'■:W v:^3 mm 4 «c K^E!^^^^^^K -T— *-^^ ■ »wjI Hl 1 7 ■'ijtf e r T»? . i \m } < « 1 A / J J < / liWi i f fl^t r € . < ff f t> ^^ r < c < < ■:j ? r. ^f .r ■ ^ :V IM3 eM -^^B fnlomologische Milleilungen Herausgegeben vom Deutschen Entomologischen Institut [Redaktion: Walt her Hörn.] All men of science are brothers . . . Edgew. David (August 1914) Erschienen in 6 Einzehiummern mit IV und 205 Seiten, 1 Tafel und 85 Textfiguren. X9y-2L3B' Berlin-Dahlem Goßler-Str. 20 Inhaltsverzeichnis. Aligeiueiiies. Seite Aiidreao, H.. Saiumelgeräte 199 Bergroth. E., Bibliographische Notiz 167 HoEfmara:. W. H.. Ein Denkmal für Carlos Finlay in Habana . 194 Horc. \V., Et meminisse et vaticinari liceat 1. Über die Zukunft der systematischen Entomologie in Deutschland 1 -2. Über Eezensionen und Verleger-Ansprüche .S8 .S. Über die Entthronung der entomologischen Museen in Europa 65 4. Über Erichson, Seidlitz und Ganglbauer. (Mit 20 Textfig.) ' 98 5. Über die Tragödie der Entomologie in Rußland 132 6. Über das Martyrium der Russ. Ent. Ges. 1916— 19l() . . 166 Morphologie. Biologie. Nereshoimor, .f. und Waüiiei-, H.. Zur Biologie des Ceu to rr hy nchus plumbeus Bris. (Mit 1 Textfig.) 8 Kleine, R., Der Stridulationsapparat der Hylo biini. (Mit 42 Textfig.) 16, .'i4, So, 10(1, 1.^.3 ReulJ. T.. Neue Beiträge zur Artfrage, zur Variation und zur natür- lichen Gruppierung der Dryadinae 186 Röber, J., Über Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetterlingen 2n, .^4, 68 Stanimesgeschiehte, Zoogeograpiiie. Bertsch. K., Ein Schmetterling als Glazialrelikt. (Mit 2 Textfig.) . U Hörn. VV., Haben Ur-P//'^w,rn;//z --Formen den „Ameghino-Strom" bewohnt ? 149 Bibliographie, («esehichte. Bergroth. E.. Bibliographische Notiz 167 HoHmann, W. H., Ein Denkmal für Carlos Finlay in Habana . 194 Hörn, W., siehe unter „Allgemeines" ...... 1, HH, 6."), 9S, 132, 166 jy Inhaltsverzeichnis.- Faunistisches. Seite Bokor. E., Beiträge zur Käferfauna Ungarns 156 Kolbe. AV.. Beiträge zur schlesischen Käferfauna 75 Neresheinior, J. und Wasjner. H., Beiträge zur Coleopterenfauna der Mark Brandenburg XI. (Mit 8 Textfig.) 3 Coleopteia. Bänuin^er. M.. Vierter Beitrag zur Kenntnis der Carabinae 112, 151 Beniob, L.. Nomenklatorisches über Steninen 191 Bokor. E.. Ein neuer Blindkäfer aus Ungarn 110 — Beiträge zur Käferfauna Ungarns 157, 169 Borchmaiin, F., Ein neuer Othnius aus Palawan 198 t Ganglbauer (W. Hern), Über Absidia-Podistra. (Mit 20 Textfig.) 98 Heller, K. M., Systematische und faunistische Notizen über Käfer 195 Kleine. R., Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Mit 42 Textfig.) 16, 54, 85, Kid, 133 Kolbe, W.;, Beiträge zur schlesischen Käferfauna 75 Neresheimer. J. und VVas»ner, H.. Beiträge zur Coleopterenfauna der Mark Brandenburg XI. (Mit 3 Textfig.) 3 Schuster, A., Die paläarktischen Tenebrioniden des Deutschen Ento- mologischen Instituts, I 41 Lepidoptera. Bertsfli. K.. Ein Schmetterling als Glazialrelikt. (Mit 2 Textfig.) 11 ReuU. T.. Neue Beiträge zur Artfrage, zur V^ariation und zur natür- lichen Gruppierung der Dryadinae 186 Röber. J., Über Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetterlingen 23, 34, 68 Schulz. V. a. M.. Neues über AgrotisChardinyiB 175 Hyiiieiioptera. EuKlin. E.. Beiträge zur Kenntnis der Tenthredinoidea VII. . 181 Meyer, R., Zur Kenntnis des Oxybelus monachus Gerst. ... 48 Schultheß Rechberir, A. v.. Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden 121, 143 — Eine Vespide aus dem Deutschen Entom. Institut 200 Diptera, Hemiptera. BergToth, E., Bibliographische Notiz 167 Poppiufs, B.. Zwei neue Miriden 82 Rezensionen etc. Arnibrustor, L., Deutschlands Bienenweide in Zahl und Bild I. . 129 — Wachsmottenbekämpfung mittels Zyklon 129 — Zum Problem der ßienenzelle 130 Bacr, VV.. Die Tachinen als Schmarotzer d. schädl. Insekten; ihre Lebensweise, wirtschaftl. Bedeut. u. sy.stemat. Kennzeichnung 164 Kulfour-Browii. Frank. Keys to the ordeis of Insects 94 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. G. V Seite BcriUT, l"., Mangel', B. u. Frltzl, J.. Zur Geschichte der deutschen Betriebsweise 128 Betten, R., Kampfbuch gegen I^ngeziefer und Pilz in den ver- schiedenen Monaten . . KJä Böhml!?, L., Die Zelle ^iG Bousels, AVahl., Die Biene Maja und ihre Abenteuer 1G2 Brohmer, P., Fauna von Deutschland G4 Brues, Ch. Th., Insects and Human Weifare 131 Bürger, 0., Reisen eines Naturforschers im trojjischen Südamerika . 31 w Buttel-Reepeii, H., Die neue { ?) verheerende Milbenkrankheit der Bienen 12!^> ('(»nistock, A., The Nature-Study Review: The Common Butteillies & Moth No 2U1 ronifstock, J. H.. An Introduction to Entoinology. Vol. I 130 — The Wings of Insects 202 Detzner, H.. Vier Jahre unter Kannibalen 129 Deegener, Handbuch der Entomologie. Geschlechtsorgane 1G2 Doflein, B., Mazedonische Ameisea 32 Eckstein, F., Die einheimischen Stechmücken 20.") Ehringhaus, A.. Das Mikroskop, seine wissenschaftlichen Grundlagen und seine Anwendung 1G3 Fitschen, J., Gehölzllora 129 Porel, A., ]je Monde Social des Fourmis. Vol. I 127 (Jauckler, H., Die GroU-Schmetterlingsfauna Nord- und Mittel-Badens 1G4 (iJebien, H., Käfer aus der Fa:nilie Tenebrionidae 9G (liuenther, K., Kultur und Tierwelt 1G2 Hanrtlirsch, A.. Handbuch der Entomologie. Palaeontologie ... 95 — Handbuch der Entomologie: Phylogenie 1()2 Houlbert, ("., Les Coleopteres d'Europe: France et Regions voisines 128 — Les Insectes G4 Kaltenhaeh, A., Die Bienenzucht 97 Kennel, J., Die paläarktischen Tortriciden 204 Kiek, J.. und Arnibruster, L.. Die Bienenkunde des Altertums . . 128 Krancher, i).. Entomol. Jahrbuch. XXX. Jahrg. 1921 31 Kropotkin, P., Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. 205 Kunze, A., Die Tagfalterfauna Anhalts 130 Kutter, H., „Gehe hin zur Ameise" 128 Lampert, K., Das Leben der Binnengew.ässer 95 Leonard!. U.. Monografia della Cocciniglie Italiane 105 Lloyd, J. TJi., The Biology of North American Caddis Fly Larvae 103 Liicks, R., Bau, Leben und Aufzucht des Seidenspinners (Seri- caria mori) 94 Maeterlinck, M., Das Leben der Bienen. Auswahl 205 Martini, E.. Über Stechmücken, besonders deren europ. Arten und ihre Bekämpfung 97 Morstatt, H., Bibliographie der Pflanzenschutzliteratur. D. Jahr 1920 1G4 Niemanu, tri. und Honigmann.. H. L., Zoolog. Wörterbuch 94 Pierce, W.. Dwight, Lectures in applied Entomology 1G2 — Sanitary Entomology 202 yi Inhaltsverzeichnis. Seite Prouß. Ch., Preußische Imkerschule 130 Preuß. E., Meine Bienenzucht-Betriebsweise und ihre Erfolge . 180 Prochnow, 0.. Handbuch der Entomologie. Mechanik des Insekten- fluges 1(12 Puimet, E. C. Mimicry in Butterflies 2()1 Sahlberff, J.. Enumeratio Hemipterorum Heteropterorani Fauuae Fennicae ''3 Schoenlchei:. >V.. Praktikum der Insektenkunde iOo Sehröder, Chr.. Handbuch für Naturfreunde, II l(j5 — Handbuch der Entomologie '.>^, 1(52 Schmitt, C, Anleitung zur Haltung und Beobachtung wirbelloser Tiere 'M — Erlebte Naturgeschichte ' •52 Schmitz, W., Bergische Bienenzucht 95 Spilger, L., Biologische Versuche 130 8teiiihardt, J., Vom wehrhaften Riesen und seinem Reiche . (53 Stellwaag', F., Die Traubenwickler (Heu- und Sauerwurm) 9(5 Tasohenberc:, 0.. Bibliotheca Zoologica II 204 Tillyard. The Biology of Dragonflies . . 202 TullsTciJ. A. und WahlKren, E.. Svenska Inekter 127 Underhill, B. >I.. Parasites and Parasitosis of the Domestic Animals 203 Verhandlungsbericht über die Beratung v. Bienenzuchtfragen am 17. /18. März 1919 im Preuss. Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten 94 Voii?t, M., Die Praxis der Naturkunde, 2. erweittrte Aufl. der „Praxis des naturkuhdl. Unterrichts" 31 Voigt- Oschatz, 31., Mit Kescher und Lupe ... . 204 Winter, F. \S'., Zur Bekämpfung der Fliegenplage 97 Zander, E.. Zeitgemäße Bienenzucht. Heft 1. Bienenwohnung und Bienenpflege 1(54 Redaktionelles. Im Anfang des Jahres lag bereits eine ganze Reihe von sogenannten „Fahnenabzügen" vor, bei welchen somit die neueren redaktionellen Grundsätze, zu welchen uns die Not der Zeit jetzt gezwungen hat, keine Anwendung finden konnten. Eine diesbezügliche Korrektur dieser „Fahnenabzüge" wäre zu teuer geworden. Darauf ist es in erster Linie zurückzuführen, daß im vorliegenden Jahrgang noch hier und da etwas Raum verschwendet worden ist. Erst die letzten Hefte konnten so aus- gestaltet werden, wie e.s fortan der Fall sein soll. Ganz besonders soll außerdem versucht werden, lange Artikel, die eine ganze Reihe von Fortsetzungen bedingen würden, tunlichst zu vermeiden und da- für mehr kleine Artikel und solche von mittlerem Umfang (bis zu ca 10 Seiten Länge) zu bringen, damit auf diese Weise der Inhalt jedes Jahrganges vielseitiger wird. Voraussichtlich werden fortan statt 6 tiefte ä 2 Bogen Umfang (zusammen also 12 Bogen) 5 Hefte ä 2^ Bogen Umfang (zusammen also 12^^ Bogen) herausgegeben werden. Das Recht der textlichen Kürzung aller Manuskripte behält sich die Redaktion auch weiter vor (siehe S. 1). Band X, Nr. 1 ,^OMOf,/s nanu a, wr. i ^J , / $ 5. Januar 1921 iatomo logische Milleiluttgen Herausgegeben vom Deutschen Entomologischen Institut [Redaktion: S. Schenkung und Walther Hörn] All men of science are bcothers . . . Edgew. David (August 1914) Ftb o -V INHALT Hörn, W., Et meminisse et vaticinari liceat: 1. Über die Zukunft der „systematischen" Entomologie in Deutschland p. 1 Neresheimer, J., und Wagner, H., Beiträge zur Coleopterenfauna der Mark Brandenburg XI (Mit 3 Textfig.) p. :■ Bertsch, K., Ein Schmetterling ats Glazialrelikt. (Mit 2 Textfig.) p. 1 ! Kleine, R., Der Stridulationsapparät der Hylobiini (Col.). (Mit 42 Textfig.) p. n- Röber, J., Über Mimikry und verwandte Erscheirlungen bei Schmetter- lingen p. 23 Rezensionen p. 31 Berlin -Dahlem Preis dieses Heftes im Buchhandel 3.50 M. Goßler-Str. 20 Heute geht das erste Heft des neuen Jahrgangs der „Ent. Mitteilungen" in die Welt hinaus, zum erstenmal seit langer Zeit wieder auf gutem Papier und im alten Format! Schweren Herzens war jahrelang auf letztere zwei Punkte verzichtet worden: teils gab es kein gutes Papier, teils war es unerschwinglich teuer, so daß billige Gelegenheiten trotz etwas abweichenden Formates benutzt werden mußten; die Abonnementspreise hätten sonst noch höher gesetzt werden müssen. — Es wird jetzt jeden zweiten Monat ein Heft versandt werden, so daß der Jahrgang 6 Hefte umfassen wird. Einem oft geäußerten Wunsch entsprechend ist nunmehr außer dem Bankkonto des „Vereins zur Förderung des Deutschen Entomologischen Institutes" bei der Dresdner Bank, Wechselstube A II, Berlin-Lichterfelde, auch ein Postschecl^Konto auf den Namen „Deutsches Entomologisches Institut" (nicht: Verein zur Förderung des Deutschen Entomol. Institutes) unter Nr. 104.522 beim Postscheckamt Berlin eingerichtet. Deutsches Entomologisches Institut. „Supplementa Entomologica" werden fortan zu den aufgedruckten Buchhändlerpreisen verkauft, die ganze Serie Nr. I— VIII an Abonnenten und Buch- händler zum Vorzugspreis von 60 Mark. Für das Ausland kommt Porto hinzu. ,,Entomologische Monatsblätter", vollständige Serie (2 Bände, 1876—80) werden für Abonnenten und Buchhändler für 10 Mark excl. Porto abgegeben. Neue Eingänge für die Bibliothek. Engel, Dipteren, die nicht Pupiparen sind, als Vogelparasiten. Verlag Datterer & Cie., Schmitt, Anleitung zur Haltung und Beobachtung wirbel- loser Tiere. Masi, 16 Separata. . Hetschko, Verzeichnis der Schriften von Theodor Becker. Krüger, Beiträge zur Systematik und Morphologie der mitteleuropäischen Hummeln. Emm. Reitter, 54 Separata seines verstorbenen Vaters. Saalas, Sahlberg, Enumeratio Hemipterorum Heteropterorum Faunae Fennicae. Pape, Mehrere eigene und fremde Separata. Stellwaag, 12 Separata. Verlag Quelle und Mayer, Brohmer, Fauna von Deutschland, 2. Aufl. Chapin, 7 Separata. Meyer, Apidae-Sphecodinae. Schmitt, Beiträge zur Biologie der Feldwespe. Schilder, 4 Separata. Stellwaag, 12 Separata. Koch, Das Bienenwesen und die Bienenpflege. Strand, Beiträge zur Lepidopterenfauna Norwegens und Deutschlands. Trägärdh, 35 Separata. Naväs, 38 Separata. Habermehl, 8 Separata. Hörn, Wissenschaftliche Ergebnisse der schwedischen entomologischen Reise des Herrn Dr. A. Roman in Amazonas: Cicindelidae. Redaktionelles. Alle Alltoren werden gebeten, jedes fertige Manuskript noch einmal darauf zu jorüfen, ob es irgendwie gekürzt werden kann. Die Not der Gegenwart ist zu groß, als daß auch nur eine über- flüssige Zeile gedruckt werden sollte. Auf jeden Fall muß sich die Redaktion das Recht für textliche Kürzungen vorbehalten, soweit der Sinn dadurch nicht leidet. Autoren, die damit nicht ein- verstanden sind, werden gebeten, ihre Manuslvripte zeitig genug zurückzuverlangen, denn der Druck von bereits gesetzten Arbeiten kann leider nur bei Kostenersatz unterbleiben. Et meminisse et vaticinari liceat. Von WaUhcr Hörn, Berlin-Dahlem. I. Über die Zukunft der „systematischen" Entomologie in Deutschland. Seit einem Jahr verfolge ich die Ent Wickelung der entomolo- gischen Verhältnisse in Deutschland unter Vergleich mit denen der mir zugänglichen anderen Länder. Seit Ende 1919 habe ich die Lage bereits für ernst angesehen. Auf dem I. Deutschen Coleopterologentag in Arnstadt (28. V. 1920) wies ich darauf hin, daß die Verhältnisse bereits bedrohlich seien; ich betonte dabei, daß die Hauptgefahr weniger in den noch mehr oder weniger unter- brochenen internationalen Beziehungen läge als vor allem in dem Literaturmangel. Damals (Mai) betrugen die Unkosten für einen Druckbogen (16 Seiten Oktav) etwa 600 Mark; jetzt sind sie unter Berücksichtigung von Umschlag, Porti, Versand, Gliche, Sepa- rata usw. so hoch gestiegen, daß alles in allem fast 2000 Mark jährlich pro Bogen jeder Zeitschrift gerechnet werden müssen. Da.mit sind die meisten deutschen entomologischen Zeitschriften wohl im wesentlichen ,, kauf männisch bankrott"! Dazu kommt, daß der Tiefstand unserer Valuta den Ankauf von ausländischer Literatur nicht mehr gestattet und daß obendrein die früheren Bücherschätze des Inlandes bereits in hohem Maße nach dem Aus- Entomol. Mitteilungen X. 1 2 Hörn, Über die Zukunft der „systematischen" Entomologie. land ausverkauft sind. Kauf und Tausch der Auslandsliteratur ist somit für die Zukunft aufs höchste gefährdet. Ob es später möglich sein wird, abgesehen von wenigen Stellen, diese Lücken auszufüllen, ist wenig wahrscheinlich. — Eine zweite ernste Klippe sind die hohen Preise für Bücherbinden und das dürftige Papier usw. Nicht ganz so hoffnungslos steht es mit der Frage des In- sektenmaterials, da inländisches zu beschaffen, ausländisches vor- läufig noch aufgespeichert ist und die entstehenden Mängel später i-elativ leichter und schneller gehoben werden könnten, sobald unsere Valuta steigt. Anders ist es in dieser Hinsicht mit dem Bestand der vorhandenen Sammlungen; zahllose sind bereits in das Ausland verkauft und neue große Sammlungen können in absehbarer Zeit spärlich entstehen: Kosten für Insekten, Schränke, Kästen, Nadeln, Porto; dazu der Platzmangel, die Versandschwierigkeiten (Erlaubnis und Unsicherheit). Leider ist auch nicht zu verschweigen, daß der Hang zum Realen immer mehr zunimmt; Entomologen sammeln jetzt oftmals ganz andere Dinge . Ist das rollende Rad noch aufzuhalten und wodurch'? In letzter Instanz ist das Ganze natürlich eine Valutafrage: es fehlt an Geld! Daß unsere ,,sy stematische" entomologische Wissenschaft in Deutschland auf alter Höhe sich halten könnte, ist allerdings nach meiner Anschauung völlig ausgeschlossen! Zum Ausgleich mancher dieser Mißstände wird von manchen Seiten auf hohe Valutazuschläge besonders bei auswärtigen Mit- gliedern für Gesellschaften hingewiesen. Ich halte diesen Weg nicht nur für gefährlich, sondern auch für ziemlich hoffnungslos. Die Zahl dieser Herren ist selten erheblich groß, meist sind es obendrein gute Bekannte, das Ausland ist längst mißtrauisch gegen solche Differenzen zwischen In- und Auslandspreisen geworden, und im Ausland ist die Lage der , . s y s t e m a t i s c h e n " Entomologie zu- meist auch sehr dürftig geworden, vor allem in U.S. Amerika» England und Canada. Wenn wir außerdem im Austausch gegen unsere ,,papierwertigen" deutschen Publikationen die ,, goldwertigen'"' Zeitschriften des Auslands gleich gegen gleich erbitten, haben wir da nicht auch eine gewisse moralische Pflicht dem Ausland gegenüber ? Ob es wohl 1)ald dahin kommt, daß Autoren einen erheb- lichen Teil der Druckkosten ihrer Arbeiten und die der Separata übernehmen müssen? Bescheidener werden jedenfalls die Autoren werden müssen, denn es ist jetzt längst ein „Geschenk" für einen Autor, wenn er einen Artikel gedruckt bekommt. Textliche Eütomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 1. 3 Kürzungen wesentlicher Natur wird sich jeder gefallen lassen müssen; es heißt denkbarst viel auf kleinstem Raum zu geben; die Not ist zu groß! Unsere bescheidene Zeitschrift ,, Entomologische Mitteilungen" wird für das Jahr 1921, falls keine neuen Preiserhöhungen ein- setzen, ca. 24 000 Mark kosten, obwohl keinerlei Honorar usw. gezahlt wird (für 12 — 13 Bogen Umfang!). Der Abonnementspreis müßte im Inland auf 60 Mark erhöht werden, um die Kosten zu decken, denn das Defizit beträgt ca. 16 000 Mark. Das , .Deutsche Entomologische Institut" kann keine Zuschüsse geben; ich muß sehen, wo und wie ich das Geld zusammenbringe; denn eine weitere Erhöhung der Abonnentenbeiträge halte ich vorläufig für unmöglich. Es heißt Ruinen retten, um dann — wieder aufzubauen! Mancher hat mir bisher geholfen. Ob mir wohl auch jetzt wieder neue Helfer erstehen? Beiträge zur Coleopterenfauna der Mark Brandenburg. XL Von Dr. J. Noresheiiner und H. Wagner, Berlin. (Mit 3 Fig. im Test.) Neiiraplics talpariim Neresh. et Wagn. nov. spec. (Fig. 2). — Zufolge der Stirngrübchen in die Verwandtschaft des ^^. carinatus Muls. und rubicundus Schaum gehörig, von beiden durch die Skulptur der Stirne und durch folgende Merkmale verschieden: Durchschnitt- lich etwas kleiner als die beiden gerannten Arten, von etwas ge- drungenerem Bau, besonders die Flügeldecken etwas kürzer und seitlich mehr gerundet. Der Halsfchild erscheint im vorderen Drittel etwas mehr konisch verengt, macht elaher einen mehr glocken- förmigen Eindruck, währcnel elerselbe bei rnbicundus Schaum (Fig.l) bis nahe zum distalen Viertel fast parallelseitig ist und dann ziemhch plötzlich zugerundet verengt erscheint. Der Kopf ist etwas schmäler und etwas kürzer als bei rnbicundus, elie Augen sinel gewölbter und treten seitlich mehr vor, hinter denselben ist er schärfer ein- geschnürt, der Hals daher dünner. Die Frontalgrübchen sind wesentlich größer wie bei rubicundus; zwischen eleu Grübehen gegen den Scheitel hin ist eler Kopf in eine beulen- förmige Erhabenheit aufgetrieben, welche bisweilen von einer feinen, kurzen Furche durchzogen wird (Fig. 2), während derselbe bei ■rubicundus unmittelbar neben den Frontalgrücbhen je eine beulige r 4 Nereslieimer u. Wagner, Coleopterenfauna d. Mark Brandenburg XU Erhabenheit aufweist, die durch eine breite, rundliche Vertiefung getrennt wird (Fig. 1). (Bei carinatus Muls. ist die Fig. 1. Fig. 2. Stirne zmschen den Grübchen ganz eben.) Die Fühlerhöcker sind bei talparum gleichfalls kräftiger als bei rubicundus entwickelt; die Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 1. 5 Fühler sind etAvas kürzer, da die drei letzten Fühlerglieder stärker quer sind. Die beiden beigefügten, etwas schematisierten Figuren (1 und 2) lassen die Hauptunterschiede der beiden namentlich in Frage kommenden Arten deutlieh erkennen. N. talparum nob. ist in der Färbung ebenso variabel wie riibi- cunrlus Schaum, von hellrostgelb bis dunkel-rötlichpechbraun Variierend; jedoch bleibt auch bei dunklen Individuen der Vorder- körper hc41er rostrot. Long.: 1 mm. Wir sammelten die Art in kleiner Anzahl in Wildpark-Golm (29. XII. 1918); sie lebt in den Nestern des Maulwurfs [Talpa eiü'ojjaeus L.), aber unserer Erfahrung nach bloß in solchen, die aus dürrem Laub hergestellt sind. Die Art dürfte weiter verbreitet sein und wir vermuten, daß alle bisher als rubicundtis Schaum an- gesprocht^nen, in Maul'W'urfsnestern erbeuteten (z. T. in der Literatur bereits erwähnten) Tiere unserer Ait angehören. Neuraphes plicicollis Rttr. — Von dieser bisher nur aus dem Balkan- gebiet und aus Mähren bekannt gewesenen, interessanten Spezies siebte ich 3 Exemplare^) bei Chorin-Teercfeii (10. X. 20) aus faulem, verpilztem Holz einer gestürzten, alten Rotbuche. Die Gattung Neuraphes Thoms., welche in der überwiegenden Mehrzahl ihrer Arten dem südlichen Mitteleuropa (besonders den Gebirgen) und dem Mediterrangebiet angehört, weist mit der eben- genannten Art den sechsten Vertreter in der Mark Brandenburg auf. — Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß ich -Neuraphes Sparshalli Denny in 2 Exemplaren gleichfalls in Chorin (19. IX. 20) aus dem in unserem letzten (X.) Beitrag erwähnten Heu und Schilf, mit welchem die Fenster eines Kellers beim Kloster Chorin ausgestopft waren, siebte (det. N. et W., c. X.). -Hydnobius jnindatissimus Steph. wird von Ganglbauer (Käf. AFitt.-Eur 3, p. 206 [1899]) als tief schwarze Aberration des pundatus Sturm, geführt und als analoge Form des H. miiltistriatus Gyll., tarsalis Riehl (1. c. p. 205) genannt; Fleischer hat in seiner Bestimmungs- tabelle der Liodini (Best. -Tab. 63, \^. 15—17, 1908) die beiden schwarzen Formen identifiziert und als ab. punctaitssimus Steph. ^) Mit einem cotypischen Exemplar der Coli. v. Hey den im D. Ent. Mus. völlicr übereinstimmend. 6 Neresheimeru. Wagner, Coleopterenfauna d. Mark Brandenburg XI^ (der prioritätsberechtigte Na nie) zu H. 'pundahis Sturm gestellt. — Unserer Vermuturg räch düiftcn beide Autoren ihr Urteil, mit Bezug auf die systematische Wertung dieser Form nur auf Grund eines geringen Materiales aufgebaut haben, was wir daraus schließen, daß dieselbe selbst in den großen Sammlungen des Deutschen Entomologischen Museums (Coli. Kraatz, Coli, von Heyden) nur in eirzelnen Individuen vertreten ist. Im Herbst dieses Jahres glückte es uns, H. jmnctatissnnus Steph. in einiger Anzahl zu er- beuten; da alle Stücke in der Färbung durchaus konstant, tief- schwarz, in der Größe durchschnittlich wesentlich größer als punc- tatus sind, in der Skulptur iind im Bau des Halsschildes mehr zu multistriatus hinneigen, während die Schenkelzähnung der Männchen mehr der des pundahis entspricht, die Form also — von der schwarzen Färbung abges hen — zwischen den beiden genannten Arten einen durchaus intermediären Charakter zeigt, möchten wir ptifnctatissimus eher als eine gute Art ansprechen. Wir streiften H. punctatissimus Steph. am 25., 27. 29. IX.. und 9. X. 20 in je mehreren Exemplaren bei Sonnenuntergang (zwischen 4 und 5 Uhr) von Gras an den Rändern von Getreide- feldern in der Nähe der Untergrundbahn bei Dahlem-Dorf (det. und c. N. et W.). OligC-lla foveolata Allib. — Im Wannseegebiet in der Nähe von Drei- linden (24. X. 20) aus einem verrotteten Düngerhaufen, in Gesell- schaft von zahlreichen anderen Ptiliiden (Nephanes Titan Newm., Ptilium exaraium Allib., miniitissimum Web., Ptiliolum Kunzei Heer, usw.) in Anzahl gesiebt (det. und c. N.). Adalia biptinctata ab. 10-pustiilsta Penecke i). — Am 2. VIII. 1918 in einem Exemplar in Gesellschaft zahlreicher anderer Formen bei Friedrichshagen von niederen Eichenbüschen geklopft; nach Win gel mü 11 er ist die ab. S-piistulata Penecke nicht — • wie in Schilskys Verzeichnis — zur ab. pantherina L. synonym zu stellen, sondern als selbständige Aberration zu führen; auch sie findet sich in der Mark und wurde von mir in einem Exemplar bei Frank- furt a. O. (Eichwald, 5. VI. 18) mit zahlreichen anderen Coccinelhden von niederen Sträuchern geklopft (det. Wing. c. W.). ^) Die Determination der Ceccinellidon verdanke ich wieder meinem leider inzwischen verstorbenen 1. Tieund "W in g elmüller - Wien, der dieselben, soweit sie der paläarkt. Region angehören, in meisterhafter Weise beherrschte. (Wagner.) Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 1. 7 Coccinella 10-punciata L. — Von dieser außerordentlich variablen Art fehlen in Schilskys Verzeichnis eine kleine Anzahl Formen, die sowohl räch Ganglbaucr (Käf. Mitt.-Eur. 3, p. 1001, 1899), wie auch nach Wingelmüller als solche aufrechterhalten werden können; da sie sich auch in der Mark finden, sind sie in Schilsky mit einem * versehen, nachzutragen. Es sind die Formen: ab. 4-piinetata L.; 1 Exemplar im Hochmoor bei Paulsborn (Grunewald, 9. VII. 18) von Birken geklopft (c. W.). ab. eoiisita Wse.; 1 Exemplar in Gesellschaft der vorigen Form (C.W.). ab. 12-iniiU'tata Müll.; gleichfalls 1 Exemplar mit den beiden vorhergehenden zusammen gefangen (c.W.). ab. malkata Gradl.; 1 Exemplar in Gesellschaft der ab. Budde- bergi He yd. und anderer Formen im Kl.-Machnower Busch (5. VII. 18) von Birken geklopft (c. W.). — Neu für die Mark ist ferner die in Schilsky geführte ab. latcripiiiietata Gradl.; 1 Exemplar am Gr.-IMachnower Weinberg (28. VI. 18) von Eichen geklopft (c.W.). ^ f r- CoccineUa conglobata L. ab. variegata J. Müll, et ab. meridioiialis J.Müll. (Coccin. Dalmatiae, Verh. zool.-bot. Ges. Wien 51, p. 520, 1901). — Diese beiden Formen fehlen in Schilskys Verzeichnis gleichfalls; sie sind als deutsch und märkisch nachzutragen; erstere Form klopfte ich in einem Exemplar bei ^littemvalde (28. VI. 18) von Weiden, letztere in 1 Exemplar in Gesellschaft zahlreicher anderer Coccinellen, in der Jungfernheide (20. VII. 18) von Eichen (det. Wing., c. W.). Propylaea 14-punctaüi L. ab. I)ifaseiata Walter. - — Ein Exemplar auf den Kalkbergen bei Rüdersdorf (31. V. 18) von niederen Pflanzen gestreift, ein zweites Exemplar im Briesetal b. Birken werder (1. VII. 18) von Erlen geklopft (det. Wing., c. W.). Antliü'us iiistahilis Schmidt. — Diese interessante Art, welche nach Schilskys Verzeichnis bisher nur aus dem Elsaß bekannt war, wurde von Herrn Kriegsrat Schallehn, dem wir die Mitteilung verdanken, in 2 Exemplaren am Ufer des Schlachtensees (im Grune- wald) am 10. V. 14 aus Anspülicht gesiebt (det. et c. Schallehn). 8 Nereslieimer u. Wagner, Coleopterenfaiina d. Mark Brandenburg XI* Zur Biologie des Ceuthorrhynchus plmnheus Bris. (Fig. 3). C. plumbeus Bris, gehört zweifellos zu den seltensten Vertretern dieser umfangreichen Gattung, was schon daraus hervorgeht, daß selbst Reitter die Art unbekannt geblieben zu sein scheint, denn er führt sie in seiner ,,Faura germancia" (Bd. 5, 1916) r.icht an, obwohl sieBrisout (Abeille 5, p. 450, 1868 — 1869) nach einem Stück aus Deutschland be- schrieb. Die Tatsache, daß in der Literatur seit Bris out s Beschrei- bung sich keinerlei umfassendere Angaben über seine Verbreitung finden und auch Schilsky in seinem ,,Syst. Verz. Käf. Deutschi. u. Deutsch- Österr." (p. 177, 1909) *Ceuth. plumbeus aus dem gesamten Faunen- gebiet nur mit dem einen Fundort ,,Mark" versieht, sind weitere Beweise für seine Seltenheit. Im Frühjahr 1916 gelang es dem einen von uns, ein Exemplar aus einem Überschwemmungsgeniste der Havel nächst Golm (6. II. 16) zu sieben und ein zweites Exemplar im Elstal bei Luckenwalde (22. IX. 1918) am Rande eines Ackers zu streifen. Damals wurde in uns bereits die Vermutiing erweckt, daß C. ylumbeus Bris, ein Spätsommertier sei. Am 17. X. 20 unternahmen wir wieder eine Exkursion nach Wildpark- Golm. Halbwegs zwischen Wildpark und Golm fanden wir am Rande eines Kartoffelackers einige Häufchen wellten L^krautes, welche wir über dem Klopf tuch durchsiebten. Zu unserer großen Freude fand sich in dem Gesiebe eine kleine Anzahl eines grauen Ceuthorrhynchus, welchen wir sofort als C. plianbeus Bris, erkannten. Da die Tiere eine tadellos reine Beschupx:)ung aufwiesen, konnten sie demnach erst kurze Zeit dem Puppenlager entschlüpft sein. — Daß die Art ein Cruciferenbewohner sei, war uns selbstverständlich, da seine nächste Verwandtschaft durch- aus solche umfaßt. Es war uns auch bereits das Vorhandensein von dürren Blüten- resp. Samenständen einer Crucifere in den Unkraut- häufchen aufgefallen, und so konnte es nicht schwer fallen, auf dem Acker identische Pflanzen aufzufinden; die dürren Pflanzen fanden sich auch am Rande des Ackers noch in größerer Anzahl vor. Überrascht \Mirden wir dadurch, daß gleich die erste dem Boden entnommene Pflanze an der Wurzel einige, den Wurzelgallen von Gymneiron linariae Pz. an Linaria ähnliche Cecidien aufwies, in welchen wir sofort den Ent- wicklungsherd des C. plumbeus vermuteten. Wir sammelten nun eine größere Anzahl Pflanzen, die sämtlich mehr oder minder zahlreiche Wurzelgallen aufwiesen, ein, um sie zu Hause einer genaueren L^nter- suchung zu unterziehen. — Eine dürre, ausgesamte Pflanze, die an der einen Seite noch einen frischen, kleinen Adventivsproß mit Blüten auf- wies, leitete uns auf lebende Pflanzen, welche sich noch in größerer Entoinolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 1. 9 Anzahl auf dem nebenliegenden Brachacker vorfander, hin . Fs handelt sich um das auf Äckern weit verbreitete Erysinitnn clieiran- thoides L. Die sofort nach der Heimkehr vorgcnomn:ene Untersuchurg der Cecidien ergab nun die restlose Bestätigung unserer Vermuturg, es fanden sich in den — nii^st schon verlassenen — Gallen noch eine gelblichweiße Larve, eine ebenso gefärbte Puppe, ein halbentwickelter Käfer (o) und zwei vollends reife, männliche Imagines. Fisr. 3. Aus den bisher erwähnten Ergebnissen unserer Untersuchung ist zunächst klar ersichtlich, daß C. ylumbeus Bris, tatsächlich ein Spät- sommertier ist, welches wohl erst in den jMonaten September bis Oktober seine Reife erlangt und dann sein Puppenlager verläßt. Ferner aber geht daraus hervor, daß die Fortpflanzimg erst nach erfolgter Über- winterung stattfinden dürfte. Die Weibchen W(>rden somit im Frühjahr ihre Eier an die Wurzeln der überwinterten Sämlinge — die Pflanze ist überwinternd 1 jährig! — ablegen und in den Sommermonaten geht sodann die Entwicklung der Larve vor sich. — Die Gallen treten an einer Pflanze oft in Anzahl auf und bilden dann eine wurslähidiche. mit rundlichen oder halbkugeligen Anschwellunuen versehene \\-v- 10 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. ]. dickung der Wurzel (Fig. 3d); häufiger sind die Gallen etwa erbsen- groß, gleichfalls mit unregelmäßigen, rundlichen Anschwellungen (Fig. 3b) versehen; es entspricht dann jede solche Anschwellung einer Larvenkammer, wie der Längsschnitt (Fig. 3c) zeigt. Die Nährgefäße der Pflanze werden dadurch nur wenig gefährdet oder beschädigt, so daß ihre Weiterentwicklung nicht behindert erscheirit. Selten finden sich nur einkammerige Gallen (Fig. 3a) an einer Wurzel, die dann die Größe eines stärkeren Hanfkornes erreichen. Die Art scheint nur sporadisch aufzutreten und dann nur die enger zusammenstehenden Individuen einer artidentischen Pflanzengesell- schaft in größerer Anzahl zu befallen; denn während sich die von uns gesammelten Gallen an fast allen ^/-.^/simitm-Exemplaren fanden, die an dem Rand des Ackers in etwa 10 m Länge wuchsen, fand sich an einer ganzen Anzahl von Pflanzen auf dem nebenliegenden Acker auch nicht die Spur einer Galle. Es ist vielleicht zweckmäßig, auch in systematischer Hinsicht einige Worte über die Art zu bringen, da sie in den gebräuchlichen deutschen Bestimmungsbüchern fehlt . C. plumbeus Bris, steht dem C. constriclus Marsh. — wie dies Brisout (1. c.) bereits hervorhob — sehr nahe, und gleicht ihm in Größe und Färbung völlig, ist von ihm jedoch leicht durch die etwas schlankere und weniger gewölbte Gestalt, im Verhältnis zu den Flügeldecken breiteren, mehr glockenförmigen Halsschild und die feineren Punktstreifen der Flügeldecken zu trennen. Während bei constrictu& die Punktstreifen der Flügeldecken nur sehr feine und kurze Härchen, die Zwischenräume aber zwei Reihen mehr schuppen artiger Härchen tragen, sind bei 'plumbeus die Punktstreifen mit ebenso langen und starken Schuppenhärchen wie die Spatien bekleidet. ■ — Beim (J sind die kurzen und breiten 4 hinteren Schienen wie bei constridus an der apikalen Innenecke in eine nach innen gerichtete^ dornförmige Spitze ausgezogen; das Metasternum und 1. Sternit zeigen eine gemeinsame flache Grube, das Analsegment weist ein kleines ziemlich flaches Grübchen auf. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 1. H Ein Schmetterling als Glazialrelikt. Von Kiui liertscli (Raveusliurg.) (Mit 2 Fig. im Text.) Im Frühsommer fliegt auf den Hjchniooren des deutschen Alpen- vorlandes ein gelber Schmetterling. Gar prächtig erstrahlt im Sonnen- schein das tiefe Schwefelgelb seiner Flügel, das eine breite, dunkel- braune Einfassung und eine zarte, rosenrote Saumlinie herrlich zur Geltung bringt. Es ist der Moorgelbling, Golias palaeno, einer der schönsten deutschen Tagfalter. Dieser Schmetterling i^t nicht allgemein verbreitet. Sein Haupt- gebiet sind der iSIorden und die Alpen. In der Schweiz findet er sich ..liur in der eigentlichen Alpenkette, in durchaus alpinen Höhen, ja vorzugsweise in den Zentralalpen". Aus dem Alpenvorland ist er von folgenden Flugplätzen beobachtet : 1. Staatsried Sattenbeuren. 2. Stein- hauser Ried. 2a, Mittelbiberacher Eied. 3. Ummendorfer Ried. 4. Wettenberger Ried. 5. Füramcoser Ried ( ?). 6. Wurzacher Ried. V.Haidgau. 8. Dorrachried. 9. Tannried. 10. Reichermoos. 11. Rieb- gartenmoos. 12. Bürge rmoos. 13. Giücllenried. 14. Kißlegg. 15. Eisen- harzer Moore. 16. Ii-ny. 17. Rad Oberdorf. 18. Markt Oberdorf. 10. Haspelmoor. 20. Dachauer Moos. 21. Freising. 22. Deichselfurt. 23. Diemendorf. 24. Seeshaupt. 25. Beuerberg. 26. Geltinger Moos. 27. Allmannsbauser und 28. Bachhausener Filz. 29. Miesbach. 30. Schliersee. 31. Rotwand. 32. Miesing. 33. Bernau. In den Mooren der Chiemseegegend soll er häufig sein, so daß sich dort bei genauem Nachsuchen die Zahl der Fangplätze noch bedeutend wird vermehren lassen. Auch zahlreiche Hochmoore des Allgäus soll er bewohnen; aber leider war es nicht möglich, gerauc Angaben von hier zu erlangen. Die Angabe ,,Füramooser Ried" bedarf der Nach- prüfung. Wer aber dort die ehemals herrlichen Bergkiefer- und Blau- beergebüsche beobachtet hat, kann kaum zweifeln, daß Herr Reich richtig gesehen hat. Betrachten Avir seine Verbreitung im Gebiet des ehemaligen Rhein- gletschers genauer. Der Wohnbezirk des Schmetterlings zieht sich als bogenförmiger Streifen von den Voral]K>n im Südosten gegen Nord- westen und Westen. Der Moorgelbling überschreitet gegen Süden hin die innere Jung-Endmoräne nicht. Nach außen bildet im allgemeinen die äußere Jung-Endmoräne seine Grenze. Nur in dem Bogenstück zwischen dem Federseebecken und dem Wurzacher Ried geht er etwas über diese Moräne hinaus, doch so, daß die Grenze parallel zu ihr ver- läuft und sich iiieht mehr als 10 km von ihr entfernt. Sein Gebiet zieht sich somit als schmalei' Streifen von nur 10 — 18 km lU'eite (pier durch 12 Bertsch, Ein Schmetterling als Glazialrelikt. Oberschwaben. Da das Tier aber ein sehr guter Flieger ist, so ist diese Beschränkung überaus merkwürdig. Die Raupe des Moorgelblings nährt sich ausschließlich von den Blättern der Blaubeere, Vaccinium uUginosum. Von dieser Pflanze ist der Schmetterling darum in erster Linie abhängig. Besonders üppig gedeiht sie im Schutz der Bergkiefer, Pinus montana, und hier schließt sie sich zu hohen, fast reinen Beständen zusammen, die mit ihrem blaßblauen Laub einen überraschenden Gegcrsatz in das düstere Grün ■der Kiefern bringen. Der Schmetterling aber liebt das Gebüsch, und spielend umgaukelt er die buschigen Zwergformen dieses Baumes. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 1. 13 Im Reichermoos, wo ich ihm größere Aufmerksamkeit schenkte, hält er sich streng an den Hochmoorrancl, wo diese Kiefern am besten ge- deihen. Ich sah nie, daß er sich in den zentralen Teil verflogen hätte, wo Blumen- und Easenbinsc, Scheuchzeria palustris und Trichophorum cacspitosum, tonangebend werden und die Bergkiefern auseinander- Coliäs päläen 0 im Hcrakie eraebiet '\ Öberscij wäoens y^^^ 0 = Cobäs l^dlaeno y^ \ , =nnus . ^ geb. et rnonta na y der pergkipfer J Ju ri■*•' • ^^ß °o- \ '0 L — 1 Ani Fig. 2. weichen und zu fuß- bis kniehohen Krüppeln verkümmern, und auch die umgebenden Wiesen und Felder scheint er durchaus zu meiden . Immer wieder biegt er am Moorrand gegen die Bergkieferbestände ab. Darum fehlt der Schmetterling, wo die Blaubeere in Oberschwaben das Gebiet der Bergkiefer überschreitet. Sein Wohnbezirk fällt hier- streng mit demjenigen der Bergkiefer zusammen. ;14 Bertsch Ein Schmetterling als Glazialrelikt. Im baj^erischen Anteil am Alpenvorland hält er sich ebenfalls an das Moränengebiet, mid nur vor dem ehemaligen Isargletscher geht er mit zwei Flugplätzen (20 und 21) auf den Isarmooren etwas weiter gegen Nordosten. Aber auch hier hält er sich an das Gebiet der Berg- kiefer. Die noch zu erwartenden Flug]^lätze im Chiemseegebiet und im Allgäu werden entsprechend dem Vorkommen der Blaubeere durch- aus innerhalb des Moränengebiets liegen. Aus dem übrigen baj'erischen Gebiet der Blaubeere ist der Schmetter- ling nur von zwei Flugplätzen der Oberpfalz bekannt . In größerer Zahl bewohnt er dagegen die Vogesen, den Schwarzwald, das Riesengebirge und die Sudeten. Doch fehlt er auch dem Erzgebirge, Fichtelgebirge und Thüringer Wald nicht und ist selbst beobachtet im Taunus und der Eifel, bei Lüneburg und im äußersten Ostpreußen. Seine Ver- breitung fällt also nicht schlechtweg mit dem Gebiet der Blaubeere zusammen, sondern ist avif die bevorzugtesten Lagen desselben be- schränkt . Bei genauer Betrachtung dieses Gebiets zeigt sich der Einfluß der Eiszeit ganz unverkennbar. Die Endmoränen der Würmvergletsche- rung bilden seine Grenzlinien. Zur Höhezeit dieser Vergletscherung haben Bergkiefer und Blaubeere den Eisrand besetzt, und der vor- wiegend nordische Schmetterling, der alle Bedingungen seines Vor- kommens erfüllt sah, konnte sich ansiedeln. Die für seine Ausbreitung günstige Zeit dauerte an, bis endlich der Gletscher die innere Jung- Enclmoräne aufgebaut hatte. Dann war seine Wanderung in Ober- schwaben abgeschlossen. Die Achensch wankung setzte ein. Der Gletscher zog sich ziemlich rasch zurück. Wenn er auch an mehreren Stellen Ruhepausen machte, konnte ihm doch die Bergkiefer nicht mehr folgen. Nur die Blaubeere rückte an drei kleinen Stellen nach. Aber riaußenseite ;,nur dort künixni Töne erzeugt werden. Entomolog. Mitteilungen X. 2 IS Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col.). Von dieser von mir bisher als grundsätzlich angesehenen Anlage der Reibflächen weicht Hijperomoriihus ab insofern, als die Trennung hier unterblieben ist . Der ganze Apparat ist überhaupt nur sehr schwach entwickelt urd läßt eine Anlage erkennen, die ganz eigentümlich ist. Es sind nämlich keine getremiten Reibflächen vorhanden, sondern die ganze Fläche, die als Trägerin derselben in Frage kommt, hebt sich in der Weise von der sonstigen Oberfläche ab, daß eine vollständig zusammenhängende, besonders skvilptierte Partie vorhanden ist. Ich möchte daraus schließen, daß die Gesamtentwicklung noch auf einer primitiven Stufe steht. Dafür spricht auch der Grad der skulpturellen Entwicklung, über die ich weiter unten noch einige Mitteilungen zu machen habe. Feinerer Bau des Apparates, a) Passiver Teil. Die Abtrennung des Stridulationsteils vom Deckeninneren ist scharf. Eine erhöhte Tremiungslinie fehlt, die Skulptur reicht bis an die innere Grenze, dann folgt scharfer Abfall. Die schwarze Linie in Fig. 3 ist also auch nicht als erhöhte Linie aufzufassen, sondern als ein nach innen liegender Schatten. Die Skulptur des Stridulationsajoparates ist durchaus einheitlich. Von der Basis bis zur Spitze, von der Trennungslinie bis zum Außen- rande ist das Hexaeder in scharfer, klarer Ausbildung zu finden. Die einzelnen Figurenelemente sind überall gleich groß, nur unmittelbar an der basalen Queiiinie scheinen die Figuren sich etwas zu verkleinern. Die Anordnung ist unbestimmt. Das Sechseck herrscht durchaus vor, selten finden sich andere Figuren darin zerstreut. Die Figurenkanten sind etwas vertieft, die Grundflächen erhaben. Jede Andeutung einer reinen Rillenbildung fehlt. Das Organ ist glatt, die bei vielen Arten vorhandene Runzclung fehlt. b) Aktiver Teil. Der aktive Teil muß als vollständig unentwickelt bezeichnet werden. Das Pygidium hat nur dort Skulptur, wo sich sonst die Reib- leisten zu bilden pflegen. Nahe dem Hinterrand fehlt sie gänzHch, auch am Vorderrand sieht man sie nur in den Tiefen des Chitins liegen. Eotomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 1* 19 Ich muß annehmen, daß die Umbildung zum Stridulationsapparat noch auf einer tiefen Stufe steht. Die Beobachtung, wie sich die Reib- skulptur aus der Grundskulptur entwickelt, bestätigt meine wieder- holten Auslassungen, daß die Bezahnung der Reibplatten sich aus der hexaedrischen Grundskulptur entwickelt, indem sich die vorderen Spitzen der Sechsecke nach oben biegen und durch allmähliche Ver- längerung sich zu zahn- bzw. domartigen Gebilden umformen. Bei Hyperomorylms ist diese Umbildung noch nicht allzu weit vorgeschritten. Zum Teil liegt die Skulptur noch im Chitin. Es ist gewiß kein Zufall, daß in der Region der Reibplatten die Ausbildung der Figuren am Aveitesten vorgeschritten ist. Ich muß allerdings dabei bemerken, daß auch die INIitte des Propygidiums noch skulptiert ist, was theoretisch später verschwinden muß. Irgendwelche positiven Skulpturelemente konnte ich trotz sorg- fältiger Untersuchung nicht nachweisen. Nach Lage der Dinge muß Hyperomorphus, was den Stridulations- apparat anlangt, noch auf einer tiefen Stufe der Entwicklung stehen, unter der Voraussetzung, daß der vollkommene Apparat, der zur Lautäußerung tauglich, das Produkt x^ositiver selektionistischer Ent- wicklung ist. Der passive Teil des Apparates scheint mir zur Laut- äußerung darum wenig geeignet, als die Figurenräncler tief liegen. Das ist aber nur ein, möglicherweise falscher, Gedanke von mir, denn man kann sich ebensogut denken, daß der aktive Aj)parat an deii Kanten der Grundflächen der Figuren sich reibt. Trotzdem muß ich die Möglichkeit, Laute hervorzurufen, in Abrede stellen, denn der aktive Apparat ist doch so unentwickelt, daß damit keine Laute er- zeugt werden können. 2. Gattung: Liosoma Stephens. Zur L^ntersuchung standen mir folgende Arten zur Verfügung: 1. robustum Seidl. aus Spanien, 2. deflexum Panzer aus Thüringen, 3. Lethierryi Bris, aus den Ost-Pyrenäen, 4. ohlongum Boh. aus Bosnien, 5. muscorum Bris, aus den Pyrenäen, 6. Kirschl Gredl. aus Tirol, 7. Reitteri Bedel. vom Kaukasus, 8. Pandellci Bris, aus Südfrankreich, 9. pyrcnaeum Bris, aus den Ost-Pyrenäen, 10. Baudii Bedel. aus Toskana, 11. cribrum Gyll. ebendaher, 2* 20 Kleine, Der Stridiilationsapparat der Hylobiini. (Col.). 12. concinnum Boli. desgleichen, 13. cyanopterum Redtb. aus Steiermark, 14. bosnicum Dan. aus Bosnien. Der gröbere Bau des Lautapparates, a) Passiver Teil. Was den Bau des passiven Apparats anbelangt, so besteht in der Anlage keine Einlieitliehkeit . Die Differenzen sind natürlich nicht so groß, als daß damit überhaupt ganz verschiedene Tj-pen innerhalb der Gattung aufträten, sondern smd nur insoweit vorhanden, als sich be- stimmte Anordnvmgen finden, in denen sich die Arten mit mehr oder weniger großer Sicherheit unterbringen lassen. Ich habe fünf Typen gefunden, die in nachstehendem kurz besprochen werden sollen. Typus 1. Der Lautapparat ist an seiner Basis scharf eckig, fast winklig gebogen und verjüngt sich nach vorn zu keilförmig. Seine Grundform ist keulis-keilartia;. Am Ende Mird er durch den Außen- Fi£. 4. Fisr. 5. rand scharf abgrenzend abgelöst. Innenrandsteil bis unter den Laut- apparat fassend, aber nicht mit ihm verbmiden, schmäler als dieser und fast parallel bleibend. Aus einer Art: Baudii Bedel. T y p u s 2 . Der Lautapparat reicht bis zur Deckenspitze und mündet daselbst spitz. Grundform nicht keilförmig, sondern mehr oder weniger parallel, nach vom zu allmählich an Breite abnehmend und unmerkhch in den Außenrand übergehend. Innenrandsteil an den Lautapparat stoßend, sehr schmal und am ganzen Band auch schmal bleibend. Folgende 5 Arten: Kirschi Gredl. Eeitteri Bedel. cribrum GyUh. concinnum Boh. bosnicum Dan. Typus 3. Der Lautapparat beginnt an der Basis spitz, erweitert sich dann segmentartig sehr beträchtlich luid nimmt nach vorn zu schnell an Breite ab. Die Grundform ist keulig. An seiner schmälsten Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 1. 21 >Stelle findet der Übergang in den Außenrand allniählieh statt. Der Innenrandsteil stößt bis an den Lautapparat heran, ist sehr schmal und bleibt auch so. Der Typus umfaßt 2 Arten: 'py7-enaeum Bris. cyanopterum Redtb. Typus 4. Der Lautapparat stößt bis zur Spitze vor, läßt diese selbst aber frei. Die Erweiterung ist nur eine ganz allmähliche, hält sich aber recht lange, so daß die Verschmälerung nach vorn nicht so auffällig ist. Das ganze Organ macht dadurch einen mehr schlanken und doch rundlichen Eindruck. Innenrandsteil nicht die Deckensi^itze Fig. 7. Fig. 8. erreichend, so daß zwischen beiden Organen ein freier Raum bleibt. An der Basis spitz anfangend, dann verbreitert und fast parallel bleibend. Nur eine Art: deflexum Panzer. Typus 5. Der Lautapparat stößt bis zur Deckenspitze vor, ist an der Basis spitz, erweitert sich allmählich und verläuft in einiger Entfernung parallel, um dann schnell schmal zu werden. Der Über- gang in den Außenrand erfolgt allmählich. Innenrandsteil von ganz ähnlicher Gestalt, nur allgemein schwächer entv.ickelt. Folgende 5 Arten: robuslum Seidl. LeiJiierryi Bris. muscorum Bris. oblonjiün Boh. Panel ellei Bris. b) Aktiver Teil. Der aktive Teil ist oftmals ganz rudimentär oder fehlt vollständig. Er kann auch auf mittlerer Entwicklungsstufe stehen, sich aber noch nicht getrennt haben. Ist Trennung erfolgt, so sind an der Basis meist auch Anlagen von Zähnen oder schon direkt Zähne entwickelt. Voll- ständig normale Reibplatten kommen vor, aber seltener. Die abdomi- nalen Reibleisten sind (nitwcder vorhanden, dann in verschiedener Ausbildung, oder fehlen ganz. 22 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (CoL). Proj)ygidium Abdominale Reibleisten Name Das aktive Organ fehlt voll- Keine Bezahnung. 'pyreiiaeum Bris. ständig. Baudii Bedel. EeiUeri Bedel. Die Reibflächen beider Seiten Desgl. concinnum Boh. hängen noch zusammen. Die Reibflächen hängen zwar Desgl. crihrum Gyll. - noch zusammen, doch be- steht schon Neigung, sich zu trennen. Desgl. Die die Grundskulp- Desgl. ct/ano'pterum'Reäih. tur bildenden Hexaeder sind an Spitze und Seiten kurz bezahnt. Die Reibflächen sind schon Desgl. bosnicum Dan. isoliert, aber noch nicht gezahnt . An der Basis ist normale Be- Bc zahnun g zwar Kirschi Gredl. zahnung im geringen Um- vorhanden, doch fang vorhanden, die Zähn- sehr rudimentär chen sind noch sehr un- bzw. wenig ent- vollkommen. wickelt. Desgleichen, etwas allgemei- Normal bezahnt. LetJiierryi Bris. nere Fortentwicklung. ■rmtscormn Bris. ohlonguiri Boh. . Pandellei Bris. Vollständig normale Bezah- Mittelstark bzw. robustum Seidl. nung. schwach gezahnt . Volle Entwicklung. Volle Entwicklung. dejlexmn Panz. Das Verhältnis des passiven und aktiven Laut- apparates zueinander. Aktiver Teil. Passiver Teil, 1. Der aktive Apparat ist ganz rudimentär Baudii Typus 1. 'pyrenaeum ,, 3. 2. Die Reibflächen hängen noch zusammen Beiltcri ,, 2. und sind rudimentär, abd. Reibleisten concinniiin ,, 2. fehlen Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 1. 23 3. Die Reibflächen wollen sich trennen, abd. Reibleisten fehlen 4. Desgl. Weiterentwicklung der Grund- skulptur, abd. Reibleisten fehlen 5. Reibflächen isoliert, aber noch nicht ge- zahnt, abd. Reibleisten fehlen 6. An der Basis normale Rczahnung, abd. Reibleisten schwach ent^väckelt 7. Desgl. etwas weiter vorgeschritten. Ent- wickluno- abd. Reibleisten normal be- zahnt 8. Bezahnung nähert sich dem Normalen, abd. Reibleisten mittelstark oder schwä- cher bezahnt 9. Volle, normale Entwicklung sowohl auf dcflexiun dcmPropygidium wie auf den abdominalen Leisten cribrum T}^3us 2. cyanopterum ,, 3. bosnicum „ 2 Kl) seid „ 2 Lethiernji 5 muscorum „ 5 oblongum ,, 5 Pandellei 5 robust um ,, 5 (Fortsetzung folgt.) Ueber Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetterlingen. \'on J. Köber (Dresden). „Wenn ihr im Suchen euch trennt, wird erst die Wahrheit erkannt." Auch ich bin der Meinung E. Studys, daß .,die reductio ad absiirdum und die Anwendung erkenntnistheoretiecher Grundsätze^)" geeignete Mittel sind, dem Verständnisse dessen, was als ..Mimikry und verwandte Erscheinungen'-)- gilt, näher zu kommen. Dieser Bemiihinig gelten die nachstehenden, zi sammenhanglosen kurzen Ausiühruiigen. Daß sie für die Mimikry-Hypothese lediglich negativ ausgefallen sind, liegt nicht in der Absicht, die Ausführungen der- jenigen Autoren, die für die Hypothese eingetreten sind, zu be- kämpfen, sondern in dem Bestreben, auch die ,,K3hrs?ite der Medaille" zur Geltung komn^en zu lassen und somit durch mehr- 1) Die Mimikry als Prüfstein phylogen. Theorien (in: THe Xaturwissen- schaften, 7. Jahrg., 1919, S. .-572). '') Arnold Jacobi, Mimikry und verwandte Erscheinungen. ]>raun- schweig 1913. 24 Röber, Mimikry und verwandte Ersclieiaungen bei Schmetterlingen. seitige Betrachtung ein möglichst klares Bild zu gewinnen. Auf erschöpfende Behandlung de< Themas machen meine Ausführungen keinen Anspruch, wie ich es auch vermieden habe, das Gebiet der Schmetterlingskunde zu verlassen. Die zahlreichen, hauptsächlich westafiikanischen Lycaeniden- Arten, Unterfamilie Lipteninae (vgl. Seitz XIII, Tafel 61 — 63], die nicht nur geschützten {Acraea-). sondern auch ungeschützten, z. B. Picrid:n-(Ten'«5-)Arten^) ähnlich sind, scheinen im Vereine mit vielen anderen eigenartigen Erscheinungen der afrikanischen Fauna (z. B. Papilio antimachus^) und zcilmoxis^ die in der an und für sich ganz eigenartigen Papilioniden-Fauna Afrikas sehr auffällige Wesen darstellen, zu zeigen, daß unsere jetzige Schmetterlingswelt sehr viele Relikte aus Vorzeiten besitzt, und daß es nicht angebracht erscheint, diese auffälligen Formen in phylogenetischer Beziehung der großen Menge der ., modernen" Arten gleichzustellen; für solche Arten ist vielmehr ein anderer Ursprung zu suchen. Es ist bedauerlich, daß die Mehrzahl der Sammler in die Tropen reist zum Zwecke des Insekten- und speziell des Schmetter- lingsfangs ohne genügende Kenntnis der Arten; Sammler wie Bates, Dr. Halinel, Dr. A. Seitz und WaUace stehen zu vereinzelt da. Wohl haben viele Sammler nachträglich Ai'ten- und Sachkenntnis erworben, doch ist dies zur richtigen Beurteilung der Sache völlig ungenügend, weil die nachträgliche Erklärung der Dinge am Arbeitstische sehr häufig zu unrichtigen Angaben und Fehlschlüssen führen muß (durch unabsichtliche Verwechslungen usw.); so will Doflein auf Ceylon von Vögeln verletzte Colias beobachtet haben, obwohl diese Gattung auf Ceylon gar nicht vertreten ist. ^) Doflein behauptet (Hesse und Doflein, Tierbau und Tierleben, II. Band, Leipzig und Berlin 1914, Tafel IX), daß Terias brigitta das „ge- schützte Modell" von Citrinophila siiinUs $ sei; indessen ist noch nicht bewiesen, daß die Terias immun seien luid dann schließt der Größen- unterschied zwischen den beiden genannten Schmetterlingen jede mimetische Wirkung aus. -) Nach einer Mitteilung A. Jacobis (1. c. p. 165 Fußnote) soll die Angabe, Papü. aidwiachus habe einen reißond schnellen Flug, der Er- scheinung des Schmetterlings nach unrichtig sein. A. Seitz hat aber wiederholt behauptet, daß Schmetterlinge mit spitzen Vorderfliigeln be- sonders gute Flieger seien und die Richtigkeit dieser Angabe ist ein- leuchtend. Hiernach aber muß Pajnl. antimncJius eben seiner Flügel- gestalt nach ein außerordentlich guter Flieger sein. Wenn Trimen dies bestreitet, so ist anzunehmen, daß er das Tier in einer Situation angetroffen hat, die einen richtigen Schluß auf sein Flugvermögen nicht zuließ. Eatomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 1. 25 Für diuchaiis unzulässig halte ich es, geschützte Arten (z. B. Danaidinen, Ithomiinen, Heliconiincn und die anderen Maracuja- Faltcr, Anthroceriden (Zygaeniden), Amatiden (Sjaitomiiden), Arctiinen, gewisse Phar macophagus- Avten [wie HahneJi]) als „Nach- ahmer" zu bezeichnen; da sie, wie schon gesagt, geschützt sind, so läßt sich ja gar nicht sagen, ob z. B. ein Heliconius eine 3Ielinae:i ,, kopiert" oder ob die Meliniea den Heliconius sich ,,zum Vorbilde" genommen hat. Fr. Müllers Erklärung hierzu halte ich für völlig unzutreffend aus einem Grunde, den ich noch angeben werde^). Deshalb fehlt mir für die Behauptung, ..Danainae mit Neotropinae (\^erden) nachgeäfft von Mitgliedern ihrer eigenen Unterfamilie . . ., Heliconiinae von Heliconius . . ., Pieriden von Pieriden .... Danainue mit Neotropinae von . . . Chalcosüncn, Arc- tiiden . . ., Papilionidae von . . . Ch Jco.siinen, Pericopiinen, Epico- piiden . . .-)'■ das Verständnis Auch ist mir völlig unklar, warum Ur. niidac von Papilionidae ,, nachgeahmt'- werden sollen, weil m. W. für die Uraniidae die Immunität bisher noch nicht nachgewiesen worden ist. Daher darf Papilio Layliizei^) nicht als ,. Nachahmer" der Uraniiden-Gattung Alcidis betrachtet werden. Übrigens dürfte die dem genannten Papilio am nächsten sti^hcnde Art Pap. Toboroi von Bougainville einen Hinweis auf den Ursprung dieser beiden Arten geben. Auf Bougainville i.t noch keine Alcidis-'F ovin ge- funden wordeii, aber es kommt daselbst eine Dysphania- Art (Geomctride) vor, die dem Papilio Toboroi sehr ähnlich, aber viel kleiner isf*). Ein unerläßlicher Charakter die ,, Nachahmer", die Seltenheit, fehlt dem Papilio L:tg'aizei durchaus, denn er ist (nach K. Jordan, I. c.) in Niederländisch Neu-Guinea sehr häufig; in noch viel größeren Mengen ist Papil. Toboroi in den Handel ge- 1) Vgl auch Franz Heikertinger in Z. f. wissensch. ins -Biologie XV, p. Iü8 (1920). '^) cir. Arnold Jacobi, 1. c. p. 1G8. 3) Als besonders wichtig und den Charakter der „Nachahmung" mit beweisend wird der gelbe Fleck am Innenrande auf der Unterseite der Hinterflügel von F. Laglaizci betrachtet, der die gelbe Färbung der Hinter- leibsunterseite von Alcidis vortäuschen soll. Flecke ganz ähnlicher Färbung besitzt aber P. Laglaizei auch am Außenrande der Hinter Hügel, wodurch er sich von den Alcidi'^, die diese Fleckenreih ' nicht besitzen, auf den ersten Blick scharf unterscheidet. (Ganz ähnliche Zeichnungen besitzt auch Pap. Tohoroi, der aber nicht nachahinungsverdächtig ist.) Vogelaugeu werden sich durch die nur geringe Ähnlichkeit beider Schmetterlingsarten kaum täuschen lassen. ■ä) K. Jordan, Seitz IX, p. 46. 26 Röber, Mimikry und verwandte Ersclieinungen bei Schmetterlingen. gekommen. Die Dysphania-Axten sind keine Tagflieger sondern sind ,,am Abend bis nach Sonnenuntergang^)" mobil, weshalb auch aus diesem Grunde die vorerwähnte Dgsphania-Art von Bougainville nicht das Modell des Papil. Toboroi sein kann. Eher könnten die Dysphania- Arten als „Nachahmer" gelten, weil die weit verbreitete Dysphania militari s einer gleichfalls (ebenso?) weit verbreiteten Anthroceride (Zygaenide), nämlich Canerkes euschemoides (also einer geschützten Art) sehr ähnlich ist. Da die Seltenheit einer Art das Kriterium für den Charakter die Mimetik ist, so müssen viele Arten aus dem Kreise der Mime- tiker ausgeschieden werden, z. B. Papilio agestor (ein Schulbeispiel für Mimikry!), Slateri, indicus, indocliineiisis , xenodes, similis, epycides; diese sind fast alle sehr häufig. Auch Papilio paradoxus telearcJms aus Nordindien ist keineswegs selten; daß die ,, Stamm- form" paradoxus auf Java sehr selten geworden, ist wohl lediglich eine Folge der Kultivierung des Landes. Die ,, Ringbildung immuner Arten", mit der F. Müller die Wissenschaft bekannt gemacht hat, kann ich deshalb nicht an- erkennen, weil sämtliche Angehörige solcher ..Ringe'- sehr häufige Arten sind und schon deswegen jede einzelne Art imstande sein müßte, den ,. Nachahmein" Schutz zu gewähren, eine Vereinigung mehrerer Arten zu diesem Zwecke also gar nicht erforderlich wäre; wären sie nicht häufig, so könnten sie nach der Mimikry-Hypothese nicht als ,, Modelle" gelten. Anzunehmen, daß diese individuen- reichen Arten sich vereinigt hätten, zum Schutze anderer, nicht geschützter Arten einen Verband zu bilden, so würde dies zu Folgerungen führen, denen jede wissenschaftliche Begründung fehlen würde, denn es wäre vorauszusetzen, entweder, daß eine ,, höhere Macht" hier im Spiele sei, oder daß die Mitglieder dieser ,, Ringe" die Notwendigkeit ihres Zusammenschlusses zu dem angegebenen Zwecke erkannt hätten; aber dies ist ebensowenig anzunehmen, wie — wenn diese Erkenntnis vorgelegen hätte — das Vorhandensein der Fähigkeit, ein solches Vorhaben auszuführen. Der nach A. Weismanns Vorbilde wiederholt dargestellte ,,Ring mimetischer Schmetterlinge" (Lycorea lialia, Mcchanitis lysimnia, Melinaea ethra und Heliconius narcaea [eucrate], die sämtlich bei Bahia vorkommen) muß daher in das Reich der Phantasie ver- wiesen werden, wie auch andere größere dergleichen Zusammen- 1) Vgl. Erich Haase, Untersuch, über die Mimikry usw., IL Teil, p. 28 (Stuttgart 1893). Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 1. 27 Stellungen. — Derartige ,, Ringe' lassen sich auch von deutschen ^ i Vanessa polyd,lo:os | „ _ Schmetterhngen konstruiere n, z. B. ^^ \ ^ } — >- roly- I Vanessa xanthomelas \ gonia l-aJbnm. zwischen vielen Melitaea —>- Brerdhis usw.; aber die i'ihnlichkeit dieser Tiere beruht eben auf naher Verwandtschaft. Offenbar hat August Weismann, als er behauptete, Arasc'mia 'prorsa sei ein Xachahmer von Limenitis ^ihi/lla und C'tmiUa^), nicht ge- wußt, daß poli/cldoros und xanthomelax mit l-album nicht kongcnerisch sind, sonst würde er walirscheinlich auch in diesem Falle Mimikry angenommen haben. Paul Hahnel, der sich fast 10 Jahi-e lang hauptsächlich zum Sammeln von Schmetterlingen in Südamerika (Venezuela und Amazonien) aufgehalten hat, gibt (Iris III, p. 161) an, daß die weißen Papilio {Protesilcnis-Giuj)]i^, nach K. Jordan [Seitz V, p. 40 flg.] 9 Arten in 24 Formen) von Hühnern, die sonst alle ihnen vorgeworfenen Schmetterlinge mit Gier verzehrten, ver- schmäht wurden und zwar vermutlich wegen ihres scharfen Geruchs. Es ist auffällig, daB diese aiißerordentlich häufigen Papilio (die ,,in Wolken" auftreten) nicht der Gegenstand der ,, Nachahmung ' geworden sind. Dieser Uir stand spricht gewiß nicht zuginisten der Mimikry-Hypothese . Die Arten der südamerikanischen Uraniiden-Gattung Urania sind der Flügelgcstalt nach ,, echte Papilio'., zeigen auch nach Paul Hahnel ein ganz ähnliches Gebahren wie die Papilio, weichen von diesen jedoch ab — und zeigen hierdurch, daß sie keine Tagschmetterlinge sind — dadurch, daß sie sich den Sonnen- strahlen in auffällig geringerem Grade aussetzen. Besteht nun zwischen den Papilio und diesen Uraniiden Stammes Verwandtschaft \ Auch die ersten Stände dieser Tiere vermögen uns hierüber keinen sicheren Aufschluß zu geben, weil sie durch Lebensbedingungen so abgeändert worden sein können, daß ihr Ursprung nicht mehr zu erkennen ist. Die indischen Uraniidae (Ni/dalemoii und Alcidis) bieten in ihrer äußeren Erscheimnig viel weniger Ähnlichkeit mit den Papilo als die Urania-Avten, und ihre ersten Stände zeigen keinerlei Ähnlichkeit mit den Raupen und Puppen der Papilio, wie H Kuhns Angaben und Bilder über Nyctahmon patroclus (Iris I) zeigen. Von Erich Haase^) wcrde^n gewiss:* Crt.s//ri7-Art:Mi als ,, Nach- ahmer" von Melhon% (Ithomiinae) erklärt und andere Autoren ^) Neue Versuche zum Saison-Dimorphismus. Jena 1895, p. 5G f. 2) 1. c. Tafel XI u. XII. 28 E ö b e r , Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Sclimetterlingeu. folgen ihm hierin. Die C'asfnia- Arten sind jedoch in ihren Lebens- äußerungen von ihren „Modellen" derartig verschieden, daß sie mit diesen nicht verglichen werden dürfen. Nach den Mitteilungen von A. Seitz^) gebärden sich die Castnien — könnte man sagen — wie ,,Herren''-Schmetterlinge insofern, alj sie (mit dachig ge- haltenen Flügeln, wodurch sie sich von ihren , .Modellen" funda- mental unterscheiden und sich als echte ., Nachtschmetterlinge" zeigen) an exponierten Stellen sitzend die Schmetterlingswelt ge- wissermaßen beherrschen. Die Abweichungen dieser Tiere in den Lebensgewohnheiten von den anderen Schmetterlingen gehen so weit, daß sie sogar die Paarung im Fliegen vollziehen. — Es ist nicht angängig, solche innerhalb ihrer Ordnung eine ganz besondere Stellung einnehmende Tiere mit anderen aus der großen Menge zu vergleichen. Die Ähnlichkeit dieser Castjiia-Arten mit immunen Schmetterlingen bezieht sich übrigens hauptsächlich auf kleinere Arten, während die großen Arten (unter denen sich sogar sehr große Tiere befinden) eben ihrer Größe wegen den Schmetterlings- feinden (Vögeln) besonders auffallen müßten vrnd deshalb mimetischen Schutzes besonders bedürftig wären. Aber — hierin liegt der springende Punkt! — welchen Arten, die ihrer Größe etwa ent- sprechen, sollten sie nachäffen? Solche gibt es eben nicht, und deshalb sind sie gezwungen, sich ..ohne Schutz" durch das Leben zu schlagen! — Nun, schon der Umstand, daß die nicht mime- tischen Arten viel zahl- und individuenreicher als die mimetischen Arten sind, scheint zu zeigen, daß sie das Leben auch ohne Nach- äffung ertragen können Dies gilt selbstverständlich nicht nur für die Castnia-ATtenl Auf Tafel XI seines zitierten Werks hat Erich Haase auch 3 Schmetterlinge von schwarzer Grundfärbung und mit roter Vorder- flügelbinde abgebildet: Hcliconius melpomene, Catasticta (Penute) tentamis (Pieride) und Papilio euterpinus; der Heliconius soll das Modell der beiden anderen Schmetterlingsarten sein. Während der Weißling ziemlich kleiner als sein „Modell" ist, zeigt sich der Papilio seinem ,, Vorbilde" gegenüber als Riese; ein mimetisches Verhältnis zwischen diesen 3 Arten ist schon des Größenunter- schieds wegen nicht wahrscheinlich. Mehr Sinn würde es haben, Avenn sowohl der Papilio, als auch die Catastidri als ,, Nachahmer" gewisser Pereutc-Arten betrachtet würden. Diese Pieriden-Gattung zeigt sich in der Mehrzahl ihrer Arten etwas kleiner als Papilio 1) Seitz VI, p. 5 u. 6. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 1. 29 iutetyinus, aber in der Färbung diesem ganz ähnlich und zwar in einigen Arten in beiden Geschlechtern, in anderen nur im weib- lichen Geschlcchte. Die Gattung Perente vertritt gewissermaßen in Südamerika die (ir.doaustralihche) Gattung Delias. Die Ddias- Arten gelten als immun^); sollten auch die Percufe-Arten diese Eigenschaft besitzen, so wäre die Zusammenstellung Erich Haases wenigstens im Sinne der Mimikrj-Hypothese verständlich, wenn an Stelle des HdicorAus eine Pcreufe gesetzt wird; solange aber die Immunität der Pereute-Arten nicht .sicher nachgewiesen ist. dürfen Ähnlich- keiten zwischen ihnen und anderen Schmetterlingen nicht als Mimikry gedeutet werden. — Auf derselben Tafel des Haaseschen Werks ist auch Hyelosia hdiconoicles (Arctiide, Bär) abgebildet. Der Verfasser bezeichnet sie als ,,eine interessante Analogieform zu der Castnia linus- (heUcoroides); da jedoch die Bären als immun gelten, so könnte die Hi/elosia wohl als Analogieform einer anderen immunen Art, aber nicht als eine Wiederholung der ungeschützten Castnia gelten. Die Immunität der Taenaris-Avten wird von Erich Haase (1. e. p. 26) vermutet, bewiesen aber ist sie nicht. Daher ist es nicht richtig, Tatnaris ähnliche Tiere (z. B. Didonis-fEIipnnids-J Arten (hier ist es wiederum nur das weibliche Geschlecht) als Nachahmer hinzustellen und damit den Kreis der Mimetiker zu erweitern. Das helle Kleid der Didonis-'^'} aus der agondas-Grw-p-pe ist durchaus keine auffällige Erscheinung unter den Satyriden und ist kein Grund zur Annahme eines mimetischen Verhältnisses. Wer sich hierüber Kenntnis verschaffen will, braucht nur die betreffenden Tafeln im Seitzschen Werke zu besichtigen. Mit der Ansicht Erich Haases (1. c. p. 29), daß die ver- dunkelten $? Formen der Arg ynnis- Arten mit der Verwandtschaft der indoaustralischen Gattung Cynlhia in Verbindung zu bringen sei (die C ijnthia-'^'^ sind bis auf Ausnahmen dunkler gefärbt a s hre ö*c?), bin ich einverstanden, nur verstehe ich nicht, wie der Autor trotz dieser Erkläiimg dazu kommt, die £? von Argynnis sagana (Sibirien, Japan) und Arg. diana (südöstliches Nordamerika) mit Danaididae zu vergleichen. Des Autors Vergleich des ? von Argynnis argyiius (niphe, hyperbius) mit Danaida dnysippus hat bereits E. Study 2) berichtigt, indem er behauptet, daß das ^) M. C.Piepers (in Mimikry, Selektion, Darwinismus, Loideu 1903,. p. 242) bestreitet abar, daß Del. (Thyca) crilhoe immun sei. -) 1. c. p. 395. 30 R ö b e r , Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetterlingen. ■argyrius — ? der Ccthosia cyame ähnlicher sei als der genannten Danaidide. Dagegen ist die von diesem Autor (1. c. p. 395) auf- gestellte Liste immuner und mimetischer Arten zum großen Teile unzutreffend, weil von den genannten 14 Arten 13 immun imd nur eine {Dismorj^hia orise, Pieride) als ., Nachahmer' in Frage kommen könnte. — Daß Heliconius atthis und Tithorea pavonii einander noch ähnlicher sind ah Heliconius hecuba und Tithorea Bonplandii war dem genannten Autor wahrscheinlich unbekannt, sonst würde er dies 1. c. p. 376 erwähnt haben. Auf Seite 392 der vorerwähnten Schrift behandelt der Autor die Darlegungen Th. Eimers^) darüber, daß Schmetterlinge selbst bei weiter geographischer Trennung ein sehr ähnliches Zeichnungsmuster zeigen können und führt die von Eimer (1. c. p. 141) abgebildeten Limenitis zayla aus Nordindien und Adelpha erotia aus Südamerika an. Die große Ähnlichkeit der Limenitis- und der Ad elplia- Arten braucht aber nicht als ein auffälliger Um- stand betrachtet zu werden, weil beide Gattungen äußerst nahe Verwandte sind. Als ,, besonders schönes Beispiel der Nachahmung"' werden südamerikanische Dismorphien (Pieridon) hingestellt. Diese (d. h. nur eine kleine Anzahl aus der großen Menge der Arten) sind aus- nahmslos ,, Nachahmer" von Ithomiinae; letztere sind sehr nahe Verwandte {Unterfamilie) der Danaididae; auf die nahe Verwandt- schaft aber zwischen letzteren und der indischen Pieriden-Gattung Pareronia werde ich noch zu sprechen kommen. Ein sehr enger phylogenetischer Zusammenhang zwischen gewissen Pieriden und den Danaididen besteht zweifellos. Was liegt hiernach näher als die Annahme, daß die Färbung und Zeichnung dieser Dismorphien lediglich der Ausdruck der nahen Verwandtschaft zwischen ,. Modell" und ,, Nachahmer" ist? Als besonders wichtig betrachte ich den Umstand, daß bei den Dismorphia — ^^ die ,, mimetische" Hinter- flügelzeichnung zugunsten sexueller Zwecke (Duftorgan) teilweise unterdrückt worden ist (vgl. z. B. Dism. orise. soroina, cordillera Seitz V, Tafel 50). Die Entwicklung der Männchen-Auszeichnungen ist demnach wichtiger als die getreue ,,Nachahmmig.'' Ein ganz ähnliches Verhalten zeigen die c?c? der Gattung Pareronia, d. h. bei ihnen wird ein großer Teil der Hinterflügel von einem Duftorgan eingenommen. Sollte nicht auch hierin ein phylogenetischer Zu- sammenhang gewirkt haben? (Fortsetzung folgt.) 1) Orthogenesis der Schmetterlinge, Leipzig 1897. Rezensionen. 31 R. ezensionen. l'oriiel Schmitt, Anleitung zur lialtung und Beobachtung wirbelloser Tiere. 5 Hefte: 1. Weichtiere, Würmer, Krebse, Tausendfüßer, Spinnen. 2. Gradflügler, Libellen, Schnabelkerfe, Netzflügler, Köcherfliegen. .S. Schmetterlinge, Fliegen. 4. Käfer. 5. Hautflügler. Verlag von Dr. F. P. Datterer & Cie., Münchea- Freising, 1920. 8°. Preis 10,50 M. Die vorliegenden Hefte, die eine Neubearbeitung der „200 Tier- versuche" desselben Verfassers darstellen, sollen Schülern Wegweiser sein bei biologischen Beobachtungen und Versuchen an niederen Tieren. Die reiche Auswahl der Objekte und die geschickten Anleitungen zeugen von großer Sachkenntnis des Verfassers und lassen reichen Erfolg erwarten. P. Pape. Otto Bürger, Reisen eines Naturforschers im tropischen Süd- amerika. 2. Auflage. Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung m. b. H.. Leipzig 1919. 8". Preis geh. 20 Mk., geb. 27 Mk. Der Verlag hat sich durch die Neuauflage des vor nunmehr fast 30 Jahren erschienenen Buches zweifellos ein Verdienst um die Natur- wissenschiiften erworben. Der Nemertinen- Forscher Bürger ist auch ein guter Reise- Schilderer, wie sein Buch beweist. Es ist ebenso interessant für den Zoologen und Botaniker, wie für den Geographen uad Ethno- graphen. Lebenswahr ziehen die Bilder der Ufer des Magdalena- Stromes an dem Leser vorüber. Gerade Südamerika, besonders seine pazifische Küste, ist ja recht wenig bekannt. Nur wenige Schilderungen gibt es von jenem Gebiete und wenig ist die Insekten-, vor allem die Käferwelt erforscht. J3ürger hat sich besonders der Erforschung der vertikalen Ver- breitung der Tiere und Pflanzen in den Anden gewidmet. Mehrere Tabellen geben gute Übersichten für die Höhenausbreitung der wichtigsten Lebebewesen. Den Schmetterlingen ist ein grol.ler Teil des Werkes ge- widmet. Neben Insekten wurden hauptsächlich Schnecken und Würmer gesammelt; doch wird im übrigen eine hübsche Übersicht über alles, was dem Forscher auf seinen Reisen begegnete, gegeben. Nicht nur dem Tropenreisenden, jedem Naturwissenschaftler, jedem Naturfreund und jedem Laien wird das empfehlenswerte Buch Freude bereiten. Gennerich. Oskar Kraneher. Entomologi^^ches Jahrbuch, XXX. Jahrgang. Kalender für alle Insekten- Sammler auf das Jahr 1921, mit Originalabbil- dungen und Anzeigen. Verlag Frankenstein & Wagner, Leipzig, 1921. Kl. -8*^. Preis gebunden 4 M. (in Partien billiger). Pünktlich wie immer, handlich, vielseitig, mit stets neuen Ver- besserungen. Dalla Torre, Enslin, ^Vüst, VVarnecke, Dr. F. Meyer, van Emden, Dorn, Riedel, Trautmann und manch anderer bringen Bei- träge: Auf 192 Seiten kann sicher nicht mehr gegeben werden! Walther Hörn. Max Voiyt, Dr. phil. Die Praxis der Naturkunde, zweite erweiterte Auflage der , .Praxis des naturkundlichen Unterrichts". Ein Hand- buch für Lehrer aller Schulgattungen, für Schülerübungen und für Sammler. Band II. Mit 143 Textfiguren. Dieterichsche Verlags- buchhandlung, Leipzig 1913. 8». Preis 3,60 M. 32 Eezensionen. Eine neue Zeit! Die Arbeitsschule drängt die alte Katechese des Unterrichts kräftig zur Seite. Selbstbetätigung des Schülers! Unter allen einschlägigen Anleitungswerken hierzu ist das vorliegende eins der besten: vorzüglich gegliederte Anordnung des Stoffes, Eeichhaltigkeit, klarer Text, ausgezeichnete Figuren: Mikroskope, Projektionen, Photographien, Samm- lungen, Exkursionen, Chemikalien, Konservierungsmittel, Bezugs- quellen usw. im Dienste des Unterrichts. Daß die für den Lehrer be- stimmten Bemerkungen in der ,, Praxis" für die Benutzung des Buches durch den Schüler kein Hindernis bilden sollen, ist ein neues aber vom Verfasser wohl gelöstes Unterfangen. Hervorgehoben sei besonders, daß das bisher verschlossene Lehrmittelzimmer zur Schausammlung werden soll. Fremdlinge treten darin zurück. Pflanzen, Tiere und Mineralien der Heimat sollen herrschen! Daneben solche Studiensammlungen, daß jeder , Schüler beim Unterricht sein Objekt in dia Hand bekommt (Biologien sollen sich durch Sammeln oder Tausch mehren). Geeignete Räume mit gutem Licht sind Vorbedingungen. Vom ,,Sammelschrank bis zur Pappschachtel" wird alles erklärt und auch die Etikettierungsfrage nicht vergessen! Wenn nur — der Schuletat zu alledem ausreichen wird! P. Pape. Franz Dofleh:. Mazedonische Ameisen. Beobachtungen über ihre Lebens- weise. Mit 10 Abb. im Text und 16 Abb. auf 8 Taf., Verlag Gustav Fischer Jena. 1920. 8". Preis brosch. M. 14.—. Verfasser behandelt nach kurzem Überblick über beobachtete Arten und Schilderung von Eigentümlichkeiten mazedonischer Ameisen haupt- sächlich die Körnersammler: Leben und Treiben der im April aus dem Winterschlafe erwachenden Messorarten, Anlage kleiner Eingwälle um die Nestöffnungen, frühzeitige Sammeltätigkeit (Blattstückchen, Gras- blüten usw.), Einbringen der Ernte im Mai und Juni auf den oft 1( 0 m langen Straßen, Anlage der Nester und Abfallhaufen und Entdeckung einer weißlichen, wachsartigen, die Wände bekleidenden Masse (vermutlich zum Abhalten der Nässe). Betreffs der nicht endgültig geklärten Frage über die eingetragenen Samenvorräte gelangt er auf indirektem Wege und unter Berücksichtigung früherer Beobachtungen (besonders Neger und Emery) zu der Überzeugung einer Notnahrung für die Ameisen und ihre Larven. Daneben mancherlei Beobachtungen au Messor und Pheidole und treffliche Abbildungen. H. Viehmeyer. Cornel Schmitt, Erlebte Naturgeschichte (Schüler als Tierbeobachter). Mit 35 Textabbildungen. 2. Aufl. Verlag B. G. Teubner in Leipzig und Berlin, 1921. (Teubners Naturwissenschaftl. Bibliothek Bd. 30). 8 0. Preis 6,60 M. Die neue Auflage enthält keine wesentliche Änderung des Inhalts, befolgt aber eine umgekehrte Reihenfolge. Die Abbildungen sind um 5 vermehrt. Die Neu-Auflage spricht am besten dafür, daß sich der Ver- fasser Freunde für die Art seiner Darbietungen erworben hat. Möge auch ferner der biologische Unterricht seiner Arbeitsschule die Jugend für naturwissenschaftliche Beobachtungen erwärmen. B. Pape. Gedruckt bei A. W. Hayn's Erben, Potsdam. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Gofsler-Str. 20. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 faßte Prof. Dr. G. Kraatz den Plan, ein entomologisches Museum aus Privatmitteln zu gründen, das durch geschenkte Sammlungen und Bibliothei beim Postscheck- amt Berlin eingerichtet. Deutsches Entomologisches Institut. Neue Eingänge für die Bibliothek. Die Direktion bestätigt mit nochmaligem verbindlichsten Dank folgende Zugänge: Fahringer, 13 Separata. Horväth, ')0 Separata. Verlag Zickfeldt, Niemann und Hon ig mann, Zoologisches Wörterbuch. Feuerborn, Duftorgane bei den Schmetterlingsmücken. Friederichs, Neues über Kribbelmücken. — Zur Kenntnis der deutschen Simuliiden. Verlag Fischer, Doflein, Mazedonische Ameisen." Kämmerer, eine Anzahl älterer Zeitschriften-Nummern. Verlag Doin (Paris), Houlbert, Les Insectes. 2. Aufl. Krausse u. Wolff, Eine Übersicht über die bisher aufgestellten fossilen und rezenter Insektenordnungen. Scherdlin, Catalogue des Coleopteres de la chaine des Vosges, fasc. IX nebs Suppl. I und II. Über die Zucht nützlicher Insekten in den Vereinigten Staaten. Netolitzky, Käfer als Nahrungs- und Heilmittel. Verlag Frankenstein und Wagner, Kran eher, Entomologisches Jahrbuch 1921. Depoli, Bathyscia Khevenhülleri Horväthi Csiki und Trechus Scopolii Maderi Winkl V. Trotha, eine Anzahl älterer Separata über Cetoniden und Lucaniden. Kuhlgatz, 5 Separata. Jeannel, 37 Separata. Andres, Tenebrionidae und Buprestidae aus: ZooJ. Erget)nisse der Kneucker'sche: Reisen durch die Sinaihalbinsel. Bergroth, Poppius, Nabididae et Anthocoridae aus: Voyage Alluaud et .leanne en Afrique Orientale. Naväs, 18 Separata. Hase, einige Zeitschriften-Nummern. Heine, Fauna de Catalunya, Coh I, Dipt. I. Et meminjsse et vaticinari liceat. Von Walfhcr Hörn, lierlin-Dahlf-ni 2. Über Rezensionen und Verleger-Ansprüche. Rtztnsions-Exeiiiplare wissenschaftlicher oder populärer Werke jiratis gegen Besprechungen zu geben bzw. zu nehmen, wai- bisher -tets üblich und im gegenseitigen Interesse von Buchhändlern und Wigsenschaftlern erwünscht: auch wir hal)en so manches schöne Buch erhalten, welches uns sonst fehlen würde. Die still.'-chweigende Voraussetzung war dabei, daß — seltene Fälle von hochwichtigen Publikationen oder Neues-bringenden Rezensionen ausgenommen — der Preis des Buches mehr oder weniger hinter den Unkosten der Besprechungen zurückblieb. Jetzt liegen diese Verhältnisse gan/- anders! Die Redaktionen hätten in der überwiegenden Zahl der Fälle das Mehrfache vom Preis des betreffenden Werkes füi- das Referat auszugeben. Berechnen wir die Unkosten pro Seite Rezensionen mit ca 100 M. (die Xebenspesen sind dabei wegen fehlender Separate usw. etwas geringer als für sonstigen Text), so kommt ca. 2,50 M. auf die Zeile. Ein Buch von 5 M. würde also^ ' bei einer zwei Zeilen umfassenden Besprechung (der Abdruck desA^ Titels. Verlags usw. ist meist allein schon länger) der Redaktion schon den Buchhändlerpreis kosten: Titel usw. von 4 — 6 Zeilen Umfang sind nichts Seltenes I Neulich erbat ein Verlag für ein Büchlein im Preis von 4 M. " , Seite Besprechung! Das gibt zu denken! D?r Verleger wird natürlich erklären, die Redaktion müßte eben dafür Opfer bringen, ,,im Interesse der Wissenschaft". Sehr schön! Wenn nur nicht so viele Bücher in punkte der letz- teren so mager wären (Der Standpunkt eines Hering.shändlers soll allerdings in der Wissenschaft auch nicht angelegt werden!). Aber sind Originalarbeiten nicht auch wissenschaftlich vollwertig^ Soll der Raum für sie den Verlagsinteressen nachgestellt werden? Durch die Rezension hat der Verleger meist einen pekuniären Vorteil, das ist nicht zu leugnen. — Wie wird sich das regeln' Nun. zunäch.st werden wohl die Verleger etwas bescheidener werden müssen; sei eS; daß sie manchmal einen Teil der Kosten beitragen oder sieh durch Inserate usw. hdfeJi Vielleicht bringt die Zeit noch eine andere Lösung: eins ist dabei auf jeden Fall zu wünschen, daß durch diese ..Xotgemein^'chaft'- das \'erhältnis und Verständnis zwischen Verlegern und Redaktionen nur inniger werden möchte: Man ist aufeinander angewiesen! Entomol. Mitteilungen X. 3 34 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 2. Heber Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetteriingen. Von J. Röber (Dresden). (Fortsetzung.) Übrigens ist die Ähnlichkeit dieser ,, mimetischen-' Dismorphien mit den vermeintlichen Modellen nur eine so allgemeine, daß sich — bis auf eine einzige Ausnahme — in keinem Falle ., Modelle" • land ,, Nach ahmer" bezeichnen lassen. Charakteristisch für die südamerikanischen Acraeiden (Gattung Actinote) ist das Vorhandensein von dunklen Zwischenrippenstreifen auf den Hinterflügeln. Die Actinote- Arten gelten für immun und sind es wohl auch. Deshalb hat man alle anderen südameri- kanischen Schmetterlingsarten, die solche Zwischenrippenstreifen besitzen und auch auf den Vorderflügeln ähnliche Zeichnung i;nd Färbung wie die Actinote führen, als Mimetiker erklärt. Solche Zwischenrippenstreifen der Hinterflügel führen viele andere süd- amerikanische Tagschmetterlinge, z. B. Saiszitella. Papilio euterpinus. Pieris subargentea (Unterseite). Pieris locusta (Unterseite), mehrere Pereute- Arten (Unterseite), Archonias pharnakia (Unterseite), Hesperocharis nereina (Unterseite), Lymanopoda acraeina (Unterseite), Heliconius doris. HeJ. anderida (Unterseite). Hei. Lindigii (Unterseite), Hei. Wallacei (Unterseite), Hei. clysonimus (Unterseite), Hei. hortensc (Unterseite), Hei. telesiphe (Unterseite); Eueides ricini (Unterseite), Eu. pavana, aliphera und thales. Phyciodes acraeina castilla, aurora. pellenea, actinote, actinotina, Hopfjeri und perilla. Morplieis Ehrenbergi, Adelp a mesentina und ähnliche Gattungsgenossen, Hades noctula. verschiedene Lymnas- und Siseme- sowie sämtliche Lyropteryx- Arten: also in vielen Familien ist dieser Charakter vertreten, wie auch bei Arten, die in anderen Erdteilen beheimatet sind, so in Afrika bei Papilio antimachus. zalmoxis. merope $$, ncalegon, ucalegonides. Planema- Arten, Hypolimnas iisamhara (imperialis), Hypol. salmacis. Ewcanthe trajanus. Pseudaeraea tarquivia. Diese Hinterflügelzeichnung ist also ein allgemeines, weit verbreitetes Muster, und wird auch von Arten gezeigt, die als Mimetiker nicht in Frage kommen können. Darum ist es sehr gewagt, alle diejenigen Arten, die außer dieser Hinterflügelzeichnung auch auf den Vorderflügeln eine mehr oder weniger getreue x4c/i'?io/e-Zeichnung besitzen, als Mimetiker zu bezeichnen. Erich Haase sagt 1. c. p. 3: ,,die zufällige Ähnlichkeit einiger Nachahmer ließ diese Individuen überleben, die gesteigerte Ähn- lichkeit mit den Modellen endlich sicherte die Erhaltung der Art'-. Eatomolog. Mitteihingen X, 11)21, Xr. 2. 35 d. h. die Art stand auf dem Aussterbeetat, und nur die Fähigkeit einiger Individuen, ein anderes, ein?r geschützten Art gehöriges Kleid anzunehmen, rettet? sie vor dem völligen Untergange, sie war aber gezwungen, unter einer Maske weiter zu leben. Es war wirklich recht liberal \"on der Natur, daß sie einer Art, deren Untergang sie beschlossen hatte, nicht nur gestattete, ihr ein Schnippchen zu schlagen, sondern ihr sogar die besondere Befähigung hierzu verlieh ! Zu den Forderungen Wallaces für die Gründe der Berech- tigung der Mimikryhypothese: 4. daß (die Nachahmer) von ihren Verwandten sehr verschieden sind; 5. daß die Nachahmung, so unbedeutend sie auch sei, nur eine äußerliche ;ind von außen sichtbare ist und sich nie auf innere Charaktere a,usdehnt , ist folgendes zu bemerken: In ^•ielen Fällen sind die ,, Nachahmer" durch Zwischenformen mit den nicht geschützten Gattungsgenossen verbunden; dies zeigt sieh recht schön in großen Gattuni^en. z. B. F/u/ciodes. In diesen sind alle Verbindungsglieder zwischen den charakteristischen Gattungsform ?n und den getreuen ,, Nachahmern" vorhanden. Die Phi/ciodes-Avten imterscheiden sich aber weder in der Struktur der Schmetterlinge, noch der Raupen und Puppen von der Gattung Melitaea, und die Gattung Phyciodes ist daher eine rein künstliche, weshalb sie nicht aufrecht gehalten werden kann. Vereinigt man daher beide Gattungen, so gewinnt man einen Kom- plex von etwa 230 Arten die sich auf die paläarktische und die amerikanische Fauna verteilen; auf letztere kommen etwa 200 Arten. Von diesen sind aber nur etwa 40 Arten als sogen. Nachahmer anzusprechen, während das paläarktische Gebiet nur reine MeJitaea- Arten aufweist. Also: von 2.30 Arten konnten sich 190 ohne ,, Nachahmung" erhalten und sind auch noch zumeist sein* indi- viduenreich, während nur der kleine Rest, dem zudem eine ganze Anzahl seltener Arten angehört, eine Verkleidung annehmen mußte, die üt)rigcns in vielen Fällen ihren .,ZAveck ' gar nicht erfüllen kann. Aber die Vertreter der Mimikryhypothese könnten an- nehmen, daß diese Arten sieh noch in der Umwandlung zu mi lue- tischen Arten befinden. Die Gegner dieser Hypothese aber könnten behaupten, daß die Avenigen mehr oder minder gut verkleideten Alten auf dem Wege sind das normale Kleid der Gattung zu erwerben. Aber welches ist denn nun das ..normale" Kleid der Gattung Melitaea:! Im paläarktiseju'n Gebiete ist das Äußere der 3(i Röber, Mimikry uud verwandte Erscheinungen bei Schmetterlingen. etwa 30 21 elitaea- Arten wie aus einem Gusse; ebenso viele Arten gleichen Charakters besitzt das nordanierikanische Gebiet Es ver- bleiben sonach etwa 130 Arten, die bis auf wenige nordameri- kanische Arten das neotropische Gebiet und zwar hauptsächlich den äquatorialen Gürtel bewohnen. Die paläarktischen und nord- amerikanischen ., echten'' Melitaen zeigen nicht die geringste Neigung, ihren Gattungsgenossen aus dem Äquatorgebiete ähnlich zu werden, während letztere sehr verschiedenen Typus aufweisen. Es wird sich also schwer entscheiden lassen, welche Form als der normale Gattungstypus zu gelten hat. — Punkt 4 der Wal lac eschen Forderungen trifft demnach auf Melitaea nicht zu, weshalb alle Arten dieser Gattung aus der Reihe der ., Nachahmer'' auszuscheiden sind. Zu Punkt 5 der Wal lac eschen Forderungen verweise ich auf meine Ausführungen über Eronia und Danaida. Hierzu müssen also noch eingehende Untersuchungen angestellt werden. Es fragt ich aber, ob elie W a IIa c eschen Forderungen richtig sind. Wer kann hierüber entscheiden? Erich Haase behauptet mit anderen, daß die Schmetterlinge der Untergattung PharmacopJiagus. weil deren Raupen Gift- (Aristolochia-)Fresser sind, durch schlechten Geschmack vor der Verfolgung durch Tiere geschützt seien. Dies mag im allgemeinen zutreffend sein, obwohl Ausnahmen festgestellt worden sind. Daß aber, wie eler Autor gleichfalls behauptet, elie den Pharmacophagus- Arten ähnlichen, aber nicht aus giftfressenden Raupen hervor- gegangenen Schmetterlinge elenselben Schutz wie die giftigen Arten genießen, muß erst noch bewiesen werden. Übrigens ist hierzu die Frage zu stellen: welches Kleiel trugen elie ,, Nachahmer" ehemals und wäre es nicht viel einfacher gewesen, anstatt einer vielleicht totalen Umwanellung eles Kleides dieser angeblich schutzbedürftigen Schmetterlinge sie auch zu Giftfressern zu machen? Aber welchen ZAveck soll dieser ,, Schutz" haben? Jede Tier- und Pflanzen-Art muß einen zureichenden Schutz haben, elamit sie leben kann, und jede Tier- und Pflanzen- Art muß eine gewisse Menge Feinele haben, elamit sie sich nicht ins Un- gemessene vermehrt ! Im Durchschnitte elarf jedes fortpflanzungsfähige Paar nur ein Paar fortpflanzungsfähiger Nachkommen zeugen, sonst würele elas Gleichgewicht im Haushalte eler organischen Natur gestört werden. Nachgewiesenermaßen sind durch Menschen eine Anzahl Tierarten (Robben. Vögel) ausgerottet worden. So bedauerlich dies für den Naturfreund erscheint, so ist eloch wohl die Frage gestattet : handelten die Menschen, die aus Habsucht oder anderen Trieben Entoniolog. Mitteilungen X, 1921. Xr. 2. 37 die Ausrottung dieser Tiere bewirkten, nicht etwa im unbewußten Auftrage der Natur, weil diese Tiere als nicht mehr zeitgemäß dem Untergang geweiht waren :' Andernfalls würde doch wohl die Xatur Mittel und Wege gefunden haben, dieser Ausrottung vorzubeugen!? — Eine das Seitenstück zu dieser Ausrottung bildende Tatsache hat der die Großstadt bewohnende Naturfreund immer vor Augen: er muß sehen, wie durch die fortschreitende Kultivierung des Landes Tiere — namentlich Insekten — in größerer Artenzahl nicht nur zurückgedrängt, sondern am Orte vernichtet werden dadurch, daß ihnen die Existenzmöglichkeit genommen wird. Aber nicht nur die Ausbreitung der menschlichen Wohn- und Arbeitsstätten, sondern auch andere Kulturarbeiten sind dem Tierbestande — nicht nur hinsichtlich der Zahl der Individuen, sondern auch der Arten ■ — abträglich. Mit jeder Trockenlegung einer sumpfigen Land- slrecke werden auf diesem Stück Erde viele Tiere und zwar haupt- sächlich Insektenarten ausgerottet (daß auf diese Weise z. B. Chry- sophanus dispar in England ausgerottet worden ist, wurde schon wiederholt betont). Aber der Mensch ist aus Selbsterhaltungstrieb zu solchen Maßnahmen gezwungen, einesteils um Land zu gewinnen zum Anbau von Nahrungsmitteln usw., andernteils zur Bekämpfung bzw. Ausrottung von Schädlingen der Gesundheit der Menschen und ihrer Haustiere. De -halb kann in diesem Verhalten des Menschen nichts anderes erblickt werden, als die Betätigung des Willens der Natur. Warum sollte die Natur mit den als ,, Nachahmer" bezeichneten Schmetterlingen eine Ausnahme gemacht habc'n? Diese leben zum allergrößten Teile in Ländern, die von der Natur am meisten be- günstigt sind und Lebensmöglichkeiten in Hülle und Fülle bieten. Weil in den viel ärmlicher bedachten Ländern (z. B. Europa) ,,Mimikr3'' unter den Schmetterlingen sich nicht erkennen läßt, so ist logischer Weise zu sclilicßen. daß sie in anderen, begünstigteren Ländern ebensowenig vorhanden ist. — Über die mitunter frap- pierende Erscheinimg gewisser als Mimetiker gedeuteter Schmetter- linge darf man angesichts .so manch anderer auffallender Er- scheinungen nicht verwundert sein und nicht nach fernliegender Erklärung suchen. Wci' will /.. B. eine Erklärung für Liphyra finden? Mimikry ist in diesem Falle völlig ausgeschlossen: warum will man solche in anderen Fällen siiehen? Doch lediglich, weil zufällige Ähnlichkeit mit andeien Schmetterlingen besteht, die für ,, geschützt" erklärt werden. 38 Röber, Mimikrv und verwandte Erscheinungen bei Sclnuetterling; n. Die Vertreter der Mimikry-Hypothese erklären die Tatsache, daß vielfach nur das weibliche Geschlecht ein ,;Schützendes-- Kleid trägt, mit der Behauptimg, daß die $$ des Fortpflanzungsgeschäfts wegen größeren Schutzes bedürftig seien als die qq. Diese Ansieht ist m. E. völlig irrig. Wenn auch im allgemeinen die Paarung der Schmetterlinge nur kurze Zeit dauert i) und das o eben lediglich für die Dauer derselben für die Fortpflanzung unersetzlich ist, ^o ist aber doch die Paarung ebenso wichtig, wie die Eierablage durch die ??. Die Meinung, daß das S für die Fortpflanzung weniger wichtig sei und geringeren Schutzes bedürfe als das andere Ge- schlecht, ist daher völlig unzutreffend. Es ist auch zu berück- sichtigen, daß die $$ bei der Eierablage sich vielfach sehr versteckt halten und daher weniger Gefahren ausgesetzt sind, als die sich schon vor der Paarung mehr frei bewegenden (JcJ. Wenn also nicht auch das o den erforderlichen Schutz genießt, so ist aller Schutz, dessen das $ teilhaftig wird, illusorisch; es sind eben beide Ge- schlechter in gleichem Grade schutzbedürftig! Hiermit ist — wie ich annehme — die .,Mimetik" der $$ von Pai)ilio dardanus {merope) und ähnliche Fälle erledigt. Das $ von Zethtra pim.plea ist in der ZeicluiTingsanlage ganz ähnlich der Orinoma damaris; nicht die ?