einige überwinterten sogar erwachsen. Sie spannen sich meistens noch im Spät- herbst zu gleicher Zeit ein, aber die Schaben erschienen in verschiedenen Zeiträumen, theilweise im März und April, dann erst wieder Mitte bis Ende Juli, also bei gleichzeitiger Verwandlung, als Falter erst in Zwischenräumen von 2 Monaten. Es liessen sich noch mehrere Beispiele von so ungleichen Entwickelungs- und Erscheinungsperioden angeben, aber dies Wenige mag beurkunden, dass es im Allgemeinen ungewiss ist und bleiben wird, ob bei dieser oder jener Art wirklich eine doppelte Generation in einem Jahr angenommen werden kann. Ich glaube, so wenig als in einem Jahre die Bäume doppelt Früchte tragen und die Biumen zweimal blühen, eben so wenig wird von einer Falterart eine doppelte Generation als alljährlich feststehend anzunehmen sein, und es dünkt ınir wahr- scheinlich, dass eine zweite spätere Erscheinung eines Inseets von einer verspäteten Entwickelungsperiode herzuleiten ist. ‘ Augsburg, im Juni 1845, 289 TI. Entgegnung auf die Bemerkung in No. 6 Seite 185 dieser Zeitsch. über meine Geom. Lapidosaria. Heir Metzner zu Frankfurt a./O., der schon er ehren» voll in meinen Heften erwähnt wurde, hat an obigem Ort über den mir von Kindermann ohne Namen eingesendeten Spanner, den ich, wie mein Register zum 1V. Band meiner Beiträge deutlich bestätigt, Lapidosaria nannte, und der, ınir unlieb, aus Uebereilung im Text und auf der Tafel unrichtig als Lapidisaria *) bezeichnet ist, gesagt, dass meine Abbildung mit scinem Exemplare nicht ganz genau zusammen- treffe. Dies ist sehr wohl möglich, denn es ist nur allzu bekannt, dass, vorzüglich unter den Faltern, kaum 2 gefun- den werden, die in Allem ganz genau übereinstimmen. Was indessen die Form und Länge der Vorderflügel betrifft, so hängt hier sehr viel von der Art und Weise des Ausbreitens oder Ausspannenus ab, wodurch, wie jeder Sammler weiss, nur zu häufig zwei Falter einer Art dennoch oft sehr verschiedene Form erhalten. Mit meinem Exemplare, nach welchem ich auf Tab. 353 Fig. 3 meiner Beiträge die Abbildung lieferte, fällt dieselbe in Umriss und Farbe treu zusammen, und gerade auf diesen Spanner hat der Colorist viel Fleiss und Mühe verwendet. — Ich habe allerdings, was die Zeichnung und Farbe betrifft, diesen Spanner mit Wavaria verglichen, und er kann auch wohl bei derselben stehen, dennoch meine ich, dass er auch im Gen. Gnophos seinen Platz haben dürfte, ohne indess der Meinung erfahr- nerer Entomologen vorzugreifen. Ich konnte nicht wissen, dass Hr. Metzner diesen Spanner mit dem Namen Trisignaria besass, - In Boisd. Stevenaria hätte ich diesen Spanner finden können, aber es ist doch immer sehr schwierig, nach flüch- tigen Diagonsen und ohne andere Anhaltspunkte, namentlich ohne Abbildung, mit Sicherheit zu bestimmen. — Da übrigens Hr. Metzner selbst sagt, dass dieser Spanner aus 3 verschie- denen Gegenden, nämlich aus Südrussland, Spanien und der enropäischen Türkei stammen soll, so ist erst noch eine Frage, ob nicht etwa alle 3 unter sich verschieden sind, was nur durch eine Zusammenstellung verbürgter Exemplare mit Gewissheit zu entscheiden wäre. | 2), Der geehrte Verf. hätte m, E. besser gethan, es bei Lapi- disaria zu lassen, ©. A.D. 20 290 KuE. Entomologischer Betrug. Vor einiger Zeit besuchte mich Herr Öffieiant Merkl aus München und brachte mir eine Schachtel Lepidoptern, die ibm unbekannt waren, mit dem Ersuchen, ihm solche zu bestimmen. Darunter befand sich auch eine Had. Den- tina, die, obgleich bereits sehr alt und verflogen, dennoch vergoldet war. Durch eine künstliche Hand waren nämlich die unter den Makeln befindlichen gezähnten zackenartigen hellen Auszeichnungen mit reinem Golde belegt, das in fei- nen Streifen sogar noch die Nierenmakeln umzog. In ersten Augenblick machte mich dieser Falter stutzig, indess mit Zuziehung der Loupe entdeckte ich nur zu deutlich den Betrug; der Vergolder war so ungeschickt gewesen, dass er von dem aufgetragenen Gold auch einige Körnchen auf den Vorderrand des rechten Oberflügels brachte, die nicht ganz fest aufgeleimt waren und sich ablösten. — Nach der An- gabe des Herrn Besitzers dieser nachgemachten goldenen Abart erhielt er solche durch einen gewissenlosen Insecten- händler mitgetheilt. Wahrscheinlich wollte der Vergolder eine neue Plusia fabrieiren, denen vielleicht mehrere nach- folgen sollten, im Fall dieser Betrug geglückt wäre. C. F. Freyer. Acrocera trigramma, eine neue europäische Art, beschrieben vom Professor Dr. #. Low zu Posen. Zu den seltenen Arten dieser interessanten Gattung, kann ich eine ausgezeichnete neue fügen, welche mein Freund Zeller am 15. Mai in Sicilien fing. spec. 1. Acroc. trigramıma; pallide fiavescens; tribus thoraeis vittis, abdominisque macularum tri- plici serie nigris. — Long. corp. 27% lin. — Die Gestalt wie bei Acrocera globulus. Der Kopf ganz schwarz, der Thorax unten schwarz, oben fahlgelblich mit 3 breiten schwarzen Striemen, deren mittelste schon am Halse beginnt, sich vor dem Hinterrande des Thorax plötz- 291 lich verschmälert, gegen das Schildehen hin allınälig wieder erweitert und zuletzt zu einem schmalen schwarzen Hinter- randssaume des Thorax ausdehnt. Die beiden Seitenstriemen sind vorn stark verkürzt.und abgerundet, breiter als hinten, wo sie an dem Wulste, welcher sich vom Schildchen zur Flügelwurzel hin zieht und der zum Theil weisslich ge- färbt ist, endigen; ein zwischen dem Prothoraxstigma und der Flügelwurzel liegender schwarzer Fleck hängt nach unten mit der schwarzen Färbung der Unterseite, als deren Fort- setzung er gelten kann, ganz’ und gar zusammen und ver- bindet sich nach oben hin mit der Seitenstriewe durch ein schmales, schwarzes Bändchen. Das fahlgelbliche Schildchen ist jederseits unter dem Seitenrande etwas geschwärzt. Die Oberseite des Hinterleibes hat dieselbe gelbliche Farbe wie die des Thorax; der sehr verkürzte lste Ring scheint ganz gelb zu sein; der ?te Ring hat 5, am Vorderrande schmal zusammenhängende schwarze Flecke, deren mittelster ein ziemlich grosses mit einer stumpfen Ecke nach hinten gerich- tetes Dreieck bildet, jeder der beiden seitlichen ist ein Doppelfieck, welcher aus einem grossen, weiter nach innen liegenden Punkte und einem den Seiten- und Hinterrand erreichenden, fast dreieckigen Flecken besteht; der öte Ring hat 3 gesonderte Flecke, von welchen der mittelste ebenfalls dreieckig ist, während sich die seitlichen bindenförmig am Vorderrande hinziehen und dann den Seitenrand säumen; der 4te Ring hat einen sehr kleinen Mittelfleck und jeder- seits im vorderen Winkel einen grösseren rundlichen Seiten- fleck; der Mittelfleck des 5ten Ringes ist kaum deutlich zu bemerken, die Seitenilecke desselben haben dieselbe Lage wie auf dem vorhergehenden Ringe, sind aber viel kleiner. Die Unterseite des Hinterleibes ist schwarz, doch haben alle Ringe fahlgelbliche Hinterrandssäume , welche nach den Seiten hin an Breite allmählig abnehmen. Die Beine sind weisslich, das Ende des letzten Fussgliedes und die Klauen schwarz. Die Schüppchen haben eine gelbgrauliche Färbung; die Flügel sind glasartig mit gebräunten Adern. Aus der Familie der Henopier war bisher keine der italienischen Fauna angehörige Art bekannt, ausser die von van der Linden dort entdeckte Astomella Lindeni Erichs. -- Ausserdem kommt dort ein Ogcodes aus der Verwandtschaft des Oge. gibbosus oder dieser selbst vor, wie sich aus Rossi (Faun. etrusc. IH. 293, 1474 S. gibbosus ) ergiebt; freilich lässt sich aus seinen Angaben die Art nicht bestimmen, 20 * 292 Endlich fand Zeller am 3. Juni in Sieilien ein Exemplar des Ogcodes fuliginosus Erichs., welches sich von den deutschen Exemplaren specifisch durchaus nicht unterscheidet, aber durch etwas intensivere Flügeliärbung, wie südländische Exemplare so oft, auszeichnet. Ziterarilche Anzeigen. Essai monographique sur les Clerites insectes coleopteres (,) par le Mgs. Maximilien Spi- nola ect. Tom. I. & IH. Genes 1844. Gr. 8. (avec A7 planches color. — prix 60 Fr.) Der Hr. Verfasser, Besitzer der Teredilen der vormals Dejeanschen Sammlung, behandelt in dem angezeigten Werke die Familie der Clerier; — bei welcher Arbeit ihm zugleich die Sammlungen von Buquet, Reiche, Gory, Sturm, Guerin und Lacordaire zu Gebote standen. Auf die Considerations gen&@rales, die Charac- tere dieser. Familie, die der einzelnen Gattungen derselben, u, Ss. w, betreffen, folgen die letzteren selbst: l. Unterfamilie: Clerites Gleroides, Sie enthält 40 Gattungen, mit 184 Arten. Wir über- gehen die exotischen Gattungen und Arten, und erwähnen nur der europäischen, als: Denops Steven. Eine Art, die der Verf. D. perso- natus Gene nennt, wiewohl sie früher schon von Charpentier (hor. entom. p. 198 Tab. VI. fig. 3.) als Tillus albofascia- tus beschrieben und abgebildet ward, weshalb ihr der Art- name albofasciatus von Rechtswegen verbleiben muss. Tillus Fabr. (Nicht Fabrieius, sondern Olivier errich- tete diese Gattung.) Hieher als Arten: T. elongatus L. wozu T. ambulans F. und eben so T. hyalinus Sturm — (schon früher von Donovan als T. bimaculatus beschrieben) als Abarten gezogen worden. Ferner T. unifaseiatus Latr., wozu als Abarten T. trieolor Dahl, Dej. und T. transversalis Hellw. Charpt. (myrınecodes Hoffingg. Dej., unifasciatus Oliv. Rossi.) Thanasimus Latr. — Europ. Arten: mutillarius F.; formicarius L., (wozu wohl mit Unrecht der rufipes Brahm, 293 Klug, substriatus Gebl., femoralis Dej., als Abart *) gezogen ist), und quadrimaculatus F. Notoxus Fabr. — Wir hätten gewünscht, der von Latreille gegebene Gattungsname Opilo wäre hier beibe- halten worden. Die Gattung Notoxus, von Geoffroy (Insect. I. p. 356) errichtet, hat als Typus den N. monoceros, (An- thie. F.), und für diesen und verwandte Arten muss der ohnehin gerade für sie sehr passende Name bleiben. (Vergl. entom. Zeit. III. S. 78.) | Europ. Arten: N. mollis L. und N. cruentatus Dup. Letzterer ist der schon früher von Waltl und Klug beschrie- bene N. thoracicus, dem dieser Name auch bleiben muss. Zu ersterem werden, wohl kaum mit Recht, der N. palli- dus Oliv., Klug., und der N. domestieus Sturm, Klug (sub- fasciatus Ziegl., Dej.) als Abarten gezogen. Clerus Fabr. (vielmelir Geoffroy, denn letzterer stellte die Gattung zuerst auf.) Bei 37 exotischen Arten nur eine europäische, Cl. brevicollis Kunze, aus Ungarn. Trichodes Fabr. — Arten: octopunctatus F.; Dahlii Dej.; alvearius F.; apiarius L.; — wozu als Abarten gehö- ren: interruptus Mgl., Dej., corallinus Falderm. und elegans Dej. ; crabroniformis F.; sanguineo -signatus Dupont, — wozu die Abarten: distinetus Dej. und nobilis Klug; — fa- varius F. (sollte heissen Illig.), mit den Var. obliquatus Br. und vieinus Dej.; — leucospideus Oliv.; ammios F.; mit den Abarten: smyrnensis Dej., Visnagae Friv., sipylus L. un: quadripustulatus Dej. Enoplium Fabr. (sollte heissen Latr.) — E. ser- raticorne F. 2. Unterfamilie: Clerites hydnoeceroides. 8 Gatiungen mit 24 exotischen Arten. 3. Unterfamilie: ClErites platinopteroides. 3 Gattungen mit 5 exotischen Arten. 4. Unterfamilie: CGlerites corynetoides. 9 Gattungen mit 23 Arten. Corynetes Payk. — Nicht Paykull, sondern Herbst errichtete die Gattung (Käfer IV. p. 48, 1794), und der Gattungsname ist daher vom Verf. insofern unglücklich ge- wählt, als im Herbst’schen Werke keine der 4 hierher ge- *) Gewiss mit Unrecht. Spinola hat die ganz abweichende Farbe der Unterseite und die Erscheinungszeit ausser Acht gelassen, 0,A.D, 294 zogenen Arten vorkommt. Der Gattungsname Necrobia Latr. wäre hier passender gewesen, und wir tragen kein Bedenken, ihn für diese Gattung anzunehmen. Die vom Verf. hierher gerechnete europ. Art hält der- selbe für den Dermestes violacens Linne’s und auch wohl Paykull’s, Von dem Irrthümlichen dieser Ansicht haben ihn auch die von Klug (Versuch einer syst. Bestimm. der Gattun- gen und Arten der Clerii. Berlin, 1842) angeführten Gründe nicht überzeugen können, und er führt Paykull’s und Gyllen- hal’s Beschreibungen, so wie die Autorität der englischen Entomologen, denen Linne@’s Sammlung doch zugänglich sei, für seine Meinung an, wiewohl jene Beschreibungen, nament- lich die der Antennen gerade gegen ihn sprechen, und, was Linne’s Sammlung anlangt, erst noch festgestellt werden muss, welche Art darin als Derm. violaceus bezeichnet ist, indem sowohl der vorliegende Käfer als auch der vom Verf. als Necrobia violacea beschriebene, in Schweden heimisch sind. Der Käfer ist als Coryn. chalybeus Vin. Dej., ceyanellus And. in lit., bekannt, aber schon von De Geer als Derm. coeruleus beschrieben worden, welcher Name daher vorzu- ziehen ist. Synonym sind C. violaceus Curt., Steph. und, Sturm. Abart ist der C©. ruficornis Sturm. Necrobia Latr. (Corynetes für uns.) Hierher von in Europa vorkommenden Arten: rufipes F.; ruficollis F.; violacea Spin. — nach uns L., F., Oliv,, Herbst, Latr., Ill., Gyll. und Klug; (quadra Marsh., Steph, chalybea Sturm ); defunetorum Waltl, Klug und bicolor Lap. (thoracica De;j.) Opetiopalpus Spin. — Europ. Art O. seutellaris Dl., Panz. Das Werk ist elegant ausgestattet, und alle beschriebene Arten, so wie selbst die ausgezeichneteren Abarten sind im Ganzen recht gut abgebildet und eolorirt. Schmidt, Geh, Reg.-Rath. 295 Die Familien ‘und Gattungen der deut- schen Räfer-Fauna Yreh: der analytischen Methode bearbeitet, nebst einem Leitfaden zum Studium dieses en der Entomologie, von Dr. Mi. Bedtenbacher. Wien 1845. Mit 2 Kupfertafeln. Wir machen unsere Leser auf ein gediegenes Werk aufmerksaın, das so eben vollendet wird, und das in gleichem Grade einem lebhaften Bedürfnisse angehender Sammler ab- zuhelfen geeignet ist, als es wissenschaftliche Entomologen durch die Gründlichkeit der Behandlung und den Reichthum selbstständiger Untersuchungen, den es enthält, befriedigen wird. Die Einleitung enthält eine kurze gefasste Terminologie, der 2 Kupfertäfeln zur Erklärung beigegeben sind. In ge- drängter Kürze sind hier die äussern Organe des Käferleibes vollständig (bis auf die paraglossae und parapleurae appen- dieulatae ) erörtert und die Terminologie dieser Theile an- gegeben. Hierauf folgt eine Anleitung zum Sammeln und Aufbewahren der Käfer, dann eine Darstellung der Zerglie- derung und Praeparation der Mundtheile, dann 2 Tabellen, die 1ste zur Bestimmung der Familien, db: 2te zur Bestim- mung der Gattungen, dann ein alphabetisches und systema- tisches Verzeichniss der Gattungen. Es sind 72 Familien und 738 Gattungen aufgenommen. Im systematischen Ver- zeichnisse der Gattungen sind die Synonyma angeführt. Der Preis des Werkes beträgt 1.AP 20. 4% (2 1. 30. X. 0 -M.), und es sind Exemplare gegen portofreie Einsendung des Betrags vom entomologischen Verein in Stettin zu beziehen. Wir schliessen mit des Verfassers Zustimmung an diese Anzeige die Darstellung des Verfahrens an, das der Verf. bei Präparation kleiner Körpertheile, besonders der Fress- werkzeuge befolgt, da es am besten geeignet ist, die Virtuo- sität und Genauigkeit des Verfassers in dieser Art von Untersuchungen zu beweisen: »Unter allen Theilen des Käferleibes erfordert wohl die Untersuchung der Fresswerkzeuge bei kleinen Arten am meisten Uebung und Geduld, nebst einer gehörigen An- leitung; und ich trage um so weniger Bedenken, die Art 296 und Weise, wie ich die Untersuchung vornehme, hier in Kurzem anzuführen, weil sie vielleicht einfacher, sicherer und wissensehaftlicher sein dürfte, als jene Verfahrungsart des Doctor Schmidt (siehe Stettiner entom. Zeitung III. Jahrg. p. 237), bei welcher meines Erachtens etwas rohen Methode wohl das Gelingen der Untersuchung rein vom Zufalle abhängt, das Gelingen so selten, das Feld der Täu- schungen so gross ist, um so grösser, weil man bei einem und demselben Insekte die Untersuchung nur so lange wieder- holen kann, so lange Wasser in den Glasplatten sich befin- det. — Wer sich je mit genanen mieroscopischen Unter- suchungen abgegeben hat, wird gewiss auch die Bemerkung gemacht haben, wie gross dabei die Möglichkeit der Täu- schung ist, wie sehr es zu wünschen ist, ein und dasselbe Object öfters zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedener Beleuchtung betrachten zu können, um so mehr, da eine gleichzeitige Vergleichung zweier Objecte oft unumgänglich nothwendig ist. — Es ist daher nicht nur nothwendig, sich die Mundtheile auf die einfachste und sicherste Art zu zer- legen, sondern selbe sich auch so aufbewahren zu können, dass eine öfters wiederholte Untersuchung und Vergleichung derselben möglich wird. Die Instrumente, deren ich mich zur Zerlegung der Mundtheile bediene, sind folgende: Eine einfache Loupe mit 4- bis 6facher Vergrösserung. Eine gerade Staarnadel, wie man sie bei jedem ehirur- gischen Instrumentenmacher bekömınt. Eine sehr feine Stahlnadel mit derselben Fassung wie- die Staarnadel. Eine gerade, sehr spitzige Scheere von «ler kleinsten Art, wie sie chirurgische Instramentenmacher verfertigen. Eine feine, gerade Pincette. Eine 1%‘ im Durchmesser fassende runde Platte von vollkommen weissem Wachse. Einige Uhrgläser und mehrere feine Pinsel. Bevor man zur Zerlegung der Mundtheile schreitet, muss der Käfer (bei grösseren bloss der Kopf) in warmem oder am schnellsten in siedendem Wasser aufgeweicht werden, indem man einige Tropfen Wasser sammt dem Käfer in einem Kaffee-Löffel über einer kleinen Weingeistlamme zum Sieden bringt. — Ist der Käfer aufgeweicht (nach der Grösse in 5— 30 Secunden), so lassen sich bei vielen grösseren Käfern die Mundtheile durch blosses Auseinander- 297 ziehen derselben mittelst der Stahlnadel untersuchen, — Bei Käfern, wo es auf diese Art nicht mehr geht, ist es noth- wendig, den Kopf in zwei Theile zu zerlegen, dass die freie Ansicht der einzelnen Theile dadurch möglich wird. — Zu diesem Ende fasse ich den Kopf der grösseren Käfer (von 4“ und darüber) mit dem Daumen und Zeigefinger der linken Hand und schneide mit der rechten Hand, mittelst der kleinen Scheere, indem ich eine Spitze derselben bei dem Hinterhauptloche einführe, den Kopf beiderseits bis zur Einlenkung der Oberkiefer (den Mundwinkeln) durch. — Sind beide Schnitte geführt, so wird eine kleine Nachhülfe mit der Stahlnadel, indem ich den Kopf in einen Wasser- tropfen auf der Wachstafel lege, hinreichen, leicht und schnell den Kopf in 2 Theile zu trennen. Am oberen Theile wird man stets Oberlippe und Ober- kiefer, an dem untern Unterkiefer und Unterlippe im gehö- rigen, natürlichen Zusammenhange finden. — Ist der Käfer selten, so kann man den obern Theil wieder an das Hals- schild fast unkenntlich ankleben, den untern Theil aber, auf später anzugebende Art für die Sammlung aufbewahren. — Den Kopf, vorzüglich den der kleinern Käfer, muss man deshalb auf der Wachstafel in einen Wassertropfen legen, weil sonst beim zufälligen schnellen Zerreissen eines Haut- oder Hornstückes durch die Elastieität der Nadeln, wichtige Theile versprengt werden könnten. Bei kleinen Käfern, deren geringe Grösse die Anwen- dung der Scheere nicht mehr erlaubt, lege ich den vom Halsschilde sorgfältig getrennten Kopf in einen kleinen Wasser- tropfen, auf die, von allem Schmutz , Staub und Ueberresten von früheren Untersuchungen gereinigte Wachstafel, suche an demselben die Fühler so gut als möglich auszubreiten und drücke ihn dann mittelst des Heftes der Staarnadel, oder bei ganz kleinen Käfern mittelst der Fläche der Nadel sanft nieder, so dass er sich abplattet, ohne in das Wachs gelrückt zu werden. — Ist dieses geschehen, so mache ich, mit der linken Hand die Loupe, mit der rechten die Staar- nadel zwischen dem Daumen und Zeigefinger haltend und beide Finger wit der Spitze auf die Wachstafel stützend, die bei Fig. 100 angegebenen 2 Schnitte ab und cd, indem ich die Schneide des Messers schief über den Kopf halte, die Spitze desselben so richte, dass sie hinter den Mundwinkeln über den Seitenrand des Kopfes hinausragt, und dann, ohne zu ziehen, niederdrücke, Ist der Schnitt gemacht, oder 298 besser die Sehneide durchgedrückt, so bewege ich die Nadel nicht zurück, sondern nach auswärts, um den abgeschnittenen Theil e zu entfernen und ihn, da gewöhnlich daran das Fühlhorn befestigt ist, seitwärts unterdessen aufzubewalıren. Dasselbe Verfahren beobachte ieh nach dem 2ten Schnitte. — Sind diese Theile getrennt, so suche ich mit Vorsicht mit- telst der Stahlnadel beide Theile, wie nach den mit der Scheere gemachten Schnitten, unter der Loupe zu trennen. Ist die Trennung gelungen, so lege ich die feinen Theile nebst dem Fühlhorn und bei ganz kleinen Käfern die 6 Beine auf ein reines, weisses Papier, damit das Wasser verdunstet und bedecke sie mit einem Uhrglase. — Bei den Beinen beobachte ich die Vorsicht, dass ich die Vorderbeine zu den Öberkiefern, die Hinterbeine zur Unterlippe, die Mittelbeine aber inzwischen lege, um selbe nicht zu ver- wechseln. — Nebstdein mache ich mir bei ganz kleinen Käfern auf das Papier mit der Frder einen kleinen, 2 L. grossen Kreis, in dessen Mitte ich mittelst der Pinsel- oder angefeuchteten Nadelspitze die kleinen Theile lege, weil mich die Erfahrung lelırte, dass man sonst leicht die dem freien Auge oft kaum sichtbaren Theile verliert, weil sie beim Verdunsten des Wassers ihre Gestalt ändern und dem, selbst mit der Loupe bewaffneten Auge unkenntlich werden, wenn man sich nicht genau die Stelle merkt, wo man sie hinlegte. Bei der gleichförmigen Lage und Gestalt der Mundtheile der Käfer, wirı es der Anfänger bald dahin bringen, nach obigem Verfahren die Mundtheile selbst Kleiner Käfer schnell und sicher zerlegen zu können. — Er fange zuerst mit grösseren Käfern an, etwa mit grossen Laufkäfern und Schwimmkäfern, bei denen die Mundtheile die grösste Aus- bildung erlangen, und schreite erst dann zu den kleineren, wenn er die allgemeine Lage der Theile inne hat. — Er nehme dann grössere Arten der Mistkäfer uud er findet hier eine verschiedene Bildung des Mundes, eine kleine, häutige, unter dem Kopfschilde versteckte Oberlippe, zum Theil häutige Oberkiefer, 2 häutige Lappen der Unterkiefer ou. s. w, Untersucht er einen Maikäfer, so findet er unter dem vorragenden Kopfschilde eine dieke, 2lappige Oberlippe, ınit hornigem, gezähnten Lappen versehenen Unterkiefer und eine eigens gebaute Unterlippe, ohne häutigen Anhang (Zunge), bloss mit einem hornigen Kinne, an welchem die Lippentaster entspringen — Untersucht er noch einige 399 grössere Staphylinen, Chrysomelinen, so wird er sich eine allgemeine Uebersicht der Mundtheile erwerben, die ihn bei späterer Zerlegung, wenn zufällig die Theile sich verwirren, wohl nie zweifeln lässt, mit welchem Theile er es hier oder dort zu thun habe. Hat man die Mundtheile zerlegt, ist das an ihnen kle- bende Wasser auf dem Papiere verdunstet, so handelt es sich darum, selbe so aufzubewahren, dass man sie möglichst genau beobachten kann und nicht für den Augenblick, sondern so oft, als man die Untersuchung zu machen wünscht, theils um nicht bei jeder Untersuchung einen neuen Käfer zerlegen zu müssen, hauptsächlich aber, um die einmal angewandte Mühe und Zeit nicht öfters zu vergeuden. — Die Mund- theile grösserer Käfer, welehe mit einer 4- bis 6fach ver- grössernden Loupe vollkommen untersucht werden können, klebe ich mir, mittelst eines kaum sichtbaren Tropfens Canada- Balsam, Stück für Stück auf ein viereckiges, anderthalb Zoll im Quadrate fassendes Kartenpapier, von reiner weisser Farbe. — Ueber sie klebe ich ein eben so grosses Täfelchen von dünnem, reinem Glase, an welches ich früher einen, 1 Linie breiten Rahmen von diekem Kartenpapier angeklebt habe, damit die Glastafel die Objecte nicht berühre. — Die zu diesem Verfahren nöthigen Täfelchen sammt Rahmen verfertiget jeder Buchbinder um einige Kreuzer, und an Kann sich auf diese Art die Mundtheile seltener Käfer vor Staub und Schaden gesichert, zu jeder ferneren Untersuchung tauglich aufbewahren, — welcher Beitrag den wissenschaft- lichen Werth einer Sammlung nur erhöhen kann. — Auf die Rückseite des Bodens schreibt man den Namen des Käfers. — Die Mundtheile kleiner Käfer lege ich zwischen 2 Glasplatten in Canada -Balsam. — Dieser Balsam ist ein durch Feinheit und Geruch von unserem reiten Fichtenharze verschiedenes Harz von Pinus eanadensis, welches man bei unseren grösseren Materialisten in reineni, flüssigem Zustande zu kaufen bekommt. — Dieses Harzes bedienen sieh die Optiker, um 2 Gläser von verschiedenem Brechungsvermögen, ohne der Reinheit und Durehsichtigkeit zu schaden, zusam- men zu kleben, da das Harz in kurzer Zeit verhärtet und die Gläser, nunmehr nur durch bedeutende Wärme trennbar, verbindet. — Durch eben diese Eigenschaft ist dieses Harz auch von grossem Werthe zur Aufbewahrung kleiner Ob- jecte, denn abgesehen davon, dass selbes die Durchsichtig- keit der Gegenstände vermehrt und somit die Untersuchung 300 bedeutend erleichtert, bietet selbes mit den beiden Gläsern einen sichern Schutz für die Objecte, unter dem sie so lange un- verändert bleiben, so lange nicht durch einen bedeutenden Schlag oder grosse Hitze das Glas zerstört oder der Balsam flüssig gemacht wird. — Von den Gläsern, deren ieh mich bediene, ist das grössere 2 Zoll lang und 9 Linien breit, das kleinere um l Linie kürzer und schmäler, damit man nach Einlegung der Objecte beide Gläser fest mit Siegellack verkleben kann. Das Einlegen der Objecte geschieht anf folgende Art: Man nimmt zuerst ein Glas von grösserem Formate und giebt mittelst einer umgekehrten grossen Insektennadel einen Tropfen Balsam von der Grösse des Nadelkopfes auf die Mitte des Glases. — Hat man mittelst der Stahlnadel den Tropfen etwas ausgebreitet, so legt man die Mundtheile in der oben angegebenen Ordnung, wie sie auf dem Papier liegen, mit der noch klebrigen Nadel in den Tropfen, erwärmt dann das Glas etwas über einer kleinen Weingeistlampe, damit sich die Luftblasen von den ÖObjeeten entfernen und an die Oberfläche des Tropfens kommen, wo man sie leicht mit der etwas erwärmten Stahlnadel entfernen kann. — Fliessen während des Erwärmens des Glases manche Objecte zusam- men, so entferst man sie ebenfalls mit der erwärmten Nadel von einander. — Lässt man dann das Glas einige Minuten stehen, so bildet sich durch Verflüchtigung des ätherischen Oeles bei der vorangegangenen Erwärmung eine festere Haut über dem Tropfen, was nothwendig ist, damit beim Aufle- gen des 2ten Glases, die Objeete nicht auseinanderfliessen, was ohne obige Vorsicht unvermeidlich wäre, — Ist der Tropfen an der Oberfläche etwas erhärtet, so giebt man in die Mittte eines Glases von kleinerem Formate, einen noch- mal so grossen Tropfen Balsam, wendet das Glas sclmell um, legt es über das andere und drückt beide Gläser sanft zusammen, — Da der Balsaın einige Wochen zur vollkom- menen Erhärtung bedarf, so klebt man beide Gläser, damit sie sich nicht verschieben können, mit Siegellack zusammen und schabt später mit einem Messer, um dem Präparate eine gefälligere Form zu geben, das überflüssige Lack so weit weg, als es die obern Kanten der beiden Gläser ge- statten. Der Lack, welcher in dem, von dem kleineren Glase nicht bedeektem Raurme zurückbleibt, ist hinreichend, beide Gläser fest mit einander zu verbinden. — An ein Ende der Gläser klebt man sich ein kleines Zettelchen mit einer fortlaufenden Nummer, um sich in einem Verzeichnisse Jul die Anmerkung zu dem Präparate machen zu können, Ist einem der Name des Käfers einmal bekannt, so klebt man den auf ein gleiches Zettelchen geschriebenen Namen auf das andere Ende der Gläser. So hergerichtet kann man dann die Mundtheile in einer Reinheit und Bestimmtheit beobachten, wie es wohl auf keine andere Art möglich sein dürfte. Die hier angegebene Methode, sich die Mundtheile auf- zubewahren, mag vielleicht manchem etwas complicirt und zeitraubend erscheinen, allein ich kann aus langer Erfahrung sagen und jene, welche diese Methode bei mir selbst sahen, können es bestätigen, dass diese Einwürfe wegfallen, wenn man die kurze Zeit in Anschlag nimmt, welche diese Prä- paration bei einiger Uebung in Anspruch nimmt und die grossen Vortheile, welche sie gewährt, denn: I. Ist es unmöglich, die Mundtheile auf irgend eine Art genauer zu beobachten, als wenn sie im Balsam liegen, wo man jedes Härchen, jede Gliederung, jede Abstufung von der hornigen zur häutigen Substanz erkennen kann. ll. Geht die bei der Zergliederung angewandte Zeit und Mühe nicht verloren. — Man sieht die Objecte nach 20 Jahren noch eben so, wie man sie kurz nach der Zer- gliederung sah. Stösst einem später irgend ein Zweifel auf, will man später die Mundtheile mit denen eines andern Käfers oder mit der Beschreibung irgend eines Autors vergleichen, will man sie jemandem zeigen, um ihm über einen Zweifel Aufschluss zu verschaffen, so darf man nur das Präparat hervornehmen, ohne erst neue Mühe und Zeit auf die Zer- legung zu verwenden, welche oft unmöglich wird, da man nicht immer bei einer seltenen Art mehrere Exemplare vor- räthig hat. II. Endlich, welche herrliche, schätzbare Sammlung von Zergliederungen könnte auf diese Weise durch Vereini- gung von Arbeiten mehrerer Entomologen entstehen, zu welcher genauen Kenntniss der Mundtheile der Insecten könnte diese Aufbewahrungsart einst führen, die gewiss un- erreichbar ist, so lange man sich die Mundtheile nur für eine Untersuchung zerlegt, und sie dann wegwirft. « 302 Bemerkungen zu den in »Lacordaire’s Monographie des coleopteres subpentameres de la famille des Phytophages“ vorkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. &. Suffrian in Siegen. Lacordaire’s neues Werk über die Chrysomelinen (Mono- graphie des col&opteres subpentameres de la famille des Phytophages. Bruxelles et Leipzig 1845. gr. 8.), dessen erste bis zur Gattung Lema reichende Abtheilung des ersten Theils vor mir liegt, ist für den Coleopterologen von so hoher Bedeutung, dass auch der geringste Beitrag zur Beseitigung oder Aufstellung einzelner darin noch zweifelhaft gebliebener Punkte den Lesern unserer Zeitung nicht unwillkommen sein dürfte: und ich glaube daher keine vergebliche Mühe zu unternehmen, wenn ich hier eine Reihe von Bemerkungen mittheile, die sich mir bei dem Vergleiche des Buches mit denı Bestande meiner Sammlung in jener Familie dargeboten haben. Dass ich mich dabei auf die deutschen Arten der- selben beschränke, weil ich bisher nur diese zum Gegen- stande eines anhaltenden Studiums gemacht habe, wird man eben so natürlich finden, als dass ien vorzugsweise solche Punkte zur Sprache bringe, in denen meine Ansicht mit der des Verfassers nicht übereinstimmt: ich sende jedoch zuvor noch einige Andeutungen über die von dem Verfasser angenommene Begränzung und Eintheilung jener Familie voraus, während eine gründliche Würdigung der zahlreichen Verdienste, die sich der Verf. um dieselbe erworben hat, seinen künftigen Recensenten überlassen bleiben muss. Der Verf. wurde durch die günstige Aufnahme, welche seine Bearbeitung der Erotylinen gefunden, zu dem dankens- werthen Unternehmen veranlasst, die lange vernachlässigte Familie der echten Chrysomelinen einer ähnlichen Revision zu unterwerfen, und daraus ist das ausgezeichnete Werk hervor- gegangen, dessen erste Abtheilung vor Kurzem erschienen ist. Er vereinigt die Latreille'schen Gruppen der Eupoda und Cycelica wieder mit einander, weil dieselben nach seinen Untersuchungen nicht gesondert werden können, ändert aber den Namen der aus ihnen gebildeten Familie, weil dieselbe nieht mit dem übereinstimmt, was man in den Sammlungen gewöhnlich unter Chrysomelinen versteht. Für die Bearbei- tung dieses Thema stand ihm das reiche Material der Pariser Sammlungen zu Gebote: auch ward ihm von andern, am Schlusse der Vorrede namhaft gemachten Entomologen, be- sonders von Klug und Germar, jede gewünschte Unterstützung zu Theil. So wurde es ihm möglich, allein in der Gruppe der Latreille’schen Enpoden gegen 560 Arten zu beschreiben, eine Anzahl, welche die des Dejean’schen Catalogs um mehr als das Doppelte übertrifft. Die ganze Familie, für welche jedoch eine scharfe, die- selbe durch wenig bestimmte und schlagende Merkmale cha- racterisirende Begränzung vermisst wird, zerlegt der Verf, zunächst in 2 grössere Abtheilungen ( Apostasieerides und Metopoc£rides ); je nachdem die Fühler an der Wurzel von einander getrennt oder einander genähert sind. Jede der- selben zerfällt dann wieder in eine Anzahl kleinerer Gruppen, und durch diese und die in ihnen enthaltenen Gattungen entsteht das folgende Schema, in welchem ich jeder Gattung die Anzahl der beschriebenen Arten in Klammern beigesetzt, und die Namen der in Deutschland vertretenen Gattungen herausgehoben habe. 1. Apostasicerides. l. Sagrides. Gattungen: Megamerus (1); Priones- this (1); Carpophagus (1); Rhynchostomis (1); Meeynodera (1): Atalasis (1); Sagra (28, und 5 dem Verf. unbekannte); Orsodacna (9 und 6 dem Verf. unbekannte); Ametalla (2). Donacides. Gattungen: Doracia (56, und 22 dem Verf. unbekannte); //aemonia (8, und 1 dem Verf. unbekannte). 3. Criocerides. Gattungen: Syneta (3, und 3 dem Verf, unbekannte); Zeugophora (4, und 6 dem Verf. unbekannte, deren Hope 5, Faldermann die 6te als Auchenia aufführt, über deren systematische Stellung der Verf. aber nur behaupten zu können glaubt, dass sie nicht der Gattung Zeugophora angehören können. ); Lema (in welcher Gattung pag. 320 die erste Abth. des ersten Bandes abbricht.) Folgen werden noeh: 4. Megalopides. ». Clythrides. 6. Cryptoce- phalides. 7. Eumolpides. 8. Chrysomelides. li. Metopoce&ridesz; mit 3 Gruppen: 9. GallErucides, 10. Hispides, u. 11. Cassidides. Ich kann hier den Gedanken nicht zurückhalten, dass die natürliche Verknüpfung der einzelnen, die ganze Familie bildenden Gruppen durch die diehotomische, auf ein einzel- nes Merkmal sich gründende und daher rein künstliche Ver- ” 304 theilung derselben in zwei grössere Abtheilungen getrennt wird, und der Verf. hätte dieselben um so mehr aufgeben sollen, als er selbst zugesteht, dass die Galleruciden den echten Chrysomelen ausserordentlich nahe verwandt seien, und zwischen ihnen und den beiden letzten Gruppen sich eine bis jetzt auf keine Weise auszufüllende Lücke finde. Dagegen wird es sich eines aligemeinen Beifalls erfreuen, dass Verf. die bisherige Gruppe der Haltiken ganz heseitigt, und die verschiedenen Gattungen der springenden Chrysomelinen ihrem übrigen Bau entsprechend in den einzelnen Gruppen unterbringt. Ihm gilt das Vermögen zu springen, wenn es nicht wie bei den Elateren auf einem eigends dazu bestimmten Mechanismus beruht, nur für ein Merkmal untergeordneten Ranges, und in andern Familien ist es längst als solches an- erkannt, weshalb es z. B. niemandem so leicht in den Sinn kommen wird, die springevden Rüsselkäfer (Choragus, Ram- phus, Orchestes und andere) in eine einzige Unterabtheilung zu vereinigen. Und nicht minder gross, wie bei diesen Thieren, ist die im Körperbau mancher Haltiken stattfindende Ver- schiedenheit. (Fortsetzung folgt.) —998 — Intelligenz - Hachrichten. Anzeige von einem ermässigten Preise von Dr. &. £. Germar entomol. Zeitschrift, 5 Bände. Da mit dem 6ten Bande eine neue Serie der Zeitschrift unter anderer Redaction beginnt, so sind diese 5 Bände als ein geschlossenes Ganzes zu betrachten. Um Freunden der Entomologie die Anschaffung dieser werthvollen Sammlung zu erleichtern, will ich den Preis für alle5 Bände zusammen von 13 RP auf S A. und für jeden einzelnen Band von 23 AP auf 1 AP 20 Neu-Groschen ermässigen, wofür es jetzt zu erhalten ist. Da indessen nur eine sehr kleine Auflage gedruckt wurde, so ist der Vorrath sehr gering, und dürfte daher wohl rathsam sein, die Bestellung nicht zu lange zu verschieben. Leipzig, im August 1845, riedrich Fleischer. Druck von F, Hessenland, Entomologische Zeitun herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redäction: ER ' 1 In Commission bei F. Fleischer C. A. Dohrn, Praeses \ LEISE ; : Dr. H.Schaum, Secretairj 405 Vereins. in heipzög, °40. ©. Jahrgang. October. 1845. Inhall. Vereinsangelegenheiten. Correspondenz. (Ueber die system. Stellung der Ptilien). Nachtrag zu Hepiolus hectus. Loew: Ueber die system. Stellung von Scenopinus etc. Redten- bacher: Die Gattung Alexia.. Hagen: Libellula caudalis. v. Siebold: Entomologische Notizen. Suffrian: Bemerkun- gen zuLacordaire’s Monographie etc. (Fortsetzung.) Freyer: Ueber Bomb. Menthastri und Urticae. Intelligenz. — mn Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 2. Septbr. wurde den erschienenen Mitgliedern mitgetheilt, was in der Zwischenzeit an Berei- cherung der Sammlungen, der Bibliothek und an Correspon- ‚denz eingegangen war. Ausgetreten sind aus dem Vereine: Herr Dr, med. Scholz in Breslau, » Lehrer Mayburger in Salzburg. Aufgenommen als Mitglieder: Herr Dr. Zimmermann in Georgetown (Südcarolina), » €. J. Milde in Lübeck, » C. Müller in Berlin, » Kaufmann Fr. Fesca in Magdeburg, » Prof. Bernheim in Chur. Der Unterzeichnete hatte im Laufe des Monats Angust die Freude, unsre Ehrenmitglieder, Frau Pastor Lienig aus 21 306 Fu r-} . Curland und bald nachher unsern um den Verein so sehr verdienten Hru. Prof. Dr. Germar aus Halle in Stettin willkommen zu heissen. Die Vereinssammlung ist vermehrt worden durch 24 Libellen, eingesandt von Hrn. Dr. Hagen in Königsberg, Die Bibliothek durch: Beiträge zur Entomologie, besonders in Bezug auf die schlesische Fauna, von den Mitgliedern der entomologischen Section der schlesischen Ge- sellschaft für vaterländische Kultur. 1 Heft mit 17 Tafeln. Breslau 1829. Audouin et Brulle: Histoire naturelle des inseetes. Tom. IV. Orthopteres et H&mipteres. Planches 1 — 7 Cahier. Meyer: Verzeichniss der in der Schweiz einheimischen Rhynchoten. 1 Heft. Solothurn 1843. Fürnrohr: Topographie der Regensburger Gegend. 3. Bdchen. Animalia articulata, von Dr. Herrich- Schaeffer. Erichson: Entomographien. Berlin 1840. Boisduval et Lacordaire: Faune Entomologique des environs de Paris. Paris 1835. Geschenke des Hrn. Dr. Schneider in Breslau. Ratzeburg: Die Forstinsecten. Dritter Theil. Ber- lin 1844. Nachtrag zur Ersten Ausgabe von Ratzeburg’s Wald- verderbern. Berlin 1842. Geschenke des hiesigen w. Magistrats. Scopoli: Fntomologia carniolica. Vindob. 1763. llliger’s Systematisches Verzeichniss von den Schmet- terlingen der Wiener Gegend. Braunschweig 1801. lster und ?ter Band. T. v. Charpentier: Die Zünsler, Wickler, Schaben und Geistchen des systematischen Verzeichnisses der Schmetterlinge der Wiener Gegend. Braun- schweig 1821. Eiselt: Geschichte, Systematik und Literatur der Insectenkunde. Leipzig 1836. Geschenke des Hru. Oberlehrer Döring in Brieg. Neustaedt und Kornatzki, fortges. von Ass- mann, Abbildung und Beschreibung der Schmet- terlinge Deutschlands in systematischer Ordnung. 307 Bd. I. Liefr. 16 — 21. Ister Band Tagfalter ge- schlossen. Bd. H. Liefr. 1—6 undl1 — 13. 2ter Band Dämmerungsfalter geschlossen. Geschenk des Hrn. Assmann in Breslau. Ausserdem sind noch folgende Werke in dem Verzeich- niss der Vereinsbibliothek nachzutragen: Dr. G. A. W. Herrich-Schaeffer’s Systematische Beschreibung der Schmetterlinge von Europa, als Text- Revision und Supple- ment zu J. Hübner’s Sammlung europäischer Schmetterlinge. Von diesem ausgezeichneten Werke verdankt die Bi- bliothck der Güte des Hrn. Verfassers: a) Kupfer: Papilionidae Taf. 1 — 44, 53 — 57. Hesperid. Taf. 1 — 3. Sphing. Taf. 1. Zygän. Taf. 1 — 6. Bombye. Taf. 1 — 4. Noct. Taf. 1 — 4, 9 — 23. Geom. Taf. 1, 5—7, I — 0. b) Text I. Papilion. Bog. 1— 21. — 1I. Geometrae. Bog. 1. Erklärungen der Umrisstafeln, 3 Blätter, Fürnrohr: Topographie ete. Dies Werk besitzt die Bibliothek bereits seit längerer Zeit als ein Geschenk des Hrn. Professor von Siebold. Bericht über eine Reise durch Schweden, Norddeutsch- land. etc. an Hrn. Fischer von Waldheim, von Graf Man- nerheim (Separatabdruck aus den Moskauer Bulletins. ) Geschenk des Hrn. Verfassers. ©. A. Dohrn. Correspondenz2. Ueber die systematische Stellung der Ptilien, pag. 189. Juni-No, dieses J. Vor ein paar Tagen ist mir die Abhandlung des Hrn. Schiödte über die systematische Stellung der Ptilien (No. 6 der Entomolog. Zeitung) zu Gesicht gekommen, worin der- selbe zu zeigen sucht, «dass meine frühere kleine Arbeit über denselben Gegenstand eine Menge von falschen Angaben enthalte. Eben im Begriffe für längere Zeit zu verreisen, ist es mir nicht möglich, eine neue Zergliederung der Ptilien und eine sorgfältige Vergleichung seiner Angaben mit den meinigen vorzunehmen, doch erlaube ich mir, mich des a * 308 bestimimtesten dagegen zu verwahren, dass ich Gegenstände gezeichnet haben solle, welche nicht zu sehen seien, indem ich mir bewusst bin, meine Zeichnungen mit Gewissenhaf- tigkeit angefertigt zu haben. Ich hatte früher jene kleinen Thierchen mit einem zwar guten, doch keine hinreichenden Vergrösserungen gebenden, Instrumente untersucht und gab damals (man s. meine Fauna col. Helv.) den Palpen und den Tarsen denselben Bau, welchen ihnen Schiödte zuschreibt; später, mit einem vortreffliehen Instrumente von Plössl versehen , habe ich meine Untersuchungen wiederholt und das Resultat derselben in jener kleinen Abhandlung nieder- gelegt. Schiödte hat gegenwärtig noch dieselbe Ansicht vom Bau der Tarsen und Palpen von Trichopteryx, wie ich zur Zeit, als ich diese Gattung für meine Fauna bearbeitete, und beschuldigt mich nun, in meiner späteren Arbeit Gegenstände dargestellt zu haben, welche nicht existiren, weil er sie nicht sehen konnte. Was zunächst die Tarsen betrifft, so erscheinen sie allerdings beim ersten Anblick zweigliedrig und ich habe schon in meiner Abhandlung bemerkt, » dass es nur einer sorgfältigen und mühsamen Untersuchung ge- linge, die zwei kurzen, von Haaren verhüllten, ersten Glieder zu sehen, was mich entschuldigen möge, dass ich dieselben in meiner Fauna als zweigliedrig beschrieben habe, « Ohne Zweifel wird es auch Schiödte gelingen, diese beiden Glieder zu sehen, wenn er seine Untersuchungen mit der nöthigen Sorgfalt anstellen wird. Ebenso beruhen auch die Angaben Schiödte’s über die Maxillarpalpen auf unvollständigen Beob- achtungen. Ich habe früher ebenfalls, wie Hr. Schiödte, das zweite Glied als das vorletzte beschrieben (man sehe meine Käfer-Fauna der Schweiz); eine spätere sorgfältige Unter- suchung zeigte mir aber sehr deutlich in der Aushöhlung des grossen, dicken Gliedes, noch ein ganz kurzes, am Grunde des dünnen Endgliedes, welches ganz scharf von dem letzteren abgesetzt ist. Zu verwundern ist, dass Schiödte behauptet, es gebe keine Käfer, bei denen das Wurzelglied der Palpen nicht klein und kurz sei: es muss daher derselbe wohl noch nie eine Maxillarpalpe von Stenus oder Dianous oder Evaesthetus angesehen haben, auch wohl noch nie die Figuren des classischen Werkes von Erichson (Monograph. d. Staphylin. Tab. V, 1, 2, 3,), und eben so auffallend ist, dass nach ihm kein Beispiel bekannt sein soll, wo ein kleines Glied hinter dem Endglied bei pfriemen- förmigen Palpen sich finde; während doch ein ganz ähnliches 309 Verhältniss, wie es von mir bei Trichopteryx angegeben wurde, auch bei Megarthrus und Proteinus vorkommt. Bei den Maxillen wird von Schiödte gesagt, die innere Lade sei an der Spitze nicht gespalten; das habe ich aber auch nirgends gesagt, sondern die Lade sei von Borsten gewimpert, von welchen zwei, eine, an der Spitze der Lade befindliche, und eine zweite, unterhalb der Spitze, dicker und länger sei, als die übrigen. Die unter Fig. V, Tab. 1 gezeichneten Organe zu sehen, ist mir nur einmal gelungen; ich glaube aber mit aller Sorgfalt gezeichnet zu haben, was ich gesehen, und dass die dreigliederigen Organe die Lippenpalpen, das 2lappige gewimperte Mittelstück die Zunge darstelle, liegt mir ausser Zweifel; diese dreigliedrigen Organe für Borsten der Zunge anzunehmen, kommi mir in der That höchst abentheuerlich vor. Dagegen war mir allerdings die Stellung der Palpen zur Zunge nicht klar und ich habe darum auch nichts davon in der Charakteristik der Familie der Ptilien, welche ich mei- ner Abhandlung angefügt habe, gesagt. Ich gestehe, dass ich auch jetzt noch darüber in Zweifel bin. Auch die Darstellung der Flügel soll unrichtig sein, und zwar sei schon die allgemeine Form verfehlt, wobei aber doch erwünscht gewesen wäre, dass Hr. Schiödte angegeben hätte, worin dieser Fehler bestehe. Ich habe die Flügel unter verschiedenen Vergrösserungen gezeichnet, um mir ein richtiges Bild von denselben zu verschaffen, und glaube, dass ein unbefangener Beobachter sie so ganz ınissrathen nicht finden werde. Was das Längen - Verhältniss der Haare auf fig. 13, Tab. I und fig. 1, Tab. II beirifft, so sind allerdings in der letzten Figur die Haare im Verhäitniss zu kurz angegeben, weil nehmlich der Raum des Blattes nicht gestattet hätte, sie ganz auszuführen. Die Fig. 2 stellt ein Stück von der Basis des Flügels dar (wie dies ja auch in der Erklärung der Figuren gesagt ist), wo die Haare viel kürzer sind. Es spricht Hr. Schiödte seine Verwunderung darüber aus, dass ich die Adern der Flügel nicht gesehen habe, welche so deutlich seien, während ich Seitenhaare und Glieder angegeben, welche nicht existiren. Ich muss diesen Satz gerade umkehren. Bei starker Vergrösse- rung (600 maliger) und gehöriger Beleuchtung sind jene Seitenhaare und jene Gliederung so deutlich zu sehen und diese Gegenstände so leicht darzustellen, dass ich in der That nicht begreife, wie jemand, der nicht einmal dies % 310 herausfinden konnte, die Rippenbildung der Flügel sehen kann; immerhin will ich Hrn. Schiödte glauben, dass solche Rippen existiren, doch wäre zu wünschen gewesen, dass er den Verlauf derselben auf den Flügeln angegeben hätte. Aus- drücklich will ich hier noch hervorheben, dass ich jene‘ Seitenhare sowohl bei Trichopt. faseienlare, wie bei Trichopt. minutissima gesehen habe. — Das Grundstück des Flügels habe ich nirgends als besonderes Organ aufgestellt, dass es aber ein sehr deutlich geschiedenes Stück bildet, beweist seine festere Struktur, welche plötzlich aufhört und deutlich abgesetzt ist, der Mangel an jenen eigenthümlichen Haaren, die andere Form u. s. w. Was von der Ungenauigkeit der Hornwärzchen gesagt ist und dem etc. etc., muss dahin gestellt bleiben, da Hr. Schiödte sich nirgends genauer darüber ausspricht und dies wohl nur den Zweck haben soll, meine Beobachtungen zu verdächtigen. Hinsichtlich des Hinterleibes wird gesagt, dass die hor- nige Struktur der Abdominalsegmente keinen Charakter gebe, da keine Grenze zwischen Horn und Haut bestehe und dass die Rückensegmente bei Trichopteryx dieselbe Textur haben, wie bei denjenigen Käfern, bei welchen sie nicht hornig seien. Bekanntlich sind aber bei den Staphyliniden die Rückensegmente auch auf der oberen Seite mit einer Horn- platte bekleidet, diese Hornplatte fehlt allen mir bis jetzt bekannten Clavicornen bei den ersten Rückensegmenten. Die Anwesenheit oder der Mangel dieser Hornplatten scheint mir aber in der That nicht nur einen leichter erkennbaren, son- dern auch wichtigeren Charakter an die Hand zu geben, als die Form der Samenblasen, auf welche Schiödte so grossen Werth lest. Da bei Triehopteryx die Rückensegmente ganz hornig sind, wie bei den Staphyliniden, habe ich diese Gattung mit den Brachelytren in Verbindung gebracht, sie aber als eine besondere Familie charakterisirt, da sie in manchen wesentlichen Punkten von den übrigen Brachelytren abweicht, ich hatte sie in meiner Fauna unter den Glavicornen beschrieben, wohin sie auch Schiödte bringt, allein aus den in meiner Abhandlung ausführlich angegebenen Gründen, später davon getrennt. Unsere Kenntniss der Stellung dieser, kleinen Thierchen im Systeme wird erst dann um einen wesentlichen Schritt weiter gefördert werden, wenn die allen Clavicornen zukommenden und sie von den Brachelytren unterscheidenden Charaktere genauer ausgemittelt sein wer- den, ‚als dies bis jetzt der Fall war. — Dem Namen 4 311 Trichopteryx habe ich den Vorzug gegeben, weil Hr. Schüppel, meines Wissens, die Gattung nieht charakterisirt hat, und bekanntlich nur die Namen derjenigen Gattungen und Arten als in die Wissenschaft eingerührt betrachtet werden können, welche mit den Merkmalen publieirt werden. Dr. O. Heer. MWillenichaftliche Mittheilungen. Nachtrag zu Hepiolus hectus. s. Pag. 249 dieses Jahrg. Ueber das seltsame letzte Beinpaar der J* des Hepiolus heetus hat bereits de Geer geschrieben. Olivier resumirt dies in der Eneycl. method. VII, 70 und ich will das merkwürdigste davon im Auszuge mittheilen. » Wir müssen einer Sonderbarkeit erwähnen, welche man an den Hinterbeinen einiger Hepiolus - Arten *) bemerkt. Statt eines eigentlichen Beins nebst Tarse sieht man eine unförmliche Masse, welehe oval oder genauer gesagt birn- förmig, und an der Spitze des Schenkels mit dem dünnen Ende befestigt ist. Unter birnförmig ist aber nicht rund gemeint, vielmehr ist die Masse auf 2 Seiten platt, durchaus glatt von der Aussen-Seite und ohne Haar. Mit der Schen- kelspitze ist sie durch ein Gelenk verbunden und beweglich. Auf der innern Seite, d. h. auf der Fläche, welche dem Leibe zugekehrt ist, ist sie mit einem dicken Pack langer Partikeln besetzt, welche übereinander liegen und eine Art Bürste bilden, die über die birnförmige Masse hinausreicht. Diese Partikeln sind lang und platt, an ihrer Basis haarartig, aber immer mehr sich verbreiternd, je länger sie werden, und am Ende abgerundet, kurz den Schmetterlingsschuppen ähn- lich, die man Haarschuppen nennt (ecailles en poils). Sie sind untereinander nicht gleich, weder an Länge noch an Breite, einige sind gerade, andre gekrümmt. Zuerst ist man geneigt, diese ungewöhnlichen Beine für Monstrositäten *) Olivier führt 12 species Hepiolus auf (9 europäische), erwähnt aber bei der Charakteristik der einzelnen nur bei hectus dieser Abnormität. Bei H. humuli heisst es: »les pattes posterieures sont garnies d’une touffe de poils fauves tr&s longs.« 312 zu halten, aber an allen Individuen, welche de Geer untersuchte, waren sie so seltsam geformt. Alle Individuen waren Männchen, und dieser Autor konnte sich nicht über- zeugen, ob «die Weibchen in diesem Punkte mit den Männ- chen übereinstimmen oder nicht. Dass solche Beine nicht zum Gehen taugen, ist leicht einzusehen, aber der Zweck ist schwer zu wissen. Der erwähnte Beobachter (de G.) hat bemerkt, dass diese kleinen Hepiolen oft einen seltsamen Flug haben; sie erheben sich ein wenig über die Erde, und schweben in dieser Distanz hin und her, etwa in der Aus- dehnung von 1 Fuss, von rechts nach links und wieder umgekehrt. Sollten diese Klumpfüsse vielleicht Balaneirstangen sein, um den Körper der Hepiolen im Gleichgewicht zu erhalten, wenn sie auf solche Art hin und her schweben? De Geer erzählt noch, dass sie, wenn er sie im Fluge schlug oder auch nur berührte, gleich auf die Erde fielen, wo sie unbeweglich blieben und die Beine an den Leib legten: sie liessen sich dann ruhig fangen. « Aus der Relation des Hrm. von Prittwitz, abgesehen von mancher Abweichung in der Beschreibung, wobei nicht zu übersehen ist, dass Olivier nicht nach der Natur zu beschreiben scheint, sondern immer wieder auf de Geer recurrirt, geht ausserdem die interessante Gewissheit hervor, dass die @ des Hepiolus hectus gewöhnliche Beine haben, worüber de Geer und Olivier noch nicht im Klaren waren. Die Olivier’sche Hypothese über den Zweck der Klump- beine hat nach einer mir von meinem Freunde Prof. Hering mitgetheilten Notiz das für sich, dass dies »Hin- und Her- balaneiren der d' in der kurzen Distanz über der Erde« auf ein 2 schliessen lässt, welches unten am Boden sitzt. ©, A. Dohrn. Ueber die systemat. Stellung von Scenopinus und Beschreibung einer neuen Art vom Professor Dr. H. Lew zu Posen. Die kleine Gattung Scenopinus ist in Beziehung auf ihre systematische Stellung sehr interessant. Meigen bildet für sie eine eigene Familie, welche er Scenopinii nennt und 313 zwischen die Familie der Oxypterae und Conopsariae stellt. Sein System ist hier offenbar ohne rechten Zusammenhang ; denn zwischen Lonchoptera, der einzigen zu der Familie der Oxypterae gehörigen Gattung und zwischen Scenopinus dürfte sieh wohl schwerlich irgend eine nähere Verwandt- schaft nachweisen lassen. Die Gattung Scenopinus in die Nähe von Conops zu stellen, hat Meigen wohl die Art des Flügelgeäders und die Gestalt der Fühler veranlasst. In der That aber ist die Bildung der Fühler gar wenig überein- stimmend und eine genauere Betrachtung des Flügelgeäders weist auf eine ganz andere Verwandtschaft hin. Die von Meigen im 2ten Theile seines Werkes zusammengestellten Familien zeichnen sich sämmtlich dadurch aus, dass die te Längsader einen Zweig nach dem vorderen Flügelrande sen- det, dessen Analogon sich, doch unbeständiger, auch in den ersten Familien des 3ten Tbeiles bis zu den Stratio- myiden hin noch findet, daun aber bei den Syrphiden ganz verschwindet. Dieser Aderzweig findet sich auch bei Sceno- pirus und weist, wie es mir scheint, deutlich genug seine Verwandtschaft mit jenen Familien nach, die Meigen auch sicherlich erkannt hätte, wenn ihm der abweichende Bau der Mundtheile an eine solche Verwandtschaft zu denken erlaubt hätte. Ob diese Abweichung in der Art, wie sie von Mei- gen und anderen angegeben wird, wirklich existire, darf ich hier nicht zu beurtheilen wagen, da ich den Bau der Mundtheile von Scenopinus nicht untersucht habe; doch kann ich die Aeusserung eines bescheidenen Zweifels nicht ganz unterdrücken. Auf die wahre Verwandtschaft von Sce- nopinus wurde ich zuerst durch eine anatomische Untersuchung aufmerksam; er steht im Baue der inneren Theile von allen Gattungen, die ich untersucht habe, Thereua am nächsten, so dass er vielleicht am besten zwischen den Xylotomen und Xylophagen stehen dürfte. Leider habe ich bis jetzt noch nicht Gelegenheit gehabt, die Gattung Xylophagus anatomisch zu untersuchen und mir so ein sicheres Urtheil über den Werth jener Vermuthung zu erwerben. Dazumal glaubte ich jene Verwandtschaft zuerst entdeckt zu haben; erst später bemierkte ich, dass unser scharfsichtiger Bouche, der so vieles Interessante zuerst gesehen hat, mir auch hier zuvorgekommen sei; die grosse Aehnlichkeit der Larven von Scenopinus und Thereua brachte ihn zu derselben Ansicht über die hier herrschenden Verwandtschaftsverhältnisse, zu welcher mich die Kenntniss des inneren Baues beider 314 Gattungen nöthigte; er hat sich darüher bereits in der ersten Lieferung seiner Naturgeschichte der Inseeten pag. 46 aus- gesprochen und ihm allein gebührt daher die Ehre der ersten Entdeckung. Die Gattung Scenopinus in die Nähe von Thereua zu stellen, verbietet weder das Flügelgeäder noch der Bau der Fühler. Selbst dem Baue der Mundtheile, wenn er sich so finden sollte, wie ihn Meigen beschreibt, kann hier keine entscheidende Stimme eingeräumt werden, da innerer Bau und Verwandlungsgeschichte zu einstimmiges Zeugniss über dieses Verwandtschaftsband ablegen. Bis jetzt zählt die Gattung Scenopinus 13 europäische und 2 exotische Arten, die bei weitem noch nicht alle ihren Artrechten nach gesichert sind. Sie sind nicht leicht zu unterscheiden, da sie in Gestalt und Färbung einander sehr ähnlich, und in letzterer ziemlich veränderlich sind. Die von Wiedemann beschriebene nordamerikanische und die von Macquart puhlizirte afrikanische (aus Algier?) gleichen europäischen Arten so sehr, dass schon Wiedemann selbst den Verdacht aussprach, dass die von ihm beschriebene amerikanische Art vielleicht nur aus Europa dorthin verschleppt sein könne, ein Verdacht, dem auch Macgnarts Scenop. scutellatus nicht entgehen kann. Bei der grossen Ueberein- stimmung aller bisher bekannt gewordenen Arten, ist eine kleine, sehr abweichende Art um so interessanter, die sich unter der entomologischen Ausbeute findet, welche unser gelehrter Lepidopterolog, der Oberlehrer Zeller, mit unend- lichem Fleisse in Sicilien zusammen gebracht hat, und die fortan den Namen dieses gründlichen Forschers tragen mag. sp. 1.Scenop. Zelleri, nov. spec.: einerascens; capite, pleurarum maculis, sceutello pedibusque flaves- eentibus. Long. corp. 1%; — 17% lin. — Vaterland: Sieilien, ein einzelnes Männchen am 30sten Juli, ein einzelnes Weibchen bereits am 9ten Juni. Von ziemlich kurzem Körperbaue und mit sehr plattge- drücktem Hinterleibe. Stirn, Untergesicht und hinterer Au- genrand nebst den Mundtheilen hellgelblich, die beiden ersten Fühlerglieder gelb, das dritte braun; die Mitte des Hinter- kopfes schwarzgrau. Thorax aschgrau, ohne irgend eine Spur von Glanz, Schulterecken und viele zusammenhängende Flecken der Brustseiten weissgelblich: die Oberseite zeigt am Rande ähnliche aber dunklere Flecke, von welchen der grösste mi t der Schulterschwiele zusammenhängt und jederseits 315 zwei kleine, aber besonders deutliche an der Flügelwurzel liegen; das Schildchen ist gelblich. Der plattgedrückte, schwarzgrane Hinterleib hat an jeder Seite eine aus einzelnen Flecken zusammengesetzte, sägeförmige Strieine von weiss- gelblicher Farbe, die Hinterleibsringe sind am Hinterrande auf Ober- und Unterseite gelb gesäumt, auf letzterer deut- licher und breiter; bei dem Männchen zeigt der 2te Einschnitt eine schmale, der 3te, 4te und Ste eine breite, schneeweisse Querlinie. Bei beiden Geschlechtern sind die Beine durchaus dunkelgelb, die Schwinger weisslich, die Flügel glasartig, farblos, ınit braunen, am Vorderrande mehr gelbbraunen Adern. Der Geschlechtsunterschied wie gewöhnlich, bei dem Männchen nämlich die Augen zusammenstossend, bei dem Weibchen durch die gleichbreite ganz ebene Stirn getrennt. Auch ist bei dem Weibchen die Fleckung am Rande der Oberseite des Thorax deutlicher, der mit der Schulterschwiele zusammenhängende Fleck zieht sich auch am Vorderrande hin, was bei dem Männchen nicht der Fall ist, und unmit- telbar vor dem Schildchen findet sich ein heller Fleck, den ich bei dem Männchen gar nicht wahrnehme. —— Die Gattung Alexia. Von Dr. Bedtenbacher in Wien. Alexia Stephens Manual of. brit. eoleoptera, p. 99. n. 132. Hygrotophila Chevrolat, Dejean cat d. col. pag. Gattungskennzeichen. Fühler zehngliederig *), mit drei grossen, von ein- ander getrennten Endgliedern, vor den Augen an den Seiten des Kopfes eingelenkt. Oberkiefer an der Spitze gespalten. Unterkiefer mit einem hornigen an der Spitze mit langen Haaren besetzten Lappen. Taster viergliederig mit einem grossen, eiförmigen, schief abgestutzten Endgliede. Schildchen sehr klein oder nicht sichtbar. *) Müller (Germ. Mag. IV, S. 207.) giebt elf Glieder an, welcher . Unterschied wahrscheinlich auf einem Schreibfehler beruht. 316 Hinterleib mit fünf Abschnitten. Füsse viergliederig. Der Körper ist.klein, kugelig eiförmig. Der Kopf ist rundlich, his zu den Augen in das Halsschild zurückgezogen, geneigt. Die Augen wenig vorragend. Die Fühler sind am inneren Rande der Augen eingelenkt, zehugliederig: das erste Glied ist sehr gross, an der Wurzel schnell in den Gelenkskopf verengt, das zweite ist dem ersten an Länge beinahe gleich, aber mehr als zweimal dünner, kegelförmig, das dritte kürzer und dünner als das zweite, die vier fol- genden an Länge ab- an Dicke zunehmend, die drei letzten gross und von einander abstehend, mehr als um die Hälfte breiter als lang, das letzte das grösste. — Augen gross- körnig. Die Oberlippe ist etwas breiter als lang, deutlich vorragend, seicht gebuchtet. Die Oberkiefer sind hornig, stark gebogen, an der Spitze gabelförmig gespalten, der innere Rand vorne fein gekerbt, hinten bogenförmig ausge- schnitten und mit einer feinen bewimperten Haut versehen. Unterkiefer klein, mit einem hornigen, an der Spitze mit steifen Haaren besetzten Lappen und viergliederigen Tastern, deren erste drei Glieder klein und wenig an Grösse ver- schieden sind, deren letztes Glied gross, kugelig eiförmig und an der Spitze breit abgestutzt ist. — Die Unterlippe ist hornartig, gegen die Spitze erweitert, breit abgestutzt, fein und kurz bewimpert. Die Taster sind dreigliederig: das erste Glied sehr klein und schwer sichtbar, das zweite kegel- förmig, gebogen, das dritte kleiner wie das Endglied der Kiefer- Taster, aber ebenso geformt. Das Halsschild ist zweimal so breit als lang, oder breiter, stark gewölbt, nach vorne verengt, an der Spitze ausgeschnitten. Das Schildchen ist sehr klein oder nicht sichtbar. Die Flügeldecken sind etwas länger als zusammen breit, hoch gewölbt, gegen die Spitze etwas verengt, ihr Seitenrand ist in der Mitte sanft gebuchtet, und seiner Länge nach seicht rinnenförmig aus- gehöhlt. Die Flügel fehlen oder sind verkümmert. Die Vorderbrust ist sehr kurz, die eiförmigen Hüften der Vor- derbeine nur durch eine sehr schmale Hornleiste geschieden. Die Hinterbrust ist wenig gewölbt, mehr als zweimal so breit wie lang. Die Hüften der Mittel- so wie die der Hinterbeine von einander weit abstehend. Hinterleib mit fünf Abschnitten, die mittleren drei sehr kurz. Beine stark, mit eiförmigen Hüften und kurzem Schenkelanhange. Füsse viergliederig: die drei ersten Glieder lappenförmig, an der 317 Oberseite ausgehöhlt und die Wurzel des folgenden Gliedes umschliessend. Klauen einfach. Alle angegebenen Charactere zeigen, dass diese Gattung bereits ihse richtige Stellung in der Nähe von Triplax und Tritoma eingenommen habe, aber trotz aller Mühe gelang es mir noch nicht, das kleine, diesen Gattungen eigene Glied an der Wurzel des Klauengliedes zu finden. Die drei mir bekannten Arten dieser Gattung sind bereits hinlänglich beschrieben, und ich füge nur in Kürze die Charactere für Entomologen bei, denen die unten angege- benen Werke nicht zu Gebote stehen sollten. — I. Oberseite des Käfers unbehaart, kaum punktirt, Schild- chen nicht sichtbar. 1. A. globosa. Nigro-picea, nitidissima, antennis pedi- busque testaceis. Long. 3‘. Phalacrus globosus, Sturm Fauna germ. Il. Seite 82. Taf. 32 fig. a. (Phalaerus, ) Alexia globosa, Stephens Man. of. br. Coleop- tera. pag. 102. n. 805. Die gewöhnliche Farbe dieses Käfers ist ein stark glän- zendes Pechschwarz, doch sind alle möglichen Abstufungen bis zum hellsten Gelbbraun eben nicht selten. Die hellge- _färbten Individuen haben gewöhnlich eine dunkler gefärbte Scheibe des Halsschildes und der Flügeldecken. — li. Oberseite des Käfers mehr oder weniger behaart. Flü- geldecken grob punktirt. Schildchen sichtbar. 2. A. pilifera. Müller. Ovali-subrotunda, convexa, rufotestacea, erebre fortitergue punctata, supra pilis longissimis, tenuissimis, erectis, apice recli- natis stipato -obvellata. Long. #4’. Tritoma piliferum Müller. Germar’s Mag. IV. 207.n. 13. = — Gylih. ins. suec. IV. 296. 3. — piligerum Germar ins. spec. 617. n. 881. 3. A. pilosa. Panzer. Globoso-ovata, testacea thoracis elytrorumque disco plerumgque infuscato , supra pareius breviusque pilosa, elytris fortiter punc- tatis. Long. 2°. Tritoma pilosa. Pinzkr Fauna germ. 7. 8. ' — — Germar’s Mag. III. 252. 18. Grösser als die vorhergehende Art, gewöhnlich dunkel gefärbt, viel kürzer und sparsamer behaart, Kopf und Hals- schild öfters ganz unbehaart. Graf Ferrari besitzt in seiner 318 Sammlung zwei Exemplare, deren Oberseite ganz pechschwarz ist und deren Halsschild ein kleines Grübchen vor dem Schildchen hat. Form, Punktirung, Behaarung und Grösse ist dieselbe. — u (E) nn Libellula caudalis Charpentier. Von Dr. BE, Hagen in Königsberg i./Pr. Die von Charpentier zuerst 1840 unter dem Namen L. caudalis beschriebene Art ist durch die eigenthümliche Form ihres Hinterleibes von allen übrigen Europäischen Ar- ten leicht zu unterscheiden. v. Charpentier’s Beschreibung und Abbildung ist gut und treu, bis auf die Beschreibung der Appendix analis inferior beim Männchen. Es soll sich nämlich nach v. Charp. diese Art von ihren Verwandten durch eine app. inferior subtriangularis et apice integro unterscheiden. Allerdings kann man ihn im Vergleich mit L. pectoralis » integer « nennen, genau untersucht zeigt er jedoch einen deutlichen Ausschnitt an der Spitze. Dieser Irrthuin, noch unterstützt durch eine wohl nur schematische Abbildung der genannten Theile (1. ec. Tab. 47, fig. 16) und durch den Umstand, dass v. Charpentier nicht völlig ausgefärbte Individuen beschrieb und zeichnete, hat uns leider mit einer Menge neuer Artnamen beschenkt, welche sich bei genauer Prüfung als Synonyme ergeben. L. Hellmanni und fallax Eversmann (siehe Erichson Bericht etc. 1841) L. albifrons Selys, Rambur, L. ornata Brittinger Ent. Zeit. Tom VI., p. 205 (früher L. austriaca genannt) und L, platyura Sundewall in litt. sind theils ver- schiedene Altersstufen, theils Varietäten einer Art, welcher Charpentier’s Name verbleiben muss. Da mir gegenwärtig durch die Güte des Dr. Schneider in Breslau die Original- Exemplare Charpentier’s, durch Selys-Longehamps die Originale von Rambur vorliegen, Prof. Eversmann bei seiner Durch- reise in diesen Frühjahr ınir seine Arten selbst bestimmt hat, und überdies die von Hr. Brittinger selbst mitgetheilte L. ornata noch mit einer bedeutenden Anzahl Preussischer und Belgischer Exemplare verglichen werden konnte, scheint mir ihre Identität unzweifelhaft nachgewiesen zu sein. Be- sonders verdanke ich noch die Hebung der letzten Zweifel 319 dem glücklichen Zufalle, dass ich in diesem Frühjahre diese Art in Preussen entdeckte, und mich von dem allmäligen Uebergange der Farbenveränderung selbst überzeugen koıinte, Die Synonymie dieser Art ist folgende: | Mas. l) »Abdomine fusco flavomaculato, parastigmate supra fusco« (mas junior): L. caudalis Chp., L. fallax Eversm., L. albifrons (junior) Ramb. Verglichen wurden Exemplare aus Schlesien von Charp., aus Paris von Rambur, aus Preussen. 2) » Abdomine medio caesio, parastigmate supra albo« (mas adultus): L. Hellmanni Eversm., L. albifrons Selys, L. caudalis Selys, L. albifrons (adultus) Rambur, L. ornata Britt., (früher L. austriaca genannt), L. platyura Sundew. Verglichen wurden Exemplare aus Belgien von Selys, aus Frankreich von Rambur, aus Oestreich von Brittinger, aus Schweden in Paykulls Sammlung in Stockholm, aus Preussen. Femina. 1) »Abdomine fusco flavomaculato, parastigmate supra fusco= (fem. junior): L. caudalis Chp., L. fallax Eversm., L. albifrons Selys. Verglichen wurden Exemplare aus Schlesien von Charp., und aus Preussen, aus Belgien und Frankreich von Selys. 2) »Abdomine medio lateribus caesio, parastigmate supra fusco« (fem. adulta): L. caudalis Chp., L. Hellmanni Eversm., L. albifrons Rambur. | Verglichen wurden Exemplare aus Preussen. 3) Wie No. 1, doch auf den Flügelspitzen ein dunkel- brauner Fleck. L. caudalis Chp. variet., L. albifrons Selys variet. Verglichen wurden Exemplare aus Schlesien von Charp., aus Belgien von Selys, aus Preussen. 4) Wie No. 2, doch auf den Flügelspitzen ein dunkel- brauner Fleck. Verglichen wurden Exemplare aus Preussen. 5) Das Weibchen von L. ornata Britt. (laut brieflicher Mittheilung kennt Hr. Brittinger erst ein weibliches Exem- plar) habe ich nicht gesehen; es soll nach der Beschreibung, wie die sub No. 4 angeführte Varietät sein, jedoch »parastig- mate supra albo.« Da sich beim Männchen uJie weisse Farbe des parastigıma erst bei älteren Individuen ausbildet, ist es nicht unmöglich, dass Weihchen sich ebenfalls auf 320 diese Weise ausfärben, ımir sind jedoch ebensowenig als Eversmann, Raımber, Selys derlei Weibchen vorgekommen. Interessant ist die Entdeckung von Selys, dass bei den Weibchen der schwarze Fleck an der Basis der Hinterflügel zuweilen fast ganz verschwindet. Ich besitze ein Belgisches Exemplar dieser Abart. Ebenso versicherte Prof. Evers- mann, um Kasan ein Weibehen mit braunen Flügelspitzen angetroffen zu haben, während in Preussen dieselben eben so häufig mit als ohne dieselben gefunden werden. WUebrigens trifft man, wie bei L. depressa, cancellata, scotica ete, auch bei dieser Art schon die unausgefärbten Individuen häufig in Begattung an. | Es scheint diese Art über den grössten Theil von Mittel-Europa verbreitet, jedoch mehr an bestimmte Loka- litäten gebunden. Aın Glubokoje See bei Kasan, in Preussen nur bei Gilgenau unweit Bischofsburg in der Nähe der Polnischen Gränze beobachtet, bei Berlin nach Erichson, bei Brieg in Schlesien nach Charpentier, bei Steyr in Ober- Oestreich nach Brittinger, bei Regensburg nach Herrich- Schaeffer, in Belgien nach Selys, bei Paris nach Rambur, in Schweden nach Paykull. Libellula caudalis bildet mit noch vier europäischen Arten und einigen Exoten eine eigenthümliche Gruppe, welche von den übrigen Arten der Untergattung Diplax Charp. durch Forin, Färbung, Erscheinungszeit und Lebensweise verschieden ist. Die europäischen Arten, bis jetzt vielfach mit einander verwechselt, stellen sich nach genauer Unter- suchung einer bedeutenden Anzahl lebender Individuen in folgender Weise heraus: 1. L. albifrons Burm. Synom. : L. exusta Sundewall in litt. aus Schweden, L. sylvieola Hagen aus Preussen, L. leucorrhinus Chp. partim. Hr. Prof. Burmeister hatte die Güte, meine Bestimmung dieser Art zu bestätigen, und erklärte dabei zugleich, dass die von ihm angeführte Abart » cereis nigris« einer andern Art angehöre. Hierher gehört nach Prof. Eversmann’s eigener Erklärung L. fallax variet. abdomine eylindrico, und ist im Bullet. de Moscou beschrie- ben und abgebildet. Diese Art scheint selten zu sein, und ist bis jetzt nur bei Kasan, in Preussen bei Gilgenau, im südlichen Schweden durch Sundewall, bei Steyr in Ober - Oestreich durch Brit- tinger, bei Basel in der Schweiz durch Imhoff nachgewiesen, 321 2.L. leucorrkinus Charp. Ist von Charpentier treffend beschrieben und von Curtis in Britt. Entom. als L, rubicunda abgebildet. Die von Charpentier erwähnte Art »appendicibus albis« gehört zu L. albifrons Burm, — Hansemann hatte schon früher diese Art als L. nemoralis von ihren Verwandten gesondert; ich selbst habe sie als L. gracilis mihi versendet, und Selys hatte sie mit L. rubiennda und früher mit L. pectoralis verbunden. Diese Art ist in Preussen bei Gilgenau, in Mähren und Schlesien, in Hannover bei Lüneburg, in Oestreich bei Steyr, in England, am Rheine bei Bonn, und in Bel- gien nachgewiesen. Höchst wahrscheinlich ist diese Art die L. parvula O. F. Müller Prodromus Zool. Danic. No. 1637, und wird, falls man sie in Dänemark auffinden sollte, diesen Namen annehmen müssen. 3. L. rubieunda Linne. Charpentier hat diese Art mit L. pectoralis vereinigt, und als Abart derselben abgebillet. Hansemann beschrieb sie als L. pratensis. Hierher gehört L. rubieunda Fabricius, ©. F. Müller, L. iufuscata Evers- mann, L. rubieunda Selys partiım, | Diese Art ist im ganzen nördlichen Europa nachgewiesen, und steckte nach Dr. Schneiders Mittheilung in Charpentier’s Sammlung unter L. pectoralis., 4. L. peetoralis Charp. Hierher gehört L. rubicunda Müller var. parastigmate nigro; L. melanostigma Eversmann, L. rubicunda Rambur, L. pectoralis Selys. Sie ist verbrei- teter als die vorige Art, geht jedoch nicht so weit nach Norden hinauf. Die genaue Unterscheidung dieser vier Arten ist nicht leicht, jedoch bieten die Anhänge der Geschlechtstheile Merkmale, nach denen selbst todte Individuen mit Sicherheit bestimmt werden können. Fine genaue vergleichende Be- schreibung derselben, nebst Abbildung der betreffenden Theile habe ich für die Monographie des Libelluliddes d’Eu- rope par Edın. de Selys-Longehamps ausgearbeitet. Es wird dies Werk noch in diesem Jahre erscheinen, und einen überraschenden Reichthum an neuen Arten enthalten. Da bei der Ueberarbeitung des reichen Materials die Originale aller Schriftsteller über Libellulinen (Linne, Fabrieius, van der Linden, Charpentier, Zetterstedt, Rambur, Selys, Stephens, Curtis etc.) untersucht werden konnten, so erhält die Synonymie dieser Familie eine seltene Sicherheit 29 3232 Nur eine Art Agr. elegantulum Zetterstedt blieb dem Verfasser unbekannt. Ueberdies konnte durch die gütigen Mittheilungen von Prof. Loew und Lucas die Fauna der das Mittelmeer umgränzenden Länder, Nordafrika und Klein- asien, mit aufgenommen, und überhaupt der geographischen Vertheilung der einzelnen Arten eine besondere Sorgfalt zugewendet werden, so dass wir mit Recht hoffen können, die noch bedeutenden Lücken in der Kenntniss dieser Fa- milie nach und nach verschwinden zu sehen. Entomologische Notizen vom Prof Dr. ©. Th. E. von Siebold. Gryllus coerulescens Linn. und Gryllus fas- eiatus Ger. gehören zu einer und derselben Art. Diese Behauptung mag, wenn man den blau geflügelten Grylius coerulescens mit dem roth geflügelten Gryllus fas- ciatus zusammenhält, paradox erscheinen: es ist aber mit Ausnahme dieser blauen und rothen Farbe der Hinterflügel auch kein einziger Unterschied an diesen beiden Arten wahr- zunehmen. Sowohl in den äusseren Umrissen, in der Sculptur der einzelnen Theile, in der Zeichnung und in der übrigen Färbung, sowie in der Forın der äusseren hornigen Anhänge der Geschlechtswerkzeuge stimmen diese blaue und rothe Heuschrecke auf das Vollkommenste mit einander überein. Ebenso nimmt man an beiden Arten dieselben hellen und dunkeln, dieselben grauen und braunen Varietäten wahr, dabei haben die Hinterflügel beider Arten ganz gleiche Zeichnung, nur dass bei G. fasciatus dasjenige, was bei G. coerulescens blau ist, ziegelroth gefärbt ist. Wollte man dem erfahrensten Entomologen eine Reihe von G. coerules- cenus und fasciatus mit unausgebreiteten Flügeln zur Bestim- mung vorlegen, ich bin überzeugt, derselbe würde sie sämmtlich als zu einer Art gehörig erklären. Hierzu kömmt noch, «dass ieh G. eoerulescens und faseciatus häufig in inniger Begattung angetroffen habe, wobei bald die rothe Art, bald die blaue Art die Stelle des Weibchens oder des Männchens übernommen hatte, Es scheint, als wenn die roth geflügelte Varietät mehr dem südlichen Europa, die blau geflügelte 323 Varietät dagegen mehr dem nördlichen Europa angehörte. In Mitteldeutschland stossen beide Varietäten wahrscheinlich zusammen, denn in den gebirgigen Gegenden der fränkischen Schweiz, bei Muggendorf, Rabenstein ete. traf ich beide Arten in bunter Menge durcheinander an, während ich in der Ebene von Erlangen nur Gryllus coerulesceus finde, und in Norddeutschland niemals auf einen roth genügelten Gryllus fasciatus gestossen bin. *) Was übrigens die Synonymie des Gryllus fasciatus be- trifft, so herrscht in den verschiedenen entomologischen Schriften die grösste Verwirrung. Ich will wich hier nicht auf Sichtung dieser Unrichtigkeiten einlassen, sondern nur auf kolorirte Abbildungen verweisen, aus denen man schon deutlich die Uebereinstiminung beider Arten angedeutet finden wird; freilich wird man sich von der Richtigkeit meiner Behauptung nur dann erst wirklich überzeugen, wenn man viele Exemplare dieser blauen und rothen Heuschrecke neben einander vergleichen kann, da Abbildungen in dieser Hinsicht nicht immer genügen werden. Ich schlage nun vor, für die beiden Varietäten den gemeinschaftlichen Art-Namen Gryllus fasciatus (Oedi- poda fasciata) zu wählen und die Varietät 1) alis coerules- centibus und 2) alis rubris zu unterscheiden. 1) Oedipoda fasciata Var. 1 ist sehr genau von Phi- lippi (Orthoptera Berolinensia pag. 30) beschrieben. Die von ihm angeführten Citate sind richtig. Vgl. Roesel: Insekten - Belustigungen. Th. II. Tab. 21 fig. 5 S,, fig. 49 und fig. 7 2, welche letztere eine rostbraune Varietät vor- stelit. Schaeffer: Icones Inseetorum Ratisbonensium. Vol. Il, Tab. 142 fig. 5, 6 ( und Tab. 27 fig. 6, 729. Panzer: Fauna Insectorum Germaniae. Fasc. 87 Tab. 12 9. 2) Oedipoda fasciata Var. 2 hat Philippi ebenfalls sehr genau beschrieben (a. a. O. pag. 29 No. 4. Grylius germanicus), wobei er die Aehnlichkeit zwischen dieser Heuschrecke und der vorhergehenden sehr wohl fühlte, indem er sagte: »simillimus Gryllo coerulescenti, ita ut varietatem fere haberes.« Die Beschreibung, welche er von den Hinter- flügeln gegeben hat, ist folgende: »Alae longitudine fere elytrorum, latitudine abdomine minores, miniaceae, qui color fere 3 alae occupat, fasciaque satis lata, arcuata, nigra —— *) Hier bei Stettin ist die rothgeflügelte Art entschieden die häufigere, CA. 22% 324 jineladitur; apiee latitudine fascjae pellueido. Fascia inter nervum tertiam et quintum longitudinalem, fere usque ad basin producta est.« Wandelt man das Wort miniaceae in eoerulescentes um, so passt diese Beschreibung auf ein Haar auch zu Oecdipoda coerulescens. Der von der schwarzen Binde vor dem Vorderrande des Hinterflügels sich nach innen ziehende schwarze Streif ist sehr charakteristisch und fehlt weder bei der blau noch roth geflügelten Varietät. Abbildungen dieser roth geflügelten Oedipoda fasciata lieferte Schaeffer: Icones a. a. O. Tab. 253 fig. 1, 2 graue Varie- tät, fig. 5, 6 und Tab. 267 fig. 4, 52 Kramias Varietät. In dr Xen Figur der Tafel 253 fehlt der helle Fleck an der Spitze der Hinterflügel, es ist dies gewiss nur Varietät, denn auch ich besitze Exemplare, an denen die schwarze Binde der Hinter- flügel nach der Flügelspitze hin so veräossen ist, dass letztere ebenfalls fast schwarz erscheint. An der äten Figur von Tafel 267 fehlt auf dem rothen Hinterflügel der charakte- ristische schwarze Streif vor dem Vorderrande fast ganz, es ist dies aber ein Versehen des Malers, welches vielleicht nur bei der vor mir liegenden Tafel vorkömmt, denn auf der Original- Abbildung, deren Vergleichung ich der Güte des Herrn Buchhändlers Palm dahier verdanke, auf welchen der Verlag der Schäffer'schen Werke übergegangen ist, sehe ich den schwarzen charakteristischen Streifen an beiden Hinterflügeln gleich deutlich ausgedrückt. Vergl. ferner Charpentier: Horae entomologicae pag. 147 Gryllus ger- manicus Tab. 4 fig. 2 dd. Auch Charpentier ınacht auf die Aehnlichkeit seines roth gefiügelten Gryllus germanicus mit Gryllus coerulescens durch folgende Worte aufmerksam: Habitu et pietura esset magna cum Gr. coerulescenti simili- tudo, si hujus alarum colorem coerulescentem in miniaceum vertereımus. Qua similitudine fortasse plures auetores com- moti fig. 7 Tab. XXI. Roeseliani operis ad hune retulerunt Gryllum. Germar (Fauna Insectorum Europae Fase. 1. Tab. 15 Gryllus fascjatus ) eitirt zu seiner Abbildung den Grylius faseiatus des Fabricius (Entomologia systematica Tom. Il. pag. 58 No. 48), was ich nicht vertreten will, jedenfalls gehören die von Schäffer, Charpentier und Germar gelieferten und von mir eben citirten Abbildungen zu Oedipoda fasciata, Var. alis rubris. Eine andere in Deutschland einheimische rothgeflügelte Heuschrecke, Caloptenus italieus Burm., kann mit der rothgeflügelten Oedipoda fasciata Var, 2 wohl nicht ver- 325 wechselt werden, und ich würde dieses Thieres hier gar keiner Erwähnung thun, wenn nicht Fabricius (Syst. ent. II. pag. 57 No. 41) die erste Verwirrung in dieser Hin- sicht veranlasst und eine Verwechslung beider Arten begangen hätte. Derselbe fügt nämlich zu der von Linne aufgeführ- ten Art, Gryllus italicas (Syst. nat. edit. XI. pag. 701 No. 46) ausser dem Linneischen Citate (Roesel: Insekten- bel. Th. I. Tab. 21 fig. 6) noch ein ?tes richtiges Citat (Schäffer: Icones Tab. 27 fig. 8, 9) hinzu, stellt aber (a. a. O. pag. 57 No. 42) eine jene Art, Gryllus germa- nicus auf, zu welcher derselbe ein ganz kunriehrtiiik Citat anführt, nämlich Roesel: Insektenbel. Th. IL Tab. 21 fig. 7 pag. 154, von diesem Thiere sagt Roesel selbst, dass es blaue Hinterflügel habe, während die Beschreibung des Grylius germanicus Fabr. ganz auf den rothgeflügelteu und mit rothen Tibien versehenen Caloptenus italicus passt. Obgleich der Artname Caloptenus italieus nicht gut. gewählt ist, da diese Heuschreeke nicht bloss in Italien, sondern auch in Deutschland vorkömmt, so wird derselbe als der ältere beizubehalten sein. Die rosenrothen Hinterflügel ohne schwarze Binde, so wie die rosenrothen Hintertibien machen diese Heuschrecke leicht kenntlich, zu welcher ich ausser den oben angeführten Abbildungen von Roesel und Schäffer noch die von Germar (Fauna Insect. Fase I. Tab. 4 Grylius germanieus 2) und Philippi (a. a. O. pag. 3] Tab. II. fig. 2 Gryllus italicas ) hinzurechne, wobei ich jedoch bemerken muss, dass in der Germar’schen Abbildung statt der rosenrothen Farbe vom Maler unrichtig ziegelroth' gewählt worden ist. Tenthredo intermedia Kl, ist das Männchen von Tenthredo Coryli Kl. Bei keiner Abtheilung der Insecten ist man häufiger genöthigt gewesen, die männlichen und weiblichen zu einer und derselben Art gehörigen Individuen als verschiedene Species zu beschreiben , wie bei den Hymenopteren, nament- lich bei den Blatt - und Schlupfwespen, indem hier weib- liche und männliche Thiere einer Art oft ausserordentlich verschieden gezeichnet und gefärbt sind, so dass man nur dann, wenn man diese Thiere erzieht oder zufällig in der Begattung antrifft, die verschiedenen Männchen und Weibchen einer Art zusammenfindet. Leider hat man sich mit der Zucht dieser Insecten noch wenig abgegeben, und die 326 Lepidopterologen, welche uns über manche Schlupfwespen bisher hätten Auskunft geben können, bedauern gewöhnlich nur die Aurch die Schlupfwespen verloren gegangenen Schmetter- linge, während sie, wenn dergleichen Schlupfwespen mit Angabe ihres Wohnthieres von ihnen wären aufbewahrt worden, dadurch das Studium der lIchneumoniden sehr gefördert und erleichtert hätten. Anders verhält es sich mit der Begattung der Blatt- und Schlupfwespen. Diese muss mehr im Verborgenen und sehr schnell vorgenommen werden, da man so selten diese Thiere in Copula antrifft. Um so erfreulicher war es mir, dass ich während des letzten Juni das Glück hatte, in der herrlichen Umgegend des Klosters Banz, ohnweit Bamberg, ein Tenthreden-Pärchen auf Wolfs- milch in der Begattung zu überraschen, wodurch die Gattung Tenthredo um eine Art ärmer werden muss. Bei näherer Untersuchung meines Tenthreden- Pärchens, welches ich absichtlich auf eine und dieselbe Nadel gespiesst hatte, um keine Verwechslungen zu begehen, ergab sich nämlich, dass das Männchen Tenthredo intermedia und das Weibchen Tenthredo Coryli war; von beiden Arten waren bis jetzt die anderen Geschlechter unbekannt. Von T. Coryli sagt Klug (im Magazin der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. 8ter Jahrg. pag. 182.) ausdrücklich: »Männchen sind mir bis jetzt unbekannt, « während er bei T. intermedia (ebenda pag. 193.) hinzufügt: »Das Weibchen dieser Art muss irgendwo unter verwandten Arten versteckt sein.« Von Hartig (Die Familien der Blattwespen und Holzwespen. 1837. pag. 310. & 313.) werden beide noch als besondere Arten in der 5. Section der Untergattung Tenthredo auf- geführt. Die einzige Aehnlichkeit, welche sich an dem roth, weiss und schwarz gezeichneten Weibchen und dem gelb und schwarz gefärbten Männchen auffinden lässt, ist das braungelbe Flügelrandmal und das gelbe Schildchen, die gelbe Lefze nebst den gelben Mandibeln, 327 Bemerkungen zu den in Lacordaire’s Monographie des col&opteres subpentameres de la famille des Phytophages.. vorkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. &. Suffrian in Siegen. ( Fortsetzung. ) pag. 69 ff. Orsodacna Latr. n. 5. O. nigricollis Oliv. Das Endglied der vordern Taster ist etwas kürzer und merklich dicker als bei gleich grossen Stücken von O. cerasi; auch ist erstere keines- weges stets grösser als letztere; ich möchte vielinehr nach 18 vor mir liegenden Stücken von O. cerasi das Gegentheil annehmen. n. 6. O. cerasi F. Bei manchen Individuen ist das Endglied der vordern Taster mehr schlank und walzig, bei andern nach der Spitze hin deutlich erweitert, mehr verkehrt kegelförmig. Im Allgemeinen sind letztere die kleinern; ob etwa die Männchen? Im Selkethale am Harze findet sich diese Art in manchen Jahren überaus häufig auf den Blüthen von Sorbus aucuparia und Crataegus oxyatantha, selbst auf Dolden, und zwar alle Varietäten, mit Ausschluss der einzigen O. cantharoides F., durcheinander und in Paarung. In Westphalen und dem angränzenden Nassau’schen habe ich sie immer nur sehr vereinzelt gefunden. Die grössten Stücke, welche ich vor mir habe, gehören zu des Verfs. var. H. (glabrata Pz.), und erreichen eine Länge von 4% Linie. | n. 8. humeralis Latr. scheint in Deutschland auf die südlichen Gebirgsländer beschränkt zu seyn. Die mir von dort aus zu Gesichte gekommenen Stücke gehören alle der einfarbig schwarzblauen Varietät (OÖ. coerulescens Duft.) an, die zuerst Creutzer als eigene Art aufgestellt zu haben scheint. pag. 92 ff. Donacia Tab. Der Verf. verwirft die von Hoppe zuerst angewendeten und von Ahrens beibehaltenen Unterabtheilungen nach der Zahl der Zähne an den Hinterschenkeln, weil die Zahl der letztern nach Geschlecht und Individualität abändern. Erste- res ist jedoch nur zum Theil richtig, und gilt nur von den Weibchen einiger Arten, deren Männchen zweizähnige Schenkel besitzen, und deren Weibchen dann der ?te (accessorische) Zahn mangelt, letzteres aber kann 328 nicht wohl zugegeben werden, wenn man den Bau der Schenkel genauer betrachtet. Denn die D. crassipes und die andern hierher gehörenden Arten tragen auf dem scharfen Innenrande der Hinterschenkel wirklich nur einen einzigen breiten und zusammengedrückten (eigentlich eine Erweiterung jenes Innenrandes bildenden) Zahn, und die stumpfen, schar- tenartigen Erhöhungen, welche sich zwischen diesem Zahne und dem Kniegelenke finden, sind, wie auch der Verf. bei D. crassipes selbst bemerkt, gar nicht Zähne in jenem Sinne, sondern eben nur stumpfe, an Anzahl und Grösse von der Ausbildung jedes einzelnen Individuums abhängige Höcker, die man am passendsten mit den schartenartigen Uneberheiten an den Kinnbacken des Lucanus cervus vergleichen kann, und die man auch bei grossen Exemplaren von D. dentata, nigra und andere Arten wahrnimmt. Eine Vertheilung der Arten nach der Gestalt der Deckschilde hat schon früher Germar (in dem Vorworte der Ahrens’schen Monographie ) in Anregung gebracht; übrigens lässt sich nicht verkennen, dass durch eine solche weit mehr wie bei der bisherigen Anordnung Verwandtes weit auseinander gebracht, und Ungleichartiges verbunden wird; so z. B. ist auch von unserm Verf. D. menyanthidis weit von D. semicuprea getrennt, und D. sericea kommt zunächst bei D. affinis zu stehen. End- lich aber würde eine Eintheilung der Arten nach den Zähnen der Hinterschenkel, falls sie wirklich verworfen werden müsste, auch nicht weiter zur Bildung von Unterabthei- langen brauchbar sein; der Verf. aber wendet sie nicht allein Ar’er dazu an, sondern breucht sie auch zu gleichem Zwecke bei der Gattung Sagra, mit der Bemerkung: dass obwohl sie dort das Aufsuchen der Arten nur unvollkommen erleichtere, er sie nichts desto weniger für natürlich halte. Mir will nach Jahrelanger Beschäftigung mit der Gattung Donacia die Vertheilung der Arten nach den Zähnen an den Hinterschenkeln immer noch als die natürlichste erscheinen, weil sie es möglich macht, die einzelnen kleinern Gruppen in natürlicher Folge aneinander zu reihen, und ich gebe eine hiernach geordnete Uebersicht der mir vorliegenden deutschen Arten dieser Gattung, welches ich schon im J. 1835 mehreren meiner entomologischen Freunde mitge- theilt habe. A. Die Hinterschenkel der S zweimal gezähnt; die Deckschilde flach, hinten abgestumpft. D. crassipes F., eincta. Germ., dentata Hoppe, angustata Kze., sparganii Ahr, 329 Die Hinterschenkel der tragen auf zugeschärftem In- nenrande einen derben spitzen Zahn, zwischen welchem und dem Knie sich bei den grössern Arten die oben bereits erwähnien stnumpfen Höcker befinden (D. erassipes, dentata). Der 2te kleinere Zahn steht auf der breiten, innern Schen- kelfläche neben dem ersten, oder etwas näher nach der Wurzel hingerückt; bei den Q ist er entweder kleiner wie der erste (D. dentata, sparganii), oder er fehlt ganz (D. erassipes, cincta, angustata); auch fehlen dem 2 die höcker- artigen Erhöhungen auf der Innenseite der Hinterschienen, die man bei den 0’ mit einziger Ausnahme der D. spar- ganii findet. B. Die Hinterschenkel der einmal gezähnt; die Hinterschienen bei beiden Geschlechtern ohne Höcker. a. Deckschilde flach, hinten abgestumpft, mit deutlichen Kindrücken. D. retieulata Schh., dentipes F., sagit- tariae F., lemnae F., obscura Gyll., graeilis Creutz., brevicornis Ahr., thalassina Germ., impressa Pz., sim- plieifrons Lac. b. Deckschilde flach gewölbt, hinten abgerundet, mit. deutlichen Eindrücken. D. sericea L., comari Ahr. c. Deckschilde gewölbt, hinten abgerundet, ohne merkliche Eindrücke. (Die Oberseite der Regel nach bei dem schwarz, bei dem 2 erzfarbig, doch nicht ohne Aus- nahmen.) D. nigra F., discolor Hoppe, affınis Kunze und die der letztern verwandten Arten. C. Die Hinterschenkel der d° zahnlos, Hinterschienen ohne Höcker. a. Die Oberfläche unbehaart. 1. Deckschilde flach gewölbt, ohne merkliche Eindrücke D. menyanthidis Fab., semicuprea Pz. | 2. Deckschilde flach, mit mässigen Eindrücken. D. simplex F., typhae Br., fennica Pz., Malinovskii Ahr. b. Die Oberfläche filzig behaart. (Deckschilde flach, mit mässigen Eindrücken.) D. hydrocharidis F., tomen- tosa Ahr. Auf die äussern Verhältnisse des Vorkommens hat der Verf. im Ganzen wenig Rücksicht genommen. Die Donacien leben theils auf Wasserpflanzen am Rande stehender und 350 fliessender Gewässer, theils auf den auf der Wasserfläche schwimmenden Blättern solcher Pflanzen, namentlich aus den Gattungen Nytmphaea, Potamogeton, Sparganium und anderer, Die meisten Arten leben nur kurze Zeit; wenige finden sieh 2— 3 Monate lang, und noch wenigere bis zum Ende des Jahres. Die frühsten Arten erscheinen zu Anfang Mai, die spätsten im Julius; Spätlinge einzelner Arten finden sieh bis zum Winter; zuweilen finden sich Ueberwin- ternde aın Wasser unter verfaultem Laube oder Geröhrigt, seltener an feuchten Stellen unter Moos. Der Aufenthalt der meisten beschränkt sich auf einige wenige, genau be- stimmte Pflanzenarten. Dabei ist jedoch zu bemerken, dass von denjenigen Arten, deren Namen Fabriecius von gewissen Pflanzen entlehnt hat, keine einzige sich auf der Pflanze findet, von welcher der Naıne entlehnt ist, vergl. D. sagit- tariae, lemnae, ıimenyanthidis, hydrocharidis und andere. Da unser Verf. (S. 97. Note) die genaue Beobachtung der Futterpflauzen als ein wesentliches Mittel zur genauern Unter- scheidung der verschiedenen Arten betrachtet, so werde ich bei jeder Art dieselben angeben, so weit sie mir bekannt geworden sind. n. 9. D. crassipes F. Die von dem Verf. angeführten Farbenvarietäten gehen so unmerklich in einander über, dass von manchen Stücken kaum entschieden werden kann, welcher Form sie angehören. Bemerkenswerth aber ist eine andere Varietät, welche ich von Hrn. Dr. Rosenhauer erhielt, und die sich durch eine tief schwarzblaue und in Folge der groben und dichten Querrunzeln auf den Zwischenräumen völlig glanzlose Oberfläche auszeichnet. Die zahnartigen Höcker an den Hinterschienen der J', deren Uebersehen der Verf. bei Gyllenhal und Kunze rügt, hat schon Ahrens unter den Merkmalen seiner ganzen ersten Familie angegeben ; Rosenhauer fand das Thier bei Erlangen ausschliesslich auf Typha latifolia; mir selbst ist es noch nie anders als auf den sehwiınmenden Blättern der Nymphäen vorgekommen, wo man seiner bei seiner Flüchtigkeit am leichtesten dadurch habhaft wird, dass man das Blatt mit der Hand schnell unter das Wasser niederdrückt, und den dann unbeweglich bleibenden Käfer wegnimmt. Wo das Thier vorkommt, findet es sich in grosser Anzahl; als deutsche Fundorte kann ich ausser Erlangen (Rosenhauer!) noch die Umge- gend von Magdeburg (wo es auf dem Pechauer See! überaus häufig ist), Rheine im Münsterschen (Schartow!); und 33l Düsseldorf! Auch aus der Schweiz habe ich sie von Sehartow erhalten. n. 14. D. bidens Oliv. Bei der Unzulänglichkeit der Olivier’schen Beschreibung, aus welcher die einzige bezeich- nende Stelle sich auch auf die (auch von Gyllensal anfangs mit der vorliegenden verbundne) D. sparganii Ahr. anwenden lässt — und dass Olivier’s Worte nicht auf die Goldwage gelegt werden dürfen, weiss jeder, der seine Schriften nur einmal benutzt hat — scheint es doch am besten, diesen Namen ganz zu beseitigen, und bei dem allgemein verstan- denen Namen D. cincta zu bleiben, da, wenn einmal ein Name nicht ohne Beifügung eines Synonyms verständlich ist, das Synonym jedenfalls besser ist als der Name selbst, Auch von dieser Art besitze ich tief schwarzblaue, völlig glanzlose Exemplare, wie deren eins bei der vorigen Art erwähnt ist; ich fand ihrer zwei im J. 1835 bei Dortmund unter einer Masse der gewöhnlichen. Nach Kunze fehlt der Hauptzahn der 2 zuweilen ganz; ich habe jedoch noch kein 2 gesehen, bei dem nicht wenigstens noch ein kurzer hakiger, hinter- wärts gerichteter Absatz vorhanden wäre. Die Art ist in Deutschland sehr weit verbreitet; Ahrens fand sie auf dem Pechauer See, auch im Mansfeldischen; bei Aschersleben Hornung, bei Hannover Mühlenpfort, bei Hamburg Thorey, bei Rheine Schartow, bei Erlangen Rosenhauer; bei Dort- mund habe ich sie selbst in den Jahren 1835 und 1836 in Menge gesammelt. Rosenhauer fand sie auch in Ungarn, Schartow in der Schweiz. Als Futterpflanze neunt Ahrens Potanıogeton natans, Rosenhauer eine Typha, mir ist sie auf den Blättern von Sagittaria Sagittaefolia vorgekommen. n. 15. D. dentata Hoppe. Sie scheint sich iın mittlern Deutschland weit auszubreiten. Sie findet sich bei Berlin! Magdeburg (Ahrens!), Aschersleben (Hornung!), Leipzig (Kunze), Erlangen (Hoppe, Rosenhauer!), Dortmund! Kunze fand sie auf Sagittaria Sagittaefolia, und damit stim- men meine Erfahrungen überein; Rosenhauer auf Riedgräsern. n. 16. D. angustata Kze. Der Innenrand der Schienen ist bei den f eben so deutlich gezähnelt, wie bei den d’ von D. cineta und dentata. Ich glaube nicht, dass man diese Art mit der letztgenannten verwechseln wird; der gewölbtere Rücken, der Deckschilde, die merklich feinere Seulptur derselben, und die dadurch viel breitern Zwischen- räume, die kürzero Fühler, deren 2tes und 3tes Glied 332 birnförmig ist und von denen jenes von diesem nur wenig übertroffen wird, während bei D. dentata das 3te Glied fast doppelt länger als das 2te, und zugleich deutlich verkehrt kegelförmig ist, reichen auch ausser der schlankern Gestalt zur vollständigen Unterscheidung beider Arten aus. Türkische Exemplare der D. angustata sind in den letzten Jahren häufig von Frivaldszky ohne Namen versandt worden. n. 17. D. sparganü Ahr. Die einzige Art dieser Gruppe, bei welcher die Hinterschienen der d' höckerlos sind. Die beiden Zähne an den Hinterschenkeln stehen zwar nicht genau neben einander, aber doch einander weit näher als an deu beiden vorhergehenden und eben so nalıe wie bei D. cinceta. Sie findet sich bei Berlin!, Leipzig (Germar ), Magdeburg (Ahrens), Dortmund!, Erlangen (Rosenhauer), und vorzugsweise im Juli. Ich habe sie, wie Ahrens, nur auf Sparganium simnplex gefunden. n. 19. D. appendieulata Ahr. Der Name, unter welchem der Verf. diese schöne Art aufführt, ist aus einem doppelten Grunde unpassend; einmal, weil der über den Hinterleib hinausreichende Theil der Deckschilde keine blosse Ap- pendix derselben bildet, wie das bei der D. appendieulata Ps. wirklich der Fall ist; und dann, weil, wie schon Kunze richtig bemerkt, jener Name schon viel früher von Panzer einer ganz andern Art (D. equiseti F.) beigelegt, und für letztere zu einem blossen Synonyın geworden ist. Solche Namen hat der Verf. auch bei andern Gelegenheiten nicht vermieden, so z. B. wird von ihm, nachdem er die D. pallipes St. als Varietät bei D. affınis untergebracht hat, jener Name einer nordamerikanischen, bis dahin unbeschrie- benen Art beigelest. — In den deutschen Saınmlungen ist für die vorliegende Art der Name D. reticulata Schh. nach Kunze’s Vorgange ziemlich allgemein angenommen. Merk- würdig ist, dass Hr. Aube@ das Thier auch bei Paris gefunden; bisher galten die südlichsten Theile Deutschlands für die nördlichsten Gegenden ihres Verbreitungsbezirks. n. 20. D. dentipes F. Der Form nach eine Mittelart zwischen den vorhergehenden und den folgenden Arten, indem bei ihr schon die bei den folgenden stets mit Be- stimmtheit und einer gewissen Gesetzimässigkeit auftretenden Eindrücke auf den Deckschilden zum Vorschein kommen. Die vorkommenden Varietäten bieten wenig Verschieden- heiten dar; je grüner die Grundfarbe, desto heller und. 333 zugleich desto schmaler ist die Längsbinde, mit dem Dunklerwerden der Grundfarbe wird auch die Binde breiter und färbt sich intensiver, bis sie zuletzt in der Mitte wie einge- brannt erscheint. Stets aber zieht sie sich an der Stelle, wo sie den Schrägeindruck durchschneidet, etwas zusammen. Unter den deutschen Arten ist die gegenwärtige ohne Zweifel die gemeinste und zugleich in grösster Masse vorhanden; im nördlichen Deutschland lebt sie im Frühlinge gewöhnlich auf allerlei Wasserpflanzen, namentlich auf Caltha palustris, Carex acuta, paludosa, riparia, Sparganium simplex und ramosum, Typha latifolia; Rosenhauer fand sie jedoch auch auf jungen Fichten- und Kieferschlägen, und im Winter unter Moos. Ich besitze sie vom Unterharze! und Aschers- leben!, von Cassel (Riehl!), Rheine (Schartow!), Dort- mund!, Aachen (Förster!), Siegen!; Altenburg ( Apetz!), Erlangen (Rosenhauer!), Gunzenhausen (Bestelmeyer!), auch aus der Schweiz (Schartow!); eben so findet sie sich auch bei Magdeburg (Ahrens ), Leipzig (Germar, Kunze), Coburg (Hornung), und in Tyrol (Rosenhauer). . (Fortsetzung folgt.) —a—— Ueber Bomb. Menthastri und ÜUrticae. Von ©. FE. Freyer in Augsburg. Die Frage: ob Bomb. Menthastri und Urtieae zusam- mengehören oder wirklich standhaft verschieden sind? ist zur Zeit noch nicht genügend beantwortet und ich erlaube wir daher folgendes mitzutheilen. Im Juni 1844 legte mir ein Weibchen von B. Men- thastri über 300 Eier, aus welchen sich schon nach 10 Tagen die Räupchen entwickelten. Ich nährte sie mit Löwenzahn, Wegerich und der Milchdistel, welche Pflanzen sie sehr gerne frassen. Ucberhaupt ist diese Raupe sehr gefrässig und öfters musste ich in einem Tag doppelte Rationen geben. Ich brachte etwa 100 Stücke zur vollen Grösse. Ende Au- gust waren sie sämmtlich ausgewachsen und traten ihre Verwandlung theils in der Erde, theils auf der Oberfläche in einem sehr dünnen Gespinnste an. Die sehr kurzen und 334 dieken stumpfen pechschwarzen Puppen überwinterten, und erst Mitte Mai entwickelten sich die Falter. Ich erhielt unter etwa 60 Stücken nur 3 weibliche Exemplare, welche der B. Urtieae ganz ähnlich waren, indem sie theils gar keinen, theils nur 1 oder 2 schwarze Punkte anf den blen- dend weissen Flügeln zeigten. Die entwickelten Männer waren indessen durchaus sehr stark mit schwarzen Punkten anf den Oberfiügeln besäe. Ob ich nun gleich keinen Mann ohne schwarze Punkte aus dieser Raupenbrut erhielt, so spricht doch der Umstand, dass die 3 der B. Urtieae ganz ähnlichen Spinner aus Raupen von Menthastri sich entwickelten, scheinbar dafür, dass Urticae nur eine Abart ohne schwarze Punkte von B. Menthastri sein könnte. Was übrigens die Zahl dieser schwarzen Punkte betrifft, so ist solche sehr ungleich und nicht standhaft, sowohl in der Form als in der Grösse. — Gewöhnlich zeigen sich bei Menthastri auf den Oberflügeln zwischen 32 bis 37 Flecken, doch habe ich auch zwei weibliche Exemplare vor mir, welche auf den Oberflügeln nur 11 und 8 schwarze Punkte führen. Eben so verschieden sind auch die Punkte auf den Unterflügeln, wo gewöhnlich der schwarze Fleck am Innen- winkel des Hinterrandes, den manche Exemplare so deut- lich zeigen, fehlt. Auch auf der Unterseite ist die Zah! der schwarzen Fleeke sehr ungleich, doch führen hier alle Exemplare von Menthastri auf den Hinterflügeln einen schwarzbraunen Mond- leck in der Flügelmitte, und dieser Umstand ist es, der entscheidend dafür sprechen dürfte, dass Urticae von Men- thastri wirklich verschieden ist, denn keine Urticae in meiner Faltersammlung, deren solche über 10 Stück enthält, führt auf der Unterseite schwarze Flecke und es mangelt der schwarze Mittelrand gänzlich. Aber hier erregt Espers Abbildung von Menthastri IH. Theil, Tab. LXXI, Fig. 7 wieder Zweifel, indem diese Figur auf der Unterseite gar keine schwarzen Flecke oder Punkte zeigt. Espers Bild von Urtieae auf Tab. LXXXVI des II. Th., Fig. 2 kommt wit den von mir erzogenen tlecklosen Exemplaren ganz überein, doch führt solches ebenfalls auf der Unterseite keine schwarzen Flecke, wäh- rend hier meine aus Menthastri Raupen erzogene Exemplare einen braunen Mittelmond zeigen. Im Text (Nachtrag, S. 20) vermuthet er indessen, dass Urticae nur Abart von Men- thastri sein könnte, Es wäre sehr zu wünschen, dass eifrige Entomologen Urticae aus dem Ei erziehen möchten, wodurch Jam sichersten bewiesen werden könnte, ob beide Arten wirklich verschieden sind, oder zusammengehören; denn ob- gleich auch Ochsenheimer Bd. 3, 8. 357 erklärt, dass er Urticae aus dem Ei erzogen hat, so sind seine Angaben, bei Beschreibung beider Arten, nicht ganz treu und sicher, sondern flüchtig, so dass man sich nicht genau darauf ver- lassen kann, indem er z. B. bei Urticae von der Unterseite der Hinterdügel, gar nichts erwähnt, welche doch das auffal- lendste Merkmal, den gänzlichen Mangel brauner Mittel- monde, darzubieten scheint. Augsburg, im Juni 1845. — 8 —— Intelligenz - Machrichten. Für Freunde der Schmetterlingskunde. Die wenigen Exemplare, welche ich von meinen ältern Beiträgen, wovon 24 Hefte in 3 Bd. 8., mit 144 Kupfer- tafeln und 200 abgebildeten Falterarten erschienen sind, noch besass, sind bereits vergriffen. Doch habe ich auf mehrseitige Anfragen hin mich entschlossen, von solchen wieder einige complette Exemplare nachmalen zu lassen, und deshalb keine Mühe und Kosten gescheut. lch offerire daher auf’s neue diese Beiträge den Freunden der literarischen Falterkunde mit dem Bemerken, dass solehe, eomplett und vollständig bei mir unmittelbar um 16 fi. Rhl. oder 9 abverlangt werden können. im Buchhandel kosten solche 24 fl. oder 14 AP. — | Von meinen Neuern Beitr. sind bereits 78 Hefte ınit 468 Tafeln und 842 abgebildeten Falterarten fertig und das Heft kostet 1 fi. 24 Xr. Rhi. im Subser. Preis und I fl. 48 Xı. oder 1 .Af Ladenpreis. Bei Bestellungen, welche bei mir unmittelbar gemacht werden, bewillige ich nach wie vor einen verhältnissmässigen Rabatt. Augsburg, im Juni 1845. © FE. Freyer, Stiftungs - Cassier. Das Verzeichniss europäischer Schmetter- linge — nach Ochsenheimer und Treitschke mit Berück- sichtigung der neueren Entdeckungen und Arbeiten von 336 Boisduval, Zeller, Eversmann, Freyer, Herrich - Schaeffer u. s. w. ist nunmehr bei Herrn Bagmihl hieselbst a 2 Jy2 das Exemplar zu haben. Der Vorstand des entomologischen Vereins ist erbötig, Mitgliedern der Gesellschaft, die sich an ihn wenden, die gewünschten Exemplare zu übersenden. Sehönherr’s Cureulionenwerk, das Ganze oder einzelne Theile, werden zu billigen Preisen gesucht. Von wem? sagt die Redaction. In Posen bei Heine ist erschienen: Dipterologische Beiträge von Prof. Dr. H. Loew. 64 Bogen und 2 Kupfertafeln. Preis 1 .#/ netto. Diejenigen Vereinsmitglieder, welche die Güte haben wollen, sich in diesem Winter mit der Bestimmung von Insecten zu befassen, werden ersucht, uns davon gefälligst bald Anzeige zu machen und die Familien und Gattungen anzugeben, die sie zu übernehmen geneigt sind. Behufs eines möglichst vollständigen Erratenverzeich- nisses in der December-No. werden die Herren Autoren um die Angabe der in ihren Aufsätzen des diesjährigen Jahrg. etwa noch stehen gebliebenen Druckfehler ersucht, Red. Briefbalten. #8. Ver. pro 39 —42. Z.B.K. in Klgft. 8. Ver. pro 43. Dr. W. in Br., Dr. Sch. in Br., Z. B. K. in Klgft., v. H. a. D. b. C. 8. Ver. pro 44. Dr. A. in Abg., Z. B. K. in Klgft., Dr. Sch. in Dz., v.H.a.D.b. C. ß. Ver. pro 45. 0. F. C.R.J. in Csl., Pf. H. in Nh,, Dr. A. in Abg., Z. BK. in Klgft., Fr. F. in Mbg., L. F. in An, L. B. in Bpt., vv. K. N. b. L, R. L. in Albn. Ztg. pro 44. Pf. H. in Nh. Ztg. pro 45. O.F.C.RJ.in Csl., L. B. in Bpt., v.K.a.N.b.L., R. L. in Abn, u En u EEE EEE Zu u u EEE u Druck von F, Hessenland., Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: C. A. Dohrn, Praeses Dr.H.Schaum, Secretair 41, 6. Jahrgang. Novbr. 1845, Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Schneider: Verzeichniss italischer Neuroptern. Klingelhöffer: Chrysobothris pini nov. spec. Putzeys: Ueber Pterostichus exaratus und Molops subtruncatus. Zeller: Polyommatus Polonus n. sp. u. Anthophila rosina. Hübn. Keferstein: Lepidopterologische Bemerkungen. Suffrian: Bemerkungen zu Lacordaire’s Monographie etc. (Fortsetzung.) Hering: Eversmann Fauna Velgo-Uralensis (Schluss.) Intelligenz. In Commission bei F. Fleischer h des Vereins, in Leipzig. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 7. October wurden als Mitglieder des Vereins aufgenommen : Herr Dr. med. Adolf Speyer in Wildungen, » P. Maassen in Crefeld, Es wurde beschlossen, der bereits im Druck befind- lichen Zeitschrift den Titel Linnaea entomologica zu geben. Der erste Band wird coleopterologische Bei- träge von Dr. Schmidt (dessen Opus posthumum über die Oedemeriden ) Prof. Germar und Dr. Schiödte, lepi- dopterologische von Oberlehrer Zeller und diptero- logische von Prof, Loew enthalten, Eingegangen: für de Sammlung des Vereins: 300 Species Käfer, Geschenk des Hrn. Cantor und Musikdir. Funke in Rochlitz, 2. 23 aniaN..ad 010 1} olm 4 Fabrieius: Speeies insectorum P. II. Geschenk des Hrn Prof. Dr. Loew, Schrank: Fauna boica P. I. 1 und 2, PH. 1,P. IL. 1 und 2. Siebold: Obs. entom, de Oxybelo uniglumi atque Milto- sramma conica. Frlang. 1841. Geschenke des Hrn. Prof. Dr. v. Siebold. Der geehrte Hr. Verf. hatte uns die letzte Abhandlung bereits im Jahre 1841 zugesandt, bei der Aufnahme des Bibliothekbestandes war dieselbe aber nicht vorzufinden gewesen. Sturm: Deutschlands Fauna, Bd. 1 — 14. Auf anti- quarischem Wege gekauft. Wiegmann-Erichson: Archiv 1844, Heft 6. (Jah- resbericht für 1843, erst jetzt ausgegeben. ) C. A. Dohrn. Wilfenfchaftliche zRittheilungen, Verzeichniss der von Herrn Oberlehrer Zeller im Jahre 1844 in Sicilien und Italien gesammelten Nenroptera, mit Beschreibung einiger neuen Arten. Von W.&. Schneider, Dr. phil. in Breslau. Herr Oberl, Zeller in Glogau hat Ende vorigen Jahres eine Reise nach Sieilien und einem Theil Italiens gemacht, um die Fauna des Landes kennen zu lernen. Er war so gütig, mir die auf jener Reise gesammelten Neuroptera zur Bearbeitung zu übersenden, und ich glaube im Interesse der Wissenschaft auch die Anführung der schon hekannten Arten nieht unterlassen zu dürfen, indem dadurch ein deutliches Bild der geographischen Verbreitung der Arten und eine interessante Vergleichunz der Faunen verschiedener Länder unter denselben Breitegraden möglich wird. Im Allgemeinen scheint Sieilien keinen bedeutenden Artenreichthum an Neuroptern zu besitzen, und noch’ an reichsten in Libellulinen und Myrmeleonen zu sein, —i 339 Famil. Libellalina. Libellula ferruginea Vander Lind. d' 2 gegen Ende April bei Messina, im Juni bei Syrakus, und Anfang Juli bei Catania gesammelt. Libellula fulva Müller (conspurcata Fabr.) 2 in Sieilien, und zwar dieselbe, dem Süden eigenthüm- liche, dunkle Varietät mit blaubereiftem abdomen, deren ich bei Aufzählung der kleinasiatischen Libellulinen (s. 110 dieses Jahrg. ) erwähnte, Libellula coeruleseens Fonsecol. d 2 von An fang bis gegen Ende Mai bei Syrakus, . Libellula sieula Hagen (striolata Charp.) d' 2 gegen Ende April bei Syrakus, noch nicht ausgefärbt, und in ausgefärbten Exemplaren gegen Ende Juni bei Catania, und im August bei Neapel, Eine, wie es scheint, weit verbreitete, aber nicht überall vorkom- mende Art, die sowohl uicht fern der Ostseeküste, als auch in Schlesien, am Rhein und selbst (s. Ent. Zeitg., 1. ec.) in Kleinasien vorkommt. Gomphus unguieulatus Vander Lind. JS Pin Sieilien, und zwar eine südliche Varietät nach Selys. Diese _Art scheint ebenfalls ziemlich weit in Europa verbreitet zu sein. Aeschna rufescens Vander Lind. 2 gegen Ende Mai bei Syrakus, ist auch im nördlichen Europa heimisch. Calopteryx haemorrhoidalis Vander Lind. 2 gegen Ende April und Anfang Mai häufig, aber in noch unansgefärbten Exemplaren, an den Ufern der Cyane bei Syrakus, dem einzigen Ort in Europa, we Papyrus wächst. Lestes barbara Fabr.; ein sehr altes d' bei Rom Ende August gesammelt, zeigt auf dem letzten. Seg- ment des abdomen oben einen blau bereiften Fleck; ferner sind ein Paar Exemplare dieser Art 0° 2 (Anfang Juli in ausgefärbtem Zustande bei Catania gesammelt), durch ihre ausserordentliche Kleimheit in allen Theilea sehr merkwürdig; das 2 hat überdies noch als merk- würdige Abweichung unten am thorax hinter den Füssen jederseits einen länglichen schwarzen Fleck, wie er sich für gewöhnlich bei Lestes virens Charp. fin- det. — . Uebrigens ist L, barbara wohl eine der verbreiteisten Anten, —— . 4 Tw B) 340 9. Lestes fusea Vander Lind. (phallatum Charp. ) fast alle Exemplare bei Ancona Mitte September gesam- melt. Auch von dieser Art ist ein Paar Ü' 2, durch ausserordentliche Kleinheit und Lebhaftigkeit der Färbung inerkwürdig, Anfang Juli bei Catania gefunden worden. 10. Agrion tenellum Villers. (rubellum Vander Lind.) gegen Ende April, Anfang Mai und Juni bei Syrakus, häufig; zwei Varietäten des 2 befinden sich dabei, wovon die eine mit ganz rothem Hinterleibe, die andere mit bronzegrünen Flecken oben auf allen Segmenten des Hinterleibs. ll. Agrion Genei Rambur;z gegen Ende April und Anfang Mai bei Syrakus, in den Sümpfen der Syraka sehr häufig: diese Art scheint Sieilien eigenthümlich zu sein und ausserdem nur noch in Sardinien vor- zukommen. 12. Agrion fureatum Charp. in Italien; wahrscheinlich eben so häufig, wie in Schlesien und anderwärts. Famil. Ephemerina. 13. Clo@ diptera Linne 1 2 im Anfang Mai bei Syrakus. 14. Clo& fusca nov. spec: 1 Q im Anfang April bei Messina. Thorace supra fusco, subtus eum pedibus obscure testaceo; alis hyalinis venis fuseis, area costali apicem versus fulvescente, venulis transversis pluribus in disco; abdomine supra rufescente, segmentis postice brunneo einetis, snbtus testaceo; filamentis longis, obscure testaceis, fusco annulatis. Long. corp. 22, long. filam. 61’, — Ich erlaube mir, diese Art einstweilen als neu kurz zu definiren, da ich sie aus den vorhandenen Beschrei- bungen von Ephemeriden nicht bestimmen Konnte, und Pictet’s Monographie dieser Familie bis jetzt noch nicht vollständig ist. Famil. Coniopterygidae. 15, Coniopteryx psoeiformis Curtis, 1 Exemplar den 24. März bei Messina gefangen; auch in Schlesien heimisch. Famil. Panorpina, 16. Panorpa meridionalis Rambur, J 9. Anfang und Mitte April bei Messina, Mitte August bei Neapel. ER, 19, 20. 21. 22 23. 341 Bis jetzt war diese ausgezeichnete Art nach Rambur nur als in Frankreich und Spanien heimisch bekannt. Famil. Ascalaphidae. Ascalaphus corsicus Rambur J'2, den 8. Juni bei Syrakus, den 11, auf dem Wege über Noto und Spaccaforno nach Ispica, und den 26. Juni auf dem Wege über Lentini nach Catania; scheint nicht häufig zu Sein. Theleproctophylla australis Fabr. (2, letz- tere mit sehr schön erhaltenen blattartigen Anhängen des Hinterleibs; Mitte bis Ende Juli bei Messina. Sämmtliche Exemplare gehören der Varietät mit russ- braunem Fleck auf den Flügeln an, während in Klein- asien und auf den griechischen Inseln die Grundart mit ungefleckten Flügeln vorherrschend scheint. Famil, Myrmeleonidae. Palpares libelluloides Linnd. d' Q Mitte Juni bei Syrakus, Mitte Juli bei Messina, und die noch nicht ausgewachsene Larve Anfang Juli bei Catania. Myrmeleon tetragrammicus Pallas, l Exemplar den 19. August bei Neapel. Diese Art scheint im ganzen Süden Europa’s sehr verbreitet zu sein; bei Paris und im südlichen Deutschland ist sie ebenfalls sehr häufig. | Myrmeleon pallidipennis Rambur 2; eine gleichfalls sehr weit verbreitete, und wo sie vorkommt, in Menge erscheinende Art, welche Oberlehrer Zeller vom Ende des April an, den ganzen Mai und Juni hindurch bei Syrakus, Anfang Juli bei Catania, Anfang August bei Messina, und den 23. August bei Neapel gefunden hat; auch im südlichen Frankreich und Spa- nien, sowie in Kleinasien (s. Jahrg. 1845. No. 5 der Stett. Entom. Zeit.) nicht selten; scheint mir mit M. plumbeus Brull&@ von Morea, sowie mit M. mu- rinus Klug vom Cap, identisch. Myrmeleon appendieulatus Latr. d’' 2, Mitte Juni bei Syrakus, gegen Ende Juni bei Catania, den ganzen Juli hindurch bei Messina, und am 28. August bei Ancona gefunden; scheint nicht selten. Myrmeleon flavus Rambur. d 2 nicht selten gegen Ende Juli bei Messina, auch in Spanien und Kleinasien heimisch, 342 24: Mvrmeleon tenellus Klug (Symbol. phys. Dee. IV. °n. 6. Tab. XXNXV. fig. 7.), 2 Exemplare am 10. Juli bei Messina gesammelt; sonst in Arabien einheimisch. Herrn Geh. R. Klug’s Beschreibung dieser ‚ Art ist zwar nicht sehr vollständig, doch passt sie ziemlich gut auf die vorliegenden Exemplare, welche sich noch dadurch auszeichnen, dass alle Segmente des Hinterleibs mit einem doppelten länglichen blass- gelben Flecke gezeichnet sind, was Klug nur beiläufig als zuweilen vorkommend erwähnt; sollte diese Abwei- chung der Färbung des Hinterleibes sich vielleicht auf Geschlecht:unterschiede beziehen ? 25. Myrmeleon distinguendus Rambur; 1 An- fang Juli bei Catania gesammnel‘; nach Rambur auch in Spanien, und zwar häufig, sowie am Senegal vor- kommend. Ich vermuthe, dass diese Art mit M. einereus Klug (Symb. ph.'Dee. IV. n. 9. Tab. XXXVI. fig. 3.) aus Arabien und Syrien identisch. ist, was freilich nach der unvollständigen Beschreibung in den Symb. phys, sieh nicht mit Gewissheit feststellen lässt ; das von Hrn. Oberl. Zeller in Sieilien gesammelte Exemplar ist fast um 4 kleiner als der in den Symbol. phys. abgebildete M. cinerens, 26. Megistopus? variegatus nov, spe. — 19 den 27. August bei Rom gefunden. Pallidus totusz; antennarum graeilium artienli’ supra fasco einctiz; palpi pallidi; frons maeula majore inter antennas, supra antennas et oceiput punctis 8 nigris; prothorax gracilis, suleis duabus transversis et punctis supra 6 biseriatim dispositis nigris, vittaque , laterali ahbreviata nigra; ımeso - et metathorax punetis aliquot maculisque nigrofuseis ; alae ımediocres, aequales, acuminatae, venis pallidis fusco variegatis, venulis aliquot transversis ad marginem alae superioris interio- rem et posteriorem infuscatis; pterostigmate albido, macula nigra praecedente; pedes elongati, graciles pallidi, longe pilosi, anteriores longissimi, coxis elongatis; femora anteriora reliquis longiora, punctis numerosis nigro-fuseis aspersa; media supra Jlineolis duabus nigro-fuseis; postiea macula apieali fusca; stibiae omnes haud calcaratae, punetis nume- tosis nigris aspersae, anteriores reliquis longiores; arsi graciles, longe pilosi, pallidi anteriores reliqnis 3143 longiores; artieulo primo omnium longissimo, secunde cum tertio primo longitudine aequalibus, quarto om- nium brevissimo , et quinto secundum Jongitudine vix superante; unguieuli graeiles, subreeti, in tarsım reversi; abrlomen pallidum, brevissime parceqne pilo- sum, segmento primo macula laterali fusca, seceundo usque ad quintum antice limbo lineolaque Jlaterali abrupta et macula postica hastata fuscis, sexto et septimo limbo antico et laterali latioribus fuseis, octavo fusco, postice anguste flavo limbato; anus pallidus, longe pilosus; segmenta subtus pallida, macula postica fusca, cum lineola laterali superiore cohaerente; seg- mentis sexto, septimo et octavo fuseis, postice anguste flavo-limbatis. Long. corp. 84‘; long. alae super. 10% — Diese Art ist in mehrfacher Beziehung merkwürdig und von den übrigen Myrmeleoniden besonders durch die abweichende Fussbildung gänzlich verschieden, und würde als ein Mitglied der von Rambur errichteten, nach einem leider Jdefecten Exemplar einer exotischen Art definirten Gattung: Megistopus betrachtet werden können, wenn nicht ein sehr wichtiger, die oben beschriebene Art besonders auszeichnender Umstand dagegen spräche, nämlich: der Mangel der Spor- nen an allen Tibien, wodurch sich letztere Art noch mehr von allen übrigen Myrmeleoniden entfernt, und dieserhalb wohl mit Recht als eigene Gattung aufgestellt zu werden verdiente, für welche ich den Namen: Gymnocnemia vorschlage. Die langen Vor- derfüsse hat sie mit Megistopus gemein, nur findet hinsichtlich der Länge der Tarsenglieder ein Unterschied statt, indem bei der oben beschriebenen Art das erste Glied das längste ist. Da ich die Gattung Megistopus Rambur, welche leider noch unvollkommen charak- terisirt ist, nur eben nach Rambur’s Beschreibung kenne, so vermag ich nicht, die weiteren unterscheidenden Merkmale der neuen Gattung, sowie der Gattung Megi- stopus festzustellen, und muss mich für jetzt auf die oben hervorgehobenen Hauptunterschiede beschränken. Famil. Hemerobidae. 27. Micromus intricatus Wesmäel, 1 Exemplar den 23. April bei Syrakus; ist sonst auch in ganz Deutsch» land einheimisch, - | h 341 28, 29, 30. Megalomus pyraloides Rambur, in mehreren Exemplaren Mitte August bei Neapel; diese Art scheint sehr enge Grenzen ihrer Verbreitung zu haben, und auch da, wo sie vorkommt, selten in grosser Anzahl sich zu finden. Mueropalpus Humuli Linne, Mucrepalpus micans Olivier, beide in gauz Deutschland häufig, in Oestreich gesammelt, 31. Mucropalpus fuseinervis nov. spec. 1 Exemplar in Oestreich. Flavus, pronoti lateribus fusco -vittatis; alis hyalinis parum micantibus; venis omnibus fuseis, pebulis sparsis vix distinetis griseis tinetis; venulis transversis seriei gradatae posterioris septenariae prima et secunde nulla furca separati, — Long. corp. 13°“, long. alae sup, 23%. — Da ich nur ein einzelnes Exemplar dieses Hemerobius untersuchen konnte, so kann ich freilich nicht für die Beständigkeit aller angeführten Merkmale bürgen, indem bei einzelnen Arten Variationen hinsichtlich der Zahl der Queradern vorkommen; doch dürfte die eben beschriebene Art, welche der vorigen (M. micarıs) sehr ähnlich ist und den kleineren Exemplaren der- selben an Grösse gleichkommt, sich von dieser und andern ähnlichen durch die einfarbig dunkelbraunen Adern, auf denen nur wenige sehr undeutliche graue Nebelfieckchen sich finden, deutlich unterscheiden; auch sind die Flügel mehr wasserhell, während sie bei M. micans stets gelblich sich finden; die beiden ersten Adern der zweiten Queradernreihe sind durch keine Gabel eines Sectorastes getrennt; letzteres Merkmal könnte vielleicht nur ein zufälliges, und einer Varia- tion unterworfen sein; nur die Untersuchung einer Menge von Exemplaren wird hierüber entscheiden. 32. Mucropalpus nervosus Fabr. in Oestreich. 33. Mucropalpus pygmaeus Rambur. Anfang Mai bei Syrakus, gegen die Mitte des August bei Neapel. Diese ziemlich kleinste der bekannten Hemerobiden findet sich auch hier und da in Deutschland nicht selten. 34. Chrysopa perla auctorum, gegen Ende Februar und im Juli bei Messina, im April, Mai und Juni bei 345 Syrakus, im Juli bei Catania, im August bei Neapel, im. September bei Rom und Triest, überall gemein, wie in Deutschland. 35. Chrysopa viridana nov. spec. 2 Exemplare Mitte August bei Neapel. Pallide aeruginosa, capite flavido, frontis et clypei lateribus striga fusca; antennis pallidis; meso- et meta- thorace vitta dorsali flavida; alaram venis laete viridi- bus, venulis transversis in area subeostali et radiali, nec non seriei gradatae prioris et posterioris totis, reliquis basi apiceque tantum nigris. Long. corp. 4‘; expans. alar. 1. — Diese sehr schöne ‚Art steht der Chr. ciliata Wesm. am nächsten, unterscheidet sich jedoch von ihr durch die lebhafte, hell spaugrüne Färbung, und die gelbe Einde auf dem Rücken des ganzen Thorax, sowie durch die dunkelbraunen Seitenstriemen der Stirn und des Kopfschildes; die Flügeladern lebhaft hellgrün ; die Queradern in dem Rauıne zwischen costa und subcosta, sowie zwischen letzterer und dem radius ganz schwarz, die übrigen nur am Anfang und Ende; die Fransen der costa sehr kurz, und die der Adern nur sparsam. — 36. Chrysopa aspersa Wesmäel, 2 Exemplare Mitte August bei Neapel; das eine der beiden Exemplare zeichnet sich durch seine Kleinheit, sowie dadurch aus, dass die Queradern zwischen costa und subcosta ganz schwarz sind, und auf dem Hinterkopfe sich noch 2 undeutliche braune Punkte befinden. 37, Chrysopa 7-punctata Wesmäel, Mitte August bei Neapel. 38. Chrysopa Genei Rambur; gegen Ende Mai bei Syrakus, Mitte Juni bei Ispica, und gegen die Mitte des August bei Neapel; bisher nur aus Sardinien durch Rambur bekannt. 39. Chrysopa clathrata nov. spee. An denselben Orten und zu derselben Zeit, wie die Chr. Genei, gesammelt. Pallide viridis, capite pallidiore; fronte antice elypei- que lateribus rufo limbatis; macula inter antennas et punctis duobus in oceipite fuseis; palpis fuseis; antennis pallidis, apice brunneis; prothorace antice angustato, lateribus fusco - limbato; meso - et metatlıorace maculis aliquot fuseis aspersis; alarum venis pallidis, venulis 346 43. 44. transversis inter costam et subceostam et illis seriei gradatae prioris et posterioris totis, reliqnis basi apiceque tantum nigris. Long. corp. 4’, exp. alar. 113° — 1% — Diese Art ist sehr der Variation in Beziehung auf die Zeichnung des Kopfes und die Deutlichkeit der braunen Seitenbinde des prothorax, welche zuweilen nur als schwache Linie erscheint, unterworfen; die rothe Einfassung des Vorderrandes der Stirn, sowie der Seiten des Kopfschildes dagegen ist beständiger ; von der ihr sehr nahe stehenden Chr. aspersa Wesmäel unterschei- det sie sich hierdurch, sowie durch die weisslichgrüne Farbe des Körpers und der noch blässeren Flügeladern. Famil. Perlidae. . Nemoura eylindrica De Geer, . Nemoura variegata Olivier, . Nemoura cinerea Olivier. Sämmtlich in Oegtreich gesammelt. Famil. Phryganidae. Limnophilus elegans Pietet (non Curtis), Limnophilus griseus Pictet, 45. Limnophilus digitatus Pietet. Sämmtlich in Oestreich. 46. Hydroptila fuseicornis nov. spec. Mitte März bei Messina. Nigra, vertice argenteo; antennis fuseis, apice brun- neis; alis fusco-villosis, micantibus, maculis «duabus argenteis in ınargine anteriore, et alia suturali minuta, tarsis brunneis. Long. corp. e. alis 14. Durch die angegebenen Merkmale ist diese zierliche Art leicht von den 5 bis jetzt beschriebenen zu unter- scheiden. — Die Gehäuse der Larven, 14‘ lang, sind an beiden Enden offen, und haben ganz das Aussehen gelblicher Reiskörnchen. 47, Psychomia annulicornis Pictet, Mitte März und im April bei Messina, im Mai bei Syrakus. 48. Philopotamus variegatus varie. montanus Pietet. Ende März bei Messina. 49. Setodes (Mystacides) aspersella Rambur, Anfang Mai bei Syrakus, 1 Expl. Rambur’s Beschreibung dieser Art ist sehr ungenügend, und lässt noch aufzuklären übrig. — De— 347 Beiträge zur deutschen Insectenkunde. Vom _ Oberlieutenant Mlingelhöffer in Darmstadt. Im Frühjahr 1842 wurden in der Nähe von Darınstadt junge Kiefern auf einer mit Oberholz durchwachsenen Wald- fläche angepflanzt; die Pflänzlinge wuchsen gut an, bis im Juli und August desselben Jahres viele bisher gesunde Stämmcechen anfiugen gelb zu werden und bald ganz abstarben, Etwa 20 solcher Stämmehen brachte ich im October in meine Zuchtkasten und erzielte daraus im Frühjahr 1843 Thamnophilus violaceus F., Pissodes notatus F. und am 6. Juli Anthaxia 4-punctata F., die letzteren in sehr grosser Menge. Ich glaubte die Zucht beendigt, als ich zufällig noch 9 Linien ‚lange Buprestenlarven unter der Rinde entdeckte, welche aber mehr das Holz darunter angriffen, so dass sich in demselben deutlich $ Linien tiefe Gänge ausdrückten, wenn die Rinde entfernt wurde, indess die Larven von 4-punctata sich nur auf den Splint beschränkt hatten. Diese Larven arbeiteten ununterbrochen bis zum Juni 1844 fort, als sie jetzt tiefer in das Holz eindrangen und sich in einer ausgenagten Wiege verpuppten. Die weissen glasigen Puppen lagen bis zum Juli, wo die Augen und Füsse sich auszufärben begannen, und am 10. Juli die ersten völlig ausgebildeten Käfer durch die Rinde hervorkamen. Viele, zum Theil sehr gewichtige Stimmen, sprachen sich dahin aus, dass das fragliche mir ganz unbekannte Tbier, Chrysobothris Solieri Gory sein müsse; doch sind ınir, nachdem ich durch die Güte des Hrn. Dr. Schaum die Gory’sche Beschreibung erhielt, sehr erhebliche Zweifel ent- standen, ob mein erzogener Käfer derselbe sein könne. Jene Beschreibung ist zwar sehr kurz, und lässt der Phantasie grossen Spielraum, doch scheinen mir in derselben bei der Vergleichung mit affinis so wesentliche Unterschiede übergangen, dass meine ausgesprochenen Zweifel vielleicht gerechtfertigt werden können. Die Gory’sche Beschreibung lautet wörtlich: » Elongata, obscuroaenea, thorace subquadrato, elytris » foveolis 3 cupreis. »Long. 6 Lin., Lat. 24 Lin: » Il resseınble beaucoup & l’affınis, mais sa forme est »plus allongee. La tete n’offre pas d’impression sensible 348 »entre les yeux; le corselet est e&troit, carre, A peine »sinueux sur les cötes et tres faiblement impressionne en » dessus. Les impressions des €lytres sont beaucoup plus »larges, celles de la base plus profondes, « Die Grösse meines Käfers erreicht unter 9 erzogenen und 1 im Freien gefangenen Exemplare, bei einer Breite von 1% bis 13 Linien nur eine Länge von 3} bis 4 Linien. Die Farbe halte ich nicht für aenea, gewiss aber nicht für obsceuro aenea, sondern für cuprea, welche Kupferfarbe bei einzelnen Stücken zwar etwas angelaufen erscheint, aber ihren Charakter dabei nicht verliert, wesshalb ich die Be- zeichnung obseuro cuprea wählen zu müssen glaube. Wenn Gory sagt: »La tete nm’offre pas d’impression sensible entre les yeux,« müsste er weiter anführen, dass die Punktirung entschieden feiner, dichter und weniger runzlig erscheine und dass die Behaarung feiner und diehter sei. Vom Brustschild gilt dasselbe, besonders sind hier die Runzeln sehr merklich schwächer und verschwinden in der Mitte fast ganz. Der Eindruck auf der Mitte des Hinterrandes kann von ınir durchaus nicht für tres faiblement impressionne erkannt werden, da derselbe eben so dentlich wie bei affınis, ich mögte sagen noch schärfer ausgedrückt ist, was namentlich auch an den am Vorderrand befindlichen, mit jenem im Dreieck stehenden Eindrücken, deutlich wahrgenommen werden kann. Die Eindrücke der Flügeldecken (die Fensterflecken ) sind allerdings grösser, aber die an der Basis nicht tiefer, dagegen die zunächst der Spitze gelegenen nicht so rund, sondern bald mehr bald weniger halbmondförmig mit dem Ausschnitt nach hinten. Auf der letzten Hälfte der Flügel- decken erscheinen die erhabenen Leisten zunächst der Nath schärfer, fast kielförmig und in anderer Richtung verlaufend; die folgenden Leisten sind bald mehr bald weniger undeut- lich, ausgenommen die Randleiste, welche beständig deutlicher und schärfer wird. Bei einer Vergleichung musste aber die viel unebnere Oberfläche der Flügeldecken, mit feinerer und diechterer Punktirung gegen affınis hervorgehoben werden, wenn Gory dasselbe Thier vor sich gehabt hätte, Eine Varietät befindet sich unter den erzogenen Stücken, indem hier der Kopf rein messinggelb mit grünlichem Glanze und die Fensterflecken hell metallisch grün und sehr glänzend sind. 349 Die Abweichungen kurz zusammengefasst, ergiebt sich, dass Gory’s Beschreibung, respective Vergleichung, obgleich in einigen Beziehungen auf meinen Käfer anwendbar, in folgenden wesentlichen Punkten nicht übereinstimmt. In Angabe der Grösse und Farbe, in der Bemerkung, dass der hintere Brustschildeindruck schwach und die Eindrücke an der Basis der Flügeldecken tiefer seien als bei affınis. Nun fragt es sich aber weiter, ob nicht die feinere Punktirung, wie die schwächer erscheinenden Runzeln des Kopfes, aber ganz besonders des Halsschildes, die in anderer Richtung verlaufenden Nathleisten der Flügeldecken und deren unebnere Oberfläche mit dichterer und feinerer Punk- tirung, mehr in die Augen fallen mussten, als die dort erwähnten Unterschiede. Alle diese Gründe zusammengenommen , glaube ich nicht voreilig zu sein, wenn ich bis zur Vergleichung mit einem Original- Exemplare von Gory, meinen Käfer nicht für Solieri halte und ihm bis zur besseren Ueberzeugung folgende Diagnose gebe: Chrysobothris pini. Elongata, obsceuro euprea, thorace subquadrato, punctato, subtilius rugoso, elytris inaequalibus, dense punetatis, foveis tres eupreis. Long. 34 — 4 Lin., Lat. 14 — 13 Lin. m Ueber Pterosiichus exaraltus ( Boudier ) und Molops sublruncatus ( Chaudboir). Von BE. Putzeys in Brüssel. Die letzte Nummer des Magazin de Zoologie von Guerin Meneville enthält die Beschreibung einer Art aus der Gruppe der Feronien, die ihr Entdecker H. Boudier für neu hält und der er den Namen Pterostichus exaratus *) beilegt. Da ich das Insect nicht in Natur gesehen habe, ist es mir unmöglich, mit Sicherheit zu bestimmen, ob sie in der That nicht blos eine Varietät von Omaseus nigrita ist. Die Charaktere, auf die H. Boudier für die Unterscheidung *) Der Name eollidirt übrigens mit Feronia exarata Bon. Dj; D. Red. 350 von dem letzteren Gewicht legt, sind folgende: Das Halsschild des Weibchens ist kürzer, die Flügeldereken sind ovaler, die Gegend um das Schildchen tief niedergedrückt; beim Männ- chen hat das letzte Hinterleibssegment einen deutlichen Kiel, Dieser letzte Charakter scheint H. Boudier entscheidend nicht blos für die Verschiedenheit von O. nigrita, sondern sogar dafür, dass das Insect zu einer andern Gattung Pte- rostiehus Bonelli gehören müsse. Bei Pterostichus bemerkt man regelmässig auf dem letzten Hinterleibssegmente des JS einen erhabenen Längskiel, der bis nahe au die Binde des Leibes gleich erhaben bleibt; bei Oinaseus ist das letzte Segment des Männchens gewöhnlich breit uni tief niedergedrückt; bisweilen jedoch ist dieses Segment beim Männchen ganz wie beim Weibchen ; mitunter bemerkt man sogar an der Basis des letzten Segmentes beim d’ einen erhabenen Höcker, der sich leicht nach hinten verlängert. Dies ist gerade bei Omaseus nigrita der Fall, öfters wird hier die Verlängerung des Höckers so deutlich, dass er dem Kiele, wie er bei Pterostichus sich findet, sehr ähnelt. Im Mai 1842 fand ich bei Ostende einen Omaseus uigrita 0, dessen Flügeldecken an der Gegend um das Schildehen den Eindruck zeigen, den H. Boudier beschreibt, der sich übrigens sonst nur durch etwas breitere und kürzere Flügeldecken von den Normal-Exemplaren unterscheidet. Dieser Eindruck, ven dem ein anderes Exemplar meiner Sammlung. ebenfalls Spuren trägt, scheint nur eine der Monstrositäten zu sein, wie sie bei manchen Carabieinen- arten ziemlich häufig vorkommen (z. B. bei Agonum noestum, wo sie von Gyllenhal und Dejean als besondere Art unter dem Namen A. emarginatum beschrieben sind.). — Was die Form des Halsschildes betrifft, so braucht man nur eine gewisse Zahl Exemplare von Omas. nigrita zu verglei- chen, um sogleich zu bemerken, dass es bei einigen etwas kürzer, bei andern vorn mehr gerundet und an der Basis mehr zusammengezogen ist. Ich bin um so mehr geneigt, diesem von H. Boudier angeführten Charakter nur wenig Gewicht beizulegen, als er sich nur bei einem der zwei Exemplare zu finden scheint, die H. Boudier Dis jetzt auf- gefunden hat. Es bleibt nur noch die eiförmige Gestalt der Flügel- deeken übrig. Ich muss bekennen, dass ich viele Exemplare von Om, nigrita untersucht habe, dass ich aber bei keinem 351 die Flügeldecken so erweitert gefunden habe, als die bei Pterostichus exaratus. *) Ich will hier übrigens kein. definitives Urtheil‘ über diese Art ausgesprochen haben, da ich sie nicht gesehen habe. Ich habe mich nur auf einige Bemerkungen beschränkt, die mir die Untersuchung meiner Exemplare an die Hand gab. In der 4ten Nummer des Bulletin de la soc. imp. d. Mosc. 1843 p. 777. beschreibt H. v. Chaudoir unter dem Namen: Molops subtrunecatus, ein Insect weiblichen Geschlechts, das von Molops terricola im Wesentlichen nur durch die an der Spitze abgestumpften und. gezähnten Flügeldecken abweicht. Dieser Charakter gehört dem Q von Mol. terricola an, obgleich kein Schriftsteller, soviel mir bekanut ist, ihn angegeben hat. Dieser Charakter begründet daher durchaus kein Artrecht für das von H. v. Chaudoir beschriebene Insect, er führt vielmehr darauf hin, dass ınan auch den andern übrigens sshr unbedeutenden Charakteren, die H. v. Chaudoir angiebt, keinen Werth beilegen darf und den M. subtruncatus für eine blosse Varietät des terricola anzusehen hat. ——— Di Polyommatus Polonus, eine neue Tagfalterart, beschrieben yon P, Zeller. Bei der Durchsicht der von meinem Freunde Loew bei Posen gesamınelten Insecten zeigten sich mir zwei Bläulinge als verschieden von den mir bisher bekannt gewordenen Arten. Eine nähere Angabe über den Flugort und die Fangzeit vermochte Loew nicht zu machen; er erklärte Jedoch, dass diese Art nicht selten sein könne, weil er zwei Exemplare gefangen und sich wegen derselben gewiss keine besondere Müne gegeben habe. Ich bat ihn um geschärfte Aufmerksamkeit auf diesen Bläuling, und damit er das Bild desselben bei seinen Excursionen stets vor Augen hätte, behielt er das eine Exemplar zurück; das andere schenkte er mir für meine Sammlung. Seit dieser Zeit sind drei Sommer verflossen, ohne dass Loew den Schmetterling im Freien wieder zu sehen bekam, — Ich besitze die rohe *) Sollte diese Erweiterung nicht gerade Folge des Eindruckes um’s Schildchen sein? D. Red, 352 Abbildung eines Bläulings, der, wo nicht bei Frankfurt an der Oder selbst, doch in weniger Entfernung davon gefangen worden war; sie stellt nur die Oberseite dar, entspricht aber unserem Posenschen Bläulinge so gut, dass sie damit nothwendig zu vereinigen ist. Das Original, das längst zu Grunde gegangen ist, galt dem ersten Besitzer für eine Varietät des Polyomm. Corydon, womit auch Herr Metzner einverstanden war. Da ich aber diese Ansicht nicht theilte, so entwarf ich jenes Bild, das mich nun in den Stand setzt, drei männliche Exemplare ıneiner neuen Art als mir bekannt anzugeben. Der Schmetterling steht in der Mitte zwischen Polyomın, Adonis und Corydon, und wenn nicht drei, wenigstens auf der Oberseite ganz gleichgefärbte und gezeichnete Exemplare bekannt wären, so wäre der Gedanke sehr verzeihlich, dass er ein Bastard sei, der auf der Oberseite zur Grundfarbe eine Mischung des Blauen der beiden Arten, dazu die Rand- zeichnung des Corydon, auf der Unterseite Farbe und Zeichnung des Adonis habe. — Ich gebe die Beschreibung im Vergleich mit Corydon und Adonis. Grösse über den meisten Exemplaren des Adonis, wie die eines grösseren Corydon. Augen dünn behaart, wie bei diesen beiden. Die Flügel etwas spitzer als bei Adonis, indem der Hinterrand eine weniger gekrümmte Linie bildet; nicht so spitz wie bei Corydon wegen des mehr nach aussen gekrümmten Hinterrandes. Die Behaarung auf den Vorder- flügeln ist wie bei Adonis, nur etwas länger und auffallender. Schon dieser einzige Umstand reicht zum Beweise hin, dass Jeder Gedanke an eine Varietät des Corydon zu unterdrücken ist. Das Blau der Oberseite ist weniger mit Weiss gemischt, als das des Polyomm. Damon, dabei mit schwächerem Sil- berschimmer, also ein sehr lichtes Himmelblau. Die Adern treten alle, nit Ausnahme der Querader und der dem Innen- rande nächsten auf den Hinterflügeln, in schwarzbrauner Farbe hervor und verdicken sich gegen den Hinterrand. Corydon, der hierin übereinstimmt, hat gröbere dickere Adern; bei Adonis sind sie mit Silberblau verdeckt und treten nur. am Hinterrande in schwarzer Farbe hervor. — Der Hinterrand der Vorderflügel ist, in der Breite wie die Franzen, schwarz, einwärts lichter und in die Grundfarbe übergehend. Der Vorderrand ist an seiner hintern Hälfte in einem dünnen Streif ebenso schwarzbraun. N 35 Die Hinterfügel haben vor der schwarzen Randlinie eine Reihe so grosser, schwarzbrauner ‚Flecke wie bei Cory- don; diese sind aber gerundet, und weder von den Adern aus seitwärts in bräunliche Schatten. cingefasst, noch haben sie einwärts dergleichen vor sich, sondern sie stehen so frei gegen das Mittelfeld da wie bei Adonis, bloss durch dickere Adern getrennt: Die 3 dem Vorderwinkel nächsten sind uur durch graue schmale Räume, die anderu durch breitere weisse voın Hinterrande getrennt. — Die rein weissen Franzen haben schwarze Striche, die keine Verschiedenheit gegen die verwandten Arten abgeben. Die Unterseite, auf der sich Adonis durch Grösse der Augen, Gestalt nn«ı Einfassung der rothen Rancdlilecke so leicht von Corydon unterscheidet, zeigt die grösste Ueber- einstimmung mit Adonis und lässt nur folgende geringe Abweichungen bemerken: Die Vorderfügel sind heller, weissgrau und stärker gegen die braune Hinterflügelfarbe abstechend; die Reihe Augenüecke hinter dem Querfieckchen steht weiter von den Randflecken ab; auf den Hinterflügeln bilden die 4 der Basis nächsten Augenflecke eine ganz gerade Reihe; die weissen Dreiecke, welche auf den rothen Rand- fieeken ruhen, sind länger und verfliessen mehr in die Grundfarbe. Polyomm. Polonus unterscheidet sich also von P. Corydon auf der Oberseite durch den Mangel des grössten Theils der Haare, die silberblaue Grundfarbe, (einen viel sehmälern schwarzen Rand *); auf der. Unterseite durch grössere schwarze Pupillen der Augenflecke, durch die Farbe und Einfassung der rotken Randiecke — von Adonis auf der Oberseite durch die weissblaue Grundfarbe, die schwarzen Adern, den breiten schwarzen Rand der Vorderflügel, die grossen durch dicke Adern getrennten Flecke vor dem Hinterrande der Hinterfügel; auf der Unterseite durch die oben angezeigten Kleinigkeiten. Wenu nun die Artrechte meines Polyommatus unbe- streitbar sind, so bleibt die Frage noch zu erledigen, ob er nicht schon von andern Autoren beschrieben sei. Die meiste Aehnlichkeit hat er mit Herrich - Schaeffer’s Lycaena Boisduvalii Papil. Tab. 2, Fig. 7, und ich hielt ihn Anfangs für identisch damit. Dass dieses nicht sein *) Wenigstens in Vergleich mit dem norddeutschen Corydon; im Süden soll er schmäler werden. 24 354 kann, entscheiden die Franzen, die, auch zufolge des Textes S. 121, bei Lyc. Boisduvalii ungefleckt sein sollen. 2 Ausser- dem 12 Lyc. Boisduvalii nur so gross wie ein kleiner Adonis, hat ein weisseres Blau zur Grundfarbe, die Haupt- adern weiss überdeckt, auf den Vorderflügeln auf der Querader einen feinen schwärzlichen Strich; der Vorderrand ist vom Hinterrande aus nicht schwarz (auch der äusserste Sauın nicht weiss), und die Franzen aller Flügel sind an der Randlinie grau. Mögen von diesen Verschiedenheiten auch einige auf Rechnung des Coloristen kommen, so bleibt doch die vom Texte bestätigte in den Franzen unumstöss- lieh. — Lye. Eroides Herrich-Schff. Tab. 3 Fig. 12, in der Randzeichnung ähnlich, muss ein Blau von der Pracht des Adonis haben und kann wegen anderer augen- scheinlicher Verschiedenheiten sofort übergangen werden. — Von den Eversmann’schen, in der entomol. Zeitung ange- führten Arten gehört ebenfalls keine hierher. Soviel ich also zu beurtheilen vermag, ist meine Art entschieden neu; ich benenne sie Polyomm. Polonus, weil mir ihr eigentliches Vaterland gegen die Weichsel hin zu liegen scheint. Die Diagnose stelle ich folgendermassen. Polyomm. Polonus: alis argenteo - coeruleis, ceiliis niveis nigro -alternatis; anteriorum margine postico latius nigro; in posterioribus supra serie pustularum nigrarum, infra macularum rufescentium ante marginem postieum. (2 incognita. ) Patria: Polonia Borussica. u ——— Ueber Anthophila rosina Hbn. von ®P, Zelier. Boisduval stellt in seinem Index methodieus S. 173 unter Anthophila purpurina die Frage, ob Noct. rosina H. eine Varietät davon sei. Diese Frage zeigt, dass er keine Originale vor sich hatte; denn sonst hätte er gewiss Anth. rosina als eigene, wenn auch nächst verwandte Art neben Purpurina aufgestellt. Sie muss sehr selten sein, da sie in Treitschke’s Werk nicht beschrieben ist, und Treitschke “*) "In der weiblichen Fig. 8 haben sie blassbraune Flecke, sie sind also hier doch gefleckt; wie sich das mit den H.- mi : 10 SR schon Rinergbtheilungen: Iventrägt, ee nieht. iJilsıs selbst, sie erst im letzten Jahre, seines Lebens keinen ‚gelernt hat. "Dennoch ist die Wiener Gegend das ‚einzige bis jetzt bekannte "Vaterland des, niedlichen Falters , und Herr Mann hat ihn mehrmals gefangen. Etwas Näheres über den Flug- ort wurde mir zwar mündlich mitgetheilt; ich besinne mich aber nicht mehr genau darauf und übergehe es daher der grössern Sicherheit wegen. *) Ich verdanke meinem. im Sammeln ‚und Entdecken unermüdlichen Freunde die zwei männlichen Exemplare meiner, Sammlung, nach welchen sich folgendes ergiebt. Beide. Arten unterscheiden sich sogleich durch die Zeich- nung. der’ Mitte der Vorderfiügel. © Nach der Flügelmitte hın hat nämlich die gelbe: Farbe. der, Wurzelhälfte ihre stärkste Verdunkelung erreicht. Bei Purpurina ‚grenzt diese. an’ ein verloschenes, ‚hier und da; weissliches Rosenroth ;. bei ' Ro- sina ‚zeigt sich aber zwischen dem Gelben und der Rosenfarbe eine; weisse ‚dünne Linie, die eine um so schärfere Grenze bildet, als das Gelb an ihr dunkler und brauner, und die Rosenfarbe tiefer ist: als dort. Eben diese Linie ‚steht ‚bei Rosina senkrechter auf, dem. Innenrande, macht eine von geraderen Linien begrenzte Ecke vor dem. Vorderrande, und läuft in diesen ‚unter einem. spitzern, Winkel ‚als ‚bei Purpu- rina.