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Zusendung unter Rrezband besorgt der V erlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von. 40 Pfe. auf das Vierteljahr. ERREGT er ra N 0000000 Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslich an den Herausgeber nach Meissen 3 (Sachsen) zu richten. Telegramm-Adresse: Schaufuss, Oberspaar-Meissen. - Fernsprecher: Meissen 642. } Nr. 1. Fortschritte auf dem Gebiete entomologischer Forschung. Besprochen vom Herausgeber. Eine neue Ordnung der Arthropoden — gewiss ein Thema, das schon des sorgfältigsten Studiums wert ist. So hat denn Prof. Antonio Berlese seiner jüngst von uns (No. 21. 1909) besprochenen Arbeit über die Acerentomiden sehr bald eine neue folgen lassen, und zwar eine 130 Seiten starke, mit 17 Tafeln ausgestattete Monographie (Redia, VI. 1), die nicht nur allen ..Ansprürhen gerecht wird, die man zu‘ stellen wagen darf, sondern den Meister zeigt, als den wir den Verfasser aus seinen bisherigen Arbeiten kennen. Nach- dem einmal die Aufmerksamkeit auf die winzigen Tier- chen gelenkt worden war, haben sich innerhalb 2 Jahren schon 10 Arten auffinden und feststellen lassen. So kann Berlese die Myrientomata, wie er sie nunmehr endsiltig nennt, bereits mit 2 Familien, den Aceren- tomidae und Eosentomidae, erstere mit 2 Gattungen 3. Eosentomon. 1. 2. Acerentomon. (Acerentomon Silv und Acerentulus Berl.), letztere mit - 1 Gattung (Eosentomon Berl.) vorführen. Es ist schon - bekamnt, dass die Tiere den Myriapoden nahe stehen, übrigens den Thysanuren ähneln, die Fähigkeit besitzen, sich auszudehnen und zusammenzuziehen, durch Mangel - von Fühlern ausgezeichnet sind, in den auf der Kopf- _ unterseite gelegenen Mundteilen _ ziemlich übereinstimmen, einen gut abgesetzten drei- teiligen Thorax, drei kräftig entwickelte thorakale | u Beinpaare und 3 undeutliche abdominale Beinpaare und 12 Hinterleibsringe haben. Bei den Larven treten (zwischen dem 8. Hinterleibsringe und dem Pygidium Sonnabend, den l. Januar 1910. mit den Insekten In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz.Lehmanns Verlag,.&. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Auftr: äge, Keldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. 2 ‘ 2 Jahrg ang. bei jeder Häutung ein. neuer Ring en so dass erst 9, dann 10, 11, endlich 12 Hinterleibsringe zu sehen sind, Den von Börner (Zool. Anz. XXXIV S. 100) erhobenen Zweifel, ob nicht Silvestri die Fühler für Maxillarpalpen gehalten habe, widerlegt Berlese. An Arten kennt Berlese: Acerentomon Doderoi Silv. (1900 u, Nord- und Mittelitalien); microrhinus Berl. (1600 «, Mittel- und Norditalien). Acerentulus Tiarneus Berl. (1240 wu, Trient); confinis Berl. (1500 «, Nord- und Mittelitalien); cephalotes Berl. (950 u, Toskana); gracilis Berl. (850 u, Mittelitalien); pusillus Berl. (600 u, Mittelitalien). Proturentomon minimum Berl. (620 wu, Florenz). Eosentomon transitorium Berl. (1300 uw, Mittelitalien); Ribagei Berl. (1400 u, Trient). — Wie vorauszusehen, haben sich auch bereits andernortes Myrientomata ge- funden. So hat Prof. Wheeler in Amerika eine Art entdeckt, die Silvestri (Atti R. Acad. dei Lincei XVII, 1, 8. 7) als Eosentomon Wheeleri beschrieben hat und die in Mexiko eine Rasse: v. Mexicanum Silv.. bildet. Robert Evans Snodgrass hat den „Thorax der Insekten und das Flügelgelenk“ einer vergleichenden morphologischen und terminologischen Betrachtung unterworfen (Proceed. U. S. National Museum, XXXVI, S. 511—595, 29 Tafeln). Ist er auch nicht zu neuen Theorien gelangt, so ist die Arbeit doch für den Ento- mologen von Wert, denn man kann dem Verfasser ohne weiteres beistimmen, dass es der Insektenkunde nicht zum Vorteil gereicht, wenn die $pezialisten jeder ein- zelnen Familie ihre eigene Terminologie schaffen und anwenden, während der Körperbau aller Insekten in den Grundzügen übereinstimmt und wir recht gut mit einheitlichen Bezeichnungen auskommen. Dabei ist es keineswegs nötig, strenge Prioritätsregeln für die ana- tomischen Ausdrücke festzuhalten, wohl aber soll man eine Bezeichnung nur für den Körperteil anwenden, für den sie erstmalig geschaffen wurde. Wenn also Audouin 1824 den Terminus: Trochantinus für die Platte vergab, welche zwischen Epimerum und Coxa liegt, so ist es nicht gestattet, dass Packard mit ihm den hin- teren, an dem Epimerum anliegenden Teil der Coxa belegt. Snodgrass geht von dem embryonalen Befunde aus, bespricht die Segmentation. von Kopf und Leib, ferner den Mikrothorax, Thorax und das Flügelgelenk ' im Allgemeimen und bei den einzelnen Familien. Ueber die Geschlechtsbildung bei Bienen gibt es mehrere Theorien: 1. Pflüger und Metzger nehmen an, dass. bei der Königin ein besonderes Geschlechtsargan zur Reproduktion von Männchen existiert. 2. Lenhossek und 0. Schultze setzen das Vorhandensein zweierlei Eier voraus, deren Geschlecht bereits vor der Befruch- tung bestimmt ist: männliche und weibliche; die Befruchtung ist nur für die weitere Entwicklung der weiblichen Eier nötig; die Bildung der weiblichen Eier in der Königin geht nur bei guter Ernährung der letzteren vor sich. 3. Die Theorie von F. Dickel, gestützt von Kipping und Bethe, besteht darin, dass äussere Faktoren geschlechtbestimmend einwirken; bei normal kopulierten Königinnen sind alle Eier befruchtet; unbefruchtete Eier ergeben nur Drohnen. 4. Dzierzon nimmt die Be- fruchtung der Eier als eine Notwendigkeit zur Bildung des weiblichen Geschlechtes an; die Drohnen entwickeln sich ausschliesslich aus unbefruchteten Eiern. „Diese Theorien“ sagt Professor Dr. Porph. Bachmetjew (Zeitschr. f. wiss, Zool. XCIV. 1) „könnten bei kleinen gegenseitigen Nachlassungen miteinander vereinigt werden, Nach Dzierzon entwickeln sich aus unbe- fruchteten Eiern nur Drohnen, während zur Bildung von Arbeiterinnen die Eier unbedingt befruchtet sein müssen. Nach Lenhossek und Schultze ist das Geschlecht bereits vor der Befruchtung bestimmt, aber aus weiblichen Eiern können keine Arbeiterinnen entstehen, wenn diese Eier nicht befruchtet werden. Somit widersprechen sich beide Theorien nicht, Dzierzons Vertreter sollten nur zulassen, dass das Geschlecht der künftigen Individuen bereits vor der Befruchtung des Eies bestimmt ist, während die Befruchtung nur zur weiteren Entwicklung des weiblichen Eies nötig ist, um daraus eine Arbeiterin zu erhalten. Folgerung der vereinten Theorie ist die allbekannte Tatsache, dass eine unbefruchtete oder eine alte Königin, bei welcher in der Samentasche kein Samen mehr vorhanden ist, ausschliesslich Drohnen geben. Mit kleinen Abänderungen lässt sich auch die Dickelsche Theorie vereinen. Da alle Eier bei einer normalen Königin nach Dickel befruchtet sind, so müssen aus denselben nach Lenhossek und Schultze sowohl Arbeite- rinnen als Drohnen sich entwickeln und das wird auch beobachtet. Bei einer nicht kopulierten oder alten Königin und bei einer Arbeiterin sind die Eier unbe- fruchtet womit auch Dickel einverstanden ist —, deshalb können nach der Theorie von Lenhossek und Schultze sich keine Arbeiterinnen entwickeln, sondern nur Drohnen. Wenn wir. die Theorie von Lenhossek und Schultze als Grundlage annehmen und alles Ueber- flüssige weglassen, können wir alle oben erwähnte Theorien in folgende vereinigen: das Geschlecht der künftigen Biene ist bereits im Ei vor seiner Befruchtung bestimmt, weswegen man das Vorhandensein zweierlei Eier annehmen muss, männlicher Eier, die nur Männchen ergeben, und weiblicher Eier, aus denen Weibchen ent- stehen. Männliche Eier bedürfen zu ihrer Entwicklung keiner Befruchtung, während die weiblichen Eier ohne Befruchtung keine Weibchen erzeugen können“. Hier- bei wird also der Einfluss äussere Faktoren auf die (seschlechtsbildung, welche Dickel, Kipping und Bethe durch die Arbeiterinnen wirken lassen, es wird der Einfluss der besseren Ernährung auf die Bildung der weiblichen Eier in der Königin, wie ihn Schultze an- nimmt, und es wird schliesslich die sterilisierende Wir- kung der Samenfäden auf die männlichen Eier, wie solche Lenhossek nebenbei vermutet, zunächst bei Seite ge- lassen. Bachmetjew stellt sich nun folgende Fragen: l. Da die männlichen Eier zu ihrer Entwicklung keine Befruchtung brauchen, welche Bienenform wird sich aus denselben entwickeln, wenn sie befruchtet werden? :. Wenn die weiblichen Eier ohne Befruchtung keine Weibchen ergeben können, geht dann aus ihnen eine anderen Bienenform hervor oder steht die Entwicklung still? Er sucht die Antwort auf „analytisch-statistische Methode“ nach dem Vorgehen von A. Quetelet (1835) und kommt zu folgendem Ergebnisse: 1. Die Befruch- tung der männlichen Eier stört die Entwicklung der Drohnen nicht. 2. Aus unbefruchteten weiblichen Eiern entwickeln sich Drohnen, diese sind aber eine Mischung von „männlichen“ und „weiblichen“ Drohnen, „falsche Drohnen“ (die sich nach Diekel auch morphologisch unterscheiden). Die „analytisch-statistische Methode“ beruht darauf, „dass man auf der Abszissenachse die Werte irgendwelchen variierenden Merkmales und auf der Ordinatenachse die Anzahl der Exemplare, die dieses Merkmal besitzen (Frequenz) aufträgt. Die auf diese Weise erhaltene Kurve besitzt in der Regel mehrere Maxima der Frequenz. Aus der Anzahl dieser Maxima schliesst man, ob das untersuchte Material von einer reinen Rasse abstammt (im Falle eines Maximums) oder ob dasselbe eine Mischung von 2 oder mehr Rassen (im Falle zweier ‘oder mehrerer Maxima darstellt“. „Die Befruchtung verursacht 2, die Parthenogenese 1 Maximum‘. Neue Literatur. Erhalten und Aufstellen der Tiere* behandeln E. E. Leonhardt und K. Schwarze in einem dreiteiligen Werkchen (Neudamm, J. Neumann; zus. geb. A, 4.50). Der 2, Teil ist den Arthropoden gewidmet. Er entspricht durchaus seinem Zwecke und steht auf der Höhe der Zeit, sodass wir seine An- schaffung (AM. 1.30) empfehlen können. Solche wird namentlich denen anzuraten sein, die sich dem Sammeln einer ihnen bisher weniger bekannten Insektenfamilie oder der Entwicklungsstadien zuwenden wollen ; sie finden sachverständigen und ausgiebigen Rat*). Weniger bekannt als das Konservieren der Insekten ist im Allge- meinen das der Kriechtiere, Lurche, Fische und niederen Tiere. Hier ist Leonhardt, als technischer Beamter des Dresdener Zoolo- gischen Museums, ganz in seinem Elemente und bietet, oft auch durch Abbildungen unterstützt, reichliche Belehrung, eleichviel ob es sich um Trockenpräparate, Spiritus- bez. Formalinpräparate oder um Skelette handelt, ob einzelne Tiere oder Entwicklungs- reihen in Frage kommen. Wesentlich eingehender befasst sich mit dem Sammeln und Aufstellen der Insekten Nathan Banks (Smithson. Instit., U. S. Nat. Mus., Bull. 67) in einer reichillu- strierten Neuauflage des 1892 von Riley herausgegebenen gleich- betitelten Bandes, Er hat aus der amerikanischen Literatur zu- sammengetragen, was ihm erreichbar war, zudem haben ihn einige Kollegen, wie die Coleopterologen E. A. Schwarz und Hopkins unterstützt, er veranschaulicht auch manches im Bilde, was in Europa weniger bekannt und doch praktisch erscheint, aber ein Vertiefen in die Lektüre hat uns den Eindruck nicht genommen, dass dem bekannten und geschätzten Forscher der Stoff nicht „gelegen“ hat Die modernen europäischen Hilfsmittel sind ihm unbekannt geblieben oder (Photeclector; Banks schreibt Photo Klector) kaum bekannt geworden, er klebt an alten, den vor 60 Jahren erschienenen Sammelanweisungen von Kiesenwetter und Reibisch entnommenen Bildern, und gar vieles vermissen wir, was geeignet ist, Sammler zu erziehen, die in die Neuzeit passen, d. h. die wissenschaftlich zu sammeln verstehen, ohne dabei den gesunden Standpunkt zu verlieren. Reine Freude kann man an einem kleinen Heftchen haben, einem Sonderabdrucke (Zeitschr. f. wiss. Insektenbiol. V. 1909), be- titelt; „Wie und was muss insbesondere der Schmetterlingssammler sammeln, züchten und beobachten, um seinen Fleiss der Wissen- schaft nutzbar zu machen ?“, verfasst von Dr. med. K. Hasebroek. In knappester Form werden Tagebuch, Lokalfauna, Häufigkeit und Seltenheit des Vorkommens und künstliche Einbürgerung der Falterarten, Geographische Verbreitung, Wandertrieb, Variation und deren Ursachen, Züchtung von Abarten, Raupenzucht und alles was dabei zu beobachten und festzustellen ist (Eigelege, Ueberwinterung des Eies, Beschreibung der Raupe, Raupenwägung, Krankheiten, Generationen, Feststellung der Art durch die Zucht, Erzielung neuer Abarten, von Zwittern und Misshbildungen, Futter- pflanzen, Treiben und Ueberliegen, Geschlechtswitterung der Raupen, Kanibalismus, Schmarotzer), Vorgang der Verpuppung, Puppenruhe und Schlüpfzeit, Verhältniszahl von 5 und 99, Entfalten der Flügel, besprochen, und es wird weiter auf rein "experimentelle „Das Sammeln, *) Abbildung 6 gehört wohl auf Seite 45 !? omas Aufgaben für den Züchter hingewiesen, wie die Klarstellung, wie Zwergformen entstehen, welche Beziehungen zwischen Futterpflanze und Raupenfärbung, zwischen Futterpflanze und Falterkleid be- stehen, zwischen Licht und Raupen- bez. Puppenfärbung. Es werden die Temperaturexperimente in ihrem Wesen und ihrem Werte geschildert, die Kreuzungszucht, und es wird schliesslich darauf hingewiesen, auf was alles man in der freien Natur achten soll: Flugart, Geschlechtsduft, Beziehung zwischen Pflanzen und Insekten, Ruhe und Ermüdung, Kopulation und Eiablage, Flug- zeiten, Zahlenverhältnis der Geschlechter, Raupenlebeu und -Ge- wohnheiten, Zusammenleben mit anderen Tierspezies, Epidemien, Anpassung an äussere Bedingungen. — Wenn sich doch mancher Entomophile diese Stichworte einprägen wollte! — Dem Glauben, dass die mancherorts in den letzten Jahren beobachtete Zunahme an Melanose der Falter auf die Einwirkung der Ausdehnung der Industrie mit ihrer Russ- und Raucherzeugung zurückzuführen sei („Industrie-Melanismus*) tritt Rich Dieroff (l. e. V. S. 398) entgegen, der selbst in einer industriereichen Gegend wohnt, in der in den letzten 10—12 Jahren die dunkle Aberration eremita von Psilura monacha L. bei weitem überwiegt. Er sieht die Ursache der Melanose in reichlichen kalten Nebeln und Feuchtigkeit, wie das wohl mit Standfuss die meisten heutigen Forscher tun. In Mexiko findet man, so teilt der auf einer Forschungsreise befindliche L. Diguet (Bull. Soc. Acelimat.) mit, in manchen Gegenden, namentlich unter den Nachkommen der tarasquischen Indianer, die den Hauptbestandteil der eingeborenen Bevölkerung Michoacans bilden, noch die eigenartige (Gewohnheit, die Netze einer gesellig lebenden Spinne in den Zimmern als Fliegenfalle zu benützen. Diese „Mosqueros“, wie man die Netze nennt, werden alljährlich vor der Regenzeit in den Wäldern der Gebirge geholt, um samt den Zweigen, an denen sie befestigt sind, an der Zimmer- decke aufgehängt zu werden. Sie sind dann auch auf dem Markte käuflich. Nach Bestimmung des Arachnologen Eugene Simon handelt es sich um die Gewebe einer Spinne, die er kürzlich als Coenothele gregalis beschrieben hat. Sie lebt mit Vorliebe auf den in etwa 2500 m Höhe wachsenden Gebirgseichen Quercus polymorpha und bildet gemeinsam (respinste bis zu 2 Quadratmeter Grösse. Als Commensale findet sich auf den Netzen in Mengen der Käfer Corticaria nidicola Grouv. ein, der sie von allem Ueber- flüssigen, insbesondere von den ausgesaugten Kadavern, säubert. Weiter aber kann man an den tieferen Stellen Gruben oder Taschen finden, im denen sich aller möglicher Detritus aufspeichert und verschiedenen Insekten eine Nahrungsquelle bietet Als Tischgenosse hat“man in den Netzen auch eine Spinne aus der Gruppe der Drassiden angetroffen, Poecilochroa convictrix E. Sim., die sich gelegentlich wohl selbst an ihren Gastgebern vergreift. . . E. Andres von uns mehrfach besprochene Abhandlung: Elevage des Vers a Soie sauvages ist in Paris bei @. Ficker als Sonderabzug erschienen (256 Seiten mit 113 Abbildungen). Eine a. a. OÖ. kürzlich von Ernst Schlegel gegebener Hinweis auf die mögliche Verwendung der Seide von Hyponomeuta bringt ‚die von Andre (Bull. trim. Soc. Hist. Nat. Macon III S. 322) reproduzierte Mitteilung ins Gedächtnis, dass nach der Bibliotheque universelle Vol. 28, no 2., Fehr. 1825, ein polnischer Edelmann Bernatowitz Zeuge von Versuchen war, die Leutnant Hebenstreit in München zu dem Zwecke anstellte, Hyponomeutaraupen zum Spinnen von Wattschleiern zu verwenden. „Er spannte einen grossen starken Papierzylinder in einen Rahmen, welch letzteren er mit einem Gemisch von Unschlitt und Oel bestrich, um die Flucht der Raupen zu hindern, und fütterte diese bald an dem einen, bald an dem andern Ende mit Blättern, so dass sie gezwungen ‚waren, häufig über die Fläche zu laufen. Da nun die Raupen die (re- wohnheit haben, immer einen Seidenfaden hinter sich zu lassen, bedeckte sich die Oberfläche des Zylinders bald mit einer dichten Schicht gekreuzter Fäden. So erhielt Hebenstreit ein reines und gleichmässiges Gespinnst von mehr als 7 Quadratfuss und von prächtigem Glanze. An diesem hatten 500 Raupen in der Zeit vom 5. zum 16. Juni gearbeitet.“ Ob es aber technisch verwertbar war, darüber verlautet nichts. Pieris melete L., welche eigentlich im Norden Indiens, im Himalaya und Zentralasien zu Hause ist, aber auch einer der gemeinsten Schmetterlinge der Insel Hongkong sein soll, wo die Raupe den Kohlpflanzungen Schaden tut, ist neuererzeit auch in Singapore gefangen worden. Singapore hat mit Hongkong lebhafte Handelsbeziehungen, namentlich wird Gemüse eingeführt. Das ‚ist wohl der Weg, auf dem der Weissling, nach L. Martin -(Ent. Zeitschr. XXIII. S. 161), in die Hitze unter den Aequator gelangt ist. Wenn (Redia V) Prof, Trotter die Priorität für den Gedanken, karnivore Insekten zur Bekämpfung von Insektenplagen heran- zuziehen für Boisgerand in Anspruch nimmt (Trotter schreibt Boisgiraud), so weist jetzt Carlo Campbell (Redia VI, S. 193/5) nach, dass bereits 1795 ein Dr. Notarianni auf die Idee kam, die Olivenfliege durch Ameisen vertilgen zu lassen. — G. del Guercio bietet (Redia V, 2, S. 173—359) eine Monographie der italienischen Lachniden (Blattläuse). Er behandelt die Morphologie, Systematik, Biologie und ihre ökonomische Bedeutung, bespricht die Untersuchungs- und Konservierungsmethoden, gibt eine Biblio- graphie und eine Menge schöner Tafeln. „Beiträge zur Kenntnis der paläarktischen Ephemeriden“ „ver- öffentlicht Simon Bengtsson in der Lunds Umiversitets Ars - skrift (N. F. Afd. 2, Bd 5, No. 4 = Kongl. Fysiografiska Sälls- kapets Handlingar NF. Bd. 20, No. 4). „Seit der Zeit Linnes und de Geers haben die schwedischen Ephemeriden nur wenig die Aufmerksamkeit der Entomologen auf sich gezogen. Zetterstedt beschrieb 1839 die in Lappland angetroffenen Formen und erwähnte kurz die ihm aus dem übrigen Schweden bekannten Arten, Schliesslich gab Pfarrer Wallengren 1882 ein Verzeichnis der Ephemeriden der skandinavischen Halbinsel, in denen er 17 Arten aus 7 Grattungen nannte.“ Bengtsson hat nun seit einigen Jahren (die meisten Provinzen Schwedens eigens zu dem Zwecke bereist, Material für eine „Monographie dieser Gruppe zu sammeln. Ueber diese Reisen sind im Arsbok der K. Akademie der Wissenschaften zu Stockholm Reiseberichte erschienen; die neuen Formen, die er entdeckte, beschreibt er in vorliegender Arbeit. Es sind: Euphyurus n. &. (neben Leptophebia Wstw. und Blasturus Eat.) albitarsis n. nomen für Ephemera hyalinata Zett. pro parte und Eph. vitreata Zett.; Ephemerella laetata; Chitonophora n. g. (neben Ephemerella) Aurivilli, mueronata: Siphlurus Zetterstedti, spinosus, latus; Siphlurella n. g. 'Thomsoni, oblita; Potameis n. g. neben Chiro- tonetes) elegans, minor; Metretopus Norvegicus Bat. Larve; Arthroplea n. g. (neben Ecdyurus) congener; Ecdyurus Joernensis. Neue Höhlenkäfer! In der Höhle Zelenjak am Cret bei Frenz (Südsteiermark) wurde ein neuer Trechus, Aphaenops Treulandi, J. Müll. (Wien, Ent. Zeit. XXVII. Ss. 273—282) entdeckt, in der wasserhaltigen Höhle bei Ragusaveechia in Süddalmatien ein neuer Bythinus (Neumanni J. Müll.), ein anderer in einer Höhle auf der dalmatinischen Insel Lissa (Issensis J. Müll.) und ein neuer Apha- obius (Maneki J. Müll.) in einer Höhle bei Trevna in Bulgarien, am Nordabhange des Schipka-Balkans, Man nimmt an, dass einstmals ein antarktischer Kontinent bestanden habe und man stützt die Theorie auf die Faunen Neu- seelands, Vandiemenslands und der Südspitze Amerikas. Die von der Hamburger Magelhaens'schen Sammelreise 1904 mitgebrachten Ameisen erbringen für die Annahme nach Forel (Mitt. Schweiz. Ent. Ges. XI. S. 381) einen neuen Beleg. Die antarktischen Ameisen haben mit den Faunen der kalten Zone des Nordens nichts zu tun. Sie enthalten wohl Tiere, die auf den ersten Blick unseren Lasien ähnlich sehen, so ähnlich, dass selbst Forscher wie Forel und Emery sie für Lasius ansprachen, es hat aber genauere Unter- suchung ergeben, dass es sich um Angehörige der Gattung Melo- phorus handelt, die ausschliesslich in Südamerika, Neuseeland und Australien leben, wo sie Kälteformen und tropische Formen bilden, letztere grösser und differenzierter. Weiter kommt in Neuseeland und Feuerland eine Kälteform der Gattung Monomorium vor, die ‘ja nördlich (wenn man von dem überall hin verschleppten M. Pharaonis absieht), nur bis Italien hinauf sich ausgebreitet hat (M. minutum); und in Feuerland besitzt das amerikanische Genus Dorymyrmex einen Vertreter, eine differenzierte Kälteform. Die antarktische Ameisen-Fauna ist also aus ganz anderen Elementen zusammengesetzt als die des Nordens. Im Magen eines im Januar erbeuteten Grünspechtes hat Escher-Kündig (l. e. 8. 382) eine Menge Teile von Fliegen gefunden, die als der Pollenia rudis angehörend bestimmt werden konnten. „Es ist die einzige Fliege, die um diese Zeit auffindbar ist, man sieht sie oft an warmen Tagen im Sonnenschein auf ver- welkten Buchenblättern sitzen, sie wird sich wohl in Baumritzen verbergen, wo sie der Specht erbeutete.*“ Bekanntlich ist Pollenia rudis eine nützliche Raupentliege. Dr. Faes (l. ce. S. 353) warnt vor der Anwendung von Arsenik- salzen gegen Pflanzenschädlinge. Euproctis chrysorrhoea ward von der Bordelaiser Brühe zwar vertrieben, aber zog sich auf andere Pflanzen zurück. — An der Reblaus machte er die Beobachtung, dass die blattgallenbildende Form das Laub der amerikanischen Reben bevorzugt, die wurzelgallenbildende Form aber dafür mehr an den einheimischen Weinstöcken getroffen wird. In einem Aufsatze über Mimetismus bei südafrikanischen In- sekten hat F. A. K. Marshall (Trans. Soc. Ent. Lond. 1902 S. 534) er- zählt, dass sich auf den von der Wespe Polistes marginalis be- suchten Blüten zahlreiche Ceria Gambiana einzufinden pflegen, offenbar um so an dem Schutze teilzunehmen, den ersterer ihr Stachel biete. „This is an excellent and typical case of Batesian mimiery.“ Analoges hat J. Bourgeois (Mitt. Schweiz. Entomol. Gesellsch. XI. S. 396) in seinem Garten in Markirch (Elsass) be- obachtet. Am ausfliessenden Baumsafte einer Rosskastanie sammelten sich Männchen von Ceria conopoides, gleichzeitig aber. und zwar in noch grösserer Anzahl Odynerus crassicornis, parietum und callosus. Dasselbe Schauspiel hat sich in den folgenden Jahren wiederholt. Beide Tiere trieb nur der Baumsaft nach der Stelle Bourgeois kann sich das aber nur durch das Schutzbedürfnis der Ceria erklären, die sich in Gemeinschaft des Odynerus sicherer fühlt. Kritische Bemerkungen. Von Dr. Fr. Sokolar, Wien. Veritas temporis filia, non auctoritatis. Die Zeiten sind — Gott sei es gedankt — vorüber, wo die Entomologie fast als Geheimwissenschaft von einigen Wenigen gelehrt oder betrieben wurde; sie wird von Jahr zu Jahr mehr Gemeingut, und wir haben heute schon unter den sog. Laien Entomologen, self- mademen, vor denen jeder Vernünftige mit Hochachtung den Hut ziehen wird. Und es soll immer besser, der Kreis der Wissenden soll stetig grösser, weiter werden. Er kann es aber nur werden, wenn den neu eintretenden Jüngern nicht Dinge zum Kauen vorgesetzt werden, die sie nicht verdauen, nicht Begriffe, „technische“ Aus- drücke, Bezeichnungen auf den Kopf geworfen werden, die sie nicht fassen können, nicht Lehren erteilt werden, die im schreienden Widerspruche stehen zu allgemeinen Gebräuchen und Grundsätzen. Der schrecklichste der Schrecken in dieser Be- ziehung ist der technische Ausdruck „Zwischenräume“ oder „Intervalle“. Im gewöhnlichen Leben weiss jeder- mann, dass ein Zwischenraum ein Raum, ein leerer Raum, ein Nichts zwischen zwei oder mehreren Dingen ist. Ein angehender Käferer soll nun plötzlich wissen, dass bei den Coleopteren die Sache auf den Kopf ge- stellt wird, dass hier der Zwischenraum ein Etwas zwischen zwei Nichts bedeute. In der Tat gibt es kaum zehn von hundert Käferfreunden, die sich über die „Zwischenräume“ klar geworden sind. Und da die richtige Erkenntnis dieser vermaledeiten Zwischenräume zur Bestimmung von ganzen Gattungen oder Gruppen unbedingt notwendig ist, so kann es nicht wunder- nehmen, dass die meisten absolut nicht imstande sind, die darauf basierenden Tabellen zu benützen, selbständig zu arbeiten, zu urteilen. Die Folge davon ist, dass manche von ihnen die betreffenden Gruppen oder Arten lieber ganz meiden, andere aber die Flinte einfach ins Korn werfen, von den Käfern gänzlieh Abschied nehmen in der Meinung, das Zeug sei überhaupt zu schwer für sie. Schuld daran trägt nur der gedankenlos gewählte, widersinnige Ausdruck „Zwischenräume, Intervalle“. Was sollen nun diese Zwischenräume an den Decken eigentlich bedeuten? Im Abstrakten diejenigen schmalen Längsräume, Längsflächen, in welche die Decke durch Linien, nämlich durch die sog. Streifen geteilt erscheint. Da aber auf diesen schmalen Längsflächen zumeist Rippen oder Rippchen, seien es glatte, seien es schuppige, kettige oder körnige oder sonst wie geformte, gewölbtere oder flachere aufgebaut sind oder darauf sitzen, so sind diese Räume eben Rippenräume, Costalräume in abstracto. Erst kürzlich habe ich einen Satz gelesen, in welchem von „Zwischenräumen zwischen den einzelnen Inter- vallen“ die Rede war! Soll da ein normaler Kopf nicht närrisch werden?! Wenn der Verfasser ge- schrieben hätte: „Furchen zwischen den Rippen‘, um die es sich tatsächlich gehandelt hat, so wäre dies vernünftig und für jedermann verständlich. Zwischen- räume zwischen den Zwischenräume zu schreiben, hatte er sich doch nicht getraut, ob zwar er nach der heutigen Terminologie ganz berechtigt gewesen wäre, dies zu wagen. Zu solchen Konsequenzen gelangt man eben, wenn man zweideutige, sachwidrige Bezeichnungen für elementare Begriffe wählt oder gebraucht. Einfach und richtig ist, einerseits das Wort Zwischen- raum oder Intervall höchstens in dem gewöhnlichen, natürlichen Sinne zu gebrauchen, im übertragenen es aber ganz fallen zu lassen, anderseits für die Elemente der Deckenskulptur Ausdrücke zu wählen, welche der Sache selbst entsprechen. So ist stets für die linearen Vertiefungen, Ritzungen der Decken, die punktierten wie die scheinbar unpunktierten der Ausdruck „Streifen“, stria, für die breiten, furchenartigen das Wort „Furche‘, sulca zu nehmen; die dazwischen liegenden Flächen sind in abstracto Rippen- oder Costalräume zu nennen. Die Rippen, Rippchen in conereto sind je nach ihrer Be- schaffenheit ganze, unterbrochene, kettige, perlenförmige, schuppige, körnige, flache oder gehobene, immer -aber Rippen und nicht Zwischenräume, ganz bosonders die primären, da ja unter ihnen die Tracheen lagern, Die Ausdrücke Punkt, punctum, Streifen, "stria, sind stets nur für die in die Oberfläche eindringenden Vertiefungen, zu gebrauchen, punktförmige, lineare Er- hebungen sind Körnchen bew. Rippchen zu nennen. Das Wort Streifen für ein flaches Band, ein flaches Längsfeld, d. h. einen flachen Rippenraum zu gebrauchen, ist gänzlich zu meiden, um die Terminologie zu stabilisieren und Missverständnissen für die Zukunft vorzubeugen. Von der Skulptur der Decken zu jener des Kopfes und des Halsschildes scheint nur ein Schritt. zu sein, in der Wirklichkeit sind beide nach meinem Dafürhalten dem Wesen, nicht bloss der Form nach zwei ganz heterogene Erscheinungen. Wie bei allen anderen Lebewesen, weist der Kopf auch bei den Käfern Züge auf. Diese Züge in ihrer Gesamtheit bilden die facies, das Antliz der Koleopteren, das von der Skulptur himmelweit verschieden ist, für jede Gattung, fast für jede Art, sogar für einzelne Rassen einer Art etwas spezifisches enthaltend. Bei der Gattung Carabus insbesondere sind die meisten dieser Gesichtszüge längst bekannt und bewertet; nur die vor dem Scheitel befindlichen sind unbeachtet ge- blieben. In meinen früheren Aufsätzen, namentlich aber in der Arbeit: „Zur Morphologie und Chromologie der Caraben (Jahrg. XXVI. d. Z.) habe ich die Existenz dieser Züge konstatiert und darauf hingewiesen, dass sie bei allen Arten des Genus Carabus mehr oder weniger deutlich wahrzunehmen sind und — was von prinzi- pieller Bedeutung ist — dass sie einen einheitlichen Charakter aufweisen. Ich habe dargetan, dass ihr Charakteristikon in zwei symmetrisch gestellten Höh- lungen, welche von ebenso symmetrisch verlaufenden runzeligen Erhebungen begleitet werden, sowie in einer dritten, etwas nach vorn gerückten, mehr oder weniger winkeligen Vertiefung besteht. Ich habe sie Ocellar- grübchen genannt, nicht so sehr wegen ihrer ocellen- artigen Form als vielmehr deshalb, weil sie höchst wahrscheinlich als die letzten Spuren von einstigen Öcellenhöhlungen anzusehen seien. Die Skulptur des Halsschildes und der Decken variiert von Art zu Art, von Rasse zu Rasse, oft von Individuum zu Individuum sehr erheblich, die Züge sind aber, wo und so oft sie sich noch deutlich zeigen, stets die gleichen. Sie können daher nicht in eine Linie mit der Skulptur gestellt werden, weil sie offenkundig nicht desselben Ursprunges sind. Wenn man also bisher die Oberseite des Kopfes bloss für mehr weniger runzelig oder für glatt angesehen hatte, so findet es seine Erklärung einerseits darin, dass man die Tiere gar nicht gereinigt, anderseits dass man bei der Präparation auf die natür- liche Stellung oder Lage des Kopfes wenig Rücksicht genommen hat; denn man sieht noch immer und überall, in welchen jammervollen Stellungen, Krümmungen und Windungen die Tiere an den Nadeln stecken, wahre Schächer zum Erbarmen. Das soll Präparation heissen! Die so präparierten, unreinen Käfer, die den Eindruck machen, als ob sie vor Krampf und Qual nicht wüssten der Plastik, wohin den Kopf zu wenden, gewähren selbstverständlich keinen oder keinen richtigen Blick auf die Plastik der Kopfoberseite. ..- Es ist somit nicht richtig, zumindest nicht genau, bei Caraben allgemein nur von einer Skulptur der Super- ficies _des Kopfes zu reden. NRegellose, runzelige Skulptur ist_bei_ manchen Arten wohl da, aber bei anderen fängt sie eigentlich erst vom Scheitel, vertex, an.und setzt sich am Halse, collum, fort. Dies sind also Elemente der Skulptur, indess die Ocellar- und sonstigen Gestaltungen der Kopfoberseite als Elemente als Gesichtsausdruck, facies, anzusehen sein werden. Aehnlich des verhält es sich mit der Oberseite ‚Halsschildes. Auch hier sind Punktierung und Runzelung ‘Elemente der Skulptur, die sonstigen) bisher gänzlich ignorierten, oft nur angedeuteten, mitunter aber sehr deutlichen und charakteristischen Erhabenheiten und Vertiefungen (vergl. den obzitierten Aufsatz) Elemente der Plastik, wie sie bei den Cicindelen z. B. über jeden Zweifel bis jetzt noch klar hervortritt. Allerdings kann man die Elemente der Plastik auch als Elemente der Skulptur i. w. S. auffassen und bezeichnen; aber da die Elemente der Plastik ganz zweifellos älteren, originären, jene der Skulptur dagegen offenbar späteren, accomodativen Ursprunges sind, so ist das bene distinguere ein unerlässliches Erfordernis einer richtigen Lehre und sollte nie ausser Acht gelassen werden. Selten begegnet man weiter einer richtigen Auf- fassung, einer präzisen Unterscheidung zwischen Form und Färbung. Man spricht und schreibt z. B. von blauen, grünen, melanosen „Formen“ eines Tieres, ohne zu bedenken, dass dies geradeso ein Wiedersinn ist, als wenn man von einem langen, breiten Rot, einem runden, winkeligen Grün, oder einem eckigen, kantigen, würfeligen, zylindrischen Blau reden würde. Wenn auch gewissen wahren, wirklichen Gestalten, Gebilden, also Formen eines Tieres gewisse spezifische Färbungen oder Farbentöne mitunter eigen sind, so folgt daraus nie und nimmer, dass man berechtigt wäre, die Begriffe. Form und Färbung zu verwechseln, wenn man exakt sein, richtig urteilen, insbesondere wenn man anderen die richtigen Wege weisen will. Es gibt unzählige Beispiele im ganzen Naturreiche, dass eine und dieselbe Form äusserst variabel ist in der Färbung, und ebenso Beispiele, dass die gleiche Färbung ganz verschiedenen Familien, Gattungen, Gebilden, Formen eigen sein kann. Es ist somit konsequent daran festzuhalten, zu lehren, dass die Färbung auch in der Entomologie eben nur als Begleiterscheinung eines Wesens, die Form dagegen als das Wesen selbst aufzufassen ist. Die herrschende Unklarheit in der Auffassung der Grundbegriffe von Form und Färbung führt dahin, dass eine Einigung über die technischen Bezeichnungen der einzelnen Ge- bilde innerhalb einer Art, also der Formen einer Species nicht erzielt wurde, dass ın dem Widerstreit der Meinungen noch immer soviel Tinte fliessen muss. Soweit man sich im ganzen Käferreiche umsieht, überall treten in Bezug auf die Form der einzelnen Individuen einer Art gleiche oder doch analoge Erschei- , nungen in grossen Zügen zu Tage, genau so, wie in der Zoologie überhaupt. Je nach dem Gesichtspunkte, sind hier folgende Fälle zu unterscheiden: I. Ziehen wir vorerst in Betracht die Gestalt eines jeden der beiden Geschlechter bei einer und derselben Art. Hier gibt es auch bei Käfern zwei Hauptregeln: Entweder ist die Gestalt der männlichen und der weib- ‚ lichen Imagines — von den Geschlechtsorganen natürlich abgesehen — die gleiche, dann liegt eben Homöo- morphose vor; oder aber es sind die Gestalten der 0 0, sei es im ganzen, sei es an einzelnen Teilen oder Gliedern merklich oder gar wesentlich verschieden von jenen der -, dann haben wir.es mit der Heteromor- phose zu tun. Der sog. „sexuelle Dimorphismus“ ist richtiger Heteromorphismus zu nennen. Wenn man aber hin und wieder noch von einem „Dimorphismus in der Färbung“ der Geschlechter hört und liest, so muss man eine solche Ausdrucksweise als widersinnig bezeich- nen. In Wirklichkeit liegt in einem solchen Falle Heterochromose vor, die doch im ganzen Reiche der Zoologie eine häufige Erscheinung ist. II. Betrachtet man aber bei einer und derselben Art in deren ganzem Verbreitungsgebiete So gegen und gegen © ©, so findet man; a) Alle Individuen der Species behalten innerhalb ihres ganzen Verbreitungsgebietes in einem jeden der beiden Geschlechter die gleiche Form bei, d. i. denselben Habitus, dieselbe äussere Gestalt des Körpers im ganzen wie im einzelnen, von der etwa schwankenden Grösse abgesehen. Hier liegt Monomorphose vor. b) Nach dem heutigen Stande unserer scientia amabilis wissen wir aber, dass diese eine Regel keine allgemeine ist. Wir haben nämlich Arten, bei denen alle oder alle ‚ oder alle Individuen überhaupt an dem einen Ende des Wohngebietes, ohne die spezi- fischen Charakteristika eingebüsst zu haben, doch wesent- lich, d. h. für unser Wahrnehmungsvermögen deutlich, verschieden aussehen als an dem anderen, so dass ein und dasselbe Tier z. B. im Norden oder Osten eine andere Form aufweist als im Süden oder Westen. Da aber die Natur keine Sprünge liebt, so ist erklärlich, dass es zwischen den beiden Wohngebieten der zwei Formen ein Uebergangsgebiet, d. h. ein Gebiet geben wird und geben muss, in welchem entweder beide Formen neben einander rein, oder aber als Kreuzungsprodukte, Misch- linge in unzähligen individuellen, die eine wie die andere Form verratenden Abweichungen gefunden werden. Dem Uebergangsgebiete gegenüber ist jedes der beiden äussersten Wohngebiete der Species als das besondere Dominationsgebiet der besonderen Form zu bezeichnen. In solchen Fällen liegt Dimorphose vor. Derlei Dominationsgebiete geographisch zu fixieren, ist eines der wichtigsten Erfordernisse der intensiven, der Rassen- forschung. c) Die Dimorphose ist jedoch nur eine Vorstufe zu der meist komplizierteren Polymorphose, die bei einzelnen Arten eine Intensität erreicht, von der man lange keine Ahnung hatte, so dass bis in die neueste Zeit weit auseinanderwohnende Formen eines und des- selben Tieres für verschiedene Species angesehen wurden. Bei solchen Käfern giht es innerhalb des ganzen Wohn- gebietes nicht zwei, sondern mehrere, oft gar viele gut unterscheidbare Formen, auf ebensoviele Dominations- gebiete verteilt. Davon können einzelne von sehr grossem, andere nur von beschränktem Umfang sein. Wo sich nun nach der jeweiligen geographischen, sei es orographischen, sei es hydrographischen Situation gar drei solcher Dominationsgebiete treffen, da erhalten wir, wie im vorigen Falle, wiederum ein Uebergangs- gebiet; doch dieses liefert ein noch viel mannigfaltiger durcheinander gerütteltes Material an Gestalten, so dass man demselben vorerst ratlos gegenüberstehen wird. Hat man nun grosse Reihen eines derartigen Materials und ordnet es zunächst nach den Geschlechtern, dann aber nach den markantesten Formen unter den do und unter den 2%, so erkennt ein geübtes Auge sofort, welche So und welche £% der Form 'nach zusammen- gehören, zumeist aber auch das, welche und wievielerlei reine Formen in diesem Gemisch vertreten sind. Kennt man die reinen Formen schon von ihrem Dominations- gebieten, dann hat man gleich die Erklärung dafür, warum sie sich auf dem Uebergangsgebiete vorfinden. Umgekehrt kann man aber wieder von den Haupt- formen des Uebergangsgebietes aus schliessen, dass näher oder entfernter davon die Dominationsgebiete der reinen Formen gefunden werden müssen. Es muss aber gleich hervorgehoben werden, dass ein Dominations- gebiet klein, ein Uebergangsgebiet dagegen sehr gross sein, dass aber auch das Gegenteil davon vorkommen kann, sowie dass bei Käfern ohne Flugvermögen die Abgrenzungen der hier bezeichneten Gebiete leichter und zuverlässiger werden festgestellt werden können als bei solchen, die geflügelt sind und von ihrem Flug- vermögen immer noch Gebrauch machen. Dies sind die Voraussetzungen, welche der Poly- morphose zur Grundlage dienen. Die Grundlage ist so- mit und kann nur eine geographische sein. Und nun zur Sache, um die es sich handelt. Die Polymorphose als solche, d. h. die Verschieden- heit der Körpergestalten, also der Formen i. w. S. ist die Basis, auf der das System, von der Familienreihe bis zur Species herunter, aufgebaut ist. Da aber die Polymorphose, wie wir heute wissen, bei der Species nicht, oder nicht immer halt macht, so kann auch nur die Körpergestalt, nur die Form i. e. S. die Grundlage bilden für Teilungen unterhalb der Species. Es gibt nun polymorphose Arten von Käfern, bei denen sich nur einige wenige Formen deutlich von einander abheben, eraein aber wieder Arten, bei denen der Formenreichtum unser Staunen hervor- ruft. Nur bei den letzteren begegnet diesystematische Ordnung der einzelnen Formen anscheinenden Schwierig- keiten. Hält man sich aber vor Augen, dass sich die einzelne Form zu der Species im System genau so ver- halten muss, wie sich die Species zu einem artenreichen Genus verhält, dann ergibt sich die Unterteilung konse- quenter Weise und aus der Natur der Sache von selbst. Demgemäss kann eine (polymorphose) Art nur in Formen (forma) untergeteilt werden. Die allgemeine, sehr zutreffende deutsche Bezeichnung dafür ıst Rasse. Sind ja doch Rassen von Pferden, Rindern, Hunden, Tauben, Hühnern u. a. nichts anderes als sicher und deutlich unterscheidbare Formen einer und derselben Art, und wer nicht rassenblind ist, merkt die Unter- schiede zwischen den einzelnen Formen auf den ersten Blick. Dass die bisher drücke, wie Varietas gebräuchlichen technischen Aus- und Aberration nichts taugen, fühlt jedermann, da sie als abstrakte Begriffe den Gegenstand, um den es sich handelt, nicht treffen. Man kann darunter ebensogut viel als wenig verstehen, sie bedeuten auch so ziemlich dasselbe; denn auch die Aberratio von einer Norm ist eine Varietas, gerade so wie die Varietas einer Aberratio gleichkommen kann. Werden noch dazu die Farbänderungen mit Varietas und Aberratio bezeichnet, so erreicht die Konfusion ihren höchsten Gipfel. Das Ding ist aber höchst einfach, wenn man sich streng und konsequent an die Sache, d. h. an die Ge- stalt, die Form hält, alles andere im System ausser Spiel setzend. Monstra, Missbildungen, Abnormitäten, individuelle, vereinzelte Abweichungen mögen im deskriptiven Teil berührt werden, im System ist kein Platz für sie. In diesem können und sollen nur Rassen eigentlich (Forma) und zwar reine Rassen (ähnlich dem Vollblut) zu Unterteilungen einer Species in Dienst gestellt werden. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass sich selbst bei stark polymorphosen Arten erstens nicht alle Formen von dem idealen Typus einer Art gleich weit entfernen; zweitens dass sich mitunter mehrere Formen einer und derselben Art zu Gruppen ordnen lassen unter einem besonderen gemeinsamen Merkmale; und drittens, dass bei einigen Arten die Differenzierung der Formen so weit greift, dass man sie fast für selbständige Arten ansehen kann. Im ersten Falle kann man nur von Rassen (Forma), im zweiten aber von Haupt- und Unter- rassen (Forma generalis und Forma specialis), und erst im dritten Falle von Unterarten (subspecies) reden. Für jede, an sich noch so gut erkennbare Rasse (Forma) die Bezeichnung subspecies, Unterart, ohne weiteres zu nehmen, geht entschieden zu weit, weil es sachlich nicht begründet ist. Kritik zu üben am eigenen Leibe, an den Uneben- heiten, Zweideutigkeiten, Widersinnigkeiten unserer Wissenschaft tut wirklich not, auf dass der Fortschritt im besseren, auch leichteren Erkennen der Wahrheit nicht gehindert, sondern gefördert werde. Zwei neue Atractocerus=-Arten (Lymexylonidae). Von Oberförster Strohmeyer in Münster, Ober-Elsass. 1. Atraetocerus niger nov. spec. Valde elongatus, niger, praesertim subtus nigrocyaneus ac pallide pubescens; capite dense ruguloso, antice pilis albidis obtecto, oculis ovalibus, nigropilosis diseretis; antennis palpisque maxilla- ribus nigris; prothorace subquadrato, postice vix angustato, late- ribus fere rectis, disco sat dense punetato, linea mediana fortiter impressa postice valde dilatata, praesertim in lateribus pilis albidis adspersa; elytris brevissimis, tenuissime rugosis; alis longitudin.e abdominis aequalibus vel subaequalibus, nigris iridescentihus ; pedibus nigro-piceis. Long.: 11—18 mm. Patria: Anamalais (India oce.) 4 spec. Diese Art unterscheidet sich von A. bicolor m. hauptsächlich durch das auf der Scheibe dicht und deutlich punktierte Halsschild, sowie die abweichende Färbung des Kopfes und Abdomens; von A. morio Pascoe ist dieser Käfer zu unterscheiden durch die helle, weissliche Behaarung, welche nur auf den Augen schwarz ist und durch die von Pascoe nicht erwähnte Mittelfurche des Halsschildes. Auch mit A. bifasciatus Gestro kann diese Art nicht identisch sein. wegen des Fehlens der charakteristischen gelben Ringe am zweiten und vierten Hinterleibssegment und die bei niger ganz schwarzen Fühler und Maxillarpalpen. 2. Atraetocerus bicolor nov. Spec. Valde elongatus; capite supra nigro, dense rugoso ac brevis- sime nigro-piloso, subtus favo; oculis valde discretis nigris; palpis maxillaribus basin versus flavis, flabellis et antennis nigris; pro- thorace subquadrato, longitudine paulo latiore, angulis anterioribus nigropiceis, sparsim punetato, punctis minimis vix conspieuis prae- sertim in medio disco nitidissimo, linea mediana fortiter impressa, postice valde dilatata et sulcata; elytris nigro-piceis, basin versus nigro-cyaneis; alis nigris iridescentibus; abdomine supra nigro- cyaneo, subtus piceo, segmentibus postieis nigro-marginatis. Long.: 17 mm. Patria: Neu-Guinea 1 spec. in coll. mea. Charakteristisch für diese Art ist das im Gegensatze zu A. niger m. sehr fein und weitläufig punktierte glänzende Halsschild; von A. morio Pascoe unterscheidet sie sich “dureh die gelbe bis zu den Augen reichende Färbung der Kopfunterseite und das gelbe Basalteil der Maxillarpalpen. Es wäre vielleicht angebracht, die Atractocerus-Arten mit weit getrennt stehenden Augen als besondere Untergattung zu vereinigen. Entomologisches Vereinsblatt. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 1. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ab. Berliner Entomologischer Verein, Berlin. Sitzung vom 18. November 1909. Herr Ziegler hat aus seiner Sammlung eine Reihe interes- santer Kleinfalter mitgebracht: Carcina quercana F., durch auf- fallend lange Fühler und Tortrix-artige Vorderflügel ausgezeichnet, varliert sehr stark; ein mit purpurfarbener Grundfarbe aus Bertrich scheint zur Form purpurana Milliere zu gehören, Von den durch sehr lange Fühler der JS ausgezeichneten Arten der Gattungen Nemophora H., Nemotois H. und Adela Latr. liegen vor: Nemoplora swammerdamella L. (Fühler 15 mm lang), punzerella H. (F. 10 mm) und schwarziella 2. (F. 15 mm). Nemotois meral- licus Poda (F. 15 mm, fliegt auf Scabiosen), cupriacellus H. aus Neisse (F, 15 mm), fasciellus F. (F. 15 mm) aus Potsdam, mini- mellus Schiff (F. 5 mm) aus Charlottenburg. Ferner die gesellig im Sonnenschein fliegenden: Adela cuprella Schiff (F. 15 mm, schwärmt im Grunewald um Weidenkätzchen), viridella Seop. (FE. 15 mm) aus dem Berliner Gebiet, degeerella L. (F. 35 mm) aus Finkenkrug, violella Tr. (F. 5 mm) aus Charlottenburg. Ferner zeigt Herr Ziegler die um Caltha palustris fliegende Micropteryx calthella L. aus dem Berliner Gebiet und Eriocrania sparmannella Bose. aus der Jungfernheide, sodann eine Anzahl der kleinsten Tineiden, die von in Blättern minierenden Raupen aus der Um- gegend von Berlin, Potsdam und Charlottenburg gezogen sind und eine Spannweite von 3 4 mm haben: Lithocolletis cramerella F. und schreberella F., Cemiostoma waibsella St., seitella Z, und lustra- tella H. S. Herr Wichgraf legt eine Reihe von Zwergformen exotischer Falter vor; in der folgenden Liste ist hinter dem Namen in Klammern die normale Spannweite, und darauf die Spannweite des Zwerg- exemplars in Millimetern angegeben: Danais chrysippus L. (73) 49, D. aleippus Cr. 48, Aeraea caldarena Hew. (57) 33, A. oncaea Hopff. (52) und asiina Westw. 32, A. acara Hew. (66) 51, A. na- talica Boisd. (58) 46, A. prrenna D. und H. (75) 41, Atella colum- bina Cr. (50) 36, Cupido osiris Hopf. (31) 23, Pieris v. abyssinica Lucas (55) 42, P. mesentina Cr. S' (52) 38, © (47) 85, P. v. thysa Hopff. (63) 45, Teracolus eupompe Klug (46) und ». dedecora Feld. 29, T. omphale God. (41) 31, Eronia cleodora Hb. (65) 37, Terias brigitta Cram. (41) 29 und v. zoe Hopff (42) 28, Colias electo L. (49) 35 und ab. 2 aurivillius Keterst. 33, Herse convolvuli pseudoconvolvuli Schfss. 5 75, 2 68. Herr Haenel zeigt prächtige Kälteaberrationen von Vanessa antiopa, io, urticae und Aruchnia levana prorsa. Besonders auf- fällig ist eine antiopa mit abnorm vergrösserten submarginalen blauen Flecken auf den Vorder- und Hinterflügeln, deren gelbe Randbinde im Gegensatz zu den übrigen nicht breit verschwommen, sondern scharf gegen die samtbraune Fläche abgesetzt ist. Herr Schulze hat auf den Rat von Prof. Deegener nach einem sehr empfehlenswerten Verfahren Raupen präpariert: sie werden in kochendem Wasser getötet, kommen dann der Reihe nach in 45°/o, 65°/o, 95° und absoluten Alkohol, dann in Xylol, und werden, wenn sie hiermit gut durchtränkt sind, an der Luft getrocknet. Zweckmässigerweise blieben sie in jeder Flüssigkeit einen Tag. Meist nehmen die Raupen beim Abtöten die für sie im Leben charakteristische Halıung an; sollte das nicht geschehen, so befestige man sie mit sehr feinen Nadeln auf Streichhölzern oder dünnen Zweigstückchen, denen man die nötige Krümmung gibt, noch bevor sie im Alkohol hart geworden sind; nach ein- tägigem Verweilen im absoluten Alkohol entfernt man die Nadeln; die kleinen Löcher schliessen sich beim Abtrocknen von selbst. Man hüte sich, hungrige Raupen zu präparieren, da bei ihnen der Körper leicht einschrumpft, sondern füttere sie reichlich vor dem Töten. Kleine Raupen hat Herr Schulze auch mit Erfolg nach dem Chloroformieren direkt in absoluten Alkohol gebracht. Grüne Raupen verlieren oft die Farbe; bei solchen erzielt man wesentlich bessere Resultate, wenn man zu den Alkoholen Chlorophyllösung zusetzt, die durch Auskochen von Blättern in Alkohol erhalten wird. Von den vorgeführten Beispielen machen besonders die Raupen von Malacosoma neustria einen überraschend natürlichen, völlig lebendigen Eindruck. Auch mit Käferlarven, Spinnen usw. erzielt man nach diesem Verfahren sehr schöne Resultate. Herr Rangnow hat bei Velten eine grosse Menge 2 © von Lycaena icarus beobachtet, alle mit blauem Schiller, kein einziges normales © darunter, und auch kein einziges 4. Aehnliches ist öfters auch von andern beobachtet worden. Herr Auel zeigt eine sehr auffällige Aberration von Thais polyxena Schiff. aus der Sammlung von Herın Härting in Pots- dam. Dieser Falter schlüpfte aus einer Puppe, die mit mehreren andern aus Ungarn bezogen war; die übrigen Puppen ergaben normale Falter, während die aberrante nur sehr geringe Defor- mation d-r Flügelumrisse zeigt, dafür aber eine ganz absonderliche Zeichnung: die Hinterflügel zeigen z. B. statt der charakteristischen schwarzen "Zickzackrandbinde einen breiten nicht gezackten schwarzen Saum. Das Flügelgeäder ist stark reduziert; von den vom Discoidalfeld nach dem Rande verlaufenden Rippen sind in den Hinterflügeln 5 bis auf ganz kurze Ansätze verschwunden. Sitzung vom 25. November 1909. Herr Ziegler zeigt ein Pärchen von Alcidis (Nyetalemon) liris Feld. aus Stephansort in Kaiser-Wilhelmsland (Neu - Guinea), ein Geschenk eines verstorbenen Bekannten, der dort angestellt war, und Pholus vitis L. aus Argentinien. Herr Wanach macht auf den Geschlechtsunterschied bei Adela degeerella Hb. aufmerksam: das © hat kürzere Fühler, deren Basalteil durch schräg abstehende schwarze Schuppen wesentlich dicker erscheint als beim „', dessen Fühler ebenfalls bis 5 mm von der Basis schwarz, aber anliegend beschuppt sind, und daher viel weniger verdickt erscheinen. Ferner legt er zwei Triehopteren vor, die durch ihre langen Fühler sehr an Adela und die ver- wandten Gattungen erinnern: Leptocerus senilis Burm. mit 25 mm Spannweite und 35 mm langen Fühlern hat noch die bei den Trichopteren so weit verbreitete gelbe Farbe, wogegen Mystacides nigra L. mit 17 mm Spannweite und 21 mm langem Fühlern rauchschwarze Vorderflügel mit meta'lisch schımmernden Flecken und dunkel braungraue Hinterflügel besitzt und auch im Flügel- schn'tt ganz an Adela erinnert. Endlich zeigt er ein Exemplar von Coniopteryx psociformis Curt., das ihm am 14. September auf seinen Arbeitstisch flog. Rostock gibt für dieses seltene Neuropteron Juni und Juli als Flugzeit an. Interessant sind dıe stark redu- zierten Hinterflügel, die fast wie durch Eintrocknen flach gewordene Dipterenschwinger aussehen. Herr stud. Bischoff liest aus dem Sitzungsbericht des Berl. Ent. Vereins vom 15. Oktober 1888 eine Mitteilung von Ribbe vor über mimetische Falter; darin wird ein Paar erwähnt, wovon die seltenere Art von den Kingeborenen gefälscht wird, indem sie durch Beschneiden der Flügel aus der häufigeren Art Stücke her- stellen, die sie als solche der selteneren Art unterzuschieben suchen. Sitzung vom 2. Dezember 1909. Herr Wichgraf zeigt zwei noch nicht bestimmte afrika- nische Mikrolepidopteren mit sehr langen Fühlern, ähnlich unseren Adela etc., anscheinend ebenfalls Tineiden. Herr Schulze legt eine Anzahl von Gallen, hauptsächlich Eichengallen vor, und geht nach kurzer Erwähnung des interes- santen Generationswechsels bei Cynipiden ausführlicher auf die verwickelte Biologie von Chermes strobilobius Kaltenbach ein. Die überwinternde Stammmutterlarve dieser Art findet man auf Fichten- knospen sitzend ; sie fängt im Frühjahr an zu saugen und wird nach 3 maliger Häutung zur 2! mm grossen „Fundatrix“, die mit weissen, aus 6 Längsreihen fasettierten Warzen hervorge- schwitzter Wachswolle dicht bedeckt ist. Die Fundatrix legt über 100 Eier. Ihr beständiges Saugen übt, wahrscheinlich infolge Ausscheidung eines Sekrets aus den mächtig entwickelten Speichel- drüsen, einen Reiz auf die Fichtenknospe aus, der sie statt-des langen Frühjahrstriebes zur Bildung der Galle veranlasst; indem sich einzelne Nadeln in dreieckige schuppenförmige (Gebilde ver- wandeln, entsteht ein fichtenzapfenähnlicher Körper. Noch ehe die Fundatrix alle Eier abgelegt hat, schlüpfen aus den zuerst gelegten bereits Larven, kriechen zwischen Achse und Schuppen der Galle und verstärken durch Saugen den Reiz, so dass die Schuppen weiter wachsen, sich zusammenschliessen, und die Larven in ein- zelne Gallenkammern einschliessen. Da lange nicht alle Larven in der Galle Platz finden, stirbt ein grosser Teil ab; die Anwesen- heit dieser verhungerten Tiere auf der Galle ist für Ch. Strobtlobius sehr charakteristisch. Nachdem die Larven im Innern der Galle herangewachsen sind, kriechen sie aus der sich öffnenden reifen Galle und verwandeln sich durch nochmalige Häutung in geflügelte Individuen, die auf die Lärche auswandern (Migrantes alatar) und auf deren Nadeln etwa 20 Eier legen, aus denen Larven schlüpfen, die als sogenannte „falsche Stammmutter“ in der Rinde der Lärche überwintern, im Frühjahr an die Basis der Knospen gehen, sich häuten und kugelrunde flügellose Individuen ergeben, die eine grosse Anzahl Eier legen. Nach ca. 2 Wochen schlüpfen daraus Larven, die an den Lärchennadeln saugen, wodurch die Nadeln fleckig und krumm werden, Ein Teil dieser Larven verwandelt sich unter mehrmaliger Häutung in geflügelte Sexuparen und flügellose Eierlegerinnen, die auf der Lärche bleiben und sich zu vermehren fortfahren. Die geflügelten Sexuparen fliegen von der Lärche wieder zur Fichte, wo sie auf der Unterseite alter Nadeln 5—10 Eier von zweierlei Art ablegen, nämlich gelbgrüne, aus denen männliche Larven schlüpfen, und rötliche, die weibliche Larven ergeben, Nach erfolgter Kopula legt das 2 das befruchtete Ei unter eine Rindenschuppe, und aus diesem Ei schlüpft im Herbst die überwinternde Stammmutter. Auf der Lärche erzeugen die Exules den Sommer hindurch mehrere Generationen Exules, deren letzte als „falsche Stammmutter* überwintern und im nächsten Jahre wieder teils Exules teils Sepuparen erzeugen. Herr Stüler zeigt eine mexikanische Öriginalausbeute von Käfern, namentlich Tenebrioniden, ferner Heuschrecken, Plasmiden, Ameisen, Rhynchoten; unter letzteren fällt namentlich eine Land- wanze auf, deren Vorderbeine zu mantidenähnlichen Fangbeinen ausgebildet sind, ähnlich wie bei unseren Nepa, Ranatra und Naueorıs. Sitzung vom 9. Dezember 190%. Herr stud. Bischoff legt einige Hymenopteren vor, sehr seltene Apiden aus Schlesien: Biastes truncatus Nyl. Wernersdorf und Panurginus labıatus KEversm. aus Carlow, wie einige Mutilliden: Methoca ichneumonrdes Latr. 5 und 9, Myrmosa melanı cephala F. 5 und ©, und Mutilla rufipes F. S und © nebst forma nigra Rossi. Das der Methoca, dessen täuschend an echte Ichneumoniden erinnernder Habitus den Anlass zur Benennung der Spezies gegeben hat, stammt aus Mirkau in Schlesien und wurde ebenso wie die Apiden von Herrn Professor zwei aus so- @ ©) Dittrich (Breslau) gefangen. Die nen Mutilliden fing Herr Bischoff in Misdroy. Herr Wanach liest aus No. 1045 des „Prometheus“ die Rundschau von Geheimrat ©. N. Witt über den Mendelismus vor, worin die allzu begeisterten Verfechter des Mendelschen „Gesetzes“ darauf hingewiesen werden, dass die von Mendel mit seinen sehr interessanten Erbsenversuchen erzielten Resultate keineswegs all- gemeingültig sind, bei den Orchideen, mit denen sich Witt beson- ders eingehend beschäftigt, in vielen Fällen vollkommen versagen. So interessant auch die Mendelschen Versuche und die seiner Nacheiferer sind, so wird ihre Bedeutung doch vielfach allzusehr überschätzt. Herr Schmack zeigt neben einigen anderen exotischen Faltern drei seltene, von Herrn Stichel bestimmte Spezies aus Peru: Caligo oberthürt Deyrolle und die Gebirgstiere Papılio waroscewiezt f. mercedes Rothsch.-J. und P. (Kazika) ınca Rothsch.-J. Herr Stichel lässt eine Arbeit von Graf Turati über itali- enische, südfranzösische und nordafrikanische Falter (aus Naturalista Sieiliano. Palermo) zirkulieren und macht besonders auf die 6 vor- züglichen Tafeln aufmerksam. Von Parn. menemosyne wird eine neue Form fruhstorferı Turati benannt, deren Berechtigung aber nicht ganz einleuchtet. Ebenso erscheint es fraglich, ‘ob Turati mit Recht Epinephele ramısia Frr., die bisher als Synonym von Iycaon betrachtet wurde, für eine gute Art hält, denn mit dem- selben Recht könnte man hispulla für eine von jurtina getrennte Art erklären. Zwei neue Hybriden von Üelerio euphorbiae X dahli und dahli X euphorbıae werden beschrieben und abgebildet; Herr Closs macht. darauf aufmerksam, dass beide Hybriden den für dahli charakteristischen schwarzen Fleck auf dem dritten Hinter- leibsring zeigen, der bei euphorbiae fehlt. Entomologischer Verein von Hamburg-Altona. Sitzung 26. November 1909. Interpellation einiger Mitglieder an den Vorsitzenden wegen Auskunft über den Stand der Dinge im Int. entomol. Verein (Stuttgart), speziell ob die versprochene Einberufung der in Aussicht gestellten Generalversammlung stattgefunden habe. Der Vor- sitzende wird beauftragt, eine Änfrage nach Stuttgart zu richten. — Herr Zimmermann legt prächtige Biologien seiner vollständigen Hamburger Aecronycten vor und giebt schätzenswerte Winke aus seiner 40jährigen Erfahrung. — Herr Selzer erregt berechtigtes Aufsehen mit der Vorlage von lebenden Krebiu-ligea-Kiern und Raupen aus 1908 und 1909. Bemerkenswert ist folgendes: Die benützten © © wurden im Juli und August 1908 und 1909 aus dem Harz nach Hamburg transportiert. Hier begannen die Walter regelmässig erst nach 14 Tagen mit dem FEierlegen an- einge- pflanztem und mit Gaze überbundenem Gras (A. cespitosa) und betrieben das Geschäft 4—5 Wochen hindurch, täglich! Die August- % 2 legten also noch bis in den September hinein ab. Die meisten Eier überwintern; alsdann schlüpfen die Räupchen Ende April, Anfang Mai, fressen bis August und überwintern fast erwachsen. Es findet also 2malige Ueherwinterung meistens statt, einmal als Ei und einmal als Raupe. Hieraus erklärt sich vielleicht die zweijährige Flugzeit, die man beobachten will Nach der Ueberwinterung fängt die Raupe im April erst wieder an zu fressen, häutet sich noch einmal und ergiebt den Falter Ende Juni, Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart. — Druck der Schell’schen Buchdruckerei (Viktor Kraemer), Heilbronn a. N. u Anfang Juli. Bisweilen überwintert das Ei jedoch nicht, sondern ergiebt nach 5 Wochen schon die Raupe. Erst diese überwintert klein, häutet sich dann 2mal und die Falter erscheinen viel später. So erklärt sich, dass man noch im August frische /igea findet, Treiben lassen sich die Raupen nieht. Im Jahr 1904 schlüpfte Herrn Selzer ein Falter am 31. Juli aus im April 1904 aus dem Ei geschlüpften Raupen. In diesem Fall hatte die Raupe also ausnahmsweise nicht überwintert. Diese präzisen Daten erscheinen für die Kenntnis der Biologie der liyea ungemein wichtig. Herr S. legte alle Stadien der vom Ei bis zu 1'/; cm langen Raupe vor.. Die ganz kleinen Raupen kamen aus Eiern am August 1909, die grossen aus Juli 1908 abgelegten Eiern. Das Räupchen frisst beim Sehlüpfen die Eischale nieht auf, sondern stösst einen Deckel auf, der sich dann wieder schliesst, so dass die Eischale unverletzt aussieht. Die überwinternden Raupen halten feste Winterruhe inne und sie kommen nicht wie P. maera es tut, bei Sonnenschein aus ihren Verstecken. — Im Anschluss hieran be- spricht Herr Dr. Hasebroek an dem reichlichen Material des Museums, Herr Selzer und Herr Cappländer an den E.ligea des Herrn Kujan Aehnlichkeiten und Unterschiede zwischen E. ligea und euryale. Die Falter sind nur in grossen Serien einigermassen zu trennen. Speziell kann man nicht sicher feststellen, ob die bekannte Abart adyte zu ligea oder zu euryale zu ziehen ist. Herr Selzer stellt in Aussicht im nächsten Jahr diesem Problem durch die Zucht näher zu treten. Man darf gespannt sein auf das Resultat. Bei der Sicherheit der Zuchttechnik des Herrn 8. dürfte vielleicht Aufklärung möglich werden. Zum Schluss lest Herr Stern die bekanntesten Ha; mburger Käfergattungen vor und giebt besonders für die angehenden Coleopterologen eine instruktive Uebersicht über Einteilung, Biologie und langmethoden der Käfer. Ausgestellt waren heute die Catocalen des Hamburger Museums, Abts Tl. Dr! H. Sitzung 9. Dezember 1909. Herr Sauber fährt mit der Vorlage seiner Spannersammlung fort und zwar mit der Gattung Tephroclystia und Chloroelystis. Bemerkenswert ist, dass er 7. pumilata als häufig bezeichnet, gegenüber gegenteiligen Angaben anderer Sammler. — Herr Kalbe be schäftigt sich mit der Zucht der Spinner Rh. fuyax und Att. orizaba seit Jahren, legt prachtvolle Exemplare nebst Biologien vor und. gibt nähere Mitteilungen über die Technik der Zucht. Herr Schnackenbeck bringt halberwachsene verschiedene Arten Leucanienraupen, speziell die am und im Rohr lebenden; er hat sie durch Klopfen des Rohres im Spätherbst erhalten. Herr Selzer berichtet über Mel. maturna aus der Umgebung von Neu- münster i. Holstein. Bei Hamburg kommt der Falter nicht vor. Er fand zuerst 1905 2 Puppen, 1907 an derselben Stelle 5 J.1l | Seit dieser Zeit hat er den Falter genau studiert, Die Eier werden in Masse an den Eschenblättern abgelegt. Die Raupen schlüpfen nach 4 Wochen, spinnen sich in Blättern gemeinschaftlich zu- sammen und sind als solches Gespinnst schon von Weitem kenntlich. Das Wachstum der Raupen desselben Geleges ist ungemein ver- schieden. Die kleinen überwintern zweimal, die grösseren nur einmal. Nur ausnahmsweise wird ein ganzes Gelege nach ein- maliger Ueberwinterung zum Falter. Diese Verschiedenheit des Wachstums scheint für unsere Holsteinsche Maturna charak- teristisch. Die kleineren Räupchen fallen im Gespinst zur Erde, um hier nun zu überwintern, die grösseren kriechen am Stamm herab und verstecken sich am Boden zur Winterruhe. . Herr 8. zieht die Maturna am Schneeball. Er pflanzt einen Meter hohen Strauch in grossem Blumentopf ein und umhüllt ihn mit. Gaze Zur Zeit liegen die en im abgefallenen Laub und zwar in Grösse von nl 'J. cm. Es folgt alsdann die F ortsetzung der Diskussion über die gebräuchlichsten "Fang- und Sammelmethoden, woran sich die Mitglieder auf das lebhafteste beteiligen. Dr. H: Bulgarische Entomologische Vereinigung in Sophia. Sitzungen am 19./27. XL. und 21. XL./4. XII. Herr Dr. P. Bachmetjew spricht über die Notwendigkeit der: Aenderung der jetzigen Nomenklatur der Varietäten und Aberrationen. Er schlägt vor, diese Formen mit Nummern zu versehen, welche angeben sollen, wie weit die betreffende Form von der Spezies nach links oder rechts entfernt ist (vide „Ent. Rundsch.“ No. 9, 1909). Da es aber Formen gibt, welche weder links noch rechts von der Spezies gestellt werden können, so zeigt er eine räumliche Anordnung der Formen, bei welcher Anord- nung. dieselben nach drei Koordinaten-Axen verteilt werden. Diese neue Darstellung wird durch das Material von A Dr enowsky illustriert. Es wurde beschlossen, nächstes Jahr von gewissen Insekten-Species ein Massen-Material zu sammeln, um. diese AÄn- ordnung noch. mehr zu belegen. Herr D. Iltschew zeigt Arctia maenlosa Lang vor, ann) in Burgas. Be N a U atomologische un (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbeilnge: „Insektenbörse“ und Beilage: „Entomologisches Vereinshlatt”. Herausgegeben von Camillo Schaufuss, Meissen. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3566. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pfg. auf das Vierteljahr, Alle die Redaktion betretfenden Zuschriften und Drucksachen In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den sind ausschliesslich an den Herausgeber nach Meissen 3 (Sachsen) zu richten, Telegramm-Adresse: Schaufuss, Oberspaar-Meissen. Fernsprecher: Meissen 642. Fortschritte auf dem Gebiete entomoiogischer Forschung. Besprochen vom Herausgeber. Vom Schenkling’schen Catalogus Coleop- terorum liegt ein zweites Heft, die (upediden und Paussiden, bearbeitet von R. @estro, fertig vor. (Ver- lag W. Junk, Berlin W. 15, Kurfürstendamm 201, 3 #.) Die Cupediden setzen sich heute aus 5 Gattungen mit 19 Arten zusammen. Man nimmt bekanntlich an, in ihnen die Reste einer alten. aus den Laufkäfern her- vorgegangenen Familie vor sich zu haben. Dafür spricht auch ihre Verbreitung, die sich über Sibirien (1 sp.) nach Korea (1) und Japan (1), den Philippinen (1), Queensland (2) und Australien (1), Chile (1), Bra- silien (3), Kapland (1), Ostafrika (1) und Madagaskar (2 sp) hinzieht. — Die Paussiden, 1868 bei Gem- minger & Harold mit 14 Gattungen und 99 Arten ver- zeichnet, sind inzwischen auf 16 Gattungen und 298 Arten angewachsen. ‘Die Spanner-Gattung Eupithecia gibt dem Syste- matiker manche Nuss zu knacken auf. Gerade deshalb ist sie wohl Wilh. Petersen als ein geeignetes Objekt zur Erprobung seiner Theorie von der physiologischen Isolierung, der geschlechtlichen Entfremdung, erschienen. Letzere besteht bekanntlich in der „Hypothese, dass innerhalb einer Art eine Individuengruppe, auf veränderte Lebensbedingungen empfindlicher reagierend, erbfeste Variationen der Generationsorgane bildet, die derart sind, dass diese Varianten sich nicht mehr mit der Stammform vermischen und dadurch in den Stand ge- setzt sind, etwaige andre Merkmale des äusseren Baues, wie Zeichnung und Färbung, ohne teleologisch gestecktes Ziel rein weiterzuzüchten und so zu morphologischen Unterscheidungsmerkmalen der Stammform gegenüber zu stempeln. Bei einer solchen Divergenz brauchten die neu auftretenden Öharaktere am Geschlechtsapparate durchaus nicht derart zu sein, dass schon aus rein mechanischen Gründen eine Vermischung mit der Stamm- form unmöglich gemacht wird; es genügt eine Ver- schiedenheit der Duft- und Perzeptionsorgane, um eine Reinzucht der neuen Formengruppe aufrecht zu erhalten. Daraus ergibt sich denn auch, dass für die Reinerhal- tung dieser neuen Gruppe eine räumliche Trennung als überflüssig erscheinen muss. Mithin tritt diese Form der Artenentstehung durch „physiologische Isolierung“ in einen Gegensatz zur Migrationstheorie“. Diese an sich Sonnabend, den 15. Januar 1910. Verlag: !ritz Lehmanns Verlag, 4. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, @eldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. 2%. Jahrgang. wahrscheinliche, jedenfalls in Verbindung mit der „geo- graphischen Isolierung“ den meisten Entomologen noch sympathischere Theorie rechnet in erster Linie mit den Duft- stoffen. „Wie zwischen den Extraktivstoffen der Futter- pflanze, die während des Raupenlebens aufgenommen wer- den und den dieselbe Futterpflanze aufsuchenden Weibchen einer monophagen Art eine Beziehung auf physikalischer oder physikalisch-chemischer Grundlage existieren muss, so muss auch eine Beziehung auf eben derselben Grund- jage zwischen den aus derselben Brut hervorgegangenen Männchen und Weibchen betreffs der ihnen eigentüm- lichen Duftstoffe angenommen werden. (Vergl. Nest- geruch der Ameisen). Die auf einander abgestimmten Duft- und Perzeptionsapparate einer Art bewirken, dass dieselbe sich rein erhält, sich nicht mit anderen, nahe verwandten Arten mischt. \Während nun die gewöhn- lichen Varianten des äusseren Baues durch Panmixie wieder verloren gehen und höchstens das Artbild mannig- faltiger gestalten durch Kinfügung neuer Determinanten in das Keimplasma im Sinne Weismanns, so kann sich bei gleichzeitiger Abänderung der Duftorgane bezw. des Duftes eine Individuengruppe von der Stammart absondern und nachdem geschlechtliche Fntfremdung dieser gegenüber eingetreten ist, bestimmte neue mor- phologische Merkmale oder newe Kombinationen schon vorhandener früherer Merkmale rein weiterzüchten“. „Jeder, der sich etwas eingehender mit dem Studium der Insekten abgegeben hat, muss“, so führt Petersen (Irıs XXI. S. 208) aus, „drei Tatsachen anerkennen: l. dass in dieser Tiergruppe die sogenannten indifferen- ten Merkmale häufig die besten, oft die einzigen, mor- phologischen Trennungsmerkmale zwischen nahe ver- wandten Arten abgeben; 2. dass die Generationsorgane, soweit sie bisher in den verschiedensten Ordnungen der Insekten genauer untersucht wurden, das beste und sicherste Kriterium für die Unterscheidung der Arten abgeben ; 3. dass die Duft- und Riechstoffe im Geschlechts- leben der Insekten eine ganz hervorragende Rolle spielen. — Was den 2. Punkt betrifft, so muss zugegeben werden, dass ihre Zulänglichkeit für die Artunter- scheidung von verschiedenen Seiten stark in Zweifel gezogen wird“. Dem gegenüber erklärt Petersen: „Als das Ergebnis langjähriger Untersuchungen an Schmetter- lingen habe ich gefunden, dass es verhältnismässig sehr wenige Gattungen gibt, bei denen uns die Generations- organe bei der Unterscheidung artlich sicher ver- schiedener Formen im Stiche lassen ; und daraus glaubte ich den Schluss ziehen zu dürfen, dass eine Korrelation zwischen den die Artentfremdung bewirkenden Duft- organen (oder Organen anderer Sorte zur Erkennung der Artgenossen) und den übrigen Teilen des Sexual- apparates besteht. Hier kann es sich nicht mehr um einen blossen Zufall handeln, und wenn man sich vor- stellt, dass die zum Sexualapparat gehörenden Keim- anlagen (Determinanten) im Keimplasma einen engen zusammengehörigen Komplex bilden, so ist die Annahme einer korrelativen Abänderung eine sehr naheliegende.“ „Gibt man einmal zu, dass es wirklich rein indifferente Charaktere im äusseren Bau, in Färbung und Zeichnung gibt, die die einzelnen Unterscheidungsmerkmale zwischen nahe verwandten, physiologisch getrennten Arten bilden, dann muss mit Ausschluss der natürlichen Zuchtwahl ein anderer Faktor tätig gewesen sein, diese indifferenten Merkmale rein zu erhalten und nicht wieder durch Panmixie in die Stammart aufgehen zu lassen“. „Alle Artverschiedenheiten durch Natural selection erklären zu wollen, alle Schwierigkeiten durch eine einzige Zauberformel lösen zu wollen — darauf werden wir verzichten müssen. Für ganze Reihen von Arten ist Entstehung und Erhaltung ohne eine Form von Isolie- rung den nächsten Verwandten gegenüber kaum denk- bar“. — Die überaus mühsamen Untersuchungen der Ge- schlechtsapparate von Eupithecien, die Verfasser auf 100 Seiten und 32 Tafeln niederlegt, haben Petersen zu mancherlei Ergebnissen geführt. Zunächst spricht er die Gattung Eupithecia als Schmetterlinge an, „die in verhältnismässig später Zeit auf unserer Erde auf- getreten sind; damit steht auch die Vorliebe der Raupe für den Blütenstand der Futterpflanze -—— zumal den zusammengesetzten Blütenstand der Umbelliferen, Com- positen — in bestem Einklange“. Das nahestehende @enus Chloroclystis ist als die primitivere Gattung zu betrachten. „Die Chitinbildungen am Endabschnitte des Ductus eiaculatorius beim © und an der inneren Wand der Bursa copulatrix beim *, die Form der Valvae und des Uncus sind bei den einzelnen Arten von einer auffallen- den Konstanz“. „Die einzelnen Arten der Gattung Eupi- thecia lassen sich in der bei weitem grössten Zahl der Fälle nach den Formverschiedenheiten des Sexualapparates beim 5 sowohl als beim © mit voller Sicherheit unter- scheiden. Es ist dabei bemerkenswert, dass diese Unterscheidungsmerkmale an den Generationsorganen uns auch in Artengruppen nicht im Stiche lassen, wo eine Trennung nach Merkmalen der Färbung und Zeich- nung grosse Schwierigkeiten macht, wo unzweifelhaft indifferente Merkmale vorliegen“. „Da eine Reinzucht solcher indifferenten Charaktere bei nahe verwandten Formen, welche weder geographisch noch zeitlich ge- trennt sind, nur denkbar ist, wenn eine radikale ge- schlechtliche Entfremdung der divergent gewordenen Formen gegenüber der Stammform, sowie eine geschlecht- liche Affinität der neuen gleichartigen Formengruppen untereinander eingetreten ist, so wird die Annahme be- rechtigt erscheinen, dass die geschlechtliche Entfremdung, resp. Affinität Hand in Hand geht mit den morpholo- gischen Veränderungen der Generationsorgane. Da aber andererseits bei erfahrungsgemäss unzweifelhaft ver- schiedenen Arten der Sexualapparat konstante morpho- logische Eigentümlichkeiten aufweist, so werden wir vice versa aus der divergent gewordenen Bildung der Sexualorgane auf geschlechtliche Entfremdung schliessen und in zweifelhaften Fällen die morphologischen Ver- hältnisse des Sexualapparates als Artkriterium benutzen dürfen. Da weiter die Divergenz in der Bildung der (Generationsorgane mit der geschlechtlichen Entfremdung korrespondiert, diese aber in erster Linie auf Ver- schiedenheit der Duftorgane resp, der: Perzeptionsorgane basiert ist, so muss eine enge Korrelation zwischen den Duftorganen und den morphologischen Eigentümlich- keiten der Sexualorgane angenommen werden‘. „Es lässt sich nicht verkennen, dass mindestens ein grosser Teil der Chitinbildungen am Sexualapparate, wie z. B, die Stachelbildungen an der inneren Wand der Bursa oder am Schwellkörper, durchaus den Charakter der „pro- gressiven Bildungen“ tragen; es ist somit die Annahme einer Orthogenese nicht von der Hand zu weisen“. „Im allgemeinen sind die spezifischen Charaktere des Sexual- apparates bei den S’o stärker ausgeprägt als bei den 2 9; in manchen Fällen sind nur die o' sicher zu unter- scheiden; es ist deshalb wahrscheinlich, dass in der Gattung bei der Artdivergenz der Regel nach das o vorangeht (männliche Präponderanz)*“. „Mit unzwei- deutiger Klarheit geht aus den morphologischen Ver- hältnissen des Sexualapparates hervor, dass sich das Artbild aus Elementen zusammensetzt. die oft nur in der Verschiedenheit ihrer Kombinationen ein neues typisches Bild zuwege bringen. So treten z. B. die buckelige Form des Uncus, lappenförmige oder spitze Vorragungen am Hinterwinkel der Valvae, sackartige Anhänge der Bursa oder eine starke Erweiterung des Ductus seminalis sporadisch in ganz verschiedenen Art- gruppen auf. Dieses Verhalten setzt gewisse „Be- stimmungsstücke“ in der Erbsubstanz voraus und spricht mit Entschiedenheit zu Gunsten der Weismannschen Determinantenlehre“. Diese, gewiss bedeutsamen Funde prüft Petersen nun in Hinsicht auf die verschiedenen Hypothesen der Artenentstehung. Für die Wirksam- keit der Selektion findet er keinen Anhalt: „die minimen Unterschiede in der Zeichnung, die so charakteristisch sind für gewisse nahe verwandte Arten, erlauben uns keineswegs die Annahme, dass diese geringen Ab- weichungen ihren Trägern auch nur den geringsten Vor- teil verschaffen könnten, den Formen gegenüber, aus denen sie mutmasslich bei der Artspaltung hervorge- gangen sind. Selbst wenn wir zugeben, dass unsere Erkenntnis über Wert und Wertlosigkeit eines Merk- males im Kampfe ums Dasein noch so mangelhaft ist, werden wir gleichwohl in der Mehrzahl der hier vor- liegenden Fälle einen Nützlichkeitswert der geringen Abweichungen im äusseren Bau nicht anerkennen dürfen‘. Eine Ausnahme würden vielleicht die Formen machen, die in einem Wechsel der Gesamtfärbung — grau, braun oder weiss — ihrer Umgebung im Ruhestande besser angepasst, einen Vorteil erringen konnten, aber selbst bei diesen Formen sehen wir, dass beide Färbungen in. demselben Wohngebiete nebeneinander fortdauern, wie z. B. succenturiata und subfulvata. Die geringfügigen äusseren Unterscheidungsmerkmale in der Gattung Eupi- thecia müssen zudem noch in einem ganz besonderen Lichte erscheinen, wenn sie sich vergesellschaftet finden mit vielbedeutenderen plastischen Verschiedenheiten im Bau der Generationsorgane, Verschiedenheiten, die aber ebensowenig einen Selektionswert erkennen lassen. — Der Lamarckismus versagt vollständig. „Die neuen morphologischen Charaktere oder Kombinationen ge- hören in erster Linie dem Sexualapparat an, einem Organsysteme, das der Regel nach nur einmal in jeder Generation in Funktion tritt; eine Ummodelung des in Funktion gewesenen Organes würde bedeutungslos sein, da den Organteilen normalerweise gar nicht Gelegenheit geboten wird, sich in neuer Form zu betätigen und zu bewähren. Dabei müsste die noch gar nicht bewiesene Annahme einer Vererbung funktionell erworbener Charak- tere akzeptiert werden‘. „An den Lamarckismus haben in neuester Zeit der Neolamarckismus und die Psycho- Biologie angeknüpft und es versucht, durch Einführung des psychischen Moments den Zufall bei der Hervor- bringung neuer zweckmässiger Formenbildungen, wie es bei der Selektion zu Hilfe genommen wird, zu elimi- nieren. Die zweckmässigen Anpassungen werden durch einen dem Organismus angeborenen Trieb hervorgerufen, sie werden erzeugt durch die Intelligenz und den Willen“. „Bei der Gattung Eupithecia haben wir es gerade vor- zugsweise mit indifferenten Spezialcharakteren zu tun und selbst wenn wir den charakteristischen Chitinbil- dungen am Sexualapparate eine funktionelle Bedeutung einräumen wollten, so wäre doch die Zuhilfenahme eines psychischen Faktors im Sinne der Psycho-Biologie hier zum mindesten überflüssig, da ja die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, nicht geboten wird. Das „Streben nach etwas zweckmässigerem“ könnte praktisch irgendwie nicht zur Geltung kommen.“ — Der Mutations- theorie hält Petersen die bei der Bedornung der inneren Bursawand beobachtete orthogenetisch fortschreitende Bildung entgegen, abgesehen davon, dass er „die Ent- stehung neuer Arten und Mutationen nicht verstehen kann, solange nicht das Mittel angegeben wird, durch das der geringe Prozentsatz neu auftretender Mutationen der Stammart gegenüber sich behauptet oder sogar vor- herrschend wird. Muss man hier bei Mutanten mit neuen indifferenten Merkmalen die Selektion ausschliessen, so wäre die Möglichkeit der Erhaltung solcher Bil- dungen nur denkbar, wenn Isolierung in irgend einer Form vor Aufgehen in die Stammart bewahrt. „Wohl könnten wir uns denken, dass die geo- graphische Isolation bisweilen zur Bildung neuer Arten führen kann, doch wird dies bei Schmetterlingen immer- hin ein seltener Fall bleiben, da die Mittel der Ver- breitung im allgemeinen zu ausgiebig sind und, indem immer wieder ein Konnex mit der Stammform hergestellt wird, Panmixie eintritt.“ Mehr Erfolg wäre bei irgend einer Form biologischer Isolation zu erwarten, etwa der Verschiebung der Flugzeit bei einer Lokalrasse. Aber in einer ganzen Anzahl derartiger Fälle (z. B. Larentia truncata und immanata) treten dann als Begleiterschei- nung auch konstante Neubildungen am Sexualapparate auf. Dies kann kein blosser Zufall sein, es liegt viel näher, anzunehmen, dass hier physiologische Isolierung im Spiele ist: die Generationsorgane ändern primär ab, als Folgeerscheinung tritt dann geschlechtliche Ent- fremdung ein, und diese ermöglicht eine Reinzucht sonst indifferenter äusserer Charaktere.“ „Die bewirkende Ursache für das Auftreten neuer Charaktere oder für eine neue Gruppierung schon vorhandener Merkmale zu einem neuen Gesamtbilde werden wir zweifellos in äusseren Reizen, hauptsächlich klimatischen und Ernährungsreizen, zu suchen haben und zwar müssen diese, da es sich um erbfeste Charaktere handelt, das Keimplasma selbst treffen. Verschiedene Umstände deuten darauf hin, dass es ın der Entwicklung kritische Stadien besonderer Reaktionsfähigkeit gibt. In richtiger Ausnützung dieser Verhältnisse muss hier die experimentelle Forschung einsetzen.“ Kurze Mitteilungen zur Geschichte der Insektenkunde. Nachdem am 28. und 29. Dezember die American Association of Economic Entomologists zu Boston ihre 22. Jahresversammlung abgehalten hatte, tagte ' ebendort am 30. und 31. Dezember v. Js. die Ento- ‚ mological Society of America. Die Newark Entomological Society hat am 10. Oktober v. Js. ihr 25jähriges Bestehen gefeiert. In der letzten Nummer erwähnten wir, dass die Heydensche Bibliothek dem Deutschen Entomolo- gischen Nationalmuseum zufallen werde. Dies ist, wie uns Dr. Horn mitteilt, nicht der Fall. Dagegen ist das Museum im Besitz der Kraatzschen Biblio- thek, die der Heydenschen nicht nachsteht, und es ist Fürsorge ‘getroffen, dass die Bücherei des Museums sorgsam weiter entwickelt und den Entomologen nutz- bar gemacht wird. In dem geplanten Neubau des Nationalmuseums, zu dem mit Unterstützung Otto Leon- hard's bereits in Berlin-Dahlem das erforderliche Land erworben werden konnte, soll eine ganz neuzeitliche Bibliothek-Einrichtung nach der von der Königlichen Bibliothek zu Berlin gewählten Art geschaffen werden. Auch soll fortan, nachdem das Nationalmuseum in den Besitz des gesamten Vermögens von Pröfessor Dr. Gust. Kraatz gelangt ist, eine erhebliche Summe für Biblio- thekzwecke ausgesetzt werden, übrigens sollen die Massen an doppelt vorhandener Literatur zur Ergänzung von Lücken ausgetauscht werden. Es wird hoffentlich sich bei uns allmählich die Sitte einbürgern, dass die deutschen Insektenforscher Abzüge ihrer Arbeiten dem „National- museum“ gewissermassen als „Pflichtexemplare‘ ein- reichen und dass Besitzer von entomologischen Büchereien diese an Museen testieren. Die Erben erhalten ohne- hin von Antiquariaten für solche so gut wie nichts bezahlt. — Das für den Neubau gewählte Gelände eignet sich insofern vorzüglich für den Zweck, als sich in Dahlem bereits mehrere naturhistorische Staatsin- stitute befinden, z. B. das botanische Museum, der botanische Garten, die biologische Anstalt für Land- und Forstwirtschaft, das pharmazeutische Institut usw., und andere nachfolgen werden. Dabei besitzt der Ort gute Verbindung mit dem Mittelpunkte Berlins (18 Min. Bahnfahrt), Die Lichtwardtsche Dipterensammlung (55 000 Exemplare) ist von dem ebengenannten Institute käuflich erworben worden. Um die Arbeit des Internationalen Entomologen- Kongresses zu Brüssel (1.—6. August 1910) für die Allgemeinheit möglichst erspriesslich zu gestalten, wäre es wünschenswert, dass möglichst viel Entomologen (auch solche, die am Kongresse nicht teilnehmen können) wichtige Themata, die im Brennpunkte allgemeiner Aufmerksamkeit stehen, in Form von Thesen oder An- trägen den betr. Lokalkomitees mitteilten. Dadurch wäre es möglich, über manche schwierige strittige Frage Aussprache und vielleicht Einigung zu erzielen. Für Deutschland nimmt solche Anregungen Kustos Sigm. Schenkling in Berlin (Thomasiusstrasse 21), ent- gegen. Von den mannigfachen Gründungen von Vereini- gungen zum Zwecke der Schaffung von Schutzdistrikten für Pflanzen und Tiere sind einige nach Mitteilung von H. Hocke (Zeitschr. f. Ool. und Ornith. XIX. S. 140) bereits wieder eingeschlafen. Dies gilt vom „Heimat- schutz“, vom „Heimatbund“*, vom „Wildlandbund‘. Da- für ist ein neuer Verein „Der Forscher“ gegründet worden, an dessen Spitze der Schriftsteller Georg August Grote, Langern, Post Huddestorf (Hannover), steht. Er bezweckt „den Zusammenschluss aller namhaften Ver- treter der exakten Wissenschaften der deutschsprach- lichen Länder, will seine Mitglieder in persönliche Be- ziehungen zu einander bringen, will deren idealen und praktischen Interessen, z. B. gemeinsame wissenschaft- liche Arbeit, fördern und unterstützen, sei es auf dem Gebiete exakter Forschung oder des Natur- und Heimat- schutzes, der Naturliebhaberei usw. Mitgliedschaft 5 # jährlich; neue Zeitung: „Der Forscher.“ Der Hagenbecksche Tierpark in Stellingen b. Hamburg soll u. a. um ein Insektenhaus von 18 m Länge und 9 m Breite bereichert werden. Da Hagen- beck seinen Reisenden Auftrag zur Materialbeschaffung in farben- und formschönen Kerbtieren, Schmetterlingen, Käfern, Heuschrecken, Spinnen, Skorpionen, Tausend- füsslern usw. gegeben hat und gewöhnt ist, seine Ab- sichten nachdrücklich zu verwirklichen, werden wir in Bälde gewiss etwas Ungewöhnliches zu sehen bekommen. Die Sammlung südafrikanischer Käfer von P. A. Sheppard ist von Alfred Bodong in Beira erworben worden. Prof. Griffini hat seine Gryllacridier an das Museo Civico dı Storia Naturale in Genova abgetreten. Die zahlreichen Satyridentypen der von Ernst Böttcher vereinzelten Sammlung O. Thieme’s sind erfreulicher- 10 weise vom Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin angekauft worden. Die bulgarische Regierung will in den Klöstern (200) die rationelle Bienenzucht einführen, um dieselbe den Bauern anschaulich zu machen. Dr. Phil. P. Calvert hat, wie wir schon mel- deten, den vergangenen Sommer auf Costarica Odonaten gesammelt. Er berichtet, dass er die Insel nach allen Seiten hin durchforscht hat und hochbefriedigt ist. Er jagte in Guapiles, Guacino, Juan Vinas, Turrialba, Tierra, Blanca, auf dem Volcano von Irazu und auf El Alto, Höhen die sich bis 11000 Fuss über den Meeresspiegel erheben. Odonaten gehen auf der Insel nicht höher als 6 400 Fuss, während man sie in Colorado noch bei 11000 Fuss und in Mexiko bei 9000 Fuss Höhe antrifft. Von mehreren Gattungen konnte er die bisher unbekannten Larven feststellen. Nachdem Prof. Dr. Vosseler am 28. Februar 1909 aus dem Kolonialdienste ausgeschieden ist, ward Dr. H. Morstatt, früher Assistent der Kgl. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim, für den Posten eines Assistenten an der pflanzenpathologischen Versuchsstation in Amanı (Deutsch-Ostafrika) in Aus- sicht genommen. A. W. Morill hat seine Stellung als Spezial- beobachter der Orangenlaus am Bureau of Entomology aufgegeben und ist als Entomolog bei der Arizona Hortieultural-Commission und der Arizona-Experiment- Station angestellt worden. Edw. M. Ehrhorn ist zum Superintendent für Entomologie an dem Hawailan Board of Agriculture bestallt worden. John Hewitt ist zum Direktor des Transvaalmuseums in Pretoria ernannt worden. Prof. J. Meisenheimer hat Marburg verlassen, um eine Professur in Jena anzunehmen, Prof. Karl A. Penecke ist von Graz an die Universität Czernowitz übersiedelt. Prof. Antonio Porta ist an die Uni- versität Parma, Prof. Griffini an das Instituto tecnico in Bologna versetzt worden. Der verdienstvolle Arachnolog und Forschungs- reisende Eugene Simon, Ehrenpräsident der Societe entomologique de France, ist durch Ernennung zum Korrespondierenden Mitgliede des Pariser „Institut“ ausgezeichnet worden. Die letzten Monate des vergangenen Jahres sind nicht vorübergegangen, ohne in die Reihen der Insekten- freunde merkliche Lücken zu schlagen. In Griechen- land erlag am 14. September Chr. Leonis nach vier- monatlichem Krankenlager den Folgen einer Erkältung, die er sich auf seiner Sammelexkursion in den Parnass zugezogen hatte. Aus England meldet man den Tod von HenryW.Barker in Peckham-London, des langjährigen Sekretärs der South London Entomological Society; er starb am 21. September im Alter von 49 Jahren. Weiter wird nachträglich das Hinscheiden des in Port Erin auf der Insel Man wohnhaften Coleopterologen Dr. James Harold Bailey bekannt; er war 1870 in Manchester geboren und verstarb am 22. März 1903. Die Frucht seiner Sammeltätigkeit ist ein fertig vor- liegendes Manuskript der Käfer der Insel Man. Kanada verlor in dem Zahnarzte William Brodie am 6. August einen eifrig tätigen Entomologen. In Aberdeen (Schott- land) 1830 geboren, kam er als Kind nach Canada. Seit 1903 leitete er die biologische Abteilung des Provinzialmuseums zu Toronto; er beschäftigte sich mit Cecidien. — Gestorben ist ferner der Schmetterlings- sammler H. Schultz in Posen. — In Dresden raffte am 8. Dezember ein Schlaganfall Wilhelm Schnuse hinweg. Er war im Begriffe, seine in langjähriger Tätigkeit erworbenen Kenntnisse der Wissenschaft nutzbar zu machen. Geboren am 31. Mai 1850 in Anhalt-Bernburg und von Beruf Lehrer, ward er durch anhaltende Krankheit in seiner Familie gezwungen, seine Stellung in Dessau aufzugeben und lebte dann lange Zeit auf den Kanarischen Inseln und in Arosa. Von 1892-1899 arbeitete er als Volontär am Kegl. Zoologischen Museum in Dresden. Seit 1892 dem Studium der Dipteren ergeben, durchsammelte er die Umgegend von Dresden, 1899 Korsika, 1902/4 gemein- sam mit Otto Garlepp Chile, Peru und Ecuador. Die letztere Ausbeute wird für die Fliegenkunde viel neues bringen, die Arbeit darüber erscheint demnächst in den Akten der Leopoldino-Karolinischen Akademie in Halle. Am 23. Dezember ist nach längerem Leiden im 60. Lebenjahre Dr. med. Alois Trost, praktischer Arzt ın Eggenberg bei Graz gestorben. Er war ein eifriger und verständiger Schmetterlingssammler, der namentlich Tirol und Dalmatien mit Vorliebe bereiste, und von da stets mit reicher Beute besserer Arten heimkehrte. Er beschränkte sich nicht auf die Makro- lepidopteren, sondern widmete auch den Kleinschmetter- lingen seine Aufmerksamkeit. Durch Veröffentlichung mehrerer faunologischer Beiträge in den Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark hat er sich bleibende Verdienste um die Insektenkunde er- worben. Infolge Gehirnschlages entschlief am 1. Weihnachts- morgen ein in Insektensammlerkreisen sehr bekannter Mann: Dr. Carl Dietrich Buddeberg. Er war am 20. September 1840 in Lohne bei Soest (Westf.) als Sohn eines Pfarrers geboren, besuchte bis Ostern 1861 das Soester Gymnasium, diente sein Einjährigen- Jahr beim Berliner Garde - Füsilier- Regiment und studierte in Berlin und Bonn. Im Herbste 1863 nahm er eine Hauslehrerstelle in Genua an, wurde aus dieser aber am 26. Januar 1864 zur Teilnahme am Feldzuge gegen Dänemark einberufen. Nach dem Kriege wid- mete sich Buddeberg erneuten Studien im naturwissen- schaftlichen Seminar zu Bonn, wo er auch eine Zeit lang als Assistent am botanischen Institute amtierte. Ostern 1866 promovierte er summa cum laude unter Troschel mit einer chemischen Dissertation (de olivino atque eius dissolutione) zum Dr. phil. und kam als Lehrer an die Realschule in Lippstadt. Hier fand er in Dr. Her- mann Müller einen begeisterten Käfersammler, der ihn in zahlreichen Ausflügen in die Entomologie einführte. Nebenher wurden Moose und Schnecken gesammelt. 1866 marschıerte Buddeberg im 56. Regimente mit nach . Böhmen, 1870/71 kämpfte er im 16. Landwehrregimente. — 1872 erhielt er Berufung als Rektor der Realschule PER a re u Sa le u Ze a ne -hauptung: ‘zum Zwecke .kommen vielfach neben diesen floralen Nektarien noch eine Anzahl .darin besteht, bestimmte fliegende Insekten anzuziehen. in Nassau, wo er im Nebenamte auch das Kgl. Kreis- schulinspektorat verwaltete und auch nach seiner Pen- sionierung bis zu seinem Lebensende verblieb. In der ganzen Zeit ist Buddeberg der Insektenkunde treu ge- blieben, hat seine Käfersammlung durch sorgfältige Pflege und Beziehungen zu bekannten Forschern wie Heyden, Kraatz, Weise, Reitter, Schaufuss I, Eppels- heim, Eichhoff, Flach usw. in die Höhe gebracht, auch die Bienen in gleicher Weise berücksichtigt, wobei ihn Schmiedeknecht und Rudow unterstützten. In den Jahr- büchern des naturwissenschaftlichen Vereins für den Reg.-Bez. Wiesbaden hat er Beobachtungen über das Vorkommen der Nassauer Käfer, sowie etwa 60 Be- schreibungen der Entwicklungsgeschichte einheimischer Käferarten niedergelegt. Er hat weiter auch eine Apidenfauna und eine Uebersicht der Laubmoose Nassaus fertig gestellt. Neue Literatur. „Ameisen und Landpflanzen stimmen sowohl in ihrer Ver- breitung als in der Häufigkeit ungefähr überein. In dieser Parallelität des Vorkommens, die natürlich zu einer ständigen gegenseitigen Berührung führt, liegt der erste Anstoss für die Entstehung von Beziehungen zwischen den beiden so verschiedenen Organismen. Dazu kommt als zweites Moment, dass die Ameisen auf den Pflanzen mehrfach Gelegenheit finden, ihren Nahrungs- und Nestbaubetrieb zu befriedigen, und daher zur Pflanzenwelt geradezu hingetrieben werden. Da nun diese Instinkte nicht nur je nach der Ameisenart, sondern auch je nach den äusseren Um- ständen — die ungemein anpassungsfähigen Ameisen verstehen sehr gut, veränderten äusseren Lebensbedingungen durch Aenderung ihrer Gewohnheiten Rechnung zu tragen verschieden sind, und da ferner auch die Pflanzenwelt an Vielseitigkeit (biologischer wie morphologischer) den Ameisen kaum nachsteht, so verstehen wir, dass in den Beziehungen zwischen Ameisen und Pflanzen eine ungeheure Mannigfaltigkeit herrschen muss.“ Diese Be- ziehungen klarzustellen ist nicht so einfach als es wohl scheinen will, das zeigt uns ein Blick in die Literatur. Während Delpino Kerner von Marilaun, Schimper und andere namhafte Botaniker uns wunderbare Bilder von engen symbiontischen Verhältnissen entworfen haben, mit denen in der Zeit der Romantik der Natur- geschichte, aus der wir eben erst mit einem Fusse herauszutreten im Begriffe sind, um im Zeitalter der Abstinenzbewegung in nüchterneren Bahnen zu wandeln, wahre Bacchanalien gefeiert worden sind, frug Warburg (Ueber Ameisenpflanzen, Biolog. Zentralblatt, 12, 1842) nur „was die Ameisen auf den Pflanzen suchen, bzw. was die Pflanzen den Ameisen darbieten“ und teilte die „myrme- kophilen“ Pflanzen in: „myrmekotrophe*, welche nur Nahrung, in „myrmekodome“, welche nur Wohnung, und in „myrmekoxene* welche Nahrung undWohnung den Ameisen darbieten. Und ihm folgte bald Ernst Rettig (Beih. botan. Zentralbl. 17. Jena 1904) mit der Be- „Es gibt keine Ameisenpflanzen, es gibt nur Pflanzen- ameisen“; es folgten ferner Jhering, Fiebrig u. a., die ihm beistimmen. Zur Entnüchterung will auch Karl Escherich (Ameisen und Pflanzen. Eine kritische Skizze mit besonderer Berücksichtigung der forst- lichen Seite. Tharandter forstl. Jahrbuch. Bd. 60 (1909). S. 66—96) beitragen, indem er „versucht, einen kritischen Ueberblick über den heutigen Stand unseres Wissens zu geben“ Als Forst- zoologe beginnt er seine Betrachtung mit den „Ameisen als Pflanzen- schädlinge“. Die Ameisen können keine festen Stoffe aufnehmen, sondern sind auf flüssige und halbflüssige Nahrung angewiesen. Es sind also vor allem Säfte, denen sie nachgehen. Auf Pflanzen treten solche verschiedentlich an der freien Oberfläche aus. Die meisten Pflanzen scheiden bekanntlich aus besonderen am Blüten- srunde sitzenden Drüsen, den sog. Nektarien, eine stark zucker- haltige Flüssigkeit (Nektar) ab, „die dazu dient, flugfähige Insekten der Kreuzbefruchtung anzulocken‘. Ausserdem die an verschiedenen Stellen, wie z. B. an der Aussenseite des Blütenkelches, an der Unterseite der Blätter, an Blattstielen u. s. w. sitzen, und als extraflorale Nektarien bezeichnet werden. Die hier ausgeschiedenen Stoffe werden von den Ameisen in erster Linie aufgesucht und da man sich über die Rolle, die sie in der Physiologie oder in der Biologie der Pflanzen spielen, noch ganz unklar ist, hat man ge- int: sie hätten eben den Zweck, die Ameisen anzulocken. des bei den in der Blüte sitzenden, floralen Nektarien, deren Aufgabe Würden sich hier Ameisen einfinden, so würde die Pflanze ‘entschieden Schaden erleiden, da durch die Anwesenheit der allseits gefürchteten Tiere die gewünschten Insekten abgeschreckt würden. weiterer Honigdrüsen vor, Ir Daher be- II sitzen die Blüten eine Reihe von Schutzvorrichtungen, welche das Eindringen von Ameisen und anderen ungebetenen Gästen ver- hindern sollen *“ Ebenso wie aber die Ameisen sich mitunter zu diesen verbotenen Honigquellen den Weg bahnen, begnügen sie sich nicht mit den von der Pflanze freiwillig abgegebenen Sekreten, sondern verwunden die Pflanze an saftreichen Stellen, wie Knospen und Früchten (Obstbäume! Knospen junger Bichen-, Buchen-, Ahornheister!) oder bedienen sich noch häufiger anderer Tiere, die Spezialisten im Saugen sind, zur Saftabzapfung, nämlich vor allem der Blattläuse, dann der SCHlilkus2 Zikaden u. a. Die Ameisen haben bei diesem Verfahren den Vorteil, dass dev Saft reichlicher und anhaltender fliesst und dass er im Darm der Blattläuse eine nicht unwesentliche chemische Veränderung erleidet, indem die aus dem After austretenden Exkremente viel mehr Zucker ent- halten als die ursprünglichen der Pflanze entnommenen Säfte, Da sich die Blattläuse die Zuckersäfte „abkitzeln“ lassen und sich sogar teilweise dieser Art «des Defaezierens angepasst haben — die niemals von Ameisen besuchten Blattläuse spritzen (nach Mordwilko) die Exkremente weit fort, die meisten myrmekophilen Ameisen tun dies nur dann, wenn keine Ameisen anwesend sind, andernfalls geben sie nur langsam tröpfehenweise ab, endlich die extrem myrmekophilen Aphiden, die beständig m Gesellschaft der Ameisen leben, haben die Fähigkeit zu spritzen überhaupt ver- loren muss man annehmen, dass die Blattläuse dadurch Nutzen für die Erhaltung der Art haben. Und das ist ohne weiteres zuzugeben (Schutz vor Syrphiden-, Coecinellen- und Chrysopa- Larven); bei den Wurzelläusen legen die Ameisen die Wurzeln sorglich frei, transportieren das „Melkvieh“ an die Wurzeln; die ausschliesslich von Blattlaushonig lebenden Arten (z.B. Lasius fHavus) beschützen und pflegen sogar die Blattlauseier, die sie in ihre Nester schleppen und deren Larven sie nach dem Schlüpfen wieder auf die Pflanzen schaffen. Die Schädlichkeit der Blattläuse wird also zweifellos durch die Ameisen erhöht. So stösst die Auf- forstung eines von Lasius flavus bewohnten Geländes auf grosse Schwier vigkeiten, erfahrungsgemäss geht ein grosser Teil der jungen Pflanzen an Wurzelaphiden zugrunde. Bekannt ist, dass die Ameisen die Ulmenblattlaus (Tetraneura ulmi), sobald sie ihrer Galle entfliegt, auf Gräsern einfangen und an passende Wurzeln trans- portieren und dass als solche nicht nur die Ulmenwurzeln sondern auch die Wurzeln von Maisu.s. w. in Frage kommen. Escherich weist weiter auf die Blattschneiderameisen als Kahlfrasserzeuger hin und geht dann zum Schaden durch Wohnungsbau über. „Jede so der 5000 bekannten Ameisenarten hat ihren eigenen Stil und ihre eigene Methode.“ „Wo sich irgend eine Gelegenheit findet, die besseren Schutz und zugleich Arbeitsersparnis verspricht, wird sie ausgenützt, daher kann man sich nicht wundern, dass überall, wo einigermassen passende Hohlräume in der Natur vorkommen, sich sofort Ameisen einstellen, um da ihre Wohnung aufzuschlagen. Die lebende Pflanzenwelt bietet mehrfach solch günstige Nist- selegenheiten. Besonders reich daran ist die tropische Flora. Bei uns schon sucht Lasius fuligmosus hohle Stämme oder Aeste auf: er schädigt so zwar den Baum selbst kaum, beschleunigt indessen sein Absterben insofern, als Las. fuliginosus ein geschickter Blatt- lauszüchter ist. Anders das südlichere Liometopum mierocephalum, das als eifriger Insektenjäger rein karmivorer Gewohnheit den Wohnbaum von allen seinen Schädlingen reinigt. Camponotus in- dessen bohrt sich auch in völlig gesundes Holz ein und stellt dort ausgedehnte Hohlräume her, die sich in 10 m Höhe erstrecken können und Spechtlöcher zur Folge re In Birnbäumen wohnen Colobopsis truncata, doch sind ihre Gänge so klein, dass sie kaum dem Baume schädlich sind; noch ehrben a man die nur in der Rinde minierenden Leptothorax als Schädlinge ansprechen. In der Korkrinde ist aber Cremastogaster scutellaris wiederholt schädlich geworden. Als Pflanzenschädiger sind natürlich in Wiese und Feld und Garten die Erdnister (Lasius, 'Tetramorium) gelegentlich an- zusprechen. — Allem diesem Schaden sind die „Ameisen als Be- schützer und Verhreiter der Pflanzenwelt“ gegenüberzustellen ; zu- nächst die Ameisen als Insektenvertilger (Forel berechnet, dass von den Bewohnern eines einzigen grossen Nestes von Formica rufa an einem Tage mindestens 100000 Insekten vertilgt werden, das macht in einem Sommer mindestens 10 Millionen!). Für die Tropen kommt die Treiberameise in Betracht. Die Chinesen haben schon im 12 Jahrhundert karnivore Ameisen gesammelt und geschützt, um mit ihrer Hilfe die Orangen- und Mandarinenbäume raupenfrei zu halten. (Boisgiraud und Notarianni haben also keine Priorität! Vergl. Neue Literatur 1910 No. 18. 3), die Javaner benutzten schon seit alter Zeit Ameisen, um die Früchte des Mangobaumes vor den Angriffen des Rüsslers Cryptorrhynchus mangiferus zu schützen und in Amerika hat sich bekanntlich eine in Guatemala heimatende Ameise als zur Bekämpfung des Baumwollrüsslers geeignet er- wiesen. (Fortsetzung folgt.) Druckfehler - Berichtigung. In dem Aufsatze: Zwei neue Atraetocerus- Arten No. 1 (1910) S. 6 lies: Zeile 11 von oben: adsperso statt adspersa. Zeile 15 v. oben: India orient statt Ind. occ. Zeile 4 v. unten: Basalstück statt Basalteil. Ein neuer Fundort von Tapinostola Bondii Knaggs. Von @. Warnecke, Altona. Anfang August 1909 sammelte ich einige Tage auf der dänischen Insel Möen. Die wundervollen Kreide- klippen auf der Ostseite der Insel, Möensklint, die den Vergleich mit Stubbenkammer auf Rügen nicht zu scheuen brauchen, boten mir viel Interessantes an Schmetterlingen. Drei Zygänen-Arten waren vertreten, filipendulae L., lonicerae Esper und die von mir am wenigsten erwartete Z. purpuralis Brünnich. Alle Blumen waren von mehreren Angehörigen dieser Arten bedeckt. Satyrus Semele L. flog auf den mit Wachholder bestandenen Abhängen in unzähliger Menge, wie ich es noch nie beobachtet habe. Der wertvollste Fund war aber der eines von Tapinostola Bondii Knaggs, das ich zufällig aus einem Gebüsch aufscheuchte. Der Falter ist abgeflogen, aber doch noch zu bestimmen. Die Richtigkeit der Be- stimmung wurde mir von Herrn Püngeler (Aachen) bestätigt. Bondii ist nach Staudinger-Rebels Katalog bis jetzt nur von Südengland, Mittelgriechenland und von Rügen bekannt. Auf Rügen ist sie zuerst 1856 zwischen Sassnitz und Stubbenkammer in mehreren Exemplaren ge- funden und dann 1579 in einem Stück bei Stubbenkammer von dem Major v. Homeyer (s. Dr. Spormann, Die im nord- westlichen Neuvorpommern bisher beobachteten Gross- schmetterlinge, 1907, 1909 und Nachtrag 1909). Das Vorkommen auf dem benachbarten Möen ist bei der übereinstimmenden geologischen Formation beider Inseln nicht überraschend. Nochmals Schmetterlinge der Umgegend Stettins. Von Otto Richter, Stettin. Es gereicht mir zur Freude mitteilen zu können, dass infolge der Anregung des Warneckeschen Artikels den in demselben genannten Schmetterlingen auch in Stettin besondere Beachtung geschenkt worden ist. Die eifrige und verständnisvolle Mitarbeit der Mitglieder des Entomologischen Vereins „Pacta® ermöglicht es mir, heute meinen früher an dieser Stelle veröffentlichten Mitteilungen folgendes hinzuzufügen. Lycaena amanda Schn. Die diesjährige Sammelsaison hat mit Bestimmtheit ergeben, dass der Falter der Stettiner Fauna erfreu- licherweise nicht fehlt, wie das nach früheren, resultatlos gebliebenen Erkundigungen angenommen werden konnte. Zunächst fing Herr A. Richter bei Gelegenheit eines Ausfluges in das Randowbruch ein tadelloses Stück dieser Art in der Nähe von Löcknitz; sodann flog der Falter Ende Juni nicht selten an der von Gollnow nach Münchendorf führenden Chaussee, wo er in mehreren Exemplaren gefangen wurde (Schwanz). Selbst in der nächsten Umgebung Stettins konnte er beobachtet werden, wie der Fund von 19 Exemplaren beweist, die alle an einem Vormittage in der Wussower Schlucht, einen bequem zu erreichenden und daher gern besuchten Fangplatz, erbeutet wurden (Pirling). Dass der Schmetterling in früheren Jahren gar nicht gesehen worden war, ist um so auffälliger, als er nach den diesjährigen Funden zu urteilen nicht einmal als Seltenheit der hiesigen Fauna angesprochen werden darf. Auch die vordem von mir geäusserte Vermutung, dass er auf einzelne weniger zugängliche Lokalitäten beschränkt sei, trifft nicht zu. Besonders muss es auf- fallen, dass er selbst an einer viel abgestreiften Fang- stelle, wie es die Wussower Schlucht ist, sich der Beobachtung bisher entzogen hat. Selbst wenn man annehmen wollte, dass das Jahr 1909 seiner Entwicklung aussergewöhnlich günstig gewesen ist, bleibt das Ueber- sehen in früherer Zeit merkwürdig genug. Erklären lässt es sich wohl nur durch Mangel an Aufmerksam- keit von seiten der Sammler, welche der amanda in dem sommerlichen Heer der Bläulinge nicht die nötige Be- achtung schenkten, sie auch wohl mit ähnlich aussehen- den Gattungsgenossen verwechselten. Nachträglich gelangt noch eine Mitteilung des Herrn Groth in Luckenwalde zu meiner Kenntnis, nach welcher schon 1904 eine Lyc. amanda Schn. auf dem bergigen Terrain zwischen Scholwin und Neuendorf, also nördlich von Stettin, von ihm gefangen wurde. Pararge Achine Se. Den kurzen Notizen des Herrn Warnecke über das Vorkommen von Par. Achine Sc. bei Stettin möchte ich folgendes hinzufügen. Nicht erst seit 1908, sondern schon seit mehreren Jahren ist der Schmetterling in dem Brunner Forst, also der weiteren Umgebung des Glambecksees, gefangen worden. Sicherlich liegt das erste Auftreten aber noch weiter zurück, was man aus dem Umstande schliessen darf, dass der Falter an jener Stelle Jahr für Jahr nicht selten beobachtet wurde, also durchaus heimisch geworden ist. Schon 1898 wurde er in der Buchheide bei der Prinzeneiche in mehreren Stücken erbeutet (Badekoth). Bei der gesteigerten Be- achtung, die dem Tiere in diesem Jahre geschenkt wurde, war es nicht schwer, sein Vorkommen an den verschiedensten Punkten der Umgegend Stettins festzu- stellen. Hier das Ergebnis: am 27. Juni beim Warsower Waldschlösschen (Schwanz), am 3. Juli auf dem Garzer Schrei (Wolff), am 18. Juli in der Nähe der Sieben- bachmühlen im Vorübergehen an einem Holzstoss drei Exemplare (Pirling). Ich selbst fing frisch geschlüpfte Stücke an? 2. Juli und den folgenden Tagen in der Stettiner Stadtforst Messenthin. Die Falter lieben es, sich in langsamem, doch etwas unregelmässigem Fluge auf lichteren Waldstellen zu tummeln, wobei sie die Blätter der Brombeeren oder der niederen Büsche als Ruhestellen bevorzugen. Nach meinen Beobachtungen vermeiden sie es nach Möglichkeit, sich von ihrer Ge- burtsstätte grössere Strecken zu entfernen. Deilephila euphorbiae L. Das Vordringen des Wolfsmilchschwärmers hängt nach Angabe des Herrn Warnecke mit der Ausbreitung seiner Futterpflanze, der Euphorbia cyparissias, zu- sammen, die in der weiteren Umgebung Stettins mehrfach, allerdings örtlich streng begrenzt, vorkommt. Raupen des Falters sind, soweit mir bekannt geworden, seit langer Zeit beobachtet worden. So sammelte ich 1905 in der Nähe von Pölitz Hunderte von Raupen in allen Entwicklungsstufen; ein zufällig im Orte weilender aus- wärtiger Sammler hatte sogar die Schuljugend mobil gemacht, die ihm gegen ein geringes Entgelt ganze Zigarrenkistchen voll Raupen herbeischleppte. So häufig traten die Tiere in den folgenden Jahren nicht wieder auf, doch konnten sie regelmässig in kleinerer oder grösserer Zahl eingetragen werden. Nach einer Mitteilung des Herrn Badekoth liegt ein ähnlich günstiger Fundort in der Nähe von Garz; dort soll die Raupe seit mindestens dreissig Jahren gemein sein. Gefunden wurden Raupen ebenfalls 1908 bei Falkenwalde und bei Gollnow auf den schwarzen Bergen (Schwanz), 1909 ward ein Falter an einer elektrischen Bogenlampe der Schiffsbauwerft Vulcan in Stettin- Bredow gefangen (Badekoth). Entomologisches Vereinshlatt. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 2. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ab. Berliner Entomologischer Verein, Berlin. Sitzung vom 16. Dezember 1909. Herr Ziegler legt eine Anzahl Larentia verberata Sc. aus dem Riesengebirge und den Alpen vor, die mehrfach abändern; am auffälligsten ist ein bis auf zwei Striche am Vorderrand der Vorderflügel ganz zeichnungsloses 5 und ein bei dem die - Streifen der Mittelbinde nicht parallel sind, sondern sich zweimal X-förmig kreuzen. Ferner zeigt er mehrere abweichende Stücke von Bupalus piniarius L. 2 2, worunter eines mattbraun gefärbt ist, ohne rotbraune Beimischung, und etwas an das erinnert. Herr Walter zeigt ein 5 des sehr seltenen echten Parnassius - nordmanni vom Guriel (Kaukasus) und einen noch nicht bestimmten - Parnassius aus Asturien, in 1600--2000 m Höhe gefangen; ferner Parn. delphius v. infernalis aus Turkestan, ausser dem 5 auch das besonders seltene ©. Aus Cypern hat er Puppen von Papilio machaon erhalten; der erste geschlüpfte Falter ist sehr charakte- ristisch gezeichnet, erinnert stark an v. sphyrus. Herr Dadd legt eine Reihe von Lobophora carpinata aus Ran- noch (Schottland) und zum Vergleich solche aus Berlin vor; die schottischen Tiere zeichnen sich durch eine viel stärkere Mittel- binde aus. Ferner zeigt er Dasypolia templi, darunter zwei ganz dunkle,. an D. banghaasi erinnernde Stücke, und von der Gattung Polia die Arten flavieincta, canescens, veluta, rufocincta, wanthomista, dubia, chi, venusta. Herr Schmack hat zwei interessante, stimmte Falter mitgebracht: ein sehr grosses Mikrolepidopteron leider noch nicht be- aus Peru, mit enorm langen, geradezu ‘an eine Heuschrecke er- innernden Hinterbeinen, und eine Noctuide aus Assam, ausgezeichnet durch kolossale Büsche von Duftschuppen in der Mitte des Costal- — randes der Vorderflügel. Sitzung vom 23. Dezember 1909. Herr Wanach hat zwei von Herrn Rangnow in Lappland gefangene Libellenpärchen bestimmt; es sind die nordische Aeschna eoerulea Strömgr. (= borealis Zett.), die vereinzelt auch in Schlesien gefangen sein soll, sonst auch in den Alpen vorkommt, und die überall in Mitteleuropa häufige Somatochlora (Cordulia) metallica Vanderl., wovon sich das 5 durch eine in der Mitte schmal unter- brochene gelbe Stirnbinde und durch intensiv gelbe Färbung des ganzen Costal- und Subcostalraums der Vorder- und Hinterflügel auszeichnet, während das © nichts Auffallendes zeigt. ‚ Herr Schulze zeigt zwei neue Formen von T’richius fasciatus L., | die Herr Rangnow aus Lappland mitgebracht hat. Die eine, | welche er ab. borealis nennt, zeichnet sich durch fuchsrote Be- | haarung des Halsschildes, gelbe Behaarung des Pygidiums, dessen i Mondflecken zu zwei kleinen Punkten reduziert sind und das Ueber- ö Es findet sich auf schwarzem Grunde ein auf der Naht stehendes gelbes L, über dessen kleinerem zur Naht senkrechtem Schenkel sich ein gelber ' Punkt befindet. Ein Q© (ab. rangnowi) stellt vermutlich eine stammesgeschichtlich sehr junge Form dar. Das Tier hat männ- ) lichen Habitus, das Halsschild ist so breit wie lang ohne helle Seitenflecken, kurz dunkelbraungelb behaart. Das vorletzte Ab- dlominalsternit feiner skulpturiert als bei dem nomenklatorischen Typus. Das gleichmässig gewölbte Pygidium goldgelb, Unterseite braungelb behaart. Der Zeichnung nach gehört das Tier zur ab. seutellaris Kr. (Ausführliche Beschreibung folgt später in der Berl. entomolog. Zeitschrift) Unter den zum Vergleich mitge- brachten mitteleuropäischen Stücken befinden sich einige Exem- plare der var. sibirieus Reitter aus Khoa in Böhmen. Einige _ wiegen des Schwarz auf den Flügeldecken aus. fasciatus von derselben Lokalität sind auf dem Halssehild fast ohne DBehaarung, sie haben den Verlust ihres Hals- schmuckes wahrscheinlich jener sonderbaren Gewohnheit der go zu verdanken, bei der Kopulation mit den Mundwerkzeugen die fahlgelbe Halsschildbehaarung der { reiner Il. Z. f. Ent. 3, 1898). Zur Biologie der abzukneifen (vergl. Kath- von Herın Wanach Curt, Herr Spezies auf Eichen nicht selten sei. Die Larve hält sich an der Rinde auf, vor einiger Zeit vorgezeigten Coniopterye psociformis bemerkt Schulze, dass diese überfällt kleine Insekten z. B. Cicadelliden und frisst sich bisweilen in deren Hinter- leib ein, der infolgedessen stark anschwillt. Zur Verpuppung spinnt sie an Baumrinde emen Cokon und entwickelt sich dann im nächsten Frühjahr zum vollkommenen Insekt. Dagegen lässt sich ©. lactea Wesm.-tineiformis Ct. zahlreich aus den Gallen von Eve ria vr sinella L. und den an Pinusarten durch Evetria buoliana Schiff. hervorgerufenen Stammverkrümmungen erziehen. €. (Aleuro- pteryx&) lutew Waller. lebt nach Löw als Larve bei Wien auf Pinus Mughus Secopoli und nährt sich von Aspidiotus abietis, Schildlaus, die sie nach Art der Hemerobiiden aussaugt. Sitzung vom 6. Januar 1910, Herr Rangnow legt eine Reihe Berliner Exemplare von Hematurga atomaria Li. vor, darunter auch ein bei Berlin gefangens Stück der forma orientaria Agr., ein ' den ab. unicoloraria Agr., die sehr lokal begrenzt bei Schwanenkrug vorkommt; ferner emige Exemplare aus Lappland, zur var. schneideri Stichel gehörig. Herr Insekteneiern erinnerndes Gebilde, wie man es öfters auf trockenen Waldblössen, Heidekraut findet; es schwefelgelben Carpome von Leocarpus, einem Vertreter jener, Schulze zeigt ein lebhaft an ein Aggregat von namentlich an sind die bald von den Zoologen, bald von den Botanikern für ihre Gebiete beanspruchten Organien, der Myxomyceten oder Mycetozoen. Die stark mıt Kalziumkarbonat inkrustierten Carpone oder Sporen- blasen stellen einen Ruhezustand dar; sie platzen beim Eintritt feuchter Witterung, und die befreiten einzelligeun Amöben fliessen Plasmodium, die durch zu schleimigen Massen, dem zusammen, gewisse äussere Reize, z. B. Feuchtigkeit, zu Ortsbewegungen veranlasst werden. Neben der Vermehrung des Plasmodiums dureh Wachstum der einzelnen Amöben und Zellteilung geschieht die Fortpflanzung durch Ausbildung jener an gestielte Bier erinnernde Carpome oder Sporenblasen. Herr Wanach berichtet, anknüpfend an einen Zeitungs- artikel Lebens, über zwei tatsächlich praktisch erprobte Fälle dieser Art. über eine neuentdeckte Methode zur Verlängerung des Einem Dirippus morosus, der sich bei der letzten Häutung nicht vollständig von der alten Haut befreien konnte, in der die Spitzen der Fühler und Vorderbeine gefesselt waren und auch dureh konnten, diese gefesselten Gliedmassen, so dass nur etwa die Hälfte der Tibien und der Fühler erhalten blieb. Infolge seiner Unbehilflichkeit wurde das Tier namentlich auch durch seine normalen gleichalte- rigen Geschwister stark in der Ernährung beeinträchtigt und ent- wickelte sich so langsam, dass es jetzt, wo die Geschwister schon Anfeuchten nicht gelöst werden amputierte er vor mehr als Monatsfrist, nach erfolgter Eiablage eines natür- lichen Todes gestorben sind, noch gar nicht mit den Eierlegern begonnen hat. Noch auffälliger ist der zweite Fall: ein Baeillus rossius („rossii“ soll nach Karny, Berl. Ent. Z. L. Il, p. 43 ein- zuziehen sein), der am 15. Juli vor. Js. schlüpfte, hat sich zwar ganz normal entwickelt, aber viel langsamer, als seine knapp einen Monat die Mitte Dezember nach älteren Geschwister, ebenfalls erfolgter Eiablage eingingen; dieses jüngste Exemplar schritt erst am 25. Dezember zur letzten Häutung und beharrt bei äusserst spärlicher Nahrungsaufnahme, offenbar wegen der geringen Schmack- haftigkeit des dargereichten Futters, in recht welken Himbeer- und Rosenblättern bestehend; den Sommer über frassen die Tiere ausser dem Laub einer rotblätterigen Kirschpflaume und allenfalls Kreuzdorn lieber tagelang nichts, als dass sie sich mit Rosen- und Himbeerlaub begnügt hätten, und so ‚verharrte dieses lang- lebige Exemplar nach der letzten Häutung 6 Tage ganz ohne Nahrungsaufnahme, wie sich bei seiner hellen Färbung leicht im Ob solche Hungerkuren und Entwicklungs- durchfallenden Licht feststellen liess. “liederamputationen bei niederen Tieren durch hemmung stets eine Lebensverlängerung bewirken würden, wohl fraglich, aber immerhin denkbar. Herr Heinrich macht auf einen Bericht in der Entomolog. Zeitschrift über Kannibalismus bei Raupen von Senta maritima aufmerksam. Herr Rangnow leugnet zwar keineswegs das Vor- kommen solcher Fälle, hält sie aber durchaus nicht für normal, sondern nur für Ausnahmefälle, meist verursacht durch Futter- mangel; dass aber verletzte oder kranke Raupen von ihren Ge- ist schwistern verzehrt werden, kommt bei vielen Eulenraupen vor, (die deshalb noch keineswegs als Mordraupen zu bezeichnen sind, Entomologischer Verein von Hamburg= Altona. Sitzung vom 11. November 1909. Herr Pauling zeigt Lar. corydon seiner Sammlung. Des- gleichen Herr Sauber weitere Larentiden. Herr Pagels be- richtet über Sesia crabroniformis von Steinwärder am südlichen Elbufer, Hamburg gegenüber. Herr Müller legt seine Aderonyeta l/eporina-Exemplare vor, woraus sich wieder einmal der ungemeine Reichtum der Hamburger Fauna an Melanismen ergibt. Im An- schluss hieran legt Herr Jaeschke noch einmal (siehe Sitzung vom 24. IX. 1909) die von ihm Anfang Juli geköderte Acronyeta leporina vor, wegen seines Zweifels, ob es sich nicht um eine Aer. menyanthidis ab. suffusa handelt. Die Mitglieder bestimmen das Tier einstimmig als eine leporina. Damit würde das Tier in die von Gillmer (Insektenbörse 1906 p. 119 fi,) aufgestellte Ill. Gruppe gehören, wie sie durch ab. melanocephala Mansbridge (alis ant. subnigris, distincte signatis, thorace nigro, abdomine subnigro) und ab nigra Tutt. (alis antieis nigris) repräsentiert wird. Wir hätten also doch eine bereits beschriebene Form vor uns. Zur Klarstellung soll dıe Sache weiter verfolgt werden im Interesse der Feststellung der Ausbreitung, des Melanismus, der geradezu auffallend für Hamburg zu werden beginnt. Auch dieser Falter ist im Moorgelände gefangen. Herr Dr. Hasebroek hält alsdann sein Referat über: „Die gebräuchlichsten Fang- und Sammelmethoden* mit anschliessender höchst interessanter und lehrreicher Diskussion. Es wird angeregt, solche Diskussionsvorträge auch ferner in ausgedehnterer Weise zu halten, zum Zwecke der technischen Ausbildung der jüngeren Samnnler. DriH: Sitzung vom 13. Januar 1910. Herr Thiele legt seine hiesigen Serien vor. Er teilt speziell über das Suchen der schönen S. erabroniformis mit, dass er sie ausschliesslich in dicken Weidenzweigen, die auf dem Boden kriechen, gefunden habe. Es werden von verschiedenen Mitgliedern Beobachtungen über die Art und Weise, wie die Serien >” die Eier in die Spalten der resp. Nährpflanze legen, mitgeteilt: beobachtet sind: 8. ceulieiformis und Tabaniformis in dieser Be- ziehung. Es wird ferner die Zweijährigkeit der $. flaviventris hervorgehoben, wonach wir um Hamburg in diesem Jahr auf wenig Funde rechnen dürfen. Herr Durkorp zeigt eine grosse Anzahl im Herbst geköderten Eulen. Interessant ist, dass unter den vielen Orob. vaceini nur ein Falter sich befindet, der der typischen Orob. Tigula entspricht. Der Flügelschnitt mit scharf ausgezogener Spitze erscheint in der Tat sehr charakteristisch. — Herr Bruhn zeigt eine grosse Anzahl kleinerer und grösserer Eulenraupen, die in Friedrichsruhe im Dezember gekratscht sind. Herr B. hebt die ausserordentliche Ergiebigkeit des Kratschens Hr im Dezember hervor, natürlich an geeigneten wärmeren Tagen. Herr Pauling zeigt Agr. ab. Thulei aus Island, bei denen die Grösse gegenüber den von Herrn Kujan aus Lappland mitge- brachten auffält Zum -Schluss tritt man in die Besprechung der Anfertigung und Handhabung des Tötungsglases mit Cyankali und Chloroform ein. Bei dieser Gelegenheit berichtet Herr Sauber über seine Methode der .Einzelhaft“ für Kleinschmetter- linge: er bedient sich hierzu kleinster Röhrchengläser, die er wie Patronen zu ca. 25 Stück in einem kleinen Standkasten mit sich führt. Er tötet die Falterchen erst im Hause und spannt sie stets frisch getötet. Nur auf diese Weise hält er ein tadelloses Spannen für möglich. Bulgarische Entomologische Vereinigung in Sophia. Sitzungen am 28. X1./11. XIL, 5./18. XII., 12./25. XII. und 19. XIL./1. I. Herr Al. Drenowsky zeigte die von ihm benannte Erebia Rthodopensis Nich. var. Bachme‘jewi vor, welche zusammen mit var. latofasciata Draw. und var. tenuifasciata Draw. auf Ryla fliegt. Diese neue Form ist kleiner als die Art selbst; bei ihr werden keine Augentlecken in den inneren braunen Binden der Hinter- flügel beobachtet, während auf der Spitze der Vorderflügel statt zweier apikaler Augenflecken nur zwei feine schwarze Punkte zu bemerken sind. Er findet, dass das Verhältnis dieser Form zu der Art fast dasselbe ist, wie z. B. var. euryaloides Thbg. zu Erebia euryale Esp., var. Pytho Hb. zu Erebia pronoe Esp., var. astur Obth. zu Erebia melas Hbst., var. occupata Rbl. zu Coeno- nympha Tiphon Rott. _ Herr P. Berow, Deputierter im bulgarischen Parlament, als Gast, sondierte die Meinung der Mitglieder, inwiefern die Kenntnis von der vertikalen Verbreitung schädlicher Insekten für Land- wirtschaft und Ackerbau auszunützen wäre. Er erhielt die aus- führliche Beantwortung seitens mehrerer Mitglieder, worauf. er seine Unterstützung als Präsident der landwirtschaftlichen Kom- mission im Parlamente, zur Auswirkung einer Subvention versprach. Herr Al. Drenowsky zeigte ein Profil des Rylagebirges vor (Massstab für die Längen 1:80 000 und für die Höhen 1:20 000), auf welchem die. vertikale Verbreitung der Lepidopteren schema- tisch dargestellt ist, und zwar solcher, welche eine begrenzte Ver- breitung haben. Die bis jetzt in dieser Beziehung bekannten 58 Spezies verteilt er in drei Zonnen: 1. Montanes Gebiet (900—1550 m), 3. Alpines Gebiet (1850—2924). Weiter gibt es eine Zone für Spezies, welche die günstigsten Verhältnisse für ihre Entwieklung nur von der oberen Hälfte des montanen Ge- bietes und bis zur unteren Hälfte des alpinen Gebietes haben; es ist subalpines Gebiet (1300-2300 m) Das alpine Gebiet ist in Bulgarien sehr deutlich ausgeprägt auf Ryla (2924 m), weniger deutlich auf d-m Balkan oder Stara Planina (2354 m) und auf Rhodopen (2200 m) und am schwächsten auf Vitoscha (2285 m), Die Bewegung jeder Spezies ist auf dem Profil durch eine vertikale Linie von entsprechender Länge dargestellt. Die Häufigkeit des Vorkommens der Spezies bedeuten die Zahlen (I sehr häufig, II —= häufig, III = selten, IV = sehr selten), welche bei diesen Linien stehen. Er beabsichtigt eine solche Darstellung auch für so;che Spezies herzustellen. welche im Tief- land getroffen werden, sich aber auch auf verschiedenen Höhen im Gebirge aufhalten können. Herr Al. Drenowsky zeigte eine neue Form von Pieris rapae L, welche er bereits vor 3 Jahren auf Ryla entdeckte (1100 bis 1600 m). Diese Form ist derjenigen von P. Canadia ab. Palae- arctica Stgr. sehr ähnlich, weshalb er sie Canadiaeformis benennt. Bis jetzt erbeutete er 9 Exemplare dieser neuen Form. Herr Al. Drenowsky besprach die Frage, ob das Vor- kommen hochmontaner Lepidopteren als beweiskräftig für das geologische Alter der Gebirge angesehen weıden könne. Er nimmt als Beisp’el drei Erebia-Spezies: Rhodopensis, Gorgone und Gorge, welche auf Ryla fliegen. Dre Geologie lehrt uns, dass die Ryla- Gebirge älter sind als die Pyrenäen und diese älter als die Alpen. Er. Gorgone kam zuerst nach dem Ryla (wahrscheinlich von Nord- Ost eingewandert), später erschien hier Er. Gorge und zuletzt Er. Rhodopensis, welche die ersten zwei Spezies zu verdrängen begann. Gorgone und Gorge verbreiteten sich bis zu den Pyrenäen. Die Alpen, als die jüngsten Gebirge, erhielten nur 'Gorse, Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart. — Druck der Schell’schen Buchdruckerei (Viktor Kraemer), Heilbronn a. N. &; 28 I eo } SR “‘ NEN D Ve a ON, J 2 A ‚H (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbeilage: „Insektenbörse“ und Beiluge: „Entomologisches Vereinshlait”. Herausgegeben von Camillo Schaufuss, Meissen. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3366. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pfg. auf das Vierteljahr. Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslich an den Herausgeber nach Meissen 3 (Sachsen) zu richten. Telegramm-Adresse: Schaufuss, Oberspaar-Meissen. Fernsprecher: Meissen 642. [} Nr. 3. Dienstag, den 1. Februar 1910. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, &. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5183. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, @eldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. 27. Jahrgang. Uebersicht der in Böhmen vorkommenden Formen von Carabus cancellatus Illig. Von Dr. @. Bernau, Tolmein. Die in Böhmen vorkommenden Formen des Carabus cancellatus Nlig. lassen sich (soweit sie mir bekannt geworden sind) etwa wie folgt auseinanderhalten. I. Hauptrasse: tubereulatus Dejean. a) Tuberkeln der Kettenreihen kurz (oft fast kugelig), sehr stark vortretend, scharf begrenzt; Sekundärrippen scharf begrenzt und stark erhaben. Die Zwischenräume der Tuberkelreihen und der Rippen fein gekörnt und daher matt glänzend. Halsschild meist breiter als lang, äusserst dicht runzelig punktiert und darum matt glänzend. Der Querstrich vor der Basis des Halsschildes nicht erkennbar oder weniger scharf ausgeprägt. HErstes Fühlerglied ganz hellrot (meist auch das zweite, dritte und vierte auf der Unterseite und auf der distalen Hälfte rot). Die Schenkel sind hellrot. Käfer kleiner, gedrungener; Flügeldecken kurz, hochgewölbt. Einzelne extreme Exemplare sind so kurz und gewölbi, dass sie an den Car. cancell. v. Sajanensis Rttr. von Ostasien erinnern. Bei dieser Form sind die Tertiärintervalle auf den Flügeldecken als Körnchenreihen nur selten bemerkbar. Farbe der Oberseite ist meistens heil- kupferig. var. tuberculatus Dejean. Farbenabänderungen:Oberseitemanchmalauch düster bronzebraun, oder schwärzlich mit Erzglanz, die Ränder der Flügeldecken und des Halsschildes bläulich oder violett. Manchmal ganze Oberseite schwärzlich mit schwachem violettem Glanze (Coll m.; selten). Oder: Halsschild kupferbraun, Flügeldecken grün: var. Letz- nier Kraatz (häufig). Diese Rasse bewohnt das Ostböhmen, dann östliches Zentralböhmen westlich bis zur Moldau. Also: kühlere, feuchtere Lagen. Sie ist noch in den bis an die Elbe heranreichenden letzten Ausläufern des böhmisch- mährischen Hügellandes bei Kolin a. Elbe ganz rein (unvermischt) vorhanden, ebenso noch bei Böhmisch- Brod und Schwarz-Kosteletz unweit Prag. b) Ganz wie der vorige, das erste Fühlerglied rot, aber dieSchenkelganzschwarz. v. OÖpolanusm. Ein v. tubereulatus mit schwarzen Schenkeln. In Reitters Bestimmungstabelle kommt er beim Biharicus Rttr. zu stehen. Diese Varietät hatte ich zuerst ge- fangen im östlichen Zentralböhmen beim Dorfe Opolan (resp. an den Abhängen des benachbarten Kalkstein- berges Woskowrch), bei Podiebrad; dann bei Komotau (Nordwestböhmen) und bei Prag. Wahrscheinlich in wärmeren Lagen des nördlichen Böhmens noch weiter verbreitet. Scheint wärmere Lagen (und Kalkboden) zu bevorzugen. Il. Hauptrasse: Formen des eancellatus typieus. Die Tuberkelreihen und Rippen sind viel schwächer als beim vorigen entwickelt, weniger scharf begrenzt. Einzelne Tuberkel meist lang, spindeförmig. Zwischen- räume der Rippen und Tuberkelreihen viel glätter, glänzen- der als beim tubereulatus: Halsschild so lang als breit, viel glätter, glänzender als beim vorigen; der Querstrich vor der Basis des Halsschildes gut ausgeprägt. Körper flacher, langgestreckter; Flügeldecken weniger gewölbt. Die hierher gehörigen Formen lassen sich so gruppieren: «) Tertiäre Intervalle, mit blossem Auge unkennt- lich; der Raum, den sie einnehmen sollten, ist glatt, glänzend. : a) cancellatus typicus. Grösse meist 20 bis 22 mm. Erstes Fühlerglied rot, Schenkel schwarz, oder rot (v. femoralis Geh.). Bei dieser var. femoralis sind die Schenkel jedoch oft nicht so schön hellrot, wie beim tubereulatus, sondern meist dunkler rot bis braun- rot. Tertiäre Intervalle auf den Flügeldecken unkennt- lich (von Körnchenreihen keine Spur). Manchmal sind die Tertiärintervalle quergerieft (ähnlich wie beim C. Ullrichi, jedoch nicht so auffallend). — Farbe der Oberseite ist kupferig, glänzend, auch dunkler kupfer- farbig, messingfarbig, oft mit grünlichem Glanze. be- wohnt westliches Zentralböhmen, ist von der Moldau nach Westen verbreitet; im Moldautale beider- seits, im Kalksteingebirge von Zentralböhmen, im Brdy- Gebirge. In Südböhmen (Pisek, westl. Südb.).. Wahr- scheinlich nach Westen bis zur Grenze verbreitet, jedoch durch die folgenden Varietäten an vielen Lokalitäten vertreten. „Typischer“ cancellatus seltener, als die nachfolgenden Varietäten! b) Var. Brdensis m. Kleiner (17—19 mm), bis sehr klein (12 mm, von der Grösse eines arvensis; Brdy- Gebirge, coll. m.). Erstes Fühlerglied rot, die Schenkel meist rot, seltener schwarz. . Oberseite sehr glatt, glänzend, lebhaft gefärbt. Die Zwischenräume der Rippen und Tuberkelreihen sehr glatt; Skulptur oft “wie verwischt (manchmal so, wie wir es bei ge- wissen südlichen Rassen des ©. Ullrichi sehen). Kupfrig, mit starkem, grünem Glanze, Halsschild und Flügeldecken breit grün gerandet, oder ganz grasgrün bis dunkler grün, oder die Flügeldecken grün, Halsschild kupferig, breit grün gerandet; oder glänzend messingfarbig bis kupferrot. — Verbreitung wie bei dem vorigen, aber höhere Lagen (400—700 m) bevorzugend ; besonders im Brdy-Gebirge. c) Aberr. v. carinatus Charp. Erstes Fühler- glied rot, Schenkel schwarz. Exemplare mit roten Schenkeln (v. pseudocarinatus Beuth.) habe ich nicht gesehen, obwohl nicht unmöglich ist, dass auch solche in Böhmen ‘gefunden werden könnten.‘ In Böhmen nicht als Rasse ausgebildet (also dem Schweizer carinatus nicht gleichwertig), sondern vereinzelt unter den Exemplaren der Formen der II. Gruppe vorkommend. Meist sind es Brdensis-Stücke, bei welchen nur die Tuberkelreihen stark verwischt, wenig kenntlich sind, die Rippen aber stark hervortreten. Der böhmische carinatus ist deshalb meist klein! Verbreitung wie bei den vorigen (selten). P) Tertiäre Intervalle als Körnchenreihen stets deutlich entwickelt (mit blossem Auge leicht sichtbar) ; bei vielen Stücken sind die tert. Int. ganz gut ent- wickelt (ähnlich, wie beim emarginatus der Südalpen).') d) Var. pseudoemarginatus m. Von der (Grösse und Farbe des cancellatus typicus, seltener wenig grösser, Erstes Fühlerglied rot, die Schenkel schwarz, braun oder rot. Tertiäre Intervalle durch Körnchen- reihen markiert, oft so stark wie beim emarginatus ausgeprägt. Dann sind meist auch die Tuberkelreihen und Rippen niedriger, die Skulptur erscheint gleich- mässiger. Skulptur im allgemeinen etwas schwächer, verwaschener, als beim typischen cancellatus. — Ver- breitung: Westliches Zentralböhmen, von der Moldau nach Westen verbreitet (ähnlich wie der typische can- cellatus, ist jedoch häufiger als dieser). Insbesondere im Kalksteingebirge von Zentralböhmen und im Brdy- Gebirge. Kommt (mit dem Brdensis) auch bei Prag vor. Diese Varietät ist es wahrscheinlich, auf welche sich die Angaben über Vorkommen des emarginatus in Böhmen beziehen. So wird in dem Verzeichnisse der Käfer Böhmens von Dr. Lokay der Car. canc. var. emarginatus angeführt (als Fundort Prag angegeben). In dem Bilderwerke über böhmische Käfer von Kliment wird auch der emarginatus unter den Käfern Böhmens geführt (er soll in Wäldern, „unter Laub“ vorkommen, ohne nähere Fundortsangabe). Es ist auch möglich, dass zufällig ein Exemplar mit schwarzem ersten Fühler- gliede und schwarzen Schenkeln gefunden wurde. Dass jedoch der echte emarginatus in Böhmen vorkomme, glaube ich nicht. Zu dieser Uebersicht sind einige Bemerkungen beizufügen. Wie wir sehen, ist Ost- böhmen ausschliesslich von der Varietät tuberculatus Dejean bewohnt. Diese Rasse ist, vom Osten her kommend, tief nach Zentralböhmen hinein verbreitet, indem ihr Verbreitungsgebiet bis zur Moldau reicht. An der westlichen Peripherie ihrer Verbreitung, in warmen Niederungen oder auf Kalkboden, wird sie durch die schwarzbeinige Unterrasse, v. Opolanus m., teilweise vertreten. Einer viel grösserern Mannigfaltigkeit der cancellatus- Formen begegnen wir, vom Osten her kommend, jenseits der Moldau. Hier beginnt das Verbreitungsgebiet der unter der II. Gruppe beschriebenen Formen; es sind darunter solche, welche an die emarginatus-Rasse der südlichen Alpenländer lebhaft erinnern. !) Auch bei den Rassen des emarginatus kommen Stücke mit gut entwickelten tertiären Intervallen neben solchen, selben nur angedeutet haben oder gar nicht besitzen, vor. welche die- 14 % Die Grenze der Formen der Il. und der II..Gruppe ıst nicht scharf, sondern es besteht in Mittelböhmen eine Mischzone, in welcher die Formen ineinander übergehen; diese Mischzone ist nicht breit und fällt in Mittelböhmen so ziemlich mit dem Moldautale (nebst seiner Umgebung) zusammen. Bei Durchsicht meines böhmischen cancellatus- Materials konnte ich mich des Eindrucks nicht er- wehren, dass aller böhmische cancellatus vom ‚Osten stammt, oder, dass die tuberculatus-Form die Stamm- form des böhmischen cancellatus überhaupt ist. Die Veränderung in der Gestalt und Skulptur, welche die tuberculatus-Form jenseits der Moldau erlitten hat, ist, meiner Ansicht nach, auf die Einwirkung des Klimas zurückzuführen. Die Umgebung von Prag und die westlich anschliessenden Gebiete, vor- zugsweise das Kalksteingebirge von Mittelböhmen, ge- hört zu den trockensten und wärmsten Gegenden Mit- teleuropas, ist viel wärmer und trockener als das rauhe, feuchte Ostböhmen (vergl. die Flora!). Das Erscheinen der tertiären Intervalle auf den Flügeldecken des pseu- doemarginatus ist nicht als von vornherein primitivere, frühere Form der Skulptur, sondern als eine Art Rück- schlag zum Früheren (Atavismus) aufzufassen, Also: der pseudomarginatus in Böhmen ist aus der tuberculatus-Rasse an Ort und Stelle entstanden (durch Einwirkung des warmen und trockenen Klimas, der geologischen Verhältnisse ete.), sowie, mit Wahrschein- lichkeit, der emarginatus des Südens aus dem vom Osten kommenden tuberculatus (ev. graniger) dortselbst ent- standen ist, Ich betrachte überhaupt die Rasse des tuberculatus als Ausgangsrasse für alle übrigen cancellatus- Rassen Europas. Der Ansicht von Born, dass die Heimat des cancellatus Illyrien wäre, kann ich nicht beipflichten: Dagegen sprechen folgende Gründe: 1. Die Verbreitung des cancellatus (resp. seiner Formen) lässt eine Richtung von Osten nach Westen erkennen, nicht aber von Süden nach Norden. Der cancellatus ist als tuberculatus bis nach Ostsibirien ver- breitet (Sajanensis Rttr.). Es ist wenig wahrscheinlich, dass eine illyrische Art sich bis nach Ostsibirien ver- breitet hätte. Von einer wärmeren, günstigeren Zone in eine weniger günstige. Das Umgekehrte ist viel wahrscheinlicher. Man beachte auch das riesig aus- gsedehnte Verbreitungsgebiet der tubereulatus- Rasse, welches von Schlesien und Galizien bis zu dem Gebirge von ‚Ostsajan reicht; darin ist diese Rasse den übrigen cancellatus- Rassen weit überlegen. Auch die Vorliebe für Ebenen resp. Felder beim cancellatus spricht dafür, dass wir es mit einem Steppentiere, einem Tiere der Ebenen zu tun haben. Eine alte europäische Art würde man ahescheinten auch noch südlicher in der Balkanhalbinsel finden, in Griechenland, Kleinasien, Süditalien u.s. w. Vergleiche die Balkanarten Ü. coriaceus, intricatus, hortensis etc. Der Carabus Ullrichi. eine Ebenen liebende Balkanart, ist viel weniger nach Osten, Norden und Westen vor- gedrungen, ist viel weniger verbreitungsfähig, als der cancellatus. In Böhmen hat der Ullrichi nicht einmal die Moldau erreicht (er bewohnt Ostböhmen; in Mittel- böhmen, am weitesten nach westwärts, hatte ich ihn beim Dorfe Lipau (unweit von Böhmisch Brod) gefunden. Die südlichste, bisher gefundene Form des cancel- latus (in Albanien) ist nicht ein emarginatus, sondern eine graniger-Rasse (Alessiensis Apfelb.). 2. In Illyrien (resp. im benachbarten Südeuropa) befindet sich keine einzige weitere Art, welche als Stammform des cancellatus oder wenigstens als ver- geführten, wandt mit ihm anzusehen wäre. Ganz anderes z. B. beim Ullrichi, als dessen nächste Verwandten mit primi- tiverer (weniger differenzierter Skulptur ich den Carabus Parrayssi und Car. catenatus betrachte, welche zum C. montivagus selbst, sowie zu der zahlreichen montivagus- Gruppe überführen. Ich erinnere auch an das zahlreiche Geschlecht der Procrustes, Pachystus u. s. w. Für dem Carabus cancellatus nächste Arten halte ich (von den mir bekamnten) den Carabus Maeander, dann den Carabus tubereulosus von Ostsibirien, sowie, von den europäischen, den Carabus nitens. Ferner ist auch der nordameri- kanische Carabus serratus hierher zu rechnen (so Ähnlich etwa möchte die Stammform des cancellatus mit primi- tiverer, wenig differenzierter Skulptur aussehen. Vgl. den C. Ullrichi u. C. Parrayssi). Den Ausdruck der Verwandtschaft sehe ich in zwei Merkmalen. Allediese Caraben besitzen: a) Den Seitenrand der Flügeldecken vorne gesägt (gekerbt), Skulptureigentümlichkeit. b) Skukptur der Flügeldecken: von der Naht bis zur series umbilicata (inklus., 4. prim. Intervall) befinden sich 16 Intervalle !), (4 Systeme & 4 Intervalle, jedes System besteht aus je 1 primären und sekundären und 2 tertiären Intervallen). Die Intervalle sind freilich nur beim serratus alle gleichmässig entwickelt. Eine Kombination von diesen zwei Merkmalen be- besitzen noch einige weitere, wenige Üarabenarten (elathratus, variolosus, Galizianus), welche mit dem, cancellatas in dieselbe Klasse eingereiht werden müssen. Der Ausrandung der Flügeldecken (vor der Spitze, bes. bei 2 ?) eine grössere Anzahl systematische Wichtig- keit als den von mir angeführten Merkmalen beizulegen (wie es im jetzt gebrauchten Carabensystem durch- geführt ist), finde ich weniger richtig. Wenn wir alle Caraben, welche solche Ausrandung besitzen, zusammen- stellen, so kommen Arten zusammen, welche miteinander schwerlich verwandt sein können (so hat z. B. auch der Apotomopterus und gew. Plectes hinten ausgerandete Flügeldecken). Für die dem Carabus cancellatus am nächsten stehende Art halte ich (von den mir bekannten) den Carabus Maean- der Fisch, welcher in Ostasien u. Nordamerika heimisch ist. Ein endgültiges Urteil über die wirkliche Heimat des Carabus cancellatus würde man erst nach genauem Studium seiner Formen und seiner Verbreitung in Asien, sowie nach dem vergleichenden Studium der oben an- systematisch ihm am nächsten stehenden Arten abgeben können. ') „Intervalle“ = Flügeldeckenlängsadern. Hummelleben auf Sardinien. Von Dr. A. H. Krausse- Heldrungen. Gegenüber dem Norden Europas!) und den hohen Gebirgen (Alpen, Kaukasus) zeigt es sich, dass hier im Süden nur wenige Hummelarten vorkommen. So sah ich auf Sardinien nur zwei „Arten“ des Genus Bombus; auch auf den Balearen sollen nur zwei Arten vorhanden sein, während ich von Korsika drei kenne?). Die beiden sardischen Arten, Bombus terrestris L. und B. hortorum L., indes sind, wie die Üorsicas?) !) Sparre-Schneider, Hummelleben imarktischen Gebiete Allgem. Zeitschr. f. Entomol. 1894. ?) Schulthess-Reehberg, Zur Hummelfauna Korsikas. 1836. J. Perez quelques varietes de Bourdons de la Corse. Proces- Verbaux de la Societe Linneenne de Bordeaux. 1908. ®) A. H. Krausse-Heldrungen, Bombologische merkungen: I. Ueber B. terrestris L., speziell über die sardisch-korsischen Formen dieser Spezies. II. Ueber B hortorum L., speziell über die sardisch-korsischen Formen dieser Spezies. Soc. Entom. 1909. Be- 15 ‘qualitativ um so interessanter. wegen ihrer Variabilität (Schwingungskreis, Pendulations- theorie Simroths) sehr interessant. Ich habe auf Sardinien eine Reihe bemerkenswerter Formen gefunden und einige phylogenetisch besonders wichtige benannt, die mit denen Korsikas verglichen‘) sehr lehrreich sind: eine kurze Zusammenfassung habe ich an anderer Stelle gegeben.) Dafern den Leser diese schönen Tiere interessieren, möchte ich ihn zu einigen Exkursionen auf dieser einsamen Insel, dem wenig besuchten Sardinien, einladen, um ihm etwas von dem Hummelleben hier zu zeigen. Oristano. Unsere erste Exkursion führt uns von Oristano (einige Kilometer vom Meere entfernt), der von mir schon öfters erwähnten Stadt des Sumpfes, der Mücken, des Windes und des Staubes®), am Nordende der Campidanotiefebene zum Damm des Tirso. Dieser Damm ist es, ungefähr 1 km von der Stadt entfernt, der fast allein in der ganzen Gegend ein reiches Hymenopterenleben ermöglicht; hier gedeihen in üppig- ster Weise zahlreiche Pflanzen im Frühjahr, die sonst in der ganzen Gegend selten und nur vereinzelt zu sehen sind. Weiterhin steht im Winter monatelang das Wasser der Tirsoüberschwemmung; sind die Wasser verlaufen, so bedecken sich die fruchtbaren Felder schnell mit Getreide, Artischoken, Bohnen, Tomaten. Es ist also hier keine günstige Lokalität für Hummeln. Nur der Schutzdamm des Tirso bleibt übrig; hierher hat sich nun auch tatsächlich alles zurückgezogen, was Erdnester baut oder eine Zeitlang in der Erde wohnen muss. Nach kurzer Wanderung zwischen den langweiligen Opuntienhecken auf teilweise fast unpassierbarem Wege erreichen wir den Tirsodamm. Ein lautes Gesumme begrüsst uns. Solche Mengen von Hymenopteren, meist Apiden, hatte ich noch nirgends auf so engem Raume zusammen gesehen; Apis mellifica Ligustica, Anthophora acervorum L., Eucera grisea F., Eucera Numida Lep., Eucera clypeata, Ceratina cucurbitina R., Andrena neglecta, Andrena Lichtensteini Sch., Andrena flavipes K., Andrena thoracica F., Elıs ceiliata F. usw. usw., teilweise in vielen Tausenden von Individuen auf schmalem kaume. Wir wandern am Damm auf und ab und spähen nach unserem Bombus, oft täuscht uns das Gesumm einer Xylocopa, die die nahen Bohnenfelder eifrig besuchen. Endlich zeigt sich ein Bombus. Er ist schwer zu fangen wegen des beständigen heftigen Windes. Die Jagd dauert den ganzen Vormittag. Resultat: im Durchschnitt ein Dutzend Bombus (an einem Tage); quantitativ ein geringes Resultat, dafür Wir konnten hier folgende Formen erbeuten: Bombus terrestris Sassaricus Tourn.’) Dettoi Krausse?®) „ „ %) Friese und v. Wagner, natürlicher Formenbildung. 1904. 5) A. H. Krausse-Heldrungen, Zur Hummelfauna Sardiniens und Korsikas. Boll. Soc. Entom. Italiana. 1909. 6%) A. H. Krausse-Heldrungen, Coprophagenleben auf Sardinien im Herbste. Z. f. w. Ins.-Biol., III, 1907. Die Hummeln als Zeugen A. H. Krausse-Heldrungen, Mistkäferleben im Früh- jahr auf Sardinien. 2. f. w. Ins.-Biol. III, 1907. A. H. Krausse-Heldrungen, Nächtliches Käferleben im Sommer in den Strassen von Öristano, Sardinien, (Im Druck.) A. H. Krausse-Heldrungen, Icarabi sardi ed i loro parenti. Rivista Coleotterologiea Italiana, 1908. ”) Tournir, L’entomologiste Genevois 1890; Krausse, B. t. Sassaricus Tourn., Entom. Rundschau 1909. 8) Intern. Entom, Zeitschrift 1908. Bombus terrestris Gallurae Krausse?) ruber Krausse!°) Bombus hortorum Sardiniensis Tourn.!') Arborensis Krausse'!?) Eleonorae Krausse!°) Wolffii Krausse!®) Dieses Leben beschränkt sich auf die Monate Februar bis Mai; es tritt dann oft plötzlich grosse Hitze auf, die in kurzer Zeit alles versengt und aus- trocknet. Junge Weibchen erscheinen dann wieder im Oktober, wenn die Regenzeit beginnt. Ich sah sie dann an Citrusblüten fliegen. Vereinzelte sah ich im November, Dezember und Januar an verschiedenen Blüten. Asuni. Eine zweite Exkursion wollen wir nach Asuni aus- führen, einem weltverlorenen winzigen Dorf, ca. 32 km (Luftlinie) von Oristano entfernt. Früh gegen 7 Uhr verlassen wir Oristano mit der Post, die wir um Mittag nach wenig erbaulicher Fahrt in Senis oder Nureeci froh sind, verlassen zu können. Nach einer Wanderung von ungefähr 1! Stunden haben wir Asuni erreicht. Das Dörfchen liegt hübsch unten an einem Berge, der von einem jener rätselhaften Nuraghs aus prähistorischer Zeit gekrönt ist; das Dorf liegt etwa 200 m hoch. Im Mai und Juni ist's hier noch ganz erträglich, während das zu dieser Zeit in Oristano kaum der Fall ist. Nach kurzer Wanderung durch die fruchtbaren Felder erreichen wir den klaren, wilden Bach, den wir überschreiten, um an den Bergeshängen nach unseren Bombus auszuschauen. Hatten wir hier gehofft, am Asphodelus, der sonst viel von Insekten umschwärmten Pflanze, viele Hummeln zu fangen, so haben wir uns einigermassen getäuscht. Der Grund, weshalb der Asphodelus hier relativ wenig besucht wurde, während er, wie wir gleich sehen werden, an anderer Lokalität sehr umschwärmt war, ist mir unbekannt. Immerhin besuchen auch hier manche Hymenopteren und Koleopteren diese charakteristische Pflanze. Zahl- reicher summen Hummeln an den Schlehen; während Anfang März die Mandelblüten besucht werden. Später, im Juli, findet man die Arbeiterinnen und Männchen an Dipsacus, diversen Disteln und an den Brombeeren. Wir erklettern die Höhen der Bergwerksmutung „Sa Tela“ dort, wo einige Schürfarbeiten auf Arsenkies gemacht sind. Hier ist das Hummelleben ein reich- licheres, wenn auch das Jagdterrain ziemlich ungünstig. Die Asphodeluspflanzen stehen indes hier dichter. Das gebirgige Terrain ist den Hummeln angenehm. Dort in der Nähe des Dorfes auf den Wiesen stehen auch stellenweise zahlreiche Asphodeluspflanzen, indes einen Bombus konnten wir nicht entdecken. Hier aber in den Bergen erscheinen Xylocopa®°), Anthophora, Psithyrus und Bombus, welche grossen Tiere einen prächtigen Anblick gewähren. Am häufigsten ist B. terrestris Sassaricus Tourn. Des weiteren finden sich auch hier alle bei Oristano erbeuteten Formen, und in ungleich grösserer Anzahl. Als neu gesellt sich indes hinzu B. hortorum similis Krausse.!®) Wir sind mit dieser Bombusausbeute einigermassen befriedigt. Leider war es nicht möglich, ein zwischen Felsen- IR „ ” °) Ent. Wochenbl. 1908. !°) Soe. entom. '?) Intern. Ent. Zeitschr. 1908. 13) Intern. Ent. Zeitschr. 1909. '*) Entomol. Wochenblatt 1908. '°) A. H. Krausse-Heldrungen, Xylocopa violacea L. Soc. ent. 1909. 1%) Boll. Soc. Ent. Itali- ana, 1909. 1909229) Vide 7. 16 a nn ı z:essiiritssrs ln spalten angelegtes Nest, an dessen Eingang ich jene fünf Individuen erbeutete, die ich als B. hortorum similis m. beschrieben, auszugraben. Feinde der Hummeln sind hier gewisse Spinnen, die auf den Blüten lauernd sehr oft auch die grossen Weibchen erbeuten. Tempio Pausania. Zum Schluss wollen wir dem Limbaragebirge im Nordosten der Insel einen Besuch abstatten. Wir ver- lassen Oristano vormittags 10 Uhr und kommen in Tempio Pausania!‘) an abends 9 Uhr; eine schlechte Fahrt, indes die sardischen Bahnen sind nun einmal von einiger Langsamkeit. Das Städtchen, Tempio Pausania, ca. 566 m, liegt romantisch am Fusse des Limbara (1362 m). Hier ist’s im Mai und in der erten Hälfte des Juni zuweilen empfindlich kalt; dazu Sturm und Regen. Von Mitte Juni an indes entfaltet sich hier in der Nähe der Stadt ein eigenartiges Hummelleben. Zahl- reich blüht der Asphodelus hier auf eigentümlichem Granitboden. Und an jeder Pflanze sind einige Bombus- königinnen zu finden; wir sind überrascht und wissen kaum, wo mit unserer Jagd beginnen, Ueberall das uns so vertraute Gesumme. Die grossen schönen Tiere sind hier wenig scheu; sie sind auch nicht gegen das Wetter empfindlich, ein leiser Regen konnte sie noch nicht einmal verscheuchen, freilich waren sie alsdann langsamer. Heftiger Wind scheint ihnen nicht angenehm zu sein. Oft sah ich noch vereinzelte Exemplare sammeln, nachdem die Sonne längst untergegangen war. Ebenso waren die Robinienblüten — eine Reihe dieser Bäume befinden sich an der Chaussee von Tempio nach dem pittoresken Dorfe Aggius — sehr umschwärmt; Viciaarten, Disteln, Klee, die zahlreichen Brombeeren und die mannigfachsten Gebirgspflanzen der höheren Lagen werden später von den Männchen und Arbeiterinnen zu Tausenden besucht. Kurz diese Gegend scheint, was die Zahl der Indi- viduen betrifft — denn auch hier fliegen nur die beiden erwähnten Arten — ein Hummeldorado zu sein. Unsere Zyankaligläser füllten sich unerwartet schnell. Diesmal sind wir absolut befriedigt von unserem Fang. Interessant war es mir, zu beobachten, wie die beiden Bombusarten, die wegen ihrer Kopfbildung im System weit auseinander gestellt werden, beide dieselben Blüten hier besuchten ; ich habe nicht konstatieren können, dass B. hortorum L. irgendwelchen Vorteil hinsichtlich der in Betracht kommenden Blüten hätte, im Gegenteil, gerade bei Asphodelus und den Brombeerblüten ist seine Schädelbildung — unnötig, und Asphodelus und später die Brombeere sind die Pflanzen, auf die beide Bombus- arten am meisten angewiesen sind (Vicia, Dipsacus, Distelarten kämen weiter in Betracht; im ganzen hatte ich 24 von Bombus besuchte Pflanzen gesammelt, leider war es mir trotz meiner Bemühungen nicht möglich, ihre wissenschaftlichen Namen zu erlangen). Anderer- seits besuchte B. terrestris L. mit demselben Erfolge solche Blüten, bei denen man eventuell annehmen könnte, B. hor- torum L. sei mit seinem Kopf und Rüssel viel geeigneter. Ausserdem können diese Betrachtungen für viele Blüten (d. h. für die grösseren) keine Geltung haben hinsichtlich der kleineren Arbeiterinnen; ob in diesem Falle der Kopf etwas kürzer oder länger ist, kommt dann nicht in Betracht, beide Arten kriechen in die Blüte hinein. Bemerkenswert auch ist, dass beide Arten hier ungefähr gleichhäufig sind. Freilich können meine Beobachtungen nur für mein Gebiet gelten. 17) Vide 6, - ethologischer Beziehung grundverschieden verhalten. Einmal sah ich einige Bombus terrestris Sassaricus Tourn. eifrig an (kultivierten) Rosen fliegen. Zuweilen kann man beobachten, wie Hummeln nach Art vieler Wespen die Feuchtigkeit aufsuchen und am Rande von Pfützen und Quellen sich einfinden. Mustern wir unsere Ausbeute von Tempio Pausania, so finden wir folgende Formen: Bombus terrestris Sassaricus Tourn. Deltoi Krausse Gallurae Krausse Limbarae Krausse'®) tener Krausse!?) Sardiniensis Tourn. Haeckeli Krausse?") 2 2 Ichnusae Krausse?!). Wie ersichtlich, ist auch auf Sardinien die Varia- bilität der Hummeln eine grosse. Speziell interessant in phylogenetischer Hinsicht dürfen jene nordsardischen Formen sein, die teilweise an die interessanten süd- korsischen erinnern??). 18) Entom. Wochenbl. XXV, 1908. >°) Ent. Wochenkl. XXV, 1908. >?) Vide Soc. entom., 1909. „ „” Bombus hortorum ”„ „ 19) Soc. entom. XXIII, 1909. 1) Ent. Wochenbl. XXV, 1908. Neue Literatur. „Es steht also fest,“ fährt Escherich (Tharandt. Forstl. Jahrh. 60, S. 66—96 ; Referatfortsetzung aus No, 2) fort, „dass der Pflanzen- welt durch gewisse Ameisen ein überaus kräftiger Schutz zuteil wird, ohne den das Leben mancher Pflanzen vernichtet würde. Nach dieser Erkenntnis war es naheliegend genug, die Frage auf- zuwerfen, ob denn vielleicht die Pflanzen Einrichtungen besässen, diese Schutzgarde anzuziehen.“ Die Anlockungsmittel glaubte man in extrafloralen Nektarien, anderseits in den natürlichen Hohl- räumen (die man Domatien nennt) erkannt zu haben, für die beide man ohnehin eine Erklärung suchte. Diese manches Jahr geltende Theorie von den Ameisenpflanzen erlitt in neuerer Zeit, wie er- wähnt, entschiedene Erschütterungen. Frau Nieuwenhuis v. Uexkuell- Güldenbrandt (Ann. Jardin Bot. Buitenzorg, 2. Ser. Vol. VI, p. 195 bis 328) kam zu der Ueberzeugung, dass der Ameisenbesuch jener zuckerausscheidenden extrafloralen Nektarien den Pflanzen schädlich sei, weil die Ameisen, weit entfernt, andere auf der Pflanze befind- lichen Schädlinge abzuhalten, selbst noch Schädlinze mitbringen, nämlich neben den Nektarien eine ausgedehnte Läusezucht be- treiben. Das ward an 63 verschiedenen Pflanzenarten studiert. Jhering und Fiebrig konnten in Südamerika an den Cecropiabäumen feststellen, dass durch die in den Internodien wohnenden Azteka- Ameisen die Bäume nicht geschützt, sondern geschädigt werden. „Kommen doch auf diesen neben den Ameisen zahlreiche andere, teils sehr schädliche Insekten vor (Raupen, Blattkäfer, Wander- heuschreeken, Milben u s. w) und lockt die Anwesenheit der. Ameisen zudem Spechte an, die dem Baume vielfach starke Ver- wundungen zufügen, wodurch dem Eindringen weiterer Schädlinge direkt Vorschub geleistet wird. Es ist ja bekannt, dass Jhering den Ausspruch tat: „Die Cecropia bedarf der Ameisen so wenig, wie der Hund der Flöhe‘. Die Ameisenschutztheorie ist also heute fast allgemein aufgegeben. „Die Hauptschuld an den Widersprüchen‘“ sagt nun Escherich, „liegt zweifellos daran, dass man die zoologische Seite des Problems allzu leicht genommen und zu -oberflächlich behandelt hat. Ameise war eben Ameise und man dachte nicht daran, dass es Tausende von verschiedenen Arten gibt, die sich in Was für Formica rufa gilt, gilt keineswegs für alle Ameisen. Gerade die Ameisen, die nach der alten Theorie die Schutzgarde darstellen sollten, welche also die extrafloralen Nektarien hauptsächlich be- suchen oder in den Domatien wohnen, rekrutieren sich grösstenteils aus solchen sanftmütigen Arten, die keinem andern Insekt ein Leid tun.“ Im solchen Fällen ist die Schutztheorie falsch, denn wenn die Pflanze keinen wirklichen Nutzen hat von der Anwesenheit der Ameisen, haben auch die „Anlockungsmittel“ keinen Sinn, sind also sicher keine „Anlockungsmittel“. Escherich warnt aber vor einer Verallgemeinerung. Es gibt zunächst noch Beobachtungen, ‚die erst nachgeprüft werden müssen, ehe man sie verwerfen kann (Centaurea Alpina). Jedenfalls aber ist nach einer neuen Erklärung für die (biologische oder physiologische) Funktion der extrafloralen Nektarien und der Do- matien zu suchen. Und hierzu anzuregen ist der Zweck der zeigen. welch grosse Rolle die Ameisen in der Verbreitungsbiologie der Phanerogamen spielen, und gedenkt Ule's „Blumengärten der Ameisen“ als eines Falles von Myrmecochorie, der sich (in Ule's Beleuchtung) zu einer wahren Symbiose gestaltet hat, ebenso das Gegenseitigkeitsverhältnis des Ameisenpilzes Rhozites gongylophora und der Attiden. (Fortsetzung folgt.) Beitrag zur Lepidopteren-Fauna des höchsten Teils des Zentral-Balkans (Stara-Plania) in Bulgarien. I. Von A!. K. Drenowsky, Sophia. Unter gleichem Titel veröffentlichte ich in dieser Zeitschrift (No. 20, 21. 1909) die Rhopaloceren, und jetzt führe ich hier die übrigen Familien an. Neue Spezies und Formen für Bulgarien sind ausser bereits erwähnten noch folgende: Orectis proboseidata HH. S. Tephroclystia satyrata Hb. Salebria fusca Hw. Rhodophaea suavella Zck. Tmetocera ocellanaF. ChoreutisBjerkandrella’T'hnb. var. pretiosanaDup. Argyresthia koedartella L. Gelechia oppletella HH. NS. Gelechia maculiferella Del. Borkhausenia praeditella Rbl. Coleophora therinella Tgstr. Coleophora odorariella Müller et Frey. Tinea angustipennisHH. 9. VI. Hesperiidae. S7. Atopaea lineola OÖ. Sehr häufig auf der Höhe von 700—1500 m über dem Meeresniveau. 88, Augiades sylvanus Esp. 1000 m. 89. Carcharodes altheae bis 1100 m. 90. Hesperia alveus Hb. und var. fritillum Hb. Die Spezies fliegt häufiger als die Varietät auf der Höhe von 700 m. 91. Hesperia cacaliae Rbr. Häufig von 1800—2100 m. 92. Hesperia malvae L. Häufig, bei 700 m. 93. Thanaos tages L. - Häufig, bei-700-m. VII. Syphingidae. Nicht selten von 700 bis Hb. Auf der Höhe von 700 94. Deilephila euphorbiae L. Bei 700 m. 95. Macroglossa stellatarum L. Von 700—1600 nm. 96. Hemaris scabiosae Z Sehr selten, bei S00 m. VIII. Lymantriidae. Lymantria dispar L. Sehr häufig bis 1100 m. IX. Saturniidae. Saturnia pyriS. V. Selten, bei 700 m. X. Noetuidae. 99. Agrotis pronuba L. Selten, von 700—1100 m. 100. Agrotis tritieci L. Selten, bei 800 m. 101. Hadena Maillardi Hb. Fliegt auf der Höhe von 1700 m. Bis jetzt in Bulgarien nur auf Vitoscha erbeutet. 102. Brotolomia meticulosa L. Fliegt bei 900 m. 103. Acontialucida Hufn,. var. albicollisF. Diese Form ist eine grosse Seltenheit, fliegt bei 700 m. Auch in Rasgrad von A. Markowitsch gefangen. 97. 98. 104. Thalpochares communimacula S. V. Fliegt bei 700 m. 105. Emmelia trabealis Se. Häufig, bei 700 m. 106. Plusia gutta Gn. Nicht selten, bei 700 m. 107. Plusia gamma L. Sehr häufig, von 700—2000 m. 108. Catocala elocata Esp. Nicht häufig, bei 700—1100 m. 109. Catocala nupta L. Häufiger, bis 300 m. ea 110. Zanclognatha tarsiplumalis Hb. Von 700—900 m 111. Herminia derivalis Hb Häufig, von 700—1500 m 112. Hypena proboscidalisL. In Bulgarien wenig bekannt. Zwischen 700 und 1000 m. 113. Oreetis proboscidata H. S. Nur ein Exemplar auf der Höhe von 700 m. Neu für Bulgarien. XI. Geometridae. 114. Nemoria viridata L. Selten in ganz Bulgarien, hier bei 700 m 115. Acidalia ochrata Sc. Häufig bis 1500 m. 116. " herbariata F. Bei 700 m. 117% " bisetata F. Seltener bei 700 m. 118. " politata Hb.ab. abmarginata Bhtsch. Häufig, bei 700 m. 119. Acidalia rusticata $S. V. Bei 800 m. Arbeit und unseres ausführlichen Referates, das zwar manches 120). " interjeetaria B. Zwischen 700 u. 1500 m. Allbekannte wiederholt. — Escherich bespricht des weiteren die 121. " humiliata Hufn. Bei 700 m. Pflanzenverhreitung, die Myrmecochorie Rutger Sernanders, um zu 122. " deversaria H, $S. Selten, bei 700 m. 7 wo 125, Acidalia aversataL. ab. spoliata Stgr. Bei 700 m. 124 " immorata L. Häufig bei 700—900 m. 125° " marginepunctata Goeze. Fliegt bei 700 m. 126. " incanata L. Einige Exemplare hei 700.m. 127. " fumata Stph. Sehr häufig von 1700 bis 2100 m Einige Exemplare zeigen eine gewisse Verdunkelung. 128. Acidalia ornata Sc. Fliest im Tiefland. 129. Lythria purpuraria L. Bis 1600 m. 130. Ortholitha plumbaria F. Fliegt zwischen 1500 bis 1900 m. 131. " limitata Sc. Von 700—1800 m. 132. " moeniata Sc. Selten, zwischen 700 his 1500 m. 133. " bipunctaria S. V. Einige Exemplare, welche auf der Höhe von 1600 m fliegen, unterscheiden sich von denen, welche bei 700 m fliegen, durch die Annäherung beider mittleren Linien und ihr scharfes Hervorragen infolge breiter dunkelgrauer Schattenlinien. 134, Minoa murinata Sc. Bis 1800 m. 135. Anaitis columbata Mtzn. Diese asiatische Spezies, neu für ganz Europa, wurde in Bulgarien zum erstenmal von mir 192 entdeckt. Fliegt zwischen 1400—1700 m. Alle Exemplare von dieser Gegend, von Vitoscha und Ryla sind grösser und heller als die kleinasiatischen, was auf eine Lokalrasse hindeutet. 136. Anaitis simpliciata. Eine für das alpine Gebiet des Balkans charakteristische Spezies. Auf der Höhe von 1600 m. 137. Lygris populata L. Obgleich Prof. Dr. H. Rebel das Vorhandensein dieser Spezies in Bulgarien nicht für möglich hält, so erbeutete ich doch solche in mehreren Exemplaren auf Vitoscha, Ryla und hier auf der Höhe von 1700 m. 138. Larentia dotata L. Häufig bei 700—1S00 m. 139. bilineata L. Häufig bei 700 m. 140. sordidata F. ab. fuscoundata Don. Einige Exemplare auf der Höhe von 700 m. Haben grosse Aehn- lichkeit mit den auf. Fig. 381 und 383 bei Hübner abgebildeten. 141. Larentia rubidataF. Nur ein Exemplar bei 700 m. Bis jetzt war die Art nur aus Rasgrad bekannt. 142, Tephroclystia satyrata Hb. hei 700 m. Neu für Bulgarien. 143. Asthenia candidata S. V. Bei 700 m. 144. Phybalapterix tersata S$. V. Selten. bei 800 m, 145. Ennomos quercinaria Hufn. Selten, bei 700 m. 146. Venilia macularia L. Häufig his zu 1000 m. 147. Gnophos furvata 8. V. Selten, bei 700 m. 148. Fidonia limbarıa TF. Rablensis Z. selten, bei 15»00—2100 m. 149. Ematurgaatomarial. Nicht selten, bei 1500 — 150. Aspilates gilvaria 8. V. Selten, XII. Syntomidae. 15l. Syntomis phegea L. Häufig, bei 700 m. 152. Häufig im Tiefland. 1595 Zusammen mit ancıilla, seltener. " [2 var. Nicht 2100 m. bei 700 m. DysauxesancillaLl. punctata FE. " aber Xill. Arctiidae. Parasemia plantaginis L. Häufig, bei 1800 bis Einige 55 zeigen Uebergänge zu g' ab hospita Sa Diacrisia sanio L. Häufig bei 1500 m. Aretia villica L. Selten, bei 700 m. Callimorpha quadripunctata Poda. 154. m, 1595. 156. 157. 700 m. 158. 159. 160. 2100 Häufig bei Coscinia striata L. Häufig bei 700 m. Milthochristaminiata Forst. Sehr selten, bei 700 m: Endrosa irrorella Cl. Vom Tale bis 1600 m. 161. Lithosia lurideolaZinck. Häufig bei 700—900 m. 162. morosina H. S. Diese kleinasiatische Spezies wurde auch hier bei 700 m erbeutet. Dieselbe ist zum erstenmal von J. Haberhauer 1862 in Bulgarien entdeckt worden, trotzdem hat Dr. Rebel in seinen „Studien“ (1903) das Vorhanden- sein dieser Spezies mit einem ? versehen. Ich habe diesen interes- santen Schmetterling 1905 (Juli) auf den Abhängen Rylas erbeutet und in Berlin (X 1907) bestimmt. Ausserdem besitzt A. Marko- witsch in Sophia mehrere Exemplare dieser Spezies aus Rasgrad, v 163. Lithosia complana L. Sehr selten, bei 700 m. 164. P lutarella L. Selten, bei 1000 m. (Schluss folgt.) Nur ein Exemplar 18 m m Zwei neue Tesserocerus-Arten aus dem Naturhistorischen Museum Hamburg von Johs. Evers, Altona-Bahrenfeld. Tesserocerus Brasiliensis nov. Spec. Färbung dunkelhraun, Seiten Bes Prothorax heller, und Beine Brännlich gelb. Stirn flach, nur in der Mitte Fühler grubig vertieft, grob und un- regelmässig punktiert, Aushöhlung ohne Punktierung und beinahe glänzend. Scheitel rauh, gekörnt. Grundglied des Fühlers jenseits der Einlenkung der Geissel, ungefähr ein Drittel der ganzen Länge messend. Halsschild sehr vereinzelt unr egelmässig punktiert, Punkt- haufen ziemlich klein, an der Basis verantı nach vorne aber etwas auseinanderlaufend; Mittellinie nach vorne zu etwas verdickt, wenig länger wie der Punkthaufen, nach hinten nicht aus dem- selben heraustretend. Ungerade Zwischenräume der Flügeldecken am Ende sehr breit, beinahe dreimal so breit wie die geraden; dritter Zwischenraum am Grunde stark verbreitert und höckerig, fünfter mit stärkeren, aber nicht so dicht stehenden Höckern. Zwischenräume 1, 3 und 5 mit hervorragenden Enddornen, 1 am längsten, 3 und 5 kürzer werdend, 1 und 3 zugespitzt, 5 stumpf. Absturz rauh, mit breiten Längsrinnen, beiderseits der Naht mit einem Haufen schmutziggelber, kurzer und sehr dieht stehender Haare. Verlängerung der Flügeldecken linearisch, etwas nach innen gebogen, am Ende schräg abgeschnitten ; Innenwinkel an der Spitze der Verlängerung abgerundet. 5 (nach Chapuis 2) Curitiba, Parana (Süd-Brasilien) Natur- historisches Museum, Hamburg 1 Exemplar. Länge 9 mm. Diese Art gehört zu den Tesseroceri clavati. Chapuis erwähnt in seiner Monographie von Tesserocerus in signis Saunders, dass diese Art die einzige wäre, deren Weibchen am Absturz behaart seien. Dasselbe Artmerkmal habe ich nun aber auch bei diesem Tier gefunden. Durch die Ausschweifung der Flügeldeckenverlängerung und die Behaarung des Absturzes ist diese neue Art wohl am nächsten mit T insignis Saunders verwandt, doch erinnert die Breite der un- geraden Zwischenräume am Ende der Flügeldecken an 'T. Spinolae Chap. Das Tier wäre also zwischen diesen beiden Arten in das System einzuordnen. Es ist dies die grösste der bis jetzt bekannten Tesserocerus-Arten. Tesserocerus Gebieni nov. spec. Dunkelbraun, fast schwarz, Flügeldecken bis auf das äusserste Ende heller, Fühler und Beine braungelb, letztere mit schwarzen Rändern, das Exemplar scheint noch nicht vollständig ausgereift zu sein. Stirn hohl, glänzend, an den beiden Seiten sehr stark behaart. Scheitel etwas vorspringend und am Vorderrande des Vorsprungs dicht beharrt. Halsschild glänzend, punktiert, am Vorder- und Seitenrande beborstet, in der Mitte beiderseits etwas eingedrückt. Mittellinie kurz, nach hinten nicht aus dem Punkthaufen heraus- tretend; dieser selbst ziemlich klein, herzförmig. Zu beiden Seiten desselben eine kleine Anzahl tieferer, etwas in die Länge gezo- gener Punkte. Punkte der Längsrinnen auf den Flügeldecken nach der Seite zu grösser und tiefer. Zwischenraum 1 etwas her- vorstehend, zugespitzt, die übrigen stumpf. Absturz breiter als hoch, unregelmässig punktiert. Unterer Innenwinkel in Form eines Dreiecks mit schmutzigen Haaren dicht besetzt. Naht glänzend, etwas erhöht. © (nach Chapuis 5) Lages (Brasilien) Naturhistorisches Museum, Hamburg. Länge 8'/s mm. Diese Art ist sofort zu erkennen an der starken Behaarung der Stirn. Gehört ebenf:lls zu den Tesseroceri clavati. Ich benenne dies Tier zu Ehren des Herrn Gebien, Hamburg, der die Güte hatte, mir die Sammlung des Naturhistorischen Museums zu Hamburg zu Studienzwecken zu überlassen, Briefkasten. Herrn Dr. A. J. M. in L. — Herzlichen Dank zur Bereiche- der Krüppelsammlung, die dem Kgl. Zoologischen Museum in Berlin überwiesen worden ist. rung Entomologisches Vereinshlatt. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 3. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau‘ die Verantwortung ab. Deutsche Entomologische Gesellschaft, Berlin. Sitzung vom 4, Oktober 1909. Anwesend 31 Mitglieder. Ein Mitglied wurde neu aufgenommen. Petri (Schässburg) dankt für Aufnahme Schilsky über- mittelt Grüsse von Reitter, John solche von Ganglbauer, HornvonDormayer, Schenkling von Bickhardt, dessen Photographie er herumgibt. Schenkling teilt mit, dass die frühere Strübingsche Sammlung in den Räumen des National- Museums zum Verkauf aufgestellt ist, desgleichen die Strübing- sche entomologische Bibliothek. — Ohaus berichtet über das Instituto Oswaldo Cruz in Rio de Janeiro und referiert über die von dem Institut herausgegebenen „Memorias“, Band I, Heft 1, mit besonderer Berücksichtigung einer Arbeit von Dr. Newa über Malaria übertragende Anophelinen. — Horn verliest einen Bericht über die Mittel, die in Brasilien mit grossem Erfolg zur Bekämpfung der Malaria und des Gelbfiebers angewandt werden. Er zeigt einige Rüssler aus Neuguinea herum, ferner ein Gläschen mit einem in einem Zweigstück sitzenden Ei, wie auch die Imagines einer Qureulionide, Alcıdes Leeuweni Hell. n. sp., die ihm von Dr. W. van Leeuwen übersandt wurden und die den Cacao- und Baumwollpflanzungen auf Java sehr schädlich sind. — Dann referiert er über eine Arbeit von Prof. Stempel-Münster über Nosema bombycis nebst Bemerkungen über Mikrophotographie mit gewöhn- lichem und violettem Licht und über eine Arbeit von Aurivil- lius, Carl von Linne als Entomolog. — Schenkling zeigt einige von Dr. Brauns (Willowmore) dem National-Museum ge- schenkte myrmecophile und termitophile Käfer und die Cetonide Spilophora lugubris F., deren Larven und Imagines von Brauns immer nur in Finkennestern gefunden wurden. — Schubert demonstriert die Staphylinide Eleusis bicolor und eine Forficulide mit genau derselben Farbenverteilung, beide von Jalappa in Mexico. — Horn referiert über eine Arbeit von Pasquet (Bull. Soc. scient. et med. de l’Ouest XVIII, 1909) über Oi indela Germanica in Nordwestfrankreich, die dort sehr stark in der Zeichnung (var, Jordani etc.) variiert. Hervorzuheben ist die Mitteilung Pasquets, dass er mehrfach die Beobachtung gemacht habe, wie die Käfer in Gefahr auf einen Augenblick einen rötlichen Anschein auf der Oberseite (sonst grün) des Körpers zeigten. Die letztere Behauptung ruft eine lebhafte Debatte hervor, an der sieh ausser dem Referenten Ohaus, Schenkling. Greiner, Schubert und Reineck beteiligten. Sitzung vom 11. Oktober 1909. Anwesend 25 Mitglieder. — Ohaus zeigt eine lebende Larve von Geotrupes silvaticus herum, die er im Zuchtkasten gezogen hat. — Schenkling referiert über eine Arbeit von F. Schimmer. Beitrag zu einer Monographie der Gryllidengattung Myrmecophila Latr. und geht besonders auf das Kapitel über die vermutete par- thenogenetische Fortpflanzung der M. acervorum ein. Einige in Alkohol konservierte Ameisengrillen werden mit herumgegeben. — Horn übermittelt Grüsse von Ihering-Sao Paulo und berichtet über die von letzterem eingerichtete biologische Station. Eine An- zahl von Ihering eingesandter Photographien erläutern die Ausführungen. — Aus dem Referat Horns über die letzte Nummer der „Ent.“ News ist hervorzuheben, dass ein Sammler in Maine eine Katze beim Schmetterlingsfang ertappt hat. Hierzu bemerkt Ohaus, dass er auf der Insel Sylt wiederholt beobachtet hat, dass sich Katzen des Abends in der Nähe von Misthaufen auf die Lauer legen, um Geotrupes zu fangen In Brasilien finden sich des Abends Kröten bei den Laternen ein, um die herunterfallenden Insekten zu er- haschen. Hempelhat in Florida beobachtet, dass Enten sich an den Laternen postierten und Insekten fingen. Becker hat in Mexico seine beiden einzigen Gymnetis cretacea Katzen entrissen. — Rey macht folgende Bemerkung: In No. 24 der „Entomol Zeitschr. Stuttgart“ 1909 bespricht Embrik Strand auf Grund des im Kgl. Museum zu Berlin vorhandenen Materials die Satyriden-Gattung Ypthima. Herr Strand hat es nun für nötig befunden, einige 20 Formen davon zu beschreiben und zu benennen, und er gründet diese Neubenennungen hauptsächlich auf die Verschiedenheiten der Flügelunterseite in Bezug auf die Anzahl und Grösse der Augen- tlecke. Wer jedoch Satyriden nur einigermassen kennt, weiss, dass gerade hier die Flügelunterseiten ausserordentlich variieren, und ganz besonders ist dies der Fall in Gegenden, die eine ausge- sprochene Regen- und Trockenperiode haben. Während in der Trockenzeit die Unterseiten der Flügel bei den Satyriden meist > einfarbig und augenlos sind, treten in der Regenzeit Augenflecken auf, die bezüglich ihrer Grösse und Anzahl varriieren, je nachdem die betreffende Jahreszeit mehr oder weniger nass ist. Da nun die tropischen Satyriden meist mehrere Generationen im Jahre haben, so werden diejenigen (enerationen, die sich mehr der Trocken- periode nähern, weniger und kleinere Augenflecke haben als die der Regenzeit, kurz, es können zwischen den geäugten und den augenlosen Formen alle möglichen Uebergänge vorkommen, die alle zu benennen doch zum mindesten sehr überflüssig wäre. — Horn referiert über eine Arbeit von O.V ogt, Studien über das Artproblem, 1, über das Variieren der Hummeln (Sitzungsber. Gesellsch. naturforsch. Freunde Berlin 1909, Nr. 1). Nach Vogt sind die Spezies der Hummeln nicht durch morphologische Kennzeichen scharf umgrenzt, wohl aber physiologisch, und zwar im Sinne endogener Unfrucht- barkeit, welche nicht durch anatomische Differenzierung der Genital- anhänge, sondern durch noch unbekannte Einflüsse der Umgebung hervorgerufen wird. Auf Grund der hauptsächlich in der Behaarung beruhenden Charaktere unterscheidet Vogt eine regionale Differen- zierung (Lokalrassen), eine regionale Konvergenz (parallele Variationen verschiedener Arten in demselben Gebiet) und regionale Gradationen. Sitzung vom 18. Oktober 1909. Anwesend 25 Mitglieder, darunter Dr. Jordan (Tring). Ein Mitglied wurde neu aufgenommen. — Villeneuve hat seine Photo- graphie eingeschickt, Horn grüsst von Ganglbauer (Wien) und Scherdlin (Strassburg). An Scherdlin und Kraatz werden Karten abgesandt. Jordan (Tring) bringt einen Brief des Präsi- denten der Entomological Society of London, F. A. Dixey, zur Verlesung, in dem derselbe ausführt, dass in Deutschland bisher eine grosse entomologische (Gesellschaft, die ganz Deutschland repräsentierte und die sich der englischen oder der französischen (Gesellschaft gleichwertig an die Seite stellen konnte, gefehlt habe. Das sei jetzt anders geworden, und die englischen Entomologen wünschen alle_herzlich, dass die Deutsche KEntomologische_ Gesell- schaft mächtig werde und dass sich ihr alle deutschen Entomologen anschliessen möchten. Ohaus bittet Dr. Jordan, dem Präsidenten der Londoner Gesellschaft den Dank der Deutschen Entomologischen Gesellschaft für die freundlichen Grüsse zu über- mitteln. — Hieranf machte Jordan einige Mitteilungen über die Sammlungen das Tring-Museums und sprach dann über die systematische Bedeutung der Verschiedenheit im Bau des Sinnes- organs, das sich bei vielen heteroceren Lepidopteren an der Basis des Hinterleibes findet. Das Organ hat bei den Geometriden eine ganz andere Lage und Struktur als bei den Noctuiden, Aretiiden und Hypsiden, so dass die im Geäder aberranten Genera Aletis, Parap'ychodes usw, die man vielfach unter die Hypsiden gesetzt hat, sich ohne Schwierigkeit als zu den Geometriden gehörig er- kennen lassen. — Ohaus sprach über den Wert der chitinösen Teile des männlichen Begattungsapparates, Forceps oder Periphallium genannt; er demonstrierte seinen Vortrag durch reichliches Material aus seiner Sammlung. Bei den Ruteliden zeigt dieses Organ gerade bei ganz nahe verwandten Gattungen zuweilen ein recht verschiedenes Verhalten. In der Gattung Pelidnota haben die Arten der aeruginosa- Gruppe, die zumeist in ihrer geographischen Verbreitung und in ihrem biologischen Verhalten scharf von eivander getrennt sind, dıeselbe Forcepsform. In der Gattung Plusiotis, die sich morphologisch gene- risch kaum von Pelidnota trennen lässt, hat dagegen jede Art, ja jede Lokalrasse, die sich durch andere Merkmale kaum unterscheiden lässt, ihre besondere Forcepsform. — Kolbe wies darauf hin, dass wir dank der sorgfältigen Beobachtungen und fleissigen Arbeit Ohaus' mit der Lebensweise der südamerikanischen Ruteliden besser ver- traut sind als mit der unserer europäischen Ruteliden. Es wäre wünschenswert, dass sich die Entomologen, dem Beispiele Ohaus‘ folgend, mehr mit biologischen Studien und Beobachtungen be- fassten. Hierzu bemerkt Schilsky, dass es dem grossstädtischen Entomologen fast immer an Zeit und Gelegenheit fehle, umfang- reiche biologische Studien zu machen; doch sollten die Entomologen in kleineren Orten, die in steter Berührung mit der Natur ständen, dazu angeregt werden. — Horn referiert über eine Arbeit aus der holländischen Zeitschrift „Die leevende Natuur* über Merhoc« ichneumonides, wodurch die Beobachtungen von Adlerz (Sitzungs- bericht vom 5. IV. 09) bestätigt werden. In einem Referat über das letzte Heft der Proc. Ent Soc. Washington macht Horn be- sonders aufmerksam auf eine Arbeit von A. Schwarz über die Larven einer Tenthredinide, die Weiden vollkommen kahl ge- fressen haben, so dass sie eingingen, und über die Vernichtung dieser Larven durch Pilze. Sitzung vom 25. Oktober 1909. Anwesend 27 Mitglieder. Zwei Mitglieder wurden neu auf- genommen. — Scherdlin dankt für die gesandte Karte und erwidert den Gruss — H Heckel (Petersburg) teilt mit, dass er seine lepidopterologische Bibliothek verkaufen will. — Schenk- ling referiert über „Annales du Musde du Congo“, speziell über die Duprestidae dieses Werkes. Er legt ferner den Typus des Clerus binotatus Fisch. von Bengalen aus dem Museum Moskau, beschrieben im „Museum Hist Nat. Mosquensis, Insecta* 1829. vor, der ein Orthrius ist und zu dem O0. Andamanensis Schklg. als Synonym zu treten hat. Er bemerkt dabei, dass noch eine ganze Anzahl Oarabidae, Staphylinidae, Lampyridae, Canthar.dae, usw. in dem genannten Werke beschrieben sind, die noch der Identifizierung harren. — Heyne zeigt eine Schachtel mit Insekten aus Ecuador herum: eine Fliege, eine riesige Mantide, eine Riesen- Blattide usw. und referiert über neuere Literatur. — Schenk- ling beriehtet über die Experimente, die auf den Versuchsfeldern der Biologischen Anstalt zu Dahlem von Martin Schwarz zur Bekämpfung der Raupen des Ringelspinners, (Goldafters und Schwammspinners angestellt wurden (Arheiten aus der Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft VII, 1909, Heft 4). Die beste Zeit zur Bekämpfung dieser Raupen ist das Frühjahr, wenn die Tiere noch in Spiegeln beisammen sitzen, Als vorzügliches Tötungsmittel erwies sich Öl, das mit einem groben Pinsel auf die Spiegel gestrichen wurde; das Öl verklebt die Stigmen, so dass die Raupen bald ersticken. Auch Bespritzung der befallenen Bäume mit Nikotinseifengemisch, kalifornischer Schwefelkalkbrühe und Niesswurzseifenmischung, hatte guten Erfolg. — Ohaus legte die Arten der Gattungen Metapachylus Bates, Pachylus Burm., Polymoechus Lee und Öryctomorphus Guer. vor und sprach über deren systematische Stellung Bisher standen sie bei den Dynasti- den, aber eine genauere Untersuchung, zumal der Mundteile, ergibt, dass wir sie zu den Ruteliden rechnen müssen. Metapachylus ge- hört neben Rutelisca Bates, während Pachylus wegen der vertikaf gestellten Oberlippe in die zweite Hauptgruppe der Ruteliden, zwischen die Anoplognathiden (Brachysterniden) und Geniatiden gehört. Polymoechus ist schon früher als zu den Parastasiiden gehörig erkannt worden, und bei diesen findet wohl auch am besten Oryetomorphus seinen Platz; die nächsten Verwandten sind hier Mesystoechus von Australien und Desmonyx von Birma. Berliner Entomologischer Verein, Berlin. Sitzung vom 13. Januar 1910. Herr Dadd zeigt eine Reihe seltener paläarktischer Catocalen, und zwar die gelben Arten: neonympha Esp. (Südrussland), nym- pkaeoides H. S. (Amur), hymenaea Schiff. (Wien), streckeri Stgr. (Amur), obliterate Men., ella Butl, helena Ev., bella ». serenides Stgr., agitatrie Alph., doerriesi Stgr., alle vom Amur; ferner hat er prächtige farbige Kopien von in seiner Sammlung noch nicht vertretenen Arten zusammengestellt und lässt auch diese Tafeln zirkulieren ; sie enthalten : €. greyı, hetaera, eminens, deuteronympha vom Amur, puella, seper ans, inlacta, proxinela, scortum aus Korea. Herr Schulze zeigt ein Exemplar der asiatisch-mediterranen, seit den fünfziger Jahren in Deutschland nicht mehr beobachteten Libelle Anax Därthenope Selys, die nach Hagen 1850 im Berliner Tiergarten vorgekommen ist. Herr Sch. fing zusammen mit Herrn stud. Lampe im Juni 1908 4 Stücke am Bötzsee bei Strausberg. Herr Rangnow zeigt einige Lappländische Arggunis- -Arten und eine in Spiritus könservierie Raupe von Arg. friyga. Herr Schulze machte darauf aufmerksam, dass Arygunis freija, A. frigga, Erebia embla, E, disa, Oeneis norma, Coenonympha tiphon isis, Anarta melaleuca, A. melanopa, A. lapponica zu Unrecht mit dem Autornamen Thunberg zitiert werden; die Beschreibungen sind in einer Sammlung von Dissertationen enthalten, die zwar unter dem Dekanat Thunbergs, dessen Name auf den Titelblättern (daher fett gedruckt ist, erschienen; der Autor jener Namen aber ist Beeklin. Ebenso sind dephroelystia oblongata, Epirrhantis pulverata, Thamnonoma brumneata, Larentia nebulata von Borg- ström, Dasypolia templi, Larentia corylata, Lobophora halterata forma zonata, Hemerophila abruptaria, Boarmia angularia, Pyg- maena fusca, Gnophos sondaria von Sehaldt beschrieben, und nicht von Thunberg, der zwar an anderen Stellen auch selbst neue Arten beschrieben hat, aber nicht als Autor der Neubeschreibungen in den Dissertat. entomolog. sist. Insecta Suecica . Upsaliae 1784—95, zu gelten hat. Sitzung vom 20. Januar 1910. Herr Wanach bestätigt die Vermutung des Herrn Schulze (vgl den vorigen Sitzungsbericht), dass auch manche Käfer den Autornamen Th unberg zu Unrecht tragen; Cassida flaveola ist von Kullberg, Putlussuturnlis und Anisosticta strigata von Men ann hese ;hrieben. Der vollständige Titel dieser Arbeiten lautet: VI a On EA RE ER Be ES SUR ET I fr Bee TEE SEHE 6 SUITSTTTIRT ER D. D. Dissertatio entomologica sistens insecta suecica. Quorum re octavam (nonam), venia exp. ord. med. Ups praeside Carol. Pet. Thunberg, . . [dessen Titel] . publico examini subjicit Jonas Kullberg, stip. vietor. Vestro-Goth (Steno. Eivardus Weine Stockholmiensis. In audit. botanico die 15. Dec. 1794 (20 Maji 179). H A. M. C. Upsaliae,-lit- teris Joh. Fred Edman, Reg. acad. typogr. Herr Heinrich hat Puppen von Larentia autumnalis Ström. (trifasciata Bkh.) in morschem Erlenholz gefunden, nebst Puppen von Teleia proximella Hb.; die Raupen beider Falter sind nicht als Holzfresser bekannt, sondern leben zwischen zusammengespon- nenen oder zusammengeroliten Erlen-, letztere auch Birkenblättern. Herr Paul zeıgt die ostasiatischen Falter Callansbulyx tatari- novi und Plusia splendiaa, und die kleinasiatische Epreimelia theresiae. Herr Hamann lässt einen Ausschnitt aus einer illustrierten Zeitschrift zirkulieren mit photographischen Darstellungen einer langen Reihe von Entwicklungsstadien der Cicada septendecim. Herr Schulze zeigt die Photographie eines prächtigen Zwit- ters von Papilio rumanzovius Eschh. aus dem Kgl. Museum für Naturkunde. Entomologische Gesellschaft zu Halle a. S. (E.V.) Sitzung vom 6. Dezember 1909. Herr Haupt demonstrierte eine selbstkonstruierte Vorrichtung zum Photographieren kleiner Objekte in mässiger Vergrösserung. Der Apparat zeichnet sich durch Einfachheit und Billigkeit aus, alle komplizierte Mechanik ist in glücklichster Weise vermieden: die Feineinstellung erfolgt mit der Hand. Als Objektiv dient ein Aplanat, dessen Vorderlinse durch eine Steimheillupe ersetzt ist. Die vorgelegten Aufnahmen — winzige Cikaden, der merkwürdige Hymenopterenparasit Xenos als junge Larve auf den Flügeln einer Andrena und als erwachsene Larve im Begriff, sich zur Verpup- pung zwischen die Hinterleibsringe einzubohren! — gaben in acht- maliger Ver ne sämtliche Feinheiten des Flügelgeäders, der Facettenaugen u. s. w. ganz vorzüglich wieder. Der Apparat dürfte sich beim tor teil verwenden lassen, vor allem aber prächtiges Illustrationsmaterial liefern. — Herr Bandermann legte als Ergebnis seiner neuesten Treibversuche einige Serien Wolfsmilchschwärmer (Deilephtla euphorbiae) vor. Seine Hoffnung, merkbare Abweichungen der im Frühjahr „getriebenen* von den im Herbst getriebenen Stücken erzielen zu können, hat sich nicht erfüllt: als einziger Unterschied ergab sich, dass die Frühjahrs- zucht mehr nach Tot, die Herbstzucht mehr nach gelb schlug. Herr Kleine demonstrierte ein überreiches Material aus Käfern. Fliegen, Wespen und Schmetterlingen gezogener Schmarotzer und lieferte dabei den Beweis, wie wenig noch dieses ebenso wissen- schaftlich interessante wie praktisch wichtige Gebiet bebaut ist: eine ganze Anzahl seiner Zuchttiere hat bisher den Bestimmungs- versuchen der bekanntesten Spezialisten des In- und Auslandes getrotzt, wohl weil sie zu wenig bekannte oder überhaupt neue Arten darstellen. — Herr Dr. von Schlechtendal sprach über die Lebensweise des Rüsslers Smicronyx cicur Gyll., der an der als bösartiger Pflanzenschmarotzer bekannten Flachsseide (Cuscuta) längliche, einkammerige Stengelgallen erzeugt. Daehne. Sitzung vom 20. Dezember 1909. Die Sitzung wurde ebenso, wie die vorhergehende, fast ganz von geschäftlichen Verhandlungen ausgefüllt. im wissenschaft- lichen Teil demonstrierte Herr Bandermann, eine mit dem ganzen Raffınement des Kenners zusammengestellte Auswahl, leicht miteinander zu verwechselnder Schmetterlinge. — Herr Kleine sprach über die interessantesten, beiläufig von den unsrigen kaum abweichenden Stücke, der von Herrn Füge auf Sizilien gesammelten Fliegen. — Herr Daehne referierte, über Houards zweibändiges Standardwerk: „Les Zoocecidiex des plantes d’Europe et du bassin de la Mediterrande“, in dem 6239 Tiergallen von 2329 Pflanzen- arten angeführt werden; dabei machte er besonders darauf auf- merksam, ein wie weites Arbeitsfeld in dieser Beziehung noch in den im Hallischen Faunengebiet reich vertretenen — Pilzen brach läge, da selbst Howard nur 7, wohl von Dipteren erzeugte Pilzgallen verzeichnet. — Herr Rosenbaum referierte über die eben erscheinende umfassende Bearbeitung der Selys-Longchamps- schen Sammlungen, unter Vorlegung des mustergültig ausgestatte- ten Heftes „Cordulines“. Ausserdem wurde eine selbst für die „E. G.“, die ihre Mitglieder mit besonderer Sorgfalt, durch Auf legen der neuesten, wie der besseren älteren Literaturerzeugnisse auf dem Laufenden zu halten sucht, ungewöhnlich grosse Zahl von Schriftwerken vorgelegt und z. T. besprochen Aus dem geschäftlichen Teil sei an dieser Stelle mitgeteilt, dass eine Reihe kleiner im Januar zum Druck gegebener, im Sommer in der „Zeitsch. f. Nat.“ erschienener Arbeiten mehrerer Mitglieder, unter dem Titel: „Mitteilungen aus der Ent. Ges. Halle a S.* Heft .I, als 40 pp. starker mit 2 Abb. gezierter Sonderdruck ausgegeben wurde, Daehne DI N en EN ERSTE 0 mar Br; 1 ee IH EN ae - ö nenn + ERBE UT PEERBEBE sheet (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbeiluge: „Insektenbörse“ und Beiluge: „Entomologisches Vert Herausgegeben von Camillo Schaufuss, Meissen. [E5) Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfe. Alle de Redaktion betreffenden Zuschriften und EDrueksaehen sind ausschliesslich an den Herausgeber nach Meissen 3 (Sachsen) zu richten. Telegramm-Adresse: Schaufuss, Oberspaar-Meissen. Fernsprecher: Meissen 642. Nr.4. Neue Literatur. Am ‚Neolamarckismus übt Hugo Fischer (Naturw. Wochenschrift XXIV. S. 795) folgende beisse de Kritik: „Unter Neolamarckismus ne man zZ. Z. zwei recht ver- schiedene Richtungen, die ich hier kurz als die „zahme‘‘ und die ‚„‚wilde‘‘ bezeichnen möchte. Die zahme Richtung ist die naturwissenschaftliche; sie meint, dass Äussere Einflüsse der Lebensbedingungen nicht nur umgestaltend auf Tier- und Pflanzen- Individuen wirken, sondern dass daraus erb- liche Umgestaltungen der Art werden können. Solange man dabei den -Ton auf das ‚können‘ legt, wird man der Auffassung zustimmen dürfen, denn neue erbliche Eigen- schaften können in verschiedenster Richtung auftreten, warum also nicht auch gelegentlich in der hier angedeuteten ? (Eine weitgehende Erblichkeit dieser Art dürfen wir aller- dings nicht, erwarten; sie würde in Widerspruch stehen mit der bekannten Anpassungsfähigkeit der Organismen — erb- liche Abänderungen werden stets nur in wenigen Exemplaren entstehen; wir können also die Mitwirkung einerAuslese schwerlich in Abrede stellen.) — Anders die wilden Neo- Lamarckianer. S leben und sterben des Glaubens — denn ein Glaube ist es — den Organismen wohne die Fähig- keit inne, das „Bedürfnis“ nach einer Abänderung ihrer selbst, nach einer neuen Eigenschaft, zuempfinden und sie verfügten über Mittel und Wege — selbst- redend auch über die Kenntnis dieser — dem Bedürf- nisse abzuhelfen. . Was damit gesagt ist, möchte ich an einem Beispiele erläutern: an dem vor Tierfrass schützenden Gifte der Giftpflanzen. Sämtliche Individuen einer jeden Art —- nur einige, das geht nicht, denn dann gäbe es ja eine Aus- lese und die ist verpönt — hätten gleichzeitig die Beobach- tung (!) gemacht, dass sie mehr, als der Erhaltung der Art förderlich sei, von allerhand Getier gefressen würden. Da hielten sie es denn, um dieser Störung ihres vitalen Gleich- gewichtes zu begegnen, für das Beste, ihren Stoffwechsel, den sie selbstredend ganz genau kannten (!), so abzuändern, dass ein Stoff herauskäme, der fressenden Tieren ungesund sei. Das setzt einen Grad von Intelligenz, von Kenntnissen und Fähigkeiten voraus, an den alle Physiologen der Welt auch nicht entfernt heranreichen. Ueberhaupt sind wir Menschen von allem, was Leben hat, die Allerdümmsten. Wer hat jemals gewusst, wie er es machen muss, dass sein Leib einem oft und tief empfundenen Bedürfnis ent- sprechend, ein zweites Augenpaar auf des Körpers Rückseite, oder ein zweites Paar Hände oder gar Flügel produziere ? Nicht einmal eine Wanderniere zur Sesshaftigkeit zu be- wegen, ist der damit behaftete imstande, obwohl die ‚„Stö- rung des vitalen Gleichgewichtes‘‘ doch oft sehr schmerzlich empfunden wird. Tiere oder Pflanzen dagegen bringen der- gleichen spielend fertig! — Däs Kommt aber davon, wenn man die Natur durch die Brille eines philosophischen Sy- stems ansieht, das auf dem Trugschlusse aufgebaut ist: weil alles, was wir "wahrnehmen, uns nur durch Bewusstseinsakte bekannt wird, müsse auch allem was ist, ein Bewusst- seinsakt zugrunde liegen; als ob irgend ein Ding, Tier, Pilanze oder Stein, anders sein würde als es ist, wenn es niemals Gelegenheit gehabt hätte, in einem Menschen Be- wusstseinsinhalte hervorzubringen, zur Zeit des Kambriums etwa, wo es nach naturwissenschaftlichen Begriffen — mit Nummer der te seliste Dienstag, den 18. Februar 1910. 27. Alle Postanstalten und Buchhandlu 3866. In allen geschäftlichen en ET man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, 0. m. b. H., Stuttzart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. J ahrgang. dem Bewusstsein wohl noch recht schwach bestellt war.“ — Es ist ganz schön, wenn einmal ein Windstoss in die er- drückend schwüle, theoriengeschwängerte Luft fährt, nur möchte er möglichst wenig Staub mit sich führen. Ameisenkunde hat Dr. Her- mann Ross (Pflanzen und Ameisen im tropischen Mexiko. Naturw. Wochenschr. N. F. VIII. S. 822—830) auf einer botanischen Studienreise gesammelt. Er be- obachtete die Atta-Arten, deren Nesteingang und Frass er abbildet und deren Pilzgärten er bespric ht. Die von ihm untersuchten Pilzkulturen von Atta cephalotes bestanden -nicht — wie Möller es für Brasilien angibt, aus rundlichen Klümpchen völlig durchgekneter Blattmassen, sondern aus unregelmässigen, etwa 1—3 Quadratmillimeter, vereinzelt auch bis 10 @Quadratmillimeter grossen Blatt- stiicken, die in der Regel so gut erhalten sind, dass alle anatomischen Einzelheiten deutlich zu sehen sind. Atta cephalotes schleppt aus den menschlichen Wohnungen und aus Stallungen Mais fort (eine hohe Kraftleistung!); wie sie ihn verwendet, konnte nicht festgestellt werden. In den Nestern liessen sich Spuren davon nicht nachweisen. Die von Fiebrig gemachten Angaben, dass Mais gelegentlich als Substrat der Pilzkulturen dient, hat nach Ross „wenig Wahrscheinlichkeit‘ „Bei der grossen Spezi: lisierung der meisten Pilze in Bezug auf ihr Nährsubstrat wird eine Art, die auf absterbenden Blattgeweben üppig gedeiht, kaum imstande sein, Stärke als Nährstoff zu verwenden. umsomehr als die Auflösung oder Umwandlung der Stärke- körner in direkt verwendbare Verbindungen nur mit Hilfe bestimmter Enzyme möglich ist. Man darf wohl mit Recht annehmen, dass der Mais direkt als Nahrung für die Kleine Bausteine zur ausgewachsenen Tiere Verwendung findet‘; für die Er- nährung der Arbeiter könnten die Pilzgärten wohl kaum genügendes Material schaffen. Der Pilzrasen ist nur für Ausser von Mais werden die Arbeiter wahrscheinlich auch von sonstigen Samen und Früchten leben. Gleiches hat ja Doflein bei den Termiten festgestellt; die Larven liessen sich mit den von der Art gezüchteten Pilzen ernähren, die fertigen Tiere jedoch nahmen die Nah- rung nicht an. „Die von den Pilzen ausgesogenen und daher unbrauchbaren Blattstückchen werden aus den Nestern herausgeschafft und so finden sich meistens grosse „Ab- lagerungen mulmartiger Massen in deren unmitteibarer Umgebung“. In diesem eigenartigen Materiale lebt in grosser Anzahl der Passalid Neleus thlascala Perch. Th. Belt (The Naturalist in Nicaragua) hat in solchem in ver- lassenen Nestkammern gefundenen Materiale Staphyliniden, und andere Käferlarven gefunden. — Auf dem Isthmus von Tehuantepec arbeiten die Attiden auch tagsüber; es wird das mit dem Feuchtigkeitsgehalte der Luft zusammen- hängen. ‚‚Im Waldesschatten, wo auch am Tage grosse Luftfeuchtigkeit herrscht, können die Blattstücke ohne zu verdorren bis nach dem Neste gebracht werden. .Introckeneren Gegenden, wo die Nester freiliegen und die Ameisen ihren ganzen, olt beträchtlichen Weg in ı der Sonne machen müssten, würden dieBlattstücke unterwegs durchVertrocknen soleiden, dass sie für die Pilzkulturen unbrauchbar wären. Nachts dagegen ist die starke Taubildung dieser Gegend für den Transport der Blattstücke günstig. — Ross beschäftigt sich die Larvenzucht da. —— N) weiter mit den „Ameisenpflanzen“. Er konnte in Tehu- antepec auf alten Bäumen Ulesche Blumengärten unter- suchen, 20—30 cm Durchmesser erreichende Wurzelballen einer Orchidee (Gongora- oder Coryanthesart), die mit schwarzer Erde ausgefüllt waren und von Azteca Ulei n. v. Rossii Forel wimmelten. ‚Die Ameisen haben ohne Zweifel die Erde zu dem luftigen Standquartier emporgetragen und die günstige Gelegenheit benutzt, welche ihnen die reich verzweigten Wurzeln der Orchideen bieten, um an diesen gegen Ueberschwemmungen und mancherlei Feinde geschützten Orte ihr Nest anzulegen. Der Pilanze bringt ein derartiges Nest wesentliche Vorteile für ihre Ernährung, ab.e-r unbedingt not. wendie®,..ist .‚d.as- see. | bie tür die Ormzeimisdteze ent Nach mündlichen Mitteilungen O. Kriegers können S.1:ch. Seerarırger Orchrdeen. auch. ohne Ameisen entwickeln, wie er durch zahl- rercheir:Beobachtungen. und Versuche festgestellt hat.‘ Ross bestätigt auch hinsichtlich der Cecropia Jherings und Fiebrigs Ausführungen, dass die Ameisen „gar nichts für die Pflanze leisten und alle Vorteile auf Seiten der Ameise sind, so dass es sich eigentlich um einen schwachen Parasitismus dieser handelt‘. Cecropiablätter scheinen von den Ameisen durchaus nicht besonders begehrt zu sein. Von den für Untersuchung der Ameisennester ge- fällten Bäumen fielen oft massenhaft die Ameisen Azteca Alfaroi Em. u. a. herunter, von einer Bissigkeit, wie sie Schimper schildert, wurde nichts bemerkt. Die Besiedelung der Cecropien erfolgt ebensowohl wegen der Wohnungs- gelegenheit als wegen der vorzüglichen Nahrung, die den Ameisen in Form der auf dem Blattkissen in grosser Menge zur Entwicklung kommenden eigenartigen Emergenzen, der Müllerschen Körperchen, geboten wird. Ross “betont bei der Gelegenheit nochmals, dass der für letztere meist ge- brauchte Ausdruck ‚Perldrüsen‘‘ ungeeignet ist, da sie mit Sekreten nichts zu tun haben, und dass de Bary die Bezeichnung ‚Perlblasen‘“ eingeführt hat. — Dieselben Be- ziehungen, wie wir sie zwischen Cecropia und Azteca kennen lernten, bestehen auch zwischen anderen Ameisen und Akazien. Hier sind es bekanntlich die Dornen, in welche die Ameisen eindringen. Als Nahrung finden sie hier die Beltschen Körperchen, etwa 1 mm grosse längliche Gebilde an der Spitze der Jungen Fiederblättchen, die Francis Darwin morphologisch als Blattzähne erkannt hat, obwohl ihre Stellung und ihre Gestalt von den üblichen Verhältnissen abweichen. ‚Andere Nahrung finden die Ameisen auf den grossen Nektarien der Blattachse, in der die Samen ein- hüllenden Pulpa, sowie in den an Reservenährstoffen reichen Samen selbst. Eine Beschädigung der feinlaubigen Pflanzen durch Blattschneider sah ““Ross,, nie und es dürfte auch wohl kaum dazu kommen, weil die Blattmassen zu geringfügig sind. Dagegen ist der Schaden, den die Akazien durch die Zerstörung des grössten Teiles der Samen erleiden, zweifellos sehr erheblich.‘‘ — Endlich erwähnt Ross noch einer weiteren myrmekodomen Pflanze: Tillandsia bul- bosa Hook, einer epiphytisch auf Mangobäumen lebenden Bromeliacee, in deren unterem, stark scheidenförmig ent- wickelten Teile der äussersten Blätter Camponotusarten wohnten. „Einen kleinen Vorteil bieten die Ameisen ihrem Wirte vielleicht durch ihre Exkremente, durch tote Tiere und Ueberreste ihrer Nahrung, aber von Wechsel- beziehungen zwischen Pflanze und Tier kann auch hier nicht die Rede. sein. Auch auf einem anderen Gebiete beginnt man „abzu- brechen “. Ueber die Insekten als Befruchter der Ascle- piadeen ist viel geschrieben worden. Dabei ist allerdings beobachtet worden, dass von den Blüten häufig Insekten ge- fangen werden und es geht wohllandläufig die Meinung, dass kleine Insekten den Pflanzen zum Opfer fallen, grosse nicht. J. Künkel d’Herculais weist-aber in einer der Pariser Akademie der Wissenschaften eingereichten Mit- teilung darauf hin, dass selbst die Muskelkraft des grossen >phingiden Pholus labruscae (12 cm Spannweite) nicht ausreicht, sich aus dem Fangmechanismus der Blüte von Araujia sericofera Brot. zu befreien, sondern, nicht gelegent- lich, sondern regelmässig, der Falter ihm erliegt. Ob eran der Einatmung des Duftes, an Erschöpfung, an giftigen Säften oder an Gewebeverletzungen zu Grunde geht, die er sich bei dem Kampfe ums Leben zuzieht, gleichviel, die von Darwin und Müller aufgestellte Hypothese, dass die Lepi- dopteren fähig seien, die nektarhaltigen Gewebe zu durch- dringen, ist unrichtig; nur bei den Ophideriden und Ophiu- siden ist der Rüssel für diesen Zweck geeignet. ‚‚Die Rolle, welche die Insekten bei der Befruchtung der Asclepiadeen spielen, ist weit unwesentlicher (infinement moins important), als die meisten Naturforscher glauben.“ 1904 und 1905 hat Adlerz (Arkiv de Zool. I S. 255 : bis 258; III S. 1—48) den Parasitismus von Methoca bei Cieindela ausführlich besprochen. Bei der Seltenheit des Arkivs in den Vereinsbibliotheken ist es nicht verwunder- lich, dass die Arbeiten wenig bekannt geworden sind. Den gleichen Stoff behandelt nun B. E. Bouwman (De levende Natuur, Amsterdam 1908, deel XIII, Afl. 3 en 6). Wir folgen, da uns dieser Aufsatz im Originale unbe- kannt ist, dem Referate Schmitz’s (Natur und Kultur, München, VI. S. 411—412). Bouwman sah eine Methoca ichneumonoides in der Röhre einer Cicindelen - Larve verschwinden. Man weiss, dass die Sandkäferlarve ein äusserst wehrhaftes und gefrässigesTier ist. B. grub nach und fand eine erwachsene Cieindela-Larve und an ihrer Brust festgeklemmt die Wespe, mit dem Stachel das Opfer bearbeitend. Zuletzt biss sie zwi- schen den Beinen ein Loch, jedenfalls um dort ein Ei unter- zubringen. Dazu kam es zunächst nicht infolge der Stö- rung. Fortgesetzte Beobachtungen ergaben, das das Wespenei zwischen dem dritten Brust- und ersten Hinter- leibsringe der Larve in eine Hautwunde gelegt wird. Nach der Eiablage kriecht Methoca aus der Röhre heraus und trägt in unermüdlicher mehrstündiger Arbeit Sandkörnchen u. dgl. herbei, mit denen sie die Röhre zuschüttet. Die dem Ei in 4—5 Tagen entschlüpfende Larve saugt sich bald hier, bald da an der Brustunterseite fest und wächst zu- sehends. Nach etwa 4 Wochen ist sie erwachsen und verpuppt sich am Grunde der Cieindelenröhre. Die gelähmte Cicin- delenlarve lebt, bis die Brustringe gänzlich ausgesogen sind; ihr Hinterleib wird anscheinend verschmäht. Prof. Dr. Creishton Wellman beobachtete in Westafrika, dass eine kleine Fliege, zu den Ephydriden gehörig, sich auf eine lebende Ameise (Cremastogaster) niederliess, den Ovipositor einführte und die hilflose Ameise in ein kleines verlassenes Spinnenloch trug. (Zeitschr. f. wiss. Insektenbiol. V. 356). B. Poppius hat „auf Grund seiner Untersuchungen über die Verbreitung rezenter Käfer früher den Schluss gezogen, dass gewisse, im nördlichsten Teile unseres Faunen- gebietes vorkommende hochnordische Käfer als Relikten aufzufassen seien, und zwar als solche aus einer Zeit, als ein arktisches Klima in einem grossen Teil des Landes herrschte und eine arktische Fauna lebte. Dieser Auf- fassung waren andere Autoren entgegengetreten, welche die in Rede stehenden Formen als relativ spät von Osten gekommene Immigranten betrachten.‘ Die Auffindung einer Flügeldecke von Pterostichus vermiculosus Men. in einer glazialen, Dryas enthaltenden Ablagerung auf dem Isthmus Karelicus hat Poppius (Meddelanden af Soc. pro fauna et flora Fennica 1907/8 S. 46—47) eine neue Stütze seiner Theorie gegeben. Der Käfer ist ein typischer Tund- renbewohner, dessen westlichster rezenter Fundort im Gebiete der Petschora liegt. Schon früher hat E. E. Sundvik darauf hinge- wiesen, dass die Hummeln bei ihren Ausflügen bestimmte Wege benutzen, wobei sie an gewissen Gegenständen einen Augenblick zögern und sie gewissermassen als Wegmarke benützen. Diese Beobachtungen hat S. (Meddel. Soc. Fn. Fl. Fenn. 190 /08. S. 207) i{ortgesetzt und bestätigt gefunden. Eine Haltestelle wurde z. B. einmal binnen 28 Minuten von 50 Hummeln besucht. Eingehende Studien machte er über das Wachs der Hummeln und fand eine auffällige Uebereinstimmung mit dem von Psylla alni sezernierten Wachse. Er kommt zu dem Ergebnisse, dass die Hummeln nicht, wie Hoffer meint, ausschliesslich Honig sammeln, sie vielmehr auch den von Cocciden und Aphiden hervorgebrachten sogenannten Honigtau auf verschiedenen Pflanzen(Abies,Populus.Sorbus)eintragen. Dementsprechend fand Verf. im Hummelhonig 30° Dextrin neben anderen - Zuckerarten, während Kreis im Honigtau 40 °o Dextrin gefunden hatte. Es ergibt sich also eine auffallende che- mische Uebereinstimmung des im Frühjahr gesammelten Hummelhonigs mit dem Honigtau. Chrysomela sanguinolenta ist von Linne wahrscheinlich nach schwedischen Exemplaren beschrieben worden. B. Poppius hat nun gefunden, dass in Finnland gypsophilae Küst. nebst ihrer Aberration lueidicollis Küst. und überdies eine Form vorkommt, die der gypsophilae nahesteht und er vermutet (Meddel. 1908/09 S. 152—154), dass diese letztere, die auch in Südschweden nicht selten ist, die echtes angui- nolenta ist, die mitteleuropäischen Entomologen aber wahrscheinlich mit dem Linneschen Namen eine andere Art bezeichnen. Die Halmwespe Cephus infuscatus E. Andre wählt bei der Eiablage die Stammteile von Phalaris arundinacea aus; das @ sucht eines der obersten Internodien auf, stellt sich bei Bregenz, hat der Dipterologe Ber mit dem Kopf nach unten und legt in das Markgewebe ober- halb des Nodus sein Eiab. Aller Wahrscheinlichkeit bringt die Larve Weissähriskeit hervor. Mit Cephus zusammen beobachtete Runar Forsius (l. c. p. 135—137). Calameuta filiformis. Sie legt ihre Eier in den Stamm von Phragmites communis, den Cephus verschmäht. Nach Konow u. a. sucht sie sich dazu die im Wasser untergetauchten Inter- nodien aus. Forsius stellte diesbez. Versuche an, fand aber, dass die eierlegenden Weibchen auch über der Wasser- oberfläche gelegene Internodien annahmen. Acherontia atropos L. wurde anfangs September 1905 auf dem Leuchtschiffe Aeransgund im Finnischen Meer- busen in einem Exemplare erbeutet, Acridium Aegyptiacum im März auf dem Markte in Helsingfors in einer Marktbude, in der algerisches Gemüse feilgehalten ward. — Enzio Reuter berichtet (l. c. p. 171—173), dass in Helsingfors im Erd- geschosse eines frischerbauten Steinhauses, das im Anfang Juni bezogen worden war, im Herbst die Collembole Sinella (Entomobrya) myrmecophila Reut. in den Wohnzimmern in Unzahl auftrat; die Speisen waren mit dem Tiere bedeckt, die Kleider und in der Nacht die Betten. Wahrscheinlich kamen die ungebetenen Gäste aus dem Fussboden. Die wichtigste Ursache der Weissährigkeit der Wiesen- gräser ist in Finnland die Milbe Pediculopsis graminum E. Reut. Die Art ist bis jetzt auf 27 verschiedenen Gräsern und dazu auf den 4 in Finnland gebauten Getreidesorten gefunden worden, tritt auch in Dänemark, Schweiz, Bayern und an verschiedenen Orten der Vereinigten Staaten Nord- amerikas häufig verheerend auf Gräsern und Getreide auf. Wahrscheinlich sekundär ist sie in Amerika auch auf Nelken gefunden worden. Sowohl auf Nelken als auf Poa pratensis wurde in Amerika nebst der Akaride auch ein Pilz Sporo- trichum poae Peck. beobachtet. Ebenso zeigen sich in Finnland nach Enzio Reuter (l. c. S. 173—177) sehr oft, be- sonders auf grösseren Gräsern und vor allem auf Agropyrum repens einige Zeit nach dem Milbenangriffe oberhalb des obersten Nodus innerhalb der umschliessenden Blattscheide weisse, der Art nach noch nicht bestimmte Myzelfäden. Solche Stellen werden weich, gehen in Fäulnis über und scheinen vorwiegend den geschlechtsreifen Akaridenweibchen als Nahrung zu dienen. Als einen der häufigsten Schädlinge der Anpflanzungen in Neuguinea schildert L. Bir o. (Rov. Lap. XVI. S.1) den Rüsselkäfer Lixus truncatulus F. Er lebt eigentlich auf einer Chenopodie, in deren junge Blätter er Löcher frisst und in-deren Stengel er sich entwickelt. Die Pflanze ver- kümmert dabei, trägt aber noch Samen. Treffen sich in einem Stengel zwei Larven, so frisst die stärkere die schwä- chere auf, ebenso wird eine etwa getroffene Puppe verzehrt. Lixus truncatulus hat sich nun bereits auf den Tabak-, Ge- müse- und Ramienesselpflanzungen eingestellt und man kann prophezeien, dass er den Landwirten dort eine arge Plage werden wird. Ein kleines Sammelgebiet in einem Kreise von etwa 5 Kilometer Durchmesser, die nähere Umgebung der an der Nordwestecke des Pfändergebirges liegenden Ruggburg Emil Kern zehn Jahre lang auf Fliegen durchjagt und er hat, soweit das Material bereits bestimmt ist, 710 Arten erlangt, die Ale- xander Bau unter dem Titel: „Beitrag zur Kenntnis der Dipteren-Fauna Vorarlbergs‘ in dem 46. Jahresberichte des Landes-Museums-Vereins für Vorarlberg (Bregenz 1909) namentlich und mit Angabe der Fangtagebuchsvermerke aufzählt. Aus letzteren ist eine Mitteilung über Tabanus paradoxus Jänn. zu erwähnen. Im Gegensatz zu allen anderen Tabaniden ist die prächtige; sehr grosse Art ein Nachttier, das erst bei der späten Dämmerung seinen Flug beginnt. Die Fliege flieht den Menschen und ist überhaupt scheu, die saugenden 2 2 werden am besten Ende Juli bis Ende August am Weidevieh bezw. an Pferden mit dem Netz erbeutet. Während die 2 2 nicht selten waren, gelang es nur einmal ein eben geschlüpftes J abends 8 Uhr an einem Gras- halme sitzend, zu fangen. Man kann nicht gerade sagen, dass die Vereinigten Staaten Nordamerikas reich an arbeitenden Coleopterologen wären. Umsomehr erfreut es, in Frank E. Blais- dell einem Monographen von grossem Fleisse und besonderem Geschick zu begegnen. Vor uns liegt ein statt- licher Band von 524 Seiten und 13 Tafeln (Bull. 63. Smith- sonian Institution U. S. Nat. Museum), der in meisterhafter Weise die zu der Tenebrionidenfamilie gehörigen Eleodiini, soweit sie Nordamerika bewohnen, abhandelt. Der Verfasser wandelt in der Arbeitsmethode eigene Bahnen und schafft sich teilweise neue Ausdrücke. Er studierte nur frisches bezw. aufgeweichtes Material und hat die Morphologie der 21 Tiere geradezu erschöpfend durchgenommen, um dann auf Grund dieser Studie die einzelnen Gattungen und Arten unter besonderer Betonung der durch die Geschlechts- und Mundteile gebotenen Unterschiede zu besprechen, ohne das biologische Moment auszuschalten. Dabei kommt Blaisdell freilich zu einer eigenen Privatnomenklatur, indem er alle die individuellen Abweichungen, die jede Art bietet, mit einem Formennamen belegt ‚tor cabinet arrangement‘“, wie er gelegentlich sagt. Die Tiere variieren ziemlich mannigfach; „aus den Eiern eines typischen Weibchens können unter Einfluss des Klimas, der Oertlichkeit und der Umgebung alle die verschiedenen Formen entstehen‘, deshalb können die „Formen‘ ebensowohl bei der typischen Art, wie bei deren Varietäten auftreten, beide können dieselben ‚glatten und rauhen, kurzen und langen, kleinen und grossen, ge- schwänzten und ungeschwänzten Formen‘ haben. Ob- gleich nun Blaisdell schon in der Vorrede ausdrücklich be- tont: „Diese Bezeichnungen sind unbedingt synonym mit den Art- und Varietätnamen, und dürfen nicht etwa als besondere Grade angesehen werden, sondern sollen nur eine Hilfe für die Registrierung vorliegender Tatsachen sein“ gibt er als einen „Vergleichsvorschlag zur Abschaffung des unwissenschaftlichen lumping and splitting‘“ lateinische Formennamen und zwar nicht durchweg gleiche, sich bei allen Arten wiederholende, sondern für jede Art eigene. Als Beitrag dazu, die Aberrationstaufung ad absurdum zu führen, kann man sich diese Extravaganz gefallen lassen. — Auch die ‚‚Typenbegriffe‘‘ werden von Blaisdell vermehrt: als Heterotypen bezeichnet er die extremsten Ausläufer der vom Typus ausgehenden Variationsreihen in Grösse, Form, Skulptur und Färbung; die Zwischenglieder nennt er Meso- typen. Bisweilen kommen Exemplare einer Spezies vor, die die Charaktere einer andern Form nachahmen, sie wer- den als „Amphitypen‘ angesprochen. Wenn nur ein Unikum einer Art als Autortype diente, so liegt eine Monotype vor, hatte der Autor eine ganze Reihe vor sich, so beruht seine Beschreibung auf Polytypen und wars ein Pärchen, so auf Sexitypen. Daneben bleibt die Cotype bestehen. Das macht freilich den Eindruck: ,„Neues um jeden Preis!“, aber bei-allem dem Guten, was sonst die Arbeit bietet, nimmt man es mit in Kauf. B Ss. Tsehugurow erbeutete in Nord-Sibirien bei 59 Grad nördl. Breite und 55 Grad östl. Länge drei für die Wissenschaft neue Pseudoneuropteren, welche A. Bar- tenew in Warschau wie folgt benannt hat: Somatochlora borealis, Som. sinuata und Leucorrhina dubia var. Tschu- gunowi. (Zeitschr. für Geograph. und Naturw., XIV.Nr. 10. Moskau 1909. Russisch). Das Departement of Biology of Pomona College in Clar- mont (Kalifornien) gibt unter dem Titel: „Pomona, Journal of Entomology‘ eine neue Zeitschrift heraus. Das erste Heft bringt Aufsätze über Blatt- und Schildläuse bezw. deren Parasiten aus der Feder von E. O0. Essig, A..J. Cook undC.F. Baker. Essig beschreibt neue Aphiden und bespricht ebenso wie Cook das Vorkommen von Schild- läusen. Baker, die Seele des Unternehmens, gibt eine Be- stimmungstabelle der Pflanzenlausschmarotzer und diagno- stiziert neue Arten. Ein weiteres neues Blatt erscheint in Ungarn unter dem Titel Archivum Zoologicum im Verlage des Hazai Zoologiai Laboratorium (Budapest VII. Damjanich-u. 36) unter Re- daktion des Ornithologen Dr. J. de Madarasz und des Entomologen E. Csiki. Die herausgekommenen 6 Num- mern enthalten folgende Aufsätze über Insektenkunde: Vol. I. No. 1. A. Moscary: Chrysididae in Territorio Syr- Dariae a Leone Wollmann collectae (15. X. 1909). Vol. I. No. 5.E. Csiki: Coleoptera africana (15. XII. 1909). Vol. 1. No. 6. Col. Szombathy: Especes et varietes nouvelles du genre Semiotus Eschsch. (15. XII. 1909). — Je 20 Druck- bogen der in zwanglosen Heften erscheinenden Zeitschrift bilden einen Band (25 Kronen). Auch Italien hat in den letzten Jahren mehrere Neu- gründungen zu verzeichnen gehabt. Wieder ein neues Blatt gibt die Societä Italiana di Scienze Naturali (Palazzo del Museo. Giardini pubblici) in Mailand unter dem Titel „N a- tura‘ heraus. Darin wird auch eine monatliche Umschau auf dem Gebiete der Naturwissenschaften enthalten sein. Redakteur ist Dr. M. de Marchi. So ist man allenthalben darauf bedacht, dem dringenden Bedürfnisse nach neuen naturwissenschaftlichen Zeitungen abzuhelfen. Kurze Mitteilungen zur Geschichte der Insektenkunde. Die Russische Entomologische Gesell- schaft zu St. Petersburg kann am 10. März d. J. auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. In diesem langen Zeitraum hat sie nach Kräften für unsere Wissen- schaft segensreich gewirkt. — Als grosser nationaler, die gesamten Fachleute des Reiches umfassender und staatlich geförderter Verein hat sie nicht selten hervor- ragende Gelehrte zu ihren Mitgliedern und Mitarbeitern der von ihr herausgegebenen Schriften gezählt. Möge ihr auch fernerhin ein erspriessliches Wirken beschieden sein. — Das Jubiläum wird am 11. März durch einen mittags 1 Uhr beginnenden Festaktus im Palast des Kaiserl. Acker- bauministerium an derblauen Brücke in Petersburg gefeiert. In Alto de Serra, Brasilien, ist eine Biologische Station, die erste für Südamerika, errichtet worden; sie untersteht dem Museum von Sao Paulo, dessen Leiter Dr. Hermann von Jhering in Entomologenkreisen bekannt ist. Eine volkstümliche Universitätin Queens- land. Ein lange gehegter Plan des australischen Staates Queensland soll jetzt zur Ausführung gelangen: das Parlament hat ein Gesetz angenommen, das die Gründung einer Universität in Brisbane vorsieht. Der Erziehungsplan soll dabei so praktisch wie möglich gestaltet werden; die Vorlesungen werden so gelegt, dass sie den Studenten lange Ferien geben, so dass Mittellose, die neben ihren Studien für ihren Unterhalt arbeiten wollen, reichlich Zeit und Gelegenheit dazu finden. So können Handwerker und Kaufleute sechs Monate im Jahre arbeiten und in den anderen sechs Monaten ihren Universitätsstudien obliegen. Die Re- gierung hat zunächst für sieben Jahre je 200000 «# bewilligt. Ein Professor mit 20000 4% Gehalt, drei andere mit 16000 und zehn Lektoren mit 6000— 8000 #% sollen den Lehrkörper der neuen Universität bilden. Die Bergschule, das Ackerbau-Kolleg, das bakte- riologische Institut und andere Unterrichtsanstalten in Brisbane sollen der Universität angegliedert werden. Das ‚Gelehrte slavische Central-Comite” in Prag beabsichtigt in diesem Jahre einen allgemein-slavischen Naturforscher-Kongress in Sophia einzuberufen, in welchem auch eine entomologische Sektion vertreten sein wird. Der Aufruf ist vom Präsidenten Prof. W. Bechterew (St.-Petersburg) und als Comite-Mitgliedern von Dr. J. Semerad (Prag), Prof. Dr. M. Zdziechowski (Krakau), Prof. Dr. K. Kumanudi (Belgrad) und Prof. Dr. J. Hlava (Prag) unterzeichnet Die Professoren Hubert Winkler und Karl Zimmer von der Universität Breslau beabsichtigen, in den Universitätsferien 1910 eine biologische Studien- reise nach Deutsch-Ostafrika zu unternehmen, um Studenten und Naturwissenschaftlern Gelegenheit zu geben, tropische Fauna und Flora an Ort und Stelle kennen zu lernen. Neben den rein wissenschaftlichen Studien soll praktischen Aufgaben, vorzüglich der kolo- nialen Landwirtschaft, besondere Aufmerksamkeit gewid- met werden, auch sollen die Erzeugungsstätten kolonialer Produkte besucht werden. Vorausgesehen ist ein etwa achtwöchentlicher Aufenthalt in Ostafrika. Abfahrt von Neapel etwa am 19. Juli, Rückkunft nach Neapel etwa am 21. Oktober 1910. Die Gesamtkosten der Reise Neapel bis Neapel würden einschliesslich der Ausrüstung bei mässiger Lebensführung 3000 «# nicht überschreiten. Zur Teilnahme können sich Studenten und junge akademisch gebildete Naturwissenschaftler melden. Die Teilnehmerzahl soll höchstens 15 betragen. Schlusstermin für Meldungen ist der 15. April 1910. Anfangs März tritt Prof. Fernbach-Csyula aus Magyar- Kanisza eineömonatlicheSammelreise nach Südbrasilienan. Die Eröffnung der agronomischen Fakultät bei der Universität in Sophia, bei der unter anderem auch die landwirtschaftliche Entomologie einen Lehrstuhl haben sollte, hat sich verzögert, da zwischen dem Unterrichts- minister und den Verwaltern der E. Georgjew’schen Stiftung (bis jetzt mit Zinsen ca. 12 Millionen Fres.) eine Einigung nicht zu Stande gekommen- ist. Die Stiftung ist für eine höhere Lehranstalt bestimmt, in welcher die angewandten Fächer vorgetragen werden sollen; der Minister möchte aber diese Mittel für die ganze Universität verwenden. Vermutlich wird ein Polytechnikum in Philippopel eröffnet werden. Es starb Othon Krieger, Entomolog am Museo Na- cional in Mexico, bekannt auch als Lieferant von Insekten. Am 16. September v. J. ist der Professor der Zoologie an der Universität Tokio, Dr. Kakachi Mitsukuri, 52 Jahr alt, heimgegangen. In Budapest starb im Alter von 62 Jahren am 18. November 1909 plötzlich der prakt. Arzt Dr. Fer- dinand Uhryk. Er war Vorsitzender der dortigen Entomologischen Gesellschaft und der einzige Mikrolepi- dopterolog Ungarns. Seine Sammlung ist vom National- museum in Budapest angekauft worden. Ende Dezember v. J. ist der Realschuldirektor Gust. Breddin in Oschersleben nach längerem Leiden ver- schieden. Mit ihm hat Deutschland den tüchtigsten Kenner der exotischen Hemipteren verloren, der schwer zu ersetzen sein wird. Seine Sammlung ist vom Deut- schen Entomologisch. Nationalmuseum angekauft worden. Weiter ist der im Laufe des vergangenen Jahres erfolgte Tod des Professors an der Oberrealschule zu Prossnitz (Mähren) Wenzel Spitzner zu melden. Er sammelte Hemipteren. In Leipzig ist am 5. Februar der Verlagsbuch- händler Gustav Fock ım 56. Jahre verschieden, be- kannt als Gründer der Zentralstelle für Dissertationen. Es verstarb ferner der Lepidopterolog Staatsrat Konstantin Ludwig Bramson, Professor am Gym- nasium in Elisabethgrad (Gouvern. Cherson) in Russland. Durch seine wirklich brauchbare analytische Bearbeitung der Tagfalter Europas und des Kaukasus (Kiew 1890) hat er sich einen bekannten Namen geschaffen. Beitrag zur Lepidopteren-Fauna des höchsten Teils des Zentral-Balkans (Stara-Planina) in Bulgarien. I. Von AI, K. Drenowsky, Sophia. (Schluss.) XIV. Zygaenidae. 165. Zygaena' purpuralis Tale bis 1000 m. Häufig. 166. Zygaena lonicerae Schev: 700—1500 m. 167. Zygaenaı häufig, im Tielland. 168. Ino statices L. zu 1600 m (alpines Gebiet). XV. Sesiidae. esia.empiformis Esp. Brünnich. Vom Häufig, bei filipendulae L. Nicht. so Sehr häufig, vom Tale bis 169. Se 700 m. Sehr selten, bei XVI. Pyralidae. 170. Crambus biformellus Rbl. Eine’ cha- rakteristische und häufige Spezies im alpinen Gebiet der Stara-Planina, Rylas und Vitoscha. Fliegt von 1800—2356 und auf Ryla bis 2924. m. Ich habe von dieser Spezies auch Eier erhalten, welche bis jetzt unbekannt waren. Interes- sant ist der Unterschied zwischen den Exemplaren, welche auf verschiedenen Gebirgen Bulgariens erbeutet wurden. Trotzdem dass Ryla und Vitoscha vom Kalofer-Balkan in S00 m. - schen 1300-1600 m. 2 700 m. der südwestlichen Richtung, ca. 150 km und Vitoscha von Ryla 50 km in der Richtung S.S.W. entfernt sind, bemerkt man folgende Unterschiede: die Sg auf dem Balkan sind grösser, heller und die Zeichnung ist nicht scharf entwickelt, die 2 2 haben 2—3 Mal breitere Flügel als auf Ryla und Vi- toscha, sind heller, die Zeichnung ist deutlicher, die Tiere können auf kurze Distanzen fliegen, während die 2 2 Exem- plare von Vitoscha und Ryla gar nicht fliegen können. Ich behalte mir vor, darüber nächstens ausführlicheres mitzu- - Y teilen. 171. Crambus luteellus S. V. Sehr häufig bis zu 1800 m. 1712: Crambus perlellus Sc. Selten, bei 700 m. ITS Ccrambus Tansuwidellusz. 1800 m, im alpinen Gebiete. Bei 1700 bis I4. Crambus culmellus L. Vom Tale bis 1600 m. Kon Bpihrestia,eluterlla Hh.. Bis zu 700 m. 176. Pempelia ormatellaS. V. Eine seltene Gebirgs-Spezies. 1500—1600 m. Eis salebria.fusca:Hw. 9 plare von dieser Art, welche für Bulgarien neu ist. 1900 m. 178. Rhodophaea suavella Zck. Bulgarien, bei 700 m und selten. IE MMelois cribrella.Hh. 1500 m. Sehr häufig. 180. Endotricha flammealisLl. häufig. 700—900 m. 181. Aglossa Häufig. 182. Hypsopygia costalisF. Bis zu 700 m. Nicht selten. 1SSAByralis Tale, 700 m. 182. HereuliarubidalisSs.V. 185. Cledeobia 700 m. 186..Eurrhypara Einige frische Exem- 1600 bis Neu für Vom Tale bis zu S. V. Sehr pinguinalisL. Bis zu 700 m. farinalis L. Sehr häufig im Selten; 700 m. angustalis S. V. Selten; urticata L. „Häufig bis 187. Scoparia dubitalis Hb. Vom Tale bis zu 1900 m. Diese Spezies hat hier ihre grösste vertikale Verbreitung (auf Ryla z. B. fliegt sie bis zu 2400 m). 188. Scoparia crataegella Hb. Häufig, bis zu 1000 m. 189. Evergestes 1000 m. =r930% Nomophrla noctuela S.V. überall bis 1000 m. Sophialis F. Selten, bei Häufig und NISEORT Veh aeno des stictiealrs E.. Sehr häufig bis 2000 m. 192. Pioneä lutealis Hb. Häufig bis zu 1700 .m. 193. Pionea nebulalis-Hb. Im Tale, selten. 194. Pionea olivalisS.V. Selten, bei 1400 m. 195 .R yrawsta&-Austria:calis.H:;S.- Häufig, bei 1500— 2000 m. 196. Pyrausta Tale, 700 m. DIR ByTausta -aurata! Se. purpuralis,.aber seltener. XVII. Pterophoridae. purpuralis L. Häufig im Zusammen mit m 198.-Alucita pentadactylaL. Selten, bis Om: 199. Al, city tetradactyla.L. Häufig, bei 1500 m ES tenoptilia pterod.a ety.lab. , Biszu 700 m. 2 XVHI. Tortricidae. 202.. Diichelia-gnomäanactl. zu 1500 m. 5 203. Cnephasia argen anal. Gemein, bei 1700—2000 m. 204. Conchylis ciliella Hb. 700 m. 205. Euxanthis zoeganaLl. Nicht selten, bis Nicht häufig, bis Selten, bis zu zu 800 m. 206: Euxanthis Fulvana°F. R. Selten, zwi- 207, O kFech reutes. prosun.dan ak. Selten; bei 700 m. 208. Epiblema foenella L. Sehr selten, bei 209. Tmetocera ocellanaF. Sehr selten, bei 700 m. War bis jetzt für Bulgarien nicht bekannt. 2102 DU chroramphapretı verella ir Nicht selten, bis zu 700 m. XIX. Giyphipterygidae. 22 Chor e um ısaB Jerkandr er la [hnbe: var. pretiosana Dup. Bis jetzt nur ein Exemplar für Bul- garien bekannt, 700 m. XX. Yponomeutidae. 212. Argsyresthia ephippella F. Gemein, bis zu 1000 m, 213-Arevyresthia GoedärtellasL. Häulig, bei 700 m. Neu für Bulgarien. XXI. Piutellidae. 214. Plutella maculipennis Curt.. Gemein, bis zu 2000 m. 215. Gelechia oppletellaH.S. Selten, bei 900 m. Neu für Bulgarien und sogar für die ganze Balkan- halbinsel. 216. Gelechia psilella H. S. Selten, bei 1600 m. 27. Gelechia smaceuliıtorella Del, Sehr selten, bei 700 m. Sowohl für Bulgarien, wie auch für die Balkanhalbinsel neue Art. 218. Acompsia cinerellaC. Bis zu S00 m. 219. AnacampsisanthylidellaHb. Selten, bis zu 700 m. 220. Stomopteryx detersellaZ. Sehr sel- ten, bis zu 700 m. 221. Ypsolophus juniperelFusL. Häufig, bis zu 1500 m. 222. Megacraspedus binotellus F. R. Häufig, bei 1300—1700 m. 223. Pleurota pyropellaS. V. Gemein, bis zu 1500 m. 224. Depressaria costosa Hw. Sehr selten, bei 1300—1500 m. 225. Lecithogcera selten, bei S0O m. 226. Harpella luticornella Z. - Sehr forficella Sc. Nicht häufig, bis zu 700 m. 227. Borkhausenia praeditellaRbl. Sehr selten. Bis jetzt nur aus Dälmatien bekannt. 700 m. Neu für Bulgarien. 229% Beomkehea ursten.ea zu S00 m. tinnamomeaZz Bis X XI. Elachistidae. 229. Coleophora therinella Tgstr. S00 m. 280. Goleophora lixeella 7. 1000 m. 2312 C01eophoräa..0©dorarıella.Mualler nnu Bis jetzt nur aus Deutschland bekannt. Sehr selten, Neu für Bulgarien und für die Balkanhalbinsel. X XII. Graeilariidae. 232. Lithocolletis cerasinella Reutti. selten, bei 1800 m. X XIV. Tineidae. 235. Momopis rüstieella Hp: "Bis zu 00 m. 234. Tinea angüstipe'nhis H. S.- Sehr sel- ten, bis zu 700 m. Neu für Bulgarien und die ganze Balkan- halbinsel. 239.,Nemotois bis zu 1000 m. Bis zu Selten, bis zu Frey. im Tiefland. Nicht metallicus Poda. Häufig, Hummelleben auf Sardinien im Winter. Von Dr. A. H. Krausse-Heldrungen. Vor einiger Zeit hatte ich einiges über „Hummel- leben auf Sardinien“ erwähnt. Dabei konnte ich über winterliches Hummelleben nicht viel berichten. Jetzt kann ich einen kleinen Anhang darüber zu der erwähn- ten Arbeit geben. Nachdem die ersten Winterregen gefallen, machte ich mich von dem schon erwähnten Dörfchen Asuni am letzten Oktober auf nach den Bergen von „Sa Tela“, um den von dem Regen erquickten Wald aufzusuchen — Wald cum grano salis, es handelt sich um die macchia, indes gerade hier finden sich noch zahlreiche Bäume, Eichen, Erdbeerbäume ete., sodass man schliesslich von einem :Wald reden könnte. Kaum war ich ‘in das kleine Tal gekommen, wo ich den Schnecken einen Besuch abstatten wollte, hörte ich bekanntes Gesumm. Und ein prächtiger Anblick bot sich dar. Die Erdbeerbäume standen in voller Blüte und zugleich in voller Frucht. Zwischen den dunklen Blättern glühten die reifen Früchte und an denselben Zweigen leuchteten die schönen weissen Blüten : ein eigenartiger Anblick. Und daran summten zu vielen hunderten die jungen Hummelköniginnen, in ganz neuem Kleide. Es mochte das gegen 3 h. p. m. sein, heiss brannte die Sonne vom wolkenlosen, tiefblauen Himmel. Ich aber hatte mein Netz zu Hause gelassen, und die Erdbeerbäume waren teilweise bis 3 und 4 m hoch. Lange aber habe ich mich an dieser Pracht gefreut. Einige Tage später, Anfang November, stellte ich mich wieder ein. Trotz des ungünstigen Terrains hatte ich in kurzer Zeit eine grössere Anzahl der ganz frischen Tiere gefangen. Es handelt sich um die drei Formen: Bombus terrestris Sassaricus Tournier Bombus terrestris Gallurae A. H. Krausse Bombus terrestris Limbarae A. H. Krausse; von denen die beiden ersten gleichhäufig zu sein schienen, während die letzte nur in wenigen Exemplaren unter meiner Ausbeute vorhanden war. Obgleich mich in der Folgezeit der Zufall nach allen Richtungen führte, sah ich nur einige Male eine ver- einzelte Hummel fliegen und zwar an einer hier den ganzen Winter über blühenden Clematis. Da führte mich am 22. Dezember mein Weg wieder nach „Sa Tela“. Dieselbe Pracht der Erdbeerbäume! Ueberall Gesumm der Hummeln. Indes dieses Mal flogen die meisten an der Erde hin, ihre neuerbauten oder neu zu bauenden Nester aufsuchend, denn das Tal lag längst im Schatten (gegen 4 h. p. m.); nur noch vereinzelte flogen an den Blüten. Bei vielen waren schon stark abgenutzte Flügel zu konstatieren. Die fossae tibiae waren bei allen rein. Zur Morphologie und Systematik der Dermapteren. Vorläufige Mitteilungen. Von Friedrich Zacher. (Aus dem zoologischen Institut der Universität Breslau.) Um einer Aufforderung Burr’s in seiner „Note on the Classification of the Dermaptera“ !) möglichst bald nachzukommen, möchte ich hier in aller Kürze die An- schauungen niederlegen, die ich über die systematische Stellung einiger Dermapterenfamilien gewonnen habe und die ich nächstens in einer ausführlichen Arbeit be- gründen will. Für die systematische Anordnung der Dermapteren schlage ich folgendes Schema vor: I. Unterordnung: Protodermaptera n. subord. (Di- andria Verh. + Karschiellidae Verh.) 1. Familie Pygidicraniidae. 2. " Echinosomidae. 3. » Karschiellidae. 4. „ Diplatyidae. 5: »„ .Allosthetidae. (Pralis?) 6. „ Anisolabidae. fie „ Brachylabidae. 8. „ Labiduridae. (Parisolabis?) Esphalmenidae. !) Deutsche Entomologische Zeitschrift 1909, p. 320 u. ff. 24 I. Unterordnung: Paradermaptera Verhoeff. 10. Familie: Apachyidae. “II: Unterordnung: Eudermaptera (= Eudermaptera monandria Verh. — Karschiellidae). 11. Familie Labiidae. 12. „ Cheliduridae. 13. „ Forficeulidae Die Protodermaptera sind gekennzeichnet durch: 1. Den Typ des Flügelgeäders. (Die Basis des 10. Strahles des Analfächers nie 4-förmig, sondern einfach gegabelt). 2. Die doppelte Anlage des Genitalapparates. (Diese ist auch bei den Karschielliden noch sehr deutlich zu erkennen, wenn auch die Genitalien nur auf einer Seite völlig ausgebildet sind. Jedoch sind auch auf der anderen Seite Ductus ejaculatorius, rudimentäre Verdickungsplättchen und Präputialsack zu unterscheiden. Auch sind die Paramerengrundglieder noch völlig getrennt.) . Die deutliche Trennung der Opisthomeren. . Das Vorkommen von Öcellenflecken, die als deutliche, helle, meist halbmondförmige Flecke neben dem Innenrande der Augen liegen. Be- sonders deutlich sind sie z.B. bei Anisolabis maxima, Forcipulau.a.m. Kosmopolitische Verbreitung besitzen von den Fami- lien der Protodermaptera nur die Labiduridae und annähernd die Anisolabidae. Dagegen sind die als aberrante Pygidicraniiden anzusehenden Kar- schielliden auf das zentrale und südliche Afrika, die Esphalmenidae auf die chilenische Region beschränkt, während die Allosthetidae augenscheinlich nur im indomalayischen Gebiet auftreten. Burr fasst alle Formen mit „carinulate femora“ zur Familie der Pygidieraniidae zusammen. Die Anataelinae sind mir aus eigener Anschauung nicht bekannt. Die drei anderen Gruppen: Diplatyinae, Karschiellinae, Pygidieraninae weisen jedoch im Bau ihrer Geschlechtsorgane so tiefgreifende Unterschiede auf, dass ich es für angezeigt halte, sie als selbständige Familien zu unterscheiden. Die Diplatyidae zeigen einen ganz absonderlichen Bau der. Virga, die sich in 3 Rohre gabelt, sodass der Copulationsapparat hier 4, statt 2, Ausführgänge besitzt. Die Karschiellidae sind dagegen gerade in der entgegengesetzten Richtung differenziert, da bei ihnen die eine Hälfte des Copula- tionsorgans ganz reduziert und die andere mit mächtigen Verdickungsplatten versehen ist. An eine genetische Verwandtschaft der 3 Familien will ich trotzdem aber gern. glauben und halte für eine Bestätigung dessen: 1. Das Auftreten von Dyscritina-Larven bei den Diplatyiden und Karschielliden (auch den Echinosomen?). 3. Das Vorkommen einer an die Verhältnisse bei den Diplatyiden mahnenden Virgabildung bei Karschiella. 3. Die Aehnlichkeit der Paramerenendglieder. Aber auch die Echinösomidae müssen meines Erachtens hier ihren Anschluss finden. Denn nur bei ihnen und den Pygidieraniidae habe ich gut ausge- bildete 2 Genitalapophysen, also eine typische Legeröhre, beobachten. können. Und auch die Form des J° Copu- lationsorgans ist im grossen und ganzen übereinstimmend. Alle noch übrigen Familien der Protodermaptera gehören in Burr’s Family 4: Labiduridae. Bo (Fortsetzung folgt.) Entomologisches Vereinshlatt. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 4. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau* die Verantwortung ab. Berliner Entomologischer Verein, Berlin. Sitzung vom 4. November 1909. Der Vorsitzende teilt mit, dass der letzte Ueberlebende ‘von den Gründern des Berliner Entomologischen Vereins, Prof. Dr. Gustav Kraatz, am 2. November gestorben ist, lässt dessen Porträt zirkulieren und gibt einen kurzen Ueberblick über den Lebenslauf des Verstorbenen, dessen ungemein fruchtbarer Tätigkeit, namentlich auf koleop- terologischem Gebiet, leider schon vor einer Reihe von Jahren durch fast völlige Erblindung ein Ziel gesetzt wurde. Die Misshelligkeiten, die zum Austritt des Dahingeschie- denen aus unserem Verein, und zur Gründung der Deutschen Entomologischen Gesellschaft führten, sind schon längst vergessen, und die Versammlung ehrt das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Im Anschluss an die Verlesung einer Mitteilung des Herrn Geh. Med.-Rat Dr. Fritsc h, betreffend die Ueber- winterung von Seoliopteryx libatriz, teilt u.a. Herr Dadd mit, dass in England einmal eine Kirchenuhr stehen ge- blieben sei infolge einer Massenansammlung dieses Falters im Uhrwerk. — HerrSchmacklest eine Reihe paläarktischer Falter vor. Apatura iris mit ab. iole und einer Reihe von Zwi- schenformen, und ebenso ilia mit ab. iliades, ferner einen Zwitter von Amorpha populi, einen Celerio euphorbiae mit 5 Flügeln (statt des einen Hinterflügels 2 verkümmerte), 2 Stücke von Aglia tau ohne Nagelfleck. Herr Esselbach teilt im Anschluss an eine Be- sprechung von Monstrositäten durch Herrn Stichel in No. 31 der Internat. Entom. Zeitschrift von 1909 mit, dass er in diesem Jahre ein Stück von Porthesia similis gezogen hat, das nur die Vorderflügel besass, ohne eine Spur des Ansatzes von Hinterflügeln. Ferner legt er eine Ptilo- phora plwmigera vor, die an Stelle des einen Hinterflügels nur einen kleinen Stumpf aufweist. Herr Heinrich zeigt aus demselben Anlass eine grössere Reihe Krüppel seiner Sammlung und bemerkt dazufolgendes: Ausser der namentlich als Ergebnis der künstlichen Zucht bei Schmetterlingen sehr häufigen, aber weiter kein morphologisches Interesse bietenden totalen Verkrüppelung sämtlicher Flügel beobachtet man auch partielle Ver- krüppelungen und zwar sowohl bei der künstlichen Zucht als auch bei Freilandtieren. Die Durchsicht seiner Samm- lung auf solche Stücke ergab: 3 Stücke mit beiderseits ent Hinter- flügeln (Lemonia dumi L. 9, Pygaera pigra Hufn. S, Tephroclystia suecenturiala L. 8, sämtlich Zuchtergebnisse. 2 Stücke mit nur halb entwickeltem Hinterflügel, Lophopteryz ceueulla Esp. 2 (Zucht) und Lymantria mo- nacha L. f. atra & (Freiland). | 1 Stück, Euchdia mi Cl. 2 mit fehlendem linken ' Hinterflügel und ein Stück Angerona prunaria L. [. sor- | diata Fuessl. 2 mit fehlendem rechten Hinterflügel; bei beiden findet sich an Stelle des fehlenden Flügels nur ein winziger Stummel. Beides sind Freilandtiere.. Drei weitere | Stücke, Haemorrhagia fueiformis L. & (Zucht), Parasemia 'plantaginis L. f. hospita Schiff. & (Freiland), und Aspilales gilvaria L. 3 (Freiland) zeigen halb ausgewachsene rechte Hinterflügel. 1. Stück, Vanessa io. L., rechten Vorderflügel auf. bi Eine Melilaea cinzia L. hat links weiblichen, rechts männlichen Flügelschnitt, aber der Leib ist männlich, so 'ı dass wohl eine schwache Verkrümmung beider linken Flügel "anzunehmen ist. Das Stück ist gezogen. WW 1 Boarmia angularia Thnbg. 3 zeigt schwach ver- " kümmerten rechten Hinterflügel mit gleichzeitiger Ver- ' kümmerung des rechten Fühlers. | Bei einem im Fluge gefangenen Aphantopus hyper- anthus L. 2 ist eine schwache Verkümmerung des linken ' Vorder- und des ‚rechten Iinterflügels verbunden mit voll- 1 t | weist einen verkümmerten h | Ben auf allen Flügeln pigmentierte Schuppen. 2 Fühlermangel zeigen 2 Stücke, nämlich ein Maerothylacia rubi L., dem der rechte, und ein \ Biston hispidaria F., dem beide Fühler fehlen. 2 von g von Es zeigen sich nicht die geringsten Ansätze von Fühlern, so dass man sicher annehmen kann, dass die fehlenden Fühler nicht etwa abgebrochen, sondern dass sie überhaupt nicht zur Ent- wicklung gekommen sind. Sehr oft werden, namentlich bei Lycaeniden, Ver- krüppelungen der Flügel durch Saftblasen hervorgerufen, womit auch fast immer eine Veränderung der Zeichnung, namentlich ein Zusammenfliessen der Augen in Strahlen oder das Fehlen von Augenflecken Hand in Hand geht. 4 vorgelegte Stücke von Chrysophanus hippothoe S und alle geflogen, zeigen diese Erscheinung. Herr Heinrich hat die Häufigkeit der pelungserscheinungen durch Zucht untersucht und von Tephroclystia innotata Hufn. 2 Falter (= 4%) mit ver- krüppeltem linken und einen (= 2%) mit verkrüppeltem rechten Hinterflügel erhalten. Herr Rangnow hat wiederholt Gespinste Cerura bicuspis unter Gelegen von Lymantria dispar funden und zeigt ein Aststück als Be leg vor; da ©. bieuspis sich erst im Späther bst verpuppt, wenn L. dispar die Eier- schwämme bereits längst abgelegt hat, so muss die interes- sante Erscheinung so gedeutet werde n, dass die Raupe die schon vorhandenen Eiersc hwämme als Deckung benutzt, um sich unter ihrem Schutze zu verpuppen. Herr Schulze zeigt ein Q@ von Declicus verrucivorus O + Verkrüp- von Oe- gt aus Lausanne, behaftet mit einem fast 1 Meter langen Fadenwurm (Gordius). Die jungen Larven der Gordiiden leben in Insektenlarven (Chironomus usw.), entwickeln sich in enzystiertem Zustande von Raubinsekten verschlungen, in diesen weiter und wandern nach erlangter Geschlechts- reife, wobei der Mund und vordere Darmabschnitt völlig atrophiert ist, ins Wasser, wo die Fortpflanzung erfolgt. Am 26. Oktober erhielt Herr Schulze aus Varone (Süd- tirol) Raupen von Pap. podalirius, im kalten Zimmer ver- puppten sich einige in der Erde, andere, auf einen Thermo- staten gestellt, in normaler Weise mit dem Gürtelfaden; es scheint also, dass durch die Kälte die Spinndrüsen un- günstig beeinflusst werden. Kinige Raupen, denen die Nackengabel amputiert war, konnten die Raupenhaut nicht abstreifen; bei einem solchen Exemplar fand sich nach künst- licher Entfernung der Raupenhaut darunter eine normale Puppe mit Flügel und Falterbeinen und harmonisch mit der Puppe verbunden ein normaler Raupenkopf. Endlich zeigt Herr Schulze zwei Stücke der eigentlich mehr südeuropäischen prächtigen ‚„Wegwespe" Pompilus qua- dripunetatus F., die nach Schmiedeknecht in Thüringen nur in den wärmeren Tälern vorkommt, nach Rudow (,Einige seltene Insekten, gefunden in der Mark Brandenburg‘, Il. Z. f. Entom. 1896) aber bei uns ziemlich häufig ist. Er hat die Art, abweichend von ihrem normalen Vorkom- men, in einem schattigen Walde erbeutet. Herr Wanach hat sie im letzten Sommer ganz besonders zahlreich bei Potsdam beobachtet, teils an Spiräenblüten schwärmend, hauptsächlich aber auf Sandblössen im Kiefernwalde dicht über dem Boden fliegend. Herr stud. Bischoff hat sie zweimal bei Misdroy gefangen, wohl dem nördlichsten bisher beobachteten Fundort, und zwar in einer stark von der Sonne beschienenen Lehmgrube auf blühenden Disteln. Herr Walter macht auf einen illustrierten Artikel in den „Proc. of the entom. soc. of Washington‘ über den Monosee aufmerksam, einen kalifornischen Salzsee, ähnlich dem Toten Meere. An seinen Ufern sammelt sich ein Streifen von In ektenleichen bis zu 1 Meter Breite und !/; bis ?/s Meter Tiefe, der sich in Schlamm verwandelt und von dem oft grosse Stücke in Salzblöcke eingeschlossen werden. Herr Wanach legt einige extrem gezeichnete Stücke von Cteindela hybrida und maritima vor, die bei normalem Längenverhältnis der Hinterschienen und Hintertarsen eine der normalen gerade entgegengesetzte Form der Mittelbinde aufweisen und spricht auf Grund’seiner Untersuchung eines sehr zahlreichen Materials seine Ansicht dahin aus, dass beide Formen streng geschieden sind, ©. hybrida nur im Binnenlande, Cic. maritima nur am Strande vorkommt, im Gegensatz zu einem Aufsatz von Herrn stud. von Lengerken in. den Nürnberger „Entom. Blättern“. Die Untersuchungsresultate werden in der Berl. Entom. Zeitschrift erscheinen. Ein bisher scheinbar unbekanntes £ 4 Unterscheidungsmerkmal, auf das ihn unlängst Herr stud. Bischoff aufmerksam machte, hat Herr Wanach durchweg bestätigt gefunden: Das Flügelgeäder ist bei Cie. hybrida. unvergleichlich kräftiger ausgebildet als bei ©. marilima. Herr Stichel zeigt einige ihm von Herrn Dziur- zynski -zugeschickte, nach einem photographischen „Naturfarbenverfahren‘‘ hergestellte farbige Diapositive, Zygaenen, Urania croesus usw., und einen schönen Zwitter von Bupalus piniarius darstellend, dessen eine Seite in Flügelzeichnug und Fühlerbildung d, die andere 2 ist. Sitzung vom 11. November 1909. Herr Ziegler zeigte an einer Anzahl von 2% der Erebia aethiops Esp,. die -Verschiedenheit der Zahl der Ozellen der Vorderflügel, die bald drei, bald vier, bald fünf, bald sechs beträgt. An einem 9 ist sogar eine siebente Ozelle durch einen schwarzen Punkt angedeutet. Herr Closs hat eine Reihe seltener Sphingiden aus seiner Sammlung mitgebracht: Meganoton rufescens Butl. aus Java, früher, so auch von L. George Hampson zusammengeworfen mit Psilo- gramma menephron Cramer, doch durch die gelbe Flecken- zeichnung des Hinterleibes sofort zu unterscheiden; nach Rotsch. und Jordan ‚sehr selten, wenige Exemplare in Sammlungen‘. Raupe und Puppe unbekannt. Protoparce tucumana R. und J. aus Argentinien. Von Rothsch.- Jordan entdeckt, 9 und frühere Stadien un- bekannt. Ein 3 (Type) in Tring, eins in Buenos Aires, eins in Brüssel; ferner besass Herr Neuburger in Berlin einige Exemplare, wovon das vorliegende eines ist. Oxzyambulyz subsirigilis pryeri Distant aus Sumatra, unterscheidet sich von der festländischen Form s. substri- gilis Westw. durch die weniger gekrümmte Submarginal- linie der Vorderflügel und den deutlicheren schwarzen Basalfleck der Hinterflügel. Raupe und Puppe unbekannt. Isognalthus rimosa rimosa Grote aus Cuba, unterscheidet sich von dem bekannteren r. inclitus Edw., einer der beiden festländischen Formen der Art, hauptsächlich durch den breiten schwarzen Rand der Hinterflügel. Die Raupe lebt auf Plumeria. Erinnyis gultularıs Walk. aus Cuba, die kleinste Art dieser Gattung. Grammodia catcus Cramer aus Paraguay, charakterisiert durch die weisslichen Linien hinter dem Ende der Discoi- dalzelle der -Vorderflügel. Pholus eacus Cramer, ebenfalls aus Paraguay, gehört zu der satellitia-Gruppe der Gattung Pholus, unterscheidet sich von satell. besonders durch den dreieckigen Suba- pikalileck der Vorderflügel, den rötlichgrauen Wisch, der sie der Länge ‘nach durchsetzt und durch das fehlende Stigma. Die Raupe ist nicht mit Sicherheit bekannt. Xylophanes Iyndarus Boisd. aus Guatemala, ein schöner Schwärmer, der durch seine eigenartige Färbung und Zeich- nung mit keinem andern verwechselt werden kann. Xylophanes isaon Boisd. aus Brasilien, charakterisiert durch die helle Mittellinie der tegulae; die graue Mittellinie des Thorax teilt sich nach hinten und setzt sich in Form von zwei getrennten schwachen hellen Streifen über den Hinterleib fort, begleitet durch zwei Reihen dunkler Fleck- chen, zwischen denen die dunkle Mittellinie steht. Auch von diesen beiden Xylophanes-Arten sind die früheren Stadien nicht bekannt. Herr Dadd hat einen Kasten mit Kleinschmetter- lingen mitgebracht, Pyraliden und Pterophoriden und fordert zu allgemeinerer Beschäftigung mit diesen beiden von viel zu wenigen Sammlern berücksichtigten Tieren auf; infolge der relativen Vernachlässigung der Kleinschmetter- linge gibt es noch sehr viel Neues auf diesem Gebiet zu entdecken. Herr Schulze gibt eine Cetonia aurala L. herum und macht dazu folgende Mitteilung. Aus einer in Blanken- burg (Harz) in einem Ameisenhaufen zusammen mit Micro- don-Larven gefundenen Cetonidenlarve entwickelte sich wieder Erwarten nicht eine Potosia cuprea F. (= floricola auct.), sondern die vorliegende C. aurata L. Reichert (1. Zeitschrift für Entomologie 2, 1897) sagt von dieser Spezies: „Ueber die Lebensweise der Larve ist im Verhältnis zur Häufigkeit des Käfers wenig bekannt. Früher wurde all- gemein angenommen, dass die in den Nestern der Formica rufa und pratensis vorkommenden Larven zu aurata ge- hörten. Ich habe aus diesen Larven nur floricola gezogen und Wasmann (Deutsch. ent. Z. 1887) und Rupertsberger (Wiener ent. Z. 1888) sowie verschiedene andere berichten, dass sie dieselben Resultate erzielten, so dass wohl mit nennt das Vorkommen von aurata-Larven in-der Nähe von Ameisennestern ein zufälliges, Wasmann (Krit. Verz. d. Myrmecoph.) ein ausnahmsweises. PETER Da die floricola-Larve mit den Ameisen nicht in-Sym- biose lebt, sondern in den Nestern nur geduldet wird, ist es sehr leicht möglich, dass das Auffinden von aurata- Larven bei Ameisen nicht ein rein zufälliges ist, sondern dass diese Spezies sich neuerdings auch die Vorteile zu verschaffen sucht, welche, die verwandte floricola in den Behausungen der Ameisen seit langem geniesst. (Nahrung, Nestwärme usw.). - Derselbe zeigt dann eine in Kopalharz eingeschlossene Cicade aus Daressalam. Während im fossilen Bernstein die sogenannten „Insekteneinschlüsse‘‘ nur noch den ge- schwärzten Hohlraum darstellen, in dem das Tier lag, haben wir im rezenten und subfossilen Kopaleinschluss noch den mumifizierten Körper des Tieres vor uns. Prowazek (Z. f. w. Insektenb. 1905, S. 67) löste mittels Xylol eine Fliege aus Kopal heraus. Auf Querschnitten zeigte sie sich so gut erhalten, dass man an den quergestreiften Muskeln sogar die Haidenhainschen Basalmembranen sah. Herr Blume zeigt lebende Käfer aus Neuguinea und Kamerun, die hier in Charlottenburg aus importiertem Holz herausgenommen wurden: die Tiere sind sehr lebhaft und entwickeln eine grosse Gefrässigkeit. Entomologische Gesellschaft zu Halle a. S. (E.V.) Sitzung vom 15. November 1909. Herr Kleine hielt den zweiten Teil seines Vor- trages. Im ganzen werden bei uns 203 Pflanzenarten — davon 16 im Gebiet nicht wild — von Rüsslern in 1437 Be- falleinheiten befallen. Nach Befalleinheiten geordnet, stehen obenan die Bäume mit 586, dann folgen Leguminosen mit 217; nur einmal befallen werden 74 Pflanzen. Lassen sich nun aus den biologischen Momenten Rückschlüsse auf die stammesgeschichtliche Gruppierung der Rüssler ziehen ? Dem steht zunächst entgegen, dass für eine ganze Anzahl hier in Betracht kommender Pflanzen selbst noch die phy- logenetisch-systematische Einordnung strittig ist. Früher galt es ja für ausgemacht, dass sich die Pflanzen fortschrei- tend aus den einfacheren zu den komplizierteren Formen entwickelt hätten. In der Neuzeit ist es jedoch höchst wahr- scheinlich gemacht, dass gewisse einfacher gebaute Glieder der heutigen Pflanzenwelt durch Rückbildung aus. diffe- renzierteren Formen entstanden sind. Ferner ergeben sich bei der vergleichenden Betrachtung der Befallsverhältnisse Widersprüche, die sich nicht durch den Hinweis auf die vielen, durch unser ungenügendes biologisches Wissen ver- schuldeten Lücken in den Einzeldaten erklären lassen. Die einzige aus den Befunden mit einiger Wahrscheinlichkeit herausschälbare Theorie wird sofort wieder durch den fatalen Umstand über den Haufen geworfen, dass auch Gefässkryp- togamen befallen sind. Eine Aufhellung der systematischen Stellung aus den biologischen Momenten heraus, wie sie der Vortragende für die europäischen Borkenkäfer erreicht hat, ist also für die Rüssler einstweilen nicht möglich, doch neigt der Vortragende nach allem zu der Ansicht, dass die Rüssler eine junge hochentwickelte, an die Spitze des Systems zu stellende Familie sind. — Wie sehr bei den Fliegen das bei der Mehrzahl der Schmetterlingsammler übliche Bestimmen nach farbigen Abbildungen in die Irre führen würde, bewies Herr Haupt an einer Auswahl grosser und bunter Fliesenformen, von denen immer mehrere anscheinend auf den ersten Blick als zu einer Art gehörig erkennbar waren, während sie in Wirklichkeit ganz verschiedenen Gattungen angehörten. — Herr Daehne bewirkte durch ein Referat über die neueste Weismannsche Arbeit: „Ueber die Trutz- stellung des Abendpfauenauges‘ eine allgemeine, grund- sätzliche Aussprache über die überhaupt in den Vorstellungs- kreis Schutz- und Trutzfärbung fallenden modernen An- schauungen. Zeitigte die Debatte trotz ihrer Ausdehnung, wie bei einem so in die verborgensten Tiefen der Naturer- kenntnis führenden Stoff erklärlich, auch keine endgültige Entscheidung, so förderte sie doch manches wertvolle zu- tage, indem beide Parteien ausser den in der Literatur ge- wöhnlich verwendeten Gründen teils neue eigene Beobach- tungen, teils beachtenswerte theoretische Ueberlegungen für und wider zur allgemeinen Kenntnis brachten. Im grossen und ganzen schien es, als ob die Mimikrygegner an Zahl wie auch an Gewicht ihrer Einwände Fortschritte ziemlicher Sicherheit die frühere Annahme als Irrtum be- | machten. Daehne. zeichnet werden darf, der sich Jahre lang traditionell fort- gepflanzt hat‘. Dufour (Ann. de sciences nat. Paris 1842) Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart, — Druck der Schell’schen Buchdruckerei (Viktor Kraemer), Heilbronn a. N. | NY N nlomoladisth EB p Rundschai (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbeilage: „Insektenhörse“ und Beilage: „Entomologisches Vereinshlatt”. Herausgegeben von Camillo Schaufuss, Meissen. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslich an den Herausgeber nach Meissen 3 (Sachsen) zu richten. Telegramm-Adresse: Schaufuss, Oberspaar-Meissen. Fernsprecher: Meissen 642. Nr. 5. Fortschritte auf dem Gebiete entomologischer Forschung. „Das Sinnesleben der Insekten. Eine Sammlung von experimentellen und kritischen Studien über In- sektenpsychologie“ bildet die neueste Gabe August Forel’s (München, Ernst Reinhardt. Preis 7 Mk.) Es war ohne Zweifel sehr bedauerlich, dass die wert- vollen Beobachtungen und Versuchsergebnisse des weit- hin bekannten Verfassers bis jetzt der grossen Masse der Interessenten entrückt blieben, weil sie an ver- schiedenen Orten, teils französisch, teils deutsch und noch dazu in Fachzeitfchriiten erschienen sind, die inzwischen eingegangen sind. Allerdings hat sich bereits Macleod Yearsley 1908 darüber gemacht, diese Aufsätze zu sammeln und in englischer Sprache heraus- zugeben, doch auch dieses Buch ist kaum auf dem deutschen Markte bekannt geworden. Deshalb schuldet die Wissenschaft Frau Marie Semon, der Gattin des nam- haften Psychologen, Dank, dass sie es unternommen hat, die Forelschen einschlägigen Arbeiten zusammenzufassen, dem Autor zur Revision zu unterbreiten und uns nun als abgeschlossenes Ganzes vorzulegen. Das Buch enthält eine grosse Zahl Beobachtungen und Experimente des Verfassers, eingehende Kritiken der verschiedenen Autoren, die aber durchaus nicht in eine fruchtlose Polemik ausarten, sondern durch ihre sachliche Art wertvolle Beiträge zur Lösung der betreffen- den Fragen darstellen, und endlich vorsichtig abgewogene Schlussfolgerungen. Obwohl die Entstehung der ersten Aufsätze 30 Jahre zurückliegt, und manche Streitfrage wie beispielsweise Bethes Reflextheorie, seither zum Aus- trage gekommen ist, beanspruchen sie doch auch heute noch das lebhafteste Interesse, ja, wir behaupten sicher nicht zu viel, wenn wir viele von ihnen als grundlegend für unsere Auffassung des Sinnes- und Seelenlebens der Insekten ansehen. Zudem ist das ganze Werk, bevor es seine Auferstehung feierte, nochmals gründlich dureh- gesehen und durch die Kritik neuerer, bisher noch nicht berücksichtigter Arbeiten ergänzt worden. Die meisten Abschnitte sind den Sinnen gewidmet. Verfasser kommt zu folgenden Ergebnissen: Die Orien- tierung der Insekten erfolgt beim Fluge fast ganz durch die Facettenaugen, bei der Bewegung auf dem Erdboden aber nur teilweise. Die alte Theorie des musivischen Sehens (Joh. Müller, die Facetten liefern ein einziges Mosaikbild) ist die einzig wahre Erklärung des Sehens der Insekten. Das Insektenauge ist relativ kurzsichtig. Ze Nummer der Postzeitungsliste gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pfe. aDiensunB, den Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen 3866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag auf das Vierteljahr. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag. Ü. m. b. IL, Stutteart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, @eldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. 1. März 1910. 