$ gewisser Zethera- Äxten, sondern die SS fallen aus dem Familienrahmen. Die $$ der Eurypus- Äxten sind so außerordentlich abändernd — nur zum kleineren Teile Euploea = ähnlich, zum größeren Teile aber keinem immunen Schmetterlinge ähnlich — , daß es sehr gewagt erscheint, sie als Nachahmer zu deuten. Es wäre sonderbar, wenn unter der großen Anzahl der Formen der Eurypus-^'^ der in Indien so sehr verbreitete und häufige Euploea-Typns nicht vertreten wäre. Für diese Fälle Mimikry anzunehmen, ist also ganz unnötig. Ich bin der Meinung, daß gerade die Variabilität der Eurypus-'^Z zeigt, daß bei Ähnlichkeiten zwischen geschützten und ungeschützten Arten nicht immer an Nachahnmng gedacht werden muß! Warum sollen Papilio mayo, lampsacus und ähnliche Arten ., Nachahmer" von PharmacopJiagus- Arten sein? Papilio Meyeri ist dem mit ihm zusammen fliegenden Papilio euri/pylus pamphylus noch ähnlicher als die ersten den Phirmacophagus-Arten, ohne daß er im Verdachte steht, ,, Nachahmer" zu sein. Und es gibt viele analoge Fälle unter den Schmetterlingen, z. B. Papilio helenus — 1) Mitunter dauert sie sehr lange; ich habe beobachtet, daß ein Paar Pachyprisahofiis 1 2 Tage und 2 1 Tag, also zusammen 4 Tage lang in Kopula war. Eutomolog. Mitteilunoen X, 1921, Xr. 2. 30 iswaroides — • isivara, Euploea (upator — Vitifaf^ciata. Warum ver- mag die afrikaiiische Papilioniden-Fauna ohne immune und fast ohne mimetische Arten zu existieren, und wie kann überhaupt der weitaus größere Teil der Schmetterlinge trotz des Mangels eines derartigen ,, Schutzes" bestehen? Es ist m. E. ein großer Irrtum, anzunelimeu, daß durch das Fallenlassen der Mimikry-Hjqoothese der Darwinschen Entwicklungs- lehre eine Stütze entzogen werde. Im Gegenteile erscheint es mir bsdenklich, diese Hypothese als Pfeiler des Darwinismus zu be- nutzen, schon deshali), ,,weil einzelne es sogar fertig gebracht habeii, den Terininus Nachahmung buchstäblich zu nehmen^)", was schließlich auf Einverständnis mit der biblischen Erklärung der Schöpflang hinausläuft. Die Entwicklungslehre ist bereits derart gefestigt, daß sie einer Hilfe durch die nie ohne Widerspruch hin- genommene Mimikry-Hypothese nicht bedarf. Vielmehr würde durch Ausschaltung der — weil durchaus nicht bewiesenen und daher nicht wissenschaftlichen — Mimikry-Hypothes - und flurch Er- klärung der ,, Mimikry-Fälle" durch die Entwicklungsgeschichte, d. h. Aufhellung der stammcsgeschichtlichen Verhältnisse der Familien der Schmetterlinge zueinander, der Entwicklungslehre eine noch breitere Grundlage gegeben werden. — Nach meiner Auffassiing ist es kaum möglich, die Mimikry-Hypothese mit der Entwicklungs- lehre in Einklang zu bringen, Aveil sie lediglich auf Vermutungen und Behauptungen bendit. Neuerlich ist behauptet worden, daß eine 3 cm lange Spanner- raupe für insektenfressende Vögel und Eidechsen ein furchterregender Gegenstand sein müsse, weil sie dassell)e Zeichnungs- und Färbungs- rauster wie Korallenschlangen besitzt'^). Sollten die Insektenfresser nicht zwischen der kleinen Raupe und einer Schlange, die auch in ihrer Jugend bedeutend größer als eine solche Raupe ist, unter- scheiden können? Gleichen Wert haben clie meisten Fälle von Ähnlichkeit unter Schmetterlingen, die als Beispiele der ,, Nach- ahmung" bezeichnet Avordcn sind. 1) K. Study. I. e. p. 37 1, Fiiliiiote 1. 2) Selbst JCrich Haase (1. c. p. l.")l) vermag derartiue Fälle vou ..Mimikry" nicht anzuerkennen, währenil sich Franz Dot'leiii (1. c. p. 391)) teils für, teils gegen die Mimikry zwischen gütigen und ungiftigeu Schlangen ausspricht. J. Delage und M. Goldsmith (Die Knt- wickelungstheorien, autoris. Übers, nach der zweiten französ. Auflage von Rosa Thesing, Leipzig, ohne Jahresangabe, p. ;{7 f.) sprechen sicli im allgemeinen gegen die Mimikry-Hypothese aus. 40 E 0 b e r , Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetterlingen. „Warnfärbung" besteht tatsächlich nicht; es handelt sich hierbei vielmehr nur um die menschliche Erklärung einer Tatsache. Was würde auch z. B. einer Catocala die rote „Warnfärbung" ihrer Hinterflügel nützen? Am Tage macht sie keinen Gebrauch von ihr und nachts ist sie wirkungslos. Welche Wesen sollen auch durch die rote Färbung gewarnt werden? Am Tage lebt der »Schmetterling, wenn auch nicht gerade versteckt, so doch an solchen Orten, wo er nicht leicht entdeckt wird; übrigens ist er in seinen Flugbewegungen rascher als seine (etwaigen) Verfolger (Vögel, Fledermäuse). Die ,. Warnfärbung" ist vielfach bei immunen Schmetterlingen (z. B. Arcfiidae) zu finden; hier ist sie aber völlig unnötig, weil diese Tiere ja schon durch andere Eigenschaften geschützt sind; sie soll aber nach d?r Mimikry-Hypothese den An- greifern ein ,,Halt!" zurufen. Wäre diese Annahme zutreffend, so wären die übrigen immunen., aber nicht mit Warnfärbung aus- gestatteten Schmetterlinge den Warnfärbiing tragenden gegenüber im Nachteile; aber keine Beobachtung spricht dafür, daß dies wirklich der Fall sei. Übrigens gehören die mit Warnfärbung aus- gestatteten immunen Schmetterlinge in sehr vielen Fällen den nächtlich fliegenden Arten an und deshalb könnte die ^^'arn- färbimg gar nicht zur Geltung kommen, es müßte denn nach- zuweisen sein, daß die Verfolger die Fähigkeit besitzen, auch nachts die Farben zu unterscheiden. Mit Recht ist F. Moores Behauptung, daß Danaididae {Danaida- und Eujiloea-Arten sowohl unter sich, als auch gegen- seitig) einander nachahmen, bekämpft worden; deshalb dürfen auch nicht Itima- und Thyridia-Arten als gegenseitige Nachahmer erklärt werden. Woher haben viele Dismorphia- Alten (z. B. arsinoe) die besondere Gestalt der Vorderflügel, die bei den ,, Modellen" nicht vorhanden ist und daher auch nicht auf ,, Mimikry" zurückgeführt werden darf, und wie ist die ganz ähnliche Flügelgestalt der paläarktischen Gattung Leptidia zu erklären? Beide Gattungen sind sehr nahe V e r w a n d t e I Daß die VV von Hypolivmas misippus unterseits ebenso aus- sehen wie oberseits (also anders als die qS), scheint zu zeigen, daß sie in der Entwicklung auf einer tieferen Stufe stehen als ihre cJo, und ihr Kleid etwa phylogenetisch dasselbe Alter besitzt wie ihr ,, Modell" (Danaida chrysippus). Wahrscheinlich stammen beide (Daiudda imd Hyp(.liitmas) aus einer Ei^oche, in der der Danaididen- Typus vorherrschend war. (Schluß f^ Deutschen Entomologisehcn Museums an ]aläarktischen Tenebrioniden zur Durchsieht, Ordninig und. wenn ntitig. J^estimmung übertragen, im ganzen über 172()0 Stücke, b'h crhiulte mir. ihm für diesen Beweis des Vertrauens meinen \ eri)indliehsten Dank zu sagen. Das ^Faterial ist deshalb besonders interessant, weil es fast sämt- liche Tenebrionidentypen von Dr. Kraatz enthält: al)er auch einige von Rottenberg. Eeitter u.a. Tjcider fehlen vielfach die Fundoit- angaben. zum Glücke .sehr selten sind diese Angaben offer.kundiu' falsch . Ich möchte im iiaehstelu nden nach Yfaßgabe (U's Fortschreitens meiner Arbeit die Bemerkungen festlegen, die ich hierbei machen konnte . 1. Erodiiis l)revi<'ollis Kr. Xach der vorliegenden Type ist dies ein £ von E. hicarinatus Er.. der in der Größe sehr stark variiert. Dr. Kraatz vergleicht ihn in seiner Revision dei Tenebrioniden der alten A\ Vit p. .")() in der Größe mit ftj/rianis Sol. =gibhi(s F., Avas vollkommen mit nnttelgroßen Stücken des hicarinatus stinunt. Die von Kraatz erwähnten ..deutlichen, wenn auch seichten Kcirnchen in ziendic h weiter Ausdehnung längs de> Seitenrandes des J-lalsschildes, bis zur .Mitte hin"" sind bei bicariimins innner mehr od(>r weniger stark vorhanden . Diese ^Vorte haben R e i 1 1 e r \-eranlaßt. hrericolJi,^ Kr. in sein(>r Tabelle p. ()'.] i\\\ falscher Stelle, nämlich bei Hcnoni .\\\ . unterzubringen, dei' aber, xon anderen Unter- schieden abgesehen, einen an den Seiten bedeutend stäiker gekörnten Hals.schild hat. Di( von Kraatz I.e. erAvähnte (Juererhal)en]u'it der Stirne zwischen, den Seiteiilaiipen des ('ly]'eus ist bei fast allen mir vorliegenden Stücken des hiairinalKs deutlich, bei manchen sogar sehr stark ausgey)rägt vorhanden. 2. Krot als die Flügeldecken, letztere sind reichlieh doppelt so lang als der Hals- schild und hinter der Mitte bauchig erweitert. C. convexicollis Desbr. hat einen Halsschild, der so breit ist als die Flügeldecken, letztere sind kaum doppelt so lang als der erstere und hinter der INIitte nicht deutlieh erweitert." In dem mir vorliegenden ^Material des Deutschen Entomologischen Museums fand sich auch die Type der C. caucasica Kr. Nach Vergleich der Type und der Beschreibung hat diese Art aber einen Halsschild, der so breit ist als die Flügeldecken, letztere sind kaum doy^pelt so lang als der erstere (Elytra thoraeis latitudine eodenique vix du])l() lorgiore) und hinter der Mitte nicht deutlich erweitert. C. Äntoniae Rtt . hat nach der Beschreiburg einen Halssehild. der deutlich schmäler ist als die Flügeldecken; letztere sind dicht hinter der INIitte am breitesten. In der Bestimmungstabelle in D.E.Z. 1896, p. 300 und in der Monographie p. 131 fügt Reitter noch hinzu, daß Äntoniae Rtt. {caucasica Kr. nach Reitter) Flügeldecken habe, die reichlich doppelt so lang sind als der Halsschild. C. convexicollis Desbr. Aus der Beschreibung geht das Verhältnis des Halsschildes zu den Flügeldecken nicht hervor. Desbrochers sagt vom Halsschild nur: ..Etwas weniger lang als breit, fast geradlinig xlnd schwach verengt vom ersten Drittel zur Spitze." Letzteres Merkmal trifft auf beide Arten zu. Von den Flügeldecken sagt er: ,, Schwach verengt gegen die Basis, mit einer sehr leicht erhabenen Naht gegen die scharf zugespitzte Spitze."' Scharf zugespitzte Flügeldecken hat aber die Äntoniae Reitter, während caucasica Ki. an der Spitze ziemlich verrundete Flügeldecken hat. Aus dem Gesagten geht hervor, daß die bisherige Syiionymie falsch ist und vielmehr zu lauten luit: caucasica Kr. convexicollis Rtt. non Desbr. convexicollis De.sbr. caucasica Ivtt. r.on Kr. Äntoniae Rtt. (). Akis Schwcinhirtlii Qued. Beschrieben in Berl. Ent. Z. XXXV. ISOO, p. 139 ^ Morica Pharao Rtt.. Verh. N. Ver. Brunn XLTI, 1904, p. 38. Xach einem Stück der coli. Kraatz. bezettelt ..Akis Seln\einfurthi Qued., I\rariut bei Alexandria "■ konnte ich feststellen, daß diese beidcMi -Arten synonym sind. Die beiden i^esehreil)unü;en stimmen amau iiberein. 44 Schuster, Palöarktische Tenebrioniden d. Deutschen Eiit. Inst. 1. Weoen der kurzen, kiäftigen Beme und der die Spitze des Abdomens nicht erreichenden Hinterschenkel ist die Art eine Morica. muß aber Schveinfurihi Qued. heißen, da dieser Name früher gegeben ^vurde. Pharao Rtt. ist also synonym. Die Art kommt nicht bloß in Ägypten, sondern, nach von Dr. Klaptocz in Bengasi gefangenen Stücken. auch in der Cyrenaika vor. 7. Vkis inelitaiia Rtt. Diese nach Stücken von Malta beschriebene Art kommt nach Exemplaren der coli. Ragusa. Palermo und der coli. Kraatz auch auf Sizilien vor. Sie ist, meines Erachtens, nur eine Varie- tät der suhtcrranea SoL. die sich durch eine von oben sichtbare lange, kräftige Rippe auf den falschen Epipleuren von der Stamm- form, bei der nur ein kurzer Kiel oder eine mehr minder kiirze, von oben nicht sichtbare Rippe vorhanden ist, unterscheidet. Es kommen auch Stücke der svhtrrranea \oy. die weder Kiel noch Rippe haben. Das Vorkommen sizilianischer Tiere auf Malta könnte, nach Mitteilungen des Herrn Rudolf Böhm, der lange Zeit auf Malta interniert war, möglicherweise auf den Umstand zuiückzu- f Uhren sein, daß für die Zwecke der intensiven Gartenkultur Maltas sehr viel Erde von Sizilien importiert wird. 8. Lasiostola nigrohirta Rtt. und hirta Fisch. Reitter beschreibt in den B. T. XXV, p. 23 [222] die L. nigrohirta. die er durch die lange, aufstehende schwarze Behaa- rung von der hirta Fisch., der er eine lange, abstehende fuchs- rote Behaarung zuschreibt, unterscheidet. Fischer sagt von der hirta in der Beschreibung: ..pilis lon- gissimis rufulis tecta". Herr Hofrat Prof. Dr. M. K. Heller, Dresden, hatte die Güte, mir die Type und ein zweites Stück der hirta aus Fischers Sammlung zur Ansicht zu senden. Von einer fuchsroten Behaarung ist nun keine Spur, wohl aber zeigt sich eine schwarze Behaarung, die bei durchfallendem Lichte dunkel- braun erscheint. Herr Hof rat Dr. Heller hat. wie er mir schreibt, dieselbe Wahrnehmung gemacht und fügt noch hinzu, daß dies .,wohl meist bei sog. schwarzer Behaarung der Fall sein dürfte". Ich habe nun zwar schon sehr viele Stücke der nigrohirta Rtt. gesehen, die. der Beschreibung entsprechend, eine evident schwarze Behaarung aufweisen, die bei durchfallendem Lichte bräunlich er- scheint, aber keine Stücke mit fuchsroter Behaarung, wie sie die hirta Fisch., nach Reitter. haben soll. Entomolog. Mitteilungen X, 1021, Xr. 2. 45 Ich möchte daher die Vermutung aussi^rechen, daß beide Arten identisch sind und der anseheinende Widerspruch hinsichtlich der Farbe der Behaarung auf die Art der Betrachtinig zuiiick/.u- f Uhren ist. 9. Lasiostola minuta Kr. Herr Direktor Ernö Csiki, Budapest, hatte die Güte, mir das Material der Reitterschen Sammlung zu übersenden, so daß ich in die Lage kam, zu konstatieren, daß minuta Kr. nicht mit minima Men. synonjnn ist, wie Reitter in seiner Bestimmungs- Tabelle XXV, p. 25 [224] annimmt, sondern daß vielmehr nitens Rtt. mit minuta Kr. übereinstimmt. L. minuta Kr. hat Flügeldecken, die am Grunde keine dichte, feine Behaanmg zeigen, während yriinima Men. eine starke, feine Behaarung aufweist. L. nitens Rtt. hat, nach Besichtigung der Tyj)e und nach der Beschreibung ebenfalls keine dichte, feine Be- haarung. Die L. nitens Rtt. stimmt mit der minuta Kr. genau überein und ist zu letzterer als Synonym zu stellen. 10. Lasiostola grisesceiis Kr. L. grisescens Kr. und pulla Rtt. sind ebenfalls synonjan. Die Angabe Reitters, 1. c. p. 24 [223]. daß grisescens Kr. schwarze Fühler habe, trifft nicht zu. Die T3'pe hat vielmehr ein rotes erstes und zweites Fühlerglied. Die Type der pulla Rtt. ist ein sehr kleines, ziemlich de- floriertes Stück. L. grisescens Kr. ist von minima ^Nlen. wie folgt zu unter- scheiden : a" Flügeldecken mit ganz sehwacli vortretender ])rimärer Körnchen- reihe. Die Körnchen der primären Reihe von denen der Zwischenräume wenig an Größe verschieden . . . grisescens Kr. a' FlügekUcken mit verhältnismäßig stark vortretender, fast rippenförmiger primärer Körnchenreihe; deren Körner viel größer als die spärlichen Körner der Zwischenräume whiiwa Men. 11. Lasiostola t'ariuata Kr. L. minima Men. unterscheidet sich von carinata Kr. durch mehr weniger dichte anliegende feine Behaarung, schmälere, lang- ovale Körperform und ganz abgerundete Sclnütern. L. carinata Kr. ist breit eiförmig, hat stark vortretende Schultern und die pri- märe Körnchenreihe ist stark rippenförmig. 46 Schuster, Paläarktische Tcnebriouiden d. Deutschen Eüt. Inst. I. 12. Ociiera maroecana nov. spec. Vom Habitus und in der Größe der Menetriesi Kr., die ganze Oberseite sehr lang, aufstehend, schwarzbraun behaart, matt. Koj)f mit einer tiefen Einbuchtung am Seitenrande vor dem Vorderrande des Kojifschildes. Augen quer nierenförmig, flach, aus der Wöl- bung des Kopfes kaum vorragend. Halsschild breiter als der Kopf, beträchtlich schmäler als die Flügeldecken, die ganze Ober- seite zerstreut, auf der Scheibe noch weitläufiger fein granuliert; an den Seiten schwach gerundet, nach vorne etwas mehr verengt als nach hinten, mit fast rechtwinkeligen Vorder- und etwas stumpfen Hinterwinkeln; Vorderrand leicht, Hintsrrand schwach bogenförmig ausgebiichtet, Prost er num lang abstehend behaart, über die Vorderhüften beträchtlich, lanzettförmig verlängert, mit abgerundeter Spitze, diese dicht bräunlich behaart. Flügeldecken beim cJ an den Seiten schwach gerundet und nach hinten schwach er- weitert, beim + stärker gerundet und bauchig erweitert; schwach gewölbt, auf der Scheibe etwas niedergedrückt, die ganze Oberseite dicht gekörnt, die Körnchen von zwei verschiedenen Größen, teil- weis3 in Reihen stehend; hie und da, besonders gegen die Naht, mit einzelnen erloschenen Punkten. Der umgeschlagene Rand so wie die Oberseite granuliert, mit tiefen Punktreihen. Die EjDi- pleuren schmal, vorne breit und in der Höhe der Hinterbrust nach innen lang schlitzförmig vertieft. Abdomen zer.streut fein granuliert, fein anliegend gelblich und lang abstehend dunkel be- haart. Mittel- und Hinter tarsen ohne lange Haarfransen, kurz, borstig behaart, mit einzelnen langen Haaren. Mittel- und Hinterschienen im Querschnitte rimdlich, der äußere Spitzenwinkel d' r Vorderschienen nicht deutlich zahnförmig vorgezogen. Long. 21 — '24 mm. Marocco (Rolph leg.). 3 bis auf die Größe übereinstimmende Stücke. Eine Art, welche wegen der dicht gekörnten Flügeldecken und dem schmalen, vorne breiten und in der Höhe der Hinterbrust nach innen lang schlitzförmig vertieften Rand der Epipleuren in die Verwandtschaft von hispida Forsk., setosa Men., Menetriesi Kr., triangalaris Fst. und robusta Fst. gehört. Mit hispida in der langvn aufstehenden Behaarung der Oberseite übereinstimmend doch durch den beträchtlich über die Vorderhüften verlängerten Pro- sternalfortsatz zu unterscheiden. Von den übrigen erwähnten Arten durch die lange, aufstehende Behaarung verschieden. Menetriesi. Iritnigularis und rotnisia haben nur eine spärliche, kurze, nieder- Entoinolog. .Mitteilungen X, 1021, Xr. '2. 47 liegende Behaarung, seht-sd lial wohl eine dichte, aber viel kürzere Behaarung. 13. Paeliyscclig smyrneiisis Kr. Pachyscelis smyrnensis Kr. ist, nach Vergleich der Type = ob- ■■icura Sol. und nicht quadricollis BruU. In der coli. Kraatz waren alle obscura Sol. als quadricollis Brüll, bezeichnet. P. quadricollis von Kreta war gar nicht vorhanden. Es liegt eine verschiedene Auffassung der Arten von Seite Reitters und T>. . Kraatz vor. 14. Pachyscelis laevk'oJIis Rtt. Diese Art hat Gebien in seinem Katalog, p. 2U3, aus mir unbekannten Gründen a's fragliches Synonjan zu Sfalagmoptera mollis Kr. gestellt, obwohl sie Reitter als Pachyscelis beschrieb. P. laevicollis Rtt. ist aber wegen der flachen, aus der Wölbung des Kopfes kaum vorragenden Augen, den kräftigen Beinen, den zur Spitze etwas verbreiterten Vorderschienen, der vortretenden Prosternalspitze und dem gerade abgeschnittenen Halsschildhinter- rand eine Pac/iysctlis. 15. Stalaginopteia mollis K . .SV. /iiuUi.s Kr. D. E. Z. 1882. p. 329, ist eine Pachi/scdi-s und der laevicollis Rtt. sehr ähnlich. Sie unterscheidet sieh von dieser durch die Skulptur der Flügeldecken. P. laevicollis Rtt. hat starke, große, ziemlich flache, ineinander verflossene Tuberkeln auf der Scheibe der Flügeldecken, mollis Kr. hingegen rasjjelförmige, ganz verwischte, kleine Körnchen, hinter denen sieh ein Punkt befindet. Bei oberflächlicher Betrachtung erscheint die Oberseite fast glatt. 16. Stalaginoptora tuberciilosa Ki. tit. iuberculosa Kr. D. E. Z. 1882. p. 327 ist nicht synonym mit Heydeni Kr. 1. c. p. 326 und mit seriafogenimata Sols., wie Reitter in den B. T. XXV. p. 2(') [225] angibt, sond/rn wahrscheinlich mit iomcntosa Reitt. 17. Piuii lia pachysci'Iis Kr. Pimelia pacJi yscclis Kr. ist, nach der- Type, eine Stalagnwpicra. Die Gattung Stalagniopfrra bedarf einer gründlichen Revision. Die einzelnen Individuen variieren sehr stark hinsieht lieli der Sktdp- tur der Flügeldecken und nur großes Material kann eine gute Ab- grenzung der Arten ermöglichen. 48 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, ^'r. 2. Zur Kenntnis des Oxybel'' (Hyai.). Von Dr. Roiiu>tiiu Jieyer, Staatl. Landw. Versucl s- und Foisclungsanstalten Landsberg a. W. Die Kenntnis nnserer einheimischen Oxt/belus- Arten war bisher recht mangelhaft; besitzen wir doch seit Gerstäcker 1867 keine zusammenfassende Arbeit über diese Gattung. Von einer ganzen Anzahl Arten sind bisher nur Weibehen oder Männchen bekannt. Ich bringe deshalb als ersten Beitrag die Beschreibung des bisher unbekannten Männchens von O.v. monachus Gerst. Mir liegen 39 Exemplare vor, 15 ?. 23 ^, alle von meinem Vater bei Bromberg gesammelt, siehe darüber Tabelle: Fun dort Zeiten Ol- 0 22. 6. 1920 1 27. 6. 1920 4 1 29. 6. 1920 5 12. 7. 1914 3 1 4. 7. 1920 11. 7. 1920 ' 15 1. 8. 1920 3 1 15 23 Sie wurden zum größten Teil zusammen mit latro (inCopula!), hipunctatns. ambiguus (1), wucronatus, sericaius und unighimis ge- fangen. Für beide Geschlechter von monachus ist charakteristisch: die lange, weiße Behaarung auf Kopf und Thorax, die auf dem Kopf aufrecht absteht, der schmale, fast gleichbreite Dorn, der an der Spitze abgestutzt bis ausgerandet ist, die feine, seidige, schnee- weiße, anliegende Behaarung des Hinterleibes, die nach den End- rändern zu fast bindenartig erscheint, die beim Weibchen elfen- beinweiße, beim Männchen zitronengelbe Zeichnung des Hinterleibes, für das Männchen außerdem die feinen deutlichen Seitendornen der Hinterleibssegment e . Entomoldg. Mitteilungen X, 1921, Xr. 2. 41) +. Zur Ergänzung der Gerstäckerschen Bes-chreibung füge ich noch hinzu: Größe '' ^'^"^idibeln pechschwarz, in der Mitte mehr oder wenigex ^..^. tQ des Thorax grob, um ihren Durchmesser von einander entfernt. Spitze des Dornes entweder abgestutzt oder ausgerandet, mehr oder weniger hell. Punkte auf dem Abdomen feiner, durchschnittlich um 1' , ihres Durchme.?sers voneinander entfernt, der durchscheinende helle Hinterrand der Segmente nicht immer deutlich. Segment 1 — 5 immer mit heller Zeichnung, aus Segment 4 die Seitenflecke oft, auf 5 innner zu einem Fleck zusammengeflossen, der nicht immer die ganze Seg- mentbreite einninnnt. Vorderschienen außen gelb bis rötlich, Schenkel an der Spitze bisweilen sehmal rötlichbraun, bei sehr hell gefärbten Stücken je ein großer bis verschwindend kleiner helkr gelbweißer Fleck an der Spitze der Vorder- und Mittelschenkel, so daß die Beinfärbung dieser Weibchen der desMännchen ähnlich ist. (Bei diesen hellen Stücken die Pronotumecken ausgedehnt hell!) Mittel- und Hinterschienen an der Basis mit hellem Fleck. Die Unter- schiede von den ebenfalls gelblichweiß gefärbten Arten nnigliimis vmd sericatus gehen aus folgender Tabelle hervor: monachus $ uniglurnis $ sericatus % Mandibeln: schwarz schwarz gelbrot m sch^^•arzcr Spitze Behaarung auf Kopf U.Thorax: schneeweiß, lang abstehend gelbbräunlich, kurz, fast anliegend gelbbräiml ich , kurz, fast anliegend Punktierung auf Thorax: weitläufig, grob, die glatten Zwischenräume größer als die Punkte dicht, die glatten Zwischenräume nicht größer als die Punkte weitläufig, weniger grob wie bei m<>- iiachus, d. glatttn Zwischenräume größer als die Punkte (etAval' .3) Brustseiten: weitläufig, netz- artig gerunzelt, glänzend dicht gerunzelt, matt grob, weitläufig punkt., m. einigen großen, glatten unpunkt. Stelle ]i. glänzend Punktierung des Hintarleibes: weitläufig, stark dicht, sehr fein fein, Punkte um das 3 — 4 fache ihres Durchmessers voneinander ent- fei'nt Entomolog;. Mitteiluiigpii X. 50 Meyer, Zur Kenntnis des Oxybelus monachus Gerst. monachus '^ uniglumis ? serIcafKS $ Hinterleibrs- binden : elfenbeinw., sehr wenig unter- brochen, die des 4. u. 5. Segments meistens durch- gehend elfenbeinweiß, keine Binden, sondern längliche Flecke, höchstens das 5. Segment m. durch- gehender Binde elfenbeinweiß, die Flecke wie bei unigluynis nicht bindenartig,auf d. 1 — 4 Seg. manch- mal a,uch weniger. Das 5. o. Flecken Behaarung des Hinterleibes: ziemlich lang, weiß, besonders am hint. Teil, wird a. d. End- ränd. fransen- artig sehr spärlich, gelb- bräunlich sehr spärlich, gelb- bräunlich Dorn des Stutzes: vom Grunde bis zur Spitze fast gleich breit, die Spitzen abge- stutzt oder aus- geschnitten sehr kräftig, vom Grunde z. Spitze schmaler werdend, die Spitze ge- rundet fast gleich breit. an der Spitze ge- rundet Farbe derBeine: Vorderschenkel : schwarz, m. gelb. Knien, bei manchen mit ovalem oder rundem elfen- beinweiß. Fleck außen an der Spitze schwarz , mit rötlich- gelben Elnien schwarz, außen an der Spitze mit weißem Fleck Vorderschienen : gelblich oder röt- lichweiß, hinten mit schwarzen Längs streifen rot rot Vordertarsen : rot rot rot Mittelschenkel : ganz schwarz, bis- weilen m. elfen- beinweiß. Fleck unterhalb von der Spitze schAvarz, mit rötlich- gelben Knien schwarz, an der Spitze rot Mittelschienen : schwarz, außen am Grunde mit elfenbeinweiß. Fleck rot, bisweilen am Grunde außen m. gelbem Fleck rot Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 2. 51 monachiis $ vniglumis $ sericatus ? Mitteltarsen: schwarz, d. End- glied, bisweilen die zwei letzten Glieder rot rot rot Hinterschenke] : ganz schwarz schwarz, mit rötlich- gelben Knien schwarz, am Ende rot Hinterschienen: schwarz, außen am Grunde m. elfenbeinweiß. Fleck rot, bisweilen am Grunde außen m. gelbem Fleck rot Hintertarsen : schwarz, d. End- glied, bisweilen d. beid. letzten Glieder rot rot rot Bauch : das 2. Bauchseg- ment in der Mitte sehr grob, tief eingcstoch., weitläuf.punkt. Die glatten Zwischenräume mindest, sogroß wie 2 Punkte das 2. Bauchseg- mtnt in der Mitte weitläufig grob punktiert, aber nicht so tief ein- gestochen wie bei tr>())iachvs das 2. Bauchsegm. in der Mitte mit Ausnahme d. End- randes sehr dicht u. fein punktiert cJ. Länge 5 — G\/'. mm. Punktierung und Behaarung von Kopf und Thorax wie beim ?. Dorn im allgemeinen etwas schmaler, die Spitze in größerer Ausdehnung hell, fast gerade abgestutzt. Punk- tierung des 2. Segmentes etwas gröber wie beim $, die Punkte kaum um ihren Durchmesser von einander entfernt. Zeichnung zitronengelb, Segment 6 bisweilen auch 5 mit durchgehender Binde. Die übrigen Segmente mit Scitenf lecken. Segment 3 — 6 mit deut- lichen Seitenzähnchcn. Beinfärbung wie bei hellen Stücken des Weibchens, nur Mittelschienen an der Außenseite ganz hell. Sonst mit dem Weibchen vollkommen übereinstimmend. Die Unterschiede von dem ähnlichen miicronatus J. amblguus o und incoinptus o sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich: 4* 52 Meyer, Zur KenDtnis des Oxylelus monaclius Gerst. monackus o mucronatus ^ Behaarung von Kopf nnd Thorax: schneeweiß, lang kürzer als bei monachus, weiß Punktie rung d . Hinter- leibes (2. Segment) : grob punktiert, etwas weitläufiger wie mucro- natus Hinterleibsbinden : auf dem 1 — 4 — 5 banden, gelb 6 vor- Seitendörnehen an den Hinterleibsseg- menten : an 3 — 6 jederseits kräf- tiges Dörnchen Behaarung d. Hinter- leibes: ziemlich dicht, weiß, auf den Endrändern der Segmente fransenartig Punktierg. d.Bauches : auf dem 2. Bauchseg- ment grobe, tief ein- gestochene Punkte, die sehr zerstreut und un- regelmäßig verteilt sind Dorn des Stutzes: schmal, zieml. gleichbreit, ander Spitze abgestutzt oder ausgeschnitten Vorderschenkel : schwarz, Knie gelb, außen an der Spitze ein weißer Fleck Vorderschienen: gelb, hinten m. schwarzen Längsstreifen Vordertarten : rot Mittel Schenkel: schwarz. Knie gelb Mittelschienen : gelb, hinten m. schwarzem Längsstreifen Mitteltarsen : die ersten 2 Glieder schwarz, die übrigen rot Hinterschenkel: schwarz, m. gelben Knien Hinterschienen : schwarz, am Grunde gelb Hintertarsen : die 2 ersten Glieder schwarz, die übrigen rot sehr dicht, fein, Zwischen- räume kleiner wie die Punkte auf 1 — 5 gelb 4—6 mit Seitendörnchen spärlich gelbbräunlich, nicht fransenattig auf 2. Bauch Segment weit- läufigpunktiert weniger grob wie bei monachus, und Punkte in gleichen Entfernungen von- einander am Grunde breit, zugespitzt scharf gelb, obenauf m. schwar- zem Längsfleck hellgelb, innen m. schwar- zem Längsfleck rötlichgelb gelb, obenauf mit schwar- zem Längsfleck hellgelb, innen m. schwar- zem Längsfleck rötlichgelb schwarz, an der Spitze gelb hellgelb, innen m. o. ohne schwarzem Längsfleck rötlichgelb Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 2. 53 ambig uus q incomjitus (J >fer liegenden Schichten ließen sidi k(Mne Spuren nachweisen. ?. Im wcihliclu'ii Geschlecht konnte ich trotz gt-nauer Unter- suchung keine Abweichungen feststellen. 1)) Aktiver Teil. (J $. Auf dem Propygidium telilt jede ^pur eines aktiven Organs, selbst Rudimente waren nicht nachzuweisen. Die Entwicklung ist noch nicht einmal soweit vorgeschritten, daß die starke Beborstung zurück- gegangen wäre, um aus der Grundskulptur die Bezahnung entstehen zulassen. Festlegvmg der Grundskul[)tur auf eine bestimmte geometri- sche Figur war nicht nachzuweisen. Sehr eigenartig ist die Skulptur auf den Reibleisten. Auch sie ist ganz rudimentär und läßt jede Bezahnung vermissen. Ohne Frage ist die allgemeine Fortbildung aber schon vorgeschritten, deiui es liat sieh doch schon eine deutliche Slren Arten schon gesehenen Form und Anlage. Der Außenrand ist sehr zart und scharf. Diesem dielit anliegend hat sich eine skulptierte Partie angelehnt, die äußerst schmal ist und eir.e Art der Figurenbildung hat wie sie schon bei Bauclii beschrieben ist. Die einzelnen Figurenclemente sind auch nur sehr klein und sihwer erkennbar. Es ist genügende Vergrößerung und passende Beleuchtung nötig, um sich über die Natur dieser Partie klar zu werden. Ähnhch wie bei ßaudil gehen von einzelnen Figuren Verlängerungen nach dem Organ Innern aus. die sich zuteilen in eine feine Linie auflösen, abei' höchstens bis zur Mitte des Organs reichen. Im allgemeinen also eine ganz auffällige Ähnlichkeit mit Baiidii. Die skulptierte Partie ist bei schwächerer Vergrößerung leicht erkennbar dadurch, daß sie vollständig glatt ist. Infolge dvv Ebenheit glänzt sie aucli und hebt sich leicht Vom Rest der Grundfläche ab. Der nichtgefelderte Teil ist mehifach so groß wie der gefelderte, je nach Breite des Organs 4 — 5 mal so breit. Ich habe mm alle uns zur Verfügung stehenden Wege beschritten, um festzustellen, ob sich Jiier i'\-entuell eine Skulptur befindet und wie sie beschaffen ist. Ich hal)e aber nichts, auch niciit das Geringste entdecken köniu'n. Die Fläche ist absolut glatt, wenigstens in dem Sinne, daß keine eigentliche Skulptur entwickelt Aviid. Sie ist aber nicht eVx-n, sondern von großen, breiten und auch tiefen (.)uerrunzeln durchzogen. Die Kvmzeln be- ginnen direkt an der Tiennui^gslinic und reichen l)is an die gefelderten Partien. Da jede Skulptur fehlt, i^l der Olanz sehr hoch, unterscheidet sich aber V(m dem der geft-Uhitcn Partie sehr leicht, dieser ist tief in der Farbe, jener brilliert mehr. In concinnum vereinigt sich also ein Typ. der sowold in Bandii \v\v in bosnicum sich findet. An eisterer Art eiiiinert zuniuhst die An- lage des Gesamta])parates. an litzterer die Skulpt ur\ cvteilung. Keine Aon beiden ist aber so iiiteiisi\' gerunzelt. b) Aktiver Teil. Bei Besprechung der (Gattung II i/jk loinarphus hatte ich schon daiauf hingewiesen, dal.^ die hei weiterentwickelten Alten getrennten Peibflächen des Propygidiuni^> \ert'inigt waren. Fi-sprünglich ist also dasPropygidiuni durch gängig mehr oder weniger, wtnigstins an den- jciügeii Stellen mit lierNortreteniler Skulptur l)edeckt. an denen ^ieh 58 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiiai. (Col.). später die Reibflächen entwickeln. Zunächst hängen diese zusammen. Das ist bei Hyperomorjjhus so, bei Liosoma sah ich es hier zum ersten Male. Nur insofern ist schon ein kleiner Fortschritt erkennbar, als die Beborstung ganz oder doch ziemlich verloren gegangen ist. Nur in der Region der später sich bildenden Reibplatten ist die Skulptur deutlich entwickelt, reicht ziemlich weit nach voi'n, während sie nach hinten nur geringe Neigung hat, sich auszubreiten. Daher auch die Lage der Reibfläche soweit nach vorn. Die Grundskulptur ist das Hexaeder. Zum Teil ist die Ausbildung der einzelnen Figurenelemente ganz regulär, ich möchte sogar sagen, daß das meist der Fall ist, es kommen aber auch Verzerrungen zum Rhomboid vor . Die einzelnen Figuren sind relativ groß . Im allgemeinen ist die Entwicklung der Einzelfiguren noch nicht sonderlich weit vor- geschritten. Es ist ganz klar zu sehen, daß die Skulptur noch im Chitin liegt. Es macht sich nirgends das Bestreben geltend, die Spitzen der Fig. 12. Fig. 13. Fig. U. Flg. 15. Hexaeder aufzurichten, um sich zum Zähnehen umzugestalten. Also noch ein sehr primitiver Zustand. Skulptur der abdominalen Reibleisten wie bei Baudii, also keine Be zahnung. Das Irmere der Decken läßt auch bei guter Vergrößerung keine Hexaederskulptur erkennen. Meist fand ich, daß sich keine Neigung zur Bildung bestimmter Skulpturelemente erkennen ließ ; nur an einigen Stellen sah ich, daß sich Rillen zu entwickeln schienen, in einer Form, wie sie sich neben der Trennungslinie des passiven Apparates vor- finden. ."). Liosoma crlbrum Gyllh. a) Passiver Teil. o ?• Der gröbere Bau des passiven Teiles schließt sich an bosnicuvi an. Im feineren Bau besteht ohne Frage Anlehnung an Baudii. Die Trennungslinie ist nur zart und wenig intensiv. Auf jeden Fall recht schwach, so daß sie sich Avenig von der Grundfläche abhebt. Sie i.st Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 2. 59 aber deutlich dadurch erkennbar, dai.^ sie den Lautapparat vom Decken- innern in zwei durch die Skulptur gekennzeichnete Partien trennt. Es tritt nämlich jenseits der Trennungslinie, scharf erkennbar, ein ]\Iasclienwerk auf. das, zum Teil wenigstens, das Hexaeder ganz deutlich erkennen läßt. Die Anordnung ist durchaus regelmäßig, kommen auch einmal andere Figuren vor, so treten sie doch in den Hintergrund. Damit ist der Beweis erbracht, daß dem Deckeninnern die hexaedrische Grundskulptur nicht prinzipiell fehlt, sondern nur gering entwickelt ist. Die klare figureile Ausprägung ist von Bedeutung, AVeil andere Hylobiini, deren Decken ganz allgemein das Hexaeder zur Grundfigur haben, diese oft recht undeutlich ausbilden. Übrigens ist die Skulptur auch bei cribriim keineswegs tief, sondern liegt dicht an der Oberfläche der Innenseite. Die Art und Weise der AuL^nrandbildung erinneit durchaus an Baudii. Die sich bildende Skulptur läßt keine Muster erkennen, die einzelnen Figurenelemente sind klein, laufen durcheinander und reichen bis unmittelbar zum Außenrand. In der Randpartie liegt unter der Feinskulptur noch eine deutliche Längsstrichelung. Die skulptierto Randpartie ist nur schmal und verläuft allmählich nach innen zu. Die bei mehreren Arten' beobachtete Erscheinung, daß sich einzelne Figuren V(>rlängern, konnte ich nicht feststellen, das kann aber auch an folgendem liegen. Die zwischen der skiUittierten Partie und der Trennungslinie liegende Fläche ist nicht ohne Skulptur, doch ist diese so fein und undeutlich, daß sie nicht genau festzulegen ist. Es handelt sich nicht etwa um geometrische Figuren oder Linien, sondern nu'hr um eine punktartige Skul])tur. die sich über die ganze Fläche verteilt. Dadurch ist es fast unmöglich, den ^'erlauf der Skulpturverlängerungen zu ver- folgen. Dazu kommt noch ein weiterer L'mstand. Sowohl bei Baudii wie bei concinnum ließ sich eine Querrunzelung nachweisen, die bei ersterer Art sehr zart, bei letzterer sehr breit und grob war. Hierin nimmt cribrum eine Mittelstellung ein. Zunächst liegen die einzelnen Runzehi sehr dicht beieinander, so daß das ganze Organ damit bedeckt ist. Sie beginnen an der Trennungslinie und verlaufen bis zur skulj)! iertcn Randi)artie, lassen diese selbst aber ganz frei. Der Verlauf kann aber auch umgekehrt erfolgen, d. h. vom Innenrand der Skulpturfläche. Der ganze Lautapparat mit Aiisnalime (.\vs l^andes ist also, wenn auch nicht gerade tief, so doch immerhin kräftig querrunzelig. 1)) Aktiver Teil. ö $. Der aktive Teil schließt sieh am ehesten an ruvri iinii»i an. Die GnuidskuIptuT bedeckt nocli weite {""'lachen des Propygidiums. ist 60 Kleine, Der Stridiilationsapparat der Hylobiini. (Col.j. aber ganz ohne Zweifel dort schon am besten zur Ausprägung gekommen, wo sich später die Reibflächen entwickeln . Die Beborstung ist wenigstens auf diesen Partien schon verschwunden. Die feine Skulptur ist in ganz ausgeprägter Form das Hexaeder. Auch hierin ist die Anlehnung an concinnum am größten. Die einzelnen Fiwurenelemente sind sehr regulär, t-charf erkennbar und lassen kaum irreguläre Formen zu. Die Anordnung ist nicht wie bei bosnicnm in rundlichen Linien, sondern immer mehr oder weniger gerade, wie das die Fig. 12 bei conchmus deutlich wiedergibt. Das Deckeninnere hat dieselbe Skulptur wie neben der Trennungs- linie, das Hexaeder ist also überall, wenn auch nur zart ent\\-iekelt, vorherrselund. 6. Liosoma cijanopteruni Redtb. a) Passiver Teil. $. Über den gröberen Bau des Lautapparates siehe den speziellen Teil. Der feinere Bau ist abAveichend von den bisher untersuchten Arten skulptiert . Die Trennungslinie ist bei Aufsicht sehr deutlich, bei mikroskopi- scher Unters\ichung hingegen wenig scharf und aus mehreren feinen Linien gebildet, die insgesamt etwas in der Pigmenticrung vertieft sind. Im allgemeinen Bau nuiß sie als sehr zart bezeichnet werden. Eine Trennung der Apparatskulptur am Decken inneren findet durch die Linien nicht statt. Am Außenrande entwickelt sich eine 8kul])tur, die den meisten der bisher beschriebenen Arten ähnlich ist: es werden sehr kleine und unbestimmt geformte Figuren gebildet. Während bei denjenigen Arten, den(>n diese Skulptur eigen ist, die Skul]itierung auf einen schmalen Streifen beschränkt bleibt, ist bei cijanopteruni das ganze Organ damit gleichmäßig bedeckt. Ja noch mehr. Es macht nicht einmal an der Trennungslinie halt, sondern geht, ohne irgendwelche Veränderung zu erfahren, darüber hinaiis ins Deckeninnere. Dieses selbst ist nicht mit der gleichen Skulptur bedeckt, wenigstens nicht außerhalb der Nähe des Lautapparates. Ich nuiß daher annehmen, daß die Skulptur Vom Außenrand her ihren Anfang genommen und sieh bis über die Trennungslinie hin ausgedehnt hat. In kurzer Entfernung von der Linie verschwindet auch die Skulptur. Bei mäßiger Vergrößerimg macht das Organ einen tief und eng geriffelten Eindruck. Untersucht man mit stärkeren Gläsern, so ergibt sich, daß zunächst der Apparat an seiner Oberfläche selbst stark quer- gerunzelt ist. Die Runzeln lieu;en sehr dicht und sind nicht immer Eatomolog. .Mitteilungen X, 1921, Nr. 2. Gl einfache Querwülste, sondern besitzen nieist ganz verschiedene Gestalt, wie das in der Fig. 14 dargestellt ist. Die Runzelursg reieht vom Außen- rande bis zur Trennungslinie und bedeekt das ganze Organ. Die Untersuchung hat ai)er nicht nur eine runzelige Grobskul]itur in den oberen Schichten ergeben, sondern auch in den tieferen. Deutlicli kann man verfolgen, daß der Verlauf der auf der Oberfläche liegenden Runzeln anders ist als der in tieferen Schichten. Um hierüber Auf- klärung zu gewinnen, wäre es nötig, die einzelnen Schichten zu isolieren. Jedenfalls ist die Art und Weise der Skulptur sehr eigentümlich: er beweist die V( rwandtschaftlichc Nähe mit mehreren anderen Arten und die 'Möglichkeit, daß die vom Außenrand kommende Skuljilur über den Lautapparat hinausgehen kann. b) Aktiver Teil. Geht man von der Voraussetzung aus, daß der i^assive und aktive Lautapparat in korrelativem Entwicklungsverhältnis stehen, so müßte der aktive Teil noch ganz rudimentär sein. Daß das aber absolut nicht notwendig ist, habe ich schon an anderen Hylobiini nachgewiesen {Lepyrus). Auch bei cyanopterum sieht man etwas Ahnliches. Ohne Zweifel ist die Entwicklung noch gering, denn die Trennung der Reib- flächen hat noch nicht stattgefunden. Aber es ist doch schon eine sehr bemerkenswerte Vorwärtsentwickhmg zu beobachten. Die allgemeine Anordnung der einzelnen Figurcnelemcnte ist da.s reguläre Hexaeder, wie ich das schon für andere Arten nachwies. Xun hat sich eine bemerkenswerte progressive Fortbildung insofern gezeigt, als an den Vorderkanten der Figuren, also dort, wo sich die Grund- figur zum Zahn auszubilden hat, bereits die ersten Zähnchen entwickeln. Und zwar nicht einzeln, sondern ganz allgemein. Daß sich aus diesen Zähnchen komplexen später die Einzelzähne entwickeln, habe ich bei anderen Gattungen nachgewiesen. So ganz primitiv ist der aktive Apparat also nicht mehr. (Fig. 15.) Auf den abdominalen Reibleisten sind noch keine Zähne vorhanden, wohl aber Borsten, wie ich sie von Leyyriis cajnicÄims bekannt gemacht habe. Es sind noch keine Reibborsten, scheinen mir aber Vorläufer zu sein. Irgendwelche andere Skulptur war nicht Norhanden. 7. Liosoma bosnicum Dan. a) Passiver Teil. o ?. Über den groben Bau des passiven Ap])arates siehe das be- treffende Kapitel. Es soll hier nur noch (>inn\al darauf hingewiesen werden, daß das Organ auffallend schmal ist. 62 Kleine, Der Stridulalionsapparat der Hylobiini. (Col.). Die Trennungslinie ist gut entwickelt, tief pigmentiert, also sehr massiv. Nach dem Deckeninnern zu fällt sie allmählich, wie man am Schatten deutlich sehen kann, ab. In nächster Nähe der Linie hat sich eine schmale Partie gebildet, die gut erkennbare Skulptur auf- weist. Die einzelnen Figurenelemente sind nicht einheitlich geformt, sondern von sehr verschiedener Gestalt. Die allgemeine Entwicklung der Skulptur ist schwach und niu- bei richtiger Beleuchtung, dann aber sehr scharf erkennbar. Schon in der Figurenzone bilden sich ein- zelne Längsrillen, die weiter nach dem Deckeninneren einen größeren Umfang annehmen und endlich in die Grundskulptur der Decke über- gehen. Die Rif feiung ist nur sehr flach, ebenso wie die clavorliegende Felderung, aber bei geeignetem Licht in ihrem speziellen Aufbau sehr gut erkennbar. Es zeigt sich dann, daß die einzelnen Linien wellig verlaufen, zum Teil mehr oder weniger parallel oder auch ineinander übergehend . Jedenfalls bleibt aber die Rif feiung deutlich. Bei schwacher Vergrößerung hebt sich die geriffelte Partie, deren Natur sich klar aus- prägt, von der Felderung des eigentlichen Apparates leicht ab. Wie aus der Zeichnung Fig. 16 ersichtlich ist, ist der Lautapparat vollständig mit Figurenskulptur bedeckt, die von der Trennungslinie bis zum Außenrar. d reicht und in der Längsausdehnung das ganze Organ einnimmt. Die Figuren sind noch nicht ganz einheitlich durch- gebildet, soviel ist aber doch ersichtlich, daß Neigung besteht, das Hexaeder als Grundform anzulegen. Die einzelnen Figuren sind auf- fällig groß, viel größer als jenseits der Trenmmgslinie und sind auch schon einheitlicher. Die Figuren sind verhältnismäßig flach. Bei Untersuchung ist besondere Abbiendung nötig. Auf dem ganzen Organ ist außerdem flache Querrunzelung von meist schrägem Verlauf be- merkbar. Wenn auch die Allgemcinentwicklung des passiven Apj)aratteiles noch auf einer verhältnismäßig tiefen Stufe steht, so ist doch gegen andere Arten {Baudii) schon eine beachtenswerte Fortentwicklung zu bemerken. Es ist meines Erachtens sehr bemerkenswert, daß sich auch bei hosnicum Tendei-Z, Hexaederform zu bilden, findet, denn we bei Baudii vermißt man auch hier das Sechseck als Grundskulptur der Decken. Sie ist also entweder nicht daraus hervorgegangen, das wider- spricht aber den Ei fahrungen bei anderen Hylobiini oder die Grund- skulptur ist zurückgtbildet. Die Entscheidung über diese Frage lasse ich hier offen. Jedenfalls ist es merkwürdig, daß die Felderung über den Lautapparat hii ausgeht. Es könnte die Meinung entstehen, daß die translineale Felderung mit der des Lautapparates homogen sei. Dagegen scheint mir aber doch die verschiedene Form und Größe der einzelnen Figuren zu sprechen. (Fortsetzung folgt.) R Rezensionen. (33 ezensionen. John Sahlberg'. Euumeiatio Heniipteroiuiu Hetcro]) teroruni Faimae Fennicae. Editio secunda aiicta et cniendata. Helsing- fors 1920, 227 S. 8". Dem bekannten finniäudischeu Eutuniolügeu John Sahlberg wiiv es nicht vergönnt, seine letzte Arbeit gedruckt zu sehen. Erst einige Monate nach seineni Tode (Frühjahr 1920) kam die Arbeit im Druck heraus, der er sich in der letzten Zeit seines Lebens trotz seiner Krankheit gewidmet hatte. Es ist eine neue Aufhigc seiner im Jahre 1881 erschienenen ,,Enume- ratio Hemipterorum Gymnoceratorum Fenniae" unter Hinzunahme der in dem Jahre 1875 erschienenen Werke ,, Synopsis Amphibicorisarum et Hydrocorisarum Fenniae" behandelten Wasserhemipteren. In bezug auf die Systematik folgte Prof. S. hauptsächlich B. Oshanin (Verzeichnis der IJal. Hern. 1906 — 1910). Jedoch machte er einige; oft berechtigte Ab- weichungen, jedoch niemals — und hierfür schulden wir ihm Dank — ohne besondere Begründung. Ebenso begründet er seine den moderneren Ansichten widerstreitenden An-^ichten über gewisse Nomenklaturfragen ausführlich. So zieht er z. B. den Familiennamen Acantliiidae für Bett- Avauzen der Bezeichnung Cimicidae vor, welche letztere er für die Pentato- miden anwendet; ferner läßt er die Saldidae die Gattung Saldo nebst den nahestehenden umfassen. In bezug auf Arteii und Varietäten nimmt er ebenfalls oft einen anderen Standpunks ein als andere neuere Verfasser. Nachdem er in Kürze die Hemipterenfauna Finnlands mit der der be- nachbarten Länder verglichen hat, erklärt er, warum er Finnlands ältere Einteilung in biologische Provinzen beibehalten hat und nicht, wie die Botaniker und einige neuere entomologische Verfasser, das (Jebiet in eine größere Anzahl Provinzen teilt. In dem Verzeichnis der innerhalb des Gebietes gefundenen Arten gibt Prof. S. genauere Angaben über die Verbreitung der Arten sowie auch öfters über ihre Lebensverhältnisse auf Grund seiner eigenen und von einer größeren Anzahl anderer flnnländischer Forscher gemachten Be- obachtungen. Leider sind einige deutlich unrichtige Angaben der vorigen Auflagen, z. B. betreffend Wirtspflanzen, nicht richtiggestellt worden. Den Schluß des Buches nimmt eine Verbreitungstabelle über alle Arten ein. Die kleinen Ungenauigkeiten, die hier zu finden sind, mögen der Schwierigkeit, solche Tabellen aufzustellen, zugeschrieben werden. Leider ist eine recht große Anzahl Druckfehler stehen geblieben, Das Buch füllt seinen Platz in der nationalen entomologischen Literatur vollkommen aus, und wir finnländischen Entomologen sind dankbar dafür, daß es unserem hochgeachteten Landsmann vergönnt war, noch in seinem späten Alter diese Arbeit zu vollenden, die letzte von einer langen Reihe hervorragender Veröffentlichungen. Hakan L i n d b e r g. J. Stcinhardt, \'om wehrhaiten Kiesen und seinem Reiche. -Mit 1 Karte, 24 Tafeln und 200 Textabbildungen. Alster-Verlag. Ham- burg 36. 1920. 8". Preis geb. 40 :\Jark. Mit begeisterten Worten schildert der Verfasser das Leben und Tieüien der Tiere im Kaokofeble. da^; sich in einer Ausdelnniiig von über Kkmkio (|km Q^ Rezensionen. an der Küste von Südwestairika zwifcUeu den Flüssen Kuueue und Agab erstreckt. Zehn Jalire hat Steinhardt in jener Gegend als Jäger und Forscher verlebt, und wenn seine Beobachtungen auch in der Hauptsache dem Elefanten, dem Zebra, den Antilopen und anderem Hochwild gelten, so hat er doch nicht versäun-.t, neben den Xegerstämmen jener Gebiete auch dem kleineren Getier wie den Schlangen, Schildkröten und Insekten seine Aufmerksamkeit zu schenken. Wir erfahren, zum Teil im ,, Anhang", nähere Einzelheiten über die Vorrats- und die Brutnester der stachellosen Trigonen, über die wehrhaften, Omangongoa genannten Wespen mit ihren an Sträuchern hängenden kleinen Papiernestern, über Mutillen, Ameisen- löwen, Termiten u. a. Das Buch ist von Anfang bis Ende sijannend ge- schrieben und kann sowohl Ethnographen, Zoologen und Jägern wie allen Xaturfreunden zur Anschaffung empfohlen werden. S. Seh. P. Brohmer, Fauna von Deutschland. Ein Bestimmungsbuch unserer heimischen Tierwelt. Mit 953 Abbildungen. Zweite verbesserte Auflage. 472 S., 8°. Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig. 1920. Preis geb. 22 Mk. Unter Mitarbeit von 14: Spezialisten wird ein Bestimmungsbuch unserer heimischen Tierwelt (exkl. Meerestiere) gegeben, um den be- rühmten, aber jetzt z. T. veralteten ,,Leunis" zu ersetzen. Selbst- verständlich kann in dem kleinen Band in Taschenformat nur ein Teil der heimischen Tiere behandelt werden; von den Käfern z. B. nur die wichtigsten Gattungen mit je einer Art als Beispiel. Der Plan des Werkes ist wie im , Leunis", die Zahl der Gattungen, Arten und Illustrationen aber größer. Das Buch ist in erster Linie für Leser mit allgemeinem zoologischen Interesse (Lehrer, Schüler, Landwirte usw.) bestimmt und dazu recht geeignet. Für wissenschaftliche Be- stimmungen der Arten wird meistens außerdem ausführlichere Spezial- literatur zu berücksichtigen sein. E. Strand. Houlbert. ('. Les Insectes. Introduction ä l'etude de l'Entomologie biologique. 11. verbesserte Ausgabe. 380 Seiten, mit 207 Text- figuren. 8». 1920. Broschiert 8 Fr., geb. 10 Fr. Verlag Gaston Doin, Paris (6e), Place de l'Odeon 8. Die I. Ausgabe dieses Buches wurde von Schau fuß in noch heute gültiger Weise (Deutsche Entomol. National-Bibliothek I. 1910, S. 1) be- sprochen. Der Verfasser hat dem Rechnung getragen und manches ver- bessert respektive die Haltlosigkeit der Kritik nachgewiesen. Aber die Geschichte der Entomologie ist zu sehr nur die der französischen Ento- mologie geblieben und auch als solche nicht immer glücklich, z. B. Milliere wird zu kurz und nur als Beschreiber von Raupen erwähnt, während der viel weniger bedeutende Berce doppelt so ausführlich be- sprochen wird. Als Einführung in die Hauptzüge der Anatomie und Physiologie der Insekten ist das Buch recht geeignet und bestens zu empfehlen. E. Strand. Gedruckt bei A. W. Hayn's Erben, Potsdam. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Gofsler-Str. 20. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 faßte Prof. Dr. G. Kraatz den Plan, ein entomologisches Museum aus Privatmitteln zu gründen, das durch geschenkte Sammlungen und Bibliotheken entstehen sollte. 1S87 kam die Gründung unter dem Namen „Deutsches Entomologisches National-Museum" zustande; litll wurde dieser Name in „Deutsches Entomologisches Museum" umgestaltet; seit 1920 führt es den Namen „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen : L, V. Hey den, Letzner, Rolph, Metzler, A. und C. Stern, Koltze, Roeschke, W. Hörn, K. und Sigm. Schenkung, Leonhard, Hubenthai, V. Benn igsen, Stock, Kläger, Künne- mann, Closs, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen : 1. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Schäffer (zum Teilj, A.Förster, Haag (der größte Teil\ Lederer, Kraatz, Konovv^, O. Schwarz, Breddin. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. Publikations-Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete Präparate), 2. Sammlung von Alkoholpräparaten. .'3. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze und v. Hey den. Vermacht ist die Sammlung Hörn (inkl. Samm- lung Rogenhofer, v. Hopf fgarten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente: Sie umfaßt außer Manuskripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Germar, Sommer, Heinemann, Kiesen- wetter, Lederer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz, Kowarz, Schilsky, L. v. Heyden, Koltze, Bickhardt. r>. Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rottenberg, Rolph, A. und C. Stern, Metzler, Rivers, Hacker, O. Schwarz, K. und Sigm. Schenkung, Zang, v. Benn igsen, Backhaus, Kläger, Koltze, V. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Frhr. v. Leonhardi. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera): Breddin. Diptera: Lichtwardt. Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller 'Micros), O. Schultz, V, Gizycki. Vereinigung zur Förderung des „Deutschen Entomologischen Institutes* ^ Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berhn-Daiilem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften ,, Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche jährlich 20 Mark (Ausländer 30 Mark) zahlen, II. Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag von mindestens 100 Mark oder einmal mit einer Summe von mindestens lOOO Mark unterstützen, III. Ehrenmitgliedern. Allen unter I. — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institutes und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog. Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf das Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdner Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto ,, Deutschen Ent. Institut" Postscheckkonto 104.522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Walther Hörn, Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 2(t. Geschäftsführer. „Entomologische Mitteilungen." Die Zeitschrift erscheint 6 mal jährlich ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Gaschichte der Ento- mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke. Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 2,00 Mk. für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden. Die Autoren erhalten bis 25 Separata gratis. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung der „Ent. Mitteil." gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912—19). Gesamtpreis für Abonnenten der „Ent. Mitt." ermäßigt = 60 Mark. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Herausgeber: Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem. Verantwortlicher Redakteur: Walther Hörn in Dahlem. ^^«^OMO,^^^ Band X, Nr. 3 1. Mai 1921 itttomo logische Mitteilungen Herausgegeben vom Deutschen Entomologischen Institut [Redakteur : W a 1 1 h e r H o r n] All tr.en of seiende are brothers . , . Edgew. David (August 1914) INHALT Hörn, W., Et meminisse et vaticinari liceat: .j. Über die Entthronung der entomologischen Museen in Europa p. (35 Röber, J., Über Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetter- lingen (Schluß) p. 1)8 Kolbe, W., Beiträge zur schlesischen Käferfauna p. 75 Poppius, B., Zwei neue Miriden (Hem. Het.) p. 82 Kleine, R., Der Stridulationsapparat der Hylobiini (Col.j. (Mit 42 Textfig.) (Fortsetzung) p. 85 Rezensionen p. 94 Berlin - Dahlem Goßler-Slr. 20 Unsere letzten Bitten um pekuniäre Unterstützung unserer Zeitschrift sind nich unerhört verhallt, und hat es uns ganz besonders gefreut, daß vor allem so manche "^^ Inländer trotz der eigenen Notlage freiwillig den Auslandsbeitrag gezahlt haj Auch an dieser Stelle sei allen diesen Gönnern und Freunden, welche uns in de jetzigen Not helfen, herzlicher Dank gesagt! Einem oft geäußerten Wunsch entsprechend ist nunmehr außer dem Bankkont des „Vereins zur Förderung des Deutschen Entomologischen Institutes" bei de Dresdner Bank, Wechselstube A II, Berlin-Lichterfelde, auch ein P o s t s c h e c k - K o n t auf den Namen „Deutsches Entomologisches Institut" (nicht Verein zu Förderung des Deutschen Entomolog. Institutes) unter Nr. 104 522 beim Postscheck amt Berlin eingerichtet, Deutsches Entomologisches Institut. Neue Eingänge für die Bibliothek. Die Direktion bestätigt mit nochmaligem verbindlichsten Dank folgende Zugänge Wendeler, Ein neuer Physetops und Berichtigungen zum Col. Cat. Pars 57. Frost, 5 Separata. Schaeffer, 44 Separata. Jeannel, 30 Separata. Hörn, Berendt u. a., Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Voi weit. 2 Bände. Heller, Ein neuer, im Neste der Kammratte lebender Rüsselkäfer aus Argentinien. Dampf, Über die Nomenklaturfrage. — Ergebnisse von Turali's Forschungsreise in Sardinien. — Über innere Begattungszeichen bei Tortriciden. Minck, Documenta historiae Scarabaei nasicornis L. Scarabaeorumque veterum. Verlag Fischer, Schröder, Handbuch der Entomologie, Band 3, Lief. 5—6. Labler, Erster Nachtrag zu Lüllwitz, Verzeichnis der bei Köslin aufgefundenen' Käfei — Nekrolog 0. Nickerl's. Wolff, M., und Krausse, A., Publikationen von 1901—1920. Hase, Mehrere ältere Zeitschriftennummern. Wagener, 3 ältere Zeitschriftennummern. Delahon, Nachträge zu Schilsky's Verzeichnis der Käfer Deutschlands, Nr. 9. Janet, Sur ie Botrydium granulatum. — Considerations sur l'etre vivant I. Kryger, 5 Separata O. Jacobsen und eine Anzahl Photographieen und andere Bilde dänischer Entomologen. Everts, Nieuwe vondsten voor de Nederlandsche Coleopterenfauna XXXljI. Masi, Chalcididae raccolte in Cirenaica. Luigioni, Coleotteri esotici utili e dannosi importati in Italia. Esben-Petersen, Neuropteren der inneren Sahara. — Revision of type-specimens of Myrmeleoridae described by Navas. Et meminisse et vaticinari liceat. Von Walthor Ilorn, Berlin-Dahlem. 3. Über die Entthronung der entomologischen IVIuseen in Europa. Als ich vor über drei Jahrzehnten ein junger Anfänger war, standen die europäischen Museen recht selbstherrlich in der Welt da. Nur die neaiktische Fauna war bereits fast ganz in die Hände der Nordameri- kaner übergegangen; ja sogar mancher Kollege von U. S. Am. sah schon argwöhnisch darauf, daß kein Fremder in sein Gebiet eindrang. Langsam ist's seitdem anders geworden, Avenn es auch erstauniicli bleibt, daß soviele erstklassige U.S. Am. -Entomologen sich nach wie vor auf ihre engere Heimat beschränken, wobei nur eine leicht erklär- liche Ausnahme gemacht wird: Canada, mit seiner von allen Ländern der Welt für uns am schwersten zugänglichen Literatur (,, North of Mexiko" hat drüben noch immer einen besonderen Klang). Selbst die Erforschung von Zentral-Amerika und den Westindischen Inseln hat man drüben seit kaum länger als einem halben Jahrhundert erst intensiver angefangen! Fast gleichzeitig begannen (abgesehen von ganz vereinzelten Arbeiten) tastende Versuche in der Insektenfauna der übrigen Welt; als Beispiele seien C. V. Riley für diverse afrikanische Insekten und M. L. Linell für afrikanische und Galapagoskoleopteren angeführt. Wie ist es seitdem so ganz anders geworden: Ich nenne nur für Lepidopteren W. J. Holland (afrikanische, indoaustralische Region), H. Skinner und W. Schaus (neotropische Region bis herunter nach Argentinien); für Micros A. Busck (neotropische Region); für Hymeno- pteren W.H.Ashmead (indoaustralische Region), W. J. Fox und E. T. Cresson (Brasilien), W. M. Wheeler (Bernstein-Ameisen des Samlandes): für Moskitos und Culicidcn A. Busck, F. Knab, Dünn und H. G. Dyar meotropische und z. T. orientalische Region), Ludlow (Sibirien); für Dipteren C. H. T. Townsend (neotropische und australische Region) Ch. T. Brues (afrikanische und orientalische Region), S. W. Williston (neotropische Region) und W.Coquillet (Japan, Afrika); fürHomoptcren W. D. Funkhouser (neotropische Region) ; für Rhynchoten G. W. Kirkaldv (afrikanische, neotropische und australische Region); fürCoccidcnTh.D. A. Cockerell (neotropische und australische Region) ; für Th3'sanopteren Entomol. MitteiluBgen X, 5 gg Hörn, Et meminisse et vaticinari liceat. Hood (afrikanische und orientalische Region); für Orthopteren J. A. G. Rehn (Afrika), A. N. Caudell und M. Hebard (neotropische Region); für Odonaten Ph. P. Calvert und E. B. Williamson (neotropische Region); für CoUembolen J. W. Foisom (Japan). Für exotische C.*oleopteren sieht es allerdings drüben noch immer recht dürftig aus. Immerhin ist jetzt kaum ein Land der Welt und kaum ein Spezialgebiet der Entomologie unberührt von U.S.Am.-Entomologen geblieben. Von Jahr zu Jahr hat die Zahl zugenommen; ganz neuerdings erfuhr ich, daß Nordamerikaner in Chile Insektensammlungen aufzukaufen suchen. — Auf der einen Seite wirken also Einschränkungen durch Ver- armung der europäischen Museen (Geld, Insekten, Literatur), auf der anderen Ausdehnung der Amerikaner und Aufkauf unserer Sammlungen und Bücher im selben Sinne. Der riesige Aufschwung der angewandten Entomologie und die Zunahme des kolonialen Besitzes sind wichtige Faktoren, die fördernd für systematische Ziele (L. O. Howard und sein glänzender Stab!) wirken. Früher machten Nordamerikaner nur selten Sammelreisen jenseits Mexikos und der Westindischen Inseln (wohin sie ja seit langem gingen, wie unsereins früher nach der Schweiz). Herb. H. Smith, der in Brasilien und Columbien gründlich sammelte, die Brüder Klages (Venezuela), 0. F. Cook (Liberia) usw. bildeten einst seltene Ausnahmen. Seitdem haben zahlreiche Ex- peditionen, speziell nach Südamerika eingesetzt; ich nenne nur die Reisen der beiden Williamson (Columbien, Venezuela, Guyana), J. A. G. Rehn, M. Hebard und F. R. Mason (Columbien), Wm. M. Mann und C. R. F. Barker (Amazonas), J. Ch. Bradley und W. T. M. Forbes (Peru, Brasilien). Die entomologischen Institute auf den Philippinen-, Sandweh- und Westindischen Inseln darf man hier auch nicht übergehen. Längst liegt sogar die Führung auf einigen entomologischen Spezialgebieten mehr oder Aveniger in Händen von U.S. Am. -Arbeitern: V. L. Kellogg für Mallophagen, S. A, Roliwer für Tenthrediniden, Ch. P. Alexander für Tipuliden, A. A. Girault für Chalcidier, Th. D. A. Cockerell für Apiden. So Averden endlose Massen von Typen und sonstigem histori- schen Material exotischer Insekten in den U. S .i* m . -Museen auf gespeichert , wenn man die Tropenfauna drüben auch noch nicht so bevorzugt wie längst bei uns. Doch von drüben droht nicht die einzige Gefahr für das verarmende Europa. Längst ist es dahin gekommen, daß nur relativ wenige Entomologen Europas erfolgreich über australische Insekten arbeiten können; es fehlt am dürftigsten Material. Da der Postminister von Australien seit zwei Jahren eine besonders feind- selige Haltung gegen deutschsprachliche Publikationen hat, wird dies hinfort noch viel schwieriger werden. Anders liegen die Verhält- Eatomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 3. 67 nisse vorläufig in Indien und den Vereinigten Staaten von »Südafrika. Dort herrscht (ebenso wie zurzeit noch auf den Philippinen) die An- schauung, daß man europäische Entomologen besonders gern zur Bearbeitung heranzieht, aber — „es wird kommen der Tag" ! Die indi- schen Institute, geführt von Calcutta unter Annandales Leitung, haben sich riesig entwickelt. Das Museum in der Kapstadt ist unter Trimen und Peringuey eine Schatzgrube von Typen geworden, und überall (ich nenne nur Pretoria, Durban, Grahamstown) recken selb- ständige Museen sehr energisch ihre entomologischen Köpfchen empor. Leider verlassen obendrein immer mehr tüchtige europäische Ento- mologen ihr Vaterland, um ,, fettere Gefilde'" aufzusuchen: Bequaert, Mjöberg, Wille, Karny usw. seien angeführt. Was aus alledem nun werden soll? Ist's ein Unglück für die Wissenschaft? Ich glaube, nein! Im Gegenteil! Nicht Zersplitterung wird hoffentlich daraus entstehen, sondern innigerer Zusammenschluß: ein intimerer Verkehr zwischen den einzelnen Museen und den einzelnen Ländern. Wohl mag noch lange Zeit das eine oder andere euroi3äische Museum, hochmütig auf seine alternden Schätze, beiseite stehen. Wohl wird der Thron des Britischen Museums, das ja auf einsamer Höhe alle anderen riesenhaft überragt — wenn es auch mancher noch nicht ahnt oder nicht zugeben "will — sich am längsten halten; doch auch der wird stürzen, muß stürzen ! Auf der einen Seite graben die eigenen Landsleute ihm schon etwas die Zufuhr ab (wenn das Britische Museum auch bisher als ,,Xatio- nal-Museum"' im umgekehrten Sinne den Vorteil gehabt hat); so hat z. B. die Regierung von Neu-Seeland sich erst kÜTzlich geweigert, die die Fauna von Neu-Seeland beherrschende Coleopterensammlung von Th. Broun, welche vom letzterer dem Britischen Museum vermacht war, herauszugeben. Auf der anderen Seite gibt es einen inneren Grund, der langsam, aber unaufhörlich im selben Sinne wirkt: die schier unendliche Zahl der rezenten Insektenarten; hat doch z. B. Europas größter lebender entomologischcr Systematiker, der 80jährige David Sharp, erst neuerdings die Zahl der lebenden Rüsselkäferarten auf 200000 eingeschätzt! — Wenn z. B. ein Land wie U.S. -Amerika, das so zahllose glänzende Entomologen produziert hat und immer weiter produziert, sich auf die Erforschung der exotischen Insekten legt, kann es für die Wissenschaft nur gut sein! Vor einem ist mir bei alledem nur bange — wer soll schließlich die ,, Porti" für die armen europäischen Museen bezahlen ? Mein Institut hat im letzten Jahr schon 4500 Mark dafür ,, verplempert". ßg Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. '-i. lieber Mimikry und verwandte Erscheinungen bei Schmetterlingen. Von J. Röber (Dresden). (Schhili.) Wird Trimens Frage, ob Papüio antimachus ein „Nach-^ ahmer" von großen ausgestorbenen Aeraen sei, als berechtigt an- erkannt, so muß auch zugegeben werden, daß in anderen Fällen ein ähnlicher Ursprung vorliegt. Aber wahrscheinlich haben in Vorzeiten Schmetterlinge ganz anderer Typen gelebt, von denen. jetzt nur noch Reste vorhanden sind. Die bedeutende Größe des Pajdlio antimachus läßt aber nicht darauf schließen, daß ehemals Schmetterlinge von Riesengröße allgemein gelebt haben, denn Papilio antimachus hat in den großen Gattungsgenossen aus Neu- Guinea Seitenstücke; es ist aber nicht anzunehmen, daß die großen Neu-Guinea-Schmetterlinge (z. B. P. alexandrae) Überreste einer ausgestorbenen Fauna seien, weil sie nächste Verwandte kleinerer Arten sind, die durchaus als moderne Formen aufzufassen sind (die ganze Pnam-ws-Gruppe, neun, z. T. weit verbreitete Arten in vielen Formen). Mimikry könnte nur sehr zweifelhafte Teilerfolge haben, weit sie nur befähigt wäre, die Imagines zu schützen, aber den viel schlimmeren Schaden, den Parasiten den ersten Ständen zufügen, nicht zu verhüten vermag; und doch sind die Parasiten oder andere Feinde notwendig zur Verhütung der Überproduktion von Individuen ; letztere würde Epidemien herbeiführen oder doch begünstigen, die den Bestand der Arten viel schlimmer schädigen oder ganz in. Frage stellen müßten. Die Behauptung, daß jeder junge Vogel cr«t aus eigener Er- fahrung kemien lernen müsse, welche Schmetterlingsarten un- genießbar sind, ist durchaus nicht plausibel; es ist vielmehr an- zunehmen, daß die jungen Vögel instinktiv im allgemeinen die geschmackswidrigen Schmetterlinge erkennen, da die betreffenden Vogelarten ja schon seit ungemessenen Zeiträumen von der Ver- folgung solcher Insekten Abstand genommen haben; Ausnahmen (Versehen) einzelner Individuen mögen vorkommen, sind aber wohl belanglos. So gut wie unter den freilebenden Tieren kein Pflanzen- fresser sich über Fleisch- und kein Fleischfresser über Pflanzenkost hermacht, so wenig wird ein auf Insektennahrung angewiesener Vogel im Zweifel sein, daß gewisse Insekten für ihn ungenießbar Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 3. 69 ■sind'). Die von den Anliiingerii der Mimikry-Hypothese angeführten Falle von Flügelverletzunge)\ an Schmetterlingen (z. B. Fig. 31 in ...Jacobi^)") als Nachweis für die Verfolgung ^on Schmetterlingen durch Vögel sind durchaus nicht beweiskräftig, weil nicht nach- gewiesen ist, daß sie den Ijehaupteten l^jspriing haben. AVohl jeder Sammler europäischer Schmetterlinge wird solche mit derartigen Flügel Verletzungen l)eobrtchtet hal)en, die aber offenbar ganz andere Ursachen liatlen (Anstreifen imd Hängenbleiben an Ästchen, Stacheln usw.). Übrigens dürften in Europa nach der Mimikry- Hypothese solche Verletzungen an Tagsehmetterlingen überhaupt nicht vorkommen, weil immu)ie Tagschmetterlinge in diesem Famiengebiete fast ausgeschlossen sind (etwa bis auf die an Aristolochia lebenden Thals-Artvn, die als geschützte Schmetterlinge gelten könnten). Es wäre fehlgegangen, für jede Verletzung an Schmetterlingsflügeln die Ungeschicklichkeit von A'ögebi anzunehmen, d'nn diese hätten eben in jedem solchen Falle das Ziel verfehlt. Ebensowenig dürften (wenigstens in Europa) Eidcclisen als die l'rheber solcher Flügel Verletzungen in Frage kommen, weil sich die Tagschmetterlinge während der Ruhe nicht in so unmittelbarer Nähe des l<]rdbode-ns aufhalten, daß sie von Eideclisen angegriffen werden könnten, und während der Nahrungs- oder W'asseraufnahme am Erdboden (nach den Angaben Paul Hahneis) sehr vorsichtig sind. \'ün den \on Arnold Jacob i i)n ]}ilde dargestellten 27 Fällen von Flügel xerletzungen konuneii nur 2 (Dunaidd plexippus sumatrana) auf immune Selnnetterlinge. während doch gerade die ,, versehent- lichen" Angriffe auf innnune Falten- die Mehrzahl bilden müßten. Eine auffallende Erscheiiunig ist die Lebcnszähigk). Pterostichus Juriiiei Panz. wurde in der Grafschaft Glatz gefangen (K. Hedwig). Damit wird Letzners Bemerkung, daß das Tier nach Schwab auf der Lissa Gora einzeln vorkommen soll (Verzeichnis II, p. 36) erheblich gestützt. SteiUiS glabclhis Thoms. Liegnitz: Bahnstiche bei Vorstadt Kart- haus (V./90) und Seliwarzbusch bei Alt-Beckern (IX./95), selten. Aslomis lU'glcH'tiis .Mark. (Verzeichn. Hl, p. 69) ist nach Pvcitter, F. g. 11, )). l.")l, wieder — und gewil.i mit Recht — als eigene .Art zu führen. Xeuer Fundort: Polkwitzer Stadtforst Petschel (IX. /18). Mycetoporus piceoius Rey siebte ich seinerzeit in 2 Stück aus dem Ajispülicht der Katzbach bei Liegnitz (IX. /99). Die geringe Größe, die ziemlich kurzen, i-otbraunen Decken und die spärlich entwickelten Deckenreihen geben mir die Gewißheit echter Stücke. Eiiryusa Liiikci Hernh. (Wien. Kol. Rundsch., 1914, p. (38) in hohlen Bäumen und Stubl)en mit Lasius brunneus. Liegnitz: Lindenrult (V./94), Dohnau (1V./I6), Heß1)eroe (Vl./O!)). Diese neue Art teilt ihr 76 K o 1 b e , Beiträge zur schlesischen Käferfauna. Vorkommen mit d(n- ihr sehr nahestehenden E- sinuala Er., ist aber seltener als diese. Ptomaphagiis nitheiuis Reitt. fand icli in 1 S Polkwitz: Stadt- forst Petschel (VI. 17). Das Tier besitzt nur die Durchschnittsgröße von E. sericatus {*haud., zeigt aber die angeführte, sehr feine Quer- rief ung der Oberseite. Orchestes aiigustifroiis West, auf den Uferweiden der oberen Katzbach mit 0. joUorum Müll., und zwar hier vorherrschend. Liegnitz: Schimmelwitz-Dolmau. Ferner Breslau: Schwedenschanze, IV. /12, Strachate, III./18 (K. HedAvig). Orchestes flagelhim Eries. in dem Niederschlesischen Berglande. Bleiberge: Ketschdorf und Jannowitz (VII. /97). Magdalis niixta Debr. fand sich unter meiner M. barhicornis Latr. Waldenburger Gebirge: Neuhaus (VII./93), Bober - Katzbachgebirge : Jannowitz (VII./97), Niederschlesisehe Heide: Polkewitzer Stadtforst Petschel (VI./17). Apioil rufuliiin subspec. Zoiifali AVagn. auf Urtica urens. Viel seltener als A. urilcarium FTbst. Liegnitz. Abgänge. Phyllodiepa tiaiishu'ida Kr. (Verzeichn. III, p. 50) ist fortan als Ph. nigra a. traiislucida Kr. zu führen. Bobergebirge: Matzdorfer Grund (VII./92). Das aus den Heßbergen aufgeführte Stück fehlt in coli. Gerb. Pliyllodrepa elegaiis Kr. und scabriuscula Kr. (Verzeichn. III, p.ö) sind als Arten zu streichen luid dafür Pll. linearis a. scabriiiscula Kr. einzusetzen. Xaiitlioliiuis nii'ipemiis l^^r. (Verzeichn. III, p. 75) ist eine südliche, dem Mittelmeergebiete angehörende Art. Die Angaben für vmser Gebiet beruhen wohl auf einer VerAvechslung mit Nudobiu^« lentus Grav. Arthrolips naiiiis Key (Jahresheft 1909, p. 22 und 1911, p. 18) ist zu streichen, weil eine Verwechslung mit A. obscurns Sahlb. vor- gelegen hat. Atomaria pulchra Er. (Verzeichn. III, p. 204) kann nur als A. prolixa a. piilclira Er. Geltung behalteii. Ceutliorrhyiielius coarctatiis Gyll. (Verzeichn. III, p. 371). Bei der Aufführung dieser Art für unser Gebiet liegt offenbar ein Versehen \ov. Das in coli. Gerh. steckende Stück trägt auf dem Namenschikle die Ortsbezeichnung ,, Ungarn". Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 3. 77 Weitere Ergänzungen. Cicindela sylvatica a. .similis West, (auch als Stammform genommen) und a. fennica Beuth. sind nachzutragen. — Desgleichen C. germanica a. coerulea Htst. Beide bei Liegnitz. Galosoma inquisifor a. viridimarginata Letz, bei Liegnitz nicht selten. Nebria brevicollis Fbr. Liegnitz: Oderwald bei Leubus, V./ll (K. Hedwig). Chlaenius sulcicollis Payk. Altvater, VII. /ll (K. Hedwig). Badister unipusiulafus a. 4 maculatus Letz, tritt bei uns öfter auf als der ihm analoge B. bipusiulnfiis a. microcejihalus Steph. Zu letzterem tritt noch a. guttalus Letz, hinzu. Harpalus di.stingucndus a. cocruJescens Schilsk. Polkwitz (IX. /18), a. nigricans Schilsk. Liegnitz: Bremberg (X./02). Äcupalpus dorsalis a. notatuft Muls. bei uns ebenso hävifig als die Nominativform, zu der sicher auch die Stücke zählen, deren oben und unten gelbes Halsschild eine beschränkte M'ittelmakel besitzt; a. macn- lalus Schaum bei uns sehr selten (Liegnitz). — A. lutealus Dft. (Jahres- heft 1913, p. 5). Liegnitz (coli. Gerh.); ferner Nd. Polkwitz: Herbers- dorfer Weg, an Wasserlöchern alter Lehmgruben mit exiguus Dej. und luridus Dej. (V./18). Halte ich auch wie H. Wagner (Entom. Mitteil., 1918, p. 23) für eine Farbenvarietät von exigtms. Agonum assimiJe a. sanguinipes Reitt. mit der Nominativform gar nicht selten. Ualiplus apicaUs Thoms. (Jahresheft 1919, p. 29) ist durch //. lineolatus Mamih. zu ersetzen. Die Richtigstellung erfolgte nach einer Zimmermannschen Tv])e. Hydroporiis incognitus Sharp. (Entom. Mitteil., li)18, p. 2()1). Lieg- nitz: Katzbach (IV./17), Polkwitz: Stadtpark (VI. /IT. VIL/19). Oxt/felus rugosus a. pulcher Grav. überall verbreitet. Bledius dissimilis Er. (Verzeichn. III, p. 62) ist für Liegnitz zu streichen. Es liegt eine Verwechslung mit crassicollis Lac. vor, der hjer an der Katzbach gar nicht selten ist. Vielleicht sind auch die übrigen schlesischen Fundangaben (Ratibor und Glatz) hinfällig. — ß. talpa Gyll. Glatzer Gobirge: Mohreufer bei Seitenberg, IV. /06 (K. Hedwig). Zweiter schlesischer Fundort. Asienus pulchelhis Heer. Breslau: Oswitz, III./ 14, Schwedenschanze XII./ll (K. Hedwig). Polkwitz: ev. Kirchhof in Abraum (VII./19). Scopaeus minimus E. Neißeufer bei Neiße, V./I9 (Gabriel). Lathrobium picipes Er, Desgleichen. — L. filiforme v. suiurah Wenck. Diese forma alata ist bei uns ziemlich selten. 78 K o 1 b e , Beiträge zur schlesischen Käferfauna. PJiilonthus roiundicollis Men. Glatzer Gebirge: Seitenberg, IV./H (K. Hedwig). — Ph. fuscus Gray. Breslau: Oswitzer Wald, 11./ 11 (K. Hedwig). Quedius ochripennis Men. Glatzer Gebirge: Seitenberg, X./17 (K. Hedwig); a. nigrocoernleus Fauv. Polkwitz: Stadtforst Petschel (VIT./ 19). — Qu. maurus Salilb. Glatzer Gebirge: Stille Klause bei Wilhelmstal, VII. /19 (R. Scholz). Betrachte maurus nur als eine kleine Form von rnesomelimis Mrsh.; es fehlt nicht an Übergängen. Mycetoporus corpulenhis Luze in Wildfutter. Glatzer Gebirge: Nordfuß des Gr. Schneeberges, VII. /19 (R. Scholz). Euryusaoptabilis Heer in einer hohlen Eiche bei Lasius brunneas. Polkwitz: Stadtforst Petschel (VII./19). CMypeta ripicola'Ksw. an Teichrändern. Breslau: Schwedenschanze, XII./17 (K. Hedwig). Brachyusa concolor Er. Mit vor. Alheta excellens Kr. an einem Eichenschwamme. Nd. Polkwitz: Dominaldämme (VII./19). Sonst nur im Gebirge gesammelt. Thamariaena Jiosplta Mark. Liegnitz: Katzbachgefilde bei Dohnau (VII./19). OxypodaSkalitzkyi Beruh. Glatzer Gebirge: Mutiusgrund bei Wil- helmstal und Gr. Schneeberg, VIL/19 (R. Scholz). Besitze Stücke aus dem Altvater-, Glatzer und Riesengebirge. Microcjlossa nidicola 'Fa.ivra.. Glatzer Gebirge: Seitenberg, IV./18 (K. Hedwig). Euplect'us piceus Motsch. in modernden Baumstöcken. Liegnitz: Wasserwald bei Kaltwasser, VI./ 19 (R. Scholz), Peist bei Panten (VI./06). Stenichus collaris a. ohscuripes Reitt. Glatzer Gebirge: Saalwiesen, VII./19 (R. Scholz) und Liegnitz. Euconjius fimeiarius Chaud. (Jahresheft 1909, p. 9) in einem Misthaufen. Liegnitz: Pomten (IX. /lO). Hister merdarius Hoffm. bevorzugt dunkle Orte (Ställe, hohle Bäume). Liegnitz: Wasserwald bei Kaltwasser, IV./20 (R. Scholz). — H. carbonariiis v. siigmosus Mrsh. und ignobilis Mrsh. (Bickhardt, Entom. Blätter 1909, p. 204) auch bei Liegnitz vertreten. Es fehlt auch hier nicht an Übergängen. Abraeus granulum Er. in Baummulm. Liegnitz: Heßberge, VI./ 19 (R. Scholz). Podabrus alpinus a. Morquerysi Reiche. Neumarkt: Zieserwitz, VI./ 17 (K. Hedwig); sonst im Gebirge verbreitet. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 3. 79 CanthariH pid'caria Fbr. Ohlau, V./IO (K. Hedwig). — C. lateralis a. nigronotata Pic Breslau und Liegnitz. Haplocnemus nigricorms a. clialyheus Germ, mit der Stammform verbreitet. Trichoceble fulvohirta Bris. Breslau: Krumpach bei Obernigk, VII./I9 (K. Hedwig). Meligethes coeruleovirens Forst., bisher nur von Chrysanthemum gesammelt; fand sich nunmehr auch, imd zwar zahlreich, auf blühenden Ziersträuchern (Spiraea, Ligustrum, Philadelphus, Amorpha). Polk- witz: Schießhausanlagen (VII./IO). Besucht avich Ulmaria imd Um- belliferen. Weitere Licgnitzer Fundorte: Kaltwasser, Prinkendorf, Dohnau. Das Tier, noch vor wenigen Jahren selten, verbreitet sich bei uns immer mehr. Herr R. Scholz sammelte es in Menge auch inHohen- dorf bei Goldberg von Spiraea ulmara und anderen Blüten, VI./20. Meligethes ovatus nov. a. aenesceiis m. nenne ich schwarze Stücke mit geringem Erzglanz, die bei flüchtiger Betrachtung leicht zu Ver- wechslungen mit schwarzen, graubehaarben Arten führen. Ich besitze solche Stücke aus unserer Gegend und dem Harz. Meligethes ovatus Strm. zeigt starke Neigung zur Abänderung. Es kommen größere, breitere und kleinere, schmalere Stücke vor. Der Spitzenrand der Flügeldecke ist an der Naht bald mehr, bald weniger, manchmal kaum vorgezogen. Die Punktierung ändert erheblich in Stärke und Dichte, ebenso ist die Chagrinierung nicht immer gleich kräftig und auf dem Halsschilde bei starker Lupenvergrößerung oft nur noch in der Gegend des Hinterrandes sichtbar. Auch die männlichen Charaktere sind t^chwankend. Bei normaler Ausbildung ist der Ein- druck des Metasternums mäßig breit und tief, von einer iNlittclfurche durchzogen undvorn seitlich jevon einem wenig vortretenden Höckerchen begrenzt. Mitunter aber ist der Eindruck schwächer und die Höckerchen fehlen ganz. Der Höcker am Hinterrande des letzten Ventralsegments ist konstanter und nur in der Größe schwankend. Meines Erachtens hat diese Vielgestaltigkeit in ihrer extremsten Form zur Aufstellung des M. fuliginosus Er. geführt. Meligethes viduatus Strm. und j^edicularius Gyll. sind sehr nahe verwandt. Ganglbauer ist von ihrer spezifischen Verschiedenheit ,, nicht ganz überzeugt". Nach längerer Beobachtung bin ich aber zu der Überzeugung gelangt., daß auch letzterer eine selbständige Art darstellt. Das Tier ist im allgemeinen größer und gewölbter und, wie auch Ganglbauer hervorhebt, etwas kräftiger und tiefer punktiert. Bei starker Lupenvergrößerung zeigen die Flügeldecken nur an der Äußersten Spitze Chagrin, während di(«ser bei vidnat2(s bis zur Mitte 80 Kolbe, Beiträge zur schlesischen Käferfauna. herauf deutlich bleibt und bei v. aestimabilis Keitt. sogar über die ganze Deckenfläche ausgedehnt ist. Das Höckerchen am Hinterrande des letzten Ventralsegments von pedicularius ändert zwar in der Größe etwas ab, ist aber stets vorhanden. Die beiden Arten kommen, oft gemeinsam, in recht verschiedenen Blüten vor, 'pedicularius aber weniger häufig als der gemeine viduatus. Berichtigung zu Verzeichn. III, p. 194, Nr. 7, 8: Die einfarbig roten Aberrationen von Rhizophagus sind nach Reitter zu benennen: i?. dispar a. pundulatus Guill. und B. bipustulatus a. Gyllenhali Thoms. Paramecosoma melanocephalum a. obscnrum Reitt. liiegnitz: Katzbach b. Schimmelwitz {VII./19). Cryptophagus inaequaUs Reitt. imter Ahornrinde. Glatzer Gebirge: Saalwiesen, VII. / 19 (R. Scholz). Zweiter schlesischer Fundort. Corticaria foveola Beck, auf Fichten. Riesengebirge: Kiesewald (VII. /13). — C. hella Redtb. auf Kiefern. Liegnitz: Peist-Rehberg (VI./05, V.yi2). — C. obscura Bris, auf trockenen Verbascuvi- und Carduus -fitsiwden zahlreich. Liegnitz: Tiefer Grund bei Krummlinde (IX./15), Polkwitz: Stadtpark (X./19). Enicmus fungicola Thoms. unter Laub. Breslau: Oswitzer AVald, I./09 (K. Hedwig). Melanophthalma distinguenda a. parvicolUs Mannh. bei uns mit der Stammform nicht selten. Sphindiis dubius Gyll. Breslau. Jungfern-Waldsee{ toter Oderarm). VI./06 (K. Hedwig). Synchita humeralis v. separanda Reitt. tritt bei uns nicht ganz selten mit der Haux3tf orm auf und ist sicher nur eine Abart von dieser ; sie prägt sich im Gegensatz zu Reitters Angaben in kleineren Stücken aus. Hypoganus cinctus a. sentit estaxeus Pic. Liegnitz: Heßberge ( VI. /09), Elbrandtshöhe bei Dohnau (V./19). Agriotes acuminatus nov. a. biviUahis R. Scholz. Die Verdunklung ist an der Naht und den Seiten soweit vorgeschritten, daß sich nur noch ein schmales gelbes Längsband auf der hinteren Deckenmitte zeigt. Vom Autor zur Veröffentlichung mitgeteilt. Atlious haemorr hold all s a. jaeculentus B^'ess. Liegnitz. Dromaelus barnabita Villa. Breslau: Oswitzer Wald, VII. /08, Schwoitsch, VII./19 (K. Hedwig). Ernobius mgrinus v. politus Redtb. bei uns bedeutend zahli*eicher als die Stammform. Xyleiinus oblongus Muls. (Entom. Mitteil. 1918, p. 202) fand sich noch in einigen Sammelstücken unter meinem X. pectinatus Fbr. au>4 Entomolog. Mitteilungen jX. 1921. Nr. 3. gl der Liegnitzer Gegend. Letzter Fundort: Wasserwald bei Kaltwasser (VI./19). Cae'nocara subglobosa a. atrafa Schilsk. Liegnitz: Beckengrund bei Dohnau (VII./19). Oedemera virescens a. cupromicans Reitt. Liegnitz: Wasserwald bei Kaltwasser. - — 0. lucida nov. a. metallescens m. mit metallischem Glänze. Seitenstück zu vor. An gleichem Orte. Hyloftiilus populneus Panz. Breslau: Oswitzer Wald, XL/11, Strachate, III./18 (K. Hedwig). Hypulus hifasciaius a. trifasciaius Reitt. Breslau und Liegnitz. Wenig seltener als die Nominativform. Chrysomela geminata a. nigra Ws. Liegnitz: Heßberge, V./19 (R. Scholz). Phytodecta viminalis a. cineta Ws. Glatzer Gebirge und Liegnitz (Heßberge); außerdem a. Gradli Hejd. Liegnitz. — P. Linnaeami a. decastigma Dft. Camenz (K. Hedwig) und Alt vatergebirge ; außer- dem sind schlesisch a. Kraatzi Westh. und a. nigricollis Westh. Sermyla hälensis L. Breslau: Oderwerder bei Pöpelwitz, VIII./18, Schwoitsch, IX. /19, am Oderdamm in großer Menge (K. Hedwig). Phyllobius glaticus &.atrovirens Gyll. Glatzer Gebirge (Seitenberg) und Liegnitz. Polydrusus atomarius a. jmllidus Gyll. bei uns viel häufiger als die dunklere Nominativform. Sitona cambrius Steph. Dt.-Lissa, IV./18 (K. Hedwig). Dorytomus dorsalis a. Linnei Faust. Glatzer Gebirge (Seitenberg) imd Riesengebirge: Kiese wald. CeutJiorrhynchus Hampei a. ocJiraceotinctus Wagn. (Entom. Mitteil. 1919, p. 74) bei uns mit der Stammform nicht selten. — C. pallidicornis Boh. (Jahresheft 1915, p. IG) auf Pulmonaria officinalis. Liegnitz: Verlorenes Wasser und Feist bei Pantan, V./16, Beckengrund bei Dohnau (V./19 und V./iO). Balanobius pyrrJioccrus v. uniseriahis Reitt. Liegnitz: Lauter kleinere Stücke. Or ehestes subjascialns Gyll. Liegnitz: Dohnau, VII. /19 (R. Scholz). Cionus fraxini a. flavoguttatiis Stierl. mit der Stammform nicht selten. Neumarkt: ZieserAvitz (K. Hedwig), Liegnitz: Feist b. Fanten und Wasserwald bei Kaltwasser. Apion atomarium Kirb. xxnd serpyllicoJa A\'enck. (Jahresheft 1919, 1). 37). Glatzer Gebirge: Seitenberg, VII./IO (K. Hedwig). Entomolog. Mitteilungen X. 6 32 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 3. Apoderus coryli a. denigratus Gmel., a. rufipes Rey, a. collaris Scop. und a. superhiis Schilsk. sind schlesisch; a. aveUana L. fällt dagegen weg. A. Kissophagus pilosiis Ratzb. auf Fichten. Bober-Katzbach- gebirge: Berbisdorf (V./20). Aphodius maculatus Strm. Glatzer Gebirge: Mühlbach bei Seiten- berg, VII. /06 (K. Hedwig). — A. Zeiikeri Germ. Breslau: Obernigk, VII./02 (K. Hedwig). Ceratophyus Typhoeus L. fand Herr K. Hedwig in 1 (^ mit interes- santen anomalen Flügeldecken am 14. VI. 1914 zu Mühnitz bei Trebnitz. Bei diesem Stück sind die sonst regelmäßigen, tiefen Deckenstreifen erloschen, die Zwischenräume 1, 4, 7 (von innen gezählt) stark rippen- förmig erhaben, die übrigen aber, je zu zweien vereinigt, flach und ranzelig punktiert. Melolontha vulgaris a. lugubris Muls. Herr E. Sokolowski legte eine Anzahl vor und teilte mit, daß bei langer Aufbewahrung frisch gefangener Tiere in schon benutztem, stark getrübtem, allmählich verdunstendem Spiritus eine Verdunklung eintritt, die dann genannter Aberration entspricht. Gegenwärtiger Stand. 74 FamiHen, 1065 Gattungen, 4622 Arten. Zwei neue Miriden (Hem. Het). Vou B. P(>ppius (t) 1). Riispoliella nov. gen. Der Körper ziemlich kurz eiförmig, stark glänzend, unpunktiert, die Hemielytren sehr weitläufig kurz anliegend hell behaart. Der Kopf vertikal, etwa % schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorn gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kaum kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet und un- gefurcht, der Clypeus wenig hervortretend, von der Stirn undeutlich getrennt, die Lorae ziemlich schmal, ungekielt, von vorn gesehen gerundet und mäßig hervortretend, die Wangen klein, die Kehle ganz kurz. Die glatten Augen sind vorn und hinten leicht ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied kräftig verdickt, die Mitte der Vorderhüften nicht erreichend. Das erste Fühlerglied ziemlich lang, etwa ebenso lang als der Kopf ^) Aus den hinterlassenen Manuskripten des Verfassers mitgeteilt von E. B e r g r o t h. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. S. 83 A on vorn gesehen, schwach verdickt, gleichbreit, das zweite zur Spitze vn. Der Entwicklungsgrad entspricht dem des passiven Teiles. Zuweilen ist das Hexaeder sch(m ganz deutlich zu erkennen. Die einzelnen Figuren sind aber nicht immer gleich in Form. Vor allen Dingen ist es merkwürdig, daß die Einzelfiguren dicht an- (»inandergeschachtelt sind, so daß man nur die vorderen Kanten sehen kann. Ich habe das so auffällig noch nie beobachtet. Da sich aber gezeigt hat, daß die Grundskulptur, wenn sie sich in Zähne umformt, die verschiedensten Wege einschlagen kann, so lege ich weiter keinen großen W\'rt auf diese Erscheinung. Die Anordnmig der Figuren ist in Fig. 17 zu sehen. Sie sind mehr oder weniger bogenförmig angeordnet. Es hat sich nun gezeigt, daß an den Seiten der Reibplatte bereits eine Verlängerung der einzelnen Figuren stattgefunden lial. d. li. es macht sich schon Neigung zur JZahnbildimg bemerkl)ar. im allgemeinen muß ich nllerdinüs sagen. 86 Kleine, Der Stiidulationsapparat der Hylobiini. (Col). daß die Skulptur noch recht flach ist und geringe Neigung besteht, die Vorderkanten nach oben zu heben. Die Tendenz ist aber sicher vorhanden. Die Entstehung der Reibplatte ist demnach genau sö wie bei andei'en Hylobiini auch. Die Skulptur der abdominalen Reibleisten = Baudii. Über die Grundskulptur des Deckeninneren habe ich schon weiter vorn Andeutungen gemacht. 8. Liosoma Kirschl Gi'edl. a) Passiver Teil. $. Ich konnte gegen cyanoptenim keinen Avesentlichen Unterschied finden. b) Aktiver Teil. In der Entwicklung des aktiven Teiles besteht insofern gegen cyanopterum eine Diiieven?., als die Weiterentwicklung auf demPropygi- dium Fortschritte gemacht hat. Bei cyanoptenim machten sich nur die ersten Versuche zur Weiterentwicklung bemerkbar, indem die einzelnen Zellen durch zähnchenförmige Vorder- und Seitenkanten ausgezeichnet waren. Eine eigentliche Einzelzahnbildung, die meines Erachtens nur allein als funktionell in Frage kommen könnte, war noch nirgends nach^veisbar. Kirschi steht ohne Frage auf höherer Stufe der Entwicklung, denn es ist schon ausgesprochene Einzel- bezahnung vorhanden. Groß ist allerdings die Zahnpartie nicht, denn ich fand sie nur an der Basis in geringem Umfange. Die Grund.skulptur ist überall auf dem Propygidium vorhanden. Auch die abdominalen Reibleisten sind erheblich weiter entwickelt als bei cyanopterum. Es ist nämlich bereits eine vollkommen ausge- bildete Bezahnung vorhanden. Die Zähne sind lang und machen den Eindruck, als ob sie aus rhomboidalen Hexaedern hervorgegangen sind, eine Möglichkeit, die nach den Erfahrungen bei anderen Arten viel Wahrscheinlichkeit für sich hat. Die Zähne liegen dicht, dachziegel- artig übereinander, entsprechen also den Reibzähnen in jeder Hinsicht. Skulptur des Deckeninneren nicht sicher zu erkennen, jedenfalls aber kaum nennenswerte Hexaederbildung. 9. Liosoma Letliierriß Bris. a) Passiver Teil. (5 ?. In der allgemeinen Anlage ist die Art \o\\ besonderem Aufbau, ich verweise auf den betreffenden Abschnitt. Der feinere Bau ähnelt mehreren Arten, schließt sich aber am nächsten cyaiioplerum an. Vor allem ist die Grundskulptur ganz ähnlich Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 3. 87 wie dort: keine durchgebildete l'elderung, sondern mehr ein Gemisch verworrener Fäden, die bis über die TrennungsHnie hinausreichen. In Wirklichkeit erstrecken a'w sieh auch bis an den Außenrand, erreichen ihn aber nicht ganz, sondern werden durch einen Querbalken getrennt. Der Querbalken ist weniger auf dem Organ erkennbar als in dessen Tiefe, übt aber auf die Gestaltung der Oberfläche doch einen erkennbaren Einfluß aus. Zunächst ist diejenige Partie, die zwischen der Trennungslinie und dem Querbalken liegt, weitläufiger skulptiert als die zwischen demselben und dem Außenrand. Ferner reicht aucli die Runzelung. die an cyanopternm erinnert. n\ir bis iiicrhcr. Im übrigen Fiff. 1(). Fig. 17. Fig. 18. konnte ich gegen ri/anoplcnrni keinen merkbaren l^nterschied fest- stellen. (Fig. 18.) Der an der Basis stark verbreiterte Innenrandsteil ist Mie bei deflexum skulptiert. b) Aktiver Teil. (J ?. Das Propygidiuni ist nur an der Basis in geringem Umfang bezahnt. Die Zähne sind weitstehend und zum Teil schwach hakig gekrümmt. Eigentliche enge, dichte Zahnstellung war nicht zu sehen. Im übrigen ist die Grundskulptur normal entwickelt. Auf ganz rudi- mentärer Entwicklungsstufe steht das Organ also nichl mclir. die Reib- flächen sind aber auffällig klein, namentlich sehr schmal in der Längs- ausdehnung. Die abdominalen l{cil)leisten, an sich nur sehr sihmal. sind mit ganz normaler B(>zahnung versehen. Die Zähne sind lang, spitz und liegen dicht übereinander, entsprechen also allen Anforderungen, die an ein fimktionelles Organ zu stellen sind. 10. Liosoniü iitaHconiiii Bris. a) Passiver Tiül. rj 2. 