— Andere Verschiedenheiten sind folgende: Das Gelb des Wurzelfeldes der Vorderflügel ist bei Purpurina ‚an der *) Herr Lederer in Wien theilte dem Unterzeichneten darüber Folgendes mit: » A. Rosina kommt bei Mödling und Baden, nach Kindermann. auch am Ural an dürren Bergen ‚vor, wo sie aufgescheucht werden muss. Sie ist stets einzeln und fliegt nur wenige Tage. Die Flugzeit ist nach Beschaffenheit der Witterung sehr verschieden , da auf den dürren, felsigen Höhen ‚die Sonne grossen: Einfluss übt. Bei Wien fliegt Ro- sina gewöhnlich in den letzten Tagen des Juni, eine Zeit, in der es dort häufig regnet, so dass in Folge dessen keine oder nur defecte Exemplare zu finden sind. Vor 3 Jahren erlangte ich schon Anfangs des Mai am einem Tage etwa 50° Stück von.ischöner Beschaffenheit; ‚seitdem. war, ‚sie trotz allen Su- chens so selten als früher. Der Schmetterling sitzt mit dem Kopfe abwärts, 'wie die Plusien, an einem Syngenesisten, auf welchem: die Raupe‘ leben dürfte; ich fand dieselbe bisher nicht. Es giebt nur eine Generation. — Purpurina. kommt erst bei Ofen, nicht bei Wien vor. Tch glaube nicht, dass sie bei uns jemals mit Rosina verwechselt worden ist. Der Irrthum stammt von Goldegg, der Purpurina aus‘ Dalmatien Zul Ahler und, a Bars! seine Vorräthe ‚aus ‚der ‚hiesigen nd n "Meri erın usni: Pub Yu Kr ah yhrr day ; BER a He 2% I nA .u92 672 {iis1lı9 356 Basis am hellsten und zwar rein gelb; bei Rosina hat es eine bräunliche Beimischung und erreicht nicht die Flügel- basis, welche in anschulicher Ausdehnung sehr blass rosen- roth ist. — Auf der rosenfarbenen Hinterrandhälfte hat Purpurina dunkle Längsadern, die der Rosina ganz fehlen. Die Zeichnungen in diesem Felde sind auffallend verschieden an beiden Arten. Purpurina hat nämlich erst eine dünne, gekrüminte Querlinie, die, wenn sie vollständig sichtbar ist, auf der Flügelmitte einen Bogen gegen den Hinterrand macht, dann nach einer neuen Schwingung einwärts gerichtet nach dem Vorderrande geht; in einiger Entfernung davon ist die (Treitschkesche) Zackenlinie, die in der Mitte dem Hinterrande sehr nahe kommt und, ehe sie in den Vorder- winkel übergeht, von 2 — 3 weissen, in sie eindringenden Fleckchen berührt wird; hinter ihr ist der Grund bis zur Randlinie hell und ge!b gemischt. Rosina hat jene dünne Querlinie, aber ganz ohne den weiten Bogen auf der Mitte; ein dunkler Schatten begleitet sie auswärts bis an ihre Ecke, worauf er sie einwärts nach dem Vorderrande gehen lässt, selbst aber über einen weisslichen Vorderrandhaken hinweg in den Vorderwinkel geht. Der weissliche Haken setzt sich in eine dunkle Schattenlinie fort, die sieh in geringerer Breite als jener erste Schatten längs des Hinterrandes hinzieht. Hinsichtlich der Flügelgestalt ist zu bemerken, dass bei Purpurina die Vordertlügel einen vor der Mitte convexeru Hinterrand besitzen. Kopf und Rückenschild sind bei Purpurina mit einem sehr blassen, reinen Gelb gefärbt; bei Rosina ist es ein schmutziges Weiss, das auf dem Kopfe am reinsten bleibt, auf dem Rückenschild aber eine röthliche Beimischung erhält, wodurch er mit dem Hinterleibe gleichfarbig wird. Uebrigens sind beide Arten gleich gebaut und gefärbt; die männlichen Fühler sind, was Treitschke verschweigt, deutlich und zart gefranzt. Für das Systen ist der Unterschied so auszudrücken: Anth. Purpurina: alis anterioribus basi flavidis, postice roseis obscure venosis, thorace flavido, Anth. Rosina: alis anterioribus ex basi dilute incar- nata flavis, striga media alba, postice roseis non venosis, thorace incarnato -albido. Letztere Art stellt Hübner, nachdeın er sie in seinem grossen Kupferwerk Fig. 299 abgebildet hat, in seinem 357 Verzeichniss bekannter Schmetterlinge S. 256 mit Purpurina zusammen in eine Gattung Porphyrinia. Die dafür bloss nach der Färbung gegebenen Merkmale passen nicht einmal ganz auf Rosina, deren Rumpf nicht » olivengelb « gefärbt ist, was sich kauın von Purpurina sagen lässt; sie sind aber zur Begründung eines Genus, und insbesondere hier, wo die Verwandtschaft mit A. amoena, ostrina etc. so unver- kennbar ist, ganz unbrauchbar. en — Lepidopterologische Bemerkungen A. Keferstein, Gerichtsrath in Erfurt. 1) Das Juli-Heft der entomologischen Zeitung enthält die interessante Beobachtung des Hrn. Prof. Döbner zu Aschaffenburg, wonach derselbe Orgyia Selenitica als ein der Lärche schädliches Forstinseet kennen gelernt hat; der Hr. Verf. wundert sich um so mehr darüber, als er noch keine Beobachtung angeführt gefunden habe, dass die Raupe dieses Schmetterlings auch auf Bäumen lebe. Bei Erfurt ist die Raupe nicht selten, und ich habe sie zumal, wenn sie in Mehrzahl vorhanden war, auch auf Schlehen und Eichen, namentlich Eichenbüschen gefunden. Das Eichen- laub ist ihr eine sehr zusagende Nahrung, und meist füttere ich sie mit Eichenlaub, bis sie zur Ueberwinterung in die Erde geht; dass sie aber je den Eichen oder Schlehen ver- derblich gewesen, davon ist mir kein Beispiel bekannt. 2) Im August-Heft der entom. Zeitung S. 249 spricht Hr. ©. v. Prittwitz von dem eigenthümlichen Bau der Hin- terfüsse des Hepiolus heetus, und bemerkt, dass er dessen noch nirgends Erwähnung gethan finde. Die gedachte besondere Bildung hat jedoch schon De Geer übers. von Goetze Th. I. drittes Quartal, 15te Abhandlung S. 71 Tab. vl Fig. 14, 15, 16 beschrieben und deutlich abgebildet. Die Tuberkel, welche Hr. v. Prittwitz bei einem Exemplare gefunden hat, ist mir noch nicht vorgekommen. 3) In dem Mai- und Juli-Hefte der entomol. Zeitung hat Hr. Prof. Hering die für die Lepidopterologen so wich- tige Eversmann’sche Fauna Lepidopterologica Volgo-Uralensis 358 sur angezeigt, Ich erlaube mir dazu folgende Bemerkungen, welche (9X719W ich der Güte des. Hrn. . Verfassers verdanke, „mitzutheilen: :. Das Mittelding zwischen Melitaea Athalla und Parthe- nie, welches Verf. pag. 7 erwähnt, findet sich auch am Rhein, und ist dort unter dem Namen Athalia minor allgemein bekannt., , Dasselbe Thier steckt in Boisduval’s Sammlung als Parthenie; die wahre Par- thenie, die bei Casan zu Tausenden fliegt, hat er nicht. Lycaena Eros pag. 52 ist Everos Bd. (Bo’sd. hat keinen Everos, wahrscheinlich: soll es‘ Everos Kind. heissen, der bei Freyer N. Beitrg. Tab. 386 unter den Namen Anteros abgebildet ist. Anteros Fr., N. Beitrg. Tab. 265: ist davon verschieden. »Leider führt es zu Verwirrungen, wenn Freyer unter demselben Namen 2 verschiedene Schmetterlinge abgebildet hat. K.) Atychia Ampelophaga pag. 92 kommt in den Oren- burgischen Steppen vor, wo kein Wein wächst. Boisd, hat dem Verf. versichert, dass die Raupe dieses Schmetterlings sich gar nicht vom Weinstock nähre, ihn gar nicht einmal anrühre, und dass die ganze Geschichte der Verwüstung desselben dureh die Raupe dieses Schmetterlings auf einem Irrthum beruhe, (dem widerspricht jedoch die Schrift von Bayle — Borelle Germar Mag. der Entomnlogie Band 2%, Halle 1817, S. 327, die von H. Risso: histoire naturelle ‘des prineipales produetions de l’Europe meridionale et partienli6rement de celies des environs de Nice et des Alpes maritimes. ‘Paris 1826, die ' Anführang in den Annales de la Soeiete Eutom. de France Tom. V. de 1836 pag. 259, und der, Bericht ‚von. Ridolfi in der Versammlung .der Naturforscher und ‚Aerzte zu Pisa, im Jahre 1839, Isis, von Oken de 1841. S, 673. Eine Aufklärung, wäre wünschenswerth. ‚K,.) Agrotis. florigera . pag. 189. ist. ‚Recussa Hb... und Bromi' Änderegg. Agrotis Quadrangula ‚pag. 20L ist von der Önzirasg gula bei Zetterstedt in dessen. Fauna: Lapponica ver- schieden, und der Name ‚muss geändert werden, Hadena Unanimis var. ‚und. Gemina pag. 226 hat gar keine, Aehnlichkeit mit Didyma. (Sie muss, daher von Unanimis Tr. Bd. 10 S, 62 verschieden sein. K.) 350 7. Miselia Nummosa pag. 232 ist Magnolii Bd. 8. Mamestra Cervina pag. 246 ist von der bei Germar | Faun. Europ. fasc. 22 No. 19 abgebildeten verschie- den, und muss der Name geändert werden. 9. Xanthia. Ferrago pag. 276 ist Caltheago Bd. 10. Anthophila Parallela und Pusilla pag. 339 sind wirk- lich 2 verschiedene Arten und nicht bloss d' und 9- derselben Art. 11. Anthophila Recta pag. 338 ist Wimmeri. 12, Ophiusa Cailino pag. 343 ist von der Cailino die Verf. ‚bei Boid. gesehen, verschieden. (Ich habe früher Cailino aus Frankreich und dann später von Kindermann aus Russland erhalten, doch differirten beide nicht. K.) 13. Caradrina Lurida pag. 260 ist Ustulata Bd. 14. Agrotis Ocellina pag. 188 ist Alpestris Bd. 15. Noch füge ich hinzu, dass nach meiner Ansicht Leucania Lineata pag. 266 von Lenc. Andereggii Bd. nicht verschieden. sein möchte. 16. Pap: Arcanoides Freyer N. Beitrg. Band V. Tab. 457 ist kein Bewohner Europa’s, sondern kommt aus Algier. —n Den. a a — % Bemerkungen zu den in v Lacordaire’s Monographie des coleopieres subpentameres de la famille des Phytophages: vorkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. E. Suffrian in Siegen. ( Fortsetzung. ) n. 21, D. lemnae F. ‚Bei dieser und den nächstfol- genden Arten treten die erwähnten Eindrücke in _ grosser Sehärfe.heryvor. Es sind deren eigentlich vier; der erste, beiden Flügeldecken gemeinsame befindet sich unmittelbar hinter dem Schildchen, und umfasst gewöhnlich auch das letztere; der zweite beginnt auf der Innenseite der: Schulter- beule dicht an der Wurzel, und läuft dann schräg rückwärts der Naht zu, die er dort erreicht, wo der innere abgekürzte Punktstreifen endigt, so, aber, dass ‚die Naht selbst, noch etwas hervortritt und die entsprechenden Eindrücke beider 360 Flügeldecken von einander trennt. Unmittelbar hinter diesem Eindrucke liegt der dritte, etwas schräg nach hinten und aussen gewendete, welcher mit dem hintern Ende des vorhergehenden die Gestalt eines schräg liegenden Kreuzes bildet; und am schwächsten ist der vierte, noch weiter hin- terwärts die Naht begleitende Eindruck. Ausserdem sind die Flügeldecken auf der Aussenseite mehr oder minder abgeschrägt, am deutlichsten bei der nächstfolgenden. — Die Farbenvarietäten der vorliegenden Art sind so zahlreich, dass sich dieselben nicht einzeln aufzählen lassen: es scheint mir daher am angemessensten, dabei nicht weiter auf die Farbe, sondern nur auf die Beschaffenheit der Binden Rück- sicht zu nehmen, und danach nur drei Formen: mit fehlender (eigentlich wohl: der Grundfarbe gleichfarbiger ), mit ein- facher, und mit doppelter Längsbinde zu unterscheiden. Die letztere, als die keinesweges am häufigsten vorkommende, möchte ich auch nicht, wie der Verf. gethan hat, als die Hauptform ausehen; sie ist vielmehr ein Ueberschlagen der Grundform in das eine Extrem in derselben Weise, wie die Form ohne Binde das andere Extrem bildet. In dem Wur- zelfleck (den ich übrigens noch niemals bei Individuen mit grüner Seitenbinde gefunden habe) der D. vittata Pz. erkennt schon Gyilenhal mit Recht den Anfang einer zweiten, innern, hinten abgerissenen Längsbinde, und unser Verf, ist ihn darin gefolgt; Zwischenraum zwischen ihr und der Naht, wie. zwischen der Hauptbinde und dem Seitenrande; auch erstreckt sie sich hinterwärts bis zu dem zweiten ( schräg- liegenden ) Eindrncke, welcher sie abbricht, während er die weit intensiver gefärbten, gleichsam eingebrannten Längsbinden der D. deutipes und typhae nur zu schwächen vermochte. Ueber den Namen der Art ist noch zu bemerken, dass die Benennung D. vittata Pz. weit älter ist als D. lemnae F., und dass, da Fabrieius jenen Namen kannte und eitirte, diese Aenderung nur als eine durch Nichts gerechtfertigte Willkür erscheint, die erst dadurch, dass Ahrens sie auf- nahm, zu allgemeiner Geltung gelangt ist. Panzer sowohl als Fabricins haben indess nur das 2 gekannt. Der D. sagittariae F. ist das Thier allerdings schr ähnlich, aber doch auch ausser der bei letzterer sehr eonstanten Färbung an dem Bau und der Sculptur des stärker gewölbten, der Länge nach tiefer eingedrückten, und an den Seiten grob guerrunzlichen Halsschildes, sowie an dem Verhältnisse des 2ten und ten Fühlergliedes leicht zu erkennen; (bei beiden 361 Arten sind diese Glieder deutlich stielrund, verkehrt kegel- förmig, aber bei D. lemnae an Länge wenig unterschieden , während bei D. sagittariae das Ste merklich länger, manch- mial fast deppelt so lang ist als das zweite). Die Futter- pflanzen sind dieselben wie bei D. dentipes, sie erscheint mit letzterer zusammen und gleich häufig. Ich besitze sie von Magdeburg! Aschersleben! Altenburg (Apetz!), Cassel (Riehl!), Rheine (Schartow!), Dortmund!; sie findet sich auch längs dem ganzen Nieder- und Mittelrheine (bei Ems!) bis Mainz hin (Schmitt.), und vermuthlich noch weiter hinauf; in Mitteldeutschland ist sie nach Rosenhauer besonders bei Erlangen häufig. Letzterer fand sie auch in Ungarn. n. 22. D. simplicifrons Lac. Die Selbstständigkeit dieser von dem Verf. zuerst unterschiedenen Art, von welcher ich das von ihm erwähnte Exemplar der Germar’schen Samm- lung vor mir habe, scheint sehr wohlbegründet zu sein. Am nächsten steht sie im Habitus der D. impressa Pz., mit der sie nach dem Verf. auch häufig verwechselt ist; doch unterscheidet sie von dieser nicht allein der Mangel der Stirnhöcker und die länger auslaufende Stirnfurche, sondern auch die geringere Stärke der Eindrücke auf den Deckschil- den, die stärkern Zähne an den Hinterschenkeln beider Geschlechter, und die zu @nerrunzeln zusammenfliessende Punktirung des Halsschilds.. Die Farbe der Oberseite ist eine etwas ins Grünliche fallende, den gewöhnlichen Stücken der D. thalassina nahe kommende, aber stärker glänzende Kupferfarbe. Die Fundorte dieser Art in Deutschland sind noch zu ermitteln; bis jetzt kann ich als einen solchen nur Leipzig angeben, von wo ich zwei mir von Hrn. v. Kiesen- wetter mitgetheilte, und mit jenen Originalexemplaren genau übereinstimmende Stücke besitze. n. 23. D. sagittariae F. Ich stimme ganz, Kunze bei, wenn er die var. collaris Pz. für ein blosses Erzeugniss der nassen Witterung zu halten geneigt ist, und habe solche Färbung auch vorzugsweise bei Spätlingen und in nassen Sommern gefunden, besitze auch ein Exemplar, bei welchem nur die hintere Hälfte der Deckschilde einen grossen und breiten schwarzblauen Längswisch zeigt, der an seinen Rän- dern mit schlechter Begrenzung allmählig durch dunkelgrün in die gewöhnliche Grundfarbe übergeht. Auch diese Art scheint in Deutschland weit verbreitet zu sein, und kommt meist mit D. lemnae gemischt auf denselben Futterrpflanzen vor, doch in merklich geringerer Anzahl von Exı'mplaren, 362 Besonders habe ich sie auf Carex paludosa gefunden. So auf dem Pechauer See bei Magdeburg! bei Aschersleben ! im Selkenthale am Unterharze!; bei Altenburg ( Apetz!), bei Cassel (Riehl!), im Oldenburgischen (Sehartow!), bei Dortmund! Aachen (Förster!); in Mitteldeutschland bei Mainz (Schmitt!), und Erlangen (Rosenhauer!); selbst noch in der Schweiz (Schartow!). n. 24. D. obscura Gyll. Kunze beschreibt die Innen- seite der, Hinterschenkel bei beiden Geschlechtern als gezäh- nelt, richtiger wird ihnen von Gyllenhal und dem Verf. ein derber und spitzer Zahn zugeschrieben. _Uebrigens gehört diese Art nicht bloss dem nördlichen Europa an; schon Kunze bemerkt, dass Hornschuch sie bei Salzburg auf Carex filiformis gefunden, und die D. simplonica Stenz aus Italien ist nach einem von Stenz selbst herrührenden Exemplare, welches ich von dem. verewigten Dr. Schmidt erhalten habe, von. den Berliner Exemplaren der D. obsceura nicht im Geringsten abweichend. 25. D. brevicornis Ahr. und 26. D. thalassina Germar. Die Unterschiede dieser beiden Arten sind so fein, dass man bei ungenauer Be- trachtung manchmal in Zweifel gerathen möchte, welcher Art das eine oder das andere Stück angehöre.. Die von der Farbe der Oberfläche, Aen stärkern oder schwächern Höckern an der vordern Hälfte des Halsschildes, der. Be- schaffenheit der Mittelrinnen hergenommenen Merkmale sind nicht stichhaltig; selbst die Sculptur erweiset sich nicht ‚als durchaus beständig. Richtig bestimmte Exemplare glaube ich von beiden Arten vor mir zu haben; ein von mir am Pechauer See gefangenes Weibehen, welches, ich noch jetzt besitze, hatte Ahrens, als er in. der Absicht, seine Monogra- phie umzuärbeiten, im J. 1832 die Bestände seiner und unsrer Sammlungen (Hornung’s und der meinigen.) unter- suchte, als seine echte D. brevicornis angenommen, und eben so wurde in Uebereinstimmung mit ihm unsre D. tha- lassina von Aschersleben auch von Germar als die seinige anerkannt. Ich finde die D. brevicornis im Allgemeinen kleiner als D. thalassina, ohne darauf aber Werth legen zu wollen , auch die Oberfläche stärker querrunzlich, daher matter; als wirklich unterscheidende Merkmale bleiben aber kaum andre übrig, als die Gestalt der Fühler, des Halsschilds und die Beschaffenheit der Zähne an den Hinterschenkeln. An den Fühlern ist bei D, brevicornis das 2te und $te 363 Glied gleich lang, birnförmig; bei D. thalassina das 3te ein wenig länger als das. 2te, deutlich stielrund und verkehrt kegelförmig; das Halsschild ‚bei letzterer hinterwärts merk- licher vereugt; der Schenkelzahn bei dem d' der D. brevi- cornis spitz a scharf, aber ‚kurz, bei dem. 2 sehr klein, manchmal kaum bemerkbar; bei dem co’ der D._ thalassina ist er dreieckig und derh, hrs der D. sericea ähnlich, bei dem 9 No und schwächer, aber doch imıner Bo so, derb wie bei dem 0 der. erstern. Die Fühler der 2 sind bei beiden Arten kürzer als die der d', wenn gleich dieser Unterschied bei D. brevicornis ‚merklicher hervortritt. Kupfer- röthliche Exemplare habe ich ‚von beiden Arten vor mir, In Hinsicht auf die Synonywie scheint mir noch Einiges zu berichtigen. zu sein. Meine frühere Vermuthung, dass Ahrens unter seiner D. brevieornis auch, die D. thalassina und Im- pressa mit inbegriffen haben möge, hat mir mein verewigter Freund selbst bestätigt, als ich zuletzt (im J. 1838) diese Gattung in seiner Sammlung init ihm durchging ; und hier- aus allein ist es zu erklären, dass seine Beschreibung der D. brevicornis (Rohrk. p. 28.) ein auf diese, Art gar nicht passendes und, unbezweifelt von D. impressa Pz., entlehntes Merkmal (»Die Eindrücke der Deckschilde sehr tief) enthält.. Gyllenhal’s Käfer (Jns. Suec. IV. App. pag.,674.) passt zu der von Ahrens und Kunze gegebenen Beschreibung gar nicht. Zwar liegt in der fast wörtlich mit Kunze über- einstimmenden, und wahrscheinlich auch von diesem entlehnten Diagnose nichts Widersprechendes, aber ganz andere Merk- male giebt die darauf folgende Beschreibung an.. Hier ist das Thier im Vergleich mit der D. obscura » magis nitida,« wovon Kunze, der ebenfalls beide vergleicht, Nichts ME und was auch in der Wirklichkeit wenig auffällt; die antennae sind »paulo breviores,« während Alten, gleichfalls beide Arten zusammenstellend,, die Fühler der D. brevicornis sehr kurz, die der D., obscura ( impressa Ahr) lang, nennt; endlich sind die »feınora postica versus apicem dente Kahl acuto armata,« während Ahrens, der doch schwerlich laute Weibehen von sich hatte, seinem Käfer ausdrücklich eh gezähnte Hinterschenkel beilegt, Auch. bei Gylienhal selbst bietet die Beschreibung seiner D, brevicornis und thalassina nirgends scharfe und schneidende Unterschiede dar : die Be- schreibung, der letztern, Art hebt vielmehr als wesentliche Verschiedenheit von D, brevicornis nur, eine mehr lebhafte, wiewohl auch nicht glänzende Farbe (differt — » : colore 364 paginae superioris colore vivaciore, etsi non splendido, sed sericeo - micante ) hervor, ohne der weit stärker gezahnten Hinterschenkel zu gedenken; und ich glaube daher nicht zu irren, wenn ich in Gyllenhal’s D. brevicornis nichts als eine etwas mattere, ins Kupferfarbene überspielende Varietät der D. thalassina erkenne. Auch die Angaben des Verf. enthalten Einiges, was ich weder mit der Beschreibung bei Kunze, noch mit den mir vorliegenden Exemplaren vereinigen kann; namentlich gehört dahin die als »supra laete aenea « characterisirte Oberfläche, während Kunze gerade die Mattheit derselben als besonders auszeichnendes Merkmal hervorhebt. Der Verf. betrachtet diese matten Stücke nur als Varietät, doch zeigen diese Beschaffenheit auch alle mir vorliegenden Exemplare, deren Farbe ich als obscure aeneus, aeneo-cupreus und purpureus bezeichnen kann. Ferner gehört hierher die Angabe, dass der Schenkelzahn der 2 manchmal eben so stark sei, als der des Männchen, wie er mir noch niemals vorgekommen ist. Bei D. thalassina dagegen gedenkt der Verf. einer Abart »feınorum posticorum dente minnto, acuto,« und es wäre daher keinesweges unmöglich, dass letztere Stücke wirklich zu D. brevicornis, dagegen die angeführten ® der D. brevicornis mit stark gezähnten Hinterschengeln zu D. thalassina gehörten. Einige Wahrscheinlichkeit erhält diese Vermuthung dadurch, dass der Verf. sich bei D. bre- vicornis auf Exemplare bezieht, die er von Hrn. Förster in Aachen erhalten habe; denn was mir Hr. Förster unter demselben Namen mitgetheilt hat, gehört ganz unbezweifelt der D. thalassina Germ. an. Uebrigens werden beide Arten anderweit häufig verwechselt: so z. B. erhielt ich von mei- nem Freunde Hornung ein Stück der D. thalassina, welches ihm Sturm im J. 1834 als D. brevieornis, jedoch mit dem Zusatze gesendet, er zweifle, ob es die wahre Ahrens’sche Art dieses Namens sei. Ich füge noch die Fundorte in Deutschland bei, von denen ich die angeführten beiden Arten vor mir habe; die D. brevicornis Ahr. von Magdeburg (Pechauer See!), Aschersleben! und Dortmund!; D. thalassina Germ. ebenfalls von Aschersleben!, aus Franken (von Nürnberg, Sturm; von Gunzenhausen, Bestelmeyer!), von Rheine im Mün- ster’schen (Schartow!) und Aachen (Förster!). Nach Kunze findet sich erstere ausserdem noch bei Braunschweig, Leipzig und Berlin; letztere bei Berlin. Als Futterpflanzen führt Kunze für D. brevicornis nur Carex acuta und Typha 365 angustifolia an; ich selbst kann die Pflanzen, auf denen ich beide gefunden, nicht mehr angeben, n. 27. D. impressa Pz. Eine durch Deutschland ziem- lich weit verbreitete, und wo sie sich findet, gewöhnlich in grosser Masse vorkommende Art. Der Grösse nach ist sie höchst veränderlich, die kleinsten Stücke sind kaum wie die kleinsten der beiden vorhergehenden Arten, währen. die grössten den grössern der D. lemnae F. nur wenig nach- geben; alle aber verbindet die völlige Uebereinstimmung von Bau und Sculptur zu einer einzigen wohlbegründeten Art, und selbst Farbenverschiedenheiten sind so ausseror- dentlich selten, dass mir unter mehreren hundert Individuen, welche ich in verschiedenen Jahren bei Dortinund gefunden habe, nur ein einzigesmal ein grünlicherzfarbiges 2 vorge- kominen ist. Die hinterwärts erweiterte Nath fällt besonders bei den d stark in’s Goldgrün oder Goldgelbe, was schon Kunze bemerkt, der Verf. aber wohl nur übersehen hat. Ich besitze sie aus Oberschlesien (von Ratibor, Kelch!), Sachsen (bei Leipzig, von Kiesenwetter!; bei Altenburg, Apetz!), der Mark Brandenburg (Berlin, Ahrens!), vom Pechauer See bei Magdeburg!, aus Franken (von Erlangen, Rosenhauer!; von Nürnberg, Sturın!; von Gunzenhausen Bestelmeyer!); von Cassel (Riehl;) Dortmund!, Rheine (Schartow!) Aachen ( Förster!); auch aus der Schweiz von Schartow! und aus Ungarn von Frivaldszky! bei Dortmund fand ich sie jährlich im Mai in grosser Anzahl auf Carex acuta und paludosa; erstere nennt auch Kunze als Futter- pflanze. Mit D. impressa Pz. verbindet der Verf. als dunkel- kupferfarbige Farbenvarietät die von keinem andern Schrift- steller erwähnte D, antiqua Kunze: allein wenn er sich dabei auch auf zwei Exemplare in Gerinar’s Sammlung bezieht, so dürfte sich doch gegen diese Vereinigung noch Mancherlei einwenden lassen. Nach Kunze (Beiträge etc. pag. 22.) soll D. antiqua der D. proteus Kunze (die der Verf. mit Recht zu D. sericea L. bringt) näher stehen als der D. impressa, und damit stimmt ganz überein, dass Halsschild und Deckschilde als gewölbt (convexa), und die Hinter- schenkel bei beiden Geschlechtern als breit und scharf gezähnt beschrieben werden; alles Merkmale, von denen auch nicht ein Einziges auf D. impressa angewendet werden kann, auch wenn man auf die abweichende Farbenangabe (Kunze nennt seine Art »obscure aenea nitida,« während 366 unser Verf. von einem » cuiyreux tres = - fonee, presque noirätre « spricht, welches nur zuweilen von einem röthlich kupferfarbigen oder grünlichen Schimmer begleitet sein soll) keinen weitern Werth legt. Mir ist noch keine Art vorge- kommen, welehe der. Kunze’schen Beschreibung genau entsprochen hätte; nach meiner Meinung ist jedoch die D. antiqua Kunze entweder eine mir bis jetzt unbekannte, der D. sericea nahe verwandte Art, oder eine Form der letztern, unter welcher sich gar nicht sollen Individuen mit auffallend starken Eindrücken der Deckschilde vorfinden. Derselben Ansicht war auch Ahrens, denn ein Berliner Käfer, den er mir ‚mit der Bemerkung mittheilte, dass er ihn für die echte D. antiqua Kunze halte, gehört unverkennbar zu D. sericea L., und zwar zu derjenigen Varietät, welche Gyllenhal als var. g., und Paykull als D. armata var. a. beschrieben hat. Allerdings aber ist noch eine Art vorhanden, auf welche wenigstens einige Merkmale der D. antiqua Kunze sich ohne Zwang anwenden lassen, die jeloch dem Verf. unbekannt geblieben zu sein scheint. Es ist dies die D. gracilis Creutzer, welche nirgends häufig, und doch, wo sie sich findet, bisher mit D. impressa Payk. verwechselt ist. Von Kunze wird sie zu D. impressa gezogen; unter eben dem- selben Namen erhielt ich ein schWodisches Exemplar von Sturm, und ein anderes (Ungarisches) von Dahl an Ahrens als D. gracilis Cr. gegebenes Stück wurde mir von diesem als D. impressa var. mitgetheilt. Sie hat jedoch mit D, impressa Pz. Nichts als die tiefen und starken Eindrücke auf den Deckschilden gemein; dagegen steht sie der D. sinı- plieifrons des Verfassers so nahe, dass ich deren. Beschrei- bung auf sie deutete, ehe ich von Hrn. Prof. Gerinar das oben bei n. 22 bereits erwähnte und von Hrn. Lacordaire selbst bezettelte Exemplar der D. simplicifrons Lae. zum Vergleiche erhielt. Dennoch aber scheinen mir beide Arten hinlänglich verschieden ; Bau und ‚Senlptur von Stirn und H: Isschild sind zwar im Allgemeinen übereinstimmend, die Deckschilde weichen aber sehr von einander ab. D. gracılis ist bei gleicher Länge merklich schmaler und schlanker, ihre ‚Breite nimmt hinter den Schultern stark ab, und gegen die Mitte hin kaum merklich wieder zu; der hintere Theil verschmälert sich nicht, wie bei D. simplieifrons kurz. vor der Spitze plötzlich in einem stark geschwungenen Bogen, son dsEn. Aiınnt , von ‚der Mitte an alimählig_ an ‚Breite ‚ab, 3) 277 ie, „Nordern, Eindrücke sind weit deutlicher 1 ausgepr rägf, und yılyaeavd« TA 98 , Ju .- ist , lin. Vaterland: Sieilien, am 19. Mai von Zeller bei Syrakus aufgefunden, Der Thorax dunkelerzgrün, der Hinterleib von etwas hellgrünerer Erzfarbe mit schwarzen Einschnitten und der Spur einer schwarzen, vor jedem Hinterrande ziemlich breit unterbrochenen Mittellinie; Stirn schwarz, neben den Ocellen glänzend stahlblau; Fühler schwarz, das 3te Glied bei dem Männchen eiförmig, bei dem Weibchen rundlich, die gekniete Borste vor der Mitte desselben eingesetzt. Unter- gesicht bei dem Männchen äusserst schmal, goldgelb; bei dem Weibchen nur sehr wenig breiter, weiss, Die Vorder- hüften weissgelblich, von der Wurzel aus in zieinlicher Ausdehnung geschwärzt, was aber von der weisslichen Behaarung sehr verdeckt wird, die ihnen überall einen - weissen Schimmer giebt; die Mittelhüften sind nur an der Spitze etwas gelb und schinmern an der Vorderseite eben- falls weiss; die Hinterhüften sind ganz und gar schwärzlich. Das zweite Hüftglied ist vorn weissgelblich, in der Mitte gelblich und braun gefleckt, hinten schwärzlich. Die Schen- kel sind schwarzgrün, das Spitzendrittheil bräunlicligelb, bei dem Weibchen überall kurz behaart; bei dem Männchen haben die vordersten auf der Oberseite eine Reihe langer, 393 schwarzer Haare, welehe auf ‘dem dunkelgefärbten Theile des Schenkels stehen, und von denen sich die 5 letzten durch ihre grössere Länge und Stärke besonders auszeichnen; auch findet sich an der Spitze, der Vorderschenkel bei ihm ein kurzes fast dornartiges Borstehen, welches dem Weibehen fehlt, während bei beiden Geschlechtern an der Vorderseite der Hinter- und Mittelschenkel ganz in ihrer Spitze ein wenig auffallendes längeres Härchen steht. Die Schienen sind braungelb gefärbt, die mittelsten nnd hintersten bei beiden Geschlechtern einfach, etwas sparsam mit schwarzen Borsten besetzt, nach der Spitze hin durch Braun in Schwarz übergehend; die Vorderschienen des Weibchens sind von derselben Bildung, aber an der Spitze nieht schwarz, sondern nur braun; ganz abweichend ist ihre Bildung bei dem Männ- chen; 'sie sind bei ihm von ziemlich hellgelber Farbe, etwas gekrümmt und in der Mitte stark erweitert; sie tragen auf der Vorderseite eine Reihe langer, geradewegstehender, schwarzer Borsten, die in der Nähe der Wurzel beginnt und nicht ganz bis zur Spitze derselben reicht; auf der Aussen- seite findet sich nicht gar weit von der w urzel eine lange schwarze Borste, unter der eine dichte Strieme blasser Borsten beginnt und sich bis zum Ende der Schienenan- schweilung fortsetzt. Die Füsse sind mit Ausnahme der Vorderfüsse des Männchens alle einfach, das lste Fussglied zum grössern Theile braungelb, olıne längere Borsten, seine Spitze sammt den nachfolgenden Gliedern braunschwarz ; die Vorderfüsse des Männchens (Tab. 1. fig. 15.) habe, fol- gende Bildung: das l1ste Glied ist äusserst kurz, becher- förmig, am Spitzenrande kurz gewimpert, mit einem ausserordentlich langen schwarzen Dorne und mit einem eben so langen, gegabelten Fortsatze von weisslicher Farbe, dessen beide Aeste schwärzlich und am Ende einseitig gewimpert sind, und von denen der längere eine Schlinge bildet; das 2te Glied ist ebenfalls sehr kurz, zum grossen Theile von dem lsten Gliede eingeschlossen; es trägt eine lange schwarze Borste und einen langen stabförmigen einfachen Fortsatz, der an der Wurzel weisslich, gegen die Spitze hin schwärzlich und daselbst auf der einen Seite mit einer ganz kurzen schwachen Haarbürste besetzt ist; das 3te Fussglied ist ziemlich lang, etwas gekrümmt, dunkelbraun, an seiner Wurzel auf der Unterseite mit 2 kurzen, warzenförmigen Fortsätzen besetzt, die an ihrer Spitze lange schwarze Bor- stenhaare tragen; an «ler Spitze des dten Gliedes steht 27 394 noch ein langer, schwachkeulenförmiger Fortsatz von schwarz- brauner Farbe, der an der Spitze lange schwarze Borsten und ausser (diesen äusserst feine, wollig-gekräuselte lichte Haare trägt; das 4te Fussglied ist sehr kurz, won schwarz- brauner Farbe, mit einem kurzen an der Spitze mit nicht sehr auffallenden schwarzen Haaren besetzten Fortsatze; das öte Fussglied ist lang, einfach, etwas keulenförmig, an der Spitze mit etwas längeren schwarzen Härchen, einer einzelnen gekrümmten, schwarzen Klane und zwei Jlinienförmigen, unterseits gewimperten Haftläppchen besetzt, von denen das der Klaue näher stehende etwas dieker ist. — Die Flügel sind blassbräunlich, die Einmündungsstelle der Hülfsader hei beiden Geschlechtern unverdickt, der Flügelrand aber von da an etwas stärker; die hintere Querader senkrecht; die 3te Längsader gerade der ?ten parallel, in der Flügel- spitze mündend und, wie bei mehreren anderen Arten, in ihrem letzten Theile über eine warzenförmige Erhöhung der Flügellläche hinweglaufend. —>ce _—— Besch’,eibung einiger vom Herrn P',stor Hoffmeister zu Nords- hausen aufgefunden en, merkwürdigen Dipteren. vom Professor Dr. H. Hew zu Posen. (Hierzu Tab. I. fig. 2 — 5.) 1. Lasioptera obtusa Jd'; antennis subulatis, 16-artieu- latis; alis apice obtusis. — Long. corp. 15 Jin. — Tab. I. fig. 4 und 5. — Vaterland: die Gegend von Cassel; Herr Pastor Hofl- meister fing sie zu Nordshausen. Kopf braun; Fühler bräunlich , griffelförmig , kaum so lang wie der Thorax, 16gliedrig; das 1ste Griffelglied kurz eylindrisch, das 2te kuglig; das 1ste Geiselglied becher- förmig, die nachfolgenden etwas scheibenförmig, kurz behaart und schwer von einander zu unterscheiden, die letzten kleiner. Taster bleichgelb, von der in dieser Gattung ge- wöhnlichen Bildung. Punktaugen fehlen. Der Thorax ıst obenauf braun, an den Seiten und unten gelblich, überall 395 mit seidenartigem Schimmer, der ihm an den ‚hellen Stellen ein weisslich-glänzendes Ansehen giebt. Auch der Hinter- leib zeigt einen seidenartigen Schimmer, der indess nur in der Aftergegend lebhafter weisslich ist; die Grundfarbe desselben ist gelblich mit schwarzen Querbinden auf der Oberseite. Die Beine sind bleichgelblich gefärbt, doch geht diese Farbe schon von der Schenkelspitze an allmälig durch das Bräunliche bis in das Dunkelbraune über; die sie bedeckenden Haarschüppchen geben ihnen ein weisslich-glän- zendes Ansehen; das erste Fussglied ist verkürzt. Die Sehwinger sind weisslich. Die Flügel sind gegen die Spitze hin breit und sehr stumpf; die l1ste 'Längsader, welche sehr deutlich ist, reicht bis zum 2ten Drittheile der Flügellänge; die 2te Längsader entspringt nicht aus der 1sten Längs- ader, sondern aus der Flügelwurzel und ist fast ganz gerade, die öte nur wenig gekrümmt und hat ihre Mündung der Mündung der lsten Längsader fast genau gegenüber; zwi- schen der lsten und ?2ten Längsader läuft eine Falte von der Flügelwurzel gegen die Flügelspitze hin, die sehr leicht für eine Längsader gehalten werden kann, Die ganze Flügelfläche ist dicht mit schwärzlichen Härchen bedeckt und der Flügelrand ringsum äusserst dicht schwarzgewimpert; an der Spitze und dem Hinterrande zeigen die Wimpern in reflektirtem Lichte eine silbergraue Farbe; die erste Längs- ader und der Vorderrand des Flügels bis zur Mündung derselben sind mit schuppenförmigen Härchen besetzt. Bildung und Gliederzahl der Fühler, so wie Gestalt und Aderverlauf der Flügel zeichnen diese zur Untergattung Diomyza gehörende Art besonders aus. Wiedemann’s und Meigen’s Angaben (Meig. I. 91.) über Lasioptera stygia würden sich auf gegenwärtige Art deuten lassen, wenn Meigen nicht ausdrücklich bemerkte, dass bei Lasiopt. stygia die 2te Längsader aus der lsten entspringt und dass die dte der ?ten parallel ist, Merkmale, die auf Lasioptera obtusa nicht im geringsten passen. 2. Anaretealbipennis, d 9; nignicans, opaca; pedibus pallide brunneis. — Long, corp. 12 7 17 lin. — Tab. II. fig. 2 und 3. Vaterland: Nordshausen bei Cassel, wo sie Herr Pastor Hoffmeister entdeckte. Der Thorax, so wie der Kopf sammt den Mundtheilen schwärzlich, glanzlos; der Hinterleib bei dem Weibchen 2° ‚396 dunkelbraun, der Vordertheil der einzelnen Ringe schwärz- lieh, hinten spitz und 2 fast kreisförmige Lamellen tragend, hei dem Männchen fast ganz schwarz am Ende mit einer schwarzen Haltzange. Die Fühler, welche ich nur bei dem Weibehen «deutlich beobachten kann, sind 10gliedrig; das lste Schaftglied ist äusserst kurz und schwer wahrzunehmen, das 2te ziemlich gross und von kugelförmiger Gestalt; die Geiselglieder sind kugelförmig, nur das letzte umgekehrt birnförmig und vielleicht aus 2 engverbundenen Gliedern zusammengesetzt: alle Geiselglieder sind kurz behaart. Der Rüssel ist kurz aber vorstehend; die Taster scheinen 4gliedrig zu sein: ihre beiden letzten Glieder sind klein und ziemlich dünn, das 2te, wie es scheint verdickt, das Iste nicht deutlich wahrnehmbar. Die Ocellen deutlich. Die Beine sind ungespornt, ziemlich schlank, von hellbrauner, (bei dem Männchen von etwas dunklerer ) Farbe, das Ende der Schienen und Füsse ziemlich dunkelbraun: das 1ste Fussglied verlängert; die Klauen klein, gekrümmt, spitzig; zwischen ihnen nur ein gewimpertes Haftläppehen. Schwinger bräun- lieh. Die Flügel weisslich, dem blossen Auge und selbst bei mittlerer Vergrösserung erscheinen sie ganz nackt, in der That aber sind sie nicht nur am Rande mit sehr feinen und leicht verreibbaren Wimperhärchen sparsam besetzt, sondern aveh auf der Fläche mit äusserst feinen mikrosko- pischen Härchen besetzt, denen einzelne grössere beigemengt sind, die gegen die Flügelspitze hin häufiger werden und sich auch auf allen Flügeladern finden. Der Verlauf der Flügeladern gleicht dem von Scatopse und Lestremia sehr; die erste Hülfsader reicht bis etwa zur Mitte des Flügels und ist vor ihrer Mündung mit der Isten Längsader in einem Punkte verbunden; die lste Längsader reicht bis zum 3ten Viertheile der Flügellänge und ist, wie die Hülfsader ganz hellbräunlich gefärbt; die hinteren Flügeladern sind feiner und farblos, die Ste entspringt aus dem Punkte, in welchem die 1ste Längsader mit der Hülfsader vereinigt ist, spaltet sich im 3ten Theile ihrer Länge in 2 mässig diver- girende Aeste; die 4t» Längsader liegt mit dem Hinteraste der ?2ten fast parallel, während sie vom Flügelrande aus gegen die sanft S förmig gekrümmte 4te Längsader ziemlich stark convergirt und gegen die Wurzel hin ganz verlischt. Die systematische Stellung gegenwärtiger Art ist nicht ganz ohne Zweifel. Zuerst differiren gleich die Angaben der Schriftsteller über die Gattung Anarete; Haliday, der 397 sie in dem Verzeichnisse der Dipteren von Holywood ( Ent. Magaz. 1. pag. 156) zuerst aufstellte, charakterisirt sie da- selbst so: Antennae breves, 9-artieulatae, articulis 2 baseos majoribus: oculi emarginati: ocelli tres: alae incumbentes nudae: nervus furcatus costae mediae insertus: tibiae ecalca- ratae. Diese Charaktere passen auf das von mir beschriebene Inseet sehr gut mit alleiniger Ausnahme der Anzahl der Füblerglieder, deren sich bei ihm, wenigstens bei dem Weibchen nicht 9, sondern 10 ünden. Diese Abweichung würde noch keinen Zweifel über die systematische Stellung desselben begründen, da in der That die Zahl der Fühler- glieder in der Gruppe der Gallmücken zu generischen Son- derungen sehr wenig geeignet ist. (conf. Ent. Zeit. V. pag. 324). — Herr Rondani rechnet nun aber Anarete in seinen in’den Annali di Bologna mitgetheilten Memorie per servire alla Ditterologia italiana zu denjenigen Gattungen der von ihm Lestremina genannten Gruppe der Gallmücken, bei denen die Männchen gestieite Fühlerglieder haben; dies ist nun bei Anarete albipennis keineswegs der Fall, sondern die Fühlerglieder des Männchens sind gerade ebenso kugel- formig, wie die des.,Weibchens. Sollte Herr Rondani Haliday’s Gattung nicht verkannt haben? Es würde sich darüber gar leicht entscneiden lassen, wenn Haliday bei der Errichtung der Gattung und Beschreibung der Anarete can- didata angegeben hätte, ob sich seine Angaben blos auf das eine, oder auf beide Geschlechter beziehen, was leider nicht der Fall ist. Könnte Anarete albipennis in einer anderen Gattung passender untergebracht werden, so dürfte dies rathsam sein; es ist aber nicht der Fall: an die Gattung Scatopse daıf wegen des ganz anderen Baues der Mundtheile gar nicht gedacht werden; näher steht sie der Gattung Lestremia, mit welcher sie fast ganz gleichen Verlauf der Flügeladern hat; zählte man das letzte Fühlerglied, vielleicht richtiger, für zwei, so würde sie in der Zahl der Fühler- glieder mit Lestremia carnea (Ent. Zeit. V. 324.) überein- stimmen, auf die ich die Untergattung Ceeidogona gegründet habe; aber Gecidogona unterscheidet sich meines Erachtens durch den gänzlichen Mangel der Punktaugen zu wesentlich. — %s bleibt so nieht wohl etwas anderes übrig, als das kleine Thier zur Gattung Anarete zu bringen, die Charaktere dieser Gattung so beizubehalten, wie sie von Herrn Haliday auf- gestellt worden sind, mit Ausnahme seiner Angabe über die Zahl der Fühlerglieder, wofür » Fühler 9- oder 10gliedrig » 398 zu setzen sein würde, Herrn Rondani’s Angabe über den Fühlerbau des Männchens, als nicht hinlänglich erwiesen, für’s erste ganz unberücksicht zu lassen. — Die von Herrn Haliday beschriebene Anarete candidata unterscheidet sich von A. albipennis schon durch die weisse Färbung der hintersten Schienen und Tarsen hinlänglich. 3. Hydrellia alboguttata f 9; aeneo-nigra; puncto humerali, altero subalari halterumque eapitulo can- didissimis. — Long. corp. 1% -— 14% lin. — Vaterland: Um Nordshausen bei Cassel; sie fand sich mit der folgenden Art an ausfliessendem Eichen- safte,. — Thorax und Hinterleib glänzend erzschwarz, mit einem wenig bemerkbaren braunen Dufte, fein schwarzhaarig, gegen das Hinterende des Thorax einige, aım Rande des Schildehens 4 längere Borsten; ein rundlicher Punkt auf der Schulter- ecke, ein weniger regelmässig begrenzter unmittelbar unter der Flügelwurzel und der Knopf der Schwinger sind schnee- weiss, die Nähte an den Brustseiten, der Schwingerstiel, die Mitte des Bauches und die Beine lehmgelblich gefärbt. Der Kopf ist mattschwarz; die Stirn anf dem Scheitel und oben am Augenrande mit schwarzen Borsten, sonst nur mit sehr feinen und kurzen schwarzen Härchen besetzt. Die Fühler sind kurz; das 2te Glied kurz, braungelb, obenauf ınit einem einzelnen etwas längerem Härchen; das 3te Fühlerglied ist fast kreisrund, schwarzbraun, doch auf der Innenseite, besonders an der Wurzel, meist heller; die Fühlerborste ist auf der Oberseite von drei längeren Haaren gekämmt und ausserdem ziemlich dicht behaart. Das Untergesicht ist braunschwaız, etwas eingedrückt, auf der Mittellinie etwas erhöht, nur in der Mitte am Mundrande und auch da nur ganz schmal gerandet; ein schneeweisses Bändchen liegt unmittelbar über der Mundöffnung und läuft beiderseits bis gegen die hintere Augenecke, Der Hinterleib ist etwas breitgedrückt eiförmig, hinten spitz, bei dem Weibehen zugespitzt; der erste Ring verkürzt, 2ter bis ter ziemlich gleich lang. Beine kurzhaarig, unbewehrt, auf der Unter- seite der Vorderschenkel etwas borstiger; das 1ste Fussglied nicht sehr viel kürzer als die 4 folgenden zusammen. Bei recht ausgefärbten Exemplaren ist ein grosser Theil der Sehienen und Schenkel gebräunt. Die Flügel sind ziemlich glasartig mit hellbräunlichen Adern; die dicke Hülfsader 399 reicht kaum etwas über den 4ten Theil der Flügellänge hinaus; die lste Läugsader ist gerade und mündet ziemlich weit von der Flügelspitze, die 2te Längsader unmittelbar vor derselben; die kleine Querader steht auf der Mitte der dahinter liegenden Zelle; von ihr aus bis zur hinteren Quer- ader haben ?te und 3te Längsader eine ziemlich starke Divergenz, von da an eine schwache Convergenz, die Ä4te Längsader ist vollständig, die Ste reicht aber bei weitem nicht bis zum Flügelrande. Meigen hatte im 6ten Theile seines Werkes unter der Gattung Notiphila die verschiedenartigsten Dipteren vereinigt; im T7ten Theile hat er die Gattung Notiphila in die Gattun- gen Notiphila und Hydrellia getheilt, wodurch er einer naturgemässen Anordnung viel näher gekommen ist, indem sich die unter Hydrellia vereinigten Arten in der That von. den bei Notiphila verbliebenen meines Erachtens mehr, als selbst von den Arten der Gattung Drosophila unterscheiden. Aber auch bei dieser Anordnung bleiben unter Hydrellia iminer. noch sehr heterogene Arten bei einander. Auch Macquart’s Anordnung genügt nicht; er theilt die Gattung Hydrellia in die Gattungen Hydrellia und Discocerina, je nach der Vollständigkeit oder Unvollständigkeit der dten Längsader. Meigen hat ganz recht, wenn er diesen Unter- schied für unerheblich erklärt; ja in einzelnen Fällen ist derselbe geradezu verwirrend, da bei manchen Arten es ziemlich zweifelhaft bleibt, ob ınan die 4te Längsader voll- ständig oder verkürzt nennen solle, und da eine Verkürzung der 4ten Längsader nicht immer, wie Macquart’s Diagnose der Gattung Discocerina voraussetzt, mit der linsenförmigen Gestalt des 3ten Fühlergliedes zusammen trifft. — Halidav hat in den Ann. of. Nat. Hist. 1839 eine Monographie der Hydroınyziden gegeben; er sondert die Gattungen Notiphila und Hydrellia scheinbar, aber auch nur scheinbar, in der- selben Weise wie Meigen im 7ten Theile seines Werkes, (conf. Westwood Introduct. II. pag. 153.) bringt aber viele Arten zu Notiphila, welche nach Meigen zu Hydrellia gehören. Notiphila theilt er in die Subgenera: Notiphila, Dichaeta, Discomyza, Trimerina, Hygrella (== Not. nitidula Fall.) Discoeerina (= Not. calceata Fall.) und Hecamede (= Not. albicans Meig.). — Die Arten, welche nun noch in der Gattung Hydrellia bleiben, theilt er in die Subgerera: Hy- drellia, Atissa ucrd Glenanthe, von denen die vorletzte nur eine Art mit eingedrücktem Untergesichte, die letzte ebenfalls 400 nur eine Art mit blos haariıger Fühlerborste, das Subgenus Hydrellia aber alle übrigen Arten enthält. Mit dieser Ein- theilung, besonders mit der Grenze zwischen den Gattungen Notiphila und Hydrellia wird sich schwerlich irgend Jemand befreunden können. — Nicht glücklicher ist die von Herrn Zetterstedt im 1sten Theile seiner Diptera Scandinaviae gewählte Eintheilung; er lässt nur die beiden Gattungen Notiphila und Psilopa zu: die erstere scheint so ziemlich Meigen’s Notiphila Thl. VII. zu entsprechen, schliesst aber noch Fremdartigeres ein als die Meigen’sche Gattung; die Gattung Psilopa umfasst noch heterogenere Arten, als die vorhergehende; ieh ınuss also auch Zetterstedt’s Eintheilung als vollkommen verunglückt ansehen. Es bleibt somit nichts übrig, als M igen’s Sondereng von Notiphila und Hydrellia anzunehmen, auch die Gattungen Dichaeta, Discomyza und Trimerina anzuerkennen, aber dann zunächst die noch sehr heterogenen unter Hydrellia vereinigt bleibenden Arten zu gruppiren und wo es nöthig ist, in besondere Genera zu bringen. Eine eigenthümliche Gruppe, ja wenn ieh nich nicht ganz täusche, den Kern der Gattung Hydrellia bildet Not. nitidula mit ihren ziemlich zahlreichen Verwandten; das etwas gewölbte, glatte Untergesicht, die ziemlich abste- henden Fühler, mit einer starken Borste am Ende des 2ten Gliedes, der schmaleiförmige, Sringliche, hinten ziemlich spitze, ziemlich stark gewölbte Hinterleib, die Stellung der kleinen Querader in der Nähe der Flügelwurzel charakterisiren diese Gruppe ganz gut; es herrschen in ihr Mettallfarbe des Körpers und Abkürzung der 4ten Längsader vor. — Ziemlich verschieden davon ist die Gruppe, ın welche Hydrellia albo- guttata gehört; sie zeichnet sich durch niederliegende Fühler, deren 2tem Gliede die starke Borste fehlt und deren tes Glied nicht eiförmig oder länglich wie bei jener Gruppe, sondern tellerfömig ist, aus; das Untergesicht ist unter den Fühlern eingedrückt, auf der Mittellinie etwas erhaben, der eiförımige,, Sringliche Hinterleib breiter und flacher, aber am Ende ebenfalls ziemlich spitz; die kleine Querader steht auf oder gar jenseit der Mitte der dahinter liegenden Zelle; man kann diese Gruppe in 2 Unterabtheilungen zerlegen, je nachdem die Fühlerborste ausser den Kammstrahlen all- seitig behaart ist oder nicht; als Repräsentant der 1sten Unterabtheilung kann Hydrellia alboguttata, als Repräsentant der 2ten Hydrellia aunulata gelten, deren Beschreibung hier folgen mag, 401 4. Hydrellia annulata, con 9; tibiis nigro triannulatis. Long. eorp. 1% — 141% lin. Da Vaterland: Auch diese Art erhielt ich vom Herrn Pastor Hoffmeister, welcher sie zu Nordshausen bei Cassel auffand. Kopf gelblich, auf der Stirn nur am Augenrande, sonst aber überall mit weissem Schimmer: Stirn äusserst kurz und fein behaart, auf der Scheitelgegend und am oberen Au- genrande mit ansehnlichen schwarzen Borsten, über den Fühlern und die Mittellinie gelblich, oben in grosser Aus- dehnung wie berusst; neben den Ocellen 2 gelbliche, wenig wahrnehmbare Fleckchen, welche sich etwas am grössten- theils «dunkel gefärbten, aber ebenfalls weisslich schimmernden Hinterkopfe hinabziehen. Die Fühler sind ziemlich kurz, niederliegend, von gelbbräunlicher Farbe; das 2te Glied trägt obenauf ein etwas stärkeres Härchen; das 3te Glied ist tellerförmig; «die Fühlerborste hat oberwärts etwa 5 — 6 Strahlen, von dench die ersten lang, die letzten sehr kurz sind und zwischen «denen noch vereinzelte kürzere Härchen stehen. Das Untergesicht ist unter den Fühlern ziemlich stark eingedrückt, auf der Mittellinie etwas erhaben; die Mundöffnung ist breit und auffallend gerandet. — Der Thorax ist obenauf grösstentheils graulich mit schwärzlichen Striemen und Flecken, loch ist die Grundfarbe an der Schulter, unter der Flügelwurzel und vor dem Schildchen mehr gelblich. Schildchen bei dem Männchen mehr graulich, bei dem Weibchen mehr gelblich, ınit weisslichem Schimmer und schwärzlichen Flecken, die sich oft so ausbreiten, dass von der Grundfarbe nur einzelne punktförmige Stellen übrig bleiben. Der Hinterleib gelblich mit folgender, etwas ver- änderlichen, braunschwarzen Zeichnung: in Vorder- und Hinterecke jedes Ringels ein schwarzes Fleckchen, die aber mit Ausnahıne des in der Vorderecke des 2ten Ringes liegenden von oben nicht zu sehen sind; auf dem 2ten, ten und 4ten Ringe in der Mitte ein äusserst spitziges, den Vorderrand erreichendes Dreieck, jederseits auf diesen 3 Ringen ein grosser rhombischer, am Hinterrande anliegender Seitenfleck, der sich mit dem inneren Hinterwiukel als Hinterrandssaum mit dem Mittelflecke, und ausserdem meist mit den vorderen Aussenwinkel mit dem in der Vorderecke des Ringels lie- genden Fleckchen verbindet; der fast ganz versteckte 6te Ring, welcher allen Hydrellia-Arten mit angeblich Sringlichem Hinterleibe zukömmt, zeigt bei dem 9 eine ähnliche Zeich- »ung oder ist mit Ausnahme des Vorderrandes ganz dunkel, 402 Bauch ungefleckt gelblich. Beine gelblich, die Schenkel mit Ausnahme von Wurzel und Spitze und 3 Ringe um jede Schiene (an der Wurzel, vor der Mitte und am Ende) dunkelbraun; bei einzelnen Exeniplaren ist die dunkle Fär- bung besonders auf den Schenkeln minder ausgedehnt. Flügel ziemlich glasartig, am Vorderrande etwas in das Gelbliche, auf ihrer Fläche etwas in das Wässrigbräunliche ziehend; die Adern bräunlich, die Queradern braungesäumt; die Hülfsader reicht kaum bis zum 4ten Theile der Flügel- länge; Iste Längsader mündet entfernt von der Flügelspitze, die 2te ziemlich genau in der Flügelspitze; die kleine Quer- ader steht auf dem ?2ten Drittheile der dahinterliegenden Zelle; von ihr ab bis zur hinteren Querader divergiren die 2te und Ste Längsader mässig, von da ab convergiren sie äusserst schwach; dıe 4te Längsader ist vollständig; die Ste erreicht den Flügelrand bei weitem nicht. Dürfte es nun schon nöthig werden, die Gruppe, zu welcher die beschriebenen beiden Arten gehören, als eigene Gattung vom Stamme der eigentlichen Hvdrellia - Arten abzusondern, so ist dies noch viel nöthiger mit derjenigen Gruppe, die von den Verwandten der Hydrellia posticata gebildet wird; Schmalheit und Flachheit des Hinterleibes, der eigenthümliche Bau der Genitalien, die vom Hinterrande des Flügels entfernte Stellung der hintern Querader, ja selbst der Bau der Fühlerborste, die stets an der Spitze einen nach unten gerichteten Strahl hat, rechtfertigen eine solche Trennung auf das vollkommenste. Ich hoffe auf dieselbe nächstens bei einer Mittheilung über die Verwandlungsge- schiehte dieser Art wieder zurückzukommen. nn mn .— Entomologische Bemerkungen von H. Schaum. (Schluss von No. 5.) 5) Gewöhnlich werden in der Gruppe der Bembidien, die sich durch die Aebnlichkeit ihrer Form mit den Elaphren, durch die feine, kurze Pubescenz und die grossen hervor- ragenden Augen auszeichnet, und die Megerle mit dem Namen Tachypus belegt hat, nur 3 europäische Arten: B. pieipes, Duftschin. , Dej., (earaboides, Oliv.?, Heer), B, pallipes, 403 Duft. und flavipes Linne aufgeführt. Eine 4te Art derselben ist der in: Süd-Italien einheimische Elaphrus nebulosus, Rossi. An der Richtigkeit dieser Bestimmung ist nieht wohl zu zweifeln. da: sie durch ein Originalexem- plar im Berliner Museum verbürgt wird. Es hat diese Art die Grösse von B. pieipes, unterscheidet sich aber von demselben sogleich durch lichtere Beine und Fühlhörner. Der Kopf ist etwas breiter, zwischen den Augen mehr aus- gehöhlt. Die Palpen sind röthlich gelb, das letzte Glied (der Maxillarpalpen bronzefarben angelaufen. Das l1ste Glied der Fühlhörner röthlich. gelb, das 2te, 3te und. 4te ebenfalls röthlich gelb, an der Spitze bronzefarben, die folgenden röthlich mit bronzefarbenem Schimmer. Die Augen sind ein wenig grösser als bei B. pieipes. Das Halsschild ist etwas kürzer, vorn viel breiter, an den Seiten viel stärker gerundet, nach hinten stark verengt, die eingedrückte Mittel-. linie feiner, hinten etwas tiefer als vorn und in der Mitte, die Punktirung des Halsschildes ist etwas dichter und deut- licher, der Glanz schwächer. Die. Flügeldecken sind etwas breiter, «die grünlichen Flecken, die ihnen ein. nebliges An- sehen geben, wenigstens bei meinem Exemplare, undeut- licher, die 2 eingedrückten Punkte tief. Die Beine röthlich gelb, die Schenkel, Knie und Füsse wit einem bronzefarbe- nen Anflug. Das Exemplar, das ich besitze, ist von Grohmann in Sieilien gefangen. Zu diagnostieiren wäre die Art: B. nebulosum: fusco-aeneum, obsolete punetatum, subpubescens, thorace cordato latiore, elytris oblongo-ovatis, nebulosis, foveolis duabus impressis, antennarum basi tibiis- que testaceis. 6) Bembidium pallidipenne, lllig., Schiödte, (Andreae, Gyli., Dej.) wird in Sardinien und Corsica durch eine tän- schend ähnliche Art ersetzt. Ob dieselbe dort eben so wie B. pallidipenne dem: Meeresufer eigen ist, bedarf noch einer genauern Ermittlung. Es ist diese Art übrigens nicht neu, sondern bereits von Germar Faun. Ins. Eur. XVUL 2, als er das ächte pallidipenne nech nicht kannte, als B. Andreae abgebildet, sie unterscheidet sieh aber von demsel- ben leicht durch den weit schwächern Glanz des Kopfes und Halsschildes und durch den Verlauf der grünen Querbinden der Flügeldecken. Kopf und Halsschild sind erzgrün, schwach glänzend, beide von derselben Gestalt wie bei B. pallidipenne, ersterer aber stärker und dichter und auch noch auf dem Scheitel 404 punktirt, Mandibeln, Palpen und Fühler wie bei pallidipenne gefärbt, (die letzteren etwas länger. Der Vorderrand und die Basis des Halsschildes sind nieht so runzlig, sondern deutlicher punktirt, die Mittellinie etwas feiner; der hintere Quereindruck so gut wie ganz verloschen, daher erscheint die Mitte des Halsschildes weniger gewölbt. Die Flügel- decken haben dieselbe Gestalt und fast dieselbe Seulptur wie bei pallidipenne, nur stehen die Punkte in den Streifen etwas dichter und sind in den äussern Streifen etwas tiefer; sie sind gewöhnlich etwas dunkler gelb, ziemlich breit erz- grün längs der ganzen Basis, die hintere erzgrüne Binde der Flügeldecken hat eine gerade Richtung vom Aussenrande, den sie berührt, bis zur Naht und ist an den Rändern namentlich nach hinten weit weniger gezackt, an der Naht vereinigt sie sich mit der Basalbinde; beide Binden sind grüner und schwächer glänzend als bei B. pallidipenne. Unterseite und Beine wie bei diesem. Küster entdeckte diese Art in Sardinien, ein Exemplar aus Corsica erhielt ich von Hrn. Mulsant. Germar bat sie in seiner Sammlung Küsteri genannt. Ihre Diagnose kann so lauten: B. Küsteri: aepeo-viride, capite punctato, thorace cordato basi apiceque punctato, elytris ovatis, Havo-testaceis, faseiis duabus aeneo - viridibus, striatopunctatis, striis apice obsoletis, punetisque duobus impressis,, antennis pedibusqne testaceis. 7) Den in dieser Zeitung Jahrgang 1844 S. 197.5 von mir angeregten Zweifel, ob Hydroporus ambiguus Aub& und H. piceus Sturm, Erichs., wie dies Erichson (Wiegm. Archiv V. Jahrg. 2. Bd. p. 322 Jahresbericht für 1838) verimuthet, ident'sch seien, kann ich jetzt dahin auf- klären, dass H. ambiguus Aub. von der letztgenannten Art völlig verschieden, mit H. vittula Erichs. synonym ist. Dass es ein Irrthum war, wenn Aube H. vittula als Syno- nym mit H. striola Gyll. verband, hat bereits Erichson Jahresber. ]. e. bemerkt und zngleich die in der Grösse und Punktirung liegenden Unterschiede beider Arten angezxeben ; dass aber H. ambiguus mit H. vittula zusammenfällt, ist mir durch eins der 6 Exemplare verbürgt, «die Aube bei Com- piegene gefangen hat. Aube’s Beschreibung ist in diesem Falle nicht besonders treffend, namentlich ist das charakte- ristische gelbe Längsstrichelehen hinten neben dem Aussen- rande der Flügeldecken gar nicht erwähnt, auch erschwert 405 die Stellung hinter H. pubescens und der unpassende Ver- gleich mit letzteren: die Erkennung der Art, die füglich nur mit palustris verglichen werden kann. Sie scheint besonders auf Moorboden vorzukommen und ist z. B. auf der Insel Usedom ausserordentlich häufig. — Schiödte, dem ich einige Exemplare zusandte, erklärte mir, dass sein H. vittula völ- lig übereinstimme. 8) Von dem oben erwähnten Hydroporus piceus Sturm, Erichs. besitze ich einige Exemplare, die ich bei Berlin und auf Usedom gefangen habe, und deren Bestimmung Erichson selbst als richtig anerkannt hat. Sie kommen dem H. pubescens Gyll, Aub., melanocephalus Sturin, ausser- ordentlich nahe, sind indessen etwas kleiner, schmäler, und anf der Oberseite etwas stärker und weniger dicht punktirt. Diese Unterschiede sind indessen doch nicht bedeutend genug, um eine specifische Verschiedenheit zu beweisen. Zudem fehlt es nicht an Uebergängen, und auf Usedom wenigstens kommen beide Formen gleichzeitig vor. Nach. den Abbil- dungen des H. melanocephalus und piceus bei Sturm möchte man an der völligen Identität beider Thiere gar nicht zweifeln. Der eigentliche H. pubescens Gyll., Aub. variirt etwas in der Färbung der Flügeldecken, gewöhnlich sind dieselben braun, an den Seiten und an der Basis heller, oft sind sie indessen ganz dunkelbraun. Sturm führt die lichteren Exemplare als H. melanocephalus var. b. an. Exem- plare mit ganz hellbraunen Flügeldecken sind mir nicht vor- gekommen, Gyllenhal beschreibt sie indessen als Normalform und die nur am Rande lichtern als var. b., ganz dunkle scheint er gar nicht zu kennen. — Mit H. pubescens sind die 3 von Schiödte beschriebenen Arten H. piceus, sco- pularis *) und pubescens zu vereinigen. Die erste und dritte hält Jetzt Schiödte selbst nicht mehr für verschieden, er erklärte sie brieflich für identisch mit Exemplaren des H. pubescens Gyll., Aub., die mir von Aube gegeben waren, und die ich ihm zur Ansicht mitgetheilt hatte. Er bemerkte (labe', dass die oben erwähnte, etwas schmälere und stärker punktirte Form, die ich ihm gleichzeitig als den echten H. picens St., Er. zugesandt hatte, in Dänemark noch nicht aufgefunden sei. Von H. scopularis habe ich durch Hrn. Drewsen 3 Stücke erhalten, die von Schiödte bestimmt sind, sie stinnmen =) Der Name muss eigentlich seapularis heissen, Schiödte hat hier einen Druckfehler aus Gyli. IV. p. 392 nachgeschrieben. 406 ganz mit den Exemplaren überein, in denen Schiödte selbst seinen pubescens und piceus erkannt hat; den geringen Unterschied, den Schiödte in der Punktirung bemerkt haben 'will, vermag ich nicht aufzufinden, und was die augeblich diehtere Behaarung betrifft, so hat hierauf die Erhaltung der Individuen den wesentlichsten Einfluss. 9) Dem H. pubescens nahe verwandt aber wesentlich verschieden ist Hydroporusnivalis Heer. Er scheint der Al- penfauna eigen zu sein, in der Schweiz ist er nach Heer weit verbreitet, und Kahr hat ihn in Menge in den Steyrischen oder Tyroler Alpen gefangen, Er ist intensiv schwarz, schwach behaart, flach gewölbt, bei gleicher Breite etwas länger als H. pubescens, und die Seiten des Körpers sind mehr parallel. Die Fühler sind merklich länger, das lste Glied ganz, die nächstfolgenden an der Wurzel roth., Die Maxillarpalpen schwarz. Der Kopf ist ganz schwarz, wenig glänzend, sehr fein und ziemlich weitläufig punktirt, die Stirn mit zwei Grübehen vor den Augen über der Insertion der Fühler. Das Halsschild ist schwarz, fast glanzlos, schr schwach be- haart, vorn wenig schmäler als hinten, die Seiten sind schwach gerundet, der Hinterrand, mit Ausnahme der mittle- ren Verlängerung fast gerade, die Hinterecken etwas abge- stumpft; die Oberfläche ist dicht und fein punktirt, die Punkte stehen auf dem Discus kaum etwas weitläufiger; in der Regel bemerkt ınan gerade in der Mitte ein kleines Grübchen. Die Flügeldecken setzen an der Schulter nieht unmittelbar wie bei pubescens den Bogen des Halsschildes fort, sondern sind etwas breiter als die Basis des Halsschildes und bilden mit den abgerundeten Hinterecken einen kleinen einspringen- den Winkel; sie sind ziemlich parallel und verschmälern sich erst vom hintern Drittheil und von hier weit stärker als bei pubescens, sie sind schwarz, glänzend, schwach behaart und fein und dieht punktirt, ausserdem bemerkt man 2 Längs- linien kleiner eingestochener Punkte, von denen die äussere indessen öfters undeutlich ist. Der umgeschlagene Seitenrand ist schwarz. Die ‚Unterseite schwarz, die Punk- tirung der Brust und des Hinterleibes feiner als bei pubes- eens. Die Beine pechfarbig, die Knie gewöhnlich etwas heller. Fast in noch höherm Grade als dem H. pubescens ähnelt diese Art dem H. melanocephalus Gyll., Aub. (non Sturm), sie unterscheidet sich indessen durch kleinern Kopf, gleich- mässig punktirtes Halsschild und durch glänzende, nicht in dem Grade parallele Flügeldecken, die auch an den Schul- 407 tern etwas breiter sind als die Basis des Halsschildes. Mit H. nigrita kann nivalis schon der Grösse von fast 2° wegen nicht verwechselt werden, Die Richtigkeit der Heer’schen Bestimmung wird durch 2 von Heer mitgetheilte Stücke verbürgt. Dass H. foveo- latus Heer nach einem Exemplare derselben Art mit einigen zufälligen Grübchen auf dem Halsschilde aufgestellt ist, habe ich schon Jahrg. V. dieser Zeitung 197. 6 bemerkt. 10) Hydroporus elongatulus Sturm, Erichs. ist von Aube@ nicht beschrieben. Anch H. elongatulus Schiödte ist von demselben verschieden und nicht von H. tristis zu trennen. Es ist dies jetzt Schiödte’s eigne Ansicht, dem ich einige Exeırplare des echten elongatulus zugesandt habe, und ich kann dieselbe, nachdem ich selbst den dänischen elonga- tulus durch Hrn. Drewsen erhalten habe, nur bestätigen. H. elongatulus Sturm, Erichs. gleicht unter den von Aub& beschriebenen Arten im hohen 'Grade dem H. melanocepha- lus Gyll., Aub., und unterscheidet sich besonders durch den Glanz der ‘Oberseite, deutliche Behaarung, pechbraune Fär- bung des Kopfes, Jlichtere Flügeldecken und Beine und durch stärkere Punktirung der Unterseite. Er scheint wenig verbreitet zu sein, in Pommern ist er aber sehr gemein. 11) Eydroporus melanocephalus Gyll., Aub. ist dieselbe Art, die Schiödte unter diesem Namen beschrie- ben hat; in der von ihm gegebenen Synonymie ist aber die Angabe H. melanocephalus Gyll. var. e. in melanocephalus Gyll. a. zu ändern, wie mir dies Schiödte selbst bemerkte, der vor einiger Zeit Gelegenheit hatte, den Käfer in der Gyllienhal’schen Sammlung in Upsala zu sehen, und wie dies auch dureh eine Zahl schwedischer von Boheman und Schön- herr mitgetheilter Exemplare, die ich vormir'habe, bestätigt wird. 12) Hydroporus Gyllenhalii Schiödte ist mit H. pieeus Steph., Aub. (nicht zu verwechseln mit piceus St, Er.) identisch. Ich habe die Bestätigung hierüber von Schi- ödte selbst erhalten, dem ich einige Aube’sche Originale zusandte. Schiödte bemerkte ‘mir zugleich, dass er diese Art als H. melanocephalus var. b. in Gyllenhal’s Sammlung gesehen habe, ich vermuthe aber, dass hier ein Irrthum von seiner Seite obwaltet. Es wäre wenigstens sehr auffallend, 'wenn ein so ‘genauer Beobachter, wie ‘Gyllenhal, die tiefe zerstreute Punktirung der Flügeldecken übersehen "haben sollte, die H. Gyllenhalii auf den ersten Blick von H. mela- nocephalus unterscheidet. Ich vermuthe nach den Angaben, 408 die Gyllenbal über jene Varietät b. macht, vielmehr, dass sie auf H. elongatulus St. Er. zu beziehen ist. Es wäre demnach sowohl H. melanocephalus a. als die var. b. aus der von Schiödte gegeben Synonymie des H. Gyllenhalii zu streichen. 13) Hydroporus notatus, angustatus, tristis, umbrosus, obseurus, melanarius, nigrita Schiö.lte sind mit den gleichnamigen Sturm’schen, Erichson’schen und Aube’schen Arten identisch. 14) Von den Gylienhal’schen Arten und Varietäten, die in diese Verwandtschaft gehören, sind Hydroporus nigrita et var. b., H. melanocephalus var. b. ete. und H. tristis var. b. noch nicht mit völliger Sicherheit erınittelt. H. tristis var. b. wird von Aube zu H. obsceurus gezogen, Schiödte wi!l den letztern als melanocephalus var. ce. in Gyllenhal’s Sammlung vorgefunden haben, dagegen hat nach Aube, p. 621 not. Gyllenhal an Dejean den H. nigrita als melanoce- phalus var. e. gesandt. Unter H. nigrita scheint Gyllenhal mehre Arten vermengt zu haben; einige Worte seiner Be- schreibung z. B. die elytra ovata, das caput nigrum margine verticis ferrugineo passen am besten auf nigrita der übrigen Schriftsteller, andere Ausdrücke wie oblongo-ovatus und namentlich die von H. pubescens tom. IV. 392 gemachte Bemerkung »differt a nigrita corpore breviore, magis de- presso« scheinen aber auf eine andere Art hinzudeuten. Die über die Varietät b. gemachten Angaben dürften dieselbe hinreichend als Art von der Normalfornı unter- scheiden. 15) Hydroporus acuminatus Sturm wird von keinem der neuern Schriftsteller eitirt. Ich trage kein Be- denken , ihn mit H. angustatus St., Er., Aub., Schiödte zu verbinden. Beschreibung und Abbildung passen bis auf das längliche eingedrückte Strichelchen am Hinterrande des Halsschildes vollkommen anf diese Art, und was dieses Strichelchen betrifft, so ist darauf wohl nicht viel zu geben, da ein solches von Sturm auch dem H. angustatus selbst zugeschrieben wird. In der Regel hat derselbe aber ein rundes Quergrübchen, nur in seltenen Fällen glaubt man bei der Betrachtung von vorn ein Strichelchen wahrzunehmen. Um über H. acuminatus Sturm mit völliger Sicherheit ur- theilen zu können, erkundigte ich mich bei Hrn. Sturm, wer das Originalexemplar dieser Art besitze, ich erfuhr, dass es sich in Hrn. Schüppels Sammlung befinden solle. Hr. Schüp- pel, den ich deshalb befragte, sagte mir, dass er keine andere 409 als die nachmals von Erichson in ‚den Käfer» der Mark beschriebenen Arten an Sturm mitgetheilt habe, und stimmte mir in der Ansicht bei, dass H, acuminatus mit angustatus za vereinigen sei, 16) Eine dem Hydroporus umbrosus und tristis nahe verwandte Art ist neuerdings noch in Mittel -Deutschland entdeckt worden; v. Kiesenwetter fand sie ziemlich gemein in der Oberlausitz und hat sie mit dem Namen H. neglec- tus belegt; Strübing hat sie auch in der Gegend von Erfurt gefangen. Von H. umbrosus unterscheidet sie sich durch eine flachere, weit mehr parallele Gestalt, haarlose Oberseite, etwas zerstreutere Punktirung der Flügeldecken und durch den wie bei tristis gefärbten Kopf. Aehnlicher ist sie noch in der Gestalt dem H. tristis, aber stets nur halb so gross, das Halsschild an den Seiten etwas mehr zugerundet, der einspringende Winkel zwischen den Hinter- ecken des Halsschildes und den Schultern etwas deutlicher, die Fühler etwas länger und an der Spitze gewöhnlich heller. Diagnose und Beschreibung dieser Art würde lauten: .H. negleetus: oblongoe-ovalis, depressiusculus, punetu- latus, glaber, subnitidulus, niger, capite rufo, thorace lateribus subrotundato, elytris fuscis, apice attenuatis, antennis pedibusque rufis. — Long. 14 lin. Länglich oval, ziemlich llach, Der Kopf roth, an der Innenseite der Augen und am Hinterrande dunkler. Palpen roth. Fühler beträchtlich jänger als Kopf und Halsschild, roth, an der Spitze nur wenig. dunkler, ötes und 4tes Glied kleiner als die folgenden. Halsschild schwarz, zwei und ein halb Mal so lang als breit, an der Spitze nur wenig schmä- ler als an der Basis, an den Seiten schwach gerundet, die Hinterecken fast rechtwinklig; an der Basis sehr leicht nieder- gedrückt, ziemlich stark und dicht punktirt, die Punkte werden viel feiner und zerstreuter gegen die Mitte hin, die bisweilen selbst ganz glatt ist. Flügeldecken an den Schultern merklich breiter als die Basis des Halsschildes, mit der sie am Punkte der Vereinigung einen sehr deutlichen ein- springenden Winkel bilden, ziemlich parallel und hinten zugespitzt, braun, auf dem Rücken dunkler, haarlos, fein und nicht sehr dicht punktir. Der umgeschlagene Seiten- rand braunroth. Unterseite schwarz, Beine roth. 17) Ich habe eine Reihe von Exemplaren des Hydro- porus alpinus und bidentatus, die mir Hr, Boheman 23 410 mitgetheilt hat, untersucht und gefunden," dass alle Exemplare des erstern stärker erweiterte Vorder- und Mittelfüsse und einen flachen Unterleib besitzen, also Männchen sind, während alle Exemplare des zweiten dem weiblichen Ge- schlechte angehören. Da NH. bidentatus sich nur «durch die 2 kleinen Zähne an der Spitze der Flügeldecken vom H. alpinus unterscheidet, und beide Thiere nach Hrn. Boheman’s Versicherung zusammen vorkommen, so unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass es die Geschlechter eiver Art sind. 18) Gegen Ende des Monat Juni bot mir Hr. Geh. Rath Schmidt Gelegenheit, 2 von ihm eingefangene Exem- plare von Choragus piceus lebend zu beobachten. Wir überzeugten uns beide, dass «dieser Käfer wirklich zu sprin- gen vermag, wenn er schon nur selten und nicht leieht über 1“ weit springt. In einer Zeit von etwa 10 Minuten, wäh- rend der wir die beiden Exemplare mit einem kleinen Pinsel reizten, konnten wir es mit Sicherheit nur etwa 3 oder 4 Mal beobachten, dass sie hüpften. Obwohl nach den Angaben, die über Choragus Sheppardi vorliegen, derselbe viel häufiger springt und 3 bis 4 Mal weitere Sprünge ausführt, so ist doch dieses in der Gruppe der Anthribiden nicht weiter beobachtete Vermögen für die Vereinigung beider Arten zu einer Gattung von Gewicht. — Enedreytes hilaris Schönh., den Suffrian geneigt war, noch mit Choragus zu verbinden, (s. ob. p. 89) soll nach einer brieflichen Mit- theilung Aube’s wenigstens im Aeussern sehr davon abweichen. 19) Aube hat mir nochmals bestätigt, dass es mit den p. 195 und 196 gegebenen Aufschlüssen über Apion aci- um, glaucinum, pallidaetylum, pallidiecorne und atritarse seine völlige Richtigkeit habe. Das letzte ist ein Weibchen von A, rufirostre, — Derseichniss der Autoren. Behr: Correspondenz p. 210. Bouche: Merodon Nareissi p. 150. Brittinger: Abänderungen von Lepidopteren p. 108. Libellula ornata p. 203. Doebner: Orgyia selenitica als schädliches Forstinseet p. 217, Dohrn: Nachtrag zu Hepiolus Hectus p. 311. Elditt: Zur Verwandlungsgeschichte von Microdon muta- bilis p. 384. Förster: Notiz über einen Zwitter der Diapria 'elegans p. 3. Freyer: Lepidopterologisches p. 22, p. 286. Ueber Boin- byx Menthastri und Urticae p. 333. Germar: Beschreibung einiger Apionen p. 141. Die Arten der Gattung Eurythyrea p. 227. Gimmerthal: Dilophus antipedalis und Alcephagus pal- lidus. Grimm: Die Myrınecophilen in Berlin’s Umgebung p. 123, p- 15L Hagen: Die Neuroptera der Linne’schen Sammlung p. 155. Libellula caudalis p. 3138. Heer: Die systematische Stellung der Ptilien p. 307. Hering: Anzeige von Eversmann: Fauna Volgo - Uralensis p. 156, p. 236, p. 367. Hornung: Verzeichniss der Harzkäfer p. 49, Kaltenbach: Ueber die von Boyer de Fonscolombe be- schriebenen Pflanzenläuse p. 14. Keferstein: Lepidopterologische Bemerkungen p. 357. v. Kiesenwetter: Entomol. Notizen p. 147, p. 220. Klingelhöffer: Chrysobothris pini n. sp. p. 347. / Löw: Bemerkungen über Oeyptera p. 170. Acrocera tri- | gramma p. 290. Systematische Stellung von Scenopinus u und Beschreihung einer neuen Art p. 312. Beschrei- bung einiger merkwürdigen Dipteren p. 394. Medeterus magius p. 392. Metzner: Bemerkung über Geometra Lapidisaria und Beschreibung 3 neuer Spanner p. 183. Nickerl: Beitrag zur Lepidopterenfauna von Oberkärnthen und Salzburg p. 57, p. 85, p. 104, p. 112. v. Prittwitz: Lepidopterologisches p. 245. Putzeys: Ueber einige Bembidien p. 136. Ueber Ptero- stichus exaratus und Molops subtruncatus p. 349. Redtenbacher: Untersuchung der Fresswerkzeuge p. 295. Die Gattung Alexia p. 315. Rosenhauer: Hoplia praticola p. 213. Schaum: Entomologische Bemerkungen p. 88, p. 114, p. 402. Anzeige der Anal, de Frane. p. 66., von Küster: die Käfer Europa’s p. 161., von Germar: Faun, fase, 23 p- 208. Schiödte: Systematik der Clavicornen p. 189. Schmidt: Anzeige von Spinola: Clerites p. 294. Schneider: Die Löw’schen Neuroptera p. 110, p. 1583. die Rambur’schen Rhaphidien p. 250. Die Zeller’schen Neuroptera p. 338. v. Siebold: Ueber Ornithobia pallida und Lipoptena Cervi p- 275. Entomologische Notizen p. 322. Suffrian: Bemerkungen über deutsche Rüsselkäfer p. 98. Bemerkungen zu Lacordaire’s Phytophagen p. 302, p. 327 p: 359. Walton: Brittische Rhynchiten p: 13, p. 40. Brittische Apionen p. 229, p. 256, p. 279. v. Weidenbach: Bostrichus eurvidens p. 116. Winnertz: Zur Kenntniss der Gattung Ocyptera p. 33. Zeller: Ueber Linn@’s Citate aus Schäffer’s Icones. Polv- ommatus Polonus n. sp. p. 361. Anthophila Rosina p. 254. er — Register zum sechsten Fahrgange 12845. A. Abraeus rhombophorus 69. Acrocera trigramma 290. Acronyeta Alni 30, Cuspis 30, Menyanthidis 24, Rumieis 24. Aeschna microstigma 113, ru- fescens 339. Agrion aurantiacum 153, elegans 153, furcatum 340, Genei 340, hastulatom 153, interruptum 153, phallatum 116, pumilio 153, tenellum 340, tubereula- tum 153, viridulum 116. Agrotis deserticola 368, fennica 367, Florigera 240, 358, Fu- mosa var. adumbrata 240, Im- . munda 368, Lutescens 368, Ocellina 359, Quadrangula 358, 363, Reitangula 25, Rustica 240, Simplonia 25, Suflusa 30, Trifurca 368, Trux 29. Alcephagus pallidus 15%. Alexia 315, globosa 317, pili- fera 317, pilosa 317. Altica Erucae 67, hippophaes 66, Lythri €6, oleracea 66. Alticopus Galeazzi 87. Alueita latidactyla 109. Ameisenfreunde 120. Ameisengäste 120. Amphipyra typica 30. Anarete albipennis 395. Anthophila amasina 375, ar- gillacea 375, pusilla 375, recta 359, rosina 354. Anthribus bilineatus 89, bo- strichoides 86, pubescens 89, pygmaeus 87. Apamea moderata 370. Aphis aceris 18, artemisiae 15, aurantii 18, bursarius 21, Car- dui 17, Cerasi 17, Comi 19, Fagi 21, Filaginis 20, Genistae 16, hibernaculorum 19, Isatis 16, Lactucae 17, Lonicerae 16, Nerii 18, Nymphaeae 16, Ono- brychis 17, Papaveris 15, Per- sicae 18, Pistaciae 21, Pruni mahal. 18, Pyri 20, radicum 2], Rhamni 18, Roboris 19, Rosae 16, Salicis 18, Scabio- sae 18, Tiliaee 19, Tuberosa 18, Tulipa 16, Ulmi 20, Urticae 19, Verbasci 19, Viminalis 19. Apion aciculare 142, 283, acium 145, 410, aeneocephalum 363, aeneum 257, aeratum 284, aesti- vum 266, aethiops 283, 284, afer 147, 264, affıne 232, an- gustatum 147, 263, aprieans 68, 265, assimile 265, astra- gali 263, atomarium 145, 259, 261, atratululum 2650, atritarse 146, 410, Betulae 145, 262, bi- foveolatum 285, brevirostre 232, brunnipes 145, 257, Carduorum 258, Cheyrolatii 145, cinera- scens281, civicum 146, 283,263, coerulescens 230, columbnium 262, confluens 256, coracinum 147, Craccae 230, eruentatum 235, curtirostre 232, Gurtisii 234, 283, difforme 269, dissi- mile 269, ebeninum 146, 279, elegantulum 147, elongatum 146, 233, Eryi 261, Fagi 265, filirostre 270, Navifemoratum 265, 266, 268, lavimanum 259, Navipes 264, 265, 268, fora- minosum 146, 232, foveolatum 262, frumentarium 234, 256, geniculatum 258, Germari 255, gibbirostre 258, glaueinum 145, 410, glabratum 263, Griesbachii 281,Gyllenhalii 285,haematodes 234, Hedysari 285, Hookeri 260, humile 232, Hydrolapathi 234, immune 145, 260, incanum 146, inerassatum 259%, intru- sum 262, Kirbyi 147,264, Kun- nr — —— en nn mn en nn nn nn nenn zii 145, 279, laevicolle 268, laevigatum 145, laevithorax Laihyri 261, Leachii 266, Li- monii 145, 231, livescerum 147, 285, Loti 147, 259, 263, Malvae 257, Malvarum 257, 231, 263, 284, Marshami 230, mecops 146, 281, Meliloti 285, millum 145, miniatum 236, minimum 146, 232, modestum 147, 263, morio 270, nigritarse 264, obscurum 264, ochropus 141, Ononidis 100, Ononis 145, 146, 281, Onopordi 236, oxurum 256, pal- licorne 147, 410, pallidactylum 146, 410, pallidulum 146, palli- pes258, pavidum 281,283, pene- marchicum trans 236, piecicorne 259, Pisi 250, 284, platalea 230, plebe- jum 232, plumbeum 281, Po- monae 230, pubescens 146, 233, puncticolle 264, puncti- gerum 262, punctifrons 254, pusillum 233, 259, radiolus 147, 235, rufescens 146, rnficorne 230, rufirostre 146, rugicolle 143, 236, Rumieis 231, Salicis 146, 323, Schönherri 267, scutellare 147, 259, Sedi 232, seniculus 235, simile. 233, Sorbi 261, Spartii 231, Speneii 262, stolidum 256, striatum 145, 260, subeoeru- leum 284, subsuleatum 284, suleifrons 262, supereiliosum 233, tenue 233, tenuius 233, 256, rellexum rubens sanguineum 235, translatitium 147, 234, Trifohi 266, tumidum 258, Ulicicola 147, unicolor 285, validirostre 147, 264, validum 256, varipes 268, velox, 232, vernale 146, 258, Vieiae 281, vieinum 259, violaceum 231, 234, virens 263, vorax 147, 283, Waltoni 283, Waterhousei 264, Argynnis Niobe 109, Oscarus 160, Selenis 151. Ascalaphus corsicus rhomboideus 153. Attelabus aequatus 45, Allia- riae 43, Bachus 46, Betulae 40, 341, Betuleti 46, coeruleus 43, cy- | lindrieus 43, nanus 43, nigripes 45, planirostris 43, Populi 4%. Atychia ampelophaga 358, chry- socephala 93. Bembidiuwm Andreae 137, 141, bruxellense 140, 141, concin- num 138, 141, eruciatum 137, 141, femoratum 139, 140, 141, fluviatile 137, 141, Küsteri 494, littorale 137, lusitanicum 139, 141, nebulosum 403. oblongum 137, 141, rupestre 137, saxatile 137, 141. yombyx abietis 237, aulica 29, matronula 29, 107, 287, Men- thastri 343, Pini 287, Planta- sinis 286, Quercus 287, Ur- ticae 333. Bostrichus curvidens 116. Brachytarsus bostrichoides 88 Bryophila par 25. Buprestis aurata 229, auru- lenta 227, austriaca 128, ear- niolica 227, 223, marginata 227, 228, Quercus 228. c. Caloptenus italicus 324. Calopteryx anceps 116, hae- morhoidalis 339, Ludoviciana 116, Parthenias 116, Vesta 116. Calyptobium caularum 73, Kunzei 73, nigrum 73, Pan- ckoukii 73. Villae 73. Caradrina lurida 359, squa- lida 370, terrea 371. Cerastis Vaceinii 27, CGeutorhynchus. Geschlechts- differenz 101, abbreviatulus 102, analis 103, chrysanthemi 102, ericae 102, litura 102, marginatus 103, napi 103, ob- soletus 103, pollinarius 103, punctiger 103, punctulum 102, quadridens 103, quercus 103, raphani 102, rubicundus 103, subrufus 103, syrites 103, tri- maculatus 103, Choragus piceus 88, 410, Sheppardi 55, 410. Chrysobothris pini 347, So- lieri_ 347. Chrysopa abbreviata 154, ad- spersa 345, clathrata 345, Genei 345, perla 154, 344, septem- punctata 345, viridana 349. CGicindela rupestris 137. syri- aca 207. Glavyicornen Systematik der 189. CGloe diptera 340, fusca 340. Colymbetesconspersus 39, ne- bulosus 55, subnebulosus 55. CGonopteryx psociformis 350. Gordulegaster insignis 114. Cosmia diffinis 27. Cossus Thrips 237, Fuchsianus 31. Griocerides 303. Cueullia boryphora 373, frau- datrix 373, incana 373, lignata 373, praecana 373. Curculio aequatus 45, Allia- riae 43, 44, aterrimus 231, 256, auratus 46, Bacchus 46, 47, Betulae 46, chalceus 257, coeruleocephalus 45, coeru- lescens 230, coneinnus 258, Craccae 230, cupreus 46, Fagi 265, fuseicornis 283, glaber 230, nanus 44, nitens 46, Po- puli 46, pubescens 41, Sorbi 258, Trifolii 258, 266, villosu- Jus 283, violaceus 44, virides- cens 261. Cymatophora Slavicormis 25. m». Deporaeus Betulae 40. Dermestes violaceus 294. Diapria elegans, Zwitter 390. Dilopbus antipedalis 151. Donacia, Unterabtheilungen 329, | Donacia angustata 331, an- tiqua 365, appendieulata 332, hidens 331, brevicornis 362, eineta 331, 330, dentata 331, 332, graeilis 367, impressa 365, lemnae 359, obscura 362, sa- gittariae 361, simplieifrons 361, sparganii 332, thalassina 362. Donacides 303, erassipes dentipes Epallage Fatime 115. Episema deplanata 239. Erastria Argentula 28, Unca 2%. Euprepiamatronula 107, plan- taginis 29, spectabilis 239, Eurythyrea aurata 229, au- 228, BET, micans 227. striaca carnioliea &. Gastropacha Eversmanni 238. Neogena 239. Geometra columbata 198, lapidisaria 183, 189, tessula- ria 186, trinotata 184. Gomphus assimilis 115, forei- patus 119, Nlexuosus 114, un- zuieulatus 339. Gortyna morio 372, Gryllus eoerulescens 322, fas- ciatus 322, Germanicus 329. DR mn). Gymnusa variegata Bu. Hadena behensis 214, den- tigera 369, leucodon 369, leucophaea 26, proxima 26, unanimis 358. Harpyia forficula 237, Haltiken Gruppe der 304. Heliothis incarnata 374, pul- chra 374. Hepiolus Hectus 249, 311, 357. Hipparchia Adllo 23, Ama- rylliis 158, Cyelopius 160, Dejanira 23, Galatea 23, Hy- peranthus 23, Leander 28, Phaedra 22. Hister quadrimaeulatus. 227. Holoparame eus depressus 73. Homalota atramentaria 224. Hoplia praticola 243. Hydreilia alboguttata 398, an- nulata 401. Hydrophila fuseicornis 346. Hydroporus acuminatus 408, alpinus 410, ambiguus 404, angustatus 408, bidentatus 410, elongatulus 407, foveolatus 407, Gylienhalii 407, melanarius 408, melanocephalus 407, 408, ne- glectus 409, nigrita 408, nivalis 406, notatus 408, obseurus 408, piceus 404, 405, 407, pubescens 405, scopularis 405, striola 404, tristis 408, umbro- sus 408, unistriatus 149, vit- tula 404. Hygrotophila 315. Hylesinus Fraxini 89. L. Lasioptera obtusa 394. Leptacinu s angustatus 134. Leptotena 278. Lestes barbara 116, 339, fusca 116, 340, leucopsallis 116, virens 116, viridis 116. Leucania fureata371, Belmanni 371, lineata 359, 371, macu- lata 371. Libellula albifrons 318, 319, ampullacea 110, anceps 111, caudalis 318, eoerulescens 339, conspurcata 110, 339, erythro- enema 111, fallax 318, ferru- ginea 110, 339, fulva 339, Helmanni 318, infuscata 321, leucorrhinus 321, melano- stigma 321, morio 112. ornata 205, 318, parvula 321, pecto- ralis 321, rubieunda 321 san- guinea 112, sicula 339, striola 112, 339, taeniolata' 111, Limnophilus digitatus 155, 346, elegans 346, griseus 346. Lipoptena Cervi 275. Lipotena 278. Lipotepna 278. Lithosia Freyeri 105, mela- nomos 109. Lixus paraplecticus 100. Lyceaena Bavius 159, Boisdu- valii 353, coelestina 158, Cyane 159, Damon 158, Daph- nis var. Stevenii 159, Eroides 354, Eros 358, Fischeri 159, Pylaon 159, Rhymnus 159. M. Pr Mamestra cervina 359, 370, confluens 370, sylvicola 370. Medeterus magius 39. Megalommus pyraloides 344, Megistopus variegatus 342, Melitaea Arduinna 157, Ar- temis 108, Desfontanii 109. Melolontha vulgaris, Flug- jahre 243. Merodon constans 150, ephip- pium 150, ferrugineus 150, flavicans 150, Nareissi 150, nobilis 150, rufus 150, trans- versalis 150. Metapocerides 303. Microdeon mutabilis, Verwand- lungsgeschichte 384. Mieromus intricatus 343. Miselia cana 369, nummosa 359. M olops subtruncatus 351. Monotoma punctaticollis 69. Mucropalpus fuscinervis 344, Humuli 344, micans 344, ner- vosus 344, pygmaeus 344. Myllaena graeilis 223, gran- dicollis 223. Myrmechixenus vaporariorum 69. Myrmedonien 226,Geschlechts- differenz 126, ruficollis 126. Myrmeleon appendieulatus 341, distinguendus 342, fla- vus 154, 341, pallidipennis 341,tenellus 342, tetragrammus 154, 341, variegatus 154. N. Nemoura cinerea 346, eylin- drica 346, variegata 346. Neuroptera der Linne’'schen Sammlung. Noctua Baja 25, Linariae 280, Oceulta 287, Punicea 26, Ra- mosa 200, Serena 287. . Nonagria Zollikoferi 371. ®. Ocyptera brassicaria 180, ca- rinata 176, coaretata 18, crassa 178, eylindrica 35, 173, exceisa 171, intermedia 182, interrupta 35, 175, pilipes 180, pusilla 35, 175, scapularis 183, Oedipoda fasciata 323. Omaseus nigrita 350. Ophiusa Cailino 359. Opilus germanus 67. Oreetochilus villosus 147. Orgyia Selenitica 217, 357. Ornithobia pallida 153, 275. Ornix Upupaepennella 31. Orsodaene cerasi 327, hume- ralis 327, nigricollis 327. Orthosia instabilis 26. Oxypoda hospita 131, oceculta 132, Pr. Palpares libelluloides 154, 341, Panorpa meridionalis 340, Papilio Arcanoides 35%, Phalacrus globosus 317. Philonthus fucicola 149, sali- nus 225, xantholoma 149. Philopotamus variegatus 34h. Phylloxera Quercus 22. Platycnemis lactea 116, Plusia deaurata 27, Fugenia 374, interrogationis 28, moneta 27, mya 27, Polia Serena var. Leuconota 370. Polyommatus Polonus 351. Pontia Pyrotho@ 160. Psyche albida 63, hirteila 238. Psyehomia annulicornis 346. Pterostichus exaratus 349. Ptilien, systematische Stellung 189, 307. RR. Nuedius suturalis 225. 2. Rhaphidia baetica 253, cognata 254, crassicornis 255, hispa- notata 253, 0543) rn FR 155, nica 255, media 252, Ophiopsis xanthostigma 254. Rhynchites p. 13, aeneovirens 45, aequatus 45, Alliariae 43, 44, atrocoeruleus 43, auratus 46, Bachus 46, 47, Betulae 40, 46, Betuleti 46, cavifrons 42, coeruleocephalus 45, coma- tus 42, conicus 43, constrictus 4}, cupreus 45, 46, cyaneo- pennis 41, cyanicolor 42, cy- lindrieus 43, Fragariae 459, germanicus 44, interpunctatus 44, laevicollis 41, Mannerhei- mii 41, megacephalus 41, 44, minutus 43, 44, nanus 43, obscurus 45, ophthalmicus 42, pauxillus 43, Populi 46, pubes- cens 41, sericeus 42, similis 42, tomentosus 41, 42. S. Sagrides 303. Scenopinus systematische Stel- lung 312, Zelleri 314. Sericostoma flavicorne 1595. Sesia allantiformis 237. Setodes aspersella 346. Semyra dentinosa 371, venosa 26. Spercheus emarginatus, Ent- wickelungsgeschichte 220. Stenus nitidus 224, picipen- nis 214. Sylvanus singularis 73. T. Tachinus rufipennis 149, Tenthredo Coryli 325, inter- media 325. Theleproctophylla australis 154, 341. Tinea decemguttata 288, Tortrix dubitana 246, mino- rana 245, salicetana 249. Triphaena Hetaera 369. Tritoma piliferum 317, pilosa 317. Tropideres ephippium 89. Tychius Schneideri 100, bisignatus 89, Xylina difformis 27, Icterias Urodon conformis 99. 372, Solidaginis 27. V. Vanessa Antiopa 103. 7 x | r Xanthia Ferrago 359, 3T2, Zygaena Centaureae 236, Fau- Puniceago 372. sta 24, 288. - — OF ED —- Berichtigungen. me Im Verzeichniss der Mitglieder ist auf p. 9 Hr. Schmitt, evangelischer Pfarrer in Mainz nachzutragen. Seite 35 Zeile 21 von oben statt: besonders nach hin- ten gesehen |. dbeson- ders von hinten gesehen. » 39». 29 » » 0. vorn hinaus'l. 00% hier aus. = ),.9 89, ..= 4 »onten » Tarsenglieder sind beim d' kurz |. sind beim 2 kurz. EURER, Om ar EHE BrIeW Liz, Britt. 2 Bi 3 » oben. » , bruchigemLbrakigem. » 8 » 10. »unten » . matt punktirt ge- streift ]l. matt, pank- tirt gestreift. » 102 » 12 » W%& 2.8 Ieärysarthemil,. chry- santhemt. » 1il » 1 » oben » gebrochenen |. gelb- rothen. en Br I. » » exisa]. excisa. - ar 8 » » » Lycaera |]. Lycaena. Sl » 9)». » » platelea |. platalea. 244 » Il »miten » mit unendlichen Schüppchen 1. mit rundlichen Schüppchen. » 265 » 12 »" „°» "Mavifemoradtom var. p: l. var. B » 283 » 3» =» einerascens Germ, Oliv. 1. Germ. olüm. u. RM 92» » -Donaeia Tab. De- nacia Fab. @#” An die deutschen Leser der entomol. Zeitung. ne Laut Beschluss der Generalversammlung hört der Ver- einsbeitrag von 1 A? wit Neujahr 1846 auf. Dagegen wird das Abonnement für die Zeitung erhöht, dieselbe durch die Post ausgegeben und Bestellung auf den Jahrgang 1846 bei den resp. deutschen Postämtern angenommen. Nach den bereits eingegangenen Bescheiden wird sich die Praenume- ration bei den Postämtern im Königreich Preussen, im Königreich Sach - sen und im Bereich der Fürst. Thurn- und Taxischen Posten auf 2 .Rr 10 belaufen. Wir dürfen hoffen, auch in den übrigen deut- schen Staaten sie zu demselben Preise abgeben zu können, und ersuchen unsere Leser, bei ihren resp. Postämtern die Bestellungen bald zu wachen, damit die Zusendung nicht verzögert wird. Der Preis für den Jahrgang im Buchhandel wird anf 2 AP 15 Sf erhöht und hat man sich deshalb an Herr E. S. Mittler in Berlin, oder an die Dyksche Buchh, in Leipzig zu wenden. x ei re > Mn, sul N % As nenn er 3 N RR N Ran: Ben Tele delt, u, Br nr Brslan REN a a Bu Beinnsns. REN eh PRNARE I Sen a ul ia: May Wo neunte #; bass ah Br I WAR Nam “ Er or: I 20 2 Ya in Kin: ie 1 3 " = Laute Bemeliluss der Depöralene upeeläig been roh va) at Neujahr 3816: mn” BR 5 - rt a [3 = Pe > a s \hosntinent für Ale Zeitung erhöht, Hrseibe ure Yost susprgeben id Bestellung Ati Ken JuhrendE 1 ek, DE nutanken- Postänteru anezenDssmulskT: Nas 3 uarlhin eingegangı un bi beiden wind eich die Procm er bei nen sh mn Fra # Rönigreich Preveseny hd ‚öntgreiel icn. umi,ia Bereich de 4 Dasiachem Posten a BE We. 20 1 0 heisse. wir ren hulfen , sch il den ie ie Fee te u ben Iueo reis ähm! und MTDaNE en DERDEE L» I, bei mi: TesP- Bestellungen bakt. zu tunchen. da di = RER wink: $) Te weis fir deu Jah ıSABE m Bachbe ‚srböht und hat man sieh | | he er. % Hein, GR a BR 2 ww iipt Uniptig aM Tu Ir FA ur il: nad € PR Re Ku: Are us r 2 E An rn un, nn aba: Se. De % Bibliothek des entomologischen Vereins in Stettin. Juli 1845, m > Sen nun Pen Allhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. 1. und 2. Band, 3 Band Heft 1, 2. Arcademie royale de Bruxelles. Bulletin des Seances. Tom, Xl., No. 7—11. Bruxelles 1844. Annales des sciences physiques et naturelles d’agrieulture et d’industrie publiees par la societe royale d’Agriculture ete. de Lyon. Tom 1.—Vl., 1838 — 43. Annales de la societ@ entomologique de France. Paris. Annee 1339 und folgende. (tom VII. und f. ) Annuaire de l’academie royale des sciences et belles lettres de Bruxelles 10 annee 1844. Bechstein, Forstinseetologie. (Auch unter dem Titel: Forst- und Jagd- Wissenschaft. Th. 4. B. 2.) Gotha 1818, Bericht über die 20te Versammlung der deutschen Natur- forscher und Aerzte zu Mainz 1842, Mainz 1843 4. Bericht über die lste und 3te Versammlung des natur- wissenschaftlichen Vereins für Thüringen 1842 u. 44. 4. Berliner Magazin für die neuesten Entdeckungen der ge- sammten Naturkunde. V. Jahrg. 1. Quart., VI. Jahrg. 3. Quart., enthält: Nees ab Esenbeck, Ichneumonides adseiti in genera et familiis divisi. Boheinan, Ärsberättelse om Zoologiens Framsteg under Ären! 1840 — 42. Andra Delen. Stockholm 1845. — under Ären 1843 och 1844. Stockholm 1845. Boisduval, Genera et index methodieus lepidopterorum eu- ropaeorum. Paris 1840, Bouche, Naturgeschichte der Inseeten, 1. Lief, Berlin 1834. Borkhausen, Natu a: u Schmetter- t 11885 — 9. linge. V. Voll. Franl Brahm , Inseeten - Kalender. 1790, „ Bülow - Rieth. neue Beobach en über di ‚Nonne. u. Dh lacnn monacha.) Steitin 1831. 9nbres Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. 1840 No. IV., 1844. } Burmeister, Handbuch der Entomologie. Bd. 1.— Il. Berlin 1832 — 42. Cyrilli, Entomologiae neapolitanae. Spieil. 1., Neap. 1787 fol. Dahlbom, Seandinaviska Inseeter. Lund 1837. — Secandinaviska steklarnes naturhistoria. Lund 1839, 40. — Hymenoptera. Europaea praecipue Borealia. Fase 1. Lund 1843. Dalman, Ephemerides Entomologieae. 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Ans dem Bull. de Mose. vol. VU. —- Beschreibung einiger neuen liefländischen Insecten. Diptera et Hy menopfera. Aus dem Bull. de Mose. vol. IX. — Uebersicht der Zweiflügler Lief- und Curland’s. Aus dem Bull. de Mose. vol. XV. 1842. Gistl, die Entomologen Europa’s. München 1837. Gräffinn, Maria Sybilla, der Raupen wunderbare Verwand- lung und sonderbare Blumennahrung. 1. u. I. Tom. Nürnberg 1679 — 83. Gordart, Metamorphosis et hist. natur. inseetorum. Medio- burgi. Grayenhorst, Coleoptera Microptera Brunsvicensia. Bruns- vigae 1802. _— "Iehneumonologia Europae 11. vol. 8. Vratiehßi 1829. — Das zoologische Musenm der Universität, Breslau1832, 4 Gyllenhal, Inseeta sueciea. 1.— IV. tom, Er Hagen, Synonymia libellularum europaearum. 1840, Abhandlungen der Hallischen naturforschenden Gesellschaft. B. I. Halle 1782. Hartig, Jahresbericht über die Fortschritte der Forstwissen- schaft ete. I. Jahrg. 2. Heft. Vier Verzeichnisse der Fauna und Flora des Harzes. Nordhausen 1832, Enthält: Rimrod, Strich- und Zug- vögel. Saxesen, Blatt- und Holzwespen. Römer und Curtze, Mollusken. Hampe, Flora. Nachträge. Heeger, Beiträge zur Schmetterlingskunde oder Abbildungen und Beschreibungen neuer Schmetterlinge. Wien. 4. Heer, über die geographische Verbreitung und das Aul- treten der Maikäfer. — die Käfer der Schweiz, I. Theil 1.— 3. Lief., II. Theil 1. Lief, Neuchatel 1837 —-41. 4. Hoppe, Enumeratio Insectorum Elvtratorum circa Erlangen indigenarum. Erlang. 1795. Hornung, Grundlage zu einem Verzeichnisse der Käfer des Harzes. Aschersleben 1844. Hübner, J., Sammlung europäischer Schmetterlinge, fort- gesetzt von Carl Geyer. Augsburg 1834. 4. Complett. Hummel, Essais entomol. No. IV. — VI. Jahres-Bericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. 1—10. 18341 — 44. Isis von Oken. Jahrgang 1838 — 44. 4. Imhoff, die Rüsselkäfer - Gattungen. Siehe Lahram, Keferstein, Naturgeschichte der schädlichen Inseeten. 1. Thl. Erfurt 1837. Küster, Systematisches Verzeichutss der in der Umgegend von Erlangen beobachteten Thiere. 1. Heft. Erlangen 1840. — die Käfer Europa’s. 1. Heft. Nürnberg 1844. Klug, einige neue Piezaten - Gattungen. 1310. — die Blattwespen nach ihren Gattungen und. Arten. (Gen. Tarpa, Lyda, Tenthredo, Lophyrus, Leueospis.) Labram und Imhof, die Gatungen der Rüsselkäfer. Basel 1838. Pars 1. Lacordaire, Monographie des Erotyliens, Paris 184°, 5 Lacordaire, Monographie des Col&opteres subpentameres de la famille des Phytophages. Tom. I. Part. I. Bruxelles 1845. — Revision de la famille des Cieindeles. Extr. des Mem de la soc. des science. de Liege. tom. J. 1842. Laspeyres, Sesine Europae leonibus et Descriptionibus illustratae. Berol. 1801. ——- Vorschlag zu einer neuen Glossatengattung Platyp- teryx. Berlin 1803. | Leunis, Synopsis der drei Naturreiche. Hannover 1844, 1. Band. Linnaei, Amoenitates. Vol. 1.—1I1. 1764 — 69. loew, H., Horae Anatomicae 1— 3 Heft. — Bemerkungen über die in der Posener Gegend einheimischen Arten mehrerer Zweiflügler - Gattungen. Posen. 4. -— — Dipterologische Beiträge. Posen 1845. 4. Löw, €. A., Naturgeschichte der schädlichen Inseeten, mit Ausschluss der Forstinseeten. Mannheim 18414. Mannerheim, sämmtliche im Bull. de Mose. publicirten Abhandlungen. — Ueber Physodaeciylus und Hydaticus verrucifer. Aus dem Bull. de Petersh. Martius, gesammelte Nachrichten über die Caprification. Aus dem Repert. für Pharmacie. Band XXIX. München 1842. Matzeek, Neerophorüm monographiae particula prima. Diss. inaug. Wratisl. 1839. Merian, Mariae Sibillae, diss. de seneratione et metamor- phosibus Inseetorumm Surinamensium, Hagae 1726. Fol. Motschultsky, 1 Fase. Abhandlungen aus dem Bull. de Mose. — Monographie du genre Georissus, Aus dems. — Inseetes de la Siberie (Mem. de Petersh. pag 1-— 16.) — _Deseription de quelques Coleopteres. ee mosc. ) Mulsant, Deseription de quelques Coleopteres. (Extrait des Antäles de la Soeiete royale d’agrieulture, histeire naturelle et arts utiles de Lyon.) — Notice sur J. de Villers. (ebendaher ) Nees ab Esenbeck, Hymenopterorum ichneumonibus aflınium monographiae. Vol. I., H. Stuttgart & Tübingen 1834. -- — Ichneumonides. s, Berliner Magazin. Pia Neustädt, A., Abbildung und Beschreibung der Schmetter- Iinge Dentschlands. 1. Band, Lief. 1 — 15; I. Band, © Lief. 8, 9, 10. Breslau 1840. 4. Nickerl, Böhmens Tagfalter. Prag 1837. Nicolai, Dissertatio inauguralis, sistens Coleopterorum' species Agrı Halensis. Halae 1822. Wittheilungen aus dem Osterlande. Altenburg 1-- 4 Bd.; Bd. 5, Heft 2; Bd. 6, Heft 1,3, 4; Bd. 7, Heft, 2,4. 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Vol. 1 —3, ec. app. Stockholm und Upsala 1806 — 17. — Genera et Species Cureulionidum. VIH. Vol. 16 Part. 1833 — 45. Schummel, Versuch einer genauen Beschreibung der in Schlesien einheimischen Arten der Raphidia. Breslau 1832. Seriba, ‚Journal für Liebhaber der Entomologie. tes und 2tes Stück. Frankfurt 1790. Selys Longehamps, Monographie des Libellulides d’Europe. Paris & Bruxelles 1840. Audinet Serville, Histoire naturelle des Insectes orthopteres. Paris 1839. Seidl, siehe Weitenweber, v. Siebold, Beiträge zur Naturgeschichte der wirhellosen Thiere. Ueber Medusa, Cyelops, Loligo, Gregarina und Xenos. Danzig 1839. - — Fernere Beobachtungen über die Spermatozoen der wirbellosen Thiere. (Separatabdruck ) — Ueber die Spermatozoiden der Locustinen. (Act. Caes. Leop. Vol. XXI.) 1845. 4. Spinola, Considerazione sopra i costume degl’ imenopteri del. @. Sirex. Fal. Genova 1843. Staeger, Danske Dolichopoder, Dolichopodes lamelliferae Sybistroma, Ammobates, Dolichopus. 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Lundae 1842 — 44. -— Orthoptera Sueciae. Lundae 182]. ee 1 AN NS naUÄLLNLILL UNNA LU nm ON San Oaaa OOI 2 mein a) m Entomolovische Zeitung, u Herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin Siebenter Jahrgang. ——— a m STETTIR. — 1SA6, end oe Se lee Au Kor A bee ala a > DE A I du a all Em EZ Zn: 2. ganlioN ai [3 nd Joayausı9 HR # P) ’ PIE: ‚ash or STITCHUN 4 usıdorigolomerms. 2 RER x zu WRap: i - zuszgıdek 1sIasedsie \ nn u a ENTRATE Entomologische Zeitung herausgee eben von dem entomologischen Vereine STETTIN Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses | handlungen von E. 8. Mittler in Dr.H.Schaum, Seeretairf Berlin und Dyk in Leipzig. 4, 7. Jahrgang. Januar 1846, m = me er mus des Vereins. Sue Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Zeller: Trichosoma Löwii n. sp. Winnertz: Beschreibung neuer Dipteren - Gattungen. v. Kie- senwetter: Die Anthophagen. Wissmann: Entomologische Notizen. Klingelhöffer: Beiträge zur Naturgeschichte einiger Insecten. Kellner: Die im Rothwilde lebenden Oestrus-Larven. Keferstein: Lepidopterologisches. ) Ein praesidialisches Stossseufzerlein | aus der entomologischen Expedir-Siube. Heut bitt’ ich Dich, allweiser Pan, Du wollest hübsch ein Einsehn ha’n, Und uns nicht allzureich beglücken Mit den determinanden Stücken! Kaum kann man den sechsbein’gen Segen Noch auf die Tisch’ und Stühle legen: Hier Correetur, dort Probedrücke; Was bringt die Post? »Nur sieben Stücke! « Dies kommt vom Rhein, das geht nach Polen — Das ist ja fast zum — — — —! Wo soll man denn die Zeit hernehmen Zum Schreiben ® Wenn man ohne Grämen Addressen schmieren muss und biegeln, Nichts thun als nageln, schnüren, siegeln? ı * Nein, Pan! Du musst Dich mein erbarmen Und mir den Kerl mit hundert Armen, Briareus, zum Succurs gestellen: Gut brauchen könnt’ ich den Gesellen! Einstweilen wolle den Collegen An’s Herz geneigt das Factum legen: »Mehr als zwei Häude hab’ ich nicht« Und dies ist Wahrheit, kein Gedicht!! C,4A.D. —— Im 75° Ein Schreiben der k. k. obersten Hof-Post-Ver- waltung de dato Wien, 4. Decbr. zeigt Jem Vorstande an, dass der Debit der entomol. Zeitung von Neujahr 1846 ab durch die sämmtlichen k. k. österreichischen Post-Aemter statt- finden wird. *) Ein gleicher Bescheid ist uns von den Königl. baierschen, hannoverschen und grossherzogl. Meck- lenburgschen Oberpostdireetionen zugegangen. Bereinsungelegenheiten. In der Sitzung am 11. December 1845 wurde zum Ehrenmitgliede ernannt: Herr Jacob Sturm in Nürnberg. Als Mitglieder wurden aufgenommen : Herr Dr. Souverbie in Bordeaux, » Diaconus Schreckenbach in Chemnitz. » Ferd. Jos. Schmidt in Laybach. » Commissarius Gassner in Prag. » Stud. G. v. Holle in Göttingen. » Maler Voigt in Gross-Schönau in der Lausitz. Eingegangen: a) für die Vereinssammlung: Eine Reihe Käfer meist aus Tyrol und der Gegend von Erlangen, namentlich schön gefärbte 2 von Hoplia praticola, von Hrn. Dr. Rosenhauer. #*) Wir werden am Schlusse dieser No, über den Modus und die Preise des Postdebits in den verschiedenen deutschen Staaten einige Mittheilungen geben, auf welche wir unsere Leser hiermit aufmerksam machen, Red, 5b.) für die Bibliothek: 1. Lacordaire: Monographie des Coleopteres subpen- tameres de la famille des Phytophages. Tom. 1. P. I. Hiermit ist der erste Band geschlossen. Ge- schenk des Hrn. Verfassers. 2. Bulletin de Moscou 1845 no. 2., 3. 3. Osterländ. Mittheilungen V. I. 3. 4., VI. 2i VII. 3., VII. 1., 2., 3. Geschenk der Gesellschaft zur Ergänzung unseres Exemplars. 4. Küster: Die Käfer Europa’s.. Heft 1., 2., 3. Geschenk des Hrn. Verf. Angeschaftt: Sturm: Deutschland’s Fauna. Band 15., 16. ——2080— Willenichoftliche Aittheilungen. Beschreibung der Trichosoma Löwii n. sp. nebst Bemerkungen über Carrenno’s » Insecte, dont Pordre est incertain « von P. ©. Zeller. Herr Carrenno hat es verstanden, mit einem Insect, welches der gewöhnlichste Schlag der Schmetterlingssammler für ein unvollkommen geflügeltes Schmetterlingsweibchen ansehen muss, und das er selbst nach einer Menge der wichtigsten Merkmale für einen Schmetterling halten zu müssen zugestand, mehrere bekannte Lepidopterologen *) in Zweifel zu versetzen, ihm die Rechte eines Schmetterlings abzusprechen und es sogar für ein Insect einer zweifelhaften Ordnung zu erklären. Die Verhandlungen darüber stehen in den Annales de la Societe entomologique de France X. 1841 S. XXI. und XXVI., und eine sehr ausführliche Beschreibung ebendort S. 205 — 210. Seine Zuversichtlich- keit, entsprungen aus Unkenntniss der Ordnung der Lepi- doptern und einer, wie er meint, genauern Untersuchung *) Annales de la Soc. entom. de France X., S. XXVII. deux des lepidopteristes les plus distingues de Paris m sind damit Duponchel und Boisduyal gemeint? e scheint jenen Lepidopterologen imponirt zu haben, dass sie Dinge als ausgemacht annahmen, die er ihnen als solche vortrug. Nur Rambur glaubte ihm nicht, widerlegte ihm seine Behauptungen und überzeugte ihn doch nicht; die Folge davon ist eben Carrenno’s ausführliche Beschreibung und Erörterung a. a. OÖ. Raınbur erklärt das fragliche Inseet für eine Trichosoma und nennt es zu Ehren des Herrn Pierret Tr. Pierreti. Auch Erichson ist nicht abge- neigt, es zu den Cheloniden zu zählen. *) Carrenno hat drei Gründe, die dieses Insect von den Schmetterlingen abzu- sondern und ihm eine neue Ordnung anzuweisen scheinen: 1) den Mangel des ersten Dornenpaars an den Hiniterbeinen ; 2) an den Vorderbeinen die Länge der Hüften, die Breite der Schenkel und Schienen und das Vorhandensein von Hornzähnen an der Spitze der letztern; endlich, 3) den ausgebildeten Prothorax. Die Erheblichkeit des ersten Grundes fällt weg, sobald man weiss, dass Trichosoma parasita, **) die man wohl nicht wird aus der Zahl der Schmetterlinge entfernen wollen, gleichfalls nur ein Paar Hinterschiendornen besitzt. — Was den zweiten Grund betrifft, so kann die relative Länge und Breite der Theile des Beines bei der Frage, ob dieses einem Schmetterlinge angehöre, gar keine Entscheidung abgeben ; anasörılenie gehört aber die Länge der Hüften zum Charakter der Cheloniden. Bei der anscheinenden Genauig- keit in Carrenno’s Beschreibung und Abbildung muss eine doppelte Ungenauigkeit gerügt werden. Er nennt die Vor- derschenkel und Schienen sehr breit und platt (leurs euisses et leurs jambes tres-larges et tres-aplaties) und die letztern am Ende mit drei Hornzähnen bewaffnet (offrant A l’extre- mite 3 lamelles cornees en forme de dents obtuses) Die Ansicht einer beliebigen Triehosoma lehrt, dass nur von breiten Schienen gesprochen werden darf; denn die Schenkel sind bloss zusammengedrückt und zwar nur in erhöhterem Grade als bei andern Cheloniden. Ferner sind nichts we- niger als drei Zähne oder Blättchen vorhanden ( welche die Abbildung scheinbar zeigt), sondern das Schienbein hat auf der Vorderseite am Ende eine trausverse Hornplatte, die in zwei ungleiche Spitzen ausläuf. Die Haarschuppen des *) Jahresbericht über 1841, S. 103, *) Ich besitze aus dem Genus Trichosoma nur diese und die neue Art, beide nur im weiblichen Geschlecht, 7 Schienbeins verdecken die Basis dieser Platte und ragen stellenweise über sie hinaus, so dass nur die beiden längsten Hornspitzen hervorstehen, die denn eine ungenaue Betrach- tung für zwei getrennte Körper ansehen lässt. Ich habe nun allerdings das Carrenno’sche Insect nicht gesehen, und die meisten Lepidopterologen werden in deniselben Falle sein. Jedoch ein Blick auf Carrenno’s vergrösserte Abbildung des Vorderbeines wird die Wahrscheinlichkeit meiner Erklä- rung erkennen lassen, und die Untersuchung meiner zwei unbezweifelt hierher gehörigen Inseceten, wovon eines Trichos. parasita ist, setzt mich in den Stand zu behaupten, dass diese Erklärung die einzig richtige und unumstösslich sei. Wenn aber bei Tr. parasita eine Hormplatte sich vorfindet, so kann dieselbe Erscheinung an dem Carrenno’schen Inseet nur auf Verwandtschaft mit jener hindeuten, keineswegs aber Cärrenno’s Vermuthung begründen helfen. Die Horn- platte besitzet aber scwohl Tr. parasita, als auch das zu beschreibende neue Insect in derjenigen Beschaffenheit, die ich später angeben werde. Ueber den Werth .des dritten. Grtenne) schen Grundes, die bedeutende Ausbildung des Prothorax, kann aus einer blossen Betrachtung der in beiden Geschlechtern geflügelten Cheloniden, verbunden mit einer Untersuchung der Angaben unsers Autors ein Urtheil gefällt werden. Man betrachte 2. B. den Kragen der Chel. Hebe; er besteht aus zwei mit Schuppen bekleideten Hornblättchen, die mit einer geraden Längsnaht ziemlich dieht an einander schliessen, so dass sie leicht ein einziges Stück auszumachen scheinen. Entfernt man sie, so findet man darunter einen so wenig ausgebil- deten Prothorax, wie bei irgend einem Schmetterling; ja es lässt sich sogar fragen, ob nicht der Prothorax bei den Cheloniden zu Gunsten der Dimensionen des Kragens reducirt sei. Auf der Abbildung des Carrenno’schen Insects erblickt man aber einen Prothorax, der dem Kragen der Chel. Hebe täuschend ähnlich sieht, und man würde ihn dafür zu halten geneigt sein, wenn man nur die Längsnaht sähe. Carrenno beschreibt ihn folgendermassen: Prothorax bien distinet du mesothorax, grand, libre, recouvrant la t&te anterieurement, s’appuyant en arriere sur le mesothorax, en forme de losange transversale, trois fois plus court. que large (was nach der Abbildung, nicht ‚wahr ist), plus large au milieu et moitie plus ‘&troit sur les cöt&es, couvert de poils aplatis tres- sourts, tres-serres et durs, offrant dans son 8 milien une ligne longitudinale enfonc&e. Die letzten Worte geben uns, was wir bedürfen, indem sie das Vorhandensein einer im Bilde nicht angedeuteten Naht beweisen. Mithin ist dieser Carrenno’sche, den Kopf vorn überragende Prothorax nichts weiter als die beiden an ein- ander stossenden Kragenhälften, unter denen ein ganz gewöhnlicher Schmetterlingsprothorax versteckt liegen muss. Obgleich ich dieses aus den Carrenno’schen Datis selbst als unwiderleglich erwiesen annehme, füge ich doch noch hinzu, dass meine Trichosoma Löwii, die dem Insecte »dont l’ordre est incertain,« ganz ähnlich sieht, durchaus dieselbe Be- schaffenheit der Prothoraxdecke zeigt. An meinem Exemplar der Tr. parasita ist der Kragen hinten aufgehoben und da- durch die Dlusion, dass er ein Prothorax sei, beseitigt. Wahrscheinlich haben andere Exemplare dieser Species eine audere Lage desselben; doch will ich, da ich es nur ver- muthe, lieber auf die bekannte Chel. Hebe als auf die in den Sammlungen seltne Tr. parasita hinweisen. Da also Carrenno’s Ansicht in ihren drei Hauptpunkten widerlegt ist, so dürfen wir nicht den geringsten Anstand mehr nehmen, sein Insect für einen Schmetterling anzusehen. Es stimmt im Bau der Fühler, dem Vorhandensein von Ocellen, der Beschaffenheit der Beine auf’s Genaueste mit Tr. parasita überein; letztere hat nur vollkommnere Flügel und eine längere Behaarung an Kopf, Schulterdeeken und Seiten des Hinterleibes. Jene Merkmale entscheiden das Zusammengehören beider in einerlei Genus und begründen die Vermuthung, dass das Männchen des Afrikanischen Schmetterlings, dessen von Rambur gegebner Name Tri- chosoma Pierreti beibehalten werden muss, auf gleiche Weise wie Parasita ‘’ geflügelt sei. Einen neuen Zuwachs des von Boisduval auf sehr oberflächliche Merkmale gestützten Genus Trichosoma * ) haben wir an der Trichosoma Löwii erhalten. Dr. Löw ”) Einige sind allgemein, als: larvae subgregariae, pupae breves segmentis immobilibus, andere passen nicht auf alle Tricho- somen z., B. antennae feminae ciliatae (denn bei Tr. parasita sind sie dentatae), lingua distineta (bej Tr. parasita kaum von Tasterlänge). Der Bau der Beine, der nebst dem weib- lichen Flügelbau den Gattungscharakter giebt, ist unerwähnt geblieben. Vielleicht sind im Genus zwei Abtheilungen zu bilden: feminae villosae (wozu Tr. corsiea und parasita) und feminae squamatae, wozu Tr, Pierreti und Löwii, 9 entdeckte das einzige bekannte Exemplar, ein Weibchen, in Kleinasien unterhalb Istenas in .einem Thale, dessen Boden aus der in Kleinasien so verbreiteten, durch Ver- witterung des Kalkgebirges sich bildenden rothen Erde be- steht, zu Ende November, als die Vegetation schon: beinahe völlig erstorben war. Es sass träg an einem dürren Stengel und liess sich gutwillig mit der Hand greifen. In seiner Umgebung fanden sich Ditomus cyaneus häufig, eine Pelorart selten, eine der italienischen Tarantel sehr ähnliche Spinne und einige Wanzenarten. | Diese Tr. Löwii kommt durch den Mangel langer, abstehender Behaarung der Tr. Pierreti näher als die andern bekannten Arten; in der Unvollkommenheit der Flügel übertrifft sie alle und nimmt mithin den untersten Platz ein, Triehosoma Löwii 2: nigra, coxis anticis extus femoribusque omnibus supra coccineis, alis curtissi- mis rotundatis; anterioribus atris postice: carneis, posterioribus roseis. Länge 8 — 9 Lin. Grundfarbe mattschwarz; der dieke Hinterleib hat auf der Oberseite an den Rändern der Ringe zwischen den schwarzen Franzenschuppen einzelne weiss- liche. — Taster hängend, mässig dick, zugespitzt; ‘Rüssel ganz fehlend.. — Obergesicht schwarz beschuppt; zu jeder Seite desselben ist zwischen dem Auge und dem -Munde ein dreieckiger, kahler, weisslich und bräunlichgrau schim- mernder Fleck; beide Dreiecke sind durch einen sehr dünnen, kahlen Strich verbunden, der am obern ‚Mund- rande hinzieht. — Fühler 44- 4ögliedrig, borstenförmig, mit verdicktem, durch Haarschuppen stark erweitertem Wurzelgliede; die Peitschenglieder laufen unterwärts in einen kurzen Sägezahn aus, dessen Spitze ein kurzes Börstchen trägt. — Kragen dicht beschuppt, mondsichel- förmig , in der Mitte stark erweitert und in einer Längslinie in zwei Hälften zerschnitten. — Schulterdecken von der Beschaffenheit des Kragens, zugerundet, nur gegen die Spitze mit etwas längeren Schuppen *) — Schildchen zu beiden Seiten weisslich. — Beine schwarz, grauschimmernd, an dem Schienen- und Fussgliederspitzen weisslich. 1) Vor- derbeine: Hüfte doppelt so lang wie breit, dreikantig; die Vorderfläche etwas convex, schwarz mit einzelnen weisslichen Schuppen und an der Basis mit etwas längern *) Bei Tr, parasita sind Kragen und Patagien sehr langhaarig, 10 weisslichen Haarschuppen ; die äussere Seitenfläche ansgehöhlt zur Aufnahme der Schenkel und mit karminrothen Haaren bekleidet; (die innere Seitenfläche fast eben, kahl, nur gegen das untere Ende mit spärlichen, blass karminrothen Schuppen. Schenkel von der Länge der Hüfte, dick, stark zusammen- gedrückt, scharlachroth mit Ausnahme der Spitze und (er nach der Länge ausgehöhlten Unterseite, welche beide schwarz sind. Schiene sehr kurz, nur ein Viertel der Schenkellänge betragend, flach, gegen die Spitze zu beiden Seiten mit verlängerten Schuppenhaaren; an der Spitze der Vorder- seite befindet sich eine schief transversale, dem Anscheine nach von der Substanz des Schienbeins verschiedene Horn- platte; sie ist hornglänzend, braunroth, durchscheinend, am Unterrande schwärzlich, auf der Oberfläche uneben, grubig und punktirt; am Ende ist sie verdünnt und läuft in zwei ungleiche Zähne aus ; der äussere ist der kürzere, der innere, am tiefer reichenden Ende der Platte befindlich, viel länger; die Randlinie zwischen beiden ist etwas wellig. *) Das erste Fussglied ist so lang wie das Schienbein bis zur Spitze des langen Zahns und an der Basis auf der Oberseite kahl, und zwar nieht ganz so weit herab, wie der längere Hornzahn der Schiene reicht; um diese kahle Stelle heran sind die Schuppen weisslich; das zweite Fussglied ist halb so lang wie das erste, die folgenden drei ein wenig kürzer, mit einzelnen Stachelhaaren; die zwei einfachen Krallen ragen ein ‚wenig aus den Schuppenhaaren der Fussspitze heraus. 2) Mittelbeine. Schenkel dünner als an den Vorderbeinen und stark zusammengedrückt; das Rothe ist gegen die Spitze und, gegen die nicht ausgehöhlte Unterseite mehr eingeschränkt als dort. Die etwas gekrümmte Schiene endigt mit zwei ungleichen, etwas dicken Dornen auf der innern Seite, und auf der vordern Seite tragen sie hier einen weisslichen Fleck. Füsse ohne Auszeichnung. 3) Hin- terbeine. Der Schenkel hat nur auf der Oberseite einen weit vor der Spitze endigenden breiten rothen Strich. Die Schiene, von der Länge des Schenkels, grau, vor der Spitze *) Bei Tr. Parasita: ist diese Hornplatte auch transversal, ein- wärts tiefer reichend, aber ohne Zähne und ganzrandig. Sie findet sich sogar bei Eupr. luctifera, jedoch unter den Schuppen versteckt; nach Abreibung derselben ist sie deut- lich und braungelb und endigt einwärts in einen stärkern Zahn als auswärts. — Carrenno vermnthet, der Tr. Pierreti diene die Platte mit ihren Zähnen zum Graben, 11 schwärzlich , ziemlich gerade, an der verdickten Spitze mit zwei längern ungleichen ‘Dornen; ‚ihr fehlt also das hinter der Mitte befindliche Dornenpaar der andern Cheloniden- gattungen. Fuss auf der stachelhaarigen Unterseite weissgrau ; seine Krallen reichen wie die am Mittelfuss kaum bis ans Ende der sie umgeberden Haare. — Der dicke Hinterleib ist an den Seiten unbehaart; das Afterglied eingezogen, und der schmale Rand um dasselbe am vorhergehenden Segment auf der Bauchseite kahl und horngelb. Die Vorderflügel sind sehr kurz, lederartig, ungefranzt, zugerundet, an der Basis von den Schülterdecken verhüllt; vor der Mitte bilden einzelne weissgraue Schuppen eine unvollständige Binde. Der Hinterrand ist scharf abgeschnitten fleischfarbig; diese Farbe erreicht nicht den Innenwinkel, setzt sich aber um die Spitze herum bis fast zur Hälfte des Vorderrandes in einer dünnen Linie fort: Die Hinterfiügel sind nicht halb so- gross wie die Vorderflügel, schüppen- förmig, einwärts schwärzlich, auswärts rosenfarbig. m —— Beschreibung einiger neuen Gattungen aus’ der Ordnung der Zweiflügler, von 3. Winnertz in Crefeld. Hierzu Taf. I. & II. Unter den verschiedenen Ordnungen der Insekten giebt es mehrere, welchen schon lange und allgemein die’ Auf- merksamkeit der Entomologen in sölehem Masse zugewendet war, dass die Entdeckung einer neuen Gattung oder Art in der europäischen Fauna jetzt fast nur noch als ein'glück- licher Zufall angesehen werden kann. Andere Ordnungen sind dagegen mehr unbeachtet geblieben, und es kann nicht befremden, wenn diese den Sammler noch oft bisher Unbe- kanntes auffinden lassen. Eine dieser weniger beachteten Ordnungen ist die der Zweiflügler, an Reichhaltigkeit kaum einer andern nachstehend und des Neuen so viel darbietend, dass es vielleicht nur wenige Sammlungen giebt, welche nicht mehr oder weniger davon aufzuweisen hätten. Auch 'in meiner Sammlung befindet sich eine ziemliche Anzahl solcher Arten, die nach dem vorhandenen mir bekannten Typen 12 nicht zu bestimmen sind, und unter diesen die nachfolgend beschriebenen Tipularien, welche von allen in den Werken von Latreille, Fabrieins, Meigen, Macquart so wie von den in einigen naturhistorischen Zeitschriften bereits aufge- stellten Gattungen eine so grosse Verschiedenheit in ihren Gattungscharakteren zeigen, dass sie ohne Zwang bei keiner derselben untergebracht werden können, und daher die Er- richtung neuer Gattungen nothwendig machen. 1. Corynoneura. Faın. Tip. ceuliciformes. Antennae porrectae, filiformes; maris novem-articulatae, plumosae, inferioribus octo ovatis, ultimo majore, clavato, apice pilis coronato; feminae quinque-articulatae, pilosae, infe- rioribus quatuor ovatis, ultimo elongato, pilis brevioribus eoronato quam maris. Palpi ineurvi, 4-articulati; articulo ultimo elongato. Oculi subrotundi, intus paullulum emarginati. Ocelli nulli. Alae lanceolatae, nudae, deflexae. Costa brevissima, in clavae formam dilatata; maris circiter ad quartam partem, feminae ad medium marginis antiei pertinens. Kopf rund, vorn flach. Netzaugen fast rund, nach innen ein wenig ausgerandet. Punktaugen fehlen. Fühler vorgestreckt, fadenförmig, auf einer dicken kugeligen Scheibe stehend; bei dem Männchen 9gliedrig, die untersten 8 Glie- der länglich - eiförmig, langhaarig, das Endglied sehr gross, keulenförmig, an der Spitze mit einem Haarkranze gekrönt (Fig. 1.); bei dem Weibchen 5gliedrig, die untersten 4 Glie- der eiförmig, haarig, das Endglied verlängert, mit einem kürzern Haarkranze als das des Männchens (Fig.2). Rüssel sehr kurz. Taster eingekrümmt, 4gliedrig; die 3 ersten Glieder walzenförmig, gleich lang, das 4te fast so lang als diese zusammen (Fig. 3). Mittelleib eirund; Rücken gewölbt, vorne etwas verlängert. Brust zwischen den Vorder - und Mittelbeinen stark gewölbt. Schildchen klein, rund. Hinter- rücken erhaben, in einen spitzigen Winkel gebogen. Schwin- ger gross, unbedeckt. Hinterleib walzenförmig, 3ringelig, beim Männchen mit stumpfem , beim Weibchen mit spitzem After. Beine lang; die hintern Schienen am Ende verdickt, mit 'einem langen Fortsatzee an der obern und 2 kurzen derben Dornen an der untern Seite (Fig. 5). Flügel lanzett- förmig, nackt, im Ruhestande dachförmig aufliegend; Rand- 13 rippe sehr kurz, keulenförmig verdickt (Fig. 4), beim Männchen etwa bis zum 4ten Theile, beim Weibehen bis zur Mitte des Vorderrandes reichend. Cor. scutellata. Q a Ganz gelb. Stirn und Scheitel schwarzbraun. Rücken- schild mit 3 braunen Striemen, die mittlere hinten, die seitenständigen vorne verkürzt. Schildchen und Hinterrücken braun, ersteres mit gelber Basis. Hinterleib mit blassbraunen Binden am Hinterrande der Ringe. Schwinger und Beine blass. Flügel gelblich; Keule an der Wurzel blass, an der Spitze schwarzbraun. Haarkrone des letzten Fühlergliedes sehr kurz. Nur das Weibchen. Cor. minuta. und Q 4‘, Kopf und Mittelleib schwarz. Fühler, Taster, Rüssel und Schwinger weisslich gelb, das letzte Fühlerglied ‚bräun- lich. Hinterleib grünlich weiss, die 3 letzten Ringe, oder auch nur die Spitze, braun. Beine weiss: Spitze der Schen- kel, Schienen und der 3 ersten Fussglieder braun, die 3 letzten Fussglieder beim Männchen blassbräunlich, beim Weibchen schwarzbraun. Flügel gelblich; die Keule .. Vorderrandader dunkel schmutzig gelb. Aus hiesiger Gegend: Ein Männchen und zwei Weibchen, 2. Heteropeza. Ä Fam. Tip. gallicolae. Antennae porrectae, moniliforines, maris 11-, feminae 10-artieulatae; articulis duobus radicalibus crassis. Proboseis brevissima, in os retracta, apice PrOpIBeRes Palpi 4-articulatae; articulis inaequalibus. 'Oculi lunati. Ocelli nulli. | Tarsorum artieulus tertiaus longissimus, quartus et quin- tus brevissimi. Alae lanceolatae, alutaceae, binerviae, incumbente; parallelae. Kopf rund. Netzaugen mondförmig, bei beiden Ge- schlechtern durch die breite, 'erhabene Stirne getrennt (Fig. 1. & 2). Punktaugen fehlen. Mundöffnung klein, rundlich«' dreieckig. Rüssel kurz, dick, fleischig, in den Mund zu- rückgezogen. Taster am vordern Rande des Rüssels einge- setzt, sehr klein, 4gliedrig; das 1ste Glied klein, dünn, 14 wälzenförmig, das 2te flach kegelförmig, das 3te und 4te lang „ fadenförmig (Fig. 3). Untergesicht unter die Augen herabgehend (Fig. 2). ‘Fühler vorgestreckt, aufwärts "ge- krümmt, kurz wiıtelhaarig, beim Männchen 11gliedrig, die Glieder mit kurzer Brücke (Fig. 4), beim Weibchen 10glie- drig, die Glieder ohne Brücke auf einander liegend (Fig. 5). Mittelleib eirund; Rückenschild gewölbt. Schildchen klein, vundlich ‚dreieckig. Hinterrücken steil, wenig gewölbt. Scehwinger. gross. Hinterleib walzenförmig, Sringelig; After- glied des Männchens stumpf mit einfacher Haltzange (Fig. 6), Legeröhre des Weibchens spitz, mit 2 länglich-ovalen haari- gen Blättchen (Fig. 7). Beine kurz; Schenkel lang, an der Spitze verdickt, Schienen und Füsse gleich lang, das 1ste Fussglied länger als das ?te, das 3te fast so lang als die beiden ersten zusammen, länglich-oval, das 4te und öte sehr klein, kaum wahrzunehmen (Fig. 8). Flügel lanzett- förmig‘, nackt, 2nervig (Fig. 9). Bei starker Vergrösserung erscheint die Flügelfläche fein chagrinirt. Het. pygmaea. 141”, 91, Augen schwarz. Kopf, Leib und Beine schmutzig blass- gelb, nur das Rückenschild bräunlichgelb, und die Spitze des Hinterleibes schwärzlich. Schwinger weiss. Ich erhielt mehrere Exemplare dieser Mücke aus faulem Holze. 3. Ditomyia. Fan. Tip. fungicolae. | Antennae porrectae, compressae, artienlis 17; artieulo primo eyathiformi, secundo cupuliformi , sequentibus ovato- eylindrieis. Palpi exserti, bieeliemlaiti; articulo primo erasso, ovato, secundo oblongo. »©euli rotundi, hemisphaerici. Ocelli tres, frontales, inaequales, lineam transversalem efüicientes. Tibiae apice calcaratae, posticae lateribus spinulosae, Alae obtusae, pilosae, incumbentes, parallelae. Kopf sehr platt gedrückt. Stirn erhaben, mit 3 Punkt- augen in einer Linie, das mittlere kleiner (Fig, 1). Netz- augen halbkugelig, sehr vorgequollen, bei beiden Geschlech- tern ‚durch die breite Stirn. getrennt (Fig. 1). Fühler vor- gestreckt, schlank, bogenförmig gekrümmt, 17gliedrig; das 15 liste Glied becherförmig, das 2te. napfförmig, die Geissel- glieder etwas zusammengedrückt, länglich, oval-cylindrisch, kurzhaarig, in der Mitte mit kurzen. Wirtelborsten, das letzte Glied sehr klein (Fig. 2). Untergesicht sehr: kurz. Rüssel kaum vorstehend; Lippe fleischig, Taster, ‚2gliedrig ; das iste Glied diek, von der Seite etwas, zusammengedrückt, eiförmig, das Le länglich-oval (Fig. 3)... Mittelleib eirund; Rückenschild stark gewölbt, ohne Quernalıt;; Sehildchen klein, halbkreisförmig ; Hinierücken hoch, Perg Schwinger lang- stielig, unbedeckt. Hinterleib Tringelig; bei dem Männchen linienförmig, an der Wurzel etwas. verengt, das Afterglied mit grosser Haltzange, welche aus 2 spitzen, fast dreiecki- gen. Schaufeln besteht (Fig. 4 Ansicht von oben, Fig. 3 von der Seite); bei dem Weibchen plattgedrückt, an der Wurzel verengt, mit stumpfer ‚Legeröhre (Fig 6). Hüften verlängert. Beine lang, dünn; Schenkel nicht verdickt, die hintern jedoch etwas stärker ala die vordersten;. Schienen gespornt, die hintern mit einigen sehr; dünnen und kurzen Seitenstacheln.. Flügel mit abgerundeter.. Spitze (Fig. 7); haarig, im Ruhestande flach parallel aufliegend, so lang wie der Hinterleib. Dit. trifaseiata. Su. 2 24—22, ; Untengesicht gelb. Taster bräunlich,. Stirne schwärz- lich grau, am Augenrande heller. Fühler, braun, die beiden Wnrzelalieder gelb. _Mittelleib gelb; Rückenschild mit 3 braunen Striemen, die mittlere hinten, ‚die. seitenständigen vorn verkürzt, die Mittelstriemen gewöhnlich, durch eine feine gelbe Längslinie getheilt. Brustseiten mit braunen Flecken, Schildchen dunkelbraun ‚gerandet. Hinterrücken gelbbraun. Schwinger gelb. Hinterleib gelb mit breiten. dunkelbraunen Binden am Hinterrande, der Ringe, lster Ring ganz braun, Hüften und Schenkel lichtbräunlich gelb, ' Schienen und Füsse blassbraun. Flügel etwas graulich, mit 3 schwarzbraunen Binden, die lste an der Wurzel, die 2te auf der Mitte, etwas gebogen, die convexe Seite nach Rn. die 3te die ganze Spitze einnehmend (Fig. 7). | Die Larve lebt in mehreren Polyporus - -Arten.. Am, häufigsten erhielt ich die Mücke aus Polyporus versicolor, und ferruginosus, Anmerkung. Die Gattung Ditomyia ist nahe verwandt: mit Platyura M., vielleicht noch näher mit der mir nicht bekannten Gattung Ceroplatus ‚Bose, Latr.. Von ‚Platyura 16 unterscheidet sie sich jedoch durch die Gestalt der Augen, die Stellung der Punktaugen, die Gestalt und Zahl der ' Fühler- und Tasterglieder, die Afterzange des Männchens und durch den Nervenlauf und die Behaarung der Flügel; von Ceroplatus aber durch die Gestalt der Fühler, die Zahl der Fühler- und Tasterglieder, und durch den Nerven- verlauf der Flügel — wahrscheinlich auch durch die Be- haarung derselben. Die Fühler von Ceroplatus sind nach Latreille, Fabrieius, Meigen (Plat. tipuloides) und Macquart in der Mitte erwei- tert, und nach Latreille 14- (16?) gliedrig; die Taster nach Latreille und Maequart 1gliedrig, nach Meigen ?glie- drig (das 1ste Glied klein, das 2te dreimal länger, spitzig), nach Fabrieius 3gliedrig; die Augen nach letzterın gross, kugelig, vorgequollen, entfernt, und die Flügel kürzer als der Hinterleib, nach Macquart die Augen gross, ein wenig ausgerandet, und die Vorderrandzelle der Flügel durch eine schiefe Zelle getheilt wie bei Platyura. Alles dieses, mit Ausnahme der Gestalt der Augen nach Fabriecius, passt aber nicht auf Ditomyia. Bei dieser Gattung verschmälern sich die Fühler allmählig von der Wurzel nach der Spitze (Fig. 2); die Taster sind deutlich ?gliedrig, das l1ste Glied dick, eiförmig, das 2te länglich - oval, beide fast von gleicher Länge (Fig. 3), und die Flügel so lang wie der Hinterleib. Die Vorderrandzelle derselben ist nicht durch eine schiefe Zelle getheilt, sondern es geht nur ein kurzer Zahn von der geschlossenen Grundzelle aus in dieselbe. Ausserdem ist der Nervenverlauf der Flügel sowohl von Platyura als von Ceroplatus darin abweichend, dass bei diesen die Stiele der beiden über und unter der Flügelspitze mündenden Ga- beln sich nahe bei der Mittelzelle zu einem gemeinschaft- lichen Grundstiele vereinigen, bei Ditomyia aber jeder der Stiele unmittelbar von der Mittelzelle ausgeht (Fig. 7). 4. Macrorrhyncha, Fam. Tip. fungicolae. Antennae porrectae, subeompressae, 17-artieulatae; arti- eulo primo cyathiformi, secundo eupuliformi, sequentibus eylindrieis. Proboseis elongata, sub pectore inflexa, profunde bifida, labiis elongatis. Haustellum elongatum (Asind. Latr.). Palpi exserti, distinete 4 - articulati. Oeuli oblongi, intus emarginati. 17 ‚Ocelli tres,. frontales , ingequales, iin-triangulum. dispositi. Tibiae apice: ‚ealcaratae, 'posteriores lateribus inalneg- »» Alae obtusae, ineumbentes, ‚parallelae. ; “Kopf fast eiförmig, vorn lach; Scheitel erhaben, Sen ir mit 3 ungleich grossen Punktaugen im. Dreieck; ‚Netz- augen länglich rund, an der innern:Seite ausgerandet. , Mund in eine kurze Schnauze verlängert. : . Rüssel ‚sehr lang, unter die. Brust zurückgeschlagen, tief’ zweispaltig, init: verlängerten Lippen. ‚Lefze verlängert. : Taster vorstehend, deutlich. 4- gliedrig, das 1ste ‚Glied klein, ‚das 2te -aın längsten, das. te und Ate fast gleich lang, ‘. Fühler bogenförmig, vorgestreckt, 17gliedrig; das ‚Iste. ‚Glied becherförmig, - lan) 2te länglich napfförmig, die Geisselglieder.etwas zusammengedr ückt,.walzen- förmig, feinhaarig; das letzte Glied klein, fast ‚kugelig (Fig. 1.n..2). Mittelleib länglich ‘rund; sewölbt, Schildehen klein, halbkreisig.. Hinterrücken gewölbt. Schwinger un- bedeckt. Hinterleib Sringelig, beim Männchen walzenför- mig, vorn verengt;. Afterspitze stumpf mit kurzer Haltzange (Fig. 3 Ansicht‘ von. der. 'Seite, Fig... A: von oben); ,beim Weibehen platt ‚gedrückt, ‚hinten ‚erweitert, - mit spitzigeim ‚ After, der $te Ring gewöhnlich eingezogen (Eis: ‚3)- „Hüften verlängert; Schenkel, besonders. die hintern, stark, nackt. Schienen an der Spitze gespornt, die hintersten mit ganz feinen Seitenstacheln. Flügel stumpf, im Ruhestande flach parallel aufliegend, PRIBESERADIRRN, behaart (Fig. 6)... Maer. Hava N. N 2 222, Untergesicht und Schnaize gelb, letztere an der Spitze braun. Der lange Rüssel und die Taster, blassbraun,, die Lippen gelblich... Stirn. unten gelb,;.oben wie :der. Scheitel schwärzlich. Hinterkopf gelb. . Von dem. kleinern vordern Punktauge geht eine. vertiefte Längslinie über den Scheitel. Fühler bräunlich, .Wurzelglieder gelb. - Mittelleib gelb ; Rückenschild mit 3 blassen. gelbbraunen Längslinien, die nach dem Tode: kaum bemerkbar. bleiben, schwarzhaarig, besonders an den Seiten.. Schildehen. mit schwarzen Haaren bekränzt. Schwinger weisslich. Hinterleib:.beim Männchen die 2 ersten Ringe gelb, 3ter, &4ter und Ster Ring allmäh- lig braun werdend, .die 3 letzten..Ringe und der After schwarz; beim W.eibchen. schmutzig . blassgelb mit schwärz- lichen Einschnitten am ‚Sten, ten und 5ten Ringe, der Tte und Ste Ring schwarz. . Hüften. und Schenkel weisslich, Schienen blass bräunlich, Füsse dunkelbraun. . Flügel: gelblich. 2 18 Die Larve lebt in faulem Holze, Ich erhielt daraus mehrere Exemplare nach beiden Geschlechtern, Anmerkung. Die Gattung Asindulum Latr., von Meigen im ersten Bande seiner syst. Beschreibung der europ. zweiflügeligen Insekten unterdrückt, wurde von Macquart wieder aufgestellt (histoire naturelle des inseetes tom I. p. 140). Er giebt die Taster als 4gliedrig, die Augen als ausgerandet (ob hinten und vorne wird nicht gesagt), und den Hinterleib aller Pilzmücken als Tringelig an; ' nach Latreille sind die Taster 3gliedrig, und die Augen hinten. und vorne ausgerandet. Die Zahl der Fühlerglieder wird von beiden, die der Hinterleibsringe von Latreille nicht erwähnt. Im Allgemeinen passen die Diagnosen dieser beiden Entomologen ziemlich gut auf die von mir errich- tete Gattung Macrorrhyncha, allein es sind doch Abweichun- gen genug vorhanden, welche eine Absonderung rechtfer- tigen dürften. Sollten aber genaue Vergleichungen die Identität der beiden Gattungen herausstellen, und die Gattung Macrorrhyncha eingezogen werden müssen, so ist sie jedenfalls als eine neue Species der Gattung Asindulum, als As. flavum beizubehalten. 9. Tetragoneura. Fam. Tip. fungicolae. Antennae porrectae, subeompressae, lbartieulatae; arti- eulo primo ceyathiformi, secundo cupuliformi, sequentibus eylindrieis. Palpi exserti, incurvi, 4-articulati. Oeuli rotundi. Ocelli tres, frontales, lineam paullulum curvatam efüi- eientes. Tibiae apice calcaratae, posteriores lateribus spinu- losae. Alae obtusae, incumbentes, parallelae; nervorum marginalium secundus et tertins duobus nervis transversali- bus non longe distantibus conjuncti et sie non proceul ab apice secundi parvum quadratum formantes. Kopf rund, oben platt gedrückt. Stirn bei beiden Geschlechtern breit. Netzaugen rund, vorgequollen. Punkt- augen 3 in einer krummen Linie, fast auf dem Scheitel, das mittlere etwas kleiner als die äussern (Fig. 1 u. 2). Rüssel kurz, kaum vorstehend; Lippe kurz, fleischig, mit zweitheiligem haarigem Kopfe. Taster vorstehend, einge- krümmt, 4gliedrig, das Ilste Glied klein, das 4te lang, fadenförmig (Fig. 1 u.3). Fühler bogenförmig vorgestreckt, 19 16gliedrig; das 1ste Glied becherförmig, das 2te napfförmig, beide langborstig, die Geisselglieder kurz walzenförmig (Fig.1). Mittelleib eirund; Rückenschild gewölbt, ohne Quernaht; Schildchen kein, hinten abgestumpft, langborstig; Hinter- rücken steil, etwas gewölbt. Schwinger unbedeckt. Hinter- leib 7ringelig, bei dem Männchen walzenförmig mit kurzer Haltzange (Fig. 4 Ansicht von oben, Fig. 5 von der Seite), bei dem Weibchen von der Seite etwas zusammengedrückt, mit spitzer Legeröhre (Fig 6). Hüften verlängert, Schenkel breit gedrückt; Schienen gespornt, die hintersten nach Aussen feinstachelig. Flügel fast eirund, länger als der Hinterleib; 2ter und 3ter Randnerv nicht weit von der Spitze des ?ten durch 2 genäherte, ein kleines Viereck bildendende Quer- nerven verbunden (Fig. 7. u. 8). Tetr. hirta. d uQ 11“, Kopf schwarz; Untergesicht mit diekem, höckerigem, weissgelbhaarigem Mundrande. Rüssel und Taster gelb. Fühler schwarz, das 2te und 3te Glied gelb. Mittelleib schwarzgrau, mit langen weissgelben Borsten besetzt, Schwin- ger weiss. Hinterleib des Männchens schwarz, glänzend, weissgelbhaarig, am Bauche die 2 oder 3 ersten Ringe gelb; der des Weibchens gelb mit schwarzen Binden am Vorderrande des 1sten bis 5Sten Ringes, und gleichfarbiger Rückenlinie, die öte Binde geht auch über den Bauch; die 2 letzten - Ringe ganz schwarz. : Hüften und Schenkel weissgelb, das 2te Hüftglied und die Hinterschenkel mit schwarzer Spitze, letztere haben au der Basis auf der untern Seite ein schwar- zes Strichelchen. Schienen braun werdend, Füsse braun. Flügel glashell mit schwarzen Randadern; nur der erste Längsnerv in eine Gabel auslaufend (Fig. 8). Ich erhielt mehrere Männchen und 2 Weibchen aus faulem Buchenholze, aus Polyporus versicolor nur einmal ein Männchen. — Ä Tetr. distineta Zu.Q 12 Diese Art gleicht der vorigen, und unterscheidet sich von ihr dadurch, dass nur das ?2te Fühlerglied gelb, der Hinterleib des Weibchens schwarz mit gelbem Bauche ist, und der Iste und 2te Längsnerv der Fiügel beide in eine Gabel auslaufen (Fig. 7). 2 Männchen und 1 Weibchen. 2.%* 20 6. Macrostyla; ee Fam. Tip. gallicolae (?)) | Antennae porrectae, moniliforınes, feminae 10-artieulatae, maris....2 —; articulo primo .cyathiformi, seenndo eu- puliformi, sequentibus ovatis, Palin .-.» €. Oculi rotundi. Ä Ocelli tres, frontales, inaequales, in triangulnm dispositi. Alae magnae, obtusäe, pilosae, incumbentes, parallelae, Kopf klein, N Augen rund. Stirn breit, auf derselben mit dem obern Rande der Netzaugen fast in gleicher Höhe 3 ungleich grosse Punktaugen im Dreiecke. Fühler vorgestreckt, berschaufne die des Weibchens 10gliedrig, des Männchens ... . ?; die beiden Wurzelglieder dick, das Iste becher-, das 2te napfförmig, die Geissel- glieder eirund, mit sehr kurzer Brücke (Fig. 1). Der Rüssel (am trockenen Insekte ) eingezogen, und die Taster nicht sichtbar. Mittelleib eirund, erhaben, ohne Quernaht, Schildchen gross, halbkreisig, vor "demselben der Rückenschild. flach. Schwinger gross, unbedeckt. Hinterleib schlank, Sriugelig, walzenförmig, beim Weibchen mit spitzem After, . Beine lang, feinhaarig. Flügel gross, stumpf, haarig, mit mässig langen Franzen am Hinterrande (Fig. 2). Im Adernverlauf zeigt diese Gattung einige Aehnlichkeit mit Sciara, Zygo- neura und Lestremia, doch ist sie in dem Wurzelgeäder von allen verschieden, Maer. latipes. 1. Kopf und Mittelleib schwarz. Rückenschild glänzend. Schwinger braun. Hinterleib schmutzig braungelb mit schwärz- lichen Kinschnitten. Wurzelglieder der Fühler schwarz, ' Geisselglieder nnd Beine licht . bräunlichgelb; 3 letzte Glieder der Vorderfüsse breit gedrückt. Flügel glashell. Nur 1 Weibchen aus hiesiger Gegend, Die Anthophagen. Von H. v. Kiesenwetter. Die Arten dieser Gattung sind velleicht mit Auäliäne von A. testaceus Er. und praeustus Müller sämmtlich Ge- birgsgegenden eigenthümlich, und ich hatte ‘daher bei Excur- 21 sionen ‘in dem Riesengebirge, den Sudeten und den Alpen von Krain Gelegenheit, diese T'hiere:in grosser: Menge zu beobachten und namentlich über ihre geographische Verbrei- tung nicht uninteressante Bemerkungen zu machen, Die meisten Arten sind wohl'in der subalpinen Region eigentlich einheimisch, sie gehen aber zum Theil von hier aus entweder in: die niederen Gegenden herab, wie A. omalinus und austriacus, oder nach den eigentlich alpinen Regionen herauf, wie alpinus, “Die Arten scheinen als Raubthiere nicht auf besondere Pflanzen angewiesen zu sein, zum wenigsten habe ich ‘den Anth. austriacus ebenso gut auf dem Grase von Alpenwiesen als auf ae Laubbäumen und Rhododendron angetroffen. : Anthoph. armiger Grav. Nicht häufig kuit den Krainer Alpen bis in die subalpine Region. Es kommt hier eine Varietät mit schwarzer Querbinde hinter der Mitte der Flügeldecken vor. Anthoph. forticornis: ' Rufo- testaeens , peetore abdomineque nigris, thorace subquadrato, erebre punctato, elytris thorace vix duplo longioribus, antennis PISREUDIORN. Long. 21 — 3 lin. | ” Mas ‚eapite. magno fronte bidentata. > „Armigero affınis. Antennae capite N longiores, testaceae,. erassiusculae, maris ‚apicem.. versus .incrassatae. Gaput parce sübtiliter punetatum, inter oculos lineolis duabus 'obliquis‘ impressum, rufo-testaceum, feminae thoracis latitu- dine, ‚maris thorace latius; fronte inter oculos profundius impressa, apice ante antennarum insertionem. dente acuto armato, mandibulis parum prominentibus, Thorax coleop- teris paulo angustior, latitudine parum brevior, lateribus anterius modice rotundatis, basin versus leviter Aslktatns, angulis posterioribus rectis, leviter convexus, sat distinete crebre punctatus, basi foveola obsoleta impressus , rufo- testäceus. Scutellum laeve. Elytra thorace vix duplo longi- ora, sat crebre fortiter punctata, pallide testacea, parce omnium subtilissime pubescentia. Pectus et abdomen nigra, nitida. Pedes rufo - testacei. Vom armiger durch die kurze Bowehmng des Kopfes beim Männchen, die kürzeren namentlich: beim Männchen auffallend dieken Fühler, die merklich kürzeren Flügeldecken und sw. ‚leicht zu unterscheiden. Ich fing .4 Stücke, worunter ‚1 Männchen auf dem Spieglitzer Schneeberge in der Grafschaft Glatz in einer Höhe von gegen 4,500 Fuss, 22 Anthoph. sudetieus: Rufo-testaceus, pectore ab- dominegne nigris, thorace subquadrato, satis erebre punctato, elytris thorace sesqui longioribus. Long. 13 -— 2 lin. Mas capite magno, fronte bispinosa, mandibulis magnis incurvis, Praecedenti affınis et quasi intermedius inter illum et alpinum. Antennae capite thoraceque longiores, testaceae. CGaput parce subtiliter panetatum, inter oculos lineolis duabus obliguis impressum , rufo-testaceum vel rufo-pieeum, feminae thoraeis latitudine, maris thorace latius, inaequale, apice ante antennarum insertionem spina porrecta utrinque armatum, wandibulis valde prominentibus ineurvis. Thorax coleopte- rorum basi vix angustior,, latitudine haud brevior, lateribus anterius modice rotundatus, basin versus leviter angustatus, angulis posterioribus rectis, leviter convexus, sat distinete punetatus, basi supra seutellum foveola obsoleta impressus, rufo - testaceus. Scutellum Jlaeve. Elytra thorace sesqui longiora, sat erebre fortiterque punctata, pallide testacea, parce subtiliterque pubescentia. Pectus et abdomen nigra, nitida. Pedes rufo -testacei. — Variat capite piceo. Vom armiger durch geringere Grösse, kürzere Fühler, längeres Halsschild, kürzere Flügeldecken; vom forticornis durch weniger dicht punktirtes Halsschild, dünnere Fühler und die Bewehrung des Kopfes beim Männchen; vom alpinus durch Färbung, die sehr viel kürzeren Flügeldecken und das inı Verhältniss zu diesen breiteren Halsschild hauptsäch- lich unterschieden. Ich sammelte diese Art während des Sommers 1844 in grosser Menge auf den höheren Punkten des Riesenge- birges, zugleich mit Exemplaren des alpinus ohne Uebergänge zu finden. Im Sommer 1845 fing ich sie auf dem Spieg- litzer Schneeberge im Glatzer Gebirge gleichfalls häufig, wogegen hier der alpinus fehlte. In den Krainer Alpen habe ich sie nicht gefunden. Anthoph. alpinus Fabr. Auf dem Riesengebirge und den Krainer Alpen gesammelt. Meist in-bedeutender Höhe. Das häufigere Vorkommen der Weibchen (vergl. Erichson gen. et spec, Staph.p. 849) kann ich nicht bestätigen. Das von Märkel beobachtete Vorwalten des einen Geschlechtes lag wahrscheinlich daran, dass die Zeit der Männchen ent- weder schon vorüber oder noch nicht da war, 23 Anthoph. austriacus Er., alpestris Heer. Die häufigste Art in den Krainer Alpen und mit oma- linus die am weitesten unten von uns aufgefundene. Wir trafen sie nicht selten auf Alpenwiesen im Grase und klopften sie in grosser Menge von Fichten. *) Im Riesen- gebirge kommt sie auch noch vor, doch scheint sie dort selten, da mir nur 2 Stücke vorgekommen sind. Als eine vielleicht dem Süden eigenthümliche Varietät ist die Form mit schwarzer Querbinde hinter der Mitte der Flügeldecken zu erwähnen, Ich besitze ein in copula gefundenes Pärchen, wo das Männchen sie hat, während sie dem Weibchen fehlt. Anthoph. spectabilis Heer ist wenigstens sehr nahe mit austriacus verwandt, wenn nicht wirklich nur grosse Exemplare dieser Art. Ich sah den Käfer iu Chevrier’s Sammlung in Genf, doch fehlte die Zeit zu gründlicher Untersuchung. Anthoph. omalinus Zetterst. Häufig auf den Krainer Alpen, selten auf dem Riesengebirge, Die deutschen Exem- plare scheinen durchschnittlich _ etwas grösser zu sein als die nordischen. Auf den verschiedensten Pflanzen, besonders häufig von Fichten geklopft. ‚Anthoph. scutellaris Er., Heer. Ich besitze ein einzelnes von Herrn Chevrier mitgetheiltes Stück. Die Art soll auf den höheren Bergen um Genf nicht selten sein. Mir ist sie nirgends lebend vorgekommen. Anthoph. melanocephalus Heer: niger, nitidus, thorace subquadrato, subtiliter parce punctulato, rufo-testaceo, elytris pallidis, circa scutellum infuscatis. Long. 14 — 14 lin. Seutellari multo minor, elongatus. Antennae capite thoraceque longiores, testaceae, apicem versus fuscescentes. Caput thoracis latitudine, punctis subtilissimis paueis et striolis duabus obliquis in Hönte impressum, nigrum, nitidum. Thorax coleopterorum basi parum angustior, Jlatitudine haud brevior, lateribus ante medium rotundatis, basin versus parum angustatus , angulis posterioribus rectis, nitidus, subtiliter parce punctatus, rufo -testaceus. Scutellum laevissi- mum, nigrum. Elytra thorace duplo longiora, minus dense at fortius punctata, circa scutellum infuscata, omnino elabne, Abdomen nigrum, »itidum. Pedes flavi. *) Ich sage »Wir« da ich diese Excursionen in Gesellschaft des Herrn Schiödte machte, 24 Mas statura graciliore et antennis paulo longioribus Er distinguendus. . »: Heer hat in seiner Beschreibung. der dunklen Färbung ur: das: Sentellum nicht Erwähnung gethan, und ich würde an. der: Richtigkeit meiner - Bestimmung Br „ wenn ich nicht in Heer’s Sammlung den, melanocephalus in einem Exemplare gesehen .hätte, welches mit den meinigen zu stimmen schien; auch kommen hin ai wieder Exemplare ohne jene: dunkle Färbüng vor. » Vom seutellaris ‘ist ‘der. Käfer sehr leicht dili Mangel an Pubescenz,, nach hinten. sehr wenig verengten Thorax, ganz schwarzen. Kopf und Hinterleib zu unterscheiden. ;. Der Käfer kam in bedeutender Höhe. in den Krainer Alpen auf einer alpinen Birkenart. vor, .von. welcher wir ihn oft in Begattung abklopften. TER 1 Anthoph. testaceus Er:, Heer. Hierzu gehört nach Originalexemplaren, die mir von ‚Chiöyrier mitgetheilt wurden. AARON palustris Chevrier, Heer app- Entomologische Notizen Ä r von | | Hın. ‚Oberförster Wissmann in Hannöy. Münden. I. Zu den Erichsonschen Hylesinen -Gattun- gen. (Cfr, Wirgmann’s Archivder Naturgesch. 