27. Jahrgang. Für die Deutlichkeit des Sehnes, namentlich für das Rr- kennen der Umrisse und Formen, ist die Zahl der Fa- cetten, die Länge der Kristallkegel, die Grösse des ge- sehenen Gegenstandes und die Entfernung des Insekts von demselben massgebend. Sich bewegende Gegen- stände werden viel deutlicher wahrgenommen als ruhende. Beim Fluge ist die Leistungsfähigkeit des Insektenauges eine grössere als ın der Ruhe. Aus dem Wechsel der Deutlichkeit der gesehenen Bilder und der Verschiebung der Gesichtsbilder erkennen die Insekten Entfernung und Richtung der Gegenstände, Bienen und Hummeln können die Farben besser als die Formen unterscheiden. Bei den Wespen ist das Unterscheidungsvermögen der Farben sehr mangelhaft. Die Ameisen sehen auch die ultravioletten Strahlen. . Schon Lubbock hatte bekannt- lich die Empfindlichkeit der Ameisen für diese Strahlen gezeigt; Forel weist nach, dass sie das Ultraviolette mit den Augen wahrnehmen, also wirklich sehen. Die photo- dermatischen Empfindungen sind bei den Ameisen relativ schwach vertreten. Eine sehr bescheidene Rolle spielen die Punktaugen (Ocellen). Bei Insekten mit gut aus- gebildeten Facettenaugen haben sie nur akzessorische Bedeutung; sie dienen ‚wahrscheinlich dem Sehen sehr naher Gegenstände in einer dunklen Umgebung (Ameisen- arbeiter ım Innern des Nestes). Die Untersuchung des Geruchssinnes ergibt folgende tesultate: Der Geruchssinn hat seinen Sitz in den Füh- lern. Bei gut sehenden Insekten, die sich also zu ihrer Orientierung durch die Augen leiten lassen, ist der Ge- ruchssinn rudimentär. Bei manchen Insekten mit steifen Antennen (Dipteren) dienen die Fühler wahrscheinlich lediglich der Geruchswahrnehmung im eigentlichen Sinne; bei anderen mit beweglichen Fühlern "(Hymenopteren) vereinigten sich der Geruchssinn mit dem Tastsınn zum sogen. ",Kontaktgeruch“ Der Geschmackssinn hat seinen Sitz in der Mund- region: bei den Fliegen im Rüssel, bei den Ameisen in der Zunge, bei den Bienen im Gaumen (Epipharynx) usw.*) Sehr schwierig ist die Frage des Gehörsinnes. Was vielen Autoren als ein Beweis für das Hören der Insekten gegolten hat, ist meistenteils auf Erschütterungen der Luft oder des Bodens zurückzuführen, die von den Tast- organen der Insekten empfunden werden. Andernteils weisen die Musikwerkzeuge mancher Insekten auf das Vorhandensein des Gehörsinnes hin. *) Für manche Insekten (Raupen) ist er ragender Bedeutung. von hervor- Die Tastempfindung ıst allgemein anerkannt. Die Empfindlichkeit für Tastreize *) ist unregelmässig über die Körperoberfläche verteilt. Am feinsten scheint der Tastsinn aber in den Fühlern lokalisiert zu sein; darnach kommen die Taster, die Trochanter, die Tarsen, die Anal- anhänge, das Abdomen usw. Stark chitinisierte Körper- teile (Flügeldecken der Käfer) sind mehr oder weniger unempfindlich. Der Temperatursinn lässt wie bei uns nur sehr wenig deutliche Abschätzungen von Temperatur- unterschieden. zu. Aus der Br utptlege der Ameisen und anderer sozialer Insekten erkennen wir aber, dass die Verwertung der durch ihn übermittelten Empfindungen bei manchen Insekten eine grosse Rolle spielt. Die Schmerzempfindung ist bei den Insekten viel weniger entwickelt als bei den Wirbeltieren. Die Insekten haben also dieselben 5 Sinne wie wir, nur der Gehörsinn ıst noch nicht sicher nachgewiesen. Allerdings zeigen die Sinne der Insekten mancherlei Ab- weichungen von den unseren (ultraviolette Strahlen, Kontaktgeruch). Die Frage, ob die Insekten auch Sinne besitzen. die uns fehlen, ist noch zu beantworten. Um die Orientierung der Insekten zu erklären, brauchen wir aber keinen besonderen Richtungs- oder Magnetsinn (Fabre), noch viel weniger eine „uns ganz unbekannte Kraft“ (Bethe).**) Die Ausbildung der Sinne steht im engsten Zusammenhange zu der Lebensweise der In- sekten; sie varıiert daher nicht nur nach Familien und Gattungen, sondern sogar bei nahe verwandten Arten. Bei manchen Insekten sind einzelne Sinne als Anpass- ungen an gewisse für die Erhaltung der Art bedeutsame ein ganz hervorragend ausgebildet, so der Ge- ruch bei den Silphen, Aphodien, männlichen Schmetter- lingen, Arbeiterameisen, der Gesichtssinn beı Libellen, Schmetterlingen, Bienen, der Tastsinn bei den Spinnen, der Geschmacks- und Tastsinn bei den Raupen, so dass man diese Sinne den relativ schwach entwickelten anderen gegenüber als die „führenden“ bezeichnen kann. Di>2 Sinneswahrnehmung ıst die Grundlage des Seelenlebens. Andernteils sind aber auch die bestent- wıckeltsten Sinne von relatıv geringem Nutzen für die Psvche, wenn das Insekt nicht gleichzeitig über ein gut ausgebildetes Gehirn verfügt, wie das die grossen Augen der psychisch recht minderwertigen Ameisenmännchen beweisen. Mit der Darstellung des Seelenlebens der Insekten beschäftigt sich Verfasser besonders in den letzten Ka- piteln seines Werkes. Wir können seine Auseinander- setzungen mit Bethe und Wasmann als bekannt voraus- setzen und wollen nur seine eigenen Ansichten kurz dar- stellen: Alle Seelentätigkeit, also auch die der Insekten, ist entweder eine automatische oder eine plastische. Die erstere ıst angeboren und hat durch ihren gesetzmässigen Verlauf Anlass gegeben, die Tiere, und namentlich die Insekten, deren Pay che vorzugsweise automatisch ar- beitet, mıt Maschinen zu vergleichen. Zu diesen, vom Individuum nicht erlernten, sondern ererbten Hand- lungen gehören die Instinkte, d. h. Ketten von einander angeordneten Reflexbewegungen, die nach Auslösung durch einen Sinnesreiz bei derselben Tierart ganz mecha- nisch immer in der gleichen Weise verlaufen. "Ihre zweck- mässige Kombination täuscht eine zu Grunde liegende Intelligenz vor. Diese Anschauung ist aber schon darum falsch, weıl die Insekten die Instinkthandlungen auszu- üben vermögen, ohne sie vorher erlernt zu haben, meist auch den Zweck derselben gar nicht kennen können. Die *) Tasthaare, Tastpapillen. ”*) Der Vestibularapparat der Wirbeltiere ist nur Gleich- gewichtssinn, aber orientiert nicht im Raume ausserhalb des Körpers. 26 plastische Seelentätigkeit ist zum Unterschiede von der automatischen erst erworben, d. h. sıe hat sich erst auf Grund der Erfahrungen des einzelnen Individuums ent- wickelt. Sie ist die Fähigkeit des Nervensystems, sich Verhältnissen, die nıcht durch den Mechanismus der Instinktbahnen gegeben sind, anzupassen. Automa- tische und plastische Seelentätigkeiten sind aber nicht absolute, sondern nur relative Gegensätze; sie gehen in- einander über. Wenn wir sagten, die Insekten können Erfahrungen machen, so meinten wir, sie können Ein- drücke, die sie mittelst ihrer Sinnesorgane erhalten haben, als Erinnerunosbilder im Gehirn aufbewahren. Sie be- sitzen also ein Gedächtnis. In eingehender Weise be- leuchtet Verfasser besonders das Orts- und Zeitgedächtnis der Insekten. Mit Hilfe des Gedächtnisses und der Asso- cıation entstehen Vorstellungen, durch die Zusammen- stellung vieler einzelner Vorstellungen sogenannte allge- meine Vorstellungen und Begriffe. Es ist nicht wahr- scheinlich, dass die Insekten, auch die sozialen nicht, wirkliche Begriffe zu bilden vermögen, denn es fehlt ihnen die artikulierte Sprache. Sıe können zwar einander Mitteilungen machen, ihre instinktive Zeichen- und Laut- sprache übermittelt aber keine Begriffe, sondern Gefühle und Affekte. Ihr Wahrnehmungs- und Associations- vermögen lässt aber sıcher einfachste Schlussfolgerungen aus den gemachten Erfahrungen zu. Bei dem innigen /usammenhange der Gefühle mit den Sinneswahrneh- mungen darf es uns nient wundern, dass die Insekten ein (refühlsleben haben. Die starken Affekte sind gewöhnlich mit den Instinkten eng verknüpft, aber es lassen sich auch Beispiele individueller, also nicht durch den Instinkt bedingter Gefühle nachweisen. Auch ein Wille im engern Sinne ist vorhanden. Bei den Instinkten können wir freilich nicht eigentlich vom Willen reden; aber schon ın der Tatsache, dass die Instinkte, wenn auch nur in sehr engen Grenzen abgeändert zu werden vermögen, liegt der Hinweis darauf, dass sich zwischen den auslösenden Reiz und die vollendete Handlung unter Umständen ein individueller (abändernder) Entschluss einzuschieben vermag. Natürlich müssen wir uns diesen Willen der Insekten recht einfach denken und dürfen ıhn namentlich nicht mit den hoch komplizierten Willenshandlungen der Menschen auf eine Stufe stellen. Vom Seelenleben der Menschen und dem der höheren Tiere unterscheiden sich die psychischeren Fähigkeiten der Insekten vor allem durch das starke Ueberwiegen der Automatismen. In dem Schlusskapitel beschäftigt sich Verfasser noch mit einigen psychologischen Fragen allgemeiner Natur. Er erörtert seine Auffassung der menschlichen und tierischen Seele (psychophysische Identität) gegen- über dem Dualismus und Parallelismus und vertritt energisch die Berechtigung des Analogieschlusses für die vergleichende Psychologie. Ueberschauen wir den reichen, wertvollen Inhalt, so kommen wir zu dem Schlusse, dass das Buch an der Seite der klassischen ‚‚Fourmis de la Suisse‘ ın die Reıhe der grundlegenden Werke über das Insektenleben auf- zunehmen ist. H. Viehmever. Kurze Mitteilungen zur Geschichte der Insektenkunde. Wie das Reutersche Bureau erfährt, wird gegen- wärtig aus Privatmitteln eine britische Expedition in die westliche und nordwestliche Mongolei vorbereitet. Grosses Interesse gewinnt die Expedition durch die Tat- sache, dass diese Gegend als die Wiege der türkischen Rasse gilt. Der Zweck der Expedition ist die Aufnahme des oberen Quellengebiets des Jenissei, ein ausgedehntes, N DE sehr wenig bekanntes, von hohen Bergen umsäumtes Bassin, das mit dichten Wäldern und Sümpfen bedeckt ist. Die Expedition besteht aus Mr. M. P. Price, der sich speziell mit dem Studium der Waldkultur und der Botanik dieses Landes befassen will, sowie aus Mr. J. H. Miller und Mr. D. Carruthers, denen die Leitung der Reise und naturgeschichtliche Arbeiten zufallen. Die beiden letztgenannten Forscher habe bedeutende Er- fahrungen in Zentralasien gesammelt. Die Expedition wird Ende März England verlassen, um über Russland und Sibirien die Mongolei zu erreichen. Das zu er- forschende (Gebiet liegt zwischen dem Baikalsee und Chinesisch-Turkestan. Die Forschungsarbeiten werden wahrscheinlich ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen. Eine neue Forschungsreise nach Spanien plant für dieses Frühjahr der rühmlichst bekannte Sammler G. Paganetti-Hummler in Vöslau. (bei Wien). Nachdem seine vorjährige Expedition über die Terricolfauna der durchsammelten Gegend interessante Aufschlüsse gegeben und zur Entdeckung von etwa 20 neuen Käferarten geführt hat, gedenkt Paganetti- Hummler diesmal von der Westküste Galiziens® aus in ‚ das Waldgebiet zwischen Monforte und Lugo und weiter in den w Eichen Teil des Kantabrischen Gebirges und Asturiens vorzudringen. Dabei soll der Sierra de Rana- doıso besondere Beachtung geschenkt werden: auch besucht der Reisende die im Vorjahre berührten Gebiete nochmals, um möglichst grösseres Material von den neuen Arten heimzubringen. Die Abfahrt ist für die ersten Tage des April vorgesehen. Interessenten für die Ausbeute können auf ihre Kosten kommen. In Toulon hat sich eine Soeiete d’Histoire Naturelle gegründet. Präsident ist Madon, stellv. Präsident R. M. de Boissy, beides Entomologen. . Prof. Bouvier hat angeregt, zu Ehren des über 90 Jahre alten Entomobiologen J. H. Fabre, des Verfassers der Souvenirs entomologiques, eine goldene Erinnerungsmedaille zu prägen. Für seine gesamten Arbeiten über die Invertebraten- fauna Aegyptens ward Robert du Buysson der Prix Savigny seitens der Pariser Akademie zuerkannt. Charles Janet erhielt für seine Studien über die Anatomie der Ameisen den Prix Cuvier. H. Skala, Nikolsburg, Mähren, arbeitet über einer Synopsis der Formen von Melitaea didyma. Er sucht interessantere Stücke, Lokalrassen u. s. w. und ist für einschlägige Literaturangabe dankbar. Die grosse Spezialsammlung europäischer Cieindelen und Caraben des Dr. H. Beuthin ist von Heinrich E. M. Schulz in Hamburg 22, Hamburger Str. 45, er- worben worden und wird vereinzelt. Neue Literatur. „Zur Lebensweise von Omophron limbatus L.“ hat Dr. Friedr. von Rabe anregende Beobachtungen veröffentlicht (Ent. Bl. VIS. 14—17). Erfand den hübschen Läufer auf einer Sandbank, 20—30 cm oberhalb der Wasser- linie, wo der Sand durch seine Kapillarität noch feucht war, 2—3 cm unter der trockenen Oberfläche. Gänge oder Röhren nahm er nicht wahr. Der Sand war mit Omophron durchsetzt, „wie ein Kuchen mit Rosinen“. Omophron ist ein nächtliches Ufertier, es geht nicht ins Wasser und kann nicht tauchen. „Ein besonderes Charakteristikum ist ausserordentliche Raschheit im Laufen, welcher höchstens die Behendigkeit einzelner Staphylinen, Dascilliden oder Mordelliden zur Seite gesetzt werden kann. Für schwächere Tiere ist also Omophron sehr gefährlich, seinen Feinden wird es leicht entrinnen, nur einem nicht: plötzlichem Hochwasser. Vielleicht schwimmt es da vermöge seiner Scheihenförmig- keit lange, oder — es wird erst recht ganz fortgeschwemmt. KL Dr. von Rabe meint, es scheine, „als ob das Omophron an "horav archaistisch stationär, last unverändert ‚ und uns darin die (relativ) älteste Adephagen- Kopf und eeblieben sei form unter den Käfern aufbewahrt hätte.“ „So mancher. der sich dem besonderen Studium der Ameiseneäste zugewandt hat, wird, wenn er unter einem Steine in einem Ameisenhaufen einen Staphylinus sterco- rarius sieht, mit einer gewissen Verachtung sagen: Ach, der eemeine Kerl ist ja nur ein zufälliger Gast, der kann mich nicht interessieren. Und doch wäre es schade, wenn man nicht auch über das Vorkommen von Staphylinus-Arten in Ameisennestern sorefältie seine Notizen machen wollte‘ sc en 9t Wasmann (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. VI. S. 5), der „zur Ueberzeugung gelangt ist, dass wir speziell für Staphylinus stercorarius und vielleicht auch noch für andere Arten derselben Gattung eine lokale Anpassung an das Räuberleben in Ameisennestern, also eine beginnende Synech- thrie, vor uns haben. Wasmann fand Staph. stercorarius sommersüber nur in den Nestern von Tetramorium, in denen der Kurzflügler als Puppenräuber lebt, auch Arbeiterinnen Zer- stückelt und verzehrt. Allerdings schliesst er einschränkend die Schilderung seines Zuchtkontrollversuches: „es hat den Anschein. als ob die bionomische Anpassung an die Lebens- weise bei Tetramorium eine lokal beerenzte sei.‘ Eine andere der Myrmecophagie verdächtige Staphyline, Staph. fossor, grub Wasmann aus einem Neste von Formica sangu- inea;im Lubbocknest nährte sie sich von Ameisenpuppen und -Imaeines. Beide Staphvlinen halten sich tagsüber in der Erde versteckt, nachts laufen sie auf der Oberfläche der Erde herum. Als „„Mitteilungen aus der Entomoloeischen Gesellschaft zu Halle a. S. Heft IT" ist soeben ein Bändchen von 40 Seiten erschienen, Sonderabdrücke aus der „Zeitschrift für Natur- wissenschaften‘ (1909). Es sind vorwiegend kurze Aufsätze und doch bieten sie des Interessanten weidlich genug und legen beredtes Zeuenis von dem ernsten Streben ab, das in dem nicht gerade erossen Vereine herrscht. Wir können hier nur auf einiges eingehen. Franz Bandermann berichtet über Zuchten von Pieris brassicae, rapae und napi, die er als Puppen eintrug und Mitte März ins Zimmer brachte. Er erzielte brassicae var. Nepalensis Dbld.; ein 2 Ueber- eane zu v. Wollastoni Butl. (Madeira); ein 2 Uebergang zu catoleuca Röb. (As. min.); 2 2 rapae v. immaculata; 3 napi gS, die an Ergane erinnern; 13, das ‚als Varietät zu Ochsen- heimeri Steger. anzusehen ist“ u. s. w. — Derselbe bespricht „asymmetrische Vanessen“, z. B. ein Van. urticae d, das in der Mittelzelle des rechten Vorderflügels nur einen schwar- zen Fleck hat, während der linke Vorderflügei normal ist. Ein ® hat auf beiden Hinterflügeln je S blaue Flecke. 2 haben je 7, 2 je 6, je ein d und 2 je 5 und 4 blaue Flecken, bei anderen verschwinden die blauen Flecke auf den Vorder- und Hinterflügeln: ein 3 hat auf dem linken Vorderflügel 5, auf dem rechten 7 blaue Flecke. — Von Van. Atalanta hat ein @ nur je 3 weisse Flecke auf beiden Vorderflügeln, ein anderes dagegen 6; bei wieder anderen sind die Flecke ungewöhnlich verteilt und reduziert, ausserdem hat ein % die Marmorfarbe, die sonst auf der Unterseite der FHlinter- flügel liegt. auf beiden Hinterflügeln oben. Zu dem alten Kapitel: ‚‚Schmetterlingsfeinde aus der Klasse der Vögel‘, über das weit mehr geschrieben, als festgestellt worden ist, hat Daehne wertvolle Aufzeichnungen aus seinem ornithologischen Journal beigetragen. Er kann 21 Vogelarten nennen, die er beim Verzehren von Lepidop- teren angetroffen hat; dabei frugen die Vögel nicht nach „Warn‘‘- und „Schreckfarben‘ (Admir: al! Smerinthus ocel- latus). ‚Die beliebte Ba une die Tagfalter seien durch die Winziekeit ihres geniessbaren Teils geschützt, ist als anthropozentrisch (anthropodox) von vornherein abzu- lehnen, sie wird auch durch Daehne’s Beobachtungen schla- send widerlegt, da die begierig aufgesuchten Motten (Rohr- ammer, Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Bachstelze) ja noch viel winziger sind. Dass selbst ausgesprochene Körner- [resser (Passer montanus und domesticus) Schmetterlinge fangen, lässt sich dadurch erklären, dass sie diese zarte Kost für ihre Nestjungen in der ersten Zeit nach dem Auskriechen einsammeln. Endlich ist auch das negative Indizium, dass in der Fachliteratur keine einschlägigen Angaben zu finden sind (— wie wenigen Entomologen kommt wohl die ornithologische Literatur in die Hände? D. Red.), kein Gegenbeweis. Die Fachgelehrten arbeiten heutzutage mehr im Zimmer als draussen “in der Natur. Die Liebhaber aber behalten grösstenteils ihre Erfahrungen zum Schaden der Wissenschaft für sich; die einen weil sie aus Bescheiden- heit ihre Beobachtungen für belanglos oder längst bekannt halten, die anderen, weil sie nicht wissen, wo sie ihre in der Praxis erworbene Kenntnis unterbringen können, wieder andere, weil sie angesichts der von manchen Fachgelehrten beliebten Art der Polemik eine Scheu vor jeder Publikation haben. Aus allen diesen Gründen bin ich überzeugt, dass, wenn es gelänge, weitere Liebhaberkreise zur Bekanntgabe ihrer Beobachtungen zu bewegen, ein grosses Belegmaterial den Nachweis erbringen würde, dass unsere Schmetterlinge viel mehr von unseren Vögeln verfolgt werden, als man lernen annimmt.‘ — Rich. Kleine ergänzt seine a. O. veröffentlichten Notizen über die Lebensweise des I: abe als Fliege wie als Larve auf Roten der Brut des Waldgärtners lebenden Medeterus obscurus Egg. und der in Waldgärtnergängen von Pilzen lebenden Larve von Sciara analis Zett.; weiter verbreitet er sich über die Fliegen- gattung Lonchaea, von der er 3 Arten im alten Bohrmehle verlassener Myelophilusgänge auffand (es ist anzunehmen, dass die Larve phytophag ist), über die im Moderholz von Kiefernstümpfen lebende Larve von Rhamphomyia platyp- tera und über das Futter der Laphrialarven; er bestätigt die Anschauung von Judeich und Nitsche, dass sie karni- vor sind, er stellte fest, dass sie in stark vermorschten Kiefer- stümpfen von Bockkäferlarven und -puppen | zehren. Schliesslich erwähnt Kleine, dass Meigenia floralis Meg. sich im Fettkörper des Heupferdes Stenobothrus parallelus ent- wickelt und nennt einige Fangstellen seltenerer Fliegen. Ueber die Stinkdrüsen der Wasserwanzen lässt sich P. Krüger aus. Er hat die bekannteren deutschen Arten auch anatomisch untersucht und beschreibt diese Organe. Allerdings hat er nicht ganz recht, wenn er schreibt: ‚„‚Ueber das Vorhandensein einer Stinkdrüse bei den Hydrocorisae lagen, bis auf eine Art (Belostoma) nur Vermutungen vor‘ 1895 hat Bordas des längeren und breiteren über die Drüsen von Notonecta. glauca geschrieben, Nasonow fand Stink- drüsen bei Halobates; man sieht aber daraus, dass die Arbeiten dem Verlasser unbekannt blieben, dass es er- wünscht war, dass man in Deutschland dem Thema Beach- tung schenkte. Krüser und Daehne erwähnen, dass im Eise eingefrorene Nepa nach dem Auftauen sich wieder völlig lebendig und munter tummelten; in einem Falle dürfte die Temperatur zwischen —12 bis —18S ® geschwankt haben. „Zur Kenntnis der Bienen und Wespen“ trägt H. Haup t gute Bausteine herbei. Er bespricht die Lebens- weise der Grabwespe Clytochrysus sexcinctus Panz. (Dabie erwähnt er des Vorkommens von Tinea granella L. in morschem . Holze!), die Ueberwinterung der Mörtelbiene Chalicodroma muraria L., das Vorkommen des Schmarotzers Ellampus Horvathi Mocs. in der. Sphegide Passaloecus brevicornis A. M., die Verwendung von Süsswasserschalen heim Nestbaue seitens der Mauerbiene Osmia caementaria Gerst., welch letztere als Schmarotzer Sapyga quinque- punctata F. führt, und endlich das Vorkommen von Peri- thous mediator F. in einer Sphegide der Gattung Diphlebus. Derselbe Verf. spricht über die Biologie der Hydrous- larve. Dass diese selten gefunden wird, mag mehrere Gründe haben: ‚sie lebt nicht in offenen Gewässern, sondern liebt sumpfige, stark bewachsene Gräben und Tümpel, und dann ist sie so schwarz gefärbt, wie der schlammige Bodengrund und daher schwer zu sehen. Ins offene Wasser wagt sie sich nie, da sie nur höchst unbeholfen schwimmt, sich auch nicht wie die Dytiscuslarven an der Oberfläche des Wassers auf- zuhängen vermag, um zu atmen; denn die beiden Hörnchen, die sie neben den beiden Stiemen am letzten Ahdominai- seemente trägt, sind nicht gerignet, 2 Tier zu trasen, wenn sein Körper nicht durch Pflanzen oder Bodenerund ge- stützt wird, ‚Desh: alb ertrinkt sieauch im spärlich bepflanzten Aquarium.‘ Eine Hydrouslarve, die im Zuchtglase gehalten ward, bewegte sich äusserst lebhaft vorwärts, doch einzig und allein durch Krümmung, Zusammenziehung und Streckung des Körpers, ganz so, wie es die Maden tun; die Beine benutzte sie nicht dabei, Kopf und Hinterleibsende hielt sie erhoben. Sie verzehrte 3 Cyclostoma elagans, 2 Helix lapicida und eine Silphalarve und zwar waren die Helix bis zur Mitte aufgebissen und völlig ausgesaugt, von der Silphalarve war die leere Haut mit einem Loche an der Seite übrig geblieben, sonst war sie ausgesaugt. Die Haupt- nahrung besteht aus Schnecken, die die Hydrouslarve aber nicht im Wasser verzehrt. Sie beisst die Schnecken an und hält sie über Wasser, indem sie den Kopf weit nach hinten beugt, „dann wird sie Speichel auf ihr Opfer spritzen, dessen Fleischsubstanzen dann vor dem Munde peptonisiert werden und danach bequem eingesaugt werden können. Unter Wasser würde eine derartige Nahrungsaufnahme unmöglich sein, da das Wasser den grössten Teil des Speisebreies "auf- lösen und wegspülen würde. (Bei den Dytiscuslarven dringt der en enmn seat auf dem Wege durch die Kiefer in das Opfer ein. Die Kiefer sind zu diesem Zwecke nach innen eingerollt, so dass ein Kanal gebildet wird, der vor der Spitze mündet. Von ‚„durchbohrten‘ Kiefern zu reden, ist unstatthalt. Das Beutetier wird hier von innen heraus ver- daut)‘. Haupt setzte die Larve auf den Tisch; ‚das behagte : ihr abe: durchaus nicht. Sie schnellte sich rückwärts zu einem Ringe zusammen, eab einen quietschenden Ton von sich und spritzte gleichzeitig einen wasserhellen Speichel aus, der fast den scharfen Geruch wie Katzenurin an sich hatte.“ Auf der Haut der Hand spürte man deutlich die ätzende Wirkung. Am 2. Juli zeigte sich ein auffallendes Hellerwerden der Larve, sie frass nicht mehr, stellte sich eine kunstlose Höhle im Moos her und blieb dann in -ge- krümmter Haltung auf dem Rücken liegen; am 4. Juli ver- puppte sie sich. „Bei der Untersuchung der abgestreiften Larvenhaut fand sich in dem Winkel zwischen Fühler und Kiefer beiderseits eine Gruppe linsenartiger Verdickungen des Chitinpanzers, die von einem äusserst dünnen Chitin- hautringe umgeben sind. Entweder haben sich an dieser Stelle Augen befunden (bis jetzt hält man die Larven für blind) oder es handelt sich Ken die Druckknöpfe eines Tast- organes.‘‘ — H. Haupt berichtet auch von einem Massen- vorkommen des Ergates faber (4.—11. Juli) in der Nieder- lausitz. Erwachsene Larven, Puppen, unausgefärbte und ausgefärbte Imagines waren gleichzeitig in alten Kiefer- stümpfen zu finden. Einige morsche Stümpfe hatten Füchse zerbissen und zerschartt, um die fetten Larven herauszu- holen und zu verspeisen. — W.Rosenbaum gibt eine Uebersicht über die im Hallenser Gebiet gefangenen Libellen. Schliesslich gibt Daehne seine Erfahrungen über die Libellenfeinde unter den Vögeln bekannt. Tümpel nennt nur den Eisvogel, sechs weitere finden sich in der ornitho- logischen Literatur an versteckter Stelle, Daehne selbst konnte 9 Vogelarten beim Libellenfange beobachten. Der Eisvogel wird meist als reiner Fischfresser bezeichnet. Erst im vorigen Jahre kam Eckstein auf Grund von Magen- untersuchungen an 37 Eisvögeln zu dem Schlusse: „‚die Nahrung be steht fast ausschliesslich aus Fischen. Nur ge- legentlich nimmt er auch Insekten auf. In 37 Magen- inhalten wurden von Insekten je einmal 1 Ameise, 1 Dytis- cuslarve und 1 Corymbites, 5Bmal die Wasserwanze Naucoris cimicoides erkannt“. Dagegen sah Daehne eine Alcedo nach einander 4 Agrioniden im Fluge fangen, ein andermal eine Libellula (depressa 2); wieder ein andermal schnappte eine Alcedo eine Agrionide von einem Rohrhalme weg. Am 14. Mai 1904 grub Daehne eine verlassene Nisthöhle auf, die u.a. einen grossen Klumpen, wohl vorjähriger, Libellenreste enthielt, von denen einige noch als Aeschnidenköpfe erkenn- bar waren. Weiter frassen Libellen: Ardea cinerea, Acro- cephalus arundinaceus, Calamodus aquaticus, Colymbus cri- status, Anthus pratensis, Gallinula chloropus, Anas boschas. Von 28 im Sommer geschossener Enten hatten 16 Libellen- reste im Magen; (wenn Eckstein in 22 boschas-Magen keine solchen fand, hat er vielleicht Alkohol-Material von Winter- enten untersucht ?). Auch Falco subbuteo wurde von D. dabei belauscht, wie er eifrig dem Aeschnafange oblag. Ein glaubwürdiger Förster erzählt gleiches von Cerchneis vesper- tinus. Endlich in der Literatur werden als Libellenvertilger erwähnt: Rallus aquaticus (Friedrich!), Botaurus stellaris (Eckstein!), Botaurus minutus (Eckstein!), Totanus calidris (Eckstein!), Colymbus griseigena (Eckstein!), Circus aeru- einosus (Eckstein !). — Ueber einige weitere Mitteilungen ist schon in unserem Vereinsblatte referiert worden. Nedelkow in Sophia veröffentlichte einen Bericht an den Unterrichtsminister „Ueber die bulgarische entomo- logische Fauna“ (Arch. des Unterrichtsminist., I. N. 3, p. 83—135. Sophia 1909. Bulgarisch), in welchem das von ihm in Bulgarien während des Sommers 1904—1905 er- beutete Material besprochen wird. Er führt eine Liste auf, welche alle Insektenordnungen umfasst. Die interessante- sten Species sind, von Lepidopteren: Pieris Ergane Hb,, Colias Chrysotheme Esp., Catocala conversa Esp.; von Coleopteren:: .Trichodes "crabroniformis. RE. Aulacopus serricollis Motsch; von Dipteren: Proma- chusleoninus Loew; von Orthöpteren: Saga serrata Fabhr., Empusa fasciata Brul., Eremobia limbata Charp.; von Hemipteren: M ustha serrata F.,;, von Hymenopteren: Bombus varicosus Gerst., B. Scrims- hiranus Kirby; von Odonaten: Libellula Pedemon- tana Al. In .der ,„Naturfors Petersburg (Abt. 310026: 112, 101°, Ale) cher-Gesellschaft zu St.- für Zoologie und Physiologie) hielt 1909 A. S. Skorikow einen Vortrag: „Ueber die vertikale Verbreitung der Bomus in Nord- Kaukasus‘‘ der durch Demonstration von Sammlungen, Karten, Diagrammen und photographischen Aufnahmen begleitet wurde. (Sitzungs-Bericht, No. 2—3, Februar- März 1909, p. 74). Während des Sommers 1908 excusierten D. Borodin, B. Uwarow und W. Schitz im süd-östlichen Teil des Ural-Gebietes und sammelten ein grosses entomologisches Material (einige neue Species), welches noch nicht bear- beitet ist (ibid. p. 77). S. Manolow konstatierte in Burgas (Bulgarien). dass die Larven von Anopheles maculipennis im Meeres- wasser sich entwickeln können. (,Jahresschriften des Aerzte-Ver. in Bulgarien‘, VII. No. 10 S. 644—648. Sophia 1909. Bulgarisch.) In den’Arbeiten der staatlichen landwirt- schaftlichen Versuchsstation in der Muster- farm bei Ruschtuk. (Band II. Teill. 170 pp. Varna 1909. Bulgarisch.) befindet sich (p. 68—146) ein ‚„.Bericht über die Krankheiten und Beschädigungen der Kultur- pflanzen in Nord-Bulgarien während des Jahres 1908‘. Der Verfasser, P. Kosarow, gibt sowohl eine Liste der schädlich aufgetretenen Insekten aus allen Ordnungen als eine Liste der beschädigten Pflanzen. Die Ameisen Belgiens behandelt J. Bondroit (Ann. Soc. ent. Beleg. 53. XII. S. 479—500) in Bestimmungs- tabellen und Einzelbesprechungen, auch nach ihrem Vor- kommen. Guido Depoli (Riv. Ital. Sc. Nat. XXIX No. 9 und 10, S. 8S1—86) publiziert einen 1. Beitrag zu ‚‚Materiali per un catalogo topografico dei coleotteri della Liburnia‘. Von der Umgegend Fiume’s, die unter dem Namen Libur- nien umfasst wird, existiert bereits ein Käfer-Katalog von M. Padewieth, der 836 Namen nennt, davon aber nur 7 mit Fundort versieht; einige andere Arten nennt Hirc (1905), dann stand dem Verfasser die Sammlung des Museums in Agram (Zagreb) zur Verfügung und endlich seine eigenen Fänge. Depoli bespricht das Gelände und zählt dann 68 Arten auf, von denen Procerus gigas, Carabus Croaticus, Creutzeri, variolosus, convexus, clathratus, cancellatus mit emarginatus und nigricornis, catenatus, Trechus Croaticus, Pterostichus gracilis, melas, metallicus, multipunctatus, Myas chalybaeus, Velleius dilatatus, Lucanus cervus, Durcus parallelopipedus, Ateuchus sacer, semipunctatus, variolosus, Sisyphus Schaefferi, Copris lunaris, Triodonta aquila, Leucocoelis funesta, Capnodis tenebrionis, Lampyris Zen- keri, Purpuricenus Kaehleri, Rosalia Alpina, Hespero- phanes cinereus, Ehrysochus pretiosus, Orina gloriosa die Charaktertiere der Fauna darstellen. Eine andere faunographische Arbeit behandelt die Fliegen des Niederrheins (Ber. Versammlungen Bot. u. Zool. Ver. Rheinl.-Westf. 1909-5. 24—34). SiewirdM.P. Rie- del verdankt. In Form eines leichtverständlichen Vor- trages wird eine Uebersicht über die bemerkenswertesten Funde geboten (Lispa nana Macq., die bisher in Mittel- europa noch nicht gefangen ward), die durch mancherlei Bemerkungen bionomischer und anderer Art gewürzt ist. (Anisomera = Hexatoma: Es scheint eine alte oder in Rück- bildung begriffene Gattung zu sein. Die Fühler zeigen die bei Nematoceren auffallend geringe Teilung in 6 Glieder und auch das Flügelgeäder ist durch das Fehlen der Dis- koidalzelle eigenartig.) Mit den ÖOrthopteren der Insel Mallorca beschäftist sich (Bol. Soc. Arag. Cienc. Nat. VIII S. 197—201) Lon- gsinos Naväs. Er zählt 58 Arten auf (6 Forficuliden, 7 Blattiden, 6 Mantiden, 2 Phasmiden, 21 Locustiden (Acri- diiden), 9 Aquetiden (Grylliden), S Phasgonuriden (Locu- stiden). Dabei befinden sich alle möglichen Einschlepplinge. Paul Thierry-Mieg diagnostiziert (Le Natural. 32. S. 34) eine aus den Hochalpen stammende Varietät Chretieni von Phasiane clathrata L. und eine ab. seminigra von Coscinia striata L. aus der Umgegend von Orleans; Dehermann eine im Kanton Amancey (Doubs) ge- fangene Erebia Aethiops ab. Dehermanni NE Brabant stellt (S. 31) eine Palindia teligera von Cara- cas auf. Zur Morphologie und Systematik der Dermapteren. Vorläufige Mitteilungen. Von Friedrich Zacher. (Aus dem zoologischen Institut der Universität Breslau.) (Schluss.) Zunächst möchte ich aus dieser Familienreihe die Gattung Echinosoma ausschalten, die Burr zu den Pyragrinae stellt. Und wenn ich auch glaube, dass die übrigen Familien in verwandtschaftlichen Beziehungen 29 stehen, so kann ıch doch dem nicht zustimmen, dass sie alle als gleichgeordnete Glieder in einer Familie untergebracht werden. Schon weil das Charakteristikum, das Burr der Familie gıbt, auf irrtümlichen Voraus- setzungen beruht. „Segmentum anale cum pygidio fusum“, so kennzeichnet Burr seine Familie Labi- duridae. Diese völlige Verschmelzung vom 10. Abdo- minaltergit und Pygidium trifft nach meinen Beobach- tungen aber überhaupt nur für Labidura. Gonolabis, Gonolabina und Apachyus zu. Ich bin deshalb geneigt Burr' sLabiduridae in 3 Reihen zu gliedern: 1. Allosthetidae, (= Brachylabidae). 2. Anisolabidae. 3. (Parisolabidae), Labiduridae, Esphal- menidae. An die letztere Gruppe wären dann die Apachy- idae anzugliedern, als einseitig an das Leben unter Baumrinde angepasste und deshalb so stark abgeplattete Formen. Leider steht mir kein Stück des Apachy- iden Dendroiketes corticinus zu Gekot, der als weniger aberrante Form gewiss über die verwandtschaft- lichen Beziehungen dieser interessanten Gruppe einige Aufklärung geben könnte. (Psalidae), Isolabidae Von den Familien der ersten Gruppe sind besonders bemerkenswert die Allosthetidae, weil hier völlig ungeflügelte Formen mit larvalem Pronotum (Gono- labidura n. gen.) in den engsten verwandtschaftlichen Beziehungen zu solchen mit gut entwickelten Flugorganen versehenen (Allosthetus Verh., Allothetellan. gen.) stehen. Der Zusammenhang des Baus der Thorax- pleuren mit der Flügellosigkeit oder Flugfähigkeit wird dadurch bewiesen, dass er übereinstimmend ist bei Gonolabidura und den noch ungeflügelten Larven von Allosthetus. Psalis dürfte wohl auch den Allosthetiden näher stehen als den Anısolabiden, da deren Hauptmerkmal in dem Fehlen der Virga zu suchen ist. Bei der Nachprüfung der Untersuchungen Verhoeffs und Burr’s habe ich deutlich erkannt, dass die Kopulationsorgane, sowohl im 5 wie im % Geschlecht, ausserordentlich wertvolle Hinweise auf verwandtschaft- liche Beziehungen zu geben vermögen und wenigstens für die Protodermaptera einen der besten Charaktere für die systematische Einteilung liefern. Petersen hat die Gestaltung der Kopulationsorgane als artbildenden Faktor hervorgehoben und darauf sein Gesetz von der physiologischen Isolierung gegründet. Nach meinen Beobachtungen an den Dermapteren bin auch ich geneigt anzunehmen, dass Variationen der Kopulationsorgane, unabhängig von den Faktoren der Selektion, eine Art- bildung zu bewirken vermögen. Der zweite artbildende Faktor ist bei den Insekten offenbar die durch biolo- gische Spezialisierung bewirkte Isolation, d. h. die Ge- wöhnung an andere Ernährungsbedingungen. Für beide Fälle hat Ohaus ein sehr schönes Bei- spiel bekannt gegeben”): „Bei der Rutelidengattung Pelidnota haben die Arten der aeruginosa-Gruppe, die zumeist in ihrer geographischen Verbreitung und in ihrem biologischen Verhalten scharf von einander getrennt sind, dieselbe Forcepsform. In der Gattung Plusiotis ... hat dagegen jede Art, ja jede Lokal- rasse, die sich durch andere Merkmale kaum unter- scheiden lässt, ihre besondere Forcepsform“. Bei Pelid- nota tritt also noch ein dritter Faktor hinzu: die geographische Isolierung. Dass aber auch diese für sich *) Deutsche Entomologische Zeitschrift 1910, p. 102—103. allein der Ausgangspunkt der Artbildung werden kann, zeigen sehr gut unter den Orthopteren die Odonturen, unter den Coleopteren die Orinocaraben. Bei den Dermapteren ist offenbar der hauptsächlichste Faktor für die Artbildung die physiologische Isolierung Peter- sens, nächstdem die geographische. Deshalb ist es Unrecht, wenn Burr auf das Studium der Copulations- organe bei seinen systematischen Untersuchungen offen- bar ganz verzichtet hat. Ueber die Eudermaptera vermag ich vorläufig nicht viel zu sagen, da ich das Material noch nicht ge- nügend durchgearbeitet habe. Nur soviel scheint mir sicher, dass sie offenbar in den Tropen an Bedeutung hinter den Protodesmaptera zurückstehen und ihre Hauptentwicklungszentren in den subtropischen und ge- mässigten Klimaten der nördlichen Hemisphäre haben. Besonders gilt dies von der höchststehenden Gruppe der eigentlichen Forfieulini. Eine Bemerkung Ber- lese’s*) möchte ich aber als unrichtig hinstellen. Er sagt von Forficula auricularia d': „10° tergite ridotto ad una sottile lista marginante internamente il 9° e confuso con questo.“ Nun sind aber bei den nah- verwandten, flügellosen Chelidura-Arten deutlich 10 Abdominaltergite zu sehen und nicht der 9., sondern der 1. ist am schwächsten ausgebildet. Also wäre doch anzu- nehmen, dass dieser zuerst verschwinden müsste. Aber auch er ist noch bei Forficula deutlich wahrzunehmen und bildet, wie ich an Forficula auricularia, tomis und lurida feststellte, eine Platte, die an Länge dem Metanotum gleichkommt und allerdings seitlich mit ihm verwächst. Trotz dieser Verwachsung muss jedoch alles, was hinter den „inneren Flügelzipfeln“ und dem äusserst schmalen Pseudonotum liegt, zum 1. Abdominal- tergit gerechnet werden. Man vergleiche hierzu Ver- hoeffs Abbildung von Echinosoma occidentale**), aus der erhellt, dass er dieselbe Auffassung hat. Die Gattung Forficula hat also, übereinstimmend mit allen übrigen Dermapteren, im © Geschlechte 10 Abdominal- tergite. von denen das erste allerdings seitlich mit dem Metanotum verwachsen, zarthäutiger und von den Elytren überdeckt ist. Zum Schluss möchte ich noch kurz einige neue Formen kennzeichnen. Gonolabidura, nov. gen, Flügellos, Pronotum larval. Gleicht im Habitus durchaus den Anisolabiden. ‚Jedoch erweist sie sich durch die Bildung des Thorax, dessen Pro- und Meso- sternum nach hinten spitz zulaufen, und die männlichen Genitalorgane als Allosthetide. Virga nur !/s so lang als der Praeputialsack, am Grunde schwach flaschen- förmig verdickt. Gonolabidura Volzi n. sp. Sumatra, Coll. Volz. Bandar Bahroe, Fort de Hock. Mus. Breslau. Antenne 18 (?)-gliedrig. *) Gli Insetti. I, p. 261. Milano 1909. **) Nova Acta Acad. C.L.C. G. Nat. Cur. Vol. LXXXI. Tab. XI. Fig. 8. Kastanienbraun, glänzend. Beine gelb, ebenso Vorderrand des Labrum und der Anteelypceus. Unter- scheidet sich von älteren Allosthetus-Larven durch das Fehlen von Drüsenhöckern und Borsten am Hinter- rande des Pronotums. Long. tot. 29 mm. Allosthetella nov. gen. Virga stark gebogen, länger als der Penis. End- glieder der Parameren häutig. Allosthetella Malayana n. sp. Sumatra, Coll. Volz. Bandar Bahroe. Z00l. Mus. Breslau. Gelblich braun, matt, ohne Metallglanz. Antenne 11—18gliedrig. Zangen der > fast kreisförmig ge- bogen. stark behaart, Beim fast gerade, nur am Grunde behaart. Die 5 Copulationsorgane sind viel zar- ter als bei Allosthetus. Long. tot. 18 mm. Nala nov. gen. dipes H. Luc. Typische Art: Labidura livi- Die Flügeldecken besitzen ihrer ganzen Länge nach eine Kante. Pygidium nicht mit dem 10. Abdominal- tergit verwachsen. Die Schlängelung nimmt °5, das Grundbläschen ' der Länge der Virga ein. Die Tibia besitzt Enddornen. Ein neuer Fundort des Leptomorphus Walkeri Curt. Von V. v. Röder in Hoym (Anhalt). Von dieser seltenen Diptere erwähnt Herr Professor Mik in der Wien. Ent. Ztg. VI (1887), pag. 35, dass er dieselbe bei Görz, bei Gastein und in Aigen bei Salzburg gefangen habe. Ferner gibt er daselbst noch einige andere (Gegenden an, wo diese Art gesammelt wurde, ın West- galizien, Niederösterreich und England; ın diesem letz- teren Lande wurde dieselbe zuerst aufgefunden, und von Curtis beschrieben. In der Wiener Ent. Ztg. VII (1888), pag. 300, erwähnt Herr Professor Mık wieder einen neuen Fundort von Leptomorphus Walkerı Curt., nämlich Mürzhofen in Steiermark, wo die Mücke von Herrn E.Pokornv gefangen wurde. Zu allen diesen bisher angegebenen Fundorten dieser Art kommt noch Weissenburg im Canton Bern in der Schweiz, wo sie von Herrn Professor Dr. Huguenin gesammelt wurde. Ich erhielt von demselben ein Pärchen der seltenen Art. — Meinem in der Wiener Entomologischen Zeitung XI. Jahrgang, 6. Heft (31. Juli 1892) Seite 170 verfassten kurzen Bericht über die Fundorte von Leptomorphus Walkeri, füge ich noch hinzu, dass ich diese Art im Harz an den Glasfenstern einer Veranda des Felsenkellers bei Suderode fing am 30. Juni 1902. Leider nur in einem Exemplar. birge vor. Anscheinend kommt diese Art nur ım Ge- Entomologisches Vereinshlatt. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 5. Für die Schreibweise a Namen lehnt die Pro der „Entomologischen Rondkchmm: die ver 'antw ortung a Deutsche Entomologische Gesellschaft, Berlin. Sitzung vom 1. November 1909. Anwesend 24 Mitglieder. Ein Mitglied wurde neu auf- genommen — Dr. E. Galvagni (Wien) hat ein Sepa- ratum über die Schmetterlinge der Adriatischen Inseln geschenkt, H. Bischoff (Berlin) ein solches über Trigo- naloiden. — Wellman sendet Gruss mit seiner neuen Adresse. — Weber (Kassel) sendet folgende Korrektur zu seinem in D. Ent. Zeitschr. 1909, Heft VI publizierten Artikelüber Lampyris: p. 788, Zeile 1 und 2 von oben muss es statt ‚zum „leicht chitinisierten Receptaculum seminis’ heissen: „zu einer leicht chitinisierten Aufblähung‘‘, und ebenso Zeile 5 von oben statt ‚„‚In das Receptaculum seminis’' „In diese Aufblähung‘ Schenkling legt einge- sangene Preislisten und neue Literatur vor und spricht be- sonders über die neu erschienene No. 13 von Calwer- Schaufuss, Käferbuch. —Ohaus sprach über die Lebensweise von Phrenapates Benetti aus Ecuador. \Wäh- rend bei den übrigen südamerikanischen Tenebrioniden, die ihre Entwicklung in abgestorbenen Bäumen durchmachen, wie zZ. B. Nyelobates, ‘I auroceras und Uloma, die Larven sogleich nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei sich selbständig ihre Gänge im Holz nagen, findet bei Phrenapates eine voll- ständige Brutpflege statt. Von Mai bis Juli fand der Vor- tragende den Käfer immer paarweise in gestürzten Stämmen von Bombazx (Pflanzendunenbaum) bei Puc ayamWestabhang der Kordillere.. Im November und Dezember fanden sich bei den Käfern auch die Larven. Die Elterntiere schroten in dem weichen, weisslichen Holz gerade Gänge, an denen in bestimmten Abständen seitliche Nischen liegen, oval bis halbkreisförmig. Am Rande dieser Nischen liegen 2—3 kleine Eikammern, die je ein Ei enthalten. Die Eier sind weisslich, zylindrisch und von mittlerer Grösse. Die Ni- schen sind mit feinen, langen Spänchen angefüllt, von denen sich die Larven nähren; diese sind unseren Mehlwürmern ungemein ähnlich, aber milchweiss und erreichen 3—4fache Länge. Das Puppenstadium muss ungemein kurz sein; der Junge Käfer ist zuerst blassgelb. Die ganze Arbeit der Eltern- käfer — im Gegensatz zu den Passaliden — ist sehr sorg- fältig und sauber. — Rey zeigte eine Anzahl Kokons von Malacosoma neuslria L. vor, die durch ihre Grösse aufge- fallen waren. Beim Oeffnen derselben fanden sich in zwei Kokons je 3 Puppen, von denen in dem einen Kokon die 3 Puppen in gleicher Richtung lagen und ein gemeinschaft- liches Schluptloch besassen. In dem anderen Kokon lagen 2 Puppen in der gleichen Richtung, während die dritte mit dem Kopfe in entgegengesetzter Richtung lag. Dieser Kokon zeigte an jedem Pol ein Schlupfloch. Das dritte und grösste Gespinnst hatte ein Schlupfloch und enthielt im Innern 5 Kokons, in denen die Puppen sämtlich in gleicher Richtung lagen. Vier Falter waren durch das gemeinschaft- liche Schluptloch gekrochen, während der fünite sich offen- bar nieht hinausgefunden hatte und im Gespinnst stecken geblieben war. — Ferner legte Rey einen bilateralen Zwitter von Smerinthus populi L. vor, der durch eine vom Kopf über das Abdomen laufende Linie deutlich in eine linke männliche und eine rechte weibliche Hälfte geschieden war. Die ganze weibliche Hälfte ist mit einem violetten Tone überflogen, während die männliche die normale graue Färbung zeigt. — Endlich zeigte Re y ein gynandromorphes Stück von Dendrolimus faseiatella var. excellens Butl., das in Berlin gezogen wurde. Der Habitus dieses Tieres ist männlich, der linke Fühler und der Leib sind weiblich; ausserdem finden sich auf den Flügeln streifenförmige Stellen, die die weibliche Färbung zeigen. — Heyne legt neue Literatur vor und macht besonders auf einen Artikel von D.Sharpim Novemberheft des „Entomologist‘‘ über die Klassifikation der Insekten aufmerksam. — Schenk- ling gibt einen Kasten mit südafrikanischen Mutillen herum (u. a. die auch im 8 Geschlecht ungeflügelten Brachy- mutilla) und weist auf den grossen sexuellen Dimorphismus hin, der bei vielen Arten zum Ausdruck kommt. — Bi- schoff bemerkt dazu, dass auch bei einigen europäischen Mutillen, z. B. Mutilla pedemontana, die von dend sehr entschieden sind. Ferner legt er eine seltene nordameri- kanische Trigonaloide (Hym.) Lycogaster pullala Shuck. vor und berichtet über deren Lebensweise als Hyperparasit in Telea polyphemus und als direkter Parasit von Ophion macrwrus L. (Berl. Ent. Zeitschr. LIV, 1909, p. 76). Unsere einzige einheimische Trigonaloide, Pseudogonalos Hahni Spin.. ist ebenfalls ein Lepidopterenparasit, jedenfalls auch zweiten Grades und nicht. wie man bisher angenommen hatte, ein Schmarotzer von subterran lebenden Wespen- arten. Eine dritte Triagonaloidenart, Seminota marginata Westw., ist ein echter Hymenopterenschmarotzer und lebt bei südamerikanischen Polistes-Arten. — Hörnlein zeigt ein seltenes dipterologisches Werk vom Jahre 1803: Gat- tungen der Fliegen von Schellenbersg, erklärt durch zweı Liebhaber der Insektenkunde Junk erklärt Werk für buchhändlerisch sehr wertvoll. Sitzung vom 8. November 1909. Anwesend 31 Mitelieder, als Gast Herr Hörnlein jun..— Da Ohaus und Schilsky krankheitshalber fehlen, eröffnet Grünberg die Sitzung und gedenkt zu- nächst mit warmen Worten des verstorbenen Prof. Dr. Gustav Kraatz, unseres Ehrenpräsidenten und lang- jährigen Vorsitzenden und Redakteurs unserer Zeitschrift dieses und seiner Verdienste um die Deutsche Entomol. Gesell- schaft, das D. E. N.-Mus. und die Entomologie überhaupt. Der Verstorbene hat, ehe ihn das Alter niederzwang, sehr selten eine Sitzung unserer Gesellschaft versäumt. — Schenkline berichtet über Kraatz Sterbestunde, die Trauerfeier ım Hause und die Einäscherung der Leiche im Hamburger Krematorium. Er und Horn verlesen eine Anzahl Beileidskundgebungen, die der Gesellschaft anläss- lich des Todes ihres Ehrenpräsidenten zugegangen sind. - Sodann wird in die Tagesordnung eingetreten. kin Mitglied wird neu aufgenommen. — Runar Forsius (Helsing- fors) hat seine Photographie eingesandt, Dr. A. Schepo- Arbeit „Studie über niedere kurz referiert. — Penecke Universität Üzernowitz ver- tieff ein Separatum seiner Insekten‘, über die Horn ist von Graz als Professor an die setzt. — Der neueste Coleopteren-Katalog von Reitter und ein Antiquariats-Katalog von Lechevalier (Paris) werden herumgegeben. — Kowarz hat der Bibliothek ein Älteres Werk aus dem Jahre 1825: Palliardi, Zwei Dekaden neuer Carabicinen, geschenkt. — Heyne demon- striert ein Frassstück einer Aylocopa-Art aus Peru, ferner seltene spanische Lepidopteren und Coleopteren, darunter die Buprestide Yamina sangwinea. — Bischoff zeigt einige von ihm erbeutete Mutilliden: 6 2 von Methoca tchneu- monides Latr., die, wie unabhängig von den Adlerzschen Beobachtungen gefunden wurde, sich in der Nähe der Nester [eo] oO von Cteindela sılwatica zu schaffen machten, was die Ver- mutung einer von einander abhängigen Lebensweise nahe- legte und also auch die von Adlerz gemachten Angaben be- stätigt. Ferner eine grössere Anzahl von 2 und g von Myr- mosa melanocephala F., bei der besonders auf den Geschlechts- dimorphismus aufmerksam gemacht wird. Ein Q dieser Art, das teilweise melanistisch gefärbt ist, steckt in der Konow- schen Sammlung. Ferner werden vorgelegt 2? unddg von Mutilla rufipes F. Hier ist der Geschlechtdimorphismus zwar nicht so stark wie bei der vorigen Art ausgeprägt, es werden aber dafür Formen vorgelegt, bei denen der Grössen- unterschied besonders auffallend ist, so 1@ von 7 mm und 12 von2,5 mm Länge. Auch unter den Männchen finden sich extreme Grössenformen. Ausserdem liegen noch vor einige melanistische Männchen von Mutilla rufipes F., die die var. nigra Rossi darstellen und wahrscheinlich mit der als M. schencki beschriebenen Art identisch sind. Sämtliche Tiere wurden auf einem sandigen Waldweg in der zweiten Hälfte des August bei Misdroy gefangen. —Schenkling legt die seltenen Coprophagen T'aurocerastes patagonteus Phil. aus Patagonien und Frickius variolosus Germ. aus Chile vor, die Jetzt eine eigene Unterfamilie, Taurocerastinae, bilden. — Rey verliest einen Artikel ‚„Schwebfliege und Biene‘ von OÖ. Meissner aus der ‚Internationalen Entomologisch. Zeitschrift‘‘, der allgemeine Heiterkeit erregt. Sitzung vom 15. November 1909. Anwesend 24 Mitglieder. Zwei Mitglieder wurden neu aufgenommen. — Kondolenzschreiben anlässlich des Todes von Prof. Kraatz sind noch eingegangen von Bedel (Paris), Hartmann (Fahrnau), Wasmann (Luxemburg), Csiki (Budapest) und Spaeth (Wien). Ohaus verliest einen Brie/ von Prof. Wanach, der das Fehlen einer Vertretung des Berliner Entomologischen Vereines bei der Trauerfeier erklärt. — Die Photographien von Hermann (Erangen») und Koshewnikow (Moskau) werden herumgegeben. — Ohaus spricht über die systematische Stellung der Gattung Peltonotus, die ihr Begründer H. Burmeister zu den Dynastiden brachte. G. J. Arrow untersuchte sie gelegentlich seiner Vor- arbeiten zum neuen Catalogus Coleopt. genauer und be- zweifelte ihre Zugehörigkeit zu den Dynastiden. Die genaue Untersuchung der Mundteile, die der Vortragende an einem ihm von Arrow übersandten d und 2 vornahm, ergab die nahe Verwandtschaft mit Peperonota, Dicaulocephalus und Ceroplophana, Gattungen der Parastasiiden (Ruteliden). Heyne referiert über neuere Literatur und legt ein Käst- chen mit von Pas squet gesammelten C ieindela germanica vor (8. Sitzungsberie ht vom 4. X.'09). —E. Hopp gibt einen Bericht über seine Reise an die Riviera und nach Korsika 1907 und erläutert ihn durch zahlreiche Photo- Pape bemerkt im Anschluss daran, dass bei das Sieben doch ja nicht vernachlässigt Dazu teilt v. Bodemever aus seinen Er- graphien. Sammelreisen werden solle. fahrungen, die er auf seinen Reisen in Kleinasien usw. ge- sammelt hat, mit, dass es: von grossem Vorteil sei, Laub, das zuweilen in aicken Schichten auf dem Boden des Waldes liegt, erst auf dem Schirm auszubreiten, dann in ein gröberes und zuletzt in ein feineres Sieb zu bringen, das Siebicht in Säcken nach dem Standquartier mitzunehmen und dann möselichst im Sonnenschein auszusuchen, nachdem man es auf eine Guttapercha-Unterlage geschüttet hat, deren Ränder umgebogen sind. In den umgebogenen Falten finden sich meist die besten Tiere. Sitzung vom 22. November 1909. Anwesend 32 Mitglieder. Ein Mitglied wird neu aufge- nommen. — Kondolenzschreiben zum Tode von Professor Kraatz sind noch eingegangen von A. Grouvelle (Paris), Viarien\dioritiit (Hirschberg) und vom Verein Julodis (Berlin. —Ahlwarth gibt ein Ex. von Hydrophilus caraboides var. smaragdinus Bach herum, das aus der Gegend von Lenzen a. d. Elbe stammt und Herrn Schulrat Hörnleingehört. Die Varietät ist für Branden- burg neu. — O hau s hält einen längeren Vortrag über seine Reise von Santa Catharina (Joinville) nach Buenos Aires und den Uebergang über die Cordilleren nach Valparaiso; er erläutert seinen Vortrag durch zahlreiche Photographien. Sitzung vom 29. November 1909. Anwesend 23 Mitglieder. Drei Mitglieder wurden neu 10 aufgenommen. —Ohaus übermittelt Grüsse von A. Dutke in Para, ’auch Ganglbauer und Friese | lassen grüssen. Kondolenzschreiben zu Kr atart’ziiskode sind noch eingegangen von Prof. Thomas (Öhrdruf) und: Dr. "Chr... € hr öder (Berlin), — Schenkling teilt mit, dass Dr. Putonin Remiremont seine Sammlung paläarktischer Käfer zum Verkauf anbietet und dass Joh. Evers aus Altona-Bahrenfeld nach Porto Alegre (Bra- silien) übersiedelt (Adresse Deutsches Konsulat) und sich erbietet, Käfer der dortigen Fauna zu billigen Preisen zu liefern. — Sodann zeigt Schenkling den Blasenfuss IleWwothrips haemorrhoidalıs Bouchee und berichtet über ein massenhaftes Auftreten dieses Schädlings an Zimmerpalmen, die er total zugrunde richtet; ein lebendes Exemplar nebst Larve wird im Mikroskop demonstriert. — Endlich referiert Schenkling über eine Arbeit von Dr. Jeannelim Bull. Soc. Ent. Fr. 1909, No. 16, die die Wanze Phyllo- morpha laciniata Vill. und ihre merkwürdige Art der Eiab- lage behandelt. — Heyne teilt mit, dass die Verlagsbuch- handlung von Lehmann in Stuttgart in eine G.m.b. H. umgew andelt sei. Er legt neue Literatur vor und gibt einen Kasten mit Orthopteren und Hemipteren von Süd-Kamerun ınd Peru herum, von denen verschiedene Wanzen Eier auf dem Körper tragen. — Schubert referiert über den neuen Gattungskatalog der Staphyliniden von Dr. Eichel- baum,in dem 815 Gattungen mit über 11 000 Arten ver- zeichnet sind. Sitzung vom 6. Dezembker 1909. Anwesend 20 Mitglieder, als Gast Herr Berstling- Halensee. —H.MüllerundLüders wurden zu Kassen- revisoren, Schenkling und Kuhnt zu Revisoren der Bibliothek gewählt. — Falkenau- Brüssel und Kiss- wetter- Paris wurden aus der Mitgliederliste gestrichen. — Gral E. Turati-Milano hat der Bibliothek ein Sepa- ratum seiner „Nuove Forme di Lepidotteri‘‘ 1909 geschenkt. Schenkling zeist einige Naturselbstdrucke von Insektenflügeln herum. die er auf eine Anregung von Dr. Netolitzky in Graz hin angefertigt hat. Die Flügel wurden einfach auf glattes Kopierpapier gelegt und im Rahmen unter Glas dem Lichte ausgesetzt. Bischoff teilt mit, dass er solche Naturselbstdrucke von Käferflügeln NVnelagenran Hrstzül.ahmona ESCHE Da Deal lien Qahall schon früher angefertigt habe. Ohaus bemerkt hiezu, class bei obigem Verfahren streng au gesehen werden muss, dass die Flügel vollständig glatt liegen, Falten im Flügel erscheinen sonst als Adern und würden ein falsches Bild geben. Um den Flügel glatt zu spannen, empfiehlt es sich, ihn auf einer mit nassem weissem Papier bedeckten Korkplatte sorefältig auszubreiten, nachdem er vorher in heissem Wasser eeweicht wurde. Mit nassem Pergament- papier, das an den Konturen des Flügels genau durch Nadeln fixiert wird, bedeckt man den Flügel. Etwaige Falten sind durch das Pergamentpapier hindurch zu er- kennen und werden durch Straffziehen des Flügels mittelst einer Präparierpinzette entfernt. Ein heller Hintergrund lässt im Bilde die Einzelheiten besser erkennen. Sodann spricht Oh aus über die Stellung der Stigmen am Hinter- !eib bei den Lamellicorniern und ihre Bedeutung für die Systematik. Heger zeigt afrikanische und indische Wanzen und Cikaden, die auf dem Schildchen und auf den Flügeldecken Eier tragen. H. Hoppe legt Photogra- phien von seiner Reise nach Dalmatien vor. Sitzung vom 13. Dezember 1909. Anwesend 24 Mitglieder. Ein Mitglied wurde neu auf- genommen. Schallehn dankt für Aufnahme. — Erorn übermittelt Grüsse von Herbst und verliest aus den be- züglichen Vereinsschriften den Nachruf der beleischen und der französischen Gesellschaft für Prof. Kra atz — Da- rauf bringt Horn aus dem Testament Kraat z die für die Gesellschaft und für die Verwaltung des Deutschen Entomol. National-Museums besonders wichtigen Stellen zur Verlesung. ‚An der Spitze des D. E. N.-M. soll ein Ku- ratorium aus 5 Mitgliedern stehen, von denen 3 Entomo- logen sind, und welches sich zusammensetzt aus: 1) dem Vorsitzenden oder einem anderen Direktionsmitgliede des Märkischen Provinzialmuseums, 2) dem ersten Kustos des D. E. N.-M., 3) einem von der Deutschen Entomol. Gesell- schaft immer auf 5 Jahre zu wählenden Mitgliede, 4) und 5) den beiden Testamentsvollstreckern, von denen einer ein Entomologe, der andere ein Verwaltungsbeamter ist. Seite ihre Vakanz im Kuratorium ein, so wählt die Deutsche Entomol. Gesellschaft den Ersatz für den Entomologen, das Kuratorium den für den a je auf 5 ‘Jahre. Die spezielle Oberleitung des D. N.-M. soll der Entomologe Dr. Walther-Horn Ten htaheiien ausüben mit dem Titel Direktor. Seinen Nachtolger wählt das Kuratorium auf je 5 Jahre aus den Fachleuten der Deutschen Entomol. Ge- sellschaft. Bibliothek und Sammlungen des National- Museums sollen allen Entomologen nach Massgabe der Be- suchsordnung zur Benutzung freistehen, den Mitgliedern der Deutschen Entomol. Gesellschaft unter besonders libe- ralen Formen, wie ja auch eine Verschmelzung der Biblio- theken des Museums und der Gesellschaft in meinem Sinne liegt. Der deutschen Entomol. Gesellschaft kann nach Be- darf auf deren Antrag ein Geldbeitrag zu deren Publikationen gewährt werden. Ihre Zeitschrift ist in Verbindung mit dem National-Museum herauszugeben.‘ In das zu bildende Kuratorium für das D. E. N.-M. wurde als Vertreter der Deutschen Entomol. Gesellschaft Herr Leonhard- Dresden einstimmig gewählt. Sitzung vom 29. Dezember 1909. Anwesend 24 Mitglieder. Vier Mitglieder werden neu aufgenommen. Leonhard- Dresden dankt für die Wahl als Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Entomol. National-Museums. Horn legt Photographien von v. Heyden, Metzler, Gebr. Stern, sowie Gruppen- bilder von Entomologen von den Naturforscherversamm- lungen zu Hamburg 1876 und Wiesbaden 1887 vor, die V. Hey den geschenkt hat. — Horn bestellt Grüsse von Herbst und Bodong.,. Schenklene ‚srusst von Reitter, Ganslbawer, Krüger und Bick- hardt und verliest Kondolenzschreiben zu SKOr ara 07 Tode von Gebien und von der Niederländischen Entomol. Vereinigung. B odons-Salisbury fragt brieflich an, ob es eine Fanglampe mit grossem Fangbehälter für laufende Käfer, bes, Carabiden, gibt. Hierzu bemerkt Ohaus, dass für diesen Zweck in dem, „Naturaliensammler“ von Kiesen- wetterundReibisch grosse Töpfe empfohlen werden, die mit einem Köder auszustatten und bis zum oberen Rand in den Boden einzugraben sind. Bei dieser Gelegenheit sprechen Becker, Horn und Ohaus über ihre Er- fahrungen betr. Insektenfang in den Tropen am elektrischen Licht sowie mittelst Acetylenlicht und dem Licht einfacher Petroleumlampen. — Horn referiert über das soeben er- schienene Werk „Auf frischer Tat‘ von Bartels sowie über einige Artikel aus verschiedenen entomologischen Zeit- schriften. Grünb S rg referiert über Houard, Zoocecidies, und über P oe nsbecher, Geographische Verbreitung der Schmetterlinge, N re a ee Va ER Pe NER en an INT , 19 je : atomologische Nun hl (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbeilnge: „Insektenbörse“ und Beilage: „Entomologisches Vereinsbiatt Herausgegeben von Camillo Schaufuss, Meissen. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats, zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfeg. Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslich an den Herausgeber nach Meissen 3 (Sachsen) . zu richten. Telegramm-Adresse: Schaufuss, Oberspaar-Meissen. Fernsprecher: Meissen 642. Nummer der Postzeitungsliste bzw. Dienstag, den 15. März 1910. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen.__ »866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag des Auslandportos von 40 Pfe. auf das Vierteljahr. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, &. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inser at- Aufträge, Geldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. 2%. Jahrgang. An die Leser der Entomologischen Rundschau! Mit No. 6 des laufenden Jahrganges lege ich die Schriftleitung der Entomologischen Rundschau nieder, um eine Arbeit anderweit nutzbringend für die Insektenkunde zu verwenden. Ich danke allen Denen herzlich, die mich bisher mit Rat und Tat unterstützt haben, und bitte um fernere Bewahrung und Betätigung freundlichen und kollegialen Wohlwollens. kritiker erleidet keine Unterbrechung. Meissen-Oberspaar, Ostern 1910. Meine Tätigkeit als Literatur- Camillo Schaufuss. Neue Literatur. Der von Siem. Schenkling herausgegebene Cata- logus Coleopterorum (Verlag W. Junk, Berlin W. 15, Kurfürstendamm 201) schreitet, wie das vorauszusehen war, anfangs rüstig vorwärts. Die neuesten Hefte treffen die Lampyridae, Rhagophthalmidae und. Drilidae. Verfasser ist Ernest Olivier, der den grössten Ueber- blick über die Literatur der genannten Familien haben dürfte. Freilich steht auch er noch in dem Zeichen der alten Schule, die sich um die Biologie der Tiere weniger kümmern zu müssen glaubte: So sorgfältig er die Titel von Auf- sätzen über die Lebensweise der Leuchtkäfer zusammen- getragen hat, so unvollständig ist, — um nur 2 Beweise zu bringen — seine Uebersicht über solche. Man sucht zZ. B. vergebens einen Hinweis auf Bongardt’s ohne Zweifel sehr wertvolle Forschungen betr. Lampyris, ebenso wie man bei den Driliden Schmitzs Arbeit über Drilus oder Cochleoetonus vermisst. Die Lampyriden umfassen heute 60 Gattungen mit 1109 Arten, von denen 14 noch erst zu deuten sind, die Rhagophthalmiden sind (in Indien) mit 3 Gattungen und 9 Arten. vertreten, die Driliden setzen sich aus 20 Gattungen mit 79 Arten zusammen. Darunter fehlt der Blattidenschmarotzer Thelydrias contractus (= Ienotus aenismaticus), den Olivier wohl a. a. O. unterbringt; manchem wäre eine Notiz hierüber gewiss erwünscht ge- wesen. Viel zu wenig ist in Entomologenkreisen das im Vor- Jahre abgeschlossene wir dürfen ohne Scheu sagen „klassische‘' Handbuch: Die fossilen Insekten und die Phylogenie der rezenten Formen‘ von Anton Hand- lirsch gewürdigt worden, ein Werk von 90 Bogen Text. Wir haben seiner mehrfach Erwähnung getan, möchten aber nochmals auf dasselbe hinweisen. (Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig). — Es sind namentlich die Schlüsse, die Handlirsch aus den in den ersten Heften aufge- speicherten Belegen zieht, welche weiteste Kreise inte- ressieren. Sie bringen ja nichts weniger als eine kritische Summierung dessen, was die Wissenschaft bis heute über die Herkunft der Kerbtiere erforscht und erdacht hat. Begreiflicherweise gibt es ‚in Bezug auf die Ableitung der Arthropodengruppen ebensowenig eine jetzt ‚„‚herrschende‘“ Ansicht, als eine „‚allein logische‘ oder ‚allgemein aner- be- 0} kannte‘ Einteilung der Arthropoden, sondern nur ein Reihe mehr oder minder gut begründeter oder mehr oder minder wahrscheinlicher Hypothesen“ und auch Hand- lirsch kann uns nach gewissenhaftester Prüfung aller dieser nur eine auf Wahrscheinlichkeit beruhende neue Theorie bieten. Mit solchen werden wir aber immer arbeiten müssen und Handlirsch’s Schlussfolgerungen haben den erossen Vorzug, dass sie auf jahrelangen vorurteilslosen morphologischen und -embryologischen Untersuchungen und nüchternen Erwägungen beruhen. Der Verfasser bricht mit Brauers Campodea-Theorie, welche die Urformen der Insekten in Thysanura ähnlichen Landformen sucht. Die Thysanuren sind nach ihm reduzierte Pterygogenen oder stammen mit ihnen von gemeinschaftlichen Vorfahren, aquatilen oder amphibiotischen polypoden Tieren ab. Vorläufer der Hexapoden können nur, Trilobiten gewesen sein, jene uralte Arthropodengruppe, von der wir tausende von Formen kennen, die mit dem Ende des Paläozoikums bereits wieder erlöschen und gerade in jener Periode an Zahl abnehmen, in welcher der Insektenstamm zur Ent- faltung kommt. „Aus uralten, gewiss im Vergleiche zu den heute lebenden Formen nur wenig spezialisierten annelidenähnlichen Würmern haben sich bereits in der vorkambrischen Zeit die Trilobiten entwickelt, welche sich bald mächtig entfalteten und über die ganze Erde verbreiteten. Variation und lokale äussere Einflüsse, verbunden mit räumlicher Isolierung gewisser Formen, vielleicht auch Uebertritt ins Süsswasser mögen dann schon im Kambrium zur Abgliederung höher spezialisierter Zweige geführt haben, als deren Endäste wir die heute lebenden Crustaceenformen betrachten müssen. Ungefähr um die- selbe Zeit oder wenig später differenzierten sich andere Trilobitenformen in einer Richtung, welche zur Entstehung der noch marinen Merostomen und Poecilopoden führte, aus welch letzteren durch den Uebergang zum Landleben bald (im Silur) die Reihe oder die Reihen der Arachnoiden hervorgingen, welche eigene, von jener der Crustaceen verschiedene Atmungsorgane erwarben. Wieder andere Trilobitenformen verliessen direkt das Wasser und passten sich einer terrestrischen und mehr subterranen Lebens- weise an, wurden schlanker und erzielten durch den all- mählichen Verlust der Pleuralfortsätze die für ihre Lebens- weise erforderliche Geschmeidigkeit, es entstanden die Myriopodenreihen. Endlich differenzierten sich, wohl erst im Devon oder Unterkarbon gewisse Trilobitenformen, vermutlich durch den Uebertritt in süsses Wasser in der Richtung, dass sie die Pleuralfortsätze der ersten postce- phalen Segmente auffallend vergrösserten und später durch eine erhöhte Beweglichkeit derselben in vertikaler Richtung Flatterorgane erhielten. Höchst wahrscheinlich verliessen diese Formen das Wasser anfangs nur für kurze Zeit, sei es zur Kopulation, sei es um austrocknende Wässer zu verlassen und neue Wohnplätze aufzusuchen und die vergrösserten Pleuren dienten wohl als Aeroplan, vielleicht um mit Hilfe desselben von einer erklommenen Höhe wieder bequem in das Wasser zu gelangen. Erst allmählich dürften sich dann die Atmunesorgane einem längeren Aufenthalte des Geschlechtstieres ausserhalb des Wassers und endlich auch einem solchen Aufenthalte der Larven angepasst haben. Von diesen echten Lufttieren oder Pterygogenen sind viel später wieder einzelne Formen in ihr ursprüngliches Element zurückgekehrt und diese waren genötigt, ihre Atmungsorgane dann neuerlich anzupassen. Doch wurden ae nie mehr die ursprünglichen Ver- hältnisse erzielt. Bei Anpassung an mehr terrestrische Lebensweise, sind Bei einigen Tieren die Flügel der Re- duktion oder selbst gänzlichem Schwunde anheim gefallen. Vielleicht haben sich ausser dem zu den Myriopoden füh- renden noch einige andere Zweige des Trilobitenstammes direkt dem Landleben angepasst, ohne Flugorgane zu be- kommen, und sind uns Endglieder dieser Reihen in den Collembolen, Campodeoiden und ? Thysanuren erhalten.‘ Als ein sehr wichtiges Bekenntnis will uns der Satz Handlirsch’s erscheinen: „Die Abstammung der uns um- sebenden lebenden Organismen von solchen früherer Erd- perioden kann niemandem mehr als Hypo- these, erscheinen... der tieier in. :d.as. wor liegende paläontologische Material gesehen hat.“ „Auch in der Gruppe der Anthropuden zeigt sich, je weiter in dieVorzeit wir hinabsteigen, eine umso grössere Verschiedenheit der ausgestorbenen Formen von den leben- den. Schon im Diluvium finden sich vielfach andere Rassen oder Varietäten, im Tertiär fast durchwegs andere Arten und vielfach schon fremde Gattungen, im Mesozoi- kum durchwegs fremde Gattungen und vielfach fremde Familien und im Paläozoikum begegnen wir kaum mehr einer noch heute lebenden Familie, dagegen sehr oft bereits fremden Ordnungen. Manche Reihen lassen sich schon an der Hand des bisher gefundenen, gewiss noch spärlichen Materiales fast lückenlos aus dem Paläozoikum bis in unsere Tage verfolgen, wie z. B. die Orthopteroidea, die Blattaeformia, Libelluloidea, Hemipteroidea u. a. Wir haben die Belege für eine schrittweise Entwieklune- der"heute. lebenden EFeor- men. ..aus. weniser: spezialisierten .Vor- fahren vor uns und wo noch Lücken bleiben, können wir. diese in ganz ungezwungener Weise erklären.‘‘ Dass überhaupt neue Tier- oder Pflanzenformen aus anderen schon vorhandenen entstehen, ist bewiesen. ‚Wenn wir nun an der Tatsache festhalten, dass die Grundsubstanzen jedes Organismus ja doch chemische Verbindungen sind, und dass sich chemische Verbindungen für sich allein nicht verändern, sondern nur auf Grund äusserer Einflüsse, wie 7.:B. Hinzutritt anderer Substanzen oder physikalischer Einflüsse wie Luft, Wärme, wir zugeben müssen, Bewegungen, Reiz, so werden dass so wie die regelmässigen, gleich- bleibenden Lebenserscheinungen (Stoffwechsel u. s. w.) auf regelmässigen, gleichbleibenden äusseren Einflüssen, die abeeänderten Lebenserscheinungen, zu denen ja aucd alle Formabänderungen gehören, auf Abänderungen her äusseren Einflüsse beruhen. Es erscheint mir ganz selbst- verständlich, dass der direkte äussere Einfluss nicht gerade immer etwas „Zweckentsprechendes“ oder „Nützliches“ hervorrufen wird, sondern in der Mehrzahl der Fälle etwas Indifferentes oder gar Schädliches. Ist eine Abänderung direkt nützlich, so beruht das wohl auf einem sünstigen ZAufalle und wird den Weiterbestand sicher fördern, während direkt schädliche Bildungen meist über kurz oder lang zum Tode, zum Aussterben führen. Wenn aber nur Indifferentes oder Nützliches dauernd bestehen kann, so ist es begreiflich, dass wir viele Formen als „angepasst“ bezeichnen werden. Dass Gebrauch oder erhöhte Inan- spruchnahme eine Verstärkung oder Vergrösserung, Nicht- gebrauch eine Reduktion eines Organes oder ÖOrganteiles herbeiführt, wird ebensowenig mehr bezweifelt, als dass ein Funktionswechsel eine Abänderung bewirken kann. Aber nie wird etwas ganz Neues bloss aus dem ‚„Bedürf- nisse‘ entspringen, wenn nicht schon die Anlage dazu vor- handen war. Das Bedürfnis nach einem Flugorgan kann allein unmöglich aus Nichts einen Insektenflügel erzeugt haben, eine bei den Vorfahren der Insekten vorhandene .Prinzipe der flache seitliche Erweiterung der Segmente kann aber durch Verwendung als Aeroplan stärker in Anspruch genommen oder vererössert worden sein, es kann durch Luftwiderstand selbst eine Beweglichkeit in vertikaler Richtung, also auf rein mechanischem Wege ein einfaches Gelenk entstanden sein und dadurch der ‚Flügel“. Auch viele scheinbar hochkomplizierte Bildungen, die geradezu die Annahme von schöpferischen Bauplänen u. s. w. vorauszusetzen scheinen, werden sich vielleicht ganz zwanglos durch die funktionelle Anpassung erklären lassen. Nachdem alle Organe eines Lebewesens in einem gewissen Abhängigkeits- verhältnisse voneinander stehen, ist es begreiflich, dass die Abänderung des einen meist auch eine Abänderung anderer mit sich bringen wird: Korrelative Anpassung‘ Die Evolution regeln bestimmte Faktoren. „Geradezu als Postulat der Evolution müssen wir die Vererbung er- worbener Eigenschaften betrachten.“ ,,‚Wir müssen an- nehmen, ‚dass das „Körbchen“ der Honigbiene zwar im Keimplasma der Biene, aber noch nicht in jenem der ent- fernten Vorfahren (dem mesozoischen Pseudosirex, dem Palaeodicetyopteron, dem Trilobiten) angelegt war, dass also diese Anlage einmal erworben und erb- lich wurde. Kine solche Auffassung erscheint doch natürlicher, als wenn wir uns vorstellen sollten, dass in der Keimanlage eines primitiven einzelligen Urwesens schon das Körbchen der Bie ne, der Hakenkranz des Bandwurmes, das Geweih des Hirsches, der Stosszahn des Elefanten und vielleicht gar noch der Duft der Rose und der edle Reben- salt friedlich nebeneinander schlummerten.‘ Kreuzung führt in der Natur nicht zur Entstehung neuer Arten. Räumliche Isolierung kann zu rascherer Umformung führen, die Entstehung neuer Kategorien geradezu von der Migration abhängig zu machen, erscheint zu weit gegangen. In der Natur kommen ganz alleemein fluktuierende Ab- änderungen vor, während Mendelsche und Vriessche Fälle im allgemeinen unter natürlichen Verhältnissen recht selten zu sein scheinen, viel häufiger dagegen in der Kultur, also unter unnatürlichen Bedingungen. Es werden also gerade die fluktuierenden Abänderungen sein, die in erster Linie zur Bildung neuer dauernder Kategorien führen. Die Selektion rundweg abzulehnen, wäre verfehlt, Auslese kann bewusst erfolgen, dadurch, dass sich bestimmte durch besondere Eigenschaften ausgezeichnete Individuen zusammenfinden, wobei es eleicheiltie ist, ob diese gerade die ,‚besten‘“ sind, das kommt, wenigstens bei höheren Tieren, sicher vor; Auslese kann auch unbewusst, also automatisch erfolgen, indem entweder schon durch die Ab- änderung selbst eine sexuelle Isolierung eintritt, oder in- dem durch die Zahl der abgeänderten Formen nach dem Wahrscheinlichkeit die Verbindung gleicher beeünstist wird: Auslese kann ferner durch räumliche Isolierung stattfinden, durch Aussterben der im Kampfe ums Dasein minder geeigneten Formen. — Nachdem Hand- lirsch diese Gedanken an den Insekten nachgeprüft hat, schliesst er mit dem Satze: „dass sowohl die Entstehung niederer als höherer Kategorien erklärbar ist; dass eine Evolution vor sich geht auf Grund direkter Einwirkung äusserer Faktoren, funktioneller Anpassung (und Korrelation) und Vererbung erworbener Eigenschaften; dass die Evo- lution durch verschiedene Arten von Selektion im weiteren Sinne, durch die Konstitution der Organismen und die physikalisch-chemische Möslichkeit, sowie nicht in letzter Linie durch den Zufall eefördert ‚, begrenzt und reguliert wird.‘ — Die entomologische Wissenschaft ist durch Hand- lirsch um ein monumentales Werk bereichert worden. möchte es nun auch von den Entomologen ebenso benutzt werden, wie sich andere Disziplinen seiner bedienen werden. Eine monographische Revision der Schraubenflügler, Strepsiptera, hat W. Dwight Pierce im Bulletin 66 der Smithsonian Institution (U. S. National Museum) niedergelest. Die Einordnung dieser eigenartigen Insekten in das System hat jederzeit Schwierigkeiten bereitet. Viel- fach hat man daran gedacht, sie bei den Käfern unter- zubringen, und noch vor kurzem ist Silvestri dafür ein- getreten, die Stylopiden an die Rhipiphoriden anzugliedern. Dem ist 19058 Handlirsch entgegengetreten, der fragt: warum soll nicht ein Strepsipteron aus einer Malakodermen- form, wie z. B. Phengodes entstanden sein?, aber seine Ansicht zusammenfasst: „dass die grösste Wahrschein- lichkeit für ihre Abstammung von tieferstehenden Coleopteren spricht, welche "noch einen relativ ursprüng- lichen Hinterleib besassen, also vermutlich nicht von den hochentwickelten Meloiden oder Rhipiphoriden, dass aber auch die Möglichkeit einer Ableitung von einer ganz anderen Insekteneruppe nicht endeiltie” auszuschliessen ist‘. Pierce kommt, ohne Handlirschs Ansicht zu kennen, zu dem Freebnisse, dass die Strepsipteren nieht von den .haarige als längste Lebensdauer 5 Stunden, über die Entwicklung, Käfern stammen, sondern den Hymenopteren und Dipteren näher stehen. Er begründet das mit der grossen Entwick- lung des Metathorax und der Reduktion des Pro- und Meso- thorax; mit dem Bau der Mundteile, die zwar in Mandibeln und Maxillen bestehen, aber nicht dazu geeignet sind, solide Nahrung aufzunehmen und damit denen der Hymenopteren ähnlicher sind als denen der Coleopteren; mit dem Nerver- system, das an das vieler Dipteren erinnert, und endlich damit, dass das Larvengebären bei den Fliegen gefunden werde, nicht aber bei Käfern. (Letzteres ist, ganz abge- sehen davon, dass der Vivipartus als eine Anpassungs- erscheinung aufzufassen ist, die für die Systematik be- langlos ist, nicht ganz richtig, man kennt larvipare Staphy- liniden, z. B. Corotoca, Spirachtha und Chrysomeliniden. D. Red.) Mit Pierce’s Ausführung will uns die Frage nach der systematischen Stellung noch nicht gelöst erscheinen. Ueber die Lebensweise teilt Verfasser folgendes mit: Strepsipteren sind bis jetzt gefunden worden an Blattoiden, Grylloiden, an einer Wanze aus dem Oriente. an Homopteren, an Hyme- nopteren und zwar Formicoidea, Eumenidae, Vespidae, Masaridae, Sphecidae, Stizidae, Bembecidae, Anthopho- ridae, Panurgidae, Andrenidae, Prosopidae. Die reifen Eier und die jungen Larven (deren Pierce einmal bei einem Weibchen 2100 zählte) dringen aus dem Leibe der Mutter durch 3—5 Kanäle, die auf dem 2.—4., 5. oder 6. Bauch- ringe ihre Oeffnung haben, eine morpholoeische Eigentüm- lichkeit, die wir bei keinem anderen Insekt, wohl aber bei den Anneliden finden. Die Lärvchen gleichen einer Cam- podea, sind kleine sechsfüssige, klauenlose Tierchen mit zwei Stacheln am Hinterende. Chobaut hat sie als Triunguliniden bezeichnet, wegen einer gewissen Aehnlichkeit mit dem Triungulinus der Meloiden. Die Larve bleibt zunächst auf dem Leibe des Wirtstieres, bis sich ihr Gelegenheit bietet, in ein Nest oder in eine Blume zu schlüpfen, wo sie auf einen anderen Wirt lauert, der sie in sein Nest einträgt. Sie wird nun zur augenlosen Made. Vonder?2. Häutung an kann man einen Dimorphismus der She hier bemerken: Der Mann wird zylindrisch, bekommt allmählich Augenflecke. Dann verhärtet der vordere Teil und eleicht einer Dipterenpuppe mit höckerigem Kopfe und einer kleinen Kappe an der Spitze. Innerhalb dieser Hülse formt sich eine Puppe, ähnlich der der Hymenopteren und in dieser hebt sich ein weiteres Pup- penstadium ab, sodass sich die Imago in diesen 3 Bälgen zu bilden hat und beim Ausschlüpfen den Deckel aller drei ab- lösen muss. Das erwachsene Männchen ist ein merkwürdiges Tierchen mit einem Paar langer milchigweisser Flügel, in Form eines Kreisausschnittes, mit kurzem querem Kopfe, grossen, gestielten Augen, die sich aus sechseckigen, durch Teillinien getrennten Facetten zusammensetzen, mit gefächerten Fühlern, rudimentären Mundteilen und kleinen ruderförmigen ‚„Gleichgewichtshaltern‘ am Meso- thorax. Diese winzigen Insektchen fliegen wie der Blitz dahin, hier und da zaudernd und mit den Gleichgewichts- haltern vibrierend, mit für ihre Kleinheit erheblichem Sum- men. Ihr Zweck ist, ein Weibchen zu begatten .‚by setting loose of the semina in the brood canal or oesophagus of the female.‘ Sie leben nur wenige Stunden, Pierce beobachtete Friese hat aber einmal auch 62 Stunden gezählt. — Pierce darf es sich zum Ver- dienste anrechnen, dass er die Familie in einer Weise abge- handelt hat, wie keiner vor ihm. Die umfangreichen Kapitel über die Lebensweise, über den Einfluss auf die Wirtstiere, die innere Struktur usw., wie der systematische Teil, förder n unsere Kenntnis ganz w esentlich. Die gesamten Strepsiptera teilt Pierce in 8 Familien mit zu- sammen 37 Gattungen und 107 Arten. „Die Streitfrage der Vererbunsslehre (Lamarckismus oder Weismannismus)“ bildete das Thema eines vonProf. Dr. H.E. Ziegler 1909an der Universi- tät Jena gehaltenen Vortrages Naturwissensch. Wochen- schrift 1910 IX. S. 193—202, 1 Tafel, Verlag von Gustav Fischer, Jena). Die wertvolle Klarstellung weist in erster Linie die von Boas und O. Hertwig versuchte Verwertung der E. Fischerschen Aretia caia-Zuchten für den Lamarckis- mus zurück. Und damit hat sie gewiss Recht. Wir würden aber ebensowenig deren Verwertung für den Weismannis- mus billigen. Die durch die Standfussschen Temperatur- experimente von letzterem selbst und seinen Schülern er- zielten Ergebnisse sind für die Wissenschaft zweifellos von hoher Bedeutung. U.a. haben sie uns den Beweis geliefert, dass ungewöhnliche Temperaturen, wenn sie zu einem ge- wissen Zeitpunkte der Entwicklung auf das Individuum wirken, die Färbung eines dazu disponierten Insektes ver- ändern und damit, dass das Klima ein Insekt in seiner Fär- bung verändern, also bei dauernder Einwirkung dauernde Färbungsabweichungen hervorrufen kann. Im übrigen aber werden die Ergebnisse der Temperaturexperimente heutzu- tage vielfach von Gelehrten, weisen für Theorieen suchen, die nach ihnen passenden Be- autosuggestiv zu hoch einge- schätzt. Die plötzliche Uebertragung von in der Entwick- lung begriffenen Individuen in extrem abnorme Tempera- turen ruft u. E. pathologische Zustände hervor, als deren einen man die Pigmentveränderung betrachten kann. Dass nun krankhaft beeinflusste Eltern ebensolche Nachkommen hervorbringen, bedarf keiner Erklärung. Die durch Kälte bewirkte Vermehrung des schwarzen Pismentes bei den Fischerschen caia-Faltern ist doch ebensowenig eine Eigen- schaft, als etwa die Verkrümmunge der Wirbe Isäule bei einem Individuum von Homo saptiens. Die Häufung des schwarzen Pismentes mag zur Eigenschaft werden können, wenn durch Generationen hindurch eine Einwirkung auf natürlichem Wege stattfindet, im vorliegenden Falle aber erscheint sie uns als die pathologische Folgeerscheinung eines gewalt- tätigen Eingriffes, viel zu roh, als dass er für die Vererbungs- frage in Betracht kommen könnte. Wertvollere Beweise liefern die bekannten Towerschen Temperaturexperimente an Leptinotarsa, die Einwirkung von abnormen Tempera- turen auf brütige Imagines. Dem Gedanken Weismanns, dass die erblichen lokalen Varietäten durch Einfluss des Klimas oder der äusseren Verhältnisse auf das Keim- plasma entstanden seien, werden durch den Zieglerschen Aufsatz sicher Freunde gewonnen werden. Die Empididae der 1902—1904 erfolgten Reise in Chile, Peru und Bolivia des im Vorjahre gestorbenen Wilh. Schnuse hat M. Bezzi bearbeitet (3. Abh. d. 91. Bd. Nova Acta Acad. Leop. Car., 14% Bogen Text, Preis 7 Mk). Al. K. Drenowskvy veröffentlichte eine Abhand- lung über ‚Neue und bisher weniger gefundene Species aus der Lepidopteren-Fauna Bulgariens.‘‘ (Period. Zeitschr., XXI, No. 9—10, p. 603—638, Septia 1909, Bulgarisch). Neue Formen sind: Pieris rapae var. canidioformis Draw. Limenitis populi subsp. Rtlocola Stich., Erebia Rhodopensis subsp. latofaserala Drnw., subsp. lenutfasciata Drnw., subsp. Bachmetjewi Drnw., Coenonympha-Tiphon var. symphitoides Drnw., Lozopera Drenowskti Rbl., Dichrorampha Rilanda Drnw. 45 Species und Formen erreichen die westliche Grenze ihres Vorkommens in Bulgarien. An für Bulgarien neuen Formen zählt er 55 von Macro- und 155 von Micro- lepidopteren auf. Der Abhandlung sind .5 Tafeln beigefügt „Kleine Mitteilungen aus meinem Vivarium‘ betitelt R.’Kleine einen Aufsatz '(Soc. ent. XXIV. No. 21 und 22), der seine Zuchten von Schmarotzern behandelt und damit die Aufmerksamkeit der Sammler auf ein leider noch immer viel zu sehr vernachlässigtes Gebiet lenken will. Man wird, wenn man sieht, wie Kleine es versteht, der Ento- mologie brauchbare Bausteine herbeizutragen, seine Bitte sern unterstützen, die Falterzüchter möchten bei ihnen auskommende Fliegen und Schlupfwespen ihm zur Fest- stellung des Namens einsenden. Aus dem westlichen Teile des Schwarzen Gebirges im Tarn hat Le Moult eine Sendung Caraben bekommen, 2000 Car. festivus, einige 40 splendens und 16 Stücke, welche die Mitte zwischen beiden halten und die G de Lapouge (Misc. Entom. XVII. S. 57—59) als Lemoulti benennt. Andere .„‚Rassen‘ des splendens führt er als Ammonius und faustulus in die Wissenschaft ein. , Zu dem von Dr. Sokolar (Ent. Rundsch. 1909) ge- machten Vorschlage über Einheitlichkeit der Fundortsbe- zeichnungen nimmt H. Bickhardt (Ent. Blätt. VI S. 18) Stellung. Er hält es für einfacher, auf dem Fundorts- zettel stets dem Fangorte den nächsten Postort hinzuzu- fügen (z. B. Brockwitz b. Meissen, Sachs.). Handelt es sich aber um Fundorte, die man mit Worten schwer festlegen kann, so soll man die Himmelsrichtung mit den Buchstaben n. Ö. Ss. w. nö. sw. vor der Ortsangabe und (wenn nötig) die Entfernung von dem angegebenen Orte in Kilometern hinter der Ortsbezeichnung nennen. So heisst: nw. Weimar 6, dass der Fundort 6 km nordwestlich Weimar liegt. damit würde der Ettersberg gemeint sein. Bei Bereeipfeln ermög- licht die Himmelsrichtung eine ziemlich genaue Fundorts- angabe, besonders wenn statt der Kilometerzahl hinter dem Bergnamen die absolute Höhe eingetragen wird: Corsica Ss Mte. d’Oro 2100 würde also heissen: Das Tier ist in Korsika am Südabhange des Monte d’Oro in 2100 m Seehöhe ge- funden worden. Nicht uninteressante Bemerkungen zur Färbung der Schmetterlinge macht B. Slevoegt (Zeitschr. wiss. In- sektenbiol. Se S. 24). Er erinnert daran, dass Earias chlorana L. im Zyankaliglase unverändert bleibt, während Hylophila prasinana L. und Geometra papilionaria L. nach einigen Stunden bräunlich gelb werden. ‚Der grüne Farb- stoff muss also bei genannten Arten verschieden zusammen- gesetzt sein, sonst würde er das gleiche Reagenz ergeben.‘ — Uffeln hat berichtet, dass manche Ino-Arten in der Io Morgenfrühe blutrot aussehen sollen, diese Färbung - aber sich bei steigender Sonne und Wärme verliert. Slevogt be- zweifelt einen chemischen Vorgang und denkt an optische Täuschung. ‚‚Die mit blossem Auge kaum wahrnehmbaren, die Flügel dicht bedeckenden Tautröpfchen bilden wohl die Prismen, die durch starke Wiederspiegelung der Morgenröte diese auffallende Erscheinung hervorrufen. Beim Ver- dunsten des Taues muss natürlich dieses hübsche Farben- spiel aufhören‘ oder „durch Druck des Taues auf die Schup- pen mögen sich die zarteren grünen Schuppen lagern, die stärkeren, metallisch-rötlichen mehr zur Geltung kommen und, durch den Wasserdampf verdunkelt, blutrot erscheinen. Rev. GH. Raynor, der jahrelang Aberrationen von Abraxas erossulariata züchtet, glaubt, dass man die Ergebnisse ganz passend mit den E roebnissen der Narzissen- zucht vergleichen könne (Ent. Rec. XXII. S. 270—271); und wenn die Zwiebel einer neuen Abart Narzisse mit 30 und 50 Guineen bezahlt werde, so könne man auch 81, Guineen an eine erossulariata-Aberration wenden. Im weiteren Ver- lauf seines Aufsatzes belegt er dann achtzehn Farbenspiele vom Farbenspiel ab. flavofasciata mit teilweise recht hübschen lateinischen Namen. Farbenspielnamen vergibt auch Mieg (Le Naturaliste 32. Jahrg. No. 551 S. 46—47). Er nennt eine dunkle. bleich nussbraune, bisweilen mit Gelb untermischte Abart, bei der der zweite der beiden Flecken auf den Vorderflügeln halbmondförmig gestaltet ist, ab brunnea. Er besitzt 5 Exemplare aus Westfalen, weitere aus Paris. Weitere neue Aberrationsnamen sind Phasiane Rip- pertaria ab. Ravouxi, Gonanticlea occlusata ab. amplior, Odezia atrata ab. nigerrima, Siona decussata ab. infumata. Eine Fauna der Cicadinen Trients hat Dr. Ruggero Cobelli (Publ. Mus. eiv. Rovereto 1909, 19 Seiten) ver- ölfentlicht, darin wird eine ab. bimaculatus von Philaenus spumarius benannt. Bau! »ehierry- Prof. Michael Hellweger hat eine Abhand- lune: ‚„„Ueber die Zusammensetzung und den vermutlichen Ursprung der tirolischen Schmetterlingsfauna‘ verfasst (Jahresber. fürstbischöfl. Privatgymnasium, Brixen 1908). „Die Insekten in Sage, Sitte und Literatur‘ bespricht Prof. Karl Knortz in einem eigenen Werkchen (Gra- sers Verlag, Rich. Liesche, Annaberg, Sachsen, Preis Mk. 2.40) vom Standpunkte des Folkloristen aus in ausführlicher Weise. Was die Griechen und Römer von den Insekten hielten, hat uns einst Lenz zusammengestellt; aber mit dessen trockener, wenn auch auf seinem Gebiete vollständigerer, systematischsr Abhandlung hat Knortz‘ lebensprühendes, poetisches Werkchen nichts gemein. Mit Immenfleiss hat der Verfasser in lanejährieem Studium an den Blüten der Literatur aller Zeiten und Völker, von den alten Aegyp- tern und Indern an bis auf die Indianer Nordamerikas und die einzelnen deutschen Stämme der Jetztzeit gesammelt, hat die Volkssagen belauscht und hat ein in seiner Art einzig dastehendes Gesamtbild davon gewonnen, wie sich die In- sekten in der Naturbetrachtung des harmlosen Menschen dargestellt haben und darstellen. Sein Werk zu lesen bietet Jedermann einen Genuss, beim Lesen aber wird man ange- sichts des Reichtums des bearbeiteten Stoffes Achtung vor der Belesenheit des Verfassers bekommen und gern zuge- stehen, dass es wissenschaltliche Kost ist, die uns in ge- fälliger Zubereitung geboten wird. Kurze Mitteilungen zur Geschichte der Insektenkunde. Die Einladungen zu der in der Zeit vom 189.—24. September d. J. ın Königsberg ı. Pr. stattfindenden 82. Versammlung deutscher Naturfor- scher und Aerzte sind ergangen. Vorträge für (die Abteilungssitzungen (9. Zoologie) sind bis 1. Juni hei der Geschäftsführung: Drummstr. 25-29 anzumelden. Am 23. September finden Ausflüge an die Ostseeküste statt, am 24. September Tagesausflüge, a) zur Kurischen Nahrung und nach Memel, b) nach Marienburg und Danzig. Das Deutsche Entomologische Nati- onalmuseum in Berlin (NW. 52, Thomasius- strasse 21), von dessen Planung, eine grosse Deutsche Entomologische Natıonalbibliothek zu schaf- fen, deren Benutzung allen Entomoloeen frei- {9} steht, wir in No. 2. d. J. berichtet haben, will in seinem weiteren Ausbaue als Mittelpunkt und Auskunftsstelle der deutschen Insektenforscher und Insektensammler sich ein Adressbuch aller irgendwo lebenden Ento- mologen herstellen. Als Grundlage dienen ihm die tausende von Adressen, welche die von Dir. Dr. Horn URN. besorgte Vorbereitung für den diesjährigen Inter- nationalen Entomologen- Kongress in Brüssel ergeben: haben. Aber gerade unter den | Sammlern werden. sıch noch manche finden, die weniger an die Oeffentlich- keit treten und deshalb in dem Adressenmaterial nicht aufgenommen sind. Es liegt nun nicht allein im Inte- resse der Insektenkunde, dass das Adressbuch des Deut- schen Entomologischen Nationalmuseums möglichst voll- ständig ist, sondern sicher auch im Interesse jedes | Samm- lers, das er bei Versendung von Drucksachen des Insti- tutes nicht übergangen wird. Deshalb unterstützen wir die Bitte des Museums, es möchte Jeder der im Junkschen Adressbuch nicht verzeichnet ist oder seinen Wohnsitz seändert hat, recht bald mittelst Postkarte dem Museum seine und seiner Sammelfreunde Adressen mit Angabe der Insektenordnung, mit der man sich beschäftigt, ein- senden. — Das Museum plant weiter eine Abteilung für Geschichte der Entomologie. In dieser finden Porträts, Photographien usw., Lebensläufe, Briefe usw. von Ento- mologen und Sammelreisenden, veraltete Sammelgerät- schafte »n usw. Aufstellung. Der Wert des Institutes in seiner Gesamtanlage kann für unsere Wissenschaft nicht hoch genug eingeschätzt werden. In Vratza (Bulgarien) ist eine staatliche Versuchs- station für Seidenzucht eröffnet worden. Ihr jährliches Budget beträgt 10000 Fres. Direktor ist P. Tankow, welcher die Zeitschrift „Der Seidenzüchter‘, herausgibt. In einigen Orten Bulsariens J. massenhaft Heuschrecken. Die Dipteren und ein Teil der Käfer von der Ausbeute der Reise von Crawford und Mae Connell nach Guadalajara in Mexico hat das Carnegie-Museum in Pittsburg, die Orthopteren hat die Akademie der Wis- senschaften in Philadelphia erworben. Lord Walsingham’s Mikrolepidopterensamm- lung ist in das British-Museum überführt worden. Am8.d.M.istin Hallea.S. Carl Wahnes im Alter von 76 Jahren nach langem Leiden verstorben. Im September nach Europa zurückgekehrt, packten ihn die Nachwehen der Malaria, die schon auf dem Schiffe einge- treten waren, von neuem, er gesundete scheinbar, es kam aber ein Blasengeschwür zur Geltung, das operative Ent- fernung erforderte. Im ‚Januar befiel ihn wiederum Fieber und ihm ist er jetzt erlegen. Seine letzte Reise- ausbeute steht noch unausgepackt in Naumburg a. >. Er hinterlässt ferner Aufzeichnungen seiner Reise- und Forschungsergebnisse, die der Ueberarbeitung harren und uns wahrscheinlich wertvolle Mitteilungen über die Lebensweise der Falter von Neuguinea bieten werden. — Wir haben des fleissigen Tropenjägers im vorigen Jahre ausführlicher gedacht. Nun ruhe er von seinen Wande- rungen in der heimatlichen Erde. aschikhen im März 0% Zur näheren Kenntnis der Dipterengattung Lucilia R. D. IH. Kramer, Niederoderwitz, Na. Bekanntlich sind die Muscidengattungen, zu welchen die häufigsten Arten gehören, bisher noch am wenig- sten erforscht worden, z. B. Pollenia, Calliphora, Onesia, Lucilia und Sarcophaga. Diese Tatsache erklärt sich leicht dadurch, dass die einzelnen Arten gedachter Gattungen einander im Aussehen sehr ähneln. Die Schwierigkeit ihrer Unterscheidung wird aber leicht überwunden, wenn man die Genitalien der “co unter- sucht. Bei solchen Untersuchungen muss man sich natür- lich darüber klar sein, dass einmal an den Genitalien Abnormitäten vorkommen, welche nicht zur Bildung einer neuen Art gemissbraucht werden dürfen, und dass zum andern die launische Mutter Natur durch sonstige Merkmale leicht unterscheidbare Arten mit gleichge- formtem Genitalapparat ausrüsten kann. Die hier zu behandelnde Gattung Lucilia ist im Sinne des Katalogs der pal. Dipteren, Band III, gedacht. Von Schiners Arten würden also cornicina als Pseudo- pyrellia und regina als Phormia wegzulassen sein. Bei der Untersuchung der Genitalien wurden nur die zweiteilige Gabel und ihre Seitenteile berücksichtigt, obwohl der Penis gewiss noch gute Unterscheidungs- merkmale geboten hätte. Tabelle der Arten. l. Schwarze Stirnstrieme des an der schmalsten Stelle nur wie ein Strich. 2 postsuturale Dorsocentr. caesar L. Stirnstrieme an der schmalsten Stelle breiter . 2 2 postsuturale Dorsocentr. Seitenteile der Genital- gabel hakig gebogen, mit sehr charakteristischem, rundlichem Ende simulatrix Pand. 3 postsuturale Dorsocentr. 30 3. Gabel und Seitenteile ungefähr von gleicher Gestalt, gerade. Itand des 2. Hinterleibsringes oben mit abstehenden Borsten silvarum Me. Seitenteile der Gabel länglich eiförmig. sericata Mg. 5. Gabel und Seitenteile lang und dünn. Zweiter Ring mit abstehenden Borsten longilobata Pand. 6. Gabel und Seitenteile ziemlich klein. Seitenteile im frischen Zustand mit Längseindruck. Beide, sowie ein auffälliges Schüppchen. und das zweiteilige 5. Bauchsegment sehr dicht behaart. 2.—4. Bauch- schild mit langer, dichter Behaarung, welche, von der Seite gesehen, auf jedem Schild ein Büschel bilden. Stirn des > ?5—!s der Schildchenlänge pilosiventris n. sp. L. caesar könnte im getrockneten Zustand mit sımulatrix verwechselt werden, wenn man die Genitalien IV ‚nicht berücksichtigt, da die Stirn der letzteren ziemlich ‚schmal ist, Es gelang mir nie, die Genitalien dieser Art so zu präparieren, dass die Gabel sichtbar ge- worden wäre, L. caesar ist wohl in ganz Deutschland häufig, steigt aber wie alle Lucilia-Arten im Gebirge nicht hoch hinauf. Man findet sie an Gebüschrändern, auf sonnigen Waldwegen und in der Nähe menschlicher Wohnungen, da sie die einzige Lucilia ist, welche die Nähe des Menschen sucht. L. simulatrix und sericata sind namentlich Frühlings- tiere, obwohl sie bis in den September hinein nicht selten gefangen wurden, simulatrix in der Gesellschaft von caesar oder silvarum und sericata in der Gesell- schaft von longilobata und pilosiventris. Beide lieben Ge- büschränder und gehen von dort aus auf die Felder und Wiesen hinaus. L. simulatrix wurde von mir in der ganzen Lausitz, bei Tharandt und bei Neusalz a. 0. gefangen, sericata an denselben Orten und auch bei Erfurt. L. silvarum ist nicht vorwiegend Waldtier, sondern liebt mehr Feldgebüsche, Waldränder und Teichgebiete. L. longilobata ist ein Sommer- und Herbsttier. Auf Blumen in trockenen und lichten webüschen, Sandgruben und an Feldrainen ist sie mitunter häufig. Sie wird dann auf Daucus carota und Selinum carvifolia in Gesell- schaft von sericata gefangen. Ausser in der Oberlausitz erbeutete ich sie bei Erfurt. L. pilosiventris gleicht den anderen Arten in der Färbung vollständig. Frisch ist sie wie jene mehr blaugrün, später bis kupferrot. Die Stirne des ist breiter als bei den übrigen Arten. Das Gesicht zeichnet sich durch einen herrlichen, weissen Seidenglanz aus. Da man früher (zum Aerger aller angehenden Diptero- logen) grossen Wert auf die Färbung der Taster leste, sei erwähnt, dass dieselben hell- bis dunkelbraun aus- sehen. Die bereits angeführte Behaarung der Bauch- schilder ist sehr auffällig. Der Hinterrand des 2. Hinter- leibsrnges hat keine abstehenden Borsten. Die ge- wöhnliche Grösse dieser Art — die Lucilien variieren sehr ist die von silvarum, also im Durchschnitt kleiner wie caesar, aber grösser als die anderen Arten. Das vermag ich nicht sicher von dem anderer Arten zu unterscheiden. L. pilosiventris wurde vom 29, Juni bis 1. Juli 1908 auf menschlichen Exkrementen in einer hiesigen Sand- grube in beiden Geschlechtern häufig erbeutet. Um die Fliegen zu ziehen, wurden die Exkremente mit Um- gebung ausgestochen und in einen Blumentopf getan. Es flog aber nur 1 Paar Anthomyia radicum L. aus. Am 18. Juli wurden einige Tiere der Art an einem toten Maulwurf nicht weit von der ersten Stelle, auch mitten im Felde gelegen, gefangen. Wahrscheinlich leben die Larven also in toten Tieren, während die Fliegen im ersteren Falle nur durch den ähnlichen Geruch von verwesenden Stoffen und menschlichen Exkrementen sich verleiten liessen, auf letzteren sich. einzustellen. Mehr oder weniger bekannt ist es übrigens, dass viele Tachinriden gern an KExkremente, welche mit ihrer Entwicklung nichts zu tun haben, gehen, um den ihnen köstlichen Saft aus der Masse zu schlürfen. So kann es auch hier gewesen sein. Erst neuerdings konnte ich diese Beobachtung am Nonnenparasit Parasetigena segregata Rdi machen, der sich auf Marderlosung massen- haft dem seltenen (Genuss hingab. Zwei weitere neue Fundorte von Lepto- morphus Walkeri Curt. Von Albert Schulze, Leipzig. In der letzten Nummer der „Ent. Rundschau‘ gibt Herr v. Curt. Suderode im Harz an und knüpft daran die Be- Röder als neuen Fundort von Lept. Walkeri merkung, dass die Art anscheinend nur im Gebirge vor- kommt, was sich ja auch durch die bisher bekannt ge- wordenen Funde zu bestätigen scheint. Es dürfte darum von Interesse sein, dass zwei in meiner Sammlung befindliche Exemplare aus unserer Leipziger Niederung stammen. Das eine Stück verdanke ich der Güte des Herrn Kantor Richter, Schkeuditz, welcher es im August 1903 am Badehause des Flussbades in Schkeuditz fing, das andere wurde von Herrn cand. phil. Karl Dorn am 19. 9. 1907 an einem Colonadenfenster in Crostewitz bei Leipzig erbeutet. Beide Fundorte sind etwa 20 km von einander entfernt gelegen. Entomologisches Vereinshlatt. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 6. Deutsche Entomologische Gesellschaft, Berlin. Sitzung vom 3. Januar 1910. Anwesend 33 Herren. Zwei Mitelieder wurden neu auf- venommen. Göler von Ravensburxs meldet seinen Austritt, desgleich Sternbere- Stralsund: letz- terer wird zum Kkorrespondierenden Mitgliede ernannt. — Ohaus übermittelt Grüsse von Moulton und von Schmalz, der für Aufnahme dankt. Ein Antrag, dass jede 2. Sitzung im Monat eine wissenschaftliche Sitzung, jede 4. eim Referatenabend, die übrigen entomologische Unterhaltungesabende sein sollen. wird angenommen. — John stellt den Antrag, die Mitelieder durch Karten zu benachrichtigen, dass er das Amt als Rendant niedergelegt habe; der Antrag wird angenommen. — Darauf stellt Horn Anträge auf Satzungsänderungen, die meist redaktioneller Natur sind, und begründet seinen Antrag, die Vereins- bibliothek in den Besitz des Deutschen Entomologischen National-Museums überzuführen. In der sehr lebhaften Debatte, die sich an den letzten Antrag anschliesst, sprechen Euschtwardt-: und Grünberg -[für den. Antrag, Moser und OÖOhaus dagesen. .Da die statutenmässig er- forderliche Anzahl der Unterschriften vorhanden ist, wird in einer ausserordentlichen Generalversammlune über ihn abeestimmt werden. Sitzungs-Bericht der General-Versammlung vom 10. Januar 1910. Anfang 9 Uhr. Anwesend 52 Herren. Das Protokoll der Sitzung vom 3. Januar wurde verlesen und angenommen. Neu’ aufgenommen wurden Dr. F. Schimmer, Ober- realschullehrer in Meerane in Sachsen, Kalaman Szo m ba- thy, Ung. National Museum, Budapest, M. Berka, Lehrer, NO.55 Jablonskistr. 8, Portal Il, P..Jörgensen 3ompland via Posedas Misiones Argentina. Chr. Sternbere dankt für seine Ernennung zum korrespondierenden Mitglied und Kniephof für seine Aufnahme als Mitelied. Scherdlin (Strassburg) schickt einen Gruss. Moser stellt einen Gegenantrag zu Antrag „Horn“ bezüelich des zwischen dem National-Museum und der Deutschen Entomol. Gesellschaft hinsichtlich der Biblio- theksfrage zu schliessenden Vertrages. Er und Ohaus nehmen dazu das Wort. Horn zieht einen Vergleich zwischen beiden Anträgen und kommt zu dem Schluss, dass der Antrag& Moser in allen wesentlichen Punkten für das Museum sehr wohl annehmbar sei. Er schläst vor, dass alle Anträge zurückgezogen werden und auf der Basis des Mo- serschen Antrages eine neue Verhandlung stattfinden soll. Hierauf werden alle Anträge offiziell zurückgezogen und die neue Verhandlune von Ohanus einer Kommission über- wiesen, welche aus den Herren Grünberg, Heymons Er öh ne Horm,.-Moser, Ohanstund Schenk- line besteht. Darauf gibt John den Kassenbericht. Die Gesell- schaft besitzt zur Zeit 14 700 Mark in Effekten und 619 Mark in bar. — Die Einnahmen pro 1909 betrugen Mk. 12 821.95, die Ausgaben 12 391.20 Mk., wovon allerdings zu berück- sichtigen ist, dass der An- und Verkauf von 3%- bezw. 4%- Kffekten in Höhe von 5000 Mk. einbeeriffen ist. H. Müller erstattet den Revisionsbericht und bean- tragt Entlastune [lür den Rendanten, die erteilt. wird. Horn gibt einen Bericht über die Bibliothek im Laufe des Jahres 1909. Es sind 4 neue Tauschverbindungen hin- zugekommen und im ganzen 30 Periodika, die lückenhaft waren, vollständig komplettiert worden. Kuhnt erstattet den Revisionsbericht und beantragt Entlastung für den Bibliothekar, die erteilt wird. Schenkline berichtet über den Miteliederstand der Gesellschaft, der von 400 auf 463 angewachsen ist. Im Laufe des Vereinsjahres sind 82 neu hinzugetreten, denen ein Abgang von 19 (teils durch Tod. teils durch Austritt etc.) segenübersteht. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ah. Nachdem Schenkling den Herren der Redaktions- Kommission für ihre Mitarbeit gedankt hat, beantragt er, dass die von ihm bereits angenommenen aber nicht ge- druckten Manuskripte und sonstigen Verpflichtungen von der neuen Redaktions-Kommission übernommen werden müssen. Dieser Antrag wird angenommen. Bei der folgenden Wahl werden 50 giltige Stimmzettel abgegeben. Es werden gewählt: als Vorsitzender Schilskv (mit 47), als stellvertretende Vorsitzende Grünberg (48), toeschke. (28), als Schiftführer Horn (35), Kuhnt (32). als Rendant Moser (45), als Bibliothekar Schenkling (50), als konstituierendes Mitelied der Redaktions-Kommission: Ohaus (mit 26 Stimmen). Alle Herren nehmen die Wahl an. — Ohaus dankt den Herren des bisherigen Vorstandes für ihre Mitarbeit und Mühewaltungen. Schluss Yıl Uhr. Sitzung vom 17. Januar 1910 (Festessen). Anwesend 33 Mitglieder. Sitzungsbericht vom 10. Januar wird genehmiet. Ohaus macht darauf aufmerk- sam, dass in der Generalversammlung vergessen worden ist, die 2 Beisitzer zu wählen und schlägt vor, die vorjährigen durch Akklamation nachträglich wieder zu ernennen, was. einstimmig geschieht. Horn und Grünberg geben bekannt, dass die Kommissions-Sitzung betreffs der Biblio- theksfrage am Sonnabend den 22. im National-Museum um 5 Uhr tagen wird. Horn übermittelt den Mitgliedern der Kommission die der Verhandlung zur Basis dienenden Vor- schläge. Schilskvy toastet in Jauniger Weise auf die er- resten Vorgänge der 2 letzten Sitzungen und das heisse Verlangen nach Arbeitsdrang und Aemterbegehr, was in so unverhofft plötzlicher Weise entflammt gewesen sei. Horn lässt den neuen Vorsitzenden hochleben und fragt an, ob sich irgend welche Mitslieder daran beteiligen wollen, durch eine kleine Subskription resp. Geldunterstützung eines ge- wiegten Sammlers (Kaliforniers!) Nord-Kalifornien und Süd-Oregon explorieren zu lassen (Horn. Roeschke und Oldenberg sagen ihre Beihilfe zu). Schilsky gedenkt in kurzen Worten des schweren Verlustes, den die Deutsche Entomologische Gesellschaft durch den Tod ihres Ehren- präsidenten, Prof. Dr. G. Kraatz, vor 21%. Monäten erlitten hat. Alle Anwesenden erheben sich dabei von den Sitzen. Die meisten Herren bleiben bis nach Mitternacht beim Festessen zusammen. Berliner Entomologischer Verein. Sitzung vom 27. Januar 1910. Herr Schmack weist im Anschluss an den vorigen Sitzungsbericht darauf hin, dass Papilio rumanzovia Eschsch. (5 = krusensternia Eschsch., florida Godt., amalthion Bsd., ciris Fruhst., spinturnixz Fruhst.), wie schon die reichliche Synonymik zeigt, keine grosse Seltenheit ist. Die weibliche Form (= descombesi Bsd.) ist von der männlichen recht ver- schieden; die Vorderflügelstreifen sind oben und unten we- nigstens zum Teil weiss, das grosse weisse Mittelfeld der Hin- terflügel erstreckt sich von der Nachbarschaft des Abdomi- nalrandes bis in die Zelle hinein. Nach Semper haben die Stücke dieser Form von den Philippinen stets einen roten Ba- salfleck auf der Vorderflügeloberseite; auf Siao, Sangir und Talaut dagegen ist der Basalfleck oft sehr klein oder fehlt ganz; einige Exemplare erhalten ausserdem noch dadurch ein sehr auffällig verschiedenes Aussehen, dass das weisse Hinter- flügelfeld reduziert und der 4. bis 6. Submarginalfleck sehr cross, isoliert und rotweiss ist: f. eubalia forma nova (Typen von Siao). Die Art ist auf allen Inseln der Philippinen (Min- doro, Luzon, Mindanao u. $. w.), sowie auf den nördlich von Celebes gelegenen Siao-, Sangir- und Talautinseln häufig. (Diese Angaben sind dem bekannten Fxotenwerk von Seitz entnommen.) Herr Schulze weist im Anschluss an den jüngst be- sprochenen Zwitter dieser Art darauf hin, dass imganzen Tier- reich die Weiterentwicklung einer Art gewöhnlich vonden 39 Wich gsra u erinnert an seine Beobachtung eines ausgeht, während die 2 2 konservativer sind, ein ursprüng- licheres Gewand tragen und instinktiv fast völlig durch die Sorge für die Erhaltung ihrer Nachkommenschaft und damit der Art in Anspruch’genommen sind. Nun nehmen bekannt- nen bei Vögeln, bei denen Geschlechtsdimorphismus auftritt, B. Enten und Fasanen, manche 2 8 im Alter, wenn ihre öv arien atrophieren, das prächtige Kleid der & 3 g an, sie wer- den .„‚hahnenfederig‘‘. Theoretisc h könnte man sich diese Tat- sache vielleicht so erkli iren, dass, wenn bei dem 2 immer we- niger, und zuletzt gar keine Eier mehr zur Ausbildung ge- langen, allmählich auch alle die Triebe einschlafen, die vorher durch die Sorge für die Nachkommenschaft wachgerufen wur- den, und dass das 2 nun gleichsam die dadurch frei gewordene Energie benutzt. um das fortgeschrittenere 5, dessen Aeusse- res ja in potentia durch die Vererbung auc h in den 2 8 liegt. einzuholen. Herrn Schulze scheint es sehr wahrschein- lich, dass ein grosser Prozentsatz der sogenannten unvoll- kommenen gemischten Zwitter nichts anderes ist, als Q 2, deren Ovarien auf irgend eine Weise verkümmert sind, und die deshalb zum Teil gleichsam hahnenfederig geworden sind. Nur eine genaue an: \tomische und histologische Untersuch- ung der Geschlechtsorgane kann darüber Klarheit schaffen. Ausser einer Reihe prächtiger, von Herrn Prof. Pos]1 herge- stellten Autochromaufnahmen verschiedener V ögel zeigt Herr Schulze auch eine solche Aufnahme eines Dom- pfaffenzwitters, nebst einem Schnittpräparat der Genitalien, das auf der einen Seite den Eierstock, auf der anderen den Hoden zeigt. Das Beispiel des Besitzers dieses interessanten Tieres, das er in uneigennützigster Weise der Wissenschaft geopfert hat, kann den Entomologen nur warm zur Nach- ahmung empfohlen werden. Herr Wanach liest aus dem jedem Biologen aufs wärmste zu empfehlenden Werk von A. Forel, ,„Das Sinnesleben der Insekten‘, einige Stellen vor, die über das Gehör der Insekten handeln und vollkommen den Ansichten der Herren Hamann und Closs (vergl. den Sitzungs- bericht vom 28. Oktober 1909) entsprechen. Besonders inte- ressant sind die von Forel zitierten Versuche von Graber, wo- nach Locustiden und Grillen, an deren Vordertibien bekannt- ‚lich die als Gehörorgane betrachteten tympaniformen Organe sitzen, nach Amputation der Vorderbeine genau so gut „hö- ren‘‘, wie vorher; dass einige, aber nur wenige Insekten höre n mögen, erscheint nicht ausgeschlossen, wo aber das Gehör- organ sitzt, ist bisher nicht festgestellt worden; die tympani- formen Organe der Locustiden sind jedenfalls keine solchen, solche stellen nach Forel vermutlich Sinnesorgane vor für einen Sinn, den wir garnicht besitzen und uns daher gar nicht vorstellenkönnen. Diese Annahme erscheint keinesw egs allzu gewagt, da ja auch zZ. B. von den Ameisen nachgewiesen ist, dass sie das für uns unsichtbare ultraviolette Licht sehen, sich also einer Erweiterung des Gesichtssinnes über das dem Men- schen gesetzte Mass hinaus erfreuen. In der lebhaften Diskussion über dieses Thema bemerkt Hern Diesterweg, dass die von vielen Sammlern für den Beweis eines Hörvermögens gehaltene Flüchtigkeit der Eulen u.s.w. nur eine Aeusserung ihres feinen Geruchssinnes ist, da siesich gegen den Wind leicht anschleichen lassen. Herr Q War- nungssignals bei Precis sesamus (vergl. Sitzungsbericht vom 11. Februar 1909), wobei er ein akustisches Signal und seine Wahrnehmung durch Gehör für die wahrscheinlichste Er- klärung hält, obwohl das Signal für uns nicht hörbar ist. Sitzung vom 3. Februar 1910. Herr Heinrich zeigt folgende, aus Görz in Illyrien bezogene Falter: Melanargia galatea L. forma turcica B. S? mit forma 9 ulbrichi; Pieris ergane H.-S. 55 der Frühjahrs- form, 82 der Sommerform; Libythea cellis Laich., Epine- phele ida Esp. 38, Lycaena cyllarus Rott. forma lugens Carad. SS und ein J der typischen Form mit verschwinden- den Augen auf der Unterseite der Hinterflügel: Calophasia casta Bkh. 89, und Aspilates ochrearia &. Herr Hänel zeigt. eine interessante unsymmetrische Aberration von Apatura iris L. aus Budapest; die linke Seite entspricht der forma iole Schiff., indem hier die weisse Binde auf der Ober- und Unterseite des Hinterflügels fehlt, wäh- rend sie rechts vorhanden ist. Herr Walter lest eine Reihe Ornithopteren der helena-Gruppe und eine Anzahl Arten der Gattung Papilio vor, und zwar: Ornithoptera oblongomaculata sg, darsvus 9, v. papuensis 2, nepherus S, v. cerberus 39, pompeus S?. aeacus (formosanus) 39, ruficollis:S, flavicollis 59, v. nereis 3; FPapilio Tleucothoe 3, flavolimbatus 3, laodocus SG, hectorides S2, tolmides S, thoas SQ, archuwrus I, erino v. montanus 9, euchenor 9. cınyras 5. Crassus 5, dasarada >. philoxenus 8, v. papuanus 5. columbus S und zolicaon 5. welch letzterer, wie Herr hervorhebt, dem palaearktischen Pap. hosptton sehr ähnlich ist. Gross hulze zeigt einige sehr helle Stücke von Va- nessa polychloros, aus mit Pappel gefütterten Raupen ge- zoeen, lässt aber unentschieden, ob das Futter die Ursache der hellen Färbung ist. Herr Closs findet die Färbune nicht wesentlich von der Norm verschieden, doch stimmt Herr Stichel mit Herrn Schulzes Ansicht überein, sie merklich heller als im Durchschnitt ist. Herr hulze macht ferner aufmerksam aul einen von Rebel angegebenen Unterschied in der Färbung der Fühlerkeule von Hesperia alveus, wo sie hell rostrot, und IH. serratulae, wo dunkelbraun ist. Herr Sc class Se sie Entomologische Gesellschaft zu Halle a. S. (E.V.) General-Versammlung vom 3. Januar 1910. Aus dem geschäftlichen Teil sei hier folgendes mitgeteilt: Die Mitgliederzahl steht z. Z. auf 2 Die Kassenlegung er- cab eine sehr günstige Finanzlage. Die langwierige Ein- richtung der Bibliothek nach dem Muster der -Kel. Biblio- theken durch Herrn Daehne kam zum Abschluss. Ebenso nähert sich die von der E. G. übernommene Einrichtune der Insektensammlungen für das ‚„Heidemuseum‘‘ dem Ab- schlusse. Der Vorstand wurde in seiner alten Zusammen- setzung (Haupt-Daehne-Kleine) einstimmig durch Zuruf wiedergewählt. Das rapide Wachstum der Bibliothek macht die Bestellung eines eigenen Bibliothekars (Daehne) und die Aufstellung einer (von demselben ausgearbeiteten) Biblio- theks-Ordnung nötig. Die „Mitteilungen“ werden voraus- sichtlich fortan in schnellerer Reihenfolge erscheinen, da bei der eifrigen Tätigkeit der Mitglieder schon wieder reich- licher Stoff vorliegt Teilleste HerrBandermann [rischgeschlüpfte, lebende Papilio machaon vor. Herr Rosenbaum stellte einige odonatologische Irrtümer richtig, die in einem „SO Minuten Entwic klungsdauer‘ “ über- schriebenen Aufsatz der Zeitschrift „Nimm mich mit“ ent- halten waren. Herr Haupt sprach über ausländische Mempbraciden. Während die altweltlichen Membraciden mit Ausnahme weniger insulindischer Stücke alle einen ein- fachen Bau aufweisen, zeichnen sich die amerikanischen Arten durch geradezu abenteuerliche Auswüchse der Vorder- brust aus, die öfter grösser sind als das Tier selbst. Ueber den Zweck dieser Gebilde ist man noch völlig im Unklaren:; dla sie mitunter an Dornen erinnern, hat man sie — sicher fälschlich — als mimetische Erscheinung (Dornnachäffung) zu erklären versucht. Herr Kleine teilte mit,:dass er die bisher nur aus Borkenkäfern bekannte Schmarotzerwespe Dendrosoter protuberans mehrfach aus Bockkäfern gezogen habe, obwohl die beiden Wirte eine total abweichende Lebensweise haben. Die kaum 6 mm grosse Wespe bringt es fertig, durch mehr als doppelt so diekes Holz hindurch ihre Eier an die Gallidiumlarven heranzubringen und zwar belegt sie die einjährigen Larven mit höchstens 4, die zweijährigen mit 7—8 Eiern. Nach einer Zeitschriftennotiz soll die von Herr Bauer neu für Deutschland aufgefundene Dianthoecia magnoli neuerdings in Schlesien beobachtet sein. Im Inte- Im wissenschaftlichen 7 resse der Priorität stellte daher Herr Bauer fest, dass er dieses Südtier bereits 1904 im Breisgau erbeutet habe. Herr Spöttel demonstrierte die 4 von ihm bisher im Hallischen Faunengebiet gefangenen Cicindelen: C. campestris, hybrida, Germanica und (bei Weissenfels) silvatica. Daehne. Sitzung vom 17. Januar 1910. Die Sitzung wurde grösstenteils von geschäftlichen Ver- handlungen ausgefüllt. Im wissenschaftlichen Teil machte Herr Haupt einige interessante Verbreitungsangaben aus der von ihm bearbeiteten Homopteren-Fauna von Thü- ringen, die insgesamt 130 Arten in 45 Gattungen enthalten wird. Herr Kleine teilte mit, dass er den bisher nur als Schmarotzer von Eecoptogaster bekannten Dendrosoter protuberans einmal bei Hylesinus fraxini und öfter bei Myelophilus piniperda gefunden habe. Ausserdem wurde von verschiedenen Mitgliedern eine grössere Menge Literatur vorgelegt und zum Teil besprochen. Daehne. Sitzung vom 7. Februar 1910. Herr Bandermann leete 10 benannte Abarteu larunter die seltene fenestrella — von Papilio machaon vor, die er sämtlich aus Raupen von ein und derselben Fundstelle ohne jedwede künstliche Beeinflussung egezocen hat. Herr Spöttel sprach unter Vorleeung des Käfer- materials über ni Ergebnisse seiner letzten Siebversuche (Ende Januar), die wieder bestätigten, dass für diese Fane- Mahane W ana am geeienetsten sind. Am Petersberge landen sich in einem Gesiebe von der Lisiere über 600 Klein- tiere, — und zwar etwa 500. Räler, 56 Wanzen, 20 Wespen, > Fliegen, 2 Dornschrecken etc. —, in einem aus lichtem Bestand 314, in einem aus dichtem Bestand 218 Insekten. In der Diskussion regte Herr Daehne das Sammeln der von ihm regelmässig im Gesiebe miterbenteten, zu den Alter- skorpionen gehörigen Cheliferiden an. Herr Spöttel zeiete ferner eine Auswahl Blatt- und \Weichkäfer aus dem Hallischen Faunengebiet und aus den Scehlesischen und Schweizer Gebireszügen. Herr Kleine zeigte Ulmenzweige mit den Frass- bildern von Magdalis armigera und referierte über einige neue exotische Borkenkäfer, die im Gegensatz zu unseren niemals Früchte oder Samen angreifenden einheimischen Arten Datteln, Kaffeebohnen, Betelnüsse (Areca catechu) und sogar das gerade wegen seiner ausserordentlichen Härte handelswichtige „vegetabilische Elfenbein, die Steinnüsse von Phytelephas macrocarpa‘“, zerstören. Zum Schluss referierte Herr DELE Spöttel über die von Berlese entdeckte Insektenordnung der Mvrientomiden. Daehne. Entomologischer Verein von Hamburg-Altona. Sitzung vom 28. Januar 1910. Herr Selzer zeigt eine grosse Serie von aus dem Ei gezogenen Pol. vigaureae, dorilis und hypothoe. Es fällt bei h ypothoe die grosse Anzahl 2 2 auf mit schwarzen Radi- ärstrichen anstatt derrunden flachen. Von besonders altgchapien Temperatureinflüssen weiss Herr S. nichts an- zugeben. — Herr Bruhn zeigt Z. tarsipennalis-Raupen und Puppen und bespricht die überaus leichte Zucht anwelken Eichenblättern, die jedoch am Stengel möglichst sitzen blei- ben müssen. Die Raupen stammen von Friedrichsruhe bei Hamburg, woselbst B. sie alljährlich in grossen Mengen im November—Dezember aus dem Laub schüttelt. Alsdann gibt B. eine interessante Beobachtung über Blattläuse und Eulen, die wir am besten wörtlich folgen lassen: An einem schwülen Juliabend 1909 stand ich an einer Wege- gabelung und fing Falter mit Netz und Laterne. Dabei fiel es mir auf, dass die Falter von allen Seiten angeflogen kamen und sämtlich in einer bestimmten Richtung weiterflogen. Ich ging in der Flugrichtung der Falter weiter und stiess auf einen Busch — es war eine wilde Kirsche — der über und über mit Faltern besetzt war, ich schätze SOI—100 Stück. Es waren hauptsächlich Agrotis-Arten (pronuba, triangulum, primaulae in allen Färbungen, plecta, putris, umbrosa), dann auch Had. monoglypha, gemina, Ep. cespilis, Rusina umbratica u. Ss. W.) Der Busch war von Blattläusen sehr stark heimgesucht wor- den und teilweise noch besetzt, deren süsse Ausscheidungen sich die Falter gut schmecken liessen. Ich habe nicht be- merkt, dass die Falter, wie die Ameisen, mit den Blattläusen unmittelbar in Berührung kamen, sondern sie schlürften nur den auf den Blättern zurückgelassenen süssen Saft. Als ich nach einigen Tagen abends wieder an denselben Busch mich begab, war zu meinem Erstaunen kein einziger Falter vor- handen. Ich kann mir dies nur in folgender \W eise erklären: Am ersten Abend war unmittelbar vorher ein kurzer warmer „Regen gefallen, der vermutlich die auf den Blättern ange- trockneten Ausscheidungen der Blattläuse gelöst hatte, wäh- rend dem zweiten Abend ein heisser trockener Tag vorange- sangen war. Es scheint also, als ob es für die Falter Vorbe- dingung ist, dass die Ausscheidungen der Blattläuse in eine flüssigere Form gebracht werden, ehe sie mittels des Saug- rüssels aufgenommen werden können. — Herr Dr. Hase- broek schläst vor angeregt durch den Umstand, dass ihm auffallenderweise 1909 eine D. pudibunda-Zucht aus kiern, welche aus der weiteren Umgebung Hamburgs stammen, keine einzige ab. concolor ergeben hat — vor! sy- stematisch zu verfolgen, bis zu welcher Nähe an Hamburg heran die melanotische Form eventuell überhaupt ausbleibt. Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart, — Druck der Schell'schen Buchdruckerei (Viktor Kraemer), Heilbronn a, N. dass diese Veränderung deshalb stattfand, Sollte sich hier man vielleicht Schluss in der dessen nächster Gesetzmässiges leststellen lassen, so könnte endlich einmal zu irgend einem sicheren 3eziehung des Melanismus zu Hamburg und Umgebung kommen. Dir“ SR Sitzung von: 10. Februar 1910. Herr Sauber legt seine Boarmiden vor.. Hervor- zuheben ist: dass die Juliform von sel. bilunaria, die ab.. juliaria, stets halb so gross ist als die Frühjahrs-Stammform, dass die Raupe von Gon. bidentata ebenso polyphag ist wie die Nonne und eigentlich alles. durcheinander frisst, und dass Enn. fuscantaria bei Hamburg recht selten gefunden wird. — Herr Thiele zeigt eine grosse Anzahl von Hamburger L. monacha, die er 1908 gezogen hat. Die schwarze Form ist bis zum Extrem reichlich vertreten. Herr Sauber bemerkt zum Vorkommen der schwarzen Abarten, dass für Hamburg schon 1867 diese sehr reichlich waren, während 1858 die Nonne überhaupt als ausgestorben betrachtet wurde. In den 70er und S0er Jahren erschien die Nonne verschiedentlich sehr zahlreich, man fand sie viel in der Stadt selbst und stets mit reichlichen schwarzen Tieren. Herr Stern erklärt die von Herrn Rujau aus Lappland mitgebrachten Käfer. Erwähnenswert sind: Car. glabratus (arktische Form), Nebria nivalis, Am. torrida, Patr. seplen- Iwonalis, Agab. lapponieus, Silph. lapponica, Rant. bistri- atus, Aph. lapponicus, Oliorrh. duwerius. — Herr RK u )J a u legt die schon seit Jahren von ihm unwissenderweise gezogenen C. dominula ab. bilynica d.h. die Abart mit gelben anstatt weissen Flecken vor. Die Abart kommt bei Winsen a. L. einige Stunden von Hamburg in der Heide oft vor. Herr Günther zeist von ihm konstruierte Spannbretter, die in ein dazu passendes a hineingeschoben werden können. Die Vorteile sind: 1) die Hände ruhen bequemer, auch wenn man am Ende des Spannbrettes zu spannen hat, 2) das Untergestell erlaubt Naphtalin um und unter die aul dem Spannbrett befindlichen Tiere zu bringen. Die Bretter stellen sich auf 60 Pig. bis 1 Mk. — Zum Schluss macht Herr Vizenz praktische Vorschläge, um die Schmetterlings- entomologie, speziell das Sammeln, in Hamburg der Jugend populärer zu machen. Es wird eine Propaganda durch leichtfassliche Veröffentlichungen in den Zeitungen und als Broschüre ins Auge gefasst. Man hot!t so dem Verein besonders einen jugendlichen Nachwuchs sichern zu können. Dr. auch unter ' Bulgarische Entomologische Vereinigung in Sophia. Sitzungen am 9./22. und 16./29. Januar. Herr P, Drensky teilt mit, dass zwischen seinem Dennel: Material, welches er an Herrn Prof. Dr. Kuls zinskiin Krakau zur Bestimmung gesandt hat, der er tere 5 neue Spezies entdeckte, und zwar je zwei n. sp. der Gattungen Centromerus und Coelotes und eine n. sp. der Gat- tung Amaurobius. Alle diese Spezies sind auf dem Vitoscha- Berge (in der Nähe von Sophia) erbeutet worden, wobei Coe- lotes n. sp. in grosser Anzahl. Herr Dr. P..Bachmetjew vergleicht die Abbildung des Receptaculum seminis der Bienenköniein vonLeuck- art (1858) mit derjenigen von E.Bresslau (1905) und hebt hervor, dass der vor 50 Jahren beschriebene und seither zitierte „„Ringmuskel‘ des Samenblasenganges bei deutschen Bienenköniginnen nicht existiert, seine Funktion vielmehr durch eine „Spermapumpe‘ verrichtet wird. Er vermutet, weil die neuen Rahmen-Bienenstöcke eingeführt worden sind und ladet die Mitglieder ein, die Samenblase auch bei bulgarischen Bienen- königinnen zu untersuchen, da dieselben noch immer in Bienenstöcken alten Systems gehalten werden. Von dieser Untersuchung wird abhängen, ob er sein an bulgarischen Bienen gewonnenes statistisch-analytisches Material auch vom Standpunkt Bresslau‘s verarbeiten soll oder nicht. al 2 n Br. h 7 2 f #5 er - er 278 Fu 2 r% 5 ir? r 5 logisch jr a ; x (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) ” mit Anzeigenbelge: „Insektenhörse“ und Beilase: „Entomologisches er, ‘ . Herausgegeben von Camillo Schaufuss, Meissen. h D Da mmng Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle Postanstalten und Bue hhandIuneh, nehm on.Besie = 2 um Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3866. Zusendung unter Kreuzband basorgt Br Ferla; " gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandp-rtos von 40 Pig, anf das Vierteljahr. — Ns die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen n allen geschäftlichen Angelezenheiten wende man sich an den "sind ausschliesslich an den Herausgeber nach Meissen 3 (Sachsen) | v erlag: Fritz Rn Tele: 6.m.b.H,, Stmiteart. Fernsorecher 5133. Geldsend ungen, Bestell- ‚ zu richten. Telegramm-Adresse: Sehaufuss, Öberspaar-Meissen. | Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge Fernsprecher: Meissen 642, ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. ee | ‚Freitag, den | 1. April 1910. 2%. Jahrg: sang An die Leser der Entomologischen Rundschau! ER hr ER E.. ee Mit heutiger Nummer habe ich die Schriftleitung der .‚Entomologischen Rundschau“ über- nommen. Durch meine Arbeit „Illustrierte Genus-Tahellen der Käfer Deutschlands‘ bin ich den Lesern dieser Zeitschrift nicht unbekannt. Leider wurde die Fortsetzung meiner Arbeit, die, wie ' die, zahlreichen Anerkennungsschreiben zeigen, überall Anklang gefunden hat, ohne mein Ver- ulden längere Zeit unterbrochen, wird nun aber, da die ganze Arheit fertig vorliegt, ohne terbrechung“ erscheinen können. Es wird mein Bestreben sein, die von meinem Vorgänger, ‚Herr ‚Camillo Schaufuss, so vortrefflich redigierte Zeitschrift in dessem Sinne weiterzuführen ; und ı weiter auszubauen. Stete Literaturberichte sollen den Leser weiterhin über die Fortschritte in ı der 'entomologischen Forschung unterrichten. Zahlreiche erfahrene Mitarbeiter haben mir ihre % nterstistzung bereitwilligst zugesagt, und ich richte an alle Freunde und Leser der „Entamolog. schau“ die Bitte um fleissige Mitarbeit durch Zusendung von Manuskripten. Mitteilungen von nschaftlichen Beobachtungen ete. — jede kleine Mitteilung, die dem Beobachter vielleicht besonderen Publikation nicht wert erscheint, ist hier willkommen. Alle diese Manuskripte und Mitteilungen bitte von jetzt ab zu richten ar Paul Kuhnt, Apotheker Friedenau-Berlin, Handiery-Strasse 14. a Eh Neue Literatur. >| gefunden hatte. Während mehrerer Tage sah ich um den- | 3 \ selben Baum verschiedene Ceria und Ody werus fliegen, die | £ en Mitteilungen der Schweizerise hen Entomolog. " letzteren immer in der Mehrzahl, und unter ihmen Bi ‚ser der ellschaft (Bulletin "Vol. 11. Heft 10. 1909 pag. 395) be- erassiseornis noch parietum und eallosus, deren Aussehen tet JBourgeois übereinen selhstbeobachteten Fall | ungefähr gleich war: . defensiver Mimiery. Er schreibt darüber folgendes: |. Ob diese hier in Frage kom: mende une ry entweder "Nor einigen Jahren habe ich in meinem Garten in St. | durch dieselben Gewohnheiten und das Leben an demselben je-aux-mines eine’analoge Beobachtung gemacht, wie sie | Orte zu stande kam, oder cb diese E) Aehnlie :hkeit der J .Marshall im Verein mit E dw.B.Poulton | Ceria-Arten von grossem Vorteil für die Odynerus-Arten ist r ns. 