31it muscoruiii tritt zwar kein direkt iumici' Tyims auf. wohl aber ein ganz eigenartiger Aufliau des .Vpiiai'alcs im ciiizclucn . gg Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (CoL). Die Trennungslinie scheidet den Apparat vom Deckeninnern scharf. Während ersteres deutlich gefeldert ist, ist letzteres bis zur Trennungslinie mit welliger Linienstruktur dicht bedeckt. Die Trennungslinie selbst besteht aus mehreren, dicht nebeneinander liegenden feinen Linien, die in ihrer Gesamtheit tiefer pigmentiert er- scheinen und dadurch die Linie dokumentieren. Die Apparat Skulptur reicht nicht ganz bis zum Außenrande, der- selbe wird durch eine Doppelskulptur gebildet, die aus Längslinien und feiner Krümelskulptur besteht. Die Felderung ist durch große Einzelfiguren gebildet, die aber durchaus nicht von einheitlichem Bau sind, sondern alle möglichen Gestalten, auch ganz unreguläre haben. Die Ausbildung der Felderung ist nur sehr schwach und sie liegt auch nicht in einer Ebene, wodurch das Erkennen erschwert wird. Wie die allgemeine Anordnimg der Skulptur aussieht, ist in Fig. 19 unterer Teil ersichtlich. So einfach ist das Gesamtbild aber keines- wegs, vielmehr gibt es sich in einer Weise, wie im oberen Teil abgebildet. Der äußerste, d.h. nach oben liegende Teil zeigt zunächst den Umfang der Figur, dann aber kann man dieselbe Figur verkleinert bei tieferer Einstellung deutlich wahrnehmen. Es sind mehrere Schichten, die nach der Tiefe zu immer kleiner werden und beweisen, daß die Figuren erstens tief im (Ihitin liegen und zweitens nach xmten kegelförmig von Gestalt sind. In Abb. 20 habe ich einzelne Figuren noch einmal etwas größer gezeichnet. Die Felderskulptur reicht vom Außenrande bis zur Trennungslinie in gleicher Stärke ; auch sonst konnte ich sie allent- halben feststellen. Nur unmittelbar an der Basis (an der Deckenspitze) war sie weniger sicher nachzvaweisen. Diese Art der Skulptur ist aber durchaus nicht die einzige. Überall findet sich außerdem noch eine feine, körnige Krümelstruktur, die aber weniger an der Oberfläche als mehr in den Chitinschichten zu liegen scheint und mit der Oberflächenskulptur an sich nichts zu tun hat. Ich habe sie auch aus diesem Grunde aus der Zeichnung fort- gelassen . Endlich ist noch zu erwähnen, daß aiich eine gewisse Querrunzelung vt)rhanden ist. Besonders intensiv ist sie gerade nicht, fängt immer an der Trennungslinie an und reicht meist nur bis ziir Mitte des Organs. Nicht ohne Interesse scheint mir die Feststellung, die ich übrigens auch schon bei anderen Liosoma-ÄTten machen konnte, daß nämlich die Runzelung nicht ausschließlich ein Produkt der Oberfläche ist, sondern sich auch mehr oder weniger in der Tiefe bildet. InAvieweit die einzelnen Deckenschichten daran beteiligt sind, ist Gegenstand einer besonderen Untersuchung, Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 3. 89 Jedenfalls ist der passive Apparat immerhin schon etwas fort- entwickelt; ob er funktionsfähig ist, ist eine andere Frage. b) Aktiver Teil. (J 5- In^ allgemeinen ist das Propygidium nicht bezahnt. Durch- gängig herrscht noch starke Beborstung vor, meist sieht man die mehr oder weniger hexaedrische Grundskulptur deutlich vortreten. Bei sehwacher Vergrößerung heben sich die späteren Reibflächen auch deutlich ab. Demnach ist wnrkliche Bezahnung nur an der Basis zu finden, und auch da in sehr bescheidener Entwicklung. Erstens ist die bezahnte Fläche nur klein, und zweitens sind die Zähne sehr einzeln stehend und kurz. Allzu groß kann die funktionelle Kraft also nicht Fis:. 19. Fig. 20. Fig. 21. sein. Jedenfalls ist aber soviel sicher, daß schon Tendenz zur Aus- bildung der Reibflächen besteht. Die abdominalen Reibleisten sind gezahnt; die Zähne stehen einzeln und sind nur mittelkräftig. Ihre Gestalt ist der anderer Arten aber gleich oder doch sehr ähnlich. Das Deckeninnere ist ohne Hexaederskulptur: die Skulpturelemente n Zellen des passiven Apparates hervorrufen. (Fig. 27.) Auch die abdominalen Reibflächen sind mit sehr dichter und kräftiger Bezahnung versehen. Die Zähne sind von ersterem Muster und Gestalt. Deflexum hat also einen vollständig funktionellen aktiven Lautapparat . Die hexaedrische Grundskulptur des Deckeninneren ist nicht sicher nachw^eisbar. (Fortsetzung folgt.) 94 Rezensionen. R. ezensionen. Verliandlun gsberi cht über die Beratung von Bienenzuclit- fragen am 17. /l 8. März 1 919 im Preußischen Ministeriu m für Landwirtschaft, Do mänenundForsten. Verlag Theodor Fischer, Freiburg i. Br., 1919, 101 S. Preis 5 Mark. Der Bericht umfaßt als Tagesordnung folgende 10 Fragen: Förderung der wissenschaftlichen Erforschung des Lebens der Bienen, Verbreitung der Kenntnisse der Bienenzucht, Verbesserung der wirtschaftlichen Bienen- haltung, Kleingarten und Bienenzucht, Verbesserung der Züchtung, Bienen- zuchtvereine, Genossenschaftswesen in der Bienenzucht, Höchstpreise und Beschlagnahmung von Honig und Wachs, Rechtsfragen, Bienenkrankheiten. W. Hörn. Frank Balfour 'Browne, Keys to the orders of lusects. Cambridge, England, University Press. 1020, 8^., 58 ^>. Preis (mit Papier durch schössen ! ) 7 sh 6 d. Enthält Bestimmungstabellen der Imagines aller (20) Ordnungen und außerdem der Familien der 6 wichtigsten Ordnungen der Insekten, Abbildungen des Geäders der Rhynchota-Heteroptera, Lepidoptera, Dipteraund Hymenoptera, sowie zwei Diagramme vom Thorax der Hymeno- pteren. Vor allem ist das Buch zur Orientierung und für Unterrichts- zwecke zweifellos empfehlenswert. E. Strand. Lucks, Robert, Bau, Leben und Aufzucht des Seidenspinners (Sericaria mori). Eine Anleitung für Züchter und für Naturfreunde. Bildet das 2. Heft der Serie ,, Naturschätze der Heimat", herausg. von Dr. E. Ulbrich. Gr. 8», 71 S., mit 32 Textfig. Freibnrg i. Br. Theodor Fischer, 1921. Preis 10 M. Im ersten Teil behandelt Verf. Bau und Leben, vom Ei bis zur Imago des Seidenspinners in allgemeinverständlicher Weise; es ist eine kurzgefaßte Monographie, die zugleich gewissermaßen als Einführung in die Kenntnis der Insekten überhaupt bezeichnet werden kann. Im zweiten Teil gibt Verf. die notwendigsten Belehrungen zur Zucht der Seidenraupe, wobei das Hauptgewicht auf eine möglichst einfache und billige Durchführung gelegt wird. — Die Figuren sind fast sämtlich original \ind schon sie ver- leihen der Arbeit wissenschaftlichen Wert. E. Strand. Ct. Niemann und H. 1. Honigmann, Zoologisches Wörterbuch. Sprach- liche und sachliche Erklärung der wissenschaftlichen Namen und Fachausdrücke. Verlag A. W. Zickfeldt, Osterwieck 1919. Gr. 8». 221 S. Preis 15 M. (plus Teuerungszuschlag). Das Buch bringt eine Erklärung der wichtigsten Tiernamen imd zoologischen Fachausdrücke mit Angabe, ob aus dem Griechischen oder Lateinischen stammend. Die beigegebenen kurzen Gattmigs- und anderen Diagnosen könnten wegfallen, da sie in den meisten Fällen nicht erschöpfend sein können. Die Betonung ist kenntlich gemacht, die Angaben sind aber leider nicht immer ganz zuverlässig, wie z.B. bei Adephäga, Hylobates. Ichthyöphis, Iguanödon, Trimera usw. Das Werk läßt aber sonst überall große Sorgfalt und Umsicht erkennen, .«so daß es bestens zu empfehlen ist. Der Druck ist gut. S. Seh. Rezensionen. 95 W. Schmitz. Bergisclie Bienenzucht. Selbstverlag des Verfassers. Vollwinkel 1918, 8», 170 S., 80 Textfig. Preis 12,50 M. und Der Bergische Nichtschwärmer. dito. K)20, 8», 45 S.. 20 Textfig. Preis 4,50 M. Die beiden aus der Praxis und für die Praxis geschriebenen Bücher zeichnen sich vor vielen a)idereii Imkerbüchern durch große Sachlichkeit. i;uten Stil und gute Abbildungen aus. Es berührt angenehm, daß Verf. uneigennützig seine Betriebsweise den Lesern seiner Bücher zur Nachahnmng (Selbstanfertigung der Beuten) und Weiterausbildung zur Verfügung stellt. Durch seine Betriebsweise erstrebt Verf. Schwarmverhinderung ohne Unter- drückung des Schwarmtriebes, natürliche Königinnenzucht, starke und leistungsfähige Völker zur Zeit der Haupttrachten und größte Ausnutzung der Beuten. Dr. Trapp mann. A. Ttandlirseh. Dr., Handbuch der Entomologie. Herausgeben von Prof- Dr. Chr. Schröder. 5. Lieferung, Bd. III, Bogen 8-13. 143 A))- bildungen. 1920. Preis 12 M. - 6. Lieferimg, Bd. III, Bogen 14-19. 51 Abbildungen, Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1921, 8^. Preis 15 M. Die Lieferimgen beginnen mit abschließenden Bemerkungen über den Bau der CTenitalien (4 Seiten). Den ganzen Rest der zwei Lieferungen füllt Handlir.schs Übersicht über die Paläontologie, die sich in allen wesent- lichen Zügen au sein klassisches Werk über fossile Insekten anlehnt. In gedrängter Kürze erfahren wir das wichtigste über Vorkommen und Er- Iialtung der fossilen Insekten, Handhabung des Materials, Schwierigkeiten s'acliricht kam, daß Ganglbaiiers .Monumental- werk („Käfer von Mitteleuro])a") nicht fortgesetzt werden sollte, sagten die meisten : ,,ein Jammer" ! Ich, Ketzer, atmete auf und dachte , .gottlob'', denn mit Entsetzen hatte ich gehört, daß z. B. mein lieber Bekannter Flach usw. die Fortsetzung mitübernehmen sollte. Ich dachte an ihn, seinen sprühenden Geist und — seine Liebe zu Versen. — Ich dachte außerdem an Erichsons herrliche ,, Insekten Deutsch- lands", ein Werk, aus dem der letzte seiner Epigonen, unser allverehrter Seidlitz, mit dem ich 25 lange Jahre persönlich ohne die geringste Trübung intim bekannt gewesen bin, so eine Art von ,, Entwürfen von ^lonographien ausgesuchter Coleopteren-Familien mit besonderer Berücksichtigung der Paläarkten" gemacht hat: Exzerpte von über 40 Briefen von Kiesenwetter (z. T. ohne jedes wissenschaftliche Thema), 9 Seiten lang Abdrücke alter Bestimmungstabellen ameri- kanischer Käfer, Wiedergabe 30 Jahre alter Tabellen von Leconte, Polemik gegen Verhoef f , all das steht in den , .Insekten Deutschlands" ! Armer Erichson. der du einst mit kaum je wieder dagewesener Ein- stimmigkeit von ganz Europa als größter Entomologe galtest ! — Trotzdem kann man in Ganglbaners ureigensten Fußtajifen wandern (wie Holdhaus, Ann. Xat. Mus., Wien. XIII. 1920. Mesoiiotam. Käfer). Im Ganglbauer-Preis ist vnis ja auch der Tote wieder er- standen; da kann ich min ein kleines Scherflein beitragen: 190§/09 wollte Freund Gangibauer eine Monograjihie der C'an- thariden-Gattungen Absidia-Podistra publizieren. Er schrieb mir dazu, daß Podistra Kiesw. und Absidia Muls. zu vereinigen seien, z. B. habe Reitter ein c? mit vollentwickelten Flügeldecken von Pod. rupicola für ein ? von Abs. saxicola angesehen. Ob Podistra Motsch. dazugehöre, sei zweifelhaft. Weiterhin schickte mir Gangibauer 25 Figuren (Kopulationsap-paiate So in dorsaler im,d lateraler Ansicht. sowie eine Totalfigur von Pod. rupicola mit vollentwickelten Flügel- decken) zwecks Reproduktion als Raster. Auf meine Bitte ließ er diese Figuren dann durch Baron Schlereth für Strichätzungen umzeichnen, wobei er die Totalfigur und je zwei Figuren von Kopulationsajiparaten A'on Abs. Birnbacheri-saxicola und der ostasiatischen ..46s. ussuriensis strich, da er sich auf die eurojjäisch-kaukasischen Arten beschränken müsse; Pod. alpina Motsch. habe er auch vom Petersburger und Mos- Entomolog. Mitteilung;en .\. 7 99 Hörn, Et meminisse et vaticinari liceat. kauer Museum nicht bekommen können. Am 10. II. 1909 schrieb er mir dann noch, daß er hoffenthch „nächsten Sonntag das Manuskript abschheßen" könne! Ganglbauers Bestimmungen sind im Wiener Museum verankert, dort müßten zum mindesten auch die Original- präparate sein; Jetzt, hohe Kommission des Ganglbauer-Preises, zeig, was du kannst ! Laß die Figuren enträtseln ! Fig.l. Fig. 2 Fig.ß. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. Fig. 17. Fig. 18. Fig. 19 Fig. 20. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. i. 100 Der StrJdulationsapparat der Hylobiini. (Coi.) Von R. Kleine (Stettin). (Mit 42 Fig. im Text.) (Fortsetzung.) Kurze Betrachtung der Untersuchungsergebnisse. Liosoma vervollständigt das Bild der früher untersuchten größeren Hylobiini- Genera: es ist kein einheitlicher Typ. Ich sah im ganzen Tribus überhaupt nur einmal exakte Ausgeglichenheit, nämlich bei Plinthus Germ. sens. lat. {Meleus Lacod.) sens. strict. Im übrigen sind alle Genera noch in der Entwicklung begriffen. Das trifft auch für Liosoma zu. ^'on den ganz und gar primitiven Baudii und Genossen, wo jede Möglichkeit Laute her\orzubringen, ausgeschlossen ist, bis zu deflexum, das einen vorzüglich ausgebildeten Apparat besitzt, sind alle Übergänge vorhanden. Ich habe eingangs die beiden Apparate nach dem Grade ihrer Entwicklung gegenübergestellt. Sind trotz aller Regellosigkeit nicht scheinbar doch bestimmte Entwicklungstypen bzw. eine gewisse Ent- wicklungsreihe festzustellen? Ganz gewiß. Der passive Typus 1 ist ganz vmfähig, zu stridulieren. Auch von 2 vmd3 muß das Gleiche gesagt werden. Sehen wir uns daraufhin den Apparat an, so ergibt sich die eigenartige Tatsache, daß zwar der Lautapparat selbst verschiedene Form hat, daß der. wie irh selbst annehme, ganz bedeutungslose Innen- randsteil aber sehmal ist und parallel bis zur Deckenspitze reicht. Werm nun diesem Teil der Deeki-n für die Stridulation selbst auch keine Bedeutung zukommt, so scheint er mir doch ein nicht zu uriter- schätzender Wertmesser für die Allgemeinentwickiung des passiven Apparatteiles zu sein. Die beiden anderen Gru])i)en sind auffallend anders gebaut. Nicht im Ai)i)arat selbst, sondern am Innenrand. Bleiben wir zunächst bei der i'rsten Abteilung. Da ist zunächst Baudii. Skulptur nur am Außenrand und auch da nur ganz unbestimmt, dann einfache Fläche, die mehr oder weniger stark gerunzelt ist. Pi/renaeum und Eeitteri desgleichen. Bei concinnum scheint mir eigentlich auch kein Fortschritt zu bestehen. Zwar ist die Skulptur am Rande etwas kräftiger, aber die gänzliche Skuli)turlosig- kt'it der größten l"'l;ulie und die sta^l^(• rvunzelung niaelit das Organ auch lacht gerade zur Stridulation geeigneter. In cribrum ein ähnliches Bild, nur daü sich enie mehi' im Inneren liegende Feinstruktur zeigt. Die IJunzelung ist sehi' dicht. Bei ci/anopterum verstärken sich die l"]igensel!aflen noch inchi'. Das gleiclu- gilt von Kirschi . VAnv (gewisse 101 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col.). Ausnahmestellung nimmt nur bosni cum ein insofern, als sich bei dieser Art schon ausgesprochene Figurenskulptur gebildet hat. Damit sind wir auch an der Grenze des Erreichbaren in dieser Abteilung angelangt. Gerunzelt ist übrigens diese Art auch. In den Typen 1 — 3 gehen die Arten nach Form und Entwicklung ihres aktiven Apparates etwas durcheinander. Die Reihenfolge der einzelnen Arten ist auch natürlich anfechtbar. Typus 4 und 5 sind aber in sich fest abgeschlossen. Zunächst der Typus 5. Er ist noch nicht voll und ganz einheitlich. An den Anfang habe ich Lethierryi gestellt; sie ähnelt den Arten des oben besprochenen Entwicklungs- kreises noch beträchtlich und die Skulptur ist wenig durchgebildet. Muscorum hat aber schon ganz deutliche, sogar tief im Chitin liegende Felderung und die Runzelung läßt nach. Sie ist schon im allgemeinen schwach und geht kaum über die Mitte hinaus. Von oblo-ngum und Pandellei gilt das gleiche. Viel weiter ist schon robustum entwickelt: klare Felderung, scharfe Konturen der einzelnen Figuren, fehlen jeder Runzeln. Damit kommen wir schon dem Typus 4 nahe: deßexum mit seiner Felderung, die auch noch über die Trennungslinie ins Innere geht, keinerlei Störung der Gesamtskulptur hat und nicht gerunzelt ist. Ja, die Entwicklung ist sogar soweit vorgeschritten, daß selbst der passive Apparat mit Zähnchen versehen ist. Daran können durch Reiben der groben, seitlichen Zähne auf dem Propygidium sehr wohl Lautäußerungen hervorgerufen werden . Auf Spekulationen in irgendeiner Form werde ich mich nicht ein- lassen. Meine gewonnenen Resultate sind das Ergebnis vorurteilsloser Einzeluntersuchungen. Sie beweisen nur, daß zwischen den beiden Organteilen, dem aktiven und passiven, meist korrelative Verhältnisse bestehen, meist sage ich, keineswegs immer. Erst bei vergleichender Untersuchung an größerem Material wie ich es hatte, kann man sich ein wenigstens einigermaßen klares Bild machen. Das ist hoffentlich auch dem Systematiker nicht unerwünscht. Jedenfalls darf man an- nehmen, daß wenigstens einige Arten stridulationsfähig sind, denn ich habe schon in anderen Arbeiten nachgewiesen, daß es absolut nicht nötig ist, daß der passive Aj^paratteil gerillt sein muß. Die Lautäuße- rung kann auch an gefelderter Skulptur zur Auslösung kommen. 3. Gattung: Ita Tourn. Untersucht eine Art: Kirschi Tourn. Zur Untersuchung stand mir leider nur diese eine Art und nur im weiblichen Geschlecht zur Verfügung. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 102 Der Lautapparat clicsrs kleinen Küferchens ist sowohl, was den passiven wie aktiven Teil anbelangt, von normaler Konstruktion und soweit entwickelt, daß man ihn als stridulationsfähig bezeichnen könnte. Der passive Teil reicht basal bis zur rundlichen Deckenspitze, ist mehr oder weniger parallelseitig und verjüngt sich nach vorn in ganz natürlicher Weise. Über die Lage des Innenrandteils konnte ich bei der Kleinheit, dabei aber Undurchsichtigkeit des Objekts nicht recht ins klare kommen. Er ist schmal und verläuft ])arallel des Randes, geht aber nicht eigentlich bis an den Lautay)i)aiat heran. Welcher Art die Skulptur ist, war nicht festzustellen. \)vv aktive Teil ist von ganz normaloii Bau. Die IJeibplatten sind getrennt und Non eUiptischer Form, also in einem Stand der Knt- wicklung. wie wir ihn xon den besten stridulierenden Arten kennen. Die abdominalen T'v(ibl(>ist(>n sind zwar nur schmal, aber von normaler Ausbildung. a) Passiver 'Leil. Der feinere Bau des passiven Teiles ist genau zu erkennen. Un- mittelbar am Außenrande sieht man eine feine, dünne und zarte Linien- führung, die sieh, ohne Unterbrechung zu erleiden, nach innen, d. h. nach der Trennungslinie zu, fortsetzt. Nur am Außenrande sind die Linien gerade, nach innen nehmen sie mehr wellige Struktur an und behalten dieselbe auch bei, soweit sie zu verfolgen ist, d. h. also bis zur Trennungslinie. Andere Skulpturelemente treten nicht a\if. Von der Trennungslini(» strahlen schwache (^uernuizeln aus. die aV»er Wenig an der ()l)erfläche liegen, sondern mehr im Chitin verborgen sind, sie erscheint deshall) auch glatt. Die Querrunzeln sind an der Trennungslinie von breiter Gestalt. \'on hier strahlen sie als Zitter- linien nach dem Außenrande hin aus und verlieren sich im vorderen Drittel. Jedenfalls erreichen sie den Rand nicht. Die Natur der Trennungslinie Avar an dem kleinen, fast ganz undurchsichtigen Objekt nur mangelhaft festzustellen, schien aber wenig deutlich. Nach dem Deckeninneren lii'gt eine feine, linienartige Skulptur. (Fig. 28 n. 29.) b) Aktiver Teil. Die Zähne aid' dem PropygidiuTU sir.d si-hr kräftig und stehen in der üblichen, etwas kreisförmigen Anordniuig. In geradezu au.sgezeichneter Weise konnte ich die starke Bezahnung aus der Grundskulptur ent- stehen sehen. Außerhalb der Blatten lagen die unbewehrten J4exaeder. die. der Blatte näher kounuend. zuniulist die charakteristischen kur/.i'u Massenzähnchen besitzen, aus diMien sicli dann einzelne urol.'ie herxor- 103 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col.). heben, bis schließlich nur noch ein eirzelner bleibt, der dann beträchtlich an Größe zunimmt. Die abdominalen Reibleisten sind nur recht schwach bedornt und nur in der Nähe des Abdomens, sie kommen meines Erachtens bei der untersuchten Art für die 8triclulation nicht in Frage. Die Deckeninnenfläche war ohne merkliche Skulptur; Hexaeder- form fehlte vollständig. Nach den Untersuchungsergebnissen wäre die Möglichkeit, daß die Art striduliert, nicht ganz von der Hand zu weisen - 4. Gattung: Aparopioii Hampe. Untersucht wurden 2 Arten, nämlich : 1. costatmn Fahrs. aus Ungarn, 2. suturidens Eeitt. aus Kalabrien. Der gröbere Bau des Lautapparates. Vorweg sei bemerkt, daß der Lautapparat in beiden Geschlechtern gleichgestaltig ist. a) Passiver Teil. Im Gegensatz zu den bisher besprochenen Gattungen ist der passive Apparat sehr gut entwickelt und im Verhältnis zur Decke groß. Während in den meisten Fällen an der Deckenspitze, also an der Basis des Appa- rates, sich derselbe verengt, tritt hier das Gegenteil ein: es wird eine ausgesprochene Keilform entwickelt, die sich in ihrer Verschmälerurg noch eine Strecke hinzieht. Der Irnenrandsteil ist schmal. Beide Arten sind gänzlich übereinstimmend. (Fig. 30.) b) Aktiver Teil. Ganz auffällig gering ist der aktive Teil im aligemeinen zur Aus- bildung gekommen. Bei schwacher Vergrößerung erkennt man die Reibflächen überhaupt nicht, was darauf zurückzuführen ist, daß das Propygidium nur im ganzen wenig bedornt ist. Ich konnte denn auch erst nach langem Suchen die Feststellung machen, daß wenigstens Anlagen vorhanden sind. Ganz scharf scheint mir die Trennung der beiden Reibflächen auch noch nicht zu sein . Jedenfalls ist die Bczahnung noch sehr primitiv, so daß es mir scheint, als ob dieselbe durch die ohne Frage vorhandene riffelige C-hitin struktur bis zu einem gewissen Grade ersetzt werden kann. Die abdominalen Reibleisten sind kurz, aber kräftis bezahnt. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 104 ] . Aparopion costatum Fahrs. a) Passiver Teil. S ?. Die Skulptur tles passiven Teiles ist von größter Schärfe und schon bei geringer Vergrößerung recht gut erkennbar. Die Trennungs- linie ist nur sehr schmal und wenig kräftig, scheidet aber den Laut- apparat ganz scharf ab. Jenseits derselben ist nur geringe und undeut- liche Skulptur vorhanden . Die Basis des Lautapparates ist gerillt, die Rillen sind scharf und dicht und reichen bis unmittelbar an den Rand heran. Schätzungs- weise kann die Rillenpartie 14 ^^^^ gesamten Länge einnehmen. All- mählich geht dann die Rillenstruktur in eine Felderstruktur über, die schief, rhombisch, meist aber länglich ist. Der Lautapparat ist bis zur engsten Stelle damit bedeckt. Jede Runzelung fehlt. (Fig. 31.) Fig. 28. Fis. 29. Fig. .SO. Fig. .31. b) Aktiver Teil. Trotz angestrengter l'ntersuchungen an mehreren Kxemi)laren beider Geschlechter i.st es mir nicht gelungen, einen aktiven Reibapparat auf dem Propygidium nachzuweisen. Dagegen war in der Gegend, die für gewöhnlich die Reibflächen zu tragen pflegt, dichte und selir feine Querriefung zu sehen, die aber ziemlich systemlos war und größeren Umfang hatte, d. h. sie ging auch über die eigentlichen Reibflächen hinaus. Es wäre wohl denkbar, daß durch Aneinanderreihen feiner Riffel sich Laute bilden könnten und es nicht allein darauf ankommt, daß auf dem aktiven Api)arat unbedingt Zähnc^ vorhanden sein müssen. Die abdominalen Reibleisten sind nur sdir kurz, aber sehr robust bezahnt. Deckeninnenseite ohne uicrklithe Skulptur, jede NiMcuiiw zur Hexaederl)i]dung fehlt. 105 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col.). 2. Aparopio7h suturidens Reitter. a) Passiver Teil. cJ $. Gegen costatum in nichts unterschieden. b) Aktiver Teil. Bei suturidens gelang es mir wenigstens, die Bezahnurg aufzu- finden, die sehr gering entwickelt war. Sie liegt an der normalen »Stelle und ist schwer zu sehen. Die Zähnchen sind zwar robust, aber von ganz auffallender Kürze und stehen soweit voneinander, daß der zwischen den Zähnen liegende Ravim mehrfach so groß ist. wie der Zahndurchmesser • an seiner Basis. Die Stellung ist sehr regelmäßig und verschränkt . Außer dieser Bezahnung findet sich noch eine weitere, auf den abhängigen Partien liegend, die noch weit weniger aiisgebildet ist. Hier erheben sich die Zähne kaum aus der mehr oder weniger hexaedrischen Grundskulptur und bestehen meist nicht aus einem Zahn, sondern aus einem Komplex sehr kleiner Zähnchen. Ich habe das von anderen Gattungen schon mehrfach beschrieben. Obschon ich bei costatum keine analogen Zustände sicher nachweisen konnte, bin ich doch fest überzeugt, daß sie dort auch ganz ähnlich, wahrscheinlich sogar gleich sind. Abdominale Reibleisten gleich costatum. Es ist sehr auffällig, daß einem so hoch entwickelten passiven Apparat ein so geringer aktiver gegenübersteht. Ich habe allerdings bei meinen Untersuchungen schon einmal einen ähnlichen Fall bei der Gattung Lepyrus gesehen. Es war mir sehr auffällig, daß diePropy- gidialskulptur so scharfe Riefung und Riffelung hatte. Ich möchte es daher nicht ganz von der Hand weisen, daß hierin ein Ersatz liegt, denn es ist doch eigenartig, daß auch die abdominalen Reibflächen nur mäßig entwickelt sind. Bei sehr enger Riffelung, wie sie hier vor- liegt, können vielleicht auch schon kurze Dörnchen oder Zähnchen hinreichend sein, um Lautäußerungen hervorzubringen. Der biologische Beweis ist nötig. 5. Gattung: Adexius Schönherr. Zur Untersuchung standen zwei Arten zur Verfügung: 1. corcyreus Reitter aus Griechenland, 2. scohripennis Gyllh. aus Österreich. Der Lautapparat ist in beiden Geschlechtern von gleicher Bauart. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. lOü Der gröbere Bau des La ut a])i)arat es,, a) Pa.ssiver Teil. E« ist meines Erachtens nicht uhne Bedeutung, daß in der nur wenige Arten umfassenden Gattung keine Übereinstimnumg im Bau des passiven Apparates besteht. Bei scjbripennis ist die Ausbildung sehr scharf und gut umgrenzt, während corcf/reus so undeutlich oder wenigstens unscharf ist, daß es erst vieler Belichtungsversuehe be- durfte, um zu einem befriedigenden Abschluß zu kommen. Während bei ersterer Art die zarten Decken die Untersuchung sehr erleichtern, sind sie bei letzterer fast ganz undurchsichtig und erst bei gut auf- jallendem schrägen Licht lassen sich Einzelheiten erkennen. Bei corcyreus ist der Apparat im Verhältnis zu seiner Länge breit. Die lautgebende Fläche hat ausgesprochen keilförmige Gestalt und endigt in mehreren Spitzen im Deckeninnern. Der Innenrandsteil ist nur sehr schmal, aber deutlich und stößt bis an den Lautapparat vor. Der t^bergang vom Apparat ins Deckeninnere war so undeutlich, daß ich die Grenzen nur durch den Skulpturwechsel feststellen komite. Im ganzen Habitus besteht ohne Frage große Ähnlichkeit mit der vorigen Gattung. (Fig. 32.) Das systematische Bild möchte dadurch einen recht netten Aus- gleicli ix'koiunien. Wenn beide Arten sich im Bau des Apparates glichen oder doch grcißere Ähnlichkeit hätten. Das ist merkwürdigerweise nicht der Fall; scobripennis hat einen ganz anderen Apparat, ist auch wie ich noch zeigen werde, sonst recht von corcyreus verschieden. Es wäre sonst der Einwand, daß der Apjiarat nur schlecht zu sehen sei, nicht ganz von der Hand zu weisen. Bei scobripennis ist die lautgebende Fläche sehr schmal und lang; es besteht keine Neigung zur Keilform. Die Trennungslinie gibt den I^mfang des Ap])arates genau an. Er stößt bis zur Deckenspitze vor und erreicht diese auch meist, aber nicht immer. Der InncMirandsteil ist breiter als bei corcyreus, wenn auch noch immer schmal, reicht bis unter den Lauta])]iarat und trennt ihn zuweilen sogar ganz vom Decken- ranclc ab. (Fig. 33.) Es wäre zu untersuchen, wie sich die dritte Art. die mir nicht vorlag, verhält. b) Aktiver Teil. Bei beiden Arten war der aktive Teil ganz unentwickelt. Trotz eingehender l'ntersuchung konnte ich nicht die geringsten Si)uren einer Reibanlage feststellen. Das Propygidium ist noch fast überall beborstet, was imnu'i' ein Zeichen ju-imitiver iMitwieklunc ist. 107 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col). Die Skulptur auf den abdominalen Reibleisten ist auch bei beiden Arten sehr verschieden. Während corcyreus bestimmt keine Reibanlagen besitzt, sondern nur einfache Skulptur (siehe die Besprechung bei der Art), ist scobripennis wenigstens schon mit Zähnen versehen, die, wenn sie auch noch nicht funktionsfähig sind, doch schon einen gewissen Fortschritt erkennen lassen. 1. Adexius corcyreus Reitter. a) Passiver Teil. ^ ?. Die allgemeine skulpturelle Ausprägung ist spärlich. Bei ge- ringer Vergrößerung und auffallendem Licht sieht man deutlich die Skulptur, aber es ist nicht möglich, die Natur derselben hinreichend festzustellen. Bei stärkerer Vergrößerung wachsen die Schwierigkeiten weil man auf das auffallende Licht angewiesen ist. Bei geeigneter Fig. 82. Fig. 33. Abbiendung ergibt sich folgendes Bild: Der ganze Apparat ist einheitlich skulptiert, auch die Basis, die am ehesten Neigung zur Umformung hat, ist mit der Allgemeinskulptur versehen. Unmittelbar am Außen- rand setzt die Skulptur ein und reicht so weit nach innen, daß sie meines Erachtens über die Trennungslinie hinausgeht. Die Umgrenzung wird dadurch erschwert, als die Trennungslinie so ganz allgemein zart, namentlich aber flach ist, daß ihre genaue Fixierung auf große Schwierig- keiten stößt. Die Grundskulptur ist ein verzogenes Rhomboid, das zuweilen mehr oder weniger hexaeclrische Formen annimmt. Das ganze stellt ein feines Maschen werk mit flachen Kanten dar. Runzelung fehlt. b) Aktiver Teil. Jede Reibanlage auf dem Propygidium fehlt. Auf den abdominalen Segmenten sind noch keine Zähnchen zur Durchbildung gekommen. Im wesentlichen findet sich dort die gleiche Felderung wieder, wie sie auch auf dem passiven Teil vorhanden Avar. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 108 Da.s Organ muß also in seiner Gesamtheit als noeh ganz primitiv angesehen werden. Abgesehen davon, daß die Skulptur des passiven Teiles nur sehr flach ist, erscheint mir das Fehlen der Reibflächen des Propygidiums. die doch am ersten zur Lautäußerung berufen er- scheinen, als beweisend. Fakultativer Ersatz durch die abdominalen Reibleisten kommt auch nicht in Betracht. (Fig. 34). 2. Adexius scobripennis (4yllh. a) Passiver Teil. (J $. Der schmale Ap]iarat ist durchgängig von gleicher Skulptur. die schon bei geringer Vergrößerung ins Auge fällt. Betrachtet man das Objekt bei auffallendem Licht, so kann man deutlich die Xatui- der Skulptierung erkennen. Durchgängig handelt es sich um Figuren- elemente, die dem Hexaeder ähnlich sind. Zum Teil treten auch reine Hexaeder auf. Ich sah das gesamte Organ damit gleichmäßig bedeckt. Außer dieser Oberflächenskulptur ist noch eine zweite, feinere vorhanden, die scheinbar nur sehr flach ist oder überhaupt in den oberen Schichten des inneren Chitins liegt. Das könnten nur eingehende L^ntersuchungen feststellen . Die Trennungslinie ist sehr deutlich, wenn auch nur schmal und scheidet den Lautapparat vom Dcckeninnern. Die Skulptur des Appa- rates geht nicht auf das Deckeninnere über. (Fig. 35.) b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium fehlt jede Spur einer Zahnbiklung. Die abdominalen Reibleisten sind grob und stark bezahnt. Die Be- zahnung weicht von der üblichen sehr ab. Zunächst sind die Zähne sehr groß und robust und stehen weit voneinander, so daß eigentlich niemals Deckung der einzelnen Zähne stattfindet. Durch die bedeutende Größe bedingt, finden sich auch nur wenige Reihen. Meist sind die Zähn<' an den Spitzen etwas gekrümmt, machen also mehr einen haken- förmigen Eindruck. (Fig. 30.) Nach den Ergebnissen muß die Stridulationsfähigkeit bei corcyreus vollständig in Abrede gestellt werden. Scobripennis könnte möglicher- weise zur Lautäußerung geeignet sein. Fraglich bleibt es aber auch. Jedenfalls hat Adexius einen noch ganz i^rimitivcMi Stri(lulationsap]iarat. 0. Gattung: Tracliodrs Germar. LWersucht wurden folgende Arten: \. Jiispidus L. aus Thüringen, 2. Heydeni Stierl aus LTngarn. 3. oblonqus Reitter aus dem Kaukasus. 109 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col. Der gröbere Bau des Lautapparates, a) Passiver Teil. Es w-urden beide Geschlechter untersucht, der Apparat ist in beiden von gleicher Bauart. Bei den untersuchten Arten konnte keine Differenz in der AU- gemeinanlage festgestellt werden. Die S'tridulationsfläche ist kräftig ausgebildet und scharf gekenn- zeichnet. An der Deckenspitze beginnt sie spitz, hat also sehr schmale Basis. Die Erweiterung geschieht allmählich und hält sich auch ver- hältnismäßig breit. Nach vorn zu, d. h. nach der Deckenbasis ver- schmilzt sie zwar unmerklich mit dem Deckenrand, bleibt aber in ihrer Breite bestehen, so daß die Grenzen eigentlich nur durch das Fehlen oder Vorhandensein der Skulptur kenntlich wird. Von sehr guter Durchbildung ist auch der Innenrandsteil. Wenn ich auch keinen Wert im speziellen darauf lege, weil er für die Stridu- i^A Fig. .34. Fie. 35. Fig. 36. lation belanglos ist, so wiederholt sich doch meine mehrfach gemachte Beobachtimg, daß mit größerer Durchbildung desselben eine hohe Allgemeinentwicklung einhergeht. Das hat sich auch bei Trachodes wieder gezeigt. (Fig. 37.) b) Aktiver Teil. Auf dem Propvgidium haben die Reibflächen den höchsten Grad der Entwicklung erreicht. Die Ausdehnung der einzelnen Flächen ist groß, die Bezahnung charakteristisch und dicht, ihre Anordnung ent- spricht allen an ein stridulierendes Organ zu stellenden Forderungen in jeder Beziehung. Je weiter die allgemeine Durchbildung vor- geschritten ist, um so mehr nimmt die ursprüngliche Beborstung ab, die Pigmentierung des Chitins tritt so weit zurück, daß nur das voll- ständige durchsichtige Chitin zurückbleibt. Ferner nimmt die Grund- skulptur an Deutlichkeit ab und wird durch die Bezahnung völlig ver- deckt. Das trifft im ^ ollen Maße zu. Die abdominalen Reibflächen sind breit und äußerst dicht und stark bezahnt, ihre Entwicklungs- böhe entspricht dem Gesamtapparat. (Schluß folgt.) Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. HO Ein neuer Blindkäfer aus Ungarn. \ i>]\ l'lcüM'r |{(ikn(la]H'st . Sophrovhaeta Mihöki ii. sp. Eine durch schlanke und flache Gestalt, lange Fühler, kräftig punktierte, kurz und fein behaarte, glänzende Oberseite ausgezeichnete Art. Länge 3,8 mm. Braunrot, glänzend; Fiihler bis zum fünften Gliede, Taster und Vordertarsen etwas heller. Kopf etwas 8])ärlicher und kräftiger als bei Beitteri Yrix. punktiert, mit einzelnen eingestochenen, größeren Punkten; abstehend, sparsam, kurz, seidengelb behaart. Zweites Glied der Kiefertaster besonders kräftig, lang birnenförmig verdickt, Endglied kurz und spitz. Fühler lang und schlank, die Mitte des Körpers überragend, mit längerer, schwächer verdickter, spärlicher vmd kürzer behaarter Keule als bei insignis Friv. Ihr erstes Glied schwach verdickt, halb so lang als das zweite, von diesem an bis zum sechsten schlanlv; das zweite Glied so lang als das dritte und vierte zusammen; das sechste kürzer als das fünfte, aber länger als das vierte; das siebente um die Hälfte länger als das sechste, gegen die Spitze leicht verdickt; das achte klein, gut halb so lang, aber etwas dicker als das sechste, zweimal länger als breit ; das neunte um ein Viertel, das zehnte noch mehr kürzer als das siebente, schon von der Basis an dicker; das Endglied um die Hälfte länger als das zehnte, oblong, das stumpf zugespitzte Ende gelblich. Halsschild etwas breiter als die Basis der Flügeldecken, nach vorn wie bei Beitteri Friv. schwach gewölbt. Seitenränder a or der Basis gerade, a or dem letzten Viertel breit abgerundet und in einem un- unterbrochenen Bogen nach vorn gut verengt. Vorderrand beider- seits der Mitte ausgebuchtet. Vorderecken wie bei insignis Friv. stumi)f vorspringend. Hinterrand in der Mitte gegen das Schildchen schwach vorgewölbt, beiderseits gerade; Hinterecken rechtwinlclig, abgestumpft, an der Basis abgekrempelt. Vor der Basis, in der Mitte mit einem flacheren, am halben Wege zu den Hinterecken mit je einem deut- hcheren, länglichen Eindrucke. Scheibe glänzend, dichter und kräftiger punktiert als der Kopf, mit einzelnen eingestreuten, größeren Punkten; kurz, fein, schräg anliegend, gelb behaart. Flügeldecken etwas schmäler als der Halsschild, verhältnismäßig länger und flacher als bei den übrigen Arten. Seitenränder beinahe parallel, Junten kurz abgerundet, an der Spitze etwas vorstehend und einzeln verrundet. Schildchen quer dreieckig, sehr dicht punktiert. Wl ßokor, Ein neuer Blindkäfer aus Ungarn. Flügeldecken glänzend, längs der Naht flach, nach beiden Seiten gleichmäßig sanft gewölbt; stark und rauh, noch kräftiger als insignis Friv. in schräger Richtung querrissig punktiert; dafür aber feiner, spärhcher mit gelben, seitwärts anliegenden Haaren bedeckt. Beine schlank; Dorne der Mittel- und Hinterscliienen gleichlang, kürzer als die Enddorne. Vordertarsen des Männchens schwach er- weitert, mit langen und dichten, etwas anUegenden Borsten besetzt. Mikroskulptur : oben gleichmäßig dicht und fein, polygonal genetzt. Wir verdanken die Entdeckung dieser prächtigen Art dem tüch- tigen ungarischen Koleopterologen Otto Mihok aus Budapest. Es Hegt mir nur ein einziges aufpräpariertes Männchen vor, an dem ich das Mesosternalkiel nicht untersuchen konnte. Die neue Art gehört zwischen insignis Friv. und Eeitteri Friv. Die bisher bekannten Arten lassen sich folgend trennen: 1. Kleiner. Mittelschienen mit deutlich längeren und kräftigeren. Hinterschienen spärlicher mit kürzeren und feineren Dornen besetzt 2. — Größer. Mittel- und Hinterschienen mit gleichlangen Dornen besetzt 3. 2. Flacher. Beine und Fühler länger. Fühlerkevile kräftiger. Hals- schild an der Basis verengt. Vordertarsen des Männchens er- weitert 1. Kovalitzkyi Knirsch. — Gewölbter. Beine und Fühler kürzer. Fühlerkeule schwächer. Halsschild an der Basis am breitesten. Vordertarsen des Männ- chens nicht erweitert 2. Merldi Friv. 3. Halsschild an der Basis am breitesten 4. — Halsschild gegen die Basis verengt. Flügeldecken auch vor der Mitte gerundet 5. Eeitteri Friv. 4. Halsschildränder an der Basis nach vorn anfangs geradUnig verlaufend, vor dem letzten Viertel aber bogig verengt. Flügel- decken lang fast parallel 4. Mihohi n. sp. m. — Halsschildränder von der Basis an nach vorn bogig verengt Flügeldecken länglich eiförmig. {Fodori Csiki, Zoltdni Csiki). 3. insignis Friv. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 112 Vierter Beitrag zur Kenntnis der Carabinae. (Col.) \'()n .AI. liäaningor. I. (jJattuiig Oniaphron. In der gegenwärtigen Abhandlung ist der fSchluü, d. h. die ameri- kanischen Arten der in der Deutschen Ent. Zeit.schrift, i».!*'^, Jahrg. 1918, erschienenen Bestimmungstabelle der Gattung Omopkroit enthalten. Der besseren Übersicht halber ist hier die Gruppeneinteilung auszugs- weise wiederholt. Einige Ergebnisse der Vorarbeiten sind u. a. im ,, Dritten Beitrag" im Archiv für Naturgeschichte, Jahrg. 11)17, er- schienen 1919, p. 143 veröffentlicht worden^). Die Hoffnung, 0. ameri- canum mit den in den letzten Jahren beschriebenen ihm am nächsten stehenden Formen an Hand von größerem Material richtig durch- arbeiten zu können, hat sich nicht erfüllt. Die ca. 25 Exemplare, die dem entsprechen, was man in den Sammlungen im allgemeinen unter 0. americanum Dej. versteht, reichen für ein genaues Studium nicht aus, denn es sind fast durchwegs nur Einzelexemplare. Sie zeigen wohl die außerordentliche Veränderlichkeit, ohne aber die Grundlage für sichere Schlüsse bilden zu können. Ohne größere Serien von möglichst zahlreichen Fundorten ist zu keinem Ziel zu kommen. Der Tabellen- unterschied zwischen texanum und americanum, sowie die Auffassung der in diese beiden Spalten gestellten Formen ist daher nur provisorisch und mit allen Vorbehalten zu verstehen. Die Mehrzahl der amerikanischen Arten zeichnet sicli dadurcli aus, daß sie (besonders von Ziff. lö ah) meistens iiidix iduell sehr \'er- änderlich sind, und daß nicht nur Neben-, sondern selbst Hauptgrui)i)en- merkmale'-) unvermittelt bei einzelnen Arten nicht ganz jene Konstanz aufweisen, auf die man sonst Anspruch zu machen gewohnt ist. Da sie aber augenscheinlich natürliche Abteilungen begrenzen (z. B. ob 1 oder 2 Kchlborsten vorhanden sind) wird ihre Verwendung, bis weitere bessere Unterschiede bekannt werden, notwendig. Die Ausdehmuig (Um- gelben Flügekleckenzeiehiuing und auch ob sie Metallschimmer besitzt oder nicht, nuiß stets als für die Art- ^) Auüer den dort, FuLiiiotc 2, aulueiülnteu Zitaten sind noch zu erwähnen: F. Dui)uis, Ann. Soc. Ent. Belg., p. 60, 1912, mit 2 neuen Arten; Tlios. L. Casey, ^lenioirs on the Coleoptera, IX. ]). 135. 1920, mit 2 neuen Fonuen; R. Hayward, Psyche, IX., p. 3. an das gelegentliche Auftreten von Borsten am 4. Fiihler- glied l>ei oblitcrutiini und die Ueborstung der Mittelhüften bei ''/(//(///; erinnert. 113 Bänninger, Vierter Beitrag zur Kenntnis der Carabinae. (CoL). liegrenzung von nur imtergeordneter Bedeutung angesehen werden. Beides ist zuerst an Hand von großem Material aus verschiedenen Gegenden für jede Art festzustellen. Die gelbe Kopfzeichnung, ob V- oder M-förmig, dürfte konstant sein. Die mit * bezeichneten Arten sind mir in natura nicht be- kannt geworden, während die Ziffern hinter den Artnamen die Zahl der untersuchten Exemplare geben. 0. Uluslre Casey fehlt in der Tabelle, da die Beschreibung keine sichere Einreihung ge- stattet. 1. Erstes Fühlerglied nur mit einem Borstenpunkt, drittes und viertes^) kahl, d. h. nur mit den Borsten an der Spitze. Zwischen- räume der Flügeldecken niemals gerunzelt oder punktiert .... 3 — Erstes Fühlerglied mit 2 Borsten, drittes und viertes außer an der Spitze noch auf der Außenseite mit eiingen Borsten. Epimeren des Prosternum hinter den Vorderhüften durch eine Naht von den Episternen gesondert. Kehle mit einer Borste jederseits. Mittelhüften nur mit dem Borstenpunkt innerhalb der Einlenlvungsstelle des Trochanters. Flügeldecken mit 15 Streifen. Afrikanische und indische Arten gw^Ya/wm-Gruppe 3. Obere Kante der Mandibeln nicht lappenförmig ausgezogen. Kehle jederseits mit mindestens einer Borste. Epimeren des Prosternums sehr selten hinter den Vorderhüften durch eine Sutur von den Episternen gesondert. Die ersten 2 Glieder der Vordertarsen auf der Rückseite am Ende sehr selten zahnförmig vorgezogen Z?'möa^^im- Gruppe s. 1. 4 — Obere Kante der Mandibeln über dem Borstenpunlvte sehr stark lappenförmig ausgezogen. Kehle ohne Borsten. Epimeren des Prosternums hinter den Vorderhüften durch eine Naht gesondert. Mittelhüften nur mit einem Borstenpunkt. Die 2 ersten Glieder der Vordertarsen auf der Rückseite am Ende zahnförmig vorgezogen. Mittelmeergebiet, Afrika, Madagaskar. variegatum- G rupp e . 4. Epimeren des Prosternums hinter den Vorderhüften gesondert. vSeitenrand des Halsschildes auch vorn scharf und schmal ab- gesetzt. Mittelhüften (seltene individuelle Fälle ausgenommen) nur mit dem Borstenpvinkt innerhalb der Einlenkungsstelle des Trochanters. Amerikanische Arten 12 — Epimeren des Prosternums hinter den Vorderhüften nicht von den Episternen gesondert 5 ^) Nur bei oblitcratum Ilorn iinden sieh häutig auf der Außenseite des vierten Gliedes 1—2 Borsten. Entomolog. Mitteilungen X, 11)21, Nr. 4. 114 5. Mittelhüften nur mit dem Bor.stenjmnkt innerhalb der Ein- lenknngsstelle des Trochanters. Kehle jederseits nur mit einer, selten individuell einseitig oder gar beidseitig mit 2 Borsten. Clypeus bisweilen dicht punktiert, häufig unmittelbar hinter den Borstenpunlvten mit einer scharfen Quersutur, so daß der vordere Teil eine schmale, leistenförmige Randung aufweist. Die drei letzten Sternite jederseits mit einem Borstenpunkt nur in der Oberthiüi-VntergTui>i)Q auf dem zweit- und dritt- letzten bisweilen fehlend. Erstes Glied der Vordertarsen beim e auf der Rückseite etwas zahnförmig vorgezogen. Kopf ganz gelb, unpunlitiert. Kehle jederseits mit 2, zweitletztes Sternit ohne Borsten. Hals- schild gelb, mit schmalem grünen Scheibenfleck, der rücht über den 6. Streifen hinausreicht, den Vorder- vmd Hinterrand in der Mittellinie und den letztern nochmals in Mitte jeder Basalhälfte berühren kann. Flügeldecken mit 15 tiefen Streifen. Große Art von 8,5 mm: grossum Casey (1 ?). — Die ersten Glieder der Vordertarsen nicht zahnförmig aus- gezogen 14 14. Kehle jederseits nur mit der äußeren Borste, sehr selten ist die innere asymmetrisch vorhanden. Flügeldecken mit 15 Streifen. Zweitletztes Sternit jederseits mit einer Borste. Halsschild mit einem stark queren Scheibenfleck, der auch die schwach wulstige Verdickung in der Nähe des Seitenrandes umfaßt; Hinterrand ganz gelb oder in der Mittellinie oder auch in der JVIitte jeder Basalhälfte unterbrochen, so daß die lappenförmige Erweiterung über dem Schildchen einen + geteilten gelben Fleck Aufweist. Erstes Glied der Vordertarsen des S sehr stark er- weitert, doppelt so breit als das zweite, Vorderrand stark gerundet: dentatum Lee. (50) mit Subsp. solidum Oasey (6). — Kehle jederseits normal mit 2 Borsten^). Flügeldecken mit 15 Streifen. Zweitletztes Sternit normal ohne Borste. — Hals- ^) Die äußere Borste liegt im quer verlaufenden Teil der Gularnaht, •die zweite liegt weiter nach innen, innerhalb der Gulaniaht und von ihr merklich abgerückt, dort wo sie aus der Querrichtung in einem Bogen in die Längsrichtung übergeht. Praktisch wird es sich also nur darum handeln, festzustellen, ob diese bzw. ihre Punkte auf dem zentralen Teile der Kehle vorhanden sind. — Bei oblongiüsculum, Bänningeri imd in geringerer Ausprägung auch bei obliteratum und gratum, ist die äußere Borste im all- gemeinen in der Naht mehr nach innen in die Nähe des Bogens gerückt. Die nähere Verwandtschaft dieser Arten kommt auch hierin zum Ausdruck. •O. gratum ist zudem diejenige Art, bei der dieses Gruppenmerknuil am Entomolog Mitteilungen X, 1921. Nr. i. Hß Schild größtenteils dunkel, mit duiilvlem Hinterrand, selten {tesseUatum Say) gelb mit grünem Scheibenfleek, der aber höchstens bis zum 8. Streifen reicht und seitlich die schwach wulstige Verdickung, welche dunkler braun sein kann, frei läßt. Flügeldecken bis zur .Spitze deuthch gestreift, oder dann (vgl. Ziff. 19) das Halsschild sehr breit, die Seiten von der Basis an äußerst stark nach vorn verengt und mit denjenigen der Flügeldecken eine Kurve bildend 17 — Kehle jederseits nur mit der äußeren Borste. Flügeldecken mit 14 oder 15 Streifen. Schultern + vortretend. Seiten des Halsschildes niemals von der Basis an sehr stark nach vorn verengt und mit den Flügeldecken eine ununterbrochene Kurve bildend 15 15. Halsschild gelb, nur mit einem (jueren, nach außen den 8. Streifen nicht überschreitenden grünen oder braunen Scheibenfleck; Seiten nach \orn ziemlich stark verengt. Flügeldecken 14 streifig, Streifen und Zwischenräume vorn und hinten wenig ver- schieden. Dunkle Zeichnung der ganzen Oberseite sehr stark reduziert. Gelbe Kopf Zeichnung durch den dem Augeninnen- rand anliegenden Ast M-förmig: gilae Lee. (5 9) mit den Subsp. pallidum Casey^) (1 r) von St. George, Utah) und *p) malis Casey. — Ganzes Halsschild dunkel mit .schmalem gelben, in den Vorder- und Hintcrecken etwas erweitertem Seitenrand. Seiten nach \ orn schwach verengt. Gelbe Zeichnung der ganzen Oberseite nicht besonders stark ausgeprägt, diejenige des Kopfes V-förmig 16 16. Erstes und zweites Sternit mit einigen .sehr groben Punkten. Flügeldeckenstreifen wenigstens in der vorderen Hälfte mit grober Punktierung und die Zwischenräume ziemlich stark gewölbt, gegen die Spitze können die Streifen bei obliterierter Punktierung viel feiner werden, bleiben aber wahrnehmbar. Im allgemeinen sind 14 Streifen vorhanden, doch ist nicht selten der 11. Zwischenraum von der Mitte aus mehr oder weniger geteilt. Zweitletztes Sternit meistens mit einer Borste jederseits.v. Erstes Vordertarsenglied des .^ stark erweitert. Körper, be- sonders 9, sclir breit: obliteratum Hörn (80) (Synonym: sonorae meisten schwankt. Von 36 Exemplaren haben 24 bilateral beide Borsten, 9 Exem})lare auf der einen Seite nur eine und drei haben nur die äußere Borste. Über den Vergleich von gratiun mit ohlitcratuni .^ielie den ..Dritten Beitrag" 1. c, p. 146. 1) Ist vielk'iclit nur '^ilue mit extrem reduzierter dunkler Zeichnung. 8* 117 Bänning]er, Vierter Beitrag zur Kenntnis der Carabinae. (Col.). Casey) mit den 8ubsp. utense Casey (1 ^) und *suhim,pressum Casey. — Erstes und zweites Sternit glatt. Flügeldecken normal mit 15 Streifen, von der Mitte ab fast oder gan-/ obliteriert, Punk- tierung feiner und weniger gedrängt, die inneren Zwischenräume höchstens hinter der Basis schwach gewölbt. Zweitletztes Sternit ohne Borsten. Erstes Vordertarsenglied des o schwächer erweitert. Körper, auch der $, auffallend langoval: Bänningeri Dupuis (12 Exemplare einschließlich Co-Typus), oblong iusculum Chevr. (25). Penis beim ersteren wie bei obliterahim bis zum Ende sehr breit, beim letzteren gleichmäßig stark verengt. 17. Die inneren Streifen der Flügeldecken mindestens vom letzten Viertel an, die äußeren (der letzte in der Kehle ausgenommen) von der Mitte ab sehr seicht oder ganz obliteriert, die vorn grobe Punktierung mindestens von den gleichen Stellen an voll- kommen erloschen. Halsschild sehr breit und sehr stark nach vorn verengt, die Seiten bilden mit denjenigen der Flügeldecken eine nicht oder (sphaericum) kaum unterbrochene Kurve. Erstes Glied der Vordertarsen des ,$ sehr stark erweitert, mit gebogener Vorderseite 19 — Auch die äußeren Streifen der Flügeldecken bis gegen die Spitze sehr deuthch 18 18. Erstes Glied der Vordertarsen des ^ nur wenig stärker erweitert als bei limbatum, sehr wenig breiter als das zweite, rechteckig, vordere Seite kaum merklich gerundet. Gelbe Zeichnung des Kopfes V-förmig. Bei gratum ist der sehr schmale gelbe Seiten- rand des Halsschildes hinten etwas winklig nach innen, in den Vorderecken in breiterer Form mehr oder weniger bis zur Mittel- linie erweitert. Die Seiten verhältnismäßig schwach nach vorn verengt, die Basalhälfte (besonders <5) + parallel, die Scheibe vor allem neben der vertieften Mittellinie mit grober Punktierung. Flügeldeckenstreifen bis zur Spitze tief und punktiert, die Schultern treten stark vor. — Bei *dominicensis Chd. ist dagegen das ganze Halsschild bis auf den schmalen Seitenrand dunlcel und die Mittellinie fehlt: *dorninicensis Chd., gratum Chd. (36). — Erstes Glied der Vordertarsen des cJ etwas stärker erweitert, iy2 mal so breit als das zweite. Halsschildseiten auch bei den (^ von der Basis an stärker nach vorn verengt, Seitenrand viel breiter gelb, Punktierung feiner, auf der Scheibe höchstens mit einigen wenigen Punkten. Die Schultern treten viel weniger Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. Hg vor. Gelbe Kopfzeichnung V-förmig. Die ganze Oberseite bisweilen braun mit etAvas dunlclerer Zeichnung, oder Vorder- und Hinterrand des Halsschildes unscharf begrenzt bräunlich durchscheinend. Penis weniger \erlängert als bei gratum: mexicanum Dupuis (25 Exem])lare einschl. Co-Tv])us). — Erstes Glied der V^ordertarsen des ^ stark (stärker als bei mexicanum) erweitert. Der Ko])f besitzt im dlegensatz zu den bisherigen Arten unter 18. luid den folgenden nicht einen V''-förmigen, sondern duicli den dem Augenrand nach hinten anliegenden Ast einen M- förmigen gelben Fleck, oder er ist bis auf einen Basalrand ganz gelb. Halsschild gelb, nur mit ungefälir bis zum solche Borste feststellen. Sie kommt zweifellos nicht vor, denn auch bei jenen Arten, bei denen die Skulptur weit vom Seitenrand entfernt bleibt, fehlt jede Spur eines Porenpunktes, die zum mindesten Aorhanden sein müßte. (Schluß folgt.) ]^21 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden (Hym.). Dr. A. V. SeliulthelJ Roohhoru, Zürich. I. Polistes. Latr. B eq u a e rt in seiner vorzüglichen Arbeit ( A Revision of the Vespidae of the Belgian C'ongo with a list ot Ethiopian Diplopterous Wasps. Bull. Amer. Mus. of Nat. Hist., vol. XXXIX, 1918, p. 1—384) benutzt zur Einteilung der Gattung Polistes das von Brethes (1903) u. Ducke (1904) in die Systematik eingeführte Merkmal der Struktur der Meso- pleuren. Betrachten^) wir die Mesopleuren unseres gewöhnlichen Polistes gallieiis L., so finden wir in deren oberem Teile hart unter dem Ansatz des Vorderflügels eine vertikale Mittelnaht (a b), welche sich oberhalb Thoras von Polistes gallicus L. von der Seite (nach Bequaert). abd Mesopleuralnaht : bc Episternalnaht; e Sternopleuralnaht ; fg Epicnemialnaht; st Meso- sternum; esl oberes, es2 unteres Episternalfeld; em Epimerum des Mesothorax; ep Epienemium; Va valvula. der Mitte der Mesopleuren gabelt und einen vorderen Ast (b c) gegen das untere Ende der Pleuren des Prothorax und einen anderen nach rück- wärts (bd) gegen die Metapleuren hinsendet. Von den drei Feldern, Anmerkung. Durch den Umstand, daß ich z. Z. sämtliche äthio- pischen Wespen des Berliner Museums, des deutschen entomol. Institutes (Dahlem), des Hamburger Museums und der sehr reichen Sammlung Neaves aus der Gegend des Tanganykasees, die Eigentum des Hope- museums in Oxford ist, verfüge und selbst eine große Anzahl Vespiden aus allen Teilen Afrikas, besonders aus des südöstlichen Gebiete, wo Missionar J u n o d sammelte, besitze, steht mir ein ungewöhnlich großes Vergleichsmaterial zu Gebote, was die folgenden Ausführungen berechtigen mag. 1) Ich folge der Darstellung Bequaert 's a. a. 0. St. 253. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 122 die so auf den ^lesoplcuren gebildet werden, ist das obere, hintere zwischen der Mittel- (ab) und der .AfcsopleiiraLnaht (abd) gelegene das Epimerura (e m) des Mesothorax. Der vordere Teil der Meso- pleuren ist das Episternum{e s), welches durch die Episternalnuth ( b e) in ein oberes (e s 1) und ein luiteres (e s 2) Episternatfeld geteilt wird. Das untere Episternalfeld (es 2) ist vom Mesosternum nicht deutlich abgetrennt; nur in dessen vorderen Teil findet sich eine sehr zarte kurze Nut ( e ) : diese Nut treffen wir bei den meisten, wenn nicht geradezu allen Vespiden: sie (Mitspricht dei' Sterno])leiu'alnaht, welche bei vielen Tenthrediniden die Grenze zwischen Mesopleuren und Mesosternum bildet. Überdies findet sich im vorderen Teil des imteren Sternalfeldes (es 2) eine nu-hi' oder weniger deutliche, zienüich genau vertikal vom Mesosternum bis nahe zur Episternalnaht (bc) verlaufende Falte (1 g) Diese Falte trennt bei vielen Hyni(>nopteren, besonders Grabwespen eine vordere Grube [Epicnemium Thomson, (Kohl), Prepectus (Snodgraß)], ab, in Avelche die Vorderschenkel in Ruhestellung ein- gelagert werden können. Diese Falte mag daher Epienemialf alte (f g) (prepectal suture, Bequaert) genannt werden. Gestützt auf diese Struktur der Mesopleuren teilt Bequaert die Gattung Polistcs in folgende o Gruppen ein: 1. Typus P. gallk'lis L. (v. Figur). Mesopleuralnaht, Episternal- nut \m(l l'^picnemialnaht vorhanden. Zahlreiche Arten aller Faunen- gebiete. 2. Typus r, caiuuh'iisis E. ^lesopleuralnaht und Ei)isternalnut vorhanden, Epicnemialnaht fehlt, umfaßt die Mehrzahl der nearktischen und einige neotropische Arten. 3. Ty])us J\ bioolor Eeji. Epicnemialnaht deutlich, ^lesopleuralnaht mehr oder weniger entwickelt, Kpisternalnut fehlt. Zahlreiche nco- ti'opisehe und oi'ientalische Arten. 4. Ty]nis V. rna(l<'eassus Sauss. Episternalnut imd Epicnemialnaht fehlen, Meso])leuralnaht mehr oder weniger entwickelt oder auch obsolet geworden. Zahlreiche äthiopische und orientalische Arten. 5. Typus P. oriontalis Kby. bildet eine eigene Grupin-. F.i)isternal- nut felilciid, I-'pienemialnaht deutlic'li. Die Polistcs-Arten der iithiopiselien IJegion hissen sich in dre^ Gi'Up]ien vmterl)ringen: 1. (iruppe: Innere Khuie dvr .Mittel- und Hinterbeine beträchtlicli größer als die äußere; Fühler des o (soweit dieses bekannt) schlank, sämtliclie (!li(>(ler länucM- als bnMt, auf dov I^nterseite mit starken 123 Schultheß Rechberg, Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden. Schwielen (Tyloiden) versehen; Kopfschild gerade abgestutzt. Dahin gehören: P. madecassus Sanss., P. aquilimis R- du Buysson, P. tastidiosus Sauss., P. Bequaerti nov. spec. 2. Gruppe: Klauen symmetrisch; Fühler des o (soweit dieser bekannt) wie bei der 1. Gruppe, doch Schwielen fehlend oder undeutlicli ; Kopfschildunterrand leicht winklig oder bogenförmig vorspringend: Mesopleuren ohne Epicnemialnaht; Mesopleuralnaht mehr oder weniger entwickelt, Episternalnut fehlend. Hierher gehören: P. Smithii Saussure, P. Haugi R. du Buysson, P. Ellenbergi R. du Buysson, P. madilnireusis nov. spec, P. bituberculatus R. du Buysson, P. alboealcaratus R. du Buysson (?). 3. Gruppe: Klauen symmetrisch; Fühler des S aufgerollt, die Glieder vom 4. an viel breiter als lang, abgeplattet. Kopfschild länger als breit, nach unten verlängert und elliptisch abgerundet. Epicnemialnaht, Mesopleuralnaht und Episternalnut entwickelt. Hierher gehören: P. marginalis Fab., P. badius Gerst., P. tenellus R. du Buysson. Vorlauf] g nicht unterzubringen sind P. flavipennis Saussure und P. macroeeplialus Bequaert, da das S unbekannt ist. 3. P. Bequaerti nov. spec. $ Magnitudine, structura et sculptura Pol. fastidioso valde similis, quam hie aliquantulum major et robustior et obscurius coloratvis. Abdomen, segmento I. excepto fasciis sulphureis carens. .^ ignotus. 14 — 17 Mm. (a vertice usque ad marginemposticum tergiti 2. abdominis). Polistes Bequaerti steht dem P. fastidiosiis sehr nahe und stimmt mit ihm vollständig überein in allen plastischen Merkmalen; er ist etwas größer, 14 — 17 mm (vom Scheitel bis zum Hinterrand des 2. Tergits gemessen) gegen 12 — 16 mm und viel dunkler gefärbt. Die Grund- farbe ist dunkelkastanienbraun gegenüber dem lederfarbig Hellbraunen des fastidiosiis. Kopfschild und Gesicht ganz rotbraun, innerer Augen- saum ganz schmal gelb eingefaßt. Stirne schwarz. Pronotum rotbraun mit schmalem, gelbem Hinterrande. Dorsulum schwarz, Flügelschuppen rot. Schildchen rotbraun, Hinterschildchen dunkelbraun; Mesopleuren und Mittelsegment schwarz, letzteres mit zwei hellgelben Längsflecken. Entoraolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 124 Hinterleibsansatzschuppeii hellgelb. Hüften und Beine dunkell)raun bis schwarz, stellenweise dunkelrot ; Tarsen heller rot. Abdomen dunkelbraun bis schwarz; l.Tergit mit in der Mitte schmaler, seitlich sehr stark verbreiteter schwefelgelber Endbinde : 2. Tergit seitlich mit je einem großen dunkelroten Fleck. KKigel Avie bei fastidiosus durchweg dunkelgelb, goldig schillernd; Radialzelle verdunkelt; Adern braun; Stigma hellbraun. Cubitalzelle 2 nach vorn stark verschmälert, Cubitalzelle 3 an der Radialader ebenso breit als an der Cubitalader. Vorkommen: XO-Rhodesia, Hochplateau des Tanganyikasees, 4500 Fuß ,,im dichten Walde" August 1908 Neave leg 12 ? (c. m.; Hope ^luseum Oxford). Var.: Unterrand des Koi)f Schildes schmal gelb eingefaßt, schmale gelbe Endbinde auf Tergit 2 — 5. 1 § Übergang zu fastidiosus. Fundort wie Stammform. Ich halte diese Art für eine dunkle Varietät des P. fastidiosus: das Bekanntwerden des Männchens wird erst Sicherheit bringen. ."). P. hituberculaius R. du Buysson (Bull. Soc. ent France, 1905, p. 257) halte ich für die madegassische, ganz dunkle Lokalform des P. Sniithii Saussure; s. daselbst. Die von du Buysson beschriebenen Gebilde an den Sterniten des o scheinen nicht konstant zu sein; denn sie fehlen den 3. Männern meiner Sammlung, alles von du Buysson bestimmten Tieren. Dahin gehören unzweifelhaft auch Saussures (Grandidier, Hist. Madagaskar XX T. I. Hym, 1890, p. 146) var. c und h, die auch in meiner Sammlung als Gotvpe Saussures stecken. 12. PollsUs ntadiburcnsis nov. spec. 2 P. IltUlgi Buysson magnitudine, structura et sculptura similis, at aliquod major et robustior. Xiger, rufovarius, tomento aureo- micante indutus; orbitae internae, margo anterior postscutelli, margo posterior tergiti 1. at 1. et 3. fasciis albidis ornati. Segmentum mediale latum, strigis transversis grossis armatum et maculis duabus albidis ornatum. Caput, antennae, pronotum, scutelhun, jx'des et segmenta abdominalia 5. et 6. rufa. Ahie hjalinae, cellula radialis infuscata, Stigma fla\um, venae fuscae. l.ong. cor]). V us(jue ad marg. ]iost tergite 2.: 11 mm. ; igiiotus. Fatria: Afrika orientalis, Madibura (= Mdabura ( ?) sec. Stieler), (Ertl leg. 1905) 9 ?, c. m. 15 ?. XO-Rhodesia, Loangwatal 1700—2400, Bangweolosee 4200 II— VI, 1908 (Xeave). Schwarz mit goldig schimmerndem kuiv.en Tomente und zerstreuten längeren grauen Härchen bedeckt. Kopf mit Ausnahme des schwarzen Scheitels und einem .schmalen, \veil.Wi'll)fn Saum am l^nterrande 125 Schul theßlKechberg, Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden. des Kopfschildes und am Innenrande des Auges kupferrot. Kopfschild breiter als lang, mit vereinzelten, groben Punkten besetzt, besonders gegen den Unterrand hin. Wangen von der Länge des 4. Fühlergliedes; Schläfen kräftig, sehr undeutlich gerandet; ihre Breite etwas größer als die halbe Länge des 3. Geiselgliedes. Entfernung der hinteren Nebenaugen \ oneinander nur wenig geringer als die Entfernung vom Netzauge. Thorax schwarz: Vorderrand des Pronotums und Schild- chen rotbraun; Flügelschuppen rotbraun bis schwarz; Hinterschildchen schwarz bis rotbraun, am Vorderrande mit schmaler, weißgelber Binde. Mittelsegment breit, mit tiefer, breiter Mittelfurche und groben Quer- riefen, schwarz mit wenig ausgedehnten, paarigen, weißgelben Längs- linien. Mesopleuren dicht und grob punktiert. Episternalnut und Epicnemialnaht fehlen. Flügel beinahe wasserhell, Radialzelle verdunkelt, Stigma bern- steingelb, Adern braun. 2. Cubitalzelle nach vorn stark verschmälert, 3. Cubitalader stark schief verlaufend, Cubitalrand der 3. C*ubitalzelle daher etwa 1^ mal so groß als ihr Radialteil. Hüften und Hinterseite der Schenkel schwarz, Rest der Beine rot. Abdomen schlank, spindel- förmig; Segmente 1 — 4 schwarz, 5 und 6 dorsal und ventral hellrostrot. Tergit 1 mit in der Mitte schmaler, seitlich stark verbreiterter weißer Endbinde; Tergit 3 mit schmaler weißer Binde. Erst hielt ich madihurensis für eine eigene Spezies: genaueres Studium ergab aber, daß Übergänge zu dem so variablen Smithii bestehen. Obgleich entsprechend gefärbte Männchen fehlen, so ist madihurensis doch wohl nur als eine Varietät des Smithii anzusprechen, bei der die Flügel ganz hell, die Grundfarbe schwarz, die hellen Zeich- nungen weißgelb bis weiß, Kopf, Schildchen, Endsegmente und die Beine kupferrot sind. 10. Polistes Haugi R. du Buysson (Bull. Soc. ent. France, 1906, p. 189; Voy. Alluaud et Jeannel Afr. or., Res. Sc. Ins. Hj-m. III. Vesp., 1914, p. 158). P. Haugi variiert insofern, als auch Tergit 3 eine weiße Binde tragen kann. 13. P. Smifhii Saussure 1853, P. defectivus Gerstäcker 1870. Es ist mir unmöglich, zwischen diesen beiden Arten einen Laiter- schied zu finden; ich halte sie daher für synonym. Bei den meisten Individuen ist die innere Klaue ein klein bißchen größer als die äußere, wodurch diese Art den Übergang bildet von der Gruppe madecass'us zur 2. Gruppe. Der Kopf schild des $ ist scheinbar deutlich breiter als lang: mit dem Mikrometer gemessen, ist die Breite Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 126 gleich der Länge inklusive Spitze; der Kopfschild des j ist um weniges breiter als lang, unten breiter als oben: der Unterrand bald gleichmäßig leicht gebogen, bald in der Mitte als abgerundete Spitze vortretend, bald auch ist diese Spitze in der Glitte hncht gebuchtet, und zwar zeigen sich diese Unterschiede bei Individuen, die ein und demselben Neste entstammen. Varietäten: a) Das ganze Tier schwarz: nur der \'orderrand tles Schildchens, 2 kleine Streifen auf der Hinterfläche des Mittelsegments, der Hinterrand des 1. Tergits und die Sporen der Mittel- und Hinter- schienen weiß. Madagaskar (vgl. sub 5) P. Smithii var. bituberculatus du Bu>sson. b) Schwarz; Tergit 1 oder 1 und 3 mit w^eißer Endbinde; Kopf, Schildchen, Endsegmente und Beine rot. var. tnadiburensis nov. var. c) Das ganze Tier ist hell- bis mehr oder w^eniger dunkelbraun, überall mit goldglänzender Behaarung bedeckt, außer den hellen Zeichnungen an Kopf und Thorax trägt nur das 1. Tergit eine gegen die Seite stark verbreiterte hellgelbe Binde. Beine durchweg rotbraun. Ost- und Westafrika. var. Smithii Sauss. d) Tergit 1 und 3, manchmal auch Sternit 3 mit schmaler hell- gelber Binde, im übrigen wie var. Smithii. Ost- und Westafrika. var. defectivus Gerst. e) Tergit 1, 2 und 3 manchmal auch noch 4 und Sternit 1, 2 und 3 mit strohgelber Binde, die seitlich in schmalen Streifen bis zum Vorder- rande des Tergits reichen. Flügel gleichmäßig leicht gebräunt, goldig schillernd, Radialzelle vei'dunkelt. Ein schmaler Saum am Vorder- und am Hinterrande des Pronotums, eine schmale Linie am Vorder- rande des Hinterschi Idchens, die Propleuren, 1 Fleck unten- dem Flügel- ansatze, Flecke auf den Hüften und die Mittel- und Hintertarsen gelb. Länge (Kopf bis Ende des 2. Tergits) 11—13 mm. 3 ^ 25 $; Westafrika. var. Xeavei nov. var. X() IvlKxlesia, Cliinsali, Ost - Loangwa, Hochplateau s. des Tan- ganyikasees 3900 — 4000 Fuß; April, August, September (Xeave); Rikatla, Delagoa ( Junod), Zanzibar, Sierra Leone. (C. m.; MusHope O.xford.; Mus. Berlin.) (Schluß folgt.) Anmerkung: Die Varietät Saussures Et. Vesp. II p. 60 mit gelber Binde auf Tergit 1 und 2 ist mir unter den 280 vorliegenden Tieren nur 5 mal vorgekommen, dann trug aber stets auch Tergit 3 eine breite, Tergit 2 eine sehr schmale, oft auf den Seiten abgekürzte Binde (Über- gang zu var. Neavei m.) J^27 Kezensionen. R ezensionen. Alb. Taligren u. Einar Wah^reii, Svenska Insekter. Eii orienterande handbok vid stiidiet av värt Jands insektfauna. 1. Heft: 176 S., 137 Textfigg., 3 kolor. Taf. Preis 22 Krön. 2. Heft S. 177-432, Textfig. 138-358, 3 kolor. Taf. Preis 32 Kr. Verlag P. A. Nor- stedt & Söner, Stockholm, 1920-1921. 4». Außer den beiden vorliegenden Heften wird dies orientierende Hand- buch über die schwedischen Insekten aus noch einem Heft von etwa dem- selben Umfang und ebenfalls mit 3 kolorierten Tafeln ausgestattet bestehen, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Das I. Heft behandelt die Apterygoten sowie die Dermaptera, Orthoptera. Blattoidea, Odonata, Epheme- rida, Plecoptera, Corrodentia, Mallophaga. Anoplura, Thysanoptera, Hemiptera und Anfang der Neuro ptera; das II. Heft den Rest der Neuroptera. die Mecoptera, Triciwptera, Coleoptera, Strepsiptera und den bei weitem größten Teil der Lepidoptera-, das I. Heft enthält außerdem eine 41 Seiten lange P^inleitung über Bau, Entwicklung, Verbreitmig, Fang, Präpara- tion usw. der Insekten. Durch Bestimmimgstabellen und Beschreibungen werden sämtliche schwedische Familien und Gattungen imd eine große Anzahl der Arten wiedererkennbar dargestellt und die Hauptzüge der Biologie der größeren Gruppen und einiger der wichtigeren Arten werden in Wort und vielfach auch in Bild geschildert. Beschreibimgen wie Bestim- mungstabellen sind natürlich kurzgefaßt, aber so klar und scharf, daß sie in allen Fällen ausreichen werden; die Abbildimgen sind ausgezeichnet, fast sämtlich Originale und besonders die von biologischen Objekten daher wissenschaftlich sehr wertvoll. Es wäre zu wünschen, daß das Werk auch außerhalb Schwedens die verdiente Berücksichtigung finden würde. Die schwedische Sprache sollte gerade einem Deutschen die Benutzung nicht wesentlich erschweren. Embr. Strand. Aug'. Forel. Prof., Le Monde Social des Fourmis. Vol. I. mit 30 Abb. im Text, 2 bunten u. 1 schwarzen Tafel. Verlag Librarie Kundig, Geneve 1921, 8", 192 S. Preis 10 Fr. Ein neues Werk über das Gemeinschaftsleben der Ameisen von dem nunmehr 72jährigen Gelehrten, getreu dem Wahrspruche seines Freundes Emery: Labor omnia vincit. Auf 5 Bände berechnet, bringt der erste, der für die Nachkriegszeit ungewöhnlich geschmackvoll ausgestattet und glänzend koloriert ist, die Stammesgeschichte und individuelle Entwick- hmg, den Polymorphismus, die äußere und innere Anatomie, die Ein- teilung mul geographische Verbreitimg der Ameisen, sowie einen kleinen Überblick über die fossilen Formen. Der Autor wendet sich diesnuil an einen größeren Leserkreis; trotzdem werden alle großen Fragen des Ameisen - lebens berührt und in großzügiger, niemals einseitiger Weise behandelt (,,surtout pas de dogmes!"), so daß das Werk auch dem tiefer eindringen wollenden Gelehrten wertvoll bleibt. H. Viehmever. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 4. 128 Heinrich Kutter. ..(iehe lün zur Aiuoise". Naturuiss. ßeobachtungs- hüclier. Bd. 1/2, mit 68 Abl)il(l. Verlag Ernst Biroher, Bern u. Leipzig, 1920. Kl. -8». Hiö S. Wenn A^erfasser im Nachwort seine Arbeit unvollkoniuKn und reich an Mängeln nennt, so ist das viel zu bescheiden. Das frisch geschriebene Büchlein ist trefflich geeignet, dem angehenden Liebhaber der Ameisen vor allen Dingen technisch fortzuhelfen! Die Kapitel ülter Fang und Zucht sind die wichtigsten, denen sich noch eine kurze Einführung in das Leben der Ameisen und ein Bestimmungsschlüssei der einheimischen Arten an- schließt. Bei den künstlichen Nestanlagen bevorzugt der Verfasser mit Recht einfache, leicht herstellbare und selbst ausprobierte Formen. Neu führt er eine außerordentlich handliche Art der Arena ein, die reiche Ver- wendungsuKiglichkeiteii zu bieten scheint. TF. Viehmeyer. Constant lloulberf, Les Coleopteres d'Europe: France et Regions voisines. Anatomie generale, Classification et tableaux generiques illustres. Tome l, mit 16 schwarzen Tafeln u. 104 Textfiguren. Paris 1921, 8«, 332 S. Preis 10 Fr., cart. 12 Fr. Der Verfasser, Professor an der Universität Rennes, hat sich durch mehrere gediegene x^rbeiten einen guten Namen in der Entomologie gemacht. Im vorliegenden Werke gibt er zunächst eine exakte Einführung in die allgemeine Koleopterologie (Morphologie. Embryologie, Biologie), dann bespricht er die Klassifikation der Käfer, wobei er systematisch nur bis zu den Gattungen geht, und zwar im vorliegenden ersten Bande die Familien Cicindelidae bis Dytiscidae. Gattungstypen der behandelten Familien 80wie die wichtigsten Familientypen sind bildlich dargestellt. Wir köujien das Bändchen bestens empfehlen mid werden später auf die in Aussicht gestellten weiteren zwei Bände des Werkes gern zurückkommen. S. Seh. Archiv für Bienenkunde. Verlag Theodor Fisher. Freiburg i. Br. 8». Bd. I. 1919. Heft 6 u. II. 1920. Heft 5/8. 1. J. Kiek und L. Arnihrusfer. Die Bienenkunde des Altertums. 1. Die Bienenkunde des Aristoteles und seiner Zeit. ll.Varro und Vergil. Bienen tecJini k der Römer, rchnische Betriebsweisen. (^ 2. U. Borner. H. Manger und .1. I'rilzl. Zur (ieschicli t c der deutschen Betriebsweise. ,,Eine Wissenschaft kennt der nicht, welcher ihre (Jeschielite nicht kennt." Die Bienenkunde des Altertums erschließt uns Kiek durch Übersetzungen mid beigefügte geschichtlich-sprachliche Anmerkungen aus den Werken von Aristoteles, Varro und Vergil, während Armbruster in seinen zoologischen Anmerkimgen und in den Übersichten gute Ein- blicke in die Bienenzuclitweisen der (kriechen und Römer gibt. Für die deutsche Bienenzucht bringt Berner die (Jrundlinien. Pritzi einen Bericht über ,,das ehemalige Zeidelgericht zu Feucht" und Manger einen Artikel ü1)er ..Anton A'itzthuin 1788-1844". ]^29 Rezensionen. 3. H. V. Buttel-Reepeii, Die neue ( f) veilieereiide ^Vlilbenkrankhei t der Bienen. Teils eigene Beobachtungen, teils Notizen ausländischer Literatur über Vorkommen von Milben (Tarsonemus, Acarus) auf Bienen. Tars. Woodi, soll nach englischen Autoren Tracheen befallen, sich vom Blute nähren und durch Verstopfung der Atmungsorgane Lähmungserscheinungen und Tod hervorrufen (Insel-Wight-Krankheit "?). 4. L. Armbi'uster, Deutschlands Bienenweide in Zahl und Bild. L (Deutschlands Obst-, Wald- undÖdlandstracht nebst Bodennutzung. Norddeutschlands Eaps-, Esparsette-, Wiesen-, Klee-, Buchweizen-, Serradella-, Wald- und Obsttracht nebst Bodenarten.) Auf Crrund amtlicher Statistiken Trachtzahlen und Trachtkarten über Deutschlands Bienenweide. Da zuverlässige Statistiken für die ge- samte deutsche Bienenzucht und -Wirtschaft bisher noch fehlen, ist die im Auftrage des preiißischen Landwirtschaftsministeriiims herausgegebene Arbeit sehr zii begrüßen. 5. L. Arnibruster, Wachsmottenbekämpfung mittels Zyklon. Zyklon, ein Gemisch von Cyankohlensäuremethylester, Cyankohlen- säureäthylester und Chlorkohlensäureester wurde von Armbr. mit Erfolg zur Bekämpfung von Galleria rnelonella L. und Achroia grisella (Eier und Raupen) angewandt. Die starke Giftigkeit des Zyklons ist leider für den Bienenzüchter ein zu bedeutendes Hindernis. W. Trapp mann. Herrn. Detzner, Vier Jahre unter Kannibalen. Mit 9 Abbild, u. 1 Karte. Verlag Aug. Scherl, Berlin 1921, 8", 338 S. Preis 30 M., geb. 40 M. Die Urwelt Neu-Guineas! Über Menschen, Pflanzen und Tiere wird berichtet, sowie manches Rätsel gelöst: Geographie, Anthropologie, Handel, Künste und Wissenschaften kommen zu Wort. Durch den Krieg ist aus der ehemaligen Detznerschen Forschungsexpedition eine Robinsönade „unter deutscher Flagge" mit allen Schrecken und Reizen einer solchen entstanden. Der Leser wird reichlich auf seine Kosten kommen. W. Hörn. Jost Fitschen, Gehölzflora. Mit 3*2 Abbild. Verlag Quelle & Meyer, Leipzig 1920, Kl. -8», 221 S. Preis geb. 15 M. Ein Buch zum Bestimmen der in Deutschland und den angrenzenden Ländern wildwachsenden und angepflanzten Bäume und Sträucher. Es soll vor allem die ,, Flora von Deutschland" (Schmeil und Fitschen, 25.Aufl., Verlag Quelle & Meyer) besonders hinsichtlich der in Kultur befindlichen Holzgewächse ergänzen. Die Tabellen sind nicht nur auf Blüten eingestellt, sondern auch auf beblätterte Zweige. Der Verfasser fußt, wo irgend möglich, auf eigenen Anschauungen. Der biologisch arbeitende Entomologe wird das in handlichem Taschenformat gedruckte Buch überall gebrauchen können. W. Hörn. Eutomolog. Mitteilungen X,, 1921, Nr. 4. 130 Bücher liir ISirncnkiiiKlc. \'crl;m TlMMKior Fishci'. FreiliiHi; i. Br. 8 0, 1^,(1. 11. l<.ll!i- i\ . l'.iL'd: 1. Emil l'reiil}, Meine lü e n e n /, uc Ji t r>e 1 li e Its wei sc uiid i ii re Kr- folge. o. Aiill. y . L. Annhruster. Die fast luiveiiuulerte ;>. Auflage des vorzüglieheii Werkes bedarf Jsweise ist für Gegenden olme Spättracht zugescjiuitten ; durch (ileichniachen der A'öiker. rnihängen des Brutnestes und Al)s])erren der Kiinigin wird das Schwärmen verhindert und tili- starke \'((lker zui' Tiaclitzeit gesorgt. 2. Charlotte l'reiiU. Freul.'.sche I ni ke rscii u I e. Nacli hinterlassenen Aiitzeichnungen \<>ii j'-niil Freiil«. .\us dem Xaclihil.'p iliies N'aters .-teilt ('liarlotte Ficul.! ein Iinker- ])raktikum zusaminen. das für Anfänger und Fortgeschrittene sämtliche am Bienenstande zu \eirichtende Arbeiten (Arbeitskalender der Freul.'. - .sehen Betriebsweise. W'eiselzucht, Anfertigung A'on Beuten usw.) ein- gehend ))es|)richt. T)as ziell)ewul.'ite Arbeiten, das gute Beobachten und die genauen 'rageiiuchantzeiehnnniien des alten Fiaktikers bieten jedem eine Fülle wertvoller (bedanken. .'5. Af•mbrll^b!M'flächens])annunü). noch infolge Intellekt uellei' l'ähigkeiten. sondern (liucli Zusammenwirken mehrerer bauender Individuen lieim Frricliten jeilei- einzelnen Wand. Banmilerial und einzutragende Xahnmg bedingen bei sozialen Wespen und Bienen weitere Wabeuformen und Wabeu*telh»r|fen". \V. Trap])mann. 1,11(1» iü' Spilsicr. Dr.. Bi (»I ogische A'ersuche. Als Anleitung zur Benutzung des ..Biologischen llxperimentierkastens'. Mit 48 .\bbild. A'erlag CBo])]». Stuttgart. lOU. S ». S4 S. Breis l.-_>() M . exkl. TtMiermrgs- aufschlag. Um Ex])eiim -nt«' als eine dei' (^lundlagen des biologischen Fnterrichts zu fördern, lial der N'erl'asser einen ..Biologischen Kxperimentierkasten'' herstellen lassen (Apiiarale. Cliemikalieu usw.). Das vorliegende lieft bringt hierzu eine reiche ZusamnuMistellung aller wichtigen Kxperimente der einschlägigen 1 )iszi|>linen. F. Fape. .\lh. Kui:ze. hie Tagt al t erfa un a Anhalts. Krai oliers i'.ntom. .Ialirl>uch, I1II2. l!t S. (sei)arat vom .\utor 2 M.). Es werden ca. 1<>7 s|». und einige Abarten aut'üctührt ; die deutschen Namen sind beigefügt. .\ . 11. »lolii: llei;i\ ('oii)sf<»ck. Frol.. .\ n Introduction to Entomology. ^'ol. 1. Structnr«' aml Metamorphosis of Insects. 2. Aufl. Mit 131 Rezensionen. 220 Abbild. Verlag The Coinstock Publishing Co., Ithaca, X. Y., 1920, 80, 220 S. Preis $ 2,50. Eine Xeuauflage des hekajinteii nordamerikanischen Werkes, vom holien Standpunkt des berülimten Verfassers aus klar und mustergültig illustriert erschienen. Das erste Kapitel bringt den Stammbaum der In- sekten vom Arthropodenstamm an. Im zweiten Kapitel ist die äußere Anatomie der Insekten gegeben. (Der Ausdruck ,,fixed hairs" wird hier im entgegengesetzten Sinne gebraucht, wie ich ihn in den Genera Insec- torum Cicindelinae angewandt habe; er entspricht meinen ornamentalen Haaren, bez. Borsten.) Das dritte Kajutel bringt die ijinere Anatomie, das vierte die ^Metamorphose. Am Schluß des ersten Bandes eine sehr gut gesiclitete Literaturübersicht und ein als terminologisches Nachschlage- buch trefflicher Index. Das Handbuch verliert sich nicht in Einzelheiten und läßt alles zweifelhafte fort, tun so den Studierenden eine Grtmdlage für die Entomologie zu geben. Der Verfasser bittet um freundliche ]Mit- teilung aller Autoren, damit sich noch Verbesserungen für die nachfolgenden Bände ermöglichen lassen. — Ich wünschte, die deutsche Entomologie besäße ein ähnliches Werk ! Möge es uns Entomologen vergönnt sein, in möglichst rascher Reihenfolge das schöne Handbuch vollendet zu sehen. W. Hörn. CharlPÄ Thomas Brnos, Prof., Insects and Human AVelfare. ]\Iit +2 A]»bild. Verlag Cambridge, Harvard University Press (London: Humphery .Milford & Oxford: Univers. Press), 1920. S". 104 S. Preis $ 2 50. Der Verfasser gibt eine kurze t^bersicht über die Beziehungen der Insekten zur Gesundheit der ^Menschen, zur Land- und Forstwirtschaft, er behandelt also zum erhebliche}i Teil Fragen der angewandten Ento- mologie, eine Disziplin, die ja bei uns jetzt in besonderer Entwickhmg- steht. Brues beschränkt sich bei der schier unübersehbaren Fülle des Materials auf die allernotwendigsten Punkte; gerade hierin liegt der Haupt- wert des Werkes. Tabellen und Karten ergänzen in glücklichster Weise den Text. Nach einem kurzen einleitenden Überblick wird im ersten Kapitel die Gesundheitspflege durchgegangen. Wir lernen in kurzen Zügen das Wichtigste von Malaria, Gelbfieber, Dengue, Schlafkrankheit, den ver- schiedenen Zeckenfiebern, Typhus usw. kennen. Im zweiten Kapitel ist eine Übersicht der Insektenschäden an Lebensmitteln und Rohstoffen usw. gegeben: Baumwollrüßler, Kohlweißling, Koloradokäfer; ihre Parasiten, Pilzkrankheiten und Bekämpfung durch Spritzen, Arsenik usw. Das dritte Kapitel handelt von Forstschädlingen: Nonne, Schwammspinner, Borken- käfer, Zeuzera, ihre Parasiten, bzw. von nützlichen Raubinsekten. Das vierte Kapitel gibt einen Überblick über die Ilausinsekten usw.: Schaben, Grillen, Anthrenen. Sitodrepa, Käsefliegen, Hornissen; Empiisa miiscae. Ein Ausblick in die Zukunft steht im Schlußkapitel: die Vielseitigkeit der Bekämpfungsmethoden (physikalische, chemische, biologische usw.), gesetzliche ^NFaßiiahmen. Resigniert stellt der Verfasser fest, daß Amerika mehr unter den Insekteneindringlingen von Eurojia gelitten hat als um- gekehrt. W. Hörn. Gedruckt bei A. W. Hayn's Erben, Potsdam. Deutsches Entomologisches Institut. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 forderte Prof. Dr. G. Kr a atz zur Gründung eines entomologischen Museums auf, das zunächst durch geschenkte Sammlungen und Bibliotheken entstehen sollte. 1887 kam das städtische Museum (Berlin) unter dem Namen „Deutsches Entomologisches National-Museum" zustande; 1911 wurde es in „Deutsches Entomologisches Museum" umgetauft; seit 1920 heißt es „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen: L.v.Heyden, Letzner, Rolph, Metzler, A. und C.Stern, Koltze, Roeschke, W. Hörn, K. und Sigm. Schenkung, Leonhard, Hubenthai, v.Bennigsen, Stock, Kläger, Künne- mann, Closs, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen: I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Schäff er (zum Teil), A. Förster, Haag (der größte Teil), Lederer, Kraatz, Konow, 0. Schwarz, Bre ddin, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. Pub likations -Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragender Insekten, 3. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze V. Heyden und Staudinger & Bang-Haas. Vermacht ist die Sammlung Hörn (inkl. Sammlung Rogenhofer, V. Hopffgarten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente: Sie umfaßt außer Manuskripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Germar, Sommer, Heinemann, Kiesen- wetter, Lederer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz, Kowarz, Schilsky, L. v. Heyden, Koltze, Bickhardt. 5. Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rottenberg, Rolph, A. und C. Stern, Metzler, Rivers, Hacker, O. Schwarz, K. und Sigm. Schejikling, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, V. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Frhr, v. Leonhard i. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera): Breddin. Diptera: Lichtwardt. Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller (Micros), 0. Schultz, V. Gizycki. Vereinigung zur Förderung des „Deutschen Entomologischen Institutes*^ Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche jährlich 20 Mark (Ausländer 30 Mark) zahlen, U. Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag von mindestens 100 Mark oder einmal mit einer Summe von m i n d e s t e n s 1000 Mark unterstützen, III. Ehrenmitgliedern. Allen unter I. — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institutes und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog. Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf das Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdner Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto „Deutschen Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Walther Hörn, Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Geschäftsführer. „Entomologische Mitteilungen." Die Zeitschrift erscheint 6 mal jährlich ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Geschichte der Ento- mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke. Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 2,00 Mk. für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden. Die Autoren erhalten bis 25 Separata gratis. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung der „Ent. Mitteil." gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912—19). Gesamtpreis für Abonnenten der „Ent. Mitt." ermäßigt = 60 Mark. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Herausgeber: Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem. Verantwortlicher Redakteur: Walther Hörn in Dahlem. ^n Zwiespalt. Der aktive Teil ist im Zustand höchster Entwicklung in jeder Beziehung; ich sah nichts Besseres. Nach dem Beobachteten muß theoretisch Trachodes zu den stridulierenden Gattungen gezählt werden. Auch hier wäre der bio- logische Beweis sehr erwünscht. 7. Gattung: AiK'honidhiin Bedel. Untersuchte Arten : unguiculare Aube aus Spanien, ulcerorum Aube vom Ost-Kaukasus (Circassien). ö* und $ untersucht. Der gröbere Bau des Lautapparates. a) Passiver Teil. Gegen Trachodes war kein Unterschied feststellbar. b) Aktiver Teil. ])ie einzelnen Reibflächen des Propygidiums sind zwar vollständig geteilt und nehmen den als normal anzusprechenden Raum ein; die Gesamtentwicklung ist aber noch sehr spärlich, wenig fortgeschritten, von Funktionsfähigkeit kann keine Rede sein. Die abdominalen Reib- leisten sind auch auf gleicher Entwicklungsstufe, ersetzen also das funktionsunfähige Progygidium nicht. Feinerer Bau des Lautapparates. 1. Anchonidiuni unguiculare Aube. a) Passiver Teil. Ich konnte gegen gewisse Trachodes-Arten {hispidus imd oblongtis) keinen Unterschied finden. Die Skulptur ist genau wie dort, in der Grundanlage kein Unterschied, nur schien mir die Gesamtentwicklung insofern etwas geringer zu sein, als die Schärfe der Skulptur schwächer war. Runzclung bestand in nennenswertem Umfang nicht. h) Aktiver Teil. Die Reibflächen auf dem Propygidium sind ganz primitiv. Es ist 137 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col ). nur insofern schon ein Fortschritt erkennbar, als die hexaedrische Grundskulptur, die sonst recht gut und vor allen Dingen normal durch- gebildet ist, hier aus der regulären Anordnung herausgetreten ist und mehr oder weniger rhomboide Figuren entwickelt hat. Die Verzerrung in die Länge ist schon so weit vorgeschritten, daß die hexaedrische Form meist ganz verloren gegangen ist und nur in wenigen Fällen noch erkennbar bleibt. Die Einzelfigurcn liegen eng beieinander, wie das später auch die Reibzähne tun und haben auch schon fast die Länge derselben, aber es besteht noch keine Neigung, die vorderen Kanten nach vorn oben zu heben, wodurch erst die Zahnbildujig und Funktions- möglichkeit XDerfekt wird. Man kann sagen, daß ungefähr der halbe Weg der Entwicklung zurückgelegt worden ist. Die abdominalen Reibleisten sind ebenfalls ncch recht primitiv, die Zähne sind unentwickelt und schwach, meines Erachten s zur Stridulation untauglich . 2, Anchonidium ulcerorum Aube. Gegen die vorige Art war kein durchgreifender Unterschied weder am aktiven wie passiven Apparat erkennbar. In sich ist die Gattung also recht gut abgeschlossen. Nach den Untersuchurgsergebnissen muß die Gesamtentwicklung zwar nicht gerade primitiv, aber doch nur mäßig bezeichnet werden. Der passive Teil ist noch am besten ausgebildet, der aktive ist ganz kümmerlich. Es ist das erste Mal, daß ich bei gut durchgebildetem passiven Teil, dessen Innenrands- (Naht-)partie auf fortgeschrittene Allgemein- entwicklung schließen ließ, einem noch mehr oder weniger zurück- gebliebenen aktiven entgegensteht. Es gilt eben auch hier der Satz: nulla regula sine exceptione. Verwandtschaftlich erscheint mir die nahe Stellung zu Trachodes berechtigt. 8. Gattung: Ecliiiioniorplius Fauvel. Nur eine Art untersucht: 1. Echinomorphus Ravouxi Jacq. aus Südfrankreich. $. Der gröbere Bau ist im passiven Teil von Trachcdes wenig verschieden. Auf dem Innenrands- (Naht-) teil fehlt die Erweiterung zwar nicht ganz, ist aber nur gering. Der aktive Teil ist unentwickelt. Mikroskopischer Bau des Lautapparates, a) Passiver Teil. Bei passender Beleuchtung ist die Natur des Apparates gut zu Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 5. 138 erkennen. Die Stridiilationsfläche i^t gefeklert. Die Einzelfiguren neigen dem Hexaeder zu, ohne unl)('(lingt regulär zu .sein. Vereinzelt kommen auch andere Figuren zur Ausbildung. Die Anlage der Figuren- ränder ist sehr zart, ähnlich TracJiodes. Bei geringerer Vergrößerung sieht man deutlich, daß die Stridulationsfläche seh wach nach innen ausgehöhlt ist. Kunze lung fehlt vollständig. Die Trennungslinie ist sehr zart und doppelt, aber gut zu erkennen. Jenseits derselben beginnt eine große, weitstehende, unregelmäßige Linienskulptur, die, sehr scharf, die ganze Deckenspitze einninnnt. Durch die Trennungslinie werden die beiden Strukturflächen bestimmt voneinander geschieden. Die Decken hatten innenseits sonst keine Hexaederskulptur. (Fig. 40.) b) Aktiver Teil. Auf demPropygidium konnte ich auch nicht die geringsten Anlagen von Reibflächen entdecken. Die Beborstung ist noch sehr ausgedehnt, die Reibflächen sind demnach noch nicht einmal soweit vorgebildet, daß überhaupt Zähne entstehen könnten. Die Grundskulptur liegt tief. Die abdominalen Reibleisten sind noch ganz primitiv. Die Gattung steht also roch auf der untersten Stufe der Entwicklurg. wenigstens was den Stridulationsa])] arat argeht. 9. Gattung: Caulomorpliiis Faust. Nur eine Art untersucht: 1. Caulomor'phus Lider i Chevr. aus dem Kaukasus. Bei geringer Vergrößerung kann man die Anlagen des passiven Lautapparates noch einigermaßen erkennen. Es ist aber kaum möglich, bestimmte L^mrisse zu geben. Bei mikroskopischer Untersuchung ist keine feinere Skulptur nachweisbar. Auch die Grundskulptur scheint zu fclilen, ich konnte nichts finden. Der aktive Teil ist vollständig unentwickelt. Es waren nicht einmal Ansätze zu bemerken. Es muß demnach Caulomorphus im Ganzen als jirimitive Gattung (natürlich nur in Ansehui^ig des Laut- apparates) angesprochen werden. 10. Gattung: Cotaster :\rotsch. Einzige Art: uncipcnnis Boh. (cuneipcnnis Aube) aus Österreich. c? ?. Der gröbere Bau des passiven Apparats hat große Ähnlichkeit mit Adexius, namentlich mit corcj/reiis. Die Grundform stimmt fast genau überein, nur die Trennungslinie ist tief eingesenkt und deutlich 139 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiini. (Col.). und fehlt nur etwa im basalen Drittel. Die Abgrenzung ist also deut- licher als bei Adexius. Der Innenrand steil ist schmal. Über die Natur des aktiven Teiles konnte ich nicht recht ins klare kommen. Soviel ist sicher, daß deutliche abgegrenzte Reibflächen auf dem Propygidium ganz sicher fehlen. Überall besteht noch Beborstung in wechselnder »Stärke, nirgends sind freie Stellen sichtbar. Es wäre der primitive Charakter damit ganz einwandfrei festgelegt, wenn auch jede Bezahnung fehlte. Das ist aber merkwürdigerweise nicht der Fall. Die Individuen wechseln sicher in der Intensität der Bezahnung. Ich sah solche, bei denen man über das Vorhandensein unbedingt streiten konnte, während andere ganz bestimmt auf dem ganzen Propy- gidium ansehnliche Zähne hatten. Allerdings war die Gestalt derselben nicht ganz denen gleich, die man von den Reibflächen her gewohnt ist. Darin liegt eben gerade das Auffällige. Ferner ist das ganze Propygidium noch einheitlich bezahnt und es besteht keinerlei Neigung, die Reib- flächen zu isolieren. Abdominale Reibleisten in normaler Breite und rudimentärer Be- zahnung. Der mikroskopische Bau des passiven Apparates entspricht dem vieler anderer untersuchter Arten. Auf den eigenartigen Charakter der Trennungslinie, die, erst ganz scharf und tief, plötzlich abbricht, habe ich schon hingewiesen. Die Grundskulptur ist bei schwacher Ver- größerung zwar nicht im einzelnen zu erkennen, doch zeigt die tiefe körnige Struktur an, daß tatsächlich Skulptur vorhanden ist. Bei stärkerer Vergrößerung ist die Natur derselben zunächst nicht erkerm- bar. Erst bei geeigneter Beleuchtung tritt die hexaedrische Skulptur klar hervor. Die Figurenränder sind aber so zart und außerdem so stark individueller Variation unterworfen, daß es manchmal recht schwer wird, sich ein klares Bild zu machen. Die Skulptur reicht bis zur Trennungslinie, ohne ihren Charakter zu ändern. Sie geht sogar darüber hinaus, nimmt dann aber doch etwas andere Formen an. Während auf dem Lautapparat immer nur mehr oder weniger hexa- edrische Figuren zur Durchbildung kommen, ist das jenseits der Trennungslinie nicht so ausgesprochen der Fall. Es bleiben am längsten noch die äußeren Seiten erhalten, so daß mehr der Eindruck eckiger Weilenlinien bleibt, die trennenden Querwände fallen fort. An den- jenigen Stellen, wo die Trenrmngslinie fehlt, gehen die Skulptur- versebiebungen ineinander über. An der Basis des Apparates, also an der Deckenspitze nimmt diese Skulptur einen größeren Teil der Decke ein. Über die Natur des aktiven Teiles habe ich mich schon oben ge- äußert. Es bleiben noch einige Hinzufügungen. Die Zähne, sofern sie Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 5. 