1836. I. p. 45). ‚"Hylesinus piniperda Gyll. und. H, minor. Hartig sollen nach Eriehson eine Sgliedrige Fühlergeissel haben und des- halb zu. seiner Gattung Dendroetonus (.l. ec. p. 53) gehören, was auch Ratzeburg (Forstinseeten I. p. 209) zugiebt, wäh- rend er dennoch (Tab..7. fig. 1. e) von H. piniperda 6 Glie- der abbildet. Das letztere ist richtig und beide genannten Arten würden ‚demnach zu Erichson’s Gattung Hylurgus ge- bracht werden ‚können, was auch wohl nicht unnatürlich wäre, nur würde dann deren Charakter etwas verändert werden müssen, da.z. B. der. Bau des 3ten Tarsengliedes bei. H. ligniperda einerseits und. H. piniperda und minor anderseits Verschiedenheiten darbietet. I. Bostrichus Saxesenii. Ratzeb. Forstins. |, p. 204. Diesen Käfer habe ich nun schon in fast allen einhei- mischen Waldbäumen angetroffen, Kürzlich äuch in der Italie- 25 nischen Pappel ( Populus dilatata);, wovon eine bedeutende Anzahl Stämme an der von Münden nach Göttingen führenden Chaussee durch ihn getödtet waren. Hier habe ich die Gelegenheit benutzt, seine Oekonomie zu studiren, was ‚ Veranlassung wurde, auch die, wie es scheint, bis jetzt un- bekannten Männchen aufzufinden.: Hinsichtlich des Haushalts bemerkte ich stets, dass die Bohrlöcher radial gegen’. die Axe des Stammes durch die Rinde und einige Jahrringe des Holzes eindringen, dann aber gewöhnlich seitwärts, seltener auf- oder abwärts führen: und sich demnächst in unbestimmter Richtung weiter verzweigen. Stellenweis sind sie in verti- kaler Richtung bedeutend erweitert nnd in diesen Räumen findet sich die Brut, welehe augenscheinlich, wie es Herr Forstratl Hartig bei Bostrichus dispar zuerst nachgewiesen hat, sich ebenfalls von einer,. auf den geschwärzten innern Flächen dieser Räume erzeugten weisslichen Pilzsubstanz (aus lauter wasserhellen eiförmigen locker zusammanhängenden Zellen bestehend) ernährt. Die Männchen kommen auch bei dieser Art in weit geringerer Anzahl, als die Weibchen vor, so dass ich unter einigen Hundert 2? nur etwa ein Dutzend d’ angetroffen ‘habe. Sie sind kürzer als die 2, höchstens 1‘ lang, sehr krumm, nämlich vorn und hinten niedergebogen, und die Flügeldecken sind weit weniger regelmässig punktirt. Von dem spitzen Fortsatz des Hals- schildes der ö° des B. dryographus und monographus haben sie keine Spur, auch statt des Eindrucks auf der Vorder- hälfte des Halsschildes nur eine geringe Abflachung. ' Ratze- burgs Beschreibung gilt sicher nur dem 2, und ich habe derselben nur das hinzuzufügen, dass die Hinterhälfte des Halsschildes bei stärkerer Vergrösserung nicht ganz ohne Punkte, aber doch weit feiner und sparsamer punktirt ist, als bei den verwandten B. dryographus und ne IH. Dromius quadrillum Duftschm. Zu den Merkmalen der Gattung Dromius gehört es, dass die Klauen- säge- oder kammförmig eingeschnitten sind, Es ist demnach wohl bisjetzt übersehen, dass D. quadrillum (und vielleicht noch andere der verwandten Arten ) nicht zu dieser Gattung kann gezogen werden, da er jenes Merk- mals entbehrt. Ich habe ihn vorläufig. unter dem Namen Lionychus getrennt. IV. In Lacordaire's Monographie des Cole&opteres subpentameres ete. ist pag. XXXIL und XXXIH. von den Un- terschieden der Gerambyeinen und Chrysomelinen die 26 Rede, welche allerdings mehr im Totalhabitus, als in durch- aus abweichender Bildung einzelner Theile zu liegen scheinen. Das Merkmal, welches ich für das beste halte, finde ich dort nicht erwähnt, nämlich das Vorhandensein beweglicher Spornen an den Spitzen der Schienbeine der Longicornien, (nur bei einigen Lamien- und Saperden - Gattungen sind sie nicht sehr deutlich) welehe den Eupoden und Chrysomelinen gänzlich fehlen, ausgenommen diejenigen Halticae, welche an den Spitzen der Hinterschienbeine einen Sporn haben. — Doch kann ich hierbei nur von einheimischen Arten reden! — (Fortsetzung folgt.) — Beiträge zur Naturgeschichte einiger Insecten. Von Hrn. Oberlieutenant Klingelhöffer in Darmstadt. Cassida murraea Lin. Nach Mittheilung des Herrn Director Suffrian Entomo!l. Zeitung 1844, pag. 101 u. s. w. sind die gegenseitigen Verhältnisse der beiden Formen dieses Käfers, welche von Linne als eigene Arten angesehen wurden, noch keineswegs ausser Zweifel gesetzt und bedürfen noch einer weiteren Begründung. Neuerdings erhielt ich Gelegenheit dieses Thier in Masse als Käfer, Puppe und Larve zu beobachten, und glaube, dass es nicht ohne einiges Interesse sein wird, wenn ich nıeine Erfahrungen mittheile und dadurch einen Beitrag zur Frmittelung der Ursachen liefere, wodurch die verschiedenen Grundfarben dieses Käfers bedingt werden. Ende Juli fand ich bei Wolfskehlen, zwei Stunden von Darmstadt, auf Torfboden eine nicht sehr ausgedehnte Stelle nıit Jnula britannica dicht bewachsen und diese Pflanze häufig mit Larven, Puppen und einigen wenigen, frisch entwickelten grünen Exemplaren der Cassida murraea besetzt. Nach acht Tagen, als ich diese Stelle wieder besuchte, zeigte sich schon eine grosse Menge der grünen Forın von murraea, ohne dass es mir auch diesmal gelungen wäre, (ie rothe Varietät zu entdecken. Das Wetter war anhaltend rauh und regnerisch, die Jnula in Entwickelung der Blüthen begriffen, 27 Mitte August erschienen unter vielen Käfern zuerst zwei rothe Stücke, dagegen zu Ende des Monats, wo. das Wetter warm wurde, die Pflanzen. ‚sehr zerfressen und mehr reif waren, kamen die rothen Käfer entschieden vorherr- schend zum Vorschein. Gleichzeitig erzog ich Käfer aus Larven und Puppen zu Hause, untersuchte deren Körperbeschaffenheit möglichst genau, ohne dass es mir gelungen wäre, irgend ein halt- bares Merkmal aufzufinden, wonach die Larven der grünen und rothen Stücke vorher hätten bestimmt werden können, Die Puppen beider Formen hatten überdies gleiche Lebens- dauer (10 bis 12 Tage, je nach dem Wetter) und die Larven lebten vollständig mit- und untereinander, so dass ich ganz ausser Zweifel bin, nur eine Species vor mir gehabt zu haben. Auch im Zimmer erschienen die rothen Käfer erst zu Ende des Monats. Die grünen Exemplare krochen blassgrün aus und be- kamen erst nach mehreren Tagen eine tiefere grüne Färbung, während die rothen gleich anfangs eine röthliche Grundfarbe zeigten, welche nach 5 — 6 Tagen schön ziegelroth wurde. Die grüne Abänderung, deren Flügeldecken auf der hinteren Hälfte roth sind, entstand erst dann, wenn noch nicht gehörig ausgefärbte rothe Käfer, getödtet und aufgesteckt wurden. Käfer ohne schwarze Punkte fanden sich in beiden Abänderungen nicht, dagegen solche, wo dieselben wenigstens an der Spitze der Flügeldecken fast ganz verschwanden oder überhaupt mehr oder weniger fein gezeichnet waren. Hiernach scheint es gewiss zu sein, dass die Farben- verschiedenheit dieses Käfers nur ihren Grund in der Saft- veränderung der Nahrungspflanzen, mitbedingt dureh die Einflüsse der Witterung, hat; es kann aber nicht angenom- men werden, dass die grünen Käfer zu früh ausgekrochene Stücke sind. Diese Annahme wurde dadurch widerlegt, dass dieselben in mehreren Fällen länger verpuppt blieben, als die rothen Abänderungen, eine Beobachtung, die auf die Weise festgestellt wurde, dass ich bei der Zucht die Puppen eines jeden Tages in abgesonderten Schächtelchen mit darauf bemerktem Datum aufbewahrte, Gryllotalpa vulgaris. Maulwurfsgrille, Erd- krebs, u. Ss w. (Auszug aus einem Vortrage gehalten im GarienbannEReiR zu Darmstadt.) 28 "Dieses in allen Gartenschriften als überaus schädlich verschriene Thier babe ich im Frühjahr 1844, wo es sehr zahlreich in imeinem Garten erschien, genau beobachtet ünd gefunden, (lass es allerdings manche Unannehmlichkeiten durch das Umwühlen der Saatbeete bereitet, weil dadurch manche Pflänzchen entwurzelt, oder wo schon stärkere auf die Gänge treffen, diese manchmal abgebissen werden. Ebenso wird auch an Stellen, wo die Maulwurfsgrille ihre Nester anlegt, der Boden von Pflanzen gereinigt, damit die Sonnen- wärme besser zur Brut, welche sich einige Zoll unter der Erde befindet, durchdringen kann. Neu möchte übrigens die Wahrnehmung sein, dass die Maulwurfsgrille ein sehr eifriger Verfolger der Erdraupen und besonders der Engerlinge (Maikäferlarven ) ist, sowie dass diese und ähnliche Thiere allein ihre Nahrung auslächen. Ich beobachtete schon längere Zeit, dass auf allen Ländern, wo. rlie Grille ‚häufig war, fast keine Pflanzen von den Engerlingen oder Erdraupen gefressen wurden, während auf andern Abtheilungen fast 4 zu Grunde ging. Eines Abends als ich zufällig eine Salatpflanze im Lande sich ohne sichtbare Ursache bewegen sah, hob ich dieselbe heraus und mit derselben eine Maulwurfsgrille, welche ich natürlich für den Thäter hielt, bis ich bei genauerer Ansicht der Erde einen frisch getödteten Engerling fand. Hierdurch aufmerksam gemacht, brachte ich die Grille in ein grosses Gefäss mit Erde, worüber ein Stück Rasen festgedrückt wurde, nachdem ich in die Erde 5 Engerlinge gesetzt hatte, Die Grille arbeitete sich bald in die Tiefe und hatte, obgleich die Engerlinge wegen der Grösse des Gefässes und ihrer Vertheilung in der Erde, nicht so sehr leicht gefunden werden konnten, als ich nach 3 Tagen die Erde untersuchte, alle auf dem Nacken .angebissen und bis auf den dunkler gefärbten Magen ausgesaugt. An Stellen wo die Grille ihre Gänge bis zu solchen Pflanzen, deren Herzblätter abgebissen sind, hinleitet, findet ınan in der Nähe niemals Erdraupen, indess an anderen Orten, wo die Grillen seltener sind, in der Nähe solcher Pflanzen die Frdraupen ohne grosse Mühe aufgefunden werden können, woraus ich folgere, dass nicht die Grillen, sondern die Erdraupen, bevor sie selbst aufgefressen wurden, dort Schaden anrichteten, 29 Ich: behaupte. daher: . Die Maulwurfsgrille ist Gera Umwäühlen den Geländes und das Abbeissen weniger ihr im Wege stehender Pilanzen an. den Brutplätzen unangenehm, manchmal schädlich, aber dureh. ibre . Nahrung, welche aus Erdraupen, Engerlingen u, . dergl. 'm.. besteht, überwiegend sehr nützlich. - Meine Ueberzeugung steht hierbei so fest, dass ich in meinem ‘Garten, wo ich bisher. von Erdraupen und Enger- lingen sehr viel zu leiden hatte, weil ich durch unrichtige Belehrung verleitet die Grillen eifrigst ausgerottet hatte, diese nun eben so «ifrig in Schutz zu nehmen beschlossen habe. Für sehr ‚schädlich wurde dieses Thier bisher gehalten, weil man sich durch den Schein zu falschen Schlüssen ver- leiten liess, denn man trifft die Grillen beim Umgraben der Länder ineisteng! »aur. an den Stellen, wo viele Pflanzen ab- ‚gefressen wurden, was ganz natürlich ist, da ‚sie ihrer Nah- rung nachgehen müssen , also die Orte besonders lieben, wo viele Engerlinge und Erdınupen sich aufhalten, und hier nun, ‚nach verzehrter Mahlzeit, ‚der Natur ‚der Sache nach, die Letzten auf dem Platze sein ‚müssen. Bemerkungen über die als Ehvahe im Rothwilde lebenden Oestrus. Von Hın. Förster Kellner in Finsterbergen, Nachdem ich viele vergebliche Versuche angestellt, un aus sogenannten Engerlingen,, die im Rothwilde leben,: voll- kommene Insecten zu erziehen, erfuhr ich endlich, dass ein Kreiser, der viele Jahre. das Füttern des Rothwildes ‚besorgte, ‘im Nachwinter mehrmals solehe Engerlinge auf Schnee herum- kriechend bei den Fütterungen gesehen haben wollte. Um: mich von der. Wahrheit zu überzeugen , besuchte ich im Nachwinter .d. J. oft die Fütterungen,, Mine erhielt auch wirklich am 23. März einen solchen Enserine in noch ganz beweglichem Zustande, der sich unter etwas herunter- gezogenem Heu auf einem Wildpretsbette vorfand. Nachdem derselbe aber ’bald unbeweglich geworden war, legte ich ihn in ein zur Hälfte mit Erde gefülltes Glas, wo er sich in kurzer Zeit zur Puppe. verwandelte. . Diese bedeckte ich leicht mit Erde, stellte das zugebundene Glas in ein Fenster meiner Stube, die bis Ende April täglich geheizt warde, und besprengte die Erde etwa alle 8 Tage init wenig Wasser. Aın 9. Mai hatte ich das Vergnügen, die eben aus- sekrochene Fliege von Oestrus Trompe F. im Glase zu finden, mit der die Beschreibung von Meigen und die vor- treffliche Abbildung von Ratzeburg ganz genau übereinstimmen. Den 23. März wo der eben besprochene Engerling gefunden wurde, trat aber auch das lange gewünschte Thauwetter ein, und am ?4sten hatte schon alles Wildpret die Futterplätze verlassen. Nachdem der zwei Fuss hohe Schnee und das Eis bei den Futterplätzen verschwunden waren, suchte ich daselbst noch Puppen, und fand nicht allein eine gute und eine ausgefressene von O. Trompe, sondern auch zwei gute und zwei ausgefressene von einer andern Oestrus- Art, die in Form und Bildung ganz verschieden von ©. Trompe waren. Alle lagen frei und beinahe unbedeckt zwischen Wildprets- losung oder unter etwas Reisig, und man sah dentlich, dass sich die Engerlinge auf deın Schnee verpuppt, und die Pup- pen erst beim Wegthauen desselben zur Erde gelangt waren. Die drei guten Puppen behandelte ich nun eben so wie die zuerst erwähnte, nur dass die Stube später nicht mehr geheizt wurde, doch habe ich keine Fliege daraus erhalten, sondern sie waren nach einiger Zeit vertrocknet. Ich habe bis jetzt weder Engerlinge, die auf den Rücken noch in den Köpfen des Rothwildes leben — da ich in Spiritus keine aufbewahrt — mit den Puppen vergleichen können, um zu sehen, — ob der von ©, Trompe auch wirklich in den Schleimhäuten der Nasenhöhlen lebt, wie angegeben wird, und ob der auf dem Rücken so häufig vorkommende zur andern Puppe gehört. Jedenfalls werde ich mir im nächsten Winter zu solchen Untersuchungen welche verschaffen, auch habe ich Herrn Professor Ratzeburg von beiden verschiedenen Puppen ge- Auen und um derartige Ermittelung gebeten. — Du. Lepidopterologisches vom Hrn. Gerichtsrath Keferstein in Erfurt. Nach einer brieflichen Mittheilung des eifrigen Entomo- logen Hın. Mann in Wien bilden Acidalia Pallidaria und 3 Byssinata dergestalt Eine Art, dass Pallidaria der d', Byssi- nata aber das @ ist, Hr. Mann fing beide gedachte RER ın der Begattung. Eben so versichert Hr. Mann dass. Acidalia ulpedihnt nichts als. das 2 von Scabraria sei. Freyer in seinen Beiträgen Bd. 3. Tab. 135. hat An- thophila Glarea und in den Neuern Beiträgen Bd, 4. Tab. 360. Ant, Cretula abgebildet. Beides ist jedoch derselbe Schınet- terling, nemlich die Tiveitschke’sche Glarea und auch. bei Hübner Noetuae Fig. 822 und 823 abgebildet. Das J* hat ein viel lebhafteres ausdruckvelles Gelb und das 9Q ist mehr weissgelb, so dass es dem flüchtigen Anschein nach ein anderer Schmetterling zu sein scheint. Ich erhielt das Q aus Frankreich unter dem Namen Phlomidis Bd. (g An die Vereinsimitglieder und Leser der enmntomol, Zeitung. Als wir bei der letzten Generalversammlung den Vor- schlag wegen Veränderung der bisherigen Zeitungsvertheilung und Beitragseinziehung eınstimmig zum Beschluss erhoben, gingen wir dabei von der Voraussetzung aus 1) dass es den Lesern unserer Zeitung angenehmer sein werde, die Nummern so rasch als möglich nach dem Dann zu erhalten 2) dass es den Vereinsmitgliedern bequemer sein müsse, Zeitungspreis und Vereinsbeitrag an das nächste Postamt zu bezahlen, als beides nach Stettin zu frankiren 3) dass es uns durch Uebereinkommen mit den resp. Post- verwaltungen Deutschlands gelingen werde, einen möglichst sleichmässigen Debitpreis zu erlangen. Dieser dritte Punkt lässt sich aber leider nicht naclı unsern Wünschen in’s Werk richten. ‚Wir haben ‚weder Zeit noch Mühe gespart, wegen dieses Punktes an die respectiven Behörden zu schreiben und wieder zu schreiben : auch müssen wir es dankbar erkennen, dass uns von einigen Postverwaltungen wesentliche Modificationen des Debittarifes zugestanden sind - aber an einen gleichmässigen Debitpreis durch ganz Deutschland ist (wenigstens für das Jahr 1846) um so weniger zu denken, als z. B. der Postaufschlag für die K. K. oesterreichischen Staaten aufacht, für das Grossher- zogthum Mecklenburg-Strelitz auf 174 Silbergroschen fixirt ist, 32 Unser Erbieten, diese tarifmässigen Erhöhungen den resp. Postverwaltungen aus der Vereinskasse in separato zahlen zu wollen, um auf diese Art die wünschenswerthe Gleichmässig- keit zu erzielen, ist fast von allen abgelehnt worden, und für 1846 darin keine Aenderung zu erwarten, Wir müssen es also darauf ankommen lassen, ob wir darch offene Darlegung dieser Verhältnisse unsern nichtpreussi- schen Vereinsmitgliedern den Beweis geliefert haben, dass wir keine Mühe sparten und zu jedem billigen Opfer bereit waren, um ihnen Zeitung und Beitrag gleich den preussischen Mitgliedern auf 2 RP 10 /% zu normiren. Dies ist uns, wenigstens für das laufende Jahr, nur zum Theil gelungen, und es werden daher die meisten nichtpreussischen Mitglieder ausserdem noch den tarifmässigen Aufschlag ihres resp. Post- distrietes zu entrichten haben. (Vergl. untenstehende Tabelle.) Da es aber für das Bestehen des Vereins eine wesent- liche Bedingung ist, die nothwendigen Vereinsausgaben durch die Einnahmen zu decken, und da wir durch die jährliche Rechnungslegung jedem Unbefangenen documentiren, wie entfernt von allem Eigennutze die Vereinsmittel administrirt werden, so dürfen wir uns auch der Hoffaung überlassen, die Einnahmen durch den oben dargelegten von uns nicht verschuldeten Missstand nicht geschmälert zu sehen. Vielleicht können wir alsdann schon im nächsten Jahre eine Erleichterung eintreten lassen. Im Auftrage des Vereinsvorstandes C. A. Dohrn, Vereins - Präsident. s =: Tabelle über den Praenumerationspreis der entom. Ztg. in den deutschen Postdistrieten. Preussen, Thurn und Taxis, Kgr. Sachsen 2 Thlr. 10 Sgr., Hannover 2 Thlr. 10 Ger. (beim Oberpostamt in Hannover), Oesterreich 2? Thlr. 13 Sgr., Mecklenb. - Schwe- rin 2 Thlr 16 Schill., M.-Strelitz 2 Thlr. 22 Ggr., Baiern hat den Postdebit erlaubt, aber den Tarifaufschlag nicht angegeben. Druck ven F. Hessenland, w£ Entomologische Zeitung heraus gegeben von. dem entomologise chen Verdinie STETTIN. Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses des Vereins, Pudlungen von E. S. Mittler in Dr.H.Schaum, Secretair h Berlin und DyR in Leipzig. N). B | - 7. Jahrgang. Februar 1846, en Inhalt. \Vereinsangelegenheiten. Ratzeburg: Ueber entomologische Krankheiten. Walton: Die brittischen Bruchen. Graf zu Rantzau: Notizen über Fabricische. Aphodien. Suffrian: Bemerkungen zu den deutschen Phytophagen (Fortsetzung. ) Literarische Anzeigen. Intelligenz. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am s3. Januar 1846 wurden als Mit- glieder aufgenommen: Herr Öberforstmeister vv. Meyerinck in Stettin, » Revisor Glitz in Hannover. Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Sturm: Deutschlands Fauna, Heft 17, (enmatı Gill- meister’s Trichopterygia.) Geschenk des Herrn J..Sturm in Nürnberg. Fabrieii: Systema Entomologiae. ' Flensburgi 1775. — Entomol. . Systematica IV tomi. Hafniae 1792 sqq. Geschenke des H. Grafen zu Rantzau auf Seeburg bei Kiel. Bulletin de Moscou Jahrg. 1840, u. 42 vollständig und 1843, Nr. TI. Geschenk der Moskauer Gesellschaft. 5) a / a TIT} r E } A | "Für (die Sammlung: VERUSERR Ungefähr 150 Species Hymenoptern , determinirt von Herrn Intendant Dr. Dahlbom in Lund. Herr Dieckhoff, Rendant des Vereins, legte die Jahres- rechnung vor, aus der wir hier Folgendes imittheilen: Einnahme. 1) Am Sehlusse des Jahres 1844 war in der Kasse Bestand ........ RR Mb. Bl, 2) an Beiträgen wurde gezahlt .... » 22. — — 3) für die Zeitung gelöset: a. Absatz durch Verein AP 92. 15. b. do, = Fr. Fleischer. » 114. 3. vn» W o a® Ie& | 4) Portoerstattungen und Asservate 5) Geschenk Sr. Majestät des Königs . » 500. 6) do, Sr. Königl. Hoheit des Grossherzogs von Oldenburg (50 St. DEM... 00m 3, iMascih 15 Ge »., ‚158. AR 1085. 1.11. Ausgabe. 1) Für Ankauf von Büchern ...... PR 197. 20, — 2) Zeitung, Druck und Papier (hiervon 170 RP 24 S% noch pro 1844.). » 327. 29. — 3) Artistische Beilage .... F 4.19. 6. 4) Druckkosten für Formulare und 2. ee nase var HE 3:20. — 5) Buchbinderreehnungen. ... . ae 12. 18..9. 6) Gehalt für den Seeretair ...... » 141.20. — 7) Botenlohn und Remuneration für den Schulwärter (das Vereinslocal ist GYmNAMO.) » - . . aezitüifi en ’ 15. — — $) Erstattung von Reisekosten, welche dnreh Erwirkung des Königl. Ge- schenks entstanden . 22.2... » Wu — — y) Kosten zur Vereinssammlung, Queck- silber , Kisten zum Verpacken .., » 4.19. — IBY-Ehtendiplome. - - = » „4 22.2 > 2 - 9, 20. — Latus AR. 749, 12, 3. 35 Transport AR 749, 12. 3, 11) Postvorschusserstattung, in Sachen des Restanten Oertel in Mittelwalde » 6. 24. 9. 12) ferner zinsbar belegt ....... an —ı— 13) Porto für Briefe, Insecten- und Büchersendungen, grösstentheils vom Auslande; auch Büreaubedürfnisse » 26. 3. 3. AP 1057. 10. 3. Es beträgt: die Einnahme pro 1845 ........52 1085. 1.11. die Ausgabe =» a NE » 1057. 10. 3, es bleibt pro 1846 Bestand er RP Fir 1 Sa. » C. A. Dohrn. Ueber entomologische Firankheiten vom Professor Dr. Ratzeburg in Neustadt E./W. Gewiss eine in diesen Blättern nur selten besetzte Ru- wik. Soll hier von Krankheiten der Entomologie oder der ‚ntomologen die Rede sein ? wird Mancher zweifelhaft fragen. e nun, wenn auch unsere schöne Wissenschaft selbst an rankheiten leiden mag, so wird doch diesmal nicht von liesen die Rede sein, sondern von einer Krankheit eines ihrer Verehrer. “ Es ist dies Thema im Ganzen zwar kein ganz neues; lenn wir haben in älteren, wie in neueren Schriften Schil- lerungen genug über die Wirkungen der sogenannten iftigen Raupen, namentlich Processionea und Pityo- :ampa, zu denen ich noch eine neue, früher noch nicht. als giftig bekannt gewesene in meinen Forstinseeten gebracht habe — die Pinivora. Jch habe auch schon selbst im 2ten Bande dieses Werkes, theils bei diesen eben genannten Arten (pag. 123, 127, 133.), theils in dem allgemeinen heile (pag. 57 — 59.) die wichtigsten Erfahrungen über aupen - Vergiftungen beigebracht. Allein weder hier, noch derswo ist die Rede von nachhaltigen Krankheiten. 3 * Dergleichen glaube ich an mir selbst beobachtet zu haben. Und damit ein Jeder, der in eine ähnliche Lage kommt, wie ich, sich weislich in Acht nehme, will ich meine traurige Geschichte treulich berichten. Meine schon erwähnten (im ?ten Bande der Forst- insecten niedergelegten ) Berichte gehen bis zum J, 1840, dem Jahre des Erscheinens jenes Bandes. Ich glaubte, mit dem Schlusse desselben, würde auch das Ende meiner Leiden gekommen sein, weil ich mir, nachdem nun Processionea und Pinivora durch 2 Jahre hindurch hinlänglieh beobachtet und untersucht worden war, fest vorgenommen hatte, jene für mich so verderblichen Thiere für immer zu meiden. Ich hatte mich aber getäuscht. Meine a. a. ©. beschriebene Krankheit trat mit ihrem krätzeähnlichen Ausschlage, der sich bald über den ganzen Körper verbreitete, und mir nach einigen Wochen das Ansehen eines frisch gehäuteten Krebses gab, so wie mit demselben Ödematösen Verschwellen der Augen und dem wnausstehliechen Jucken wieder zur bestimmten Zeit im Monat Juli und August ein, und zwar nicht bloss in dem folgenden Jahre 1840, sonderu auch in den darauf folgenden bis zum J. 1843. Jetzt erst nahm ich mir so viel Zeit, einmal die Lymphe aus den kleinen seriatim gehäuften Pusteln, die, wenn ich sie nicht Nachts im Schlafe aufkratzte, nach 3— 4 Tagen von selbst vertroekneten und neue benachbarte ins Leben riefen, mikroskopisch zu untersuchen. Es fand sich darin aber nichts Bemerkenswerthes, am wenigsten Thierchen, die ich nach Analogie der Krätze hätte verinuthen können. Woher aber diese nene Infeetion, ohne dass eine neue Berührung mit giftigen Raupen Statt gefunden hatte? wird man fragen. Darüber weiss ich in der That selbst keine sichere Auskunft zu geben, jedoch glaube ich Folgendes annehmen zu dürfen. Die Infeetionen — so darf ich sie wohl ferner nennen, da ich sicher überzeugt bin, dass es mcht bloss der mecha- nische Reiz der Härchen der Raupen ist, welcher verletzt —-, diese Infectionen vom Jahre 1838 und 1839 hatten in mir eine so bestimmte Disposition, eine Idiosynerasie, wenn man will, hervorgerufen, dass das Uebel auch bei den leichtesten Veranlassungen wieder hervortrat. Diese Veranlassungen waren in dem fortwährenden Umgange mit stark behaarten Raupen genugsam zu finden. Ich hatte mir, zum Zwecke: meiner Jchneumonen - Untersuchungen, ganz besonders hit 37 Dispar und Pini zu schaffen gemacht. Diese beiden Arten, deren letzte lebensgefährliches Erkranken schon mehrmals herbeigeführt hat (s. den allgemeinen Theil meines 2ten Bandes), waren in jenen Jahren besonders häufig in unsern Gegenden, und boten eine seltene Fülle von Ichneu- monen der verschiedensten Art, und in den verschiedensten Entwickelungsstufen innerhalb und ausserhalb ihres Körpers. Die Dispar war es namentlich, ‘welche mir im Juli und August, zur Zeit meines Exanthems, zu thun gab. Die sterbenden Raupen, welche zu Millionen an Bäumen und Sträuchern umher hingen, waren dann mit den weissen Tönnehen der Microgasteren bedeckt. Ich sammelte die letztere, so viele ich nur irgend bekommen konnte, und hatte die Freude, dadureh in den Besitz einer grossen Menge von Schmarotzern zu kommen, ja ich gelangte dadurch zur Entdeckung eines Schmarotzers in 3ter Potenz, des Ptero- malus Boucheanus (Ichneumonen pag. 196.) Die Hauptsache für den Augenblick ist, dass mit dem Tönnehen anch immer die ganzen Raupen abgenommen und eingezwingert wurden, und dass ich bei der Untersuchung stets den Ausdünstungen der Cadaver ausgesetzt war und in dem Gewirre der abgebrochenen und zwischen den Gespinn- sten hangenden Haare herumsuehen musste. rer Mit der Pini hatte ich es meist nur im Winter zu thun, Indessen waren die Untersuchungen doch von der Art, dass sie wohl eine Dyscrasie des Körpers be- fördern und unterhalten konnten. Tausende von Rau- pen gingen mir nehmlich mehrmals durch die Finger und dieht vor den Augen vorbei. lich nahm gewöhnlich 40 — 50 zu jeder Section, und wiederholte diese gegen das Frühjahr, wenn neues Leben sich in den Thieren zu regen begann, allwöchentlich, in den wichtigsten Perioden sogar mehrmals. Die Raupen wurden, weil mir die Viviseetionen widrig waren, zuerst durch keihentumel getödtet und dann nach einigen Stunden wieder vorgenommen und aufgesehnitten. Wenn es mir ‘dabei auch nicht auf feine Zergliederung ankam, sondern nur äuf das Finden der. Ichneumonen- brut, so musste ich, besonders während die Lärvchen noch sehr klein waren und zwischen den Trächeen, Gallen- und Spinngefässen der Raupe versteckt lagen, immer mit dem Gesicht dicht über: dem Wassergefässe, in welchem ich die Raupe ausbreitete, liegen, sogar öfters mit der Lupe. Diese Geschäfte wiederholten sich, auch selbst 38 nachdem ich meine wissenschaftlichen Untersuchungen ge- schlossen hatte, noch im Winter 1844f45, als ich schon sehr leidend war. Bei den ansehnlichen Raupenverbreitungen der Pini in einigen Regierungsbezirken, namentlich im Frank - fürter und Bromberger, war den Regierungen die Ichneu- monenfrage so wichtig geworden, dass sie den Revier- Ver- waltern auftrugen, mir von Zeit zu Zeit Raupen zur Untersuchung einzusenden. Genug, es ist factisch, dass ich meinen Ausschlag zuerst in den Jahren 1838 und 1839 bekommen habe, und zwar mit dem Moment, als ich mit den ersten Raupen der Processionea und Pinivora in Berührung gekommen war. Es ist ferner factisch, dass ich auch nachher bis zum J. 1843 von diesem Uebel regelmässig alljährlich um dieselbe Zeit befallen wurde, und dann mehrere Wochen heftig zu leiden hatte. So finde ich auch noch nöthig zu bemerken, dass ich niemals ein Arzeneimittel gegen mein Uebel ange- wandt habe. Die Aerzte, welche der Krankheit, und namentlich dem höchst eigenthümlichen Ausschlage keinen Namen zu geben wussten, riethen Dies und Jenes. Ich wollte mir aber nicht die Zeit dazu nehmen, sondern blieb bei meinem alten diätetischen Mittel, dem Kaltwasserbade, welches ich seit vielen Jahren Sommer und Winter gebraucht hatte. Dies schien mir auch bei dem Ausschlage gut zu thun ; denn es erleichterte mir Schmerzen und Jucken, und bewirkte auch jedesmal augenblicklich ein völliges Zurück- treten des Exanthems. Vielleicht war es aber auch eben nur eine scheinbare Besserung, das beste Mittel, die Er- neuerung der Auftritte fürs nächste Jahr mir zu sichern. Soweit der erste Abschvitt meiner Leidensgeschichte. Ob nun der folgende, zweite damit in Zusammenhang zu bringen, und noch zu jener harten entomologischen Prüfung, die ich bestanden habe, zu rechnen sei, darüber schwebt noch ein medizinisches Dunkel; ich glaube es indessen, und höre es auch von mehreren meiner Aerzte, die mir so treu- lich beistanden, bestätigen. Im Jahre 1844 blieb mein Ausschlag zum ersten Male weg. Dafür stellte sich im Monat Juni ein Schnupfen ein, so heftig und so eigenthümlich, wie ich mich nie erinnere, ihn gesehen zu haben. Er blieb ohne Unterbrechung den ganzen Sommer hindurch, Meine Hoffnung, ihn durch Luftveränderung und Reisen zu vertreiben, war vergeblich. 39 Im Winter traten sogar allerlei bedenkliche Erscheinungen, namentlich Husten, Fieber und zeitweise grosse Mattigkeit ein. Gegen das Frühjahr erholte ich mich zwar wieder so, dass ich meine Geschäfte besorgen konnte, allein ich war doch meist sehr angegriffen. Dabei dauerte der Schnupfen fort, und zwar in einem Grade, dass mir nicht allein die ungeheuren Massen der Absonderung mit Auflösung drohten, sondern ich befand mich auch noch wegen der starken ‚Anschwellung und Verstopfung der Nasen - Schleimhäute oft in der unbehaglichsten Lage. Zu verschiedenen Malen trat sogar eine acute und schmerzhafte Entzündung der Nasen- beine hinzu: ich durfte mich nicht dreist waschen, so empfindlich war die ganze Nase. Von den mannigfachen, gegen meine Krankheit vorge- schlagenen und angewandten Mitteln spreche ich nicht, um meine Leser nicht mit rein Medizinischem zu ermüden. Nur das muss ich bemerken, dass mir das Seebad empfohlen wurde. Ich machte meine Vorbereitungen; aber ehe ich mit denselben noch zu Ende kommen konnte, wurde ich, gerade zu der Zeit, als Freund Dohrn und Lö w ihren schätzbaren Besuch meinen Sammlungen zugedacht hatten, so krank, dass ich Niemand mehr sprechen durfte. Die Reise nach dem durch Dampf so leicht und bequem in einem Tage zu erreichenden Swinemünde musste daher noch vor dem Schlusse meiner Sommervorlesungen ins Werk gesetzt werden. Das Heilıittel war in der That sehr glücklich gewählt. Obgleich ich anfänglich gar nicht baden, sondern nur die Seeluft geniessen durfte, so nahmen meine Kräfte doch schnell wieder zu. Dennoch begann für mich jetzt erst die schrecklichste Zeit; denn es zeigte sich, dass bereits cariöse Geschwüre in der Nase entstanden waren. Mehrere tüchtige Aerzte, welche mich untersuchten, erklärten das Uebel balıl für Syphilis, bald für Radesyche. Obgleich ich mir keiner Schuld bewusst war, so quälte mich doch der Gedanke schrecklich, dass ich durch eine Ansteckung ganz unbewusst zu der Krankheit gekommen sein konnte, und unsers ver- ewigten Wiedemann’s Schicksal trat mit den schwärzesten Bildern vor meine Seele. | Gottlob! dieser Sorge wurde ich bald enthoben; denn das Allgemeinbefinden besserte sich schon an der See mit jedem Tage, und das Localübel verbreitete sich, trotz dem, dass gar keine heroische Cur angewendet wurde, durchaus nicht weiter. : Ansteckend war die Krankheit nicht. | 40 Im September d. J. ging mir , nachdem ich schen früher mehrmals kleine Knochensplitter verloren hatte, ein grosses Koochenstück aus der Nasenscheidewand ab. . Der ‚entsetz- liche Geruch, von welchem ich bis dahin ı geplagt worden war, hörte plötzlich ganz auf und die Caries schien. gänz- lich erloschen zu sein, Während der. Zeit trat auf. mehrere Wochen ein merkwürdiger Ausschlag ein, den ich. für einen kritischen halten durfte: im Gesichte, und an mehreren Stellen der obern Parthien des Körpers entstanden furunkelähn- liche Beulen, von denen einige die Grösse der Haselnüsse hatten. Es wurde dennoch der Gebrauch des Jod, welches mir schon in Swinemünde so trefflliehe Dienste neben dem Seebade geleistet hatte, ununterbrochen innerlich und äusserlich fortgesetzt. Seit einigen Wochen habe ich aber auch damit aufgehört, und es scheint nun ‚wirklich, als wenn die Krankheit vollständig uud gründlich beseitigt wäre. Ich fühle mich wieder kräftig und lebenslustig, und werde nur durch eine noch nicht ganz erloschene. erhöhte Thätigkeit iu den Schleimhäuten der Nase dann und wann an meine ° Krankheit erinnert. { Man mag diesen zweiten Act nun als eine Fortsetzung des ersten, gleichsam als eine Metastase jenes Raupen - Aus- schlages ansehen, oder nicht; so steht doch fest, dass mit stark behaarten Raupen nicht zu spassen ist. Wer sich mit ihnen anhaltend zu thun machen will, mag. zuvor seine Empfänglichkeit für derartige Reize prüfen, und von solehen Geschäften ganz abstehen, oder doch die grösste Vorsicht dabei anwenden. Dass viele Leute gar keine, oder wenig- stens nur geringe Empfänglichkeit für diese Agentien haben, ist wunderbar, und wird wohl nicht genug durch härtere Haut erklärt. Von meinen Zuhörern wurden Alle, welche sich den Zwingern meiner Prozessionsraupen, wenn auch schon die Raupen verpuppt waren, einmal näherten, von leichten Entzündungen an Händen und Gesicht befallen. Als nun diese Zwinger zu andern Zwecken gebraucht werden sollten, nahm ich mir einen Arbeitsmann, welcher die Kasten von den überall noch herunnhangenden Gespinn- sten, Haaren, Futterresten und Kothe reinigen sollte. Ich schrieb mit grosser Aengstlichkeit die nöthigen Vorsichts- massregeln vor; er aber wollte davon nichts wissen, und meinte, er hätte schon in seinen Leben Raupen genug im Walde getödtet, und ihm schadete das nicht. Und wirk- 1 lich; obgleich dieser Mann. über. eins) Stunde lang mit entblössten Händen in den Kasten herumgewirthschaftet hatte und mit dem Kopfe sogar ‚in xalle Ecken derselben gekommen war, so fand sich ‘doch nirgends an seinem Körper eine Spur von Entzündung! rn Bemerkungen über die brittischen Arten der Gattung Brielkene; Von John Walton Esa. "(Bebertragen aus the Anmals and Magazine of natural history Vol. XIII.) *) 1. BruchusPisi, Linn, (Mus. Linn.), Gerin., Schönh. Länglich-eiförmig, schwarz, dicht mit aschgrauer und weisser Behaarung bekleidet; die vier Basalglieder der An- tennen rothgelb; der Thorax quer, viel breiter als lang, ‚und an jeder Seite mit 'einem deutlichen spitzen Zahne be- ‚waffnet; Flügeldecken lang, jede Flügeldecke mit einer etwas gebogenen, aus weissen Flecken zusammengesetzten Binde nahe an der Spitze; Pygidium mit zwei $rossen eiförmigen schwarzen Flecken; die vordern Schenkel ganz schwarz; die vordern Schienen und Tarsen, die mittlern Schienen an der Spitze und die Tarsen rothgelb, die hintern Schenkel unterhalb nahe an der Spitze mit einem verlängerten Dorn bewaffnet. Länge 24 Linien. Die zwei Exemplare in Linne’s Sammlung, deren eines durch den Zettel gesteckt ist, mit einer das Insect eut- haltenden weissen Erbse, die jeder Nadel angefügt ist, sind ohne Zweifel der ächte B. Pisi Linne’s. In allen brittischen Sammlungen, die ich untersucht habe, konnte ich nur ein richtiges Exemplar dieser Art entdecken, und zwar in der Sammlung des Hrn. Waterhouse. Ich halte es für sehr zweifelhaft, ob der B. Pisi Linne’s als eine brittische Art angesehen werden kann. Er kommt in Deutschland und den süd- lichen Theilen Europa’s, und gleicherweise in Nordamerika vor. *) Wir machen bei dieser Gelegenheit auf zwei störende Druckfehler aufmerksam, die in der Uebersetzung der Walton’schen Bemer- kungen über die brittischen Apionen stehen geblieben sind. P. 261 3. 11 ist nämlich statt Apion atomarium, Germ., Steph., LUlig. zu lesen: Apion carbonarium, Germ.,Steph., Illustr. und p. 283. not. statt A. einerascens, Germ., Oliv.: A, ciner.ascens, Germ. (ohim.). D. Red. je) B. rufimanus, Schönh., Germ., Steph, Man. — Pisi, Fabr., Mus. Banks. *) — granarius, Marsh. (non Lin. *), Steph. — Pisi, Steph. — Pisi, Kirb. MSS. et Mus. — granarius, Kirb. MSS. et Mus. Diese Art gleicht der vorlıergehenden, mit welcher sie verwechselt worden ist, nichtsdestoweniger ist sie wesentlich verschieden : Sie ist viel kürzer und schmäler als der B. Pisi Linne’s, und unterscheidet sich überdies da- durch, dass sie einen im Verhältniss zur Breite längern Thorax hat, der Zahn an den Seiten desselben ist kleiner, zuweilen undeutlich, die Flügeldecken kürzer und die weissen Flecke verschieden gestellt, die länglichen braunen Flecke des Pyzidium häutig undeutlich, die vordern Schenkel rothgelb, die hintern Schenkel gezähnelt, oder mehr oder weniger deutlich gezähnt. Die grossen Stücke (welche wahrscheinlich die Weibehen sind) haben einen verhältnissmässig längern und vorn breitern Thorax als die kleinern: die erstern sind der B. Pisi, und die letztern der B. granarius der brittischen Sammlungen, eine Bemerkung, die zuerst von mir gemacht ist. Ich sandte Exemplare dieser Art an Schönherr und Germar, und besitze auch Individuen, die mir jene Autoren unter dem Namen B. rufimanus zusandten. Dies ist die am häufigsten vorkommende einheimische Art dieser Gattung. Ich habe zahlreiche Individuen des vollkommenen Inseets aus «dem Innern der grossen Garten- bohne, der Pferdebohne und anderer Arten erhalten; die Larve vollbringt augenscheinlich ihre Verwandlung in diesen Saamen, indem sie einen bedeutenden Theil des Innern verzehrt. Ich habe viele Arten von Erbsen, von welchen ieh glaubte, sie seien von der Larve dieser Art angefressen worden, untersucht, fand aber niemals im Innern ein voll- kommenes Insect. Herr Marshal beobachtete in einer Scheune in Kent eine Menge von diesem Insect angegriffener Erbsen, so dass fast die halbe Erndte durch dasselbe zerstört worden war; in jeder Schote, die er öffnete, fand er ein Insect, und der äussere Theil der Erbsen war mehr oder weniger verzehrt. *”) Ich habe lange Zeit sorgfältig die in dem Linne’schen und Banks’schen Cabinet enthaltenen Arten der Gattung Bruchus untersucht, und beabsichtige in einem besondern Aufsatz einige Bemerkungen über dieselben zu veröffentlichen. 43 3. B. flavimanus (Megerle iin Litt.), Schönh. ? — Pisi, Fabr., Mus. Banks. Länglich-eiförmig, schwarz, dicht mit gelblich-brauner Behaarung bekleidet, und weiss gefleckt; die vier Basal- Glieder der Fühlhörner rothgelb; der Thorax etwas quer, oder eher breiter als lang, die Seitenränder hinter der Mitte tief ausgebuchtet, und vor der Ausbuchtung beiderseits _ mit einem deutlichen spitzen Zahne bewaffnet, oberhalb mässig convex, eng und sehr fein punktirt mit eingestreuten grösseren Eindrücken, und einem keilförmigen weissen Flecke auf der Mitte der Basis; die Flügeldecken verlängert, mit fast geraden Seiten, fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume sehr fein punktirt, in der Mitte mit einer aus acht auf den abwechselnden Zwischenräumen befindlichen weissen Flecken zusammengesetzten Querbinde, und einer andern gebogenen Querbinde zwischen der Mitte und der Spitze; Pygidium mit zwei undeutlichen braunen Flecken; die vordern Beine roth- gelb, die hintern gezähnelt oder mit einem kurzen, mehr oder weniger deutlichen Zahne bewaffnet. Länge 2% Linien. Diese Art gleicht fast genau den grossen Stücken der vorhergehenden und ist ohne genaue Untersuchung schwer zu unterscheiden. Ich zweifle dessenungeachtet nicht, dass sie vollkommen verschieden ist; sie ist von gleicher Grösse mit Nr. 1, und unveränderlich grösser und länger als B. rufimanas, ebenso unterscheidet sie sich von dem letztge- nannten Insect durch einen an der Spitze runderen und grösseren Thorax, durch grössere Deutlichkeit des Zahnes an der Seite, tiefere Ausbuchtung und längere Flügeldecken ; überdies ist die Seulptur des Thorax und der Flügeldecken entschieden feiner, was sehr augenscheinlich ist, wenn die Behaarung abgekratzt ist. Ich erhielt vier Exemplare dieser Art mit der Sammlung des verstorbenen Hrn. Millard von Bristol, aber ohne eins der vorhergehenden. Ich kann die Aechtheit dieser Sammlung als einer brittischen verbürgen. Dr. Germar, welchem ich ein Exemplar sandte, betrachtet die Art als neu, doch bin ich fast der Meinung, als ob sie eins mit dein von Schönherr beschriebenen Br. flaviınanus sei. 2 Pa 7 scminarius, Linn., Mus. Linn. — seminarius, Fabr., Mus. Banks, - — granarius, Payk., Gyll., Germ., Schönh,. , non Linn. — (var.) seminarius? Marsh., Stepl. B. affinis, Steph. — Viciae, Kirb. Mss. et Mus, — immaculatus, Kirb, Mss. et Mus. Bei dieser Art sind die vier Basalglieder (selten drei ) der Fühlhörner rothgelb, die übrigen schwarz, der Thorax beiderseits in der Mitte mit einem kleinen, gewöhnlich durch die Behaarung versteckten, bei den Männchen deutlichen, bei den Weibchen undeutlichen Zahne bewaffnet, die vordern Beine rothgelb mit mehr oder weniger, zuweilen ganz schwarzen Schenkeln, die vordern Tarsen gewöhnlich blass, aber bei einigen Individuen pechschwarz; die mittlere Klaue innen nahe an der Spitze bei den Männehen mit einem kleinen aber deutlichen, rechtwinklig zu der Klaue gestellten Zahne bewaffnet; die hintern Schenkel vor der Spitze unter- halb tief ausgerandet; der spitze Winkel vor der Ausbuch- tung ist bei manchen Exemplaren nicht vorgezogen, in andern mehr oder weniger zu einem kleinen in den Ge- schlechtern versehiedenen Zahn ausgebildet. Das. Original-Exemplar des B. seminarius Marsham’s ist verstümmelt und schwer zu bestimmen. Der Thorax und die hintern Schenkel desselben sind gezähnelt und die Flügeldecken mit weissen fleckartigen Zeichnungen versehen, welehe mich veranlassten, ihn als eine Varietät mit blassen Mittelfüssen von No. 4, wohin Marsham ihn gerechnet hat, anzusehen. B. immaculatus ist ein altes, abgescheuertes Exemplar, aber unbedenklich eins mit gegen- wärtiger Art. Kirby hat folgende Bemerkung in seinem Ms. zu diesem Insect: »an alt. sex. C. seminarius. « Nach Schönherr und Dr. Gerinar, denen ich Exemplare sandte, ist die gegenwärtige Art bestimmt ‚er. Br. gra- narius Paykull’s, Gyllenhal’s, Germar’s und Schönherr’s. Eben so gewiss ist es aber der B. seminarius Linne’s und der ‚von Fabricius, weshalb ich nicht zögere, der letztern Namen für dieses Inseet anzunehmen. B. seminarius ist sehr häufig in Schweden. Ich habe ihn häufig in Yorkshire gefunden, aber nur hier und da im Süden. Kirby giebt als Aufenthalt in seinem Ms. »in Vicia sepium« an, und ich habe in der ersten Woche des August mehrere Larven in den Hülsen dieser Pflanze gefunden. 5. B. luteicornis, Illiger, Schönh. | Folgt die Beschreibung dieser für die brittische Fauna nenen Art, die wir hier übergehen, 45 Diese Species gleicht dem B, seminarius, ist aber leicht von demselben durch den sehr bestimmten Unterschied in der Form des Thorax, die Farbe der Antennen- glieder und die blassen mittlern Beine zu unterscheiden. Ich verdanke Dr. Germar zwei deutsche männliche Individuen dieser Art, und diese finde ich übereinstimmend - (mit Ausnahme eines geringen Unterschiedes in der Gestalt) init mehreren brittischen Stücken, nämlich einem Männchen und Weibchen, gefangen in Cove Common, Hampshire, in der Mitte des vorigen Jnli, einem Stücke in der Sammlung des Hrn. Samuel Stevens und einem in wmeiner eigenen Sammlung; das Hr. Stevens gehörige Stück war in Combe Wood gefunden. 6. B. Lathyri (Kirb. Mss. et Mus.), Steph. — Loti? Payk., Gyll, Steph., Schönh, *) Thorax quer, an den Seiten leicht aber merklich aus- gebuchtet und hinter der Mitte beiderseits vor der Ausbuch- tung mit einem sehr kleinen Zahn oder Höcker, welcher bei wanchen Exemplaren ohne eine kräftige Linse. kaum wahr- nehmbar ist; die Flügeldecken ungefleckt; die hintern Schenkel spitz gezähnt. Diese Species variirt bedeutend in der Grösse, indem die grössesten von nahe doppelt so grosser Gestalt als die kleinsten sind. Länge 1 — 14 Linien. Ich bin fast gewiss, dass B. Loti Paykull et Gyllenhal mit diesem Insect identisch ist. Diese Meinung gründet sich auf die Vergleichung der in Schönherr’s Syn. Ins. v. p. 88 gegebenen Beschreibung mit meinen Stücken, aber, da ich jetzt nicht im Stande bin, dieselbe durch Untersuchung eines schwedischen Originalexemplars zu beweisen, ist ein Fragezeichen zu dem Namen gesetzt. Dr. Germar bemerkt über die ihm zugesandten Stücke »B. Lathyri, eine eigene Art, neu für meine Sammlang.« *) Von dieser Art habe ich in meiner Sammlung eine schöne Reihe von acht Stücken, von denen ich sieben in der ersten Woche d«s vergan- genen August auf Lathyrus pratensis nahe bei Cowes auf der Insel Wight fand; sie stimmen mit den zwei, jetzt in Hrn. Kirby’s Sammlung befindlichen Stücken überein, wel- che von ihm, seinem Ms. zufolge, auf derselben Pflanze gefangen wurden. *) Walten’s Ansicht, dass diese Art der Br. Löti Pk., Gyll. ist, ‚hat der Vergleich mit schwedischen Originalexemplaren des letztern vollkommen bestätigt, Germar, 7. B. (J) pectinicornis, Lion. (Mus, Lian. ), Fab. -—- (2) Theobromatis, Liun.? — (2) seutellaris, Schönh. — (2) seutellaris, Fab., Steph. Man. — (2) analis, Fab., Mus. Banks. Hr. Stephens scheint diese Art, indem er sie in sein » Manual of Britisch Coleoptera « aufnahm, als in England einbeimisch zu betrachten; er sagt: » Auf Heracleum Sphon- diiium Penge Wood,« Hr. Waterhouse fing sie zu Old Brompton auf einem Zaune kriechend; aber ich glaube, dass sie mit ihrer Nahrungspflanze eingeführt ist. B. pe- etinicornis hat eine sehr ungewöhnlich weite geographische Verbreitung, da er, den Autoren zufolge, in China, (er Barbarei, Ost- und West -Indien, dem Cap, Japan, Brasilien und Mexico, und von Hrn. Doubleday in Ost -Florida ge- funden wurde. Das Männchen hat gekämmte Antennen, das Weibchen gesägte. Ich habe zwischen sechzig und siebzig Exemplare mit vielen Varietäten dieses wirklich proteus- artigen Insects aus dem Innern der gemeinen Kichererbse (Cicer arietinum, so genannt von der schlagenden Aehn- lichkeit mit dem Kopfe eines Widders), welche ich von Ostindischen und Chinesischen Schiffen erhielt, die in London und Catharinen Docks lagen. Sie wird »Gram« von den Matrosen genannnt, und in dem ausländischen Cabinet des brittischen Museums so wie in dem des Hrn. Kirby, welcher das Thier in denselben Samen fand, ist eine schöne Reihe des B. pectinicornis vorhanden. 8. B. villosus, *) Fab. (1792), Mus. reg. Hafı. — Cisti, Payk. (1792), Gyll., Steph., Schönh., Curt. non Fab. -— ater, Marsh., Steph. — ater, Kirb. Mss. et Mus. Dieses in der Grösse sehr veränderliche Insect unter- scheidet sich von dem folgenden durch die vier kleinen innen dunkelroth oder pechbraun gefärbten Ba- *) Ich erkenne die Unbequemlichkeit, die es hat, einen 50 Jahre lang allgemein für eine Art gebrauchten Namen zu ändern; aber es ist zu bemerken, dass Fabricius zuerst den Namen Cisti für ein von dem Cisti Paykull’s verschiedenes Inseect gebrauchte, folglich letzterer Name ein Synonym werden muss. Der B. villosus Fabr. ist seiner Sammlung zufolge identisch mit dem Cisti Paykull’s. Siehe Schönherr’s Syn, Ins. V. p. 109. 47 salglieder der Antennen, den Thorax, der breiter. als lang ist etc. Ich besitze schwedische mir von Schönherr gesandte Stücke, und habe sorgfältig die in der Sammlung Kirby’s vorhandenen vier Stücke, die alle von derselben Art sind, untersucht. Kirby hält sie iu seinem Ms. für den B. ater, Marsh. Am lä4ten des vergangenen Oectobers schlug ich sechszehn Stücke dieses Inseets zu Shirley Common nahe bei Croydon von Spartium scoparium, 9, B. Cisti, Fab. (1781), Mus. Banks. *) — canus? Germ., Schönh., Steph. Man. — ater, Curt., non Marsh. Diese Art wurde von der vorhergehenden, mit welcher sie bei uns verwechselt worden war, dureh Curtis getrennt; sie unterscheidet sich von derselben dadurch, dass sie nur drei kleine Basalglieder an den Antennen hat und dass diese ganz schwarz sind; der Thorax ist fast conisch, etc. Sie varüirt, gleich ihrem Verwandten, B. villosus, bedeutend in der Grösse, Länge 1 -— 14 Linien. Ä » Habitat in floribus Cisti Helianthemi. Mus, Dom, Banks.« — Fab. Ent. Syst. i. p. 372. Gefangen zu Birch Wood auf Cistus Helianthemum von S. Stevens, Smith und mir, von der Mitte Juni bis Mitte Juli, ebenso zu Mickleham und Dorking auf derselben Pilanze. Den Bruchus tibiellus und B. debilis von Schönherr’s und Stephens » Manual « habe ich nicht zu Gesicht bekom- men können; der Sammlung des erstern scheinen dieselben zu fehlen; nach der Beschreibung halte ich sie für kleine Varietäten des ächten B. Cisti Fab. *) Von dieser bemerkenswerthen uud sehr kenntlichen Species werden jetzt zwei Exemplare in dem Banks’schen Cabinet aufbewahrt; so kurz wie die Beschreibung von Fabricius ist (»ater immaculatus; femoribus muticis«), so stimmt sie doch mit diesen Stücken überein, und durchaus nicht mit irgend einer andern der sechs im Gabinet enthaltenen Species; deshalb können jene nicht versetzt worden sein, und sind unzweifelhaft die authentischen Originalexemplare der Fabri- cischen Beschreibung. — .n. 48 Einige Notizen über Fabrieius’sche Aphodien mit Beziehung auf Dr. Schmidt’s Monographie dieser Gattung in Germar’s Zeitschr. £d. Entomol. Bd. IH. von €. Graf zu BRantzau. 1) Aphodius ater Fabr. $. El I. 71, 15. Ci, Germ. Zeitsch. U. p. 98 f. p. 122, not. 5. Fabrieius Sammlung giebt folgenden Aufschluss über diese so sehr zweifelhafte Art: Das bezettelte Exemplar gehört zu plagiatus L. in der schwarzen Varietät; hinzu- gesteckt sind ein Aph. tristis Zk. und ein Aph. bimaenlatus F. var. niger St. Aus der Vermengung dieser so verschie- denen Arten sind wohl: die Widersprüche zu erklären, in welche sonst der Typus der Art, das bezettelte Exemplar, gegen die Beschreibung tritt. So scheint die Angabe elypeus tabereulis 3 von den hinzugesteckten Arten entnommen zu sein, während die elytra striata at nullo modo cerenata ge- wiss nur auf den Typus passen, Die Statura Sc. fossoris passt allerdings nach den heutigen Begriffen auf keine der drei genannten Arten, indess sind, wie Hr. Dr. Schmidt 1. e, beinerkt, Fabriecius Worte nicht immer auf die Goldwage zu legen, — 2) Aphodius seybalarius Fabr. Syst. El. I. 70, 10, C£. Germ. Zeitschr. 1. ce. p. 100. Der Typus dieser Art unterscheidet sich nicht von dem in der Sammlung nicht weit von ihm entfernten rufescens F. Bei consequenter Durchführung des Prioritäts-Prinzips würde daher der schon in der Ent. Syst. ertheilte Name A. scyba- larius für den erst im Syst, El. vorkommenden rufescens und der Name A. conflagratus F. für den A, seybalarins Il., alior. in Kraft treten müssen, es scheint aber doch weit einfacher den Namen rufescens zu erhalten, hier den A. sey- balarins Fabr. als Synonym zu citiren nnd die bisher für scybalarius F. gehaltene Art, seybalarius Herbst, Panuz. alior. zu nennen. 3) Aphodius arenarius F. S. El. I. 82, 63. Ci. Gm. Z l. c. p. 111, not. 2, © Die Sanimlang erweist Illiger’s Annahme Fan aut dies die - Aegialia globosa N. sei, als völlig richtig. 1.2 4) Aphodius ee an F.2S; EI. 1, 75,3k: Ci. Gm. 2. l. ce. p.»122, not. 4. Fabrieius Exemplare gehören wohl der var. y. des A, granarius an, wie Dr. Schmidt vermuthet, so dass das Fragezeichen bei dem betreffenden Citate sich erledigt. 5) Aphodius obscurus F. 8. El. TI, 71,14. CK. Gm. 2.1. ep. 128. Der Typus dieser Art ist nicht verschieden von Aph. sericatus Zelr., welcher also den Namen obseurus F. an- nehmen muss, während die von Dr. Schmidt sub No. 36 beschriebene, nach den dortigen Angaben gewiss ver schiedene Art, einen andern zu erhalten hat. ayW 6) Aphodius rufus F. S. El T, 82,62. Of Gm 2.1.10. D, 182, Der Aphodius, welcher in Fabrieius Sammlung, als rufus steckt, gehört, wie man trotz der Schadhaftigkeit des Exen- plars doch sicher erkennen kann, bestimmt nicht der in Gerni., Zeitsch. 1. c, beschriebenen, Art an; indess ist es mir sehr unwahrscheinlich, dass er der ächte rufus des S, EI. sei. F. giebt nämlich auf dem Namenzettel als Vaterland America an, während «las S. El. Schweden nennt; auch ‚passen die feımora postica inerassata gar nicht, welche doch wohl dem rufus in höhereın Grade zukommen, als anderen Arten, da er sie ausdrücklich hervorhebt. Der Typus des A. rufus befindet sich in der (Lund-) Sehestedt’schen Sammlung, und wahrscheinlich auf die. Ansicht desselben sich stützend, hat Erichson Entom. Zeitg. I. p. 16 bemerkt, dass. er eine sehr seltene und wenig bekannte Art der Gattung Aegialia sei, 7) Aphodius'conspurcatus..F.S, El. 1,.73, 22, Ci. Gm. Z. IL p. 154 not. 1. Fabrieius Exemplar ist’eine Varietät des prodromus Br. 9, 8) Aphodius lutarius F. S. El, I, p. 77, 38. c#. Gm. Z. H. p. 169, not. 3. In der Sinti befindet sich nur der A. lutarius des Syst. El.,in einem Exemplar, welches die von Dr, Schmidt l.c. adsgespröchene Vermuthung bestätigt; der ächte A. Iutarius der Ent. Syst. fehlt. *) pr *), Sollte u auch wirklich eine andere Art seim als die des Syst. E er Red. 4 =D) 8) Aphodius elevatus F. Ent. syst.«T, 37, 118., Ss.El. I, 79, 46. (Cf. Gm. Z. II, p. 172%) ist sowohl von A. elevatus St. als von Psammodius- elevatas Gyll. ( vorausge- setzt, dass dieser wirklich eine eigene Art bildet) verschie- dens, won beiden trennt ihn ınehr. als doppelte Grösse, ‚andere ‚Seulptur der Flügeldecken,. vom letztern. ausserdem. ..die Querleiste des Kopfschildes,;; welche er allerdings: besitzt. Dass Fabrieius derselben keine Erwähnung gethan, darf nicht Wunder nehmen, da er zur Eintheilung seiner Aphodien überall. nur die Kopfhöcker berücksichtigte. , Seine..beideu eitirten Beschreibungen zeigen zwei. Differenzen, ‘deren eine zwar unwesentlich ist; dagegen. die andere einen, nach. heu- tiger Terminologie. sehr bedeutenden Widerspruch enthält. Wenn es im Syst. Eleuth. gibbosus, in. der Ent. Syst. gibbus ‚heisst, so lässt sich dies beides anwenden. .Aber das »elytris striato- punctatis« der Ent. syst. widerspricht ‚dem »erenato -striatis« des Syst. El. so scharf, dass man . hiernach_ fast glauben müsste, Fabricius habe zu "verächiede- nen Zeiten 2 ganz verschiedene 'Thiere beschrieben. *) Auf ‚das Exemplar seiner RT passt am besten das letztere, ersteres gar nicht. Unter diesen Umständen muss es sehr auffallen, dass Fabrieins in der Ent. syst. einige nähere Angaben hinzufügt, welche entschieden genau auf das von ihn bezettelte Stück passen, und zu beweisen scheinen, Aass er dasselbe hier. wenigstens mit vor Augen gehabt hat. . [Secar. plagiato magis gibbns.. Clypeus late emarginatus. Äntennarum clava ferruginea. Thoracis latera punctata.] Nur die Vergleichung mit plagiatus scheint diese Vermuthüng völlig unizustossen; wenn man aber hinzunimmt, dass er (1. e. 119) diesem Staturam et magnitudinem Se. "sobterra- nei giebt, so klärt sich auch dieser ‘Widerspruch auf, da der Vergleich mit 'subterraneus ‘in- Hinsicht der Grösse eben so passend, als der mit plagiatus unpassend ist. Freilich: bleibt. es ein Räthsel, was Fabrieius in der Ent. syst. unter plagiatns verstanden, da ‘seine. Sammlung des ächten plagiatus Linn. als solchen zeigt. Bemerkenswerth. ist es, dass er im Syst. El. sowohl bein elevatus, als beim plagiatıis, die berührten Angaben weglässt — also zurücknimmt. (?) A. elevatus F. ist identisch mit, Sear. elevatus Oliv. Ent. 1, p. 89, no, 97. Freilich erwähnt dieser der Quer- *) Hier scheint doch die Deutung näher zu liegen, dass Fabricius den frühern ‘Ausdruck selbst unpassend gefunden und deshalb im Syst, El, geändert habe. Red. 5 leiste des Clypeus so wenig, als jener, aber’seine Abbildung und: Beschreibung passen auf das Fabrieische ' Exemplar; Fabrieius eitirt Olivier's Werk und Sammlung "— und seine erwähnten näheren Angaben (Ent. syst.) stimmen ’so sehr, bis auf den räthseihaften Vergleich ınit plagiatus, mit Oli- . viers: Beschreibung ' überein, dass’ 'sie fast wie ein Auszug hi aussehen. — Bemerkungen zu den in rLacordaire’s Monographie ‚des eol&opteres subpentameres de la famille des Phytophages« vorkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. E. Suffrian in Siegen. ( Fortsetzung. ) 36.5. D. menyanthidis Fab. Diese Art ist so lea Be, und zugleich durch Grösse und Färbung so unver- kennbar, dass 'sie bis jetzt von jeder Anfechtung befreit geblieben ist. Die von dein Verf. erwähnte‘ Varietät- mit geschwärzten Fühlern ist, wenigstens in Deutschland, eben ‚so‘ hänfig als die Grundform, und zeigt (durchgängig auch ‚eine dunklere, meist schwarzgraue Farbe der Kenlen an’ den Hinterschenkelir, ‘die sich zuweilen selbst über die vordern Schenkel verbreitet. : Die Hauptnahrungspflanze‘ dieser Art ‚ist, wie schon Aliens riehtig angiebt, Arundo phragmites, auf welcher sie sich zwischen den‘ zusammengerollten Blatt- scheiden, den Kopf nach unten gerichtet, zu verkrieehen pflegt; seltener ‚habe ich sie auf Phalaris arundinacea gefan- den, und Gyllenhal nennt ausserdem noch Iris pseudacorus als ihren Aufenthaltsort, In Nord - Deutschland findet sich ‚as Thier nur ‚stellenweise, kommt dann aber meist in bedeutender Anzahl vor. lch besitze sie ‘von dem Ahrens- schen Fundorte am Pechäuer See, ausserdem von Aschersleben, Cassel (Riehl!), Dortmund, und ausserdem aus der Schweiz, wo sie. von R. Schartow. beii Hofwyl im ‘Canton Bern gesammelt ist. Er 2.39. D. linearis Hoppe. Es wäre jedenfalls‘ das Beste, den (seit so viele Arten mit ungezahnten und wenig oder ‘gar nicht verdiekten Hinterschenkeln unterschieden worden sind, )- ganz bedeutungslos gewordenen Namen 'D. simplex ganz aufzugeben; bis jetzt aber hat man sich darüber noch nicht verständigt , und. wenn daher überhaupt noch 4 * eine Art den Nawen D. simplex behalten soll, so+gebührt derselbe nach den Regeln der Nomenclatur der vorliegenden, und. nicht der unter n. 41 folgenden, anf; welche derselbe erst durch einem Missgrifi in dem Syst. Klenth. übertragen ist,; und für welche der Name D, semieuprea ‚Panzer ein unbestreitbares Prioritätsrecht besitzt. lch möchte es daher nicht billigen, dass der Verf. die in solcher Weise bereits von Kunze richtig hergestellte Nomenelatur beider Arten wieder verlassen hat; der dafür angegebene Grund, dass nämlich der Usus den Namen D. linearis für «he vorliegende Art gehriligt habe, und daher «die Herstellung, der ‚ursprüng- lichen Benennungen mehr Nachtheile als Vortheile darbiete, seheint mir nicht zureichend. In «en Sammlungen dentscher Entomologen wenigstens, deren ich ‚eine ziemliche Anzahl aus eigener Anschauung kenne, sind die von Kunze her- gestellten ursprünglichen Benennungen «durchgängig angenom- men, und selbst die Synonymie: des. Verf. weiset — wenn wir. das Citat des Dejean’schen Catalogs wegstreichen‘, weil blossen Catalogen in der Synonymie nirgends eine Autorität zugestanden werden. kaun — eben so viele Autoritäten für den Namen D, simplex, als für den Nameı. D. linearis v»ach, Demnach verbleibt dieser Art der Name D. simplex F., und für die von dem Verf. als D. simplex aufgeführte Art wird der ältere Name D. semicuprea Pz. wieder ein- treten, zumal da derselbe die eigenthümliche Färbung dieser Art sehr gut ausdrückt. — Der Käfer ändert ab von dunkelspangrün durch erzgrün, mattbrongefarben , schwachh- kupferroth bis zum dunkelpurparrothen, und: steht durch seinen flachen, schlanken Körperban der D. tlıalassina sehr nahe, wobei insbesondere die der Länge nach tief nieder- gedrückte Art sogleich in die Augen fällt. Seine Futter- p@anzen sind Poa aqnatica und mehrere Carex- Arten, namentlich C. riparia und paludosa, auch glauca und panicea ; Ahrens nennt auch Sparganium simplex. In Deutschland ist er nirgends eine Seltenheit. n..40, D,. typhae Brahm. Steht der vorigen aller- diogs nahe, ist aber doch ohne Schwierigkeit an der kürzern, breitern, sieh erst kurz vor Jder Spitze im Bogen schmälernden Gestalt zu unterscheiden; ausserdem sind die Vorderecken des Halsschilds stumpfer, nicht aufgebogen, und die Runzeln auf dessen Oberfläche sparsamer, so dass zwischen denselben nicht selten grössere nicht gerunzelte Stellen hervortreten. Gyllenhal’s Bemerkung, dass die 53 Zwischenräume bei dieser Art 'gröber querrunzlich sein sellen als bei der vorhergehenden, finde ich nicht bestätigt, glaube jedoch nicht, dass die Sicherheit der Art gegründetem Zweifel unterliegen 'könne. Ihr Verbreitungsbezirk scheint dem der vorhergehenden ziemlich gleich zu sein, doch fehlt sie an manchen Orten, wo jene vorkommt, und ist stets in merklich geringerer Individuenzahl vorhanden.‘ Meine Exem- .plare stammen vom Pechauer Seel, ‘von Aschersleben! Dortmund!, auch erhielt ieh sie von Prlangen (Rosenhauer?). Ihrer Futterpflanzen sind: ziemlich ' vieley Ahrens‘ nennt Sparganium simplex , Seirpus maritimus, Potainogeton natans und Trapa natans; Rosenhauer fand sie aueh 'auf Typha latifolia, und ich selbst habe sie besonders auf ya ramosum, Carex paludosa und riparia angetroffen. u. 41. D. simplexr F. (Eleuth.). Muss, wie schon bemerkt, den ältern Namen D. semicuprea Pz. wieder an: nehmen. Die flache Wälbung ‘der Deckschille verbindet diese Art zunächst init D. ınenyanthidisz die keulenförmige Verdiekung der Hinterschenkel ist an deren Innenrande nach dem Knie zu ‘ziemlich eckig abgesetzt, so dass das Thier zwischen den Arten mit gezähnten und denen mit ungezähn- ten Hintersehenkeln einen passenden Uebergang bildet. : Die Grösse ist ungemein veränderlich, und die kleinsten Indivi- duen' werden‘ von den grössten um fast das Doppelte übertroffen. Bemerkenswerthe Varietäten sind dem Verf. nicht vorgekommen, aber doch vorhanden; bei der typischen Form sind die Deckschilde erzgrün mit breiter, mattkupfer- farbiger: Nahtbinde; bei einer mir vorliegenden Varietät verschwindet diese Nahtbinde ganz, bei einer andern und keinesweges seltenen wird die Grundfarbe goldgelb mit dunkelkupferrother' Binde, endlich verbreitet sich die letztere über’ die ganzen 'Decksehilde, die dann über und ‘über mattkupferfarbig erscheinen. Der Geschlechtsunterschied giebt sieh hauptsäehlich: im dem merklich längern und schmalern Halsschilde der ‘Ö zu erkennen, während dasselbe bei den 2 seine kürzere und’ mehr quadratische Gestalt hat. In Deutschland: ist das Thier eben so ‘gemein als D. simplex F., und findet‘ sich auf Arundo phragmites, Sparganium ramosum , simplex und: dem schon bei dem vorhergehenden‘. Arten genähnten Carex + Arten in grosser Anzahl, —''' Der' Verf. ‘ist: "sehr ‚geneigt, die von Kunze nach einem einzigem' ® beschriebene, ‚aber: micht von ihm , sondern von’ Schüppel> zaerst unterschiedene D;’ moerens für eine bloss individuelle % Bi Abweichung von D. seimicuprea Pz. zu halten , und allerdings enthält die Beschreibung des seitdem nirgends wieder vor- gekommenen Thiers Merkmale, die man theils als sexuell, theils als individuell ansprechen darf, Zu den erstern gehört namentlich die als quadratisch beschriebene Gestalt des Halsschildes, zu den letztern die vor der Spitze steil ab- fallende Wölbuug der Deckschilde, und ich besitze selbst ein einzelnes bei Dortmund im J. 1835 unter einer Masse des gewöhnlichen Käfers gefundenes 2, welches. diese: steil abfallende Wölbung der Deckschilde an sich trägt, und aueh nach dem breiten, flachen und grobgerunzelten Halsschilde, sowie nach der trübbraunrothen Färbung der Nahtbinde ganz wohl zu der D. moerens Kunze gehören könnte, wenu nicht die Deckschilde zugleich auffallend flachgedrückt wären, während Kunze gerade die Deckschilde der D. semieuprea als »auf dem Rücken etwas platt,« und die seiner D. moerens als » gewölbt « bezeichnet. n n. 42. D. Malinovskiüi Ahr. (Demn so, und nicht Malinovskyi muss der Trinialname geschrieben werden, da Malinovsky Jatinisirt nur Malinovskius lauten kann.). Ist bis jetzt nur als norddeutscher Käfer bekannt, und kommt, wie es scheint, nur periodisch in grösserer Zahl vor, so namentlich im Sommer 1844, wo er bei Leipzig von Hrn. v. Kiesenwetter in bedeutender Anzahl gesammelt wurde. Ich. besitze jedoch auch ein angeblich in der Nähe von Berlin gefundenes Exemplar, und erhielt früher einmal 'von dem verewigten Dr. Schmidt ein Paar Stücke zur Ansicht, von denen eins aus Niederschlesien, das ‚andere aus. der Gegend von Danzig herstammte. Die mir bis’ jetzt zu Gesichte gekommenen Varietäten beschränken sich auf ein: tieferes Blau der Oberseite und einen mattern Goldglanz des’ metallisch -grünen oder gelblichen Randes. : Malinovsky fand sie bei Magdeburg auf Hydrocharis morsus ranae, n. 43. D. Fennica Payk. Ws ist merkwürdig, dass diese Art nicht allein mit der vorhergehenden einen ziemlich gleichen (nur südostwärts ‚sich bis Wien ausdehnenden ). Verbreitungsbezirk besitzt, sondern auch mit ihr an manchen‘ Fundorten gemeinschaftlich , ja sogar mit ihr in denselben Jahren häufig oder selten gefunden wird. ' Auch sind Grösse, Bau und Färbung. (mit Ausnahme der Farbe des Halsschildes und der Deckschilde ) bei beiden Arten so übereinstimmend, dass wenn nicht einige kleine (beim Vergleiche ganzer‘ Massen von Individuen möglicher ‘Weise auch Vebergänge 86. darbietende) Abweichungen ‘im 'Baue- des ‚Halsschildes und der: Hinterschenkel vorhanden wären, man gar leicht ver- sucht «werden könnte, die gepaniwärtine. Art nur für eine Farbenvarietät . der. vorhergehenden zu halten.. Sie. findet sich: mit: derselben zusammen "am --Pechauer See, wo «sie zuerst von Ahrens und Malinovsky , ‚dann: später: von Giehl,. und im J.. 1832 wieder von Ahrens gefunden wurde, auch bei-Leipzig, :wo. sie gleichfalls im Sommer 1844 in grösser Anzahl vorkam;; auch habe ich früher einmal ein bei Wrietzen in. der. Mark. Brandenbnrg- gefundenes . Stück ‚gesehen‘, und so mag sie bis zu den ‚bekannten ‚Fundorten in Schweden und Finnland einerseits und: in Oesterreich anderseits noch wohl: an manchen bis jetzt: noch ‚nicht ‚bekannt gewordenen Zwischenpunkten. zu finden sein. . Ahrens fand das. Tbier; als wir zusammen iin Juni 1832 -des Donacienfanges ‚wegen den‘ Pechauer ..See. besuchten, ‘auf Arundo phragmites ; und zwarsan demiznter dem Wasser ;*), befindlichen Theile der . Stengel, während wir Uebrigen (Hornung, Lüben und ich ) aus. Unbekanntschaft: mit diesem Anfenthaltsorte kein- einziges Exemplar erhalten konnten, und ‚vielleicht mag- eine: gleiche Unbekanntschaft anderer Sanımler auch. anderwärts , ihre Entdeckung. verhindert haben. :Abänderungen. erwähnt der Verf. nicht; inir sind- deren. zwei; bekannt, eine mit zwei erz= oder kupferfarbigen Längsflecken ‚auf. dem Halsschilde, einem jederseits der Mittelrinne , die jedoch zu Zeiten auch zusammenfliessen , und ‚dann. einen grossen. metällisch- glän- zenden , ‚schlechtbegränzten Mittelfleck bilden, und die zweite ‘ ausserdem ‘noch. mit einer kupferfarbig en an beiden: Enden abgekürzten Längsbinde anf ‚jeder; Flügeldecke, in ‚der ver- längerten Richtung der.“Schülterbeule; die letztere erwähnt auch schon Germar in, den N: Hall.. Schr. 1.6; 34. ‚ Ausser- dem finde. ich ;noch:. bei fast. allen mir vorliegenden Exem- plaren.. die‘ Naht mit: ‚Ausschluss. des ersten. Viextels ‚schmal erzfarbig ‚gesäumt. | m AänD. hiydrocharidis 7: Dad diese Ah. Deutsch: land..sehr hänfig wäre, kann man .eben‘nicht sagen; im nördlichen und mittlern Deutschland wenigstens liegen ihre Fundorte ziemlich vereinzelt, und in vielen Gegenden‘ fehlt sie‘ ‘ganz. ' Ihre ‚Futterpflanzen sind. Typha latifolia, die‘ AUREOTE und. spiel Phragmiteng dab BEA sie er il Ir Bei’ Leipzig. ein sie: 1844 ebenso. ı wie. n. Malinouskii ‚Steis „unter:,dem ‚Wasser vor... ; | ee 97 Dm' Altenburg ( Apetz!), Cassel (Riehl®), Aachen ( Förstert), und fand sie selbst bei Dortmund, doch "hier innerhalb dreier Jahre, die an andern Arten sehr reich waren, nur ein einziges Exemplar. Ausserdem wurde sie von Ahrens (im Juni 1832 auch von Lüben): am Pechauer See, und von Bestelmeyer bei Gunzenhausen in Franken gefunden. n. 45. D. tomentosa Ahr. Der vorhergehenden nur durch die Behaarung ähnlich, übrigens aber von ihr sehr abweichend. Die o* mit ihrem schlanken Körper und ihren ziemlich langen Fühlern besitzen fast den Habitus einer Saperda (zumal der jetzt zu Oberea gebrachten Arten ); die 2 sind merklich grösser, besonders breiter, ‘plumper, und haben bedeutend kürzere Fühler. Die geschweiften Vordersehienen der S' hat der Verf. übersehen, die 'Aus- randung an der Spitze der Flügeldecken ist, wo sie sich findet, sehr unbedeutend, und fehlt den meisten Individuen ganz. Der zweite Zwischenraum von der Naht an krümmt sich vor der Spitze in einen Bogen nach aussen, und ist besonders bei den 2 seiner ganzen Länge nach auffallend breit, ausserdem ist die Behaarung bei ‘den letztern dichter, und mehr ins Gelbgreise, selbst Gelbliche fallend. Ausser den von dem Verf. angeführten Farbenvarietäten kommt auch eine tiefblaugrüne nicht selten vor. Den Citaten des Verf. ist noch D. tomentosa Gyll. Ins. Suee. IV. App. 681. 14 — 15 nachzutragen, da der dort beschriebene (schon II. 668. 14. Note erwähnte ) Käfer unzweifelhaft hierher gehört. Das Erscheinen dieser Art fällt merklich später als der meisten übrigen Arten, ich habe sie niemals vor dem Juli, aber dann auch stets in grosser Anzahl gefunden. Ahrens, der sie im J. 1806 am Pechauer See zuerst ent- deckte, fand sie auf Typha latifolia; nach Kunze kommt sie am Ufer der Saale bei Halle auf Poa aquatica vor, und bei Dortmund traf ich sie in den Sommern 1834 — 1836 ebenfalls auf Poa aquatica, aber auch auf Sparganium simplex und auf einem im Wasser selbst stehenden Egquisetum, welches ich damals nicht genauer untersucht habe. Ausser- dem besitze ich nur ein Pechauer Exemplar von Ahrens, und kann auch weiter keinen deutschen Fundort namhaft machen als Erlangen, wo sie von Dr. Rosenhauer sparsam unter D. linearis angetroffen wurde. Sie scheint dalıer im Allgemeinen zu den seltenern Arten zu gehören. n. 46. D. nigra Fab. Bei ‘der ganzen‘ folgenden Gruppe gilt für die f die schwarze, für die 2 die 'metal- 57 hische Färbung der Oberseite als Regel, und wenn auch zuweilen bei D. discolor die normale Färbung des J’ in die des 2, bei D. affınis und deren Verwandten umgekehrt die normale Färbung des @ in die des S* überschlägt , so’ bildet die D. nigra F. eine bemerkenswerthe Ausnahme von jener Regel dadurch, dass bei ihr durchgängig beide Geschlechter sehwarz oder schwarzblau gefärbt sind. Erzfarbige 2 dieser Art erwähnt bis jetzt kein Schriftsteller, und’ich habe solche auch noch in keiner der von ınir verglichenen Sammlungen, auch nicht in dem Berliner Museum, gesehen; aber dennoch sin! deren ' vorhanden, und ich selbst besitze deren zwei, welche beide von Hornung an einer und derselben Stelle in der Nähe von Stassfurt, aber nach einem Zwischenraume von 12 Jahren (in den Sommern 1832 und 1844 ) unter vielen Stücken der gewöhnlichen Form gefunden sind. Die Farbe des Halsschildes färlt bei beiden schwach ins stahl- blaue, die ‘der Deckschilde stimmt "am meisten ınit der nıatten Erzfarbe überein, die man gewöhnlich bei den 9 der D. diseolor findet, zuerst jedoch bei dem einen Stücke an der Wurzel und vor der Spitze einen schwachen Purpur- glanz. Die grössern J' dieser Art zeigen nicht selten zwi- schen dem Zahne am Hinterschenkel und dem Knie einige schartenartige Unebenheiten. In Deutschland gehört diese Art zu den seltensten, findet sich aber, wo sie erscheint zahlreich; ich selbst habe. sie noch nirgends als an dem erwähnten Fundorte bei Stassfurt angetroffen, und sie auch von keinem andern Orte erhalten.; - Sie fand sieh dort an den Stengeln und zwischen den eingerollten Blättern von Arundo phragmites; dieselbe Futterpflanze neunt auch Ger- war, und Kunze, der sie bei Leipzig mit D...diseolor Hoppe zusammen fand, , fügt. noch Carex, riparia, ‚cespitosa und acuta hinzu. n. 47; D. discolor Hoppe. Meine Ansicht über das Verhältniss der D. variabilis Kze, zu der vorliegenden Art hat der Verf. in einer Anmerkung zu $S. 185 bereits_imit- getheilt. D. variabilis ist ohne Zweifel nur die kleinere, Form, deren kleinste Stücke von den grössten der gewöhn- lichen D. discolor zwar auffallend abweichen, aber mit ihnen durch eine Reihe von Mittelformen so eng verbunden werden, dass sich zuletzt gar keine Grenze mehr finden. lässt. Vielleicht erklärt sich dieser geringere Grad körper- licher Ausbildung aus dem Unstande, dass diese Form. durchschnittlich 14 Tage früher erscheint als die eigentliche 58 D. discolor, und eben so wird ihr Aufenthalt auf ‘der Caltha palustris. wohl aus ihrem ‚Erscheinen zu. einer: Zeit zu serklä- ren sein, wo die Carices., anf denen die normale D. discolor auzutreffen ist, noch: nieht; in der Blüthe stehen. .. Auffallend bleibt nun die bei. weitem grössere Varietätenreihe dieser kleinern Form, ‚während .D. :discolör in der Färbung sehr beständig ist,.und nur zuweilen erzfarbige ' oder goldgrüne Q: darbietet; bei . der , kleinern- Form. kommen deren nicht allein viel. häufiger ‘vor, sondern man findet auch. beide Geschlechter goldgrün, spangrün ‚nach Kunze selbst purpur- farbig und veilehenblau ; auch gedenkt letzterer. schwarzer 9, deren ich‘von der echten D. discolor noch keine gesehen habe. .. Letztere ist ‚über ganz Deutschland. verbreitet ‚und überall‘ gemein, auch ‘die kleinere Form ist häufiger als es. scheint, ‚und.'nur ‚nieht genugsam beachtet. Nach‘ Ahrens lebt die D. .discolor. auf Arundo phragmites und den Spar-. ganien; ich habe, sie.niemals anders als auf Carex--Blüthen. (und zwar auf. ‚paludosa, strieta, auch glauca und panicea) gefunden, und zwar wo sie sich findet, stets im sehr grosser Anzahl.; Die von Ahrens (Neue. Hall. Schr. I. 3. 31..n.: 13.) erwähnte var. .b. nigro- Punpüraagens‘ c ist. das d‘ der .D. affınis Kunze. | (Fortsetzung folgt) Ziterarifche che Anzeigen. Tetähoptergyia! Beschreibung und Abbildung m | haarflügeligen Käfer von Dr. Gillm eister. (Bildet das 17te Heft von Sturm’s Fauna Deutschlands). Wir haben hier unsere Leser auf ein ausgezeichnetes Werk aufmerksam zu machen. Die Anzeige desselben erfolgt freilich etwas spät, da es uns bereits Anfangs November durch die Güte des Herrn Verf. zugegangen ist, es hatte sich aber für die December - und Januar - Nummer der Zeitung bereifs so viel "Material angesammelt, dass sie in (diesen Nummern nieht mehr Platz finden konnte. ‘Herr Dr. Gillmeister hat in Sbigem Werke. die, Real. tate seiner mehrjährigen. höchst gründlichen Studien. über 59 diese ikleinsteh Käfer niedergelegt..“ Es. ist: seinen /unerinüde- ten: Bemühungen auch BOIRUERON! die. frühern Stände der einen Art zu beobachten, Inder Einleitung : sieh a, ‚Verf, Ho p XL. _xvan. eine vollständige: Uebersicht der diesen Gegenstand behan- delnden ‘Literatur; er spricht sich bei ‚dieser ‚Gelegenheit gegen mehrere ‘Punkte: des Aufsatzes von .Schiödte. (über die Stellung der Ptilien. Entom. ‘Zeit. 1845 no, 6 R und gegen die von Erichson "vorgenommene Versinienug der x Gattung Sr aerius‘ mit den Trichopterygiern aus. ; i ‚Im. 1sten Capitel giebt der Verf. eine genaue Darstel: ! lung des Körperbaues , dessen. einzelne Theile. auf Tafel 320 u. 321 meisterhaft dargestellt. sind. Dann ‚folgen im 2ten Capitel: Andeutungen. einer Lebensgeschichte ‚ wie Hr, G bescheiden: seine Beobachtungen ‘nennt. Auf Tafel 320. sind _ Ei, Larve und Nyniphe ‚abgebildet, die beiden letzten. gehö- ren der Tr, limbata Heer an. Eine, besondere Berücksiehti- gung findet noch die Art des Vorkommens der vollkommenen Inseeten. Im 3ten Cap. ‘werden die Verwandtschaften der Kleinen’ Familie abgchändelt. ° Das’ 4te' Cap. enthält ‘die"Be- schreibung der Arten. Sie’ sind nd durch scharfe Charaktere gesonderte Gruppen vertheilt, die der Verf. nieht für! nöthig erachtet hat, als’ besondere Gattungen aufzustellen. Es sind 34 deutsche. und in einem Anhange 2 ausserdeutsche Arten, eine aus Columbien, eine von Paris, beschrieben und abge- bildet. Davon gehören- 11 in die erste" Gruppe; 6 indie zweite, 7 in die dritte, ..5,in die vierte, 5 in die fünfte. Die beiden ausserdeutschen Arten. sind nicht gut in eine der 5 Gruppen unterzubringen. Die Beschreibungen sind vor- trefflich; ‘kurz und schlagend heben sie überall’ die specifi- schen Wälirsehied® scharf heraus. Das Vollendetste an ‚dem klassischen :Werke sind aber die’ Abbildungen, 'vom Verf. gezeichnet, von F. Sturm. gestochen. Ref. glaubt nicht zu viel zu sagen, wenn er 'sie namentlich’ in Berücksichtigung des äusserst ‚schwierigen Gegenstandes als die vollendetsten bezeichnet, welche die ‚entomologische Tconogr aphie aufzuweisen hat. ber” und naturhistorischer. Werth stehen auf gleicher Höhe. Dem ausgezeichneten ‚Talente und. der Aus- dauer des Hrn. ‚Gillmeister' ist ‘es; gelungen , alle Verhält- isse dieser Thiere, die meist, nur 4 dei: gross sind, in dieser bedeutenden Verg grösserung vollkommen "trau wiederzugeben, Ref, weiss aber auch, dass Hr, G. selbst ‚der strengste ‚Kriti- 60 ker seiner Abbildungen war, und dass er öfter fünf bis sechs von einer Art angefertigt hat, ehe er sich selbst befriedigt fand! Ref. kann Hrn. G. nur darin beistimmen, dass er den von ihm seit lange in Anwendung gebrachten Namen den Vorzug vor manchen andern in der Zwischeuzeit publicirten gegeben hat. Es muss über die Herausgabe eines solchen Werkes, namentlich über den Stich von 9 Kupfertafeln noth- wendig eine längere Zeit vergehen als über die Herausgabe von Werken ohne Abbildungen eder gar über ‚die wohlfeile Publication vereinzelter Beschreibungen: in manchen Zeit- schriften, Es hiesse gewiss die Gesetze der Priorität falsch anwenden, wollte man namentlich den letztern desshalb den Vorrang einräumen, weil sie stets um einige Monate früher ans Licht treten können. Auch können wir es dem Verf. nicht ‘verargen, dass er die unwissenschaftlichen Publicationen des Hrn. v.. Motschulsky im Bull. de Mosc. völlig ignorirt nnd die von demselben in Anwendung gebrachten Namen nieht weiter berücksichtigt hat. *) Ref. schliesst diese Anzeige mit der gewiss allen Ento- mologen schmerzliehen Nachricht, dass Hr. Dr. Gillmeister im Folge eines. wiederholten. Schlagflusses ‚sich ‘gegenwärtig in einem höchst traurigen Gesundheitszustande befindet, Die häfer Europa’s von Dr. H. C. Küster. Mit Beiträgen mehrerer Entomolögen. ?tes und 3tes Heft. Nürnberg 1845. Ref. hatte in der Juli-Nummer des vorigen Jahrganges Gelegenheit, das 1ste Heft dieses Unternehmens anzuzeigen. Daa ?te und Ste sind vor Kurzein erschienen. Der Verf. # ) Hr. Gillmeister hatte die 31 Arten dieser Familie, die Hr. ‚ v, Motschulsky in Russland gefunden haben wollte, auf die Ansicht der Originalexemplare" sich stützend auf 13 sämmtlieh auch in Deutschland vorkommende Arten redueirt. Dafür pu- blieirt nun Herr v. Motschulsky in seiner gewöhnten Weise im Moscauer Bull. 1845 no. IV., das wir so eben erhalten, nicht 31, sondern einige 40 russische ‚Arten, ohne nur abzuwarten, bis ihm Gillmeister's Werk zugegangen, Der Vergleich dieser Publication und dieser Bilder mit denen des Hrn. Gillmeister ist die schärfste Kritik, die man gegen. ‚are ‚Oraeeien in An- wendung bringen kann, ist seikem früher mitgetheilten Plane "treu geblieben. Eine angenehme Zugabe bilden 6 Kupfertafeln (2: zw jedem Heite, die 2 zum: 1sten gehörigen sind nachgeliefert‘), ‘anf damen 19 Gattungsrepräsentanten dargestellt sind. Der Künstler Hr. Bruch, der sie ausgeführt, hat hier seinen durch den Stich der Weagner’schen' Teones physiologieae erworbenen Ruf bewährt. Wenn sich derselbe 'erst mehr in diesen‘ Zweig der Iconographie wird eingearbeitet ‘haben, so wird'.der Stich aueh noch än Kraft gewinnen, an der 'es ihm jetzt noch etwas fehlt. Die Sculptur ist z. B. fast düurchgehends viel zu schwach ausgeführt. Auch an der Beleuchtung‘ dürfte zu erinnern sein, dass hier 'entweder‘.der. ganze ‚Käfer in vollem Lichte erscheint, was die Wirkung schwächt, oder dass, wenn auf eine Seite ein etwas‘ stärkeres Licht fällt, es ‘die rechte Seite ist, während sonst immer (die linke zur vollbeleuchteten gewählt wird, Nicht billigen können wir aber, dass die Abbildungen auch Arten darstellen, die im 1.— 3. Hefte nicht beschrie- ben sind. Von den 19 abgebildeten Arten haben nur 7 einen Text. Es ist gewiss nicht zu wünschen, dass das Verfahren, Abbildungen ohie Texte zu publieiren, welches inan in der lepidopterologischen Literatur zum Nachtheil der Sache öfters in Anwendung gebracht hat, auch in der eoleop- terologischen Eingang finde. Im 2ten Heft werden 23 Arten als neu TEEN Lacon Kokeilii, Apate nigriventris, Cryptarcha 4-signata, Sphaeridium quadrimaculatum, Opatrum terrosum , Helops lacertosus, Cerocoma Wagneri, Bruchus ınagnicornis, Bruchus (Caryoborus) Germari, Bostrichus Euphorbiae , Hamaticherus nodicornis, Welensii, orientalis, carinatus, Thirki (soll wohl Türküi heissen), Adimonia sardea, Chrysomela gypsophilae, limitata, lucidicollis, , fimbrialis, Herii, Coptocephala femo- ralis, Oryptocephalus Wagneri. Das äte. Heft enthält nur Ö neue Artens.Hydrobius convexus (bereits von Brull& und Mulsant beschrieben), Blaps producvta, 'ecaudata, Attelabns maculipes (‘wohl nur Varietät von eurculionoides) ‚ Lachnaea brachialis, { Dagegen sind’ eine grosse Zahl höchst bekannter Arten aufs Neue beschrieben, an deren Stelle vielleicht ‘minder bekannte hätten ausgewählt werden ‘können. Ref. zweifelt ‚ wenigstens, dass es dem Absatze des Buchs zu Gute kommen ‚ wird, wenn die Panagaeen, Loricera, Spondylis , Callidium violaceum, femoratum, Pachystola'textor,, -Donacia ‚lemnae, Agelastiea alni. und ähnliehe im *2ten, Heft, Brachinus erepi- tans, ‚Cephalotes vulgaris, Anchomenus; prasinus,) albipes, ob- longns, Oiceocampta thoraeica, 4 -punetata, Coceinella T- punctata, tigrina, ocellata, E ndowychus eoceineus ete. etc, im 3ten Heft ‚aufs Neue beschrieben. werden. — Gattungen wie. Adimonia, Malacosoma, Agelastica, Psylliodes., Lina, Coptocephala, Lachnaea, ‚Cyaniris hätten auch: wohl nicht ohne weitere Begründung sollen angenommen werden, da ihre Charaktere nirgends’ publieirt- sind, ‘Die Sorgfalt der Beschreibungen wurde. schon Bee lsten Hefte anerkannt. Auch werden jetzt häufig nahe: verwandte Arten gleichzeitig behandelt. Die Geschlechtsverschiedenheit findet noch nicht überall die nöthige Berücksichtigung, selbst bei: Arten wo sie sehr auffallend ist, z. B. Spondylis, Rham- nusium Saliecis. Die literarischen Hülfsmittel des Verf. haben sich sehr vermehrt, ‚man vermisst, nur noch selten ein un- entbehrliches Werk wie z. B.. Mulsant’s. Longicornes und Palpicornes, - Dagegen sind noch immer ‚die CGataloge von Dejean und Sturm eitirt. Im Einzelnen hätten wir noch. Folgendes zu bemerken: Wenn Ampedus lythropteras Küster wirklich rufes- centi-pilosus ist, ‚so könnte er leicht von der Germar’- schen Art dieses Nainens verschieden sein. — Lytta pha- lerata ist dives Brull. Exp. d. Mor. . — . Bei Masoreus Wetterhalii wird Krichson. irrig unter den Schriftsteller aufgeführt, die das Thier als M. luxatus beschrieben haben. — Dolichus vigilans Sturm wird ganz irrig zu der unge- feckten Varietät des D. flavieornis,gezogen, es ist derselbe gleieh Anchomenus longiventris Echsch. — Arraeo- cerus Coffeae ist wohl nicht mit Recht in die europäische Fauna eivgeführt; von Interesse ist die Angabe, dass dieser Käfer springt; Choragus ist demnach nicht mehr die einzige An- thriben-Gattung, der dieses Vermögen zukomint. — Ueber die hier beschriebenen Cryptocephalen und Chrysonelen hat mir Director Suffrian die noch folgenden Bemerkungen mitge- theilt! Der Cryptocephalus 6-maculatus ist Salieis Fabr. nach dem Hübner’schen Originale, Küster’s Cr. 6- notatus ist virgatus Gene, zu welchem K. den humeralis Fabr. mit Unrecht briugt, denn. dieser ist mit rugicollis Oliv. identisch, sein Cr. sericeus gehört zu einer von dem. nor- dischen sericeus verschiedenen Art, die ich als aureolus beschreiben werde, Zu Chrysomela marginalis, die #3 am: Rhein sehr häufig: ist, gehört:Chr; ‚carnifex Panz. und nicht "zu : Rössia,; wozu: sie ‚Uliger "bringt : und-'was>K. nach- schreibt ; Chr. Heerii scheint mir!nicht: vonder im’ 'lsten Hefte beschr jebenen Chr. bicolor abzuweichen; diese ist wohl:bieolor Germ. aber sicher. nieht bieolor Fabr. — Chr. bulgarensis halte ich für einfarbige Varietät von lapponica, und dass alternans und Megerlei von cerealis specifisch verschie- gen: sein sollen, will mir. auch noch nicht einleuchten. as. 'Anfrag "Bei, der genauen. a einer eskislendan Menge von Libellen . aus den. verschiedensten ‚Theilen Europa’s fiel es mir auf, dass eine Anzahl der im Norden gewöhnlichen Arten in. südlichen Ländern eine so geringe, Grösse erreichen, ‚dass nur die genaueste Uebereinstiminung aller übrigen Merkmale ihre Identität mit den riesigen Nordländern her- ansstellte. Namentlich beobachtete ich solche Zwergexem- plare bei L, depressa aus Dalmatien, L. conspurcata Fabr. 2 Sicilien und Kleinasien, €. metallica aus Oesterreich, 'G. "foreipatus aus Kleinasien , Lest. virens' aus Sieilien, I. Kar und E: barbara aus Sieilien, A. elegans.. Am auffäl- ligsten ‘war die Kleinheit von L. fusca, barbara und virens, doch: muss ich bemerken, ‚dass ein änderek Stück von L. fusea aus Italien fast die im Norden gewöhnliche Grösse erreichte. | 'In Bezug auf . RUE wäre es mir "wün- kebeuswrehtie: zu erfahren: | r LE) Ob sich © auch‘ die übe PR nielshes bar Süden : mit dem Norden Bepnehtr. Rah, dort: so" ver ‚vorfinden. 42: ob sich. deinklasen Fee Stücke. ‚anti effen. ae . ‚che: die-im Norden gewöhnliche Grösse Auejcheny und: welche 'Statur die häufiger vorkommende sei. . 3) Ob. sich. diese RER bei. Zu Ba a übrigen Klassen wiederhole. Vielleicht lässt sich Bess Thatsache dadurch erklären, dass die frühzeitigere Erwärmung des Wassers in südlichen Gegenden ein früheres Ausschlüpfen der Insecten beidingt, während in nördlichen Gegenden die Larven durch längere Ernährung und späteres Ausschlüpfen eine bedentendere Grösse:zu erreichen vermögen. Wenigstens habe ich nicht selten bemerkt, „lass bei früher als gewöhnlich eintreten- dem: warmem Wetter die zuerst erscheinenden Libellen von geringerer Grösse waren, Dr. H. Hagen v Intelligenz - Hachrichten. Eine Zahl Exemplare. von Redtenbacher: die Gattungen der deutschen Käferfauna ist bei dem Vereine eingegaugen, und kann dieses Werk gegen portofreie Einsendung von 1 ,2£°20 J% dureh den Verein bezogen werden. Der erste Band der Linnaea entomologica 34 Bogen mit. & Kupfertafeln ist so eben erschienen und im Wege des Buchhandels. zu beziehen. Preis 2.77. Dr, Waltl in Passau kauft stets kleinere und grössere Partieen südenropäischer und exotischer, Käfer zu annehın- baren. Preisen, ebenso auch ganze Sammlungen von allen Ordnungen der: Insecten, wenn sie gut conseryirt sind: Briefe können nur frankirt angenommen werden. ——— Tu nn — Der Verein hat für Briefe und Pakete innerhalb des Preuss, Staates Portofreiheit, wenn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Pakete muss lauten: »An den entomeo- logischen Verein zu Stettin« und ausserdem noch den Beisatz führen: „ Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin,“ Es wird dringend gebeten, mit yenpN Genauigkeit diesen Vor- schriften nachzukommen, R Druck von F. Hessenlaud, Entomologische.. ‚heitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: In Commission 'bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses des wereins handlungen von E. $. Mittler in Dr.H. Schaum, Secretair Berlin ul Dyk in Leipzig. be 2. FaNTEAnE: März. 1846, Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Förster: Bisgraphie von Meigen. .‚Tischbein: Verzeichniss der in. den Fürstenth. Lübeck und Birkenfeld aufgefundenen Blattwespen. Suffrian: Bemerkungen zu den deutschen Phytophagen (Fortsetzung.) ' Loew: Ueber die Gattung Ortalis und zwei neue Arten derselben: Intelligenz, Dereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 4. ‚Rebtuk KUH als Mitglieder aufgenommen : Herr Privatdocent Dr. Fischer in Preiburg i im n Breiskan, » Maler Mützell in Berlin, » Kammermusicus Richter in Berlin. Ausgetreten ist: Herr Dr. Scharlau in Stettin. Eingegangen: a) für die Bibliothek: Germar: Magazin der Entomologie , Yen i Heft ? Halle 1315. Germar: Faun. ins. Europ. Fase. III. Neue Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Halle, Bd. I. Heft 3 und 6, Bd. II. Heft 2 und 4. (Diese Hefte enthalten die sämintlichen von Ahrens Germar und Kunze in diesen ga Mr a an entomolögischen Abhandlungen.) Geschenke des Hrn S, L. Strübiee in Erfarti 5 66 X f X fa ser ' v. Siebold: Separatabdrack A alanınlail aus B. Wagner’s Handwörterbuch der Physiologie. Geschenk des Hrn. Verfassers. Selys-Longchamps: Re£capitulation des hybrides observes dans la famille des Anatidees. (Aus dem Bull. de l’Acad. roy. de Bruxell. tom. XU.) Geschenk des Hrn. Verfassers. Bulletin des natur. de.la soc..imper. de Moscou 1845 no. IV. Gegenseitiger Austausch. Wiegmann-Erichson: Archiv. 1845 no, IV. (Ent- hält den entomologischen Jahresbericht für 1844.) Fabrieii: Syst. Antliatorum, Brunsv,. 1805, auf anti- quar. Wege angeschafft. b) für de Sammlung: Einige Neuropteren von Hrn. Lehrer Cornelius in Elberfeld. Wir hatten die Freude, Hrn. Winnertz aus Crefeld an dieser Sitzung Theil nehmen zu sehen. Derselbe legte den Anwesenden sehr schön ausgeführte Abbildungen. einer grossen Zahl Arten der Gaitung Cecidomyia vor, die er monographisch zu bearbeiten beabsichtigt. Für eine Mono- graphie der Pilzmücken hat Hr. W. ebenfalls bedeutende Vorarbeiten gemacht und bereits ziemlich viele Arten durch treffliche Zeichnungen erläutert. Ueber die sinnreiche Weise wie Hr. W. das Mikroskop bei Anfertigung der Zeichnungen benutzt, hoffen wir in einer der nächsten Nummern genauere Mittheilungen machen zu Können. MWillenichaftliche Mittheilungen. Ueber das Lehen und Wirken von J. W. Meigen. Von 3. A. Förster in Aachen. Am 11. Juli 1845 starb zu. Stollberg, bei Aachen Johann Wilhelm Meigen, der bekannte Dipterolog, im 83sten Jahre seines Lebeus. Unstreitig der älteste Veteran in der Entomologie; sollte aber auch ein älterer noch leben, 67 gewiss kein berühmterer! Die Lebensschicksale dieses Mannes sind so interessant und namentlich für den ächten Jünger der Naturwissenschaften so belehrend und aufmunternd, dass ich es mir nicht versagen kann, einen kurzen Abriss der- selben zu geben. Im Jahre 1764 den 3. Mai erblickte Meigen das Licht der Welt zu Solingen; von 8 Kindern war er das öte. Sein Vater hiess Johann Clemens Meigen und seine Mutter Sibylla Margaretha Bick. Diese wohnten zu Solingen und hatten hier einen Laden, während die Grosseltern zu Meigen, einem Weiler von etwa 20 Häusern, eine starke Viertel- stunde von Solingen entfernt, ein nicht unbeträchtliches Gut besassen. Diese Grosseltern väterlicher Seits .be- trieben hier Landwirthschaft, daneben war aber der Grossvater auch zugleich Klingenschmied und gehörte als solcheı einer der 3 privilegirten Zünfte des be- rühmten Klingenhandwerks im Bergischen an. Der Vater unseres Meigen hatte wohl Lesen, Schreiben und Rech- nen erlernt, aber kein eignes Handwerk; als daher kaum einige Jahre nach der Niederlassung in Solingen, der schwere siebenjährige Krieg ausbrach, (der auch über das Herzogthum Berg, wozu Solingen gehörte, seine Geissel schwang und in seinem Gefolge Einquar- tierungen , Contributionen und nahrlose Zeiten ‚hatte.), so wurden durch diese Unglücksfälle seine Vermögens- umstände allmälig zerrüttet. Zwei Jahre nach Meigen’s Geburt starben die Grosseltern, und nun bezogen seine Eltern das schon stark verschuldete, väterliche Gut; allein Misswachs und übereilte Handlungsspeculationen brachten dieselben dahin, das Gut im Jahre 1772 mit grossem Verluste zu veräussern. Sie zogen nun wieder nach Solingen und betrieben dort das frühere Geschäft. Schon auf dem grossväterlichen Gute hatte unser Meigen Lesen und Schreiben erlernt, nun besuchte er die Stadtschule, wo freilich nach der damaligen Weise der Unterricht sehr schlecht war. In dem noch zarten Alter von 8 — 10 Jahren wurde seine Aufmerksamkeit zuerst auf die Natur hingelenkt, und zwar waren es auch hier, wie fast überall die Schmetterlinge, welche durch die bunte Pracht der Färbung den Knaben fesselten; allein dieses Vergnügen wurde ihm bald verleidet, denn als er einst auf einen Weidenkarmin (Catocala Nupta) der sich in die Wohnstube verirrt hatte, Jagd machte und denselben 5 # 68 erhaschend den farbigen Staub an den Fingern zeigte, rief seine Mutter mit Schrecken » das ist Gift!« "und er musste sich wiederholt mit Seife waschen, bis das Gift weg war. Von nun an durfte er sich aber atieh mit diesen giftigen Thieren nicht mehr abgeben. Um dieselbe Zeit machte er auch eine andere Entdeckung im Garten, denn hier sah er eine Fliege (Anthomyia quadrum), die ihm von der Stubenfliege, die er wohl kannte, deutlich verselieden schien. Auch auf die Pflanzen richtete er schon sein Augen- merk, unter andern fiel ihm der Waldehrenpreis ( Veronica Chamaedrys) zuerst in die Augen, und noch in seinem hohen Alter sah er nie ohne freudige. Bewegung dieses Blümchen. Der Aufenthalt in der Schule war nür von kurzer Dauer, da das gute Verhältniss der Eltern mit dem Lehrer sich bald trübte und nun blieb der Knabe zu Hause seinen eigenen Launen überlassen. Bücher waren um diese Zeit unter den schlichten Bürgersleuten nur wenige vorhan- den, alles aber, was zu haben, wurde aufgetrieben und ohne Auswahl gelesen. Unter den wenigen Büchern die das väterliche Haus bot, waren auch Joh. Hübner’s geographi- sche Fragen. Dieses Buch wurde durchstudirt und ein systematischer Auszug daraus gemacht. Auch der Erwerb von Landkarten bot sich um diese Zeit wie von selbst. Im Hause der Eltern wohnte nämlich ein gewisser Stamm, Amtslandmesser, ein guter Arithmetiker ; zwar Auto- didakt, doch in vielen Dingen tüchtig. Dieser besass ver- schiedene Homannische Landkarten und gab dieselben bereit- willig zur Benutzung her, auch Unterricht im Rechnen erhielt M. von demselben. Die 4 Welttheile wurden nun eifrig durchstudirt, der Ste war, wie der Verstorbene naiv bemerkt, für ihn damals noch nicht entdeckt. Eim anderer Hausfreund der Eltern, der reformirte Organist und Privat- lehrer Berger, ertheilte ihm vom 10ten Jahre ab Unterricht im Klavierspielen, in der Orthographie und Kalligraphie und später im Jahre 1776 auch in der französischen Sprache, später trat M. sogar als sein Gehülfe auf und war den ganzen Tag um ihn, nur schlief er im elterlichen Hause. Nach Verlauf von 2 Jahren ging Berger als franz. Sprach- lehrer nach Mülheim a./Rh., Meig. aber blieb in Solingen weil er noch nicht konfirmirt war, zog aber später als Gehülfe seines Lehrers ebenfalls nach Mülheim. Hier sah er die erste etwas geordnete Schmetterlingssammlung, auch lernte er hier das Einsammeln und die Behandlung derselben 69 ‚kennen; ‚Lange Zeit blieben von nun an die Schmetterlinge seine: Lieblinge. -Im Herbste 1779. zog er Beh nach Solingen zurück ‚zur Unterstützung. seiner Eltern, gab anfangs Privatunterricht, fing. aber. schon. in dem .darauf ‚folgenden Frühlinge eine französ, Schule an, die bis zum Frühjahr 1784 fortgeführt wurde.’ Während dieser Zeit wurde in_den: wenigen Musse- stunden Geschichte studirt, namentlich die 15 Bände starke römische Geschichte von Rolling so: wie auch dessen Histoire ancienne in 4 Bänden. Das einzige entomologische Werk, das sich damals in seinem Besitze befand, war Moder’s (oder Klee- mann’s.) Raupenkalender. In dem oihesanten Jahre 1784 wurde 'M. einem Kaufmanne in Aachen Namens Pelzer als Hauslehrer empfohlen, und diese Stelle wurde, obgleich die Eltern dagegen. waren, doch. angenommen, weil die be- währten ‚Freunde und bisherigen Lehrer Stamm und Berger dringend dazu riethen, denn diese bemerkten sehr richtig, dass dem jungen. regsamen Manne doch die so nöthige Welt- und Menschenkenntniss abging, zu deren Erwerbung das elterliche Haus wohl nicht geeignet war. . So kam Meigen pach Aachen und fand in. dem Hause Pelzer. eine so gün- stige. Aufnahme, dass man ihn wie ein Mitglied der Familie ansalı und „auch ‘behandelte; M. gesteht, in diesem Hause seine. vergnügtesten Tage verlebt zu haben. Herr: Pelzer hatte: einen Vetter in Aachen, Namens Mathias Baumhauer, Sohn eines Wollhändlers, der ganz für die Entomologie lab, Mit diesem wurde bald Bekannt- schaft gemacht und durch ihn, der für die damalige Zeit eine sehr. reichhaltige. anne von Schmetterlingen (etwa 1200. verschiedene Arten ), auch eine Menge Insecten aus allen. übrigen Ordnungen besass, wurde. hauptsächlich die entschiedene Neigung, zur Entomologie begründet, welche von. jetzt an den Verstorbenen durch sein ganzes Leben, unter allen, auch noch so. wechselnden Verhältnissen nicht mehr verliess. Es ist dieser vorbenannte Baumhauer der- selbe, “dessen in dem Hauptwerke Meigen’s so häufig Erwähnung geschieht, Seine Sammlung ist leider nicht mehr in ‚Aachen, nach :seinem. Tode wurde dieselbe von der Wittwe ‚an das Museum zu Leyden verkauft; ein Theil davon. kam,..wenn. ich nieht irre, nach Lüttich. .. Meigen hat mir »bäufig von diesem -Entomologen, den ich selbst persön- lieh nicht gekannt. habe, ‘die. interessantesten Details über seine ‚Art und Weise-zu ‚sammeln und zu beobachten mit» 70 getheilt und mir dabei versichert, dass vielleicht kein Entomologe existire, der so viele Beobachtungen im Freien über die Lebensweise sowohl der vollkommenen Insecten wie der Larven gemacht habe, selbst Reaumur und Degeer nicht ausgenommen. Ganze Tage, selbst ganze Wochen wurden im Freien zugebracht, selbst der Abend und ein Theil der Nacht geopfert, um zu forschen; alles Peobachtete wurde niedergeschrieben, aber regellos auf Blättern und Blättchen, und das Material hatte sich so gehäuft, dass kaum an eine Sichtung zu denken war. Alle diese Manu- seripte hat Meigen gesehen, ohne jedoch jemals Lust zu verspüren ein solches Chaos aufzuhellen; theils wohl aus dem Grunde, weil ihn hauptsächlich nur die Dipteren fessel- ten, theils auch darum, weil es ihm zu jener Zeit noch an der gehörigen Uebersicht über das ganze, grosse Gebiet der Entomologie gebrach. Später nach dem Tode Baumhauer’s ist der grösste Theil seiner Manuscripte entweder in unrechte Hände gekommen, oder verloren gegangen. Die erste Frucht der Bekanntschaft mit Baumhauer war die grosse Lust zum Sammmeln, aber der Mangel an Büchern zuın Bestimmen wurde dadurch sehr fühlbar. Zwar hatte sich M. die 2 Bände über Insecten angeschafft, welche Ph, L. St. Müller in Erlangen nach Anleitung des holländischen Houttuyn’schen Werkes herausgegeben hatte. Nach diesem Kompendium suchte er nun seine Sammlung zu bestimmen. Nur derjenige, sagt er in seinem Nachlasse, der sich ganz allein überlassen, eine solche Arbeit unternommen hat, kann sich einen Begriff machen, mit welchen Schwierigkeiten man dabei zu kämpfen hat, welche ausharrende Geduld erforderlich ist, um bei solcher Arbeit nicht muthlos zu werden. Ausführlich erzählt er dann weiter, wie er im Jahre 1788 seine ersten Entdeckungen machte; ich lasse hier seine eigenen Worte folgen: »Es war an einem heiteren »Sommertage, (es mochte im Jahre 1788 sein, denn gewiss » erinnere ich mich dessen nicht mehr), ich hatte eine » Schachtel mit zweiflügeligen Insecten vor mir, um solche »nach Müllers Kompendium zu bestimmen, Mit mancher » Art glückte es, mit andern wollte es aber nicht gelingen » und ich konnte sie, allen meinen Bemühungen zum Trotz, » nicht heraus finden. Damals stand ieh, wie wohl mancher „andere, noch in dem Wahne, dass ein so grosser Natur- »forscher wie Linne alle Naturkörper unseres Erdbodens »gekannt und in seinen Werk-n aufgeführt habe. Mir kam ’ 71 »nicht der Gedanke in den Sinn, 'dass noch gewaltig vieles »daran fehlen könne. Ich schob also die Schuld meines » Nicht-Gelingens nicht auf das Müller’sche Kompendium, »sondern mass sie meiner Ungeschicklichkeit bei. Als ich »nun aber die glücklich bestimmten Arten zusammenstellte, »bemerkte ich nicht ohne Verwunderung, "dass diese in »ihrer Bildung eine grosse Verschiedenheit zeigten. Wie »kommt es doch, dachte ich, dass man so abweichende » Formen wie Musca Chamaeleon, anilis, scolopacea, pyrastri, '»carnaria, domestica etc. etc, und wiederum Tipula pectini- »cornis, 'oleracea, plumosa, Marei etc. etc. dennoch in »eine Gattung vereinigt hat? Jetzt fiel mein Blick zufällig »auf die Flügeladern, die ich bisher keiner Betrachtung » gewürdigt hatte, weil ich glaubte, es sei nichts Regel- »imässiges darin. Ich bemerkte, dass Musca pendula, nemorum, »„arbustorum,' fiorea grade den nämlichen Adernverlauf »hatten und zwar, dass dieser an allen Stücken der nämli- „chen Art, durchaus eins war. Diese‘ Beobachtung führte „mich weiter, und ich bemerkte, ‘dass auch die übrige » Bildung dieser Arten Uebereinstimmung hatte. Dies war » der 'erste Lichtstrahl, der in diese chaotische Dunkelheit „fiel. Ich untersuchte nun in dieser Hinsicht auch andere »Arten, stellte diejenigen mit ganz ähnlicher Flügelbildung „zusammen, und mit Erstaunen bemerkte ich immer Harmo- „nie. Dass andere Naturforscher wie Harris in England „und Jurine in Genf schon die nämliche Beobachtung ge- „macht hatten, war mir damals durchaus unbekannt. Wie „viele Freude mir diese so ganz sonderbare Entdeckung „machte, kann man sich kaum vorstellen. Ich war gleich „einem Wanderer, der bei stockfinsterer Nacht auf unge- »bahnten Pfaden herumtappt, nun aber plötzlich ein Licht „bemerkt, ‘das seinen Weg zu erleuchten verheisst. Von „nun an wurden die zweiflügeligen Inseeten meine Lieblinge, »ich sammelte deren so viele Arten, als ich nur erhaschen „konnte, und gruppirte sie nach der neuen Ansicht. Nach- » her verschaffte ich mir Fabrieii Species Insectorum wie „auch dessen Entomologia systematica etc. Jetzt lernte ich „immer mehr einsehen, wie sehr ich wegen der Vollständig- » keit des Linneischen Verzeichnisses in-Irrthum gewesen war. « Gleich nach’ der glücklichen Entdeckung machte Meigen Versuche, neue Gattungen nach dem Flügelgeäder zu charakterisiren,, er bemerkte aber bald, dass es sehr schwer sein würde, das Charakteristische mit Worten deutlich zu 72 ‚wachen, -indess - ahnte er » doch .damals'schon, dass | neue ‚Gattungen: sich auch ‚noch durch andere Merkmale würden unterscheiden lassen; er fing an Abbildungen zu entwerfen, ‚die Flügel und Fühler vergrössert. darzustellen. Ein kleines Mikroskop mit hölzernem Gestelle von. 20maliger Vergrösse- rung wurde zur -Messzeit in Aachen acquirirt und -dieses, so’ wie eine: einfache ungefähr 6 mal vergrössernde Loupe, waren .die einzigen: Instrumente, die er auch für die Zukunft gebrauchte, wobei ihn allerdings: sein sehr ‚scharfes Ge- sicht unterstützte. » Sein inniger Wunsch ein Mikroskop zu ‚besitzen war nun „erfüllt, ein zweiter Wunsch, ‚ein achro- ‚matisches Fernrohr zu haben, wurde: es in der Folge auch. »o' Die angenehme Zeit des Aufenthaltes in Aachen ver- floss indess sehr rasch, denn schon im ‘Jahre 1786 im Herbste: starb in Solingen der Organist Berger, ein jüngerer Brüder seines früheren Lehrers; es wurde ihm’ diese Stelle, womit zugleich. eine französische Schule: verbunden: war, angeboten, er nahm sie, obgleich widerstrebend an, denn lieber wäre er in Aachen geblieben, allein der Wunsch, seinen: ‘Angehörigen wieder: nahe zu sein, so wie. die vor- theilhafte Anstellung trug über seine Neigung den Sieg davon. In. der Nähe von Solingen machte er um diese Zeit die Bekanntschaft mit Weniger, und schloss sich an denselben, der: mit ihm die Neigung für Botanik und Entomologie theilte, innig an. Um die Pflanzen. nach dem Sexualsystem zu. studiren, wurde dasselbe in der Uebersetzung von Lippert angeschafft und eifrig benutzt. Unterstützt wurde das botan. Studium durch. den schönen Garten von Rautenbach zu Wald, in der Nähe von Solingen, der an 800. Arten, syste- matisch ‘benannt, ‚enthielt, alles Neue wurde Meigen aus diesem Garten bereitwillig mitgetheilt und Rautenbach machte ihn auch mit dem damals sehr bekannten Baron, von Hüpsch in»Köln bekannt ‚, dessen ‚Naturalien - Kabinet für jene ‚Zeit bedeutend war. ‚Die immer: inniger werdende Bekanntschaft dauerte bis zum Tode dieses wohlwollenden und ausgezeich- neten Mannes. Sein: Kabinet ist nach Darmstadt gekommen. Der Enthusiasmus fur Entomologie und Botanik veran- lasste Meigen um diese Zeit, sich auch ‚mit ausländischen Produkten zu befassen, und bald stand sein Entschluss fest, dieselben in. fremden ‚Ländern. aufzusuchen und zu studiren; Weniger. wollte sich dem Unternehmen anschliessen. . Einem Freunde theilte er. diesen Plan. mit, der mit Hra. Gerning in Frankfurt in Verbindung stand, der Letztere wurde davon 23 in -Kenntniss gesetzt ‚und schrieb..an: seinen Sohn, der für ihn ‚in. Holland Ankäufe ‘von Insecten: besorgte. Die Sache fand Beifall. Ein ‚schweizerischer Graf von 'Meuron,. in holländischen Diensten ,. dessen. ‚ Bruder. Gouvernenr. von Trinkomale auf CGeylon war, verschaffte ihnen die‘ Aussicht auf einem Ostindienfahrer als Chirurgen, mit, einem' ansehn- lichen Gehalte, angestellt zu. werden. ‘Der: Graf schrieb eigenhändig an Mg. und verlangte seinen definitiven Entschluss, mit dem grossmüthigen Anerbieten, seinerseits durch ‚einen Beitrag von jährlich 25 Karolin, das Unternehmen zu’ unter- ‚stützen. Voller Freude sahen sich die beiden Freunde im ' Geiste schon in den herrlichen Zimmtwäldern auf Insecten und Pflanzen Jagd machend,; Allein die: Herrlichkeit hatte bald ein Ende, denn als: seine. Mutter diesen Plan. erfuhr, wehrte sie. dermassen kräftig dagegen, dass Mg. als gehor- samer Sohn sein Projekt ‘aufgab. Rastlos: wurde aber. in den Lieblingsfächern fortgearbeitet, namentlich an: den Zwei- flüglern, weil Mg. bald. merkte, dass diese Ordnung bisher nur stiefmütterlich behandelt worden. war... Durch eignen Privatfleiss hatte er bereits so viel’ Latein ‚erlernt, -um die Werke ‚des Fabrieius nothdürftig zu verstehen. Seine ‚bis dahin neu geschaffenen Gattungen: wurden immer mehr aus- gefeilt.. Die Gattungskennzeichen suchte er da auf, wo. die Natur sie, nach seiner Ansicht, hingelegt hatte, ohnesich ausschliesslich an einen Körpertheil zu binden; sein System sollte also ein eklektisches sein. Bis zu seinem Lebensende ist er. der festen Meinung- gewesen, dass man nur auf diesem Wege dahin gelangen könne, ein: brauchbares, und .das Studium förderndes System:zu ermitteln; er sah es für ‚eine Unmöglichkeit an, ein sogenanntes natürliches System auf- zustellen, aber auch die, auf bestimmte Körpertheile einzig beschränkte. und basirte Anordnung (2. B. der Mundtheile allein ), hielt er für einseitig und der Wissenschaft nicht zuträglich. ‘Wie weit sich.diese Meinung rechtfertigen lasse, liegt natürlich ausser, dem Bereiche: dieser Mittheilungen. Im Jahre 1792 .nahın er. ordentlichen. Unterricht ‘im Zeichnen , der aber nur ‚ein halbes Jahr dauerte, indem er in diesem Jahre ‘eine Lehrerstelle in Burtscheid bei Aachen antrat, Zur Abreise kam es aber'noch nicht gleich, da man bald in Solingen den Kanonendonner der Schlacht von Jemappes vernahm. . Die Franzosen drangen. so ‚weit vor, dass sie noch im December Aachen und Burtscheid einnahmen, Erst im folgenden Jahre überrumpelte der Prinz Koburg 74 dieselben bei Aldenhofen, sie mussten Aachen und seine Umgebung räumen, aber erst nach der Schlacht von Neer- 'winden trat Mg. seine Reise nach Burtscheid an. Es war ein sehr unruhiges Jahr wegen der vielen Truppenmärsche; Oestreicher, Böhmen, Ungarn, Slavonier, Italiäner u. a. zogen hin und zurück, auch sah er 15,000 Hessen durch- ziehen, die den Engländern verkauft worden waren. Fleissig wurde von Meigen bei Burtscheid und Aachen gesammelt, bis er im Jahre 1796 eine Stelle als Lehrer für die fran- zösische Sprache in Stollberg, 2 Stunden von Aachen, annahm. Hier blieb er bis zu seinem Tode ohne weiteren Ortswechsel, In Stollberg gab er nun Unterricht im Fran- zösischen und ausser der Schulzeit im Zeichnen, in der Geographie, Geschichte, im Klavierspielen und selbst in der Astronomie. Er machte nämlich bald die Bekanntschaft des Messingfabrikanten J. A. Peltzer, der ein Freund der ma- thematischen Wissenschaften war und ein Tiedemannisches achromatisches Teleskop mit 90maliger Vergösserung besass. Es wurden damit fleissig Beobachtungen angestellt. Von Stollberg aus wurden häufig Excursionen in die Umgegung gemacht, doch war das Leben mehrere Jahre hindurch ziem- lich gleichförmig. Im Jahre 1801 machte Mg. die Bekannt- schaft des berühmten französischen Naturforschers Grafen von Lacepede, damals Grosskanzler der Ehrenlegion. Er kam mit einem starken Gefolge nach Stollberg, um die damals blühenden Messingfabriken zu sehen. Die Kaufmannschaft veranstaltete ein Mittagsessen, wozu Mg. geladen wurde. Er sass dem Grafen gegenüber und unterhielt sich mit diesem über naturhistorische Gegenstände, auch liess Lac&pede sich Meigen’s Zeichnungen von Dipteren zeigen. Am folgenden Tage besuchte ihn Mg. auf sein Verlangen in Aachen und hier machte ihm der Graf den ehrenvollen Vorschlag, als Botaniker den Kapitain Baudin auf seiner Reise um die Welt zu begleiten. Obgleich Mg. nun unter früheren Verhältnissen diesen Vorschlag mit beiden Händen angenommen haben würde, der ihm eine ehrenvolle, vielleicht glänzende Laufbahn in Frank- reich bereitet hätte, so lehnte er ihn doch aus Gründen, die er in seinem Nachlasse nicht näher bezeichnete, höflich ab. Lacepede hat in der Folge der Stollberger Kaufmannschaft bei vorkommen- den Anträgen an die französische Regierung manchen guten Dienst erwiesen, und sich stets dabei mit Freuden, wie er den Bittstellern versicherte, der Bekanntschaft mit Mg. erinnert. — (Fortsetzung folgt.) — )— 75 WVerzeichniss der in den Fürstenthümern Lübeck und Birkenfeld von mir bisher aufgefundenen Blattwespen. Vom Oberförster Tischbein in Herrstein, Wenn das nachstehende Verzeichnis der von mir, während der Jahre 1836 bis 40 bei Eutin im Fürstenthum Lübeck und während 1841 bis 1846 bei Herrstein im Für- stenthum Birkenfeld gefangenen Blattwespen auch gerade nicht reich an neuen Arten ist und keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit machen kann, was um so verzeihlicher sein möchte, da ich bei dem Sammeln der Thierchen auf mich allein beschränkt war, so ist es den Hymenopterologen doch vielleicht interessant, hier eine Zusammenstellung dessen zu finden, was ich aus der Familie der Tenthredoniden in zwei ihrer Lage nach so verschiedenen Gegenden auffand. Der Kürze wegen bezeichne ich die Fundorte Eutin mit E. und Bir- kenfeld mit B., gebe aber die Zeit des Fanges in Zahlen an, I: Cimbex Oliv. 1) Cimbex Leach., variabilis Klug. var. alas Lin. E.; var. tristis FE E; var. sylvarum F. E; 2) Trichosoma Leach, betuleti Klug. B. — Iu- corum F. E.,B. 3) Zaraea Leach, fasciata F. E, 3, B 2. 4) Albia Leach. aenea Klug. B. 2. — L. B. 4 5) Amasis Leach. laeta F. B. 4. I. Hylotoma Latr. 1) Hylötoma Latr. enodis L. B. 4°, E. 10, — atrata Klug. B. 4. — berberidis Schrank. B. #4 — eyanella Klug. E. 3%. — violacea Klug. B. A coerulea Klug. B %. — ustulataL E%2,B4— segmentaria Panz. u 4,B®%2. — tosäkumE, B. 40. — PER Pan. E. 4, B. 22%. — coerulescens F. E. & — femoralis Klug. B. ID. 2) Schizocera Latr. furcata de Villers,. B. 2. — bifida Klug. E 4 Il. Lophyrus Latr. Aus der Gattung Lophyrus, deren Arten bekanntlich alle auf Nadelhölzern leben, habe ich keine Repräsentanten N sericea { ‚76 auffinden können, da es in den- Fürstenthümern, bis jetzt nür ‚wenig ap ehölzer giebt. "IV. Cladius Iliger. spe: 1) Cladius difformis Pz. B. 1, E. }. 2) Triophorus Latr. :albipes Klug. E. 4, 3, V. Nematus Jurine. 1) Croesus Leach, . septentrionalis L. E.; 2) Nematus coeruleocarpus Htg, B. 4 4°. Har- tig. hatte zur. Beschreibung . dieser . Blattwespe nur ein Exemplar, dem die Tarsen der hintersten Beine fehlten, daher er die Farbe derselben nicht angiebt.. Es sind aber die Hintertarsen, so wie die Spitzen der.. Hinter- tibien schwarz und nur die Krallen dieser Füsse, an den meisten Exemplaren meiner Sammlung roth, — Erichsonii Hig..E. %9. — lueidus Pz. E. 2%. — quereus Htg. B. 2. —. He? ‚Htg. In: 2°. — albipennisHtg. E,; SD... ventralis Pz., E. 10,B, 4, — mypgetidis F.. E, 22, B.4 10, — capraeae L, B. 4, E, ?2, — fulvus pe. B. %°. .Saxesen fing, wie Harlie angicht, diese Blattwespe auf Rothtannen; ich habe dieselbe in einem aus mancherlei Laubholzarten gemischten Niederwald, in dem und in dessen Nähe durchaus keine‘ Rothtannen vorkamen, gefangen. — luteus Pz. B; — salieisL. B:; — ventricosusHtg. E., B. 4%. — leueotrochus Htg. B.; — maculiventris Htg. B. 4,E. %#. — crassi- cornis Htg. B. 4. — Fraxini Htg E4— leuco- stietus Htg. B, 2 19, -—— pedunculi Htg; E. 9. — apicalis Htg. E.4, B4.— viminalis Htg. E 4. — leucopodius Htg. B. Ein Männchen, bei Herrstein gefangen. Es stimmt ganz. mit Hartig’s: Beschreibung, doch ‚fehlt der weisse Halskragen, ‘was aber eben an Männchen eigen sein HAB: —..monogyniae Htig. E.4.— alnivorus Htg..B. B — leucopodius Hig. B.; .— prasinus Hig. E.12 4 — virescens Htg- B. gen pallicarpus Htg. > Po — melanaspisHig. B. 9. — platycerus Htg. E. 5 minutus Tischbein. B. Körperform wie bei Selandrin, Fühler länger als Kopf und Thorax, borstenförmig. “ Glänzend - schwarz. Beine weisslich - gelb; die vier ‚hinteren Schenkel am Innen- unıd Aussenrande mit‘ schwarzem Schatten; Tibienspitzen und Tarsen der ‚hintersten Beine auf der “eberen: Seite braun, 77 Flügel wasserklar, mit bratnem' Geäder ‚' weisser Randader und 'weissem Flügelmal, ' dieses ‘an’ der rare Hälfte | re ii Cubitalzellen vollständig‘ getrennt. Länge aba Flügelspannung et r rufipes Tischbein. B. 2, Körper gestreckt, mit kürzen weissen Härchen, Fühler länger als der Hinterleib. Glänzend-schwarz. Flügelschüpp- chen blassbraun. Beine ‚einfarbig rothbraun; die Spitzen der hintersten Tibien, so wie-die Basis der hintersten Tarsen aber schwarzbraun. "Flügel klar, mit schwarzem Geäder; tn und Mal braungrau. Länge 24 Ne Flügelspannung Du, 'leueapsis: Tischbein, E. 2. uKölpiettörm der Selandrien. Fühler 'so Ahnet“ als Kopf und Thorax. Schwarz. Am Kopfe sind die Mundtheile, mit Ausnahme’ der’ röthbraunen Mandibeln, das dreieckige Kopt- schildehen ‘und der Unterrand der Augen schmutzig - weiss; der Hinterrand der Augen ist aber braun. Flügelschüppchen und Ecken des Halskragens 'rein - weiss. Schenkelringe sämmtlich, "Schenkel (mit Ausnahme der Basis, welche wie die Hüften schwarz ist), die Tibien und Tarsen der vor- dersten Beine sehmützig- weiss. ' An den ° Schenkeln ‘der hintersten Beine setzt sich .die'Farbe der schwarzen Basis an der Innen - und: Aussenseite bis: zum ‚Knie ‘fort. Spitze der hintersten Tibien und Tarsen braun. Flügel.’ glashell, Geäder blassbraun, Randader und ‚Mal etwas FE AM letzteres aber in der oberen Hälfte weiss. Länge 13“ Flügelspannung 5‘, flavicomus Tischbein: B. 4. Körper gestreckt, wenigstens'nicht 'Selandrien ähnlich. Fühler wenig. länger ds der: Hinterleib. > Schwarz - glänzend. Kopf und Thorax dicht: mit gelben Härchen bekleidet. Mund, Kopfschild, ‘vorderer Augenrand, Halskragen, Flügelschüpp- ehen, Bauch, so wie Seiten. des Hinterleibrückens und Beine _ sehwefelgelb;:an den ’Hinterbeinen jedoch ‚die Knie, Spitzen der Tibien und die Tarsen schwarz. Flügel wenig getrübt, mit braunem ‚Geäder ‚und Randmal, aber gelber Randader. Die beiden Grundglieder der Fühler. schwarz, die: re: Glieder schwarz, auf der Unterseite ‚aber rothbraun. Länge 24°. Flügelspannung 53‘. 78: variabilis Tischbein. B, } }. »:Körperform fast so gedrungen wie bei Selandria ovata. Fühler kürzer als Kopf und Thorax. Glänzend - schwarz. Kopf, besonders das Gesicht, sehr dicht, ‚auch Brust und Bauch mit weissen Härchen besetzt. Oberlippe wenig ausgebuchtet. Mund mit Oberlippe und Anhang weisslich- gelb oder gelb; Spitzen der Mandibeln aber braun. Augen- rand entweder nicht gefärbt, roth oder gelb. Halskragen gelbbraun, oft mit schwarzem Fleck in der Mitte; Mittel- brustlappen roth oder roth gerandet; Brustseiten entweder ungefärbt oder mit rothem Fleck ; Schildchen entweder roth, oder roth und schwarz, oder schwarz; Rückenkörnchen immer leuchtend weiss. Hinterleibsrücken meist ganz schwarz, jedoch auch oft der letzte Ring braun. Bauch entweder ganz schwarz oder ganz braun oder die ersten 5 bis 6 Ringe heller gerandet und die folgenden braun. Flügel nicht getrübt, mit braunem Geäder, braungelber Randader und gleichgefärbtem Mal; letzteres jedoch auch oft mit dunk- lerem Fleck an der Seite der ersten Cubitalzelle.. Fühler schwarz. Hüften schwarz oder zur unteren Hälfte gelb; Schenkel, Tibien und Tarsen der vordersten Beine weissgelb oder gelbbraun; Tarsen der Hinterbeine ebenfalls gelb oder schwarzbraun und schwarz; auch haben mitunter die vier hinteren Schenkel auf ihrer innern Seite eine schwarze Linie, Länge 3°. Flügelspannung 7°. 3) Cryptocampus mucronatus Mus. Kl. E. 4. —- angustus Hitg. B. VI. Dineura Dahlb. 1) Dineura stilata Klug. E. %. — despecta Maus. Kl. E. }. 2) Mesoneura Htg. pallipes Hig. B. VI. Dolerus Klug. 1) Dolerus. eglanteriae F.E. 2 %,B.4 9. — dubius Klug. B. 4 4 — anticus Klyg. E.; palu- stris Kug. E 2 2, B. #2. — madidus Klug. E. 4, B 2. — gonagerF. E24, BP. — vestigialis Klug. E. 4 4} — equiseti Klug. E. 4. — haematodes Schrank. E. 4, B.%. — niger Klug Mus. E. 4,B. 44 - anthracinus Kg. EP — coracinus Klug. E. %. — varispinusHtg E44, B. 21. cenchris Htg. B. 4, — leucobasis Hig. E,4,B. %. 79 2) Telmatopus Hartig. minutus Htg,,E. iR | vul. Emphytus Klug. 1) Emphytus Klug. URBn PER L. E.122'20,B. 9. — grossulariae Klug. E. == rirho eimlenis Klug. E. 32, — calceatus King; 2% 3, B. 9. — patellatus Klug. B. 2. — tibialis Panzer. B. %. -Das Männ- chen ist bedeutend kleiner (Länge 3 — 4‘) als das Weib- chen (Länge 44 — 5‘) nnd schlanker; die Fühler ‘des Männchens aaa meistens rein schwarz und ‘haben nur mitunter vor der Spitze. (da wo die Fühler .der Weibchen weiss sind) einen bräunlichen Schimmer. Häufig bei Herr- stein, im August im Eichenniederwald ( vermischt mit Hainbuchen ) gefangen. — apicalis Klug. B,; — car- pini Htg. B. %. — basalis Klug. B.; - didymus Klug. B, + 2 TS buceulentus Tischbein. B. #4. Kopf breiter als Thorax; Fühler wenig länger als Kopf und Thorax. Glänzend-schwarz. Hinterleib mit rothem Gürtel (4, 5, 6.), dieser jedoch am Bauche durch eine schwarze Linie unterbrochen. Rückenkörnchen leuchtend- weiss. Beine roth mit schwarzer Basis der Schenkel und schwarzen Tibien der Hinterbeine, Flügel mit schwarzbrau- nem Geäder und braunem Mal, das an der oberen Seite bis weit in die Randader hinein weiss ist. Länge 23°, Flügelspannung 54%, RM Harpiphorus Hartig. PR Klug! E. 2%, . 5 Dieses Thierchen variirt sehr in. der weissen Färbung. Mehrere in hiesiger Gegend gefangene Exemplare haben. ganz schwarzen Kopf und, schwarze Seiten der Brust, wo- gegen der Halskragen breit weiss gerandet ist. Der Hinter- leib ist dabei wie gewöhnlich gezeichnet. Die. Männchen sind stets dunkler. gefärbt als die Weibchen. 3) Phyllotoma Fallen. microcephalus Klug. E. #. 4) Kaliosysphinga Tischbein. *) Flügel mit zwei Radial und drei Cubitalzellen, die erste und ‚zweite vereint, diese und die dritte mit rück- + *) Koadiz Zelle und gve@ıyyw zusammenziehen. 80 laufender Ader. Dunzettföormige Zelle in der Mitte zusammengezogen. Unterflügel ohne Mittelzelle. Dohrnii Tischbein. Bei Herrstein gefangen. Körperform der. Selandrien. Fühler so lang ‘wie der Thorax; neungliedrig. Tiefschwarz. Spitze der Mandideln roth. Knie, Tibien und Tarsen der vorderen; Beine schmutzig-weiss, dieselben Theile der bintersten, Beine grau-braun. Flügel schwarz, mit schwarzem Geäder und graubraunem Mal. | Länge 1‘. Flügelspannung 3°‘. Das Subgenus Emphytus Klug wurde von Hartig in drei Sectionen getheilt, die sich auf Bildung der lanzett- förmigen Zelle und die Zahl der Mittelzellen des Unter- flügels stützen. Die vorbeschriebene Blattwespe gehört hiernach aber zu keiner der von Hartig gebildeten Sectionen und musste deshalb eine besondere Section gebildet werden. ( Schluss folgt.) Bemerkungen zu den in ı»Lacordaire’s Monographie des coleopteres subpentameres de la famille des Phytophages. vorkommenden deutschen Arten. Vom Direetöor Dr. E, Suffrian in Siegen. ( Fortsetzung. ) n. 48. D. affinis Kunze. Unter diesem Namen ver- bindet der Verf. die vier von Kunze unter den Namen D. rustica Schüppel, planicollis Dahl, pallipes St. und affınis Kunze beschriebenen Arten; es stehen dieselben allerdings einander sehr nahe, und namentlich lassen sich D. rustica und planicollis (die schon Illiger im Berliner Museum mit einander vereinigt hatte), sowie D, pallipes und affınis nur an feinen Merkmalen von. einander unterscheiden, indessen habe ich bei zahlreichen von mir verglichenen Exemplaren wenigstens hinsichtlich dreier jener Arten nie geschwankt, zu welcher derselben jedes einzelne gehöre, und kann mich daher auch nicht mit der von dem Verf, versuchten Zu- sammenziehung einverstanden erklären. Vielleicht wurde 8 die letztere dadurch veranlasst, dass der Verf. aus den sehr getreuen Kunze’schen Beschreibungen überall nur einzelne Merkmale hervorhob; so bei D. pallipes nur die (keines- weges stets vorhandenen ) hellrotben Beine, bei D, rustica die feine Seulptur der Deckschilde; vielleicht auch dadurch, dass dem Verf. eine nicht zureichende Anzahl von Original- exemplaren zum Vergleiche zu Gebote stand: jedenfalls scheint es mir aber nicht streng folgerichtig zu sein, wenn der Verf. in den der Gattung vorausgeschickten Erörterungen auf die Gestalt und Sceulptur des Halsschildes einen beson- dern Werth legt, und dann gerade bei diesen Arten jene Merkmale nicht gelten lassen will. Der Umstand, dass Sturm in seinem neusten Catalog seine eigene D. pallipes wieder mit D. rustica zusammenzieht, trägt wohl nichts zur Entscheidung der Frage bei; denn abgesehen von der viel- leicht dabei berücksichtigten Autorität Dejean’s kann ich mir recht gut die Möglichkeit denken, dass Sturm seine D, pallipes später nicht wieder gefunden, oder auch (wie Ah- rens seine D. brevicornis ) verkannt hat; ich selbst habe aus Sturm’s Händen als D. pallipes zu verschiedener Zeit drei Käfer erhalten, von denen nur einer der echten D. pallipes (von der ich gleichfalls ein Sturm’sches Stück durch Hrn. Prof. Kunze’s Mittheilung besitze), der andere der D. rustica, und der dritte ganz der D. variabilis angehört. Im Baue von Kopf, Fühlern und Beinen stimmen alle jene, von unserin Verf. zusammenge- zogenen Arten mit einander überein; auch auf die stärkere oder schwächere Wölbung der Deckschilde, sowie die Be- schaffenheit der auf denselben befindlichen Eindrücke möchte ich keinen grossen Werth legen, dagegen glaube ich den Bau und die Senlptur des Halsschildes, die Sculptur der Deckschilde, und bei den f auch den Ton der schwarzen Färbung als beständig annehmen zu können, auch scheint die Farbe der Fühler keinen grossen Abweichuugen unterworfen. Danach unterscheide ich jene Arten in folgender Weise: a. D. rustica Schüppel. | d. Halsschild hinterwärts verschmälert, fein und zerstreut punktirt, mit stumpfen, kaum aufgebogenen Vorderecken ; die Deckschilde matt-kohlschwarz, fein punkt- streiüg, mit narbigen Zwischenräumen und eingemengten Punkten an der Schulterbeule und dem Schildchen; die Fühler vom 3ten Gliede an schwarz, an der Wurzel jedes Glieiles rotlı geringelt. b 82 '®. Halsschild hinterwärts verschmälert, fein und dicht punktirt, mit stumpfen, kaum aufgebogenen Vorderecken ; di6 Deckschilde erzfarbig, grob punktstreifig, mit querrunz- ligen Zwischenräumen; die Fühlerglieder vom ten an auf der oberu Hälfte schwarz. b. D. planieollis Dahl. 0. Halsschild hinterwärts verschmälert , fein und ziem- lich dicht punktirt, mit stumpfen, kaum aufgebogenen Vor- derecken, die Deckschilde blauschwarz, mässig punktstreifig, mit fein querrunzligen Zwischenräumen und .eingemengten Punkten an der Schulterbeule und dem Schildchen; Fühler wie bei der Vorigen.. SIE @.. Halsschild gleichbreit, vor dem Hinterrande einge- schnürt, fein und dicht punktirt, mit stumpfen, kaum aufgebogenen Vorderecken, die Deckschilde erzfarbig, grob- punktstreifig, mit qgüerrunzligen ie. Fühler wie bei der Vorigen. ec. D. affinis Kunze. d. Halsschild hinterwärts verschmälert und an den Seiten 'ausgerandet, mässig und zerstreut punktirt, “mit stumpfen, breit unfesbareien Vorderecken; die Deckschilde purpurschwarz, grob-punktstreifig, mit querrunzligen Zwi- schenräuinen und eingemengten Punkten an der DEINES Fühler roth. '® Halsschild hinterwärts stark: verschmälert undan den Seiten ausgerandet, fein und ziemlich dicht‘ punktirt, mit stumpfen , breit aufsebpgönen Vorderecken; die Deckschilde erzfarbig ,- grob - punktstreißg wit grob - GOTT Zwi- schenräumen; Fühler roth, d. D. pallipes St, fd.‘ Halsschild hinterwärts stark versehmälert; an den Seiten kaum ausgerandet, deutlich und zerstreut "Punktirt, mit- stumpfen, "aufgebogenen Vorderecken; die Deckschilde pürparschwarz, sehr grob - punktstreifig mit querranzligen Zwischenräumen und eingemengten Punkten an ı der Schulter- beule; Fühler roth. | 2 ö, Halsschild hiuterwärts . verschmälert, deutlich und ziemlich dicht punktirt, mit stumpfen, anfgebogenen Vorder- ecken; die Deckschilde erzfarbig, sehr grob - punktstreifig, mit grob -querrunzligen Zwischenräumen; Fühler roth. Zu den einzelnen Arten bemerke ich noch Folgendes: .ada. Die D. rustica Schüppel ist, soweit ınir. mit Sicherheit bekannt ist, ein durchaus dem nordöstlichen 83 Deutschland, vielleicht dem ganzen nordöstlichen Europa angehörendes Thier. Ihr Hauptfundort ist Berlin, wo Schüppel sie zuerst entdeckte (auf Caltha palustris), und wo sie auch noch im August 1844 von Dr. Schaum und Dr. Schmidt aus Prag in grosser Anzahl gesammelt wurde. .Dohrn, fand sie bei Stettin, und im Sommer 1845 Dr. Schaum auch bei Heringsdorf an der Ostsee auf Carex filiformis.. Eng- lische Exemplare, deren Kunze gedenkt, habe ich nicht gesehen, dagegen scheint nach dem, was der Verf. über die D. Besseri Dej. aus Podolien beibringt, diese von der echten D. rustica nicht verschieden zu sein. Die tiefe glanz- lose schwarze Farbe und die feinnarbigen Zwischenräume der fein-punktstreifigen Deckschilde zeichnen die J" dieser Art sehr aus; bei den meisten treten zugleich einige Zwischenräume, namentlich der zweite und vierte als Längs- rippen so deutlich hervor, so dass sie bereits mit blossen Augen wahrgenommen werden können. Der Zahn an den Hinterschenkeln der 2 ist zwar stumpf, aber deutlich. Farbenabänderungen des f‘ sind mir noch nicht zu Gesichte gekommen; die 2 sind matt-messinggelb, doch erhielt ich von Dr. kan auch ein nah goldgrünes, bei Heringedgnf gefundenes Exemplar. ‚ad b. D. planicollis Dahl kenne ich nur aus dem südlichen Theile von Mitteleuropa, wo sie sich in ziemlich weiter Ausdehnung von Westen nach Osten zu verbreiten scheint. Ich besitze sie aus der Schweiz ( bei. Bern .ge- sammelt von R. Schartow ), aus Tyrol (Kahr!), und aus Ungarn (von Frivaldszki). Die Exemplare, welche Kunze von Dahl erhielt, stammen aus Wien, und derselbe Autor nennt ausserdein noch Piemont als Vaterland. Unter meinen Schweizerexemplaren befindet sich auch ein schwarzblaues Weibchen. | ade. D. affinis Kunze ist vorzugsweise im nord- westlichen Deutschland von der Havel und Elbe an west- wärts zu Hause, und hier ein fast aller : Orten gemeiner Käfer. Sie findet sich im Mai und Juni auf Carex riparia, paludosa, cespitosa, acuta und andern Riedgräsern , ıneist mit D. discolor, auch mit D. sericea zusammen. Individuen mit an der Spitze gebräunten Fühlergliedern sind keine Seltenheit. Die Männchen habe ich noch nie anders gesehen als schwarz, mit einem purpurfarbigen Anfluge, die 2 sind gewöhnlich trüb - messinggelb; seltener findet man sie mit den c gleichfarbig, oder mit blaugrünem Halsschilde und 6 * 84 schwarzblauen Deckschilden, ınit goldgrünem Halsschilde und spangrünen Deckschilden, oder endlich ganz goldgrün, wobei jedoch das Halsschild stärker ins Gelbliche fällt als die Deckschilde. Alle diese verschiedenen Schattirungen habe ich im Sommer 1835 bei Dortinund unter einander getroffen, was ich aber anderwärts selbst gefangen oder dureh Mitthei- lung erhalten habe, gehörte stets bei beiden Geschlechtern nur zu der gewöhnlichen Form. WUebrigens ist der Zahn der 2 hier deutlicher als bei den verwandten Arten. ad d, Für D. pallipes St. kenne ich weiter keinen Fundort als die Umgegend von Nürnberg, sie wird indess in Franken wohl noch weiter zu finden sem. Die Anzahl der mir von dieser Art vorliegenden Stücke ist nicht so gross, dass meine Ueberzeugung von ihrer Zuverlässigkeit so fest stände als bei den drei vorhergenannten Arten: indess ist ihre Scenlptur noch merklich gröber als bei der ihr zunächst verwandten D. affınis Kunze, mit welcher sie allein vereinigt werden könnte, wobei man natürlich nur gleiche Geschlechter und Individuen von gleicher Grösse vergleichen darf, und unter 27 Exemplaren der D. affinis, welche ich augenblicklich zum Vergleiche vor mir habe, nehme ich keine Uebergänge wahr. n. 49, D, sericea L. Auch hier kann ich dem Verf. nicht beistimmen, wenn er mit der D. sericea L. (micans Ahr. Mon.) die serieea Ahr. (comari Ahr. in litt.) zu einer einzigen Art verbindet. Beide Arten sind einander allerdings sehr ähnlich; die D. comari Ahr. aber ist, wenn man Stücke von gleicher Länge zusammenhält, bedeutend breiter und plumper, nicht von den Schultern an hinterwärts allmählig verschmälert, sondern in den Deckschilden fast überall gleichbreit und erst vor der Spitze kurz zugerundet; die Seulptar der Deckschilde ist gröber, Fühler und Beine sind kürzer und dicker, die Vorderecken des Halsschilds kaum beınerkbar, und die dahinterliegende Beule verliert sich in die Vorderecke allımählig und ohne deutlichen Zwi- scheneindruck, Das auffallendste Merkmal zur Unterscheidung beider Arten bietet das Längsverhältniss der untern Fühler- glieder dar. Bei D. sericea ist das ?2te und te Glied, sowie die folgenden, verkehrt kegelförmig, das 3te um mehr als die Hälfte länger als das ?te, und um eben so viel kürzer als das 4te, und diese Verhältnisse sind so deutlich, dass sie selbst mit unbewaffnetem Auge ohne Mühe wahrgenommen werden können; bei D, comari sind das 85 2te und 3te Glied birnföormig, der Grösse nach kaum zu unterscheiden, und auch das 4te ist nur wenig grösser als das 3te: auch alle übrigen Glieder : bleiben in der Grösse zurück, sind dagegen merklich dicker wie bei D. sericea, und dadurch erhält namentlich der untere Theil der Fühler eine mehr korallenschnurförmige Gestalt, ähnlich den Füh- lern der Lema merdigera und der verwandten Arten. Uebergänge zwischen beiden Arten besitze ich nicht, und halte daher die Selbstständigkeit der Ahrens’schen Art, welcher der ihr zuletzt von Ahrens gegebene Name D. comari verbleiben muss, für wohlbegründet. Der bis jetzt bekannte Verbreitungsbezirk der letztern ist ungemein :be- schräukt; Dahl, welcher sie um das Jahr ‚18506 auf dem Oberharze zuerst entdeckte, suchte aus wmerkantilischen Gründen ihren wahren Fundort zu verheimlichen, ‚und verbreitete darüber allerlei abenthenerliche Nachrichten, von denen auch eine, dass er den Käfer in ziemlicher Menge von Kienbäumen geklopft habe, in Ahrens Monographie übergegangen ist. Da Dahl in spätern Jahren das nördliche Deutschland nicht mehr besuchte, so fand. sich keine Ge- legenheit, über den Aufenthaltsort des, Thieres bestimmtere Mittheilungen zu erhalten, bis Ahrens im Sommer 1830 den Käfer auf dem Oberharze, namentlich auf dem kleinen Brocken und den über und an diesem sich hinziehenden Moorfeldern bis zum Brockenkruge hin wieder auffand. Er traf ihn dort in grosser Anzahl auf den Blättern. von Comarum palustre, und änderte danach den Namen, nach- dem er sich von seinem früheren Irrthume rüeksiehtlich der D. sericea Lin. überzeugt hatte. Im folgenden Sommer (1831, Ende Juli) fand ich das Thier ebendaselbst am Rande kleiner Pfützen, unmittelbar da, wo der Weg vom kleinen Brocken zum Brockenhause hinauf. steil sich zu erheben beginnt: ob er seitdem auch von Andern dort wieder angetroffen ist, vermag ich nicht auzugeben. Bei dieser Seltenheit des Käfers ist es nicht auffallend, dass derselbe fast in allen Sammlungen fehlt, und auch in denen, die ihn besitzen, nur in wenigen Exemplaren vorhanden ist: ausser den von mir selbst gesammelten sind mir in den Sammlungen bisher nur. Stücke aus Dahl’s oder Ahrens Händen zu Gesichte gekommen, und es ist deshalb ausser allem Zweifel, dass die D. sericea aller Autoren mit alleiniger Ausnahme der von Ahrens und Kunze gegebenen Beschrei- bungen, und also auch alle von diesen beiden Schriftstellern 86 zu ihrer D. sericea gezogenen Citata zu der echten D. sericea Linn., Fab., Illig. gehören. Nur die D. palustris, die Schilling in der » Uebersicht der Arbeiten ete. der schle- sischen Gesellschaft für vaterländische Cultur« von 1837 beschrieben hat (ich kenne sie jedoch nur nach dem, was in Germar’s Zeitschrift I. 293 darüber mitgetheilt wird), könnte »elleicht mit unserer D. comari identisch sein: die dort gegebene Diagnose passt zwar sowohl auf D. sericea und D. comari, als auch zu einzelnen Farbenvarietäten ‘der D. variabilis Kunze; aber der Schilling’sche Fundort, die Glazer Seefelder, haben nach der Beschreibung, welche Zeller in der Ent. Zeitung 1841 von ihnen giebt, eine so auffallende Aehnlichkeit mit den Moorfeldern der Heinrichs- höhe und des kleinen Brockens, dass die Vermuthung, die unter so übereinstimmenden Verhältnissen lebenden Rohr- käfer möchten auch wohl einer und derselben Art angehören, wohl nicht aller Wahrscheinlichkeit ermangeln wird. Wie nun die D. comari Ahr. bis jetzt zu den grössten Seltenheiten gehört, so ist ihr Doppelgänger, die echte D. sericea Lin., in Deutschland wenigstens, eine der allergemein- sten Arten, und mit D. dentipes F. vielleicht die in den grössten Massen vorhandene, die überall anf verschiedenen Carex- blüthen, Sparganien und andern Wasserpflanzen zu finden ist. Bei der durch eine solche Verbreitung erleichterten Beobachtung dieser Art ist die Anzahl der unechten Arten, zu deren Aufstellung die Veränderlichkeit des Thieres Anlass gegeben hat, desto auffallender. Die Entstehungsgeschichte derselben hat der Verf. übersichtlich zusammengestellt, ohne dabei jedoch überall auf die Rücksichten hinzudenten, durch welche die Autoren bei der Aufstellung ihrer neuen Arten geleitet wurden, und ich hole daher das von ihm Ueber- gangene hier kurz nach. Linne, welcher die Art (1761) zuerst unterschied, beschreibst (F. suec. 196. n. 683.) als Leptura sericea die blaugrüne ( viridi-coerulea ) Varietät. Fabrieius in der Entomologia systematica (1792) stellte zuerst nach Merkmalen, die im Wesentlichen nur von der Farbe hergenommen waren, drei verschiedene Arten auf, eine sericea (die blaugrüne, die er jedoch mit Beibehaltung der Liune’schen Diagnose als Leptura fortführt ), festucae (schwarzblau) und nymphaeae (kupferfarbig), denen Hoppe (1795) noch eine später von Fabrieius in das Syst. Eleuth. 1801% mit aufgenommene D. violacea (blau), und eine . aenea (goldglänzend- erzfarbig), Panzer (1796) eine 87 D: micans (goldgrün), und Paykull-(1800) eine D..armata (mattbroncefarbig ) hinzufügt. Ahrens in seiner Monographie (1807 , aber erst 1810 gedruckt ) zog alle jene Arten ( mit Ausnahme der :D. .armata Payk., die‘ ihm unbekannt ge- blieben war,.da er Payk..F. Suec. nicht vergleichen konnte, vergl. Vorbericht $. 6.), zum Theil nach Illiger’s Vorgange, wieder ‘ein, gab aber der dadurch. gebildeten: Art den Pan- zer’schen. Namep D. micans, -indem: er den "Linne’schen Namen mit Hinzuziehung der ‘Citate aus Fabricius und Illiger irrthümlich auf seine nachherige D. -comari übertrug. Dass ‘auch Paykull’s Käfer nur eine Form :der D. micans Ahr. sei, erkannte zuerst‘ Germar (1811), und. Gyllenhal vereinigte (1813), ohne Ahrens Arbeit zu kennen, ebenfalls alle von Fabrieius, Hoppe, Panzer-und Paykull errichteten Arten mit der Linne’schen Stammart- unter seiner D.-sericea, trennte jedoch davon: eine Form der'D, violacea Hoppe, Fab. init schwach gerunzelten und stärker glänzenden Deckschilden, für welche er die Benennung D. violacea beibehielt.. End- lich sonderte Kunze‘ (1818) von..allen jenen Arten;,oder Formen die Varietäten -mit gröber. puuktirten und stärker gerunzelten Halsschilden als D. proteus, die. demnach eben- falls eine ganze Reihe von Farbenverschiedenheiten umfasste, und die er noch durch andere: Merkmale, namentlich ein kürzeres Halsschild, kürzere, diekere Schenkel und stärkern Glanz der Deckschilde’ zu unterscheiden suchte, .Zu. dieser D. proöteus ‚zog er (veranlasst‘ durch die ältere Ahrens’sche Sammlung, -in welcher für diese Varietäten zufällig. nur. Exemplare’ ınit gröberer ha des Halsschildes. stecken mochten) die var: e. f. g. der D. micans Ahr., ferner: diei D. violacea Gyll., und alle Formen: der D. sericea Gyli.;, denen Gyllienhal stärker glänzende - Deckschilde zuschreibst; Dass der D. micans Kunze nun gar, keine »bläuliche. 'Abän« derungen ‚mehr verbleiben, war zufällig, Gylienhal erwähnt jedoch weder. bei: seiner 'D. violacea, noch bei D. sericea. oder einzelnen, Forinen der letztern irgend Etwas. von jener gröbern Seulptur: des: Halsschilds,: und‘ bezieht sich auch im’ Appendix (1827), in welchem er seine D. 'violacea nochmals: durch die- Bemerkung: » Interstitiis striarum in .elytris-laevi- bus, non transversim . strigosis, perspieue a praecedente [sericea} distineta« als Art zu halten sucht, gar nicht: auf die N. proteus Kunze; er giebt vielmehr durch den Zusatz: »Ceterum simillima« sc. sericeae, deutlich zu erkennen, dass: er seine D. violacea nicht mit der von ihm kurz zuvor: 88 erwähnten D. proteus Kze. identisch halte. Unser Verfasser zuletzt (1845) vereinigt unter D. sericea Alles, was Ahrens als D. micans und Gylienhal als D. serieea verbunden haben, zieht fragweise die D. violacea Gyll., als gewiss ( wie auch sehon Ahrens in seiner nieht druckfertig gewordenen Revi- sion dieser Gattung 1832 gethan ) die D. proteus Kunze hinzu, und wirft damit, wie bereits oben bemerkt, auch noch die D. sericea Ahr.. Kunze (comari Ahr in litt.) zu- sammen, wobei ich ihm wohl in dem Erstern, nicht aber in Letzterm beitreten kann. Zwischen den verschiedenen, unter der D, micans Ahr, und sericea Gvll. begriffenen Formen lässt sich kein durch- greifender Unterschied aufinden. Was zunächst die Farbe anbetrift, so kann man aus allen Färbungen Exemplare finden, die in Körperbau, Sceulptur und Grösse so vollkommen übereinstimmen, dass sich unter ihnen gar keine Abwei- ehung, als eben nur die Farbe, angeben lässt ; eben so giebt es zwischen diesen einzelnen Farbenschattirungen gar keine festen Grenzen, sie laufen vielmehr durch ganz unmerkliehe Uebergänge von schwarz durch dunkelschwarzblau, dunkel- blau, blau, blaugrün, grün, goldgrün, goldgelb, glänzend und matt-broncefarbig, erzfarbig mit röthlichem Schimmer, kupferroth,, purpurroth, dunkel-parparroth mit blauem oder grünem Schimmer so in einander, dass man bei vielen Stücken nicht wissen würde, zu welcher Art man sie bringen solltee Dazu kommt noch, dass man Thiere von den ver- schiedensten Farben während der Fangzeit fast täglich in Paarung findet, ohne dass, wie Panzer früher vermuthete, das eine nnd das andere Geschlecht ausschliesslich an gewisse Farben gebunden wäre. Auch andere Arten ändern ganz in derselben Weise hinsichtlich der Farbe ab, so D. thalassina Germ., variabilis Kze., simplex F., tomentosa Ahr., besonders aber comari Alır., welche letztere genau dieselben Varietäten wie D. sericea darbietet. Und wenn solche Beobachtungen, wenn eine Reihenfolge von 24 Far- benschattirungen, welche ich augenblicklich in 116 Exem- plaren vor mir habe, noch nicht hinreichen sollten, die Unbrauchbarkeit der Farbe als Artmerkmal darzuthun; — so besitze ich ein im Mai 1835 bei Dortmund gefangenes Exemplar, welches nach seiner dunkelbraunen Färbung der D. violacea F. angehört. bei dem jedoch die linke Flügel- decke einen scharfbegränzten die drei äussern Zwischenräume umfassenden goldgelben Seitenrand zeigt, und ein eben so 89 gefärbter 4 Linie langer schräg hinterwärts nach der Naht zu laufender Strich auf dem schwach erhöhten Felde links vom Schildcehen befindlich ist. Eben so wenig aber lässt sich die Sculptur zur Unter- scheidung von Arten benutzen. Der grössere oder geringere Glanz der Deckschilde hängt von der geringern oder grössern Ausprägung der Querrunzeln ab, und hierin werden die Extreme durch eine Reihe von Uebergängen verbunden: keinesweges aber trifft, wie schon Gyllenhal’s Beschreibung zeigt, der grössere @lanz der Deckschilde stets mit stärkern Runzeln des Halsschilds zusammen. In allen Färbungen, nicht bloss der blauen, ündet man Individuen, welche diesen Glanz zeigen, sowie umgekehrt Käfer mit grob gerunzeltem Halsschilde, bei denen die Deckschilde nicht wieder runzelig, und dadurch matt sind, und alle diese Formen in Paarung durcheinander. Eben so wird man auch die übrigen, von Kunze angegebenen Merkmale der D. proteus zwar faheh mal vereinigt, doch noch weit mehr an einzelnen Exemplaren zerstreut finden: dass die vollständig ausgebildete D. proteus Kunze aber überall weit seltener vorkommt, wird man, da man sie als die abnorıne Form betrachten muss, wohl natürlich finden. Aus der von dem Verf, gegebenen Synonymie sind daher die Citata D. sericea Ahr., Kunze, als einer eigenen, unter der D. sericea des Verf. nicht mit begriffenen Art (wie die Beschreibung der Fühler pag. 184 deutlich zeigt ) zu streichen: und es bleibt dann nur noch übrig, die von dem Verf. als » Varietates incertae sedis« bei den von ihm aufgeführten Formen noch nicht untergebrachten Varietäten der D. micans Ahr., Kunze und proteus Kunze gehörigen Ortes unterzubringen , wobei ich jedoch die einzelnen Farben- varietäten nicht in der von dem Verf. angewendeten Reihen- folge aufführe , sondern sie so ordne, wie es der allmählige Uebergang einer Farbenschattirung in die andere verlangt. Als alle Formen zusamınenfassende Citate gehören der Art im Allgemeinen an: D. sericea IMllig., micans Ahr., sericea Gyll. und der spätern schwedischen Autoren: die einzelnen Varietäten aber ordnen sich, wie folgt: «. schwarz, mit metallischem Glanze; eine von keinem Autor erwähnte Form, die ich im: Mai des überaus reichen Donacienjahrs 1835 einmal bei Dortmund angetroffen habe, & ß. schwarzblau, nächst der vorhergehenden die selten- ste Form. D. festucae Fabr. — micaiıs Ahr. var. h — sericea Gyll,. var. b. — Lacord. var: B. y. blau, häufig ins Violette oder Röthliche schimmernd. D. violacea Hoppe, Fabr, — micans Ahr, var. 2. — sericea Gyll. var. a. — Lacord. var. C. — Sind dabei die Deck- schilde glänzend und kaum gerunzelt, so ist diese Form D. violacea Gyll. — Lacord. var. H.? — und wenn dabei zugleich das Halsschild ‚grob g gerunzelt ist, D. proteus Kunze, var. €. | d. blaugrün, hinäß mit blauem Balsschilde, Leptura sericea Linn., Fab. D. sericea Gyll, var. ce. — micans Ahr. var. c. — DE var. A. — und mit grob- gerunzel- tem Halsschilde D. proteus Kunze var. b. e. goldgrün. D. micans Panz, — ınicans Ahr, var. e, d.. (wobei var. d. zu lesen ist viridi - aurea.) — sericea Gylli. var. d. — Lacord. var. D. C glänzend-broncefarbig. D. acnea Bo. — micans Ahr. var. a. — micans Kunze. var. a. „. matt-broncefarbig. D. arınata Payk. var. a. — sericea Gyll. var. g. — micans Ahr. var, b. — micans Kunze var. b. — Lacord. var. E. 5 3. kupferröthlich, stark glänzend. D. armata Payk. var. b. — sericea Gyll. var. e. — micans Kunze var. b. — Lacord. var. F. „. purpurroth, Naht. und Seitenrand der Deckschilde nebst den Aussenseiten des Halsschildes oft goldglänzend, — D. nymphaeae Fab. — sericea Gyll. var. f. — ımicans Ahr, var. £ — micans Kunze var, d. — Lacord. var. G, — und mit. grob -gerunzeltem Halsschilde D. proteus Kunze. var. a. | x. dunkel-purpurroth, auf dem Rücken des Hals- schildes und der Deckschilde ins Bläuliche oder Grünliche fallend, als Uebergang zu var, y. und d. Eine gleichfalls noch von keinen Schriftsteller erwähnte Form, pag. 205 ff. Haemonia Me2. ». 3. H. equiseti Fab. Hoppe’s und Panzer’s Käfer sind unbedenklich mit der Fabrieius’schen, von Ahrens und Kunze beschriebenen Art identisch. Fabrieius erhielt seinen Käfer von Hoppe, und nimmt da, wo er denselben zuerst 9 beschreibt (Ent. Syst. Suppl. 128) ausdrücklich auf Hoppe Bezug; überdem besitze ich den Erlanger Käfer von Sturm, und den Leipziger von Hrn. v. Kiesenwetter, und ‘finde zwischen beiden nicht den geringsten Untersehied. In der neuern Zeit ist diese Art bei Erlangen von Hrn. Dr. Rosen- hauer nicht wieder aufgefunden worden; die Mittheilungen, welche dem Letztern in Wien von Kollar und Heeger über die Fangweise gemacht wurden, stimmen im Wesentlichen mit den Angaben von Kunze und Kaulfuss in den N. Halli» schen Schriften (I. 6. 34.) überein. Auch jene Wiener Entomologen erhielten das Thier (im Sept.) im Prater durch das Ausreissen von Wasserpflanzen, in deren’ Wurzeln die Puppe ruht, und nahmen dann aus den Puppenhüllen die in den meisten derselben befindlichen schon ausgebildeten Käfer heraus Auffallend ist das sprungweise Vorkommen dieser Art in Deutschland, ausser den beiden ältern Fund- orten (Braunschweig, nach Dahl; Erlangen, nach Hoppe), an denen dieselbe. neuerdings nicht wieder vorgekommen ist, sind nur noch Leipzig und Wien als solche bekannt. nu. 6. H. zosterae Fab. Nach der Lund- und Sehe- stedt’schen Sammlung ist die von Germar Faun, beschriebene H. Ruppiae die echte D. zosterae Fab. In Bezug auf die Fundorte dürfte bei derselben noch Manches zu berichtigen sein. Fabrieius nennt zwar Schweden als Vaterland, aber diese Angabe beruht wahrscheinlich auf einem Irrthum, wenigstens ist das Thier neuerdings in Schweden nicht ge- funden; an den Küsten von Bohus, die der Verf. als Fundort nennt, könnt nach Gyllenhal’s ausdrücklicher Versicherung nur die folgende Art vor. Mit Sicherheit ist für die vor- liegende nur die Insel Amager bei Kopenhagen als Fundort bekannt. Auf dieser hat sie Thienemann nach seiner eigenen Aussage angetroffen, und es ist danach Germar’s Angabe, dass sie in Norwegen einheimisch sei, zu berichtigen, und von dorther sind auch nach Dr. Schaum’s Mittheilung die übrigen Exemplare in Prof. Germar’s so‘ wie die in Hrn. Guerin’s Sammlung, welehe sämmtlich‘ von Schiödte und Drewsen stammen. n. 7, H. Gylienhalii Lacord. Dass diese Art nicht die eigentliche D. zosterae Fab, sei, ist von den Schrift- stellern schon früher vermuthet worden. Schon Germar äussert in den Zusätzen zu Ahrens Monographie (N. Hall. Schr. I. 6. 