'Soe. ent. London 1902, pag. 534) veröffentlichte. und so durch langsame Auslese eine gleiche Färbune und war in den letzten Tagen des Tal 1905. Männliche | Gestalt entstand, diese Frage gu: ich unentschieden lassen. conopsoides kamen den Saft, welcher an dem Stamme - Ich will hier noch bemerken, dass die Cerie-Arten indischen Kastanienbaumes (Aeseubus hippocastanum) | welche ich beobachtet habe, nicht zu dem Kastani eubanm: erlief, 'aufzulecken. Ich hatte schon einige dieser | kamen, um dort Eier zu legen, denn alle diese Exemplare, ‚Dipteren gefangen und nun glaubte ich sehon ein |- die ich sefaneen hatte, waren männlich, auch ben en k gefunden zu haben, als ich mich plötzlich in den | sich die Odynafen nicht der Cerie, chen fühlte. "Dadurch interessiert, untersuchte diese Wespen ihre Nester nur mit un onstatierte, ‚dass ich. ‚diesesmal | versehen. Ceria und 08 ynerus besucht täuscht war, indem ieh nicht Kastanienbaum, um den Saft zu lecken, "und ihı sermein Hi hen Od er? sames er ist eine Meinung nach nur dezeh ein BUT k ER EEE Be a g FE R en A A Te a MER- I ka FEN Verteidigungsinteresse, oder durch ein Schutzsuchen von Seiten der Ceria zu erklären. 1906 und 1907 und auch noch im Juli 1908 dieselben Tiere gleichfalis in Gesellschaft um denselben Baum habe fliegen sehen. In den Annales de la Soc. Entom. de France Vol. LXXVII1. 1909 III. pag. 271 publiziert Dr. Ed.Bugnion eine interessante Arbeit über die schwarze Termite Ceylons, Eutermes monoceros Koen, über deren Lebensweise er folgen- des berichtet: 1. Ein eigenartiser Instinkt veranlasst diese kleinen Wesen, an gewissen Tagen, zu gewissen Stunden, längere Expeditionen zu unternehmen, bei welchen man sie in langer Reihe unveränderlich denselben Weg verfolgen sieht. 2. Die Tatsache, dass diese Individuen (Arbeiter und Soldaten), obgleich sie vollkommen blind, ebenso wie die weissen Teermiten, sind, ihre Expeditionen bei Tage unter- nehmen, ist sehr überraschend. Sie machen ihre Züge durch dichte bewachsene Stellen, inmitten vieler Feinde und Hindernisse. Der Eutermes würde sich scheinbar besser befinden, wenn er ein wenig sehen könnte und hätte diese Lebensweise am Tage nach unseren menschlichen Begriffen Sehorgane hervorrufen müssen, Auch ist die schwarze Farbe für diese Art charakteristisch. Aber was sind wir den Ge- heimnissen der Natur gegenüber? Was wissen wir? Man muss glauben, dass jede anatomische Disposition und jeder spezifische Charakter ein Recht zu existieren hat. Das Fehlen der Augen ist leicht durch die Lupe oder das Mikros- kop zu sehen, auch verrät es sich schon durch die Lebens- weise dieser. Insekten. Leet man z. B. einen Soldaten auf ein Stück Papier und neckt man ihn dann mittels einer Pinzette, so wird er durch seinen Instinkt veranlasst, sich zu verteidigen, auch sieht man, dass er den Kopf zurückzieht und eine ätzende Flüssigkeit ausspritzt. Aber er sucht aufs Geradewohl und reagiert nur, wenn er berührt wird. Man muss annehmen, dass der Geruchsinn des Eutermes sehr fein ist. Eine Pinzette in Benzin getaucht und einige Centimeter von ihm entfernt gehalten, veranlasst ihn schon sich zurück- ziehen. In frappanter Weise zeigt sich die Blindheit der schwarzen Termite, wenn man sie in langer Kette längs eines Baumes, einer Mauer oder eines Weges sich fortbe- wegen sieht; sie gehen in der Tat nicht in gerader Linie den kürzesten Weg, sondern sie beschreiben eine Schlangenlinie, jede Reihe (bestehend aus mehreren Individuen) folgt genau der Spur des Anführers und wiederholt alle seine Bewegungen. Eine’derartige Fortbewegung, ganz verschieden von der der Ameisen, beweist schon, dass die schwarzen Termiten durch- aus durch den Geruch gelenkt werden. Die schwarze Spur, die sie auf ihrem Gang hinterlassen, hat höchstwahrschein- lich einen Art-Geruch, welcher sie leitet. Nach weiteren interessanten Beobachtungen beschreibt Dr. Bugnion das Nest, und gibt eine genaue anatomische Beschreibung des Arbeiters, des Soldaten und der Königin, illustriert durch schöne Zeichnungen. in demselben Hefte der Annales de la Soc. Entom. de France publiziert Chr. Ferbon (Notes detachees sur Yinstinet des Hyme&nopteres melliföres etc.) interessante Be- obachtungen. Auf Seite 405 schreibt er über den Geruch der Prosopis Fabr., die bekanntlich zwischen den Fingern gedrückt einen penetranten Geruch verbreitet, der in den ‚Basses-Alpes dem Geruch der Verbenen -oder Pelargonien ähnelt, selten aber wanzenartig ist: Woher kommt diese Eigentümlichkeit 2 Stammt dieser Geruch von den Pflanzen her, die die Bienen besuchen, oder ist es eine Flüssigkeit, die mit der Ernährung zusammen hängt? Er sonderte zur Beantwortung dieser Frage die eben ausgeschlüpften Bienen mit dem Neste in einen Glasbehälter ab und konstatierte nun, dass die Bienen, die noch keine Blüten besucht hatten, denselben Geruch verbreiteten, als die in der Freiheit ge- fangenen. Es handelt sich also um ein Secret der Prosopis. Seite 411 schreibt er: Wenn man auch die Gewohnheiten der Bienen, besonders den Nestbau, zur Charaktersierung der Arten benützen kann, so ist doch eine Eigentümlichkeit noch wenig beachtet worden, nämlich die Art des Material, aus dem die Weibchen die Verschläge anfertigen, die die Zelien des Nestes trennen und. die Pfropfen, welche die Oeffnung verschliessen. Das Material ist bei jeder Art ver- schieden. So baut z. B. Osmia lanosa Perez ihre Zellen aus einem Teig, den sie durch Zerkauen von Blättern oder Blüten der Scabiosen bereitet, die Zellen bekleidet sie mit den Blumenblättern des Mohn, oder wenn dieser fehlt, mit solchen anderer Blumen. Im Gegensatz verwenden andere Osmia-Arten Kalkstaub mit Speichelsaft vermischt als Bau- material. Verwunderlich ist der Gebrauch von Harz bei gewissen Anihidium, Megachilen ete. Seite 420 berichtet er, dass er wiederholt in Bonifacio (Corsika) beobachtete, dass Flöhe das Blut von Dipteren saugten. Fliegen. die von Stichen der Mordwespenarten, Oxybelus Ich füge noch hinzu, dass ich oder Bempex se- weis zu liefern, dass es sschum Lepidopteren han- lähmt waren, wurden, wenn er siein einer offenen Schachtel liegen liess, oft von den in dieser'Gegend so zahllosen Flöhen besucht, die an den gelähmten Fliegen saugten. 0 In den Mitteilungen des naturhistor. Landesmuseums für Kärnten 1909, No. 6 (pag. 167) publizierttFranzPehr, Wolfsberg, eine Arbeit über -,‚Eucarabus Ullrichi‘‘ Germ.. Er meint, dass Ullrichi in Kärnten deshalb längere Zeit un- bekannt blieb, weil er hauptsächlich im östlichen Unter- kärnten vorkommt, wo von Entomologen bisher — mit’ Ausnahme der Koralpe — wenig gesammelt wurde und dass er in einer Jahreszeit gefunden wird, in der sich fremde Sammler daselbst noch nicht einzustellen pflegen. Pehr fand ihn zu Hunderten bei Wolfsberg und auch noch bei St. Leonhard im oberen Lavanttale u. s: w. Nur einige wenige Stücke: erhielt er aus Oberkärnten. Er meint , dass Ullrichi kein autochthones Tier der österreichischen Alpen- länder. sondern ein Einwanderer aus dem Norden oder Osten ist. Es ist auffallend, dass die Ullrichi und cancellatus einer und derselben Gegend skulpturell eine gewisse Ueber- einstimmung zeigen. Wo Ullrichi-Formen mit stark aus- geprägter Skulptur der Flügeldecken wohnen, gibt es gewiss auch kräftig skulpierte cancellatus-Formen und ebenso finden sich neben schwach gerippten Ullrichi auch schwach gerippte cancellatus. Ebenso lässt sich auf die Färbung eine gewisse lokale Uebereinstimmung zwischen beiden Arten nachweisen. Wo dunkle, glanzlose Ullricht wohnen, zeigen auch die ceqncellatus eine mätte Farbe. el In der Yersammlung der SektionderLepidopterco- logie der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, hielt stud. phil. Zerny einen interessanten Vortrag über parasitisch lebende Lepidopteren, worüber in den Verhandlungen dieser Gesellschaft 1910, Heft 1, pag..8 berichtet wird. Schon im Jahre 1848 schrieb der in Hong- kong ansässige Engländer J. C. Bowring an die „Ent. Soc.of London‘‘, er habe dort auf dem chinesischen Laternen- träger Pyrops candelarta, ein merkwürdiges, schildlausartiges Insekt gefunden, über dessen Zugehörigkeit er sich jedoch nicht klar war. Es gelang ihm später aus diesem (es waren nämlich Larven) die Imagines zu ziehen und so den Nach- Ber delte. Jedoch beschrieb erst im Jahre 1876 Westwood Imago, Puppe und Larve dieses Tieres, als Epipyrops ano- mala. Von der gebildeten besonderen Familie Epipyropidae sind jetzt 11 Arten in 4 Gattungen bekannt. Die Eier dieser interessanten Tiere werden an- abgestorbene Pflanzenteile abgelegt. Nach kurzer Zeit schlüpfen die Räupchen aus und kriechen auf den Rücken von Zikaden, dort setzen sie sich fest und lassen sich bis zu ihrer Verpuppung von diesen herumschleppen. In der Mehrzahl ist eine Zikade nur von einer Larve besetzt, doch finden sich nicht selten zwei oder drei auf einem Wirtstiere, von denen aber nur eine ihre volle Reife erlangt. Man nimmt an, dass sie echte Parasiten sind, d.h. dass sie sich von den Geweben ihrer Wirtstiere ernähren, ° nämlich von den süssen Säften, die alle in Betracht kom- menden Zikaden ausscheiden. Wenn die Larve erwachsen ist, verlässt sie das Wirtstier, um an einem Blatt oder Gras- halm ihren Cocon zu spinnen, indem sie zur Puppe wird, Die Tiere sind besonders in Australien häufig und scheint Australien das Verbreitungszentrum zu sein, da es von 11 Arten 7 besitzt; eine Tatsache, die für ein ziemlich hohes Alter der Gruppe spricht. Sonst ist die Familie noch über die Tropen und Subtropen verbreitet. Ausser diesen gibtes noch eine parasitisch auf dem in Süd- und Central-Amerika lebenden zweizehigen Faultier sich aufhaltende Lepidop- teren-Gattung, deren Art zuerst von Spuler im Jahre 1906 als Bradypodicola Hahneli beschrieben wurde. Wie be- kannt, befinden sich an’ den Haaren der Faultiere kleine grüne Algen angesiedelt, welche dem sonst braunen und grauen Pelz eine grünliche Färbung verleihen. Es liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass diese die Nahrung der Bra- dypodieola bilden; dieser Ansicht ist auch Dr. Ohau der auf seinen langjährigen Reisen durch Südamerika öfter Gelegenheit hatte, diese Tiere zu beobachten. { BR » Ueber Blütenbiologische Beobachtungen an Dipteren 7 berichtet. Prof. Dr. Aug. Langhoffer in Zagreb (Kroatien) in der Zeitschrift für wissenschaftliche Insekten biologie 1910, Heft 1, pag. 14—17 und Heft 2, pag. 57-6 Seine Beobachtungen machte er im März und April vie Jahre in der Umgebung von Rijeka (Fiume). Er bring genaue Notizen und Daten über die Häufigkeit der Blü besuche von Bombylius an den Frühlingsblumen Prir Pulmonaria, Museari, Viola, Anemoneetc. In Heft2,p kommt Prof. Langhoffer zu folgenden Schl Bombylius diseolor ist ein sehr fleissiger Blütenb von Pulmonaria ojficinalis, er bevorzugt diese Blüt er dies tun kann. Er besucht die roten und die Blüten, bevorzugt oft und verweilt in den roten 1ä I weil er für diese mehr Zeit braucht, sondern wegen dem Teieh- lieheren Inhalt dieser Blüten an Nektar, wofür ausser der verhältnismässig bedeutenden Zeitverwendung namentlich ‚die unterbrochenen und fortgesetzten Besuche sprechen. - Mehrmals konnte er dieBeobachtung machen, wie der Bomby- - Rus mit tief eingeführtem Rüssel "saugt, dann den Rüssel “ teilweise 'zurückzieht, - oder Lecken, um dann den Rüssel wieder tiefer ih die Blüte zu senken und zu saugen. Regelmässig besucht der Bomby- - lius alle, oder doch die meisten Blüten der Staude, die roten und die blauen nach der Reihe und wenn er in einzelnen roten Blüten kurz verweilt, so dürfen diese von seinen Ge- nossen schon ausgesaugt sein. Der Bombylius fliegt direkt an die Blüten an, auch die halboffenen roten scheinen ihm keine Schw ieriekeiten zu bereiten, Gewöhnlich werden die Blüten geschickt nach einander besucht, ohne Wiederholung, manchmal geschieht auch dies, was ich ebenfalls mehrmals be- obachtet‘ habe. Dass Bombylius die Blüten nach der Reihe besucht, scheint mir dafür zu sprechen, däss er sich an die Blumengesellschaften & gewöhnt. Besuche an Primula habeich nur aus dem Jahre 1895, 1903 und 1908. Ich betrachte dies - mehralsAusnahmen,daesnur wenigenicht beständigeBesuche gab. Noch mehr gilt dies für Viola und Anemone, wie auch - Muscari. Bombylius liebt der heiteren, ruhigen, sonnigen Vormittag, da schwirrt er lustig von Blüte zu Blüte, der - Flug ist lebhaiter, die Besuche schneller, die Besucher zahl- reicher. Vor 10 Uhr Vormittag und Nachmitt ag, wie auch bei trübem, windigem Wetter sind die Besuche spärlicher. d BE Beschreibung neuer südamerikanischer im Zoologischen Museum zu Berlin auf- | bewahrter Diapriiden “ von Prof. Dr. J. J. Kieffer (Bitse Notoxopria n. g. ® ©. Antenne 11 gliedrig. Prothorax nach vorn horn- N: artig verlängert und über den Kopf hervorgezogen, wie in - der Käfergattung Notoxus. Die costalis überragt nicht das proximale Drittel des Flügels; die marginalis und die ' stigmatica bilden zusammen eine breite "schräge Ader, = welchernur zweimal so.lang. wie breit ist; mediana durch eine Spur angedeutet; basalis sehr schief, in das Ende der - stigmatica mündend; hinter der basalis ist die mediana gut E ausgebildet und schräg nach hinten verlaufend; alle i brigen Adern fehlen. Petiolus hinten plötzlich stark ringförmig erweitert. — Die von Ashmead unvollständig diagnostizierte Gattung Notoxoides unterscheidet “sich besonders durch die Antenne, welche beim 2 14 gliedrig ist und durch die, Eine, welche "verkürzt sind oder gänzlich fehlen. Notoxopria rufa n. sp. h). s 9. Ganz rotbraun; Antenne dunkler; Körper mit zerstreuten langen Haaren, welche auf dem Abdomen und f den Beinen dichter sind. Kopf länglich, glatt und glänzend, oben gesehen alimählich nach vorn verbreitert, am ' Vorderende abgestutzt und mit drei kurzen Stacheln, deren - mittlerer vor dem vorderen Punktauge, die zwei äusseren der Seite liegen; Kopf von der Seite gesehen länger als och; Stirn sehr flach, ‚Stirnlamelle mit einem kleinen tachel zwischen den Antennen; Auge länglich, so lang wie die Wange, mit einigen langen zerstreuten Haaren; Ocellen nahe am Vorderrande, fast eine gerade Linie bildend, Wange _ ohne Furche; Mund nicht vorstehend. Palpen kurz: Maxil- - larpalpus mit einem Glied hinter der Biegung. Antenne - diek; die Mitte des abdomens erreichend; 1. Glied proximal _ schwach verengt, distal etwas erweitert, wenig länger als die drei folgenden Glieder zusammen; 2. und 3. Glied gleich dick, kaum dünner als die folgenden, welche gleich dick sind; das. 2. umgekehrt keglig, kaum länger als dick; 3. fast alzenförmig,. wenigstens doppelt so lang wie das. 2.5 das " kaum länger als diek; 5.—7. nicht länger als diek:; -10. etwas quer; 11: länger, eirund; alle kurz feinhaarig. Thorax dorsal schimmernd und fein lederartig; Horn des - Prothorax so lang wie das 3. Antennenglied, aber doppelt dick, um ein Drittel länger als dick, walzenrund, schräg, e Mitte des Kopfes überragend, am Ende ausgerandet. ‚allmählich ‚verengt, ohne Furchen. Seutellum gewölbt, vorn mit einem Grübchen. - Metanotum kurz und quer. Viediansegment so lang wie das Scutellum, allmählich ab- fallend, seitlich stark zusammengedrückt, ohne Leiste und oh, ilz, am Hinterende schwach bogig ausgeschnitten em wenig deutlichen und sehr kurzen Zahn. ren u. lederartig und kahl; an eo, zu den vielleicht zum leichteren Schlucken . Mesonotum stark gewölbt, etwas länger als breit, nach vorn ©» verdickt; Metatarsus um die Hälfte länger als das 2 . dieses 3—4 mal so lang wie dick. Petiolus 4—5 mal so lang Tegulae reichend; Mesopleure etwas oberhalb der Mitte von einer tiefen Furche durchzogen; Flügel braun, fein behaart und bewimpert, das Abdomen um die Hälfte überragend. Coxa fein jederartig, Trochanter so lang wie dick, Femur und Tibia fast walzig, proximal kaum dünner; 1. und 5. el lang; 2. aM Glied an den Vorderbeinen ni icht länger als dick, an den mittleren wenig länger als dick, an den hinteren allmählich kürzer, das 3. noch ‚doppelt so lang wie dick. Petiolus länger als die Hintercoxa, aus zwei Teilen bestehend, vorderer Teil länger, seitlich stark zusammen- gedrückt, allmählich nach hinten verengt, um die Hälfte länger als breit, von der Seite esehen höher als lang; hinterer Teil des Petiolus ringlörmig, 2—-3mal so breit wie der vurdere fast so breit wie das folgende Tergit, von der Seite gesehen überragt dieser Ring ein wenig die dorsale Fläche des vorderen Teiles. ist aber nur halb so hoch wie dieser. Abdomen kürzer als der Thorax. eirund. von der Seite schwach zusammengedrückt; 2. Tergit sehr gross; 3: und 4. klein; 5. so lang wie das 3. und 4. zusammen: 2: Sternit fast so hoch wie das Tergit, im vorderen Drittel seicht eingedrückt. L. 3,3 mm. — Peru: Marcapata. Genus Spilomicrus Westw. Parapsidenfurchen durchlaufend 1.28. .Dio Mi ve ns us m.asp. Parapsidenfurchen nur in I: hinteren Hälfte vor- handen. 2. 9.,peruvianus.n.sp. I. Spilomicrus bolixi iensis N. Sp. d. Schwarz; Antenne braun; 2. Glied und Grund der drei folgenden, Coxae, Beine und ventrale Seite des Ab- domens rotbraun, dorsale Seite des Abdomens schwarz- braun. Kopf kuglig, Auge kahl, Palpen weisslich und ziemlich lang, Schläfe mit weissem Haarfilz, Antenne kurz feinhaarig; 1. Glied unbedornt, fast walzenrund, ‚wenig länger als das 3.; 2. kaum länger als dick: 3. 4-—-5 mal so lang wie’ dick; 4. dreimal, ohne Ausrandung; die folgenden allmählich verkürzt, 12. doppelt so lang wie dick, kürzer als das 13. — Laterale Abschnitte des Mesonotum etwas ein- gedrückt, Parapsidenfurchen durchlaufend; Sceutellum vorn mit einem queren Grübchen, am Hinterrande mit 2 Grübchen. Mediansegment mit einer Mittellängsleiste, die vorn als schwacher dreieckiger Kiel vorsteht. Propleure eingedrückt, Mesopleure mit einer durchlaufenden Längsfurche unter der Mitte, Flügel bräunlich, marginalis kaum länger als breit, stigmatica quer, kürzer als die marginalis; basalis, proxi- maler Teil der discoidalis und rücklaufende Ader durch Spuren angedeutet. Hintertibia in der distalen Hälfte all- mählich verdickt, aussen wie der Tarsus mit langen gereihten Haaren, Metatarsus doppelt so lang wie das 2. Glied, dieses doppelt so lang wie dick. Petiolus 3—4 mal so lang wie dick, mit 4 Längsleisten; Abdomen ellipsoidal, depress, am Vorder- rande schwach vorstehend. L. 3 mm. — Bolivia: Mapiri. 2. Spilomicrus peruvianus n. sp. &. Schwarz; Coxae, Trochanteren, Grund der Femora und der Tibien und die Vordertarsen rot... Schläfe, weniger auch das Prothorax filzig behaart. Scapus unbedor nt, so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen; 3. Glied fast viermal so lang wie dick; 4. fast dreimal so lang wie dick, in der proximalen Hälfte schwach ausgerandet; vorletztes noch doppelt so lang wie dick. Laterale Abschnitte des Meso- notum und die hintere Hälfte des mittleren eingedrückt; Parapsidenfurchen nur in der hinteren Hälfte vorhanden. Scutellum wenig gewölbt, die seitlichen Grübchen länglich, Hinterrand mit zwei kleinen Grübchen. en mit einem dreieckig vorstehenden Mittellängskiel. Flügel schwach gebräunt, costalis und subcostalis deutlich, margi-. nalis doppeit so lang wie breit, radialis schwach ausgebildet, dem Vorderrande parallel. länger als die basalis; rück- laufende schräg, gut entwickelt, kürzer als. die basalis; diese, wie auch der proximale Teil der discoidalis gut aus- gebildet, länger als ihr Abstand von.der marginalis, in der . Mitte winklig gebrochen. Hintertibia im distalen Drittel . Glied, Ak wie dick, mit 4 Längsleisten, wenig kürzer als das Abdomen. welches wie bei voriger Art gestaltet ist. L. 4 mm. — Peru: Pachitea- Fluss. Diukiole NEN Dee Gattung, welche ich meinem Freunde .und ehe- maligem Schüler, Herrn Otto Link aus Ludwigshafen widme, unterscheidet sich von Hoplcepria besonders durch den Petiolus, welcher. nicht von‘ ‚ Längsleisten durchzogen ist. ERESENN © Linkiola crassipes n. sp. 2. Sehwarz. Antenne rotbraun, Tegulae, Coxae und Kopf hinten über den Hals helmartig vorge- Antenne kurz Beine rot. gezogen, Schläfe mit weisslichem Haarfilz. BETA feinhaarig; 1. Glied länger als die drei folgenden zusammen, allmählich verdickt, am Ende mit zwei ‘Dornen; 3. Glied doppelt so lang wie dick; 4. dem 2. gleich, um die Hälfte länger als. dick; 8.—12. so lang wie dick; 13. kurz eirund. rothorax mit einem weissen, ring. Mesonotum quer, schwach gewölbt, Parapsidenfurchen nur im hinteren Drittel vorhanden. Scutellum ohne Längs- Jeiste, vorn mit, 2 Grübchen. Mediansegment mit einer Mittellängsleiste. Flügel bräunlich, mit dem Geäder und den '2 braunen Flecken wie bei Ho j lo pria.' Femora dicker als bei Hoplopria; Hintertibia im proximalen Drittel verengt, innen bewimpert, aussen mit langen gereihten Haaren, Metatarsus doppelt so lang wie das 2. Glied, dieses um die Hälfte länger als diek. Petiolus wenig länger als dick, walzenrund und kahl; Abdomen depress, Vorderrand des 2. Tergites ein wenig vorstehend. L. 4,5 mm. — Boli- via: Mapiri. Genus Hoplopria Ashm, 1. Scutellum mit einem Mittellängskiel oder einer Mittel- längsleiste . 22 —_ . ‚Seutellum ohne Mittellängsleiste noch 'Mittelängs- . kıel el LO: 2. Hinterkopf mit einem kleinen Dorn hinter den Ocellen 1. Dr spinosicepsNn. sp. — Hinterkopf ohne Dorn 3... Vorderes Drittel des so lang wie dick, Parapsidenfurchen durchlaufend, vorn breiber als, Hinten. we EN SER ol. — Abdomen ganz schwarz. _., GER 4.- Kopf glänzend, Hinterkopf helmar tig verlängert 2a HL Uro sen dt asvar: ealeatan. var. = Kopf matt, Hinterkopf ohne Helm SHE: rufosignata var. peruvianan. var. 5... Petiolus beim 2 höchstens 2 amal so. lang wie dick, beim d, nicht 4mal so lang wie dick .. 6. — Petiolus beim 2 4—5mal so lang wie dick, beim & {5 bis male. ERURS "Parapsidenfurchen fehlend und durch 2 stumpfe, durchlaufende Längskiele ersetzt, die drei Abschnitte des Mesonotum eingedrückt, Mediansegment mit einem kleinen, schwach bogig gekrümmten. Zahn; Flügel mit 3 braunen Flecken 4. H. bicarinata Kieff. — Parapsidenfurchen in. der hinteren Hälfte vorhanden, [or) - mittlerer Abschnitt des Mesonotum wenigstens vorn ı nicht, eingedrückt .... RE OLE IT RS EEE ve Mediansegment mit einem kleinen, bogigen Zahn, | Flügel mit 3 grossen Flecken. 5. H.rufipesn.sp. — Medlanseoment mit einem dreieckig vorstehenden Mittellängskiel, Flügel braun,-obne Flecken GEL De xierns helleren Flecken Loc. mes tahaenosp. — ... Flügel bräunlich, mit 3 dunkleren Flecken ER AO 9. Ante nne rot, ausgenommen die 6 Endglieder 8. H.tripartitan. sp. Antenne schwarz 9. eo umsb rar aen.sp. Hinterkopf mit einem spitzen Wärzchen hinter den an. sp. 8. Flügel braun, mit 2 ‚Ocellen; Thorax und Abdomen zum Teil rot 10. 4ER SB rev 1. Co L Rs, sp. — Hinterkopf ohne Wärzchen; Thorax und Abdomen ganz schwarz... . ende 1%, Parapsidenfurchen durchlaufend oder fast, durch- ee RR RERRETE — : Pär apsidenfurchen wenigstens in der vorderen Hälfte fehlend.n.. EN OR 12. Median segment mit. einem kräftigen seitlich zusam- mengedrückten dreieckigen Zahn, Flügel braun mit 2 helleren Hlecken aa) ereurr EXNES1. SP: — Mediansegment mit einer Mittellängsleiste .‘. .. 18. 13. Flügel ungefleckt, braun; 12. Antennenglied des & nicht doppelt so lang wie diek 2: E; pfoximan. sp. — . Flügel braun, mit '2—-3 helleren. Flecken: 12. Anten- nenglied des & wenigstens doppelt so lang wie dick 14. 14. Laterale Abschnitte des , Mesonotum N, Flügel mit 2 helleren Flecken 13. H..imer mis var. in te rnı,p tan war. — . Laterale Abschnitte des Mesonotum nicht eingedrückt; Flügel mit 3 helleren Flecken ö 1A, EL, Ashmeadin. sp. 15. Beine schwarz, ausgenommen oftmals die Tibien und Tarsen der Vorderbeine; 'Mediansegment mit einem kurzen, bogigen Zahn; Flügel mit 2 braunen Flecken h 15. H. bimaculatann. sn. — . Beine rot; eckigen Längskiel oder mit einer Längsleiste , 16% 16. "Plügel 'bräunlich, | = Flügel braun, ungefleckt mitten schwärzlichen Haar- ‚ Gesicht mit einem, Abdomens - rot, Petiolus 6— mal | wie das 1. . dreimal so lang wie dick ist. ..das.5 | schrieben, und in. besonderen Kapiteln über einige | Raupen \ Professor di Medizin a Direktor des Botanischen ' Gartens. Liebe für die Naturwissenschaften und erwarb sich, dami ' den Ehrennamen des Pontifex maximus der Naturge- x ' Naturalienkabinet und starb- 1605 arm und blind ir Hospitale. Mediansegment mit einem schari drei- mit 2 hängenden. Flecken are Mediansegment mit "einem scharf. dreieckigen, zahn- SR artigen Längskiel; Flügel mit 3 braunen Flecken 16.:H. kamınatacne Sp “ gu Mediansegment mit einer vorn. schwach en Mittellängsleiste; Flügel mit 2 braunen Flecken 17, H.2vmariıcornıs:m sp 18. Das 12. Antennenglied desd 2mal so lang wie dick; Mediansegment mit einem scharf qdreieckigen zahn- artigen Mittellängskiel 18. H. dentata Kieftf. — . Das 12. Antennenglied desg um die Hälfte länger als diek;. Mediansegment mit einer vorn schwach trapez- förmig vorstehenden. Mittellängsleiste | SER microecera N. Sp. 1. Hoplopria spinosiceps n. Sp. . 2. Von. .H. bicearinata nur durch ren Merk- male zu unterscheiden: Hinterkopf hinter den Ocellen, am Grunde des Helmes, mit einem aufrechten Dörnchen; den Clypeus nicht erreichenden Wärz- chen. Antenne dic ker, 4.—13. Glied fast‘ gleichdick. Von den 3 braunen Flecken der Flügel ist der 3. nicht mit dem 2. zusammenhängend, sondern um seine ganze Länge von demselben getrennt. Petiolus 2%amal so lang wie dick. | L. 6,5 mm. — Peru: Pachitea-Fluss. 9 2. Hoplopria rufosignata Kieff. var, galeata n. var a d. Von der Type zu unterscheiden wie folgt! Antenne schwarz, 2. Glied oitmals rotbraun; Hinterbeine schwarz, ausgenommen die Coxae und die Trochanteren. WVorderes ' Drittel des Abdomens unterseits hellrot, oberseits dunkelrot, am Vorderrande schwarz. Das 3. Antennenglied so lang und 2. zusammen; 4. länger als das 5., welches Parapsidenfurchen vorn ver- Re Petiolus 6--7mal so lang wie dick, wenigstens so lang wie das Abdomen, :L..5 mm. — Peru: ‚Pachitea-Fluss und Marcapata. 3. Hoplopria rufosignata Kieff. var. peruviana n. var. 3. Von voriger Varietät zu unterscheiden wie folgt: Die mittleren Femora und die Hinterbeine mit Ausnahme der Coxae und der Trochanteren schwarz. Kopf matt, hinten ohne Helm. Das 3. Antennenglied ist deutlich länger als das 1, und 2. zusammen, 4. um die Hälfte länger ‚als 5. — Petiolus kaum kürzer als das eo, D.5 mm, — Peru: Marcapata. 4. Hoplopria bicarinata Kieft. var, ; &2. Das 13. Antennenglied ist beim 9 rotbraun hin I kürzer als das 12., der Petiolus 2 %mal so lang wie dick. Beim & ist das 3. "Antennenglied in der proximalen Hälfte ausgeschnitten und der Petiolus fast viermal so lang wie dick. Alles übrige wie bei der Type. — Peru: Pachitea-Fluss und Marcapata; Bolivia: Mapiri; Brasilien:' Para. (Fortsetzung folgt.) Geschichtliches von der deutschen Schmetierlingskunde. ä Yon H. Gauckler, N I N Pine der Ersten von denen, we elehe über Insekten und Schmetterlinge ‚sprachen, war Ulysses Aldrovandi, 1552 in Bologna geboren, war er. daselbst Durch seinen Eifer erweckte er ın Italien die schichte. Er verwandte sein ganzes Vermögen auf sein ; 3 £ Erst nach seinem erschien seine in lateini ch eh I ee Der Verfaser hat N a der Falter auch .die Unterseite ber Das dritte Kapitel handelt. von a der Ban von my. ori, halten a ad Ablilanden (66) von CET Raupen. Die Schmetterlingspuppe” wird nur oberfläch- h behandelt. an besonderes Kapitel et der Autor -der „Fich- ‚ Thaumetopoea pityocampa, welche in Italien a dort wachsenden Fichtenart lebt. Aldrovandı L erwähnt auch bereits hier die giftigen Haare der ge- nannten OR supenart. ; "Bin anderes der bedeutenderen Werke j jener Zeit ıst , e von dem Holländer Maler Johann Goedart im Jahre 662 herausgegebene Naturgeschichte, welehe — ein sel- tenes Vorkommnis — nach ‚einander in: lateinischer, holländischer, englischer und französischer Sprache % (bis 1 700) erschienen ist. Goedart ist 1668 in Middelburg "gestorben. u „Seetio I, oder die erste Einteilung ist von achter- „ley Arten der Papilionen, so des Tages fliegen, und an „den aufgerichteten Flügeln zu erkennen Sind.” - „Seetio IT. Von Papilionen so die Flügel platt „liegen lassen, wenn sie sitzen, und zwar solche, die aus ‚Raupen werden, die man Spannen- Messer „nennen "kann, weil sieim Kriechen eine Figur Ele "man mit der Spanne misset, und den Daumen zum Finger oder kleinen Finger thut, neunerley ‚Ar en, aber von drey letzteren nur die Raupen und Fliegen so daraus gekrochen sind. ng „Seetio II. Von Papilionen die mehr bey der acht fliegen und ıhre Flügel abwärts hangen lassen, a sie den Leib deeken wie die Vögel thun.” "Diese letzte ist die grösste Sektion des Werkes. )es weiteren ıst zu erwähnen das Werk des Hol- ers Johannes Swammerdam, Doet. Medie., welches re 1669 in holländischer Sprache erschien und viel gelesen wurde. Das Werk wurde im Jahre 1685 zu Ut- französischer men Beranzaegeben: DywBann- ER Be % We a a 2 all Bere aus den ee hervor, über dien von ihm. und anderen Forschern b eh ebenen und gesammelten Arten; danach hat Aldro- N. andus 110 Arten beschrieben, Moutet 86, Hufnagel‘ | a ), Goedart 85 “und Frisch selbst: 160. Diese Anzahl B Ar n befand sich auch tatsächlich i in ı den Sammlungen 5 der angeli \utoren. 31 g bleibt an dem Werke von Frisch, dass er ge Anzahl von Tagfaltern (5) beschrieben alter das grösste. Kontingent ‚stellen. Taupe z einem no ne len Kuüpfertafeln eben- a erwähnt er 6, darunter = sogen. Zug- ei, der sind. Celerio hat gefunden ve in we abge ildet hat, während die Dämmerungs-. und | ® Die nn der falls leidlich gut abgebildet, die Beschreibung ziemlich korrekt. Den Spannern, insbesondere deren Raupen, schenkt Frisch grosse Beachtung, wenngleich die Beschreibungen der Schmetterlinge selbst oft viel an Schärfe und Deut- lichkeit zu wünschen übrig lassen Interessant ist es, dass in diesem alten Werke bereits ein Sackträger: Fumea intermediella, beschrieben und abgebildet ist. Die Spinner sind leidlich gründlich be- handelt, insonderheit widmet der Verfasser den Schäd- lingen unter denselben viel Aufmerksamkeit. Ocueria dispar, Bombix neustria, Porthesia chry- sorrhoea und Leucoma salieis, wie auch Lasiocampa pini sind als solche gekennzeichnet und deren Lebensweise eingehend besprochen. Von Arctiiden beschreibt Frisch 4 Arten: Aretia caja, villiea, hebe und Spilosoma lubri- eipeda; alle 4 sind samt Raupen und Puppen auch abge- bildet. Etwas befremdend wirken die Benennungen der Schmetterlinge. Dieselben sind durchweg deutsch und meist umständliche Beschreibungen der Raupe, nicht aber des Falters, wie überhaupt in dem ganzen ‚Werke stets von dem Larvenstadium der beschriebenen Insekten ausgegangen ist, und erst später die Beschreibung des Imaco's erfolgt. Ich gebe nachstehend einige ser Benennungen, welche bei einiger Kenntnis der Tiere oft schon kaum Zweifel aufkommen lassen über die spezielle Art. „Von der gelb-dornigen blaulichen Raupe”; „von „der Till- Raupe und ihrem Schwalbenschwänzigen „Zweilalter””; „von der gelb-zottigen ı Kastanienraupe „und ihrem Papilion’’; ‚‚die Ocean: -Raupe’; von der „grünen Weinblatt-Raupe und dem rosenfarbigen „bapilion, so daraus wird.” „Ven: der Wolfs-Milch-Raupe und ihrem Zwei- „falter.” „Von der Ringel-Raupe Gestalt und Farbe.’ Miero- Lepidoptera beschreibt und. bildet der Ver- fasser deren 18 ab, darunter auch die bekannten Schäd- ‚ linge: Tinea pellionella, Hyponomenta cagnagellus, Tor- fix virıdana. Es ist immerhin diese ‚Teutsche Schmetterlings- ' kunde”, welche sich auf die 13 Teile des umfangreichen Werkes über die Deutschen Insekten verteilt; eine recht verdienstvolle Arbeit und macht H. Frisch alle Ehre; dieselbe bildete eine gute Grundlage für den weiteren Aus- bau dieser sehönen "Abteilung der Entomologie. Ueber den Ursprung des Wortes Schmetterling’; wie auch über die von Frisch meist gebrauchte Bezeich- nung ‚„Zweifalter”, lässt sich der Verfasser folgender- massen aus: i ‚Sonsten hab ich wegen der unterschiedenen „Namen, womit ich die Art der Insekten, so aus den „Raupen werden, hier und da andeute, noch dieses „melden wollen: Dass ich unter den vielen Namen, die „sie haben (deren einige ihnen die albernen Kinder von „Milch, Moleken und Butter geben) nur diejenige be- „halten, die noch einigen ‚Grund. der Benennung an- „deuten, obgleich sie sonst nicht zulänglich sind. Als on ist der Name Sommervogel, den man ihnen gibt, „dieweil sie mit den warmen Tagen anfangen herum zu „fliegen, und also wie die Schwalben den Sommer, oder „vielmehr Frühling andeuten. Aber ich werde diesen „Namen behalten absonderlich von solchen, welche „sich am meisten mit der. warmen Zeit einfinden, und aan den Leuten, die etwan als dann aus den Häusern „und Städten anfangen zu gehen, am häufigsten ge- sehen werden. „Der Uebersetzer des Blankart‘ sehen Schauplatzes "der Raupen bedient sich des Wortes ‚„Schmetterling”, „welches i in. seinem N von allen Bommer- Vögeln alt: „gebräuchlich ist; aber im hochteutschen, da man „schmeissen für schmeiten oder schmeten schreibt, als „wovon Schmetterling herkommt, ıst es noch nicht „aufgenommen. Da hat man eben in dieser Bedeutung „das Wort Geschmeiss, wırd aber von mehr Insecten „als von Schmetterlingen gebraucht. „indessen kann doch dieser Name denjenigen „Sommer-Vögeln bleiben, welche mit ihren Eyern und „daraus krıechenden Raupen die Pflantzen, sonder- „lich Bäume und Kohl beschmeissen, und vor andern ° „also ein Geschmeiss sind. Solche schlimme Bedeu- „tung hat auch das Wort Ungeziefer, mit dem man die „Insecten aus Verachtung nionnet; in dem man damit „etwas beschreibt, das man wegwerfen, ausrotten „und nicht nähren soll, im Gegensatz anderer nütz- „licher Tiere die man nährt und aufziehet. Ungeziefer „heisst soviel als Ungezüchte, das man nicht zur Zucht „behält, wie man ın der Vieh-Zucht redet, für welches „Wort Zucht man ehmals gesagt, Gezüchte, davon noch „übrig Schlangen- und Otter-Gezüchte; das ch und £ „ist offt mit einander verwechselt worden als in G e srüsechte ur -Gerüfftte. m achter für „affter. Weil aber einige von solchen Tieren sind, „als Bienen und Seiden-Würmer die man nicht Unge- „ziefer nennen kann, weil man sie nicht austilget, son- „dern zur Zucht hält, so hab ich indessen den Namen nsecle behalten, his ein anderer in den Gang kommt „der bequemer ist. „Aber wenn ich es vor einigen aberglaubischen „Sprach- Künstlern sagen darf, damit dieses lateinische „Wort in den Gang komme. Welches so viel Mühe „nicht kosten wird, als man ein neues teutsches Wort „einführen wollte. Dann es versteht es schon eine „grosse Parthey, die auch nur lateinische oder fran- „zösische und italienische Wörter. gelernet, und man „kann damit das gantze Geschlecht dieser Kreaturen „ausdrücken. Den Namen ‚Zweifaälter”’ hab ich am „meisten behalten; Nieht weil ich meine er komme von „den zweifältigen Flügeln her, welche alle diese Raupen- ‚„‚vögel haben; sondern weil ich dafür halte, er sey aus „dem lateinischen Wort ‚Papilio”' entstanden, welches „nach und nach so verkrüppelt worden. Das alte „beutsche ‚Pfeifholter”’, so man für Papilio noch in den „alten Büchern findet, führt auf die Veränderung; das „p in.pf oder ff; wie man sagt Pfahl für palus; Pfaff für „pape, Pfund für pondo. Das a wurde in e verändert, „die Holländer haben daher pepel für papilo, woraus „die Teutschen ei gemacht. Aus der Endung el ist olt „geworden. Dieses Pfeiffolt oder Pfeiffolter haben die „Holländer nach ihrer Art wieder verändert und sagen „vyfwouter, einige hochteutsche haben noch weiter „geändert und endlich ‚‚Zweifalter” behalten ; entweder „wegen einer albernen derivation die sie ersonnen von „zwei und Falter, oder aus einem eingebildeten Wollaut. „Diesem nach hat das Wort papıilio bey mir das alte „wecht des Vorzuges erhalten, oder zum wenigsten „gleichen Rang mit Zweifalter, nur dass ich ihm die „tranzösische Endung gelassen, papilion, als welche im „teutschen nicht so an et und zum deeliniren „durch die Casus und Numeros bequemer ist. „Den Namen Eule habe ich den Nacht-Papilionen „gelassen, die würcklich am Kopf, auch meistens mit „der Farbe, den Eulen gleichen; die andern heisse ich „Nachtvögel, die keine solche Gleichheit haben, und „doch nur des Nachts fliegen. Die Kleinen Bo die „des Nachts um das Licht fliegen, behalten den Namen „Licht-Fliegen billig davon. „Oder wenn sie eine Gleichheit mit den ‚Fliegen „haben, die aus den Motten; in den Kleidern und Pelz- 42 'lich da aufhalten, ‚Dr. Krüper nach seinem Fläschchen und liess nach Wa ek Werden, an: ich sie in die Klasse der Motten- „Fliegen. Im Anschlusse an dieses Werk eines Deutschen will ich noch die verdienstvolle Arbeit des Herrn Albın, Eleaza, eines Eingländers erwähnen, der ebenfalls in seinem im Jahre 1720 zu London herausgegebenen Werke: A natural Hystory of englisch Insects, illustradet with a Hundred Copper plates, curionsly engraven from the Live, and exactly coloured by the Author Eleazar Albin, painter — viele Raupen und Schmetterlinge abgebildet und Auch teilweise beschrieben hat. Bei dem Entomelogen Dr. Th. Krüper in Amarusion, Von A. ‚Schrader. % Es war am 19. September, als ich mich des Morgens um 6 Uhr in die Eisenbahn setzte, um von Athen aus nach Amarusion bei Kephissai zu fahren, um dort Herrn Dr. Krüper zu besuchen, der.sich als diesjährigen Sommer- aufenthalt dies Dorf gewählt hatte. Um 7 Uhr kam ich ın Amarusion an, wo mich auf der Station Herr Dr. Krüper erwartete. Den Tag vorher hatte ich ihm geschrieben gehabt, dass ich gern mit ihm eine entomologische Jagd mitmachen möchte. Er führte mich ın sein Haus, wo uns seine Gattin empfing. Obgleich es noch früh war, spürte man doch, dass es einen heissen Tag geben würde. | Dr. Krüper machte sich nun schnell Br, steckte seine Fläschchen in die Rocktaschen, nahm Schirm, Stock und Fangnetz in die Hand, setzte seinen breiten Strohhut auf und so machten wir uns auf den der m Insektenwelt zu schaden. Frisch und rüstig schritt der nun een achtzig- h jährige Dr. Krüper voran. Wir kamen durch Olivenhaine, und dann durch Weinberge, auch erbliekten wır zahl- reiche Kartoifelfelder, denn die Griechen haben nun den Nutzen der Kartoffel verstanden und bauen sie, seit einigen Jahren, fleissig an. “Hornissen umsummten die reifen Trauben und ver- loren sich manchmal bis zu unserem Gesichte. An einer kleinen Kirche machten wır Halt; vor derselben stand eine uralte knorrige Eiche. Stück& von Säulen und Marmorsteinen lagen umher, Zeichen einer vergangenen Herrlichkeit. Hier stand im Altertum irgend em Heilig- tum. Heute breitet die Eiche trotzig ihre Zweige über die orthodoxe Kapelle. Kleine Eicheln lagen auf dem Boden und Dr. Krüper bückte sich und suchte in denselben nach Balaminos, | fand ‚aber nichts. Wir gingen weiter und gelangten nach einer halben Stunde an einen Pinienbaum (Alepo-Kiefer). Wie ein Riesenschirm war er anzuschauen. Seine Aeste breiteten sich gleichmässig nach allen Seiten aus. Wir setzten uns auf Holzblöcke nieder, von denen mehrere kreisförmig IR im Schatten des Baumes angebracht waren. Es war schon sehr warm, wir assen einige Trauben, die uns eın Bauer gegeben hatte, als wir an seinem . Weinberge vorüber- gingen; sie schmeekten erfrischend. Nun sollte die Jagd beginnen. Dr. Krüper öffnete seinen Schirm, hielt ihn mit dem Griff nach oben und klopfte mit einem Stock an die Zweige, so dass all die Insekten, die sich gewöhn- in den Schirm fielen. Sofort griff : einige hineinspazieren. Unermüdlich klopfend und suc machte der jugendliche Greis die ganze Runde des Baun Von dort begaben wir uns nach einem nahen Pin wäldchen, wo die Strahlen der attischen Sonne un eibliokten. wir sn grossen Dir N 2 Un nieder, köpfte ıhn, um nach Beute zu suchen, _ doch seine Mühe war vergeblich gewesen. Weiterhin kamen wir aus. dem Wäldehen auf ein Feld, wo wilder Heliotrop wuchs. Dr. Krüper bemerkte I: Lycaena Trochilos, der auch in Kleinasien vorkommt. ° Diese Dinger sind schwer zu fangen, denn sie fliegen so dieht am Boden hin, und können mit dem Fangnetz ‚ leicht beschädigt werden. Ueber eine halbe Stunde jagte Dr. - Krüper hin und her, bis er 14 Stück erbeutet hatte. Auch einige Bombilium fing er noch, deren Flug ich bewun- derte. Eigentümlich schön war das Schweben über ihrem eigenen Schatten, bis sie sich endlich niederliessen. Wir machten uns auf den Heimweg, als wir das Haus erreichten, war es 10 Uhr. Volle 3 Stunden hatte unsere Jagd gedauert. Dr. Krüper spürte kaum Müdigkeit, und an ihm ist noch die geistige Frische und Kraft zu bewun- dern. Unter anderem erzählte er mir mit Bedauern, dass sein Sammler Chr. Leonis vor einigen Tagen das Z eitliche gesegnet hatte. Ri Er zeigte mir noch 3 Kästen, worin in schöner Ord- ” nung seine Frühlings- und Sommerbente aufgesteckt war. Manch schönes Stück war da zu sehen: z. B. der - Schmetterling Amalthea, der Käfer Bachycaos u. v. a. = Arten. Ich verliess diesen bescheidenen grossen Mann i Em dem Wunsche, dass er noch manches Jahr der Ento- mologie erhalten bleiben möge! u Einige Bemerkungen zu der Verordnung beireff. die Einfuhr von Baumwolle in Deutsch-Ostafrika. Von Alfred Karasek, Tanga, Deutsch-Ostafrika. x Am 4. August 1904 erschien die „Verordnung be- “ treffend die Einfuhr von Baumwolle im Deutsch-Ost- afrika‘. Da der Pflanzenschutz nur unvollkommen in Deutsch- Ostafrika entwickelt ist, so will ich auf einige Mängel ‚dieser neuen Verordnung aufmerksam machen. $ 1. Die Einfuhr aller aus Amerika stammenden FE mmollsust ı in Deutsch-Ostafrıka ist verboten. 4 Dieses zwar radikale Mittel ist hier nicht angebracht, denn wir wissen nicht, ob der Cotton-Boll il wie die Verordnung die Kapselschädlinge im allgemeinen bezeichnet, das ostafrikanische Klima verträgt, "and hier ebenso schädlich auftreten möchte wie in der Heimat. Nieht nur Amerika weist ganze Reihen gefährlicher Baumwollschädlinge. auf, auch Indien und Aegypten stehen in dieser Beziehung nicht nach, und mit selbem - Recht wäre die Einfuhr der ägyptischen und indischen Saat zu verbieten. Gleiches Recht für Alle. $ 2. Die Einfuhr aller sonstigen Baumwollsaat Heu nur in Tanga und nur auf Grund einer Erklärung des B. L. I. Amani stattfinden, dass die Baumwollsaat frei ist von Baumwollkapselkäfern (Bollweewil) und anderen gemeingefährlichen Baumwollschädlingen. - Was die Untersuchung durch das Biol. Landw. Insti- Amani betrifft, so ist diese mit den grössten Ge- ahren selbst verbunden. Die Probe aus der Sendung vird nach Amani gesendet (per Eisenbahn), um von der Station Mugussi auf Köpfen der Neger nach Amani zu andern. as izparasiten verbreitet zu werden. Und dass ein Be- amter des B. L. Institutes immer ah Tanga reist, wenn eine Baumwollsaat ankommt, das erhöht die Ausgaben der Kolonie in bedeutender Weise. es vorkommen, dass ein Pflanzenparasit übersehen wird. . Jedenfalls wäre ein Attest zu fordern, welcher vom ser. ‚oder jener an auftritt, :ım Amtsblatt Welche Gefahr besteht da speziell bei den ‚Selbst dem gewiegtesten Pin paholoeen kann schen Konsul jenes Bezirkes bestätigt, dass die gend, aus dem die Saat stammt, bisher unverseucht | ei, oder ‚dass i in jener Gegend a ea) |, $:3. Jeder Baumwollpflanzer ist verpflichtet, das Auftreten des Baumwollkapselkäfers (Bool-weewil), oder anderer gemeingefährlicher Baumwollschädlinge in seinen Pilanzungen, wie auch das Eintreten darauf hindeutender Anzeichen sofort nach Entdeckung dem B. L. I. Amanı anzuzeigen. Auch in Nord-Amerika, welches so muster- siltige Pflanzenschutz-Örganisation besitzt, ist jeder Pflanzer, Gärtner oder Baumschulbesitzer verpflichtet, Anzeige über die aufgetretenen Schädlinge zu machen; daneben aber wird jede Pflanzung durch staatliche Organe wenigstens einmal im Jahre untersucht. Die Verordnung spricht über Baumwollkapselkäfer, der Baumwollpflanzer kennt diesen Schädling gar nicht oder nur unvollkommen. Es wäre daher eine belehrende Broschüre, wo die bisher bekannten Baumwollschädlinge beschrieben und speziell „gut‘‘ abgebildet sind, anzu- geben und nach amerikanıschem Vorbild unentgeltlich an Pilanzer abzugeben. Diese Broschüre hätte auch An-i weisung zu den ersten Gregenmassregeln bei Auftreten eines Schädlings zu enthalten, denn es vergeht doch immer eine Zeit, bevor ein wiss., Institut die Artzuge- hörigkeit des Schädlings feststellt. Es ist nicht nur von wissensch. Interesse ‚wo‘ ein Schädling vorkommt, sondern es ist auch für den Pflanzer von besonderem Interesse zu wissen,. welche Schädlinge auf welcher Pflanzung vorkommen. Es wäre daher vom Kais. Gouvernement jedes Vierteljahr eine Liste der Pflanzungen und auf ihre sicher festgestellten Schädlinge des Kais. Gouv ernements auszugeben. Jedenfalls ist es vollkommen unrichtig, in einer wiss. Publikation zu sagen: Auf einer Plantage in West-Usam- bara kommt dieser oder jener (namentlich angeführt) Schädling vor. Das ist Schonung am unrechten Platz. Es sind nur sicher bestimmte Arten namentlich anzu- führen, denn solche Sätze wie zum Beispiel: Da jener Schädling mit dem auf Java vorkommenden x. y. über- einstimmt, so wollen wir ihn auch so nennen. .Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder heisst der Schädling so, oder heisst er eben so nicht, können die höchste Ver- wirrung in der Bezeichnung hervorrufen. $ 4. Baumwollpflanzungen, in denen das Auftreten des Baumwollkapselkäfers (Boli-weewil) nach Befinden auch anderer ähnlicher, gemeingefährlicher Insekten nachgewiesen ist, sind auf Anweisung der Polizeibehörde durch Feuer zu vernichten, die betreffenden Felder sind tief umzuarbeiten, alle Baumwollstauden in der näheren Umgebung des Feldes zu verbrennen. Ausserdem ist der weitere Baumwollbau auf dem befallenen Gebiet auf die Dauer von 2 Jahren nach stattgefundener Umarbeitung untersagt. Will man sicher gehen, dass das Verbrennen der Baumwollanlage bei konstatiertem Vorhandensein eines gemeingefährlichen Schädlinges stattfindet, so muss es in der Verordnung heissen statt: ‚sind auf Anweisung der Polizeibehörde‘‘ — sind unter Aufsicht der Polizei- behörde durch Feuer zu vernichten, denn es. besteht immer die Gefahr, dass der z. B. bei Wasser wohnende Ansiedler die Stauden einfach ins Wasser wirft ete. Wenn auch dasVerbrennen das sicherste Bekämpfungsmittel ist, so ist doch bei vielen Schädlingen andere Bekämpfungs- methode, sagen wir mit Chem. Mitteln, Bordeauxscher Brühe ete. unter staatlicher Kontrolle vorzunehmen. Jeder Pflanzer soll gesetzlich gezwungen sein, Imal jähr- ‚lieh über aufgetretene Schädlinge an seiner Baumwolle zur festgesetzten Zeit zu berichten, und berichtet er nicht, ‚so ist auf Kosten des Baumwollanlage-Eigentümers die Pflanzung durch ein staatliches Organ zu untersuchen, die Bekämpfung des Schädlings eventuell vorzunehmen. Beilage zur „Entomologischen Rundschau. 1910. Nr. 7. Für‘ die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der‘, Entomologischen Rundschau‘ die Verantwortung ab. Deutsche Entomologische Gesellschaft, Berlin. ‚Sitzung vom 31. Januar 1910. Herr Moser zeigt die beiden Peiosia-Arten cupreq Fab. und Fieberi Krtz. vor, für welch letztere wohl der ältere Name saenea Fieb. eintreten muss. In der Bestimmungstabelle der Cetoniden (Brünn (1898) stellt Reitter Fieber: als Varietät zu Polosia inceria Costa. Letztere ist aber nur eine Varietät von cuprea Fab. (Moser: Ann. Soc. ent. Belg. 1907 p. 320). In der Fauna germäania betrachtet Reitter jetzt Mieberi gleichfalls als Varietät von cuprea. Wir müssen jedoch Fiebri wegen des anders gebildeten Forceps als eine von euprea verschiedene Art ansehen. Bei der letzteren sind die Forcepsparameren am Ende innen lappenartig erweitert, bei Fieberi dagegen nicht. Während cuprea meistenteils ‚ weisse Kniemakel hat und nur bei südeurepäischen Rassen diese zuweilen fehlen, sind von Fieberi bisher noch keine Exemplare mit weissen Kniemakeln bekannt. Die Art zeichnet sich durch den starken Kupferglanz der Unterseite ohne vieletten Schimmer aus. Sie kommt in Russland und Oesterreich augenscheinlich häufig, in Deutschland nur ver- einzelt vor und scheint westlich von Deutschland zu fehlen. Sie wurde in der Umgegend von Berlin bei Potsdam und von Herrn Urtelin der Duberow gefunden. Das von letzte- rem Herrn gefundene Exemplar hat eine einfarbig grüne Oberseite, während dieselbe gewöhnlich sonst SrZlanDig, mehr oder weniger kupferig schimmerndist.. Von der Larve der bei uns vorkommenden cuprea var. metallica Hibst. ist bekannt, dass sie in Ameisennestern lebt, wogegen die Larven von .Fieberi bisher nur in Misterde und morschen Bäumen gefunden sind. Neuerdings wurde Fieberi von Bi Bolay rev (Moskau) aus Larven, die er In faulen Marke hohler Eichen fand, gezogen. Nach Hochhuth sollen die Cocons von Rieberi fester als die von cuprea sein und während sich ‚die Imägines letzterer Art meist auf Blüten finden, soll Fieber nach Fieber den ausfliessenden Saft der Bäume bevorzugen. ıEs wäre für Sammler in Gegenden, wo Freheri häuliger vorkommt, eine dankbare Aufgape, festzustellen, ob und welche. Unterschiede in der Entwicklung und Lebensweise beider Arten vorhanden sind. Herr Dr. Böttcher hält im Anschlusse an eine ‚Monographie von Portschinsky (1907) einen Vortrag über die Lebensweise und Entwicklung des Gastrophilus egquwi Clarke. Die Gasirophilus-Arten sind in Russland häufig, werden aber von. den Pferden nicht gefürchtet. Sie legen ihre Eier an die Fesseln oder andere Stellen der Pferde ab, wo diese leicht mit‘ dem Maule ankommen können. Wenn die Tiere sich scheuern,: nehmen sie mit dem Maule die Eier auf und diese gelangen in den Magen; dort ent- wickeln sich. die Larven, saugen sich an der Schleimhaut des Magens fest, und haben sie ihre volle Entwicklung erreicht, so gelangen sie durch den Darmkanal ins Freie. Dort an- gelangt, wühlen sie sich in der Erde ein und verpuppen sich. Weil nun aber die Pferde, im Gegensatze zu dem Rindvieh, sich nur selten mit den Zähnen scheuern oder sich lecken, ist die Möglichkeit, dass die Eier aut diesem Wege in den an gelangen sehr gering und erklärt nicht die Häufigkeit a Infektion. Einen Hinweis, wie diese stattfinden kann, eibt eine Beobachtung, die in Russland an Landleuten gemacht wurde. : Ein russischer Arzt beobachtete zu gewissen ‚Jahres- zeiten eine sehr häufig juckende Hautkrankheit, als deren Ursache sich unter die Haut weiterbohrende Lärven des Gastrophilus egui erwiesen. Man nimmt nun an, dass aus einigen der Eier bereits an Ort und. Stelle ihrer Ablage Larven ausschlüpften und sich hier einbohrten, dort ein heftiges Jucken verursachen und das’ Pferd so veranlässen, sich mit dem Maule zu scheuern oder zu lecken und sich dabei mit den an den Haaren festsitzenden noch unausge- Es werden also von ee schlüpiten Eiern zu infizieren. ganzen Brut einige geopfert, um der Brut eine grössere / sicht auf Fortkommen zu gewähren. Herr Dr. Grünbers erwähnt, Gastrophiius von den Pferden nicht gefürchtet werden, wohl aber andere Oestriden von den Hirschen, Rehen u. Ss. w., da sie bei diesen ihre Eier in die Nüsteru der Tiere einspritzen AUS- ebenso von den Rindern, deren Larven sich in das Zellgewebe. der ilnterhaut 'einbohren und eiternde Dasselbeulen in larven e dass auch bei uns ‚bereiten. | allgemeine Gesänge mit heiteren Zithervorträgen de rk der ee erzeugen, die dann von Dasselbeulen oft wie besät erscheint. Herr Liehtwardt erzählt, dass er aus en einmal nachweisen konnte, dass ein Pferd aus Ungarn stammte,dadie betreffendeArt derRliegen nur dort vorkommt. Herr Dr. Böttcher bemerkt, dass die Dasselfliege des Renntieres süssschmeckende Larven habe, die bei den Kindern der Lappländer als l,eckerbissen sehr geschätzt würden. Portschinsky erzähle in seinem Buche, dass auch deshalb die Vögel a Larven eifrig nachstellten. Sehr oft habe er beobachtet, dass sich Dohlen ‘auf dem: ı Rücken der Pferde authielten, um beim Stallen des Tieres’ 7 sofort Jagd.auf die Larven zu machen. Man unterscheidet 3 Arten der Infektion: 1) die Eier gelangen in den Darm, 2) Einbohren der Larven in die Haut, 3) Einspritzen der Bier in Nasen- oder Augenhöhle. Oestrus purpureus spritzt lebendige Larven oft Menschen in in ar Augen. Entomologische Gesellschaft zu Halle a. S. (E. v4 Karnevalistische Sitzung vom 21, Februar 1910. Herr Dr. Hauserschmied sprach über die lebewelt des Südviertels. Er hatte als Polikliniker Gelegen- heit, in die dunkelsten Winkel der Städt hineinzuleuchten und dort eine überraschend reiche Fauna von Spelaeo- und Lutobionten, etwa 80 meist zu den Aphanipteren und Hemip- teren, eehörige Arten zu entdecken. Als einfaches und zuver- 4 lässiges, daher allseitiger Nachachtung empfohlenes Ver- fahren zum Trans ‚port zarter Objekte, wie Pediculus capitis u. ä., erprobte er den Transport am eigenen Körper. Herr Nähde demonstrierte einen meuen entoparasitären Gerad- flügler, den Gewissenswurm (Forficula terebrans N.), ‘der ' im Pericard einer gleichfalls vom Vortragenden entdeckten Abart unserer gemeinen Unke, der Hallunke (Maleficus nefastus N.) nagt. Ferner sprach er über Bau und Lebens- weise der früher seltenen gemeinen Strassenschreeke (Lo- eusta automobilis -Brrr.) "oder Stinkschrecke (Schnaufo foetida Fit. Fft.), die sich neuerdings im Vereinsgebiet be- deutend ausgebreitet hat. Herr Sore enbaum legte Urinsekten aus der Steinkohlenzeit vor, darunter Ueber- sangsformen von den Libellen zu den Wanzen (Agriosoma hemipteroides) und zu den Sschmetterlinsen (A. pieroides und melitacensis), von denen besonders die letztere einen ausgesprochen vorsintilutlichen Eindruck machte. - Herr Auer zeigte als Resultat mehrerer tausend Experimente 4. kostbare. Schmetterlinssbastarde und zwar nicht nur Kreuzungen nahe verwandter Arten (z. B. Kleefalter hyale x europomene), sondern sogar einander ganz fremder Gattungen (z, B. Lycaenax Plusia!). Ausserdem teilte er mit, dass er einen neuen „netten Käler‘‘ (Amica botanica! Cajobs) entdeckt habe. Ebenfalls einen neuen Käfer legte Herr Manderbann in Gestalt eines Aptelsinenstechers vor; auch wird seine Auswahl selbstgezüchteter Schmetter- iineskreuzungen den Fachgelehrten arges Kopfzerbrechen” Herr Haut sprach überein von ihm erfundenes Ködermittel für Schillerfalter, das als Parfum eine grosse Zukunft haben dürfte! Herr Stöppei zeiete eine u schätzbare Abnormität, einen Laufkäfer ohne Unterleib, dafür aber mit 2 Rücken. Ferner eine beredte Illustration zu dem oft zitierten: „Viel Dinge gibt es zwischen Himm und Erde, von denen Eure Schulweisheit nichts träum: Das von’ihm beim Nachtfang auf der Passendorfer Wies erbeutete und einstweilen Asriomorpha lepidoptero-car boidea benannte Insekt vereinigt nämlich unverkennb die Charaktere einer Wasserjungfer, eines Schmette und eines Käfers! An den wissenschaftlichen schloss h diesmal noch ein ausgedehnter g gemütlicher Teil, Nachder 36 schon ein „Kalauopterologische Zeitung‘‘ die angeregte Bi Stimmung erzeugt hatte, wechselten geschickt. a Schatze unserer ewig jungen Kommerslieder aus Bandermann, Spöttel und Daehne sinnigen' „speechs““ des Herın Kleine. Den Vogel aber Herr Haupt mit seinen a la Sven Scholandı Laute gesungenen Schelmenliedern und Schauerballa Jedenfalls bewies der Verlauf. des Abends, dass si E. G. trotz ihrer ernsten wissenschaftlichen Ar be | für fröhlieben Humor zu erhalten weißs - Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart, — Druck .der Schel £) schen | 7 (Fortsetzung des Entomologisehen Wochenblattes) mit Anzeigenbeiläge: „Insektenbörse" und Beilage: „Entomologisches Vereinshlait”. Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenan-Berlin. 2 ie Entomologische ‚Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen.E Bestellungen zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag ‚gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pfg. auf das Vierteljahr. \ ie Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen | In allen geschäftlicheu Angelegenheiten wende man sich an den 5 Verlag: Tritz Lehmanns Verlag, ®. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5133. d ER sschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Bestell- Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 1#, zu richten. ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. Freitag, den 18. April 1910. 27. Jahrgang. Bitte um Miekbeis Alle Freunde der Ealenföiie sind meist unermüdliche Sammier, die sich ihrer Liebhaberei im Masse ergeben. Von den ersten Frühlingstagen anfangend bis zum frostigen Winter, wo Schnee und P Lieblinge deckt, sind sie mit Forschen und Pre en Leider geht aber eine Unzahl von fentlichen, auch hält mancher eine kleine Beobachtung nicht el der Publikation für wert. Wir richten . .desha an alle Freunde unserer ‚Zeitschrift die Bitte, solche Kleinigkeiten der Redaktion per Postkarte stets Br SÄHF ; mitz len, um dieselben dann möglichst bald, nach den einzelnen Zweigen der Wissenschaft geordnet, mit jed smaliger Namensnennung des gütigen Einsenders zu veröffentlichen. A, RL 8 . Um in alle Leser zur a mer SUFHIEREN: Merle wir eine a RE „Aniragen au genen Enfomologen ein Dienst erwiesen, sichere Auskünfte aus anderen Gerede als die ihrige, z. B. \ /orkommen, Häufigkeit, Lebensweise u. s. w. bestimmter Insektenarten zu erhalten. Auch wird es gewiss ane cher Sammler dankbar empfinden, einen Hinweis zu erhalten, auf was er bei seinen Exkursionen achten damit eine wissenschaftliche Frage lösen zu helfen. Die Redaktion. ein Versehen der Druckerei war Per 2 alte Konfdruck Ma Ballet, a im Sep- 02 chrift entsprechend der neuen Sao ZU ändern tember 1909 in Oberaudorf. Er durchforschte die alpine ' Fauna seiner Gegend und besass eine schöne Sammlung. Carl Wahnes starb am 8. März 1910 ım 76. Lebensjahre in Halle a. S. Der eifrige Tropensammler 5 war erst im September aus Neu-Guinea zurückgekehrt aus der en Weit. und litt schon auf der Heimreise an einem Blasenge- ‚Als gestorben sind leider Zu verzeichnen: schwür, dem er nun nach schwerem Leiden erlegen ist. , Major a. D. Wilhelm Harneld in Wilmers- | Seine grosse Ausbeute steht noch unausgepackt in Naum- dort ei Berlin im 69. Lebensjahre gestorben. Schon von | burg a. 8. Jugend an ein eifriger Schmetterlingssammler, benutzte | Edward T. Connold, honorary Secretary sämtliche freie Stunden, sich dem Schmetterlings- | of the Hastings and St. Leönards Nat. Hisi. Society, be- i und der Zucht. zu widmen. Als er vor zehn J ahren kannt durch seine Arbeiten über britische Pflanzengallen, \bschied genommen hatte, war es ihm vergönnt, | starb Ende Januar. ds. Js.. | ner Diebhaberei zu widmen. Die Jungfern- Prof. K. S. Bramson, Staatsrat, russischer ist von ihm, wohl y wie von Seen. A Lepidopterologe, starb vor kurzem in Elisabethgrad | (Russland). Er publizierte u. a.: „Die schädlichen In- o sekten und Mittel zu ihrer Bekämpiung”, eine Arbeit, „die m 8. Be 1902 mit 5 kolorierten Kupfertafeln . erschien. ir George Willis» RKırkaldy, hervorragen- „der Hemipterologe am Departement of Agrieulture and ı Forestry in Honolulu (Hawaii), starb am 2. Februar in N San Franzisko ım 87. Lebensjahre. Er ist der Verfasser des ‚Catalogue of the Hemiptera’”, von dem der erste en Sı: ; Band vor einigen Monaten erschien. in A. Karasek starb vor einigen Monaten Kumbulu, Deutseh-Ostafrika. Dr. Erich Philippi, .Assıstent am Zool. Institut der Berliner Universität, der auf einer Studien- reise ım März 1908 beı Lunz von einem Felsen abstürzte und sich dabei schwere Verletzungen zuzog, ist Ende März ds. Js. an den Folgen dieses Unfalls nunmehr ge- storben. Prör. Dr. -Rriedriech Ehilıp pa, .Diektor des Nationalmuseums ın Santıago (Chile) und Professor der Zoologie an der dortigen Universität, ist am 16. Jan. gestorben. Durch ein körperliches 'Gebrechen von Jugend auf verhindert, sich als Sammler und Forscher im Freien zu betätigen, wandte er sich umso eifriger literarischen Studien ‘zu und publizierte ausser einer Reihe von Beschreibungen chilenischer Tiere, besonders Insekten, einen Katalog der chilenischen Käfer. Mitten in den Arbeiten zu einer neuen Ausgabe dieses Katalogs raffte ınn der Tod dahin. Am 6. Februar starb in Bognor in England einer unserer bedeutendsten Hymenopterologen Edward Baunders, F.R.'S., einer der Herausgeber des Ento- mological Monthly Magazine, im Alter von nahezu 62 Jahren. Er war am 22. März 1848 in East Hill, Wands- worth geboren. Sein bestes Eymenopterologisches Werk ist „Ihe Hymenoptera Aculeata of the British Islands’’, London 1896. Sein zweites bedeutsames Werk ist „‚He- miptera Heteroptera ofthe British Islands’, London 1892. Prof. Jaeques Loeb, bisher.an. der. Uni- versität von Kalifornien in Berkeley, wurde zum Leiter der neuerrichteten Abteilung für experimentelle Biologie am Rockefeller Institute in Chicago ernannt. Um das Studium der schädlichen Insekten in Afrika zu fördern, wurde in London ein Afrıcan Entomological Research Committee gebildet, als dessen wissenschaft- licher Sekretär Mr. Guy A. K. Marshall erwählt wurde. 'J. Hewitt wurde zum Direktor des ansyan]- Museums in Pretoria ernannt. Die k. k. Photographische Gesellschaft ın Wien hat der Firma- R. Voigtländers-Verlag in Leipzig für die hervorragende Förderung der Anwendung. der Photographie für zoologische Zwecke am 10. Februar 1910 ein Diplom gewidmet. Es ist dies eine neue Aus- zeichnung. der von jener Firma herausgegebenen „Lebens- bilder aus der Tierwelt’, für die sie bereits auf der Photo graphischen Ausstellung in Dresden 1909 eine höchst ehrende Anerkennung erhalten hat. Dr. P. Calvert ist von seiner Sammelreise nach starica zurückgekehrt. L. Bedel, der erst kürzlich zum zweiten Vor- sitzenden der Soc. Entomol. de France gewählt war, hat sein Amt niedergelegt, zu seinem Nachfolger wurde der frühere Vorsitzende der französischen Zoologischen Gesellschaft Dr. Charles Janet gewählt. Prof. H. Winkl Breslau beabsichtigen eine biologische Studienreise nach Deutsch-Ostafrika von Mitte Juli bis Mitte Oktober 1910 zu machen. Co In Toulon wurde eine Societe d‘Historie Naturelle gegründet, zu deren Vorsitzenden die beiden Ento- mologen Madon und R.M. de Boissy erwählt wurden. er und .Brof- K.Zimmern mal, in der proximalen Hälfte stark ausgeschnitten und dann Beschreibung neuer eidlanerikaı U im Zoologischen Museum zu Berlin auf- bewahrter Diapriiden ‘von Prof. Dr. J. J, Kıeiter OBitsch), 1. Fortsetzung: u 5. Hoplopria rufipes n. sp. van 98. Schwarz; 2. Antennenglied des & eltmals rot- braun; Antenne des 9 dunkelrot, die 8 Enndglieder dunkel- braun; Tegulae braun; Coxae und ‘Beine rot.» Kopf glatt und glänzend, wie gewöhnlich in dieser Gattung, bei einem & matt; Helm -deutlich. Scapus des '& kaum so lang wie das 3. Glied,dieses viermal so lang wie dick, 4. "dreimal so lang wie dick, im proximalen Drittel. ausgerandet, 12. noch doppelt so lang wie dick. Scapus des 2 länger als die drei folgenden Glieder zusammen; 3. Glied mehr als dreimal so ang wie dick, 4. wenigstens zweimal, 5.und 6. fast zweimal, 7 und & &. nicht länger als dick, 9.—12, etwas quer; ein allmählich verdickt. Laterale Abschnitte des Mesonotum und hintere Hälfte des mittleren stark eingedrückt; Parapsidenfurchen nur in der hinteren Hälfte vorhanden. Scutellum gekielt, Seitenränder stark gerandet, Grübchen eirund. ı Median- segment mit einem kleinen bogigen Zahn. Flügel mit den drei Flecken wie bei carinata, der dritte vom zweiten weit abstehend. Petiolus des d dreimal so lang wie dick, Mittellängs!urche mit einer Längsleiste im vorderen Drittel; Petiolus des 2 2%%mal so lang wie dick, Lärgsfurche ohne Leiste... L. 4,5—5 mm. N Da Peru: Pachitea- Fluss (6 Exemplare). 6. Hoplopria. exeisa n. sp. g. Schwarz; Tegulae, Coxae-und Beine rot. Kopf glatt und glänzend, Helm deutlich ausgebildet. Scapus so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen, die beiden Dörnchen deutlich; 3. Glied fast viermal so lang wie dick, 4. fast drei- zahnartig vorstehend; 12. fast doppelt so lang wie dick. Laterale Abschnitte des Mesonotum eingedrückt, Parap- sidenfurchen nur in der hinteren Hälfte vorhanden. Grüb- “chen eirund, durch eine Leiste getrennt, welche bis zum Hinterrande des. Scutellum reicht. Mediansegment ‚mit einer Mittellängsleiste. Flügel braun; basalis, proximaler Teil der discoidalis und . recurrens durch dunkelbraune Striche angedeutet. Petiolus 215mal so lang wie dick. L. 4 mm. Peru: Pachitea-Fluss. ne ’. Hoplopria longistila n. ‚Coxae und Beine rot. SP. h N ‚ &. Schwarz; Helm deutlich. Das 3. Antennenglied länger als das 1. und 2. zusammen, 4 um die Hälfte länger als das 4., dieses ohne Ausrandung, d viermal so lang wie dick, 12. noch 2 mal so lang wie dick. Laterale Abschnitte des Mesonotum und hintere Hälfte des mittleren eingedrückt; Parapsidenfurchen durchlaufend, vorn breiter. Scheibe des Scutellum gekielt, Hinterrand nicht gekerbt. Mediansegment mit einem kleinen bogigen Stachel. Flügel braun, mit zwei helleren Flecken, deren erster länglich, am Vorderrand hinter der m marginalis liegt, der zweite fast kreisrund, nahe an. der Flügelspitze. Peti- olus 6mal so lang, wie dick, wenigstens so lang wie das Ab, domen. L. 5 mm. — Peru: Pachitea-Fluss. ‚r2 AR 3. Hoplopria tripartita n. sp. 4 &2.' Schwarz; Antenne ausgenommen die 6 End glieder, Coxae und Beine rot. Das ° Antennenglied des $ dem 4. gleich, dreimal'so lang wie ne 5. und.6. fast zwei- mal, 7. und 8. schw: ach verdickt, kaum länger als dick, 8. nicht länger als dick, 9.—12. a quer, 13. eirund' und klein, die Keule 5- oder 6gliedrig, wenig abgesetzt. Scapus des R kürzer als das 3. Glied, dieses fast um die Hälfte länger als das 4., welches last in der proximalen Hälfte deutliel aber schwach. ausgerandet und 3%,mal so lang wie dick ist 12. doppelt so lang wie dick. Hinter and des Seutellum. mi 2 kleinen Grübchen. Flügel bräunlich, mit den 3 gewöhn. lichen, zusammenfliessenden Flecken. Petiolus in beid \ Geschlechtern 4—5mal so lang wie dick. L.5 mm. SON ! wie H.longistila.— Bolivia: Mapiri. ; 9. Hoplopria columbiana.n. sp. En d. . Schwarz; Coxae und Beine. rot, Hinterfe: schwarzbraun. Helm deutlich. Scapus etwas kürz & das 3. Glied, dieses um ein Drittel länger als das 4., we ‚hei im proximalen Drittel schwach ausgerandet und fa tv rma so lang wie dick ist; 12. noch zweimal. Laterale Abs nitt des Mesonotum kaum depress; Parapsidenfurchen laufend. Scutellum mit einer sehr schwachen M leiste, Hinterrand mit den 2. gewöhnlichen _ Mediansegment nit einem bogigen Dorn. ee öhnliehen Flecken, der 37 vom 2. getrennt "und w eniger "deutlich. Petiolus 5—_6mal so lang wie dick. L. 5 mm. fi R _ Kolumbien: Sanjil (4 Exemplare). STE Be e - 3 RR EA “ 10. Hoplopria brevicornis n. sp. EN Schwarz; Coxae, Beine, Unterseite und. hinteres T = Fe des Abdomens rot, Mesonotum dunkelbraun. Kopf - matt, hinter den Ocellen mit einem spitzen Wärzchen, Helm - wenig ausgebildet. Scapus so lang wie das 3. Glied, die 2 Dornen deutlich; 4. Glied etwas kürzer als das 3., dreimal y so lang wie dick, in der proximalen Häfte schwach ausge- “schnitten; 6. kaum doppelt so lang wie dick, 12. nicht um die ‘Hälfte länger als dick, kürzer als das 13., Flagellum \ ziemlich dick. Haarfilz der Schläfe und des Prothorax w eiss, _Parapsidenfurchen nur in der hinteren Hälfte vorhanden, mitt- Re: ‚lerer :Abschnitt des Mesonotum gewölbt, von einem tiefen, - durchlaufenden Mittelläng eseindruck durchzogen, laterale Ab- 3 BONDIDIE schwach eingedrückt, Mesonotum daher wie von 2 stumpfen Längskielen durchzogen. Vordere Grübchen „des, 'Seutellum eirund, durch eine "Leiste getrennt; Scheibe des Scutellum ohne Leiste. Mediansegment mit einem en bogigen Zahn. Flügel dunkelbraun, vor dem - Distalende mit einem fast olashellen, queren Fleck. Peti- olus fast dreimal so lang wie dick, seine dorsale Furche in - der vorderen Hälfte von einer Leiste durchzogen. L. 4 mm. — Peru: Pachitea-Fluss. nt ehe . 11. Hoplopria percurrens n. sp. Per NSchwarz; : Coxae-ıund'- Beine rot, Hinterfemur “ sehwarzbraun. Helm deutlich. Scapus länger als die drei ‚folgenden Glieder; 3. Glied dem 4. gleich, wenig mehr als ‚doppelt. so lang wie dick; 5. zweima!'so lang wie dick; 6. dem 2. gleich; 7. und 8. kaum länger als dick, 9.—12. etwas quer, 8. kurz eirund. Laterale Äbschnitte des Mesonotum und hinterer Teil des mittleren depress: Parapsidenfurchen durchlaufend. Vordere Grübchen des Scutellum eirund, Scheibe ohne Längsleiste. Mediansegment mit einem N ‚kräftigen, seitlich zusammengedrückten dreieckigen Zahn. Flügel braun, mit - zwei helleren, zusammentliessenden | Flecken, der erste hinter der marsinalis, der'2. der Flügel- pitze mehr genähert. Petiolus dreimal so lang wie dick, _ Mittellängsfurche mit einer Leiste in der vorderen Hälfte. 4, 8 mm. — Peru: Pachitea-Fluss. 2 \ 12. Hoplopria proxima n. sp. 8. Schwarz; 2. Antennenglied, Tegulae, Coxae und Boene rot, ‚Flagellum ‚braun. Helm deutlic h. Scapus kaum inner. a das Ar, "w elches inal so ehe: wie diek und in oximalen Hälfte schwach ausgerandet ist; 10. zweimal ns wie dick. Laterale Abschnitte des Mesonotum Vordere Grüb- Median- s:heller. one 3— Amals so Mens wie De L. IR 5 mm. 3olivia: Mapiri. 3. Hoplopria inermis Kieff. var. interrupta n. var. &. Schwarz; 2. Antennenglied- meist rotbraun: Teg- oxae und ‚Beine rot. Helm deutlich. Das 3. Anten- nglied so lang wie das 1., fünfmal so lang wie dick; 4. ohne utliche. Ausrandung, viermal ‘so lang wie dick;.12. noch mal, Laterale Abschnitte des Mesonotum' eingedrückt, es ‚fast durchlaufend., Seuteilum ohne ‚ hinten inShnch abfallenden F lügel in mit 2-helleren Flecken längs des rderrandes, der eine hinter der marginalis, h ‚der Flügelspitze und mit dem 1. zusammenhängend; In und rücklaufende. Ader durch dunkle Striche ange- Petiolus dreimal so lang wie dick. -L. 4,5 mm. — en Mapiri; Peru: Pachitea-Fluss (5 Stück). . ‘ 14. Hoplopria Ashmeadi N. Sp. .& 2. ‚ Schwarz; :Tegulae, Coxae und Beine sowie tenne des 2 mit "Ausnahme der 7.oder &- ‚Endglieder und ‚Helm en Das:3: Antennenglied ısrandung, kaum dreimal so lang wie { ee eine 3fo genden Glieder un ‚4. kürzer als das 3, drei- o lang vie dick, 3. —6. allmählich verkürzt, 6. noch pelt so lang wie dick; 7. kaum länger als dick; ‚die 6 k hlich‘ ‚yerdickte, Keule, deren Rlügel mit den 3 der andere ‚viermal so lang wie dick; 'Scapus des Q etwas länger als. ruck; Dt tief & ‚ohne Längs I sordere. Grübchen eirund. Mediansegment mit einer Mittellängs- leiste. Flügel braun, mit den zwei gewöhnlichen zusammen- hängenden Flecken, der distale, a Fleck . fehlt. dreimal so lang wie dick. L. 4,5 mm. — Bolivia: (2 2,5 8); bei einem 3 waren.die Parapsidenfurchen nur im hinteren Drittel vorhanden. 15. Hoplopria, bimaculata n. sp. ‚Schwarz; Tibien und Tarsen der 2. Vorderbeine rotbraun beim 9, Beine und Coxae rot beim 3. -Von H. bicarinata zu unterscheiden wie folgt: Das 3. Antennen- glied ist 215, mal so lang wie dick beim 2; beim & ist das 3. fünfmal so lang wie dick, das 4. im proximalen Drittel ausge- randet, viermal so lang wie dick; 12. fast dreimal. Laterale Abschnitte des Mesonotum eingedrückt; Parapsidenfurchen beim 2 im hinteren Drittel. beim & in der hinteren Hälfte vorhanden. Scutellum ohne Längsleiste, vordere Grübchen eirund, beim An den Flügeln fehlt der aistale Fleck. Petiolus doppelt so lang wie dick. L. 2: 6--6,5 mm, $ 5 mm. — Bolivia: Mapiri; Peru: Pachitea-Fluss (33 und 5 2). Var. inchoata n. var. 83. Beine ganz schwarzbraun. Q um ihre halbe Breite von einander getrennt. Petiolus Mapiri. Päarapsidenfurchen nur durch je ein Grübchen am Hinter- laterale Abschnitte des LU. 6,5.mm. — Peru: rande des Mesonotum angedeutet; Mesonotum vorn seicht eingedrückt. Pachitea-Fluss. 16. Hoplopria laminata n. sp. 5. Schwarz; Coxae und Beine rot. Das 3. Antennen- -glied wenig mehr als doppelt so lang wie dick, kaum länger als das 4.; 6. noch fast doppelt so lang wie. dick; 8. nicht länger als dick; 9.—12. etwas quer; 13. eirund, dünner und nicht länger als das 12.; Flagellum allmählich verdickt, ohne abgesetzte Keule. Laterale Abschnitte des.Mesonotum eingedrückt; Parapsidenfurchen, nur im hinteren Drittel vorhanden. Scutellum ohne Längsleiste, Grübchen eirund, um ihre halbe Breite getrennt. Mediansegment mit einem scharf dreieckigen, zahnartigen Mittellängskiel. Flügel mit den drei gewöhnlichen - zusammenhängenden braunen Flecken wie bei HU. bicarinmata. Petiolus 2%\mal so lang wie dick. L. 6 mm. — Bolivia: Mapiri. 17. Hoplopria varücornis n. sp. 9. Schwarz; Tegulae, Coxae und Beine rot; Anten- nenglieder 2—5 und das 13. rotbraun. Helm. deutlich. Scapus länger als das 3. Glied, dieses 2%mal so lang, wie dick; 4. um die Hälfte länger als dick; 6. nicht länger als dick; 7.—12. quer; 13. eirund, nicht länger als das 2%; Keule nicht abgesetzt. Laterale Abschnitte des Mesonotum stark eingedrückt; Parapsidenfurchen nur in der hinteren Hälfte vorhanden. Scutellum ohne Längsleiste, vordere Grübchen eirund, um ihre halbe Breite getrennt. Median- segment mit einer vorn etwas vorstehenden Mittellängsleiste. Fiügel bräunlich, mit 2 grossen, fast dreieckigen und zu- sammenhängenden dunklen Flecken, der eine unter. der marginalis, der andere näher der Flügelspitze; die stig- matica ist fast in der Richtung der subcostalis. Petiolus 2%,mal so.lang wie dick. L. 4,5 mm. —- Brasilien: Para. ! 18. Hoplopria dentata Kieft. Var. fossulata n. var. 92. Schwarz; Coxae und Beine rot. Helm fehlend. Antenne mit einer Sgliedrigen Keule; Glied kaum doppelt so lang wie dick, wenig länger als das 4.5; 6.—8. kuglig, 9.—12. quer, 13. eirund, länger als das 12. — Laterale Abschnitte des Mesonotum vorn schwach eingedrückt,; Parapsidenfurchen nur hinten durch je ein Grübchen angedeutet. Scutellum ohne Längsleiste, Grüb- chem eirund, nicht, wie gewöhnlich, durch eine Leiste, aber um ihre halbe Breite getrennt. Mediansegment mit einem ‘ scharf _dreieckigen, zahnartigen Mittellängskiel. Flügel braun, ungelleckt. Petiolus doppelt so lang wie dick. L. 4 mm. — Peru. Var. triangularis n. var. d. Schwarz; Anteine braunschwarz; Tegulae, Coxae und Beine rot. Helm wenig deutlich. Das 1. Antennenglied länger als das 3., dieses viermal so lang wie dick; 4. in der proximalen Hälfte schwach‘ ausgeschnitten, dreimal so lang wie dick; 12. fast zweimal. Parapsidenfurchen nur hinten vorhanden; laterale Ab- schnitte des Mesonotum und. hinterer "Teil des mittleren eingedrückt. Flügel bräunlich.. Mediansegment mit einem dreieckigen Läng eskiel wie bei var. fossulata. Petiolus . kaum dreimal so lang wie dick. L. 3 mm. — Bolivia: Mapiri. " Var.majorn. var. '& Wietriangularis, aber die drei Endglieder der Antenne rotbraun oder Antenne ‚ganz schwarz; 3. Glied so lang wie das 1., fünfmal so lang wie diek; 4. fast viermal, in der proximalen Zee schwach ausgeschnitten, 12. mehr als zweimal. Petiolus 3% —4mal so. lang wie dick. 'L. 4,5 mm. > Bei: Pachitea-Fluss; "Bolivia; Mapiri.. 2 EEE DEREN Kr PETER RS EZ a Me EFT 23 er E EL ANTET BEI PENS Eh = r er cn Var..trapezoidalis n. var. &.. Wie var. major, aber das 3. Antennenglied ist kürzer als das 1., viermal so lang wie dick; 4. kaum dreimal, in der proximalen Hälfte stark ausgeschnitten, dann zahnartig vorstehend. Median- segment mit einem trapeziörmigen Mittellängskiel, welcher höher als lang ist. L. 4 mm. — Bolivia: Mapiri. V ar.deorsalisn. var. g. Wievar.triangularis, aber. das 4. Antennenglied ist in den zwei. proximalen Drittein schwach ausgeschnitten; die drei Abschnitte des Mesonotum sind eingedrückt, das Mesonotum daher wie von 2 stumpfen Längskielen durchzogen. Petiolus 3—Amal so lang wie dick. L. 3,5 mm. — Peru: Pachitea-Fluss. Var. antennalis n. var. 'S. Wie var. triangu- laris, aber die Tegulae, Coxae und Beine sind dunkelrot; 3. Antennenglied in den zwei proximalen Dritteln schwach ‚ausgeschnitten, kaum dreimal so lang wie ..dick. Flügel braun. Petiolus 2%mal so lang wie dick. L. 4,5 mm. — Peru: Marcapata. . 19. Hoplopria microcera.n. &.. Schwarz; Tegulae, Coxae und Beine rot. Helm —fehlend. Scapus etwas gebogen, deutlich kürzer als das '3. Glied, dieses viermal so lang wie dick; 4. ohne Ausschnitt, kaum dünner in der proximalen Hälfte, dreimal so lang wie dick; 6. kaum zweimal; 12. nur L%%mal. Parapsidenfurchen nur in der hinteren Hälite vorhanden; laterale Abschnitte vorn eingedrückt. Scutellum ohne, Längsleiste, Grübchen eirund. ‚Mediansegmente mit einer Mittellängsleiste, welche vorn schwach trapezförmig vorsteht. Flügel braun, unge- sn. fleckt; marginalis kaum doppelt so lang wie breit, stig- | matica schief. Petiolus 3—4Amal so lang wie dick. L. 3,5 ınm. — Bolivia: Mapiri; Peru: Pachitea-Fluss. Plutopria n. g. 3. Auge behaart; Kopi ziemlich kuglig, von Antennen bis zum Mund tief ausgehöhlt; Mandibel ziemlich lang, übereinanderliegend, fast bis zur Mitte in zwei dünne und spitze Lappen geteilt. Antenne 13gliedrig, unterhalb der Augenmitte entspringend. Parapsidenfurchen durch- jaufend. Sentellum ziemlich flach, vorn mit 2 Grübchen, seitlich mit je einemlänglichen Grübchen,. am Hinterrande mit 2 kleinen Grübchen. Costalis wenig deutlich; subcostalis, ba-. salis und proximaler Teil der discoidalis deutlich und schwarz, basalis so lang wie ihr Abstand von der marginalis, welche kaum länger als breit ist; marginalis; postmarginalis so lang wie. die marginalis, aber dünner, radialis schwach ausgebildet, sehr lang, dem . Vorderrande fast parallel, viermal so lang wie die basalis, den Vorderrand nicht erreichend; mediana schwach ent- wickelt; rücklaufende Ader so lang wie die stigmatica; pro- ximaler Teil der discoidalis, halb so lang wie die hasalis. Hinterflügel ohne Zelle. Plutopria luctuosa n. sp. d. ‚Schwarz; Mandibel,. Tegula, Gelenke der Beine rotbraun. ‘Kopf fast kuglig. glatt und glänzend; Auge 2—3mal so lang wie die Wange. Scapus länger als das 2. und'3. Glied zusammen; 2. Glied kaum länger als dick; 3. etwas mehr als dreimal‘so lang wie dick; 4. wenigstens doppelt so lang wie diek, mitten sehr schwach ausgerandet; 5.12. fast doppelt so lang wie dick; 13. länger als das 12.; alle fein und kurz behaart. Schläfe und Prothorax ohne Haarfilz. Thorax. länger als hoch. Pronotum von .oben nicht sichtbar. Mesonotum quer. . Mediansegment mit einer. Mittellängsleiste. Flügel bräunlich, das Abdomen weit überragend. Hintertibia im distalen Drittel allmählich verdickt, äussen lang bewimpert, wie auch der Tarsus; Metatarsus ein wenig länger als das 2. Glied, dieses 5—6mal so lang wie dick. Petiolus gestreift, etwas mehr als doppelt so lang wie dick; Abdomen vom Petiolus nicht deutlich geschieden, wie bei Paramesius, spatelförmig, schwach depress, vorn mit einer kurzen Mittellängsfur che. ;:L. 3.mm, — Bolivia: Sorata, am Fusse des Nlampa, bei einer Höhe von 3000 m. Genus Paramesius '\Westw. 1. Das 2. Antennenglied nicht länger als das 3.; im proximalen Drittel stark ausgehöhlt 1: P, peruvianusn, Das 2. Antennenglied länger und dicker als das 3.5 das 4. in der proximalen Hälfte ausgehöhlt 2. P.montivagusın. 1. Paramesius peruvianus n. sp. Schwarz; Palpen lang und weisslich; Antenne rot- braun, 2. Glied heller; Tegula, Coxae und Beine rot. Kopf kuslig, Auge behaart. Antenne dünn und fein pubesziert; Scapus ziemlich walzenrund, so lang wie das 3. und 4. Glied das 4, d- zusammen; 2. Glied dem Br gleich, kaum länger als dick;, 4. länger als das 2. und 3. zusamınen, im proximalen Drittel den. stigmatica schräg, länger als die Leiste, Flügel bräunlich; . gestaltet wie Sein stark ausgehöhlt, alten stumpf, zahnartig .VvOrs 5. etwas kürzer als das 4., viermal so lang wie dick: allmählich dünner und länger, das 13. fast. fünfmal so. EN wie dick. Parapsidenfurchen durchlaufend; Seitenlappen des Mesonotum depress. Scutellum kaum 'gewölbt, ohne ; vorn mit einem Grübßchen. © Mediansegment mit dreieckigen, seitlich zusammengedrückten Zahn. ‚costalis weniger deutlich als die sub- costalis; die marginalis erreicht die Flügelmitte - ‚und ist viermal so lang wie breit; stigmatica nicht länger als die‘ Breite der mareinalis: basalis, discoidalis und rückla ulende Ader durch Spuren angedeutet, die basalis schräg, so lang wie ihr Abstand von der marginalis, vor der subcostalis > aulhörend; rücklaufende Ader schräg nach der. discoidalis gerichtet, so lang wie die basalis. Hintertibia vom Grunde einem . bis zur Spitze allmählich verdickt, auf der Innenseite be- wimpert, aussen mit langen, gereihten Haaren, was auch für den Tarsus gilt; Metatarsus wenig länger als das 2. Glied, dieses 3—4mal so lang wie dick. Petiolus 4—-»mal so lang u wie dick, fast so lang wie das Abdomen, dorsal mit 4 Längs- leisten, Abdomen ohne deutliche Trennung vom Petiolus, : L. 3 mm. — Peru: Pachitea-Fluss. > . Paramesius montivagus n. SP. d. on voriger Art nur durch folgende Merkmale zu unterscheiden: das 3. Antennenglied ist deutlich kürzer und dünner als das 2.; das 4. in der proximalen Hälfte ausge- höhlt, dann schwach und stumpf vorstehend. Grübchen des Scutellum von 3 Leisten durchzogen. us. fast glas- hell; marginalis dreimal so lang wie breit. Das 2. Glied der Lintertarsen kaum dreimal so lang wie dick. Petiolus 3 bis Amal.so lang wie dick. L.3 mm. — Peru: Cajon, Bergland, im DeDa Cuzeo, beizeiner Höhe, von 1500’ m 77 Doliopria. 1.8. BRUT, . unbehaart. Antenne Ligliedrig. ' Parap- sidenfurchen” fehlend. Die costalis überragt das. proximale. Drittel; marginalis und stigmatica zusammen eine kurze, schräge, keilförmige Ader bildend, aile übrigen Adern fehlen. Hintertibia in den zwei proximalen Dritteln stark Verengt. (Schluss folgt.) Auge Mustrierte Gattungs- -Tabellen der Käfer Deutschlands Won Apotheker P. Kuhnt, Friedenan- Berlin, XXI. Familie. Histeridae. , Fühler gekniet mit langem, schaftföormigem Baal NM gliede, das in Fühlergruben einlegbar ist (Fig. 4), die Keule ist compact und lässt meist 3 Nähte erkennen (Fig. 4, 8). Maxillen mit 2 Laden und Agliedr. Taster, el Lippentaster 3gliedr. (Fig. 2e u. 2d). Hsch. vorn au gerandet, liegt den Flgd. eng an (Fig. 3, 10 u. s. w) Prosternalfortsutz (Fig. 1a). dem Mesosternum eng an- schliessend (Fig. 1b), Metasternum (c).sehr gross. Beine zurückziehbar, ee Grabbeine (Fig. 16, 17). Sämtlich Hüften getrennt (Fig. 1), Tarsen 5eliedr., selten di Hintertarsen nur 4gliedrig (Fig 30, 31). Abdomen mit 5 freien Segmenten. Flgd. Hinten abgestutzt (Fig. 13 usw.) Kleinere ir die wie ihre en von lebenden u toten Tieren im Mist oder faulenden Pflanzen lebe Larve von Platysoma oblongum Fabk. (Fig. 2a), Nymph von Hister unicolor Müll. (dig, 2b), Kopf un Larve von Hololepta (Fig. 2). ER opf gerade Sehe vorn. vörsestreckt, in Br Heck I ‚nich Par (Fig. 3). Vorder schiene und Tarsen Br Eerjone und Unterkiefer (Fig.3b u.3ec) - Hololepta Payk. Hi 1 — Kopf geneigt, in den Hsch. zurückziehbar (Fig. ler. innerhalb de Augen eingefügt und mit le (Fig. R), obraeia R Ren 14 — Fühler (bj unter dem Seitenrande der Stirn, zwischen BR der "Wurzel der Mandibeln N und den Augen ein- mit einer gesonderten Kehlplatte d6 2, (Histering)ae Ge num ‚ohne ul Kehlplatte (Saprinini), A 29» eul an. der Es abgestutzt, ungegliedert, Et puhescent, (Bie Bu. ah 1 zumdlich oder oval, gegliedert, puheseent r ach aussen le eiterk. (Fig. 10), ausgebuc er (10 a 1» Art, ber # . Hetaerius nn 8. Flgd. mit ganzen Rückenstreifen. Schildch. sicht- bar (Fig. 18) ., . 2... Careinops Mars — Flgd. höchstens mit Spuren von Rückenstreifen. Schildch. unsichtbar (Fig. 15). Unterkiefer (Fig. 2c) Paromalus Erichs. 9. Vorderschienen am'Aussenrand gezähnt (Fig. 16, RT ! al, — V henene am IR ennane mit einen Dornen ÜSSAZ GIRL) Po A a er 10. Aussenrand der Mittel- und Hinter schienen gezähnt (Fig. 16). (Körper höchstens 1!kmal so lang als breit, Platysoma, Körper wenigstens doppelt so lang als breit, Cylistosoma) . . . Platysoma Leach. inel. Oylistosoma Lew. es Aussenrand der Hinter- und VERA. am Aussenrande mit 2 Dornenreihen besetzt (Fig. 17). Unterlippe (Fig. 2d). (Fig. 17B = 1—6 Rücken- streifen, 7. Schulterstreif, 8 und 9: äusserer- und | innerer Randstreifen, 10 u. 11 innerer und äusserer Randstreifen d. Hsch, a — Propygidium, b.= Pygi- dıum)2 „1CAN—= Vorderbem.. Hister L. IL; Flgd. mit vollständigen Rückenstreifen (Fig. 18) ipierus Erichs. u —&$ Filed, toit en Rückenstreifen (Fig. 20). Mittel- . meergebiet NN Re Tribalus Erichs.. REES ) 12. Stirn mit besonders am Innenrande der Augen | man in Manaös die schöne breite Avenidas. Un nun zum deutlichen Randstreifen (Fig. 19,21) . . Saprinus. | Rio Madeira zu gelangen, muss man vorerst Manaös an- — Stirn ohne Randstreifen (Fig. 19a) . .. . . 13 | laufen, da die sämtlichen Landesprodukte hier versteuert 13. Oberseite kräftig punktiert Fig. 22) werden müssen. SEN Gnathonceus Duv. Der Rio Madeira, der Holzfluss, wenn er auch den — Oberseite kaum sichtbar fein punktiert (Fig. 23) | Vergleich mit dem Amazonas nicht aushält, ıst immerhin Myrmetes Mars. | achtunggebietend und hat an den meisten Stellen wohl . dıe *sfache Breite unseres Rheines. i In der Nähe seiner Mündung finden wir vorerst das’ alte Barba, wo schon vor etwa so Jahren Dr. Natterer Aif eine Zeit lang mit der Erforschung der Avefauna tätig war. Es ist heute ein Platz von vielleicht 50 Häusern |. jie) \ oje) nl und völlig tot, ohne jeden Handel, da hier Gummibäume sehr spärlich vorkommen. Die Fahrt mit dem Flussdampfer zieht sich sehr in die Länge. Jedes einzelne Haus, jede Gummiplantage, 14. Hsch. u. :Fled. mit erhabenen Rippen (Fig. 24) wird angelaufen und in 3 weiteren Tagesreisen erreicht { Ontho hilas Bach man Manicore.- Der Ort ıst zwar bedeutend hübscher —_ Hsch. u. Filed. ohne Rippen (Fig 05 15 angelegt als Barba, aber er leidet an derselben Krankheit. 15. Hsch. mit wulstförmig abgesetzten Seiten, innen Die Leute wissen sich indessen zu helfen: Das wenige, mit tiefer Aussenfurche (Fig. 25). Plegaderus Erichs. | was verkauft wird, wirft mindestens 100% ab. So z. B. 22 sch bis zum Seirönrande gleichmässig gewölkt | verlangte man von mir in dem etwas weiter aufwärts A ee ale legenen Humaytha für ein einfaches Abendessen und Mor genkaffee, (ich schlief im Hause emes befreundeten Herren) 20 Milreis — 26 Mark; 12 Schächtelchen schwed. Streichhölzer kosten 3,90 Mk. ete. etc. Kan Humaytha, ein kleines unsympathisches Dort hier. Stadt genannt, hatte bis vor mehreren Jahren noch mehr Verkehr, da der Gummi aus Bolivien dort angenommen wurde. Nachdem aber St. Antonio gerade unterhalb der Wasserfälle gegründet wurde, ist Humaytha sehr still ge- worden und“ hat heute keine Bedeutung mehr. . Der Rio Madeira ist unstreitig ein hübseherer Fluss 16. Körper mehr oder weniger cylindrisch (Fig. 26) | als der Amazonas und der Solimons. , Die Ufer sind an ! Teretrius Erichs. | manchen Stellen sehr niedrig, doch findet man auch grosse, — Körper oval oder rundlich (Fig. 27—29) .. .. 17 | Strecken, welche bei Hochwasser, während einer normalen Flgd. bedecken das Pygidium (Fig. 27) Regenzeit nicht überspült werden. Wer diese Flüsse ‚Bacanius Lec. | in den Monaten August— September sieht mit ıbren — Flgd. lassen das Pyg eidium frei (Fig. 28, 29) ... 18 | hohen Ufern, hält es nicht für möglich, dass diese über- schwemmt werden können. Gerade in diesem Jahre ist 20: 31 die Wasserhöhe eine ungewöhnlich grosse. Es regnet und AR regnet seit August und manches Haus wird diesmal vom Wasser umspült werden, das dies nicht gewohnt ist. Sechs Stunden oberhalb. Humaytha’s auf derselben Stromseite liegt sehr schön auf einer Ebene eine Gummi- plantage „Mirary“ . Der Besitzer: Antonio Francisco Monteiro ıst der Sohn des Gründers Humaytha. Direkt am Hafen liest das Wohnhaus des Besitzers. In Anbe- | N tracht der hiesigen Verhältnisse ein Prunkhaus und hat Hintertarsen 5gliedr. (Fig. 30), ‚Körper kugelig | nahezu 200 ‚000 Mark gekostet. Dem schliessen sich in ‘ “ (Fig, 28) 2200... 2. 2... Abraeus. Leach. | Orader: Linie dem Strom entlang die Wohnhäuser resp. — Hintertarsen 4gliedr. (Fig. 31). Körper flacher Baraken der Arbeiter an, immer ein Haus in gewisser (Big. 29) 2... 0.02022..0%.0.. Acritus Lee. | Entfernung vom anderen. Im. Mönat Juli 1907 kam ich. (Fortsetzung folgt.) | dort an und war mir der Schwiegersohn des Herrn Mon- ea teiro in jeder Weise behilflich, meine Arbeit, die Br- : : % forschung der Avefauna auszuführen. Die Jahreszeit Reisebriefe.”) | war eünstig ‚ da die Wasser des Madeira zurückgetreten ey Von Wilh. Hoffmann. waren, der Wald war an allen Stellen gangbar und so ging Va Need em freche Ma Andi Amen 3 orerst am Ufer des ' Madeira. Tag für Tag wird fleissig gejagd sowie den Lepidopteren nachgestellt und manches schöne Tier wurde eingeheimst. Der Lepidopterenfang hier in d Ebene ist ganz verschieden von dem Pang in den or dilleren. Er u | mühsamer. Wo z. B. in den And Das ganz ungeheure Amazonasgebiet besitzt nnr 2 Städte, welche wichtig für den Handel sınd. Belem do Par& und Manaös. Parä an der Mündung des Tocantıms gelegen, bietet die Aussicht auf den Vater der Ströme, den Amazonas. In4,5 resp. 6 Tagen nach der Wahl des Dampfers, erreicht man Manaös am Rio Negro. Manaös ist eine neuere Stadt und viel hübscher angelegt als Parä; N De i i 175 7° a < r jr "37 während Parä vorwiegend sehr enge Strassen hat, findet ‚hier an das Netz an die ‚Arbeit. Der Grund hi BADEN wohl ın den Wasserverhältnissen zu suchen. ) 1. 1902; IT. 1903; Il. und IV. 1904. | I gibt immer mehr Feuchtigkeit. Im grossen gan en fine Es. Haste grosse Mühe. B eine etwas reichhaltige Kollektion zusammenzubringen. | ‚ich die fRhonaloe. -Fauna arm. ging ich zur sogen. Terra firme (Erde, die nie überspült wird) ı ins Innere. Die Ave- sowie die Lepidopterenfauna zeigt erosse Verschiedenheit von der Niederung. So z.B. " kommen die grünen Pipra-Arten stets nur in “der Terra- “ firme vor. Diese kleinen wunderhübsehen Tierchen sind - nieht selten. Es ist nur die Schwierigkeit, die Tierchen m dem grünen, gleichfarbigen Blätterwald zu entdecken. Ist jedoch dem Jäger die Stimme einer grünen Pipraart bekannt, so findet er die. anderen Arten auch. Der Laut ist zwar z. B. von Pipra coelesti plleata etwas verschieden " von dem der Pipra nattereri, jedoch ist die Melodie sehr verwandt. Ich möchte die Stimme mit einem ganz leisen feinen kurzen Wachtelschlag vergleichen. ‘ Im Hintergrunde vom Humaytha-Distrikt befinden sich grosse Campos. Hier zog es mich hin und ım Anfang - September 1907 bot. sich mir die Gelegenheit zu ‘den Campos zu gelangen. Morgens in aller Frühe wird aufge- brochen Bd nach !estündigen Wanderung treffen wir - den kleinen Fluss „‚Mirary‘‘-an. Ein Nachen liegt bereit, es wird eingestiegen und nun gehts mit 6 Ruderern fluss- aufwärts. Ein mit einer Trompete bewaffneter Herr bläst zum Abschied einige Fanfaren. Es sind wunder- schöne Fahrten diese Canoafahrten auf den kleinen _ Flüssen, so mitten hindurch durch die Urwildnis. Alles - grünt und wuchert. Urania und Catopsilia bewegen sich 3 hin und her, ab und zu ein Papilio, Taucherenten ver- ‘stecken sich flüchtig beim Herannahen des Bootes und - Cyganen machen den Menschen durch ihr unsympath. Gekrächze halb nervös. Fische, welche sich ander Ober- - fläche des Wassers sonnen, schnellen mit Geräusch in die ' Tiefe zurück und fortwährend auf der ganzen Fahrt werden wir von den kleinen heimtückischen Augen der zahlreichen Krokodile bewacht. Sıe lauern, ob Sich nicht einer ins Wasser wagt, den sie dann als Leckerbissen verspeisen möchten. Stupid, furchtlos ragt die Ober- hälfte des Kopfes und öfters auch des Rumpfes aus dem ser heraus. Bei der grossen Menge dieser Ungetüme es auch kein Wunder, dass mein Hund, elchen eine grosse Vorliebe zum Baden hatte, schon nach 3 Tagen ‚den Tieren zum Opfer fiel. m die Mittagszeit wurde in einer Baracke Rast ge- ht, ein Glas Madeira zur Stärkung genommen und Dann gings weiter und gegen. 5 Uhr gelangten ine andere Baracke, von wo aus der Weg ins nere zum Campo führt. Die Hängematte wird ange- b inden, das Moskitonetz gespannt und so sich zur Ruhe gelegt. Am andern Tage, während die Arbeiter die Maul- tie beladen, besteigen mein Freund und ich die Pferde Der Weg führt zuerst durch n Urwald eine ne lang, dann wirds plötzlich helle vor dem Auge dehnt sich ein unübersehbares Campo Br, en Boden, nur hie und da ragt ein magerer verkrüp- ter. Baum gen Himmel. Hier kann die Sonne ihre janze Kraft auf uns ‚abladen und um dieser so en ‚ge- wi unmmisarmler Den. ei ED Ein bis zwei Fuss hohes büschelartiges Gras bedeckt ‚steht das ae von. Der den Nach einmonatlicher "Arbeit am Madeira Ufer (vargem) pel. im Dickieht liegen. Wasserlauf begleitende Baumwuchs ist niedergeschlagen und em weiteres, grosses (ampo öffnet sich.. In diesen Campos kommt eine Hirschart vor mit mehrzackigem (reweih, dessen Fleisch jedoch nicht beliebt ist. Die Avefauna ist verschieden vom Urwald. So sind einige Hühnerarten, Colibri, Tuckane, Papageien ete. tyv. Campotiere und in vielen Fällen herrscht rötliche Färbung der Beine, oder des Schnabels vor. Die Trockenzeit war ım Laufe des Jahres 1906 eine sehr ausgeprägte, wogegen das Jahr 1907 schon im letzten Teil des Juli und August, dann Oktober ete. ausserordent- lich viel Regen brachte. Hat es doch in 1906 in den Monaten Juli bis September nicht geregnet. Dieses ist für den Forscher von grosser W ichtiekeit. Der Europäer muss sich schon vor dem Nasswerden durch Regen sehr hüten. Die Tropfen fallen eisig kalt auf den Menschen hernieder und verursachen durch die plötzliche Abküh- lung in sehr vielen Fällen böse Fieber. Dieses letztere sollte Schreiber dieses in Barba er- fahren. Nachdem ich glücklich im Monat Februar einem heftigen Fieber am Rio 'Tapajos (Itaituba) entronnen war, wurde ich im Anfang des Monats Dezember im Walde bei Barba von einem starken, anhaltenden Regen überrascht. Die Folge davon war, dass ich schon am andern Morgen, durch Fieber gezwungen, in der Hängematte hushalten musste. Dieses sowoH, wie das durch anstrengende Arbeit und durch Einfluss des schlechten Klimas, auf nahezu 50 Ko. herabgedrückte Körpergewicht, drängten mich zu einer Erholungsreise nach Europa. Anfänge Juni 1907 nahm ich die Arbeit am Madeira wieder auf. Obwohl die Sammelzeit bei Barba nur kurz war, war die Ausbeute an Vogelbälgen recht interessant. Viel Freude. bereitete das W jederauffinden der wunderhüb- schen Pipra Nattereri. Zweı Wochen war alles Spähen erfolglos (von Dr. Natterer im Jahre 1830 bei Barba er- beutet), bis ich endlich hinter ihre Schlupfwinkel kam. P. Nattereri lebt nur in der Terrafirme, bevorzugt dichte Stellen und hält sich wie die meisten Pipra- Arten ziem- lich niedrig auf. Auf die Riesen der Waldbäume versteigt sie sich wahrscheinlich nie; wenngleich dies der Kleinheit des Tieres wegen schwer festzustellen ist. Im Monat Juni 1907 zum zweitenmale den Madeira aufwärtsgehend, gelangen wir nach Calama. Calama, der Stützpunkt der an den Wasserfällen des Rio Machados gelegenen Gummistada, bildet ein Komplex von ca. 12 Häusern vom Eigentümer Herrn Asensı, Angestellten und Arbeitern bewohnt und liegt an der Mündung, des Rio Machados. Das Terrain ist, obgleich zum grossen. Teil aus Terrafirmie bestehend, dureh die sich hindurchziehenden Niederungen in der Regenzeit Januar bis April nicht gangbar, da sich tiefe Wassergräben bilden. Von Herrn Asensi mit der grössten Kr maliehicäh( aufgenommen, war er mir in jeder Weise behilflich, in den div. Distrikten Calama’s mich aufzuhalten. Monat Juni wurde‘ der Wald an der Uferseite des Madeira durchjagt und zwar mit gutem Frfolge. Wenn die Wasser zurück- treten, bilden sich zum. Schluss im Urwalde kleine Tüm- Diese Wasserpfützen stellen einen sehr ergiebigen Sammelplatz dar. . Hierhin kommen in der Abendzeit, 4%—6 Uhr, eine Reihe Vogelarten zum Baden. Hier versammeln sich in bunter "Reihenfolge Colibri, Pipra, kleine Spechte und Baumläufer, Ameisenvögel ete. ete. Alle suchen jedoch womöglich solche Stellen auf, welche | Manchmal zeigt sich auch ein Huhn, od Agutia. : Dieses notwendige, oft regungslose Sitzen, das scharfe Sehen und Hören, verbunden mit der fortwähren- den ag unzähliger } Moskitos und die unendliche Stille des Urwaldes sind im Stande, ‚dei ae N Jäger Y im höchsten- Grade nervös zu machen mich mit lautem Selbstgespräch unterhalten habe, um mich wieder im die Wir ehe zurückzubringe Nicht wenig trägt hierzu auch anern überrascht zu werden, Dei / Den Monat Juli nun wurde St. Pedro im Rücken von Calama am Rio Machados besucht. Die Entfernung von Calama nach St. Pedro beträgt ca. 2% Stunden zu Fuss. Der Flussweg ist etwas weiter, da man mit’ der Janoa einen Winkel beschreiben muss. Immerhin ist die Fauna, durch die stark verschiedene Flora hervorgerufen, von dem Madeira-Ufer ziemlich verschieden und trug dieser Lokalitätwechsel nicht wenig zur Bereicherung der Avecolleetion bei. Die Gegenden am Rio Machados sind sehr jagdreich. In der ersten Woche stellte sich ein hüb- sches Wildschwein zum Schuss und 5 Tage später traf | ich an derselben Stelle einen prächtigen Tapir &, völlig ausgewachsenes Exemplar an, den ich mit 3 Schiissen zur Strecke brachte. Das Esch der Wildscehweine ist ausgezeichnet. Tapirfleisch ist essbar, jedoch nicht von besonderer Güte; in getrocknetem Zustande ist es ein Martyrıum für die Kinnladen. Ich wunderte mich über die grosse Menge der Carapata, eine Art Waldläuse, elche sıch scharf ın die Haut einbeissen und saugen, so dass der Hinterleib oft bis zur Grösse einer Eichel an- schwellt. Der Diekhäuter war mit unzähligen dieser Schmarotzer bedeckt. Auch die Menschen haben unter diesenr Ungeziefer zu leiden. Ausser dieser Plage gibt es hier noch eine Reihe anderer und Un: angenehmerere, Da sind die Carapana (Mücken), Piu (kleine winzige Fliegen, Blutsauger), Mueui (ganz kleine blutrote Blattläuse). Diese Mueui setzen sich an die Haut an und verursachen wohl durch ihr Saugen ein unausstehliches Jucken, welches besonders nachts in der Ruhezeit zur Geltung kommt und schlaftötend wirkt. In welcher ungeheuren Anzahl in manchen Gegenden die Carapana vorkommen, gehe daraus hervor, dass es mir in Teffee unmöglich war, auch nur irgend etwas ausserhalb < des Moskitonetzes zu verrichten. Meine Mahlzeiten nahm ich in der Weise, dass ich, den Teller in der Hand, im Zimmer auf und ab- ging. Am Tapajos ( (Uruennituba) war es beinahe unmög- hch, einen im Wald gefangenen Schmetterling stillstehend einzudüten. (Schluss folgt.) Einige Bemerkungen zu dem Artikel Prof. Vosselers „Einige Feinde der Baumwollkulturen in Deutsch- Ostafrika“. Von A. Karasek, Tanga (Deutsch-Ostafrika). Der ZAoologe des B. L. I. in Amanı (Deutsch- Ost- afrıka), veröffentlichte unter dem Titel „Einige Feinde der Baumwollkulturen in Deutsch-Ostafrika’”’, Mittei- lungen aus dem Biologisch-Landw. Institut Amanı, Bei- lage zur Usambara-Post. No. 21, Jahrg. 3 einige Beob- achtungen über Baumwollschädlinge. Die Gelechia, deren Raupe das Innere der Kapseln zerstört, wird angegeben aus Daressalam, Kilona, Mohorro und Mombo. Ich fand Raupen von Gelechia in Tanga (Schamba des Inders Meta) und Kibateni. Herr Prof. Vosseler sagt in genannter Arbeit: beste Lichtquelle... .. ist Acetylen. Die Dem muss ich entschieden widersprechen. Teh über- | zeugte mich, dass zu Petroleumlampenlieht bedeutend Nachtinsekten mehr kommen als zu Ist es mir doch | z. B. schon vorgekommen, dass ich mich erhoben und die ständige von Indi- a Ba Meat Wahnehrnhe: wird v ‚denn er schr eibt in Anleit vieren und h a von Mieren für. das: aloe fast kein Dilhnae. Beh, und ls unter tung zum. ): in Berlin p. 31: ‚Man hat zum u a a Tenticht eupfohlen“. a man u Fall la ZU: a ee ver wenden. Die Baumwollwanze (Dysdereus) kommt a } nur auf Baumwolle, sondern auch an anderen Malva- u ceen; .dıe roten el fand ich in Menge in aufge- Ra sprungenen Kapseln der Baumwolle (13. AL 1909), auch halten sie sich gerne am Fusse von ‚Kokospalmen- stämmen auf. } Da in genannter Arbeit die Bier der Baumwollwanze \ hicht beschrieben wurden, so nehme ich an, selbe seien zur Zeit unbekannt. Am 93. V,sammelteich nr auf der Baumwollschamba Meta, die sich auf Baumwollblättern befanden. In Zuchtkasten aufbewahrt, hielten sich. die Blätter frisch. Am I. VL, also nach einer Woche, krochen junge Baumwollwanzen heraus... \ le Die Bier liegen in Häufchen, bis 9 an der Zahl, an den Unterseite des Bam wolbie. in der Mitte stehen die Bier aufrecht, an dem Rande des Häufchens sind sie zur Blattfläche geneigt. Die Bier sind braun, glänzend, lichter aomor 2 mm lang, 1 mm breit, birnenförmig bis tonnenförmie, am oberen schmalen Ende durch einen runden Deckel verschlossen; die V erschlusslinie ist dureh einen weissen erhöhten Kranz markiert; mit unterem breitem Ende sind die Bier am Blatt angeheftet. Der Vorgang des Ausschlüpfens ist folgender: Die junge Wanzenlarve. die ganz rot ıst, kommt mit dem Kopt aus (der Oeffnung, die dureh Aufklappen des Deekels entsteht. Nachdem der Körper zu %ı seiner Länge heraus ist, streekt die Wanze das vordere und mittlere Beinpaar, die an der Unterseite des Körpers gelegen sind, aus und. fänet an pendelförmige Bewegungen zu machen, Da- durch wird auch das Yickwärtige Paar der Beine frei. # Jetzt steckt die Wanze mit den leer en. Körpersegmenten noch in dem Ei. Die Fühler, die gerade in der Mitte der Unterseite anliegen, wer den ausgebreitet. Nachher stützt sich, die Wanie mit allen Füssen auf das Blatt, und a den restlichen | N aus dem Ei. Dauer ‚des a bleibt sie einige Nun ruhig stehen, um dann munter am Blatt weiterzukriechen. Die kleine Baumwollwanze aus der Gattung Oseyeareı kommt auch in der Umgebung von Tanga, häufig wo ich Sie schon vor einem Jah a habe. Nicht anf er Y bkonene einer brau nen Schmetterlings-Raupe an Gossypium Kırkii We der wilden Baumwolle in Kibateni. Diese Raupe un wilde Pa a all) An lässt die a N. fand ich v origes jahr Uredo. Gori ae in allen ed al Dyedereusv Schaden anrichten können, s a das Eich vogel, ver wendet, (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeisenbeilnge: „Insektenhörse" und Beilase: „Entomologisches Vereinshiutt“, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslich an den Herausgeber Pauli Kuhnt, Apotheker, Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. ‚Nr. 9. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 5366. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pfe. auf das Vierteljahr. ne, den “ Mai 910. a1. Alle Postanstalten a Buchundiungen nehmen Bestellungen In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Ver ag, 6. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbe sondere sind alle Inser at- -Aufträge, beldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. Jahrgang. Neue Literatur. - Im „Bulletin de la Societ. Entomol. de France‘ Nr. 4 1910 beschreibt p. 73 Leon Garreta eine interessante Anomalie:von Aphodius fossor. Der Halsschild ist in einer sanz unnatürlichen Weise verbreitert. Während das ganze ‚Tier eine Länge von 5 mm hat, besitzt der sonst ganz sy- metrische Halsschild allein eine Breite von 3 mm, statt normal 2 mm. Die sonst zusammenstossenden Vorder- hüften sind hier durch den verlängerten,-schmalen Pro- sternalfortsatz getrennt und sehr verbreitert. Der Kopf ist je völlig. normal gebildet. 21: In der Deutschen Entomologischen Zeitschrift 1910, Heft III p. 314 berichtet Ivo Streich, Schwäbisch- Gmünd: ‚Zum .Begattungsakt der Bombylius venosus Mika. (Dipt.)» Am 14.- Mai 1909-gegen 11 Uhr vormittags 'gewahrte ich etwa 25 cm über einem Polster von Dryas octopetala schwebend ein Bombylidenpaar in Copula. Es schien fast an einem ‘Punkt in der Luft zu ‚‚stehen‘‘, die .schwirrenden Flügel waren kaum wahrzunehmen. Das & sass aber nicht etwa rittlings auf dem 2, wie man das auch - bei den Dipteren sonst so häufig beobachtet, sondern beide . Tiere schwebten, nur durch die Genitalien vereint, mit den x Körpern voneinander abgewandt, diese jedoch in einer Ebene liegend. frei „rüttelnd‘“ in der Luft. — Sollte einem Herrn Dipterologen ein ähnlicher Fall bekannt sein, so wäre uns diese Mitteilung sehr willkommen. (Red.) In der Zeitschriit für wissenschaftliche Insekten- Biologie Band VI, Heft 3, 1910 macht p. 107 „Zur Lebens- weise von Helicobosa muscaria Mg. (Dipt.) H. Schmitz, S. J.. (Maastricht) die Dipterologen darauf aufmerksam, dass tote Schnecken für verschiedene seltene Fliegenarten ein guter Köder sind. Perris zog daraus die seltene Lueina fasciata Mg. Bekannt ist, dass Phora maculata Mg. ezw. ihre Puparien in Gehäusen von Helix-Arten berall anzutreifen sind. Desgleichen zog H. Schmitz Phora exeisa Beck., Phora Bohemanni Beck., Phora macu- Mg. und Bergenstammi Mik. aus Helix. Im.Sommer wurden Freiland-Weinbergschnecken von anderen Fliegen arten regelmässig besucht. unter denen Blepharopteras . B. inscripta Lw. besonders erwähnenswert sind. Selbst in lebenden Schnecken gibt es Fliegenlarven. _ Ein „Entomologisches Arbeitsprogramm‘ stellt Dr. 'G. Horvath im Rovartani Lapok XVII. Band, 1. Heft lands!) so ziemlich erforscht ist, so wartet auf die ein- ‚heimischen Entomologen noch Arbeit genug, die den Haupt- prinzipien nach folgendermassen gruppiert werden kann: ) Entdeckung neuer- Arten, 2) Aufsuchen für der Fauna neuer Arten und Formen, 3) Nachforschen nach neuen Fund- Veränderlichkeit der Arten, 6) Biologische Beobachtungen, 7) Feststellen des numerellen Verhältnisses beider Ge- ‘schlechter, 8) Studium der Entwicklung, 9) Parasiten der in Hülle und Fülle, ns der Deutschen no nelgeil.chen Zeitschrift. 1910, an 1910 p. 1 auf: Wenn die Insektenfauna Ungarns (Deutsch-- orten, 4) Genauere Definition der Arten, 5) Studieren der Insekten. Also noch interessante und mannigfaltige Arbeit neben cuprea. Er schreibt darüber: In der Bestimmungs- tabelle der Cetoniden (Brünn 18398) stellt Reitter Freberi als Varietät zu Potosia incerta Costa. Letztere ist aber nur eine Varietät von cupreas Fab. (Moser: Ann. Soc. ent. Belgique 1907 p. 320). In der Fauna germanica be- trachtet Reitter jetzt Fieberi gleichtalls als Varietät von cuprea. Wir müssen jedoch Fteberi wegen des anders gebildeten Forceps als eine von cuprea verschiedene Art ansehen. Bei letzterer sind die Forcepsparameren am Ende innen lappenartig erweitert, bei ZPieberi dagegen nicht. Nährend cuprea meistenteils weisse Kniemakel hat und nur bei südeuropäischen Rassen diese zuweilen fehlen, sind von Fiebert bisher noch keine Exemplare mit weissen Knie- makeln bekannt. Die Art zeichnet sich durch den starken Kupferglanz der Unterseite ohne violetten Schimmer aus. Sie kommt iu Russland und Oesterreich augenscheinlich häufig, in Deutschland nur vereinzelt vor und scheint westlich von Deutschland zu fehlen. Sie wurde in der Um- gegend von Berlin, bei Potsdam und von Herrn Urtel in der Duberow gefunden, Das von letzterem Herrn ge- fundene Exemplar hat eine einfarbig grüne Oberseite, während dieselbe gewöhnlich erzfarbig, mehr oder weniger kupferig schimmernd ist. Von der Larve der bei uns vor- kommenden cuprea var. melallica Hbst. ist bekannt, dass sie in Ameisennestern lebt, wogegen die Larben von Fieberi bisher nur in Misterde und morschen Bäumen gefunden sind. : Neuerdings wurde. Füeberi von -B. Boldyrev (Moskau) aus Larven, die er im faulen Marke hohler Eichen fand, gezogen. Nach Hochhuth sollen die Kokons von Fieberi fester, als die von cuprea sein, und während sich die Imagines letzterer Art meist auf Blüten finden, soll Fieberi nach Fieber den ausfliessenden Saft der Bäume bevorzugen. Es wäre für Sammler eine dankbare Aufgabe, in Gegenden, wo Fieberi häufiger vorkommt, festzustellen, ob und welche Unterschiede in der Entwicklung und Lebens- weise beider Arten vorhanden sind. Eine beachtenswerte Arbeit. liefert der C. Chagas in „Memorias‘ des Instituts ‚„Oswaldo Cruz‘ in Brasilien betreffend eine neue Trypanosomen- Krankheit des Menschen. Bei. Gelegenheit von Malaria-Studien in Minas Geraes wurde er mit einer von den Eingeborenen unter- dem Namen . „Opilacao‘‘ oder ‚Canguary‘“ bezeich- neten Krankheit bekannt, als deren Ueberträger sich eine grosse, besonders in den Hütten der armen Bevölkerung häufige Reduviide entpuppte. Das Tier versteckt sich tags- über in Ritzen u. s. w., kommt nachts hervor und sticht besonders gern die Menschen im Gesicht. In manchen Gegenden ist die Möglichkeit des Schlafens in Häusern durch diese Plage sehr erschwert. Der Name der Wanze ist Conorhinus megistus Burm., der des neuen Trypanosoma, Schizotrypanum Cruzi Chag. Chagas entdeckte dasselbe zuerst im Enddarm der. Redwviide.., Pinseläfichen, damit geimpft, starben in einem Monat; verschiedene Haustiere zeigten sich gleich empfänglich. Besonders gefährlich wird die Krankheit bei Kindern, welche leicht unter anaemischen Symptomen, Milz- und Lymphdrüsen-Schwellungen, Stö- rungen des Nervensystems und der geistigen Entwicklung, zu weichen sich bisweilen Krämpfe und Hydrops hinzu- gesellen, sterben. Die Entwicklung im Menschen und Wanzenblut wird geschildert. Interessant ist dabei vor allem, dass 'es zum Teil zu Sporenbildungen kommt, so dass wir es mit einer gemischten Entwicklung zu tun haben, welche mit Trypanosomen und Haemospor idien gieichzeit ig manches gemein hat. . Inder Zeehnls für wissenschaftliche Insekten- Biologie Band 6, Heft 2, 1910 p. 37. berichtet in einer inte- ressanten Arbeit „‚Staphylinus- -Arten als Puppenräuber“ E. Wasmann S. J., Luxemburg, nach zahlreichen Ver- suchen, dass Siaphylinus fossor sowohl die Puppen, als die Arbeiterinnen von F. sanguinea frisst, dass er ferner von den alten Arbeiterinnen meist heftig angegrilfen wird, aber durch die Angriffe wenig Schaden leidet wegen seines zarten Chitinskelettes, seiner kräftigen Kiefer und der grossen Gewandtheit, mit der er sich sofort in die Erde ein- gräbt. Es ist somit eine Synechthrie, ein echtes Räuber- leben, das er in Gesellschalten der Ameisen führt. | Hiermit steht die Beobachtungstatsache scheinbar im ‘Widerspruch, dass dieser Käfer mitten in einem Klumpen von sanguinea in der tielsten Nestkammer ruhig sitzend gefunden wurde. Aber hierbei ist zu berücksichtigen, dass jene Ameisen sich bereits im Winterquartier tief in der Erde befanden, wo sie wahrscheinlich schon in einem schlaf- ähnlichen Zustand dicht gedrängt beisammen sassen. Ob Staphylius [ossor regelmässig die Gewohnheit hat, im Herbste in das Winterquartier von Formica sanguinea (und rufa?) einzudringen und dort von den Ameisen und den noch vorhandenen Arbeiterpuppen zu fressen,’ bleibt weiteren Forschungen vorbehalten. Dasselbe gilt auch für die bei Lasius fuliginosus leben- den Myrmedonia-Arten. Namentlich die beiden häufigsten und zugleich ihrer Wirtsameise in der Färbung ähnlichsten Arten, M. funesta und laltcollis, tun sich als Ameisenräuber hervor, erstere hauptsächlich im Beginn des Frühling, letztere mehr gegen Ende desselben. Ich fand sowohl in Exaten (Holland) als hier in Luxemburg im März und April unter Steinen, die ich vor den Eingang der fuliginosus- Nester gelegt hatte, ganze Sammlungen von Ameisenköpfen, die von den durch M. funesta eemordeten Arbeiterinnen herstammten. Auch habe ich in meinen Versuchsnestern direkt beobachtet, wie diese Myrmedonien einzeln oder zu mehreren zugleich: über einen Lasius fuliginosus herfallen, ihn mittels heftiger Geruchssalven aus ihren Analdrüsen betäuben und dann in Stücke reissen (1886, Nr. 1, S. 62; ferner Nr. 19). Aehnlich scheinen alle myrmeköphilen und vermutlich auch die termitophilen Myrmedonia-Arten zu leben. Auch die nicht streng myrmekophile Myrmed. VERBIO nährt sich von Ameisenraub. Wie man aus dieser Arbeit ersieht, sind wir mit dem Studium dieser biologischen Beziehungen selbst für unsere europäische Fauna noch lange. nicht fertig. Im Rovartani Lapok., XVII. Band, 2. Heft, -Februar 1910 p. 25 zählt OÖ. Mihök in „Beiträge zur Coleopteren- fauna 40 für die Fauna neue Käfer auf, so dass aus Unsarn (nebst Kroatien und Slavonien) nunmehr 7632 Arten und’ Varietäten bekannt sind. Mitteilungen aus der entomologzischen Weit. Professor Alexander Agassız,.:der hervorragende amerikanische Zoologe, Direktor des Mu- seums of Comperative Zoologie, Cambridge, Mass., starb im. 74. Lebensjahre, am 28. März d. J. an Bord des Dampfers „Adriatie”. Willam Brodie, seit langen Jahren Leiter der biolog. Section des Provinz. Museums in Toronto (Canada) starb Anfang des Jahres. Professor Wenzel” Prıtzner, der ‘be kannte Hermipterologe, Lehrer an der Gewerbeschule in Prossnitz in Mähren, starb daselbst im Januar d. J. In Palermo ist unter der Aegide des bekannten Ge- ‚lehrten Marchese Antonia de Gregorio eine neue Gesellschaft begründet worden: „Societa Dieiliana di Scienze Naturali, welche auch den ‚‚Natura- lista Sieiliano’’ weiterführen wird. Präsident ist Pro- fessor L. Giuffre6, Vizepräsident und Redakteur des Naturalista Marchese de Gregorio. Nach den en unternehmen im Mai d. J. Dr. K. Singer, Aschaffenburg und OÖ. Langen- han, Gotha, Sie Sammelreise. Ga Bun. Dr. kannte Berner a Professor ernannt. Ki Am. 18. : Juni d... begeht Dr B% lien seinen 70. Geburtstag, Bekannt als der Verfasser der " Fauna baltica und Fauna transsylvanica, wurde er durch ein Augenleiden lange Jahre an der a von Erichsen’s Insekten Deutschlands gehindert. "Möge der berühmte Gelehrte unserer Wissenschaft noch lange Jahre ın Gesundheit erhalten bleiben. Zum Konservator für die entomologische Abteilung am neuen Üongo-Museum in Tervueren wurde vom Ministerium der Kolonien zu Brüssel der bekannte Hemipterologe Dr. H. Schouteden ernamnt. Eine Forschungsreise nach Nordwestaustralien unter- nehmen vier schwedische Gelehrte unter Leitung des Entomologen Dr. Erie Mjöberg. Die Expedition will von Derby aus längs des Fitzroyflusses i in das Innere vordringen nach dem König Leopold-Gebirge im Kim- berleydistuikt, einer biologisch noch völlig unbekannten Gegend. wurde als erste Dame zum ‚Beschreibung neuer südamerikanischer im Zoolegischen Museum zu Berlin auf=- . bewahrter Diapriiden OR Be (Sch luss.) Doliopria flavipes n. 2. Rotbraun, von Prof. Dr. Sp. glatt, glänzend und kahl; Kopf und Thorax dorsal schwarz; Antenne braunrot, die drei distalen Glieder schwarz; Coxae und Beine gelb. Kopf von oben N gesehen fast viereckig, von der Seite gesehen etwas höher als lang; Auge länger als die Wange; Stirnlamelle den Kopf 2 überragend; Ocellen ein Dreieck bildend. . Antenne fein behaart, der Augenmitte gegenüber inseriert; 1. Glied | Walzenrund, so lang wie die vier folgenden zusammen; 2. kaum länger als dick; 3. fast: doppelt so lang wie dick; ee nicht länger als dick; und nicht dicker als das 3.; .und 8. kuglig und etwas dicker: 9.—11. eine Keule bildend, 9 und 10. Glied nicht länger als dick, 11. spitz eirund. Prothorax mit einem dichten grauen "Haarlilz. Thorax wenig länger als hoch. Mesonotum und Scutellum gewölbt, letzteres mit einem Grübchen. Mediansegment mit einem dreieckig vorstehenden Längskiel. Mesopleure ohne Furche. Flügel bräunlich, kurz bewimpert, das Abdomen kaum überragend. Petiolus gestreilt, nicht länger als dick; Ab- domen schwach depress, vorn ohne Eindruck, von der Mitte ab allmählich zugespitzt; 3. und 6. Tergit kurz, das 5., welches das letzte ist, viel länger als das 3. und 4. zusammen. N L. 2,5 mm. — Bolivia: Mapiri. Genus Diapria Latr. “ 1. Flügel ohne Spur einer basalis oder einer mediana 2 2. — Flügel mit einer in die stigmatica mündenden basalis i und einer schrägen Fortsetzung der mediana 1.0. longipalpis DEOSDE 2. Antenne braunrot, die zwei ersten Glieder gelb, a wirtel so lang wie die Glieder 22: uns n. sp. Antenne gelb, Haarwirtel länger als die Glieder 3,.D.-bogotens is n. sp. 1. Diapria longipalpis n. Sp. g. Schwarz; Mandibel, Antenne ausgenommen die u zend schwarzen "Knoten, Tegula, Coxae und Beine rot. Kopf von oben gesehen etwas quer; Auge gross, kahl, doppelt so lang wie die Wange; Stirn flach; Mandibel fast sichelförmig. Palpen lang, Maxillarpalpus wenigstens ‚mit 4, Labialpal wenigstens mit 2 vorstehenden Gl jedern. Scapus walzen so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen; Glied nic länger als dick; 3. gestaltet wie das 4.;, Knoten so lang wie die stielartige Einschnürung; die folgenden dem 3. gleich; Haarwirtel so lang wie die Glieder; die letzten Glieder "habe die Einschnürung "allmählich kürzer und den Knotenrläng 2 14. Glied ohne Einschnürung, spindelförmig, in einen Gri el auslaufend. Prothorax ohne Haarfilz; Metapleure und " Petiolus mit einer grauen, feinen Behaarung. Mesonotum länglich, gewölbt, ohne Furchen. Scutellum schwae wölbt, vorn mit einem queren Grübehen. _ Mediansegmer mit einer in der Mitte etwas vorstehenden ang Dre Bir v 9 durchzogen. en "braun, Fer Apdenien. weit gend. eostalis vor dem Ende des proximalen Flügeldrittels Aufhörend; mar Si- en, und stigmatica zusammen eine schräge keilförmige kurze Ader bildend; basalis braun, schräg, in die Spitze der matica mündend; mediana pı roximal nur durch eine Spur edeutet, hinter der basalis braun und schräg nach hinten richtet. Hinterfemur nicht keulenförmig, in der proxi- ‚malen Hälfte kaum dünner; Hintertibia vom Grunde bis zur ‚Spitze allmählich und sehr schwach verdickt. Petiolus 2%mal so lang wie dick, matt und gestreift; Abdomen ie Bio schwach depress, vorn ohne Eindruck. L. 3,2 am. — Peru! NER PR € N . Diapria brevipalpis n. sp. 4 shethrann Kopf und Thorax dorsal schwarz; De ersten Antennenglieder, Tegulae, Coxae und Beine Bean. Kopf kuglig; Stirn gewölbt; Auge sehr gross, viermal ‚so lang wie die "Wange, kahl: Mund kurz; Palpen Biel VOor- stehend. Schläfe und Prothorax mit schwachem, weiss- en Haarfilz. Antenne länger als der Körper; \. Glied proximal stark verengt, wenigstens um die Hälfte länger als das 2. und 3. zusammen; 2. kuglig; 3. fast walzenrund, EN doppelt: so lang wie dick, ik zwei Haarwirteln‘; die folgen- “ den mit einem Haarwirtel, welcher die: Länge ‘des Gliedes erreicht, die stielartige Einschnür ung kürzer als die Glieder, E an den letzten Gliedern sehr kurz: 14. distal allmählich 'verengt, länger als das 13., ringsum behaart. Thorax fast so hoch “wie lang. Pronotum von oben nicht sichtbar. esonotum stark, gewölbt, ohne Furchen. -Scutellum fast BISSFEe schwach gewölbt, vorn mit einem queren Grüb- h Mediansegment mit einem dreieckig vorstehenden ängs iel. Propleure nicht eingedrückt, Mesopieure von 'enig tiefen Mittellängsfurche durchzogen. Flügel t glashell, sehr lang; costalis vor dem Ende des proxi- alen Flügeldrittels aufhörend; marginalis und stigmatica ammen eine kurze, schräge, keilförmige Ader bildend. Hinterfemur keulenförmig; Hintertibia hinter der Mitte ziemlich stark verdickt, Metatarsus doppelt so lang wie das Glied, dieses 2—3mal so lang wie dick. Petiolus gestreift, pelt so lang wie dick; Abdomen depress, fast eirund, Eindruck: 2 Tergit fast bis zum Ende reichend, mm. — Bogota (Lindie). ap 3. Diapria bogotensis n. sp. En) voriger Art nur durch folgende Merkmale zu iden: hell rotbraun, Oberseite des Kopfes, des ho x und des Abdomens dunkler; Antenne gelb, die \ ı kaum dunkler, Haarwirtel deutlich länger als die lieder, die mittleren Glieder haben die Einschnürung ns wie der Knoten. L. 2 mm. — Bogota (Lindig). \ ie An % Acanthopria lugens n. Sp. GR | Schwarz; Antenne, Coxae und Beine bräunlichrot, ‚ntennenglied gelbrot, Knoten der Flagellumglieder zbraun. Kopf kuglig:; Auge behaart, länger als die IR in der unteren, Hälfte gewölbt, in der. oberen n nicht hend. Schläfe und Prothorax ohne rasche, leur fein behaart. Scapus in der proximalen Hälfte h verdickt, länger als das 2. und 3. Glied zusammen; kuglig; 3. walzenrund, kürzer als das 4.,; mit 2 Haar- oppelt so lang wie dick; die folgenden mit einem >], welcher wenigstens um die Hälfte länger ist als .ellipsoidale Knoten ist; die letzten Glieder kleiner, ihre nürung allmählich kürzer; 14. spindelförmig, proxi- it einem Haarwirtel, distal in einen Griffel auslaufend, m Ende mit einem kurzen Haarwirtel geziert ist, .so hoch wie lang. Mesonotum stark gewölbt, e Furchen. Seutellum in einen Dorn auslaufend, der so ie sein Abstand vom Mesonotum ist. Mediansegment ' einem dreieckigen, von der Seite zusammengedrückten . ‚Propleure nicht eingedrückt,; Mesopleure mit einer schwachen Längsfurche. Flügel bräunlich, das Abdomen weit überragend, lang bewimpert; die Costalis erreicht nicht Ende des, proximalen Flüseldrittels; marginalis und lica zusammen eine kurze, schräge, keilförmige Ader Femur keulenförmig, am Distalende plötzlich ver- intertibia am Distalende allmählich verdickt, auf "Innenseite mit langen Haaren; ‚hinterer Tarsus so lang die Tibia, lang behaart, Metatarsus um die Hälfte länger biolus. doppelt so la g wie. dick, mit A Länesleisten; Ab- men depress, fast eiförmig, ohne Eindruck; 2. Tergit fast r“ ‚erreichend. L. 2 mm. — Peru; ‚Pachitea- oben gesehen etwas quer, von der Seite gesehen höher als lang. Antenne 14gliedrig beim d, 12gliedrig beim 2. Parapsidenfurchen fehlend. Scutellum vorn mit einem Grübeher. Costalis blass, das Ende des proximalen Flügel- drittels nicht erreichend, marginalis wie bei Diapria; ohne andere Adern. 1. Körper ganz rot, Kopf matt und chagriniert N AERTETARTNTSESD: — Kopf und Thorax schw arz, Kopf glänzend und glatt 2: A, SeEmMinIigTra.n.,sp. 1. Atrichopria rufa n. sp. ©. Ganz rot. Kopf, Thorax und Petiolus matt, fein lederartig, mit zerstreuten langen roten Haaren. Ohne Haarfilz; Auge länglich, so lang wie die Wange;_Ocelien ein gleichseitiges Dreieck bildend. Antenne dick, langhaarig, die sechs Keulenglieder nur pubesziert; 1. Glied so lang wie das 2. und 3. zusammen und etwas dicker als diese, ziemlich walzenrund; 2. nicht länger als dick; 3. dreimal so lang wie dick; 4. fast zweimal; 5. und 6. allmählich verkürzt; 7 rer etwas dicker, kuglig oder fast quer, ausgenommen das eirunde Endglied. Mesonotum stark gewölbt, vorn fast drei- eckig, etwas länger als breit. gerundet. Mediansegment allmählich abfallend, lateral ab- gerundet, ohne Mittellängsleiste. Flügel dunkelbraun, behaart und kurz bewimpert, das Abdomen weit überragend. Beine mit zerstreuten roten Haaren; hintere Trochanteren doppelt so lang wie dick; Femora und Tibien aller Beine fast walzenrund, distal kaum dicker; 2.—4. Glied der Vorder- tarsen kurz, das 4. nicht länger als dick; das 2. kaum doppelt so lang als dick; hintere Tarsen länger, doppelt so lang wie das 2. Glied, dieses viermal so. lang wie dick, das 4. zweimal; Krallen schlank, fast gerade. Petiolus 21,mal so lang wie dick, schwach gebogen, halb so lang wie das Abdomen, dieses eiförmig, elänzend, so hoch wie breit, ohne Eindruck. L.-4,5 mm.-— Peru: Depart. Cuzco, bei einer Höhe von 1000 m. 2. Atrichopria seminigra n. sp. g. Schwarz; Antenne schwarzbraun, stielartige Ein- schnürung der Glieder dunkelrot, Distalende des Scapus, Glied, Tegulae, Coxae, Beine und: Petiolus rotgelb;. Ab- domen dunkel rotbraun; Femora und Tibien teilweise dunkelbraun. Kopi und Mesonotum glatt und glänzend, der übrige Thorax und der Petiolus matt und fein lederartig. Auge länger als die Wange. Scapus allmählich verdick % länger als das 2. und 2. Glied zusammen; 2. Glied kuglig; 3.—13. ellipsoidal, mit einer stielartigen Einschnürung von derselben Länge, Haarwirteil wenig länger als die” Ein- schnürung; das 3. Glied hat ebenfalls nur einen Wirtel, Ein- schnürung ziemlich dick; 14. Glied allmählich in einen langen und behaarten Griffel übergehend. Scutellum mit einem queren Grübchen. Mesonotum und Mediansegment wie bei voriger Art. Flügel bräunlich. Beine schlanker als bei voriger Art; hintere Trochanteren dreimal so lang wie dick; Femora in der distalen Hälfte keulenförmig verdickt; Tibien in der distalen Hälfte allmählich verdickt; Meta- tarsus der Hinterbeine dreimal so lang wie das 2. Glied: 4. Glied dreimal so lang wie dick. Petiolus schlank, dreimal so lang wie dick. Abdomen etwas depress, eiförmig, glatt und glänzend. L. 3 mm. — Peru, mit voriger Art (3 ivxem- plare). : Genus Xyalopria Kieff. 