140 weit ausgebildet sind, haben langspitzige Form. Der Stand ist wechselnd, zum Teil decken sie sich oder stehen auch entfernter. Immer fehlt die charakteristische Anordnung, wie sie bei gut entMäckelten Arten zu sehen ist. Darin und in der wechselnden Stärke glaube ich den Grund zu erblicken, weshalb ich diese Bezahnung nicht als funktionell ansprechen kann. Die abdominale Bezahnung fehlt, es ist nur die bei vielen Arten beobachtete lange rhomboide bis hexaedrische Figurenform kenntlich. Im allgemeinen scheint mir also Cotaster noch auf einer verhältnis- mäßig primitiven Entwicklungsstufe zu stehen. Die Natur des ganzen Apparates ist noch zu unklar, spricht aber für geringe Evolution. Leider umfaßt die Gattung auch nur eine Art ; das Gesamturteil leidet natürlich darunt(^r. Ich kann nicht glauben, daß der primitive Apparat Töne hervorbringen kann. 11. Gattung: Styphloderes Wollaston. Untersuchte Arten: exculptus Boh, von den Pyrenäen, Paulinoi Stierl. von Cabvalles. Der gröbere Bau des Apparates. (J $. Im passiven Teil fällt die sehr schmale, gestreckte Form der Stridulationsf lache auf. Noch bei keiner anderen Gattung sah ich sie so auffällig schmal. Bei beiden Arten und beiden Geschlechtern ist die l^ildung gleich. Die Innenrandspartie ist fast fadenförmig schmal. (Fig. 41.) Der aktive Teil ist teilweise sehr scharf und hochentwickelt oder noch ganz undeutlich. Auf den normal breiten abdominalen Reibflächen unsichere Zahnbildung. 1. Styphloderes exculptus Boh. a) Passiver Teil. Der Umfang des passiven Teiles ist nicht ganz klar, sobald man stärkere Vergrößerung anwendet. Die Trciuumgslinie läßt sich nur ganz unsicher erkennen und ich konnte nicht feststellen, ob sith die Skul])tur des Lautapparates auf das Deckeninnere fortsetzt. Die sehr schwächliche Skulj^tur ist nur bei geeigneter Beleuchtung sichtbar. Sie ist ohne Frage als sehr eigenartig zu bezeichnen, denn ich sah sie in gleicher Weise wohl auf dem Innenrandsteil, niemals aber auf dem Lautapparat selbst. Die Grundform ist eine Linienführung, die öfter 141 Kleine, Der Stridulationsapparat der Hylobiiai. (Col.). durch Querwände abgesetzt wird, aber auch ineirander übergehen kann» Mir schienen die Linien sehr flach zu sein oder gar, die helle Pigmentie- rung ließ darauf schließen, tiefer als die allgemeine Grundfläche zu liegen, (Fig. 42.) b) Aktiver Teil. Auf dem Progygidium war die Zahnbildung vollständig normal in ganz charakteristischer Anordnung. Die einzelnen Reibflächen waren in üblicher Weise isoliert. Also höchste Entwicklung, die ich über- haupt bei den Hylobiini gesehen habe. Der Apparat muß als durchaus funktionsfähig angesehen werden. Auf den abdominalen Reibleisten keine Zahnbildung. 2. Styphloderes Paulinoi Stierl. a) Passiver Teil. Trotz eingehender Untersuchung konnte ich die Skulptur nur ganz undeutlich erkenen. Es kommen entweder die gleichen oder ganz ä hnliche Figurenelemente in Frage wie bei exculptus. b) Aktiver Teil. Es sind auf dem Propygidium keine Zähne vorhanden, nicht ein» mal Anlagen dazu konnte ich auffinden. Das Propygidium war stark pigmentiert und beborstet. Keinerlei Trennung der Reibflächen, nicht der bescheidenste Versuch dazu. Auf den abdominalen Reib- flächen keine Zähne. Meines Erachtens können die Styphloderes-Avten nicht stridulieren, Paulinoi wenigstens sicher nicht. * * * Mit vorliegender Arbeit schließe ich die Skizzierung des Laut- apparates bei den Hylobiini ab. Es wäre wünschenswert gewesen, alle Genera in einer größeren Arbeit zu vereinigen, aber welcher Ver- leger oder welche Zeitschrift hätte sich gefunden, jetzt in der Kriegszeit, eine Arbeit mit fast 200 Bildern zu bringen ? Das kann man Nie- mandem zumuten. Überblickt man die Resultate ganz allgemein, so bestätigt sich meine schon bei Hylobius geäußerte Ansicht, daß es ganz unmöglich ist, sich ein auch nur einigermaßen klares Bild von der Sache zu machen, und daß es absolut unstatthaft ist, Rückschlüsse, wohl gar deszendenz- theoretischer Art, daraus herzuleiten. Das Material ist zu gering. Alle Curculioniden müssen erst untersucht sein. Daß es auch anderswo Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 5. 142 noch stridulicrei.de Aitcn gibt mit ganz anders gebauten Apparaten ist sicher. Schon in unseren Fauren tritt noch ein zweiter Typ auf. Was uns die außeipaläarktischen Gebiete bringen werden, hegt in nebel- hafter Ferne. Prof. Heller hat^) eine Rhinoscapha stridulatoria be- schrieben, an der noch am toten Tier Töne zu erzeugen sind. Der Apparat soll einem bisher nodi rieht beobachteten Typus angehören. Also nicht einmal den groben Bau des Ap])arates kennen wir. Vom mikroskopischen Befund liegen roch kaum Arbeiten vor. Wie viel gestaltig sie sein könren, haben meine kleinen Untersuchungen ergeben. Soll ein auch nur einigermaßen klarer Überblick gewonnen werden, so ist es nötig, größere Gattungen zu wählen, kleinere geben ganz un- klare Bilder, um so mehr, wenn ihre systematische Stellung noch un- sicher ist. Da hat sich denn die interessante Tatsache ergeben, daß von Ein- heitlichkeit innerhalb der Gatturg nur in den seltensten Fällen ge- sprochen werden kann. Xur bei Pllnihus {Meleus) konnte ich auf- fallenden Fortschritt im allgemeinen und sexuelle Differenz in durch- geführter Konstanz feststellen. Alle anderen Gattungen, ohne Aus- nahme, lassen jede Einheitlichkeit vermissen urd sird erst in der Um- bildung begriffen. Das kann man sogar von Gattungen behaupten, die sj^stematisch durchaus einwandfrei erscheinen. Inwieweit die Systematik überhaupt noch durch den Stridulationsapparat beein- trächtigt wird, bleibt noch abzuwarten, bisher hat man ihn zur Fest- legung systematisclier Einheiten wohl kaum l)enutzt. Der ^fonogra])h müßte hierauf aber unbedirgt Rücksiclit rehmen. Irgendwelche sonstigen Schlüsse will ich aus den gesamten Unter- suchungsergebnissen nicht ziehen, dem meinen Zweck habe ich erreicht: wir wissen über den Stridulatiorsappaiat der Curculioniden noch nichts, gar nichts. Fiii uren v er zeich n i s. Fig. I. Lage des ])assiven Lautapparates bei Hypcroniorplius Kozioro- wiczi Dcsbr. Lage des aktiven Lautapparates bei H. Koziorowiczi Desl)r. Feinerer Bau des j^assiven Teiles an der Trennungslinie der- selben Art. -8. Typus 1 — .5 des passiven Lautapparates hei Li osonui -Arten. Feinerer Bau des pas.sivcn Teiles bei L. Baiidii Bedel. Skulptur der abdominalen Reibleiste derselben Art. Feinerer Bau des passiven Teiles bei L. concinnuni Boh. Reibl'läclienskulptur des Propygidiunis derselben Art. 1) Arch. f. Xaturgesoli. 19I.'5. p. 40. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4- Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. 143 Schultheß Eechberg, Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden. Fig. 13. Feinerer Bau des passiven Teiles bei L. cribrum Gyll. Fig. 14. Feinerer Bau des passiven Teiles bei L. cyanopterum Redtb. Fig. 15. Skulptur des Propygidiums an der Reibflächenpartie derselben Art. Fig. 16. Feinerer Bau des jjassiven Teiles bei L. bosnicum Dan. Fig. 17. Skulptur des Propygidiums an der Reibflächenpartie derselben Art. Fig. 18. Feinerer Bau des jjassiven Teiles bei L. Lethierryi Bris. Fig. 19. Feinerer Bau des passiven Teiles bei L. muscorum Bris. Fig. 20. Vergrößerte Darstellung der Zellstruktur derselben Art. Fig. 21. Feinerer Bau des passiven Teiles von L. robustum Seidl. Fig. 22. Skulptur des Innenrands- (Naht-) teiles derselben Art. Fig. 23. Feinerer Bau des jjassiven Teiles bei L. deflexum Panz. Fig. 24. Bezahnte Rand2)artie des passiven Teiles derselben Art. Fig. 25. Innenrands- (Naht-) teil derselben Art. Fig. 26 — 27. Bezahnung des Propygidiums derselben Art. Fig. 28. Lage des passiven Lautapparates bei Ita Kirschi Tourn. Fig. 29. Feinerer Bau desselben. Fig. 30. Lage des passiven Lautapparates bei Aparopion. Fig. 31. Feinerer Bau desselben bei A. costatuni Fahrs. Fig. 32. Lage des passiven Lautapparates bei Adexius corcyreus Reitter. Fig. 33. Lage des passiven Lautapparates bei Adexius scobripennis Gyll. Fig. 34. Ausschnitt aus dem passiven Teil bei A. corcyreus Reitt. Fig. 35. Feinerer Bau des Lautapparates bei A. scobripennis Gyll. Fig. 36. Bezahnung des Propygidiums derselben Art. Fig. 37. Lage des passiven Lautapparates bei Trachodes. Fig. 38. Feinerer Bau des jiassiven Teiles bei T. hispidus L. Fig. 39. Feinerer Bau des passiven Teiles bei T. Heydeni Stierl. Fig. 40. Feinerer Bau des passiven Teiles bei Echinomorphus RavoüXi Jacq. Fig. 41. Lage des passiven Lautapparates bei Styphloderes. Fig. 42. Skulptur des passiven Teiles bei St. exculptus Boh. Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden (Hym.). Dr. A. V. Schultheß Rechberg, Zürich. (Schluß.) Sehr ähnlich P. fastidiosus Sauss. Dieser unterscheidet sich aber durch viel beträchtlichere Größe, die starke Asymmetrie der Tarsen- klauen, die reichlichere gelbe Färbung des Abdomens und die nicht gelbgefärbten, sondern braunen Thoraxseiten und Tarsen. f) Ahnlich gefärbt wie var. c. Kopfschild ganz gelb; avich das Schildchen mit gelber Binde am Vorderrande; Flecken des JNIittel- segments größer und auf die Seite des Mittelsegmentes übergreifend. Tergit 4 — 6 ganz gelb. Radialzelle meist verdunkelt. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. "). 144 Var. Saussurci Dalla Torre = inctrtus Saussure. Madagaskar. (Da mir das o von Saussurci unbekannt ist, so kann die Zugehörig- keit als Var. zu Siuithii nicht mit Sicherheit festgestellt werden.) 16. Polistes fcnelliis R. du Buysson. Zwischen dies(>r Art und demP. niar|ü;inalis kann ich keinen Unter- schied finden, außer der (huikleren Färbung und der geringeren Größe, worin aber Übergänge bestehen. Die Angaben Pjcquaerts, wonach bei ($ und $ von marginalis das 3. Fi'ihlerglied ,,in derRegek' kürzer sei als der Fühlerschaft vuid beim $ mindestens 3 mal so lang als das 4., während es beim tenellus ebenso lang und beim 2 höchstens 3 mal so lang als das 4. scheint mir nicht haltbar; denn die Größenverhältnisse variieren. Ich untersuchte 14 (^ \xnd 40 ?, darunter Cotypen du Buy s- sons. P. syllophnrus Schletterer ( Ann. Soc. ent. Belgique, XXX\', 1891, p. 29, PI. 1, fig. 12) ist nicht, wie Bequaert meint, identisch mit P. tenellus d. B., sondern einfach eine dunl<;le, kleine Form des P. luar- ghialis atiieaiius. Durch die Freundlichkeit des H. Severin konnte ich alle G noch vorhandenen Tj'pen Schletterers untersuchen, die sich im Brüsseler Museum befinden. P. Tullgnni W. A. Schulz = P. Inoinalus Tullgrcn(Ark. f. Zoolog., I, 1904, p. 4r)(), PI. XX\', fig. 1."), a, b), der Tullgren in einem einzigen Exemplare aus Kamerun vorlag, ist schwer zu deuten. Falls ,,the pronotum forwards with a sharp edge" heißen soll, daß der Pronotum- vorderrand aufgestülpt sei und s(!harfe Seitenecken bilde, so hätte er das gemein mit der P. flavijtcnuis Sauss.: er weicht aber in der Färbung doch allzusehr von ihm ab. Ich halte ihn viel eher als ein aus Amerika eingewandertes Individmim, wo ja solche Arten mit gerandetem Pro- notum häufig sind, vielleicht P. caiunh'Usis L. Solche Einwanderungen sind mehrfach beobachtet worden, so P. t'auadt'Usis in Spanien, Vespa- arten in Nordamerika und andere mehr. X'ielleicht ist das mit dem in Afrika jedenfalls recht seltenen P. Havipcnuis auch der Vi\\\. 14. Polistes (jallicus L. wii'd auch \ i^ischlepi-t. Ich besitze 2 Stücke typischer P. gallicus, forma opinahilis Kohl j vom Tanganjikasee. 17. Polistes margiiudis Fab. und 145 Sohultheß Rechberg, Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden. 18. Polistes badius Gerst. scheinen mir nur Farbenvarietäten ein und derselben, sehr vielgestaltigen Art zu sein. Gestützt auf obige Bemerkungen läßt sich eine Bestimmungstabelle der äthiopischen Polistes -Arten ungefähr in folgender Weise er- stellen^): Innere Klaue der Mittel- und Hinterbeine bedeutend länger als die äußere. Epicnemialnaht und Episternalnut nicht entwickelt . . 2 Beide Klauen gleich lang oder die innere unmerklich größer als die äußere 6 2. Innere Klaue der Mittel- und Hinterbeine fast doppelt so lang als die äußere und bedeutend dicker. Letztes Tarsenglied stark gebogen. Tarsen dunkel gefärbt 3 — Innere Klaue die äußere nicht in dem Maße an Größe und Dicke überragend; letztes Tarsenglied weniger stark gebogen. Kopf und Thorax zerstreut punktiert; die sehr fein nadelrissig skulpturierten Zwischenräume zwischen den Punlvten größer als diese selbst. Kopf- schild, besonders an der Basis kaum gewölbt, sehr zerstreut punlvtiert, und zwar hauptsächlich gegen den Unterrand hin. Flügel gebräunt, goldig schillernd, in der Costal- und Medialzelle gelblich gefärbt, in der Radialzelle ein dunkelbrauner Fleck (der aber bei der var. Sikorae fehlt). Tarsen gelb 4 3. Mittelgroßes Tier; 11 — 13 mm, Kopf und Thorax dicht grob runzlig punktiert. Kopfschild, besonders an der Basis stark gewölbt, zerstreut gleichmäßig punktiert. Schwarzbraun mit si^ärlichen rost- roten Flecken an Kopf, Thorax und den Beinen; schmale, gelbe Zeich- nungen am Thorax und gelbe Endbinden auf Tergit 1 oder 1 und 3. Sämtliche Tarsen schwarz; Sporne der Hinterschienen braun. Flügel gleichmäßig gebräunt, stahlblau schillernd. Westafrika, Waldregion. Sierra Leone bis Kongo 1. P. aquilinus R. du Buysson. — Großes Tier. Kopf und Thorax zerstreut punktiert; die sehr fein nadelrissig skulpturierten Zwischenräume zwischen den Punkten größer als diese selbst. Kopfschild des $ wenig gewölbt. Einfarbig dunkelbraun bis schwarz; Gesicht, Seiten des Thorax, Schildchen, Mitte der Tergite 2 und 3 rotbraun. Flügel stark gebräunt, goldig schillernd; Spitze von der 2. Cubitalzelle an hell. Madagaskar. 1) Ich bin mir wohl bewußt, daß eine solche Bestimmungstabelle nicht beanspruchen darf noch will, die Frage der Systematik der Gattung zu lösen; aber vielleicht kann sie doch dazu dienen, die Bestimmung der Arten zu erleichtern. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. ö. 146 2. P. madecasKus Saussure. 4. Tergit 1 — ö und Stcrnit 2 — ö mit t)rciter, hellgelber Endbinde, Kopfschildunterrand und innerer Augensaum breit gelb eingefaßt . . 5 — Abdomen dunkelbraun bis schwarz; nur Tergit 1 mit gelber Endbinde -. Mitte des Tergits 2 und 3 rot. Kopfschild und Augensaum ohne Gelb. 14 — 17 mm. XO-Rhodesia, Tanganjikasee. 3. P. Beqtiareti nov. spec. 5. A])domen gleichmäßig kastanienbraun: KaflialzcUc Ncrdunkclt. 12^ — IT) mm. Ost- vnid Westafrika . . 4. P. faslidi(jsus Saussure. — Grundfarbe schwarz; Ivadialzelle nicht verdunkelt, sonst gleich. Madagaskar 4a. 7^ fastidiosus \nv. Sikorae Saussure. 6. Mesopleuren ohne deutliche Epicnemialnaht; Mesoj^leuralnaht mehr oder weniger entwickelt; E]nsternalnut fehlt. Ko])fschilcl des ^ (soweit bekannt) nicht oder kaum länger als breit; Fühler des o gestreckt, die Glieder länger als breit, nicht abgeflacht und nicht spiralig auf- gerollt 7 — ^Vlesopleuren mit deutlicher Epicnemialnaht am Vorderrande. Mesopleuren durch eine jNIesopleuralnaht und eine 12pisternalnut in 3 Felder geteilt. Kopfschild des o länger als breit, unten elliptisch abgerundet; Fühler (außer bei P. galUcus und macrophalns ?) aufgerollt; Glieder vom 4. an breiter als lang, abgeflacht 19 7. Beine dunkel gefärbt; Schiensporne weiß 8 — Schiensporne gefärbt wie die Beine 10 8. Form schlank (comi)rime, Sauss.) Madagaskar 9 — Form plumper (deprime Sauss.) Westafrika (s. ElliMiborgi) .13 9. 12 — 13 mm. Körper kräftig, mittelgroß, YoUkommen schwarz, mit Übergängen in Rostrot am Kopf, Pronotum, Schildchen, den Tarsen und dem Abdominalende; Vorderrand des Schildchens, 2 kleine Streifen auf der Hinterfläche des Mittelsegments, die Schuppen am Ansatz des Abdomens, der Hinterrand des 1. Tergits und die Sporne der Mittel- und Hinterschienen weißlich. Flügel bernsteingelb, Adern rot. o ähnlich, aber Gesicht weiß, schmal; Kopfschild klein, der Unter- rand breit abgestutzt; Fühler sehr lang, die letzten Glieder mit starken Schwielen (Tyloiden); vorderer Teil der Mesopleuren und der Hüften weißlich. Mitte des Hinterrandes der Sternite vertieft, in ziemlicher Ausdehnung glänzend; 5. Sternit beiderseits mit einem Kncitchen (nach Du Buysson) ^Madagaskar . .5. P. bittd)crc}(Ja{u.'< \\. du Buysson. ■ — b") — U) mm. Dem hitlll)(M('uI:)tus w/fr ähnliclr. aber kräftiger, größer: Alidomcn \ crhiilt uismäßig Itreiter. o Aliiilicli dem ; von bHvbcmihihis, al)ci' griißcr: die l"'ülilcrscln\icl(Mi stark Norspringend. 147 Schultheß Kechberg, Zur Kenntnis äthiopischer Vespiden. Tergite normal, 5. Tergit ohne seitliche Knötchen, sein Hinderrand vertieft gerandet (nach Du Buysson) Madagaskar 6. P. albocalcaratus R. du Buysson 10. Das ganze Tier gelb mit braunen geschweiften Binden auf allen Tergiten, Madagaskar, Zanzibar 7. P. macaensis Fab. — Grundfarbe schwarz oder braun 11 11. Körperfarbe schwarz mit sehr spärlicher heller Zeichnung 11 — Körperfarbe bravni bis hellbraun 14 12. Helle Zeichnungen fehlen fast ganz. Gesicht, Pronotum, Scutellum, 2 Streifen auf dem Mittelsegment und die Beine braunrot; Flügel mäßig verdunkelt. 14 mm. Ostafrika, Mombasa 8. P. iristis Meade Waldo (Ann. Mag. Nat. Hist. (8), VII 1911, p. 101.) — Tergit 1 oder 1 und 3 mit heller Binde, Westafrika. ... 13 13. Große Tiere 13 — 14 mm. 1. Abdominalsegment breit und kurz; Flügel gleichmäßig stark verdunkelt. Sporne der Mittel- und Hinterschienen bräunlich bis weiß. Kongo, Spanisch Guinea. 9. P. Ellenbergi R. du Buysson (Bull. Soc. ent. de France, 1908, p. 64.) — Kleineres Tier, 9 — 10 mm. Flügel nur wenig verdunkelt; dies be- sonders dem Vorderrande entlang. 1. Abdominalsegment nicht auf- fallend kurz und breit. Sporne der Mittel- und Hinterschienen schwarz. Kongogebiet, Spanisch Guinea, Kamerun . . 10. P. Haugi R. dvi Buyss. (Bull. Soc. ent. France, 1906, p. 189.) 14. Einfarbig hellbraiin. Pronotum mit scharf aufgeworfenem Vorderrande und entsprechend vorspringenden Seitenecken. Körper- form sehr schlank. Flügel hell. Tarsen hellgelb. 13 mm. Ostafrika, Usumbara, Cap (Sav;ssure) 11. P. jlavifennis Saussure — Pronotumvorderrand nicht aufgeworfen, Seitenecken ab- gerundet 15 15. Flügel wasserhell, in der RadialzeJle etwas verdunkelt, Körper- farbe dunkelbraun bis schwarz; Segment 5 und 6 und Beine rot. Tergit 1 oder 1 und 3 mit schmaler, weißgelber Binde. 11 mm. Deutsch- Ostafrika, Madibura 12. Smithii var. inailibiireiisis nov. var. Flügel gelblich getrübt. Körperfarbe einfarbig gelbbraun bis dimklerbraun. Endsegmente in der Farbe nicht abweichend. 13. P. Smithii Saussure . 16 16. Nur Tergit 1 mit heller Binde N. Smithii var. Smithii Saussure — Wenigstens zwei Tergite mit heller Binde am Hinterrand . 17 17. Tergit 1 und 3 mit heller Binde. P. Smithii Sauss. var. dcfectivus Gerst. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 5. 148 — Tergit 1,2,3 und oft auch 4 sowie Stcinit 1 , 2, 3 mit gelber Binde, die seitlich in schmalem Streifen his zum Vorderrande des Tergits reicht 18 18. Schildchen und Hinterschildehen gelb gezeichnet; auch die Seiten des Mittelsegmentes gelb. Madagaskar. P. Smilliii Sauss. var. Saussurei D. Torre. ( = incertus Sauss.) — Schildchcn und Seiten des Mittelsegments ohne gelbe Zeichnung. NO-Rhodesia P. Smithii. var. Ncavci nov. var. 19. SehA\aiz und strohgelb. i'^iiliKn' des ^ gestreckt, alle Glieder länger als breit, cylindrisch. Paläai'ktisehe Art, in Äthiopien wohl nur eingewandert 14. P. gaUlcus L. — Anders gefärbt. Fühler des S (soweit bekannt) spiralis auf- gerollt; Glieder vom 4. an breiter als lang, abgeflacht 20 20. Kopf lang und breit, deutlich breiter als der Thorax, Schläfen stark entwickelt und aufgetrieben. Hinteres Nebenauge \om Hinterrand des Hinterhauptes viel weiter entfernt als ein vorderes Nebenauge vom Netzauge. Mittelsegment nicht quer gestreift. 10 mm. Belgischer Kongo 15. P. macrocephalus Bequaert (Bull. Amer. Mus. Nat. Hist., XXXIX, 1918, p. 261 ?.) — Kopf gewöhnlich, nicht breiter als der Thorax. Schläfen mäßig entwickelt. Entfernung des hinteren Nebenauges vom Hinterhaupt- rande ungefähr ebensogroß wie diejenige eines vorderen Nebenauges vom Netzauge. Mittelsegment hinten mit deutlichen Rippen. P. mar- gi7Uilis-Gru])])v 21 21. Kleines Tier. 7 — 8 mm. Schwarz, miterer Teil des Gesichts, Unterseite der l'^ühler, Pronotum ganz oder teilweise. Schildchen, Unterseite der Beine und Abdominalende rot; Unterrand des Kopf- Schildes, innere Orbita, Vorderrand des Hinterschildchens, 2 Längs- linien auf dem Mittelsegment und eine sehmale Endbinde auf Tergit 1 oder 1 und 3 elfenbeiinveil.^. FUigel leicht getrübt, Klügelende dunkler, Punktienuig des Tlioi'ax selir dicht und fein. Westafrika. 1(5. P. fcnellus 1*. du Iniysson (Bull. Soc. ent france, 1905, ]>. 25(5.) — Größer. 8 — 12 mm. Färbung hellci'. Ib'Hc Pai-fien (Al)dominal- binden usw.) meist gelb 22 22. Pronotum ganz gelb. Tergit 1 — 3 oder 1 — 4 mit zieudich breiter gellier Binde 17. I\ had ins Gorst. — J'i'onotuin gefärbt wi(^ die allgemeine (inuidfarbe. 18. P. marginalis 23 23. Doisuluin, Tcigil I und .3 schwarz, Tergit 2 und 4 — (5 rot (2. hier und da diuikc 1) 24 Entomolog. Mitteilungen X. 10 j^49 Hörn, Hab. Ur-Pbaeoxantba-Forni d. ,,Aii eghino-Strom" bewohnt? — Grundfarbe des Abdomens lehmgelb bis braun 25 24. Helle Zeichnung gelblich bis gelb P. marginalis var. ynargin. Fab. — Helle Zeichnung, weiß. Madagaskar. P. marginalis var. albicindus Sauss. 25. Gelbe Binde nur auf Tergit 1 P. marginalis var. — Gelbe Binde nur auf Tergit 1 und 2. P. marginalis var. africarms Pal d. Brauv. = plebej^is Gerst. — Gelbe Binde nur auf Tergit 1, 2 und 3. P. marginalis \o.y. inornatus Pits. Haben Ur-Phaeoxantha-Formen den „Ameghino-Strom" bewohnt? (Col.) Von Walther Horii, Berlin-Dahlem. ', Die geographische Verbreitung der Phaeoxantha- Arien ist eins der interessantesten Gebiete der Cicindelinen-Geographie. In Wyts- man's Gen. Cicind. I., 1908, p. 59 habe ich bereits hervorgehoben, daß die Tiere: 1. offenbar nur auf dem Sandstrand von Süßwasser leben (wohl auf nackten Sandflächen: Flußufern und Flußinseln); 2. wohl hauptsächlich auf die 3 Stromgebiete des Amazonenflusses, Orinoco und La Plata beschränkt seien: 3 Flußsj^steme, die noch heute ständig (Orinoco- Amazonenstrom) oder doch wenig- stens zeitweise im Jahre (Amazonenstrom-Paraguaj^: Castelnau , H. V. Thering!) in Verbindung stehen. Ihr Vorkommen an den Ufern der Küstenflüsse zwischen Orinoco und Para ist bis heute noch nicht sicher erwiesen ; 3. an den Ufern vom Amazonenstrom stellenweise sehr gemein, dagegen an denen des La Plata relativ selten sind. Jetzt kann ich weitere interessante Daten hinzufügen: 4. An den südameril<;anischen Küstenflüssen südlich von Para sind bisher noch gar keine Phaeoxantha- Arien bekannt; 5. an den Ufern des Parana nördlich seines Zusammenflusses mit dem Yguazu sind gleichfalls bisher keine Phaeoxanthae bekannt geworden ; 6. der Fundort ,, Obere Paraguay" für Ph. testudinea Klug ist irr- tümlich ; nur folgende Fundorte kenne ich zurzeit als zuverlässig für die Landgebiete südlich der Wasserscheide zwischen Ama- zonen-und La-Plata -Strom: Ph. bnccphala von Salta, Tucuraan Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. ö. 150 und Santiago del Estcra; Ph. cruciata von Puerto Bcrtoni (Alto Parano vis-a-vis der Mündung des Yguazu): Ph. limata von ebenda und ,,i\Iisiones'"; Ph. aequinoc'idlis von Salta; Ph. Kltigi von Paraguay im Gebiet von Matto Grosso; Ph. Tremolerasi von Concordia-Salto am Urugua3\ Das alles könnte ein sehönes Beisj^iel für die H. \ . Theringsche Theorie des ,,Amegliino"-Stromes und vielleicht auch des von ihm betonten Kontrastes zwischen den Faunen des Parana- und Paraguay- flusses sein. H. v. Ihering^) nimmt bekanntlich an, daß zu mesozoisch- eozänen Zeiten die ,,Archhelenis''-Brücke zwischen Brasilien und Ostafrika in tropisch-subtropischen Breiten bestanden hat und daß damals all die Flüsse^ welche ■wir jetzt als brasilianische Küstenflüsse südlich von Bahia kennen, Quellflüsse eines gcAvaltigen (später beim Zusammenbrechen der ,,Ar(hhelonis"' in den Fluten der Atlantic untergegangenen) ,,Ameghino"-8tromgebictes gewesen sind. Wir hätten also folgende Hypothesen: 1. Der Kolonisationsweg der \Jv-Phaeoxanthae führte in tropischen Breiten nach ,,Archhelenis" und besiedelte dort den nördlichen Teil der Landmassen der früheren ,,Archamazonia'\ Auf diese Weise sind die Urländer des Mündungsgebietes des jetzigen Amazonenstromes als Heimat dieser Tiere in Südamerika anzu- sehen. 2. Die Landmassen der früheren „Archiguana'" (Orinoco!) und ,,Archjplata" (La Plata !) sind erst später von ihnen besiedelt worden, und zwai' durch Wanderungen längs der sandigen Ufer der nördlichen beziehungsweise südlichen Neben- uiul Ziiflüsse des späteren Amazonenstromes. 3. Die Ufer luid Sandliänke des ,,Ameghino"-Stromes (,,Arch- helf^nis") sind niclit \(iii Phaeoxanfhae bewohnt gewesen. 4. Der Kolonisationsstrom scheint sich im Gebiet des La-Plata- Fluß-Systemes, rücklaufend auf den Parana (im engeren Sinne), stromaufwärts nin' bis zur Einmündung des Yguazu erstreckt zu haben. Fundorte höher aufwärts am Parana sind bisher nicht bekannt geworden. *) Soiiie letzte Publikation darüber ist in der ,, Zeitschrift des Deut- schen Wi.'^sonscliaftliclion Vereins zur Kultiu- luid Landeskunde Argen- tiniens'', VI. Jahrgang, 1920 (Buenos- Aires) erschienen. 10* X51 Bänninger, Vierter Beitrag zur Kenntnis der Carabinae. (Col.). Vierter Beitrag zur Kenntnis der Carabinae. (Col.) Von M. Bänninger. (Schluß.) Zum Schluß noch einige Worte über die systematische Stellung der Gattung Omophron, denn auch in der neuesten Zeit sind hierüber die widersprechendsten Ansichten vertreten worden. Ich schließe mich ganz der Auffassung an, die schon Schaum in der Naturgesch. der Insekten Deutschlands, p. 56, vertreten hat, nach der es sich um eine ausgesprochene Carabiden- Gattung handelt, deren Stellung auch als Übergang zwischen Carabiden und Dytisciden (einschließhch Halipliden) abgelehnt wird. Diese Ansicht ist auch in den letzten Jahren von Herrn Dr. Hörn bei Bearbeitung der Cicindelen in Genera Insectorum, p. 17, und von SemenoAv, dessen Arbeiten mir leider nur in den Referaten in der Münchener Kol. Zeitschrift, Bd. II, p. 101 und 135 zugänglich sind, vertreten Avorden. Die Frage wird hier vor allem dadurch sehr interessant, weil außer der bekannten Ähnlichkeit mit den Haliplidae die Cicindelen- Gattung Platychila in Betracht gezogen Avird, die einen nur in ganz unwesentHchen Punkten abweichen- den Prosternalfortsatz besitzt und die auch sonst noch ausgesprochene Analogien mit Omojjhron aufweist. Es handelt sich nach beiden Autoren um einseitig hochspeziahsierte, dem Leben im Ufersand angepaßte Formen. ,,Die Entwicklung eines vollständig analogen Typus in drei, wenn auch scharf getrennten, so doch zweifellos verwandten FamiUen spricht dafür, ,daß unter genetisch nahestehenden Formen in manchen Fällen ein Anstoß in bestimmter Richtung genügt, um eine a olllvommen gleichartige, parallel laufende EAolutionstendenz auszulösen'." Was die Stellung der Gattung Omophron innerhalb der Carabidae anbetrifft^), so ist schon wiederholt auf ihre nahe Verwandtschaft mit Elaphrus hingewiesen worden. Die große habituelle Verschiedenheit der beiden Gattungen ist wohl auf Aveitgehende auf verschiedene Ziele gerichtete Spezialisierung zurückzuführen. In den Avesenthchen zur Einteilung der Carabidae bekannt gcAvordenen Merkmalen stimmen sie überein, Avenn die grundverschiedene Artikulation ^) Das Manuskript der A'orliegeiideii Arbeit war bereits beendet und sollte eben zum Druck eingesandt werden, als mich Herr Dr. Hörn auf eine Veröffentlichung A'on Herrn Tlios. G. Sloane (Proc. Linn. Soc. New Soutli Wales, 1917, vol. XJ^ll, p. 339 — 342) aufmerksam machte, in der sehr interessante neue Merkmale für die Trennung der Cicindeliclae von den Carabidae u^d für die Einteilung der letzteren nach dem Bau des Prosternums gegeben werden. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 5. 152 zwischen Pro- und Mesostermnn außer Betracht gelassen wird, welche eben in der Anpassung an die verschiedene Lebensweise ihren Grund hat. Es ist mir aber keine Veröffentlichung erinnerlich, die auf die weitgehenden Übereinstimmungen zwischen Brachycoelus virescens und Omophron hingewiesen hätte. Die Gattung Brachycoelus läßt Omophron systematisch keineswegs so isoliert erscheinen, wie allgemein angenommen wird, denn sie besitzt gerade im Bau Aon Pro- und Meso- sternum ^Merkmale, die mir in ahnlicher Form allein hei Omophron bekannt geworden sind. Die Art der Schließung der Vorderhilft höhlen findet sich in gleicher Weise nur noch bei Omophron (und Platychila). Die Proepimeren verbinden sich in ihrer Verlängerung durch einen Ast des Prosternums direkt mit der Spitze des Prostemalfortsatzes und nicht mit der Intercoxalwand oder dem umgebogenen Ende des Prostemalfortsatzes; dadurch vermag sich der Prothorax geschlossener über den Mesothorax zu stülpen und mit ihm ein Ganzes zu bilden, was in so vollkommener Form bei Omophron erfolgt ist. Damit im Zu- sammenhang fehlt bei beiden Gattungen jene stufenförmige Absetzung des Mesosternums unmittelbar vor den ^Nfittelhüften, die sein Anschluß- stück für den Prothorax halsartig abgeschnürt erscheinen läßt (vgl. die sämtlichen übrigen verwandten Gattungen, wie Elaphrini im Sinne Ganglbauers, Lorocera, Promecognathus, Metritis, Siagona, Scarites und, soweit mir bekannt, die ganzen HariM^inae im Sinne Gangl- bauers, wozu aiich die so Owop/irow-ähnhche Gattung Cyclosomus gehört). In den Einzelheiten im Bau des Mesosternums besteht da- gegen bei Brachycoelus eine weitgehende Übereinstimmung mit Nebria (als Vergleich dient N. brevicolUs F.), nur sind die so charakteristischen Merkmale viel weniger ausgeprägt. Bei beiden Gattungen besitzt das Mesosternum die grubige Vertiefung zur Aufnahme des Prostemal- fortsatzes, welche Omophron gänzlich fehlt. Der scharfe, bei Nebria ungefähr senkrecht zur Körperachse gestellte Kiel fehlt bei Brachy- coelus, bzw. es ist nur ein buckelartiger Vorsprung vorhanden; dagegen läßt sich die Homologie der beiden Leisten, die sich jederseits zwischen demselben und dem vorderen Rand der mittleren Hüfthöhlen befinden, bis in alle Einzelheiten verfolgen. Der schwache, bei Brachycoelus auf dem horizontalen Teil des ^resosternums befindliche Kiel besteht bei Nebria aus zwei einander genäherten Kielen, die vorn verschmelzen. Ob der Kid hei Omophron, welcher hier bis zum Hinterrand des Meso- sternums reicht, mit demjenigen von Brachycoelus identisch ist, er- scheint mir unsicher. — Wie bei Omophron fehlen dem Halsschild auch bei BrachycoeltLS die Marginalborsten, die Borsten in den Hinter- ecken, sowie die eingestochenen Punkte in den Flügeldeckenstreifen. 153 Bänninger, Vierter Beitrag zur Kenntnis der Carabinae. (Col.). Beide Gattungen besitzen in der Außenfurche der Mandibeln eine Borste. Die gegenteilige Angabe für Brachycoelus in G. Horns ,,0n the Genera of Carabidae"' (Trans. Am. Ent. Sog., IX, p. 114) muß auf einem Beobachtungsfehler berulien. Auch in der Beborstung der Vorder- (2 Borsten) und Mitteltrochanteren (1 Borste), der Oberlippe (6 Borsten) und in der Form des Kopfes mit der Leiste über der Fühlerinsertion stimmen beide Gattungen ganz überein. Die Ausrandung an den Vorderschienen ist bei Brachycoelus eher etwas schwächer, als bei Omophron; der Sporn ist ebenfalls an die Basis gerückt. Bei Omophron hat zwar das vorletzte Glied der Lippentaster zahlreiche Borsten, bei Brachycoelus nur zwei. Avif der andern Seite aber hat z. B. Eury- nebria dieselbe Beborstung wie Omophron, während die zweifellos nahe verwandte Gattung Nebria 3 Borsten aufweist. Auch die zahl- reichen Flügeldeckenst reifen bei Omophron sind nicht so charakte- ristisch, denn bei dem mir vorliegenden Exemplar von Opisthius indicus, auf den kürzlich mit Recht die eigene Gattung Paropisthius (Thos. L. Casey in Memoirs on the C'oleoptei'a, IX., p. 148, 1920) gegründet wurde, hat sehr deutlich in der Elaphrus~di]xn\\Q\ien Skidptur 14 oder 15 vStreifenelemente, also gleich viele wie bei Omophron. Das Schildchen ist zwar bei Brachycoelus im Gegensatz zu Omophron sichtbar und tritt als stumpfer Keil zwischen die Basis der Flügeldecken; die Hals- schildbasis ist aber ebenfalls wie bei Omophron jederseits gebuchtet und über dem Schildchen lappenförmig ausgezogen. Nach dem mir vorliegenden Exemplar von Antarctonomus Peroni, welche Gattung nach Chaudoir und G. Hern wie Brachycoelus zu den Migadopini gehört, besitzt sie die halsförmige Einschnürving am Mesosternum und die Proepimeren verbinden sich in weitem Abstand von der Spitze des Prosternalfortsatzes mit der Intercoxalwand. Die Artikulation zwischen Pro- und Mesothorax ist also von derjenigen bei Brachycoelus grundverschieden und unterscheidet sich im wesent- lichen nicht von jener bei EJaphrxis usw. Auch Antarctonomus besitzt übrigens im Gegensatz zur G. Hörn sehen Diagnose der Migadopini eine Mandibularseta. II. Gattung Nebria. (i Nebria Escheri Motsch. (Ins. Sib., p. 127, 1845) und N. altaica Gebl. (Bull. Mose, II, p. 309, 1847). Sowohl im Katalog von Gem- minger & Harold, als auch im v. Heydenschen Katalog werden beide als identisch bezeichnet, trotzdem der Unterschied im Umriß der Flügeldecken nach den Beschreibungen sehr auffallend ist. Bei Escheri werden sie mehr oval und als hinten stärker erweitert bezeichnet Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. ö. 154 als bei Gyllenhali, während sie bei altaica bis zur Mitte parallel seien. Ich hatte Gelegenheit, Material aus alten Sammlungen zu studieren, nach dein die Autoren jener Zeit zwei verschiedene Arten auf die beiden Namen bezogen. Auch .Motschulsky hat sie in seinem Katalog der Käfer Rußlands (1850), also kurz nach dem Erscheinen der Arbeit Geblers, scharf auseinandergehalten. In seiner Bestimmungstabelle der mit Gyllenhali verwandten Arten (Bull. Mose, IV., ]). 274, 1865), zu denen er ausschheßhch geflügelte Formen rechnet, führt er nur altaica auf, ohne Escheri als Synonj^m zu erwähnen. Bei der Beschrei- bung seiner lyrodera (Schrenks Reis., p. 98, 1860), die er ausdrückhch als flügellos bezeichnet, betont er die nahe Verwandtschaft mit Escheri und Mellyi. Die letztere ist ungeflügelt, wie sie auch in seiner oben erwähnten späteren Arbeit (1865) fehlt; dasselbe gilt demnach auch für Escheri. Zudem stimmt der Vergleich ^•on Escheri mit einem mir vom i\[useum Helsingfors aus der JMannerheimschen Sammlung vor- liegenden Exemplar der carbonaria Esch. vorzüglich, wenn Escheri als Mellyi var. angenommen wird, aber keinesfalls, wenn Escheri — altaica wäre. Es liegen mir nun ein als Escheri Motsch. bestimmtes $ aus dem Hamburger Museum (,, Sibirien, alte Sammlung") und ein als altaica Gebier bezeichnetes i^ aus dem Museum in Dahlem (Altai, coli. Germar-Schaum) vor, die die aus der Literatur der alten Au- toren her\orgehende Auffassimg bestätigen, daß es sich um zwei ver- schiedene Arten liandelt. Von letzterer Form erlnelt ich nachträglich noch ein S aus dem Museum in Helsingfors, das den Fundort ,,Mont. Kusnetzk" trägt und aus der Sannnlung Mannerheims stammt, von wo es als altaica Mann. Escheri Gebier bezeichnet ist. Alle drei Exemplare stammen demnach aus alten Ausbeuten; die Beschreibungen lassen sich sehr gut auf sie anwenden. Hiernach ist das erste Exem]ilar (von Hambm^g) N. Escheri Motsch.: es zeigt sich aber gleichzeitig, daß es sich nwv um eine Varietät der Mellyi Gebier mit bljunMii Schimmer der Flügeldecken iuuidelt. Die zAvei anderen Exemplare (Dahlem, Belsingfors) sind altaica Gebier. Das Exemplar von Dahlem hat glatte Flügeldeckenstereifen, während sie bei dc^njenigen von Helsingfors, wie es nach der Beschri'ibung sein soll, pmiktiert sind. Das Merkmal ist also, wie in manchen anderen Fällen, nicht konstant. N. altaica Gebl. ist \ollliommen geflügelt und habituell der Gyllenhali sehr ähnlich. Der Kopf besitzt aber 2 undeutÜche, weit getrennte rote Stirnmakeln. Das Halsschild ist etwas schmaler, seit- lich weniger geruiid(>t mid nach hinten weniger verengt. Die Angabe über den hi-citcr abunktiert, dritter Streifen beim \ orderen Borsten iiunkto mit dem \ ierten z\isammenlaufend, beim mittleren unterbrochen, dem vierten genähert, oft mit ihm vereint, der siebente läuft von unten herauf in das umgebogene Ende des Xaht- (fünften) Streifens, T^or.stenpunkte mäßig eingedrückt, die etAvas abgelegenen hinteren dem Ende des zweiten Stieifens genähert, Borst (Midüiui, lang ]^gl Bokor, Beiträge zur Käferfauna Ungarns. Ich untersuchte die Type des Ung. Nat. -Museums, ein Männchen und das dazugehörige Weibehen, von Emmerich von Frivaldszky gesammelt, femer ein Weibchen, gefunden von Eduard Merkl und ein von Ludwig Birö erbeutetes Männchen, endlich zwei Weibchen der Sammlung Diener. Die Ai't ist seit ZAvei Dezennien nicht mehr aufgefunden worden. Die untersuchten Exemplare sind einander ziem- lich gleich. Das Frivaldszkysche Weibchen hat auffällig flach- gedrückte Flügeldecken, deren drei innere Streifen kaum merklich punktiert sind. — Beide Frivaldszky brachten das Tier mit Trechus {Duvalius) Redie.Macheri Em. et Joh. Firv. in engste Bezieliung, was uns begreiflich erscheint, wenn wir bedenken, daß zu ihren Zeiten erst drei ungarische Duv allen (Bielzi »Seidl., Bedtenbacheri E. et J. Friv., Milleri J. Friv.) bekannt waren, von denen paroecus J. Friv. gewiß dem Redfevhacheri E. et J. Friv. am nächsten stand. Ganglbauer wies ebenfalls auf diese enge Verwandtschaft hin. Csiki stellte den Käfer zwischen Malläszi Csiki und Redtenbacheri E. et J. Friv., später zu pseudoparoecus Csiki und Biröi Csiki, zuletzt wies er ihn neben Elemeri Mihök. Und diesem kommt er wohl am nächsten, von dessen var. macrocephalus m. ihn außer der Form des Halsschildes, die Form und Streif ung der Flügeldecken wenig unterscheidet. TiT chiis {Duvalius) biharieiisis Csiki. AnophtJmlmus (Duvalins) bihariensis Csiki J^rnö, 1911, Rov. Lap., XVIII, p. 140; 1913, Rov. Lap., XX, p. 115. — Schlank, dunkel bis hellgelbrot, 5 — 6,3 mm. Kopf kaum sclimäler und ebenso lang als der Halsschild, Schläfen deutlich erweitert, Stirn breit, Stirnfurchen hinter der Mitte geschwungen, bogig divergierend. Fühler erreichen das erste Drittel der Flügeldecken, Wurzelglied so lang als das zweite, das dritte mehr als anderthalbmal, das vierte etwas länger als das zweite. Augen klein, Augenfelder leicht gewölbt, mit 16 — 20 Facetten. Halsschild breit herzförmig, etwa ein Drittel breiter als lang, Seiten- ränder vorn bogig erweitert, vom ersten Viertel an geradlinig verengt, im vorletzten Viertel zumeist nochmals ausgebogen, vor den der Anlage nach rechtwinkligen, am Ende spitz abstehenden Hinterecken fein ausgebuchtet, Seitenrandkehle mäßig breit, Mittellinie scharf, vorn etwas verkürzt, Basalgrübchen tief, nach vorn erweitert, beiderseits der Mittellinie der Quere nach fein, lederartig gerunzelt. (Fortsetzung folgt.) Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 5. 162 R ezensionen. Wald. Bonsols, Die Biciie Maja iiiid iliie Abenteuer. Verlag Sfhu.ster & Loeffler, Berlin u. Lei])zig. 1!»21. 8», 178 S. Preis 10,80 (M. 16,80 geb.) inkl. aller Aufscliläge. Angeblich ein ,, Roman für Kinder", in Wirkliclikeit in seiner vollen dichterischen Schönheit aucli für den Erwachsenen entzückend geschrieben. Der Entomologe wird obendrein aus dem Geplauder der Insekten noch ganz besondere Geheimnisse herausfinden. Was z. B. die kleine Biene und der Mistkäfer miteinander zu schw^atzen haben, muß man selbst gelesen haben, um es nacli('iu|)fiii(l('ii zu können! W. llorn. Chr. ScJiröder. Prof. Dr., Handbuch der Entomologie. 7. Lief. Geschlechtsorgane von Prof. Dr. Dee gener, Mechanik des Insektenfluges von Dr. O. Prochnow, Palaeontologie von Dr. A. Handlirsch, Phylogenie von Dr. A. Handlirsch. Mit 77 Abbild, im Text und 2 Stammbaumfig. Verlag Gustav Fischer, Jena, 1921, 8", 96 S. Preis brosch. 15 Mk. Die Abschnitte über Geschlechtsorgane und Palaeontologie bringen nur die Schlußseiten der Literatur. l>ie Mechanik des Insektenfluges ist anatomisch sehr eingehend geschildert, im physiologischen Teil fehlt aller- dings manches, z. B. das Verhältnis der Flügelmuskel- Kontraktionen zur Temperatur nsw. Im Kapitel über Phylogenie gibt Handlirsch seine An- schauung im Sinne seines Handbuches „Die fossilen Insekten". Von den beiden Haupttheorien, ob Abstammung von Onychoijhoreu-Annuliden oder branchiaten-Crustaceen (Trilobiten), wählt er die letztere. Walther Hörn. Konrad (iucr.thcr, Dr., Kultur und Tierwelt. Eine Tragödie unserer Zeit [Xaturwiss. Bibliothek für Jugend und Volk]. Mit 33 Al)bild. Verlag von Quelle & Meyer, Leii:>zig. K1.-8", löl S. Preis geb. Mk. (i, — . Eine Tragödie in neun ergreifenden Kapiteln. Es wird die Kultur als Feind und Vernichter der Natur inbezug auf die Tierwelt geschildert und gezeigt, wie der mit Vernunft begabte Mensch durch Ausbreitung seiner Kultur überall, wohin er kommt, zum Vernichter der Natur wird; wie Sport, Handel und Mode Mord und Vertilgung in die Reihen aller Lebe- wesen des ganzen Erdballes tragen. Ein Mahnruf an alle, die noch ein Herz für Natur haben. Weiteste Verbreitung ist erwünscht! P. Pap«. Piercc, Dr. W. Dwiglit, Lectures in applied Entomology. Veilag: Department of Biology of the Älineral, Metal, By-Products Company. Denver, C'ol. (jetzt St. l\[ateo. Cal.). Quarthoftformat. 220 + n^ S. 192(1/21. Dr. AV. Dwight Pierce gibt ein Lehrbuch für angew-andte Ento- mologie heraus, welclies mit einer Vervielfältigungsmaschine in Schreib- maschinenschrift (nicht Buchdruck) hergestellt wird. Der ganze Stoff ist in 90 Leklioiirn gel eilt, von welchen je llo auf .'! Jjeklionen kommen. Jo Jß3 Eezensionen. lOLektioueii bilden je einen Band. Zu dem Ganzen kommt noch ein zehnter Schlußband für Bibliographie. Der ganze Lehrkursus kostet 45 $, jede Serie 15 $, der einzelne Band 5 $, jede Lektion 50 Cents. Serie 1, Teil 0 ißt vollständig erschienen und bildet Band I (4. Oktober 1920 bis 11. Juni 1921). Die ganze äußere Torrn ist sehr eigenartig und viele Einzelheiten derselben sind gleichfalls für Entomologen völlig neu. Alle Paragraphen sind nach dem Dezimalsystem organisiert: P. zählt stets von 0--9; 9.562 bedeutet also Teil 9, Kapitel 5, Lektion 6, Paragraph 2. Jeder einzelne Paragraph (die Bezeichnung Paragraph ist im Text selbst nicht gebraucht, es steht dafür nur die laufende Zahl in Klammern vor dem betreffenden Absatz) behandelt sozusagen ein Stichwort, so daß das ganze Werk eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Enzyklopädie oder einem Wörterbuch be- kommt. Wir sehen so ein Unternehmen von nicht geringer Kühnheit, dessen Fortschreiten wir mit größtem Interesse entgegensehen werden. Die 9 Kapitel von Teil 0 (Band I) handeln von den allgemeinen Zielen der angewandten Entomologie, der notwendigen Konzentrierung auf einzelne Gebiete, den Spezialgebieten selbst, den Hauptregeln, dem Lehrgang und den Anforderungen der einzelnen Arbeiter, den beruflichen Fragen derselben, den entomologischen Handelsfragen, den Beziehungen zum Ackerbau, der sanitären Entomologie und der national-ökonomischen Bedeutung der Insekten. Gern werden wir, sobald der nächste Band (Band I) abgeschlossen ist. darüber weiter berichten; handelt es sich doch bei diesem großen Unternehmen um etwas ganz Eigenartiges. W. Hörn. Lloyd, John Thomas, The Biology of North American Caddis Fly Larvae. Bull. Lloyd Library. Verlag J. U. u. C. G. Lloyd, Cin- cinnati, Ohio. Entomol. Ser., Nr. 1, 8», 124 S., 197 Textfig. 1921. Ein allsgezeichnetes Werk über Trichopterenlarven mit Bestimmungs- tabellen und Beschreibungen der U. S.A. -Gattungen und -Arten. Die Text- figuren sind sehr klar. Larven, Puppen, Larvengehäuse mit ihren Variationen, Ernährung. Verbreitung usw. werden eingehend geschildert und sehr viel anatomische Details abgebildet. Die Einleitung stellt auf 15 Seiten alles Wichtige übersichtlich zusammen. Folgende Genera werden ausführ- lich beschrieben: Phryganea, Nenronia. Glyphotaeliiis, Limnophiliis, Arc- taecia, Pycnopsyche, Platyphylax, Halesm, Platycentropus, ChilGStigma, Neophylax, Helicopsyche, Goera, Ganonema, Psilotreta, Leptoceriis, Mysta- cides. Triaenodes, Setodes, Molanna. Rhyacophila und Glossosoma. — Kurze Angaben sind weiter noch gegeben für die Gattungen Chimarrha und Agapetus. Fraglich ist die Bestimmung der Philopotamus-^^. Außerdem sind Familiencharaktere angegeben für Hydropsychidae, Psychomyidae, Polycentropidae und Hydrophilidac. — Im Schlußkapitel der Bibliographie wird außer einer liste aller bisherigen Publikationen und einer über die 15 früher schon beschriebenen Larven von U. S. A. auch ein historischer Überblick gegeben. Das schöne Werk ist als grundlegend zu bezeichnen. W. Hörn. Ehnnsshaus, Dr. A., Das Mikroskop, seine wissenschaftlichen Grundlagen und seine Anwendung. (Aus Natur und Geistes- welt r>78.) Mit 75 Abbild. Verlag B. G. Teubner. Leipzig 1921, 8», 121 S. Preis (inkl. Teuerungszuschlag) kart. (;,80 M., geb. 8,80 M. Entomoloi;. Mitteilunp;on X, 1921, Nr. 5. 1(;4 Das Büchlein soll in Iciolitlaltliclicr Weise, aber aul wissenschaftlicher Grundlage in die Theorie und l'raxis des Mikroskops einführen. Es ist für den nxikroskopierenden Laien ein selir zweeknwßiger Wegweiser, gibt aber auch dem Vorgeschrittenen ül)er die AnwciKluiigsmöglichkeiten seines Instruments mancherlei wertvolle AViiike. P. Pai)e. 31(>rstatt. Eegienuigsrat Dr. H.. 151 bli ogra])liie der Pflaiizenschutz - lileratur. Das ,lalii' !'.t2n. Biologische Reichsanstalt für Land - und Forstwirtschaft in Uerlin-Dahlem. Verlag Paul Parcy u. Julius Springer. P.erli)i 1921. S". 71 S. Preis 12 M. Als Fortsetzung von Ilollrungs Jahresberichten über das (iebiet der Pflanzenkrankheiten, die 191,i aufhörten, erscheinen jetzt wieder Berichte. Für die Zwischenzeit 1914 19 ist ein Gesamtbericht im Druck. Es handelt sich um Literaturnachweise des Gesamtgebietes, die in 27 Sek- tionen übersichtlich «eingeteilt sind. Ein Autorenverzeichnis erleichtert das Zurc«'hlfiii(i<-n sehr. W. Ilorn. ZasKb'r. l'rof. Dr. F., Zeitgemälde lli enlande (Nordamerika) geg(>ben wird. Der Allgemeine Teil schi'd"rt die komplizierte Entwi<'kl'ing vom Ei bis zur Imago und den Nutzen für Forst- und Landwirtschaft usw. Der Spezielle J^g5 Rezensionen. Teil bringt vor nllem eine Hestimuiungstabelle nach dem neuesten Stande der Wissenschaft. Sehr gute Abbildungen, vorzügiieher Druck, schönes Papier; ein Buch, das der deutschen Forschung zur Ehre gereicht! B. L i c h t w a r d t. Schröder. Prof. Dr. Chr.. Handbuch für Naturfreunde. Band II. Eine Anleitung zur praktischen Naturbeobachtung auf den Gebieten derPlanktonkunde, Zoologie und Lebendphotographie. Franc kh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1912. VI und 275 Seiten. 8". Preis 6,Ü0 M (geb. 13 .M.). Die Entomologie ist in dem Buch durch Prof. Reh (Beobachtm, Sammeln un 1 Konservieren), Dr. P. Speiser (Tiersystematik und Faunistik), Prof. Chr. Schröder (Tierphysiologie), Prof. v. Buttel-Reepen (Tierpsycho- logie) und W. Köhler (Photographieren lebender Tiere nmi Pflanzen) ver- treten. Der Leser soll durch das Buch befähigt werden, eine geeignete Wahl für eine Vertiefung und Spezialisierung seiner Liebhaberei zu treffen. S. Schenkung. Betteil, R.. Kampf buch gegen Ungeziefer und Pilz in den verschiedenen Monaten. Garten führer-Bibliothek Nr. 11 u. IH. Verlag Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. S". I. Teil: Winterkaii pf mit 170 Textfiguren, 5 114S. II. Teil: Kampf im Frühjahr und Sommer mit 23ii Text iguren, 5 - 13') S. Preis ;i 3 M. (Brosch. ä 2 M.). In beiden Büchern kommt der Praktiker zum Wort ! Die biologischen Angaben sind fas' alle richtig. Unter den angeführten Abwehrmaßregeln ist vieles sehr beherzigenswert, vor allem daß sachgemäße Kultur in vielen Fällen die Schädigung nicht aufkommen läßt. Dem Karbolineum wird wohl zu viel Bedeutung beigelegt. Für die Abbildungen ist das Papier zu rauh! Reg. -Rat Dr. Zacher. Leonardi. (wusta v. M o n o g r a f i a d e 1 1 a C o c c i n i g 1 i e 1 1 a 1 i a n e. Opera Postuma dal Prof. E. Silvestri. Mit 375 Textfiguren. Verlag Minist. Agricult. Portici 1920. 8". VI + 555 S. Der allgemeine Teil der schönen Aibeit des erfahrenen Schildlaus- forschers enthält allgemeine Kennzeichen der Familie, Schilderung der postembrionalen Entwicklsng, einen Ab^thnitt über ihre wirtschaftliche Bedeutung, ihre natürlichen Feinde und Bekämpfungsmittel. Im speziellen Teil werden 50 Gattungen und 150 Arten eingehend dargestellt. Die Ab- bildungen sind von außerordentlicher Schärfe. Das Buch bildet eine wertvolle Bereicherung der angewandten entomologischen Literatur und kann bei Bestimmung der in Deutschland einheimischen Arten mit großeia Nutzen gebraucht werden. Reg. -Rat Dr. Zacher. Gedruckt bei A. V\'. Hayu's Erben, Potsdam. Deutsches Entomologisches Institut. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 forderte Prof. Dr. G. Kraatz zur Gründung eines entomologischen Museums auf, das zunächst durch geschenkte Sammlungen und Bibh'otheken entstehen sollte. 1887 kam das städtische Museum (Berlin) unter dem Namen „Deutsches Entomologisches National-Museuni" zustande; 1911 wurde es in „Deutsches Entomologisches Museum" umgetauft; seit 1920 heißt es „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen: L. V. Heyden, Letzner, Rolph, Metzler, A. und C. Stern, Koltze, Roeschke, W. Hörn, K. und Sigm. Schenkung, Leonhard, Hubenthai, v. Bennigsen, Stock,Kläger,Künne- mann, Closs, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen : I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Sch äffer (zum Teil), A. Förster, . Ha ag (der größte Teil), Lederer, Kraatz, Konow, O. Schwarz, Bre ddin, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. Publikations-Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragender Insekten, 3. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze, V. Heyden und Staudinger & Bang-Haas. Vermacht ist die Sammlung Hörn (inkl. Sammlung Rogen hof er, V. Hopffgarten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente : Sie umfaßt außer Manuskripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Germar, Sommer, Heinemann, Kiesen- wetter, Lederer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz Kowarz, Schilsky, L. v. Heyde n , Koltze, Bickhardt. ö. Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rottenberg, Rolph, A. und C. Stern, Metzler, Rivers, Hacker, 0. Schwarz, K. und Sigm. Schenkung, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, v. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Frhr. v. Leonhard i. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera): Breddin. Diptera: Lichtwardt Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller ^Micros), O. Schultz, v. Gizycki. Vereinigung zur Förderung des „Deutschen Entomologischen Institutes". Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" it Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen* und „Supplementa Entomologica", Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche jährlich 20 Mark (Ausländer 30 Mark) zahlen, II. 'Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag voi mindestens 100 Mark oder einmal mit einer Summe voi mindestens 1000 Mark unterstützen, III. Ehrenmitgliedern. Allen unter I. — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institute und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf eil Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eini schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf da Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdne Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto ,,Deutschei Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Walther Hörn, Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Geschäftsführer. „Entomologische Mitteilungen." Die Zeitschrift erscheint 6 mal jährlich ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Geschichte der Ente mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 2,00 Mk. für die zwei gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden Die Autorei erhalten bis 25 Separata gratis. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung de „Ent. Mitteil." gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912—19). Gesamtpreis für Abonnentei der „Ent. Mitt." ermäßigt = 60 Mark. Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Herausgeber: Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem. Verantwortlicher Redakteur: Walther Hörn in Dahlem. ^O^^ot/^. Band X, Nr. 6 C^v . , Q 1. November 192 €alomo logische t/mieilutigea Herausgegeben vom Deutschen Entomologischen Institut |KedaktiMir: Walthor Hör nj All nien of science are biothers . . . Bdgew. David (August 191>t) INHALT Horn,W., Et meminisse et vaticinari liceat: 6. Über das Martyrium der Russischen Entömolog. Gesellsciiaft n)l()— 1920 p. Kiii Bergrotii, E.. Bibliographische Notiz p. lii? Bokor, E., Beiträge zur Käferfauna Ungarns (Schluß) p. i(i9 Schultz, V. G. M., Neues über Agrotis Chardinyi B. (Lep.) p. 17.'. Ens!in,E., Beiträge zur Kenntnis der Tenthredinoidea VH. (Hym.) (Mit :} Abb. im Text) p, 18 Rüiiß, T.-, Neue Beiträge zur Artfrage, zur Variation und zur natürlichen Gruppierung der Dryadinae. (Lep.) (Mit 1 Tafel) p. Is*. Benick, L., Nonienklatorisches über Steninen (Col., Staph.) p. 191 Hoffmann, W. H., Denkmal für Carlos Finlay in Habana. (Mit Abb.) p. 194 Heller, K. M., Systematische und faunistische Notizen über Käfer, p 19: Borchmann, F., Ein neuer Othnius von Palawah. (Col.) (Mit 1 Textfig.) p. 19> An d re a e, H, Sammelgeräte. Ein Vorschlag. (Mit 8 Textfig.) p. 19' Schultheß Rechberg, A., Eine Vespide aus dem Deutschen Entom. Institut (Hym.) p. 2(»( Rezensionen p. 21)1 Berlin -Dohlem GolJler-Slr. 20 ihllllllllllllMllll'lllltllllllllllllll llllllllllllllWlEIIIIB lllillhlhllMllllkllhllllttlllllllllllllllllMIIIIIIIIIIMrilllllllMIMIMIIIIIIIIlrilMIIIIIIIIIIIIIIIIIMIt Die wenigen Abonnenten, welche ihren Beitrag für H)21 noch nicht bezahlt haben, werden dringend um baldgefällige Einzahlung durch Postanweisung oder auf Postscheckkonto Berlin, Nr. 104 522, Konto des Deutschen Entomolögischen Institutes, gebeten. iiiiiiiiiiiiiiiniiiimmii nii miiiiminiii.iiiiimuniiiiinriiniiHniiLiniiiriH iiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiti,iiiiiimniiiiiiiiiiiiiiiiii Wieder ist der Buchdrucker-Tarif um 30 °/o gestiegen und vorher war bereits nur ca. ^/g unserer Zeitschrift-Kosten durch die Beiträge gedeckt! Vom 1. Januar 1922 ab soll trotzdem der Abonnementspreis für Inländer nur auf 30 Mark und für Ausländer auf 40 Mark erhöht werden. Abonnenten in Valuta-schwachen Ländern wird außerdem auf Wunsch entgegengekommen werden. Band 1— III der „Entom. Mitteilungen" ist vergriffen! Band IV— X kosten vom 1. Januar 1922 ab für Abonnenten und Buchhändler im Inland ä 30 Mark, im Ausland ä 40 Mark. Dazu kommt für alle noch das Porto. Die Aussichten für die deutschen entomologischen Publikationen sind sehi schlecht geworden. Wir richten an all unsere Freunde und Gönner die herzliche Bitte, uns nach besten Kräften zu unterstützen, vor allem durch freiwillige Erhöhung der Beiträge und durch Extra-Spenden, Der Preis der „Supplementa Entomologica" Nr. I— VIII beträgt fortan für Abonnenten der „Entom. Mitteilungen" und Buchhändler im Inland 85 Mark, im Ausland 100 Mark exklusive Porto. Die Einzelpreise sind im Inland: i = 8Mark, II = 12 Mark, 111 =9 Mark, IV = 11 Mark, V = 13 Mark, VI =6 Mark, Vir=13Mark, VIII = 15Mark. Im Ausland 20 7o Zuschlag zu den Einzelpreisen. Katalog der Bibliothek des „Deutschen Entomologischen Institutes", Teil I: Einzelwerke und Separata. Preis für Abonnenten der ,. Entom. Mitteilungen" und Buchhändler 10 Mark (exkl. Porto). „Entomologische Monatsblätler", Bd. I u 11 (187ti u 1880), vollständige Serie! Preis für Abonnenten der „Entom. Mitteilungen" und Buchhändler 25 Mark (exkl Porto). ^% ^ FEB 1 0 1922 Et meminisse et vaticinari liceat. Von NViiltlitT Jliiri!. Berlin -Dahlem. 6. Über das Martyrium der Russischen Entomolog. Gesellschaft 1916-1920. Dem \'l. Bull, des 2. AII1U.S.S. Enloui.-i'liytopathul. Kuiigrcstses .St. Petersburg 25. — 30. Oktober 1920, den ich der Liebenswürdigkeit von A. Semenow-Tjan-8hanski verdanke, sind folgende Xach- richten entnommen: Bis zum Jahre 1915 hat die Russ. Entomol. Gesellschaft regelmäßig Sitzungsberichte usw. veröftentlicht. 1910 erschien ,,Rev. Russ.", XV, Nr. 4 und XVI, Xr. 1/2, ebenso ,,Trudi-, XLI, Xr. 6/7 und XLTI, Xr. 1/2; 1917 erschien ,,Rev. Russ.", XVI, Xr. 3/4 und die erste Lieferung eines Bestimraungswerkes russischer Insekten. Die ,,Rev. Russ." für 1917 und die Sitzungsberichte für 1918 — 20 konnten trotz des Wohlwollens des Kommissariats für Volks- aufklärung noch nicht fertig gedruckt werden: Papiermangel, Setzer- streik (die Setzer setzen nur das, was ihnen beliebt!) usw. — Bis 1917 konnte die Gesellschaft alle Woche in ihren gewohnten Räumen tagen, nur waren die Sitzungen auf die Tagesstunden verlegt worden. Von 1918 an konnten die Zusammenkünfte nicht mehr allwöchentlich statt- finden (Schwierigkeiten der Heizung, Beleuchtung, Fahrgelegen- heiten usw.). 1919 waren die Räume nicht mehr in bewohnbarem Zu- stand (Überschwemmung durch Rohrbrüche usw.); da kam der Gesell- schaft die Russ. Akademie der Wissenschaften, wo einst vor 60 Jahren ihre Wiege gestanden hatte, zu Hilfe: Bibliothek und Sammlungen der Gesellschaft wurden nach der Akademie geschafft; die Sitzungen fanden dann zunächst im Zoolog. Laboratorium der Al-cademie, später im Zoolog. Museum, schließlich im Physiolog. Institut der Universität statt. Im ganzen wurden in den Jahren 1916 — 20 37 allgemehie Sitzun- gen und 34 Vorstandssitzungen abgehalten, umfassend 124 iNlitteilungen von 44 Autoren. Inzwischen haben sich zahllose Manuskripte auf- gespeichert. Die Gesellschaft umfaßte Oktober 1920 noch 22 Ehren- mitglieder, 292 russische Entomologen und 85 russische Korrespon- denten. Der letzte Versand ihrer l^ublUvationcn hat an 161 russische Entomologen stattgefunden: mit dem Ausland bestand keinerlei \'eikehr. Den Vorsitz führt A. Semenow-Tj an-Shanski. Von besonderem Interesse dürfte die Entdeckung eines coleopterologischen Ektoparasiten auf der Wasser-Spitzmaus (Desmana moshala) sein, der 1919 als Leptinidcn-Gattung Silpliopsyllus Dosiiiaiiae beschrieben Avorden ist. In der Berichtszeit hat die CJesellschaft 3() iNfitglieder Entomol. Mitteilungen X. 11 j^ß7 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 6. durch den Tod verloren und ist von vielen anderen ohne jede Nach- richt geblieben. Den Aufzählungen, die ich auf p. 132 gegeben habe, ist folgendes nachzutragen: Julius Wagner (Aphan.) hat sich nach Belgrad, Metainikoff (Phys.) nach Paris, Paul 8pessiwzeff (Forst.) nach Schweden zu Trägardh geflüchtet. Gestorben sind: B. Th. Osten- Sacken, der letzte noch lebende Gründer der Gesellschaft, 1 18. April 1916; Jos. A. Portschinski (Angew. Ent. u. Dipt.) fS. Mai 1916; Alfred Meinhard (Lep.) j 24. Juni 1917: Georg Gadd (Anat. u. Biol.) f 13- Mai 1917; Alex. Arnold Jacobson (Lep.) t 12. Dezember 1918: W. Kawrigen (Lep.) t 1- Januar 1919; . Eloe ker (Lc-p.) f Frühjahr 1919, Boris Karawajew (Faun, u. Hern.) t 1919; Ed. Fischer (Sammler) f 1919; AI. Reinson (Lep.) I 1919. — Möge das Jahr 1921 mit seinen Schrecken der Russischen Entomol. Gesellschaft kein noch größeres Unheil gc bracht haben. BibiJographische Notiz. Von E. Bor«roth, Ekenäs. In Ent. Mitt., 1921, S. 132 gibt Dr. Hörn ein Verzeichnis der während der letzten Jahre gestorbenen bekannteren russischen Ento- mologen. Hierzu kann nachgetragen werden, daß auch der Dipterologe T. Portschinsky am 8. Mai 1916 gestorben ist und nach einer Mit- teilung von Uvarow in Ent. Monthly Mag., 1921, S. 155, hat die entomologische Gesellschaft in Petersburg etwa 50 ihrer Mitgieder in dieser Zeit durch den Tod verloren, wovon die meisten an Typhus oder Hunger starben. Der fürchterlichen Existenzbedingungen un- geachtet, haben aber nach LTvarow sowohl die entomologische Gesell- schaft als die Petersburger Akademie die ganze Zeit ihre wissenschaft- liche Tätigkeit ununterbrochen fortgesetzt. Die Publikationen der- selben von diesen Jahren dürften in Deutschland und Österreich ganz unbekannt sein, aber in den drei ersten Kriegsjahren wurden sie wohl nach den , .freundschaftlichen'' Ländern versandt; in Finnland sind sie wenigstens zum Teil bis Ende 1916 vorhanden. In der Festschrift für Becker findet sich eine Bibliographie der Arbeiten des berühmten Dipterologen, worin eine in Petersburg zu erscheinende Arbeit von ihm als wahrscheinlich nicht publiziert bezeichnet wird. Tatsächlich wurde sie im März 19 15 publiziert, und zwar in denMemoires vol. XXVIII, Nr. 7 der Petersburger Akademie. Ich erhielt sie dann direkt von der Entomolog. -Mitteilungen X, 1921. Nr. 0. 168 Akademie und der Zooloizical Jvccoid i'üi l'.IK) bericlitet über dieselbe. Sie trägt den Titel: Wissenschaft liclie Eigebnisse der Exjiedition der Gebrüder Kusnetzow nach dem nördlichen Ural im Jahre 1909. Diptera. Von Th. Becker, H. Dziedzicki, J. 8ch na bl und J.^'ille- neu ve. (07 8. in 4 ^, mit 3 Tafeln.) Da die wichtige Ai beit in Deutsch- land offenbar unbekannt ist, er^vähne ich hier, daß Dziedzicki die M3'cetophiliden (mit der neuen Art Boletina tundrica) bearbeitet hat. Es folgt dann Schnabls Bearbeitung der Anthomyiden, worin 4 neue Gattungen und 20 neue Arten (außerdem je eine neue Art aus Nord- Schweden und Schottland) behandelt werden mit Abbildungen der männlichen Hypopygien. Die wenigen Tachiniden anckIcii von Ville- neuve veizeichnet mvl Bcckci behandelt die übrigen Familien mit folgenden neuen Arten: I'tiolina uraJensis (mit welcher P. grandis Frey 1918 identisch ist), BiKunpIionnjia Zaitzeri, armata, dorsata und uralensis, Enipis hirsuta, Plcüychirus subordinatus, Pleurochaeta^) (n. g. Scopeumatid.) fulvisetis, Acerocnema obscttripes, Scopeuma orbi- tale und longinquum, CheUgaster arctica. Platychirus complicatus Beck. ist nach Becker nicht synonym zu stidicus Meig., wie Verrall meint, sondern gute Art. Von den Bearbeitungen der cntomologisehen Ausbeute der ge- nannten Expedition eischienen außeidem 1914 — 1916 die Beiträge von J. Wagner (Gattung AmphipsyUa), F. Klapälek {Ptecoptera), L. Na- väs {Neuroptera), M. P. Riedel {Nematocera polyneura^), Esben- Petersen (Ephemeridae), W'. Linnaniemi (Collembola), E. Enslin (Tenthredinidae), H. Friese (Guepes et abeilles, excl. Bombus), W. Kara- vajew (Formicidae), E. Miram (OrtJwptera), A. Kiiitschenko {Hete- roptera) und A. ^lartynow {Trichoptera). Xur einige dieser Arbeiten habe ich gesehen. Klapälek beschreibt als neu Capnia Zaitzevi und Esben-Petersen beschreibt die neuen Arten Ecdyurus hyalinus und Heptagenia bipundata, stellt E ph< merella Aronls Eat. in die Gattung Ghitonophora Bengtss. und gibt (li(> folgcMide neue Synojiymie: Slphlu- rella Thomsoni Bengtss. = Siphlurus Linnaeanus Eat., Slphlurus spinosus Bengtss. = aestivalis Eat., Sipkl. ZeUerstedti Bengtss. = la- custris Eat. und Potameis elegans Bengtss. = Sparrea norvegica Esb. Pet. Martynow beschreibt als neu PJftl yp/tyJax variabilis. ^) Dieser Name ist vergeben (Bedtlard, Vermes, 1883). -) Diese Arbeit kenne ich nicht, aber Lundström hatte sie gesehen, denn er führt die dort bescliriebene Pnchyrldutt orhitalü Ried, aus Lapp- land an. 11* ]^ß9 Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 6. Beiträge zur Käferfauna Ungarns. Von Elemer Bokor, Budapest. (Schluß.) Flügeldecken länglieh eiförmig, gut zweieinhalbmal länger als an der Basis zusammen breit, Schultern etwas schräg, kvirz abgerundet, Seitenränder vorne gerade, hinter dem ersten Drittel schwach erweitert, hinter der Mitte bogig, an der Spitze einzeln abgerundet, Schulter- randkehle mäßig breit, Seitenrandkehle schmal. Dorsalstreifen tief und scharf, sieben Streifen vollständig, erst der achte schwächer und teilweise unterbroclien, dritter und vierter Streifen bei den Borstenpunkten wie bei der vorigen Art gebildet, Borstenpunktc deut- lich eingedrückt, vorderen und hinteren gleichweit von den mittleren gelegen. Bei der Untersuchung lagen mir die von mir bei zwei Gelegenheiten im September 1911 an zwei Orten gesammelten Typen, ein Männchen und vier Weibchen, \ or. Zwischenräume der Dorsalstreifen des Männ- chens sind auffällig flach, eines der Weibchen stellt ein kleines, schmales und unreifes Exemplar dar. — Das Tier wurde von C'siki mit Trechus (Duvalivs) 'paroccus J .Yriv . verghchen, später zwischen Szilddyi C'siki und Breitianus Knirsch gestellt. Mir liegen beide letzteren Duvalien gegen- wärtig nicht zur Hand. Ich finde Unterschiede gegenüber paroectts J. Friv. in der Form des Halsschildes, sowie in jener der länglichen Flügeldecken. Ähnliche Differenzen und ein breiterer Kopf trennen ihn auch von Elcmeri Mihok. Trechus {Duvalius)Mezikdifi C'siki. Anophihalmus [Duvalius) Meziddis C'siki Ernö, 1913, Rov. Lap., XX, p. 116. — Schlank, durch flache Flügeldecken ausgezeichnet, gelblichrot, Kopf, Naht, Ränder der Flügeldecken etwas dinikler, 6,5 — 6,7 mm. Kopf kurz, so breit als der Halsschild, Schläfen kaum erweitert, Stirn kurz, Stirnfurchen breit, hinter der IMitte bogig diver- gierend, nehmen von außen einen Eindruck auf. \^'urzelglied der Fühler länger als das zweite, das dritte zweimal, das vierte anderthalb- mal länger als das zweite. Augen klein, mit 16 — 18 zerstreuten Facetten. Halsschild kurz herzförmig, ein geringes breiter als lang, Seitenräiider vorn bogig erweitert, am ersten Viertel breit abgerundet, nach hinten gerade oder schwach konkav, gut verengt, vor den der Anlage nach rechtwinkligen, am Ende kurz und spitz vorgezogenen Hinterecken nicht ausgebuchtet, Seitenrandkehle vorn mäßig breit, dahinter schmal, Mittellinie vorn etwas verkürzt, beiderseits derselben fein, lederartig quergeiunzelt. Flügeldecken länglich eiförmig, mehr als Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. ti. 170 zAvciinal länger als an der Basis zusammen breit, Schultern kaum zurückgezogen, breit abgerundet, Seitenränder bis zum ersten Drittel gerade, sodann bogig erweitert, hinter der Mitte bogenförmig verengt, einzeln abgerundet, Randkehlen sclimal. Dorsalstreifen vollzählig, die fünf inneren tiefer; die äußeren dafür deutlicher, dicJit und fein ])unktiert, dritter und vierter Streifen laufen beim vorderen Borsten- ]iunkte zusammen, beim Weibchen auch am mittleren, Borstenpunkte kiäftig eingedrückt, die hinteren etwas abgelegen, dem Ende des zweiten Streifens genäliei't. Das ^lännchen robuster, breiter als (his Weibchen. Ty]ie des I"ng. Xat. -.Museums, eine Männchen, winde \ on Johann Pavel im Jahre 1885 gefunden. Froinid ^iiliök \nid ieli sammelten am 19. Juni 1911 zusammen fünf Exem]lare. — Csiki stellte das Tier zwischen Trechus {Duvalius) GyleM Breit und Biroi Csiki. Er gehört in die Gruppe der großer Biharer Duvalien, neben Redtenbacheri E. et J. Friv. Von diesem unterscheidet er sich in der flachen, an der Schulter breit abgerundeten, nicht zylindriscjien Form der Flügeldecken, sowie in jener des Halsschildes. Treclliis (/>>»rf///«.s)Re(lt€«])aehtri Km. et. Job. FriAaldszky. Anoplithalmus Redienbacheri Emericli und Johann von Frivaldszky, 1857, \'erhandl. zool.-botan. Gesellsch., Wien, VIT, p. 44: Frivaldszky Jänos , 1865, Magy. Tud. Akad. mathem. termeszettud. közlem. III, p. -lU, :i(): Frivaldszky Tmre, 1865, Magy. Tud. Akad. evk., XI/1\', p. 182, t. IX, f. 14; Joannes Frivaldszky, 1878, Termeszetr. Füz., II, p. 12, ].'?: Georg Seidlitz, 1888, Fauna Transsylv., p. 70; Ludwig fianglbauer, 1892, Käfer Mitteleur., 1, p. 211: Otto Hamann, 1896, Kui()|). H()lilenfaima, p. dl: Csiki Ernö, 1902, Ällattani Közlem., 1, p. 49, 96: 1905 — 1908, Magyorsz. Bogfaun., I, ]). 270; 1913, Rov. Laj)., XX, j). 117. — Schlank, durch zylindrische Flügeldecken ausgezeichnet, rötlichbraun, sehr glänzend, (> — 7.2 mm. Kopf so breit und lang als der Halsschild, Schläfen mäßig erweitert, Stirn breit, Stirnfurchen liinter der Mitte geschwungen di\ergierend. W'ui'zelglied (k'r Fühlei' so lang als das zweite, das diitte an(lcilliali)nial länger, das \ ieitc^ etwas kürzer als (his zweite. Augen klein, flach, pigmentlos, mit 16 — 20 Facetten. Halsschikl herzförmig, ein Drittel breiter als lang, Seitenrand vorn geradlinig erweitert, im ersten Viertel kurz abgerundet, dahinter bogig verengt, vor don rechtwinkligen, am Ende sjiitz vorstehenden KinteiTclcon fein ausgebuchtet, Seiten- randkehle mäßig breit, .Mittellinie sdiait, ganz \ orn ^■erkürzt, beider- seits derselben hMh^rartig, fein ([ueigeiunzelt , Basalgrübehen mäßig tief. Flügeldecken gesti'cckt, z\lindrise]i, (heimal länirer als au de,. ]^71 Bokor, Beiträge zur Käferfauiia Ungarns. Basis zusammen breit, 8chultern etwas abgeschrägt, gerundet, .Seiten- ränder beinahe parallel, »Spitzen einzeln abgerundet, Schulterrand- kehle mäßig breit, Seitenrandkehle schmal. Dorsalstreifen vollzählig, ihre Punktierung scharf, dicht, dritter und vierter Streifen laufen beim vorderen Borstenpunkte zusammen. Präai^icalpunkte etwas abgelegen. • — Unterarten: Kleiner, kürzer (5,8 mm), Kopf breiter, Flügeldecken kürzer, Prä- apikalpunkte des dritten Dorsalstreifens näher zu den nnttleren Borstenpunkten gelegen als diese zu den vorderen nov. subsp. vidaretensis m. Größer, länger, Kopf schmäler, Flügeldecken länger, Borstenpunkte des dritten Streifens umgekehrt wie oben typ. Redtenbacheri E. et J. Friv, Ich konnte eine Anzahl teils selbst gesammelter Tiere, teils solche der Sammlung Mihök untersuchen und fand dieselben einander gut übereinstimmend. — Die Art ist der ältestbeschriebene Biliarer Duva- lins, tyi:!ischer Vertreter der großen ungarischen Trechen mit rudimen- tären Augen. Seine nächsten Verwandten sind der Trechus {Duvalius) Meziädis Csiki Bhoi Csiki, jjseudoparoecus C'siki usw., von denen ihn die zylindrische, nahezu cophosoide Flügeldeckengestalt auf den ersten Blick unterscheidet. — Die neue Unterart liegt mir in einem schönen, weiblichen Exemplare aus der Sammlung Mihök's vor, die mangels des Männchens vorläufig als Unterart zum nächstverwandten Bedien- bacheri E. et J. Friv. gezogen werden mußte. TreQhiiH {Duvalius) Bh'Oi (siki. Anoyhihalmus {Duvalius) Biröi C'siki Ernö, 1905, Ann. Mus. Nat. Hn., III, p. 575, 576; 1905—1908, Magyorsz. Bogfaun., I, p. 270; 1913, Rov. Lap., XX, p. 117. subsp. Mihoki Csiki Ernö, 1912, Rov. Lap., XIX, p. IS, 19: 1913, 1. c, XX, p. 117. —Kräftig gestaltet, licht bis dunkel gclblichrot, Kopf immer, Halsschild, Xaht und Ränder der Flügeldecken zumeist dunkler, 6,1 — 7,2 mm. Koj^f so breit imd lang als der Halsschild, Schläfen vorgewölbt, Stirn breit. Gruben der vorderen Supraorbitalpunkte münden breit in das Ende der durch die Seitenrandleisten der Stirn begrenzten Furchen. Wurzelglied der Fühler etwas länger als das zweite, das dritte beinahe zweimal, das vierte anderthalbmal länger als das zweite. Augen sehr rudimentiert, eingefallen, mit 10 — 12 zerstreuten, verschwommenen Facetten. Hals- schild gut gewölbt, so breit oder kaum breiter als lang, Seitenränder voriA schwach bogig erweitert, im ersten Fünftel scharf abgerundet, dahinter gerade oder bogig verengt, abermals scharf abgerundet (oft Entomolog. Mitteilungen X, 19-21, Nr. 6. 172 ununterbrochen bogig verengt), \ or deix rechtwinkligen, etwas abstehen- den, Hinterecken, fein oder nicht ausgebiichtet, 8eitenrandkehle vorne und hinten mäßig breit, abstehend, in der Mitte schmal, Mittellinie vorn etwas erweitert, l)eider;^eits dersellien fein q\iergerunzelt, Basal- giiibchen tief, ihre Umgebung aufpressend. Flügeldecken länglich ei- förmig, zweimal länger als an der Basis zusammen breit, Schultern schräg, abgerundet, Seitenränder vorn divcrgieroiid, im ersten Drittel gerade oder fein ausgebuchtet, dahinter hogenföriiiig, einzeln, kurz abgerundet, Randkehlen mäßig breit. Dorsalstreifen tief, ihre Punk- tierung dicht, kräftig, zweiter Streifen von der Naht weiter entfernt als vom dritten Streifen, dieser läuft beim vorderen Borstenpunkte init dem ^ ierten in der Kegel zusammen, beim mittleren Punkte unter- brochen, Borste an der Basis des zweiten Streifens gut entwickelt, Borsten des (bitten Streifens wie hei der vorigen Art. — Unterarten: Kleiner, Halsschild ungefähr so lang als an der breitesten Stelle breit, Hinterecken lang abgesetzt, abstehend rechtwinklig, Flügel- decken schärfer jnmktiert gestreift f.vp- Biröi Csiki. Größer, Halsschild breiter, Sciteniänder breiter abgerundet. Hinter- ecken kurz abgesetzt, vorstehend s])itzuinkbg, Flügeldecken un- deutlicher punktiert gestreift subsp. Mihoki C'sild. Ich konnte ein ty])isches Männchen und ein Weibchen des Ung. Nat. -Museums sowie ein Weibchen der Sammlang Mihok unter- suchen. Alle sind von Ludwig Birö am 4. VIll. 1904 gesammelt Tind stimmen miteinander gut überein. Tj'pe des subsp. Mihoki Csiki aus dem Ung. Xat.-Mus. ist ein im Jahre 1912 gefundenes, prächtig entwickeltes, großes Männchen, robust gestaltet, init breitem Hals- schild, dessen Hinterecken zahnartig vorspringen. Außerdem lagen mir noch nahezu ein Dutzend Stücke beiderlei Geschlechtes dieser Unter- art vor, die \ on Mihok am 27. \'III. 191.1 gesammelt wurden. Die- selben zeigen in der Größe, Farbe und Gestalt und in der Form der einzelnen Körperteile (Halsschildränder, Dorsalstreifung) geringe indi- viduelle Unterschiede, jedoch sind ihre in der obigen Tabelle angegebenen Differenzen mit Ausnahme eines um-eifen Stückes durchaus konstant. Drei braunrot bis strohgelb gefärbte, ö,8— 6,4 mm lange Weibchen, die ]\lih6k im Jahre 1917 an einem anderen Fundort gesammelt hatte, sind mit dieser Ijiterart idciil isch '). — Csiki stellte die Art neben Trrch'is (DtirdVrus) l\<(Jl( vlxirlu ri Iv et J. I'^ii\ . und setzte bei dei' He- ') Ein iiiiirifes Stück dieser Exemplare zeigt auf der rechten Flügel- decke, zwischen dem vorderen und mittleren Borstenpunkte einen über- zähligen, eine kleine Seta tragenden Borstenpunkt. ^^^ Bokor, Beiträge zur Käferfauna Ungarns. Schreibung des Mihöki Csiki fest, daß das Tier dem Biröi Csiki zunächst stehe. Ich kann ihm hierin nur voll beistimmen. Die Unterart lag Csiki iix dem obenerwähnten, auffällig charakterisierten Männchen vor, welches von Biröi Csiki spezifisch zu differieren schien. Abgesehen von dem hinlänglichen Untersuchungsmaterial, hatte ich auch zoo- geogra]3hische Gründe, \\m Mihöki Csiki als Unterart Biröi Csiki anzu- schließen. Beide Tiere gehören engbegrenzten Fundorten an, die in der Luftlinie 4 km von einander entfernt, miteinander durch eine Kommunikation verbunden sind. Trechus {Duvalius) Gylcki Breit. AnoiMhalmus Gyleki Josef Breit, 1911, Wien. Ent. Ztg., XXX, p. 196; Änophthalmus {Duvalius) Szalayi Csiki Ernö, 1912, Ann. Mus. Nat. Hn., X, p. 538; 1913, Eov. Lap., XX, p. 116; Änojihthalmus Gyleki Csiki Ernö, 1913, Rov. Lap., XX, p. 116. subsp. Horväthi Csiki Ernö, 1912, Ann. Mus. Nat. Hn., X, p. 538; 1913, Rov. Lap., XX, p. 116. — Langoval, licht bis dunkelrot, Halsschild und namentUch Kopf dunkler, Naht, Seitenränder der Flügeldecken bräunlichrot, 6 — 6^8 mm. Kopf etwas schmäler und kaum länger als der Halsschild, Schläfen gedunsen vorgewölbt, Stirnfurchen nicht scharf, im ersten Drittel abgeknickt, nach hinten lang divergierend, in den Furchen fein quergerunzelt ^). WurzelgHed der Fühler so lang, das dritte zweimal, das vierte anderthalbmal länger als das zweite Glied. Augen verschieden verkümmert, mit kaum erkennbaren, oft ohne Facetten, pigmentlos. Halsschild etwas breiter als lang. Vorderecken gut vorstehend, Seiten- ränder vorn bogig erweitert, im ersten Viertel breit abgerundet, da- hinter gerade oder bogig verengt, vor den rechtwinkligen, am Ende spitz und scharf vorgezogenen Hinterecken fein ausgebuchtet, Seiten- randkehle vorn breit, Mittellinie vollständig, vorn, beiderseits der Mittellinie zumeist der Länge nach, dahinter fein, lederartig und quer gerunzelt. Flügeldecken länglich oval, zweieinhalbmal länger als breit, nach allen Seiten gut gewölbt, Schultern mäßig schräg, breit abgerundet, Seitenränder hinter den vier ersten Punkten der series umbilicata schAvach bogig erweitert, in der Mitte am breitesten, dahinter ebenso verschmälert, einzeln verrundet, Seitenrandkehle schmal, scharf. Dorsalstreifen ziemlich lang, vollzählig, dicht und gut eingestochen ^) Bei einem Weibchen aus meiner Sammlung auf der rechten Kopf- hälfte, hinter dem vorderen Borstenpunkte ein zweiter Supraorbitalpunkt. der ebenfalls eine gut entwickelte, wenn auch etwas kürzere Borste trägt, entwickelt. In der Sammlung Mihök ein analoger Fall bei einem Männchen, bei welchem die überzählige Borste zwischen den normalen, näher zur hinteren ausgebildet ist. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 6. 1^4 ])iinktiert, a orderen Borstenjuinkte deutlich nilher zur Xaht als zur Flügeldeckenbasis, die mittleren in der .Mitte, die hinteren zumeist gut nach hinten gerückt, dem Ende des zweiten Streifens genähert. Erste Glieder der Vorderfüi3e des Männchens schA\ach erweitert. — Unterarten: Flügeldecken tiefer gefurcht gestreift, Hinterecken des Halsschildes rechtwinklig, nicht spitz vorgezogen. . . . subsp. Horväthi Csild. Flügeldecken feiner gefurcht gestreift, Hinterecken des Halsschildes rechtwinklig, si)itz a orgezogen t\|). GyUki Breit. Ich untersuchte mehr als ein Dutzend Exemplare beiderlei Ge- schlechtes aus vier Sammlungen. Dieselben stammen \ on Ludwig Gylek, Eduard Knirsch (l!)12), Hamilkar Stolz (VI. 1912) und von mir (18. VIII. 1912) her. Ich fand bloß ein Pärchen. Das Weibchen, welches ich der Sammlung des Ung. Nat.-Mus. überließ, wurde von C'siki als Anophlhalmus {Duvalius) Szalayi beschrieben. Am Männchen, das ich Mihök übergab, stellte dieser die Identität mit Trechus [Diivalius) Gyleh Breit fest (Entom. Mitteil., 11, 1914, p. 143, 2. Fußnote). Ich konnte nun beide Exemplare untersuchen und über- zeugte mich, daß beide Stücke zu einer Art gehörig, mit den von mir untersuchten Trechus (Duvalius) Gyleki Breit identisch sind. Der Anophthalmus {Duvalius) Horväthi Csiki wurde auf ein von mir am 14. VIII. 1912 an einem anderen Orte in Gesellschaft des Trechus (Duvalius) cognalus J. Friv. gefundenes Männchen gegründet. Exem- })lare der Sammlung Mihök a on einem dritten Orte zeigen große An- näherung zu dieser Unterart. — Die gut charakterisierte Art verglich Breit hauptsächlich mit Trechus (Duvalius) paroecus J. Friv. (\oi- mutlich, weil ihm kein größeres Vergleichsmaterial zur Verfügung stand), dann nüt pseudoparoecus Gsiki. Csiki stellte das Tier zwischen seine Szalayi Csild, Horväthi Csiki und dem Ileziädis Csiki. Er gehört in die Verwandtschaft der großen Biharer Duvalien, nimmt jedoch mit seinen ovalen, allseits gewölbten Flügeldecken, der schwachen Erweiterung der Vordertarsen des Männchens eine ziemlich selbständige Stelle ein. Von den s]"äter beschriebenen Arten steht ihm der große Dryops J^okor am nächsten, dov jedoch, an Ko])f \md Halsschild anders gestaltet, auch relativ gWißeie, flachere Flügeldecken aufweist. Der von Mihök iti. seine \'erwandtschaft gezogene, in einem ein/iucn typi- schen Männchen ( !) vorhandene profundissimus Mihök scheint pseudo- paroecus Csiki näher zu stehen. Jedenfalls läßt sich auch Gyleki Breit über Dryops ÜoI-loi', pseudoparoecus Csiki und Jiiroi (Viki zu J-iedteu- bacheri E. et .1. I"'ii\ . leiten. 175 Entotnolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. 6. Neues über Agrotis Chardinyi B.') (Lep.) Von Dr. Vict<»r (i. M. Schultz. Über die ersten Stände von Agrotis Chardinyi B. war bis vor kurzem nichts bekannt; es ist das Verdienst von H. Zöllner, diese Lücke in unserer Wissenschaft ausgefüllt zu haben. (Beschreibung des Eies, der Raupe, Puppe und der verschiedenen Falterforraen von Rhynchacjrotis {Agrotis) chardinyi Bsd., Iris., Jahrg. 34, j:). 62ff.) Ich möchte im folgenden einige Ergänzungen und Berichtigungen zu Zöllners Angaben liefern. Ich stütze mich dabei auf Beobachtungen, die ich bei zwei ab ovo-Zuchten machte. Die erste Zucht begann ich mit 5 Dutzend Eiern Ende Juli 1920. Sie lieferte die Falter von Mitte Oktober bis Mitte November. Von einigen Pärchen erhielt ich eine zahlreiche neue Brut, die im Augenblick, wo ich diese Zeilen schreibe (10. Februai' 1921), bereits wieder die ersten vollerwachsenen RaujDen aufweist. I. Kopula und Eiablage. Chardinyi ist Tagflieger. Die Kopula fand jedoch bei meinen Tieren am Abend oder in der Nacht statt. Da die Zeiten der Kopulation (wie auch des Schlüpf ens) in der Gefangenschaft meist jDeinlich genau mit den Freilandverhältnissen übereinstimmen, so ist als sicher anzunehmen, daß Chardinyi auch am Abend und in der Nacht fliegt'^). Wir haben eine Parallele dazv; bei Agrotis strigula Thnbg., die, obwohl Tagflieger, doch auch am Licht und am Köder von mir erbeutet wurde 2). Umgekehrt fliegen eigentliche Nachtflieger gelegent- lich am Tage; so wurde von mir Agr. projiiiba L. in heißester Mittags- sonne auf Kleeäckern schwärmend angetroffen*). ^) Die moderne Schmetterlingsnomenklatur schreibt chardinyi. Sie hat im allgemeinen die allergrößte Ehrfurcht vor dem geschriebenen Wort des Autors — sei es auch ein grammatischer Schnitzer oder ein lapsus calami ! Bei den von Personennamen abgeleiteten Artuamen wird aber jene Ehrfurcht beiseite gestellt : diese Xamen erscheinen mit kleinem Anfangsbuchstaben. Und doch stellt Art. 13 der „Internationalen Eegeln der zoologischen Nomenklatur" den Gebrauch der großen Anfangsbuch- staben bei solchen Artnamen frei. Es ist dies einer jener Widersprüche, die sich öfter in der modernen Schmetterlingsnomenklatur finden. -) Diese Annahme ist richtig. Wie ich nachträglich sehe, ist in Speiser (Die Schmetterlingsfauna der Provinzen Ost- und Westpreußen, 1903, S. 38) bei Chardinyi angegeben: am Köder im Juli. ^) Diese Art soll nach S pul er am „Spätnachmittag" auf Heide fliegen. *) Auch A(j>-. iiiferiecta III). wurde bei „großer Mittagshitze" gefangen (cf. Stell werk: Die Lepidopterenfauna der Preußischen Rheinlande, 1863, S. 98.) Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. (i. 176 Chardinyl kopuliert also, obwohl Tafrflieger, am Al)eiKl oder in der Nacht. Ich beobachtete eine Ko])ula um S i^ Uhr abends, sie dauerte 214 Stunden. 2 weitere Pärchen müssen zwischen 12',, I'hr nachts und 7 Uhr morgens die Vereinigung vollzogen haben. 3 Tage nach der Kopuhi fand die Eiablage statt. Zeitpunkt : 3 — ^6 Uhr nachmittags. Sämtliche Eier wurden an (Xqw Leinwand- deckel des kleinen Gläschens a])gclegt, untl zwar in Gelegen von 10 bis 120 »Stück, manchmal in 2 Scliichten übereinander, so daß regel- re-:'hte Eihaufen entstanden. Die letzten Eier wurden ausgestreut. Ein normales £ hat etwa ädO luer bei sich. Zfillner spricht (1. c, p. 63) von einer Gesamtzahl von (50 bis 00 Stück, ei' inuß also schon sehr ge- flogene $? vor sich gehal)t ha])en. (iO bisOOStück als (lesamtzahl wären auch l)eieinerArt,dieals l\auj>e überwintert, lioch st auffallend gewesen. 11. Das Ei. 3 Tage vor dem Schlüi^fen tritt an der Mikropvle ein schatten- glciches, feines Pünktchen auf: der Kopf der werdenden Raupe. Am nächsten Tage werden die gelblich weißen Eier etwas gelblicher im Farbton; was sofort auffällt, wenn man 2 Gelege verschiedenen Alters nebeneinander hält. Dann tiitt eine Verfärbung nach grau hin ein, wobei der dunkle Punkt, der jetzt bedeutend dicker geworden ist, schwärzlich aus dem Grau hervortritt. — Chardinyi gehört also hinsichtlich der Verfärbungsstufen des Eies zu jenen Agrotis- Arten, die keine i'iinkt- und Bandzeichnung aufweisen. III. Die Raupe. a) Anzahl der HiUitungeu. Was die Anzahl der Käutuugen betrifft, so mul.i ich Zeil hier gegenüber betonen, daß ich .') IfäutungcMi beobachtet habe. Beeinflußt durch die Suggestivkraft der Zahl 4, glaubte ich zunächst, mich bei der ersten Zucht in der Zahl der Häutungen geirrt zu haben. Die Nach- zucht beseitigte aber jeden Zweifel. Leider bin ich wegen zeitweiliger Arbeitsüberlastung bei allen ])eit(Mi und Maße der Nachzucht: ') Daß (lies die einzige zuverlässige Meünietliode ist, hat ueuer- «ling.-; DrE. F. isolier wieder betont (cf. Frankf. Ent. Zeit. 34, S. 1). J77 Schultz, Neues über Agrotis Chardinyi B. (Lep.). 7. XI. Die ersten Räupchen schlüi^fen. 16. XI. 1. Häutung (3 mm) 24. XI. 2. Häutung (4 1^— 5 mm) 2. XII. 3. Häutung (6—7 mm) 12. XII. 4. Häutung (9—12 1^ mm) Abgekürzte Überwinterung. 16. I. 5. Häutung 14 — 18 mm 8. II. Ausgewachsene Raupe . . . 24 — 29 mm Auffällig an dieser Tabelle sind die verhältnismäßig hohen 31a ß- zahlen der beiden letzten Häutungen und des ausgewachsenen Stadiums. Bei der ersten Zucht hatte ich gemessen: 3. Häutung: 6 — 7 mm; 4. Häutung: 9 — 11 mm; 5. Häutung: 14 — 16 mm; erwachsene Raupe: 24 — 26 mm. Diese letzteren Zahlen entsprechen etwa dem Zöllnerschen Angaben ^), sie dürften also das normale Maß darstellen. Die Naciizucht hat also la^äftigere Raupen geliefert als die Stammzucht. Wieder ein Beweis dafür, daß Inzucht, wenigstens einmalige, nicht gleichbedeutend mit Degeneration zu sein braucht, sorgfältige Pflege von Seiten des Züchters vorausgesetzt, b) Die erwachsene Raupe. Die ersten Stadien sind von Zöllner zutreffend beschrieben. Die erwachsene Raupe dagegen zeigte bei mir ein wesentlich anderes Bild als die Abbildungen in der Iris. Diese Abbildungen sind allerdings im Vergleich mit der Originaltafel ^) viel zu dunkel ausgefallen. Da aber auch die erwachsene Raupe im Text bei Zöllner et^\as zu kurz kommt, gebe ich eine genaue Beschreibung nach meinen Exemplaren. Vorweg möchte ich bemerken, daß ich Zöllners Beobachtung, daß die Raujjen in der Lage sind, ,,die hellere oder dunklere Färbung einiger- maßen der Unterlage anzuj^assen'', nicht bestätigen kann. Meine Exemplare, obwohl fast im Dunkeln gezüchtet, waren durchgehend sehr hell. Sie veränderten diese Färbung nicht im geringsten, obgleich ich öfter Versuche in dieser Richtung gemacht habe. Auch eine zeit- weilige Fütterung mit Erbse, der Zöllnerschen Hauptfutterpflanze, ergab hierin keine Veränderung. Beschreibung: i ,. | !■ 1; ; \ , ^) Zöllner sagt im Text: vor der S.Häutung ca. 10 mm, vor der 4. Häutung ca. 14 — 16 mm. Auf der Tafel liest man: nach 2. Häutung 10 mm, nach vorletzter — also der Zöllnerschen 3. — Häutung 15—16 mm. Die Ungenauigkeiten rühren daher, daß die Kaupen nicht in der Häutung gemessen wurden. 2) Herr Zöllner war so liebenswürdig, mir die Originaltafel zur Ansicht einzusenden. Auch an dieser Stelle sage ich genanntem Herrn meinen besten Dank, ebenso für die Begutachtung meiner Falter (s. u.). Eutoinolog. Mitteilungen X, 1921. Nr (i. 17S Koj)f': hellbraun, mit einem nach aiilJen konkaven Bogen und einem kurzen, geraden Strich von dunkclljrauner r^irl)e auf jeder Hemisphäre. Halsschild: nicht ganz halbkreisförmig, manchmal kaum sich abhebend; Rücken- und Nebenrückenlinie setzen sidi iibci' das Hals- schild bis zum Kopf hin fort. Grundfarbe: ein gewässertes helles Gelbbraun, seltener Grau- oder Rötliclil)i'aun ; auf den ersten Segmenten mit einem Stitli ins Grünliche (infolge der Nahrung), auf den letzten ins Rötliche spielend. Wenn die Wässerung kräftiger ist, wird der Gesamteindruck dunkler. Rückenlinie: breit gelblich- oder rötlich-grauweiß, scharf an denKanten abgesetzt, in den Segmenteinschnitten bisweilenverschmälert. Nebenrückenlinien: von denselben Farbe, etwas breiter als Dorsale. Innen von einei' Linie von dicken sehwaizen Strichen begrenzt, die vom 4. Segment ab nach hinten an Deutlichkeit zunehmen. Diese Striche sind sehr charakteristisch. Jeder einzelne Strich ist vorne dicker, verjüngt sich also nach hinten. In seltenen Fällen ist jeder Strich in zwei Punkte aufgelöst: einmal fehlte die Zeichimng g-anz, nur der hintere Punkt war vorhanden, aber dieser gehörte zum Punkt - A\arzensystem. Seitenlinien: von der Farbe der Dorsile und Subdorsalen, aber bedeutend breiter. Sie verlaufen unmittelbar unterhalb der Luft- löcher. Die.se stehen in schwarzen Strichen, die wie oben bei den Sub- dorsalen die innere Begrenzung der Seitenlinien bilden. Die schwarzen Striche können zu einer einheitlichen Linie zns im menf ließen. Nur einmal beobachtete ich fast völliges Fehlen dieser Striche. Nach den Füßen zu sind die Seitenlinien nur schwach abgesetzt. Bauch: dunkel gelblich- oder rötlich-graubraun. (Die I>auelifüße sind nicht übermäßig klein, im \"ei'gleieli mit andeien Ac/rolis- Arien sind sie als mittelgroß zu bezeichnen.) IV. Fii(tei'j)tIaiiz(Mi. Zöllner fütterte mit Salat, .sodami mit Erbse. Auch k-h habe bei meiner ersten Zucht zuerst Salat gereicht, aber mu" etwa 8 Tage lang. Ich ging dann zu einer anderen Futterpflanze über, die ich viel- fach bei Agrotis-Zuchten mit bestem Erfolg verwandt hatte: zur Acker- gänsedistel (Sonchusl. Das Futter wurde sehr gerne genommen. Ich habe Sonchus arvensis, oleraceus und asper gereicht. Am wenigsten gern wurde asper genommen, am liebsten war den Raupen arvensis, voi' allem au]ihage R. heraus- stellt. — ISl Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. 