34.), dass unter D. zosterae zwei Arten in den Kabinetten verwechselt zu werlen scheinen; und ' Kunze (ebd. IL 4. 53.) spricht seinen Zweifel darüber, ob die von ihm beschriebene D, zosterae auch wirklich der Fabri- eius’sche gleichnamige Käfer sei, noch bestimmter aus. Es ist daher nicht genau, wenn der Verf, sagt, dass auch alle spätere Schriftsteller Gyllenhal’s Irrthum über diese Art getheilt hätten. Das Tlier kommt übrigens nicht allein in Schweden, sondern auch auf der gegenüberliegenden Küste des Festlandes vor; so wurde es von Lüben in der Nähe von Eckernförde in Schleswig, von Erichson und dem verstor- benen Dr, Schmidt auch am Pommerschen Strande gefangen. Ob sich die vom Verf. als unterschiedene H. Sahlbergii als selbstständige Art wird behaupten können, scheint mir noch ziemlich zweifelhaft. (Fortsetzung folgt.) ——— Ueber die Gattung Ortalis und zwei neue Arten derselben. Vom Professor Dr. H. Low zu Posen. Ortalis cinifera; atra, tlıoracis dorso einereo, alae limpidae, fascis duabus discoidalibns antrorsum convergentibus ınacnlaque apicali arcuata nigris. — Long. corp. 3% lin. Vaterland: das nördliche Russland. Sie gehört in die Verwandschaft der Ortal. Urticae und rivularis; von der ersten dieser beiden Arten nnterscheidet sie sich durch den gedrungenen Körperbau, die grosse Nä- herung der beiden Queradern und die Lage der mittleren Flügelbinden, von der letzten durch den auf der Oberseite ganz aschgrauen, nicht weissgrau liniirten Thorax. Kopf rothgelb, aın Augenrande breit weissgesäumt, das Untergesicht auf der Mitte der Länge nach etwas kielförmig gewölbt. Fühler kurz, rostroth, das dritte Glied unten sehr spitz, Borste nackt. Thorax glänzend-schwarz; auf der Oberseite aschgrau, glanzlos, ohne alle Linien, an den Seiten und auf den Hüften stellenweise ein schwacher, fast silber- weisser Schimmer, Schildehen schwarzbraun, weissgrau- schimmernd. Hinterleib glänzend -schwarz, hinter dem 2ten und ten Einschnitte die Spur einer weisslich -schillernden, schmalen Binde. Beine schwarzbraun. Flügel glasartig; die Wurzel in geringer Ausdehnung schwärzlich; eine ansehnliche schwarze Binde beginnt unmittelbar von der Mündung der Hülfsader und läuft ziemlich senkrecht bis gegen den Hin- terrand des Flügels, vor dem sie verlischt; eine ähnliche zweite Binde beginnt unmittelbar hinter der Mündung der ersten Längsader, läuft über die kleine Querader gerade nach hinten, bricht sich auf der ten Längsader nach aussen und geht über die hintere Querader weg bis in die Nähe des Flügelrandes; an der Flügelspitze liegt noch ein sehwarzer bogenförmiger Fleck, der an der 4ten Längsader rechtwink- lig abbrieht und auch hinter der zweiten Längsader eine rechtwinklige Ecke hat. Die kleine Querader liegt gerade unter der Mündung der ersten Längsader, also der hinteren Querader, welche ihrerseits mit der öten Längsder einen spitzen Winkel bildet, viel näher als bei fast allen anderen Arten; (bei rivularis findet dasselbe statt, die übrigens auch in der Flügelzeichnung der O. einifera äusserst nahe steht ) die 3te und äte Längsader convergiren gegen ihre Mündung hier ein wenig. Die ganzen Flügel zeichnen sich durch ihre Breite aus. Ortalis albipennis; cana; alae lacteae, nervis transversis, macula minuta stigmaticali ng) antapicali tenuissima nigris. Long. corp. 17% lin. — Vaterland: die Gegend von Xanthus, wo ich 2 Weib- chen an einen Schilfe fing. Sie schliesst sich keiner der mir sonst bekannten Arten unserer Fauna recht nahe an, doch steht sie unleugbar mit Ort. erassipennis und omissa in näherer Verwandschaft, als mit allen anderen Arten. Der ganze Körper ist weissgrau, völlig glanzlos; das Untergesicht gelblich -weiss, in der Mitte flach gewölbt ; Stirn bis gegen den Scheitel hin hellgelb, der Angeurand nur mit einer äusserst feinen kaum bemerkbaren weisslichen Linie eingefasst; Fühler kurz, lebhaft hellgelb, das 3te Glied unten sehr spitz, die Borste deutlich behaart; Scheitel und Hinterkopf weissgrau, doch schimmert derselbe hinter dem Scheitel und gegen die Backen hin gelblich durch. Die Oberseite des Thorax zeigt, nur wenn man sie ganz von hinten betrachtet, die sehr undeutliche Spur von zwei etwas dunkleren Mittellinien. Das Schildchen ist an der Spitze gelblich, übrigens aber wie der Hinterleib ohne alle Zeich- nung. Die Beine sind gelblich, die Schenkel haben: vor 94 der Spitze ein bräunliches, beiderseits sehr verwaschenes aber ziemlich breites Bändchen ; ein eben solches, aber noch verloscheneres, findet sich auf den Schienen nicht weit von der Wurzel derselben; auf den vordersten ist es kaum zu bemerken; übrigens haben die ganzen Beine einen weissli- chen Schiimmer. Die Flügel sind milchweiss, auch die Adern grösstentheils von gelblich- weisser Farbe, die Randader etwas dunkler, von der Mitte bis zur ten Längsader schwarz ; auch die Mündung der ersten, die Wurzel der zweiten und ein schief dahinterliegendes Stückchen der 3ten Längsader, so wie beide Queradern sammt dem von ihnen berührten Theile der Längsadern sind schwarz gefärbt; der Raum des Randmals ist milchweiss, wie die übrige Flügeliläche nur an der Spitze geschwärzt; hinter dieser Schwärzung liegt vor der 2ten Querader noch ein schwärzliches Fleckchen; vor der Mündung der 2ten Längsader beginnt eine aus einzelnen etwas verwischten Fleckchen zusammengesetzte Querbinde, welche bis auf die 4te Längsader reicht; die 2te und Ä4te Längsader sind, soweit sie in dieser Binde liegen, schwarz gefärbt und letztere hat eben da ( wenigstens an meinem Exemplare) einen ganz kleinen nach hinten gerichteten Zahn; ausserdem findet sich noch ein kleines grauliches Fleckcehen schief hinter ler schwarzen Wurzel der 3ten Längsader und ein grösseres, aber ebenfalls blassgrauliches, recht zwischen der 5ten und Öten Längsader. Anmerkung. Die systematische Anordnung der Ortalis- Arten ist nicht ohne Schwierigkeit; die Formen der einzelnen Arten sind zum Theil recht abweichend und doch finden sich andererseits keine recht durchgreifenden Merkmale zur Sonderung in kleinere Gattungen. Herr Macquart stellt eine besondere Familie der Psylo- mydae auf, zu welcher er Orygma, Trigonometopus, Eurina, Psilomyia (Psila), Tetanops, Pyrgota, Otites, Platycephala und Dorycera rechnet. Es ist beim flüchtigsten Anblicke leicht ersichtlich, dass ihm hier die ungefähre Uebereinstimmung im Gesichtsprofile Ver- anlassung zur Vereinigung ziemlich heterogener Gattungen gegeben hat, die unmöglich in einer Familie vereinigt bleiben können. Unter der Gattung Otites vereinigt er Arten, wie Ortalis gangraenosa, Ortalis pulchella, Sciomyza bucephala, Sciomyza nigripennis u, S. w.; dies ist ein zweiter, grosser Fehler; Sciom. nigripennis und ihre nächsten Verwandten können von Sciomyza nicht getrennt werden, oder doch höchstens als eigene Gattung unmittelbar neben Sciomyza stehen, wie das der Bau des Hinterleibes, der Genitalien, der Stirn u. S. w. deutlich genug nachweist. Sciomyza bucephala ist allerdings keine Sciomyza, sie kann ohne Zwang mit Tetanops vereinigt werden, von der sie sich nur durch noch gerundetere Augen unterscheidet; will man diese Vereinigung nicht, so muss sie als Typus einer 95 eigenen, unmittelbar .neben Tetanops stehenden Gattung angesehen werden; von den Ortalis- Arten, mit, welchen sie Macquart. in eine Gattung zusammenwirft. ‚unterscheidet sie sich wesentlich durch Bau und Behaarung : der Stim , ‚dureh. die runden Augen, die kleine, rundliche Mundöffnung, - die. Kleinheit ‘der Mundtheile u. s. w. — Von den eigentlichen - "Ortalis- Arten schliesst ‚sich nun: zunächst Ortalis poeciloptera Schrk..(fulminans Mg.) an, welche Macquart im Genus Otites nicht mit aufzählt; sie ünterscheidet sich von den Ötites-Arten so wie von den eigentlichen Ortalis-Arten durch die spitze Gestalt des 3ten Fühlergliedes, von den Ceroxys-Arten durch das zurückgehendere Untergesicht und die rundere Mundöffnung, von allen hier hergehörigen Gruppen durch den eigenthümlichen :Bau des Hinterleibes und durch die runden fast quereiförmigen, Augen, so dass sie wohl berechtigt ist, als Typus einer eigenen Gattung zu gelten; es dürfie passend sein, für diese Gattung den ältesten von Schrank herrührenden Artnamen (Musca poeciloptera Beitr. zur Natgsch.. ao, 1776 pag. 96, $. 68. Tab. II. Fig, 22.) zu gebrauchen und den üblich ‚gewordenen Meigen’schen Artnamen als solchen bei- zubehalten, so dass die Art künftig ‘Poeciloptera, fulminans heissen würde; sie steht, Tetanops fast näher, als ‚den übrigen Ortaliden, nur. die verhältnissmässig etwas erheblichere Grösse der Mundtheile nähert sie letzteren . wieder etwas... Die Ortalis- Arten, welche Macquart zur Gattung Otites ‚gebracht hat, bilden allerdings eine ziemlich gut geschlossene Gruppe, welcher nach der Entfernung des nicht Dahingehörigen der Gattungsname Otites verbleiben kann; kurze Fühler mit stumpfem, ‚tellerförmigen Endgliede, zurückgehendes, wenig gewölbtes Untergesicht und eine gewisse. Uebereinstimmung im Charakter der -Flügelzeichnung sind die Hauptmerkmale ; als typische Arten können angesehen. werden: Lamed *), gangraenosa und ornata; ‚eine etwas; abweichendere. Art. ist centralis. — Die übrigen europäischen Ortalis-Arten bringt Macquart unter die Gattungen: Ceroxys, Ortalis "und ..Herina. Die, erste dieser. drei Gattungen zeichnet. sich durch das: oberwärts ausgeschweifte, am Ende spitze dritte ‚Fühlerglied sehr aus; das Untergesicht ist ziem- lich senkrecht oder. nur ‚wenig zurückgehend, die Mundöffnung ziem- lich- gross und weit, die Mundtheile ziemlich gross, der Charakter der Flügelzeichnung bei den einzelnen Arten ziemlich übereinstimmend; die Gattungsrechte dürften also nicht abzuleugnen sein ;.als typische Arten können rivularis, cinifera , Urtieäe, - erassipennis. und omissa angesehen werden; auch albipennis schliesst sich ihnen ziemlich gut an; von der Gattung Poeciloptera unterscheiden sie. sich leicht durch *) Die Art wird gewöhnlich pulchella genannt; dieser “Name wurde von Rossi in der Fäuna..etrusca II. 314.-1528. Tab. VII: Fig. 6 im Jahre 1790 einer Fliege gegeben, die’'kaum halb so ‘gross und gelb, vielleicht Trypeta .Westermanni, ganz gewiss aber nicht die Art ist, auf welche, -Fabrieius Ent, Syst. IV. 352. 167 den Namen übertrug und die er dann in dem ‘Syst. Antl. nochmals als 'Seatophaga lobata beschrieb; der von mir angenommene Schrank’sche Name‘ ist-bereits-im Jahre 1781 in den Ins. Austr.. 475, 967 publicirt und seine Anwendung vollkommen sicher. 96 die länglich-eiförmigen Augen. Ich nehme für diese Gattung den Namen Ceroiys an. — Die beiden Gattungen Herina und Ortalis sind dagegen auf ganz schwankende Merkmale gegründet und können so nicht bestehen; gerade die verhältnissmässige Länge des 3ten Fühlergliedes ist bei jeder Art anders, sie eignet sich also am allerwenigsten zum Gattungscharakter; das einzige Charakteristische in der Bildung desselben ist die stets längliche, nie runde Gestalt desselben; diese findet sich bei den meisten der von Maequaärt zu Herina und Ortalis gestellten Arten, die übrigens auch in dem eigen- thümlich kielförmigen Baue des Untergesichtes, der schlankeren Körpergestalt und den Färbungsverhältnissen so übereinstimmen, dass sie nothwendig in eine Gattung vereinigt werden müssen, welcher der Name Ortalis bleiben muss; als typische Arten können nigrina, palustris, paludum, afflieta, frondiscentiae (cerasi Mg.) u. Ss. w. angesehen werden. — Eben so wenig wie die Vertheilung dieser Arten in verschiedene Gattungen zu billigen ist, eben so wenig kann die Vereinigung von Arten wie vibrans und Syngenesiae mit ihnen gut geheissen werden. Ort. vibrans bildet mit ihrem ganz anders gebildeten Untergesichte, welches unter den Fühlern schwach, aber doch deutlich ausgehölt ist, und mit dem tellerförmig gestältetem dritten Fühlergliede den Typus einer eigenen Gattung, welche sich theils durch die grössere Entwickelung der Tasier, theils durch die eigenthümliche Flügelzeichnung den Gattungen Cephalia, Psaicoptera u. s. w. nähert, und deshalb vielleicht am besten die letzte Stelle unter den Gattungen einnimmt, in welche das Meigen- Wiedemann- sche Genus Ortalis jetzt zerfällt wird. — Örtalis syngenesiae weicht durch den eigenthümlichen Bau des Untergesichtes noch mehr als Ort, vibrans von den Arten ab, welchen ich den Namen Ortalis vorbehalten habe; in unserer europäischen Fauna hat sie keine nähere Verwandte, wohl aber giebt es viele ihr nahestehende exoti- sche Arten; vielleicht lässt sie sich in der Gattung Lämprogaster oder in einer der verwandten unterbringen: sie mit Ort. vibrans in eine Gattung zusammen zu werfen, scheint mir nicht passend. — ED N Intelligenz - Hachrichten. In den Memoires de la societe de Liege tom. II. ist so eben veröffentlicht: Monographie des Clivina et genres voisins par M. Putzeys. Separatabdrücke dieser Monographie, die nahe 200 Arten enthält, sind gegen portofreie Einsendung von 1 4. 15 Jy für das Exemplar auf Velinpapier und von 2 4. für das Exemplar auf chinesischem Papier durch den Verein zu beziehen. Auch ist der Herr Verf. bereit, dieses Werk im Tausche gegen exotische oder einheimische Carabicinen abzugeben. Druck von F. Hessenlaud, Entomologische Zeitung: herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses de anne handlungen von E. $S. Mittler in Dr.H.Schaum, Secretair Berlin und Dyk in Leipzig. .& 7. Jahrgang. April 1846. Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Schaum: Beitrag zur Kenntniss der von Sturm beschriebenen Carabieinen. Kriechbaumer: CGallidium angustum nov. sp. Tischbein: Verzeichniss der in den Fürstenth. Lübeck und Birkenfeld aufgefundenen Blatt- wespen (Schluss) Hagen: Ueber das Geäder der Libellen- flüge. Loew: Die Gattung Helophilus. Briefkasten. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 6. März wurden als Mitglieder aufgenommen: Herr Dr. Kriechbaumer in Chur. » Kaufmann Köppen in Stendal. » NL. Miller in Wien. Eingegangen: a) für die Vereinssammlung: ‘21 sehr schön: erhaltene Libellen, Geschenk des Hrn. Apotheker Brittinger in Steyr. b) für die Bibliothek: Memcires de la societe royale de Liege tom I., TI., III, Geschenk der Lütticher Gesellschaft. Annales de la societ“ entomologique de France, 1844 no. 4, 1845. no. 1, 2, 3. Geschenk der Pariser Gesellschaft. . ir - ’ER 25 Pr n . ur - = 2 8 « a# .. - Bulletin de Moscou etc. 1846 no. 1. Geschenk der Moskauer Gesellschaft. Monographie des Clivina et genres voisins par M. Putzeys. (Aus den Memoires de Liege tom 11.) Geschenk des Hrn. Verfassers. Freyer: Neuere Beiträge Heft 79, 80. Geschenk des Hrn. Verfassers. Isis Jahrgang 1823. Geschenk des Hrn. Prof. Dr. Loew in Posen. Uebersicht der Cerambyciden Münchens. Dissertatio . inauguralis von J. Kriechbaumer. Geschenk des Hrn. Oberförster Tischbein in» Herrstein. Wittenfehatliche 4 Mittheilmgen, Beitrag zur Kempinins der von Sturm beschriebenen deutschen Carabicinen. Von | H. Schaum. Von. den Laufkäfern, welche Starm in seiner Fauna‘ Deutschlands aufgeführt hat, ist eine ansehnliche Zahl den | neuern monographischen und faunistischen Bcarbeitern dieser Familie zweifelhaft oder. gänzlich unbekannt geblieben, Zum grössten Theile sind dies solche Arten, welche Sturm nach den Sammlungen östreichischer Entomologen, namentlich nach denen von Megerle v. Mühlfeld, Ziegler und Duftschmicdt beschrieben hat. Die Unzugängliehkeit dieser Sammlungen und der geringe entomologische Verkehr zwischen Oestreich und ‘dem übrigen Deutschland, der längere Zeit nur durch einige Händler vermittelt wurde, ist ‘wohl die Ursache gewesen, dass man nicht auf traditionellem Wege zur Kennt- niss "dkosen Arten gelangte, und aus den Beschreibungen und Abbildungen war in siehe Fällen desshalb keine sichere Auskunft zu erlangen, weil die Arten auf individuelle Ab- weichungen hin, die Sturm für specifische Charaktere ange- sehen hatte, aufgestellt sind. 39 Während die Duftschmidt’sche Sammlung schon vor längerer Zeit in den Besitz des Hın. Knörlein in Salzburg übergegangen ist, und die meisten Typen der Ziegler’schen Sammlung schon vor 20 Jahren von Hrn. Schüppel angekauft worden sind, war die Sammlung von Megerle noch bis vor Kurzem im Besitze seiner Wittwe geblieben. Leider war es; mir während eines längern Aufenthaltes in Wien im Jahre 1843 nur einmal vergönnt, dieselbe zu durchmustern, es gelang mir bei dieser Gelegenheit aber, die Original- Exemplare mehrerer Sturm’schen Arten anzukaufen. Später sind die Reste der Sammlung, in welcher Anthrenen und Ptinen seit dem Tode des Besitzers arg gehaust hatten, für das kaiserliche Museum in Wien erworben worden, und es wurden mir durch die gütige Vermittlung des Hrn. Grafen Ferrari und Dr. Redtenbacher noch einige andere Typen mitgetheilt, die ich bei der einmaligen Durchsicht der mangelhaft geordneten Sammlung nicht herauszufinden vermocht hatte, Mehrere Originale scheinen indessen wirklich verloren ge- ‚gangen zu sein. Die Aufschlüsse, welche sich mir bei Untersuchung. dieser Exemplare ergaben, haben mich veranlasst, im Nachfolgenden alle noch gar nicht oder nicht mit hinlänglicher Sicherheit ermittelten Sturm’schen Arten zusammenzustellen und sie einzeln soweit als ich es vermag zu bestimmen, - Von den Arten der Gattung Carabus waren keine Originale in der Megerle’schen Sammlung mehr vorhanden, Ich glaube, es unterliegt aber.keinem Zweifel, dass Carabus oblongus Sturm Tab. 56. a, affınis Duftschm. eine grüne Abänderung derjenigen Form des C. monilis ist, welche. Panzer unter, dem Namen C. consitus abgebildet hat, und die gewöhnlich violett oder broncefarben vorkommt. Auch die zweite Hauptform des C. monilis, die Dejean als den Typus der Art ansah, und die bei völlig gleicher Grösse und Gestalt durch drei genäherte Rippen zwischen den Kettenpunkten der ‚Flügeldecken von dem einfach gerippten C. consitus abweicht, kommt bisweilen. hellgrün. gefärbt vor, und ist in dieser Abänderung von Hoppe und Hornschuch Act. Leopold. XIL. 480, Tab. 45. Fig. 2 als C. Kronii beschrieben worden. Stets gehören indessen solche hellgrüne Exemplare zu den Seltenheiten. — Carabus assimilis Duftschmidt, Sturm Tab. 56. b. ist, wie ich glaube, eine Abänderung des C. granulatus Linne; die vortretenden Hinterecken des Halsschildes scheinen in der 7% 100 Abbildung etwas übertrieben zu sein, denn weder in Duft- schmidt’s noch in Sturm’s Beschreibung geschieht derselben Erwähnung. — Carabus obsoletus Sturm Tab. 59. a., aus der Ziegler’schen Sammlung beschrieben , ist mir gänz- lich unbekannt. Das Original - Exemplar ist auch nicht wie die meisten andern dieser Sammlung in Hrn. Schüppel’s Besitz gekommen. — Carabus austriacus Sturm Tab. 61. a. halte ich für eine schmale Abänderung von C, catenulatus. Abbildung und Beschreibung passen ganz gut auf eine solche, und es ist nicht wohl anzunehmen, dass wenn der Käfer eine besondere Art wäre, dieselbe nicht neuerdings wieder sollte aufgefunden sein. — Carabus candisatus Duft- schm., Sturm Tab. 62. B. wird von Dejean als eine kleinere Varietät des C. Germari angesehen; Rundung und Wölbung der Flügeldecken scheinen mir aber dieser Annahme ent- schieden zu wiedersprechen, ich kann in C. candisatus nichts als eine unbedeutende Abänderung des C. violaceus erkennen. Auch die Angabe des Fundorts Oestreich und Böhmen entscheidet für meine Ansicht; C. Germari ist bisher nur in Krain aufgefunden worden. Die geringere Wölbung und mehr parallelen Seiten der Flügeldecken sowie die mehr hervortretenden und stärker aufgebogenen Hinter- ecken des Halsschildes scheinen dem letzteren wirklich Artrechte zuzusichern, während die Meinung, dass die von Dejean noch unterschiedenen C. purpurascens, exaspe- ratus, violaceus und azurescens alle nur Varietäten einer Art sind, immer mehr Geltung gewinnt. — Carabus alpestris Sturm Tab. 65. b. wird von Dejean irrig zu C. Hoppii gezogen, es ist eine auf dem Schneeberge bei Wien vorkommende alpine Forın des C. sylvestris, die durch ein schmäleres und etwas kürzeres Halsschild von der Stammart abweicht. C. Hoppü soll sich an jenem Orte nicht finden, er passt auch seines breiten kurzen Halsschildes und seiner bauchigen Flügeldecken wegen nicht zu der Sturm’schen Abbildung. — Carabus coeruleus Panzer, Sturm, bei welchem Sturm auf die Panzer’sche Abbildung ver- weist, gehört zu der um Wien häufig und. ausschliesslich vorkommenden violetten Abänderung des C. Scheidleri, die Sturm selbst nochmals als C. purpuratus Tab. 60. b. abgebildet hat. — Carabus angustatus Panzer, Sturm ist nach der Panzer’schen Abbildung und nach den Original- Exemplaren, die ich in Sturm’s Sammlung sah, eine sehr unbedeutende, nur etwas dunkler gefärbte Abänderung von | 101 C. Linnei. Dejean zieht ihn mit Unrecht: zu C., sylvestris. — Die übrigen von Sturm beschriebenen Garaben sind sämmt- lich bekannt. Unter den von Sturm. abgebildeten Harpalen sind sehr: viele ‚Arten zweifelhaft oder unbekannt. Auf die Ansicht des Original - Exemplars mich stützend vermag ich nur. über Harpalus obseuricornis Sturm Tab. 88. f. C. Aufschluss zu geben. Es ist ein. weibliches Exemplar von H. flavi- cornis Dej.; die Fühler die stark beschädigt sind, sind an der Wurzel durch ‚Schmutz : geschwärzt. — Harpalus sabulosus Tab. 78. a. b. gehört nicht wie Dejean annimmt zu. Acinopus megacephalus, - sondern, wie aus der p. 7 angegebenen Verschiedenheit in der Grösse des Kopfes bei heiden Geschlechtern hervorgeht, zu Acinopus bucepha- lus Dej. ‚Bei dieser Art ist er auch bereits von Sturm in seinem neusten Cataloge ceitirt. Die Figuren a. und b. auf Tafel 78 stellen übrigens, nach den erweiterten Vordertarsen und. der Grösse des Kopfes zu urtheilen, beide das männ- liche Geschlecht und nicht, wie. dort angegeben ist, Männ- chen und Weibchen dar. — In Bezug auf Harpalus lentus Tab.. 82. A. kann ich nach Ansicht des Originals der Megerle’schen Sammlung die Angabe Erichson’s, dass er ein frisch entwickeltes Exemplar ven H. tardus ist, nur voll- kommen bestätigen. — Harpalus azureus Tab. 83. C. scheint mir der Abbildung nach entschieden zum Männchen von H. rubripes zu. gehören, er wird auch schon von Dejean fragweise bei dieser Art eitirt, und. ich sche keinen Grund, wesshalb ihn. Erichson aus der Synonymie derselben wieder weggelassen hat. -—— Harpalus fulvipes Tab. 86. C. wird von Erichson als Weibchen des H. limbatus angesehen ; das Halsschild zeigt indessen nicht den dieser Art eigen- thümlichen rothen Rand und auch der Grösse und Gestalt nach möchte ich H. fulvipes eher für ein; Weibchen des H. rubripes halten. — Harpalus pumilus Tab. 90. B. kann wohl nicht von H. pieipennis getrennt werden, mit den schwarzen Fühlerspitzen und Beinen könnte es hier leicht eine ähnliche Bewandtniss haben, wie oben mit den schwarzen Fühler- wurzeln des H. obscuricornis. Das Original war übrigens in Megerle’s Sammlung nicht mehr. aufzufinden. — Mit Harpalus laevistriatus Tab. 91. B. ist wohl ohne Zweifel. eine exotische Form in die deutsche Fauna eingeführt worden. — Harpalus hospes Tab. 92, c. gehört, vor- ausgesetzt dass H, hospes Dej. und Sturmii Dej. wirklich 102 specifisch verschieden sind, zu der letztern und picht zu der erstern Art, bei welcher er von Dejean eitirt wird. — Harpalus montanus Tab. 93. B. ist der Abbildung und Be- schreibung nach noch mit H. Satyrus Sturm, Dej. laevicollis Sturm, Dej. zu verbinden. — Harpalus rupicola Tab. 94.B. ist mit H. subeordatus Dej. identisch -— Harpalus piger Tab. 82. c., H. caffer Tab. 82. d., H. coraci- nus Tab. 84. A., H. euniculinus Tab. 87. B., H. fuscipalpis Tab. 88. B., H. nigripes Tab. 88. D., H. servus Tab. 89. C., H. sericeus Tab. 91. A., H. fuliginosus Tab. 92. D. sind mir zweifelhaft oder gänz- lich unbekannt; in Bezug auf H. servus bemerke ich aber, dass in Megerle’s Sammlung, welche von Sturm eitirt wird, sich ein schlecht erhaltenes männliches Exemplar des H. servus der übrigen Schriftsteller unter diesem Namen vorfand, indessen wage ich desshalb noch nicht, dasselbe als das Original der Sturm’schen Abbildung anzusehen. Die Sturm’schen Arten der Gattungen Zabrus, Bro- scus und Abax sind sämmtlich bekannt. Von den Arten der Gattung Molops werden M. melas, Cottelii, brevis und arıogans von Dejean gar nicht oder nur fragweise eitirt. Von M. Cottelii Duftschm. war das Original- Exemplar nicht mehr in Megerle’s Sammlung vorhanden, ieh vermochte auch sonst trotz aller Nachfor- schungen Nichts über diese Art zu erfahren, sie fehlt in allen östreichischen Sammlungen, die ich gesehen habe; M. melas Sturm und arrogans Duftschm. sind mir eben- falls unbekannt; M. brevis Duftschm., von dem ich das Megerle’sche Original verglichen habe, ist eine Art der Untergattung Argutor, welehe Dejean als Feronia stria- tocollis beschrieben hat. Von den Sturm’schen Pterostichen ist Pterostiehus Selmanni Tab. 106. b. ohne Zweifel mit der gleichnamigen Duftschmidt’schen und Dejean’schen Art, «die in Oberöstreich nicht selten ist, identisch. Pt. Prevostii, den Sturm mehr- fach und auch an Dejean als Pt. Selmanni versandt hat, kommt im Erzherzogthum Oestreich gar nicht vor, — Pt. Hagenbachii Tab. 106. e. gehört der Abbildung nach zu Feronia Honoratii Dej. und nicht zu F,. parum- punetata Germ., Dej.; Dejean eitirt ihn mit einem Frage- zeichen bei beiden Arten. — Pterostichus morio Duft- schm., Sturm Tab. 107. C. ist die auf dem Schneeberge bei Wien nicht seltene Feronia maura Duftschm., De;j. 103 und zwar die schwarzbeinige Varietät derselben, die Sturm nochmals-.als' Platysma. eonformis Tab. 111. ‚a..abge- bildet hat — Pterostichus obtusus Sturm. Tab. 108.:a. ist wohl: ohne. Zweifel mit Feronia Mühlfeldi Duftschm., Sturm, 'Dej.;'zu vereinigen, .es stellt sogar die ‚Sturin’sche ‚Abbildung. des Pt. obtusus die Art fast getreuer ‚dar „. ‚als die ‘des. .Pt. Mühlfeldi. “auf.-Tafel 107. a: —. Die Abyigen Arten der Gattung Pterostichus sind bekannt. R a Aus der Gattung Platysına sind hier Pl. nigerriura, madida, latibula,, Güntheri, ovoidea, ochracea, ‚diligens, solers, nigriceps, brunnea und coeru- leovirens. zu erwähnen. .Von Pl. nigerrima , „Sturm Tab. 110. a. war zwar das: Original- Exemplar in Mogerle’s Sammlung nicht mehr aufzufinden,, ich: ziehe -dieselbe. aber unbedenklich; mit Dejean zu. Feronia. melanaria,. leh weiss nicht. aus: „welchem: Grunde sie Erichsen : aus...der ‚Synonymie dieser Art weglässt. — Pl. madi.da-Tab, 112.-a. ist-Feronia maura Duftsehin. x De). und zwar die Varietät nit rothen Schenkeln. —. Pl; latibula Sturm Tab. 112. b. ( Carabus foveolatus Duftschm,) ist eine: ‚ausgezeichnete, ‘in Oberschlesien ‘und ‘Gallizien einheimische ‚Art, welche von ‚Sturm sehr: getreu abgebildet ist, - Dejean .hat dieselbis. nicht ‘gekannt. »-— Von Pl. ösikani Sturm. Tab. 113. a. ‚wurde mür durch die: gütige Vermittlung. des Hrn. Dr. Schneider in. Breslau das Original- Exemplar aus der ehemaligen: Günther’- schen Sammluug, die jetzt. im. Besitze des Dr. Rendschmidt in- Breslau ist, mitgetheilt. Es ist ‚ein nicht völlig: :aus- ‚gefärbtes Exemplar von Feronia gracilis- Dej. , .die ‚vier eingestochenen Punkte, welche Sturm’s Abbildung der Flügel- decken zeigt, finden ‚sich nur auf der rechten ‚Flügeldecke, . die linke hat deren wie ‚gewöhnlich nur ‚drei. — . Auch ‚Pl. brunnea Sturm Tab. 118..b. scheint ‚ein. noch ‚unent- wickeltes Exemplar darzustellen, welcher Art dasselbe. aber angehöre, wage: ich nicht zu ‚entscheiden. —. Pl. ovoi dea Sturm.Tab. 114, b..ist nach :einem Exemplare, welches ich in Wien erhielt und- welches aus der Ziegler’'schen Sammlung stammte, mit Feronia eruedita Dej., Plat. interstineta Starm: identisch, Abbildung und Beschkeihang stimmen damit auch völlig überein. — . Pl ochracea Sturm Tab, 115. c: ist ‘ein frisch entwickeltes Exemplar ‘der Feronia .negli- gens Dej. (non Sturm), welche Sturm nach einem ‚ganz ausgefärbten »ochmals «als Pl. longicollis Duftschm. beschrieben und Tab.. 116. d. abgebildet ‚hat; die ‚letztere. 104 Abbildung ist nicht besonders gelungen. — PI. diligens Sturm Tab. 117. A. ist nach dem Original - Exemplare der Megerle’schen Sammlung, wie es auch bereits Dejean spec. V. 750 thut, mit Pterostichus strenuus Hlig., Er., Feronia pulla Gyll., Dej., zu verbinden. Zu dersel- ben Art gehört auch noch, wie Erichson angiebt, Pl. Heyeri Sturm Tab. 107. d.. — Pl. solers Duftschm., Sturm Tab. 117. b. und nigriceps Sturm Tab. 117. e. sind beide nach den Original-Exemplaren aus Megerle’s Sammlung, erstere ein nicht ganz ausgefärbtes, letztere ein so eben ausgekrochenes Exemplar von Pterostichus pygmaeus Sturm, Er., Feronia strenua Gyll., Dej.; der Kopf des Letztern ist als der consistenteste Theil des ganzen Körpers etwas dunkler gefärbt, aber nicht ganz so schwarz, als er in der Sturm’schen Abbildung erscheint und als der Name vermuthen lässt. — Pl. eoeruleovirens Sturm Tab. 119, a. gehört noch zu Feronia striatopuncetata Duftschm., Sturm, Dej., eine Art welche zuerst inSchönherr’s Synon. Insect. I. 184, 80. z. als Carabus subcoeruleus beschrieben ist. In der Gattung Chlaenius ist mit Chl, laetus Tab. 125 a. eine nicht nur der deutschen, sondern der ganzen europäischen Fauna freinde Art eingeführt worden ; er ist mit dem capensischen Chl. quadricolor Dej. iden- tisch Auf ein ähnliches Versehen hatte ieh oben bei Harpalus laevistriatus aufmerksam zu machen, dieselbe Bewandtniss hat es ausser mit Akis leucographa, wo Sturm offenbar Fabrieiis nachgeschrieben hat, auch noch mit Trogosita eollaris Sturm, welche eine nordamerikanische, von Dejean Tr. nigripennis genannte Art darstellt und von Tr. eollaris Duftschm., einer Varietät der Tr. caraboides, sehr verschieden ist. (S. Erichson Germ. Zeitschr. V. p. 453.) In der Gattung Dolichus bildet Sturm eine zweite Art als D. vigilans Tab. 129. o. ab, welche von Schüppel und Dejean fragweise zu dem capensischen D, eaffer gezogen wurde, sie gehört aber gar nicht in diese Gattung, sondern ist mit Anchomenus longiventris Kschsch., Dej., Er. identisch. Aus der Gattung Agonum ist nur A. Ericeti Panz., Sturm und A. elandestinum Sturm Tab. 137. C. zu erwähnen. A. Ericeti, von dem ich ein bei Hannover gefangenes Exemplar besitze, scheint mir von A. bifoveo- ‚105 latum Sahlb., Dej. nicht hinreichend verschieden ‚zu: sein, es ist mir sogar zweifelhaft, ob diese ‚Art 'speeifisch ‚von A. sexpunetatum zu trennen ist. | Heer.hat sie, wie. ich glaube nicht mit Unrecht, als alpine: Form .des.. letztern angesehen. — Von A. celandestinum besitze ich das Original-- Exemplar aus der Megerle’schen Sammlung.;.. Es stimmt mit keiner mir bekannten Art vollkommen überein. Am nächsten ist es offenbar dem A. parumpunetatum verwandt: Sturm hebt als die hauptsächlichsten Unterschiede das. breitere Halsschild und den Mangel der eingestochenen Punkte auf den Flügeldecken hervor. Mit. dem: erstern Unierschiede hat es seine Richtigkeit, das Halsschild' ist breiter, hinten weniger zusammengezogen, die. Mittellinie erreicht deutlich den Vorderrand. Kommen auch bisweilen Exemplare des A. parumpunctatum vor, bei denen das Halsschild ebenso kurz und hinten ebenso wenig verengt ist, so habe ich doch keins gesehen, bei welehem dasselbe von gleicher Breite gewesen wäre. Die Flügeldecken des A. elandestinum stimmen in Länge und Bueite mit denen mancher Weibchen des A. parumpunctatum überein, (das Exemplar ist selbst ein Weibchen), sie ‚sind. aber sehr tief gestreift und ihre Zwischenräume so erhaben.. dass die- selben kleine Rippen bilden, wie mir beides noch bei keinem Exemplare des A. parumpnnetatum: vorgekommen. ist. Was Sturm’s Angabe von dem Mangel der eingestochnen Punkte betrifft, so würde dieselbe auch wenn sie. richtig wäre nicht von grossem Gewichte sein, denn die Zahl und Stellung dieser Punkte variirtt bei A. parumpunetatum erheblich, bisweilen sind sie sogar auf der einen Flügeldecke anders als auf der andern. Sturm’s Angabe ist aber ungenau, es sind deutlich vier Punkte auf jeder Flügeldecke vorhanden, die Wölbung der Zwischenräume gestattet aber nur. sie innen gut zu sehen. Ju allen übrigen Punkten stimmt A. elandestinum völlig mit A. parumpunctatum überein, und da bisher nur ein einziges Exemplar desselben aufgefunden wurde, ist es trotz der angeführten erheblichen Abweichungen nieht‘ unmöglich, dass dasselbe nicht eine eigene Art, sondern nur ein abnormes Exemplar von A. parumpun- etatum ist. In der Gattung Amara ist trotz. der trefflichen ‚Bear- beitungen, welche dieselbe von Zimmermann, Brichson ‚und Schiödte erfahren hat, noch immer eine verhältnissmässig nicht geringe Zahl von Arten zweifelhaft oder unbekannt. 106 Amara brevicornis' Tab. 140. A., die bei Magdeburg von Malinovsky aufgefunden sein soll, ist mir völlig unbe- kannt. — Amara levis Sturm ‘Tab. 141. A., welche Zimmermann iin Faunus als besondere Art: aufzählt, wird von Schiödte.zy A. familiarıs gezogen; auch A. ferrea Sturm Tab. 142. C., von Dejean mit A) eommunis vereinigt, scheint von ' Zimmermann als eigene Art angesehen zu werden, ieh selbst wage ohne Original-Exemplare gesehen zu haben, weder über die eine noch über die andere ein Urtheil auszusprechen. — Amara vagabunda Dnftschm. Tab.42. D. scheint mir nach Abbildung und Beschreibung ein nicht völlig entwickeltes Exemplar von A. eoınmmunis zu sein. — Die schwarze Varietät der A. montivaga, die Tab. 144. e. abgebildet und p. 46 beschrieben wird, scheint mir zu A. obsoleta Dej. zu ‘gehören, wenigstens ist mir noch kein schwarzes Exemplar. von A. ımontivaga vorge- kommen, und ich finde auch: bei den neuern Sehrift- stellern einer solchen Abänderung nirgends gedacht. — A. pratensis Tab. 145. c. ist ebenfalls. noch mit A. obsoleta zu vereinigen. — Amara atrocoerulea Tab. 146. A. war zwar in: Megerle’s Sammlung nicht mehr vorhanden, es scheint mir aber keinem Zweifel zu unterliegen, dass sie ‘eine blaue Abänderung der A, communis ist. In der Gattung Trechus wird die Erkenntniss einer Zahl von Arten dadurch sehr erschwert, dass sie. jedenfalls nach unreifen Individuen aufgestellt sind. “Ueber Trechus flavus Tab. 150. .e., pallidus Tab. 153. a. und testaceus Tab. 153. b. erlaube ich mir daher kein Urtheil. — Von Tre- chus parvulus Tab. 150. B. existirt zwar das Original- Exemplar in der Rendschmidt’schen, ehemals Günther’schen Sammlung in Breslau nieht mehr, indessen erhellt ‚bier aus Sturn’s Abbildung mit hinreichender Sicherheit, dass es ein unreifes Exemplar von Stenolophus dorsalis war. — Von Trechusalpicola Tal. 152. b. besitze ich das Original- Exemplar aus Megerle’s Sammlung, es ist ein ganz frisch ausgekrochenes Stück vou Trechus rotundipennis Duftschm., Sturm Tab. 152. a., alpinas Dej., von dem ich ein von Dejean herrührendes Exemplar aus Germar’s Samın- lung vor mir habe. Die Abbildung des T. alpicola ist verfehlt, ‘das Halsschild ist etwas zu gross, hinten viel zu breit, die spitzen Hinterecken desselben sind ganz übersehen ; bei der Darstellung der Flügeldecken, welelıe viel zu wenig rund ausgefallen sind, hat Sturm den’ Umstand übersehen, dass 107 die noch weichen‘ Seiten derselben, wie dies bei dem ganz jungen Exemplare so leicht geschehen konnte, sich nach unten umgelegt haben und in dieser Lage getrocknet sind. In Bezug auf Trechus rotundipennis bemerke ich noch, . dass die schlesischen Exemplare, die ‘Sturm aus Breslau erhalten zu haben angiebt, wohl nicht zu dieser in Schlesien nicht einheimischen Art, sondern: zu Trechus pul- chellus Putzeys Premic. entomol. p. 59 n. 57 gehört haben mögen. — Trechus platypterus Tab. 153. C. ist mir unbekannt; von Rosenhauer (Lauf- und Schwimmkäfer Erlangens ) wird er zu B. rufescens gezogen, die Gestalt des Halsschildes und die auf dem Discus mit einem blauen Schimmer versehenen Flügeldecken scheinen mir mit dieser Annahme unvereinbar; bei Bemb. rufescens ist der Discus der Flügeldecken stets roth und nur die Seiten sind öfters blau angelaufen. — Trechus Verbasei Tab. 153. d\, nach einem Exemplare der Ziegler’schen $Sanımlung beschrie- ben, wird von Erichson mit Acupalpus rufulus De). ‘ vereinigt, jedenfalls ist er aber von Carabus Verbasei Duftschm. verschieden, denn in Megerle’s Sammlung fand ich ein röthliches Exemplar des Bembidium pumilio Duftsehm. , Dej. als das Original des letztern bezeichnet, und Duftschmidt’s Beschreibung : stimmt damit auch ganz gut überein. Von’ den Bembidien ist mir Bemb. luridum Duft- schm.,Sturm Tab. 156. B. unbekannt. Die Art, welche Suffrian (Germ. Zeitschr. IV. p. 169) unter diesem Namen versteht, ist B. decorum Panz., Dej., dahin kann aber B. luridum der Abbildung und Beschreibung nach nieht wohl gehören. — Bemb. brunnipes Tab. 156. D. ziehe ich mit Dejean und Schiödte ohne Bedenken zu B. rufipes Illig., obwohl es Erichson nicht unter den Synonymen dieser Art aufführtt. — Bemb. rufieorne Tab. 157. B. Mehrere . Kärnthner Exemplare, welche ich unter diesem Namen erhielt, darunter auch eins, welches ich in Megerle’s Sammlung mit dieser Bestimmung antraf, weichen fast nur ‘durch blassere Beine von B. brunnipes Dej. ab und scheinen mir jüngere Exemplare dieser Art zu sein. — Bemb. testaceum Tab. 157. D. (Elaphrus testaceus Duftschm. ) ist nach dem Original- Exemplare aus Megerle’s Sammlung ein unreifes Bemb. obsoletum Dej. — Bemb. albipes Sturm Tab. 158. A. ist Bemb. erenatum Dej., nicht stomoides Dej., bei welchem es Dejean auf Schüppel’s 108 Autorität fragweise citirt hat. Ich fand ein zu der Sturm’schen Abbildung vollkommen passendes Exemplar als B. albipes Sturm bei Megerle vor, welches Hr., Marquis de la Ferte mit der Dejean’schen Samınlung verglichen und für erenatum erklärt hat. — Bemb. splendidum Tab. 159. A. ist mit B. venustulum Dej, identisch. — Bemb. prasinum Tab. 159. B. ist nach dem Originale des kaiserlichen Mu- seums in Wien sowie. nach der Abbildung wirklich B. prasinum Dej., aber ‚Elaphrus prasinus Duftschm. gehört nach dem Originale in Megerle’s Sammlung nicht zu dieser Art, sondern zu dem eben erwähnten B. splendidum Sturm, venustulum Dej, — Bemb. gilvipes Tab. 159. D. ist Be Mannerheimii Sahlb., De. — Bemb. humerale Tab. 162. B. ist mit B. pulchrum Gyll., Dej., bellum Sahlb. identisch. — Bemb. chlorophanum Tab. 163. C. ist nach dem Original-Exemplare, welches ich aus Megerle’s Sammlung besitze, nichts als ein nicht völlig entwickeltes, etwas grünliches Exemplar von B. aerosum Erichs., striatum Sturm, ,Dej. Der Eindruck auf der Mitte des Halsschildes, den Sturm erwähnt, ist zufällig, die zwei eingedrückten Punkte sind auf den weichen Flügeldecken weniger deutlich wahrzunehmen, aber allerdings vorhanden. — Die übrigen von Stnrm beschriebenen Bembidien sind ge- nugend bekannt, In der Gattung Cymindis ist C. lunaris Duftschm., Sturm Tab. 166. A. bereits von Dejean als unbedeutende Abänderung der C. homagriea nachgewiesen, irrig hat Sturm bei derselben die in Deutschland nieht einheimische C. angularis Gyll. eitirt. Die Dromien sind mit Ausnahme von Dr. maurus Tab. 171. d. alle genügend bekannt; die beiden Original- Exemplare des letztern in Megerle’s Sammlung können von Dr. glabratus Duftschm., Sturm, Dej. nieht. getrennt werden. Die Form des Halsschildes ist in der Abbildung von Dr. maurus verfehlt, auch in der des Dr. glabratus Tab. 171. C. ist sie nicht ganz gelungen ; während dasselbe in jener zu stark nach hinten verengt erscheint und die Hinterecken zu wenig angedeutet sind, ist es in der letztern im. Gegen- theil etwas zu viereekig. — Dromius plagiatus Duftschm., Sturm Tab. 170. D. wird zwar von Dejean nur fragweise ‚bei D. corticalis eitirt, ‚er ist aber unzweifelhaft mit dieser Art identisch, 109 Die Gattung Cieindela wird ‘von Sturm mit zwei angeblich neuen Arten bereichert, ich besitze von beiden die Originale aus Megerle’s Sammlung. C. funebris Tab. 180. p. ist eine schwarze C. campestris, ich würde glauben, dass sie durch chemische Mittel geschwärzt sei *), wenn nicht Gyllenhal und Heer eine schwärzliche Varietät bei CO. cam- pestris aufführten, und wenn nicht ähnliche Exemplare von Krynicki Bull. de Mose. V. irrig als Cie. nigrita Dej. ab- gebildet und von Chaudoir neuerdings wieder als eigene Art unter dem Namen C. obscurata, Bull. de Mosc, 1843 beschrieben zu sein schienen.‘ Ein ‘ziemlich schwarzes Exemplar, bei dem der Verdacht der Fälschung ausge- schlossen war, theilte mir Hr. Damke in Hannover mit, er hatte es auf Torfboden gefangen und wahrscheinlich ver- dankte es diesem Aufenthalte - seine Färbung. — Cie. integra Tab. 180. q. ist von C. hybridal' nicht zu trennen; das Exemplar weicht nur ein wenig in der Richtung der Flügeldeckenbinde ab und ist von lebhafterer Kupferfarbe als gewöhnlich. In der Gattung Elaphrus ist zu bemerken, dass Sturm’s Abbildung von E. cupreus auf Tafel 182. a. A. nicht zu dieser Art passt; während jedoch die Beschreibung mit Ausnahme der dort erwähnten jüngern Stücke, welche hellgrün sein sollen, sich entschieden auf dieselbe bezieht ; das Citat El. uliginosus Nlig. ist offenbar irrthümlich ange- führt. Director Suflrian hat mich zuerst darauf aufmerk- sam gemacht, dass die Abbildung den erst neuerdings beschriebenen E. Ulrichii Redtenb. sehr getreu darstellt, und ich stimme ihm auch in der Annahme vollkommen bei, dass die im Texte erwähnten grünen angeblich jüngern Exemplare des E. cupreus derselben Art angehört haben. In Bezug auf die geographische Verbreitung des E. Ulrichii ist es von Interesse, dass derselbe neuerdings nicht bloss am Harze (Hornung Ent. Zeit. 1845 p. 50), sondern auch 2 Dergleichen Eileen sind öfters vorgekommen, . Bei Aptinus 'atratus hat bereits Dejean mit vollem Rechte dem Verdachte Raum gegeben, dass es Exemplare von A. mutilatus mit künstlich geschwärzten Beinen seien. So ist Cetonia nigra Duftschm. nichts als eiin schwarz ge- branntes Exemplar von C. metallica Fabr. Es ist mir auch ‚sehr wahrscheinlich, dass die Diaperis, die als quercana Stenz oder morio Ziegl. verkauft wird, mit Stiefelwichse behandelte oder sonst künstlich geschwärzte Individuen von _ D. Boleti sind. 110 bei Rheine im Münsterschen von H. Apotheker Murdfield aufgefunden ist; bis vor Kurzem war derselbe nur in. Oestreich beobachtet und in den dortigen Sammlungen mit den Namen austrjacus Ulrich und smaragdinus Knörlein bezeichnet. ‚Ich führe hier am Schlusse noch einmal alle diejenigen Sturm’schen Carabieinen an, deren Bestimmung bisher noch nieht geglückt ist. Vielleicht veranlasst diese Zusammen- stellung andere Entomölogen, ihre Ansichten über einzelne derselben auszusprechen. Es sind: Carabus obsoletus; Harpalus piger, caffer, coracinus, cuniculinus, fuscipalpis, nigripes, servus, sericeus, fuliginosus; Molops Cottelii, arrogans, melas; Platysma brunnea; Amara brevieornis, levis, ferrea; Trechus flavus, pallidus, testaceus, platypterus; Bembidium luridum. Eine weit grössere Zahl zweifelhafter und unbekannter Ar- ten als bei Sturm findet sich noch unter den von Duftschmidt beschriebenen Carabieinen. — Ueber Carabus candisatus no. 8, affinis no. 21, assimilis no. 23, vagabundus no. 145, foveolatus no. 159, morio no. 212, solers no. 235, brevis no. 241, verbasci no. 252; Elaphrus prasinusno. 14, testaceus no. 30, Arten welche sämmt- lieh in Sturm’s Fauna abgebildet sind, habe ich meine Ansichten im vorhergehenden Aufsatze betreffenden Orts bereits ausgesprochen. Da aus Duftschmidt’s Beschreibungen selten eine sichere Auskunft zu erlangen ist, und ich weder die Duftschmidt’sche noch die von Duftschmidt oft erwähnte Selmann’sche Sammlung gesehen babe, so beschräuke ich mich im Uebrigen auf einige wenige Bemerkungen, die fast sämmtlich.auf die Ansicht von Exemplaren der Megerle’schen Sammlung gegründet sind. Carabus simplex Duftschm,, no. 109 ist nach Megerle’s Sammlung eine von den vielen Varietäten des Harpalus semiviolaceus De). Carabus lucidus Duftschm., no. 151. — In Me- gerle’s Sammlung fand sich ein Exemplar der Amara gemina Zimm., Eriehs. mit röthlichen Hinterecken des Halsschildes unter diesem Namen vor. Carabus Anderschii Duftschm., no. 161 ist nach deın Cataloge der Megerle’schen Sammlung mit Seleno- phorus scaritides Sturm, Dej. identisch, 111: '»Carabus rubens, n0.:230, — Der Käfer, welchen ich in:Dr. Redtenbacher’s Sammlung unter diesem Namen vorfand, und den Redtenbacher. nach: Duftschmidt’s eigner Sammlung bestimmt hatte, war Trechus longieornis Sturm, litto- ralis Dej.: Erichson hatte den GC. rubens Duftsehm. . zu - Trechus mieros gezogen. 1, \ Carabus strenuus no, 240, war in Megerle’s Sammlung bei Feronia erudita Dej, eitirt. Dahin gehört : die Art ‚auch nach Duftschmidt’s. Beschreibung sowohl der: Grösse wegen. als auch vornehmlich wegen der zwei jederseits am Hinterrande des Eile sollen befindlichen Grübchen. Carabus. gagates Doftschnv. no, 248, Megerle’s Sammlung bestätigt die Angabe Dejean’s, aa diese Art zu Feronia strenua Gyll., Dej., Pterostichus pygmaeus Sturm, Er. gehöre. . Erichson hat sie “ mit Pterostiehus strenuus lllig. Er., Ferenia pulla Gyll, Dej. vereinigt. 'Elaphrus pietus Duftschm. no. 35. scheint mir der Beschreibung nach zu Bembidium Sturmii Panz, zu. gehören: - - ee | Vreadr Callidium. Agn stum, ‚neue: Art. | Beschrieben von Dr. Kriechbaumer. Aus der Dissertation des ‘Hrn. Dr. Kriechbaumer: Ueber- sicht :der CGerambyeiden -München’s, ‘München, :1844, die wenig: in den Buchhandel gekommen: zu. sein scheint, Per wir die p. S’gegebene Beschreibung des-Gallidium aaa tum mit, der CHEND. neuen ne die in dieser Dissertation vorkommt, 2 ‚»Sehwarz, glänzend, hiuhehasniui I aa ra roth, ‚eben. 'so. breit RR Tanz, Plügeldecken runzlig- punktirt, - blaugrün. | | | Länge 44%, "Breite 14. | | Das einzige mir ‘bisher. bekannte. Exemplar ‚fand Hr. Cand. Theol. Pirngruber den 6. August 1843 an: der :Gar-. tenmauer des 'Alumnats, und opferte es’ meiner Sammlung, Kopf eben so breit als der Brustschild; Scheitel fast. dreieckig, dicht punktirt. Augen bis in die Mitte aus- gerandet, die obere und untere Hälfte gleich, Fühler in 112 ziemlicher Entfernung von einander an der Ausrandung der Augen auf einer kleinen durch eine Furche getrennten Erhö- hung eingefügt, nicht ganz bis an’s Ende der Flügeldecken reichend, fast fadenförmig, zart, mit wenigen feinen Borsten- haaren besetzt, das erste Glied sehr dick, verkehrt kegelförmig, etwas gebogen, das zweite sehr klein, rundlich, das dritte das längste, etwas kürzer als das vierte und fünfte zusammen, das vierte bis achte fast gleich lang, vom neunten bis eilften an Grösse etwas abnehmend, die Glieder voın dritten bis siebenten dünn walzenförmig, gegen die Spitze etwas dicker; vom achten bis eilften ein wenig zusaınmengedrückt, fein flaumhaarig, und daher weniger glänzend als die übrigen; die beiden ersten schwarz, die übrigen dunkelbraun, Vorderrücken fast viereckig, nach vorne sehr wenig, nach hinten stark verschmälert, und daher an den Seiten in der Mitte einen stumpfen Wiukel bildend; Vorderrand kaum etwas aufgebogen, in der Mitte etwas vorspringend, Hinterrand abgerundet, vor demselben ein kleiner Eindruck ; die Oberfläche zerstreut punktirt,, mit einer kaum erhabenen Längslinie, glänzend, gelbroth, amı Vorderrande schwarz, an den Seiten abgerundet nach unten verlaufend und in das Vorderbrustbein übergehend. Dieses quer -viereckig, fein querrunzlig, glänzend, schwarz, in der Mitte etwas konkav; der Hinterrand in der Mitte in einen Winkel fortgesetzt. Schildchen klein, fast dreieckig, gefurcht. _ Flügeldecken viermal so lang als der Brustschild, fast nochmal so breit als die Basis desselben, mit etwas erhabenen, abgerundeten Schultern, fast geradlinig, zuletzt gleichmässig abgerundet, und daher an der Spitze klaffend, etwas gewölbt, ziemlich stark runzlig punktirt, glänzend blaugrün , fein grauhaarig. Hinterleib verlängert kegelförmig, etwas gewölbt, äusserst fein punktirt, schwarz glänzend, an den Seiten fein behaart; der letzte Ring halbeirund, unten an der Basis zu beiden Seiten eingedrückt, unten und oben am Ende. ganzrandig. Füsse schlank, schwarz, glänzend, behaart, Schenkel mit allmählig und nicht sehr verdickter Keule; Hinterschienen sehr wenig gekrümmit. Das Exemplar scheint ein Weibchen zu sein. Die Diagnose von Callidium bicolor F. p. 344. no. 60 könnte man sehr wohl auf diese Art beziehen; es ist aber Süd- Amerika als Vaterland angegeben. — D—— Verzeiehriss': der: in :den -Fürstenthüniern Lübe ck: und Birkenfeld..y von "mir "bisher a er $6fihddenen BESTS SEITE TE zull-ssitertdı „Mlattwespen..ı.... Fi | in ! A h 4 .e vom I siero ‘$ RE Be | A oirom Oberförster Be | 1, Her ristef ce at ar 7 u L° 21 E Pa De Sr: „ (Slnss- ‚O0 i ilnal At 7 u: IX a drama Kl, : RC BE A: Hostel 4) Blenocampa Htg. nana, "Klug. B. we ul pusill ee a runeinöse Sehrank. RR IETT, 4. aethiops, ® B. A a ünet; Klug. "B. 1, — betuleti Klug. B. 1 An) 3.,_— ephip- pium' Pe a a Ko Be 3 T., = uyalla m ‘EB, &g 2), Monophadnus, Lateiventris Klug, un Be 2, B. 4 + Are pualdnageghrdt. I ih 8 B. 2 2% — Aprig diventris ‚Klug. , „B. 1. . n Be L.; BR. 4 Ela 7; bipunctata rg daE a Klug. B. 9 4. — BEN ERA ie 2. y Aue dongig cornis Hie. Bo: yiH von % de % 3) Phymatgceka, Dahl, ateruima ech eg %: 4) Eniscampa Haie. Mm sunoxat ( TR A tetassicdormis Mischbeih. SB. h. tofnsid — | m Fühler sind etwas länger als Kopf Pla Thor, im der Mitte stark‘ verdickt; das’ Ite 'Ghed' das längste. das, 6te, Tte und Ste stark abgesetzt, ‚das: 9te stutpf zugespitzti Schwarz. ‚Pibien und Tärsen’ grau; jedoch an den vorderen Beinen di ‚Knie‘, ' 'an den‘ hintersten ' nur Fe ‚Tibienspitze weiss, ' } ügel schwärzlich , ‚mit braunem: "Geäder‘ und Rand:l nal ; "Vorderflügel von’ ‚Male abwärts mit dunklerem Schatten'$ Unterflägel: "ähnlich: wie bei Tenthredo 'tesselläta Klug, T: RE Klug tind ändern,’ a. h. die die beiden Mittelzelleift essendd Querader läuft hart Am Rande des‘ Tadıioi hin so ‚gap die "äusseren: Rändzellen fehlen. ee E 4 \, Länge, 2 Ae ‚Flügelspannung: SM. em 5 A ik eibiniv RN nitida, Tischbein. Be Eu N -- en 7 u» /Sebwarz ‚glänzendk ı Alle ‚Knie;,; Aiken; üder ördbteng und anittlern «Beine gelbbrann,., ‚Tibien ders; hi tersten; Beiyey und alle Tarsen graubraun. Flügel sthwarz. sgetwühtin Mix schwatzemg Gaäder ‚und ‚schwarzgranehı Malz; duyeh das aber dia Bgndader. breit schwarz higzight- „Kühler zn ERARBFG 114 als Kopf und Thorax. — Zu Hartig’s Trib. 3: gehörend, d. h. Unterflügel mit einer Mittelzelle. ’ Länge 21‘ Flügelspannung 44°, E. annulipes Klug. E. nr — um E.4,B.4.— ovatal. EW%,B.44 5) Selandria servaF. E. 12. — morio F. E. 30. — apertaHtg. B. 4, E. #. 6) Aitalin Leach. spinarum F. B. #4. — annu- lataF. B4,E. gr — rosaseLl. E41, B,— lugens oe E. 7) Allantus had serophulariae L. E. marginella FE E%2 %, — zona Klug. B. 1 y, E. 4. — notha Klug. B. %# %. — dispar Klug. B.; — bifaseiata Klug. B. %# 1%. — costalis F., E. ; .4: — consobrina klug. E. %. Ä 8) Macrophya blanda F. B. %. — strigosa F. B.%2 12. — dumetorum Fourer. B. 4, — rus- ticaL. B 4%. — duodecimpunctatal. E }. — albicineta Schrank. E. 2° 4,B. ribis Schrank. B. 3 %. 9) Pachyprotasis Hig, rupae L. B. 2 E. 4%. — variegata Klug. B. %# 4. 11) Taxonus Meg. v. Mühlf. agilis Klug. E. 1. — bicolor Klug. E #2 4 — nitida Klug. B.; E. }. — stietiea Klug. B. 12) Poecilostoma Dahlb. obesa Klug. B. }. — impressa Klug. B. 44,E. 1, 13) Perineura Htg. rubi Panzer. E. %. 11) Tenthredo aucupariae Klug. B. 4 4 — lateralis F. E. 22 3%, — rufipes Klug. B. 4%. — atra Lin. B. % 1°, E. 4% 4 — dispar Klug. B + %, bratica Klug. je) E. 4 — instabilis Klug. E 4 %9,B% 2. — pieta Klug, B. 2 19. — punctulata Klug. E. 1, — scalaris Klug. B. %#, 20 39, — olivacea Klug. B. 2,E. 2. nr be Klug. B. w 2, E44. — viridisL. B4, E44 — bieineta L. BY, EP. — zonata Panz. B. 4 — flavicornis F. B. 1, E. 12 4 — fagi Panz. E. %, — bipunetata Klug. Be %, E #2. — veloxF. BW, E %. —veolon Klug. E. 9 4,B. 19. — coryli Panz. B. 39, — rufi- ventrisF. B X, E 4. X. Lyda Fabrieius. eampestris L E—| pratensis FE. E. — hortorum Klug. E. — pun-| 115 etata F. E — sylvatica Lu. E —- fausta Klug B. #. Ich fing eine Varietät, die ich hier näher beschreibe: Roth. Kopf mit einem blauschwarzen Fleck, in welchem die Nebenaugen stehen. Mandibeln sehr breit, gelb mit braunen Vorderrand. Grundglied der schwarzen Fühler gelb; das 4te Glied länger als der Schaft. Am Thorax der,Rücken, der obere Theil der Seiten und Mitte der Unterbrust blauschwarz. Flügelschüppchen roth. Hinterleib roth; der Iste und Ste Ring, so wie der Vorderrand des *2ten Ringes oben blau- schwarz; der 9te Ring als weisse Spitze über den sten Ring hervorragend ist unten ebenfalls (also die ganze Bauchseite) rothb. Beine roth, die Hüften jedoch mit blauschwarzem Rand und die hintersten Beine mit graubraunen Tarsen. Flügel blauschwarz; die vorderen, namentlich der obere Theil von der Schulter bis zur mittlern Discoidalzelle schon dunkel - stahlblau; Unterrandzelle un! Spitze der Oberflügel ungetrübt. Mal schwarz. Das mit Ausnahme der weissen Randader schwarze Geäder zeigt aneinander gereihte punkt- förmige Erhöhungen. Vordertibien ohne Seitendorn, Länge 4°, Flügelspannung 94, —r Ueber die Bildung des Geäders der Libellenflügel. Von Dr. M. Hagen in Königsberg i./Pr. Die genauere Untersuchung des Adernetzes der Libellen- flügel führte mich zu einer Entdeckung, die in Bezug auf die Bildung dieses Netzes eben so neu als interessant erscheint. Es ist nämlich das Flügelgeäder durchaus dop- pelt, d. h. zwei durchaus kongruente Adernetze, von denen ‚eines der oberen, das andere der unteren Fläche des Flügels angehört, legen sich genau auf einander und bilden so das künstlich verzweigte Maschenwerk. Von der Richtigkeit dieser auffallenden Thatsache kanc sich jeder leicht durch folgendes Experiment überzengen. Nimmt man eine eben der Larvenhaut entschlüpfte Libelle, wie man sie an schönen Frühlingstagen des Vormittags zu Dutzenden an jedem Teiche antrifft, und knittert ihre Flügel etwas zwischen den Fingern ohne sie zu zerreissen, so lösen sich die kaum getrockneten Membranen des Flügels von einander, und man kann schon mit der schwächsten Loupe deutlich das doppelte Adernetz 5 * 116 verfolgen.” "Mir hat zu dieserBeobachtung -Galöpteryx Virgo fen.» gedient.’ Besonders deutlich‘ «ist «das loppelte Netz gegen" die Mitte. und! Spitzewdes«Flügels’zu lösenigoA ‚Aion “is Zugleich ergab’ eine genauere Untersuchung desi Ader- netzes'; dass Burmeister’s Ansieht »in | Bezügiauf die: Vertheil lung .der: »Adern' die allein richtige’ ist.ı>/ Es! lässt sich «mit Genauigkeit nachweisen , dass alle Adem der» Libellenfiügel, mit Ausnahme der Randadern j»der!sogenanntdritten»Längs- ader, radius’-'Bürm.,)- angehören ;» und somit” auch, »dei Libellenflügel vorzugsweise ans einem einzigen’ Felde; gebildet ist! (wid: "Burm.: Entom. ‘Tom IE"p: 809) 1 buuuanowmil mosssrdoenslid + tisı doohbst SnöH ib ‚dlor suis „Aion wert aansıdusız - m TEA moterstall ib Dan ba 913Jo 19h | vısudszneld losill missen aasahtov ib ıxı g 2 g —? ” norse sllsxishi -Meloph Ed W852 15h nor liodT lseyfnsdo ob Aut EITEE Yom'mı ta J :ueldldste - oda imeziswa. 9b aundlsazn iA Hiy Y ‚sıawiılge IsM 9 Adümosan "Professor Dr. HH. GW. zu Posen. Z "Ausg 311979 SDisuIBilsE 712198 fBDEN) SYIBEWEE sbsbusdl Herr''«Justizrath .'Stäger''hat'in Kröyer’so:Näturhisto- rischer Zeitschrift (üeue „Reihe Bd.''L Heft v4! sehr dankenswerthe Mittheilungen über die Dipterenfauna Grönlands gemacht; er zählt 55 Arten auf, von denen 8 neu sind; unter diesen 3 neuen Arten ist ein Helophilus,, den ‚de EI. ‚Verfasser nlaoh ones ve sah: Welcheilüe in dem Vorworte zu seinen Bemerkungen die Angabe macht, dass er auch am der, Küste ‚won ‚Labrador wyorkomme. Diese Angabe gründet sich, wie ich glaube, auf eine von mir zeinächie. Briefliche Mittheilungs ‘ich “erhielt "nämlich voh! dem Hrä. Verfasser eih weibliches’Exemplar seines Helophi'borealis und’ ’en dem‘ J""des'“Heloph. frutetorunr ‘sche 'ähnliches Männchen‘, dem aber'-der ‘Dom: der'Hinterschenkelfellts, mit‘ der Anfrage ziigesendet‘) ob" ich letzteres: wohl’für’eigenei Art halte,’ Wenn! ich" nich "recht 'lentsitine ‚"anttwortdte” ich darauf, dass ich’den ’Heloph.''borealis'kaum für verschieden‘ von »Helophilus areticus -Aralten"'köline , 'da’’ieh' einen ’Helon! phikis’ von’ Läbradof besitze, der"zwischen beiden'in‘der Mitte stehe ‚uiid #682’ der-"nicht unerheblichen | Untersehiede' ihre! Trentiting "zw "verbieten scheine |‘'dass) ‘das’ abweichende Untergesichtsprofil zwar: auffallend" sei, däss sich’ Achnliches! aber-atich' bei''anderen "Arten finde; ‘was ich'anf die’ Anfriker wegen des’ Helöph.' frütetorum geantwortet haben nagl; ent» sinne’ “ieh!mielrönicht anehrz" wahrscheinlich mag sieh inch‘ zweiterhd- Aresamtichtb Hailtac auch site abi "28 217 Sammlung damals zur sicheren Entscheidungider Frage nicht Amen dich = nah ‚lurch, manchen glücklichen Zufall sehr vermehrt hat,ı,darf ich wohl eine Auseinandersetzung: ‚denizum Theil schwer zu unterscheidenden Helophilus - - Arten, versuchen; Im Voraus bemerke ich, dass entweder Heleph.,j,axetieus; bareali is und meine Art aus Labrador vereinigt werden müssen , oder dass jede als eigene, Art angesehen; | werden. muss,;, sodass, wenn ‚Hr. Stäger den Heloph. borealis vom Heloph,iaretieus., trennt, er ersteren auch von der, Ant) aus Labrador trennen und ihn zu den bisher Grönland ‚allein, ‚eigenthümlichen Arten zählen muss, eine Ansichty der„aueh; ieh wach,.genauerer Untersuchung beistimme, _,, ln ll owinıolaeharnte Sims... I nlaoskı Ich trenne, „die ‚europäischen Arida 2 Gattung Pie, philus in, 2, Unterabibeilungeng von, denen. die 1ste grössere die ne ‚init, ‚mehr,,| eiförmigem,, die 2te kleinere die Arten mit mehr,streifenförmigem ‚Hinterleibe umfasst. Die 2te Unterabtheilung bildet nur eine Gruppe, die Iste dagegen deren zwei, die welche ich voranstelle durch düste- rere, die welehe ich‘ üächstelle‘".durch hellere Färbung charakterisirt; die düstergefärbten» Jassen: sich » nochmals in Arten, bei jderen‘, Männchen, ‚die „Aug n ; ‚zusammenstossen und in Be ‚deren Männchen sie, getrennt, ‚sind, spalten; in,,g ähnliche eise zerfällt die Gruppe der hellgefärbten in un m d Hu \ Hünlenn tie auit, rg HR Hinterleibe, und in Arten, deren, "Fühler 'hellgefärbt und dere en! Tinterleib nicht" dürchscheinend ist.’ Gesteh' man allen isch Unterabtheifingen gleichen Werth” "zu, ’so' "sind" '5 ziemli ich, Teicht von einänder z' üntersche Hilde Grüpp en auzu Den "unter ae sich” die’ init bekatnten Are in folgend Ki weise verteilen!" m ‚aeırsensdl Togichnidoistz m Ian Instengroin I: bnosinitg Dan vıswilse abuer en apeingn mit vovaleiu) rm mn Irloin 163 - Jen} 1 Ay dinkergerärhte ;. 19" se ‚sundiöW ogihrolsöd 19392 id 7, si am rise 190) vnatıte moane len Augen, des RR aNpARe il, „ir ah srıserldlog ‚sinwilse %8 oT nn il Gruppe. a ee nobisd sih ‚rloiltesp »>Banr „HL. .pgregrinus raifch sib asrohlidorb. Augen, dası Mönnahenas.e dam; aswis nat ealiehen ‚sıswioe los W mb ns modahblida ( 2te,-Gruppe:,) 2iNyw 19 neb sıs son ‚nuswidoe dB H.»groenlandiens;,®, Fbr. > amie ziisarobst sanifl nosP. 3,1 Hin.glacialis «m. nottiarloenil 3tiad ob ns ih ‚ols18p oh Alsborealis Staegsils. "ORRONR, 118 2) hellgefärbte; s | a. mit durchscheinendem Hinterleibe und dunkeln Fühlern; (3te Gruppe. ) sp. 5. H. pendulus L. sp. 6. H. hybridus m. sp. 7. H. trivittatus Fbr. db. mit nicht durchscheinendem Hinterleibe und hellen Fühlern:; | ( te Gruppe. ) sp. 8. H. versicolor Fbr. sp. 9. H. frutetorum Fbr. Abtheilung II., mit streifenförmigem Hinterleibe. (Ste Gruppe. ) sp. 10. H. transfugus Linn. sp. 11. H. lunnlatus Meig. sp. 12. H. lineatus Fbr. Abtheilung 1. Erste Gruppe. sp. 1. Heloph. peregrinus, 0’; pedibus postieis omnino nigris. — Long. corp. 47% lin. — Vaterland: Sieilien, wo Zeller zu Anfang des Mai das Männchen einmal bei Syrakus fing. Die Augen des Männchens stossen anf der Stirn in einem Punkte zusammen; dieser Umstand verweist die Art in die Iste Gruppe, in welche sonst nur exotische Arten gehören. Vorderstirn und Untergesicht weissgelblieh mit gleichfarbiger Behaarung, nur die Backen unten am Mund- rande schwarz und glänzend; Untergesicht unter den Fühlern fast gar nicht ausgehöhlt, daher unten kaum die Spur einer höckerartigen Wölbung, senkrecht, ohne Spur einer Mittel- strieme. Die Oberstirn lang-dreieckig, schwarz, bis gegen den Scheitel hin schwarz behaart, vorn mit gelbbraunem Anfluge. Fühler braunschwarz. Thorax schwarz, gelbhaarig ; die gelblichen Längsstriemen alle 4 deutlich, die beiden mittleren etwas schmal und unmittelbar vor dem Schildehen ein wenig verloschen. Schildehen an der Wurzel schwarz, an der Spitze pechfarbig. Hinterleib schwarz, nur an den Einschnitten glänzend; auf dem *ten Ringe jederseits eine grosse gelbe, innen abgerundete Makel, die an der Seite 119 die ganze Ringbreite einnimmt; auf dem öten Ringe jeder- seits eine kleinere, fast eiförmige Makel, welche aber nur die vordere Hälfte der Ringbreite einnimmt, am Vorderrande des Aten Ringes eine graugelbe Querlinie; auf allen 3 Ringen findet sich ausserdem vor dem Hinterrande, die matte Fär- bung von der glänzenden des Hinterrandes trennend, eine grau-gelbliche, nach den Seiten hin verschmälerte, vor dem Seitenrande sich verlierende Querlinie, welche auf jedem nachfolgenden Ringe breiter und deutlicher ist. Die männ- lichen Genitalien sind ungewöhnlich gross und glänzend- schwarz. Die Unterseite des Hinterleibes ist weisslich, die lsten Segmente sind nur auf ihrer Mitte, die hinteren fast ihrer ganzen Breite nach schwärzlich gefärbt. Die Schenkel der Vorder- und Mittelbeine sind mit Ausnahme der gelb- lichen Spitze schwarz; an den Schienen ist das Wurzel- drittheil und die Spitze gelb, das Zwischenliegende schwarz- braun, doch schimmern sie durch ihre ziemlich dichte Behaarung so gelb, dass die Grenze des braunen sich nicht gut erkennen lässt; an den Füssen der Vorder- und Mittel- beine ist das ganze 1ste Glied, das ?te mit Ausnahme der Spitze und die Wurzel des ten gelb, alles übrige schwarz ; auch zeigt die alleräusserste Spitze des ersten Gliedes eine Spur‘ dunklerer Färbung. Die Hinterbeine haben ziemlich dicke Schenkel und ziemlich stark gekrümmte Schienen ; ihre Farbe ist durchaus schwarz, was bei keiner anderen bekannten europäischen Art der Fall ist. Die Flügel sind glasartig, doch hat die ganze Flügelfläche einen etwas grau- bräunlichen Ton; das Randmal fehlt; wo es bei anderen Arten beginnt, findet sich eine kleine deutliche Querader; die Ader, welche die Analzelle nach hinten hin begrenzt, ist gegen ihr Ende hin nur mässig geschwungen; die kleine Ader, welche von der Spitze der Analzelle zum Flügelrande läuft, ist mässig gekrümmt. Weibchen: unbekannt, Zweite Gruppe: sp: % Heloph. groenlandicus, d' 9; pallidis thoracis striis lateralibus postice obsoletis, inter- mediis angustis distinetis. — Long. corp. 94% — 975 lin. — Synon: Tabanus groenlandieus. O. Fabr. Faun. groenl. 208. 170. Helophilus arsticus Zetterst. Ins. Lapp. 595. 2, «u20 hr, am anrk, mZetterst; "Diptr'Scandi> 112678, 02453 ih u ande elhloe „Ib Btdeger yo Kröyer’s . Tidsskrüfti N“ "R. shaermiro‘Y m; ‚Auen 35924, sb »Nlili orolnos ah >21 Vaterlaiid :'‚Grönlanit "Lappland. = m ammwiil mil nl -+s ! Das«Untergesieht ist‘ inter den’ Fühlern "wenig ansge- höhlt , unten nur wenig'vorgezogen „'"der Höcker \desselben also nur unbedeutend und das’ Profil 'desselbewnoch ziemlieh senkrecht; sein“ Unterrand bildet‘ mit ‘dem "Hinterrander'des Kopfes wenig 'mehr' als einen'rechten‘ Winkel; 'anfdeimMitte desselben findet sich eine:'glänzeni - schwarze" Strieimeij>die bei unverriebenen Exemplaren’ nieht ganz bis zu"den Fühlern reicht übrigens ist es,’ wie'‘der'grösste 'Theil’der "Stirnsit weissgelbemi; zuweilen etwas dunklerem Filze bedeckt zdie Backen sind" glänzend schwarz. 'Fühler' schwarz, unmittelbar über »d&nselben-: eim' glänzend - schwarzer “Fleck's ' Mittelliiie der: Stirn» und »die’‘Seheitelgegend 'dunkeli,' fast schwärzlieh‘; Behaarung der Stimn‘'schwarz, auf dem''Scheitel‘ selbst. gelb- lieh. Thorax mattschwarz, die gewöhnlichen hellen: Striemen desselben fast ıweisslich,,’ die seitlichen "nur ‘an der‘'Schulter destlich, hinten vundentlich; die mittleren ' sehr schmal, linienförmig,, sehr‘ deutlich‘, "bei allen mieinen' Exemplaren vor «lem Schildehen abgebrochen ;"die‘ Behaaraunz' des Thorax ist. 'gelbi, mu saufisdemy'häuteren Ende‘ der dunklem'Längs- striemen »schwärzliety>.. Schildchen: bräunlieh, glänzend, vorm mitı schwarzer, hinten mit gelber ' Behaarung. "Hinterleib‘ schwatzy:anf-der Oberseite glanzlos, nur) der‘Hinterrand»der Ringe , and: zwar» auf ‘jedem | folgenden im grösserer Aus- dehnung , mit mässigem ;Glanzey'auf dem: 2ten Ringe diegt Jederseits eine! grosse gelbe); fast’ dreieckige 'Seitenmakel, die «nach' innengerichteten: Spitzen‘ derselben sind'im den Regel! weissliel gefärbt und treten‘ sich ziemlich 'nahez»auf dein: ;3tem: Ringe: fuidet ‘sich jederseits eine schmale, gelblieh- weissliche, bogenförmige Halbbindeydie, sich‘ nach ‚dem' Seitenrande hin in einen im Vorderwinkel,, des..Abschnittes liegenden, kleinen,. gelben Fleck verliert, der indess bei manchen Exemplaren cine grössere | Ausdehnung "gewinnt; auf, dem A4ten Ringe: findem |sichödieselbem’ gelblich-weisslichen Halsbindenzicaber keine; Spurwdes gelben ‘Fleckes ; auf dem letzten: Ringe sind‘ sie kürzer-'und'-fast“ fleckenartig. Die Behaarung ist auf jedem Ringe des Hinterleibes bis zur hinteren ‚Ghenze‘der. Binden gelblich, won‘ da an sehwärzlich ; am Seitenrande jedes Rihnges.reichtirdiesgelbliche Bahaarung noch. etwas: weiter nach. hinten; arıkHihterwinkel aber ist 121 sie’ stets in’grösserer Oder gerihgerer' Ausdehhung''schwärzlich. Die Unterseite” des’ Hinterleibes ist”sehwärzlieh , "glänzehd, nit ichter‘, "abbtehender"Behaarung besetzt, o'An : der!«Basis desselben zeigt sieh "jederseits die 'weissliche '‘Bindehaut in anisehnlicher “Breite!” "Die Schenkel” sind“"schwarz ‚die hintersten von’ ’ziemlich anselinlicher Breite'y an‘ ‚den. ‚vor+ dersten ist die äusserste' ‚Spitze‘ brathlichngeii 'gefärbt,''än den’ hintersten Zeigt sich nur an’der Unterseiterder'Spitzedie Spur“ einer solchen Färbungy Schienen schwarz 'mit'bräunlieh- gelber "Wurzel, "die bitterstähl mässig gekrümmt ünd’am' Ende nicht” verdickt; die’ Füsse’ durchaus schwarz, Die’Flügelsind glasättig , NAoeR!! 'hat’'die''ganze' Flügellläche einen etwas)grau- bräunlichen "Ton; das 'Randmal ist hellbraun, ’an’seiner Wurzel scharf begrenzt und dunkelbraun, an der Spitze verwäschen‘; die Adern’, welche‘ die Analzelle' nach’ hinten 'begrenät jist' gegen ihr Ende’ hin ziemlich" stark geschwüngen’;' die Ader, welche von der Spitze‘ dieser Zelle zuin Flügelrande-lauft, "stark’gekrümmt. b Die Yon’ dein” verdienten O)’Fabrieinsin seiner Fauna grocilandica" ‚Hegebene‘ ‚Beschreibung‘ ‘des! Tab.’"groenlandieus lässt "gegenwärtige 'Art‘ ‚durchaus nicht verkennen z''der»ihr von Hm. Zetterstedt "ertheilte Nanıe "hat deshalb) weichen müssen." Die 'Uüterschiede ‘zwischen 'iliv und‘ den'beiden nächfolgenden" selir ähnlichen rasen var are ur rn rin rer Erwähnung hiiden!®Hiow - wistnan Sf l ji. a "Heloph) lawpäbisi 9 baltidis llorache stniig SW ohsoletisz abdomine' superius‘ nitidos oe en diay ge ‚cörp. 6— 62 ee ua VNgReBHt Nov asıada Ms erhöhen Wänrddon a Di ige ‚ib zadımto Das Untergesicht ist inte den Fülilern Ka wind unten 'stark: vorgezögen‘ ' der’'Höcker desselben! also’! gross und’ das’Profil' desselben ‘ 'stark abwärtssteigend 5''sein'Unter- rand’ biklet‘ mit dem !Hinterrahde- ‘des Kopfes seinen stumpfen Winkel 3‘ auf''der'"Mitte "desselben fmdet”'sich "eine ‘breite, slänzenıb- schwarze ' ‚Strieine ,' ‚die zwar'oben braubereift ist, aber. doch’ 'bis Zw’den ‘ Fühlern® Hinaufreichty' übrigens’ ist 6 wie’ der gr össte' Theil’ der Stirn mit‘ weissgelbem , 'zuweilen mehr! fahlgelbem | Filze bedeckt; ‚die "Backen sind’ glänzend« schwarz. Fühler schwarz‘ unmittelbär über "denselben ein glänzend: schwarzer" Fleck j%'die Scheitelgegend’ schwärzlich, auch die Mittellinie der 'Stirn’etwas’ verdunkelt 5’ ‚Behhating der‘''Stirn “schwarz ‚auf 'dem''Scheitel itrl'zierhlicher "Ausdeh- nung gelblich. Thorax hrattschwärz; '.die ’gewöhhlichen hellch Striemen desselben grand weissliehs)"die vordere Hälfte’ der 122 seitlichen und. .die mittlere als ziemlich schmale, vor dem Schildehen 'abgebrochene Linien zwar vorhanden,; aber undeutlich ; die Behaarung des Thorax ist durchaus gelblich, auch auf dem hinteren Ende der dunkelen Striemen. Schild- chen gelbbräunlich glänzend, durchaus mit gelblicher Behaa- rung. Der Hinterleib ist schwarz, auf der Oberseite überall glänzend; auf dem ?ten Ringe liegt jederseits eine grosse gelbe, fast dreieckige Seitenmakel, die nach innen gerichteten Spitzen derselben sind etwas weisslich gefärbt und treten sich nicht sehr nahe; auf dem sten Ringe findet sich jederseits ‘eine schinale, weissliche, bogenförmige Binde, welche sich nach dem Seitenrande hin in einen im Vorder- winkel des Abschnittes liegenden, äusserst kleinen gelben Fleck verliert; auf dem &4ten Ringe finden sich dieselben weisslichen Halbbinden, aber keine Spur des gelben Fleckes; auf dem letzten Ringe sind sie ebenfalls vorhanden, aber etwas kürzer und minder deutlich; die Behaarung ist auf jedem Ringe des Hinterleibes bis zur hinteren Grenze der Binden weissgelblich, von da an schwärzlich ; am Seitenrande jedes Ringes reicht die weissgelbliche Behaarung viel weiter nach hinten, so dass daselbst an den Hinterwinkeln »ur noch eine Spur von schwärzlicher Behaarung übrig bleibt. Die Unterseite des Hinterleibes ist schwarz- glänzend, mit _ sparsamer, schmutzig - weisslicher Behaarung besetzt; an der Basis desselben zeigt sich jederseits die weissliche Bindehaut in anselhnlicher Breite. — Die Schenkel sind schwarz, die hinteren von mässiger Breite, an allen ist die Spitze gelb gefärbt; die Schienen sind schwarz, die Wurzel: der hinter- sten bis zum. 3ten Theile, die der vorderen und mittleren bis ‚etwas, über den 3ten. Theil hinaus gelb gefärbt , die hintersten mässig gekrümmt und am Ende nicht verdickt; die Füsse durchaus schwarz. Die Flügel sind glasartig, doch hat die ganze Flügelläche einen etwas graubräunlichen Ton; das Randmal ist hellbraun, au seiner Wurzel kaum dunkler; die Ader, welche die Analzelle nach hinten begrenzt, ist gegen ihr Ende hin ziemlich stark geschwungen; die Ader, welche von der Spitze dieser Zelle zum Flügelrande läuft, stark gekrümmt. — Männchen unbekannt. Wenngleich diese Art eigentlich als aussereuropäisch nicht hierher gehört, so coneurrirt sie doch bei der Be- stimmung des Heloph. groenlandieus und borealis in einer Weise, welche. mich jeder Entschuldigung wegen ihrer Aufführung an dieser Stelle überhebt. Sie steht in sehr 123 eigenthümlicher Weise zwischen ihnen in der Mitte, indem sie mit jeder der beiden Arten mehrere Merkmale gemein hat. Von Heloph. groenlandicus unterscheidet sie sich 1) durch viel mehr herabsteigendes Untergesicht, 2) den Mangel schwärzlicher Behaarung auf dem Hinterende der schwarzen Striemen des Thorax und auf dem vorderen Theile des Schildehens, 3) durch die Undentlichkeit der hellen Thoraxstriemen und die etwas entferntere Lage der beiden inittleren, 4) durch den Glanz der Oberseite des Hinter- leibes, welcher sich bei Helophilus groenlandieus nur an dem Hinterrande der Segmente findet, 5) durch grössere Schmalheit der Hinterleibsbinden , 6) durch etwas geringere Breite der Hinterschenkel und die gelbe Spitze derselben. — sp. 4. Heloph. borealis, 2; pallidis thoraeis striis obsoletis, abdomine superius opaco, segmentorum margine posteriori nitido. — Long. corp. 6 lin. et quod exced. | Synon: Heloph. borealis Staeger. Kröyer Tidsskrift. N. R. I. 359. 25. Vaterland: Grönland. Das Untergesicht ist unter den Fühlern recht stark ausgehöhlt, unten äusserst stark vorgezogen, der Höcker desselben also sehr gross und das Profil desselben sehr schief und tief herabsteigend; sein Unterrand bildet mit dem Hinterrande des Kopfes einen stumpfen Winkel; auf der Mitte desselben findet sich eine breite, glänzend -schwarze Strieme, die bis zu den Fühlern hinaufreicht und unterhalb derselben nur wenig grau bestäubt ist; übrigens ist es, wie der grösste Theil der Stirn, mit weissgelbem Filze bedeckt; die Backen sind glänzend-schwarz. Fühler schwarz, unmit- telbar über denselben ein glänzend-schwarzer Fleck; die Scheitelgegend schwärzlich, auch die Mittellinie der Stirn etwas dunkler; Behaarung der Stirn schwarz, auf dem Scheitel in ziemlicher Ausdehnung gelblich. Thorax matt- schwarz, die gewöhnlichen hellen Striemen desselben graulich, sehr schmal und undeutlich, in der Mitte unterbrochen, die ınittleren hinten abgekürzt (nach Hrn. Stäger’s Angabe fehlen sie oft ganz ). Die Behaarung «des Thorax ist durch- aus gelblich ohne -alle Beimischung von schwärzlichen Härchen. Das Schildchen bräunlich, glänzend, auf der Mitte mit schwärzlicher, am Rande mit gelblicher Behaarung. Hinterleib schwarz, auf der Oberseite glanzlos, nur der Hinterrand‘ der Ringe, und zwar auf jedem folgenden in 124 grösserer‘ 'Atssdehnung, mit mässigem Glaiize 5 auf'ıdemi2ten Ringe: liegt‘ jederseits | eine: grosse: gelbe y| fast! dreieckige Seitenmakel, ‘die nach innen»: gerichteten «Spitzen «derselberi zeigen 'hur \die'»Spur! einer! weissliehen‘ Färbung Iund treten eihander "nicht! sehr! nahe ; vauf'©dem! Sten» Ringer findet: sich Jjederseits eine ’schihale,; weissliche) bogenförmige' Halbbinde; welche den Seitenrand nicht! ganz'/erreicht ,amıdemt sich keine Spur eines gelben'Fleckes’ findet; /auf dem ten Ringe finden! sich dieselben weissliehen Halbbinden ,‚( die „daselbst den 'Seitenrand‘ fast‘ vollständig’ 'erreichenz anf'»dem letzten Ringe sind »sie kürzer’ und‘ minder deutlich. »' Die‘ Beliäarung des Hinterleibes ' ist‘ dicht, 'abstehend‘; merklich läugerials bei den verwandten Arten , von gelblicher Farbe‘, | am' Hinter! rande des‘ 2tem Ringes: etwas ‘dunkler; ‘ani » Hinterranude der folgenden: in: ziemlicher Ausdehnung 'sehwärzlich; am Seiten- rande des’Hinterleibes ist’ die Behaarung (durchaus gelblich, nur am Hinterwinkel der hinteremsAbsehnitte» finden sich auch‘ schwärzliche' Härchen. ‘Die Unterseite des’ Hinterleibes ist schwärzlich, glänzend, ‚ander Bäsis‘ desselben zeigt sich jederseits die weissliche Bindehaut insansehnlicher' Breite. — Die'-Schenkel''sind schwarz ,'odie ' hintersten»von wnässiger Breite‘, an allem ist».die Spitze 'bräunlich+gelb ,, 'doch’>be- schränkt‘ sieh‘ an » den 'hintersten diese‘ Färbung ı auf). der Oberseite’ "nur auf den "alleräussersten« «Theil! derselben; Schienen sehwarz mit bräunlich='gelber Wurzel, die/hintersten wenig‘ gekrümmt, am’ Endenzwar' nur 'schwaeh's aber «doch deutlieh''verdickt > die‘ Füsse durchaus schwarz. »' Die ‘Flügel sind ‚glasartig, doch ‘hat die 'ganze' Fläche; derselben.'ieinen etwas graubräunlichen Ton ;' das 'Randınal !ist \dunkelbraun, an 'beiden'»Seiten‘ »schärf ‚begrenzt } die; Ader;- welehe die Analzelle' nach‘ hinten "begrenzt ‚ist gegeni»ihrı»Endes:hin ziemlich’ stark'geschwungen ;' die Ader;welche von»dei» Spitze dieser 'Zelle zum‘ Flügelrande' läufty' stark''gekrülimtb wi ''suHeloph. !borealis unterscheidet‘ sich» von Heloph.' groeui- landieus' 2) durch ‘das schräge ,' sehr» vieb mehr:'schief, ab- steigende o Profil 'ı des 'Untergesichtesy>'%) Idurchigrössere Länge/der Behaarung auf’ Thorax’; ıSchildehen »und Hinterleib, 3)» ‘durch den’'Mangel'‘schwärzlicher Behaarung »aufı,dem Hinterrande der’ dunkien‘'Thoraxstriemen ‚.'4) durch'idie wiel grössere: Undeutlichkeit und netwass'ientferntere: Lage»ıder mittlerem hellen T'horaxstriemen;«5) durch diesmminder»breiten Hintersehenkel\,'die bei’ demi’ Weibchen aufrdern-Spitzenhälfte der ‘Aussenseite' eine deutliche Längsfurche! haben), währenil sielr daselbst beil'Heloph. groenlandieusi>nurs'eih ‘grösser, flacher" Eindriack! zeigtj'der»vyom dem: nochi»grösseren. Bin: druckeväuf der! 'Wurzelhälfte !'dureh !eine! erhabene Querleiste getrennt "ist, 6) "dureh «die minder” gekrümmten’sund’sam Endev deutlich verdiekten Schienen: Auch! dies rerheblichere Körpergrösse- und'.die auch anf"der’Oberseite»bräihlich-gelbe Färbungvder' Spitze der hinterstem ‘Schenkel’können noch ‘als üntergeordnetere: Unterscheidımgsmerkmale'angeführtwerden, llHelöph. börealis'unterscheidet sich von’ Heloph.’ gladialis? Pydtireh 'däs' Schiefer und länger herabsteigende Uhtergesicht! welches "eine "viel spitzere’ Schnauze bildet ;"die PER selbeil "hält bei Helophi! ’glieialis’sö ziemlich" die Mitte zwi! schen der’ von Heloph: grocnländiehs und’ Helopk. Borealis'; dureh’ anf" Thorax und’ 'Schildehen‘ eitl wenig)" Auf dein Hibterleibe viel längere’ Behäarung’, 3)’ “durch die’ Anwesen“ Keit’schwärzlicher 'Behaarang auf dem Schildehen, "#)" dureh den" mangelnden Glanz’ atıf der‘ Oberseite des Hiniterleibes, 5) Aurch "die‘ Längsfüärche "welche" sich bei dein ' wenn auf der Spitzenbälfte Aüssengeite der " Hihterschenke findet‘, während: sich "daselbst ’bei Heloph! Placialis Atir ’ein srösser,’ ziemlich “Hefer Eindruck Zeigt,"der 'von'dem’ nöch' srösseren "Atf der Wurzelhälfte" dureh” eine‘ Erhaßene Quer. leiste $etrenit wird,)"6) dureh’die at Ende’ Hetitlich ver. diekten Hinterschienen, 7) dlarch das’ dünklere"Randinal. '"' Hansi Aoit oh ins ;Zi9NBifl ojsbanmmrtds oxliqd A0WBant 19h ‚ss Dritte, Grupp ill 34149 Re doie aba rlbnspNd.uH ehophi.pendmlusyiid Piz. pallidisıthoraeig) 19WWerory (Strg. distinetissimmis.idavisi,:olantennisi: et»vitta> sul nt fackeiinigris, femoribus/ postieisioapice; late: falvis;! ‚sıolieoe LODg. Corp: Ib hints stisersbot daie Job ‚„buiddiSyn0n'Musca pendula Linn. Faun! Suec ed, Mm, 1795° sdaildlogeriow SusyLinnusystwinapered.! XII DEAITIgHd . ih sans sodßyrphus pendulus»Fabr'Sp.Ins. IL 423.10. ai woguiil veoib bRSsTTHFAunpT Et TRAIL gehe V dann styolg no Blophilusipehdwlas Latr. Gen. Crust, IVIR! ads ‚oaailai ‘Helophilas pendulas'Meig. Syst. 'Beschr- im mob ind . 1050151137326. (eum' synonyinis!'ymo'n fio 3717 : asilstinor) 00.:Maeq.’Suit"ä Buff. Dipt.'T'5 gusqloumiM] \slmlowon JunınienZetterstiulns. "app. "595.1. ohuirtshmill hau nlelimdos 18 Zetterst.' Dipt.'Scand.11.676."1! ab dei 4514 Vaterlandebidas 'nördliehe'ind mittlere 'Europä?!"seiil" Vorkommen! in’ den! südeusopäischenthänaen® i8t nödflyene! stekkiplwachklewäbsentiserudO 1b Ins dei ameisedsdl ei ei 126 ‚Das Untergesicht ist unter den Fühlern stark ausge- höhlt , unten ziemlich stark vorgezogen, der Höcker desselben also gross und das Profil schief abwärts steigend, doch die ganze Schnauze von wenig spitzer Gestalt; der Unterrand bildet mit dem Hinterrande des Kopfes einen nur wenig stumpfen Winkel; auf der Mitte des Untergesichtes findet sich eine glänzend - schwarze Längsstrieme, welche unmittel- bar unter den Fühlern weisslich bestäubt ist; übrigens ist es, wie der grösste Theil der Stirn mit gelblichem Filze bedeckt; die Backen sind glänzend-schwarz, Fühler schwarz, unmittelbar über denselben ein glänzend - schwarzer Fleck, von dem sich bei dem Weibchen eine dunkle keilförmige, fast glanzlose Strieme bis zum schwärzlichen Scheitel hinauf- zieht, welche dem Männchen fehlt. Behaarung der Stirn schwarz, auf dem Scheitel selbst gelblich, bei dem Männ- chen. unmittelbar über den Fühlern lichtgraulich. Thorax mattschwarz mit 4 hellgelben, durchgehenden Längsstriemen, von denen die mittleren am hinteren Ende schwach, aber deutlich erweitert sind. Die Behaarung des Thorax ist durchaus gelblich. Schildehen bräunlich - gelb, glänzend, zuweilen an der Wurzel und an den Seitenwinkeln schwärz- lich, wit schwarzer, amı Hinterrande mit gelblicher Behaa- rung. Hinterleib oben schwarz, glanzlos; auf dem 2ten Ringe liegt jederseits eine grosse gelbe, fast dreieckige, an der inneren Spitze abgerundete Makel; auf dem 3ten Ringe findet sich jederseits eine ähnliche aber schinälere Makel, deren inneres Ende heller gefärbt ist, bei dem Männchen schliesst sie sich dem Vorderrande des Ringes in grösserer Breite an, als bei dem Weibchen; auf dem äten Ringe findet sich jederseits auf dem schwarzen Grunde eine schmälere, scharfbegrenzte, von gelber Bestäubung gebildete Halbbinde, die bei einzelnen Exemplaren eine ganz weissgelbliche Färbung hat und nicht selten mit der gelben Färbung in Verbindung steht, welche der Seitenrand dieses Ringes in grösserer oder geringerer Ausdehnung zu zeigen pflegt; auch der, Ste Ring hat bei den Weibchen 2 ganz ähnliche, aber oft undeutlichere oder versteckte Halbbinden, bei dem Männchen bilden ihn die ganz schwarzen Genitalien; die Hinterränder der Ringe sind schmal gelbgesäumt, gewöhnlich ist der Hinterrandssaum am 2ten Ringe am schmälsten und an jedem nachfolgenden breiter, doch finden sich auch Exemplare, bei denen der 2te Ring viel breiter gelbgesäumt ist, Die Behaarung ist auf der Oberseite des Hinterleibes sehr kurz, gelblich, am Hinterrande der Ringe schwarz; die. Behaarung am After ist länger und gelblich, auf der Unterseite zerstreut, abstehend, sehr hell, fast weisslich. Der Bauch ist weissgelblich gefärbt; bei dem Männchen ist in der Regel nur der letzte Abschnitt sammt den Genitalien schwärzlich, doch finden sich auch solche, wo der vorletzte Abschnitt zum grossen Theile dieselbe Färbung. hat; bei dem Weibchen sind in der Regel die beiden letzten und die hintere Hälfte des drittletzten Abschnittes, schwärzlich gefärbt, nicht selten breitet sich. diese Färbung über den srössten Theil des drittletzten Abschnittes aus und bildet auch noch einen Querfleck am Hinterrande des: viertletzten. Die Schenkel sind schwarz, das‘ Spitzendrittheil ziemlich dunkelgelb ; Schienen gelblich, die vordersten und ‚hinter- sten an der Spitze breit, schwarz, letztere ziemlich stark gebogen ; Füsse schwarz, an dem mittelsten das erste Glied und meist auch die Wurzel des 2ten gelblich. Flügel glasartig, Randmal gelb, an der Wurzel scharf begrenzt und in geringer Ausdehnung gelbbraun. (Fortsetzung folgt.) MBriefkalten ß. Ver. pro 43. M. R. v. Sch. in Dstdt., Pr. K. in Elgn., G. LoR. w R. in Stgt. ß. Ver. pro 44. M.R. v. Sch. in Dstdt., Pr. K. in Elgn., O. F. R. in Klz., G. R. K.in Eft., G.L. R. v.:R. im Stgt., C. Sch. in Plz., L. Br. in Dssf., Dr. N. in Pg. ß. Ver. pro 45. M. R. v. Sch. in Dstdt,, Pr. K. in Elgn., ©. F. R. in Kla, GR. K. in Ef, @. L. R vw. R. in Stgt., C. M. in St. W., A. H. in Aschbn., H. G. R. zu L. bei Dssu., O0, L-R. in Bn., ©. M. G. zu P. bei Bn,, Dr. D. in Bg., Dr. St. in Pag., J. C. T. in Jhen., d. t. Foim»Ps, Dr. H. in Kbg, Dr. ‚Sch. in Kbg., Pr. G. in Dpt., v. T.r aufı R. bei Dzg., Pı. Dr. L. in Pn.,'M.M. in Wn., EE v R m Wn,v.d 0%. 128 enwioe uni 1b H»auMaiheinsnsAiEe Baızu Rfıs ish m ‚dä ildlse bau bei «:Ngdi,, Dr«H. in Stsd., OF. 7/8 ‚dailesiaw "ter! Hoi zu Va£. I 2) 00, cn 'K.:E; ‚R. in. kbg., tal anlonniM sunhb ind SISehwazwWdhit bei-Pz., ıv. D. im Dei; asilstiem) eb ums 3SucdHil Ans /Wshfse; y BD. ins 'Ra., L. sıxtalt ‚B.\m:Dzg., Iu)St. ins Eftdsiieniu dd: 3; Ze. pro, 20. >P; H. in Nsn,, ‚L«B: Peine Suinikbe4 sh RlosAHPsosin Gdbaiz 1a 4 stoifan Zig: pro’ all -«P. H. in» Nsn., L,i,B..in Dr... ih unb wZitg. pro’ 42. »PiH.in: Nsn.y«L. Bi in Di. NurTs id Ztg: pro 43. P&H:in Nsn.,; L«B:in Df., R. Ar P. in Gde. en ren @8i:in Plz. „Li ‚Bu (in.; Di, PB... H« AM doi Schfät. bei Hdt. ©. nn zig: ur dä Ei F. in An;,' L.B. in. D£.,,A. Mi in ‚Alne inte Int. OcbuB: in Baba; C.:M: 6. in,P. bei Bn., bailf) stets ash. astelutimerBiıih Beg., Dre, D. in Bg,,' Dr, ‚St, in last] ildioy Wil Pas, JG T%’in Jhgni;.Dr. H,.in; Kbg,,, Isis129dJ Yınıld \syıu FDrs-Schi:in Kbg,, Pr, G. inıDpt Ns 'p auf R. bei Dzg., Pr“ D, L«: in. Pn,, v..d.; O,,auf,W..bei,Sn., O.F.R., zu Rfr. bei Ngd., O. F.R. zu Ktz., Dr. H. in Stsd., P. Dr. H.in Gfsd., O- F. Z. zu Vdf. G. G, K,ER, in. Kbg., $. Sch. zu Js. bei Pzi; SH. in!Wis‘, 4 B.D. in Ra., L. B. in Dzg., G.-R. K. in Eft., L. St. in Eft. ' Einige ‚Mitglieder wünschten! direktei Ben der Zeitung':( wie: früher und zahlten von diesen ‚uzl. RN ab; S.:Triin Gz.;!Di Sch. in:Brlwy A,sin ER , ’ı >) ,„Brlu,.w. T. auf R. bei Dzg., Gr. z. R. via U da au Shig.v bei Kli,.S: H. in Wessfs,, .ıı DmBi in Die. ci Di der Vertinskasns befinden sich noch verschiedene/Asser- vate, die theils «laven 'herrühren,, ‚dass einzelne Mitglieder auf mehrere: Jahre voraus bezahlten, theils aus anderweitiger Be- reehnung entstanden.. ‘Nach :der'ineuen Einrichtung hat der Vereins-Vorstand nur in seltenen Fällen mit Mitgliedern Geld- sachen zu'verhandeln,; die Asservate können also für die Folge nicht lin:Ab-'oder‘Anrechnung kommen, und bitten wir die be- treffenden Herrn, darüber im Laufe dieses Jahres gefälligst ver- fügeh’'zui'wollen, da eine öftere Webertragung nicht Statt finden kann.'lın, Falle keine ‚weitere ‚Verfügung stattfindet, werden wir ‚dies&! Gelder sder. !VereinsKasses Xüweisen. Druck von F. Hossenland, nologische „Zeitung herausgegeben von dem Er Ir 2 ara FR aan ag I ach entomologinehen Vereine .% STETTIN. r Redacion: In Commission bei den Buch- CA. Dohrn, Praeses en handlungen von E. S. Mittler. in Dr.H. Schaum, Secretair Berlin re ‚Dyk in re mm nn 000000 a m ee a 9 2 3} ve I 2 Jahrgang. Mai 1846, 11% I. nhalt. en Förster: an von Meigen (Schluss.) Loew: Die Gattung Helophilus (Fortsetzung.) Zeller: Ueber die Synonymie der Emydia-Arten Coscinia und Candida. 'Suffrian: Bemerkungen zu den deutschen Phytophagen (Schluss.) Bereinsangelegenheiten. In...der.. Sitzung .am. 2. :April wurden in .den ‚Verein: aufgenominen : PN ‚als Eiemetstaitigdiiide Herr Marquis Spinola in BEIN als Mitglied: | Herr Leon Fairmaire, Rendant der entomologischen Gesellschaft in Paris. ‚Eingegangen für die Bibliothek: wie Zwölfter Jahnesberiaht des Mannheimer, Vereins ‚für Naturkunde. j, n Geschenk, des Mannheimer Bene ee sinn Descriptions of ‘some new and interesting 'inseeis' ‘'jinhabiting the United States. ‘By. J. Le’ Gonte (Read before the Boston’ 'Soe. Tore Hist. ' No«' vember 6, Be hilan 570 Be le id j wiltentehaftiche) he tere 77 Ueber das Leben und Wirken von J. W. Meigen. Von 3. A. Förster in Aachen. |) I > (Schluss.) Als Meigen im Jahre..1802. von: einer Reise in seine Heimat nach Hause zurückkehrte, fand er einen Brief von llliger vor mit der Einladung, ihn und den Grafen Hofl- mannsegg in Aachen zu besuchen, wo beide die ‚Bäder gebrauchten. Meigen säumte nicht, dieser für ihn. so. will- kommenen Einladung zu folgen, nahm die Abbildungen seiner Zweiflügler mit, und verhandelte mit Beiden manches für seine weiteren Sladic, Illiger hatte bei Aachen ein für ihn neues und unbekanntes Dipteron gefangen, und davon eine Federzeichnung entworfen, er legte diese Mr. vor mit der Anfrage, wohin das Thierchen zu stellen, sei. Es war eine Art der schönen Gattung Loxocera,. die ‚von Mg. als Loxocera Hoffinannseggii aufgeführt, später aber als eigene Gattung Platystyla abgesondert worden ist. Nach beendeter Badekur besuchten beide Herren Mg. in Stollberg. Illiger übernahm der Verabredung gemäss die Correetur des Mgs. Werkes, welches im Jahre 1804 bei Reichard in Braunschweig in &to erschien. Die neue Eintheilungsmethodo Mgs., die man in Bezug auf das damals allein gültige System von Fabricius wohl eine natürliche «nennei‘ kann, fand bei den Anhängern .des letzterem keinen: Beifall,.doch liess sich Mg. dadurch nicht abhalten, den einmal ‚betwetenen Weg weiter zu, verfolgen. In demselben Jahre reiste, Fabri- eius nach Paris, wo er Mgs. Werk salı. Bei seiner Rück- reise zeigte er Mg. den Tag seiner Ankunft in Aachen schriftlich an. Meigen besuchte ihn dort und einige Tage später kam Fabrieius selbst nach Stollberg und liess sich alle die von Mg. neuaufgestellten Genera vorzeigen, um sie bei der bevorstehenden neuen Auflage seines Systema Antliatorum zu benutzen, in der ‚Absicht, jede, Verwirrung zw. vermeiden, die doch nachher nicht ganz ausblieb, da beider Ansichten in manchen Dingen zu sehr verschieden waren. Es zeigte sich hier schon, «lass Mg., wenn er auch nicht das ganze, Gebiet der Entomologie wie Fabrieius be- herrschte, diesem berühmten Forscher doch auf dem Gebiete der Dipterologie schon einen bedeutenden Vorsprung ahge- 131 wonnem: hatte, : Fabricius tadelte‘ an Meigen überhaupt die eklektische Methode als: Eintheilungsgrund, nd! behauptete, der Systematiker müsse sich nur an einen Körpertheil:halten, nicht aber die Merkmale bald von ‘diesem, bald: von jenem Theile hernehmen. ‘Seine Methode »wurde:' aber im . Wider spruch‘ mit seinen Grundsätzen von ihm selbst nieht Konse- quent durchgeführt, da er die Hauptmasse der Arten nach dem Habitus ‘'einordnete, also in der Praxis PEN was: in der Theorie ‚von ihm verworfen wurde. 0 | ‘Das Jahr 1304 war ‚für Mg. »auch.noch in: dnddende Beziehung wichtig, derin er schloss in demselben den Bund mit seiner ‘Gattin, die ihm bis: zu ‘seinem Lebensende unter guten und: schlimmen: Verhältnissen die treweste: Gefährtin geblieben ist. Sie war ‘die Schwester des Prediger: Mänss zw Hückelhoven bei :Linnich. Von jetzt an bis zum Jahre 1808 nahm die Zahl der französischen: Schüler immer mehr ab, dadurch verringerte sich auch” natürlich 'gar' ‚sehr :Mgs. Einkommen. : ‚In‘ diesem kritischen Momente machte. ihm einer«der. Kaufleute in Stollberg, Adolph Pelzer,:den 'Vor- schlag, die ‚Stelle 'eines Seeretairs bei dem Handels- Gomite zw.übernehmen. Das jährliche Gehalt 'warı auf: 150 RP fixirt, und dabei konnte ‘er nach‘ wie vor: seinen Berufs- arbeiten leben. Er 'hatte alle ‚Schreibereien für das‘ «Gomite zu: besorgen, die Protokolle bei den’ jedesmaligen Sitzungen zu: führen ‚die Correspondenz‘ mit ‘der 'Regierung ‘und den auswärtigen 'Messingfabriken theils' in’ französischer, theils in deutscher Sprache zu übernehmen. In der Folge wurde: von dem Comite noch der Dienst‘ eines Courtier mit seinem Amte' verbunden „ wodurch 'sein' Gehalt 'ansehnlich vermehrt! wurde: ''''Beide' Aemter verwaltete ‘er zur vollkommensten Zufriedenheit: 'bis zur Auflösung des 'Comite’s. (Die: franzö- sische ‚Regierung ‘hatte schon früher die sogenannten :Cham- bres consultatives ( berathende Kammern )' eingesetzt ,' welche über: Gegenstände der Industrie von der Regierung: zu Rathe gezogen würden.: Auch Stollberg erhielt eine: solche Kammer, welche: aus :6 Kaufleuten bestand: Die Schreibereien mussten dureh‘ die Mitglieder besorgt werden. Als nun 'Meigen’s Funetionen bei dem Handels-Comite 'aufhörten,, nahm’ man gleich seine Thätigkeit als Secretair für die Handelskammer in’ Anspruch. '' Seim Gehalt wurde durch freiwillige‘ Beiträge: der Mitglieder ' bestritten, wurde aber nach und‘nach‘ mit: der! Unbedeutendheit des Instituts'so: gering, dassı'er ‘froh war , als seine ‘Dienste nicht weiter mehr in a nominen wurden, 0 hi TEITEIZ ug » »Zufolge. eines Beschlusses ‚der französischen -Regierang musste-im' Jahre 1812 von jeder Fabrikanlage ein reifacher, ausgemälter: Plan nach einem bestimmten Maassstabe’ nebst einem ' Concessionsgesuche: dem: Gouvernement eingereicht werden. Die Aufnahme besorgte Hr. Gräser, Director auf der‘ Eschweiler Pumpe (ein ‘berühmtes’ Kohlenbergwerk‘), derselbe , welcher durch, seine ausgezeichnete Sammlung von Pflanzenabdrücken ‘aus dem Kohlenschiefer sum die vorwelt- liche Flora sieh‘ grosse «Verdienste erworben hat.'; Meigen übernahm die auszumalenden Zeichnungen, und'diese Arbeit beschäftigte: ihn ungefähr dıitthalb Jahre. Da sie; gut 'be- zahlt: wurdey':so überhob sie ihm und die’ unterdess stark herangewachsene Familie mancher häuslichen: ' Verlegenheit. Auch‘ die nöthigen Concessionsgesuche‘ fertigte. \ er alle ads, denn‘ seine Gewancdlheit in: allen möglichen Arbeiten‘ war so gross, ıdass' er fast nie: nöthig hatte, irgend ein, Gesuch der Art vom der Hand: zu: weisen. ‚Seine Unverdrossenheit im Arbeiten mag »man' leicht daraus erkennen, dass er in der Regel schon früh Morgens um 4 Uhr seine Tagesarbeit begann und bis Abends spät wenig feierte. : Jede; Musse- stunde war dem Studium ‘der Entomologie und‘ wenm'auch vorzugsweise den‘ Dipteren: gewidmet, so wurden doeh keines- wegs von ihm die ‚übrigen Ordnungen vernachlässigt; auch studirte er nebenbei noch. eifrig Geschichte und Mathematik. » Seine genaue Bekanntschaft mit dem 'Schmetterlingen zeigte er in dem: von: ihm herausgegebenen Werkexı über Hymenopteren besitze ich selbst zwei kostbare Manuseripte: von‘ ihm , ‚die ich zugleich mit seiner ganzen Saminlung: (die Dipteren’ ausgenommen); käuflich an imieh ‘gebracht habe; das’ eine enthält alle von ihm gesammelten. Iehneumonideny n. kolorirten Abbildungen; das andere die Gattüungstypen des «Gravenhorst’schen Werkes, so weit: er derselben «hab- haft werden konnte. : »Ueberhaupt beabsichtigte ‚ver, die‘ europäischen Hyınenopteren’ ausführlich zu bearbeiten, nicht nur: salle' Gattungen zu zeiehnen, sondern auch die schwie- rigen und an Arten sehr zahlreichen in eignen Monographien, mit Abbildungen aller Species herauszugeben. Seine 'ausser- ordentliche Gewandtheit im Zeiehnen war. so gross, dass.'er in kurzer Zeit ganze Reihen hinzeichnete, und das Kolorireir imachte-ihm ‚eben ‚so wenig Schwierigkeiten. So hat er nicht: nur: während: seiner: vielen und‘ schweren Berufsarbeiten‘ alle, Arten seines grossen Dipterenwerkes selbst gezeichnet-and kos+ lorirt, sondern auch eine grosse Menge dieser Arten: später von Neuem bearbeitet. Dasselbe ist der Fall mit seinem» Schmetter-+ lingswerke: Neben diesen entomölogischen Arbeiten war er auch 'mit''der Botanik fortwährend beschäftigt,’ die Gattungs- charaktere der wildwachsenden , so' wie der kultivirten ‘in- und ausländichen Gewächse wurden von ihm'gezeichnet und genau untersucht. ' Auf alle diese Arbeiten 'konnte'er aber nur seine Mussestunden verwenden, was'hätte»dieser'Mann wohl geleistet, wenn‘ er seine ganze Lebenszeit den Wissen- schaften‘ hätte 'obliegen können ? strlosmens adla | "Im Jahre 1812 nahm ein Sohn des Kaufmann »Pelzer die ’'topographische Karte ‘der Mairie Stollberg’ auf,' wobei Meigen ihm’ von Zeit zu Zeit an die Hand ‘ging. »'' Nach vollendeter ‘Aufnahme wurde ‘dieselbe von ‚Meigen in Land- kartenformat gezeichnet und im Düsseldorf. in’ Kupfer‘ gesto- ehen:'"Im Jahre 1814 kam der Ingenieur - Capitain''v. Deden- roth (vom ‘Müffling’schen’ Armeekorps) nach Stollberg, um von’ »Meigen einige Aufschlüsse‘ über‘ die Loecalitäten von Stollberg zu erhalten. Dieser war: ein intimer Freund des Grafen v. Hoffmannsegg , 'mit'welchem ' Meigen nun wieder in’ Verbindung. trat. ‘Der Graf schiekte ihm ‚ein Exemplar seiner ‘prachtvollen portugiesischen Flora, so» weit‘ "solche damals ' schon '"herausgekommen' war. Doch 'stöckte die’ Correspondenz von dem Augenblick an, ' wor'der Graf‘ seine Inseetensammlung alt das Berliner Museum verkaufte, 'o--Den traurigsten ‘Absehnitt im Leben unseres’ verdienst- vollen Mannes bildeten 'unstreitig die Jahre 1816 und! 1817. Die‘ Lebensmittel stiegen in Folge ‘der missrathenen‘ Erndte zu ungeheuren' Preisen ; die Familie ‘bestand aus 7 'Kin- dern» und das ‚Einkommen ‘ war äusserst gering; der französische Sprachunterricht hatte dureh''die 'Zeitereignisse grösstentheils aufgehört, nur einzelne. Privatstundem wurdeii noch sertheilt. * In"dieser Noth wandte er sich an die-Regie*-' rung’ in‘ Aachen und bat um eine ‘Anstellung , erhielt aber eine 'abschlägige Antwort mit dem Bemerken, es seien noch) zw‘ viele Invaliden aus dem’ 'Befreiungskriege' zu© versorgen: Hierauf wandte er' sich an die »Plankammer , die‘ mit,'der- Landesvermessung' beauftragt 'war, um als Zeichner ‘ange stellt''zu werden, 'wäs ebenfalls ohne‘ Erfolg war. ‚Zwar erhielt. ‘er von Zeit zu Zeit einige Arbeit: von «derselben; sie) wurde aber so karg bezahlt ‚' dass’/auch bei’ der äussersten Einschränkung die ı Familie nicht "bestehen Konnte.‘ Zum» Glück“ erhielt er in dieser Bedrängniss durch die Verwendung: des Wasserbauinspectors Rösler von der Regierung in Aachen den» Auftrag‘, ‘die grosse ‘Transchöt’sche Karte‘, in so’ weit solche den Regierungsbezirk Aachen betraf, auf: Imperial- 134 papier kreisweise zu zeichnen. Diese Arbeit beschäftigte ihn ein paar Jahre und wurde: reichlich aid horn sie trug Siaih ungefähr 500 .Af ein. Ieını) ‘ Schon früher hatte Meigen » als eifriger Ereind der Abe: in den Morgenstunden eine Sammlung: von aströnomisehen Karten in Qnerfolio von 75 Blättern ge- zeiehnet. Die Fixstern-Karten,, die den: grössten Theil der- selben ausmachten, waren nach dem Verzeichniss von Piazzi als dem genauesten, auf Horizont von Südeuropa, verzeichnet. Dann folgten mehrere Blätter über unser Sonnensystem nebst verschiedenen Mondkarten nach Schröter’s seleno-topograpbhi- sehen Fragmenten. Die Fixstern-Karten wurden im Jahre 1822 von Arnz & Comp. in Düsseldorf auf 16 lithographirten Blättern in gross Querfolio nebst einer Beschreibung der: 'Sternbilder herausgegeben. Auch diese Arbeit wurde ihm reichlich bezahlt; Es ist nöthig, hier wegen der Herausgabe des Dipteren- Werkes wieder einige Jahre in der Lebensgeschichte meines Freundes zurückzugehen. Im Jahre 1815 nämlich erhielt er vom Justizratie Wiedemann einen Brief, worin dieser ausgezeichnete und eifrige Entomolog anfragte, ob ‘denn keine Hoffnung vorhanden wäre,‘ das im Jahre 1804 ange- fangene Werk fortzusetzen ? Er: erhot sich, diese Fortsetzung nach Kräften zu unterstützen, da er den freien Gebrauch der Sammlung des im Jahre 1808 verstorbenen: Professors Fabrieius habe, die jetzt Eigenthum. der Universität: Kiel sei; Meigen erklärte hierzu seine Bereitwilligkeit, als einzige Schwierigkeit bezeichnete er die Auffindung eines Verlegers und die dazu nöthigen pekuniären: Mittel, die er selbst natürlich nicht auftreiben konnte. Wiedemann that sofort die geeigneten Schritte, schrieb an die Könige von ‚Preussen, Dänemark und: Würtemberg, an den Kaiser von: Oestreich, so wie an den damaligen Erbprinzen Karl von Braunschweig und bat recht dringend, die Herausgabe der Zweiflügler zu unterstützen. Diese Unterstützung erfolgte auch’ bald. Der verstorbene König von Preussen schenkte 40, ‘der König! von Dänemark. und der Erbprinz von Braunschweig jeder‘ 20 »Friedrichsd’or, der Kaiser Franz 150 Wiener Gulden; der König von Würtemberg 150 Rheinische Gulden.‘ Im Sommer 1816 kam Wiedemann dann selbst nach ‚Stollberg. und blieb 8 Tage, er hatte immer unermüdlich in Verfol-: gung seines Lieblingswunsches, die Herausgabe der Zwei-' flügler zu betreiben, für Meigen die Zusendung der Vorräthe des Wiener Museums bewirkt, und auf seiner ‚Rückreise über Berlin sandte er noch eine Menge Beiträge aus der: 135 rössen ’Hoffmannseggischen Sammlüng, so 'wie aus dem Pallas’schen 'Nachlasse viele im südlichen Russland und in Taurien gesammelte Arten.‘ Unterstützt durch so viele Hülfsmittel arbeitete Meigen nun rastlos fort und im Jahre 1818 erschien der 1ste Band der neuen und vermehrten Aus- &abe, welcher bloss die Tipularien enthielt. Diesem folgten nach und nach 5’andere Bände. Der 7te und letzte Band erschien iin Jahre 1838. Zu diesem letzten Bande war Mg., um die Kosten zu ersparen, genöthigt, die Abbildungen selbst in Stein zu'stechen. Zu ‘dem -Werk&e über die ausländischen Zwei- flügler "von Wiedeinann verfertigte er ebenfalls 12 Steintafeln. 0» Für die ersten Bände hatte Meigen das Werk im Selbst- verlag, allein die Kosten der Unternehmung waren trotz der ‘nicht 'unbedeutenden Zahl Subsribenten so hoch, dass er froh'war, als die Schulz’sche Buchhandlung in Hamm die Fortsetzung gegen ein mässiges Honorar übernähtn. "Im Jahre 1818 starb in Paris Baumhauer, dieser üner- tiürdliehe Sammler und langjährige Freund Meigen’s. Seine Wittwe brachte die Sammlung mit nach Aachen und ersuchte Meigen, das Ordnen und Bestimmen derselben gegen billige Vergütung zw‘ übernehmen. Er utnterzog sich dieser müh- samen und beschwerlichen Arbeit, eine Sammlung von wenig- stens 50,000 Exemplaren, die in der Gegend von Aachen und Stollberg, im südlichen ‘und westlichen Frankreich, in dem Pyrenäen, den Alpen und dem oberen Italien gesammelt worden waren, nach Kräften in Ordnung zu bringen, 14 Jahre nahm ihn dieses undankbare und äusserst mühsätrhe Geschäft in -Arisprüch. » Für 1100 holländische Gulden würde diese bedeutende Sammlung verkauft und kam theilweise nach Leyden und theilweise nach Lüttich. "Ueber "einen Ausflug. nach dem Siebengebirge, (wo Meigen’s langjähriger Freund Weniger’ die schöne Gattung Callicera gefangen, ) und einen daran geknüpften Besuch bei dem auch als Entomologen gefeierten Präsidenten Nees v. ‚Esenbeck 'in Bonn kann ich, weil diese Tour einen vor- herrschend'' botanischen Charakter hatte, kurz hinweggehen, aber "ich ‘glaube noch erwähnen‘ zu müssen, dass Mg. im Jahre 1821 für den Prof. Lehmann in Hamburg eine Partie getrockneter Pflanzen für dessen Werk über die Asperifolien zeichnete. In dasselbe Jahr fällt auch seine Bekanntschaft mit dem liebenswürdigen Prof. Gaede in Lüttich, der ihm manche sehätzenswerthe Mittheilung machte. Die Trypeta Gaedii und später unter den Tachinarien die Gattung Gaedia werden in deis entomologischen Litteratur wohl seinen Namen verewigen. 136 -.... Von besonderer Wichtigkeit ‚war für Mg. .der 2te Besuch Wiedemann’s im Jahre 1822. Derselbe machte ihm. den Antrag, nach Kiel: zu kommen und. die Sammlung von. Fa- brieius , durchzumustern. Woher aber sollte Mg. diese Reise: kosten erschwingen können? Sein edelmüthiger Freund aber beseitigte dieses Bedenken durch das Anerbieten, ihm nicht nur diese, sondern auch seine, durch die Reise , verursachte Zeitversäummiss zu vergüten und so nahm er den: Vorschlag mit: Freuden an. Hat nun zwar Mg. auch diesem Freunde in mehreren interessanten. Arten z. B. Trypeta Wiedemanni, Dioetria Wiedemanni und in der Gattung Wiedemannia selbst ein ' Denkmal gesetzt, so glaube doch das schöne und uneigennützige ‚wit grossen Opfern verbundene. Bestreben Wiedemann’s hier noch besonders hervorheben zu. müssen. Die Reise selbst konnte Mg. indess erst am: 23. Juni. 1823 antreten. ‚Sie. war für ibn von den angenehmsten: Folgen: In,Hamburg angelangt, nahm er. die freundliche Einladung von Winthem’s’ an, in seinem Hause abzusteigen. Er war nicht nur. durch den freundlichen Empfang dieses‘ liebens- würdigen Mannes sondern auch dadurch. freudig überrascht; dass. er sich in dem Hause befand, in.welchem Klopstock die letzten. 30 Jahre seines Lebens gewohnt hatte. Die Sammlung v. Winthem’s ist den Entomologen be- kannt durch. die vielfache Benutzung, die der , Besitzer‘ so freigebig gestattet hat: sie enthielt nicht nur des Exotischen, sondern auch des Einheimischen. so viel, ‚dass. Mg. eine genauere Durchsicht des Materials für seine. Rückreise ‚ver- sparen musste. ‘Von Hamburg wurde die ‚Reise ‚nach. Kiel fortgesetzt. ‚Der Empfang von’: Seiten. seines bewährten Freundes war der herzlichste. Auch: die Bekanntschaft.\.des Hrn. Boie machte Meigen hier. Nach einigen ‚Rasttagen trat Mg. mit Wiedemann eine Reise nach Kopenhagen an; die Hauptarbeit in Kiel wurde für, die Rückreise festgesetzt, In Kopenhagen galt der erste Besuch Hru. Westermann. Auf Wiedemann’s Empfehlung durfte Mg. alles zu untersuchende Material, aus dem Museo ‘in sein Quartier bringen, um mit Musse. alles durchzumustern. ‚(In Museum wurde ge- wöhnlich bis 12. Uhr. gearbeitet, dann bei Westermann gefrühstückt, nach dem Frühstück arbeitete Mg. in seiner Wohnung bis 4 Uhr, die Zeit, wo zu Mittag gespeist wurde.) Am 19. Juli wurde. von Kopenhagen aus: in Begleitung von Wiedemann . die Reise nach Lund fortgesetzt ; dort warden die beiden Professoren Fallen und: Zetterstedt sogleich: von ihrer Ankunft in Kenntniss gesetzt, Fallen war auf.seinem Landgute' und wurde erst gegen Abend: 'zurückerwartet, Zetterstedt aber kam ihrem Besuche zuvor, indem \er''sie abholte ‚und ihnen seine Wohnung, die auch zugleich die des Prof. Fallen war, gastfreundlich anbot. ‘Gegen 5° Uhr Nachmittags kam Fallen zurück, Als er die beiden deutschen Entomologen vorfand, herzte und küsste er dieselben und war: vor Freuden fast ausser sich. ‚Fallen war 'ein ‘ziemlich korpulenter , Mann von etwa 65 Jahren, aber‘ 'noch sehr munter: und aufgeräumt,‘ er sprach zwar dentsch,' da ver aber hörte, dass Mg. der französischen Sprache mächtig war, zog er‘ es vor, sich mit ihm’ in’.dieser ' Sprache zu unterhalten ‚ auch Zetterstedt verstand diese Sprache‘ noth- dürftig. ‚Mit ‘Wiedemann sprachen die beiden Professoren meist Latein, und unter sich schwedisch, so dass die Unter- haltung’in nicht weniger als 4 Sprachen 'geführt wurde.: Mg; benutzte seinen Aufenthalt so viel‘ wie ınöglich, um die reichen Sammlungen Fallen’s und Zetterstedt’s zu inustern;; da /seine \Zeit sehr beschränkt war, so musste er die freundliche Einladung Fallen’s zu einem: Besuche in ( dem; Landgute Fall.) wo ‚seine Familie sich’aufhielt, ab- lehnen.‘ Schon am 23. Juli traten sie die, Rückreise nach Kopenhagen ‚an; hier blieb Mg. noch:bis zum 29. desselben Monats, indem‘ er seine gewöhnlichen Arbeiten im Museo und in der Westermann’schen Sammlung fortsetzte,: Am 30. waren sie wieder in Kiel, und hier: wurden nun 'alle Exem- plare in der Fabricius’schen so wie in der Wiedemann’schen Sammlung: sorgfältig untersucht ‚und verglichen ‚das noch Unbekannte: ‚abgebildet und beschrieben ‚' wobei sich ‘denn manches sonderbare Resultat ergab. Wie: wenig »'sicher Fabrieius das Gebiet der Dipterologie Yesheswechib „davon giebt Meigen’s Werk viele Belege. unshaaidono‘) '» Nach ‚Beendigung der wichtigen Untereüthungeh in Kiel verliess: Mg. diese Stadt, so wie seinen Freund Wiedemann; um sich nach: Hamburg pn begeben. Hier untersuchte ‚er v; Winthem’s Sammlung; da: aber des Neuen zu viel war; so‘ entschloss Letzterer sich, ihm alles: nach: Stollberg’ zur. bequemeren Bearbeitung zu senden. In Hamburg | lernte: Mg. den bekannten Entomologen Sommer aus Altona kennen, so. wie er auch die Bekanntschaft ‘des’ Botanikers Lehmann machte. Mit diesem Letzteren besuchte 'er den botanischen’ Garten und fand hier auf Gactus Opuntia’ eine Colonie' von’ Coceus Cacti (ächte Cochenille). Bei: näherer Unter entdeckte Mg. die Männchen dieser merkwürdigen Geschöpfe, die vielleicht damals noch unbekannt waren: Von beiden: Geschlechtern entwarf er eine vergrösserte Abbildung mach dem Leben. si ‚uoorm la mad mind md IheeeN 5» Am 4. September nahm‘ Mg. von Hamburg und‘ der liebenswürdigen Familie von Winthem Abschied, jedoch nicht ohne ein’ Erinnerungszeichen, das seinen deutseh-patriotischen Herzen bis zu seinem Tode jene schönen Tage in Hamburg recht lebhaft ins Gedächtniss zurückriefz; er erhielt nämlich eine Schnupftabacksdose aus dem Nachlasse''Klopstock’s, die der ‚Dichter bis zu seinem‘ Lebensende in ''Gebranch hatte: Sie wurde von Mg. als eine kostbare Reliquie betrachtet und sorgfältig: aufgehoben. Die Reise nach Dänemark und Schweden: hatte im Ganzen 12 Wochen gedauert ,' das glän- zende Resultat derselben war die 'kolorirte Abbildung von mehr als 400 Insectenarten nebst deren Beschreibung, so wie eine grosse Menge interessanter Berichtigungen und Notizem. °ı Die Lebensverhältnisse Mg. nach dieser Reise ‚ welche den wichtigsten ‘Abschnitt für seine literarische Thätigkeit bildet, lassen: sich mit Ausscheidung seiner häuslichen Ver- hältnisse kürzer zusammenfassen. Im Jahre 1825 übernahm Mg. „ 'weil’die französische Schule nach dem grossen politi- schen Länderwechsel ganz eingegangen war, die Stelle eines Organisten bei der (remeinde,, jedoch, da er keinen Gehalt bezog, ohne: bestiminte Verpflichtung. Er schrieb zu. diesem Zwecke ein eignes Choralbuch , das vom Kirchenrathe reiel- lich» bezahlt wurde. Dieses neue Amt führte‘ er bis’ zum Jahre :1834 fort. Im Jahre 1826 erhielt er einen ‘Besuch von: W.‘von 'Winthem, der auf seiner Reise nach Frankreich einige Tage bei ihm verweilte. In demselben Jahre machte er eine: Reise: nach Crefeld und Düsseldorf. In Crefeld benutzte erseinen kurzen Aufenthalt um die schöne Petrefacten - und Conchyliensammlung des Hrn. Hoeninghaus zu besichtigen. 's Im Jahre 1825 verfertigte Mg:, dessen Thäfigkeit eine unermüdliche genannt werden kann, eine Uebersetzung des bekannten‘ Telemach von Fenelon. Diese wird noch jetzt ans vielen ‘belgischen Anstalten gebraucht. In demselben Jahre nahm’ er auch ander Versammlung der Naturforseher im’«-Berlin Theil, da ihm ‚durch die Verwendung des Präsi- denten ' Nees vom Esenbeck die Reisekosten durch dus Ministerium vergütet wurden. ‘Hier machte er die Bekamt- schaft: der bedeutendsten Naturforscher, denen sein Name‘ durch seim Dipterenwerk schon auf das vortheilhafteste' bekannt ‚geworden war. Auch‘ seinen bewährten 'innigen’ Freund Wiedemann sah er unvermuthet hier. Er versäumte' nieht, dem kurzen Aufenthalt für seine Zweeke zu ‘benutzen, er' untersuchte die Sammlungen des" Museums, des Ober! lehrers Ruthe und des Kunstgärtners Bouche. ins dor ade * Im’ Jahre 1827 erschien von’ Mg. "ein Händbuch für Sehmetterlingssammler ; dann fing er das mars nern lingswerk an, welches 'heftweise erschienz zu jedem "Hefte kamen 10. Tafeln'' im‘ it0, ‚die Mg. "selbst Nthographirte. Von’ diesem Werke’ sind ‘nach und ' nach’ 3''Bände mit 125 Tafeln erschienen’; 'es' ist’bis'zum 'Sehlusse ‘der Eulen- phalänen fortgesetzt, dann aber liegen’ geblieben, weil nach des 'Verlegers Aussage der! Absatz ’die Kosten nicht hin- reichend deckte. Die ne sind grösstentheils nach der Natur gezeichnet und mit der’ bekannten‘ Treue, die alle Zeichnungen Mg. 'charakterisirt, ausgeführt ; füge ‘die wenigen‘ Figuren, die’ er aus andern Werken "entlehnen musste, Konnte er natürlich nieht 'einstehen. Er übernahm es, eine Anzahl Exemplare'dieses Werkes selbst zu koloriren, und ' diese Exemplare sind vorzüglich geworden, 'so dass wohl behauptet werden kann , die‘ Schwetterlingslitteratur besitze kein ähnliches Werk‘); welelres bei solcher Wohlfeil- heit‘'so jeder billigen Aktordeiänfe genügte. Bei Ausarbeitung desselben ' wurde ' Mg.’ dureh die schöne‘ und reichhaltige Sammlung seines Collegen und alten Freundes Seeger"in Stollberg. auf die uneigennützigste Weise’ unterstützt. => ©" ‘Nach dem Stocken ‘des Schmetterlingswerkes und nach- dem auch das’ Dipterenwerk mit’ dem 6ten Bande als ge/ schlossen anzusehen war, erhielt Mg. noch manche an“Dipteren, "die ihm ‘von verschiedenen"!Seitet: her Zur _ Bestimmung’ zugeschickt wurden. Auch"der Verfasser dieser Lebensskizze, der seine Bekanntschaft im Jahre 1833 mac stenerte manches bei. "Vorzüglich aber waren es die s Zusendungen von Waltl in Passau und Bronn in’Heidelberg, welche ihn’ bestimmten‘, einen Supplementband' auszuarbeiten. Dieser "ist namentlich” ‚durch die’ Trennung 'von Tachina, Musca und Anthomyia in mehrere ‘Gattungen, welche'hier durch 'schärfere Merkmale als bei demFranzosen und Englän- dern ‚geschehen '' 'gesöndert "wurden, als ’ eine "bedeutsätie Zugabe'zu'seinem' Werke’ zu betrachtah.‘" Zugleich’ arbeitete: er'mit anstrengendem Fleisse an einem Pflanzenwerke, welches die Flora Deutschlands uhrfassend ‚erst ‚wenige Jahre’ vor' pereren 'Tode beendigt wurde. Dieses "Werk ist "ebenfalls! das Resultat ‘von 40jährigen Studien. Alle Genera "wild-' wachsender, so wie vieler exotischer Pflanzen, welche‘ Mg.‘ in diesem 'langen' 'Zeitraume' zu Gesicht BansslrIwrendeinivaib ihın nach der Natur gezeichnet "und Zwar! vorzugsweiseidie Blüthen - und Fruchttheile. Diese Handzeiehnungen Meigen’s habe ich selbst ‚gesehen, ‚ sie ‚füllten ‚einen starken Quartband, es, fällt damit der unbegründete: ‚Vorwurf, als.habe.er das Meiste, 'kopirt, weg, nur wenige. ‚seltne ‚Gattungen , deren er. nicht habhaft werden konnte „musste er .der Vollständig- keit, halber‘ aus andern Werken entlehnen. ‚Im Jahre, 1842 erschien der. letzte. Band dieses Werkes, und damit: schloss sich. der. Kreis ‚seiner.‚literarischen Arbeiten.‘ u. 1 00 "Als. der. bekannte. Dipterolog Macquart aus Lille‘: im Jahre. .1839., Mg. besuchte, 'um seine Sammlung ‚zu sehen, zeigte ihm Mg. auch. seine Handzeichnungen in‘. 2. .dieken Quartbänden , welche. auf‘. 300, Blättern ‚die. kolorirten und meist im. vergrösserten: ‚Massstabe entworfenen Abbildungen von ‘allen ihm, .zu Gesicht gekommenen Speeies enthielten. Er’ .bemerkte Hrn. Maequart,. dass ‚er. dieses Werk zu ver- ‚wünsche‘; den Preis bestiminte ‚er zu 1800 Franken. Hr.', Macquart ‚machte‘ in aller, Stille und so: rasch als mög- lich die Anzeige davon an das Museum des Jardin des plantes in. Paris’ und.'.dieses zahlte. auf der Stelle diesen ausser Verhältniss billigen Preis, so. wie auch weitere 1200. Franken fürı'Meigen’s Sammlung. So kan. denn’ ein Werk,.woran deutscher Fleiss 40 Jahre gearbeitet, und ‚sich einzig in der ganzen 'entomologischen Litteratur dasteht, indie Hände ‘der Franzosen, wohl nicht ohne Schuld: unsers. Vater- landes, wie, mir ‚der Verstorbene oft versicherte. Da: seine Studien'und. Arbeiten jetzt aufgehört. hatten, so entäusserte sich der alte: Mann noch bei Lebzeiten auch seiner, Bibli- othek. und. seiner. übrigen Sammlungen. Die Bibliothek‘ so’ wie‘ ‚einel sehöne' Frucht- und Pflanzensammlung kaufte ‚der! Verein: für nützliche Wissenschaften, und Gewerbe .in Aachen. Alle. Insecten; seines’ Nachlasses mit Ausnahme der Dipteren kaufte ich selbst, so: wie auch einige werthvolle Manuseripte mit. .kolorirten Zeichnungen von. br wie. ich‘ bereits oben bemerkt habe. ur Der |. YerksnkunnigeniDipieuinzeishunepenn so wie der Sammuhunn: ‚selbst. würde nicht. lange ausgereicht ‘haben, alle seine Bedürfnisse im hohen: Alter, wo Mg; fast. arbeitsunfähig‘ geworden . war, zu. bestreiten, wenn nicht auf seine Bitte, ihm von.Sr...Königl. ‚Hoheit dem Kronprinzen von Preussen grossmüthig eine.Pension. von 200. Thaler. jährlich bewilligt: worden. wäre, ein Geschenk, welches dem fürstlichen Geber zur höchsten ‚Ehre. gereicht, dem verdienten alten Mg. aber: die. ‚letzten ‚Jahre. frei: von Nahrungssorgen. machte, 1839 bezog er ‚zuerst diese, Pension. in mn mn denn mn 141 v5 Die: letzten! | Lebensjahre waren‘ aber ih’'anderer Bezie- hung‘Tage der Prüfung für'ihn, denn" an 29 Jan. 1842 fied. erıaif!demikise-und brachıdeie Jeekten' Wtih. Hoflh:er davon’ leidlich hergestellt war, brach‘ ein’Geschwür am linken Beiie aus, das ihn lähkecdk: Gehen hinderte. 'Ein härterer Schlag folgte bald’ nach; 'als ihm seine '18jährige’ Tochter am! Nervenfieber starb.) Gegen die Mitte 'des’Octobers be- fiel ihn‘ eine’ 'heftige "Lungenentzündung, die 'ihn'sehr ent“ kräftete 'und''von der er sich nur lahekam erholte. Däs Jahr 1843 'verlebte er‘ ziemlich’ heiter‘; "aber: im Frühjahr 1844 brach das alte’ Fussübel' wieder ‘aus, und’ damit s er"sich' his'zu seinem Tode fort." Das’ Jahr 1845 "war das Ziel’ seiner Laufbahn. Im Januar: 'that''er'einen harten Fall; er wollte 'eine' Treppe‘ hinaufgehen‘, stürzte. auf der "Mitte derselben rücklings hinab und blieb ’witen betäubt liegen. Als man ihn so fand und'aufrichtete,' hatte’ er'ausser einer kleinen Betäubung nicht die geringste‘ Verletzung." " mo» © 0Am 3, Mai, seinem’ 83stem' Geburtstage” wurde'"ihn dureh: den Geheimen’ 'Oberbergrath Nöggerath das’ Doctör- diplom 'von ‘der Universität Bonn’ feierlich überr a ein grosses Festessen ihm zu 'Ehren veranstaltet; dieoJetzte Freude, "die ihm zu Theil: wurde, Enigh Möiiate später verschied' er. "Unter amstren enden Arbeiten war die Entomologie' seine Erheiterung. ‚Kleinlicher’Ehrgeiz war ihn‘ fremd), jede Bereicherung der Wissenschaft machte Min Freude, noch mehr sahen 'er , der’ erfahrne Mei: ster, "dem jüngeren; aufstrebenden Geschlecht’ mit Rachl und That‘ »zar" Hand’ gehen "konnte." un An- ınassung' schützte' ihn ‘der schöng''8 boni nr put acceptum ‘esse a’ Diis. ©» er ai ash audit Js Ha 193 IE 20h fi 7 ik a i»b sh ii cr Tarli ei eh r: 7 sl. ‚oh ‚bar “ligk ——o ——— er usbai« dee Hi asdieg ib bus wolqınuia anwie «leide mobi ‚Ilatank etopn il us baie oil uos6 ssrrsilnsaıs 1HBianw von 4 sah obastıohbre r sh daie jei nadloe Professo or "Br. PAsCH zu Posen igolsll ind eis uud 19 ea Pr ii9 h u md. > lies Pr ıow Wi sluhaog jr gol joH (Fortsetzung.), ib nun dee re sp. 6. Helophuhybridusz&95 pallidis thoraeis: EERTTTETI N strüis distinetissimis, ' Havis; antennis et vitta faciei ii he Yen Ineleel. postieis ante apicem indistincte ulatis — ı Longsveorp. 55% — 6 lin. — ol serssman: ur nes er ah Syst: »Beschr. IIL I nel rn BT mr ddas Männchen, ) Vetarlandi, das anittlere und.inördliche Europa. Das. Männchen gleicht. ganz. dem des’ Heloph. pendulus, die einzigen‘ Unterschiede sind folgende: die Schnauze. ist merklich ‚kürzer und stumpfer; die seitlichen Striemen des Thorax , welehe bei, Heloph. pendulus aussen neben sich eine ziemlich deutliche, schwärzliche Längslinie haben, haben von: ‚derselben vor der Flügelwurzel kaum eine Spur; die mittleren Striemen sind am Hinterende nicht erweitert; Bau und. Zeichnung ‚des Hinterleibes fast wie bei. Heloph.trivit- tatus, was Meigen verleitet hat, gegenwärtiges Männchen für das des ,Heloph. trivittatus zu halten; das 2te Hinterleibs- ıt. ist. länger ‚als bei Heloph. pendulus, die Binden desselben viel breiter, das innere Ende. derselben‘ deshalb viel stumpfer ; auch. die Binden des 3ten Ringes viel breiter als bei. Heloph. pendulus, in ihrer Form. denen des! Weib- chens von. Heloph. trivittatus am ähnlichsten, also sich we- niger, an .den. Vorderrand des Ringes anschliessend als bei dem Männchen. des ’ Heloph. trivittatus, das ‚innere. Ende derselben wenig heller; der Ate Ring hat 2 verhältnissinässig breite, aber wenig. deutliche, gelbbestäubte Halbbinden ; die. Hinterschenkel. sind: ganz ‘und gar schwarz und haben vor. der Spitze nur. die Spur eines hellen: Bändchens; die Hinterschienen. sind an der Wurzel kaum'zum' 3ten Theile gelbgefärbt und weniger gekrümmt als bei Heloph. pendulus. ‚Das: Weibchen weicht in Beziehung auf den Bau des wire Färbung und dem Baue der Hinterbeine ganz eben so von dem des. :Heloph. pendulus ab, wie diese Abweichung bei dem‘ Männchen angegeben merden-kst.u.ids Baue und. den, | Färbung des Hipterleibes unterscheidet es ‚sich minder auf- fallend, doch ist das innere Ende der Binden des 2ten Ringes ebenfalls etwas stumpfer und die gelben Halbbinden des ten Ringes sind meln von gleichbreiter ‚Gestalt, indem sie sich dem Vorderrande des Ringes viel weniger anschliessen als bei Heloph. pendulus 2; das innere Ende, derselben ist nur wenig heller; die Halbbinden der beiden folgenden Ringe haben fast ganz die Gestalt, wie bei Heloph. pendulus 9, sind aber dunkler und deshalb minder deutlich. er er. 7. Heloph. trivittatus, d & 9; pallidis thoraeis ; striis ‚distinetissimis; antennis nigris, vitta faciei ai ' pallida. |: Long. corp. 524 — 72%, Im. — Ti urypar ie "Eriststrivittatas Fabr, Syst. Antl. 235. 15. . Heloph. trivittatas: Meig. Syst. Beschr. 1l. sn 0373.60 Cnur das Weibehen.‘) Pr iun Ende der mittleren Thoraxstriemen, so wie ‚in der. | aoistel. aabind ih, a ': Maeg.'Suit. Dipt. 510.: Zailsuiwdse lailsihwise Sudabazene Asktersti‘ 'Dipt. Seand. I. 679. 3. :,/Vaterland: ganz, ‚Europa mit alleiniger Ausnahme der allernördlichsten Theile. |»! wiıimm Amimn mn nm Dem. Heloph.., pendalus: 'ziemlich ähnlich, doch sehr leicht von ihm: wie vom Heloph. hybridus' zu' unterscheiden. Däs:' Untergesicht noch etwas kürzer und 'stumpfer als bei letzterem ,„ 'bei beiden Geschlechtern ' mit blassbräunlich glänzender Mittelstrieme; Backen» und Sanın ! des) Mund- vandes dagegen schwarz. Unmittelbar über den Fühlern ein kleines : glänzendes, meist ‘bräunliches,, oft’ dunkelbraunes oder ‚selbst schwarzes Fleckehen , von‘ welchem 'sieh'bei dem Weibchen eine undeutliche ' bräunliche‘ ‚Strieme ' nach ‘dem schwarz. gefärbten Scheitel hinzieht, "welehe: dem’ Männchen fehlt; die Behaarung (der Stirn uch) dos "Sehleitäls) ist gelb- lich, nur). in! der ‚Ocellengegend findet sieh‘ eine schmale Querbinde schwarzer Haare. Die hellen Binden des Thorax alleüberaus deutlich; die mittleren schliessen sich am Vorder- ende desselben den seitlichen mehr) an,’ so’ dass die schwarze Seitenstrieme vorn, mehr: umschrieben ‚erscheint, als dies bei Heloph. :pendulus der Fall'ist: Behaarungdes Thorax durch- aus gelblich. Schildehen gelb, 'glänzendy"in“der Mitte mit sehwarzen, - soust ringsum mit gelblicehen Härchen. — Die einzelnen Hinterleibsabschnitte sind bei beiden «Gesehlechtern verhältnissmässig viel länger'als. bei Heloph. pendulus, auch länger .als.bei Heloph. 'hybridusi, sodass‘. die Flügel in der Ruhe. etwa'.bis' zur. Spitze:odes«‘Binterleibes reichen; die Flecke des Hinterleibes sind vom’blasserer und mehr eitron- gelber Farbe als.'‚bei: ‘dembeidemn vorigen Arten, die des 2ten Ringes sehr breit und nach Innen schr stumpf, beson-| ders bei (dem Männchen; die des'3ten Ringes’ ebenfalls.breit, bei: dem Männchen. noch. breiter: als bei dem: ‚Weibehen und: dem .Vorderrande \.des. Ringes mehr anliegend, »die'innere' Spitze bei beiden: Geschlechtern vonmehr weissgelber Farbe,‘ nieht selten - zusanımenstossend; der 4te' Ring hatveine bei’ beiden Geschlechtern in «der Regel undurchbrochene, gelb:' bestäubte: Binde, welehe bei dem Männchen eine ‘Wförmige Gestalt ‚hatlpibeir dem Weibchen minder gebrochen ‘ist ‚"des-' halb, nur! einen Doppelbogen' bildet: und! oft' mehr \"weissgelb’ ist: Die Genitalien. des Männchens:schwärzlich, der erarnung A des: Weibehens hat: am Vorderrande noch'eine‘ in: der: Mitte: feim durehschnittene ‚Querlinie 5; die öntenieber des. Hinterleibes ‚sehr. lichtgelblich ‚fast! weisslich bei’ dem’ Männchen ist; der Letzte! Absehnitt: sanmlit den’ Genitalien’ schwärzlich ; bei dem Weibchen haben die beiden letzten Abschnitte eine mehr oder weniger ausgedehnte schwärzliche Färbung, auch findet sich am Hinterrande des drittletzten Ringes ein ähnlich gefärbter Fleck und auf: dem vorher- gehenden Ringe gewöhnlich noch ein Mittelpunkt. Vorder- und Mittelbeine bräunlich-gelb, bei dem Männchen: in der Regel bis zur Hälfte, bei dem Weibchen nur bis zum 3ten Theile schwarz gefärbt „an der vordersten ist die Spitze der Schienen sammt den Füssen schwarzbraun gefärbt, an den mittelsten nur die Spitze der Füsse schwach gebräunt; die Hinterbeine sind. schwarz, doch haben die Schenkel unmittelbar vor der Spitze einen breiten, braungelblichen Ring und die sehr mässig gekrümmten Schienen sind bis etwa zum 3ten Theile gelblich gefärbt. Flügel durchaus glasartig. Randmal gelblich. Die. bräunliche Untergesichtsstrieme, der Unterschied in der Behaarung der Stirn, die grössere Länge der Hinterleibsab- sehnitte und die Gestalt der auf dem 4ten befindlichen Binde unterscheiden Heloph. trivittatus von den beiden vorigen Arten. Vierte Gruppe. sp. 8; Heloph. versicolor, Z' & 9; antennis ful- vis, facie sub antennis valde excavata; fronte foeminae tota nigropilosa, femoribus postieis in utroque sexu muticis. Long. corp. 4—5 lin. — Synon: Syrphus versicolor Fabr. Ent. Syst. IV. 283. 19. | Eristalis versicolor Fabr. Syst. Antl. 233. 8 Musea versicolor Gmel. Syst. nat. V. 2870, son» N 340, , Vaterland: ganz Europa mit Ausnahme seiner nörd- lichsten Theile. Kopf nebst den Fühlern rothgelb, Scheitel bräunlich ; die Backen schwärzlich glänzend, keine Untergesichtsstrieme ; das ‚Untergesicht ist unter den Fühlern sehr stark ausgehöhlt, unten nur wenig vorgezogen, so dass der Höcker desselben weniger weit vorsteht, als die Erhöhung welche die Fühler trägt; die Stirn ist bei dem Männchen oben in bedeutender, unmittelbar über den Fühlern in geringerer Ausdehnung mit schwarzen Härchen besetzt, dazwischen finden sich, wie auf dem Scheitel und Untergesichte lebhaft gelbe; bei dem Weibchen ist die Stirn durchaus schwarzhaarig. Der Thorax ist 'ımattschwarz und hat auf der Oberseite 4 verhältniss- mässig sebr breite und sehr deutliche rothgelbe Striemen, von denen die seitlichen vorn mit den mittleren vereinigt sind; die ‚starke Behaarung des Thorax ist durchaus von 145 lebhaft! gelber Farbe. Das Schildchen ist gelb, glänzend, auf der Mitte mit schwärzlicher, sonst mit gelber Behaarung ; die Seitenecken des Schildehens sind meist gebräunt. Die Oberseite des Hinterleibes ist schwarz und glanzlos; auf dem lsten Ringe ein weisslicher, oft in der Mitte unterbröchehler Bogen; auf dem 2ten Ringe jederseits eine grosse, rothgelbe, fast dr eieckig6 Seitenmakel,, welche bei dem Weibchen durch eine schwarze Querlinie ganz von dem gelben Hinterrand- sauıne getrennt ist, bei dem Männchen aber gegen die Seiten hin ‘in ziemlicher Breite damit zusammenhängt; ein ganz kleines, punktförmiges, schwarzes Strichelchen läuft am Seitenrande dieses Ringes von der Hinterecke nach vorn hin, bei dem Männchen ist es abgesondert, bei dem Weib- chen mit der schwarzen Querlinie verbunden; auf.der Mitte des ‘gelben Hinterrandsaumes liegt ein sehr kleines grau- gelbes Fleckchen; der 3te Ring hat ebenfalls jederseits eine grosse, orangegelbe Makel, welche nach innen in einen mehr graugelb gefärbten Fleck endigt und bei beiden Ge- schlechtern bis zum Vorderrande des Ringes reicht, bei dem Männchen an den Seiten auch mit dem Hinterrandsaume zusammenhängt, bei dem Weibchen aber durch eine schwarze Querbinde davon getrennt ist; am Seitenrande,, wie auf dem vorhergehenden Ringe ein Längsstrichelchen, welches auch hier bei dem Männchen isolirt, bei dem Weibchen aber mit der schwarzen Querbinde zusammenhängt ; der gelbe Hinter- randsaum hat bei beiden Geschlechtern in der Mitte ein ansehnliches graues Fleckchen. Der 4te Hinterleibsring ist bei dem Männchen schwarz mit breitem gelben Hinterrand- saume, doch wird das Schwarze von einem dichten grau- gelben Anfluge so verdeckt, dass nur eine schmale, von dem vorhergehenden Ringe zuweilen überdeckte Linie am Vorder- rande, ein von ihr ausgehendes Mittelfleckchen und noch zwei kleine an den gelben Hinterrandsaum anstossende Flecke schwarz bleiben; bei dem Weibchen sind ausser dem Hinterrande auch die Wörderwihkel dieses Ringes gelb, die schwarze Querlinie am Vorderrande desselben ist etwas Bräter und die beiden hinteren schwarzen Fleckehen verlängern sich zu zwei nach vorn gekrümmten Halbbinden, welche sich gewöhnlich mit dem schwarzen Mittelfleckchen vereinigen und den Seitenrand erreichen, Die änsseren männlichen Genitalien sind schwarz, aber von einem graulich- gelben Anfluge so dicht bekleidet, dass sie ganz gelblich erscheinen ; der kleine öte Abschnitt es weiblichen Hinterleibes ist gelb, von der Mitte seiner Basis aus oft in geringer, selten in 109 146 erösserer Ausdehnung verdunkelt. Die Unterseitedes Hinter- leibes ist bei beiden Geschlechtern weisslich, mit einer Reihe schwarzer, viereckiger, sehr grosser Mittelflecke. Die Be- haarung des Hinterleibes ist bei beiden Gesehlechtern ver- hältnissmässig kurz, bei dem Weibchen noch, viel, ;kürzer, als. bei dem Männchen und besonders nach, hinten hin anliegender ; ihre Farbe ist gelb, am Hinterrande des ten und 4ten Abschnittes bei dein Männchen in; geringerer, bei dem Weibchen in grösserer Ausdehnung schwarz. Die Beine sind gelb, an den vordersten und mittelsten (die Schenkel bis etwa zum 3ten Theile geschwärzt, an ‚den. ‚hintersten erstreckt sich diese Schwärzung über mehr als zwei Drittheile der Schenkellänge und ausserdem ist auch‘ noch die aller- äusserste Spitze derselben schwarz, währeud umgekehrt die Wurzel derselben oft eine bräunliche Farbe hat; die Spitze der Hinterschienen und die ganzen hintersten ‚Füsse. sind braunschwarz; zuweilen zeigt sich auch an: den Vorderbeineu eine Bräunung der Schienenspitze und der letzten Fussglieder, Die Hinterschenkel des Männchens sind unbewehrt, ‚doch findet sich auf der Innenseite derselben ganz in der Nähe der Wurzel eine kleine, mit etwas längeren Härchen besetzte Erhabeunheit. — Flügel glasartig mit einem etwas bräun- lichem, an der Wurzel gelblichen Farbentone, — Von bemerkenswerthen Varietäten sind mir vorgekommen: 1) ein Pärchen mit minder ausgedehnter schwarzer Färbung des Hinterleibes und der Beine, bei dem Männchen: die äusseren Genitalien gelb gefärbt; es wurde von Zeller zu- gleich mit ganz normalen. Exeinplaren am 6. Mai bei Syrakus gefangen; 2) ein einzelnes Männchen, mit ‚jenem, Pärchen zugleich gefangen, zeichnet sich durch grössere Ausbreitung der schwarzen Farbe des Hinterleibes und durch einen ziem- lich deutlichen braunen Ring auf dem ersten Drittheile der hintersten Schienen ans; 3) ein Weibchen, welches ich im Mai bei Makri in Kleinasien fing, zeichnet sieh durch ausser: ordentliche Grösse und geringe Ausbreitung der schwarzen Färbung an den Beinen aus, ist aber specifisch, darchaus nicht verschieden. Meigen und alle neueren Schriftsteller vereinigen He- loph. versicolor und Heloph. frutetorum unter. letzterem Namen. Diese Vereinigung beruht auf einem dureh die grosse Aehnlichkeit beider herbeigeführten Jrethume....‚Fa- brieius sagt Ent. Syst. IV. 283. .19.. von ‚seinem .Syrph. versicolor ausdrücklich: » Abdomen . . . segımento ultimo rufo, punetis tribus nigris,« was durchaus nicht ‚auf Heloph. 147 frutetorum , sehr wohl aber auf das Männchen gegenwärtiger Art passt. was die 'von Fabricius gegebene Beschreibung sonst ‚Unpassendes enthält, kann füglich auf Flüchtigkeit derselben. gesetzt werden und um so weniger Veranlassung zu Zweifel geben, da Wiedemann und Meigen in der Fa- brieius’schen Sammlung als versicolor eine Art fanden, die sie nicht von Heloph. frutetorum zu unterscheiden wussten. Die Unterschiede zwischen Heloph. versicolor ‚und fru- tetorum siehe bei letzteren. sp. 9. Heloph. frutetorum, F & 9; antemnis ..fulvis, facie sub antennis parum 'excavata; pilis‘. in» media foeminae fronte fiavescentibus; femo- ‘‚ribus »maris.‘ 'postieis basi mamilla spinigera ar-' ‚matis. — Long. corp. 4— 44% lin. — Sehen: Syrph, frutetorum Fabr. Sa Ins. 1I. 425. 17. Fabr. Ent. Syst. IV. 287.33. »'Musea frutetorum Gmel. Syst. nat. V, 200 Eristalis frutetorum Biber, Syst. Antl. 236, 19, Syıph. versicolor Panz. Faun. Gerin. ELXXXIL : 14. 117; Syrph. :femoralis Fall. Dipt. Syrph. 31. 27. Helophilus frutetorum ame Syst. WE IU. 374. 7, Maeq. Suit. a B. Dipt. 1. 510.13, Zetterst. 'Dipt. Scand.: 680.4. upaterkähid : ganz Europa mit Ausnahme der allermörd- lieheben Theile. Fühler rothgelb; das Untergesicht, wie bei der vorigen Art, ohne Mittelstrieme, nur die Backen schwärzlich ; unter den Füblern ist es nur wenig ausgehöhlt, unten nur wenig vorgezogen, das Profil desselben bildet eine nur sanft ge- schwungene Linie; der Höcker desselben steht etwas weiter vor, als die Erhabenheit auf welcher die Fühler stehen. Die Stirn ist bei dem Männchen nur in der Gegend der Punktaugen mit schwärzlichen Haaren besetzt, sonst ist die Behaarung derselben wie die des Scheitels und des Unter- gesichtes gelb; bei dem Weibchen ist die Behaarung in der Gegend der Punktaugen und unmittelbar über den Fühlern schwärzlich, dazwischen gelblich. Der Thorax ist mattschwarz und hat zur” der Oberseite 4 verhältnissmässig sehr breite und sehr dentliche rothgelbe Striemen , von denen die sejte lichen vorn mit den mittleren vereinigt sind. Die star Ko 10 * 118 Behaarung des Thorax ist durchaus von lebhaft, gelber Farbe. Das Schildchen ist gelb, glänzend, auf der Mitte,mit schwärz-, licher,. ‚sonst mit ‚gelber Behaarung. Die, Oberseite ‚des Hinterleibes ist schwarz und glanzlos;, auf dem Isten Ringe, ein. weisslicher, gewöhnlich undurchbrochener Bogen ; ‚auf dem 2ten Ringe jederseits eine grosse, rothgelbe „fast drei- eckige Seitenmakel, welche bei dem Weibehen durch eine schwarze Querlinie von dem gelben Hinterrandsaume_ getrennt ist, bei dem Männchen aber in grösserer oder geringerer Breite damit zusammenzuhängen pflegt; am Seitenrande dieses Ringes nur bei dem Weibchen ein mit der schwarzen Querlinie zusammenhängendes Strichelchen, bei dem Männ- chen sehr ‘selten eine Spur desselben; auf der Mitte des Hinterrandes liegt ein ziemlich‘ ansehnliches 'graugelbes (zuweilen rotlıgelbes) Fleckchen. Der 3te Ring‘des Hinter- leibes hat ebenfalls jederseits eine grosse orangegelbe Makel, welche nach innen in einen mehr graugelb gefärbten Fleck endigt und bei beiden Geschlechtern bis zum Vorderrande des Ringes reicht, während sie bei dem Weibchen stets, bei dein Männchen nur selten durch eine schwarze Querbinde vom gelben Hinterrandsaume getrennt ist; am Seitenrande bei dein Weibchen in der Regel ein mit der schwarzen Binde zusamımenhängendes Längsstrichelchen, bei den Männchen nur dann eine Spur desselben, wenn die schwarze Binde den Seitenrand erreicht; der gelbe Hinterrandsaum hat bei beiden Geschlechtern ein. meist recht ansehnliches, graugelbes ( zuweilen orangegelbes)' Fleckechen. Der äte Abschnitt ist bei . dem’ Männchen. schwarz mit rothgelbem. Hinterrande, aber überall mit einem gelben Anfluge bedeckt,‘ so...dass nur eine, oft unter dem vorhergehenden, Ringe versteckte schwarze Querlinie am Vorderrande und ein ‚mit, ihr zusam- wenhängender schwarzer Punkt auf der Mitte übrig bleiht; bei dem Weibchen sin« ausser dem Hinterrande in der Regel auch noch die Vorderecken dieses Ringes gelb, die schwarze Querlinie am Vorderrande ist mit einer ähnlichen vor dem Hinterrande in der Regel durch den schwarzen Punkt auf der Mitte vereinigt, so «dass zwischen ‚den 2 schwarzen Querlinien jederseits eine gelbbestäubte Bogenbinde liegt. Die äusseren männlichen Genitalien, sind schwarz, aber ‚von einem graugelben Anfluge so, dicht bedeckt, ‚dass ‚sie ganz , gelblich erscheinen; der kleine, Ste Abschnitt des weihlichen Hinterleibes ist bräunlich, aber mit dichtew gelbem Anfluge bedeckt. Die Unterseite des Hinterleibes ist bei beiden Geschlechtern weisslich mit einer Reihe sehr grosser, vier- | ya 'ecki er schwarzer Mittelflecke. Die Behaarung des Hinter- leib 5 ist hei beiden Geschlechterh nach Verhältniss ziemlich lang ,, "doch bei dem Weibchen kürzer als bei dem Männ- ehe! von gelber Farbe, aber am Hinterrande des ten und Äten Segmentes ‚ bei dem Männchen in geringerer, bei dem Weibchen in grösserer Ausdehnung schwarz. — Die Beine sind 'gelb, an den vordersten und mittelsten die Schenkel bis etwa zum 3ten Theile geschwärzt, an den hin- tersten erstreckt sich diese Schwärzung über meilf als zwei Drittheile der Schenkellänge und ausserdem ist auch noch die alleräusserste Spitze derselben schwarz; die Spitze der Hinterschienen und die ganzen hintersten Füsse sind braun- schwarz. An den Hinterschenkeln des Männchens findet sich auf der Unterseite ganz in der Nähe der Wurzel eine warzen- förmige Erhöhung, auf deren Spitze ein Fächer schwarzer, dornenartiger Borsten steht. Flügel. glasartig mit einem bräunlichen an «der Wurzel etwas gelblichen Farbentone. Zeller fing von dieser Art bei Syrakus eine bemerkens- werthe Varietät, die man als besondere Art, abzusondern sehr leicht geneigt sein könnte, welche ich indess für nicht mehr als unausgefärbte Stücke des Heloph. frutetorum an- schen mag. " Heloph, frutetorum var. xanthopygus. In allen For- ınen den normalen Exemplaren ganz gleich ; die schwarze Zeich- nung des Hinterleibes zarter, nirgends eine Spur graugelber Flecken, was besonders den Hihterrandbinden ein sehr ab- weichendes Ansehen giebt; die männlichen Genitalien und der dte Hinterleibsabschnitt _des Weibchens hellgelb gefarht und hellgelb bestäubt; die Hinterschenkel an der Wurzel minder+dunkel ‚gefärbt ; die borstentragende Warze vom der- selben Bildung, wie bei, den normalen Exemplaren, aber weisslich, die Borsten jedoch schwarz. Beurtheile ich diese Exemplare richtig, so geben sie einen lehrreichen Finger- zeig über die allmälige Ausfärbung: der‘ 'Helophilus - Arten und erklären namentlich, weshalb die graugelb gefärbten Flecke des Hinterleibes sich so veränderlich erweisen. ‚Fabrieius sagt von seinem Syrphus frutetorum Ent. Syst. IV. 287. 33: Apdhrmdli . » . segmento tertio ferrugineo, puncto dorsali nigro.« Das lässt sich ohne Zwang durchaus nur auf das Mäinmchen gegenwärtiger Art beziehen, aber weder auf das Männchen noch auf das Weibchen des Helo- philus versicolor deuten, so dass über die Richtigkeit der Anwendung der Fabricius’ schen Namen durchaus kein Zweifel ist, — Die übrigen oben eitirten Schriftsteller haben sämmt- 150 lich beide, Arten wohl schwerlich unterschieden, so dass sich die hier gegebene Synonymie ‚aus denselben als dem Heloph. versicolor zugleich zugehörig betrachten lässt;. das Citat aus Panzer gehört aber, wie sich aus der Zeichnung des letzten Hinterleibsringes abnehmen ‚lässt, nur hierher. Beide Geschlechter des Heloph. frutetorum unterscheiden sich von denen. des Heloph. versicolor wesentlich durch den Bau des Untergesichtes, welches bei ersterem ‚unter den Fühlern viel weniger ausgehöhlt ist und dessen Profil eine viel sanfter geschwungene und merklich, schiefer ‚liegende Linie bildet, so dass der Untergesichtshöcker weiter vorsteht als die Fühlererhöhung; auch ist bei Heloph. frutetorum, der Hinterleib sehr merklich länger als bei Heloph. versicolor behaart. Das Weibchen unterscheidet sich ausserdem fast nur durch die auf der Mitte gelblich behaarte Stirn, die bei dem des Heloph. ‚versicolor durchaus schwarzhaarig ist und durch minder, abstehende Behaarung der letzten Hinter- leibsringe. . Ausser dem leicht aufzufindenden Unterschiede im Schenkelbaue zeichnet sich ‚das Männchen. des, Heloph. frutetorum durch den Mangel der schwarzen Behaarung unmittelbar über den Fühlern ‚und . der beiden hinteren schwarzen Flecke auf dem letzten Hinterleibsabschnitte aus, so dass man die Männchen in der That ziemlich gut.in der Fabrieius’schen Weise: «Heloph. frutetorum mit einem schwar- zen Punkte, Heloph. versicolor mit 3 schwarzen Punkten auf dem eizton Segmente, = unterscheiden kann, (Schluss folgt.) Ueber die Synonymie der Emydia-Arten Coscinia und Candida. Vom Oberlehrer Zeller in Glogau. Eınyd. coscinia ist zuerst von Hübner publicirt ‚wor- den, aber unter dem Namen chrysocephala. Ochsenheimer änderte die Hübner’sche Benennung ab, und, wie es scheint, aus keinem andern Grunde als weil er diese Art: » bereits vor 8 Jahren vom Grafen v. Hoffmannsegg unter denn Namen coseinia erhielt.« Es ist nun wohl wahr, ‚dass Hübner oft wegen seiner. Namenänderungen getadelt worden ist; der Tadel- trifft ihn aber dann nur mit Recht, wenn er früher publicirte Namen durch neu gebildete umstiess oder die ihm | 151 ‘in »Jitteris mitgetheilten mit 'schlechtern vertauschte. Der _ erstere Tadel trifft ihn bier nicht, weil früher kein anderer Naıne publicirt war; der 2te eben so wenig, weil der von ihn 'aufgegebene in der That schlecht, der angenommene sehr charakteristisch ist. Coseinia bezeichnet eine Ahnlich- keit mit einem Siebe, die dem Schmetterling nicht im Ent- 'ferntesten zukommt, während chrysocephala, goldköpfig, eine Eigenschaft d«sse:ben ausdrückt, die ihn von allen Emydien, vielleieht mit Ausnahme der mir in der Natur unbekannten Bipuneta , unterscheidet. Es fällt also jeder gute Grund hier weg, der ’Hübner’schen Benennung‘ die Annahme zu ver- weigern.‘ Warum diese Annahme nicht schon längst erfolgt ‘ist, "lässt sich 'nnr durch eine übertriebene Achtung gegen 'Ochsenkeimer's Schöpfungen erklären, die aber durchaus aufhören muss, Denn dass dem Chaos in der naturhistorischen Synonymie nur durch eine strenge Beobachtung der Anei- ennität vorgebeugt werde, davon sind die Entomologen mit wenigen Ausnahmen jetzt längst überzeugt. "Die 2te Art: Candida Cyrill., Ochsenheimer — hat Freyer ohne Berücksichtigung der Priorität neuerdings wieder als Colon abgebildet, »weil die meisten Entomologen diesen Spanner unter dem Hübner’schen Namen kennen, und Hübner ihn in seiner, Sammlung auserlesener Sehmetterlinge ‚mit dem sehr passenden und richtigen Namen Colon belegt hat. « Da dieser Art bisweilen ein Punkt oder selbst beide fehlen (5. ‚Ochsenheimer ),, so wäre er ja ‚doch nicht passend! Kann die Bequemlichkeit der jetzigen Sammler berücksichtiget werden, wenn es sich darum handelt, ob ein befugter Name ke: ein unbefugter. aus einer Schmetterlings- Sammlung entfernt werden soll? Ist es wirklich wahr, dass dieser seltene Schmetterling so‘ gar vielen Sammlern als Bomb, :colon H. statt Bomb. candida O. bekaunt sei ? Hübner’s Sammlung auserlesener Schmetterlinge ist 1793 herausgekommen, des Fabr. Entom. Syst. II., 2. erst 1794. Ein Name aus jenem‘ Werke hätte also den: Vorrang vor ‘einem aus dem letztern. Fabricius eitirt aber in demselben nirgends seine früheren Werke, so dass man, wenn dies nieht ‘durch die Citate aus andern Schriften erkennbar ist, nieht weiss,;'ob ein Name ganz neu. oder ein älterer Fa- brieius’scher Name ist. Ich besitze die Fabrieius’schen Werke: Species ins. und Mantissa ins. nicht, um mir hierüber in dem ‚vorliegenden Falle Gewissheit zu verschaffen und mich ‚zu: belehren, ‘ob Hübner’s Name Colon einer 2ten Benennung ‚nachzustellen ‘wäre,; Doch ist mir letzteres nicht ganz wahr- 152 scheinlich. Fabrieius beschreibt ‚nämlich, Ent. Systı3, 2. S. 288 eine Tinea magmwella, die 'man schon ı auf sehr verschiedene Schmetterlinge gedeutet hat, und die doch zu- verlässig zu Emyd., candida gehört, Zincken. (v.. Charp. Zünsler etc. des Wien. Verz. S: 37 Anmk. 52,) ‚erkannte in ihr Tortr. Gouana L. und liess ‘sie ‚deshalb. von Hübner als Tortr. wmagnana abbilden. Ich. selbst. glaubte, ‘sie sei unsere Scirpophaga alba ( phantasmella Tr. ), obgleich. die grauen Hinterflügel der Fabrieius’schen Art sich. dazu nicht recht fügen wollten. Dass sie Em. Candida in..der unpuuk- tiırten Varietät bezeichnet, lehrt die ausführliche Beschreibung, so wenig ausführlich sie auch ist. Sie lautet: » Gross in diesem Genus [sie ist daher. hinter cerella und gigantella und..vor _colonella geordnet.|. Kopf; Rückenschild und Vorderflügel schneeweiss, ungefleckt, Hinterflügel aschgrau. « Es wäre zu wünschen, dass die Benennung nicht älter als die Cyrillische sein möchte, damit man nicht nötbig hätte, einen diese Emydia in ihrem Genus so schlecht ‚bezeichnen- den Namen einzuführen. Ein Gewinn aber bliebe es iminer, einen Fabricius’schen Namen richtig gedeutet zu ‚haben. nn Bemerkungen zu den in »Lacordaire’s Monographie des coleopteres subpentameres de la famille des Phytophages. vorkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. &. Suffrian in Siegen. (Schluss.) pag. 233 ff. Zeugophora Kunze Wenn der Verf. in der Characteristik der Gattung sagt: » yenx — —— legerement Echaneres au cot& interne,* und in einer Anmerkung hinzufügt: »et non pas entiers, comme le. disent tous les auteurs, y compris: M. Kunze, et plus recemment M. Suffrian:« so darf ich hinsichtlich dieses Vorwurfs nur auf meine Arbeit über diese Gattung (Ent. Zeitg. 1840 n. 5. 