1. Scheibe des Scutellum dachartig, mit ‚gerader First PERS Drevispinan.sp. — Scheibe des Scutellum mit einer bogig vorstehenden Mittellängsleiste 22. Aa LOHLAain. SP., 1. Xyalopria brevispina n. sp. 2. Schwarz; Antenne rotbraun, distal dunkler- Coxae und Beine rot. Scheitel mit einem kleinen Dörnchen. Palpen nicht vorstehend. Antenne ohne deutliche Keule; 1. Glied mit einem sehr deutlichen Dörnchen am Innenrand der Spitze, fast waizeniörmig, etwas länger als die drei | folgenden Glieder zusammen; 2.—5. Glied ziemlich gleich, um die Hälfte länger als dick, fast walzenrund, das 3. kaum länger als das 2., oder 4.: 36% 12, allmählich verdickt, 6. und 7. kaum länger als dick: 8.— 11. nicht länger als dick oder quer, das 12. mehr als doppelt so lang wie das il.; Haarlilz der Schläfe und des Prothorax weisslich. Laterale Ab- schnitte des Mesonotum eingedrückt. _Grübchen nicht die Mitte des Scutellum erreichend, Scheibe dachartig zusam- mengedrückt, mit gerader First. Dorn kürzer als das Mediansegment. Flügel bräunlich, die hinteren dunkler als die vorderen. Hintertibien oberhalb der Mitte plötzlich keulenförmig verdickt; Metatarsus kaum länger als das ‚2. Glied, 2%%mal so lang wie dick. Petiolus 2 mal so lang wie dick, mit 4 Längsleisten, Abdomen depress. L. 3 mm. — | Surinam: Paramaribo (C. Heller). Scutellum gewölbt, hinten ab- Metatarsus fast - Marcapata-Tal im 2. Xyalopria alticola n. sp. d. Schwarz; Distalende des Scapus, 2. Antennenlte, Tegulae und Beine rot; Distalende der Flagellumglieder, Coxae und Keule der Femora und der Tibien rotbraun; oft- mals Antenne schwarz, nur das 2. Glied rotbraun. Hinter- kopi mit einem winzigen, aufrechten Dorn. Scapus walzen- rund, Distalende mit einem Dorn am Innenrande; 3. Glied länger als das 1. und 2. zusammen, 4. um ein Drittel kürzer als das 3., in der proximalen. Hällte ausgerandet,. dann stumpf vorstehend, 4—5mal so lang wie dick, wenig länger als das 5., 13. kürzer als das 14., noch wenigstens dreimal so lang wie dick; Flagellumglieder fadenförmig, Haare abstehend, nicht quirlständig, etwaslänger alsdie Dicke derGlieder. Late- rale Abschnitte des Mesonotum eingedrückt. Grube des Scu- tellum gross, doch kürzer als die Hälfte des Scutellum, Scheibe mit einem Längskiel, welcher von der Seite gesehen bogen- förmig vorsteht. Dorn des Mediansegmentes bogig. Flügel fast glashell, das Abdomen weit überragend; costalis und stigmatica wie bei Diapria, das Ende des proximalen Flügeldrittels nicht erreichend. Hintertibia auf der Innen- seite bewimpert, aussen mit einigen langen Haaren; hinterer Metatarsus etwas länger als das 2. Glied, dieses dreimal so lang wie dick. Petiolus 3—4mal so lang wie dick, mit vier Längsleisten. Schläfe und Prothorax mit weisslichem Haarfilz; ventrale Seite des Petiolus und vorderer Teil des 2. Sternites mit weisslichen Haaren. L. 3,5 mm. -—- Peru, Depart. Cuzco, Cajon, Berglang, bei einer Höhe von 1500 m, Cosni- De Ebene, Höhe 1000 m; 3 Stück am 3. Dezember. Oxypria variicornie n. Sp. d.’ Schwarz; die 2 ersten Antennenglieder, stielartige Einschnürung der folgenden, Coxae und Beine bräunlichrot, Dorn des Mediansegmentes rot, schwach bogenförmig und lang. Kopf ohne Dorn; Schläfe mit dichtem, gelbem Haar- filz, Scapus unbedornt, so lang wie das 2. und 3. Glied zu- sammen, in der proximälen Hälfte schwach verengt; 2. Glied nicht länger als dick; 3. so lang wie das 4,, etw: as verengt unterhalb der Mitte, "jeder Knoten mit einem Haarwirtel; die folgenden mit einer stielartigen Einschnürung, welche die Länge des ellipsoidalen Knotens erreicht,.an den letzten nimmt der Knoten allmählich an Länge zu und die Ein- schnürung an Länge ab, Haarwirtel so lang wie die Hälfte der Glieder; 14. Glied spindelförmig, kaum gestielt. Late- rale Abschnitte des Mesonotum eingedrückt. Grube des Seutellum nicht bis zur Mitte reichend, Scheibe des Scutel- lum mit einem bogenförmigen Mittellängskiel. Hintertibia im distalen Drittel plötzlich keulenförmig verdickt, Innen- seite -bewimpert, Aussenseite mit a gereihten "Haaren, hintere Tarsenglieder dorsal mit 1—2 sehr langen Haaren, welche dreimal so lang wie die Dicke des Gliedes sind, Metatarsus kaum länger als das 2. Glied, 3—4mal so lang wie dick. Petiolus 4 5mal so lang wie dick. mit 4 Längs- leisten; Abdomen depress. Die feine Behaarung des Pro- thorax und der Metapleuren sowie die Haare der Unterseite des Petiolus weisslich. L. 3 mm. — Bolivia: Mapiri. Beim 2 sind die Antennen schwarz, 2.—6. Glied und die beiden Ende des Scapus rotbraun; Scapus unbedornt, so lang wie die 4 folgenden Glieder zusammen, 2. Glied 1 mal so lang wie dick, 3.—5. gleichdünn, umgekehrt keglig, 2% bis 3mal so lang wie dick; 6. etwas dicker, 2mal so lang wie dick;"?7. und 8. wenig dicker als das 6., 1%mal so lang wie dick; 9.—12. eine. Keule pildend, 9.11. nicht länger als dick, 12. eirund; 1.—8. Glied mit Börstchen, welche so lang als die Dicke der Glieder sind, Keulenglieder pubesziert. Hinterer Metatarsus kaum länger als das 2. Glied, 5—6mal so lang wie dick. L. 3,5 mm. — Peru: Cosnipata Ebene, bei einer Höhe ‘von 1000 m. Genus Galesus Curt. 1. Flügel distal ausgerandet, Scapus in der Mitte winklig 3. G. hexacantha Kieft. — . Flügel distal abaszuunet Scapus geraden 2 u. Zr 'längert, das 13. fast dreimal so lang wie dick. 1.@ monticola.n.sp. Antennenglieder 4—14 gleichlang, lang wie dick G.peruyianusn.sp. 1. Galesus monticola n. sp. d. Schwarz; 2. Antennenglied rotbraun, Beine mit Ausnahme der Coxae, hellrot. Kopf von oben gesehen ziemlich kreisrund: die lateralen Zähne vorn rechtwinklig vorstehend, nach hinten in eine gerade, bis zum Hinterrande des Auges reichende Leiste auslaufend; Auge behaart; hinter jeder Öcelle befindet sich ein grober, tiefer Punkt. hinter- welchem drei ähnliche Punkte in einer queren Linie liegen; Hinterrand des Kopfes mit kleineren gereihten Punkten; Stirn stark gekielt, von den Augen durch eine tiefe Furche getrennt, in der oberen Hälfte plötzlich eingedrückt. Scapus um die Hälfte länger als dick, gerade, distal kaum schief kaum doppelt so 56 abgestutzt und kurz zweistachlig; 2. Glied wenig te: dick; 3. deutlich länger als das 4., dieses doppelt so lang wie dick, am äussersten Grunde, schwach ausgerandet; 4.14. allmählich verlängert, 13. fast dreimal so lang wie dick. Thorax weniger hoch als breit; laterale Abschnitte des Mesonotum eingedrückt, Parapsidenfurchen tief. Vor- dere Grübchen des "Seutellum eirund und nur durch eine Leiste getrennt, die seitlichen auch eirund, Hinterrand mit zwei kleineren Grübchen. Flügel bräunlich, distal nicht ausgerandet. Innenseite der Hintertibia bewimpert, Aussen- seite mit einigen langen Haaren. Petiolus doppelt so lang wie dick, mit “drei dorsalen Längsleisten; Furche die Mitte des Abdomens erreichend, ausserdem hat das 2. Tergit noch je einen kleinen Eindruck vorn. . L. 3,2. mm. —- Peru. Depart. Cuczo, Vilcanota-Fluss, Höhe zwischen 500—1500 m. 2. Galesus peruvianus n. Sp. d. Schwarz, Beine hellrot, ausgenommen die Coxae. Kopf kaum oder nicht länger als breit, vorn mit 4 gleich- langen dreieckigen Zähnen; die 2 äusseren Zähne nach hinten in eine Längsleiste auslaufend, welche am Hinter- rande des Auges bogenförmig über die Schläfe zieht; die 2 inneren Zähne sind mit den äusseren Ocellen durch eine kurze Leiste verbunden, mit dem Hinterrande des Kopfes sind die äusseren Ocellen durch einen Längskiel verbunden, zwischen diesen zwei Längskielen ist der Scheitel einge- drückt. Stirn und Scapus wie bei voriger Art; 2. Glied der Antenne etwas länger als dick; 3. kaum länger als das 4., welches ohne deutliche Ausrandung ist; 4.—14. gleichlang, kaum doppelt so lang wie dick. Thorax breiter als hoch,. laterale Abschnitte des Mesonotum depress. . Vordere Grübchen des Scutellum fast kreisrund, durch eine Leiste getrennt. Flügel bräunlich, ohne Ausrandune. Tibien wie bei voriger Art. Petiolus doppelt so lang wie dick, mit 3—5 Leisten; Furche bis zur Mitte des Abdomens reichend, L. 3,2 mm. — Peru: Pachitea-Fluss. 3. Galesus hexacantha Kieft. d. L. 4 mm. — Bolivia: Mapiri. Neue und wenig bekannte südamerikanische Bienen. Von W. Schrottky. Fam. Colletidae. Pasiphae iheringi n. sp: 2 schwarz, Kopf und Thorax mıt kurzer eh Behaarung. Clypeus fast doppelt so breit als lang mit sehr grober und dichter Punktierung. Scutum nasale gleichfalls breit und wie der Clypeus punktiert, dagegen ist die Punktierung der Stirn und des Scheitels wohl grob, aber nicht sehr dicht. Fühler schwarz, der Dchaft mit, ziemlich reichlicher kurzer Behaarung, das erste Geisselglied klein, kugelförmig, nach beiden Seiten hin deutlich abgesetzt. Thorax im allgemeinen grob-punk- tiert, nur der kurze dreieckige Basalteıl des Mittel- segmentes ist ganz glatt und unpunktiert. mit rötlichen Tarsen und Klauen, letztere gespalten. Tegulae schwarzbraun, Flügel hyalın, im Spitzenteil ge- trübt, mit braunem Geäder und Stigma; beide Kubital- zellen von gleicher Länge; beide rücklaufende Nerven T ie. ir Eeken. Die Stärke der Punktierung nimmt auf dem sie auf dem Segmente 1 als sehr orob, auf 2 als grob, auf 3 als mässig grob und auf 4 als mittelstark bezeich- net werden; auf 5 ist sie dann plötzlich äusserst fein. Die Breite der Marginaldepressionen nimmt von vorn nach hinten zu, sie nimmt auf dem ersten Degmente nur eine schmale Linie, auf dem vierten über ein Drittel des ganzen Segmentes ein. Bauch kurz weisslich be- haart. Körperlänge 7 mm, Abdomenbreite 2,2 mm. Brasilien, Ypiranga 24. X. 09. Herrn Prof. Dr. H. von Ihering gewidmet. Ptiloglossa aculeata Friese. Neu für Argentinien; Territorium Misiones, B. nacio (J. Friedrich leg.). Ptiloglossa olivacea (Friese). Neu für Paraguay: Puerto Bertoni (A. W. B toni leg.) h Beine schwarz münden in die zweite ein wenig entfernt von deren Abdomen von vorn nach hinten ab, und zwar könnte RETTORT IR Im ir FE Ptiloglossa duealis Sm. - Soll in Argentinien und Paraguay vorkommen, was Y jedenfalls ein Irrtum ist und wohl auf Verwechselung Pi - mit einigen ähnlichen Arten zurückgeführt werden kann. . Zunächst ist Megacilissa eximia Sm. nicht synonym; } denn in der Beschreibung heisst es (Journ. of Entom. I, 1861 p. 150): „Head and thorax black, the latter densely £ elothed with short dow ny fulvous pubescence .. dagegen bei Pt. ducalis (Cat. Hymenopt. Brit. Mus. 1853 p. 7 u. 8): „Thorax densely elothed above w a sooty black pubescence...... ”; demnach gehört Pt. du- calıs Sm. in dieselbe Gruppe wie Pt. olivacea (Friese), während Pi. eximia Sm. und die letzterer sehr ähnliche Pt. matutina (Schrottky) einer anderen Gruppe ange- ‚hören; die unterscheidenden durchaus konstanten Merk- male von eximia und matutina habe ich an anderer Stelle hervorgehoben (Anal. Cientif. Parag. No. 7, Serie I, 1907 p. 11, 12), es erübrist sich daher nochmals darauf zurückzukommen. | (Fortsetzung folgt.) Hlustrierte Gattungs- Tabellen der Käfer Deutschlands - Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. XXII. Familie. Hydrophilidae. $ Kopf mit grossem Clypeus (Fig. 9, 17, 32a). Fühler ' kurz, vor den "Augen unter den Vorderecken der Stirn : eingefügt, 6— geliedr., ihr erstes Glied mehr oder minder schaftförmig verlängert, die 3—5 letzten Glieder eine ‚pubescente Keule bildend (Big. kl, 24 2,30, .32)* + Die Agliedr. Kiefertaster oft an Länge die Fühler stark _ überragend (Fig. 19, 36, 47). Die Hüften meist nur schmal getreunt (Fig. 21, 51). Vorderhüften meist zapfenförmig, Mittelhüften quer und schräg, Hinter- hüften lang quer (Fig. 21, 39). Beine bisweilen mit _ Schwimmhaaren (Fig 21 a). Parsen ögliedr., selten _ die hinteren Beine 4gliedrig (Fig. 6, 7, 45). Abdomen 5—7 freiliegende Sternite (Big, 12, 13, 28, 29). Kleinste bis grösste Käfer, die meist an Wasserpflanzen umher- klettern; die Arten mit Schwimmbeinen schwimmen schwerfällig.. Manche 22 bauen Hiercocons (Fig. 3 on Hydrophilus piceus). “ ae 8 ET, MR ® r) Larven von Hydrophilus haeridium scarabaeoides L. (Big. 4). Kopf der Larve : aa NE fe EN ß a > ’ [4/2 . | 13 Ä G ea ceus (Fig. 1), Spercheus emarginatus Schall (Fig. 2), . von Sphaeridium bipustulatum F. desselben (Fig. 4 B). (Fig. 5). (Fig. 4A), Nymphe Larve von Berosus spinosus Stev. 1. Erstes Glied der Hintertarsen sehr kurz, manchmal alle 4 ersten Tarsen sehr kurz (Fig. 7, 10, 21a). Wasserkäfer. 2 — Erstes Hintertarsenglied (Fig. 6) das längste; Fühler 8—Igliedr., Körper kugelig, hochgewölbt. Kleine Käfer nee), Wie, 54, 56, 57). Land- bewohner. \ 20 . Zweites Hintertarsenglied (Fig. 7) am längsten. 2 Hsch. nach vorn verschmälert. (Fig. 23, = (Hydrophilinae). Letztes Hintertarsenglied (Fig. 8 10) aı am jänesken. Hsch, meist nach hinten verengt (Fig. 9, 16). 3 3. Die 4 ersten Tarsenglieder kurz (Fig. 8). Fühler 6gliedr. (Fig. 9a). Körper oval, hoch gewölbt (Fig. 9). ; Spercheus Kugel. Erstes Tarsenglied ı merklich kürzer als das zweite, oft undeutlich (Fig. 10). Fühler 9-, selten 7gliedr. (Fig. 11). 4 4. Hinterleib mit 5 Ringen (Fig. 13). Flgd. meist mit erhabenen Rippen (Fig. 16). NER AD — Hinterleib mit 6 Ringen (Fig. 12). Flgd. ohne Rippen, nur punktiert gestreift (Fig. 18, 19). 6 / £ a . Fühler 7gliedr. (Fig. 14); Hsch. länger als breit (Fig. 16). Körper lang und schmal. Hydrochus Leach. Fühler 9gliedr. (Fig. 15); Hsch. breiter als lang, von 5 Längsfurchen durchzogen (Fig. 17). Helophorus Fabr. [28 6. Endglied der Kiefertaster viel kleiner und dünner | Reisebriefe. als das vorletzte Glied (Fig: 20). Körper klein, | | Von. Wiln. Hoffmann. gedrungen und meist gewölbt (Fig. 18). Vorder- oa Bi Ma hülten nal getrennt. _. . Öchthebius Leach. ! rn Au — Endglied der Kiefertaster mindestens so lang als a j" ortsetzung ) ER. das vorletzte Glied. Kiefertaster sehr lang (Fig. 19). | _ Die „Piu”, kleine winzige schwarze F liogen, vum Körper schmal, gestreckt, flacher (Fig. 19). Vorder- | Schwirren summend in grosser Zahl den Menschen, setzen hüften getrennt. Verderschieneund Tarsen (Fig. 19a). | Sich auf irgend ein Hautteil und saugen Blut. Jeder Hydraena Kugel. Stich der Piu ist sichtbar, da sich i immer ein kleiner Fleck Blut unter der Haut ansammelt und zurückbleibt, so dass in ganz kurzer Zeit Hände etc. mit u kleinen Blutpünktehen bedeckt sind. Von unangenehmen Sachen nicht zu vergessen sindk 4 die Sandflöhe und war ich in einigen Gegenden ge- zwungen, täglıch 5 ja 6 Stück aus jedem Fuss herauszu- holen. Auch unter die Fingernägel fressen sich die Tiere gerne ein, um ihre Bier abzulegen. Si St. Pedro, auf dem rechten Ufer des- Rio: Machados gelegen, verliessich um den Monat August, einige Stunden weiter aufwärts auf der linken Seite des Flusses zuzu- bringen. „Jamarysinho‘, auch nach Calama sehörend, ist eine Baracke der Gummisamniler. Jamarysinho hat sehr hoch gelegene Terrafirme. Leider war die Ausbeute an \V ogelbälgen hier sehr gering, da keine Wege existieren. 7. Mesosternum und Metasternum sind völlig ver- wachsen zu einem Kiel, der hinten in einen Dorn ausläuft (Fig. 21). Mittel- und Hintertarsen zu- sammengedrückt zu Schwimmbeinen (Fig.2la. 8| Was ich auf meinen Exkursionen antraf, war jaedbares — Mesosternum und Metasternum nicht völlig ver- | Wild. Schweine, Rehe, Aguti, grosse Vögel, Hühner, wachsen.llie: BO). nu N ed Mutumlere, kmmenkrn gelang es mir, eine hübsche Kol- lektion Noctuiden, Geometr. und Mieros zu machen. Als Köderinittel benutzte ich ‚„‚Tiaridium elongatum.‘‘ Ein- geweide und frische Felle der Wildsehweine, von Schweiss durchnässte Hemden ete. Ein gutes Ködermittel sind tote Fische. Auch das Krokodil könnte als Ködermittel . dienen, sah ich doch auf einem am Strand liegenden e lebenden Aligator Unmengen von (atopsilia ete. Hier am Jamarysinho kam ich auch nahezu in eine reeht un- bequeme Lage. Als ich der Stimme eines Vogels folgend, vom Ylussufer in den Urwald eintrete, sehe ich plötzlich _ nur wenige Schritte vor mir am Boden zwischen faulen Baumstämmen verborgen ein Krokodil d. h. nur den Schwanz zeigend. Nach dessen Grösse zu urteilen, muss es ein starkes Exemplar sein. Ich retiriere sofort, spähe umher und entdecke dann auch den Haufen dürres Laub, worunter die Bier des Tieres verborgen liegen. Es be- wachte seinen Schatz. Nach allem Hörensagen soll das Dier in der Nähe seines Nestes beim Schildpostenstehen sehr gefährlich sein. Ich wollte es auf den Versuch nicht ankomnien lassen und ging ruhig weiter. Da der Kopf des Tieres von allen Seiten vedeckt war, konnte ich eine | aussichtsvollen Schuss nicht anbringen. Dal an diesem Orte hatte ich viel unter vorher genannten Sandflöhen zu leiden ‚und verging wohl! kein Tag, wo en nicht ein Dutzend dieser Ca 4 aus N befreite. I '8. Körper gross (über 50 mm), nach hinten ver- schmälert (Fig. 24). we Bruststachel überragt die Hinterhüften (Fig. 21). . . Hiydrous Dahl. — Körper kleiner (unter 20 mm), hinten breit ge- rundet (Fig. 23). Der Bruststachel überragt die Hinterhüften nicht. Mandibel und Fühler (Fig, 24 b, 2da)a u, 2... rn Ne Hydrophllus, Des: een wu ss eSEEEESESEEEERESEEEEEEEEESEEGEEEEEEEESEEEEEEE 3 den ı in einem en ss ee Hüssabwärke ‘Rio Machados hat auf der linken Seite in der Nahe Mündung einen Zufluss, der „Rio Pretos.“ Es ging | einige dr flussaufwärts nach ‚St. Izabel“. Verkaufshaus für Waren und ebenfalls Eigentum de s 9. Bauch mit scheinbar 4 Ringen (Fig. 25),. die zwei Herrn Asensi. BR ersten mit jederseits grossen tiefen rundlichen Ein- Die Wahl der Lookalitäit war nicht schlecht getrof 2 drücken. Ein sehr "kleiner, kugelrunder Käfer | Die Br de ist vorwiegend Sandboden und es 2 Fig. 27). Fühler 9gliedr., To 3 letzten Glieder nur | die Flora verschieden von den vorherbesuchten © en pubescent (Fig. 962). . . Chaetarthria Steph. | Diesem Umstand war es zu verdanken, dass die Av — Bauch mit 5—7 freiliegenden F Ringen (Sterniten). | Kollektion wiederum reicher an Arten wurde. A (Nie: „98. 29). nal. 2 ma ee, Ma a waren so wie an a ne (Fortsetzung folst.) 5 Herz ER Gleich beim Eintritt in den die, ‚sehönsten Heliconier, Papilios, Eryciniden etc. ona sausen im eehnallon Flug vorüber, und hoch en er König En hecnba“ sich 3 lang- ] { es Erde, Si nun a es Re Av an etc. zu Verpacken. Eine grosse starke Kiste, welche zur 'Gummiversendung bestimmt gewesen und mir von den Herren Scholz & Co. in Manäos verehrt war, leistete aus- gezeichnete Dienste. 740 Vogelbälge fanden Unter- kommen in derselben. 2 Wie ieh schon vorher gesagt, leben hier in den ildemn die Parimtintin-Indianer. Das ganze Gebiet von Manieore bis zum Rio Machados ist die Heimat dieses ü ribo. Es sind unversöhnliche Gesellen und kommen jemals“ zu ‚den Häusern der wenigen Ansiedler, die sich m fer des Madeira niedergelassen. Es sind ja herzlich | "Von Humaytha bis Calama sind es nur 4 Häuser, d Won. "hat nur Paraizo seine Gummiestradas ca. zwei Stunden ‚weit ins Innere hineingezogen und auch wohl nur aus dem Umstand, dass die Erde sehr tief gelegen ist ‚jedem Jahre übersechwemmt wird, daher sehr jaedbares Wild hat. Seit 10 Jahren haben sich ne Indianer mehr gezeigt. Der Eigentümer von mellos öffnete an einem Korlossidles Marmellos. wel- ‚ ches = reich an Gummibäumen ist, Estradas, war at ven ‚aber Re alles lie Se zu lassen, LE die m: SE ae n ee Mendunk des Rio Mais: Ent hl f skin sin Gefahr. Calama wurde 2mal heimgesucht und be einem Ueberfall 9 Personen durch Pfeile getötet. Die ngriffe erfolgen gewöhnlich früh mörgens beim T: ages- 5 grauen. Aut dem as ‚kriechend schlängeln sie sich [ dem Wehen die Flucht. Bä Her us in sich eine sehr grosse Zahl Indianer vereinigt Die Gesichter sollen geschwärzt gewesen sein. estelit ich ihnen zum konnen de BT ge- taneı ‚Arbeit ee 8 wershsehei die Da a Bach! so im a 1907 als der Darin: nn im aller Frühe eine Baracke am un ; oe En En Sa ee EEE untern und oberen Ende der Federn sind rote flaum- artige Federn der Arara befestigt. Die 3 andern unter- scheiden sich nur durch ihre Spitze und zwar ist dieselbe nicht hakig. Das in der Mitte gespaltene und dann zur Spitze verwandte Schilfrohr wird dureh je zwei eingelegte Stäbchen auseinandergehalten und so vor dem eventuellen, durch Eintrocknen, etwa mög- lichen Zusammenziehen bewahrt. Nach mir gemachter Angabe werden nur die bei Angriffen auf Menschen ge- brauchten Pfeile mit den roten Federn der Araras vor- ziert. Gewöhnliche zur Jagd bestimmte Pfeile tragen diese Federn nicht. (Schluss folgt.) Zur Verbreitung der bläulichen und der Klapperheuschrecke, (Nachtrag.) Von Wilhelm Schuster, Pfarrer. In der „Entomologischen Rundschau” XXV1. Jahr- gang 1909, No. 12 nannte ich « beiden obengenannten Heuschrecken, Klapperheuschrecke, die nur isoliert auf deutschem Boden vorkommen, und ich bat, weitere Fundplätze zu nennen. Es ist interessant und wichtig, dass wir ein ungefähres Verbreitungsbild der schöneren und selteneren Heuschrecken m Deutschland gewinnen. Ich uns als Fundorte von Oedipoda Wald- und Sand- bezirk Hohereuthe zwischen St. Georgen, Buchenberg, Königsfeld (Brüdergemeinde) im hohen Schwarzwald; Niederwald beim Niederwalddenkmal über Rüdesheim; Nahetal von Bingen bis Münster am Stein; Odenwald- vorland östlich von Darmstadt; Tal zwischen Hoch- speyer und Dürkheim in der Rheinpfalz. Natürlich handelt es sich absolut um Oedipota mviniata, nicht Psophus stridulus (E. R. p. 90 1909). Neben Psophus stridulus nennt nun noch A. Knörzer (Bichstätt) Aecridium mimiatum ım Altmühltal (,.Entomolog. Zeit- schrift” 1909 p. 107) und er ist der ‘Ansicht, dass die mediterranen Formen in dieser Gegend wesentlich vom Main- und Neckartal aus in den fränkischen und schwä- bischen Jura, kaum wohl das Altmühltal aufwärts von Regensburg her gekommen seien. Auch in der Gegend von W endelsheim in Rheinhessen findet sich miniata. Anfragen aus dem Leserkreise. Nr. 1. Ist die unbeschuppte, von Reitter aus Bosnien beschriebene Varietät vranicensis von Metallites impar., welche später von Glatz, Böhmen und Bayern bekannt ge- worden ist, noch an anderen Fundorten, besonders in der Mark Brandenburg, gesammelt worden. 4J. Schilsky. Nr. 2. Um sichere Fundortangaben der palaeark- tischen Ruteliden der Gattungen Anomomala, Phyllopertha und Anisoplia nebst ihren Abänderungen bittet Dr.Fr.Ohaus. Unsere einheimischen Vögel. Von Pfarrer Wilhelm Schuster. 110 bunte Bilder von Bruno Geis- ler. Vorwort von. Landwirtschaftslehrer Wemer. Preis 3 .M Heimatverlag Gera, 1909. Wir zeigen dieses Buch an, weil, abgesehen davon, dass unter unseren entomologischen Lesern auch Ornithologen sind (denn beispielsweise der Forstmann muss beides sein), in diesem Buch ein besonderer Abschnitt über Insekten 'sich findet. II. Teil: Vögel und Insekten. Uebersichtliche systematische Zusammenstellung der Hauptschädlinge einiger Pflanzenarten und der hauptsächlichsten Schäd- lingsfeinde aus dem Insekten- und Vogelreiche. Pflanzen- arten: Gartenrose, Weinrebe, Apfelbaum, Pflaumen- baum, Kiefer, Linde, Esche, Buche, Eiche, Pappel, Der entomologische Teil des Buches ist gut. dr. RK. RK; einige Fundplätze der: bläuliche und Verinshlat. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 9. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ah. ) Bulgarische Entomolegische Vereinigung in Sophia. Sitzungen am 6./19. März, 13./26. März und 20. März und 2. April. Herr. A. Markowitsch legt einige Exemplare seiner Arbeit: „Beitrag zur Lepidopterenfauna von Rho- dopen‘“‘ vor, welche in ‚Arbeiten der bulgarischen Natur- forscher-Gesellschaft in Sophia‘‘ soeben erschien. Er fand S Spezies und Formen, welche für Bulgarien neue sind, ‘und eine für die Wissenschaft neue Form Parnassius «pollo ab. rhodopensis mit sehr auffallenden Merkmalen. Herr Al. Drenowsky bespricht die Verbreitung und die Variabilität des alpinen Schmetterlings Crambus biformellus Rbl. in Bulgarien. Er sammelte sehr zahl- reiches Material auf Ryla, Vitoscha und Stara-Planina und fand, dass die Ryla-Exemplare (fliegen auf der Höhe von 1800 bis 2924 m) die kleinsten sind (die Länge der Vorder- flügel 11—12,5 mm) und dunkelgraue Hinterflügel haben; die Zeichnung der Vorderflügel ist sehr scharf. Die weib- lichen Exemplare besitzen schwach entwickelte Flügel (9—10 mm) und fliegen nicht. Die Vitoscha-Exemplare (fliegen von 1800 bis 2285 m) sind etwas grösser. (11 bis 13,5 mm), mit etwas helleren Vorder- und Hinter- flügeln. Die Zeichnung ist schwach entwickelt. Die weib- lichen Exemplare haben schwache Flügeln (9—10 mm) und können auch nicht fliegen. Die Staraplanina-Exem- plare (fliegen von 1800 bis 2356 m) unterscheiden sich sehr stark von den übrigen: dieselben sind grösser (13—15 mm) mit sehr hellen Vorderflügeln und verschwommener Zeich- nung. Die Hinterflügel sind ganz hell-weisslich und haben keine Spur von Grau, die Fühler sind auch heller. Die weiblichen Exemplare sind grösser (12—13 mm), mit brei- ten Flügeln, weshalb sie 1 bis 3 m weit fliegen können. Die Hinterflügel sind hell-weisslich und haben dem Saume entlang eine Reihe von langen grauen Flecken, Er be- trachtet die Exemplare von Stara-Planina als eine lokale Rasse und benennt sie var. nova majorellus mihi. Seine Untersuchungen der Schuppen beabsichtigt er später mit- zuteilen. Dr. P.. Bachmetjew spricht die Meinung aus, dass die mangelhalte Entwickelung der Flügel bei Weib- chen von Crambus biformellus möglicherweise auf ver- schieden starken Einfluss der Radium-Emanation auf Ryla, Vitoscha und Stara-Planina zurückzuführen sei, und beabsichtigt in diesem Sommer die entsprechenden Be- stimmungen auf diesen Gebirgen anzustellen. Sitzungen am 23./30. Januar, 30. Januar, 12. Februar, 13.26. Februar, 20. Februar, 4. März und 27. Fehruar, 11. März. Herr- Al. K. Drenowsky zeiste eine’ neue von ihm benannte Form Prebia rhodopensis subsp. ocellata vor, welche: als Gegensatz zu subsp. Bachmeljewi Drenw. zu betrachten ist. Dieselbe wurde auf Ryla und Balkan er- beutet. Als Ergänzung zu seiner Abhandlung über die Lepidopteren-Fauna des Kalofer Balkans (Ent. Rund- schau, No. 20, 21, 1909; No. 3, 4,.1910) zeigte er folgende neue Formen vor: Pieris rajae var. canidiafermis Drenw., var. Rossi Stef., Brebia euryale var. ocellaris Stgr. und Uebergänge zu var. extrema Schaw., Chrysophanus ther- samon var. omphale Klug., Chr. virgaureae ab? (dehlen — Fritz Lehmanns Verlag, 6. m. b. H., Stuttgart. — Druck der Schell’schen Buchdruckerei (Vik vollständig die weissen und teilweise auch die schwarzen Punkte auf der Unterseite der Hinterflügel). Er erbeutete auch den seltenen bulgarischen Schmetterling Acidalia degeneraria EHb., welcher bis jetzt nur aus Slivno bekannt war. ‚Berr AL.RK..Drenowsky teilte mit über die Variabilität der Spezies Polygomia c-album. Z. auf Ryla und Balkan. Ein Teil der erbeuteten Exemplare gehörte zum Typus von Tutt, ein anderer Teil zu ab. variegata Ttt., ein Exemplar war ab. tota-album Newnt., während der grösste Teil zu ab. pallidior Tutt gehört. Die letzte Form 7 fliegt auf Ryla auf der Höhe von 300 bis 1300 m und auf Balkan von 700 bis 1500 m, die zweite Form fliegt auf Rvla auf der Höhe von 1500 m und die erste Form nur auf Ryla (1100—1800 m). Die typischen Exemplare. fliegen im Tieflande und auf Ryla und Balkan bis 1600 m. Herr Al. K.Drenowsky zeiste ein frisches Exem- plar von Zygaena laetla Hb. vor, welche von Herrn N. Nedelkow in Stara-Sagora erbeutet wurde und welche bis jetzt nur aus Sophia (Drenowsky) und Varna) und Slivno (Zederer) bekannt war, Herr N. Nedel- ko w hat auch eine für Bulgarien neue Orthopterae- Spezies Meconema thalassinum Deg. in Sophia erbeutet, welche vorgezeigt wurde. Es wurde das Verzeichnis der von N. Nedelkow in Bulearien erbeuteten Asiliden (Dipteren) vorgelesen, dasselbe enthielt 21 Spezies der Gaitung Asilus, 1 Premachus, 4 Leptogaster, 3 Dioctria, \ 1 Xiphocerus, 2 Stenopogon, 1 Dasypogon, 4 Stichopogon, 1 Lasiopogon, 1 Saropogon, 8 Laptria. ; h Herr. Al, Drenowskv teilte mit, dass Herr ,W. Kowatschew in Ruschtuk folgende für Bul- 7 garien neue Spezies entdeckt hat: Drymonia chaonia Hb., n Leuconia turca Z. und Cucuha prenanthis B. } Herr Dr. P. Bachmetjew liest den Brief von Dr. E. Fischer in Zürich vor, welcher mitteilt, dass sämtliche aus den Eiern des bulgarischen Argynnis pandora- Weibchens in Zürich schlüpfende Räupchen auf einma gestorben sind. Da Herr Dr. Fischer seine Tem- peraturversuche mit dieser Spezies nicht fortsetzen kann, wurde beschlossen, ihm: bei erster Gelegenheit einige pan- dora-Weibchen nach Zürich zu senden. i Höfrat J. K. Okulitsch, als Gast aus St. Peters 73 burg, erklärte sich bereit, aus nördlichem Teil des Gou vernements Enisejsk (Sibirien) Insekten zu senden. Ver- mutlich werden dabei neue Formen sich befinden, da es dort zuweilen sogar im Juli schneit. Der Hofrat ist dort Direktor der Staatsgüterbesitzungen und wird seinen” Hauptsitz in Krasnojarsk haben. DR Herr Al. K. Drenowsky teilte die Resultat seiner Messungen der Länge der Vorderflügel bei Anaitis columbata Mtzn. aus Bulgarien (90 83.18 22) mit. Die häufigste Flügellänge (sowohl bei dd, wie auch bei 22 beträgt 20 mm, die minimale und die maximale Flügel länge beträgt 17 resp. 21 mm. In West-Asien ist dies Spezies bedeutend kleiner, dunkler und mit verschwomme ner Zeichnung. 0% ne (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbeilage: „Insektenbörse“ und Beiluge: „Entomologisches Vereinshiutt“. 2 Herausgegeben .von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Besteleeln ad Areiee von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3 866: Zusendung unter Kasnzbend besorgt der Verlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Ausländgortos von 40 Pfg. auf das Vierteljahr. e die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen | In allen ‘geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den ay8 «e Dritr h P x Varl: \ Kr ap "arnznrer ‚5199 1 ausschliesslich ah den Hörankeeher Paul Kuhut; Apotheker, Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, m. b.H., Stuttgart, Fernsprecher 5133 insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Besteli- - _ Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. nngen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. Nr. 10. ren ‚den 15. Mai 1910. 27. Jahrgang. Re Neue Literatur. Interesse sind die täglichen Tiefenwanderungen der hoch- I SAT se £ alpinen Terricolfauna, die sich bei schönem Wetter auf In der Sitzung vom 26. Oktober 1908 des Natur- | allen höheren Gipfeln unserer Alpen leicht nachweisen = senschaftlichen Vereins für Schlesw is-Holstein (Vide | lässen. In den Morgenstunden, im Durchschnitt etwa bis and XIV, Schriften ad. Nat. Ver. f. Schl.-Holst., 2. Heft, | 9 oder 10 Uhr vormittags, beherbergen die obersten Boden- 04, Sitzungsberichte) teilte Staatsanwalt C. OÖ, Bar- | schichten in der hochalpinen Zone eine reiche 'Terricol- tels seine Beobachtungen über die Entstehung des Spin- | fauna. Sobald aber die Sonne heisser brennt und die n Bes, iliustriert dur :ch zahlreiche photographische Auf- | obersten Bodenschichten erwärmt und austrocknet, wandert nahmen verschiedener Entwicklungsstadien eines und des- | die Terricolfauna in die Tiefe, wo sie dem Sammler. nur selben Netzes, mit. Nach seinen Beobachtungen zieht die | schwer erreichbar ist. Erst. in den Abendstunden (etwa ‚Spinne erst den äusseren Randfaden, dann einen Durch- | nach 4 oder 5 Uhr nachmittags) rückt die Terricolfauna messer und von dessen Mittelpunkt aus die Radialfäden. | wieder empor und bleibt wohl die a hindurch Darauf wird der zentrale Teil des Netzes als Spirale von | in den obersten Lagen des Erdreichs. Man kann sich von “innen nach aussen mit nicht klebrigen Fäden und schliess- | diesen täglichen Tiefenw: En neeniaehe überzeugen, indem - lieh der Hauptteil des Netzes von aussen mach innen mit | man in der hochalpinen Zone Steine umwendet. An den- den klehrig en Fansfäden fertiggestellt. Die bekannten An- | selben Stellen, an welchen sich am Morgen unter den Stei- gaben Taschenbergs, wonach die kreis! örınigen Fäden sämt- | nen zahlreiche terricole Käfer und verschiedene andere Tiere fanden, wird man bei heissem Sonnenschein um die lich von innen nach aussen gezogen wer rden sollen, werden durch die Bartels’schen Beobachtungen wesentlich berich- Mittagszeit nur.eine sehr spärliche Fauna antreffen. Manche Arten scheinen vollständig verschwunden. Nur die am ler In .emer- Sitzung, (7. XII. 08) desselben Vereins mucht Dr. Reiner Müller die für die Entstehung !| Rande von Schneefiecken im Boden lebenden Tiere scheinen neuer Arten hochbedeutungsvolle Mitteilung, dass er Bak- an diesen Tiefenwanderungen geringen Anteil zu nehmen, unden hat, welche durch Veränderung ihrer Nah- | aber auch für die Nivicolfauna konnte ich mehrmals um ne vollständig abweichende andere Art umschlagen | die Mittagszeit ein merkbares Abflauen der Individuen- durch Reinkulturen unverändert weiter gezüchtet zahl beobachten. Für den Sammler sind ‘diese Tiefen- verden önnen. Die Kulturen nahmen ihren Ausgangs- wanderungen unangenehm, weil sie ihn nötigen, zu früher akt stets von einem einzelnen Individuum. Morg venstunde aufzustehen. Bei trüber Witterung unter- bleiben die Tiefenwanderungen und man findet an solchen „Entomologiske Meddelelser‘“‘ 2. R., 3.. Band, 910) publiziert J. P. Kryger seine Beonach- Tagen auch um die Mittagszeit in den obersten Boden- schichten eine reiche Fauna. ber Parasiten in Spinneneiern. Bei seinen Zuchten 5 Ich bemühte mich mehrmals um die Frage, ob auch aus 56 verschiedenen Wirtstieren im ganzen 75 va asiten ausgeschlüpft und zwar 66 Hymenopteren, die im Walde lebende Terricollauna solchen täglichen ierenx wanderungen unterliegt. Ich gewann den Eindruck, dass en, 1 Milbe, 1 Filaria. Von den Hymenopteren Proctotrupiden-Arten in den einzelnen Eiern des | an heissen Tagen die Terricolfauna der obersten Boden- nnennestes, wohingegen 4 Chaleididen-Arten als Para-' schichten im Walde zwar etwas abflaut, dass ‘aber jene zweiten Grädes die parasitischen Hymenopteren- und | allgemeine Flucht in die Tiefe, wie sie die hochalpine Fauna arven, die schon im Spinnenneste lebten, an- zeigt, in keiner Weise zu beobachten ist. Ich traf wieder- ‚Die Ichneumonidenlarven, 60 Arten, leben nicht | holt in Mittel- und Unteritalien an heissen I Frühjahrstagen den Eiern, wie die meisten. Hymenopterenlarven, sondern | (Mai, Juni) um die Mittagszeit in sonnendurchelühten der ganzen Eiermasse und verzehren oft die meisten | Wäldern eine recht reiche Siebfauna. Der Schatten. der Bier der Spinne. Die Larven von Polysphincis varipes | Bäume und das den Boden bedeckende Laub schützen das gre fen sogar öfters: ‘die Spinne selbst an und verzehren | Erdreich vor zu starker Erwärmung und Austrocknung.“ diese nebst ihren Eiern. Von den beobachteten Dipteren- irven (4 Arten) leben 3 Arten frei in der a ns n 1 Art als Endoparasit in einer Pardosa (Woltsspinne . Die beobachtete Milbe frisst die Bier in den Nestern illustrierte a am Boden lebenden Krabbenspinney, Die _Gattungs- Tabellen der Käfer Deutschlands ilide (Wegwespen) Salius sauguinolentus F. lect, wie | ger ihre Eier direkt an das Abdomen Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. inne Chiracamthium .carnifex F. ab, letztere schien 10. Die 5 letzten Glieder der 9gliedr. Fühler pubeseent fähig zu ‘sein, sich von diesen Parasiten zu befreien 2 urde ‚später von ‚den ausgeschlüpften Larven alimäh- (Fig. 30). Abdomen ‚mit 7 reien Ringen (Fig. 28). Isgesaugt. leo, . Limnebius Leach. in den Alpen gibt Dr. Carl! — Die 3 letzten Glieder" der Fühler pubescent (Fig. 33. in einer Arbeit „Die Siebetechnik 34). Abdomen mit 5—6 freien Ringen. . . 11 um A on der Terricolfauna‘“ Zeitschrift für wissen-, | an ‚Hsch. abgesetzt (Fig. 32). Seitenrand der. Figd. x 1 ; Band 6, Heft 2, 1910, wichtige vorn bogenförmig aufsteigend. Fühler 7gliedr. das Fanger ebnis an jenen Orten . d Er Schreibt pe 45: N ... (Fig. 34). Schildch. sehr lang (Fig. 32). . Enoplurüs 8-4 (Fig. 32), Berosus (Fig. 32A). » incl. Eneplurus Hope. — Hsch. nicht abgesetzt (Fig. 35). Seitenrand der Fled. gradlinig gegen die Basisecke verlaufend. Schildeh. nicht länger als breit (Fig. 35). . 12 12. Abdomen mit 6 freiliegenden Sterniten. Fühler 8gliedr. (Fig. 33), Fig. 35. . Laecobius Er. — Abdomen mit 5 freiliegenden Sterniten (Fig.39). 13 . Kiefertaster kräftig, Endglied länger als das vor- letzte.(Kig.. 30) Ghedn. ran. 0.2 vd: Kiefertaster lang und schlank, Endgl. höchstens gleich dem vorletzten Gliede (Fig. 37). 18 . Mittel- und Hintertarsen stark zusammengedrückt. Prosternum hoch gekielt. 1 Art. Limnoxenus Rey. Mittel- und Hintertarsen schwach zusammenge- drückt. 15 15. Erstes Glied der Mittel- und Hintertarsen viel kürzer als.das-2. Glied (Fig. 40). .. .:.... 16 — Erstes Glied der Mittel- und Hintertarsen nur wenig kürzer als das 2. Glied (Fig. 41). 17 16. Körper 6—11 mm. Flgd. mit Punkitstreifen oder Reihen (Fig. 42). Unterseite (Fig. 39). Hydrobius Leach. — Körper 2—3mm. Flgd. verworren punktiert (Fig.43). Anacaena Thoms. 17. Flgd. verworren punktiert (Fig. 43). Paracymus Thoms. — Flgd. in Reihen punktiert (Fig. 42). wie ein sehr kläiner (3,5 mm) Hydrobius. Crenitis Bedel. . Berosus Leach. | Gestalt oval, 18. Mittel- und Hintertarsen 4gliedr. (Fig 45). & 4 Cymbiodyta Bedel. — Alle Tarsen bgliedr.y(iig- A... nn. 2 19. Das langgestreckte 2. Glied der Kiefertaster nach. - vorn konvex (Fig. 49). Fig. 46. Philhydrus Solier. — Das 2. Kiefertasterglied gerade oder nach vorn konkav (Fig. 48). Fig. 47. Helochares Muls. 20. Prosternum hinten ausgerandet (Fig. 50, schattiert). Seitenrand des Hsch. dreieckig umgeschlagen (Fig. 50a). a) Vorderschienen vor der Spitze aussen winklig aus- geschnitten (Fig. 5la). Megasternum Muls. b) Vorderschienen einfach (Fig. 51b). Uryptopleurum Muls. — Prosternum dreieckig, hinten zugespitzt (Fig. schättierb), 2 2 - va ar, no 5. 21 21. Fühler Sgliedrig (Fig. 52). Flgd. mitje 1-2 grossen gelbroten Makuln (Fig. 54). Halsschilddurchsehnitt - (Fig. 5=.a). Sphaeridium Fahr — Fühler 9gliedrig (Fig. 53). . . 22, Metasternum trennt durch spitzen Fortsatz die | _Mittelhüften (Fig.55). Flgd. dicht punktiert (Fig.57). Coelostoma Brul. (Cyclonotum Er.). rn _ ' — Metasternum ohne spitzen Fortsatz zwischen den Mittelhüften (Fig. 58). Flgd. reihig punktiert i (Fig. 56). Cereyon Leach, Zi (FE setzung, folgt.) = m — B Neue und wenig bekannte südamerikanische Bienen. i Von W. Schrottky. I. Fortsetzung. ’ II. Fam. Andrenidae. Subfam. Sphecodinae. Spheeodes inornatus (Schrottky). # 9 (noch unbeschrieben) Färbung wie das $, aber während bei diesem die Punktierune des -Mesonotum nur Zwischenräume von ungefähr dem "Durchmesser eines _ einzelnen Punktes freilässt, sind dieselben beim 2 etwas ' grösser als der Durchmesser eines Punktes. Der Basal- teil des Mittelsegmentes ist bei beiden Geschlechtern ziemlich gross und äusserst grob gerunzelt. Die Be- haarung Ber Beine und des N besteht aus ziem- “ lieh langen, nicht sehr dichten, borstigen Härchen. Die ER "Ausdehnung der roten Farbe am en ist geringen E Schwankungen unterworfen. Bei dem jetzt verfügbaren 3. reichlicheren Material scheint mir $ phec. paraguayensis m. - nieht mehr möglich von inornatus zu trennen, da die - Unterschiede in der Skulptur nur sehr gering und wohl - mdividueller Natur sind. Länge 5,7 mm; Abdomenbreite 1,4 mm. ‚Paraguay, Encarnacion und Brasilien, Ypiranga F I. 06. & Brasilien, Piracicaba XI. 1900 und Ypiranga I. 06. Typen im.Musen Paulista. Sphecodes minarum n. sp. ar & leicht an der ungewöhnlichen Grösse zu erkennen, Schwarz; Abdominalsegmente 1 und 2, sowie die Basis ‘des dritten rot. Mandibel gelbbraun; Kopf dicht weiss behaart. Fühler vom 3. lied an bräunlich. Meso- "notum mit dichter grober Punktierung. Mittelsegment abgestutzt, der Basalteil mit Mittelkiel, jederseits davon grobe wurmförmige Runzeln. Beine: Tibien I und Schenkel 1I, III rötlich, der Rest schwärzlich, überall N weiss behaart. Tegulae schwarzbraun, punktiert, mit ‘gelbbraunem unpunktiertem Mittelfleck. Flügel gelb- lich hyalin mit schwarzbraunem Geäder; Cubitalzeile 2 - nicht auffallend klein, sondern etwa !js so gross als die - dritte, nerv. rec. 1 zwischen Mitte und Apex; nerv. . rec. 2 ein beträchtliches Stück vor dem Ende der dritten Cubitalzelle einmündend. Abdomen .überall sehr fein und dicht punktiert, am dichtesten auf den schwarzen Segmenten mit Ausnahme der glatten Apikalränder; diese sind auf den roten Segmenten auch punktiert. Länge 8 mm, Abdomenbreite 2 mm. Brasilien, Minas Geraös, Coxambuü. Paulista. Type ım Musen Sphecodes brasiliensis n. sp. Q schwarz mit spärlicher weisser Behaarung, die ersten drei Abdominalsegmente rot (das dritte jedoch manchmal mit schwarzem Apikalrande). Mesonotum auffallend grob und dicht punktiert. Mandibel hell- braun mit dunklen Spitzen. Fühler inkl. Schaft und Beine ganz hellbraun. Tegulae gelb, Flügel glashell mit ‚ dunkelbraunem Geäder; Cubitalzelle 2 nach oben zu Ri verjüngt, an der Radialis etwa !/s so lang als die dritte, während ‚bei minarum beide Zellen an der Radialis nur Rn an ee un a‘ en nach dem rücklaufenden Nerven ist etwa wie bei der vorigen Art. Mittelsegment mit grossem Basalfelde; dieses grob ge- runzelt and anbehahet während der übrige Teil ziem- lich dicht weiss behaart ist. Abdomen poliert, glänzend, bei 20facher Vergrösserung keine Skulptur wahrnehmbar. Länge 4,5 mm, mente 1 mm. Brasilien, Minas Geraös, Coxambuü. Paulısta. Type im Musen (Fortsetzung folgt.) Eine sonderbare Erscheinung. Von Öekonomierat Wüst, Rohrbach (Pfalz). Als eifriger Sammler aller Feinde und Krankheiten der Weiden, besonders der Kulturweiden, besuche ich wöchentlich mehrmals meine Weidenanlagen, um der verschiedenen Insekten, deren Terstörungen, Verwand- lungsmetamorphosen u. s. w. zwecks Zusammenstellung biologischer Lehrmittelsammlungen habhaft zu ner: Ein Teil dieser abgängigen Weidenkulturen wird nach und nach zu Laubwald angelegt, während für den Abgang Oedland zu W eidenkulturen verwendet wird. Auf einer solchen Fläche, mit Erlen, Buchen und Birken bestanden, von ca. 3 m Höhe, entdeckte ich auf meh- reren unterwachsenen Ligustersträuchern starke Frass- stellen an dem grössten Teile der Blätter, so dass ich eifrig nachsuchte, um die Raupe des Ligusterschwärmers Sphinz Ligustri L. möglichst zahlreich zu erhalten; statt dessen fand ich aber 32 Stück Stauropus fagi L., der Raupen des Buchenspifners vor. Ich nahm das ganze Fangresultat mit nach Hause, tat es je die Hälfte 9e- sondert in eigene Zuchtkästehen mit Glasdeckel, um genaue Beobachtungen über ihr Verhalten anstellen zu können. Die eine Hälfte fütterte ich mit der ihr zugehörigen Nährpflanze, Buchenlaub, — die andere mit Liguster- blätter. Das Resultat war ein sehr gutes, beide ge- trennte Raupen entwickelten sich alle zu normalen Pup- pen, nur fand die Verpuppung der mit Ligusterblättern ernährten Raupen, nach Grösse und Wachstumsverhält- nissen zu schliessen, früher statt, als auf der anderen ihr zugehörenden Nährpflanze mit Buchenlaub. Wäh- rend die Puppen mit Buchenlaub gefüttert glänzend rotbraun in Farbe waren, zeigten die mit Ligusterblätter ernährten ein mehr satteres dunkelbraunes bis ins schwärzliche übergehendes Colorit. Auch .die Schmetter- linge von mit Ligusterblätter ernährten Raupen zeigten in den gelblichen Strichen eine dunklere Farbe. Mit Buchen-, Eichen-, Birken- und Hassellaub habe ich schon die Raupen sehr oft gefüttert und gute Resul- tate erzielt, dass sie sich aber auch von Liguster er- nähren können, war mir unbekannt. Auf fraglıcher Par- zelle standen aber Eichen, Birken und Hassel ganz in der Nähe der Ligüstersträucher, so dass es mir sehr auffallend war, dass hier eine Verirrung, die doch nicht durch Not entstanden sein konnte, vorlag, da die Rau- pen sich hätten gerade auf ganz Junge unter den Liguster- büschen und hart neben stehenden Hasseln, deren Zweigen ineinandergriffen, hätten übersiedeln können. | Ein späterer vorgenommener Fütterungsversuch mit Raupen in verschiedenen Lebensstadien, die ich aus dem nahe liegenden Gemeindeforste beschaffte, lieferte nur "Kümmerlinge in Puppen und Schmetterlingen, so dass anzunehmen ist, dass nur aussergewöhnliche Umstände hier mitwirkten und Liguster keine zusagende Nähr- pflanze ist. Soweit ich mich erinnere, haben schon vor- her Sammler vereinzelt von solchen Zufällen. berichtet. Ueber Kiefergalien im Mainzer Becken. Von Wilhelm Schuster, Pfarrer. ie .Im Jahr 1904 und dann auch wieder 1905 waren die Kieferngallen im Mainzer Becken häufiger zu sehen als vorher und nachher. Es fiel mir in diesen Jahren gerade ihre relative Menge auf in dem Sandkiefernwald erikeleten Gonsenheim und Mombach an der Hinterseite des Mainzer Sandes, also im Gonsenheimer Wald. Wie ich bemerkte, werden diejenigen Bäume, welche an Waldwegen oder wohl auch an Waldselnessen. Wald- ‚rändern, überhaupt also mit einem Teil ihrer Zweige freistehen, bevorzugt von den Galltieren. Das wird seinen einfachen Grund darin haben, dass an solchen Stellen dıe fortpflanzungsbereiten Tiere am leichtesten anfliegen können. An solehen Zufahrtsstrassen können sich die Muttertiere am ehesten ansiedeln, mag das nun sein, welche Art es will. Man beobachtet das ja auch in en Fällen und bei anderen Tierarten, so beobach- teten wir es ’im Mainzer Becken beı Lophyrus pint, Kiefernblattwespe.*) Tiere, welche an Kiefern Gallen bilden, sind folgende: 1. Retinia resinanae Fbr. Gallen von Haselnuss- bis Faustgrösse aus ausfliessendem Harz, unregelmässige a bildend. . Chermes coccineus Rhg., Chermes” abietis Rbg. Grüne, zapfenförmige Stengelgallen, mit anfangs fest anliegenden, später abstehenden Schuppen, weiss, wachs- artig, bestäubt. nn 3. Hylurgus piniperda I. Häufung® von Knospen rings um den Zweig, die aber unentwickelt bleiben, her- eu durch Nagen der Käier und ihrer Larven. #. Phyioptus. Brbsengrosse, weiche, behaarte, grüne Gallen an-ımehr oder minder dünnen Zweigen (vergleiche Rudow in ‚„Entomolog. Jahrbuch” 1 19071). | In einem Fall kommen nur die Tjere No...1.ım Betracht: Als Omithologe habe ich beobachtet, dass sich Kiefernkreuzschnäbel mitunter gern an den Kiefern- gallen zu schaffen machen Aus welchem ‚Grunde, ist mir noeh ziemlich unklar. Ob es Loxia pityopsitiacus tat, um seinen ‚Schnabel zu üben und zu wetzen? Aber dazu hätte er doch reichlich Gelegenheit beim Autf- brechen der Kiefernfrüchte (‚„Kiefernäpfel’ '). Tatsache ist, dass die Kreuzschnäbel beispielsweise Baumläuse verzehren.**) Also gilt es ihnen wohl auch bei den Gallen um die Insassen der Gallenbildungen. "Diesen | scheinen. sıe nachzustellen. ‚Warum die Gallen 1904 und 1905 häufiger u sonst ım Mainzer Becken auftreten, darüber an ich . kein Urteil eeben. Waren diese Jahre günstiger für ‚ Gallenbildungen (wärmer und trockener) ? Heidelberg, den 1. Januar 1909. *) Vergleiche auch den umfangreichen Aufsatz Forstmeisters Fenner über I. p. im 100jährigen Jubiläumsbuch der Wetteraui- schen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde (Hanau, 1908) so- wie meine Schrift: „Neue lerne Tatsachen aus dem Leben der deutschen Tiere“ (Frankfurt, Mahlau & Waldschmidt). **) „Wertschätzung unserer Vögel:- Nutzen und Schaden der Vögel in Hinsicht auf I Dandwin tschaft, Obst- und Gartenbau, Wald- wirtschaft, Jagd, Fischerei, Bienenzucht“ (Kosmos-Verlag-Stutt- gart, 1908); auf Tabelle III wird dies angegeben; unter den schäd- lichen Waldinsekten, welche die Kreuzschnäbel vertilgen, sind Pappel- und andere Läuse Sen ud | ‚Reisebriefe. N “ Von Wii. Hoffmann. u =“ V. Rio Madeira, Rn (Schluss.) i Obgleich, wie schon gesagt, in jedem 1a Gummi- arbeiter den Indianern zum Opfer fallen, so steht die Brasil. Regierung diesem Treiben stillschweigend gegen- über. Im Gegenteil ist es verboten, Parintintinos zu töten, da dieselben als Brasil. Bürger angesehen werden. Dieses führte zu einem ergötzlichen Fall zwischen H. Asensi, dem Besitzer von Calama und der Munizipalidad von . Humaytha, 'zu welchem Bezirk Calama gehört. In Humaytha wurde eines Tages erzählt, H. Asensi halte einen Parintintin-Indianer gefangen. Das war so eine schöne Gelegenheit für den Intendenten von Humaytha dem H. Asensi, dem er nicht recht grün war, eine ansehn- liche Multa aufzuerlegen und so ging es denn eiligst auf nach Calama Justiz zu üben. In Calama angekommen, wird sofort aufs Ziel losmarschiert. ‚‚Sie haben einen Parintintin-Indianer hier und halten ihn gefangen ?“ Schlagbereit folgt die Antwort: Ja kommen sie, ich will ihn Ihnen zeigen und dann geleitet man den Vertreter der Justiz zum Schweinestall,; wo sich ein fettes Schwein betindet. „Das ist der Parintintin.” Daraufhin zog der Herr mit seinem ‚Gefolge, ohne die ersehnte Mulba ın der. : Tasche, wieder gen Humaytha. Anfang November brachte mich der Flussdam Ipter ‚Rio Machados“ nach „Allianca‘“, eine Gummiplantage auf der rechten Seite des Madeira, 4 Dampferstunden unterhalb St. Antonio. - Ich wollte mich davon überzeugen, ob doch die Pipra ' gracilis vorkommt. Aber auch hier fand ich P. nattereri. Trotzdem war die Reise nicht unnütz, da ıch schon ın den ersten Tagen, als ich gegen 6 Uhr abends nach Hause zurückkehren wollte, auf Wassertümpeln im Urwalde Dphingiden entdeckte. Die Gelegenheit wurde beim Schopf gefasst und foreierte ich jeden Abend den Fang. Einige Nächte, die ganz regenfrei waren, brachte ich bis zum Morgengrauen im Urwald zu und erbeutete an guten Abenden bis 200 Sphing. Selbstverständlich musste ich alles fangen, was da kam. Die Sphing kamen bei En- bruch der Dunkelheit, von 6'!a-—7 Uhr am zahlxeichsten, dann die ganze Nacht durch aber mehr oder weniger. einzeln und gegen 5 Uhr morgens wurde es wieder etwas belebter, jedoch nieht in dem Masse als zur Abendzeit, Bine besondere Aenderung der Arten bezgl. ihrer Flugzeit ist mir nicht aufgefallen, vielmehr fing ich z. B. in den Stunden —6 Uhr — 8 Uhr abends sämtliche Arten, die ich auch um Mitternacht und in den Morgenstunden antraf. Anfang Dezember sagte ich diesem gastlichen Hause dem Herrn Dr. Ing. Jose. 8. M. Alvares Atfonso. und begab mich nach Marmellos. _ Marmellos. ist eine Gummiplantage, welche ih Nähe Manicore’s am linken Madeira-Ufer liegt. sah jedoch schnell ein, dass der Ort für die Jahreszei günstig gewählt war. Sämtliches Land is vargem war ungänglich, ein grosser Sumpf und so folste ı gerne der Einladung De Asensi’s, welcher von B and kam und ging wieder nach Calama, um an einer Ti nach den Wasserfällen des Rio Machados teilzun Mit einem .kleinen a führen u den na hinauf am 10. I. u 5 Uhr ‚morg: N; Mackeio: in hier durch Helsen en eingeeng, 2 die Schiffe an dieser Stelle on in on sind; Strömung herrscht, In en Monaten R 7 t der Machados nicht schiffbar. Der Kanal hat ea. 50 m Länge, dann breitet der Fluss sich wieder aus und man hi rt den ersten Wasserfall. Der Kanal wird „Angostura“ iR jannt; der eiste Cachveira: Duas de Novembre. Etwa 500 m oberhalb dieses Falles kommt der zweite viel } ächtigere, der „Cachoeira St. Vicente.‘ Als ich den weissen Wasserstaub hoch aufspritzen sah und das schon ' von weitem hörbare mächtige Rauschen und Brausen aus nächster Nähe genoss, fahlie ich mich lebhaft an die e M Pad Er Andengewässer SrIERSEN und als wir uns am HN leer in unseren Br = Esist doch oben eine ganz romantische ee Auch 7 die Fauna, die Lepidopteren- sowie Avefauna scheint mir \ Verschiedenheiten vorn Madeira aufzuweisen. Ich werde suchen, in der Trockenzeit 2—3 Monate dort zuzu- 3 bringen. "Schade, dass das Klima so ganz schlecht ist. Der Rio Madeira ist ja absolut nicht ea aber ein Paradies den Wasserfällen des Machädos gegenüber. ‚Bery-Bery und die schlimmsten Fieber. Ist es doch an der Tagesordnung, dass von den Gummiarbeitern, welche ‚dort binaufgehen, sehon in der ersten Zeit, in weniger als in einem ar über 50% dem Klıma er Hege :2n; Ja. dem N H \sensi wiederfuhr das Unglück, dass ca. 60 Personen, w elche mit grösseren, mit Lebensmitteln etc. beladenen Ka: Nachen hinauffuhr en noch während der Reise innerhalb 7 Wasserfälle sämtliche Leute durch eine sehr an- steckt nde und in kurzer Zeit tötende Bery-Bery, starben nd er sich gezwungen sah, schleunigst nach Parä zu eisen, um neue Arbeiter Heranzuhalen. die dann die Varen zu ihrem Bestimmungsorte brachten. Das Um- gehen der Wasserfälle ist eine sehr anstrengende Arbeit. Di Jaren werden ausgeladen und dann über Land bis oberhalb des Falles getragen, dann wird das Canoa eben- falls ‚über Land hinweggeschleppi, oberhalb des Falles - N: jeder beladen und so wiederholt sich dies an jedem Fall. Weg, welcher über Land in 6—7 Stunden zu machen fordert so 5, 6 ja 7 Tage angestrengter Arbeit und dert zegelmässig Menschenopfer. Am „gr A. un a .. y mir en ann Ticht, dort n in a ‚Schon i in al. Be ich nich une ne Festhfele Da es mir eine RER ıch nur irgend etwas zu essen, so magerte Keh sehr ad als ich dann auf ein nach St. Antonio fahrendes ng, um mir Chinineinspritzungen machen zu nd der Arzt nur einen gew. Körperteil, welcher eisch genug zur Operation bot. Eine halbe Flasche kn Be welehe 2 Gramm Arsenik Es Drach! ein unnatürlich Aut ne ne sah ich zum en St. Anto- 1 Den kleine Ort liegt aım ersten Wasserfall des Rio Madeira. Er ist insofern von Wichtigkeit, als sich hier aller Gummi der grossen Distrikte aus Bolivien und Matto- ‚Gro ;so vereinigt. St. Antonio ist der wichtigste Platz ın ganzen Brasil. Madeira. . Da der grossen Fälle halber hiffahrt unmöglich ist, muss aller Gummi in grossen en werden, welches sehr zeit- 9 ofährlich ist. Wie mancher zuhelfen, ist man damit beschäftigt, eine Bahn zu bauen, um die Cachoeira’s zu umgehen. Der Anfang ist ge- macht; ob die Arbeit OllaRae! wird, wer kann das wissen? Von Sicherheit kann man in diesen Ländern, wo in jedem Staat so und soviele nur darauf ausgehen, auf ehrliche oder unehrliche Weise die Taschen zu füllen, nicht sprechen, Es ist der dritte Versuch. Zwei Anfänge wurden. schon gemacht und sah ich in St. Antonio Berge von alten Eisenbahnschienen liegen, dann verlief alles im Sande. Die Fertigstellung der Bahn wäre eine Wohltat für den Madeira, Mattogrosso und Bolivien. Die Formation der Felsen hier am Madeira ist dieselbe wie am Rio Machados und das Klima ebenso schlecht. Soll doch von all den erwachsenen Menschen St. Antonios keiner dort geboren sein. Der Nachwuchs wird vor dem Erwachsensein durch Fieber ete. dahingeraftt. Vier Tage lag der Damıpfer in St. Antonio, jedoch als Recon- valescent musste ich leider Execeursionen durch den Ur- wald hier unterlassen. Auf der Rückfahrt stieg ich ın Calama aus, um die Regenzeit etwas vorübergehen zu lassen und mich dann Mitte März nach Manioore zu be- geben, wo ich dann hoffe, meine Arbeit wieder aufnehmen zu können. Es wird die Leser vielleicht interessieren n dürfte nicht allgemein bekannt sein, dass Dr. Hahnel bei Humaytha während einer Reise auf dem Dampfer dem Fieber erlegen ist. Papilio Hahneli, nach welchem ich mit jedem Schritt spähe, ist mir noch nicht zu Gesicht gekommen, vielleicht gelingt es mir am unteren Madeira, wo ich mich bis Ende 1908 aufzuhalten gedenke und später berichten werde. Besonderen Dank schulde ich Herrn Hugo Ohliger, in Firma Dusendschön, Nommensen & Cor Mansos Vertreter des deutschen Consulats, für so zahlreiche Ge- fälligkeitsakte, die "er mir erwiesen, sowie den Herren Beholz & Co., Manäos. Farben= und Formenschönheit bei den kleinsten Insekten. Von Dr. Rudow, Betrachtet man die wundervollen Farben und Zeich- nungen bei Käfern und Schmetterlingen, dann ist man leicht geneigt, diese als alleinige Zugehörigkeit dieser grösseren Gebilde anzunehmen. Die“ wenigsten Leute haben aber eine Ähnung, dass es winzige Insekten, be- sonders Hautflügler gibt, welche mit den grossen Ver- Naumburg a, 8. die Kenner und Sammler dieser niedlichen Insekten, welche dem Blicke leicht entgehen und durch ihre ge- ringe Grösse viele Mühe beim Bestimmen und Aufbe- wahren verursachen. Alle diese kleinen Insekten sind 'Schmarotzer, aber nicht nur bei ebenfalls kleinen Wirten, sondern auch bei grösseren Schmetterlingen, Bienen u. a., wenn sie anch Wohngelegenheiten auf- selbst Insektensior bewohnen, die sie demnach schon ın der ersten Entwicklung hemmen. Den Reigen mögen die Pteromalinen eröffnen, welche sich in viele gestaltenreiche Gattungen auflösen. Die Gattung Torymus umfasst Arten von höchstens 4 mm Körper an Grösse übertrifft. Sie schmarotzen meistens in echten Uynipidengallen der verschiedensten Gewächse, "bringen ihre Bier in die noch weichen Gebilde unter und schlüpfen oft zahlreicher als die eigentlichen Bewohner oft nach einer Ruhe von 15—18 Monaten aus den Gallen, Die Farben sind durchaus metallisch lebhaft grün, stahl- blau oder heller und dunkler bronzeglänzend, selbst nach dem "Tode nach vielen Jahren nicht verbleichend. suchen, die ihrer Körpergrösse entsprechend sind und Be wandten wetteifern können. Denn sehr dünn gesät sind Körperlänge mit einem feinen Legestachel, der oft den "Sind schon diese einfar bigen Bienen ins Auge fallend, umsomehr noch die Arten mit; zweifarbigem Hinterleibe, wie z. B. T. fulgens, crucarum, nobilis u. a., bei en die metallisch-grüne Farbe durch eine lebhaft rote, Binde ne wird, oder wo der Bauch abweichend ge- färbt ist. Nahe verwandt ist die Gattung Megastiginus, deren Arten zwar noch metallisch gefärbt sind, aber des langen Legestachels entbehren. Sie zeichnen sich da- gegen durch auffallend gefleckte Flügel aus, was sie selbst bei der Kleinheit bemerkbar macht, da sich der Fleck manchmal als Binde ausbreitet. Auch sie werden aus Uynipiden und Fliegengallen auskriechend erhalten. Andere mit langen Legeröhren schliessen sich an, wie die charakteristische Monodontomerus. Während die vorher besprochenen nur einfach verdiekte Hinter- schenkel besitzen, sind sie hier mit deutlich ausgebildeten, starken Zähnen versehen. . Die Arten schmarotzen bei allerlei holzbewohnenden Insekten, meistens Hautflüg- lern, bleiben aber in Betreff der Farbe nur bei dunklen Bronzetönen. Ihnen sehr ähnlich sind, Gly phomerus mit grossem Flügelfleck, Syntomaspis und Lochites nebst anderen, welche in Färbung und Bau im Ganzen Torymus gleichen. Dagegen bietet die Gattung Diomorus das Schönste in der Färbung von der ganzen Gruppe. Wenig grösser wie Torymus übertrifft es diese an Farbenglanz, da das feurige Gold mit leuchtendem Metallblau und Grün am Körper wechselnd auftritt. Fast nur dem Süden ange- hörig, schmarotzt die Biene bei Crabronen und kleinen Sphegiden, welche Brombeerstengel oder Balken be- wohnen und ist manchmal in solchen Nestern häufig, manchmal recht selten. | Würdig zur Seite steht Podagrion oder Palmon in der Gestalt und Färbung ähnlich, aber noch durch säge- artig gezähnte dicke Hinterschenkel ausgezeichnet. Die Gattung ist nur im Süden zu finden, wo sie in den merk- würdigen Eierballen der Mautisarten schmarotzt und- nur in wenigen, sich sehr gleichenden Arten vorkommt. Trockene, aus Afrıka erhaltene Eierballen entliessen die kleinen Tierchen manchmal erst im nächsten Jahre. Weit zahlreicher sind die Gattungen der wenig oder gar nicht vorragendem Legestachel und unter ihnen ist wohl die den Namen für die ganze Familie liefernde Pteromalus die artenreichste. Sehr schwer zu unter- scheidende, bei allerlei Insekten schmarotzende, höchstens 3:mm lange Bienchen färben sich hell und dunkel bronze- farbig und zeigen auch vereinzelt abstechende Zeich- nungen und Flügelflecken, fallen aber weniger in die Augen als die verwandten Paehychirus mit schön gol- denem Hinterleibe und den zierlich gebänderten Flügeln und Mesopolobus mit dem auffallend hell geringelten Hinterleibe auf erzfarbigem Grunde, so dass die beiden, trotz der geringen Körpergrösse, auf Bfättern sitzend leicht erkannt werden. Ebenso verdient Erwähnung Aulogymus, in Ahorn-. gallen schmarotzend, und wenn das Glück günstig ist, in .grösserer Anzahl schlüpfend, mit seinem langge- streckten Körper und der zierlich grün und gelb gefleck- ten Zeichnung. Paustenon, Cryptoprymna, Lamprotatus, Sphegigaster, Dipara u. a. sind alle lebhaft metallisch grün gefärbt, weichen aber wenig von einander in der Körpergestalt ab und bieten ihre Besonderheiten, nur im Vergleich mit einander betrachtet, dar. Der kleine Cleonymus hat Flügel mit zwei dunklen Binden. Micromehes ist ein Tierchen ohne Flügel oder nur mit fadenförmigen Stummeln versehen und ohne Ver- grösserung kaum zu erkennen, dann aber durch seine Merkwürdigkeit erfreuend, der eben so winzige Üera- tomus weist einen so breiten, plumpen Kopf auf, dass dieser fast dem ganzen Tierchen an Grösse gleichkommt. ‚im Umriss rechteckigen, | Leider bekommt man das höchst interessante Geschöpf- chen nur selten unter die Lupe, ebenso wie Pachylarthrus mit dem breiten, zwiebelförmigen Hinterleibe und den äusserst auffallenden Beinen, welche gezahnte Lappen und schildartige Verbreiterungen zeigen. S Eine andere Gesellschaft zeichnet sich durch hübsche Verzierung der Fühler, besonders der Männchen aus, so: Epicopterus, Stietonotas, Holcopette, Omphale, Pleuro- tropis durch eine mehr oder weniger langborstige Be- haarung der einzelnen Glieder, Rhopalicus, Chaetosticha, Derostenus durch auffallende Verdickung der Fühler- geisel, während Eurytonea, Elasmus und einige Entedon- arten zierliche Verzweigungen und Strahlungen einzelner Glieder aussenden, welche sie vor anderen Verwandten leicht kenntlich machen. Eigentümlich mutet einen Beobachter die ge- drungene, trotz der winzigen Grösse fast plumpe Form des Hinterleibes einiger Gattungen an, Epicopterus scheint aus zwei Kugeln zusammengesetzt zu sein, dere vorderen sich der breite Kopf eng anpasst, Megapette hat einen fast kugelförmigen Vorder- und einen breiten, dieken Hinterkörper, Tricho- gramma zeigt fast dieselbe Bildung, nur ist der Hinter- leıb stärker verkürzt, um bei Ophioneurus in einen kleinen dreieckigen Ansatz zu verkümmern, bei Ptero- thryx in eine regelmässige Kugel sich umzuwandeln. _ 'Loncheutedon und Omphale zeigen einen Hinterleib, der den Brustkasten um das fünffache übertrifft, so dass schliesslich alle Körpertormen in grosser Mannigfaltigkeit vertreten sind. Eine Ausnalıme macht das niedliche In- sekt, Melittobia, Schmarotzer bei vielen holzbewohnenden Hautflüglern, Osmia, Odynerus und kleinen Sphegiden, oft in so grosser Menge in den Bauten auftretend, dass die eigentlichen Bewohner ganz verdrängt werden. Die # Weibchen haben keme Besonderheiten, sie gleichen, bis auf eigentümlich gestaltete Fühler, kleinen Pteromalus- arten, die Männchen aber sind sehr abweichend und leicht für eine andere Art zu halten. Sie sind zierlicher, haben abweichende Färbung, kleinere Flügel und auffallende Fühlerbildung mit diekem, gebogenem, keulenförmigem Grundgliede und ausserdem noch charakteristischer Geisel, alles aber nur bei Vergrösserung. deutlich zu er- nen ) Eine. kleine Gruppe bilden die Gattungen keys so- @ lampus, Ormyrus und Perilampus, von denen die beiden ersteren mehr langgestreckte, die letztere gedrungene Gestalten aufweisen, die auch in der Grösse etwas hervor- ragen. Bei lebhaft metallischem Glanze in den ver- schiedensten Abstufungen von hell zu dunkelrot, blau "und grün sind die Brustkasten oder Hinterleiber mit tieferen Eindrücken in Punkt- oder Linienform ver- sehen, welche das nette Aussehen noch erhöhen. Eine andere Gattung Conocephalus hat einen dreizackig aus- gebuchteten Stirnrand und kugelförmig gestielten Hinter- ieib, ist aber bei seiner auffälligen Körperbildung leider nur selten zu beobachten. R Schön schillernd sind die wenigen Arten von Bucha- A ris und Thoracantha, meistens dem Süden angehörig, höchstens 5 mm grosse Tierchen, haben einen fast kugel- förmigen Brustkasten, kleinen Kopf und einen keil- förmigen Hinterleib, der mit längerem Stiel an ‚der 73 unteren Hälfte des Thorax angewachsen ist. Man kann die Wespen auf Doldenblüten fangen, sie sind aber immerhin selten anzutreffen. / Die Familie der Eneyrtiden mit in, Ver tretern weist nur kleinste Arten auf, die bis zul’ mm Länge herabgehen, aber trotz der winzigen Ausdeh ung. doch schöne 2 eichnungen, Färbungen und Gestaltu Copidosoma, Cusandalum, Cerchysia und Verwandte bei metallischer Färbung, Bothryothorax und Discodes durch starke fingerhutartige Vertiefungen, Eueyrtus, Pirene, Elatus, dureh eigentümlich gestaltete Fühler neben oft bunter Färbung, Euryscapus und Cerapterocerus durch auffallend dieke Fühler, die selbst bei diesen winzigen - Gesehöpfen bei einigermassen Vergrösserung als stark von der Regel abweichend bemerkbar werden. Dazu kommen bei letzterer noch schön gezeichnete Flügel, - welehe besonders bei zurückgeworfenem Lichte deutlich schillern. » Sehr kleine Wespen, dem blossen Auge nur als kleine Pünktehen bemerkbar sind Choria, Eupelmus, Dino- earsiıs, Eetroma, welche, ausser bunten Körperfarben - sieh noch dadurch auszeichnen, dass sie entweder in % beiden Geschlechtern oder in einem ungeflügelt sind und alle durch charakteristische Körperbildungen das Auge ‚erfreuen. , Einige der hübschesten Tierchen, auch nur a Sa “ 5 2% mm gross, weist die Gattung Choria auf, wo neben Bronzefärbung ein “abstechend gelbes oder weisses - Rückenschildehen das Bienchen auf Blättern erkennen - lässt, während man bei genauerer Betrachtung noch einen ' feinen, starren Haarpinsel am Schildehen bemerkt. Wenn auch noch eine "Menge anderer Arten erwähnt . werden könnten, so mögen doch die wenigen in Auswahl genügen, um die Gesamtheit zu charakterisieren. - Mehr bekannt, weil grösser und deshalb stärker, selbst dem Niehtkenner ins Auge fallend, sind die Ver- _ treter der Familie Chaleis mit ihren mannigfachen Gat- - tungen Leucaspis, mit Arten bis zu mehreren Zenti- 4 metern Länge, schwarz mit lebhaft gelben. Binden und 4 Fleeken, selten im Norden und bei een und Mauerwespen und Bienen schmarotzend, sind mit auf- fallend .dieken, scharf gezähnten Hinterschenkeln ver- 5 sehen, die IWeibehan tragen mehrfach ihren Legestachel in der Ruhe frei auf dem Hinterleibsrücken ind alle können weite Sprünge machen. Die Gestalten sind plump und auffallend. Diese Riesen stehen eigentlich ausserhalb des Rah- mens dieses Aufsatzes, ihnen schliessen sich aber an die | ‚echten Chaleis, auch bei uns "nieht selten zu finden. Von Gestalt zierlicher, glänzend schwarz, zeichnen sie sich i auch durch dicke gezähnte Hinterschenkel mit gelben ” oder roten Zeichnungen aus, sowie durch die stark ge- | krümmten Hinterschenkel. Ihnen sehr nahestehend ist - Halticella mit weniger dicken, ausgebuchteten Schenkeln, stark grubigem Brustrücken und zweizackigem Hinter- schildehen, es sind kleinere, kaum 3 mm lange Wespen, welche man leicht an Fenstern von Glasveranden in den _ Morgenstunden antrifft. hörig, kaum 38 mm lang, nicht durch, grelle Farben glän- 'zend, aber mit vorn kronenförmig verziertem Kopfe, einzig in seiner Sippe. Bunter sind die Arten der Smicra, velche sich durch gestielten Hinterleib und ebensolche Hinterbeine auszeichnen, welche kugelförmige, fein ge- zähnte Schenkel und stark gekrümmte Schienen be- sitzen. Es sind schlanke Gestalten mit leuchtend roten oder gelben Beinen, bei Ausländern bunt gestreiften Körpern oder rotfarbigem Rücken. Auf Schilf kann man die einheimischen Arten im Juli antreffen, niemals häufig und fast immer einzeln. Die südländischen Conurus Find Phasganophora mit spitz kegelförmigem Hinter- , leibe haben auch bunte Arten mit rotem oder rotge- tlecktem Körper und dieken, sägeartig gezähnten Hinter- Bo. wie die . Büdenropäer, wahrend Amerikaner Noch hübscher ist Dirrhinus, nur dem Süden zuge- -der gereiht werden, welche einzig und fast unvermittelt in Ordnung stehen. So “das interessante Tierchen Brachygaster, schwarz, kaum 3 mm gross, aus Eierballen von Blattaarten, die im Walde leben, schlüpfend und auf Heidekraut und anderen Pflanzen an Waldrändern zu erbeuten. An einem gedrungenen Vorderkörper sitzt an kurzem Stiele ein ganz kleiner, anscheinend verkümmerter Hinterleib, welcher aber der ganzen Sippe eigentümlich ist. Denn alle grösseren Verwandten wie die an. den Küsten des Mittelmeeres hausenden Evania sind über- einstimmen.d gestaltet, aber im Vergleich mit der kleinen einheimischen Art, oft bunter gefärbt. Die auch fast durchweg kleinen und sehr kleinen Gattungen und Arten der Proctotrupider entbehren alle bunte Farben oder grelle Zeichnungen, haben aber dafür sehr oft recht abenteuerliche Gestalten, die sie dem Kenner lieb machen, zumal es dem Zufall meistens über- lassen bleibt, sie aufzufinden. Es kann auch nur aus der Fülle der Gestalten eine kleinere Auswahl getroffen werden, welche einen Schluss auf die Allgemeinheit zu- lassen kann. Ein merkwürdiges Tierchen ist Dryinus formiecarius, wie sein Beiname besagt, ameisenähnlich, langgestreckt, langbeinig, aber nur 4 mm lang. Die sefleckten Flügel fallen auf, noch mehr aber die Beine mit ihren schlank keulenförmigen Schenkeln und Schienbeinen, an die Fangbeine der Raubheuschreeken erinnernd. Ebenso Ameisen täuschende Gestalt hat Gonatopts, zumal dieses Tierchen auch flügellos ist und einem Pezomachus gleicht. Ein breiter Kopf sitzt auf einem schmalen Brust- kasten, am merkwürdigsten sind aber die Vorderbeine, welche mit ausgeprägten, beweglichen, scharispitzigen Kneipzangen versehen sind, die man nicht ihrem Zwecke nach deuten kann, und die einzig ihrer Form nach sind. Aehnlich gestaltete Vorderbeine haben auch die Gattungen Anteon und Chelogsynus, ebenfalls nur kleine, recht seltene W espen. , Die Fusszangen sind bei beiden fast gleich gebildet, indem das scharfe letzte Fussglied, welches mit Haken verziert ist, gegen das verbreiterte vorletzte taschenmesserartig zusammenklappt. Eine Anzahl sehr kleiner Arten ist durch die Flügel- losigkeit bemerkenswert. Scleraderma, schlank, ameisen- ähnlich, schwarz gefärbt oder mit leuchtend rotem Brustrücken geziert und mit verdieckten Schenkeln ver- sehen, Platymischus, ihm näahestehend, etwas gedrunge- ner und durch Fühler mit gezackten Gliedern gekenn- zeichnet, Lagynodes mit kleinem Vorder- und stark ver- breitertem, keulenartigem Hinterleibe nebst prächtig verlängertem. erstem Fühlergliede bilden eine kleine Gruppe für sich. Mehrere kleine, kaum 1 mm grosse Arten Baens und Acolus haben gedrungene Leiber mit breiten Köpfen und dicken, keulenförmigen Fühlern, Prosacantha dagegen mit schmalen Flügelstummeln erfreut sich schlanker Fühler von mehrfacher Körperlänge bei ebenfalls ge- drungenem Leibe, Gryon hat sehr kleine Flügel, gleicht aber im Körperbau den vorigen. Durch sehr zierliche Fühlerbildungen machen sich andere bemerkbar, wenn auch ihre Grösse nur wenig 1 mm überschreitet, doch schon bei geringerer Ver- grösserung zu erkennen. Lygocerus ahmt einige Entedon nach, indem ihre Fühlergeisel mit vier fadenförmigen Strahlen verziert ist, welche seitlieh nach innen gerichtet sind. Xenomerus, ein kleines, mit sehr breitem Kopfe versehenes Insekt, trägt an jedem Gliede der Fühler- geisel zu: beiden Seiten abstehende, steife Borsten, während das Grundglied eine schwach S-förmige Krüm- mung zeigt. (Schluss folgt.) uf AE URN ARERI AIR) AND HR Beilage zur ee Rundschau“. \ 1910. N | Mir: die Schreibweise der a a nn Benaktion der urkomelokbchen Rundschau‘ Baubachn Eiomelansche Gesellschaft. Berlin. Sitzung vom 21. Februar 1910. Schilsky begrüsst Herrn Kustos Vietor Apfel- beck vom Landesmuseum Sarajevo, und weist auf die grossen Verdienste hin, welche sich derselbe um die Er- forschung der Insektenwelt von Bosnien, Herzegowina und des Balkans erworben bat. Ap felbeck dankt und er- wähnt, dass, als er sein Amt in Sarajevo vor 22 Jahren antrat, so out wie nichts von bosnischen Coleopteren be- kannt war. Heute sei die Fauna von Bosnien und Herze- sowina erforscht mit. Ausnahme von Höhlen- und Hoch- sebirgstieren. Albaniens Höhlenfauna sei z. B. noch ganz unbekannt. — H. Apfelbeck hält darauf einen Vortrag über die Fauna der Balkanhalbinsel. Er beschreibt zuerst die Begrenzung von West- und Ost-Albanien. Beide werden nur durch eine Tiefebene getrennt, divergieren in der Fauna aber stark. Während z. B, West-Albanien sich die Nebria-Arten an griechische bezüglich mediterrane Arten anlehnen, niens; wohingegen in West- Albanien die Pterostichus sich an montenegrinische Arten anlehnen oder ganz verschwinden; dasselbe ist mit Molops der-Fall. Typische Formen der Balkanhalbinsel sind die Melancarabus, die von dort aus- strahlen. Im Jahre 1905 machte er eine_ Forschungsreise nach Möntenegro und West-Albanien zur Erforschung der Coleopterenfauna der albanischen Hochgebirge in’ der Band- schaft ,„Merdita‘, dem Gebiete des Miriditenstammes, an der Grenze der „Dibra‘‘. Ausserdem wurde das Maranai- gebirge, nordöstlich von. Skutari, besucht. Er schildert den Faunencharakter der Merdita und kommt zu dem Schlusse, dass sich beim Vergleich mit der Fauna des be- nachbarten Shar-Dagh nur ' wenige diesen beiden Gebieten gemeinsame Arten finden. Zahlreiche im Shar-Dagh-Gebiete noch vorkommende bosnisch-serbische Arten fehlen in der Merdita oder sind durch hellenische oder endemische Arten ersetzt. Das ausgedehnte Massiv des Shar-Dagh, mit Höhen von über 2500 Meter, bildet gegen das die Merdita östlich begrenzende Drinsital eine abschliessende Mauer, die. die spärliche Rinwanderung in die Merdita von Osten her er- klärt. ‚1906 machte er eine zoologische Reise nach. Öst- Albanien in das Gebiet des Shar-Dash, Er schildert die Umgebung von Uesküb, dann den Charakter des Ljubeten, dessen alpine Region eine an endemischen Formen reiche, hochinteressante sei und gibt eine Uebersicht der dort ge- fundenen Coleopteren. Ein Kästchen mit Rarissimis aus Öst- und 1 Kästchen mit solchen aus West-Albanien werden herumgereicht, um den Faunenunterschied zu demonstrieren. — Aplfelbeck zeigt dann die Pläne zu, dem neuen Museum in Sarajevo vor, wo für die Abteilung der Wirbel- losen ein 97 Meter langer Saal bestimmt ist. — Moser macht auf die Bedeutung des Forceps bei den Cetoniden aufmerksam, wenn es sich darum handelt, namentlich bei seringem Material, festzustellen, ob wir es mit Varietäten einer Art oder verschiedensn ähnlichen Arten zu tun haben. Er zeigt Niphetophora carneola Brm., welche, den Norden ausgenommen, sich in ganz Afrika findet und sehr in der Grösse und Färbung, etwas auch in der Bildung des Clypeus variiert. Die Folge davon ist, dass diese Art bereits mit 6. Namen belegt ist. Untersuchen wir den Forceps bei Exemplaren von den verschiedenen Lokalitäten und von verschiedener Färbung, so finden wir vollständige Ueber- einstimmuug, woraus hervorgeht, dass alle ‘diese ver-. schiedenen Formen nur Varietäten einer Art sind. Er. zeigt ferner Pachnoda picturato Har. und eleganlissima Csiki. Beide sind sich so ähnlich, dass man, ohne Untersuchung des Forceps, letztere nur für eine Varietät der ersteren halten würde. Die Bildung des Forceps weist jedoch so grosse Unterschiede auf, dass wir trotz der Aehnlichkeit 2 verschiedene Arten annehmen müssen. Endlich zeigt er noch Pachnoda Pelersö Har. und Pachnoda, Petei Csiki. Letztere ist nur eine Varietät der Petersi, bei der die weisse Apicalbinde der Flügeldecken fehlt; beiden überein. Hieran schliesst sich eine Diskussion über den ‘Wert des Forceps für die Systematik. Während Roeschke dem genannten Organ jeden systematischen Wert abspricht, betont Apfelbeck diesen gerade bei neben- einander lebenden ähnlichen resp. nahe verwandten Arten. Ohaus macht auf das verschiedenartige Verhalten des genannten Organs bei den Ruteliden aufmerksam. . In einigen Gruppen, zZ. B. bei den australischen Anoplognathus und gewissen Anomala-Arten, zeigt der Forceps durch ganze Reihen sonst gut unterschiedener Arten keine oder nur ganz minimale Abweichungen. Es ist jedoch nicht zu übersehen, dass hier ausser den 3 gewöhnlichen Teilen des Organs, dem Basalstück, Mittelstück und den Parameren noch ein vierter Teil in Betracht kommt, die sogenannten Pseudoparameren, chitinöse ‚Gebilde am E de >) iehnen sich die .Nebria-Arten Ost-Albaniens an } bosnische Arten an, desgleichen die Pierostichus Ost-Alha- der Forceps stimmt bei . den Antichiriden, . gegangenen Gattung oder Untergattung beizulegen, coma ist erst 1836 von Solier beschr jeben worden. und Pape sind gegen die Giltiekeit, ein Kontrast zu den bisherigen Gattungen gegeben $ se ee und Horn: sind ee stranges, Cie neben. gleichen Pan ganz Unterschiede zeigen können. In anderen Gru; SZ DS Geniatiden, Adoretiden usw. treten bei der Bildung neuer Rassen die ersten, oft ganz frappanten ei Unterschiede am Forceps auf. Sitzung vom 21. März 1910. Emery sendet folgenden Protest ein: „Ein bedenk- licher Grundsatz in Nomenklatursachen. Ich lese im Heft 2 dieser Zeitschrift, p. 196, folgenden von Herrn Schrottky verfassten bedenklichen Satz; Ist bei einer neu aufgestellten. Gattung keine Art besonders als typisch bezeichnet, so gilt ‚als solche die erste unter dem neuen Gättungs- namen beschriebene Spezies. Ein solches. Gesetz unter schreine ich keineswegs und lade sämtliche Entomologen zur Erhebung eines förmlichen : Protestes gegen dasselbe. Ich nehme ein Beispiel: Linne hat bekanntlich das Genus Formica begründet; die erste Art ist F. hereuleana, die zweite F. rufa, die dritte F. fusca usw. (Syt. nat., ed LOIS Nun hat Mayr, der nichts von dem durch Herrn Schrottky verfochtenen Grundsatz ahnte, die Gattung Camponolus zur Auinahme von #. herculeana L. und ähnlichen Arten auf. gestellt; dagegen die Gattung Formica (L.) Mayr s. Str. hat zum Typus F. rufa L. Sollte der neue Grundsatz gelten, so würde Camponolus synonym von Formica und Camponotus hereuleanus, sowie mehrere 100 Arten derselben Gattung müssten den Genusnamen ändern und For Zu herculeana usw. heissen. Die Gattung Formica: (L.) May würde ferner umgetauft werden müssen; da diese Cattune ein Subgenus Proformica (Typus F. nasuta Nyl.) hat, so würde diese Bezeichnung für das ganze Genus'gelten, und ein neuer Namen für das Su bsenus £ Tormica (Typus rufa L.) seschäffen werden. Dies alles, um ein abstraktes Prinzip zur Geltüng zu bringen, dessen Nützlichkeit mir nicht ein- leuchten will. Die Nomenklatur- -Regeln sind da, um klare Namengebung zu schaften, nicht, um sie. willkürlich zu ver wirren ! Prineipiis obsta.“ Horn verliest den Wort- laut der ‚‚Internationalen Regeln der Zoologischen Nomen- klatur‘, nach welchem (Artikel 30) derjenige Schriftsteller, der zuerst die Gattung aufteilt, das Recht hat, den Namen der geteilten Gattung derjenigen aus der Teilung hervor- die er für passend hält, was ın schroffem Gesensatz zu der Schrottkyschen Anschauung steht. Horn vermutet, dass unserem argentinischen Kollegen dieser Satz nicht bekannt gewesen sei, als er seine Anschauung publizierte, Von den in der Sitzung anwesenden Herren nimmt keiner für die, Schrottkysche Anschauung, die grosse Revolution hervor- rufen würde, Partei. — Im Anschluss daran teilt Gebien? 3 ihm in der Praxis Ve Fälle von Nomenklatur- Schwieriekeiten mit. : 1. Der Hymenopterologe Förster hat eine ganze Anzahl von Gattungen ohne Angabe. v Arten beschrieben; Gebien spricht sich gegen die: "Gilt! keit dieser Namen aus, Horn pflichtet ihm bei und wei auf den bekannten Parallelfall von Geoffroy hin. 2. Die von Dejean in litt. 1833 einfach durch Anführung einige: Artnamen ohne Beschreibungen aufgestellte Gattung Pier 1834 hat Agassiz einer Ascidien-Gattung denselben Namen gegeben v. Mehrenthal hat die Giltigkeit des Dejeanschen Namens vertreten, da das blosse Anführen von Artnamen für di Kennzeichnung einer Gattung genüge. Gebie n., OR da es zu einem g waltigen Umsturz von Gattungsnamen kommen würde wenn man alle derartigen alten Katalognamen für. zu Recht bestehend anerkennen würde. Ohaus ist für die Gil keit solcher Namen und führt aus der Gruppe der Rute liden die beiden Dejeanschen Namen ‚,Rhizobia”“ und „plat; cheira““ an, welche bisher stets berücksichtigt seien. behauptet ferner, dass der Autor, wenn er für eine Einze art eine neue Gattung aufstellte, gar nicht wissen kön was Art- und was ee seien. protestiert dagegen, indem er erklärt, dass stets dadu: dass eine Art nicht in eine bisherige Gattung gestellt we saben 'bestände, Berahe die ee Ge b i bemerkt dazu, dass jede Gattungs- Diagnose im Laufe de Zeit ergänzt werden müsse, nicht nur eine für Einzel rtei beschriebene. O’haıns: schränkt darauf seine Bi erku auf gewisse Ausnahmefälle ein, z. B. phylogenetisch tief stehende Gattungen. 3. Sind Artbezeichnunge nur auf der Angabe falscher Charaktere bestehe oder nicht, wenn sie trotzdem einer Deutun sind? Gebien und Höhne sind gegen die (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenheilage: „Insektenhörse" und Beilage: „Entomologisches Vereinshlutt“, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. — ‚zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Fe gegen V ergütung des Inlandportos von Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen r sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, £ Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. Nr. 11. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Nummer der Postzeitungsliste Mittwoch, den 1. Juni 1919. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen 3866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pig. auf das Vierteljahr, In allen geschäftlichen ann wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, &. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Iuserat-Auftri äge, Geläsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. FAN | ahrg ‚ang. Neue Literatur, et In ‚der N eeminiune der Schweizerischen ento- mologischen Gesellschaft am 711. Juli 1909 zu Brunnen hielt Pref. Dr. E. Bugnion einen ausserordentlich fesselnden Vortrag über „Die Biologie der Termiten‘‘, vide „Mitteilungen der Schweizer, entomol. Gesellschaft“. = Noel. XII. Heft 1. Mai 1910 p. 4.‘“ Ueber seine in Ceylon angestellten Beobachtungen üben die sog. schwarzen Ter- miten: Eutermes monoceros König berichtet Dr. Bug- nion folgendes: 3 | Die blinden Tiere machen von ihrem im verfaulten - Holze befindlichen Neste Ausflüge ins Freie. Diese dehnen sich von Beginn der Nacht bis 10 oder 11 Uhr des folgen- den Tages aus und es sind bis 100 006 Individuen, die an - "ihnen teilnehmen. Immer ziehen sie genau denselben Weg and hinterlassen dabei eine schwärze Spur, der sie stets folgen. Diese Spur wird gebildet durch ein stark tannin- '_ haltiees Sekret, das ihren Darm erfüllt. Die Geschwindig- keit der dahinziehenden Tiere ‚beträgt etwa eine Meter- ‚‚sekunde. Ist der Ausflug beendet, so kehren alle ins Nest zurück, kein einziges Individuum bleibt draussen. Durch „eine grosse Anzahl sehr exakt demonstrativer Figuren unterstützt, bes spricht der Vortragende den „‚Gifthelm“. Dieser besteht in einem helmförmigen Aufsatz auf dem Kopf, dessen Höhlung mit dem Gift erfüllt ist. Starke Muskeln ermöglichen ein Zusammenpressen dieses Raumes, so dass das darin enthaltene Gift durch eine feine Oefi- $ nung an der Mundpartie ausgespritzt werden kann. Ein weiterer Kanal sorgt dann für Eintritt von Luft, so dass sich dadurch der Helm wieder ausdehnt und seine ursprüng- : Gestalt annimmt. Was die Maxillen anbelangt, so ‘sie bei den Soldaten vollkommen zurückeebildet. tragender teilt nicht die Meinung Escherichs, dass die u ifferenzen in der Ausbildung von “Männchen und Weib- en - Arbeitern durch Nahrungsyariation - hervorge- | ird, sondern ist überzeust, dass.sie bereits embry- 1 angelegt sind. Die schwarzen. Termiten besitzen nartige Drüsen, die eine Flüssigkeit absondern, welche rde erhärtet. (Praktisch macht man von dieser Erde ons von nn en ) Ihre ‚Nester 4 Amen rel gelang es bei nenne ieser. Resier, die man am besten ‚durch Absägen der Bäume, in denen sie angelegt sind, öffnet. die bisher noch nbeschriebene Königin "aufzufinden. Sie ist in eine fest- wandige Höhle eingeschlossen, so dass es unerklärlich er- | cheint, wie sie sich. ernährt. Magen keine Plizspuren aufgefunden. Vermutlich findet eine Saft a neun statt. Die gefangene Königin starb — An diese Ausführungen schliesst der Vortragende nach einige Mitteilungen über die gemeinen miten an. Ihre ‚Bauten erreichen in Ceylon oft eine öhe von 29% Meter und erhalten Luftkanäle mit seit- en Oeffnungen; man bedient sich ihrer oft als Oeien, dem man darunter EN anmacht. esall iin Bau Bei der Sektion wurden im ı sichtiges, schichtweises Abtragen der Erde erkennen. | halte man Umschau. 2 EIER 5 RENTE lt die REN an jungen Dan sich nähren. Die grossen fressen wohl auch schon Holz und anderes. Die „Loge royal.“ befindet sich stets unten am Grunde des Baues, in ihr Königin, manchmal sogar 4 Königiunen und 1 König, wurden gefunden: zwei Paare, in wahrscheinlich König und einem Falle hatten sich aber beim Oeffnen die andern Könige, die sehr beweglich sind, gerettet. In der Nähe dieser Hauptloge finden sich weitere Logen für junge Königinnen. Der Vortragende zeigt Schachteln mit präparierten Termiten herum. Die geflügelte n, die abends auskriechen, veranstalten manch- mal wahre Riesenflüge, dann heisst’s: Lampen löschen und rette sich wer kann! Von den geflügelten Termiten haben die Jg nur ganz kleine Hoden, die 29 ganz w inzige Övarien. Während dieses Fluges. dem „yolede..noces findet keine Copula statt. Dann nach Verlust der Flügel erfolgt die „‚promenade de noce' und nach vierzehn Tage n erfolgt die Copula. Die Anzahl der kleinen Eier ist sehr gering (etwa nur 10) die Ovarien der Königin dagegen sind ganz anders gestaltet: die Sektion ergab das. Vor- handensein von 2420 Strängen. ‚Sehr bemerkenswert sind auch die Spermatozoiden, "die keine Geissel haben und kleine runde Körperchen sind. Neben dem Receptaculum seminis der Königin befindet sich ncch eine akzessorische Drüse. Die Eierproduktion der Königin ist eine ganz enorme. Nach Escherichs Angaben legt sie alle 2 Sekunden ein Ei und das während 10 Jahre hindurch! Sie selbst wächst während ihres Lebens ganz bedeutend, so dass ihre Grösse Anhaltspunkte für ihr Alter bildet. Als Beilage ist diesem Hefte zugefügt die wichtige und verdienstvolle Arbeit des Ehrenpräsidenten der Gesell- schaft Herrn Dr. phil. Frey-Gessner ‚„Eymenoptera. Hlel- vetiae. Apidae.- Band II... Bogen 13 —15: In den „‚Entomoloeischen Biättern, Internat. Monats- schrift für die Biologie der Käfer Europas‘‘ bringt No. 5 @Ma7s219:10),092 1212126: Ro Brent Hei nie mann), Braunschweig, den Anfang seiner , interessanten - Arbeit „Käfer in Maulwurfsnestern‘‘, ein Bericht über die Er- gebnisse seiner so verdienstvollen Forschungen. In dem Kapitel „Das Aufsuchen der Nester‘ schreibt er: Wenn man Nester suchen will, beachte man die tief- liegenden feuchten Stellen der Wiese wenig, sondern suche die erhöhten Ränder, besonders die immer höher liegenden Ufer des Flusses auf. Auch suche man solche in den Wiesen sich findende etwas höhere Stellen heraus. Gewöhnlich ‚kann man diese zchon in weiter Entfernung an dem ganz hell gefärbten trocknen Grase deutlich erkennen. Dort Unter den vielen Hügeln dort (ich habe immer noch die Flusswiesen im Auge) wird man ‚einige bemerken, die sich durch ganz bedeutende Grösse auszeichnen, Oft zeigen sie am Fusse einen Durchmesser von 1 m und sind etwa %—Ak m hoch. Das sind die ge- suchten Nesthigel.e. Wenn der Boden etwas gefroren ist, kann man wunderschön den eigenartigen Bau durch an Ja dieser Bau in allen Schulnaturgeschichtsbüchern richtig abgebildet ist, so ist es wohl nicht nötig, ihn näher zu beschreiben. Die untere kreisförmige Köhre liest etwa im Niveau des Wiesenbodens, die Nesthöhlung selbst mit . ihrer oberen Decke ebenso hoch. Will man den Bau selbst nicht beobachten, Haufens einige Spaten voll’ Erde entfernen, bis man auf einen federnden Grund stösst. Der dazu benutzte Spaten ‚muss, da der. Boden nicht immer weich ist, kräftig sein. Ich nehme einen gewöhnlichen Arbeitsspaten, dessen Stiel 'sehr kräftig und etwa nur 50 cm lang ist. Von einem abgebrochenen Spatenstiel gewöhnlicher Art wurde noch ein ganzes Ende abgesägt und so eingerichtet, dass er vom Spateneisen leicht losgelöst werden konnte. Diese beiden Teile lassen sich bequem im Rucksack mitführen. Ist man so auf den federnden Boden gelangt, so entferne man mit der Hand die überflüssige Erde darauf. Der federnde Teil ist nämlich das Nest selbst. Um dieses ganz herauszuholen, breche man von der Höhlung, durch die man soeben mit der Hand hineinfahren kann, noch etwas ab und führe nun die Hand seitlich an dem Nest vorbei, bis unter dasselbe. Nun kann man es be- quem - herausheben. Es ist ein. Kopfigrosser (manchmal allerdings so gross wie zwei Köpfe) Ballen von Gras und andern Pflanzen. Die innere Schicht dieses Ballens ist bei einem nicht durch Wasser zerstörten Neste vollständig trocken, die äussere feucht und olt aus ganz {rischen Pflan- zen hergestellt. Dieser Ballen wandert in den Beutel. Man nehme nun aber auch noch die Schicht faulen Grases ‚mit, mit der die Höhle innen austapeziert ist. In dem äusseren halbfaulen Teile des Nestes sowie in dem Genist des Notausganges habe ich vorzugsweise Hister margi- nalus, sowie auch Quedius longicornis und die verschie- denen Oholevinen gefunden. Man kann ruhig. mehrere Nester in einen Beutel tun, wenigstens solche von gleicher Oertlichkeit, wenn man nicht feststellen will, was in jedem einzelnen Neste vorhanden ist. Die Nester ballen durch feuchte Umhüllung so fest zusammen, dass man nachher jedes einzelne von dem andern leicht scheiden kann. — Mit Hilfe seines Freundes, des Herrn Apothekers WW, Haars, Braunschweig. orub R. Heinemann gegen 150 Nester aus und erbeutete als Lohn für die oft sehr schwierige Arbeit aus 100 Nestern ca. 2000 Käfer in 90 Spezies. Die nl elone Naturforschende Gesellschaft alle. Forscher und Sammler in einem Aufrufe zur Feststellung der Ver- in Deutschland. Da die richtet an die Bitte um Unterstützung breitungsgebiete der Malaria Uebertragung der Malaria ausschliesslich durch Stech- nücken aus der Gattung Anopheles erfolst, so ist das Vorkommen und das Verbreitungsgebiet dieser Culiceiden festzustellen, äusssert wichtig. .In Deutschland sollen nach der Krankenhausstatistik vom Jahre 1900 in Kranken- häusern jährlich ca. 1000 Personen an Malaria (in Deutsch- land meist Wechselfieber genannt) behandelt werden. In den letzten 10 Jahren ist eine deutliche Zunahme der Malaria-Erkrankungen zu erkennen. Zum Sammeln und Aufbewahren gibt der Aufruf folgende Massregeln: Am einfachsten werden die Tiere in 70° Alkohol in Glastuben als „‚Muster ohne Wert‘ verschickt. . Einer Be- schädigung durch die in der Flüssigkeit herumspielenden Luftblasen wird leicht. dadurch vorgebeugt, dass man einen dichten Wattepfropfen so in den Alkohol einschiebt, dass sich unter der Watte keine Luftblasen mehr befinden. Es scheint beobachtet worden zu sein, dass die Ano- pheles-Mücke mitunter in Ställen und Kellern, besonders in Schweineställen überwintert, und dass sie nicht nur am Menschen, sondern auch am Schweine Blut saugt. Um diese Beobachtungen zu bestätigen, ist die Untersuchung des Maeeninhaltes überwinternder, aber auch anderer Mücken notwendig, um festzustellen, ob darin Schweine- blut-Elemente vorhanden sind. Die Flugzeiten des Anopheles sind die Monate Juli bis September. Doch sind weitere Beobachtungen da- rüber erwünscht, zu welchen Zeiten des Tages oder der Nacht die Mücken fliegen, ob einzein oder in kleineren oder grösseren Schwärmen, und bis zu welchem Grade ihr Vorkommen an die unmittelbare Nähe des Wassers gebunden ist. Ueberhaupt sind alle näheren Angaben über die biologischen Verhältnisse, unter denen Anopheles lebt. von ausserordentlich grosser "Wichtigkeit. Die Anopheles-Larven, die man_leicht an ihrer hori- zontalen Stellung erkennen kann, werden . vorzugsweise von Juli bis August in stehenden Gewässern getrollen. Zur Feststellung der einzelnen Arten ist in der Regel die Aufzucht in einem grösseren, mit Mull zugebundenen Glasgefäss nötig. Wenn die Zucht am Fundorte nicht, möglich sein sollte, können die Larven und Puppen auch: lebend versandt werden. Dies geschieht am besten in einer starkwandigen Glasröhre, die nicht ganz zur Hälfte mit Wasser gefüllt und fest verkorkt ist. so kann man einfach aus der Mitte des sich‘ Zur Ver packung ! der Röhren dienen one Versandbüchsen, die in ‚jeder Apotheke erhältlich sind. Alle Zusendungen wolle man freundlichst unperseni lich an das Senckenberger Mu un in Franklurt a... N. Viktoria-Allee 7, richten. \ . Leider vergisst der Aufruf eine kurze Diagnose, zwi- schen Anopheles- und Culex-Arten zu geben. — " Anopheles hat, lange Palpen,. Culer kurze Palpen, Der Stich der Anopheles-Ärten ist bei weitem schmerzhafter- als der Stich der Culez-Arten und erzeugt fast immer SE Tage lang auf der Haut zahlreiche Pusteln (Quaddeln). Bei einer Diskussion über dieses Thema in der Deutsch. Entom,. Gesellschaft wurden für Berlin und Umgegeud folgende Orte als Malariaherde festgestellt: ‘Berlin, im Tiergartenviertel, Falkenberg bis Freienwalde, Wiolters- dorf, Oranienburg, Gegend zwischen Siepe und Oders- berg, wo Wechsellieber zur bestimmten Zeit jährlich in zahlreichen Fällen auftritt, la) Strausberg. In den Mitteilungen aus dem biologischen Süsswasser- laboratorium Frederiksdal bei Lyngby (Dänemark) No. VIIIL p. 115—121 bringt Hj. Ussing einen Beitrag zur .Bio- logie der Wasserwanze: Aphelocheirus Montandoni Hor- vath. Es ist ein ausgesprochenes Boden- und Nachtitier, das starke Strömung liebt. Ein Versuch die Tiere im Aquarium zu ziehen misslang, da die Tiere kein Futter annahmen und auch aus Mangel an fliessendem Wasser schon nach 2 Tagen starben. Interessant ist, dass ein Teil der ges sammelten Eier, Eier der kleinen seltenen Süss- wasserschlupfwespe Prestwichia anmalica Lubb. enthielt . und zwar mehrere in einem Bi. Von dem bekannten Entomologen J. Schilsky fortgesetzt erschien von dem Werke ‚Die Käfer Europas von H. E. Küster u. Dr. C. Kraatz‘“ das 47. Heft, enthal- tend von den Curculioniden die Gattung Polydrosus Germ. In der gleichen Meisterschaft wie früher die schwierigen Gruppen der Apioninen, Rhynchitinen etc. hat es der Verfasser verstanden diese so schwierige Gattung nicht nur monographisch in vorzüglichen Einzelbeschreibungen sondern auch, was für sämtliche europäische Arten seine grossen Schwierigkeiten hatte, in einer analytischen Tabelle zu bearbeiten. Die.alte Gattung Metallites Germar wurde wiederhergestellt; 6 neue Arten wurden beschrieben. ‚Ilustrierte | Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. XXIil. Familie. Cantharidae (Malacodermata) incl. Dasytinae und Melyrinae. | Kleinere bis mittelgrosse Käfer von länglicher Ge- stalt, meist sehr wenig couvex und biegsamen Körper, mit weichen, hautartigen Flgd., die manchmal verkürzt oder bei einigen ?2 ganz verkümmert sind (Fig. 23, 24, 28, 9A, 42). Körper oft bunt gefärbt. Fühler | 1gliedr., sehr selten nur 10gliedr. (Fig. 46), faden-, säge- oder kammförmig (Fig. 47, 48, 78, 80, 83). Vorder- und Mittelhüften zapfenförmig vorragend. (Big. 3,628). Hsch. flach, mehr oder weniger scheibenforn> (Bir 198 35, 37). 6-8 Bauchringe (Fig. 15, 22). Tarsen 5eliedr. mit dreieckigen oder herzförmigen Gliedern, nur bei einigen & d. Malachiini 4gliedr. (Fig. 45, 51, 54, 55, 63). Larven und Käfer leben meist vom Raube, die Käfer sind meist gewandte Flieger und lieben Wärme und Sonnen Die Malacodermata Latr. teilte Erichson in 4 Familien: Lampyriden, Lyeiden, Tele- phoriden, Melyriden. Die Lampyriden sind Nachttiere mit meist flügeldeckenlosen 2? und Leuchtorganen auf dem Hinterleibe (Fig. 22); auch Eier, Puppen und Larven leuchten. Das Leuchten der Käfer a: | das auspla enden der Geschlechter. (Fig! 2) und Drilus (Fig. 2 a). _ Larve, deren Fuss Nymphe von Dasytes (Fig. 1b, 1c, 1 d).. Fi. Mandibeln mit einfacher Spitze (Fig. 5). Kopfschild von der Stirn nicht durch eine Naht gesondert | (Fig. 9, 10). Keine ausstülpbaren Blasen am Kup Hinterleib 7—8gliedrig. £ _ — Mandibeln mit 2 Spitzen (Fig. 6). "Kopfschild Es lich durch Naht getrennt (Fig. 4, 44, 58). Ober- lippe deutlich. Hsch. Vorderecken oft unten rote Bläschen, welches der lebende Käfer hervorstülpen ausstülpbare Bläs'chen en a kann; Unterseite d. Hsch. dafür neben den Vorder- j 5—-6gliedrig. . ecken je einen Einschnitt (Fig. 15, d. Karierte). 2 (Malachiini). RE SEE RE AEMPESE ti — Die Bläschen fehlen, desgleichen der Hsch.-Ein- schnitt unten an den Vorderecken. Fühler meist gesägt (Dasytinae). (Fig. 73a, 74b). . . . 26 7, Kopf vorgestreckt, nie rüsselartig verlängert (Fig.17). Unterlippe (Fig. 16). . . . Homalisus- Geoffr. — Kopf wenigstens teilweise vom Hsch. bedeckt (Fig. 20). Fl ed.-Epipleuren fehlen (Lyeini). . 8 2. Mittelhüften getrennt (Fig. 8). Fühler nahe zu- sammen eingelenkt (Fig. 19). (Homalisini, Lyeini). 7 -— Mittelhüften berühren sich (Fig. 7). . . . . 8 N. 8. Kopf vor der Flügelwurzel deutlich verlängert (Fig. 18, 13a). Hsch. mit 1 Mittelfurche und einigen Gruben. Flgd. fein gestreift, nicht gerippt und nicht netzförmig gekerbt (Fig. 18). Lygistopterus Muls. — Kopf vor der Fühlerwurzel nicht verlängert (Fig. 19). Hsch. mit 2—3 Längsrippen (Fig. 19). Flgd. mit Längsrippen und netzförmig gekerbten Zwischen- raumen (Biesaly)m rm Wa a eg 3. Fühler seitlich neben dem etwas aufgeworfenen Seitenrand der Stirn eingelenkt (Fig.9, 9A). (Drilini). Br Drilus Oliv. Fühler frei auf der Stirn eingelenkt (Fig. 10. 4 . Episternen der Hinterbrust (Metathorax) parallel, am Innenrande nach hinten nicht bogig verengt (Fig. 14a — Episternen, b, ce = Mittel- und Hinter- “ hüften, d = Hinterbrust, e = Flgd.-Epipleuren). ; Fühler nahe beieinander eingelenkt (Fig. 11), nicht viel länger als K. und Hsch. (Fig. 24, eh Game u pyrini). 10 — Episternen der Hinterbrust. nach hinten in einer . geschwungenen Linie stark verengt (Fig. 14A, a). ee Fühler von einander entfernt, von halber bis ganzer Körperlänge (Fig. 12). Er. 3. un DS ee 5 Sn ae a Be ne 9. Drittes Fühlerglied deutlich länger als das zweite (Fig. 20, 20b). a) Stirn zwischen den Fühlern als Belnzchier Höcker gewölbt. Hosch. schwarz. (Fig. 20). Platyeis Thoms, b) Stirn zwischen den Fühlern wenig gewölbt und nicht gefurcht. IlIsch.. rot. (Fig. 19). Es Dietyopterus Latr. 5. Letztes Tasterglied beilförmig (Fig. 13). (Cantharii), - Figd. unverkürzt (Fig. 3537). A ld — Letztes Tastergl. eiförmig, zugespitzt (Fig. 13a). - (Malthinini). Flo. verkürzt, die a Flügel nicht bedeckend (Pie. 38, 42). 16 6, An jeder Vorderecke des Hsch., sowie am Seifen- 'rande neben den Hinterhüften befindet sich ein rotes | — Drittes Fühlerglied fast (Fig. 20a). Hsch. mit 5 Gruben. rippen. Flgd. mit 4 Längs- . Pyropterus Muls. IKoR Kopf nur Helge vom Hsch. verdeckt (Fig. 21). Figd. in beiden Geschlechtern entwickelt. Nodomen Q m 7, & mit 6 Ringen (Fig. 22). . Lueiola Lap. — Kopf ganz unter dem Hsch. Yen (Fig. 23). © flügellos und ohne Filed. . se 11. Fühler kurz und dünn (Pig. 27). Flgd. der & lang als der Hinterleib (Fig. 25, 27). . . 12 Kahl er lang und dick (Fig. 23). Flgd. der Er viel kürzer als der Hinterleib (Fig. 23). Phosphaenus Lap. (Fortsetzung folgt.) Neue und wenig bekannte süudamerikanische Bienen. Von W, Schrottky. II. Fortsetzung. Subfam. Halietinae. Augochlora (Paraugochloropsis) holmbergi n. sp. 2 sehr ähnlich der Aug. nitidicollis (Vach.), Tibial- sporn III mit 6—7 langen, dünnen Kammstrahlen, be- sonders die, basalen äusserst fein. Kopf und Thorax smaragdgrün mit schwach bläulichem Schimmer. Ab- domen kupferrot. CUlypeus gewölbt, ziemlich grob und nicht sehr dicht punktiert, vorn schwarz gerandet und gelblich beborstet. Scutum nasale zerstreut und ziem lich fein punktiert; zwischen den Fühlern geht ein nied- riger Kiel hindurch, welcher jedoch das vordere Neben- auge nicht erreicht. fein punktiert. Mandibelbasis mit grünem Fleck. Fült- ler schwarz. Mesonotum zwischen den Parapsidalfurchen mit mässig grober, nicht dieht stehender Punktierung, die Zwis ‚chenräume glänzend; an den Seiten ist die Punktierung dicht und fein. Die Pronotumecken ab- gerundet. Die Skulptur des Scutellum gleich der des Mesonotum. Mittelsegment mit kurzem längsgetaltetem Basalteile, etwa 25 Falten, die anstossenden Teile glatt, glänzend. Pleuren ziemlich grob und dicht punktiert. Beine bis inkl. der Metatarsen grün. Tegulae braun mit grüner Basis. Flügelgeäder typisch, braun. Stigma gelbbraun. Abdomen ohne besondere Skulptur, überall mıt feiner weisslicher Behaarung; die Apıkalfransen der beiden ersten Segmente äusserst zart. bis 7 mm, Abdomenbreite 2,3 mm. Perü, Marcapata. Dem verdienstvollen argentini- schen Hymenopterologen Dr. E. L. Holmberg gewidmet. Die Hauptunterschiede gegen Aug. nitidicollis (V ach.) sind: Letztere ist 1. grösser — 9 mm, 2. die 6 Kamm- strahlen des Spornes sind sparriger und kräftiger, 3. die Punktierung des Clypeus ist bedeutend geringer, 4. die vorderen Pronotumecken sind spitz, da die Seitenränder nach innen ausgebuchtet sınd, -5. die Flügel sind etwas mehr verdunkelt. Von beiden Arten konnte ich eine Anzahl Exemplare untersuchen und fand die Unter- schiede konstant. Die Beschreibung Vachel‘s passt ganz gut auf beide Arten und werden wohl auch beide ver- Länge 6,5 Kopf im übrigen sehr dicht und ‚ so gross als das zweite | mengt worden sein; darauf deutet Son die nn rm naar mn mr mm non rec mn men an teren rm mn nennen oem mn Systematik gebührend Rechnung getragen. wird ao dureh Eonse lien nicht zu vernachlässi Angabe hin: ‚Long. 6,5—9 mm.’ Neoeorynura mapiriensis n.sp. 2 Kopf und Thorax grün, Abdomen dunkelbraun ® mit drei breiten gelben Basalbinden auf den Segmenten 2—4. Clypeus kurz mit grossem gelben Fleck; Scutum ., nasale scheint glatt, erst bei sehr starker Vergrösserung wird die äusserst feıne Punktierung sichtbar. Fühler- geissel unten braun. Mesonotum elänzend, kaum wahr-. nehmbar punktiert. Callı humerales gelb. Tegulae gelbbraun; Flügel ‚hyalın, das Geäder ım Basalteile dunkelbraun, Stigma gelblich. Beine dunkelbraun, Tibien der Vorderbeine aussen gelbbraun. Basalteil des Mittel- segmentes unscharf begrenzt mit sehr feiner Körnelung. Abdomen fein blass behaart, ohne erkennbare Skulptur. Länge 6 mm, Abdomenbreite 1,4 mm. Bolivien, Mapiri. 3 Exemplare von der Firma Dr. ©. Staudinger & A. Bang-Haas erhalten. Neoeorynura bang-haasi n. sp. 2 der N. phacodes (Vach.) sehr ähnlich. Kopf und Thorax grün, Abdomen. schwarzbraun mit winzigen gelben Seitenflecken an der Basıs der Segmente 2—4. Olypeus mit schwärzlichem Vorderrande, dahinter ein kleiner gelber Fleck, die Basalhälfte grün und wie das Gesicht sehr fein und dicht punktiert. Scutum nasale mit nicht sehr dichter, aber deutlicher Punktierung. Fühlergeissel unten braun. Mesonotum sehr dicht punk- tiert mit bräunlichem Farbtone, welcher von der sehr kurzen flaumigen Behaarung herrührt (ähnlich wie bei N. trinax (Vach.), aber schwächer). Calli humerales gelb. . Tegulae und Tibien I, II aussen gelbbraun, Rest der Beine dunkelbraun. Basalteil des Mittelsegmentes mit leichtem Eindruck, fein. körnelig skulptiert. Ab- domen unpunktiert. Länge 6,5 mm, Abdomenbreite 1,4 mm. REN \ Bolivien, Mapiri. 12 Exemplare von der Firma Dr. ©. Staudinger & A. Bang-Haas erhalten, derem Chef die Art gewidmet ist. (Fortsetzung folgt.) Biologische Insektensammlungen. Von Oekonomierat Wüst, Rohrbach (Pfalz). Zumeist sind die Insektensammlungen im systema- tischer Anordnung zusammengestellt, ohne dass man auf ihre u Zusammengehörigkeit irgend welehe Rücksicht nimmt, welche aber gerade allein imstande ıst, Belehrung, Anschauung und lebendiges Interesse in die weiteste Kreise zu tragen. Nachdem ich schon von jeher bemüht war, meine biologische Sammlungen recht vollständig lehrreich und lebendig zu gestalten und ich schon von so vielen Selle sundin. ersucht wurde, etwas eingehender darüber zu berichten, wili ich heute einmal speziell in grösseren Umrissen für Liebhaber ein Bild zur Einrichtung entwerfen, in der Ueberzeugung, dass überall dort, wo ein Wille ist, sich auch der Weg findet, um etwas Gediegenes und Vollkommenes zu leisten. Betrachten wir einmal die Feinde der Ober : wie schön und plastisch lassen sich diese herstellen in gruppenweiser Anordnung auf Zweige, Rinde, Blätter Blüten, Knospen u. s. w., vom Bi bis zum entwick ben Käfer oder Schmetterling, mit Frassstücken, Bla rollungen, Gespinster u. s. w., gleichzeitig beset /weiflüglern, Hautflüglern, Wanzen, Läuse u. s. dass jeder Glaskasten hunderte von Insekten Pflanzenteile beherbergen kann, und doch noe werden braucht. Selbstverständlich müssen leicht ver- . gängliche Präparate, zarte Pflanzen- und Insektenteile o präpariert, dass man sie in Reagens- und sonstigen - entsprechenden Gläsern, in Spiritus, Formalin oder % Wiekersheimer‘schen Präparatenflüssigkeit behandelt und _ diese zu den Frass- und sonstigen Schädlingsteilen, den Metamorphosen u. w. geschickt beifügt. Hier ist dem praktischen Sinne der Sammler ein sehr weiter - Spielraum gewährt, der es gestattet, Theorie und Praxis mit Kunst und Geschick in schönster Harmonie zu ver- - binden, um grossartige Leistungen zu erzielen, die ihren Eifekt nie verfehlen. Je schöner und vollkommener man solche Sammlungen vervollständigt, um so grösser “ ihr ‚Wert, um so lehrreicher und interessanter für "Teder- es mann, selbst für den Laien. E Welche prachtvollen Objekte lassen sich aus unseren Laub- und Nadelhölzer herstellen, mit interessanten - Frucht- und sonstigen Pflanzengebilden, Gallen, Defor- mationen u. s. w.., dazu die reiche Anzahl von Insekten, auf allen Teilen dieser Pflanzen vorkommend. Ja mit h der Eiche allein kann man schon die schönste und reich- ‚ haltigste biologische Sammlung in mehreren hundert Objekten herstellen. Eine andere geschickte Zusammenstellung bieten die Spinner in ihrer Entwicklung, Eier, Raupen, Puppen, Kokons u. s. w. Neben den verschiedenen Gespinsten, Farbenmanzierungen und krankhaften Veränderungen, „die oft nur mühesam zusammenzubringen sind, aber dann auch die lehrreichsten Objekte liefern. * Wie herrlich ist eine Sammlung der verschiedensten Insekten, die in der Borke, Rinde, Splint und Holze unserer Bäume leben, welche in systematischer Auf- Ur ‚stellung fast einander gleichseken und so unbescheiden Pe sind, mit ihren so wunderbaren Frassstücken, mit den - Eintrittsöffnungen, ihrem Leben und Weben darge- stellt, hochinteressant werden. Bi: Eine der interessantesten Gruppen sind die Gallen ' und ihre Erzeuger, die ich mir als Spezialgebiet aus- 'erkoren habe, die mich immer tiefer in die Werkstätte der ‚Natur. dringen lässt, und wo ich, trotzdem ich schon so lange Jahre sammele, immer noch neue Funde machen “kann. Da gibt es aber auch geschickt zu präparieren und zusammenzustellen, denn was sind oft die winzigen rzeuger für belanglose zarte Tierchen, mit den Gallen und Entwicklungsmetamorphosen, reden sie eine deut- ee Sprache, reden sie selbst mit zu dem S. E ‚ die zusammenschrunipfen nd verderben, in Reagens- "und sonstige Objektgläser eingelegt und behandelt und so dem Ganzen zugesellt werden. Die vollständige Sammlung der Milben und deren ; De mationen ete. allein, kann einem Sammler ein ganzes erelone V organg und Werden aus ; der atur. in seine Sammlung zu tragen. Unsere so grosse Gattung der Hymenopteren in ihrer Entwieklung, Bau und. Stoffe, aus denen der Werde- gang sich entwickelt, für sich und vor sich, in einer h Sammlung vereinigt zu sehen, muss doch ein Zauber- mittel sein, das jedem Sammler predigt, hier baue auch vollständig aus, hier schaffe mit Bienenfleiss, das Werk ‚deiner Arbeit ist mit Erfolg gekrönt. Oder was sind‘ ‚allein diese Insekten in ihrer systematischen Naktheit? Wohl eine grossangelegte reiche und abwechslungsfähige Sammlung, i in Dee cher Zusammenstellung, eine gross- in er Uebersicht lieber Sammler geht es a freien nn. lassend, weicher: a ; ‚ Hier müssen Selen en sehr nu Insekten und. 7 er in klemem Rahmen zu sammeln gedenkt, oder ob er sieh möglichst viele Gebiete zu beherrschen bestrebt u. Ss. w., nur das ‚„‚Eine’” möchte ich einschalten, dass, wer sammeln will, sich irgend ein Spezialgebiet aus- wählt, das er dann gründlich studiert und zu hohen Erfolgen bringt, ohne dass er dabei die gesammte Ento- mologie zu vernachlässigen braucht. : Die Spezialisierung unserer Sammeltätigkeit ist der wichtigste Hebel zur gründlichen Erforschung der gesammten Entomologie und werde ich nicht veriehlen, in dieser Zeitschrift ein- zelne Gebiete nach biologischen Gesichtspunkten detail- liert zu besprechen. Anhaltend fester Schlaf des Maikäfers. (Zugleich Anfrage über ein „Kitzelgefühl* bei Melolontha vulgaris). Von Wilhelm Schuster, Maikäfer hat einen vürde man vielleicht sagen: Das heisst: Nor: am Tage. — Ich machte zufällig und ohne Absicht eine Probe, als mir dieser Tage ein Maikäfer in die Hände fiel. Ich dureh- streifte ein Weidengehege und zufällig fiel ein Maikäfer von einem Zweige. Obwohl er alten hoch herunter- fiel, schlief er am Boden ruhig weiter; Verstellung war es jedenfalls keineswegs. Ich ergriff ihn, betrachtete ihn (es-war ein Mi ännchen) und Ka auf den Gedanken, ihn einmal auf den Rücken in die Sonne zu legen. Auch als ich ihn in der Hand hatte, rührte er sich kaum und gab mit Ausnahme einiger steifer Beinbewegungen keine weiteren Lebänszeichen von sich. Ich kitzelte aan nach der bekannten Art, wie unsere Pfälzer Buben den Mai- käfer kitzeln; er reagierte auf das Kitzeln ziemlich stark, war aber dann sogleich wieder ruhig, verfiel in den grossartig zähen Schlaf und schlief weiter. Ich bemerke noch, dass der Käfer ganz gesund war, sich nicht etwa durch das Herabfallen vom Baum in den Grasteppich beschädigt hatte — unsere rheinischen ‚Wiesenteppiche sind so dicht, dass durch Falien kaum je ein Käfer zu Schaden kommen wird —, auch war er, wie sein frisches Aussehen bewies, noch ganz jung und hatte jedenfalls noch nicht in eopula sich befunden und erschöpft, so dass man hätte annehmen können, er sei durch den geschlechtlichen Vorgang so gänzlich abgemattet und totmüde. Dieses Symptom des beharrlichen Schlafes findet man bei allen Melolontha. Ich legte ihn also, Pfarrer. ausserordentlich festen anhaltenden, Der (oder besser andauernden) Schlaf. ‚wie oben gesagt, auf den Rücken in die Sonne und zwar auf eine weisse Blütendolde, sodass er auf dieser Staude ruhig liegen bleiben konnte. Ich ging weiter und liess den tief schlafenden Burschen liegen;. als ich nach langer Zeit wieder zurückkam, lag er immer noch so, wie ich ihn ‘hingelegt hatte, und schlief weiter — da kann man wohl mit Recht und guter Befugnis sagen: den Schlaf des Gereehten. Ich liess ihn im Sonnen- brand liegen, und er wird jedenfalls erst am Abend aus seinem Schlafe aufgewacht sein und sich auf die Bauchseite oder von der Blütendolde herabgewälzt'haben. Dieser fast totenähnliche Schlaf am Tage gleicht einem Zustand der Lethargie, und er ist dem Tier jedenfalls darum von der Natur gegeben, dass es dann am Abend und in der Nacht um so mehr Kräfte entwickeln und möglichst lebhaft sein kann; denn offenbar strengt der Flug den Käfer sehr an, und gerade die Maikäfer ent- wickeln abends einen ausserordentlich langen und starken Flug — aus welchem biologischen Grunde? ıst mi ir noch gänzlich unbekannt und meines Wissens auch noch nicht regelrecht untersucht —; die Zeit, in welcher ich meinen Versuch machte, war in "den Morgenstunden des Tages, ln jedenfalls gerade in den Stunden, wo der unmittel- bar vorher geschwächte Käferkörper die meiste Ruhe nötig hatte. Oder fliegt der. Maikäfer nicht mehr in den Frühdämmerungsstunden ? Das Kitzelgefühl! Fingerspitze auf beiden Bauchseiten des Käfers her. Und dann scheint es wirklich, als ob der Käfer stark gekitzelt werde; er wehrt sich mit allen Sechsen, doch nicht so, als ob es ihm weh täte, sondern so, wie. wir es auch bei einem Menschen, der gekitzelt wird, be- merken: mit halb gebrochener Abwehr, geschwächt durch das Kitzelgefühl, in fast beiustigender Art.‘ Hat nun tatsächlich wohl der Käfer dieses Kitzelgefühl in seiner und durch seine Chitinhaut hindurch Die zitternd krabbelnden Beine eines gekitzelten Melocontha scheinen es anzudeuten. Haben andere Käfer Kitzel- gefühle und kitzliche Stellen? Und kann man wohl Käfer zu Tode kitzeln, wie uns das Simplizius Simp- lızissimus von Menschen erzählt (Ausgabe von Schaff- stem, Köln, $. 20)? Farben- und Formenschönheit bei den kleinsten Insekten. Von Dr. Rudow, Naumburg a. S. (Sehluss.) ‚Derartige Borstenverzierungen kann man noch beı anderen finden, nur sind sie nicht so lang und dienen öfters zur Unterscheidung der Geschlechter. So sind zu nennen Amblyaspıs mit langgestielten, dick keulen- förmigen Fühlern, Polygnotus mit sehr ähnlicher Bil- dung, Platygaster, welche sich sehr gleichen, Diapria, Spilomierus, Hemilexis, Pantolyta mit längeren Fühlern, sonst aber unter sich nur wenig verschieden. Dann trifft man Tierchen mit Fühlern, deren Glieder entweder dreieckig mit spitzen Vorsprüngen nach aussen ragen, oder solche mit herzförmigen und glocken- oder vasenförmigen Gliedern, wie Labolips, Allotropa, Iphi- trachelus und noch andere wie Acropiesta, Belyta, (somötocerus, Leptorhaptes, bei denen nur ein oder mehrere Fühlerglieder deutliche Ausbuchtungen: auf- weisen, welehe aber, trotz der Feinheit des Gegenstandes, doch deutliche Erkennungsmerkmale abgeben. Damit kein Körperteil in der Eigentümlichkeit seiner Gestaltung und Abweichung von der Regel zurück- bleibe, bietet auch der Kopf einiger Arten manches In- teressante dem Auge dar. Perisemus hat eine mit drei- zackiger Krone verzierte Stirn, die sie einzig dastehen lässt, bei Galesus lenkt sich das knotige Grundgslied der Fühler auf einem langvorstehenden, nasenförmigen Fort- satze ein, der von der Seite betrachtet, sehr deutlich er- kennbar ist. Aehnliche Bildungen zeigen die Köpfe von Eintomaeis, Cinetus, Pantolyta u. a., nur sind die Vor- sprünge kleiner und meistens nur als spitze Höcker hervorragend. Sparasion hat einen zwiebelförmigen Kopf mit lang vorstehender Nase, unter welcher sich, tief am Munde die Fühler ansetzen. Sehr hübsch sind bei einigen Tierchen die Flügel ge- bildet, trotz ihrer sonstigen Einfachheit und geringer oder ganz fehlender Aderung; mehrfach an die Gestal- tung der kleinen Federmotten erinnernd. Das sehr winzige Bienchen Ooctonus trägt lange Wimpern am Aussen- und Hinterrande beider Flügel, Limaecis deren an allen Flügelrändern viel länger, Camptoptera aber von dreifacher Länge der Flügelbreite, so dass die Flügel feinen Federn oleichen. Die niedlichste Bildung hat aber unbedingt das selterie Insekt Mymar, dessen Vorder- flügel am Grunde sehr schmal sich. nach vorn spatal- förmig verbreitern und mit langen Wimpern ver- zieren, während die Hinterflügel. zu schmalen, linien- förmigen, kurzen Stummeln verkümmern. Entomacıs r Unsere Buben streichen mit der 74 : Arten oder gar Tausende beieinander, sieht) hervorgehoben wurde. der weist, ausser seiner Kopf- und Fühlerverzierung noch eine lange Bewimperung und deutlichen Ausschnitt am Aussenrande der Vorderilügel auf, bei nur sehr kleinen, schmalen Hinterflügeln. Schliesslich ist noch eine eigenartige Waaıa des Hinterleibes bei einigen Tierchen zu verzeichnen, welehe teilweise sich nirgends wiederholt. Inostemma, kaum ‚2 mm lang, hat einen schmalen, über den Brustrücken gebogenen, zungenförmigen Fortsatz am ersten Hinter- leibsringe, eine Verzierung, für welche man keine Deu- tung finden kann. Sactogaster, eine Gattung mit mehreren, auch nur kleinen, schwarzen Arten hat einen Hinterleib, dessen Grundglied regelmässig drehrund und dick ist, an welches sich die anderen Hinterleibs- ringe, sehr verdünnt, schwanzartig nach unten gebogen, ansetzen. Sparasion und Scelio zeichnen sich durch tief gerillte, oft behaarte Hinterleibsglieder aus, haben ein rauhes Ansehen und stehen in der ganzen Familie a mit dieser Besonderheit da. i Fangen kann man diese winzigen dnörchen) nicht leıcht und muss es einem Glückszustande überlassen, eine Anzahl davon ins Netz zu bekommen. Es bleibt allein die Zucht: aus allerlei grösseren Puppen übrig, welehe fast immer lohnend ist. Wenn auch anfangs kaum das ‚Auge durch die erwähnte Mannigfaltiskeit der: Farbe indes Gestaltungen erfreut wird, so bleibt der Genuss nicht lange aus, und hat man erst einige Hundert dann tauscht man schwerlich mit der gleichen Sammlung farbenprächtiger Käfer oder Schmetterlinge. Leider bekommt man ın den öffentlichen Museen selten eine reichhaltige Samm- lung zu Gesicht, da sieh nur wenig Liebhaber für diese Zwerg ge finden. = ! Forficula auricularia L. in der Geiangenschait. Von: Olto Meissner, Potsdam. Beliebt ist er ja gerade nicht, der (gemeine) Ohr- wurm (Forficula auricularia L.), nicht beim Gärtner, dem er die Blüten zum teil zerfrisst, auch nieht dem Ento- mologen, der abends Sirupköder ausgelegt hat, reiche Beute an Coleopteren u. s. w. erhoffend, und statt dessen nur Spinnen, Asseln und Ohrwürmer „in Anzahl” findet, nicht beim Volke, weil er ım Freien schlafenden Leuten. in dıe Ohren kriechen soll — was nebenbei zwar vor- kommt, aber nur äusserst selten, — kurz, niemand mag gern etwas mit ıhm zu tun haben. Und doch ist dieser häufigste Vertreter der kleinen Ordnung der Derma- topteren wegen seiner Lebensgewohnheiten es wert, auch von’andern als nur einigen Spezialisten näherer Be- trachtung gewürdigt zu werden. Wenn bei den Wirbeltieren ım allgemeinen. die Tone entwickelten Tiere einen grösseren Grad von Intelligenz aufweisen — oder, um dem Streit über Instinkt und ‚Intelligenz aus dem Wege zu gehen, der doch sicher zum Teil, und vielleicht zu einem grossen Teile reiner Wortstreit ist — wenn, sage ıch, die höher (d. h. komplizierter) organisierten Wirbeltiere auch kompli- ziertere psychische Aeusserungen kundgeben, so ist dies bei den Gliedertieren etwas anders, wie jüngst auch von 'andrer Seite (Horn im der Deutsch. Ent. Zeitschr., der ‚vielleicht oder wahrscheinlich doch zu weit geht, wenn er die Metamorphose als durch Brutpflege veranlasst an- Den Ameisen stellen sich unter den Kerfen mit unvollkommener Verwandlung die Termiten ebenbürtig an die Seite; das psychische Leben eines Psyche-® dürfte recht gering sein, und kaum dem des so altertümlich anmutenden Auckergastes aus ursprünglichen Inselstenordenng Apter y 8 De - genea wergleichbar. . ES a... ve a { N It - pflege. .wegung, die „Augentiere” So übt auch das Weibehen des Ohrwurms Brut- Es bettet die im Spätherbst oder Frühjahr ge- lesten Eier in eine flache Vertiefung, „‚bebrütet’’ sie, trägt sogar fremde Eier, die man ıhr unterschiebt fort, oder frısst sie auf, was sie nie mit ihren Eiern tut (die sie zweifellos am Geruche erkennt), während die Maulwurfsgrille (Gryllotalpa vulgaria L. ) hierin weniger gewissenhaft ist, bis sie schliesslich, einige Zeit nach dem Schlüpfen der J ungen, stirbt und ihr Leichnam nun meist von den Kindern verzehrt wird. Die Männchen — es ist immer vom gemeinen Oehrling (Forficula aurieularia L.) die Rede — sterben meist bald nach der Begattung, im Herbst, nur einige Junggesellen überwintern, um, wenn es geht, im Früh- jahr das Versäumte nachzuholen.*) Ein solches Männchen**) fing ich am 3. August 1907 und beobachtete es längere Zeit, d. h. bis zu seinem Tode (am 26. Januar 1908). Wenn Taschenberg von einem „langweilen- den Gebahren’” der gefangenen Ohrwürmer spricht, so - kann ich dem in dieser Allgemeinheit nicht zustimmen; zwei Männchen von Anechura bipunetataF. freilich waren recht teilnahmslos***), aber das For- fieula aurieularia-öß war im Gegensatze dazu ‚auch bei Tage meist sehr lebhaft und beweglich. Ori- ginell vor allem erschien das fast stetige Fühlerspiel. Jetzt sind beide Fühler nach hinten zurückgelegt, dass ihre Spitzen das Metanotum berühren; nun betastet der eine, fast senkrecht nach oben gestreckt, die Glaswand, der andre, horizontal nach rechts gelegt, fühlt im Sande umher. Selbst als das Tier infolge Altersschwäche fast überall gelähmt war, Bau sich die Fühler noch sehr beweglich. Die Zange scheint — bei dieser Art — mehr ein Schreck- als ein wirkliches Verteidigungsmittel zu sein. Wenigstens habe ich nie beobachtet, dass er seine noch ende Beute, etwa eine ıhn ende Mücke (Culex) wirklich zu kneifen versucht hat; er richtete immer nur schnell die Zange hoch, eine plötzliche Be- wohl ın Furcht zu setzen ver- mag. Doch nicht bloss zum Drohen richtete er seine "Zange empor, sondern auch im Rifer, so einmal, als er mit grosser Geschäftigkeit am Propfen nagte, der sein Gefängnis verschloss. Bei dieser Tätigkeit war er so in Erregung geraten, dass er sie mit erhobener Zange aus- übte, was ich sonst nie an ihm gesehen. ‚an anderen Stellen zu nagen an. . Imrübrigen wird diese Zange ja auch noch zum Ent- - falten der Hinterflügel gebraucht. Dies habe ich nie ‚beobachten können, da er in der Zeit seiner Gefangen- schaft, soweit ich es bemerken konnte, keinerlei Flug- versuche gemacht hat. ; An sein Gefängnis hatte er sich bald, schon nach ‚einem Tage gewöhnt, nur zernagte er zumal nachts, immer den Kork der Glastlasche; zum Glücke war dieser etwa 2 cm dick, so dass er in einer Nacht nicht durch- kommen konnte, und ausserdem fing er immer wieder Auf den Boden der ‚Flasche hatte ich etwas Sand geschüttet, in dem er nächtlich gern umherwühlte. Seine Eixkremente, die ungefressenen Reste seiner ‚„‚Beutetiere’”’ und die Feuch- tigkeit im Gefässe riefen allmählich an mehreren Stellen Kulturen von Schimmelpilzen (Mucor mucedo) hervor, auch backte der Sand allmählich zusammen und wurde *) Die Lebenszeit, vom Ei ab gerechnet, beträgt dar- a 1 die Männchen etwa ?a Jahr, für die Weibchen « Jahr .**) Aeusserlich an der gewölbten Zange kenntlich; beim 2 liegen die Zangenhälften flach aneinander wie bei einer zugeklappten Schere. 20.82) Verel: "meinen Aufsatz darüber im 24. Jahrgang dieser Zeitschrift. - Exemplar). zu einer harten, dunkeln Masse. Trotz alledem schien sich der Ohrwurm bei all dieser Unsauberkeit ganz wohl darin zu fühlen. Ich hielt es indess doch für besser, ihn in eine andere Flasche übersiedeln zu lassen, zumal da auch der Kork durch das Benagen stellenweise stark an- gegriffen war, sodass ich zuletzt allmorgendlich nicht ohne einige Besorgnis nachsah, ob nicht etwa der Pfropfen zernagt, und der Öhrwurm entwichen sei, um sich nun in meinem Arbeits- und Schlafzimmer nächtlichen Streif- zügen hinzugeben. Als neue Behausung wählte ich diesmal eine Flasche mit Glasstöpsel.e. Am 18. XII. 07, 137 Tage, nachdem ich ihn gefangen hatte, fand die Uebersiedlung statt; sie ging nicht ohne einige Schwierigkeiten von statten. Ich hielt die neue Flasche über die alte; der Ohrwurm be- tastete jene vorsichtig mit den Fühlern und — zog sich immer wieder zurück. Schliesslich siegte die Neugier, er kroch hinein, und flugs drehte ich die Flasche um und tat den Stöpsel drauf. Der Ohrwurm merkte sofort — vielleicht an der Sauberkeit? am Mangel an Modergeruch — dass er sich in einem neuen Gefängnisse befand, und begann in grosser Aufregung mit erhobener Zange am Boden der Flasche umherzurasen. Ich will dazu be- merken, dass ihm sonst Störungen wie Erschütterung, ja selbst gelegentliches Umwerfen seiner Flasche, Be- rührung mit, einem Holzstäbchen, Umhertanzen von Mücken vor und auf ihm, ihm nur auf wenige Augen- blicke aus seiner Ruhe zu bringen vermochten. Es ist deshalb als gewiss anzunehmen, dass seine Unruhe in diesem Falle nur auf die Ueberführung in die neue Flasche zurückzuführen war. Um ihn etwas zu beruhigen, steckte ich ihm einen mit verdünntem Himbeerwasser getränkten Löschblattstreifen hinein. Sofort begann das Lecker- maul daran zu saugen und teilte nun seine Zeit zwischen Befreiungsversuchen und Saugen oder Fressen am Lösch- blatte. Was nun semne Nahrung betrifft, so habe ich das Benagen des Korks bereits erwähnt. Sonst frass eı mit Vorliebe tierische Körper: Fliegen, Mücken, Ameisen, zwei tote Lepismalarven, eine Motte u. a. Dabei wartete er meist, bis das Tier ganz tot war, oder sich nur noch wenig regte; heitigere Bewegungen des Opfers veran- lassten ihn, sich mit emporgehobener Zange mutig — zurückzuziehen. Die Flügel liess er meist übrig; als ich ihın jedoch einmal eine Florfliege hineinwarf, frass er von dieser nur einen halben Flügel. Eine geflügelte Blatt- laus frass er auch; ob er deshalb zu den „nützlichen“ Blattlausvertilgern (wie Marienkäfer, Florfliegenlarven — Blattlauslöwen, Syrphuslarven) gerechnet werden kann, weiss ich nicht; doch wäre es möglich, da er ein Freund von Süssigkeiten ist (wenigstens war dies mein Von Pflanzenustoffen, die ich ıhm anbot, frass er ein Salatblatt, wonach er zahlreiche, ganz helle und dünnilüssige Exkremente entleerte; ein Stück von einem Blatt wilden Weins (Waldrebe) frass er dagegen nicht, ebensowenig. ein Blumenkohlblattstück. Hin Stückchen Schokolade benagte er anhaltend; auch be- leckte und beknabberte er das Löschblatt weit häufiger und intensiver, wenn ich es mit Zuckerwasser ge- tränkt hatte, als bloss mit gewöhnlichem, reinem Wasser! Im Anfang hatte er meist ziemlich starken Appetit. Wenn ich den Kork öffnete, so lauerte er unten schon förmlich auf seine Beute; sowie sie hineingeworfen war, stürzte er auf sie zu und begann mit’ der Mahlzeit. Ende Dezember liess sein Nahrungsbedürfnis rasch nach; sonst hatte er immer abwechselnd einige Tage viel, dann wieder ein bar Tage gar nichts gefressen. (Schluss folgt.) Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. ii. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ab. Berliner Entomologischer Verein. 10. Februar 1910. Schmack lest eine Anzahl sehr interessanter Darunter befindet sich zunächst der Sitzung vom Herr Falter aus Formosa vor. sehr seltene Pap. matsumurae Fruhst. aus der Agestor- Gruppe, von welchem Dr. K. Jordan im Seitz schreibt, dass erihm in der Natur bisher nicht bekannt sei. Von dem zum Vergleich beigesteckten Pap. agesior Gray unterscheidet er sich hauptsächlich, abgesehen davon, dass er etwas kleiner ist als jener, durch das dunkle Braun der Hinterflügel, welches bekanntlich bei Agestor rotbraun ist. Auch der schwarze Rand der Hinterflrgel ist etwas. ausgedehnter als bei der Festlandform. Der zweite, weisse Fleck vor dem Vorderrand des Hinterflugels fehlt entweder ganz oder ist stark reduziert. . . Pap. febanus Fruhst. aus der Latreillei-Gruppe, gleich- falls ein Vertreter Formosas, zeichnet sich besonders durch seine schlanke Form aus, sowie dadurch, dass das Rot der Hinterflügel sehr stark verblasst ist. Im Gegensatz zu Pap. phrloxzenus Gray, welcher stets in der Schwanzspitze einen roten Kern aufweist, besitzt febanus diesen Fleck nicht. Ferner legt Herr Schmack Pap. hermosamus Rebel aus der Paris-Gruppe, sowie die Nymphaliden Isodema formosana Rothsch.32 und Timelea formosana 82. Fruhst. gleichfalls alle von Formosa zur. Zirkulation vor. Herr Walter zeigt 3 abnorme Stücke von Papilio podalirvus, dieeer aus Puppen aus dem Wiener Wald gezogen hat; bei einem ist das Schwänzchen eines Hinterflügels halbmondförmig gekrümmt, bei einem anderen fehlen die blauen Haibmonde und die Zacken des linken Hinterflügels, und das letzte zeigt eine doppelte Einbuchtung des Vorder- randes beider Vorderflügel. HerrSchmack hält letztere, bei Papilioniden nicht selten auftretende Erscheinung, für die Folge einer zu starken Einschnürung der Puppe durch den Gürtelfaden. Herr Heinrich legt einige im September in der Umgebung von Nizza und bei Chamonix gelangene Falter vor. Bemerkenswert ist darunter ein Q von Pieris rapae, das sich der forma meta Wagner von P.napi nähert; ferner QQ von Mariola (Erebia,) melampus Fuessl und epiphron Kn., die forma australis Z. von Carcharodus alceae Esp., die forma euerate OÖ. von Hesperia sao Hb., forma alpina von Augiades comma L., ein von Agrotis crassa Hb., Boarmia secundaria . Schiff., Acidalia virgularia w. canteneraria Mili., Larentia parallelolineata Retz. ( = vespertaria Bkh.), L. tophaceata Hb. Tephroclystia pumilata Hb., Gnophos dilueidaria Schift., und: endlich 2 Stücke der alpinen Trichoptere Oryptothriz nebulicola Me Liachlan, Herr Wanach hat, angeregt durch eine Bearbeit- ung der märkischen Odonatenfauna durch Herrn Schir- mer, zwei seltenere, bei Potsdam erbeutete Libellen mit- gebracht: ein d von Ophiogomphus serpentinus Charp. vom Ufer der Nuthe, und ein 3 von Leucorrhinia albifrons Burm. vom Teufelssee bei Potsdam; ferner ein Agrion 9, das zu der bisher in der Mark noch nicht nachgewiesenen Species A. lunulatum Charp. zu gehören sheint; ein ähnliches Stück hat auch Herr Schirmer, doch erscheint auch ihm die Zugehörigkeit zweifelhaft, da in beiden Fällen keine S& ge- funden wurden, die doch sonst bei den Agrion-Arten viel zahlreicher vorzukommen scheinen, als die 22. Endlich zeigt Herr Wanach ein 8 von Agrion hastulatum Charp., bei dem die Verbindung des schwarzen Flecks auf dem 2. Abdominalsesment mit dem Apicalbande fehlt, so dass es - bei flüchtiger Bestimmung leicht für A. lundlatum gehalten werden könnte. Sitzung vom 24. Februar 1910. Herr Wanach teilt mit, dass im Gegensatz zu seinen auf S. 216—19 des 54. Bandes (1909) der Berliner Entomol. Zeitschr. mitgeteilten Beobachtungen Herr Ren 6 Oberthür !aut brieflicher Mitteilung an der Küste der Bretagne Cicindela hybrida und marilima dicht bei einander beobachtet habe, aber insofern dennoch scharf geschieden, als ©. maritima sich nur auf dem feuchten, vom Wellenschlae bespülten Sande aufhalte, während sich ©. hybrida nur auf dem trockenen Dünensande niederlasse, der nur sehr selten, höchstens von den Springfluten benetzt wird. Auch in der Flugweise unterscheiden sich beide Formen nach den Be- beabsichtigte obachtungen des Herrn Oberthür, und bei Niedersetzen be- rühre ©. marilima den Boden stets mit dem stark behaarten Hinterleib, während ©. hybrida durchaus hochbeinig stehe und laufe. Ferner hat Herr Prof. Aug, Forel Herrn Wanach darauf aufmerksam gemacht, dass er bereits vor 36 Jahren wiederholt absolut sicher festgestellt habe, dass Larven von Formica fusca sich im Spätsommer häufig durch- aus ohne Kokon verpuppen, namentlich wenn man die reifen Larven, ohne Arbeiter beizugeben, in eine Schachtel sperrt. Herr Hamann berichtet, dass seine Raupen von Lymantria monacha. die zu Untersuchungen über den Ein- fluss des Futters auf die Färbung der Falter dienen sollte, leider schon jetzt geschlüpft sind, so dass eine Fütterung mit Eiche vereitelt ist; er füttert sie einstweilen mit Prunus laurocerasus schipkaensis. Einen Fall, der durchaus für die Beeinflussung der Farbe durch das Raupenfutter spricht, erlebte er mit Mimas: tiiae, Raupen aus einem Gelege werden unter meist ganz gieichen Bedingungen zur Hälfte mit Linde gefüttert und ergaben sehr helle Falter, während die andere Hälfte rotblätterigen Ahorn erhielt und durchweg auffallend dunkle Falter ergab. Herr Schulze betont, dass es bei allen derartigen Versuchen ausserordentlich wichtig ist, bis auf einen einzigen Faktor, dessen Wirkung eben erforscht, werden soll, alle übrigen Lebensbedingungen der Versuchstiere absolut gleich zu gestalten, da sich sonst nicht unterscheiden lässt, ob der Einfluss oder irgend eine unbeachtet ge- = bliebene Bedingung die etwa erzielten Wirkungen hervor- gebracht hat. Schon die Zucht in zwei verschiedenen Wohnungen kann durch Verschiedenheit der Temperatur, Feuchtigkeit, Beleuchtungsverhältnisse od. drel. unbeab- sichtiste Wirkungen hervorbringen. Als. Ergänzung zu seinen Mitteilungen im Sitzungs- | bericht vom 13. Januar führt Herr Se ch ulze noch fol- 2 gende, fälschlich Thunberg zuerteilte Spezies aus den „Insecta Suecica‘‘ mit ihren rechtmässigen Autoren auf: Larentia eognala, L. puptllala, L. flavofasevata«, Thammnonoma wanaria forma fusearia Sebaldt; Acidalia violata, Acalla hastiana, Chorentis byerkandrella Boresström; Orambus hamellus, Schoenobius Jorjicellus, Orthotaelia sparganella, Grelechia "virgella, Hypatima binolella, Bucceulairiz thoracella Wenner, Acalla fimbriana, Onephasia penziana Becklin (Diss. II p. 48,1. 21.1, und nicht Diss IIEp 56. L ar. wie im Staulinger- Rebel steht). Wenn ferner im Sitzungs- bericht vom i3. Januar gesagt ist, Thunberg habe an anderer Stelle selbst Arten beschrieben, so scheint sich dies nicht zu .bestätigen, denn"auch im „Museum Naturalium. Academiae Upsalensis“‘, Pars’ 1—22 A appendices, 178% bis 1819, an das dabei gedacht war, rührt keine einzige Neu- beschreibung von T hunber s selbst her. Vielmehr handelt es sich auch hier um Dissertationen verschiedener Personen; auf dem Titel steht neben dem kleingedruckten Autornamen gross der Name Thunberges als Vorsitzenden der medizinischen Fakultät. Die einzelnen Schriften ent- halten die Aufzählungen von Spezies, die in. den dem Mu- seum zu Upsala geschenkten Sammlungen und Ausbeuten verschiedener Forscher (,,Donatio Caroli Gyllenborg, u natio Magni Lagerström, Donatio Thunbergiana ete.‘ ) enthalten sind. Neubeschreibungen von Insekten finden \ sich hauptsächlich in Teil IV von Bjerken (Coleopteren), und in Teil VI von Schalen. Dieser ist als Autor fol- gender Lepidopterenspezies anzusehen: Agrotis stwigula, Anarta cordigera, Bomolocha fontis, Anaitis paludata, Boar- nica jubata. Ganz ähnlich liest der Sachverhalt bei einigen Tortrieiden, die Ratzeburg zugeschrieben werden. Ratzebur 8, ‚ Forst-Insekten II sagt in der Einleitung p- V. „term S SaXxXe S en verdanke. ich den ganzen ‚auch Fichtenwickler, und p. 215 „Die Beschreibung der Ficht I ensen Run von Herrn 5 ( X e sen her und A den Es u rg angeführt, so z. B. auch im Katalog von Rebet Es handelt sich um folgende Arten: Cymolomi a Harti Sieganoptiycha Raizeburgiana, Grapholitha coniferana. (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) E mit Anzeigeneilage: „Insektenhörse“ und Beilage: „Entomologisches Vereinshlatt“, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenan-Berlim. zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg, bzw. des Auslandportos von 40 Pfe. auf das Vierteljahr. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich 'an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, &. m. b. H., Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslicb an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. N: 12... Mittwoch, den 15. Juni 1910. 27. Jahrgang. Bit, Neue Literatur. | träger z.B. 1 a iR: RR nop 5: & e S- "Mücken 3 In Annales de la Societ. Entom. de France Vol.58 (1909) , der Schlafkrankheit die Tschetsche-Fliege (Glos- - 4. Trimestre p. 471—574 bringt P. Lesne die 6. Arbeit | sina palpalis) sicher nachwies. seiner „‚Revision des Bostrychides (Col.)‘“ und zwar die Am 11. Dezember 1843 in Klaustal im Harz geboren, [= 11 2. mn 7 £ fan v Pa & d IS n = PR : “ Subtribus Se ee en Den a ernische studierte er in Göttingen, war zuerst praktischer Arzt en en en Sn Seen en u N | in der Nähe yon der alten Bergstadt Hannover, 1872 Zeichnungen, sowie 5 Heliogravürentafeln und die Be- = SUN rigen Gruppe sehr. Aeusserst wertvoll ist die umfangreiche | Studien erkannte er bald die Bedeutung des Tierexperi- ee niet ne Ba an (1909) p. 215 | Zientes, 1880: wurde er als Regierungsrat an das kaiser- bespricht Prof. B. Wanach, Pokdam, A teren liche Gesundheitsamt berufen. 1882 erntete er durch zwischen Cicindela hybrida L. und maritima Latr. Beide | den entdeckten Erreger der Tuberkulose rückhaltlose Arten sind in ihrem Vorkommen streng verschieden. Cic. | Anerkennung. Nach rasch darauf erfolgter Entdeckung maritima wurde von ihm auf Usedoin nur am Strande : selbst, | des Choleraerregers zog er zur Erforschung der Asjatje zwischen dem Meeresufer und der Ditne gefangen, in-diesem 2 2 a schen Cholera nach Aegypten und Indien. Auch noch Strandstreifen aber nie eine hybrida, diese kam erst minde- | “ d g : 5 : \ ' stens 150 m landeinwärts:auf den sandigen Waldwegen vor. | in seinen späteren Lebensjahren htt es einen Mann von Die ne En De beiden Arten oft in einander über; | so umfassendem Forschungsdrange nicht lange in den Tan maritima soll die Mittelbinde stärker rechtwinklig nach hinten 1 1% AR r 3 \ DE Chr .. gezo&®en haben, was aber oft nicht zutrifft, desgleichen De w u a ee a . zeigten zahlreiche hyhrida-Stücke aus Potsdam die maritime- roiessor der Aygıene an der berliner ‚Universität; © Zeichnung. Stets erwiesen sich aber die Hintertarsen bei | lockte ihn sein Laboratorium bis in die fernsten Erdteile maritima "wesentlich kürzer als die Hinterschienen. Auch | zu verlegen. In ihm betrauert die Wissenschaft einen ist bei maritima das Flügelgeäder viel blasser als bei hybrida, | ihrer glänzendsten Förderer. ’ namentlich sind die Cubitaladern bei hybrida. viel schärfer RN ; ausgeprägt. Diese beiden Merkmale können daher als | Am 6. April d. J. starb im 82. Lebensjahre der sichere Unterschiede der beiden Arten gelten, während die Curator am American-Museum of Natural History in Punktierung und Behaarung der Stirn und namentlich die | New-York, Professor R. P. Whitfield. — Professor _ Färbung der Ober- und Unterseite, keine sicheren Merkmale BR douard Van Beneden, Diekten: des. Zool. De nenerieht ae Ben Kent, Se en 24. m 10% ne Instituts der Universität in Lüttich starb am 28. April . briefliche Mitteilung, dass er an der Küste die hybrida und | d. J. im 64. Lebensjahre. — Der Eintomologe Ar maritima dicht bei einander beobachtet habe, aber insofern | Zabriskie in Brooklyn N.-Y. starb 77 Jahre ali. — ‚dennoch scharf geschieden, als ©. marifima sich nur auf Im 82. Lebensjahre starb Anfang April d. J..der Geh. ‚dem feuchten, vom Wellenschlag bespülten Sande aufhalte, | a _:isterat Tr TR : De ‘ "während sich ©. hybrida nur auf dem trockenen Dünensande Sanitätsrat Dr. Ed. Bethe, Stettin, der in Jüngeren niederlasse, der nur sehr selten, höchstens von den Spring- | Jahren ein fleissiger Käfersammler war. — Als Nach- fluten benetzt wird. Auch in der Flugweise unterscheiden folger vn.L. Doncaster wurdC.L.Boulenger sich beide Formen nach den Beobachtungen des Herrn | ;n Cambridge zum Dozenten der Zoologie ernannt. — Oberthür, und beim Niedersetzen berühre ©. maritima a Mazch de Direk des T ‚den Boden stets mit dem stark behaarten Hinterieib, wäh- ewit tb, Manchester, wurde Direktor des Transvaal- ‚rend ©. hybrida durchaus hochbeinig stehe. und laufe. Museums in Pretoria. — Der Entomologe ‚am. Zoolog. ER | Se en, Museum in Kopenhagen, Dr. H. J. Hansen trat von ; ; & seinem Lehramte zurück. — Das Kgl. Zo0l. Museum in Aus der entomologischen Welt. Dresden erwarb die bekannte Sehnuse ’sche süd- Am 27. Mai starb der berühmte Bakteriologe, | amerikanische Dipterensammlung. — Zur Erforschung N 'Geheimrat Prof. Robert Koch, in Baden-Baden, | der mittleren Sierras von Californien sind Dr. E.Van ‘wo er seines Herzleidens wegen zur Erholung weilte. | Dyke und Dr. F.B.Blaisdell von San na ' Kaum ein Forscher ist in der ganzen zivilisierten Welt | dorthin abgereist. so bekannt gewesen wie Robert Koch. Dureh seine ‚Die Verhandlungen, die die Stadt Berlin mit dem ' epochemachenden Forschungen der trorischen Seuchen | Zoologischen Garten betreifs Uebernahme des Aquarium und fremdartigen Tierkrankheiten, Malaria, Rücktall- | führt, sind leider immer noch nicht zum Abschlusse ge- typhus, "Schlafkrankheit, Texasfieber, Rinderpest "ete. - langt. Das Innere des Aquariums soll nicht, wie jetzt, e er, was für einen hohen Wert für die Allgemeinheit | Dämmerungslicht erhalten, sondern recht hell und freund- auch die Entomologie haben. kann, un ‚er, als ‚Ueber- | lieh gestaltet werden. Mit Sicherheit kann man darauf Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats, Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen stimmungstabellen erleichtern das Arbeiten in dieser schwie- | Kreisphysikus. in Wollstein. Dureh mikroskopische ' rechnen, dass ihm ein -Insektarıum Anne lieder, werden wird, in das eine möglichst reichhaltige Kollektion von Schmetterlingen, Käfern ete. aufgenommen werden soll. Ein solches Insektenhaus befindet sich bereits im Zoolo- gischen Garten zu Amsterdam, eingerichtet von der Kol. Aoologischen eo benannt. Neue und wenig bekannte südaimerikanische Bienen. Von W; Schroftky. III. Fortsetzung. Die ‚Neocorynura- -Arten mit gelb gezeichnetem Ab- domen zeigen grosse Vebereinstimmung in wesentlichen Punkten und abweichend von den übrigen Arten der Gattung: Hinterer Tibialsporn 4zähnig, Mittelsegment lang, körnelig oder glatt, jedenfalls aber ohne Längs- “ runzelung. Bauchhaare lang gefiedert. Abdomen mit gelben Tegumentflecken. Die $4 sind noch ganz ungenügend bekannt; da- gegen haben mir bis auf eine Art (callichroma) alle im 2 vorgelegen und versuche ich daher diese tabellarisch zu ordnen. 1 Mesonotum schwarz NZ SLUN’..e.r ; 4 %& Mesonotum olatt, "glänzend ). N. ephelio (Vach,) matt i 3 3 Basis des ersten. Abdominals seementes selb N. "manto Schrottky nicht ne N. u an .Mesonstum glänzend . 3 ; RAN 10) matt... ae LO > Ciypeus mit gelber Zeichnune EN. " callichroma „(CKU.) ohne gelbe : N. grammodes (Wach.) 6 mit oanzen gelben Binden 2 "N. maptriensis N. .Sp 3 nur. mit gelben Seitenflecken 7 7 Mittelsegmend hinten scharfkantig, sehr stark Verklodrt hinten ausgerandet N. trinaz (Vach.) ‘ Mittelse gment hinten gerundet, kürzer,hinten nicht aus- 2 gerandet.: : 3 3 8 Clypeus vorn gebräunt, in der Mitte —_ ebenso das Sceu- Sa aunhas) nasale — mehr glatt, Mittelsegment schwächer i "sKkulptiert ..; N. phacodes (Vach. Clypeus mit. gelbem Rleck, in.der Mitte — ebenso das Scutum nasale — deutlich punktiert, Mittelsegment stärker skulptiert N. bang-haast n. SP. Chloralietus arieensis n. sp. - Aus der Verwandtschaft von Chlor. spinolae (Reed), (= Halictus minutus Spin. = Halictus paramorio Friese), welche Art aber leicht durch das sparsam punktierte Mesonotum von dieser neuen zu unterscheiden ist. Wahr- scheinlich gehört auch. Halictus hualitchu Holmbg. zu dieser Gruppe (als:besondere Art), die Beschreibung lässt aber keinen sicheren Schluss Sa u ya une Stellung zu. 2? Kopf und Thorax dunkel ölivgrün gefärbt, Ab- domen braun. Clypeus kurz, doppelt so breit als lang, schwarz, ziemlich grob punktiert, sein Vorderrand gelb- lich beborstet. Nebengesicht, Stirn, Scheitel, Mesonotum und Scutellum sehr dieht-und fein punktiert.. Meta- notum kurz gelblich befilzt. Mittelsegment durch einen mitunter an den Seiten gegabelten, niedrigen Querkiel in einen horizontälen und einen vertikalen Teil geschieden ; der ganze horizontale Teil mit deutlicher, ziemlich grober Längsrunzelung. Beine braun, weisslich behaart; Tıbialsporn der Hinterbeine schlank mit 3 kurzen Zähnen. Tegulae gelbbraun; Flügel irisierend, mit bräunlichem Geäder, Stigma gelblich; erste Cubitalzelle länger als die beiden folgenden zusammen, die zweite etwa halb sc gross als die dritte, mit 'nerv. reci.1 vor dem Apex. Abdomen braun unpunktiert, sparsam weisslich behaart, äusserste Basis mit schwach olivgrünem ''Schimmer. Länge 5—6 mm, Abdomenbreite 1 2 mm. Be Kan Artis Magistra. (Clypeus und) | & etwas kleiner und zierlicher als ‚Chlor, spinolae. | Fühlergeissel kürzer und unten mehr bräunlich (bei spi- nolae gelblich). . - Gesicht ziemlich dicht ‘weiss behäart. . Punktierung des Meran dicht. Flügelgeäder dunkler " domenbräite '0,8— ö), 9 mm. ‚Fühler röinigte er jetzt sehr häufig, wobei er sie mit den ‚senilis) rasche Fortschritte; am 7. Januar frass er zum] tenmal etwas (mit: Zuckerwasser an Sehen ın und stärker als: bei ‚spinolae; während. bei dieser. die ‘ Adern, weiche. die dritte Cubitalzelle einschliessen, fast verschwinden; sind sie. bei. aricensis so kräftig als die übrigen. Die zweite Qubitalzelle ist noch kleiner als beim 9, kaum mehr als ein Drittel so lang als die dritte. Abdomen schwarzbraun. Länge 4,5-—-5,%2 mm. Ab- Chile, Arica, gegen 30 Q und 9 & untersucht. Ill. Fam. Anthophoridae. Subfam. Tetraloninae. Tetralonia lüderwaldti n. sp. Q nächst verwandt mit Tetr. obscura (Sm.), (Deser. New. Spec. Hym. p. 113 No. 1. Melissodes O.). Maxil- larpalpen fünfgliederig, die beiden Basalglieder verdickt, die nächsten beiden dünn, stielrund und von gleicher Länge, letztes Glied kurz. Schwarz, Kopf vorn grau behaart, mit: einzelnen schwarzen Haaren untermischt. Mandibel mit stumpfer Spitze, zahnlos, schwarzbraun, ebenso beborstet. ÜClypeus gewölbt, grob punktiert; Wangen vorhanden, aber sehr kurz. Fühler tief dunkel- braun, Geissel unten hellbraun, zweites Geisselglied länger als 3 und 4. Hinterkopf mit einer Querlinie tief schwarzer Behaarung. Thoraxrücken dieht gelb behaart, die Skulptur dadurch vollkommen verdeckt. Brust und Beine ganz schwarz behaart. Hlügel ver- dunkelt mit bläulichem Schimmer. Abdomen breit, dieht und fein punktiert. Segment 1 schwarz behaart, in der Mitte vermischt mit gelblichen Haaren; 2 und 3 schwarz beborstet, 8 an der Basis mit einer Querbinde aus weissem Toment; 4—7 rotgelb behaart. Bauch matt, Segmente mit glatten Rändern, schwarz beborstet, gegen das Ende hin rotgelb behaart. Länge 14 mm, Abdomen- breite 6,5 mm. - Brasilien, Staat S. Paulo, Campos de Jordao, 2.. 111. .:06.. ‚Die Type im Musen Paulista. Die Art ıst ihrem Entdeeker Herrn H. Lüderwaldt gewidmet. (Fortsetzung folgt.) oO Forficula auricularia L. in der Gefangenschaft. Von Otto Meissner, Potsdam. (Schluss.) Einmal war er ziemlich krank gewesen. Er hatte am 1. XI. den Leib einer, mit dem Pilze Empusa muscae infizierten Stubenfliege gefressen, und das schien ihm schlecht bekommen zu sein, denn er lag tags darauf fast regungslos auf der Seite; in meinem Tage- buche steht: „Porlicula auricularıa scheint i im Sterben.‘ Doch schon.nach zwei Tagen war er wieder so munter wie, zuvor, doch dauerte es noch über 3 Wochen, ehe er wieder. zu fressen begann. . Ende Dezember "zeigten sich die ersten Spuren von Nberäsch wache, die darin bestanden, dass er, obwohl sonst noch völlig munter und lebhaft, nicht mehr im- stande.war, an den glatten Glaswänden emporzuklettern. Dies veranlasste ihn, in’der bekannten Weise seine Beine ._ mittels Durchziehens durch den Mund zu reinigen. Na- türlich war die Bemühung erfolglos, denn die Tarsen waren nicht beschmutzt, sondern abgenutzt. Auch die Vorderbeinen festhielt. Beim Reinigen der Mittelbeine drehte er den Kopf ganz (um 90 Grad). zur Seite; das. Hint’erbeinpaar schien’ er nicht reinigen zu können — Im ‘Januar machte seine Altersschwäche (Marasmu: Am 10. Januar bemerkte ich, dass er nur noch das hintere Beinpaar bewegen konnte, die 4 vorderen. Beine waren gelähmt. 3 Tage später war auch das methatherakal: Beinpaar gelähmt. Die Fühler waren noch in Bewegung, mitunter auch die Zange. An Tastern und Fühlern be- gannen sich Schimmelpilze anzusetzen; er hatte offenbar | nicht mehr die Kraft sich davon zu reinigen; schon in " den ersten Tagen des Januar waren seine Bemühungen, - die Fühler und die Beine zu reinigen, erfolalos gewesen. Aber erst am 26. Januar 1908 starb er, nach 177-täg giger Gefangenschaft. Meine Hoffnung, ihn bis zum Frühjahr zu erhalten, war leider nicht in Erfüllung gegangen. Sie wäre es sicher, wenn ich ihn im Freien hätte überwintern lassen. B Am 24. XII. 1907 stellte ich seinen Behälter für kurze Zeit ın die warme Ofenröhre. Danach wurde er so leb- haft, dass ich es für ratsam hielt, nun seine Flasche un- mittelbar ans Fenster zu stellen, um ıhn abzukühlen und zu beruhigen, was auch den gewünschten Erfolg hatte. Kälteexperimente habe ich nıcht mit ihm an- gestellt. Abends beleuchtete ich iha regelmässig mit einer ‘etwa 4-kerzigen elektrischen Tasch enlampe. Obwehl das Tier als dunkelheitliebend (negativ heliotrepisek cder eigentlich: phototropisch) gilt und dies auch tat- sächlieh ist, brachte das plötzliche Aufleuchten der Lampe 1 bis 2 cm von seinem Kopfe entfernt, meist gar keine wahrnehmbare Wirkung auf ihn hervor, eine 'eigentümliche Tatsache. Nur einmal, als er grade eifrig dabei war, den Pfropfen zu benagen, ‚genierte‘“ ihn scheinbar die Beleuchtung und er lief mit grosser Ge- wandtheit und Schnelligkeit rückwärts am Glase ‚herunter. Man könnte ja annehmen, er sei durch das en Licht geblendet worden, aber das hätte sich doch rgendwie zeigen müssen. Er blieb aber immer voll- N ruhig, Nur im’ Januar, als er sozusagen im as war, reagierte er auf die Beleuchtung durch hef- tiges Zucken der Fühler. Bei Tage suchte er sich allerdings meist — nicht immer — die dunkelste Ecke seiner Behausung aus. ‚Auch wurde er in der Regel erst gegen Abend (von 7 Uhr _ etwa an) lebhafter. Doch frass er die ihm am Tage vor- geworfene Beute auch alsbald auf, wenn er überhaupt Hunger hatte. E Betreffs seiner Färbung möchte ich noch bemerken, dass die Abdominalsegmente und der grösste Teil der Zange fast ganz schwarz waren, während sie nach Tümpel (Die Gradflügler Mitteleuropas) hätten - braun sein sollen. Es lag also eine gewisse Melanose vor, vielleicht durch den abnorm "kühlen und feuchten ' Sommer 1907 veranlasst? Zeigte doch. auch Psilura m onac ha L. starke melanistische Tendenz. 'Potsdam;-30. Januar 1908. Nordamerikanische Necrophoren. Von Zivillehrer Barkowski, Bartenstein, (Ostpr.). Eis dürfte manchen Sammler erwünscht sein, einmal ‚eine Uebersicht über die nordamerikanischen Necropho- rusarten zu erhalten, zumal man sowohl im Tausch, als . auch beim Finkauf häufig falsch bestimmte Tiere erhält. i ‚In meiner Uebersicht folge ich der Einteilung, wie sie. G. Horn (Silphidae of United States 1880) gegeben hat. Br: 1. .Halsschild verkehrt oval, fast muldenförmig, S rd schmal gerandet,: ‚Scheibe desselben ungleich- mässig punktiert, oRuE eingedrückte. Linie hinter dem. Vorderrande rl = 422: carolinus Ein. Die Fühlerkeule a ber nase Art vollständig rot be; Die vordere rote m der Flügeldecken er- reicht deu Seitenrand und steht in Verbindung mit einem roten Fleck an dem Schulterwinkel der sehr schmalen Epipleuren. Nahe der Spitze sieht man auf den Elytren einen nierenförmigen roten Fleck, der weder den Seiten- rand noch die Naht erreicht. Das Metasternum ist. mit gelben Haaren bekleidet. Die BHintertibien sind bei beiden Geschlechtern stark gebogen. Ich besitze ihn aus Georgia und Florida. II. Halsschild kreisrund, , vorn est, Seiten und Bäsis mit breitem und. flachem Rande, Scheibe gleichmässig. punktiert, eingedrückte Linie hinter dem Vorderrande meist deutlich. 1. Flügeldecken ohne aufgerichtete Haare; Scheibe des Halsschildes rot; Mittel- und Hintertibien gebogen americanus Ohr. Diese Art, die unserm germanicus an Grösse gleich- kommt, hat ebenfalls eine ganz rote Fühlerkeule, auch ist der Scheitel rot. Der breite Rand des roten Hals- schildes ist schwarz gefärbt. Die vordere rote Binde der Flügeldecken ist an der Naht unterbrochen. Eine Binde vor der Spitze besteht aus zwei grösseren zusammen- geflossenen Flecken. Beide Binden stehen mit den breiten ganz roten Epipleuren in Verbindung. Das Metasternum ist mit gelben Haaren bekleidet. .. N. americanus ist von den atlant ischen Staaten bis Texas verbreitet. 2. Flügeldecken mit aufger ichteten Haaren. (Dieses Merkmal lässt häufig im Stich, ich. besitze unter den 2 achstehend erwähnten Arten mehrere Exemplare, die keine Behaarung aufweisen.) Die Scheitve des Hals- schildes schwarz. a. Mittel- und Hinterschienen gebogen Sayı Lap. Das 1. Glied der Fühlerkeule schwarz. Vördere rote Binde der Flügeldecken erreicht wie bei den beiden vorhergenannten Arten die Naht nicht, steht aber in Ver- bindung mit den ganz roten Epipleuren. Roter Fleck unterhalb der sehr mässigen Flügelbeule ist schmal und erreicht weder den Seitenrand noch die Naht. Die Brust ist bräunlich behaart. Er wird in den nördlichen atlan- tischen Staaten gefunden. Bei Gemminger und Harold finden wir denselben Käfer unter den Namen luniger Har. und quadrisignatus Casteln als selbständige Arten verzeichnet. .b. Alle. Tibien gerade .„ orbicollis Say. Diese Art stimmt im wesentlichen mit der vorher- gehenden überein, ist aber durchschnittlich grösser. Der rote Fleck in der Nähe der Flügeldeckenspitzen ist breiter und kürzer als bei Sayı. Die Epipleuren sind ganz schwarz. Dieser Käfer scheint in den Oststaaten sehr häufig zu sein, denn man erhält ihn bei jeder Tauschsendung sehr reichlich. IlI. Halsschild quer henztöreie, Rand sehr schmal, in der Mitte eingebogen, gekrümmite Linie hinter dem Vorderrande des Halsschildes bestimmt. en natus nicht.) L. Hintertibien gebogen, Scheibe des Halsschildes glatt. a. Alle Glieder der Fühlerkeule rot marginatus Fabr. . Ausser den eben angegebenen Kennzeichen wäre och anzugeben, dass der Halsschild am Hinterrande breiter als an den Seiten gerandet ist, die eingedrückte Linie hinter dem Vorderrande und der Mittellinie sind verwischt. . Die Flügeldecken verbreitern sich "nach hinten. . Die vordere rote Binde erreicht die Naht und steht ebenso wie die hintere, die aber nıcht bis an die Naht reicht, "mit den roten Epipleuren in Verbindung. Die äussere Spitze der Flügeldecken ist zahnförmig vor- springend... Die Brust ist mit gelben Haaren bekleidet, | gelbe Haarbüschel finden sieh an den Seitenrändern der } ersten 3 Hinterleibssegmente. Die Hinterschienen der Weibehen sind schwächer gekrümmt als bei den Männcehen. Diese. Art wird 'ın allen Teilen der Vereinigten Staaten gefunden. b. }. Glied der Fühlerkeule an obscurus Kby. Diese Art kenne ich nicht aus eigener Anschauung. Horn gibt als Unterschied von marginatus an, dass der ‚ Eindruck hinter dem’ Vorderrand‘ des Halsschild s gut bezeichnet, aueh eine feine Mittellinie siehtbar ıst. Die Hintertibien sind an der inneren Kante sehr deutlich behaart. Es scheint ihm zweifelhaft, ob die angegebenen Unterschiede genügen, diese Art von marginatus zu trennen. Er kommen. 2%. Hintertibien gerade, Scheibe des Halsschildes punktiert. Fühlerkeule und Farbe der Flügeldecken sehr veränderlich. 2; . guttula Motsch. Das 1. Glied der Fühlerkeule. ist schwarz (guttula) oder rot (var. Hecate Bland.). Der Kopf und der Hals- schild sind bei guttula grob punktiert, die Flügeldecken ganz schwarz, nur ein kleiner Fleck an der Schulterecke . der Epipl uren ist rot gefärbt. Die Brust ist gelb behaart, auch bei der Variation Hecate. Diese hat rote Epipleuren und Neigung zur Bindenbildung auf den Flügeldecken. Ich besitze: ein Stück aus Kanada, bei dem sıch am Hinterrande eine rote Binde befindet, die mit der Epi- pleure in Verbindung steht, an der Naht aber unter- brochen ist. Eine vordere Binde reicht bıs an die Naht, ist aber von der Epipleure durch einen schwarzen Ver- bindungsstreifen der schwarzen Oberfläche getrennt. Die. durchschnittlich feine Punktierung des Kopfes, des Halsschildes und der Flügeldecken ist auf den letzteren mit. gröberen Punkten untermischt, -die Neigung zu reihenweiser Anordnung zeigen. Aber nicht bloss bei der Variation mit Bindenbildung findet man die ganz rote Fühlerkeule, ıch besitze unter einer Serie aus River- side (Cal.) ein ganz schwarzes Stück mit vollständig roter Fühlerkeule. (Bereits in der Insektenbörse Nr. 39 1906 erwähnt.) Zu bemerken ist noch, dass Gemminger und Harold die Variation Hecate als selbständige Art aufführen. IV. Halsschild quer oval, hinten sehr wenig verengt, Seiten und Basis breit gerandet, die Seiten fast gerade oder nur schwach gehogen. Eindruck hinter dem Vorder- rande bestimmt... Tibien gerade. - 1. Halsschild unbehaart. a. Fühlerkeule rot, 1. Glied schwarz pustulatus Hersch. Die Hlügeldecken sind glänzend s hwarz. An der Stelle der vorderen roten Binde befindet sich dicht am Seitenrande ein kleiner blutroter Fleck. Die Spitzen- makel ist durch zwei ebensolche getrennte Flecken er- setzt. Die Epipleuren sind schwarz, die Brust ıst bräun- lich behaart. Diese Form kommt in den östlichen Staaten vor. Von Mittel-Kalifornien nach Süden und nach Osten bis Texas findet sich die Variation nigritus Mann. Die Flügeldeeken, auch die Epipleuren sind schwarz und matt. Die Seiten des Halsschildes scheinen mir weniger ge- bogen als bei pustulatus, auch ist die Scheibe flacher. Die Variationen, bei ‘denen die Epipleuren ganz oder teilweise rot gefärbt sind, führen den Namen var. Mels- heimeri Kby. Ich erhielt mehrere Stücke aus British- Columbia. Die Scheibe des Halsschildes gleicht der der Variation nigritus. An der Stelle, wo sich bei pustulatus soll von der Hudson Bay bis Kanada vor- der kleine blutrote Fleck befindet, greift, die heilrote Färbung der Fpipleuren ein klein wenig auf die Flügel- 80 | 5 OT nn nm en ne ren nn DE en nn nme nn an nn a nm men en en em ne nn ne ‚nicht. . Februar. nur in Winter- mn. decken über. Am Hinterrande der Flügeldecken findet sich eine rote Binde, die mit der Epipleure in Ver- bindung steht, die Naht aber nicht erreicht. Es sollen Formen vorkommen, bei denen beide Binden vollständig ausgebildet sind. Diese Variation kommt von Colorado bis Hudsonbay und bis Alaska vor. Für pustulatus und seine Formen sind von n Manner- heim und Motschulski mehrere Namen aufgestellt worden, die der Katalog von Gemminger und Harold als selbst- ständige Arten autzählt, z. B. maritimus, tardus (beide von Mann.), labiatus Motsch. b. Fühlerkeule schwarz . i vespilloides Hbst. Dieser bei uns einheimische Käfer findet sich ın Nordamerika, in Kanada und westwärts bis Oregon und Washington. Er ist in Amerika esemilan oft benannt worden, . B. conservator Walker, hebes Kby., pollinetor Tieo., a Kby., defodiens Mann. 2. Halsschild dicht gelb behaart, Hühlerkeule schwarz . ... tomentosus Weber. Der Kopt ist glänzend schwarz, zwei solche Beulen finden sich auf dem sonst dicht mit goldgelben Haaren bekleideten Halsschild. Die vordere und hintere rote Binde sollen von den gelblichroten Epipleuren bis an dıe Naht reichen. -Bei den Stücken, die ich besitze, ıst die hintere Makel äusserst schmal und erreicht die Naht Die Brust ist mit goldgelben Haaren bekleidet. Ich erhielt den Käfer aus Kanada und Massachusetts. Entomologica. 1. Carabus-Fang im Winter. in der Deutschen Entomol. Zeitschrift, p. 324 (1910) teilt in. einem Sitzungsberichte Herr Em. Sceriba, Karlsruhe, mit, dass er in gefällten Eichenstämmen . bereits im Februar fast fertig entwickelte Imagines von Cerambyx cerdo in grosser Anzahl gefunden habe, während der Käfer doch erst im’ Juni ım Freien auftrete. Von Herrn Rey, Berlin, wurde eine ähnliche Beobach- tung bereits fiir den Monat Dezember gemacht, von Herrn Dr. Roeschke, Berlin, für Rhagium im Monat Hierzu teiit HrrMaxBänni ger, a folgendes brieflich mit: Zu der Entwickelung von ben im Lade e des Winters kann ich ähnliche Beobachtungen über Öychrus und Carabus mitteilen. Schon nach dem ersten stärkeren Frost ım Dezember fanden sich unter der 5—10 em dicken Moosschieht alter Eichen (bis ca. Im über Boden!) sowie unter der unmittelbar am Stamme von Föhren liegenden und etwas mit Moos bedeckten Rinde und Detritus die nachstehend verzeichneten Arten: Randen-Gebirge bei Schaffhausen ea. 550—800 m: Cychrus rostratus, sehr häufig, Carabus intricatus, häufig, Carabus irregularis, sehr häufig, Carabus nemoralis, häufig, Carabus auroniteus, häufig, Carabus auroniteus v. Zwickı Heer, sehr selten und lokal, auf mehrere hundert Carabus nur 1 Exemplar. Pterostichus (Bothriopterus) oblongopunctatus, häufig. "Giessen: (arabus purpurascens, einzeln, Oarabus‘ nemoralıs, sehr häufig, Carabus catenulatus, sehr häufig, Oarabus arvensis, sehr häufig. Auf dem Randen wäre e ein leichtes gewesen, an einem kurzen Winter-Nachmitt etwa 150-200 Exemplare Cychrus ünd Carabus zı sammeln. Auch die Umgebung von Giessen scheint ziemlich reich zu sein. — Ferner fanden sich im Winter regelmässig am Fusse von Obstbäumen: Brachy 2 Panagaeus-Arten, 4 Dromius-Arten,. Platynus do Amara consularis. Mehrere” obiger Arten. a 5 & a 2 . Ener, Säge E = . NE ER al Fe te Ban Ei u Ve A er > Un oe ER ” ; ” I ® allgemein bekannt ist, weiss ich nicht. dessen Ob dieses Sammeln von Caraben im Winter, - besonderer Reiz noch durch die Frische und Intensität (auronitens) der Farben erhöht wird, unter Entomologen Dr. Stierlin erwähnt es für uregarısı ın Coleoptera helvetiae‘‘,, p. 36 und Ganglbaur ‚Käfer von Mitteleuropa“ Band I p- 41, aber für den Sommer. 2. Melasoma vigintipunetata Scop. r Diese schöne Chrysomelide war in diesem Jahre in solehen Massen in Finkenkrug (Berlin) auf Salix rubra Huds. anzutreffen, dass Anfang Juni die davon befallenen Weiden völlig kahl gefressen waren. Während im vorigen Jahre nur die Stammform mit strohgelben Flügeldecken, deren Seitenrand nur rötlich ist, gefunden wurde, Kern dort Mitte April in diesem Jahre die Aberration mit zıegelroten Flügeldecken ab. miniata Auel in grossen Massen vor. Von mir selbst wurde die Stammform am 14. Mai dort zu Hunderten beobachtet. Mitgebrachte Käfer legten am 16. Mai zahlreiche längliche Eier in kleinen Häufchen ab, aus denen bereits am 19. Mai die - ersten Larven schlüpften. Zum Versuche wurde den Käfern Eichen-, Haselnuss-, Buchen- und Birkenlaub gegeben, aber nichts davon berührt. Aus Hunger fand ich aber eines Tages alle abgelegten Eier von ihnen ver- zehrt. Am 1. Juni wurden die meisten Larven in Finken- _ krug verpuppt gefunden, Käfer kamen nur noch ganz vereinzelt vor. Die Puppen hingen mit dem Hinterleibs- ende angeheftet in Anzahl von 6—12 meist an den Spitzen der Weidenruten, die fast kahl gefressen waren. "Von den mitgenommenen Larven schlüpften am 5. Juni _ die ersten Käfer aus und zwar die Oberseite ganz weiss, bis hellgrau, nur die Halsschildmitte und Schildehen nn und neben dem Schildehen ein kleines Fleck- chen; auf der Unterseite waren die Episternen und Füsse blauschwarz, letztere jedoch mit weisser »Schenkelbasis und Schienenmitte. Nach einigen Stunden fingen die ' Flügeldecken an stellenweise sich grau zu färben und erst nach ca. 10 Stunden war der Käfer ausgefärbt. Da ich den Käfern keine Weidenblätter geben konnte, sie aber alles andere verschmähten, so star ben dieselben in einigen "Tagen, hatten aber noch immer eine weissliche Grund- ‘ färbung behalten, nur der Seitenrand war ganz schwach rotgelb gefärbt. Anfang Juni war also schon die 2. Gene- ration erschienen. Erscheint im Sommer und Herbst noch eine 3. Generation ? 8. Calosoma sycophanta L. in Käfergräben. Herr L. Kirchne r, Eberswalde, schreibt: Unser mützlichster und schönster, deutscher Käfer Calosoma sycophanta, Raupentöter und Puppenräuber genannt, - ist hier im Juni dieses Jahres in grossen ] Massen in den tiefen Löchern der Käfergräben anzutreffen, wo er'mit all’ den Forstschädlingen® eines elenden Todes sterben v 3% * muss, nämlich beim nächsten Regen ersaufen. Wenn er mit seinem prächtigen Kleide wenigstens noch die Samm- lung eines jugendlichen Sammlers schmücken könnte; aber einen solchen Tod und noch dazu durch Verschulden ‚der Forstbehörde zu erleiden, die doch gerade allen Grund hat, ıhn und seine nächsten Verwandten die Carahus ‚sorgfältig zu schonen, das hat er wirklich nicht verdient! ‘Wer soll nun auf Liparis-,, Trachea- und Gastropacha- Raupen J Jagd machen, wenn er vernichtet wird? Trotzdem ‚er doch ein sewandter Kletterer auf Kiefern, Pappeln und ‚Eichen ist, habe ich trotz langer Beobachtungen immer gefunden, dass er nicht imstande ist, eine steile, feste | Lehmwand von nur 20 em zu erklettern, um so wieder | die Freiheit zu erlangen. Ausser Calosoma, täglich Hun- ‚derte zu erbeuten, denen. ich aber stets allen die Freiheit et A herr ich i in diesem J ahre in den und Cychrus rostratus. Ist, Calosoma sycophanta auch anderswo in Käfereräben in Massen gefunden worden ? Diese traurige Beobachtung muss auch von anderen Orten berichtet werden. Bei einer Sammelpartie, die Herr Dr. Ohaus, Steglitz und ich am 1. Juni nach Finkenkrug machten, fanden wir in den einzelnen Löchern der Käfergräben, .die eine grosse Fläche, wo der Wald erst kürzlich abgeholzt war, umgaben, stets 1—3 Calo- soma sycophanta, deren Flügeldecken oft noch sehr weich waren, so dass mit Leichtigkeit in einer Stunde 100 Stück zu erbeuten gewesen wären. Ausser diesen enthielten die Gräben auffallend viele Mistkäfer Geotrupes, von merkwürdig kleiner Form und pro Grube meist ca. 1-—5 Carabus nemoralis, ein Dutzend kleine Carabieiden und 1—10 Rüssler Hylobius abietis und Cleonus turbatus. Sollte bei der Anlage der Käfergräben nicht der Nutzen, den sie haben sollen, bei weitem, durch den Schaden, den sie durch Vertilgung vieler nützlichen Tiere, z.B. Caraben, Kröten, Eidechsen, Schlangen etc. bringen, aufgewogen werden! Gleiches ist doch erwiesenermassen der Fall mit der Ausrottung der Mückenlarven durch Begiessen der Gewässer mit Petroleum, wo gleichzeitig auch die Frosch- und Molchbrut nebst den gefrässigen Wasser- käferlarven vertilgt wird. Gegen abend fanden wir zahl- lose Silpha thoracica L. auf dem nassen Fusswege beim Verzehren toter Schnecken. D. R. illustrierte nee Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. 12. Oberkiefer sichelförmig mit langer Spitze (Fig. 29). Sg und PO TFig. 2%) 25). 'P} veidiumspitze ausgerandet (Bi. 24. .... Phausis Lee. (Lamproliza 1 Motsch.) Ri 3% — Öberkiefer gerade mit kurzer Spitze (Fig. 30). Fühler (Fig. 25). & und 2 (Fig. 27, 28). Pygidium- spitze nicht ausgerandet. . Lampyris Geof. 13. Hsch. mit tief ausgeschnittenen Hinterwinkeln (Fig.31). K. breiter als lang (Fig. 31). $ilis Latr. — Hsch. mit einfachen Hinterwinkeln (Fig. 35—37). K. länger als breit (Fig. 36). 14 . . ° 14.- Klauen gespalten (Fig. 33). . . . De] — Klauen einfach od. die äussere an der Ayaczel zahn- artig erweitert (Fig. 32). a) Tasterendglied ‚beilförmig (Fig. 35 b). Unter- lippe (Fig. 34a). . . . .. Gantharis L. (Telephorus Deg.) b) Tasterendglied verkehrt eiförmig (Fig. 35a). Absida Muis. 358 — Vordertarsen stets einfach (Fig. 51). Käfer über 4 mm (Fig. 44). Unterlippe (49a), Unterkiefer (49 b), Kopf “ > ei (44 b), Unterseite / e 15. Kopf weit vorgestreckt (Fig. 36). mg rlipne (Fig.34). (Mid... - . Malachius Fabr. \ Podahrus Westw. — Kopf nicht vorgestreckt, gewöhnlich etwas ım Hsch. zurückgezogen {Fig. 37). a) Flgd. gerunzelt (Fig. 37a). Rhagonycha Esch. b) Flgd. wenigstens teilweise punktiert (Fig. 37). Pygidia Muls. ud, 20. Vordertarsen stets ögliedr. (Fig. 5). . .. 21 ° — Vordertarsen des d 4gliedr. (Fig. 54). N) ® | 2}, Zweites Glied der Vordertarsen unten stark ver- längert (Fig. 55). . Sr "oe = Glied d. Vordertarsen einfach (Pig. 51). 22 16. Kopf stark eingeschnürt (Fig. 38). Mandibeln,innen mit starkem Zahne (Fig. 40). Unterkiefer (Fig. 41). Maithinus Latr. — Kopf schwach eingeschnürt (Fig. 42). Mandibeln ohne grossen Innenzahn (Fig. 39). Figd. stark ver- kürzt... 0... sen. Malthodes) Kies: [g} 22. Flgd. an der Spitze mit kleinem Anhang ({), oder hinten erweitert (2). Hsch. so lang als breit (Fig. 50), OP fHügellos. . .. . Charopus Er. — Filed. fast parallel (Fig. 52), ohne Anhang, höchstens mit Eindruck an der Spitze (8)... . Ne erh 23. Fühler fadenförmig, kaum gezähnt (Fig. 48). | Cerapheles Rey. 17. Fühler scheinber 10gliedr. (Fig. 46), da das 2. Glied | sehr klein und im 1. verborgen ist (Fig. 43). Paratinus Ab. — Fühler deutlich ligliedr. (Fig. Al. AS: 2.918 18. Fühler auf der Stirn, zwischen den Augen ein- gefügt (Fig. 4a). . . .. SE) — Fühler am Stirarand, vor den ingın eingefügt 19, een des $ mit schräg erlängonlein 2 9, Gliede Miele Ne “| (Fig. 45). Käfer unter 4mm. Axinotarsus Motsch. 24. Zunge halbkreisförmig vorn gerundet (Fig. 27. Vorderschienen an der — Fühler stärker, deutlich gezähnt (Fig. 47). Kopf (Fig. 52a). Fig. 52. . Anthocomus Er. 59). Fig. 53. Tarsen (53a). . Attalus Er. — Zunge vorn dreieckig (Fig.60). Vordertarsen (Fig.55). Hypebaeus Fig. 56, dessen $ ohne hakenförm. Fled.- Spitze wie Ebaeus (Fig. 56a). . Ebaeus Er. incl. Hypebaeus Kies. 56% 25. Kopf breiter als d. Hsch. (Fig. 57). 3. Kiefertaster- glied kürzer als das 2. Gl. und viel kleiner als das Endgl. (Fig. 61). Vordertarsen (Fig. 54). Troglops Er. — Kopf höchstens so breit als der Hsch, (Fig. 58). Kiefertaster haben ein grosses 3. Glied, besonders beim & (Fig. 62). . Colotes Er. 62. u 26. ie Glied aller, od. wenigstens an einem Fuss- paare so lang od. länger als das 2. Glied (Fig.64). 2% - 1. Gl. aller "Tarsen deutlich kürzer als das 2.68 = Fin Bo) ER Sun y. Spitze mit kleinem Horn- Fig. 66. Klauengl. mit Klaue haken (Fig. A 5 . Henicopus Steph. 65). (65). un — Körper breiter, — Vorderschienen an der Spitze unbewehrt od. schwache. Sporen (Fig: 63, 64). 28 28. Klauen der Tarsen ungleich; das eine Glied mit einem Art Hautlappen «(Fig. 69). Oberlippe vor- springend. Fig. 70. Kopf (70a). Mesosternum (*) mit Mittelhüften (H) Fig. 7Ob). Mandibel (70 e). Danacaea Lap. — Klauen der Tarsen gleich (Fig. 67, 68). 2) ganz S u 7 29. Endgl. d. Maxillartaster breit beilförmig (Fig. Fühler gesägt (Fig. 73a). Fig. 73. Triechoceble Thoms. (Julistus Kies). — Endgl d. Maxillartasterlänglich od. oval (Fig.71). 30 72). 30. Klauen der Tarsen besitzen innen keinen Haut- lappen, sind an der Basis aber gezähnt (Fig. 68). Hinterleib wenigstens beim. 2 6gliedrig (Fig. 74 e). a) Fühler kurz und dick, ziemlich stark gesägt (Fig. 74a, 74b). Divales Lap. b) Fühler schlanker, höchstens stumpf gesägt (Fig. 74). h ! Dasytes Fabr. — Klauen innen mit kleinem Hautlappen (Fig.67).- 31 31. Körper schmal, lang. für sich zugespitzt (Fig. 75). Flgd:-an den Spitzen jede Bein (Fig. 75a). Dolichosoma Steph. länglich. Flgd. meist zusammen zugespitzt (Fig.76). Fühler deutlich gezähnt (Fig. 2) Unterkiefer (76a). Klauenglied (76 b). (Fortsetzung folgt.) Haplocuemus ee Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 10 ma : Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau‘ die Verantwortung ab. Berliner Entomologischer Verein. Sitzung vom 3. März 1910. Herr »Heinrıich e Herrn Hamann über Milbenfrass, unter dem eine Zucht erinnert an einen Bericht, von von Lym. monacha zu leiden hatte; die Frage, ob sich die Milben erst in der Wohnung anderweitig eingefunden hatten oder direkt als Schmarotzer zu betrachten seien, deren Eier eventuell mit den Raupen eingeschleppt werden, ist noch unentschieden. Auch Herr Heinrich hat eine Puppe von Stauropus fagı, deren Reste er vorlest,; durch Milben eingebüsst, deren Herkunft er nicht {eststellen konnte; er vermutet zwar, dass die Raupe infiziert gewesen wäre, da andere, in demselben Zuchtkasten untergebrachte Raupen verschont blieben, fordert aber zu weitern Unter- suchungen auf. Herr Petersdor{if erwähnt, dass bei ihm einmal Milben durch Aepfel eingeschleppt worden seien; nach der Ansicht der Herren Wanach, med. stud. Bischoff handelt es sich in diesem Falle offenbar um die berüchtigten ‚„Hausmilben‘, Arten der Gattung Glycy- phagus, die zuweilen durch Einnisten in Polstermöbeln und dergl. und ihre zähe. Widerstandsfähigkeit gegen alle Be- kämpfungsmittel zu einer unerträglichen Plage werden. Herr Bischoff gibt an, dass sie häufig dem Kleister unter den Tapeten "nachsehen, wo sich dann ihre natür- lichen Feinde in Gestalt von Lathridius und anderen Koleop- teren einfinden. — Herr Diesterweg lest seine tiroler Ausbeute an Faltern aus dem Eisacktal, vom Ortler usw. vor, und weist darauf hin, dass-die auch dort vorkommen- den hiesigen Arten oft gar keine Abweichung zeigen, höch- stens hin und wieder etwas grösser und dunkler sind. Sitzung vom 17. März 1910. Herr Schmaäck legt eine Reihe exotischer Falter vor, darunter Hesperia pverioides Moore SP aus Assam, eine, wie der Name besagt, im Habitus viel mehr an unsere Pieriden als an die palaearktischen Hesperiden erinnernde Art; ferner Eudaemonia argiphentes Kirby aus Kamerun und folgende Falter aus Cuba: Paptilio pelans F. 2 und oxgrius 32, Olothilda cubana Salv. 3 und pantherata Mar- tin g ER derr Rangnow äussert starke Zweifel an der Art- berechtigung von Agrotis florida Schmidt, und legt als Beleg von ihm gezogene Stücke aus Freiberg i. Sa., und Berliner Stücke von Agr. rubi View. vor, von denen sie nicht merklich verschieden sind. Herr Wanach stellt fest, dass schon Spuler (Ba. I, S. 150) florida als „var.“ von rubt behandelt und ihre Identität mit auadratum Hob. vermutet. Auch Herr Schulze gibt an, dass nach Berge-Rebel florida die einbrütige Ferm von rubi ist; der Falter ist grösser, robuster. und viel lebhafter gefärbt als rubt, die Vorderflügel gleichmässiger kupfrig braun. Bis- her sicher nur bei Wismar, im sächsischen Erzgebirge und im Riesengebirge beobachtet. Der Genitalapparat stimmt nach Petersen (Ent. Zeitschr. Guben XVI p. 2) mit rubi überein; /lorida fliegt im Juni; rubi spärlich im Mai und häufig im August, September. Die Raupe von florida ist schärfer gezeichnet, mit 2 feinen weissen Seitenlinien und darunter einen gelbbraunen Seitenstreifen. Lebt über- winternd bis Mai an niederen Pflanzen (Caltha palustris). — Hierauf hielt Herr stud. Bischoff einen längeren Vortrag über Chrysididen. leitung über Hymenopteren wandte er sich zunächst zu Betrachtungen. über die verschiedenen geographischen Verbreitungsgebiete der Chrysididen und die für die For- men aus den einzelnen Gebieten charakteristischen Unter- schiede. Folgende Faunen-Gebiete werden unterschieden: Europa mit afrikanischen und asiatischen Mediterranländern; damit eng verbunden ist Nordasien. Tropisches Asien. und indoaustralisches Gebiet, Australien zeichnen sich vorherrschend grün-violette Formen, häufig mit ‚Gold- flecken, aus. Art findet sich auch auf Reunion. : Besonders auffällig ist das Vorkommen melanistischer Aberrationen auf den Phi- Nach einer allgemeinen "Ein- durch Chrysis busca, eine häufige tropisch asiatische : lippinen. De nächste grosse Faunengebiet afankt Arie, exkl. Mediterranländer, Madagaskar und Kapland, von denen namentlich das letztere eine. deutlich abweichende Fauna aufzuweisen hat. Das übrige Afrika besitzt gröss- tenteils einfarbig grüne Arten,- die schwierig zu unter- scheiden sind. In dem grossen amerikanischen Gebiet, mit seinen ebenfalls meist recht eintönigen und schwer unterscheidbaren Formen, lässt sich kaum eine scharfe Grenze zwischen den beiden Kontinenten ziehen. : Die südamerikanischen Formen sind jedoch häufig durch das nach hinten meist verjüngte Abdomen und dunklere Quer- binden über den einzelnen Dorsalsegmenten ausgezeichnet, was bei nordamerikanischen verhältnismässie Selten vOor- kommt. Besonders hervorgehoben wurde Stilbum eyanu- rum mit einem ausser ordentlich srossen Verbreit ungsgebiet und der dadurch bedingten Variabilität, die sich wohl kaum bei einem andern Hymenopteron in dieser Weise‘ ausge- bildet findet. — Hiernach wandte sich Herr- B.. zu einigen Bemerkungen über den Fang der ziemlich flüggen Chrysi- diden und erwähnte dabei, dass diese Tierchen im DAGEn schlecht, trotz des Fehlens einer Giftdrüse, zu stechen ver- mögen (wird von Herrn Wanach bestätigt) und zwar mittels zweier kleiner Stylets am Eäde der Legeröhre. — Darnach ging der Vortragende nach kurzer Schilderung des Aussehens der Eier, Larven und Puppen zu einigen Bemerkungen über die Lebensweise der Chrysididen über. Im Larvenstadium wurde besonders auf die Endzäpfchen am letzten Segment aufmerksam gemacht, die bei einer vorgezeisten Larve last die Form einer Saugscheibe ange- nommen haben. Ausführlicher besprochen wurde die von Ferton beobachtete Lebensweise der Chrysis dichroa als Schmarotzer von Osmia rujohirid, einer solitären Apide Ferner wurde der Pentachrysis shanghaiensis als Lepidop- terenschmärotzer (der Wirt ist die Limacodide Monema flaves“en;, aus der sie auch in der biologischen Anstalt. zu Dahlem, Berlin, gezogen ist) besonders gedacht. Als sicher anzunehmen ist, dass diese Art den Kokon, solange in ihm noch die Raupe ruht, ansticht und die Raupe jeden- falls durch ihr Gift — sie ist die einzige bisher bekannte Chrysidide mit Giftdrüsen — anästhesiertt. Vermuttich heisst sie ein Loch in den Kokon und sticht dann erst mit der Legeröhre hindurch.: Auch auf Crabroniden, Vespiden etc. als. Chrysididenwirte wurde eingegangen. —. Nach diesen allgemeinen Betrachtungen über Chrysididen ging” Herr B. zur Systematik der Chrysididen über, und be- tonte. besonders, ‚dass die Unterfamilie der Cieptinen aus der Familie der Chry sididen entfernt und zu den Bethy- liden gestellt werden muss. Charakteristisch für Chrysi- diden ist die scharfe Kante des umgeschlagenen Randes der Dorsalsesmente und die Form der am Endrand ge- buchteten Ventralsegmente. Das Fehlen der Basallappen an den Hinterflügeln der Cleptinen und die geringe Zahl der Dorsalsesmente sind nicht ausreichend für die Stel- lung der Cleptinen bei den Chrysididen. Ausserdem kom- men Basallappenbildungen auch bei echten Chrysididen vor. Mit den Cleptinen müssen auch Pseudepyrinen und Amisyinen, die den Bethyliden noch näher stehen, aus der Familie der Chrysididen ausgewiesen werden. — Zum Schlusse legte Herr B. noch eine grössere Anzahl von Chry sididen aus der Sammlung des "Könielichen Zoologi- schen Museums vor. Im Anschluss an die Ernährung von Chrysididen die Akunion mit Asien gemeinschaftlich aufweist, erwähnt Herr Dadd, dass schon Wallace auf die Verwandtschaft nicht nur der Fauna, sondern auch der Flora hingewiesen hat, die auf einen früheren Zu- sammenhang mit Asien hinweist, ebenso ‘wie auch ‚ein Zusammenhang des Kaplandes mit Südamerika in frühe- ren erdgeschichtlichen Perioden anzunehmen ist. He Schmack füst hier an, dass viele Lepidopteren vo Madagaskar - bedeutend mehr an indische als an airika- nische Formen er innern, wie. z. B. EaDınG anihenor une die Gattung Euploea. 2, # Fir pl | ; B! x E trefflichste gelungen. Forschung, "und so einen Ueberblick erhält, ‚ist dies Werk aber für uns Entomologen von der ‘ohne "Bezue -schiede. "Verschiedenheit seiner Erscheinung gezogen werden muss. . vorhanden, besonderer Deutlichkeit zeigen. (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeisenheilaee: „insektenhörse" und Beilnee: „Entomologisches Vereinshlatt“, Herausgegeben von Paul Kubnt, Friedenau-Berlin. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3 des gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. Nr. 13. Neue Literatur. Im Verlage von B. G. Teubner, Leipzig, erscheint ein Prachtwerk ‚Tierbau und Tierlebeninihrem Zusammenhang bieitriaxeh wet von Profi: DI. Rich. Hesse und Prot. Dr. Franz Döflein; dessen 1 Band. Der Tierkörper als selbständiecer Orsanismus“ vonRich. Hesse. gebunden in Lein- wand 20 Mk. uns vorliegt. Das, wie es bei diesem Verlage ja nicht anders zu erwarten ist. in jeder ‚Beziehung vor- züglich ausgestattete Werk mit prächtigen kolorierten Tafeln und zahllosen Abbildungen, kann zur Anschaffung jedem Naturfreund und Forscher nur dringend empfohlen werden. Das Werk stellt eine Biologie des Tierreiches dar und zeigt den harmonischen Zusammenhang der Form eines Tieres mit ‚seiner Lebensweise, den Bau der Organe und seiner Tätigkeit. Dem Verfasser ist es auf das Vor- diesen Riesenstoff der biologischen klar und fesselnd in dem Werke so zu ver- arbeiten, dass selbst jeder Naturfreund, ohne dass von ihm grössere Vorkenntnisse auf dem Gebiete der Zoologie voraus- gesetzt werden, dies Prachtwerk leicht verstehen kann was bisher die biologische Wissenschaft erforscht und erkannt hat. Ganz besonders 2 grössten Wichtiekeit, da auch in der Entomologie sehr oft einseitig biologische Hypothesen und Erklärungen aufgestellt werden, & auf das gesamte Tierreich zu nehmen und die Biologie jetzt in der Entomolosie immer mehr beginnt sich alleemeiner Anerkennung und Forschung zu erfreuen; vor allem in Verbindung mit experimenteller Behandlung der Probleme. Möge das Werk bald auf jedem Studiertische zu finden sein. , Einige kleine Proben aus der Entomologie mögen dem Entomologen den grossen wissenschaftlichen Wert des Werkes zeigen: „Verschiedenheit der Arten“, 'p. 5. Die systematische Unterscheidung der Arten eeschieht im ‚allgemeinen nach äusseren, mehr oder weniger leicht sicht- Aber dies sind nicht die einzigen Unter- Die Sonderstellung der Art erstreckt sich bis auf die feinsten Einzelheiten des morpholoeischen und physio- logischen Verhaltens der Lebewesen. Wie der Organismus aus Zellen aufgehaut ist, so sind es die Zellen, die an der aufs engste beteiligt sind. So ist die Zahl der Zellen, die ein Lebewesen im er- wachsenen Zustande zusammensetzen, für. jede Art. be- stimmt und wechselt innerhalb gewisser Grenzen. Die Ge- samtzahl der Zellen für einen vielzellieen Organismus fest- zustellen, ist zwar eine Arbeit, die noch niemand unter- nommen hat. Wohl aber kann man das für die einzelnen baren Merkmalen. ‚Organe annäherungsweise tun. Auch die Zellgrösse ist für jede.Art eine bestimmte, wobei natürlich die ‚gleiche Zellart zum. Vergleich heran- Am deutlichsten ist das bei den roten Blutkörperchen der Wirbeltiere. Ja sogar im feineren. Aufbau .der Zellen sind artliche Unterschiede die sich unter. gewissen Verhältnissen mit "Wenn nämlich eine Zelle ‚sich zur Teilung anschickt, so ordnet sich in ihrem Kern ‚das Chromatin zu bestimmten AEOmEOnEn, den Chromo- Freitag, den Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen 866. Zusendung-unter Kreuzband besorgt der Verlag Auslandportos von 40 Pfg. auf das Vierteljahr. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: !ritz Lehmanns Verlag, dm. b. IL, Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Bestell- | ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. sans 1. \. Juli 1910. PAR Jahrg ist in verwandten dieser C rn eleich, bei Zahl Tierart Die einer somen. allen zusammen. Körperzellen Arten jedoch dft verschieden. Auch ‘der Chemismus verschiedener Lebewesen -ist verschieden, und wo unsere Erkennungesmittel ausreichen, lassen sich sogar zwischen verwandten Arten chemische Verschiedenheiten nachweisen. p. 55. In den bisher angeführten Fällen konnte die Ver- schiedenheit nahestehender Arten nicht nachgewiesen werden, dazu reichen unsere Hilfsmittel nicht aus. Anders ist es mit Experimenten, die wir in der Natur vorfinden. Wenn eine Gall- wespe oder Gallmücke ihre Eier in einem Pflanzenteil unter- bringt, so entsteht dort mit der Entwicklung des Embryos eine Wucherung des Pflanzengewebes, die Galle, der Reiz, der die Zellen der W irtspflanze zu Wachstum und Teilune anregt, ist ohne Zweifel chemischer Natur, es sind offenbar Ausscheidungsstoffe des Embryos, die als Reiz dienen. Die Form der Gallen ist verschieden, je nach der Pflanze, die als Unterlage dient und je nach der Art des Gallen- erzeugers. Auf der gleichen Pflanze aber sind die Gallen verschiedener Erzeuger verschieden. An den Blättern unserer Eichen bringen 24 Gallwespenarten ihre Eier unter und es entstehen dadurch ebenso viele verschiedene Gallen. Die Reizstoffe dieser Gallwespenlarven rufen auf der gleichen Grundlage, dem Eichenblatt, verschiedene Reakti- onen hervor. sind also offenbar alle verschieden voneinander. Die Verschiedenheit der Arten äussert sich ganz be- sonders deutlich in der Beschaffenheit ihres Fortpf Nanzunes- systems. Die männlichen und weiblichen Zeugungszellen einer’ Art sind gleichsam aufeinander abgestimmt. . Die Kreuzung verschiedener Arten ist daher in vielen Fällen gar nicht möglich. ‚In anderen Fällen ist die Kreuzung zwar el tolereich, aber die Nachkommen sind unfruchtbar. Nur in verhältnismässig wenigen Fällen wird eine frucht- bare Nachl kommenschaft erzielt. „Entwicklung des Flugvermögens‘‘ p. senden Tiere müssen wir, vom Standpunkte Die flie- PR ] Abstam- mungslehre, naturgemäss von ungeflügelten Formen. ab- leiten. Die primär flügellosen Insekten, die in der. Gruppe der Apterygola zusammengefasst werden, erweisen sich durch gar manche Punkte ihres Körperbaues als ursprüng- lichste Formen der Klasse und ihnen schliessen sich in mancher Hinsicht die Geradflügler an, so dass wir sie von ähnlichen Formen ableiten dürfen. Ebenso sind die Vögel mit den Reptilien so nahe verwandt, dass man sie mit ihnen als Sauropsiden zusammengelasst hat. . Eher erscheint die Hypothese wahrscheinlich, dass sich die Insektenflügel bei springenden Insekten aus selbständigen Verbreiterungen und Verlängerungen der Rückenschilder von Mittel- und Hinterbrust durch Abgliederung ausbildeten und dass sie anfangs nichts anderes waren als fallschirmartige Einrichtungen, die zur Verlängerung der Sprünge dienten, ähnlich wie auch jetzt noch bei vielen Grasheuschrecken die Flügel nur beim Sprung gebraucht werden. Weitere Betrachtungen sind: ‚Flug der „Zahl.der ‚Flügelschläge‘‘, ‚Faltung der Flügel‘ \ der Flügel auf die Brustiinge“ flugs‘‘, ‚„‚Flugleistung‘ etc. „Bastardierune‘ p. 469. Ueher 100 Schmetterlines- bastarde sind mit Sicherheit bekannt; einige sind. Kreu- Insekten”, „Einfluss „Richtung des Insekten- zungen von Tagfaltern (Colias edusa Fab. d = O.h A L. ) etc. einige von Spannern, die allermeisten jedoch ‚von Schwärmern z. B. Abendpfauenauge und Pappelschwärmer etc. und Spinnern, und zwar sind diese zum grössten Teile künstlich gezüchtet und nur einzelne sind im "Freien ange- troffen. Paarungen verschiedener Insektenarten sind, besonders bei Käfern, aber auch 'bei Libellen und Heu- ‚schrecken, nicht selten beobachtet; aber von einem Erfolg solcher Paarungen ist .nichts bekannt. Aus dem Kapitel ‚Unterschiede der Geschlechter‘ seien einige Unterkapitel erwähnt, deren jedes dem Ento- mologen zeigen kann ein wie ungeheuer grosses Feld noch seiner Beobachtungen und Forschung gen harrt: ‚Mittel zur Bewältigung der Weibchen‘, „Haft- und Packapparate der Männchen‘‘, ‚„Grössenverhältnisse der Geschlechter‘, „Kämpfe der Männchen und deren Kampforgane‘, „Organe zum Aufsuchen der Weibchen‘, ‚‚grössere Sinnesorgane der Männchen‘‘, „Eigen schaften der Männchen zur Er- regsung der Weibchen‘, „plastischer Schmuck der d&‘“, „Duftorgane‘, „Stimmbegabung der dd‘, ‚„Brunstspiele‘ U.:8..W, „Zusammenwirken der Sinnesorgane‘ p. 702, Wenn wir die Sinnesorgane nach ihren Leistungen gesondert be- handelt haben, so darf darüber nicht vergessen werden, dass ihre Tätigkeit eine gemeinsame ist und dass sie sich bei der Aufgabe, das Tier zu orientieren und zu Sichern, vielfach. unterstützen und ergänzen, ja dass häufig die gleiche Tätigkeit des an durch verschiedenartige Sinnes- organe ausgelöst und in ihrer Ausführung kontrolliert wird. Wie sich normalerweise die Sinne unterstützen und in Notfällen vortreten, so kaun auch unter gewissen Lebens- bedingungen ein Sinn ständig für den anderen eintreten und erfährt dann meist eine bedeutende Förderung in seiner Ausbildung. So sind viele Höhlentiere blind oder besitzen nur ganz wenig ausgebildete Augen; zum Ersatz dafür sind die Organe des chemischen und mechanischen Sinnes leistungsfähiger geworden. Bei der im Dunkel der Ameisenhaufen lebenden Ameisen- grille sind die Augen klein, die Fühler dagegen, aie Träger der Riechorgane, mächtig entwickelt, während beianderen Grillen bei normaleross sen Augen die Fühler schwächtig sind. Sicher wäre ja ein Nebeneina nder vorzüglicher Seh- und Riechorgane für ein Tier noch vorteilhafter, aber das scheint in einem Organismus nicht erreichbar zu sein, sondern nur in. der Vereinigung verschiedenartiger Organismen, so findet man die gut witternden Zebras und die gut sehenden Strausse zu Herden vereinigt, denen die doppeite Wachsamkeit der Nasen und. Augen erhöhte Sicherheit gewährt. Diese paar Proben aus der Entomologie mögen genügen, um zu zeigen, wie viel Anregung und Belehrung dem Ento- mologen dieses schöne Werk bietet. Ein reiches Register, in dem noch obendrein durch ausgiebige Fussnoten die Fremdwörter erklärt werden, machen es dem Leser äusserst leicht, sich. über ‚jedes Thema sc hnell zu orientieren, Reisetage auf den glücklichen Inseln. Von Dr. M. Koeppen, München. Wenn der moderne Riesenverkehr, der die weiten Wasserwüsten des Ozeans mühelos überwindet, auch die Kanarischen Inseln ihrer Eigenart und des Reich- tums ihrer Schönheit wegen jetzt in dem Kreis der leicht gerückt hat, so dass nur noeh wenig. wissenschaftlich Neues auf jenen gesegneten Bildnden zu entdecken ist, so wird doch der Bericht eines Naturkundigen, der mit offenen Augen Pflanzen- und Tierwelt im Jahre 1906 während eines 4monatlichen Aufenthaltes, den er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit dort auf Teneriffa nehmen musste, betrachtete, nicht nutzlos sein. Ob- gleich meın Hauptfach die Botanik ist, habe ich nebenbei doch versucht, Schmetterlinge und Käfer soviel wie möglich zu sammeln und zu beobachten. Meine ento- mologische Ausbeute bestimmte ich mit gütiger Bei- hilfe meines Freundes ©. Foettinger, Nürnberg, der dann später auch sämtliche Lepidopteren erhielt. Nachdem der Dampfer auf der Südseite der Insel in dem Hafen von Santa Cruz vor Anker gegangen, und der erste Ansturm der durch lautes Schreien sich anbietenden Gepäckträger, Eseltreiber ete. Y Gebilde jüngster Zeit zeigt. v erreichbaren und aufgesuchten Reiseziele glücklich überwunden war, fuhr ich nach dem Hotel Pino di Oro, das dem Getriebe der Hafenstadt völlig ee N mitten eines prächtigen, grossen Gartens mir als erster Aufenthaltsort dienen sollte. Trotz der Grossartigkeit des Panoramas wird der Reisende beim Einlaufen ın den Hafen doch über die trostlose Kahlheit und fast iinstere Dürre und, Unfruchtbarkeit der Umgebung ent- täuscht sein. Erst ein Blick von der Passhöhe beı La- guna, die mit einer elektrischen Bahn mühelos erreicht wird, macht es erklärlich, dass unser grosser Alexander von Humboldt die Schönheit Teneriffas in so leuch- tenden Farben schilderte. | Als insulae fortunatae, Inseln der Glücklichen, war diese vulkanısche Inselgruppe an. der Westküste von Nord-Afrika, nicht allzu fern von den Säulen des Her- cules, schon dem Altertum bekannt. Nirgends wo. anders wohl findet der Reisende auf einem so kleinen Stückchen Erde ein solch grossartiges Bild eines fast zauberhaften Meeres, einer tropischen Vegetation, eines gewaltigen, vulkanischen Gebirges, dessen höchste Spitze der Pico de Tenerife ist. Da Flora und Fauna einer Gegend stets von der geographischen Lage, dem Klima und der Bodenbeschaffenheit abhängig sind, so ist es für den Botaniker und Entomologen wichtig erst näheres darüber zu erfahren. — Die ganze Gruppe besteht aus 7 Inseln und einer Anzahl aner unbewohnter, aus dem Meere hervorragender Felsen. Die am nächsten an Afrıka liegenden, langgestreckten, flacheren Inseln Lanzarote und Fuerteventura haben ein von den ande- ren Inseln ziemlich abweichendes Klima und werden fast gar nicht besucht. Hier gibt.es noch tätige Vul- kane und fand der letzte Ausbruch auf Lanzarote im Jahre 1824 statt, während Fuerteventura Grünstein und Tonschiefergebirge, aber nur vereinzelt vulkanische Ihre Gebirgszüge erreichen kaum die Höhe von 700 m. Beide Inseln bilden ihrer oft jahrelangen Regenlosigkeit und desh& lb nur spär- lichen Vegetation wegen den, Uebergang zur Sahara, auch sind dort noch Kamele einheimisch. Von der sehr spärlich auftretenden Vegetation sind die Tama- rıskengebüsche, Feigen, hin und wieder eine Dattel- palme, Atropa frutescens und Sonchus arborescens und Die ‚Bes auf den Dünen Chenopodien zu erwähnen. völkerung ist en Gemisch mit Negerblut. Den westlichen Teil der. Inselgruppe bilden die Inseln Palma, Hierro und Gomera, die aber, obgleich besonders Palma ihrer prächtigen, landschaftlichen Reize wegen, mit zu den schönsten der 7 Inseln gerechnet werden kann, wenig von den Reisenden besucht werden, da sie noch sehr eines auch mir einigermassen guten Unterkommens und Verpflegung ermangeln. Palma erhebt sich wie Teneriffa zu einem wahren Hochgebirge bis 2740 m, ein gewaltiger Gebirgdom mit einem lang gestreckten Gebirgsrücken verbunden. i i Gran Canaria und Teneriffa, die beiden er und mittleren Inseln, werden am meisten besucht und beschränkten sich meine Exkursionen auch fast nur auf diese. Durch den Gebirgscharakter, besonders. von Teneriffa, deren Spitze, der Pico de Teyde, 3730 m beträgt, sind in den verschiedenen Höhenlagen über dem Meeresspiegel grosse Abweichungen des klima- tischen Charakters und der Vegetation bedingt. Es sind on durch die. a, des Wind S, en zwar: 1. Die Zone unterhalb der Wollen bis ungefäh 700 m Seehöhe, mit unregelmässigen in manchen J u nur geringen Niederschlägen mit künstlicher Bewä üns rung, bier. ee alle. A lb A Pisang, Feige, Dattelpalme, riesige Eucalyptus, bauın- artige Buphorbien, Bananen, S stolze Palmen, Plantanen, Pfefferbäume. Johannisbrotbäume, afrıkanische Strauch- und Steppenpflanzen, endemische Sueeulenten, der - seltene, uralte Drachenbaum, selbst der Kaffee- und e Kakaobaum und Zuckerrohr werden ım Kleinen ange- - pflanzt. Stark verschieden sind der viel niederschlag- reichere den der Inseln von dem durch Hitze und oft lange Regenlosigkeit ausgedörrtem Süden. E 2. m Zone der Wolken, 700—1600 m, meist ın ' dem vom Passat erzeugten W olkengürtel liegend, mit ausgiebiger Beschattung und häufigen Niederschlägen. Auf den Feldern findet hier Anbau von Getreide, Bar "toffeln, Bataten, Bohnen, Mais, Zwiebeln ete. bis hoch jr in das Gebirge empor, ohne künstliche Bewässerung statt. Es ist die Zone der Lorbeer- und Olivenbaum- wälder untermischt mit grösseren Bäumen, in deren Schatten zahllose Farne w ehe = 3. Die Zone über den Wolken, treten die Wolken mehr in Gestalt trockener Nebel auf. Ueber 2800 m, am Kegel des Pik herrscht der Antipassat mit starker nächtlicher Abkühlung bei klarer trockener Luft. In den unteren Lagen dieser Zone ist die Heimat der kanarıschen Pinie und kommen die letzten Gebüsche von Erdbeerbäumen Myrica Faya vor und der Ericawälder, denn die Erica, bei uns nur ein ‚niedriges Haidegewächs, wird hier strauch- bis baum- artig, "nicht -selten eine Höhe von 4—5 m erreichend. Von 2000 bis 3000 m herrscht die Retama, ein Ginster- gewächs vor, ein hübscher Strauch, der-im Juni zur . Blütezeit, mit seinen zahllosen weissen Blüten geschmückt, einen prächtigen Anblick gewährt und eine vortreffliche Bienennährpflanze ist, die einen äusserst feinen, ‚milden ' Honig liefert. | Dem gleichmässig milden Winter (12—14 Grad in Orotava), steht ein mässig heisser Sommer (18—22 Grad) gegenüber, da um diese Jahreszeit die ständig wehen- den Passatwinde die Luft aus nördlichen Breiten über das Meer tragen. Schnee fällt selten tiefer hinab als ‚1500 m, und im Sommer ıst auch der Pico de Teyde von Schnee entblösst. _ Der im Sommer mangelnde _ Regen wird durch die Reichlichkeit des nächtlichen Taues ergänzt. ' Bevor ıch meine einzelnen Exkursionen schildere, will ich nur kurz eine Schilderung der Einwohner und der höheren Tierwelt geben. Die ältesten Bewohner der Canarien waren ein Zweig des Berberstammes, die 7 Guanchen, (Guan heisst Mann) dessen Typus noch jetzt oft unverkennbar ist, am reinsten auf der Insel Gomera. ; Sie sollen ein Hirtenvolk, von spaßtlicher Lu nun ‘ u 1 7 über 1700 m. Hier en Die en nn eine besonders kräftige Rasse, die sie züchteten, findet man heut dort noch vor. Ein Apotheker Sennor Ramon Gomez . im Orotava besitzt eine schöne Sammlung von Guanchen- . Mumien und zahlreichen Gebrauchsgegenständen aus alten Höhlenwohnungen. Von Säugetieren sind ausser sehr grossen Hunden nur die eingeführten Haustiere vorhanden. Der Kana- n von letzteren halten sich aber viele dort nebst ah reichen Sumpf- und Seevögel nur während der Winter- monate auf. Diese Zugvögel führen in ihrem Leibe . oder Gefieder oft mancherlei Samen ein, der sich dann auf der Insel als Pflanzen entwickelt, so dass der Bota- niker hier ein reiches Arbeitsfeld findet. Von Amphi- bien sind nur Frösche und Eıdechsen vorhanden; Schlan- gen und andere giitige Tiere fehlen. Ein Ausflug, ‘den ich am 5. April nach der auf der Basshöhe liegenden Stadt Laguna mit der elektrischen _ zienvogel ist in Gesellschaft vieler Singvögel einheimisch,, ‚offenen Felder einigermassen günstige Fangstellen. zeigte mir zum ersten Male die ganze Ueppigkeit der hiesigen Pf lanzenwelt. Bahn machte, Schönheit und Laguna, ein weltvergessenes, stilles Städtehen, war einst der Sitz des Erzbischofs und hat zwei sehenswerte Kirchen und eine Art Universität oder Gymnasium, dessen Hofraum an ein Kloster erinnert und mit präch- tigen Orangenbäumen, Rosen und blühende Sträucher einen herrlichen Garten bildet. Hier befindet sich eine ziemlich reichhältide S lung von Vögeln, Fischen, Insekten ete. der Kanarischen Inseln. In einem ganz verwahrlosten Garten der Stadt sah ich ein prächtiges Exemplar des Drachenbaumes, Dracaena Draco, dessen dieker, kurzer Stamm zahl- reiche Aeste schräg aufwärts entsendet; die Blätter sind schwertförmig und stehen zu dichten Büscheln verwachsen am Ende der Aeste. Aus dem: Stamme quillt ein au der Luft erhärtendes dunkelrotes Harz, das Drachenblut, das früher als Heilmittel vielfach an- gewendet wurde. Ein zweites viel grösseres Exemplar sah ich in der Stadt Icod, dessen Alter auf 3000 Jahre geschätzt wird. Leider existiert er Wunderbaum, von dem A. v. Humboldt berichtet, und der über 6000 Jahre alt gewesen sein soll, nicht mehr. Er soll an Altersschwäche. emgegangen, oder, wie von sicherer Quelle behauptet wird, durch unvorsichtig angemachtes Feuer zerstört worden sein. Er stand in der Villa Oro- tava ım Garten des Marquez de Sauzal. So manche Sage knüpft sich an diesen Wunderbaum, der, wenn er blühte, was nur selten vorkam, Glück und Segen dem Lande bringen sollte. Laguna, wo im Gegensatz zu dem drückend schwü- len Santa Cruz eine angenehme Kühle herrschte, liegt rıngs von mit Lorbeeren, Myrthen und Erdbeerbäumen bewaldeten Bergen eingeschlossen und‘ besitzt eine äusserst fruchtbare und interessante Umgebung. An Faltern erbeutete ıch dort. die kleine, sehr häu- fige. Lycaenide Lycaena Lysimon, den fast gemeinen Colias Edusa, den ich überall bis in die Retama-Region hin habe fliegen sehen, von hellgelber bis blutrotgelber Farbe, Danais chrysippus, Polyammatus Phaeas, Macro- glossa stellatarum, die seltene Lycaena Webbranus, Va- nessa atalanta, Vanessa callırhoe, var. vulcanıca Lycaen« astrarche var. canariensıs, den Resedafalter Preris dap- lidice, Colias edusa ab. helice. Von Käfern fing ich den seltenen Trechus flavolimbatus Woll., der nur auf den kanarischen Inseln vorkommen soll, einige Stücke von Agabus consanguineus Woll., den ich später noch in grösserer Anzahl bei Terror auf der Insel Gran Canarıa erbeutete, die über ganz Europa verbreitete Staphyline Aleochara nitida Grav., einige Exemplare der seltenen Tenebrionide Zophosıs "bicarinata Woll., den hier sehr häufigen Gonocephalum hispidum Br., auf einer Euphorbia canariensis einige Rüssler Mesites fusıiformis Woll. und 1 Stück von Sttones lineatus L., wenigstens konnte ich keinen Unterschied von den in ganz Deutschland häu- figen Stücken finden. — Da sich am Nachmittage Regen einstellte, so musste ich schon frühzeitig diese ıdyllische Gegend verlassen und kehrte wieder nach Santa Cruz Samm- zurück, Dass die Kanarischen Inseln zur palaearktischen Region mit zu zählen sind, wird dem Lepidopterologen nicht zweifelhaft sein, der Botaniker und Coleoptero- loge wird aber schon oft emen starken Uebergang zum tropischen Afrika finden. Im Gegensatz zu der manig- faltigen und stellenweise so üppigen Pflanzenwelt ist die Insektenwelt recht arm zu nennen. Auch das Sam- meln ist recht besehwerlich. Höchstens bilden die Bar- rancos — Flussbett oder rauschender Bach — und die . Die in bedeutender Höhe und fern von den Städten liegen- den Wälder kann man meist nur auf recht beschwer- lichen mit scharfem Lavagestein bedeckten, schluchten- artıg ausgehöhlten Fusssteigen erreichen und bieten höchstens dem Botaniker te Ausbeute. Der Insekten- sammler beschränkt sich/am besten auf «las Küsten- gebiet, besonders der Nordseite, überall wo Felder und Frucht- und Ziergärten angelegt sind. Unsere schönen grünen mit Blumen übersäten Wiesen und Bach- und Flussufer und unsere lauschigen an Insekten so reichen Laubwälder wird der Sammler hier vergebens suchen, statt dessen meist immergrüne Bäume und ausgedörrte trockene: Rinnsale. Weite Felder werden lediglich mit dem indischen Feigenkaktus Opuntia Fieus indica, dessen Stacheln mit Widerhäkchen versehen und dessen Früchte essbar sind, bebaut zur-Zucht der Cochenillelaus Coceus cacti. Solche Felder bieten einen ganz wunderlichen Anblick, da die Kaktuspflanzen ‚mit. weisser Leinwand umwickelt sind. Seitdem jedoch das Anilin entdeckt und Mode wurde, ventiert sich die Cochenillekultur nicht mehr und geht ein. Einst blühte.an ihrer Stelle ein reicher Wein- bau, aber die Reblaus richtete solche Verheerungen an, dass die W eingärten fast alle eingingen, erst jetzt be- sinnt man wieder Wein anzupflanzen. So ist z. B. der Wallfahrtsort ‚St. Ursula durch einen trefflichen Mal- vasierwein berühmt, denn bei richtiger Behandlung soll der Wein Teneriffas den edlen Weinen Madeiras nichts nachgeben. : Da das Regenwetter für einige Tage anhielt, so be- schränkte ich meine Spaziergänge auf meine nächste Umgegend und einer Besichtigung der Stadt. Wenn ich mich: schon ım Hotel sewundert hatte, dort mehr Deutsche als Engländer anzutreffen, so hörte ich in der Stadt selbst bald aller Orten deutsche Laute. Von Käfern erbeutete ich einige Laufkäfer Haptoderus angu- latus Brl.,Chlaenıus canariensis Dej. und Scarites abbre- viatus Dej., eine Anzahl Saprınus chaleites Il. und von Tenebrioniden: Zophosis plicata Brl., Pimelia laevigata Brl. und radula Sol., Hegeter trıstis F. "und brevicollis Bil. Am Gründonners stag, dem grössten Feiertage ın der Osterwoche, fuhr ich mit einigen deutschen Gästen des Hotels wieder nach Laguna, um mir die dortige berühmte Prozession anzus net Unter. äusserst eintöniger, sehr prosaischer Musik wurde ein grosses Schaustück, das heilige Abendmahl ın fast lebensgrossen, schönen Figuren darstellend, herumgetragen. Wie auch in Italien und Spanien war es nur das Bauernvolk, was eine wirkliche Andacht zeigte, während die nachfolgenden besseren Stände, besonders die Dainen mit ihren nach spanischer Unsitte bemalten Gesichtern, nur sehr wenig andachts- voll gestimmt waren, rauchten, sich gege nseitig zunickten und nach allen Seiten umsahen. Einen äusserst male- rischen und feierlichen Eindruck bei der Prozession machte die Priesterschaft und die Chorknaben, die, in rote Gewänder gekleidet, Weihkessel hin und her- schwenkten. Am Nachmittage fand nochmals eine Prozession statt, wobei Maria am Kreuz betend und. die Mater dolorosa vorangetragen wurden. Wir machten, um dem Menschengewühle zu entgehen, noch einen Ritt in den Wald von Mercedes, der sich nördlich von Lugana auf den Berg hinzieht. Langsam und sicher erkletterten die Esel den Pfad, um zuerst durch Agave- und Kaktus- hecken, später durch einzelne Tlex- und Lorbeerbäume, . prächtigen Farren, baumartigen. Glockenerika, Erica arborea, und endlich einen herrlichen, schattigen Lor- beerhain, dessen lauschige Stille nur durch den Gesang der Vögel unterbrochen wurde, zu erreichen. Da die Gegend äusserst wasserreich war, so war auch der Pflan- zenwuchs ein dementsprechend üppiger. Auf dem Ge- birgskamme erreichten wir zuletzt eine kleine Kapelle, , Carmen, von der aus wir eine herrliche Rundschau nach beiden Seiten zum Meere hinab hatten. Da es bei der Rückkehr nach Laguna schon sehr spät ge- worden war, so blieben wir dort über Nacht. Auf dem Ritte war das Gespräch auf die hiesige Bienenzucht -gekommen, wofür sich ein Herr unserer Gesellschaft, ein Pfarrer aus Thüringen, lebhaft interessierte und unser Führer, der einige Bienenstöcke besass, die er, wie er sagte, an einer Felswand eines Barrancos, näm- lich einer engen Schlucht nach dem Meere zu, zu stehen hätte, wollte uns am anderen Tage dorthin führen. Die Bienenzucht wird hier noch äusserst primitiv’ betrieben; der ganze Bienenstock ‚besteht meist aus einem ausgehöhltem, ca. 1 m langen Stammstück der Dattelpalme; man beschwert und "bedeckt den Stamm oben mit einem Steine und lässt unten einige Ritzen offen zum Ein- und Ausfliegen der Bienen, Da in be- bauten Gegenden das Halten von Bienen nicht gestattet ist, weil die Leute ein Anstechen der reifen Früchte be- fürchten, so müssen dıe Stöcke entweder heimlich auf- gestellt werden oder sie werden, was meist geschieht, hoch auf den Gebirgskamm, in das Reich der Retama- büsche gebracht, die wie schon vorher gesagt, einen vorzüglichen Honig aus ihren schneeweissen Blüten liefern. Sobald im Mai oder Juni die Schwärme be- endet sind, werden die beiderseits zugebundenen Stöcke auf äusserst beschwerlichen, steil ansteigenden Gebirgs- pfaden über Höhen, wo nur noch spärliche Kräuter den dort weidenden Ziegenherden Nahrung geben, durch Maultiere in die Cannadas (dürre Schluchten) gebracht. (Fortsetzung folgt.) - Neue und wenig bekannte siidamerikanische Bienen. Von W, Schr otthy. IV. Fortsetzung. Melissoptila pauloensis n. sp. S schwarz, Kopf, Mesonotum und erstes Abdominal- segment gelbbraun behaart. Mandibelbasis, Labrum und Ciypeus schwefelgelb, letzterer jederseits an: der Basis mit schwarzem Fleckehen. Fühler schwarz, Glied 4—10 oder 4—11 unten gelb; das erste Geisselglied ein Drittel so lang als das zweite, dieses weniger als halb so lang als das dritte, dieses etwas länger als das vierte. Beine schwarz, gelblich behaart. Tegulae braungelb, Flügel etwas gebräunt, namentlich im Spitzenfelde; nerv. rec. I hinter der Mitte der zweiten, nerv. rec. 2 vor dem Apex der dritten Cubitalzelle. Abdomen kurz schwach be- borstet, die Segmente mit aus kurzen braungelben Haaren bestehenden Randbinden. Bauchsegmente gelblich be- franst. Länge 10 mm, Abdome re 3 mın, Antenne 6,5 mm. Brasilien, Staat S. Paulo, Campos de Jordao.. Type im Musen Paulista. Die Subfam. Anthophorinae. Exomalopsis fulvipennis n. sp. © gehört in die Verwandtschaft von Ex. iridipennis Sm., unterscheidet sich jedoch von allen Arten der Gattung durch den Mangel heller Haarbinden auf dem Schwarz, Clypeus mit vereinzelten Punkten, schwarz behaart. Fühler unten hell-, oben Abdomen. Scheitel dunkelbraun. Mesonotum dicht punktiert, vorn schwarz 3 Seutellum und Metanotum ebenfalls schwarz Mittelsegment sehr fein punktiert und kurz behaart. behaart. gelblich-weiss behaart. Pleuren deutlich punktiert, ziem- lich lang schwarzbraun behaart, Schulterbeulen aussen und Sternum weisslich. Nena, Beine a E dunkler u tiert, "zerstreuter breite schwarzbraune Zone. Tegulae schwarz, Flügel gelblich hyalın, Stigma und Geäder gelbbraun. Ab- domen mit zerstreuten, mikroskopisch feinen Punkten, die letzten Segmente schwarz gefranst. Bauch weisslich behaart. Länge 7 mm, Abdomenbreite 2,5 mm. Brasilien, Ypiranga 12062: 2,1X7077° 216. IV.09. Type im Musen Paulista. Exomalopsis elephantopodos Schrottky. Die Behaarung ist bei mehreren Exemplaren sowohl am Kopie als auf dem Seutellum und Metanotum gelb- lich, obne sonst von den typischen schwarz behaarten im Mindesten zu differieren; auch besuchen sie dieselben Blüten (Elephantopus scaber) Paraguay. Stücke aus S. Paulo-Brasilien gleichen denen von Paraguay genau, nur sind sie erheblich kleiner: Länge 6,5 mm, erenbrerte 2,6 mm. Ich glaube sie daher als Subspecies, die ich Exomalopsis elephantopodos minor nenne, betrachten zu dürfen. Brasilien, Ypiranga 2. IX. 07. Exomalopsis ypirangensis n. 2 gehört in die Verwandtschaft von Ex. paraguay- ensis Schrottky, ist aber kleiner und die Scopa der Hinterbeine einfarbig gelblich. Schwarz, Clypeus mit Punktierung, Nebengesicht dicht anliegend weiss behaart. Scheitel dunkelbraun, Hinterkopf wieder weiss behaart. Fühler oben dunkel-, unten hellbraun. Mesonotum und Mittelsegment sehr fein und dicht punk- Scutellum und Metanotum mit aufrecht stehen- den schwarzbraunen Haaren besetzt. Pleuren sparsam punktiert, lang weisslich behaart. Beine vorherrschend SP. ‚ hell behaart, Scopa der Hinterbeine ganz gelblich, Tar- sen rotgelb. Tegulae schwarzbraun; Flügel schwach ge- trübt, Stigma und Geäder braungelb. Ndemen vom - dritten Segment an mit gelblichen Haarbinden auf der Basis der Segmente; die“beiden ersten sanz glatt, nur an den Seiten und an der äussersten Basıs des ersten einige gelbliche Haare. Bauch weisslich behaart. Länge 6 mm, Abdomenbreite 2,5 mm. Brasilien, Ypiranga, IX. 07. Type im Musen \ Paulista. . (Schluss) Ueber die Lebensweise und den Fang von n Rhipi- phorus paradoxus L. und Veileius dilatatus F. Von Georg Reineck, Berlin. Unter den Coleopteren nehmen Rhipiphorus und Velleius wegen ihrer Lebensweise eine besonders inte- ressante Stellung ein, da beide bei anderen Insekten, wenn auch in ganz verschiedener Weise, schmarotzen. Von anderen schmar otzenden Coleopteren, deren Zahl | _ Lebensweise durchaus noch nicht genau orientiert. diese Arbeit soll keinen Anspruch auf Vollständigkeit SALONiCa. en iz mit den Wespen 22 in die ein- ja eine ziemlich grosse ist, wie z. B. Paussus, Claviger, . diversen Staphyliniden-, niden- Gattungen u. a. ist die Lebensweise (die ange- gebenen Arten leben meist bei Ameisen und Termiten) Pselaphiden- und Scydmae- genau erforscht. ‘Es darf nur auf die zahlreichen, her- 'vorragenden Arbeiten von P. Wassmann hingewiesen werden. Bei den oben genannten Arten ist man über die Auch machen, sondern eine Anregung zur Beobachtung dieser beiden Co leopteren sein. “L. Rhipiphorus paradoxus L. Rhipiphorus macht seine Verwandlung bis zum fertigen Käfer bei meist in der Erde lebenden W.espen- Arten durch, besonders bei Vespa vulgaris und Vespa Die 22 von Rhipiphorus legen ihre Eier füttert, dann aber verlassen dıe Käfer von den Wespen unbehelligt das Nest und sind daher auch oft ausserhalb des Nestes auf hlühenden Pflanzen, wie die ihnen nahe verwandten Mordelliden, anzutreffen. Die aus den Eiern schlüpfenden Käferlarven werden zelnen Wabenzellen ab, von den Wespen genau so behandelt wie die eigene Brut. Bei der Verpuppung werden alle Zellen von den Wespen mit emem Deckel geschlossen, und mit den fertig entwickelten Wespen verlässt auch der fertige Rhipiphorus seine Zelle, die sich äusserlich von den übrigen Wabenzellen nicht unterscheidet. Die Entwickelungsdauer von Rhipiphorus stimmt aber nach verschiedenen von mir gemachten Beobach- tungen nicht immer ganz mit der der W espenbrut überein. Einige Male fand ich zwischen den Zellen, welche von den fertigen Wespen bereits verlassen waren, und die schon von neuem mit Wespeneiern belegt waren, vereinzelte noch geschlossene Zellen, aus denen der völlig ausgehärtete Käfer beim Abheben des Zellendeckels förmlich herausschoss. Die fertigen Wespen brauchen ja etwas Zeit, sich nach dem Schlüpfen aus der Zelle zu trocknen, ehe sie beweglich und flugfertig sind. Der Käfer muss also manchmal als schon vollkommen aus- gehärtetes Individuum in der Zelle warten, bis der Dec seiner Zelle, zu deren Oeffnung er jedenfalls selbst nıchts beitragen kann, von den Wespen geöffnet wird. Man kann aus dem Verhalten der Wespen in einem solchen Falie folgende Vermutung ziehen. Den Wespen ist jedenfalls bekannt, dass die Zelle zur Zeit ihrer schon fertigen Brut ein noch nicht ganz fertiges Individuum ihres Gastes enthält, dem sie nach seiner vollkommenen Entwickelung zum Ausschlüpfen nicht immer behilflich sind. Die Zeit des zahlreicheren Vorkommens von fer- tigen Käfern sind die Monate Juni, Juli und August. Wespennester, welche hängend an Bäumen, Bü- schen ete. angebaut sind, werden meines Wissens sehr selten von KRhipiphorus aufgesucht. Herr K. Ahl- warth (Berlin) fand 1 Mal ein Exemplar des Käfers in einem an einen Fensterladen angehängten Wespennest. Zur Erlangung der Wespennester, bei welcher man bisweilen recht "unangenehme Erfahrungen machen kann, wenn man es nicht richtig anfängt, ist folgende Methode empfehlenswert. Man giesst nach Einbruch der Dunkel- heit ca. 50-60 Gramm Schwefelkohlenstoff in - das Schlupfloch des Nestes und verkeilt dasselbe dann sofort mit Rasenstücken, die man sich natürlich bereits zu- vechtgelegt haben. muss. Am nächsten Morgen gräbt man das ganze Nest aus, nachdem die wenigen Wespen die sich noch über Nacht eingefunden haben und auf der Erde nach dem verschwundenen Schlupfloch suchen, weggefangen sind. In solchen Nestern ist natürlich alles tot, auch der gesamte Wabeninhalt. Nach vorher- gegangener Räucherung oder besser Chloroformierung kommt man auch ohne allzugrosse Schwierigkeit in den Besitz des lebenden Nestinhaltes. Diese Nester nutzt man gut aus, wenn man das ganze Nest nebst den nur betäubten Wespen, die sich meist sehr bald wiederholen, in ein grosses Glas bringt und .die Wespen (mit Zucker) die dann bald ihrer gewohnten Lebensweise wieder nachgehen und das Nest weiter pflegen und ausbauen. Sind in solchem Neste Käfer vorhanden, so erhält man sämtliche Exemplare, die im Laufe der Zeit mit den Wespen zusammen ausschlüpfen. Die Käfer lassen sich leicht mit Hilfe eines Strohhalmes, aus dem Behälter heben. kel an dem sie emporkriechen, (Methode E. Rey.) Das Verbreitungsgebiet im engeren Sinne scheint ein zufälliges zu sein. An manchen Orten findet man die Käfer in jedem Wespenneste, an anderen nicht weit davon liegenden Stellen fehlen sie ganz. Grosse Flüge und Wanderungen machen die Käfer nach meinen Be- obachtungen nicht. Das angebliche Vorkommen von Rhipiphorus bei Hornissen - habe ich nicht’ beobachten können. Der fertige Käfer zeichnet sich durch ganz be- sonders grosse Farbenvariabilität von hellgelb bis tief- schwarz aus. II. Velleius dilaiatus F. Der grosse Staphylımus, Velleius dilatatus F. lebt in hohlen Bäumen, in denen Nester der Hornisse ent- halten sind. Mit dem inneren Nestleben hat Velleius hinsichtlich seiner Entwickelung im Gegensatz zu Rhipi- phorus nichts zu tun. In einigen Werken wird ange- geben, dass Velleius der jungen Hornissenbrut nach- stellt. Jedenfalls lebt er auch von den abgestorbenen Hornissenlarven, die aus dem Nest herausgefallen oder entfernt sind. Mit vorhin erwähnten Herrn R. Ahlwarth fanden wir in dem Mulm einer hohlen Esche unterhalb eines Hornissennestes neben einigen grossen Exemplaren von Velleiws auch mehrere Larven in verschiedenen Entwickelungsstadien. Diese Larven stellten den Milben und sonstigen sehr kleinen Insekten nach, die sich ın dem feuchten Mulm zahlreich aufhielten. Züchtungs- versuche waren leider ganz erfolglos. Hinsichtlich. der Fangweise von Vellewus ist gleich- falls Schwefelkohlenstoff zu empfehlen. Natürlicher- weise gelangt man meist recht schwer in den Besitz eines FHornissennestes wegen des in vielen Fällen nur kleinen Schlupfloches, in das man mit der Hand nicht hineingreifen kann und daher nichts übrig bleibt, als das Nest mit der darunter befindiichen Mulmschicht heraus zu sternmen. Ausserdem kann ein persönliches Rencontre mit den Hornissen für den Sammler recht gefährlich werden. Mehr als 5—6 Exemplare sind in einein Neste wohl nie erbeutet worden, weshalb das Tier wohl immer als recht selten gelten wird. Meine Anleitung zum Fange von Vellevus verdanke ich Herrn A. Kricheldorff Junior (Berlin), der.diese seltene Art an mehreren Stellen in. der Umgebung Berlins erbeutete. Die Fangzeit ist im August und September. Das Tier ist auch vereinzelt an ausfliessendem Hichensaft gefunden worden. (Dubrow, durch Herrn Urtel. Zum Schluss möchte ich noch auf das Vorkommen von Bhupidius peetinicornis Thnbg. (blattarum Sund.) eines sehr nahen Verwandten von Rhipviphorus in Deutsch- land hinweisen, dessen 22 ım .Hinterleibe der Blatta germanica leben sollen. Ueber die sonstige Lebensweise des Käfers, der nur in ganz wenigen Exemplaren bekannt ıst, ıst nichts erforscht. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, auf dieses ganz besonders interessante Tier ein allgemeines Interesse zu lenken. Entomologrica mitgeteilt von Herrn Prof. Dr. P, Bachmetjew, Sophia. Im letzten Heft der ‚„Periodischen Zeitschrift‘ (LXXT. No. '1—%, P. 130—136, Sophia 1910) veröffentlichte A. Markowitsch eine Abhandlung über ‚‚Zeryntihia (Theis F.) cerisyi God. in Bulgarien‘. Die genaue Unter- suchung von 75 Exemplaren ergab, dass die Exemplare von cerisyt sowohl südlich, wie auch nördlich vom Balkan mit einander identisch : sind und dass der von H. Stichel (Ent. Zeitschr., XXI. No. 29) gegebener Name Herdinandi nicht nur auf die Exemplare nördlich von Balkan, sondern aul alle von ganz Bulgarien erstreckt werden muss. D, Joakimow undP.Drensky von bulgarischer entomol. Vereinigung und die Studenten werden im Juli auf sredna-Gora (Mitte-Balkan) Insekten und Spinnen sammeln. Die Universität in Sophia nit ihnen zu diesem Zwecke 300 Frcs. Vorschuss gegeben. In Bulgarien ist "Heuschreckenplage aufgetreten. Der I. slavische Bienenzüchter -Kongress findet in Sophia (Bulgarien) am 6. Juli d. J. dauern. Die Hauptaufgabe, sich beschäftigen wird, Bienenzüchter-V-ereins. die Österreichisch - ungarischen Montenegriner und Bulgaren. Viele Hunderte von Bienenstöcken in der Nähe von Sophia gingen zu Grunde, nicht, wie früher mitgeteilt wurde, infolge der Vergiftung von schweleliger Säure, son- dern. von AS? 03 (Arsenigsäure e-Anhydrid), welche Ver- bindung beim Gewinnen des Arsen erthaltenden Kupfers aus der naheliegenden Kupfermine sich entwickelt. Es sind bis jetzt noch keine Massregeln getroffen worden. Die bulgarische entomologische Vereinigung in Sophia beabsichtigt eine Exkursion nach Burgas am Schwarzen Meer zu machen, um dort nach dem seltenenS chmetterling Phassus schamyl zu forschen. Wie bekannt, Spezies nur in Australien heimisch; in der letzten Zeit ist sie jedoch auch auf Kaukasus erbeutet worden. Die Umgebung von Burgas (in Bulgarien) und Westkaukasus sind” geoloeisch sehr nahe stehende Formationen. mit welcher der Kongress ist die Gründung eines slavischen Ihre Beteiligung haben versprochen, Slaven, Russen, Serben, Hlustrierte Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. 2. Fühler 10gliedr. (Fig. 80). Körper abstehend be- haart (Fig. 77), Ungarn. . . . Cerallus Duv. — Fühler deutlich 11gliedr. (Fig. 79, 33). . 33 33, Fühler gesägt (Fig. 83). nl mit Rapnca (Fig. 81, Melyris). Körper unbehaart. Mittelmeergebiet. Zygia Fabr. und Melyris Fabr. — Fühler nicht gesägt mit Art 3gl. Keule (Fig. 79). Figd. ohne Rippen (Fig. 32). Körper kurz behaart. Tarsen (Fig. 84). . . . . Phloeophilus BL XXIV. Familie. Cleridae. Fühler meist 11gliedr., gesägt, gegen die Sit allmählich verdickt oder ee Keule ie er 5. statt und wird 4 Tager.ı ist diese. a! Sohlen, vorletztes Glied zweilappig (Fig. 3, _ - Körper gestreckt, rauhhaarig. K. so breit als der Hsch. — Kopf ziemlich kurz (Fig. 9). Ri (Fig.9, 13, 17, 20). Augen meist ausgerandet (Fig. 20b, 2). Meist prächtig gefärbte Käfer, auf Blumen und alten Holzstämmen nach Insekten jagend. Die Larven finden sich im alten Holze, Aase, Nestern der Bienen und Wespen. Larven von Opilio mollis L. (Fig. 1), Denops albofasciatus (1a), deren Kopf (Fig. 1b); Larve von Trichodes alvearius F. (Fig. le). 1. Tarsen deutlich 5gliedr. (Fig. 5) (Clerini), höchstens das 1. Glied manchmal klein (Fig. 7). Hsch. an den Seiten ungerandet. Abdomen stets 6 Segmente. (Fig. 5). Bu ER a ET RE — Tarsen scheinbar 4gliedr. (subpentamer), indem das 4. Glied sehr klein ist und in einer Einbuchtung des 3. liegt (Fig. 4). Hsch. an den Seiten ge- BT N u Th N BD 2. Fühler mit grosser langer 3gliedr. Keule (Fig. 21a). Bauch mit 6 Ringen. (Enopliini) (Fig. 5). 10 Fühler nur mit mässig grosser Keule (Fig. 28, 29). Bauch mit 5 Ringen (Corynetini) (Fig. 6). . 11 I. 3. Erstes Tarsenglied sehr deutlich (Fig. 3, 8a), 4 Erstes Tarsenglied klein, durch das 2. Glied oft ver- deckt und von oben schwer sichtbar (Fig. 7,7a). 5 4. Kopf gross, länglich (Fig, 8). Fled. verkürzt. Tarsen (8a). Fühler (8b). . Denops Stev. Flgd. nicht verkürzt. Fühler (Fig. 9a). Tillus Oliv, | j ; Endgl. d. Kieferiaster stark beilförmig (Fig. 11). ' Fühler schlank, gegen die Spitze verdickt (Fig. 10, 19a). Tarsen (Fig. 7). . Opilo Latr, Sr — Endgl. d. Kiefertaster (Fig. 12) nur verkehrt drei- ecke, langer.als breity 2 0. 2. no 4, 7, 26). | u EBENE EYE ee 6. Hsch.-Basis fein gerandet, ohne Querfurche. 4.Hinter- tarsenglied sehr klein. Nur 1 über die ganze Erde verbreitete kleine Art (A—5 mm). Tarsostenus Spin. — Halsschild mit tiefer Querfurche vor der Basis (Fig.13). Das 4. Hintertarsenglied gut ausgebildet. . . 7 % IN: IN ji . Fühler gegen die Spitze allmählich (Fig. 14) keulig verdickt. Hsch. hinten stark halsförmig einge- schnürt (Fig. 16). Flgd. hinten stets mit vertieften Nahtstreifen (Fig. 20). , So) Fühler mit stark abgestutzter 3gl. Keule (Fig. 13a). Hsch. hinten zwar stark verengt, doch nicht hals- förmig abgeschnürt. (Fig. 13). Tarsen (Fig. 7a). Kopf (Fig. 2). Kopf Unterseite (Fig. 13b.. A = Kiefertaster, B= Lippentaster, C = Fühler). ‚Figd. auch hinten ohne vertieften Nahtstreifen (Fig. 13). Trichodes Hbst. > D, 1 W& 8. Klauen an derWurzel zahnartig erweitert{Fig.15a). 9 — Klauen einfach (Fig. 15b). Hsch. rot (Fig. 16).. Augen rundlich, seitenständig. Allonyx Duv. | N 9. Augen flach, nach vorn gerichtet, auf der Stirn einander genähert (Fig. 17, 17c). Hsch. schwarz. Eindgl. der Lippentaster beilförmig (Fig. 19). Fühler- keule dicht gegliedert (Fig. 17b). . Clerus Fabr., (Pseudoclerops Duv.) (Fortsetzung folgt.) “ \ologisches Vereinsblatt. | Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 18. Für die Schreibweise der Namen an die Redaktion der „Entomologischen Rundschau* «ie Verantwortung ab. — Ertomelosater Vercm. | Sitzung vom 10. März. 1910. Herr Schulze zeigt zwei lebende 22 der bei uns ziemlich seltenen Knopfhornwespe (Tenthredinialphae Cim- biei) Clavellaria omerinae L. und ein Präparat ihres Säge- apparates. Die Eiablage an Weiden wird schon von Rösel von Rosenhof (Insektenbelustieung, Hummeln und Wes- pen) abgebildet und auf p. 54 folgendermassen beschrieben. „Das Blatt, dem sie ihre Eyer anvertrauet, fässet sie mit ihren sechs gelbrothen Füssen allezeit so, dass ihr Kopf gegen den Stiel desselben, dieses seine. ausgezackte Schärffe aber gegen ihren Leib gerichtet stehet: dann eben an dieser Schärfe öfnet sie das Blat zwischen zweyen Zacken, indem sie die beeden Häute desselben mit ihrer Säge voneinander theilet und solche fast. bis an die mittlere Hauptribbe hinein schiebet, so, dass sie durch das Blat gesehen werden kan; nach gemachter Oefnung leget sie in selbige ihre Eyer, wobey sie mit ihren zwei hinteren Füssen, das Blat nach Notwendigkeit lenket, welches ‘auch nachgehends etwas anschwillt.‘“ Nach etwa. 5 Tagen schlüpfen die Lar- ven, die erst gesellig zusammen leben, sich aber später zerstreuen. Die ‚‚Alteraugen‘ dieser Spezies zeichnen sich durch ihre merkwürdige blaugrüne Farbe aus, sie sind es ch bei denen am frühesten das Ausspritzen einer Flüssig- keit bis auf mehrere Zoll Entfernung hin aus Seitenöfinungen des Körpers beobachtet wurde. Zur Verpuppung spinnt die Larve ein zierlich netzartig durchbrochenes, ziemlich festes braunes Gehäuse. In dieser Hülle, die bei den übrigen Cimbiciden solid ist, liegen die stark zusammengeschrumpf- ten Larven oft mehrere Jahre, während die eigentliche Puppenperiode nur etwa 14 Tage dauert. Die vorliegenden Tiere wurden als Larven im August 1909 in Eberswalde gefunden und nach ihrer Einspinnung wie zu treibende Schmetterlinespuppen behandelt, d.h. sie standen bis Mitte Kebruar im Freien und wurden dann ins Zimmer genommen. Herr Schulze macht eine abschliessende Mitteilung über ‚„Thunberglepidopteren“. Der Autor von Lar. simi- lata ist Borgström. Larentia pwpillata ist zum En ns nicht in Ins. Suecica IV (Sebaldt) p. 62 vom 23. V. 17 beschrieben worden wie der Staudinger-Rebelsche race angibt (hier findet sich aber auf Tafel IV eine Abbildung) sondern in Museum Naturalium Acad. Upsalensis pars VI p. 75 vom 17. V. 1788. Autor ist Schalen. Ebenso findet sich die Erstbeschreibung von Gnophos nei nicht Ins. Suecica III (/ Ackermann) p. 50 vom 9. V. 1792, sondern sie ist auf derselben Seite mit Lar. pfllaie. en Ortes erfolgt. Autor ist ebenfalls Schalen. Sitzung vom 24. März 1910. Herr S ther: Biologisches über Dyliseus marginalis L. in Bd. 54 der Berl. Ent. Zeitschrift, dass die Eiablage der Dytiscus- Arten schon vor langem beschrieben wurde und anscheinend wieder in Vergessenheit geriet. Regimbart berichtet in: seiner Arbeit „Recherches sur les organes copulateursset sur. Les, Lonations Senl- takes dams»Lergsenre, Dytiscus.. (Ann! 06. entom. France 5e ser. t. VII. 1877) ausführlich über das Legen der: Eier an Sagittaria, Juncus etc. und bildet den Vorgang ab. Ferner erwähnt Herr Schulze, dass die Angabe von Rebel (Berges Schmetterlinesbuch, IX. Auflage) über Brachionycha nubeculosa Esp. ,‚‚Der Falter sitzt stets auf der Südseite der Ruhelage, besonders am Fuss von Birkenstämmen‘ einer Berichtigung bedarf. Für die Jungfernheide, den Berliner Hauptfangplatz dieser, Art, trifft die zweite Bemerkung nicht zu, trotzdem dort Birken ziemlich häufig vorkommen. Der Falter, von dem manche Sammler tort in einer Flugperiode bis 150 Stück erbeutet haben, sitzt fast ausschliesslich an Erle, vereinzelt auch an Buche, Eiche und Pappel, ja sogar an Kieiernstämmen, wie Herr Heinrich Beobachte, hat.*) HerrRangno w hat beobachtet, dass die Tiere nach warmen Nächten hoch am Stamme sitzen, nach kühlen aber unten, und zwar morgens bei Sonnenaufgang an der Ostseite; mit fort- schreitendem Tage rücken die offenbar sehr w ärmeliebenden Falter mit der Sonne weiter über die Süd- auf die West- seite des Stammes. Sitzung vom 31. März 1910. Herr Dadd zeigt ein aus einer auswärtigen Puppe seschlüpfites Stück von Ephyra alsiocellaria Hb. und eine Sammlung von Arten der Gon. cleopatra L. &2 mit van var. taurica, Gon. Gattung Gonopteryz und zwar: ". italica Gerh. aus Südfrankreich, florinda und Gon. alwinda aus Kleinasien. Fritz Lehmanns Verlag, chulze bemerkt zu dem Artikelvon Gün-' G&. m, b. H., Stuttgart. — Druck der Schell’schen Bucharuckerei (Viktor Kraemer), macht darauf aufmerksam, dass die e im Sitzungsbericht vom 18. Nr 1909. angegebene, ihm von Herrn Professor D eegener em- pfohlene Methode von Trockenpräparation "von Banden im Prinzip schon sehr alt ist; in No. 4 der Schwabacher „Entomologischen Blätter‘ vom Jahre 1908 ist eine ganz ähnliche Methode von Herrn Scheidter beschrieben und wird schon 1888 von Nitsche als „Semper- Rieh m’sche‘“ Methode erwähnt. Während aber Scheidter jedes Bad 1—3 Wochen wirken lässt und nach dem Xvylolbade noch Terpentinöl verwendet, hat - Herr Schulze seine vorzüglich gelungenen Präparate mit nur eintägiger Einwirkung jedes Bades erhalten und liess auf absoluten Alkohol sofort reines Xylol folgen. Herr a von Herrn Schulz Bulgarische Entomologische Vereinigung in Sophia. Aus den Sitzungen im April, Mai und Juni. Herr D. Jltscehew zeigt vor: Ocnogyna parasila Hb. (Burgas, April 1909; Ichtiman, März 1910) mit wenig schwarzen Flecken auf den Vordertlügeln als beim Spuler: Thorax und Abdomen ist aber viel schwärzer. Bis jetzt war sie nur aus Ruschtuk und Slivno bekannt. Taeniocampa incerta Hufn. (Palait Vrana in der Nähe von Sophia, März 1910). Hriogaster lanestris L. (Vrana, November. 1909). Endromis versicolora L. (Vrana, März 1910). Hibernia mMarginarid. Es wurde beschlossen, Herrn Dr. E. Fischer "in Zürich einige lebende Argynnis pandora 22 von Sophia zu senden. da die bulgarischen Raupen dieser Species bei I voriges Jahr alle gestorben sind. Er beabsichtigt die Temperaturv ersuche damit anzustellen. Herr ‚D. JItschew erbeutete im April: Hoporina croceago F. (Stambolowo), Biston strotarius Hufn. (Ich- timan), Cuculia scerophularise Cop. (ex larva), Acronyela iridens Schiff. (Sophia). Im Mai erbeutete er in Küstendil: Thais polyzena, Zerynthia cerisyt God. und Melitaea phoebe Knoch. Harpyva vinula überwinterte bei ihm 2 Jahre. Herr A. Drenowsky erbeutete folgende für Bul- sarien neue Formen: Parnassius apollo L. var. carpatica Reb. & Rog. (Ryla, VII. 1907), Parn. apollo var. Wburntieus Reb. & Rose. (dito), Melitaea trivia var. cellina Led. (Kalo- fer-Balkan, NET: 1909), Parnassıus mmemosyne var. Meso- leucus Fruhst. (Vitoscha, VI. 1906), Parn. mnemosyne var. Fruhstorferi Trti. (Vitoscha, V. 1910). Herr D. Jltschew zeigt die von ihm in der Nähe der Eisenbahnstation Swoge erbeuteten Lepidopteren vor: Pieris daplidice var. bellidice O., Anaitis preformaia Hb., Boarmia.sp. (steht sehr nahe an gemaria resp. Fepandaria). Es wurde beschlossen, für Herrn Skorikow in St. Petersburg bulgarische Bombus zu sammeln, da er die- selben mit russischen Formen vergleichen möchte. Herr Dr. P. Bachmet,jew bespricht die Fragen, welcher er im Namen der Vereinigung dem internationalen Entomologen-Kongresse in Brüssel vorzulegen gedenkt. — Er reieriert die Arbeit von.B. salay: „Katalog der Macrolepidopteren Rumäniens mit Berücksichtigung der Nachbarländer und der Balkanhalbinsel‘ (Bulet. Societ. de Stin. din Bucaresti, XIX. N. 1—2, p. 74—206 13910) und spricht sein Bedauern aus, dass der Autor mit rus- sischen und bulgarischen entomologischen Arbeiten gar nicht bekannt ist. Es wäre richtiger, wenn er zu seinem Kataloge die Bemerkung ‚‚giltig bis 1903“ zugesetzt hätte. Herr”. DE. IElUS. €: hi e W sammelte in Küstendil und erbeutete folgende Lepidopteren: Papilio machaon L. (in Bulgarien sehr selten), Thais polyvzxena Sch., Pieris napi L., Argynnis euphrosynae L., Lyceaena cyllarus var. lugens Carad., Lycaena alcan F., Larentia ocellata I... Pha- siane clathrata L., Zygaena purpuralis Brün., Perconia strigilaria. S. A. Mokrzecki, der bekannte Entomolog in entdeckte neue schädliche Insekten im Taurischen Gouvernement: Cecidomyia gemmae n. sp. (an Prunus spinosa), Torymus pruni n. sp. (an Zwetschgen). Er ent deckte auch einen neuen Parasit Telenomus n. Sp., 1 Oeneria dispar vernichtet. «,,Bericht über die Tätigkeit des Gouvernements-Entomologes bei Taurischem Semstwo Pro»1909, Jahre. XV). 5 Russland, *) Bei Berlin frisst die Raupe hauptsächlich Bi und Erle; Schreibers Raupenkalender gibt Erle nicht @ 1 dagegen noch Pflaume, Hainbuche (Carpimus) und Rüster | (Ulnus). et ee des Entomolegisehen Wochenblattes) mit ins „Insektenbörse" und Beiltge: „Entomologisches Vereinshiati”. : Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. - Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteliahr an; Nummer der Postzeitungslist 3) ü u. gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw.’ des Ausländportos”von ‘40 Pfg. auf’das Vierteljahr. ’ Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen E: sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Knlhnt, Apotheker, Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten, 14. Montag, den 1. Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Beste lungen e 3866. Zusendung unter Keenebann besorgt der Verlag In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, t. m. b. H., Sinitgart. Fernsprecher 5133, Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. August 1910. 37, n J alırg ang. 2 Be: Neue Literatur. # i ‘Als Beiheft zum Tropenpflanzer, Band IPA NO. 2, = April 1910, erschien eine Arbeit von Dr. W.La Baume 4 „Die afrikanischen Wanderheuschrecken‘ Fe Seiten. Die ' Nleissige Arbeit stellt eine Ergänzung, des EroSssen, erund- lesenden ‘Werkes von Dr. L. # e schrecken und Kolonien“, 1902, dar, denn seit dieser Zeit hat die Erfor- “ "schung der Heuschreckenfrage in Afrika grosse Fortschritte Sander „Die W anderheu- gemacht, die wir hauptsächlich den 3eobachtungen und Untersuchungen von Profi. Vosseler in Amani, Deutsch- * Ostafrika, verdanken. In einem allgemeinen Teile be- = "handelt der Verfasser Systematik, geographische Ver- - - breitung, Biologie, natürliche Feinde, Bekämpfung der Heu- ‘ schreckenplage. In dem speziellen Teile wurden die in BeruBe- kommenden 6 Arten eingehend behandelt. einer kurzen Beschreibung der “einzelnen Art, folgt eine . Aufzählung ihrer ‘Verbreitung in Afrika und ausserhalb . . Afrikas, ihr Auftreten als Wanderheuschrecken, Biologie, natürliche Feinde und ihre Bekämpfung... 4 schöne Tafeln illustrieren die einzelnen Arten. Eine kurze Anleitung zum N kerein und Beobachten von Wanderheuschrecken, ver- vollständigt die für jeden Entomologen lesenswerte Arbeit. ; Als natürliche Feinde, d. h. als Heuschreckenvertilger, "kommen von den Wirbeltieren in Betracht die kleinen Raub- tiere: Füchse, Schakale ete., die eigentlichen Insektenfresser und auch einige Nagetiere z. B. das Erdziesel. Von. weit . grösserer Bedeutung sind jedoch als Vertilger die Vögel, von denen einzelne Arten in Südafrika geradezu als Heu- schreckenvögel (locust birds, springhaanvogels) bezeichnet werden, weil sie in der Heuschreckenzeit fast nur von Heu- schrecken leben und deren Schwärme und Züge getreulich begleiten. Die meisten Vögel fressen die Heuschrecken ’ ‚sowohl als Hupfer wie als geflügelte Tiere, einzelne stellen “ ‚auch den Eiern nach, die sie ausscharren.. Die aus der Gruppe der wirbellöosen Tiere als Heuschreckenfeinde wichtigen Arten sind in Südafrika noch recht wenig studiert Aus der Familie der Fleischfliesen sind einige Arten als Parasiten nachgewiesen. Von Käfern kommen die Gat- tungen, Trichodes und Mylabris in Betracht, deren Larven “m den Eieocons sich von den Eiern nähren; wahrscheinlich . ‚gibt es auch eine Anzahl Raubwespen, welche Heuschrecken- larven als Nahrung für ihre ‚Nachkommenschaft in ihre _Baue tragen. Grillen, Fangheuschrecken, Ameisen und "Termiten sind ebenfalls an der Vernichtung der Heuschrecken ‚beteiligt. Pflanzenparasiten, Pilze, die zuweilen unter den ‚, Heuschrecken eine Seuche verursachen und einige Ein- ‚Bei der Bekämpfung hat sich leider der künstlich ge- ‚züchtete Heuschreckenpilz als unwirksam erwiesen. Die . beste und sicherste Gelegenheit zur Bekämpfung bietet das Larvenstadium und zwar durch Bespritzen der am Boden ‚sitzenden Hupfer mit 3° Seifenlösung oder Auslegen von . mit Arsenlösung vergifteten Kartoffeln oder durch - sehlagen mit Ruten oder Treiben nach einem Hindernis z.B. “Gräben mit senkrechten Wänden oder Feuer. Es ist aber einleuchtend, dass eine rationelle Bekämpfung der "Wanderheuschrecken unmöglich ist, wenn die Bekämpfungs- ihre Bekämpfung in unseren afrikanischen | Nach geweidewürmer vervollständigen die natürlichen Feinde... - verschwunden, Er- me 1egein a gleichzeitig in dem gesamten Gebiet, durch-..|. eeführt werden, in dem die betreffende EANHEE RE aufzutreten Beer Erste Bedingung für eine erfolgreiche Bekämpfung der Wanderhe uschrecken ist daher einheitliche Organisation der Bekämpfiungsmassregeln. -Diesem Ge- danken verdankt das South, African Locust Bureau in Pre- toria seine Entstehung. Das Bureau bildet die Zentrale der Heuschreck cenbekämj Yfung- für ganz’ Südafrika... Als solches beteiligt sich ar Bureau nicht aktiv an der Be- kämpfung; diese ist vielmehr nach wie vor ‚Sache jedes Einzelstaates, welcher selbständig die Bekämpfung inner- halb seines Gebietes zu otganisieren hat, wobei jedoch nach Möglichkeit in allen Gebieten nach einheitlichen Ge- sichtspunkten verfahren werden soll. Gleichzeitig besteht ein besonderes Nachrichtensystem: Nachrichten über die Bewegungen der Heuschrecken, die Art ihres Auftretens (ob Hupfer oder geflügelte), über den Ort der Eiablage, das Aussehlüpfen von. Larven: üsw. werden in. einer. Zentrale gesammelt und sollen dazu dienen, Klarheit über die'Bio- logie der Heuschrecken zu schaffen, eventuell bedrohte Ge- biete rechtzeitig zu warnen und entsprechende Massregeln zur Bekämpfung treffen zu können, z. B. rechtzeitige -Be- schaffung‘von Gift (Arsen) an Stellen, wo Hupfer erwartet bezw. beobachtet werden. Wenn auch in vielen Fällen bereits ein Anfang mit der Erforschung der Heuschreckenplage in Afrika eemacht ist, so sind wir doch über die Naturgeschichte der Wander- heuschrecken Afrikas noch ausserordentlich dürftig orien- tiert, so dass sich Fachmännern an Ort und Stelle dort ein reiches Feld zum Studium bietet. Den Zweck, allen, die sich für die Heuschreckenfrage interessieren, eine allgemeine. Orientierung über diesen Gegenstand zu ermöglichen, er- füllt die vorliegende Arbeit elänzend. In der Sammlung gemeinverständlicher ‚Darstellungen „Naturwisser nschaftlicher Wegweiser‘‘, herausgegeben von Prof. Lampert, enthält Serie‘A, Band 10, eine. ver- dienstvolle Arbeit von Prof. Boc k über „Die Natur- denkmalpfiege.‘‘ Geheitet Mk. ‚ gebunden Mk. 1.40. Das so trefflich von Alexander von Hum- boldt (1819) gepräste Wort ‚„Naturdenkmal‘ wurde von ihm auf alte grosse Bäume und später (1874)vonSch wein- furth. auf einen gewaltigen Felsplock „im Herzen von Afrika‘‘ angewandt, und Wald und Feld sind es auch be- sonders, deren Schonung und Erhaltung in diesem Buche dringend gefordert wird. Obgleich das 19. Jahrhundert nicht mit Unrecht das naturwissenschaftliche a genannt wird, so ist es, es klingt wie Ironie, doch für die ursprüngliche Natur so verhängnisvoll:- geworden. Wann ist mehr .ge- sammelt worden als im vorigen Jahrhundert (und jetzt!), zu wissenschaftlichen Zwecken, sowohl :wie zur Unter- haltung und zum Gelderwerb? Wie manche seltene Pflanze ist auf diese Weise ausgerottet worden, wie mancher. Käfer und Schmetterling sind "auch.an Orten, wo sie häulig, waren, wie mancher schöner und nützlicher ‚Vogel ist dem Aussterben nahegebracht worden. Trotz der wach- senden Naturerkenntnis hat oft eine gedankenlose Nicht- achtung und Gleichgiltigkeit gegen die natürlichen Gebilde Platz georiffen. Nachden: .der Verfasser den Begriff des . Naturdenkmals erläutert hat, führt er Beispiele von Natur- denkmälern auf; Naturdenkmäler der Landschaft: z. B. den Urwald mit seinem eigenartigen Tier- und Pilanzenleben, nn die Sümpfe und Moore als Interessanteste Landschafts- formen und'reiche Sammelistellen einer charakteristischen Pflanzen und Tierwelt. Schätzt doch der Zoologe Dahl die Tierwelt. des Plagefenus in der Provinz Brandenburg auf mehr ais 5000 Arten. Interessante Gebilde der Erd- rinde z. B. Spuren der eiszeitlichen Vergletscherung, Basalt- felsen, Höhlen etc. Naturdenkmäler der Pflanzenwelt z. B. alte oder seltene oder eigenartig gewachsene Bäume, seltene Pflanzen. Naturdenkmäler der Tierwelt z. B. Haselmaus, Siebenschläfer, Elch und Renntier, Adler, Kranich, Sumpf- schildkröte, Feuersalamander etc. Wenn erst grössere Waldkomplexe, Sümpfe und Moore in ihrem Urzustande erhalten bleiben, so werden auch wir Entomologen für viele und seltene Arten unserer Lieblinge sichere Stellen haben, wo sie vor der gänzlichen Ausrottung bewahrt werden können. Möge nun aber auch jeder Samm- ler das Seine dazu beitragen, durch vernünftiges Sammeln und nicht Hinmorden seiner Gegend alle seine Lieblinge zu erhalten. Auf welche Weise diese Naturdenkmäler am besten zu erhalten und zu pflegen sind zeigt der Verfasser in ausführlicher Weise. Von der Volksschule bis zur Uni- versität hinauf muss immer wieder auf die Notwendigkeit der Naturdenkmalpfilege hingewiesen werden. Mögen sich alle Entomologen und Sammler aufs eifrigste dieser Be- strebung anschliessen. Die schönen Grunewaldmoore bei Berlin, wo so mancher bekannte Berliner Sammler (Kraatz, Weise, Schilsky) in seiner Jugend sammelte, fielen leider, trotz zahlreicher Petitionen und obgleich sie leicht kostenlos hätten erhalten bleiben können, der sogenannten Kultur zum Opfer. Wenie- stens scheint man in der Provinz jetzt mehr Erfolge zu haben. So berichtete neulich eine Zeitung, dass das Zehlau- Bruch, ein wundervolles Naturdenkmal in der Oberförsterei Gauleden, Regierungsbezirk Königsberg i. Pr., das treff- liche Gelegenheit zum Studium des Hochmoores bietet, nach einem Erlass des Ministers für Landwirtschaft bis auf weiteres erhalten bleiben soll und zwar in dem Umfange, in welchem es sich in forstfiskalischem Besitz befindet und in dem jetzigen Zustande. Die Erhaltung des in der Fach- literatur oft erwähnten Zehlau-Bruches ist für Wissenschaft und Landeskunde gleich bedeutsam. Wenngleich die meisten grossen Moore Norddeutschlands unter dem Ein- {luss des Menschen ihre ursprüngliche Beschaffenheit völlig verändert haben, und ihre weitere Bearbeitung als eine Auf- gabe der inneren Kolonisation dringend notwendig erscheint, so ist es doch zweifellos wichtig, dass wenigstens eines der grösseren Hochmoore Deutschlands, die in älteren Zeiten einen wesentlichen Charakterzug norddeutscher Land- schaften ausmachten, in seiner Eigenart möglichst erhalten werde. Dazu ist nun die Zehlau berufen. Kommen doch boreale und hochnordische Schmetterlinge auf der Zehlau vor, wie Oeneis Jutta. Von- Jagdwild enthält die Zehlau mit ihrer Unschu (dem Frischingiorst) mit Ausnahme von Auerwild alles bei uns vorhandene, Elch-, Rot-, Dam-, und Schwarzwild, Dachs, Fuchs, Baum- und Steinmarder, Iltis, Birk- und Haselwild, Fasan, Kranich, Schwarzer Storch, Reiner, Mandelkrähe, Schreiadler, Uralkauz und Bekassine. In 2. Auflage erschien im K. G. Lutz’schen Verlag, Stuttgart, das schöne, kleine Werk „Gallenund Gal x wespen, Naturgeschichte der in Deutschland vorkommen- den Wespengallen und ihrer Erzeuger‘ von Max Riedel, 96. Seiten, geb. Mk. 1.60. Verfasser hat das Buch weiter usgedehnt durch Aufführung allen bisher in Deutschland gefundenen Cynipinen-Gallformen, Erweiterung der Gallen- bestimmungstabelien, auf sämtliche im Buche beschriebenen Gallen, Vermehrung der Abbildungen und Fundortangaben und Hinzufügung einer Gallenfundtabelle, also das Buch auf eine der jetzigen Wissenschaft entsprechenden Höhe gebracht, so dass jeder Sammler dieser interessanten In- sektenfamilie und ihrer Gebilde an dem neuen Werkchen seine helle Freude haben wird. Die Buchhandlung hat bei dem geringen Preise keine Mühe gescheut, das Buch würdig auszustatten. 6 hübsche Tafeln mit gegen 100 Abbildungen illustrieren die häufigsten Gallenbildungen. Ausser den Gallwespen werden Gallen (Zooceciden) noch durch folgende Tiergruppen hervorgebracht: Durch Fadenwürmer (Neucatoden), Gallmilben " (Phytopti) und Insekten, von letzteren sind es Wanzen, Blattflöhe, Blatt- läuse, die sog. „Hemipteroceeidien‘‘ bilden, Gallmücken (ca. 200 Arten) und Bohrfliesen (Dipteroceeiden), Schmet- terlingsraupen (Lepidopterocecidien), Käfer und Käfer- larven (ca. 30 Arten), (Coleopterocecidien). Ein Kapitel behandelt ‚Feinde der Gallen und Gallwespen‘ z. B. Ein- mietler- und Schmarotzer, ‚„Schutzmittel_ der Gallen‘, Schaden, Nutzen und Verwendung der Gallen, das Kapitel Zucht und Präparation wird allgemeines Interesse haben. 94 finden, die den rechten Sammler immer mehr anspo auf ae schönen Gebietsfelde. weiterzuarbeiten. Der Verfasser schreibt: Wenn man Gallwespen ziehen will, so ist es nötige, dass man alle abfallenden Gallen auf feuchten Sand oder auf feuchtes Moos legt, man muss sich aber hüten, die Gallen zu nass zu halten, da sich sonst leicht Schimmel ansetzt; auch ist es vorteilhaft, den zu verwendenden Sand vorher auszuelühen. Diejenigen. Gallen, welche nicht abfallen, bewahrt man am besten in weithalsigen. Flaschen oder kleinen Glasein- machbüchsen auf, welche man oben mit feiner Gaze über- bindet. Notwendie ist es, dass diese Behältnisse von Zeit zu Zeit ins Freie gebracht werden, damit sich kein Schimmel an die Gallen ansetzen kann. Auch schadet es gar nichts, wenn sie während des Winters im Freien stehen, nur muss man darauf achten, dass die Gallen unter Verschluss sind, damit sie nicht von Sperlingen oder Meisen aufgeknackt oder zerstört werden. Wenn nun aus den gesammelten Gallen die Wespen etc. ausgekommen sind,. so darf man die Gallen noch nicht gleich beseitigen, sondern man ‚muss sie noch ein ‚halbes oder auch wohl ein ganzes Jahr aufbewahren, da während dieser Zeit oft noch Einmietler und Schmarotzer auskriechen. Die Gallwespen, Einmietler und Schmarotzer spiesst man, falls nicht ihre Kleinheit nur ein Aufkleben auf drei- eckige Kartonplättchen zulässt, mit Silberdraht oder so-. genannten Minutienstiften von unten zwischen Vorder- und Mittejhüften und steckt sie in Klötzchen Aus dem Marke der Samenrose oder des Ranunkeistrauches (Kerria japonica D. C.). Das Mark schneidet man mit einem recht scharfen Messer zu gleichmässigen Stücken von ungefähr » mm Breite, 10 mm Länge und 5 mm Dicke. Das andere Ende der Klötzchen wird mit einer gewöhnlichen Insekten- | nadel durchstochen. Des guten Aussehens wegen ist es nötig, die Markstückchen an einer Nadel so hoch wie an | der andern hinaufzuschieben, so dass sie etwa 1% cm vom Nadelknopfe entfernt sind. Auch zum Aufkleben der kleinsten Tiere verwende ich gern Tragantgummi, weil er nach dem Trocknen sehr fest und unsichtbar wird. Wespen, die schon seit längerer Zeit liegen, kann man, da sie zu hart geworden sind, nicht mehr gut aufstecken, und es ist besser, dieselben auf die Spitze kleiner, drei- eckiger, ca. 7 mm langer Kartonblättchen zu kleben. Die kleinsten Lebewesen der Insekten. Von V. Wüst, Kgl. Oekonomierat, Rohrbach (Pfalz). In sehr vielen Fällen werden von den verschiedenen Sammlern zumeist die grösseren Käfer und Schmetter- linge u. s. w. bevorzugt und in Sammlungen vereinigt, da sie zumeist schöner gestaltet, farbenprächtig, leichter zu präparieren und aufzubewahren sind. N ne N Das ist aber entschieden ein Fehler, eine irrige Ansicht unserer Insektenfreunde, da gerade das Kleinste und Unscheinbarste in der. Natur uns meist tiefer in die geheimnisvolle Werkstätte der Mutter Natur blicken lässt, und man sich weit inniger mit „Forschen und Prüfen‘‘ beschäftigen muss, um den Schleier zu lüften, der oft diese zarte, unscheinbare Wesen umwebt. | Wer es versteht, in biologischer Beziehung u. 8. w. ‚diese kleinen Lebewesen zu "satnmeln, sachgemäss zu präparieren und zu Spezialsammlungen zu vereinigen, der wird finden, dass er sieh noch eine grössere Freude schaffen kann, noch viel mehr sein 9a ammelfleiss an- geregt wird, als wenn er zu den. grössten Lebewesen der Insekten greift. Gerade bei den kleinsten Lebe- wesen der Insekten gibt es noch so viel zu „forschen und zu prüfen‘, dass dem fleissigen Sammler für seine ganze Lebenszeit Gelegenheit geboten ist, seine Musse- stunden anregend und belehrend auszufüllen. BUN. Betrachten wir einmal nur die verschiedensten. Gallwespen und Milbenarten unter dem Mikroskop. Welche reiche Farben- und Formenpracht wird u 13 da geboten? Wie viel ist hier zu tun, um ein sachge mässes Präparat herzustellen? Wie viele, biologische Beziehungen stehen hier im engsten Zusammenhang. Fürwahr hier ist Reiz und Grossartigkeit genug Wie viele Arten dieser kleinen und kleinsten Lebe- wesen sind nur zum Teile erforscht, überall sind noch - Lücken, die nur durch fleissiges Sammeln und reiches, "tiefes Forschen auszufüllen sind. Bei solcher Arbeit _ verfliessen die Stunden wıe Minuten, wir vertiefen uns - in lehrreichem. Schaffen, zu unserer eigensten Genug- “ tuung, wie zum allgemeinen Nutzen der Entomologie. Mit welchen Schwierigkeiten hat hier der Sammler E: zu kämpfen, um die einzelne Entwicklungsmetamor- ren in allen Stadien zusammenzubringen und zu erforschen, seine Ergebnisse und Funde biologisch zu h vereinigen und die "einzelnen Erkennungszeichen und Merkmale charakteristisch hervortreten zu lassen, um sie 3 zu weiteren forschenden Anhaltspunkten zu verwerten. Tritt bei einigen Arten die wunderbarste Farben- pracht in prachtvollster Grossartigkeit auf, so sind andere Arten in Bezug auf wunderbare eigenste Formen oft in naher Verwandtschaft schon sehr verschieden, _ während anderwärts die Behaarung, das Hervortr eten von Stacheln, Borsten, Anhängseln u. s. w., uns Auf- merksamkeit und Bewunderung.entlockt. Ja, auch die - Welt ım Kleinsten und Unscheinbarsten ist gross und ‚erhaben, wenn 'wir sie verstehen, denn ihr W erden und Vergehen ist ebenso wichtig und tief gekennzeichnet, als bei den grössten Lebewesen, ihr Forschen wird uns ein tiefer Born lehrreichster Freuden sein, wenn wir uns innig und eingehend mit ihr beschäftigen. R. Ich habe schon seit vielen Jahren ah gerade mit ‚den sehr verschiedensten dieser kleinsten Tebewesen ein- gehend beschäftigt, so z. B. mit Gallmilben, -wespen "USW, überhaupt den Gallen und ihren Erzeugern und es reizt mich immer mehr, auch den anderen. klemen J Insektenarten. meine et zu wıdmen. Aber man glaube ja nicht, dass man sich damit etwa keine. schönen Sammlungen anlegen könnte. .la, wer es versteht, kann sie noch weit schöner als mit 1% Sden:: grössten Arten gestalten; wenn er die Einzelheiten y Y alle in biologischer Ordnung u.. 8. w. zu verwerten sucht, wobei aber eine solche Sammlung um so lehrreicher ‚sein wird, um so wertvoller und grossartiger sich ge- staltet, je mehr man seinen Fleiss darin setzt, alles in seinem. vollsten Zusammenhange, der Natur ent- { in seiner ganzen Naturtreue fesselnd zu vereinigen N N | Reisetage auf den wahl. Inseln. Von Dr. M. Koeppen, München. (Fortsetzung ) rt. werden dieselben an Stellen, wo .die Retama- aense besonders dieht stehen, aufgestellt, so dass mmer die Stöcke der einzelnen Besitzer zusammen zu Bi stehen kommen. Nur ein Binnenwirt bleibt als Wächter von oft, gegen 100 Stöcken zurück, der dann in dieser ' Einöde in einer Felsspalte bei karger Kost, die ihm nur fi hin und wieder hinaufgebracht wird, ein entbehrungs- reiches Leben führt. Nachdem die Retama ausgeblüht ‚hat, etwa gegen Mitte Juli, werden die Stöcke wieder heruntergeholt und liefert jeder 40-50 Pfd. Honig. Die Waben werden nach ganz primitiver Manier aus- ‚gepresst und liefern einen sehr angenehmen milden _ Honig, der in irdenen Gefässen von ca. 5 Liter Inhalt verkauft wird. ie Retamagegend zu besuchen, in einem mit 3' Pferden die bis nr führte) ab. Die staubige der die ‚Sonne ne nut führt BR In der. Frühe. ‚des nächsten ] ne, fuhren wir, um. bespannten N: nach Banta az hinab, bogen aber PER EEE EEE EEE EEE um] 95 5 — Die Vegetation zeigte in dieser recht wasserarmen Gegend ein völlig anderes Bild. Zu beiden Seiten der Strasse waren alle Pilanzen und Gebüsche (meist Tamarisken) dicht zul Staub bedeckt, nur wenige Getreidefelder waren sichtbar In den wasserlosen Schichten „barrancos‘“ konnten nur noch Agaren und Opuntienkaktus der glühenden Hitze Stand halten. Auf der Strasse fuhren häufig kleine, zweirädrige leichte Wagen ‚‚tartana‘, die mit einem Sonnenzelt überspannt sind, aber nicht gerade sehr be- quem sein sollen. Nach 3stündiger Fahrt lag oben in einer Schlucht, deren Hänge mit hohen Pinien bedeckt waren, das äusserst malerisch gelegene Dorf Igueste, während unten am Meere Candelarıa, am Fusse eines aus der Eimbuchtung ven Guimar sich erhebenden Lava- kegels gelegen, zu erblicken war. Bald wurden die a ‚der Roques de Guimar und der erloschene Krater, der ,„Arafo‘“ sichtbar. Vom Arafo geht ein langer, schwarzer Lavastrom, der 1705 herniederging, bis fast zum Meere. Eigenartig hebt er sich schwarz als unfruchtbares Land von den srünen Gefilden ab; nur selten hat ein wilder Feigenbaum Wurzel in das Geröll geschlagen. Ein anderer Strom erreichte damals fast Guimar. In der Abzweigung der beiden Ströme liest das Dorf Arafo. Oft bot noch der Weg herrlich romantische Aussichten. Endlich ist in einer herrlich, geschützten Lage, ringsum eingeschlossen von lieblichen, hohen Bergen in wunder- bar grossartiger Natur das weltvergessene, stille Städt- chen Guimar zu sehen. Während noch kurz vorher die Sonne die regenlosen Klüfte verbrannte, plätschert hier endlich wieder das Wasser von den Hängen herab zwischen stolzen, üppigen Palmen. Der Ort hegt gegen 300 m über dem’ Meere. Die ‚Bevölkerung baut hauptsächlich Juckerrohr, Orangen, Bananen. . In dem einzigen Hotel des Ortes ,„‚Buen retiro“‘, inmitten eines schönen Gartens, übernachteten wir. Welch Frieden und Ruhe hier in diesem Tal üppigster Fruchtbarkeit, erfüllt von Blumen- duft! Da es erst gegen 4 Uhr war, benutzte ıch den Nach- mittag noch zum Sammeln und ausser überreicher Pflanzenausbeute war auch die Insektenausbeute recht ergiebig. Unter andern fing ich an Schmetterlingen: Danais chrysippus, wächs Gomphocarpus fructicosus oft kahlfressen, Lycaena boetica und die seltene fortunata, Rhodocera cleobule. Von Käfern erbeutete ich: In einem Tümpel Agabus consanguineus Woll. und Gyrinus urınator Ill., auf Blüten Dasytes subaeneus Woll. und die metallisch schwarze Dolichosoma Hartungi Woll., den Rüssler Hypera varıa- bilis Hbst., die Mordellide Anaspis Proieus Woll., die Chrysomeliden Cryptocephalus nitidicollis Woll. und Psyl- liodes hospes Woll. Am anderen Morgen setzten wir unsere Reise auf Maultieren .