6. Die 8pannAveite der erzielten Falter II. und III. Generation war in der II. häufig, in der III. teilweise größer als die der Stammzucht oder die von Freilandexemplaren. Trotz Inzucht wurden Exemplare bis zu 32 ( ! ) mm Spannweite erzielt, das Normalmaß wurde also mit etwa 3 mm überschritten. — Beiträge zur Kenntnis der Tenthredinoidea VII. (Hym.) Von Dr. E. Ensliii, Fürth i. B. (Mit 3 Abb. im Text.) 13. Die (irattiiiig Pelmatopiis Htg. Über die Arten der Gattung Pelmatopus Htg. {Pseudodineura Knw.) herrschte bisher noch mannigfache Unklarheit, besonders in dem gegenseitigen Verhältnis der Arten hejMticae Brischke, Knw. und mentiens C. G. Thoms, sowie der Arten fusculus Kl. und parvulus Kl. Dem eifrigen Erforscher der Blattminierer, Herrn Dr. M. Hering ist es nun gelungen, das von Brischke als P. hepaticae beschriebene Tier wieder zu züchten, außerdem aber auch eine bisher noch unbekannte Art zu entdecken, die \\eiter unten beschrieben wird. Ferner wurde mir vom Zoolog. Museum in Berlin freundlichst die dort unter Nr. 13903 aufbewahrte Type von P. parvulus Kl. zur Untersuchung überlassen, so daß ich jetzt in der Lage bin, die bisher bekannt gewordenen Pelma- topus-Arten besser zu unterscheiden als mir dies bei der Verabfassung meiner ,, Tenthredinoidea Mitteleuropas"' möglich war. Ich gebe zu- nächst eine Bestimmungstabelle, um daran einige Bemerkungen zu knüpfen. Die Tabelle kann sich vorläufig nur auf die ?? erstrecken, da mit Sicherheit bisher nur von der neuen, von Herrn Hering er- zogenen Art das cj bekannt ist. Das ,^ von P. mentiens dürfte sich durch helle Beinfärbung von den übrigen unterscheiden. P. parvulus ^ wird durch die tiefe Stirnfurche leicht zu erkennen sein, während die Unter- scheidung von P. fusculus und Heriiuji am schwierigsten sein wird. P. ftisculus dürfte sich durch kürzeres 8. Fühlerglied von Heringi trennen lassen. Analytische Tabelle der Pelmatopus - Art en. 1. Beine ganz gelb, höclistens die Basis der Hüften geschwärzt oder gebräunt. Stirnfeld seitlich durch schwache Kiele begrenzt, unten die Begrenzung unscharf, in der Mitte unten ganz fehlend. Unten an das Stirnfeld schließt sich eine ziemlich tiefe, zwischen die Fühlerbasis hereinziehende Stii nfurche an, die sich nach unten zu verschmälert, so daß sie die Form eines gleichschenkligen, spitzwinkligen Dreiecks hat. Fühler schlank, das achte Füliler- glied gut dreimal so lang als dick (0,3 : 0,09 mm). Sägescheide Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. G. 182 vgl. Abb. 1, doch ist bei manclien Stücken die Spitze der Säge- scheide etwas mehr abgeiiindet. Länge 4 — 5 mm. Bei der Xominatform ist der Hinterleib wie der ganze übrige Körper schwarz, einzelne Segmente jedoch oft mehr oder weniger bräun- lich. Bei der var. nov. Konoiri {hc}>aiirac Kin\., Enslin nee BTischke) ist dei ITinterleib ganz rotgell). DeiitscMaiifl, Schweden ]. P. nieiiticns ('. (». Thomas [hepaticac Brischke). — An den Beinen die Hüften, Trochanteren und die Basis der Schenkel mehr oder weniger geschwärzt 2. 2. Unterhalb des iindeiitMcli begrenzten Stirnfeldes eine tiefe, sich nach unten etwas verschmälernde Stirnfurche, die bis etwas unterhaü) der Fühleibasis hinzieht. An den Hinterbeinen niu' die schmale Basis der Schenkel, außerdem auch die Hüften und teilweise die Trochanteren schwarz. Achtes Fühlerglied nur Abb. 1. Abb. 2. Abb. :?. wenig mehr als doppelt so lang wie dick (0,18 : 0,08 mm). Säge- scoeide ähnlich geformt wie bei F. meniiens (Abb. 1), nur am Ende etwas stumpfer zugerundet. Färbung schwarz, Mandibeln, Oberlippe, Tegulae und teilweise das neunte Rückensegment des Hinterleibs hellbraun. Beine gelb, an den Vordeibeinen die Hüften, Trochanteien und die Basalhälfte der Schenkel geschwärzt, an den .Aliltclbciucn die Schwärzung der Schenkel geringer, nur auf die Basis und auf die Glitte der I'nter- und Hinterseite beschränlit, an den Hinterbeinen die Trochantereu großenteils braun, die Schenkel nur an der Basis schmal ge- schwärzt. Flügelstigma gi'oß, hellbraun, die diitle Cubitalzelle sehr kurz, nur halb so lang als die zweite Cubitalzelle. Der J^vadial- quernerv mündet an der Grenze des zweiten und dritten Drit- tels dci- dritten ( 'ul)italzelle. Länge 4,5 mm. — (Österreich 2. /'. P. pairnh(S Kl. Entomol. Mitteilungen X. 12 183 Enslin, Beiträge zur Kenntnis der Tenthredinoidea VII. (llym.). — Die Stirnfurche unterhalb des Stirnfeldes sehr flach oder ganz verloschen. Die Basis der Hinterschenkel breit, oft über die Hälfte geschwärzt. Achtes Fühlerglied etwa dreimal so lang als dick. Sägescheide anders geformt 3. 3. Sägescheide dick, am Ende spitzbogenförmig ziigerundet, mit ziemlich langen, gekrümmten Haaren besetzt (Abb. 2). Stirnfeld schwach begrenzt, unten nicht unterbrochen, die unter ihm liegende Stirngrube breit, nur schwach vertieft. Achtes Fühler- glied etwa dreimal solang als dick (0,23 -.0,08 mm). Stigma gleich- mäßig braun gefärbt. Gesicht fein und ziemlich dicht punktiert. Färbung schwarz, Oberlij)pe und meist die Tegulae braun. Beine schwarz, die Sjiitze der Schenkel, Tibien und Tarsen schmutzig gelb, letztere teilweise gebräunt, besonders an den Hinterbeinen. Länge 3 — 4 mm. — ^littel- und Xordeuropa, Sibirien. 3. P. fiisciilus KL — Sägescheide schmal, zum Ende zugesj)itzt, die Behaarung kürzer (Abb. 3). Stirnfeld wie bei voriger, die unter iüm liegende Stirn- grube nicht vertieft. Achtes Fühlerglied nicht ganz dreimal solang als dick (0,21 : 0,08 mm). Stigma braun, die Scheibe heller, durchscheinend grau. Länge 3,5 mm. — Mark Brandenburg. 4. P. Heringi n. sp. Bemerkungen zu den einzelnen Arten 1. P. nientiens C. G. Thoms. Diese Art wurde zuerst von C. G. Thomson (Hym. Scancl., I., 1871, p. 221) als Blennocampa meniien^ beschrieben. Brischke (Schrift, natuif. Ges. ]])anzig N. F. V. P. 4, 1883, S. 237) beschrieb daini das gleiche Tier, das er aus Minen von Hepatica triloba erzogen hatte, als Dineura hepaticae, vermutete aber selbst (ibid., p. 281), daß seine Art synonym zu B. mentiens sei. Konow stellte dann (Wien. Ent. Ztg., IV, 1885, p. 297) die Gattung Pseudo- dineura auf, die jedoch zu der bereits 1837 von Hartig (Fam. d. Blatt- und Holzwesj)en, p. 244) errichteten Gattung Pelmatopus synonym ist, und führte die genannten Arten unter dieser Gattung. Nun be- hauptete Konow (Ent. Nachr., XXV, 1899, p. 92) aber weiter, daß aus den Blattminen von Hepatica nicht die von Brisch ke beschriebene mit dem Thomsonschen P. mentiens synonyme Art entstehe, sondern eine andere, noch unbeschriebene Spezies, die sich durch ganz rotgelben Hinterleib anszeichne. Konow nahm an, daß Brischke einer Ver- wechslung bei der Zucht zum Oj^fer gefallen sein müsse. Er schlug jedoch voi, für die noch unbeschriebene Art den Namen P. hepaticae Brischke beizidjehalten, weil Brischke wenigstens die Larve beschrieben habe. Woher Konow sein Wissen über die aus Hepatica entstehende Entoraolog, Mitteilungen X, 1021, Nr. r>. 184 Art mit rotgelbem Hinterleib hatte, verrät er nicht, c)l)\\()lil bekamit ist, daß Konow sieh selbst mit Zucht der Blatt wespeu nicht befaßte. Wir können jedoch aus dei- Literatur die Quelle nachweisen. Hans Brauns, mit dem Konow in enger \'erbindung stand, berichtet nämlich (Ent. Nachr., XVII, 1891, p. 119), daß in Rostock im Garten des Gym- nasialdirektors Dr. Krause sich alljiUirlich im .Mai die Pseudodineura hepalicae Brischke häufig finde und dort auch die Minen in den Blättern zu finden wären. Brauns fing wohl zahlreiche Tiere, y-üchtete aber keine. Dies waren nun die Tiere, die Konow vorlagen. Wenn es .sich auch um k'Mue gezogenen Stücke liandelte, so ist nach der ganzen Schilderung von Brauns doch wohl sicher, daß es sich um eine in Hepatica minierende Art handelt. Seither wurde über die aus Hepatica-Minen entstehenden Blattwespen nichts mehr bekannt und ich schloß mich daher in meiner Bearbeitung der mitteleuro23äischen Tenthrediniden unter A'orbehalt der Konowschen Ansicht an Die Sache ist aufs neue daduich in Fluß gekommen, daß Herr Dr. Hering wieder HepalicuMmen zur Zucht einsammelte und dabei nicht die Konowsche Art mit rotgelbem Hinterleib, sondern den P. men- tiens C G. Thoms. erhielt. Es ist nun also sicher, daß Brischke keines- wegs einer Verwechslung zum Opfer gefallen ist und daß P. mentiens eine in Hepatica lebende Spezies ist. Die Frage ist nun die, wie es sich mit der Konowschen Art mit rotgelbem Hinterleib verhält. Konow selbst hielt es schon für si-ln unwahrscheinlich, daß in Hepatica zwei verschiedene Pelmatopus leben sollten. Ich glaube, daß die Konowschen Tiere nin- eine helle Form des P. mentiens sind. In den ])lastischen Merkmalen ist ein Unterschied nicht vorhanden und daß die Färbung bei Blattwespen stark variieren kann, ist bekannt. Auch kommen bei P. mentiens Stücke nicht selten vor, bei denen der sonst schwarze Hinter- leib stellenweise schon bedeutende Aufhellung zeigt. Ich habe darum die Konowschen Tiere, die nun einen neuen Namen erhalten müssen, als var. Konoivi zu P. mentiens gestellt. Ks wäre imnu-ihin interessant, falls der von Brauns angegebene Fundort noch vorhanden ist, von dortigem ^laterial Zuchten zu vei'anstalten. 2. P. parvnlus Kl. I)i<- in der Taljelle angegebenen .Merkmale sind auf Grund der Untersuchung der Type gegeben. Außer der Type sind mir A\eitere Tiere dieser Art nicht bekannt geworden. Die in meinen ,,Tcnthredinoidea Mitteleuropas" angegebenen Merkmale zur Trennung von P. jiisculus uird parruJus, die hauptsächlich von Konow stammen und die ich schon dort als unsicher bezeichnet habe, können nun nicht mein- als maßgebend gelten. Über die Biologie t!es P. par- indiis ist nichts bekannt. 12* 185 Enslin, Beiträge zur Kenntnis der Tentliredinoidea VII. (Hym.). 3. P. fusculiis Kl. Dies ist die häuiigste der Pelmato})us- Arien. Durch die kurze und dicke Sägescheide ist sie leicht kenntlich. Die Larven minieren in den Blättern von Ranumulus re'pens und acer. 4. P. Heringi n. sp. o ?• Schwarz, die Mandibeln großenteils braun, Tegulae am Rand schwach bräunlich durchscheinend, an den Beinen die breite Si^itze der Schenkel, die Tibien und beim ? die Basis des Metatarsus gelb, die übrigen Beme schwarz, die Tarsen bräunlich. KörjDer schwach grauweiß behaart. Fühler 2,3 mm lang, beim ? faden- förmig, beim o zur Spitze etwas verdünnt, ihre Behaarung beim o etwas mehr abstehend und dichter als beim $. Drittes und viertes Fühler- glied gleichlang, das achte Fühlerglied beim $ 0,21 mm lang und 0,08 mm dick, beim S 0,25 mm lang und 0,07 mm dick. Kopf hinter den Augen verengert, das Gesicht sehr fein (feiner wie bei P. fusculus) und mäßig- dicht punktiert. CUypeus vorne gerade abgestutzt: Wangenanhang sehr schmal, jedoch deutlich vorhanden. Stirnfeld schwach begrenzt, unten nicht unterbrochen. Unter dem Stirnfeld liegt ein dreieckiges Feld, das die Stirngrube vertritt, das jedoch nicht eingedrückt oder gefurcht ist. Scheitel gut dreimal, beim $ fast viermal so breit als lang. Thorax nur äußerst fein und nicht dicht punktiert, glänzend. Schildchen flach. Flügel nur ganz leicht grau getrübt, Geäder schwarzbraun, Stigma braun mit bleicher Scheibe. Radialquernerv trifft die Mitte der dritten Oubitalzelle. Dritte CJubitalzelle ziemlich kurz, wenig mehr als halb so lang wie die zweite Cubitalzelle. Die Entfernung des Basal- nerven vom Ursprung des C'ubitus ist gleich der Länge der ersten Cubitalzelle. Arealnerv mündet in die Mitte der Basalzelle. Fußklauen einfach. Hinterleib glänzend, die Tergite kaum wahrnehmbar quer- gestrichelt. Sägescheide vgl. Abb. 3. Beim S tue Genitalplatte am Ende schwach bräunlich durchscheinend, schmal zugerundet. Länge 3,5 mm. Fundort: Rüdersdorf. Die neue Art unterscheidet sich durch die Form der Sägescheide im Verein mit der mangelnden Stirngrube sofort von allen anderen. Die ^ und $ Type, sowie 3 $ CotyiDen befinden sich in meiner Samm- lung, die übrigen Cotypen in der Sammlung des Herrn Dr. Hering. Dieser erhielt die Imagines durch Zucht aus Blattminen von Anemone silvestris. Von dem fünfteiligen Blatt der Anetnorie bleibt das mittlere Blatt meist von dem Befall verschont, während die jolatzförmige Minen- bildung an den seitlichen Blatt eilen erfolgt, die meist ganz von der Mine eingenommen werden, wenn diese ihre größte Ausdehnung erreicht hat. Einmal wurde eine jedenfalls zu dieser Art gehörige Mine auch an einer Ranuncidus- Art im botanischen Garten in Dahlem gefunden. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. U. ISG Neue Beiträge zur Artfrage, zur Variation und zur natürlichen Gruppierung der Dryadinae. (Lep.) Von T. Jl(Mi({, Rüdnitz (Mark). (Mit 1 Tafel.) Im ,,Entomol. Keeoul and Journal of ^'ariation", 11)21, Xr. öff., erschien eine Arbeit von Roger Verily ,,An Essay on the Sj'stematic Study of Variation in tlic IJaces of Zi/gaena (rect. Anlhrocera) fiUi)en- dulae''. Verity bespiicht die bekannte Tatsache dei- zuweilen häufigen äußeren Aitähnlicldvcit zwischen Faltern von lonicerae, irijolil und flliyeyuluh« und sieht die Ursache in Parallelvaiiation. l']r scjnciht: „different species can pioduce individuals, to all extcrnal appenance exactly similar to each other''. Bisher wurden die sog. Übergangstiere meist für Hj^briden gehalten, Verity weist aber darauf hin, daß, wenn die häufig stattfindenden hybriden Vereinigungen fruchtbar wären, die Grenzen zwischen den Arten längst aufgehoben sein müßten. Daß Variation nicht Hybridisation der wesentliche Faktor sei, ergibt sich nach Verity besonders auch daraus, daß gerade dort, wo nur eine Art fliegt, doch die sog. ,, Übergangsformen" (zu andern Alten also) vorkommen. — Icli kann nun Parallelbeispiele bei den Dryadinae anführen, indem ich für Chssiana nehne Schiff, angebe, daß diese an begrenzten Orten in der j\Iark, wo sie ganz allein vorkommt, in manclien Jahren \"aiietäten hervorbringt, die ,, Übergänge'" zu dei' iUinlichcn (7. ( )ij)/ir(isin( zu sein scheinen — mindestens Avai en die l'\\lter ver- scliiedeiiei- .lahigänge oft so veischiedcn, daß sie veischiedcneii Rassen von sehne hätten angehören können. — Jm ,,Ent. Record usw.", 1921, Xr. (5, 8. 120, findet sicli für die Cegend von X. Pevon, England, über sehne iind evphrosine folgende Xotiz aus den Sitzungsberichten di'i' Entom. 8oc. of London vom 3. Xovember 1920 : Von Herrn B. 0. Ada ms wird eine großartige Sammlung von Aberrationen der sehne und euphro- sine vorgelegt, alle einer begrenzten Lokalität (600 Fuß riberm Meeres- spiegel) in X". Devon cntstanimcnd. ÜaruntcM bc^fandcMi sich zwei ,, offenbare" Hybriden, das eine Tiei- obciscits wie e n]>hrosine , unterseits wie sehne., das andere Tier umgckehil, nur unterseits wie evphrosine aussehend. Zum Sclihd.i licil.it es: ,/riie tAvo species ofteu overlapped." — Ohne Zuchtproben könnte nur ein viel umfassendeies X'ergleichs- material aus mehreren ähnlichen Lokalitäten — auch solchen, wo nur einer Ai't fliegt — heute die iMitscheidung darüber l)iingen, ob wiiklicli Hybriden vorliegen und niclit teilweise Parallelvaiietäten. — Was aber hiei' für l-^ivbe und Zeichnung galt, das, sollte man nKMucii. mül.^te auch zuwcih'n für nioi pliologische Teile gelten — z. !>. tiü' Ainiaturcn i\vs 1 87 Reuß, Xeue Beiträge zur Artfrage usw. der Dryadinae. Hinterleibs, für sog. Duftorgane usw. — Während wir aus 1000 Faltern eine Art leicht durch das Auge die Aberrationen der Farbe und Zeichnung heraussortieren, ist es aber mit dem P^rkennen der anderen I^nterschiede, welche erst durch mehr oder -weniger umständliche, zeitraubende Präparate sichtbar gemacht werden müssen, eine ganz andere Sache, besonders wenn ein Teil nicht ohne Beschädigung des betreffenden Falters zii erlangen ist. I'nter solchen Umständen ist es nicht verAvunderlich, wenn die Sexualarmaturen, z. B. für ,, konstant" gehalten "werden — man hat ja selbst von den gewöhnlichen Arten nur ein paarmal die Armaturen nachgeprüft ! Übersichtliche photo- giaphische Vergrößerungen von auch nur 100 Armaturen einer Art existieren vielleicht noch nirgends! — Auch ich hatte bei meinei^ Unter- suchungen mit den üblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, und A\enn das vorliegende Material doch neue Perspektiven im gedachten Sinne eröffnet, so ist dies nur dem Zusammentreffen einer ganzen Reihe von glücklichen Umständen zu danken. Besonders fruchtbar war der Vergleich, meiner Resultate mit denen von Herrn Dr. W. Petersen in ,,Die Moiphologie der Generations- organe der Schmetterlinge und ihre Bedeutung für die Artbildung", Mem. de l'Acad. des Sc. de St. Petersbourg, T. XVI, 8, 1904. —Ein weiteres neues Moment trage ich hinein, durch Berücksichtigung dev Funktion der Armaturen am lebenden Tier während der C'opula. — Ich gehe zur Besprechung der beigegebenen Tafel über. Die Xummern der Figuren bezielien sich bei den Armaturen auf je zwei, zwei- bis dreiteilige Bilder, zwischen denen die Nummern stehen; die übrigen Figuren sind einzeln numerieit. ^'on den Armaturenteilen sieht man in Seiten- und Oberansicht a) Tegumen mit Unkus, b) eine oder beide Valven. Tegumen und Unkus veriialten sich bei dem lebenden Tier etwa wie Hand und Finger — sagen wir Zeigefinger, — die Beweg- lichkeit des freien Hakens entspricht ungefähr diesem Beispiel. Die Apicalteile der Valven sind mit großer selbständiger Beweglichkeit begabt, die beiden Fortsätze (Processus superior und inferior bei Peter- sen, 1. c.) heißen bei mir obere und untere Flagellen (Geißelanhänge), wegen ihrer Funktion bei der Copula. Bei letzterer sind alle Armaturen- teile in steter Bewegung, mit Ausnahme des Unkus, der rechtwinklig über den Anus des o herabgebogen, die ^-Scheide entweder direkt (Cl. selene, z. B.) oder iirdirekt durch den von mir als Vermicula be- zeichneten ^-Fortsatz erfaßt und krampfartig festhält. Letzteres ist in Fig. 21, Gopula von Dryas pajyJiia dargestellt. Links befindet sich der männliche, rechts der weibliche Hinterleib, letzterer mit der nackt- chitinösen, hervorgeschobenen Gopulationsfläche, die von der (fenster- Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Nr. li. 188 rahnienarlig eingezeichneten) o-^'alve erfaßt Aviul. Innerhalb der Valvenumrisse ist der Unkus (mit sieben Kammspitzen, einer selteneren Zahl bei nordischen ixijMa) in der angegebenen Stellung in die Vermi- cula eingreifend, daruntei- die Scheide zu sehen, in -welcher der Penis mit seinem .Schuppenmantel verschwindet. J^inks ist noch die Penis- scheide eingezeiclinet und über den Spitzen von Vermicula und Unkus unter dem Tegumen ein rudimentäres Blättchen, vielleicht eines Gnathus (s. I'ig. 20, 4). Am Valvenapex befinden sich die beiden Flagellen, eine keulenförmige, mit Stacheln armierte obere und eine mir mit langen (hier fortgelassenen) Haaren verzierte untere Flagelle. Indem sich die Valven (deren innere hier fortgelassene Armierung etwa jener von lafhonia Fig. 1, links, entspricht) während der C'opula sich in kauender Bewegung befinden, trommeln die beiden Flagellen unablässig, abwech- selnd schlagend, auf die v-Koi)ulationsfläche ein. Die quer geringelte gelbe Vermicula ist bei papkia, V, ganz frei — in der Pvuhe schließt sie S-füimig zurückgeschlagen, die Scheide ab (Fig. 24) — , während sie bei A. aglaia, R. latltonia zur Hälfte mit der Scheide verwachsen (sonst aber ähnlich gebildet) ist. Bei selene fehlt die Vermicula, ihre Rolle wird j etzt von der hier selber quergerieften (grünen)Scheide übernommen, welche eine einstülpbare Mündung besitzt, so daß auch hier ein Ver- schluß der Scheide in der Ruhelage stattfindet ^). — Fig. 20 zeigt in Weiterentwicklung der Darstellungen von T. A. Chapman, ,,Ent. Record", Bd. XXXII, PI. XI, ,,Onthe Scaphium ot Gosse", die richtige Lage der l)ekannten männlichen Armaturenteile zueinander. In Wirk- lichkeit kommen natürlich alle diese meist i)aarigen Teile nicht bei einem und demselben Tiere zusammen vor. Fig. 20, 1, paariger l'nkus (Grundform: unter den Dryadirme bei Clossiana m., Boloria Moore, Brenthis Hbn. erhalten): 2, paariger Subunkus (bei nordischen Drya- dinae nicht vorhanden); 3, ])aariges Scaphium (bei Dryadinae nicht vorhanden): 4, Siibscaphium, \inter dem Anus gelegen (bei DrycuJinae nicht vorhanden) — ol) die merkwürdige chitincse Bildung unter dem Anus bei Rathora unf! KükcnlhalieUa hierher oder als veikünnnerter Gnathus zu rechnen ist, kann ich augenblicklich nicht entscheiden: vgl. Petersen, I.e., wo das Scaplliuni fälschlich unter den Anus verlegt wird: 5, paariger Gnathus (Chapman), bei Dryadinae des X'^ordens nicht vorhanden: (i, ])aarige Penisscheide (bei nord. Dryadinae überall): 7. paarige A'alvcn (bei nord. Dryadinae überall); A, Aedoeagus; V. Vesica (beich' bei den nord. Dryadinae nicht in dieser schlanken Form vorhanden — der .Vcdocauns bildet auch keine geschlossene ]>öhre). ') N'gl. iiifiuc Arbeit ühcr Diifudinae im ..Aicliiv liir Xatui oeschichte'-. l'.ti'l. 189 Eeuß, Neue Beiträge zur Artfrage usw. der Dryadinae. Unter diesen Voraussetzungen, die ein Mißverständnis über den rela- tiven Wert und die Bedeutung der abgebildeten morphologischen Details ausschließen dürften, zeige ich die Armaturen und Androconien (letztere soweit vorhanden) von sechs Gruppen dex Dr yadinae , darunter die mutierenden Armaturen der Clossiana triclaris, sowie den einzig- artigen Fall asiatisch-afrikanischer Preponderanz in den Valven der BatJiora isaeea Doubl. Rathora Moore, Type: latJwnia L. — Fig. 1, lathonia L.; besonders beachtenswert ist der kleine Doijpelhaken an der unteren Flagelle. Eine chitinöse Stütze iinter dem Anus bei dieser und der folgenden Gattung wurde schon erwähnt. Fig. 2, isaeea Doubl.; hier sind bisher unbekannte große Unterschiede gegenüber der vorigen Art zu sehen, die zarteren, schwach armierten Valven haben nicht armierte untere Greif lappenflagellen, wie solchetypisch sind für die folgende asiatisch- afrikanische Gattung: Kükenthaliella mit (Archiv für Naturgeschichte, 1921; .Soc. Ent. Xr. 4, 1921) Type: gemmata Btl. — Fig. 5, K. altissima Elwes; Fig. 6, K. eugcnia Ev. (und rhea Gr.) sind gedrungene Ausgaben der Fig. 7, K. gemmata Btl.; Fig. 3, K. hanningtoni Elw. (afrikan. Sektion) identisch mit baumanni Eebel u. Roghs. und excelsior Btl.; Fig. 4, K. smaragdifera Btl. ; das stumpfe Tegumen, die sehr verlängerten Valven mit Greiflajipen auch am Unterrancl fallen besonders auf. Yramea m., Type: cytheris Dr. — Die Armatur von cyiheris ist in Fig. 8 abgebildet; die Androconien in Fig. 25, 26. Die zugehörigen Deckschuppen sind denen von Brenthis daphne ganz ähnlich (Fig. 22), nur schlanker (vgl. clieseZeitschr., 1920, H. 9/12, Soc. -Ent., 1921, Xr. 4). Ähnliche rotgelbe Deckschuppen kommen mu^ noch l>ei nord. Brenthis- arten vor, sowie bei Fabriciana elisa God. von Korsika. Fig. 32 zeigt eine seltene incipiente Androconie (welche verstreut unter normalen Androconien vorkommt) von clisa. God. Fig. 9, Y. darwini Stdgr. (= dexamene Bsd. ?); Fig. 10, Y. inca .Stdgr. aus 4000 m Höhe etwa, in Bolivien. Die sonst sehr verschiedenen Tiere der südamerikanischen Gattung zeigen Armaturen von prinzipiell gl eic h er urtümlicherBildung. Brenthis Hbn. Type: hecate Schiff. Fig. 11, Br. ino amurensis Stdgr., die Armaturen aller drei Hauptarten von Brenthis gleichen sich noch mehr als dies bei Yramea der Fall war, und genügt also eine Figur für den vorliegenden Zweck. Androconien von Brenthis: Fig. 23, Br. ino Rott.; Fig. 27, 28, Br. daphne Schiff., Fig. 29, dieselbe Art, einzeln vorkommende Androconie von urtümlichem Typus, gestreift, mit kantiger Spitze: Fig. 30, Br. hecate alaica Stdgr., gestreifte urtüm- liche Androconie (einzeln und verstreut nur bei manchen Exemplaren Entomologische MUtcilungcn. Bd. X. Xr. ß. Tajd I . T. Rouss: Dryadinae. Entomolog. Mitteilungen X, 1921, Xr. (i. l'.Hl von alaica auf 0 Vordeiflügel- Adern, ax, cuo, ciij^, m., — m^^ vorkommend ). Daneben finden sich incipiente Androeonien, P^ig. 31, aber keine Deck- schujjpen. Bei den androconienreiehen Arten, ino, daphne kommen dagegen (meist rotgelbe) Decksc huppen vor, Fig. 22. — Die Schuppen wurden bei 5 UOfacher Vergrößerung unter Amialime eines Duichmessers von 10 cm für (his Selifeld gezeichnet. Boloria 3Iooi'e, Type: pales Schiff. — Fig. 1!), JJ. arttiladte Ksp., ohne Greifhaken an der ^'alvenspitze, dafür mit l:>reiter Valven- greif fläche. Clossiaiia m., Type: sehne Schiff. — Die in l'ig. IG abgebiklete Armatur zeigt den überall in der Gattung vorkommenden Greifhaken am Valvenapex und die entspiechende Abschlägung des unteien Valven- randes. Der Unkus ist zweispaltig und nicht nur zweispitzig (erst eres Merkmal ist nur spezifisch). Fig. 18, Cl. oscarus Ev. ; die einzige Clos- siana- Art mit zwei aktiven Greifhaken. Fig. 17, Cl. astarlc Doubl, mit Boloria ähnlicher Oberrandflagelle; Cl. elalns Stdgr. zeigt noch das gleiche Merkmal. Fig. 15, Cl. aj)hirapc Hbn., zeigt eine Mittclform zwischen verschiedenen Greifsystemen. Obere Flagelle zweilappig; untere Flagelle mit Greifhaken, aber der untere Valvenrand ist noch nicht entsprechend abgeschrägt (vgl. Bolorial). Während aphirape von Mitteleuropa im Verlaufe der Untersuchungen nichts Xeues ergab, zeigt ein Exemplar aus Lappland, als ,,iniermed'ia" bezeichnet, Arma- turen, welche durchaus denen der Cl. helena und moniinus (beide mit gleichen Armaturen, aus Nordamerika) entsprechen: der hühnerkopf- förmige Valvenapex zeigt einen Kamm von mehreren Ghitinzähnen über dem Greif haken. Zugleich verändert sich das Tegumen sehr Avesentlich. Ferner ergab Cl. aphirape iridaris Hbn. aus Nordamerika neben durchaus der aphirape gleichen Armaturen noch die Originale von Fig. 13 und 14. Letzteic Aimatur (von w elcher leidei- dci' Unkus fehlt) ist vonsc/e«e-Armaturen so gut wie gar nicht unterschieden. Es handelt sich hier also zum zweitenmal um die sprunghafte Depro- duktion einer ccliten C7o,s.sia?w-Valve. Die Variationstendenz der aphirape Iridaris Wcgi in der IJichtung d(M- t y])i sehen CZ. seZe?i6. Fig. 13 stellt einen noch bedeutsameien lund dar, indem der T'nkus eine Mittelstellung zwischen selene und aphirape Iridaris einnimnU, die Valvcii denen dci' selene etwa gleichen, die O ber ra nd-Flagelle aber keiner normalen Form entspricht — auch dann, wenn die Oberrand- Flagellen aller (;ru]jpen verglichen wurden. Denn nirgends sonst ist eine Oberrand-Flagelh^ bchaarl wie hiei', und niigeiids auch zeigt sie so deutlich ihre Entstehung aus einer Faltung des ol)eien \'alvenrandes. Es liegt hier eine urtümliche Bildung vor, die noch hv'x verwandten 191 ßenick, Xomenklatorisches über Steninen (Col., Staph.). Arten als Parallelbildung auftritt. Das lehrt die Abbildung der Armatur für Gl. chariclea bei Petersen, 1. c, die durchaus die hier vorliegenden Details bringt, ohne daß Petersen die Behaarung der Flagelleii, extra beschreibt — sie konnte ihm noch nicht besonders aufgefallen sein. Während die Behaarung der Armaturen im allgemeinen bei den Peter senschen Abbildungen fortfällt, wird sie gerade bei dieser Flagelle gezeigt. Meine Armaturenserie von chariclea hält zwischen sehne und montinns die Mitte — Petersen hat also eine aberrative Bildung als Normalaimatur abgebildet I Dieser Zufall trägt wesentlich zu meinem Schlußsatz bei, mit dem ich nun den Kreis nach Veritys Ergebnissen (nach äußeren Merkmalen) hin ergänze: Zu manchen Zeiten und an manchen Orten können verschiedene Arten Individuen hervorbringen, welche einander (von Art zu Art) in den morphologischen Details vollkommen gleichen; entweder re- produziert eine Art die andere oder zwei verschiedene Arten reprodu- zieren ein gleiches urtümliches Stadium, oft mit fortschrittlichen Merkmalen gemischt. Diese morphologische Variation war den mir vorliegenden Tieren äußerlich nicht anzusehen. Nomenklatorisches über Steninen (Col., Staph.) Von L. Boiiiek, Lübeck. In der Unterfamilie der Steninen vernotw endigt sich seit langem eine Überprüfung der Alten auf Grund des Prioritätsgesetzes, dessen Befolgung doch immer noch die sicherste Gewähr für die Stabilität der Nomenklatur gibt. Auch bedürfen einige Xeubeschreibungen der Einordnung. Gattung SteiiilS, Untergattung Steiiiis s. str. *S7. Ananias Bondr. (Ann. Soc. Ent. Belg., 1912, p. 263) ist ein bipunctaHis mit bronzegrüner Oberseite. Ich besitze einige so gefärbte Stücke aus der Poebene, die im übrigen aber nicht abweichen, höchstens ein wenig undichter punktiert sind. Der Xame ist einzuziehen. St. Azarias Bondr. (a.a.O., p. 262) ist gleich St. biguttafus v. bijmsHi- latus Thoms. St. carinifroJis Petri (Siebenbürgens Käferfauna, 1912, j). 60), St. Doderoi Bondr. (a.a.O., p. 261) und St. latiplaga Penecke (Wien. Ent. Ztg., 1912, p. 237), ersterer als Varietät von St. longipes Heer, die beiden anderen als Arten beschrieben, bezeichnen dieselbe Variationsrichtung des *S7. longipes: Aufhellung der Basis des 2. Tastergliedes und in Verbindung damit kräftigere Stirnkielung und stärkere Entwicklung des ganzen Körpers, insbesondere Entomolog. Mitteilungen }{, 1921, Nr. 6. 192 der sekundären Geschlechtsmerkmale des o- ^ on St. carinifrons sah ich die Tj'pe, und vom Originalfundort des St. lafiplaga (Pruthufer bei C'zernowitz) habe ich ein großes ^Material in Händen gehabt, außer- dem konnte ich Tiere von den \Vestal]KMi bis Li\ land, Siebcnbüigeii inid Kleinasien vergleichen. Die Untersuchung hat mir die Übeizeugrnig gegeben, daß die Färbung der Tasterbasis kein dmchgi eilendes Unter- scheidungsmerkmal für die drei X'erwandtcn hiyuffal as^ bijnincfatus und longi'pes abgeben kann. Es können so\\oh] higultattis-i>iüc^e vor- kommen, bei denen die Aufltellung des 2. Tastergliedes auf eine schmale Basalpaitie beschränkt blcil)!, wie es anderseits bijninctatus- und noch öfter Jongijjes-F^xeinp\arc g\h\ , die das 2. Tasteiglied, das nniinal dunkel ist, an der Basis mehr oder weniger ausgedehnt gelb gefärbt haben. Die Verdunkeknig kann bei den beiden letztgenaiuiteii Arten soweit fort- schreiten, daß auch das J^asalglied dunkcHiraun odci' gar schv\arz gefärbt erscheint, insbesondere bei longi'pes, der offenbar am meisten zu Abänderungen in dieser Kichtung neigt. Auch die männliche Aus- zeichnung zeigt je nach der Entwicklung des Tieres eine geringe Varia- bilität. Übergänge nach jeder Richtung werden beobachtet. Demnach müssen alle drei Namen als Synonyme zu longipes Heer treten. *SV. Bracbcwli Bondr. (a.a.O., ]). 201 ), nach einem einzigen Weibchen von Brüssel beschrieben, ist sicher ein *S7. guftida I\Iüll. *S7. rufomaculafus Beruh., 1902, stimmt nach der Beschreibung völlig mit *S7. posiicalls Epp., 1.S92, überein. Obgleich ich keine Typen sah, nehme ich Synonymie an, da icli von letztgenannt ei- Art zahl- reiche Stücke untersuchen und ('l)cr('instinimung mit der Diagnose des >S7. rufotnaculatns feststellen koiuile. St. Veselyi Hambousek (Act. Soc. Va\\. Üoh., 1!)14, ]>. II) dürfte eine Foi'm des *S7. < ri/l/nocneimis Epp. sein, bei dei- die \'ei(lunkelung der Beine rmd Tastei weiter vorgeschritten ist. Beide I^eschreibungen stimmen im übiigen vorzüglich ül)erein. St. cnrvlpeK Beruh., lOHi, ist wegen St. cnrripes Ste])h., 1S82, um- zubenennen, er möge solidvx >n. heißen ). *SV. lompprvvis E])])., 1888, wegen St. longipenni.s Key, 1S8;5: pro))rius m. St. sim])lc.r i'as., ISS4, wegen St . .simple x Wvy, \SH',i: Iricu.yi'uJatv-'iVK Untergattung >>süis l'ey. Sl . Imphlhdlrnus (liav., wegen -^7. Int ji/il/itilnius Schrnk., ITTfi: boops Lj. ^) Im i'()lg('ii(l(Mi sdll hei \( ulMMitniiunii'iMi alig<'kiir/>t werden wie bei der folgenden .\rt. 193 B^euick, Nonieiiklatorisches über Steninea (Col., Stapli.). St. flavitarsis Motsch., 1857, wegen St. jlavitarsis Stepli., 1832: cameratus m. St. Lijsholmi Beriili., 1902, ist identisch mit St. hyperboreiis J. Sahlb., 1876, wie Münster (nach brieflicher Mitteilung Dr. Bernhauers) fest- gestellt hat. Die Neubenennung erfolgte derzeit, weil St. hyyerhoreus im Cat. Col. Eur., 1891, an falscher Stelle, nämlich bei den Arten der Untergattung Stenus s. str. eingereiht ist. St. neglectus Gerh., 1899, wegen St. neglectvs Cas., 1884 : silesiacus m. Wenn St. yiscator Saulcy, 1864 und St. arctulus Hochh., 1849, identisch sind, hat letzterer die Priorität. *S'/. polaris Münster, 1912, ist gleich St. Bernhaueri Popp., 1907, wie ich mich durch Typenvergleich überzeugen konnte. Kürzlich lag mir die Type von St. gibbicoUis J. Sahlbg., jetzt im Besitz der Universität Abo-Finnland, vor. Danach müssen polaris Mnst. und Bernhaueri Popp, als Synonyme zu gibbicoUis J. Sahlbg. 1880 treten. Die Bemerkungen S a h 1 b e r g s in der Beschreibung : ,,fcmorib'i(,s nigro- piceis" und ,, . . . segmentis basi crenulatis" , die vielleicht zu der Neubeschreibung durch Poppius die Veranlassung waren, erfahren nachher eine Korrektiu': ,,femor. vix picesceyitibus" bezw. obselete crenulatis." St. tenuis Cas., 1884, wegen St. tenuis Rej', 1883: difficilis Cas. Untergattung Tesiius B.ey. St. alticola Beruh. (Wien. Ent. Ztg., 1915, p. 71) wegen St. alticola Sh., 1885: cicatricosus m. St. cognatus Sh., 1875, wegen St. cognatus Stej)h., 1832: crudus m. St. curator Bernli. ist zu unrecht für inspector Sh., 1876, errichtet, der Sharpsche Xame ist älter als der von Mäklin 1879 — 80. Es muß demnach curator Bernli. als Synonj^m zu insp)ector Sh. treten. St. indistinctus Lea, 1899, wegen St. indistinctus Cas., 1884: con- vexiusculus m. St. submarginatus Bernli., 1912, wegen St. submarginatus Stej)h., 1832: transitus m. Untergattung Hyposteiuis Rey. St. oscillator Rey ist nach Champioyi (Ent. Monthly Mag., 1913, ji. 109) nur eine Varietät von St. tarsalis Lj. St. parvipennis Bernli. (Dtscli. Ent. Ztschr., 1919, p. 361) wegen St. parvipennis Beruh. (Ent. Blatt., 1913, p. 222): spinosus m. *SV. planijrons Fauv., 1889, wegen St. planifrons Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon, 1883, p. 307): cursorius m. St. turcestanicus Bernli., 1911, muß den Namen St. Bernhauerianus Jacobs. (Käfer Rußlands, 1910, p. 307) tragen. Entomolog. Mitteilungen X, 1921. Nr. G. lltl UntergaUiiiiu- Heiiiisteiuis -Motsch. *S7. ßakeri Bernh. (\'('rh. /.od. bot. Ges., Wien 1014, p. Oß) wegen *S7. Baleri Bernh. (a.a.O. lillo, ]). 8(54): egregius m. *S7. lucens Beniek (Knt. j^lätt., 1!»17, p. 310) wegen .SV. hicens C'am. (Ann. ^lag. Xat. Hist., lillo): iiKtgmficus m. Ein Denkmal für Carlos Finlay in Kabana. Von Prof. Dr. >V. H.Hofliiiar.i;. Marine-Genoraloberarzt a. D., Ilabana(Cuba). Vor kurzem wurde in flabana ein Denkmal für Carlos Finlay eingeweiht, der dort 82jährig am 20. August 1915 verstorben ist. Auch im Kreise der Entomologen gebührt ihm ein Wort des Gedenkens. Finlay war Arzt; aber durch den Erfolg seiner Lebensarbeit hat er über seine Fachwissenschaft hinaus eine Bedeutung für die ganze 3Ienschheit gew oinien v>ie wenig andere. Er hat, fußend auf den Vermutungen von Josiah C. Xott und Dowler, sowie auf den Studien von Daniel Beauioerthuy und Robert Boyce, klarblickend und ziel- bewußt ihre Angaben nach- geprüft, bestätigt und weiter ausgebaut. Sein Verdienst ist es, den Kampf gegen die Stegomijia fasciata {Aede/^ ar- genieus=calopu8)-A\\ii^(i\\omi\\e\\ und für Cuba durchgeführt zu haben! In Habana hatte ei' genügend Gelegenheit zu Beobachinngen, weil hiei' immer neue Xichtimmune zu- wanderten und so die schreck- liche Seuche aufrechtet hielten. Seine Gedanken inid ilire Konsequenz waicn füi die Zeitgenossen so neu, daß sie ihnen kaum faß- bar erschienen, bis schließlich Habana die glänzenden experimentellen und praktischen Arbeiten sah, durch Avelche die Richtigkeit seiner Auffassung voll bewiesen wurde. So ist erCubas Befreier vom Fluche des Gelbfiebeis geworden! 195 Heller, Systeniatische und t'annistische Notizen über Käfer. Finlay ist damit zugleich einer der Mitbegründer der Lehre von der Übertragung der Krankheiten durch Insekten geworden, welche gerade in der Tropenmedizin von allergrößter Wichtigkeit werden sollte. Erst diese Lehre gab die Grundlage für eine zweckmäßige Bekämpfung und Verhütung großer Seuchen, welche seit Jahrtausenden dem Menschen in seinem stürmischen Vordringen nach den Tropen immer wieder Halt geboten hatten. Heute sind diese Länder der Besiedelung er- schlossen, aber was das für die Zukunft des Menschengeschlechtes wirtschaftlich und kulturell bedeuten ^\ird, können wir jetzt noch gar nicht übersehen. Das weiße Marmordenkmal zeigt Finlay in ganzer Gestalt, sitzend, in einem Buche lesend. Dim zu Füßen kniet der Genius der dankbaien Menschheit, der ihm den Lorbeerkranz der Unsterblichkeit über- reicht. Durch seine großzügig aufgebauten und erfolgreich durch- geführten Pläne hat er eine der schlimmsten S'euehen der Mensch- heit für seine engere Heimat aufzuhalten und fast auszurotten ge- wußt und damit den Weg gewiesen, die besten Teile der Erde, das Paradies des Tropengürtels in unsere Hand zu geben. Ihm gebührt für alle Zeiten der Ehrentitel ,,der Stegomi/ia'Besiegei'''\ Systematische und faunistische Notizen über Käfer/) Von Dr. K. 31. Hollcr, Dresden. Die den einzelnen Namen zur Auffindung ihrer systematischen Stellung vorgesetzten Zahlen bedeuten, wenn eine rc mische und eine arabische, Band und S eite des Catalogus C'oleopterorum vonG e m mi ng er und Harold, wenn zwei arabische, die erste den Teil, die zweite die Seite des Goleopterorum Catalogus, herausgegeben von S. Schenk- ung. Die Seitenzahlen stehen nur durch Kommata getrennt, hinter dem Zitat. Die eingeklauDmerten Gattungs- und Aitnamen sind zu unterdrücken. 49, 172 — Lepidiota (pruinosa Hllr.) Xova Guinea, IX, 1914, 633, ist wegen pruinosa Wied. in pruinosula n. n. umzunennen. IV, 126G — {Xyloirupes mindmiaoensis W. Schultze) Ph. Journ. Sc. XVI, Nr. 2. 1920, 201: Mindanao = Myrina pfeif jeri Redtenb. Reise der Novara, Zool., 186S, 97 (T. III, Fig. 5): Borneo. IV, 1341 — {Chaetoderma g. n. Moser) Ann. Soc. Ent.Belg. LI, 1907, 319, weil 1845 bereits vergeben, wird umgeändert in Ghaeto- dermatina m. n. n. 1) Siehe auch Entomolog. Mitteüungeu, Berhu 1912, I, 31)4—365. Entoniolog. .Mitteilungen X, 1921, Nr. ti. 196 V, 13: Amboina, ist nicht, wie Keiiemans, Ccii. Insector., l^upie- stidae, 1903, 87, angibt, gleich nigripenni^ H. Deyr.: Buiu, sondern gleich {ob.scuraKeYi'.) Ann. 8oc. Ent. Belg. 1895, 202: Amboina. V, 1998 —(Castalia Cast. Gory) 1838, ist bereits 1817 und 1819 ver- geben worden, ich schlage dafür vor den Dejeanschen Katalog- namen (3. Ausgabe, 1837, 89) Sfrigoptrd beizubehalten. Ungeachtet meiner ausführlichen Erörterungen, 1). Ent. Z. 1891, 135 u. f. hält Kerremans die Bildung des Analsternites der Gattung nicht für einen (Jleschlechts-, sondern für einen Artcharakter. Infolgedessen kommt er zu einer von mir abweichenden Synonymie, nach der zwei verschiedene Arten (beide aus Manila beschrieben!) inornata Chexr. und bimaculata L. =^ {obsolet aV\\Q\v., nach Ansicht K.s) auf den Philippinen vorkommen und die mir seinerzeit vorgeiegenerr Copulae bastaidartig gewesen sein müßten. Erster es halte ich aus- nahmsweise für möglich, da die Arten in Bambus leben und verschleppt werden köirnen, letzteres iricht. VII. 2\2H —Hrmirrhipidins Hllr. Tijdschr. voor Ent. LXIII, 1920, 109, 1)in ich jetzt, nachdem ich auf die Gattung Sitarida White aufmerksam wurde, geneigt zu den Meloidae, Tribus Sifarini (O^oleopterorum Gataloguse9, 138), zustellen und für einBindeglied zwischen diesen und denHhipiphoridenzu halten. VIII, 2215 — Tainophthabmis crolchi Desbr. Ann. Soc. Ent. Erance, 1872, 420 = {Hei erat iilus Jierziniae statt hyrcaniae Kiisch n. nud.!) in Reitter, Bestimmungstabellen Xr. 08, 29 u. \oih. naturf. Ver. Brunn, 1912, 29. VIII, 2217 — Heteromias Faust, Ent. Zeit. Stettin 1888, 285 ist, wie Dr. G. A. K. Marshall, Fauna of British India, Curculionidae, 1910, 173 bemerkt, n. nud. und = Leptomim. Reitter, Best.- Tab. 08, 29 ist hiernach zu berichtigen. VIIT, 2239 — Eupholus humeridens (var. prasinus Hllr.) Abh. Bei. .\Lus. Dresden, 1910, X^r. 3, 25 = E. humeridens prasinus subsp. Hllr. D. Eni. Z. 1915, 517. VIII, 2243 — Pachyrrhynchus spedosns Waterh. = (P. absurd us W. Schnitze) Ph. Journ. Sc. XV. Xr.O, 1919, 550, T. I, Fig. 4. Die Zugehörigkeit des Weibchens, Fig. 3 und 3a scheint mir wegender ganz abweichendeuTlunaxzeich nu ng ausgeschlossoiri) . •) Diese meine Absicht ist indessen durch den Nachweis von dem Vor- handensein beider Geschlechter mit querstreifigen Thorax bestätigt worden. 197 Heller, Systematische und fannistische Notizen über Käfer. VIII, 2245 — Metapocyrtus (Artapoci/rtus) bifasciatvs Waterh. = ilf . {violaceus W. Schnitze) Ph. Joiirn. 8c., 1919, Nr. 6, 556, Taf. I, Fig. 9, 9 a. VIII, 2495 — Balani7ii(s Geim., Mag. der Ent. II, Halle, 1817, 340, nicht, Avie Gemmin er und Harold angebe?!, 1821, ist unzA\eideutig dort für den bekannten Ehynchaenus nucum L. eingeführt worden und hat daher die Priorität vor {Balanimis Samouelle), welch letzterer die Gattung ganz unzureichend charakterisiert hat. Balaninvs {analis G.A.K. Marshall) Proc. Zool. See, London 1919, 387 = inierruptus Kirsch. Mitt. Mus. Dresden, 1875, I, 16. — (delicatulus G.A.K. Marshall) 1. c. 392, nee delica- tulus Lea Trans. Roy. Soc. S. Austral., XXVIII, 1904, 134 = 7narshaUi m. n. n. VIII, 2503— Panwera viUata Faust, Ent. Zeit. Stettin, LVII, 1896, 148, aus Java: Soekaboemi, im Mus. Leiden, coli. Dr. Veth aus Sumatra: Manna, leg. Knappert. VIII, 2528 — Aleides ocellatus lioe]. ist nur subsp., vielleicht nur aberr. von seruperi Pasc. Vgl. Genera. Insector.: Alcidinae, 1908. VIII, 2528 —{Aleides obsidianus Hllr.) D. Ent. Z., 1917, 242, ist das V von A. semperi ocellafus, worauf mich Herr W. Schnitze freundlichst aufmerksam machte. — Aleides habena Hllr. Ent. Zeit. Stettin, 1917, 226, gleich {taylori W. Schnitze) Ph. Journ. Sc, XIII, 1918, Nr. 5, See. D, 275. — Aleides dictyodes Hllr. Ent. Zeit. Stettin, 230, gleich (tagaUeus W. Schnitze) 1. c. 273, Taf. I, Fig. 6. VIII, 2540 — Mceoeorynus quadratieollis Hllr. Ann. Soc. Ent. Belg., LIV, 1910 ist sicher spezifisch von eristatus Roelofs, der mir vorliegt, verschieden. Siehe: Dr. Kuntzen, D. Va\\. Zeit., 1914, 450. VIII, 2568 — Crypiorrhynehus bo7isdorffi Kosensch. ist ein Diplo(jra7nnms , nahe bei curviUneatus Ghamp. Biol. Centr. Amer. Goleo])t., IV, Pt. 4, 538. VIII, 2641 — Odiiognaihns Lac, nicht (Heller) wie W. Schnitze Gatal. Philipp. Coleopt., 1915, 150 angibt. X, 3013 — Cornuscoparia Jord. Nov. Zool., I, 1894, 501 sehr wahr- scheinlich = {lontliopjhana Hllr.) Abh. Ber. Mus. Dresden, VI, 1897, Nr. 11, 4. Das Mesosternum der ersteren war nach mündlicher Mitteilung des Autors zu beschädigt, um darüber Angaben zu machen; zeigt es einen Höcker, dann fallen Entomolcg. Mitteilimgen X. 1921, Xr. (5. 198 die Cattuiigeii (nicht alicr iiicinc Ail mit «In- .1 md a nscheii) zusai innen. X, 3013 — Nemophas ri/diuso ns .loid. Xov. Zool., X , 1S!)S, 4!!) ist, woranf mich der Autoi' fieundlichst anfmerksam macht = {atrocyancus Hllr.) Tijdsclir. voor l^it., LVII, 1!)19, 100. 3!), 417 — SdeJlmis neivmani Cherr. von Minchuiao (nicht .Maldonadol) ^--r- {XeocoUi/rodcs g. n. maq/rerjori W. Schnitze) TMi. Journ. Sc. XVl, Xr. 2, 1920, HKJ, Taf. 1, Kiw. 2. lue .\it liegt mir mit aii.sJAizon, Lo.s Banos, ge.s. 1012 vun l'iof. ( '.F. Baker, vor. Ein neuer Othnius von Palawan. (Col.) Von l\ Horcliiuauii. Hamburg. (Mit 1 Textfigur.) Eben nach dem Drucke einci' nmfassenden t' bei sieht über die Familie der Otlmiidae sandte mir Herr Kustos S. Schenkling die nachfolgende neue Art : Otlinius oohripes nov. spec. Länge: 2,6 mm. — Form wie acute- (lenlafus Bm., ziemlich gewölbt ; maßig glänzend: ziemlich lang, an- liegend -weiBlich behaart: dunkel rotbraun, Beine samt den J'üßen und den Hüften hell braungelb, Ko])f und Halssehild dunkel bronze- farbig, Halsschild mit rötlichen Vordet ecken: Schildehen 1^1 dunkel: Flügeldecken hell gelbbraun, .Xahl schmal, Seiten- ^^ I land l)reiter, drei Querl)inden, deren beiden voideien in je m0 ■ zwei Flecke aufgelöst sind und die Spitze dunkelbraun, die ^^^J äul.ieien Flecke sirid mit dem Rande verbunden, der innere ^^^ Fleck der vorderen Binde steht frei und ist rundlich, der Fleck der 2. Binde hängt mit der X'aht zusammen und ist halbiund: Fühler rotbraun, Keule wenig dunkler. Kopf gew('»hnlicli, ziemlich dicht und stark |)unktieit: .Mundteile gcw dlmlich, hellbraun: i'^ühler gewölinlich, den Hinterrand des Halsschildes nicht eii eichend, 3. (ilied fast doppelt so lang wie das 2., 7. und S. kaum quer, (ilieder der Keule gl(Mch lang: Augen gewfilmlich: Halsschild fast so lang wie br(>it, Menig schmäler als der Kopf mit den Aug(-n, zicnilicli gewölbt, sehr dicht und grob punktiert. Zw isclieniäume viel .schmäler als die Punkte, v^or der Basis ein nach vom offener, bogenförmiger Eindiuck, Behaarung von der Älitle nach aul.U'ii gekämmt, Halsscliilds(>iten fast geradlinig ziemlich bedeutend gegen die Basis veiengt, mit 4 ziemlich kleinen, voneinander gleich weit entfernten Zähnchen, luk(»n der Basis scharf rechtwinklig, l^asiswinkei so bieit wie die Alistände der Entomol. Mitteilungen X. 13 J^gc) Audreae, Sammelgeräte. Zähnchen, Basis fast gerade, so breit wie eine Flügeldecke, Vorderecken abgerundet und stark nach unten gezogen. Schilder gewöhnlich. Flügel- decken gewöhnlich, 2^ mal so lang wie der Halsschild, Seiten sanft gerundet, gleichmäßig von der Basis zur Spitze verengt, Schulterbeule stark, Behaarung an der Basis und Xaht nach hinten, sonst nach außen gelagert, Punktierung dicht und ziemlich stark, weniger grob als die des Halsschildes, Z^^ischem'äume etwa so breit ^^ie ein Punkt, gegen die Spitze feiner: Unterseite und Beine gewöhnlich. 1 Stück von N. Palawan, Binaluan XT— XII, 1913 (leg. G. Boett- cher) im Deutschen Entomol. Irrstitut (Dahlem). Die Art uirterscheidet sich von acutedentaius Bm., der sie sehr ähnlich ist, leicht durch die viel gröbere Punktierung, die Bezahnung des Halsschildseitenrandes und die abweichende Färlning, besonders der Beine, und die längeren Fühler. Sammelgeräte. ( k i n v o r schlag.) Von Dr. rer. nat. II. Andreae. Kapstadt. (Mit 3 Textfiguren.) Die Käferfauna der höheren Berge in der LTmgegend von Kapstadt ist noch recht wenig bekairnt : wer sie erforschen \\\\\, muß Proviant, Ausrüstring urrd Ausbeute auf den eigenen Schulterrr fortschaffen, und das haberr rrur ^\enige getarr. Es liegt auf der hland, daß unter solchen Umständen der Erfolg zum großen Teil von der Beschaffenheit der Sammelgeräte abhängt; sie müssen irnter den verschiedensten Ver- hältnissen verwendbar sein, dabei möglichst wenig wiegen und möglichst wenig Rairm einnehmen. So ergaben sich verschiedene Änderungen. 1. Käfersiol). Statt des Ringes mit Ausschiritt und Handgriff ein U-förmiger Bügel aus Federstahl von 4 nrnr Dicke, an den Enden zu Ösen gebogeir, z^\ischen denen eine starke Schnur gesj)annt ist. Im Bogen als Handgriff urrd Versteifung ein leichtes Brett mit Hohl- kehle am Außenrand, an drei Stellen durch in schwachen Kerbeir liegende Drahtwicklungeir gehalten. Der runde Siebboden auswechsel- bar, außen mit Baird umnäht oder mit Schnur um\\ickelt: von unten gehalteir durch einen in deir Siebbeutel eingerrähten Riirg von 1 cm geringerem Durchmesser mit Drahtkreuz, von oben (2 cm über diesem) durch eine Schnrrr auf der Außenseite des Beutels, die durch die Öff- nrrngen eines in Abständen von 10 cm durchlochten Leinenstreifens gezogen ist. Unterer Handgriff eine starke Bandschleife. Unterhalb des Siebbodens ist der Beutel konisch verengt und endigt in einem 2 cm larrgen Stutzen, in den obeir und unten ein Drahtring eingenäht Eutomolog. Mittcihuitien X, l'.'2I, Nr. ti. 200 ist. An ilin wird mittels der Schnur im Hohlsaum der Gesiebesack angebunden, in den direkt hineingesiebt wird: Umfüllen fällt weg. 2. Klopftiicli. 2 Stücke .^lessingrohr, 10 cm lang, werden in rlei- ]\litte flach geklopft und zu einem Kreuz genietet; in die Enden sind 4 Bambusstöcke eingepa(?)t, je 35 cm lang, mit Kerbe am äußeren Ende. Das Tuch bildet eine vierseitige umgekehrte Pyramide, am oberen Rand mit Hohlsaum, (buch den eine starke Schnur gezogen ist; an den Ecken liegt sie frei und ^\ird in die Kerben der Bambusstöcke eingesetzt. Au der Spitze ein Slutzeu mit 2 Ivingen zum Anl>inden eines Säckchens (wie Sieb). :>. Sauiicr (Exliaiistor). Schlauch (1) und .Mi;ndstü mit dreimal unter- brochenei', s(hnial(>r, orangegelb( r l'inde, 1 q. 13* 201 Entomolog. MitteiluDgen X, 1921, Nr. 6. Var. $: 3. Tergit vor dem Endrande mit in der Mitte unterbrochener, schmaler, orangegelber Binde, 1 ?. 10 c?, 7 ?: Tsingtau, Juni, Prof. Hoffmann leg. (c. m., D. Ent. Institut). R ezensionen. Pimuett, Prof. 11. C, Mimicry in Butterflies. Mit 16 meist bmiten Tat. Verlag: Cambridge University Press, London E. C, 191.5, 8^, 188+ VII S. Preis 15 Shilling. Der bekamite Mimikry-Forscher der Cambridger Universität wendet sich mit diesem Werk an den weitesten Leserkreis: Es soll ein Buch sein, das kurz, gut illustriert imd leicht verständlich die schwierigen Probleme der Nachahmung überblicken läßt. Besonderes Interesse hat es natürlich für die Besucher tropischer Länder. Der Verfasser teilt den Stoff in 11 Ka- ]iitel: das erste Kapitel gibt eine Übersicht über Mimikry imd verwandte Hypothesen, das 2. Kapitel behandelt die Frage der Bates- und Aiüller- schen Mimikry, im 3. und 4. Kapitel werden die alt- und neuweltlichen Fälle der Nachahmung durchgegangen. Das 5. Kapitel enthält kritische Schlußfolgerungen. Das 6. Kapitel erörtert die Frage der sogenannten Mimikryringe (Artenkomplexe nach demselben Modell aus verschiedenen (Iruppen stammend). In zwei weiteren Kapiteln wird Papilio polytes genau studiert. Das 9. Kapitel gibt eine Übersicht über die Feinde der Schmetter- linge. Das 10. Kapitel die Beziehungen zwischen Mimikry und ,, Variation". Das 11. Kapitel enthält die sehr vorsichtig geschlossenen Schlußfolgerungen : die Genese der Mimikry, ihre Beziehungen zur ^Mutation, natürlichen Zuchtwahl und den alles und nichts sagenden Begriff der ,, Anpassung". Es wäre zu wünschen, daß die zahlreichen Herren , die über Mimikry schreiLen, dieselbe weise Vorsicht wie unser Autor in ihren Deduktionen anwendeten: Noch sind wir lange nicht am Ziel ! Zwei Appendices geben schließlich noch tabellarische Übersichten über Spezi allragen. Die beigegebenen Tafeln sind schön, der Druck vorneLm. W. Ilorn. Tho Natiiro-Stiidy Bovfew: 1. ,,The Common Butterflies", 2. ,,'Moth Number". Verlag; The Comstock Pul>lishing Company, Ithaca N.y. Sept. 1917 u. Okt. 1919. 8". h 15 cents. Zwei hübsche Schmetterlingsheftchen, welche die ..Nature- Study Review" zur Verbreitung populärer Kenntnisse herausgegeben hat. In der Sejitember-Nummer 1917 gibt Anna B. Comstock eine 37 Seiten lange Al)hnndlung mit zahlreichen Abbildungen (ohne lateinische Namen) über Schmetterlinge und ihre Bedeutung. In der Oktober-Nummer 1919 stehen von derselben Verfasserin in Verbindung mit anderen Autoren 55 Seiten lang Abhandlungen über Seidenschmetterlinge, Sphingiden, Bäre}i und alleilei schädliche Kleinschmetterlinge, über Töten imd Spannen. Beide Ileftclien sind nett geschrieben und ihren Zweck voll erfüllend. W. Hörn. Eutoniülog. .Mitteilungen X, 1921, Nr. ü. 202 Coinstock, l*i'(»l'. J. II.. 'l'lic Wings ot' Insects. An Exjtosition of tlie Uniform Terniinologv of tho \Vi)ig-Veiii8 of Insects and a Dis- kussion of tlie nioie goneral Cliniafteristics of the Wings of tbo several Orders of Insects. _Mit In 'l'af. u. 427 Textfig. Vorlag: Tlie Comstock riilylisliing Co.. Ithaca X.V.. liUS. 8 ». 4:J(t ;- XVIUS. Preis 3,75^. Seit über 30 .laliren liat der licniliiutc \'('itassci- dieses epochalen Werkes — Hagens eboibürtigei- SchüliM' - sich dem Siudiuin der Flügel- Adern gewidmet. Schon 1898/99 hat er zusaninicn mit .1. (;. Xeedhani die erste groß angelegte Zusammenfassung darüber gegeben. Ilandlirsch ist dann in seinem klassischen Werk über fossile Insekten auf ihren Bahneji gewandelt. In 26 Kapiteln wird der Kiesenstoff behandelt. Das 1. Kapitel gibt die Entstehung der 'rciininologic. ein Punkt, der ja für die einschlägigen Studien von ganz liesoudcrer IJedcutung ist. Im 2. Kapitel werden die Tracheenstämme und ihre Beziehungen zu den El ügel ädern behandelt, ein Gel)iet, über das sonst schwer etwas Genaueres in der Tjiteratur zu finden ist. Das 3. Kapitel bringt die allgomeine]i Fragen der Flügel-Anatomie, ihre (ilicderung. Reduktion, Zellen, Adnex-Organe usw., das -1. Kapitel die Paläontologie, das ö. Kapitel die Entwicklungsgeschichte nd das 6. Kapitel die Spezialisierungsstufen der Flügel. Daiui folgt je ein Kapitel über die Flügel der einzelnen Ordnungen: Ortho ptero. Isoptera, Neuro ptera Ephcirwridoc. Ochnata. Plecoptcra. Corrordcntia. Embiidina. Tliysanoptera. Honioptcra. Heteroptera. Dcrinaptera. Coleoptera. Strcpsi ptera, Mecoptera. Trichoptera. Lepidopteru. Dipteia. H y ine no ptera. Als Schlul.! ein Ka])itel über den Unterricht in allen diesen Fragen und eine ausführliche Biblio- graphie. — Es gibt wohl sehr wenige Kapitel der allgeinei)ieu Entomologie, in denen ein Autor so Fundamentales geschaffen hat wie OoTustock auf diesem Gebiet: eijie Leistung, die fast oberhalb jeder Kritik steht. W. II orn. Tiilvard, IJ. .I..'rhc Hiology of Dragonflies. .Mit 4 Taf. ii. 188Textfig. \ erlag: Gambri dge Uni versi 1 y Press (Zooi. Series). London E.G. 1917. 8*'. 39H+XII s. Preis 17 Shilling. Das AVerk ist \(iin niin|)hologisch-])hylogenetisch-physiologisclien Stand])unkt aus gcschriciii-n. Die Systematik kommt aber auch zu ihrem Beeilt, da Kaiiitel 14 die Klassifikation l>is herab zu den 'l'rihus gibt mit AngaV)e der systematisch wichtigen äul.ieren Kennzrichen. In Kapitcd IS werden insbesondere die ejiglischen Arten behandelt. Im ül):igeii ist das Ilaupt-Untersuclnuigsmalerial der australisciien l'auna entnommen, da der Verfasser l)esonders um Sydney gesammelt Iiat. Das N'erzeichnis der Termini tcchm'ci ist für uns besonders wertvoll. Der ganze Stoff ist in l!t Kai)ite!n und 3 Aj)pendices geteilt : Imago. Flügel, Larven. I'.iiiähruiigs- nnd Xervensystem, Sinnesorgane. r>liit- und .\l niungssystem. (Iiiiin und ]\luskcln. Embryologie. Färbung. Zoogcograi)liii'. (ieologie. IJionomie, Sammlung und Züchtung. Bibliographie. Der Text ist klar, die .Vbltildunoeu sehr instruktiv . die Ausstattung iirima. Walthcr lloin. Picrce. Dr. W. Ihviühl. Sanitary I'. n i o niol ogy.~ Tiic l'.utonioloüy of Disease, llvuiene and Sanit;ition. N'erlag: Kicliard ti. I'.adgef 2Q3 Kezeusionen. (The Gorliam Press), Boston, lO-t Boylstoii St. 518 + XXVI S. Mit 29 sclnvarzen Tafeln nnd 88 Textfiguren. Gel). 10 $. 10 Alltoren liaben an diesem Werk mitgearbeitet. Es ist aus Vor- trägen entstanden, die ursprünglich während des Krieges zu praktische]! Zwecken gehalten worden sind. Das Buch umfaßt im weitesten Sinne die medizinische Entomologie inkl. der Arachnoidea. Seine Eigenart besteht darin, daß es denkbarst viel (auch z. B. historische Daten) auf engem Raum gibt: So ist es ein Nachschlagewerk für alle diesbezüglichen Fragen geworden. Die einzelnen Gegenstände werden relativ kurz behandelt, aber durch beigefügte' Literatur-Übersichten ergänzt. Der ganze Stoff ist auf 35 Kapitel A'erteilt, A'on denen die ersten allgemeiner Natur sind und die Übertraglingsmöglichkeit durch Insekten, ihren Nachweis, die Not- wendigkeit eines entomologischen Sanitätsdienstes usw. behandeln. Es folgen dann die Beziehungen der Insekten zu den parasitischen Würmern der Wirbeltiere. Die nächsten Kapitel sind den nichtblutsaugenden Fliegen, ihren Lebensphasen, ihren einzelnen A^ertretern. den Schutzmaßregeln dagegen in bezug auf Menschen und Tiere, den verschiedenen durch sie hervorgerufenen Krankheitsprozessen usw. gewidmet. In derselben Weise folgen dann die Kapitel über blutsaugende Fliegen, Moskitos, Läuse, Flöhe, Schaben, Wanzen, Milben und Zecken. Dem Betrieb der Schlachthäuser, liisehe Darstellung. Lief. 4a (Schlul.)). .Alil 4 Tai'eln. E. Seh weizerba rth- sche Verlagsbuchhandlung (1'.. .Väg(>le). Stnttgart. 1921. 40 s. 545-742. Die letzte Lieferung i'Serif ..Zoologiea-. lld. X .\ 1 . Hell r,-\. i\'a) ist erscliienen! J)urcli den Krieg wurde die Fertigslelhiim dieses für jeden wissenschaftlich arbeitenden .Mikrolevtidoi)terensanini!er unentbehrlichen Werkes hinausgescholx'n. Aber mit Genugtuinig kajiii man feststellen. dal) der Krieg mit seinen unliebsamen J'.rscheinungen auf die Ausführung der Farbentafeln keinen nachteiligen l'.influL' ausgeübt hat. Die 'J'afeln sind vielmehr -- trotz aller zu überwindenden Schwierigkeiten — ganz vortrefflich ausgefallen. In auch nur annäheiiider Vollständiiikeit sind bisher die paläarktischen Wickler nicht abgebildet worden, wie z. B. der Formenkreis eines so variabelen l'ieres wie Acalla hastiana E. Dal'. Kennel auch Formen abgebildet liat. die vielleicht nur in einem f^xemplar existieren, sicherlich aber nur in wenigen Sammlungen vorhanden sind, ist besonders anerkennenswert. Auch seinem textlichen Inhalte mich ist das Werk in jeder Beziehung grundlegend. Wie vortrefflich sind z. B. die TJnterscheidunosmerkmale bei Epiblema brnnnicluana Froel. uiul liictiio- suna Dnp. heratisgearbeitet ! In erfreidicher Weise räumt ivennel mit einer Anzahl zwar l>isher iiblicher, aber nicht begründeter ,, Varietäten" auf, z. B. bei Epiblana solaiulriana L. und l'ortrix paleana \lh. Wenn die Vollständigkeit in den .Vngaben der Nahrungspflanzen mitunter zu wünschen übrig läl't. wie bei Cacoecia acrijcrana U.S., Epinotia nigromaciilana IIw. uml Epiblema scmifiiscana Stph.. so kann dies dem Wert des Werkes keinen Abbruch tuu. .ledenfalls bedeutet das Werk eine Bereicherung unserer deutschen Wissenschaft, auf die der N'erlasser und wir stolz sein dürlen. E. Ba uer. <). Taschenbori;'. Bibliotheca Zoologica II. Verzeichnis der Schriften über Zoologie, welche in den ]»eriodischen Werken enthalten und 18()1 -SO selbständig erschiejien sind. 21 . — 24. Lieferung. Leii)zio-, ^Vilhelm Engelmaun. 1021. S". I'reis 3fi, 3(5, 44 uiul 3(5 .Mark. Von diesem Iliesenwerke liegen jetzt die Seiten 0073- (5392 vor. die den 7. Band ab.schlieUen und den 8. Band beginnen. Mit Riesenfleiß hat der Verfasser die ganze hierher gehörende Literatui' zuscliaiz. Mit Kescher und Eupe. Uiologis he Streifzüge für jung und alt duich die Tierwelt der Uinuengewässer. Leipzig, Dieterichsche V erlagsbuchhandiung. 1921. S". Preis geh. 12 Mark, geb. 1(5 Mark. Das Buch will die Aufmerksandceit auf die kleinen Lebewesen in un- seren bewässern leidvcn. die leicht zu fangen, zu beobachten, und zu züchten i^ind. habei wird eine .Vuleilunir zur Selbstaufertigung dvv einfachsten 205 Rezensionen. Hilfsmittel gfgehen. I. eider ist der Preis des Buclies in Hinsicht auf den Interessentenkreis etwas hoch. S. Scli. Schoeisicheii, Walther, Praktikum der Insektenkunde. Nach bio- logisch-ökologischen Gesichtspunkten bearbeitet. 2. Auflage. Ver- lag Gustav Fischer, Jena 1921. 8 »J. Preis brosch. 34 Maik, geb. 40 Mark. Es freut uns, die empfehlenden Worte, die wir der 1. Auflage dieses Buches mitgaben („Ent.-Mitteil." 1918, S. 117), auch auf die neue Auf- lage anwenden zu können, zumal diese gegen die erste wesentlich ver- mehrt und verbessert ist. Die Thysainiroidca wurden neu aufgenommen, den wirtschaftlich, hygienisch und blütenbiologisch wichtigen Insekten wurde eine größere Beachtung geschenkt. Leider wurden aber auch jetzt noch nicht die Fortpflanzungsorgane der Insekten in dem gewünschtem Maße zur Besprechung herangezogen. S. Seh. Eckstein, Dr. F. Die einheimischen Stechmücken. Eine Schilderung der Lebensweise und Anleitung zu ihrer Bestimmung- Mit 17 Textfiguren. Verlag Xatur und Kultur, München 1920. 8". 58 S. 4,50 Mark. Trotz zahlreicher Unrichtigkeiten — um nur einige der krassesten an- zuführen: Die Beschreibung des Baues und der Verwendung der Mund- teil ', die Verwechselung von Spermatheke und Spermatophor, der männlichen und weiblichen Gesch'echtsteile usw. — ist das populär ge. schriebene Heftchen geeignet, den interessierten Leser in die Kenntnis der StechmückeQ und ihrer Lebensweise einzuführen. Eysell. Kropotkiij, Fürst Peter. Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Neue Auflage. Verlag Theod. Thomas, Leipzig 1920. 8«. .318 S. Preis 12 M., geb. 16 M. Seltsam! Das Buch eines Fürsten und Nihilisten, der das Evangelium der Versöhnung (., Hilfe ums Dasein") predigt, und das gerade in unserer trostlosen Zeit, wo rücksichtsloser denn je der Kampf des Einzelnen um seine Existenz aufs Banner geschrieben wird! Ich wünsche dieser neuen Volksausgabe, welche neben der Groß- Oktav- Ausgabe einhergeht, den- selben buchändlerischen Erfolg wie damals, als ich die erste Auflage im Juli 1908 referierte Jeder denkende Mensch wird in ihr eine Fülle von Anregungen finden, wieviel mehr also noch der Naturforscher und — der Entomologe liest darin so mancherlei von Ameisen und Bienen, von Schmetterlingen, Libellen und Heuschrecken. W. Hörn. Maeterlinck, Maurioc. Das Leben der Bienen. Auswahl, mit 4 Tat Verlag Georg Wester manu. Braunschweig u. Hamburg, 1921. 8». 126 S. Preis 9,50 M., gebunden 10,50 M. Aus Maeterlinck's ,,Das Leben der Bienen'" liegen uns hier in zweiter Auflage ausgewählte Schilderungen vor. Der V erfasser verleugnet den Dichter in Auffassung und Ausdruck nicht. Kein Buch über Bienen- zucht! Kein Handbuch für Bienenzüchter! Ein großer Denker plaudert über seine Lieblinge und hält unser ganzes Interesse für Stunden ge- bunden: Schwärmen. ,,Stadt"-Gründung, junge Königinnen, Hochzeitsflug, Drohnenschlacht! W. Hörn. Gedruckt bei A. VV. Haj'u's Erben, Potsdam. Neue Eingänge für die Bibliothek, für welche an dieser Stelle nochmals verbindlichster Dank gesagt wird. Strand, 5 Separata. Lüstner, "-^ Separata. Andrewes, Papers on oriental Carabidae VI. — Notes sur les Carabiques orientaux III. — The oriental species of the genus Callistomimus. Kleine, Iß Separata. d'Orchymont, Palpicornia de l'Ame'rique du Sud. - Apergu de la nervation alaire des Coleopteres. Melzer, Observagoes sobre os Cerambycidos do grupo de Compsocerini. — Os Longicorneos brazileiros de subfamilia Prioninae. — Longicorneos novos ou pouco conhecidos do Brasil. Pape, Not'z über die Cerambyciden der Umgegend von Westerheim (Tatra). — Dichlorbenzol, ein neues Konservierungsmittel für Insektensammlungen. — Ein einfacher Apparat zum Fang von Aaskäfern. — Die Aberrationen der Strangalia septempunctata F. Henneberg, v. Buddenbrock, Studien über die Atmung der Insekten, insbesondere Dixippus morosus. Weise, Wissenschaftliche Ergebnisse der Schwedischen entomologischen Reise A. Romans in Amazonas 1914 — 1.5: Chrysomelidae. Luigionij Una varietä nuova dell' Akis italica Sol. — Una nuova varietä del Carabus clathratus L. — Sopra un caso di antenna bifida in un Akis bacarozzo Schrnk. Schulze, Über das Vorkommen von Zecken unter der Haut von Säugetieren. Wahlgren, Svensk Insektfauna: Pyralidina. Dewitz, Weitere Mitteilungen über die Entstehung der Farbe gewisser Schmetterling- kokons. — Bemerkungen zu Arbeiten von E. Brecher und H. Przibram. Sharp, The importance of collecting. Kieffer, Chironomides de Courlande. Navas, 11 Separata. Wolcott, North American predaceous beetles of the tribe Tillini. Hubenthai, Die Verbreitung des Carabus monilis F. — Über üymnetron beccabungae L. und veronicae Germ. — Nekrolog E. Reitter. Enderlein, .5 Separata. de la Fuente, Rectificationes ad Cat. Col. Europae 190(). Börner u. a., Beiträge zur Kenntnis vom Massenwechsel schädlicher Insekten. Zacher, Ameisen als Wohnungsplage. — Drahtwürmer und ihre Bekämpfung. Delahon, Nachtrag X zu Schilsky's Syst. Verzeichnis der Käfer Deutschlands. Uhmann, 1. Beitrag zur Käferfauna Stollbergs und des Erzgebirges. Eckstein, Anuari Junta de Ciencies Naturales III. Weiß, Contribuci('t al coneixemcnt de la fauiia lepidoptcrol(')gicn dArago. Schuster, H Separata. Everts, Nieuwe vondsten voor de Nederlandsche Coleopterenfauna XXXVI. Eckstein, Geringelte Bäume. Sack, Culicada ornata Meig. — Die Salzfauna von Nauheim und Wisseisheim. Hörn, Die Bedeutung der Entomologie für unser Wirtschaftsleben. Swain, A Synopsis of the Aphididae of California. Aurivillius, Svensk Insektfauna: Tubulifera, Vespidae-Sapygidae, Orthoptera. V. Ihering, Archhelenis und Archinotis. Bryk, Neue Parnassiiden. Wahlgren, 0 Hefte der S\ensk Insektfauna. Masi, Spolia Hymenopterologica. Davidson, 7 Separata. Rusclika, Chalcididenstudien 1. — Zur Morphologie und Systematik des Koiirnkäfer-Chalcidiers IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIM^ „Verhandlungen des 1. Koleopterologentages" (Arnstadt 1920) Dem Unterzeichneten ist der ßestbestand der „V e r li a n d I u n y e n " zum Weilcr- verkauf übergeben worden. (exkl. Porto) Vollständige Exemplare mit 2 Beilagen (n u r 31 E x. vo r h :i n de n!) a Mk 30, — Exemplare mit einer Beilage (nur 7 Ex. vorhanden!) ä Mk. 25, — Exemplare ohne Beilage a Mk. 10,— Dr. W. Hörn. Deutsches Entom. Institut, Berlin-Dahlem, Gofslerstr. 20 Parasites and Parasitosis The Wings of Insects of the DomeStic Animals -^^ Exposition of the rnitorm Termino ogy The Zoology and Control of the Animal Para- sites and the Pathogenesis and Treatment of Parasitic Diseases. of the Wingveins of Insects and a Discussion of the more general Characteristics of the Wings of the several Orders of Insects. Von Prof. Dr. J. H. C o m s t o c k (lois). Von Prof. Dr. B. M. U n d e r h i 1 1 (1920). ' Ithaca X. Y., The Comstock Publishing Com- New York, The Macmillan Co. .179 Seiten. ': pany. Preis 3.75 $. 8°, 430 XVIII .^eiten. — 8 Tafeln und 172 Textfiguren. — 1 — 10 Tafeln und 427 Textfiguren. — IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII^ Seit 2 Jahren hat das Deutsche Entomologische Institut den Versuch gemacht, auf besonderen Wunsch Abschriften von entomologischer Literatur aus neuen oder alten Zeitschriften und Einzel werken gegen mäßige Entschädigung herzustellen, Da es jetzt gelungen ist, für diese Zwecke eine geeignete Maschinenschreiberin gegen Extravergütung außerhalb des Musealdienstes zu gewinnen, kann nunmehr von dieser Möglichkeit mehr Gebrauch gemacht werden. Es wird fortan pro Quart-Schreibseite inkl. Papier Mk. 1,50 berechnet werden (für lateinischen und englischen Text tritt ein Teuerungszuschlag von 10 "/q, für alle anderen fremden Sprachen ein solcher von 25% hinzu. Deutsches Entomologisches Institut. Deutsches Entomologisches Institut. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 forderte Prof. Dr. G. Kr a atz zur Gründung eines entomologischen Museums auf, das zunächst durch geschenkte Sammlungen und Bibliotheken entstehen sollte. 1887 kam das städtische Museum (Berlin) unter dem Namen „Deutsches Entomologisches National-Museum" zustande; 1911 wurde es in „Deutsches Entomologisches Museum" umgetauft; seit 1920 heißt es „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen; L. V. Hey den, Letzner, Ro Iph, Metzl er , A. und C. Stern , Koltze, Roeschke, W. Hörn, K. und Sigm. Sehen kling,' Leonhard,.Hubenthal, v. Be'nn igsen, Stock, Kläger, Künr>e- mann, CIoss, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen: I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Schäff er (zum Teilj, A. Förster, Haag (der größte Teil,\ Lederer, Kraatz; Konow, O. Schwarz, Bre dd in, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. Publikations- Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragenden Insekten, o. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze, V. Heyden und Staudinger & Bang-Haas. Vermacht ist die Sammlung Hörn (inkl. Sammlung Rogenhofer, V. Hopff garten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente: Sie umfaßt außer Manuskripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Germar, Sommer, Heinemann, Kiesen- wetter, Lederer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz Kowarz, Schilsky, L. v. Heyde n , Kol tz e, Bickhardt. "). Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rottenberg, Rolph, A. und C. Stern, Metzler, Rivers, Hacker, 0. Schwarz, K. und Sigm. Schenkung, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, v. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Fr hr, v. Leon hardi. Hemiptera (Heteroptera und.Homoptera): Breddin. Diptera: Lichtwardt Lepidoptera: Pfützner, Saaimüller /Micros), O. Schultz, V. Giz vcki. Vereinigung zur Förderung des ^yDeutschen Entomologischen Institutes^^ Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften ,, Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche jährlich 30 Mark (Ausländer 40 Mark) zahlen, n, Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag xvon mindestens 100 Mark oder einmal mit einer Summe von mindestens 1000 M a r k unterstützen, III. Ehrenmitgliedern. Allen unter 1. — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institutes und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog, Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf das Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdnei Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto ,, Deutschen Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Walther Hörn, Beplin-Dahlem. Goßler-Str. 20. Geschäftsführer. „Entomologische Mitteilungen.*' Die Zeitschrift erscheint 5—6 mal jährlich , sie bringt Originalarbeiteti über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Gescliichte der Ente mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 2,00 Mk für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden Die Autoren erhalten bis 25 Separata gratis. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung dei „Ent. Mitteil." gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912 — 19). Gesamtpreis für Abonnenten der „Ent. Mitt." und Buchhändler = 85 Mark (Inland) bez. 100 Mark (Ausland). Porto extra. Deutsches Entomologisches Institut Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20 Herausgeber: Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem Verantwortlicher Redakteur Walther Hörn in Dahlem ^«tOMO(,(> Band XI, 1922 €iilomolomhe Mitteilungen HerausgegelDen von Walther Hörn All men ol scieiice are brotliers Edgew. David (August 1914) Eirschienen in 5 Einzelnummern mit IV und 218 Seiten, 1 Tafel und 54 Texttiguien BerllB-Dohlem Goßlei -Str. 20 Inhaltsverzeichnis. Allgemeines. seit« Hörn. W., Et iiieniinis&e et vaticinari liceat: 7. Ül)er den Mut, ein Bettler zu sein 1 8. Über Oxenstjerna iin<1 entomologische Mu.seologie ... 42 9. Über da.s Wicdcreiwaehen der ru.-sif;clien Entomologie . 89 10. Über Erfahriingcn mit Papierseliere und Kleistertopf . 130 11. Über Zola«: J'accuse 199 Morphologie, Biologie. Eniden^ F. van, Die Fühler der Halipliden (mil 2 Textligiiren) . . ^^0 Heller, K. M., vSpringende Blutenkelche, verursacht (iiuch ein neues Apion. (Mit 5 Textfig.) ö2 Herbst, P., Zur Biologie der Gattung Chilicola Spin 63 fschreyt, (i!., Zur Kenntnis des Coleopterengenus Donacia 208 Morstatt, H., Zur stäiidischcn Olicderung und Ernährungsbiologie der Termiten 9 — Über Pilzgärten bei Terniiten 94 Nagel, Neolamprima Gestro = Lamprima Latr. otc IR Stammesgeschichte, Zoogeographie. Hom, \V., Die erste geographisch -fixierte Rasse von Vicindela Fisclicii Ad 20 Bibliogrijphio. Geschichte, Nomenklatur. Hörn, W., siehe untor ..Allgemeines" I, 42, 89, 130, 199 Martini, E., Zur Nomenklatur der für Mitteleur(>])a wichtigsten Stech- mücken lOß — Bemerkungen zu einigen neueren Mückenarbeiten, welche :iucli für die deutsche Fauna wichtig sind 158 Faunistisches. Bokoi', E., Fundoit^-X.icluräge nngari.scher ( '<)h^o])teren 214 Ooleoptera. Benick, 1-., Zwei neucchinesische S/t' /ins -Arten . mit einer NViionyiniselien Bemerkung über St. insiilaris .1. Bahlbü 176 ly Inhaltsverzeichnis. Seite Bodemoycr, B. \., Eine neue Carabus convexus -¥01-01 von Frankfurt a . M. 17 Bofcor, E., FundortB-Nachträge ungarischer Coleopteren 214 Born, P., Beitrag zur Kenntnis der Carabenfauna von Ostasien . . 166 Emden, F. van, Die Fühler der Halipliden. (Mit 2 Textfig.) ... 50 Helkertinger, F., Eine Tabelle G-anglbaiiers über die europäischen und kaukasischen Podistra -Arten. (Mit 20 Textfig.) 69 Heller, K. M., Springende Blütenkelche, vernr.<;u'ht durch ein neues Apion. (Mit 5 Textfig.) 52 — Eine neue Styanax-Art 213 Hörn, W., Die erste geographisch -fixierte Rasse von Cicindela Fischeri Ad 20 Isohreyt, G., Zur Kenntnis des Coleopterengen^is Donacia. 1 . D. impresso Payk. und brevicornis Ahr 208 .lordan, K., Die von U. Teßmann in .Spanisch -Ofuinea gesammelten Anthribiden . nebst Beschreibungen einiger anderer afrikanischer Arten .' 131 Kleine, R., Ein neues BrenthidengenuK aui< dem Deutschen Ent. Institut in Dahlem 92 Nagel, Neolamprima Gestro == Lamprima Latr. Neolamprima mandi- bularis M'Leay = Lamprima Latreillei M'Leay. (Mit 4 Textfig.) 16 Reichensperger, A., Neue afrikanische Paussiden und Tevmitophilen. (Mit 1 Taf. n. 7 Textfig.) 22, 76 Schuster, A., Die paläarktischen Tenebrionidcn de^ Deutschen Entomo- logischen Institutes. Nr. II 47 Nr. III 212 Weise, J., Über Coccinelliden aus Amani 105 Wolfrum, P., Einige species novae der AnthriJ)iden -Gattung Zygaenodes Pasc 56 Lepidoptera. Jordan, K., Einige neue Saturnoideae aus Südamerika 198 Meyrick, E., New Microlepidoptera of the German Entomological Institute 44 Hymenoptera. Herbst, P., Zur Biologie der Gattung Chilicola Spin. 63 — Revision der Wo/i ff us -Arten von Chile 180 Stöckhert, E., Andrena franconica nov. spec, eine neue deiiteche Biene 99 Zavattari, Ed., Eine neue Mutille von China : 192 Diptera. Martini, E., Zur Nomenklatur der für Mittelemopa wichtigsten Stech- mücken 106 — Bemerkungen zu einigen neueren Mückenarbeiten . welche auch für die deutsche Fauna wichtig sind 158 Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. V Orthoptera, Isoptera. seit« IiiMfcription de 3 nouveaiix genres d'Orthopteres Farn. Acridiens, sous-fainille Cyrtacantliacrinae de Bornen . de Celebes et de Tonkin. (Mit 3 Figuren auf Tafel I) 3 — BePchreibnng einer neuen Rlüpipteryx aus Südamerika .... 17* Araehiioidea. Sellnick, M.. Milben der Sammlung des Deutschen Entomologischen Institutes 1. Oribatidae 18 - Labidostoma brasilicnse Seilnick. n.sp. (Mit I Texttig.) .... 54 - Br;isiii;niische Oribatidae. II. Heicrobelba zikäw n.sp 170 Rezensionen etc. Aisfli, ,loh.. Bie)i« iil)uch für Anfänger 30 Arehiv für ßieneukundo, Vol. III, H. 1-5 39 ^ Vol. III, Heft 6-8 218 Arehiv für Hydrobioloaie und Planktonkunde, Suppi. Band U . . . 127 Vol. XMI. ild't 3,4, 217 BeBler, J. C»., Illustriertes Lehrbuch der Bienenzucht. 5. Aufl. . . 39 Blatchley. W. S.. Orthoptera of Northeastern America 37 fUalrhley, W. S.u. Leng, W. (.'.. Rhynchophora or Weevils of North Eastern America I9f> Britton, W. E., Check -List of the Insects of Comiecticvit 3fi I>ahl, F., Orundlugen einer ökologischen Tiergeographie 38 Dabl, F., Vergleichende Pisychologie 216 Dannemaiin.Fr., PI i n i u .s und seine Naturgeschichte in ihrer Bedeutung für die tTegenwart 129 Duzce, Ed. P. van, Catalogue of the Hemiptera of America North of Mexico 3ß ffiok^lein, F., Die Verbreitung von Anoplieles in Bayern und ihre mut- maßlirhe Bedeutung für die Einschleppung der Malaria . . . 197 IJekstein, K., Die Schmetterlinge, ihr Bau, ihre Lebensweise usw. . 8« Bverts, Jkh. Ed., Coleoptera Neerlandica. Teil III 195 Ifelfionstein, K., Wie binde ich meine Bücher selbst? 129 Ploericke, K., Plagegeister 129 - Spinnen und Spinucnlebon 217 Franz, V. u. Schneider, H., Einführung in die Mikrotechnik .... 88 Friese. H., Di<5 europäischen Bienen (Apidae) 217 Frißeh. K. v., Über den Sitz des Geruchsinnes bei Insekten .... 41 Hauger, G., Die Damaster -Coptolahr us -Ginj)-pe der Gattung Carabus 87 Hellweirer M., Die Großsohmetterlinge Noidtirols 128 Helfer. E., Praxis der Insektenkunde 197 Hoftmann, A., Entomologen -Adreßbuch 197 Hoffniann. \V.. Die Infektionskrankheiten und ihre Verhütung ... 87 Holten, E. v.. T^ind« 87 yi[ Inhaltsverzeichnis. Saite Howe!^, P. (wrisw., Insect Behavioi 83 Imkor- Kalender für dag Jahr 11)22 129 Isemann, B., Nala und Re. Eine Ameii^enfreiiudschaft 40 Jacobi, A., Tiergeographie. lI.Aufl 128 Jahrbuch d. angewandten Naturwissenschaften 19 14 - 1919, XXX. Jahrg. 86 - 1919-1920. XXXI. Jahrg 87 - 1920-1921. XXXII. Jahrg 218 Jörgensen. L., Bier 198 Karny, H., Der Insekteukörper und .seine Terminologie 40 Koelsch, A., Kreatur, Erlebnisse und Gesichte 215 Krandiev, 0... Entomologisches Jahrbuch XXXI 217 - Erlebtes u. Erprobtes a. d. Gebiete der praktiscLen Entomologie 217 Lamport, Da.s Leben der Binnengewässer. III. AAifl.. Lief. 6—8 . . 198 Lederer, Cw., Handbuch für den iirakti^^chen Entomologen 41 Lehmann, H., Die Baumweißling.«;kalaniität und die Organisation zu ihrer Bekämpfung 197 - Die Obstmade. Heft \ 197 Lucas, W. J., A Monograph of the British Otthoj)tera %?> Lutz, Fr. E., Field Book of lusects 38 Mader, L., Das Insektenlebeu Deutsch -Österreichs 39 Meisenheimer, Joh., Entwicklungsgeschichte der Tiere. 11. Aufl. . . 88 Meyer, F., Die Nährpflanzen der in Europa lebenden Kavipen der Oroßschmettcrlinge und ihre Bewohner 215 Miyake, Ts., Studies on the Fruit -Flies of Japan 36 Morstatt, H,, Bibliographie der Pflanzenschulzliteratur. Die Jahre 1914-1919 85 Nüßlin, 0., Forstinsektenkunde. 111. Aufl 85 Pearce, E. K., Typical Flies 36 - II. sex 84 Pierce, Dr. W., Lectures in applied Kutouiology. ^Ser. \, Part \ . . 126 Rivas, D., Human Parasitology 126 Rothe, K. C. u. Schröder, Chr., Handbuch für Xaturfrexmde. Bd. T 215 Schenkung', Siegm. u. Schmidt, R., Nomenciator Coleopterologicus . . 216 Schmitt, C, Wie ich Pflanze und Tier aushorche 215 Schröder, Chr., Handbueh der Entomologie. 8. Lief. Bd. MI . . . 216 Schwappach, Ad., Forstwirtschaft. III. Aufl 88 Sheltord, R. W. C, A Naturalist in Borneo .84 Sherborn, €. D., Index Animalium. Sect. II (1801-1850). Teil I. . 126 Sinu-oth, H., Abriß der Biologie der Tiere. III. Aufl 88 Stevens, Fr., Ausflüge ins Ameisenreich. Vi. Aufl 40 Taschenberg-, 0., Bibliotheca Zoologica II. 25. Lief 128 Trouessart, E. L., La Distribution Geograjjhique des Aniuiinix . . 84 TuIIgrcn, A. u. Wahlgren, E., .Sven.ska Insekter. TU. Heft .... 127 Wagner, H., Taschenbuch der Käfer 86 Will, J., Die wichtigsten Foistinsekten. 11. Aufl \ . . 128 Wolff, M. u. Krauße, A., Die forstlichen Lepidopteren 198 Zander. E., Der Erlanger Bienengarten 218 Ziegler, H. E., Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. IM. Aufl. 40 - Tierpsychologie 41 ^•^OMO^Q B(^d XI, Nr. 1 ^- . . S 4. Januar 1922 €tttomologi5Clie Jlti Heilung en Herausgegeben vom Deutschen Entonnologischen Institut [Redakteur: Walther Hörn] All iDen of science are brothers . . Edgew. David (August 1914) I N H A LT Horn,W., Et meminisse et vaticinari liceat: 7. Über den Mut, ein Bettler zu sein p. ] Willemse, C, Description de H nouveaux genres d'Orthopteres Farn. Acridiens, sous-famille Cyrtacanthacrinae de Borneo, de Celebes et de Tonkin. (Mit 3 Figuren auf Tafel I) p. 3 Morstatt, H., Zur ständischen Gliederung und Ernährungsbiologie der Termiten p. 9 Nagel, Neolatnprima Oestro = Lampriwa La\r. Neolamprima mandibvlaris N[' Leay = Lamprimi' Latreillei M'Leay (Col.) Mit 4 Textfig p. IH Bodemeyer, B. v., Eine neue (Jarahits-convexus-Vorm von Frankfurt a. M. fCol.j p. 17 Seilnick, M. Milben der Sammlung des Deutschen Entomologischen Institutes. 1. Oribatidae p. 18 Hörn, W., Die erste geographisch-fixierte Rasse von Cicindeln Fiacheri Ad. (Col.) p. 20 Reichensperger.A. Neue afrikanische Paussiden und Termitophilen (Pauss., Staphyl., Endomychj. (Col.). Mit 1 Tafel u. 7 Textfig. p. 22 Neuere Literatur p. 36 BcrH n - Dotalem Goßler-Str. 20 Herr Enrico Ragusa (Palermo) hat dem Deutschen Entomologischen Institut seine Sammlung von Entomologen-Photographien geschenkt! Diese wertvolle Gabe ist für uns um so erfreulicher, als es die erste nach dem Weltkrieg ist, welche uns aus der Reihe der Entente-Länder zufällt. Auch an dieser Stelle dem hochverehrter Geber einen herzlichen Dank! Noch immer haben einige Abonnenten, trotz wiederholt beigelegter Rechnung, ihren Beitrag für 1921 nicht bezahlt, eine Nachlässigkeit, welche bei der jetzigen Not der deutschen Wissenschaft doppelt auffällig ist.' Trotzdem versenden wii an diese Herren unsere Hefte weiter, werden aber von diesen Herren beim nächster Versand die 2 Beiträge für 1921 und 1922 (20 + 30 Mk. =50 Mk.) per Nachnahme erheben. Band I— IH der „Entom. Mitteilungen" ist vergriffen ! Band IV— X kosten von jetzt ab für Abonnenten und Buchhändler im Inland ä 30 Mark, im Ausland ä 40 Mark. Dazu kommt für alle noch das Porto. Die Aussichten für die deutschen entomologischen Publikationen sind sehr schlecht geworden. Wir richten an all unsere Freunde und Gönner die herzliche Bitte, uns nach besten Kräften zu unterstützen, vor allem durch freiwilMge Erhöhung der Beiträge und durch Extra-Spenden. Der Preis der „Supplementa Entomologica" Nr. I — VIII beträgt fortan für Abonnenten der „Entom. Mitteilungen" und Buchhändler im Inland 85 Mark, im Ausland 100 Mark exklusive Porto. Die Einzelpreise sind im Inland: I = 8 Mark, 11 = 12 Mark, 111=9 Mark, IV = 11 Mark, V = 13Mark, VI = 6Mark, VII = 13Mark, Vni= 15 Mark. Im Ausland 20"/© Zuschlag zu den Einzelpreisen. Katalog der Bibliothek des „Deutschen Entomologischen Institutes", Teil I: Einzelwerke und Separata. Preis für Abonnenten der „Entom. Mitteilungen" und Buchhändler 10 Mark (exkl. Porto). „Entomologische Monatsblätter*', Bd. I u. II (187H u. 1880), vollständige Serie! Preis für Abonnenten der „Entom. Mitteilungen" und Buchhändler 25 Mark (exkl. Porto). Et meminisse et vaticinari liceat. Von Walthor Hörn, Berlin -Dahlem. 7. Über den Mut, ein Bettler zu sein. Es klingelt das Telephon, die Stimme der Druckerei ertönt: „Herr Doktor, das Druckpapier ist alle, und wir können kein neues besorgen. Wenn Sie eine Quelle haben, greifen Sie zu!" Ein unterdrückter Fluch meinerseits, denn ich hatte der verehrlichen Druckerei seit langem gesagt, mir die Aufrechnung zu geben. Doch was hilft's ? Ich klingele sofort die neun größten Berliner Papier-engros-Firmen an und erhalte nach 24 Stunden, sage und schreibe, zwei Papierproben: die eine so, daß ich ein aufrichtiges Mitleid mit unseren Abonnenten bekomme; die andere auch recht mäßig. Die acht nächstgrößten Firmen werden angerufen: sie haben zusammen noch eine Papiersorte! Ich setze mich sofort auf die Eisenbahn, fahre hin und kaufe den gesamten Bedarf für 1922. Lieber Leser, du hast das Papier gerade in den Händen, es ist nicht schlecht, aber — für Autotypien (Raster), da es nicht sati- niert ist, unbrauchbar, und du, lieber Autor, denke darum daran, daß es in diesem Jahr keine Autotypien im Text geben darf! Dahin ist es also mit unserm lieben Vaterland gekommen: man prügelt sich um mäßig brauchbares Druckpapier. — Und der Preis ? Ja, lieber Leser, bare 5840 Mark exkl. Umschlagpapier für eüi Jahr, ein Sündengeld! Vor dem Kriege habe ich für das doppelte Quantum 542 Mark bezahlt. Die Druckerrechnung ist jetzt statt je 174 Mark auf je 1770 Mark gestiegen, exkl. der neuen Zuschläge von 70 % (nicht 30 %, wie ich im letzten Heft noch publizieren konnte!). Die Preise für Cliches sind von 5 Pf. (Strichätzung) bzw. 10 Pf. (Raster) auf 42 bzw. 70 Pfennig pro Quadratzentimeter gestiegen. Trotzdem smd wü- mit den Abonnementspreisen nur langsam von 7 Mark auf 30 Mark hochgeklettert. Früher war der Aboimiementspreis (7 M.) soviel wie der Preis füre. 5Pfd. Butter oder 7Pfd. Fleisch. Jetzt ist de: Abonne- mentspreis (30 Mk.) etwa gleich dem Preis für VgPfd. Butter oder 1 1/, Pfd. Fleisch. Lieber Abonnent, du siehst, unser Verlag ist so eine Ai-t von „In- validendank" ! Das mögen sich unsere Kindeskinder dermaleinsthinter die Ohren schreiben, um zu ahnen, wie wir jetzt für deutsche Wissenschaft geblutet. Aber ich höre bereits lautes Schimpfen: Esel, du irrsinniger, Entomol. Mitteilunpeo XI -i 2 Hörn, Et meminisse et vaticinari liceat. v/arum maclist du es nicht auch so, wie der verehrliche Verlag der „Entomol. Blätter" (Abonnementspreis 32 M. =16 frs. -= 2 Doli. = 10 sh.) oder „Koleopt. Rundschau" (30 M. ^ 15 frs. = 2 Doli. = 12 sh.) oder , Zeitschrift f. wissenschaftl. Insektenbiologie" (30 M. — 12 frs. =3 Doli. = 10 sh.) oder „Wiener Entomol. Zeitschr." (80 österr. Kronen = 20 M. := 12 frs. = 9 sh.). Kürzlich noch waren 10 frs. = 200 M., 3 Doli. = 900 M., 10 sh. = 500 M. Also 20 Auslands- Abonnements ä '^. Doli, bringen 18 OOOM. ! Nun, lieber Leser, weshalb haben die braven Streiter in den Thermo- pylen den ,, Engpaß" und den ,, Schatten" bevorzugt? Weshalb habe ich 2379 Jahre später auf steilen rinnsteinartigen Pfaden, zum Teil an Ketten emporklimmend, mein letztes Paar Stiefel geopfert, um die Spitze des Adamspeak zu erklimmen ? Doch wohl, um — wenn auch nur für eine kurze Spanne Zeit — oberhalb des Durch scbnittsgewürms der Menschen zu stehen. Und weshalb hat man den Knaben einst gelehrt, er solle nicht die breiten, ebenen und bequemen Wege gehen, sondern die steilen, engen und steinigen, um zur Ewigkeit zu gelangen ? Auch ich kämpfe für meinen Standpunkt mit blindem Glauben: dem blinden Glauben an des großen Kropotkin großen Glaubenssatz ,, Hilfe ums Dasein"! — So, lieber Leser, nun greife hübsch tief in die Tasche imid denke an die, die schon vor dir gegeben! Ich bin ein chronischer Bettler geworden und deshalb bettele ich gleich weiter: Wir haben seit langem versucht, außerhalb der Musealzeit Abschriften von Literatur gegen Kostenersatz herstellen zu lassen. Reichlich hat man davon Gebrauch gemacht. Jetzt bestürmt man uns damit von allen Seiten (es lagern Berge von Büchern für Abschriften daraus bei uns !), denn — die deutsche Literatur ist längs bereits zu % nach dem Ausland ,, verschoben" und die ge- meinsten Werke sind Seltenheiten geworden. Deshalb sind die meisten Autoren auf das Ausleihen von Literatur angewiesen, aber — die Porti dafür sind fast unerschwinglich geworden, und weim es sich um ein dickes Buch handelt, aus dem der betreffende Autor nur wenige Seiten braucht, bittet er meist um eine Abschrift, die billiger ist, als das Porto des Entleihens betragen würde. Wir haben noch stets geholfen, aber ich habe nur eine Schreibmaschine und eine Stenotypistin und — die Zahl der ,, Ausgänge" ist in unserem Journalbuch seit dem 1. Ap] il 1921 auf 5000 gestiegen! ! Seit langen Monaten habe ich keinen Assistenten, seit Monaten keinen Präparator mehr. Ich brauche zum mindesten eine zweite Schreibmaschine, wenn ich anderen Entomologen noch mit Abschriften helfen soll (die Unkosten des Abschreibens trägt ja der Besteller). Also, lieber Leser, so du nun ein Schreibmaschinen-Fabrikant sein solltest, oder so eine Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 1. 3 Schreibmaschine bei dir wenig benutzt hemmstehen sollte, oder so du einen kennst, bei dem das der Fall sein dürfte, denk bitte an mich ; oder gib wenigstens einen Beitrag, damit es mit den Gaben anderer zusammen zum Ankauf einer Schreibmaschine reicht. 8o mancher deutsche Entomologe in und außerhalb Deutschlands, so mancher andere tüchtige Entomologe würde leichter über viele Schwierigkeiten hinwegkommen, wenn wir ihm aus- reichend Literatur-Abschriften beschaffen könnten. Lum- pige 5 engl. Pfund hätten vor kurzem noch zu einer Schreibmaschine genügt! — Mangel an Literatur führt zu schlechten Arbeiten, und schlechte Arbeiten schaden nicht nur der Wissenschaft, sondern auch dem Ansehen derselben und somit uns selber! Description de trois nouveaux genres d'Orthopteres Fam. Acridiens, sous-familie Cyrtacanthacrinae de Borneo, de Celebes et de Tonkin. (Avec 3 figures.) C. Willemse, Eygelshoven Z. L. Holland. Fnihstorferiola nov. gen. Corps robuste. Le corps couvert d'une pubescence blanche, tres fine, pas tres dense sauf sur les derniers segments abdominaux oü eile est sensiblement plus dense. — Tete assez grande, pas plus large que le pronotum. Yeux grands, elliptiques, plus courts que la partie infra- oculaire des joues; leur intervalle aussi etroit que la carene frontale. La carene frontale droite, bien indiquee, ä bords paralleles un peu dilatee entre les antennnes, distincte jusqu'au clypcus ; carenes laterales droites, un peu courbees pres des antennes. - - Fastigium du Vertex court et obtus, tres incline et passant sans limitc, k angle arrondi, dans la carene frontale. Antennes minces, filiformes. Dos du pronotum plan, \ u de cote la partie anterieure un peu elevee, sans trace de carenes laterales; carene mediane tres distincte sur toute sa longueur. Metazone aussi long que lereste du pronotum, äbordposterieur triangulairement arrondi. Les organes du vol bien developpes, un peu plus longs que l'abdomen. Le tubercule prosternale conique, mince, droit et aigu, un peu comprime lateralement. — Lobes m.esosternaux plus larges que longs, ä bord interieur arrondi. Lobes metasternaux separes. Femurs posterieurs robustes; leur carene superieure lisse, au bout ne se pro- longeant pas en une epine distincte: les lobes geniculaires arrondis. — Tibias posterieurs arrondis, non dilates vers f extremite, depourvus d'epine apicalc externe. Le premier article des tarses posterieurs dcux 1» 4 Willemse, Description de trois nouveaux genres d'Ortlioptöres. fois aussi long que le deuxieme. — $ Plaque sur-anale triangulaiie, ä apex aigu, sans impression ä la base. Cerque court, k base dilatee droit, conique. Le bord posterieur du lame sous-genital dans son milieu prolonge triangulairement ä apex aigu, ä chaque cote avec une petite dent aigue. Les valves genitales legerement courbees ä, l'extre- mite, acumiaees, les sup^rieures denticulees faiblement sur le bord. Ce genre rappelle, par son habitus general au genre Catantops, dont il se distingue par la forme du tubercule prosternale. Du genre Tonhinacris il se distingue par sa forme plus svelte, et par les organes du vol bien developpes. Du genre Moessonia nov. gen. il se distingue d'abord par la forme de la carene frontale ä bords paralleles, puis par le pronotum non comprime lateralement et ensuite par la carene superieure du femur posterieur tout ä fait lisse. La carene mediane du pronotum aussi est bien distincte. Friihstorferiola tonkinensis nov. spec. $ Couleur du corps jaune. Derriere l'oeil commence une bände noire, etroite, qui se prolonge en arriere sur les deux cot^s du pronotum et se termine dans le bord anterieur de l'elytre. Les antennes rouges, vers l'extremite un peu plus fonce. Le pronotum en dessus brunätre, la carene mediane noire. Les sillons distincts, le demier assez profond. Le bord anterieur simplement arrondi. Le bord inferieur du lobe re- flechi formant un angle obtus, la partie anterieure legerement siauee, la partie posterieure droite, l'angle anterieur un tout petit peu, l'angle posterieur distinctement emousse. — Le bord anterieur de l'elytre dilate ä la base, l'apex arrondi. L'elytre d'une couleur brunätre, le bord anterieur ä la base noire. Les alles enfumees. — Les pattes ante- rieures et moyennes vertes. Le femur posterieur jaune, l'area ex- ternomedia vert, en dessus avec deux taches noires, le genou noir, les lobes geniculaires bordes de jaune. — Le tibia posterieur bleuätre, devenant plus pale vers la base et noirätre vers Fextremite. Au bord externe se trouvent 10 epines, au bord interne 12 epines. Les epines ä apex noir. Abdomen jaune avec des taches brunes. Longueur du corps $ 33 mm — du pronotum $ 8 mm — de l'elytre ? 