6.) verweisen, wo S. 85 ausdrücklich gesagt ist: » Augen weit hervortretend , vorn ausgerandet,* und gleich dahinter: » Fühler vor der Ausrandung der Augen eingefügt. « n. 1. Z, seutellaris m. Die Angabe des Verf. über das Vorkommen dieser Art bei Siegen beruht auf einem Missverständnisse, dessen Aufklärung ich Hrn, Dr, Schaum verdanke. ': Die drei angeblich Siegenschen 'Exemplare' stam- men mit den meisten der meinigen’ aus ‘derselben ‘Quelle, nämlich von Hrn. Banse, und sind aus. der Gegend von Magdeburg, waren aber eben deshalb in der Germar’schen Sammlung, welche der Verf. bei seiner, ‚Arbeit benutzte,. als Originale bezeichnet , und. daher vermuthete der Verf., sie stammten von mir, und würden bei Siegen. gefunden sein. Auch das vierte, ‚von, dem ‚Verf. erwähnte, Exemplar, ‚in Hrn. Aube’s Sammlung ist von Magdeburg, und von Hrn. Dr. Schaum an Aube mitgetheilt. Die deutschen F undorte, ‚dieser Art beschränken sich daher nach immer auf den geringen Raum von Aschersleben bis Magdeburg. n..3. Z. subspinosa Fab. Hellgelbe Stücke dieser Art, wie ‚sie der Verf, am Ende seiner Beschreibung er- wähnt, sind mir auch schon vorgekommen; ich habe ‚sie aber, zumal da bei einem derselben auch die Flügeldecken nicht schwarz, sondern braun gefärbt waren, nur für unvell- kommen ausgefärbte Stücke genommen, und deshalb. nicht besonders erwähnt. Die röthlich - gelbe Färbung. der lichten Theile wird bei. dieser Art jedenfalls, als die typische. fest- halten sein. pag. 304 ff. Lema Fab. "Der Verf. trennt die Fabrieius’schen Lemen in ? Gat un- gen, allein so zweckmässig diese Sonderung bei der über- mässig grossen Zalhıl der hierher gehörenden Arten auf den ersten Blick auch erscheint, und so leicht das von ihm ’zu- erst aufgefundene Merkmal der bei Lema zum Theil ver- wachsenen, bei Crioceris ganz getrennten Krallenhäkchen bemerkbar ist, so lässt sich doch. auch wieder nicht ver- kennen, dass eine generische Trennung solcher ' Former, wie sie die 18te Gruppe von Lema enthält (L. trilineata, confusa u, a.), vom L. merdigera, brunnea und deren Ver- wandten‘ nicht recht natürlich @rschsinen will, zumal: da diekelbei ans300:. voh »-dem > Verf. "beschriebeiiemnArtemzimr 43, also einen verhältnissmässig geringen Theil ausscheidet. Die Krallenhäkchen der ersten Gattung möchte‘ ich’ nicht geradezu als verwachsen: bezeichnen, es ist vielmehr nur ein einziges über der Basis sich gabelig spaltendes. Häkchen: 'vor- handen, gerade wie bei vielen Eumolpiden, namentlich unserm deutschen E. pretiosus F. die Kralle aus 2 solchen, gabelig gespaltenen, neben einander stehenden Häkchen gebildet ist. Von unseren deutschen Arten gehören übrigens in ‚die Gat- tung‘Lema des Verf. nur die kleinen blauen Arten, welche ich. (Ent Zeit. 1841 .n. 7.) zur‘ dritten "Abtheilung diese Gattung vereinigt hatte. " m 61. Z. rugicollis Kug. In die Diagnose des Verf. 'hat sich ein sinnentstellender Schreib- oder Druckfehler ein- geschlichen; statt: prothorace — canalicula laevi abbreviata instructo muss es heissen: carinula, sowie die nachher folgende Beschreibung richtig die beiden Längswurzeln » par une ligne plus ou moins relevee et plus ou moins lisse « getrennt sein lässt. Die schwarze Varietät findet sich ein- zeln unter der Stammart. n. 62. L. eyanella ‚Linn. Auf des Verf. Frage, ob die schlanke (mir auch bekannte) Form der vorliegenden Art von mir mit der folgenden vermengt sein möge, beimerke ich, dass ich nach meinen Notizen am 7. Febr. 1844 Herrn Prof. Germar nicht 3, sondern 2 Exemplare von L. Erichsonii mitgetheilt habe; das Ste, von dem Verf. erwähnte und zu jener Forn des L. eyanella gehörende Stück rührt daher ertweder nicht von mir her, oder es ist durch ein Versehen unter die damals an Herrn "Prot. Germar geschickten Käfer gerathen, so dass ich für dessen richtige Bestimmung nicht einstehen kann. Uebrigens scheint es mir gar nicht un- wahrscheinlich, dass diese längere und schlankere Form des L. ceyanella das andere Geschlecht derselben, und zwar das 2 bilden möge. | n. 63. L. Erichsonii, m. Von. Hrn. Dr. Rosenhauer auch ‚bei, Erlangen gefunden, und nach ihm wie..die: vorher- gehenden Arten auf feuchten, grasreichen Stellen an Gräben ‚und Wiesen. n..64. Z. flavipes Meg: Dass Dr. Schmidt:diese:sel- ‚tene‘ Art auch von Wollin erhalten (E. Zeit. 1841 8.110 Anm.), hat der Verf. übersehen, bestätigt aber noch mehr die Annahme, dass ihr Vaterländ vorzugsweise im östlichen ‚Europa‘ zu. suchen sei. *) Die mir vorliegenden: ‚Stücke zeigen sämmtlich vor der Spitze jeder Flügeldecke, innerhalb des durch das Zusammentreffen des ?2ten uud vorletzten 'Punktstreifens gebildeten Winkels eine starke Beule, von welcher bei (len vorgehenden nur eine schwache Auıkiehung ee ist. n. 95. Z. melanopa L. Die Individuen, welche Hr. Prof. Loew auf Rhodus und bei Brussa in Kleinasien gesam- si ınhis | Bad | | 2 *) Sie kommt indessen auch im südlichen Frankreich vor. 3 f ae‘ ö 5 ö j . 3 D. Red, | 155 melt und mir ‚zum Vergleich mitgetheilt hat, sind von den unsrigen nicht: im. Geringsten ME Berti ib Hard Re Arocerig ah je er 2 n. dl. Cr. merdigera L. Bei grösserer Länge ist das "Thier stets schlanker als Cr. brunnea, ‚namentlich. ‚den Schultern schmaler, hinter denselben weniger Meise und daher hinterwärts auch weniger erweitert; meis auch die Oberfläche schwächer glänzend. Varietäten sin mir ‚eben so wenig zu Gesichte gekommen, als dem Verf. "1 n. 32. Cr. brunnea Fab. Von den 3 zweifelhaften Arten, welche der Verf. als muthmassliche Varietäten de vorliegenden Art zuweiset, habe ich nur eine in der Natur gesehen, und zwar das tyBiäkhe (und einzige bis jetzt. ‚exi- stirende) Exemplar derjenigen Forin, welche unser, verewigter Dr. Schmidt mir zu Ehren benannt hatte. Ich ‚gebe dem Verf. vollkommen Recht, wenn er darin nichts als eine ausgezeich- nete Farben - Varietät ‚der Cr. brunnea zu erkennen vermag, und lasselbe ist auch die Ansicht des Entdeckers, Hrn. 'Seminarlehrers Strübing in Erfurt, welcher mir wohl gestat- ten wird, das was er mir auf meine ihn über die Selbst- ständigkeit der Art geäusserten Zweifel erwiederte , bier mitzutheilen: »Dass ich über die Selbständigkeit des E Suffrianii Zweifel gehegt, werden Sie vielleicht auch aus einem er Briefe an Dr. Schmidt gesehen haben. Auch abgesehen von der Intensität der rothen 'Farbe (ich habe mehrere 2: Jahre alte L. brunnea, die nicht im Geringsten ausgebleicht sind) besitze ich aus dem vorigen Jahre 2 Exemplare mit deut- lichem Uebergange der schwarzen Basalglieder der Fühler in Roth; ein eben solches Exemplar, an welchem die '2>ersten Fühlerglieder ganz roth, das 3te, 4te und Ste mit rothem Anfluge, sandte ich an Dr. Schmidt. Jene beiden Ueber- eingserksäplare fing ich auf Saatzwiebeln; Kellner hat ein Exemplar mit fast ganz rothen Fühlern im Thüringer Walde gefangen. Endlich habe ich‘ Exemplare der L. brunnea, die auffallend ' grösser sind als’ die Var.« — Es ergiebt sich daraus nicht allein, ‘dass zwischen der gewöhnlichen Form und der Schmidt’schen Art vollständige ' Ueber- gänge vorhanden sind, welche ‘die L. rufipes'" Hbst. darzustellen scheinen, sondern auch, ‚dass der Aufenthalt des Thieres keinesweges auf Convallarien beschränkt: ist (vergl. ‚das von mir darüber E. Zeit. 1843, S, 123 Bemerkte),. daher auch das Vorkommen der L. abdominalis Med, auf Lilium bulbiferum nicht für die Selbstständigkeit dieser Art geltend gemacht ‘werden darf. Ob indessen nicht die 'Verschieden- heit der Futterpflanzen auf die Larven einen Einfluss äussern mögen, der die nachherige abweichende. Färbung des Käfers bedingt? BR ya 12- punctata L.. Die, Form zu rothem Endgliede der Fühler scheint dem. Verf. noch nicht vorge- kommen zu sein; wenigstens gedenkt er derselben ‚nicht. n. 34. Cr. dodecastigma Ziegl. Es wäre. von. grossem Interesse, wenn die Beobachtung des Hrn. Perroud über die häufige Begattung dieser und. der vorhergehenden; Art sich wirklich bestätigen, und dadurch die vorliegende als blosse Form der Cr. 12- punctata ‚nachweisen sollte; einstweilen aber möchte ich dies mit dem Verf. bezweifeln, da der Beobachter dabei leicht die von dem ‚Verf. erwähnte, mir noch nicht zu Gesichte gekommene Varietät der vorliegenden, deren Unterseite und Beine der Cr. 12-punctata gleichgefärbt sind, mit der letztern verwechselt haben. kann. n. 39... Cr. 14-punetata Scop. Die Oberfläche. ist viel weniger glänzend als bei den beiden vorhergehenden; die Punkte variiren in der Grösse allgemein, und fliessen manch- mal zu. Querbinden zusammen, ‚während sie andererseits ganz unscheinbar werden, und der Hinterpunkt des Hals- schildes nicht selten ganz mangelt.. Hr. Dr. Rosenhbauer traf sie nebst der folgenden in Bannat auf Spargel an. n. 37. 5-punctata Fab. Alle von mir bis jetzt ver- glichenen Stücke zeigen auf dem Hinterkopfe dieht vor dem Vorderrande des: Halsschildes und zum Theil von diesem bedeckt, 2 runde trüb braunrothe und verwaschen begränzte Flecke neben einander, die bei Stücken mit breitem Naht- flecke: zwar dunkler und unscheinbarer werden, aber niemals ganz fehlen. Eben so bemerkt man bei diesen Stücken mit breitem Nahtflecke nicht selten auf der Mitte des Halsschildes 2 schmale schwärzliche verwaschene Längslinien neben ein- ‚ander, ‚als Uebergang zu der Zeichnung, wie sie Cr. 'para- «enthesis L. und deren Verwandten darbieten; noch häufiger jedoch findet man statt dieser Linien einen einzelnen schwar- zen Punkt vor der schwachen den Hinterrand des Halsschil- des begleitenden Einschnürung. » m 41. ‘Cr. asparagi L. Mit dieser Art verbindet der Verf. die von mir als Varietät zu L. campestris gebrachte L. maeulipes Parreys., und bezieht sich dabei auf die von ihm verglichenen Uebergänge der Sculptur. Ich kann hier- über jetzt kein bestimmtes Urtheil abgeben, da ich den grössten Theil der ‚Exemplare ,, die ‚anir.bei meiner. Unter-, TOAhAS vorgelegen, ihren Eigenthümern zurückgegeben habe. Diejenigen aber, welche ‚ich, selbst besitze, weichen durch. ‚die: gleichmässig. grobe und dichte ‚Sculptur, am, Kopf und: Hals- schild,; sowie ‚durch die. mit, feinen Reihen: vereinzelter Punkt, besetzten Zwischenräume der, Deckschilde , ‚die ‚ich. eben so, bei L. campestris Panzer wahrnahın, ‚so. sehr. von. z asparagi ab, dass ich sie nicht‘ wohl mit dieser Art vereinigen kann. Eben so wenig kann. ich dem. Verf. beipflichten ,.. wenn.er: die, L. ‚bicruciata,;Sahlberg als eine Form. der. L.\.asparagi. betrachtet. Ich kenne zwar diese, L. bierueiata ‚nur. aus der: von dem Verf. selbst (pag. 509.n. ı2) mitgethe ilten Sahl-: berg’ schen ‚Beschreibung, , glaube aber nicht zu irren.,-; wenn. ich in. ihr ‚dieselbe, Art ‚erkenne;.. die der: Verf. kurz. vorher) unter n. 38, als Cr; ‚distineta | sibi., beschrieben‘, hat. Ein. Vergleich der Diagnosen: wird. (dies noch genauer, OR Cr. distineta’ Lac, ' " L, bierucjata Sahlb. Oblonga, nigra, protho- | Elongata, nigra, lan race rufo-ferrugineo, nigro-|rufo, lineolis duabus nie, bilineato, subovato, posterius 1 tell nonnihil angustato, undique Pe ST je subtiliter ac erebre punetulato ; ar elytris convexis mediocriter | elytris punctalo-striatis, _ punctato-striatis, fascia lata an a a suturali ante apicem evanes- |; Oasen Hi u 1 cente, apice ipso anguste, fas- EXFn | cüs. duabus, transversis sin- lineis dutebugi irasaneuuh guloque maculis. duabus. hu-' |punctis ad .humeros binis meralibus nigris.. | | apicegue nigriss) ulm "Die durch die ' unterstrichenen ‘Worte 'ausgedrückten Merkmale stimmen auf’ das Vollkommenste überein, und er- wägt ıman dabei,’ dass Sahlberg in der Beschreibung‘ die Deck- schilde im "Vergleich ‘mit’ «lenen der L.: asparagi als‘ minus elongata, den 'Thorax als ad basin nonnihil coarctatı subglobosus;, subtilissime punctulatus, und die Nahtb ha als eine plaga 'suturalis anterius latior bezeichnet, also alle Merkmale, welehe. wiser Verf. noch in die ‚Diagnose aufgenommen, fast mit denselben Worten nachträgt, so kann nach meinem, Bedünken, die Identität ‚beider Arten’ keinem Zweifel unterliegen, während ‚Sahlberg’s 'jpuncta ad /humeros:' bina, di u auf jeder Schulter zwes schwarze Puncte (die! Beschreibung sagt noch bestimmter :,,»maenla humerali,,puneto- pone humerum ‚minnto “). auf, keine Form den. L. asparagi ‚lo, aufs Genaueste aber auf Cr. distineta Lac. passen, deren Schulterpunkte der Verf. als »!’une allongee placee sur l’&paule, Pautre ponetiforme situee au dessous« beschreibt. Uebrigens ist beiden Verfassern die auffallende Uebereinstimmung dieser Art mit L. paracenthesis entgangen; Sahlberg vergleicht sie mit L. asparagi, unser Verf. mit 5 -punetata und 14-pune- tata, und doch ist ihre Aehnlichkeit mit L. paracenthesis so gross, dass Prof. Loew, welcher mir 3 von ihm aus Klein- asien (Karajasu) mitgebrachten Stücke zur Ansicht mittheilte, sie nur als Varietät von L. paracenthesis gelten lassen wollte, mit deren Zeichnung sie vollständig übereinkommt, wenn man sich den 3ten, auf der Mitte der Flügeldecken nahe am Aussenrande stehenden Punkt der L. paracenthesis nach der Naht zu in eine @uerbinde erweitert denkt. Indess scheint mir doch der specifische Unterschied beider Arten sicher; er beruht ausser der bedeutendern Grösse der L. bieruciata hauptsächlich auf den ganz schwarzen Beinen und der dunkler rothen Färbung des stärker, gewölbten, deutlicher punktirten und hinterwärts weniger verschmälerten Halsschildes dieser Art. Dabei bildet sie, wenn man an L. 5-punctata zuerst L. Dahlii Dej., dann L. paracenthesis Linn. und endlich die vorliegende L. bieruciata Sahlb. anschliesst, durch Habitus und Zeichnung einen sehr schönen Uebergang zu der Öten mit L. asparagi beginnenden Gruppe unsers Verfassers. Aber was für einen Käfer mag Linne vor sich gehabt haben, wenn er bei L. asparagi (Syst. nat. Il. 602112) hinzusetzt: »Varietas gallica mihi est, quae simillima, sed elytra sunt faseiis 2 angustis rubris«® Man könnte wohl in Versuchung kommen; anzunehmen, dass Linn&e durch einen Schreibfehler fasciis statt vittis geschrieben und die L. cam- pestris Pz. gemeint habe, deren innere Längsbinde. er. bei seiner bekannten ungenauen Farbenbezeichnung, eben so gut rubra nennen konnte, als er bei Chr, campestris den Aussen- rand der Flügeldecken flavus nannte. Nach unserm Verf. ist diese Art zwar im wittlern Frankreich noch nicht gefun- den worden, doch. schliesst das die Möglichkeit ihres Vor- komınens in Südfrankreich nicht aus, zumal da sie auch im südlichen Deutschland zu Hause ist. om 42. Cr. eampestris L. Unter diesem Namen be- hält der Verf. nur den bekannten, von Panzer abgebildeten. Käfer bei, den ieh: (Ent. Zeit. 1841 p. 74) als L. eäih- pestris var. 8. beschrieben habe; doch kann ich auch hier nicht umhin, mir gegen seine Erörterung der Synonywie einige Zweifel: zw .erlauben. Er äussert gleich zu Anfang derselben. dass Linne die von dem Verf. als typisch angesehene Form (L: campestris Panz.), und zwar sehr gut beschrieben habe, Linne ‚sagt in ‚der: Diagnose: »elytris: maeulis' tribus Navis, adnatis margini .exteriori flavo«, und wiederholt das noch- mals. in der Beschreibung ; diese Worte ‘passen’ aber ‘weder auf die typische Form des Verf. (mit ungetheilter Längsbinde) noch auf seine’ var. A., bei welcher jene Binde in 7-3 hinter (einander stehende freie Flecke aufgelöst ist; sie passen vielmehr nur auf ein der! L. asparagi ganz ähnlich gezeich- netes Thüer,, und drücken dem Sinne ‘nach genau dasselbe aus als Fahricius Worte: »elytris-punctis tribus, postieis margine flavo, connexis«, ‚sobald man, ‚nur darauf Rücksicht niımmt, dass Fabricius augenblicklich nicht. an ‚den ‚die Sehul= ter umziehenden Rand dachte, und «daher auch die Berührung des Schulterflecks mit diesem: Rande nicht berücksichtigte, Sagte Linn in seiner,Beschreibung nicht » Thorax: lateribus, margineque anteriore posticeque ruber, pedes; flavicantes«, so würde sein Käfer unbedenklich anf die typische Form: des L. asparagi , mit, einzeln stehendem weissem ' Vorderfleck. zu leuten sein, so, aber entspricht er auf ‚das, Genaueste ;der L. maculipes Panz., und: daher; wird dieser mit ‚Sicherheit als die, ächte Linn@’sche L. ‚campestris, anzunehmen! sein, Sollte nun ‚die, letztere wirklich, wie,der Verf. will, als Form der L. asparagi angehören, so, ınüsste nach seien Grundsätzen der Panzer’sche Käfer einen ; nenen‘-Namen er- halten; indess habe ich, wie oben bemerkt, hinsichtlich der Sceulptur des Halsschildes noch keine Uebergänge gefunden, vielmehr ist dieselbe bei den mir vorliegenden: Stücken der L. maculipes eben so grob und dicht wie bei denjenigen der L. campestris Pz., wo ‚ich, dieselbe am ‚stärksten. ausgeprägt finde; und was der Verf. hinsichtlich der , Uebergänge-be- merkt, dürfte auch wohl nicht ganz ‚streng ‚zw nehmen sein, da er selbst unter den Unterscheidungsmerkmalen beider Arten, namentlich auch ‚das, dichte; punktirte Halsschild der letztern mit. hervorhebt. „Was nun den Fabrieischen Käfer betrifft, , so glaube, ich aus. dem Umstande, dass: Fabrieius die Farbe der Beine mit Stillschweigen übergeht,; noch‘.nicht schliessen zu dürfen, dass er sie mit. dem übrigen Körper gleichfarbig annimmt, und, dass daher die L. camıpestris. Fab, zu einer Form der L. asparagi gehöre; vielmehr ergiebt ein Vergleich der Diagnose beider Autoren, dass wie sehr ‚oft, so auch hier Fabrieius die seinige wit.unl | | derungen der Linne’sehen..nachgebildet: hat; er übergeht 160 daher. ‚die Farbe der Beine ‘mit demselben Rechte als dies Linne thut, und während letzterer sie in der beigefügten Beschreibung nachträgt, begnügt sich Fabrieius damit, bei seinem Käfer auf den Linne’schen und somit auch auf dessen Beschreibung zu verweisen. Nur die Bemerkung in der Ent. Syst. »Variat thorace toto rufo« lässt auf "ein Vermengen mit L. asparagi schliessen, aber diesen Irrthum sah Fabricius später ein, und berichtigte ihn im Syst. Eleuth. nach seiner Weise, dadurch, dass er jenen Zusatz stillschweigend weg- liess. Ich‘ halte daher auch die Lema und Helodes ceam- pestris Fab. nicht von L. maeulipes Panz, verschieden. "Wie ich gleich in der Einleitung dieses Aufsatzes aus- sprach, habe ich in den vorhergehenden Bemerkungen beson- ders solche Punkte zur Sprache gebracht, über die meine Ansicht von der des Verf. abweicht. Ich hoffe dass mich deshalb nicht der Vorwurf treffen wird, das ausgezeichnete Werk Lacordaire’s, ohne Zweifel eins der vorzüglichsten in unserer gesammten monrographischen Litteratur, nicht ge- bührend anzuerkennen; die Gediegenheit der Arbeiten des Verf. ist so bewährt und so allgemein zur Geltung gekommen, dass sie einer besondern Hervorhebung meinerseits kaum noch bedarf. Die Vorzüge, welche die Monographie der Ero- tylen. desselben Verf. auszeichneten, Uinsicht in der Auf- stellung und Begründung von Gruppen und Gattungen, Klar- heit und’ Schärfe der Beschreibungen, gründliche Behandlung der Synonymie, Praecision und Eleganz des Ausdrucks, gleichmässige Verarbeitung des reichen Materials, sind auch, und vielleicht in noch höherem Grade, dem vorliegenden Werke eigen. Die Bedeutung desselben machte es mir auch besonders zur Pflicht, abweichende Ansichten genau zu mo- tiviren. Aus diesem Umstande wird sich, hoffe ich, die Ausführlichkeit meiner Erörterungen rechtfertigen, ‚5 Der Verein hat für Briefe und Pakete innerhalb ua Beh Staates Portofreiheit, wenn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Pakete muss laulen: „An den entomo- logischen Verein zu Stettin und ausserdem noch den Beisatz führen : „Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.“ Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen, Vor- schriften nachzukommen. Druck von F. Hessenland,. Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN Redaction: In Commission bei den Buch- €. A. Dohrn, Praeses des verties handlungen von E. $S. Mittler in Dr.H.Schaum, Secretair " Berlin und .Dyk in Leipzig. Juni 1846, We °G. ?. Jahrgang. Inhalt. Vereinsangelegenheiten. tung Helophilus (Schlass.) Kaltenbach: Fünf neue Aphis dien. Kellner: Vier neue Catop. Zeller: Euplocamus- boleti und Eupl. tessulatellus. Walton: Ueber Oxystoma und Magdalis. Intelligenz. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 7. Mai wurden als Mitglieder in den Verein aufgenommen: Herr Kaufmann Pogge in Greifswald, » Lehrer Bachmann in Insterburg, » Pastor Standfuss in Schreibershau bei Hirschberg, » CG.D. Tiemann in Magdeburg. Herr Oberforstmeister von Meyerinck theilte den An- wesenden eine interessante Notiz über Geometra ( Fidonia ) piniaria mit. Es sind im verflossenen Winter von diesem Spanner in einem einzigen District in Vorpommern 4,800,000 Puppen eingeliefert worden. Cerambyx (Rosalia) alpinus war vom Unterzeichneten in der grossen Rothbuchenforst hieselbst vor einigen Jahren einmal todt, ein anderesmal lebend gefunden worden. Es wurde diesem schönen Käfer aber das Bürgerrecht der pom- merschen Fauna bestritten und behauptet, dass vermuthlich seine Larve mit Flossholz von Oberschlesien heruntergekommen und hier sporadisch zur Ausbildung gekoinmen sei, il 162 .@ E% > ‚B u u. - 2 vr ZE 174° a} zu Der. Unterzeichnete hat indess „vor AT nal] einer Exeursion in gedachtem Hochwalde eine alte kranke Buche mit vielen proportionirt grossen Bohrlöchern und in eineın derselben die leicht kenutlichen Ueberreste dieses Holzbocks in einer Lage gefunden, welche beweist, dass der Käfer beim Auskriechen auf ein ihm unüberwindliches Hinderniss gestossen und verhungert war. Noch ist zu bemerken, dass die beiden oben erwähnten hier gefangenen Exemplare an Grösse und Schönheit: der Farben denen gleichkommen, welche der Unterzeichnete von den Pyrenäen erhalten hat, während oberschlesische Exemplare kleiner und weniger ansehnlich sind. | Eingegangen für die Bibliothek: Grundlage zur Kenntniss der Käfer Oberschlesiens, insonders der Umgegend von Ratibor. Vom Oberlehrer Kelch. (Schulprogramm. ) Geschenk des Hrn. Verfassers. Remarques sur Ja collection de col&opteres Russes de Vietor de Motschoulsky. (Separatabdruck aus dem Bullet. de Moscou tom, 19.) Geschenk des Hrn. Verfassers. Fünf Abhandlungen von Prof. Dr. Eversmann in Kasan : a) De quibusdam lepidopteris rossicis. b) Anweisung, die Ortliopteren auszustopfen. c) die Brutstellen des Hylaeus quadrieinctus F. d) Vespertiliones in promontoriis uralensibus tractibusque confinibus observati. e) Nachrieht über eine noch unbeschriebene ; Sumpf- schnecke (scolopax) aus dem Altai- Gebirge. Separatabdrücke aus den Bull. de Moscon. Geschenke des Hrn. Verfassers, Dr. J. Sturm, Verzeichniss meiner Insectensammlung 1796. Taschenformat. — Verzeichniss ete. 1800 gr. 8. — Catalog etc. 1826 ger, 8. — Geschenke des Hrn. Verfassers Lexikon der entomologischen Welt ete. Adressenbuch der lebenden Entomologen ete. von Johannes Gistl. Stuttgart, Schweizerbart 1846. Gekauft. C. A. Dohrn. 163 ‘Herr Dr. Joh. Gistl spricht in seinem Lexikon der entomologischen Welt, Stuttgart 1846, in dem Vorwort pag. 6 auch gegen mich seinen Öffentlichen Dank aus für die Beiträge, welche ich zu diesem Werke geliefert habe. Da ich Hrn. Dr. Gistl keine Beiträge geliefert, überhaupt mit demselben noch nie im Briefwechsel gestanden habe, so kann ich diesen unverdienten Dank auch nicht annehnien, was ich hiermit zu erklären mich veranlasst sehe, Frankfurt a,fM. den 22. April 1846. C. HA. G. von Heyden. en Zn mn — Corresponden2. Den lepidopterologischen Lesern unserer Zeitung wird folgende Mittheilung einiges Interesse gewähren. Herr Mann, der sich seit Februar in Italien befindet, un vorzüglich Schmetterlinge zu sammeln, schreibt mir aus Livorno den 23. April Folgendes: Da es heute in einem fort regnet, und ich mit dem Ueberziehen meiner Schmetterlingsklappen fertig bin, so benutze ich das Bischen Zeit, um Ihnen ein paar Zeilen zu senden. Ich bin 14 Tage in Florenz und dessen Umgegend gewesen, habe aber, ungeachtet alles blühte, sehr wenig gefunden; ich ging nun nach Prato vecchio, welches am Fusse ‚der Apenninen liegt, und sammelte dort in den drei Wochen, die ich mich dort aufhielt, so viel sich bei der kalten regnerischen Witterung machen liess. Darauf begab ich mich nach Livorno, wo ich aım Ostersonntag anlangte; gleich am Nachmittage fing ich vor dem Seethore an einem Cypressenzaun 4 neue Tineen - Arten. Die Livorner Gegend scheint für (en Insectenfang günstig zu sein, da ich in den 10 Tagen, die ich da bin, gute, seltene und gegen 15 neue Arten von Schnietterlingen fing; nur muss ich mich bis jetzt an die lebenden Einzäunungen der ländlichen Besitzungen (Poderi) halten, da ich in den Livorner. Bergen und im Freien noch wenig fand. Auch scheinen die Abende nicht das Günstige wie in der Wiener Gegend zu haben, indem, so wie die Sonne weg ist, eine empfindliche Kälte eintritt und nun an Rändern und grasreichen Anhöhen kein Insect zu sehen ist. Die Wiener Fauna wiederholt sich hier, doch meist in solchen Arten, welche ich gut gebrauchen kann, 13 2. 164 Unter andern fing ich eine Adela, die neben Rufifröntella gehört, mit gelbem Kopf und blauen, stark glänzenden Flügeln; eine Tinea, die an Cochylis elongana erinnert; ferner eine bloss nahe bei Livorno vorkommende Tinee neben Pronubella mit orangegelben Hinterflügeln und schwarzem Hinterrande, fast wie bei Tortr. Pronubana, die ich hier auch schon fing. Ich bin nun gesonnen, bis Pfingsten, auch vielleicht noch länger, hier und in der Gegend von Pisa zu bleiben und dann erst wieder nach Prato veechio zurück- zukehren, um die Gebirgsjagd anzufangen. Gesund bin ich. Leben Sie wohl etc. P. Zeller. Willenichaftliche Mittheilungen. Helophilus. Vom Professor Dr. H. Loew zu Posen. (Schluss. ) Abtheilung 11. Fünfte Gruppe. sp. 10. Heloph. transfugus, J & 9; facie pro- ducta, subeonica, apice obtusa; intermedia tho- racis vitta nigra linea pallida longitudinaliter divisa. — Long. corp, 425 —5 lin. Synon: Musca transfuga Linn. Faun, Suee. ed II. 1818. Linn. Syst. nat. XH. 987. 52. Gmel. Syst. nat. V. 2875. 52. Helophilus transfugus Meig Syst. Beschr. III. 371. 3. Macq. Suit. & B. Dipt. I. 510. 4. Zetterst. Dipt. Scand. II. 682. 6. Vaterland: das mittle und nördlichere Europa. Stirn bräunlich, bei dem Männchen über den Fühlern mehr gelb; Behaarung derselben schwarz, bei dem Männchen über den Fühlern gelblich, bei dem Weibchen dagegen nur wenig heller; auf dem Scheitel ist die Behaarung bräunlich, bei dem Männchen in der Regel duukler, bei dem Weibchen liehter. Fühler rostbraun, die beiden lsten Glieder zuweilen 165 fast schwärzlich, das 3te zuweilen rostroth. Das Untergesicht von blass fahlgelblicher Farbe, ohne Mittelstrieme, aber mit geschwärzten Backen, unter den Fühlern' ansgehöhlt, vorn ziemlich vorgezogen, aber die Spitze desselben stumpf. Thorax schwärzlich, glanzlos, unten grau bereift, oben mit .4 bräunlich - grauen Striemen, die bei dem Männchen viel sehmäler und undentlicher, als bei dem Weibchen sind ; die mittleren sind auf dem letzten Drittheile plötzlich, erweitert, haben vorn noch eine feine. bräunliche Längslinie zwischen sich und verbinden sich daselbst mit den seitlichen. Sehild- chen :braun oder gelbbräunlich; die Behaarung auf Thorax und Schildchen bräunlich - gelb, bei dem Weibchen bleicher. Der Hinterleib ist tief-schwarz, glanzlos; auf dem ?ten bis 4ten Ringe findet sich jederseits ein sehr stark nach vorn zurückgekrümmtes, gelbliches Mondehen, welches mit dem gelblich gefärbten Seitenrande zusammenhängt und am inneren Ende etwas dicker ist; der Hinterrand der einzelnen Ringe hat einen gelblichen oder graulichen, in der Mitte fast drei- eckig erweiterten Saum, der durch Abreibung ‚zuweilen glänzend-schwarz erscheint. Beine braungelblich mit schwarzer oft mehr ausgedehnter, oder heschränkter Zeichnung; ge- wöhnlich ist schwarz Basis und Unterseite der Vorder - und Mittelschenkel, die Hinterseite der Hinterschenkel mit Aus- nahme von Spitze und Wurzel, zwei Flecke auf deı Vorder- seite dieser Schenkel, ein Bändchen nicht weit von der Wurzel der ‚Hinterschienzn, die Spitze der vordersten und hintersten Schienen und der grösste Theil der hintersten Füsse. Flügel glasartig mit bräunlichem Tone; das Randmal besteht blos in einer punktförmigen Querader. Die Art unterscheidet sich von den beiden anderen gegenwärtiger Abtheilung sehr leicht durch die Linie, welche die schwarze Mittelstrieme des Thorax der Länge nach theilt, so wie durch die äusserst zurückgekrümmte Gestalt der Hinterleibs -Mondchen; von Heloph. lunulatus ausserdem durch die dunkleren Fühler und von Heloph. lineatus durch das viel weniger konische und viel weniger spitze Untergesicht. sp. 11.. Heloph. lunulatus, & 2; facie pro- ducta, subconica, apica obtusa; intermedia tho- racis vitta nigra indivisa. — Long. corp. 315 — 4a lin. er Synon: ‘Helophilus lunulatus Meig. Syst. Beschr. IL 166 Maeq. Suit. a B. Dipt. I. 511. 5. Zetterst. Dipt. Scand. II. 681.5. Vaterland: das mittle und nördlichere Europa. Stirn grösstentheils bräunlich, Behaarung derselben schwarz, bei dem Männnchen über den Fühlern lichter; auf dem Scheitel ist die Behaarnng fahlgelblich. Fühler vostgelh. Das Untergesicht von blassfahlgeiblicher Farbe, ohne Mittel- strieme aber mit geschwärzten Backen, unter den Fühlern etwas ausgehöhlt, unten ziemlich stark vorgezogen , aber die Spitze desselben stumpf. Thorax schwarz, glanzlos, unten grau bereift, oben mit 4 gelblichen, zuweilen gelbgrauen, sehr deutlichen Striemen, welche bei dem Weibchen breiter, als bei dem Mänrchen sind; die mittelste schwarze Strieme ist durch keine Längslinie getheilt und die hellen Mittel- striemen sind hinten in keiner auffallenden Weise erweitert. Schildehen bräunlich - gelb oder braun, an der Basis gewöhn- lich etwas geschwärzt. Die Behaarung auf Thorax und Schildchen ist bräunlich - gelb. Hinterleib schwarz, glanzlos, auf dem ?ten bis 4ten Ringe jederseits ein gelbliches, zu- weilen mehr graues, mit dem ebenfalls gelblich gefärbten Seitenrande zusammenhängendes Mondchen, dessen inneres Erde kaum merklich vorwärts gekrümmt ist; der lste Ring hat eine ziemlich breite grauweissliche Hinterrandsbinde, die folgenden einen graulichen in der Mitte fast dreieckig er- weiterten Hinterrandsaum; diese Säume und die Binde: des lsten Ringes erscheinen durch Abreibung oft glänzend- schwarz. Beine braungelb mit fast denselben schwarzen Zeichnungen, wie bei Heloph. transfugus, doch die Vorder- seite der Hinterschenkel gewöhnlich nur mit einem schwarzen Flecke. Flügel glasartig mit bräunlichem Tone; das Randmal besteht nur aus einer punktförmigen Querader. Bei sämmtlichen Männchen meiner Samımlang ist das Untergesicht unter den Fühlern mehr vertieft, unten etwas weniger vorgezogen und etwas stumpfer als bei den Weib- chen, so dass das Profil des männlichen Untergesichtes eine merklich stärker geschwungene Linie bildet. Ich glaube, dass dies wohl als Geschlechtsunterschied anzusehen ist, wo nicht gar als blosse Abänderung, da ich Männchen nnd Weibchen an derselben Stelle fing und an einen specifischen Unterschied nicht glauben kann. Heloph. Iunulatus unterscheidet sich von Heloph. trans- fugus durch die wenig zurückgekrümmte Gestalt der Hinter- leibsmondehen, die helleren Fühler und den Mangel der bei 167 Heloph. transfugus die schwarze Mittelstrieme des Thorax theilenden Längslinie u. s. w. Von Heloph. lineatus unter- scheidet er sich durch das viel weniger vorgezogene, viel weniger kegelförmige und viel weniger zugespitzte Untergesicht. sp. 12. Heloph. lineatus, d & 2; facie longissime prodnceta, coniea, apice acuta, antennarum arti- eulis 1 & 2 nigro-brunneis. Long. corp. 37% — 314 lin. — Synon: od’ Rhingia lincata Fabr. Ent. Syst. IV. 375. 2. Fabr. Syst. Antl. 223. 2. 2 Rhingia muscaria Fab. Ent. Syst. IV. 375.3. Panz. Faun. Germ. XX. 24. Fabr. Syst. Antl. 223. 3. & 2 Syrphus lineatus Fall. Syrph. 31. 28. Heloph. lineatus Meig. Syst. Beschr. III. 369.1. Macgq. Suit. a B. Dipt. I. 511. 6. Zetterst. Ins. Lapp. 596. 3. Zetterst. Dipt. Scand. IL, 682.7. Vaterland: das mittle und nördliche Europa. Stirn braun, über den Fühlern mehr gelb; die Behaa- rung derselben sehwarz; die Behaarung des Scheitels ist fahlgelblich.. Das 1ste und 2te Fühlerglied schwarzbraun, das 3te rostbraun oder rostroth; das Untergesicht gelblich, unter den Fühlern etwas ansgehöhlt, unten äusserst stark vorgezogen, also einen langen und spitzen Kegel bildend; eine Mittelstrieme ist nicht vorhanden, die Backen aber sind schwarz, auch zeigt die Spitze des Untergesichtes meist eine schwärzliche Färbung. Thorax tief-schwarz ohne Glanz, unten grau. bereift, oben mit vier gelben Striemen, von denen die mittleren bei beiden Geschlechtern schmal sind, nach hinten hin eine mehr grauweissliche Färbung annehmen und bei dem Weibchen sich auf dem letzten Drittheile nach innen so erweitern, dass zwischen ihnen nur noch eine feine schwärzliche Linie übrig bleibt, was indess nur bei unver- riebenen Exemplaren recht deutlich sichtbar ist. Schildchen bräunlich - gelb oder braun, an der Basis gewöhnlich etwas geschwärzt. Die Behaarung auf Thorax und Schildchen ist fahlgelblich. Der Hinterleib ist tief-schwarz, bei dem Männ- chen glanzloser als bei dem Weibchen, bei beiden Geschlech- tern ziemlich verschieden gezeichnet; bei dem Männchen findet sich auf dem ?ten Ringe jederseits ein fast dreieckiger, nicht sehr ausgedehnter gelber Seitenfleck, dessen nach innen gerichtete Spitze ziemlich scharf und weissgraulich bestäubt 168 ist; der 2te Ring des männlichen Hinterleibes hat in jeder Vorderecke einen gelben Fleck, welcher nach innen in ein licht -graugelblich bestäubtes, wenig gekrümmtes Mondifleck- chen ausläuft; auf dem &ten Ringe zeigt sich jederseits. ein ansehnliches, mit dem Seitenrande 'zusammenhängendes, licht- graugelblich bestäubtes Mondchen von schwacher Krümmung ; der 2te Ring hat am Hinterrande in der Mitte ein eben so gefärbtes Fleckchen, der 3te einen schmalen, in der Mitte fast dreieckig erweiterten, ‚der 4te einen eben solchen, etwas breiteren Hinterrandssaum; auf dem ?2ten bis 4ten Ringe des weiblichen Hinterleibes findet sich jederseits ein grauweissliches, nur sanftgekrümmtes, mit dem Seitenrande zusammenhängendes Mondileckchen; die Hinterränder haben ähnliche Säume wie bei dein Männchen, .nur ist die Farbe derselben ebenfalls weisslich. Die Beine sind bräunlich-gelb mit schwarzen Zeichnungen, die mit denen von Heloph. transfugus und lunulatus sehr übereinstimmen; häufiger als bei jenen Arten findet sieh in der Nähe der Wurzel der Vorder- und Mittelschienen, so wie ‚unmittelbar vor dem Ende letzterer ein schwarzbrauner Ring. Flügel. glasartig mit etwas bräunlichem Farbentone; Randınal klein, gelblich, nach der Flügelspitze hin verwaschen, nach der Wurzel hin schärfer begrenzt und etwas dunkler. Schliesslich bemerke ich noch, dass der ‘von Meigen aufgezählte Heloph. pulchrieeps, eine im südlichen Europa wie in Kleinasien nicht seltene Fristalis ist. Von den bereits beschriebenen europäischen Helophilus - Arten ist hier also nur Heloph. camporum Meig. unerwähnt geblieben, eine Art, die bisher niemanden wieder vorgekommen ist; ‚würde der Thorax nicht als ungefleckt rostgelb beschrieben, so könnte man fast glauben, dass Meigen das Männchen von Heloph. trivittatus (siehe diesen oben) unter dem Namen Heloph. camporum als besondere Art beschrieben habe, eine. Ver- muthung, die durch jene Angabe als völlig grundlos zurück- gewiesen wird. Damit alles, was über die europäischen Helophilus - Arten bisher bekannt geworden ist, hier zuram- men sei, copire ich Meigen’s Angabe: sp. 13. Heloph. eampornm cd‘; Thorace rufo tomentoso, immaeculata; abdomine nigro: fasciis tribus inaequalibus fiavis interruptis, subtus pal- lido. Long. corp. 7 lin. — Synon: Helophilus camporum Meig. Syst, Beschr, Ill. 169 Vaterland: Die Gegenü momAachen ,: wo sie Meigen einmal fing Untergesicht und Stirn . hellgelb, Backen unten ‚schwarz. Scheitel bräunlich, Fühler schwarzbraun mit. gelber :Borste. Mittelleib ungefleckt, rostgelb, glanzlos. Schildchen glänzend rostgelb. Hinterleib schwarz: auf denı 2ten Ringe eine breite, auf dem folgenden eine schmälere, unterbrochene, ‚ockergelbe, Binde; ‚auf ‚dem ‚folgenden ‚eine noch schmälere blassere. Bauch blassgelb, ungefleekt, nur hinten bräunlich. .'Vorderste Beine rostgelb mit schwarzer Schenkelwurzel; hinterste Schen- kel schwarzbraun, die Spitze auswärts gelb; Schienen ‚vorne hellgelb, hinten, so wie ‚die Füsse, braun. Schüppchen- und Schwingen gelb. ‚Flügel wosepsllan; Man übersehe bei .der ‚Beurtheilung dieser Meigen’ schen Art nicht, dass aus seiner’ Beschreibung mit Sieherheit:hervor- geht , dass das Untergesicht keine ‚schwarze Längsstrieme hat. nn Fünf neue Species aus ‚der Familie. der Pflanzenläuse, von 8 M. Kaltenbach, Lehrer in Aachen. : Wenn gleich meine Zeit seit dem Erscheinen der Mo- nographie ‘der Pflanzenläuse (1843) ‘durch die 'Bearbeitun einer » Flora des Achener Beckens « fast ganz in Ans genommen 'wurde und den weitern Beobachtungen der Aphidinen nur sehr wenige Stunden ‚gegönnt werden konnten, so ‚sind ‚dieselben doch ‚auch nicht :ganz; nutzlos :für die Wissenschaft geblieben. Ausser manchen interessanten :Be- obachtungen, welche ich an früher ‚beschriebenen, :aber mir unbekannt enbliehenan Thieren dieser. Familie gemacht, : habe ich ‚noch 5 neue Pflanzenläuse (4 aus der Gattung ‚Aphis und 1 Lachnus) entdeckt, deren genauere Beschreibung 'ich hier folgen lasse. Ich führe sie. der Reihe nach so auf, wie ‚sie in meiner Monographie geordnet sind und gebe zugleich die Seite und Nummer derselben an, wo sed ihrem Habitus geinäss stehen sollte. Sie gehören zu den. interessantesten Thieren ‚iheges Gat- tungen. Aphis glandulosa ist mit ‚Drüsenhaaren besetzt, wie man sie an gewissen Pflanzentheilen findet und noch an den Nymphen von Aleyrodes Chelidonii beobachtet hat; PN Aph. 'setosa ist mit stachelartigen Borsten besetzt, welche mir ebenfalls noch bei keiner Blattlaus vorgekommen sind. Aph. Ononidis ist mit 2 Reihen eigenthümlich gefärbter und ‚bewehrter Höcker versehen; sie gehört mit Aplı. setosa in die, wenige Arten zählende Gruppe, in welcher Aph. Tiliae, ‚Quercea u. a. stehen, deren letztes Fühlerglied so lang oder kürzer, als das vorletzte ist. Aph. Cerastii nährt sich von 2 Pflanzen-Gattungen, auf welchen bis jetzt noch keine ihnen allein eigenthümliche Pflanzenlaus gefunden worden ist. Lachnus grossus gehört zu den Riesen der Familie und ist gewiss nur irrthümlich mit Lach. Roboris und andern ‚verwechselt worden. Meine Bemerkungen zu Lach, Roboris (Monogr. Seite 149), in welchen ich die ungeflügelten In- ‚dividuen des Lach. grossus mit Lach. Roboris identificirte, fallen nun ebenfalls weg, und ich freue mich in der That, ‚dadurch die Nadelhölzer von einem echten Laubholzbewohner befreit zu haben. (Monograph. pag. 36 nach No. 23 einzuschieben. ) Aphis glandulosa Kaltenb. Drüsenhaarige Blattlaus, Ungeflügelte: Grünlich- oder weisslich-gelb, matt, oben dicht ‘mit Drüsenhärchen "besetzt, unterseits kahl: Röhren lang, dünn, allmälig schmäler werdend. Länge ur. „....G@eflügelte: Gelblich; Hinterleib grünlich mit braunen, ‚kurzen Querstreifen; Fühler länger als der Leib, braun, am Grunde gelblich; Augen und die Einfassung der Nebenaugen braun. . Länge 3 — 2“. | "Ungeflügelte: Fühler viel länger, als der ganze ‚Körper, sehr dünn, gelblich, die Gelenke der Geissel- und die 3 Endglieder braun; Augen dunkelbraun; Schnabel kurz, bis zum 2ten Beinpaare reichend, weisslich, das 3te Glied ‘braun; der Kopf wie der ganze Körper gelblich; letzterer unterseits weisslich, oben mit grünen Grübchen am: Seiten- rande entlang, oft noch mit einer ähnlich gefärbten Rücken- linie versehen. Der ganze Oberkörper nebst dein Kopfe mit 'gestielten Drüsen ziemlich dicht besetzt; der Unterkörper kahl; Röhren lang, durchsichtig, sehr dünn, nach der Spitze allmälig dünner werdend, fast 3 mal so lang, als das auf- gebogene , weisse Schwänzchen; Afterläppchen von der Farbe des Unterkörpers; Beine schlank , weisslich, nur die Füsse derselben braun, | ü „Li Geflügelte: Fühler länger als der Köper, braun, die beiden 'Grundglieder und‘ die Basis ‘des 3ten 'Gliedes weisslich-gelb; Augen dunkelbraun; Nebenaugen hell, von braunem Rande umschattet; Schnabel durchsichtig, die Spitze desselben braun; der Kopf sammt den Stirnknöpfen 'weiss- gelblich, ein Längsstrich über Stirne und Scheitel grünlich; der Thorax gelblich, der Halsring oben mit 2 grünen Grüb- chen; die 3 Lappen des mittlern Thorax - Ringes bräunlieh; der Hinterleib ist grünlich, am Seitenrande entlang stehen dunkelbraune Querstriche, die’ sich zuweilen in 2 Pünktchen auflösen; auf dem T7ten Ringe nur ein braunes Fleckchen, der Ste und 9te Ring ist ungefleckt. Auf dem Hinterleibs- rücken bemerkt man kurze Drüsenhärchen, welche demselben ein bethautes Ansehen geben ; auf dem Kopfe befinden sich einzelne, nadelförmige Kölbehen, wie bei der flügellosen Form. Die Röhren sind lang, sehr dünn, ‘und, wie‘ das 3mal kürzere Schwänzchen, blass- weingelb; das 1ste After- läppchen von der Farbe des Bauches; das 2te gelblich. Beine weisslich, nur die Tarsen und die äusserste ' Spitze der Schienen braun. Flügel glashell, Rand-, Unterrandader und Flügelmal blass, die Schrägadern braun und stark. Lebt auf dem gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris L.) Die Pflanze, auf welcher ich sie hier ‘fand, war‘ durch zahlreiche monstrose Blätter und Blüthen sehr entstellt; ‚doch habe ich nicht entdecken können,’ ob diese Blattlaus die Urheberin derselben war. Vor mehreren Jahren ‘bemerkte ich diese Monstrosität an derselben Pflanze zu Bingen am Rhein, fand jedoch damals (Mitte September) kein‘ Thier darauf. Auch auf der hiesigen Pflanze. sah'ich die Blattlaus nicht in den braunen Höckern und Beulen. der Blätter, sondern nur oben am Stengel und unter den gesunden Blatttheilen. (Pag. 106 nach No. 80 einzuschalten. ) Aphis Cerastii Kaltenb. Hornkraut Blattlaus. Ungeflügelte: Länglich - eirund, mattgrün' mit dun- kelgrünem Rückenstrieimen, überall bläulich - weiss bepudert. Röhren nur mit starkbewaffnetem Auge bemerkbar; beide Afterläppchen dunkelbraun bis schwarz 4+— 2‘ lang. Geflügelte: Glänzend-schwarz ; Hinterleib grün, oben mit dunkelgrünen Striemen; Röhren fehlend; Afterläppchen und Schwänzchen dunkelbraun; Flügeladern stark ; Randınal linealisch , blass, Länge, 3, bis zur Flügelspitze 4 — 4 t - 172 Ungeflügelte: Länglich-eiförmig, unbehaart, bläulich- weiss bepudert, nach abgewischtem Staube grün mit dunkel- grünem Rückenstreifen ; Fühler fast von halber Körperlänge, braun, am Grunde bleich; Kopf schmutzig schwarzbraun ; Augen dunkelbraun; Schnabel braun, in der Mitte bleich, bis zum ?ten Beinpaare reichend; Röhren sehr klein, dem bewaffneten Auge als kurze Spitzchen erscheinend,, kürzer als das stumpfe, dunkelgrüne Schwänzchen; Bauchseite hell- grün, beide Afterläppehen schwarz. Geflügelte: Kopf schwarz, Fühler bedeutend kürzer als der Körper; Augen schwarz; Schnabel kurz, das 2te Beinpaar nicht erreichend; Thorax glänzend - schwarz; Hals- ring unterseits grün; Hinterleib blassgrün, und dunkelgrün marmorirt; Röhren fehlend; Schwänzchen und Afterläppchen dunkel; Beine blassgrün; Schenkel- und Schienenspitze nebst dem Fusse dunkelbraun bis schwarz. Flügel glashell, mit starkem Geäder; die blasse Unterrandader bildet vor der Flügelspitze ein linienförmiges blasses Randınal, wie bei Aph. Camelliae, bei welcher es jedoch schwarz ist. Lebt im Juli un. August auf Cerastium arvense und Stellaria 'holostea L. Erstere Pflanze wird in Folge des Saugens dieser Blattläuse bleich; ihre Blätter werden, zumal an den Zweigspitzen, ınonstros, krankhaft und erhalten das Ansehen, als ob die Pflanze von einem Pilze befallen wäre (wie bei Euphorbia Cyparissias). Die 2te Pflanze erleidet eine ähnliche Veränderung, doch rollen sich bei dieser sämmtliche angesogene Blätter ein, wie bei Atriplex hastata von Aphis Atriplieis. (Seite 129, vor Aphis Tiliae L. einzureihen. ) Aphis setosa Kaltenb. Borstige Blattlaus. Ungeflügelte: Länglich -elliptisch, oberseits braun mit heller Rückenlinie und 4 Längsreihen weisser Borsten. Röhren unscheinbar; Schwänzchen stumpf und braun, Länge 3 — 3%. Geflügelte: Fühler bräunlich, das letzte Glied nur halb so lang, als das vorletzte; auf gelbem Grunde des Hinterleibs 4 Längsreihen brauner Fleckchen und 4 Reihen schwarzer, kurzer Börstehen; Schrägader der Flügel braun umschattet. Länge 3— 3". Ungeflügelte: Lang- und schmal - elliptisch, hinten spitz, oben 'flachlich, braun mit heller Rückenlinie, unter- seits gelb; Fühler bedentend kürzer, als der Körper, braun, am Grunde heller; Schnabel: blassgelblich, mit brauner Spitze, bis zum ?ten Beinpaare reichend; Kopf oben mit vielen weissen, spitzen Höckerchen, in 2 Reihen geordnet und brauner Mittellinie; Thorax und Hinterleibsringe gleich- artig braun mit gelbem, schmalem Saume und 4 weissen ‚Börstcehen oder Dörnchen , welche in 4 Längsreihen geordnet sind, wovon die 2 ahittlorn genähert, die 2 äussern entfernter und dem Seitenrande näher stehen. Schwänzchen: stumpf. und, wie die Afterläppchen, braun; Beine ziemlich: kurz; von igehnlächien Farbe, Geflügelte: Der Aphis Tiliae L. sehr ähnlich , ‚doch bedeutend kleiner. Kopf gelb mit braunem Mittelstreifenz Augen dunkelroth; Fühler bräunlich; das letzte Glied dünner, halb so lang als das vorletzte; Halsring gelb mit 3 braunen Striemen; Brustringe unten schwarz , sonst gelb mit braunen Flecken; Hinterleib ebenfalls gelb, oberseits mit 4: Längs- reihen brauner Flecken, wovon die der beiden‘ innern Reihen längliche, querliegende Vierecke bilden; die 4 Reihen kurzer Borsten, welche bei den Ungeflügelten weisslich sind, sind hier kürzer und schwarz. Schwänzchen dick und stumpf und nebst den Afterläppchen braun. Beine blass-gelblich mit schwarzen Tarsen und graulichen Schenkeln. Flügel glashell; Geäder schwarz mit braunem schmalen Ballatten begleitet; Unterrandader gelb. Dies seltsame Blattlaus fand ich Anfangs August bei Aachen auf den Blättern und an den jungen Zweigen: des: Spartium scoparium in ansehnlicher Menge. (Seite 136, vor Aphis Quercea einzuschieben. ) Aphis Ononidis Kaltenb. Hauhechel Blatt- laus. Ungeflügelte: Eiförmig, gewölbt, gelb, obisisbite aiit 4 Reihen braun umsäumter Höcker, die mit einer schwarzen Borste versehen sind; Augen weisslich; letztes Fühlerglied von der Länge des vorletzten: Befröhren klein, blass re brauner Spitze. Länge 4 — a Geflügelte: Höckerchen des Hinterleibs und die Saft-: röhren schwarz; Flügelgeäder mit schwarzbraunem: Schatten. Länge. 2, Ä Ungeflügelte: Gewölbt, eiförmig, hellgelb bis orau«) gengelb. Fühler so lang und länger als der Körper, brännlich, die 3 oder 4 ersten Glieder blässer, das letzte Glied kaum Jänger als das verletzte; Augen weisslich mit sehn kleinem 174 Höckerchen; Schnabel bis zum '2ten Beinpaare reichend; Spitze: desselben schwarz, sonst wie das Untergesicht und der ganze Unterkörper blassgelb mit weissen Anfluge. Scheitel borstig; Thorax und Hinterleib mit 4 Reihen Höcker, welche mit braunen Ringeln eingefasst und wit einer schwarzen Borste ‘bewehrt sind; von den 2 innern Höckerreihen des Hinterleibes treten 3 Höcker-Paare näher zusammen und 3 mit diesen abwechselnde Paare stehen weiter auseinander. Saftröhren klein, walzlich, kaum die Rückenhöcker. über- ragend, blass mit brauner Spitze. Schwänzchen kolbig, weisslich; Afterläppchen nicht ausgezeichnet gefärbt; das 2te ausgerandet, fast 2lappig; Beine schlank, gelblich, Füsse schwarz, Schenkel mit braunem Anfluge. Geflügelte: Den Flügellosen in Färbung und Beklei- dung ähnlich. “Auf dem Scheitel und Halsringe fehlen die Höcker ; auf dem bräunlichen Brustrücken auch die Borsten. Die Höcker des Hinterleibes und die Saftröhren sind ganz schwarz; das lste Afterläppchen mit brauner Randlinie ein- gefasst. Flügel glashell mit braun - beschatteteım Geäder wie bei Aph. Tiliae, Aph. setosa und Aph. Plataui; Randinal gelb, vorn und. hinten mit breiter, innen mit schmaler schwarzer Einfassung. In Lebensweise und Habitus der Aphis Quereea ähnlich. Ich fand sie im August und September in Gesellschaft mit Aphis Pisi anf Ononis spinosa, von welcher ich sie häufig abklopfte. (Seite 160, vor L. fasciatus einzureihen. ) Lachnus grossus Kaltenb. Dicke Baumlans. Ungeflügelte: Schwarz, matt; Kopf und die 2 ersten Brustringe glänzend; Hinterleib kugelig aufgedunsen; Saft- röhren fehlend; Aftergegend behaart, sonst kahl; Schnabel von der Länge des Körpers. Länge 2 — 24, . Geflügelte: Schwarz, kalıl; Kopf und Thorax glän- zend, Hinterleib oben schimmernd, unten matt; unter dem Flügeln ein weissstäubiges Strichlein; Flügel sehr gross, braun -getrübt, Randmal lineal, sehr lang. Länge bis zur Flügelspitze 24‘, Flügelspannung 6‘, Ungeflügelte: Fühler gelbbräunlich, das lste, 6ste und die Spitze des 3ten, 4ten und öten schwarz, so lang als Kopf und Brust, 3tes Glied eben so lang als dıe 3 fol- genden, das 4te Glied 3 des öten und länger als das Öste, Augen mit sehr kleinem Höckerehen; Schnabel lang, in den ersten Ständen länger, .als der. ‚Körper, zuletzt bis zum After reichend, schwarz, das 1ste Glied prün durchscheinend ; Kopf und die ‘2 ersten Thoraxringe ‘oben glänzend, der Hinterleib matt -schimmernd, sehr stark aufgedunsen, bei den Stammmüttern fast kugelig; Röhren fehlend, statt der- selben ein genabelter Höcker; After behaart, sonst kahl; Beine bräunlich, Hüften, Schenkel und Schletiefspitze nebst den Füssen schwarz; die Hinterbeine sehr lang, Schienen derselben nur am Grunde gelblich. Geflügelte: Fühler so lang als Kopf und ‚Bruststüek, schwarz, Ste, 4te und. öte Glied bräunlich - gelb, Spitze derselben schwarz; Schnabel sehr lang, die Spitze des Hinter- leibes erreickend; Kopf und Thorax glänuzend-schwarz, unter den Klürelı Jederseits ein oder mehrere weissstaubige Fleckchen; Hinterleib oben schimmernd, unten matt, nur die Safthöcker, der After und eine Stelle über demselben stark-glänzend; Flügel etwas braun getrübt, Randmal schwarz, linearisch , sehr lang; Inhalt der Unterrandader grünlich; Beine bräunlich - orangengelb; Hüften, Schenkel- und Schie- nenspitze so wie die Füsse schwärz. Männchen den Weib- chen gleich, nur etwas kleiner; der Schnabel derselben länger als der Körper. age age Lebt im Mai und Juni an Fichtenstämmen., (Pinus Abies), an welchen sie beständig, oft in; zahlloser Menge, auf- und abwärts marschiren. An einigen: Stämmen einer Allee sassen sie an der der Sonne abgekehrten Seite: von der Wurzel bis zur Spitze so dicht, «lass man keine Finger- spitze zwischen sie setzen konnte, ohne ıinehrere, derselben zu zerdrücken. An 3 Stämmen füllten sie ansehnliche Gruben zwischen den Wurzelästen, aus denen sie Züge, gleich Ameisen - Colonien, entsandten. — Im Mai und Anfangs Juni sind die auffallend grossen und dicken Stanım- mütter in bedeutender Anzahl unter der Masse zu sehen; später vermisst man dieselben, und: von Tag zu Tag nimmt auch die Zahl der Nachkommen ab, die’ zuletzt nur wenige Nymphen und geflügelte Individuen sind. Mehrere bleiben am ausschwitzenden Harze hangen,: viele,werden von: Larven der Coceinellen, Schwebfliegen und Perlfliegen, und ‚eine, grosse Anzahl von Aphidien, Fliegen. etc, ee und! getödtet. 176 DIE | Vier neue Catops-Arten, im Thüringer Walde aufgefunden, beschrieben von dem Förster Mellner in Finsterbergen. Diese vier Arten gehören zu der Abtheilung — Meso- sternum einfach: Füsse fein, Vorderfüsse und erstes Glied der Mittelfüsse beim Männchen erweitert. 1. Catops longulus: Oblongus, niger, antennis obsolete clavafis basi apiceque testaceis: thorace basi apiceque latitudine aequalis, angulis postieis rectis: elytris obsoletissime striatis. Long. 2$ lin, Ausgezeichnet durch die lange schmale Gestalt und dadurch von den. übrigen Arten dieser Abtheilung. leicht zu unterscheiden. Die Fühler sind von der Länge des Kopfes und Hals- schildes, ziemlich stark, in der Mitte schwarz, die Grund- glieder röthlich, das Endglied gelblich, die Keule wenig verdickt. Kopf und Halsschild sind dicht punktirt mit gelb- lich-greisen Härchen bedeckt; letzteres ist an den Seiten sanft gerundet nach vorn und hinten verengt, die Vorderecken abgerundet, die Hinterecken rechtwinkelig, der Hinterrand gerade abgeschnitten und neben dem Schildehen beiderseits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind lang- eiförmig, dicht und fein punklirt, undeutlich gestreift mit gelblich- greisen Härchen leicht besetzt und bereift.e. Die Beine sind schwarzbraun, die Füsse braunroth. Auf hohen Bergen in der Nähe des Gebirgsrückens, unter Moos und an ausgelegten todten Vögeln, sehr selten. 2. Catops rotundicollis: Ovatus, nigro- fuscns, pedibus antennisque obsolete clavatis rufo-piceis: thorace transverso, angulis postieis reetis: elytris obsoletissime striatis. — Long. 1} lin. Dem €. grandicollis Er. ähnlich, aber kleiner, die Flü- geldecken mit gelblich- greisen Härchen besetzt und die Hinterecken des Halsschildes spitziger. Die Fühler sind kaum so lang als Kopf und Halsschild, nach der Spitze leicht verdiekt braunroth, an der Wurzel heller. Kopf und Halsschild sind dicht punktirt mit gelblich- 177 greisen Härchen dicht bedeckt: letzteres ist an den Seiten stark gerundet, nach vorn und hinten verengt, die Vorder- ecken abgerundet, die Hinterecken rechtwinklig, der Hinter- rand gerade abgeschnitten und neben dem Schildehen beiderseits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind eiförmig, wenig gewölbt, dicht und fein punktirt, undeutlich gestreift, mit gelblich-greisen Härchen dünn besetzt und bereift, Die Beine sind braunroth. Die Füsse heller. Mit dem Vorigen an gleichen Orten, aber nicht so selten. 3. Catops coraeinus: ÖOvatus, niger, antennis obsolete clavatis, rufo-piceis: thorace transverso, basi latiore, angulis postieis rectis: elytris obso- letissime striati. — Long. 14 lin. Den ganz schwarzen auf den Flügeldecken bereiften Arten und in der Fühlerbildung dem GC. nigricans besonders ähnlich, aber kleiner, eiförmig, die Hinterecken des Hals- schildes wenig zugespitzt und die Flügeldecken ganz undeut- lich gestreift. \ Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, nach der Spitze wenig verdickt, braunroth,, die Keule gewöhnlich schwärzlic.. Kopf und Halsschild sind dieht und fein punktirt, schwarz, fein gelblich behaart; letzteres ist fast so breit als die Flügeldecken, in der Mitte am breitesten, an dem Hinterrande gerade abgeschnitten, die Vorderecken gerundet und die Hinterecken rechtwinkelig. Die Flügeldecken sind eiförmig, dicht und fein punktirt, schwarz, ganz undeut- lich gestreift und bereift. Die Beine sind pechbraun. Mit den Vorigen an gleichen Orten, selten. 4. Catops subfuscus: Oblongo - ovalis, fusco- piceus, antennis abrupte clavatis, basi ferrugineis : thorace brevi,-angulis postieis obtusiuseulis : elytris pedibusque testaceis. — Long. 14 — 13 lin. Dem Catops fumatus ähnlich aber gewöhnlich etwas grösser, mit schmälerm Halsschilde, dessen Hintereczen stumpfer sind, auch ist der Hinterrand nicht so breit als die Flügeldecken. Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, mit röthlichen Grundgliedern und schwärzlicher dicker Keule, deren letztes Glied zuweilen an der Spitze gelblich ist. Der Kopf ist schwarz, dicht und fein punktirt, gelblich behaart. Das Halsschild ist schwarzbraun, dieht punktirt, mit gelben Härchen dicht bedeckt, am Hinterrande nicht so breit als 12 178 die Flügeldecken, gerade abgeschnitten und zu beiden Seiten des Schildehens leicht ausgebuchtet, die Vorderecken: stumpf und die Hinterecken leicht gerundet. Die Flügeldecken sind länglich -eiförmig, dicht punktirt, mit gelben Härchen leicht bedeckt, hell-rothbraun, an der Spitze und ‚der Naht gewöhnlich schwärzlich. Die Beine sind braunroth. Mit den Vorigen an gleichen Orten, nicht selten, =—= —_ Euplocamus boleti und Eupl. tessulatellus, unterschieden von P, Zeller. Herr Mann in Wien hat das Verdienst, zuerst erkannt zu haben, dass unter Ochsenheimer’s Phyc. mediella zwei Arten begriffen werden. Ihre Unterscheidung ist so leicht und sicher, dass ıman sich über die bisher bestandene Ver- einigung beider zu einer einzigen wundern muss. Die Merk- male, woran man sie unterscheiden kann, sind folgende: 1) Bei der einen Art (Eupl. tessulatellus) ist der starke, braune Fleck auf der hintern Hälfte des Vorderrandes der Vorderflügel breit und bildet eine eckige, unregelmässige Binde, deren innerer Rand innerhalb der Mittelzelle, also diesseit der schwarzbraunen, verdickten @nuerader liegt, und die darunter schräg einwärts gegen den Innenrand zieht, an welchem sie aufhört. Bei der 2ten Aıt (Eupl. boleti) fängt sie schmäler an und hört oft schon an der Subeostalader auf; wenn ihre selır helle Fortsetzung zu erkennen ist, theilt sie sich so, dass der eine Arm sich gegen den Hinterrand, der andere gegen ‚den Innenrand wendet, an welchen er verdünnt, aber in. verdunkelter Färbung anlangt; immer fehlt die Verdickung der Querader; also fehlt der dicke Strich, den Eupl. tessulatellus hat, völlig. 2) Ein gutes, auch bei beschädigten Exemplaren vorhandenes Merkınal giebt die Färbung vor dem Hinterrande. Eupl. tessulatellus hat vor diesem in seiner ganzen Länge die helle Farbe wie vor der Flügelmitte; ein braunes Band, das in einiger Entfernung davor vom Vorderrande. herab- kommt, schliesst an die unter ] erwähnte Binde ans Bei Eup!. boleti ist der ganze Hinterrand verduukelt, und zwar vom lichten Innenwinkel aus gegen den Vorderwinkel hin in erhöhterem Grade; es fehlt also der bandartig helle Streif am Hinterrande gänzlich. 3) Für Exemplare mit vollstän- 178 digen Franzen giebt die Zeichnung der letztern einen sicheren Unterschied, Bei Eupl. boleti sind sie nämlich um die ganze Spitze herum in einem grossen Flecke braun; dies ist der grösste, den sie haben; denn unter ihm folgt ein um 4 schmä- lerer, dann vor dem Innenwinkel ein noch schmälerer, und endlich an demselben, schon auf der Innenraxdseite, ein blosser Strich. Mithin haben die Franzen von der Spitze aus vier in der Breite sehr schnell abnehmende Flecke, alle in merklichen Entfernungen von einander. Eupl. tessu- latellus hat statt des einen grossen Flecks am Vorderwinkel zwei kleine, scharf geschiedene, deren unterer nicht so weit herab reicht wie der einzelne bei Eupl. boleti; es folgen dann noch 4 Flecke, von denen der oberste der grösste, der unterste aber nur striehförmig ist und auf der Innen- randseite des Innenwinkels steht. Im Ganzen sind also hier sechs Flecke und auf anderen Stellen als bei jener Art. 4) Ein Nebeneinanderhalten beider Arten ergiebt ferner für Eupl. tessulatellus breitere und kürzere Vorderflügel und eine beträchtlichere Breite und Abstumpfung der heller grauen Hinterflügel, also für Eupl. boleti spitzere, schmälere Vorderflügel und solche, dunkler braungraue Hinterflügel mit merklich violettem Schimmer. 5) Die Vergleichung der Männchen beider Arten lehrt, dass das von Eupl. tessulatellus nur zart pubescirende, das von Eupl. boleti zweizeilig stark gefranzte Fühler besitz. 6) Endlich hat Eupl. tessulatellus unter der Hälfte des Endglieds der Taster, ' Eupl. boleti gegen die Spitze desselben einen braunen, bisweilen zu einem Ringe erweiterten Fleck. Die Synonymie beider Arten giebt einige Anstände, deren Besprechung nicht unterbleiben darf, wenn sie gehörig begründet sein soll. In Wiener Verzeichniss S. 137 wird als erste Art der »krummschnauzigten Schaben « aufgeführt: Tin. ehoragella, glänzend-holzfärbigte, dunkelgezeichnete Schabe. Illiger wusste nichts darüber zu sagen; *) v. Charpentier erklärt sie für Hübner’s Tin. mediella. **) Ich selbst nahm sie daher in meinem systematischen Versuche ***) als Eu- plocamus auf, indem ich damit unsere hier in der Ebene in Weidenschwämmen lebende Schabe, die schinalfiüglige *) Ausg. des Wien. Vzchn. II., S. 9. **) Zünsler etc. des Wien. Vzchn. S. 127. "r) Isis 1839, S. 187. 12 * 180 king mit starkgefranzten Fühlern, meinte; der Eupl. tessulatellus war mir damals noch nicht zu Gesicht gekommen. Fischer v. Röslerstamm schreibt über seine Revision der Schiffer- müller’schen Sammlung: »Ich finde die Art weder in der Sammlung, noch in den Supplementen; es ist auch keine Etikette mit diesem Namen vorhanden.« (Man erwäge, was die Sammlung in ihrem jetzigen Zustande für eine Autorität hinsichtlich der Synonymie haben kann!) Welche Art die des Wien. Vzehn. sei, lässt sich gar nicht mehr bestimmen. Denn da beide in der Wiener Gegend vorkommen, so kann Schiffermüller von der einen so gut, wie von der andern ein einzelnes Exemplar erlangt haben; und selbst wenn Eupl. tessulatellus nur in Gebirgsgegenden leben. sollte, so lässt sich das nieht geltend machen, da Schifiermüller die östreichischen Gebirge fleissig besucht hat. Wenn v. Char- pentier Hübner’s Tin. mediella als identisch mit Choragella anführt, so beweist dies wieder nichts; denn Hübner’s Tin. mediella ist wahrscheinlicher unser Eupl. tessulatellus als die andere Art, nnd lässt man dies als das Wahre gelten, so bleibt wieder auf der andern Seite die grosse Unwahrschein- lichkeit, dass v. Charpentier nur die seltnere Art gekannt habe und nicht die bei uns gewöhnlichere. Wollte ich. also den Naınen Choragella ferner beibehalten, so dürfte dies kaum Anders geschehen als unter Beifügung meines Namens als Autorität; indem ich Anderen freie Hand, lasse, kehre ich zu einer älteren sicheren Benennung zurück. *) Hübner’s Bild der Tin. mediella ist, wie ich schon bemerkt habe, wahrscheinlich Eupl, tessnlatellus. Es stellt ein Weibehen vor und lässt also an den Fühlern. kein Art- merkmal wahrnehmen; die Vorderflügel sind schmal, die Binde ist am Vorderrande wenig verdunkelt und ohne Schärfe ; auf den Franzen liegen nur 4 Flecke; die Hinterfiügel sind *) Ob des Fabricius Noct. boleti Ent. Syst. 3, 2. 26. (1794) schon in einem früheren Werke desselben Verfassers vor- kommt, ist mir unbekannt; ihre Publication hat aber sicher mindestens gleiches Alter mit der von Hübner’s Mediells, und da, wie die Antennae parum pectinatae lehren, die Noct. boleti ohne Zweifel mit meinem Eupl. thoragellus zu- sammentrifft, so erhalten wir die erste sichere Benennung, die daher Aufnahme finden muss, ungeachtet in demselben Genus eine Art Boletella heisst. — Ochsenheimer’s nichts weniger als genau beschriebene .Phyeis mediella ist durch die »schwach gekrümmten Fühler des Männchens « als Noct. boleti Fabr. gesichert. i 181 dunkelgrau. Alles das scheint für Eupl. boleti zu zeugen. Dagegen sind die Hinterflügel beträchtlich breit; auf den Vorderflügeln ist der Raum vor dem Hinterrande bindenartig hell; die braune, wenn auch verwischte Binde, hat im All- gemeinen die Gestalt wie bei Eupl. tessul. und enthält auf der ‚Querader einen dunkeln Fleck; anf den Franzen, wo bei Eupl. boleti der Fleck an der Flügelspitze der bei weitem grössere ist, sehen wir ihn in der Abbildung vorzüglich klein, und wenn. nur einer da ist, so findet das seine Entschuldi- gung in der Ungenanigkeit der Darstellung, in welcher die übrigen Flecke zu gross gegeben sind, und also für die 2 kleinen an der Spitze kein Platz blieb; der Strich auf den Franzen am Innenrande beim Hinterwinkel ist augenscheinlich aus Unachtsamkeit weggelassen. Die Beschreibung trägt zur Sieherstellung der Species nichts bei; höchstens liesse sich daraus ein Argument gewinnen, wenn sich erwiese, dass um und. in Augsburg nur die eine von beiden Arten ein- heimisch wäre. Einstweilen muss den Gründen für die An- nahme der Figur als Eupl. tessulatellus ein ‚grösseres Gewicht beigelegt werden. — Ueber Duponchel’s Eupl. mediellus muss die Abbildung entscheiden, die ich nicht besitze; die Beschreibung ist ganz zweideutig gehalten, und selbst die Angabe über die Fühler » gefranzt beim Männchen « hebt den Zweifel nicht, ja mehrt ihn noch, wenn man bedenkt, dass Eupl. morellus Dup., der zufolge des Catalogs nur Varietät des mediellas ist, »im männlichen Geschlecht stark gefranzte Fühler« haben soll. (Was diesen Eupl. mörellus betrifft, so scheint er mir nach der Skizze, die ich mir davon gemacht habe, und nach dein eignen frühern Urtheil Duponchel’s, eine sehr verschiedene Art zu sein, die um Marseille in Auswüchsen am Stamm von Morus albus lebt.) — Von Curtis Eupl. mediellus besitze ich nur die Beschrei- bung; aus Jder Angabe, dass die Hinterflügel einen gelben und purpurfarbnen Schimmer haben, schliesse ich, dass er zu Eupl. boleti gehört, wohin Curtis selbst ihn stellt. Dahin wird auch Stephens Eupl. mediellus gehören, weniger nach der Beschreibung, die wie gewöhnlich musterhaft ungenau und oberflächlich ist, als nach den mit den Curtis’schen stimmen- den Angaben über den Flugort und den Sammler. — Evers- mann's *) Scardia mediella kann mit gleichem Rechte auf jede der beiden vorliegenden Schaben gedeutet werden, *) Faun. Volgo - Uralensis 532. 2, 182 Aus dem Gesagten ergeben sich die Namen, Diagnosen und Synonymie folgendermassen: 1. Eupl. boleti Fabr. Antennis 0 setoso -ciliatis; macula fusca ante apicem articuli palporun tertii; alis anterioribus angustis ochraceis fusco- maculatis, macula venae transversae nigra nulla: eiliorum maculis fuseis quatuor. Noctua boleti Fabr. Ent. Syst. 3, 2. 26. 61. Phyeis mediella Ochsenh. Schm. IV., 195. 2. Scardida — Treitschke Schm. IX., 1. 5. 3. A: Hagen mediellus Cartis brit. Ent. XI, 591. ? == — Stephens lllustr. ofbrit. Ent. EV 349. 3. ? Euplocamus mediellus Duponchel Hist. nat. des Lep. vIn., 74. pl. 288 Fig. 3. — Catalogue pag. 363. Euplocamus choragellus Zeller in Isid. 1839, 187. ? Var. an Spec. Euploc. morellus Duponchel VII, 79. pl. 288 Fig. 5. 2. Eupl. tessulatellus Z. Antennis 0° pubescenti - eiliatis; macula fusca supra basim articuli palporum tertii; alis anterioribus latioribus griseo - ochraceis fusco - maculatis, macula venae transversae nigra, eiliorum maculis fuscis sex. ? Tinea mediella Hübn., Fig. 19, S. 19. ?Phyeis — Hübn., Catalog. 403. 3888. Die erste der beiden Arten lebt in der Ebene bei uns überall, vorzüglich in Weidenschwämmen, aus denen sie leicht durch die Zucht gewonnen wird; man findet sie auch nicht sehr selten an den Stämmen der Weiden und anderer benachbarten Bäume, von denen sie jedoch durch Klopfen nicht leicht zum Abfliegen gebracht wird. Eupl. tessulatellus habe ich selbst erst einmal gefangen: ein Weibchen flog am 29. Juli im Walde zwischen Reinerz und den Seefeldern, an einer Stelle, wo weit und breit keine Weide oder Linde, wohl aber ausser den gewöhnlichen Fichtenarten nicht selten die Rothbuche wächst, Hr. Mann sammelte seine Exemplare in Oestreich im Juni; ich besitze ein Männchen von ihm, das er auf dem Sömmering fing. Wahrscheinlich hat diese Art eine so weite Verbreitung in den Gebirgen, wie Eupl. boleti in der Ebene; doch mag letzterer, wie er die be- kanntere Art ist, so auch die häufigere sein, ———— 183 Bemerkungen über die Gattungen Oxystoma und Magdalis, Von John Walton Esgq. (Uebertragen aus the Annals and Magazine of natural history. Vol. XVI. October 1845.) Genus Oxystoma, Steph., Westm., Spry and Shuckard. Stephens bildete diese Gattung, welche er Dumeril zuschreibt, aus den 3 nachfolgenden Arten, die er von Apion trennte. ..Dumeril hat aber die Gattungscharaktere von Attelabus Pomonae Fabr. entnommen, *) scheint also, was ziemlich auffallend ist, keine Kenntniss davon gehabt zu haben, . dass Kirby schon früher die Gattung Apion aufge- stellt. hatte, welche diese Art mit umfasste. _ Folgerichtig ist daher Oxystoma Dumeril von Kirby und Schönherr als Synonyın .von :Apion .itirt. — “Nach den von Stephens hervorgehobenen Merkmalen habe ich stets sehr gezweifelt, ob :.Apion. fuscirostre, Ulieis und Genistae generisch ab- gesondert werden können. _ Kirby und Curtis haben eine Unterabtheilung der Gattung Apion aus ihnen gebildet, weil der. Rüssel niedergebogen oder geneigt ist, ein Charakter, der gar manchen. Arten zukommt, auf den aber doch die neue Gattung Oxystoma hauptsächlich gegründet zu sein scheint. . Gewöhnlich wird das Weibchen von Oxyst. Ulicis mit seinem „merklich verlängerten niedergebogenen Rüssel als der Typus der Gattung angesehen, da sich Spry und Shuckard in ihren » British Coleoptera« und Westwood in seiner,.» Generic Synopsis« auf Ap. Ulicis Kirb. beziehen, und. erstere dasselbe abbilden; aber Stephens beschreibt das. 2te und Ste Fühlerglied als »fast kuglig« während sie doch hier länglich sind. Ebensowenig stimmt die Form des Rüssels und der Bau der Fühler zu den von ihm gegebenen Merkmalen, wesshalb ich glaube, dass.er dieselben von Ox. fuseirostris entnommen hat, zumal da diese Art zuerst in. der Gattung steht. — Die drei genannten Insecten schliessen sich im Habitus ziemlich eng an einige Arten der Gattung Apion an, welche Germar und Schönherr in die *) Dumeril Consid. sur les Ins, Tab, 16. f. 6, 1823, 184 Abtheilung stellten, in der die Fühler nahe an der Basis des Rüssels inserirt sind und dieser in der natürlichen Lage ebenfalls niedergebogen ist, z. B. die kleinen Männchen des Ap. Ulieis an die grossen Weibchen des Ap. atomarium; die Weibchen des Ap. Hookeri an die des Ap. Genistae; Ap. fuseirostre gleicht in Bau des Rüssels Ap. Ervi, Vicine, vieinum und vorax; bei Ap. varipes, Ononidis Gyll. und anderen ist er sogar noch gebogener und gekrümmter. Viele sowohl fremde als bnittische Arten sind mehr oder weniger mit Haaren oder Borsten uud einige mit länglichen Schüpp- chen bekleidet, wie Ap. Malvae, vernale, fusceirostre, Ulicis, Genistae, aber diese Merkmale werden nur als specifische nicht als &enerische angesehen. Alle Arten der Gattung Apion haben am Rüssel 2 schiefe Rinnen oder mehr oder weniger tiefe längliche Grübehen, die aussen an den Seiten und innen unter dem Rüssel endigen; ihre äusseren Ecken oder Ränder sind mehr oder weniger verdickt oder erweitert und befinden sich in grösserer oder geringerer Entfernung von der Basis. Die Fühler sind an der untern Seite inner- halb der Rinnen inserirt. Die Form des Rüssels und der Bau der Fühler, sowie die durch das Geschlecht bedingten Verschiedenheiten dieser Organe sind so ansserordentlich mannigfaltig, dass es selır schwierig ist, gute und sichere Charaktere zur Gründung von Gattungen aufzufinden; die Arten werden durch den Habitus und besonders durch eine von Kirby zuerst beschriebene Eigenthümlichkeit in der Form der Trochauteren vereinigt. Die 3 in der Gattung Oxystoma enthaltenen Arten sind unten an der Basis des Rüssels mit einer merklichen Hervorragung versehen, welche ich bei jeder Art zu be- schreiben versuchen werde, und die meines Wissens früher nicht beobachtet worden ist. Aber diese Hervorragung ist nicht allein auf jene Arten beschränkt, denn Ap. Carduorum hat dieselben ebenfalls, und andere Arten haben, wenn auch in geringerem Grade entwickelt, Modifieationen der- selben. Oxystoma fuscirostris, Ulicis und Genistae nnter- scheiden sich dessenungeachtet von allen Arten der Gattung Apion, welche ich untersucht habe, dadurch, dass sie keine Fühlergruben unterhalb an der Basis des Rüssels oder unter dem Kopfe wie Apion Craccae, Pomonae und subulatunı, haben. Dieses Merkmal kann hinreichend wichtig erschei- nen, um eine neue Gattung zu begründen, weshalb ich Oxystoma lasse, wie es ist, l. Oxystoma fuscirostris, Fabr., Steph. Apion melanopus, Marsh., Kirb. | — fuseirostre, Germ., Schönh. | "Dieses Insect ist spärlich mit weisslichen und: zimmt- farbenen länglichen Schüppchen bekleidet, die unter der Vergrösserung deutlich und gut begrenzt: sind. . Der - Rüssel ist oberhalb an der Basis verdickt, seitlich an den Insertions- stellen der Fühler erweitert, und hat unterhalb, sehr. nahe der Basis 2 tiefe, längliche Grübchen, die nach aussen aus- einandertreten, und beiderseits in einer tiefen Höhlun endigen, welche zur Aufnahme Wer Fühler dienen, wenn diese vorwärts ausgestreckt sind. Die zurückgekrümmten Ränder hinter jeder Höhlung sind in der Mitte sehr vor- gezogen, nach innen gekrümmt und bilden den hintern Rand der Grübehen; diese haben zwischen sich eine schmale sich in die Länge erstreckende Erhöhung; der Rüssel hat, wenn er von der Seite angesehen wird, den Schein, als sei er an der Basis 2zähnig; die Fühler ind innerhalb der an der untern Seite des Rüssels nahe der Basis befindlichen Grübchen eingesetzt. Apion diffieile Herbst, von dem ich Stücke von Germar besitze, ist eine besondere Art, aber Oxyst. fuscirostris nahe. verwandt, und hat den Rüssel, win Germar: ihn be- schreibt, an der Basis 2zähnig. Ich habe viele Exemplare dieses en im October auf Spartium Scoparium anf den Sandhügeln von Charlton und zu Shirley. Common nahe bei Croyden gefunden. 2. Oxyst. Ulicis, Forster, Steph. Apion Ulicis, Marsh., Kirb.,. Germs,. Fark Schönh. Dieses Insect ist dicht mit silbergrauen- länglichen Aehrinpe chen bedeckt. Das Weibchen unterscheidet sich 1 ei Miet chen durch den merklich längern Rüssel und die d längern und schlankeren Fühler, weshalb die Läng Glieder bei beiden Geschlechtern äusserst verschieden ist. Der Rüssel ist an der Basis ober- und unterhalb, so wie seine Hervorragungen dem der vorhergehenden Art sehr ähnlich, unterscheidet sich aber dadureh, dass; die Grübchen genau an der Basis stehen, ihre äussern zurückgebogenen Ränder in der Mitte bedeutend mehr erweitert sind, und er von der Seite angesehen scharf 2zähnig erscheint. Die Fühler sind an der untern Seite des ee, nahe ven Basig innerhalb der Grübehen eingefügt, ni 186 Sehr häufig in Yorkshire und dem Süden Erglands vom Februar bis November auf Ulex europaeus. George Lupford fand fast in jeder am 1. August gesammelten noch geschlossenen Hülse dieser Pflanze einige vollkommene In- secten dieser Art. 3. Oxyst. Genistae, Steph. Apion Genistae, Kirb., Germ., Curt., Schönh. Dicht mit silberweissen und rehfarbenen länglichen Schüppchen bekleidet; der Rüssel an der Basis wie der von Oxyst. fuscirostris gebaut, mit einer ähnlichen Hervorragung, aber die zurückgekrümmten Ränder der Grübchen in der Mitte weniger vorgezogen, weshalb der Rüssel, seitwärts angesehen, undentlich 2zähnig erscheint. Ich fand dieses Insect häufig im September auf Genista tinetoria an der Nordseite des House See’s, Wanstead Flats, und ist dies der einzige, mir in der Nöhe Londons bekannte Fundort desselben, Es scheint selten und sein Vorkommen sehr local zu sein. Genus Magdalis, Germ., Steph., Curt. Magdalinus, Schönh., VII. p. 135. Thamnophilus Schönh. olim, Rhinodes Schönh. olim, Steph., Panus Schönh. olim, Steph., Westw. Die wenigen einheimischen Arten dieser Gattung sind von brittischen und fremden Autoren unter so verschiedenen Namen beschrieben und dieselben Namen so oft verschie- denen Arten beigelegt worden, dass die Nomenclatur und Synonymie einiger Arten in der grössten Verwirrung ist. Die Verschiedenheit der Geschlechter in der Form des Rüssels und der Fühlerkeule bei vielen Arten, so wie die Veränderlichkeit in der Grösse bei fast allen, vermehrt die Schwierigkeit, die Arten richtig zu bestimmen. A. Schenkel gezähnt. ol. Magd. phlegmatica, Herbst, Gyll., Germar, dan 9 Schönh. “»»Lang, braunschwarz und fast kahl. Der Kopf schmal, länglich, fast conisch, zwischen den Augen zusammenge- drückt, sehr eng und fein punktirt; die Augen ziemlich gross, vorstehend, dunkelbraun; der Rüssel fast walzig, beinahe so lang wie Kopf und Thorax zusammen, vorgestreckt, ein wenig niedergebogen, . schlank, schwarz und glänzend, 187 allenthalben mit: sehr. feinen Pünktchen. ‘Die. Fühler ein wenig länger als der Rüssel, das, ‚Iste. Glied ‚pechbraun, mit starker behaarter brauner Keule,, dicht hinter der ‚Mitte des Rüssels eingefügt. Der Thorax länger. als breit,. vorn eingeschnürt und tief eingedrückt, der Vorderrand erhaben, die Basis 2buchtig, an den hintern ‚Winkeln: vorgezogen, und zurückgebogen, oben fast flach, sehr grob. punktirt und lebhaft braunschwarz. Die Flügeldecken. punktirt‘ ‘gestreift, die Zwischenräume mit sehr deutlichen Pünktchen, ‚glän- zend, grünlich - blau. . Die Beine blauschwarz , alle eo spitz gezähnt. Länge 24 — 23“. H. Little Köösehberti vor 4 oder. 5 Jahren dere ein Exeıinplar dieses schönen für unsere Fauna neuen Insects am 25. Mai auf sunpfigem Boden in Dalmeny: ‚Parkvin Schottland; später fing Hr. Greville 2 andere 'an demselben Orte, von denen er ınir eins mitzutheilen die ‚Güte hatte. Es sind dies die einzigen bekannten englischen Exemplare dieser Art. 7 Von Magdalis frontalis Gyll. besitze ich von Germär mitgetheilte Exemplare, welche mit Cure. Alliariae und Cure. violaceus der Linne’schen Sammlung identisch sind; ebenso besitze ich schwedische Exemplare, welche mit der Beschrei- bung des Rhynchaenus violaceus Gyll. übereinstimmen; beide Arten sind in England nicht beobachtet worden. 2. Magd, carbonaria, Linn. (Mus. Linn,), Gyll. 9, Curt. d' 2. Rhynch. atratus. Gyll. d‘, vol. II... Magd. atramentaria, Germ. (non, ‚Marsh.), Gyll. SQ, Schönh. Dieses Insect unterscheidet sich von an folgenden durch den vorne verengerten, an den Seiten erweiterten und abgerundeten Thorax, dessen Seiten: vor der Mitte ‚ge- kerbt sind; die . Flügeldecken : sind. stark glänzend, tief punktirt- gefurcht,. die. Räume zwischen den ‚Punkten eng, und deutlich erhaben, die Räume: zwischen den Furchen schmal, convex, beinahe ‚glatt . oder „sehr. fein AMeTEBB2ANG» Länge 2 — 34%, Gylienhal bemerkt richtig, dass dies Insect i in der, Grösen sehr veränderlich ist. Ebenso variirt es, indem. es: die Seiten des Thorax bald mehr bald weniger erweitert und -in..der Mitte abgerundet hat. Waterhouse hat. ein schönes männ- liches Exemplar (33) mit fast kugeligem Thorax,.dessen sanl 188 Seiten bedeutend erweitert und abgerundet sind. Ich habe ein‘ sehr kleines weibliches Exemplar von nur 2‘ Länge mit an den Seiten verhältnissmässig weniger abgerundetem Thorax. Das in dem Linne’schen Museum aufbewahrte und zu dem Namen carbonarius gesteckte Insect stimmt so voll- köinmen mit Linne’s kurzer Beschreibung, dass ich keinen Zweifel an seiner Aechtheit habe. Es ist ein grosses Weib- chen (34°) und das nahe dem Zettel, aber nicht auf den- selben gesteckte Inseet gewiss ein kleines Männnchen (2) derselben Art, Diese Insecten stimmen so genau in jedem Merkmale mit Gyllenhal’s Beschreibung des Rhynch. carbo- narius: (2) Linn& und Rhynch. atratus (J'), dass’ kein Zweifel an ihrer Identität stattfinden kann. Curtis hat mit gewohnter Genauigkeit das Weibchen und Kopf und Rüssel des Männchens abgebildet. Ich habe häufig die beiden Stücke seines Museums gesehen und bin- überzengt, dass er sie richtig als Curc,. carbonarius Linn. bestimmt hat. Gerwmar hat dies Insect unrichtig für Cure. atramentarius Marsham gehalten ; Gyllenhal hat in seinem 4ten Bande in Ueberein- stimmung, mit der Meinung Germar’s und Schönherr’s diesen Namen aufgenommen, und. führt carbonarius Linn. als Synonyın auf; Schönherr behält noch in seinem Supplement (VIL: p. 140) den Marsham’schen Namen bei und schreibt ihn Gerinar zu, obwohl er von mir vorher Exemplare des wahren Curc. atramentarius Marsh. et Kirby erhalten hatte. Cure. carbonarius Fabr. (Mus. Fab.) ist von Germar fraglich Linne zugeschrieben worden; Professor Boheman beschrieb ihn. sorgfältig und gut in Schönherr’s Werk unter dem Namen Magdalis carbonarius Fahr., welcher Name nothwendig geändert werden muss. Ich besitze ein von Bracy Clark auf Pinus sylvestris an den Abhängen des Jura gefundenes Inseet, welches genau mit Boheman’s Beschreibung von Care. "ilbankrius' Rabr, übereinstimmt; Es haben mir nur 7 Exemplare dieses Insects zu Ge- bote gestanden: 2 aus des Hrn. Curtis Sammlung, von ihm am 19. Juni an einem Haselstrauche bei Ambleride gefangen, eins aus der Sammlung des Hrn. Dale, eins aus der des Hrn. Waterhouse, das Ste aus der des Hrn. Little, bei Raehills in Dumfries-shire gefangen, das Öte von Hrn. Stevens in Neweastle erhalten und das 7te freundlichst von Hrn. Hey- sham in Carlisle mitgetheilt. | Die Art scheint selten zu sein und nur im Norden vorzukoinmen, 189 3. Magd. aterrima,.Fabr.. 1781 Kin iFebyi Mus. Banks), Germ., Steph. Curc, atramentarius, . Marslı. 1802. (Mus, Steph., Mus. Kirb.), Steph. — stygius, Marsh. var., Gyll., Schön, Curt, Magd. asphaltina, Steph..‘. Dieses Insect unterscheidet sich von dem vorhärgehemi durch den fast 'quadratischen Thorax 'mit schwach gerundeten, zuweilen beinahe geraden Seiten, ‘der jederseits‘ nahe dem vordern Rande mit einem grossen Zahne bewaffnet ist, hinter dem einige kleinere stehen. Die Flügeldecken sind weniger tief - punktirt. gestreift, die Zwischenräume flach, breiter als die Streifen und sehr fein quer gestreift oder lederartig. Ich sandte viele Exemplare dieses Insects an Schönherr und Germar unter dem Namen Cure. atramentarius Marsh. et Kirby, wobei ich den Namen Cure. 'stygius als Synonym, aber mit einem Fragezeichen, aufführte. Alle meine Exem- plare wurden von denselben für Magd. stygia Gyll., aterrima Fabr. erklärt. Später. hatte ich Gelegenheit ein: typisches Exeinplar des Cure. stygias Marsham zu untersuchen, und bin nun überzeugt, dass es nur eine kleine, unbedeutende Varietät seines Cure, atramentarius ist. Dem Museum von Fabrieius und dem von Banks zufolge, deren’ ersteres Germar, das letztere ich selbst untersuchte, ist dieses Insect unzwei- felhaft «der wahre Cure, aterrimus Fahr,., den er selbst aber aterrimus Linne benennt. Doch ist: ‚der Linneische' Oure. aterrimus, dem Insecte seines Musenms zufolge, ‚Apion marchieum Herbst, und der Naıne ist, da das Inseet nicht gänzlich ınit Linn€’s Beschreibung ‚übereinstimmt ‚. zu.. einem Synonym geworden. Unter diesen Umständen, glaube ich, hat man die wenigste Verwirrung zu fürchten, wenn man Germar und Stephens felgend, dein ältesten Natneh! beibehält. Dies Inseet ist im Süden Englands ziemlich gemein, aber im Norden, wie es scheint, sehr selten ; ich hab es im Juni stets auf Ulmus campestris in Yorkshire und sehr häufig in Gravesend gefunden. B. Schenkel unbewaffnet:,. ” % a da 4. M. Cerasi, Linn., Marsh., Germ,, Gyil;;. Schönk, Rhynch. Rhina, Gyli. 9, vol II. ,;; Rhinodes Cerasi, Steph. &. Panus barbicornis, Steph. c*, Mus. Step, Cure. Cerasi, Mus. Kirbh. 190 "Die Männchen meiner von Gerinar und Chevrolat er- haltenen ausländischen Exemplare von Magd. barbicornis unterscheiden sich von den Männchen dieses Inseets durch die gelbrothen Basalglieder der Fühler, die verschieden geformte, dünnere, bedeutend längere, dicht mit aufrechten steifen Haaren bekleidete Keule, den sehr fein punktirten Thorax, die glänzenden, tief gefurchten Flügeldecken, deren Furchen schwach punktirt, die Zwischenräume convex und fein lederartig sind. Obgleich ich viele Sammlungen dieser Familie untersucht habe, so habe ich doch nie ein brittisches Exemplar von Magd. barbicornis gesehen. Im Juli hie und da auf Hecken von Prunus spinosa. 5. .M.. Pruni, Linn. (Mus. Linn.), Marsh., Gyll., Germ., Curt., Scehönh. Cure. ruficornis, Linn. (Mus. Linn.) Rhinodes Pruni, Steph. Cure. Pruni, Mus. Kirb. Stepliens hat diese und die vorhergehende Art unter dem Namen Rhinodes von Magdalis getrennt, aber sie sind durch den Habitus eng damit verbunden, und stehen Magll. carbonaria und Magd. aterrima, namentlich in den Geschlechts- unterschieden hinsichts der Form des Rüssels, nahe, und da ausser Westwood in seiner » Generie Synopsis « kein Autor auf diese Trennung eingegangen ist, so trage ich kein Bedenken, denen zu folgen, die sie unter Magdalis lassen. Ich habe dieses Inseet, aber nicht häufig, stets im Juli auf Prunus spinosa gefunden. Hier schliesse ich noch einige einzelne Bemerkungen über solche Gattungen an, über die ich weiter keine Auf- schlüsse zu geben vermag. Phloeobius griseus, Steph., ist nach Schönherr’s Bestimmung Araeocerus Coffeae, Fabr., ein Bewohner von Östindien. Rhinobatus planus, Steph. Brittische Exemplare, die ich an Schönherr sandte, wurden als Larinus Carlinae Oliv. bestimmt. Lixus producetus, Marsh., Steph. ist der Linn€@’schen Sammlung zufolge Lixus paraplecticus Linne, —r— 0 Den Freunden der Entomologie diene a ade dass der Catalog meiner Käfer- Sammlung (Nürnberg 1843, Lexikonform., 25 Bog. Text und 6 Kupfertaf. ) in dreierlei Ausgaben sowohl durch mich, als durch alle Buchhandlungen (Stettin: Nicolai’sche Buchhandlung ) zu beziehen ist. Nemlich: a) Mit ausgemalten Kupfertaf. Preis fl. I oder 5 Thlr. _ b) Mit schwarzen Kupfertaf. fl. 5. 24. Kr, oder 3 Thlr. c). Ohne die Kupfertaf. fl. 3. 36 Kr. oder 2 Thlc. Nürnberg 1846. Dr. $. Sturm, Panierstrasse No. 709. Kerr C. H. B. Grimmer in Gratz , wohnhait „vor dem Sackthore No. 1098 wünscht wegen vergerückten Alters seine Käfersammlung und seinen Doublettenvorrath möglichst bald zu verkaufen. Die Sammlung besteht aus 4763 Arten in dureh- aus reinen und sauber behandelten Exemplaren. Sie ist in 10 mit Glastafeln versehenen Kasten aufbewahrt und besonders durch ihren Reichthum an steiermärkischen Arten — sie zählt deren 3285, darunter sehr viel neue. — bemerkenswerth. Der Doublettenyorrath, der auch einzeln abgelassen wird, ist in 22 grösseren und 2 kleinereu Pappkasten aufbewahrt. Er besteht aus 2385 Arten in 22192 Exemplaren, die ebenfalls sehr gut erhalten sind. Genauere Angaben über den Bestand der Samm- lung sind noch in. der 1846 vom Verkäufer selbst herausge- gebenen und im Wege des Buchhandels versandten » Grundlage zur Fauna Steiermarks etc.« zu finden. Angebote werden in portofreien Briefen erbeten. Ueber- lassen wird die Sammlung oder der Doublettenvorrath dem- jenigen, der bis zu einem bestimmten Termine das höchste Gebot, gethan hat. 1 e Der Uuterzeichnete beabsichtigt im Verein „mit. dem. Kupferstecher Hın. Wagenschieber in Berlin ein Werk heraus» zugeben, in welchen die europäischen Käfergattungen dureh Abbildungen erläutert werden. Das Werk soll in Heften vom 1—7 Bogen Text und 4 Kupfertafeln ka der Text EEE TEE TERN 192 vom Unterzeiehneten verfasst, die Abbildungen von Hrn. Wa- genschieber ausgeführt werden. Der Text soll es sich zur Aufgabe stellen, die Charaktere der einzelnen Gattungen zu. erörtern, die verwandtschaftlichen Beziehungen derselben darzulegen, in Gattungen von geringerem Umfange die Arten imonographisch zu behandeln, nebenbei eine möglichst voll- ständige Uebersicht der Litteratur des betreffenden Gegen- standes zu geben. Auf den Kupfertafeln soll eine ausgezeich- nete, wo möglich neue oder wenig gekannte Art jeder im Texte behandelten Gattung abgebildet und die Details der Gattung, Mundtheile, Flügel, Beine u. s. w. vollständig dargestellt werden. In der Ausführung wird sich Hr. Wagen- schieber Curtis british Entomology zum Muster nehmen. — Eine besondere Berücksichtigung sowohl im Texte als auf den Tafeln sollen die früheren Stände erfahren und sollen dieselben, soweit sie zu unserer Kenntniss gelangen, eben- falls abgebildet werden. Es wird unsere Aufgabe sein, die Gattungen nicht sich bunt auf einander, einer Carabieinengattung auf der einen Tafel eine Cerambycinengattung auf der nächsten, folgen zu lassen, sondern die einer natürlichen Familie oder Gruppe angehörigen stets zusammen zu behandeln. Auf diese Weise kann nicht nur der Gegenstand wissenschaftlicher behandelt werden, sondern es wird auch der Vortheil erreicht, dass das Werk jederzeit eine gewisse Vollständigkeit darbietet, ja dass eigentlich jeder einzelne Theil ein geschlossenes Ganze bildet. Nur was die Reihenfolge der Familien betrifft, gestatten wir uns volle Willkühr und werden z. B. anf die in der Linnaea von Dr. Schmidt errichteten Gattungen der Oedemeriden- gruppe, die wir in einem der ersten Hefte darzustellen beabsichtigen, eine von den in Erichson’s Naturgeschichte der Käfer Deutschlands behandelten Familien folgen lassen. Hr. Wagenschieber beabsichtigt das Werk in Selbstverlag zu nehmen, es wird hierdurch das rasche Fortschreiten desselben verbürgt, wenn der Absatz zur einigermassen die Kosten der Herausgabe deckt. Für den ersten Anfang des Unternehmens ist es jedoch wünschenswerth, dasselbe durch eine Anzahl von Subscriptionen gesichert zu sehen. Sowie 40 — 50 Sub- scriptionen, die wir bei dem entomologischen Vereine anzu- ınelden bitten, eingegangen sind, wird das erste Heft in Angriff genommen werden. Der Preis des illuminirten Heftes ist auf 1 Thlr. festgesetzt. Dr. Schaum. Druck von F. Hessenland, Entomoloeische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses \ handlungen von E. 8. Mittler in Dr.H.Schaum, Secrevairf Berlin und Dyk in Leipzig. A | 2 Jahrgang. | Juli 1846, des Vereins. = se 2 In Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Correspondenz. v. Siebold: Ueber die Leistungen der Schweizer Entomologen in den Jahren 1840 — 45. Nickerl: Ismene Helios, neue Gattung und Art der Tagschmetterlinge. Suffrian: Entomologische Bemerkungen. Loew: Bemerkungen über die Gattung Beris und Beschreibung eines Zwitters von Beris nitens. Intelligenz. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 4. Juni wurden als Mitglieder in den Verein aufgenommen : Herr Dr. med. Hammerschmidt in Wien, » Actuar J. Zwanzigerin Wien, » Drechslermeister Bremi in Zürich. Besonders erfreulich war den anwesenden Mitgliedern die Mittheilung eines Briefes, worin unser Ehrenmitglied Herr J. ©. Westwood dem Vorstande anzeigt, dass die Entomological Society of London den ihr von uns in Vor- schlag gebrachten Austausch ihrer Publicationen gegen unsere Vereinsschriften genehmigt hat. Wir erhielten gleichzeitig durch Vermittlung des Hrn. Westwood sämmtliche bis jetzt erschienene Schriften der Londoner Gesellschaft: The Transaections of tlıe entomologieal Society of Lon- don. Vol. I., I., IIH.; Vol. IV. p. 1 und 2. Das seit 1840 in Separato herausgegebene Journal of Proceedings of the entomological Society of London bis Juli 1844. 13 = Die‘ an den Stiftungstagen der Gesellschaft im 1837, 38, 42, 43, 44, 45, 46 von ihren Präsidenten Hope, Newport, Saunders und Stephens gehaltenen Vorträge. Adress on the recent progress and present ‚state of entomology by J. ©. Westwood. 1835. Observations on the anatomy, habits and economy of Athalia Centifoliae by G. Newport. Prize essay. 1838. Ausserdem gingen für die Bibliothek ein: British Butterfliies and their transformations arranged and illustrated by H. N. Humphreys, with cha- racters and deseriptions by J. O. Westwood. Lon- don 1841. 4to mit 45 Tafeln. Westwood: Deseriptions of some Coleopterous Insects from Tropical Africa, belonging to the section Heteromera.. Aus den Transact. of the zool. Soc. Vol. II. | Notice sur les recherches d’entomologie agricole de V. Audouin 1818 — 38. Paris 1838. Geschenke des Hrn. J. ©. Westwood. Bulletin de Moscou 1846. No. H. Revue critigue de quelques ouvrages r@cents de M. V. de Motschulsky par M. le comte Mannerheim. (Separatabdruck aus dem Bull. d. Mose, 1846. No. I.) Geschenk des Hrn, Verfassers. Dr. Kolenati: Meletemata entomologieca. Fase. I., U., II. Petropoli 1845 u. 46. Geschenk des Hrn. Verfassers. Freyer: Neuere Beiträge. Heft 79 u. 80. Geschenk des Hrn. Verfassers. Dr. Hensler: Die 2flügligen Insecten vom ärztlichen Gesichtspunkte aus betrachtet, nebst einer systemat. Zusammenstellung ihrer geographischen Verbreitung, Inaugural - Dissertation. Freiburg 1845. Geschenk des Hrn. Dr. Fischer in Freiburg. Dr. Hammerschmidt: Anatomisch - phytopathologi- sche Untersuchungen über die Natur und Entwicke- lung der Pflanzenauswüchse. Wien 1838, Geschenk des Hrn. Verfassers. Allgemeine Oesterreichische Zeitschrift für den Land- wirtb, Forstmann und Gärtner, herausgegeben von 194 louolm, | ahre 195 © Dr. Hammerschmidt 1845, No. 48 — 52; 1846, No. 19 — 20. | | Gegenseitiger Austausch. Für die Sammlung gingen ein: Eine Zahl Neuroptera. Geschenk des Hrn. Dr. Schnei-- der in Breslau. gl LE on — - Correspondenz2. Im Anfang Mai dieses Jahres zeigte sich in der‘ Um- gegend von Alsleben am der Saale auf den Feldern, auf denen Runkelrüben gesäet waren, dass die jungen Pfänzchen sämmtlich in einen sehr kurzen Zeitraume abgestorben waren, so dass ganze Aecker umgepflügt und ‚von neuem bestellt werden mussten. Bei genauerer Untersuchung ergab es sich, dass Atomaria linearis in ungeheurer Menge vorhanden war, den, Stengel der Pflänzchen angefressen und dadurch das Absterben der Pflanze herbeigeführt hatte. Man machte dahei die Beobachtung, dass nur diejenigen Aecker litten, auf denen schon im vorigen Jahre Runzelrüben gebaut waren, wie. man auch schon früher ähnliche Zerstörungen jüngerer Triebe auf solchen Aeckern wahrgeuommen hatte, welche an- haltend zum Bau der Runkelrüben verwendet worden waren. Bei dem. Aberuten der Runkelrüben im, Herbste bleibt die Wurzel im Boden zurück; in ihr lebt wahrscheinlich - die Larve der genaunten Atomaria, die dann im Frühjahre den Käfer giebt, der seine Eier an die Wurzeln der neuen Saat legt, auch wohl selbst die jungen Pflänzchen angreift, aber so lange nicht bemerkt wird, als er in geringer Zahl auf- tritt, in einer der folgenden Generationen aber daun in unglaublicher Menge erscheint. Germar. Hr. v. Motschuls’;y ersucht die Redaction, folgende Stelle eines Briefes in die entomologische Zeitung aufzunehmen: » In der dritten Nummer dieser Zeitung 1845, p. 80 » unten, ist unbegreiflicher Weise, gesagt worden »Hr. Aub& » pflichtet Erichson in dem Zweifel bei, ob Monotoma qua- » drifoveolata im Daghestan vorkommme, wie es Motschulsky » angiebt.« Ich’ habe auf die Ungründlichkeit und Unrichtig- 13 * » keit dieser von Erichson in, Wiegmann’s’: Archiv 1838 » ausgegangenen Behauptung schon im Balletin: der Moskauer » naturforschenden Gesellschaft 1840, ‚dadurch ‚hingewiesen, » dass ja Dr. Erichson niemals im Daghestan und an den » Ufern des Caspischen Meeres gewesen, folglich auch nicht » befugt sein kann zu urtheilen: was dort vorkommt oder » nicht vorkommt. Dr. Aube, ungeachtet ich ihm 1836 » selbst ein Daghestan’sches Exemplar von dieser Art über- » gab, hat in dem Isten Bande der neuen Serie der Annalen » der entomologischen ‚Gesellschaft in. Frankreich sich zu » Gunsten Dr. Erichson’s Ansicht erklärt, und diese Aeusserung »ist nun im dieser Zeitung uk orale bin und ich dadurch » öffentlich und ‚zwar. ungerechter Weise, einer Unmwahrheit, » beschuldigt worden. s ' # Unterdessen hat im vorigen Jahre Hr. Barön v. Chau- » doir eine Reise’ in den Caucasus gemacht und auch zu dersel- » ben Zeit vom verstorbenen B. Potsch eine Menge Käfer aus sjenen Gegenden erhalten. In der mir von Hrn. 'Chaudoir » von 24. September v. J. zugekommenen Sendung, befand » sieh nun ‘unter No. 159 obengedachte Monotoma quadri- »foveolata, mit der Bezeichnung aus »Lenkoron.« Diese letzte »'Stadt liegt aber, wie bekannt, am Gestade des Caspischen » Meeres.‘ Ich bin also nicht der einzige, der jenes Insect »am Gestade ‘des Caspischen Meeres und in dem daran »'stossenden Daghestan gefunden hat. « Zum Verständniss dieser Stelle glaubt die Redaction den einfachen Thatbestand hier mittheilen zu ınüssen: Im Jahre 1837 publicirte Aube in den Annal, de la Soc. de France. VI., 449 eine Monographie der Gattung Monotoma und beschrieb daselbst neben anderen eine neue bei Paris entdeckte Art unter dem von ihm ertheilten Namen M. 4-foveolata. | In_ demselben Jahre beschrieb Hr. v. Motschulsky , so eben von einer Reise nach Paris zurückgekehrt, im Bull. de Mose. eine Art als M. quadrifoveolata mihi, sagte, dass er sie 1834 im; Daghestan ‚entdeckt, und dass He Aube neuer- dings auch, bei Paris aufgefanden habe. Iın ‚Jahresbericht _von, 1337 schrieb ‚Erichson »M. 4- foveolata, welche von Aube bei Paris entdeckt und welche Hr. v. M. auch im Daghestan gefunden zu haben glaubt, « ‚).\Durehi’ diese Bemerkung, die doch nur entfernt die Möglichkeit eines Irrthums andeutete, wurde Hr. v. M. zu 197 der''Antwort im Bull. de Mose. veranlasst, auf ie er ‚Reh in \obigem Briefe bezieht. | Im Aube brachte Annal. de’ Frane. 1843, Bull. p. xx. die Sache noch einmal zur Sprache, Gahz ı im Widersprüche init der obigen Angabe des Hrn. v. M.,’dass er ein Daghe: Stanisches Exemplar an Aube gegeben häbe‘; ‚ sagt hier Aube, dass Hr. v. M. dieses Insecet bei seinem Beäuchd in Päris nicht gekannt und sich 15 — 20 Exemplare von ihim- erbeten habe. "Er fügt hinzu: » es ist bemerkenswerth‘, -dass Hr. v. M. ' der Art denselben Namen ertheilt, unter dem er sie von mir erhalten hatte, « In der März-Nummer der entomol: Zeitung von 1845 $aben' wir ein’ vollständiges Inhaltsverzeichniss 'der im 1sten . Bande ‘der 2ten Serie der‘ Annales de Franee behandelten Gegenstände. Begreiflicherweise wurde MALER auch Hr. Aube’s Bemerkung erwähnt. en Das Vorkommen besägter Monotoma im Dagtiestän wird jetzt wohl nieht mehr zu bezweifeln seih, nachdem sie'von Hrn. v. Chaudoir am Caspischen Mödre aufgefunden und nachdem sie auch bei Wien (Redtenbacher)) ' und Kiew Wing Bull. de Mose. 1845) entdeckt ist. ' Im’' Jahre 837 ,' wo die’ Art noch an keinem zwischen Paris und dem Daßhektarı liegenden Punkte beobachtet war, 'köhnte‘ wohl (ie Vermuthung entstehen, dass hier ein Irrtbum , vielleicht in der Bestimmung nr Art, obwälte. 9290 Millenichaftliche Mittheilnngen. Ueber: die Leistungen der Schweizer Natırrförscher im ‚Gebiete derı Entomologie während der Jahre 1840 bis 1843. | Von ‚aid Carl Theod. v. Siebold in Freiburg im Breisgau, , A Nachdem ich kürzlich auf einer Reise nach Basel und) Zürich die persönliche Bekanntschaft mehrerer ausgezeich- neter Entomologen der Schweiz gemacht, und mich überzeugt habe, welchen hohen Grad von Interesse han "überhaupt 198 der Entomologie in diesem Lande widmet, nahm es mich Wunder, dass unser entomologischer Verein so wenig ‚mit diesen trefflichen Schweizer Nachbarn in Verkehr zu stehen scheint, denn ich finde nur zwei Schweizer Entomologen unter den Mitgliedern des Vereins verzeichnet, *) Welchen Eifer und welche Aufmerksamkeit man der Entomologie in der: Schweiz zuwendet, das wird man aus den. Vorträgen gewahr, welche über entomologische Gegenstände seit einer Reihe von Jahren sowohl bei den allgemeinen schweizerischen Naturforscher - Versammlungen als auch bei den Zusammen- künften der einzelnen naturforschenden Kantonal- Gesell- schaften gehalten worden sind. Da ich diese Vorträge, (welche theils ihrem ganzen Inhalte nach, theils im Auszuge in den Verhandlungen der allgemeinen schweizerischen. naturfor- schenden ‚Gesellschaft und in den Berichten der einzelnen naturforschenden Kantonal- Gesellschaften abgedruckt sind,) in. dem 'entomologischen Jahresberichte des Wiegmann’schen Archivs nirgends erwähnt finde, so glaube ich den deutschen Entomologen einen Dienst zu leisten und unseren Schweizer Nachbarn, eine Pflicht zu erfüllen, wenn ich hier auf die entomologischen Mittheilungen der oben erwähnten gedruckten aber in Deutschland wenig verbreiteten Verhandlungen und Berichte aufmerksam ‚mache. Es würde indessen zu weit führen, ‚wollte, ich auf zu viele Jahre zurückgehen, ich beschränke mich daher nur auf die letzten sechs Jahre unıl mache mit dem Jahre 1840 den Anfang, mit welchem ja auch diese Zeitung ins Leben getreten ist. 1840. Hr. J. Pietet aus Genf übergab; der zoologi- schen Section der allgemeinen schweizerischen natarforschenden Gesellschaft, welche sich im August 1840 zu Freiburg versammelt hatte, eine systematische Arbeit über die Neu- ropteren im Allgemeinen und über die Familie der -Perliden insbesondere (letztere Arbeit ist bereits besonders im Druck erschienen ). Hr. L. R. Meyer von Burgdorf lieferte eine Fauna der Cimiciden 'des Emmengebiets, trug Beobachtungen vor über das durch äussere Einflüsse bewirkte Variiren dieser Thiere und bewies, dass in Europa die Heteropteren sowohl an Arten als an Individuenzahl weit zleiehmässiger als irgend eine andere Insecten-Ordnung verbreitet sind, und dass ihr Vorkommen nicht durch klimatische Verschiedenheiten, wie *) Vgl. die entomol. Zeitung 1845, pag. 6. 199 bei andern Insecten,, sondern einzig nur durch einen gleich- artigen Zustand der Pflanzenwelt bediugt wird. Hr. J. Bremi von Zürich übergab derselben Versamın- lung eine Reihe von Gallen verschiedener Pflanzenarten, Beispiele von verschiedenartigen Blätter- Anfressungen durch Insecten, und eine einleitende Relation über die von ihm begonnene Fauna der schweizerischen Dipteren. In dem Berichte über die Thätigkeit der naturforschenden Gesellschaft zu Genf während desselben Jahres lieferte Hr. J. Pictet die Beschreibung eines auf dem Schnee im Kanton Waadt gefundenen ınerkwürdigen Inseets. Es ist dieses Inseet so anomal gebildet, dass es in keine der bis jetzt aufgestellten Ordaungen hineinpasst. Es besitzt eine Länge von zwei Linien, trägt den Kopf auf einem kurzen Stiel und ist mit &gliedrigen Antennen versehen, Seine ver- kümmerten Mundtheile sind auf entwickelte Maxillar- Palpen und eine Unterlippe reducirt. Die langen Füsse endigen mit fünf Tarsengliedern,. Am Mesothorax sind zwei kleine keulenförmige Körper befestigt, welche mit Flügelrudimenten verglichen werden können, während am. Körperende eine Art Zange hervorragt. Derselbe las eine Abhandlung über den Darmkanal der Neuropteren und über die Hemerobien vor, in welcher letzteren zu 27 bisher bekannt gewesenen Arten noch 58 neue Arten hinzugefügt werden. Nach dem Berichte über die Thätigkeit der naturfor- schenden Gesellschaft in Zürich machte Hr. Dr. Hess in ‘demselben Jahre Mittheilungen über die Varietäten mehrerer Schmetterlingsarten, zeigte Hr. Hofrath Oken die Larve der Chaleide Leucospis vor, welche der Beobachtung Passe- rini’s zufolge ihre Eier in die Larve des in der Gerber- lohe lebenden Nashornkäfers legt, und sprach Hr. Professor Heer über den Körperbau, die Verwandlung, die Lebensart, das Vorkommen und die Verbreitung der Raubkäfer. 1541. In der zoologischen Section der allgemeinen im August 1841 zu Zürich abgehaltenen schweizerischen Natur- forscher - Versammlung zeigte Hr. Bremi einen Theil seiner Sammlung der Kunstproducte der Insecten vor. *) Samm- lungen in der Art, wie Hr. Bremi sie angelegt hat, sind *) Ich lasse das in den gedruckten Verhandlungen (pag. 79.) über diese Sammlung und über Bremi’s Mittheilungen Ge- sagte oben fast wörtlich folgen, da es einen Schatz von neuen interessanten Beobachtungen über bisher ganz unbekannt ge- bliebene Lebensverhältnisse der Insecten enthält, 200 sehr selten und doch unendlich instructiver als Sammlungen vollkommener Insecten allein. Raupen aufzubewahren hat ebenso viele Schwierigkeiten als die Larven anderer Insecten ; dagegen lässt sich eine Sammlung von Puppengehänsen, Larvenwohnungen, Spinnennestern, Ichneumenidenpuppen, Gallwespennestern mit einiger Miihe zusammenbringen und bietet dem Auge ebenso verschiedene Gestalten als dem Geiste Stoff zu Betrachtung und Beobachtung dar. Die Verschiedenheit der Grösse, Gestalt, Consistenz, der bilden- den Stoffe, der Befestigung ist unendlich mannigfaltig. Hr. Bremi zeigt nun aus seiner Sammlung die Eier von mancherlei Insecten vor. Zuerst die sonderbaren Eier von Harpactor annulatus, walzenförmige Körper von glän- zend-schwarzer Farbe, mit einem sehr feinen hautartigen, doch festen weissen Saum umgeben, der sich concav nach oben kehrt und einen ebenfalls weissen, convexen, durch- löcherten Deckel umgiebt. Man findet diesen Harpactor auf Eichen. Herr Bremi beobachtete ferner die wenig bekannten Eier von Ascalaphus meridionalis, welche drei Fuss hoch an einem Pflanzenzweige befestigt waren; die eben auskriechenden Larven fielen auf Moos und sandige Erde, wo sie dem Raube nachgehen. Auch einige Zwei- fiügler legen ihre Eier hoch über die Sümpfe, iu welchem ihre Larven leben, an Gebüsch. Schmetterlinge, deren Raupen einsiedlerisch zerstreut auf Gebüschen und Bäumen leben, legen die Eier paarweise zusaminen, aus denen ein Männchen und Weibchen z. B. bei Bombyx vinula hervor- gehen. Es werden von Hr. Bremi 41 Arten von Raupen- säcken aus der Familie der Schaben vorgezeigt. Man findet die sacktragenden Raupen immer leicht, obschon sie an der untern Seite der Blätter sitzen; der kleine Flecken der ab- genagten Blatthaut verräth sie. Bei Zürich werden die Zäune von den Räupchen der Ornis otidipennella oft ganz bedeckt. Von Röhren der Phryganeen-Larven werden 50 Stücke vorgewiesen. Die zarten Hydropsychen bilden ihre Gehäuse aus groben, schweren Sandkörnern, welche sie oft an den unteren Seiten der Steine festspinnen. Hr. Bremi widerspricht der Meinung, dass diese Larven von Zeit zu Zeit, nach ihrem Wachsthnm, ihre Löcher ver- lassen und neue bauen; er glaubt vielmehr, sie vergrössern dieselben nach Art der Schnecken; daher bleibt die Mün- dung der Röhre immer weich und geht die Vergrösserung nur der Länge nach vor sich, Man findet auch solche 201 Gehäuse, welche successive aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt sind, so wie nach den verschiedenen Jahres- zeiten die Stoffe auf dem Boden des Wassers sich veräfidern Beim Auskriechen des vollkommenen Insectes steigt dasselbe, nach Hrn. Bremi’s Beobachtung, aus der Tiefe des Wassers an die Oberfläche und kriecht nicht erst an Mauerh oder anderen Gegenständen aus dem Wasser. r beobachte aufsteigende Luftblasen, aus welchen, als sie an der Ober- fläche zerplätzten, das vollkommene Insect sich an der Stelle erhob. Von welchen Stoffen sich die Larven init festsitzendem Gehäuse ernähren, scheint ihm ein Räthsel und er macht darauf aufınerksam, ob nicht die Gehätise erst dann gebaut wurden, wenn die Verwandlüngszeit da ist, und ob nicht die Larven vorher sich frei bewegen, Von den Phryganiden wendet sich Hr. Bremi zu den merk- würdigsten Arbeiten der Dipteren-Larven. Seine Sanimlung enthält die Puppengehäuse der Simulineae, welche "an untergetauchten oder schwimmenden Pflanzentheilen 'sich in unendlicher Menge finden, oder auch, dicht an "einander geschaart, an Steinen hängen. Sie finden sich oft in kleinen Bächen in so grosser Menge, dass bei zufälligem Austrock- nen derselben ihre Leiehname die Luft verpesten. Die Larven vieler Mückenarten besitzen Spinnorgahe und ver- binden kleine Sandtheile oder Erde zu einem Gehäuse, namentlich die Chironomus- Arten. Die Larven der Gattung Cecidomyia verfertigten Tönnchen oder holzharte, konische Gallen ımit scharfer Spitze, wie man sie an den Buchen- Blättern antrifft, und wie sie Hr. Bremi auf den Blättern von Lamiumpurpureum, Veronica chamaedrys und Salix caprea vorwies. Die Saminlung Bremi’s enthält ausserdem viele Kunstwerke von Hymenopteren , welche zum Theil noch ganz neu und unbeobachtet sind, so wie auch viele Cocons von Schlupfwespen - Larven. Ferner eine Menge von Gallen. Derselbe legt 137 Pflanzenarten vor, welche auf die verschiedenste Weise minirt sind. Minirende Larven finden sich unter den Coleopteren , Hymenopteren, Lepidop- teren und‘ Hemipteren. Die Forinen ‘der Minirung sind blasenförmig, fleckenförmig, geschlängelt, parallelograinmisch und ausgeschnitten. Hierauf geht Hr. Bremi zu den Blatt- wicklern und. ihrer Art, sich einzuhüllen, über, und zuletzt werden mehrere räthselhafte Gebilde, so wie eine Sammlung von Blättern, an welchen man die Spuren des) Anfressens und die verschiedene Art, wie dieses von gewissen Iisecten 202 geschieht , wahrnehmen kann. Diese Sammlung ist in jeder Beziehung einzig in, ihrer Art und für den Entomologen, der :sich mehr mit der Naturgeschichte als mit der Natur- beschreibung beschäftigt, ein: unerschöpflicher Schatz von merkwürdigen Erscheinungen und Entdeckungen. *) ‚In einer sehr ausführlichen Abhandluug sprach sich Hr. Professor, Heer über die geographische Verbreitung und periodisches Auftreten der Maikäfer aus. Seine Abhandlung zerfällt in folgende Abtheilungen: I. Verbreitungsbezirk der Maikäfer. 1) Melolontha vulgaris. A. Horizontale Verbrei- tung. B. Vertikale Verbreitung. 2) Melolontha Hipposa- stani. II. Periodisches Erscheinen der Maikäfer, a. in .der Schweiz, b. ausserhalb der Schweiz. Ill. Steigen und Fallen der Laubkäfer- Bevölkerung, a. im Berner-Flugjahr, b. im Urner -Flugjahr. Derselbe bemerkte ausserdem noch, wie es sehr auffallend sei, dass, während. die Melolonthiden in Europa und Nordasien eine so wichtige Rolle. spielen, der- gleichen Käfermassen. weder in Süd- noch Nordamerika auftreten. Nach dem Berichte über die Verhandlungen der natur- forschenden Kantonal-Gesellschaft in Basel während des Jahres 1841 sprach Hr. Professor Miescher über das Vor- kommen von Milben in den Respirationsorganen der Vögel und Hr. Dr. Imhof über eine schöne Sendung von Insecten, welche ‚Hr. Missionair. Riis an der Goldküste gesammelt und dem Museum geschenkt hatte. 1842. In den Verhandlungen der allgemeinen BE zerischen im Juli 1842 zu. Altdorf abgehaltenen Natur- forscher - Versammlung gab Hr. Professor Schinz aus Zürich einige Notizen über den Fundort und die Futterkräuter der Raupen ‘von Phlogophora ‚Seita, Plusia orichaleea, concha, illustris und moneta, Der .naturforschenden Kantonal- Versammlung in Basel berichtete Hr. Dr. Imhof über grosse Ameisenschwärme von Formica nigra, welche sich im Juli 1841 dort gezeigt hatten, 17) Ich habe diese Sammlung des Hrn. Bremi gesehen und | muss jedem Entomologen empfehlen, der etwa auf einer . Reise Zürich einmal betreten sollte, es nicht zu versäumen, ; dem freundlichen Besitzer jener Sammlung einen Besuch .ab- zustatten. Ich war überrascht über die Kenntnisse und Er- fahrungen, welche ich bei diesem schlichten Manne in Bezug ‘auf Lebensweise der Insecten aufgehäuft fand, und man müsste es im höchsten Grade bedauern, wenn diese Erfah- rungen der Wissenschaft verloren gehen sollten. 203 ‘In der naturforschenden Kantonal - Versammlung zu Bern gab Hr, Meyer Nachricht, dass aus der Familie, der wanzenartigen Riparien er seltene 'Leptopus ‚littoralis; auch in der Schweiz einheimisch sei. dir zum Der naturforschenden Kantonal - Gesellschaft zu Genf machte Hr. de Jannis verschiedene, Mittheilungen: über die Seidenranpen -Zucht und übergab Hr. Nicolet aus) ‚Neu- chatel einen Dattelkern, welcher von einer Bostriehus-Kolonie (von deren Eiern, Larven, Puppen und Käfern) besetzt war: Der Versammlung der naturforschenden Kantonal - Ge- sellschaft zu Zürich theilte Hr. Professor Heer über die in den Häusern lebenden Käfer und über die Gattung Tri- chopteryx Verschiedenes mit, und sprach zugleich über: die Vertilgung der Maikäfer - Larven. 1843. Bei der allgemeinen im Juli 1843 zu Lausanne abgehaltenen schweizerischen Naturforscher - Versammlung zeigte Hr. Nicolet Zeichnungen von Spinnen ver, welche für eine Apterographie der Schweiz bestimmt sind. In der naturforschenden Kantonal-Versammlung zu Bern sprach Hr. Shuttleworth über die Land- und Süsswasser- Mollusken, und machte bei dieser Gelegenheit auf eine neue Valvata aufınerksam, welche von Hrn. Blauner in Corsiea eingesammelt worden war. *) Das gewundene Gehäuse der- selben bestand aus einer braunen Membıan, mit welcher eine Menge kleiner Sandkörner verwebt wären, zugleich war ein ähnlicher häutiger Deckel vorhanden, der eine spiralige Strucktur besass. In allen Gehäusen befand sich eine Insecten- Larve oder Nymphe, welche den Phryganiden anzugehören schien. -Eine aus Wien erhaltene Valvata arenifera Lea. stimmte ganz mit diesem korsikanischen Gehäuse über- ein. Diese Valvata muss demnach aus dem System der Mollusken gestrichen werden. **) Von Reaumur (memoires pour servir a T’histoire des Insectes Tom. Ill. pag. 193. *) Vergl, Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern. No. 2. nr *+) Von der überraschenden 'Aehnlichkeit dieser Insecten-Gehäuse mit, der Schneckenschaale einer Valyata habe ich mich bei Hrn. Bremi mit eigenen Augen zu überzeugen Gelegenheit gehabt. Möchten doch die deutschen Entomologen auf diesen interessanten Gegenstand aufmerksam sein und in Gemein- schaft mit Conchyliologen zu erforschen suchen, ‚ob die dazu gehörige Phryganide, deren Beschreibung noch fehlt, auch in unserem Vaterlande einheimisch ist. 204 Pl. 15. Fig. 20 — 22.) wurde übrigens ein ähnliches spiralig gewundenes Phryganiden- Gehäuse beschrieben. 1° '"" Derselben Versammlung machte Hr. Meyer'eine Mitthei- lung über eine neue Bereicherung der schweizerischen Fauna dürch die Entdeckung der seltenen Wanze Mierophysa pselaphoides in der Nähe von Burgdorf. | ‘Hr. Dr. Imhof berichtete der naturforsehenden Kanto- nal- Versammlung in Basel über eine dem Museum von Hrn. Respinger in Cuba geschenkte Sammlung mexikami+ scher Insecten aus allen Ordnungen. In der naturforschenden Kantonal-Versammlung zu Zürich theilte Hr. Professor Heer seine weiteren Beobachtungen über die verschiedenen Flugjahre der Maikäfer in der Schweiz mit und legte eine Karte vor, in welcher bemerkt wird, welche Gegenden jedes Jahr ihren Verwüstungen ausgesetzt sind. Diese Arbeit ist seitdem auf Kosten der Regieruug gedruckt worden, auch wurden nach diesen Angaben 'in den Kantonen Zürich, ‚Aargau, Bern, Solothurn und St. Gallen Einsammlungen angeordnet. ‚..Derselbe gab ferner eine Uebersicht über Lage, Stellung und Faltung der Flügel bei den verschiedenen Käfer - Gattun- gen, ‚und: zeigte, dass sich die Faltung nach der. Grösse und. Härte der ‚Flügeldecken richte, unter welchen sie sich verbergen. „ 1844. In der allgemeinen im Juli 1844 zu Chur gehaltenen, schweizerischen Naturforscher - Versammlung legte Hr. :Bremi, Drechsler aus Zürich, zwar gänzlich gehörlos, aber ein eifriger Botaniker und unermüdlicher Forscher der Naturgeschichte der Insecten und ihrer Kunstwerke, *) ein Bruebstück seiner Bearbeitung der Naturgeschichte der Gall- insecten mit zahlreichen Exemplaren von Pflanzen vor, welche auf verschiedene. Art von ihnen verunstaltet und angegriffen wurden und verweilte ausführlicher bei den Gallmücken. Die Gallmücken (Cecidomyiae) stehen in ihrer Lebens- weise und: in ihrer Hervorbringung von Auswüchsen, ‚welche ihre Larven an Pflanzen erregen, den Gallwespen zur Seite. 'Meigen behandelt in seinem vortrefflichen Werke über die Dipteren, die Familie der Tipularien und aus dieser die Tipulariae gallicolae, erwähnt aber nur, dass ihre Larven in Gallen leben, beschreibt bei keiner Art die Metamorphose *) Aus den Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden “ "Gesellschaft bei ihrer Versammlung zu Chur 1844. pag. 100. ( Wörtlich.) 205 und Lebensart, obschon er die, Beobachtungen Degeer’s darüber anführt. . Hr. Bremi beschäftigt sieh seit 2 Jahren mit ‚Beobachtungen über diese Inseeten. und. legt. der, bota- nisch-zoologischen Section der. Vesammlung; seine Erfahrungen fragmentarisch vor, indem er die Verletzungen und Verän- derungen, welche durch. die genanuten Inseceten an Pflanzen entstehen, ınit ‚den: Pflanzen selbst vorzeigt und. beschreibt. Diese Veränderungen ‚ erscheinen : in mehr. vielartiger .Ge- stalt ‚als bei den: Gallinseeten, ‘da die letztern sich auf den Typus. einer Galle beschränken und nur. bei wenigen. diese in ‚eine bloss ‚gallenartige Ansehwellung verschiedener Pflan- zentheile übergeht, wogegen bei den Gallmücken ‚die, eigent- liche Gallenbildung ‚zurücksteht und ‚die gallenartigen An- schwellungen vorherrschen, welche sich in dem Parenehyme und den Epidermen der Blätter öfters zu einer, .blossen Aushöhlung modifiziren. Vielfach gehen sie’ aus. den abnormen Umbildungen von. Knospen, Weidenzöpfchen, u. .s. w.. hervor, Darin steht die Lebensweise der 'Gallmückenlarven, mit .der- jenigen der Gallwespen parallel, dass sie darch Einschlucken der aus. den. geöffneten. Saftröhren quellenden ‚Flüssigkeit sich nähren. : Dies wird ihnen wahrscheinlich, dadurch möglich, dass sich dieselben an den Terminal - Knospen und ‚Blättern der, saftreichsten jungen Triebe oder an den üppigsten jungen im. Schatten stehenden Blättern ansiedeln. ‘Dieser Umstand aber macht es äusserst schwierig, die Lebensart: der Larven zu, belauschen, da die, Blätter beim ‚Einsetzen in "Wasser oder in ‚feuchte Erde verdorren oder, faulen. und, somit ‚auch die. Larven zu Grunde gehen, ehe sie ‚ihre DIRNEC bestehen. Die äussere Gestalt der Larsen ist, sehr einfach und, a (den .Haupttheilen ‚gleiehförmig. Kin länglieh ovaler , weisser, l1ringeliger Körper, mit ‚einem kleinen konischen Kopf, an welchem sich. 2 kleine. ‚2gliederige Fressspitzen. ZEIGEN. Die Ringel sind entweder glatt oder ‚mehr oder ‚weniger mit Haaren besetzt,. welche auf kleinen rundlichen oder spitzigen Wärzchen stehen , und am Rande verschiedenförmig ‚gezäh- nelt 'sind. Füsse hat Hr. Bremi noch keine an ‚ihnen gefunden, ‚obschon Degeer solche, zeichnete. ‚Die. von Hın. Bremi bisher beobachteten Ceeidomyiae, ‚erscheinen alljährlich in. mindestens ‚6 Generationen. ‚Die ganze schöne Jahreszeit, hindurch zeigen sich, immer neue, Entwickelun der verschiedenartigsten 'Auswüchse und Zellenbildungen un man kann gewiss, sein, dass solche immer von ern herrühren. Der Zeitraum vom Legen der Eier bis zu ihrer Verwandlung ist Hrn. Bremi nicht bekannt, da er die Larven nur erwachsen fand; nur 2 Arten, welche auf Gle- choma hederacea und Veronica chamaedrys wohnen, konnte er an den in Töpfen gezogenen und unter Glasglocken erhaltenen Ptlanzen einen vollen Sommer hindurch beobachten ; an diesen durchlief die Metamorphose ihren Cyelus in 4 Wo- chen, wovon die Puppe etwa 10 Tage wegnahm. Nicht alle Ceeidomyien leben indessen auf grünen Pflanzen, häufig fand Hr. Bremi die Larve von Ceeidomyia trieolor Meig. gesellig in kleinen, eiförmigen, helldurch- siehtigen Cocons von weisser Seide an der, der Erde aufliegenden Seite von dürrem Holz, auch kamen aus dem Stamme einer alten Hainbuche 3 Generationen einer Cecido- myia heraus. Hr. Bremi legte 28 Erzeugnisse von Gallmücken vor, von denen er nur 5 beschrieben fand, wogegen Degeer noch 2 andere anführt und Roser in Stuttgart die Larven von Cecidomyia flava in den Halmen von Getreidearten vorfand, wo sie zerstörend wirken und sogar Misserndten veranlassen können, wie dies auch mit der Larve der sogenannten Tipula hordei der Fall ist. Bei derselben Versammlung hielt Hr. Pfarrer Eisen- ring aus Rorschach (im Kanton St. Gallen ) einen Vortrag über die Schwärmer und deren Fahndung. Hr. Zimmermann theilte der naturforschenden Kan- tonal - Gesellschaft zu Aarau seine Bemerkungen über den aus Frankreich seit einigen Jahren mit Erbsen eingewanderten Bruchus Pisi mit, während Hr. Oehler einen von Raupen gewebten Schleier vorzeigte, wobei Hr. Frey-Herose das Verfahren beschrieb, wie verschiedene Raupen - Arten z. B. von Papilio Crataegi, Tinea evonymella, padella, Episema coeruleocephala etc., welche beim Gehen einen Seidenfaden von sich geben, gezwungen werden können, auf einer leicht beweglichen Papierwalze ein solches schleterdrfiges Gewebe zu verfertigen. Auf die Schädlichkeit der Nitidula aenea und Tinea evonymella machte Hr. Dr. Imhof die naturforschende Kantonal - Gesellschaft zu Basel aufmerksam. Der naturforschenden Kantonal-Gesellschaft zu Genf legte Hr. Prof. Pietet eine Arbeit über die im Bernstein einge- schlossenen Nearopteren nebst Abbildungen vor, welche er auf Veranlassung des Hrn. Dr. Berendt in Danzig unternommen. 207 Eine Abhandlung über die Spinner wurde der natur- forschenden Kantonal - Gesellschaft in’ Zütieh von PER ‘Dr. Hess übergeben. m : 1845. Bei der allgemeinen ka ehäö Rei im August 1845 zu Genf abgehaltenen Naturforscher - Versammlung machte Hr, Pietet weitere Mittheilungen über die Bernstein- Neuropteren, nach welchen unter 45 Arten auch’ nieht eine einzige der Jetztwelt angehört, wogegen sich die Gattungen derselben mit Ausnahme einer einzigen auf die noch jetzt vorhandenen Gattungen der Neuropteren redueiren lassen. —- Beschreibung einer neuen Gattung und Art als Beitrag zur europäischen Lepidoptern - Fauna. Von Dr. FE. A. Nickerl in Prag. (Hierzu eine colorirte Lithographie.) u 2 Es wird gewiss sämmtliche Lepidopterophilen Deutsch- lands interessiren, eine neue Gattung und Art kennen zu lernen, welche als Zwischenglied einen "natürlichen Uebergang von dem Genus Parnassius B. zu der Abtheilung der Pieriden Latr, bildet. — Die ‚Forın der Fühler und Taster wie auch der Oberilügel erinnern sehr an das Genus Anthocharis } während die ganze Zeichnung, und hauptsächlich die ar Innenrande der Unterflügel fehlenden Hinterleibsfurchen, diese Art der Tribus der Papilioniden B. anreiht, ‚Diese terminologisch sehr hervortretenden Unterscheidungs - Merk- male gestatteten es nicht, (liese neue Art ‚einer ‚schon bestehenden Gattung cinzuvenleiben, und ich fühle mich veranlasst, aus derselben eine neue Gattung, zu bilden, | Ismene'N. Character Gen.: Antennae breves, capitis atque eibracih longitudinem vix superantes, elava sübarenatt, tr 4 pressa, ovali, brevi capitata. a “ Palpi eapite longiores, frontem ultra assurgentes, hirsu- tissimi, indistincte articulati. — Alae anticae sub- trigonae, posticae ad marginem .interiorem eXeisae (non canalieulatae) area discoidea ultra’ mediuin extensa, marginibus maculato - fimbriatis. Tsllannıd Tobi misa wol mm Isın. Helios N. Ai ‚«Charaeter Speeif.: I. alis ex flavido albidis, superioribus maculis duabus nigris, maculaque rubra, halonibus on, migris ‚costis confuentibus ter divisaz inferioribus macnlis duabus rubris, subtus flavis nigro - punctatis, fasciis Juabus albis. — Habitat in deserto Kirgisorum ocecidentali. Im Ausmass erscheint unsere Art um ein Drittheil grösser, als die gewöhnliche P. Daplidice. Die Grundfarbe der. Flügel ist gelblich - weiss. Die Oberflügel an der Wurzel beim Manne schwarz bestäubt, ebenso der Vordeırand bei beiden Geschlechtern; zwischen diesen und der Mittelrippe stehen beinahe in der Mitte des Flügels 2 schwarze Makeln, wovon die äussere kleinere gegen die Mittelrippe und nach aussen in eine Spitze endigt; — In derselben Richtung, doch weiter nach aussen, verläuft vom Vorderrande gegen die Mittelrippe zu ein länglich 4eckiger hochrother Fleck, der durch den Aderverlauf 3fach getheilt und schwarz ge- randet erscheint. Bei dem Weibchen, wo alle Flecken grösser sind, findet sich in: der Mitte über dein Hinterrande noch ein schwarzer roth gekernter Fleck, der beim Manne nur durch wenige schwarze Pünktchen angedentet ist. Die schwarze, bräunlich und weiss bestäubte Flügelspitze enthält 4 Makeln der Grundfarbe, welche in der Grösse von oben nach unten abnehmen, und längs (des Aussenrandes stehen, mit welchem nach abwärts beim Manne 2, beim Weibe 3 schwarze halbmondförmige Zeichnungen zusammen- fliessen, und ebenso viel Halbmonde in der Grundfarbe begränzen. Auf der Unterseite erscheint die Zeichnung matter, doch ganz übereinstimmend. Die auf der Oberseite schwarze Flügelspitze ist hier gelb, fein und dicht punktirt, die 4 Ma- keln der Grundfarbe erscheinen hier reinweiss. An den kaum sichtbar gezähnten Unterflügeln, welche wegen der theilweise durchscheinenden dunkleren Färbung der Unterseite marmorirt aussehen, befinden sich 2 über einander stehende ovale, karmwinrotlie, schwarz gerandete Flecke, von welchen der Untere mehr nach aussen steht. Eine zackenförmig verlaufende schwarze Linie, welche bei dem Weibe lebhafter hervortritt, läuft vor dem Saume des Aussen- und Hinterrandes, und begräuzt mit den Flügel- adern beim Manne 5, beim Weibe 6 halbmondförmige Räume in der Grundfarbe, 209 Der feinbehaarte Innenrand besitzt keine Hinterleibs- furche und ist beim Manne saımmt der Flügelwurzel schwarz beschuppt. Die Unterseite ist gelb, dicht punktirt, mit 2 weissen Querbinden und gelbroth angelaufener Flügelwurzel. In der 2ten Querbinde befinden sich gegen den Innenrand zu, 2 gelbe Mondfleckchen ; die halbmondförmige Einfassung der Oberseite erscheint hier ebenfalls rein - weiss. "Die. ansehnlichen gelblich - weissen Franzen sind schwarz gescheckt, auf der Unterseite sind die schwarzen Fleck- chen gelb. Die sehr kurzen Fühler erreichen kaum die Länge des Kopfes mit dem Bruststücke, sie sind schmutzig-gelb, die nach aufwärts gebogene Kolbe ist schwarz, am Ende braun, oval, von beiden Seiten zusammengedrückt, nach oben stuunpf endigend. (s. Fig. g.) Die undeutlich gegliederten, mit schmutzig - gelben Här- chen dicht besetzten Taster HerraBEN die Stirn. so, dass sie in Gestalt eines Haarbüschels zwischen den Fühlern hervor- treten. (‚s. Fig. e. ) Halsband und Schulterdecken sind graulich- gelb be- haart, der übrige Theil des Körpers mit gelblichen Härchen besetzt. | Leider ist der Hinterleib an meinem weiblichen Exem- plare defeet, und ich kann somit über das Vorhandensein eines Hautsackes am After nicht urtheilen, welcher jedoch sehr wahrscheinlich ist. Es fliegt dieser Falter in dem westlichen Theile rl gisiens; von seiner Naturgeschichte ist mir nicht ‘Näheres bekannt. | Erklärung der Tafel. Figur a. und b. Ismene Helios d' von der Ober- und Unterseite. Figur ce. und d. Das 2 desselben, Figur e. Der Kopf mit den die Stirn überragenden Tastern vergrössert. Figur f. Ein Taster vergrössert. Figur g. Eine Fühlerkolbe mit dem obern Theile ‚des Stieles vergrössert. —> oo 14 210: Entomologische emlenissieigpenmst sıuawisa |: vom | ‚ Director Dr. E&. Suffrian in Siegen, be (Vergl. Ent. Zeitg. 1844. No. 29.) 14. Seit ich zuletzt in dieser Zeitung (1843, .S. 369 ff.) einige nachträgliche Bemerkungen über, die europäischen Gyrinen, mittheilte, habe ich von mehreren Seiten wiederum eine nicht dp sdähtende Anzahl von Käfern dieser Gattung zum Vergleiche erhalten, von denen die mir von den Herren Dr. Schaum und Dr. Haen übersen.leten zugleich mit schätz- baren Beobachtungen begleitet waren. Beide Herren haben mir gestattet, das was sie selbst, zum Theil in der Absicht es bekannt zu machen, niedergeschrieben , mit meinen eige- nen Nachträgen zu meiner früheren Auseinandersefzung der deutschen Gyrinen zu verbinden, und ich mache von dieser Erlaubniss um so lieber Gebrauch‘, als dadurch Wiederholun- gen vermieden werden, und sich bei solcher Mittheilungsweise doch auch das Saum cuique genügend wahrnehmen lässt. Ich folge dabei wiederum dem Gange meiner früheren Arbeit. Zuvörderst muss ich zu dem, was dort (S. 224 ff.) über die zur Unterscheidung der einzelnen Arten brauchbaren Merk- male gesagt ist, bemerken, dass weder die Farbe des umgeschla- genen Randes von Halsschild und Deckschilden,, noch die Beschaffenheit der Punktstreifen überall mit völliger Sicher- heit anwendbar ist. ‘Dr. Hagen hat besonders das erstere Merkmal bei Massen von Individuen des G. mergus einer sorgfältigen : Prüfung unterworfen, und ‘gefunden, dass jener umgeschlagene Rand bei nicht vollständig ausgetrockneten Individuen häufig dunkler, bräunlich, schwarzbraum: oder metallisch- schwarz erscheint, die rostrothe Färbung dann meist erst nach längerer Zeit zum Vorschein kommt, zuweilen auf den beiden Seiten in sehr verschiedener Intensität erscheint, in äusserst seltenen Fällen aber kaum wesentlich hervortritt. Solche Stücke zeigen dann den trübbraunen, metallisch glän- zenden Rand des G; marinus, und können leicht mit G, nitens Pan. verwechselt werden, wenn man nicht auf: die ganz verschiedene Beschaffenheit der, Flügeldeckenspitzen . beider Arten ‚achtet. , Uebrigens theilen auch andere Arten diese .Ver- änderlichkeit der Randfärbung; so erhielt ich von Dr. Schaum ein Stück des G. bicolor Pk. mit gleichfalls fast schwarzem Rande; wiederum finden sieh- Individuen von G. marinus, 2i1- opaeus und’ aeneus, bei’ denen der trübbrauie Rand heller wird, und ich Vesitzb selbst einen aus der Umgegend von Dosdah” stammenden Gyrinus, der nach seiner ganzen Form und’ seinen übrigen Merkmalen nicht von G.' opacus’ getrennt werden kann, bei welchem aber nicht allein der umgeschlagene Seitenrand heil- rostroth, wie bei G. merkus‘, ist, sondern auch die Brust ins Pechbraune , das’ letzte Bauchsegment ins heller Roöthbraune fällt. Das Stück ist ein @, und könnte bei oberflächlicher Betrachtung leicht für G. colymbus’ gehalten werden, unterscheidet sich jedoch von diesem atıch ausser Umriss und Wölbung' leicht dureh die Seulptur, indem’ die der' Naht zunächst liegenden Zwischenräume' Kaum’ eine Spur von Punkten erkeunen lassen. Uebrigens ist bei allen Arten, bei deiien die rostrothe Farbe des Randes Regel" Ist qıe Intensität’ derselben‘ am’Halsschildrande stärker als’an dem der Deckschilde, daher auch wo letztere braun ist, dort heller, meist ganz’ roth', und selbst die trübbraune Farbe dieses Randes bei G. märinus, opacus und aeneüs auf dem Halsschildrande deutlicher erkennbar. Hinsichtlich der Seulptur muss die Beobachtung vieler Exemplare einer und derselben Art ergeben, ob dieselben als beständig gelten können oder nicht. Der Verätlderliähköt der Punktirufig' in den Zwischenräumen bei G. marinus habe ich’ früher schon gedacht, bei G. colymbus, von dem ich nach‘ und nach 13 Stücke vor Augen gehabt, habe ich nie die geringste Abweichung darin wahrköndtiithen dagegen bin ich‘ dureh 'den' Vergleich von’ mehr als 200 Exemplaren des G. mergus, die mir in der letztern Zeit vorgelegen haben, zu der Ueberzeugung gelangt, dass sich ohne allen Zusammen. hang mit‘ der Färbung die völlständigsten Uebergänge von solehen Stücken, bei denen die vorderen Enden der zunächst an der Naht hepenkten Punktstreifen zwar feiner aber noch ganz deutlich sind, zu andern Individuen finden, ‘bei denen dieselben ganz erloschen’ sind; und’ dass, wer gleich die Zwischenräume in der Regel spiegelglatt und glänzend erscheinen, doch auch und wahrscheinlich durch eine Miss- bildung ‘der Epidermis zuweilen andere vorkommen, bei denen die 'Zwischenräume mit sehr feinen und nur bei stärkerer Vergrösserung wahrnehmbaren Pünktchen bestreut sind. Ausser dem G. bicolor sind‘ auch andere Arten auf fliessendem Wasser beöbachtet worden. »Hier bei lee berg finden’ wir die’ Gyrinen [opaeus, mergüus, 'mindtus] uigermeiter' Anzahl gerdde auf niessehden Gewässern, 'sel Eile 14 * 212: und in geringerer Anzahl auf, stehenden Teichen;, ‚obgleich sie auch hier niemals ganz fehlen. Freilich ist zu beachten, dass hier fast alle fliessenden Bäche mit grösseren ‚oder klei- ı neren Mühlenteichen in Verbindung stehen, doch waren auch hier die Gyrinen stets in den Gräbern in grösserer Anzahl vorhanden als auf den Teichen selbst.« H. ad l. G. strigipennis m. Nach Dr. Schaum’s Mit- theilung, der die Lund - Sehestedt’sche „ jetzt. Königliche Sammlung in Kopeuhagen verglichen hat, ist der G. striatus derselben auf der Unterseite gelb und gehört demnach: zu, der vorliegenden Art; neben dem Exemplar auf dem Zettel steckt jedoch ein Capensisches mit schwarzer Basis des Hinterleibes, und daraus erklärt es sich auch, dass Fabrieius zu seinem G, striatus den G. capensis Thunb, vom Cap eitirt. _F. scheint alle diese nahe verwandten ‚Arten nicht weiter unterschieden zu haben; da er sich indess bei seinem G. striatus nicht auf die oben genannte Sammlung, sondern, auf Desfontaines bezieht, dessen Käfer er in seiner eigenen Sammlung besass, und die Worte in der Ent. Syst. (I. 203, 7.) » Corpus atro-aeneum pedibus ommnibus pallidis« gar. keine andere Deutung zulassen, so wird der Käfer mit schwarzer Unterseite (G. strigosus Aub.) als der echte G. striatus Fab. festzuhalten sein. — Uebrigens sind die Exemplare des G. strigipennis, welche Prof. Loew bei Brussa in Kleinasien gesammelt hat, von denen, die der verewigte Dr. Schmidt bei Stettin gefangen, nicht im Geringsten verschieden, ad 2. G. minutus Fabr. In der Nähe von Königs- berg selten unter G. opacus, auch die von Zettersteilt erwähnte Varietät mit fast ganz dunkelbrauner Unterseite; häufig dagegen bei Bischoffsburg an der Polnischen: Grenze (Anfangs Juni), immer nur zu 2— 4 Stücken auf Wiesen- lachen zusammen, und darunter sehr einzelm G. ‚mergus und opacus. H. ad 3. G. urinator lllig. Vom Prof. Loew wurde diese Art bei Ephesus und Mermeriza in Kleinasien, auch auf Rhodus gefangen; eben so erhielt ich von Frivaldszky eine grössere Anzahl von Exemplaren zur Ansicht, welche mit G. striatus Fab. zusammen auf Creta gesammelt waren, ad 4 G. mergus Ähr. und ad 9. G. natator Ahr. Zwischen diesen beiden Kä- fern sind mir nachgerade so viele Uebergänge zu Gesichte ‚gekommen, dass ich, wenn nicht noch andere mir unbekannt gebliebene Merkmale aufgefunden werden, die specifische '213 Verschiedenheit beider Arten nicht. mehr festhalten kann; und zwar lassen sich diese 'Vebergänge sowohl in der Fär- ‚bung, als der Seulptur nachweisen. Betrachtet 'man den weit ‚häufigern G. mergus als die Stammform, so findet man unter ‚Massen von der gewöhnlichen bläulich- grauen: Färbung ein- zelne, bei denen jedersrits der Naht ein schwärzlicher trüb- glänzender Längsstreifen hervortritt, letzterer erweitert sich allmählig zu beiden Seiten und geht unmerklich in die metal- lisehe ins :grün- oder gelbliche fallende Messingfarbe derselben über, deren Raum immer schmaler und schwächer wird, bis die dunkle. Färbung zuletzt auch diesen ergreift und der Käfer dann überall spiegelglatt aber mattglänzend- schwarz erscheint; und solche Stücke finden sich sowohl: bei der ‚gewöhnlicheren Form: mit rostrother Brust und Hinterleibs- spitze, als bei: dem G. marginatus mit ganz schwarzer Unter- -seites '»Eben so wenig ist die Sculptur der Deckschilde beständig; sie stimmt, wie schon oben bemerkt, nur‘ darin bei: allen Stücken überein, dass die 'innern Punktstreifen zunächst der Naht sehr merklich feiner sind: als die äussern, der Grad ‚dieses Feinerwerdens‘ ist aber ausserordentlich wechselnd, sie verschwinden bald gänzlich und sind bei andern ‚Stücken wieder deutlich vorhanden, ohne dass dies mit der Färbung irgend in Verbindung stände, und auch hier fehlt es nicht an den unmerklichsten Uebergängen; ja ich ‚erhielt sogar von Dr. Hagen ein sehr grosses weibliches In- dividuum zur Ansicht, bei welchem auf den Flügeldecken ähnliche seiehte Furchen und dadurch erhöhte Zwischenräume hervortreten,, wie man sie gewöhnlich bei G. marinus wahr- nimmt. Ob man jedoch, wenn .beide Arten wirklich als Formen einer einzigen wieder zusammenfallen, ‚derselben den alten Namen Linne€’s herstellen solle, ist mir sehr zweifelhaft, zumal da wir nicht einmal mit Sicherheit wissen, was Linn6 eigentlich unter seinem G. natator verstanden hat. Nach Dr. Hagen’s Ansicht würden Linn@’s Worte: » Noster omnino niger est, pedes autem flavi« buchstäblich gedeutet, unter allen schwedischen Arten am besten auf G. marinus passen, auf den auch schon von Erichson (Käf. d. Mark Br. I 192.3.) hingewiesen wurde; mir scheint es jedoch immer noch am wahrscheinlichsten , dass Linne unter jenem Namen _.alle schwedischen Arten, namentlich marinus, mergus und bicolor, zusammengefasst trabeh möge. Eine durch unausgefärbte Stücke gebildete var. dorsalis dieser Art erhielt ich von Hrn. Dieckhoff in 2 bei Stettin „214 gesammelten,Exemplaren; beide gehören der Form mit schwar- zer Oberseite und doch deutlichen innern Punktstreifen an. ad 6. :G. bieolor Payk. Hr. Dr. Schaum hat von ‘Hrn. 'Schiödte 4 Exemplare seines G. celox erhalten, und mir dieselben mit der Bemerkung zur Ansicht mitgetheilt, dass der Autor selbst sie für den G. angustatus Aub& halte. Nach diesen Stücken ist G. celox Schiödte genau derselbe Käfer, den ich als G. bicolor var. ß. beschrieben habe; ich kann in ihm jedoch auch bei nochmaliger Untersuchung keine eigene Art erkennen. Mag sich auch in Dänemark nur G. celox, in Finnland nur G. bicolor mit schwarzer oder an Brust und Ende des Hinterleibes schwach ins Bräunliche fallender Unterseite finden, so kann das bei vollständiger Uebereinstimmung in Bau, Sceulptur, Grösse und der übrigen Färbung höchstens zur Annahme lokaler Formen berechtigen, zumal da in ähnlicher Weise auch der G. mergus mit schwarzer ‚Unterseite (G. marginatus Eschsch. ap. Germ.) in den meisten ‚Gegenden Deutschlands ganz fehlt. Dabei mangelt es nicht an Uebergängen, und eben so wenig leben beide Formen bei uns in Deutschland getrennt. Von dem verewigten Dr. Schmidt erhielt ich bei Stettin gefangene Stücke mit ganz schwarzer ‚Unterseite, andere mit schwarzer Brust und braun- rothen Rändern der Hinterleibssegimente, endlich noch andere, bei denen ausser diesen Rändern noch das ganze letzte Segment hell-rostbraun gefärbt ist; und unter den Stücken mit rostbrauner Brust, die Dr. Schaum im vorigen Sommer auf Usedom gefaugen hat, finden sich in der Färbung des letzten Segments alle Uebergänge vom tief-schwarzbraunen bis zum hell- rostbraunen herüber. ad 7. G. caspius Aub. findet sich auch auf Creta, von wo ich ihn von Frivaldszkv unter G. nitens Parr. erhielt. ad 8 G. distinetus Aub. Die beiden S. 247 von mir erwähnten Parreyss’schen Exemplare aus Germar’s Samwın- lung sind von Dr. Schaum mit den Originalen bei Aube verglichen und sanz übereinstimmend gefunden worden; es unterliegt daher keinem Zweifel, dass der von mir als G. distinetus beschriebene Käfer Ah ächte G. distinctus Aube ist. Prof. Loew fand diese Art anch auf dem Festlande von Kleinasien, und zwar bei Denizlu auı obern Mäander, ad 9. G. colymbus Erichs. Diese Art kommt auch in der Umgegend von Halle vor. Ich fand ein einzelnes dd derselben in einer,Sehachtel mit Kälern, die ich im J. 1844 215 von einem ‘Gyinnasiallehrer ‘daselbst ’erhielt, und die’ theils in dortiger Gegend, theils aın salzigen See“ in'der Nähe 'von Erdeborn gesammelt waren. ‘Nach der Farbe ‘der Unterseite bildet dieses. Stück einen vollständigen Uebergang zwischen ‚den beiden von 'mir beschriebenen‘ Foritien ;' die Brust’und (das letzte Hinterleibssegment sind tief- ‚pechbradni; ‘die amr- rundeten Enden der Hinterhüften 'dagegen hellb rösitothi Ein 'Kleinasiatisches, aus der Umgegend''von Surjrba stammendes‘ Stück dieses Käfers, welches ich der" gefälligen Mittheilung des Hrn. Dr. Schmidt in ‘Prag verdanke, und 'welches' sich von unsern deutschen nicht im Geringsten’ unter- 'schieidet. veranlasste mich zu einem‘ nochmaligen genauen Vergleiche‘ der ‚Aub&’schen Gyrinen'-'Beschreibungen , 'üfid ‘gewährte mir dadurch die Ueberzeugung;, 'dass dieser Schrift- steller den 'G. colymbus Er. allerdings sehr‘ wöhl gekannt, ibn aber ‘nicht erkannt habe. ‘Nach ‘meiner Ansicht ist näm- lieh G. libamu s Aub. (Hydroec. et Gyr. 667. 10.) von’ unserm Käfer nicht verschieden. Diagnose und Beschreibung‘ passen auf das'@ienaueste, auch die Grösse, wenn der Druckfehler » Long: 6°& 6 millim.« in »6 & 7 millim. «' verbessert wird, und‘ die »interstitia leviter costato-elevata, vix conspicue reticulata « ‘der Diagnose sind ‘das Einzige, was allenfälls Zweifel erregen könnte. Allein mit den letztern Worten bezeichnet Aube bei G. marinus die feine Punktirung der Zwischenräume, und so werden sie auch bei’ G. libanus nicht anders zu erklären sein: die Erhebung der Zwischen- räume‘ 'hat aber nicht viel 'zu bedeuten, denn ganz dieselben Worte ‚womit sie in der Beschreibung bekeichüist wird‘ De espuees — — ‚sont tres l&gerement relev@s en cötes saillan- tes«) gebraucht der Verf. auch 'bei' G. marinus, um 'bei diesem das ‘schwache Hervortreten der der Naht zunächst liegenden Zwischenräume zu bezeichnen, dessen in ‘der Diag: nose zu gedenken . er nicht weiter 'nothwendig erachtete! Uebrigens ist dies Hervortreten bei G. colymbüs, gerade wie bei /G. 'marinus,) "blos individuell; von den 4 Stücken des G. eolymbaus ‘in ieitich Sammlung ist bei ? 0’ keine Spur davon zu bemerken; bei einem 3ten treten die Zwischenräume auf dem letzten Drittel der Länge schwach heraus, werden jedoch 'nur dann deutlich erkennbar, wenn man den Käfer nicht der’Länge, sondern der Qüuere nach und wüter einem’ sehr schiefen Winkel betrachtet; und nur bei meinem einzigen, zugleich ’ziemlich grossen 2 sind ‚dieselben fast "über ie ganze ‚Oberfläche 'benierkbar, und so stark ausgeprägt, wie” 216 . dies nur bei den ziemlich stark ausgeprägten @ des G. marinus der Fall sein kann. Bei dem oben nachgewiesenen Vorkommen dieser Art in ‚Kleinasien liegt die Vermuthung sehr nahe, dass dieselbe überhaupt ein östlicher Käfer sei und westwärts nur bis in die, Gegend der mittleren Elbe und Saale vordringe, und wenn sich die Identität des G. colymbus Er. und des vom Libanon stammenden G. libanus Aub. bestätigt, so wird das Verbreitungsgebiet unseres Käfers dadurch noch fast um das Doppelte seiner Ausdehnung erweitert. Vom Hrn. Prof. Germar erhielt ich noch einen kleinen österreichischen Gyrinus zur Ansicht, den ich, obgleich ‚er nach der hell-rostrothen Färbung des umgeschlagenen Seiten- randes von Halsschild und Deckschilden unverkennbar der vorhergehenden Gruppe angehört, doch bei keiner der genann- ten. Arten unterbringen kann, und daher, wenn ich eine grössere Anzahl übereinstimmender Stücke vor mir. hätte, unbedenklich für eine eigene Art halten würde. Das einzige mir. vorliegende 2 gleicht an Grösse den kleinsten 0’ des G. marinus oder opacus, übertrifft daher die kleinsten Stücke des minutus nur wenig, stimmt auch mit dem letztern in dem schmal elliptischen, sich von der Mitte ab nach vorn und. hinten gleichmässig verschmälernden Umriss überein, durch welchen es einen nach allen Dimensionen nur ein wenig vergrösserten G. minutus darstellt. ‚Die Oberseite ist stark gewölbt, ohne dass sich diese Wölbung hinterwärts deutlich, wie bei G. distinctus und colymbus, abflachte, die Farbe: schwarz mit deutlich ins Metallische spielenden Seiten- rändern; ‚die Zwischenräume durchaus glatt, die Punkte: in den Streifen ‚etwas vereinzelt, hinterwärts ein wenig feiner, übrigens grob und tief, in den Streifer der Naht. zunächst nicht feiner und. mindestens so grob als bei den am gröbsten punktstreifigen Stücken des G. marinus, ohne dass sich von den Längsfurchen der letztern Art eine Spur zeigte, Die Unterseite schwarz, Brust, letztes Bauchsegment und Spitze der Hinterhüften pechbraun. Von allen Arten der vorher- gehenden: ‚Abtheilung (au 4— 9) unterscheidet sich der Käfer, daher durch Sculptur und Umriss, von G. marinus und opacus durch die Wölbung, von ersterem durch den Umriss, und von opaens. durch die Sculptnr, dureh letztere und die abgerundete Spitze der Flügeldecken auch von G.. nitens Parr. _Man könnte ihn diagnosiren als: »Länglich-elliptisch, gewölbt, spiegelglatt, oben schwärzlich mit schwach metal- 217 lischen Seiten, die Punktstreifen-gleichmässig; die Unterseite schwarz mit: metallischem Glanze,, die; Beine) mit dem, umge- schlagenen Rande des‘ regen auriaih der "Deoksehilde rostroth. ; L. 24; Br. 1% « | A ei R oh oels Bei Aube Sa ich keinen Pure Phasen Besehweibung sich auf den vorliegenden. Käfer ‘deuten liesse 5 ich, glaube ihn jedoch durch das Gesagte hinlänglich kenntlich ‚gemacht zu haben, und überlasse demjenigen, der durch das Auffinder mehndver! Stücke die Selbstständigkeit'. der Art sicher ‚stellt, zugleich die Genugthuung, dieselbe mit; einem vigeneR Gain zu belegen. d ad 10. G. marinus :Gyll. ‚Unter allen alte der Gattung erscheint diese am frühsten , in der Regel: nämlich schon im. März. Ihr Hauptunterschied ‚von. der folgenden, ausser der Sculptur, zeigt sich im »Umrisse; ‘die grösste Breite des Körpers fällt nämlich etwas hinter die Mitte, und der ‘Körper rundet sich daher binterwärts kürzer 'und breiter zu als nach vorn 'hin,: was ‚besonders ‚bei, den: 2 stark. in die Augen fällt. Bei'G. opaens. ist der Umriss mehr elliptisch, so dass die grösste Breite in. die Mitte fällt, und: sich 'ziem- lich gleichmässig nach.vorn und hinten verein Der: beiden Arten bei oberflächlicher Betrachtung sehr ähnliche ‚G. co- Iymbus dagegen gleicht im Uimrisse mehr; dem G. distinetus, die grösste Breite ‚fällt nahe an die: Schultern, ‚und; von ‚da aus verschmälert sich der Körper 'hinterwärts allmählig, indem er sich zugleich dadurch, dass. wie ‚bei allen andern Arten auch die stärkste Wölbung mit der grössten Breite zusaımmen- fällt, hinterwärts merklich flacher als ‚nach vorn hin abdacht. Uebrigens ist auch bei den beiden letztgenannten ‚Arten die Verengung der Deckschilde . nach hinten bei: den 2 weit weniger auffallend als bei der d. | ad 11. G. opacus; Sahlbg. Der von shall: er- wähnten sehr feinen Punktirung: von Kopf, Halsschild und Schildehen habe ich in meiner Beschreibung nicht; gedacht, weil ich sie für individuell halte, | Man findet ‚sie.bei ein- zelnen Stücken dieser Art, sowie 'auch..des G. marinus,in grosser Deutlichkeit, aber doch mehr runzel- als. punktartig, bei andern weniger stark ausgeprägt. und bei vielen Stücken gar keine deutliche Spur davon, wiewohl ‚jene. Theile: stets an Glätte und Glanz merklich hinter. den entsprechenden. des G. mergus, 'zurückstehen. ‚Bei der Stammform'.sind Brust und letztes Bauchsegment: meist immer; tief-pech seltener schwarz. Dr.