‚muülos‘‘, in deren einheimischem Sattel „albarda‘‘ man sehr bequem sitzt, fort. Gleich hinter dem Orte steigt der Weg ziemlich steil an und führt in zahlreichen Windungen auf die Höhe der Cumbre. "Immer und immer wieder mussten wir die landschaft- lichen Reize der grossartigen Uragebung bewundern. Hohe, mit weissen, traubentörmigen Schmetterlings- blüten bedeckte Gebüsche des Oytisus proliferus be- deckten die Abhänge, an denen der steinige, beschwer- liche Gebirgspfad hinaufführte. Nach und nach ver- schwanden die letzten Erdhütten der Feldarbeiter unseren Blieken und wir erreichten das Reich der Ziegen. Nichts als Steine’ und Felsblöcke bedeckt, so weit das Auge reicht, den Boden, zwischen denen nur wenige, aber für den Botaniker um so wertvoliere Pflanzen, spärlich wachsen. der Cumbre (2000 m) erreicht und den erstaunten Augen deren Raupen das schöne Zierge- Hier in dieser wüsten Gesteinsregion lebt nur der Ziegenhirt mit seinen Herden. Endlich ist die Höhe 3 s bietet sich das grossartigste Panorama dar; vor uns der mit: Schnee bedeekte Pico de Teyde (3760 m) rings um- geben von einem weiten Kraterrand hoher, steiler Fels- wände, dem sogenannten ‚„Circo de las Canadas‘‘, ganz zutreifend mit einem grossen Cirkus verglichen. Der Saum des Kessels, aus dem sich der gigantische Pik auftürmt, wird von den Inselbewohnern ‚las Canadas‘, Rinnen, genannt. Breite Bimsteinflächen, von Ring- gebirgen „las Montanas de las Canadas‘“ umgeben, bilden die Verbindung mit dem Pik und legen Zeugnis ab von der Heftigkeit der einstigen Vulkanausbrüche, und staunend betrachtet man all diese grossartigen Gebilde. Die weite Innenebene und die Schluchten des Kraters ringsum sind das Reich der auf dem Boden hinkriechenden Retama-Büsche, die vom Maı ab weithin mit ıhren weissen Blüten das Rauhe des Gesteingerölles und Lava- schuttes, wie ich auf einer späteren Partie sah, mildern. Hier fand ich auch eine botanische Seltenheit, die Viola cheirantifolia, ein bescheidenes Veilchen, das gleich dem Edelweiss der Alpen auf nacktem Gestein sein einsied- lerisches Dasein fristet. Auf der Hochebene machten wir Halt nach dem für die Tiere so anstrengendem Marsche; unser Führer machte aus altem Retamaholz ein: Feuer an, um unser klägliches Mal zu bereiten, während ich die paar Stunden der Rast zum eifrigen Sammeln benutzte. Von Schmetterlingen erbeutete ich jedoch nur einige Cohas edusa; von Käfern Bembidium subcallosum Woll., ein Stück, und auf schon einzelnen Retamablüten 5 Stück Bruchus Teneriffae Schh. Das Umdrehen der Steine lieferte keine Käferausbeute. Nach- dem wir dann noch einen längeren Abstieg in die Ebene des Kraters, vor den brennenden Strahlen der Sonne ohne jeden Schutz, gemacht. hatten, gelangten wir an ein weit ausgedehntes niedriges Retamagehölz, wo, wie uns unser Führer erklärte, von vıelen Einwohnern: von Laguna ım Sommer die Bienenstöcke gebracht würden. Nach kurzer Rast ritten wir den Weg am Abhange wieder hinauf und übernachteten in einer sehr geschützt ge- legenen Höhle des Cumbrebergrückens. Bald brannte en Feuer aus Retamareisig und waren wir eifrig damit bemüht, nach den grossen Anstrengungen dieses Tages die mitgenommenen Speisen zuzubereiten. Als wir noch beim eifrigen Kochen waren, gesellten sich noch einige Hirten zu uns, die unser Feuer angelockt hatte, stellten uns ihre dicken Decken bereitwilligst zur Verfügung und machten uns aus dürrem Gras ein prächtigen Nachtlager zurecht. .. In aller Frühe, bevor noch die Sonne ihre ganze Glut entfalten konnte, brachen wir aus unserer Be- hausung auf und kehrten wieder nach Guimar zurück. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug nach einer Guanchen-Höhle, die sich in einer Schlucht am Fusse der Ladera de Guimar befand. Der Aufstieg führt durch ein ausgetrocknetes Flussbett, oft durch dichtes Ge- strüpp. Später: wurde das Tal ziemlich eng, die Hänge bedeckten schöne Pinienwaldung und bildeten eine wild- romantische Gegend. Nach kurzer Wanderung zeigte uns unser Führer oben an einer unzugänglichen Stelle eine Guanchen-Höhle. Von unten waren noch deutlich aus Pinienholz verfertigte ‚‚palos‘‘ (Pfähle), auf denen die Ureinwohner ihre Toten bestatteten, sichtbar. In kurzer Zeit erreichten wir dann eine zweite Höhle, die den höhlenbewohnenden Ureinwohnern einst als Woh- nung gedient hatte. Die Höhle war 1%,—2 m breit und über 20 m tief. Spuren an den Wänden liessen noch deutlich die einstmalige Besiedelung erkennen. Etwas oberhalb der Höhle floss eine klare Quelle und das stille Tal wurde nun gänzlich unzugänglich. Am anderen Tage führen wir über Iqueste nach Santo Cruz zurück. Sehr häufig machte ich Ausflüge in ein wildes durch 'felder etwas rau, alten Eucalytusbäumen Sn eh ne nn mr nn sn en ann nn nn nn nn nn en nen Erosionskraft ‚gebildetes Tal, nach San Andres, nieht weit von 'Santa Cruz, in das Anagagebirge hinaufführte, dem Valle de Buiadoro, wo ich eine reiche Insektenfauna antraf. Von Schmetterlingen fing ich nach und nach: Pieris daplidice var. bellidice, Lycaena Iysımon, Pyrameis virgi- niensis, Danaissichrysippus, Colias edusa var. helice, Lycaena lysimon. Von Eulen die Agrotis Pronuba, Cara- driaca quadripunctata, Plusia aurıfera, schön goldig, und Plusia chalcytes. Von Spannern eines Abends Cidaria pumilata. Von Käfern erbeutete ich ım Valle de Bufa- doro und der Strasse nach San Andres besonders: Calo- soma ıindıgator F., Calathus auctus Woll., Phulonthus varıans Var. agilis Grav:, Hister major Ih Saprınus grossipes Mars., Aphodius lividus Ol., Ootoma bipartita Brul., Epicometis squalida äusserst häufig, auf Cisius- Blüten Acmaeodera eistı Woll., Attalus aenescens Woll. und ovatvpennis Woll., Zophosis bicarınata S1., Thalpo- phila fuscipes Brl., Pimela serrimargo WI. und ‚sparsa Brl., Arthrodes eurtus Br., Hegeter brevicollis Brl., impres- sus Brl. und trıstis F., auf Euphorbia den schönen Bock Leprosoma gibbum und von Chrysomeliden Ohryusomela sanguinolenta var. luerdicollis Luffr., die farbenprächtige bicolor F. und gemina Br. und die Coceinellide Seymnus maculosus Woll. Die Landstrasse, die nach dem an der Küste ge- legenen Fischerdorfe San Andres führt, bietet abwechse- lungsreiche Blicke auf die weissen Häusser von Santa Cruz, auf das Meer und die am Horizont sichtbaren Spitzen der Berge der Gran Canaria. Zu beiden Strassen- seiten stehen vıele‘peruanische Pfeffer- und Tamarısken- bäume. Die Gegend ist meist öde, namentlich sind die Abhänge da wasserlos, und wieder mit Agaven und Fuphorbia canariensis be- standen. mit Bananen bestanden, oder eın Landhaus von blühen- den Fruchtbäumen umgeben. In San Andres überfällt den Reisenden sofort eine zerlumpte Kindersehar mit dem Rufe ‚un penn, senorito, un penn!‘ Eme ärm- liche „‚Fonda“ erquiekte jedoch stets den müden Samm- ler mit einem Glase recht guten Landwein. Um zu sammeln legte ich eines Tages anfang Mai den Weg nach Laguna zu Fuss zurück und zwar auf der ‚ alten Strasse, die nicht weit von der Landstrasse ‚„‚carre- tera‘“ läuft, diese mehreremals kreuzend, jedoch wegen ihrer grossen Steilheit für Wagen nicht passierbar ist. Zuerst führte der Weg durch ausgedehnte Hecken von Opuntienkakteen, während zu beiden Seiten Getreide- waren. Von Laufkäfern erbeutete ich Anchomenus . Nichollsiv Woll., Farim., Stenolophus teutonus Schr., Acupalpus brunnipes Str. und Bembidium Schmidtuı Woll., gekötschert wurden einige Haltica ampelophaga Guer., Clytus 4-punctatus Fabr., Anaspıs „proteus Woll., und Xenomma filrforme Woll. für die Berieselung der Felder, Gyrinus striatus F. und 2 Stück Col ymbetes coriaceus Viele grosse Reservoire Lap. fing, traf ich auf dem Wege an den Abhängen der Hochebene an, denn Regen ist hier auf der Süd- seite Teneriffas sehr selten, und ohne künstliche Be- wässerung würde das Land nieht bebauungsfähig sein. Wie ganz anders sind. dagegen die Witterungsverhält- nisse in Laguna, die auf der Hochebene liegt, wo rich- tige Landregen‘ keine Seltenheit sind’ und der kalte Nordwind oft durch die einsamen mit Gras bewachsenen Strassen fegt. Hinter Laguna wanderte ich dann dure monotone Landschaft auf der staubigen v das von der Landstrasse. in denen ich 3 Stück kahl und unfrucehtbar, nur hin. Selten ‚erblickt! man bestellte Felder, .smeistu € einige Harpalus rotundicollis Attalus ruficollis Woll. EEE ORTEN STORE ES x A le 10 a Kr a er a nd 9, A 2 Äpitze hinter dem Cumbregebirge sichtbar wird. Durch E fruchtbare grüne Felder, vorzügliches. Weideland oder enenanpflanzungen führt die Strasse. b ? - leute mit ihrem Vieh leben. > lieh tief unten das gewaltige Meer, hin . Fr _ moch über 500 m über dem Meere. ronte, war erreicht. Eigenartige Hütten erheben sich aus der Erde, ın denen die and: Dann erblickt man plötz- was dem Wanderer "so lange verborgen blieb und das heutige Ziel, Taco- Auf den Feldern waren häufig Hirten und Landleute zu sehen, die ihre Nationaltracht, einen einfachen weıssen Wollmantel über die Schultern gehängt trugen. Tacoronte liest an der Nordküste Etwas oberhalb - des Ortes liegt das einzige .Hotel, von dessen Terrasse - man einen schönen Blick auf den idyllisch gelegenen klüftet der Lavafels der Küste zum Ozean ab, Ort mit seinen fruchtbaren Feldern hat. Hinter” dem Orte fällt in zahlreichen Klippen steil und wild zer- der unten in imposanter Brandung wilde Wogen gegen das zer- - klüftete Gestein schleudert. Gärten waren herrliche blau In der Nähe des Ortes liegt das Dorf Sauzal, dessen Häuser malerisch zwischen Rosen-, Kaktushecken, blü- henden Sträuchern und stolzen Palmen an den ab- stürzenden Klippen am Ozean sich anlehnen. In vielen blühende Glyeinien 'zu sehen, die sich an den weissen Mauern emporschlängelten. - Ein prächtiges Bild echt südländischer Farbenpracht. Am nächsten Morgen machte ich einen Abstieg zum Meere. gebenen einsamen Platze steht, Der Weg führte an der halbzerfallenen Kirche des Ortes vorbei, dıe auf einem mit hohen Bäumen um- dessen Friedhofsstille ' nur durch das leise Plätschern eines Brunnen inmitten Agaven bedeckten Klippen. "bewohnt, nur.hin und wieder prangte eine stolze, Phoeniz.. comarıensis, des Platzes unterbrochen wurde. Auf nur schmalen Pfaden geht der Weg hinab zwischen mit Kakteen und Die Küste unten war un- deren dichte Krone sich von dem tiefen Blau des Himmels wunderbar"abhob. Nach Tacoronte zurückgekehrt, wurde der Nachmittag zu einem Aus- fluge nach dem Lorbeerwalde von Agua Garcia, der, was die Mächtigkeit und das Alter seiner Riesenstämme anbelangt, den Lorbeerwald von Las Mercedes bei wei- tem übertrifft. Der Urwald liegt in einer Talmulde der Cumbre und beginnt gleich hinter dem gleichnamigen ärmliehen Dorfe. den hundertjährigen Riesen empor. | Gleich beim Eintritt in den Wald wandelt man unter bis 20 m hohen Frica- oder Haide- krautbäumen und wahren Riesenstämmen des kanari- schen Lorbeers. Dichte Schlingpflanzen winden sich an Zwischen wilden Orangenbäumen, Maulbeerbäumen und Ilex wuchern ' mannshohe Baumfarne, besonders an Stellen, wo Wasser Zliesst, empor. vögel und das leise Murmeln der Bäche unterbricht das Nur das Gezwitscher der wilden Kanarien- Sehweigen dieses überwältigend wilden Waldes. Von ' Sehmetterlingen erbeutete ich auf der Partie Argynnis lathonia, Polyommatus phlaeos, Lycaena lysimon var. eamariensis, Pararge xiphioides, den ich besonders auf der Landstrasse fliegen sah, und Epinephele janıra var. hispulla, auf Feldern ziemlich häufig. Von Käfern fing ich Calathus carınatus Bil. in a einigen Exemplaren, eine Anzahl Hegeter glaber Sol. und “leta Ber:, tristis F., Hypophloeus ornata WI., schön grünfarbig, Cryptocephalus nitidicollis Woll. und Coccinella septempunctata L. und Miranda Woll., erstere äusserst häufig, letztere nur in 2 Exem- plaren auf meiner ganzen Reise. Meine überreiche "a Pflanzenausbeute, deren Konservierung mich bis spät in die Nacht hinein beschäftigte, will ich nieht weiter beschreiben, da die einzelnen Arten nur Interesse für ‚den Botaniker haben. inter Tacoronte liegt: das ärmliche Dorf Matanza Chrysomela obso- 97 “das” Meer: (d. h. Gemetzel), weil hier im 15. Jahrhundert die Spa- nier auf ihrem bis dahin siegreichen Eroberungszuge eine fürchterliche Niederlage durch die Guanchen erlitten. Trotz des herrlichen Klımas und der gottbegnadeten Natur der Inseln führt die Hauptmasse der jetzigen Bevölkerung ein elendes Leben, da sie nur als Pächter oder Lohnarbeiter auf grösseren Gütern lebt. Die Nah- rung des ärmeren Volkes ist äusserst einfach. . Brot wird durch eine Art Teig aus Weizen oder Mais ersetzt; nur in den Städten gibt es Brot. Die Hauptnahrung bilden Kartoffeln, Batatas, gesalzene Fische, Ziegen- milch, Käse und Früchte. Die Umgegend von Matanza gewährt ebenso wie Tacoronte herrliche Aussichten auf den. Pık und auf Eine „Fonda“ spendete einen .trefflichen hier gezogenen Wein. In langen, grossen Windungen führt die Strasse weiter abwärts. Gleich hinter dem Dorfe Santa Ursula macht die Strasse einen scharfen Bogen, der allgemein die „Humboldt-Ecke‘“ genannt wird. Diese Stelle pries Alex. von Humboldt als die schönste der Erde, da sich hier der Blick auf das gross- artige Tal von Orotava öffnet, ‚ein Tal, das herrlicher ist als die Ufer des Orinoco, die Cordilleren und die schönen Thäler von Mexico“. Hier wandert man durch ein Paradies von betäubend duftenden Blütenbäumen und Sträuchern, stolzen Palmen, Bananenteldern u. s. w. (Fortsetzung folgt.) Mitteilungen aus der entomolozischen Welt. Dr. Wilhelm Mielk wurde zum Kustos 'an Kgl. Biologischen Anstalt auf ‘Helgoland ernannt. Lord Walsingham in Thetford schenkte seine reiche Sammlung von Microlepidopteren (45 000 Stück) sowie seine entomologische Bibliothek dem British Museum in London. In Weimar wurde vom Deutschen Imkerbunde ein der ‚BReichs-Bienenmuseum begründet. Herzog Adolf Friedrich von Meck- lenburg hat seine neue Forschungsreise anfangs Juni d. J. von Hamburg aus angetreten. Als For- schungsgebiet sind die Grenzländer zwischen Deutsch- Kamerun, Französisch-Aequatorialafrika und Belgisch- Kongo ın Aussicht genommen. Es handelt sich da vor allem um das grosse, zum Teil fast völlig unbe- kannte wald- und wasserreiche Gebiet der zahlreichen linken Nebenflüsse des Kongo. Auch ein Abstecher nach dem Tschadsee ist geplant. Zum Inspektor der entomologischen Abteilung am Zoolog. Museum in Kopenhagen wurde Mag. Lund- bek erwählt; sein Vorgänger, der jetzt in den Ruhe- stand trat, war Prof. Fr. Meinert, der als Nach- folger von Prof. Schioedte dessen klassische Arbeiten über die Käferlarven fortgesetzt hat. — A. Hiendl- mayr, München, der nach Gemminger’s Tod lange Jahre Kustos der entomologischen Staatssammlungen war, trat in den Ruhestand. Prof Dr. Julius Kühn ,. Direktor: (des: Land- wirtschaftl. Institutes zu Halle a. S., starb am 15. Apnil. — Am 19. März starb in Lana bei Meran der Schmetter- lingssammler Edm. von Grabezewski. DieSehweizerischeNaturforschende Gesellschaft hält ihre 9. Jahresversammlung vom 4.—7. September 1910 in Basel ab. Eine Studienfahrt nach Deutsch-Ostafrika veran- stalten der Zoologe Dr. Zimmer und der Botaniker Dr. Winkler von der Universität Breslau, an der oe 17 Herren teilnehmen. Die Expedition geht am 18. | «© Juli von Neapel ab. Von Daressalam aus geht die Route über Kilossa, Tanga nach der biologischen Sta- tion Amani, von hier aus zum Kilimandscharoö, der be- stiegen wird. Dann marschiert die Expedition. bis zur Ugandabahn, fährt bis zum Viktoria-Njassa-See und von dort. zur Küste zurück. Am 26. Oktober wird die Rückfahrt von Neapel nach Deutschland angetreten. Als Nachfolger des verstorbenen F. Philippi wurde Dr. Eduardo Moore zum Direktor des '"Nationalmuseums zu Santiago (Chile) ernannt. 11. Endglied der Kiefertaster zugespitzt (Fig. 24). Zum Professor der Experimental-Zoologie an der Fig. 23. . (Esch. rot; Flgd. blau). ’ Johns Hopkins-University, Baltimore, wurde Dr. H. 8. Opetiopalpus Spin. Jennin 85 | ernannt. — Endgl. d. Kiefertaster abgestutzt (Fig. 25). Klauen mit star) em Basiszahne (Fig, 2 6). Hlustrierte | Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. ——ıH UN 12. Die 3 Endgl. d. Fühler gleich gross (Fig. 28), lose gegliedert. (Hsch. u. Flgd. blau) Fig. 31. Corynetes Hbst. — Die 3 Endgl. dicht aneinander, das Endglied vier-: eckig, breit, doppelt so lang als das vorhergehende (Fig..29)..: Pig. 30. 202.2... Necnobia (Bate. : 5 en XXV. Familie. ‘0do) ; = eh en > ae De N: a) . Misch, Eine kleine one ee, deren schwarzem Vorderran n d. Lippen- taster messerförmig, diese viel länger er die Bl n a keulig verdickt sind (Fig. 1). Die Vorder- RK taster (Fig. 18, 20b); Fühler (Fig. 20a). Kopf nüften ragen zapfenförmig vor, das 4. Tarsengl, ist (Hig >06) Dhanssinus ltr klein und an den Vordertarsen schwer sichtbar. Die re : ‘ | Hinterhüften stossen fast aneinander. Der Kopf hat dicht am hinteren Innenrande der Augen 2 Ocellen. Hsch. schmäler als die Flgd, Flgd. mit Punktstreifen. Nur eine deutsche Gattung mit I Art. (Fig.1) Laricobius Ros. 10. Endglied der Taster beilförmig od. verkehrt drei- i eckig. (Fig. 19). Fig. 21. 1 Art; mit eigenartig. \ Be Fühlern (Fig. 21a). Filgd. strohgelb. XXYV1l. Familie. Byturidae. Fe Enoplium Latr. Fühler vor den Augen eingefügt, 11gliedr., u 3gliedr. Keule (Fig. 1). Die Vorderhüften, überragen nicht das Niveau des Prosternalfortsatzes. Hüften alle ich — Endgl. d. Taster fast eylindrisch. en rot, Flgd. az (Fig. 22). Tarsen, Fühler (22b, 22e). Kopf | von. der Seite (Fig. 22a). . Orthopleura Spin. er.00, nur schmal getrennt. Tarsen 5gliedr. mit kleinem | — Vorderecken d. Hsch. kurz und gerundet (Fig. 8). 4. Gliede, 2. "und 3. Glied an der Spitze mit einem Kopf vorn mit Mittelfurche. Temnochila Westw. Sohlenlappen. Klauen an der Basis mit starkem Zahne R (Fig. 2). Kr, $.: Kleine, grob anliegerd behaarte Käfer, deren Larven A, in Blüten der Himbeere oder des Löwenzahn leben. ? 1 Gattung mit 2 Arten (Fig. 3). . Byturus Latr. Y XXVI. Familie. Ostomidae (Trogositidae). \v Kleine bis, fast mittelgrosse Käfer mit 11gliedr., 1% > ‚selten 10gliedr. Fühlern, die meist eine ögliedr. Keule #2) "haben (Pie. Kıb.a). Figd. hinten abgerundet, das Ab- domen meist ganz bedeckend. Hüften quer. Tarsen 4. Hsch. an den Seiten gerundet, stark gezähnt (Fig. 9). ‚Sgliedr. mit verkürztem 1. und langem Klauengliede Calitys Thoms. @ig. 2). Sie leben unter Baumrinden. Larven von (Nosodes Lee.). ’ Temnoch! la eoerulea Ol. (Fig. 1a) und Nymphe (Fig. 1b). — Hsch. hinten am breitesten, nach vorn verschmälert, = i SeitenWrucht: sezähnt (Bie> 10). 7, Vet in Ri Mr er h2 N B 5. Kopf klem, teilweise im Hsch. zurückgezogen. BE. Körper stark gewölbt, fast halbkuglig (Fig. 10). de; aA Bühlers(10ajl.. 2. 0:0 2.0 Dhymalus“Latz; GER — Kopf vorgestreckt; Körper länglich, flach (Fig.11). 6 1. Innenlade der Maxillen rudimentär als kleiner „Lappen hinter der Basis der Aussenlade (Fig. 3*). a Kopf gross, manchmal so breit als der Hsch, (Fig. 3). \ en Körper stets länglich (Fig. 5, E BE) A a RE TE NET - 6. Augen quer. Fühler ziemlich lose gegliedert. Körper. 5 8.mm (Big. 1... ........... Peltis-1l. i (Ostoma Laich.) — Augen rundlich, Fühler dicht anschliessend ge- | gliedert (Fig. 2). Körper klein bis 3 mm. 1 Art. (Fortsetzung folgt.) Lophocateres Ollift. — Biete der Maxillen kräftig entwickelt, vorn in einen Hornhaken endigend (Fig. 4*). Kopf höch- stens halb so breit als der Hsch. (Fig. 11). (Osto- . min). Körper breit oder oblong (Fig. 10, 11). . 4 en Kopf so gross wie der Hsch. (Fig. 5). Fühler (Fig. 5a). Flügeldecken lassen die Abdomenspitze Eiiter (Big. ). 2... \ Nemosoma Latr. — Kopf schmäler und leiten als der Hsch. iss 6, a Fled. bedecken le das Abdomen. Mitteilung an unsere Abonnenten. Durch den Wechsel in der Redaktion, sowie durch verschiedene andere unvorhergesehene Umstände ist das Erscheinen der „Entomologisehen Rundschau“ im letzten Vierteljahr leider etwas verzögert worden, so dass wir schliesslich um eine ganze Nummer zurüekgeblieben sind. . Um diesem Uebelstande abzuhelfen, wird am 15. August eine Doppeinummer 15/16 in doppeltem Umfange der ‚gewöhnlichen Nummern er- ‚scheinen, wodurch wir dann wieder in die richtige Reihen- folge kommen. Für die Folge wird die Zeitschrift dann wieder regelmässig am 1. und 15. des Monats erscheinen. Berlin-Friedenau und Stuttgart. Verlag und Redaktion der „Eniomol. Rundschau”. er ae n Trogosita Oliv. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ Deutsche Entomologische Geseilschaft, Berlin. Sitzung vem 4. April 1910. Herr Schilsky fordert zu biologischen Forschungen auf, z. B. Lebensweise und Beobachtung der Zeit des Er- scheinens der Insekten. Im Glazer Gebirge fand er Apion elongatulum Desbr. an Genista pilosa, die übrigens auch in der Mark vorkommt. Als die Pflanze verblüht war, kamen Weibchen; um in den Hülsen Eier abzulegen. ..Die.2 haben daher auch zum Einbohren einen nackten Rüssel, während er bei den & behaart ist. — Herr Dr. Ohaus hält einen zweistündigen Vortrag über seine Reise von Guayaquil nach Loja und Sabanilla am Ostabhang der Cordilleren und, zurück: via Puna bis Sta. Rosa per Dampier, und von da an über die West-Cordilleren per Maultier. Er schildert Land, Leute, Klima, Vegetation usw. und hebt vor allem die grossen Reisestrapazen bei den häulig sehr schlechten Wegverhältnissen hervor. Die Reiseroute ging durch das Santa Rosa-Tal, Chonta, Zaruma bis zur Passhöhe von 3000 m, dann'herunter ins Catamayo-Tal und wieder herauf nach Loja, wo 3 Monate gesammelt wurde. Der weitere Weg nach Sabanilia ist nicht minder beschwerlich. Da die genaue Reisebeschreibung in der ‚„Stett. Entom. Zeit.‘ 1909 p- 8i—112 publiziert ist, seien an dieser Stelle nur 2 allge- meine entomologische Rückschlüsse hervorgehoben: 1. Die Verbreitung der Coprophagen hängt nicht von dem Wirts- tier ab, in dessen Mist die Tiere leben, sondern von den Pflanzenarten, welche die Wirtstiere fressen. Nur so erklärt sich die auffallende Beschränkung vieler Arten auf eng begrenzte Gebiete, spez. bestimmte Höhenlagen, wo sie dann im Mist verschiedener Säugetiere vorkommen. 2. Die so häulig auffallend verschiedene Entwicklung der sekun- dären Geschiechtscharaktere der Coprophagen hängt nicht von der Quantität der Nahrung ab, welche die Larve mit- bekam, sondern dürfte sicher mit der Entwicklung der primären Geschlechtsorgane Hand in Hand gehen. Sitzungen vom: 4. 11., 18. April 1910. Herr Schilsky legt den Rüssler Miarus campanulae L. vor, der meist an Glockenblumen (Campanula), besonders ©. persicifolia lebt, deren Kelchboden er stark verändert. Die 2 wurden früher für d gehalten. Siehaben am Abdomen eine Grube zum Aufbewahren der Eier. — HerrBöttcher undLüders zeigen reiches Material von Melasoma viginti- punctata Scop. in Uebergängen zu allen Varietäten aus Finkenkrug vor. — Herr Schirmer berichtet von 2 für die Mark Brandenburg neuen bezw. interessanten Coleop- teren-Funden, Phytoecia vulnerata Muls. (1 Stück bei Buckow gelangen) und Phytoecia (Opsilia) coerulescens Scop. (häufig bei Buckow auf Anchusa officinalis). — Herr Schilsky macht darauf aufmerksam, dass Phyloesia vulnerala von alters her mit dem Fundort Illyrien bekannt sei, eine Vater- landsangabe, welche deshalb sehr wenig genau sei, weil man früher darunter ein viel grösseres Gebiet verstanden habe, als jetzt gewöhnlich interpretiert werde. Herr Lichtwäardt demonstriert eine von seiner Frau auf dem Brocken (Harz) in einem Exemplar entdeckte neue Fliege, Neotliophilum Margaretae, nahe verwandt dem in Finkennestern lebenden Neottiophilum praeustwm Meig., aber schon durch die fehlenden Dornen" an den: Schenkeln gut verschieden. — Herr Scherdlin (Strassburg) sendet Grüsse und eine Anzahl Separata eigener Arbeiten zur freundlichen Verteilung, seine Photographie für das Vereins- Album und eine 'Glasröhre mit lebenden Carpophilus deei- piens G. Horn, welche er in ealifornischen getrockneten Aepfeln, die im Strassburger Hafen seit ca. 2 Jahren un- beaufsichtigt geblieben waren, gefunden hat. Gleichzeitig teilt er den überaus interessanten Fang von Cicada plebeja ım Ober-Elsass mit. — Herr Dr. Grünberg demonstriert eine stereoskopische Momentaufnahme des Kampfes einer Ameise mit einem Ohrwurm, welche von einem: Angestellten der Firma Zeiss nach einem neuen Verfahren in einer einzigen Momentaufnahme aufgenommen ist. (Bisher waren stereo- skopische Bilder nur durch Doppelaufnahmen möglich.) — Herr Schilsky spricht über die Schwieriekeiten, welche sich ihm bei der, Ausarbeitung seiner Bestimmungstabeilen der Gattung Phyllobius entgegengestellt haben. “Fast alle bisherigen Merkmale (Zähnelung der Schenkel; Behaarung, Fritz ee Verla®. @ m.b. H. Stutteart. — Druck der Schell’schen Buchdruckerei (V iktor {910, Nr. 14. die Verantwortung ab. J Beschuppung und Form der Flügeldecken; Randbildung am Hinterrand ®derselben; Geschlechtsunterschiede usw.) versagen bei einer natürlichen Gruppierung. — Herr Dr, Ohaus legt aus seiner Sammlung vor die Arten Peperonola Harrington? Westw. vom Himalaya, Dicaulocephalus Fruh- storferi Felsche von Tonkin und eine der Oeroplophana Modiglianii Gestro von Sumatra, nahe verwandte Lokal- form von Borneo in je einem Pärchen. Gestro gründete die Gattungen Dicanlocephalus und Ceroplophana “auf ein- zelne &, die, in ihren sekundären Geschlechtsmerkmaälen untereinander vom & der Peperonota Harringtoni ganz er- heblich abweichen. Nachdem man nun auch die > dieser Arten kennt, sieht man, dass diese einander so ähnlich sind, dass man sie kaum als Arten unterscheiden kann. Hätte man zuerst nur die 2 gekannt, würde man sie sicher nicht in verschiedenen Gattungen gestellt haben. Leider ist uns über die Biologie dieser Tiere gar nichts bekannt, so da uns jede Erklärung für diese so verschieden gerichtete Ent- wicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale fehlt. Herr Schenkling gibt statistische Daten über die Zahlen der beschriebenen Coleopterenarten. Linne hat 1758 574, 1788 4000 Arten gekannt. Dejean besass 1830 21 000, Gemminger & Harold führen 77 026 an. Schenkling kommt bei Berücksichtieung der 10 ersten Lieferungen des neuen Katalogs, welcher 7078 Arten aulfstellt im Gegensatz zu der bei G. . & H. entsprechenden Zahl von 2718, auf einen Schätzungsswert von 250 000. Herr Gebien bemerkt, dass die Tenebrioniden von 4200 Arten im G. & H. auf 14 600 verschiedene Arten angewachsen sind. Er glaubt, dass dies nur etwa !/s aller in der Natur existierenden Arten darstelle. Herr Dr. o haus fügt hinzu, dass einige Rute- a Gattungen um das 6—Tfache seit G. & H. gestiegen sin Berliner Entomologischer Verein. Sitzung vom 7. April 1910. Herr Wichgraf legt als interessantestes Stück aus seiner Sammlung eine von ihm im :Zululande in Eshowe gefangene Hesperiide vor, die Sir George Hampson nach einem im Londoner South Kensington-Museum be- findlichen Stück als ganz neues, systematisch hochinteres- santes Genus festgestellt hat. Es steht verwandtschaftlich am nächsten der Familie der Euschemoniden (Euschemon rafflesio Westw.) aus Australien, unterscheidet sich aber sehr wesentlich von diesen und von allen anderen Hesperi- iden dadurch, dass die 7., 8., 9. und 10. Rippe der Vorder- sämtliche Rippen aus der Zelle entspringen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass diese Gattung sich unmittelbar an die Vorfahren der antarktischen Fauna anlehnt, wie auch die Castniiden der neotropischen Region und Austra- liens, ferner die Neocastniiden, vertreten durch Tascina orientalis Westw. von Singapore, 'Neocastnia nicevillei Hamps, von :Tenasserim, Neoe. metallica Pag. von Palawan, sowie Euschemon rafflesia Westw. aus Australien. Dieser Reihe ; schliesst sich nun die vorgelegte Apoprogones hesperistis Hamps. vom Zululand an. Dieser antarktischen Fauna entstammt wahrscheinlich der grösste Teil der australischen | Fauna, sowie einige wenige zerstreute Vertreter auf der Christmas- Insel, der Malaiischen Halbinsel, Singapore, Borneo, Palawan, in Südafrika, Ceylon, Madaeaskar; wahr- scheinlich ist die ganz speziell charakterisierte neotropische Fauna von demselben Stamm abzuleiten. Ein zweites” wertvolles Stück seiner Sammlung ist das & der kürzlich von Herrn Strand nach einem weiblichen Exemplar de Berliner Museumssammlung neu beschriebenen Echeme sulfureovitta, auch dieses Stück legt Herr Wichgraf vor. Herr Closs bemerkt, dass Ham pson nicht i jeder Beziehung durchaus zuverlässig sei; Rothse hil und Jordan hätten z. B. festgestellt, dass er 3 g3 verschiedene Sphingiden unter einem Namen zusammen geworfen habe; doch weist Herr Hu we darauf hin, dass auf dem bis vor kurzem arg vernachlässigten Gebiet der Sphingiden überhaupt sehr viel gesündigst worden se une auch Rothschild und Jordan sind nicht u von berech gteı Vorwürfen geblieben. a. flügel gestielt sind, W ährend bei allen anderen äh (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeieenheilage: „Insektenbörse“ und Reiluge: „ertiomologisches Vereinshig I 28 Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen N, M "zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pfg. auf das Vierteljahr. Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen | Ju allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den r . » - x ’erl ag: h am) eriag, ( t Ss € sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, v ag : Fritz Lehmanns Ve rlag m. b. 4, Stuttgart. Fernsprecher 5133. & } k 3 en Insbesondere sind alle Inserat- Aufträge, Geldsendungen, Besitell- ‚Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. Nr. 15/16. _ Montag, den 15. August 1910. Ä 27. Jahrgane. Neue Per, | — L. A. Aigner ‚Beiträge zur Lepidopterenfauna des | ungarischen Littorale, von Kroatien und Dalmatien‘; und Als wissenschaftliche Beilage zum Schulbericht 1909/10 | „Die Tagfalter Ungarns, XXXIV. Bestimmungstabelle - der Oberrealschule auf der Uhlenhorst zu Hamburg er- | und Beschreibung von 12 Arten der Gattung Lycaena. schien eine kleine Arbeit von Herrn Oberlehrer Dr. €. In Heft II, 1910 der Broteria, San Fiel (Portugal) "Sehäffer ‚Ueber biologische Unterrichtsmittel und | gibt C. Mendes eine Aufzählung der in Portugal (Torres - Unterrichtsmethoden an der Oberrealschule auf der Uhlen- | Ve dras, Val de Rosal, Campolide) geiangenen Lepidopteren. ‚horst zu Hamburg“ In der Pariser medizinischen Akademie hatte schon Jeder frühere Gy mnasiast, der diese Arbeit liest, wird | vor einigen Monaten der bekannte Dr. Comandon . gewiss im Andenken an seine Schulzeit ausrufen: Wie schön | die wissenschaltliche Welt mit der Vorführung. kinemato- "haben es doch jetzt unsere Nachkommen, dass ihnen end- | graphischer Bilder von mikroskopischen Vorgängen über- lich statt der srüheren trocknen Schulsy stematik eine | rascht. Dr. Comandon hat nun seine Darstellungs- ‚wirkliche Einführung in die Natur geboten und ihnen zum | methode weiter vervollkomnmnet und operierte am 12. Juli eigenen Nachdenken das Leben der Pilanzen und der | wiederum vor der en Akademie, wobei er den niederen Tiere vor Augen gehalten wird! In obiger Oberreal- | Mechanismus der Phagocytose, d. h. den Kampf der weissen schule erhalten Zu DB, 2—4 Schüler während des Unter- | Blutkörperchen a len?) gegen die Parasiten unter zichtes ein kleines Ayuarium mit dem .zu beobachtenden | drei verschiedenen Bedingungen zur Anschauung brachte. „lebenden - Tiere, oder jeder einen grösseren Käfer, der in: | Zuerst liess er eine grössere Menge von Trypanosomen der Spiritus lag und nun von dem Schüler auf einer Kork- | Schlafkrankheit auf Tote und weisse Blutkörperchen wirken, platte zur Untersuchung der Fühler, Beine, Flügel ete. mit | so wie sich dies im menschlichen Körper abspielt. Man Stahlnadeln ausgebreitet und untersucht, wird. In der | sah deutlich, wie die Trypanosomen die Blutzellen durch- ‚Prima werden fleissige Mikroskopier-Uebungen der niederen | bohrten und sie töteten, wobei ihre ausserordentlich raschen, ‚Tier- und. Pflanzenwelt getrieben. Die Nähe des Meeres schlängelnden Bewegungen auf dem grossen, weissen Wand- gestattet die für die Biologie so wichtigen Studien der | schirm deutlich sichtbar waren, Im zweiten Versuch war eeresfauna und Anlage von Seewasseraquarien. Aber | ein Serum, das der Gelehrte als Normalserum bezeichnete, "auch. Aquarien mit Wasserinsekten, Terrarien mit z. B. | zugefügt worden, und da änderte sich die Szene, indem 'Stabheuschrecken etc. sind in Anzahl vorhanden. Möchten | die Bewegungen der Trypanosomen schwächer wurden. doch recht viele höhere Schulen in Deutschland einen | Es kam nicht immer zu einer Durchbohruig und Abtötung solchen Direktor und für den naturwissenschaftlichen | der Leukozyten. Im dritten Versuche endlich hatte Co- Unterricht einen solch tüchtigen Oberlehrer wie obige | mandon das spezifische Serum für Schlafkrankheit ange- Schule zu Hamburg haben, dann würde unserer Ento- | wandt, und nun waren die Trypanosomen :machtlos gegen molegie sicher eine reiche Schaar tüchtiger Entomologen die weissen Blutzellen. Sie blieben an und in ihnen haften heranwachsen. und starben ihrerseits ab, worauf sie von den Leukozyten % "In Graser’s Verlag, Annaberg. (Sachsen) er- | assimiliert wurden. Die Vorführungen machten einen "schien: „Die Insekten in Sage, Sitte und Literatur‘, von | tiefen Eindruck auf die versammelten Aerzte, doch ver- "Prof. Karl Knortz, Preis 2,40 Mk., ein Buch, das | hehlten sich diese nicht, dass es sich bei al lledem doch nur . zwar keine entomologische Wissenschaft enthält, aber doch, | um Laboratoriumsversuche handelte. Im Innern des da es die Insekten betrifft, von jedem Entomologen sicher | lebenden menschlichen Organismus können sich die Dinge ; gern gelesen werden wird. immerhin doch etwas anders abspielen, was namentlich für Mit einem wahren ‚„Bienenfleisse‘‘ hat der Verfasser | die Wirksamkeit des Serums gelten dürfte. ‚alles zusammengetragen, was die Beziehungen des Men- | Aus dem pünktlich, wie immer, erschienenen Heft IV, sen: zu den Insekten in den verschiedenen Zeiten und Jahrgang 1910,der Deutschen Entomologischen Zeitschrift bei den verschiedenen Völkern betrifft. Wenn das Volk | sind von grösseren-systematischen Arbeiten hervorzuheben: . auch nur wenige Insekten kennt: z. B. Biene, Fliege, Spinne, | C. Fels che, ‚Ueber coprophage Scarabaeiden‘ 23 nov. Fioh, Laus, Heuschreeke, Ameise, einige Käfer etc., so | spec. Ad. 8 € "h midt ‚Neue‘ Arten. der Gattungen sind ihre Beziehungen zum Menschen doch sehr mannig- Apheodius,Ataenius, Laprosites. Licht- “fach. Aus der gesamten "Weltliteratur. gibt der Verfasser wardt „Beiträge zur Kenntnis der Nemestriniden R zahlreiche Auszüge, von der Literatur der Gegenwart a (Dipter.)‘“. : IV. Australische - Arten. Riedel ‚Die fangend bis hinab zu den Dichtern des griechischen una palaearktischen Arten der Gattung Pachyrhina (Dipt.) römischen Altertums, aus Sanskrit, Edda und Bibel, des- | mit Bestimmungstabellen. gleichen eine reiche Blütenlese von Insektengeschichten, ‚Im Kosmos, Handweiser für Naturfreunde, Heft 7, '. Sprichwörtern, kleinen Kinderversen, Gebräuchen, Er- 1910, brEinstp..246: P2 > Wo ht t:; Bischheim-Strassburg, ‚klärungen und reichste Aufzählung von volkstümlichen | einen kleinen Aufsatz mit 10 Originalphotographien über: Namen z. B. 25 verschiedenen Flohnamen, die oft recht, | ,‚Die Zucht. exotischer - Schmetterlinge‘. Während man ergötzlich sind. Auch gegen 7 Seiten aus der berühmten | in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts- eine . „Flohhatz‘‘ von Fischart sind abgedruckt. Allen Freunden | ganze Reihe glücklicher Zuchtversuche im Freien mit ver- des Volkshumors kann das Buch nur bestens u schiedenen exotischen Seidenspinnern an Stelle des Bom- ) i byx mori machte, deren Einführungsversuche das . (noch vor wenigen Jahren) Vorkommen von z,B. des präch-. tigen Ailanthusspinner und des grossen ‘Wiener Nacht- \ 10 pfauenauges in Süddeutschland erklären, ist jetzt von England ein neuer naturwissenschaftlicher Sport zu uns herübergekommen, der immer mehr Anhänger findet; die Zucht der farben- und formenprächtigsten {opischen "Fal- ter im Zimmer. Die Beschaffung des Zuchtmaterials. begegnet jetzt keinen Schwierigkeiten mehr, da sich eine grosse Anzahl naturwissenschaftlicher Geschäfte mit dem Vertrieb leben- der Puppen, Eier und Raupen befassen. und billigste ist es wohl, wenn man sich von diesen Firmen befruchtete Eier kommen lässt. Für ausserordentlich bil- liges Geld, oft schon für einige Piennige, erhält man wenigstens von den häufigeren Arten, wie z. B. dem schon grün violetten Attacusceynthia, dem nachtpfauen- ähnlichen Samia Promethea, dem prächtigen Platisamia Ceceropia, dem ledergelben mit schönen Glasaugen gezierten Antherea Pernyi u, v. a..ein Dutzend’ Eier. Von grossem Vorteil ist es oft auch, sich einige Puppen kommen zu lassen, da diese, besonders wenn man sie im Frühjahr bezieht, meist aus den Tropen direkt importiert sind und bedeutend grössere und kräftigere Schmetterlinge liefern als Puppen oder Eier heimischer Zucht. Man Jässt die ausgeschlüpften Falter sich. paareniund erhält oft Hunderte von befruchteten Eiern. In den Annales de la Soc. entom. de Belg. tome ILIV,, 1910, p. 142, publiziert Herr P.Scherdlin, Strassburg, „Eine für die ‚deutsche Fauna neue grosse Cieade, Cicada plebeja Scop.‘‘ Er schreibt darüber: Als ich voriges Jahr einen Versuch der Zusammen- stellung der im Elsass vorkommenden Ameisenarten ver- öffentlichte (Ann. Soc. Ent. Belg. LIII, pag, 107) erwähnte ich besonders die Rufacher Gegend im oberen Elsass mit ihren sonnigen Kalkfelsen. Die Umgebung Rufachs und "besonders das malerische Sulzmattal steht in der Tat, was zoologische und botanische Verhältnisse anbelangt, in Deutschland vielleicht einzig da. Schon in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatten Kampmann, der Ver- fasser des Catalogus Coleopterorum Vallis Rhenamae Alsatico- Dadensis und der Botaniker Kirschleger in seiner Flore d’Alsace der Rufacher Gegend besöndere Aufmerksamkeit geschenkt. Die dortigen "Vorberge der Vogesenkette. be- sitzen Zweifelsohne eine ausgesprochene xerothermische Fauna und Flora, die eine Reihe von südlichen Formen aufweisen. Nachdem bereits Prof. Escherich daselbst vor einigen Jahren drei für die deutsche Fauna neue Ameisen entdeckt hatte, fand der rührige Konservator am zoolosischen Museum der Kaiser Wilhelms Universität zu Strassburg, Prof. Döderlein, im Juni vorigen Jahres bei Westhalten, in der Nähe von Sulzmatt, eine grosse Cicade, Tibieina haematndes Scop. Diese mit den Flügeln 37-—45 mil. lange Homoptere ist in Südeuropa heimisch, wurde aber auch vereinzelt im Wiener Becken sowie in der Ui mgebung von Bozen in Tirol beobachtet. Im Juli fand ich nun in einem mit Haselnusszweigen zugedeckten und aus Rufach stammende» Korb mit Apri- kosen ein grosses, etwas abgellogenes Exemplar von Qicada plebeja Scop. Da ich mich nur mit den Coleopteren des Elsass beschäftige und mir die Homopteren wenig geläufig sind, so fiel mir dieser Fund nicht besonders auf, um so mehr die Rufacher Gegend noch andere im Mittelmeer- gebiet lebende Tiere biret, wie die Manlis reliotosa.' Ich schickte das Tier dem zöolog. Institut, worauf Prof. Döder- lein sofort schrieb: ‚‚die Cicade war mir ganz besonders interessant, denn sie ‘ist neu für das Eisass und zugleich die grösste "Art, welche hier erwartet werden kann. Es ist Cicada plebeia 'Scop., während die Art, von der ich heuer einige Exemplare aus Westhalten erhielt T'ibieina haema- !odes Scop. ist. Vielleicht finden sich auch noch weitere Arten von grossen Cicaden, die bisher ganz unbekannt waren, für unser Land. Wenn solche grosse Tiere bisher noch unbeachtet geblieben sind, dann dar! man sicher erwarten, dass noch eine grosse Anzahl von Insektenarten hier im Lande e gesammelt werden Können, die dem Ento- mologen bisher "entgangen sind.“ Oieada plebeia, die mit den Flügeldecken 45—50 mill. misst und so viel mir bekannt, bis” jetzt in Deutschland noch nicht beobachtet wurde, ist wie Tibiceina haematodes in Südeuropa heimisch. Bei Wien sowie in Südtirol und Steiermark wurde sie etliche Male gesehen, aber auch nur vereinzelt. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Entomologen auf diese prächtige Cicade zu richten, da man diese auch in ‘anderen sonnigen und geschützten Gegenden Mitteleuropas finden dürfte. In Heit 4 (1910) der Insektenbiologie‘“ p. 147, bespricht Herr Dr. Das bequemste ‘Wasserdampf verdunkelt sein „Zeitschrift für wissenschaftliche 0. Med er, RE t Kiel, eine Arbeit aus Heft i derselben Zeitschrift von Herrn F Slevogt, worin letzterer 2 Erklärungsversuche gibt für im Morgentau’ "beobachtete Rotfärbung von Imo- -Arten (Lepidopteren), die nachher grün waren. Dr. O0. Meder schreibt: Die gegebenen Erklärungsversuche dürien bei näherer Prüfung nicht aufrecht zu erhalten sein. Wenn Tautröpfehen, die die Flügel bedecken, das Licht der Morgenröte reflektieren, so könnte eine Rotfärbung nur in einer ganz bestimmten Sehrichtung wahrnehmbar sein, würde dem sich bewegenden Beobachter daher nur blitz- artig aufleuchten und "sich sofort als Spiegelwirkung ver- raten. Auch die zweite Erklärung kann nicht befriedigen. Die Annahme von grünen und roten, verschieden starken Schuppen, die durch Tau niedergedrückt bezw. durch sollen, ‚erscheint sachlich nicht begründet. Eine Erscheinung, die hiermit Zusammen- hang haben dürfte, beobachtete ich kürzlich. Ein im letzten Sommer gefangener Falter von Imo gergyon Hhb. bekam beim Aufweichen unter der Glasglocke braunrote Flecken, die beim Trocknen auf dem Spannbrett nicht verschwunden sind. Ich vermute, dass es sich hier wie dort um den physikalischen Zusammenhang der beiden Kom- plementärfarben Grün und Rot handelt, wie sie z. B. neben- einander auftreten bei einer alkoholischen Chlorophyllösung,, die im durchfallenden Licht grün, im reflektierenden rot‘ erscheint und bei roter Tinte, die sich umgekehrt verhält, was nach dem Trocknen der Schrift deutlich sichtbar ist. Bezugnehmend auf diesen Erklärungsversuch zeigte in der Sitzung vom 19. Mai d. J. des Berlin. Ent. Vereins, Herr Prof. Wanach an einer starken Lösung von Chloro- phyl, dass diese nur in dünnen Schichten grünes, in dicken nur rotes Licht durchlässt, während das Rot, das auch sehr verdünnte Lösungen im auffallenden Licht. zeigen, eine total verschiedene, nämlich eine reine Fluoreszens- farbe ist. Welche enorme Schwierigkeiten die glänzenden Insektenfarben der optischen Untersuchung ihrer Ursachen bereiten, wird am schlagendsten dadurch illustriert, dass ein russischer Physiker alle Farben von Schmetterlings- schuppen, auch die nicht schillernden, als Resonanzfarben auffasst, die nur von der Grösse der eingelagerten Pigment- körnchen, nicht aber von der Pigmentfarbe abhängen, — dass ferner ein deutscher Physiker auf Grund eingehender optischer Untersuchungen zu der Ansicht gelangte, die glänzenden, mit dem Beleuchtungswinkel ihren Ton ändern- den Farben der Käfer und Schmetterlinge beruhten durch- weg auf Schillerstoffen mit ähnlichen Oberflächenfarben wie Fuchsin etc., während der Physiologe Biedermann ‚fast alle diese Farben für Farben dünner Blättcehen hält. Auf diesem ungemein schwierigen Gebiet ist auf Erfolg jedenfalls nur zu rechnen, wenn alle Hilfsmittel der modernen physikalischen Optik zur Untersuchung benutzt werden. In dem Proceedings of the United States Nation.- Museum Vol. 38 (1910) p. 227—273 publiziert der Lepi- dopteren-Custös des Museums Harrison G Dyar- eine grössere Arbeit über eine Anzahl neuer Arten und Mt Gattungen mexikanischer Lepidopteren. k Dem sammelnden und beobachtenden Naturfreund, der die schönen Gestade des Mittelländischen Meeres be- sucht, will einim Verlage Dr. Werner Klinkhardt, 7 Leipzig,. soeben erschienenes Werkchen ‚Der Naturfreund am Strande der Adria und des Mittelmeergebietes‘ von Prof. Dr. °C. J. Corı, 148 Seiten 22 Tafeln, Preis geb. 3.50., ein Begleiter sein, der ihn schnell und leicht in all die neuen und geheimnisvollen Wunder des Rn einführt, die dem Binnenländer dort sich zeigen. Jedes’ Kapitel ‘des Buches zeigt mit welcher Lust und Liebe für seine Spezialwissenschaft der Verfasser das Buch ger, schrieben hat und bemüht ist jedem Naturfreund seine Beobachtungen und Eindrücke mitzuteilen, es stellt daher auch keine trockene Aufzählungen dar. Der am Strande ” wissenschaftlich sammelnde Entomologe wird seinen Wis- 4 sensdurst auch bald auf die vor ihm liegende Meeresfauna ausdehnen und hierbei wird ihm dies Werkchen leicht sichere Auskunft geben und zu eigenen Beobachtunge anregen. Die trefflichen Tafeln erleichtern das Studium ungemein, während das handliche Format es gestattet, das Buch stets in der Tasche bei sich zu tragen. Das Buc ist allen nach Italien reisenden Naturfreunden wärmsten j zu empfehlen. Ein anderes gleichzeitig erschienenes Büchlein »B logisches Skizzenbuch für die Adria‘ von Dr. Ad I0 Steuer, mit 80 Abbild., 82 Seiten. Preis geb. in De wand 2 Mk. Verlag B. G. Teubner, Leipzig, ne Lücke des vorigen Buches aus, indem hier hauptse lic] das Leben auf dem Flachstrande, den Lagunen, wasserlachen etc. behandelt wird, und in ihm som der Entomologe, dessen a aur bis hierhi: aus seinem Gebiete erfährt. Als für den sind, näheres _ Entomologen ergiebige und beachtenswerte Gebiete am Meeresstrande kommen hauptsächlieh 4 Oertlichkeiten in - Betracht: 1. der Sandstrand mit Cieindela trisignets und Ateuchus semipunctatus, 2. die ‚„Seestrudel‘‘, Seegräsbündel am Strande, in und unter denen es für den Sammler mit bestem Erfolge zu Sieben gibt, Ohrwürmer und zahlreiche BKäfer z. B. "Staphyliniden und die Gattungen Cereyon, Aeritus, Actinopleryz, Achdium. 3. Die Salinen mit zahl- reichen Salzfliegen, dem Lauikäfer Pogonus luridipennis und in den Salinengräben mehrere ‘Schwimmkäfer und den berühmten roten Salinenkrebs Artemia salina. 4.Kleine flache Mulden im Gestein der Felsenküste, die von der - Flut oder auch von dem Gischt der Brandung mit See- wasser gespeist werden; hierin u. a. die kleinen Käfer Ochthebius Steinbuehleri und adriatieus. All’ dieses reiche Tierleben schildert uns der Verfasser im engsten Zusammen- hange mit seiner Umgebung als Fachmann und ange- nehmer Plauderer von den Schönheiten der Meeresküste. Für jeden Entomologen und Naturfreund, der die schöne Adria besucht, ist dies Werkchen unentbehrlich. Einen interessanten „Beitrag zur Kenntnis der Lebens- weise von Pachypus caesus Er.‘‘, einer nur in Südeuropa vorkommenden Melolonthide, bringst in den Entomolo- _ gischen Blättern No. 78, 1910 B.7205, Herr B. Rüge. In Palermo gelang es ihm kurz vor Sonnenuntergang durch ein fliegendes d, das sich schnell in einem Erdloch verkroch, darin das ungeflügelte @ zu finden. Dieses und noch einige andere gefundene 2% benützte er dann zum _ weiteren Fang der a Ein in dem Netzzipfel eingebun- denes 2 lockte in einer halben Stunde 47 && an. Eine reine Pappschachtel wurde bis dreiviertel mit frischer deuc h ter Erde gefüllt und das 2 oben aufgelegt. Dieses kroch sofort in die Erde und nach einer Stunde ‚waren 19 &d angelockt und gefangen. Die Flugzeit betrug nur wenige Tage. Die Homopteren der schwedischen zoolog. Expedition nach dem Kilimandjaro etc. unter Leitung von Professor EC Jjöstedt bearbeitete Professor Dr. A. Jacobi, "Dresden. Da über die Cicadenfauna des tropischen Afrika noch‘ sehr wenig, von den grossen Hochgebirgsvulkanen aha aber noch gar nichts veröffentlicht worden ist, so war das Ergebnis “ein reiches. Unter den über 1800 _ mitgebrachten Exemplaren der reichen Ausbeute befanden sich 112 Arten, von denen 53 unbeschrieben NEL Hierzu mussten 12 neue Gattungen begründet werden. Zwei vor- 'züglich ausgeführte Tafeln und eine Reihe von Textfieuren zen und erläutern die neuen Arten. ‚Von Dr. M. Koeppen, München. 2 2. Fortsetzung. In grossen Schlangenlinien führte nun die Fahr- strasse, die zu beiden Seiten mit riesigen Bucalyptus ‚ eingefasst ist, an den Meeresstrand hinab zu dem Hafen- jlatze Puerto Orotava, wo ich einen längeren Anfent- halt nahm. Das Tal von Orotava steigt von der Küste langsam zu den Canadas in einer Breite von ca. 10 km ıpor, im Osten und Westen von je einem einige hun- ' Meter hohem Bergrücken, nach Süden dureh die ohen Gebirge der Canadas umgeben, während nach \orden das Meer, dessen Küste weit und breit mit schwarzen Lavariffen bedeckt ist, diesem gesegneten Fleekehen Erde durch die Passatwinde die Feuchtig- 'eit und die wunderbare, tropische Fruchtbarkeit bringt. nmitten dieser üppigen Vegetation liegt einige hundert Meter höher im Tale, zwischen blumenprangenden Gärten die eigentliche Stadt Orotaya, das Arautapala er alten Guanchen, versteckt. Trotz all dieser Pflan- enpracht ist das Gebiet für den Entomologen doch bei weitem nicht so ergiebig und das Sammeln viel be-. schwerlicher als man es denken sollte. Die manns- hohen, dieken, aus Lavafels errichteten Mauern, die alle ‚Gärten, oft auch die Felder, einschliessen, ver- indern sehr ein ausgiebiges Sammeln; die mit schar- au vagestein bedeekten Wege ermüden nicht nur NERCERR Br tark, sind auch recht: en a die stark reduzierten Wälder hoch oben auf den Bergen nur nach langen Wanderungen auf schluchtenartigen, steilen, halsbrecherischen Wegen mühsam zu erreichen sind. Viel ergiebiger war dagegen die Ausbeute für den Bota- niker, der viel müheloser, reichlich auf seine Kosten kam. Niemand, der das Tal von Orotava besucht, wird vergessen, dem zwischen Stadt und Hafen gelegenen berühmten Botanischen Garten einen Besuch zu machen, der bis vor kurzem unter der Verwaltung eines Deut- schen stand. Da stehen die schöne kanarısche Fichte neben indischem Lorbeer, stolze hohe australische Fächerpalmen neben prachtvollen Cypressen, Casuarinen und den vielen Cederarten; Datura, der Stechapfel, ir unseren Gärten nur ein Kraut, erhebt sich hier Be hoch: Phoenix canarıensis neben schlanken Araucarien, kurz, Vertreter aller Zonen und Klimate. Kaffee- und Gummibaum, Zuckerrohr gedeihen prächtig. Der Mittel- weg ist eingefasst von Vertretern verschiedener Palmen- arten in meist grossen Exemplaren. Dieser wunder- reiche Garten wurde vor mehr als hundert Jahren vom Marquis de Villanueva del Prado angelegt und dem Staate geschenkt. Dankbar nahmen zwar die Be- hörden dies hochherzige Geschenk an, überliessen aber die Sorge dafür einem benachbarten Grundbesitzer, der einfach das Wasser auf seine Felder zur Berieselung leitete und den Garten zu Getreide- und Kartoffelbau benutzte. Ert gegen 1860 erhielt Herr Wildpret bei kläglichster Besoldung die Leitung, der die jetzigen schönen Anlagen mit Liebe und Verständnis machte. Die Bewässerung des Gartens geschieht von höher ge- legenen Bassins aus, von denen durch Röhren in eigen- artig gezogenen Furchen das Wasser den Pflanzen morgens und abends zugeleitet wird. Leider scheint unter der jetzigen spanischen Leitung der Garten wieder zu verwildern. Von Pflanzen ist hier die ganze. ein- heimische Flora zu finden; Mauern und Bäume sind‘ von blühenden, duftenden Schlinggewächsen überzogen. In der höher gelegenen Stadt der Villa Orotava findet man noch manchen prächtigen Garten, die meisten hinter den Häusern versteckt und von der Strasse nicht sichtbar. In einem solchen Gärten stand bis 1867 der berühmte uralte Drachenbaum, das älteste uns be- kannte Gewächs. Alex. v. Humboldt sah diesen Baum noch 95 Fuss hoch in Gestalt eines vielarmigen Kron- leuchters sich erheben und Blüten und Früchte tragen. In einem Garten Kampfer- und Erdbeerbäume in präch- tigen Exemplaren, auch waren die Trompetenbäume mit ihren schönen charakteristischen Blüten nicht selten. Auch ein Kastanienbaum von 8%, m Umfang zierte den Garten einer Villa. Von Puerto (dem Hafen) führt eine schöne Fahr- strasse zur Stadt hinauf, eingefasst von hohen perua- nischen Pfefferbäumen und Euealypten. Die Stadt hat eine ganze Anzahl sehenswerter Gebäude und Kirchen, aber ns Blütezeit scheint vorüber. zu sein, denn so mancher Palast stand verödet und verlassen da. Oft wird man in den Häusern bei offenen Fenstern Frauen und Mädchen sitzen sehen, die feine Klöppel- arbeiten (calados), die sogenannten Teneriffa-Stiekereien anfertigen. Besonders hat in Puerto Orotava eine deutsche Firma durch geschmackvolle Zeiehnungen diese Kunst zu einer erstaunlichen Föhe gebracht. Als Eigen- tümlichkeit sieht man an den meisten Häusern den sog. Postigo, ein Fenster mit beweglicher Klappe, die hoch- gehoben doch das Gesicht des im Hause Weilenden Ne Ein für den Naturfreund recht interessanter Aus- flug war eine Partie nach dem bereits in der Wolken- region gelegenen Flecken Aquamansa. Ueber Villa a führte der Pfad den Nordabhang der Canadas hinauf in rötlichem Granitgestein wild zerklüftet, durch | die Eriearegion, über den Paso de Guimar in das Tal von Guimar, wo nach 3stündigem Ritte Aquamansa erreicht wurde, das von Pinien und Eichen umgeben ganz den Eindruck eines mitteldeutschen Gebirgsdortes “ macht. Eine besonders reine herrliche Luft wehte hier oben. Den Rückweg nahmen wir- über Sanct Ursula, wobei wir viele schmutzige Strohhütten antrafen, deren Dächer fast den Boden berührten, die Wohnstätten der ärmsten Bevölkerung, während etwas weiter unten der Weg durch üppigste Blütenpracht führte, besonders eine Fülle von Geranium, ieuerrot, hla, weıss, carmın, in Varietäten zum Entzücken, fiel besonders auf. Obgleich ich mir eigentlich eine Besteigung des Pık de Teyde von Orotava aus vorgenommen hatte, schloss ich mich doch schnell einer Gesellschaft an, die einen Ausflug nach der Insel Palma unternahm, um den dor- tigen berühmten Krater „Gran (aldera“ zu ersteigen. Palma liegt am weitesten in den Ozean hinaus, Ich möchte sie als die herrlichste der Inseln betrachten ihrer wunderbaren Naturschönheiten und ihrer schönen aus- gedehnten Waldungen wegen. Die Bergabhänge be- decken dichte Nadelgehölze und Lorbeerhaine. Der in der Mitte gelegene Vulkan beherrscht die Insel; um ihn gruppieren sich die höheren Gebirge. Eine steile, nur schmale Gebirgskette ‚‚Cordillera‘ reicht vom Kra- ter bis zur Südspitze der Insel. Von oben bis unten sınd die Felshänge gleichmässig gefurcht, die Spuren der vulkanischen Ausbrüche in weiten Lavafeldern. Die zahlreichen Quellen zauberten eine reiche, prächtige Pflanzenwelt hervor, deren Studium ich mich leider nur sehr wenig widmen konnte, da die ganze Partie nur auf 4 Tage berechnet war und meist reitend der Weg zurückgelegt wurde. Die Hauptstadt Santa Cruz de la Palma liegt auf einer Ausbuchtung des steil abfallenden Gebirges. Ueberall ragen aus den Gärten in der Nähe der Stadt die hohen Stämme der kana- rıschen Palme zum Himmel empor, ganze’ Palmenalleen führen zur terrassenförmig ansteigenden Oberstadt, deren weisse Häuser mit oft prächtig geschnitzten, grün an- gestrichenen Holzbalkonen inmitten tropischer Blüten- pracht fast versteckt liegen. Die Hauptindustrie soll der Tabakbau. und die Zigarrenfabrikation sein. Aeusserst abwechselungsreich ist die Tracht der Be- völkerung, da der Norden der. Insel -eine andere Klei- dung als der Süden hat; die Bauern des Süden lieben die blaue, die des Norden die braune Farbe. Die wolle- nen Mäntel werden von einheimischer Schafwolle her- gestellt. Besonders die schwarzen Mützen mit hinten- herabhängender, rot gefütterten Krempe — die Frauen- mützen haben keine Krempe — fallen sofort auf. Als der Dampfer landete, lag die Stadt im Sonnen- glanze, wie ein orientalisches Zauberbild vor uns. Ob- gleich es erst Mittagszeit war, zogen wir doch vor, den Tag über noch dort zu bleiben, um die letzten Spuren der Seekrankheit zu vertilgen. Am anderen Morgen rıtten wir auf der alten Fahrstrasse entlang die geneigte- | Fibene hinauf, die auf den langen Bergrücken, unten mit prächtigen Fruchtgärten und Feldern, weiter oben. mit Kastanienbäumen besetzt, hinaufführte. Der Rück- blick war entzückend. In scharfen Ziekzacklinien ging es den Berghang hinauf, so dass die Maulesel mühsam kletternd wie Katzen, den oft halsbrecherischen — be- sonders weiter oben — Pfad erklimmen mussten; die Anhöhe hinauf schönster Fichtenwald, tief unten das tiefblaue Meer und die aus dem Grün herausleuehtenden weissen Häusser. Nach 21, Stunden war die Höhe des steilen Bergrücken endlich erreicht, wo sich nun eine vielgerühmte, grossartige Aussicht bot. Nach reichlicher Rast ging es nun wieder in eine herrliche Waldschlucht | — 104 hinunter durch den. Nadeliwald schönster kanarischer Fichten. Wunderbar lieblich lag unten ein weites Wiesentäl, mit prächtigen Feldern. Unten wurde der Nadelwald spärlicher und dunkler Lavastrom und nack- tes Geröll, weite gemauerte Wasserbehälter wurden sichtbar und es war die kleine Ortschaft El Paso er- reicht, wo wir in einem Bauernhause Quartier machten. Aus dem mitgenommenen Proviant, Eier und Brot des Quartiergebers, hatten wir eine treffliche Verpflegung, wobei ein prächtiger Landwein schnell alle Beschwerden des Rittes vergessen liess, Die noch freie Zeit des Tages benutzte ich zum Sammeln und fing an: Schmetter- lingen: Lycaena medon und den seltenen fortunata, ‘ Vanessa atalanta, Colias edusa und Argymnis lathonia. Von Käfern: Broscus glaber Br, Staphylınus olens Müll., Melrosoma costipenne Woll,, Aphodius gramarius Li, auf Cistus-Blüten Acmaeodera cisti Woll, und Attalus pellueidus Woll., Anthieus camarıensis Woll, und 1 Stück von quitifer Woll., Pseudöcolaspis splendidula Woll., Psylliodes hospes Woll., auf Spartwum-Blüten Bruchus Teneriffae, Sch. endlich die Rüssler Sttones erinatus Oliv. und Herpisticus eremita Olıiv. Am anderen Morgen ritten wir schon früh los, reich- lich mit Proviant und einem Fässchen Wein versehen, da es bis zur Rückkehr keine Unterkunft mehr gab. Hin weisser Wolkengürtel lag noch über den Bergen und die frische Morgenluft machte den Ritt durch das finstere Waldtal äusserst angenehm, dann ging es einen Bergpfad steil hinan immer durch Fiehtenwald bıs zur Passhöhe Cumbreeita (1250 m), d. h. Bergeinschnitt, einer Binsattelung des vorstehenden Gebirgsrückens. Hier eröffnete sich uns ein überwältigender Blick ın den ungeheuren, wilden Gebitgskessel der Caldera, um- starrt von senkrechten hohen Felswänden, auf denen sich fast vegetationslose Bergesgipfel in die Wolken er- heben, während sich unten in tiefen Schlünden wıld- schäumende Wasserläufe, Wald und grüne Wiesen er- kennen liessen. Es war ein Schauspiel grossartigster, seltenster Gebirgsnatur. Hier wurde nun eine längere Rast gemacht und den Maultieren die Ruhe gegönnt. Nach dem Frühstück kletterten wir noch auf die Spitze des Bergrückens, von wo der Blick nach beiden Seiten in furchtbare Abgründe fällt. Ausser einigen Geiern in den Lüften und Wildziegen an den Abhängen war nichts Lebendiges in dieser Einsamkeit zu erblieken, jedoch fand ich manch seltenes Pflänzehen in dieser gross- artigen Naturwildnis, Hier oben ist neben‘ der Cum- breeita eine grossartige Wasserleitung aufgemauert, wo in dem weiten Becken das rings von den Wolken und Bergen herabfliessende Wasser sich sammelt und in langen Leitungen dem trockenen Süden der Insel zu- geführt wird, ohne welches dieser eineebensolche Wüste wie der Süden von Teneriffa wäre; denn, wo- hier auf diesen Inseln nur ein wenig Feuchtigkeit hinkommt, ist die Fruchtbarkeit unbegrenzt, doch wo das Wasser fehlt, nur eine starre Wüste. Ueber den Sattel der Cumbre Nueva entlang ritten wir dann durch den Barranco de los Mimbres, wo wir noch ott auf die Thäler und Höhen der Caldera mit schimmerndem Grün be- deckenden Fiehtenwaldungen uns umschauten. Noch einmal genossen wir von der Buena Vista die gewaltige Aussicht über all die Felsen, grünen Täler und das blaue, | leuchtende Meer und gelangten erst spät abends wieder in der Hauptstadt an. Am anderen Tage brachte uns der Dampfer wieder nach Orotava zurück. MR 2 Die Ausbeute, die ich während meines Aufenthaltes im Orotavatale und deren Umgebung machte, enthielt an Schmetterlingen: Pieris cheiranthi, rapae, daplidice und var. bellidice, Colias edusa, Rhodocera cleobule, Polyomma- tus phlaeas, Lycaena 'boetica häufig auf Lupinenfelderı medon und den kleinen :Iysimon, Vanessa atalanta, cardu und var. vulcaniea. Danais chrusippus und plezippus, Argyn- mis lathonia und pandora, die beide nur auf den Höhen won Orotava flogen, Agrotis segelum, Plusia gamma, Aci- _ dalia coreularia, Pararge ziphioides, Sphinz convolvuli, des Abends die Blumen beiliegend, recht häufie. Von Käfern fing ich: Calathus auctus Woll., Pterostichus n igerrimus Dei., Ophonus rotundicollis Fairm., Harpalus distinguendus Dft., Stenolophus teutonus Schr., Bembidium Schmidti Wol., Phalacrus coruscus Panz., Philonthus varians var. agilis Grav., Telopes obtusus Schh. eine Dermestide in Anzahl auf Blumen, die seltene Scarabaeide Osioma bipartita Br., von Malacodermen Altalus ruftcollis Woll. und aenescens Woll., und Dasytes subaenescens Woll., von Tenebrioniden . Zophosis Clarkiı Deyr., Arthrodes curlus Br., Hegeter tri- ‚stis F. und amaroides SI., Thalpophita fuseipes Brl., Paivea Eishida Brl., Pimela hularia Brl. ‚radıta Sol., serrimaryo W\. und sparsa Brl., Phaleria ornala W1., Tenebrio obscurus 10 - die Mordellide Änaspis Proteus Woll., die Rüssler Sitones ger: Woll. und cerinitus Ol., auf einer Euphorbie einige $ Mesites fusiformis Woll. und von Chrysomeliden nur Lema ER melanopa L., die metallisch erüne mit kupfrigen Punkten auf den Fled. Chrysomela bicolor F. und Phyllotreta in- 3 ‘gripes P. (Fortsetzung folgt.) 3 N Beitrag zur Kenntnis der Pygidicraniden R ' und Diplatyiden (Dermaptera). Von Dr. Friedrich Zacher, Assistent am pflanzen-physiologischen Institut der Universität Breslau, ie In seinem neuesten, vortrefflichen Bestimmunes- buch: „The Fauna of British India. Dermaptera“, hält A Burr an seiner Ansicht fest, dass die Echinosomiden zu 2 ‚der Labiduriden-Reihe zu rechnen wäre, während ich ! B; aus den Gründen, die ich in früheren Arbeiten an- gab*), zu den Pygidicraniden in enge Beziehung bringe. ee führt er die Diplatyinen und Pygidieraninen nur als Unterfamilien der Pygidieranidae auf, während ich sie als selbständige Familien auffasse., In einer demnächst erscheinenden umfangreicheren - Arbeit werde ich mich auch mit diesen Hamlen ein- De beschäftigen und ich will daher hier nur in e grossen Zügen al neue Einteilung mitteilen, die ich " ‚vorschlage. Protodermaptera. Reihe Pygidieraniales. en 1. Ordnung: Pygidieranidae. 1. Sohlen des 1. und 2. Tarsengliedes mit pulvillis. Pod slieder der Parameren nicht gezähmt. Virga sehr stark gekrümmt, aber nicht sehr lang. Amerikanische Formen, Ir Pygidierana s. 3. (Serv.). "he Typische Art: P. v. — nigrum Serv. 1.1. Sohlen ohne Schwielen. I. Virga gerade. a) Endglied der Parameren gedrungen. aättig, Dohle ungefurcht. Innenzahn Asıatische Formen. s Kalocrania nov. gen. Typische Art: K. marmorierura Sv. b) Endglied der Parameren schlank, mit langem, dünnem Enddorn. Sohle geiurcht. - Dierana Burr. c) Endglied der Parameren scharf zugespitzt, nn sehr ‚spitzen und langen Innenzähnen. mit Pierania Burr. ‘m Vrga ‚sehr lang und sehr stark gebogen. Pyge Burn. iv Morphol, ac Se de Den diese chrift I10,D- 24. ‚Beiträge zur Revision ua Dermaptera. mg.-Dis 19 'steife Borsten an den ‘Beinen aufweisen, . Ordnung: Diplatyidae. 1. Virga ohne a TEEN NN Re an 1.1. — mit basaler Auftreibung Im Praeputialsack Chitinzähnchen .Diplatys s. str. Typische Art: D. macrocephala Pal. 2. Virgaäste kurz... RR REN RR Nr le 2.2. — ausserordentlich lang, am Grunde sehr stark geschlängelt. Virga ungestielt. Verhoeffiella n. subgen. Typische Art: Diplatys aethiops. Burr. 3. Paramerenendslhed mit zarthäutigem Epimenit. Praeputialsack eine V erdiekungsplätte. Im Virgaäste hakenartig gebogen, an der Kniekungsstelle be- stachelt. Paradiplatys n. subgen. Typische Art: Diplatys Conradti Burr. 3.3. Paramerenendglied ohne Epimerit, aber in zwei breite Lappen gespalten. Virgaäste einfach, ge- schlank. rade, Nannopygia H. Dohrn. Nannopygia pieta n. Sp. Britisch-Ostafrika, Kibwenzi. Mus. Berlin. Kopf schwarz, hinter der Postfrontalfurche mässie niedergedrückt, Kiele am Hinterkopf undeutlich. Halsschild gelb, Hinterrand halbkreisförmig. Flügeldecken \ vorn gelb, hinten braun, Seitenteile gelh. Flügelschuppe weisslich- gelb, aussen braun. Drü- senfalten des 3. und 4. Abdominalsegmentes sehr stärk. Abdomen gelbbraun, nur das letzte, nieht verbreiterte Tergit dunkelbraun. 9. Sternit am Hinterrande breit gebuchtet ausgerandet. Beine und Unterseite des Lei- bes hellgelb, ebenso die Zangen. Afterraupen der Blattwespen und ihre Entwicklung. Von Prof. Dr. Rudow, Naumburg a. S. Die Blattwespen, Tenthrediniden, sind Hanuttlügler, ım Bau vielen Zweiflüglern ähnlich, da ihr Hinterleib in der ganzen Breite mit dem Brustkasten verwachsen ist und der Einschnürung und Verdünnung vieler ande- ren Familien entbehrt. Die Fühler sind nicht gekniet, faden- oder keulenförmig, 4—36gliederig, der Kopf hat eine kubische oder halbmondförmige Gestalt und ist - an den Seiten meistens breit abgerundet. Die Kinn- laden sind zwar meist kräftig und lang, werden aber selten zu anderm Zwecke, als zum Durchnagen der Puppenhülle benutzt. Die Flügel sind gut entwickelt, mit vielen Adern versehen, dienen aber nicht zur schnel- len Fortbewegung, sondern nur zu kurzen, wenig:för- derndem Fluge, da die Blattwespen selten grössere Orts- veränderung lieben. Die Beine sind bei fast allen Gattungen unbehaart, haben zwei Glieder zwischen Hüfte und Schenkelhals und unterscheiden sich dadurch von den: meisten anderen Familien. Wenn auch einige der grösseren Arten kurze, so dienen sie doch nicht zum Sammeln von Blütenstaub, sondern sind blosse Verzierungen. Ein besonderes Merkmal ist der Legeapparat am Leibesende, welcher eigentümlich gestaltet, eine kurze Bäge bildet,‘ die in einer Scheide verborgen, am untern Ende des Leibes ruht, zum Eier- ‚legen vorgeschoben und durch harmonikaartige Be- “wegungen des Hinterleibes in Blätter, Blattritzen und weiche Stengel feine Schlitze schneidet, in ‚welche die v2 7106 Bier hineinbefördert werden. Diese bleiben auch manch- mal frei und haften nur mit der Unterseite am Blatte. Die Eier verharren nur kurze Zeit in Ruhe, die Larven schlüpfen bei warmer Witterung schon nach wenigen Tagen aus und halten sich beständig frei auf den Pflanzen auf, ausgenommen die Arten, welche ihre Verwandlung in geschlossenen Gallen, wenigstens bis zum Puppenzustande. durehmachen. Die Larven sind gewissen Schmetterlingsraupen ähnlich und werden deshalb Afterraupen genannt, unterscheiden sich aber durch immer. entwickelte Augen und viele, bis 22 Füsse, . Sie sitzen auf den Blättern mit meist gsekrümmtem Hinterleibsende und fressen in verschiedener Weise, bald vom Rande her, bald auf der Fläche, schneiden Stücke oder Löcher aus, lassen nur die Hauptrippen übrig, minieren oder skelettieren das ganze Blatt. Zur Verwandlung gehen die meisten in die Erde, verpuppen sich unter Moos und Blättern, einige Arten auch frei ‚an Zweigen und Blättern. Andere leben gesellig unter gemeinsamem Gespinnste, andere drehen Blätter oder Blattstücke zu Rollen und Tüten zusammen, deren Oberhaut sie abnagen.. Die Puppen haben alle eine Ei- oder Tonnengestalt, mit regelmässiger Abrundung an beiden Enden, die Hülle ist test, gelb bis schwarz. braun gefärbt und wird von der ausschlüpfenden Wespe in Form einer kurzen Kappe abgelöst, die manchmal an einem schmalen Bande hängen bleibt, einige Arten zerreissen die Hülle auch unregelmässig. Die Puppen werden weniger von Vögeln und Schma- rotzerinsekten angegriffen, überwintern» fast alle‘ und entlassen die Wespen im nächsten Jahre, manche schon an warmen Märztagen, die meisten vom Mai bis Sep- tember. Bei günstiger Witterung kommen zwei Ent- wickelungen vor, im Süden viel häufiger als im Norden, doch ohne bestimmte Regel. Die Lebensdauer der vol- lendeten Blattwespen ist nur eine kurze; oft verschwinden sie schon nach wenigen Tagen, selten überdauern sie eine-Woche, manchmal halten die Weibehen länger aus, manchmal die Männchen, was aber immer mit der Ge legenheit zur Begattung zusammenhänst. Auffallend ist bei manchen Arten die ungleiche Anzahl der Ge- schlechter, sodass einmal Männchen, ein andermal Weib- chen sehr selten angetroffen werden, ohne dass man die : Ursache auffinden kann. Die Nahrung der Larven besteht nur aus Pflanzen- 'stoffen, der Schaden ist nun vereinzelt ein grösserer. Die "Wespen nehmen wenig Nahrung zu sich, grössere Arten wurden-beobachtet, wie sie weiche Fliegen fingen und zerrissen.‘ Dem Menschen werden sie durch Beissen oder Stechen nicht lästig, auch wenn sie unvorsichtig angelasst werden Die Larvenzustände sind, im Verhältnis zu den Schmetterlingen, in sehr geringem Masse bekannt, trotz- ‚dem sich die Wespen neuerdings grosser Aufmerksam- "keit der Systematiker a und sich auch wechseln- der Namen zu erfreuen haben, die in den meisten Fällen ganz unnütz sind und nur "zu Verwirrungen führen. Die‘ Aufzucht gelingt nicht immer, nur bei einzelnen Gattungen leichter, was bei diesen bemerkt werden soll, "am leichtesten noch, wenn man die Larven vor der letzten Häutung einträgt, was aber auch genaue Kennt- nis und grössere Uebung voraussetzt. Am sichersten ‚erhält man die Wespen aus den aufgesammelten Puppen, “welche sich leicht entwickeln: Die Larven unterliegen oft starken Veränderungen in Farbe und Gestalt, sodass man leicht: eine’ Art als verschiedene Arten beschreibt, die erst bei der letzten Lebenszeit ganz bestimmt festgestellt werden kann! Flüssigkeiten aufbewahrt, das Sicherste ist immer.sie ‚Verpuppung vergehen im Norden nur gegen vier “Wochen, Ge- |. trocknet verlieren sie die Farbe sehr leicht, ebenso in | In ‚der Jugend ist die Farbe hellgrün und der Rück: EN Salaunielh, uk, vor a Verpuppung fahlgel . — in natürlichen Farben zu zeichnen, dann hat man einen richtigen Anhalt. Auch bewahrt man sich vor Irr- tümern, wenn man die eben verpuppten Afterraupen aus den Hüllen herausnimmt und sie für die Sammlung ausbläst, während die aus gleichen Puppen ausschlüpfen- den Wespen die Art genau kennzeichnen. Unsinnig ist es, seine Meinung und Erfahrung als dıe alleın massgebende hinzustellen, da oft örtliche Bin- flüsse, veränderte Nahrung und verschiedene Entwiecke- lungsstufen leicht zu falschen Schlüssen Veranlassung geben. Hilfsmittel gibt es wenig, ältere Beobachter, Snellen van Vollenhofen, Klug, Hartig haben Beschrei- bungen geliefert, Kattenbach in seinen Pflanzenfeinden, Abbildungen gab Zaddach in Königsberg, sein Werk aber unterbrach der Tod. Edm. Andre hat auch in seinem grösseren Buche manche ihm bekannten Arten abgebildet, aber doch nur wenig. Beide haben meine Beobachtungen benutzt, aber leider die Belesstücke zurückbehalten. Ich bin fast nur auf eigene Erfahrungen angewiesen, weiche auch vielfach von denen anderer ab, beanspruche keine Unfehlbarkeit aus angeführten Grün- den, behaupte aber ‘die Richtigkeit meiner Angaben. Unterstützt bin ıch vielfach von Herrn H. Gerres- heim, Köln-Ehrenfeld, der vielfach mit Erfolg Zucht- versuche vorgenommen hat. Naturgetren sind 'ge- zeichnet gegen 300 Arten, eine kleine Zahl für die be- kannten Wespen; wer aber die Schwierigkeiten kennt, wird mit diesem Ergebnis zufrieden sein. 00. 0Cimbieidae. Keulhornwespen. Die stattlichsten von allen bis zur Grösse einer Hornisse von gelber, brauner, blauschwarzer, schwar- | zer, metallisch glänzender Farbe. Alle Arten sind an den kurzen, keulenförmigen Fühlern leicht zu erkennen, mit 6-7 Gliedern. Die Afterraupen haben alle eine ” grüne Farbe in allen: Abstufungen, sind unter einander ähnlich, aber durch besondere Punkt- und Flecken- zeichnungen von einander zu unterscheiden. Sie fressen die Blätter vom Rande her ab, nagen unregelmässige Stücke aus und hinterlassen oft nur die starke Mittelrippe. Sie sitzen meist mit gekrümmtem oder schnecken- förmig gerolltem Leibe auf den. Blättern und spritzen, beunruhigt, einen weissen, kalkigen Saft aus, welcher wahrscheinlich auch als Schutzmittel dient. Die. Hant ist glatt oder mit feinen Runzeln bedeckt, aber, bei den Bi lern Arten, niemals behaart. Das Wachstum ist ziemlich schnell vor sich gehend, denn vom Ei bis zur ee im Süden weniger. Die Verpuppung geschieht nach drei- bis viermaliger Häutung unter manchmal auf- fallendem Farbenwechsel; die Puppe wird frei an einem Zweige oder Blatte befestigt, ist regelmässig eirund, sehr derbhäutig, aussen mässig rauh, innen glatt und glänzend. Sie überwintert vom Juli und August ab und entlässt die Wespe im nächsten Mai und Juni, manch- mal schon im warmen Herbste oder ım März. Cimbex betulae Zadd. Die Wespen haben eine braune Grundfarbe und gelbe Fühler, sie kommen in vielen Abänderungen vor, die zur Aufstellung ver- schiedener Arten geführt haben, aber nach den Ergeb- nıssen vieler Zuehten nicht aufrecht erhalten werden können. Die Männchen sind kenntlich an den langen Hinterbeinen mit verdiekten Schenkeln. Die Larven leben hauptsächlich auf Birken, auch auf Ulmen, Hain- buchen und Rotbuchen, sie haben eine apfelgrüne Farbe mit schwarzem Rückenstreifen, weissen Seitenflecken und schwarzen Stigmen, hellgelbem Kopf und schwarze Augen, 22 Füsse, und erreichen eine Länge von 40 m Non B Die auf Buchen vorkommenden, sehr hellen Ab- ‚arten, unter Artnamen Cimbex fagı Zadd. abgetrennt, - haben hellgrüne Raupen, erwachsen fleischrot mit - schwarzen, weissgetupfter Rückenlinie und alt undeutlich grüner‘ Seitenlinie; die aber recht veränderlich ist. In Ben Birkenwäldern der Mark ist die Wespe nur ver- einzelt anzutreffen, häufig in Ostpreussen und im Harz. Die Weibehen - wurden "mehreremale beobachtet, wie sie fingerdicke Buchenzweige ringelten, wahrscheinlich um die Eier bequemer ins Splintholz schieben zu können. Der Flug ist laut sehnarrend, aber nur kurz dauernd, . meist sitzen sie ruhig auf den Zw eigen und sterben bald nach der Eiablage. Im Jahre 1870 und später traten die Wespen mehrmals massenhaft auf und die Larven - machten sich durch Frass an Buchen bemerkbar. In Riva fand ich besonders grosse Wespen und dement- sprechende Raupen mehreremale auf Platanen. Die Puppe hat.eine braune Farbe mit kurzhaariger Ober- fläche: : Cimbex salıceti Zadd. Die geiben Weibchen als Cimbex lutea L., die schwarzen Männchen als femorata Klg. früher bekannt, unter dem gemeinsamen Namen variabılis Klg. vereinigt, mit sehr veränderlicher Fär- bung von hell zu okergelb und braunschwarz, durch blau- zu tiefschwarz übergehend. Die Wespen sind die grössten von allen. Die Larven leben auf glattblättrigen Weiden, seltener auf Erlen. Sie haben jung eine hell- grüne Farbe mit schwarzer oder weiss punktierter Rücken- und schwach dunkelgelber Seitenlinie und grell weissen Seitenflecken. Die grüne Farbe geht im rotgelb über und die Streifen sind sehr veränderlich nach dem Alter, so dass sie sich bei reifen Larven vor der Verpuppung in grosse, regelmässig geordnete, schwarze Flecken auf apfelgrüner Grundfarbe auflösen, die auf jedem Ringe als ein langer und zwei runde erscheinen, auf dem Rücken als je zwei’ grosse Flecke. Die Seiten unten haben gelbe . Farbe, die Stigmen tief dunkle. Der Kopf hat schwefel- ‚gelbe, rotgelbe oder grüne Farbe. Ihr Auftreten ist oft so zahlreich, dass Hunderte von Puppen erhalten wurden. Im Norden kommen sie weniger häufig vor, ım Mittel-, Süd- und Westdeutschland dagegen oft massenhaft. Die Puppe gleicht der vorigen. Cimbex connata Schrk. ist seltener und fast nur ver- einzelt anzutreffen, kenntlich an der metallischen Fär- bung der dunklen Leibesstellen, übrigens betulae ähnlich, auch ım Larvenzustande. Diese lebt auf Erlen, meist einsam, wurde aber in den 70er Jahren bei Eberswalde - einmal in Mehrzahl angetroffen. Die Larve hat eine apfelgrüne, zuletzt in fahlgelb abbleichende Farbe, ist auf dem Rücken dunkler und mit schwarzen, weiss- punktiertem Streifen versehen, die Seiten sind gelb ge- ‚streift, die Stigmen schwarz und die Füsse. weiss ge- fleckt. Der Kopf ist grün oder gelb gefärbt. Da bei betulae viele Uebergänge zu finden sind, kann nur die - Zueht zwischen beiden Arten entscheiden. Oimbex humeralis Frer. kommt ın Norddench . land kaum 'vor, Belgien, Tirol auch nur. vereinzelt, in Griechenland und Kleinasien scheint sie häufiger zu sein. Die Larve lebt auf Sorbus, Prunus padus, Crataegus, wilden Birnen, ist gross, von hellgrüner, dunkelblaugrüner und später leb- haft gelber Grundfarbe. ihre schön geordneten schwarzen, grossen Flecken. Von diesen stehen je zwei Paare gerade längs des -Rückens, ein Paar schief gestellt an der Seite jedes Ringes, da- Der Bauch ist schweielgelb, der ‚runter ein kleiner. Kopf orangerot gefärbt. Die Zucht gelingt nieht immer. "Die: Puppe ist dick eirund von lebhaft gelber, glänzen-. der Farbe mit feinen Fasern bedeckt. Bei der gelben Abänderung ist nur der Rücken grünlich a Die .in Südwestdeutschland, am Rhein, in’ Sie ist ausgezeichnet durch Puppe soll, nach anderen Angaben, in der Erde stecken, was aber falsch ist, sie wird an Zweige und Blätter, wie andere, befestigt. Trichrosoma, von Cimbex, wegen der Behaarung der Wespe abgetrennt, kommt am häufigsten als T’richro- soma lucorum L. vor. Die Wespe ist unscheinbar dunkel gefärbt, mit bräunlichen, kurzen Haaren dicht besetzt, die Puppe hat eme dunkelbraune Färbung mit rauher, wolliger Oberhaut. Die Larve lebt auf Birken, Erlen, seltener auf Salweiden, und wurde in Mecklenburg auf wilden Himbeeren angetroffen, fern von den gewohnten Nährpflanzen. In der Mark Brandenburg, wo viele Birken wachsen, war die Wespe oft so gemein im Juli, manchmal früher oder später, dass Hunderte von allen drei Entwicklungsstufen zur Zucht und Beobachtung eingetragen werden konnten. Die Larven waren oft durch ihren Frass an Birkenhecken bemerkbar, der. Schaden aber war gering; ihre Farbe ist jung hellerün, erwachsen apfelgrün, am Rücken gelbgrün, mit fein punktierter schwarzer Mittellinie. Die Stigmen haben eine schwarze Farbe und die Beine sind weiss gefleckt. Der Kopf ist meist lebhaft rot gefärbt, ändert aber oft ab. Die Haut ist anfangs glatt, später aber grob quer- gerunzelt. Die Puppen an eine nnkalliveniee Harbe, sind derb, hartschalig und fein gefasert. Beim Aus- schlüpfen spritzen die Wespen auffallend grosse, weisse kalkıge Tropfen aus. Trichiosoma vitellinae L. Mit voriger, aber. ver- einzelt vorkommend, ist‘ die Wespe durch die gelben Ränder der letzten Hinterleibsringe unterschieden, wäh- rend Larve und Puppe denen der letzten sehr ähnlich. sind. Die Larve unterscheidet sich nur wenig von jener, der Kopf ist meist hellgrün, wie der ganze Leib gefärbt, doch kommt auch eine dunklere blaugrüne Färbung vor. Der Rücken trägt zwei schmale, schwarz punk- tierte Linien, die öfter ganz verloschen erscheinen und die Ringe sind mehr weiss bestäubt. Meistens kann. nur die Zucht über die Zugehörigkeit der Raupen sichere Auskunft erteilen. Als besonderes Merkmal fand ich, dass die Larven vielfach schneckenförmig eingerollt auf den Blättern sitzen, sich leicht herabfallen lassen und viel Kalksaft ausspritzen. Trichiosoma sorbi Hrt. ist eine lucorum im ver- jüngten Massstabe mit rotem Leibesende und hellgelben Füssen. Die Wespen sind seltene und nur einige Male häufiger in Thüringen, Bayern und Tirol aufgetreten. Die Larven leben auf. Sorbus, Crataegus, im .Süden auf Cotoneasier und Aronia rotundifolia, sitzen meist zu- sammengerollt auf der Unterseite der Blätter, von denen sie schwer zu unterscheiden sind. Sie sind gleichmässig. gelb oder grün gefärbt, stark runzelig warzig, meist ohne Abzeichen, nur in gewissen Entwicklungsstufen treten rote Zeichnungen am .Kopfe und den Stigmen hervor und weisse Bestäubung, die aber auch oft ver- schwinden. Die geringere Grösse, höchstens 15 mm, ıst schon kennzeichnend. Die Puppe ist eirund, hellbraun gefärbt, rauhhaarig und wird einzeln oder zu mehreren an Blattstiele und dünne Zweige befestigt, mit denen sie im Herbste zu Boden fällt und überwintert. Abweichende Färbung von Wespen .und Larven, die aber nicht beständig ist, hat zur Aufstellung einer besondern Art, crataegi Voll. und betuleı Klg. geführt, | doch lassen die Zuchtversuche dies nicht gelten, die in grösserem Masse Ergebnisse lieferten. Auffallend durch abweichende Gestalt der Dann. ' ıst Olavellaria amerinae L. Die beiden Geschlechter der Wespen sind sehr verschieden gefärbt, das Weibchen sticht durch lebhaft gelbe Bindenzeiehnung vom einfach dunklen Männchen stark ab, welches sich nur durch das rote Leibesende und die schneeweisse Oberlippe kennzeichnet. _ Die vereinzelt vorkommenden Larven leben nur in geringer Anzahl auf glattblätterigen Weiden, selten auf Pappeln und sind, je nach dem Alter sehr verschieden gefärbt. Jung haben sie eine hellgrüne Farbe ohne Zeichnungen, nach der letzten Häutung geht die Farbe in gelbgrün bis apfelgrün über. Auf dem Rücken befindet sich eine feine, punktierte, schwarze Mittellinie, umgrenzt von zwei breiten, schwarzen Längs- streifen und je einem grossen, schwarzen Fleck auf den Ringen in der Mitte nebst schwarzen Stigmen. Kurz ver der Verpuppung wird die Farbe fast gelb. Die braune Puppe ist durchsichtig, aus festem, gitterartigem Gewebe bestehend, welches beim Aus- schlüpfen an einem Ende unregelmässig zerrissen wird. Diese Beschaffenheit lässt die Entwicklung, der Wespe beobachten, welche fast nie fehlschlägt, wenn man die Puppe einträgt. Sie findet sich in Schlupfwinkeln zwischen Borke an Planken, in alten Weiden, in Balken- löchern und unter Baumrinde, manchmal ziemlich ent- -fernt vom Futterplatze der Larven, manchmal mehrere fest zusammenhängend. Die Verbreitung geht durch ganz Nord- und Süddeutschland. Die kleineren Arten sind als besondere Gattungen ® abgetrennt, Zaraea oder Abia fasciata Lu. Leicht er- kennbar an dem schwarzglänzenden, kurz gedrungenen Leibe und den Flügeln mit dunklen Binden. Die Larve lebt auf Lonicera tatarıcum, Symphoricarpus und strauch- artigen Spiraeen. Nie hat eine grüne, lebhafte Farbe, weiche später in gelb ausbleicht, anfangs glatt, später leicht gerunzelt haben die Rin ge auf dem Rücken schwarze Punkte, die in der Mitte eine Linie bilden, oben an der Deite stehen drei warzige Punkte ım stumpfwinkligen Dreieck, mehr unten grosse und kleine Punkte, eine wenig gekrümmte Linie darstellend, die Stigmen sind schwarz. Der Kopf, erste Ringe und Leibesende zeigen ın bester Ausfärbung lebhaft braune Farbe. Länge 198—20 mm. Die Puppe von dunkelbrauner Färbung hat eine rauhe, kurz wollige Oberhaut und wird an dünne Zweige oder in eine Gabel einzeln oder bis drei befestigt. Die Wespe kommt gewöhnlich nur vereinzelt iyor, doch sind einige Fälle bekannt, wo sie in Menge auftrat, so im Harz 1871, bei Zeulenroda 1881, wo ich Dutzende er- ziehen und erbeuten konnte. Larven und Wespen sınd träge, erstere lassen sich leicht zur Erde fallen, die ebenfalls mit schwarz gelleckten Flügeln versehene Abra migricornis Sch., die aber einen metallisch glänzenden Körper hat, lebt als Larve an Spiraea ulmarva, als Wespe auf stark duftenden. Doldenblüten, wie Oreo- selinum, Archamgelica und ist kenntlich an ihrem schnar- renden, kurz andauernden Fluge. Die Larve ıst von jasciata schwer zu unterscheiden, wenigstens in den ersten und letzten Zuständen, zeigt reif eine graugrüne Grundfarbe mit gelblicher Rückenlinie und orange- roten Dtigmen, gleicht. Vor der Verpuppung bleicht die Farbe in gelbgrün aus. In Norddeutschland kommt sie seltener vor, ın Oberbayern bei Partenkirchen wurde sie am Ufer der Partnach an derselben Stelle in Zwischen- räumen von mehreren Jahren in grösserer Anzahl an- getroffen. Abıa sericea L. kommt überall und häufig vor. Die Larve wurde auf Spiraea ulmaria an Grabenrändern gefunden, wo sie sich unter den Blättern und in Blatt- winkeln versteckt aufhält und leieht übersehen wird. ' Sie hat Aehnlichkeit mit der Raupe von Lycaena loni- cerae, von welcher sie sich aber durch glattere Haut und geringere Grösse unterscheidet. Ihre Grundfarbe ist anfangs grasgrün, bleicht aber, gereift in orangegelb | ab. Schwarze Punkte bilden drei Rückenlinien nnd ‚zeigt eine dunklere Farbe. | Schaden, den sie anrichten, ist gering, da sie, wenn auch während die Punktierung der vorigen drei Gruppen einzuteilen, mit gelbem, Pl sind an gefärbt. eine schwache Seitenlinie, die untere Leibes hälfte ist br oelb gefärbt mit rötlichen Seitenflecken und schwarzen Stigmen, der Kopf hat rotbraune Farbe. Länge 15 mm. Die Puppen liegen zwischen abgefallenen Blättern. Abia aurulenta Sch. ist einmal in Anzahl von 14 Stück bei Partenkirchen in. Oberbayern angetroffen, auf ‚Aegopodium, in Norddeutschland aber kaum zu finden. Larven auf Lonicera, nahe der Fundstelle, - welche den vorigen sehr ähnlich waren, und die ich für die zu aurulenta hielt, kamen nicht zur Entwicklung, da sie die weite Reise nıcht aushielten. Die kleinsten, unter dem Gattungsnamen Amasıs vereinigten Arten, sind Bewohner von Südeuropa, die gelbgebänderte Amasıs laeta Fbr. war mehrere Jahre in Südtirol häufig, wo sie nebst der schwarzen Art Amasis obscura Fbr. auf Phyteuma rapunculoides ın beträcht- licher Höhe aufgefunden wurden. Morgens konnten sie in Blüten von Campanula angetroffen werden, wo sie, nach Art kleiner Bienen, übernachteten. Bei Riva kamen sie am Tage auf Doldenblüten vor. | Die Larve von Amasıs laeta ist 10 mm lang, jung | schildförmig verbreitert, erwachsen schlanker, grün | dunkel, später gelbgrün gefärbt, mit zwei undeutlichen, rotgelben Seitenstreifen und bratnem Kopfe, der Rücken Der Körper ist mit kurzen Wärzchen besetzt, welche feine Härchen tragen. Diese, sowie auch die Afterraupen der letzten Arten, sondern jung einen schleimisen Saft ab, mittels dessen sie fest auf den Blättern haften, später hört diese Absonderung auf, die Larven bleiben aber träge. Bei allen den Arten der letzten Gattungen sind die Männchen meist selten, oft ım' Verhältnis wıe 1:20, n vielleieht nur schwer anzutreffen, weil sie kurz nach vollzogener Begattung sterben. Die Larven sind schr veränderlich, ausgeblasen oft zur Unkenntlichkeit aus- , bleichend. > Alle Cimbieiden werden stark von Schutze heimgesucht, welche bei der Zucht massenhaft aus- schlüpfen. Ausführlich ist darüber, wie über alle Schma- rotzer der Blattwespen, im Jahrgang 1904 dieses Jahr- buches berichtet, weshalb eine Wiederholung nicht nötig ist, wenn auch inzwischen die Anzahl sich vermehrt hat. Hylotoma-Arge-Ptilia. ; Der Gattungsname, Holzschneider, ist für diese Wespen wenig passend, da sie durchgängig nur Blatt- fresser sind. Obgleich sie schon vom April an auf Laub- sträuchern, Dolden, Spiraeen häufig angetroffen werden und bei ihrer geringen Beweglichkeit leicht mit der Hand ergriffen werden können, so ist doch die Ent- wicklung nur von wenigen Arten näher bekannt. Der in Menge vorkommend, meistens nur solche Sträucher aufsuchen, welche für die menschliche Oekonomie wenig Bedeutung haben. Die Wespen sind nach der Farbe in blauschwarzem und grün metallischem Hinterleibe. Die bekannteste der ersten Gruppe ist Hylotoma rosarum Fbr., für Rosen- liebhaber nicht angenehm, da die Larven manchmal häufig auftreten und die Rosenblätter vom Rande her zerfressen oder durchlöchern. Noch jung, hält sich die Larve unter den Blättern auf und wird erst bemerkt a wenn sie plötzlich auf der Oberseite erscheint. 18füssig, ‚auf dem Rücken lebhaft gelb, an der unbenen Halfte grasgrün gefärbt u mit a fünf zeB steife Borsten an chen einfarbig grün, ausschen, Die wu a RR: it nach nen Schreien Leibe, bei Störung richten sie den Hinterleib auf oder rollen sich schneckenförmig zusammen. Der Frass dauert im Juni und Juli 14 bis : 8 Tage, worauf die Verwandlung in der Erde geschieht. Die Puppe hat eine gelbweisse Farbe, die Oberfläche ist fein, wollig, dünnhäutig, leicht einzudrücken. Die Wespe rscheint rühestens im Mai und lest ihre Eier während ‚der Morgenstunden in zarte Knospen. Die ähnlich gefärbte, aber grössere Art, Hylotoma limidiata Fall. ist weit seltener und kommt als Larve on blaugrüner Farbe mit schwarzen Punkten an der ite auf Lythrum salicaria vor. Sie lebt sehr versteckt und verändert getrocknet oder in Spiritus aufbewahrt ihre Farbe bis zur Unkenntlichkeit. Die Wespe wurde mehrere Tage nacheinander auf der Futterpflanze, vor- ‚wiegend als Weibchen gefangen. Die ähnlich gefärbte Hylotoma pagana Pz. kennt- ieh an den schw ärzlichen Flügeln kommt in ganz Europa vor. Ihre Larve ist nur dureh ‘dunklere Färbung von rosarum abweichend und lebt auf wilden Rosen, Geum, ‚Spiraea, die Wespe auf stark duftenden Doldenblüten. Die Larve von Hylotoma melanochroa Gmel. ist gras- oder gelbgrün gefärbt, hat auf dem Rücken dunk- ler eine verloschene schwarze Linie und Flecken, je einen weissen Seitenstreifen, gelben Kopf, ersten und letzten Ring und hintere Füsse gelb; reif sind einige schwarze Punkte an den Seiten zu bemerken und hat 20 Beine, lebt auf glatt- schwarze Stigmen. Sie blätterigen Weiden und seltener auf Birken: Die grösste von allen, Hylotoma pullata Zadd. von einfach schwarzblauer Farbe; hat eine entsprechend ‚grosse ‚Afterraupe, die auf Birken und Erlen lebt und nur manchmal in kleinen Eolkschaften angetroffen wird. Sie hat dunkelgelbe oder hellgrüne Farbe, schwar- zen Kopf und solche Füsse, fünf Reihen schwarzer Striche auf jedem Ringe und feine Punkte über den Beinen und "schwarzen, viereckigen Afterfleck, 20 Füsse. ‘Auf der Stirn treten deutlich kurze Fühler hervor. Sie kommt vor in Östpreussen, der Mark, Mecklenburg, ‚Württemberg und Tirol. Die Verpuppung geschieht im ‚August. Die Puppe ist braun gefärbt und rauh. durch ‚kleine, fest anhaftende nn ‘Sehr häufig ist die kleinere schwarze Hylotoma BE höridis Schk. . überall, wo einige Berberitzensträucher stehen, deren junge Blätter die Larve stark zerfrisst, ‚so dass sie oft ganz kakl werden. In Tirol ist die Wespe nebst Larve sehr häufig, fliest im Juni mit ihren Schma- otzern in den Morgenstunden und kann in manchen Jahren zu Hunderten erbeutet werden. Die Larve hat ine hellgrüne oder gelbe Farbe, die sehr wechselnd alle Schattierungen zeigt. Der Rücken ist dunkler gefärbt nd zeigt eine schwarze punktierte Mittellinie, deren ich zwei oder drei an den Seiten zugesellen. Der Kopf t eine grüne bis schwarze Farbe, ebensolche jedes er 9 Fusspaare. Die Ringe sind reif deutlich gewulstet ‚und mit kleinen Höckern versehen. Vor der Verpuppung wird die Farbe bräunlich. Die ‚gelbbraune stark wollige Puppe liegt unter Blättern an der Erde. Entwicklung 'ast immer zweimal im Sommer. DISENGES Oft sehr gemein, selbst im Norden, ist Hylotoma ulgaris Klg. auf Umbellaten, die Larve auf Weiden ‚aller Art fressend, manchmal auch auf Birken. Sie ist lebhaft gelb im Jugendzustande, reif grün mit gelber "unterer Seite, die 18 Füsse sind grünfarbig. Die. Ringe haben viele schwarze kleine Warzen, welche feine, kurze orsten tragen. In der Nähe sind die Larven platt auf e e { + : R techend gelben Ränder erkennen, em. Blatte ausgestreckt und lassen deutlich die ab- “nach” ca. einem’ Tage getrocknet. ist, so lässt sich dies einfach anfertigen, wilden Himbeeren, auch auf Gartensträuchern und Brom- beeren, wenn auch vereinzelt lebt. Die Farbe ist im reiten Zustande ein dunkles Fleischrot mit bläulichem Tone. Die Ränder der Ringe sind abstechend orange- gelb gefärbt und mit vier regelmässig angeordneten Punktreihen verziert. Auch diese Larven liegen in der Ruhe in platter Lage ausgestreckt. Die Blätter werden von jungen Larven fein durchlöchert, von alten vom Rande her oft bis zur Mittelrippe zerfressen. (Fortsetzung folgt.) Naturselbstdrucke von Insektenflügeln. Von L. Rüdiger, Rostock. Da für die Systematik der Hymenopteren, Dip- teren, Lepidopteren und neuerdings auch der Coleop- teren grosser Wert auf das Flügelgeäder gelegt wird, so wird es gewiss manchem nicht unerwünscht sein, ein Verfahren kennen zu lernen, auf leichte Weise ein photographisches Bild eines Insektenflügels zu erhalten. Hauptbedingung ist, dass der Flügel nicht die geringste Falte hat, da diese dann als { Nor scheinen de und ein falsches Bild gäbe. Bei den Lepidopteren muss der Flügel erst entschuppt werden, was auf einer origi- nellen Weise, wie später beschrieben, geschehen kann. Bei den Coleopteren, deren Flügel stets zusammen- gefaltet sind, müssen diese erst glatt gespannt werden, was folgendermassen geschieht. Nachdem. der Flügel in heissem Wasser erwärmt w urde, wird er-auf einer mit. weissem Papier bedeckten ganz glatten Insekten- torf-, Filz- oder Korkplatte vecht sorgfältig ausge- breitet, mit nassem Pergamentpapier bedeckt, durch das jedes etwaige Fältchen leicht zu sehen ıst, und vermittelst Nadeln befestigt. Nachdem der Flügel kann er zum: Ab- druck benutzt wer den. Die Flügel legt man dann schnell in einem möglichst dunklen Zimmer auf die Emulsions- seite von Lenta- Glaslichtpapier, was auf einem Brettchen liegt, bedeckt den Flügel mit einer Glasplatte von der Grösse des Brettchens “und drückt das Ganze mit vier Holzklammern, die man billig ın jedem Geschäft, das photographische Artikel führt, erhält, fest. Durch nahe Beleuchtung (ca. 10 cmm Abstand) bei einer Petroleum- lampe (wobei aber kein Schatten auf die Platte fallen darf) sind 2—3 Minuten, bei Gasglühlicht 10—20 Se- kunden nötig zur genügenden Belichtung. Darauf entwickelt und fixiert man das Papier wie eine photo- graphische negative Platte. Das negative Bild wird meist schon genügen, ein gutes, deutliches Bild der Flügel zu geben. Will man aber ein positives Bild haben, dass man unter das negative Papierbild ein Blatt gewöhnliches photo- sraphisches Papier legt und beides mit einer Glasplatte bedeckt, dem Tageslichte aussetzt, wie es bei dem Anfertigen von Papierbildern unter Glasnegativen üblich ist, nur ist jetzt eine mindestens doppelt so lange Be- lichtungszeit nötig, je nach Stärke des Lentapapieres. Man kann bei Herstellung des Negatives auch gleich statt Lentapapier jedes andere photographische Papier bei Tageslicht benützen, doch gibt dies nicht so scharfe und schnelle Bilder. Um den Verlauf der Flügelrippen bei den Lepidopteren sichtbar zu machen, reibt man ' bei grösseren Faltern die Schuppen einfach mit einem weichen, stumpfen Haarpinsel vom Flügel ab; bei kleı- neren Tieren legt man die Flügel zwischen 2 Glas- täfelehen und befreit durch zartes Hin- und Herreiben ‚der Glastafeln die Flügel zunächst von einem Teil der Schuppen. Um den noch haften gebliebenen Schuppen- | rest zu beseitigen, haucht man stark auf ‚eine Glas- N platte, drückt dieselbe schnell auf den Flügel, so dass er an ihr haftet, hebt ihn samt der Platte ab, haucht uch auf die zweite Glasplatte und reibt den Flügel. nochmals zwischen beiden Platten. Nötigenfalls wird das Verfahren wiederholt und auch mit dem Pinsel nachgeholfen. | Um grössere Schmetterlingstlügel zu entschuppen, und noch zugleich einen Abklatsch der Schuppen auf Papier zu erhalten, faltet man ein ziemlich starkes, aber nicht glattes ae zusammen, dass beide Hälften sich decken, legt es wieder auseinander. Legt dann die beiden Fl ügel der einen Hälfte auf die rechte Papierseite und ‘zeichnet ihre Umrisse leicht nach, überträgt die Zeichnung nun auch auf die beim Zu- sammentalten des Papieres genau gegenüberliegende linke Seite. Beide Zeichnungen werden mit‘ mässig starker Gummilösung leicht und sleichmässig über- strichen. Legt nun die beiden Plügel auf die eine’ der beiden mit Gummi überstrichenen Seiten, faltet das Papier wieder zusammen und streicht über beide Seiten desselben, zuerst mit dem Daumen, dann mit einem Falzbein recht gleichmässig, so dass die Schuppen der ‘Flügel möglichst vollständig vom Gummi fest- gehalten werden und die Flügel beim Oeffnen des Pa- pieres völlig schuppenlos erscheinen. Nach vorsichtigem Entfernen der Flügel ‚mittelst einer Pinzette erscheinen auf der einen Seite des Papieres die Schuppen der Ober-, auf der anderen die der Unterseite abgedrückt. Zwei neue afrikanische Arten der Gattung Pimpla aus dem Kgl. Berliner Zoolog. Museum.”) Von. P. Cameron. Pimplini, Pimpla monteiroii, sp. nov. Rufous, the antennae, apex of mandibles, a small squarish spot on eitherside of the apex of the meta- notum, a small transverse one, narrowed on the outer- side, on the sides of the apex of the 2nd abdominal segment, and the hind tibiae and tarsı, black; the head is distinetly 'tinged with yellow; wings yellowish- hyaline, a curved cloud on the transverse basal and transverse median. nervures, the eloud broader and rounded on their inner than on the outerside, it not extending beyond the outerside of the transverse basal in front; it is narrow elose to the middle, from where it becomes gradually widened towards the apex; ib is of almost equal width on ae od the transverse *) Herr Cameron, welcher einen grossen Teil der asiatischen und afrikanischen Arten der Ichneumoniden und Braconiden des Kgl. Zoologischen Museums in Berlin zu bestimmen, sandte das Manuskript dem Museum ein, um es in den „Mitteilungen des Mu- seums‘‘ zu publizieren. Leider war dies nicht möglich, da der Platz schon für andere Arbeiten für lange Zeit vergeben war. Ich wurde deshalb vom Autor beauftragt, das” Manuskript an andere Zeitschriften zu senden und, da. das Original sehr lang war, es in Teile von angemessener Grösse für die betreffenden "Zeitschriften zu teilen. Die im Original als eine zusammenhängende Schrift gedachte Arbeit “wird nun in folgenden Zeitschriften erscheinen: 1) Archiv für Naturgeschichte, 2) Zeitschrift für Natur- wissenschaften (Halle), 3) Societas Entomologica, 4) Inter- nationale ie Zeitschrift, 5) Entomoloeische Zeitschrift, 6) T idschrift voor Entomolosie, 1-8) Wiener Entomologisc he nz, 9) Berliner Entomoloeische Zeit- schrift, 10) Archiv for Mathematik oz Naturvidenskah und 11) Entomologische Rundschau. ' Sämtliche Typen ‘befinden sich im hiesigen Museum. Berlin, November 1909. "KK. .Zo0log. Mus. Embrik and Ds 0 " eubital nervure, so freundlich war. median, has an irregular margin and beeomes gradually narrowed towards the apex; it does not reach the apex of the nervure; there is a cloud in the basal third of the radial cellule, its apex roundly eurved; it extends into the cubital- cellule, extending to the I1st transverse is roundly narrowed to the stump of a nervüure on the disco. cubıtal nervure, where it ıs indented by a small hyaline cloud; beyond thıs it is continued to the posterior margin of the wing and is much narrowed in front; from the posterior margin it is continued round the apex of the wing. The cloud | being widest in the apex of the cubital and radial cel-. iules; there is a cloud in the apical fourth of the hinder- wings; these elouds are fuscous, tinged with vıolaceous; areolet 5-angled, the transverse cubital nervures dis-. tinctly separatedı in front; the recurrent nervure is received near the base of the apical fourth of the. cel- lule. Head and thorax smooth; the abdomen closely, somewhat strongly punetured, except on the basal slope of the 1st segment and narrowly on the apices of the others; the puncturation becomes weaker gra- | dually towards the end segment. 9. Length 17 mm.; terebra 15 mm. Delagoa Bay (Mrs. Rose Monteiro). The 4 anterior legs are paler, more yellowish, than the hinder pair. The pubescence is loneish, elose and. fuscous on the oral region, short and sparse on the rest of the body. The terminal joints of the antennae are brownish. The stump on the discocubital nervure is distinet. The costa and stigma are luteous, the en of the latter black; the nervures are paler. Resembles in colouration Erythropimpla vipoides, Pimpla microspila, sp. aov. Luteous, the head and thorax not so, yellowish in tint as the basal segments of the abdomen, the an- tennae, apıcal half of mandibles, the 4th and following seements of the abdomen, the hind tibiae except at the base and the hind tarsi, black; wings fuscous, tinged- with 'violaceous, the base to the length of the trans. verse median nervure from the latter and from the transverse basal, and the hind wings to shortly beyond the transverse cubital nervure, yellowish hyaline; there is a small hyaline eloud at the base of the stigma, & smaller one on the disco-cubitus at the stump and a larger one, rounded on the outer side, oceupying the apex of the areolet narrowly, extending more bro- adly on to the innerside of the recurrent nervure and much more widely outside them; the areolet ıs 4-angled, the transverse cubital nervures. being united in front; the recurrent nervure is received at, the base of the apical:fourth of the areolet. Head and thorax smooth, the metanotum sparsely puncetured; the basal 5 ab- dominal segments closely and strongly punetured, the apical smooth: the basal three fourths of the Ist furroved; down the centre the furrow widest behind, its apex rounded. 9, | Length 20 mm; terebra 23 mm. Pretoria, Transvaal. (Wichgraf.) The apical joints of the antennae are brownish. There are 2 small, but distinet black spots on the apiee of the And and Srd abdominal segments; the sides of the 4th and 5th segments are luteous, the marks be coming narrowed towards the apex, and extendin; from the base to near the apex. between and behind the ocelli. Exeept on the fac and Den the Dubescelice is very sparse and sh Notizen zur Biologie unserer gallenbildenden ER Rüsselkäfer. Von Hugo Schmidt, Grünberg, Schlesien, Niederstr. 70. a) Wurzelgallen bildende. 1. Chromoderus faseiatus Müller. Die von Rostrup 1896 für Dänemark und von "Marchal et Chateau 1905 für Frankreich zuerst be- schriebene Galle dieses Käfers wurde von mir bereits -1903 auch für Deutschland nachgewiesen und in dem Herb. cecidiol. 1906 unter Nr. 383 ausgegeben. Die Galle stellt eine meist stark hervortretende, oft bis 5 cm lange Ansehwellung‘ der Wurzel von” C'henopodium album L.dar. Ich fand dieselbe zahlreich in der näheren und weitern Umgebung von Grünberg ı. Schl. Die "Wandung der Galle ist dünn und mitunter von Schnell- käferlarve en angefressen, in welchem Falle der Erzeuger sich nicht entwickelt. Das Ausschlüpfen der Käfer be- ‚ginnt Ende Juli und setzt sich jedenfalls durch den ‚ganzen August hin fort, da ich z. B. am 15. August noch zahlreiche Puppen und sogar noch vereinzelt Lar- ven fand. Da Chenopodium album -eins der gemeinsten Unkräuter ist, dürfte die besprochene Galle uch ander- wärts, besonders in sandigen Gegenden, vorkommen. Der Grösse des Käfers entsprechend hat die in der Mitte ‚der Galle befindliche Ausschlüpföffnung einen Durch- messer von etwa 1, cm. Oft ist mit der Gallbildung ‚eine Wurzeltorsion verbunden. 4 \ Entomolegica. Bezugnehmend auf die. Beobachtungen an Mela- "soma wigintipunctata Scop. schreibt Herr Rektor R. Bcholz, Liegnitz: Die rote Färbung habe ich zuerst beobachtet und halte sie heute noch nicht für eine namenheischende Abänderung, sondern für Hochzeits- därbung. Im Jahrgang 1907 "dieser Zeitschrift (Entom. Wochenblatt t) hat R. Scholz eine schöne Arbeit: ‚Ein Beitrag zur Lebensgeschichte von Mel. 20. — punctata publiziert p- 70, 73—74, 77—79. Nach seinen Be- obachtungen kommt nur 1 Generation vor, indem ‚die im Juni ausgeschlüpften Käfer sich schon im Juli unter am Boden liegende Blätter (Sommerschlaf ?) verstecken, im . August aber zeitweise et hervor- kommen. _ Veber die rote Färbung schrieb R. Scholz dort p. 78: Ich muss einen Hochzeits- Harbion hin- zufügen: ziegelrot! ‘Schon im Jahre 1905 bemerkte ich bei mehreren Exemplaren diesen deutlich roten Farbton. 1906 befanden sich unter meinen Beobachtungstieren "ganz rote Stücke. Das Rot war jedenfalls nur während von einem Hochzeitskleide sprechen müssen. Den roten ‚Farbton ° schienen namentlich die Männchen anzu- nehmen. der Blüseldecken von roten Stücken sieht man, dass Tröpfehen beruht und nach dem Tode mehr oder weniger ae verblasst. Bezugnebmend auf die Unterehiede zwischen Ci- hıdela hybrida L. und maritima. Latr. (vide Entom. Rundschau Nr. 12, p. 77) hat Herr stud. Bischoff, Berlin, den Unterschied im Flügelgeäder auch bei Stücken. von manitima aus’ der Kırkisensteppe bestätigt gefunden. Da jenes Gebiet ‚kein früheres Küstengebiet, ur auf den Balzgehalt. > Bandhodens : an. der. Paarungszeit so schön ausgebildet, so dass wir hier‘ Bei einer mikroskopischen Untersuchung ‚die rote Färbung auf einer Auflagerung öliger, roter . sondern ' Meeresboden war, so kommt es. anscheinend Herr Prof. B. Wanach, Potsdam, berichtet, dass seine im Aquarium gehaltenen Stücke von Dytiscus circumerncius, margınalis und dimidiatus, letztere fing er zahlreich bei Potsdam in schmalen Wiesengräben, abends auf ein schwimmendes Stück Kiefernrinde klet- terten und ein leises, allmählich an Intensivität und Tonhöhe zunehmendes Summen ertönen liessen, das nach 1—11, auun Dauer plötzlich abschwillt, wo- rauf der Käfer nach einer kurzen Pause die Flügel entfaltet. Aus dieser Pause muss man schliessen, dass der Ton nicht durch Vibrieren der Flügel hervorgebracht wird; wie er aber entsteht, gelang noch nicht festzu- stellen. : Melanistische Stücke von Aglia .tau. wurden, wie Herr Heinrich, Berlin, berichtet, bei Mühlhausen in Thüringen gefunden. Zu Pfingsten waren ihm schon alle vorweggefangen worden und er erhielt nur noch einige dunkelbraune Stücke. Die schwarzen d& sind auch dort recht selten, höchstens 5—10 %, und treten nur ganz lokal auf, und schwarze QP gibt es überhaupt nicht im Freien. Auch die Zucht ergibt nur etwa 10 % schwarze Tiere und dabeı ebenfalls viel weniger 9 als SS. Zur ersten Zucht wurden dunkel gerandete 22 mit schwarzen $& gepaart und dadurch die f. nigerrima erzielt. Die schwarzen Tiere traten erst 1—2 Wochen nach den hellen auf. Da sie m weiter Entfernung von den dortigen Fabriken heimisch sind, handelt es sich in diesem Falle nicht um Industriemelanismus. Herr Hamann, Berlin, ‘entdeckte durch Zu- fall eine neue Präparationsmethode zum Konservieren von Raupen; die nur wenig Zeit erfordert. Die ab- gebrühten Raupen wurden auf etwa eine Stunde in ein Gemisch von Xylol und Alkohol getan, worin ihnen der grösste Teil des: Wassergehaltes entzogen wird, nach Fortgiessen der ersten Flüssigkeit kommen sie auf ein bis zwei Stunden mein oleiches frisches „Bad, werden sodann auf ein "Hölzchen gespiesst und. sind bis zum nächsten Tage trocken. Die in einer, Sitzung des Berliner .Entom. ‚Vereins vorgelegten Stücke von Spinnerraupen hatten ihre Farbe "vorzüglich erhalten. Ob auch, grünen ‚Raupen ihre ‚Farbe erhalten bleibt, müssen noch weitere V ersuche zeigen. Da von verschiedenen Seiten eine Giftwirkung des Saftes der Coceinellen behauptet wurde, so fütterte Herr Prof. Wanach, circumeinctus eine Woche lang nur mit Coceinellen (©: 7 punctata, Ad. bipunctata, Propyl. 14. — punctata ete.). Wenn der Dytiscus die Käfer auch nicht gerade mit grossem Appetit verzehrte, so er sie doch sehr gut. Eine interessante Beobachtung aus dem: kon leben machte im Mai Herr Pro r Wanach. ' Auf einem Nest der Formica rufa fand er. ein Pärchen in Copula, das von den 22 eifrig auseinander gezerrt wurde, aber vereinigt blieb und. so präpariert werden konnte; während das 9 durch den’ Angriff ihrer Ge- schleehtsgenossinnen fast schon tot war, war das & beim Fangen sehr lebhaft. Als Gegenstück zu diesem Angriff auf ein legitimes Pärchen beobachtete er am 31. Mai an einem sehr feuchtwarmen Vormittag an einem Nest von Formica rufa zahlreiche Versuche der im Ausschwärmen begriffenen 38, mit ihren Geschlechts- ‚genossen die Copula einzugehen; dies geschah teils schon auf der -Nestoberfläche, teils auf benachbarten niedrigen ‚Zweigen.. Die 22 kümmerten sich Jedoch . um diese. homosexuellen Experimente nicht im min- desten. Potsdam, ein 9 en fg 1lustrierte Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin,. \ a XXVII. Familie. Sphaeritidae. Die kurzen Fühler sind unter dem Seitenrande der Stirn eingefügt, i1gliedr, mit compakter 3gliedr. Keule (Fig. 2). Flgd. sind hinten abgestutzt, lassen die Hinter- leibsspitze frei (Fig. 4). Vorder- und Hinterhüften be- rühren sich, Mittelhüften mässig getrennt (Fig. 1). Vorderhüften quer, Hinterhüften quer, mit breitem Fort- satze. Tarsen 5gliedrig, Klauenglied 2 grosse und 2 kleine Klauen (Fig. 3).” Abdomen 5 frei Segmente (Fig. 1). Nur 1 Gattung mit 1 Art, schwarz, oben metallisch grün oder bronce Schein (Fig. 4). Sphaerites Duftsch. XXIX. Familie Nitidulidae. Kleine, oft ziemlich Hache Käfer von äusserst variabeler Körperform (Fig. 7, 17, 22, 26, 45). Die ilgliedr. (manchmal scheinbar 10gliedr.) Fühler mit sgliedr. Keule sind unter dem Seitenrande der Stirn vor den Augen eingefügt (Fig. 1). Die Flgd. sind ver- kürzt (Fig. 7, 16, 20) od. bedecken das ganze Abdomen (Fig. 22, 26, 37a). Alle Hüften sind mehr od. weniger getrennt (Fig. 4A); Vorder- und Hinterhüften quer, letztere fast bis an den Seitenrand des Körpers aus- gedehnt (Fig. 4A). Epimeren (a) der Mittelbrust er- reichen die mittleren Hüfthöhlen (b) (Fig. 4). Die ‘ Tarsen sind 5gliedr. (Fig. 2a, 2b) mii: nicht verkürztem | 1. Gliede und kleinem 4. Gliede, ausnahmsweise beim Sg die Hinterbeime 4gliedrig (Fig. 6). Abdomen mit 5 freiliegenden Segmenten {Fig. 4A). Sie leben auf unter Rinden usw. Larven und von Blüten, in Pilzen, g. (Fig. 1a) und Epuraea von Carpophilus sexpunctatus Fi (Fig. 1b). obhsoleta F, 1& Yo mE 1. Die Öberlippe ist mit dem Clypeus verwachsen, dieser daher etwas vorragend (Fig. 3a). . . 2 — Die Oberlippe ist nicht verwachsen, deutlich sicht- bar (Fig. 3b).. Fühler stets 11gliedr. (Big, 7); . 4, Tarsengl, sehr klein (Fig. 14, 15). ar) 12. Fe ( y 3. Körper eiförmig (Fig. 9). 2. Fühler I1gliedr. mit 3gliedr. Keule (Fig. 5). alle Tarsen 5gliedr., Stets | Maxillen mit nur einer Lade | (Big 13, - 3 _ Fühler 10gliedr., mit Sehr. grossem, "kugelförmigem, 4 an der Spitze eingeschnürtem Endgliede (11. Glied) | (Fig. 7a). (Fig. on beim & een 4sliedr, Fig. 7 RE Abdomenspitze Fig. 7b. Tarsen 5gliedr. (Fig. 6) # Rhizophagus Herbst. Das Prosternum bedeckt " ganz das Mesosternum. (Fig. 8). (Cryptarchini). Öryptarcha Shuck. — Körper länelich (Eig. 10, 11). Prosternum bedeckt | nur einen kleinen Teil des Mesosternum (Fig.8a). 47 N 4. Hsch. vorn gradlinig (Fig. 10). drisch. : — Hsch. vorn ausgerandet (Fig. in) gestreckt, sehr flach. Tarsen (Fig. . 5 Glischrochilus Mur. 2 (ps NBabr)ee 5. Unterkiefer (Maxillen) mit 2 Laden (Fig. Flügeldecken hinten das vorletzte Dorsalse aus freilassend (Fig. 16). (Cateretini). — Unterkiefer mit nur 1 Lade (Fig. meist mit _ ‚abgesetzter Keule (Fig. 1) ; 113 ! - 2. Hinterecken des Hsch. abgerundet, Hsch. vorn ge- rade oder gerundet (Fig. 16, 16a). Cateretes Herbst. | 3 (Cereus Latr.) _ — Hinterecken des Hsch. rechtwinklig, Hsch. vorn leicht ausgebuchtet (Fig. 17, 17a). Heterhelus Duv. - 8. Hsch. an der Basis jederseits bogig ausgeschnitten mit spitzwinkligen Hinterecken, die die Basis der Figd. umfassen (Fig. 18). . . Heterostomus Duv. | - — Hsch. an der Basis abgestutzt mit. gerundeten Hinterecken (Fig. 19). Pygidium 23 (Fig. 19b). R Brachypterus Kug. _— Hsch. schmäler als die Figd., die an der Basis nur flach ausgerandet sind (ie. 19a). 1 Art. Oester- reich. . Ä Brachyleptus Motsch. “9 Filgd. hinten abgestutzt, die beiden letzten Dorsal- segmente freilassend (Fig. 20). Fühlerkeule stark . abgesetzt (Fig. 20a). Carpophilus Leach. Figd. höchstens die Leibesspitze (Pygidium) frei- lassend (Fig. 31), meist das ganze Abdomen be- ‚deckend (Fig. 22). RL) . Tarsen 5gliedr. (Fig. 27, 28). (Nitidulini). a . Tarsen 4gliedr. (Fig. 21). Körper sehr klein. Der sehr grosse Kopf kann stark herabgebogen werden, dass er sogar die Mittelbrust überdeckt (Fig. 22). aloeenBalts Er, i (3 Eioslernum! (Borderbrust) einfach, hinten ge- rundet, sehr schwach. das Mesosternum bedeckend (Fig. 93) 5 N uk, 5 ’ ! IZE ir — Prosternum gegen das Mesosternum (Mittelbrust) vorragend, dasselbe oft bedeckend (Fig. 24, 25). 20 Seitenränder des Hsch. und der Fled. sehr breit, 12. schildförmig abgesetzt. Vorderecken des Hsch. stark vorgezogen (Fig. 26). Erstes Fühlerglied vorn stark lappig erweitert (Fig. 30). . . „13 — . Seitenränder des Hsch. und: der Flgd. nicht. oder nur schmal abgesetzt (Fig. 31). . ERROR | 13. Hinterecken des Hsch. abgerundet (Fig. 26). Die 3 ersten Tarsenglieder schmal (Fig. 28). Soronia Er, — Hinterecken des Hsch. scharfspitzig (Fig. 29). Die 3 ersten Tarsenglieder erweitert (Fig. 27). Ampbotis Er. Fr 14. Flgd. mit Punktreihen oder Streifen (Fig. 31). 15 — Flgd. verworren punktiert (Fig. 32), bisweilen auf dem Rücken mit erhabenen Rippen (Fig. 37a). 16 15. Körper gestreckt, gleichbreit, oben kahl (Fig. 31). Ipidia Er. — Körper kürzer, breiter, seitlich gerundet, oben be- haart (Litthauen, Steiermark). . Stelidota Er. 16. Hsch. an der Basıs hsrandet Wie, 32). Oberlirhe tief eingeschnitten ; Endglied der ee: stark verdickt (Fig. 34): h 7 a Ei — Hsch.-Basis mehr oder minder deutlich gerandet | 22. Vorderschienen deutlich am Aussenrande gezähnt | (Fig. 36). Oberlippe wenig tief eingeschnitten; | (Fig. 40, 39). Fühler (Fig. 39a). Meligethes Steph. Lippentaster-Endglied nicht verdickt (Fig. 35). 19 — Vorderschienen schlank, nur etwas gekerbt (Fig. 42). _ 17. Hinterhüften mässig weit auseinander stehend. 18 Fig. 41. Fühler (Fig. 4la).. . . Pria’Steph. — Hinterhüften weit auseinanderstehend. Schenkel | 23. Die 3 ersten Tarsenglieder stark erweitert (Fig. 43). nicht verdickt. Seitenrand des Hsch. flach- aus- Kig. 47. Fühler (Kies. 47a)... .Cy chramus Kug. gebreitet (Fig. 33a). . . . Omosiphora Reitt. | — Die 3 ersten Tarsenglieder mässig erweitert oder 18. Schenkel nie verdiekt. Hsch.-Seitenrand nur fein einfach (Fig. 44). gerandet, gewölbt. Hintertarsen stark erweitert (Mi2.33) 00.2. 202. . „ Mierurula Reitt. — Schenkel selten verdickt Sötenränd des Hsch. Nach ausgebreitet (Fig. 32). . -. . .. . Epuraea Er. 24, Flügeldecken verworren ae (Fig, 46). Unter- | lippe (46 a). .. . Thalyera Er. — Filgd. mit Punktreihen (Fig. 45). . Pocadius Er. XXX. Familie. Cueujidae. Fühler ilgliedr. (Fig. 8, 10, 19). Vorder- und Mittelhüften klein, kugelig, Hinterhüften quer. Tarsen | Sgliedrig, beim Z bisweilen an den hinteren Beinen 48]. 19. Hinterecken des Hsch. abgerundet, Seiten mit einem | (Fig. 2, 4, 19a); Bauchringe 5, frei beweglich (Fig. 6, 7). Haarsaum (Fig. 36)... . . . . . Nitidula Fab. | Körper meist lang gestreckt und flach. Beine ziemlich | kurz. Käfer und Larven (Cucujus haematodes Er, Fig. 1b) teils unter Baumrinden, teils an aufgespeicher- ten Körnerfrüchten od. anderen Pflanzenwaren, teils auf nassen Wiesen im Grase. N 1. Maxillen durch einen Fortsatz der Wangen (Fig. la). jederseits des Kinnes bedeckt (Passandrinae), Schienen mit 2 grossen Enddornen (Fig. 2). Esch. © fast viereckig, vorn gerade (Fig. 1. i Prostomis Latr. — Maxillen frei, Hurdloene der Schienen klein. . 2 — Hinterecken des Hsch. scharfwinklig, Seiten ohne Haarsaum (Fig. 37a). . . . .... Omosita Er. 20. Das Prosternum bedeckt völlig das Mesosternum (Fig. 25). Körper sehr kurz, fast halbkugelig ge- wölbe (Fig. 37b). . . 2... .::Cyllödes Er. — Das Mesosternum nicht , bedeckt a 388, 386). ; 21 = . Die vorderen Hüft thöhlen hinten offen (Pig. 2 % . Das erste Tarsenglied sehr klein (ig. 3). . . 21. Prosternalfortsatz ohne Höcker (ie. 38b). Meso- | = a ao hinten vollkommen’ nn sternum erhaben, glatt. .. 1509 sen En ne EN NE — Prosternalfortsatz mit Höcker an de Spitze (Fig. ne Dal 38&). Mesosternum gefurcht (38a). . . . .28 (hlertselzung folst. ir u; Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. BE a u ee Se Be I BE En En ae Si Ze en El Be a ie Ze Ze % intomoloyisches Vereinshlatt. 1910. Nr. 15/16. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau‘ die Verantwortung ab. ‚Berliner Entomologischer Verein, ; Sitzung vom 14. April 1910. \ Auf Anregung des Herrn Stichelhaben die Herren Belline, CIoss, Ramme, Wamach und Herr Ri; ‚Stichel - selbst ihre Vorräte von Pieris napi L. mit- gebracht. Herr Stichel knüpft an dieses Material einige Erläuterungen über die Neubenennungen einiger Formen durch Schima in der Zeitschrift des Wiener Zoologisch-Botanischen Vereins; formell unstatthaft ist Jie Benennung von ocnen als Unterabteilungen von Aberrationen. Herr Stichel hat festgestellt, dass die ' Form des $ chne Fleck auf den Vorderflügeln Linne ur- j - sprünglich vorgelegen hat, so dass dies die typische Form ist, folglich der Name impunctata Röber zu kassieren ist: die Benennung der punktierten Form ist also noch zu ver- geben. De Herr Rangnow legt einige prächtige melanotische Stücke von Aglia tau Vor, darunter die Formen ferenigra Mieg, melaina Gross, und die Hybridenform ferenigra X melaina = weismanni Stdf. Ferner berichtet er, dass er - dureh Aussetzen eines 2 von Endromis versicolora in der ‚Jungfernheide ein sehr. kräitiges $ angelockt habe, das nige >4ustündige Copula einging und noch am selben Abend mit einem zweiten 2? copulierte. S Herr Ramme lest iolgende von ihm erbeutete ‘ Falter vor: aus Niederdorf (Pustertal): Herse convolvuli L., Notodonta phoebe Sieb., Plusta «in Hochenw. (3 Exemplare), Pl. interrogationis ER Agrotis depuncta L., Dianthoeecia arpophaga ». capsophila Dup. (von Spuler nur für Skan- dinavien, Irland, Wallis, Südfrankreich, Korsika, Iberien # angeführt, aber auch von Herrn Heinrich am Lu- ; ;anersee und bei Airolo gefangen), Crocallis elinguaria L., baretia berberata Schitf.; aus Taufers (Pustertal): Lasio- ampa quereus L. (v. alpina Frey, ein am Spätnachmittag n copula gefangehes Pärchen), Agrotis corticea Hb., Naenia [ypica L., Callimorpha dominula L. mit im Vereleich zu Zillertaler und Thüringer Stücken stark verbreiteten chwarzen Partien auf Vorder- und Hinterflügeln, Rhy- ia purpurata ab. flavescens Spul. 3, Parasemia plan- taginis ab. malronalis Frr. d (dazu ein 2 aus Garmisch), . Siynlomis phegea L.;, aus Mayrhofen‘ (Zillertal): Pergesa 'penor L., Pyrrhia umbra Him., Dianthoeeia caesia Bkh., Cosmia pyralina View., Rhusina umbratica Goeze, Hy- grochroa syringaria 1., Callimor pha dominula L., ©. guadri i- umcetaria Poda (sehr häufig), Anthrocera axulans Hochenw. 2600 m); am Gardasee in Sirmione war Maeroglossum ellatavum ]. gemein, lee auf dem Lido fing Herr Ramme Odonestis pruni L. und Dutzende von Ocrura erminea Esp. © Herr Heinrich berichtet, dass ihm heute eine Leucania obsoleta Hb. nach zweijähriger Puppenruhe ge- schlüpft sei, ein ihm aus der Literatur noch. nicht be- ale Fall., lv Sitzung vom 21. April 1910. ne er er ieh. hat: ın “der vorigen Woche am Weidenkätzchen zwei Stücke von Agrotis ypstlon Rott. gefangen; auch Herr Petersdorff hat vereinzelte nur im Frühjahr geködert. Spuler sagt zwar (Bd. I, 162): „teilweise überwinternd bis April, Mai, in Est- land sogar bis Juni‘, doch findet sich die Tatsache des Ueberwinterns des Falters vielfach in der Literatur nicht angegeben. _ 5 "Herr Walter stellt auf Grund einer Vergleichung mit Schweizer Stücken aus Herrn Müllers Sammlung test, dass die bei Erkner gefangene Acidalia trilineala 'Scop. sicher zu dieser Ärt gehört. Herrn Petersdorff ist aufgefallen, dass die Zeichnung der Schweizer Stücke buchtiger ist. als die der Berliner. Herr erklärt, dass die Art bei Freienwalde und Chorin häufig ist. Herr Huwe hat laut Verabredung mit Herrn Cless 4 Chaerocampa) polluxz Boisd. (= pseudonessus Roth- ild), das Hans Fruhstorfer auf Java gefangen hat, Vergleichs mit einem von Herrn Closs als pollux en Schwärmer, der sich nunmehr als ne und bei Venedig in einer Pappel- Rangnow ein Pärchen des äusserst seltenen Schwärmers Cechenena. Zum weiteren Vergleiche zeigt Herr Hu we noch mehrere Stücke von C. lineosa Walk., sowie einer auf den Vorder- flügeln einfarbig grünen Aberration davon, sie er als. forma herbacea benennt, und ferner noch Stücke der mit lineosa häufig verwechselten C. minor Butl. vor. Ausserdem führt Herr Huwe mehrere palaearktische Seltenheiten, nämlich Marumba sperchius- sperchius Men. (2 SS und 1 2), Amorpha amurensis amurensis Stgr. (= tre- mulae Boisd.) (1 d und 2 22 dimorph), Marumba maacki Bremer sämtlich vom Amur —, ferner Marumba gaschkewilschi echephron Boisd. aus Japan (= complacens Butl. = roseipennis Butl.) d$ und zum Vergleiche mit sperchius den ähnlichen Schwärmer. Marumba dyras Walk. aus Sikkim sowie M. quercus eigener Berliner : Eizucht und schliesslich noch ein besonders schönes Paar des sel- tenen Polyptychus grayi grayi von Natal e. l., S und 9 dimorph, vor und gibt einige Notizen über ihre Ver- breitung. Hiezu bemerkt Herr Closs, dass Murumba gasch- kewitschi echephron bei Rothschild und Jordan als syno- nym von roseipennis aufgeführt ist, dass Amorpha ama- rensis in zwei Subspezies: A. a. amurensis und A. a. sinicus R. und J., und dass Marumba dryas ebenfalls in die Sub- spezies M. d. dryas aus Indien und Ceylon, und -M. d. javanicus aus Java zerfällt. Herr Rangnow meldet. dass das im vorigen Sitz- ungsbericht erwähnte g von Endr. versicolora am nächsten Morgen auch noch mit der dritten 2 kopuliert hat, und dass die Eier aller 3 22 sich verfärbt haben, also sicher befruchtet sind. Ferner legt er einige schöne Stücke von Amorpka populi subsp. austauti und f. staudingeri vor, nebst einem aus der Puppe gezogenen Zwitter und einem aus einer auffallend dicken’ Puppe seschlüpften, stark an austauti erinnernden 2. Herr Hanff zeigt ausser einem Kasten mit exo- tischen Käfern ein interessantes Stück von Gonopteryx rhamni, das er 1906 tot in seinem Puppenkasten gefunden hat: der rechte Hinterflügel und das apikale Drittel des rechten Vorderflügels, sowie .die Apikalspitzen beider linken Flügel zeigen oben das prächtige Rot von Gon. eleopatra, das auch auf der Unterseite, nur ganz hlass, dieselbe Ausdehnung hat. Die Färbung ist in diesem Falle sicher nicht. durch Blausäuredämpfe hervorgerufen. Herr Heinrich weist auf den Widerspruch zwischen der kühnen Prophezeihung einer neuen Tertiärzeit in der Stuttgarter Entomologischen Zeitschrift und der Tatsache hin, dass manche Einwanderungen von Faltern in das Berliner Gebiet offenbar aus dem Norden, und nicht aus dem Süden erfolgt sind. Herr Closs zeigt sodann 3 interessante Sphingiden: Dolba hylaeus Dru. $ aus Canada, ein niedlicher kleiner Schwärmer aus der Subfamilie der AcheronbWwinae, Stamm Sphingicae, steht im System zwischen .Protoparce und Hyloi- cus, dem ersten Genus besonders nahe verwandt; gilt nicht als selten, wird aber wenig angeboten. Ferner Akbesia davidi (nicht davidii) Oberth. &, 1884 von Oberthür entdeckt und benannt, ein besonders schöner Falter, der von Rothsch.