28,5 mm — du femur posterieur $ 18 mm. Loc. Tonkin. Than-Moi, Juni- Juli (H. Fruhstorfer). 1 ?. No. 24362 col. Brun. v. W. Type au K. K. Hofmuseum Wien. Moessonia nov. gen. Corps moderement comprime. Tete un peu plus large quc le pro- notum. Yeux grands, obliques (?) ou peu obliques (3), elliptiques, un peu plus longs que la partie infraoculaire des joues; leur Intervalle Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 1. 5 un peu plus etroit (surtout du ^) que la carene frontale. La carene frontale un peu saillante, entrc les antennes distinctement dilatee, soiis l'ocel median retreeie, effacee vers le clypous (c?), ä bords obtus et sub- paralleles; carenes laterales legerement reflechies vers les yeux aii- dessous des antennes, fortement indiquees. — Front oblique. Fastigium du Vertex court et obtus, tres ineline et passant sans limite distinctc (lans la carene frontale. Antermes minocs, filiformes. Dos du pronotura plan, vu de cote la metazone plus elevee que la partie anterieure, sans trace de carenes laterales; carene mediane faiblement indiquee. Bord anterieur arrondi, avec une incision dans son milieu, metazone plus courte que le roste du pronotum, ä bord posterieur anguleusement arrondi. La partie anterieure du pronotura ä bords paralleles, la partie metazonale distinctement dilatee en dehors. — Les organes du vol bien developpees, atteignant le bout de Tabdomen. Le tubercule prosternal court, conique, al'apcx un peu courbe et assez obtus. Lobes mesosternaux plus larges que longs et plus larges que leur Intervalle, ä bords arrondis. Lobes metasternaux separes. Femurs posterieurs epais; leur carene superieure lisse, avec une faible indication d'une ondulation, sans une petite epine au bout; les lobes geniculaires arrondis. Tibias posterieurs arrondis, non dilates vers rextremite, ä epines regulierement disposees, mais sans epine apicale externe. Le premier article du tarse posterieur deux fois aussi long que le deuxieme. — o . Plaque suranäle triangulaire, ä apex obtus, avec un profond sillon dans son milieu qui parcourt la moitie basale. Cerque courbe faiblement, sensiblement attenue, l'apex avec une petite excavation au bord lateral. La plaque sous-genitale courto, courbee, ä apex obtus. — ?. Plaque suranäle triangulaire, ä apex aigu avec un sillon profond comme chez le S. Cerque droit; sensiblement attenue, ä apex arrondi. Les valves genitales courbees ä l'extreraite, acurainees, les superieures denticulees sur le bord. La plaque sous- genitale ä bord posterieur triangulairement arrondie. Ce genre rappelle le groupe des Coptacrae et les Trauliae, mais s'endistingueparla carene superieure des femurs posterieurs qui est lisse et par le front droit. — Du genre Tonkinacris il se distingue par les or- ganes du vol bien developpes et par le pronotum qui est lateralement comprime. — Du genre Fruhslorferiola nov. gen. il se distingue par le pronotum qui est lateralement comprime et par la carene frontale qui sous l'ocel median est distinctement retreeie. Moessonia eelebesia nov. spcc. o, $. Front et partie infericure des joues verts ou jaunes, ponctues. Antennes ä la partie basale jaunes, le reste d'un brun-noirätre. Le 6 Willemse, Description de trois nouveaux genres d'Orthoptöres. Vertex noir oü brunätre avec deux lignes jaunes ou vertes derriere le& yeux, divergeant vers le bord anterieur du pronotum. Derriere len yeux se trouve une bände noire, qui se prolonge en bas plus ou moins^ sur les joues, et qui dans son milieu est interrompue par une petite täche verte ou jaune. Le front quelquefois avec une petite tache noire ou brune le long de la carene mediane. Pronotum offrant une ponc- tuation assez grossiere, sur la metazone, surtout chez la $, la ponetuation est fine et dense, ; la carene mediane distincte sur la metazone, moins indi- quee sur lapartieanterieure. Les sillons distincts, le sillon principal assez profond. Le bord anterieur arrondi, dans son milieu avec une petite incision triangulaire. Lebord posterieurtriangulairement arrondi. Lebordinferieur du lobe reflechi formant un angle obtus, leur partie anterieure legerement sinuee, la partie posterieure droite, l'angle anterieur et posterieur arrondi et emousse. La couleur du pronotum est d'un brun-noirätre, chez le ^ presque noire, avec une ligne jaune ou verte, sur le dos ä deux cotes, qui se compose d'une tache dans lä prozone, d'une forme triangulaire, d'une petite tache dans la partie posterieure de la mesozone et d'une tache plus large dans la metazone, et puis avec deux taches jaunes ou vertes dans la partie inferieure du lobe reflechi, dont une est situee ä l'angle anterieur et l'autre presdubord inferieure dans la partie mesozonale et metazonale, mais sans occuper l'angle posterieur. Ces deux taches peuvent aussi etre reunies. — Chez la $ le dos du pro- notum est d'un brun clair avec des points noirs, la metazone brun- verdätre. — Elytre ä bord anterieur peu elargi, l'apex arrondi, de couleur brune, le champ anal plus clair on d'un brun-verdätre. — Les alles arrondies, legerement enfumees, la base jaunätrc. Les pattes anterieures et intermediaires avec le femur d'un brun-jaunätre oü verdätre, quelquefois avec une ligne noire ä la cote externe; le tibia et tarse verts ou jaunätres. Le femur posterieur jaunätre, quelque- fois avec une tache diffuse noirätre sur l'area externomedia. L,(x genou un peu plus fonce, les lobes geniculaires verts. Le tibia posterieur vert glauque, devenant plus pale vers la base, au bord externe avec 9 — 10 epines, au bord interne avec 11 epines. Los epines ä l'apex noires. Le tarse posterieur verdätre. Abdomen jaune-brun; les tergites de- venant parfois plus fonces vers le bord lateral. Longueur du corps (J 22 — 25 mm, $ 29 mm — du pronotum (? 4,5 — 5 mm, ? 6 mm — des elytres S 15,5 — 18 mm, $ 21,5 mm — des femurs posterieurs ^ 13,5 mm, ? 16 mm. Loc. Nord-Celebes. Toli-Toli. Nov. -Dez. 1895 (H. Fruhstorf er) 2 ind II sind bei anderen Oribatidenarten meist sehr wemg verschieden. Bei diesei' Art sind sie zwar annähernd gleich lang (22(» //), aber Taisus 1 ist fast doppelt so dick als Tarsus 1 1. Auch die Behaarung von Taisus 1 ist auffallend. Die I^nterseite und die Seiten dieses Gliedes sind mit feinen, fast gleich langen Haaren sehr dicht bedeckt, was sonst nie beobachtet wurde. Die Tarsen der anderen Beine weisen nur wenige Haare auf. CJenu 1\ trägt ein nach hinten gerichtetes, flaches, sehr breites und am Ende gerundetes Haar von etwa 100 ß Länge. Es hat die Form der Klinge eines Tischmessers. Länge des Tieres 1450 /i. Breite 710 //. Ein Exemplar \ oii ( oniana Nlasca, Rumänien. Sanunlei-: .Mon- tandon, Bukarest. (Das Exemplar ist in 10 Teilpräparate zerlegt, die sich ini Kntomf)It)gischen Institut befinden.) («iiluinnü rostnda Sellnirk nov. sp»v. Kastanienbraun, glatt, glänzend. Trennungslinie von Cephalo- thorax und Abdomen .sehr undeutlich. I nterlamellarhaare kurz, auf- recht, von der .Mitte au ein u(>nig nach aiil.'en gebogen. Lamellen 20 Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 1. deutlich, kielförmig, mit der etwa rechtwinkligen »Spitze über den Seiten- Tand des Cephalothorax ragend. Auch ein Stück der Tectopodie T und 11 tritt etwas über den Rand. Lamellarhaare und Rostralhaare fein. Rostrum scharf zugespitzt. Pseudostigmatisches Organ etwas länger als die Interlamellarhaare, im vordersten Drittel eine kiu7>e, dicke Keule bildend, welche gekörnelt erscheint. Die Pteromorphen zeigen ein baumartig verzweigtes Geäder. Areae porosae anteriores klein, länglich, auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax liegend. A. p. adalares bestehen jederseits aus zwei kleinen Siebflecken, deren kleinerer der Pteromorphe am nächsten liegt. Auf der Rücken- fläche ist jederseits eine kleine a. p. mesonotica vorhanden. Außenseite dieser sieht man eine schräg liegende Spalte und außenseita dieser wieder einen Fleck, der aber anscheinend keine Poren besitzt. In der Mitte der hinteren Hälfte des Rückens steht eine mediane Pore, welche deutlich Sieböffnungen zeigt. Am Hinterende des Körpers befindet sich in der Mitte der Rückenfläche ein mäßig breiter Raum, der ohne jede Porenanlage ist. Zu beiden Seiten dieses Raumes zieht sich eine Reihe von hellen Flecken fast bis zu den Pteromorphen hin, am Anfang dieser Reihe sogar noch eine zweite unregelmäßige darüber. Diese Flecke sind anscheinend keine Siebflecke. Auf der Unterseite des Kor- pers liegen die Ansatzstellen für Bein III und IV ziemlich weit unter dem scharfkantigen Seitenrande. Die drei Paar Apodemata ziemlit h parallel zueinander. Die Apodemata II sind die längsten, III die kür- zesten. I und II doppelt so weit voneinander entfernt wie II und III. Tarsen dreikrallig. Auf der Oberseite von Tarsus I ein schräg liegender gerundeter ChitimÄOilst. — Länge des Tieres 853 fi. Breite zwischen den Pseudostigmata 350 fi, hinter den Pteromorphen 655 fj. Fundort: Tonohou, Nord-Celebes (Sarassin coli.). Oie erste geographisch-fixierte Rasse von Cicindela Fischeri Ad. (Col.). Von Walthcr Hörn (Berlin-Dahlemy. Alle bisher beschriebenen , .Varietäten" von Cicindela Fischeri Ad. sind wissenschaftlich so gut wie wertlos, da es sich um einfache Ab- errationen von Zeichnung und Färbung handelt (ohne jede geographische Fixierung usw.). Trotzdem weist diese Art eine in den Sammlungen seit Jahrzehnten weit verbreitete große geographische Rasse auf, die sonderbarerweise noch immer nicht beschrieben worden ist. Entomolog. MitteUun'^'en XI, 1922, Nr. 1. 21 Clcindela Fi,scheri Ad. eloniiato-sigJiatu (nov. subsp.). Differt a forma prioritatis macula magna marginali media eloiigata lineiformi, ad marginem plus minusve dilatata saepeque cum macula marginali postmediana (numquam deficiente!) connata; lunula apicali (parte antica angu.sta longaque) completa. i.orig. 0—12 mm (sine labro). ^' J, Transkaspien (Oase Tedschen, V. 1903 [Hauser]; Kuschk, 20. V. 1904 [ArisJ), Turkestan(Samarkand); „Budiara"; Ost-Buchara (Karatag, 916 m [Hauser]); ,, Xord- Persien" ; Persisch Kopel-Dagh (Siaret, 1160 m, \^ 1899 [Hauser]). iOs handelt sich um die große geographische Ostrasse dieser Ai-t, die ihrerseits in der Farbe dei- Oberseite recht variiert: meist kupfrig, seltener erzgrün oder schwärzlich. Bisweilen ist die quere Mittelbinde (um eine derartige handelt es sich ja schon bei dieser Rasse) mit dem Scheibenfleck dünn verbunden. Fehlen irgendwelcher Makeln ist mir nicht bekannt geworden I Die Flügeldecken zeigen vorwiegend reine eingestochene Pünktchen, die Tuberkelchen treten ganz zurück. Ob die Prioritätsform noch vereinzelt in Turkestan voikomnil, bleibt zurzeit fraglich; mir scheinen die derartigen Fundortsangaben, da sie meist keine genauere Ortsangabe führen, mehi- als zweifelhaft zu sein. In ,, Persien"" scheinen beide Rassen zusammenzustoßen i'ber die Exemplare aus Afghanistan kann ich zurzeit nichts mitteilen. Die Prioritätsf orm kommt in Mesopotamien - — Armenien und westlich davon vor. Ich hatte bisher gezögeit. diese Kasse zu beschreiben, da ich dies den russischen Kollegen überlas.scn wollte. In manchen .Sammlungen (Iin-ite die neue Subspezies urtümlich als Cic. cau€asica-¥orin stecken; da Solsky und Dokhturow mit Unrecht Cic. cauca-sica Fisch. (nee Adams !) auf eine Fischeri-Form haben beziehen wollen. Die kaukasische alasanica Mtsch. gehört zur typischen We Strasse; die ent- gegengesetzte Anschauung von Solsky und Dokhturow ist irr- tümlich. Diese beiden Autoren haben ebenso wie alle anderen den Grad der Differenzierung der turkestanischen l<]xeni})lai-e nicht erkannt, be- ziehungsweise die Form falsch gedeutet. Siehe Solsky, Reise Fedschenko, 1874, p. ö, 0; Dokhturow, Horae Ross., XIX, USS'), p. 270—72; Wilkina, Horae Ross., XXl\', I8S9 90, p. 98. 22 Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 1. Neue afrikanische Paussiden und Termitophilen (Pauss., Staphyl., = Endomych.). = (Col.) Von Prof. A. Roichonsperjjer. Freiburg Schw. {Mit Tafel I und 7 Abbildungen im Text.) I. Paiissidijc. 1. Pleuropitru-s simplex nov. spet-. Taf. 1 1^'ig. 1. Rxifobnmneu.s, subnitidus, elytris fernigineis, vitta dupli(;i longi- tudinali postiie conjuiuta nigra, prothoracis couvexitate media picea- Antennae longae, prothoracis marginem posteriorem valde superatiles, siibparallelae, apicera versus paiillo angustatae, segmento ultimo parum dilatato, npicc rotimdato, opacae et distincte punctatae praeter tubercuium nitidum in segmentorum mediis; clava segmentis ubique pilosis liaud penicillatis, segmento primo clavae vix obtuso dentato. Protborax capitis (uim oculis latitudine, transveisini (juadratus, longitudine duplo fere latior, lateribus rextis, augulis ariticis .svd)ro1iiu- datis, posticis vix dentatis, disco in medio valde convexo, (ronvexitate sidco longitudinali instructo lateribus utrimque excavata; margine posteriore prothoracis late et profunde sed breviter impresso. — Elytra basi in medio depressa singulo utrinque sulco costato perbrevi {PI. Westermanni Westw. similis), subtilissime punctata, singulis selis longis instixicta. — Pedes graciles pilosae. — Pygidium nigropiceum, punctatum, margine setifero brunneo. — Long. corp. 9,2 (7,S) mm, long, elj-^tr. 6,5 (5,5) mm, long, antenn. 4 (8,5) mm. Lat. elyl i-. '^,^ (3,2) mm. Habitat: Sieria Leone (Moyamba et Pujehun). Erhalten Aon Herrn E. Le Moult, dem ich für freundliche Überlassung bestens danke. Diese merkwürdige Ait, die mir in mehreren Exemplaicn vorliegt, erinnert in der Halsschildbildung in mancher Hinsicht an /*/. trapezi- collis Wasro., von welchem ich eine vorzügliche Photographie de? Type besitze; jedoch ist der Prothorax von frapezicoUis im Verhältnis viel breiter, jederseits den Kopf nebst Augen weit überragend, und die Vorderecken sind vorgezogen, eckig, nicht einfach gerundet wie bei fiimplex. In bezug auf die Fühlerkeule ähnelt mmplex dem PL alternan-s Westw., sie besitzt aber einen viel schwächer ausgebildeten, kaum vor- springenden, stumpfen Zahn am 1. Keulenglied: ihre iiänder sind vom 3. bis 8. Gliede fast parallel; das sanft kreisförmig zugerundete, schwach aufgetriebene, distal ganz matte Endglied ist etwa in der Mitte kaum merklich breiter als das vorletzte Glied und im ganzen fast so lanL^ EntonioJtxjische Mitteilungen Bd. XI Xr. 1 . Tifel 1. ola l'ig. 2. Moessouia celebesia u- 8p. n. g. u. II. sp. Fig. 3. ParastPiiocrobylus boiueeusis n g. u n. sj». C. Willeinse. Drei Cyrtacanthacrinae. Kig 6. Fig. tia. Kii,'. 7. A Reichen spcrger, Neue afrikanische Paussideu untl Termitophilen. Entomolog. .Mitteilungen XI, 1922, Nr. 1. 23 wie die 2 Vo vorhergehenden (Jlieder. - Die ganzen Fühler sind kurz geJb behaart, und mit Ausnahme der (lelenkhöcker lein lederartig punktiert. — Der Kopf ist gerunzelt und hinten fein punktiert, (Mypeus und Oberlippe sind glatt und glänzend ; auf der etwas aufgetriebenen Stirn befindet sich eine deutliche Längsfurche und jederseits neben den großen Augen eine gerunzelte Vertiefung. — iJer Prothorax ist querrechteckig, etwa 1 '^ mal breiter als lang, glatt und glänzend mir einer gebogenen längsgerunzelten Querfurche vor dem durch eine tiefe Längslinie in zwei Teile getrennten Mittelh()cker, dessen Seiten in je eine tiefe Randgrube abfallen. Die Basis des Prothorax ist in der Mitte etwa zur Hälfte tief steil eingedrückt, so daß eine breite, aber kurze, last rechteckige Grube entsteht, deren Hinterrand kurz gelb heborstet ist. — Abgesehen von der hinteren Grube und zwei dünnen von den Seitengruben zu den Hiutereckeu verlaufenden l^'urchen ist der Prothorax ringsum erhaben gerandet; Rand und Höcker tragen zahlreichere kuize, sowie ganz vereinzelte sehr lange, feine Haare, welch letztere leicht abbrechen. — Die rötlichgelben Elytren sind für' die Art besonders charakteristisch ; sie sind durch äußerst feine Punk- tierung halbmatt, am Rande tind auf der Scheibe nur mit wenigen langen dünnen Haaren versehen und entbehren sowohl ausgesprochener hoher Rippen als auch H(kker, wie sie sonst st€'.ts füi' die afrikanischen Phuro'plerus kennzeichnend sind; sie gleichen vielmehi- ganz dvn l^^lytren des javanischen PI. Westermanni Westw., indem jede Klügel- decke nur eine kurze Basalfurche mit einer in ihr verlaufenden um\ nni ilir endenden lüppe besitzt. Xur bei besondeier Beleuchtung kaiui man .schwache Andeutungen einer weittMen verschwommenen iJippung der Kiytren wahrnehmen, die unter gleichen Fmständen übrigens auch bei Westermanni hervortritt. In Wasmanns levidierte Tabelle der Plruropferus-Aitcn^), welche zur Aufstellung des neuen Subgenus Pleura ptfrinun führte, läßt sich Jiimplex nicht zwanglos einordnen, vielmehr vereinigt ei' in sich Kennzeichen von PlfuroptcruH wie von Pleura pl er inu.s. Von dein letzteren hat er die ausgesprochene Zeichnung: zv.ei schwarze, hinten vereinigte Längsbinden auf rötlichgelbeni (i runde; von ersterem besitzt er die Skulptur: Scheibe dar Flügeldecken ohne Rippen oder II Ocker reihen; auch die querrechteckige Form des Halsschildes weist auf die Äas^o/ ■u.s- Gruppe der Pleuropterw< s. st. hin. Da nun die Skidptur für die Beurteilung sj'stematischer Stellung wesentlicher ist als die Färbung — bei .\npassungsfornien k('")nnte es allerdings auch cirun.il ') 228. Beitrag, Tijdschrift v. Entomol. LXL 1918, p 79 f1 24 Beichensperger, Neue afrikanische Paussiden u. Termitophilen. umgekehrt sein — wäre simplex eher dem Subg. Pleuro'pteTus t)eizu- ordnen. Dieses primitivere Subgenus ist indisch-afrikaniscli, und zwar in seinen bisher bekanntem' Vetretern ost afrikanisch, während das im allgemeinen liöher differen7,ierte Subg. Pleuropterimis rein afri- kanisch und in seinen höchstentAvickelten Vertretern PL Dohrni Kits, und Lujae, Wasm. w est afrikanisch ist. PI. simplex könnte demnacli als Zwischenform betrachtet werden, welche, vom ehemaligen indisch - ^tafrikanischen Zentrum des Genus Pleuropterus am weitesten getrennt, zwar die Färbung von Plenropteriniis erworben, dagegen die einfachere 7'/e%ropier'tfA-Skulptu7- beibehalten liat. — In seinen primitiven Merk- malen und habituell nähert sich simplex auch mehr als die übrigen Formen seiner Gattung den afrikanischen Arthropteriis- Arten, vot- allem dem A. Wasntanrii Reichensp., jedoch besteht kaum eine nähere Ver- wandtschaft zwischen Pleuropterus und Arthropterus, da ersterer gleich Protopaurssus eher dem Integripemientypus angehört, während Arthropterus und die übrigen Paussiden dem Tiuncatipennent\ p zuzurechnen sind^). Leider kenne ich nicht die Wirtsameise von simplex: es liegt aber nahe, an eine Myrmicaria zu denken: an symphilen Charakteren besitzt er außer der obengenannten tiefen fettglänzenden Grube der Hals- schildbasis und den angeführten Trichomen noch recht starke Trieb om- l)üschel auf den Schulterecken der Elytren, welchen schwächere Büschel unter den Hinterecken des Halsschildes gegenüberstehen, wie sie bei den meisten PI. zu finden sind. Die Pygidialbildung nimmt ebenfalls eine Mittelstellung ein: PL quadricolUs Wasm. besitzt ein kahles, nn- gerandetes Pygidium: bei Wesiermannl und simplex i.st eine scliwache Randbildung mit gelber kurzer Borstenreihe vorhanden und diePygidinl- fläche ist spärlich kurz behaart ; PL Dohrni und Lujae haben ein schwach berandete«, aber dicht und lang behaartes Pygidium. Im ganzem könnte man »igen, die neue Art sei in bezug auf Fühler-, Kopf- und Halsschildbildung afrikanisch, in bezug auf Elytren- und sonstige Körperbildung indisch. Kinen Pleuropterus von 10,3 mm Körperlänge, den ich ausDahomey erhielt, beziehe ich mit Sicherheit auf quculricollis Wasm. und nicht auf AUardi Raffr. vsegen der deutlichen Rippenbildung auf den Elytren, den nicht paraüelseitigen Fühlern und wegen der querquadratischen Tiioraxform; jedoch sei bemerkt, dal?) das mir vorliegende Stück, ab- \\eichend von Wasmanns Beschreibung, eine gut kenntliche gelbe ^) Vergl. hierzu: Wasmann, Nr. 225, Tijdschr. \. Knt. LXU, 1919, p. 116; femer Kolhc. Ent. Mittl. 1920, p. 1.35. Entomoloj?. Mjtteilun';en XI, 19 j2, Nr. 1. L'o Tricbomreilie unter den Tli())ax-Hinterecken aufweist, und dal?» ekaaut, liegt mir nebst seiner Wirtsameise Myrmi curia eumenaides Cerst., in f leren Xest er erbeutet wurde, von Oabun voi. 1. Honioptenis Steinbaehi Kolbe. Diese Art wunie kürzlicli von Kolbe^) in einem interessanten Aufsatz über die Paussiden Südamerikas beschrieben auf Grund eines aus der Provinz Sara, Ost- Bolivien, stammenden Exemplare«. Mittlerweile erhielt ich dieselbe Ai"t in drei Stücken von St. I^aurent du Maroni, Franz ös. tiuiana. iJie beiden Fundorte liegen getiiniut voneinander durch das riesige Amazonenstrom- und -waldgebiet, das, wie schon Wallace, Belt u. a. zeigten, starke tiergeographische ]?arrieren, auch in bcr/ug auf Insekten, darstellt. Einerseits geht au.s dem neuen Fundort hervoi-, daß Honurpferiis eine weite geographische Verbreitung im nördlichen Südamerika besitzt, anderseits scheint mir darin auch ein Beweis für das sehr hohe Alter der Hruppe gegeben, '/.umai Sttinbach'i . wie Kolbe klar zeigt, bereits als spezialisiei-tere jüngere Anpassungsform an den Tj-utztypus zu betrachten ist, wie vor allem aus der Fühlerbilduug erhellt. Besonders interessant ist auch die Tarscnbildung, deren Schilde- jung bei K ol be nicht ganz zutreffend ist. Ich gebe anbei eine Abbildung derselben Fig. Ib, neben einer Kopie der Tarsen von Eohoniopei'u-t aequatorie-nsitt Wasm. nach einer Zeichnung de.^ Autors Fig. la. Daniuj^ ) Ki>t«>nt. Mittl. 19-JO. p. 2(; Reichensperger, Neue aMkanische Panssiden u. Termitophilen. ist ohne weiteres zu eibehen, wie sein sich — nahe Verwand tsehai't bzw. Abstammung zwischen Eoh. und Hom. vorausgesetzt ~ die Tibien und Tarsen des letzteren in Richtung auf einen extremen Trvitztypus hin entwickelt haben. — Eine taschenförmige Aushölüung der stark verbieiterten Tibien nimmt den gesamten Tarsus in sich auf; diese Bildung übertrifft also noch die indisch-afrikanischen Cera/pterns, welche gleichfalls einen Kulminationspunkt der Trutzgestalt darstellen; letztere können die Tarsen wegen ihier größeien Länge nicht vollständig einziehen. — Bei H. Sleinhachi sind vor allem, im Vergleich zu Cera- ptervs die H., 4., "). Tarsalglieder stark verkürzt; das 4. ist fast ganz verkümmert und schwer erkennbar, es trägt auch nicht, wie Kolbe ii-rtümlich angibt, eine Haarsohle: eine solche findet sich lexliglich am I., 2. und ?>. (iliede. Glied 1 und 2 sind kurz, aber verhältnismäßig breit: das 1. (:illied ist l '4 mal breiter als lang; es hat an seiner Basis an der Innenseite eine kleine glatte Vorwölbung, welche unbehaart ist und von dem Ffaupttei! des Gliedes durch eine Halbfurche getrouit ist; dieser ßasalteii dient beim Ausklappen des Tarsus quasi als Gelenk- höckei", zugleich innen als Muskelansatzstelle, und er täuscht bei Be- trachtung der eingeschlagenen Taisen von unten ein haarloses 1. Glied vor, ist aber tatsächlich nur ein Stück des 1. Gliedes, das Sperrgelenk- funktion zu haben scheint. Das eigentliche 4. Glied ist von unten unsichtbar und liegt als ausgehöhlte Platte dem 5. Gliede dicht auf und an. — Im übrigen entsprechen die mir voiiiegenden Stü<;ke voll- kommen der Beschreibung Kolbes; die Größe der Art ist variabel; Kolbe gibt 8,ä mm Körperlänge an; gleiche Größe hat mein kleinstes Stück ((J ?), bei welchem die *i,(i mm breiten Klytren das Pygidium fast bedecken; das größte ($ ?), bei dem die Elytren nur bis zum Vorder- rand des Pygidiums reichen, hat 10,4 mm Länge bei 4 mm Breite. Die Mundteile zeigen den Bau, wie ihn Raffray von H. brasilieims Westw. darstellt, jedoch ist die Zunge weniger spitz und reichlicher behaart. Eine Angabe der Wirtsameise ging mir leider nicht zu; wahr- scheinlich flogen die Tiere an. 3. CeraptenLs laticoiiiis Wasm. und Denoiti Wasm. Zwei mir vorliegende Exemplare der schwierigen Gattung Cerap- lervs ließen sich an Hand der vorzüglichen mikrophotographischen Abbildungen Wasmanns^) unschwer als C laticornis identifizieren. Sie stimmen genau mit der Beschreibung; ein Stück stammt vom Oubanghi-Tschari (Wasmanns Stücke vom belgischen Kongo) ; es ist ^) Ti.idsGhr. v. Knt. KU 9, |). li:^ Tat. 11. Entomolog. Mitteilungen XI, 1'.)l'2, Nt. 1. 27 13,3 mm lang mit dickem, weil über «len HinteiTand dei l<;iytreii vor- stehendem Abdomen, und <5 lum breit; Fühlerkenle 4,'.) mm lanj;, 2, l mm breit. Das zweite Stück, das i(^l) lierruW. Morton in Ivausanne verdanke, kommt aus »Südwest- Abessinien! Korperlängr 12 nini Breite '), 9 mm; Fülilcr 4:1,J* nun. Demnach hat laticAjrnis eine sehr «eile Verbreitung und dasselbe ist bei Ihnoiii der Fall, den ich in einem typischen Exemplar von Cabuu eihit^lt (bisher Hrit. Uganda). Audi aus diesen Vorkommen niuß nuiu, wie bei Homoptervs, Schlüsse auf ein sehr beträchtliches Alter und frühe l'ixierung der primitiven, meist wenig differenzierten Arten der Gattung ziehen. Die F^'ühlcrkeidt^ rjes Denoiti ist im Verhältnis noch kürzer und breiter als b(>i lafir^nuM: 3,ß:2 mm. Oliwler 3-9 sind äußeist schmal und jed(;s tili«! trägt auf der C)berfläehe zwei Reihen weit au.seinandei- stehendei, giöbeicr, goldgelbe Borsten tragender Punkte, ist aber im übrigen ganz ginti und unpunktierl. Dagegen sind bei laticornis die etwas breiteicu (Jlieder außer u)it den in 1 — 2 zerstreuten Reihen stehenden borsten- tragenden Puiikten n(M'h mit einer etwas feineren zerstreuten deutlichen Punktierung versehen. Dieser unterschied der Fühlerskulptur ist viel leichter erkennbar als der von Wasmann angegebene entspre<;hend<^ Unterschied in der Skulptur der Flügeldecken. Auf dem Prothorax ist die Mittelrinne bei Denoiti schärfer und etAvas kürzer als bei laii- cornifi und dessen Querfurche fehlt ganz. Körperlänge 11,5 mm; Pro- Ihorax 4,5 mm breit, 2,2 lang. 1^'ärbung: kastanienbraun, Hakenfleck gelbbraun. -- Warnen möchte ich übrigens voi- einer ()ber8<"hät//.ung der bei Cerayterus öfter vorkommenden Zähnchen des Spitzensjiumes der Flügeldecken als artlichcni Kennzeichen: ihr Vorkonmien an sich, wie auch ihre Zahl und Ausbildung ist wechselnd und oft individuellen Schwankungen ausgesetzt. An einem größeren Mateiial, wie es mi( durch HeirnUe Moult u. a. \oi lag, ergab sich im allgemeinen folgench's. Der Spitzem» nd ist der allmählich oder ])löt/liclici- veidünnte. eiasli- schere Apikaisaum der härteicn {"'lügeldeckcn ujid liegt beim lcbcnclivi posteriore eiytrariim pilis bievibus albidis instnicta. Pygidium nitidum ex(;avatum intus setis longis aiaeiß, margine cilüs flavis brevibus instructum. Fedes omnes pilosi, posterjonim femora ac tibiae robiistae, e- haarung, die ich in dieser Ausbildung noch bei keinem mir bekannten Paussiden gefunden habe; sie ist fein und zienrilich kurz, abstehend und weiß-gelblich; bei geringer Vergrößerung nimmt man bereits wahr. daß die Haare in ihrer oberen Hälfte oder zu ^j^ mehrfach gespaJten sind, etwa wie Dunenfedern, wodurch die behaarten Körperteile weit^he Umrisse erhalten: vor allem tritt das am Kopf, au der vorderen Hälfte des Prothorax und an sämtlichen Beinpaaren hervor. — Die Fühler- keulo stimmt in Bildung und Form am meisten mit derjenigen von P. Kohli Wasm. überein, sie ist aber bei mollis kaum größer als der Kopf und entbehrt der irmeren Basalspitze, welche hier zugerundet ist. Der Clypeus ist seicht ausgeschnitten, seitlich zugerundet; die sehr feine matte Kopfpunktierung wird nach dem Scheitel hin stellenweise von zerstreuten gröberen Punlcten überdeckt. Der Vorderteil des Protborax ist etwa V-^ kürzer als der hintere, zerstreut punktiert und behaait und nicht kielförmig scharf, sondern Siinft zugerundet unti etwas erhoben, in der Mitte seicht eingedrückt; er trägt hinten seitlich je eine Leiste mit einem Trichombüschel, welches dem Trieb ombtisc hei der niedergedrückten Vorderecken des hinteren ProthoraxteUes gegen- übersteht. Die Mittelgrube ist breit, aber nicht sehr tief. — Die Elyti-en sind stark glänzend; eine äußerst feine, gruppenweise zerstreute Puixk- tierung zeigt sich erst bei sehr kräftiger Vergrößerung; vorne ist dei- Flytrenrand in einfa(üier Reihe dünn und zajt behaart, auf der hinteien Hälfte erstreckt sich die etwas zerstreute Behaarung schräg aufwärts steigend ganz über die apikalen und seitlichen abfallenden P^läehen der Flügeldecken. Das Pygidium ist fast steil senkrecht abfallend, stark gerandet und trägt innen parallel zürn Rande eine dünne Reilie sehr langer goldgelber Haare. 5. Paussus pei>* robuBtiis, cylindricus, gKKSse punctatus subnitidus. ('lava magna naviformis, apice rotundato, aperta, late excavata, intus (i-sulcata, marginibus excavationis vix iiudulatis, siib margine superiore nodulis quinque instructa, basi extus acute dentata, intus rectangiilata. - — Prothorax valde bipartitus, partibijp longitudine inter se fere aequalibus: parte anteriore elevata <;irinata angulis lateialibus acute prominentibus, in niedio impressa: parte posterioie nitida glabra, postice subangustata, in medio ad foveam magnam vaJde declivi, angulis anticis depressis rotundati« obtuse oarinatis, utrimque setis aureis penieillal is instructis. Scutellvim iuagnum opacuni subtilissime rugulosum. ■ — Klytrn nitida, basi con- stricta, angusta, postice latiora, setis albidis brevibus dispersis fere seriatim vcstita, secundum linoam snturalera antice grosse punctata fere rugosa, deinde subtilissime dense punctata, opaca. Pygidium declive, nitiduni, breviter pilosuni, margine dense anreopenicillato. Pedes nitidi iiroHse et disperse punctati, anteriores et medii angusti, posteriores valde dilatati et compressi. — Long, corporis 4,3 mm (absque antenn.): lat. in medio elytr. 1,4 mm. Habitat: Maeratanana, Madagascar. I n der Bildung des Kopfes und der Fühlerkeule ist F. per.splcillaf.ms arvum, nitidum, flavoacnnii natum. — Klytra basi constricta post humeros fere parallela, nitida, antice prope suturam rugosa, cetenun fere glabra seriebus punctorum giossorum «lispersoriim pilum singulum flaviditm portantium instnieta : margo elytrorum sicirt pars tertia apicalis penicillas aureas longas setanim crassanim portans. Pygidium valde declive, marginatnm infra dense aurer. Kr.. Grundlagen einer ökologischen Tiergeo- graphie. Mit 2 Karten und 11 Textabbild. Verlag Gustav Fischer, Jena. 1921. 8". 113 S. Preis 22 M. (geb. 28 M.). Der Inhalt des Werkes ist von überreicher Fülle. Viele Gedanken sind neu, mancher davon wird sich halten, mancher wohl aber auch schwer- lich. Ausgehend von ,, Biotopen" (Orten, die für das Vorkommen der einzelnen Arten geeignet sind) betont der Verfasser die Bedeutung der Massenfänge (Fang aller Individuen und Arten ohne Auswahl). Das II. Kapitel bringt die ökologischen Faktoren der Reihe nach aufgeführt; die Einzelheiten sind erstaunlich reich. Das III. Kapitel handelt von den Ausbreitungsmitteln bzw. Hindernissen, das IV. Kapitel von der ver- gleichenden Biocönotik. Alle diese vier Kapitel werden außer anderen vor allem den angewandten Entomologen z.B. der Börner-Dampf- schen Schule reiche Anregungen geben. Das V. Kapitel bringt die Ver- breitimg der Tierarten . Für den Systematiker geben die zwei Schlußkapitel das Wichtigste: Entwicklungszentren und Ausbreitimgsherde imd vor allem die tiergeographische Einteilung der Erdoberfläche. Ringförmige Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 1. 39 und wellenförmige Verbreitung werden besonders skizziert. Die Entstehung der ereteren durch Konkurrenzkampf erscheint einleuchtend, weniger die letztere! Ich halte das angeführte öpinnenbeispiel wegen der weiten Verbreitung von Actinacaniha im Entwicklungszentrum und fast dem ganzen Ausbreitungsgebiet der Gattimg für wenig glücklich gewählt. Für diskontinuierliches Vorkommen gibt es auch andere Erklärmigen. Die Einteilung der Landtiere in 4 Regionen und 19 Unterregionen wird zum mindesten auf vielfachen Widerstand stoßen, abgesehen davon, daß sich tiergeographische Gebiete ja überhaupt eigentlich nur höchstens für einige nahverwandte Gattungen aufstellen lassen. Das Buch wird Freunde und Feinde finden. Walther Hörn. Milder, L., Das Insektenleben Deutsch -Österreichs, mit einem Anhang über Gallen mid ähnliche Pflanzenvenmstaltmigen samt deren Erzeuger, unter besonderer Berücksichtigung der Umgebung Wiens. Verlag Wilhelm Trentler, Ilainfeld. N.-Öster. 1920. 8°. 216 S. Preis brosch. 20 M. Der Verfasser bietet eine reiche Fülle von Wissenswertem aus allen insektenfamilien. Der praktische Sammler wird vielerlei Anregung finden, vor allem auf biologischen Gebieten. Gegen die Beigabe der deutschen Namen wäre höchstens einzuwenden, daß mancher nichtssagende (z. B. ,, täuschende Liebeseule") besser wegzulassen wären und dafür Autor- namen anzugeben wären. Daß die Gallen mitberücksichtigt sind, ist sehr anerkennenswert! A. Heyne. .Visch, Job., Bienenbuch für Anfänger. Mit 99 Abbild. 4. Aufl. Verlag Trowitzsch u. Sohn, Frankfurt a. O. 1921. 8°. 166 S. Preis 22 M. Die schnelle Folge der Auflagen ist die beste Empfehlung des durch frischen, humorvollen Ton ausgezeichneten Büchleins. Daß der Preis etwas hoch ist, liegt im Wesen der Zeit. Trappmann. Keßler, J. G., Illustriertes Lehrbuch der Bienenzucht. 5. Aufl. von J. Elsässcr. Mit 235Textfig. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart. 1921. 8°. 429 S. Preis 24 M. Die 5. Auflaae des für den praktischen Imker als Lehr- und Nach- schlagebuch in gleicher Weise vorzüglichen Buches liegt vor. Dem reichen Inhalt sind Anweisungen zur Selbstanfertigung von Wohnungen Tind Geräten neu eingefügt. Die äußere Ausstattung ist trotz des verhältnis- mäßig niedrigen Preises gut. Trapp mann. Archiv für Bicncnkundo, Vol. III, Heft 1—5. Verlag Theod. Fisher, Freiburg i. Br. 1921. 8». Nr. l — 2 liefert weitere Beiträge zur Geschichte der Bienenzucht. Das mit guten Photogrammen ausgestattete Heft bringt köstliche Bau- steine zur Geschichte der Bienenzucht, wenn auch kurzsichtige und immer auf Verdienst bedachte Imker über so etwas abfällig urteilen. Über die ägyptische Biene, .4p!*- mellifiat var. planati Latr., berichten W. Rotter und L. Gough, über die Lebensge-schichte der ägyptischen Biene sowie 40 Neuere Literatur. zur Geschichte der Bienenzucht in Ägypten, Palestina und Abee- sinien von Buttel-Reepen, über ein altägyptisohes Relief L. Arm- bruster usw. Nr. 3 bringt eine Reihe biologischer und bienen wirtschaftlicher Bei- träge: R. Ewert: Bienenzucht und Obstbau: B. Neumann: Honig; Brünnich: Erkennungsvermögen der Bienen untereinander; H. Nachts- heim: Geruchsvermögen der Königin; J. Möller: Befruchtungsvorgang; K. J. Geiger: Vergl. Leistungsmessungen bei Bienenvölkern; P. Herbst: Biologie von Bombus Dahlbomii Guer. Nr. 4 — 5: Zander berichtet über die Tätigkeit der bayerischen Landesanstalt für Bienenzucht 1920, bringt neue, im Erlanger Physio- logischen Institut von Steidlc ausgeführte Untersuchungsergebnisse über das Luftbedürfnis der Bienen imd Beiträge zur Rassenunterscheidung der Honigbiene. Trappmann. Karny, Heinrieh, Der Insektenkörper und seine Terminologie. Verlag A. Pichlers Witwe und Sohn. Wien 1921. 8". Preis 7 M. Das kleine, inhaltreiche Büchlein von 92 Seiten bringt nach einem allgemeinen Kapitel über den Körperbau der Insekten u. a. die Besprechung der einzelnen 15 Ordnungen und am Schluß eine alphabetische Liste der Fachausdrücke mit Erklärung. Zur Einführung sehr geeignet. S.Sch. Stevens, Frank, Ausflüge ins Ameisenreich. Mit2Taf. imd 12Textfig. 6. Aufl. Verlag Kos mos, Stuttgart, o. J. 8". Preis geb. 19,50 M. Erst vor 3 Jahren zeigten wir in unserer Zeitschrift die 4. Auflage obigen Werkes an und heute können wir schon über das Erscheinen der 6. Axiflage berichten. Das Büchlein verdient aber auch die weiteste Ver- breitung und unsere Empfehlung von 1918 übertragen wir uneingeschränkt auch auf die neue Ausgabe. S. Seh. Isemann, Bernd, Nala und Re. Eine Ameisenfreundschaft (Roman). Verlag Walter Seifert, Stuttgart-Heilbronn. 1920. 8«. 235 S. Preis geb. 15 M. „Roman" nennt der Verfasser das vorliegende Werk, in dem er uns vermenschlichte, winzige Ameisen als handelnde Personen vorführt. Nala und Re, besonders die letztere, treten als Helden der Handlung auf. Tugend und Tapferkeit, Verschlagenheit und Bosheit der einzelnen Persönchen, soziale und politische Schilderung der verschiedenen Kolonien und die sich abspielenden Konflikte fesseln den Leser bis zum Schluß. Möge das nied- liche Buch sich einen recht großen Leserkreis erwerben. P. Pape. Ziegler, Prof. Dr. H.E., Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. Eine Studie über die Geschichte und die Grundlagen der Tier- psychologie. III. Aufl., mit 3 Tai. und 39 Textfig. Verlag Gustav Fischer, Jena. 1920. 8". 211 + VIII S. Preis brosch. 27 M Die neue Auflage bringt einen erweiterten historischen Teil mit Angabe von Belegstellen, besonders kommt das der antiken Philosophie und der Philosophie der Aufklärung zugute. Das Verhältnis der Instinkte zu den Gefühlen und vor allem das der meni^cliliclion Seele zur Tierepole Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr, 1. 41 werden eingehend erörtert. Dazu gehörte ein neuer vergleichender Ab- schnitt über die Gehirne der Säuger. Es folgt dann je ein Abschnitt über geistige Fähigkeiten von Pferd und Hund (moderne Klopf methode), sowie über einen Affen (die menschlichen Triebe und Leidenschaften werden aus den Instinkten der Affen abgeleitet), über die Instinkte der Menschen und ihre Leidenschaften, über das "Verhältnis von Instinkten zum Glück, sowie über Menschenideen. Zum Schluß ein Abschnitt von 8 Seiten, ähnlich der zweiten Auflage, über Gehirne von Bienen und Ameisen. Walther Hörn. Ziegler, Prof. Dr. H. E., Tierpsychologie. (Sammlung Göschen.) Mit 17 Fig. Verlag Vereinigxmg wisscnschaftl. Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin u. Leipzig. 1921. Kl. 8°. 115 S. Preis 6 M. Das Büchlein ist aus Universitätsvorlesimgen hervorgegangen. Es behandelt im ersten Teil die Geschichte der Tierpsychologie mit beson- derer Berücksichtigimg der Religionen; im zweiten die Gnmdbegriffe derselben: Instinkte, Reflexe, Gedächtnis und höhere Verstandcstätigkeiten ; im dritten die psychische Stufenreihe von den Urtieren bis zu den Säugern; Seite 94 — 97 behandelt die Insekten. Das Schlußwort bringt einen Vor- gleich zwischen Tier- und Menschenseele. Walther Hörn. Frisch, Prof. K. von, Über den Sitz des Geruchsinnes bei Insekten. (Zoolog. Jahrbücher.) Mit 2 Taf. und 7 Textfig. Verlag Gustav Fischer, Jena. 1921. 8». 68 S. Preis 18 M. Der Verfasser sucht auf Gruud exakter Methoden und Experimente die Frage zu entscheiden, ob die Antennen Sitz des Geruchsinnes sind. wie ja von alters her meist angenommen. Mc. Indoos Theorie, daß der Sitz vor allem in den Flügeln und Beinen sei, wird zurückgewiesen. Ana- tomie, Biologie und exakte physiologische Versuche sprechen für die alte Auffassung! Verfasser experimentierte besonders mit auf Duft und Farbe dressierten Bienen. Von den Fühlergliedern der Bienen kommen als Sinnes- organe nur die 8 distalen in Frage: ein einziges übrigbleibendes Glied derselben genügt schlimmstenfalls dem duftdressierten Tier noch zur Orientierung. Die 5 Sinnesorgane des Bienenfühlers werden eingehend beschrieben: Riechkegel und Porenplatten sind die Haupt-Geruchsorgane. Walther Hörn. Lcdcrer, G., Handbuch für den praktischen Entomologen. All- gemeine Biologie nebst ausiührlicher Anleitung zur Haltung und Zucht der Insekten und Spinnentiere, sowie zur experimentellen Entomologie, besonders auf Grund der im Insektenhaus des Zoolog. Gartens der Stadt Frankfm-t a. M. gemachten Erfahrungen und Beobachtungen. I. Abt. Lepid., B. Spezieller Teil, II. Bd. Tag- falter. Verlag des Internat. Entomol. Vereins, Frankfurt a. M. 1921. 8«». 172 S. Preis brosch 20 M. Von diesem ziemlich groß angelegten Werke erscheinen zunächst die Tagfalter. Der Titel ist insofern irreführend, als offenbar ein ,, praktisches Handbuch für Entomologen" gemeint ist. Das Heft will weniger Neues bringen, als Bekanntes über Züchtungsmethoden übersichtlich zusammen- stellen. Für viele Schmetterlingssammler und besonders Züchter wird das Heft sehr willkommen sein. A. Heyne. Neue Eingänge für die Bibliothek, \ für welche an dieser Stelle nochmals verbindlichster Dank gesagt wird. I utz A new method of enclosing and preserving small objects for micro- scoDic examinktion.- Anonym, Pagenstecher, Die geographische Verbreitung der SchrietferS - Anonym. Ribbl, Beiträge zu einer Lepidopteren-Fauna von Andalusien - Müller, Über seltene märkische Bienen und Wespen. - Masi, Descrizione del maschio di Eupelmella schizomyiae e di un nuovo Leptomastix rfPllfcirenaica — Strand, Apidologisches. - Tullgren , Svensk Insektfauna: Lvdklae, Siricidae, Tenthredinidae. - Marcus, Proagoderus und Diastellopalpus aus Deutsch-Ostafrika. - Marshall, 3 Separata. - Tö lg (t) Beschreibung neuer Cecidomyiden aus der Wiener Gegend. - Krauße, Formica usca fusca-Königin bei Formica rufa pratensis-Arbeiterinnen im künstlichen Nest. — P/ell, Über Biologieformeln. - Roeschke, Eine größere Anzahl älterer Zeitschriftennummern und Separata. - Dampf, Alte Preislisten aus ^eni Nachlaß A^Ku wert - Everts Nieuwe vondsten voor de Nederlandsche Coleopterenfauna XXXVII. — Andres, Tenebrioniden gesammelt von der Kommission zur Erforschung Mazedoniens. - Sharp, Zoological Record 1919: Insecta. ^ Obenberger, 7 Separata. - Heike^tinger, 24 Separata.- Alexander, lOSeparata.- Lehmann, 4 Separata - Ochs, Beitrag zur Coleopterenfauna Rumäniens. ^ Ochs. Eine größere Anzahl älterer Ent. Zeitschr.". - Zacher, Drahtwürmer und ihre Bekämpfung. - Zacher, Schädlinge der Nutzpflanzen im West-Sudan. - Tremoleras, Sobre cuatro casos teratolögicos en Coleöpteros. - Tremoleras, Description d un Carabique nouveau appartenant au genre Ega Gast. - Fenyes, New genera and species of Aleocha- rK with a polytomic Synopsis of the tribes. - Heller, Emheitliche Abkürzungen in der Coleopterologie. - Heller, Aurivillius, Neue Cerambyciden aus der Sammlung G. van Roonll. -Champion, 47 Separata. ^- Frey, Über den Bau des Mundes der niederen Diptera Schizophora. - Hanitsch, Malayan Blattidae, 191o. .„„„„,„„„„ „„„ i.iiiiiiimi.iiiiimiiiiiiM I nmiiiimm miiiiiiimmiiiiimmniinm iimmiiiimiimn.imiiiii.mimiimniimmiiimiiim iiiiii uiiiiniiiimm Vorträge des Vereins zur Förderung des Deutschen Entom. Institutes. 1 Prof A. Hase: .Über Insektenstiche". (13. X. 1921). Behandelt wurden die Insektenstiche, welche die blutsaugenden Arthropoden (mit Ausschluß der Wirkung von Wehrstacheln!) setzen. Mit Hilfe einer absolut neuen Technik wurden unter anderem Einzelheiten ausgeführt, besonders über die Dauer und Höhe der lokalen Fiebererscheinungen, welche die Stiche der blutsaugenden Insekten mit sich bringen. Zahlreiches Kurvenmaterial erläuterte nach dieser Richtung hin den Vortrag. Weiterhin wurde das Verhalten der blutsaugenden Formen während des Stich- und Saugaktes eingehend dargelegt 2 Dr E. Christeller: „Über Mißbildungen bei Schmetterlingen", (10. XI. 1921). Unter Zugrundelegung seiner früheren Arbeiten (Ent. Mitt. VI, 1917, 7/9, demonstriert der Vortragende Beispiele von Flügelschnittänderungen bez. -Verkleinerungen, von Spornbildungen am Vorderflügel-Vorderrande, von starker Fühlerverkürzung, Zwergformen, albinotischen Stücken und halbseitig aus- gebildeten aberrativen Zeichnungen und Färbungen, die in die Gruppe dei „Halbseitenbastarde'' gehören. Er betont besonders die Bedeutung der InseKten- Mißbildungen für die allgemeine Teratologie. ^ ^ 3 Dr W. Hörn: „Über praktische Entomologen und systematische Entomologie (8 XII. 1921). Vortragender betont, daß die angewandte Entomologie nui ein Kapitel der Entomologie ist. Gemeinsame Grundlage für alle ento- mologischen Disziplinen ist die theoretisch-systematische Entomologie, aul welcher auch die praktische Entomologie aufgebaut worden ist, wenn sie aucH leider später in Deutschland ein gut Teil ihres Konnexes zu den Systematikern zeitweise verloren hat, was für beide von Nachteil geworden ist; noch un- erfreulicher ist die im allgemeinen ablehnende Haltung der „Universitats Entomologie beiden gegenüber. Geschichtliche Beispiele werden angeführt Deutsches Entomologisches Institut. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 forderte Prof. Dr. G. Kraatz zur Gründung eines entomologisclieti Museums auf, das zunächst durch geschenkte Sammlungen und Bibliotheken entstehen soUte. 1887 kam das städtische Museum (Berhnj unter dem Namen „Deutsches Entomologisches National-Museum" zustande; 1911 wurde es in „Deutsches Entomologisches Museum" umgetauft; seit 1920 heißt es „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sicii ihm bisher angeschlossen : L, V. Hey den, Letz n er, Rolph, Metzler, A. und C. Stern, Koltze, F^oesclike, W. Hörn, K. und Sigm. Schenkung, Leo iihard, Hu benth al, v. Belnn igsen, Stock, Kl äger.Künn e- mann, Cioss, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen: I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, H erric h-S chä ff er (zum Teil), A.' Förster, Haag (der größte Teil), Lederer, Kraatz, Konow, O. Schwarz, Breddin, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. Publikations-Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragenden Insekten, H. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze, V. Heyden und Staudinger & Bang-Haas, Ragusa. Vermacht ist die SammlungH q r n (inkl. Sammlung Rogen hofer, V. Hopffgarten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente: Sie umfaßt außer Manuskripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz G e r m a r , Sommer, H e i n e m a n n , Kiesen- wetter, Lederer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz, Kowarz, Schilsky, L. v. Heyden, Koltze, Bickhardt. ■'. Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rotten berg, Rolph, A. und C. Stern, Metzier, Rivers, Hacker, O. Schwarz, K. und Sigm. Schenkung, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, V. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Frhr. v. Leonhardi. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera): Breddin. Diptera: Licht ward t Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller (Micros), O. Schultz. V. Gizycki. Vereinigung zur Förderung des „Deutschen Entomologischen Institutes". Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berhn-Dahlem, Goßler-Str. 2U, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften ,,Entomoiogische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche jährlich 30Mark (Ausländer 40 Mark) zahlen, 11. Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag von mindestens lOUMark oder einmal mit einer Summe von mindestens 1000 Mark unterstützen, 111. Ehrenmitgliedern. Allen unter I. — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institutes und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog. Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf das Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdner Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto „Deutschen Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Walther Hern, Beplin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Geschäftsführer. „Entomologische Mitteilungen." Die Zeitschrift erscheint 5— 6 mal jährHch ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Geschichte der Ento- mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke. Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 2,50 Mk. für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden. Die Autoren erhalten bis 25 Separata gratis. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung der ,Ent. Mitteil." gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912—19). Gesamtpreis für Abonnenten der „Ent. Mitt." und Buchhändler =^ 85 Mark (Inland) b^. 100 Mark (Ausland). Porto eitra. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Herausgeber: Deutsckes Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem. Verantwortlicher Redakteur: Walther -Hor'n in Dahlem. ^ arched, apex obtuse, termen rounded, rather oblique; dark fuscous, suffusedly mixed with ferruginous on posterior half: cilia dark fuscous, sprinkled with ferruginous. Hindwings bronzy-blackish; cilia dark fuscous. Chile, Concepcion (coli. Herbst, 17. XII. 1908), I ex. The second Chilean species of this interesting genus, which is confined to Chile and New Zealand. Hy])oiiomouti(! ae. Homadaula anisocentra nov. spec. — ^. 15 mm. Head, palpi, and thorax grey, slightly and minutely speck led with whitish. Fore- wings elongate, costa gently arched, apex obtuse, termen obhquely rounded; glossj' grey; about 30 irregularly placed black dots in disc, varying in size from moderate to minute, the largest representing second discal stigma, and five others minute on termen: cilia grey. Hindwings grey veins and termen suffused dark grey ; cilia whitish-grey, with grey subbasal shade. China, Tsingtau (coU. Prof. Hoff mann), 1 ex. The genus Homa- daula has only been recorded previously from Australia, m here there are several species. Die paläarktisclien Teneiirioniden des Deutschen Entomologischen Institutes. No. II (CoL). Von Adrian ScbustiT (Wien TV). 18. Pimelia simulatrix Kr. P. simulatrix Kr. ist, nach der Tj'pe, eine Sialagmoptera und wahr- scheinlich mit St. pterocomoides Rtt. synonym. 18. Pimelia echidna Fairm. und var. oblonga Senac. Senac hat Recht, wenn er in seiner ausgezeichneten Mono- graphie IT, p. 11 die Vermutung ausspricht, daß oblonga eine eigene Art sei. P. echidna hat einen granulierten Kopf, der Halsschild ist an den Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 2. 48 »Seiten schwach gerundet, die Flügeldecken sind fast parallel, walzen- förmig, und der Prost ernalfortsatz endet in einem Höcker. — P. oblonga hat einen grob punktierten Kopf, der Halsschild ist an den Seiten stark gerandet, die Flügeldecken sind ziemlich stark bauchig erweitert und das Prosternum ist hinter den Vorderhüften senkrecht herab- gebogen. 20. Pedinus Ulrichi Seidl. P. Ulrichi Seid', ist mit fallaxMnh. synonym. Ersterer ist auf Stücke aufgestellt, bei denen der Halsschild keine grobe längsrissige Skulptur an den Seiten hat, sondern bei denen die Punktierung eine einfache ist. Es gibt alle Übergänge. 21. Pedinus hmigaricus Seidl. P. huTigariciis Seidl., beschrieben aus der Marmarosch, kommt nach einem Stück, c?, der Sammlung des Deutschen Entomol. Instituts, det. als femoralis L., auch in Serbien und nach 1 <3 meiner Sammlung auch in Bosnien, Travnik, vor. Die an der ausgerandeten Spitze der Hinterschenkel des c? und dem sehr breiten Halsschild, der deutlich breiter ist als die Flügeldecken, kenntliche Art dürfte wohl vielfach mit femoralis L. verwechselt werden. 22. Melanibiophylax nov. gen. Baudi beschreibt in Coleotteri Tenebrioniti delle colle- zioni italiane (Bull. Soc. Ent. Ital., VTI, 1875, p. 214, Separ. p. 50) einen Phylax sardotus, dessen Beschreibung in der Übersetzung lautet : ,, Wenig glänzend, Kopf und Halsschild dicht verworren punktiert, Halsschild an den Seiten gerundet, sehr wenig an beiden Seiten der Basis ausgeschweift; Flügeldecken mit nicht zu tiefen Furchen und wenig merkbarer Punktierung, die Zwischenräume an der Basis mittel- mäßig, gegen die Spitze stark, nach Alt einer scharfen Rippe, erhaben, Schulterwinkel fast gar nicht vorspringend. Durch seine Skulptur und ein \\enig auch durch seine Gestalt in der Mitte zwischen Phylax und Melambius, von welchem er, wie vorher gesagt, abweicht, durch den an beiden Seiten der Basis nicht eingeschnittenen Halsschild und durch die Flügeldecken, deren Randrippe fast durch ihre ganze Breitedem oberen Rande des äußersten Saumes paiallel ist und niedriger als derselbe." — Ich konnte diese Angaben an einem Exemplare des Deutschen Entomologischen Instituts nachprüfen und errichte auf diese Ait aus folgend eu Gründen die neue Gattung Melambio- phylax. Die beulenförmig vortretenden Schulterwinkel, hinter denen die Seiten deutlich ausgebuchtet sind, bilden einen Gattungscharakter 49 Schuster, Die paläarktischen Teaebrioniden des Ent. Inst. Nr. II. von Phylax. Die Schulterwinkel springen aber bei dieser Art fast gar nicht vor, sie kann also nicht unter Phylax eingereiht werden. Von Melambius, mit dem sie hinsichtlich der mit einer feinen Kiellinie versehenen Zwischenräume der Ilügeldecken übereinstimmt, unter- scheidet sie sich durch den an den Seiten, vor den fast rechtwinkeligen Hinterwinkeln schwach ausgesehweiften Halsschild, der bei Melambixis vollkommen verrundet ist, von Melambius s. str. überdies durch den an beiden Seiten der Basis nicht eingeschnittenen Halsschild. Die Randrippe ist bei Melambius mit dem Saume der Epipleuren nicht in ihrer ganzen Ausdehnung parallel und liegt mit ihm fast oder ganz in derselben Ebene, bei sardous hingegen parallel und tiefer liegend. Die Gattungen können folgendermaßen unterschieden werden: 1" Flügeldecken mit beulenförmig vortretenden Schulterwinkeln, die Seiten hinter diesen deutlich ausgebuchtet .... Phylax Muls. r Flügeldecken mit stumpfen oder rechteckigen, nicht beulenförmig vortretenden SchulterMdnkeln, die Seiten hinter diesen nicht aus- gebuchtet . 2" Halsschild an den Seiten vor den fast rechtwinkeligen Hinterwinkeln schwach ausgeschweift, an der Basis beiderseitig nicht eingeschnitten. Randrippe der Flügeldecken mit dem Saume der Epipleuren parallel und niedriger als dieser JMelambiophylax novgen. 2' Halsschild an den Seiten vollkommen verrundet. Randrippe mit dem Saume der Epipleuren nicht parallel und mit diesem in der gleichen Ebene liegend, a" Basis des Halsschildes beiderseitig ohne Einschnitt Subgen. Hop- la^nbius Rtt. a' Basis des Halsschildes neben den Hinterwinkeln mit einem Ein- schnitt Melambius Muls. s. str. Von Micrositus und Hoplarion unterscheiden sich Melambio- phylax und Melambius durch die gekielten Flügeldecken- ZAvischenräume. Reitter hat diese Art nicht gekannt und daher auch in seiner Bestimmungstabelle 53 nicht eingereiht; er erwähnt sie S. 112 in einer Fußnote. Sie ist dem Phylax brevicollis Baudi, von dem mir 1 Exemplar meiner Sammlung (leg. Lostia) vorliegt, sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch die nicht beulenförmig vortretenden Schulterwinkel und durch die Büdung der dorsalen Flügeldecken-Zwischenräiibie. Diese sind bei brevicollis gleichmäßig ziemlich stark gewölbt, bei sardous hingegen flach und in der Mitte schwach, aber deutlich gekielt. Der Halsschild ist bei ersterer Art an den Seiten stark gerundet und deutlich ausgeschweift, bei letzterer schwach gerundet und schwach ausgeschweift. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 2. 50 23. Psilachnopus Aharonii Rtt. Unter vielen Cnemeplatia Atropos Costa (= rufa Tourn.) befanden sich auch sechs Stücke dieser bisher nur in einem einzigen Stücke bekannten Art, leider ohne Fundortangabe, mit dem Zettel ,,Cneine- platia rufa Tov;rn.'. Die Fühler der Halipliden. (Col.) Von Frits van Eiiuien. Leipzig. Mit 2 Textfiguren. Auf Anregung von Herrn Dr. Hörn, der seinerseits durch Herrn Sloane auf die Frage aufmerksam wurde, unternahm ich es, die Zahl der Fühlerglieder der Halipliden zu untersuchen. Herr Dr. Hörn hat meine Untersuchung in zuvorkommendster Weise mit Material unterstützt, A\ofür ich ihm auch an dieser Stelle bestens danke. In der neueren koleopterologischen Literatur werden die Hali- pliden überall außer durch die Bildung der Hinterhüften durch zehn- güedrige Fühler von den Dytisciden geschieden. Diese Angabe findet sich u. a. bei Reitter, 1Ü08, Fn. Germ., I, p. (55 [bei ihm zeigen die zu- gehörigen — Sturm entnommenen — Figuren des Kopfes und Fühlers (Taf. 32, Fig. 4d u. e) ganz richtig 11 Fühlerglieder ( !)]; Kolbe, 1893, Einf. Kenntn. Ins., p. 189; Ganglbauer, 1892, Kf. Mittelem:., l, p. 3, 422, 423; Seidlitz, 1886, Best.Tab. eur. CoL, XV, p. 19; Leconte u. Hörn, 1883, ( lass. Col. X. Am., p. 30: Bedel, 1881, Fn. CoL Bass. Seine, I, p. 2, 219; Regimbart, 1878, Ann. Fr., p. 449: Schaum u. Kiesenwetter, 1868, Xaturg. Ins. D., I, 2, p. 9; Thomson, 1859/60, Skand. Col., I, p. 11, II, p. 2 und sogar schon bei Erichson, 1837, Kf. .AI. Brandenb., p. 183 und 1832, Gen. Dytic, p. 46. — Demgegen- über treffen wir bei Sturm, 1834, Ins. Deutschl., VIII, p. 144 unter den ,, Gattungskennzeichen" von Haliplus auf folgende Worte: ,,Die Fühler elfgliederig ; das zweite Glied kürzer, das dritte länger me die übrigen unter sich gleichlangen Glieder (Fig. C)." Diese Angaben werden durch die — ^später von Reitter unverändert übernommenen — Figuren C und D auf Taf. CCI (Sturm!) belegt. Den Tatsachen ent- .spricht ebenfalls die Beschreibung von Aubc, 1838, Spec. gen. Col., VI, p. 2, 3, 34, der auf p. 3 die Verhältnisse bei Haliplus folgendermaßen schildert: ,,Antennes inserees dans une pctite cavite du front au-devant des yeux ; le premier articie souvent tres petit et ä peine saillant au delä de la cavite: les autres presque egaux entre eux, ä Texception toutefois du onzieme, qui est plus grand, allonge et termine en pointe." Bei Cnemidotus (I. c, p. 34) ist das erste Glied fast ganz in der kleinen Vertiefung gelagert. Diese Beschreibung Aübes — ergänzt durch die 51 Emden, Die Fühler der Halipliden. (Col.). Fig. 1. Sturm sehe Notiz über das dritte Fühlerglied — hebt alles wesentlich© in der Gestalt des HalipUden-Fühlera hervor. Der Kopf eines Halipliden zeigt auf der Oberseite weit vor der Mitte der Augen jederseits eine schräg nach innen und vorn gerichtete Begrenzung, außerhalb der eme tiefe Grube gelegen ist, in der die Fühler artikulieren. Bei Cnemidot'us ist diese innere Begrenzung am stärksten, bei Brychius am schwächsten entwickelt. Zugleich ist sie bei letzterem weniger ^^■eit auf die Stirn gerückt. Der Augenabstand und der Abstand der vorderen Enden der Fühlergruben ist bei ersterem am kleinsten, bei letzterem am größten. An der Basis der Fühler be- findet sich ein durchaus gliedförmiges, breites, kurzes Gebilde (Fig. 1, 1). Auf dieses folgen 10 Fühlerglieder, deren erstes ebenfalls kurz und dick, deren zweites länger, an der Basis viel dünner und an Fig. 2. derSpitze noch merk- lieh dünner ist, als das vorhergehende. Es folgen 1 bis 3 wesentlich kürzere Glieder, während die darauf folgenden wie- der länger sind. Das Endglied übertrifft alle vorhergehenden an Länge und ist distal etwas zugespitzt. Die Natur des fraglichen Basalgebildes wird klar, wenn man einen Halipliden studiert, dessen Fühler eine stark verschiedene Stellung einnehmen (Fig. 2). Die Basalgebilde nehmen dabei ebenfalls eine verschiedene Stellung zum Kopf und zum folgenden Fühlerglied ein. Sie müssen also sowohl gegen den Kopf, wie gegen den übrigen Fühler bev.eglich und mithin als basales Fühlerglied zu deuten .sein. Von dieser doppelten Beweglichkeit konnte ich mich leicht auch experi- mentell an einem geweichten Sammlungsexemplar unter dem Binokular überzeugen. In Fig. 1, die das mikroskopische Präparat eines //«?«■- pZicZe»?-rühlersA\ iedergibt,treten die Gelenke (g^ und gg), die das Basalglied mit dem Kopf und dem zweiten Fühlerglied verbinden, deutlich hervor. Ich glaube durch vorstehende Erörterungen S 1 o a n e ' s Behauptung der E If gliedrigkeit deäHalipliden-FüMers erwiesen zu haben. Nachträg- lich erfahre ich erst von seiner Notiz Ti\ Soc. Ent. Lond., 1921, p. 590. Eechter Fühler von üaliplos ruficollis Des.. ca. 133 X. .^ Kopf von Haliplus variegatus Strm. ca. 26 X (Hergestellt m. Zeiß- Binokular — Ok. o, Obj. a» — Leitz'schem Zeichenapparat und um 8" geneigtem Zeichentisch). Fig. 1. Fig. 2. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 2. 52 Springende Blütenkelche, verursacht durch ein neues Apion (CoL). Von Dr. K. M. Heller, Dresden. Mit 5 Fig. im Text. Apion zikani spec. nov., (J, $ Niger, paice albiclo-setosum, an- tennarum scapo, interdum etiam funiculi articulo prinao tibiisque anticis, interdum etiam femoribus, plus mimisve testaceis; maris rostro prothorace atque capite aequilongo, feminae c. ^/^q parte lon- giore, modice arcuato, cylindrico; antennis rostri basi media parte propius insertis, scapo fuiiiculi articulis tres, aut quatuor, basalibus aequali, funiculi articulo primo crassitudine duplo longiore; prothorace transverso-conico, subtilissime coriario ac remote fortiterque punctato, ante scutellum foveola oblonga : scutello subquadrato, subtilissime reticulato; elytris breviter ovatis, latitudine paulo longioribus, humeris nullis, punctato- striatis, spatiis planis, striis latioribus, subrugosis, ut striis inter se aequalibus ac subseriatim albo-setulosis. Long, (rostro haud computato) 1,8, lat. 0,85 mm. Brasilia meridionalis, Prov. Minas: Passa Quatro Jos. F. Zikan, 9. III. 1921, legit. Diese, durch die Behaarung und seine Kleinlieit an das paläark- tische A. atomarium Kirby erinnernde, aber wegen der kurz eiförmigen, stark gewölbten Decken wohl besser zur Untergattung Apion in engerem Sinne zu stellende Art, gehört in die Verwandtschaft des A. pyriforme Kirsch, ist aber schlanker und nur so groß wie rhomboidum Gerst., von dem sie sich durch dichtere und gröbere weiße Behaarung und die untereinander gleichen Deckenstreifen unterscheidet. Schwarz, Fühler- schafte, 1. Geißelglied und Vorderschienen, zuweilen auch die Schenkel mehr oder weniger bräunlich gelb. Rüssel zylindrisch, sanft gebogen, beim S so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, beim $ etwas länger, spärlich gereiht behaart. F.*) näher der Rüsselwurzel als der Mitte eingefügt, Geißel vom 2. Glied ab nach der Keule zu etwas dicker werdend, 1. Geißelglied namentlich beim (J verdickt, ein um ^/g längeres als dickes EUipsoid darstellend, das 2. ungefähr 3 mal so lang wie dick, die Keule mehr als doppelt so lang wie dick. Augen nicht vorgequollen, von weißen Börstchen umringt. Stirn zwischen den Augen schmäler als die Rüsselspitze, Schläfen kaum von halbem Augendurchmesser. H. konisch, an der Wurzel breiter als in der Mittellinie lang, Seiten leicht gewunden, Hinterecken spitz, Voiderrand ziemlich breit hals- ) Abkürzungen nach Reit 1er: Faun;i Germanica, Stuttgart 1908, I, p. VIII. 5^ Heller, Springende Blütenkelche, verursacht durch ein neues Apion. artig abgesetzt, Oberseite grob zerstreut punktiert, die Punkte mit weißem Börstchen, entlang des Hinterrandes leicht eingedrückt, vor dem Schildchen mit länglichem Basalgrübchen. Schildchen leicht quer, verrundet viereckig. Flügeldecken eiförmig gewölbt, mit untereinander gleich kräftigen, entfernt punktierten Streifen, die viel schmäler als die flachen, kaum runzeligen Spatien und so Avie diese entfernt gereiht, weiß behaart sind. Die Larven dieser Ait leben im Kelch der Blütenknospen von Dcdbergia foliolosa}) Benth. (Leguminose), der im Volksmund ,,Embira da sapo", Krötenbast, heißt und den sie, ähnlich wieCarpocapsasaltitans den von Croton colliguaja, durch den Freßakt in ,, rollende und sprin- gende" Bewegung versetzen. Sie wurden in Menge von Herrn Jos. F. Zikan, dem wir schon mehrere interessante biologische Beob- 1 u. 2 Image von A. Zikani (5 von der Seite und oben, 3 Larve im aufgeschnittenen Kelch (im Knospenzustand), 4 Kopf der Larve. 5 rechte Maxille der Larve. achtungen verdanken^), gefunden und dem Direktor des Deutschen Entomolog. Institutes, Herrn Dr. Hörn eingesandt, der mir freund- schaftlichst von dem Material (Käfer, Larven und Samen) zur Be- schreibung überließ. — Die Blütenknospenkelche sind 3,5 — 4 mm lang, etwas depreß eiförmig und fein goldgelb behaart. Die ausgestreckte, höchstens 5 mm lange Larve A%Tirde in den meist ganz ausgefressenen Kelchen (im Knospenzustand) stets in gekrümmter Lage angetroffen; sie zeigt keinerlei bemerkenswerte Unterschiede von Beschreibungen bekannter Arten, von denen die von Labaulbene (Ann. Soc. Ent. ^) Die Bestimmung der Pflanze hat freundlichst Herr Prof. Dr. Harms (Botan. Mus. Dahlem) erledigt. -) Congr. Internat. d'Entomologie 1910, Bruxelles 1911, 173 und Ent. Blätter VII, 1911, 152. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 2. 54 France, 1862, PL 13) gebraclilen wegen der beigefügten Abbildungen die besten sind. Wir geben daher nur die Abbildung des Kopfes. Die allenfalls mit der neuenArt zu vergleichenden südamerikanischen Arten lassen sich Avie folgt unterscheiden: 1 (2) Deckenspatien gewölbt, Deckenstreifen mäßig tief, undeutlich punktiert, Schildchen doppelt so lang wie breit, streifenförmig, alle Beine, mit Ausnahme der Tarsen, gelb. Brasilien. amp ullula G er st . ^ ) 2 (1) Deckenspatien abgeflacht, Schildchen punktförmig. 3 (4) Deckenstreifen grob, fast so breit wie die S'patien, Halsschild scheinbar glatt, mit zerstreuten börstchentragenden Punkten, vor dem Schildchen mit scharfem Längseindruck, alle Beine ganz rotgelb. Peru pyriforme Kirsch 4 (3) Deckenstreifen viel schmäler wie die Spatien. 5 (6) Der 1. und 2. Streifen jederseits neben der Naht viel kräftiger als die übrigen, Halsschild äußerst fein, undeutlich punktiert. Vorder- schienen und Mittel schienen rotgelb. Columbien rhoniboideum Gerst. ^) 6 (5) AUe Deckenstreifen untereinander gleich kräftig, Halsschüd spärlich, aber kräftig punktiert, Fühlerschaft und Vorderschienen, zuweilen auch das 1. Geißelglied und die Schenkel, hell bräunlich- gelb, Schildchen verrundet viereckig. Rio Janeiro . . zikani sp. n. Labidostoma brasiliense seiinick n. sp. (Acar.) Von 3Iax Seilnick (Lötzen, Ostpr.) Mit 1 Textfigur. Canestrini und Fanzago veröffentlichen 1877 (Atti Ist. Veneto, 8. 5, v. 4, p. 52) die Beschreibung einer Milbenart Nicoletia cornuta. — Kramer beschreibt 1879 (Arch. Naturg., Jahrg. 45, v. 1, p. 13) eine Milbe, welche zu derselben Gattung gehört, unter dem Namen Labido- stomma^) luteum. — Der Name Nicoletia ist bereits 1840 von Gervais für eine Gattung der Lepismatidae vergeben. Nach den Kegeln der Nomenklatur hätte nun Labidostoma an seine Stelle treten müssen. Canestrini nennt aber 1882 (Atti Soc. Veneto-Trent., v. 8, p. 136) die Gattung Nicoletiella. Dieser Name muß also fallen. — Oudemans ') Ent. Zeit. Stettin XV, 1854, 246 u. 255. ^) corr. Labidostoma. ,^5 Seilnick, Labidostoma brasiliense Sellnick, n. sp, fAcar.j. behauptet (Ent. Ber., v. 1, p. 83, 1903 und v. 2, p. 38, 1906), daß Nico- letiella cornuta Can. u. Fanz. identisch mit Acarus denticulatus Schrank (Bey träge zur Naturg., Augsburg 1776) sei. Es wäre möglich. Aber ebensogut könnte Schranks Tier auch L. luteum Kramer sein. Ich bin für Beibehalten des Artnamens cornuta Can. u. Fanz. — Zur Familie der Labidostomidae gehören 2 Gattungen, Labidostoma Kramer 1879 und Eunicolina Berlese 1911. Die Gattung Ceratoacarus Ewing 1913 ist wohl ein Synonym von Labidostoma. Die zu den beiden Gattungen gehörigen Arten sind, so\^ eit mir bekannt, die folgenden: Labidostoma Kramer. 1879, Arch. Naturg., Jahrg. 45, v. 1, p. 13. 1. L. cornutum (Cf n. u. Fanz.), 1877 {Nicoletia cornuta), Lit. s. oben. Italien. Länge 1 mm. Typus der Gattung. 2. L. luteum Kramer, 1879 (Labidostomma l.), Lit. s. oben. Deutsch- land. Länge 0,7 mm. 3. L. neotropicum (Stoll). 1893 {Nicoletiella neotro'pica), Biol. Centr.- Amer., Arach. p. 27. Guatemala. Länge 0,5 mm. 4. L. corc?/raeMm Berlese. 1911, Redia, v. 7, p. 429. Insel Corcyra. Länge 0,75 mm. 5. L. integrum Berlese. 1911, Redia, v. 7, p. 429. Umbria, Italien. Länge 0,62 mm. 6. L. pacificum (Ewing). 1913 {Ceratoacarus pacificus), J. Ent. Zool., V. 5, p. 128. Oregon, Nord- Amerika . Länge 1,56 mm. Dazu kommt als neue Art: 7. L. brasiliense Sellnick. Brasilien. Länge 0,84 mm. Eimicoliiia Berlese. 1911, Redia, v. 7, p. 430. 1. E. tuberculata Berlese. 1911, Redia, r. 7, p. 430. Italien. Länge 0,7 mm. Typus der Gattung. Labidostoma brasiliense Sellnick nov. spec. Farbe gelb, nach hinten zu ins Olivgrüne übergehend, Tibia und Tarsus I hellgelb, die anderen Glieder dieses Beines auffallend dunkel- olivgrün. Die anderen Beine schwach olivgrün. Oberfläche des Körpers vielfach gefrurcht. Bemerkenswert sind 3 flache Längseindrücke, welche etwas vor der Mitte des Rückens begirmen und bis zu Dreiviertel der Körperlänge nach liinten reichen. Hinter ihnen liegen 2 kleine rundliche Eindrücke. Diese und die 3 Längsgruben sind fein gepunktet. Der übrige Teil des Rückens ist mit rundlichen Gruben dicht bedeckt. Über Bein III liegt an der Seite des Körpers ein heller Fleck, der wohl allen Arten der Gattung eigentümlich ist. Sein Zv.eck ist nicht unter- sucht. Ewing bezeicl net il n als Auge, wie auch einen medianen Fleck Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 2. 56 am Vorderrande des Rückens. Ein solcher ist bei brasiUense ebenfalls angedeutet. Ein vorspringender' Chitinzapfen, wie ihn L. luteum neben dem Seitenfleck aufweist, ist bei brasiUense nicht vorhanden. Die Be- haarung des Rückens ähnelt der von L. luteum. Drei Haarpaare auf seinem vorderen Teile sind vorwärts gerichtet: ein kürzeres einfaches an der Außenseite des Schult er hornes, ein fast doppelt so langes, in der vorderen Hälfte beborst eltes, auf der Innenseite des Hornes und weiter zurückstehend ein ein- faches kurzes, welches ein wenig nach innen geneigt ist. Hinter Bein II beginnt eine Rand- reihe und zwei Mittelreihen einfacher Borsten. Zwischen Rand und ^littelreihe steht über Bein II ein langes beborsteltes Haar. Die beiden beborstelten Haarpaare entspringen aus Becherchen, welche den Pseudostigmen der Oribatidae sehr ähnlich sehen. Während die Vorderkante des Hypostoms von L. luteum, eine fast gerade Linie bildet, zeigt sie bei L. bra- siUense deutlich vorspringende Seitenecken. Mandibeln mit einem Höcker, von ^^elchem ein langes Haar entspringt. Länge des Köi-pers ohne Mandibeln 840 ^a., Breite an den Schultern 275 /*., hinter Bein IV 460 /i. Eine Anzahl Exemplare von Herrn J. F. Zikän bei Passa Quatro, Sul de Minas, Brasilien, gesammelt. Einige species novae der Anttiribiden-Gattung Zygaenodes Pascoe. (Col.) Von Dr. Taul Wollnim, Wefensleben (Bezirk Magdeburg). Das bearbeitete Mateiial stammt in der Hauptsache von C. Füller Baker (Hofrat Dr. K. M. Heller); einige Stücke vom Berliner zoo- logischen Museum sind mit einbezogen. Von dem bekannten Zygaenodes Wollastoni Pasc, lagen mk 4 3^ und 4 ?? vor. Die Originalbeschreibung Pascoes (The Annais and Magazine of Nat. Hist. (III), vol. IV, 1859, p. 328) ist auf $$ gegründet und nicht, wie Lacordaire (Genera des Coleopteres, VII, p. 542 — 544) annimmt, auf 3r\\achsen, dann divergieren sie und lassen nach unten dem Penis Raum. Von der Seite gesehen zeigen sie sich als tief gegabelte (einen oberen und einen unteren Äst bildende) 71 Heikertinger, Eine Tabelle Ganglbauers über Podistra- Arten. (Jhitinplatten ; die oberen Äste sind durch eine chitinisierte Verbindungs- platte zu einem Dach über dem Penis vereinigt. Das Ganze büdet die (teilweise offene) „Paramerenkapsel". Von den nochmals gebrachten Bildern stellen die mit ungeraden Zahlen bezeichneten dorsale Ansichten, die mit geraden Zahlen (bis 16) bezeichneten laterale Ansichten dar; die Fig. 18 und 20 zeigen Querschnitte, bzw. Ansichten von hinten; sie waren, im Vergleich zur natürlichen Lage im Tier, verkehrt gedruckt ; die klammerförmige Platte ist die Dorsalwand der Paramerenkapsel, die mittlere, geschwungene Platte ist die Dorsalwand des Penis, der im Bilde kugelförmige Teil ist als Querschnitt eines Teües des Penis (Präputialsack teilweise vorgestülpt) aufzufassen. Nachfolgend Ganglbauers Bestimmungstabelle der c?c?: 1" Halsschild an der Basis viel schmäler als die Flügeldecken an den Schultern. Flügeldecken nicht verkürzt. 1" Stirn zwischen den Fühlerwurzeln breit und flach eingedrückt. Halsschild mit abgerundeten Vorderecken. 3" Der Dorsallappen der Paramerenkapsel hinten nur schmal, in Form. eines Querstreifens chitinisiert. 4" Die schwarz pigmentierte Dorsal wandung des Penis ohne seitliche Fortsätze, o" Der frei endende Ast der Parameren schlanker und fast doppelt so lang als der über ihm befindliche TeU des Dorsallappens der Paramerenkapsel. Dieser hinten einfach ausgerandet und be- wimpert. (Fig. 1 u. 2.) — Nord- und Mitteleuropa, Bosnien (Tres- eavica), Herzegowina (Volujak), P^^renäen (Bourgeois) rufotestctcea Letzn. o' Der frei endende Ast der Parameren kräftiger, nur etwa um ein Drittel länger als der über ihm befindliche Teü des DorsaUappens der Paramerenkapsel. Dieser hinten ausgerandet und in der Aus- randung mit einem kleinen Mittelzahn. (Fig. 3 u. 4.) — Nord- imd ]Mitteleuropa pilosa Payk. 4' Die breit plattenförmige, schwarz pigmentierte Dorsalwandung des Penis jederseits in einen flügelartigen, m schräger Richtung nach oben und außen streichenden, zugespitzten Fortsatz aus- gezogen. (Fig. 5 u. 6.) — Kaukasus unicolor Fald. 3' Der Dorsallappen der Paramerenkapsel im Apikalteü in größerer Ausdehnung chitinisiert, am Hinterrande in der ]\Iitte sehr tief aus- geschnitten. Dorsalwandung des Penis ohne stark chitinisierte, schwarz pigmentierte Zone. Rötlichgelb, Kopf und Flügeldecken oft leicht gebräunt, Fühler heUer oder dunkler braun mit rötlichgelber Wurzel. Halsschüd etwa so lang als breit oder etwas länger als Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 2. 72 breit. Long. 8 — 10,5 mm. (Fig. 11 u. 12.) — Verbreitung: in den Gebirgen von Kroatien (Delnice, auf Fichten, Viktor Stiller), Dalmatien (Biokovoplateau, von Buchen geklopf t, Prof. Dr. IMüller) und der Herzegowina (Plasa, Penther; Cvrstnica, Leonhard: Gacko, Hilf) Pentheri Gglb. n. sp. 2' Stirn zwischen den Fühlerwurzeln tiefer eingedrückt oder längs- gefurcht. Halsschild meist mit deutlicheren Vorderecken. 6" Größer, Körper rötlichgelb. Die z\\ei ersten Fühlergliede:' rötlich- gelb. Das dritte Fühlerglied schlank. 7" Halsschild merklich länger als breit, mit abgerundeten Vorder- ecken. Fühler einfarbig rötlichgelb oder gegen die Spitze nur leicht gebräunt. Long. 9 — 10 mm. (Fig. 7 u. 8.) — Verbreitung: Das Wiener Staatsmuseum besitzt zwei Exemplare mit der Her- kunftsangabe: Caucasus occid., regio subalpina (Starck) und ein Exemplar: Adshara, Caucasus mont. . . . caricasica Gglb. n. sp, 7' Halsschild quer, mit deutlichen Vorderecken. (Fig. 9 u. 10.) — Mitteleuropa prolixa Mark. 6' Kleiner. Körper rötlichbraun bis sch^^arz. Die Fühler gegen die Wurzel nicht oder nur wenig heller. Das dritte Fühlergüed gegen die Spitze stark verdickt. (Fig. 13 u. 14.) — Steiner Alpen, Gipfel des Obir in den Karawanken, Rollepaß, Monte Pavione (bei Pri- miero in Südtirol); nur in der alpinen Zone . .Birnbacheri Krauß. 1' Halsschild an der Basis nicht oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken. Diese meist verkürzt. 9" Halsschild an den Seiten vollkommen gerandet. Kleiner. (Fig. 15 u. 16.) — Sanntaler (Steiner) Alpen, Karawanken, Dobratsch, JuUsche Alpen rupicola Ksw. 9' Die Seitenrandkante des Halsschüdes in der IVIitte erloschen. 10" Halsschild nach vorne verengt. Körper pechbraun, mit etwas helleren Fühlern und Beinen. Long. 7 mm. (Fig. 19 u. 20.) — Ver- breitung: Caucasus occid., Abago (leg. Starck, 23. \T;1. 1891), 1 . 251 u. 258). im XI. die äthiopische und orientalische Region (über Insekten ^^. 274. 282 u. 285), im XU. die ncotropische und australische Region (über In- sekten p. 292, 295 u. 301), im XIII. die ozeanographische Region, im XIV. die geographische Verbreitung der wirbellosen Landtiere (über Coleopteren S. 317 — 320. über Lepidopteren S. 321 — 322). Die beigegebenen 5 Karten geben eine klare Übersicht über die Verteilung von I.,aiul und Wasser vergangener Epochen. Das handliche Buch bringt jedem Zoogeographen eine Fülle von Anregungen. Walther ITorn. Sholfonl. KobiM-f W. C, A Naturalist in Borneo, edited with a Bio- graphical Introduction by Edward B. Poulton. Verlag T. Pisher Unwin Ltd., London. 1910/17. 8". XXVII u. 331 S. 32 schwarz- weit'« Taf. Preis 15 Schillins. gg Neuere Literatur. Jeder, der den Vorzug gehabt hat, den leider so früh und plötzlich dahingeschiedenen Robert Shelford gekannt zu haben, und jeder, der das tragische Geschick dieses Entomologen ndterlebt hat, wird sich doppelt freuen, ihm hier ein Monument errichtet zu sehen, noch dazu aus der Hand seines Meisters. Viele haben Robert Shelford nur als Blattiden- Spezialisten gekannt. Aus dem vorliegenden Buch ersehen aber auch Pernerstehende, daß er ein genereller Naturforscher war, der seine Zeit als Kustos am Sarawak-Museum in jeder Hinsicht voll ausgenutzt hat, um dann hinterher am schönen Hope-Museum unter Poulton zu reifen, der aus den hinterlassenen Papieren seines Schülers dieses Bueh so trefflich zusammengestellt hat. In 12 Kapiteln gibt es Kunde von Borneos Reich- tum mid Borneos Schönheit! Rein entomologisch sind die Kapitel V (S. 114—155): Blattideu, Mantiden und Phasmiden; Kap. VI (S. 156—184): Coleopteren; Kap. VII (S. 185 — 205): Ameisen und Pflanzen; Kap. VIII (S. 206—246): Mimikry. Unter den Notes ^^. 312—319 finden sich auch noch so mancherlei Angaben über Insekten. Überall handelt es sich um biologische Schilderungen! Ganz besonders sei aiaf die immer noch etwas sagenhaften „Trilobiten" -Larven (Malacodermcu: ? Lyciden) hingewiesen. VValther Hörn. Nüsislin, 0., Forstinsektenkunde. III. neubearbeitete imd vermehrte Auflage von Dr. L. Rhumbler. Verlag Paul Paren, Berlin. 1922. 8". XVf u. 568 S. 457 Textabb.. 8 Bildnisse hervorragender Forstentomologen. Preis geb. 120 M. 1912 war die zweite Auflage noch unter dem bescheidenen Titel eines ..Leitfadens" erschienen. Jetzt ist das schöne Handbuch unter dem zutreffenderen Titel „Forstinsektenkunde'" zum dritten Male heraus- gegeben worden. Ganz neu ist der Abschnitt über Morphologie des In- sektenköspers. Den Larven ist eine größere Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die modernen amerikanischen Bekämpfungsmethoden sind aus- führlicli berücksichtigt. Der Wollausplage und den Rachenbremsen ist besondere Berücksichtigung zuteil geworden, da diese Plagen in neuerer Zeit akuter geworden sind. Die Rhumblerschen Vita-Formeln sind natmgemäß berücksichtigt und gestatten eine erhebliche Kürzung des Textes. Die Kapitel der Rhynchoten und Borkenkäfer sind fast in alter Genauigkeit wiedergegeben, da der Verfasser aiif diesen Teil der Nüsslin- schen Arbeit besonderen Wert gelegt hat, obwohl von mancher Seite für eine Kürzung plädiert worden war. Aber auch da sind insofern den Forde- rungen manche Zugeständnisse gemacht worden, als die Bestimmung der wichtigeren und häufigeren Arten durch leichtere und landläufigere Unter- suchungskennzeichen gegeben wird. Im übrigen schließt sich die neue Auflage im wesentlichen der Einrichtung der letzten Auflage an und bedarf kaum einer weiteren Empfehlung. Das Buch ist gleichmäßig für Studie- rende, Lehrer und Liebhaber geschrieben und ist ihm die weiteste Ver- breitung zu wünschen. Für den wissenschaftlichen und sammelnden Entomo- logen ist das Handbuch gleich wichtig! Walther Hörn. Morstatt, H.. Bibliographie der Pflanzenschutzliteratur. Die Jahre 1914 — 1919. Biolog. Reichsanstalt f. Land- u. Forst- wirtschaft. Verlag Paul Parey n. Julius Springer. Berlin. 1921. 8». VIII u, 463 S. Preis 126.50 M. Entomolog. Mitteilungen XI. 1922, Nr. 2. 86 Mit erstaunJiclior Schnelligkeit hat Morstatt den ganzen Stoff für 1914 — 1919 bewältigt und den Literaturnachweis über das Gesamtgebiet des Pflanzenscliutzes damit auf das Laufende gebracht. Hinfort soll er im ersten Quartal jedes Jahres erscheinen, also zeitig genug, um in den meisten Fällen jedem das einzelne Durchsehen aller Zeitschriften zu er- sparen. Daß die Literatur diesmal nicht ganz so ausführlich berücksichtigt werden konnte, wie es in Zukunft geschehen soll, liegt in dem Wesen der Sache, da es sich ja um einen Sammelband von 6 Jahren handelt, der nicht gar zu umfangreich werden sollte. Für den deutschen Pflanzenschutz ist durch diese laufende Berichterstattung das Fundament einer für seine ganze Zukunft grundlegenden Pnl)]ikation gelegt. Walther Hörn. Eckstein, K.. Die Schmetterlinge, ihr Bau, ihre Lebensweise und wirtschaftliche Bedeutung nebst Anleitung zur Beobachtung. Auf- zucht und zum Sammeln. Aus „Das Naturreich" von Prof. Bastian Schmid. Pestalozzi-VerlagsanstaJt. Wiesbaden. 1922. S" VIII u. 268 S. 18 färb. Taf.. 52 Textabb. Preis 60 M. in Pappband (75 M. in Ganzleinen). Die populäre Lcpidopterologic wird wieder um ein Handlmch reicher, diesmal in elegantester Ausstattung und besonders vornehmer Form. Es beschränkt sich auf die hiesigen Schmetterlinge. Von einer Behandlung der mikroskopischen Technik ist Abstand genommen, um der Biologie mehr Spielraum zu gestatten. Der Raupenkot ist besonders berücksichigt. Von Tagfaltern. Schwärmern und Spinnern werden fast sämtliche Arten behandelt, von dem Rest nur die biologisch interessantesten. Der wirt- schaftlichen Bedeutung ist ein besonderer Abschnitt gewidmet. Aus dem allgemeinen Teil (^. 1 — 145) sei auf das Kapitel geographische Verbreitung, Fang, Zucht, Töten und Präparieren, Sammlung, Aufstellung und Nomen- klatur besonders hingewiesen. .s. 146 — 256 bringt den speziellen Teil, in welchem die Artbeschreibungen auf das Allernotwendigste beschränkt sind. S. 257—263 Literaturübersicht und Index. Walther Hörn. Wagner, Hans. Taschenbuch der Käfer des noitteleuropäischen Ver- breitungsgebiets. Mit 24 kol. Taf. u. 27 Textbildern. Verlag J. F. Schreiber, Eßlingen. 1921. 8«. Preis 30 M. Das handliche Büchlein von 214 Seiten bespricht zunächst in ganz auf der Höhe stehender Weise die Sammelgeräte, Sammelmethode sowie Präparation und Konservierung der Käfer. Der II. Teil bringt einiges über Bau, Entwicklung nnd Lebensweise usw.; sodann folgt der systema- tische Teil mit Bestimmungstabellen der Unterfamilien. Tribus und zum Teil der Gattungen. Die Arten können also nach diesem Buche nicht be- stimmt werden, falls sie nicht auf den 24 meist wohlgehmgenen kolorierten Tafeln dargestellt sind. Das Werkchen ist sehr zu empfehlen. S. Seh. Jahrbuch der angewandten Naturwissenschaften 1914—1919, XXX. Jahr- gang. Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von Dr. Jose]>h Plassmann. Mit 253 Bildern auf 33 Taf. u. im Text. Lex. -80. (XVI u. 519 S.). Freiburg i. Br. 1920, Herdersche Ver- lagsbuchhandlung. Geb. 40 M. und ZiLschläge. :gY Neuere Literatur. Dasselbe 1919—1920, XXXI. Jahrgang. Mit 147 Bildern auf 20 Taf. u. im Text. (XVI u. 394 S.). Ebenda 1921. Geb. 40 M. und Zu- schlage. Ein möglichst weiter Leserkreis wird mit den neuesten Errungen- schaften der Naturwissenschaften — imter Ausschluß reiner Theorie — bekanntgemacht. In mehr als je 30 Fachabschnitten mit zusammen nahezu tausend Einzelabhandlungen werden die wichtigsten Ergebnisse seit dem Kriegsbeginn klar und sachlich dargestellt. Der XXX. Jahrgang behandelt vor allem die Errungenschaften der Kriegstechnik, der XXXI. bringt als begrüßenswerte Neuerung ,,Das Eigenheim als Volkswohnung", ,, Moderne Liebhaberphotographie", , .Landmaschinenbau" und ,, Zahnheilkunde". Auf einige Kapitel, welche heute jedermann interessieren, möge besonders liingewiesen werden, z. B. ,, Konservieren von Eiern", ,, Deutschlands Er- nährung und Stickstoff Wirtschaft", ,, Neues über die Grippe". Entomo- logisch sei hervorgehoben ,, Schädlinge von Hülsenfrüchten", ,,Der große braune Rüsselkäfer", ,,Eaefernspannerepidemien" usw. Chemische Techno- logie, Berg- und Hüttenwesen, Forst- und Landwirtschaft sowie Medizin sind besonders reich vertreten. , P. Pape. Holten, E. von. Linde, ein Buch von Bienen und Menschen. Verlag Aug. Scherl, Berlin. Kl. -8». 133 S. Preis 7,50 M. Ein Roman aus dem Marschland — diesmal nicht für Kinder. Schilde- rungen aus dem Leben der Bienen, von Menschengescliicken, von der ersten Umfahrung Gibraltars durch eines unserer Kriegs-U-Bootc; dazu allerlei aus der Geschichte und den Sagen der alten Ägypter und Griechen und — — schließlich kriegen sie sich doch. Das kleine Büclüein entschädigt den gebildeten, reifen Leser. Walther Hörn. Hauser. G., Die Damaster- Co ptolabrus-Grruj>y)e der Gattung Carabus. Zool. Jahrbücher. Abteil. Systematik. Bd. XLV. Verlag Gustav Fischer, Jena. 1921. 8«». 394 S. 11 Taf. Preis 140 M. Die Arbeit ist überaus sorgfältig verfaßt auf Grund eines Riesen- materials. Die Tafeln sind wohl das beste, was bisher in Wiedergabe von Flügel deckenskulptur bei Caraben geleistet ist. Eigenartig berührt bei den heutigen Druckschwierigkeiten der wörtliche (leider hat der Autor beim Abdruck seiner eigenen Publikationen öfters Verbesserungen usw. ein- gefügt, welche als solche nicht ohne weiteres ersichtlich sind) Abdruck fast der gesamten bisherigen einschlägigen Literatur. Wohin würde das führen, wenn alle Autoren das machen würden ? Aber — der relativ geringe Preis von 140 M. ist eine Entschädigung dafür-. Das Werk wird für lange Zeiten der Grundpfeiler unserer Kenntnis von Damaster- Co ptolabrus bleiben. H. Roeschke. Hoffmaun, W., Die Infektionskrankheiten und ihre Verhütung. II. Aufl. Samml. Göschen. KL-S». 1920. 131 S. 12 Abb. u. 1 Fiebertaf. Preis 9 M. Der Hauptteil des Büchleins ist naturgemäß der Schilderung der Infektionen, Bakterien und Krankheitssymptome sowie der Prophylaxe gewidmet. Doch spielen die Insekten ja bei wichtigen Infektionskrank- heiten als Überträger der Krankheitskeime eine entscheidende Rolle, vor Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 2. 88 allem bei Malaria und Fleckfieber, bei lyphus (wo es etwas mehr hätte hervorgehoben werden können) und Ruhr. Walther Hörn. Franz, V. und Schneider, H., Einführung in die Mikrotechnik. Aus Natur und Geisteswelt, Bd. 765. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin. 1922. Kl. -8». 120 S. 18 Abb. Preis 10 M. (geb. 12 M.). Je ein Kapitel über Zoologie, Botanik imd den Nachweis wichtiger Pflanzenstoffe. Das erste interessiert hier besonders. Es behandelt die Untersuchungen ohne und mit Mikrotomtechnik, Behandlung ganzer Tiere- {auch Lebendfärbung) sowie einzelner Gewebe, Fixierung, Erweichung von Chitin (dieser Abschnitt ist durch die neueren Untersuchungen von Paul Schulze etc. weit überholt), Einbettung, Gefriermethode, Färbung und Entfärbung. Aufbewahrungsmethoden. Alles kurz und übersichtlich. Walther Hörn. Schwappach, Ad., Forstwissenschaft. 111. Aufl. Samml. Göschen. Kl. -8«. 1918. 160 S. Preis 9 M. Das Büchlein bringt in kürzester Form eine vollständige Übersicht '1er wichtigsten Forstfragen: Forstgeschichte, Bedeutung des Waldes vom wirtschaftlichen, klimatischen \isw. Standpunkt, Waldbau und seine Pflege. Porstschutz, Ausnutzung, Berechnung, Bewirtschaftung, Unterricht, Zoll, Transport, gesetzliche Bestimmungen usw. Im Anhang ein Kapitel über Porstverwaltung. Für Entomologen sind besonders die Angaben über FoTstschutz gegen oder durch Insekten interessant: Es wird ein kurzer Abriß der allerwichtigsten Schädlinge (mit Angabe ihres Schadens und ihrer Bekämpfungsmethode) sowie der nützlichen Insekten gegeben. Walther Hörn. Melsenheimer, Johannes, Entwicklungsgeschichte der Tiere. 2 Teile, mit 104 Abb. 2. Aufl. Sammlung Göschen. G. J. Göschen'sche Verlagshandlung. Berlin und Leipzig 1917. 8°. Preis geb. ä 9 M. In knapper und doch allgemeinverständlicher Form bespricht der Verfasser die Furchung der Eizelle, die Bildung der Primitivanlagen, die Ausbildung der äußeren Gestalt, die Anlage der Embryonalhüllen und die OrganbUdung. Die zahlreichen Figmen unterstützen da,s Verständnis des /.um Teil recht schwierigen Stoffes. Das Buch ist durchaus zu empfehlen. S. Seh. SImroth, Heinrich, Abri SS der Biologie der Tiere. 2 Teile, mit 69 Abb. 3. Aufl. Sammlung Göschen. G. J. Göschen'sche Verlagshandlung. Berlin und Leipzig 1913. 