‘ Hagen: fand! diese Art ungemein u AN zahlreich bei Königsberg, 'auch »kommt sie in ‘Schweden wor, -von wo Prof. Germar 2 der Stammform angehörende Stücke "unter dem Namen @. aeneus von Boheman erhielt. Auch dort ist also der G. aeneus Aub. irrig auf diesen Käfer gedeutet worden. oe rad 12. 'G. nitens Parr. Ein von Aube& selbst an Dr. Schaum 'gegebenes Exemplar seines 'G. aeneus‘ wurde 'mir von diesem zum Vergleiche mitgetheilt, und stimmt ‘genau mit dem von mir als G. nitens beschriebenen ‚Käfer ‘überein; es unterliegt daher keinem Zweifel, dass ıG. 'nitens Parr. und aeneus Aub. wirklich identisch sind.‘ Aub& hat jedoch die Zweifel über seinen Käfer selbst dadurch ver- anlasst, ‘dass er in seinem älteren Werke (leon. p. 389.) ihn 'mit'2 ganz verschiedenen Käfern vergleicht, und in dem späteren ‚(Hydroe. et 'Gyr. p. 692.) von’ jenen ‘beiden Vergleichen ‘gerade den passendsten weglässt. In der leonographie wird ‚ganz richtig gesagt, dass der Käfer völlig die Gestalt, Punk- tirung und Färbung‘ des G. natator [ınergus Abr.] habe, und sich von diesem nur durch die metallisch schwarze Farbe ‚der Unterseite und die gerade abgestutzten Flügeldecken- | ‚spitzen unterscheide. ‘Er nennt ihn dann auch nach dem 'G. marinus nah verwandt, aber durch grössere Convexität, mehr metallische Färbung und grössere Feinheit der innern Punktstreifen abweichend. In den Hydroc. bleibt der treffende | ‘Vergleich ‘des Thieres mit G. mergus ganz weg, der weit | ‘weniger angemessene mit G. marinus wird wiederholt und weiter ausgeführt, und das abermalige Hervorheben : der Aehnlichkeit des Letzteren veranlasste mich zu dem gewiss ‚sehr verzeihlichen Irrthum, den G. aeneus Aub. zu G. opaeus zu ziehen , da’ sich schwer voraussetzen liess, dass Anbe Wirte ih Mabitäscund allen übrigen Merkmalen von G. marinus sehr verschiedene, mit diesem nur in der metallisch schwarzen (d. h. bei genauer Betrachtung auch nur'trübbraunen) Farbe des umgeschlagenen Seitenrandes übereinstimmende Art als | ihın 'sehr ähnlich bezeichnen würde. Dass nach englischen Originalexemplaren von Leach. der G. aeneus Leach. Steph. nichts als der gemeine G. marinus ist, und der vorliegende Käfer daher den Namen G. nitens Parreyss behalten muss, habe ich bereits früher bemerkt. In den Küstenländern des Mittelmeers scheint diese Art’ weit verbreitet zu sein; Prof Loew fand sie bei Sınyrna in Kleinasien, und eine grössere Anzahl’ angeblich auf Creta gesammelter Stücke habe ieh jın vorigen Jahre von Frivaldszky erhalten. numesuu MA +wih(Fortsetzung folgt.) 127 BEN — iwihal Hors Kernen ns slamıon ib els über‘ die Gattung Beris und Beschr reibung eines Zwitters von Beris. ni ‚Bahlieh vib Vom ib Iyin Professor Dr. M. Lew i in ‚Posen. Bine AERIN Der in der letzten :Nummer des: vorigen‘ Jahrganges unserer entomol. Zeitung enthaltene Aufsatz des Hrn.«Förster über ‚einen Zwitter der :Diapria elegans | veranlasst mich»auch ineinerseits', einen Zwitter zu beschreiben, der mir deshalb nicht ganz ohne Interesse ‚scheint, weil: es »der: versterist, welcher ‚aus ‚der ‚Ordnung der: ‚Dipteren «bekannt gemacht wirds, er gehört einer. Beris an, die: bereits ‚unter 6 :ver- schiedenen Namen beschrieben worden ist, so dass ich »fürchten inuss, Zu Missdeutungen Veranlassung::zu ‚geben, oder wenig- stens nicht allgemein verständlich zu sein, wennJich aur'die Beschreibung dieses. 'Zwitters: gebe. Um (dies zu vermeiden, möge es mir gestattet sein, einige ausführlichere Erörterungen über die bisher 'beschriebenen Beris- Arten vorauszuschicken; lassen dieselben auch mänchen obwaltenden Zweifel! ungelöst, so. werden sie doch auch manchen bisher geltenden -Irrthum berichtigen und (die'inoch: zu beantwortenden kenn Pe herausstellen. | sl Es sind bereits ‚eine, grosse Anzahl enaspiiischäue ‚Askin beschrieben worden. ‚VonÄähren: Namen müssen sehr: viele unter die Synonymie gebracht'werden ‚ theils weil sie blossen Varietäten, ‚theils weil sie nur dem: anderen ‚Geschlecht an- gehören. Viele Irrthümer sind dadurch ‘herbeigeführt worden, dass man ‚ganz. irrthümlich die Anzabl: der: Strahlen ‘des Schildehens nicht nur als für die Unterscheidung der Arten ‚brauchbar , ‚sondern. sogar als wiehtig genug,‘ um darauf Unterabtheilungen der Gattung zu begründen, ansah;:in der That. ist bei einigen Arten die Zahl: dieser Strahlen ziemlich beständig, z. B. bei B.:tibialis, bei anderen ‚dagegen äusserst unbeständig, z. B. bei B. sexdentata, wo ich Varietäten mit 4-8 strahligem Schildchen gesehen habe, ‚noch mehr bei B. nitens, von welcher ‘ich: in meiner ‚eigenen Sammlung eine vollständige Reihenfolge beider Geschlechter: mit # bis:9 strahligem. Schildehen besitze; ‚allerdings waltet bei jeder: Art eine bestimmte Anzahl. der Strahlen als Jie herrsehende'vor, und kündigt sich zugleich dureh die‘ regelmässigere Form und Stellung, welche die Strahlen‘ .dann: meistentheils haben, . ö 4 u ö "220 als die normale an. Doch finden: sich auch Individuen mit ikea rzähligen ganz regelmässig gebildeten, ‚ Strahlen ; hätte n zur estimmung der Arten stets ganze Reihen von In- dividuen''vor sich, so würde die für die Art normale Anzahl nicht leicht verkannt werden; da in der Regel einzelne oder einige wenige Exemplare zur Bestimmung. vorliegen, ist die Anzahl der Strahlen des Schildchens eines der allertrüglich- sten Merkmale. Ein anderer Umstand, welcher zu erheblichen ‘Irrthümern Veranlassung gegeben hat, ist die sehr verschie- | ‘dene Färbung der Beine bei beiden Geschlechtern; doch ist in‘ der That die Ermittlung der zusammengehörigen Ge- ‚schlechter nicht gar zu schwer, da der Bau des Flügelgeäders | 'und der Hinterbeine, auch die Länge der Fühler in der | Regel sichere Fingerzeige glebt. Zuviel Gewicht ist drittens «auf das Vorhandensein eines aus der Diskoidalzelle ent- -‚springenden Aderrudimentes gelegt worden; so beständig es «bei B. tibialis vorzukommen und so beständig es der B. ‚vallata und clavipes zu .fehlen scheint, so unbeständig ist ‚andererseits seine Anwesenheit bei B. nitens und sexdentata, ‚deren Flügelgeäder überhaupt oft sehr unvollständig, ja kaum ‚bei der’ Hälfte der Exemplare von B. nitens normal gebildet ist; besonders häufig fehlt die schiefe Spitzenquerader, nicht selten ein Theil der die Diskoidalzelle bildenden Adern. Besonderes Augenmerk muss auch darauf gerichtet werden, ‚dass bei einigen Arten die Augen der Männchen getrennt, bei’ anderen Arten dagegen zusammenstossend, oder so gut 'wie zusammenstossend. sind. Auch ist der Bau der äusseren männlichen Genitalien nicht bei allen Arten gleich; so weit meine‘ Sammlung mir eine Uebersicht gestattet, scheinen mir ‘die Männchen, deren Augen zusammenstossen, auch ‚übereinstimmenden Bau der Genitalien zu haben, welche bei ihnen vorstehen und sich durch die hackenförmige Gestalt der ‘Seitenlamellen auszeichnen; bei den Arten, wo die Männchen getrennte Augen haben, sind die seitlichen La- | mellen griffelförmig (B: tibialis), oder die äusseren Genitalien fast ganz’ verborgen (B. nitens ). Um hinsichtlich der Unterscheidung der Beris - Arten in‘ das‘ Klare zu kommen, ist es also vor allem nöthig, die von Meigen angenommene Eintheilung derselben nach der Anzahl der Strahlen des Schildchens vollständig aufzugeben. Es fragt sich demnächst , ob nicht mit Vortheil eine andere Eintheilung an: die Stelle derselben gesetzt werden könne, oder ob vielleicht gar Grund zur Spaltung in mehrere Gat- 221: tungen. vorhanden sei. . Der ‚einzige Versuch. letzterer; Art! ist von’Haliday in dem Verzeichnisse der englischen Dipteren, welches der Introduction‘ to. the ‚modern. classification of: Inseets von Westwood angehängt ist, gemächt worden. Er\ theilt ‚die Gattung 'Beris in die. Gattungen 'Beris und Actina,,, welche er in: folgender Weise charakterisirt >| 0% ln 1... Beris. | Scutellum‘ 6. or‘ 8-spined;‘ antennae.'1LO--: jointed; eyes contiguous J'; palpi’'obsolete..i.: 2. Aetina. Seutellum 4-spined; ‚palpi' longz..eyes. apart in.“ „ oib iur Nach dem, was ‚ich: oben über’ die Männchen. der Beris- Arten. gesagt haltey lässt sich durchaus nicht leugnen, dass; die. beiden Haliday’schen ‚Gattungen ' einem: wahren Unter-'ı schiede, entsprechen; es fragt sich nur, ob dieser Unterschied | wirklich durchgreifend, ob er von ihm recht aufgefasst worden, ist, und .ob er Wichtigkeit genug hat, um.eine generische.. Sonderung zu rechtfertigen. In ersterer Beziehung muss ich, zunächst. bemerken, dass . der von ihm. ‚angegebene; : Unter-‘: schied in. der Bildung der Palpen, soweit meine Erfahrungen - reichen, allerdings vorhanden ist, dass dagegen der von.der;' Anzahl der Dornen ‚des Schildehens hergenommene: Unter-'. schied. durchaus aufgegeben werden. muss... Zu den. Unter- - scheidungsmerkmalen beider Gruppen, kann ausser dein, was ich bereits oben über den verschiedenen Bau der männ- lichen Genitalien gesagt habe, auch noch ein Unterschied im Baue des Flügelgeäders hinzugefügt werden; es ist nämlich bei den Arten, welche der Haliday’schen Gattung Beris eutsprechen, die unmittelbar hinter dem Randmale gegen die Flügelspitze hin laufende Längsader stets viel gerader, bei den Arten, welche der Gattung Actina entsprechen mehr geschwungen. Der Werth aller dieser Merkinale möchte zu einer generischen Sonderung allenfalls ausreichen ,''wenn nur bei unserer noch ' so mangelhaften Kenntniss‘ ae Gattung Beris nicht zu befürchten. wäre, dass sie ssich' vielleicht als nicht recht stichhaltig ausweisen könnten, und ‘wenn anderer- seits nachgewiesen wäre, dass sich auch die exotischen Arten einer solchen Eintheilung wohl fügen. "Soviel sich aus den Beschreibungen ‘der 3 bis jetzt bekannt gemachten exotischen Arten, die alle 3 Amerika zum Vaterlande haben, schliessen lässt, gehören sie alle zur 2ten Gruppe; und reihen sich näher an Beris tibialis, als an Beris nitens an, welche sich von den übrigen Arten der ?2ten ‚Gruppe recht. merklich absondert. — Diese Gründe bestimmen mich, beide Gruppen 222° hier: nur" als’ Unterabtheilungen der Gattung Beris anzusehen, obgleich: ich‘ freilich weiss, dass sich‘ die generische Sonde: rüng ‘in unserer der systematischen Zersplittering so geneigten Zeit wohl allwählig! Geltung! verschaffen wird. ‘Nach dem, was! Hr; Zetterstedt (Ins. Lapp. 512. 1.) über den Bau der Taster seiner Beris dubia'd”, bei welcher die Augen zusam- menstossen, sagt, dürfte‘ diese) Art! vielleicht» eu Bindeglied zwischen’ beiden: Abtheilungen' bilden; Ich! lasse die mir bekannten! Arten folgen 'und- füge der‘ Vollständigkeit wegen auch die wenigen mir nicht bekannten’ Arten hinzu, deren Selbstständigkeit ‘meiner Ansicht'nach anzuerkennen ist: Es stellt: sieh trotz dem eine’ geringe Artenzahl heraus; wenn Hr: Haliday'' in’ dem oben erwähnten Verzeichnisse allein 11 englische Arten von Beris aufführt, so hat’er nach meiner Ansicht‘ die wahre Anzahl fast verdreifacht ; hätte‘ er seine sehr? 'kühne Behauptung: irgend’ wo bewiesen, so würde er mehr 'als'irgend ein anderer zur Kenntniss der europäischen Beris- Arten beigetragen haben; es ist leider nur zu sehr zu‘ fürchten‘, dass sie sich nicht wird beweisen lassen. Ich kenne'nur 7 europäische Arten und glaube, dass unter allen den beschriebenen überhaupt höchstens 8 oder 9 wahre Arten verborgen’ sind, deren Synonymie und Beschreibung’ ich hier folgen lasse. a5 Abtheilung T. ‘spi.l».: Ber. vallata cd & 2; thorace atro, nitido; abdomine rufo, Jineis nigricantibus ante margiuem segmentorum posteriorem nullis; alis maris fuligi- nosis, feminae dilute. infuscati, basi flavidis, stig- 4... mate brunneo. Long. corp. Z 275 —- 43 lin — wu Q 218 — 3 lin. — wma ‚Symon: Musca vallata Forster Nov. ins. sp. 1. 96. yanıi Stratiomys vallata 'Gml.Syst. nat, V. 2837,.166. als &ı Beris nigritarsis Latr. Gen. Crust; IV. 273, 131 Actina clavipes' Meig. Klassif. IL 117. 2- TE Actina vallata Meig. Klassif. I. 119. 2. st Beris ‚vallata Meig. Syst. Beschr. IL 5. 6. 16 Maeq. Dipt. du. N. Xyloph. 138, 5. Macg.: Suit. a Buff. Dipt. I. 233: 7, Zetterst. Dipt. Suec. I. 133.4. ‚Vaterland: Nord - und Mitteleuropa. ' Kopf schwarz, (die Augen bei dem Männchen zusaminen- stone; bei‘ des Weibchen durch die 'breite Stirn getrennt, ' ——— am Zz————a—— die, von|glänzend: schwarzer: Farbe. .istz die:Fühler länger als der..Kopf,.. das: Iste., Glied nur» wenig!-länger | als; das!»2t&;. Thorax und Schildchen glänzend - schwarz, bei dem! Männchen‘ mit -schwärzlicher, ‚bei: dem... Weibehen: mit: a en een Behaarung ;.. ‚das Schildehen, hat »in der» Regel. 6,.schwarze« Dornen, doch finden sich auch Exemplare: mit'4,5,7:0der-8/ solchen, Dornen... Der. Hinterleib:, ist,. ziegelroth ,..aufı der Unterseite lichter; bei dem Männchen ist der lste Ring stets zum grössten Theile braünschwarz gefärbt, auch zeigt die Spitze des Hinterleibes, besonders der kleine Tte Abschnitt in der Regel auf der Oberseite eine ähnliche Färbung; bei dem Weibchen ‚sind nur die Aftergriffel . dunkel gefärbt ; bei beiden alachtefi‘ aber. findet‘ sich nie ‘eine! Spur von schwarzen Querlinien vor dem Hinterrande der Poor Segmente, ; Die , Beine,. sind, rothgelb,,, die. ;beiden ‚let Drittheile aller Schienen und die Füsse schwarzbraun , ei dem Männchen das 1ste'Glied der Hinterfüsse verdickt Die Flügel des Männchens' sind nussbraun, an’ der‘ Wurzel mehr" gelbbraun, am’ 'Vorderrande‘ dunkler, sodass’ sich das’ Randmal wenig''hervorhebt;' die’ Flügel\‘des Weibchens’ sind’ nur bräunlich, an der Wurzel mehr 'gelllich 'getrübt,, haben" aber ein dtnkelbrannes;; sehr ausgezeichnetes ' Ratidinalii ‚sei Gegenwärtige Art ist früher mit Beris' elavipes’zusammen«” geworfen worden; so dass’ die bei letzterer citirten älteren Schriftsteller. eben so gut bei gegenwärtiger Art angeführt werden können, was ich indess für überflüssig halte. Meigen und die, ubeilche ihm, folgen, eitiren, die, ‚Fabricius’sche Strat. clavipes blos ‚bei Beris vallata, weil, sie ‚sieh so bezeichnet. nach einer Angabe des Hrn. Wiedemann: in der Fabricius?, schen Sammlung finden soll.; An der. Richtigkeit dieser ‚An gabe zu zweifeln, ist kein Grund vorhanden , doch lässt sich _ dadurch: ‚jene. Synonymie nicht, rechtfertigen, da, die erste ı von. Linne gegebene Beschreibung der ‚Musca clavipes- nach. von: Fabricius erhaltenen Exemplaren gemacht ist. ‚sie ‚beweist.. eben weiter nichts als die, Thatsache, ‚dass. beide Arten nicht . unterschieden. worden sind; _ wollte ‚man. ihr folgen, ‚80, würde man sich genöthigt schen, auch, die Linne’ sche-Musca „ clavipes für Synonyın mit unserer Beris vallata zu halten diese mithin clavipes zu nennen und unserer Ber. clavipes einen neuen Namen zu geben. Doch ist, wie bemerkt, zu alle dem gar kein wissenschaftlicher Grund vorhanden, sondern Forster hat im Gegentheile streng wissenschaftlich gehandelt, indem er, beide Arten zuerst unterscheidend, derjenigen 224 Art dem‘ Linne’schen Namen liess, auf deren beide Ge- schlechter die Linn@’schen Angaben passen, hingegen diejenige Art, auf deren Weibchen die Linn€’schen Angaben nicht passen, neu benannte; bei dieser Benennungsweise muss es bleiben und mithin auch die Synonymie in der angegebenen Weise aufgefasst werden. Ueber den Unterschied beider Arten unten ausführlicher. (Fortsetzung folgt.) ‚Intelligenz Hachriehten. Utz für die Sammler unter den Beitungslefern. sid ‘ Unter mancherlei Materialien zum Auslegen der Inseeten- kasten und Schachteln, Kork, Hollundermark, Rohrmark etc, finde ich nach mehrfachen = retatd a Peine » Mappe « d.h. eine lockere Pappe, welche aus demselben Stoffe wie das ordinairste graue Löschpapier $ bis 3 Zoll dick gearbeitet ist, am zweckmässigsten und wohlfeilsten, da eine Tafel von..1} F. Breite und von 1} F. Höhe von jedem Papp- rt i für. 6 Pfennig herzustellen ist. C. A. D. Es wird den meisten unserer Leser bereits bekannt sein, dass die Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte im nächsten Herbste in Kiel abgehalten wird. Die in Kiel aufbewahrte Sammlung von Fabrieius gewährt ein hohes wissenschaftliches Interesse; die Nähe von Ham- burg, die reizende Lage von Kiel, der belebende Verkehr unter Männern, die durch die Gleichheit ihrer Bestrebungen zusammengeführt werden, verspricht auch sonst die mannig- fachsten Annehmlichkeiten. Wir lassen daher eine Ein- ladung an die Mitglieder unseres Vereins ergehen, sich zu einem Rendezvous in Kiel recht zahlreich einzufinden. EEE u EEE ED u EEE TEN TE Eh Druck von F. Hessenland, Entomologische. Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses \ handlungen von E. S. Mittier in Dr.H.Schaum, ae des Vereins. Berlin und Dyk in Leipzig. v8 . Jahrgang. . August 1846, Inhalt. ser kamuldchaffften. Hering: Hepidhntkmdogikahe Bei- träge. Metzner: Zwei neue Spanner. Schmidt-Goebel: Hoplonotus, eine neue Staphylinengattung. Suffrian: Entomo- logische Bemerkungen. (Schluss.) Loew: Die Gattung Beris. (Fortsetzung.) Intelligenz. k Bitte an die Leser der Zeitung, Werth- Angaben betreflend. 8” Es sind kürzlich mehrere Insectensendungen (von Mitgliedern des Vereins und von. auswärtigen Naturalien- händlern) hier zur Weiterbeförderung eingegangen, auf deren Addrese bedeutender Werth angegeben war. Ohne die Unuöthigkeit dieser Procedur hier weiter erörtern zu wollen (da bisher noch nie eine Postsendung an oder von uns verloren gegangen ), mache ich darauf aufmerksam, dass alsdann die Post von der angegebenen Werthsumme eine Tantieme einzieht, und ersuche demnach, dergleichen Werth- Angaben mässig zu halten oder lieber ganz wegzulassen, da das Wiedereinziehen der dem Vereine dadurch erwachsenden Kosten mit unnützen Weitläuftigkeiten verbunden ist. ©. A. Dohrn. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 10. Juli wurde als Mitglied in den Verein aufgenommen: Herr Staatsrath Dr, v. Gebler in Barnaul, 15 226 u‘ m. I) | U ION. ART TIT) N 387 Species Käfer. Geschenk des Hrn. Grafen Küen- burg in Hall in Tyrol, 182 Species Käfer. Geschenk des Hrn. Staatsraths Dr. v. Gebler in Barnaul. j Für die Bibliothek: Kolenati: Meletemata entomologica. Fase. IV. Geschenk des Hrn. Verfassers. AuzıT Angeschafft wurden: Agassiz: Nomenclator zoologiens Fasc..I — VIIL Blanchard: Histoire naturelle des Inseetes Il Voll. Paris 1845. MWillenfchaftliche Mittheilungen. KLepidopterologische Beiträge. Vom Professor Hering. Indem ich im Nachfolgenden einige Beobachtungen uud Bemerkungen über europäische Schmetterlinge mittheile, habe ich den Wunsch, auch andere Lepidopterologen unsers Ver- eins, die bisher der Mehrzahl nach in der entomol. Zeitang schweigsamer geblieben sind, als recht ist, za Berichtigungen oder Mittheilung ihrer Erfahrungen anzuregen. Den Vor- wurf, dass die Zeitung für Schmetterlingskande so wenig liefere, verschuldet Niemand als die Tadelnden selbst. Des Ungenauen, Unvollständigen, Unbekannten giebt es auf diesem Gebiete der Naturgeschichte noch soviel, dass jeder eifrige Sammler, der mit offenem Auge zu beobachten ge- wohnt ist, sicher viel aus dem Schatze seiner Erfahrungen würde mittheilen können, was Anderen willkommen wäre, wenn er es über sich vermöchte, Hand ans Werk zu legen. Ein neues Feld weiterer Beobachtung eröffnen die Herren Gebrüder Speyer im '2ten Heft der Isis für 1846 über die Nahrungspflanzen der Raupen, deren lehrreiche, tüchtig ge- arbeitete Aufsätze neben den Zeller’schen als Muster gelten dürfen, Urd sind nicht Winke der Art, wie sie Hr. Krös- mann im Sten und Öten Jahrgang der entomol. Zeitung: giebt, 227 dem Sammler ebenso willkommen? Ich weiss es aus eigener Erfahrung, wie wenig Treitschke’s und andere meist noch unvollkomımnere Werke im Stande gewesen sind, mich zum gründlichen Selbstbeobachten anzuleiten, ' Vieles habe ich mühsam oder vom Zufall geleitet gleichsam‘ neu entdecken müssen, ‚oder im günstigsten Fall danke ich meine geringen Kenntnisse, zweckmässig und mit Erfolg zu sammeln, münd- lichen Mittheilungen erfahrener Practiker. Was hilft es dem Sammler, wenn er bei Treitschke liest: die Larve lebt auf niedern Kräutern oder wie die nächst verwandten Arten? Auf das Wie des Findens kommt es an, denn das Durch- sachen niederer Pflanzen u. s. w., und wenn auch ihr Name genannt wäre, liefert selten erkleckliche Resultate. Freilich giebt es noch andere Gründe, als Mangel an Neigung, das eigene Wissen schriftlich mitzutheilen. Erst wenn das unwürdige Schacherwesen, und das übel angebrachte Speculiren, was man gefunden hat, möglichst, hoch zu verwerthen, unter den Lepidopterologen aufhört, wird auch die Geheimniss- krämerei verschwinden, die einem wahren Freunde der Naturkunde eben so unerquicklich ist, als der. Eigennutz niedriger Seelen, die stets gern und zu Dank empfangen, aber von eigenen Vorräthen, wären sie auch noch so reich- haltig, nichts als den Ausschuss abzugeben geneigt sind. l. Psyche Stetinensis, *) Calunella in litt. Schon im 3ten Jahrgang der. entomol., Zeitung S. 8 habe ich bei Psyche Atra einer zweiten Art. erwähnt, die ich damals unter keiner der bekannten Species zu placiren wusste. Alle, meine entomol. Freunde, denen ich davon ein Exemplar zusandte, erkannten sie für neu; es waren uns indess so wenig Exemplare vorgekommen, dass eine genauere Beobachtung nicht unternommen werden Konnte, In, den nächsten Jahren nach 1841 suchte ich sie an der Fundstelle umsonst. Eine Excursion, die ich nebst meinen beiden hiesigen lepidopterolog. Freunden am 22. Mai zu dem 2 Meilen. von hier entfernten Orte unternahm, gewährte uus dagegen eine reiche Ausbeute an Säcken. Wir brachten mehr als 150 Stück zusammen. Jeder behandelte seine Larven mit Sorgfalt und so ist uns fast kein Stück zu Grunde ge- sangen. Der Naıne Calunella, den ich ihr in Briefen gegeben, *) Nicht Sedinensis; denn Sedinum ist ein im 16. Jahrhundert fabrieirtes Wort, Der alte Name der Stadt heisst Stetinum. 15 * 228 kann nicht bleiben, da ien mich überzeugt habe, dass sie Caluna vulgaris als Futter am wenigsten liebt. Den Namen Stetinensis empfängt sie zu Ehren des Vereins und zwar, wie ich denke, mit um so mehr Recht, als sie bisher nur in der Stettiner Gegend entdeckt ward. Die Diagnose würde sieh so stellen: alis rotandatis subaequalibus, hyalino -atris, anteriorum margine antieo ob- seuriori, antennis pectinatis, corpore hirsuto vel atro vel fusco - grisescente. Die Raupe hat die 3 ersten Fusspare glänzend-schwarz, der Leib ist nach hinten spitzig zugehend. Der Körper ist dunkelbraun mit einzelnen Härchen von gleicher Farbe. Auf der Randseite jedes Ringes steht neben den Füssen eine Warze, über welcher jedes Mal 2 kleine schwarze, schräge neben einander stehende Punkte stehen. Oben auf dem vor- letzten Ringe befinden sich 2 schwarze, hervortretende, horn- artige, angenförmige Flecke. Die 3 ersten Ringe sind emaille- glänzend - weiss, schwarz marınorirt, wobei die schwarzen Flecke gelblich umzogen erscheinen. Auf dem vordersten und 2ten Ringe stehen die schwarzen Flecke so, dass sie, wenn die Raupe sich zum Kriechen ausstreckt, fast ein weisses Viereck bilden. Der Kopf ist glänzend schwarz mit weisseü Flecken. Auch auf dem 4ten Ringe, vom Kopfe an gezählt, glaube ich mit der Lupe noch einige weisse Striche zu sehen. Am Kopf und auf den ersten Ringen stehen grauweissliche Härchen, besonders an den Seiten, Wir fanden gleichzeitig mit verpnppten Stücken noch viele sehr kleine Säckchen, in denen zum Theil die Raupen bis heute, den 29. Juni, noch leben. — Die Fundstelle bot keine besonderen Eigenthümlichkeiten dar. Sie befindet sich bei dem Forsthanse Linchen, wo die Chauss&e naclı Pasewalk durch einen ziemlich lichten Kiefernwald vorüber geht. Die Säcke hingen entweder an grossen Steinen oder an den Pappeln der Allee, oder an den Kräntern im oder nahe beim Chaussee -Graben. Hier frassen die Raupen an allen dort stehenden feineren Gräsern, galium mollugo und verum, Lysimachia namımnularia, rubus caesius, fragaria esca, caluna vulgaris, vieia ceracca, lothus cornicnlatus. In der Gefangenschaft frassen sie besonders gern populus treinula und pyramidalis, sowie Polygonam aviculare. Den Sack beginnt die Raupe mit einem fast birmenför - migen , festen, filzigen, im Innern mit feiner, weisslicher Seide 229 ausgelegten Gespinnst, über welchem die Blattrippen quer- gestellt (nicht wie bei Graminella der Länge nach) befestigt sind. Bei zunehmendem Weachsthum verlässt sie den Sack nicht, sondern arbeitet ihn nach Bedürfniss am Kopfende länger und weiter, wobei er allmählig die birnenförmige Gestalt verliert, und meist auf beiden Enden abgestutzt, fast rings von gleieher Dicke erscheint. Die Blattrippen sind Anfangs grün, werden erst nach einigen Tagen trocken und grau. Die Querstellung dieser Rippen giebt dem sonst rund- liehen Sack eine etwas eckige Forın. Er ist dem von Vieciella am ähnlichsten, nur enger, gedrungener, zuweilen mit ein- geflochtenen Sandkörnchen. Die Raupe ist sehr lebhaft und legt mit Schnelligkeit ansehnliche Strecken zurück. Sie kriecht dabei mit dem Vordertheile aus dem Sack, bedient sich zum Gehen nur der 3 vordersten Fusspaare und stützt sich auf den Rand des aufwärts gerichteten Sackes. Wenn sie zur Verpuppung reif ist, spinnt sie sich gern an Baumstämmen oder Steinen in horizontaler Richtung fest. In dem Kasten, worin ich die Raupen ernährte, ist die Drathgaze, an welche sie sich zur Verpuppung anhingen, ganz mit dem seiden- artigen Stoff, womit das Innere des Sackes überzogen ist, bedeckt. — Trotz ihrer starken, schützenden Hülle, ist die Raupe nicht sicher vor Schlupfwespen. Ich zog aus meinen Puppen viele kleine Ichneumonen, die ich, nebst einer in einem geöffneten Sack gefundenen Ichneumonen - Puppe aufbewahrt habe und Hrn. Prof. Ratzeburg Behufs der Bestimmung senden werde. Wenn die Verpuppung erfolgt, kehrt sich die Raupe des Männchens im Sacke um, nachdem sie das bisherige Kopfende fest zugezogen hat. Dass die Verpuppung erfolgt ist, erkennt man daran, dass an der unteren Oeffnung, durch welche sonst der Unrath entfernt ward, die abgestreifte Kopfhülle der Raupe heraushängt. Die Puppe des Männchens ist in Gestalt der von Graminella sehr ähnlich, nur kleiner, von Farbe hell braungelb. — Ganz anders als das Männ- chen, verfährt das Weibehen. Von diesem kehrt sich die Raupe vor der Verpuppung nicht um. Die Puppe hat eine völlig andere Gestalt, ähnlich wie bei Graminella Sie ist cylinderförmig, dunkelbraun, an beiden Enden gelb. Die abgestreifte Kopfhaut liegt oberhalb an der bisherigen Kopf- seite; die untere Oeffnung, von der sich die Puppe zurück- zieht, bleibt ziemlich weit geöffnet. Das Männchen entwickelt sich erheblich früher , als das Weibchen. Von jenem kamen 230 die ersten Exemplare «den 19. Juni., Zehn Tage später. war noch kein Weib zum Vorschein gekommen, — . Wemn. das Männchen ausschlüpfen: will, was bei mir stets am frühen Morgen, oder in der Mittagsstunde, oder Abends von 7.bis 8 Uhr erfolgte (eine Beobachtung, die einer meiner hiesigen Freunde durch seine Erfahrung übrigens nicht bestätigt fand); so schiebt sich die Puppe ganz aus dem ‚Sack, an.dem sie nur mit dem äussersten Ende ‚hängen bleibt, hebt sich einige Male etwas aufwärts, öffnet die Kopfklappe und der Schmetter- ling schlüpft hervor und ‚sucht aufzukriechen, . Dabei wirkt die geringste Störung verniehtend. Als ich eine sich hebende Puppe in eine bequemere Lage schob, unterblieb die Ent- wiekelung des Falters. Wie rasch dieselbe übrigens sonst erfolgt, ist kaum glaublich. Sobald der neue Ankömmling einen Platz zum Anhängen hat, entfalten sich die Flügel, wie wenn man einen Regenschirm aufspannt, in wenigen Secunden, dann: hängt er, die Flügel zusammengefaltet, wie die Tagfalter, wiederum einige Secunden, schlägt eın Paar Mal damit, deckt sie über den Körper, sitzt etwa 2 bis 3 Minuten still, und ist trocken und fest. Dann beginnt er, vom Begattungstriebe gestachelt, das Flattern. Nimmt. man jenen Zeitpunkt nicht wahr und Jässt ihn nur eine Viertel- stunde unaufgespiesst, so verwischt er sich gänzlich und zerschlägt sieh die Flügel. Von dem Augenblicke des. Ans- schlüpfens »bis zur Beendigung des Spannens gebrauchte, ich bei einem Exemplar genau 5 Minuten, Um zu sehen, ob in der Gefangenschaft eine Begattung eintreten würde, legte ich einige weibliche Säcke in das Glas, in welchem. sich die männlichen Puppen befanden. Mehrere Tage bemerkte ich niehts. Während ich. die ersten Worte «dieses Aufsatzes niederschrieb, schlüpften in dem vor mir stehenden Glase 2 Männchen aus. Das eine kroch bereitwillig auf ein vor- gehaltenes Stöckehen,, das andere war dazu nicht zu bringen, sondern hing fest an einem anderen Sack. Damit sich, das schon entwickelte Thierchen bequemer ausdehnen könne, legte ich diesen auf eine vor mir stehende Schachtel Doch sass das Männchen wohl 4 Minuten. unverändert fest. Jetzt hielt ich es für Zeit, es aufzuspiessen. Als dies geschehen war, bemerkte ich zu meinem Bedauern, dass der weit ausge- dehnte Leib zur Hälfte in dem Sacke.. steckte, nunmehr aber los liess. Mit einer feinen Scheere schnitt ich darauf diesen Sack der Länge nach auf, um zu. sehen, ob,'ein Weibchen darin vorhanden wäre, Allein ich, fand die -weib- 231 liche Puppe unverändert in ihrer Lage. *) Ich halte diese Beobachtung für bemeikenswerth, sofern sich daraus erheb- liche Abweichungen : von der Begattungsweise der Psyche plumifera, über deren Naturgeschichte Hr. Mann im Sten Jahrgange der entomol. Zeitung S. 173 u. f. eine sehr an- ziehende Mittheilung macht, ergeben dürften, und hier offenbar eine Begattung auch in’ der Gefangenschaft mindestens beab- siehtigt war. Der starke Begattungstrieb verlässt das Männ- chen im Todeskampfe noch nicht. Bei einigen gleich nach der Aufspiessung gespannten Männchen, die ich in gewohnter Weise getödtet zu haben glaubte, zog sich der Leib so lang, dass die Ausdehnung des Körpers fast einen Zoll beträgt und 'trocknete in dieser Form fest. Aus dem untersten Haarlıüschel trat ein fleischiger Wulst mit einem langen Stachel hervor; doch reichte meine unvollkommene Lupe nicht aus, Genaueres zu beobachten. Was nun den Schmetterling betrifft, so hat er doppelt zekäinmte Fühler, wie die Saturnien, mit etwas dunklerem Schaft, ist constant kleiner als Psyche Viciella, obwohl die Fxemplare unter sich an Farbe, wie an Grösse wechseln. Die Adern der Flügel sind feiner, zarter, die Flügel selbst weniger lang gestreckt, als bei dieser, die Unterflügel kürzer, als die oberen. Die Färbung stets dunkler, zuweilen voll- kommen einfarbig schwarz, zuweilen gelblich - grauschwarz. An.der Wurzel zeigen die Flügel zuweilen weissliche Beschup- peng. Der Leib ist mit feinen Seidenhärchen bedeckt, bald schwarz, wie die Flügel, gegen den After gelblich, bald dunkelbraun oder gelbweisslich, doch nie so hell, als bei Vieiella. Von einem schwarzbraunen Schatten gegen den Innenrand, dessen Ochsenheimer bei Villosella, der grössten von diesen 3 verwandten Arten, gedenkt, ist keine Spur. Nachtrag. Nachdem der vorstehende Bericht schon gedruckt war, habe ich einen Umstand zu beobachten Ge- legenheit gehabt, den ich hiermit noch nachträglich hinzu füge. Bei Psyche graminella entwickelt sich bekanntlich aus der weiblichen Puppe das madenförmige Weib, welches die Herren Speyer ( Seite 36 der Isis von 1846 Heft I.) gut beschrieben haben, nur dass sie der beiden bräunlichen Rückenstreifen nicht erwähnen. Ein ähnliches Weibchen glaube ich vor einigen Jahren auch von der jetzt beschriebenen *) Genau dieselbe Beobachtung hatte der Hr. Hauptmann Nie- pold auch gemacht, nur dass er das Männchen todt an dem Sacke der weiblichen Puppe hängend fand, 232 Psyche gezogen zu haben. Nun war ich der Meinung, dass die Begattung einer Psyche erst erfolgen könne, wenn das madenartige Weib seiner Puppenhülle entschlüpft sei. Dem ist jedoch nicht so. Bis heute, den 9. Juli, finde ich in allen von einem Weibchen bewohnten Sacke nur die weib- liehe Puppe. Dagegen bemerkte ich am 7. Juli in einem Gefäss, in welchem ich eine Anzahl von Säcken der P. Steti- nensis aufbewahrte, die ich auf einer Wiese bei Damm an geum rivale, spiraea ulmaria, vieia eracca etc. hängend gefunden und aus denen nur ein Männchen ausgeschlüpft war, kleine weisse Sandkörnchen, die sich auf dem mit Sand bedeckten Boden des Glases bewegten. Ich nahm die Lupe zu Hülfe, und erkannte sehr deutlich junge Raupen meiner Psyche, die in einem äusserst zarten Säckchen von Seide mit den feinsten weissen Kieselkörnchen durchfiochten, wohnten, so dass meistens 2 Säckchen hinten aneinander hingen. Die Räupchen haben einen ganz schwarzen glänzenden Kopf, ebenso gefärbte 3 vordere Fusspaare und 3 Vorderringe, mit weissen Ringeinschnitten. Im Uebrigen ist der Körper hell- ledergelb. Die-Bewegung derselben ist vollkommen dieselbe, wie bei den erwachsenen Raupen, und bei der leisesten Berührung zieht das Räupchen den Kopf ein und richtete den Sack auf dem Papier, worauf ich sie betrachtete, senkrecht empor. Ich futterte sie mit vicia eraeca und Gräsern und bemerkte schon am folgenden Tage ganz feine in das Säck- chen verwebte Grasstengelchen. Gleich nach gemachter Entdeckung der Ränpchen öffnete ich alle Säcke des Gefässes, fand aber nichts, als weibliche Puppen oder Ichneumonen- Tönnchen. Bei Abpellen der Puppenhaut mittelst eines feinen Messers erschien der Kopf des madenförmigen Weibchens. *) Alle Puppen, die ich öffnete, waren über und über mit Eiern gefüllt und glichen somit blossen Eierbehältern, Nur eine Puppe war leer, ohne Zweifel die Mutter der jungen Räupchen. Hiermit löst sich nun das oben bezeichnete Räthsel: schon im Puppenzustande ist das Insect znr Be- gattung befähigt, und nur das bleibt noch zweifelhaft, ob in der Puppenhülle schon eine Oeffnung vorhanden ist, oder ob *) Der Kopf ist glänzend brawngelb mit 2 schwarzen Augen- pünktichen, hierauf folgen 2 gleichgefärbte glänzende Ringe, endlich der einfarbig heller gelbe fleischige Leib, der sich hinten in eine spitzere, aus 3 rundlichen Stücken bestehende Wulst endet, zwischen demen sich die gelben Eier hervor- drängen. 233 das Männchen mit seinem Stachel, der durch meine Lupe einige Linien lang erschien, zuerst die Puppenhülle durehbohrt. 2. Lithosia Arıdeola. Es ist mir jetzt unzweifelhaft, dass dieser, von mir in der entomol. Zeitung Öter Jahrgang S., 415 beschriebene Falter eine neue gute Art ist. Im vorigen Jahr war es mir nicht vergönnt, den Ort zu besuchen, wo ich 1844 die Raupe fand. Eine am 7. Juni unternommene Excursion war ganz erfolglos, obgleich ich bei dem milden Frühling eine frühere Entwickelung der Raupe erwarten zu dürfen glaubte. Besser glückte ein. zweiter Versuch am 21. Juni. *) Ich. suchte die Raupe, wie das erste Mal, am Graben der Chaussee, die von Damm nach Gollnow führt. Es war, wie das erste Mal als ich die Raupe entdeckte, ein klarer, heisser Tag. Dennoch fand ich bei sorgsamem Suchen nur 3 bis 10 Raupen. In der Voraussetzung, dass sie in diesem Jahr spärlich zu finden seien, verliess ich den Platz, um durch die auf dürrem Lande spärlich wachsenden Kiefern einem günstigeren Orte zuzugehen. Hier fand ich indess bald eine bedeutende Anzahl von Raupen. Der Boden, nur an ein- zeluen Stellen von einer jungen Kiefer beschattet, ist hier rings mit Cladonia rangiferina (Rennthiermoos), hier und dort mit Syntrechia (Barbula) subulata (Sandschraubenmoos) bedeekt. Zwischen durch stehen Büschehen von Aira canescens, einzelne trockene Halıme von Bromus teetorum, Festuca.ovina, verkümmerte Dactylis glomerata. Auf diesen Gräsern sass zum Theil niedrig, zum Theil höher aufgekrochen,. in einzelnen Fällen sich häutend, die Raupe 'in verschiedener Grösse, neben Larven von Hipparchien u. s. w. Drei Tage später besuchten wir den von mir nur an einzelnen Stellen betretenen Platz am Nachmittage, Es war 'mässig warm und sonnenhell; aber es war anı Vormittage trübe gewesen und hatte geregnet. Wir fanden unserer drei bei sorgsamem Suchen in 2 Stunden kaum 10 Raupen. Hierdurch glaube ich meine Vermuthung bestätigt, dass die Raupe an Cladonia rangiferina oder auf Syntrechia subulata lebt, und vermuthlich- (diese Kryptogamen nur dann verlässt und auf die nahe stehenden Halme kriecht, wenn. dieselben von der Sonne auf dem trockenen Sande glühend heiss geworden sind. In der Ge- fangenschaft schien sie das mitgenommene Moos der Flechte *) Eine 14 Tage später unternommene Excursion lieferte noch reiche Ausbeute, 234 vorzuziehen, frass aber auch an den troekenen Aehren der obengenannten Gramineen, an Plantago media und lanceolata, besonders an Leontodon taraxacum. Von den Raupen der dem vollkommenen Inseet so sehr nahe stehenden Lithosia eomplana und lurideola ist sie sehr weit verschieden. Beide finde ich bereits erwachsen nn die Mitte des Mai, die Letzteren nur an den Flechten ‚auf Buchenstämmen und habe sie beide in diesen Jahr «gezogen und von beiden jetzt schon den Falter erhalten; die erwachsene arideola lebt mehr als 4 Wochen später und lieferte mir den Falter in der ersten Hälfte des August. Die Larve von complana ist schwarz mit 2 orangen, aus abzgesetzten Strichen bestehenden Längs- streifen über den Rücken; Iurideola ist ganz schwarz ınit einem breiten dunkelorangen Streifen auf jeder Seite dieht an den Füssen. “ Arideola bei weitem kleiner, hat neben einem sehr schmalen schwarzen Rückenstreifen, 2 orange, bei ganz erwachsenen Raupen aus grossen dunkel-orangen Flecken gebildete Streifen, dann folgt auf jeder Seite wieder- um ein breiterer schwarzer und längs den Füssen ein schmaler oranger Streifen. Die schwarzen Binden haben zahlreiche, verhältnissmässig grosse weisse Flecken und Kreise. Auf jedem Ringe stehen in den orangen Streifen längs der schwarzen Rückenlinie hell lederfarbige Warzen, mit gleichfarbigen, weichen, seidenen Haarbüscheln, ans welchen längere, starrere, oben weisslich gefärbte Haare hervortreten!. Dieselben Warzen nnd Haarbüschel stehen auch auf den schwarzen Streifen neben den Füssen (nicht aber anf dem sehwarzen Rückenstreifen) und geben der Raupe, wenn man sie mit blossem Auge betrachtet, auf den Seiten ein hellblanes Ansehen, das aber gänzlich verschwindet, sobald man die Lupe zu Hülfe nimmt. Der Kopf ist glän- zend hellbraun. Die Raupe kriecht sehr schnell, sass aher stets fest an den Grashalmen, von denen sie sich bei der Berührung nicht von selbst los liess. 3... Ophiusa Pastinu m. ' Die nahe verwandten Arten der ersten Ophiusen Lusoria, Ludiera, Vieiae, Craceae, Pastinnm, welche mit Ausnahme der 2ten sämmtlich auch in Pommern vorkommen, bedürfen, wie mir deucht, einer nenen Revision. An die Lepidoptero- logen erlaube ieh mir daher die Bitte, auf die Raupen besonders achten und sie genau beschreiben zu: wollen. Bei uns ist, wie es scheint, Pastinum die häufigere, Nur von die- 235 ser ist mir die Raupe in ‚diesem Jahre, bekannt . geworden: Ich. erbeutete sie schon im Mai im, Hoekendorfer ‚Buchen- walde beim: Keschern, ohne sie genauer.zu. beachten, so dass. mir ‚alle ‚diese Exemplare zu. Grunde.'gingen. ı Von Neuem fand. ich. sie nochmals. an. Vieia ‚cracea ‚und Vieia sylvatiea am 6. Juni, zugleich ‚mit. einem. Falter... Ich widmete ihr nun. mehr ‘Aufmerksamkeit, und. ‚erhielt ..den 28. Juni und an den folgenden Tagen bis zum 2. Juli sämmt- liche Schmetterlinge, . die. heller gefärbt sind, als die von Hrn. ' Fehr aus Baiern erhaltenen Exemplare, — Bei .der leisesten ‚Berührung krümmt sich die. Raupe ‚zusammen. Unter ‚ dem: Leibe, und über den Füssen. ist ‚sie sammet- schwarz, mit kleinen, noch dunkleren Wärzchen , soviel ich unterscheiden kann, auf jedem Ringe ®#, auf deren jeder ein feines schwarzes Härchen steht. Dann folgt eine sehr schmale schwefelgelbe Linie, über dieser eine orange, etwas breitere Linie, ‚in der auf jedem Ringe:1l.bis 3, weiss; um- zogene Punkte. stehen. Hierauf zeigt sich ein. breites weisses Band, ‘das in. der Mitte hellgrau ‚ist, . nit, zahlreichen schwarzen Punkten. Oberhalb ist, die, weisse Binde wieder durch.‚eine, aus abgesetzten orangen Flecken ‚gebildete Linie umsäumt.: Iu. diesen orangen Flecken liegen: Keine schwar- zen Punkte. Der Rücken ist lichtgrau, mit vielen schwarzen Punkten besäet. Ueber die Mitte zieht abermals eine Reihe abgesetzter. gelber Flecke.. Die Raupe ist sehr ‚lang gestreckt, nach ‚den. Enden ‚etwas spitz zulaufend. —-. 'Die Freyer’sche Abbildung in den ältern Beiträgen ist gut kenntlich, .nun fehlt ganz das sehr in die Augen. fallende „Schwarz der unteren Seite. 4, Zygaena Minos var. h. — Heringi Zell. (Siehe 5. Jahrgang der entomologischen Ztg. Seite 42.) Die Raupe der gewöhnlichen ‚Zyg.. Minos, welche ich hier fast ausschliesslich auf Pimpinella saxifraga finde, kommt bei ‘uns nie später als um die Mitte des, Mai, vor.. Die, Raupe der oben: bezeichneten Var. oder Art, deren Schmet- terling noch im August fliegt, wenn: Minos, längst verschwun- den ist, suchte ich seit mehreren Jahren umsonst. Ich. finde sie nur, an: Thymus. serpyllum,. auf ‚sandigem Boden in Kiefernwäldern, nie in. den hiesigen. Festungsgräben, ; wo Minos in. manchen Jahren gemein ist, In diesem. Jahre fand) ich seine, Raupe am ‚21, Juni,.die, weil sie ‚nicht ‚sorg- 236 fältig‘ behandelt wurde, zu Grunde gegangen ist. Doch habe ich gleieh nach dem Auffinden folgende Beschreibung davon aufgenommen: Die Raupe ist dunkel eitronen - gelb. Am Ende jeden Ringes stehen 2 schwarze Punkte, welche somit eine «doppelte Punktreihe über dem Körper bilden, zwischen denen auf äusserst feinen schwärzlichen Wärzehen zahlreiche weisse Haare stehen. Längs den Füssen liegt auf der Mitte jedes Ringes ein kleines schwarzes Luftloch, über und unter welchem ebenso, wie auf dem Rücken weisse Härchen stehen. Eine genaue Vergleichung mit der Larve der gewöhnlichen Zyg. Minos muss ich mir vorbehalten, da ich es versäumt habe, davon zur rechten Zeit Exemplare aufzusuchen. 5. -Agrotis Carnica. (Von Andern Glacialis oder Egregia benannt. ) Einer unserer thätigsten Inseeten - Sammler, Hr. Kahr, entdeckte 1845 in Mehrzahl eine Raupe auf der Saualp bei Klagenfurt, die er angeblich zufällig über den Schnee dahin- laufend fand. Leider hat er weder über die Lebensweise, noch über anderweite Eigenthümlichkeit der Raupe Mittheilnng gemacht. Er theilte eine Anzahl der davon gezogenen Falter an das Wiener Naturalien- Cabinet und die dortigen Lepidopterologen mit, einen andern Theil seiner Falter sandte er nach Berlin. Dass es eine neue Art sei, darüber waren alle Sachkundigen einig. Die beiden Namen Egregia Lederer, Glaeialis Kahr, würde ich desswegen nicht wählen, weil sie ‘schon anderweit an Falter vergeben sind. Ich schlage daher den Namen Carnica nach dem Vaterlande dieses Thieres vor. Männchen und Weibchen weichen in der Färbung nicht unerheblich ab. Jene kamen in der Farbe der Agathina, in der Zeichnung der Obelisca am nächsten. Vorwaltend ist bei beiden Geschlechtern eine in’s Kupferrothe spielende Tinetur, bei dem Weibchen bisweilen mit Hellgrau gemischt. Das eine meiner beiden Exemplare zeigt indessen gar kein Grau, ist vielmehr an den dunkelsten Stellen dunkel gelbbraun. Die Füsse sind rothgelb, der Thorax kupferroth, beim Weibchen zum Theil mit Grau gemischt; der Leib des Mannes, vorzüglich nach unten zu, röthlich. Die Fühler des Letztern bis zur Spitze ziemlich stark gekämmt, des Weibchens fadenförmig. Der Vorderrand der Oberflügel ist bis zur ersten starken Längsader dem Thorax gleich gefärbt. 237 Dann theilen 2 bogenförmig gezackte, nach Aussen meist weiss auslaufende Linien die Flügel in 3 Felder, von denen das mittelste mit den Makeln das breiteste und dunkelste ist, und nach dem Innenrande mit matterer Färbung schmaler zuläuft. Die Zapfenmakel ist meist mit Weiss, die weisslich gesäumte Nierenmakel mit Rotlı belegt. Der Zapfen nur.an einigen Exemplaren deutlich. Das Ste Feld, gegen die Fran- zen matter gefärbt, enthält eine rothbraune Zaekenlinie, in der bei den deutlichst gefärbten Exemplaren einige kleine Keile, deren Spitzen nach der Flügelwurzel gekehrt sind, wahrnehwbar sind. Vor den der letzten Binde gleichgefärb- ten Franzen erkennt man zum Theil eine dunklere Punkt- reihe. Die Hinterflügel sind röthlich-grau mit dunklerem Schatten an den helleren Franzen. Die Unterseite glänzend- grau, bei den Männchen röthlich angeflogen. Durch beide Flügel setzt eine gebogene dunkle Linie, die nach der Mitte zu einen gleichgefärbten Punkt umschliesst. 6. Hadena Baltiea. Seit mehreren Jahren ist mir hier im Monat Juli eine Eule vorgekommen, die mir anfänglich als Hadena Satura, dann als eine auch im südlichen Deutschland vorkommende Varietät von H. Adusta benannt worden ist. Auf den ersten Blick leuchtet ein, dass sie mit Satura gar nichts zu schaffen hat. Mehr Gewicht hat die andere, von erfahrenen Entomo- logen geäusserte Ansicht. Ich kann sie indessen bei genauer Vergleichung nicht theilen. Dass beide ‚gleichzeitig auch iu südlicheren Gegenden Deutschlands vorkommen, beweist nichts. Hier, bei Danzig, Berlin, kommt nur eine vor, die ich bis dahin für eine eigene Art halten muss, und Baltica nenne, bis mir nachgewiesen ist, dass aus Eiern von Adusta gezogene Stücke beide Eulen geliefert haben, oder, doch mindestens, dass beide von ganz gleichen Raupen stammen, Bei Had. Baltica ist auf «den Vorderflügeln eine röthliche Tinctur verbreitet, die ich bei Adusta nie wahrnehme. Die mittlere Binde enthält bei beiden ähnliche Zeichnungen , ist aber bei Adusta von einer doppelten schwarzen, inwendig weissen Zackenlinie begränzt, bei Baltica von einer einfachen schwarzen. Den erheblichsten Unterschied bildet das 3te Feld nach den Franzen zu. Dies ist bei Baltica in bedeutender Breite stets einfarbig kupferroth, in der Zackenlinie ist ‚das W- Zeichen kaum erkennbar, die schwarzen, mit der Spitze nach der Wurzel gekehrten Keilzeichen fehlen stets. „ Auf e der Unterseite ‘zeigt Adusta, besonders deutlich an den Unterflügeln, eine doppelte dunkle Bogenlinie, Baltica mur eine einfache und hat einen Seidenglanz, wie die Flügel von Suffusa, der bei Adusta fehlt. Endlich sind bei Baltiea beide Unterflügel roth angeflogen, was ich ‘bei Adusta nie beinerkt habe. Es würde mich erfreuen, dureh weitere und genauere Beobachtungen anderer Lepidopterologen "meine hier geäusserte Ansicht widerlegt oder bestätigt zu sehen, —— en Beschreibung zweier neuer Spanner und Bemerkungen über einen wenig bekanuten Zünsler vom Rendant Metzner in Frankfurt a0, Cidaria Collinaria n. sp. Alis anterioribus griseis, area basali fasciaque media dilute cervinis, hac postice obtnse unidentata, im costa ampliata, striola costae ante apicem fusca, eiliis unieoloribus ”* biseriato - peetinatis. Patria Austria. Ein mit dem Anblick norddeutscher Spanner vertrautes Auge wird diesen von Manı auf den niederösterreichischen Gebirgen gefangenen Spanner für eine Cid. Propugnaria halten; aber beim Nebeneinanderhalten beider "ergeben sich so viele Unterschiede, dass zwar eine nahe Verwandtschaft nicht abzuleugnen ist, aber die speciüsche Verschiedenheit unbezweifelt fest steht. Collinaria ist bedeutend grösser als eine Cid. Miaria, die Mittelbinde der Vorderflügel hat ans- wärts eine stumpfe Vorragung, die tiefer abwärts reicht: von der oberen Vorragung der Propugnaria ist niehts zu bemerken, und statt dass die Binde sich auf dem Vorder- rande wie bei dieser Art verengern sollte, erweitert sie sieh hier bei’ Collinaria und erreicht hier ihre grösste Breite, Den wichtigsten Unterschied geben aber die männlichen Fübler. Bei Propugnaria sind sie stark gekerbt und gefranzt. bei Collinaria einfach borstenförmig mit kaum zu unterschei- denden Gliedern und zweireihig kammzähnig; die gefranzten Kammzähne haben, wo sie am längsten sind, die Länge von etwa 3 Fühlergliedern, nehmen an Länge gegen das Fühler- ende ab und verschwinden noch vor demselben. Die untere Reihe enthält die längsten Zähne, hört aber etwas eher auf, 239 Bei genauer Beobachtung des Unterschiedes in den Fühlern‘ und der Flügelbinde ist ae eine hehe: beider Arten nicht möglich. Ich gebe nun zunächst die Bann ä en um alsdann die Verschiedenheit einiger nahe verwandter Arten zu besprechen. Kopf, Rücken und Vorderflügel haben die mit sehr, wenig Fleischfarbe gemischte Grundfarbe ‚der Cid. Propugnaria. Stirn und Fühlerschaft sind weisslicher,. . Die‘ Taster zuge- spitzt, von gleicher Gestalt und Länge wie dort, nur horizontaler und. auswärts gebräunt. Vorder- und Mittel - Beine. braun- grau,’ Hinterbeine hellgrau, an, allen die Gliederspitzen weisslich; an den Hinterschienen ist der eine Dorn des oberen Paares nur halb so gross wie der andere, während er bei Propugnaria $ der Länge derselben hat. —., Das schmale Wurzelfeld der Vorderflügel, etwas vöthlicher), und, dunkler als die Grundfarbe, doch blässer und, weniger schön als bei Propugnaria, ist auswärts wellig gerandet, übrigens ein wenig breiter als bei der genannten Art. Es folgen darauf einige sehr verloschene undeutliche Wellenlinien in der Grundfarbe, Die Mittelbinde, lebhafter geröthet, als das, Wurzelfeld, erreicht nicht die Schönheit, wie bei Propugnaria,, und ist, wie bei dieser, am Rande mit dunkelem Braun verstärkt, scharf begränzt und durch eine weisslichgraue Linie gesäumt; ihr Innenrand ist viel concaver, als bei der verwandten Art; ihr Aussenrand hat die oben beschriebene Ecke, welche nicht der am weitesten hervortretende Theil der Binde ist, indem sie sich auf dem Vorderrande weiter hinaus erstreckt: ia ihrer gelichteten Mitte ist ein’ schwaches schwarzes 'Pünkt- chen und auf dem Vorderrande mehrere braune Striche als Anfänge von Wellen, die nur hier und da’ wenig zu bemerken sind. Der ganze Raum von dieser Binde bis zum Hinter- rande enthält sehr schwache Wellen in der Grundfarbe, welche nur am Vorderrande deutlicher werden; namentlich zeichnet sich hier eine ‘durch ihre Verdiekung und braune Farbe aus; es ist dieselbe, wie, bei Propugnaria,; aber der röthliche Vorderrandileck dahinter, den diese besitzt, fehlt bei Gollinaria gänzlich, indem. der Grund hier Vorzug s kai hell bleibt, in geringer Entfernung von der bräunlichen dünnen Hinterrandlinie,, und von dieser durch etwas dunklere Grund- farbe getrennt, zieht eine sehr verloschene,, 'weisslich-- grane Kappenlinie, welche kein brauner: Fleck an der: Hülfsader (dergleichen Aptaria, Ferrugaria, Galiata haben); auszeichnet. Franzen einfach - grau. ARTE Hinterflügel heller-grau, als die Vorderflügel, mit schwa- chen Wellen, wovon sich eine hinter der Mitte mehr bemerklich macht; das braune Pünktchen davor, das Propugnaria hat, fehlt; vor dem ein wenig verdunkelten Hinterrande zeigt sieh sehr schwach die helle Kappenlinie. Auf der Unterseite, wo die Vorderflügel merklieh dunkler gran sind, als die Hinterflügel, scheint die Zeichnung der Oberseite verloschen dureh ; die deutliehste Linie bildet der Hinterrand der Mittelbinde, und sie endigt fleekartig auf dem Vorderrande. Ein auffallendes braunes Fleekcehen trägt der Vorderrand zwischen dem Wurzelfelde und der Mittel- binde, gerade wie bei Propugnaria. Auf den Hinterflügeln ist die Mittellinie die Fortsetzung des Hinterrandes der Vorderflügelbinde, schärfer als auf der Oberseite, und auch ein brauner Mittelpunkt ist vollkommen sichtbar. Das Weibchen dieser Art ist mir unbekannt. Das Männchen erhielt ich von Mann unter dem noch nicht publieir- ten Namen Apieistrigaria. Da die Art aber gar keinen Strich in der Flügelspitze führt, und also der Name eine falsche Vorstellung veranlassen kann, so habe ich mich für berechtigt gehalten, ihn mit einem andern wumzutauschen. Andere Arten, ausser Propugnaria, an welche man bei der Prüfung der Artrecht unserer Collinaria zu denken hat, sind: l. Aptaria. Diese hat nur die Grösse von Propu- gnaria, auf den Vorderflügeln keine fleischröthliche Bei- wischung, die Mittelbinde auswärts fast gestaltet wie Pro- pugnaria, au der Kappenlinie unter der Flügelspitze einen braunen verwischten Fleck, und dunkel punktinte Franzen, ausserdem aber im männlichen Geschlecht kürzere und diekere Kammzähne an den Fühlern, 2. Cidaria Pomoeriaria, Eversmanı Fauna Vole. Seite 417, die ich nur aus der Beschreibung kenne, Sie soll grösser und breitflügliger sein als Propugnaria. Letzte- res passt nicht auf Collinaria; ferner sind deren Vorder- flügel gar nicht brunneo - fascae, ihre Binde kann niebt als ein spatium medium obscurius bezeiehnet werden: sie hat gar nichts, was faseia alba heissen könnte; ferner hat sie keine weissen Hinterflügel, auf der Unterseite nichts Weisses und an der Spitze der Vorderflügel nichts Schwarzes; endlich schweigt Eversmann über die grosse Verschiedenheit des Fühlerbaues, der doch hier durchaus nicht unerwähnt bleiben 241 darf. Diese vielen Abweichungen beweisen offenbar die Art- verschiedenheit; dass ich dieselben anführe und meine Art als verwandt mit Pomoeriaria betrachte, dazu nöthigte mich die Gestalt der Vorderflügelbinde, die Eversmann für Colli- naria sehr passend beschreibt. | 3. Cidaria arcticaria, Zetterstedt Insecta lappon. Seite 964. 2., die ich nur aus der angeführten Stelle kenne. Da das Zetterstedt’sche Werk wenigen Lepidopterologen, und Ahrens Fauna, worans die Art entlehnt ist, vielleicht noch wenigern bekannt sein wird, so gebe ich das Ganze in der Uebersetzung: » Vorderflügel weissgrau mit einer » grau - purpurnen ( griseo - purpurea ) schwarz gerande- »ten Binde und bräunlichem Aussenrande ; Hinterflügel mit » Wellenlinien. Geriar: in Ahrens Fauna 16. Fig. 25. d »aus Island. Verwandt mit Propugnaria, etwas grösser »und durch breitere, einfarbige (unicolore ) Mittelbinde ab- » weichend.« — Diese Beschreibung ist so dürftig, dass sie eigentlich wenig Beachtung verdient; sie enthält einen Widerspruch, indem die Diagnose von einer röthlichen und schwarz gefärbten Binde spricht, nach den Worten der Be- schreibung aber eine einfarbige Biude da sein soll. Ich bezweifle, dass die Abbildung in der Fauna viel zur Auf- hellung beitragen werde, denn die Schmetterlingsbilder der- selben , die ich einst durchsah, sind sehr missrathen und grösstentheils unkenntlich. Für unsern vorliegenden Fall reicht es hin zu bemerken, dass bei Collinaria die Vorder- flügel nicht weissgrau sind, und eine unbedeutend breitere Binde haben, und dass ihr Hinterrand zwar verdunkelt ist, aber nicht so, dass es ein characteristisches Merkmal abgeben könnte; in Verwandschaft mit meiner Art mag diese Arcticaria aber wohl stehen. Larentia (Eupithecia) Spissilineata n. sp. Alis lutescenti-griseis, strigis confertis albidis, per venas interruptis, ciliis albo - griseoque alternatis. Patr. Twureia, Dieser Spanner, von der Grösse der rectangulata, aber init gestrecktern, am Vorderwinkel abgestumpften Vorder- tlügeln, stammt aus der europäischen Türkei. Seine vielen Querlinien und der Mangel eines deutlichen Querstrichs in Jen Flügeln bringen ihn in die Nähe der Valerianata, allein seine breitern und schärfern weisslichen Querlinien, die mit grau-gelblichen abwechseln, geben ihm ein fremdartiges Aussehen, auch sind die Hinterflügel viel gestreckter, 16 242 Der Körper hat ein schmutziges, helles, gelbliches Grau zur Grundfarbe: das Gelbliehe herrscht auf Kopf und Rücken- schild mehr vor als auf dem gekrümmten Hinterleibe, die Taster sind kurz, zusammengedrängt, unten abstehend be- schuppt; der Sauger braun-gelb, zusammengerollt. Fühler nur unter der Loupe kenunbar gefranzt. An der Mitte der Innenseite der Vorderschienen sitzt ein anliegender Haarbusch, welcher bis an die Schienenspitze reicht. An der Hinter- schiene sitzt das obere Dornenpaar am Anfange des letzten Viertels. Die Farbe der Beine ist schmutzig -gelblich, an den Fassgliedern dunkler ausser an dem Spitzen, die weisslich sind. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein lehmgelbliches Staubgrau, auf den Hinterfiügeln mehr bräunlich: ‚eine Menge weisslicher Linien zieht dnrch die Vorderflügel in welligen: Laufe; die auf der Wurzellälfte machen alle, von. der Subeostalader an ein Knie, und zwar. nach hintenzu immer schwächer. Sie sind nicht alle durch gleiche Zwischenräume getrennt, an der Basis sind sie gedrängt; in der Mitte sind sie am Vorderrande sehr erweitert; die erste ungeknickte hat hinter sich einen breitern gelblichen Raum, der ander obern Hälfte verdunkelt, aber durch die hellern Adern zerschnitten ist; auch die 2 dahinter folgenden gelb - bräun- lichen Linien haben an denselhen Stellen Verdunkelungen. Die Stelle des Striches auf. der Querader ist nur angedeutet. Dicht vor der aus braunen Stücken zusammengesetzten Hinterrandlinie ist eine weissliche Kappenlinie, die auch auf den Hinterflügeln sichtbar, aber vom Rande entfernter ist. Auf den Hinterflügeln sind vor derselben nur 2 vollständige, von den Adern durchschnittene, weissliche Querlinien; gegen die Basis hin zeigen sich deutliche Anfänge auf dem Innen- rande, die einwärts verlöschen. Die Franzen aller Flügel sind weisslich und verloschen gelb-bräunlich gescheckt. Auf der Unterseite ist dem Bräunlichen weniger gelb beigemischt; an den Vorderflügeln ist die Wurzelhälfte bräunlich, am Vorderrande gelblich, nur anf der Hinter- hälfte zeigen sich die weissliehen Wellen verloschen wieder, Auf den Hinterflügeln sind die weisslichen Linien wie auf der Oberseite, aber breiter. Die braunen Mittelstriche sind auf beiderlei Flügeln sehr deutlich. Botys Stachydalis Zinken, Treitschke gedenkt im Tten Theile seines Werkes Seile 85 einer in die Nähe von Sambucalis gehörenden 43 unbeschriebenen Bot. Stachydalis, deren Beschreibung er für die Nachträge in Aussicht stellt. Diese Hoffnung ist aber nicht in Erfüllung gegangen, denn er schweigt über Stachydalis im 10ten Theile seines Werkes gänz- lich. Ich finde dieser Art schon früher gedacht, und wahrscheinlich ist es dieselbe Stelle, die Treitschke hoffen liess, die neue Art kennen zu lernen; sie ist in v. Char- pentier’s Bemerkungen über die Mikrolepidoptern des Wiener Verzeichnisses Seite 15, wo Zinken in der Anmerkung 23 sagt: »Sambucalis mit Stachydalis m., einer von mir auf Stachys sylvatica entdeckten Pyralis nov. sp.« Seitdem ist aber diese Stachydalis verschollen, und auch in dem ge- druckten Cataloge der Treitschke’schen Sammlung geschieht keiner Stachydalis Erwähnung, die Treitschke also nicht kennen gelernt hat. Wohl aber finden wir in diesem Cataloge gleich hinter der Sambucalis eine Parietarialis Mann aufgeführt. Diese Art, von Mann bei Wien wahrscheinlich auf Parietaria offieinalis gefangen, wenn nicht als Raupe gefunden, ıst von dem fleissigen Entdecker mit dem etwas langen Namen vielfach versendet worden. Sie ist auch zu Hrn. Duponchel gelangt, in dessen neuestem Werke, Cata- logue des lepidopteres d’Europa Paris 1846, sie im Genus Botys Seite 207 aufgeführt wird, aber als Parietarialis Parreyss, und als Varietät der Sambucalis. Da es nun aber wahrscheinlich ist, dass, wenn Duponchel sie nicht unbe- schrieben kannte, die meisten Sammler sie noch weit weniger als das wieder erkennen werden, was sie wirklich ist, da diese Parietarialis eben jene Stachydalis ist, und nach allem Fug und Recht den ältern Namen annehmen muss, so theile ich hier das mit, was mir darüber bekannt geworden ist, und gebe die Artmerkinale an, um die Sammler auf eine wahrscheinlich in ganz Deutschland neben der bekannten Sambucalis nicht selten vorkommende Art aufmerksam zu machen. Stachydalis, oder Parietarialis Mann, die ich in Wiener Exemplaren unter letzterem Namen erhielt, ist von Zinken in der wenig bekannten Ahrenschen Fauna Heft. 4 No. 18 beschrieben und in Abbildung geliefert worden. Die Abbil- dung ist sehr schlecht, in den Flügeln zu breit, die Hinter- flügel rund, und die Flecke braun geworden. Um die lateinische Beschreibung, die wohl Wenigen zugänglich sein wird, nicht abzuschreiben, gebe ich die Uebersetzung: » Flügel niedergebogen, braun, die vordern mit 2, die 16 * 244 » hintern mit 3 gelblichen Flecken. — Braunschweig (Ma- »seum Zinken ). Sehr nahe verwandt mit Sambucalis W. V., = welcher sie ähnlich ist, aber sie ist kleiner, und dadureh » verschieden, dass die Vorderflügel 2, nicht aber 3 Flecke » haben. — Die Raupe 16füssig, diek, runzelig, kahl, etwas »klar, weiss, sie lebt bei Braunschweig in zusammen ge- »sponnenen Blättern der Stachys sylvatica.« Zinken hebt hier die Hauptunterschiede richtig hervor, über die jedoch einiges zu bemerken ist. Stachydalis ist nur in der Regel kleiner; einzelne Ausnahmen der Sambucalis sind eben so klein, es bleibt mithin als sicheres und standhaftes Merkmal nur die Zahl der Flecke. Sambucalis hat nehmlich einen grossen, gelblichen, viereckigen Fleck iu der Medianzelle, und einen noch grössern gerundeten in der Ausbiegung der 2ten Querlinie; hierzu kommt als 3ter Fleck ein hellgelbliches Dreieck, welches unter dem viereckigen Fleck zwischen den 2 ersten Aesten der Medianader liegt, und gleichsam Jas Bindeglied zwischen den 2 grossen Flecken ausmacht. Wenn das Mittelfeld gegen den Innenrand reichlich gelb bestäubt ist, so tritt dieses kleine Dreieck weniger deutlich hervor, aber vorhanden ist es immer, und auf der Unterseite nimınt es auch an dem violetlichen Schimmer der übrigen Flecke Theil, der sich nie weiter gegen den Innenrand erstreckt. Dieses kleine Dreieck fehlt der Stachydalis durchaus auf beiden Seiten, und daran lassen sich beide Arten immer erkennen. Eine weitere Verschiedenheit bietet die beträcht- lichere Breite und Kürze der Flügel von Stachydalis; ferner hat diese die Flecke kleiner, lebhafter gelb, weniger gelbe Bestäubung, und daher ein dunkleres Ansehen. Standhaft scheint auch das zu sein, dass Stachydalis einwärts von dem viereckigen Fleck noch einen gelben Punkt hat, beide durch einen ziemlich schmalen dunkelbraunen Raum getrennt. Sambucalis zeigt zwar auch einen kleinen gelben Fleck gegen die Basis; er liegt aber diesseits der ersten Querlinie, statt bei Stachydalis jenseits, und daher sehr weit vom 4eekigen Fleck entiernt. Endlich hat Sambucalis im männlichen Geschlecht an der Unterseite der Fühler sehr feine Zähnchen, die man mit der Loupe gut erkennt; sie fehlen bei der männlichen Stachydalis, und werden durch eine, wenn auch mieroscopische, doch deutliche Pubescenz ersetzt. Bot. Stachydalis kommt ausser um Braunschweig und Wien auch in Schlesien vor. Zeller fing bei Reinerz im der Mitte July ein schönes Weibchen im Walde, und die andern, 25 die er besitzt, sind aus der Glogauer Gegend. Beide Arten leben vielleicht überall zusammen, denn bei Glogau fliegt auch Sambucalis, und ein Sambucalis 2 fing Zeller bei den Reinerzer Seefeldern nicht weit von der Stelle, wo er Stachydalis erhielt. Doch ist es möglich, dass Stachydalis mehr im Walde, Sambucalis dagegen mehr in Gärten lebt, wenn man nach ihren Hauptnahrungspflanzen schliessen darf. G t Ein neues Genus aus der Familie der Staphylinen. | Von Dr. MH. M. Schmidt- Göbel, in Prag. Hoplonotus mihi. Maxillae mala interiore unco simplici terminata. Ligula elongata, integra, subacuta; paraglossae breviores, apice rotundatae. Palpi labiales triarticulati, articulo primo paulo majore. Tarsi omnes 5-articalati, postici articulo primo elongata. Geflügelt und im Aussehen einer Myrmedonia ähn- lieh. Der Kopf ist klein, rund, frei, hinten abgeschnürt, die Augen klein, nicht vorragend. Die breite, vorne ab- gestutzte Oberlippe bedeckt die Spitzen der Kiefer kaum. Die Kiefer sind ziemlich lang, spitzig, nach innen und etwas nach unten gekrümmt, zahnlos. Die äussere Lade der Kinnladen ist kürzer als der Taster, hornig, am Ende schief abgestutzt, behaart, nach innen zu mit einigen langen Borsten besetzt, die eng aneinander schliessen und eine nach innen gerichtete Spitze bilden; die innere Lade ist viel kürzer als die. äussere, der äussere Rand derselben hornig, verdickt und in einen einfachen nach innen ge- krümmten kurzen Hacken geendigt, am innern Rande ledrig und stark bebartet mit einzelnen dazwischen stehenden starken Börstchen. Die Maxillartaster sind ziemlich lang, das 2te Glied so lang als das 3te, dieses gegen die Spitze verdickt, das 4te sehr klein, pfriemenförmig. Das Kinn quer, abgestutzt, sehr schwach ausgerandet; die Zunge länger als das 1ste Glied der Taster, schmal, vorn rundlich zugespitzt, die Nebenzungeu etwa ein Drittel kürzer als die Zunge, oben zugerundet, nach innen stumpflich spitzig, fein gewimpert; die Lippentaster 3gliedrig, das 1ste Glied das längste, die beiden folgenden an Grösse abnehmend. Die Fühler sind ziemlich lang, d. h. sie erreichen fast die ‚Hälfte der Flügeldecken, gegen das Ende zu schwach ver- 246 diekt, die 3 ersten Glieder die längsten und einander . fast gleich, das 4te bis 10te viel kürzer. und ebenfalls unter- einander fast gleich lang, das letzte verlängert, eiförmig, zugespitzt und fast so lang als eines der 3 ersten, Das Halsschild ist schmäler als die Flügeldecken, sehr schwach gewölbt. Das Schildehen ist rundlich dreieckig. Die Flügel- decken sind ziemlich so lang als das Halsschild, hinten ein wenig schief abgestutzt, neben dem Aussenwinkel mit einer kleinen Ausrandung versehen. Der Hinterleib ist so_ breit als die Flügeldecken, nach hinten allmählig verschmälert, oben fiach mit stark aufgeworfenen Rändern, die einzelnen Ringe ebenfalls fach, unten gewölbt. Die Beine sind von mässiger Länge und so gestellt wie bei Myrmedonia; die Tarsen an allen Füssen Sgliedrig, am vordersten Paare das liste Glied kleiner als die übrigen, an den hintern das lste Glied stark verlängert. Der Name stammt von o’rAov Waffe und zwros Rücken. H. laminatus. Rufo - ferrugineus, punctatus, capite nigro, abdomine brunnescente, hoc supra segmento primo laminato, secundo medio tuberculato, quinto apiee protuberantia transversa plana. — Long. 3 lin. mens, Paris. Der Kopf ist klein, rund, schwarz, fein und. sehr zerstreut punktirt; das Maul rothgelb, Die Fühler sind gelbroth, und erreichen die Mitte der Flügeldecken. Das Halsschild ist so gestaltet wie bei mehreren Philonthus- Arten, wenig schmäler und ziemlich so lang als die Flügeldecken, breiter als lang, vorn verschmälert, an den Seiten stark gerundet, hinter der Mitte am breitesten, hin- ten in einem flachen Bogen abgerundet, von vorne nach hinten sehr schwach, auerüber aber, besonders vorne, etwas stärker gewölbt, fein punktirt mit einer sehr feinen ver- loschenen Mittellinie, die hauptsächlich nur dadurch bemerklich wird, dass die rostrothen, ziemlich sparsamen Haare, die beiderseits schief nach aussen stehen, auf ihr gerade nach hinten gerichtet sind, und sich zum Theil aneinander legen. Das Schildchen ist klein, rundlich, dreieckig und punktirt. Die Flügeldecken sind von derselben Farbe wie das Hals- schild, wenig breiter und kaum länger als dieses, an den ‚Seiten gerade, hinten etwas breiter als vorne, schief nach ‚innen abgestutzt und dabei schr schwach gerundet, neben ‚den Hinterecken ausgerandet und hinter dem Schildehen etwas eingedrückt, Die Oberseite ist dicht mit querstehenden, 247 schief nach vorne eingestochenen,. fast dachziegelartigen Punkten nnd. rostrothen ‚Härchen besetzt, daher matter als das etwas glänzende Halsschild. Der Hinterleib ist rothbraun, glänzend, mässig lang, vorne so breit als die Flügeldecken, nach hinten allmählig verschmälert mit stark aufgeworfenem Rande; die einzelnen Ringe an der Basis grob und weit- läufig punktirt, doch so, dass die Punktirung an. den hintern Ringen immer. schwächer und zerstreuter wird. Auf. dem lsten Ringe erhebt sich ein senkrecht stehender, der Quere nach platt gedrückter, oben gerade abgestutzter Zahn, oder wenn man will eine querstehende. schmale. Platte, auf dem 2ten steht ein stark erhabenes spitzes Höckerchen und auf dem 5ten am hintern Rande eiu schwacher, fast halbmond- förıniger Querwulst, der an beiden Enden von einem kleinen Höckerchen begränzt wird, wnd nach vorne ein schwaches Grübchen umfasst, Die untere Hälfte des letzten Ringes ist bei dem einzigen, vorhandenen Exemplar, das ich für ein Männchen halten möchte, zugespitzt; die Genitalien - Klappen sind ganz zurückgezogen und daher nicht sichtbar. Die Unterseite ‚ist so gefärbt wie die Oberseite; die Punktirung der Hiuterleibs-Ringe schwächer, die Haare aber dichter und länger. Die Beine sind gelbroth. Dieres ausgezeichnete, :Käferchen wurde Anfangs April von Hrn. Stud. jur. Otto Jöndl, einem fleissigen und ge- schickten angehenden Entomologen, in der Nähe von Prag in einem Laubwäldchen unter abgefallenen Blättern gefunden. Er brachte es zu mir, mit der Bitte, ibm diese muthmass- liche Myrmedonia, die er in Erichsons Käfer der Mark und Märkels ‚ Myrmecophilen 11. nicht autfinden könne, zu be- stimmen. "Die nähere Untersuchung wies: bald nach, dass ich ein neues Genus vor wir hatte. — Iu der Nähe liefen einige Ameisen herum, deren Species er ınir aber nicht angeben konnte, da er sie, die Neuheit seines Fundes beim Fange nicht ahnend, keiner Aufmerksamkeit würdigte. Viel- leicht ist es,. wie mancher bisher so seltene oder neu aufgefundene Staphylin ein Myrmecophile, weswegen ich die Aufmerksamkeit aller Samınler, die sich besonders auf diese, verlegen, darauf hinzuleiten wünsche. Nach den äussern Kennzeichen hat dieser Käfer viel Aehnlichkeit mit der von Erichson. (Gen. et Spec. Staphyl.) beschriebenen M, obscura Fabr. aus Ostindien, spinigera Er. aus Aegypten und armata Er. vom Cap. Es wäre daher möglich, dass diese‘ 3 Arten keine Myrmedonien sind, sondern zu 248 Hoplonotus gehören, worüber uns der verehrte Verfasser des oben angeführten Werkes wohl Auskunft geben wird. Die neue Gattung zeigt durch den Bau der Maxillen einige Verwandschaft mit Dinarda, vermöge der Gestalt der Zunge mit Euryusa und Silasa, und erinnert durch die überall 5gliedrigen Tarsen, von denen aber das 1ste Glied an den Vorderfüssen nicht leicht zu unterscheiden ist, an Gymnusa; die Paraglossen, die Lippe und die Maxillartaster aber sind fast wie bei Myrmedonia, in deren Nähe ich es auch einstweilen belassen möchte, Entomologische Bemerkungen. Vom Director Dr. E. Suffrian in Siegen. (Schluss. ) 15. Seit der letzten in Sturm’s Käfern Deutschlands Bd. 3. gegebenen Aufzählung der grossen deutschen Caraben st deren Anzahl noch durch manche schöne Entdeckung vermehrt worden, aber es ist auch ziemlich allgemein an- erkannt, dass die Anzahl der bis dahin und namentlich auch von Sturm angenommenen Arten zu gross ist, und bei der Veränderlichkeit der von diesem Autor vielfach als Art- ‚merkmal benutzten Seulptur der Deckschilde einer bedeuten- 'den Reduction bedarf. Mehrere Nachweisungen über das Zusammenstellen solcher Artenreihen haben wir in der April-Nr. durch Dr. Schaum’s Beitrag zur Kenntniss der von Sturm beschriebenen Carabieinen erhalten; ich will daher hier nur eine dieser Reihen genauer verfolgen, über welche ich meine Ansicht bereits anderswo (in Germar’s Zeitschrift IV. S. 171) angedeutet habe, und hoffe dieselbe zu einem höhern Grade von Wahrscheinlichkeit erheben zu können, als es mir damals bei geringerer Vollständigkeit der mir vorliegenden Mittel- und Zwischenformen möglich war. Dass der allbekannte Carabus violaceus Linn. zu den hinsichtlich der allgemeinen Körperform veränderlichsten CSaraben gehört, ist eine Ueberzeugung, die sich Jeder durch den Vergleich einer grössern, selbst aus einer und derselben Gegend stammenden Anzahl von Individuen so- gleich verschaffen kann. Nicht allein zeichnen sich die Männchen durch die schmalern, mit fast parallelen Seiten- rändern erst vom letzten Drittel der Länge an plötzlich convergirenden Flügeldecken von den Weibchen auffallend aus, sondern auch der Grad, bis zu welchem bei den letztern 249 die grösste Breite hinter der Mitte der Flügeldecken seit- wärts bauchig hinaustritt, ist nach der Individualität der einzelnen Stücke so verschieden, dass man oft kaum dieselbe Art vor sich zu haben glaubt, und ergiebt dadurch unwider- sprechlich, dass, um den C. violaceus von den zunächst stehenden Arten mit Sicherheit zu unterscheiden, auf den Umriss weiter kein sonderlicher Werth gelegt werden darf. Eben so unbeständig ist der Bau des Halsschildes. Bei den meisten Stücken wird zwar, wie es Dejean verlangt, die mittlere Länge von der grössten etwas- vor die Mitte fallen- den Breite noch ein wenig übertroffen, auch verengt sich der Umriss nach hinten, so dass die Seitenränder vor den Hinterecken deutlich ausgeschweift, die Hinterecken nieder- gedrückt, und die Eindrücke in denselben durch einen leichten, vor dem Hinterrande hinziehenden Quereindruck verbunden sind; aber von denselben Fundorten erhält man Stücke, bei denen die mittlere Länge der grössten Breite des Halsschildes gleichkommt, und eben so sind die Länge der Hinterecken selbst, die Stärke der Eindrücke in den- selben, der Grad der Ausschweifung am Seitenrande, selbst die Seulptur der Oberfläche so wandelbar, dabei so ganz ohne allen Zusammenhang mit dem Umrisse der Deckschilde, dass auch diese Merkmale zur Artunterscheidung nicht weiter brauchbar erscheinen. Daher hat auch schon Erichson die noch von Gyllenhal und Dejean benutzte Gestalt des Hals- schildes nicht weiter berücksichtigt: übrigens lassen sich dieselben Verschiedenheiten im Bau dieses Theils bei den in den Sammlungen unter dem Namen C. purpurascens gehenden Individuen nachweisen; und, um hier nur 2 sehr auffallende solcher Verschiedenheiten zu berühren, so zeigt das typische Exemplar der Fabricischen Sammlung ein Halsschild, welches hinterwärts eben so sehr verengt und so tief aus- geschnitzt ist, als man es bei Car. marginalis findet, während bei einem von Dejean an Germar gegebenen Stücke die Seitenränder von der grössten Breite des Halsschildes an hinterwärts schräg, aber zgeradlinigt convergiren. Zur Unterscheidung der verwandten Arten dieser Gruppe bleibt daher nur die Sculptur der Deckschilde übrig, und deren Veränderlichkeit war bei einer Reihe hiergehörender Formen schon dem Grafen Dejean so einleuchtend geworden, dass er (vergl. Sp. gen. II. 133.) seiner eigenen bessern Ueber- zeugung zuwider den C. exasperatus, azurescens und Germarii nur »pour ne pas se mettre trop en opposition avec les autres 250 entomologistes » als eigne Arten beibehielt. Das allmälige Uebergehen nicht allein der eben genannten, sondern noch einer Reihe anderer Arten lässt sich, wie ich glaube, in folgender Weise genügend nachweisen. '# Bei demjenigen Käfer, den ich als den eigentlichen und normalen C. violaceus Lin. betrachte, ist die ganze Oberfläche der Decksehilde mit feinen Körnehen dicht besäet. Letztere sind sämuntlich länglich, etwa doppelt länger wie breit, von. vorn mach hinten schräg austeigend und: am Hinterrande scharf abgesetzt, so dass die Oberfläche von hinten nach vorn raulı erscheint. Sie sind von der Naht ab bis zur Mitte am diehtsten gedrängt, nach den Seiten zu mehr. vereinzelt, bleiben aber auch in der ‚Nähe der Naht immer noch so weit von einander entfernt, dass zwischen je zweien immer noch 2 bis 3 Platz finden wür- den. Die glanzlose mit feinen, runden Höckerchen besetzte Grundfläche tritt daher zwischen den glänzenden und dadureh dunklern Körnchen überall deutlich hervor, und gewährt dem Käfer ein mattes, glanzloses Ausehen, wobei man zu- gleich bei einzelnen Stücken. doch nur wenn mau sie zum Auffinden der rechten Beleuchtung sehr sorgfältig hin nnd ber dreht, eine oder zwei Reihen feiner eingestochener Grübehen gewahrt. Diese Form ist wegen der »Elytra nigra opaca= ohne Zweifel der C. violaceus Gyll. (Ins. Suee. IL. 56. 4.) und wird auf dessen Autorität auch wohl als der echte C. violaceus Linn. (F, Suee, 787. Syst. nat. IL 669, 8.) anzunehmen sein, da Liun€ dabei den schwedischen Käfer vor Augen hat, dessen puneta ıminutissima man mit blossein Auge nicht wahrnehmen könne, Eben so deutlich beschreiben Dejean (U. 132. 78.), Erichson (K. Br. 1. 12. 2.) und Ratzeburg (Forstins, 1. 29. Taf. L. 3.) diese Form, Iudivi- duen wit sehr fein gekörnten Deckschilden hat Dahl als Carabus Wolfi, andere, bei denen vermuthlieh als Folge des Alters die matte Grundfläche durch Abreiben glatter geworden ist, Ullrich ‚als Gar. glahrellus Meg. versendet, ohne dass jedoch bei den mir vorliegenden Stücken zugleich die noch von Dejean angegebenen, am Halsschild und Deck- schilde entlehnten Merkmale stets vorhanden wären, 8. Hieran schliesst sıch eine 2te Form; die Körnechen werden etwas grösser, besonders länger; sie sind, weil die kleinen Höckerchen der Zwischenräume mehr oder minder zu der Grösse der übrigen heranwachsen, scheinbar näher an einander gerückt, und damit mehrt sich der Glanz der 251 Oberfläche, „welcher, auch wenigstens theilweise die zwischen den. Körnern sichtbare ‚Oberfläche, ergreift. Drei Reihen feiner eingestochener Grübchen sind, weun auch nicht immer, doch. oft zu bemerken, die Ausserste (3te) selten vollständig ausgebildet, und bei einzelnen Stücken beginnen die zwischen je 2 auf einander ‚folgenden Grübchen derselben Reihe liegenden Körnehen sich in eine. regelmässige Längsreihe zu orduen, auch wohl -je 2 bis 3 in eine zarte Längslinie zasammenzufliessen. Hierher scheint mir auch der. Käfer von Sturm; (IL. 85. 32.) und Heer (F. heluet. I. 26, 16.) zu sehören, desgleichen der C. violaceus Illig. Mag. I. 49., wo jedoch der C.. marginalils damit vermengt ist; rg was Dejean a. a. O. von dem als Var. zu C. an lacena gebrachten C. Andrzejuscii Fischer sagt, ‚passt genau ‚auf die. vorher bezeichneten Individuen mit 9 Reihen feiner Grübchen auf Jeder Flügeldecke; doch schliesst dieser C. Andrzejuscii ohne Zweifel auch die folgende Form mit ein. y. Bei einer dritten Form, die in der Seulptur wenig von der vorhergehenden abweicht, sind: besonders die drei Reihen Grübchen deutlich, und hier und da hängen die zwischen je 2 Grübchen stehenden Körnchen in einer voll- ständigen Längslinie zusamınen. Ein schwarzes Individuum mit gleichfarbigem Rande ‚des Halsschildes und ganz matt schwarzblauem Rande der Deckschilde erhielt ich von Sturm als Carabus candisatus, und auch in Sturms Beschreibung dieser Art (III. 87. 93.) liegt Nichts, was uns hindern könnte, in derselben nur. einen schwärzlichen C. rielapana mit einfarbigem Halsschilde zu erkennen. ) d. Die Körnchen noch dichter gedrängt, die runde Näche um jedes Körnchen etwas erhaben, ‚daher ihr Ueber- rest um die Körnchen nur noch runzelartige Zwischenräume bildend; die 3 Reihen Grübehen frei, aber deutlich; . die Körner zwischen den Grübchen zu feinen, hier und da, doch meist nur durch die Grübchen unterbrochenen Längslinien zusammnengeflossen. Manchmal kommen dann noch 3 solcher (secundärer) Längslinien zum Vorschein, zwischen der Naht und der 1sten, zwischen der 1sten und ?ten, zwischen der 2ten und 3ten. Reihe. Nicht überall sind alle gleieh deutlich umgebenden Grundfläche. der Deckschilde aus. - Auch ein von Parreys an Germar gesendetes Exemplar des Car. azu- rescens Ziegl. (Dej. Sp. Ill. 130. 76.). vermag ich von ©. Germarii, dem. es durch. die ‚längern Hinterecken_ .des Halsschildes vollkommen gleich ‚ist, nur durch. die. ‚etwas 252 ausgebildet, einzeln stellenweise ganz verloschen, im All- gemeinen die äussern undeutlicher als die innern. Ausserhalb der äussersten aber bleibt die Sculptur ganz die der frühern Formen, sie besteht nehmlich aus einzelnen zerstreut hervor- ragenden Höckerchen auf flachem Grunde, während in seltnern Fällen auf der andern Hälfte der Flügeldecken sich auch zwischen den der Naht zunächst liegenden Streifen die Körnchen in unordentlichen Streifen an einander zu reihen beginnen. Hierzu gehört der Car. violaceus Illig. Käf. Pr. 148. 9. und C. violaceus 3. Illig. Mag. I. 49.; auch Sturm (II. 86.) gedenkt, vielleicht nur nach Illiger, dieser Form. Individuen der beiden vorhergeheuden Varietäten, deren Halsschild fast oder völlig eben so lang als breit ist und zu- gleich etwas stärker hervorspringende Hinterecken zeigt, hilden den C. Germarii St. (II. 96. 39.). Von 4 Exemplaren aus Sturm’s Händen, welche ich vor mir habe, gehören 2 zu der var. y., 2 andere zur var. &; bei den beiden ersten ist von den feinen Längslinien nur eine schwache Andeutung zu bemerken, und die beiden letztern sind in der Gestalt des Halsschildes so von einander abweichend, dass nur die Uebereinstimmung ın der Sculptur Veranlassung gegeben haben kann, beide als zu einer Art gehörig zu versenden. Nur das eine mit 4eckigem Halsschilde entspricht Sturm’s Beschreibung a. a. O., das andere, dessen Halsschild kürzer als breit ist, eher dem C. Germarii Dej. (Ill. 133. 77.), welcher von C. violaceus nicht durch grössere Länge des Halsschildes unterschieden wird; Sturm’s Abbildung (tab. 64. 6. 15.) mit ihren groben Grubenreihen passt auf keines der mir vorliegenden Exemplare. Diese Gruben sind indessen wohl in der Abbildung zu stark ausgedrückt, iu der Be- schr eibung heisst es: »durch das Glas bemerkt man 3 Reihen seichter kaum merklicher Grübchen «. Das typische Exem- plar. des Car. violaceus aus der Fabrieischen Sammlung, desse n Vergleich ich der gefalligen Vermittelung des Herrn Grafen Rantzau verdanke, ist gleichfalls ein C. Germarii und gehört zu obiger var. y.; das Halsschild ist so lang als breit , zeigt starke hervortretende Hinterecken, und auf den Flüge Idecken drei Reihen seichter aber deutlicher Grübchen, und die feinen die Grübcehen jeder Reihe verbindenden Längs- linien treten nur unter günstiger Beleuchtung und bei gehöriger Entfernung des Käfers vom Auge merkbar hervor; übrigens zeichnet sich dies Exemplar zugleich durch eine deutlich in’s Blaugrünliche fallende Färbung der die Körnchen gröbere Sculptur zu unterscheiden; das vorliegende Stück gehört nach der Schwäche der hervortretenden Längslinien der obigen var. y. an, und entspricht daher, obgleich aus einer Quelle stammend, die auch Dejean eitirt, der Dejean’- schen Beschreibung nicht, welche eine Linienbildung, wie sie oben bei var. d. beschrieben ist, erfordert. Als Resultat ergiebt sich demnach, dass die Individuen der var. y. und d. mit starken hervorspringenden Hinterecken des Halsschildes den C. Germarii St. Dej., und wenn zugleich die Seulptur der Deckschilde etwas gröber ist, den C. azurescens Ziegl, Dej. bilden, die der var. y. augehörenden Individuen des C. Germarii aber den C. violaceus Fab. derselben. «» Durch das tiefere Einschneiden der die Körner ungebenden runzelartigen Zwischenräume werden die Körner selbst mehr hervorgehoben, die 4 reinen Längslinien ; treten als deutliche, wenn gleich durch einzelne Unterbrechungen höckerige Keillinien hervor, und die zwischen ihnen liegen- den Höcker zeigen ein deutliches, wiewohl noch oft gestörtes Bestreben, sieh zu einer Längslinie zusammenzuschliessen, die sieh aber noch manchmal doppelt, unregelmässig und unterbrochen gestaltet; die beiden äussern Längslinien jeder Flügeldecke sind, wenn auch nur aus regelmässig gestellten Höckern bestehend, doch kenntlich ausgebildet; ‚hinter der Mitte, oder bei andern Individuen auf dem letzten Drittel der Länge wird die Streifenbildung allmählich unscheinbar, und von der Wölbung ab, sowie ausserhalb des 6ten Längs- streifen gewahrt man nichts als ein unordentliches, Gemisch dicht gedrängter, scharfer Erhöhungen, wie bei den vorher- gehenden Formen. Hierzu ziehe ich den C. exasperatus St. 111. 88. 34., Dej. I. 129. 75., auch C. exasperatus Heer. F. helv. I. 26. 15. scheint hierher zu gehören, schliest jedoch wegen der dem Käfer beigelegten elytra crinulato- striata vielleicht die folgende Form mit ein. c& Die Streifenbildung thut noch einen Schritt weiter vorwärts, indem ausser den secundären Streifen der beiden vorhergehenden Formen nun auch die tertiären eine feste Gestalt gewinnen. Man zählt nunmehr auf jeder Flügeldecke 12 Längsstreifen, davon sind dıe 3 ursprünglichen (der Ate, Ste und 12te von der Naht gerechnet) die regelmässigsten, kielartig scharf und jeder derselben durch eine deutliche Reihe eingestochener Grübchen unterbrochen, nur der ‚12te stellenweise durch Körnchen höckrig und dadurch an seine Entstehung erinnernd, Die folgenden 3 (der ?te, 6te und 254 10te)) sind weniger ausgebildet aber doch deutlich; und die übrigen 6, also von der Naht an gezählt die ungerader, zuletzt entstandenen, sind noch theilweise unterbrochen, höckerig, stellenweise unordentlich, oder auf der einen oder der andern Seite durch hervortretende Höckerchen entstellt. Bei gröber längsstreifigen Individuen kommen in den ver- tieften Zwischenräumen der Längsstreifen eingestochene Punkte zum Vorschein; anch bilden sich ausserhalb des 12ten Streifen noch eine oder 2 Längslinien aus Höckerehen bestehend; zwischen diesen und dem Seitenrande bleibt indess der ganze Raum, sowie die ganze Spitze der Deckschilde von unordent- lich gestellten Erhöhungen scharf, wie bei der vorhergehenden Form. Zu dieser Form gehört nach dem typischen Exemplare der Fabrieischen Samınlung der C. purpnrascens Fab. (Ent. Syst. I. 125. 6. Syst. Eleuth. I. 170. 8); übrigens hat Fabri- eius den Namen der Art von Paykull entlehnt, der aber darun- ter einen ganz andern Käfer, nämlich den Car, catenulatas Fab, verstanden hat. Vergl. Illig. Mag. I. 346.8. 9. Eben so gehört auch C. purpurascens St. III. 72. 24. ohne Bedenken hierher. „. Zwölf regelmässige Längsrippen, die ?te, 8te und 12te durch Grübchen unterbrochen, die geraden mehr oder ininder weit in den hintern unordentlich scharfen Theil der Deckschilde auslaufend, die ungeraden mit einigen Höckerchen besetzt. In den vertieften Zwischenräumen der Rippen bilden sich deutliche Längsreihen eingestochener Grübchen, die bei einzelnen Stücken sprungweise unterbrochen sind. Bei einem meiner Exemplare (es ist vor einigen Jahren hier gefangen) ist diese Sculptur nur auf der linken Flügeldecke vollständig ausgebildet, die rechte zugleich längere und schinälere ist grob regellos gekörnt, wie der Seitenrand und die Spitze bei den vorhergehenden Varietäten, und das Thier liefert dadarch zugleich einen neuen Beweis für die Erfahrnng, dass regelmässige Streifenbildung die Flügeldecken verkürze, wie dies unter andern auch durch ein paar von tmir dem Berliner Museum überlassene Stücke von Blaps fatidiea Creutz. (bei dem einen sind solche Längsstreifen auf beiden Flügeldecken, bei dem andern nur auf der linken vorhanden) nachgewiesen ist. Die hier beschriebene Form bildet mit der vorher- gehenden zusanımen den C. purpurascens Dej. Il. 126. 72., denn von 2 von Dejean an Germar mitgetheilten Stücken des C. purpurascens gehört eines (ein ‘) der vorhergehenden, das andere (ein 2) der vorliegenden Form an; letzteres ist ‘das schon oben erwähnte Stück mit dem cbern gebildeten 255 Halsschilde. Sturm hat mir diese Form als seinen C. purpu- ratus mitgetheilt, welcher aber von Dejean und Schaum (Ent. Zte. 1846 s. 100) in Vebereinstimmung mit der Tradition Östreiehischer Entemologen zu der bei Wien vor- kommenden blanröthen Varietät des C. Scheidleri gezogen wird. $. Bei dem entgegengesetzten Extrem endlich sind alle Längsrippen regelmässig, die 4te, 8te und 12te durch Grübehen unterbrochen; ausserhalb ‘der 12ten zeigen sich deren noch 2 bis 3 mit allmälig schwächerer Ausbildung, und alle oder doch fast alle reichen, wenn gleich hinterwärts schwächer werdend, bis nahe an die Spitze der Flügeldecken hinab. Die eingestochenen Grübehen in den Zwischenräumen werden zahlreicher, grösser, besonders mehr in die Quere auseinander gezogen, sie treten dadureh in die Seiten der Längsrippen hinein, und geben diesen ein jederseits wellig ausgekerbtes Ansehen, während die die Grübchen trennenden Zwischenräume als Querrunzeln stehen bleiben. Diese letzte Forin hat Sturm (111. 75. 26. tab. 60. a) als Car. erenatus Ziegl. beschrieben, und ein von ihm mir mitgetheiltes Exem- plar entspricht dieser Beschreibung auf das Genauestey auch Dejean bringt den €. cerenatus ganz richtig als Varietät zu C. purpurascens, Heer dagegen scheint ihn geradezu als C. purpnrascens beschrieben zu haben (F. helv. I. 26. 13.). Die Diagnose ist zwar mit unbedeutenden Abweichungen von Dejean entlehnt, die Beschreibung legt dem Käfer aber elytra aequaliter striata, interstitia crenato-punctata bei, während De- jean nur von stries fortement ponctudes et comme erenel&ees [quasi erenulata]spricht. Auch derC. helvetieus desselben Autors (a. a. ©. 14.) könnte möglicher Weise nur eine Farbenvarietät des ©. erenatus sein, zumal da auch Dejean bei C. purpurascens einer Varietät mit grünen ein wenig in’s Goldglänzende fallen- den Deckschilden, die in den Pyrenäen vorkommt, gedenkt. *) Die Synonymie der hier mit einander vereinigten Arten ergiebt sich nun in folgender Weise: var. «. Garabus violaeeus Linn,, Gyll., Dej., Eriehs. ; wenn die Individuen dabei sehr fein gekörnt sind: €. Wolfii Dahl; und wenn die Deckschilde durch Abreiben etwas glänzen : C. glabrellus Meg., Ullr. var. ß. C. violaceus Illiger (Mag.), Sturm, Heer, and weh die 3 Punktreihen sichtbar hervortreten: ©. Andtzejwseil Fischer. * *) Diese Varietät ist von Charpentier Hor. entomol, als Carabus fulgens beschrieben. Schaum. "Ü 256 vr. y. Mit einbegriffen unter C. Andrzejuseii Fischer ; und wenn die Grundfarbe in’s Schwärzliche fällt, auch das Halsschild einfarbig ist: C. candisatus Sturm! — Stücke mit etwas verlängerten Hinterecken «des Halsschildes: C. viola- cens Fab.!; dieselben einbegriffen unter C, Germarii St., Dej., und wenn zugleich die Sculptur der Deckschilde etwas gröber ist als gewöhnlich, unter C. azurescens Dej. var. d&. C. violaceus Illiger (K. Pr.); violaceus £. Illig (Mag.); violacei var. Sturm. — Mit verlängerten Hinter- ecken des Halsschildes: C. Germarii Starm! Dej., und mit zu- gleich gröber gekörnten Deckschilden : C. azurescens Ziegl., Dej.! var. =. C. exasperatus Sturm, Dej. Heer. var. & C. purpurascens Fab.! Sturm, mit einbegriffen unter C. purpurascens De). var. 7. C. purpurascens De). var. 3. C. erenatus Ziegl. ap. Sturm! purpurascens var. Dej. — purpurascens Heer? Das Zusammengehören aller dieser Formen glaube ich durch eine Reihe von 42, aus einer grossen Anzahl herausgesuch- ten und die vollständigsten Uebergänge von einer Form zur andern darbietenden Exemplaren nachweisen zu können, und zweifle an der Richtigkeit dieser Ansichten eben so wenig, als das Zusammengehören anderer zum Theil eben so ab- weichender Formenreihen, z. B. des Ü. catenulatus Fab,, eyanescens St., Hareyniae St. und austriacus St,, des C. mo- nilis Fab., consitus Hoffmsegg. St., oblongus St., affınis St., regularis Knoch und Kronii Hoppe, des morbillosus Pz., Ullriehii Ziegl. und fastuosus Dahl wohl noch einem ge- gründeten Zweifel unterliegt, und auch andere Arten, z. B. C. arvensis F. und granulatus L., selbst der gemeine C. nemoralis Illig., die auffallendsten Abweichungen in Färbung, Umriss und Seulptur darbieten. Die Ursachen aber, welche bei allen diesen Arten, und so auch bei dem C. violacens, eine so auffallend verschiedene habituelle Ausbildung hervor- bringen konnten, hängen, abgesehen von dem Einwirken individueller Ursachen, zum Theil mit der geographischen Verbreitung unsers Käfers, zum Theil mit den localen Ver- hältnissen seines Vorkommens zusammen: allein so viele Mühe ich mir auch gegeben habe, über Beides genaue Mittheilungen zn erhalten, so wenig sind diese Bemühungen von entsprechendem Erfolge begleitet gewesen. Die Ver- breitung der einzelnen Forinen lässt sieh daher bis jetzt nur über das nördliche Deutschland mit einiger Sicherheit verfolgen. 257 Die Stammform mit den feingekörnten, matten Deckschilden verbreitet sich ausser Schweden (Gyllenhal) über Rügen (!), Pommern (!), die Mark Brandenburg (Erichson ) und geht südwärts bis nach Sachsen, von wo ich noch ein Exemplar aus der sächsischen Schweiz besitze; zum Theil mit ihr vermischt ist die var. £%., die ich aus Pommern, der Lausitz (aus der Gegend von Görlitz) und vom östlichen Rande des Unterharzes (Rosstrappe und Brscken) vor mir habe, die jedoch, da Erichson ihrer nicht gedenkt, seltener zu sein scheint, wenn sie gleich auch in der Mark Brandenburg nicht ganz fehlen wird. Von der var. y. (die Nebenformen derselben ausgeschlossen ) besitze ich nur ein einziges Stück von der Insel Rügen, sie wird sich aber wohl noch weiter nach Osten verbreiten, da nach Dejean der C. Andrzejuseü in Volhynien und Podolien vorkommen soll. Eben so er- scheint auch die var. & nur sprungweise, Illliger gedenkt ihrer als in Preussen vorköinmend, Erichson aber erwähnt sie nicht, auch finde ich sie nicht unter den zahlreichen, von mir verglichenen Pommerschen Exemplaren; dagegen gehören zu ihr 2 als C. exasperatus in Prof. Germar’s Sammlung befindliche Exemplare von Penig in Sachsen, und eben so findet sie sich in der Gegend von Magdeburg, von wo ich sie in unmittelbarer Nähe der Stadt bei Buckow gesammelt besitze. Der mir als im Mecklenburgischen vorkommend angegebene, mir aber nicht zu Gesichte gekommene C. viola- ceus wird ohne Zweifel auch einer dieser Forınen angehören, und so ergiebt sich‘ in Norddedtschland die ganze nord- östliche Ebene von der Ostsee bis zum Lausitzer und Erz- gebirge südlich, bis zur Saale, dem östlichen Rande des Harzes und der untern Elbe westlich als die eigentliche Heimath des sogenannten violaceus der deutschen Sammlungen, welcher durch die var. «&. und £. nebst den Normalformen der var. y. d, gebildet wird. Am westlichen Rande des Oberharzes tritt dann zuerst die var. «. (der exasperatus Duft.) auf und ‘dehnt sich wahrscheinlich über ganz Nieder- sachsen, and Westphalen nordwärts von der Lippe aus; hier wurde er von Schartow an der untern Weser (bei Rodenkirchen ) angetroffen, auch besitze ich ihn von Ibben-., bühren, sowie vom Rheme, wo ihn Hr. Murdfield häufig sanımelte und ihn mir als C. purpurascens mittheilte. Nach Dejean verbreitet er sich über die östlichen [nordöstlichen %] Gegenden Frankreichs und ist häufig für den echten Car. violaceus genommen worden. Erstreckt sich nun das Ver- | 17 258 breitungsgebiet dieser Forın südwärts etwa.bis an den Raud der das nordwestliche Deutschland im Süden begränzenden Höhenzüge, so wird sie längs dieses Randes von dem eigentlichen C. purpnrascens Fab. begleitet. Der östlichste Punkt, von dem ich ein Exeınplar des Letztern gesehen, ist die Gegend von Pansfelde im südöstlichen Theile des Uuter- harzes; von da geht er über den Harz, auf. dem er in .der Gegend von Clausthal mit C. exasperatus zusammen vor- kommt, westwärts gegeu Cassel hiu, von‘ wo aus ibn inir Hr. Riehl mittheilte, und dann durch den nördlichen Theil des Reg. Bezirks Arnsberg dem Rheine zu, . wo er von Hrn. v. Varendorff bei Arnsberg, und von mir selbst früher sehr häufig bei Dortmund gesammelt wurde, Wie weit nun der C. purpurascens vom Harze ans gegen Thüringen, ul vom nördlichen Theile Hessens gegen die Rhön hin naclı Süden vordringe, ist noch nicht ermittelt; in Westphalen scheint sich. sein Bezirk nicht über 5 bis 6 Meilen weit südlich von Hellwege auszudehnen, denn im gebirgigen Theile des Sanerlandes von der mittlern Lanne und der Bippe an erscheint bereits die var. »., und dehnt sich über das Siegen’sche, den Westerwald und das Nassauische bis gegen Mainz. hin aus, wo er noch von Pfarrer Schmidt angetroffen wurde. Wahrscheinlich findet er sieh auch, den Rheiu überschreitend, in den gebirgigen Theilen der deutschen Länder auf dem linken Rheinufer, wiewohl. ich aus jenen Gegenden nur den C. erenatus aus der Gegeud von Aachen gesehen habe, und erweitert iu Frankreich sowohl seineu Verbreitungsbezirk als die Anzahl der. Individuen, da ibn Dejean als einen dort sehr häufig vorkommenden Käfer bezeichnet. Ueber die Ausbreitung des kKäfers iin südlichen Deutsch- land liegen mir weit weniger sichere Data vor. Genanut finde ich den C. violaceus in Oberschlesien (Kelch), Böhmen (Opitz), Ungarn (Friwaldszk y); Germar erhielt ihn aus Oestreich, und den C. Wolfii versaudte Dahl. aus. Ungaru und dem Bannate,. Alles was ich aus jenen Gegenden ge- sehen habe, gehört samt und sonders zu den beiden ersten von mir beschriebenen Formen; uud es scheinen daher alle jene Länder einen ?ten grossen Verbreitungsbezirk . des echten C. violaceus zu bilden, innerhalb dessen der C, canudi- satus bis jetzt nur auf einem noch engern Gebiete (in Böh- men und Oestreich nach Sturm, in Kärnthen nach Apetz!) gefunden ist, die Vorkommensverhältnisse der übrigen gleich- 259 falls in Oestreich angegebenen Formen (des C. exasperatus und erenatus) aber noch weiter zu ermitteln sind. Die den typischen €. Germarii bildende Nebenform der var. d. scheint, bis jetzt ausschliesslich auf Krain beschränkt; die zu C Germarii gehörende Nebenforin der var. y. ist jedoch weiter verbreitet, und findet sich ausser Krain (Sturm! bei Gerinar) nach Dejean (der in ihr den ©. candisatus Duft. zu erkennen meint) auch in Steiermark, und den C. azurescens hatte Dejean selbst in Croatien angetroffen. — Einen dritten, wahrscheinlich nach der deutschen Seite hin ganz isolirten Kreis für das Vorkommen des C. violaceus bildet das obere Rheinthal; am nördlichsten findet er sich (und zwar die var. ß., doch merklich gröber gekörnt, als die norddentschen Exemplare ) hier bei Mainz (Schmitt! ), weiter südlich in der Gegend von Darmstalt (Klingelhöffer) und dann weiter rheinaufwärts bis zur Schweiz, durch deren ganzes nördliches Gebiet er bis nach Schwyz hin hinaufsteigt (Heer), auch hier mit andern Formen dieser vielfältigen Art (C. exasperatus, purpurascens) wieder zusammentreffend, deren Zusammenhang mit andern Punkten ihres Vorkommens sich noch nicht ge- nauer nachweisen lässt. Aus dem Raum zwischen Böhmen, dem Main und dem Schwarzwalde habe ich bis jetzt nur den C. exasperatus zu Gesichte bekommen, und zwar ausser der gewöhnlichen Form noch eine 2te mit gröberer Sceulptur, die sich zu exasperatus verhält wie C. azurescens zu C. Ger- marii, aber mit dem gewöhnlichen C. exasperatus durch Uebergangsformen zusammenhängt. Hier bleibt also noch viel zu ermitteln; und vielleicht bestimmen diese nur un- vollständigen Andeutungen einen süddeutschen Entomologen, diesen Gegenstand wieder aufzunehmen, und uns über die Verbreitung des C. violaceus und seiner Formen durch Süd- deutschland weitern Aufschluss zu geben. Bemerkungen über die Gattung Beris und Beschreibung eines Zwitters von Beris nitens. Vom Professor Dr. H. Lew in Posen. ( Fortsetzung. ) sp. 2.. Ber. elavipes d &Q; thorace atro, nitido ; abdoimine rufo, lineis transversalibus ante marginem segmehtorum posteriorem nigricantibus; alis in utroque sexu fuliginosis. — Long. corp, F 24 — 724 lin. — 2.243 — 3 lin... Musca clavipes Linn. Syst. nat.. XIl. 2981. 12. Fabr. Mant, Ins. IL. 332. 17. Fabr, Syst. Ent. 761, 9, Schrank Ius. Austr. 894. Stratiomys nigra Geoff. Ins. IL 403. 8. Stratiomys clavipes Fabr. Spec. Ins. IL. 418. 11, Fabr. Ent. syst. IV. 268. 24. Geml, Syst. nat V. 268. 24, Panz. Faun. Germ. IX. 19. Fall. Dipt. Sueec. Strat. 12. 10. Beris clavipes Latr. Cons. gen. 442, Meig. Syst: Beschr, II. 5. 9. Macq. Dipt. da N. Xyloph. 137, 4 Macq. Suit. a Buff. Pr L. 233. 6, Zetterst, Dipt. Suec. I. 132, 3. Vaterland: Nord- und Mitteleuropa. Kopf schwarz, Augen bei dem Männchen zusamınen- stossend, bei dem Weibchen durch die breite, glänzend schwarze Stirn getrennt; die Fühler länger als der Kopf, das 1ste Glied bedeutend länger als das 2te, Thorax und Schildchen glänzend schwarz, bri dem Männchen mit schwärz- licher, bei dem Weibchen mit schwärzlich-grauer, sehr wenig bemerkbarer Behaarung: besetzt; Schildehen 4 bis Sdornig, am häufigsten jedoch mit 6 Dornen. Hinterleib ziegelroth; bei. dem Männchen ist der. lste Abschnitt stets zum grössten Theile schwarzbraun gefärbt, an der Spitze des Hinterleibes findet sich dagegen in der Regel keine dunklere Färbung; bei dem Weibehen sind nur die Aftergriffel gebräunt; bei beiden Geschlechtern findet sich stets auf jedem Hinterleibs- abschitte vom ?ten an ganz in der Nähe des Hinterrandes eine feine, beiderseits zugespitzte, den Seitenranl nicht ganz erreichende schwärzliche Linie. Die Beine sind rothgelb; die beiden letzten Drittheile der Vorder- und Mittelschienen, so wie das letzte Drittheil der Hinterschienen und alle Füsse sind schwarzbraun gefärbt; das 1ste‘' Glied der "hintersten Füsse bei dem Männchen verdickt. Die Flügel sind jbei beiden Geschlechtern nussbraun, au Vorderrande dunkler, so dass sich das Randmal nur wenig hervorhebt. Die Weibchen dieser. und der vorhergehenden Art unterscheiden sich schon durch die Färbung der bei Ber. vallata 2 viel hellern, bei Ber, clavipes 2 viel dunklern Flügel so leicht, dass an eine. Verwechselung nicht zu den- ken ist, die allerdings bei den Männchen leiehter stattfinden kann; doch wird man, auch diese gewiss nicht verwechseln, wenn‘ man nur. darauf achtet, dass bei Ber. vallata das Iste Fühlerglied nur wenig, bei Ber. clavipes dagegen viel länger als das 2te ist und dass sich auch bei dem Männchen von Ber. clavipes die schwärzlichen Querlininien des Hinter- leibes stets finden, während. sie. bei Ber. vallata nie vor- kommen; ein ziemlich gutes Merkmal giebt auch die schwarz- braune Färbung an der Spitze der hintersten Schienen, welche sich bei Ber. vallata über die beiden letzten Drittheile der- selben, bei Ber. clavipes dagegen nur auf das letzte Drittheil derselben zu erstrecken pflegt. _ Wenn Hr. Macq. (Suit. a Buff. Dipt. L 233. 6.) als Unterschied von Ber. clavipes die durchans rothgelbe Färbung der Mittelschienen hervorhebt, so irrt er; sie sind bei Ber. clavipes kaum in geringerer Ausdehnung gebräunt, als bei Ber. vallata, nur auf der Innenseite pflegt bei ersterer die Bräunung eingeschränkter zu sein. — Die ebenda gegebene Beschreibung der Ber. vallata ist durch Auslassungen ganz entstellt; die dunkle Färbung des Isten Hinterleibsabschnittes ist für das.0’ von Ber. vallata keineswegs characteristisch, sondern findet sich bei Ber, clavipes.d' eben so gut. In den Dipt,. du N, 138. giebt Hr. Macquart als Unterschied beider Arten noch an, dass bei Ber. elavipes die hintersten Schienen sanz rothgelb gefärbt seien, eine Angabe, deren Unrichtigkeit aus der oben gegebenen Beschreibung hervorgeht; eben so Unrecht hat er, wenn er daselbst als ein characteristisches Unterscheidungsmal der ‚Ber. vallata die an ihrer Wurzel stattfindende Vereinigung der beiden die . 2te Hinterrands- zelle begrenzenden Adern hervorhebt, da beide Arten darin gleich veränderlich sind. — ‚Die von Hrn. Zetterstedt in den Dipt. Suec. 1.132. 3. gegebene Diagnose der Ber. clavipes ‚kann leicht irre führen, da sie des dunkel gefärbten Endes der Schienen nieht erwähnt; bei der Bestimmung nach seinen Angaben würde man die Männchen der Ber. clavipes zu Ber. vallata rechnen müssen. | sp. 3. Ber. sexdentata od’ & 2; pedibus flavis, tarsis fuseis, excepto posticorum articulo ‚primo; fronte foeminae lata. Long. corp. 0 27% lin. 22,%— 21% lin, Synon: & Q. 1) (scutelli radiis 6.) | | Beris sexdentata Zetterst. Ins. Lapp. 512. 2. | | Zetterst, Dipt. Suec. I. 132, 2, 262 2) (scutelli radüs 8.) aut? Beris flavipes Maegq. Dipt. du N. Xyloph. 139. 8. Macaq. Suit. a Buff: Dipt.1. 233.9. Meig. Syst. Besehr, VII. 56. 14. 1) (seutelli radiis 4.) Beris obsceura Zetterst. Dipt. Suec. I. 133.5 2) (seutelli radiis 6.) Stratiomys chalybeata Forst. nov. Ins. spee. I. 95. Gmel. Syst. nat. V. 2837. 165. Actina atra Meig. Klassif. I. 118. 2. Beris chalybeata Meig. Syst. Beschr. II. 4. 4, Maegq.Dipt. du N. Xyloph. 137,3. 3) (seutelli radiis 8.) 21) (sentelli radiis 4.) 2) (seutelli radiis 6. ) Stratiomys sexdentata Fabr. Spee. ins. II. 418.12. Fabr. Ent. Syst. IV. 269, 25. Gmel. Syst. nat. V. 2536. 162, Fabr. Syst. Antl. 87. 36. Actina sexdentata Meig. Klassiv. I. 118. a. Beris sexdentata Latr. Diet. d’Hist. nat. XXIV. 192. 552. Meig. Syst. Beschr. VI. 315. 12. Beris chalybeata Macg. Suit & Buff. Dipt. I. 232. 5. 3) (seutelli radiis 8.) var.. 9, Iordbe Rällire viridi. ? Beris obseura Meig. Syst. Beschr. II, 4, 3. Macg. Suit. & Buff. Dipt. I. 232.4. Vaterland: Nord- und Mitteleuropa. Männchen: Die behaarten Augen stossen oben in einer ver- tieften Linie zusammen ; Vorderstirn und Untergesicht breit, glänzend schwarz, beide mit ziemlich langer schwärzlicher Behaarung, erstere mit einem Längsgrübchen im Oberwinkel. Die schwarzen Fühler sind nicht ganz so lang als der Kopf, die beiden Isten Glieder wenig behaart; Thorax und Schildchen sind dunkler grün, an den Seiten und unten glänzend schwarz, überall schwarz behaart, zu- weilen vor und auf dem Schildchen mit blauem Schimmer; die Strahlen des letzteren sind schwarz, die Anzahl derselben beträgt gewöhnlich 6, fällt aber bis 4 und steigt bis 8. Der Hinterleib ist auf der Oberseite ganz matt-schwarz, auf der Unterseite geht die Färbung desselben in das Braune über und ist glänzend; selten zeigt auch ein Theil der Oberseite eine solche in das Braune übergehende Färbung. Die Behaarung des Hinterleibes, besteht aus zerstreuten, doch ziemlich langen schwarzen Härchen. Die äussern Genitalien sind dunkelbraun, : die seitlichen Lamellen zeigen die in dieser Ab- theilung gewöhnliche hakenförmige Gestalt; die inneren Lamellen sind von fast griffelförmiger Gestalt und reichen bei meinen Exemplaren etwas über das Ende der äussern hinaus, was freilich auch nur zufällig sein könnte. Flügel nussbraun, am Vorderrande etwas dunkler; das Randmal dunkelbraun, doch. aus der ganzen Flügel- färbung wenig hervortretend. Die Hüften, besonders die hintersten zum grössten Theile schwarz; Schenkel und Schienen sämmtlich von schlankem Baue und rothgelb oder bräunlichgelb gefärbt; dieselbe Farbe hat das 1ste Glied der hintersten Füsse, welches sehr. ver- dickt und so lang wie.die 4 folgenden Glieder zusammen ist; zuweilen ist es am Ende eiwas gebräunt; die 4 letzten Glieder der hintersten Füsse zeigen ebenfalls eine jedoch sehr unerhebliche Verdickung und sind dunkelbraun gefärbt; an den Vorder- und Mittelbeinen erstreckt sich diese Färbung über die ganzen Füsse. Die Schwinger sind schwärzlich. Weibchen: Fühler von der Länge des Kopfes; die ziemlich sparsam und kurzbeharten Augen sind durch die breiten, von oben gesehen den 3ten Theil der Kopfbreite einnehmende, glänzend-schwarze Stirn getrennt. Das Untergesicht ist durchaus glänzend-schwarz; die kurze Behaarung auf Stirn. und Untergesicht ist von grauer Farbe, nach unten hin wird sie immer heller und erscheint auf dem Unter- gesichte in einzelnen Richtungen licht-graulich. Thorax und Schildchen sind obenauf stahlblau, an den Brustseiten schwarz mit blauem Schimmer, unten ganz schwarz; die Behaarung derselben ist von fahlgelblicher Farbe; die Zahl der schwarzen Strahlen des Schildchens habe ich von 4— 8 variiren gesehen, doch ist 6 die gewöhnlichste Anzahl. Der Hinterleib hat eine eigenthümliche bronzebraune Farbe, die zuweilen, besonders auf der Mitte der Segmente fast in das dunkel Kirschrothe übergeht, auf der Unterseite ist er in der Regel heller, übrigens auf beiden Seiten glänzend und mit. lichtfahlen Härchen besetzt. Die Aftergriffel sind dunkelbraun, die alleräusserste Spitze des Hinterleibes unmittelbar ist, doch nur in sehr geringer Ausdehnung, bräunlich-gelb gefärbt. — Die Flügel sind bräunlich getrübt, an der Wurzel mehr gelblich. Das Randmal ist von brauner, nicht sehr dunkler Farbe. Die Hüften sind zum Theil schwarzbraun ; Schenkel und Schienen durchaus von schlankem Baue und gelblicher Farbe; an den hintersten Füssen ist das 1ste Glied kaum etwas länger als die 4 folgenden zusammen, nicht eigentlich verdickt, aber doch stärker als das entsprechende Glied der anderen Füsse; es hat die Farbe der Schenkel und Schienen, zeigt jedoch zuweilen an der Spitze eine schwache Bräunung. Die 4 letzten Glieder der hintersten Füsse sind dunkelbraun; Vorder- und Mittelfüsse haben diese Fär- bung von ihrer Wurzel an, doch erscheint das 1ste Glied derselben von unten gesehen heller. Schwinger gelblich. Ich besitze ein Weibchen (mit 6strahligem Schildchen), bei welchem Thorax und Schildchen lebhaft metallgrün und der Hinter- leib von viel hellerer. braunrother Farbe. ist. Es gleicht in der Färbung dem Weibchen von Beris tibialis in auffallender Weise, in allen Formmerkmalen stimmt es mit den von mir als normal betrachteten Weibchen der Beris sexdentata so vollkommen überein, 264 dass ich es durchaus für nichts anderes als "eine eigenthümliche Farbenvärietät desselben halten kann. Meigen’s Beschreibung der Beris obscura bezieht sich entweder auf ein Weibchen dieser Abart, das Sich ganz in der von ihm angegebenen Weise von Beris tibialis unterscheidet, ausserdem aber durch viel breitere Stirn, kürzere Fühler und dunklere Flügel ausgezeichnet ist, oder auf das Weibchen der folgenden Art; vielleicht kommt auch Beris angustifrons in einer ähnlichen Färbung vor; ein Name, dessen Deutung so zweifelhaft ist, steht am besten unter den Synonymen. — Macquart’s Ber, obscura ist eine blosse Copie der Meigenschen. Zetterstedt’s gleichnamige Art ein sonst normales Männchen mit 8strahligem Schildchen, Die von Meigen im Tten Theile gegebene Beschreibung der Ber. sexdentata passt nur auf das Weibchen, obgleich er ausdrücklich sagt, dass er beide Geschlechter vor sich gehabt habe. — Da die Anzahl der Strahlen des Schildehens für diese Art durchaus nicht characteristisch ist, so wäre es wohl gerathener sie Ber. chalybeata zu nennen, in- dessen ist Ber. sexdentata der ältere Name, so dass ich ihn mit den passenderen zu vertauschen mich nicht getraut habe, namentlich da er bereits von Zetterstedt auf beide Geschlechter angewendet worden ist. Der Unterschiede gegenwärtiger Art von den nachfolgenden beiden soll bei diesen gedacht werden. (Schluss folgt.) —)st Intelligenz - Hachrichten. Hr. Christ. Handscehuch in Erlangen, welcher sich hinsichtlich seiner Befähigung und Reellität auf Hrn. Dr. Küster daselbst bezieht, mit welchem er 1841 und 1842, und auf Hrn. Dr. Rösenhauer ebendort, für welchen er 1843 in Istrien gesaınmelt hat, beabsichtigt im December e. nach Portugal zu reisen und dort Insecten zu sammeln. Zur theilweisen Deekung der Kosten will er Actien ausgeben zu 23 Gul- den rh. = 16 Rt. preuss., wovon $ —= 12 Rt. spätestens bis Ende October e. einzuzahlen. Der Rest kann im Juli 1847 berichtigt werden, wo die Actionairs folgendes zu erwarten haben: 450 ganz reine Coleoptern oder nach Wahl Hemiptern, welche 200 Speeies (dieselbe in höchstens 3 Exem- plaren) enthalten, auf eine Actie. Auf zwei Actien zu- sammen: 800 Stück in 400 Species. Auch halbe Actieu werden abgegeben. Auf Lepidoptern, Diptern, Hymenoptern &c. werden Bestellungen gern notirt. Sollten die Unruhen in Portugal von Dauer sein, so wird im südwestlichen Spanien gesammelt. En EEE un En ann En Te — —— x - = Druck von F. Hessenland, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: In Commission. bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses |} handlungen von E. S. Mittler in Dr.H. Schaum, Sppretait) Berlin und Dyk in Leipzig. des Vereins. 1 So ONE P Jalıgang, Septbr, 1 1846. En Replik von v, Aböteehleiin Duplik. Loew: Die Gattung Beris. _(Fortsetzung.) Bouche: Bemerkungen über einige BIAUNBSPeRchartfD Boie: Entomologische Beiträge. Intelligenz. | Wilfenfchaftliche : Rittheilungen. Te A Jahrganges 1846 dieser Zeitung auf pag. 60 über meine OR ‘enthaltenen Bemerkungen. Von Vieter v. Meotschulsky. Weit entfernt mich in ausführliche Erörterungen über den betreffenden Gegenstand einzulassen, halte ich es für ıneme Pflicht, die Unwahrheiten, die in den Behauptungen des auonyinen Referenten enthalten sind, näher zu beleuchten: Erstens ist es eine Unwahrheit, dass ich Ptilien im Bull. de Moscou einzeln und ohne Abbildungen beschrie- ben habe; denn was ich im Bulletin 1843 über einige Arten gesagt, ist nur eine Andeutung als Anhang zu den in Ameisenhaufen sich findenden Insecten und nicht Beschrei- bungen, was ich dagegen im Bulletin 1845 gegeben habe, ein geschlossener Aufsatz über die russischen Arten mit Abbildangen und Beschreibungen. In den Bulletins 1843 und 1844 sind aber vom Grafen Mannerheim einige Ptilien ausführlich beschrieben worden und wenn diese in Gillmeister’s 18 NITTRTENN anıaalamı mi IH | INA Trichopterygia ignorirt werden, so IE, grösste Theil des entomologischen Publikums über diese bequeme Abfertigung früherer Schriften und Schriftsteller in einem wie der Rezensent sagt: »ausgezeichneten Werke« nicht nur wundern, sondern auch mit mir solche unwissenschaftliche Neuerungen entschieden itadeln.' Das Ignoriren der von mir erhaltenen Insecten und Namen, seitens des Herrn Gillmeister, hat aber noch eine andere Bedeutung, da ich ihm, auf sein Ansuchen, fast alle meine Ptilien zur Ansicht und Beschreibung übersandte und dafür als Dankbarkeit das völlige Ignoriren ernültete,'' Dieses sind wohl die schönen und richtigen Grundsätze, denen der Hr. Rezensent beipflichtet und auf die er seine neuen Prioritätsgesetze begründen will. Zweitens ist es eine Unwahrheit, weın der Rezensent sagt: »31 Arten dieser Familie, die ich in Russ- land gefunden haben will«, denn ich habe sie wirklich gefunden und in meiner Broschüre über diese Kerfgruppe 1845 beschrieben und abgebildet. Da diese Arten oder wenigstens die von mir aufgestellten Hr. Gillineister bei der sogenannten Reduction mit andern verwechselte, was ich aus dessen Briefe vom 25. Januar 1845 ersehen konnte, so hatte ich gar nicht nöthig, die Publikation der Trichop- terygia abzuwarten, und jeder wird daher, auch ohne den apodiktischen Ausspruch des Rezensenten, sich überzeugen können, welche Ansicht die richtige ist. Was Letzterer übrigens von dieser meiner Broschüre sagt, ist in merk- würdigem Widerspruche mit dem was Graf Mannerheim in seiner Kritik über dieselbe Schrift iin Bulletin de Moscou 1846, No, 1, pag. 251 bemerkte, und giebt dem entomologischen Publikum eine herrliche Gelegenheit, die Gewissenhaftigkeit und Wissenschaftlichkeit der Kritiken des Hrn. Rezensenten zu beurtheilen. Tschugueff, den 7. Juni 1846. Duplik. Soweit die Reclamation. — Ich habe hierauf folgendes zu beinerken: Wenn die literarischen Anzeigen von Gillmeister’s Triehop- terygia und Küster’s Käfer Europa’s auf p. 62 mit der Chiffer H. S. unterzeichnet sind, kann wohl zuvörderst der Schein der Anonymität nicht auf dieselben fallen. Bei «em Umstande dass ich in jeder Zeitupgs- Nummer als Mitredacteur genannt 267 ‚bin, kann diese Abkürzung, deren ich mich in. der entomol. ‚Zeitung auch sonst oft bedient habe, wohl Meiner HERE unterliegen. \ Was nun die angeblichen Unsahrkeiten betrifft, die Hr. v. Motschulsky » näher beleuchtet», so ist meine Ant- wort auf das »Brstens« folgende. ‚Ich habe p. ı60 von den »„unwissenschaftlichen Publicationen« des H. v.'M. gesprochen, mit, keinem ‘Worte gesagt, dass. H. v. M. Ptilien ‚einzeln. und olıne. Abbildungen beschrieben habe. Aus dem. »Auch« wo- mit ich'.den. Satz. begonnen, (» Auch. können, wir. es dem Verf. ‚nicht verargen, dass er die unwissenschaftlichen Publi- ‚kationen des .H; v. M. ignorirt hat.«) geht wohl auch ‚klar genug hervor, dass die demselben vorhergehenden Bemer- kungen sich. anf H. v. M’s. literarische Thätigkeit noch nicht beziehen. , So wohl es nun. H. v. M. ansteht, ‚wenn er in richtiger Selbsterkenntniss (Bull. de, Mose. ,1846 p. 372) ‚einen möglichst geringen Werth auf seine Aufsätze legt und auch im Obigen einen derselben eine »Andeutung als Anhang« nennt, so wird seine Bescheidenheit doch nicht soweit, gehen, dass’ er’ selbst, dasjenige, was er Bull. de Mose. ‚1844. p. 819 und, Guerin Rev. Zool, 1844 p. 445 über die Gattungen der Ptilien geschrieben hat, als gar nicht publicirt ansehen: will. Uebrigens glaube ich nicht nöthig zu haben, mich dagegen noch besonders: zu. verwahren, , dass. ich jemals H. v. 'M’s, » Andeutungen«, »Bemerkungen«, » Anhänge« oder wie die Aus- drücke für dieses Genre der Publicationen sonst noch lauten mögen, für Beschreibungen könnte angesehen ‚oder gar aus- gegeben haben. Was »den geschlossenen Aufsatz des H.v.M. über russische Ptilien mit Abbildungen und ‚Beschreibungen« im Bull. de Mosc. 1845 no. IV. betrifft, so. halte ich zwar auch ‚diese »Beschreibungen« noch für keine; von diesem Aufsatze konnte indessen bei der Anzeige von Gillmeister’s Buche in der angegebenen Weise desshalb. nicht die Rede sein, weil derselbe erst 5 bis 6 Monate nach Gillmeister’s Werke: erschienen ist, es mithin keiner Rechtfertigung für diesen Schriftsteller bedurfte, dass er denselben unberücksich- tigt gelassen hat; mir selbst ging, dieser Aufsatz direct von Moscau erst Ende Januar zu, als, ich bereits die Correetur der Februar - Zeitung besorgte, so dass ich nur noch in einer Note. Gelegenheit fand, durch Gegenüberstellung mit "Gill- meister’s Arbeit auf den Werth desselben hinzuweisen. Wenn nun ferner, um H. v. M. Satz für Satz zu folgen, die von Mannerheim Bull. de Mose, 1843 und 44 beschriebenen 19 * 3 Triehopteryx-Arten, grandieollis, pieicornis und longieomis von Gillmeister nicht ignorirt, sondern p. 45, p. 50 und p. 80 seines Buches citirt werden, so fallen mit der Unwahrheit, ‚dass er sie ignorirt habe, von selbst alle weitern Folgerungen weg, tie H. v. M. an dieselbe knüpft. Wenn H. v. M. so- dann von dem Ignoriren seiner Insecten und Namen seitens des Hrn. Gillmeister sagt, dass er es als Dank für seine Mittheilungen erndte, so übersieht hier H. v. M., dass Gill- meister, wenn er schon die Publicationen ihres Werthes halber ignoriren musste, doch auf p. X. der Vorrede seinen Dank für die mitgetheilten Inseeten ausgesprochen. kat, H. v. M. übersieht die Ehre, welche ihm zu Theil wird, wenn im Gillmeister’schen Buche seine Sammlungsnamen ( im'der Regel gleich zu 2 und 3 bei einer Art) eitirt werden. Die Declamationen, in die H. v. M. im ersten Satze über ‘die schönen und richtigen Grundsätze, denen ich beipflichte, ‘über die neuen Prioritätsgesetze, welche ich begründen wolle und über die Dankbarkeit des Hrn. Gillmeister ausbricht, beantworten sich eben so leicht. So lange noch oberfläch- liche Andeutungen und liederliche Bemerkungen, überhaupt Aufsätze, die unter aller Kritik sind, gedruckt werden, eben so lange wird in wisseitschaftlichen Werken nicht alles 'Gedruckte berücksichtigt werden können *). Und so lange es noch naturwissenschaftliche Zeitschriften giebt, die Angesichts einer zu erwartenden Monographie einer Gruppe einzelne Beschreibungen und Diagnosen von Arten dieser Grappe publieiren, deren klar zu Tage liegender oder selbst ‘offen eingestandener Zweck ist: »ponr prendre date«, so lange 2. B. Guerin’s Monatsreyvue, während die Bogen der Laeor- daire’schen Monographie der Erotylen schon der Presse übergeben wurden, noch mangelhafte Gattungs- und Art- beschreibungen dieser Gruppe liefert, um Hrn. Hope und Hrn. Gu&@rin recht viele Mihi’s zu verschaffen, oder so lange sie Diagnosen wie die des Hrn. Alibert über die Ptilien (1844 p. 51) veröffentlicht, unmittelbar nachdem es bekammnt geworden ist, dass Gillmeister diese Gruppe seit Jahren ‘einem besondern Studium unterworfen hat und jetzt bearbeiten wi; eben so lange werden die Gesetze der Pıiorität nicht x) Ganz im Einklange mit der hier ausgesprochenen Ansicht : äussert sich Lacordaire Monogr. d. Phytoph. über einen: Auf- satz des Hrn. Gistl, der noch nicht einmal mit denen ‚des Hrn. Grimmer und H. v. M. auf gleicher Stufe u tels trayaux sont d mes yeux comme s’ils n’existaien in, ihrer; ganzen Strenge aufrecht erhalten iwerden können, Bei der Gegenseitigkeit aber, welche. heutzutage unter allen an- ständigen. Entomologen herrscht, noch. eine besondere per- sönliche - Dankbarkeit für. die Mittheilung, einiger Inseeten zur. Ansicht beanspruchen ‚zn wollen, das. heisst, verkennen, dass der weit überwiegende. Vortheil, dem Mittheilenden. zu Gute kommt, der auf diese Weise in den Besitz sorgfältig geprüfter, Originalexemplare gelangt. ‚Ad 2, . Auch hier erledigt sich H. v. M’s, Tirade: '»Es, ist. eine. Umwahrheit« ganz einfach damit, dass es sieh'nicht darum. handelt, ob H. v. M. die Thiere wirklich gefunden hat oder nicht, sondern ob es wirklich neue Arten sind oder. nicht, die’ H. v. M. gefunden hat. Da die Ansicht .de H.,v. M..hier dem Urtheile Gillmeister’s, entgegensteht, .da ferner Gillmeister’s Urtheil dadurch noch an Gewicht gewinnt; dass zwei Entomologen wie Erichson in seiner Naturgeschichte der Käfer Deutschlands .und Aube in seinen brieflichen: Mit- theilungen die Arten in demselben Umfange wie, Gillmeister angenommen haben, so wird uns H. v. M, ‚wohl gestatten; so ‚lange an der Wirklichkeit seiner Arten wenisstans zu pe Aanderiana über he Ptilien « ‘ein Urtheil über. den Werth seiner Aussprüche und seiner Leistungen überhaupt werden gebildet haben. In den nachfolgenden Worten »so hatte ich auch gar nicht nöthig, die Publication der Trichopterygia abzuwarten &e.« lässt sich aber H.'yv. M. eine entschiedene Verdrehung meiner Woıte zu Schulden kommen, Nicht . das. war. es, was ich. verlangt hatte, dass H. v. M, die. Pablication abwarten sollte, sondern er sollte abwarten, bis ihın..die, ‚wie er wusste, im Sommer'1845 publieirte Monographie zugegangen war und: von ihm zu Rathe.ge* zogen werden konnte, ‚ehe er im letzten Quartal ‚des ‚Bull, d. Mose. 1845 seine » Beschreibungen «. veröffentlichen liess, Ist sehon, wie bemerkt wurde, das Verfahren seitens gewisser Entomologen eben nicht neu, einzelne Beschreibungen von Gattungen und Arten, ohne weiteres Studium der Gruppe, kurz vor. Erscheinen einer Monographie in die Welt zu setzen, ein Verfahren bei welchem die Eitelkeit der Verfasser gewöhnlich schlecht genug gefahren ist, so bleibt doch ‚H. v. M..der Ruhm unangefoehten, der Erste gewesen zu sein, der nach dem ihm " wohlbekannten Erscheinen ‘einer Monographie, denselben Gegenstand behandelt hat, ohne auf die Existenz der früheren Bearbeitung auch nur im mindesten Rücksicht zu 270 nehmen. Dieser Umstand könnte es allein schon rechtfertigen, wenn gegen H. v; M. dasselbe Verfahren angewendet werden sollte, welches er gegen seinen Vorgänger beobachtet hat: Im vorliegenden Falle wird es aber durch den wissenschaft- lichen Unwerth seiner Arbeit noch räthlicher, ganz von derselben zu abstrahirern.. Wenn H. v. M. aus dem Widerspruche meiner Aeusserungen p. 60 not. mit dem was Graf Mannerheim über seinen Anfsatz Bull. d. Mose. 1846 p. 251 bemerkt, den am Ende seiner Antwort ausgesproche- nen Schluss zieht, so muss ich es Graf Mannerheim über- lassen, 'wie er das l. e. ausgesprochene I,ob *) verantworten will; für mich erwächst daraus die Nöthigang, zunächst gerade die Arbeiten des H. v. M. über die Ptilien, sodann das ganze literarische Treiben desselben in seinem wahren Lichte darzustellen. | Die ersten Bemerkungen des H, v. M. über die Familie der Ptilien finde ich Bull. d. Mose. 1844 p. 819. Dort werden drei Gattungen » unterschieden«. Dies geschieht in folgenden Worten: »Trychopteryx (sie!) wurde von Kirby auf Trychopteryx (soll Silpha heissen ) evanescens Marsh. egründet und umfasst daher die convexen Arten; die glatten, urzen und behaarten müssen dasshalb Ptilium bleiben; die langgestreckten, behaarten und ungeflügelten Arten unter- scheide ich als drittes Geschlecht Ptinella«. Bull. d. Mose. 1845 p. 46 wird zur Characteristik der Gattung Ptinella noch gesagt: »les Ptinella manquent d’yeux et d’ailes«. Es war H. v. M. vorbehalten, mit Ansdrücken wie = glatt, kurz, behaart, convex, langgestreckt,« Gattungen auch nur «anzu- deuten«, und es ist uns in der That kein Beispiel bekannt, wo ein anderer Entomolog es bis zu diesem Grade von Leichtigkeit in der » Andeutung* von Gattungen zu bringen gewusst hätte. Wir müssen diese Sätze indessen noch etwas näher in’s Ange fassen. Hätte H. v. M. sich die Mühe nicht verdriessen lassen, Kirby’s Introduction to Entomology nach- zusehen, so würde er zuvörderst gefunden haben, dass Kirby die Gattung Trichopteryx auf Dermestes atomarius Degeer, Silpha minutissima‘ Marsh., Lathridius faseieularis Herbst *) Unsere Leser dürfen sich übrigens nicht über dieses Lob täuschen lassen, auf welches H. v. M. hier pocht. Graf Mannerheim sagt, im Vergleiche mit den übrigen Schriften des H. v. M., diese Monographie sei »en general louable «, spricht aber an derselben Stelle von »descriptions tres courtes, pour la plupart assez comparatives. pas assez detaillees«. 271 gegründet hat, also gerade auf die Arten, die nach H. v. M’s. militairischem Stile Ptilien bleiben » müssen «. Was sodann die Glätte betrifft, die nach H. v. M. seinen Ptilien eigen- thümlich sein soll, so bedeutet der Ausdruck glatt im Deut- schen entweder nicht behaart oder nicht punktirt; die erste Bedeutung ist hier durch das nachfolgende Wort behaart ausgeschlossen: der Ausdruck kann also nur besagen nicht punktirt. Nun trifft es sich aber ganz zufällig, dass Ptilium fasciculare recht stark und Pt. atomarium recht dicht punk- tirt ist, es trifft sich ganz zufällig, dass gerade der Gattung Trichopteryx Marsh. die allerglatteste Art Tr. laevigata Gillm. angehört. Es trifft sich eben so zufällig, dass während Behaa- rung als Eigenthümlichkeit der Ptilien und Ptinellen angegeben ist, gerade die Art welche H. v. M. als Typus der Gattung Triehopteryx hinstellt, Tr. evanescens, wohl die längste und gröbste Behaarung in der ganzen Familie kat. Es trifft sich immer: noch zufällig, dass während den Ptinellen Flügel und nach Bull. d. Mosc. 1845 p. 46 Augen abgesprochen werden, sämmtliche von H. v. M, Bull. p. 819 genannte Ptinellen sowohl Flügel als grosse, deutlich facettirte Augen haben. Es trifft sich somit zufällig, dass von den obigen » Andeu- tungen», so oberflächlich sie auch zu halten sich H. v. M. eine anerkennenswerthe Mühe gegeben hat, kaum ein einziges Wort richtig ist. Ich zweifle nicht, dass H. v. M. auf diese Darlegung eben so geistreich zu antworten weiss, wie . er dies Bull. d.: Mosc. 1846 p. 373 auf eine Kritik des Grafen Mannerheim gethan hat, dass er seine Aufsätze als »simples specialites de sa collection« publieirt habe, also wohl nicht in dem Glauben, dass sie auch nur dem kleinsten Theile nach richtig oder gründlich seien. Wir begegnen einem neuen Artikel des H. v. M. über dieselbe Familie in Guerin’s Rev. zool. 1844 p. 445. Hier werden dieselben drei Gattungen zum Theil durch dieselben Angaben charakterisirt, welche ich so eben besprach, bei Pttili- um wird aber noch hinzugefügt, dass die Arten dieser Gruppe ein nach hinten nicht verschmälertes Halsschild und abge- kürzte Flügeldecken haben. Derselbe Zufall, der H. v. M. schon so oft mitspielte, fügt es auch hier wieder, dass beide Charaktere einer Art zukommen, die H. v. M. selbst zu Ptinella bringt, (Pt. bieolor = Trich. suturalis Heer ), und dass umgekehrt eine von H. v. M. als Ptilium aufgeführte Art, Trich. testacea Heer, ein sehr deutlich nach hinten verschmälertes Halsschild besitzt. Ptinella wird hier weiter 272 charakterisirt. durch die stark. abgestutzten Flügeldeckenz die viel kürzer sind als das Abdomen; der Zufall, der nachgerade boshaft zu werden anfängt, fügt es wiederum, dass H. v. M. Arten wie oblonga Märkel und minutissima Weber als Ptinellen aufführt , deren Flügeldecken das ganze Abdomen vollständig bedecken! Vielleicht ist aber auch dieser Artikel nur »comme simple speecialit& de sa colleetion« und ebenfalls ohne die Prätension geschrieben, dass die Angaben irgendwie richtig wären. Die neue Aera für die Kenntniss der Ptilien beginnt vermuthlich mit dem »geschlosse- nen Aufsatze» des H. v. M. Bull. 1845 IV. p. 404, von dem wir gewiss nichts Kleines erwarten dürfen, da H. v. M. sich hier zum dritten Male in denselben Gegenstand vertieft hat. Diesen » geschlossenen Aufsatz« beginnt H. v. M. damit, ans zu benachrichtigen, dass die Veranlassung desselben der Aus- spruch Gillmeister’s gewesen sei: «Unter den ihm’ von H. v.M. mitgetheilten Ptilien habe sich keine neue Art gefunden«, Also weil Gillmeister keine Art derselben als nen erkannte, publieirt hier H. v. M. unter 35 Arten zwanzig angeblich neue! Die Ptilien sagt sodann H. v. M. »scheinen in der Mitte »zu stehen zwischen Brachelytren und Xylophagen (!). Ich » bringe sie mit den Lathridien, Salpingen, Clypeaster, Lim- »nichus und Scapbidien in eine Familie Tenuieornii (sie), »die durch lange und dünne Fühler mit zwei stark erwei- »terten Wurzelgliedern sich auszeichnet. Die eigentlichen »Ptilien sind Pentameren, haben Laufbeine und federartig ge- »spaltene Flügel. Ich theile sie in die Gattungen Ptinella, » Trichopteryx und Ptilium «. Dieses ist wörtlich die ganze Einleitung über systematische Verhältnisse und zoologisehe Charaktere der Ptilien als Käferfamilie in dem »geschlossenen Aufsatze des H. v. M. über russische Ptilien «. Vielleicht dass aber der Verfasser bloss über russische Ptilien hat schreiben wollen, und dass diese keine anderen Charaktere als die angegebenen besitzen. Möglich auch, dass diese Sätze om so schwerer an Inhalt wiegen, je geringer sie ihrem Umfange nach sind. Wir müssen sie desshalb etwas näber betrachten. — Es ist noch kein halbes Jahr her, seit wir dadch H. v. M. Ball. d. Mose. 1845 p. 4 belehrt wurden, dass die Ptilien, weil sie sich von animalischen und vegetabilischen in der Zersetzung begriffenen Materien nährten und oft mit den Resten ihrer Nahrung bedeckt wären, mit den Pselaphi- nen, Clavieornen, Globieornen. Lam°llieornen und Lueaninen 473 in eine Familie — Rhypophaga von H. v. M. genannt — gehörtem;,: jetzt bilden sie plötzlieh’ eine Familie nicht mehr mit diesen, sondern: mit Salpingen, Lathridien, Glypeaster &e; Man sieht, wie fruchtbar H. v. M. an umfassenden systemati- schen Ideen ist, man sieht, wie es auch stets neue'Beobach- tungen und Untersuehungen sind, die er als Grundlage seines systematischen Schaffens benutzt. Im Anfange des’ Jahres 1845 waren es faulende vegetabilische und animalische -Sub- stanzen, die ein Käfer frass, und der Umstand, dass er». oft mit Resten seiner Nahrung bedeckt war, die demselben eine Stelle in H. v. M’s. Systeme anwiesen;; Ende 1845 sind ‚es dünne und lange Fühler, mit zwei erweiterten Wurzelgliedern. Mag diese »Auszeiehnung« aueh noch'so vielen Käfern zukommen, ihr gegenüber können natürlich die Verschiedenheiten nicht in Betracht kommen, welche die als »Tenuicornii« vereinigten Käfer in der Bildung des Horn: skeletts, in der Zusammensetzung des Hinterleibes, un Bau des Kopfes und der Mundtheile, im der Zahl re Gestalt der Fussglieder &c. &c. &c. unter einander darbieten. Nur den bisherigen kurzsichtigen Systematikern kennten.diese Verschiedenheiten wichtig genug erscheinen, um Salpingen und: Ptilien, Lathridien ‘und Seaphidien, : Limnichus und Glypeaster als die allerdifferentesten Käfer anzusehen, die. .es nur: geben könne, Sagt uns doch auch H. v. M. Bull..d. Mosc. 1845 p. 3 und 4, dass es’ nicht solche »Speeialitäten« sind, die er bei Aufstellung von Abtheilungen vor ; Augen hat, soildern »l’ensemble, qui rattache les grandes coupes entre ollenie Dieses Ensemble verbindet aber natürlich die mit einem Rüssel versehenen Salpingen mit Ptilien, Clypeaster. &c.t-+» »Die Ptilien « hiess es weiter » sind pentamer ‚ haben Laufbeine und federartig gespaltene Flügel«..' Mit„dem unfehlbaren Ausspruche »die Ptilien sind pentamer« hat H. v.M. die Frage nach dem Bau der Füsse, welcher 'eineıso lebhafte Controverse zwischen Heer und Schiödte hervor» gerufen, und dessen Ermittelung Erichson und Gillmeister so viel Mühe gemacht hat, erledigt. »Das entomologisehe Publikum würde eine herrliche‘ Gelegenheit haben, ‚die. Ge+ wissenhaftigkeit und Wissenschaftlichkeit meiner Kritiken zu beurtheilen« (ob. p. 266 ), wenn ieh, um mich: zu ‚überzeu+ gen, dass H. v. M. jemals den Fuss eines Ptilium: mit. der Loupe und: dem Mikroskope angesehen hat, einige nähere Mittheilungen erfahren möchte, wie H. v. M. die Form und die Verhältnisse dieser fünf Glieder gefunden hat. »Sie- sind pentamer« und damit Basta. ‘Wenn sie es'nun aber zuver- lässig nicht sind (ich verweise: auf Erichson’s und Gill- meisters übereinstimmende Beobachtungen), wenn Laufbeine mehr als neun Zehnteln aller Käfer, nicht weniger als allen zukommen, die keine Sehwimmbeine haben; wenn es ferner Ptilien giebt, deren Flügel ganz verkümmert ‘sind, und die H. v. M. selbst bisher als fAlügellose Gattung Ptinella abzu- sondern gewohnt war, so trifit es sich wieder ganz zufällig, dass von diesem Satze, dem einzigen mit welchem H. vw. M. die Ptilien als Gruppe charakterisirt, kein einziges Wort richtig’ oderirgend bezeiehnend ist. Freilich, von H.v.M. erwarten, dass er die wesentlichen höchst eigenthüm- lichen Charaktere der Ptilien, die ganz besondere Bildung des Mundes, die Kleinheit der Lippentaster, die Entwickelang der Tasterstämme zu ladenartigen Lappen, den Bau der Füsse, die Haftborste zwischen den Klauen, die Zusammen- setzung des Hinterleibes und alle die andern Eigenthümlichkei- ten; mit deren Erinittelung sich die Untersuchungen von Heer, Schiödte, Erichson und Gillmeister beschäftigt haben, auch nur mit einem Worte berühren sollte, das hiesse ja von ihm verlangen, ‘dass er seinem Grundsatze »moins avoir en vue les speecialites que l’ensemble qui rattache les grandes coupess und seiner seltenen Logik, die das Eusemhle für etwas Anderes als die Summe der Speeialitäten ansieht, solle incon- sequent werden. — > Die Ptilien sind Pentamer, haben Lauf- beine und federartig gespaltene Flügel«. — "Von den Beschreibungen der drei Gattungen Ptinella, Triehopteryx, Ptilium werde ich mich begnügen, gleich die erste mit Auslassung von ein paar ganz 'unwesentlichen Worten vollständig mitzutheilen und einige Bemerkungen in Klammern beizufügen: Ptinella: Körper länglieh, nach hinten breiter wer- dend' (fast bei der Hälfte der Arten, Pt. suturalis, bicolor, aptera &e. wird er nach hinten nicht breiter, man vergleiche H.v.ıM’s. eigene Figur tab. 9 f. 9). stark punktirt ( bei einigen Arten nur. einzeln und fein punktirt). In der Form einigen Cortiearien ähnlich (Ptin. aptera einer Corti- caria ähnlich!!!) Kopf gross, vorn gerundet, Augen ziemlich klein, schwer ‘sichtbar (Tr. aptera hat, gar keine Augen, bei den andern, Pt. suturalis, exeavata, Kunzii, sind sie völlig ausgebildet und ihre Facetten deutlich gekörnt ); Mandibeln vorragend (sie sind tief im Munde versteckt!), Palpen vor- ragend, viergliedrig (die Palpen der Lippe siud nach Erichson dreigliedrig, nach Gillmeister bestehen sie aus einem kürzern’ und einem längern borstenförmigen Gliede) mit verdickter Würzel (weder Kiefer noch Lippentaster sind an der Wur- zel verdickt), Fühler nieht länger als'Kopf und’ Halsschild (bei Pt. suturalis sind sie länger), elfgliedrig, das’'erste Glied‘ diek (es ist sehr gross, 'eylindrisch), das zweite breiter (es ist nieht breiter als das erste) und fast'so lang als die drei folgenden zusammen, das dritte etwas kürzer als das’ zweite und drei Mal schmäler, das’ 4 -- Tte jedes kürzer als das dritte (das dritte ist das kürzeste von allen, die nächstfolgenden sind von gleicher Länge), das 8- I1te bilden die‘ Kolbe (also die Kolbe’ ist viergliedrig!!' andere schwachsichtige Entomologen fanden sie bisher nur aus drei Gliedern bestehend , wie sie im merkwürdigen Widerspruche mit H. v. M. positiver Angabe auch 'in seiner Abbildung tab. 9 f. 1 nur dreigliedrig erscheint‘); Halsschild breit (bei Pt. excavata ist es wohl am schmalsten in der ganzen Gruppe), den Kopf nicht umschliessend, etwas platt (bei Pt sutnralis ist es gewölbt) nach vorne verschmälert (fast bei’ allen Arten ist es vorn am breitesten und 'nach’ hinten verschmä- lert!), nach hinten entweder gerade abgeschnitten "oder abgerundet (nach hinten ist es nirgends gerade abgeschnit- _ ten); Hinterecken nicht vorspringend ( bei‘ Pf. “suturalis springen sie vor), gerade oder abgestumpft (bei Pt. suturalis sind sie zugespitzt), Seiten mehr oder ‘weniger ‘gerundet (bei Pt. suturalis und Kunzei sind sie’ nicht gerandet); Schildchen breit - dreieekig (das Schildchen ist bei den Arten der Gattung Ptilium des H. v. M. breiter, obwohl es dort bloss dreieckig genannt wird ); Deckschilde‘ miehr oder weniger länglich, an der Basis etwas eingeschnürt "(bei Pt. excavata, oblonga, suturalis &c. sind sie nicht’ einge- schnürt), nach hinten etwas bauchig erweitert (bei Pt. sutu- ralis, Kunzei, aptera &e. sind sie nicht bauchig' erweitert), hinten gestutzt (bei Kunzii, oblonga, excavata sind 'sie _ hinten gerundet). Bei einigen Arten sind die Flügel ‘durch federartige Rudimente ersetzt. Abdomen mehr oder weniger unter den Flügeldecken vorragend (bei Pt. excavata, Kunzii, angustata, oblonga ragt es nicht vor), Beine mittelmässig (ein vortrefflicher Charakter!); Tarsen fünfgliedrig (sie sind nach Erichson und Gillmeister dreigliedrig), das erste Glied das längste (es ist das kleinste und steckt ganz''in ‘der Schiene verdeckt!); die Hinterschienen ragen "über den Körper hervor. (Wie das die Hinters chien'en "anfangen, 276 möchten wir gern. wissen). Diesns ist die saubere Beschrei+ bung. vollständig, von der mithin, fat kein einziges Wort richtig oder im Mindesten wesentlich ist Wr Begnügen wir uns jetzt mit einer Probe, wie H.v. M. der, Aufgabe eines Schriftstellers in Betreff "der Synonymie genügt. Bei ‚No. .5 Ptinella angustata Aube , wird zuerst ein Ptilium angustatum Aube Annal. d. Fraue. eitirt, welches in den Annales de France nicht beschrieben ist, dann folgt als Synenym Triehopteryx sulcieollis Heer Ent. Helv. während in.Heer’s Ent. Helv. keine Trieh. suleicollis existirt; weiter wir immer noch bei derselben Art Ptiliunm eanalieulatum Märkel i. 1. eitirt, welehes, da H. v. M. seine Pt. angustata bei Ameisen. gefunden hat, nicht zu. derselben gehört. Nun. die » Beschreibungen « selbst. Wir: haben ja hier nach H. y. M’s.. eignem Ausspruch nicht mehr ‚Andentungen nein » Beschreibungen eines geschlossenen Aufsatzes«‘ vor uns. Einer kurzen Diagnose von 15 Worten folgt ‚gleich bei No, 2 wörtlich. diese » Beschreibung s ; Verhältnissmässig die längste und schmalste Ptinella.. Ganz schwarz, ohne Glanz. — .Von:. der ersten Art lauten die Angaben der » Beschreibung « vollständig so: » Eine der kleinsten Arten, durch ihren grossen Kopf und die vorragenden Augen einer Görticaria nicht wnähnliche. In ähnlicher Weise sind:35 Arten »besehriebens und untereinander z. B. durch smehr. braune Farbe, grösseres nach vorn und hinten gerundetes Halsschild und kürzere etwas eingeschnürte Flügeldeckens (p. 527. Ptilium Ne. 6) oder durch » mindere Grösse, convexeres Halschild, weniger vorspringende KEeken, mehr parallele Deckschilde, dunkel: angelaufene Schienen und Fühler « (p-. 528. Ptilium No. 8) unterschieden. Was von diesem Mehr ‚oder Weniger bei Thieren von # bis höchstens $ Linien Länge dem scharf- siehtigen Auge des H. v. M. zu erkennen vorbehalten bleibt, das. entnehmen wir vielleicht aus den Beobachtungen von den fünfgliedrigen Füssen, den vorragenden Mandibeln, der viergliedrigen Fühlerkolbe der Ptilien &e. Betrachten ‘wir auch jetzt die Abbildungen. Das sind ja-alte Bekannte, sagte ich mir, als ich den ersten Blick auf dieselben warf. Richtig, das sind die Bilder, wie wir sie vor Jahren in unsere Schulbücher zu zeichnen gewohnt wa- ren. Richtig, das sind ganz die Beine, wie wir. sie .da- mals mit einews ‚winkligen ‚Striche verfertigten, das sind die Fühler, so. wie wir ‚sie dert; mit einem einzigen ‚etwas gebogenen Zuge ausführten! Und diese Abbildungen stellt 977 H. v.-M. den Gillmeister - Starm’schen 'entgegen, die zu den vollendetsten unserer iconographischen Literatur gehören! '"Jeh Könnte nun wohl die Beantwortung der Frage füg- lich meinen Lesern überlassen, wie die übrigen Publicationen ‘des H. v. M. beschaffen sein mögen, wenn Graf Man- nerheim im Vergleich zu denselben dem hier analysirten Auf- satze doch noch einige Anerkennung zollen za müssen glaubt; ich wünsche indess Wrdch einen noch vollständigeren Nach- weis, dass H. v. M’s. literarische Thätigkeit ausser aller Kritik steht, es zu rechtfertigen, wenn in Zukunft kein Theil derseißen wieder Gegenstand meiner Kritik ‘oder Be- rücksichtigung werden sollte. Wir müssen dazu H. v. M. durch die verschiedenen Phasen seiner Thätigkeit verfolgen und betrachten ihn zuerst als Systematiker. Wir hatten bisher geglaubt, dass zur Aufstellung eines Systems nicht allein ausgedehnte. Unter- ‚suchungen und umfassende Kenntnisse, sondern auch ein inniges Verständniss der Natur und ein ausgebildetes Urtheil ‘über die grössere oder, geringere Bedeutung der einzelnen Formenverschiedenheiten erforderlich seien; wir waren sogar der Meinung ‚gewesen, dass ein gewisser La- treille durch den Verein dieser Eigenschaften einigen Einfluss auf die Gestaltung der Entomologie gehabt habe; wie weit man es aber ohne jene Eigenschaften bringen kann, das erfahren wir jetzt durch H. v. M. Auf p. 4 und 5 Jahrgang 1845 des Bull. d. Mose, ist uns das System des- selben mitgetheil. H. v. M. ist zwar so bescheiden , dass er dasselbe nur einen Versuch nennt, »qui est encore & revoir«, er hat denselben indessen immer » assez naturel s p. 9 und reif genug gefunden, der Oeffentlichkeit. übergeben zu werden, und jedenfalls ist der Versuch eines Systems doch eben auch ein System. Wir wissen nichts Besseres zu thun, als es vollständig wie es Bull. d. Mose. 1. c. p. 4 u. gegeben ist, hier initzutheilen : auımid. Arpac tieonida, ‚In diese Abtheilung stellt H. v.M. din fleischfressenden Käfer und zwar: Cieindelina, Carabica, Hydrocanthara, Sternoxa, Malacodermata, Brachelytra. 2. Rhypophaga. Käfer, welehe von animalischen und vegetabilischen mehr oder weniger in der Verwesung begriffenen Substanzen leben und oft mit den Resten ihrer Nahrung bedeckt sind. Dahin gehören: Lucauina, RE Glo- bieornia, 'Olavicornia,, Ptilinina, Pselaphina, 278 5 + .Melobomata, lebeu von vegetabilischen Materien iu den .Steppen: Pimelina, Opatrina, Blapsina. ., +... . 4 Ulyxenida, leben von vegetabilischen Materien in den Wäldern: Taxicornia, Tenebrionida, Hemelytra. ..d, Phythophila, eben von Blumen und »de ce qui s’y trouves: Helopina, Trachelina, Vesicatorina, Stenelytra. 6. Xylophaga, leben von Materien verschiedener Hölzer: Lougicornia, Platysomata, Lepophaga, Bostrichina. 7. Ernophaga, leben von Pflanzen: , Cureulionina. Altieina , Sagrina und Chrysouelina. 8, Hilophaka, leben besonders von Safte der Pian- zen: Eurycola, Fungicola, Aphicdicola. * ) ‚Wir halten hier erschöpft einen Augenblick inne. Des Neuen, welches wir so eben leruten, ‚war gar zu viel, die Berichtigungen die wir in unsern Kenntnissen vorkehmen mussten, gar. zu zahlreich. Wir lernen, dass Blumen, Pflan- Leu, Hölzer nicht mehr zu den. vegetabilischen Substanzen in den Wäldern gehören, dass Steppen und Wälder wichtige Mowente für eine naturgemässe Eintheilung der Käfer ab- geben, wir erfahren, dass Bupresten und Elateren nicht, wie wir bisher wähnten, und wie uns noch neuerdings Ratzeburg in seinen Forstinsecten hatte glauben machen wollen, als Larven und vollstäudige Insecten nur im Holze oder von Pflanzen sich nähren (nachträglich Bull. d. Mose. 1846 p. 591 erfahren wir noch specieller, dass die Elateren Hymenopte- ren, die Bupresten Chrysis-Arten und Thripse fressen ), wir erfahren, dass Cetonien nicht, wie wir bisher glaubten, Honig saugen, wir lernen, dass de Maikäfer nicht, wie wir uns manchmal zu sehen eingebildet hatten, Laub und ihre Larven Wurzeln fressen, nein »dass Cetonien und Melo- lonthen mit den Pselaphen von verwesenden animalischen und vegetabilischen Substanzen sich nähren und oft mit Besten ihrer Nahrung bedeckt sind«e. Es war irrig, wenn ‘wir glaubten, dass die meisten Coceinellen Blattläuse, einige Blätter fressen, dass die Lycoperdinen in Pilzen leben &e. Nichts von Alledem ist mehr richtig. Und sollte ja einmal eine dieser alten Ansichten sich als wahr ausweisen, so setzt das H. v. M. keinen Augenblick in Verlegenheit, er findet darin eine Veranlassung, , sein System zu vervollkomınnen (& poursuivre le perfectionnement de ce systeme. Bull. d. Mose. 1846. p. 390), wie er dies z, B. bereits Bull. d. Mose, 1846 ) ‚Also, wie der Name besagt, Thiere, welche Blattläuse bewohnen, 279 p- 392 dureh Errichtung einer neuen Abtheilung Anabaino- pezes ausgeführt hat. In, dieser neuen Abtheilung werden Tenebrionen und Helopinen mit, den blätterfressenden Lamel- licornen vereinigt und. namentlich die erstern den Lucanen nahe gerückt »weil sie den Weibern der letztern so ähnlich sind«. »Der Bau der; Füsse, welcher diesen. Käfern gestattet auf. einer sehr geneigten Ebene zu klettern « ist. das charak- teristische Kennzeichen dieser Abtheilung. Bravo !— Und sollte es sieh z.B. von Ditylus und Calopus_ bestätigen, dass | sie, wie Graf Mannerheimm ‚bemerkt, im Holz leben, so » vervoll- koinmnet« H. v. M. sein System. weiter, die ‚betreffenden Gattungen werden darauf hin zu den Longicornen commandirt, die ’eine neben: Obrium ,, die jandere neben, Grammoptera aufgestellt (1846 p. 394), und wir. haben nichts, zu thun,, als die Schnelligkeit und Sicherheit in ‚der Ausführung. dieses Manövers zu bewundern. So. viel. ‚über H. v. M., wie er Abtheilungen errichtet, also doch jedenfalls dasjenige thut, was man. bisher Syste- matisiren nannte. ol Nieht minder fruchtbar als in Errichtung von -Abthei- lungen: ist: H. v. M. in Aufstellung von Gattungen.‘ In einem einzigen Aufsatze, Bull. d..Mose. 1845 p. 3, sind über 40, sage vierzig neue Gattungen. durch Andeutungen «. oder »Anzeigen« zur Oeffentlichkeit gebracht. ‚Wir geben. im Nachfolgenden einige Proben, wie dies. geschieht: »Aga- tus m. nov. gen. auf Glyeia fasciata, errichtet, weil, viele Charaktere nicht zu Glycia, passen. Von Calleida unterscheidet er sich durch die Seulptur des Halsschildes ‚und der, Flügel- decken. Bull, d. Mose. 1845 p.10.— »Pylophilus m. nov. gen. auf Berosus griseus errichtet ‚dessen : Charaktere ‘nicht mit denen von sechs andern Berosen stimmen, die ich besitzes. p. 32. — sElosoma m. noy. gen., ein sehr merkwürdiges Insect, welches durch die Form. des Halsschildes ‘und... .die Elastieität der Flügeldecken den ‚Malachien, ‚sich; nähert, aber die Füsse von Macronychus hat«. -— Von Elliptema m. nov. gen. heisst es: Gehört zu den Tachyporinen ‚‚ellyptischer (sie) und mehr niedergedrückt als die Tachinus, ist charak- terisirt > par son corselet et ses elytres tres, prononees €. — Von Dila laevicollis wird gesagt p.ı 72. -»Ist ein Inseet welches seiner Aehnlichkeit mit Eleodes wegen, evmi beuzndane Gattung: bilden mus#« u. s.f, jeiyıo Ich habe. mir bei der Lecture. apichens Sätze, die Frage ‚gestellt, ob H, v. M. die, Nairität, babe zu ‚glau- ben, dass ein Entomolog, wen wenn er bei seinen Untersuchungen vielleicht einmal in 20 Fällen eine der hier s angedeuteten « GROEEN ‚dureh ‚gute Charaktere ng we ri findet, ob dnikeholo ' diese » Andeutungen « berücksichtigen ‚und die meist fehlerhaft gebildeten Namen des H. vw M. annehmen werde? Und wenn H. v. M. diese Naivität nicht hat, wozu er solche » Andeutungen « veröffentliche? Aus Bull. d. Mose. 1846 p. 389 können wir uns die befriedigende Antwort entnehmen, dieses >apergu raisonnd« ist für seine Sammlung. und den zukünftigen Käufer derselben bestimmt. Jetzt einige weitere Proben, wie H. v. M. Arte >beschreibt «, denn er setzt uns Bull. d. Mosc. 1845 11. p. 87 selbst davon in Keumntniss, dass er 530 russische Käfer beschrieben habe, und sagt noch genauer Bull. d:' Mose; 1845 II. p. 72, dass 140 derselben in dem Aufsatze sich finden; welchem die nachstehenden Proben zumeist entnommen sind: »Lomechusa sibirica m, Grösser als strumosa, am Rande der Nester der Form rufa, tief im Neste kam sie nicht vor.« Bull. d. Mose. 1844 p. 814. — »Euneetes plicipen- nis m. lch habe mich überzeugen können, dass er von E. griseus ‘durch grössere und längere Gestalt und durch einen schwarzen Fleck auf dem Halsschilde sich unterscheidet.« Bull. d. Mose. 1845 p. 29. — » Acilius tomentosus. Von Petersburg, dem A. suleatus ähnlich aber constant kleiner. # ib. 1845 p. 30. — sAcilius subimpressus m. Gleicht dem sermisuleatus unterscheidet sich aber durch die Farbe der Unterseite, & ib, p. 30.— »Euplectus cephalotes. Eine ‚der kleinsten Arten vom Ansehen des Karstenii, aber der Kopf ist sehr gross. « p. 46. In dieser Weise sind 140 Ar- ten »beschrieben«, und H. v. M. nennt solche Proben (Bull. .d. Mose.‘ 1845 IM. 'p. 118) »die Schärfe der jetzigen Artunter- scheidung, ‘die uns viele Arten aber nur selten Abarten an- zanehmen nöthiges. Den Schluss möge hier Myrmedonia grandis m. bilden. »Gleicht sehr der M. humeralis, ist aber grösser. Beim Enttliehen lief sie vom Ameisenhaufen weg, was die wahren Myrmecophilen nicht thun.s Bull. d. Mose. 1844 p. 812. Hier bricht ein’ homerisches Gelächter aus! 'Es bliebe mun zwar eigentlich noch ein besonders ergiebiger Theil der literarischen Thätigkeit des H. v. M. zu besprechen übrig, welcher zar Vollständigkeit des hier ge- lieferten Bildes nicht das Wenigste beitragen würde, ich 281 meine seine etymologischen' Leistungen ; da aber Graf Man- erheim; in, seinen Kritiken den philologischen Eaormitäten d fabelhaften Compositionen, welche H. v. M. zu Stande ge- bracht"hat, bereits zur vollen Anerkennung verholfen hat, so kann ich mich hier auf einige wenige meist dem Grafen Mannerheim entlehnte, Angaben ‚beschränken. : Dem griechi- schen » entspricht bei H. v. M. der lateinische Buchstabe y, (z. B. in Plagiotmysis); dem griechischen y ebenfalls y, (z.B. in Rayacheila); v ist bei H. v. M. das lateinische u in’ unzähligen Compositionen; das griechische » wird im La- teinischen des H.:v. M, ein v (z. B. in Spavius) &c. Es darf uns‘ unter‘ diesen Umständen nicht wundern, dass H. v. M. als der eifrigste. Verfechter falsch gebildeter und schlecht klingender Namen sich geberdet, er ficht hier pro aris et focis. Nur wird er auch hier nicht erwarten, dass er Erfolg hat. "Und wenn er noch so oft sagt, es müsse Upocoprus und nieht Hypocoprus ‘heissen (von vro und xoreos), Jeder der sieh ' nicht‘; eines: wenig beneidenswerthen Mangels an Schulbildung verdächtig machen: will, der den griechischen Spiritus-asper und das’ griechische Alphabet kennt, wird, wenn er. “das. 'fragliche ‘Wort gebraucht, Hypocoprus und nicht Upocoprus sagen, trotz aller Reinonstrationen des H. v. M. Anekdotisch 'ergötzlich ist es, wenn er in einem Anfalle klassischer Gelehrsamkeit Bull. d. Mosc. 1846 p. 375 ein griechisches Citat ya vrosı dus ım Munde führt und selbiges für ‚einen Ausspruch des. Aristoteles ausgiebt. "Und hiermit, üehme ich von H. v. M. auf so lange Abschied, bis seine Leistungen wenigstens die mässigsten Anforderungen, einer Berücksichtigung werth zu sein, er- füllen. Bis dahin werde ich dem entomologischen Publicum picht wieder »eine herrliche Gelegenheit geben, die Gewissen- haftigkeit und Wissenschaftlichkeit seiner Arbeiten zu be- urtheilen €. zei. | ‚Stettin, den 25. Juli 1846. Dr. Schauun. 1uinıa Fa 19 282 nY ade Hl Bemerkungen isrrts * : über die Gattung Beris und Beschreibung eines Zwitters von Beris RÄLOHN- Vom Professor Dr. H. Lew in Posen. ( Fortsetzung. ) sp. 4. Ber. fuscipes ”& 29; mas: pedibus nigro- brunneis geniculis tarsorumque basi flavicantibus, metatarso postico incrassato; foemina: pedibus flavis femoribus ante apicem, tibiis apice tarsorumque articulis 4 ultimis infuscatis. Long. corp. d' 27% lin. 2 2,% lin. Synon: P) (seutelli radiis 8.) Beris fuseipes Meig. Syst. Beschr. II. 8. 11. Maeg. Dipt. duN. Xyloph. 137.7. Macq. Suit. Dipt. 1, 137. 7. 2 (seutelli radiis 6.) Beris nigra Meig. Syst. Beschr. II. 7. — Macq.Dipt. du N. Xyloph. 138. 6. Vaterland: Nord- und Mitteleuropa. Männchen: Die schwachbehaarten Augen stossen auf der Stirn in einer vertieften Linie zusammen. Vorderstirn und Untergesicht breit, glänzend schwarz, erstere im Ober- winkel mit einem Längsgrübchen, beide mit schwärzlicher Behaarung, welche auf der Vorderstirn kurz, auf dem Unter- gesichte aber ziemlich lang ist. Fühler erbeblich kürzer als der Kopf, die beiden ersten Glieder nur wenig behaart. Thorax und Schildchen sind dunkel erz-grün, unten und an den Seiten glänzend schwarz, ‚überall schwärzlich behaart; die Strahlen des Schildchens sind schwarz, ihre Anzahl meist 6, zuweilen 8 (wahrscheinlich wie bei den verwandten Arten zuweilen auch uur 4). Der Hinterleib ist auf der Oberseite ganz mattschwarz, auf der Unterseite ist er glän- zend und von pechschwarzer Farbe; die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz. Die äusseren Genitalien sind braun; die seitlichen Lamellen zeigen die in dieser Abtheilung ge- wöhnliche hakenförmige Gestalt; die inneren Lamellen sind von fast griffelförmiger Gestalt und reichen bei dem einzelnen Exemplare, welches ich jetzt vor mir habe, etwas über das Ende der äusseren hinaus. Flügel russbraun, am Vorder- rande etwas dunkler; das Randmal schwarzbraun, doch aus 283 der ganzen Flügelfärbung nicht sehr hervortretend. Die Beine sind schwarzbraun, die äusserste Spitze aller Schenkel und Schienen , so wie die Wurzel .der letzteren in etwas grösserer Ausdehnung gelblich gefärbt; an den Vorder- und Mittel- beinen zeigt die Wurzelhälfte der Metatarsen dieselbe, oder doch eine nur wenig dunklere Färbung; die Metatarsen der Hinterbeine sind merklich läuger als die 4 folgenden Glieder zusammen, ‘ziemlich stark verdickt, von .bräunlicher Farbe, die aber auf der Oberseite, wegen der dort befindlichen ganz kurzen schwarzen Behaarung ein schwarzbraunes Ansehen bekömmt ; die darauf: folgenden Glieder der hintersten Beine zeigen keine bemerkbare Verdiekung. Die Schwinger sind schwärzlich, Weibchen: Fühler kaum von der Länge des Kopfes; die äusserst sparsam und kurz behaarten, Augen sind durch die breite, glänzend schwarze, von’ oben gesehen etwa den 3ten Theil. der Kopfbreite einnehmende Stirn: getrennt; das Untergesicht. ist durchaus glänzend schwarz. Die kurze Be- haarung auf Stirn und Untergesicht ist von granlicher Farbe, wird nach unten. hin lichter und erscheint auf dem Unter- gesichte in einzelnen Richtungen lichtgraulich. Thorax und Sehildehen sind obenauf von glänzend blaugrüner Farbe, die Brustseiten schwarz mit blaugrünem Schiller, die Unterseite glänzend schwarz; die Behaarung beider ist von fahlgelblicher Farbe; das Schildchen hat an dem Exemplare, welches ich vor. mir habe, 6 Strahlen, doch ist die Anzahl derselben sicherlich eben so veränderlich, wie bei dden verwandten Arten. Die Ober- seite des Hinterleibes hat eine schwärzlich broncebraune Farbe und ist, wie die etwas heller gefärbte Unterseite, glänzend. Die Aftergriffel sind: ziemlich dunkelbraun ; das letzte Segment des Hinterleibes hat eipeu sehr zarten gelblich-weissen Hinter- randssaum. Die Flügel sind nur‘ sehr blass bräunlich getrübt, an der Wurzel gelblicher, das Randınal ist dunkelbraun. Die Hüften sind zum Theil schwarzbraun; Schenkel und Schienen sind sämmtlich von schlankem Baue; die hintersten Schenkel haben vor der Spitze ein braunes Bäudchen, welches nach letzterer hin ziemlich scharf begrenzt, nach der Wurzel hin aber sanft verwaschen ist; _Vorder- und Mittelschenkel zeigen die verwaschenere Anlage einer ähnlichen Zeichnung; auch sind alle Schienen gegen das Ende hin gebräunt, doch so dass diese Bräunung nur an den Hinterschienen mehr bemerkbar ist, auch überall die alleräusserste Spitze. freilässt und sich ‚auf der Aussenseite, weiter nach der Wurzel hin 19 * 284 erstreckt, als dies auf der Innenseite der Fall ist; die ’4 letzten Glieder aller Füsse sind dunkelbraun ; dass’ erste" ist kaum an der alleräussersten Spitze etwas gebräuntz 'an den hinter- sten Füssen ist es recht merklich länger als die 4 folgenden Glieder zusammen, nicht eigentlich verdickt, obgleieh stärker als das entsprechende Glied der anderen Füsse. Schwinger gelblich. u Wenn sich die Färbung der Beine dieser Art constant erweist, so ist eine Verwechselung derselben mit Beris sex- dentata nicht za befürchten; sonst sind sich beide freilich äusserst ähnlich; wenn auch mehrere Unterschiede den Ge- danken, dass beide Varietäten einer Art sein könnten nicht aufkommen lassen; namentlich sind bei Ber. fuseipes die Fühler kürzer, ‘der Metatarsus der hintersten Beine länger, ausserdem bei dem Männchen weniger verdickt; eben so sind die darauf folgenden Glieder bei Ber. köxdeiitueh d dicker als bei Ber. fuseipes f'; auch hat das Männchen erste- rer auf der Vorderstirne erheblich längere Behaarung als das letzterer Art. — Hat man beide Arten nicht zum Vergleiche nebeneinander, so dürfte, abgesehen von der Farbe der Beine, die verhältnissmässige Länge des ersten Gliedes der Hinter- füsse und bei dem Männchen auch die verhältnissmässige Verdickung derselben noch das beste Artmerkmal geben. Trügt mieh das Gedächtniss nicht, so gehört auch Beris ‚geniculata Curtis Brit. Ent. hierher. Ich bedaure desshalb, diesen viel passenderen Namen nicht gegen den gar nicht recht passenden Meigen’schen vertauschen zu können, welcher zwar das Recht der Priorität für sich hat, aber da er nur das eine Geschlecht bezeichnet, bei der richtigen Zusammen- stellung beider Geschlechter, zu der ja auch das Weibchen seinen Namen mitbringt, wohl ohne Tadel aufgegeben wer- den mag. Hr. v. Heyden theilte mir diese Art unter dem ebenfalls sehr passenden Namen Ber. brevieornis mit; in der That hat sie unter allen bekannten Arten die kürzesten Fühler. — sp. 5. Ber. yustipeh 2; pedibus Navis, extremis quatuor tarsorum articnlis infuscatis; fronte foe- minae angusta. Long. corp. 2 2% lin. Vaterland: Das nördliche Deutschland: Männchen: Unbekannt. Weibchen: Fühler reichlich so ie wie der ‚Kopf; das 3te Glied am Ende spitz; die sparsaın behaarten Augen sind durch die glänzend schwarze Stirn getrennt, "welehe 285 von oben gesehen nur etwa den 'öten Theil’ der Kopfbreite einmimint; auch: das Untergesicht ist nach. Verhältniss der Gattung nicht breit und durchaus glänzend‘ schwarz. Stirn und Untergesicht sind sehr sparsam und 'kurz behaart. Thorax und’ Schildehen sind mit sehr: kurzen, wenig bemerkbaren fahlgelblichen: Härchen 'bedeckt, auf der Oberseite stahlblau, nach. hinten him mehr. blaugrün, an den Seiten glänzend schwarz mit lebhaftem 'blaugrünem Schimmer, unten glänzend schwarz. Das Schildehen hat an den mir vorliegenden Exem- plaren 6 schwarze Dornen. Die Oberseite ‘des: Hinterleibes hat eine broncebraune, in das dunkelkirschrothe übergehende Farbe und ist‘ wie die wenig hellere Unterseite ziemlich glänzend; das erste Glied der Aftergriffel ist gelb, das 2te braun; die sparsame und ziemlich ‘kurze Behaarung des Hinterleibes ist: von lichtfahler Farbe. Die Flügel sind fast glasartig,; nur sehr wenig bräunlich getrübt, an der Wurzel ein. wenig gelblich, das Randmal braun. ‘Die Beine‘ sind weissgelblich, dis’ alleräusserste Spitze‘ des ersten und die 4 letzten Glieder aller'Füsse gebräunt; Schienen und Schen- kel sämmtlich von zartem Baue; das erste Glied der hinter- sten Füsse recht merklich ‚länger, als die 4 folgenden zu- sammen, nicht eigentlich verdickt, ‘doch etwas stärker als das entsprechende: Glied der andern Füsse. ‚Schwinger weiss- gelblich. | -!Von dem Weibchen der beiden vorigen Arten‘ unter- scheidet sich : das: gegenwärtiger Art sehr leicht durch die viel ‚schmälere, Stirn; das unbekannte Männchen dürfte dein jener beiden Arten zieinlich‘ ähnlich ' sein ;" doch lässt sich mit: ziemlicher: Bestimmtheit voraussetzen, dass es sich durch ‚schmäleres Untergesicht,, spitzere und längere Fühler, kürzer. behaarten Kopf und durch lichtere Färbung der Beine unterscheiden werde. '»Die Entdeckung desselben wird die richtige Stellung der Art erst definitiv bestimmen; die geringe Entwickelung cer Taster und die mit‘ den Arten der.versten Abtheilung stattfindende Uebereinstimmung im Flügelgeäder haben mich auf die Vermuthung geführt, dass dasselbe zu- sammeristossende Augen und die Art also ihre: Stellung in der ersten Abtheilung haben werde; die Schmalheit der Stirn und; des Untergesiehtes lassen indess die entgegenge- setzte Vermuthung fast eben 'so gut zu. Ich bin» sehr lange: zweifelhaft gewesen, ob Ber. pallipes nicht für Ber>obscura Meig. zu halten sei, namentlich brachte mich. die grössere Schmalheit der Stirne und die Färbung 286 der Füsse immer wieder auf diese Idee; in ersterer Beziehung nähert sich Ber. pallipes der Ber. tibialis, mit welcher Mei- gen seine Ber. obscenra vergleicht, mehr, als es die beiden vorigen Arten thun, und was Meigen in letzterer Beziehung sagt, passt auf Ber. pallipes gut genug. Wäre es Mei- gens Gewohnheit, solche Förmlichkeiten hervorzuheben, so würden sich gegen diese Deutung nicht viel Einwendungen machen lassen, da er aber solche Aehnlichkeiten gewöhnlich nach den allgemeinen Färbungsverhältnissen zu beurtheilen pfiegt, so scheint mir eine solche Deutung wo nicht ganz unstatthaft, so doch ziemlich unzuverlässig, so dass ieh mich nicht babe enutschliessen mögen, gegenwärtiger Art einen unsichern und noch dazu unpassenden Namen zu ertheilen. Die Deutung auf die obererwähnte, der Ber. tibialis in der allgemeinen Körperfärbung sehr ähnliche Varietät Ber. sex- dentata @, bei welcher das erste Glied der Mittel- und Vorderfüsse, wenn ıman nicht gerade von oben ansieht, auch zum grossen Theile gelbgefärbt erscheint, ist wohl entschieden die natürlichste, und selbst die auf das Weibchen der Ber. fuscipes noch eher zulässig als auf das der Ber. pallipes, die in der allgemeinen Färbung von allen 3 Arten der Ber. tibalis am wenigsten ähnelt. Hier muss auch die von Hrn. Zetterstedt im männlichen Geschlechte beschriebene Ber. dubia angereiht werden, welche sich durchaus mit keiner der andern Arten vereinigen lässt. Die von Hrn. Zetterstedt aufgestellte Diagnose inuss ich ab- ändern, da sie durchaus nichts enthält, wodurch sich die Art von Ber. fuseipes unterschiede. Uebrigens theile ich die von Hrn. Zetterstedt in’ den Ins. Lapp. gemachten An- gaben unverändert mit, da sie wohl zum Erkennen der Art dienen. können, während in den später erschienenen Dipt. Suec. durchaus keine Angabe gemacht ist, welche dahin \ühren könnte. sp. 6. Ber. dubia cd; thorace aeneo, pube grisea nitida tecto; halteribus laete flavis. Long corp. 3 Iin. eirc. — Synon: Beris dubia Zetterst. Ins. Lapp. 512. 1. Zetterst. Dipt. Suee. I. 131. 1. > Affinis videtur Beri sexdentatae, sed Ihaec pedibus »flavis et metatarso postico distinete inerassato gaudet, qui sin Ber. dubia fere simplex est. Gaput rotundatum, oenlis »magnis arcte connexis evidenter hirtis. Frons postice seu > vertex tuberculo elevato nigro, in quo tres' ocelli locati. 287 » Proboseis exerta saccata. Palpi 3-articulati parum clavati. s Thorax et scutellum aenea, pube nitida grisea tecta, Spinae s scutelli 6 nigrae , laterales minores. Abdomen ovatum de- > pressum, nigrum, supra inaequale. Alae fusco - hyalinae, »linea stigmaficali fuseiori. Directio nervorum fere eadem »ac in Ber. clavipede. Nervi 4 longitudinales ad marginem sinteriorem alae excurrunt, praeter aream angularem paullo >retractaım nervum eteihh, in marginem emittentem. Ner- svus autem tertius (nervorum longitudinalium ) ab apice, sabbreviatus, in marginem usque non descendit. Halteres »laete flavi. Pedes nigri, genieulis tarsisque testaceis, his »apice fuscis. € Noch will ich erwähnen, dass Hr. Zetterstedt in den Dipt. Suec. von einem Abdomen glabrum spricht. In der, von ihm gegebenen Beschreibung mischen sich auf eine eigen- thümliche Weise nd, die nur in der ersten Abtheilung vorzukommen pflegen (z. B. die zusammenstossenden Augen) mit solchen , die nur der zweiten Abtheilung eigen zu sein pflegen (wie z. B. das Aderrudiment, welches aus der Dis- koidalzelle entspringt). Manche Angaben deuten auf eine nahe Verwandtschaft ınit fuscipes, doch lässt die graue, glän- zende Behaarung des Thorax und die lebhaft gelbe Farbe der Schwinger keinen Gedanken an die Identität beider aufkommen. | Abtheilung II. 1) mit schwarzen Strahlen am Schildchen. sp..7., Ber. nitens d' & 2; pedibus nigris, femoribus foeminae basi latissime flavis. Long. corp. O’ 27% — 2,4 lin. — 9 2,5 — 275 lin. Synon: 0". 1). (secutelli radiis 4.) Beris hirsuta Maeq. Suit. Dipt. I. 232. 3. 2) (seutelli radiis 6.) Stratiomys similis Forst. nov. Ins. spec: TI. 97; Gmel. Syst. nat. V. 2837. 167. Beris nigripes Meig. Syst. Beschr. II. N 9. 9 V) (scutelli radiis 4.) Xylophagus nitens Latr. Gen. erust. IV. 273. Actina chalybea Meig. Klassif. I. 117. 1. Beris nitens Meig. Syst. Beschr. II. 2. 1. Macgq. Dipt.duN. Xyloph. 136, 1, Macg. Suit Dipt. I. 231. 1. 288 2) (sceutelli radüs 6.)..... u.» Beris femoralis Meig. Syst. Bschr. N. ar 3) (seutelli radiis_ 8.) Beris flavofemorata Meig. Syst, Due u. 8. R je Vaterland: Fast ganz Europa mit Auspalune. SER nördlichsten und südlichsten Theile: Männchen: Fühler schwarz,, schlank ,, nuez als. der Kopf, erstes Glied viel länger als das zweite, die beiden ersten Glieder schwarz behaart. Untergesicht ‚schmal, glän- zend schwarz, mit nicht sehr deutlichem duukelblauem Schim- mer; von den Fühlern am Augenrande abwärts, jederseits eine schmale mattschwarze Strieme, welche schief von oben gesehen einen, nicht, immer gleich leicht wahrnehmbaren weissen Schimmer zeigt; die schwarzbehaarten Augen sind durch die schmale, doch für ein Männchen breite, glänzend blaue Stirn getrennt, welche von vorn ‚beleuchtet und von der Seite betrachtet unmittelbar über den Fühlern einen grünlich-gelben oder fast weisslichen, metallisch schinmernden Fleck zeigt und wie das Ditergeäicht mit sehr langen schwarzen Haaren bedeckt ist. Taster schwarz und verhältniss- mässig lang. Thorax und Schildchen überall glänzend stahl- blau, nach dem Tode häufig mehr blaugrün, überall. mit ziemlich langer schwarzer Behaarung bedeckt; das Schildcheu mit 4 — 9 schwarzen Strahlen, am häufigsten mit 4. Die Oberseite des Hinterleibes ist blauschwarz, zuweilen mehr violettschwarz mit sehr geringem Glanze, am Seitenrande Jedoch glänzender und von blaugrüner Farbe ; ;die lebhaft glänzende Unterseite ist durchaus blaugrün; die Behaarung des Hinterleibes ist graulich, nicht imıner gleich hell, gegen das Licht gesehen erscheint sie oft schwärzlich. Die äussern Genitalien sind schwarzbraun und haben eine ziemlich ver- steckte Lage. Die Flügel sind bei frischen Exemplaren schwärzlich, bei verflogenen lichter und mehr russbraun getrübt, das Randınal dunkelbraun; die, zweite Längsader geschwungen, die Querader jenseit :der Mitte derselben an- gesetzt, beide oft unvollständig, namentlich fehlt die Quer- ader oft ganz; zwischen ‚der zweiten: und dritten der aus der Diskoidalzelle entspringenden Adern, findet»sich häufig noch ein längeres oder kürzeres Aderrudiment, welches in- dessen auch. nicht selten, zuweilen mit. den benachbarten Aderstücken zugleich, fehlt... Beine durchaus schwarz oder schwarzbraun, nur das erste Glied der hintersten Füsse pflegt an seiner Wurzel die Spur einer mehr bräunlichen Färbung zu, zeigen; anden ‚Vorder -, und Mittelbeinen sind ‚die, Schen- kel stärker als bei allen oben. beschriebenen Arten „. ‚die Schienen ‚aber von gewöhnlichem, Baue; die _ Schenkel .d hintersten Beine sind, gegen ‚das Ende hin. deutlich verdiekt und deshalb von etwas keulenförmiger, Gestalt; 5 an den hin- tersten Schienen erstreckt, sich diese Verdickung,. anf die beiden letzten Drittheile und giebt ihnen ein ziemlich kolbiges Ansehen; ‚die hintersten Füsse ‚sind, wie bei allen anderen Arten, von stärkerem Baue als ‚die, mittleren und ‚ vorderen, das erste Glied derselben; ‚aber, nur ganz schwach verdickt. Die Schwinger sind hellgelb. (Schluss folgt) . . DEN. 20 . — 3 — ; a Bemerkungen über einige Blattwespenlar ven Von | Fi P. Fr. Bouche, in Berlin. . Es hält. bei , manchen. Blattwespen sehr. schwer, ih Larven‘ zu erziehen und sie zur.’ Verwandlung zu bringen! Am’ ‚schwierigsten sind die, welche sich Behufs der Ver- wandlung in die Erde begeben , wo. sie in ihrer Puppenhülle oft ein halbes bis 2 Jahre liegen, ehe sie Nymphen werden; Während dieser Zeit geschieht. es häufig, dass sie in den Zwingern verdorren oder zu warm stehen, Ich senke' daher bei solchen’ ' Arten die Eininache-Gläser, worin ich sie, Behufs der‘ Verwandlung ‘in die Erde gehen liess, im Garten‘bis an den Rand in die Erde und mache eine kleine Bedachung darüber, damit, sich nicht’ ’zu viel: Wasser in’ denselben an- sammeln möge. Auch bedecke ich sie zum: Winter leicht mit Moos oder dergleichen, weil sonst der Frost, die.Gläser zersprengt. -» Auf solche Weise ist es’ mir: gelungen, mehrere Arten, bis'zur Wespe zu.'bringen,. welches andern ‚Natur- forschern missglückte. So unter andern: 7 1. Die schon: vor hundert‘ Jahren beobachtete Peniei förmige Raupe auf den Elsen, welche, Röaumur. Fausse Che- nille Gloporte nennt’ und die nach’ ihm Degeer und: andere nicht «erziehen konnten. Diese ist: die Larve. von’ Nematus Hypogastricus..Klug (Leptopus h. Hartig Nematus beridiven# tris: -Dahlbonn ).. | Beschreibung, Zeiehuung und Lebensweise sind bei Reaumur und: Degeer ganz gut ausgeführt ‚so: dass es nicht nöthig ist: sie zu wiederholen. : Sie’ geht zunn Spät- herbste in die’ Erde und macht sich ein ziemlich lockeres Gehäuse, worin sie im Mai des-folgenden Jahres zur Nymphe PR wird und 14 Tage darauf als Wespe entschlüpft. Die W welche bei Klug ganz bezeichnend beschrieben ist, hat gr Aehnlichkeit mit N. saliceti Ratzeb. (Valisnieri Hartig) unter- scheidet sich aber durch mehr borstenförmige Fühler, durch den ganz schwarzen Mund, die ganz gelben Beine, davon nur die Extremitäten der hintersten schwarz sind, und das Geäder der Flügel; am meisten aber durch die Larve. 2. Allantus abdominalis Klug, in Wiedemanns Er Museum I. 1. p. 69. Hylotoma abd. Fabr. Syst. Piez. 19. Selandria ( Monophadnus ) Hartig. FEAR Die Flugzeit dieser schönen’ Blattwespe ist im Mai. Das Weibchen bohrt die jungen Stengel und Blattrippen von Cle- matis erecta an und legt seine Eier hinein, worauf sich nach kurzer Zeit blatterähnliche Anschwellungen bilden; in»deren Höhlen die grünlich-weissen, walzigen, mit braunem Kopfe versehenen Larven bis zur Halbwüchsigkeit leben, welches etwa 14— 20 Tage währt. Nach dieser Zeit bohren sich dieselben heraus, nehmen eine blangrüne Farbe an und benagen den Rand der Blätter, bis sie sich nach abermals 14 — 20 Tagen zur Verwandlung in die Erde begeben, wo sie den Winter zubringen. Sie müssen sehr vorsichtig behandelt werden. Diese Larven zeichnen sich vor andern in Gallen leben- den Blattwespen, wie T. saliceti, gallarum &e. dadurch aus, dass sie nur bis zur Halbwüchsigkeit in den Gallen bleiben, dahingegen die andern bis zur Verwandlung darin bleiben. Sie weidete in diesem Jahre die ganzen Pflanzen ab. Bei der Beschreibung der Wespe wäre zn der guten Beschreibung von Klug nur noch hinzuzufügen, dass die Schie- nen der vordern Beine oft ganz' schwarz sind. Bei den meisten‘ ist auch die Wurzel des ersten Hinterleibsringes schwarz. Die Männchen unterscheiden sich nicht in der Färbung. 3. Tenthredo (Allantus) pusilla Klug. Selandria (Blennocampa) p. Hartig. Die Wespe erscheint im Mai und Juni und legt ihre Eier an Rosenblätter , vorzüglich Rosa canina, und zwar am Rande derselben, Dieselben rollen 'sich alsbald durch die Verletzung nach unten um, so dass das Blatt linienförmig erscheint. In der entstehenden Höhlung lebt nun die Larve und benagt die Blattränder; ist ein Blatt verzehrt, so nimmt sie ein anderes, welches sich durch den Biss ebenfalls zurück - rollt. Die 22füssige Larve ist walzig, gekrümmt, runzlig, 291 kurzdornig oder borstig. Die auf‘ den Warzen stehenden Dornen stehen an den Seiten entlang je zu 2—3 auf einer Warze. Die Farbe ist hellgrün , in der Jugend weisslich. Länge 3 Linien. ‚Sie wird oft den Rosen sehr verderblich, indem sie zuweilen in grosser Menge erscheint. An ihre Vertilgung ist wohl nicht zu denken; allenfalls kann man sie durch Abschneiden der davon befallenen Blätter vermindern. Frage: Ist denn die von Degeer (Bd. I. Abth. 14 p. 41) beschriebene und abgebildete 18füssige Minirraupe der Rosen- blätter, mit dem dazu gehörigen Schmetterling benannt? — Ich ‚hörte, er sei von Götze Tinea anomalella genannt wor- den, aber wo und wie ist er beschrieben? | Diese Tinea, welche ihrer Fühler, Palpen, Rüssel und Raupe wegen ein eigenes Genus bilden könnte, ist in mei- nem Garten zuweilen sehr häufig und kommt in zweien Generationen vor. Der Naturgeschichte und Beschreibung der Raupe von Degeer wüsste ich nichts hinzuzufügen, als dass sie muricat und einzelhaarig ist. . Die Puppenhülle ist mehr braun als gelb. Die Puppe ist blassgelb mit sehr langen Gliederscheiden ; der Cremaster ist stumpf. Der Schmetterling ist einer der kleinsten, die ich kenne und erreicht kaum die Grösse von T. pusilla Hübner; er ist schwärzlich, mehr oder weniger braun, die Schuppen mit Metallglanz; die Stirn lang behaart, entweder gelb oder schwarz oder beides gemischt. Die Fühler sind nur halb: so lang als der Leib, fadenförmig, dick, mit 26 rundlichen Gliedern; die Basis weiss, sonst schwarzbraun. Die Taster haben 4 fast gleiche Glieder; die Zunge ist kurz’ und dick, Die Beine braun; die Hinterschienen lang gespornt, beim Manne gebartet. Die Vorderflügel sind mit groben Schuppen belegt, der Rand lang gefranzt, bei einigen einfarbig schwarz oder dunkel metallbraun, bei andern mit breiter weisser Binde; gewöhnlich sind die letztern die Weiber, doch findet man Uebergänge in dem Vorhandensein und Verschwinden der Binde. Die blassern Unterflügel sind schmal und lang, zu beiden Seiten gefranzt. Eine zweite, nahe verwandte Art lebt als Raupe in den Birkenblättern, ist etwas grösser und hat jederzeit die breite weisse Binde auf den Oberflügeln. Die Stirn ist schwarz behaart, die Fühlerdecken weiss. Die Ranpe ist der vorigen gleich , nur kleiner. uch —— ö un nah a ou le ghsch e;Melinägakin >13 Ir Ai j tat Vo nrT 1 a m, bin m ie | I me" Justiz! Rath Boie. il f sr! ri BA In den Blättern von cd nr Strieta en 1’ Heritier, minirende Larven’ "u zogen am 9. Juli meine Aufmerksamkeit um so ‚mehr auf sich, als noch keiner derartigen gedacht ist. Schon am folgenden Tage hatten mehrere derselben ihren Wohnort verlassen, lagen auf dem Boden des Glashafens, in den ich sie gesetzt, und, bewegten sich in Säcken umher, die .de Samenkorn einer Malve täuschend ähnlich, und "nach Aus- weisung correspondirender,, in den Blättern bemerkbarer, Löcher, aus den beiden Blatthäuten derselben gebildet waren, Sie frassen nicht mehr, und schienen die anfänglich für den Kopf gelassene Oeffnung nach einigen Tagen gleich der übrigen Peripherie der Blatthäute versponnen zu haben. Zur Verwandlung brachte ich diese interessanten Minirer zu meinem grossen Bedauern nicht, N 2 2. »Polysphincta. carbonator Gravh.. Zwei am 14. Juni eeingefangene Spinnergı diesich für junge der bekannten Epeira diadema "halte, /maassen- etwa 3 Linien und boten das Schauspiel an: ihnen. hängender Schmarotzer- Larven ‘dar, die. sich mit dem Kopfende am Hinterleibe ersterer angesogen. Dieselben waren: gelblich weiss, im: der 'Quere gerunzelt und hingen je'2 an der Vorderseite des Bauches in so regelmässigen Intervallen und in so gleichföormig gekrümmiter. Stellung, dass ich 'sie. bei ihrer geringen Grösse für Hautflecken zu halten geneigt sein konnte, Auf dem Rücken der einen Spinne befanden: sich je noch 2, anf dem der andern je‘3 ähnliche, von denen auf jeder die eine ot und etwa eine halbe Linie messen mochte, j Beide Spinnen wurden age in verhälteininägsig grosse unten mit angefeuchtetem Sande versehene Zucker- gläser gethan und mit ihnen kleine Zweiflügler. Sie begannen am 16. sich ein Gespinste zu’ weben, brachten dasselbe! aber nicht zu Stande und‘ hielten sich in: den folgenden Tagen ruhig. Am 19. war’ die. grössere Larve auf dem’ Rücken der einen ‘bedeutend’ gewachsen und aın 20. bemerkte ich dasselbe auf der andern. Beide Larven ‚hatten ein grün-, graues Colorit angenommen und waren bis auf 2 Linien angewachsen, wogegen der Umfang der Spinnen bedeutend abgenommen und die übrigen Larven sich nicht vergrössert. Am’ 21. waren beide Spinnen todt mit den kleinen Inquilinen zu Boden gefallen und von ihren noch etwas’ grösser ge- wordenen Vampyren’ ausgesogen, welche sich‘ dagegen am Rande der Gefässe in 2 Cocons von grünlich grauem Colorite zu verspinnen begonnen hatten. Diese Gespinnste waren viel voluminöser und unregelmässiger als die Cocons ge- sellig lebender 'Microgastern, und denen der Plusien -Raupen am ähnlichsten, jedoch durchsichtige. ‘Am 22. und 23. waren die Larven noch im Innern derselben beschäftigt, an den darauf folgenden Tagen ruhiger und in Nymphen ver- wandelt, die sich bei einer Berührung der sie umgebenden Gefässe in ihrer Wiege hin- und herschüttelten und warfen. An diesen und den folgenden Tagen konnte man ihr Dunkler- werden beobachten, die Abscheidung des Bruststückes vom Kopfe und Hinterleibe trat deutlicher hervor, am 26. zeigten sich die Flügel und am 28. und 1. Juli hatten die’ Wespen ihre Hüllen durchnagt. Es war ein Pärchen von Polysphincta Carbonator, die demnach ihren Lebensfaden in Vergleich mit anderen Insecten in überaus kurzer Zeit abzuspinnen scheint. 'Schwerlich waren die zuerst am 14. Juni oh Larven viele Tage alt. " Anderweitig beachtungswerth ist der Umstand, dass von je 4 und 5 auf einer Spinne nur jedesinal eine zur Ent- wickelung gelangte. Dabei gedenke ich der von Gravenhorst mitgetheilten Entwickelungsgeschichte der Pimpla oculatoria aus einem Spinnenneste und dass Bouche die rufata aus den Eiern von E. diadema erzog. Die Spinnen ’' selbst aussaugende und von denselben umhergetragene ke waren bisher nicht beobachtet. 3. Asclera cyanea Linn. 4. Anobium? ot 5. Thymalus limbatus Latr. 6.: Mycetocharis barbata Latr. ou" 1.7. Alysia. Eine im November 1845 gefällte Ulme (Ulmus campe- stris) zeigte einenjener schwammähnlichen, aber nichts ‚desto- weniger aus hartem Holze gebildeten, Auswüchse , welche auf, derartigen Bäumen in Alleen oft vorkommen, tınd in demselben ‚Bohrlöcher, die mich, einen ‚solchen ab. und zersägen. zu lassen. veranlasste. ‚Dabei kamen mehrere 9 von Asclera cyanea und ausserdem Käferlarven zum Vorschein, j worauf die Holzstücke den Winter über im Freien aufbewahrt wurden. Im März brachte ich dieselben in einem geräumigen Glashafen in das Zimmer, und kamen darauf zum Vorschein: 1) vom 3. März bis Anfang Mai, der gewöhnlichen Fund- zeit der Art, Asclera cyanea in vielen Exemplaren und in beiden Geschlechtern, die blaue Varietät in der Minderzahl; * 2) am 1. und 3. Mai ein dem Striatum nahestehendes Anobium, ohne Höcker auf dem Thorax; 3) vom 30. April bis Ende Mai in beträchtlicher Anzahl Thymalus limbatus, der sich mit den noch weichen Deckschilden durch verhältnissinässig enge Schlupflöcher drängte; 4) vom 15. bis Ende Mai Mycetocharis barbata und 5) bereits am 14. April eine Alysia f', welche der in der Tidskrift Bd. III. p. 115 als Alysig orchesiae von mir beschriebenen Wespe ähnlich, aber doch wiederum verschieden ist, und auf die ich mir demnächst zurück zu kommen vorbehalte. Als Beleg für den Erfahrungssatz, dass in der Insecten- welt das Leben oft von Centralpunkten ausgeht, mit andern Worten, sehr verschiedene Arten in den ersten Ständen neben einander vorkommen, was oft auf Parasitismus oder doch einen verwandten Zustand hindeutet. Die Coexistenz jener 4 Käferarten-Larven kann wohl am angemessensten aus der Alteration der Säfte des Baumes an den bezeichneten Stellen hergeleitet werden, gleich wie ein wirklicher Baum- schwamm nicht selten mehrere Arten ihre Eier an denselben abzulegen veranlasst. Als eigentlicher Schmarotzer kaun wohl nur die Alysia bezeichnet werden. Hierauf mag unter Hinweisung auf die Siebold’schen Bemerkungen über die orangefarbige Larve vou 8. Meloe proscarabaeus (entomol. Ztg. 1841 p. 139) die Bemerkung folgen, dass dergleichen auch auf Ichneumonen vorkommen. Ein am * Anmerk. Dadurch ist denn ermittelt, dass die Larve eine Holzlarve, was ich, beiläufig bemerkt, die Larye der Oede- mera croceicollis Sahl. anbelangend (Vergl. Linn. Bd. I. p. 80) mit meinen hiesigen Freunden sehr zu bezweifeln geneigt bin, weil diese Art auch hier nur an nassen Orten auf Carex, und zwar sowohl am Ufer der Landseen als am Seeufer vorkommt. 14. Juni ‚gefangener Ichneumon der ‚Sect. 9 mit weissem Gesichte, den ich vorläufig für nichts anders als das Männ- chen einer bisher nur als Weibchen bekannten Art einer andern Section halten kann, trüg deren in Mehrzahl zwischen Brust und Hinterleib mit sich umher. Nachdem: er Tags darauf gestorben , wurden 2 andere Individuen derselben Art in: dessen Behältniss gebracht, und waren die Schmarotzer alsobald auf deren Körper übergegangen... Leider . starben auch diese nach einigeu Tagen, und habe ich die Geschichte der Larven nicht weiter verfolgen können. 9. Trypeta Meigenii Loew. Hr. Prof. Loew wirft (Germar’s Zeitschr. f. d. Entomol, Bd..5 p. 317) die Frage auf, ob meine, frühere Mittheilung, dass die Larve von Tr. alternata Fallen sich von den Beeren der .Berberis nähre, sich nicht auf. alternata Meig., (Meigenii Loew) beziehe, und kann ich solche nach Vergleichung der betreffenden Exemplare bejahend beantworten. Bestätigen muss ich gleichfalls, dass 10. Trypeta cognata Wiedm. und nicht die verwandte Speciosa in den Blättern von Arcti- um lappa minirt. A Eine Minirlarve ist auch die von | 1l. Trypeta centaureae Ä nach Ausweisung eines vorliegenden, freilich unvellständigen Exemplares und mehrerer der cognata sehr ähnlicher Puppen. —— Hy — Intelligenz - Hachrichten. i Hr. Obrist Le vaillant in Phalsbourg (Deyıt. dela Meurthe) beabsichtigt seine während ‚eines 12jährigen Aufenthaltes in Algier zusaımınengebrachte Käfersammlung zu verkaufen. Es ist ohne Zweifel die reichste, welche bis jetzt in diesem Lande zu- sammengebracht ist, und enthält viele der gesuchtesten Selten- heiten: z.B. die in Algerien vorkommenden Arten von Laphyra, Zuphium, Graphipterus, Carabus, Ancylocheira , Bolboceras, Glaphyrus, Doreus &e. &e., auch eine Menge noch 'unbe- schriebener Arten. Die Zahl der Exemplare beläuft sich auf 7622, die gemeinen Arten sind in der Regel nur durch 4— 5 Exemplare vertreten, während von den seltenern oft 15, 20 — 30 vorhanden sind. Ausser diesen algierschen Käfern besitzt Hr. Levaillant noch 1167 zum grossen Theil ausgezeichnete Exoten, welche er vom Pariser Museum er- 296 halten hat, und 711 Earopäer. Die üze Sammlung id für 1900 F Frances überlassen, 2 ne 1 “In Brüssel ist die Baupteächlich aus exotischen Käfera bestehende und viele schöne und seltene Arten enthaltende Sammlung des vor Kurzem verstorbenen Hrn. Nyst Familien- weise zu verkaufen. Die einzelnen Familien werden zu den beigefügten sehr niedrigen Preisen überlassen. Cicindelen und CGarabieinen . . 750 Arten, 1093 Exemplare, zu 200 Franes. Hydrocantharen . 146 » (515. a yys Brachelytren .... 142 =» Buprestiden ... 261 =» 309 » » 160.» Elateriden .... 168 » 343 » Pa E Malacodermen . . 162 » 306 . eigen Teredilen. .... 50 » 130 > or’ wer Glavicornen ... 194 » 370 u . 2er Palpicornen ... 48 =» 105 » sig Lamellicornen . . 924 »' 2500 ® BRUT Melasomen . . . . 229 » 1500 » » 300°» Taxicornen. ... 56 » 130 n suu2gygal. Tenebrioniden .. 61 » 146 » suzguuN Helopier ... 3 =» 184 » ' zer Tracheliden, Cau- - thariden, Stene- Inte. 124 »»..274 » » 50 » Cureulioniden, » . 809. =». „1800 » » 450 >» Xylophagen ... 79 °= 175 J im . Longieornen .... 597 =» 982 » 3/5. » Chrysomelinen . . 757 =»: 1700 » » 300 |» 5600 10,662 2764 ° Druckfehler, In No. 8 der diesjährigen entomologischen Zeitung: ist zu corrigiren: Ss. 227 Z: 3 w18 v. u. 1 Callunella st. ‚Calunella. 83. 23 Z 2.05 v u l-Calluna st. Caluna, lotus st. lothus. 6 v. 0. l. vesca st. esca. 5. 232 Z. 5 v. 0. |. jedem st. allen, S. 243 2.18 v. u. l. unterscheiden konnte st. unhaschziähez | | ' kannte... Druck von F. Hessenland, Entomologische - Zeitung herausgegeben von dem entomologischen vi eine STETTIN. Redaction: In Commission bei den Buch- €. A. Dohrn, Praeses | . handlungen von E. S. Mittler in Dr.H. Schaum, Secretairj des Yereins. Berlin und Dyk in Leipzig. e 1. ed. ae dothr, 1846, Inhalt. Veteinsängeläkntieitih. eondeponibin vargı Die Gat- tung Beris. (Schluss.) Walton: Die Gattungen Phyllobius, Polydrusus und: Metallites. Schaum: Entomologische Bemer- kungen.;, Zeller: Lepidopterologische Beiträge. Bereinsangelegenheiten. Im August fand wegen Abwesenheit mehrerer Mitglieder keine Sitzung Statt. Der Sitzung am 3. September wohnte Hr. F. X. Fieber aus Prag. bei, welcher den Anwesenden seine vom musterhaftesten Fleisse Zeugniss ablegenden Zeichnungen zu einer Monographie der europäischen Orthop- teren und der Hemipterengattung Corixa vorlegte, und einige auf 2 Excursionen bei Stettin gefangene Arten der letzteren Gattung, (C. Geoffroyii Leach, Sahlbergii Fieb., Linnaei Fieb., striata Linn., fossarum Fieb., Fallenii Fieb., semi- striata Fieb., nigrolineata Fieb.) für die Vereinssammlung mittheilte. Als Mitglieder wurden aufgenommen : Herr Dr. v. Renard, Secretair der Kaiserl, naturforschen- den Gesellschaft in Moscau, » Baron Maltzan auf Pautsch bei Malchin, » Dr. Nylander in Helsingiors, » A. White, Assistent am brittischen Museum in London, » E. Doubleday, Assistent am brittischen Museum in London. 20 298 Der Verein hat Ende Mai ein Mitglied, Hrn. Regierungs- Advocat Paessler in Gernrode, durch den Tod verloren. Eingegangen: a) für die Sammlung. Eine schöne Sammlung von Erzeugnissen der Gall- mücken. Geschenk des Hrn. Bremi in Zürich. Fine Zahl Exemplare von Palingenia flos aquae. Geschenk des Hın. Lehrer Cornelius in Elberfeld. 6) für die Bibliothek. Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. Die ganze Reihe der Jahrgänge seit dem ersten Erscheinen. Für dieses kostbare Ge- schenk der Kaiserl. naturforschenden Gesellschaft in Moscau ist der Verein Hrn. Dr. v. Renard, durch dessen ausgezeichnete Güte wir es erhielten, zu besonderem Danke verpflichtet. Es dürfte nur sehr wenige Bibliotheken in Deutschland, die grössten nicht ausgenommen, geben, die dieses Werk voll- ständig besitzen. Fischer de Waldheim: Entomographie de la Russie tom. IV. Moscou 1846. Enthält die Orthopteren Russlands. Geschenk Sr. Excellenz des Hrn. Fischer von Waldheim in Moscau. Enumeration des Carabiques et Hydrocanthares recueillis au Caucase. Carabiques par Chaudoir, Hydrocanthares par Hochhuth. Geschenk des Hrn. Baron von Chaudoir in Kiew. Mehre kleine Abhandlungen aus englischen Journalen von E. Doubleday und A. White. (In einer derselben ist Purpuricenus dalmatinus Sturm von Hrn. White als neue Art Purpur. Fellowsii abgebildet.) Geschenk der Hrn. Verfasser. Zetterstedt: Diptera Scandinaviae tom. V. 1846. Geschenk des Hrn. Verfassers. Nylander: Adnotationes in monographiam Formica- rum borealium Europae. 4to, Geschenk das Hrn. Verfassers. Dahlbom: Skandinavisk Hymenopter - Fauna, Lund 1846. Geschenk des Hrn. Verfassers, 299 Debey: Beiträge zur Lebens- und Kpkwickeltings- geschichte der Attelabiden. Geschenk des Hrn. Oberlehrer Eönster in Wachen; Isis. Jahrgang 1822. Gescherk des Hrn. Professor Loew. Uebersicht der Arbeiten der schlesischen Gesellschaft im Jahre 1845. Entomol. Section. Allgem. .österreichische Zeitschrift. Herausgegeben von Dr. Hammerschmidt. 1846 no. 19 — 26. Hagen: Die Netzflügler Preussens. (Aus den Preuss. Provinzialblättern 1846. Juli. ) Angeschafft wurde: Die englische Zeitschrift: The entomologist con- ducted by Edw. Newman. London 1840 — 42. BU nr Correspondenz2. Ich kann nicht unterdrücken den Wunsch auszusprechen, dass unter den Entomologen, die sich mit Beobachtungen der Metamorphosen beschäftigen, ein gegenseitiger Aus- tausch der Productionen und Metamorphosen der Insecten möchte eingeleitet werden. Der Gewinn, der daraus für die Wissenschaft erwachsen würde, wäre gewiss eben so bedeutend als die Belehrung, die ein jeder einzelne erhalten würde. Die Modificationen, welche durch Verschiedenheit des Klimas, des Bodens und seiner Pflanzendecke in der Lebensthätigkeit der Insecten hervorgebracht werden, würden sich durch solche Mittheilungen erschliessen und überhaupt eine gründlichere und klare Erkenntniss der eigentlichen Naturgeschichte der Insecten ermittelt werden. Sorgfältige Abbildungen mit Beschreibungen begleitet würden zwar das- selbe leisten, aber das wäre ein kostspieliger Umweg. Es ist nicht zu bezweifeln, dass ein solcher Umtausch nur ein- mal begonnen in kurzer Zeit zwischen einer bedeutenden Zahl von Forschern stattfinden würde, ein aufmerksames Interesse würde sich auch vielen Sammlern mittheilen, zahl- reiche Entdeckungen würden ‘folgen und die lehrreichsten Sammlungen würden entstehen, in denen man die lebende Natur studiren könnte. Würdigen Sie meine Ideen Ihrer Auf- merksamkeit und ich hoffe, dass diese auch bei Männern wie Prof. Hartig, v. Heyden, Boie und Andern Anklang finden werden, Zürich, im August 1846, Bremi. 20 * 300 Bei Anisodaetylus finde ich, dass die spina 'Apicalis der tibiae anticae mehr oder weniger deutlich extus emargi- nata oder subemarginata ist, besonders bei d, ohne dass ich dies Merkınal irgendwo angeführt gelesen hätte. In unserer Gegend um Freiburg i.fB., die an Carabiei- den sehr reich ist, fand ich die Op honas. Arten immer nur auf Kalk gebirge, nie auf Urgebirgsboden,, was ich auch schon irgendwo anders ausgesprochen habe. Es wäre vielleicht interessant, zu erfahren, ob dies sich an andern Orten ebenso verhält, und wenn dem. so wäre, jedenfalls der Mühe werth, dem Grunde nachzuspüren, warum diese unter Steinen lebenden Insecten auf eine gewisse Bodenart beschränkt sind!? Etwas Aehnliches bemerkte ich bei dem Genus Melo&, dessen Arten ich hier immer auf Lehm- boden oder mit Lehm bedeckten Wegen und zwar trocknen, dürren Stellen finde. Feuchter Thon scheint die Wohn- stätte zu sein für Limnichus, Georissus, Elmis, Maeronychus, Potamophilus, Parnus, Heterocerus, Bagous. — Cleonus, Alophus, Minyops, Lepyrus &e. scheinen wieder dem trocknen Kalkboden anzugehören; manche Genera lieben vorzüglich salzhaltige Gegenden, dergleichen Seeufer u. s. f. — Hier liegen wohl noch manche Beziehungen dieser Thiere zur unorganischen Welt, ferner ihre Lebensweise, Nahrung und dergl. im Dunkeln, und somit im Bereiche der noch anzu- stellenden, sich der Mühe lohnenden Forschungen. Freibüre im Breisgau, Dr. Fischer. Die in der August-Nr. der entomol. Zeitung von Dr, Sehmidt - Göbel aufgestellte neue Staphylinengattung Hoplo- notus lJaminatus ist das bereits von Latreille und Graven- horst beschriebene Männchen der Aleochara ruficornis, St. Wehlen. Märkel. a a a in in, 301 Wilfenichaftliche " Mittheilungen. | Bemerkungen über. die Gattung Beris und Beschreibung eines Zwitters von Beris nitens. Vom Professor Dr. Bf. Eoew in Posen. (Schluss.) sp; 7. ‚Beris nitens. ( Fortsetzung..) Weibchen: Fühler wie bei dem Männchen; die ganz kurz und ziemlich sparsam behaarten Augen sind durch die blangrüne ‘oder stahlblaue Stirn getrennt, welche von oben gesehen etwa den vierten Theil der Kopfbreite einnimmt wpd ıummittelbar über jedem Fühler ein weisslich sehimmerndes Querstrichelchen zeigt, wovon sich auch: bei dem Männchen eine, Jedoch undentliche Spur findet; ausserdem ‚befindet sich ebenfalls unmittelbar über den Fühlern ein vertieftes ‘Grüb- chen, welches ‘von vorn beleuchtet und von der Seite be- trachtet eine lebhaft goldgrün schimmernde Farbe zeigt, die nur‘ selten mehr in das Blaugrüne übergeht, das Untergesicht hat dieselbe Breite, wie die Stirn und eine glänzende dunkel stahlblaue Farbe; vom Fühler abwärts am Augenrande jeder- seit eine matt'schwärzliche, lebhaft weiss schillernde Strieme ; Stirn ‘und Untergesicht sind übrigens nur ganz kurz und sparsaın behaart. Thorax und Schildchen durchaus nıetallisch grün, etwas in das Blaugrüne übergehend, nach dem Tode oft blangrünz "die Behaarung ist überall äusserst kurz und von fahlgelber Farbe; die Dornen des Sehildehens wie bei dem Männchen. Die Oberseite des Hinterleibes "hat ‚eine blauschwarze, zuweilen in: das Violettschwarze übergehende ziemlich glänzende Färbung, am Seitenrande wird der Glanz lebhafter und die Färbung blaugrüner; die lebhaft metallisch glänzende Unterseite ist von bläulichgrüner Farbe. Die: After- griffel sind von zarten Baue und dunkelgelber Farbe. Die Flügel haben eine ‚deutliche bräunlichgraue Trübung , an Jer Wurzel sind sie mehr gelblich; das Randmal ist dunkelbraun; vom ‘Verlaufe der Flügeladern gilt dasselbe wie bei dem Männchen. Die Beine sind braunschwarz, doch die Vorder- und Mittelschenkel von der Wurzel aus bis ‘zum. zweiten Drittheile, die Hinterschenkel nur bis etwas über die Hälfte bräunlichgelb ‘gefärbt; eine ähnliche, jedoch wenig bemerkbare 302 Färbung zeigt die äusserste Wurzel aller Schienen; deutlicher findet sich dieselbe an der Wurzel des ersten Gliedes der Hinterbeine, welches kaum verdiekt zu nennen ist; die Vorder- und Mittelschenkel sind ein klein wenig stärker als bei den Weibchen der vorhergehenden Arten; die Hinter- schenkel gegen das Ende hin zwar weniger als bei dem Männchen, aber doch deutlich verdickt; auch die beiden letzten Drittheile der hintersten Schienen. erheblich dicker, als bei demselben Geschlechte der vorherbeschriebenen Arten. Schwinger gelb. Bei dem Einsammeln se r Art, die hier in der Posener Gegend in der Mitte des Mai füiegt, fiel mir ein Exemplar, welches ich wegen der zum Theil gelben Färbung der Beine für ein Weibchen hielt, durch grössere Ausbreitung der schwarzen Farbe an einigen Beinen auf; ich glaubte eine hübsche Varietät zu fangen, fand aber zu meiner Freude, als es mir endlich nach lange vergeblichen Bemühungen zur Beute wurde, dass es ein Zwitter, der erste in der Ordnung der Diptern entdeckte sei; er verdient schon dieses Umstandes wegen eine Beschreibung. Männlich sind nach Gestalt, Fär- bung und Behaarung: Kopf, Thorax, Schildchen, Flügel, die beiden Vorderbeine so wie das linke Mittel- und Hinter- bein; weiblich dagegen: der Hinterleib mit den Genitalien, so wie das rechte Mittel- un«d Hinterbein. Noch sind ein Paar Worte über die oben gegebene Synonymie nöthig. Dass die 3 Meigenschen Arten: Ber. nitens, femoralis und flavofemorata nur in der Anzahl der Strahlen des Schildehens abweichende Varietäten des Weibehens gegen- wärtiger Art sind, unterliegt gar keinem Zweifel; eben so wenig zweifelhaft ist es, dass «die von Meigen angeblich nach einem Weibchen gemachte Beschreibung seiner Ber. nigripes sich auf das Männchen gegenwärtiger Art bezieht; offenbar hat sich Meigen durch die getrennten Augen über das Ge- schlecht täuschen lassen; allerdings sagt er, Th. 6 pag. 318, nochmals auf Ber. nigripes zurückkoınmend, dass er das Männchen dieser Art in der Fabrieins’schen Sammlung kennen gelernt habe und setzte also fortwährend voraus, dass das von ihm früher beschriebene Exemplar ein Weibchen gewesen sei; entweder hat er bei der Besichtigung der Fabrieius’sehen Sammlung wirklich den Ber. nitens d' vorgefünden und das Geschlecht richtiger erkannt, aber das Getrenntsein der Augen zu bemerken vergessen, oder er hat das Männchen einer anderen Art für das seiner vermeintlich weiblichen Ber. 303 nigripes gehalten: wäre letzteres der Fall, so könnte nur an das Männchen (der Ber. fuscipes gedacht werden, da nur bei diesem die Beine so dunkel gefärbt sind, dass eine Ver- wechselung mit Ber. nigripes allenfalls möglich erscheint; diese Verwechselung würde mir als die natürlichste Erklärung jenes Irrthums erscheinen, da er ausdrücklich sagt, dass das von ihm besprochene Männchen bei Ber. sexdentata stecke, dessen Mäunchen dem der Ber. fuseipes in der That mit alleiniger Ausnahme der Färbung der Beine sehr ähnlich ist, wenn Meigen nur ebeu dieses Männchen von Ber. fuscipes nicht gekannt und selbst beschrieben hätte, Möge sich dies letztere Versehen Meigens auch aufklären wie es wolle, so bleibt doch soviel gewiss, dass die im zweiten Theile be- schriebene Ber. nigripes das Männchen der Ber. nitens ist" Die Richtigkeit der bisher erörterten Synonymie wird auch durch den Uınstand besfätigt, dass Meigen Ber. nigripes, nitens, femoralis und flavofemorata alle vier und keine einzige andere Art von Wien aus zugesendet erhielt. — Macquart’s Beris hirsuta ist das vollkommen kenntliche Männehen gegenwärtiger Art; dass es in Sicilien gefangen worden ist, bildet keinen Einwurf gegen diese Deutung; Ber. tibialis komınt dort ebenfalls vor. Die Flügel kommen bei verblicheneren Exemplaren oft so hell vor, dass sich seine Beschreibung ohne allen Zwang darauf anwenden lässt. Die über Stratiomys similis Forster vorliegenden Angaben sind sehr dürftig, doch enthalten sie nichts, was der Deutung derselben auf das Männchen der Ber. nigripes widerspräche; fragt man sich freilich, wem denn nun dieses Männchen ähnlich sein solle, so möchte man fast geneigt sein, mehr an das Männchen der Ber. fuseipes und seine Aehnlichkeit mit dem der Ber. sexdentata zu denken, obgleich die An- gaben Forster’s auf dasselbe nicht so gut passen. Ich glaube mir kein Recht anzumassen, sondern nur eine wissenschaft- liche Pflicht zu erfüllen, wenn ich, die bisher als besondere Arten betrachteten Geschlechter und Varietäten vereinigend, den unpassenden, überdies nicht ganz so sichern, nur für ein Geschlecht geltenden, für das er freilich die Priorität hat, von Forster ertheilten Namen der Ber. similis aufgebe und unserer Art den viel bezeichnendern und in Seiner Anwendung ganz vollkommen sichern der Ber. nitens bei- lege, wozu mich auch schon der Umstand hindrängt, dass Ber. nitens der älteste Name für die Varietät mit 4strahligem Schildchen, die als die typische angesehen werden muss, ist, 304 2) mit gelben Strahlen am Schildchen. sp. 8. Ber, tibialis "& 9; alis subhyalinis, ‚stig- mate brunneo, Long. corp. 275 — 275 lin. Synon: Beris tibialis Meig. Syst. Beschr. IL 3. . — Macg. Dipt. duN.Xyloph. 136.2. Maegq. Suit. Dipt. 1. 232. 2, Vaterland: Fast ganz. Europa. | Männchen: Fühler sehr schlank, besonders das dritte Glied, fast so lang als der Kopf breit ist, in: der Mitte meist braun, sonst schwarz. Untergesicht sehr schmal, schwärzlich mit lebbaftem weissen. Schimmer; die sehr spar- saine Behaarung desselben ist graulich,, Augen durch. die schmale, schwarzgrüne Stirn getrennt; selbst unter mässiger Vergrösserung erschienen sie noch ganz nackt, sind aber in der That mit ganz kurzen und sehr zerstreuten Härchen besetzt, unmittelbar über den Fühlern hat die Stirn einen weisschimmernden Fleck, Die Taster sind gelb oder bräun- lichgelb. Thorax und Schildehen sind überall von lebhaft metallischgrüner, zuweilen in das Blaugrüne übergehender Farbe und durchaus mit kurzer, lichter Behaarung, besetzt; das Schillchen hatte bei allen Exemplaren , welche ich ge- schen habe, 4 gelbliche Dornen. Der Hinterleib ist schmal und flach, von schwärzlicher Farbe; die Unterseite desselben ist in srösserer oder geringerer Ausdehnung gelblich gefärbt, was aın. Vorderrande des 3ten, 4ten und Öten Ringes auf der Oberseite als gelbliche Binde durchschimmert, die sich nicht selten auf allen 3 Ringen zu einem ansehnlichen un- regelmässig dreieckigen, mit der einen Ecke nach hinten gerichteten Flecken erweitert. Die äusseren Genitalien sind gelb, die seitlichen Lamellen nicht hakenförmig. Flügel glasartig, nur mit schwacher bräunlichgrauer Trübung, die 2te Längsader geschwungen, die Querader weit Jenseit. der Mitte derselben angesetzt; zwischen der 2ten und 3ten der aus der Diskoidalzelle entspringenden Adern findet sich bei allen meinen Exemplaren ein ansehnliches, doch nicht immer gleich langes Rudiment einer 4ten Ader; das Randmal ist braun. . Vorderbeine von gewöhnlicher Bildung , Hinterbeine mehr verlängert als bei den anderen Arten, «ie Schenkel derselben gegen das Ende hin schwach keulenförmig, Schie- nen stark keulenförmig, erstes Fussglied wmässis, aber deut- lich verdickt, die Farbe der Beine ist gelb. Die vordersten Füsse ganz, oder doch von der Spitze des ersten Gliedes an braun; an den Mittelfüssen beginnt die braune Färbung 305 meist erst an der Spitze des ersten Gliedes, an den Hinter- füssen ist nur das erste Glied von der Wurzel an in grösserer oder geringerer Ansdehnung hell: gefärbt; die Hinterschienen sind mit alleiniger Ausnahme der Wurzel gebräunt; an den Hinterschenkeln ist entweder nr die ‚alleräusserste Spitze braun oder die Bräunung erstreckt sich weiter ‚nach der Wurzel hin, immer aber vor der braunen Spitze auf der Oberseite eine minder dunkle hindenartige Stelle freilassend; die Ausdehnung und Farbentiefe der dunklen Stellen ist ver- änderlicher, als ich sie bei irgend einer andern Art gefunden habe. Die Schwinger sind eelb. Weibchen: Es gleicht dem Männchen sehr, ‚Fühler und Taster wie bei diesem, eben so die Stirn: und‘ das Untergesicht, nur dass die letzteren beiden etwas breiter sind. Thorax und Schildchen unterscheiden sieh von. denen des Männchens sehr wenig, ‚nur nähert sich die Farbe, der- selben in der Regel mehr dem Goldgrünen. ‚Der Hinterleib erheblich breiter als bei dem Männchen, auf der Unterseite ganz gelb, was auf der sonst schwärzlichen Oberseite eine vom 3ten bis Sten Ringe gehende, zuweilen schon auf dem 2ten beginnende Reihe untereinander zusammenhängender, trapezischer Flecke bildet; die äusseren Genitalien sind gelb. Die Flügel gleichen denen des Männchens; auch die Beine sind ziemlich von derselben Bildung, wie bei dem anderen Geschlechte, nur ist die Verdicknng der Schienen und des ersten Fussgliedes der Hinterbeine ein wenig geringer; die braune Färbung breitet sich auf denselben in der Regel viel weniger aus, als bei dem Männchen. Schwinger gelb. Man lasse sich durch die Veränderlichkeit. in der. Fär- bung der Beine und des Hinterleibes ja nicht verleiten, Ber. tibjalis zu verkennen. d Mit Ber. tibialis ist die Reihe der bisher bekannt ge- wordenen europäischen Beris- Arten geschlossen. Es reihen sich ihr die 3 bekannt gewordenen exotischen Arten an, welehe sämmtlich in dieselbe Unterabtheilung mit ihr gehören. Sie können in der Kürze, wie folgt, characterisirt werden. sp. 9. Ber. tricolor ('; thorace scutelloque aeneis; alis infuseatis. — Long. corp. 2% lin. — Synon: Ber. tricolor Wied. Aussereur. Zweifl. 83. 1.&575 Vaterland: Brasilien. ep. 10. Ber. viridis 9; abdomine nigro, margine ineisurisque flavis. — Long. corp. 2% lin. — Synon: Ber. viridis Th. Say. Long’s Exp. 368. 1. Wied. Aussereur, Zweifl. I. 83. 2. Vaterland: Pensylvanien. sp. 11. Ber. dorsalis 9; thorace scutelloque nigris, alis infuscatis, antennis basi flavis. — Long. corp. 2} lin. — Synon: Sargus dorsalis Th. Say. Long’s Exp. 377. 4. Wied. Aussereur. Zweifl. 1. 540. 3. Vaterland: Pensylvanien. Ausserdem beschreibt Hr. Macquart in seinen Dipt. exot I. 1. 172, noch eine angeblich vierte exotische Art als Ber. Servillei, deren Vaterland er nicht kennt; dasselbe ist Neuholland und diese Ber. Servillei identisch mit Xylo- phagus spiniger Wied. Aussereur. Zweifl. II. 618. 9., wo sich auch die Beschreibung des nahe verwandten Xylopha- zus rufipalpis aus Mejico findet. Es kann allerdings zwei- felhaft scheinen, ob diese Arten besser bei Xylophagus oder besser bei Beris stehen, jedenfalls aber muss der unberech- tigte Macquart’sche Name eingehen; will ınan sie zu Beris bringen, so muss die erste Art hier angereiht werden und kann so bezeichnet werden: sp. 12. Ber. spinigera ? & 9; alis infuscatis, basi apiceque dilutioribus, puncto pone stigma pellueido. Long. corp. 54 — 6 lin. — Synon: Xylophagus spiniger Wied. Aussereur. Zweifl. I. 618. 9. Beris Servillei Maeq. Dipt. exot. I. 1, 172. Vaterlanıl: Port - Jackson auf Neuholland. Xylophagus rufipalpis müsste hinter Beris nitens seine Stellung bekommen und könnte folgende Diagnose erhalten. sp. 13. Ber. rufipalpis JS; alarıum maculis duobus nigro brunneis. Long. corp. 4 lin. — Synon: Xylophagus rufipalpis Wied. Aursereur. Zweifl, Il. 619. 10. Vaterland: Mejico, Mir scheint es unerlässlich, diese Arten von Xylophagas zu trenuen, aber unpassend, sie mit Beris zu vereinigen. —n— 307 Bemerkungen über die Gattungen : Phyllobius, Polydrosus und Metallites. Von John Wealton Esa. (Annals and magazine of natural history, Vol. XVIL., No, 109, Jan. 1846, pay. 12.) Die Insecten dieser Gattungen sind vorzüglich dadurch ausgezeichnet, dass ihr Körper mit glänzenden Schüppchen in verschiedenen Schattirungen von Grün geschmückt ist, andere haben einen prächtigen Metallglanz von verschiedener Farbe. Fast alle Arten sind bedeutenden Veränderungen in der Farbe der Schüppchen und der Beine unterworfen. Ich sandte Stücke von jeder der folgenden Arten an Schönherr und Germar und beide sind mit den gegebenen Namen und den dazu gezogenen Synonymen einverstanden. Fam. Curculionidae. Gatt. Phyllobius, Schönh., Germ., Nemoicus, Steph. A. Schenkel gezähnt. 1. Ph. calcaratus, Fab., Schönh., Steph. Manual pag. 249. | — caesius, Marsh. — Pyri et caesius, Steph. Ilustr. IV., p. 147. — aeruginosus et caesius, Kirby MSS. Dieses Insect ist wegen seiner sehr grossen Aehnlichkeit mit dem folgenden häufig mit demselben verwechselt, und von vielen Entomologen irrthümlich für Curc. Pyri Linn. gehalten worden; aber das scharfe und geübte Auge Gyl- lenhal’s entdeckte die Kennzeichen, durch welche es zu unterscheiden ist. Es weicht von Ph. Alneti durch borstig- lanzettförınige Schüppchen, längere und schlankere Fühler und Fühlerglieder ab, deren Schaft über die Basis des Kopfes hinausreicht, und deren dtes und 4tes Schnurglied «leutlich länger sind. Der Thorax ist weniger eingedrückt und nach vorne zusainımengezogen, das Schildchen von gleichschenklig dreieckiger Form, an der Spitze tief gestutzt und abgerundet, Beine und Fühler roth oder rothbraun, oder röthlich kastanien- braun, sehr selten schwärzlich - pechbraun. Stephens hat in seiner Sammlung eine schöne Reihe von Varietäten, deren einige mit gold- oder kupferfarbigen Schüppchen bedeckt sind. Diese zieht er zu Cure. Pyri Linn. und andere mit grünen Schüppchen zu caesius Marsh. Ich denke, er hält sie jetzt für P. calcaratus seines » Manual« und Schönherr’s, Alpe, Aa Bun FE 2. in men ziemlich local, ' moHUaW ad m MR, PX, Alnet;, Fab. ,Steph. = ben inmnt — Pyri, Gyll., Sehonh. Ayınde —_ eäides; Marsh. / Kirby MSS: mul we _ neustalus, Kirby MSS. IsalIR>Z Dem vorhergehenden sehr nahe verwandt, von welchem er durch fast ellipfische Schüppehen, kürzere und" Fühlerzlieder und Fühler, deren Schaft kann die Basis des Kopfes erreicht, und deren 3tes und’ tes Schnurglied deutlich te und stärker sind, durch den’ vorne tief und breit hnürten Thorax, die zugespitzte 3eckige Sehildehen, and gemeinielich schwarze, zuweilen tief röthlichbraune"öder pechbraune Beine untersehieden) werden kann. Meisten- theils hat, er grüne oder bläuliehgrüuse, sehr selten ‚messing- gelbe Schüppchen. Zuweilen ‚werden, tiefaschgraue Stücke gefunden, nie aber habe ich eins von feurigem, Kupfergold zesehen. Er wird häufig im Juni auf Urtica divica und Umbelli- feren neben, Hecken zefunden. 3. Ph. Pyri,-Linn. (Mas. en Marsh. : — vespertinns, Fab., Herbst, Schonh.. Kirb) M33. | “ —— Mali, Fab., Herbst, Marsh, Gyll. , ‚Stepk., m | Kirb MsS. nd ’.) — amaurus, Marsh... kirb. MSS. #” o=tleıler ‘Dieses Inseet, welehes einige Aehnliehkeit mit“den beiden vorberzehenden hat, ist sogleich dadureh'wonm ihnen za unterscheiden. dass die Basalelieder der Fühlerschner kürzer und von gleicher Länge sind. Es ist ın seiner Be- kleidunz veränderkch: 'auf Bäumen zeftindene Stücke haben gewöhnlich ’ glänzend kupferrothe Schüppchen, . und 'rothe older rothzelbe Beine und Fühler; im‘ Grase gefundene Stücke ‘aber 'silbergraue Schüppehen, schwarze Sehenkel- spitzen und Tenor oder tief ra USE und Fühler. nueıd "m Wesen 'der Identität des‘ Cure. Pyri Linn. ai bis jetzt bedentende Zweifel und Verwirmmg Statt gehabt „aber Linn@’s Sammlung beweist entschieden, dass der Name diesem Inseet zukomme und nieht‘ dem vorhergehenden, zuf welches übrigens die Beschreibung nicht passt: In Linnd’'s Saummlung sind 2-Inseeten zu dem Namen Pyri gesteckt, bekleidet mit feuerrotben, golden -kupfrigen Schüppchen, und mit» röth* lichen‘ Beinen und Fühlern. Das lste zur linken ist den einfachen Schenkeln zufolge Cure, micans Fabr., ‚das 2te zur rechten Cure. Mali Fahr. mit deutlich gezähnten Schenkeln. Es ist klar,, dass Linne so ? Arten wegen der eigenthüm- lichen Farbe ihrer Schüppchen (=aureo-ignens=) und ‚der Farbe ihrer Beine und Fühler (»rufescentes-) verband, und dass, er diese beiden Insecten im Auge hatte, als er seinen Te.., 'Pyri beschrieb. Der Ausdruck femoribus dent: seiner Beschreibung bestimmt unzweideutig, auf. welch es Inseet der Name angewandt werden muss, Dass erstere, grössere und, glänzendere Thier hielt er für das Weibchen, Donovan und Marsham haben ebenfalls beide Arten ver- mischt;, der erstere hat Cure, micans abgebildet, und, Schenkel als gezähnt beschrieben: der letztere beruft sie auf Donovan and hat Linne’s Beschreibung abgeschrieben. Stephens zieht in seinem »Syst. Catal« den Cure. Pyri Donovan & Marsham zu Core. micans, aber Kirby hat in seinem Manuseript, cbzleich er ihn zu derselben Art zieht zweifelnd hinzugesetzt »an 'Marshami?=. Cure. amanrus ist einem Stücke in Kirby’s Sammlung zufolge, welches mit Marsham’s Beschreibung übereinstimmt, gewiss eine Varietät dieses Inseets mit silbergrauen Schuppen und A arucz Spitzenhälfte der Schenkel. Im Juni häufige anf Eichen und andern Bäumen m Wäldern und deren Nähe, zuweilen im Grase. 4, Ph argentatns. | Cure. argentatus, Linn., Mus, Linn. Ph. flavidus & femoralis , Kirb. MSS, Obgleich dieses Inseet leicht mit dem folgenden ver- wechselt werden kanh, so unterscheidet man es doch anf der Stelle von demselben durch weniger vorstehende Augen, kürzern Rüssel, ganz rothe oder rothgelbe Fühler, die un- gleichen Basalglieder der Fühlerschnur, deren ?tes Glied deutlich länger und schlanker als das 1ste ist, die rothen oder rothgelben Beine, die zuweilen pechbraune oder schwarze Schenkel haben. Der bei dieser wie bei der folgenden Art sehr veränderliche Thorax zeigt alle Vebergänge ‘von einer fast eylindrischen zu einer fast kugeligen Gestalt. Die Sehen ket mancher Stücke sind stärker, woher der Name femoralis Kirb. Doch werden diese Veränderungen nur als Geschlechts et “8 310 unterschiede angesehen, und alle zu dieser unbeständigen Art gezogen. Durch das ganze Land häufig vom Mai bis August. 5. Ph. maculicornis, Germ., Gyll., Steph. Schönh. — nigripes & angustior, Kirb. MSS. Er unterscheidet sich von argentatus durch den vorne niedergediückten Kopf und die deutlich mehr hervorragenden Augen. Der Rüssel ist länger und an der Spitze verbreitert, oberhalb erhaben, und tief gefurcht, die Fühler bräunlich- gelb mit pechbraunem Schafte und dunkler Keule, die Basal- glieder der Schnur gleichlang, die Beine schwarz, Schienen und Füsse zuweilen dunkel bräunlich - gelb. Ziemlich selten im Süden Englauds. Ich habe ihn im Juni in Wiesen und Birkenwäldern zu Mickleham uud in Yorkshire häufig im Grase auf Dolowitgebirge gefunden. 6. Ph, oblongus. Cure. oblongus, Linn., Mus. Linn. — rufescens, Marsh., Kirb. MSS, — testaceus, Kirb. MSS. Nemoicus oblongus, Steph. Bei einigen Stücken dieser Art sind Kopf und Thorax ganz schwarz, bei andern röthlich - rostbraun. Mich dünkt, es ist eine zu grosse Aehnlichkeit sowohl in Habitus als in der Form des Kopfes und der Bildung der Fühler zwischen dieser Art und der ganzen Gattung, als dass eine generische Trennung zugelassen werden könnte, weshalb sie in Uebereinstimmung mit Schönherr und den Entomologen des Continents hierher gestellt worden ist. Ziemlich gemein in Wäldern und Hecken vom Mai bis Juli. B. Schenkel einfach. 7. Ph. Pomonae, Oliv., Germ., Steph. — unifornis & albidus, Steph, — obseurior, Kirb. MSS. Schönherr theilte mir mit, dass er diese Art von der folgenden nicht für hinreichend verschieden halte und führte aus einem Briefe Gerinar’s dessen Meinung an, dass Pomo- nae und uniformis dieselbe Art sein möchten. Ich wandte mich deshalb an Germar, der, als er von mir viele Stücke beider Arten erhalten hatte, bemerkte » Ph. Pomonae Gern. ohne Zweifel; ich bin Ihrer Meinung dass er von uniformis verschieden sein kann «. Beide Arten sind äusserst ähnlich 311 aber doch in ihren Habitus verschieden, auch habe ich sie nie in Gesellschaft getroffen. Die Unterschiede in der Form und Sculptur sind nicht sehr in die Augen springend, wenn nicht die extremsten Varietäten beider gegenübergestellt werden. Die Gestalt des Thorax ist geringern Veränderungen unterworfen als bei uniformis, er ist im Verhältniss zur Breite länger und schmäler, an den Seiten weniger erweitert, oben flacher und zuweilen in der Mitte gekielt; ebenso sind die Fiügeldecken im Verhältniss zur Breite länger und schmäler, und auch in der Form etwas verschieden. Aber Pomonae ist sogleich dadurch zu unterscheiden, dass Brust und Hinterleib stets mehr oder weniger dicht mit Schüppchen bedeckt sind, während bei uniformis dieselben Theile spär- lich mit feinen, kurzen Haaren bekleidet sind, beide Arten sind in der ganzen Gestalt und in der Farbe der Beine und Fübler ausserordentlich veränderlich. Sehr häufig im Grase in den Mooren von Hockney und in Yorkshire im letzten Theile des Juni, aber nach meiner ‚Erfahrung niemals auf Bäumen. 8 Ph. uniformis, Marsh., Kirb. MSS., Schönh. — parvulus, Gyll., Steph. (non Fabr. BOFARE Germ. & Schönh. ) —- minutus, Steph. — Pomonae, Schönh. Supp. VII. pag. 35. Dieses Insect hat, gegen das vorige gehalten, gemeinig- lich einen verhältnissmässig kürzeren, an den Seiten mehr erweiterten, oben convexeren, und (wie Ph. argentatus ) zur kugeligen Form neigenden Thorax; eben so sind die Flügeldecken kürzer, au der Basis erhaben und hinter den Schultern sanft abgeflacht. Ich glaube nicht, dass Stephens ein typisches Exemplar von Curc. uniformis Marsh. besitzt, aber die Exemplare in Kirby’s Saminlung, welche er Marsham zuschreibt, stimmen mit dieser Art überein. Sehr häufig vom Mai bis Juli in Hecken auf Prunus spinosa und Umbelliferen. 9. Ph. viridicollis, Fab., Gyll., Steph., Schönh. Fast alle Theile dieses Insects haben mit denen des vorigen eine ausserordentlich übereinstimmende Form, aber es unterscheidet sich durch die elliptisch lanzettlichen Schüppehen. Kopf und Thorax sind grob runzlig- punctirt, der letztere oberhalb kahl, an den Seiten mit grünen Schüppchen gesprenkelt, die Flügeldecken fast kahl. 312 Ich habe zahlreiche Exemplare von Greville aus der Umgegend Edinburghs mit dem Bemerken erhalten, dass er in manchen Jahren so hänfig ist, dass man ihn auf Alche- milla vulgaris mit einem Griffe datzendweise fangen kann. In Schweden lebt er nach Gyllenhal auf Artemisia campestris. .. Gatt. Polydrosus ‚ Germ, Schönh. A. Schenkel einfach. 1. P. undatus, Fab., Gyll., Germ., Steph., Schönh. — fulvicornis, Steph, Cure. selenius, Marsh., Kirb. MSS. — ‚rufipes, Linn., Mus. Linn. ... Cure, fulvieornis Fab. & Gyll. ist diesem Inseet nahe verwandt, aber von demselben, abgesehen von andern Kennzeichen, standhaft, dnreh. den schwarzen Kopf, den rothbraunen oder röthlich kastanienbraunen Rüssel und eben so . gefärbten Thorax und Flügeldecken zu, unterscheiden. In Kirby’s Sammlung sind 2. authentische Exemplare des Curc. fulvicornis von, Gyllenhal, und ich besitze einige aus- ländische Stücke mit jenem Namen. aus der Sammlung Bilberg’s. P. fulvicornis Steph. ist nach den beiden Stücken seiner Sammlung eine Varietät von P. undatus. Nie habe ich ein brittisches Stück vo» Curc. fulvicornis Fab. gesehen. Germar hat seine Meinung dahin ausgesprochen, dass die Beschreibung Linne's von Cnrc. rufipes durchaus nicht mit dieser Art übereinstimme. Gemein auf Eichenunterholz in den Wäldern von Kent und Surrey, im Juni 2. P. micans, Fab., Herbst, Gyll., Germ. ur — Pyri, Linn., Mus, Linn,, Kirb. MSS.? Die gewöhnliche Farbe der Schüppehen dieses Inseets ist ein kupfriges Feuerroth. Es ist nieht häufig. Ich habe es im Juni auf Eichen- unterholz im Swanscombe Wald bei Gravesend gefunden. 3. P. flavipes, de Geer, Gyll., Steph., Schönh. Gylienhal hat dieses Inseet mit gewohnter Genauigkeit und Schärfe beschrieben, und Steph. kürzere Beschreibungen in seinen Ilustrations und seinem Manual of British Coleop- tera gegeben. Aber bei seiner nahen Verwandschaft mit P. pterygomalis ist es bis jetzt von brittischen Entomologen mit jenem Insect verwechselt worden. Es unterscheidet sich 313 vorzüglich dadurch, «dass es mit braunen Haaren, der Hinter- leib. mit Schüppehen bedeckt ist, und ausserdem bestimmt durch die Form des Kopfes. Ich besitze Exemplare. des P. impressifrons von Chevrolat, welcher dieser Art entschie- den näher steht, als pterygomalis, und, wenn auch sehr schwierig von flavipes zu unterscheiden, doch für hinlänglich verschieden zu halten ist. Er unterscheidet sich haupt- sächlich durch den schmaleren Kopf, den weniger, con- vexen, hinter den Augen ein wenig verbreiterten Scheitel, die sehr tief eingedrückte Stirn, weniger hervorstehende Augen, den seitwärts erhabenen, oberhalb stark niederge- drückten Rüssel, und den oben flachen, an den Seiten hinter der Mitte mit einem tiefen länglichen Eindruck versehenen, und sehr spärlich mit kürzeren Haaren bekleideten Thorax. Von P. impressifrons und P. flavovirens Schönh. und Steph. Manual habe ich nie einheimische Exemplare gesehen. In Waterhouse’s, Stevens und meiner Sammlung. Von Stevens in Windsor und Henhault Wald, ebenso bei Hammersmith Bridge Anfang Juni beim Keschern im Grase. 4. P. pterygomalis, Schönh. Suppl. — ilavipes, Marsh., Kirb. MSS. Länglich, schwarz, mit glänzend-grünen, zuweilen golden schimmernden Schüppehen und aufrechten blassen Haaren bekleidet. ‚Der Kopf breit, der Scheitel in querer Richtung erhaben und. beiderseits deutlich gekielt, an der Basis ver- engert urd grob punktirt; die Augen rund und hervorstehend, schwarz; der Rüssel sehr kurz, kaum von halber Länge des Kopfes und fast eben so breit, die. Spitze bräunlichgelb und ausgerandet. Die Fühler über die Basis ‚des Thorax hinausreichend, blass bräunlichgelb, behaart; Keule länglich, zugespitzt. Der Thorax breiter als lang, nach vorne ver- schmälert und zusammengezogen, an den Seiten mässig ab- gerundet, in. der Mitte querüber convex, eng und grob, aber nicht tief punctirt, die Punkte zusammenfliessend. Das Schildchen dreieckig. Die Flügeldecken länglich, wit ab- gerundeten Schultern, oben convex, gestreift-punktirt, die Zwischenräume ziemlich eouvex, sehr fein gekörntz der Hinterleib schwarz, spärlich wit feinen, kurzen Haaren. be- kleidet, aber ohne Schüppehen. Beine blass bräunlichgelb, behaart, die Schenkel keulenförmig. Länge 2 -— 22‘, Dies Inseet ist gewöhnlich inehr. oder weniger, schlanker als das vorige, die Schüppchen sind glänzender, «die Haare 2i 314 am Körper blasser und der Hinterleib ‘ohne Schüppchen, Die Gestalt des Kopfes ist sehr verschieden , indem er kür- zer und an der Basis dünner, der Scheitel in querer Richtung erhaben und beiderseits sehr deutlich gekielt ist. Auch ist der Thorax verschieden, aber die oben angegebenen Kenn- zeichen sind hinreichend, um «s von seinen Verwandten zu unterscheiden. In vielen Sammlungen aber unter dem Namen P. flavipes. Dr Nicht sehr gemein, aber hie und da ziemlich zahlreich in Wäldern auf Birken, Haseln und andern Bäumen, im Juni. 5. P. sericeus, Schall,, Gyll., Schönh, — splendidus, Herbst. — squamosus, Germ. — speciosus, Steph., Curt. Ich besitze ausländische Stücke dieses schönen Insects von Germar mit dem Namen P. sericeus Schaller. Es wurde von Rudd in einem Holze nahe bei Kimpton, Hants, im Juni entdeckt, und ist meines Wissens noch an keinem andern Orte gefunden worden. Es scheint äusserst local zu sein. B. Schenkel gezähnt. 6. P. planifrons, (Dej. Cat. ), Schönh. — argentatus, Oliv. Länglich, schwarz allenthalben, Füsse und Fühler aus- genommen, mit prächtig grünen Schüppcehen bedeckt, die Oberseite ohne Haare. Der Kopf ziemlich gross fast quadratisch, eng punktirt, die Stirn mehr oder weniger niedergedrückt, in der Mitte miit tiefen Grübchen; der Rüssel etwas kürzer und schmaler als der Kopf, die Spitze 3eckig ausgerandet. Die Fühler bis zur Basis des Thorax reichend, schlank, die Glieder rotlı oder bräunlichgelb mit pechbraunen Spitzen, die Keule braun. Der Thorax kurz, quer, nach vorne ein wenig verengert und sanft zusammengezogen, die Seiten mässig erweitert und abgerundet, oben fast flach. Die Flügeldeeken mit erhabenen fast rechteckigen Schultern, oben eonvex, gestreift-punktirt, die Zwischenräume breit und flach, quer gestrichelt. Die Beine ziemlich stark, Schenkel und Schienen schwarz, die erstern gezähnt, Füsse roth. Länge 3 ‘“. ' In dem brittischen Museum ist ein Stück dieses Inseets, aber ich habe nicht erfahren können, wo es gefangen ist. Ich besitze ausländische Exemplare von Chevrolat. 315 tk. er At chrysomela, Oliv., Sehönh. Sr VI.p.44 A 9. — ‚serieeus, Steph., Curt., non Schaller. y —_ „‚pulchellus, Steph Manual 7% orlıgı In, au In meiner grossen Reihe, von; Varietäten. dieses ‚Insects, habe ich frische, Exemplare mit, glänuzendgrünen, andere mit goldgelben oder kupferrothen „ noch. andere mit silbergrauen Schüppchen. Aeltere Stücke werden mit mehr oder weniger abgeriebenen Schüppchen gefunden, , ‚Die, Farbe, der, Beine ist dunkel bräunlichgelb, die der Schenkel ‚zuweilen pechz braun. ‚Die Form. der Flügeldecken yariirt bedeutend: „einige sind merklich verschmälert und die Seiten fast gerade, währen: andere ‚oben ‚viel convexer, anch viel breiter-, sind, indem ‚die Seiten von der Schulter_bis zur ‚Spitze regelmässig verbreitert und abgerundet sind, , Der 2te und dte Zwischen- raum von der Naht an ist auf jeder Flügeldecke in; Folge einer dichtern Bekleidung mit blasseren Schüppehen mehr oder weniger deutlich gestreift. Stücke, welche’ jeh an'Germar sandte‘, würden als’ PL ehrysoinela‘, Oliv., Schönh. bestimmt. P. seitens Stephens Hlurtissiihd haeh"den Stücken! ihrer Saminlung in? weifel- haft mit dieser Art identisch , auch ‚glaube ich, dass ‘der in Stephens Sammlung nur in einem’ Exemplare vorhandene P. pulchellus Stephens, nur eine kleine Varietät mit got“ grauen Schüppchen ist. u "" Augenscheinlich ein Ufer- und Strandkäfer. ich habe ihn "auf grasigen Ufern dicht über der Hochwassermarke am Gestade der Thenise unterhalb Gravesend und zu "Bunähähn an der Küste des’ Bristol - Canals Anfang’ Juni gefunden. 8. P.. confluens (Kirb..MSS.), Steph. .Ilust. IA 7m amaurus,.Steph. — chrysomela, 'Schönh.: MH. (1834), Stoph, Ma« nual (1839). -— perplexus (Dej. Cat.), Schönh. Suppl. vi. (1840), Stephens scheint dies Insect zuerst beschrieben zu haben, zog es aber später in seinem Mannal of British Coleoptera nach Schönherr, zu chrysomela, ‚Olivier; später, vertanschte Schönherr ‘diesen Namen mit perplexus Dejean Cat., und benutzte chrysomela für die vorhergehende Art. Ich besitze 2 ausländische Stücke von Chevrolat unter dem Namen perplexus Deiean, welche nit ‚dens 'confinens Kirby übereinstiminen, ° Di adan 21 * s16 Ich ‚habe dieses Insect. ‚ziemlich ‚zahlreich, bei Lyndhurst, Hants und ebenso an der Südseite des Windmühlenberges bei Gravesend ‚und an andern Stellen auf Ulex europaeus im Juli gefunden. Stevens fand es zu Plumstead, Charlton und Weybridge auf Spartium vom Juni bis September. 9. P. cervinus, Linn., Marsh., Gyll., Germ, Steph., Schönh. — melanotus, Kirb, MSS. , Steph. Cure. melanotus Kirby ist nach HT Sammlüng eine kleine grüne Varietät dieses Insects mit schwarzen Beinen und tief pechbraunen Füssen; die Schüppehen der Oberseite sind abgerieben. Es ist dies ein gewöhnliches, allgemein bekanntes In- sect, welches häufig während der Monate Mai und Juni in Wäldern an den jungen Schösslingen der Eiche und Birke gefunden wird. Gatt. Metallites, Schönh. ,„ Gern, ,.Latr. (Bier folgt ein Auszug der Gattungs-Charactere aus Schönherr.) Diese Gattung, wurde ‚von Schönherr, aufgestellt und später von Gerwmar. und Latreille angenommen. Jetzt enthält sie S europäische Arten, ‘deren eine in England. vorkommt. Ich besitze von Germar ‚ausländische Exemplare vom. M. mollis Germ. und ,M. atomarius Oliv. Diese Insecten unterscheiden sich von denen: der Gat- tung Polydrosus dadurch, dass die, Fühler und deren Glieder bedeutend kürzer, stärker und von anderer Form sind, durch die kleineren , Augen und den verlängerten Thorax, 1. ‚.Metallites marginatus, Steph. — ambiguus, Schönh. Ein Birkenwäldchien war mehrere Jahre lang der einzige Fundort dieses Insects, wo es häufig auf Jnniperus und andern Pflanzen im Mai und Juni 'gefüanden wurde, aber durch Stephens eifrige Bemühungen wurde es auch in Windsor Forest und Black Park bei Uxbridge auf den jungen Spröselingen der ‚Birken und Eichen gefunden. ; m 4 Entomologische Bemerkungen, Vo - 113 H. Schaum. BE 4. Inder entomologischen Zeitung Jahrg, 1845 p. 408 habe ich erwähnt, dass es unter den von .Gyllenhal be; 317 schriebenen Hydroporen von H. nigrita a. et. var. b., H. melanocephalus var. b. ete. und H. tristis var. b. noch nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt i ist, welchen der Heuerdings von Sturm, Erichson, Aube und Schiödte 'unterschiedenen Arten dieselben entsprechen. Prof. ‚Boheman hat mich jetzt dureh Mittheilung richtig bestimmter Exemplare in den Stand gesetzt, über 3 derselben Auskunft geben zu. können. A. higrita a. Gyll, ist dieselbe Art, welche von Fabrieius und den genannten nenern Schriftstellern unter diesem Namen beschrieben ist. H. melanocephalus var. b. ist, wie ich entomol. Ztg. 408. 12 nach den Gyllenhal’schen Abkabch vermuthete, A, elongatulus Sturm, .Erichs., und nicht H. pieens Steph.,.Aub., Gyllenhalii Schiödte, welche Art Schiödte in dem Bsuchnarkihen Käfer zu erkennen ge- glaubt "hatte. H. tristis var. b. ist, wie Aube, wahr- scheinlich ebenfalls auf Originale sich stützend, ganz richtig angegeben hat, AH, obseurus St., Er., Aub., Schiödte.,. — Von H. nr var. b. und H. fen ET var. c. Gyll. besass Boheman selbst keine unzweifelhaft richtig _be- Stiminten Exemplare, eine sichere Auskunft über dieselben wird daher erst nach nochmaliger Vergleichung der Gyllen- hal’schen, in Upsala befindlichen Sammlung ertheilt werden können, ne 2. Eine zwar schon ver mehr als 30 Jahren beschrie- bene, seitdem aber von keinem Schriftsteller erwähnte Art der Gattung Hydroporus ist H. hamulatus Gyll. Sie ist mir auch in keiner der reichen Sammlungen, die ich, was diese Gattung betrifft, ziemlich sorgfältig verglichen habe, zu Gesicht gekommen, und wurde nir erst ganz kürzlich in 2 Exempla- ren von Prof. Boheman mitgetheilt. Der treffenden Gyllen- hal’sehen Beschreibung (Ins. Suce. IL 691.) will,ich nur wenige Angaben hinzufügen. H. hamulatus hält in der Grösse ziemlich die Mitte zwischen H. geminus, und minu- fissimus, | der Kopf ist verhältnissmässig etwas „breiter als bei der ersteren Art, bei meinen Exemplaren gelb, nur der Hinterrand schmal schwärzlich. Die Punktirung desselben ıst äusserst fen, selbst mit einer starken Loupe kaum sicht- bar; die Fühlhörner sind einfarbig gelb. Das Halsschild fast '3mal so breit als lang, gelb, nur der Hinterrand selbst schwarz, fein punktirt, die Punkte sind indessen deutlicher und dichter als auf dem Kopfe, jederseits an. der Basis ein scharfer, tief eingedrückter Strich, die Basis nach iuneu von dem Strich etwas niBEFFAREEKE" Dieser eingedrückie 318 Strich des Halsschildes setzt sich in gerader Richtung noch Auf ‘die Basis der Flügeldecken fort, indessen. ist er, hier viel seichter und so kurz, dass er kann noch an ‚den Ein- druck, welchen H. geminus auf den Flügeldecken_ besitzt, erinnert ‚und. daher von iyllenhal auch leicht: übersehen werden konnte. Die Flügeldecken sind gelb,. der Raum zwischen der Naht und einer wie bei den verwandten Arten derselben parallel laufenden eingedrückten Längslinie, schwärz.- lich; nach, aussen von derselben finde ich bei meinen beiden Exemplaren nur eine schmale ‚schwärzliche Längslinie; welche init dem 2ten Drittheil der Flügeldeekenlänge beginnt und an dem letzten Viertel derselben endigt,., bei Gylleuhal’s ohne Zweifel dunkler gefärbten Stücken ist. diese Linie breit und sendet hinten ein Häkchen nach aussen ‚aus. _ Von diesem, so. wie von den beiden andern schwärzlichen Strichel- chen, die Gyllenhal noch auf den Flügeldeeken: beschreibt, ist bei meinen ‚Exemplaren kaum eine schwache An- deutung vorhanden. Die Unterseite ist schwärzlich, Vorder; brust uud Beine gelb, die Vorderklauen ‚des Männchens gleich und einfach. Eitheimisch ist diese, niedliche Art in Gothland. 3. Dytieus erux, Fabr. von Gylienbal, Schönherr und Andern für eine Varietät des Hydroporus pictus an- gesehen, wurde von Erichson Käfer der Mark p; 180 auf Grund der Fabrieischen Sammlung entweder für identisch mit H. lepidus Oliv. oder für eine demselben sehr nahe verwandte Art erklärt. Aube,_ der diese Bemerkung über- sehen zu haben scheint, citirt ihn wieder als Varietät des H., pietus,. , Durch die gefällige Vermittelung des Hrn, Grafen Rantzau erhielt ich das Original der Fabrieischen Sammlung zur Ansicht. Es, weicht dasselbe eben so sehr von .H. lepidus als von H. pietus ab, scheint mir dagegen. eine Vavietät des H. fasceiatus Aub. zu sein, welcher die hintere schwarze Querbinde der Flügeldecken fehlt. Wenigstens passt. die Aub&’sche Beschreibung des letztern mit Ausnahme der er- wähnten Binde vollkommen auf den KRRIE PR Käfer, ud obwohl, ich denselben in der kurzen Zeit, für die mir die Benutzung, desselben ‚gewährt war, mit Po: andern Exemplare drs H. fasciatus vergleichen. kouute, se zweiße. ich doch. Kaum an der Richtigkeit, meiner Angabe, da mir H. fasciatus ziemlich genau im Gedächtniss ist. Zu mehr Sicherheit theile ich indessen bier eine von dem Fabrieischen. Exemplare entnommene Beschreibung init: DE a Ba I Ta a aan du a a nenn nn 319 . H. erux:: ovatus, convexus, glaber, nitidulus, capite thoraceque nigris hoc lateribus ferrugineo ‚et utrinque striato, elytris pallido - testaceis, ;sutura faseiaque media lata nigris, antennis pedibusque testaceis. Long. 14 Hin. Der: Kopf, schwarz, schwach glänzend,. äusserst fein punktirt, ‚der Mund: röthlich, Fühlhörner und Taster rothgelb. Das Halsschild schwarz, glänzend, die Seitenränder ziemlich breit,, rostroth,' zwei und ein halb mal so lang als breit, vorn breit ausgerandet, an der Basis breiter als an der Spitze, in der‘ Mitte derselben in eine stumpfe Spitze aus- gezogen, die, Seitenränder fast geradlinig, die, Vorderecken ziemlich. heryortretend und spitz, die hintern, fast gerade, die Oberfläche beinah glatt , nur mit einigen kleinen Punkten gegen. die Hinterecken hin und mit ‚einer eingedrückten Querlinie, ‚kleiner; Punkte, längs dem Vorderrande versehen, nach innen vom Seitenrande ein scharf eingedrückter Längs- strich, der vom. Vorderrande bis zum Hinterrande verläuft und ..das. Roth. des Seitenrandes nach innen begrenzt. Die Flügeldecken sind vorn. so. breit als die ‚Basis des Hals- schildes, . dessen Bogen sie unmittelbar fortsetzen, so dass sie, an der ,Berührungsstelle, keinen einspringenden : Winkel bilden,, sie sind gelb, eine: sehr schmale. Linie längs der Basis: und die Naht in ihrer .vordern Hälfte schwarz, eine breite schwarze Querbinde verläuft ziemlich genau in der Mitte, sie berührt den Seitenrand nicht und ist an ihren Rändern gezackt, von ihrer Mitte geht nach hinten ein dreieckiger ‚schwarzer Fleck ans, der längs der ‚Naht bis fast, zur Spitze reicht, ‚von den Aussenrande der Querbinde geht , nach. hinten ein schmales schwarzes Strichelchen, welches die, Hälfte ‚der Strecke bis zur Spitze neben dem Rande der. Flügeldecken ‚verläuft. Die Oberfläche ist fast ganz glatt,, man. bemerkt, nur einzelne, sehr feine Punkte; der. umgeschlagene Rand ist gelb. Die Unterseite roth, in der Mitte, etwas dunkler, die Beine gelb. 4. . Naeh einer brieflichen Mittheilung des ‚Hrn. Grafen Rantzau ‚gehören die Exemplare des Dyticus lineatus der Fabrieischen Sammlung nicht zu der Art von Hydroporus, welche man bisher allgemein dafür ansah, sondern sind mit Hydr. halensis Fabr identisch. Dass diese Exemplare aber die Originale der Fabrieischen Beschreibung sind, geht aus. dieser selbst deutlich hervor. In dem: Syst. Ent. 234, und in der Entom, Syst. I. 200. heisst es: capnt ferrugineum, bası nigricans,.. Coleoptera ‚fusco cinereoque mixta vel grisea, E, 320 margine pallidiore. Per medinin dorsi lineae distinetae albi- cantes; fast alles Angaben, die auf Hydr. lineatus der ührigen Schriftsteller nicht, wohl aber auf H. halensis passen. Die Abbildung in Bergsträsser’s Nomenelator, die hier von Fa- brieius eitirt wird, kann ich leider nicht vergleichen. Im Syst. El. 272. 76. wird allerdings auch Dyt. lineatus Oliv., Illie., Payk. eitirt, dieser Irrthum ist aber leicht erklärlich. Fabriecius vermuthete nicht, dass seine Art von diesen Schriftstellern verkannt sei und fand darin, dass er von ihnen eitirt war, Veranlassung genug, sie hier wieder zu eitiren. — Uebrigens würde es nur Verwirrung erzeugen, wenn mau jetzt eine Namensänderung der betreffenden Arten einzuführen gedächte, und den H. halensis in Zukunft line- atus nennen, für den bisherigen lineatus aber einen der beiden Namen ovatus oder pygmaeus, unter denen er von Fabrius wirklich beschrieben ist, aufnehmen wollte. Diese beiden Namen sind neuerdings von Sturm wieder an andere Arten vergeben, es würde also eine dritte Aenderung nöthig werden. Dies ist einer der Fälle, wo eine strikte Befolgung des Prioritätsgesetzes nur eine vollständige Verwirrung der Nomenclatur herbeiführen würde. Dagegen dürfte es den nenern Schriftstellern anzuempfehlen sein, bei Ertheilung von Namen nicht bloss diejenigen zu vermeiden, welche in nahe verwandten Gattungen nicht bloss in Gebrauch sind, sondern auch solche, welche als Synonyma in derselben Gattung vorkommen. 5. In Germar Zeitschrift IV. p. 185 glaubte ich den nordischen Hydroporus depressus Gyll., Sahlb., Sturm von dem mitteleuropäischen H. elegans Illig., Panz , Sturm, brevis Sturm, depressus Aub. unterscheiden zu müssen, Die Exemplare welche ich von ersterem vergleichen konnte, waren von längerer Gestalt und hatten eine dunkle Unter- seite, das Halsschild erschien mir bei ihnen weniger gerundet, die Hinterecken desselben fast rechtwinklich und die Flügel- decken setzten die Kurve des Halsschildes fast unmittelbar fort, ohne an ihren Vorderecken mit den Hinterecken desselben einen deutlich einspringenden Winkl zu bilden. Ich erhielt indessen neuerdings von Prof. Boheman 3 schwe- dische Exemplare des H. depressus, von denen das eine auf der Unterseite fast eben so heil ist als unsere deutschen Exemplare, die beiden andern zwar dunkler gefärbt sind, aber ii der Körperform die Unterschiede nicht darbieten, auf die ich bei der Trennung Gewicht legen zu müssen 321 glaubte. Ich bin’ daher jetzt an der Verschiedenheit beider Arten, der H. depressus Gyll. und elegans Il. wieder irre geworden, obwohl unter den vielen Hunderten von H. Biel gans, die am salzigen See bei Halle gefangen sind, mir auch nicht ein einziges Exemplar vorgekommen ıst, Bet dem die Unterseite nicht einfarbig gelbroth gewesen wärB; eher habe ich, was die andern Charaktere betrifft, kleine Ab- weichen auch bei ihnen bemerkt. Dytieus depressus "abr. in Fabrieius eigener als auch in der Copenhagener Sammlung ist unten gelbroth und stimmt mit unserm dent: schen H. elegans überein. Beschreibung und Abbildung von H. depressus Schiödte BIENEN sich ebenfalls ‘deutlich auf diesen. 6. Den von mir endökali Ztg. 1845 p. 409 beschri? benen, in der Lausitz und bei Erfurt entdeckten Hydroporus neglectus habe ich in diesem Frühjahre in mehreren Exem- ' plaren auch bei Stettin in angeschwemmtem- Geniste an den Ufern eines Wiesensumpfes gefangen. Es ist daher sehr zu vermuthen, dass diese Art noch an andern Puniten von Norddeutschland wird aufzufinden sein. Wie reich übrigens Pommern mit seiner Menge von Sümpfen und Brüchen an Hydrocantharen ist, hat bereits der verstorbene Dr. Schmidt entomol: Ztg. 1839 p. 64 an- gedeutet. Nicht nur die Zahl der Arten ist: ansehnlich, sondern auch die Menge der Individuen ausserordentlich. Von der Gattung Hydroporus habe ich bei Stettin und Swinemünde, den einzigen Orten, wo ich sammelte, im Laufe zweier Jahre folgende Arten beobachtet: H. inarqualis,, retienlatus (selten), decoratus (sehr gemein ) ,geninus. (bei Swine- imnünde auf sandigem Wiesenboden, bei Stettin ist ‚er/ mir noch nicht vorgekommen ), uuistriatus (auch die. matte Form des Weibehens, welcher Kiesenwetter 'entomol. ‚Ztg. 1845 p. 149 gedenkt, kommt einzeln vor), picipes ( die matte Form des Weibchens, lineellus Gyll., älternans: Kunze ist häufig), confiuens (nur sehr einzeln ), dorsalis,; nitidus (selten, im ersten Frühjahre ), rufifions (sehr. gemein), planus (weniger häufig als anderwärts), erythrocephalus (die matte Form des Weibchens, welche den H.| deplanatus ‚Gyll., Aub. bildet, ist nieht selten), pubescens Gyll., Aub. (selten, die wenigen bei Stettin gefangenen Exeinplare nd sämmtlich, die auf der Iusel Usedom gefangenen der Mehrzahl . nach etwas schmäler und stärker punktirt als die typischen Exen- plare des pubescens, gehören daher zu piceus Sturn,. Er, 322 s.entomol., Ztg. 1845 p. 405), nigrita (selten), -tristis, angustatus, elongatulus , notatus, vittala, umbrosus, palustris (sämmtlich sehr. gemein, vittula besonders auf Moorboden ), neglectus (selten), obseurus (bei Stettin selten, auf Usedom bei, Pudagla in einem Wiesengraben auf Moorboden in zros- ser Meuge gefunden ), pygmaeus (selten, wie negleetus im angeschwemmtem Geniste ), ‚lineatus, granularis, bilineatas, pietus. , Ausser diesen: Arten hat Hr. Dohrn in einem: Mühl- bach, die, Bukow genammt, noch.den H. halensis: im Mehr- zahl gefangen. Da die Hydrocantharen fast ebenso bodenstät zu, sein. scheinen als die Carabicinen , so'ist die Bemerkung vielleicht nieht überflüssig, dass die vorgenannten Arten. fast samititlich in einem einzigen von einer Quelle gespeisten Wiesensumpfe auf sandigem Lehmboden. beobachtet wurden. In demselben Sumpfe ‘hat Hr. Dohrm auch ein‘ Exemplar von Laceophilus variegatus Germ. gelangen, der ‚bisher so weit nördlich noch nieht aufgefunden war. 7. In Dytieus semipunetatus Fabr., ‚angeblich aus Ostindien, ‘glaubte Friehson den Noterus sparsus Marsh. zu erkennen und führte den Fabrieischen Namen für diese Art ein. ' Schiödte lässt ihn wieder fallen, indem er bemerkt, dass der nach der Copenhagener Sammlung ‚be- schriebene Dyt. seinipunctatus eine ‘dem Not. sparsus nahe verwandte ostindische Art sei. Er giebt ‚indessen. keine Unterschiede an, und es ist mir auch nicht ‚gelungen, ‚der- gleichen an dem Originale zu bemerken, ieh: glaube vielmehr dass Erichson vollkoınmen Reeht hat. Irrige Vaterlands- angaben finden sich zwar in der Lund’sehen Sammlung, nur selten, indessen kommt gerade derselbe Fall, dass Ostindien als Vaterland für eine europäische Art angegeben; wird, in der Gattung Dvtieus noeh einmal vor. Der mit Hydr.. planus unzweifelhaft identische D. Aavipes Fahr. wurde Ent. Syst. I p. 201 nach dieser Sammlung als ostindischer Käfer beschrie- ben, im’Syst. El. I. 273. hat Fabrieius selbst diesen Irrthum bereits berichtigt. '8:° Im Bull. de Mose. 1845 p. 163 hat Baron v. Chau- doir ein Verzeichniss der im Gouvernement Kiew von ihm gesammelten Pselaphen, Seydmaenen, Gatopiden und Mono- tomen veröffentlicht und eine Anzahl daselbst aufgefundener Arten, welche er ‘für neu angeseken hat, beschrieben.. Da Hr, v, Chaudoir die ausgezeichnete Güte hatte, mir auf mein Ersuehen die nen beschriebenen Pselaphen und Scyd- maenen fast sämmtlich zu übersenden, so erlaube ich mir an ne" hier eine kurze Uebersicht ‚über ‚den. Aufsatz, soweit er die beidem genannten Gruppen betrifft , mitzutheilen und einige Bemerkungen an dieselbe anzuscehliessen. TONER In der Familie der Pselaphen; zählt Hr, v. Chaudoir 34 Arten auf, die er im Laufe eines Jahres, gefunden hat. Dieselben vertheilen sich in folgende Gattungen: 0 Batrisus,.drei Arten, B. Delaportü Aub,, venustus Reichenb.,. oeulatus Aub., , alle drei in Gesellschaft von Ameisen unter Bauimiinde gefangen. a Tyrus, die, einzige Art. T. mueronatns Panz. ‚unter Eiehten- und. Eichenrinde, nör Trychouyx... Neue Gattung auf ‚Buplectus suleicollis errichtet, der doppelte ungleiche Klauen wie .Batrisus, besitzt. Eupleetus, zehn Arten, die erste, die Hr.,v. Chau- doeir für E, Kunzei Aub. anzusehen geneigt ist, wird, aus- führlich beschrieben, ‚da Aube’s Beschreibung ‚Einiges zu wünschen übrig lasse; signatus Reichenb., Karstenii,Reichenb,, gracilis Chaud. n. sp., sanguineus Denny, ‚nanus Reichenb., nigricans Chaud, .n. sp., ‚bieolor , Denny, lativentris Chaud. n. sp-, von denen E. graeilis und ‚lativentris in einem Neste der Formica rufa gefunden wurden. NureT, Trimium, zwei Arten, Tr. brevicorne Reichenb. und eine neue, von Hrn. v. Chaudoir, unterschiedene Tr. brevipenne, 2: (Schluss folgt.) en i 192 er Lepidopterologische Mittheilungen. Vom Oberlehrer Zeller, in Glogau. T. Wenn unsere Zeitung so wenig streng wissenschaftliche Artikel aus dem Gebiet der Lepidopterologie liefert,)so darf das nicht eben befremden, da das literarische Material dieses Fachs' zu 'kostspielig ist, als dass damit Jeder, welcher dergleichen Aufsätze liefern könnte und möchte, hinreichend versehen sein sollte. _Bedenkt man. aber, wie viele Lepido- pterologen sieh ‚mit, der Zucht der Raupen und».der Jagd der Schmetterlinge beschäftigen , wieviel falsche und mangel- hafte 'Besehreibungen,, zumal der ersteru, noch bestehen, wieviel Erfahrungen über die Lebensweise gemacht worden, wieviel. beim Fange und bei,der Zucht nützliche Regeln und Kunstgrifie Jeder kennen zu lernen Gelegenheit hat, wie sehr 324 die Methoden des Präparireus der gesammelten Insecten und des Conservirens in den Samtnlıngen noch der Vervollkomm- nung fähig sind, so wundert man sich wohl mit Recht, ass auch von alkih diesem, wozu doch wenig oder keins literarische Hülfsmittel erfordert werden, so ätsserst wenig zur Sprache kommt. Eine Frklärung dieser Erscheinung überlasse ich andern. Um zu zeiren, wie fast ein jeder, der nicht ganz Anfänger ist, die Wissenschaft direet oder indireet fördern kann, werde ich nach und nach eigne iind fremde Erfahrungen und Beobachtungen mittheilen, die manchem Lepidopterologen nützlich oder doch angenehm sein werden, indem ich hoffe, dureh mein Beispiel Andere zur Nachfolge zu reizen. * ) l. Dürre Sandgegenden habe ich oft ergiebiger gefunden als die üppigsten Wiesen, und wer Microlepidoptern sammelt, der wird auf Sandplätzeu, die spärlich nnd zerstreut mit Thymian ( Thymus serpyllum ) bewachsen sind, den ganzen Sommer hindurch eine reiche Erndte halten können. Doch davon unter einer andern Nummer! Hier spreche ieh von noch dürrern und trostlosern Gegenden, nämlich von solehen Wüsteneien, wo der Sand vom Winde fortgeführt wird, und die Gestalt der Oberfläche sich daher fortwährend ändert. Selbst hier ist das Leben der Insectenwelt noch nicht ver- schwunden; vielmehr giebt es hier Insecten, die auf anderem Boden ganz fehlen. Eine solehe Gegend, zum Oderbette gehörig, die man dem Flusse durch Dämme abgewonnen hat, und die er nur von Zeit. zu Zeit durch ‚Einhrechen ‚der ”) Diese Mittheilungen gingen. der Red. ungefähr gleichzeitig mit der in der August-No. gedruckten Abhandlung von Hrm. Prof. Hering zu, Hr. Zeller wusste also nicht, dass in dessen Einleitung den Lepidopterologen bereits einige dieser, Wahr- heiten ans Herz gelegt wurden. Dies schien mir aber um so weniger Grund, den vorstehenden Introitus galeatus wegzu- lassen oder zu modifieiren, als gerade die löbliche Innung der Schmetterlingsammler an den speeilischen Krankheiten vorzugs-+ weise leidet, die man. auf. deutsch Habgier, Neid, Ge- heimnisskrämerei &c. tauft. Nicht Mangel an Literatur, nicht stylistische Unfälrigkeit, nicht Mangel an interessanten Beobach- tungen ist es, was die Herren Lepidopterophilen abhält, ihr Licht auf den Scheflel zu stellen: ‘bei weitem überwiegend wirkt auf ihre Trappisten-Schweigsamkeit der Umstand ein, dass sie ihre Fundorte und die Anzahl der erbeutetea Exem- plare verheimlichen, um auf gut holländisch den Markt wo möglich zu monopolisiren. Wenn diese myopischen Krämer- seelen doch einsehen könnten und wollten, wie sehr sie mit 3» Dämme besucht und. mit,nener Saudgabe beschenkt, befindet sich in der Nähe unserer Stadt. Nur hier und da wachsen darauf zerstreut die Sandfestuken, Aira canescens, Euphorbia cyparissias, Anchusa officinalis, Echium vulgare, Artemisia campestris, Alyssinum calycinum, Elymus arenarius &«. Fast an allen diesen Pflanzen habe ich Raupen ‚gefunder., und — ‚was eben .die Ursache der Mittheilung dieser Notiz ist — nicht über dem Boden, sondern unter demselben. Bisher ‚babe ich. zu diesem Zwecke nur im Mai und Anfang Juni. Untersuchungen angestellt,, es ist aber unzweifelhaft, dass andere Monate ähnliche Resultate geben. Wo die Blätter, der Anchusa offiein. frisch befressen sivd, da werfe ich mit.der Hand den Sand rings um die Pflanzen auf, wobei ich, so tief ‚fasse , dass ich bis an die etwas feuchte Sandlage komme. Die im Sande verborgene Noctuenraupe, die in der Nacht und früh Morgens die Pflanzen befressen hatte, wird dadurch herausgeworfen und meist leicht erblickt, wenn man zum Sammeln nur eine Zeit wählt, wo es ERICh kurz vorher, geregnet hat. Denn in ei Falle ist der Sand zu hoch .au der Öberfläche feucht und dunkel; er hängt klümpehenweise zusammen, und kleine Raupen bleiben nicht selten unter den herausgeworfenen ‚Klumpen versteckt und unentdeckt. Die beste Zeit des Sammelns ist, wenn der. Sand. mehrere Tage unberegnet geblieben war Er also gleich zerfällt. Bei. der Gelegenheit wirft man auch manches andere hübsche Insect an den Tag, z. B. Harpalus ferrugi- neus, Harpal. hirtipes, Forfieula ‚gigantea (die ich bloss im Flugsande getroffen habe). Aber nicht allein die Umgegend angefressener Pflanzen hat man zu durchwühlen; an vielen anscheinend. unversehrten, Gewächsen giebt es auch Raupen 2. B. au Artemisia caımpestris, an deren starken Büschen fast immer eine o«der ein paar Raupen im Sande stecken. ' diesen reichsstädtischen Ansichten von Anno’ 1700 wider ihren eignen Beutel wüthen! Denn so exorbitante und ‚lächerliche Preise. wie für Schmetterlinge findet man Gottlob in den andern Ordnungen ‚nur selten. Um so mehr halte ich mich moralisch für verpflichtet, solche Uebelstände öfter zur Sprache zu bringen und mit Ernst zu beizen oder mit Spott zu laugen, als die weitere Verbreitung des entomol. Studiums wesentlich mit! davon abhängt, ‚dass, die Monopole gestürzt, die, unver- schämten Preise des unentbehrlichen Materials beseitigt, und die vielen mittellosen Entomologen wenn möglich aus den Klauen der Insectenwucherer befreit werden. Beniesen $ie ‘das, meine Herren, die es angeht. auch die aus andern u © Innungen!! C, A. Dohrn. 326 An ‚der Anchusa offiein. traf ich bis jetzt 2 Raupenarten: Noctua” praecox und Noctua valligera; sie fressen aber, wenn ‚auch erstere seltner — denn als ihre eigentliche N: rung in unserer Gegend kann ich die Anchusa an- sel en — andere im Sande wachsende Kräuter z. B. Arte- misia, Chondrilla, Echium. Ich bewahrte sie in einer Schachtel auf, die ich zum Theil mit Sand gefüllt hatte. Allein hier starben mir nach und nach alle, und so erging es mir imehrere Jahre. In dem jetzigen Jahre habe ich Blumentöpfe genommen und mit gesiebter Sanderde gefüllt, in welche die Raupen sich leicht eingraben konnten. — An der Valligera beobachtete ich, dass sie andere Raupen anfällt und aussaugt; sie ıinuss also einzeln gehalten wer- den. Die Töpfe band ich mit einem Leinwandlappen zu. Indem ich sie von Zeit zu Zeit in mit Wasser gefüllte Unter- sätze ‚stellte, gab ich der Erde die nöthige Feuchtigkeit, ohne welche die Raupen nicht bestehen können. Da von den im Anfang Juni gesammelten Raupen sehr viele mit Fliegenlarven. besetzt sind, so thut man wohl, sie noch jung, ‚also zu Anfaug Mai, einzusammeln. Nach der Mitte Juni "hatten sich die gesunden Praecoxraupen alle verpuppt; ich sammelte sie durch Umkehren der Töpfe und legte sie in einen einzelnen auf Sand, den ich ihnen auch anfeuchtete. Das Herausnehmen der Puppen, das zwar sein Bedenkliches hat, scheint mir nöthig zu sein, da die Raupen in dem lockern Boden oft ziemlich tief gehen, und die eine ihr Erdgehäuse über der andern anlegt, wodurch die aus- kriechenden Schmetterlinge am Hervordringen aus der Erde gehindert, werden. Jetzt, zu Ende Juni, sehe ich, dass mehre gesunden Praecoxpuppen sich schon alle färben, und dass icn zu Anfang Juli auf die Schmetterlinge rechnen dar. — Mit den Valligeraraupen scheint es mir wieder missrathen zu wollen, Sie hatten an Anchusa und Artemisia, womit ich sie fütterte, auffallend wenig gefressen.‘ Bei der Untersuchung fand sich aber, dass ihre Zahl sich auffallend vermindert hatte. Einige Zeit nach dem Aufhören alles Frasses stürzte ich die Erde um in ‚der, Erwartung, die Pup- pen zu finden. Die leiehten Erdgehäuse zerbrachen, und da fand sich, dass die Raupen noch 'unverwandelt waren, indem sie vielleicht ein paar Wochen so zuzubringen haben ; ich steckte sie wieder in Erdhöblen, die ich sorgfältig ver- deckte; aber ob, sie nach der Störung noch gerathen werden, das steht dahin, — An Aira canescens entdeckte ich die 337 Raupen und Puppen von Crambus fascelinellus ‘und Phyeis lotella stellenweise häufig; da diese noch nicht weiter bekannt sind, übergehe ich sie hier, um sie an einem andern Orte zu beschreiben. | 2. Bei Catania fand ich nahe am Seeufer zu Anfang Juli einen Käfer, Phaleria cadaverina, in grösster Menge unter so heissem Sande, dass ich es nicht aushielt, barfüssig, selbst nicht in Strümpfen darauf zu laufen. Ich wühlte zufällig an einer Distel den Sand auf, und da, wo die Feuchtigkeit anfing, hieltew sich, die Käfer auf. Leider achtete ich auf diese Fanugmethode zu. wenig, sonst hätten sich den ganzen Sommer über nicht nur Käfer, sondern auch Raupen erlangen lassen. | * Hr. Lefebvre erzählt in der Einleitung, zu seiner. Mono- graphie der Orthopterngruppe, Er&miaphiles- (Annales ‚de la Societe entomol. IV. 1835, S. 451 ff.), dass er. nach, der Oase von Bahrych, welche 4 Tagemärsche vom Nil paralle der ‘Linie zwischen Fayum nnd Assuan liegt, zu’ Ende Februar eine Reise machte. Anderthalb Tagereisen nach dem Verschwinden der letzten Spuren von , Vegetation entdeckte er. auf dem mit Nummulitentrümmern . bestreuten Boden ‚eine Art; seiner Mantidengattung Eremiaphila in mehreren Exemplaren. Es war weder ihm, noch einem der Beduinen seiner Begleitung möglich, irgend ein Insect zu entdecken, wovon sich die Mantiden hätten nähren können, und er schliesst seine ausführliche Mittheilung mit der Versicherung, dass er durchaus ‚nicht wisse, zu welcher Nahrung sie von der Natur bestimmt seien, da, wenn sie einander fressen sollten, die Art unmöglich bestehen. könnte. Da er selbst angiebt, dass sich auch eine Eidechse, Trapetus aegyptiacus, mit der Eremiaphile in Gesellschaft finde, so ist es offenbar, dass eine, thierische Nahrung für. beide Thierarten existire, und ich vermuthe stark, dass. Lefebvre sie entdeckt haben würde, wenn.er den Einfall gehabt hätte, den 'Boden aufzuwühlen. * ) a nn 2. Für diejenigen, die sich den Süden an Insecten so reich nnd das Samıneln so leicht vorstellen, diene fol- *) Ich kann diese Beobachtungen über das Vorkommen von Inseeten im dürrsten Sande für mehrere zum Theil geschätzte species bestätigen. Die angeführten Harpalus ferrugineus und hirtipes kommen hierlands in leeren Kärtoffelgruben, (die womöglich im trockenen Sande gegraben werden) Ziemlich häufig vor, 3— 4 Zoll in der Erde und meist ohne äusserlich wahrnehmbare Schlupflöcher; die seline Engis sangumicollis 328 gende, Notiz aus Pöppig’s Reise in Chile, Peru und auf dem Amazonenfluss Bd. I. S. 150: »Schwerlich dürfte einem europäischen Entomologen die Behauptung glaubhaft klingen, dass einige grosse Waldwiesen Deutschlands mehr Ausbeute geben würden als ein ganzer Landstrich in Chile. Giebt es doch kaum ‚mehr als 9 Arten von Schmetterlingen, die noch obenein sich keines sehr festlichen Kleides rühmen dürfen«. *) (Fortsetzung folgt.) — - Druckfehler, In der August-Nummer d. J. hat auf pag. 251 ein unerklärliches Versehen stattgefunden. Die fünf letzten Zeilen dieser Seite gehören nicht hierher, sondern an das Ende der folgenden Seite, Auf pag. 271 Z. 11 v, o. ist statt Trichopteryx Marsh. Triehopteryx Motsch. zu lesen. ' ebendort, aber allerdings nur einzeln. Anthicus bimaculatus Illig., der im dürren Dünensande zwischen Elymus arenarius lebt, liess sich bei Tage fast gar nicht blicken, nnd ehe Hr. Dieckhoff und ich bei einer Strandexcursion hinter das Ge- heimniss gekommen waren, dass er etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang in grosser Zahl auf der Oberfläche herum- spaziert, hatte ich durch Aufwühlen des Saudes bereits einige Dutzend dieses saubern Käferchens erbeutet. Auch kamen bei der Gelegenheit Raupen mit ans Licht. 7.2 *) Hier kann ich den Herren Zeller und Pöppig zwar nicht widersprechen, zunächst weil ich in Sicilien und in Chili nicht gewesen bin. Aber ich war im März und April in dem westlichen Algerien, einer Localität, welche gewiss mit Sieilien ‚viel Analoges hat, half dort einem französischen Douanier für seine entomologischen Freunde in Frankreich Käfer suchen, und kann versichern, dass es nicht daran fehlte, dass aber Tbiere wie z. B. Perotis tarsata während 8 Tagen in grosser Masse (an Lentiscus-Sträuchern) auftraten, dann aber wie verschwunden waren. Es wird also viel auf genaue Kenntniss ‘ der Erscheinungszeit, ankommen. Dass die entomologische Fauna in Chili, namentlich dem dürren, felsigen, fast pflanzen- losen, westlichen Abhange der Cordilleras nur karg ist, will ich wohl glauben; bietet doch der östliche Abhang den meist geflügelten Insecten so viel Vorzüge, dass man es ihnen nicht verdenken kann, wenn sie dort lieber ihren Wohnsitz auf- schlagen. Und von dem unermesslichen Reichthum der brasili- schen Fauna kann ich als Augenzeuge mitreden: die deut- schen Waldwiesen müssen da weit zurückstehen, sowohl was die Zahl der Insecten als auch was ihr festliches Kleid betriftt, Cd. Druck von F. Hessenland, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: In Commission bei den Buch- c. A. Dohrn, Praeses des Vereins handlungen von E. $S. Mittler in Dr.H.Schaum, Secretair “ Berlin und Dyk in Leipzig. 11. 7. Jahrgang. Novbr. 1846. Inhalt. Vereinsangelegenheiten. v. Kiesenwetter und Märkel: Eine Excursion im Riesengebirge. Schaum: Entomologische Bemerkungen (Schluss.) Suffrian: Nachträge zur Beschrei- bung der Cassiden, Loew: Zwei neue Fliegen. Freyer: Lepidopterologisches, Intelligenz. Bestimmungstabelle. Bereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 9. October wurden als Mitglieder aufgenommen: Herr Kaufınann M. C. Sommer in Altona, ». Cantor G. Märkel in Leuben bei Lommatsch, » Pastor Cavall in Pussen in Curland, » "Apotheker Wasle in Schlitz. Für die Bibliothek gingen ein: Kolenati: Meletemata entomologica Fase. V.Petrop. 1846. Praktische Anleitung zur Erhaltung der Farben der Insecten. Der Gletschergast. (Aus dem Bull. phys.-math. de Petersb. tom. V. ) Geschenke des Hrn. Verfassers. Mannerheim: Euenemis insectorum genus. Petropol. 1813. Geschenk des Hrn. Verfassers. Küster: Die Käfer Europa’s Heft IV, und V. Geschenk des Hrn. Verfassers. 22 A 2 3 7 4 ch ıttaN a ronlomote I Als Fortsetzung gingen ein: Agassiz: Nomenclator zoologieus Fasc, IX, X., XI. Isis: 1846. Heft 7. Wiegmann-Erichson: Archiv 1846. 3tes Heft. hs Mitte Septembers hatten wir die Freude, Hrn. Dr. Ko- lenati auf einige Tage bei uns zu sehen. Wenn uns seine Meletemata entomologica den fleissigen und strebsamen Entomologen verbürgten, so lehrte uns der persönliche Um- gang in ihm einen vielseitig gebildeten, rastlos thätigen und echt bescheidnen Gelehrten schätzen, von welchem die Wissen- schaft noch vieles Erfreuliche erwarten darf. Er gederkt Ende dieses Jahres wieder nach Tiflis zurückzukehren, seine naturhistorischen Forschungen diesseit und jenseit des Cau+ casus fortzusetzen und hat versprochen, von seinen entomo- logischen Resultaten auch unserm Vereine nach Kräften mitzutheilen, was wir mit dem grössten Danke erkennen werden. Wir wünschen dem tüchtigen Manne Glück und Gedeihen zu seinen höchst interessanten, wenn auch anschei- nend mit Mühseligkeit und Gefahr verknüpften ferneren Plänen, €. A. Dohrn. In den Tagen vom 17. bis 24, September fand die diesjährige Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Kiel statt. Esschien, als ob des Interesses wegen, welches die in Kiel aufbewahrte Sammlung von Fabrieius gewährt, ebensosehr, als wegen der Annehmlich- keiten, die Kiel selbst durch seine Lage bietet, und wegen der Nähe des an entomologischen Schätzen so reiehen Ham- burgs ein zahlreicher Besuch gerade von Entomologen hätte erwartet werden dürfen. Von Seiten unserer Kieler Wirthe war auch den Studien derselben jeder mögliche Vorschub geleistet, . und nicht. allein die Privatsamm- lungen des Hrn. Justizrath Boie und des Hrn, Grafen Rantzau, sondern auch das Universitätsmuseum «durch den zeitigen Conservator, Hrn. Dr. Weber, der unbeschränktesten Be- nutzung zugänglich gemacht. Von Copenhagen aus hatte Hr. Justizrath Staeger mit seltener Liberalität seine ausge- zeichnete dipterologische Sammlung und Hr. Jacobsen eine hübsche Sammlung dänischer Coleopteren zu ‚Schiff nach Kiel gesandt, um dort während der ganzen Dauer der Versammlung aufgestellt zu werden und als Material für Untersuchungen zu dienen. Um so mehr war es daher zu bedan- 331 ern, dass sich nur sehr wenige Entomologen zusammen fanden, Prof. Germar, Prof. Kunze, Dr. Herrich-Schäffer und der Uuterzeichnete waren die einzigen, die aus Deutschland, Dr. Hornbeck aus Copenhagen, früher 17 Jahre in St. Thomas und St. Croix ansässig, der einzige, der aus Dänemark nach Kiel gekommen war; von schwedischen und russischen En- tomologen war Niemand anwesend, Obwohl Kiel selbst an Hrn. Justizrath Boie, Hrn. Grafen Rantzau und Hrn. Saxesen drei thätige Entomologen besitzt, so fand doch die Bildung einer besondern entomologischen Section um so mehr An- stand, als die Zusammenkünfte in den zoologischen, bota- nischen, mineralogischen und medieinischen Abtheilungen die Vormittage in der Regel ganz ausfüllten. Auch war natür- licherweise das Hauptaugenmerk der anwesenden Fremden auf die Fabrieische Sammlung gerichtet, und während Dr. Herrich- Schäffer seine Musse dem Studium der Lepidopteren zuwandte, suchte ich aus der coleopterologischen Sammlung Nutzen zu ziehen. An dem einen Nachmittage fand indessen eine Versamm- lung -mehrerer Entomologen bei Hrn. Boie statt, wo Hr. Boie aus dem reichen Schatze seiner biologischen Erfahrungen Einzelnes zur Sprache brachte und durch seine in faunisti- scher Beziehung sehr interessante, alle Insecten - Ordnungen gleichmässig umfassende Sammlung erläuterte. Hier legte ich auch die lehrreiche Sammlung von Erzeugnissen der Gallmücken vor, welche Hr. Bremi in Zürich vor Kurzem dem entomologischen Vereine zum Geschenk gemacht hat. Hr. Boie hatte einen grossen Theil dieser Erzeugnisse auch bei Kiel beobachtet, war aber im Allgemeiner in der Zucht der Gallmücken nicht so glücklich gewesen als unser ver- dienstvolles Mitglied in Zürich. — Ueber den äusseren Zustand der Fabrieischen Samım- lung haben neuerdings Graf Mannerheim (Bull. de Mose. 1844) und Dr. Hagen (Ent. Zeit. 1844) einige Nachrichten veröffentlicht. Es ist derselbe im Allgemeinen weit besser, als man vielfach in Deutschland anzunehmen scheint. Zwar hausen zumal in den Kästen der Lepidopteren und Hymenop- teren manche schlimmen Gäste, Anthrenen und Motten, indessen sind die Verwüstungen, welche dieselben angerichtet haben, doch nicht so bedeutend, dass nicht noch in den meisten zweifelhaften Fällen nach den Exemplaren der Sanımlung sollte Aufschluss gegeben werden können. Die Coleopteren sind offenbar der werthvollste Theil der Samm- lung und von allen zerstörenden Einflüssen frei geblieben, 22” 332 Sie sind in einem besondern, aus einem unbekannten Holze gefertigten Schranke aufgestellt, welchen Banks aus Ostindien mitgebracht und Fabrieius zum Geschenk gemacht, hat. Die, Kästen haben hölzerne Deckel, schliessen gut und: sind: mit einer dieken Schicht von Segeltuch ausgelegt, in welches die Nadeln eingesteckt sind. Die Ordnung ist die der Entomologia Systematica; Gattungsetiketten hat Fabricius selbst nicht geschrieben, die meisten derselben hat indessen Wiedemann eingeschaltet. Die Arten sind in Reihen von oben nach unten geordnet, doch hat sowohl Fabricius selbst, als später Wiedemann, dessen Handschrift überall sekr leicht kenntlich ist, nachträglich hinzugekommene Arten beliebig zwischen diese Reihen eingesteckt. Die Artnamen und nur diese, ohne Vaterlandsangabe und Autor, sind möglichst unleserlich auf kleine Zettelehen geschrieben, die oft nur abgerissene Papierstreifehen und dem typischen Exeıin- plare . untergesteckt sind. Die Sammlung liefert uns: ein getreues Bild von dem Zustande der Entomologie zu Ende des vorigen Jahrhunderts, sowohl in wissenschaftlicher Beziehung, indem sehr häufig ganz verschiedene Arteu neben derselben Etikette vereinigt sind, als auch in Hinsicht der Sorgfalt, die man damals auf äussere Behandlung der Exemplare ver- wandte. Sie ist, nach dem Massstabe der. Gegenwart..beur- theilt, nichts weniger als, reich an Arten, sie enthält aber eine Menge von Kostbarkeiten und Seltenheiten . ersten Ranges, welche Fabricius meist von Bauks und Labillardiere erhalten hatte, und die fast allen neuern Sammlungen fehlen, 2. B. Brentus barbicornis und sein Weib assimilis, Apoeyrtus aeneus, einen Torso von Cieindela heros *), Therates guttula **), und viele andere, vor allen Rhynchaenus bidens. Ich war verwundert auch den schönen Carabus septemearinatus Motsch. vorzufinden, welchen Fabricius wohl erst nach der Herausgabe des Systema Fleuth., wahrscheinlich von Böber, erhalten hatte, und der daher in Fahrieius Sammlung zwar C. alternans benannt, aber in seinen Werken nicht beschrieben ist. Die Sammlung ‚liefert über eine grosse *) Das Vaterland. dieser sehr schönen Art ist Celebes, Von dort hat Westermann kürzlich ein Paar Exemplare durch seinen Sohn erhalten. **) Die Art ist in: Fabrieius Sammlung Cicindela triguttata'be- zettelt; Fabricius hat diesen Namen, als er sie im Systema Eleuth. beschrieb, geändert, es aber versäumt, diese Aen- derung auch in seiner Sammlung vorzunehmen, 333 Menge zweifelhafter Arten unerwartete Aufschlüsse. Erich- son hat bereits an verschiedenen Orten viele derselben ver- öffentlicht. Eine weitere Zahl von Bemerkungen werde ich in der nächsten Zeitungsnummer zusammenstellen. A. Schaum. Wilfenfchaftliche sche Mittheilungen, Eine eniomologische Exeursion im Riesengebirge im Juli 1846. Von H. von Kiesenwetter und Fr. Märkel. Von den beiden Hauptgebirgen des nördlichen Deutsch- lands, dem Riesengebirge und dem Harze, ist nur der letztere, und auch dieser kaum was seine höheren und höchsten Punkte betrifft, *) entomologisch gründlicher durehsucht; erste- res ist verhältnissmässig für Deutschland eine terra incognita. Wir wollen keineswegs die fleissigen Nachforschungen der schlesischen Entomologen, für welche die Berichte über die Arbeiten der entomologischen Section der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur ein so rühmliches Zeugniss ablegen, verkennen, indessen haben sich diese weniger auf das eigentliche Riesengebirge, als auf die schle- - sische Ebene und die Sudeten, namentlich auf das oft er- wähnte Gesenke erstreckt, und auch was dieses betrifft, möchte es uns bedünken, als habe man manche der merkwürdig- sten Arten entweder nicht aufgefunden oder nicht beachtet. Wir rechnen hierzu ohne Bedenken die ganze grosse Familie der Brachelytren; grade diese ist wenigstens unter den Coleopteren insofern die interessanteste, als sie recht eigentlich das Charakteristische einer Hochgebirgs - Fauna begründet. Wir haben beide bereits mehrere Male das Riesengebirge zu: entomologischen Zwecken bereist, und unserer Ansicht nach ganz erfreuliche Resultate erlangt. So haben wir bei unserer diesjährigen Exenrsion, binnen der Zeit von 7 Tagen, welche wir allerdings vom schönsten Wetter begünstigt auf *) Nur Saxesen scheint den Oberharz gründlicher durchforscht zu haben. Vergl. Hornung Grundlage zu einem a nisse der Käfer des Harzes, Seite IV, u nl re Me 334 den eigentlichen Aufenthalt im Gebirge verwenden konnten, ge- gen 6000 Stück Insecten, darunter hauptsächlichColeopteren, eine Anzahl Hyimenopteren und einige wenige Dipteren gesammelt. | Was diese letzteren betrifft, so giebt es hier wohl noch ein weites Feld zu Beobachtuagen, und wir bedauern lebhaft, dass der berühmte Dipterolog Loew ( wie uns einer seiner Collegen, welcher botanischer Zwecke halber das Riesenge- birge bereiste, mittheilte) einen anfänglich gehegten Plan, gleichfalls eine Excursion hierher zu unternehmen, nicht hatte ausführen können. Von Orthopteren haben wir, jedenfalls wegen der: zu frühen Jahreszeit, fast gar nichts bemerkt. Das Riesengebirge hat mit den eigentlichen Sudeten in Bezug auf die Fauna eine grosse Uebereinstimmung ; wie sich dies auch nicht anders erwarten lässt, indessen halten wir in Bezug auf eigentliche Hochgebirgskäfer ersteres für das interessantere, daessich zu einer bedeutenderen Höhe erhebt. *) Der Harz kommt wegen seiner weit geringeren Erhebung kaum als eigentliches Hochgebirge in Betracht, indessen möchte allerdings manches wenigstens subalpine Inseet dort aufgefunden werden können. Vergleicht man ferner das Riesengebirge als zwischen den norwegischen und mitteleuropäischen Alpen gelegen, mit diesen beiden Gebirgszugen, so erscheint uns die Ueberein- stimmung mit den letzeren als die grössere, wobei man allerdings die unbedeutende Ausdehnung der schlesischen Gebirge gegen die mächtigen Gebirgszüge der Alpen nicht aus den Augen lassen darf. Die Aehnlichkeit mit der nordischen Fauna ist haupt- sächlich nur in dem Mangel an gewissen dem Süden eigen- thümlichen Formen ausgesprochen, und so wie Boheman in den Alpen von Quickjock binnen 6 Wochen nur 200 Species Käfer antraf, **) so ist auch hier in den höchsten Regionen eine Arımuth an Arten und, gerade so wie dort. eine Masse von Individuen vorhanden. *) Ich hatte Gelegenheit im Sommer vorigen Jahres eine entomo- logische Excursion, freilich nur von einem Tage, auf den Spieglitzer Schneeberg (in der Grafschaft Glatz) zu machen. Ich bemerkte hierbei die grösste Uebereinstimmung beider Faunen, nur machte sich eine entschiedene Armuth in Bezug auf Individuenzahl bemerkbar, obgleich Wetter und Jahreszeit günstig waren. v. Ksw. *) Handschuch: Archiv scandinavischer Beiträge für Natur- geschichte. Seite 303, | | 3 Es fehlen dem Riesengebirge ‚die Nebrien der Alpen (die Alpaeus ),, die eigentlichen (um Pt. fossulatus gruppirten) Pterostichen, im Allgemeinen die Menge von Carabicinen, so wie manche Ocypus- Arten, welche den mitteleuropäischen Alpen überhaupt und die grosse Reihe, von Otiorhynehen, welche den östlichen Alpen vorzugsweise eigen sind. | Hiergegen zeigt sich die grössere Uebereinstimmung der Riesengebirgs-Fauna wit der der südlichen Alpen be- sonders in Bezug auf die Brachelytren, wo wir sie haupt- sächlich durch den Mangel, der, wie es scheint, echt nordischen Arten, des Olophrum consimile, boreale, rotundicolle u. & und das Vorhandensein von Quedius punctatellus, Antho- phagus austriacus, Olophrum alpestre und dergl. ausge- sprochen finden. Eine gar nicht unbedeutende Anzahl von Arten haben übrigens die drei hier besprochenen Localitäten gemein, so namentlich den Anthophagus alpinus und omalinus; im Gegen- theille aber könnten Anthophagus sudetieus und forticornis dem Riesengebirge eigenthümliche Formen sein. Nach Heer’s Angaben kommt Bemb. bipunctatum var. nivale in der Schweiz in der Höhe von 4000 — 8000‘ vor [im Riesengebirge von uns 4000 hoch angetroffen. ] — Anthophagus austriacus (alpestris Heer} 5000 — 7000° Fim Riesengebirge 3500 — 4000. — Anthophagus - alpinus 4500— 7000° Fim Riesengebirge 3500 — 4500% j Olophrum alpestre ( Acidota alpina Heer) 6000 — 8000‘ [im Riesen- gebirge 4500] — Quedius punctatellus 6000 — 7000° [im Riesengebirge 4%00%] Wir glauben somit im Allgemeinen annehmen zu können, dass die Inseeten im Riesengebirge etwa um 1500° (und mehr) tiefer auftreten als in den Schweizer- Alpen; ein Verhältniss, welches sich aus der nörd- lichen Lage des Riesengebirges sehr natürlich erklärt. Wir begannen unsere Excursion in Flinsberg, von wo aus wir in Begleitung des Herrn Andritzschky, eines fleissigen und tüchtigen FEntomologen, am 5. Juli Nachmittags aufbrachen. Wir konnten unsere entomologische Thätigkeit sehr bald an den Ufern des Queis beginnen, doch “über- gehen wir in der Hauptsache die hier gemachte Ausbeute, da die Fauna noch nicht das Eigenthümliche darbietet, was man auf den Höhen der Berge bemerkt. 7 Erwähut möge jedoch werden, dass an einzelnen Stellen die Ufer von kleinen Hymenopteren, namentlich Cyniphiden und Pteromalinen wimmelten, und. dass Elmis angustatus 336 im Grase einmal in Menge gekötschert wurde. Wir konnten das Thier im Wasser nicht auffinden, sondern trafen hier nar die allenthalben gemeinen Elmis aeneus und Hydraena riparia. In ganz einzelnen Exemplaren fand sich auch hier schon Telephorus barbarus, welcher uns dann, doch immer ziemlich einzeln, durch das ganze Gebirge bis auf dessen höchste Punkte begleitete. Das Flinsberger Thal zieht sich längs des Queis zwischen 2 hohen Bergrücken (von denen der eine zum lserkamme gehört) hin; wir schritten sammelnd in demselben fort, und kamen ziemlich spät an die Höhe, jenseit welcher das Dorf Schreiberhau liegt. Ein ganz besonders schlechter Fusssteg führt hier über einen mit alten Baumstöcken be- setzten und mit Rubus idaeus, Epilobium angustifolium und einer Masse dichter Gräser bewachsenen Bergabhang. — Diese Localität war, ganz gegen den äusseren ‚Anschein, auffallend arm; die Kötscher enthielten meistens nur den Polydrusus amoenus und ebenso wenig liess sich unter der Rinde der in Masse vorhandenen, alten Baumstubben irgend etwas von Belang aufünden. Bei der eintretenden abendlichen Dämmerung flog hier der Hepiolus humnli in beiden Geschlechtern , namentlich aber die Männer in Menge, obgleich wir keinen Hopfen bemerken konnten, so dass also die Raupe auch von anderen Wurzeln leben mag *) Wir verdanken diese Beobachtung lediglich dem Um- stande, dass wir unterwegs eiumal gänzlich vom richtigen Wege abgekommen und auf dem Holzwege im eigentlichsten Sinne des Wortes gewesen waren. Dieses Verirren kostete uns beträchtlichen Schweiss, ziemlich 2 Stunden Zeit, und grössere Unbequemlichkeiten wurden nur durch die glückliche Dazwischenkunft eines wegkundigen Kuhjungen von uns abgewendet. Wir waren recht ordentlich ermüdet, als wir Abends in einem Gasthause zu Schreiberhau anlangten und machen die Entomologen, welche etwa diese Gebirgsparthie ebenfalls unternehmen wollen, darauf aufmerksaın, dass der Weg von Flinsberg nach Schreiberhau durch das Queissthal recht romantisch, aber nur für Personen eingerichtet ist, die *) Freyer sagt in der entomologischen Zeit. 1843, VI., 164: der Schmetterling fliege auf den baierischen Alpen auf »Alpkraut.« Wir wissen nicht, welche Pflanze hiermit gemeint ist, sich besonders sicherer Beine zu erfreuen haben, und dass ein Führer insonderheit dann eine entschiedene Noth- wendigkeit wird, wenn man, ausser auf . Weg, auch noch auf Entoma achten will. Uebrigens verbindet ein weiterer Aber bequemerer Weg über den Iserkamm beide Orte, und es ist derselbe auch entomologisch der interessantere. Am andern Morgen brachen wir, nachdem die aın gestrigen Abend gesammelten Insecten keohöwig untergebracht worden waren, ziemlich zeitig auf, um das Gebirge zu besteigen. Hierzu’ giebt es vorzugsweise zwei Wege, der eine führt von Schreiberhau über den Zackenfall und die neue schlesi- sche Baude, der andere etwa von Seidorf aus über die Brote und Hampelbaude auf den Riesenkamm. Wir wählten, da wir uns eben in Schreiberhau befanden und es uns vorzugs- weise auf das Sammeln ankam, den zuerst bezeichneten. Das Wetter, welehes den Tag vorher immer noch etwas zweifelhaft geschienen , hatte sich vollständig ausgeheitert, aber schon der Morgen deutete auf eine drückende Tageshitze. Schon am Zackenfalle, in einer Höhe von ungefähr 3500 Fuss treten einzelne subalpine Insecten auf, namentlich der Anthophagus omalinus, hier jedoch noch: sehr selten. Beim Aufwärtssteigen von "hier aus wird die Fauna aber immer interessanter, Auf Fichtenzweigen undin Heidel- beergestrüpp zeigt sich nun Anthoph. omalinus häufiger, ebenso der Anthoph. austriacus und mit ihnen Otiorhynchus tenebri- cosus, lepidopterus und monticola in einzelnen Exemplaren. Die am Rande eines kleinen Gewässers blühenden Exemplare der Myrrhis aromatica wimmelten von Dipteren, auch fanden sich daselbst von Hymenopteren kleinere Ichneumonen und Pteromalinen und von Coleopteren na- mentlich Longicornen, unteranderen die schöne Pachyta clathrata. Auf einer freien grasbewachsenen Stelle im Walde war der Telephorus pilosus häufig, darunter auch mehrere Exemplare der CGantharis rufotestacea Letzner, welche wir indessen, wie unten näher zu erörtern sein wird, nur für Varietät der Paykull’schen Art ansehen. Von Schmetterlingen bemerkter. wir, vielleicht weil es noch zu früh am Tage war, sehr wenig, nur einige auch in der Ebene gemeine Crambus- Arten wurden oft aus dem Grase aufgescheucht, sonst bemerkten wir niebt einmal die, bei früheren Exeursionen allenthalben gesehene und gesammelte Hipparchia euryale. 338 Auf den wasserreichen, theilweise sumpfigen Localitäten, welche man beim weiteren Aufwärtssteigen trifft, herschte eine mannichfaltige Fauna, indessen immer noch nicht von vorwaltend subalpinem Character: Boletobius rufus, Myceto- porus splendens, Stenus impressns, filum und der ausserhalb Schweden bisher noch nicht gefundene Stenus bifoveolatus Gyll., Anthobium sorbi, ophthalwieum, lorgipenne und. in einzelnen Exemplaren Telephorus barbarus und Hydnobius tarsalis waren die hauptsächlichsten hier vorkommenden Arten. Erst in der unmittelbaren Nähe der neuen schlesischen Baude fangen die Fichten deutlicher an zu verkümmern und hier spricht sich auch schon der subalpine Character der Inseeten- fauna mehr aus, die genannten Arten bleiben zurück und machen dem in Massen auftretenden Anthobium luteipenne Platz. Wie fast überall um die Bauden im Riesengebirge, so findet sich auch hier eine durch künstliche Düngung bewirkte, überaus üppige Wiesenvegetation, «doch war sie, wenn wir von den Schaaren des schon gedachten Antlı. luteipenne abseben, nicht insectenreich. Eine einfarbig schwarze Chrysomelinenlarve kam in grosser Auzahl in unsere Köt- seheı. Wir hielten sie für die der Gastrophysa raphani, welcfe auch in einzelnen ausgebildeten Stücken vorgefunden wurde, ohne dass es uns glücken wollte, die eigentliche Nıhrungspflanze des Thieres zu bemerken. Nach gethaner Arbeit, d, h. nachdem wir jetzt das ei- gentliche Steigen überwunden hatten, stärkten wir uns durch die landesüblichen Genüsse von Milch, Brod, Butter und einer Art Käse, dem sogenannten Koppenkäse, von streiti- gem Werthe. Es war diess bei der zehrenden Gebirgs- luft nöthig geworden, Der. Gebirgskamm, (Riesenkamm) mit seinem Kienholzgestrüpp ist von hier aus bald erreicht, und der Weg führt nun auf diesem Plateau ziemlich bequem, mit geringen Hebungen und Senkungen fort. j Hier hat nun die Fauna der Ebene ganz aufgehört, um einer alpinen Platz zu machen. Anthobien und Anthophagen bilden entschieden die Hanuptinasse der hier vorkommenden Inseeten. Alle anderen, vielleicht mit Ausnahme einiger Dipteren, treten gegen diese beiden Gattungen durchaus in den Hintergrund. Im übrigen war die Fauna auf dem Gebirgstheile , wo wir uns eben befanden, gegen das, was wir später bemer- ken sollten, arm, und trotz des herrlichen, warmen und, was auf .liesen Höhen selten genug ist, auch windstillen Wetters, 339 fanden wir nicht besonders viel. in dem Kötschern. Die ergiebigsten Fangplätze waren hier, so wie auch sonst auf dem ganzen Kamme, die saftigen Kräutergruppen von Sonchus eoeruleus, der hier meist noch nicht blübte, ‚Polygonum bistorta und anderen Kräntern, sowie verschiedenen Gräsern, naınentlich Carex - Arten, welche um die Ränder der Kien- holzgestrüppe herumstanden. Aın reichsten waren diese Plätze in der Gegend der Schweinsteine. Man versteht nämlich unter » Steinen« im Riesengebirge mehr oder weniger bedeutend®, oft auf dem höchsten Punkte eines Kammes gelegene Felsgruppen, s6 z. B. die von vielem ästhetischem Sinne der Benenner zeu- genden »Quargsteine, Schweinsteine, Sausteine, Ludersteine « u. a. mehr. Die hier gefundenen Arten waren: Anthophagus sudetieus mit etwas überwiegender Anzahl der Weibchen, der einzige hier angetroffene Repräsentant dieser Gaitung; das unten zu beschreibende Anthobium longulum, (ebenfalls mehr Weibchen als Männchen) Anthob. Iuteipenne, indessen seltener als in etwas niederern Gegenden, Telephorus barbarus und Elmis opacus, welcher im Grase, in sehr beträchtlicher Entfernung von Wasser gekötschert wurde. Auf den Zweigen der Pinus pumilio trafen wir in mehreren Exemplaren eine Varietät des Lophyrus frutetorum, vielleicht auch eine diesem sehr ver- wandte Art, namentlich durch das vorwaltende Schwarz bei allen sehandenen Exemplaren ausgezeichnet. Die Elbwiese, die man beim weiteren Verfolgen des Weges berührt, ist eine für Jen Entoinologen unerspriessliche Localität, und erst an den Elbquellen, an welchen wir mehr aus Interesse für den schönen Fluss, der hier (wenigstens theilweise ) seinen Ursprung nimmt, als zu entomologischem Zwecke Halt machten, fanden wir wieder einiges Bemer- kenswerthe. In den kleinen Tümpeln nämlich, welche die abfliessen- den Quellen bilden, fingen wir den Agabus guttatus, bipustulatus und Hydroporus nigrita, auch schwamm, als das erste Exei:plar, welches uns so zufällig in ılie Hände kommen sollte, ein Stück der Chrysomela islanıdica auf dem Wasser, Wir nahmen jetzt unsern Weg zu dem Elbfalle. Hier prangte neben grossen Schneemassen, welche die Schlucht, 340 in welcher die junge Elbe Ihrem Falle zueilt, zum Theile füllten‘, eine überaus üppige Vegetation. Zusammengedrängt zeigten sich hier alle die Arten, welche nns bisher auf dem Gebirgskamme einzeln Forgekömmih waren; in dem dichten Gestrüpp von Rubus idaeus, Sonchus koerulens‘, Cacalia albi- frons, Seneeio nemoralis, Polygonum bistorta und dergl., welches die kleine Hütte, worin den Reisenden Frfrischungen gereicht werdep, umgiebt, waren die schönen Elateren quer- eus, affinis, bructeri, impressus und andere zu finden, und vorzugsweise in. den Blüthen des polygonum bistorta sass der Anthophagus sudetieus, wahrscheinlich auf die- kleinen Dipteren, welche diese Blumen in Menge besuchten , lauernd. Telephorus pilosus und barbarus, sowie Podabrus alpinus in beiden Farbenvarietäten waren auch hier wieder zu findeu und auf den grossen Blättern der Cacalia albifrons sass in einzelnen Stücken die Chrvsomela senecionis, während, wie es schien, die meisten noch im Larvenzustande waren. Wir deuteten wenigstens hierauf eine ziemlich grosse, schwarze Chrysomelenlarve mit schmutzig gelbem Thorax, die uns hier in grosser Menge unter den wenigen ausgebildeten Stücken der gedachten Art vorkam, und die wir später, als wir. das Inseet in grosser Menge antrafen, einzeln wieder darunter bemerkten Die am Ufer des Elbbaches stehenden Schirmblüthen der Myrrhis aromatica waren von grösseren und kleineren Tenthreden und Ichneumonen, vorzugsweise mit Tenthredo scalaris, die in beiden Geschleehtern hier äusserst gemein war, einigen kleinen. schwarzen Nematus- Arten, sowie von Schaaren Dipteren bedeckt. Nach einer reichen FErndte, welche wir hier gehalten, stiegen wir nun aufwärts zu der Schneegrubenbaude, dem höchsten bewohnten Punkte im Rirsengebirge mit Ausnahme der Schnrekoppencapelle (ungefähr 4500 Fuss). Kurz. vor derselben verschwand der Anth. sudeticus, welcher bisher der einzig und allein vorkommende Anthophagus gewesen war und Anth. alpinus trat dafür so plötzlich auf, dass wir auch nicht ein einziges Mal beide Arten zusammen in den Kötscher hatten. Von hier an bis zur Sehneekoppe, wohin wir den Gebirgszug verfolgten, haben wir nicht ein einziges Stück des Anth. sudetiens mehr gefunden nnd noch nie ist uns ein auf 2 Distriete so streng beschränktes Vorkommen zweier Arten vorgekommen. Bemerken wollen wir hierbei, dass an ein Verwechseln beim Fangen dieser Tbhiere ‘nicht zu 341 denken ist. Ein nur ‚einigermassen, geübter ; entomologischer Blick kann sich hierbei nicht täuschen, denn die Tbiere unterscheiden sich im Leben weit leichter als. im getrockneten Zustande, wo das lebhafte ‚Gelbroth des Halsschildes des Anth. sudetieus ‚nicht selten, vielleicht durch eine _Fäulniss der innern Theile, etwas nachdunkelt. Wir haben, übrigens von dem Sudeticus gering gerechnet 1000 Stück und. von dem Alpinus weit mehr als das Doppelte gesehen. *). _ Nachdem wir uns- in der Grubenbaude. durch eine nicht bloss verhältnissmässig,, sondern überhaupt recht gute Mabl- zeit für diese Strapaze gestärkt hatten, unternahmen wir es, in die kleine Schneegrube hinunterzusteigen. Von einem gebahnten Fusssteige ist hierbei nicht die Rede und die Parthie hat wegen der grossen Steilheit des Abgrundes und den lose liegenden Steinen viel Missliches, ja sie ist,. weil sich oft Steine losstrennen und hinunterrollen, für den. Vorangehenden beim Hinabsteigen und für den Nachfolgenden beim Heraufsteigen sogar nicht ohne Gefahr. Die Ausbeute unten war ‚nicht allzu bedeutend: wir waren für diese Localität: wahrscheinlich zu zeitig gekommen. In der in die Schneegrube hinabführenden Schlucht trafen wir den Carabus sylvestris zum ersten Male an. Einzeln kam unter Steinen Nebria arctica und in Menge Patrobus excavatus vor, auch fingen wir hier zum ersten Male eine dem Trechus alpinus Dej. verwandte Art. Wir fanden ihn, mehrfach unmittelbar am Rande, von. den hier in grosser Ausdehnung vorhandenen _Schneeflecken, doch kam er auch sonst unter Steinen vor, Das häufigste Thier war die unten zu beschreibende Homalota aivalis, wir trafen sie vorzugsweise am Rande des Schnees in der von dem Schneewasser feuchten Erde. Weiter fanden wir unter Steinen Arpedium troglodytes, (die Beschreibung vergleiche *) Ich habe im Jahre 1844 an den schon erwähnten Schwein- steinen ebenfalls nur den Sudeticus gefangen. Ob auch, wie das höchst wahrscheinlich ist, im Uebrigen die Veitheilung ' der beiden Arten dieselbe gewesen ist, weiss ich mich nicht mehr zu entsinnen,; da ich damals beim Fangen die betreffenden Arten ‚noch ‚nicht , geschieden hatte. Zngleich bemerke ich, dass meine Bemerkung in No. 1.der diesjährigen entomol. Zeitung über das gemischte Vorkommen der beiden Arte nur soviel bezeichnen sollte, dass auf dem Riesengebirge, im Gegensatz zu dem Glatzer Gebirge, wo ich nur den-Sudeticus: ’ und: zu,den Krainer Alpen, wo. ich 'nur den. Alpinus traf; beide von. mir: gesammelt worden sind, - 342 unten) und Olophrum alpestre Er, Auch diese beiden Thiere Kamen nicht selten unmittelbar am Schnee vor. F- Bei früheren Excursionen wurden von uns auf den Caca= lien und andern Pflanzen, welche etwas weiter unten zwi- schen den Steinblöcken sich allenthalben ausbreiten, manche schöne Chrysomelen und Curculionen gesamınelt, von denen sich diessmal noch nichts blicken liess, indessen möchte der Besuch der Schneegrube Entomologen, die künftig das Riesengebirge bereisen, hauptsächlich nur wegen der Nebria arctica anzuem- pfehlen sein, denn diese ist uns nirgends weiter vorgekommen, und ist in manchen Jahren oder vielleicht in allen, wenn man die richtige Zeit trifft, hier sehr häufig. Die anderen Arten haben wir auf anderen viel leichter zugänglichen Punkten ebenfalls und sogar häufiger aufgefunden. Die unmittelbar neben der kleinen Schneegrube befind- liche »grosse« besuchten wir nicht. Der Umstand, dass dienstbeflissene Führer vom Rande dieser Felsenschlucht zur Unterhaltlichkeit der oben befindlichen Touristen möglichst grosse Steine in den Abgrund herunter zu rollen pflegen, macht den Aufenthalt unten etwas undehaglich, und ausser- dein lässt sich eine grosse Uebereinstimmung in Bezug auf die vorkommenden Thiere voraussetzen. Ohne besonders erhebliche Sammlerthätigkeit weiter zu entwickeln, da sich der Tag nunmehr zu Ende neigte, gin- gen wir von hieraus auf dem Kamme des Gebirges weiter bis zur Petersbaude, um dort zu übernachten. Wir erlebten hier ein wunderbar schönes, starkes Gewitter, das uns aber namentlich insofern Sorge machte, als hierauf in den Bergen gar häufig ein oder einige Regentage eintreten. So war denn auch am nächsten Morgen alles nebelgrau und der Wind schlug die Regertropfen mit jenem fatalen Geräusch an die Fenster, das die Bergreisenden schon oft zur Ver- zweiflung gebracht hat. Da wir indessen vom gestrigen Tage eine Menge eingesanmelter Schätze in Sicherheit zu bringen hatten, so fehlte esuns wenigstens nichtan Beschäftigung und wir waren vor jenem trostlosen Auskunftsmittel bewahrt, in den Fremden- büchern nach kümmerlicher Unterhaltung herum zu suchen. Indessen hörte es auch mit Regnen auf, der Wind zer- riss den Nebel und wir brachen also auf, sobald Flaschen und Schachteln wieder für neue Ankömmlinge ge- räumt waren. An Sammeln war nun freilich auf der Tour von hier nach der Wiesenbaude nicht viel zu denken, denn es stürmte ganz übermässig und wir mussten uns an einigen 343 der höchsten Stellen alles Frnstes wehren, um nicht giacde- zu umgerissen zu werden, Bei alledem kamen \ wir glücklich in der Wiesenbaulde an. Diese Baude, eine der höchsten im ganzen Gebirge, liegt auf der sogenannten » weissen Wiese« einer Fortsetzung des Koppenplanes, ungefähr 4500 Fuss hoch. Sie ist von jeher der Sammelplatz für Bota- niker gewesen, und scheint auch für die Entomologen der günstigste Punkt zum Standquartier, um eine Reihe von Exeur- sionen von hier aus zu unternehmen. Man hat nämlich sehr schöne Localitäten ganz in der Nähe und kann diese besonders mit sehr geringem Auf- und Abwärtssteigen besu- chen, auch ist es eine nicht unbedeutende Annehmlichkeit, dass die Leute hier bereits daran gewöhnt sind, Naturfor- scher zu bewirthen, sie deshalb mit langweiligen Fragen verschonen und ruhig gewähren lassen. Es ward uns hier eine Art Fremdenbuch, welches bloss für Naturforscher von der Frau Apotheker Jablich aus Hohen- elbe dem Wirthe auf der Wiesenbaude übergeben worden ist, vorgelegt. Wir fanden darin ausser einer ziemlichen Anzahl botanischer Berichte (mitunter freilich auch bloss meteorologischer Klagelieder) eine Aufzählung der Lepidop- teren der Riesengebirges. Indessen schien sich hierbei der Herr Verfasser weitere Grenzen gesteckt zu haben, als wir es bei diesem Aufsatze thun, indem er auch die im Um- kreise des Gebirges fliegenden Arten mit aufgezählt hatte; so dass wir anstehen, uns auf seinen Aufsatz hier mit zu beziehen. Jedenfalls ist die Stiftung eines Buches zur Niederlegung von naturwissenschaftlichen Beobachtungen an dieser Stelle grade ein Gedanke, wodurch sich die Frau Geberin, welche selbst eine tüchtige Pflanzenkennerin und eifrige Sammle- rin ist, den aufrichtigen Dank der Naturforscher ver- dient hat; nm so mehr, als durch Angabe von Standorten und Fangplätzen das Resultat für die nachfolgenden Samm- ler gar sehr viel günstiger gestellt werden kann. Es ist bekannt, dass in der Nähe der Wiesenbaude en Weiswasser, eine Her Hauptquellen der Elbe, seinen Ur- sprung nimmt. Der Bach, welcher sehr bald ansehnlich wird, Siesst in westlicher Richtung in einer kleinen Schlucht, die er sich offenbar selbst geformt hat, ab. Das linke: Ufer ist steiler als das rechte und wegen. der zahlreichen, lose liegenden Steine für den Entomologen vorzugsweise at günstig; es wimmelte hier, als wir uns am Nachmittage nach unserer Ankunft hierher verfügten, von einer Menge eigenthüm- licher Hochgebirgskäfer.. Am häufigsten unterallen war die Nebria Gylienhalii, die wir mitunter in ganzen Gesellschaften, oft aber auch paarweise unter Steinen antrafen. Ebenfalls häu- fig war der schon in der Schneegrube von uns gefundene Trechus, auch er sass meist in mehreren Exemplaren unter einem Steine. Sämintliche Exemplare waren ausgefärbt, wo- gegen wir ungefähr STage später, unten am Fusse des Gebirges, aın Ufer des Zacken, unter abgefallenem Buchen- laube einen sehr nahverwandten Trechus, meistens noch in ganz unreifen Exemplaren, fingen. Bei weitem seltner kam unter. Steinen. am Weisswasser ferner das . Bembidium bipunctatum. vor, und zwar stets die Var. nivale Goldet, Patrobus excavatus war auch hier gemein. Von Brachelytren fingen wir: Homalota nivalis, am häufigsten wieder in der unmittel- baren Nähe des Schnees, wovon sich hier gleichfalls noch grosse Mengen vorfanden. Oxypoda helvola, selten unter Steinen. Quedius punctatellus nicht häufig, unter Steinen und Geröll. Olophrum alpestre nur ein Paar Exemplare, von de- nen das eine unter einem im Wasser liegenden Steine lebend gefunden wurde. Von andern Colcoptern : Cryptohypnus riparius, an einzelnen Stellen häufig, Otiorhynchus maurus, monticola und niger, alle 3 unter Steinen, die beiden ersten, vorzüglich der monticola häafig. Sämmtliche hier vorkommende Thiere, von denen der Trechus, Bembidium bipunctatum und Crypt. riparius eigent- liche Uferkäfer sind, wurden nicht frei herumlaufend von uns gesammelt. Obgleich das Wetter gegen Abend wieder hell und ziemlich warm geworden war, erschienen die Ufer doch ganz unbelebt und nur unter Steinen , noch dazu unter denen, die nicht unmittelbar am Wasser lagen, herrschte eine reiche Fauna. Wir möchten übrigens annehmen, dass die hier vor- kommenden . Insecten theilweise von dem Gewitterregen veranlasst waren, sich aus ihren tieferen Verstecken mehr an die Oberfläche des Bodens zu begeben, da wir dieselbe Localität nach einigen Tagen wieder besuchend, zwar noch dieselben. Arten, aber in viel geringerer Anzahl antrafen, 345 JER Bei der am folgenden Tage unternommencn, vom schön- sten Wetter begünstigten Excursion wurde auf dem Koppen- plan und Jer sich an diesen unmittelbar anschliessenden Hochebene ausser unter Steinen hauptsächlich auch mit dem Kötscher gesammelt, wozu sich hier namentlich am Fusse des Koppeukegeis recht günstige Localitäten vorfinden. Die hier mit dem Schöpfer gefangenen Arten waren: Anthophagus alpinus in Menge und in beiden Geschlech- tern, mit vorwaltender Anzahl der Weibchen, etwa im Ver- hältniss von 2—1; Anthophagus fortieornis auf Kräutern zwischen Kienholz unmittelbar am Fusse der Schneekoppk, sehr selten, namentlich die Männchen; Podabrus alpimis, 'Telephorus pilosus, barbarus, auch die in der Ebene so gemeine Pleetroscelis aridula. Von Schmetterlingen war die Geometra chaerophyllata häufig. Unter Steinen sammelten wir: den Piterostichus Sturmii, den schon mehrfach erwähnten Trechus, Cavabus sylvestris und 1 Stück arvensis, Homalota nivalis in wenigen Exemplaren, denn die Localität war wohl: für dieses Tier, welches Feuchtigkeit, namentlich schmelzenden Schnee, zu lieben scheint, zu trocken, um es hier in Menge auftreten zu lassen; Oxypoda helvola, Quedius satyrus (die Beschrei- bung vergl. uuten) in einzelnen Exemplaren, Arpediam tro- glodytes etwas häufiger, Krirhinus acridulus, 'Otiorhynchus monticola, maurus, niger, Haltica Carieis in ganz besonders kleinen Exemplaren. Die Fawna auf dieser trockenen stei- nigten Localität wich, wie sich dies erwarten liess , wesent- lich von der des Weisswassergebietes ab. Nur die 3 ge- nannten Ötiorhynehen, welehe über das ganze Hochgebirge gleichmässig verbreitet scheinen, waren beiden. Lo- calitäten gemein. Am folgenden Tage unternahmen wir eine Exeursion an den kleinen Teich. Sie ist in: Bezug auf Naturschönheit eine der ersten im Riesengebirge und dürfte, was die Entomologie anulangt, hauptsächlich Dipterologen zu empfehlen sein. | Auf den wasserreichen, steilen, nnd so weit der Schnee sie nicht mehr überdeckte, mit üppiger Vegetation geschmück- ten Abhängen, welche den kleinen Teich umschliessen, trafen wir eine Menge von Schirmpflanzen , die der Tummelplatz von Tausenden von’ Dipteren war. Von GColeopteren kam eigentlich nur Anthophagus 'alpinus und selbst dieser, nicht grade besonders häufig vor. Dies änderte sich jedoch» we- sentlich au den Uferm des kleinen Teiches selbst. Hiex' hatte 93 llimomen P2 ükb 346 u allzi ko Ir7> 04 wie. man im Riesengebirge. zu sagen ui einen unge- heuren Insectenreichthum. Anthophagns alpinus und , An- 'thobium luteipenne waren schaarenweise vorhanden; einzelne Blüthen waren fast schichtenweise ‚überdeckt von übereinan- der sitzenden Anthobien, die aus ihnen ihre Nahrung holen mochten, während Anthophagus alpinous minder harmlos hier seinem Raube nachging und von uns beim Verzehren einer klei- nen Fliege ertappt wurde, die er mit seinen starken Mandibeln verarbeitete; er war so eifrig dabei, dass er sich durch den Fall in den Kötscher in seiner Mahlzeit nicht hatte stören lassen. Auch Anthobium longnlum war nicht ganz selten und der grosse Anthophagus armiger wurde in beiden Geschlech- tern einigemale gefangen. Die schon mehrfach erwähnten Mala- eodermen fehlten auch hier nieht, es wurde aber auch Malthi- nus biguttatus nicht selten angetroffen. Unter Steinen zeigten sich einige Stücke Chrysomela islandica, in einem ‚der zahlreichen Bäche 2 Exemplare des schönen Elmis Maugetii und in dem Wasser des Teiches, oder richtiger gesagt, des kleinen See’s Agabus guttatus und maculatus. Wir stiegen von hier aus zur Hampelbaude hinauf, wo wir unter den Steinen so ziemlich dieselben Arten, wie auf dem eigentlichen Koppenplan antrafen; nur möchte es be- merkenswerth sein , dass wir hier nicht selten Larven und Puppen eines echten Carabus, jedenfalls des C. 