8". Preis geb. ä 9 M. Der seit Herausgabe dieser Auflage verstorbene Verfasse'^ hat es meisterhaft verstanden, das gewaltige Gebiet dmch sachgemäße Gliederung imd klare Ausdrucksweise dem Leser nahezubringen. Die Entomologie kommt vielfacli zum Worte, namentlich in den Kapiteln über Nahrimg, Schutzmittel, Fortpflanzung usw. Das Buch verdient weiteste Verbreitung. S. Seh. Neue Eingänge für die Bibliothek, für welche an dieser Stelle nochmals verbindlichster Dank gesagt wird. Becker, Neue Dipteren meiner Sammlung: Syrphidae; Dr. L. Zürcl Dipteren-Ausbeute aus Paraguay: Dolichopodidae; Neue Dipteren meiner Sammli Pipunculidae. — Jeannel, Silphidae aus Voyage Afrique oriental. — Sack, L. Zürchers Dipteren-Ausbeute: Syrphidae. — Riedel, 6 Separata. — Wink 16 Separata Mayr. — Haus er, Die Damaster-Coptolabrus-Gruppen der GatI Carabus. — Emery, 5 Separata. — Linnaniemi und Hukkinen, Zur Biol und Verbreitung der Dasychira selenitica Esp. — Heller, Nuevos Curculionidoj ja Argentina. — Luigioni, 10 Separata. — Speyer, Beitrag zur Biologie gefleckten Kohltriebrüßlers. — d'Orchymont, 8 Separata. — Urban,Wie sam man Ceuthorrhynchus-Arten? — Heller. Insecta ex Sibiria meridionali et Mong( Curculionidae. — Duda, Kritische Bemerkungen zur Gattung Scaptomyza Hardy Schmidt, 11 Separata. — Kolbe, Beiträge zur schlesischen Käferfauna. Meyer, Gattung Crocisa. — Hinke, Internationale Eni Zeitschrift (Guben) Bd. 7- — Bugnion, 10 Separata. — Stoner, The Scutelleroidea of Jowa. — Ens Zur Biologie des Solenius rubicola und seiner Parasiten ; Beiträge zur Kenntnis Hymenopteren II. — Mo r statt, 9 Separata. — Hase, 5 Separata. — Eve; Nieuwe vondsten voor de Nederlandsche Coleopterenfauna XXXVIII. — Knisj 4 Separata. — Zavattari, H. Sauters Formosa-Ausbeute : Mutillidae. — Stra Nelima norvegica Strand 1900 ; Zwei neue neotropische Nymphalididen-Forn Lypophemus Beruh. 1921 muß Polyphematiana Strand 1914 heißen. — Matsumi 26 Separata. — Escherich, 19 Separata. — Herbst, Nuevos Pompilidos Chile — Spaeth, Neue Cassidinen aus Sammlung Brancsik, dem Ungar. Natic museum und meiner Sammlung; Philippine and Bornean species of Hoplionota Pu sehn ig, Seltene Tiererscheinungen in Kärnten; Beitrag zur Kenntnis der N flügler und Scheinnetzflügler von Kärnten. — Schubart, Die Carabenfi Schleswig-Holsteins. — Enderlein, Über die phyletisch älteren Stratiomyidem familien. — Feuerborn, Das Problem der geschlechtlichen Zuchtwahl im Li neuer Beobachtungen; Der Dipterenflügel nicht meso-, sondern metathoracal? Codina, Claricies per a la geografia dels Carabus de Catalunya. — Heri Coleophora hydrolapathella spec. nov. — Prüffer, 9 Separata. — Dorn, satrapa- und die paeustus-Gruppe der Gattung Elater. — Appel, Die Organisa des Pflanzenschutzes im Deutschen Reich ; Die wirtschaftliche Bedeutung der Pflan: krankheiten und die Mittel zu ihrer Bekämpfung. miiiiiiiiiiiiiiimiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^ nlilOPätllP IhCPhPifton kosten jetzt 3 Mark pro deutsche und 4 Mark LliCIfllllrJlUOlllllllCll pro fremdsprachige (abgeschriebene) Seite. Paul Griswold Howes , Jnsect Behavior" with Illustrationa from Photographs by theAutor. Studies in Scienc( 6 $ Groß 8«. — 176 p. • 56 Tafeln Verlag Richard G. Badger (The Gorham Press). Boston U. S. A. Deutsches Entomologisches Institut. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 forderte Prof. Dr. G. Kr a atz zur Gründung eines entomologischen Museums auf, das zunächst durch geschenkte Sammlungen und Bibliotheken entstehen sollte. 1887 kam das städtische Museum (Berlin) unter dem Namen „Deutsches Entomologisches National-Museum" zustande; 1911 wurde es in „Deutsches Entomologisches Museum" umgetauft; seit 1920 heißt es „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen : L.V.Hey den, Letzner, Rolph, Met zl er , A. und C. Stern , Koltze, Roeschke, W. Hörn, K. und Sigm. Schenkung, Leon hard, Hubenthai, v. Bennigsen, Stock, KI äger, Künne- mann, Closs, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen: I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Schäff er (zum Teil), A. Förster, Haag (der größte Teil), Lederer, Kraatz, Konow, O. Schwarz, Breddin, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. Publikations-Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragenden Insekten, H. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze, V. Hey den und Staudinger & Bang-Haas, Ragusa. Vermacht ist die SammlungH o r n (inkl. Sammlung Rogen hofer, V. Hopf fg arten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente : Sie umfaßt außer Manuskripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Ger mar, Sommer, Heine mann, Kiesen- wetter, Lederer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz, Kowarz, Schilsky, L. v. Heyden, Koltze, B ick hard t. ."). Insektensammlung, welche außer groBen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rotte nberg, Rolph, A. und C. Stern, Metzler, Rivers, Hacker, O. Schwarz, K. und Sigm. Schenkung, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, V. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Frlir. v. Leonhardi. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera): Breddin. Diptera: Lichtwardt Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller rMicros), O. Schultz, V. Gizycki. Vereinigung zur Förderung des „Deutschen Entomologischen Institutes". Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berh'n-Dahlem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche jährlich 30 Mark (Ausländer 40 Mark) zahlen, II. Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag von mindestens 100 Mark oder einmal mit einer Summe von mindestens 1000 Mark unterstützen, III. Ehrenmitgliedern. Allen unter I. — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institutes und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog. Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf das Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdner Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto „Deutschen Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Walther Hörn, Beplin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Geschäftsführer. „Entomologische Mitteilungen." Die Zeitschrift erscheint 5—6 mal jährlich ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Geschichte der Ento- mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke. Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 2,50 Mk. für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden. Die Autoren erhalten bis 25 Separata gratis. ^ ^ySupplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung der ,Ent. Mitteil." gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912—19). Gesamtpreis für Abonnenten der .Ent. Mitt." und Buchhändler = 85 Mark (Inland) bez. 100 Mark (Ausland). Porto extra. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Herausgeber: Deutsckes Entomologisches Institut, Berlin- Dahlem. Verantwortlicher Redakteur: Walther Hörn in Dahlem. .*OMOe.o^ Band XI, Nr. 3 ^r » / ?♦ 25. Mai 1922 fatomo logische Mitte fftim ff Herausgegeben vom Deutschen Entomologischen Institut IKedakteur: Walther Hörn] All men of science are brothers . , , Edgew. David (August 1914) I N H A LT Horn,W., Et meminisse et vaticinari liceat: 9. Über das Wiedererwachen der russischen Entomologie p. 89 Kleine, R., Ein neues Brenthidengenus aus dem Deutschen Ent. Institut Dahlem. (Col.j p. .92 Morstatt, H., Über Pilzgärten bei Termiten p. 94 Stöckhert, E., Andrena franconica nov. spec, eine neue deutsche Biene (Hym.) p. 99 Weise, J., Über Coccinelliden aus Amani (Col.j p. 105 Martini, E., Zur Nomenclatur der für Mitteleuropa wichtigsten Stech- mücken p. lOl) Neuere Literatur p. ]2*'^ Berlin -Dahlem Goßler-Str. 20 Die Druckkosten sind seit November 1921 so ungeheuerlich gestiegen, daß wir für Satz, Druck, Papier, Versand usw. so viel zahlen müssen, daß zirka 220 Mark pro Druckseite kommt! Dabei ein Abonnementspreis von 30 bzw. 40 Mark. — Man fragt sich, wie lange das noch so weitergehen soll. Da noch eine Menge Manuskripte vorliegen und einige weitere Zusagen betreffs anderer gemacht worden sind, kann die Redaktion vorläufig keine neuen Manuskripte aufnehmen; es sei denn, daß die Autoren pro Druckseite 100 Mark Zuschuß liefern. Hinfort müssen die Autoren für Separata einen Teil der Selbstkosten ersetzen und zwar z. B. für eine Arbeit von 6 Seiten 25 Exemplare = 30 Mk , 50 Exemplare = 40 Mk., 80 -100 Exemplare == 60—80 Mk. II Es wird dringend gebeten, die Jahresbeiträge 11 11 freiwillig zu erhöhen. || Die Jahrgänge III— X der ,, Entomologischen Mitteilungen" müssen im Preise erheblich heraufgesetzt werden und zwar auf 120 Mk. pro Band. Den Deutschen, Österreichern, Ungarn, Polen und Russen werden auf diesen Preis 60 "'o Ermäßigung gegeben^ den Ländern mit mäßigem Valutastand (wie z. B. Tschecho-SIowakei, Italien, Finnland) 30 o/o und denen mit höherem Valutastand (wie z. B. Schweden, Dänemark, Frankreich usw.) 10%. Für Länder mit höchster Valuta (U. S. Amerika u. England) kann keine Ermäßigung gewährt werden. Porto extra! (Für Buchhändler werden besondere Preise vereinbart.) Bei allen Anfragen usw. wird um Beifügung des Rückporto gebeten. Zweck- mäßigerweise werden Herren, welche öfters mit uns korrespondieren, von Zeit zu Zeit einen kleinen Geldbetrag übersenden, von dessen Konto die einzelnen Porti abgerechnet werden können. Der 3. deutsche Coleopterologentag in Dresden. Dienstag, den 6. Juni, 8 Uhr abends, Hotel ,,Drei Raben", Marienstr. 18 20: Begrüßung, Festsetzung der Tagesordnung, Wahl des Schriftführers u. a. ; Mittwoch, Donnerstag und Freitag 0 Uhr vorm. (voraussichtlich am gleichen Orte) : Vorträge ; Nachmittags, Mittwoch: Besuch des Museums für Tierkunde; Donnerstag: Ausflug nach Tharandt (Forstakademie); Freitag: Schulmuseum und Zoologischer Garten. Vorträge haben bisher angekündigt: Dr. Hörn, Dr. van Emden, R. Kleine und Unterzeichneter. Weitere Anmeldungen zu solchen (Dauer möglichst nicht länger als 30—40 Minuten) und zur Teilnahme an der Versammlung (Preis 20 Mk.), Bestellungen auf Unterkunft und Anfragen nehmen Unterzeichnete entgegen, Post- scheck-Konto Nr. 17653, Dresden-A. 24, Entomologischer Verein „Iris". Dr. K. M. Heller als Vorsitzender und J. Draeseke als Schatzmeister Beide Dresden-A., Zwinger, Museum für Tierkuncle Et memjnisse et vaticinari iiceat. ^Von Walthor Ilorn, Berlin -Dahlem. 9. Über das Wiedererwachen der russischen Entomologie. Niemand von uns sielit durcli den Schleier der Sowjet- Verhältnisse, aber von Zeit zu Zeit staunt man, wenn sich der Vorhang einen Augen- blick hebt. Der neu konstruierte theoretische ,, Goldrubel von 1913 ■ Avar im Dezember 1921 gleich 107000 Rubel, im Aptil 1922 bereits gleich 2100000. 1 £ war Ende März 1922 offiziell gleich 4 IVlillionen Rubel, inoffiziell gleich 6—8 Älillionen. Trotzdem hat eine kleine Schar heldenhafter Entomologen bei Hunger, Kälte und all der Not ausgehalten und den Grund für eine neue Zukunft gelegt ! Die Parole hieß: Umstellung der theoretisch-systematischen Entomologie in den Dienst der angewandten Entomologie. Wii" ahnen noch nicht, wer alles dabei die führende Rolle gespielt haben mag; jeder einzelne verdient wohl sein eigenes Ruhmesblatt; nach außen hin scheint aber N. N. Bog- danov-Katjkov die Führung übernommen zu haben. In der statt- lichen Liste der gesamten angewandten russischen Literatur aus den Jahren 1917—21 zählt er 30 Arbeiten von 1918 auf, ö2 von 1919, o5 von 1920 und 40 von 1921; darunter ist mehr als eine, welche sich in Papier Illustrationen und Druck bereits sehen lassen kann, z. B. der !. Band der ,,Iswestia", (1919) (des Nachrichtenblattes der Petersburger Pflanzenschutzstation), das I. Heft der Bogdanovschen ,, Einführung in die praktische Entomologie" (1921) und die schöne kolorierte Tafel des Bogdanovschen Leitblattes für ,, Kohlfäulnis" (1922). Weit er- staunlicher noch ist der Ausbau der staatlichen Pflanzenschutzstation, von welchen wir in Deutschland nur insgesamt 30 besitzen, während Rußland nach dem Stand vom 1. März 1922 nicht weniger als folgende 43 aufführt (Mögen auch einige vorläufig nur auf dem Papier bestehen, die Zahl bleibt trotzdem verblüffend): I. Europäisches Rußland. 1. Astrachaner Pflanzenschutzstation, Astrachan, Gubzemotdel^l, S. J. Schembel. — 2. Abteilung für Schädlingsbekämpfung beim Landwirtschaftskommissariat des autonomen Gebietes des Kalmücki- schen Volkes, Astrachan, Oblupinsk.ija Ploschtschadj, S. J. Schem- bel. — 3. Brjansker Pflanzenscliutzstation, Brjansk, Gubzemotdel, ') Abkürzung für „Abteilung für Landwirtschaft des Gouvernements-^ Executiv-Komitees." Entomol. Mitteihincen XI. 7 qQ Hörn, Et meminisse et vaticinari liceat. T. M. Golowanowa. — 4. Abteilung für Schädiingsbekämpfung bei der Verwaltung des Bevollmächtigten des Volkskommissariats für Land- wirtschaft im Ural, Ekaterinburg. — 5. Iwanowo-Wosnesensker Pflanzenschutzstation, 1 wanowo-Wosnesensk, Gubzemotdel, A. N., Kazanski. — 6. Kalugaer Pflanzenschutzstation, Kaluga, Gub- zemotdel, N. W. Zudilin. — 7. Pflanzenschutzabteilung des Volks- kommissariats für Landwirtschaft der Tatarischen Republik, Kasan, Tatnarkomzem, N. W. Schmelev. — 8. Kursker Pflanzenschutz- station, Kursk, Moskowskaja 76, P. G. Pliginski. — 9. Moskauer Pflanzenschutzstation, Moskau, Sadowaja Trumfalnaja 10, S. S. Bu- roY. — 10. Oreler Pflanzenschutzstation, Orel, Gubzemotdel, F. W. Koblowa. — 11. Abteilung für Schädlingsbekämpfung des Volks- kommissariats für Landwirtschaft der Kirgisischen Republik, Oren- burg, Kirnarkomzem, A. A. Posdnjak. — 12. Pflanzenschutzstation des Nordgebietes, Petrograd, Liteinyj 37 — 39, N. N. Bogdanov- Katjkov. — 13. Abteilung für Schädlingsbekämpfung bei der Ver- waltung des Bevollmächtigten des Volkskommissariats für Landwirt- schaft im Südosten, Rostov a. D. — 14. Pflanzenschutzabteilung beim Donzemotdel, Rostov a. Don, Oblastnoj Zemotdel, I. P. Kcrenski. — 15. Rostov- Jaroslawer Entomologische Station, Rostov, Gou- vernement Jaroslaw, Uzemotdel, D. A. Wachrameev. — 16. Rjasaner Pflanzenschutzstation, Rjasan, Gubzemotdel, N. W. Kossulin. — 17. Pflanzenschutzabteilung beim Saratower Gubzemotdel, Saratow, Gubzemotdel, A. A. Migalov. — 18. Simbirsker Pflanzenschutzstation, Simbirsk, Gubzemotdel, N. A. Ossipov. — 19. Tscherepowetzer Pflanzenschutzstation, Tscherepowetz, Gubzemotdel, N. W. Schtschegolev. — 20. Tulaer Pflanzenschutzstation, Tula, Ulitza Kommunarow, A. I. Dankov. — 21. Woronescher Pflanzenschutz- abteilung, Woronesch, Friedrich-Engel- Str. 12, I. G. Beilin. Krim. 22. Südkrimer Pflanzenschutzstation beim Nikitski Botanischen Garten, Jalta, K. N. Deckenbach. Ukraine. 23. Pflanzenschutzabteilung des Volkskommissariats für Land- "wirtschaft dei Ukraine Charkov, Uknarkomzem, F. M. Dischler. — 24. Abteilung für Schädlingsbekämpfung beim Charkower Gub- zemotdel, Charkow, Sumskaja 39, W. G. Awerin. — 25. Abtei- lung für Schädlingsbekämpfung am Ekaterinoslawer Gubzemotdel, Ekaterinoslaw, Gubzemotdel, N. N. Witkowski. — 26. Sta- tion für Schädlingsbekämpfung beim Ukrainer landwü^tschaft- Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 3. 91 liehen Gelehrtenkomitee, Kiev, Fundukleewskaja 46, A. G. Lebedev. — 27. Sektion für Schädlingsbekämpfung beim Poltawaer Gubzemotdel, Poltawa, Gubzemotdel, A. D. Schamraj. II. Kaukasus. 28. Pflanzenschutzabteilung des Volkskommissariats für Land- wirtschaft der Azerbeidschaner Republik, Baku, Narkomzem, Z. S. Rodionov. — 29. Pflanzenschutzabteilung beim Terekgubzemotdel, Georgiewsk, Gubzemotdel, A. J. Lobik. — 30. Pflanzcnschutz- abteilung beim Zemotdel des Kuban- Schwarz meergebietes, Ekaterino- dar Oblastnoj Zemotdel, N. A. Dobrowolski. — 31. Stawropoler Pflanzcnschutzstation, Stawropol, im Kaukasus, Gubzemotdel, L. D. ^loTiz. — 32. Tifliser Bureau für Schädlingsbekämpfung, Tiflis, Grusien, Narkomzem, P. I. Nagornij. — 33. Wladikawkaser Bureau für Schädingsbekämpfung, Wladikawkas, Gorsknarkomzera, M. A. Rjabov. . III. Sibirien. 34. Altajer Entomolog'sches Bureau, Barnaul, Gubzemotdel. — 35. Entomologisches Bureau des Sibirischen Gebiets, Omsk, Sibento- bureau, W. A. Puchov. — 36. Semipalatinsker Entomologisches Bureau, Semipalatinsk, Oblastnoj Zemotdel, A. F. Hoffmann. — 38. Tscheljabinsker entomologisches Bureau, Tscheljabinsk, Gub- zemotdel, A. A. Kulik. IV. Turkestan. 39. Semiretschensker Bureau für Schädlingsbekämpfung, Wernyj, Obzemotdel, Charin. — 40. Samarkander Bm'eau für Schädlings- bekämpfung, Samarkand, Obzemotdel, JM. M. Sijasov. — 41. Syr- darjaer Bureau für Schädlingsbekämpfung, Taschkent, Oblastnoi Zemotdel, N. G. Zaprometov. — 42. Pflanzenschutzabteilung des Volkskommissariats für Landwirtschaft der Turkestaner Republik, Taschkent, Turknarokomzem, W. I. Plotnikov. — 43. Pflanzen- schutzstation des Turkestaner Gebietes, Taschkent, Turknarkomzem, W.I. Plotnikov. Die Hauptbehörde für den Pflanzenschutz in Rußland ist zurzeit die ,, Abteilung für Pflanzenschutz gegen Schädlinge" (,,Ozra") des Volkskommissariats fiir Landwirtschaft: Moskau, Iljinskia worota, Bojarski Dwor. Zum Schluß eine Bitte an die russischen Kollegen! Ich kann ver- stehen, daß dieselbe immer mehr rein russisch publizieren; doch läge es im dringendsten Interesse der Wissenschaft, wenigstens Autor und Titel gleichzeitig in einer anderen Sprache anzugeben. 92 Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. .?. Ein neues Brenthidengenus aus dem Deutschen Ent. Institut Dahlem. (Col.) Von K. Kleine, Stettin. Herr v. Schoenfeldt hatte die l^iormosaausbeute des D. Entom. Institutes bearbeitet, wenigstens zum Teil (i). Ent. Nat. Bibl. II, 1911, Nr. 24, p. 190); dort ist ein Cyphagogus Modiglianii Senna von Fuhosho genannt Avorden. Nachdem ich Sennas Type dieser Art zur Hand gehabt habe, konnte ich feststellen, daß es sich nicht um diese Art handelt, ja nicht einmal um einen Cyphagog'us, sondern daß hier eine neue Gattung vorliegt. Chelorhinus gen. nov. Brenthid. (Trib. Calodromini). Kopf so lang wae der Rüssel, in der Augengegend am breitesten, gegen den Hals verschmälert, aber noch immer breiter als dieser, Hinterrand gerade, Hinterecken stumpflich, Oberseite gewölbt ohne Mittelfmche. Unterseite mit lang-dreieckigem Gulareindruck, völlig platt; Augen weit nach vorn gerückt, von mittlerer Prominenz. — Metarostrum etwa so lang wie das Prorostrum, nach dem Mesorostrum zu verengt, dicht vor demselbeir wieder nach außen geschwungen, vor den Augen beginnend eirre schwache, schmale Mittelfurche, die sich bis auf das irur ganz gering erweiterte, flache Mesorostrum fortsetzt, Prorostrum kaum erweitert, Vorderrand iir der Mitte tief rechteckig eingeschnitten, nach den Außeneckeir schräg gekerbt abfallend Unter- seite des Metarostrums platt in der Mitte mit ganz flachem Mittelkiel. Mandibeln kräftig, 3-eckig, nach unten zeigend, vorn 2-spitzig, mit der großen Rüsselkerbe einen großen freien Raum einschließerrd. — Fühler robust, keulig, bis auf den Prothorax reichend. 1. Glied mäßig gioß, 2. und 3. kegelig, gleich lang, vom4. ab kürzer und breiter werdend, \ om 5. ab direkt quer, 9. und 10. Glied bedeutend vergrößert, wenig breiter als lang, Vorderkante gerade, hintere gerundet, beide Glieder etwa gleich groß, 11. stumpf, korüsch, so groß wie das 9. und 10. zu- sammen. Alle Stielglieder eng stehend, Keulenglieder lockerer. — Piothorax schlanlv, in der vorderen Hälfte zusammengepreßt, aber nicht so stark wie bei Cyphagogus und daher keinen Thoracalconus bildend. Hinteiecken kurz rundlich eingedrückt, Hinterrand schwacii entwickelt, Oberseite gewölbt, keine Mittelfurche, vor dem Halse mit dachförmiger, schräger, furchenährrlicher Vertiefung, der davor iiegeiide Teü gerade. Prosternum gerade, Sternalfoitsatz lang grubig, Hüftriirge nur am Sternalfortsatz vorhanden. — Elytren in Thoraxbreite, Basis gerade, Humerus stark, Seiten gerade, am Absturz verengt und gemein- sam gerundet. Sutura steil dachförmig, 2. Rippe nur im vordere)) Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 3. 133 Viertel vorhanden, alle anderen Kippen unverkürzt, breit, flach, scharf- kantig, einzeln punktiert, in den Punla ßstellen als auch in Erdgalerien alle 4 Formen, wenn die Individuen zahlreich waren, in anderen Fällen fehlten einzelne Formen; aber im allgemeinen findet man jeden,falls beide Größen von Ai heitern an den Fraßstellen. Eher könnte die Funktion der zwei Soldateriformen verschieden sein, dann wäre aber zu berücksichtigen, daß die Aiten sich hierin ungleich verhalten. Soldaten sind im allgemeinen wehrhaft und erscheinen bei Eingriffen ins Nest an zerstörten Stellen; es gibt aber auch eine Art, bei welcher Soldaten selten sind und erst nach langem Suchen tief unten im Nest gefunden werden. Wenn große Raubameisen {Megaponera) Termiten überfallen, schleppen sie Arbeiter und Soldaten, auch der großen Termiten, ohne Unterschied fort. Die Termiten- aoldaten sind eben nicht agressiv wie z. B. die Treiberameisen, die richtige Raubtiere sind. — Auch die Entstehung dieser Püzgärten ist Entomolo<,'. Mitteilungen XI, 1922, Nr, 8. 99 noch nicht näher beobachtet. Aus ihrer Zusammensetzung geht hervor, daß sie aus den Kotklümpchen der Termiten erbaut, d. h. geformt sind. Termiten tragen also kein Holz in den Bau, wie etwa Attinen Blatt- stücke hineintragen. Die bei großen Arten mit dem Alter des Baues zunehmende Größe der Pilzgärten macht es wahrscheinlich, daß dauernd an ihnen gearbeitet wird und daß Termiten also auch die Pilzgärten- räume in ihren Bauten davioind \ ergrößern müssen. Das bedingt eine erhebliche Erdarbeit im Innern der Bauten und damit stimmt auch die Beobachtung überein, daß man zuweilen (bei T. badiiis) Pilzgärten antrifft, die ihren Raum nicht vollständig ausfüllen, und daß Pilz- gärten vorkommen, die aus zwei Hälften bestehen, also durch Zu- sammenstoßen zweier ursprünglich durch Erde getrennter Pilzgärten entstanden sind. Ein Abbau oder Herausschaffen ausgelaugten Materials ist dagegen nicht beobachtet worden. — Bekannt ist diese sogenannte Pilzzueht unter Termiten nur bei den nahe miteinander verwandten Arten der Termcs-Ro\\\o in Afrika, Indien, Philippinen und bei einer amerikanischen Ait. Im übrigen leben Termiten von toter Pflanzen- substanz, Norwiegend von Holz, also Zellulose, gelegentlich auch von lebenden Pflanzenteilen und greifen sogar grünes Laub an, wie ich einmal bei einer pilzzüchtenden Art beobachtet habe. Daß Zellulose der eigentliche Nähistoff ist, beweisen Fütterungsversuche in Formosa mit Watte und l^iltrierpapier: auch die Vorliebe der Termiten für Papier spricht dafür. Andrena franconica n.sp., eine neue deutsche Biene (Hym.). Von K. Stöckherii, Erlangen. Am 30. Mai 191(5 erbeutete ich bei Erlangen auf Euphorbia ein frisches Andrenen-Männchen mit schwarzem Kopfschild und im Mai und Juni 1917 bei Erlangen und Forchheim weitere sechs völlig gleich- artige Männchen, die ich zunächst für Andrena chrysoscelcs K. hielt und auch in meiner Abhandlung ,, Beiträge zur Kenntnis der Hymen- opterenfauna Frankens" (Mitteil. Münch. entom. Ges., 9. Jahrg. [1919], p. 15) als dunkle Variation dieser Art erwähnte. Späterhin untersuchte ich jedoch die betreffenden Tiere nochmals genauer und bemerkte, daß sie von typischen chrysosceles Männchen wesentlich verschieden waren und einer besonderen, noch unbeschriebenen Art angehörten. Im Mai 1919 und 1920 fingen mein Bruder und ich an einer lehnügen Böschung bei Erlangen eine ganze Reihe weiterer Männchen und auch einige Weibchen, die nach Skulptur und Färbung unbedingt zu den lOO Stöckhert, Andrena franconica n. sp., eine neue deutsche Biene. Männchen gehörten; an der nämlichen Böschung fingen wir im August und September 1919 und 1920 noch mehrere frische Weibchen, ohne Zweifel eine zweite Generation, deren Männchen wir übersehen hatten. Schließlich erhielt ich auch von Dr. E. Ensl in- Fürth eine Reihe von Tieren, und zwar beide Geschlechter, die er im Mai 1917 und August 1919 bei Fürth, Rupprechtstegen, Eggloffstein (Fiänk. Schweiz) und Würzburg erbeutet hatte. — Es ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß die neue Art, welche ich Andrena franconica nennen möchte, ir Deixtschland noch weiter verbreitet ist und bisher nur wegen ihrer großen Ähnlichkeit mit chrysosceles K. und niiidiuscula Schck. über- sehen wurde. Andr. franconica n. sp. $ 8,5 — 10 mm lang. — Schwarz. Kopf viel breiter als lang, hinter den Augen deutlich verengt,- Hinterhaupt stark ausgerandet. Oberkiefer am Ende mehr oder weniger gebräunt, Wangen (Zwischenraum zwischen Oberkiefer und unterem Augenrand) sehr schmal, linienförmig. Anhang der Oberlippe groß, trapezförmig, am Ende ziemlich breit und deutlich ausgerandet, glatt und glänzend. Kopfschüd an der Basis und am Seitenrand schwach gerunzelt, dicht und ziemlich grob punktiert, matt; Scheibe etwas zerstreut und sehr grob punktiert, sehr fein, aber deutlich gerunzelt, matt; Vorderrand mäßig stark leistenartig auf- gebogen. Stirn fein und dicht, zuweilen etwas runzlig längsgestreift. Augenstreifen von vorne mattschwarz, von oben gelbbraun schimmernd. Schläfen ohne jede Runzelung, stark glänzend, neben den Augen deut- lich punktiert. Fühlergeißel etwas dicker als bei den verwandten Arten und auf der Unterseite stets in größerer Ausdehnung hell gefärbt (braun bis rotgelb), die Endglieder auch oben; 2. Geißelglied weit länger als das 8. und 4. Glied zusammen, 3. bis 8. Glied quer, 9. Glied qvia- di'atisch, 10. und 11. Glied länger als breit. — Meson otum außer- ordentlich fein gerunzelt, fast ohne Glanz, vorne nur mit kurizer, sehr schwach eingedrückter Mittellinie; Punktierung mäßig grob und stets deutlich, auf der Scheibe zerstreut. Schildchen gleichfalls fein gerunzelt, zerstreut, aber doch merklich dichter punlctiert als bei nitidivscula, besonders auch auf der Scheibe. Herzförmiger Raum sehr fein gerunzelt, an der Basis etwas stärker, diu-chaus matt. Metathorax deutlich ge- runzelt und mit zahlreichen großen, aber wenig tiefen Punkten, an den Seiten etwas glänzend; Brustseiten durchaus matt, fein gerunzelt und ziemlich dicht, aber flach punktiert; Brust mäßig glänzend, fein punktiert. — Hinterleib wenig gestreckt, eiförmig, lücht doppelt so lang als breit, deutlich gewölbt, fast ohne Runzelung und daher sehr stark glänzend, etwas stärker noch als bei nitidiuscula, meist mit Entomolog. Mittiilungen XI, 1922, Xr. M. Uli merklichem Erzschimnier. I. 8eginont ziemlich stark gewölbt, durch- aus poliert und sehr zerstreut, aber doch etwas dichter und gröber als bei nitidiitscula punktiert, Hinterrand breit punktlos, an den Seiten schwach niedergedrückt. 2. bis 4. Segment auf der Scheibe gleichfalls etwas dichter und giöbcr als bei nitidiuscula punktiert; Hintenänder breit und tief niedergedrückt, an der Basis mit zerstreuten feinen Punkten, am Endrande mehr oder weniger breit polieit und kaum er- kennbar hell durchscheinend, ö. Segment fein gerunzelt und sehwach glänzend, mit zerstreuten groben, haaitragenden Punkten. Bauch- segmente auf der Scheibe sehr fein chagi'iniert und grob runzlig-punl mm. var. a. Guttis prima et secunda confluentibus. var. b. amani disis: Supra nigra, elytris guttis tribus flavis, annulo nigro-piloso cinctis. Der westafrikanischen Sol. bissexguitata untl Ejnl. africana ähnlich gefärbt und gezeichnet, aber durch die vollständigen Bauchlinien abweichend, welche einen regelmäßigen Bogen bilden, der fast das letzte Viertel des ersten Segmentes erreicht; auch die Körperform ist verschieden: die Flügeldecken sind an der Basis so breit wie das Hals- .^cliild, erweitern sich im Bogen bis hinter die Sehulterbeule, verengen sich hierauf allmählich bis zum letzten X'iertel und dann stärker un'i EntoiBol. Mitteilungen XI. (S ^Qg Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 3. leicht gebogen bis zur Spitze. Der Körper ist rotbräunlich gelb, dicht und kurz weißlich behaart, Flügeldecken schwarz (in frischen Stücken rot- bis pechbraun), Schienen und Tarsen, seltener die ganzen Beine angedunkelt. Jede Flügeldecke hat sechs weißlich gelbe Tropfen. Der erste von diesen liegt nahe dem Schildchen, von der Schulter viel weiter als von der Basis und Naht entfernt; der zweite genau dahinter auf der höchsten Stelle der Flügeldecken, ist fast immer breiter als lang und schräg von innen nach hinten und außen gerichtet; zwischen beiden, an der Grenze der Scheibe und nach außen vom Hinterrande der Schulterbeule befindet sich der dritte, weiter vorgerückt als der zweite und häufig etwas länger als breit. Die Tropfen 4 und 5 bilden mit denen der anderen Decke eine gerade oder wenig nach hinten gebogene Querreihe hinter der Mitte, 6 liegt vor der Spitze. Die Flügel- decken sind sehr dicht und zart punktuliert und weniger dicht und etwas stärker punktiert, der mäßig breit abgesetzte Seitenrand ist runzelig- punktiert . Die Farbenabänderung amaniensis, zu der Übergänge in .'deni reichlich vorliegenden Materiale fehlen, sieht wie eine ganz verschiedene Art aus. Die Oberseite ist schwarz, sehr kurz, aber dicht grau behaart, die Tropfen 1, 4 und 5 fehlen oder sind sehr klein und undeutlich, während die etwas verkleinerten 3 übrigen Tropfen sich sehr deutlich herausheben, da sie noch von einem Kreise schwarzer Härchen um- geben sind. Zur Nomenclatur der für Mitteleuropa wichtigsten Stechmücken. Von E. Martini. (Aus dem Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten Hamburg, .30. 1. 1922.) In den neuen Veröffentlichungen von Edwards und Seguy über Stechmücken weicht die Nomenclatur erheblich von der bei mir in meiner Bearbeitung von 1920 benutzten ab, und die Auffassungen des ersteren Forschers scheinen mir mitbestimmend gewesen zu sein für die Benennungsweise bei Wesenberg Lund und Lang. Selbst vom Standpunlcte der Nomenclaturregeln kann man meiner Meinung nach den Benennungsweisen der genannten Autoren in zahlreichen Punkten nicht zustimmen. Ich werde daher zuerst die wichtigsten Veröffentlichungen bis Meigen einschließlich durchgehen und dann die Synonyma der einzelnen mit moderner Technik abgegrenzten Arten besprechen. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 3 107 1. Was ist also Culex pipiens Linne und was ist Culex hifurcalus -Liiine ? Man kennt die Angaben, die sich leblos von l^ehrbuch zu Lehr- buch schleppen. In ihre Verwandtschaft gehört bifurcatus L. In der Fauna suecica und S^stema naturae kann man die Beschreibung der Bifuikation entweder auf Labellen und in ihrer Mitte die Stechborsten beziehen, und dann ist mit der Beschreibung überhaupt nichts an- zufangen, oder auf die angezogenen Figuren von Reaumur. Dann bezieht sich ,, gegabelt" auf die männlichen Taster. Beachtlich ist, iOT dircrsus^. siehe fliesen (oder dar sali h i) C. geniculatus sind die Aedes der neinorostui- (Jruppe. Olivier sagt \on geniculatus ,, Schenkel und Knie sind weiß", sie sind also offenbar von gleicher Farbe ; hätte er ornatus vor sich gehabt, so hätte er wohl wie Segny das auffallende ,, Silberweiße' der Kni( der ,, blassen'' Färbung der Schenkel gegenübergestellt. Die Be Zeichnung des Mittelrückens als ,,cendre' mit zwei langen und zwei kurzc'n schwärzlichen Streifen, die Bezeichnung der dunklen Teile des Hinterleibes in der Diagnose als fuscus und der hellen als weißliche Binden entsprechen ttemorosus, nicht aber ornatus. Für die Nemorosus- Cruppe stimmt auch die Angabe ,, feuchte Plätze", während der doch im ganzen rücht häufige ornatus an solche gerade nicht gel)unden ist. Zur Not würden die ganzen Angaben auch auf einzelne hortensis passen. Ks ist leicht verständlich, daß im Norden, wo die Ochlerotatus stärker hervortreten aus der Sammelart als nicht typisch pipiens auct. (ciliaris) ;il)gegliedert wurde und die OcÄ/fro/ato* der bekannte Typ sind, während weiter südlich wo die pipiens am auffälligsten sind, diese der Typ bleiben und die Ochlerotatus als besonders abgegrenzt werden {geni- culatus). Man vergleiche auch Ficalbis Gedanken hierzu. Bifurcattut ist der traditionelle. Lmliscens, ist von den nordischen Autoren über- nommen, vonOlivier offenbar nicht selbst gesehen, ciliaris = einer eiis. Variegatus Schrank ist annulipes bei mir. Denn das ist die einzige europäische Art mit geringelten Beinen, deren Hinterleib man als cendre, deren Brustkorb man als aschfarbig, ins rostfarbene spielend, bezeichnen kann. Gleichzeitig erlaubt diese wohl fraglose Gleich- sftzung die für die (feniculatus- Frage wichtige Vorstellung von cendre im Sinne Ol i v iers. Inzwischen war im Norden Culex lutescens beschrieben. In der iltcn Iviteratur tritt zuerst Culex flavescens O. F. Müller 1764. (Fauna insectorum Friedichödalensis). Fabricins 1775, 0. F. Müller 1776 auf, dann hdescens Fabr. 1781, darauf lutescens Fabr. 1794 endlich mit wörtlich gleicher Hc.-^clueibuiuj; und Fundort wie lutescens 1794 ') Noch besser zeigt sich die Fieckung an Spiritusmaterial 110 Martini, Ziir Nomenclatur d. f , Mitteleuropa wichtigsten Stechmücken. Culex ßavus Fabr., zudem als synonym zitiert werden jlavescens Fabr. 1775 und lufeus Meigen 1804. Da Müller und Fabricius so nahe beieinander (Kopenhagen, Kiel) wiikten, und Fabricius auch durch seinen Verlag Beziehungen zu Kopenhagen hatte, kann an einem Gedankenaustausch zwischen beiden und an der Gleichheit ihrer luiescens kaum gezweifelt werden, zumal Fabricius habitat Hafniae schreibt. Auch Meigen hatte später Beziehungen zur Fabriciusschen Sammlung und alle wichtigen Stücke aus derselben besehen. Die gegebene Synonymie dürite also richtig sein. Meigens Form, welche 1818 als lutescens mit ungefähr derselben Beschreibung wie luteus 1804 erscheint, dürfte nach der Größe (kleiner als nemorostis usw.) sicher nicht variegatus gewesen sein, und Avenn Fabricius angibt, Statura praecedentis (nämlich von bifurcatus, der wohl pipiens auct. ist), so spricht das für die gleiche Auffassung. Auch 0. F. Müller setzt seinen jlavescens 1776 mit ciliaris Linne gleich, also mit einer sehr kleinen Form. Diese Gleichsetzung spricht ebenso sehr dagegen, daß lutescens = variegatus ist, wie dagegen, daß ciliaris = cinereus ist. Da heute wohl die Ansicht vorwiegt, daß lutescens bei Meigen, wie bei vielen späteren, helle Stücke von pipiens sind, muß man auch lutescens Fabr. = jlavescens Müller für pipiens auct. halten. Was jasciatus Müller ist, weiß ich nicht, wohl sicher eine Art der W€Woro5«s- Gruppe. 'Von den übrigen Arten Müllers und Fabricius' dürfte bijurcaius der traditionelle, pipiens entweder ein Wsdd- Aedes oder die dunkleren, deutlicher gezeichneten Stücke des heutigen pipiens bezeichnen. Die Sicherheit über die Bedeutung von Meigens Culiciden 1818 ff. wird erheblich gesteigert, wenn man die Arbeit von 1804 in Be- tracht zieht. Von den 1804 aufgeführten Arten glaubt man in jasdatus sicher iiem&rosus auct. vor sich zu haben, maculatus ist zweifellos (^Z'?;er.sM,s, reptans wohl cantans auct., leucomelas sicher terriei Mart. 1920 bzw. salinellus Edwards und equinus wahrscheinlich ornatus. Später wird gesagt, Bd. VI, 1830, maculatu^ habe geringelte Beine und der Hinterleib sei rostgelb mit braunen Ringeln. Im klaren Widerspruch zu 1804 steht ebenso, daß 1818 das Wort ,,nemorosus"' für reptans gesetzt, der Alt aber ganz schwarze Beine zugesprochen werden, so daß sich nun die Beschreibung von der des jetzt in ,,silvaticus''' umgetauften jasciatus nicht mehr unterscheidet, leucomelas verschwindet, equinus wird ornatus umbenamrt und die Abart guttaius tritt hinzu, wodurch die Überein- stimmung mit unserem ornatus völlig sicher wird. Manhatden Eindruck, daß in Meigens Culiciden zwischen 1804 und 1818 eine gewisse \er- wirrung Aielleicht auch Verlust eingetreten ist. Ferner führt Meigen Entomolog. MittcUungen XI, 1922, Nr. 3. 111 wiederholt Hoffmannsegg al« Autor der Namen an. H. muß daher wohl die betroffenden Alten zum mindesten in seiner Sammlung unter diesen Bezeichnungen zusammengefaßt haben. Vielleicht hat H. aber auch schon die Diagnose für dieselben gegeben. Auch der Einfluß der Fabriciusschen Sammlung liegt offenbar in der Zwischenzeit. Die Bezeichnung von Meigen fasse ich daher auf wie folgt: 1818 annulatus = annulalus auct. — nemorosus ^feigen = mei- genanus Dyar oder nemorosus auct. — arnatus Meigen = ornatus auct. — lateralis ^Meigen = lateralis Eckstein. — cantans Meigen = can- l a ns SiUct. — maculatus ^lo'igen =^div er sus auct. S- (Die Beschreibung, welche die 4 Rückenlinien des Brustkorbes und keine geringelten Beine angibt, beweist genau, daß hier noch der maculatus von 1804 vorliegt und die geringelten Beine dieser Ait nicht übersehen sind.) — sylvaticus Meigen =^ nemorosus auct. oder meigenanus — rufv.^ Meigen z= pipiens auct.. — pipiens Meigen = pipiens auct. — dome- sticus Meigen =^ pipiens auct. (auf Germars Autorität und von Meigen nicht selbst gesehen). — punctatus Meigen = dorsalis auct. — hicolor •Meigen — lutescens Meigen = pipiens auct. — hijurcatus Meigen — bijurcatus auct. — maculipennis Meigen = maculipennis auct. — cinereus Meigen = cinereus auct. 1830: sylvaticus wird als Abart von nemorosus bezeichnet; daß die Trennung beider Formen mit der heutigen zwischen tiemorosiis und meigenatis zusammenfällt, lässt sich weder beweisen noch widei- legen; maculatus wahrscheinlich o ^' o\\ quartus oder excrucians, worauf die Beschreibung am besten paßt. Daß Meigen diese drei Arten cantans, qtiartus, axcrucians, .>^ichei' habe unterscheiden können, ist mcht wahrscheinlich, da die Trennung gefangener Stücke auch heute nicht immer möglich ist. Annulipes Meigen ^^ annulipes auct. (nee Edwards) = -variegalus Schrank — vexans Meigen == vexans auct. — flavirosiris Meigen = ? — dorsalis Meigen = dorsalis auct. — 1838 sticticus Meigen = nigrinus Eckstein. — bipunciatu^ und parvus von .Maquart übernommen. Die Beschreibung von annulipes Meigen dunli BlanchaTcl, dem Typen Meigens vorgelegen haben, kann sich nur auf rariegalus beziehen, während ich Meigens Beschreibung, soweit sie den Hinterleib betrifft, sowohl auf abfitchii als auf dunkleren Weibchen oder Männchen von variegatus beziehen kann. Seguy führt die .\r ei gen sehen Stücke bei seinem annulipes auf, anscheinend einem Artgemisch {quartus -\- abfitchii = excrucians bei mir). Fürs erste möchte ehe über die Typen völlige Klarheit herrscht, mich der Auffassung ich, von Zetteistcdt , Scliiner n. a. anschließen, wonach anmilipe" 1 12 Martin i , ZurNomenclatur d. f. Mitteleuropa wichtigstenStechmücken. = variegattis Schrank wird. Die Möglichkeit, daß annulipcs Mg. mein quartus ist, halte ich für höchst unwahrscheinlicli. Daß so rufus, pipiens und lutescens als Synonym behandelt werden, ist nicht so auffallend, wenn man bedenkt, daß die Variabilität der jetzt als einheitliche Art aufgefaßten Formengvuppe pipiens bis in die neueste Zeit immer wieder die Aufstellung mchi-erer Arten \ eranlaßt hat. Hier noch eine theoretische Bemerkung. Die Typen von Meigen, die noch Aorhanden sind, werden wahrscheinlich nach der letzten Auffassung des Autojs bezeichnet sein. Nach den Nomenclaturregeln ist aber die Benennung von 1804 maßgeblich. Bei den älteren Autoren werden sehr oft die Typen in ihrer Zusammenordnung und Benennung Ausdruck der letzten, oder vielleicht irgendeiner Durch gangsauffassung sein. Es ist schwer verständlich, wie man aus ihnen sichere Schlüsse ziehen will. So schreibt Edwards über die Typen von Stejibens: ,,0f the species Stephens described himself C. affinls is represented by six m;ile Thcobaldin annulata; C. jumipennis by one female Theo- haldia theobaldi, C. manjinalin by one male and one female C. pipiens: and C. concinuus by one female 0. nemoro.svs {"?). The specinun of roncinnus was not so labelled, but ansAvcis perfectly to Stephens' figure Of the lemaining specimens in the collection, those named sylvaticus, lutescens, punciatus. rufus, and bicolor are all more or less rubbed C. pipiens. C. ornatus is represented by one female 0. lateralis and one male 0. diversus: jlavirostris by one female C. pipiens and one male Anopheles mamlipennis^' . Wenn die Bezeichnimg nicht noch aus den ersten Anfängen von Stephens stecken, er später aber über diese Auffassung weit hinausgekommen ist, oder die Sachen später durcheinandergebracht sind, müßte man doch annehmen, daß Stephens ein sehr sclilechtes Urteil gehabt habe. Für die Wissenschaft wäre die Berücksichtigung solcher Autoicn überhaupt rücht nützlich. Was ist nun der maßgebliche Typ füi' jlnrirosiris Stepli. maculipennis oder pipiens ? — Es lehren die V)eiden Gruppen von Typen Rondanis (s. u.) wie Stephens, daß dies überlieferte Material mit unsci en heutigen Alten einfach inkommensinabel ist. Und dann, was für Sorten mögen noch unter den alten Bezeichnungen gesteckt haben, oder sollte Stephens nie mehr Culicidcn besessen haben als die von Edwards untersuchten ? Machen wir da nicht Anthreni und Psoci zu maßgebenden Faktoren in der zoologisclien Nomenclatui;- ? Die Zeit nach Meigen zerfällt deutlich in zwei Perioden, die eine, welche ihren besten Vertreter in Schiner hat, gruppiert das Material im wesentlichen nach Merkmalen der Färbung zu Arten (hierher ge- h ören auch noch Giles, Blanchard, zum Teil auch Theobald, Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. :5. 113 dann Schneider, Giünhorg und als letzter Ausläuier A. Kuntze) und die modernste Periode, welche die Arten durch Untersuchung \ on Strukturmerkmalen der männlichen Hinterenden und späterhin a uch der Larven zu trennen sucht. Siebegimit mit Ficalbi, deMejere, Smith, Feit, Dyar luid Knab und hat ihre Vertreter für die euro- päische Fauna in Edwards, dem \'erfasser, Eckstein, Seguy, Lang, Wesenberg-Lund. Bei der Behandlung nach letzterem Prinzij) findet man, daß manchmal sichere Trennungen nach Farbe- (tliaiakteren kaum möglich sind, oder daß einer von den \ ielen scheinbar variablen Charakteren mit den Strukturverschiedenheiten stets Hand in Hand geht. Daß aber gerade dieser Charakter bei bloßem Ein teilungsversuch nach der Farbe unter den vielen IMöglichkeiten als leitendes Merkmal herau.sgegriffen ist, findet sich nicht oft. Die modernen Artbildungen sind daher vielfaeii mit den älteren incommensurabel. Im folgenden soll nun versucht werden für die heute bekannten Alten den gültigen, d. h. am meisten gebrauchten Namen und ferner den den Nomenclaturregeln entsprechenden zu findeii. 1. Auopheles. A. maculipcnnis. Neben diesem Namen wird noch claviger, jedoch weniger häufig benutzt. Da sich kein Anlialt gewinnen läßt, ob diese oder die folgende Art rmticus Rossi ist, ist auch maculipennis der den Nomenclaturregeln entsprechende Namen, bifvrcatus Meigen 1S04 ist offenbar eine Fehldeutung \o\\ bijnrcaiw^ L. und wegen Homonymie tV.Uen zu lassen. A. bifurcatus ist der gültige Name. Nach den Nomenclaturregeln wäre bifiircatus als S\'nonym zu pipiena zu beseitigen und, da rusticus, wie gesagt, nicht mehr sicher zu identifizieren, wäre claviger Meigen 1804 zu setzen. Das Unzweckmäßige eines solchen Vorgehens liegt ■luf der Haml. A. •mgripes. Ubei' diese Ait schreil)t Haliday in tlic Zoological ■ loujiial 111 1827, S. ."Ol. ,,3. A. — '( A sraaller species. Thorax lead colour, tlie sides with a blackish line; abdomen dusky, inargins of the Segments paler; feet dusky: wings obscure hyaline, nervures and scales l)lackish. — In shady situations by runmng waters: a pair taken in July." — Und S. 50!^ fügt Stephans hinzu: ,,the above may be called Anopheles plumhcus/' Dagegen schreibt Haliday 1832: Anopheles plumbeiui : ,,Probably a small variety of a bifurcatus bat my original specimens have fallen a prey to Psoci." Da nun auch später offenbar gelegentlich kleine dunkle bifurcatus als nigripe.s beschrieben sind, — wenn man deswegen auch noch nicht sagen kann, daß nigripes auct. ein Synonym zu bifurcatus sei, tla Eysell, Call i-\'alerio u. a. dir 114 Marti n i , Zur Nomenclatur d. f. Mitteleuropa wichtigsten Stechmücken. Art seit längerer Zeit richtig kennen — , so läßt sich doch tatsächlich heute nicht mehr sicher entscheiden, ob jener plumbeus ein nigripes oder bijurcatus war. Ersteres ist sogar höchst unwahrscheinlich, da bisher noch keine im Freien gegangenen nigripes-M.ä,nncheT\. bekannt geworden und die Weibchen auch nur selten sind, so daß der Fang vonHaliday ein trotz aller modernen Jagdmethoden einzig dastehender Eriolg Wäre, anderseits paßt aber der angegebene Fundplatz genau zu den Gewohnheiten von bifurcatus, und ich habe selbst an völlig entsprechenden Orten Männchen und Weibchen mit dem Streifnetz erhalten in nächster Nähe ihrer Larven. Für den Baumhöhlenbrüter nigripes gibt die Fangplatzangabe von Haliday nichts her. Danach dürfte, so weit man überhaupt heute noch urteilen kann, plumbeius Steph. bifurcatus sein. Nigripes sollte also nigripes bleiben. Die obengenannten Autoren, welche die Form zuerst sicher vor sich hatten, haben sie nigripes genannt. Dieser Name scheint korrekter und prak- tischer und daher vorzuziehen zu sein, zumal Eysell in der Form der Eier und der Puppe unter diesem Namen zuerst sichere Kenn- zeichen der Art angibt. Soweit die Angaben über ihr Vorkommen, wie wohl meist, sich nur auf Weibchen beziehen, empfiehlt es sich, die- selben auf Giund der kürzlich von mir angegebenen Tastermerkmale nachzuprüfen ^). Für A. sinensis hat Edwards auf Grund seiner Quellenstudien und seiner umfassenden Kenntnis der Geographie der Stechmücken herausgefunden, daß hyrcanus Pallas wohl nur diese Art sein könne. Ich muß auch sagen, daß hyrcanus wohl sicher ein Anopheles ist und wahrscheinlich sinensis sein wird. Da aber unter dem Namen sinensis wichtige Mitteilungen über diese Art sich in großer Zahl in der Literatur finden, erscheint es sehr schädlich, den Namen hyrcanus dafür jetzt aufbringeil zu wollen und empfiehlt es sich, die Art ruhig weiter sinensis zu nennen. Da die Anopheles-superpictus- Grupjpe mir sachlich noch nicht ge- klärt zu sein scheint, ist auch die Nomenclatur noch nicht zu klären. Mansonia und Theobaidia. Über die Gebräuchlichkeit und Korrektheit der Namen M. ritchardii Th., annulata, alascaensis, subocJirea, glaphyropiera, morsitans herrscht kein Streit, auch fumipennis ist korrekt und kann als ein- gebürgert an Stelle von theobaldii gelten. ») Arch Schiffs Trop. Hyg 1921 S. Bd. 25, S. 364. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 3. 115 Culex. C. pipiens. Daß dieser gültige Name laicht mit Sicherheit bei Linne die gleiche Bedeutung hat, wiurde erwähnt. Trotzdem scheint es sicher, das die heutige Art in Linnes pipiens enthalten war und das dürfte dazu berechtigen, die traditionelle Auffassung gelten zu lassen. Ab ciUarisljmne unser pipirns war, wird nicht mehr festzustellen sein. Man kann vielleicht Müller als den ersten ansehen, der pipiens im heutigen Sinne von jasciatus, den Ochlerotatus, getrennt hat, doch ist auch das nicht sicher. Meiyenanus oder nemorosus jetzt auf Grund einer i\röglichkeit oder eines nur mäßigen Grades von Wahrscheinlich- keit pipiens L. zu nennen, möchte ich nicht empfehlen. C. sergenü. Da ich der Meinung bin, daß die europäische und die amerikanische Form {vulgo territans) verschieden sind, muß füi" erstere eine neue Beschreibung gewählt weiden. Es scheint hierzu der bisher als Synonj-m zu territans betrachtete Name sergentl ver- fügbar. (NB. auch die amerikanische Form wird heute nicht mehr territans genannt, der in Wirklichkeit restuans sein soll, sondern apicalis oder saxatilis.) C. Iiortensifi. hort.en.sis Fic. ist gültig und korrekt, geniculatius Ol. ist zwar auch ein weit verbreiteter Name, aber wahrscheinlich ist Oliviers geniculatus nicht diese Art gewesen und außerdem wird geniculatus Ol. jetzt als neues Synonym zu Aedes ornatus gebraucht. Aedes. Aedes terriei. Das Stück Theol)ald.s ist nach Edwards saliniis. Mithin hätte ich unter diesem Namen eine neue Art beschrieben. Edwards benannte sie um: ,,salinellus". Aus Meigens Arbeit 1804 aber, die mir erst in letzter Zeit zugänglich wTirde, sehe ich, daß die Art ihm schon bekannt war; es ist leucomelas. Diese Art ist durch die schwarzen Füße, die weißgefleckten männlichen Taster, die geringere Größe diversvs {maculatus Mg. 1804) gegenüber, so zuverlässig wieder- zuerkennen wie nur irgendeine Meigensche Art. Der Name leucomelas ist im Gegensatz zu salinellns auch bezeichnender. Hier, wo noch kein Name eingebürgert ist, wird die Zuicuiit't orgel)en, wie die Art heißen wird. A. fasciatus. Der Gelbfieber- .Moskito wunlo ealopuj< Mg., jetzt argentevs, bei Dyar Aegypti. Tatsächlich gilt in der ganzen Welt der Name jasciatn.s. Dem trug auch Edwards neueidings Rechnung, indem er die Form wieder fasciatus nannte (in der letzten Veröffent- lichung ist sie wieder argenteus). Unter dem Namen calopus, den wohl in kurzem niemand mehr kennt, ist sie leider in den klassischen Howard , 116 Martini, Zur No menclatur d. f. Mitteleuropa wichtigsten Stechmücken. Dyar und Knab übergegangen, ein Beispiel für die Folgen verkehrter Grundsätze. Ich selbst kehrte noch in der Revision meiner Arbeit 1920, wie zu anderen eingebürgerten Namen, auch zu fasciatus zurück. (Trotz der Homonymie mit fascialus O. F. Müller-Meigen, da dieser Name über 100 Jahre außer Kurs ist.) A. salinus. Für diesen eingebürgerten Namen wird jetzt \ox\ Edwards, Seguy, Wesenberg-Lund detritus Haliday geschrieben. H. hält seinen detritus für synonym mit pipiens Linne. Werm auch die großen Schwärme von Männchen für pipiens ]\lg. sprechen, bei dem dieselben nicht selten sind, so kann man doch aus dem ,,rather thick" für die männlichen Taster auf eine Ochlerotatus- Ait schließen. Weiter aber, als zu dem Schluß, daß es sich wahrscheinlich um Ochlerotatus der Tiemorosus- Gruppe , wie bei pipiens L., gehandelt habe, kommt man nicht, denn alle 5 Arten dieser Gruppe brüten, zum Teil in großen Mengen dicht hinter den Dünen an der Seeküste. Die ,,dusky black skales" der Flügel sprechen eher für leucomelas bzw. meigenanus als füi' salinus. Mit welchem Recht daher diese Bezeichnung gegenüber der klar umrissenen Artbegrenzung bei Ficalbi berechtigt sein oder den Vorzug haben soll, ist dunkel. Der Name drtriins muß also abgelehnt werden. A. arnatvs ist stets eindeutig im Meigenschen Sinne gebraucht. Dann ist für diese Form der Name geniculatus Ol. verwandt, der aucli C. hortensis Ficalbi bedeutet (bei Theob. u. anderen). Daß das aus Zweck mäßigkeitsgründen nicht hätte geschehen sollen, liegt auf der Hand. Nun ist unserer Meinung nach geniculatus Olivier sicher nicht ornatusMg. siehe oben S. 109), sondern pj/j/ew.s L. partim = OcJderotatus der nemorosus- Gl uppc. x\uch liier hat der historische Versuch nur bleibenden Schaden gestiftet. Denn wenn auch die Mehrzahl wesentlicher Angaben über diese Art sich unter dem Namen ornatus finden, sind doch einige wichtige Beobachtungen unter geniculatus Ol. verloren. — Auch IriteraUs Mg. wird für ornatus Mg. geschrieben. Für diese Verwechslung und die Verkennung ^ on ornatus Mg. mag eine Übersetzung von Meigens Diagnose diu'ch Theobai d von Wichtigkeit sein, die ich bei Wesen- berg-Lund folgendermaßen angezogen finde: , .Thorax whitish with two black streaks: abdomen fuscous with basal white bands: legs blackish with a withe kneespot . proboscis blackish-brown; antennae dark brown in the male with brown hairs: palpi of male blackish brown, with long hairs and tree whitish spots; thorax yellowish white with two conv erging blackish stripes and two others farther behind; pleurae blackis-brown, with white spots and marks: abdomen blakish -brown with white basal hands Legs brown with the coxae dull yellow; femora Entomolog, Mitteilungen XI, 1922. Nr. 3. 117 flaik brown, knee spots white, tibiae and tarsi datk ))iown wings witli l)rowii scales. Length :> lines." — Nun sagt Meigen 1018: Mittcileib gelblichweiß mit zwei genäherten schwarzen Rückenstriemen, hinten noch ein gleichfarbiges an jeder Seite: Mesonotum yellowich white with two closelyset black stripes and two smaller ones of the .sarae colour at the sides in the posterior part. Bezüglich der Knie heißt es in der Beschreibung ,,weiß'", in der Diagnose ,, schneeweiß", ,, white" resp. ,,niveous'". Dagegen bei lakralis ,,blaß', ,,light". (Die schnce weißen Knice von ornatuj^ wird kein Deutscher ,,blaß" nennen!) Die Taster sind schwär zbiaun ,,uiit drei weißschimmernden Flecken", ,,with three white reflerting spots", nicht ,,whitish". Daß Meigen bereits Stücke mit weißen Binden über dem Hinterleib und solche mit nur weißen Seitenflecken (Form guttatus) vorlagen wie ich sie auch bei Hamburg traf, erweist die Gleichheit der Arten noch deutlicher. A. lateralis. Über lateralis Mg. Avissen wir bisher nur unzureichendes; sicher hat er nach oben Gesagtem mit ornatus nichts zu tun. Auch die geringe Länge beweist das. Wahrscheinlich ist es Ecksteins lateralis. A. sticiicus gebraucht und wahrscheinlich Isorrekt für das ebenfalls gebräuchliche nigrinns Eckstein. A. diversus. Die unter diesem Namen allgemein bekannte Mücko nennt man jetzt vielfach rusticus. Ich habe aber erst unter sehr vielen Stücken ein einziges gesehen, dessen Hinterleib leidlich aufRossis Beschreibung passen würde. Versuche durch giößere Wärme hellere passendere Stücke zu erzielen, scheiterten an der Empfindlichkeit der Art gegen hohe Teraperatiu-en. Auch der Fangort Rossis paßt nach meinen Beobachtungen gar nicht zu diversus und ich habe oben dai- gelegt, warum ich in Rossis rusticus Anwpheles sehe. Meine frühere Vermutung, daß rusticus dorsalis sein könnte, die sich auf Rondanis Auffassung stützte, sowie daß nigripes Zett. = diversus sein könnte, wozu mich die Größenangabe veranlaßt hatte, scheinen mir doc'> TÜcht ausreichend begründet, nachdem ich die Originalbeschreibung von Rossi gelesen und fei-ner gefunden habe, daß Zetterstedt IS.IÖ die Größe von nigripes nur auf 2i/2 — 3 Linien angibt. Oben wurde gezeigt, d; ß maculatus Mg. 1S04 der älteste Name für diese Art ist. A. mdgenanus. 1020 nannte ich diese .\it si/liae. Ich hatte früher schon nigripes Zett. hierher beziehen wollen: sie ist von den meisten Autoren mit nemorosus zusammengeworfen. Die Unterschiede habe ich 1920 klargelegt. In dem gewöhnlich offenbar schlechthin als nemorosus bezeichneten Gemisch scheint gegen Süden, z. B. Mittel- deutschland, nemorosus, gegen Norden meigeruinus vorzulegen (Eng- land). Die Art muß Zetterstedt sicher bekannt gewesen sein, ist 118 Martini, Zur Nomenclatur d. f. Mitteleuropa wichtigsten Stechmücken. also sicher nicht seinnigripes, den er in Schweden nicht erhalten hat^). Sie verbirgt sich auch bei ihm wohl unter nemorostis. 1919 war es natürlich unmöglich, die Originalstücke Theobalds zu vergleichen; nachdem Edwards daher festgestellt hat, daß sylvae Theob. etwas anderes ist^), ist ein neuer Name erforderlich, den Dyar gegeben hat: A. meigena7ius. Daß der Name einer amerikanischen Art, punctor, zweifellos irrig auf diese Art übertragen wurde, darüber später in dieser Zeitschrift. Nemorosus wird neuerdings durch communis Degeer ersetzt. Letzterer Name ist, soweit ich aus der mir vorliegenden Übersetzung des Deeg er sehen Werkes ersehe, als Synonym zu pipiens gedacht, im Linne sehen Sinne, und kann wohl wie dieser ursprünglich die Formen der iiemoros'us-Gvwp]3e mitbedeuten. Sicheres Wiedererkennen ist meiner Meinung nach der kiuzen Beschreibung nicht möglich. Außerdem scheint mir Degeers Werk nicht auf dem Boden binärer Nomenclatur zu stehen. Es liegt also auch nach den Nomenclatmregeln keine Möglichkeit für die Einführung des Namens communis vor. Ab- gesehen davon aber ist sie eine schwere Schädigung der Wissenschaft, da diese häufige Art unter dem Namen nemorosus in einer Fülle inhalt- reicher, nicht bloß namenreicher Schriften vorkommt. Diese hat also unter allen Umständen zu unterbleiben und die Art weiter nemorosus zu heißen. Ebensoweiüg würde ich daher fasciatus 0. F. Müller emp- fehlen, der schon eher Berechtigung hätte. Auch hier ist Sicherheit nicht zu erlangen, welche der Arten der vtemorostts- Gruppe vorlag und die Gebräuchlichkeit von nemorosus und der anderweitige Gebrauch von fasciatus sprechen gegen eine solche Übertragung. In der car2tow5- Gruppe stelle ich die Namen voran, die ich zur Verständigung wählen will. 1. cantans, 2. semicantan.^, 3. (juartus, 4. excrucians, 5. variegatus. Diese Namen sind eindeutig. Aedes cantans. Zu meiner früheren Auffassung, daß cantans Mg. =::z variegatus^) Schranlv ist, führte mich Meigens Angabe einer Spur einer schwärzlichen abgesetzten Rückenlinie. Ich glaube jetzt doch, daß ich auf diese Bemerkung zu viel Wert gelegt habe und cayüaiis Mg. der cantans der späteren Autoren ist, zumal ein entsprechendes ^) Wenn Dyar, der zu seinem alpinus(s. S.) nigripes Zett. zieht, sagt Aedes nigripes Zett. (Ins. Läpp. 807, 1838) isthe p)-edomümnt ardic species in Scandinavia^ Bo lese ich an dieser Stelle bei Zett. das Gegenteil: Hai. in Groenlanoia, in Läpp, a me fustra quaesita, vixque ibi obvia. 2) Stichcus. ") annuUpes Martini 1920. Entomolog. Mitteilungen XI. 1922, Nr. 3. 119 Stück Inder Sammlung Meigen noch vorhanden ist^j. Maculatiwi für canians zu setzen, ist aber unmöglich, denn maculatits ist 1804 gleich diversus Theob., wie Meigens Vergleich mit fasciatus {nemorosiis) beweist. Was macvlatus 1918 war, ist unsicher, die Heschreibung ist noch diversus. 1830 wird taacvlalus --■-: canians gcset/.t. Ob mit Recht im heutigen Sinne, ist nach der abgeänderten Beschreibung mindesten.s fraglich. Wenn Edwards verlangt, man solle sich mit der Angabe von -Meigen begnügen, daß maculatus das cantans- S sei, so bin ich der •Afeinung, daß die Wissenschaft Beweise, nicht Behauptungen will. I^assen wir trotzdem hin und wieder die Angabe eines Fachmannes ohne Beweis in einer Frage entscheiden, so nur in der Voraussetzung, daß -er willens und in der Lage war, diese Entscheidung zu geben. Letzteres trifft aber offenbar nicht zu, da Meigen von der Begrenzung der heutigen Arten keine Ahnung haben konnte. Auch 1818 wird erst canians und dann maculatiis gebracht. Cantan-'^ i st also auch der korrekte, nicht nur der gültige Name. Daß unter diesem Namen Meigen alle Farbenstufen verstanden hat, die wir jetzt auf canians, quartus und excrucians verteilen, scheint sicher, da sowohl Stücke der ersten, wie ein Stück der letzten Art in der Sammlung Meigen sich unter dem Namen canians befinden soll. ,,Waterhoiiseii'' hat keinerlei Wert oder Berechtigung. Der älteste Name ist refians Mg. 1804, der aber als Homonym mit dem damals bei Culex stehenden Simulium wegfällt. A.variegains. Daßdiese Art, welche von Zetterstedt bis Schiner und auch bei mir 1920 annulipes hieß, dieselbe Form ist, w^elche Meigen so nannte, habe ich oben gezeigt. Neuerdings hat Edwards den Namen annulipes aufgenommen für diejenige Art, welche canians am nächsten steht. — Obwohl nun annulipes mir an sich der gültige Name zu sein scheint, muß ich in Rücksicht auf die durch Edwards geschaffene Synonymie doch empfehlen, den Namen variegaius, welcher den Nomen- claturregeln entspricht, aufzunehmen. A. quarius. Wird vielfach unter dem Namen annulipes geführt, meiner Meinung nach kann die Meigensche Beschreibung diese Be- deutung nicht haben: siehe unter variegaius und canians. Trotzdem würde ich empfehlen, den Namen annulipes Edw. beizubehalten, da er schon ') Immerhio ist cnntaus in Meigens Iconcs pidar mit so ockergelben Beinen abgebildet, daß man die Abbildung kaum auf eine andere Art als variegaius beziehen kann, während zu Formen,, welche canians, quartus oder excruciam sein könnten, die Erklärung heißt 1. C. lacniopus ;ind eindeutig. A. serus sieht man heute als artgleicii mit diantaens H. D. K. an, so daß der letztere Name gilt. A. pullalus. Mit dieser amerikanischen Art setzte Edwards meinen Gallii gleich. JMindestens ganz ähnliche Formen sind aus den Süd- alpen von Dyar als metalepticus und aus Frankreich von V'illeneuve undSeguy als ingorvm beschrieben. Wenn auch sowohl die Beschreibung als die Angaben des Fundplatzes der letzteren Art von denen meiner in geringen Punkten abweichen, so kann man dieVerschiedenheitdoch wohl nicht als ausgemacht ansehen und führt bis auf weiteres wohl alle diese Formen am zweckmäzigsten unter dem Namen jugorum (näheres später). A. vexans Mg. und A. dorsalis Mg. Auch hier sollte man, ehe die tatsächlichen Fragen geklärt sind, nicht die Nomenciaturf ragen aufrollen. Ich bezeichne vorerst die Gesamtheit dei- bei uns \oi kommenden Grabhamien weiter als dorsalis, bis die Abgrenzung zweier oder mehrerer Alten wirklicli sicher begründet werden kann. A. cin,erevs Mg. ist eindeutig; da der Name ciliaris bei Liruie wahrscheinlich nicht diese Art bedeutet, sondern erst bei Schiner 1813, ist cinereus auch der correkte Name. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 3. 121 Die Arten bicolor, flavirostris und rufus von Mcigen dürften kaum wiederzuerkennen sein. Eines geht aus alledem hervor, die Schwierigkeit, die alten Namen mit den heute nach von damals ganz abweichenden Gesichtspunkten gebildeten Arten zusammenzubringen. Bei dem historischen Prinzip werden verschiedene Forscher dauernd verschiedener Meinung über die ,, korrekte"' Benennung sein und Einstimnjigkeit wird nm* auf Gebieten bestehen können, auf denen nur ein Spezialist arbeitet. Der Versuch, unsere heutigen Kenntnisse in eine \eraltete Nomenclatur zu zwingen, vergißt das Wort: Niemand füllt neuen Most in alte Schläuche. Bestrebungen, welche, wie es scheint, hie und da darauf ausgehen, jeden vergessenen Namen in veralteten Schriften einer modernen Art zu \erpasscn, nach dem Prinzip ,,reim dich oder ich freß dich", haben weder mit Wortlaut noch mit Sinn der Nomenclatur- regeln etwas zu schaffen. Die ersten Mückenbeschreibungen, welche den heutigen Erforder- nissen der Artkennzeichnung leidlich gerecht werden, sind die Schiners. Es ist merkwürdig, daß weder Edwards noch Seguy ihn berücksichtigen. Wir müssen ferner beachten, daß eine Sachbezeichnung, welche nicht gebraucht wird, nicht existiert (sie hat vielleicht existiert) und daß ein Gegenstand so heißt, wie er allgemein genannt wird. Im alten Deutschen nannte man die Spitze auch Ort. Wenn es mir heute gelänge, dieses Wort in diesem Sinne wieder einzuführen, machte ich das Wort zweideutig, was es bisher nicht war, ich schaffe eine Homonymie und für den Begiiff Spitze schaffe ich zwei Ausdrücke, eine Synonymie. Ganz analog als Edwards genirulatus für ornntus setzte schuf er eine neue Synonymie, denn selbst, wenn geniculahu; jemals diese Ait be« deutet hätte, bedeutete es sie über 100 Jahre lücht mehr und machte das Wort geniculahi.e, Bekämpfungsmittel, Hei- zung usw. In Nr. 4 Cooperation: Kommissionswesen, Institute, Seminare usw. In Nr. 5 Sammlungen: Sammeln, Spannen, Präparieren, Etikettieren, Auf- vmd Ausstellen. — Wie man sieht, sind diese 5 Liefermigen außerordentlich vielseitig und theoretisch bis ins einzelne durchgearbeitet. Walther Korn. Tuilgron, A. u. VVahl2:ren, E., Svenska Insekter. Verlag P. A. Nor- stedt u. Söner, Stockholm. 1922. 4». III. Heft mit kolor. Taf. 7—9 u. Textfig. 359—642. VII + 433—812 S. Preis 38 Kronen. Das Schlußheft dieses Prachtwerkes, welches oberhalb jedes Lobes steht. Text, Papier, Druck, Illustration, kurz alles ist hervorragend. Gute Bestimmungstabellen orientieren überall in einfachster, schnellster Form. Dazu kurze, klare Beschreibungen, zahllose Textfiguren und viele biologische Angaben. Besonders hervorgehoben zu werden verdient, daß die Text- figuren teils Photographien von Originalen geben, teils Wiedergabe ver- <'infachter Zeichnimgen, je nach der Eigenart des Objekts; während sonst gerade darin oft schematisch gesündigt wird. Das Flügelgeäder ist überall, wo es wichtig ist, berücksichtigt und timliclist abgebildet. Das Literatur- verzeichnis weist nicht weniger als 35 Seiten auf (p. 733—777). Ich wünschte wir hätten für Deutschland ein ähnliches Werk, obwohl ja bei ims soviel publiziert wird und publiziert worden ist. W^alther Ilorn. Archiv für Hytlrobioloi^le imd Plankt(mkun(lc. Supplcmcnt-Band II. Vor- arbeiten für eine Monographie der Chironomiden-Metamorphose. Herausgeb. v. Aug. Thienemann. Verlag E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandl. Nägele u. Dr. Sproesser, Stuttgart. 1914 bis 1921. 8». 850 S. 732 Textfig. 18 Taf. u. 2 Tabellen. Der prächtige Band enthält 4 Lieferungen mit folgenden Einzel - arbeiten: Bause, E., Metamorphose von Tanytarsus usw.; Gripekoven, H., Minierende Tendipcdiden ; Kieffer, J. J., 12 neue Culicoidinen. — Neue halophile Chironomiden. — Neue (Ihironomiden aus Mitteleuropa; Pott- hast, A.. Metamorphose der Orthocladius-Gruppe; Rieth. .1. Th., Meta- morphose der (hilicoidinen ; Thienemann, A., Kenntnis der Salzwasser- (Jhironomiden. - Pelopia und Tanypus und über Meigensche Nomenklatur. ]^28 Neuere Literatur. — Metamorphose von Camptocladius, Dyscamptocladius, Phaenocladius usw.; Thienemann, A. u. Kieffer, J. J., Schwedisclie Chironomiden ; Thiene - mann u. Zavrel, J., Metamorpliose d. Tanypinen I und II. Papier, Druck und Illustration stehen ganz auf der Höhe. Durch diese Vorarbeiten wird die Kenntnis der heimischen Fauna in wesentlicher Hinsicht gefördert, was um so erfreulicher ist, da es sich um Tiere handelt, die für die Fischzucht usw. von so großer Bedeutung sind. Walther Hörn. Taschenberg, O., Bibliotheca Zooiogica II. Verzeichnis der Schriften über Zoologie, welche in den periodischen Werken enthalten und vom Jahre 1861 — 1880 selbständig erschienen sind. 25. Lief. Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig. 1922. 8". Pr. 92 M. Die Lieferung enthält Nachträge: Signatur 795 — 804, mid zwar p. 6393 — 6472 in der gewohnten Anordnung der Materie. Die Arbeit ist eine der letzten Publikationen des inzwischen leider verstorbenen Ento- mologen; hoffentlich findet der Verlag einen Nachfolger für dieses wichtige Registrierwerk. Dr . H . R o e s c h k e . Will, J., Die wichtigsten Forstinsekten. 11. völlig neubearbeitete Auflage von Prof. Dr. M. WolH und Dr. A. Krauße, Eberswalde. Verlag J. Neumann, Neudamm. 1922. 8». 209 S. 203 Textabb. Pr. 50 M. (für hochvalutiges Ausland 200%, für schwachvalutiges Ausland 120% Zuschlag). Das Buch enthält in knappester Form die nützlichen imd kaum merk- lich schädlichen, sowie auffallenden Forstinsekten, ferner die wichtigsten schädlichen Insekten. Zum Schluß finden sich Winke zum Sammeln imd Literatur. Der Text ist reich illustriert, die Figuren oft absichtlich schema- tisch, trotzdem aber fast immer zweckmäßig. Ein Buch von so knappt m Umfang kann sicherlich nicht mehr geben. Es wird sich allen Anfängern zur Einführimg als stets hilfsbereiter Frevmd erweisen. Walther Hern. Hellweger, M., Die Großschmetterlinge Nordtirols. Verlag A. Wege ]• , Brixen a. E. 1914. 8». 364 S. Pr. 50 M. Eine sorgfältige faunistische Arbeit auf Grund eines sehr umfassenden Materials, gut zusammengestellt. Nach dem Staudinger -Rebeischen Katalog, ed. III, werden alle Arten, Rassen xmd benannten Variationen mit peinlichst genauer Angabe der Fimdorte angeführt. Biologische Notizen, Höhenlagen, Tagesdaten usw. sind zahlreich dazu gegeben. Über viele imbenannte Aberrationen finden sich Angaben. Der Nachtrag p. 330 — 357 erweitert die Liste noch erheblich ; ein kurzes Schlußwort fügt noch weiteres hinzu. Da Tirol für uns Deutsche fortan wohl ein ganz besonders besuchtes Sammelgebiet werden wird, ist diese faunistische Arbeit besonders zu be- grüßen. Walther Hörn. Jacobi, A., Tiergeographie. II. Aufl. Samml. Göschen. Verlag Vereinig. wiRBenschaftl . Verleger . Walterde Gruyter u. Go., Berlin. 1919. Kl. S«. 103 S. 3 Karteil im Text. Pr. 12 M. I Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 8. 129 Die erste Auflage von 19U4 ist revidiert, ergänzt, aber im übrigen nach derselben Weise behandelt. Nach vier kurzen allgemeinen Einführungs- kapiteln folgt die allgemeine und dann die spezielle Tiergeographie. Über Insekten insbesondere siehe p. 126—128. Für eine evt. neue Auflage würde ich einen knappen Grmidriß der Veränderungen der Erdoberfläche im Laufe der Perioden, sowie ihrer Pflanzenbedeckung (Wälder, Steppen. Wüsten usw.) für recht wünschenswert halten. Walther Hörn. Floericke, K., Plagegeister. 10. Auü. Verlag Kosmos (Franckh), Stutt- gart. 1920. 8". 80 S. Eine Aufzählimg der wichtigsten, den Menschen angreifenden In- sekten und Arachnoiden. Die X. Auflage in 10 Jahren, das genügt wohl als Wertschätzung. S. Schenkung. Jmker-Kaicnder für das Jahr 1922. Verlag Theodor Fisher, Freiburg i. B. 100 S. 8°. Preis 1—9 Stück je 3 M., 10—24 Stück je 2,70 M., 25 bis 49 Stück je 2,40 M., 50 mad mehr Stück je 2 M. Ein praktischer Tageskalender nebst kleinen Artikeln über Bienen, Annoncen usw. Dr. Trappmann. Felsenstoln, K., AVie baue ich mir selbst ? Bd. 156. Wie binde ich meine Bücher selbst? Verlag Herm. Beyer, Leipzig. 32 S. 29 Textabb. Pr. 4 M. — — auch das gehört zur Entomologie und ist empfehlenswert. Walther Hörn. Friedrich Dunnemann, Plinius und seine Naturgeschichte in ihrer Bedeutung für die Gegenwart. Verlag Eugen Diederichs, Jena. 1921. 8". 251 Seiten. Preis brosch. 40 M., geb. 55 M. Der Verfasser läßt Plinius alle Gerechtigkeit widerfahren. Er gibt keine wörtliche Übersetzimg des Original werkes (wie z. B. Wittstein 1881 bis 1882), sondern eine freie Übertragung, bei der es in der Hauptsache auf den Sinn des Textes ankam, und zwar in leicht flüssiger, fesselnder Dar- stellung. Nach einer Einleitung wird das Leben des Plinius geschildert mit Angabe und teil weiser Beurteilung all seiner Schriften. Sodann folgen Vorbemerkungen imd als Hauptteil erläuterte Auszüge aus der ,, Natur- geschichte". Die Insekten kommen dabei gebührend zu Worte. Ein praktisches Sach- und Namenverzeichnis macht den Schluß des schönen, wohl ausgestatteten Werkes, dessen Anschaffung allen Interessenten warm empfohlen wird. S. Schenkung. D. Rivas Human Parasitology with notes on Bacteriology, Mycology, Laboratory Diagnosis, Ilematology und Serology. — 1920. — 8», 715 p., 421 Textfig., 18 z. T. kol. Taf. Philadelphia & London W. B. Saunders Co. Neue Eingänge für die Bibliothek, für welche an dieser Stelle nochmals verbindlichster Dank gesagt wird. Knisch, Hydrophilidae in: Results Swed. Exped. Australia. — Ecksteir Die Schmetterlinge Deutschlands III. — Hering, Die geographische Verbreitur der Libytheiden; Blattminen und Blattminierer. — v. Lengerken, Eine Mordellister als Schädling; Über den Erhaltungszustand von Bernsteininklusen. — Bergrot (und Poppiusf), Beiträge zur Kenntnis der myrmecoiden Heteropteren. - Wheeler, 4 Separata. — Reichensperger, Neue eigenartige Parasiten vc Termiten. — Bryant, 5 Separata. — Eckstein, .S Separata, — Hase: Wilheln Praktische Versuche zur Bekämpfung der Simuliidenbrut; Referat über Lichtensteii Eigentümliche Nahrungsgewinnung einer Schlupfwespe. — Eggers und SchaufuI 37 Separata. — Sitowski, Zur Biologie von Bupalus piniarius L. — Guld( 7 Separata. — Crosby: Benjamin, A study Noctuids Lampra and Cryptocala. - Champion, The African species of Ebaeus. — Navas, 6 Separata. — Martin Tovar, Insectos Venezolanos trasmisores de enfermedades. — Turner, Dr. T. i Chapman. — Stellwaag, Meyer, Apidae-Sphecodinae. — Hase, Die Flohpla^ und ihre Bekämpfung. — C h a p i n , New North American Hydnocera. — Rambousel 4 Separata. — Wheeler, On the distribution of the Ants of the Ethiopian an Malagasy regions; The Ants collected by the American Museum Congo Expeditio — Varas, Los Cicindelidae de Chile. — Bruch, Estudios mirmecolögicos. - Drake, 13 Separata. — Edwards, 43 Separata. — Börner, Blunck ur Speyer, 10 Separata. — Hoffmann, Sobre la mosca Chrysops costata F. Fulmek, 12 Separata. — Gennerich: Mertens, Neue Plecopteren-Larven. - Stichel, Entomologische Mitteilungen. — Bergroth, New neotropical Miridai On the Southamerican Miridae described by C. Stal. — Deiahon, Nachträge 2 Schilsky's Syst. Verzeichnis XI. — Sloan e , On the number of joints in the antennc of Halipljdae and Paussidae. — Kleine: Will, Die wichtigsten Forstinsektei Abhandl. und Berichte der Pommerschen Naturforschenden Gesellschaft. — K r i e s c h ( 6 Separata. - Herbst, Zur Biologie der Honigbiene in Chile. — Ris, .5 Separat — Schlüter, 43 Separata. Vorträge im Deutschen Entomolog. Institut. W. Stichel jr., (12. I. 1922): Über parasitäre Lepidopterenlarven. Zikadenparasite aus der Familie der Epipyropidae, welche sich vermutlich von Sekreten ihr Wirtstiere nähren. Vereinzelt findet sogar die Verpuppung auf Cicaden sta; H. Kricheldorff, (9. III. 1922): Vorführung von 3 Insekten-Filmen: Necrophoru: Lepidopteren-Metamorphose, Südwasser-Leben. Dr. Fr. Suffert (13. IV. 1922): Entwicklung des Lepidopteren-Flügels in d Puppe. Ausbildung von Adern, Tracheen, Schuppen. Entstehung der Färbunge S. Schenkung und W. Hörn (11. V. 1922): Demonstration neuerer Erwerbunge des Institutes, besonders biologischer Objekte. „Verhandlungen des i. Koleopteroiogentages" (Arnstadt 1920) Dem Unterzeichneten ist der Restbestand der „Verhandlungen" zum Weiter verkauf übergeben worden. (exkl. Porto) Vollständige Exemplare mit 2 Beilagen (nur l3Ex. vo r h an den!) a Mk. 30 — Exemplare mit einer Beilage (nur 7 Ex. vorhanden!) ä Mk. 25,— Exemplare ohne Beilage ä Mk. 10,— Dr W. Hörn. Deutsches Entom. Institut, Berlin-Dahlem, Gofslerstr.20. Deutsches Entomologisches Institut. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 forderte Prof. Dr. G. Kraatz zur Gründung eines entomologischen Museums auf, das zunächst durch gesclienkte Sammlungen und Bibliotheken entstehen sollte. 1887 kam das städtische Museum (Berlin) unter dem Namen „Deutsches Entomologisches Nationai-Museum" zustande; 1911 wurde es in „Deutsches Entomologisches Museum" umgetauft; seil 19.10 heißt es „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen: L. V. Hey den, Letzner, Ro Iph , Metz! er , A. und C. Stern , Koltze, f^oeschke, W. Hörn, K. und Sigm. Schenkung, Leonhard,Hubenthal, v. Bennigsen, Stock, Kläger, Künne- mann, Closs, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen; I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Schäffer (zum Teil), A. Förster, Haag (der größte Teil), Lederer, Kraatz, Konow, Oj Schwarz, Breddin, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. 11. Publikations-Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologisciie Alittciiungen" und „Supplementa Entomologica". HI. S a m m 1 u n g s - A r c h i V , welches folgende Kategorien umfaßt: !. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragenden Insekten, 3. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß. Koltze, V. Heyden und Staudinger & Bang-Haas, Ragusa. Vermacht ist die Sammlung H o r n (inkl. Sammlung Rogen hofer, V. Hopff garten und Chr. Schröder]. 1. Sammlung historischer Dokumente: Sie umfaßt außer Manuskripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Germar, Sommer, Heinemann, Kiesen- wetter, Lederer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz, Kowarz, Schilsky, L. v. Hey de n , Koltze, Bickhardt. •'». Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw; folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rottenberg, Rolph, A. und C. Stern, Metz 1er, Rivers, Hacker. 0. Schwarz. K. und Sigm. Schenkung, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, V. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Frhr. v. Leonhardi. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera) : Breddin. Diptera: Lichtwardt Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller ^Micros). O. Schultz, V. Gizycki. Vereinigung zur Förderung des ..Deutschen Entomologischen Institutes'^ Die Vereinigung untejstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften ,, Entomologische Mitteilungen'* und „Supplementa Entomologica". Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche jährlich 30 Mark (Ausländer 40 Mark) zahlen, II. Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag von mindestens 100 Mark oder einmal mit einer Summe von mindestens lOOO Mark unterstützen, III. Ehrenmitgliedern. Allenunterl. — III. Auf geführten steht die Benutzung des Institutes und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog. Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf das Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdner Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto ,, Deutschen Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. ' Walther Hern, Geschäftsführer. „Entomologische Mitteilungen." Die Zeitschrift erscheint 5—6 mal jährlich ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Geschichte der Ento- mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke. Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 3,00 Mk. für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung de' .Ent. Mitteil. " gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912— 19). Gesamtpreis für Abonnenten der ,Ent. Mitt," = 220 Mark. Dabei 60 '„ Ermäßigung für Deutschland. Österreich, Ungarn, Polen, Rußland; 20 '/o Ermäßigung für Tschecho-Slowakei, Italien, Finnland, 10"/o Ermäßigung für Dänemark, Schweden, Frankreich. Porto extra. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. _ Herausgeber: Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem. Verantwortlicher Redakteur: Walther Hörn in Dahlem. ..^OMOt^ Band XI, Nr. 4 «•• - - ^- 15. August 1022 €atomo logische Mi Heil na gen Herausgegeben und redigiert von Walt her Hörn. X-AW'^men of science are brothers . . •. / *^ Edgew. David (August 1914) INHALT Horn,W., Et meminisse et vaticinari liceat: 10. Über Erfahrungen mit Papierschere und Kleistertopf p. 130 Jordan, K., Die von G. Teßmai]n in Spanisch Guinea gesammelten Anthribiden, nebst Beschreibungen einiger anderer afrikanischer Arten. (Col.) p. 131 Martini, E., Bemerkungen zu einigen neueren Mückenarbeiten, welche auch für die deutsche Fauna wichtig sind p. 158 Born, P., Beitrag zur Kenntnis der Carabenfauna von Ostasien. (Col.) p. 166 Will e m se, C, Beschreibung einer neuen Rhipipteryx aus Süd-Amerika. (Ordn. Orthoptera Fam. Gryllidae, subfam. Tridactylinae) p. 174 Benick, L., Zwei neue chinesische Stenus-Arten, mit einer syno- nymischen Bemerkung über St. insularis J. Sahlbg. (Col., Staph.). p. 176 S eil nick, Brasilianische Oribatidae. (Acar.) 11. Heterobelba zikäni n.sp. p. 179 Herbst, Revision der Halictus-Arten von Chile (Hym.) p. 180 Zavattari, Eine neue Mutille von China (Hym.j . p. 192 Jordan, Einige neue Saturnoideae aus Südamerika. (Lep.) p. 193 Neuere Literatur p 1 95 Berlin -Dahlem Preis im Buchhandel Goßler-Str 20 ' (Inland) 25 Mark Fräulein Kuwert, die Tochter des verstorbenen Königsberger Entomologen, ha den schriftlichen Nachlaß ihres Vaters durch freundliche Vermittelung von Dr. A. Dam p: dem Archiv des Deutschen Entomologischen Instituts überwiesen. Nur die Kor- respondenz mit ostpreußischen Sammlern ist dem Zoolog. Museum in Königsberj zugefallen. Die Druckkosten sind seit November 1921 so ungeheuerlich gestiegen, daß wii für Satz, Druck, Papier, Versand usv^. so viel zahlen müssen, daß zirka 450 Marl pro Druckseite kommt! Dabei ein Abonnementspreis von 30 bzw. 40 Mark. - Man fragt sich, wie lange das noch so weitergehen soll. Da noch eine Meng< Manuskripte vorliegen und einige weitere Zusagen betreffs anderer gemacht wordei sind, kann die Redaktion vorläufig keine neuen Manuskripte aufnehmen; c: sei denn, daß die Autoren pro DruckseitelOOMark Zuschuß liefern Hinfort müssen die Autoren für Separata einen Teil der Selbstkosten ersetzen und zwar z. B. für eine Arbeit von 6 Seiten 25 Exemplare = 30 JV\k., 50 Excmplan = 40 Mk., 80 -100 Exemplare = 60-80 Mk. Es wird dringend gebeten, die Jahresbeiträge freiwillig zu erhöhen. i Die JahrgängelV— X der „Entomologischen Mitteilungen" müssen im Preise erheblicl heraufgesetzt werden, und zwar auf 250 Mk. pro Band. Den Deutschen, Österreichern Ungarn, Polen und Russen werden auf diesen Preis 60 "/q Ermäßigung gegeber den Ländern mit"" mäßigem Valutastand (wie z. B. Tschecho-Slowakei, Italien Finnland) 20 7o und denen mit höherem Valutastand (wie z. B. Schweden, Dänemarl^ Frankreich, Holland usw.) 10 7o- Für Länder mit höchster Valuta (U. S. Amerika um England) kann keine. Ermäßigung gewährt werden. Porto extra! (Für Buchhä'ndle werden besondere Preise vereinbart.) Bei allen Anfragen usw. wird um Beifügung des Rückporto gebeten. Zweck mäßigerweise werden Herren, welche öfters mit uns korrespondieren, von Zeit zi Zeit einen kleinen Geldbetrag übersenden, von dessen Konto die einzelnen Porl abgerechnet werden können. können beschafft werden, und zwar zum Preis von 5 Mark pro deutsche und 6 Mark pro lliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimliiiiiiiiiiiiiiliiiiiiiiiiiiiiil fremdsprachige (abgeschriebene) Seite. Eine ganze Anzahl unserer Abonnenten schuldet noch den Beitrag für das laufende Jahr. Es wird dringend gebeten, daß die Herren nunmehr die Beträge einsenden und hoffentlich durch eine freiwillige Spende ihren guten Willen für die Zukunft beweisen. Das Schlußheft des Jahres würde den Herren sonst nur unter Nachnahme zugeschickt werden können. Et meminjsse et vaticinari iiceat. Von VValther Hörn, Berlin -Dah'em. 10. Über Erfahrungen mit Papierschere und Kleistertopf. Einst schickte ein hoffnungsvoller Mann ein Manuskript an Freund H. Skinner und forderte Abd,ruck im nächsten Heft der Ent. News: Nötigeiifalls sei ein anderes Manuskript dafür zurückzuziehen, oder es müsse eben das Heft z. T. neu gedruckt werden. Dagegen habe ich's noch furchtbar gut, wenn mir auch z. B. kürzlich ein Abonnent aus dem Böhmerland (der schon früher kleine Beiträge eingesandt hat, deren letzter z. B. ,,im Interesse des sachlichen Meritums in nächster Nummer der Ent. Mitt., wenn nicht anders möglich, wenigstens am Ende publiziert" werden sollte) das Manuskript ,, einer sehr auffallenden neuen Aberration" eines Käfers übersandte. Was auf dem Umschlag des letzten Heftes von Rückporti und Druckzuschuß steht, hatte er augen- scheinlich gelesen, aber momentan vergessen. Als ich ablehnte, bekam ich zu hören: ,,Der Wert der Notiz sei nicht der, daß es sich um eine n. ab. handle, aber es läge offenbar sozusagen eine Art von Mutation bei dieser neuen Varietät vor (das hat der Kollege beim einmaligen Fang ergründet!). Auf diese Weise müsse sich das Interesse für die Ent. Mitt. wirklich mehr und mehr vermindern, und er kenne schon viele Entomologen, die schon gesättigt genug seien, schweres Geld für eine Zeitschrift zu geben, wo man vorherrschend die ganz fremden exotischen Insektengi'uppen behandele, aus dem Zusammenhang herausgerissene Artikel (seine Artikelchen waren das natüi'lich nicht!) usw. figurierten und der Kultus des problematischen Artikels ,,Et meminisse et " suggeriert würde. Auf diese Weise solle also die Bestrebung zur Entomologie, die zur Zeit jetziger kolossaler Ver- pöbelung der Menschheit so verfalle, daß die Autoren selbst die Separata eigener Arbeiten bezahlen müßten, aufgemuntert werden?" Gewissen- haft blättere ich in der Vergangenheit nach und registriere, daß besagter Gönner seinen Beitrag für 1921 am 6. Januar 1922 in Höhe von 30 M. gezahlt und den für das laufende Jahr noch schuldet ! Die tschechische Krone, noch kürzlich unserer Mark gleich, ist in schwindelndem Anstiege auf ca. 180 gestiegen; die 40 M., welche unser lieber Freund also für den Jahrgang zu zahlen hat, machen noch keine 2^/, Kronen aus und — gibt es viele Länder, die aus dem Weltkrieg unschuldiger und glücklicher auf die Beine gefallen sind, als das Böhmerland ? Wenn schon einer Separata bezahlen soll, ist es dann nicht korrekter, Entomol. Mitteilungen XT. 10 131 Jordan, Die vonTeßmann in Span. Guinea gesammelten Authribiden . der Autor bezahlt sie, als ein fremder Mensch eines verarmten Landes, der das Geld dafür erst wo anders zusammenbetteln muß ? Trotzdem wünsche ich dem Mann aus dem Böhmerland nur Gutes und glaube, diesem Wunsche keinen schöneren Ausdruck geben zu können als den, daß ein guter Freund ihm den Rat gibt, sein schweres Geld nicht mehr für unsere ,, kostspielige" Zeitschrift auszugeben, die ihm obendrein noch solchen Kummer schafft, sondern sich lieber eine ,, billige" fran- zösische, belgische oder englische Zeitschrift zu halten, wo er noch dazu Freude daran hat. — Du siehst, lieber Leser, ich bin 'ne Seele von Mensch und empfehle Entente -Zeitschriften — . Die von G. leflniann In Spanisch Guinea gesammelten Änthribiden, nebst Beschreibungen einiger anderer afrikanischer Arten. (Col.) Von Dr. Karl Jordan ^Tiing). Das Manuskript über die Teßmannsche Ausbeute, die mir vom Zoologischen Museum der Universität Berlin zur Bearbeitung über- sandt war, lag im Frühjahr 1914 fertig vor und sollte im Laufe des Sommers in Druck gehen. Dabei ist es bis jetzt gebheben. Infolge des freundhchen Entgegenkommens des Deutschen Entomologischen Institutes Berhn-Dahlem kann ich das Manuskript, dem ich Be- schreibungen anderer Art hinzugefügt habe, endhch der Veröffent- lichung übergeben. Die von G. Teßmann in Spanisch- Guinea (Kolorüe Rio Muni) gemachte Sammlung zeichnet sich durch die große Menge kleiner Arten aus, die sie enthält. Einen ähnlichen Erfolg hat in West- afrika von den Sammlern, deren Anthribiden ich gesehen habe, nur L. Conradt gehabt. Die kleinen Sachen sind glücklicherweise nicht auf breite Zettel geklebt, sondern gespießt, so daß man ohne Schwierig- keit oder Umpräparieren die Unterseite untersuchen kann, was bei Anthribiden absolut notwendig ist. In den von Afrikareisenden oder ungeübten Sammlern gemachten Ausbeuten sind die größeren An- thribiden-Arten fast immer viel zahlreicher vertreten als kleine Formen. Je mehr Material aber aus dieser Familie in unsere Sammlungen gelangt, um so klarer wird es, daß auch in Afrika die kleineren Formen an Arten- zahl bei weitem überwiegeiid sind. Unter diesen kleinen Sachen nun zeigt sich häufig eine nahe Verwandtschaft und zuweilen Identität mit paläarktischen Arten. Die paläarktische Anthribidenfauna steht in der Tat in innigem Zusammenhange mit der äthiopischen und orientahschen. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 4. 132 Teßmanns Anthribiden wurden in Spanisch Guinea an folgenden Orten gesammelt: Nkolentangan, XI. 07 bis V. 08. — Alen, 16. bis 30. VI. 06. — Makomo, 1. bis 15. VI. 06. — Auch hegen von Teß mann gesammelte Exemplare aus Uelleburg, VI. bis VIII. 08, und Akonangi, III. und IV. 09, vor. Die Typen der neuen Arten dieser Ausbeuten sind im Berliner Museum. 1. Phloeotragus heros F (1801). In Anzahl aus Nkolentangan. Die ostafrikanischen Stücke dieser Art, die ich P. heros hylorics nov. subspec. nenne, sind meist etwas dunkler als westafrikanische Stücke. Die beiden geographischen Formen lassen sich immer an der Färbung der größeren Stäbchen- schuppen erkennen, die auf der Oberseite von Kopf und Pronotum aus der flachüegenden Beschuppung herausragen. Bei Ostafrikanern sind fast alle diese Stäbchenschuppen heller als das Chitinskelett, bei Westafrikanern fast alle dunkler, in reflektiertem Licht untersucht. Typ aus Dar-es-Salaam in Trit)g. 2. Phloeotragus poliopras Jord. (1910). Eine kleine Anzahl beider Geschlechter aus Nkolentangan und Alen sowie aus Uelleburg (VI. bis VIII. 08) und Akonangi. 3. Phloeotrasrus tessmanni nov. spec. (^ $. Species P. poliojyras dictae simihs, viridi-pubescens, angulis humeralibus nigris; antenna maris multo graciliore, clava latiore com- pressa, segmento ll'' multo minus acuminato, elytris basi fortius mar- ginatis. — 5 o c?, 4 $ 2 aus Nkolentangan. Die Farbe und Zeichnung fast genau wie bei P. poliojyras, aber das Pronotum trägt vorne immer zwei deutliche kurze schwarze Längs- striche, der dunkle Basalfleck der Flügeldecke ist klein, dagegen die Schulter immer schwarz. Rüssel etwas schlanker als bei P. poliopras, die Längsvertiefung tiefer und die dieselbe begrenzenden Längswülste etwas mehr kielartig. Der Basalrand der Flügeldecke stärker auf- geworfen und auch um die Schulter herum deutUch. Pronotum mit zahlreichen dunkelbraunen Stäbchenschuppen, die bei schwacher Vergrößerung wie schwarze Punkte aussehen. Der auffälligste Unter- schied hegt aber in der Bildung der Antenne des q. Der Fühlerschait ist viel dünner als bei P. poliopras, heros, gigas usw. und mit kurzen, dünnen, anliegenden Haaren bekleidet ; zwar finden sich einige schwache Börstchen, aber die Dornen, mit denen die Unterseite des cJ-Fühlers von P. poliopras besetzt ist, fehlen ganz. Die Kolbe ist breiter als bei gleichgroßen Exemplaren des P. poliopras und das Endghed kürzer und weniger zugespitzt. 10* 133 Jordan, Die von Teßmann in Span. Guinea gesammelten Anthribiden . 4. Phloeotragus prasinus Duviv. (1892). Ein $ aus Nkolentangan. 5. Phloeotragus gigas F. (1801). 2 6 6, 1 ? aus Makomo. 6. Phloeotragus hottentottus imhoffi Boh. (1845). 1 6 aus Nkolentangan und 1 $ aus Alen. 7. Deuteroerates nebulosus Imh. (1842). In Anzahl aus Nkolentangan und 1 $ aus Alen. Abgesehen von D. armatus Jord. (1913) ist es mir noch nicht gelungen, stichhaltige Unterschiede im Bau der als selbständige Arten beschriebenen Deu- terocrates-FoTmen mit verhältnismäßig kurzem Prothorax aufzufinden und ich bin geneigt, wenigstens einige dieser sogenannten Arten als Farbenformen von D. nebulosus aufzufassen, vielleicht mit Unrecht. Die obigen Exemplare gehören meist zu canrscens Qued. (1886). 8. Deuteroerates cavicollis Har. (1879). Mehrere 6 6 und $ $ aus Nkolentangan. 9. Güoticarina cristulata Jord. (1894). 16, 6 $ 9 aus Nkolentangan, 1 $ aus Alen und 1 6 aus Akonangi. 10. Mecocerus rhombeus Qued. (1886). In Anzahl aus Nkolentangan; 1 (^ aus Alen. 11. Mecocerus oculatus Jord. (1895). Nkolentangan, 2 S 6; Makomo, 1 ?; Uelleburg, 1 d", 1$- Die Über- einstimmung in der Färbung zwischen dieser Art und Aiiaccrastes bimaculatus sowie zwischen anderen Arten dieser Gattungen und gewissen Cerambyciden, z. B. Acmocera, ist ganz auffällig. 12. Mecocerus tigrinus Thoms. (1858). Zahlreich aus Nkolentangan, auch aus Makomo und Uelleburg. 13. Mecocerus mniszechi Thoms. (1858). Wie vorhin. 14. Mecocerus barombinus Kolbe (1895). Bibindi, Kamerun, 1 6 und 2 ? $, 1. bis 15. XI. 04. 15. Mecocerus phloeodes nov. spec. 6- Dem M. fasciculatus Kolbe (1895) ganz ähnlich; die ab- wechselnden Zwischenräume der Flügeldecken mit schwarzen Haar- büscheln und Fleckchen geziert, die in 1, 7 und 9 zwar klein aber doch sehr deutlich sind; Subbasalhöcker der Decke größer als bei M. fasci- culatus, dagegen die Höcker hinter der Mitte kleiner und daher der Apex der Decke mehr allmählich gerundet, der größte Höcker in der ApikalhäLfte von Zwischenraum 3 viel mehr vorwärts gestellt als bei Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 4. 