'sylvestris, der im Riesengebirge bei weitem der gemeinste ist, bemerkten, so dass wir annehmen, dass die eigentliche Zeit des Vor- kommens dieses Thieres in die zweite Hälfte des Juli fällt. Indes- sen könnte der Käfer allerdings in andern Jahren vielleicht zei- tiger auftrteen, denn ganz im Gegensatze zur Ebene war hier oben die Jahreszeit gegen andere Sominer in Folge übergrosser Schneemassen, welche den Winter über. gefallen waren, sehr zurück. Eine Besteigung des Koppenkegels lieferte entomologisch durchaus kein Resultat, indessen haben wir ein solches diess- mal auch nicht besonders erstrebt. Die Oberfläche. des ‚mächtigen Bergkegels besteht aus einer Masse. ‚ziemlich lose übereinander liegender Steine, fast ganz ohne Vegetation, so dass in der Hauptsache die Bedingungen für das, Vorkom- men der Erd- und Pflanzenkäfer fehlen. Jedoch haben wir ‚auch hier bei früheren Excursionen einiges gesammelt, und namentlich den Leistus rufomarginatus angetroffen, „347 Nicht besonders reich an Ausbeute war .eine Exceursion ‘in den Riesengrund. Dieses Thal öffnet sich nach Süden zu -und:nach Böhmen hinein, Wir stiegen an den Wänden der Schneekoppe auf einem schmalen ‚Fusswege ‚hinunter. In Folge des Wassermangels war die Vegetation nicht besonders ‚üppig, und der einzige mitunter in Menge vorkommende Käfer war Anthobium longulum. Wir wendeten uns daher links vom Wege: ab nach den Ufern eines Baches, woran wir aus der Ferne eine Menge Schirmpflanzen bemerkten. Es waren hier namentlich Hymenopteren in ‚ziemlicher Menge vorhanden, »indessen immer nur die Arten, -welche .wir bereits gesamr ‘ımelt hatten. Telephorus barbaxus war hier, ‚etwas häufige- als anderwärts. — ‘Von .den weiter ‚unten im Thale auf- „gefundenen Insecten ist Ampedus brunnicornis und.Polydrusus vamoenus (in!Menge gesammelt) ‚bemerkenswerth. Wahrscheinlich: sind die in ‚den .‚Riesengrund sich sen- »kenden , wasserreichen Abhänge des Brunnbergs weit, ergie- ıbiger und ses bleibt ‚einem künftigen Sammler vorbehalten, ‘» Rübezahls «Lustgärtchen ;« ‘welches unter den Botanikern ‘einen guten Namen; hat, auch unter ‚den. Entomologen zu Ehren zu bringen, Diese Tour ist ‚aber, wenn ‚auch „nicht gerade gefährlich, «doch -sehr ..'beschwerlich und ‚sollte wenigstens : das erste :Mal nicht ohne Führer unternom- men werden. “Ausserdem dürfte eine Excursion an.den. grossen Teich „empfehlenswerth sein, siewürde: wahrscheinlich. viel ähnliches “mit der‘ nach dem kleinen ‚Teiche haben. Die 'theilweise moorigen ‚. sumpfigen , oder; mit, Kienholz 'ibestandenen' Flächen der weissen Wiese ‚in der Umgebung ‚der Wiesenbaude:nach: der-Schneeköppe: zu sind für den Ento- mologen uuergiebig. Wir haben indessen bier iım Wasser den schon an den. Elbquellen gefundenen, Hydroporus .nigrita in grösserer: Menge wieder getroffen. und ‚an, den, Ufern unter ‚Steinen Quedius 'unieolor (siehe unten.) sowie .,Olophrnm walpestre gefangen. Nach einem 5 tägigen Aufenthalt. verliessen ‚wir die 'Wiesenbaude „um ‘den Weg, welchen. wir. gekommen ..waren, wieder: zurück’ zu gehen. Wir. holten. diesmal, vom Wetter begünstiget, das: Sammeln ‚nach, das wir beim Herwandern hatten : unterlassen müssen. Die: ‚Localität beschränkt ‚es “hauptsächlich. auf: das: Sammeln nnter' Steinen ,iida die ıspär- ‚liche Vegetation: ‚das: Kötschern : fast ‚allenthalbeu unmöglich "macht ‚and da,©wo \sie:es enlanht, fast: nichts, als.demAntho- Be.“ "348 phagus alpirus bietet, der nunmehr freilich von uns zur Genüge gesammelt worden war. Unter Steinen fanden wir aber den Carabus sylvestris, arvensis (1 Stück), den mehr- fach erwähnten Trechus, Arpedium troglodytes, Otiorhyn- chus maurus, monticola, niger über den ganzen Kamm von der Schneekoppe an bis zu den Schneegraben verbreitet. Pterostichus Sturmii wurde ebenfalls wieder gefangen, indes- sen nur auf den höchsten Punkten, so namentlich um den Gipfel des hohen Rades. Zu bemerken ist auf dieser Tour noch hauptsächlich die tiefe Einsattelung zwischen der kleinen Sturmhaube und dem Mädelkamm, die sogenannte Mädelwiese, in welcher die den Gebirgsreisenden sattsaın bekannte Spindlerbaude liegt. Hier tritt schon wieder hohes Nadelholz auf und wir fanden auch die bekannten Xylophagen unserer Ebenen, den Hylesinus eunieularius E. und Bostrichns larieis. Etwas höher bereits, aber iminer noch an einer feuchten und in nassen Jahren wahrscheinlich sumpfigen Localität fanden wir einige Exemplare der weiter unten zu beschreibenden Lesteva monticola unter Steinen uud ein Stück der Chryso- mela intricata an einem alten Baumstubben, das einzige Stück, welches uns bei der diessjährigen Exeursion vorgekom- men ist. Mehr an höheren Punkten wieder trafen wir die Chryshomela islandica und rufa Dhl. unter Steinen. In der Schneegrubenbaude langten wir am Naclhmittage an, um hier wieder einen Halt zu machen. Der entomologi- sche Sinn der Bewohner hatte sich durch ein während un- seres Anfenthaltes in der Wiesenbaude hier oben eingefangenes Exemplar der Triphaena pronuba und eines Harpalus aeneus bethätigt; man übergab sie uns nieht ohne Sammlereitel- keit. Diese in der Ebene so gemeinen Thiere steigen also auch bis zu dieser bedeutenden Höhe hinauf. Wir gingen dann sainmelnd deu schönen, reichen: Abhang nach dem Elbfalle zu hinunter. Eine kurze Strecke beglei- tete uns noch der Anthophagus alpinus, dann befanden wir uns wieder im Bereiche des A. sudetjeus, welcher in- dessen zunächst so ganz häufig als der alpinus nicht vor- kam. Auch hier war das Saınıneln unter Steinen recht er- giebig. Es wurde Nebria Jokischii, Pterostichus‘ Sturmii, Carabus sylvestris, der Trechus, Arpedium troglodytes, Chryso- mela islandiea sämmtlich auch hier gefunden. Das Iuteres- santeste, was uns indess für diessmal hier vorkam, war El- mis Maugetii, Diess Thier sass in grosser Menge an den 349 rauhen Granitstücken im. Bette eines kleinen Baches, so dass wir in kurzer Zeit über 300 Stück. sammelten. Wir trafen den Käfer auch nicht selten in copula. Während dem hatte sich aber der Himmel drohend ge- schwärzt, es rollte bereits ein entfernter Donner und wir muss- ten uns desshalb entschliessen, wenn auch ungerne genug, zur Baude zurückzukehren. Wir kemen: zur rechten Zeit bier an, um das imposante Schauspiel der von allen Seiten des weiten Horizontes aufsteigenden blauschwarz oder fahl- gelb gefärbten Wolkenmassen bewundern und ihr Regnen, Blitzen und Donnern unter Dach und Fach abwarten zu können. Die Gesellschaft war in dem kleinen. Stübchen der Baude eben in Folge des Gewitters äusserst zahlreich und das Nachtquartier recht sehr beschränkt. Namentlich machte sich dies am andern Morgen, als man die Acquisitionen vom gestrigen Tage in Sicherheit bringen sollte, unangenehm fühlbar, Indessen sind: diese. Unbequemlichkeiten im Ver- gleiche zu dem, was man beim Aufenthalte in Sennhütter: bei Alpenexeursionen ‚zu erdulden hat, nicht der Rede werth, und. ausserdem war es höchst erfreulich, dass nach dem ges- trigen Gewitter wieder ein »heiterer Himmel lachte«. So gross war die Macht der Morgensonne und des nicht einmal heftigen Windes, dass wir bereits am frühen - Vormittag wieder kötschern konnten. Diess war insofern doppelt an- genehm, als es jetzt erst der Anthophagus sudeticus dem alpinus im massenhaften Auftreten gleichthat. In den Polygonum- blüthen um das kleine Häuschen am Elbfalle, wo wir uns um unsere Kötscher mit voller Bequemlichkeit aussuchen zu können, niederliessen, fand sich das Thier scharenweise und wir hatten nicht selten über 100 Stück davon auf einmal in dem Kötscher. Auserdem trafen wir hier dieselben Arten, die wir bereits bei unserm ersten Sammeln hier gefunden hatten. Wir wendeten uns nun von hier aus nach der an dem nordwestlichen Abhange des Gebirges gelegenen alten schle- sischen Bande. Unter Steinen zu suchen gab es hier wenig Gelegenheit, und der Mangel hieran erschien uns characteristisch im Vergleiche mit dem Ueberfluss auf dem Theile des Ge- birges, woher wir kamen. Ueberall am Wege kam uns der Anthophagus sudeticus vor, und begleitete uns auch hinab bis zur alten Schlesischen Baude. Weiter stieg er aber nicht herab. Höchstens kam uns dann weiter unten noch ein oder das andere verlorene Exemplar vor. f | 350 Die Flöra nahm von hier aus auch einen’ ganz’ verschie«‘ denen Character an. Die Vegetation war im höchsten Grade üppig und gewährte mit den Massen von grossblätterigem‘ Cacalien,, Seneeionen und den nunmehr in Menge blühenden Sonehus eoeruleus einen prächtigen Anblick. Auf den Blät- tern der Cacalia albifrons sass nun Iiier die Chrysomela seneceionis in grösster Menge. Theilweise‘ waren die Blätter von diesen Käfern oder vielmehr von deren Larven, die wir noch in einzelnen Stücken vorfanden, netzförmig zerfressen oder gar bis auf die stärkeren Rippen verzehrt. Auch Gas- trophysa raphani. kaın wieder vor. Hier endlich trafen wir auch Lepidopteren in grösserer Menge an, namentlich: die Hipparchia Euryale, und Hero, auch Acidalia alehemillata und einzelne Stücke der Pyvralis alpinalis. Beim weiteren Herabsteigen hörte indessen die Hochge- birgs- Fauna bald anf, nur noch die beiden Anthophagen, omalinus und austriacus wurden unter denselben Verhält- nissen wie am Zackenfalle und ebenfalls in Gesellschaft des Otiorhynchus lepidopterus und tenebrieosus gesammelt. Es waren die letzten Alpenkäfer, die wir fingen; wir traten nün wieder in die Vorberge und in die Ebenen ein. Aufzählung der bemerkenswertheren Arten. Cychrus rostratns Linn., auf dem Kamme, hier und da 2. B. oberhalb des Elbfalls. Immer kleine Exemplare. Cyehrus attenuatus F. in der kleinen Schneegrube. Carabus sylvestris F. Auf dem gauzen Kainiie verbreitet, doch nicht tief herabgehend. Wir bemerkten folgende Varietäten. (@) oben kupferfarbig, (b) grün, (ec) schwarz mit grünlichen Rändern, (d) ganz schwarz. Letztere Varietät (Carabus concolor Puz.) kam am öftersten vor. Carabus arvensis F. die schwarze Varietät und mit ver- hältnissmässig undeutlicher Sculptur. Carabus Linnaei F. in den Vorbergen z. B. im Walde bei Scheiberhau. Der Käfer scheint sich von da über die Lausitz (er kommt auf der Lausche und auf den Bergen bei Bautzen vor) bis in die sächsische Schweiz zu ziehen, wo er sich auf dem grossen Winterberge findet. Carabus glabratus F. etwas unterhalb der alten schlesi- schen Baude unter Bauıarinden,, auf dem Kamme auf einem Wege laufend zrfunden. Selten. ig 351 ‚Leistus rufescens F. Wir fingen diese Art unterhalb der alten schlesischen Baude i in einer schönen Varietät mitschwarzem' Kopfe, rothem Halsschilde und schwarzbraunen Deckschilden. Leistus rufomarginatus Duftschm. "Die in der Sturm’schen Beschreibung angegebene Farbe der Oberseite (schwarz) passt nicht auf unser Exemplar, doch ist’ die Figur richtig‘ eolorirt. | Leistus Frölichii Duftschm. St. (piceus Fröhl.) Diese und. die vorige Art wurden auf einer früheren Excursion unter Steinen am Fusse des Koppenkegels gesammlet. Nebria Gyllenhalü Schh. Ausser in der Grösse variirt dieser Käfer auch noch in der Seulptur der Deckschilde, auf welchen die‘ Streifen zu- weilen glatt, zuweilen recht deutlich punetirt sind, auch haben wir unter eh übrigen ein Exemplar mit hellrothen Beinen ge- fangen. Somit bleibt durchaus kein Unterschied von der Nebria nivalis Payk. mehr übrig und der Schönherrsche Name Gyl- lenhalii wird dem älteren Paykull’schen weichen müssen. In dem Berichte über die Arbeiten der entomol. Section der Schles. Ges. für vaterl. Cultur vom Jahre 1845, Seite 10, wird das Vorkommen des erwähnten Käfers auf dem Riesengebirge als zweifelhaft erwähnt; diese Zweifel werden hierdurch erledigt. — An demselben Orte ist die Vermu- thung aufgestellt, dass Nebria Dahlii Duftschm. gleichfalls zur Gyllenhalii gezogen werden könne. Die N. Dahlii ist aber durch bedeutende Grösse des hinten weniger verengten und überhaupt grösseren Halsschildes weit verschieden; v.' Kiesen- wetter fand sie in den Krainer Alpen nicht selten. Nebria Jokischii Sturm. Selten. Sie ist auch von Herrn Grimm im Riesengebirge gesammlet worden. (Auf deın Spieglitzer Schneeberge in Glatz am Wölfel und in den Alpen von Krain an der Sawitza, v. Ksw.) Notiophilus semipunctatus F. Sowohl in der normalen Färbung, als mit dem blassgelben Fleck an der Deckschild- spitze. Notiophilus aquaticus F. Oefter auf dem Kamme. Wir fingen auch eine schwarz überlaufene Varietät, den Hinterkopf und die Vorderhälfte des Halsschildes schön stahlblau. In dem schon erwähnten Sectionsbericht der schlesischen Gesell- schaft, will von Vechtritz diese Art mit dem palustris Duft- schin, vereinigt wissen, da es keine weiteren Unterschiede als die Färbung der Beine gäbe. Erichson, in den Käfern der Mark; hat diese indessen auseinandergesetzt, auch ist es bekannt, } er 352 dass sich in manchen Gattungen Unterschiede als gute Art- merkmale herausstellen, die bei andern durchaus nur indi- viduell ‚bleiben, so dass der Umstand, dass bei Carabus granulatus und cancellatus, rothe oder schwarze Beine für die Artunterseheidung ohne Bedeutung sind, durchaus nichts dafür beweist, dass dassselbe Verhältniss auch bri den Noti- ophilen obwalten müsse. Patrobus excavatus Payk, sehr gemein unter Steinen auf dem ganzen Kamm in verchiedenen Grössen und Färbungs- varietäten. Calathus mieropterus Duftschm. Taphria vivalis Ill. Beide selten unter Steinen auf dem Kamme. Pterostichus (Feronia) Sturmii Dej. (Platysıma negligens Sturm) ziemlich selten auf der Hochebene unterhalb des Koppenkegels, sowie anderwärts anf den höchsten Punkten des Riesenkammes unter Steinen. Auf einer früheren Exeursion wurde der Käfer an dem. zuerst erwähnten Orte von Märkelin grosser Menge angetroffen. Pterostichns, strenuns Pnz. (pullus Gyll. Dej. Heyeri St.) Nur ein Paar Mal bemerkt. Pterostichus unetulatus Greutzer. Selten unter Steinen auf dem Kamme. Harpalus. fulvipes, aeneus und eine dritte Art, über welche wir noch nicht im Klaren sind, kamen einzeln un- ter Steinen im hohen Gebirge vor. Trechus, dem alpinus. Dej. rotandipennis Duftschm., Sturm verwandt, indessen mit weit weniger gerundeten Deck- schilden. Nieht selten unter Steinen aufallen hohen Punkten des Gebirges.. Eine dieser Art wieder sehr verwandte Species, aber mit flacheren Deckschilden am Zacken unterhalb des Kochelfalles. Wir.enthalten uns der Beschreibung, da wir einer. Mo- nographie der Gattung Trechus von Putzeis entgegensehen. Bembidiam bipunetatum L. Am Weisswasser in der Nähe der Wiesenbaude, unmittelbar neben dem Schnee, Alle gefundenen Exemplare gehörten der Varietät B. nivale Godet an (vergl. Heer Fauna Helv. 1 127), auch fanden wIr eine schwarzblaue Varietät zugleich mit Exemplaren von nor- maler Färbung, sowie um die Hälfte kleinere Stücken, Bembidium 4-maculatum noch über 4500 Fuss hoch bemerkt. ( Fortsetzung folgt. ) ———” u 353 Entomologische Bemerkungen. Von H. Schaum. (Sehluss.) - 8. (Fortsetzung.) Bythinus, neun Arten, elavicornis Pauz., puncticollis Denny, validus Aub., Chaudoiri Hoch- huth n. sp., hulbifer Reichenb., Cartist Denzy, securiger Reichb., uneicornis Aub., eine Ar t, die indessen Hr. v. Chand, nieht anerkennt und mit securiger vereinigen will, distin- ctus Chaud. n. sp. Tyehus, die bekannte Art, niger Payk. | Bryaxis, fünf Arten, sanguinea Fabr., haematica Reichb. , impressa Panz., fossulata Reichb., haemoptera? Aub. Ueber die Selbstständigkeit der letzten Art hegt Hr. v. Chaudoir Zweifel, er scheint sie für Varietät von fossulata anzusehen. Pselaphus, zwei Arten, Heisei Hb. und dresdensis Hb. Zu dieser Aufzählung gestatte ich mir folgende Be- merkungen : Eupleetus suleicollis Reichb., auf welcher Hr. v. Chaudoir die Gattung Trichonyx gründet, ist richtig beobachtet. Nach innen von der grossen Klaue findet sich noch eine sehr kleine, borstenförmige. Dieser Charakter korımt auch dem E Märkelii Aub. zu, welcher überhaupt mit suleicollis in nächster Verwandschaft steht und vielfach mit demselben verwechselt wurde. So scheint Bryaxis suleieollis Curtis VII. tb. 315 E. Märkelüi und nicht E. suleieollis, bei wel- chem er von Aub£citirt wird, darzustellen. Anch die um die Hälfte kleinern Exemplare, welche Gyllenhal in seiner Beschreibung des Pselaphus suleieollis erwähnt, dürften zu E. Märkelii gehören. Von den drei neuen Arten der Gattungen Euplectus hat Hr. v. Chaudoir die Güte gehabt, mir E. nigrieans und gracilis ınitzutheilen; um die Zusendung des dritten, E. lativentris, habe ich ihn nicht gebeten, da es mir schon nach der Beschreibung nieht zweifelhaft war, dass er mit E. Schmidtii Märk. (Germ. Zeitschr. V. p. 259) zusammen- fällt. EB. nigricans kaın ich nur für ein etwas dunkleres Exemplar des E. sanguineus Denny ansehen, auch Hr. v. Chaudoir hat nur einige relative Unterschiede angegeben und die Art wie es scheint auf einige wenige Ex+mplare auf- gestell. — E. gracilis ist auf die kleinsten Pxemplare des E. Karstenii gegründet. In der Grösse ist der Unter- schied von der Normalform allerdings bedeutend, auch scheint 354: inir, wie „Hr, v. ‚Gnaudoir angii Aapitg, Fühlerglied etwas grösser , das letzte sphärise er I Bu als sons bei Karstenii, ob diese Unterschiede aber hinreichen, eine eigne Art zu begründen, ist mir gegenwärtig, wo ich ausser dem von Chaudoir mitgetheilten nur einige bei Königsberg von Hrn. Elditt gesammelte Exemplare vor mir habe, noch zweifelhaft. Sollten die kleinen Exemplare, sich stets in. Ameisennestern finden, die grössern stets ausserhalb derselben. und, nicht mit den kleinen zusammen, so dürfte Hrn. v. Ghaudoir’s Ansicht in diesem getrennten Vorkommen allerdings eine Stütze finden. — EM. Kunzei Chaud. ist nach einem mir übersandten Exemplare mit E, Kunzei Aub. unbedenklich einerlei. Trimiun brevipenne ist bisher wohl öfters mit Tr. breviecorne verwechselt worden, scheint sich aber durch constant blassere Färbung, ıinerklich kürzere an der Basis mehr zusammengezogene Flügeldecken specifiseh von dem- selben zu unterscheiden, auch ist, wie Hr. v. Chaudoir richtig angiebt, der Hinterrand der llıe ‚eldecken etwas aus- gerandet. Mehrere mit dem Chaudoir’ ichen Originale überein- stimmende Exemplare theilte mir Hr. v. Kiesenwetter mit, welcher sie in Oberkrain gesammelt hat. Märkel schreibt mir, dass er ein ganz übereinstiimmendes dänisches Exemplar aus Ameisenhaufen besitze, und ich habe selbst ein finnisches geschen, Da diese Art mithin dem Norden nicht fremd ist, so glaube ich nicht zu irren, wenn ich sie für Pselaphus brevicornis Gyll. ansehe, den Gyllenhal . rufo - testaceus nennt, und dessen elytra er thorace latiora, praesertim posterius, sed illo parum longiora beschreibt. Vielleicht gehören auch die ganz rothgelben Exemplare hierher, welche Erichson Käfer der Mark p. 280 bei Euplectus brevicornis erwähnt. Trimium caucasicum Kolenati Melet. entomol. ist mir unbekannt; nach der Beschreibung lässt sich über das Verhältniss desseihen zur vorliegenden Art nichts sagen, Es sind somit, da Euplectus Schmidtii Märk. seines grossen letzten Fühlergliedes wegen besser isn der Gattung Trimiom als bei Euplectus steht, gegenwärtig fünf Arten beschrieben: Tr. brevicorne Reichb., brevipenne Chanıd., caucasicum Ko- lenati, liocephalum Aub. und Schiidtii Märk. Bythinus Chaudoiri Hochhuth ist mit B. «rassicor- nis Aube identisch. Ob der von Motschulsky beschriebene B. erassicornis aus dem Kaukasus (Nouv. Mem. d. Mose, IV. 317..tab. 11 E.), eine andere, Art ist, wage ich nicht zu 359, entscheiden, bezweifle es. indessen mit Aube. Dass B. erassi- | corvis Auwb. im Kaukasus vorkommt, davon; hat mich ‚ein, von Hrn. v. Chaudoir: mitgetheiltes, Männchen, ı überzeugt. , Die: Angaben von Byth. erassicornis Motsch.,, der nur ‚auf. das Männchen gegründet ist, passen: alle, auf. das Männchen von B. erassicornis Aub., und unmittelbar hinter demselben. wird von Motschulsky. ein weiblicher Bythinus. als, longipalpis,, beschrieben, welchen ein von Motschulsky selbst. herrührendes;, Exemplar als das Weibchen von crassicornis Aub. auswies. —. Bythinus distinetus Chaud. kenne ich. nicht aus eigner, Ansicht, möchte ihn aber der Beschreibung nach kaum. für, eine selbstständige von securiger verschiedene Art halten. Er soll sich fast allein dadurch unterscheiden, dass, die Vorderecke des zweiten grossen Fühlergliedes beim Männchen gerade abgeschnitten und nicht in eine scharfe Spitze, wie bei securiger, ausgezogen ist. Man findet aber auch nicht: selten Exemplare des seeuriger, wo dieses Sp’zchen kaum noch bemerkbar ist. Dagegen kanu ich den Zweifel des Hrn. v. Chaudoir, ob B. uneicornis Aub. von securiger verschieden sei, nicht theilen und vermuthe, dass er in ‚einer, falschen Bestimmung des uneicornis seinen Grund hat: Der letztere, von welchem ich zwei steiermärkische Exemplare ‚be. sitze, deren richtige Bestimmung Aube selbst anerkannt hat, kann nach: der Form des zweiten Fühlergliedes nur mit B. Burellii ver- glichen werden, und von diesem hat ihn Aube gut unterschieden. Die speeifische Selbständigkeit der Bryaxis haemop-, tera Aub. kann wohl nicht bezweifelt werden, ich vermuthe auch hier, dass H. von Chaudoir die echte Art dieses Na-, mens nicht gekannt hat. Aus der Gruppe der Seydmaenen führt Hr. v. Chau- doir 25 Arten auf. 19 eigentliche Sceydmaenen, die 3 Arten der von Laporte sehr unzureichend begründeten, von Hrn. v. Chaudoir aber aufgenommenen Gattung Eumicrus (Seyd. tarsatus Kunze, Helwigii Fabr., rufus Kunze), die zwei Arten der Gattung Eutheia Steph. (E. scydmaenoides Steph. und truncatella Erichs.) und Megalederus minutissimus Aube. Als neu werden beschrieben: Seydmaenus tubereulatus. Von Se. collaris nur dadurch unterschieden, dass die eingestochenen Punkte an der Basis des Halsschildes zu einem halbzirkelförmigen Ein- druck mit nach vorn gerichteter Convexität zusaınmenflessen, und dass die Mitte der Basis selbst hinter diesem Eindruck sich zu einem kleinen Höcker erhebt. Der Umstand dass 356 Hr. v. Chaudoir mehre übereinstimmende Exemplare‘ an derselben Stelle und nie anderwärts in Gesellschaft von eollaris ähnliche gefangen hat, bestinnmt ihn vorzüglich dazu, Sc tuberculatus als selbstständige Art anzusehen. Das mir m tgetheilte Exemplar ist meines Erachtens unbedenklich ein grosser Sc. collaris, die kleine Erhabenheit an der Basis bomerkt man auch bei andern Individuen des Se. collaris, die Punkte vor dem Hinterrande sind bei dieser Art gewöhnlich ziem- lich undeutlich und öfters geneigt sich unter einander zu ver- binden. Auch bemerkt man in dem halbzirkelförmigen Eindruck des Se. tubereulatus noch deutlich die normalen vier Punkte, Seydm. propingquus, durelı einige vergleichende An- giben von Se, eollaris unterschieden, wage ich ebenfalls »'cht von diesem zu trennen. Er ist zwar etwas breiter und gedrungener; irgend einen positiven Charakter aufzu- finden, ist mir aber bei wiederholter Untersnehung des mitgetheilten Exemplares nicht gelungen. Seydm. vieinus, minutus und parallelns sind drei von Hrn. v. Chaudoir nen beschriebene Arten, die noch kleiner als Sc. pusillus Kunze und einander nahe verwandt sind. Von dem zweiten vermuthet Hr. v. Chaudoir, dass er mit exilis Fr., Sturm zusammenfallen möge, ohne indessen davon völlig überzeugt zu sein. Es ist dies auch nicht der Fall; vielmehr ist, wie mich das von Hrn. v. Chaudoir mit- getheilte Exemplar überzeugt hat, Se. vieinns -Chand. der echte exilis Er., Sturm. Erichson hat die Fühlhörner des Se. exilis auch ganz so beschrieben, wie Hr. v. Chandoir die des vieinus, dass nämlich das Tte Glied ein wenig grösser ist als das Ste. Sturm, der die Art nach demselben Exemplare der Schüppel’schen Sammlung, wrlehes Kriehson vor sich hatte, abgebildet hat, hat diese Eigenthümlichkeit in sei- ner Figur nicht hervorgehoben. Wie ich bereits früher bemerkte ( Germ. Zeitschr. f. Entomol. V. p. 466), scheint übrigens die Grösse des 7ten Gliedes entweier nach dem. Geschlecht oder bei verschiedenen Individuen abzuweichen. Dass zu dieser Art noch Se. minutus var. b. Sahlb., Zetterst. gehört, habe ich 1. e., dass sie in Dejean’s Sammlung Se. Sahlbergiü Manınerh. genannt war, Ent. Ztg. 1844 p. 83 erwähnt, — Se. minutus Chaud. ist eine neue Art, welche anch von Hrn, Aıklersch ‘nnd Elditt bei Königsberg in den Nestern der Formica fuliginosa in ziemlicher Anzahl entdeekt ist. Ich hatte sie Se. pumilio genannt und glaube auch jetzt noch diesen Namen beibehalten zu müssen, da der von Chaudoir- u hertheilte,neben' Antbieus minutus; Fabr., (=Seydma: us hirticollis lig.) und neben Scydm,.. minutus Gyll. sicht wohl bestehen kann. Sie ist: dem exilis Er. zwar in inancher Beziehung, in Körperform, Farbe und Gestalt der Fühllöruer ähnlich, gehört indessev nach der Gestalt und den Eindrücken des Halsschildes iu die zweite von mir errichtete Gruppe (Germ.: Zeitschr. V. p. 465 ), in welcher Se. angulatus Kz., elongatulus Kz., rubicundus Schaum, Sparshalli, Denny und helvolus Schaum vereinigt sind, und hat hier in helvolus ihren nächsten ‘Verwandten... Die Seiten des Halsschildes sind nämlich, wie, Hr. v. Chaudoir ganz richtig beschreibt, hinten ‚gerade und fast parallel, an den Vorderecken ab- gerundet; vor der Basis des. Halsschildes findet sich,. wie bei Sc. Spansballi; ein rinnenförmiger Quereindruck , wer sich au den Seiten. etwas nach vorn. verlängert. Die Fühler sind gegen die Spitze allmählig verdickt. Von allen andern Arten der Gruppe: ist diese durch ihre geringe. Grösse le,cht zu unterscheiden, sie ist nächst Sc, uanus die kleinste mir "bekannte, der Gattung, etwa. & Linie lang. — Sey«um. parallelas Chand. ist Ebinalle eine neue,. durch lange, sclunale ‚Gestalt höchst ausgezeichnete. Art meiner zweiten Gruppe, für welche der Name parallelus sehr gut gewählt ist. Hr. v. Chaudoir hat mir 3. Exemplare derselben. mitgetheilt, eins Yei Kiew und zwei von ihm in der Krimm gefangene, Sie ist etwas grösser als Sc. pumilio, dabei viel. schmäler und gestreckter ; das Halsschild ist weit länger, der Eindruck vor der Basis desselben viel seichter, an den Seiten zieht sich derselbe weiter nach vorn. Die Fühlhörner sind gegen die Spitze hin allmählig verdickt... ‚Der ganze Käfer ist bellgelb. Sceydm. fimetarins Chaud,, durch hellere Faıbe, etwas längeres Halsschild , weniger in.der Mitte angeschwollene, deutlicher punktirte nnd beheszip Flügeldecken von Sc. hirti- collis unterschieden, vermag ich nach dem mir mitgetheilten Exeimplarein keiner Weise von diesem zu trennen, die Artscheint auf nicht völlig ausgefärbte Exemplare errichtet zu sein. Seydm.' minimus. Chaud. ist der. von mir Gem. Zeitschr. V, p. 47 Lı beschriebene Se. nanus Märk. Hr. Chaudoir beschreibt das Balsschild: mit fünf deutlichen an der Basis eingedrückten. Punkten. Ich ‚sche an dem von ihm. besehwiebenen und. wir: mitgetheilten KExeinplare sowie an. zehn andern, die ich.besitze, deren nur vier, wie ich sie l. c. beschrieben habe. Vielleicht hat Hr. v. Chaudoir das Halsschild unter lem Mikroskop, nicht unter der einfachen he _Loupe untersucht , und dann ‘wäre wohl hierin der ‚Grund einer Täuschung zu suchen. | Ausser den genannten Arten hat Hr. v. »Chaudoir bei "Kiew noch folgende beobachtet: Se. Godarti Latr., sentellaris ‘Kz., eollaris Kz., pusillas Kr., Mäklini Mannh. , quadratus Kz. — Se. Mäklini hat Hr. v. Chaudoir ausschliesslich bei Aineisen, häufig in manchen Nest>rn der Formica rufa, ein einzelnes Pärchen auch bei Form. fuliginosa angetroffen. "Hr. Andersch und Elditt fanden ihn bei ‘Königsberg ‘häufig im Juni in Colonien der Formiea fuliginosa in Nadelholz. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit noch, dass Eutheia truncatella (Se. truncatellus 'Erichs.) bereits 'von 'Gyl- lenhal als Cryptophagus plicatus beschrieben ist. 9, 'Eupleetus Fennieus Mäklin, Bull. de Mose. 1845 II. p. 550 ist nach einem mir von Graf Mannerheim 'mitgetheilten Originalexemplare mit E. bieolor Denny, Aube, glabrieulas Gyll. identisch. Der Umstand, "dass Gyllenhal in seiner Beschreibung «die am Rande befindlichen Eindrücke des Halsschildes nicht erwähnt hat und den mittlern' als ein einfiiches Grübehen beschreibt, während derselbe nach vorne "in eine seiehte Rinne auslänft, die an ihrem vordern' Ende "wieder tiefer wird, scheint Veranlassung gegeben zu haben, dass Hr. Mäklin die Art als-neu aufstellte. Denny’s Mono- graphie und Aub&€’s Revision der Pselaphen Annal. de Ja soe. ent. 1844 scheinen von ihm nicht verglichen zu sein. Am letzteren Orte heisst es: thorace ad apicem foveolato et utrinque ad marginem Iineolato. 10. Ich habe erst jetzt durch Hrn. Prof. Boheman den echten Hydroporus borealis Gyll. kennen gelernt und mich überzeugt, dass er von der Art, welehe Anbe, Erichson (Jahresber. f. 1838 p. 42) und ich (Ent. Zeit. 1544 p. 197) dafür gehalten hatten, erheblich abweicht. Bei der letztern ist das Hals- schild fast so breit als.die Basis der Flügeldeekeu, der umgeschla- gene Rand der Flügeldecken schwarz, die Schenkel an der Basis schwärzlich; bei H. borealis Gyll. ist das Halsschild beträchtlich schmäler als die Flügeldecken, der umgeschlagene Rand der letztern und die ganzen Beine gelb. H. borealis Gyll. 'stinamt in allen wesentlieben Punkten mit alpinus Payk., Gyll. überein, und ich kann ihn nur für eine dunkler gezeichnete" Ab- änderung desselben halten. Die andere Art wird jetzt den Namen Davisii Curtis führen müssen, und als Synonyme gehören zu derselben: H. Davisii und borealis Aub., alpinus - Duftschm. , septentrionalis Heer, Er si 1. Die oben. p. 319 und 321 über Dytiens lineattis _Fabr. und depressus Fahr. 'mitgetheilten Angaben bedürfen "beide einer Berichtigung. Ich verweise für dieselbe auf die ‚nächste Nummer der Zeitung. wo ich über eine Anzahl Fabrieischer Käfer nach den Exemplaren seiner Sammlung Aufschluss geben werde. — nn, mn Nachträgliche Bemerkungen 'zu meiner Beschreibung der deutschen Cassiden im 5. Jahrg. der entomol. Ztg. Vom Director Dr. &. Suffrian, in Siegen. Die. Oekonomie der Schildkäfer bietet noch so manche, nicht, genugsam aufgeklärte Punkte dar, dass ich die Musse, die mir ein abermaliger unfreiwilliger Aufenthalt in Eins während ‚dieses Sommers gewährte, nicht besser als zu ferneren Beobach- ‚tungen über diese Thiere benutzen zu können glaubte, uud der durch seine Trockenheit und Hitze für Entomologie sonst in mancher Hinsicht so ungünstige Sommer begünstigte mich diesmal so schr, das ich noch niemals eine so grosse An- zahl Cassiden lebend zusammenbringen und längere Zeit hindurch erhalten konnte, als grade in dem gegenwärti- gen. Jahr. Ich verbinde mit den dabei gemachten Beobach- tungen zugleich noch. einige anderweitige Bemerkungen ‚die ich. von dem Vergleiche der mir in der letzten Zeit. zu _Ge- sichte gekommenen, fremden Sammlungen angehörenden Käfer dieser Gattung entnchme. Die Vermutbung, dass der schöne Silber-und Goldglanz einzelner Arten eine durch das Erreichen der höchsten Ent- wickelungsstufe , nämlich der Begattungsfähigkeit,, bedingte, und demgemäss diese letztere auzeigende äussere Erscheinung sei, wird, wie ich glaube der Wahrheit um ein Bedeutendes näher ‘gebracht durch eine ‚Wahrnehmung, die ich zwar schon im Sommer 1843 gemacht, aber bei der geringen Zahl der: mir davon zu Gebote stehenden Individnen eben nur. für individuell’gehalten und nieht weiter beachtet hatte, die, sich mir aber im Laufe der beiden letzten Sommer, in denen jch die .C. lIueida in,.mehr als 500 Stücken lebend zu beo- bachten, Gelegenheit ‚fand, ‚so oft wiederholt-hat, dass ich au ihrer. Allgemeinheit ninh£ zweifeln darf. : Hiernach dauert der schöne Metallglanz von dem Augenblicke an, in welchem 360 x 2 das Thier dessen höchste Stufe erreicht hat, nicht bis zum Tode desselben. fort, sondern erhält sich in seiner Pracht nur eine gewisse Zeit Lindurch,, welche. theils von dem ra- schern oder langsamern Gelangen zur Begattung, theils aber auch, wie der schnellere oder langsamere Verlauf der Aus- färbungszeit selbst, von Wetter und Wärme abhängig ist. Nach Ablauf dieser Zeit, welche z. B. für C. Jucida in den heissen Tagen des diesjährigen Juli kaum 3--4 Tage, in der regnigten kalten Zeit nach der Mitte des August aber 3—4 mal länger dauert, nimmt der Glanz allmählig ‘wieder ab; er wird namentlich auf den Deckschilden matt und blind; die Stellen auf denen er sich fand, werden fahl, gelblich, und wenn das Thier in diesem Zustande getödtet wird oder gar von selbst stirbt, so bleiben sie uoch durch. ihre gelb- greise Färbung nach dem Tode kenntlich. Zu denjenigen Arten, welche, wenn auch nur während einer kurzen Lebensperiode, eine deutliche Spur von metalli- schein Glanz> zeigen, gehört entschieden auch C. thoracica, Herr Oberaitsvoigt Pflüger, welcher dieselbe in diesem Jahre zuerst bei Hildesheim aufland, hatte die Güte mir inehrere Exemplare davon lebend initzutheilen, und mir. da- darch eine längere Beobachtung möglich zu machen. Die Farbe des lebenden Thieres ist von der des todten wenig verschieden, und weicht kaum anders ab als durch lichteres Grün, und durch etwas dunkleres Rostroth der rothgefärbten Stel- len; ausserdem aber zeigt sich der rothe Fleek an der Wurzel der Deckschilde von einen deutlichen, von der Schn]- teıbeule his zur Naht reichenden, sich nach aussen allmählig verlierenden, grüulich silberglänzenden Saum eingefast, des- sen Ton am meisten mit dem bei C. sauguinosa bemerkli- chen übereinstimmt ; einen gleichen, wiewohl schwächeren Glanz zeigen das dunkelgrüne Schildehen und die an dem vost- rothen Wurzellleck befindlichen beulenartigen Vorderenden der beiden erhöhten Zwischenräume; und endlich verbreitet sich auch über das Halsschild ein matter metallischer Schimmer, der auf dem erhöhten Mittelfelde ins Grünlich - silberglän- zende, auf dem andern, heller roth gefärbten Theile des Halsschildes ınehr ins Kupferröthliche fällt, und nur in den sehr tief blutroth gefärbten Eindrücken vor den Hinterwinkeln ganz vermisst wird. Unter diesen Verhältnissen zweifle ich nicht, das sich eine ähnliche Erscheinung auch bei längerem Beobachten der C, rubiginosa herans stellen werde, Beide habe ich seit 361 einigen Jahren dieselben lebend zu finden eine Gelegenheit ge- habt, obgleich sie namentlich in dem gegenwärtigen an ändern Orten nichts weniger als selten gewesen zu sein scheint. Auffallend war in diesem Jahre auch das Auftreten meherer Arten, deren Schenkel sonst stets, oder doch fast immer ein- farbig hell gefärbt erscheinen, mit ganz oder theilweise schwarzen Schenkeln. Bei C. vibex und nebulosa, wo solche Varietäten bereits früher bekannt waren, habe ich sie auch jetzt wieder gefunden, aber auch bei C. sanguinosa Cr.; glei- che Beobachtung machten bei C. vibex und sanguinesa Hr. Cornelius, welcher Letztere nnter einer grossen Anzahl Stücke der C. sanguinosa mit gelbgrünen Beinen auch mehrere mit schwarzen Schenkeln erzogen und dadurch zugleich nachge- wiesen hat, dass diese Färbung nicht erst durch spätere Einflüsse bedingt ist; und von C. thoracica Kug., von wel- cher ich bisher nur Stücke mit einfarbig grünlichen Beinen zu Gesichte bekommen, bemerkt mir Hr. Pflüger ausdrücklich, sie sei ihm in diesem Jahre, wo er sie zuerst gefunden, nie anders als mit schwarzen Schenkeln vorgekommen ; auch sind wirklich bei 25 Stücken, die ich seiner Mittheilung verdanke, die Schenkel über die Hälfte schwarz gefärbt, wie bei den gewöhnlichen Stücken der C. rubiginosa. Sollte diese Er- scheinung mit der ungewöhnlich heissen Witterung zusam- menhängen ? Bei den Beinerkungen über einzelne Arten behalte ich deren Reihenfolge in meiner früheren Abhandlung bei. ad 2. C. hemisphaerica Hbst. Bei Ems fand ich diese Art, zum Theil noch weich, ziemlich häufig an Cucu- balus behen, und zwar mit C. lacida, nobilis und nebulosa zusammen, oft mit ihnen auf demselben Pflanzenstocke, so dass diese Pflanze, welche vor einiger Zeit auch in einer land- wirthschaftlichen Zeitung als ein brauchbares Gemüse-Surrogat empfohlen wurde, eine vielen Inseeten, besonders aber Schildkäfern zusagende Nahrung zu sein scheint. — Der sich erst spät einstellende Glanz dieser Art fiel bei mehreren meiner Stücke ziemlich stark in’s Goldgrüne. ad 4 C, vittata Fahr. wurde im Jahre 1844 von Hrn. Bach bei Boppard gefangen, un dadnreh das wirkliche Vorkonmen dieses seit Seriba’s Zeiten im Rheinlande nicht wieder angetroffenen Thieres in dieser Gegend von Neuem festgestellt. Ä ad 6. C. sangninosa Ür. Aendert, wie oben be- merkt ist, ab. | 24 362 8. mit schwarzen Schenkeln, welche Abänderung aber doch an dem verschiedenen Umriss ‚und der weniger ge- drängten, daher auch mehr Regelmässigkeit zeigenden Sculptur der Deckschilde leicht zu unterscheiden ist. ad 7. C. rubiginosa Zool. D, Die hier unter Lit. d. als C depressa beschriebene südenropäische Art ist wirklich die C. depressı Hoffimannsegg, wovon ich mich durch den Vergleich der Originalexemplare im Berliner Museum über- zeugt habe. Ihr Verbreitungsbezirk scheint das ganze Becken - des Mittelmeers zu umfassen. Die Hoffimannsegg’schen Stücke stammen aus Portugal; Waltl fand sie in Andalusien, Groh- mann in Sieilien, Prof, Loew in Kleinasien, und von Dr. Schmidt in Prag erhielt ich ein in Syrien gefanugenes Exem- plar. — Die unter 7 (b.) zweifelhaft als Art aufgeführte ©. nigra Hbst. ist als Art zu streichen, da sie nur. aus schwarzen Individuen der C. nebulosa und rubiginosa besteht, Ueber die Abstammung der im Berliner Museum befindlichen Stücke habe ich mich a. a. Orten auf das Wiedergeben des von Hrn. Prof. Erichson mir Mitgetheilten beschränkt; ist also dabei (vergl. Schwaegrichen’s Erklärung in der Ztg. 1844 pag. 403) ein Irrtbum vorgefallen, so fällt derselbe nicht mir zur Last. ad 8 C.thoracica Kug. Aendert ebenfalls, wie be- merkt, ab. $8. mit schwarzen Schenkeln. — Den wenigen bekanuten Fundorten dieser Art in Deutschland ist auch Hildesheim hinzuzufügen. Hr. Pflüger fand sie hier auf einem Hypericum, welehes ich nach den vertrockneten Ueberresten, die ich mit dem lebenden Thiere erhielt, für H. pulchrum halten möchte: doeh habe ich sie auch mit Hypericum perforatnın noch eine Zeitlaug erhalten, ad 15. C. azurea Fabr. Die Entwickelungsgeschichte dieses Thieres dürfte der der C. lucida durchaus analog sein. Wenigstens sah ich im Berliner Musenm vor zwei Jahren unter einem mir entfalleneu Händlernamen einige strohgelbe Cassiden-Exemplare, welche sieh in Umriss und Sculptur genau so zu C. azurea verhalten, wie die strohgelben 6—8 Tage alten Stücke der C. lueida zu dem vollkommen ausgefärbten Käfer, und die ich daher ganz unbedenklich für ausgehärtete aber noch nicht ausgefärbte Stücke der C. azurea halte. ad 16, C. lueida m. So beschränkt der Fundort dieser, ausser bei Ems, bis jetzt nirgends anfgefundenen 363 Art auch ist (er umfasst einen Raum von nicht 14 Morgen Ausdehnung ), so überaus häufig war dieselbe in den letzten beiden Jahren; namentlich brachte ich im Juli des gegen- wärtigen innerhalb 14 Tagen über 300 Individuen auf den verschiedensten Stufen der Ausbildung zusammen, und würde diese Zahl noch haben bedeutend verinehren können, hätte ich die Möglichkeit vor mir gesehen, dieselben an meinem Wohnorte, wo Cucubalns behen zu den seltensten Pflanzen gehört, bis zur völligen Ausfärbung am Leben zu erhalten. Auch in Paarung habe ich las Thier oft genug getroffen, nie aber trotz des sorgfältigsten Suchens Eier finden können. An Missbildungen fehlte es unter einer solchen Anzahl von Individuen nicht, aber von Farbenvarietäten fand ich keine Spur. Die in einer Anmerkung zu dieser Art beschriebene C. splendidula Ulr. ist zu streichen; ich habe mich durch den Vergleich mehrerer Stücke seitdem zu überzeugen Gelegenheit gehabt, dass das Thier nichts ist als eine Form (vielleicht aueh der ausgefärbte Käfer ?) von C. subretieulata Meg., deren Beschreibung nach lebenden, vollständig aus- gefärbten Exemplaren noch zu den wesentlichen Bedürfnissen einer Gassidenmonographie gehört. Die Sculpturverschiedenheit, welche ich früher zwischen dem einzigen Stücke des C. splen- didula, welches ich vergleichen konnte, und C. subreticulata wahrgenommen hatte, war eben nur individuell. ad 17. C. margaritacea Schall. In der Diagnose dieser Art ist ein sinnentstellender Druckfehler stehen ge- blieben: es muss nämlich statt: Purpurglanz heissen: Perl- imutterglanz. ad 19. C. nobilisL. Auch hier muss eine überflüssige, längst schon verdächtige Art wegfallen. Ich habe in diesem Jahre die C. nobilis anf allen Entwickelungsstufen zu be- obachten Gelegenheit gehabt, und mich dadurch überzeugt, dass die unter 19 .(b.) beschriebe C. viridula Pk. wirklich nichts als die unausgefärbte Ü. nobilis ist. Die noch weichen, eben erst der Puppenhülle entschlüpften Individuen der letz- ten Art sind licht hellgrün, wie die ganz frischen Stücke der C. hemisphaeriea ; Beine und Unterseite weisslichgrün , fast weiss; nach einigen Tagen färben sich letztere erst bräunlich, dünn schwarz; gleichzeitig härtet sich die Oberseite aus, und die grüne Farbe geht ins Gelbliehe, auch später (nach 8 — 12 Tagen) ins Gelbgreise oder Röthlichgreise über. Jene ersteren grünlichen Stücke entsprechen genau den Beschrei- 364 bungen von Paykull und Gylienhal; sie sowohl als.die gelblichen, stinmen völlig mit den früher von mir verglichenen Stücken überein, welche Zetterstedt als C. viridula nach Deutschland ge- schickt hat. Bei fortschreitender Ausfärbuug erscheint . die Stelle der spätern Längsbinde zuerst hellgreis, wird dann bläulich milehweiss in nach vorn stärker werdender Intensität, erhält noch später Silber- oder bei manchen Individuen Goldglanz, letztern vorzugsweise bei solchen, deren erster Zwischenraum sich deutlich schwarz färbt. Erst nach. voll- ständiger Ausfärbung der glänzenden Hauptbinde treten die accessorischen Seitenbinden hervor, sie haben wit der Haupt- binde gleiche Färbung, uud finden sieh in der. Regel- uur bei Stücken mit röthlich goldglänzender, seltener bei denen mit bläulich- oder grünlich - silberglänzender Hanuptbinde. Ich fand, wie schon oben gesagt, das Thier mit andern Arten gemeinschaftlich auf Cuenbalus behen; Hr. Cornelius traf es bei Eiberfeld auf Chenopodium album an. Die am Schlusse meiner Abhandinng beschriebene C; testudo Friw. wurde vom Prof. Loew auch bei Brussa in Kleinasien gefunden, und kommt nach «dessen. Mittheilung ebenfalls in Griechenland vor, Jenes Exemplar von Brussa gehört zu der braunrothen Forın, welches Friwaldszky. eigentlich als C. testudo Eriw. versandt hat. Uebrigens. ist diese Form schon früher von. Mene&tries ( Cat, .d’,.inseetes rec. entr. Constantinople et le Balkan, am Ende) als C. seraphina beschrieben; wenn jedoch der Verfasser. ihre speeifische Verschiedenheit von der schwarzgezeichneten ©; Hablitzliae Fischer festzuhalten sucht, so kann ich ihm nach: nochmaliger Untersuchung beider Formen nicht beipflichten, da, die Farbe abgerechnet, auch nicht der geringste Unter- schied zwischen beiden vorhanden ist. nn Trypeta toxoneura nov. sp. und Sapromyza tenera noy. Sp. Beschrieben vom Professor Dr. Mi. Lew in Posen. 1) Tr. to xoneuranov. sp. 2; nigricans, capite pedibus- que flavis, alae pure hyalinae maculis quinque nigris,. apice extrema hyalina, nervo longitudinali quarto: a nervo transverso posterior: usque ad. marginam . 365 areuatim ductoy stilus -analis brevissimus.: Long. v; corp. 1%, Long. al 2%. f Vaterland: Nordshausen ‚bei Kassel, wo mein ver- ehrter Freund, der Herr Pastor Hoffineister, 1 Exemplar dieser ausgezeichneten Art am 1. Mai entdeckte. Beschreibung: Kopf durchaus gelb, auch die: Fühler, das zweite Glied der letzteren ziemlich kahl, nur mitıeinem längeren Borstchen. Fühlerborste etwas dunkler, sehr kurz und: fein behaart; 3tes Fühlerglied länglich. Mundöffnung gross, Taster 'etwas breit. Die schwarzen Borsten auf..der Stirn und besonders am. Scheitel sehr lang, ‘ Thorax und Sebildeheu. schwarz, obenauf graulich bereift, die Schultern und der Seitenrand des Schildchens gelb. Die gewöhnliehen schwarzen Borstenhärchen auf Schildehen und Thorax sehr lang. Hinterleib schwarz mit mässigem Glanze, der Hinter- rand des ten, sten und Atem Ringes undeutlich grau bereift, der Hinterrand des letzten etwas braun durchschei- nend und mit einigen schwarzen Härchen besetzt. Die Leg- röhre ist fast ganz in den letzten Leibesring zurückgezo- gen; sie scheint dunkelbraun und ziemlich breit zu sein. Hüften und Beine ganz und gar gelb. Flügel verhältnissmäs- sig gross, rein glasartig, auf den ersten Queradern schwärz- lich angelaufen; ein fast rundlicher schwarzer Fleck nimmt am. Vorderrande die beiden ersten Dritthesle des Randmals ein und geht fast bis zur 4ten Rücken-Längsader; hierauf folgt am Vorderrande ein keilförmiger schwarzer Fleck , welcher die 3te Längsader in der Mitte zwischen den Queradern erreicht ; ein grosser schwarzer Spitzenfleck beginnt vor der Mündung der zweiten Längsader und erreicht den Hinterrand hinter der Mündung der ten, wobei er an der äussersten Flügelspitze zwischen der. dten und 4ten Längsader einen kleinen rundlichen, etwas weisslich schimmernden, glashellen Fleck freilässt; die kleine Querader ist schwärzlich gesäumt, was sich nach hinten hin zu einem ziemlich grossen Flecken er- weitert, welcher sich bindenartig bis gegen den Hinterrand des Flügels hinzieht; die gewöhnliche Querader liegt in einer schma- len schwärzlichen Binde, welche von der dten Längsader bis zum Hinterrande des Flügels läuft. Kleine Querader nur we- nig jenseit (der dahinter liegenden Zelle, gewöhnliche Querader steil; die äte Längsader läuft von ihr aus zum Flügelrande in ‚einem Bogen‘, dessen Gonvexität nach vorn liegt, woran diese ‚Art, auch wenn. sie; vielleicht in der Flügelzeichung. veränderlich sein sollte, immer leicht zu erkennen sein wird, 366 2) Sapr. tenera nov. sp. ’ pallide flava; alae hyalinae nervis transversis infuscatis, puneto discoidali tri- busque apiealibus nigrofuseis; seta antennarum bre- vissime pubescenus. — Long. corp. 17%‘; long. al. 1%. — Vaterland: Nordshausen bei Kassel, ebenfalls eine der schönen Entdeckungen des Herrn Pastor Hoffineister. Durchaus blassgelb, anch die ziemlich grossen Fühler, deren Endglied rundlicheiförmig ist. Die Fühlerborste etwas dunkler, sehr kurz und fein behaart. Beine durchaus gelb, einfach; die hintersten Schienen haben nnr etwas vor der Spitze auf der Aussenseite ein einzelnes Härchen ; der hinterste Metatarsus durchaus einfach, weder an der Basis verdickt, noch mitirgend einem längerem Härchen. Flügel glasartig an der Wur- zel und am Vorderrande nur sehr wenig gelblich; die Queradern schwärzlich gesäumt; auf der 3ten Längsader ein schwärzlicher Punkt etwas jenseits der hinteren Querader; an der Mündung der 2ten, 3ten und &4ten Querader je ein schwarzer Punkt, die Randader in der Gegend der Flügel- spitze geschwärzt. Bei dem Exemplare, welches ich vor mir habe, erscheinen die schwarzen Flecke fast nur als Schwär- zung der von ihnen eingeschlossenen Adern, doch ist es sichtlich nicht vollständig auszefärbt. — Sapr. tenera ist der Sapr. decempunetata aın nächsten verwandt, unterscheidet sich aber ausser durch die Anwesenheit des lten schwärzlichen Fleckens auf der 3ten Längsader , sehr leicht dnreh die gerin- gere Grösse, glasartigeren Flügel, viel kürzer behaarte Fühlerborste, und den an der Basis nicht verdickten Metatarsıs der Hinterbeine von ihr; dieser ist nämlich bei Sapr. decempunetata an der Basis anf seiner Unterseite nieht nur deutlich verdickt, sondern auch schwarz gefärbt. —— em Lepidepterologisches. Von ©. F. Freyer, in Augsburg. I, Ueber Papil. Arcanoides. (vid. 77 Heft meiner Beiträge Tab. 457.) Seite 359 dieser Zeitung vom Jahr 1845 führt Hr. Gerichtsrath Keferstein in Erfurt an, dass dieser Falter ans Africa komme. Ich verweise auf das im Text meines obigen 367 Heftes Gesagte, und bemerke wiederholt, dass das Exen;lar, wonach ich die Abbildung gab, ein Schweizerfalter ist, der. von. dem; Händler Anderegg in den südlichen Alpen . erbeutet wurde. Es trägt «diese Art auch ganz den europäischen Habitus, doch könnte es wohl sein. dass solche auch im nördlichen Africa zu Hause ist. u 22. 2 Ueber Papil. Anteros. Dass ich in meinen Beiträgen Tab. 265 und 386 zwei verschiedene Falter unter einem Namen » Anteros« er- scheinen liess, ist ein mir sehr unliebes Versehen, das ich hiemit Öffentlich entschuldigt haben will. Der Falter auf Tab. 265 ist Treitschke’s Anteros, von ihm jedoch erst nach dem Erscheinen seines Werkes so benannt; der auf Tab. 386, der demselben sehr ähnlich sieht, ist Everos Kindermann, der identisch mit Boisduval Anteros ist, wo- durch die Irrung entstand. _ Boisduval scheint Treitschke’s Anteros mit Kindermanns Everos verwechselt zu haben. Papil. Eres Tr. ist eine für sich bestehende eigene Art, die ich in Mehrzahl aus der Schweiz erhielt, und die von Hübner Tab. 180 Fig. 555 und 556 als Papil. Tithonus sehr gut abgebildet ist. — Mein Falter auf Tab. 386 muss daher künftig den Namen Everos Kinderm. führen. —BD2&o—— #iterorilche Anzeigen. Mit dem 80sten Heft, dass im Febr. d. J. von mir ausgegeben wurde, schloss sich der ö5te Band meiner »Beiträge zur Schmetterlingskunde«, Er reicht bis Tab. 480 und zur Zeit sind von meinen neuern Beiträgen 870 Falterarten abgebildet. Ich lade nun zur ferneren Subscription auf den 6ten Band, der mit dem 81sten Heft beginnen wird (das Heft zu 1 fl. 24 Kı. rhein. ) hiemit ergebenst ein, und ‚werde, so weit ich vermag, bemüht sein, ferner mein Scherflein für die natur- historische Wissenschaft eifrig beizutragen, Wer sich meine lepidopterologischen Werke ganz nachzuschaffen gesonnen ist, dem werde ich mit Freuden bei der Abnahme aller Hefte die billigsten Bedingungen stellen. _Ven meinen ältern Beiträgen mit 144 illum, Knpfertafeln und200 Falterarten 368 habe ich, da die fertigen Fxemplare vergriffen waren, wiederholt neue nachmalen lassen, und kann wieder eomplette Exemplare davon anbieten. Das Heft kostet im Buchhandel 1 fl. rhein. Bei mir unmittelbar bestellt, be- willige ich einen genügenden Rabait. — Wiederholt ersuche ich alle Entomologen, denen die Wissenschaft am Herzen liegt, mieh ferner durch passende Beiträge für mein Werk gütigst zu unterstützen, und sage allen denen, welche es bisher thaten, hier öffentlich meinen herzliehsten Dank. Augsburg. C. F. Freyer. — 01DI8 ——— FE Bestimmungstabelle für den Winter 1846/47. Es haben sich zum Bestimmen erboten von 1) Coleopteren. Herr v. Kiesenwetter in Dresden: sämmtliche Brachelytren, und die Gattung. Heterocerus. Herr Dr. Schaum in Stettin: Hydrocantharen, Palpicornen, Pselaphen, Herr Seminarlehrer Strübing in Erfurt: Trimeren. Herr Director Dr. Suffrian in Siegen: Oedemeriden, Donacia, Cassida, Chrysomela. Herr Oberförster Wissmann in Hanöy. Minden: Bostrichinen und Cerambycinen (bei den erstern wird ge- beten, die Holzart anzugeben, in der sie gefunden sind.) 2) Lepidopteren. Herr Prof. Hering in Stettin: die grösseren bis Geometra inel.; Herr Oberlehrer Zeller in Glogau: die Microlepidopteren von den Spannern abwärts. 3) Hymenoptera. Herr Prof. Dahlbom in Lund: die Linne’schen Gattungen Cynips, Sphex, Chrysis u. Vespa. 4) Diptera: Herr Prof. Dr. Loew in Posen, 5) Neuroptera: Herr Dr. Hagen in Königsberg; Herr Dr. phil. Schneider in Breslau. 6) Orthoptera: Herr F. X. Fieber in Prag. Die Zusendungen von Determinanden werden bis Ende Desem- ber erbeten. Wir ersuchen die Vorschriften des Statuts (Febr.-Zig. 1843 p. 37) genau zu beobachten, namentlich nur solche Insecten in derselben Schachtel zu senden, welche einem und demselben Determinator zukommen. Druck von F, Hessenland, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses N LH handlungen von E. 8. Mittler in Dr.H.Schaum, Secrevair ° Berlin und Dyk in Leipzig. „to! <. Jahrgang. Dechr. 1846. Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Metzner: Ueber 'die systema- tische Stellung der (Noct.) Anthophila communimaeula. Stand- fuss: Lepidopterologisches. Dr. Schmidt -Goebel: Die Gattungen Demetrias und Dromius. Cornelius: Zur Ent- wicklungsgeschichte einiger Cassiden. Druckfehler. Register. Bereinsangelegenheiten. Re de zur j Eröffnung der Generalversammlung der Mitglieder des entomologsichen Vereins in Stettin am 6. November 1846. Meine Herren! Es freut mich, Ihnen heute an dem 9ten Jahrestage der Stiftung unsers Vereins in Bezug auf das verflossne Jahr mit wenigen Worten das gute Resultat mittheilen zu können, dass der Verein nach Innen wie nach Aussen wächst und gedeiht. Was wir an Mitgliedern durch den Tod oder durch Austritt eingebüsst haben, ist in reichem Masse durch Neu- beitretende ersetzt; die Verbindungen mit auswärtigen Aka- demien sind vermehrt, die bestehenden aufrecht erhalten und befestigt, der Austausch wissenschaftlicher 'Publicationen in lebhaften Gang gebracht. Namentlich hat die Bibliothek 25 507 JAMREN N , N S > des‘ A sich ansehnfdihr Zuwachses zu rühnmen: doch ist auch der Insectensammlung manche schätzbare Bereiche- rung zu Theil geworden. Ueber unsre wissenschaftlichen Leistungen in der entomologischen Zeitung und in der Lin- naea haben sich .competente Beurtheiler so ehrend ausge- sprochen, als wir es nur wünschen können: ausserdem be- weiset der buchhändlerische Vertrieb, dass Zeitung und Zeit- schrift gut accreditirt sein müssen. Gestatten Sie mir als die einfachsten authentischen Beläge zu diesen allgemein hingestellten Behauptungen unter den seit Monatfrist einge- laufnen Briefen folgende herauszuheben:: 1... Mediasch in Siebeubürgen 14. Septbr. Herr Gyıinnasiallehrer Hederich sendet durch den Buchhan.del einige Centurien dort gesammelter Käfer nebst schätzbaren Beinerkungen über Fundort, Erschei- “nungszeit u. s. w. Die Käfer sind dem Vereine zum Geschenk bestimmt, doch bittet der Absender um. die ‘» wissenschaftlichen Namen. 2. Erlangen 25. Octbr. ‘ Herr Custos Dr. Rosenhauer stellt einige Notizen für die Zeitung in Aussicht und giebt nähere Auskunft über die vom Naturaliensammler Handschuch auf Actien projectirte, in diesen Tagen anzutretende Reise nach Portugal. 3, Düsseldorf 21. Octbr. Herr Historienmaler Prof. Th. Hildebrandt berichtet über einige von ihm in diesem Somımner gefundne selt- nere Käfer. 4. Sülz in Mecklenb. Schwerin 15. Oetbr. Herr Geh. Amtsrath Koch wünscht dem Vereine bei- zutreten. 5. Schreiberhau 29. Octbr. Herr Pastor Standfuss sendet einen lepidopterologi- schen Artikel für die Zeitung. 6. Siegen 13. Oct. Herr Direktor Dr. Suffrian reicht die erste Hälfte seiner für «ie Linnaea entomologica bestimmten Revi- sion der europäischen Cryptocephalen ein. Dresden 7. Oetbr. Herr v. Kiesenwetter erklärt sich über die von ihm für das Wintersemester zu übernehmenden Determinan- den und ist gesonnen, eine Monographie des genus Hydraena für die Linnea zu schreiben. Re; 10. 41: 32, 13. 14. 16. 371 Aschersleben 3. Novbr. Herr Rektor Lüben sendet eiue Kiste mit Diptern, welche er bittet, belufs Determination an Herrn Prof. Dr. Loew in Posen zu. befördern. | Moskau 17. Oetbr. han d Herr Dr. v. Renard, Secretair der .Kaiserl. Gesell- schaft der ? Naturforscher, dankt für. das ihm übersandte Vereinsdiplom. er Moskau 20. -Octbr. Herr v. Renard zeigt an, dass er die ‚resp. Expedienda und Schreiben an die Herren Staatsrath Everswann in Kasan, Staatsrath Dr. v. Gebler in Barnaul, Baron Chaudoir in, Kiew, Capt. V. v. Motschulsky in Tschugueff erhalten und befördert hat. Posen 27. Oetbr. Herr Prof. Dr. Loew verlangt ein Buch aus der Ver- einsbibliothek. Stettin 27. Octbr. Herr N. v. Schlözer, Kaiserl. Russischer Cousul, zeigt an, dass ihm Seitens der K. Akademie der Wissen- schaften in St. Petersburg eine Kiste mit Inseeten für den hiesigen Verein bestimmt zugesandt worden. BorJleaux 25. Octhr. Herr Dr. Souverbie zeigt die Versendung per Schiff einer Partie Insecten an, worunter einige Oenturien Hymenopteren für die Vereinssammlung. "m Kokenhusen in Kurland 24. SeptbH, Frau Pastor Lienig zeigt dankend den richtigen Ein- gang der ihr durch Vermittlung des Vereins und'gütige Beförderung des Herrn Dr.’ v.' Renard kostenfrei zu- gesandten 24 Scparat-Abdrücke einer’ in -der Isis ge- druesten Abhandlung Zeller’s an. | St. Petersburg 17. Octbr. | ’ Herr Prof. Menetries, Conservator des’ zoölogischen Museums der K.' Akademie der Wissenschaften, zeigt an, dass die Akademie gern bereit sei, ihre entomolo- gischen Publicationen gegen die unsrigen auszutauschen, Diesem 'Schreiben liegt ein Brief und eine 'Assignation des Herrn Capt. v. Motschulsky bei, welcher sich bei dem Handschuehschen Actien- Unternehmen be- theiligen will. Lyon 27. August. Herr Bibliothekar Mulsant sendet dem Vereiile nokta 25 * 372 den Buchhandel, worans sich der späte Bingang erklärt) ein Exemplar seiner Monographie über Jie Trimeren. 17. Pesth, 9. October. Herr Dr. Frivaldsky schickt 215 Arten seltner tür- kischer und ungariseher Coleopteren als Geschenk für die Vereinssammlung. 18. Bruxelles 17. October. Herr Putzeys, Director im Justizministerium, sendet zur Ansicht den neusten Band der Nouveaux Memoires de l’acad. de Petersbourg. 19. Zürich im August. Herr Bremi sendet dem Verein im Wege des Buch- handels die Verhandlungen der schweizerischen natur- forschenden Gesellschaft, Jahrgang 1827, 1841 — 1844 und 1846. Ich hoffe, meine Herren, dass Ihnen diese Briefe, zu denen sich noch andere gleichgültigereu Inhalts (Anfragen, Bestel- lungen u. s. w.) gesellen, bestätigen, was ich im Eingange als Behauptung aufstellte, dass nehmlich der entomologische Verein nach Aussen und nach Innen. erfreulich zunehme und gedeihe. Wenn er dies zunächst seiner kräftigen Basis ver- dankt, der freien wissenschaftlichen Association, so dürfen wir in pflichtinässiger Dankbarkeit nicht ausser Acht lassen, dass uns Sr. Majestät unser König durch die gewährte Gna- denbewilligung und dass uns die Königl. Post-Adwinistration durch die Gestattuug eo::ditioneller Portofreiheit zur aufrieh- tigsten Erkenntlichkeit verpflichten. Dass mit der steigenden Lebendigkeit des Vereinsver- kehrs auch eine Vermehrung der Redactions-, Correectur-, Expeditions- und Correspondenz-Lasten sich nothwendig ein- gestellt hat, ist begreiflich, und ungeachtet der schätzens- werthen Beihülfe unsers Seeretairs, des Hrn, Dr. Schaum, ist es mir iin verwichnen Sommer wegen persönlicher, nicht entomologischer Verhältnisse nicht möglich gewesen, den vielfachen an mich gerichteten Anfragen, Bitten u. s. w. so pünktlieh zu genügen, als ich es mir zur Pflicht gemacht habe, und als es meine CGorrespondenten gewöhnt sind. Ich habe natürlich die mir freigebliebne Musse vorzugsweise den allgemeinen und wichtigeren Angelegenheiten des Vereins gewidmet, und hoffe im bevorstehenden Winter bei vorats- sichtlich freierer Zeit das Versäumte gegen meine entomolo- gischen Privatfreunde und Gönner allmälig nachzuholen, 373 Die in ‘der vorjährigen Generalversammlang adoptirte Veränderung. mit dem jährlichen Beitrage, das für jedes Ver- einsmitglied obligatorische Halten der entomologischen Zei- tung, und. die Uebertragung des Debits an die dentschen Postämter haben einen befriedigenden Erfolg gehabt. Ein gutes Theil unangenehmer Correspondenz mit lässigen und vergesslichen, zuweilen auch insolventeu sociis ist dadurch erspart worden. Einen gleichmässigen Preis für die Zeitung durch ganz Deutschland zu erzielen, war uns, ungeachtet wir uns zu Opfern erboten, bei der politischen Zerspalten- heit Germania’s nicht möglich. Es wird daher im Jahre 1847 von Neujahr ab die entomologische Zeitung von preussischen und nichtpreussischen deutschen Mitgliedern des Vereins bei den sämmtlichen deutschen Postämtern, und zwar durch diese nicht hier im Stettin, soudern bei dem Königl. Zei- tuugs-Comtoir in Berlin zu bestellen sein. Das Zei- tungs - Comtoir liefert jedes Exemplar gegen Pränntneration von 2 Thalern 10 Silbergroschen, und zu diesem Preise tritt für die nichtpreussischen Mitglieder noch ein kleiner Aufschlag, welcher indess von den meisten General - Postdi- rectionen auf unser Ersuchen gegen die sonstige gesetzliche Taxe wesentlich ermässigt worden ist. In Betreff der Linnaea entomologica habe ich zu be- merken, dass unser Verleger Herr E. S. Mittler sich be- reit erklärt hat, dem jetzt in Angriff genommenen zweiten Bande den dritten sofort folgen zu lassen, da die reich- haltige Monographie über das genus Cryptocephalus von un- serm um den Verein so hochverdienten Suffrian getheilt werden musste, wenn wir unserm Plane treu bleiben wollen, auch die andern Inseetenordnungen zu berücksichtigen. Es sind von mehreren Seiten tadelnde Stimmen laut geworden, dass wir den ersten Theil der Linnaea nicht aus- führlich genug in der Zeitung angezeigt hätten und dessen Erscheinen mancher: Mitgliede des Vereins nicht einmal be- kannt geworden wäre. Dafür möchte allenfalls der mir von Verleger mitgetheilte Umstand sprechen, dass nach dem Aus- lande fast mehr Exemplare abgesetzt worden sind, als in Deutschland. Jenem Vorwurfe einigermassen zu begegnen, erlaube ich mir, hier einfach den Inhalt anzugeben: Revision der europäischen Oedemeriden, von Dr. Wilbelim Schmidt (nach dem Tode des Ver- fassers überarbeitet und vollendet von. Dr. E. Suffrian)ausi. od il. trier. 374 Ueber die Elateridengattung‘ Campylus, von Prof. | Dr. BE: F) Germar «0. oe tn uBeiterndk47 Ueber die Gattung Micralymma, ri C. Schiödte 156 Die Arten der Blattminirergattung Lithocolletis, be- schrieben von Oberlehrer P. C. Zeller ... 166 Die Arten der Gattung Eudorea, beschrieben von demselben. „2... .ıadaileen262 Fragmente zur Kenntniss ‚der europäiächen Arten einiger : Dipterengattungen, : von Prof. Dr...H. Loew .o.. » ’ Ju oa as IAO ‚Ich denke , die Namen diedei Verfasser , und der Um- stand, dass der Verleger auf unsre Veranlassung den Preis dieses Bandes von: 532 Seiten und 4 Kupfertafeln nur auf 2 Thaler gesetzt hat, werden hinreichen, diejenigen unserer Mitglieder zur. Anschaffung des Buches zu vermögen, welche die erforderlichen Mittel besitzen und einsichtig genug sind, zu erwägen, dass nur durch einen verhältnissmässigen Ab- satz der Verleger im Stande ist, ein Organ dem Vereine zur Disposition zu stellen, in welchem «die grösseren syste- matischen Arbeiten unserer Mitglieder eine würdige Stelle finden. Dass es der entomologischen Zeitung an interes- santen kleinern Aufsätzen, Beobachtungen, Kritiken, Ueber- setzungen ausländischer opera entomologica ete. darum nicht gefehlt hat, lehrt der vorliegende Jahrgang. Möge diese Bemerkung manchen wissentlich oder unwissentlich Säumi- gen wenigstens auf die Linnaea aufmerksam gemacht haben. Nach diesem Vortrage wurde zur Wahl der Beamten für das nächste Jahr geschritten. Die bisherigen wurden einstimmig wieder gewählt. Nach erfolgter Musterung der eingegangnen Schriften und Insecten beschloss ein gemeinsames Abendessen diese Sitzung. C. A. Dohrn. Aufgenommen als Ehrenmitglier: Sr. Excellenz Herr Staatsrath, Vice - Präsident der Kaiser- lichen Gesellschaft der Naturforscher in Moskau: u. s. w. Fischer von Waldheim. als Mitglieder: Herr Geh. Arntsrath Koch in Sülz ‚(Meckl.), » _Gyinnasiallehrer Hederich in Mediasch (Sieben- bürgen), » Dupont in Paris, 373 Herr Oberlehrer Tetschke in Stralsund, doons »ı Gerard, Secr. der linnaeischen Gesellschaft in V Lyon, im a) für die Sammlung: 216 seltene Arten türkischer und ungarischer Coleop- teren in gut erhaltenen Fxemplaren (grossentheils neu für die Vereinssammlung). Geschenk des Hrn. Dr. Friwaldsky in Pesth. 240 Stück siebenbürgische Käfer. Geschenk des Hrn. Gymnasiallehrer Hederich in Mediasch. Zwei Schachteln sibirischer Dipteren. Durch Vermittlung der Kaiserl. Academie in Pe- tersburg. b) für die Bibliothek: Verhandlungen der schweizerischen Naturforschenden Ge- sellschaft, Jahrgang 1827, 41, 42, 43, 44 u. 46, anf des Hrn. Ben in ne Boheman: Nya Svenska Homoptera (Kongl. Vet.- Acad. Handl. 1845). Geschenk des Hrn. Verfassers. Mulsant: Histoire naturelle des Col&opteres de France: Suleicolles et Seeuripalpes. Paris 1846, Geschenk des Hrn. Verfassers. Dr, Hammerschmidt: Allg. Oestreichische Zeitschrift XVIll. Jahrg. 27—37. | Wiegmann-Erichson: Archiv 1845, Heft 6. Isis, 1846, Heft VIII. Willenichaftliche Mittheilungen. Ueber die systematische Stellung der (Noct.) Anthophila communimacula von Hrn. Rendant Metzner. Treitschke hat Genera bloss auf die Lebensweise der Raupen gegründet und desshalb nicht selten auf falsche‘ Nachrichten hin, Arten in Genera gestellt, von denen ihr Bau sie weit entfernt. Da er sich auf gründliche Untersu- chungen als zu schwierig und: zeitraubend nicht ‚eiassen 376 mochte, ja verächtlich darauf herab sah, so waren die man- nichfaltigsten Fehler unvermeidlich, und er hatte vollkommen Recht, wenn er befürchtete *), dass sein schwaches syste- matisches Gebäude nach einer kurzen Weile zerschellen würde. Das Schlimmste ist, dass andere Schmetterlingssamiler und Beobachter seine Grundsätze angenoinınen haben, selbst solche, die mit den Leistungen auf andern Gebieten der Naturkunde nicht ganz unbekannt sind, und: dass es daher noch eine geraume Zeit anstehen wird, ehe die Lepidopterologie einen würdigen Standpunkt eingenommen hat. Am betrübendsten ist es aber zu sehen, wie Männer, die sogar auf andern Feldern nicht Unerhebliches gearbeitet haben, sich einen un- verzeihlichen Leichtsinn erlauben, sobald sie auf das lepi- dopterologische Gebiet übertreten. Hätte Treitschke auf die Nachrichten hin, dass Not. communimacula aus einer beinlosen Schildraupe herstamme, diesen Schmetterling ins Genus Heterogenea aufgenommen, so würde ınan dies seinen Principien ganz angemessen fin- den und nicht sehr befremdet sein, wenn sich hinterher er- wiese, dass die Nachricht ein Missverständniss, eine falsche Beobachtung oder der absichtliche Betrug eines Hänillers oder Wucherers sei. Allein Treitschke hat von dem allge- meinen Eindruck geleitet, den Schinetterling in sein Genus Anthophila aufgenommen; von der Naturgeschichte mellet er bloss **), die sonderhar gestaltete Raupe lebe an Pfir- sichbäumen. Wer hier Treitschke’s Methode als fehler- haft verwerfen will, wird sich doch wohl mit genügenden Beweisen dafür versehen müssen, weın er für seinen Tadel nicht eine strenge Zurechtweisung gewärtigen will. Es wird schon befremden, dass die Ranpe der Commmunimacula an Bäumen leben soll, während die übrigen Anthophilen, und die nächst stehenden Genera an Kräutern, höchstens an strauchartigen, leben; man denkt leicht wieder an einen Sammler, der zum Vortheile seines Schachers die Aufinerk- saımkeit anderer Sammler von dem richtigen Orte ablei- ten will. Nun lesen wir aber in Erichson’s neuestem Jahrbe- richt #**) S, 81: ,„Boisduval legte eine Beobachtung vor, welche ihm über die Raupe der Noct. comınunimacula ») X, 3. S. 224. u er ”»*) Bericht über die wissenschaftl. Leistungen im Gebiet ]. En- tomologie während des Jahres 1844. Berlin 1846. 377 aus Ungarn mitgetheilt worden; diese Raupe lebe ähnlich der‘ von Limacodes (Heterogenea) in den’ von den Stichen der Blattläuse gekrümmten Blättern des Mandel- und Pfr- sichbaums und nähre sich von den Blattläusen. Durch Ver- gleichung mit nordamerikanischen Limacodes - Arten hatte Boisduval sich denn auch überzeugt, dass Noct. ecom- munimacula unbedenklich [bien positivement] zur Gattung Limacodes gehöre.“ — Da mir der Jahrgang der Annales de la Soc. entomol. de France, woraus diese Nachricht stammt, noch nicht zu Gesicht gekommen ist, so weiss ich nicht, ob Boisduval der Communimacula Aehnlichkeit im Baue oder bloss in der Lebensweise mit den Limacodes-Arten zuschreibt ; mir scheint ersteres gemeint zu sein, da wenigstens die europäischen Heterogenea-Arten frei an den unverkümmerten Blättern le- ben. Dass die Raupe der Communimacula von Blattläusen leben soll, ist allerdings sehr überraschend; aın natürlich- sten, bis auf Weiteres, ist wohl die Annahme, dass das Blattlausfressen eine blosse Näscherei sei, ‘wie sich ja viele Raupen, wenn sie es haben können, viel lieber an’s Aus- saugen von Puppen und Raupen machen, als sich mit ihrer natürlichen Nahrung begnügen. Doch alles dieses angenom- men oder nicht angenommen, so machen die Paradoxa N. Commanimaeula wohl der Mühe einer näheren Betrachtung werth. Boisduval übernimmt ‘die Mühe uud macht die wichtige Entdeckung, «dass dieser Schmetterling ganz un- weifelhaft [bien positivement] eine Heterogenea ist! Da die Vergleichnng der nordamerikanischen‘ Arten ihn da- bei leitete, so wird mancher Lepidopterolog, der keine 40 Nordamerikaner, sondern nur seine arınseligen 2 Europäer kennt, von jeder Prüfung abstehen und, falls er nicht ein Anhänger Treitschke’s ist, seine Communimacula unter die Heterogeneen überstecken. Auch ich habe nur die 2 Eu- ropäer und sollte also ehrerbietig zurücktreten und die Ent- scheidung des Hrn. Boisduval annehmen. Ehe ich das aber thue, frage ich: haben denn die als Raupen so aus- gezeichneten Heterogeneen als Schmetterlinge gar nichts Aus- zeichnendes, so dass bloss etn Beschanen vieler Arten «lie richtige Erkenntniss gewähren kanu”? In Boisduval’s In- dex S. 81 finde ich folgende Merkmale für die Tribus Co- cliopodes*), Lingua brevissima, Antennae maris subpecti- *) Welcher Name als Missbildung nicht bestehen kann. 378 natae vel sub-dentato-filiformes, Alae deflexae. — Indem ich meine 2 Arten vergleiche, finde ich, dass der Rüssel allerdings sehr kurz ist (denn bei testudinana finde ich gar keinen und bei asellana, wo ich die Taster nicht zerstören will, sehe ich ihn wenigstens nicht). Die männlichen Füh- ler lasse ich kaum als fadenförwmig gelten, da sie offenbar sich gegen die Spitze verdünnen; gezähnt sehe ich sie bei testudinana, aber bei keiner von beiden Arten kammförmig; ich schliesse wohl mit Recht, dass Boiduval’s Amerikaner so gebaute Fühler besitzen, wundere mich aber wohl nicht mit Unrecht, dass er den anderweitigen Bau nicht der Er- wähnung werth achtet. Die männlichen Fühler unseres Gen. Heterogenea sind plattgedrückt, und ihre Glieder min- destens so breit wie lang. Da diese Eigenthümlichkeit ınir bei andern Gattungen oder Faimilien nicht vorgekom- men ist, so ist ihre Erheblichkeit unzweifelhaft, und un- zweifelhafter als die Statura media vel parva. Endlich hätte ich auch gern erwähnt gesehen, dass der Halskragen so höchst unausgebildet ist, und dass in beiden Geschlech- tern die Nebenaugen fehlen. Besitzen ächte Coelio- podes Nebenaugen, so musste Boisduval diesen Umstand als unerheblich für diese Familie erwähnen, aber nicht ganz mit Stillschweigen übergehen, Nun bliebe noch das Flügel- geäder übrig. Da ich von dem der Communimacula, weil es durch die Beschuppung zu sehr verdecktist und ich meine 2 Exemplare nicht zerstören will, keine Kenntniss habe, so folge ich dem Boisduval’schen Beispiel und schweige yleichfalls darüber. Ich wende mich aber zu den übrigen Vergleichungs- punkten, die sich aus den vorherigen Untersuchungen erge- ben haben. 1) Communimacula hat einen Rüssel von mehr als Taster Länge in mehrfacher Spirallinie. Dies wir! sich immer noch leidlich mit der Angabe: Lingua brevissima, schlechter mit der beim Genus folgenden Lingua snbnulla vertragen. Vergleiche ich die Anthoph. aenea und purpu- rina, so zeigt sich eine auffallende Uebereinstimmnng in dem Einrollen nnd der Länge des Rüssels mit unsrer Species. 2) Communimaenla hat einen selır ausgebildeten, zweitheili- gen, dicht beschuppten Kragen — vollkommen wie die bei Treitschke vor und hinter dieser Art aufgeführten An- thophilen! 3) Communimacula hat ziemlich langgefranzte. Fühler von ganz anderem Bau als die Heterogeneen und ge- nau von dem der Gattung Anthophila! Sie sind nicht- breit- 379 gedrückt, sondern gerundet, ihre Glieder nicht aufeinander geschoben, nicht breiter als lang, sondern so, wie wir sie hei so vielen Nachtfaltern zu schen gewohnt sind, denen wir „Fühler ohne Anszeichnung“ zuschreiben. Wenn aber die Worte antennae subpeetinatae (eigentlich ciliatae) gerade auf unsere Communimacula passen, so wird wohl billig mit Verwunderung ausgerufen: «dass doch gerade «diese einzige Europäerin dieses Merkmal der vielen (mir nicht zu Gesicht gekommenen) Amerikaner haben muss! 4) Communimacula hat genau an der Stelle wo die anderen Anthophilen zwei recht deutliche Ocellen, während die Heterogeneen daran gänzlichen Mangel leiden! Es kann unmöglich gleichgültig sein, dass zwischen Communimaeula und den übrigen Antho- philen darin eine solche Gleichheit statt findet, zwischen Communimacula und den 2 europäischen Heterogeneen eine solehe Ungleichheit. 5) Communimaenla hat 'vollkommen den Tasterbau der Anthophilen; die Taster sind nämlich zusammengedrückt, reichlieh schuppenhaarig mit kurzem, dün- nerem, deutlich hervorstehendem, glatt ‘beschupptem‘ End- gliede. Beide Heterogeneen haben nur behaarte, spindel- förmige Taster, deren Endglied sich durch gar nichts aus- zeichnet, indem es bloss an der allgemeinen Eigenschaft Theil nimmt, dass die Behaarung gegen das Ende «dünner wird. 6) Communimacula @ hat wie andre Anthophilen einen spitz- ‚niaufenden Hinterleib, statt dass er bei (den Heterogeneen mit einem gerade abgeschnittenen, zum Theil aufwärts ge- drückten -Haarbusch. endigt. 7). Coinmunimacula hat eine dem Genus Anthophila angemessene Zeichnung der Vorder- tiügel; der Vorderfiügel hat nämlich gegen die Spitze helle Fleekchen und dem Hinterrande parallel: laufend eine helle, wellige Querlinie — was alles durchaus vom Charakter der Flügelzeiehnung unserer Testudinana abweicht. Zufolge dieser Untersuchungen haben: wir also zwischen Communimaecula und dem Gen. Anthophila die grösste Ue- bereinstimmung: runde, borstenförmige Fühler, im männ- lichen Geschlecht gefranzt, die Glieder länger als breit — deutliche Ocellen — zusammengedrückte, schuppenhaari.e Taster mit abweichend beschupptem Endgliede — deutlichen Rüssel — ‚sehr ausgebildeten Kragen — gespitzten weib- lichen Hinterleib; dagegen die grösste. Verschiedenheit der Heterogeneen von Gommunimaecula und mitbin von den Au- thophilen, nämlich: breitgedrückte Fühler (ungefranzt; nur bei Testudinana gezahnt), die Glieder fast breiter als lang — 380 keine Ocellen — spindelförmige behaarte Taster mit kaum unterschiedenem Endgliede — fast gänzlich fehlenden Rüs- sel — ganz unansgebildeten Kragen -—— abgestumpften bu- schigen Hinterleib des 9. Das Resultat ist also: Communimacula bleibt unzweifelhaft (bien positivement) unter den span- nerähnlichen Noctuen. Die Nutzanwendungen mag sich daraus jeder selbst ziehen! Endlich müssen noch wenige Worte darüber. verloren werden, wie man an der Communimacula etwas so Auffal- lendes finden konnte, um nicht jene Insinuation des ungri- schen Naturforschers über die systematische Stellung sofort von der Hand zn weisen. Offenbar hat die Zeichnung, die- ses in der Treitschke’schen Classification so wesentliche Prineip, seinen Antheil an dem übeln Spässchen. _ Die com- munis macula unsrer Species ist ja auf den blassen Vorder- flügeln so auffallend, dass sie allein schon ein Genus be- zeichnet! Allein den Uebergang dazu kann man an unserer gemeinen Erastr. paula und etwas Aehnliches an Euelidia triquetra entdecken, ZLepidopterologische Beiträge Standfuss in Schreiberhau. . Wenn ein Anfänger in der Entomologie auch ein Plätz- chen in dieser Zeitung sucht und darch die gewählte Ueber- schrift seine Bemerkungen gar an die Mittheilungen von Hering und Zeller anschliesst, so tragen eben diese Her- ren selbst die Schuld. Ohne ein zufälliges Zusammentreffen ınit dem Letzteren im Bade Reinerz, einige gemeinsame Excursionen, die Ansicht des von ihm dort Gesammelten, die mich erst lehrte, wie Vieles man bei rechtem Eifer und Geschicke finden kann, und wie man es behandeln muss; und endlich seine seitdem ununterbrochene, überaus freund- liche Beihülfe, wäre ich wohl kaum jemals zu einem einiger- imassen wissenschaftlichen Betriebe der Entomologie gekom- 381 men, wie es auch Zeller ist, der ‚mir zum Hervortreten Muth 'zugesprochen oder vielmehr zugeschrieben hat. Doritis Apollo. Es ist mir nicht bekannt, dass über die Lebensweise dieses Gebirgsbewohners irgendwo aus- führliche Auskunft gegeben wäre. Schlesien besitzt ihn an mehreren Orten, wo er in einer Art von Gesellschaftlichkeit lebt, indem er nur auf einem Rauine von geringem Umfange, dort aber in grosser Menge sich aufhält, Ich traf ihn: 1840 den 3. August bei Liebau am Rabenfels. Es war Nachmit- tags und hatte eben ein wenig geregnet, als ich sein Re- vier ‚betrat, und am Fusse der Berglehne lagen eine Anzahl Exemplare mit ausgebreiteten Flügeln regungslos im. Grase, andre sassen emsig saugend auf verschiednen Blumen und vermochten nicht davonzufliegen. Nachdem sich das Wetter aafgehellt hatte, kamen immer mehrere in schwerfälligem Fluge von der Höhe herab und wurden sehr leicht zur Beute. Nur in einem bestimmt begränzten Raume hielten sie sich an der Berglehne auf, über diese Gränze hinaus, wiewohl der Bergzug noch viel weiter und unter gleichen Verhältnissen fortläuft, gingen sie nieht; auch auf die am Fusse ‚der Lehne sich hinziehende Wiese wagten sie sich höchstens 20 Schritt vor, dann kehrten sie um. Schon im freien Fluge, besonders aber, wenn er im Hamen flattert und wenn man ihm die Brust eindrückt, lässt Ap, ein eigen- thümliches Rascheln hören, ähnlich dem Knattern eines star- ken Papieres, welches man in der Hand zusammenballt: er scheint es du:ch eine zitternde. Bewegung der unbestäubten Flügelränder hervorzubringen. Dass die Weibehen von Apollo und Mnemosyne an der untern Seite des Hinterleibes ein hornartiges, hartes, nachen- förmiges Anhängsel haben, ist bekannt, wiewohl nicht von allen Schriftstellern erwähnt,. Nach einer Notiz in dem Be- richte des schlesischen Tauschvereines von 1844 soll diese Tasche merkwürdiger Weise an erzogenen Weibern des er- stern nicht sichtbar sein. Bei Muemosyne ist sie einfacher gebildet, verhältnissmässig um vieles grösser und an der Spitze des Hinterleibes grade in ihrer grössten Weite glatt abgeschnitten, bei Apollo ragt nach hinten noch eine be- sondre Klappe hervor, welche bei einigen Weibchen, herauf- geschlagen, die Tasche schliesst, nach vorn ist eine Art Kamm aufgesetzt. Der Zweck dieser Tasche ist, soviel ich weiss, noch nicht entschieden, jedenfalls leistet sie irgend einen Dienst zur Fortpflanzung der Art. Abgeflogenen Weib- 382 ehen, die wahrscheinlich ihre Eier schon abgesetzt hatten, fehlte sie; auch fing ich einst ein Weibchen — ob von Ap. oder von Mn. weiss ich nicht mehr — in dessen Tasche ein Ei befestigt war. Sollte vielleieht dieselbe zur Aufnahme der Eier bestimmt sein und mit diesen abgelegt werden? Da der Falter so leicht und in grosser Masse erbeutet wird, auch durch seine Grösse nn Schönheit die Naächstel- lungen der Kinder sich zuzieht, — ausser den 46 Exem- plaren, die ich in kurzer Zeit fing, erbaschten zugleich mit mir 4 Knaben in der Mütze etwa 100 Stück, zum Drittheil Weibchen, — so kann er an einzelnen Orten leieht ausge- rottet werden. So scheint es ihm in dem vielbesuchten Für- stenstein ergangen zu sein, das wohl nur auf Grund früherer Nachrichten noch als Fundort angegeben wird. Ausser den schlesischen Stücken besitze ich noch 2 St. aus Baden bei Wien und habe eine grosse Anzahl anderer von eben daher gesehn. Beide unterscheiden sich auffällig von einander. Die letztern sind weit unansehnlicher, ihre grösste Breite 2Z. 4 L. p. M., die der schlesischen gewöhn- lich 3 Z. 2 L., bisweilen, besonders bei Weibchen, bedeu- tend darüber. Die bei uns einheimischen haben zur Grund- farbe ein reineres Weiss, die schwarzen und die rothen Flecke sind grösser und von viel lebhafterer Farbe. Bei denen aus Baden zieht die Grundfarbe und die rothe der Flecken in’s Gelbe, letztere werden auch bei einer nicht seltenen Varietät, die ich ‘unter etwa 200 schlesischen nicht einmal fand, ganz rothgelb. Nur einen Schmuck haben jene voraus: alle rothen Flecke der Hinterfiügel sind auch auf der Ober- seite mit einer ziemlich grossen, weissen, scharf begränzten Pupille versehen, auch liegt oft zwischen der schwarzen Ein- fassung und der rothen Füllung noch ein rothgelber Schein; die schlesischen haben in der Regel nur dunkelrothe, tief schwarz umzogene Flecke, bisweilen zeigen die beiden hin- tern weisse Pupillen, nur ausnahmsweise undeutlich auch die vordern; der hellere Schein ist selten und kaum augedentet. Die Bilder in den Pay. d’Eur., soweit sis französische Origi- nale wiedergeben, sind in Färbung den Exemplaren aus Ba- den gleich, an Grösse meistens noch tnter ihnen, wogegen Russland auch nach Ochsenhrimer Stücke von ausgezeich- neter Grösse liefert. Ap. nimmt also nach Norden an Grösse und an Lebhaftigkeit der Farben zu, weicht aber dadurch nur scheinbar von dem allgemeinen Naturgesetze und den Frscheinungen bei andern Faltern ab. da er im 383 Süden die Gipfel hoher, bei uns die Lehnen niedriger Berge bewohnt. Doritis Mnemosyne. Auch diese ist im schlesischen Gebirge einheimisch; inassenweise flog sie am 5. Juni 1841 am Hornschlossberge unweit Charlottenbrunn mit ganz ähn- lichem Verhalten wie Ap. Doch ist sie mehr, wie dieser, zur Zerstreuung geneigt: schon eine Viertelstunde vom Haupt- flugorte begegneten uns einige, ganz vereinzelt fand ich sie mehrfach auch sonst im schlesischen Gebirge. Am vorge- nannten Orte fingen ein entomologischer Freund und ich an einem Nachmittage jeder etwa 100 Stück, die meisten, be- sonders Männer, waren schon abgeflogen. Hipparchia Euryale. Dass sie eigne Art und nicht durch das Hochgebirge erzeugte Varietät zu Ligea sei, dar- über herrscht wohl kein Zweifel mehr auch ohne Kenntniss der Raupe. Unter 50 Exemplaren, die gegenwärtig mir vor- liegen und noch weit mehreren, welche durch meine Hände gingen, bietet kein einziges einen Uebergang zu Ligea. Auch auf den tiefsten Flugplätzen von Eur. und den. höchsten von L., wo beide sich gemeinschaftlich fanden, sind sie stets streng geschieden. Die Raupe von Euryale muss sehr ver- borgen leben; ich habe mich im letzten Frühjahre durch Schöpfen an den Flugplätzen des Falters zu jeder Tageszeit um sie vergeblich bemüht, doch kommt sie mir wohl noch in’s Garn. Gastropacha Rubi. Die bisher immer suhwierige Erziehung der gemeinen Raupe und die Wildheit des Falters macht diesen in den Sammlungen ziemlich selten. Ich meine, ein ziemlich sichres Verfahren für die Erziehung gefunden zu haben. Frühere Versuche lehrten mich, dass die Raupe in ihrem Winterquartiere unter freiem Himmel sich während der Kälte ganz gut hält, in der Nässe des Frühjahrs aber eingeht. Von 70 Raupen erhielt ich nur eine Puppe ohne Gespinnst, keinen Falter. Deshalb nahm ich das letzte Mal schon in der ersten Hälfte des Januar die vier Raupen von R., welche ich zu andern überwinternden geworfen hatte, aus dem zur Hälfte eingegrabenen und eben so hoch mit Erde und Moos gefüllten Blumentopfe in die warme Stube, Sie lebten alsbald auf, legten in einer gewöhnlichen, ganz geschlossenen Schachtel, in welcher ich ihnen nur ein wenig Moos gab und sie täglich einmal: besprengte, nach 4—5 Ta- gen ihre Gespinnste an und lieferten Mitte Februar sämmt- lich die Falter Drei Männchen waren vollkommen, 'nnr das 384 Weib hatte das Gespinust nicht durchbrechen können und wuchs nicht aus. Durch diesen glücklichen Erfolg ermun- tert, grub ich nun im Februar, wo es auf unsern Höhen noch vollkommenster Winter ist, meine Blumentöpfe sämmt- lich unter der ellenhohen Schneedecke hervor und nahm auch die erwachsenen Euleuraupen in die Stube. Sie gingen, ebenfalls angefeuchtet, alsbald in die Erde und schon die erste Hälfte des April erfreute mich mit schönen Stücken von Leucophaea, Adusta, Rectlinea etc. Hiernach_ reicht wohl für sämmtliche Raupen, welche nach vollständiger. Aus- bildung zu ihrer Vorbereitung auf den Puppenstand des Win- terschlafes bedürfen, die Hälfte der Winterkälte vollkommen aus; man kann sie der ihnen in der Gefangenschaft und wohl oft genug auch in der Freiheit verderblichen Nässe des Ueberganges vom Winter zum Frühbjahre entziehen, und von ihnen zu gleicher Zeit, wie aus den überwinternden Puppen, die Falter haben. Anders verhält es sich natürlich mit den Raupen, welche halb erwachsen überwintern und noch Nah- rung fordern, man müsste sie denn mit in Wasser aufge- weichtem Brote füttern, wie ich es mit Polia Nebulosa machte, die ielı auf diese Weise glücklich durch ihre letzte Häutung und ihre Verpuppung bracht«, so dass am 10. April schon der Schmetterling auskam. Hadena Adusta. Die Raupe ist in Schreiberhau nicht selten und steigt bis zu den obern Theilen des Dorfes, um: 2500 par, F., hinauf. Borkhausen, der sie stets nur erwachsen im Winterlager fand, hat von ihr als Aquilina eine gute, von Treitschke benutzte Beschreibung gege- ben, Auch ich fand sie früher nur wie Borkhausen, im gegenwärtigen Herbste ist es mir gelungen, einige noch nicht vollkommen erwachsene Raupen zusammenzubringen, indem ich einigen Landleuten den Auftrag gab, mir Alles, was sie von Gewürm beim Aushacken der Kartoffeln fänden, aufzu- bewahren. ‚Sie fällt dann mit den Raupen von N. Pronuba, Basilinea, Burea, Segetum, Leucophaea etc. zur Erde, sobald die Leute den abgelösten Kartoffelstock aufheben und durch heftiges Schütteln von dem anhängenden Boden und Unkraute befreien. Bei der üppigen Wiesenvegetation ringsum sind nämlich unsre Kartoffelfelder, auch wenn sie im Frühjahre auf's Sorgfältigste behandelt wurden, im Herbste wieder mit allerlei Grün überwachsen, worin Stellaria media, Senecio valgaris, Raphanus Raphanistrum, Leontodon und Hieracium überwiegen und die genannten Raupen anziehn. ; Solidago 385 virgaurea, welche Treitschke (VI, . 393) ‘als Nahrungs- pflanze angiebt, ist nicht darunter, Senecio vulg. wurde bei der Stallfütterung dem übrigen Futter entschieden vorgezo- gen. Nach ihrer frischen Farbe und ihrem Verhalten in der Gefangenschaft zu schliessen, verbirgt sie sich während des Tages’ dicht am Boden, nicht in eine etwas geräumige .Erd- höhle, wie sie sich zur Winterruhe anlegt. Hat sie ılieses Winterquartier einınal bezogen, so verlässt sie es im ‘Freien nicht mehr, sondern wird wJaselbst in den ersten warmen Frühlingstagen zu einer dunkelbraunen Puppe, die sich durch ihre starke, gebogene, wit zwei parallelstehenden Dornen besetzte Afterspitze auszeichnet. Die Unterscheiduug von Adusta und Baltica, wie sie Hr. Prof. Hering im Augusthefte d. J. S. 237 giebt, will mir nicht recht einleuchten. Es stecken 25 Stück ‘der Adusta vor mir, darunter 22 erzogene. Sie kamen aus ganz glei- chen, unter gleichen Verhältnissen gefundenen und erzoge- nen Raupen und Puppen, von denen erstere nur in Bezie- hung auf die braunrothe Schattirung des Rückens variirten, wie es Borkhausen IV, 381 beschreibt; und ich habe keinen Zweifel, dass sie sämmtlich eine Spezies seien, die- selbe, welche Hübner 133, 606—608 als Valida und Freyer n. B. I, 63 als Adusta eben nicht als ihre besten Bildeı liefern. Die sämmtlichen Unterscheidungsinerkmale, mit Aus- nahme eines einzigen, zeigen sich nun an meinen’ Stücken unbeständig. Die Zackenlinie, welche die mittlere Binde be- gränzt, ist oft nur einfach, indem die der Binde abgekehrte zweite Linie von ganz deutlicher Zeichnung an alle Grade der Erkennbarkeit durchläuft bis zu gänzlichem Verschwin- ‚den. Weisse Füllung der Doppellinie finde ich gar nicht, der Raum zwischen ihr ist der Grundfarbe des dritten Feldes nach den Franzen zu gleich, meistens um einen Ton heller. Dieses Feld ziebt aus dem Dunkelgrau melir oder weniger ins Kupferroth und zeigt das W, wie die Keilzeichen, bald sehr, bald weniger deutlich, letztere an einem 'erzogenen Weibchen auch gar nicht. Von der doppelten dunklen Bogenlinie auf der Unterseite aller, besonders. der Unter- flügel, bleibt bei mehreren nur die dem Mittelpunkte 'zu- nächst liegende sichtbar, an einem Exemplar ist 'auch von dieser kaum ein schwacher Schein übrig geblieben. ''Seiden- glanz auf der Unterseite haben alle frischen Stücke, aber so stark, fast perlmutterartig, wie bei Suffusa, ist er nieht. Somit bleibt nur der’ rothe Anflug der fragliehen Baltiea auf 26 336 der Ober- und Unterseite übrig, den ich bei meinem ge- sammten Vorrathe standhaft vermisse. — Ueber die Artrechte der Baltica wage ich übrigens bei dem Allen um so weniger ein Urtheil zu fällen, da ich ven ihr kein Original vor mir habe, und der Scheidung bei dem geübten Blicke des Hrn. Prof. Hering gewiss ein nicht unbedeutendes Etwas zu Grunde liegt; nur wird dieses in andern Einzelnheiten gesucht wer- den müssen, als den angegebenen. Tortrix Sudetana n. sp. 53 St. In der Sammlung des Badearztes Hrn. Dr. Luchs in Waımbrunn sah ich diesen Wickler zuerst ohne Namen stecken und erfuhr, dass deı- selbe in einigen Exemplaren auf dem Kamıne des Riesen- gebirges gefangen worden sei. Am 20. July 1812 fand auch ich ihn dort, und ıneine Anfragen bei den Herren Zelle: und Kaden bestätigten die Vermuthuug, dass er noch unbe- kannt sei. Letzterer hat ein von mir erhaltenes und be- nanntes Stück an Hrn. Schäffer gesendet, welcher es in Ab- bildung liefert. Gleichwohl ist eine Beschreibung in unserer Zeitung wohl nicht überflüssig. Sericoris Sudetana: alis anterioribus murinis, vix apparentibus fasciis obscurioribus 3 maculisque in margine anteriore albidis 5. —— Grösse und: Gestalt wie bei Olivana, nur die Vorder- fügel sind am Vorderwinkel etwas spitziger. Auf der Ober- seite sind Vorderflügel und Thorax gelbgrau: am. Vorder- rande zeigen sich mehr ‘oder weniger deutlich einige — gewöhnlich 5 — hellere Punkte, die aber bisweilen ganz fehlen. Dadurch, dass längs der Basis, im Mittelfelde and nach dem Vorderwinkel zu querüber ein schwacher Schatten liegt, zeigt sich eine Andeutung von Binden, wie sie Urticana, Umbrosana, Olivana tragen, doch ist er so schwach, dass: er bei manchen Stücken nur in bestimmter: Riehtung sichtbar wird; bei einigen verschwindet er ganz, Die Hinterfiügel und der Leib haben das Grau derer von Urtieana, Die Franzen an allen Flügeln sind einfarbig hellgrau, etwas glän- zend, dicht am Flügel von einer Linie, welche die Farbe des Flügels hat, durchzogen, wie die bekannten Sericoris - Arten Zinkenana, Urticana, Umbrosana eine solche nnr .in den Franzen. der Hinterflügel zeigen. Der Afterbusch ist den Franzen gleich gefärbt. Auf der Unterseite tragen die Vor- derflügel das obere Grau der Hinterflügel, am Vorderrande mit einem helleren Scheine; die Hinterflügel sind heller als oben, bisweilen bis zur Blässe der unten wie oben gefärbten 387 Franzen und stets mit dem schwachen Glanze derselben. Das Weibchen unterscheidet sich. nur ‘dureh den: stärkeren Leib, doch scheint es sehr selten. zu sein, da,ich unter etwa 70 Männern nur ein einziges erbeutete,, |. ; BG Der Wickler tliegt wahrscheinlich über den ‚ganzen Kamm (des Riesengebirges auf ‚Grasplätzenz; ich, suchte und fing ihn bisher nur, auf dem mir zunächst ‘gelegenen Theile desselben, der Elbwiese und ihrer Umgebung ; ‚unter 4000. F. steigt er nicht herab. Er ist nicht scheu, setzt sich immer hald wieder an hervorragende Grashalme und ist also bei rubigem ‚Wetter, das freilich «dert: oben eine Seltenheit .ist, leichte Beute, Seine Flugzeit ist der Juli; ich fing. bis jetzt die ersten am 9., die spätesten am 20. Juli. Am ‚3. August, wo ich das Weibchen in Mehrzahl zu finden hoffte, war weder Mann noch Weib mehr vorhanden. Im heurigen zei- tigen Frühjahre habe ich mir Rasenstücke von seinem Flug- orte in den Garten legen lassen, vielleicht wird er hier hei- misch, und ich kann später seine ganze Geschichte ‚mittheilen. Ob er sich im vergangenen Juli wirklich. gezeigt habe, weiss ich nicht, da ich nieht zu ‚Hause war. Im October 1846. m [—— Revision der Genera | Demetrias Bon. und Dromius Bon. Von M. Dr. H. M. Schmidt- Göbel, in Prag. Bei Gelegenheit meiner Ausarbeitung einer Käferfauna von Hinterindien fand ich mich veranlasst, auch mehrere Gat- tungen der Carabicinen unserer Fauna zu untersuchen. Hier- bei ergab sich denn, dass unter der beschränkten‘ Zahl un- serer in Deutschland einheimischen Brachininen sieh noch einige befinden, die nach den jetzt allgemein geltenden An- sichten durchaus von ihren jetzigen Gattungen‘ ,‚losgerissen, und zu selbstständigen, neuen Generibus erhoben. werden müssen. So zerfällt die Bonelli’sche, Gattung Demetrias, in zwei, Demetrias Bon. und Attophorus mihi. Die Diagnosen beider lauten wie folgt: Demetrias Bon. Mentunı dente medio acuto. 26 * 388 Ligula 'apiee suberarginata: paraglossis membraneis, cam param superantibus, apice singnlatim rotundatis. Palpi' artieulo ultimo subovato, acuminato.’‘ ' Tarsi articulo quarto 'bilobo: unguieulis pectinatis. Der Kinnzahn ist spitz, bei D. atricapillus L: sehr spitz. Die hornige Zunge ist länglich, an der Spitze sehr seicht ausgerandet, die Nebenzungen sind abgerundet und überragen (lie Zunge nür'sehr wenig. Die letzten" Tasterglieder sind verlängert eiförmig, gegen das Ende allınälig 'zugespitzt. Das 4. Fussglied' ist zweilappig, die Lappen breit und aus- einanderstehend, daher es fast noch einmal so breit erscheint, als die vorhergehenden. Die Klaren haben einige mässiz lange Zähne. — Hierher gehören D, atricapillas EL. und D. unipunctatus Germ. A&tophorus, mihi. Mentum dente medio nullo. Ligula apice emarginata: paraglossis membraneis, eam superantibus, apice subrotundatis. Palpi articulo ultimo ovato, truncatulo. Tarsi artieulo quarto bilobo: unguienlis simplieibus. Der Kinnzahn fehlt gänzlich. Die Zunge ist so breit als lang, au der Spitze ziemlich stark ausgerandet, die Neben- zungen überragen sie um die Hälfte ihrer Länge und sin-d rundlich spitz. Die Maxillartaster sind wie bei Demetrias, die Lippentaster aber kürzer und stärker, an der 'äussern Seite gewölbter und an der Spitze gerade und schwach ab- gestutzt.e. Die Fussglieder sind wie bei der vorigen Gattung, die Klauen aber ohne eine Spur von Zähnen. Die einzige mir bekannte: Art ist D. imperialis Germ. Beiden vorstehen- den Gattungen verwandt ist eine dritte, ‘die ich in meiner bereits unter der Presse befindlichen 1. Lieferung der Fauna von Hinterinlien unter‘ dem Namen Pelioeypas anfge- stellt habe. In No. 1 1/'J. dieser Blätter hat Hr. Oberförster Wiss- maru darauf’ aufmerksam gemacht, dass Dromius quadrillum Duftschin. glatte Klauen hat, somit von den 'alıdern Dromien getrennt ünd als neue Gattung anerkannt werden müsse, für welehe er den Namen Lionycehus gewählt hat. ' Ich hatte mittlerweile unter den hinterindischen Carabieinen ein sehr niedliches Käferchen aufgefunden und auf meiner UI. Tafel abgebildet, das ich als ein den Dromien verwandtes nenes Genus ansah und Licmus taufte. Beide, mein Liemns und 389 Hrn. Wissmann’s Lionychus, ‚fallen ‚in eine Gattung. zu- sammen, für welche. der, Name 'Lionychus angenommen werden muss, falls er nicht; wie ich: glaube, in der Zoologie bereits vergeben ist. ; Ich selbst hatte ihn 'im ‚Msept. eben- falls schon auf eine Orthogonius verwandte Gattung verwen- det, aber. in, diesem Glauben. wieder eingezogen und mit Apsectra vertauscht... Agassia Nomenclator zoologieus, von dem freilich erst 8! Hefte’ erschienen sind (6 habe. ich. nur in. den Händen) . dürfte ‘vielleicht darüber die gewünschte Entscheidung: geben... Die: glatten: Klauen reichten wohl hin, um den besagten Dromius. von seinen Verwandten loszu- veissen und zum Repräsentanten eines, neuen Genus zu machen, doch dürfte eine vollständige Diagnose um so ‚mehr am Orte sein, als ich bei der: Untersuchung ıneherer deut- scher und indischer Dromien fand, dass bei dieser Gattung, so wie auch bei andern‘ aus’ ‘der ' Brachininen-Gruppe einige Merkmale etwas schwankend sind. Die Charakteristik von Lion ychus lautet: i Lionychus Wissmann. Mentum dente medio .integro. Ligula apice dilatata emarginata: paraglossis membraneis singulatim rotundatis, eam perparum superantibus. Palpi artieulo ultimo subacuminato. Tarsi articulo quarto integro.: unguiculis simplieibus. Ausser L. quadrillum ‚Dft. kenne ich nur zwei indische Arten. | Der mittlere Zahn des Kinnes ist fast halb so lang als die Seitenlappen, ausser bei einer neuen Art aus, Hinter- indien, wo er etwas niedriger ist., Er ist mit dem Kinn nicht aus einem Stück, sondern, wie dies bei mehreren Gattungen vorkömmt, durch eine, Nath von demselben ge- trennt und nach innen gebogen und von lichterer Farbe. Diese Eigenthümlichkeit scheint bisher der Beobachtung all- gemein entgangen zu sein, Die Zunge ist schwach ausge- randet oder besser ausgeschnitten, indem die beiden Linien in der Mitte eiuen sehr stumpfen Winkel bilden. Die Neben- zungen fliessen in der Mitte zusammen und schlagen sich nach hinten um, so dass es, schief von ‚vorne betrachtet, aussieht, als hätte die. Zunge ringsum einen breiten häutigen Saunı. Die Klauen sind einfach. Ausser dieser gewiss standhaften Gattang liesse sich un- ter unsern Dromien noch eine zweite ‚unterscheiden, von.der 390 ich zwei hiesige und zwei indische Arten untersucht habe, nämlich Dr. foveola Gyll., trüncatellus F., 4 puvctatus m. und tetraspilotus m. Bei diesen findet man einen Doppel- zahn am Kitin, allein nach einer dritten - deutschen (pallipes Dej ) und einer hinterindischen Art scheint es, als würden sich bei der Untersuchung mehrerer Arten vielleicht Uebergänge herausstellen, inden diese eine Spur eines Doppel- zahnes zeigen, d. h. indem der Winkel, den die Seiten- lappen mit der Querlinie des Ausschnittes machen, ziemlich stark ausgeschnitten und nach innen von einem Knöpfehen beiderseits begrenzt ist. Da aber auch die Zunge und die Nebenzungen einige Verschied«nheit zeigen, so schlage ich einstweilen den Namen Metabletus (der Veränderliche) vor und gebe folgende Diagnose: Metabletus m. Meutum dente medio bicuspi ve] emarginato. Ligula apice rotundata vel subrotundatı: paraglossis subcoriaceis singulatim rotundatis, eam paulo superantibus. Palpi articulo ultimo sub acumina. Tarsi articulo quarto integro: unguieulis serratis. Der mittlere Kinnzahn ist bald tiefer, bald etwas seich- ter ausgerandet, und durch eine Nath getrennt, wie beim vorigen, Die Zunge ist an der Spitze entweder ganz abge- rundet oder rundlich abgestumpft, die Nebenzungen sind ab- gerundet, nach innen etwas schief abgestützt, erreichen ein- ander beinahe und überragen die Zunge nur wenig. Die letzten Tasterglieder sind nicht so gestreckt und sitz, als bei Dromius. Die svel« und »bald« in den vorstehenden Zeilen zei- gen schon darauf hin, dass sich diese Gattung nicht so scharf abgränzen lässt als die vorige. Als dritte und Startnmgattung bleibt nun Dromius Bon. stehn, dessen Diagnose aus Erichson’s Käf. d. Mark. wohl Jedem bekannt ist, die ich aber des Vergleiches halber doch hersetzen will. Dromius Bon. Mentum «dente medio nullo. Ligula miia cum paraglossis subcoriaceis rotundata. Palpi articulo ultimo acuminato. Tarsi 'artieulo quarto iintegro, unguiculis pectinatis — was ich jedoch in serratis oder dentatis umändern möchte, 391 da die Klauen beiläufig Jas Aussehen einer weitläufig gezahn- ten Schrootsäge und nicht eines Kammes hahen. Hieher ge- hören, so’ weit ich sie untersucht habe, von deutschen Arten Dr. fasciatus F., marginellus F., agilis F., linearis Ol., me- lanocepbalus Dej. und ¬atus Pzr. Auffällig gut stimmt mit diesen Gattungen der Habitus der inbegriffenen Arten überein. Die Lionychus sind be- sonders kurz und gedrungen, mit eirunden Flügeldecken und vorgezogenen Schultern, unter die eigentlichen Dromius ge- hören alle die flachen, gestreckten Arten, in deren Färbung gelb und braun in mehreren Nuangen bedeutend auftritt und die zugleich durehschnittlich die grössern sind. Für Metable- tus bleiben die kleinen, ebenfalls flachen Arten von metalli- scher und ımetallisch-schwarzer Farbe. Zur Entwickeluugs- und Ernährungsgeschichte einiger Schildkäferarten. Vom Lehrer Cornelius, in Elberfeld, l. Cassida sanguinosa Crtz. Am 29. Juni d. J. bemerkte ich in der Nähe von El- berfeld auf Rainfarren (Tanacetum vulgare) schwärzliche, wie es schien — behaarte Larven in grosser Anzahl. Sie trugen einen schwarzen Knäuel, den ich sogleich für die Exeremente der Thiere hielt, auf den Rücken, Ich erinnerte mich der Beschreibung einer ähnlichen Larve, die einem Schildkäfer (Cassida) angehört, aus Roesel’s sInsektenbe- lustigungen« , und nahm über 30 Stück dieser Thiere mit nach Hause, um ihre Lebensweise und Entwickelung kennen zu. lernen. Die Larven waren von verschiedener Grösse; ausge- wachsene erreichen eine Länge von 34‘, und sind an der breitesten Stelle, die auf den 2teu Kückenring fällt, 13‘ breit. Ihre Farbe ist ein schmutziges Dunkelgrün; die Mit- tellinie des Prothorax, so wie zwei unregelmässig gezackte Längslivien, die zuweilen zusammenfliessen und bis über die Rückenringe sich ausdehnen, sind schmutzig weiss, bei eini- gen Individuen schmutzig gelblich oft über den ganzen Rücken. Gleich nach der Häutung ist die Farbe überall 392 heller, bis sie, schon nach einigen Stunden, in die dunkleve übergeht. Der ziemlich ‚schwarze Kopf ist klein, kugelig, vorn abgeplattet, «die Stirn zu beiden Seiten mit einem ziem- lich tiefen Eindruck,. be Eindrücke dureh‘ eine schwach: ver- tiefte oberwärts gehende Bogenlinie, die ein herzförmiges Mittelfeld einschliesst, verbunden. = Der Prothorax: ist’dop- pelt so breit als lang, flach, nach‘ hinten erweitert, nach vorn in einen Bogen gerundet, von einer vertieften Mittel- linie durehzogen. Zw beiden Seiten dieser Linie liegt, vom hintern Rande des’ Prothörax mehr als vom andern abste- hend, ein 'grösseres, etwas erhöhetes Feld, und in demselben ein nierenförmiges, vertieftes, kleineres, dessen breite Rand- umgebung der Mittellinie entlang «mit schwarzen derartigen Erhöhungen besetzt ist, die auch — in geringerer Anzahl und Grösse — auf der nierenförmigen Vertiefung selbst zu erkennen sind. Zu jeder Seite des Prothorax sind am Aussenrande 4 abstehende Dornen zu bemerken. Dieselben sind von gleicher Länge, an der Wurzel schwarz, übrigens braungelb von Farbe, unten ınit stärkern, nach oben mit schwächern Seitendörnchen etwa auf zwei Drittheil der gan- zen Länge besetzt. Die beiden vordern dieser Randdornen sind mehr genähert ‘und 'wie aus einem Stamme entsprungen, der erste eines jeden dieser beiden von dem zweiten nach oben gerichtet, so dass die erste zu jeder Seite mit den Spitzen über der Mitte des Prothorax-Vorderrandes sehr ge- nähert sind. Auf der Innenseite des hintersten Dornes steht eine mit einen etwas erhöheten fleischfarbigen Rande um- gebene Tracheenöffnung. Die beiden Rückenringe sind jederseits mit zwei Randdornen von den eben beschriebenen Eigenschaften besetzt, der erste Dorn ist aber etwas kürzer als der zweite, welcher mit den übrigen in der Länge über- einstimmt. Jeder der 8 Hinterleibsringe hat an jeder Seite ebenfalls einen solchen Randdorn; der Ste steht vom 'Tten weiter ab, als die übrigen von einander entfernt sind, und krümmt sich dem ihm auf der andern Seite gegenüberstehen- den entgegen. Der Hinterleib ist hinterwärts verschmälert. Die 7 ersten seiner 8 Ringe zeigen auf jeder inneren Seite ihres Randdorns eine durch einen schwarzen Punkt angedeu- tete Tracheenöffnungz; der dte trägt statt dessen einen: flei- schigen Höcker. Die ganze Oberseite ist flach gewölbt, auf der Mitte, der Länge nach, besonders in der Gegend der Rückenringe etwas erhaben. Jeder Rückenring ist von 2 Längs- runzeln durchzogen, die mit schwarzen Borstenwurzelchen 395 unregelmässig besetzt sind. Die erste Längsrunzel geht in‘ gerader Linie, die «zweite »in einem nach unten ge- krümmten : Bogen, dessen Enden sieh‘ mit denen :der erstern nahe unter dem: oben erwähnten kleinern Randdorn vereinigen. Die Längsrunzeln der Hinterleibsringe gehen in. gerader Linie, und sind ebenfalls mit Borstenwurzeln, jedoch sparsamer besetzt. Auf der Mitte der beiden Rücken- ringe kann man an dem lebenden Thiere das Athemholen deutlich beobachten; es sieht aus, als ob sich eine Spalte, von hellgrüner Färbung in der Tiefe, regelmässig‘ pulsirend öffne und schliesse — Ein sehr merkwürdiges Organ dieser Larven sind die auf dem letzten Hinterleibsringe über der Afteröffnung stehenden Afterdornen. Sie sind etwa 1’ lang, an der Wurzel dunkel-, oben hellbraun, in der Mitte etwas geschwungen, die Spitzen genähert:. Auf diesen Dornen trägt die Larve ihren Unrath, der meistens mit Hautüber- resten von der Häutung vermengt ist. Sie streckt von Zeit zu‘Zeit dem Mastdarm weit hina.s nach oben, und schiebt ein neues Theilchen ihres tief schwarzen Excrementes zu dem schon vorhandenen Knäuel auf den Rücker , der oft bis über die Hälfte seiner Länge ‚davon bedeckt, niemals aber davon berührt oder beschinutzt wird. Schiebt man den Unrath mit eineın Pinsel ab, so wird an die Spitze der Dornen «as erste neue Klümpchen angehängt. — Der Unter- leib der Larve ist dunkelgrün von Farbe, an der Brust: schmutzig grün, die Beine sind schwärzlich, die Schenkel an der: Wurzel grün. — Die Larven nähren sich von den Blät- tern des Tanacetum ' vulgare, und benagen dieselbeu am Rande; Blüthenknospen der ‚Pflanze habe ich 'sie nie ver- zehren sehen. — ı Unmittelbar vor der Verpuppung sitzt die Larve zwei Tage lang, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, ganz still. Der Unrath ist von den Afterdornen verschwun- den." : Man ‚bemerkt keine Athemzüge, kein Oeffnen der scheinbaren Spalte anf den Rückenringen mehr. Die Larve schickt sich entweder am Rande der Schachtel, oder auf der Oberseite der Blätter ihrer Futterpflanze sitzend, den Kopf nach unten gerichtet, zur Verpuppung an, «ie, wie gesagt, nach 2 Tagen erfolgt. Den Augenblick dieser Verwandlung habe ich niemals treffen können, weil sie höchst wahrschein- lieh in der Nacht vor sich geht. Die Puppe ist etwas kürzer als die Larve. Bei frische- ren Stücken haben der vordere Theil des Halsschildes und die Seitenspitzen der Hinterleibsringe eine blassgrüne, der 394 Hintertheil: des erstern und die Rückenseiten eine gelbbraune Farbe; die Mitte ist weisslich. Aber schon nach einigen Stunden hat die Puppe ihre dunklere bleibende Färbung an- genommen. Diese ist im Allgeıneinen ein dunkles Pech- braun: mit einigem Glanze. Das Halsschild besteht, aus 4 Theilen, die durch die Mittellinie und eine bogenförmige Quernath, beide gelb von Farbe, deutlich charakterisirt sind. Beide vordern und beide hintern Stücke sind unter sich an Grösse und Gestalt einander gleich. Die Quernatlı durch- schneidet die Mittellinie in einen Bogen auf der Mitte: ihrer Länge, und stösst mit ihren Enden auf die Vorderecke des Hinterleibes, so dass dieser hintere Abschnitt in 2 ziemlich. gleichschenkelige Dreiecke von gleicher Grösse zerfällt. Die beiden andern vordern Stücke bilden jeder den Abschnitt. eines concentrischen Ringes, der sich nach Aussen wit der untern Ecke unter einem stumpfen Winkel an die äussere Spitze. der genannten gleichschenkeligen Dreiecke lehnt, wo- durch ‚sich die obere Ecke zipfelformig austreckt, ‚so dass das Halsschild vorn viel breiter als hinten, und breiter als der Hinterleib erscheint. Der feine gelbe Rand des Hals- schildes ist mit abstehenden gelben Dörnchen gewimpert. Das ‚erste ist etwas länger als die drei folgenden, ‚das; fünfte weit dieker und länger als das erste, das achte am längsten und stärksten, und, wie das’ dritte, mit feinen Seitendörnchen besetzt, auch oben an der Spitze etwas dunkler gefärbt; die übrigen Randdornen wieder klein, ziemlich gleich gross, der letzte lang mit breiter Wurzel. Die Oberfläche des Halsschildes ist vor der Quernath zu beiden‘ Seiten der Kopfgegend tief eingedrückt, in den Eindrücken von gelb- licher Farbe etwas durchsichtig; die langen Zipfel der Vor- derecken abfallend, der Vorderrand aufgeworfen, die beiden hintern dreieckigen Stücke des Halsschildes jedes mit einem nierenförmigen gelblichen Flecken in der Mitte, die ganze Oberfläcke lederartig, hie und da nadelrissig. — Der Mit- telrücken ist mit seinem Hinter- und Seitenrande aufgebo- gen, und trägt auf dem erstern zu jeder Seite des Schild- chens ein trübgelbes Fleckchen. Der Rücken ist weit sehma- ler als der Vorderrand des Halsschildes, und besteht aus 10 Ringen. Die sechs ersten Ringe des Hinterleibes eudi- zen an jeder Seite in einem häutigen, dreieckigen, pfriem- förmig zugespitzten Fortsatz, wovon: der erste am Grunde nach vorn gezogen, mit der Spitze aber, wie die ‚andern rückwärts gebogen ist. Jeder dieser Fortsätze ist am Rande 395 mit einigen Stachelspitzen besetzt; an der Wurzel hat er eine pechbraune, nach der Spitze zu eine schmutzig gelb- liche Farbe. Auf der inneren Seite jedes Fortsatzes erhebt sich ein Röhrchen über der Tracheenöffnung, welches auf deu 4 ersten fleischfarbig und von ziemlicher Höhe, auf dem übrigen aber von schwarzer Farbe und wenig kenntlich er- scheint. in einiger Entfernung von diesen Tracheen nach der Mitte des Rückens 'zu steht unter ‚jeder Oeffnung: ein sehwarzer Hohlpunkt, und noch etwas weiter eine Reihe tieferer' soleher Punkte, so dass diese ?te Reihe von Hohl- punkten eine tiefe Längslinie über den Hinterleib bildet, und bis zum siebenten Ringe eine sattelförmige Erhöhung der Hinterleibsmitte hervorbringt. Die Puppe bleibt mit ihren letzten Rückenringen in der abgestreiften trockenen Larven- haut stecken; hat man ihr diese weggenoinmen, so erschei - nen die beiden letzten Ringe in ihrer braungelben Farbe, und’ an jeder Seite eine' zarte gelbe Afterspitze. — Auf der Unterseite bemerkt man deutlich die von der Schulter unter ' den pfriemförmigen Fortsatz des ersten Ringes herabgebo- genen Flügel (decken). Sie haben eine zimmetbraune Farbe und 'sind mit fünf Streifenpaaren — vielleicht (lie Andeu- tung ‘der Punktstreifen des vollkommenen Insekts — der Länge nach durchzogen. Auch sieht man ‘die schwärzlichen Fühler, deren Glieder man beinahe zählen kann, zu beiden Seiten herabgelegt. Mundtheile und Beine sind ebenfalls, wenn uch verhüllt, zu erkennen. | Am 8, Juli und in den folgenden Tagen’ bis zum 14. verwandelten sich die Larven meiuter: ganzen Cclonie in Puppen. ‘ Am 16. erschienen die ersten Käfer — Cassida sanguinosa Ortz..'so ‘dass der Puppenzustand, wie Suffrian es’auch bei C. Iucida s. beobachtete, etwa 8 Tage gedauert hatte. —- Beim Auskriechen «durehbricht der ‚Käfer meist nur die Unterseite und die‘ oben beschriebenen 4 Halsschild- stiicke der Puppenhülle, während das Uebrige unverletzt bleibt. — Das vollkommene Insekt erscheint mit blassgrünen, um das Schildchen schinutzig grünen Flügeldeeken. . Auf der Mitte des hintern Halsschiklrandes stehen 2 hellgelbe, fast weissliche Flecken, durch die dunklere, etwas kielför- mig erhöhete Nath getrennt. Der Streifen an. der. Nath, zwischen der 2. und 3. und zwischen der 4. und 5. Punkt- reihe heller grün, 'die Beine weisslich, alles Uebrige wie bei reif gewordenen Stücken dieser Art gefärbt. Nach 4 Wochen etwa zeigte sich bei einigen Stücken der von Suffrian in 396 seiner vortrefflichen Arbeit (Bntom. Z. Jahrg. 5. 8. 105) erwähnte Silberglanz unseres Käfers. — Ich habe 26 Stück dieser Thiere mit der genannten Futterflanze bis zum 24: August erhalten, dann ‚muste ich sie leider, einer Reise wegen, tödten. In der ersten Zeit frassen sie ausserordent+ lich gierig, und das grosse Glas, ın welchem ich ‚sie aufbe- wahrte, musste täglich von dem vielen Unrathe meiner Kost- gänger 'gereinigt werden. Noch etwa 14 Tagen änderte’ sich dies; die Blätter waren weniger 'abgefressen, und ich sahdie käfer mehr an den Stengeln und in den Blüthenzweigen sich aufhalten. Einzelne Paare habe ich in der Begattung 'ge- troffen, niemals aber Eier auffinden können. 2. C,. rubiginosa Ill. Am 17. Juli d. J. fand ich auf der Ackerdistel (Cirsium arvense) dieselbe Larve, die Roesel Th. II. Hft. 4. p. 13 sp. in ihrer Entwickelung zur Cassida viridis L., ‚jetzt rubiginosa Ill., beschreibt und auf Tab. Vl. desselben Heftes in ihren verschiedenen Ständen abbildet. Sie ist der von ©. sangui- nosa an Grösse und Gestalt ähnlich, von derselben Länge und Breite, aber flacher gebaut und dadurch etwas breiter scheinend. Die Farbe ist oben bleichgrün, auf dem Rücken, besonders vor der Mitte, mit hellen, fast weissen Längs- streifen und aufgestreuten weisslichen Punkten. Der Kopf ist schwarz, das Kinn grünlich, alles Uebrige hinsichtlich der Farbe, wie bei der vorigen Larve. Das nierenförmige Feld zu beiden Seiten der Mittellinie des Halsschildes ist unregel- mässiger, im Grunde tiefer und dichter punktirt und da- durch matt, der umgebende Rand nach der Mittellinie zu durch eine tief eingegrabene Linie abgesetzt, die auf dem Rande stehenden bräunlichen Borstenringelchen spärlich und wenig bemerkbar. Die Randdornen wie bei der vorigen, aber länger, ganz gelb von Farbe und nur an der Spitze dunkler. Die Tracheenöffnungen mit fleischfarbigen Erhö- hungen, wie bei sanguinosa. Etwas weiter nach der Mitte des Rückens zu bemerkt man einen eingedrückten Punkt auf jeder Seite der Hinterleibsringe ; diese Punkte sind durch eine Querfurche verbunden, aber auf den Umgebungen: die- ser Querfurchen ist keine Spur von Borstenwurzeln zu schen. — Die Larve trägt ihre Excremente, wie die vorige, auf den noch längern gelben Afterdornen und ist oben ganz damit bedeckt. Dies erleichtert ihr Auffinden auf der mit ihrer Körperfarbe sehr übereinstimmenden Farbe der 397 Futterpflanze. — Die Unterseite und Beine sind wie die Oberseite gefärbt, nur die Fussklauen bräunlieh. — Mir ist das Thier nur auf der genannten Pflanze vorgekommen, auf der sich ‘auch der Käfer in diesem Jahre häufig genug fand. Pnppen habe ich nie darauf entdecken können, wohl aber ans meinen Larven gezogen. Larven und Käfer fressen auf der Oberseite des Blattes die fleischigen Theile bis auf die Epiderinis der gegenüberstehenden Seite aus, so dass die Seitenränder der Frassstelle immer in kleinen Bogen abge- setzt sind, das Blatt ist an diesen. Stellen halbdurchsichtig, wie feines weisses Löschpapier, und manche Pflanzen sind ınit solchen hellen Flecken wie übersäet. | Die Puppe dieses Käfers zeigt ebenfalls viel Aehnlich- kait mit der von sanguinosa, doch ist sie in manchen Stücken auch sehr von ihr verschieden. Die Farbe, "besonders die des Halsschildes, ist heller, ohne regelmässige Flecken, das Halsschild etwas mehr vorgezogen, weniger vertieft, die Hin- terecken in kürzern Zipfel auslaufend, nicht viel breiter als der Hinterleib, der Rand nur schwach aufgebogen, die Ober- fläche glatt, mit feinen Punkten bestrent. Die Halsschild- dornen' sind etwas länger, von schmutzig weisser: Farbe. Der Mittelrücken ist weniger erhaben, die pfriemförmigen Fortsätze der Hinterleibsringe lang und scharf, mehr zurück- gebogen, an der Wurzel schwärzlich braun, ‘nach: oben schmutzig weiss. Die Tracheenöffuungen wie bei der vori- gen. Die beiden Reihen von schwarzen Punkten ‘weniger gross und tief, so dass die innerste keine Längsvertiefung über dem ‘Rücken bildet, wie bei der ‘vorigen, und die wleichmässige Wölbung des Rückens keine Veränderung da- durch erleidet. Der Käfer ist beim Auskriechen mehrere Tage hindurch auf dem ganzen Halsschilde gelblich weiss , besonders am Hinterrandez; die Flügeldecken sind blassgrün, die Gegend um das’ Schildchen ist dreieckig schmutzig roth. — Mit der genannten Pflanze habe ich selbstgezogene wie auch im Freien gefangene Käfer über einen Monat lang unterbalten. Inden letzten Wochen bemerkte ich an dem Futter keine Fress- spuren mehr. 3....0..nebulosaL. Diesen Sehildkäfer fand ich am 22. Juli d. J. und in den nächstfolgenden 14 Tagen auf dem weissen Gänsefuss (Chenopodium album) “überall bei uns in grosser" Anzahl, 398 und entdeckte bald auf derselben Pfiauze seine Larven und Puppen in Menge. Die Larve ist grösser und namentlich breiter, als die der beiden vorigen Käfer, dabei flacher, am letzten Dritrheil ihrer Länge plötzlich verschmälert und mehr zugespitzt. Ihre Farbe ist ein schönes Gelbliehgrün mit zwei milchweissen Streifen auf dem Rücken. Der Kopf ist ein wenig trüber gefärbt, als das Uebrige; durch die etwas eingedrückte Mitte desselben geht ein liehterer Streifen: der Mund ist bräunlich. Die Füsse sind hellgrün, die Klaue ist bräunlich. Das Hals- schild und der Hinterleib sind am Rande mit gelblichen Dornen besetzt. Diese sind kürzer, als bei den beiden vori- gen, und nur mit sehr kleinen, zarten Seitendörnchen be- setzt; die an den BHinterleibsringen sind sämmtlich. nach hinten gebogen. Die vertiefte Mittellinie auf dem Hals- schilde ist undentlich, besonders auf der Mitte; die nieren- förmige Vertiefung grubig, ohne «eine Spur von Borsten- wurzeln, der umgebende Rand ganz glatt. Die Tracheen- öffnung (des Halsschildes ist mit einer läugern diekern Röhre umgeben, die in ihrer dunkelbraunen Farbe besonders be- merkbar ist. Die Traeheen der Rückenringe sind durch Hohlpunkte angedeutet, die an den 7 ersten Hinterleibsrin- gen haben deutliche, ziemlich lange, bräunliche Röhrchen. Von andern Punkten sieht man weder au ‚der Larve, noch an der Puppe eine Spur. Jeder Hinterleibsring zeigt eine (uerfurche, aber auf den Umgebungen derselben ist keine Borstenwurzel zu bemerken. Die Afterdornen dieser Larve sind von gelblieher Farbe und länger, aber weniger ge- schwungen als die der beiden vorigen Arten. Die Exere- mente des Thieres sind weisslich gelb, und die Larve trägt sie nicht in so dicken Klumpen, sondern mehr in schmalen Fiocken auf dem Rücken. Die Larve verzehrt am liebsten die Blätter, die am die Mitte der Stengelhöhe stehen, nnd frisst sowohl Jurch das Blatt von oben hindurch, als auch am Rande, während der Käfer nur von oben bis auf die gegenüberstehende änssere Haut das Fleisch abnagt. — Im Freien und zu Hause sah ich braun gewordene todte Larven fest auf den Blättern sitzen, die, wie es ein bei allen gleiches rundes Loch an der obern Seite des Hinterleibes vermuthen läst, von feindlichen Insekten angestochen sein mussten; einen Schinarotzer habe ich nicht entdecken können. Die Puppe des Käfers ist von Suffrian im 5. Jhrge. S. 280 u. 281d. Z. so charakteristisch beschrieben, dass ich, 399 zur Vergleichung init der folgenden, nur noch hinzufüge, dass die nach dem Auskriechen des Käfers zurückgebliebene Puppenhülle, mit Ausnahme der an der Schwanzspitze hän- senden Ueberreste der Larvenhaut, rein weiss von Farbe ist. 4. rer Lin. Von diesem Schildkäfer habe ich nur die Puppe ..näher kennen gelernt. Ich hatte die Larve am 22. Juli im Schöpfer (auf welcher Pflanze — weiss ich nicht) gefangen, und sie der Aehnlichkeit wegen für eine von C. rubiginosa gehalten. Sie frass nieht mehr und hatte sich nach einigen Tagen auf einem Blatte ven Cirsium arvense in eine mir fremde Puppe verwandelt. Dieselbe war von Farbe dunkelgrün, dunkler als die von nebulosa, das Halsschild ‚auf der Mitte bis zum Vorderrande von zusamımenfliessenden hellgrünen Flecken heller, als die Oberseite des Hinterleibes, und die Vertie- fungen in den Hinterwinkeln des Halsschildes mit gelbgrünen Pünktchen hesprengt. Die Puppe war viel kleiner als die von nebulosa, nicht ‘ganz 3°“ lang und 14 breit. ' Die vordern Eeken des Halsschildes waren kier wieder in ziem- lich lange Zipfel ausgezogen, etwa wie bei sangninosa. Die Halsschilddornen ziemlich lang, länger als bei nebulosa, die Dornen im hintern Winkel derb, zu dreien auf einer Wurzel stehend. Das Halsschild ist am Vorderrande etwas stark aufgebogen, in der Vertiefung neben der Mittellinie jeder- seits mit einem länglichen Wulst. «© Die häutigen Fortsätze der Hinterleibsringe schmutzig weiss, ein wenig in die.Höhe gerichtet. An der Wurzel des 1., 2., 3., 4. Fortsatzes steht auf jeder Tracheenöffnung ein milchweisses Röhrchen, etwas mehr nach der Mitte des Rückens auf dem 1., 2., 3., 4., 5. jedenfalls ein erloschener, und noch weiter auf denselben Ringen jederseits ein deutlicher schwarzer Hohlpunkt. Der Rest der Puppenhülle ist schmutzig weiss, die Röhr- chen sind dunkelgeib. geworden. Der Käfer Cassida vibex entwickelte sich auch hier nach 8 Tagen. Er war zuerst bleichgrün, in’s Gelbliche fallend, das Halsschild besonders hell mit durehscheinendemm schwarzen Kopfe. Nachmittags schon waren die Flügeldecken dunkelgrün, und ein schwarzes Fleckchen zu beiden Seiten sichtbar geworden. Auch die Gegend um das Schildchen war schon schwärzlich. Leider starb das Thier schon am zweiten Tage, obgleich ihm reichliches Futter in Achillea millefolinm, 400 worauf ich kurz zuvor ein anderes Stück gefangen hatte, zereieht worden war. 5. C. nebilis Lin. Ich fand den Käfer am 22. Juli mit nebulosa auf Chenopodium album in 10 Exemplaren, die ich bis jetzt, Ende Septembers, mit dieser Pflanze gefüttert habe. Schon nach 8 Tagen bekommen die Käfer, anfangs braungelb von Farbe, den bekannten schönen Goldstreifen auf jeder Flügeldecke, woraus ich schliesse, dass ihre Larven- und Puppenzeit früher fällt, als die der 4 zuerst besproche- nen Arten, zum wenigsten ist es mir trotz vielen eifrigen Nachforschens nicht gelungen, die ersten Stände kennen zu lernen. Elberfeld, Ende September 1846. — — * , + Intelligenz - Hachricht. Am 11. November d.J. starb zu Ofen Herr Albert Kinder- mann an einer Lungenlähmung, 67 Jahr alt. Die entomologische Wissenschaft verliert in ihm einen fleissigen Sammler, dessen un- ermüdlichem Eifer sie. viele neue Entdeckungen verdankt. Wer mit ihm verkehrte, kannte ihn als einen billigen, grundredlichen Mann, und wird seinen Verlust bedauern. nt Nachtrag zur Bestimmungstabelle. Herr Dr. Suffrian wird in diesem Winter alle Chryso- melinen von Donacia bis incl. Cryptocephalns mit Aus- nahine der Halticen determiniren. —— ——— —— nn Pi Der Verein hat für Briefe und Packete innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit, wenn die Briefe unter Kreuzband gesedeet werden, und die Packete mit Offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe nnd Packete muss lauten: » An den entomo- logischen Verein zu Steltin« und ausserdem noch den Beisatz führen: » Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin. « Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vor- sehriften nachzukommen, Der eniomologische Verein versammelt, sich zur Sitzung am 4. December, Abends 7 Uhr, dm. Vereins- locale. Begister zum siebenten Jahrgange 1846. A. Acidalia alpestrata 31, Byssi- nata 31, Pallidaria 30, scabra- ria 31. Acinopus bucephalus, mega- cephalus 101, Actina atra 262, chalybea 287, clavipes 222, sexdentata 262, vallata 222. Acupalpus rufulus 107. Aedtophorus 388. Agonum bifoveolatum 104, clandestinum 104, ericeti 104, parumpunctatum 105, ser- punctatum 104. Agrotis Carnica, egregia, gla- cialis: 236. Aleochara ruficornis 300. Allantus abdominalis, sillus 29, Amara atrocoerulea, brevicor- nis, communis, familiaris, ferrea, levis, montivaga, ohso- leta, pratensis, vagabunda 106. Anchomenus longiventris 104. Anthophagus alpestris, alpi- nus, armiger, austriacus, forti- cornis, melanocephalus, oma- linus, palustris, scutellaris, spectabilis, sudetiens, testacens 21— 24. pu- | Anthophila Cretula, Glarea, Phlomidis 31, communima- eula 375. Aphis cerastii 171, glandulosa 170, ononidis 175, setosa 172, Aphodius arenarius, alter, con- flagratus, conspurcatus, eleva- tus, lutarius, obscurus, qua- drituberculatus, rufescens, ru- fus, sSericatus, seybalarius 48 - 50. Apion difficile 185, fuscirostre 185, genistae 186, marchicum 189, melanopus 185, ulicis 185. Araeocerus coffeae 190. Ascalaphus meridionalis 200. Asclera cyanea 244. Asindulum 18. Atomaria linearis 195. Bembidium aerosum, albipes, bellum, brunnipes, chloropha- num, erenatum, decorum, gilvi- pes, humerale, luridum, Man- nerneimii, obsoletum, prasi- nım, pulchrum, pumilio, rufescens, ruficorne , rufipes, splendidum, stomoides, testa- ceum, venustulum 107 — 108. Beris chalybeata 262, clavipes 223, %59, dorsalis 306, dubia 286, femoralis 288, flavipes 262, Navofemorata 288, fusei- pes 282, hirsnta 287, nigra 282, nigripes 287, 303. nigri- tarsis 222, nitens 219, 287, 301, obscura 262, pallipes 284, rufipalpis 306, Servillei 306, sexdentata 261, similis 303, spinigera 306, tibialis 304, tricolor 305, vallata 222, viridis 305. Bostrichus Saxesenii 24, Botys Parietarialis 243, Sam- bucatis 243, Stachydalis 242. Bruchus affınis, analis, ater, canus, cisti, debilis, flavimanus, granarius,immaculatus, lathyri, loti, luteicornis, pectinicornis, pisi, rufimanus, secutellaris, seminarius, theobromatis, ti- biellus, viciae, villosus 41—47. Bryaxis haemoptera 355, sul- cicollis 353. Bythinns Chaudoiri, crassi- cornis, distincetus, longipalpis, securiger, unicornis 334— 355. ©. Carabus affınis 256, Anderschii 110, And:zejiscii 251, 255, 257, angustatus 100, alpestris 100, assimilis 99, austriacus 100, 256, azurescens 100, azu- reus 249, 251, 256, candisatus 100, 251, 256, catenulatus 100, 254, 25€, coeruleus 100, corcolor 350, consitus 99, 256, crenatus 255, cyanescens 256, exasperatus 100, 249, 253, 257, fastuosus 256, ful- gens 255, gagates 111, Ger- mari 100, 244, 252, 256, gla- brellus 250, 255, granulatus 99, Harcyniae 256, helveticus 255, Hoppii 160, Kronii 99, 256, Linnei 101, lucidus 110, monilis 99, 256, morbillosus 256, oblongus 99, 256, obso- letus 100, purpurascens 109, 249, 254, 257: purpuratus 100, | 255, regularis 111, Scheidleri 100, 255, simplex 110, strenuus 111, subcoeruleus 104, sylvestris 100, 350, Ullrichii 256, ver- basci 107, violaceus 100, 248, 255, Wolfii 250, 255, Callidium angustatum 111. Cassida azurea 362, depressa 362, Hablitzliae 364, hemis- phaerisa 361, lucida 359, 362, margaritacea 363, murraea 26, nigra 362, nebulosa 397, no- bilis 363, 400, rubiginosa 362, 396, sanguinosa 361, 361, seraphina 364, splendidula 363, subreticulata 363, testudo 364, thoracica 360, vibex 349, vi- ridula 363, vittata 361. Catops coracinus 177, longulus 256, rubens 176, rotundicollis 176, sub- fuscus 177. Cecidomyia flava, tricolor 206. Chalcide Leucopsis 199. Chlaenius laetus, quadricolor 104. Cidaria Apieistrigaria, Aptaria, Arcticaria, Collinaria, Promoe- riaria 238— 241. Cieindela campestris, bris, iniegra, rata 109. Corynoneura minuta, tellata 13. CGrioceris asparagi, brunnea, campestris, distineta, dode- castigma, duodecimpunctata, merdigera, 14 punctata,5 punc- tata, rufipes, Suffrianii 155 — 158. CGryptophagus plicatus 358, Cureculio alliariae, atramen- tarius, carbonarius, cerasi, pruni, ruficornis, Stygius, vio- laceus 187 — 190. Cymindis angularis,homagrica, lunaris 108. fune- nigrita, obscu- SCU- BD, Demetrias 387. Ditomyia trifasciata 15. Donacia aenea 86, affınis 80, 82, armata 87, Besseri 83, comari 84, discolor 57, fen- nica 54, festucae 86, hydrocha- ridis 55, linearis 51, Mali- nowskii 54, menyanthidis 51, micans 84, 87, moerens 53, nigra 56, nymphaeae 86, palli- pes 80, 82, ‚planicollis 80, 82, proteus 87, rustica 80, 81, semicuprea - 33, sericea 84, simplex 51, 53, tomentosa 56, typhae 52, variabilis 57, vio- lacea 86. Dolichus vigilans 104. Doritis Apollo 381, Monemo- syne 383 Dromius 390, corticalis 108, glabratus 108, maurus 108, plagiatus 108, quadrillum 25. Dyticus crux 318, depressus 321, lineatus 319, semipunc- tatus 322. j ER. Elaphrus austriacus, cupreus, pictus, prasinus, smaragdinus, testaceus, Ullrichii 107 — 111. Elophilus pendulus 125. Emphytus bucculentus, tibia- lis 79. Emydia candida. 151, chry- socephala 150, colon 151, cos- cinia 150, Eriocampa crassicornis 113, fausta 115, nitida 113. Eristalis frutetorum 147. Eupithecia spissilineata 241. Euplectus bicolor, fennicus, glabriculus 358, gracilis, Kun- zei, lativentris, Märkelii, ni- gricans, suleicollis 353. Euplocamus boleti, chora- TESTER SEESESSEDSED EEE EEE SEE GE gellus, mediellus, morellus, tessulatellus 178 — 182, Eutheia truncatella 358. E. Feronia erudita 103, 111, Ho- noratii 102, maura 102, Mühl- feldi 103, negligens 103, parum- punctata 102, pulla 104, 111, strenua 10/4, 111, striatocollis 102, striato-punctata 104. &, Gastropacha rubi 383. Gryllotalpa vulgaris 27. Gyrinus aeneus, bicolor, cas- pius, celox, colymbus, distinc- tus, libanus, marginatus, ma- rinus, mergus, minutus, nata- tor, nitens, opacus, striatus, strigipennis, strigosus, urina- tor 211— 218. Hadena adusta 237, 384, bal- tica 385, Satura 237. Haemonia equiseti 90, Gyl- lenhalii, zosterae 91. Harpalus azureus, flavicornis, fulvipes, hospes, laevicollis, laevistriatus, lentus, limbatus, montanus, obscuricornis, pici- pennis, pumilus, rubripes, ru- picola, satyrus, sabulosus, se- miviolaceus (110,) servus, Stur- mii, subcordatus, tardus 101, 102. Harpactor annulatus 200. Harpiphorus lepidus 79. Helodes campestris 160. Helophilus arcticus 116, 119, borealis 116, 117, 123, cam- porum 168, frutetorum 116, 117, 123, glacialis 117, 121, graenlandicus 117, 119, hy- bridus 118, 141, lineatus 118, 167, lunulatus 118, 165. pen- dulus 118, 175, peregrinus 117, 118, trar sfugus 118, 164, trivittatus 118, 141, 142, ver- sicolor 118, xanthopygus 149. Heteropeza pygmaea 14. Hipparchia Euryale 383. Hoplonotus Jlaminatus 300. Hydroporus alpinus, borealis, Davisii 358, crux, depressus, elegans, elongatulus, fascia- tus, Gylienhalii, halensis, ha- mulatus, lineatus, melano- cephalus, neglectus, nigrita, obscurus, piceus, pubescens, pygmaeus, tristis 317 — 322, septentrionalis 359. Hylesin us minor, piniperda 24. Hylotoma abdominalis 290. 246, Ismene Helios 207. K. Kaliosysphinga Dohrnii 80. 2. Lachnus grossus 174. Larentia spissilineata 241, Larinus carlinae 190. Lema asparagi, bierueiata, campestris, eyanella, "Erich- sopüi, flavipes, maenlipes, me- lanopa, paracenthesis, rugi- collis 154 — 158. Leptopus hypogastricus 289. Lionychus389, quadrillum 25, Lithosia Arideola 233. Lixus paraplecticus, produc- tıs 190. Macrorrhyncha flava 17. Macrostyla latipes 29, Magdalis asphaltina, aterrima. atramentaria. barbicornis. car- bonaria, cerasi, frontalis, phleg- matica, pruni, stygial86 - 180. Mm elo& proscarabaeus 29. Be TE Metallites ambiguus, margi- natus 216. Matabletus 390, Molops arrogans, brevis, Cot- telii, melas 102. Monotoma quadrifoveolata 195. Musca clavipes 2650, fruteto- rum 147, pendula 125, trans- fuga 164, vallata 222, Mycetochares barbata 294. N. Nebria Dahlii, 6yllenhalii, ni- valis 35]. Nematus beridiventris 289, eoeruleocarpus 76, flavicornis 77, hypogastricus 289, leu- capsis 77, leucopodius 76, minutus 76, rufipes 77, varia- bitis 78. Nemoicus oblongus 310. Noctua boleti 180, praecox 326, valligera 326. Noterus sparsus 322. Notiophilus aquaficus, pa- lustris 351. ®. Oestrus Trompe 29. Ophiusa Pastinum 234. Ortalis albipennis 9, eimi- fera 92 Oxystoma fuseirostris genistae 186, ulicis 185. 185, w. Panus barbicornis 189. Papilio Anteros, Arcanoides, Eros, Everos, Tithonus 366, 367. Phloeobius griseus 190. Phyllobius aeruginosus, al- bidus, alneti, amaurus, an- gustatus, angustior, argenta- tus, caesius, calcaratus, enides, femoralis, flavidus, maculi- cornis, mali, minutus, nigri- pes, oblongus, obseurior, par- vulus, pomonae, pyri, rufescens, testaceus, uniformis, vesper- tinus, viridicollis 307 -- 311. Phyeis mediella 180. Platysma brunnea, coeruleo- virens, conformis, diligens, Güntheri, Heyeri, interstincta, latibula, longicollis, madida, nigerrima, nigriceps, ochracea, ovoidea, solers 103, 104. Polydrosus amaurus, argen- tatus, cervinus, chrysomela, confluens, flavipes, fulvicornis, ınelanotus, micans, perplexus, planifrons, pterygomalis, pul- chellıs, pyri, rufipes, selenius, sericeus, Speciosus, splendi- dus, squamosus, undatus 312 — 316. Polysphincta carbonator 292. Pselaphus brevicornis 354. Psyche calunella 227, Stetinen- sis 227. Pterostichus Hagenbachii, morio 102, obtusus 103, Pre- vostii 102, pygmaeus 104, 111, Seimanni 102, strenuus 104, 111. RB. Rhingia lineata, muscaria 167. Rhinobatus planus 190. a — Rhinodes ceras# 189, pruni 190. Rhynchaenus atratus 187, carbonarius 188, Rhina 189, violaceus 187. S. Sapromyza tenera. 366. Scarabaeus elevatus 51. Scardia mediella 181. Sclandria pusilla 290. Scydmaenus collaris, exilis,. fimetarius, minimus, minutus, nanus, parallelus, pumilio, propinquus, Sahlbergii, trun-- catellus, tuberculatus, vicinus, 393. — 308, Sericoris Sudetana. Stenolophus dorsalis F106, scaritides 110. Stratiomys chalybeata 262, clavipes 260, uigra 260, sex- dentata 262, similis 287, val- lata 222, Syrphus femoralis 147, frute- torum 147, lineatus 167, pendulus 125, versicolor 147. ir Tabanus groenlandicus 119. Tenthredo pusilla 290. Tetragoneura distincta, hirta. 19. Thymalus limbatus 294. Tinea anomalella 291, chlora— gella 179, magnella 152, me- diella 179. Tortrix Gouana, magnana 152, Sudetana 386. Trechus alpicola 106, alpinus 106, littoralis 111, longieornis Ill, mieros ‚111, paryulus 106, platypterus 107, pul- chellus 107, rotundipennis 106, verbasci 107. Trichonyı 323, Maerkelii 353, Trichosoma Loewii, parasita, Pierreti 5, 6, suleieollis, Trimium brevipenne, caucasi- cum 354. Trogosita cearaboides, colla- ris, nigripennis 104. ——— > — —— Trypeta centaureae, cognate, Meigenii 285, toxoneura 364. X. Xylophagus nitens 287, rufi- palpis 306, spiniger 306. zZ. Zeugophora scutellaris 152, subspinosa 153, Zygaena Heringi, Minos 235. — ED Seite BDruckfehler. 52 Zeile 13 von unten statt: Art 1. Naht. 57 » 19 » oben » zuerst]. zeigt. Bl =» Bi wm 0 » ganz I. gar. 821... 42 = unten ze verbleiben |. ver- blieben. Nr 5 - dunkelbraunen 1. dunkelblauen. 109 » 28 » oben » Ulriehii 1. Ullrich:it. iss. » 6 » mıten » über ]. zanter. 156 » 8 » oben » mögen |. möge. »' „EU an » allgemein | zage- Mein. 154.» E - » » wahrnahm |]. wahr- nehme. 210 » 9 » unten » wesentlichl. merklich. 211 » 22 » oben =» können. könne. 7 » unten = an. er. » ” > escea |]. vesca. a.l5v.unten» Syntrichia |]. syn- trechia. 248 = 16 7 oben m 2 st Lu » a » ». zusammenstellen |. zusammenfallen. 249 » 11 » mten » geschnitzt 1. ge- schweift. 250 » 10 » oben » Hinterrande I. Aiu- terende. 7 » mıten » am 1. von. 251 12 N rurrei 1. jem, Die 5 letzten Zeilen von Seite 251 gehören au das Ende von Seite 252. Seite Hai 12 ” 15 ” Er l2 » AU = N >. 11 ” unten oben unten oben unten oben starke |]. stark. derselben |). dar- stellen. reinen |. innern. Keillinien 1. Aiel- linien. erinolatol.erenulata, 2te]. äte obern l. abnorm. vielfältigen |], wel- gestaltigen. Trichopteryx Marsh, l. Mots. 24 streiehe die Worte: zucht bloss. 10 von oben 12 » unten .% - l » oben » > » PR ann fer FED statt: danert 1, daxerte. an]. in. beide |. leider. dieselben ]l. dieselbe. eine ]. keine. um m F \ } ER SE an, An, ; un Dormitzer del. r N lios He JSsmene e An » u; u Fury nn rer! DR Taf: I. Corynoneura. Crefeld, FW 7,Schoeler. bie ö Bun e Pe) 2 et in IR * & Ye 2 g & Zu er ” FR 77 a . A 5. ) ’ g r Tr > L « ev + 14 i * a , 2 Fr N wi N nf ” we Bar Se RR . Be nu ET ET ER ex RE NN Me Re > 2 u Sa a a NN a es a N \ EA Ei X ee PR tE N eh” N a A Erg - au . . Ta£H. Macrorhyncha. Macrostvla. 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