134 M. fasciculatus, fast in der Mitte der Decke stehend, hinter diesem Höcker in drei noch vier deutliche schwarze Büschel und vor ihm zwei. — Länge: 15 mm (seitlich in gerader Linie vom Vorderrande des Pronotums zur Spitze des Pygidiums gemessen). Hab. Chirinda Wald, Gazaland, XII. Ol (Dr. G. A. K. Marshall), ein cJ. 16. Mecocerus clathratus Jord. (1903). Nkolentangan, beide Geschlechter in einiger Zahl, auch aus Alen und Uelleburg. Die Stirnfurche ist immer sehr breit und tief und der Sammetfleck auf dem Metasternum des utabilis Spin., H. cyanicollis Friese in die Synonymie von H. apicatus Sich., H. exellens Friese in die Synonymie von H. cristatu^ Sm. gestaltet sich die Liste der ,, guten" Halictus -Arten des chilenischen Faunengebietes wie folgt: 1. Halictus rubellus Hai. $ (^. — 2. H. mutabilis Spin. ? c^. — 3. H. citrinicornis (Vach.) Friese ? (J. — 4. H. cristatus Sm. ^ ^. — 5. H. Jierbsti Alfk. $(J. — 6. H. corynogaster Spin. 9(^. — 7. H. apicatiis Sich. $ (J. — 8. H. chilensis Spin. $ c^. — 9. H. chloromelas Alfk. $ (?. — 10. H. opacus Friese $ (J. — 11. H. chloris Spin. 9 c?- — 12. H. nigro- marginatus Spin. — 1851 ^. — 13. H. rosiraticeps Friese ^ S- — 14. H. smaragdulus Friese ?(?. — 15. H. opaciceps Friese ?(?. — 16. H. kerb- stiellus Friese ? c?. — 17. H. glabriventris Friese ? (J. — 18. H. spinolae Friese $cJ. — Zweifelhaften Wertes schätze ich 19. Halictus ampliatus AKk. ?. Zu dieser Anzahl sind noch hinzuzurechnen zwei nov. spec, welche Br. Friese von mir eingesandt wurden und noch nicht beschrieben wurden, womit die Liste sich auf 20 resp. 21 gute Arten aus Süd- und Mittelchile erhöhen würde. — Wünschenswert wäre es die Typen der Vachalschen von ,, Chili" und ,,Arica" stammenden Halictus - Arten, welche in den Museen von Wien und Paris, sowie in der coli. Vachal aufbewahrt werden, auf obige Spezies zu vergleichen. Eutomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. -i. 192 Eine neue Mutilie von China (Hym). Von Prof. Dr. Ed. Zayattari, Modena. Stenomutilla chinensis nov. spec. Media, capite cum antennis, abdomine pedibusque nigiis, thorace, sterno nigro excepto, tegulisque rubris, abdominis segmentorum pri- morum trium marginibus fascia pilis aureis vestitis; corpore toto pilis nigris et aureis sparsis tecto, illis frontis et clypei soluin aureis ; pedibua aureo vestitis, calcaribus albis; alis infumatis violaceo micantibus, nervis et stigmate nigris. Caput transversum paulo latius quam longum, angulis posticis rotundatis densissime et sat grosse punctato-reticu- latum; oceilis posticis magis inter se aproximatis, tuberculis antennali- bus solum distinctis ; clypeo margine laeve relevato, dense aureo vestito ; mandibulis nigris, antennarum flagelli articulo secundo solum primo breviore, tertio duplo secundo longiore. Thorax dense punctato-reti- culatus, sculptura mesonoti magis grossa, angulis prothoracis anticia rotundatis; scutello transverso, rectangulari medio longitudinaliter laeve sulcato et lateraliter aliquantulo tumidulo; segmento mediario marginibus arcuatis, medio late nee profunde longitudinaliter sulcato, tegulis sparsissime punctatis. Abdominis segmentis duobus primis dense et grosse punctato-reticulatis, carina ventrali segmenti primi recta parum distincta, segmento secundo subtus . grosse punctato, medio area depressa et aliquanto longitudinaliter sulcata, segmentis reliquis punctatis, secundo et tertio ventraliter pilis aureis marginatis, segmento ultimo uniformiter punctato. Tibiis mediis et posticis margine externo inermibus. — Long. corp. tot. 10 — 12mm, alae? — 8mm. 2 ö',^, Süd-China: Pingshiang. Leg. Dr. Kreyenberg. Diese neue Art ist sehr nahe mit Stenomutilla argentata Vill. var. hifasciata Klug verwandt, von der sie sich aber durch die Streife der goldenen Haare am Hinterrand des zweiten Hinterleibssegments (welches einfach und nicht in der Mitte erweitert ist), durch die gröbere Skulptur des Thorax und des Hinterleibes, sowie durch die in der Mitte läng.s angefurchte Ventralplatte des zweiten Hinterleibssegments unter- scheidet. igg Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 4. Einige neue Saturnoideae aus Südamerilo. (Lep.) Von Dr. Karl Jordan, Tring. Da es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern wird, bis meine Monographie der amerikanischen UnterfamiUe Arsenurinae erscheint, so veröffentHche ich hier einige neue Arten und Unterarten, deren Beschreibungen meist schon lange im Manuskript vorgelegen haben. Die ausführliche Auseinandersetzung wird in der Monographie erfolgen. 1. Dysdaemoiiia mayi nov. spec. Dysdaemonia pluto auct. nee Westw. 1853. In Südost-Brasilien kommen zwei einander ähnliche Arten vor, die in den letzten Jahren vor dem Kriege direkt oder indirekt durch Mr. E. May in Anzahl in die europäischen Sammlungen gekommen sind. Die hellere Art, bei der die diskale Doppellinie des Vorderflügels am Hinterrande weit jenseits der Mitte endet, ist D. pluto Westw. 1853 = kadeni H.-S. 1855 ^ glaucescens Walk. 1855. Die dunkler© Art, bei welcher die Doppellinie den Hinterrand ungefähr in der Mitte erreicht, hat noch keinen Namen; ich nenne sie Mr. E. May zu Ehren. Typus aus Rio de Janeiro (E. May). 2. Dysdaemonia nycteris nov. spec. c?. Flügel lang und schmal. Vorderflügel am Apex stärker vor- gezogen als bei irgendeiner anderen Art, mit unbestimmten braunen Bmclen und fahlgrauen Zwischenräumen, letztere dicht quergestrichelt und gefleckt; ein elliptischer schwarzer Discocellularfleck, der eine blasse braune Linie einschließt. Schwanz des Hinterflügels lang und schmal. Beide Flügel mit rotbrauner Saumlinie, die innen durch eine schwarze Linie begrenzt wird. Unterseite fahlgrau, dicht purpur- schwarz quergestrichelt, Hinterflügel in und hinter der Zelle bis über die Mitte hinaus rotbraun überwaschen, ein großer Fleck ähnlicher Färbung am Apex ; Saumlinie beider Flügel scharf ausgeprägt. Vorderflügellänge 74 mm, Vorderflügelbreite 32 mm. Ein cJ aus Las Quiguas, San Esteban, Venezuela im Tring-Museum (Typus), ein zweites ^ im British Museum, beide von S. IVt Klag es gesammelt. 3. Dysdaemonia pluto gravis nov. subspec. (?. Die Binden des Vorderflügels gerader als bei Südbrasilianern. Unterseite ohne rotbraune Saumbinde auf dem Vorderflügel und Hinterflügel einfarbig bräunhch grauschwarz, mit kleiner rötlich- brauner Apikalmakel. Maroni-Fluß, Französisch Guyana, 1 S. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 4. I94 4. Dysdnomonia tcrrciia nov. spec. Arsenura orsilochus Sonthonnax (J904, nee Maaßen 1869), Essai Classif. Lep. IV, p. 53, no. 4, tab. 18, flg. 3 (1904) (fig. mala). Eine kleine Art, der D. samha Schaus (1906) nicht unähnlich, blasser, mit breiterm Hinterflügel. Unterseits der schwarze Diseoeellular- punkt auf beiden Flügeln sehr deutlich; Hinterflügel ohne rötlich graubraunen Apikalfleck, statt dessen bei reinen Exemplaren mit schwärzlicher Makel. Im Pariser Museum 1 S aus La Mana, Cayenne (M. Melinon), das Original zu der von Sonthonnax veröffentlichten Figur. Dies Stück ist der Typ von ierrenn. Im Tring-Museum 2 <^ ^ aus Französisch Guyana und 1 ^ aus Britisch Guyana. 5. Dysdaemonia Iholia nov. spec. (?. Eine kleine Art. Der <^ in der Gestalt der Flügel mehr wie die ? ? der verwandten Arten. Der D. pluto ? ähnlich, kleiner; Vorder- flügel am Außenrande unter R' weniger tief eingebuchtet; die diskale Doppellinie den Hinterrand bei ^/g erreichend, diese beiden Linien kostalwärts erweitert, hier ungefähr gleichbreit, die äußere viel schmäler als bei D. pluto. Das schwarze Diskalband des Hinterflügeis nur vorn und hinten etwas breiter als das bläulich weiße Band, das an seiner Außenseite steht; Vorderrand des Hinterflügels länger als beim D. pluto-S, Schwanz viel kürzer. Unterseite fast einfarbig schmutzig braungrau, ohne deutliche Querstrichelung, ohne hellgraue Felder und Makeln, Saumfeld des Vorderflügels gegen den Saum hin schwach und gleichmäßig verdunkelt. Länge des Vorderflügels 59 mm, Breite 31 mm. Länge des Hinter- flügels 60 mm, Breite 31 mm. 1 S aus Paraguay, vor langen Jahren von Ernst Heyne ei'halten. 6. Arsenura mossi nov. spec. Eine Untersuchung von A. arm'da Gram. (1779) und ähnlich gezeichneten Formen hat mich überzeugt, daß wir es mit mehreren Arten zu tun haben. Das ist auch durch die Raupen und Puppen, die ich von einigen Arten kenne, bestätigt. A. mossi, nach meinem Freunde A. Miles Moss benannt, der die Jugendzustände der Lepidopteren um Para so gründlieh studiert und dessen Beobachtungen und schönen Raupenbilder uns vom größten Nutzen sind, ist oberseits fast einförmig graulich lehmfarben, die Diskallinie rußbraun; Vorderflügel von der Wurzel zur Diskallinie etwas mehr grau als das Außciifeld ; der Raum ZAvischcn Diskal- und Submarginallinie nur wenig dunkler als die Flügelwurzel, an der Sub- marginallinie auf der Submedianfalte ein auffallendei- dreieckiger j^Q5 Entomolog. Mitteilungen XI, 19'22, Nr. 4. weißer Fleck, Apex des Vorderflügels etwas stärker als bei A. armida vorgezogen und der Flügel länger und schmäler. Hinterflügel dem Vorderflügel ähnlich, Schwanz länger als bei A. armida, der weiße Fleck kleiner als auf dem Vorderflügel. Unterseite ähnlich der Mitte der Vorderflügeloberseite, eintönig, DiskalHnie beider Flügel dünn, Saum isabellaf arben, dunkler als der Rest des Flügels ; auf dem Vorder- flügel vor dem Hinterwinkel eine kurze, ziemlich breite, aus drei oder vier schwarzen Flecken bestehende Binde, die innen von einer ebenso breiten, verwischten, weißlichen Binde begrenzt wird. Para, Amazonas, eine kleine Serie S 3 (A. M. Moss). 7. Arseiiura albopicta nov. spec. (J ?. Das Band der Flügeloberseite zwischen Diskal- und Sub- marginaUinie viel weniger als bei A. armido, mit dem proximalen Flügel- felde kontrastierend und wenig dunkler als das Saumband, welches den Ton gebrannten Umbers und nicht den hellen lederfarbenen Ton des Saumbands der A. armida hat. Beide Flügel vor dem Hinterwinkel mit auffälHgem weißen Fleck, der auf dem Vorderflügel dreieckig ist; Außenrand etwas schräger als bei A . armida, der Hinterwinkel stumpfer und daher der Flügel etwas schmäler. Unterseits der weiße Analfleck des Vorderflügels groß, auf der Submedianfalte nach außen vorgezogen, das kurze schwarze Submedianband unterbrechend. Typus von Fonteboa, Oberer Amazonas (S. M. Klages). Neuere Literatur. Everts, Dr. Jhk. Ed., Coleoptera Neerlandica, de ScMldvleugelige Insecten vau Nederland en het aangrenzend Gebied, Teil III. Verlag Martinus Nijhoff , 's-Gravenhage. 1922. Gr. 8°. 668 + VIII S. 19 Textfig. Preis 28 Gulden (geb. 32 Gulden). Der seit Jahren sehnsüchtig erwartete Supplementband des klassi- echen Evertsschen Werkes über die niederländischen Coleopteren ist er- schienen und übertrifft noch bei weitem alle auf ihn gesetzten Erwartungen. 1898 — 1903 war die Everts sehe Fauna herausgekommen. Zwei Jahr- zehnte sind seitdem vergangen, und in diesen langen Jahren hat der Ver- fasser, wie wir vor allem aus seinen zahlreichen Beiträgen in den nieder- ländischen Zeitschriften wissen, mit Bienenfleiß an Nachträgen, Ergän- zungen, Verbesserimgen usw. gearbeitet. Dieser dritte Band, der ein Svipple- ment zu den beiden ersten seinerzeit erschienenen darstellt, bringt aber nicht etwa nur eine Sammlung dieser bereits publizierten Nachträge, son- dern ist im großzügigsten Sinne gehalten, indem er das ganze System der Coleopteren von Anfang bis Encie durchgeht. Zu allen Famüien, Unterfanailien, Gattungen, Arten bis herab zu den Aberrationen wird alles Ento;holog xMitteilungen XI, 1922, Nr. 4. 196 ergänzt, was in den beiden ersten Teilen nicht publiziert worden ist. Die Literatur ist bis in die kleinsten Einzelheiten berücksichtigt. Zu den Fund- ortsangaben dürften wohl alle holländischen Sammlungen erschöpfend benutzt worden sein. Gleichzeitig gibt der Verfasser aber auch eine Un- summe biologischer Daten usw. Überall, wo nur irgend wünschenswert, sind neue Bestimmungstabellen eingeschoben, die Synon.vmien geklärt, abweichende Anschauungen anderer Autoren gegeben, so daß durch diesen Supplementband jeder in den Stand gesetzt ist, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß das, was der hochbetagte Verfasser in diesem Werk geschaffen hat, so ist, daß kaum ein anderes Land der Welt ihm aus letzter Zeit etwas Ähnliches in faunisti- scher Leistaing an die Seite stellen kann, imd es bleibt schwer zu entscheiden, wem man mehr Glück wünschen soll, dem Altmeister der holländischen Coleopterologie oder seinen Landskuten. Für uns Deutsche ist nur eins bei alledem schmerzlich: Der Umstand, daß unsere zusammengebrocher e Valuta kaum einem deutschen Entomologen gestatten wird, dieses Pracht- werk zu kaufen. Walther Hörn. Blatchlcy, Prof. Dr. W. S. imd C. W. Leng, Rhv nchophora or Weevils of North Eastern America. Verlag Tho Nature Publishing Co Indianapolis. 1916. 8». 682 S. 155 Textfig. Preis 4 ^ (geb. 5^). Die beiden bekannten, so vielseitigen nordamerikanischen Autoren haben sich zusammengetan, um dieses große Werk zu schaffen, das ur- sprünglich als eine Art von Supplement zu Blatchleys ,,Col. or Beetles of Indiana (1910)" gedacht gewesen ist, bis sieh durch Hinzuziehung des zweiten Autors der Plan großzügig und endgültig umgestaltet hat. Seit 1872 (Leconte u. G. Hörn) ist dieses Gebiet der Coleopteren nicht mehr planmäßig bearbeitet worden. Eine Erklärung der anatomischen Kenn- zeichen führt das Werk ein, ein Bestimmmigsschlüssel der Familien folgt. Hervorzuheben ist, daß die Brenthiden, Anthribiden und Scolytiden in der Bearbeitimg miteinbegriffen sind. Die ersteren umfassen S. 18 — 23 (das Genus Cylas ist zu den Brenthiden gestellt!). Die Anthribiden werden auf S. 23—45, die Curculioniden auf S. 46—567, die Scolytiden auf S. 567 bis 669 behandelt. Dann folgen 7 Seiten Bibliographie, ein 3 Seiten langes Verzeichnis der in dem Werk namhaft gemachten Pflanzen (die Botanik spielt ja bei diesen Coleopterenfamilien eine sehr wichtige Rolle), diiniuf ein 2 Seiten langer Index der Familien, Unterfamilien, Tribu.s und Gaitmi- gen, schließlich S. 682 ein Verzeichnis der neuen Gattiuigen, Arten und Varietäten. Ein Index der Spezies- und Varietätennamen fehlt. Zu :;llen Unterfanülien, Genera und Spezies werden Bestimmungstabellen gegeben, außerdem aber auch allgemeine Einführungen. Bei den einzelnen Arten folgt zunächst eine genaue Bcschreibmig, dann sehr exakte Fundorts- angaben, Notizen über Vorkommen und Lebensweise und, fülls nötig, Hervorhebung der für die verwandten Arten wichtigen Unterscheidungs- kennzeichen. Oft sind anatomische Kennzeichen durch Textfiguren illustiiert, ebenso sind solche von charakteristischen imd schwierigen Imagines gegeben. Larven und Puppen sind vielfach berüek.sichtigt (oft mit Abbildmig( n), ebenso mancherlei von Fraßbildern, wei;n dieselben auch naturgemäß gegen die anderen Kapitel zurücktreten. So ist ein geschlossenes Werk 197 Neuere Literatur. der Rhynchoplioren der Nordoststaaten von U.S. -Amerika entstanden, das für lange Zeiten ein Fundamentalwerk der Coleopterensystematik bleiben wird. Waltber Hörn. HoHer, E., Praxis der Insektenkunde. Verlag A. Pichlers Wwe. u. Sohn, Wien. 1892. Kl. 8». 231 + X S. Frei? 10 M. Ein altes Büchlein. Trotzdem empfehlenswert, nicht nur vom histori- schen Standpunkt aus! Den jetzigen Freis von 10 M. ist es sicher wert. Walther Hörn. HoHmann, A., Entomologen-Adreßbuch. Verlag Adolf Hoffmann, Wien. 1921. 8^. 435 S. Preis 80 M. (Ausland: Sonderpreise). Die Adreßbücher von Friedländer, Junk und Hoffmann sind veraltet. Die Schwierigkeiten für dieses neue waren riesengroß; ich gebe aber gern zu, daß viel geleistet worden ist: S. 13 — 344 nur Adressen von Entomologen! Dann II Seiten Spezialisten, 8 Seiten Vereine, 10 Seiten Bezugsquellen, 3 Seiten Buchhandlungen, 24 Seiten Annoncen und 34 Seiten Index. Daß so manche Adresse falsch ist, ist ohne weiteres begreiflich. Walther Hörn. Eckstein, Dr. F., Die Verbreitung von Anopheles in Bayern und ihre mutmaßliche Bedeutung für die Einschleppuug der Malaria. Verlag Faul Farey, Berlin. 1922. S^. 54 S. 1 bunte Taf. Freis 38 M. (Ausland 3,80 Schweizer Frs.). Unter Frof. K. Escherichs Leitung hat der Verfasser unter zum Teil recht schwierigen äußeren Verhältnissen die Verbreitimgsgebiete der drei für Bayern in Frage kommenden Anopheles-Arten {nigripes, ma- cuiipennis und bifurcatus) studiert, ihre Beziehungen zu den Haustieren, zur früheren Verbreitung der Malaria und zum Klima, sowie ihr Vorkommen in Gebirgen, Wäldern, an Flüssen und Seen, sowie im AUgäu unter Beigabe von genauen Tabellen dargelegt. Walther Hörn. Lehmann, Dr. H., Die Baumweißlingskalamität und die Organi- sation zu ihrer Bekämpfung. (Flugschriften der Deutsch. . Ges. f. angewandte Entom., Nr. 10.) Verlag Faul Farey, Berlin. 1922. 8°. 31 S. 1 Karte u. 1 1 Textabbild. Freis 20 M. (Ausland 2 Schweizer Frs.) Eine allgemeine Statistik und Aufzählung der Hauptschädlinge der Rheinpfalz führt die Arbeit ein. Dann Schildervmg des Auftretens des Baumweißlings in den Jahren 1917 — 20 und die Bekämpf imgsmaß- nahmen dagegen. Die Erfolge sind gut, vor allem durch Winterbekämpf ung, die nötigenfalls (tmter Vereinigung von gleichzeitig Praxis und Wissenschaft) staatlich zu organisieren ist. Walther Hörn. Lehmann, Dr. H., Die Obstmade. Heft I. Ihre Bekämpfung auf wissen- schaftlicher Grundlage. Verlag Beriet u. Cie., Neustadt a. d. Hardt. 1922. 8". 69 S. 26 Textabbild. Preis brosch. 40 M. Üb er die Schädlichkeit, Lebensweise und Bekämpfung der Obstmade. Als sicheres Heilmittel werden vom Verfasser zwei Forderungen aufgestellt: 1. Reinigen der Obstbäume im Winter imd Bestreichen mit einer Kar- Entomolog. Mitteilungen X, 1922, Nr. 4. 198 bolineum-Lehm-Kalkmilch und 2. sorgfältiges einmaliges Spritzen sofort nach dem Abblühen mit einer Urania grün -Kui^ferkalkbrühe. Ein 6 Seiten langes Literatur -Verzeichnis gibt eine reiche Orientierung über alle Fragen. Walther Hörn. Wollt, M. und A. Krauße, Die forstlichen Lepidopteren. Syste- matische imd biologische Übersicht sämtlicher schädlichen imd der harmlosen Arten des deutschen Sprachgebii tes imter Mit- berücksichtigung wichtiger außerdeutscher paläarktischer Arten. Zum Gebrauch für Zoologen, Forstwirte imd Studierende der Forstwissenschaft, sowie für Fremide der Entomologie. Vorlag von Gustav Fischer, Jena. 1922. S'^. 337 + VII p. Preis brosch. 100 M. Der allgemeine Teil des Werkes bringt kurze Angaben über Syste- matik, Morphologie, Entwicklvmgsgeschichte und Physiologie, ein Autoren- verzeichiiii^, Literatur, endlich die Erläuterimg- einer iiemn Biolformd. Es schließt sich eine 480 Arten aufweisende Übersicht der forstlichen Lepidopteren an, in der sich kurze Beschreibungen von Ei tmd Raupe sowie Angaben über Fraß und Lebensweise der Raupe finden. Die aus- führliche Schilderung der Biologie von 54 wichtigeren Forstschädlingen mit Angaben über ihre Bekämpfung und Feinde nimmt fast die Hälfte des Werkes ein. Die letzteren beiden Teile werden durch eine Aufzähltmg sonstiger im palaearktischen Gebiet auf Forstgehölzen tmd Waldkräutern geftmdener Lepidopterenarten ergänzt. Eine Aufzählung der For.stschmetter- linge nach Wirtspflanzen und Fraß, sowie ein Verzeichnis der wichtigsten Forstgehölze vervollständigen das Buch, dessen Gebrauch ein ausführ- liches Register sehr erleichtert. Das Werk wird den biologisch arbeitenden und Forst-Entomologen wertvolle Dienste leisten körnten. Frits van Emden. Jörgensen, L., Bier. Danmaiks Fatma, Haandböger over den danske dyreverden udgivet af Dansk Natnrhistorisk Forening. 25. Verlag G.E.C. Gads,Köbenhavn. 1921. 8°. 264 S., m. 32 Abb. Pr. is 6,50 Kr. Bearbeitung der Apidenfauna Dänemarks. Nach einer Charakteristik der Familie folgt eine tabellarische Übersicht itach biologischen Gesichts- punkten, der sich eine systematische Gatttingstabelle anschließt. Jede Gattuitg wird durch eine genaue Gattungscharakteristik eingeleitet; Artenschlüssel und ausführliche Artbeschreibungen vervollständigen das Büchlein. Die Abbildtmgen erläutern morphologische Detaüs, Flügel - geäder und Habitus. Das Heft wird atich den mitteletiropäischen Sammlern gute Dienste tun. Besonderen Wert erhält es durch die reichlichen An- gaben über Blütenbesuch, Nestbau, Wirte der schmarotzenden Formen usw. Frits van Emden. Lampert, Das Leben der Binnengewässer. Dritte, verbesserte und vermehrte Auflage. Verlag Chr. Ilerm. Tauchnitz, Leipzig. 1922. 8°. Lieferung 6—8, p. 241—320) Pieis h 4 M. Die vorliegenden Liefenmgen timfassen einen Teil der Krebstiere und W^ürmer. Das Buch gibt, wie in den früheren Auflagen, eine gemein- verständliche Schilden ng der Süßwasserfauna, bei der auch die allgemeinen biologischen Gesichtsptmkte zu ihrem Recht kommen. Frits van Emden. Gedruckt bei A. W. Hayn'a Erben, Potsdam. Neue Eingänge für die Bibliothek, für welche an dieser Stelle nochmals verbindlichster Dank gesagt wird. Stichel, Zur Kenntnis parasitärer Lepidopterenlarven. — Meyer: Ryi Fortegnelse over Danmarks Biller. — Blair, 10 Separata. — Weise, Amerikaniscl Hispinen; Einige neue Promecosoma-Arten ; Über die Lebensweise von Chrysome lichenis Richter. - Rahm, Biologische und physiologische Beiträge zur Kenntr der Moosfauna; Naturkundige Wanderungen am Eifelmaar. — Luigioni, Un ca di antenna bifida in un Cerambyx Scopolii. — Hörn, Beitrag zur Faunistik und Leben weise der Cicindelinae des tropischen Afrika. — Everts, Nieuwe vondsten voor ^ Nederlandsche Coleopterenfauna 39. — Mu eller, Über den Bau des Penis d Tachinarier. — Ulrich, Zur Synonymie paläarkfischer Cerceris. — Thieneman Aufruf zur Gründung einer Internationalen Vereinigung für theoretische und angewanc Limnologie. — Born, 18 Separata. — Enderlein, Neue außereuropäische Simuliide Weitere Beiträge zur Kenntnis der Simuliiden. — Karny, Entomologische Streifzü durch den Urwald. — Scott, 8 Separata. — Wilke, Die Molurinen-Gattung Phryr colus Lacord.; Beiträge zur Systematik und geographischen Verbreitung ungeflügeli Tenebrioniden. — Herberg, Coccidenstudien I— IV. — Eckstein, Geringe Bäume; Beiträge zur Kenntnis des Hausbocks. — van Emden, Über die Larv der Paussiden; Beitrag zur Kennzeichnung der holometabolen Insektenlarven. Mars hall, On new species of Aleides from the orienta! region. — Schulze, I neues Verfahren zum Bleichen und Erweichen tierischer Hartgebilde. — Verhoe Zur Kenntnis der Cla' icornia-Larven ; Über vergleichende Morphologie der Mur Werkzeuge der Coleopteren-Larven und -Imagines. Ragusa, Coleotteri nuovi poco conosciuti della Sicilia. — Kinel, Kilka Slow o Flisakowatych (Haliplidae) zii Polskich. — Krogerus, 4 Separata. — Wahlgren, Svensk Insektfauna: Nen cera II. — Baker, Additions to Philippine and Malayan technical bibliography. E. R e u t e r , 15 Separata. -Kleine, 5 Separata. — Zacher, Über Vorratsschädlin^ Bericht aus dem Laboratorium für Vorrats- und Speicherschädlinge; Die Feinde i Syringen. - Morstatt, Die wissenschaftlichen Grundlagen der Pflanzenpatholo^ — Mars hall, Some injurious Neotropical Weevils. — Corporaal, Schadeli Insekten in de thee op Sumatra's Oostkust 1920—21. — Schwartz, Zeitschrift Entomologie (n. F.) 29. — Baker, Exchange List: Insecta Malayana. — Dorr( Einiges vom Nashornkäfer. — Crosby, Bulletin to Wisconsin State Department Agriculture. — d'Orchymont, Le genre Tropisternus II. — Urban, Kleine A teilungen zur Biologie pflanzenfressender Käfer; Zur Entwicklung des Bagous nij tarsis Thoms. — A p s t e i n , Nomina conservanda, mit Nachtrag. — Blatchley, So new and rare Coleoptera from Southwestern Florida. — v. Bodemeyer, Kul Untersuchungen über die Fliegenplage in Deutschland. — Crosby, 8 Separata Fort — Andre, Notes sur divers Tenebrionides d'Egyppte; Kneucker, Coleopte seiner Sinaireise (Schluß). — Heller, Nekrolog H. Viehmeyer. - Strand, H. Saut< Formosa-Ausbeute, Nachträge zu den Lepidoptera. — Prout, New and little-kno Geometridae. — Henriksen, 6 Separata. — Karny, Im Berggarten von Tjiboc — Geyr v. Seh weppenburg, Versuch einer Subspeciesdefinition. — Rosenbe Biologiske Bemaerkninger om Larverne til Tachypus flavipes L. og Lebia crux mino — Ebner, Wissenschaftliche Ergebnisse der von F.Werner unternommenen z Expedition nach dem angloägyptischen Sudan 1914. — Hanitsch, An expedi to Mount Kina Balu. Standard works on Insects, now used ai refeience or text books in the leading universities and other schooU of North America: „'i"*"***^ Coleoptera Ol Indiana-', by Blatchley. 1,386 pages, 600 fieures. Only a few oopiei left. Paper binding. Price Dollar 7.50 net, weight 5 Ibs. „The OrtUoptera ol Nortbeastern America", by Blatchley. Treats every species known from Canada and the United States east of the 90 th Meridian. 784 pages, 7 plates, 250 text figures ; keys, de.scriptions, habits, songs, distribution, synonymy, etc. Paper bound, Dollar 5.00 : oloth, Dollar 6.00, net. Postage extra, weight 4 Ibs. „Tlie Rbyncbopbora or Weevils of Nortbeastern America", by Blatchley&Leng. „An up-to-date and comprehensive work on a difficult group." Füll diagnoses and keys of familios, tribes and genera; keys, descripttons and copious notes on habits, ränge etc. of 1,084 species; 682 pp., 155 text figures. Paper bound, Dollar 4.00 ; cloth, Dollar 5.00, net. Weight 3 Ibs. Five or more copies of either the „Orthoptera" or „Rhyuchophora" to one address, 10 per cent. discount. A list of many other works on Entomology sent on applioation. TheNature P u b 1 i s h i n g C o m p a n y , 1558 Park Ave. Indianapolis, Indiana. Deutsches Entomologisches Institut. Geöffnet: wochentags von 9—2 Uhr. Tel.: Amt Steglitz 670. 1870 forderte Prof. Dr. G. Kr a atz zur Gründung eines entomologischen Museums auf, das zunächst durch geschenkte Sammlungen und Bibliotheken entstehen sollte.' 1887 kam das städtjsche Museum (Berlin) unter dem Namen „Deutsches Entomologisches National-Museum" zustande; 1911 wurde es in „Deutsches Entomologisches Museum" umgetauft; seit 1920 heißt es „Deutsches Entomologisches Institut". Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen : L V. Heyden, Letz n er, Rolph, Metzler, A. und C. Stern, Koltze, Roe'schke, W. Horn,^K. und Sigm. Schenkung, Leonhard,Hubenthal, v. Bennigsen, Stock, Kläger, Künne- mann, Closs, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt drei Abteilungen : I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Schäffer (zum Teil), A. Förster, Haag (der größte Teil\ Lederer, Kraatz, Konow, O. Schwarz, Breddin, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkung, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. P u b I i k a t i o n s - A b t e i 1 u r. g : Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragenden Insekten, 3. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Samrnlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze, V. Heyden und Staudinger & Bang-Haas, Ragusa. Vermacht ist die SammlungH o r n (inkl. Sammlung Rogen hofer, V. Hopffgarten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente : Sie umfaßt außer Manu- skripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Germar, Sommer, Heine mann, Kiesen weiter, Le- derer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz, Kowarz, Schilsky, L. v. Heyden, Koltze, Bickhardt, Kuwert. ."). Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rottenberg, Rolph, A. und C. Stern, Metzler, Rivers, Hacker, O. Schwarz, K. und Sigm. Schenkung, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, V. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Curculioniden). Hymenoptera: Konow, Frhr. v. Leonhardi. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera): Breddin. Diptera: Lichtwardt Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller (Micros), 0. Schultz, V. Gizycki. Vereinigung zur Förderung des „Deutschen Entomologischen Institutes". Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berhn-Dahlem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten und Literatur, \ 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen^ und „Supplementa Entomologica". J 'i Die Vereinigung besteht aus: '■ \. Abonnenten, welche jährlich 30 Mark (Ausländer 40 Mark) zahlen, ; II. Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag von mindestens 100 Mark oder einmal mit einer Summe von mindestens 1000 Mark unterstützen, j III. Ehrenmitgliedern. J Allen unter I. — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institute! und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog, Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf da^ Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdnei Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto „Deutschen Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Walther Hörn, 1 Geschäftsführer. ^ „Entomologische Mitteilungen." " Die Zeitschrift erscheint 5—6 mal jährlich ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Geschichte der Ento- mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke. Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 4,00 Mk. für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung d«f ,Ent. Mitteil. " gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912—19). Gesamtpreis für Abonnenten der „Ent. Mitt." = 400 Mark. Dabei 60Vo Ermäßigung für Deutschland, Österreich, Ungarn, Polen, Rußland ; 20 «/o Ermäßigung für Tschecho-Slowakei, Italien, Finnland, 10 "/o Ermäßigung für Dänemark, Schweden, Frankreich, Holland. Porto extra. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Goßler-Str, 20. Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Walther Hörn in Dahlem. ' <^OMOt.Q^ Band XI, Nr. 5 ^1 . / 5J 15. November 192 €nlom logische Mitteiinngea Mit Unterstützung, der Jagor-Stiftung herausgegeben von Walt her Hörn All mcn of science are brothers . , . Edgew. David (August 1914) INHALT lorn,W.,Et meminisse etvaticinari liceat: 11. ÜberZola's „J'accuse. . ." p. 199 schreyt, G., Zur Kenntnis des Coleopterengenus Donncia. 1. D. [»iprcsm Payi<. und hn viconii-^ Ahr. (Mit 9 Textfig.) p. 208 ichuster, A., Die paläarktisclien Tenebrioniden des Deutschen Entomologischen Institutes III. (Col.) p. 212 leiier, K. M., Eine neue Stycumx-Art (Coleopt., Curculionidae) . . p. 213 lokor, E., Fundorts-Nachträge ungarischer Coleopteren p. 214 Jeuere Literatur , . . ^. — ^^-rrrr.-r-.-^-.-r^-r^-r.- ^ p. 215 lerlln- Dahlem Preis im Buchhandel Tüßler-Str. 20 (Inland) 50 Mark Die schöne Sammlung europ. Coleopteren des verstorbenen Herrn Di Dr. Künnemann (Eutin), ist dem D. Ent. Institut laut Testament zugefallen. Die Druckpreise sind in letzter Zeit so katastrophal gestiegen, daß jede Seite inkl. Papier, Versand usw. über 3000 Mk. kostet! Trotzdem haben wir den Preis für unsere alten Abonnenten und Mitglieder in diesem Jahre nicht erhöht; bitten aber, daß alle, die bisher keine freiwillige Spende gegeben haben, uns jetzt einer einmaligen freiwilligen Beitrag einsenden. Die Jahrgänge IV — X der ,,Ent. Mitteil." kosten fortan exkl. Porto 1500 Mk. pro Band, wobei folgende Ermäßigungen gewährt werden: 1. für Inländer, Österreicher, Ungarn, Polen und Russen 60% ^^'so Nett^ Preis 600 Mk.!j, ? 2. für Länder mit mittlerer Valuta (Italien, Tschecho-Slowakei, Finnland usw.' 10-20% (also Netto-Preis 1200-1350 Mk,!), 3. für Buchhändler (die nicht mehr als Abonnenten zugelassen werden falls sie nicht selbst Entomologen sind!) 33' 3% (also Netto-Preis 1000 Mk.!) Bei allen Anfragen Rückporto (ev. unter Errichtung eines laufenden Portd Kontos) beifügen. können zum Preise von 30 Mk. pro deutsche und 40 Mk pro fremdsprachige (abgeschriebene) Seite beschafft werden. — Inländer usw. erhalten dabei 60 Vo, Ländei mittlerer Valuta 10 — 20 7o Ermäßigung. — Porto extra Abschritten pro fremdsprachige (abgeschriebene) Seite beschafft von l ifpratiir ^^■''den. — Inländer usw. erhalten dabei 60"/o, Ländei Da das Ausleihen fortan vom Verein zur Förderung des D. Ent. Institute« übernommen wird, müssen Entschädigungen für Mühewaltung, Abnutzung usw erhoben werden, und zwar: pro Separatum für jeden Monat 2 Mk., pro Einzelband für jeden Mona 5 Mk. Dazu für Verpackung pro Versand als „Drucksache" 3— 10 Mk. als „Postpaket" 20— 40 Mk. — Porto extra. Entom. Kabinett von E. Le Moult, 4 rue Dumeril, Paris. ständiger Eingang wichtiger Lepidopt. und coleopt. Sammlungen I. Ranges aus allen Ländern. — Zurzeit viele interessante Gelegenheits-Lose der Kollektionen Max B a r t e 1 und Rolle. = Laufende Eingänge meiner Sammler. ^^-== Ich kaufe Schmetterlinge für Dekorations-Zwecke! Meine verschiedenen Kataloge werden ä 0,75 Fr., kleinere andere Listen* ä 0,25 Fr. versandt. — Korrespondenz möglichst englisch oder französisch. — Et memjnisse et vaticinari liceat. Von Walther Hörn, Berlin -Dahlem, II. Über Zola's „J'accuse " Te masistrum fundatorem, vos amicos adjuvantes - mortuo.sque vivantesque voco V08, salataturus salvatores' der entomologischen Abteilung des Zoologischen Museum, der Berliner n T T^"''"''"- ^'^ - '«'-- Erfolg sah, gründete er das „Deutsche Entoffiologische Nationalmuseum" durch Vermächtnisse wssensehaftlicher Sammlungen und Bibliotheken als Zusammenschluß von Pnvatentomologen. 1887 gelang es, von der Stadt Berlin primitive Raumhchkeiten zu erhalten, 1905 ein Haus zu kaufen und eine größere Prof. K.aa z 74 Jahre alt geworden und so gut wie erblindet; mir semem Schuler, hatte er die Zukunft des Museums anvertraut 1900 staxb er. Stets war allen deutschen Entomologen Bekannt gewesen daß d,e Kraatzsche Schöpfung im Gegensatz zum Zoologischen Museum der Berliner Universität gegründet war. - Der damllire Direktor des Zoologischen Museums der Berliner Universität Po, Dr. Brauer, hatte sich bis zum Tode von Prof. Kraatz zu meinen, Wnken stets sympathisch geäußer,. Das änderte sich mi, einem Schlage als er e.fubr, daß Kraatz außer seiner Sammlung und Bibliothd. zz:t 71 't ^'™'- ''""^" """'^ ^'"•-'--" '^^^ At ü t Enfcmologische National-Muscum" für ihn eine „gefahrhche Konkurrenz". Das junge Museum brauchte zum eZ anfall der Kraatzsehen Hinterlassensehaft die königliehe Genehmigung forrf ; ^ Kultusmm,s,erium die Verweigerung dieser Genehmigung federte. Er behauptete dabei, ohne je unser Museum betreten zu haben au g~t''"""'""''" ''^'" •°''''^'''''' "■■" -"«-" Schäden au.gesetzt se.nen, nicht allen deutschen und ausländischen Gele ren zur Verfügung ständen und zu HandelszwcelJn benutzt wurden. ErhätteinseiuemZoologisehenMuseumgenal^d 2 AQ H o r n , Et memmisse et vaticinari liceat. Mittel, Kräfte und Räume für uns zur Verfügung. Ich kämpfte dagegen und erklärte, daß der Wille der Erblassers nicht gebeugt werden dürfe ; im Gegensatz zu uns seien gerade im Zoologischen Museum wiederholt Diebstähle vorgekommen und Preislisten von Insekten veröffentlicht sowie durch Beamte Insekten verkauft worden. Be- sonders betonte ich, daß Brauer gleichzeitig mit seinem Gutachten über unser Museum in einem Museumsbericht das krasseste Gegen- teil von dem gesagt habe, was er in dem amtlichen Gutachten über uns behauptet hätte, nämlich daß das Zoologische Museum unter dem allergrößten Mangel an Mitteln, Kräften und Räumen litte und daß ein Teil der Sammlungen ,,dem Staub und den Motten" ausgesetzt sei; außerdem ständen nicht nur unsere Sammlungen, sondern auch unsere Bibliothek im Gegensatz zum Zoologischen Museum allen Entomologen zur Verfügung: Der einzige, der Wissenschaft würdige Standpunkt sei der, zu wünschen, daß jedes wissenschaftliche Institut floriere! Inzwischen hatte das Polizei- präsidium, Oberpräsidium und Ministerium des Innern das Testament von Kraatz geprüft und sich für Bewilligung der allerhöchsten Ge- nehmigung der Erbschaft ausgesprochen. Als letzter Instanz wurden die Akten dem preußischen Kultusministerium zugeschickt, und zwar zunächst dem Ministerialdirektor Naumann als Chef des preußischen Universitätswesens. Brauer bestürmte ihn persönlich, während ich dem Ministerialdirektor gelegentlich kühl ins Gesicht sagte, daß ,, Brauer in seinem amtlichen Gutachten wissentlich die Unwahrheit geschrieben" habe. Naumann nahm diese Worte schweigend hin und gab zu; daß ich eine gute Sache verträte; er könne mir aber auch nicht helfen, anderen ginge es auch nicht besser ; ich solle verreisen .... Kurz darauf teilte er mir mit, daß von seiner Seite der Widerstand gefallen sei, und er die Akten seinem Kollegen, Ministerialdirektor Dr. Schmidt (der jetzigen Exzellenz Schmidt -Ott), zugewiesen habe. Erstaunlicherweise wmde von letzterem noch einmal das Te- stament geprüft und gefunden, daß es unklar sei: man würde andere Erben für den Kraatz sehen Nachlaß suchen, auch wenn man bis zum 13. Jahrhundert zurückginge. Meine Situation war inzwischen fast hoffnungslos geworden, die Zahlung der Baugelder für den Museumsbau stockte usw., ich entschloß mich schließHch, dem Justitiar des Kultus- ministeriums zu erklären, daß ich den König von Preußen um Schutz anrufen würde, der ja aus Dahlem ein wissenschaftliches Oxford schaffen wolle: Er würde nicht zugeben, daß sein eigenes preußisches Kultus- ministerium ein in Dahlem im Entstehen begriffenes wissenschaftliches Institut vernichten würde, weil einer seiner königlichen Direktoren Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. ö. 201 (Brauer!) darin eine schädliche ,, Konkurrenz" sähe. Der Justitiar bat mich um 8 Tage Bedenkzeit, ,,es würde ihm vielleicht noch ein Lichtstrahl kommen". Nach einer Woche wurde entschieden, daß die Stadt Berlin Erbin der Kraatzschen Hinterlassenschaft sei, wobei der Name des Museums in ,, Deutsches Entoraologischcs Museum" geändert wvirde. Die Stadt Berlin nahm die Erbschaft unter Annahme der von den Testamentsvollstreckern vorgelegten Verfassung an. Das war der erste Kampf, den das preußische Kultusministerium in Gemeinschaft mit dem größten Zoologischen Museum von Deutsch- land vom 25. April 1910 bis 14. Oktober 1911 gegen mich geführt hat. Nachträglich bat mich am 25. Oktober 19 12 der Ministerialdirektor Dr. Schmidt zu sich und legte mir nahe, die Kraatzsche Hinter- lassenschaft nicht zur Gründung eines wissenschaftlichen Museums zu verwenden, sondern alle wertvollen Tiere dem Zoologischen Museum zu tiberweisen, nur eine Schausaramlung heizurichten und die vor- handenen Mittel für Vorträge verwenden zu wollen. Ich wies dieses Ansinnen zurück, da ich als Testament Vollstrecker meine Pflicht zu tun hätte. Seine Bitte, von scharfen Angriffen gegen Brauer ab- zusehen (er selbst könne leider Brauer gegenüber nichts erreichen, ,,da sich derselbe doch nicht danach richten würde") versprach ich zu erfüllen. In den Skizzen aus der Geschichte des ,, Deutschen Entomol. Museums" („Entomol. Mitteilungen", 1912, p. 1—6 u. 33—38) hielt' ich mein Wort. Der Tagespresse gegenüber schwieg ich gänzlich. Herrn Direktor Brauer versuchte ich gleichzeitig die Hand zur Versöhnung zu reichen, indem ich den Versuch machte, ihn zu besuchen, formaliter zu dem Zweck, eine Besuchskarte für das Zoologische Museum zu er- bitten. Er ließ mir sagen, er sei für mich nicht zu sprechen; ich solle mich schriftlich an ihn wenden. Im April 1913 Aviuden erhebliche Unterschlagungen (Elfeldt) im Bureau von Brauer aufgedeckt und l^ Jahr später umfangreiche Diebstähle in der zoologischen Sammlung. Im Februar 1914 Amrde Brauer zum ordentlichen Professor befördert, im Februar 1915 als Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt (zu wissenschaftlichen Publikationen war er seit seinem Dienstantritt im Zoologischen Museum so gut wie nicht mehr gekommen). Ich .'^chwieg zu alledem und dachte nur lächelnd daran, daß derselbe Brauer nach Erkämpfung unserer königlichen Genehmigung zum zuständigen Ministerialdirektor gegangen war, um zu bitten, es möchte mir bei der Einweihung des Deutschen Entomologischen Museums keinerlei „offizielle Anerkennung" zuteil werden, da das — für ihn ungünstig scheinen könnte. — 202 H o r n , Et meminisse et vaticinari liceat. 2V2 Jahre hatte ich nach der königlichen Genehmigung für den friedfertigen Ausbau meines Institutes zur Verfügung. Absichtlich hielt ich mich von allen Berliner entomologischen und zoologischen Kreisen fern, schuf einen kleinen Verein zur Förderung meines In- stitutes und gründete eine Zeitschrift, welche derart war, daß sie keiner anderen in Berlin bestehenden Abbruch tun konnte. Als sie fehl schlug, ersetzte ich sie durch zwei andere, und langsam begann uns ein kleiner Stern zu leuchten. So oft ich von Unfreundlichkeiten der Herren des Zoologischen Museums hörte (man verbreitete gern die N^achricht, daß unser Museum nur dürftige Sammlungen besäße ; man bat uns um Insektenmaterial, ohne es hinterher in den Publikationen zu er- wähnen usw.) schwieg ich und bemühte mich, bei jeder Gelegenheit zu beweisen, daß ich ,, vergessen" könne. Dann kam der Krieg: Ich stellte mich, hart an der Altersgrenze stehend, gleich im Anfang be- dingungslos zur Verfügung und ging als Feldarzt nach Rußland. Als ich nach 4 Jahren zurückkam, fand ich ein in seinen Grundfesten ruiniertes Institut vor; unsere internationalen Beziehungen waren zu- sammengebrochen und die Zinsen unseres Vermögens hatten nur noch den papiernen Wert von ca. 3200 Mark. Bis 1919 hatte ich stets un- bezahlt für mein Institut gearbeitet, ohne einen anderen Beruf aus- zuüben, und auch niemals von der äußerst bescheidenen Repräsen- tationssumme von 900 Mark, die ich mir als Direktor hatte aussetzen lassen, Gebrauch gemacht. Ich lebte von den 12 000 Mark Zinsen meines Vermögens, jetzt teilte ich plötzlich das Los der sogenannten ,,Klleinen Rentner". Um den Etat meines Institutes nicht noch mehr zu belasten, wollte ich keine Hilfe von der Stadt Berlin beanspruchen und bat nur um eine Volontärstelle in einem städtischen Krankenhaus, um meine medizinischen Lücken zu ergänzen und mir dann später in einem kleinen Ort Deutschlands eine bescheidene Existenz schaffen zu können. Ein rapide einsetzender köriJerlicher und psychischer Zu- sammenbruch (der dritte in meinem Leben) durchkreuzte diesen Plan und zwang mich, die durch Herrn Bürgermeister Reicke gebotene Hilfe (M. 6000. — plus üblicher Zulagen) von der Stadt Berlin an- zunehmen, unter der formalen Voraussetzung, daß die Beträge allmäh- lich aus der Kraatz sehen Stiftung ,, zurücker stattet" werden sollten. Monate vergingen, ehe ich mich einigermaßen erholte; die Gefahr der Zukunft hatte ich aber von Anfang an klar erkannt : es gab imr zwei Wege für unsere Rettung, entweder eine wirkliche Übernahme des Deutschen Entomologischen Museums seitens der Stadt Berlin als städtisches Museum oder einen Anschluß an eine kapitalkräftige Instanz. Als letztere erschien mir das Reich möglich, und zwar auf Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. 203 dem Umwege der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst- wirtschaft, da diese sich keine Abteilung für theoretisch -systematische Insektenkunde und Bibliographie aus eigenen Mitteln schaffen konnte. Die Versuche einer Übernahme des Institutes seitens der Stadt schienen zunächst von Erfolg gekrönt zu sein; es gelang mir, 1919 die drei wissen- schaftlichen Angestellten und den Präparator in die städtische Be- soldungsordnung hineinzubringen, Vorschüsse von der Stadt Berlin zu erwirken und einen Etats durchzudrücken, welcher, wenn auch knapp, wenigstens annähernd nach der Geldentwertung eingestellt war. Aber bald wurden die Zuschüsse zurückgefordert. Um eine Umstellung der Ziele meines Institutes zu erleichtern, ließ ich den Namen ,, Museum" in ,, Institut" ändern und richtete offiziell drei Abteilungen ein, je eine für Bibliothek, Publikationen und ,, Sammlungsarchiv". Die Sorge für die beiden ersten übernahm ich als Geschäftsführer des Vereins bzw. durch Unterstützung meiner Freunde, so daß fast der ganze Etats für das ,,Sainralungsarchiv" frei blieb. Es glückte 1920 noch einmal, einen Haushaltsplan genehmigt zu bekommen, in welchem allerdings fast nur für die Gehälter der Angestellten gesorgt war. Im April 1921. traf uns der lang erwartete Schlag; Die Stadt Berlin verlangte, wir müßten inkl. aller Gehälter mit 35000 Mark im Jahr aus- kommen! Herr Schenkung und meine Stenotypistin hielten aus. Noch eiimial konnte ich das Schlimmste abwenden, indem die Stadt wenigstens einen Notetat bewilligte; wie knapp derselbe bemessen war, beweist am besten die Summe von 5000 Mark für Heizungs- zwecke für ein volles Jahr! Ich spannte all meine persönlichen Be- ziehungen bis zum äußersten an, um Hilfe zu schaffen. Für die fehlenden Arbeitslo-äfte sprang ich vor allem selbst durch Erhöhung meiner eigenen Arbeitsstunden ein, die allmählich auf 11 Stunden an Wochen- tagen, 8 Stunden an Sonntagen stiegen, ohne einen Tag Ferien ini Jahr. Im übrigen suchte ich durch zusammengebetteltes Geld Hilfskräfte stundenweise zu beschäftigen, um mein Institut über Wasser und vor allem die Bibliothek auf dem Laufenden zu halten. Dies gelang, wenn auch mühsam, indem wir noch unseren vollen Tagesdienst bei einer Temperatur von 7 — 8® C in den Räumen des Institutes machten und, wenn die Temperatur noch tiefer (bis 4 unter Null!) sank, in zwei Zimmer meiner eigenen Wohnung flüchteten. Aber selbst im letzteren Falle waren wir täglich noch stundenweise im Museum tätig, um In- sekten und Bücher auszuleihen, die Sammlungen durch Blausäure zu desinfizieren, eine neue Bibliotheks-Kartothek anzulegen usw. Die Situation war dabei höchst absonderlich geworden: äußerlich dürftigste Armut: Die Stadt Berlin hatte uns ohne jede Mitteilung auf drei Fünftel 204 Hörn, Et meminisse et vaticinari liceat. unserer kümmerlichen früheren Bezüge gesetzt (ca. 3000 Mark pro> Monat im September 1922 !), während sie ihren Steno- typistinnen das Vierfache zahlte). Ich mußte schließlich selbst den größten Teil des Gehalts unserer Stenotypistin bei Gönnern zu- sammenbetteln. Im Gegensatz dazu innerlieh ein Reichtum, der unter den naturhistorischen Instituten von Deutschland beispiellos dastand : über 230 ausländische, ca. 100 inländische Zeitschriften, dazu jährlich Eingänge anEinzel werken im Werte von ca. 100 000 Mark und an Sonder- drucken im Werte von ca. 30000 Mark; alle Bücher laufend gebunden, Kartothek sich auf Kartothek häufend. Die ganze Welt ging uns dabei noch um wissenschaftliche Hilfe an; die größten naturhistorischen Institute von Deutschland wandten sich an uns, um ihre eigenen Arbeiten von uns gedruckt zu bekommen. Was seit unserer Eröffnung geleistet war, mögen z- B. folgende Zahlen illustrieren: Es hatten mir insgesamt in diesen 10 Jahren für Insektenankäufe 1410 Mark, für Ankauf von Büchern usw. 4531 Mark, für Einbinden 11002 Mark zur Verfügung gestanden; dabei war der Bestand der Sammlungen von 550000 auf 1150000 gestiegen, die Zahl der Insektenschränke von 68 auf 163, die Zahl der Einzelwerke von 9000 auf 13 000, die Zahl der Sonderdrucke von 6000 auf ca. 18000. Unsere Publikationen waren seit 1913 über zweimal so umfangreich wie die des größten zoologischen Museums von Deutschland! Außer zahllosem Einzelmaterial waren uns 18 ge- schlossene Insektensammlungen geschenkweise zugefallen, 9 weitere testamentarisch festgelegt, dazu 8 entomologische Bibliotheken. Seit dem Januar 1920 waren über 65000 Insekten zur wissenschaftlichen Bearbeitung nach 13 verschiedenen Ländern ausgeliehen worden. Als das Britische Museum, die größte Bibliothek der Welt, kürzlich bei uns nach 46 Publikationen fragte, welche es selbst nicht besaß und in England nicht erhalten konnte, hatten wir 23 davon. Unsere Entomo- logenbildev umfassen über 1800 Nummern: wohl soviel, wie alle übrigen Museen der Welt insgesamt kaum besitzen. Wir waren das einzige Museum der Welt, welches für seine entomologischen Sammlungen Kartotheken aufgestellt hatte. Während dieser ganzen Zeit hatte ich im stillen Verhandlungen mit dem Reich geführt, um unser Institut der Biologischen Reicbs- anstalt für Land- und Forstwirtschaft anzugliedern. Die Stadt Berlin erklärte sich auf meinen Antrag zur Abgabe des Institutes bereit, das Reich stellte die Übernahme in sichere Aussicht. Da passierte etwas ganz Unerwartetes: Der zweite Direktor des Zoologischen Museums, Prof. Tornier, wandte sich hinter meinem Rücken an die Stadt Berlin, obwohl ihm bekannt war, daß der Magistrat mich für die Über- Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. 205 nahmeverhandlungen ernannt hatte. Er enthüllte dabei folgenden Plan: Er handele mit Zustimmung des preußischen Kultus- und Finanz- ministeriums; das erstere wolle unser Institut gern haben, Geld stände jedoch beiden Ministerien dafür nicht zur Verfügung. Das Zoologische Museum hätte aber Räume, Arbeitskräfte und Mittel genug, um uns mit zu verwalten: Präparator, Stenotypistin usw. brauchten sie nicht, der kleine Rest unseres Stiftungslcapitals reiche aus, um mich ,, meinen Kenntnissen entsprecliend" zu beschäftigen. Unser Grundstück mit dem Gebäude könnte verkauft bzw. vermietet werden, und aus dem Erlös könnte das gleiche mit Herrn Schenkung geschehen; die Samm- lungen, Bibliothek usw. könnte man dann in das Zoologische Museum nach Berlin überführen. Ich hörte von alledem erst nach der dritten Verhandlung. Es war mir dabei bekannt, daß das Zoologische Museum so dürftige Mittel für seine entomologische Abteilung zur Verfügung hatte, daß eine wissenschaftliche Stelle seit dem April 1921 nicht wieder besetzt war, daß die Zahl der Hilfskiäfte für Präparations- zwecke allmählich immer geringer geworden und dabei zum erheblichen Teil für die Schausammlung in Ansj^ruch genommen war; daß die alten unpräparierten Bestände nicht auf präpariert werden konnten. Ich wußte, daß das zoologische Museum die wichtigste moderne Literatur nicht mehr beschaffen konnte, daß beim Versand von Bestimmungs- sendungen die Entleiher Portoersatz leisten sollten usw. Mit Ver- wundern dachte ich daran, daß durchschnittlich kaum 4 Wochen in meinem Institut vergehen, ohne daß ein auswärtiger Gelehrter (zum erheblichen Teil Ausländer) sich Hilfe suchend an mich wendete, weil er keine Antwort bzw. keine Sendung vom Zoologischen Museum erhielte. Ich dachte an die 6000 Nummern meines Ausgangs- Journals im Laufe eines Jahres! Und — ein solcher Betrieb sollte vom Zoolog. Museum, wo noch eine idyllische sechsstm^dige Arbeitszeit pro Tag (als ob es keinen Weltkrieg gegeben hätte) existiert, so nebenbei mitübernommen werden! Es besteht kein Zweifel, daß die Direktoren (Kükenthal und Tornier) nicht so ahnungslos sein konnten, daß sie von alledem nichts wußten: Sic haben offenbar wie Brauer seinerzeit wissentlich eine falsche Anschauung erwecken wollen. Man teilte Herrn Prof. Tornier mit, daß ich ja für die Verhandlungen bestimmt sei; er möchte sich an mich wenden. Ich erklärte mich bereit zu verhandeln, und Prof. Tornier ließ sich bei mir anmelden ; aber vergeblich erwartete ich ihn; nur sein Begleiter, ein Stadtselcretär, erschien und berichtete, daß Prof. Tornier sich auf dem nahen Untergrundbali nhof mit ihm getroffen habe, derselbe sei aber nur bis zum Torweg meines Institutes mitgekommen. OAg Horn, Et meminisse et vaticinari lioeat. Unterwegs habe der Direktor die schicksalsschwere Frage gestellt, ob bei den 35 000 Mark im Haushaltsetats die Gehälter von Herrn Schenk- ung und mir miteinbegriffen seien (um zu erfahren, wie uns das Messer an der Kehle saß!). Der Stadtsekretär lehnte (durch mich vorher gewarnt) die Antwort ab und verwies auf mich. Eine Weile hatten dann die beiden Herren noch unten an meinem Gattertor gestanden, dann — ging Prof. Tornier nach Hause, nachdem er die Anschauung geäußert hatte, ich würde wohl auf seinen Vorschlag nicht eingehen; denn ich hätte ja so viel Beziehungen, daß ich wohl allein das Museum halten könnte. Aber damit war dieser Plan nicht erledigt. Das Kultusministerilim ernannte einen Herrn von Rotten - bürg zum ,, Kommissar", um den Versuch zu machen, meine Verhand- lungen mit dem Reich zu durchkreuzen. Prof. Tornier bat persönlich den Direktor der Biologischen Reichsanstalt, uns nicht zu übernehmen, da es ,im Interesse der Wissenschaft" besser sei, werm das zoologische Museum unsere Selbständigkeit beseitigte. Gleichzeitig suchte Prof. Dr. N . . . , der Direktor eines neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-ln- stitutes (das noch keine eigenen Räumlichkeiten besaß) ohne Wissen des Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft unsere Not seinem Plan nutzbar zu machen, indem er ä la Tornier hinter meinem Rücken mit der Stadt Verhandlungen anbahnte, ob er mein Gebäude mieten könne. Gefragt, weshalb er sich damit nicht an mich persönlich wende, meinte er, das sei ihm peinlich, denn es sähe vielleicht so aus, als ob ein Kollege einen anderen ausmieten wolle. Außerdem ereignete sich noch etwas sehr Eigenartiges: Herr Dr. Zacher (derjenige deutsche Entomologe, welcher mir mehr als irgend ein anderer Dankbarkeit für erwiesene Unterstützung schuldete und der früher Assistent beim derzeitigen ersten Direktor des Zoologischen Museum [Kükenthal] gewesen war) ließ sich eines Tages sehr eilig bei seinem jetzigen Chef, dem Direktor der Biologischen Reichsanstalt, melden, um ihm zu sagen, daß Kükenthal der letzteren eine Insektensammlung als Geschenk anböte, wenn die Verhandlungen zwischen mir und dem Reich scheiterten. Der Direktor der Biologischen Anstalt wies den Antrag zurück; aber leider fing das Reich bald darauf an, pekuniäre Bedenken betreffs der Übernahme zu haben. Unsere Situation war fast hoffnungslos geworden. Ich suchte nach neuen Beziehungen und erreichte, daß der Präsident der Kaiser -Wilhelm-Gesellschaft nebst einigen einflußreichen Senatoren unter Hinzuziehung des Präsidenten der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft und des zuständigen Ministerialdirektors des preußischen Kultusministeriums (meiner beiden alten Gegner) mein Institut besichtigte mit dem Ergebnis, daß man Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. ö. 207 sich für eine Übernahme aussprach. Aber Monate vergingen wieder, ohne daß eine endgültige Antwort kam, und pekuniär konnte ich kaum noch aushalten. Als ich schließlich bei der Kaiser-Wilhelm-Gresellschaft anfragte, erhielt ich die Antwort, daß bei der inzwischen eingetretenen katastrophalen Geldentwertung jede Hoffnung ausgeschlossen sei! Wenige Tage später erklärte das Reich dasselbe, und damit schien mein Institut endgültig zusammengebrochen zu sein. Trotzdem arbeitete ich einen neuen Plan aus, der darauf hinauslief, der Kaiser -Wilhelm - Gesellschaft mein Institut von neuem anzubieten, aber unter der Be- dingung, daß der Verein zur Förderung des Deutschen Entomologischen Instituts und ich selbst mit meinen persönlichen Beziehungen die Hauptlast desEtats übernehmen sollten. Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft bewies mir in den jetzt eintretenden Verhandlungen ein schranken- loses Zutrauen, und die Stadt Berlin war froh^), die moralische Bürde meines Institutes los werden zu können. Als Lösegeld ver- pflichtete sie sich auf mein Verlangen, Herrn Schenkung in städtische Dienste zu übernehmen. Gewiß ist es für mich sehr schmerzlich, meinen langjährigen Mitarbeiter und Genossen so vieler glücklicher und trauriger Jahre zu verlieren, aber die pekuniäre Sicherstellung seiner Zukunft war entscheidend für seine Wahl. So ist damit das Deutsche Entomo- logische Institut ein Kaiser-Wilhelm-Institut geworden und hat als solches nicht nur seine Selbständigkeit bewahrt, sondern viel größere Freiheiten bekommen. Unsere Zukunft ruht aber zum großen Teil auf unserer eigenen Kraft und auf der Hilfe unserer Freunde: Niemals hat in all diesen harten Jahren mein Institut anderen gegenüber seinen Beistand versagt, niemals hat sich bisher mein Ruf um Hilfe bei unserem Freundeskreis als trügerisch erwiesen: das gibt mir den Mut, auch jetzt der Zukunft ins Auge zu sehen! ,, Luctor et emergo" bleibt unsere harte Devise! ,, Hilfe ums Dasein" er- warten wir jetzt von unseren Freunden noch mehr als bisher ! Der Mann, der da unten an meiner Qitterpforte gestanden und nicht den Mut gefunden hat, mir mit seinem jämmerlichen Vernichtungs- vorschlage unter die Augen zu treten, hat sich selbst gerichtet: Zu ^) Im letzten Augenblick versuchten meine Gegner noch einen Gewalt- streich. !^ie denunzierten uns bei dt-r Stadt Berlin, dali die Absicht be- stände, das Deutsche Entomologische Institut (nach dir Abgabe seitens der Stadt) nach dem Ausland zu verkaufen! Diese Denunziation wurde an diejenige sehr wenigen Mensclien bekannte, aber Hil uns recht empfindliehe Stelle gerichtet, an welche es Herrn Prof. T o r n ier seinerzeit gelungen war, sich zu wenden. 208 Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. einer Zeit, wo die deutsche wissenschaftliche Zoologie dicht vor dem Zusammenbruch steht, hat die Direktion des größten zoologischen Museums von Deutschland nur die eine Angst gehabt, es könnte einem unter den größten persönlichen Opfern seit Jahren um die Existenz seines Institutes ringenden Kollegen gelingen, sein Institut zu retten! Dem gegenüber habe ich nur den einen Wunsch : Möge das Schicksal mir noch vergönnen zu erleben, daß an die Spitze des größten deutschen zoologischen Museums ein Mann gerufen werden möchte, der im Gegen- satz zu Brauer, Kükenthal und Tornier die Begriffe des kollegialen Anstandes kennt, der sich der Größe seines Museums und dem Ansehen der deutschen Zoologie würdig zu benehmen versteht! Es geht eine alte Mähr : Einst zogen die hohen Ritter aus, in großer Schar und mit großer Meute, um wieder einmal den alten Eber zu jagen, den sie schon so oft gehetzt. Sie stöberten ihn auf und glaubten schon, sein Fell verteilen zu können; da — überrannte das widerspenstige Borstentier die Schützenkette, durchbrechend zur Freiheit, wenn auch mit Wunden bedeckt. Die Kraft des Menschen gilt, in harter Zeit das Schicksal beugen! Zur Kenntnis des Coleopterengenus Donacia. 1. D. impressa Payk. und brevicornis Ahr. Von Dr. G. Ischreyt, Libau. Die große Variabilität der Donacien hat zur Aufstellung von Arten verleitet, die sich nach äußeren Merkmalen nicht immer mit Sicherheit voneinander trennen lassen. Bei der Bearbeitung meines in Kurland (Libau) gesammelten Materials, wobei ich von den Herren Dr. Siebert (Libau) und Dr. Hörn (Berlin) aufs liebenswürdigste unterstützt wurde, lernte ich diesen Mißstand aus eigener Erfahrung kennen. So ergaben sich mir Schwierigkeiten bei der Unterscheidung von impressa Payk. und brevicornis Ahr., die nach Thomson heute allgemein für verschiedene Arten gehalten werden, trotzdem dies bereits 1878 von Czwalina (1) bestritten worden war. Für die Unter- scheidung kommt hauptsächlich folgendes in Betracht: impressa hat nach Seidlitz (5) spitz vorspringende, brevicornis abgerundete Hsch vorderecken; nach Reitter (6) spielt die Breite der Fd. epipleuren eine Rolle (bei impressa schmal, bei brevicornis breit), doch scheint er dieses Merkmal später fallen gelassen zu haben, denn in den Bestim- mungstabellen von 1920 erwähnt er es nicht, sondern richtet sich nach Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 209 der Punktur der Fld., die bei impressa fein, bei brevicornis grob sei. Nach Weise (4) zeigt das Hsch. bei imjxressa ,,fast gerade Seiten", während es bei brevicornis tief eingeschnürt ist. Ein Vergleich des in Kurland gesammelten Materials zeigt an diesen Merkmalen so viele Übergänge und zugleich ein so wechselndes Zusammentreffen, daß eine Bestimmung oft unmöglich ward. So spricht z. B. bei einem Tier für impressa: Zwischenräume der Fld.breit, Epipleuren schmal, Hsch. seitlich nicht eingeschnürt; für brevicornis: Vorderwinkel des Hsch. kaum vorspringend, FGd. 4 -— 5. Solche Beispiele ließen sich leicht vermehren. Da Thomson Gewicht auf die Länge von FGd. 4 und 5 legt, die bei brevicornis gleich seien (Weise sagt ,,4 oft so lang als 5"), maß ich an Dcckglaspräparaten mit Hilfe des Mikrometers die F. dreier, zufällig herausgegriffener bremcornis und fand 4—5, 4 > 5 imd 4 < 5. Auf der Suche nach besseren Kennzeichen habe ich die Mundwerkzeuge und den Penis präpariert und gezeichnet. Aus der Form der ersteren, die für die Artengi'uppen der Donacien einige gute Unterschiede aufweisen, ließ sich für die Unterscheidung von impressa und bre.ricornis nichts entnehmen. Dagegen zeigte der von Weise fulcrum genannte Penisanhang zwei sehr ausgesprochene Haupt- formen. Dieser Autor hatte bereits 1889 hübsche Abbildungen dieses Organs veröffentlicht, aber in so kleinem Maßstabe, daß die feineren hier in Betracht kommenden, Unterschiede verborgen Ijlieben (3). Bei der einen Hauptform des fulcrum ist der Spitzenrand convex bis gerade, bei der anderen ausgebuchtet. Die erstere Bildung findet sich häufiger bei Tieren, die nach ihren anderen Merkmalen als brevi- cornis anzusprechen wären, die letztere häufiger bei impressa. Weiterhin ist bei der ersteren Form das fulcrum, von der Fläche gesehen, parallel- seitig, bei der letzteren dagegen nach dem Ende leicht verbreitert. Der Penis selbst ist bei der ersteren Form schlanker, bei der letzteren dicker und im Spitzenteil (in der Aufsicht) deutlich breiter. Auch Weise beschreibt diese Penisbildungen, doch finde ich an meinen 210 Ischreyt, Zur Kenntnis des Coleopterengenus Donacia. Präparaten keine so ausgesprochenen Unterschiede wie er sie auf seiner Tafel darstellt. Zwei mir von Herrn Dr. Hörn überlassene „impressa" -Mäiimchen aus Schlesien zeigten die Ausbuchtung des Fulcrumrandes und die schlanke Form des Penis in sehr ausgesprochenem Maße. Vergleichen wir aber eine größere Anzahl von Tieren, finden wir zwischen beiden Extremen Übergänge, welche Form und Spitzen- rand gemeinsam oder getrennt betreffen. Immerhin war aber bei Berücksichtigung aller Merkmale des Penis und seines Anhangs in allen von mir untersuchten Fällen eine Zuteilung zu einer von beiden Formen wohl möglich. Nun kommt hinzu, daß selbst die extremen Fulcrumformen durchaus nicht mit einer besonders hohen Entwicklung anderer Kennzeichen zusammenfallen, sondern daß vielmehr die ver- schiedensten Kombinationen auftreten können. So fand sich in einem Falle feine Fld.punktur, nicht vorstehende Hsch. vorderecken, gerade Hschseiten, unregelmäßige Fulcrumspitze ; in einem anderen grobe Punktur, spitze Vorderecken und ausgesprochen convexer Anhang; in einem dritten feine Punktui', gerundete Ecken, leicht ausgehöhlter Anhang. Es ist klar, daß man ein jedes dieser Tiere, entsprechend der Wertschätzung des einzelnen Merkmals sowohl zu impressa wie zu hrcvicornis stellen kömite. Die sich hieraus ergebende Schwierigkeit kann nur dadurch überwunden werden, daß wir der Artdefinition ^.'orwiegend die Fulcrumbildung zugrunde legen. Der systematische Wert sexueller Merkmale ist so anerkannt, daß wir hierzu berechtigt sind. Daß ein Bestimmen ausschließlich nach den bisher geltenden Merkmalen zu falschen Diagnosen führen kann, muß damit zugegeben werden. Nun ist weiter die Frage nach dem systematischen Wert jener beiden, auf Grund der Fulcrumbildung unterschiedenen Formen zu untersuchen. Es lassen sich dabei folgende Fälle denken: 1. impressa und hrevicornis sind verschiedeiie Arten, 2. brevicornis ist eine Varietät von impressa oder umgekehrt, 3. beides sind Formen einer in Spaltung begriffenen Art, 4. brevicornis ist der Bastard zwischen impressa mit einer zweiten Art. Um mit p. 4 zu beginnen, zeigt ein Vergleich von impressa, brevi- cornis und thalassina, daß brevicornis in bezug auf seine Fulcrumbildung in der Tat zwischen jenen beiden Arten steht. Da aber andere charak- teristische Merkmale von thalassina, wie z. B. der starke Schenkelzahn, brevicornis stets abgeht und auch ein getrenntes Vorkommen beider Arten dagegen spricht, werden wn diese Möglichkeit mit Sicherheit fallen lassen. Was die drei anderen Punkte betrifft, so lassen sie sich nicht auf Grund des bisherigen Tatsachenmaterials, das der Fulcrum- bildung keine Rechnung trägt, entscheiden. Mir ist hinsichtlich der Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. 211 Beurteilung von impressa und brevicornis in der Literatur, wie auch in größeren Privatsammlungen eine, nach dem Angeführten verständ- liche Unsicherheit aufgefallen, die eine Verwendung der Angaben ohne Neubearbeitung nicht gestattet. Ich führe hier nur weniges an. Czwalina fand platysterna (—brevicornis) bei Königsberg in Gesellschaft von impressa, mit der er sie der Übergänge wegen zu einer Art vereinigt. Nach Redtenbacher (cit. nach Kraatz) soll brevicornis bei Wien häufig sein und impressa fehlen, während Winkler und Wagner nur die zweite Art in ihrer Preishste von 1910 anbieten und Herr Emmerich Reitter mir mitteilt, daß brevicornis sogar seiner Privatsammlung fehle. Von Herrn Dr. Hörn erhielt ich alle erbetenen Do?iC[cm- Arten mit Ausnahme von brevicornis, also scheint diese Art auch in deutschen Sammlungen weniger vertreten zu sein. In einigen baltischen Privatsammlungen war bald „impressa" , bald „brevicornis*' häufiger. Ich selbst habe bei Libau nur eine typische impressa unter sehr zahlreichen brevicornis am 31. Juli 1921 auf Scirpus Tabernae- montani gefunden. Erst weitere, auf eine breitere Grundlage gestellte, morphologische und biologische Untersuchungen werden das Verhältnis der beiden Formen zueinander sicher entscheiden können. Doch scheint es mir am wahrscheinlichsten, daß es sich um eine, durch Heteromorphie ausgezeichnete Art handelt, die, in Spaltung begriffen, bereits zu Rassen- bildung geführt hat. Nach Petersen (Reval) (8), dem wii- sehr umfassende, leider nur zum kleinsten Teil veröffentlichte Untersuchungen über die Sexual- organe der Noctuidae verdanken, gibt es Formengruppen mit sehr konstanten und andere mit sehr variablen Bildungen. Letztere haben für die Entstehung neuer Arten eine große Bedeutung, da die Um- bildung der Begattungsorgane unter Umständen zu einer ,, physio- logischen Isolierung" führten; dabei brauchten andere morj^hologische Körpercharaktere nicht abgeändert zu sein, so daß die isoHerte Formen- gruppe von der ursprünglichen Stammform nicht als verschiedene Art erkannt werden könne. Petersen sieht auf Grund der Abänderung der Analklappen Hadena adnsta Esp. v. bathensis Lutzau als eine in ihrer Entwicklung ziemlich weit vorgeschrittene Abart an, die aller- dings sicher nur auf Grund dieses Merkmales von der Stammform zu unterscheiden sei. Ich möchte für Do7i. brevicornis etwas Ähnliches annehmen. Die Abbildungen stellen das Ende des fulcrum bei 75fachcr Ver- größerung dar (gezeichnet nach dem Deckglaspräparat mit dem Leitzsehen Zeichenokular). Fig. 1 — 4 Don. impressa, 5 — 9 Don. brevi- 212 Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. cornis. 2 und 4 aus Schlesien, alle anderen aus Kurland. 8 wurde in Gesellschaft von 5—9 gefangen. Literatur. 1. Czwalina, Donacia platysterna Thoms., impressae var. D, Ent. Z. 1878. — 2. Kr a atz, Über deutsche Donacien. Berl. Ent. Z. 1869. — 3. Weise, Foicipes verschiedener Arten von Donaciinen. D. Ent. Z. 1889. — 4. Weise, ChrysomeUdae in Naturgesch. d. Insekten Deutschlands. 1893. — 5. Seidlitz, Fauna Baltica. 2. Aufl. 1891. — 6. Keitter Fauna Germanica IV. 1912. — 7. Reitt er, Bestimmungstabellen. Heft88. 1920. — 8. Petersen, Über beginnende Artdivergenz. Arch. f. Rassen- u. Gesellsch. Biol. 1905. Die paläarktischen Tenebrioniden des Deutschen Entomoiogischen Institutes III. (Coi.) Von A. Schuster, Wien, IV/I. 24. Lobothorax {Penthomegus) Horni nov. spec. Schwarz, glänzend, Körper schwach gewölbt, Oberseite kahl. Kopf ziemlich stark, zerstreut punktiert. Halsschild bis zur Rand- kante flach gewölbt; in der Mitte fein, an den Seiten stark, zerstreut punktiert; an den Seiten schwach gerundet, mit starkem, etwas auf- gebogenem Rand, mitunter, besonders hinten, abgesetzt; nach vorne mehr verengt als nach hinten, die größte Breite hinter der Mitte; Basis beiderseitig schwach ausgebuchtet, an den Seiten deutlich ge- randet, in der Mitte ungerandet; vorne schwach ausgeschnitten, Vorder* und Hinterwinkel stumpfwinkelig, erstere leicht ven-undet. Episternen der Vorderbrust mit Längsriefen, die erhabenen Zwischen- räume mitunter mit glänzenden Körnern ; Vorderbrust grob punktiert, Prosternalfortsatz an den Seiten gefurcht, in der Mitte grob punktiert. Flügeldecken lang, fast parallel, mit auf der Scheibe nicht, gegen die Spitze mitunter deutlich vertieften Punktstreifen, die Punkte in den Streifen weit voneinander entfernt, auf der Scheibe mitunter sehr undeutlich; die Zwischenräume vollkommen glatt; der Seitenrand nur vorne von oben sichtbar, Schultern schwach stumpfwinkelig. Abdomen kräftig punktiert, Analsternit undeutlich gerandet. Vorderschienen fast so breit wie die Schenkel. — Log. 9^ — 11^ mm, lat. 5 — 6 mm. Persia bor. (vermutlich von Schaku). Von den übrigen Arten der Gruppe mit deutlichen Punktstreifen des Subgenus Penthomegus durch die lange, schlanke Gestalt, die fast parallelen Flügeldecken, deren Zwischenräume ganz glatt sind, verschieden. P. corpulentus Rtt. und fartilis Rtt. sind viel breiter, Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. 213 plumper und höher gewölbt; incrs Men. ist ebenfalls plumper, hat breitere Flügeldecken mit furchig vertieften Punktstreifen und deutUch punktierten Zwischenräumen. Es liegen mir 7 Stücke der coli. Kr a atz und ein seinerzeitvondenHerrenDr.O.StaudingerundA.Bang-Haas erhaltenes, fundortloses Stück vor. Von ersteren trägt eines den Zettel „Persia bor., Habh. 79" und außerdem, so wie die übrigen, einen kleinen, viereckigen goldgelben Zettel, der meines Wissens ,,Schaku in Persien" bedeutet. ,,Habh." bedeutet Haberhauer. Eine neue Styanax-Art (Coleopt., Curculionidae). Von Dr. K. M. Heller, Dresden. Zu den von mir in diesen Blättern (Bd. IX, p. 83 — 86) synoptisch behandelten St yanax- Arten beschreibe ich hier eine neue Art aus Java, die 8. des Genus. Styanax ovorbecki nov. spec. Niger, oblongus, St. carbonario Pasc, affinis, femoribus anticis ut in hac speciei subter dentatis, posticis sterniti ventraHs tertii marginem posticum attingentibus ; rostro rüde subrugoso-punctato, basi impressio- nibus quatuor oblongis, carina mediana in fronte anulose dilatata, mandibulis basi supra bifoveolatis, vertice sulco mediano; antennis funiculo articulis 4 — 6 fortiter transversis, clava breviter elliptica; prothorace transverso, ut in generis speciebus alteris granuloso, basi recte trunctato, lateribus rotundatis, maxima latitudine basin propiore; scutello subquadrato, lurido-piloso ; elytris latitudine sesqui longioribus, sutura apice haud abbreviata, punctato-substriatis, sutura spaciisque minute irregulariterque remote seriato-granulosis, spatio secundo primo multo latiore, ad basin tuberculo maximo, altero antemediano minore, mediano quartoque ante declivitatem, maioribus, spatio quarto tuberculo apicali, granulosis; corpore subter subtiliter coriario ac crebre punctato, sat dense ochraceo-setuloso. Long. 14, lat. 5,5 mm. — Java, Samarang, a Dom. H. Overbeck collectus. Mit carbonarius Pasc, zunächst verwandt iind durch folgende Ver- einigung von Merkmalen leicht kenntlich: Mandibel oberseits an der Wurzel je mit zwei Grübchen, Fühlerglied 4 — 6 stark quer, Keule kurz elliptisch, Scheitel mit Mittelfurehc, Halsschild quer, an der Wurzel, wie die Decken, gerade abgestutzt, diese l^mal so lang wie breit, an der Spitze gemeinsam zugerundet, das 2. Spatium (zwischen 1. und 2. Streifen) breiter als das erste, an der Wurzel mit großem 2^4 Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. rundlichen, vor der Mitte mit kleinem, hinter der Mitte und vor dem Absturz sowie an der Spitze des 4. Spatiums mit größerem, das 6. an der Wurzel mit länglichem, gekörneltem Höckerchen, außerdem alle Spatien mit gleich kleinen, entfernt gereihten, glänzenden, das 4. außerdem mit 3 — 4 etwas größeren Körnchen. Vorderschenkel be- wehrt, Hinterschenkel nur den Hinterrand des 3. Ventralsternites er- reichend. Vorderschienen im ersten Drittel mit stumpfwinkehg er- weitertem Innenrande. — Die Verteilung der granulierten Decken- höckerchen ist sehr ähnlich der von anthracinus m. doch besitzt dieser einen sehr viel längeren Halsschild, schmälere, einzeln zugespitzte Decken und am Innenrande nicht erweiterte Schienen u. a. m. — ■ Die Art ist dem verdienten Sammler von Ameisen und Käfern (u. a. Hemirhipidius nigroapicalis nov. spec, Tijdschr. v. Entomolog. 1920, p. 168) gewidmet. Fundorts-Nachträge ungarischer Coleopteren. Von Elemer B( k )r. Nachstehend bringe ich die im vorigen Band dieser Zeitschrift (S. 111, 156 — 161, 169 — 174) ausgelassenen Patriaangaben der von mir beschriebenen Käfer. Ich entnehme dieselben teils aus meinem Artikel ,, Arthropoden der ungarischen Grotten" (Manuskript liegt seit dem Vorjahre bei der Redaktion der ,, Grottenforschung"), teils den Original- beschreibungen. — Hungaria: Sophrochaeta Mihöhi Bokor; Com. Krassöszöreny, Herkulesfürdö (apud Mihök!). Trechus Elemeri Mihök; Com. Bihar, Biharfüred. T. paroecus J. Friv.; Com. Bihar, Fonohäzi- barlang. T. bihariensis Csiki; Com. Bihar, Vizevölgyi-Nagybarlang und -Kisbarlang. T. Meziädis Csiki; Com. Bihar, Mezesdi-barlang. T. RedtenbacJieri Em. et Joh. Friv.; Com. Bihar, Igricbarlang. T. ssp. vidar^lensis Bokor; Com. Bihar, Vidareti-barlang. T. Biröi Csiki; Com. Bihar, Batrinabarlang. T. ssp. Mihöhi Csiki; Com. Bihar, Vizesesbarlang und Tünd^rvari- barlang. T. Gylehi Breit; Com. Bihar, Ponormedence. T. ssp. Horvdlki Csiki; Com. Bihar, Szamosbazar. Entomolog. Mitteilungen XI, 19j!2, Nr. 5. 215 Neuere Literatur. Koeißcb, A., Kreatur, Erlebnisse und Gesiclite. Verlag Rüttcn u. Loening, Frankfurt a. M. 1921. Kl. 8«. 164 S. Preis 20 M. (geb. 50 M.). Scliönc Moraentscliilderungen, aus Natur und Dichtung geschöpft. Botanik und Zoologie, insbesondere Entomologie, kommen reichlich zu ihrem Recht. Ein hoher dichterischer Schwimg der Ideen und Sprache, dazwischen sehr oft ein herzerfreuender Unterton von Spott. Das Schlüpfen der Perliden, das Liebesleben der ,, Tanzfliegen", die Metamorphose der Meloes werden geschildert. Aus der Lebensweise der Heuschrecken und Wespen zieht so manche Episode an unserem Auge vorüber. Der Ento- mologe wird die Blätter mit hohem Genuß durchfliegen. Walther Hörn. Roth«, K. €. und Dr. Chr. Scbroeder, Handbuch für Naturfreunde. Bd. I. Eine Anlcitimg zur prakt. Naturbeobachtung auf den Ge- bieten der Meteorologie, Geologie, Botanik und Blütenbiologie. Verlag Kosmos, Fr anckh' sehe Verlagsbuchhandl., Stuttgart. Kl. 8". 288 + XVI S. 25 Textfig. Preis brosch. 30 M. Allgemeine Winke und Batschläge für den Frermd meteorologischer Beobachtmigen. Eine Einführung und theoretische Übersicht über das ganze Gebiet der Geologie, sowie eine Anleitung zur geologischen Praxis. Eine Einführung in die Pflanzenkunde und insbesondere die allgemeine Botanik nehmen den breitesten Raum des Handbuches ein. Für den Ento- mologen sind die Kapitel über Blütenbiologie S. 257 — 281 von ganz beson- derem Interesse: Bestäubimg, Anpa^surg an Insekten, Anlocki n, Abv>(hr, Befruchtimg und Selbstbe.'^täubunp- (die Pflanzen werden nach letzteren praktisch in Hummel-, Bienen-, Falter- und Fliegenblüten eingeteilt). Jedem Entomologen, der biologisch beobachten will, wird das Buch reiche Anregung geben. Walther Horu. Schmitt, C, Wie ich Pflanze und Tier aushorche. Verlag Dr. F. P Datterer u. Cie., Freising u. München. 1922. 8°. 182 + IV S 66 Textfig. Preis 27 M. (in Pappband 44 M., in Halbfr. 50 M.). Es werden 72 Einzel -Naturbeobachtungen geschildert aus dem Garten, der Arbeitsstube, der Gasse, dem Feld, der Heide, dem Park, Wald, Wasser. Winter, Sammelmajjpe. Die Zoologie ist stark bevorzugt, die Entomologie ganz auffallend reich vertreten: Mücken, Raupeneier, Wespen, Bienen. Motten, Ameisen, Ohrwürmer, Waldgärtner und Fraßbilder, Grillen, Mistkäfer, Gallen, Gallmücken, Eintags- und Köcherfliegen usw., von allen erfährt man so mancherlei. Walther Hörn. Meyer, F., Die Nährpflanzen der in Europa lebenden Raupen der Großschmetterlinge und ihre Bewohner. Eutomol. Zeitschr. Frankfurt a. M. 1919. 8". 144 S. Prei-< 20 M. (Ausland 234 Schweizer Frs.). Schmetterlingssammler mit einigen botanischen Kenntnissen werden von dem Werkchen gern vorteilhaften Gebrauch machen, da sie hier vielerlei Angaben übersichtlich vereint finden, die sie einerseits beim Sammeln und bei der Zucht gebrauchen können, anderseits sonstwo nicht so über- sichtlich mühelos beisammentinden. A. Heyne. Entomo). Mitteilungen XI, IG 216 Neuere Literatur. Schenkung, Siegm. und Prof. R. Schmidt, Nomencia tor Coleopterologi- cus, eine etymologische Erklärung ßämtliclier Gattungs- \md Art- namen der Käfer der deutschen Fauna, sowie der angrenzenden Gebiete. II. Aufl. Verlag Gutav Fischer, Jena. 1922. 8«. 255 + IV S. Präs 95 M. (geb. 125 M.). Eine zweite Auflage des bestbekannten und längst vergriffenen „Nomenciator Coleopterologicus", aber diesmal in ganz wesentlich ver- größertem Maßstabe, entsprechend dem Gebiet Reitters in der , .Fauna Germanica". Bei der Aussprache ist die Länge der Silben angegeben. Ein Verzeichnis der wichtigsten Fachausdrücke ist beigegeben, ebenso zahlreiche, sonst schwer auffindbare geographische Erklärungen. Be- sonders lesenswert ist das Kapitel über Nomenklatur, den berühmten Zankapfel so vieler Gemüter, S. 1 — 12. Es steht darin sehr viel recht Beach- tenswertes, auch wenn monches davon nicht immer im Sinne der hohen Nomenklatur-Kommission aufgefaßt wird. Im übrigen ist der Stoff in zwei große Kapitel geteilt. S. 13 — 116 umfaßt die Namen der Gattungen und Untergattungen. S. 117 — 255 die Namen der Arten. Varietäten und Fachausdrücke. Möge das mühsame Werk, dessen Kleinarbeit wohl wenige voll und ganz ahnen, recht viele Freimde finden. Walther Hörn. I>ahl, Prof. Dr. F., Vergleichende Psychologie oder die Lehre von dem Seelenleben des Menschen und der Tiere. Verlag Gustav Fischer, Jena. 1922. 8«. 110 + VI S. 25 Textabbild. Preis 35 M. (geb. 62 M.). Es sind schwierige und dunkle Probleme, an welche sich der Ver- fasser vom zoologischen Standpimkt heranwagt. Ein geschichtlicher Überblick führt zimächst in die unbewußten Bewegimgsvorgänge im Or- ganismus ein. Es folgt dann die Erörterung der Bewußtseinsvorgänge einfachster Art, der Sinneswahrnehmungen und ihrer Gefühlswerte im Tierreich, dann der Gefühle als Ursprungstriebe, dem sich die Kunsttriebe der Tiere anschließen. Der Begriff der Bewußtseinsvorgänge wird erklärt und der Reihe nach die Begriffe Assoziation, Gedächtnisbeobachtung, soziale Gefühle und Staatenbildung, höhere Bewußtseinsvorgänge, Ge- wohnheitsautomatismus, Gewohnheitsreflexe und Träume analysiert. Zum Schluß Ausblicke in die Zukimft, Hoffen und religiöse Gefühle, sowie Schilderimg der ., Zufälligkeiten", welche den Menschen haben entstehen lassen. Walther Hörn. Schröder, Prof. Dr. Chr., Handbuch der Entomologie. 8. Lief. Bd. III« S. 369— 464. Verlag Gustav Fischer. Jena. 1922. 8». 93 Textfig. Pr. brosch. 50 M. Die Lieferung bringt aus Handlirschs Feder den Schluß der Phylo- genie und den Anfang der systematischen Übersicht. Das letztere Kapitel ist ein glänzender Versuch, zum erstenmal alle Familien aller In- sektenordnungen der Erde nebst ihren Jugendformen in einer Tabelle zu vereinigen. Für Systematiker ist dabei besonders wichtig, daß die Unter- scheidung in er.ster Linie Merkmale verwendet, die leicht und ohne Zer- störung des Objektes sichtbar sind. Es folgt dann die gesonderte Bear- beitimg der einzelnen Ordnungen, denen stets eine Bestimmungstabelle usw. der einzelnen Unterordnungen, Familien, Unterfamilien und nötigenfalls auch Tribus beigegeben ist. Möge die schöne Arbeit bald weiter erscheinen. Walther Hörn. Entomolog. Mitteilungen XI, 1922, Nr. 5. 217 Krancher, Prof. Dr. 0., Entomologisches Jahrbuch XXXI. Verlag Frankenstein & Wagner, Leipzig. 1922. kl.-S«. 164 S. 2 Taf . (1 kol.) u. 3 Textfig. Preis 14 M. Ein Entomologen -Kalender! Blattminen (Hering!). Allerlei All- gemeines und Spezielles über Lepidopteren , Coleopteren imd Ilymenopteren ; dazu Nekrologe. Literatur und Inserate, alles in geschickter Weise zu- sammengestellt. Walther Ilorn. Krancher, Prof. Dr. 0., Erlebtes und Erprobtes aus dem Gebiete der praktischen Entomologie. Verlag Alfred Kernen, Stuttgart. 1922. 8". 157 S. 60 Textfig. Preis 80 M. Eine für Anfänger bestimmte Einführung in Entomologie und entomo- logisches Sammeln. Aus dem vielseitigen Inhalt sei angeführt: Fang im Winter, Fang an Weidenkätzchen, Raupen -Kratzen, Sesien, Ködern, Lichtfang, Klopfen, Präparation, Züchten, Kauf und Tausch, biologisches Sammeln und Aufstellung von Sammlungen. Walther Hörn. Floerioke, Dr. K., Spinnen und Spinuenleben. XI. Aufl. Verlag Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Kosmos, Stuttgart. 1919. 8". 77 S. 39 Textfig. Die Zahl der Auflagen ist die beste Empfehlung! Im Plauderton wird viel über Biologie usw. der Spinnen gelehrt. Walther Hörn. Friese, Prof. Dr. H., Die europäischen Bienen (Apidae). Das Leben und Wirken unserer Blumenwesi3en. Eine Darstelhmg d. Lebens- weise unserer wilden wie gesellig lebenden Bienen, nach eigenen Untersuchungen für Naturfreunde, Lehrer und Zoologen. Lief 1. Verlag Vereinigung wissenschaftl. Verleger, Wal th er de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig. 1922. H°. S. 1-112. 7 kol. Taf. u. 32 Textfiguren. Preis 150 M. Ein kühnes Unternehmen bei den heutigen Druckpreisen, dem wir viel Glück wünschen. Die Einleitung handelt über die systematische Stellung der Bienen; dann Anatomisches, Geographisches, Nutzen, Nestbau und Nestanlage, Phylogenie, Systematik und Stammbäume, Bhimen- besuch (Duft und Farbe), schließlich Anfang der Aufzählung der einzelnen Gattungen mit Schilderung der Ilauptarten. Der reiche farbige Tafel- schmuck (es sollen 33 kol. Tafeln werden !) ist absichtlich stark schematisch gehalten. Walther Hörn. Archiv für Hydrobiologie. Herausgegeben von Prof. Dr. A. Thienemann. Bd. XIII. Heft 3 u. 4. Verlag E. Seh weizerbartsche Verlags- buchhandlung (Erwin Nägele). Stuttgart 1922. 8». S. 347-607-793. 6 Taf. u. 21 Textfig. Die inhaltsreichen Hefte enthalten so mancherlei Entomologisches und für Entomologen Wichtiges z. B. über Clüronomus- Arten der nord- deutschen Tiefenfauna. Besondere Beachtung verdienen aber vor allem die Verhandlungen über die Gründungsversammlung der internationalen ^Bereinigung für theoretische und angewandte Limnologie in Kiel und Plön, 3.-6. August 1922: Ein Glanzerfolg für deutsche Energie und deutsche Wissenschaft in der jetzigen schweren Zeit! Walther Hörn, IG* 213 • Neuere Literatur. Jahrbuch der angewandten Naturwissenschaften. XXXII. Jahrg. 1920/21 Herausgegeben von Dr. A. Schlatterer. "S-erlag Herder & Co. Freiburg i. Br., 1922. 8». SgS + XVI S. 20 Tnf. u. 48 Textfig, Preis 400 M. (+ Teuerungszusclilag). Ein auffallend schön ausgestatteter Jahrgang mit dem bekannten vielseitigen Inhalt: Technik, Chemie, Forst- und Landwirtschaft, Medizin, Luftfahrt, Erdkunde, Himmelserscheinungen, Pflanzenzüchtung, draht loser Überseeverkehr, allerlei Fragen der Praxis und Totenschau. Für Entomologen so mancherlei: Zwiebelkrankheiten, Feinde von Gespinet- pflanzen, Weidengjill- und Stechmücken, Wollaus, Bienen usw. Walther Hörn. Zander, E., Der Erlanger Bienengarten. Mit 12 Abbildungen. Verlag- Theod. Fisher, Freiburg i. Br. 1922. 8". 18 S. Das Büchlein ist ein Fülirer durch die ,, Bienen-, Pflanzen- und Ge- dankenwelt" der bayrischen Lande.sanstalt für Bienenzucht. Trapp man 11 . Archiv für Bienenkunde. Jahrg. HI, Heft 6 — 8. Verlag Theod. Fisher . Freiburg i. Br. 1922. 8°. Preis 15 + 15 -f 20 M. Heft 6: B. Manger, H. Hoff mann, Eennie-Boedicker , H. Raebiger, E. Wiegert u. K. Brünnich: Neue Bienenkrankheiten . Über die durch Tarsonemus wooäi hervorgerufene Insel-Wight-Krankheit,. über den Paratyphus der Honigbiene und Katalepsie bei Bienenköniginnen. Bücherbesprechungen. — Heft 7: L. Armbruster: A^ ergleichende EichungR- versuche an Bienen und Wespen. Ein Beitrag zur Messung des mittelbaren Bienennutzens, der Bestäubung von Nutzpflanzen. — A. Koehler: Zur Funktion des Bienen stach eis. — P. Herbst: Zur Biologie der Honigbiene in Chile. — K. Schmidt: Die Zeitschriften der Drory -Bibliothek (127 in - und ausländ.) Heft 8: J. Kiek und L. Armbruster: Die Bienenkunde des Altertums. III. Columella u^nd Plinius: Die Bienenkunde der Römer. — Jahrgang I"V, Heft 1, 1922. Preis 20 M. (Jahrgang 50 M.). G. Ebert, Zur Massenentwicklung der Bienenvölker (2 Teile) und L. Armbruster, Brutnestmathematik und Brutnestbiologie. Mit Hilfe des Wägestockes zahlenmäßige Berechnmig und kurvenmäßige Darstellung der Entwicklungsverhältnisse eines Versuchsvolkes, eine Messungsmethode, die in der von Ebert ausgeführten Weise nur einen mathematischen Ideal - fall darstellen kann. Armbrusters Stellungnahme dazu als Biologe und Imker: bei seiner ruhigen Sachlichkeit und vollen Würdigung der Unter- suchungsergebnisse Eberts ist die die Kritik ablehende und eich verletzt fühlende Art Eberts unverständlich. — H. Friese, Über die treibende Kraft in der Bienen entwicklung. — A. Seibert, Eierlegende Arbeiterinnen trotz vorhandener normaler Königin. - Bücherbesprechungen. Trappmann. Gedruckt bei A. W. Hayn'g Erben, Potsdam. Deutsches Entomologisches Institut der Kaiser - Wilhelm - Gesellschaf t (früheres „Deutsches Entomologisches Museum"). Folgende Entomologen haben sich ihm bisher angeschlossen: L. V. Hey den, Letzner, Rolph, Metz 1er, A, und C. Stern , Koltze, Roeschke, W. Hörn, K. und Sigm. Schenkling, Leon hard, Hubenthai, v. Bennigsen, Stock, Kläger, Künne- mann, Closs, Paul Meyer, Fiedler, Franklin Müller. C. Sc hau fuß. Das Deutsche Entomologische Institut umfaßt vier Abteilungen: I. Bibliothek. Außer Einzelbeständen sind folgende Bibliotheken vereinigt: Sommer, Roger, Herrich-Schäffer (zum Teil), A.Förster, Haag (der größte Teil), Lederer, Kraatz, Konovi^, O. Schwarz, Breddin, Th. Becker-Liegnitz. Vermacht sind dem Institut die Bibliotheken Leonhard, Hörn, Roeschke, Sigm. Schenkling, Stock, Dalla Torre (Separata), Franklin Müller, Kleine. II. Publikations-Abteilung: Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". III. Abteilung für Insekten-Metamorphosen. IV. Sammlungs-Archiv, welches folgende Kategorien umfaßt: 1. Biologische Sammlung (getrocknete und Alkohol-Präparate), 2. Sammlung von Monstrositäten, kranken und Krankheiten über- tragenden Insekten, Inklusen, 8. Bildersammlung von Entomologen: Sie umfaßt außer Einzel- bildern die Sammlungen Kraatz, Schaufuß, Koltze, v. Heyden und Staudinger & Bang-Haas, Ragusa. Vermacht ist die SammlungH o r n (inkl. Sammlung Rogenhofer, v. Hopffgarten und Chr. Schröder). 4. Sammlung historischer Dokumente: Sie umfaßt außer Manu- skripten, Briefen usw. berühmter Entomologen die Korrespondenz Ger mar, Sommer, Heinemann, Kiesenwetter, Le- derer, Harold (Teile), Ferrari, Kraatz, Kowarz, Schilsky, L. v. Heyden, Koltze, Bickhardt, Kuwert. ■'). Insektensammlung, welche außer großen Einzelbeständen, Ausbeuten usw. folgende Kollektionen vereinigt: Coleoptera: Kraatz, Letzner, Rottenberg, Rolph, A. und C. Stern, Metzler, Rivers, Hacker, O. Schwarz, K. und Sigm. Schenkling, Zang, v. Bennigsen, Backhaus, Kläger, Koltze, V. Heyden, Pape (Anthribiden und exot. Crucuüonider.), Künnemann. Hymenoptera: Konow, Frhr. v. Leon hard i. Hemiptera (Heteroptera und Homoptera): Breddin. Diptera: Lichtwardt Lepidoptera: Pfützner, Saalmüller (Micros), O. Schultz, V. Gizycki. Vereinigung zur Förderung des ,,Deutschen Entomologischen Institutes^^ Die Vereinigung unterstützt das „Deutsche Entomologische Institut" in Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20, durch: 1. Überweisung von Insekten, biologischen Objekten. Literatur usw., 2. Beihilfe zur Herausgabe der Zeitschriften „Entomologische Mitteilungen" und „Supplementa Entomologica". Die Vereinigung besteht aus: I. Abonnenten, welche vorläufig jährlich 600 Mark (Ausländer 1200 bis 1500 Mark je nach den Ländern : siehe II. Seite des Umschlags) zahlen, IL Mitgliedern, welche die Zeitschrift jährlich mit einem Beitrag von mindestens 1000 Mark (Ausländer 2000—2500 Mark je nach den Ländern : siehe II. Seite des Umschlags) unterstützen, IIL Ehrenmitgliedern. Allen unter L — III. Aufgeführten steht die Benutzung des Institutes und seiner Bibliothek sowie kostenlose Zustellung der Entomolog. Mitteilungen zu mit der Bestimmung, daß sich der Versand immer auf ein Jahr fortlaufend erneuert, falls nicht vierzehn Tage vor Schluß des Jahres eine schriftliche Kündigung bei der Redaktion einläuft. — Zahlungen können auf das Konto „Verein zur Förderung des Deutschen Ent. Institutes" bei der Dresdner Bank, Wechselstube A II in Berlin-Lichterfelde oder auf das Konto „Deutsches Ent. Institut" Postscheckkonto 104 522 Postscheckamt Berlin erfolgen. Berlin-Dahlem. Goßler-Str. 20. Walther Hörn, Geschäftsführer. „ Entomologische Mitteilungen. " Die Zeitsclirift erscheint 4—5 mal jährlich ; sie bringt Originalarbeiten über Systematik, Biologie, Zoogeographie, Museologie, Nomenklatur, Bibliographie und Geschichte der Ento- mologie, ausserdem Rezensionen entomologischer und allgemein naturwissenschaftlicher Werke. Die Abonnenten haben Vorzugspreise für Inserate, welche sonst mit 10,00 Mk. für die zwei- gespaltene Zeile (umfangreichere Inserate entsprechend billiger) berechnet werden. „Supplementa Entomologica." Eine selbständige, in zwanglosen Heften erscheinende Zeitschrift, die als Ergänzung der ,Ent. Mitteil." gedacht ist. Bisher erschienen Heft 1—8 (1912—19). Gesamtpreis für Abonnenten der „Ent. Mitt" = 3000 Mark. Dabei 607o Ermäßigung für Deutschland, Österreich, Ungarn, Polen, RufMand; 10 20 "/o Ermäßigung für die Länder mit mittlerer Valuta. Porto extra. Deutsches Entomologisches Institut. Berlin-Dahlem, Goßler-Str. 20. Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Walt her Hörn iri Dahlem. •)J^}7 t»D AiJ i -^