-Jordan zu den Ambulicinen gestelit wird, was aber Herrn Closs nach dem ganzen Habitus des Tieres anfechtbar erscheint; vielleicht wäre es in die Nähe von Pergesa porcellus L. zu stellen. Schon deshalb - ist die systematische Stellung noch zweifelhaft, weil weder Raupe noch Puppe bekannt ist. Die Art ist bisher nur aus Akbes in Syrien bekannt. Rhagastis aurifera Butl. S aus Lamin in Assam, eine ziemlich unscheinbare Choerocampine, charakterisiert hauptsächlich dadurch, dass auf der ziegel- roten Unterseite der graue Basalfleck mit’ dem grauen Felde des Distalrandes durch einen dunklen Wisch verbunden ist, sowie durch einen länglichen goldgelben Fleck an jeder Seite des Hinterleibes, wodurch sich diese Art besonders deutlich von der ähnlichen Rhagastis confusa R. und J. unterscheidet. Herr Schulze bemerkt, dass die Meisenheimerschen Versuche zwar die Unabhängigkeit der sekundären Ge- schlechtsmerkmale von den primären darzulegen eenen, doch sei es sehr bemerkenswert, dass ein grosser Teil der © Kastraten von Lymaniria dispar L, sich den d& in der Fl ügelerundfarbe näherte. M. sagt darüber in seinen Exp.- Studien zur Soma- und Geschlechtsbestimmung, 19093, S,.78: „Es zeigte der zumeist weisse bis schmutziggelbe Ton derselben bei den Kastraten Neigung, ins Dunkelgelb- lichweisse und schliesslich sogar ins Bräunliche überzugehen und zwar sowohl auf. Vorder- und Hinterflügeln. Auf letztere konnte die Verdunkelung eine sich über fast den ganzen Flügel erstreckende aschgraue, leicht gelbbräunlich schimmernde Grundfärbung hervorrufen, von der nur ein heller Randstreifen verschont blieb. Auf den Vorderflügein herrschen dagegen stets ‚die ausgesprochen bräunlichen Töne bei der Verdunkelung vor.‘ Sodann berichtet Herr Schulze, dass sich zwar in der Literatur die Angabe verbreitet findet, dass die grünen Puppen von Pap. machaon noch im Laufe des Sommers Falter ergeben. während die ‘gelben überwintern; doch ist-ihm heute ein Falter aus einer grünen vorjährigen Puppe geschlüpft. Auch Herr Huwe hat dieselbe Erfahrung gemacht. Ob die soge- nannten Wehrdrüsen der Papilionidenraupen überhaupt irgend einen Schutzwert haben, erscheint Herrn Schulze sehr zweifelhaft; manche Raupen, namentlich von Pap. podalirius, enaen auch durch die ärgsten Misshandlungen nicht zum Vorstrecken der ‚Wehrdrüsen‘ bewogen werden, was auch Herr Heinrich. bestätigt, der ‘ferner be- .obachtet hat, dass die kleinen Raupen von Pap. machaon weit seltener ihre Drüsen vorstrecken, .als die ‘grösseren. Herr Sehulze fordert auch zu Beobachtungen darüber „auf, ob Papilionidenraupen überhaupt von Vögeln gefressen werden. Sitzung vom ?&. April 1910. Herr Ziegler hatte einige. Stücke von Ephyra linearia Hb. aus Grund im Harz und Köslin’ in Pommern, sowie Acidalia trilineata -Sc. aus Tarasp in der Schweiz ‚mitgebracht. Letztere Art ist, wie Herr Schulze fest- gestellt hat, schon von Pfützner (Schmetterlinge der Pro- vinz Brandenburgs 1891) als nicht selten bei Freienwalde a. O., also auf Kalkboden, aufgerührt worden. . Herr Walter findet, dass die hiesige Form ein wenig heller ist als die Schweizer Stücke. Herr Schulze macht a aufmerksam, dass die ‚jorma caeca Rebel (Berge-Rebel, 3. Lfr., ersch. 23.,3, 09) von Erebia aethiops neuerdings ms Herrn Dehermann (Le naturaliste vom 15. 2. 10), dem die Rebelsche Be- nennung entgangen ist, mit seinem eigenen Namen Jorma Dehermanni) benannt ist! Erfreulicherweise hat Rebels Benennung, die Priorität. In demselben Heit von „Le natüraliste“ ist von Thierry-Mieg eine Form von Üoscinia' striata L. als f. ferenigra benannt worden; sie ist synonym mit. intermedia Spuler. Ferner sah Herr ‘Schulze an einem Buchenstamme einen Schwarm von Themira nigricornis Meig., der von Weitem ganz den Ein- druck 'eines Hochzeitstluges von Ameisen machte; faulige Wassertümpel, an denen die Art normalerweise vorkommen soll, fehiten in weiter Umgebung; die Ausschwitzung des wunden Stammes schien die Fliegen angelockt zu haben. Herr Stichel legt zur Entkräftung des Einwandes, dass künstlich rotgefärbte Stücke von Gonepter YL rhamni einen ganz anderen Eindruck machten, als das im vorigen Sitzungsbericht erwähnte, einige prächtige Kunstpro- dukte vor. Herr Belling stellt die Frage, wie man eine Samm- us am. besten gegen Schädlinge schützt. Er hat trotz tadellos schliessender Kästen bedeutende Verluste erlitten, vermutlich durch Einschleppung von Raubinsekten, die schon auf dem. Spannbrett die Falter befallen hatten. Herr Walter empfiehlt, die Spannbretter auf frei an Bindiäden aufgehängte Glasplatten zu legen, Herr Esselbach, herum zerkleinerte Tabakabfälle zu streuen, was besonders auf Reisen wegen der leichten Ausführbarkeit zu empfehlen ist. Herr.Petersdorff empfiehlt, die Spannbretter stets unter Verschluss zu. halten, eingedrungene Schäd- linge mit Tetrachlorkohlenstoff zu vernichten. ‘ Herr Hamann empfiehlt, die Spannbretter mit einer Lösung von Phenol in Aether zu bestreichen. teilt mit, dass im Museum nur noch Tetrachlorkohlenstoff angewandt wird, und zwar mit bestem Erfolg. Herr. Wanach hat sich einen grossen Zinkblechkasten mit Wasserverschluss, wie er zZ. B. in Reitters ‚Fauna ger- manica“ Bd. I 8. 56 beschrieben ist, hergestellt, worin sich gleichzeitig 6 Sammlungskästen 43 X 33 cm des- Fritz Lehmanns Verlag, G. m. b. H., Stuttgart. — Druck der Schell’schen Buchdruckerei (Viktor Kraemer), Heilbronn a, N | Limenitis camilla Schiff. 2, Melituea ceinzia L. &9Q, Me. in die Spannbrettfuge und um den Falter | Herr Biisic hot: dem Vortragenden noch nicht hinreichend ausgemacht. Binde auch infizieren lassen; er verwendet. auch. Tetrachlorkohlenstoff anstatt des feuergefährlichen und viel unangenehmer riechenden Schwefelkohlenstoffs. Herr Walter hat mit bestem Erfolg seinen Schrank und Doppelkästen. in denen Papier vermieden ist, mit einer A enthaltenden Farbe streichen lassen. Herr Hamann lest einen von Herr Hanne- mann gefundenen Kokon von Cerura vinula vor, m | den nach der Verpuppung eine Raupe von Aegeria api-, formis eingedrungen war und sich, die Kokoneigentümerin bei Seite drückend, ebenfalls verpuppt hat. Herr Heinrich zeigt Tagfalter aus Digne, von denen er $®2 Thais v. medesicaste Ill. und Euchloe euphe- noides Stgr. von einem dortigen Sammler erwarb, die übrigen aber alle während eines vom 21. Ausust bis 3. September 1909 daselbst mit Herrn Dadd verlebten Sammelaufenthalts selbst gefangen hat. . Zu den letzteren gehören: N Pieris rapae L. &d, P. v. napaeae Esp. 2, Leptidia v. diniensis B. &d, Pieris daplidice v. Raphani Esp. S9, Colias edusa F.&$S, C. hyale L.S 2, Gonepleryz cleopatra L.S2, phoebe Kn.&%, M. didyma v. meridionalis Stgr. I, M. par- thenie Bkh. gg, Argynmis dia L. 82 und A. lathonia L. &, Melanargia galathea v. procida Hbst., Erebia mnestra Hk. v. gorgonhone an 2,2. goante Esp. &, DB. 'scipio B! &, E. v. adyte 2, EP. tyndarus. Esp. v. Hispania 3 Butl., Ereb. neoridas B. ery Bemerkenswerte Eigentümlichkeiten zeigen: Pieris V. napueae 2, bei welchem unterseits nur noch kaum sicht- bare Spuren einer Aderbestäubung übrig geblieben sind, während oberseits die schwarze Zeichnung besonders die. des Apex kräftig entwickelt ist. Die Colias hyale-Form zeichnet sich in beiden Geschlechtern, besonders aber im männlichen, durch auffallende Grösse und kräftig. dunkle Färbung der Orangeflecke auf den Hinterflügeln aus. Meli- Iaea cinzia L. zeigt gegen Berliner Stücke geringere Grösse und eine mehr lehmgelbe Färbung. Die dd von Melitaea phoebe Kn. sind auffallend klein, auch die 2% erreichen nicht ganz die Grösse der im Wallis heimischen Art, unter- scheiden sich aber ausserdem von diesen beträchtlich durch weniger starke Entwicklung der schwarzen Zeichnungs- elemente und dadurch bedingtes kräftiges Hervortreten der gelben Grundfarbe. Ein 2 zeigt auf der Oberseite der Hinterflügel die rotgelbe Submarginalbinde schwarz punktiert, wie bei einzia. Argynnis dia, L. aus Digne macht einen helleren Eindruck als Berliner Stücke nament- lich im weiblichen Geschlecht, weil die schwarzen .Zeich- nungselemente der Flügelbasis nur selten, wie es bei nörd- lichen Stücken die Regel ist, zu einem schwarzen Feld zu- sammenfliessen. Ob die mit Erebia goante Esp. bezeich- neten Stücke mit Recht hierhingezogen sind oder etwa als E. pronoe Esp. anzusprechen sind, steht nicht ausser allem Zweifel. Nach der Zeichnung der Unterseite, wo am Rande der Flügel deutlich 3 weissgekernte Augen- punkte hervortreten, möchte die Zuweisung zu goante wohl die grössere Wahrscheinlichkeit für sich haben. Auffällig bleibt jedoch, dass ein die Augenpunkte allerdings nur andeutungsweise zeigendes SLUck nach Art der v. pitho Hb. von pronoe verdunkelt ist. Es unterscheidet sich aber von den typischen pitho-Stücken aus der Sammlung des Vortragenden dadurch, dass es oberseits die a “ Augenpunkte schart hervortreten lässt, weshalb das Stück, | weiches mit den übrigen gleichzeitig an derselben Stelle N‘ (ca. 2000 m hoch) am 29. August gefangen wurde, doch zu goante zu rechnen sein dürfte. Die vorgezeiete Reihe von Erebia neoridas B. dd und 2% lässt ersehen, dass diese Art keineswegs immer kleiner als aethiops ist, son- dern ausser 6 kleinen. auch Exemplare in beiden Geschlech- tern entwickelt, welche jene zweifellos sehr nahe verwandte Art an Grösse erreichen. Die Augenpunkte der Vorder- ilügel differieren zwischen 3 und 5. Die rotgelbe Binde der Vorderflügel ist meist breit entwickelt, während die- jenige der Hinterflügel oft bis auf geringe Reste schwindet. Ob man es bei neoridas wirklich mit einer guten Art oder ° mit einer südlichen Form von aeihiops zu tun hat, scheint Bemerkt sei noch, dass neben Stücken mit tief rotbrauner Stücke mit fahlgelber Binde vorkommen, desgleichen $d., bei denen die Unterseite stark derjenigen der 22 ähnelt. FR + NL IRAL (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbelee: „Insektenhörse” und Beilage: „Entomologisches Vereinshlutt“, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenan-Berlin. r zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; le die elakton betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ‚ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, % Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Nummer der Postzeitungsliste : e gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Alle Postanstalten und Buchhaändlungeu nehmen Bestellungen 3866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag Auslandportos von 40 Pfg. auf das Vierteljahr. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, \.m.b. H,, Stuttgart. Fernsprecher 5133, Insbesondere sind alle Inserat- „Aufträge, Geldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. September 1910. Neue Literatur. j „Die Coleopterenfauna der Seyche- Bi e ee. Nebst Betrachtungen über die Tiergeographie dieser Inselgruppe von, Prof. H. Kolbe. Sonder- abdruck aus den Mitteilungen aus dem Zoologischen Mu- seum i in Berlin, V. Band, Heft. 1910. In der 48 Seiten ‚ umfassenden, fleissieen A werden 21 nov. spec. be- schrieben. "und 6 neue Gattungen aufgestellt. Das Material hierzu verdankt das Museum der Reise des Herrn Prof. K August Brauer. Die Anzahl der bisher von dort be- "kannten Coleopteren beträgt nur circa 162 Arten. Am interessantesten ist, der dem systematischen Teile voran- - gehende tiergeogranhische Teil. Die Seychellengruppe - gehört zur Gruppe der ozeanischen Inseln mit einer ende- mischen Fauna. Nach eingehender Betrachtung und Ver- gleichung der Madagaskar oder dem indo-malayischen - Archipel angehörenden: Arten der einzelnen Coleopteren- Familien, der Dermapteren, Odonaten, Dipteren, Hy- menppteren, Lepidopteren etc. dieser Inseleruppe kommt Prof. Kolbe zu dem Schluss, dass die Fauna der Seychel- len sich grösstenteils an das indische Faunengebiet, be- ‚ders an dasjenige Vorderindiens, Ceylons und des ma- yischen Archipels anschliesst, teilweise ‚viel deutlicher als ‚an Madagaskar und, die Maskarenen und dass die zu dem afrikanischen Gebiet nur geringe Beziehungen haben. a ichtig erscheint der Endemismus der verhältnismässig vielen spezialisierten Seychellenformen, die sich, ohne mit _ ihnen identisch zu sein, nur an die Gattungen der indischen B Region anlehnen, aber "weder in Madagassien noch in Afrika irgendwelche Verwandtschaft haben. Diese sprechenden Beweise für die Verbindung der Seychellen. mit Indien- Ceylon sind hierfür überzeugender als die identischen in ischen Arten ‘der Seychellen, die doch wenigstens teil- weise mit irgendwelchen Transportmitteln. nach diesen N eln | ‚gebracht sein können. Ausser den hypothetischen Kontinentalen "Beziehungen dieser Inseleruppe zu Indien iehungen zu Australien, Neuseeland, Südamerika und Madagaskar in Betracht. Die territorriale Gemeinschaft mit Madagaskar liest viel weiter zurück als die Periode er ‚peninsularen Verbindung mit Indien. Aeusserst an entlegenen Punkten landeinwärts oben im Gebirge der Seychellen 'entdeckt wurden, z. B. eine neue Tene- brionidengattung Pseudhadrus, die mit Pseudopairum Neu- eelands sehr nahe verwandt ist. Untergruppe der Helaeinae an, die bisher auf das austra- ische Gehiet beschränkt zu sein schien. Als ein süd- araerikanisches Element ist anscheinend die Melolon- thidengattung Perissosoma anzusehen, welche die Seychellen in 2 Arten bewohnt, und sonst der ganzen Osthemisphäre gegenüber sehr isoliert dasteht. Ebenso eine Mychocerus- Tb aus ‚der Colydiiden-Familie. Durch diese verdienst- volle de hat Brof... Kolbe einen 7 Sammie a in nige kurze Notizen von grosser .kh ardt in den Entomologi- 10, p. 210, teressant sind einige neue Arten, dievoen,Prof. Brauer: Donnerstag, den l. Ceylon kommen auch noch trotz ihrer Armut Be- | . Letztere gehört einer | ‚arbeitet von E. . Sammlung anzulegen. 21.3 alırgang. Er vör DURRaIR SEA sich An Colboncdeen sehr: er fand z. B. an Eichenstämmen Felleius dilalatus F. (an fliessendem Salt nahe eines one GRorimUus variabilis L., Opilo mollis L. etc. 2) Auf sonst unergiebigen Sandgebieten Durchsuchen im Herbst von einzelstehenden dicken Grasbündeln, durch Auseinanderzerren der Halme oder partienweise Ausreissen; man findet dabei ungefähr in Höhe des Erdbodens oder noch etwas tiefer darin ver- steckt eine Menge Arten z. B. Lizus sublilis St., Cleonus- Arten, Chrysonula' carnifex F. etc. 3) Ködern mit Aas auf Sandboden sehr ergiebig z. B. den seltenen Hister distinclus Er., jedoch muss der Boden unter dem Köder bis auf 30—A40 cm Tiefe ausgehoben und genau untersucht werden. Im ‚„Entomologist‘‘, London, publiziert A. E: Wile- man, FE. E. S. eine grössere Arbeit über „New Lepi- doptera-Heterocera from Formosa Neubeschrieben wur- - den Vol. XBIIT: 1910,.P..4136-1395,176 1.9, 189-133, 220—223 im Ganzen 43 Spezies und Subspezies. In der Stettiner Entomologischen Zeitung, 72. Jahr- sang (1911) Heft I, dessen Inhalt rein systematisch ist, publiziert der: bekannte Aphodien - Forscher Adoli Schmidt, Berlin, „Eine Serie‘ neuer Aphodiinen’, worin er 41 nov. spec. beschreibt. .Dr. Günther- Enderlein, Stettin, beschreibt eine neue deutsche Fliege Anarte stetiinensis und gibt in einer grösseren Arbeit „Neue Gattungen und Arten aussereuropäischer Fliegen‘ die Beschreibung noch unbekannter Arten aus der Dip- teren- Sammlung des Stettiner Zoologischen Museums. Edmund = ehmidt, Stettin, setzt seine Arkeit fort „Neue und bekannte Gattungen und Arten der Sub- familie Cercopinae Stal. des indo-australischen Faunen- & sebietes (Hemiptera-Homaptera). „Mit Fangnetz und Sammelschachtel“., ein Wegweiser für ‘junge Schmetterlingssammler, unter besonderer Berücksichtigung biologischer Verhältnisse, 'be- Kiekbusch und E. Kähler,.be- titelt sich ein im Verlage der Anstalt Beihel, Bielefeld, erschienenes Buch. 112 Seiten mit 10 Farbendrucktafeln, sebunden 3,60 Mk. — Selten wird man ein ähnliches Buch finden, das so vortrefflich geeignet wäre, unserer Jugend als zuverlässlicher Berater beim Anlegen einer Schmetter- lingssammlung und erfahrener Führer auf ihren Sammel- streifzügen durch Feld und Wald zu dienen. Meisterhaft haben es die Verfasser verstanden, die Wissenschaft durch eine anregende, flüssige Form der Schilderung der Jugend schmackhaft und interessant zu machen. ‚Onkel Friedrich, ein eifriger Schmetterlingssammler, macht mit\ seinen beiden Neffen zahlreiche Spaziergänge in Feld, Wald und Garten, weiht sie spielend in alle Geheimnisse des Fanges und der biologischen Wissenschaft ein und hilft ihnen später den Fang richtig zu präparieren und eine geordnete Die fortlaufende Handlung, die Fragen der wissbegierigen Knaben und die Erklärungen des gelehrten Onkels lassen das Buch wie eine schöne Er- zählung, von Anfang bis zu Ende interessant, lesen. Was wird aber auch alles erklärt. Ich will nur einiges davon als Probe anführen: Ausrüstung zur Jagd. — Töten und ı Spannen. — Raupenzucht. — Jagdbeute im Frühling. sibt. 1) Das a man, =—— en Gas ‚Gehör. — Metamorphose. . Atmung. — Sehluplwespen ud ihre Bedeutung. Ködern. — Mimikry. —- Schreckstellung. — Warnfärbung ete. "Man sieht ein reiches Feld, bunteemischt, wie es der Augenblick der Erzählung gerade mit sich brachte. Zehn Tafeln mit: 149 nach der Natur trefflich aufgenommenen Abbildungen in. Farbendruck ermöglichen es “dem Jungen Sammler seine Schätze leicht selbst zu bestimmen. Als treffliches Geschenk für die Jugend möchten wir allen Entomologen dieses Buch angelegentlich empfehlen. Selbst- - verständlich dürfte es auch in keiner Schulbibliothek fehlen. kannt sind — 2 aus Ost- -Indien, smuth; Termitoxenia Ass Anatomisch-histologische Onken ven Erlangung der Doktorwürde. von der bisher 5 Arten be- 2 aus Süd-Afrika, 1 aus Aegypten —, lebt als Gast in den Termitenbauten und wurde als Gattung der Familie Termitoxeniidae der Ordnung Diptera von Wasmann aufgestellt. Der Autor sammelte selbst reiches Material für seine Unter- suchungen in Khandala, Britisch Indien, indem er Ter- mitenbaue mit der Spitzhacke an einer Seite öffnete und schnell möslichst tief aus dem Inneren grosse Brocken der schwannig durchlöcherten Pilzgartenanlagen heraus- holte und in. Blechbehälter mit nach Hause nahm. Dort wurden. die mit zahllosem Getier vollgepfropften Pilz- Joseph :.A's muthi Wasm., Inaugural- -Dissertation zur Berlin. :-Termitoxenia, gartenbrocken über'einem weissen Tuche zerbröckelt und die flüchtenden sehr kleinen, weissen Termitoxenien mit angefeuchteter Fingerspitze leicht gefangen. Nach den eingehenden Untersuchungen des Autors stellt dieser die Termitoxeniinae jetzt in die Familie der Phoriden, und zwar dürften sie dort wegen der eigentümlichen Bildung des dieken Hinterleibes und der Umbi ldung der Flügel zu 'Thorakalanhängen. eine eigene Gruppe bilden. Ihre Nahrungsaufnahme erhalten sie durch Anstechen von Beutetieren, und besteht hauptsächlich aus den Blut- körperchen älterer Termitenlarven. Die Augen sind stark rückgebildet, wohl nur fähig hell und dunkel zu unter- scheiden, dafür ist aber eine starke Entwicklung des Tast- sinnes vorhanden. Trotz ihres dicken Körpers sind sie wie die Phoriden gute Läufer, die durch ihr stossweises Laufen von den gleichmässig sich fortbewegenden Termiten sofort deutlich zu unterscheiden sind. . Mitteilungen | aus der entomologischen Welt. Das 50jährige Jubiläum des Herrn Major a. D. Professor Dr. Lucas von Heyden als. arbei- tendes Mitglied der Senckenbergischen Naturforschen- den Gesellschaft wurde am 16. Juni 1910, mittags 12 Uhr in dem Festsaale ‘des Sencekenbergischen Museums in Frankfurt (Main) festlich gefeiert. Die Erben des verstorbenen Dr. J. Fletscher schenkten des Letzteren Sammlung der Central-Experi- mental-Farm, Abteilung für Entomologie in Ottawa (Kanada). Dir. „Reesnhard Dohrn ,. Leiter. der: %00lo- gischen Station in Neapel, wurde zum Professor ernannt. C..0. Waterhouse, welcher während eines Zeitraumes von 44 Jahren eine Üustosstelle für die Abteilung .der Insekten am British. Museum, Natural History, bekleidete, ist von diesem Posten zurückge- treten. Dr. L. Martin.ıist zum wissenschaftlichen Sam- meln nach Borneo abgereist. G.J. Metalnikow, Assistent des Zoologischen Laboratoriums der russischen Akademie der Wissen- schaften erhielt von der Pariser Akademie der Wissen- schaften die Prämie von M& ge im Betrage von 10 000 Franes für seine anatomischen und bakteriologischen Untersuchungen der Bienenmotte Galleria mellonella. Die Coleopterenausbeute aus Neu-Guinea ete., der letzten Sammelreise des im März verstorbenen Tropen- sammlers ©. Wahnes hat Gewerberat Frankl. Müller in: Gera erworben. Die Schmetterlingsausbeute erwarb grösstenteils die Firma Staudinger und Bang- Haas in Dresden-Blasewitz. BSH FETT 7 MI EN AALEN, ERAIEN 5 Der Schmetterlingssammler Lancaster q ii ) mas verschied am 2. Aprıl d. J. ın Philadelphia. 1899 veröffentlichte er ein berrys‘‘, wo er des Oefteren gesammelt hatte. Den Preis Constant. 1910 erhielt Dr. Jeannel von der französischen entomologischen Ge- sellschaft für seine Arbeiten über die Höhlenkäfer. Reisetage auf den glücklichen Inseln. Von Dr. M. Koeppen, München. 3. Fortsetzung. Während meines nun noch zweiwöchentlichen Aufent- haltes im Orotavatale ist ein Ausflug nach dem Wein- Städtchen Icod de los Vinos erwähnenswert. Den Weg hin legte ich auf der schönen Fahrstrasse per Wagen zurück. Die Strasse, die längs der Küste entlang führte, ;nachte die Fährt durch die an landschaftlichen Reizen und Grossartigkeit der Naturscenerie reiche Gegend zu einer hervorragend schönen. Zuerst wurden die malerisch gelegenen Ortschaften Realejo Bajo und das höher gelegene Realejo Alto erreicht, die früher eine zusammenhängende Stadt bildeten, bis ein Berg- sturz beide trennte. Es folgt später auf einem Felsen- vorsprung ein Wäldchen von kanarischen Palmen, dann eine wilde äusserst romantische Schlucht, wo ıch nicht wiederstehen konnte, erst eine Stunde lang zu botani- sieren; dann weiter ın wilder Gegend, unten stets das gewaltige, brandende Meer, zur Linken die steilen Fels- klippen mit ihren vielen Schluchten und Klüften, be- deckt mit üppigem Grün der Farrenkräuter, Semper- vıven, Cistus mit aromatisch duftenden hellen Blüten und einer Menge seltener Kräuter. . Endlich, an einem weiten Talkessel von einer Fruchtbarbeit sondergleichen, war Teod erreicht. Was die Lage, dieses Städtehen so einzig macht, ist, dass es einsam gegen 200 m hoch ge- legen, nicht nur auf das Meer hinabblickt, sondern auch. seine malerische Lage direkt am Fusse des Pik, der seinen schneeweiss schimmernden Gipfel ohne jeden Vorberg in seiner ganzen Majestät zeigt, einen Anblick, den keine andere Stelle der Insel bietet. Wasser gibt es hier ın Hülle und Fülle, weite Bananenpflanzungen, Weingärten, terrassenartig angelegt, Meere hinab. In der Nähe einer Kirche befanden einige Drachenbäume, darunter ein besonders alter, mindestens so alt als der in Laguna. Nachdem ich m einem kleinen Gasthaus das Mittagessen eingenommen | hatte, schickte ich den Wagen bis. Realejo zurück, da ich einen Fussweg oben längs des Gebirges über La Guancha, dem einzigen Orte, der den Namen der Ur- bewohner führt, zur Rückwanderung benützen wollte. Wenn der Weg auch oft recht steinig und beschwerlich war, und das blütenreiche Land ringsum reichlich alle Stra- pazen auf. Von Realejo Alto stieg ich einen tiefen Barranco nach Realejo Alto hinab, von wo mich mein wartender Wagen in später Abendstunde wieder nach Orotava brachte. | Nur zu schnell waren die Wochen in dieser a Gegend verflosssen und es hiess Abschied nehmen vo Orotava. Als eines Morgens ein Wagen mich wieder nach Sant. Cruz briugen sollte, schweifte mein Blie noch lange zurück auf all die grünen Felder, Palme und idyllischen Ortschaften. Endlich hinter‘ Sant Ursul: verschwand auch der letzte Teil des Orotavatales, und der Wagen rollte weiter auf der staubigen Landstr sse. Au Mittag, war. En in Te erreicht ‚Verzeichnis der Falter Cran- Rıene:: reichen bis zum sich so wogen die herrlichen Ausblicke auf das Meer er das um dann für den P: einige Wochen nach der - siedeln. - Es war Anfang Juni, als ich auf einem kleinen 4 spanischen Postdampfer von Sant. Cruz de Tenerife in ca. 7 Stunden nach der Insel Gran Canaria hinüber- ' fahr. Die Insel soll ihren Namen nach einer hier ge- R _ züchteten sehr grossen Hunderasse erhalten haben und später wegen der heldenmütigen Verteidigung ihrer Be- wohner den Beinamen „Gran“. Die Haupts tadt „Las E: Palmas‘‘ oder wie der längere Name lautet ‚Ciudad de las Palmas‘ erblickt man schon eine Strecke vor 4 dem Einlaufen in den schönen, modernen Hafen. Sie _ hat beim ersten Anblick ein grossstädtisches und orien- talısches Aussehen, und liest auf der einzigen Stelle, wo das Gebirge nicht steil in die Meeresflut abstürzt, sondern ähnlich Santa Cruz de Tenerife weit ausge- schweift emporsteigt. Sie ist eine äusserst wichtige S - Station für die zwischen Europa, der westafrikanischen E*% Küste und Südamerika verkehrenden Dampfer. Leider - ist der Hafen ziemlich weit von der eigentlichen Haupt- stadt entfernt; dazwischen gelbe ddnnen nur hin und wieder durch etwas Grün unterbrochen. Eine staubige Landstrasse, an der zahlreiche Hotels liegen, _ verbindet beide. Bilendend weiss schimmerten die Häuser mit echt spanischen flachen Dächern ‘und Bal- konen im Sonnenglanze. Die Stadt hat prächtige An- lagen und schöne Gärten. Um möglichst schnell der a drückenden Schwüle zu entgehen fuhr ich sofort auf einer „Tartana‘“ in die Berge hinauf. Die Strassen ‚der Stadt waren recht belebt, besonders viel Landvolk, das vom Markte nach Hause zog, interessierte mich ‚durelı ihre malerische, bunte Kleidung. Die Höhen hinter der Stadt sind befestigt und es sollen sich sogar ganz moderne Geschütze darauf befinden. Diese waren ursprünglich von-den Spaniern für Cuba bestimmt; da diese Insel aber so schnell erobert wurde, erreichten sie ‚erst gar nicht ihren Bestimmungsert, sondern wurden _ auf dem Wege nach dort hier gelandet und nun zur - Verteidigung Aufgestellt. Zwischen kahlen verbrannten Hängen stieg zuerst die Landstrasse bergan und erreichte bald ein kleines ‚Gehöft, das inmitten von Eucalyptus und Palmen in dieser Wüste fast einer Oase glich. Oft begegneten wir Felder, die ganz mit weissem Zeug überspannt aren, um die Cochenillenlaus gegen Staub, Wind und egen zu schützen. An den Bergseiten waren lange Steinbehälter ‚gebaut, in denen Wasser aufgefangen \ urde. a leicht wäre es, us weiten zu, dicht Rest meiner Reise noch auf Insel Gran Canaria e Wälder zu wenden. da es Hhoss endes a ‚eine ‚Stunde weiter oben in Hülle und Fülle gibt! Als ir die ersten Anhöhen hinter uns hatten, \senkte sıch r Boden etwas und nun führte die Strasse unauf- hörlich durch schimmernde Saatfelder, Baumpflanzungen und lachende Ortschaften. Oefters wären an den Fels- 'wänden Höhlen, in denen arme Leute ihre Wohnung aufgeschlagen hatten. gekommen waren, liess ich den Wagen mit meinem ‚Gepäck vorfahren und machte den Weg zu Fuss, um so besser sammeln zu können. = Von dem Dorfe Tafira geniesst man einen schönen Blick in den Barranco de Guiniguada. Endlich war am Abend das Ziel meiner "Wanderung, das in wunder- barster Gebirgswelt liegende Dort Santa Brigida, um- geben von mächtigen Felshängen gleich einem riesigen \mphitheater, und das Hotel, inmitten eines entzücken- en Art botanischen Garten gelegen, erreicht, wo ich für einige Zeit Quartier zu en beabsichtigte. überzu-, Sobald wir auf der Anhöhe an-. Hier +19 lingen, + yn. Be N Re br r oben ist die Gegend von einer wunderbaren Frucht- barkeit. Auf Schritt und Tritt begegnet man präch- tigen Palmengruppen, mächtigen Myrtenbäumen und einer unvergleichlichen Blüten- und Pflanzenpracht, zum Entzücken des Fachmännes, so dass der Botaniker und Entomologe reichlich zu arbeiten bekommt. Während eines Stägigen Aufenthaltes fand ich hier von Schmetter- besonders in dem prächtigen grossen e garten, wo alle Tropengewächse im Freien gedieheı Pieris daplidice, Coltas edusa ab. helice, Lycaena as Iysimon, Pararge aegeria, Pyrameis virginvensis, 4 Stück des seltenen Dune christi, Pararge var. zuphioides, Zonosoma maderensis u. s. w. Für den Fang des Abends an Nachtfaltern zeigte sich der prächtige kanarische Natterkopf als vorzügliche Fangstelle. Durch Ködern, was ın dem blumigen "Hotelgarten leicht bis in die Nacht fortgesetzt werden konnte, erhielt ich den wertvollen Wolfsmilchschwärmer Deileph Ua tithymali, dessen Raupen ich auch auf Euphorbia fand, Deilephila. lineata und celerio, Agrotis pronuba, Mamestra thalassina ab. achates, Plusia aurifera und Helotis peltiger. Von Käfern er- beutete ich besonders: Calathus complanatus Dj., Ancho- menus albıpes F., Tachys 4-signatus Dft., Telopes multi- fasciatus Woll., eine Dermestide, Hpicometis squalida L. in Massen, Attalus pelluerdus Woll., Melyrosoma costv- penne Woll., Blaps gages L., Hegeter impressus Woll., Alphithobrvus diaperinus N., Anthieus guttifer Woll;, Mordellistena pumila Gyll., Sitones setiger Woll., Apion Westwoodi Woll., Lema melanopa L. einige Dutzend, Phyllotreta Lepidüi H., Haltica ampelophaga Guer. und Coceinella miranda Woll. (Fortsetzung folgt.) Alterraupen der Blattwespen und ihre Entwicklung. Von Prof. Dr. Rudow, 1. Fortsetzung. Zeitweise häufig ist Hylotoma enodis Klg., auf Birken und Weiden fressend. Die Larve hat 18 Füsse, eine graurote Farbe mit dunkelgelbem Rücken und gelb- lichem Kopfe. Der Körper ist im reifen Zustande be- deckt mit vielen kleinen Warzen, welche kurze, steife Borsten tragen, die vor der Verpuppung verschwinden. In warmen Sommern kommt im September ein zweiter Flug vor. Btwas seltener ist Hylotoma coeruleipennis 'Retz., deren Larve auf Weiden aller Art lebt, sie ist hellgrün gefärbt, auf dem Rücken und am Kopfe dunkler und an den Seiten deutlich gelb, im jüngeren Alter mit weisser reifartiger Bestäubung, die sich später verliert. Die 18 Beine sind hellgrün mit schwarzen Krallen ver- sehen. In der Entwicklung begrifien, hat die Larve eine mehr glatte Gestalt und liegt lang gestreckt auf dem Blatte, mit ein wenig emporgerichtetem, spitzen Lieibesende, gereifter erhält sie die regelrecht walzen- förmige Bildung. - & Die dritte Gruppe der bronzegrünen Arten ist am häufigsten vertreten durch Hylotoma ustulata L., die auf Doldenblüten und Weiden oder Birken sich. auf- hält. Die grüne Afterraupe mit 20 Füssen und braunem Kopfe ist, jung, platt auf den Blättern liegend zu sehen, später aber wird sie walzie und frisst vom Rande her. Die Seiten sind weisslich gefärbt, der Rücken ein wenig dunkler. Der Körper ist mit dicht stehenden schwar- zen Wärzchen bedeckt, welche kurze Haare tragen. Sie fertigt ihre braune, glatte Puppe zwischen abgefallenen Blättern an. _ Hylotoma segmentaria L. mit ihren Fiellachen Ab- Naumburg a. S. änderungen in der Flügelzeichnung ist als Larve bisher nur auf Weiden gefunden, manchmal nicht selten im ‚Juli und August in allen Gegenden Deutschlands. Ihre ansehnliche, lebhaft grüne Raupe mit 20 Füssen gleicht ım ersten Alter der von vulgaris, ändert aber bald ab. Der Kopf ist schwefelgelb, der Rücken wenig dunkler grün gefärbt, die Stigmen haben braune oder gelbe Umrandung. Der ganze Körper ist mit vielen grünen, kurze Borsten tragenden Wärzchen versehen. Die Ver- puppung findet an der Erde unter abgefallenem Laube statt. Ueber die Larvenzustände der verwandten Gattung Schizocera liegen noch keine sicheren Beobachtungen vor. Lophyrus. Kamm- oder Büschelwespe. Die meist schwarz und gelb gezeichneten, kurz ge- drungenen Wespen mit den charakteristischen, männ- lichen Fühlern sind in ihrer Entwicklung wohl am besten bekannt, weil sie als oft starke Forstschädlinge das Augenmerk der Forstleute auf sich richten. Gewöhn- lich nur. einzeln iressend, vermehren sie sich doch in manchen Jahren so plötzlich, dass sie verwüstend auf- treten und sowohl junge Bestände als auch ältere, kräf- tige Bäume bemerkbar entnadeln können. Nicht immer wütet eine bestimmte Art, sondern es finden sich meist mehrere Arten mit einander vor, wie sich in Ostpreussen, bei Eberswalde und Neuruppin in der Mark, sowie an einigen Orten Tirols mehrere Male beobachten liess, wo nach einem Frasse die Puppe literweise gesammelt, zur Zucht verwendet, oft sechs verschiedene Arten zu- gleich ausschlüpfen liessen. Waldbestände, die früher nur Laubholz trugen, und in denen die Wespen unbekannt waren, wie in Thüringen, zeigten nach Aufforstung mit Nadelholz nach kurzer Zeit die Schädlinge in Menge, deren Eier sicher mit den Pflanzlingen eingeführt waren. Die Afterraupen sitzen träge an den: Nadeln, und wenn sich eine Kolonie zusammengefunden hat, bleibt sie solange am Zweige, bis dieser ganz kahl gefressen ist und die Nadeln nur als fadendünne Nitteltippen übrig bleiben, an denen man das Vorhandensein der Schäd- linge in nächster Nähe erkennt. Auch die Wespen sind meist träge, dech kommt es vor, dass sie scharen- weise auffliegen, um sich passendere Plätze aufzusuchen. Beim Schütteln oder Erschüttern der Sträucher und Bäume lassen Sich Larven und Wespen herabfallen, ‚sie bleiben eine zeitlang still Hegen, um dann wiederum in-die Höhe zu steigen. Die festschaligen, regelmässig eiförmigen Puppen von hellgeiber bis dunkelbrauner Farbe haben entweder eine glatte, glänzende oder rauhe, faserige Hülle, werden einzeln an Zweige und Nadeln oder büschelweise längsseitig befestigt, aber auch unter Moos und Nadeldecke gefunden, wo sie manchmal zu Ballen vereinist liegen, die grösseren aber immer einzeln, nur wenig tief unter dem Boden, wo sie leicht zu finden und zu sammeln sind. Fast alle überwintern auf diese Weise, in besonders günstigen, warmen Jahren kommt aber bei mehreren Arten eine doppelte Entwicklung . vor, denn es werden Wespen in beiden Geschlechtern noch im Oktober gefunden, während die Haupttlugzeit vom Juni bis August fällt. Die Zucht im Zimmer gelingt fast immer leicht, wenn die Raupen nicht allzujung eingetragen werden und immer rechtzeitig für frisches Futter gesorgt wird. Zeitweilige Besprengung mit nicht zu kaltem Wasser und frische Luft tragen viel zum Gedeihen bei. Die Larven sind grösstenteils recht ähnlich, besonders im mittleren Lebensalter, während meist erst vor der Ver- puppung die charakteristische Färbung und Zeichnung zu Tage treten. Die Farbe wechselt von gelb durch ‚alle Schattierungen bis dunkelgrün, hellbraun bis fast ausfliessen, mit dem die Haut befestigt wird, 'krümmt ‚Flecken und die Btigmen sind dunkel umsäumt. Pup schwarz, grau bis dunkelblau. Die Futterpflanzen scheinen Binfluss auszuüben, doch kann keine Regel aufgestellt werden im Bezug auf Kiefer, Fichte oder n Edeltanne. Alle haben 20 Füsse. f Trocken oder in Flüssigkeit abe bleichen die Raupen aus in schmutzig gelb, wobei auch die dunk- len Zeichnungen meist verblassen. Alle Tabellen, die Larven zu bestimmen, führen nicht immer zum Viele, die Zucht allein gibt Gewissheit. Dunkle Flecken auf grünem Grunde haben die Arten Lophyrus pini, pallı- dus, socius, similis und rufus. Lophyrus nemorum zeigt grössere schwarze Flecken unten an den Seiten. Ein- fache, wenig abstechende, dunkele Längslinie auf hellem Grunde sind eigen den Arten variegatus, frutetorum, virens und der Abart: Monoctenus juniperi. Nach der Färbung der Köpfe unterscheidet man schwarzköpfige wie Lophyrus similis und rufus, grünköpfige wie /rute- torum, wirens, simalis, braunköpfige: pwni, pallıdus, socius, vartegatus, und buntgeflecktköpfige: nemorum und polytomus. BR ‚Interessant ist die Häutung der Raupen zu beob- achten, die in Zwischenräumen von 7—10 Tagen vor sich geht. Die Larve klammert sich mıt den After- füssen an einer Nadel fest, lässt einen zähen Schleim sich nach unten und schwebt frei im der Luft. Durch Zusammenziehen des Körpers platzt die Haut, am Kopfe beginnend, in 15—20 Minuten nach hinten, worauf die Larve mit den Vorderbeinen eine benachbarte Nadel erfasst und sich aus der alten Haut herauszieht, um nach einiger Ruhe zu erneutem Frasse fähig zu sein. Treten die Afterraupen in Menge auf, dann werden sıe öfter von einer Pilzkrankheit heimgesucht, ‘die sie in eine schmierige, stinkende Jauche auflöst oder kalk- artig erhärtet und viele vernichtet. Der Puppenzustand dauert‘ beim ‚ersten #luge viel- leicht zwei, Wochen, wonach die Wespe oben einen Deckel kreisförmig ausnagt und ihn an einem kleinen Stücke hängen lässt, dann streift. sie die feine, helle Puppenhaut ab und ist nach kurzer Zeit flugfähig. Eine der gewöhnlichsten und die grösste Wespe ist Lophyrus 'pini L., sehr veränderlich in der Zeichnung, wie auch die Larve. Diese hat einen rotbraunen Kopf mit stark wechselnder, bunter oder schwärzlicher, fleckenartigen Verzierung, sodass unter hundert kaum ein Zehntel übereinstimmen. Die Grundfarbe ist hell rotbraun mit dunklerer Rücken- und in längliehe Flecken aufgelöster Seitenlinie, nebst dunklen Flecken über den Stigmen, mit kurzen, steifen Borsten, auf Wärzchen stehend, dicht besetzt. Die Farbe junger Raupen ist grünlich, älterer mehr gelb. Die Puppe hat eine braun- rote Farbe, heller und dunkler, glatte, glänzende Ober- haut und eine Eiform, die beim Männchen, wie auch bei anderen Arten schlanker ıst. Aufenthalt auf Kiefern, aber auch auf Rot- und Edeltannen. Lophyrus variegatus Hrtg. Die Larve ist braunköpfig, mit weniger wechselnden 2 eichnungen ‘Die ahnen ist Dei reifen Stücken el am Rücken und an den Seiten mit zwei dunkleren Streifen, welche oft ganz verschwinden. Vor der Verpuppung geht die grüne Farbe in sehmutziggelb über. Der Bauch ist immer heller, manchmal lebhaft gelb gefärbt. Der Kopf der Afterraupe von Lophyrus socius Kl hat hellrotbraune Farbe mit schwarzem Su Der stark dornharige Leib ist hellgrün gefärbt; über den Rücken ziehen sich mehrere, manchmal verloschen schmale dunklere Streifen und an der Seite ein breit undeutlicher hin, die im reifen Alter fast verschwin Ueber den Füssen befinden sich dunkelgrüne, fast br Aa ist der Tänshehe er Lophyrus pallidus Klg. mit braunem, rundlichem, “ warz geflecktem Kopfe der Larve. Ihre Farbe ist in lebhattes, helles Grün, im Alter gelb oder braun- \ rin, ‚mit einer breiten, ununterbrochenen, blaugrünen ückenlinie und einem Seitenstreifen, der aus zwei g en Flecken auf jedem Ringe besteht. Ueber den Füssen befinden sich zwei kleinere dunklere Punkt- engen. Die Puppe ist weichschalig, hellgelb, I regelmässig gefurcht und gewellt. Einen glänzend schwarzen Kopf hat die Afterraupe von Lophyrus similis Htg. Die Körperfarbe ist ein ‘dunkles Braun, fast Schwarz oder dunkles Blaugrau t violettschwarzem Schiller, in den ersten Z uständen mer heller, später in gelbbraun abblassend. In der _ sehönsten Färbung treten lebhaft gelbe Rückenlinien und Zeichnungen an den Seiten auf, die vor der Ver- puppung deutliche Querfurchen bilden. Die Stigmen nd durch gelbe Flecken umgrenzt. Die Puppe hat hellbraune Farbe, ist mässig fest und feinfilzig behaart. Auf Lärchen lebt die Larve von Lophyrus larıcis ‚ welche eine lebhaft grüne Grundfarbe auch am Kopfe hat. Ueber den Rücken zieht sich ein ; schmaler, nkler Mittelstreifen und an den Seiten ziehen sich ei schmale, helle Streifen hin. Die Einschnitte der Br Taten meist eine weissliche Farbe. Ueb er ‚es n avicularia L. RB “Von Prof. B.:Wanach, Potsdam. ' Während eines Spazierganges lockte mich ein er- ärmliches Piepen in ein Gebüsch, wo ich eine Amsel erkwürdige Purzelbäume schlagen sah; zuweilen sah wadezu, so aus, als wollte sie auf dem Kopf stehen. h sie in die Hand nahm, erwies sich als Ursache onderbaren Benehmens eine Halsverrenkung: sie te ‚die Kehle nach vorn, die Stirn gegen die Brust | kend, und auch als ich den Kopf in die normale ‚age gebracht hatte, drehte sie ihn sofort wieder herum; eine ussere Venetzung konnte ich nıcht feststellen. Als ch sie losliess, begann das vorige Spiel von neuem, da entschloss ich mich, Ans Leiden durch “ de nn flogen tor 2 99 hl ls bekannten Vogellaustliege Ornithomya avieularia L. her us, die ich einfing, tötete und präparierte; dabei nd ich, fest an den Hinterleib der einen Fliege ange- ammert, einen Phalopterus, der sich augenscheinlich u die Fliege, auf einen neuen lebenden Wirt über- agen lassen wollte, denn dass ein solcher Spezialist i Vogeliedern die, ‚winzigen Härchen des nuesen nR tel hielte, en man wohl schwerlich ee a die Amsel und durchsuehte ihre F Sn T Dr Fr a la N Dann Fee a ET u ar PRO DT DE ET. u rien DERL t N Kr 5 v See und , & : Entomologische Mitteilungen. Cetonia aurata L. Cetonia aurata gehört bei uns in Grünberg seines sehr zahlreichen Vorkommens wegen zu den gefürch- tetsten Rosenschädlingen. Merkwürdigerweise sind ın unsern auseedehnten Kiefernheiden die Nester von Formica rufa, in denen sich der Rosenkäfer mit Vor- liebe entwickelt, nur sehr spärlich vertreten. Es darf darum nieht verwundern, wenn die wenigen vorhande- nen Bauten der genannten Ameise ausserordentlich zahl- reich von dem Ameisengaste besetzt sind. So fand Ende Juli d. J. eim mir befreundeter aufmerksamer Naturbeobachter, Herr Lange, in einem kaum 1, m hohen Ameisenhaufen am Grunde eines Kiefernstammes bei oberflächliehem Durchsuchen reichlich 100 Larven in verschiedenen Entwickelungsstadien, ca. 20 Tonnen mit Puppen und einige frisch entwickelte, fertig ausge- färbte Käfer. Der betreffende Bau war von Ameisen verlassen. Die in meinen Händen befindlichen Käfer- werke sprechen von einem Erscheinen des Rosenkäfers im Mai und Juni, was ja auch der Blütezeit der Rosen entspricht. Bei dem Vorhandensein zahlreicher Tonnen mit Puppen und fast oder ganz entwickelten Käfern könnte man auf ein zweites Erscheinen des Käfers Ende Juli und Anfang August schliessen. Ich bitte ergebenst um Aufschluss über diese Frage. Ein von mir einer Tonne entnommener frisch 'ent- wickelter Käfer zeigte sich nach seiner Herausnahme nur kurze Zeit lebendig, zog dann die Beine an und liest noch heute regungslos im Glase, auch wenn ihm die Sonne auf den Rücken, brennt. Bringen etwa die sich später im Jahre entwickelten Käfer “die Zeit bis "zum nächsten Frühjahre im Cocon oder doch wenig- stens unter der Erde zu? (Vergl. Maikäfer!) Hugo Schmidt, _ Grünberg, Schles., Niederstr. 70. A Biological Inquiry into the Nature of Melanism in Amphidasys betularia, Linn. By H. S. Leigh, F. E. S., the University, Manchester. It is weil known to entomologists that dark varieties of several species of moths have recently become in- creasingly common in many localities within the British Isles, and also that the dark forms are appearing in Tresh distriets. It is very desirable and important to know. whether the colour of these dark races is protective or whether it has some other significance. Before, however, any explanation of these phenomena can be attempted it is necessary to have, if possible, a fairly correct know- ledge ot the resting habits of some of the species of moths which are known to exhibit this melanie variation. That is to say it is important to know whether the light- coloured moths (for example the peppered form of A. betularia) generally rest during the day on liehen- covered trunks of trees or any otker light-coloured object, and also whether the dark insects (as the form Doubledayaria of A. betularia) select black tree trunks or other dark-eoloured objects on which to rest. Information of this nature can only be obtained by the co-operation of very many entomologists, for the chance of obtaining sufficient evidence from the obser- ‚vations of one or two persons is very remote. I should therefore be eztremely gratelul ıf ento- ‚regarding the resting habits of any of the undermentioned species of moths belonging to the Geometrae which may " come under a ‚notice during the present summer. mologists would assist me in colleeting information WELTTIRN Although the investigation which I am making ıs really on the „melanism‘ of A. betularia, the chances of obtaining sufficient records about the resting habits of this species alone would be so small that Ihaveincluded | several other well-known melanic species in the lıst, in the hope that each entomologist may be able to make at least one record about one of the species in the list from his own observations. Particeulars are requested concerning the following :— Amphidasys betularia (Peppered. Moth). Odontoptera bıidentata (Scalloped. Hazel). Phigalia pilosaria (Pale Brindled Beauty). Amphidasys prodromaria (Oak Beauty). Boarmia repandata (Mottled Beauty). Boarmia abietaria (Satin Carpet). Boarmia rhomboidaria (Willow Beauty). Hybernia progemmaria (Dotted Border). Gnophos obseurata (Annulei). Confirmatory evidence is of great value, and I should be very glad to receive records made independently by different persons for the same locality. Replies may be seul’to H. S. Leigh the University, Manchester, England. All help received will be fully acknowledged on publication, and I would like here to express (as ıt has not yet been. possible to publish anything upon the subject) my great indebtedness to those English ento- mologists who have previously sent valuable information eoncerning the distribution, ete., of the various forms of A. beiularıa in their own particular distriets in com- pliance with a former request. illustrierte Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. 3. Erstes Tarsenglied klein (Fig. 4). Pygidium von den Figd. unbedeckt (Fig. 5). (Monotomini). Erstes Dorsalsegment gross, 2—4 kurz (Fig. 7). Monotema Hbst. — Viertes Tarsenglied klein (Fig. 19a). Das ganze Erstes ..10 Abdomen von den Flgd. bedeckt (Silvanıni). Dorsalsegment gleich dem vierten (Fig. 6). . 4. Erstes Fühlerglied schaftartig (Fig. 8, 9) verlängert. Tarsen in beiden Geschlechtern 5gl. (Uleiotini). 5 — Erstes Fühlerglied normal (Fig. 10). . . . . 6 5. Fühler so lang als der Körper. Drittes Glied fast gleich dem 4. Gliede (Fig. 8). Mandibel des & aussen mit Horn (Fig. 3a). Hsch. mit spitzig vor- stehenden Vorderecken (Fig. 8). — Fühler viel kürzer. Drittes Glied kürzer als 4. Glied (Fig. 9). Hsch. mit gerundeten Seiten, keine vor- stehenden Vorderecken (Big. 9). Dendrophagus Schönh, Uleiota Latr. 122 13) oder ohne Kiellinien längs der mit gerundeten Seiten (Fig. 11, 12, stets 6. Hsch, geraden Seiten, Seiten (Cucujini). . — Hsch. meist nach vorn verbreitert (Fig. 16), jeder- # seits mit feiner Kiellinie (Laemophloeini). 7. Hinterecken des Kopfes springen stark vor (Fig. 11). Hsch. au den Seiten gezähnt (Fig. 11). Hinter- tarsen (Fig. 10). Mandibel (Fig. 10a). Cuceujus Fabr. — Die Hinterecken des Kopfes springen nicht vor (Fig. 12, 13, 18). 8. Hsch. an den Seiten gezähnt mit 2 Basisgruben (Fig. 12). Fühler (Fig. 12a). Phloeotichus Redt. — Hsch. kaum gezähnt, ohne Basiegruben (Fig. 13 Fühler (Fig. 13 a). Gruben auf der Scheibe (Fig. 14). Kopf und Fuss (14a, 14b). Lathropus Er. -— —- Fühlerkeule undeutlich (Fig. 16). Hsch. ohne Gruben | Be . (Bie. 16): Kopf (Fig. 17a), Mandibel (17b), Unter- BIalen Ele).., 2%... Laemophloeus Steph. 10. Erstes Fühler glied schaftartig verlängert (Fig. 19). Erste 3 Tarsenglieder lappig verlängert (Fig. 19a). ‚Fig. 18. Unterlippe Fig. 18a. Psammoecus Latr. 4. Tarsenglied stets klein (Fig. 21, an den STE Airaphilus Redt. Hsch. mit einfachen Vorderecken, 3. ne fein gekerbt (Fig. 20). Br Hsch. mit vorspringenden Vorderecken (Fig. 23, 24) oder gezähnten Seiten (Fig. 25, 26). 12 EN Drittes Tarsenglied lappig ausgezogen, das kleine “vierte Glied weit überragend (Fig. 21). . 18 "Drittes Tarsenglied nicht lappig, überragt nicht das Y on vierte Glied (Fig. Ze). St en ius eenelk: 5: ‚Hsch. an den Seiten nicht gezähnelt (Fig. 23). f 5 Cathartus Reiche. ; a Fühler dick ohne deutliche Keule (Fig. 26). Fied.- ke Basis stark an uchus Hsch.-Seiten “ un 26). . Nausibius Redt. — Erstes Fühlerglied nicht verlängert (Fig. 20). Höch- stens das 3. Tarsenglied lappig verlängert. Das | 22). et j TEE yet a ae Se — 193 — — Hsch.-Seiten fast gerade, nicht gezähnt. Hsch. | — Fühler schlanker mit Su Keule (Fig. 25a). länger als: breit (Fig. 15). Hypocoprus Motsch. Flgd.-Basis gerade (Fig. 25, 27). Hosch. mit vor- 9. Deutliche Fühlerkeule (Fig. 14c). Hsch. mit 4 | springenden (Fig. 27) Vorderecken oder 6 starken Seitenzähnen (Fig. 25). Silvanus Latr. XXXI. Familie. Crypiophagidae. Kleine Käfer mit 11gliedr., an der Spitze keulig verdickten Fühlern (Fig. 10, 17). Hinterhüften quer. Vordere Hüfthöhlen hinten offen oder nicht völlig ge- schlossen. Tarsen 5gliedr., Hintertarsen beim $ können auch 4gliedr. sein (Fig. 1, 3, 15). Sie leben auf Blumen, in Kellern, unter faulenden Pflanzenstofien, einige in Ameiseunestern. Larve von Cryptophagus (Fig. 1A). 1. Fühler vor den Augen unter dem Seitenrande der Stirn eingefügt (Cryptophaginae) (Fig. 3a). 2 Fühler zwischen den Augen frei auf der Stirn ein- die Stirn bildet zwischen denselben einen (Atomariini) (Fig. 2). gefügt, Vorsprung „10 . Drittes Tarsenglied lappıg verlängert, viertes sehr klein, meist im dritten versteckt (Telmatophilini). (Kig..3; 3a). Telmatophilus Heer. 3. und 4. Tarsenglied fast gleich lang, 3. nicht lappig (Cryptophagini) (Fig. 1). 3. Figd. ‚punktiert gestreift (Fig. 4). Phar eonihik Reitt. — Flgd. verworren »unktiert (Fig. 5). (Fortsetzung folgt.) a Ei/icı na 0 Entomologisches Vereinsblatt. Ser Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 17. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ah. Entomologische Gesellschaft zı zu Halle is cE. ) —— Sitzung vom 7. März 1910. Herr Bauer sprach auf Grund mehrjähriger Beob- achtungen über den Köder- und Lichtfang in den. Alpen Beide Fangarten Ausbeute wie im Tief- Specieszahl an sich viel geringer (Frey gibt z. B. für den Albulapass 6, der Vortragende 14 Arten an), sodann wirken die häufigen Stürme und die niedrige Durchschnittstemperatur nachteilig. Ferner verdunstet beim Ködern der Apfeläther in der dünnen Höhenluft sehr schnell, so dass ein Abendfang von einem in einer Höhenlage von 1700—2000 m. bringen nicht im Entierntesten die land.. Erstens ist die halben Dutzend Stücken gut zu nennen ist. Besseren Ertrag, bis 25 Arten an einem Abend, lieferte der Licht- fang; doch würken hier Acetylenlaternen zu, wenig, und an. den elektrischen Bogenlampen ist man unverantwort- lichen Belästigungen durch das flanierende Modepublikum ausgesetzt. An seine - praktischen Erfahrungen schloss der Vortragende noch theoretische Erörterungen. Der bekannten Theorie, die die Tiere der Ebene von Gebirgs- tieren herleitet, hielt er die Tatsache entgegen, dass- alle Zwischenformen fehlen, und dass nach seinen Beobach- tungen die unvereisten Stellen zwischen den “Gletschern nur gelegentlich von Tieren aufgesucht, nie aber dauernd bewohnt werden. Dagegen macht es Umstand, dass eine ganze Reihe von Tieren nur noch im Hochgebirge und im hohen Norden vorkommt, sehr einleuchten: d, dass diese Formen Ueberbleibsel aus der Eiszeit sind, die sich bei Anbruch der wärmeren Epoche in diese kalten Gebiete zurückgezogen haben, während die heutigen Bewohner der zwischenliegenden wärmeren Striche erst neuerdings von anderswoher eingewandert sind. Herr Haupt hielt einen grösseren Demonstrations- vortrag über unsere farbenprächtieste Hymenopterengruppe, die mit einer Ausnahme sämtlich bei Bienen und Grab- wespen schmarotzenden Goeldwespen (Chrysididae), von denen er bei Halle mehrere bisher nur von weit entfernten Fundorten bekannte Ar!en aufgefunden hat. Herr Kleine zeigte Frassstücke von Borkenkäfern, darunter ein sehr auffälliges, das die beiden, sonst in ganz verschiedenen Sortimenten lebenden Myelophilus-Arten zusammen brütend enthält. Herr Dr. von Schlechtendal demonstrierte 2 kostbare Fossilien nebst einigen von Herrn Haupt trotz srosser technischer Schwierigkeiten mustergültig auige- nommenen Photographien. Ein Stück Dölauer Stein- koble mit dem Abdruck des Kopfbruststücks einer Spinne, vom Vortragenden Ogkomaspis getauft, stellt das erste von Bölau bekannte’ Gliedertier dar. Das andere Stück, der Abdruck einer vorweltlichen Schabe im Rot liegenden, ist von Goldenberg Blalttina rückerli, von Hand- lirsch Anomoblatta Dean Die Haupt’sche Photo- graphie zeigt jedoch, dass die gleichzeitig vorgelegte Goldenber g’sche One ne falsch ist, und dass das Tier überhaupt keine Blatta sein kann, es 4 von Grund aus getrennte Adern besitzt. Sitzungen vom 21. März und 4. April 1910. Herr Haupt legt eine neue Auswahl exotischer Laternenträger (Platypleuridae), vornehmlich Ostasiaten, vor. Da die Unteror dnung der Cicaden meist kleine bis kleinste, unscheinbare Formen enthält, so fallen die bis fingerlangen Platypleuren, die zudem an Farbenpracht mit den schönsten Schmetterlingen wetteifern, um so mehr ins Auge. Ihrer Grösse entsprechend, vollführen sie einen ziemlichen Lärm; eine javanische Form erzeugt einen weit hörbaren, klingenden Ton, der den Reisenden zu. ihrem Staunen mitten im Urwald das Hämmern eines Schmiedes auf den Ambos vortäuscht. Der Fang der teilweise recht gefährlich aussehenden Tiere ist ‘schwierig, da sie meist hoch auf den Bäumen sitzen und sehr scheu sind: Herr Kleine demonstrierte eigentümliche Schilf- gallen, das Werk einer für die Hallische Fauna neuen Fliege (Lipara lucens). Dieselbe erzeugt an Phragmites commumis charakteristisch schopfartige Missbildungen: die Internodien verkürzen sich und schieben sich übereinander da und entsenden nach allen Seiten Nottriebe, wobei sich selbst keine Scheidewände, die Blätter keine . Spreiten mehr ausbilden. Die ersten Stände sind noch unbekannt, doch dürfte die Eiablage Anfang ven kommen oft vergesellschaftet mit denen der ver- wandten L. similis vor; letztere erzeugen jedoch keine Gallen und leben in den Zwischenräumen der 10—15fachen Juli erfolgen. Die Lar- Blattlagen, während die ersteren im Innersten des Blatt- bündels hausen. Wohnungsschmarotzer sind eine ganze Reihe bekannt geworden. Frity Lahmanns Varlao U __Stnttoart mh ee —_ Druck der. Sehell’schen. Buchdruckerei (Viktor. Herr Spöttel demonstrierte eine Auswahl frischer Frühlingskäfer, dabei einige von den Literaturangaben abweichende biologische Beobachtungen mitteilend; Herr Rosenbaum lebende Blattfusskrebschen (Branchipus von der Rabeninsel; Herr - Bandermann eine neue Folge seibstgezüchteter Aberrationen’von Papilio machaon nebst eini: Schmarotzern; Herr Kleine als bemerkens- wertestes Ergebnis seiner Osterfahrt in die Regensbureer Forsten umfangreiche Frassstücke seltener Borkenkäferarten. Herr Krüger teilte Beobachtungen an einer in \Vasserlinsen (Le mna) minierenden Kleinschmetterlings- raupe mit und Herr Bauer suchte die neuerdings vor- genommene Einordnung der Weidenbohrer (Cossidae) unter die Mikrolepidopteren durch einen indirekten statistischen Beweis zu stützen. Bulgarische Entomologische Vereinigung in Sophia. Sitzung vom 26. Juni (9. Juli) 1910. Herr A. K. Drenowsky exkursierte im Juni und Juli d. J. auf dem Lülin-Gebirge (in der Nähe von Sophia) und erbeutete folgende interessante Lepidopteren- Formen: Panassius apollo. ab. flavomaculata Deck. selten, fliegt zusammen mit der Stammform; neu für Bulgarien. 12, apollo subsp. bartholomaeus Stich. selten, bis jetzt be- kannt von Vitoscha, Ryla-Gebirge und Zentral-Balkan. P, apollo subsp. carpalhieus Reb. und. Rog. häufig, ist auch von Vitoscha, Ryla-Gebirge und Zentral-Balkan. P. apollo ab. brunneomeculala Stich. neu für Bulgarien. Ausserdem erbeutete er Pieris ergane H. G. in der‘ Nähe vom Dorfe Dragoman (1180 m) in West-Bulgarien. jetzt 'erbeutete er von dieser Art 2 3 und 3 ° in Drago- man und 1 2 auf Ryla (1600 m; VII. 1907). Ortholitha vieinaria Dup. in Dragoman (1000 m), selten; diese Species erbeutete zum ersten Mal in Bulgarien (Sophie) Herr Dr. Bachmet,jew. Borschausenia formosella F. in Rusch- tuk (VII. 1899) und in Sophia (VII. 1910); sehr selten. Heloscelia forficella Hb, auf Lülin-Gebirge (VII. 1910), ist auch aus Slivno (Rebel), Zentral-Balkan und Ryla bekannt. Sitzung vom 6. und 19. Juli 1910. Zu Ehren ‚des Professors Dr. N. M. Kulagın aus Moskau wurde eine ausserordentliche Sitzung einberufen in welcher Herr P. Dren:s von Rodopen, gesammelt im Julird. J., vorlegte. Kulagin schenkte der Vereinigung‘ mehrere Separata seiner wertvollen Untersuchungen, worauf ihm ihre Separata schenkten. Darauf hielt Prof. Kulagin einen Vortrag die Notwendigkeit des Er rrichtens eines entomologischen Bureäus in Bulgarien, Bis Entomologischen Vereinigung in Sophia, welche glieder auch in der Provinz hat, geleitet werden soll. Staat sollte eine Subvention der Va zu diesem Zwecke gewähren. In dieser Sitzung waren zwei Depu- tierte des bulgarischen Parlaments a P..Berows und G. Einfluss im Parlamente in dieser Ric htung auszuüben. Sitzung vom 19. und 23. Juli 1910. Herr vom Dorfe Swoge (nördlich von Sophia) Mitte Juli d. Er folgende seltene” Schmetterlinge: Pieris manni ab. ros Stef., Zephyrus quereus L., Acidalia geministrigata Fuch (600—800 m), Triphosa sabardtiata Dup. neu für Bulgarie (auch bein Kokaleni-Kloster, südlich von Sophia), Stenia punclalis S. V., Scoparia cralaegella Hb., Cacoecia zylo- steana L. Ausserdermn erbeutete er Melanargsa galalhea ab. 2 leucomelas Esp. (900 m), Helo- scolia ‚ Torficella Hb. und Tinea ankerella Mn.; die letzte Krbeu et. Br veilt mit, dass die von ihm er beuteten Exem- plare von Pieris ergane H. G. keine typischen sind, SOn- dern zu ab. magnimaculata Rosteg. gehören. Sitzung vom 17. und 30. Juli 1910. j Herr A. Drenowsky erbeutete folgende selt« Schmetterlinge: Parnassius apollo subsp. melliculus Sti auf Lülin- Gebirge (neu für Bulgarien), Pieris kruepen Ster. nur 1 & in der Nähe von Küstendil (Konewa-Pla- nina), dieses Exemplar entspricht mehr der Form ve las Stgr. (Seitz, I. p. 45, Taiel 20 b), Chamaespheeia % riformäs OÖ. in der Nähe von Swoge' (900 m), Eli Irindata var. aesiwa Rbl. in der Umeebung von Küst dil, Eutelia kollarella Costa in der Umgebung von Kü dil (800 m), Platyptilia ae Hb. auf P Gebirge (1000 m). u sky seine SE Prof die Mitglieder über 0 welches sich mit dem Studium der schädlichen Insekten befassen soll und von der Bulearischen” die Mit-77 Der) Georgow) anwesend, welche versprachen, ihren A. Drenowsky erbeutete in der Umgebung auf Lülin-Gebirgen (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenheilnge: „Insektenhörse” und Beilage: „Entomologisches Vereinsblatt“. Heraus gegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. EUER I m ne m _ zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Bi ‚Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Nummer der Postzeitungsliste 3866. ‚gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pie. .auf das V ierteljahr. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen Zusendung. unter Kreuzband besorgt»der: Verlag In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, 8. mh. I. Stuttgart. Fe :rnsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Besiell- > z Friedenau-Berlin, ade trasse 14, zu richten. ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verläg zu‘richten. Fr NT: 18. Donnerstag, den 15. September 1910. 1. Jahrgang Neue Literatur. Als -vierte Buchbeilage der- Deutschen Naturwissen- ethchen Gesellschaft erschien von Prof. Kart Sa io verfasst: „Aus der Käferwelt‘' mit Rücksicht auf die Be- ziehungen der Kerfe zur menschlichen Kulturgeschichte. 0 Seiten, 26 Abbildungen. In dem Buche werden nur Vertreter einiger Familien, besonders die. Lamellicornier E: Meloiden, diese aber ‘recht ausführlich behandelt. Die prächtigen Schilderungen, die reiche Fülle hockfrrteses- er Beobachtungen wird gewiss jeder Naturfreund mit ' Freuden lesen. z.B. der Autor p. 9: Merkwürdig ist jedenfalls diese gross; Ueberzahl des männlichen Geschlec htes. Aber eben infolge dieser Ueberzahl der Männchen treten die folgenden Er- eheinungen auf. _Die Männchen sind in fortwährend“m Jin- "und. Herfliesen beeriffen: diese Unruhe, ist -ihnen schon angeboren; weil eben auch ihre Ahnen schon nur mittels fieberhafter Schnelligkeit fähig waren, ein weib- "liches Individuum zu erlangen. Und da die Männchen üher erscheinen, so durchrasen sie grosse Gebiete und ntfernen sich weit ‘von. ihrem Geburtsorte. Hierdurch ird eine geschlechtliche Verbindung zwischen nächsten Verwandten. vermieden und vielleicht stammt jedes der ‚ahlreichen Walkermännchen, die ein Weibchen zu um- chwirren pflegen, aus einer anderen Gegend. — Der Autor ehildert dann, dass es für den Walker bekömmlicher ist, © wenn er sich nicht allzu sehr vermehrt, da. seine finger- dicke, überaus gefrässige «Larve, die im Flugsand lebt, wo keine üppige Pflanzendecke sich zu entwickeln vermag, nur dann gut leben kann, wenn sie nicht zu zahlreich vor- anden sind. Als Fluesandtier wird den Larven auch der ‚Maulwurf nicht eefährlich, der festen, nassen Boden liebt d trockenen, losen Quarzsand | meidet. — Weiter schildert dann der Autor das Leben und Treiben des Maikäfers, der ‚nomala- und Anoexia-Arten. Von dem grossen Schaden, n sie in den Getreidefeldern und Weingärten anrichten ss der. Autor, der selbst eine Besitzung in Mittel-Ungarn t, aus eigener Erfahrung zu berichten. Sehr interessant die Schilderung des Scarabaeus SACEOT, t, der Name ‚Scarabaeus‘‘ und was damit zusammen- Jängt. Scarabaeus, Carabus, Kerf, Käfer haben als Wurzel In, , womit der Urmensch alle fliegenden ‘Wesen bezeichnete. ri-Biene (türkisch), avis Vosel, arı man ein böser ' Geist mit Flügeln (persisch), aer Luft (griechisch). us Karb, Skarb entstanden dann sehr verschiedene Wort- tmen, für andere Gegenstände und Begriffe z. B. Krabbe, Krebs, Grab, graben, corpus, Körper etc. Zum Schluss ei: noch. auf die Schilderung der Maiwürmer aufmerksam gemacht. Das kleine Buch ist erfüllt von echter Wissen- chaftlichkeit und bietet durch seine anregende, flüssige Form aer Schilderung. eine angenehme Lektüre. : »Naturschutzparke in. Deutschland An Oesterreich“, herausgegeben vom Verein aturschutzpark, Stutteart, (Preis 1 s), betitelt sich eine rorzüglich ausgestattete Broschüre, durch die überall neue F unde für den Naturschutzparkg edanken geworben werden ildern jetzt schon bestehende ld am Kubani im Böhmer- und den _Yosemitepark. in Ueber Polyphyllo fullo, den Walker, schreib] | der Scarabäen- “wieder endlich der ‚aus dem Papuanischen Faunengebiete“ "gemacht hat. Nordamerika, das Val Cluoza im Unter-Engadin und einige kleine Gegenden in -Deutschland. ‚Auch bei, uns sollen srosse Naturschutzparke geschaffen werden, in denen alles, was je in Deutschland heimisch war, ein dauerndes- Asyl erhält. Respekt vor der Natur, vor'dem Leben; müssen wir wieder bekunden und auf unsere Rinder vererben und Natur jene Sorgfakt und Pflege’ widmen, die ihr gebührt. Treffliche photographische Aufnahmen zeigen geschützte Landschaften und deren Tier- und Pllan- zenleben. -Mögen auch in unserer Heimat, wie es schon in Amerika, Australien, Java verwirklicht wurde, recht viele solcher Feld-, Wald- und Wildschutzgebiete' geschaffen werden. ; In (April über der Rivista Coleotterologica Italiana, VIII, Nr: 4; 1910) setzt Giuseppe. Leoni seine" Arbeit „le Asida italiane“ (VII, Nr. 8—12, VHT 1-3) zw Ende fort. Im Ganzen werden 31 Asida-Spezies nebst ihren Varietäten als in Italien vorkommend behandelt. In Nr. 5 und 6. desselben .Jahrganges, publiziert- D:o&t. G. della Beffa eine schöne. Arbeit über-Beobachtungen an „A nomala Sam.“, in der: Umgebung von Turin gesammelt. Es kommen dort die 3 Arten: junii Dft., vitis F. und aenea Dey. (inkl. oblonga F.) vor, in zahlr eichen Aber- rationen. Oben F. stellt er.als synonym zu @eneas'da ihm zahlreiche Stücke vorliesen, wo es unmöglich: war, die Arten zu trennen; längliche (oblonga) , Stücke mit HENEUS Charakter und kurze (aeneca) Stücke mit oblanga- -Chär: ıkter. Das gleiche, schreibt er, ist der Fall bei’Üetonde' anirala u die in srösseren, längeren, feiner punktierten Stücken "als ab. hispanica Er. vorkommt. . Oblonga. hät mit -deneq. auch noch die Lebensweise, den Ort und die Zeit- de s N. orkonımens. gemeinsam. In der Wiener Entomologischen Zeitung) XXIX (1910), Heft V und VI publiziert. Ed m... Reätit er... „Neue Coleopteren aus den Familien der: Pseläphiden: undiSeyd- maeniden nebst Bemerkungen zu ver schiedenen bekannten. Arten. Die Gattung Pselaphostomus Reitt,, Zer- legt er in 2 Untergattungen und gibt eine Fabel der‘ paläe- arktischen Arten; desgleichen eine Tabelle der kaukaäsischen Gray. Lorer - Arten. Eine andere Arbeit. behandelt, Be: schreibungen neuer Elateriden und Bemerkungen. über bekannte Arten‘, mit mehreren Gattungstabellen.... Prof. K. M. Heller, Dresden, publiziert „Nete | Rüsselkäfet „mit 7: Textfiguren. In den Comptes rend. des s6ances "de Acad, des Sei- ences 1909, Nr. 18 berichtet der: Botaniker Kä,n kı d’Frereu lais über interessante Beobachtungen, er in Südamerika an insektenfangenden " Aselepiädaeben In der Nähe von Buenos Aires Bemerkte Künkel wiederholt, ‚dass von der im: Dezember und Januar dort blühenden Araujia ‚sericofera Insekten, nbe= sonders Schmetterlinge, in deren. Blüten am Saugrüssel so. dass sie sich trotz der, erössten Anstrengungen "nicht wieder befreien Konnten“ ld nach langem "Todeskampfe: elend zu. Grunde sehen !mussten:; Die” Falle der Arausia funktionierte folgendermassen. :' ıZavel benachbarte, hlattartig. verbreiterte Staubgefässe, ‚welche die Nektarien (Honigbehälter) verhüllen, lassen "zwischen sich einen nach’ unten erweiterten, ‘oben: "verschmälerten Raum frei. Die. Verbreiterung hat:äusserst hartholzi 0 festgehalten wurden, Am unteren Ende befindet sich. ein Klemm- stück angebracht. ‘Dieses von schwarzer Farbe ist holzig und hat die Gestalt einer ‘Dachrinne, deren genäherte Ränder einen Spalt offen lassen, der am unteren Ende verbreitert ist. Jede Blüte besitzt aus ihren 10 Staub- blättern 5 solcher Apparate zum Insektenfange. Hat die Blüte sich entfaltet und sind ihre Nektarien noch voll- gefüllt, so kann der Schmetterling seinen Rüssel bis unten eintauchen. Will er ihn aber wieder. herausziehen, so wird er in der sich nach oben -verengenden Partie eingeklemmt, indem sich der dünnere, dem bauchigen Endstücke fol- sende Teil in der Staubbeutelkulisse verfängt und durch das verzweifelte Ziehen des Insektes in dem oberen engen Teile immer fester einklemmt. Der Schmetterling wird so dauernd gefangen. Bei einer völlig reifen Blüte kann das Insekt seinen Rüssel ohne jede Gefahr eintauchen und nimmt ‘dann das Klemmstück samt den dazu gehörigen Pollensäckchen mit. Merkwürdigerweise werden die Blüten bei der Reife aber viel spärlicher von Insekten, besonders Schmetterlingen besucht, als vorher. Der Verfasser konnte sich durch tägliches Beobachten der Araujia eine ganze Sammlung solcher gefangener Tag- und Nachtschmetter- linge der dortigen Gegend anlegen. Der Verfasser meint, dass bei der Befruchtung der Asclepiadaceen die Rolle der Insekten weit weniger wichtig ist, als die Mehrzahl der Naturforscher annimmt. Bei uns sind die Asclepiadaceen nur in wenigen Arten vertreten, Vinceloxieum, Schwalbenwurz, dessen Bestäu- bung gleichfalls durch Einfangen von Insekten geschieht, teils durch Festhalten der Füsse, teils durch ein Fest- halten des Rüssels der Insekten. Die herabhängenden Antheren sind 2—-4lächerig, der Pollen jedes Faches bleibt zu einer Masse vereinist (Pollinarium) und hängen die Massen je zweier benachbarter Fächer zusammen, um leicht so durch Insekten zur Bestäubung übertragen werden zu können. Die festen: Ränder der Staubgefässe lassen zwischen sich Spalten, in denen die auffliegenden Insekten durch ein Klemmstück festgehalten werden. Stärkere Insekten reissen jedoch leicht dieses: Klemmstück samt den Pollinarien heraus. um es bei einer zweiten Blüte mit dessen Narbe in Berührung zu bringen. Schwache In- sekten bleiben hingegen auch in der Falle hängen und kommen darin um. Wandungen. Reisetage auf den glücklichen Inseln. ' Von Dr. M. Koeppen, München. (Schluss.) Von den verschiedenen Ausflügen, die ich von St. Brigida machte, war einer nach "dem Höhlendorte Atalaya und dem erloschenen Krater der Gran Caldera. Auf der Landstrasse, auf der ich eine ganze Anzahl Käfer erbeutete, z. B. Hegeter tristis P., Pseudothal- pophila Deyrolle W1., Pimela lutaria Brl., Aphodius granarius L. und ein Stück des schönen Bockes Lepro- soma gibbum Brl. auf einer Euphorbia, gelangte ich in kurzer Zeit nach dem berühmten Höhlendorfe, wo die Menschen in Höhlen wohnen, einer uralten Guanchen- siedelung. In den Höhlen fand man zahlreiche Skelette der Ureinwohner und in ihnen fristet noch jetzt mit ihren schwarzen Schweinen eine arme Bevölkerung ihr jJämmerliches Dasein. In malerische Lumpen gehüllt sieht man schmutzige, doch oft bildschöne Kinder mit ihren Ziegen um die Wette sich tummeln. Prächtige, windspielartige Hunde liegen überall auf der Strasse. Ein aus Hirsemehl, der italienischen Polenta ähnliches Breigemisch ‚‚gofio‘‘ dient den Leuten als einfache Nahrung; dıe Wasserkrüge, die die Frauen zum Brunnen auf dem Kopfe tragen, wurden von den Frauen aus freier Hand von hier gewonnener Tonerde geformt. Und rings um all den Schmutz und Elend eine tropische Natur. Nach einer weiteren halbstündigen Wanderung auf staubigem, mit Lavaschutt bedecktem Wege war der Rand des Kraters erreicht. Der Krater soll einen Durchmesser von einem halben Kilometer bei einer Tiefe von über 300 Meter haben. Sehr beschwerlich in dem losen Lävaschutt ist der Abstieg in diesen un- geheuren Kessel, kegel, dazwischen grüne Saat und Fruchtbaumanlagen, ' Dutzende von Gyrinus striatus F. und 4 Stück De auf dessen Boden grüne Feider mit | Weinstöcken und N traste zu den le ın len an en DIR steilen Abhängen stehen, auf denen nur spärliche Palmen und Kakteen ihr Dasein fristen. Ein einzig dastehendes Schauspiel bildet aber eine Umschau, wenn man unten. anf dem Kraterboden steht, ringsum sich trichterförmig erweiternde Felsenwände und “darüber ein tiefblauer Himmel. Bei weitem beschwerlicher als der Abstieg war aber der Aufstieg und war ich froh als endlich wieder die Landstrasse erreicht war. Ein anderer Ausflug führte mich nach dem be- rühmten Wallfahrtsort Terror, einem alten Bischofssitz mit grossem Klostergebäude. Da der Wee dorthin in äusserst miserablem Zustande sein sollte, so nahm ich mir ein Maultier, aber auch dieses überwand nur müh- sam alle Schwierigkeiten. Der Weg führte durch eine prächtig wilde Felsenwelt, überall ragte zwischen bunter Blumenpracht nacktes Felsgestein hervor. Bssonders schön war zuerst dıe Landschaft, wo eın rauschender Bach die üppigste Vegetation sich entfalten liess. T’eberall waren Grotten und Höhlen sichtbar, während steile Abstürze dem Wege eine schauervolle Romantik ver- liehen. Als die Höhe endlich erreicht war, wurde eine längere Rast gemacht. Von dort oben bot sich ein herrlicher Blick auf einen kleinen Vulkan. Nun. ging es schnell eine Stunde lang steil hinab in ein freund- liches Talnach Terror. Der Führer der aus dem 12. Jahr- hundert stammenden Kirche zeigte die grosse, kostbare Reliquie, die ‚„Virgen del Pino“, die nur am 8. Sep- tember dem Volke gezeigt wird. Die Figur der Virgen ist mit echtem kostbarem Schmucke behangen, das sie umgebende Tempelchen ist aus gediegenem. Silber. Wunderbar kunstvolle Handstickereien, eine Spezialität hiesiger Kunstfertigkeit, silberne Lilien auf grünem, schwerem Atlas, kostbare Messgewänder stehen im be- trübendem Gegensatz zu der Armut des Volkes. Nach einer halbstündigen Fusswanderung nach den schönen Wäldern von Los Ösorios, musste nach meiner Rück- kehr mein armes Maultier den hesehwerlichen Weg wieder nach St. Brigida antreten. Einige Spaziergänge auf der Fahrstrasse weiter nach San Mateo erwiesen sich als gutes Sammelgebiet. Die grünen Anhöhen rechts und links der Strasse sind srösstenteils mit Wein bepflanzt. Höher hinauf über- wog der, Kornbau und machte die Gegend den Eindruck garız einer deutschen Gebirgslandschaft. Mit weissem Mantel angetan gingen die Landleute auf ihre Felder zur Arbeit. San Mateo liegt herrlich am Gebirge; von dort machte ich einmal einen Aufstieg auf die nahe Montana de Cabrejas, von deren Gipfel ich die präch- tigste Aussicht über den grössten Teil der Insel hatte; abwechselnd ein wild zerklüftetes Gebirge, kahle Berg- in der Ferne aber das unendliche blaue Meer. Von Schmetterlingen fing ich um San Mateo: den gemeinen Preris rapae, daplidice, cheiranthi, Rhodocera cleobule, Polyommatus phaeas, Lycaeas fortunata, lysimon, medon, \ Vanessa atalanta, cardui, var. vulcanica, Argynnıs pan- dora, Danais chrysippus, Plusia gamma, Epinephele, var. hıspulla, Hesperia acteon, Acherontia atropos in T Stücken, und Sphinz convolvuli zahlreich, Deilephila lineata und celerio in einigen Stücken, Hehiotis peltigera und armıgera- An Käfern erbeutete ich: Calosoma Made Broscus glaber Brull., Teiche Hydroporus musicus Kie. und Tesselatus® sowie eine Anzahl Aocabus consangwineus Woll, Suf.; ihm Hotel 2 Dermestes Frisch Kug, und : Blumen i wa Woll; en i * von enebrionden: Zophosis Clarkii Deyr., Arthrodes E eartus Brl., Heyeter impressus Woll., Pimelia serrimargo ""Woll., Be: in sehr variabelen Stecken: Von Rüsslern: _ Herpisticus eremita Oliv. und Cleonus excoriatus Schh.; “ von Chrysomeliden nur Chrysomela gemina Brl. Leider näherte sich jetzt mein Aufenthalt auf den _ Kanarischen Inseln seinem Ende; da schon in einigen _ Tagen mein Dampfer von Las Palmas nach Hamburg abging, musste auch von diesem gesegneten Fleckchen Erde Abschied genommen w erden und in wenigen - Stunden brachte mich ein mit zwei niedlichen, schnellen - Pferdehen bespannter Wagen auf der Landstrasse nach Bi: Las Palmas. Was das Reisen auf den Kanarischen Inseln, be- sonders für den Naturforscher, der nicht immer auf der Landstrasse bleiben kann, so angenehm macht, ist die völlige Sicherheit, die überall ln Tagelang kann _ der einsame Wanderer in den verborgenen” Schluchten umherklettern, an einen Ueberfall braucht er nie zu nn viel &her kann er ın den steilen Klüften zu Fall kommen und verunglücken. Wie ganz anderen Ge- _ fahren ist der Reisende in Italien oder gar Sizilien aus- ir gesetzt, wo nicht einmal die Landbevölkerung ihm Schutz vor dem Gesindel gewährt. Hier auf den Kana- rischen Inseln hat sich noch die alte spanische Ehr- barkeit, Höflichkeit und Genügsamkeit erhalten, trotz- H dem der grösste Teil der Landbev ölkerung aus armen ' - Pächtern und Tagelöhnern besteht, die mühselig arbeiten müssen, um die Erna Grundbesitzer, dıe Hort in den ' Städten wohnen, zu ernähren. Mögen diese Zeilen dazu En een, den gütigen Leser zu einem Besuche nach diesen schönen Inseln zu locken. Wenn der Entomologe beim Sammeln auch manche Enttäuschung haben wird, so wird die gewaltige, vulkanische Gebirgslandschaft, > die tropische Vegetation und das wunderbare Klima 2 ik doch bald reichlich für die relative Insektenarmut _ entschädigen. Wer aber körperliche und geistige Er- helung sucht, findet dafür keinen geeigneteren Ort, als diese kleine idyllische Inselgruppe im Atlantischen Ozean. Auf nach den Inseln der Glücklichen! 24 v Lebensweise und Entwicklung . von Spercheus emarginatus Schall. e A Von F. Buhk, Hamburg. ' Von dem obengenannten, im allgemeinen als selten angesehenen Käfer, fing ich im Oktober 1907 6 Exem- plare i in Altenwärder, in unmittelbarer Nähe Hamburgs, ie ich tötete, um die Tiere meiner Sammlung einzu- verleiben. Bekanntlich sucht ein Sammler einen Ort, an dem er etwas Seltenes gefunden hat, wenn irgend möglich, wieder auf. So erging es auch mir, denn ich ' kätscherte im Mai des folgenden Jahres, an der gleichen Stelle nach dem Käfer, fing: aber nur 2 Exemplare nach langem Suchen. Somit schien der Käfer den Ruf als elten mit Recht zu führen. Da die Fauna unserer Elbinsel eine reichhaltige ist und Sammlern viel des Interessanten bietet, fuhr ich im Juli abermals nach Altenwärder. An der Stelle ange- ‚dieser Gelegenheit mein Glück von neuem versuchen, "war aber sehr enttäuscht, als ich den Graben zum grössten Teil mit Wasserlinsen bedeckt fand. Denn aus eigener Erfahrung weiss jeder Käfersammler, dass dort, wo viele Wasserlinsen sind, wenig Beute für ihn zu machen ist. \ en. Vorurteil Se ol ich anus und nach 24 Käfer zwischen diesen, EN SS SEELEN. Tue AR RER AN, ET Ka de Se x R Ni R ’ D ö ® nahe am Ufer mit dem Kätscher entlang zog und darauf diesen, bis zur Hälfte mit Wasserlinsen gefüllt, heraus zog. In der bestimmten Meinung, einen "vergeblichen Zug getan zu haben, hatte ich mich aber sehr getäuscht, denn beim näheren Durchsuchen der Linsen, fand ich nach; | aus dem einen Kätscherzug. Darunter befanden sich einige Weibchen mit Eierkokon, ausserdem eine Anzahl Larven, von denen ich vermutete, dass es Spercheus-Larven seien. Diese schöne Gelegenheit, wo ich fast alle Entwick- lungsstadien vor mir "hatte, konnte ich als Aquarium- langt, wo ich Spercheus gelangen hatte, wollte ich bei | liebhaber nicht unbenutzt vorüber gehen lassen, deshalb nahm ich möglichst verschiedene Larvenstadien und Käfer ohne und mit Eierkokon lebend mit nach Hause, um es zu versuchen, den Käfer zu züchten. Zu diesem Zwecke tat ich alles in ein grösseres, gut bewachsenes Aquarium mit älterem Wasser... Um mich über die Lebensweise des Köäfers etwas zu orientieren. suchte ich in der Literatur und fand in Ganglbauer’s Käfer Mitteleuropas, neben weiteren Literatur-Angaben, kurz folgendes, das für meine Zwecke vorläufig genügte. Danach trägt das Weibchen den ca. haltenden Kokon, solange zwischen den Hinterbeinen am Abdomen, bis die Larven ausschlüpfen. Diese er- nähren sich von Insektenlarven, deren Inhalt sie aus- saugen. Zur Verpuppung begeben sich die Larven ans Ufer, woselbst sie einen aus Erde bestehenden, wenig haltbaren Kokon herstellen. Die Weibchen sollen nach einmaliger Befruchtung, im Laufe von 2 Monaten, sechs solcher Kokans produzier en können. Da nun den .Larven die Verpuppung im Aquarium nieht möglich war und es eine schwierige Sache ist, aus einem fertig eingerichteten Aquarium nachträglich ein Aqua-Terrarium zu machen, richtete ich ein kleineres Aqua-Terrarium ein, in dieses dachte ich die, nach meiner Meinung ausgewachsenen Larven zu überführen, um diesen so die Verpuppung zu ermöglichen. ' Leider hatte ich aber mit diesem ersten Versuche keinen Erfolg, denn keine Larve kam zu der Herstellung eines Kokons, alle Tiere (nur die Käfer blieben am Leben) gingen vorher ein, trotzdem es im Aquarium von den verschiedensten Wasserinsekten, die ich als Futter hinein getan hatte, wimmelte. Bei der Haltung und Pflege der Tiere musste ich irgend einen Fehler gemacht haben. Diesen auf die Spur zu kommen, fuhr ich wieder nach Altenwärder und sah mir die ganzen Verhältnisse, unter denen der Käfer, sowie seine Larven lebten, etwas näher an, Im folgenden erlaube ich mir, die vorgefundenen Verhältnisse, so gut es mir möglich ist, wieder zu geben. Wie bereits erwähnt, war der Graben im Juli zum grössten Teile mit Linsen bedeckt, diese liessen nur an einigen Stellen in der Mitte eine Rinne frei, während an vielen Stellen, die ganze Oberfläche von ihnen bedeckt war. Diese verschiedene Verteilung hatte ihren Grund in der schwachen Strömung, die in dem quer durch die Insel gehenden Graben herrschte; diese Strömung, die 50 Eier ent- nach einem Regen stärker und bei Trockenheit schwächer ıst, entsteht, weil er als Sammelgraben dient, in den all die vielen kleineren Gräben wunder, die zur Eut- wässerung von Niederungen notwendig sind. An Kolchen Stellen, wo der genannte Graben etwas enger war, oder wo irgend ein grösserer Gegenstand ein kleines Hindernis bildete, dort war die ganze Ober- fläche dieht von Wasserlinsen bedeckt, al die ab- treibenden Linsen sich hier gestaut hatten. Der Lieblingsaufenthalt des Käfers und seiner Brut bilden diejenigen Stellen, wo nur ein Streifen von Wasser- linsen war, die sich z wischen den vom Ufer hineinragenden Pflanzen festhielten. Jedentfalls fand ich den Käfer an diesen Stellen am häufigsten, in den dicht zusammen En N a DR getriebenen Linsen. vereinzelt und in ‚freiem Wasser nie- mals. An dieser Stelle möchte ıch erwähnen, dass es mir erst vor- Kurzem. gelungen ist, - bei Bergedorf eine zweite. Stelle zu finden, wo der Käfer unter ganz den- selben : Verhältnissen und ebenso näufig wie ın ‚Alten- wärder zu. finden: ist. Eine. dritte Stelle, in ‘der Nähe Hamburgs, wo Spercheus lebte, soll ein Graben gewesen sein, der’ seinen Abfluss in der Bille hatte, leider habe ich diesen nicht kennen gelernt, da derselbe vor einiger Zeit zugesehüttet worden ist. Wie aus dem vorstehenden er- sichtlich sein dürfte, ist der Käfer nicht so selten, wie angenommen wird, vielmehr dürfte das Vorurteil gegen Wasserlinsen und das leichte „Uebersehen des sich ım Kätscher -meistens- ruhig verhaltenden Käfers, dıe Ur- sache: seiner Seltenheit sein; jedenfalls habe. ıch den Käfer .an ‚beiden Stellen häufig gefunden, allerdings gehört zu seinem Auffinden einige Uebung, oder wie es im: Volksmund heisst, muss man erst ein Auge dafür haben, um den sich‘ruhig verhaltenden und den durch seine, Färbung wenig auffallenden. Käfer zu entdecken. Durch das nähere Studium der Verhältnisse, unter denen der. Käfer lebt, glaubte ich den. bei den ersten Zucht- versuch geniachten Fehler entdeckt zu haben, denn ich hatte bei dem Einfangen der ersten ‚Tiere sorgfältig darauf: geachtet, dass ich keine Wasserlinsen mit bekam. Aber gerade ie diesen war der Käfer zu finden, also mussten gehören. Bei der zweiten Besetzung des Aquariums mit Larven nebst neuen Käfern tat ich deshalb eine Portion Wasser- linsen mit’ in das Aquarıum hinein. Diesesmal entwickelten die grösseren Larven sich sehr gut, bringen und Käfer daraus zu ziehen. Aber die kleinen, erst'in meinem Aquarium ausge- schlüpften Larven, gingen nach einigen Tagen wieder ein, trotzdem ich,, wie bei dem ersten. Versuch, die ver- schiedensten Wasserinsekten in das diesmal mit Wasser- linsen grösstenteils bedeckte Aquarium hinein tat, um das Futter nicht ausgehen zu lassen. Die Ursache, Grunde gingen, konnte wohl nichts anderes, als un- passende. "Nahrung sein. Unterstützt wurde diese An- nahme: durch die’ 3eobachtung, dass dıe erwachsenen Larven, wie ich gesehen hatte, sich an Mückenlarven heran machten, wältigt werden konnten, während die gewandten Cyelops und Daphnien für Junge Bu alte Larven nicht erreichbar waren. | Durch die Sorge, wie den Tieren die geeignete Nah- rung verschaffen, verliel ich auf den Gedanken, einfach die Wasserlinsen von Zeit zu Zeit zu erneuern. Dieses Verfahren leistete gute Dienste, war aber ziemlich mühe- voll. denn beim- Herausnehmen der alten Linsen hat man- immer wieder‘ acht »zu geben, dass keine Larven mit fortgeworfen werden. Später erleichterte ich mir diese. Arbeit, indem ich, das Aquarium, oder vielmehr die Wasseroberfläche, . vermittels einer dünnen Leiste in 2 Häliten teilte. Zuerst trieb ich die alten Linsen, in der einen Abteilung zusammen, alsdann tat, ich. die neuen. Linsen :in die freie Abteilung vorsichtig hinein. Jetzt liess :ich:. beide. Linsenabteilungen einen Tag zu- sammen in dem Su au alsdann nahm ich die alten Linsen heraus. oenae. folgt.) ne wohl zu seinen Lebensbedingungen - es’ gelang auch einige zur Verpuppung zu . dass die jungen Larven wieder zu: grünen haben. ar von den kleinen Larven nicht be- . Lärche, nicht verschmäht. Afterraupen der Blatfwenen Entwicklung. „Von Prof.: un Rıdow, Naumburg a.-S. . Fortsetzung. Manchmal nicht nn aber immer en und in ganz Deutschland anzutreffen ist Lophyrus nemorum Hrtg., deren Larve meistens niederes Kieferngebüsch bewohnt. Sie hat einen schwarzen Kopf mit braunem Stirnfleck, der Leib ist dunkelgrän mit hellerer Bauch- seite, der Rücken dunkler, A die Einschnitte. Ueber den Füssen bemerkt man eine schwarze Punkt- linie, die Stigmen sind schwarz gesäumt. Die Puppe ist länglich eitörmig, derb, glatt, von hellbrauner Farbe. Lophyrus.rufus Klg. findet sich meistens vereinzelt, kam aber in den Mer Jahren bei Neu-Ruppin häufig mit anderen vor, wurde auch bei Eberswalde, im Harz und in ‚den Alpen .die Zuchten ergaben viel mehr Männchen als Weibchen.. Die Raupe hat einen schwarzen Kopf, dunkelgrasgrüne Farbe mit einigen undeutlichen schmalen en. die Beine. Man eine -schwarzbraune Färbung,. ebenso die Stiginen. Die hellgelbe, feinwollige, dünnhäutige Puppe wird an Nadeln geklebt. Eine auffallende-Fär bung zeigen Alpen- bewohner, wo der erste Leibesring und der Bauch leb- haft orangegelb, : das Leibesends rotbraun erscheint, während die Wespen nicht abweichend Sind. Lophyrus frutetorum Fbr. kommt neben pini in den norddeutschen Kiefernwäldern am häufigsten vor. Die Larven haben eine gleichmässig apfelgrüne Farbe, wie der Kopf, die in der Reife in gelb ausbleicht.- Die Bauch- seite ist hellgrün gefärbt, wie die Füsse. Drei verloschene, dunklere Seitenstreifen und darunter eine Punktreihe, sowie dunkelgrüne . Striche. neben...den.. Stigmen, sind wenig in die Augen fallend. Die Puppen haben ocker- selbe Färbung und sind öfters mit einer u feinen Haut überzogen. : ’ Seltener. ist Lophyrus’ polytomus Hnt., deren After- raupe daran kenntlich ist, dass sie einen roten, schwarz und gelblich gefleckten Kopf und eine dunkelfleischrote Bauchseite zeigt bei apfelgrüner Grundfarbe; der Rücken hat einen breiten, dunkleren Längsstr eifen,. während die Seiten zwei deutliche weisse und einen helleren Die Stiemen sind dunkel eingefasst. Die kleine Wespe, Lophyrus virens Klg. ist eben- falls ziemlich .häufis in Kiefernwäldern zu len wo man "ihre dunkelgelben. Puppen oft gehäuft an den Nadeln oder später, zu Klümpchen vereinigt, unter Moos und Nadelstreu antrifft. Die srüne Larve hat einen wenig abstechenden, dunkleren Rücken- und Seitenstreifen nebst schwarzen Punktlinien neben diesen und ebensolchen Stigmen. | Abgetrennt wegen der abweichenden Fühlerbildung der Männchen ist Monoctenus iuntperı L., die man nier mals ın Mehrzahl‘ auf f Wochholden nn aller Ar antrifft, während sie auch andere Nadelhölzer, wie Da wo auf kahlen Haide strecken Wachholdersträuche dieht stehend zu finden sind, kann man die Wespen und Larven vereinzelt an- treffen, die bis in die Hochgehirge hinauf gehen. Di Larven sind noch wenig DE worden. Sie ale dunklere, schwach es a Seitenstraife sichtbar sind. Der Kopf ist braun ‚gefärbt mit schwar: Zeichnungen. Bei der Reife machen sich an. den » zwei. gelbliche Streifen kenntlich mit schwarzer P tierung darunter, die aber vor der Nnupnuu wi undeutlich werden. RE ER a Von den übrigen Arten ist über die Larven noch ehts ‚Gewisses erkundet. En Aus Hunderten von Puppen, die von verschiedenen Gegenden stammten, wurden viele Schmarotzer er- zogen, welche manchmal so sehr das Uebergewicht _ hatten, dass die Wirte fast vollständig unterdrückt wurden. Cladius difformis Pz. oder pectinicornis Frer. Die Larven leben auf Blättern von Rosaceen, wie | Aa Spiraea, besonders auf: Prumus padus. An Hecken von diesen waren oft Hunderte anzutreffen, welche sich - durch ihren Frass bemerkbar machten. Trotzdem kamen aber wenig Wespen zum Vorscheine. Im Sommer 1907 traten die "Larven zahlreich an Schlehenhecken Eau: Die Farbe der Raupen ist lebhaft grün, unten heller, mit zwei dunkleren Rückenstreifen. Die Ringe tragen kurze, braune, steife Borsten, der Kopf ist braun an und schwarz gefleckt. Füsse sind 20 vorhanden. Die _ Verpuppung geht in der Erde vor sich. Die Wespe er- r ir scheint am zeitigsten, oft schon im April, wenn sich die _ Knospen eben entfalten. Männchen kommen fast immer zahlreicher vor. Im Hochsommer kommt oft ein zweiter Flug vor. Die Wespen wurden mehrfach in Glocken- blumen übernachtend, in Gemeinschaft der kleinen ‚Trypetes und Halietoides, angetroffen. Oladius aöneus Zadd. Trichrocampus: lebt als Larve auf Populus iremula, sie ist schön. bunt gefärbt, em - helles Gelb bildet die Grundfarbe, die ersten und letzten "Ringe sind orangegelb, alle mit zwei dunklen Punkten gezeichnet. Der Kopf und die Afterdecke haben eine schwarze Farbe, dichte, gelbe, feine Borsten sitzen auf kleinen Warzen. Die Raupen fressen gesellig, auch auf Weiden, scelettieren anfangs das. Blatt, um später vom Rande her oder längs der Rippen unregelmässige Löcher auszufresseii.t9Die Bier: ‚werden in! Spalten der weichen Rinde gelest. Die Lebensweise..der anderen Arten ist der von dieser Art gleichend. Den Namen haben sie er- _ halten von der Behaarung der Larven. * Trichrocampus viminalis Fall. lebt auch zu der- selben Zeit wie vorige auf der Zitterpappel und glatt- | en Weiden. Die Larve ist anfangs orange ge- Erb, später erhält ‚sie eine Ss Grundfarbe, welche rderste. a hinterste Rss Hobst Bauch örange- farben bleiben. Beinen sind schwarz gefärbt, die Behaarung ist lebhaft gelb. Zwei Reihen dunkler Flecken stehen neben der Rückenlinie.. ‚Die Färbung ist sehr unbeständig, da die elben und srünen Stellen stark verändern, selbst in d mselhen. Lebensalter. “ In der eısten Zeit werden die Blätter abgenagt. und ‚durchlöchert, später unregel- mässig zerfvessen. "Wespen sind ım Juni stellenweise häutig und die Larven auch oft durch? ihren Krass stark emerkbar. LAN DB jophorus padı I — albipes a Di Wespen "September an Schlehen, Weissdorn, Ebereschen, Traubenkirschen, manchmal an: Birken und Weissbuchenheeken und kommen fast immer: in grösserer Anzahl vor. Sie haben eine. grüne, lebhafte. Farbe, sind auf dem Rücken’dunkler, am Bauche heller, fast gelb gefärbt, werden aber, reif, meistens mättbraun. Der ‚Kopf und erste Ring "haben fast immer eine bräunliche Farbe mit schwarzen Zeichnungen, Beine sind alle schwarz. Die Larve liegt gewöhnlich glatt ausgestreckt uf .dem .Blatte,und frisst in der. Fläche Löcher ein. ter der Oberfläche ‚gefunden, manchmal | auf. ‚einem latte befestigt. Larve en Se Kopf und Afterdecke nebst vorderen fliegen schon im Mai, die Larven na im Juni und. ‘einer Wallnuss. wilden Rosen, Die, ‚Puppen werden unter trockenen Blättern, flach. Priophorus Brullaei Db. ist seltener.. Die 20füssige Larve lebt auf Him- und Brombeeren, sie hat eine grüne Grundfarbe, welche. bei der Reife in braun übergeht, der Bauch, die Beine und der, After sind grünlichw eiss gefärbt, der- Rücken ist- immer dunkler. Das zweite oder dritte Leibesglied hat manchmal eine abweichend helle Farbe und zeichnet sich als Ring ab. Der Körper ist dieht mit dunklen, steife Borsten-tragenden Wärzchen besetzt. Die Blätter werden durchlöchert. Cryptocampus. Alle Arten dieser Gattung weichen in ihrer Ent- wicklung stark von den Verwandten ab, da sie im Marke von Pappeln, Espen, Weiden, seltener #irlen, leben, in welches sie sich, bei noch weichem Holze, gleich nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei, einbohren und eine ge- räumige Höhle darin ausnagen, m welcher sie sieh bis zur Verpuppung oder gänzlichen Verwandlung auf- halten. Durch das Nagen innerhalb des Zweiges ent- steht ein Reiz, und dadureh vermehrter Säftezufluss, durch welchen die Bildung einer Galle. hervorgerufen wird. Die Wahl: der Hölzer bindet sich nicht an be- stimmte seitens der Wespen, sondern richtet sich nach der Bequemlichkeit der dargebotenen Gelegenheit. Die Larven haben, : wie : die meisten vom Licht abge- schlossenen Arten, eine helle Farbe, ohne deulche Zeichnungen und höchstens einen dunkleren Kopf, bieten aber keine deutlichen Kennzeichen zur Bestim- mung. Sie verwandeln sich in oder ausserhalb. der Höhle in einem dünnen, weissen Puppengehäuse, aus. welchem die Wespe ım folgenden Mai oder. Juni. ausschlüpft. Im Herbste einge ‚sammelte, ‚reife Gallen ergeben ohne be- sondere Mühe die W espen, wenn man nur genügend lange /weigstücke nimmt und für F euchthaltung Sorge trägt. Die Gallen haben nicht immer eine charakteristische Gestalt, um nach dieser auf die Bewohner sicher schliessen zu lassen, und können deshalb nur im allgemeinen be- schrieben. werden.. Am häufigsten sind zu. finden die Arten: ‚Uryplocampus medullaris HErt. und pentondrae tetz. an fingerdicken, holzigen Zweigen, im reifen Zu- stande, von Pappeln und Weiden. Die Galle ist unregel- mnässig birnenförmig, elliptisch, halbkugelig oder knollig, einer "Kartoffel ähnlich, von Wallnuss- bis Faustgrösse, meist einkammerig, aber auch von zwei Larven neben einander bewohnt. Die Beschaffenheit der. Galle ist fester wie das Holz des Zweiges, an der Oberfläche noeh mit Knospen und Blättern ‚besetzt.und nicht immer einzeln stehend, :Die Larvenhöhle liegt in der Mitte der Markröhre und die Verdiekung entsteht regelmässig um den ganzen Zweig herum. CUryptocampnüs angustus Hrt. wird meistens als Galle einseitig am Zweige sitzend angetroffen, der nur zum kleinsten Teile. den Mittelpunkt bildet, ‘während die Hauptgallenmasse nach: der Liehtseite gerichtet ist. Die Gestalt ist mehr oder weniger- regelmässig, einem kleinen Baumschwamm ähnlich, mit glatter, wenig ge= falteter Rinde, ' von der Grösse einer: Hasel- bis zu der schaffenheit. (Fortsetzung folgt ) Descriptions of 3 New Fossorial Hyınenoptera rom Borneo. By P. Cameron. Pompilus pallidiballeatus, sp. m. Black, the antennal scape, the palpı and the Brd abdominal segment. except irregularly above, pale whitish yellow; legs black, the. coxae whitish yellow, the. femora rufo-testaceous, the anterior black above, ‚the 4 Bosserior black at the apex, the hinder more. bro- EN Bi Zi en BE I A a N a Ta & % IR: Br it FOR Eule Die Galle ist meist von weicher Be- adly than the middle pair, the fore tibiae and tarsı obscure dark rufo-testaceous, the spurs black, the long one almost as long as the metatarsus. Wings hyalıine highly iridescent, the stigma and nervures black, the 3rd abseissa of radıus one fourth of the length of the nd; the 1st transverse cubital nervure broadly roundly eurved the 2nd oblique, almost’straight, the Ird broadly roundly curved towards it; the accessory nervure in the hind wings is received before the cubitus. Hinder ocelli separated from each other by a sligtly less di- stance than they are from the eyes. Apex of elypeus bluntlvy rounded. Antennae stout, the 3rd joint hardlv so long as the 4th. Apex of pronotum bluntly rounded. Z. Lensht 7 mm. Kuching, Borneo (John: Hewitt, B. A.). The trans- verse median nervure in the fore wings is received shortly beyond the transverse basal. The eyes distinetly converge below; the hind ocelli separated by a slight. but distinctly less distance than they are from the eyes. Pseudagenia punetiscutis, sp. ı Blaek, the hind femora red, the nie fuscous, tinged with violaceous, the stigma and nervures black, the basal 2 abscissae of the radıus almost equal in length, the 2 united not much longer than the 3rd, the 2nd transverse cubital nervure roundlv broadly curved towards the: apex, the Ist recurrent received in the | middle of the. cellule; the accessory nervure ın hind wings. received. shortly before the cubitus. Head and thorax densely covered with short white pubescence. | Clypeus and front closely punetured, the vertex more shining and less elosely punctured, especially behind. Eyes parallel, not converging äbove or below. The ocelli close together in a triangle, hinder separated from each other by halt the distance they are from the eyes. Apex of-ckvpeus broadly rounded. Palpı long, black. Mandibles bright red towards the apex. Pro- notum more shining and less strongly punctured than the mesonotum, especially towards the apex, the meso- notum closely finely but distinctly punctured, the scutellum, more strongly punctured and with the punc- tures more widely, distinetly separated. Metanotum losely, finely rugose, almost retieulated in the centre. The long spur of the hind tibiae almost two-thirds of the length of the metatarsus. d. Length 7—8 mm. Kuching, Borneo (John Hewitt, B. A.). antennal joint a little longer than the following 2 Jiphia malayana, sp. nov. Black, shining, densely covered with longish white pubescence, which is dense and silvery on the tibiae and tarsi, mandibies dark red; wings light fuscous violaceous, with narrow hyaline streaks, the stigma and nervures black, the 2nd transverse cubital' nervure ‚roundly eurved backwards; calcaria black, tarsal spines white. Metanotum with 3 stout complete Keels, the outer hardly converging. The metanotum covered with a sparse depressed pile. Front strongly, but not closely punctured, the vertex more weakly and sparsely punctured. Clypeus smooth, the apex rounded. Basal apıical half of pronotum somewhat strongly punctured; the mesonotum with 2 irregular rows of punctures round the sides and one on the base. Seutellum punc- tured in the centre and on the sides; the post-scutellum with 2 rows of finer punctures. Basal 2 abdominal segments weakly, the others more strongly and closely punctured, the: punetures becoming stronger towards the apex; the apical half of the last rufous and smooth. The 3rd united. Upper half of propleurae smooth, the lower finely punc- the raised central part of mesopleurae rather | tured; strongly punetured; the metapleurae obliquely striated from near the middle, the striae not very strong, elearly N separated. Antennal scape covered with white hair, the flagellum with a white down. 9. Length 12 mm. Kuching, Borneo (John Hewitt, B. A.). A stout, robust species allied to J. fumipennis. Smith. ER Illustrierte So Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. 4. Prosternum nach hinten verlängert, in eine Aus- höhlung des Mesosternum eindringend (Fig. 6). Augen flach. Unterkiefer (Fig. 5b). Fühler dick, beim 2 schlanker vue 5a). Mandibeln vorragend (Fig. 5)... ; { Antherophagus Latr. Prosternum hinten nur schwach verlängert (Fig. 7). Augen gewölbt. Vorderecken des Hsch. verdickt oder napfförmig erweitert (Fig. 13). . Vorderecken des Hsch. nicht verdickt (Fig. 8, 9). 6 Hsch. am Seitenrande #3buchtig, nicht gezähnt (Fig. 3). Paramecosomä Curt. Hsch. am 'Seitenrande einfach gerundet, der ganzen Länge nach sägeartig Serahnelt (Big. Is), mit "gel. Keule (Fig. Fühler 10:3; LO) In 7. Körper gewölbt. Fühler schlank, 3. Glied ziemlich gestreckt, 4. bis 8. Glied so lang als breit (Fig.10a). Hsch.-Seitenrand gezähnt. Der Flegd.-Nahtstreifen reicht nieht bis zum Schildchen (Kig. 9). Henoticus Thoms. —- Körper gedrückt. Hsch, -Seitenrand gekerbt (Fig. 11). Fühler gedrungen, 3. Glied so lang als breit, 4. bis 8. Glied quer mit scharf abgesetzter 3gliedr. Keule ’ (Fig. 10b). Nahtstreif bis zum Schildchen (Fig. 11, 8 Pteryngium Reitt. 8. Hsch. vorn kaum ausgeschnitten (Fig. 14). g — Hsch. vorn sehr dentlich (Fig. 12) ausgeschnitten:. rechteckig, breiter als lang. 1. Fühlerglied stark ver- dickt (Fig. 13a). . Emphylus E ‘9, Viertes Tarsenglied viel kleiner als das drit (Fig. 14a). Fig. 14. Hsch.-Seitenrand (14b). Se ' rand des Hsch. ohne vorspringendes Mittelzähnch (Fig. 14b). . Mierambe Th - — Hsch.-Seitenrand mit vorspringendem Mittelzähnchen aber kaum | ER. (Fig. 13). 4. Tarsenglied schmäler, kürzer als das 3. (Fig. 15). Fühler mit deutlicher Keule (Fig. 13a). Fig. 13. Fig. 16A: a=Kinn, u 7b Zunge, e = Lippentaster. Unterkiefer mit Taster (Fig. 16B). . Öryptophagus Herbst. 10. Körper kugelig, glatt (Fig. 20). Hsch. und Flgd. (Fig. 19). Oberen slänzend schwarz mit bräun- Baezisgespitze. into. ann ol - - Körper eiförmig oder gestreckt, meist pubescent. | Hsch. und Fled. einzeln gewölbt. 1 ‚Körper gestreckt, flach gewölbt, Hsch. in der Mitte am breitesten, gegen die: Basis gerundet (Fig. 18, 18a), Seitenrandlinien gegen die Basis kräftiger, ‚oder erweitert (Fig. 18a)... .. Caenoscelis Thoms. — Körper. al stark gewölbt (Fig. 17). Hsch.-Seiten " nicht oder gleichmässig fein gerandet. Hsch. oft hinten am breitesten. Fühler er un Keule: (Fig. 17, 17B). Fig. 17A; — Kinn, b= Zunge, ce — Lippentaster Akamar ia Steph. Gnel. Grobbenia fimetarii Herbst.) es zerstreut, doch deutlich punktiert. Grösse ae a Fühler mit 3 gl. Keule (Fig. 21). Yermus Ganglh, | Augen eingefügt, mit 2—4glied | 14). in einer Flucht” gewölht, Hsch. ohne Basisquerfurche | | Larve von Aulacochilus Chevrolati Lac. (Fig. | Nymphe (Fig. ‚ Hsch. vor der Basis mit einer Querfurche (Fig, 17, N | — Flgd. kaum erkennbar punktiert. (Fig. 20). Grösse 0,9 mm Fühler mit 3gliedr. Keule (Fig. 21). Ephistemus Steph, Erotylidae. dem Seitenrande der Stirn vor den r. Keule (Fig. 2a, 4a, 13, Vordere Hüfthöhlen hinten vollkommen geschlossen. Vorderhüften meist kugelig, Hinterhüften quer. Tarsen Sgliedr., das 4. Glied meist sehr klein, im 3. Gliede verborgen und mit dem Endgliede eng verbunden (Fig.2,3). 1) und XNXNAIT Familie. Fühler unter 1a). 4. Glied sehr klein, aber freiliegend 5} — Tarsen 5gliedr., jedoch "das 4. Glied « eng mit dem Endgliede verbunden und im 3. Gliede versteckt, scheinbar nur 4 Tarsen vorhanden (erytopentamer) (RSS) N ee 2 . Tarsen sgliedr., 2. Körper langgestreckt, kahl und gedrückt, oder leicht gewölbt und behaart (Fig. 10, 12, 15). u) — Körper oblong, ziemlich gewölbt (Fig. 4), stets kahl. Fühler (Fig. 4a). A der Kiefertaster oval (Fig.5). ; . Daene Latr. (Engis Payk). (Fortsetzung folgt.) Beilage zur ee Rundschau“. 1910. Nr. 18. Für, die Schreinweise der Namen Jehnt die Redaktion der „Eintomologischen Rundschau“ die Verantwortung ab. oO 7 = te} Sitzung vom 18. April 1910. Herr Haupt legte eine Auswahl .Lege-Immen vor, darunter 3 Stücke von allgemeinem Interesse. Erstens. eine bisher nur als Primärparasit bei Schmetterlingen und der als ‘Blattlausfeind nützlichen sogen. Florfliege (Chrysopa perla) bekannte Zehrwespe (Perilampus), die von Herrn Kleine neuerdings als Secundärparasit aus einer Raupentliege (Tachına) ‚gezogen ist, die ihrerseits bei Taeniocampa .stabilis schmarotzte Ferner die .4,5 :mm grosse Pimpla angens, die bei Spinnen. schmarotzen soll. Endlich d und © der Pimpla terebrans Ratz., von Kleine aus.dem kleinen Kiefernrüssler ( Pissodes nolalıs) gezogen, die bisher nur als Schmarotzer bei anderen Pis- sodes-Arten und nur .im weiblichen Geschlecht kekannt war. Ist schon bei dem Weibchen in der. Skulptur der Uebergang zu Ephialtes angedeutet. so zeigt das neu ent- deckte Männchen einen ausgeprägten KEphialtes-Habitus. Herr Kleine hielt einen Demonstrationsvortrae über unsere Bremsen (Tabanidae). Die Tabaniden, sämt- lich Blutsauger, lieben lichte Waldstellen, besönders in der Nähe von Viehweiden; nur 1 spodopterus. zieht Obstplan- tagen und Alleen vor. “Bei der Bearbeitung eines grösseren Materials des ziemlich "häufigen T. Luridus fand der Vor- tragende leicht. irreführende Unregelmässigkeiten im Flügel- oeäder, indem am oberen Sector “der Radialader mehrfach (rücklaufende) Verlängerungen auftraten, was er mit Hilfe eines vorzüglichen, die‘ Schwieriekeiten derartiger Unter- suchungen spielend. bew ältigenden Zeiss-Binoculars an ver- schiedenen Stücken veranschaulichte. | Herr Bauer sprach über die,.südeuropäische Thais polyzxena, die früher bis zum Donautal vorgedrungen war, jetzt aber dort wieder verschwunden .ist, so dass der Falter wohl nicht mehr. zur deutschen Fauna zu zählen ist. Herr Spöttel demonstrierte die Blattkäfergruppe der een den. von der das rote Lilienhähnchen durch seine Zirptöne bei Alt und Jung bekannt ist. Dass sich die: Larven in eine Kotdecke hül llen, dürfte wohl nicht als-Sonnenschutz aufzufassen sein. wie Einige wollen, ‚son- dern eher als Schutz. gegen Feinde,.z. B. Vögel. Herr Bandermann zeigte eine von ihm aus meh- reren :Faltern täuschend zusammengesetzte Nachbildung des berühmten, jetzt im Posener Kaisermuseum. aufbe- wahrten Mangelsdorf’schen: Wolfsmilchschwärmers, dessen Artzugehörigkeit trotz der Bemühungen der bedeutend- sten Lepidopterologen nicht zw eifellos“ feststeht. "Rebel hält ihn für ‚eine Kreuzung von Deilephila. livornica mit zygophylii, Jordan von livornica mit. .euphorbiae, eventuell auch mit dahlii. Ferner ‘zeigte Herr Bandermann einen dreillügligen P. machaon mit total verkümmertem linken Hinterflügel und eine Zusammenstellung von Agro- liden von den hellsten bis zu den dunkelsten "Formen. Bei ‚Laecophilus hyalinus sind Stridulationsorgane be- kannt, nicht aber anscheinend bei Gyrinus. Herr K ru ger teilte jedoch mit, dass eine Gyrinusart, seines Aquariums unzweifelhaft Töne hervorbringe. .Der Käfer klammerte sich dabei .an Pflanzen fest und rieb mit den Hinterbeimen den Rand’der Flügeldecken. Sitzung‘ vom 2. Mai 1910. Herr Bauer hielt die zweite der botanischen Demon- strationen, die der Verein in diesem Jahre eingeführt hat, um seine Mitglieder auch in der für den praktischen Ento- mologen wichtigsten Hilfswissenschaft zu fördern. Seit den verhei ssungsvollen Anfängen in den ‚paar warmen Märztagen jst ‚das Pflanzenleben hier fast auf. demselben Fleck stehen seblieben, so dass. der Vortragende kaum ein Dutzend Arten vorlegen konnte, über deren „Bewohner dann die Kenner der jeweils in Betracht: kommenden Insektenordnungen sprachen. Neu dürfte dabei’das von Herrn Bauer beobachtete Vorkommen des Nachtkerzen- Entomologische Gesellschaft zu Halle a. Ss. 27 v) | Herrn schwärmers (Pierogon proserpina) am Gundermann (Gle- choma hederacea) sein. ‚Unter Vorlegung eines Viertelhunderts Arten sprach Herr Haupt über die Schlupfwespengattung Prmpla, deren’ Larven in den verschiedensten a schmärotzen. Obwohl die Gattung meist grosse bis sehr grosse Arten enthält, ist ihre Systematik schwi jerig, denn, wie selbst Schmiedeknecht bemerkt, ist gleich ein hauptsächliches Trennungsmerkmal, cb die Atemlöcher am Thorax: oval oder kreisrund sind, oft Gefühlssache. In der nur aus dem Hallischen Faunengebiet zusammenge- brachten Kollektion befanden sich einige sehr interessante Stücke. So die erst 1898 publizierte, bisher nur je einmal bei Hamburg und Schwerin gefangene Clistopyga sauberi Brauns, oder der mächtige, vom Vortragenden in Anzahl aus einem Birkenknüppel gezogene Tremez fuscicornis, der ausnahmsweise einmal aus Schwarzpappel gezogen ist und sonst als Buchenbewohner gilt. ' Die seltene, zwischen Blatt- und Holzwespen stehende Xyela #ulii. soll sich nach Hartigs Vermutung in trockenen Kiefernästen ent- wickeln, ist aber ‘bereits von Zetterstedt auf einer kiefernlosen Insel bei Tromsoe erbeutet worden, und Herr Haupt fand sie in diesem Jahr zahlreich in der Heide am Gras. Ein von Herrn Kleine aus Spinnenkokons sezogenes, in die Nähe von P. oculatoria gehörendes Stück ist mindestens eine noch unbekannte Farbvarietät, wahr- scheinlich sogar eine neue Art. Herr Kleine brachte einen neuen Beleg für die Annahme, dass die Fliesen mit untingierten Flügeln zu Reduktionen im Geäder neigen: er fand bei einer.aus dem Erzgebirge stammenden Leptis aequalis den Sector von der unteren Abbiegung bis zum Rand, also den ganzen konkaven Teil, erloschen. Sitzung vom 6. Juni 1910. Schwarzenbeck)leste einen Schmetterlingsbastard vor, der einer Kreuzung von Smerin-. ihus populi mit ocellata entsprossen sein dürfte. Das Stück ist insofern von theoretischer Wichtigkeit, als'man zwar experimentell. z. T. unter Anwendung verschmitzter Kunst- griffe, wiederholt Schwärmerbastarde erzielt hat, dieses Stück jedoch ein Hybrid aus der freien Natur ist, da es bei gewöhnlicher Haltung (Weide) neben 10 vom selben Baum stammenden normalen Geschwistern schlüpfte, Herr Kleine .erläuterte an farbigen Tafelzeich- nüngen den schematischen Bau des Leptiden flügels (Dipt.) und die von ihm nicht, allzu selten - beobachteten Reduktionen im Geäder, die in verschiedenen Punkten ‚die Ard od.p.n? Sschse Theorie stützen. Herr Daehne sprach unter Vorleeung dier Hallischen Arten über Bau und Lebensweise der hübschen, sattgelben, rostbraune. zartgraue und silberweisse Farbtöne in aparter Zusammenstellung vereinigenden Wicklersattung Euran- | ihis. Bemerkensw ert, ist, dass die in Norddeutschland im allgemeinen seltene EP. zoegana hier nicht selten vorkommt; dass E. straminea einen deutlichen Sexualdimorphismus- dadurch zeigt, dass das Männchen hellgraue, das Weib- chen braungraue Hinterflügel-hat: dass von der häufigsten Hallischen Art, E. hamana, weder Raupe noch Futter- pflanze noch die Generationenzahl'sicher festgestellt ist. Herr Spötte]l demonstrierte Käfervaritäten aus verschiedenen Familien und aus einem benachbarten Dorfe zur Bestimmung eingeschickte. .Probestücke eines etwa i mm grossen Pilzkäfers (Atomaria. linearis). der dort al: gefährlicher Rübenschädling aufgetreten ist. Diese Crypto- Dh agide frisst tagsüber an den Rübenw urzeln und schwär abends zur Begattung umher: Die Rüben gehen ‘durch die Beschädigung entweder ganzvein,!oder sie "bilden st der Tfahlw urzel eine Anzahl wertloser N; ebenw urzeln. Herr Dr. med. IE See Pe Fade er oc} 1910 f} (Fortsetzung des intomolagische || Entomologischen Wochenbiattes) mit Anzeigenheilnge: „Insektenbörse” und Beilage: „Entomologisches Vereinshintt”, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. - Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. - zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3866. gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pfe. auf das Vierteljahr. E Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen N sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, Band seiences No. 17, Mai 1910, p. 391—405 publiziert Ei Charles Schaeffer eine Arbeit über Nordameri- E: kanische neue Carabiden und Notizen zu bekannten Arten. 26 neue Arten werden beschrieben. = In der Naturwissenschaftlichen Woc he nschrift No. 36, © 1910, p. 561-567 veröffentlicht Car! Börner eine interessante Studie „Die Verwandlungen der ee “in der er zu einer wesentlich anderen Gruppierung der inzelformen kommt, unter denen sich die Postembryonal- entwicklung der Insekten abgespielt hat als Prof. Hey- "mons (dieselbe Zeitschr. No. 45, 1908, p. 712). Die Mannigialtigkeit des Gesamtbildes der Insektenverwand- lungen illustriert eine beigefügte Uebersichtstabelle. Die - Käfer gehören danach zur "Gruppe der Holometabolen, die ' besondere Larven-Mundwerkzeuge besitzen und. infolge- dessen auch einen spezifischen Larvenkopf. Je nachdem an die Holometabolen gleichartige oder mehrere ver- _schiedenartige Larvenstadien durchlaufen, werden sie in Holometabolen s. sp. und Polymetabolen eingeteilt. Von den eigentlichen sehr verschiedenartigen Polymetabolen (Lebvinae, Bruchidae, Rhipiphoridae, Schmetterlingen und ehlupfwespen) werden noch die Hypermetabolen mit larvalem Ruhestadium abgetrennt, hierhin gehören die "In dem am 1. Sept. erschienenen Heft V, 1910, der Deutschen Entomologischen Zeitschrift publiziert Dr. E. FRanusılın, Hürth: i. BR eine längere Arbeit über ‚Palae- ‚arktische "Arten des Tenthrediniden-Genus Macrophya. "Art hurM. Lea, Hobart (Tasmania) setzt seine ‚Notes ‘of Australian Curculionidae in the Collection of the Germ. kom: Nat. Mus. of. Berlin‘ fort.: Dr. Ed. Everts,, Haag, gibt „Bemerkungen zu dem’ neuen Catal. Coleopt. Europ.“ und zwar 153 Ergänzungen, Berichtigungen etc. Jensen-Haarup, Silkeborg. "Dänemark, bringt „New pecies of Coleoptera from West- Argentina‘, neue Arten n Berosus, Bembidium und Tachys mit "Tabellen be- andelnd. _W. Docbert van Leeuwen, Samarang-Java, ubliziert „Beiträge zur Kenntnis der "Lebensweise von Aleides leuwweni Hell.‘‘, eines neuen Schädlings (Rüsslers) ‚der Cacaoplantagen. „Wesen und Bedeutung der Metamorphose bei den Insekten‘ von Prof. Dr. P. Deesener, eine gemein- verständliche Einführung in die Insektenwelt, mit 27 Ab- bild., (Preis 1 Mark) ist ‘der Titel eines von der Deutschen Naturw. Gesellschaft herausgegebenen Werkchens. Der Verfasser versucht hier mit bestem Erfolge: ein tieferes Verständnis für das postembryonale Entwicklungsproblem im Insektenreiche zu wecken. Die ausgezeichnete klare Darstellung führt den Leser leicht in diesen schwierigen ‚off ein und versäumt nicht, ihn überall zu eigenem Nach- denken und Beobachten anzuregen. Es muss dem Ver- jasser volle Anerkennung gezollt werden, dass er es ver- tanden hat, auf so beschränktem Raume (78 Seiten), de gewaltigen Stoff so übersichtlich und erschöpfend zu be andeln. Seite 44 schreibt der Autor: Man ist nicht u der es, mit he die Grenze zu bestimmen Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestelngen Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, &. m. b. N., Stnttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufträge, Geldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. karl ‚den 6 Oktober 1910. Fi. 2 ‚Jahrg ‚ang. hr Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. RR) am Er Nr. 29. Pas =. c Ne en BE ENT" = Bi Neue re ZWISC En ann Organen, welche dem Tier Bene En eigen waren und bei der Larve nur eine andere Gestaltung Mm „The Museum.of the Brooklyn Institute of arts | erfahren haben, } und solchen, welche als Neuerwerbungen anzusehen sind. Für die Auffassung, dass die Larve andere Entwicklungswege eingeschlagen hat unter vorläufiger Ver- nachlässigung des ursprünglichen Werdeganges, der sie: direkt der Imaginalform zuführte, sind jedoch beide gleich beweisend, nur "stellen die Neuerwerbungen einen höheren Grad spezieller Anpassung der Jugendform dar. Wir wollen nur eine Reihe dieser Neuerwerbungen vorführen, welche dartun werden, dass die Larve in ihrer Eigenschaft als iertiäre so gut wie als sekundäre stammesgeschichtlich später entstanden ist, als die Imago. Recht auffallend tritt hier, -ebenso wie bei den sekundären Larven, die be- sondere Anpassung der Jugendform an andere Verhält- nisse da in Erscheinung, wo ein nachträglic 2 Uebergane in.das Wasser stattgefunden hat, und in allen diesen Fällen können wir mit Sicherheit sagen, dass in der Tat das Wasser- leben nicht das Ursprüngliche ist, weil die Insekten typische Landtiere und auf dem Lande: aus ihren Vorfahren her- vorgegangen sind, gleichgiltig, ob wir diese Ahnenformen unter den Wasser- oder Landtieren zu suchen haben. Auch hier finden wir wieder zahlreiche Convergenzen, denn fast aus allen Ordnungen der Insekten mit voll- ständiger Metamorphose, sind Larven nachträglich ins Wasser gegangen und haben den neuen Anforderungen in gleicher Weise durch Ausbildung von Tracheenkiemen Rechnung getragen, wie verschiedenartig in ihrer. Form, Anzahl und Lage sich diese provisorischen Anhänge auch verhalten. Wir finden solche Wasserlarven unter den Coleopteren, Trichopteren, Lepidopteren, Dipteren und Neuropteren. Schon die Käferlarven lehren indessen, dass die Natur bei der Gewöhnung an das Wasserleben nieht nach einem bestimmten Schema gearbeitet hat ete. ‚Hundert biologische Fragen und Antworten aus der einheimischen Insektenwelt von Hermann Grütz- ner‘ betitelt sich ein kleines (58 Seiten) im Verlage von Quelle & Meyer, Leipzig (Preis 80 9) erschienenes Buch. Der. Verfasser ist Lehrer an einer Oberrealschule und will, wie er im Vorwort sagt, hierdurch sowohl den Lehrenden als auch den Lernenden nur eine bescheidene . Anregung geben, das leider zum Teil noch so wenig be- kannte, dafür aber gerade um so dankbarere Gebiet der niederen Tierwelt und besonders der Insektenkunde mit durchforschen zu helfen und darin aufklärend zu wirken. Leider wird überall der Unterricht in der Insektenkunde im Wintersemester erteilt und ist doch gerade der Sommer die geeignetste Zeit, den Schülern die Entwicklung und Verwandlung der Insekten an lebenden Exemplaren vor- führen zu können. Was kann dagegen den. Schülern im Winter aus dem Insektenleben vorgezeigt werden? Nur ‚tetes Material, das der Schüler bei weitem nicht mit dem- selben Interesse betrachtet, wie lebendes. Wie ganz anders bleibt doch Selbstgesehenes, Selbsterlebtes und - Selbst- beobachtetes halten als das Betrachten lebloser Körper! Einige Fragen und Antworten mögen im Auszuge zeigen, wie prächtie es der Verfasser versteht zum. Beobachten und Nachdenken anzuregen: Warum werden die im Holze lebenden Kälerlarven und Schmetterlingsraupen erst nach einem viel längeren Zeitraum puppenreif als die an Blättern N 134 En lebenden? — Die frischen, saftigen Blätter enthalten einen unstreitig grösseren Nährwert für die 'Tierwelt als N B n 7 . We die trockenen, wenig nahrhaften Holzteile.. Daher wachsen die in diesen lebenden -Larven auch viel langsamer und brauchen somit eine viel’ längere Zeit um die Grösse zu . erreichen und eine solche Nahrungsmenge in sich aufzu- speichern, welche zur Entwicklung der Puppe und zu ihrer längere und kürzere Zeit dauernden Puppenruhe nötig ist. u. s. w Weshalb setzen sich die Nachtschmetter- linge zur Nahrungsaufnahme nicht auf die Blumen, son- dern umschwirren sie? — Würden sich die Nachftalter, wenn sie Nahrung suchen, ebenso auf die Blüten nieder- lassen wie die Tagschmetterlinge, so würde bei ihrer durch den schnellen Flug erzeugten hohen Körperwärme und der zur Zeit ihres Fliegens "herrschenden niedrisen Lufttem- peratur während dieser plötzlichen Ruhestellung eine zu schnelle Abkühlung ihres Körpers zu ihrem Nachteile ein- tretenn .... Auch würden die meisten Blüten den schweren Körpern der Nachtschmetterlinge keinen festen Halt bieten. Weshalb sind die Fühler bei beiden Geschlechtern der Tagschmetterlinge gleichmässig ausgebildet? — Beide Ge- schlechter der Tagschmetterlinge suchen sich gegenseitig während der Tagesstunden auf. Eine bessere Ausbildung des Geruchsinnes der Männchen ist nicht nötig, weil ihnen die gut ausgebildeten Augen bei ihrem Fluge am Tage zum Auffinden: der Weibchen genügen, die ebenfalls im Sonnenschein umherfliegen. Weshalb sind die Mundteile der männlichen und weiblichen Mücke verschiedenartig gebildet? . Zur Hervorbringung einer verhältnismässig so grossen Anzahl von Eiern bedarf die weibliche Mücke einer besonders nahrhaften Kost; daher nährt sie sich nicht wie.die Männchen von Pflanzensäften, sondern von Blut etc. — Dass die Totengräber und Mistkäfer durch die Milben, welche sie plagen, einen Vorteil haben sollen, weil sie ihnen ein ekelhaites Aussehen geben und deshalb die für den Haushalt der Natur so überaus nützlichen Käfer gegen Feinde schützen, diese Behauptung ist doch etwas kühn! Für wen sollten Milben wohl ekelhaft sein? Einem Vogel? Das Buch kann zur Anschaffung allen Lehrern und Natur- freunden bestens empfohlen werden. In den Proceedinss. of the United. States National Museum, Vol. 37, p. 499—647 (1910), Washington, pub- liziert D. W. Coquillett eine Arbeit über: „The type- species. ol the North American: genera .ef Diptera‘“. in den Annales de la Societe Entomol. de Beleique, VIIl,.p. 240-269, (1910). sibt "Prof. . Auge. . Lameere eine Revision der Prioniden-Gattung Acanthophorus SerV., deren i4 bisher beschriebene Arten srösstenteils das tro- pische Afrika, nur 3 Indien bewohnen. Eine analytische Tabelle gestattet ein leichtes Bestimmen der Arten. In der Sektion für Palaeontologie und Abstammungs- lehre der K. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien (Vide Verhandlungen LX. Band, Heft 6, 1910 p. 129—140) war die Frage: „Was ist eine Monstrosität?‘“ zur Diskussion gestellt worden. Man kam zu folgender Definition: Mon- strosität ist eine gelegentlich auftretende, nicht patho- logische Abweichung vom normalen Bau eines Organes, welche über die erfahrungsgemäss wahrscheinliche Varia- es des Organismus oder des Organes wesentlich hinaus- ge Mitteilungen aus der entomologischen Welt. In Lodz, Russ.-Polen, wird der dortige Entomolog. Verein eine Zeitschrift: „Entomolog Polski“ herausgeben. Dr. JosephPearson in Liverpool wurde zum Direktor des Museums in Colombo, Ceylon, ernannt. Der Insektenhändler C. Rost, Berlin, gegenwärtig auf Korea. Eugen Hintz, Berlin, wird im September nach Kamerun reisen, um dort besonders im Kamerungebirge zu sammeln, (ei Pacanottı Hucml er, Vöslau, ist von seiner entomologischen Forschungsreise in Nordwest- spanien zurückgekehrt. Obwohl die Witterungsverhält- nisse heuer äusserst ungünstige waren, war die Ausbeute sammelt doch eine vorzügliche! Besonders reich an Staphyliniden, Pselaphiden, Deydmaeniden und Silphiden. Von der Ausbeute wären noch unter anderem die Dipteren, Myrio- | poden und Arachnoideen abzugeben. -waren sämtliche Käfer in dieser Schlammschicht "Ef terorum wird von dessem Freunde J.R.de la Torre Bueno, dem alle Manuskripte und Notizen von Kir- a kaldy hinterlassen Run fortgesetzt. Band II ist 9 Druck. = Der Entomologe und Ethmograph Prof. Cyrus Y Thomas starb am 26. Juni.d. J. in Washington. Die Mitglieder der Bulgarischen Entomologischen Vereinigung in Sophia, Herren I. Buresc h und D.Iltsehew sind von 8. M. dem Tzaren der Bulgaren nach Dalmatien, Bosnien und Herzegovina geschickt worden, um dort entomologisches Material zu sammeln. Herr A. A. Meinhard, Ingenieur in Tomsk. (Sibirien) hat wieder zwei Verzeichnisse (XIII. und XIV.) der sibirischen Schmetterlinge veröffentlicht (Berichte der kais. Universität zu Tamsk, 29 pp.) und zwar eins für Altai und das andere für die Mongolei. Der bulgarische Entomologe A. Markowitsch ist für ein Jahr nach Paris abgereist, um sich dans in der Entomologie zu spezialisieren. Lebensweise und Entwicklung von Spercheus emarginatus Schall. Von F. Buhk, Hamburg. (Fortsetzung.) Durch die zwischen den neuen Linsen reichlichere Nahrung angelockt, waren die Larven grösstenteils in die mit neuen Linsen gefüllte Abteilung hinüber ge- wandert, sodass es nicht schwer war, die wenigen noch zwischen den alten Linsen befindlichen Larven bei dem \ Herausnehmen auszusuchen. Diese Futtermethode hatte ausserdem, dass die Tiere die für sie geeignete Nahrung erhielten,, noch einen weiteren Vorteil, denn durch die eänzliche Be- deekung des Wasserspi egels mit Linsen, wie ich es anfangs getan hatte, wurden die übrigen Wasserpflanzen in ihrem Wachstum gestört und infolge dessen das Wasser trübe und schlecht. Es könnte vielleicht bezweifelt werden, ob auch zwischen Wasserlinsen genügend Nahrung vorhanden ist, um. eine Anzahl Larven damit zu ernähren, des- halb möchte ich erwähnen, dass es ein Leichtes ist, sich von der Menge und Verschiedenartigkeit der Lebe- wesen, die zwischen de en, an solehen Stellen, wo Sper- cheus lebt, geschöpften Linsen vorhanden sind, zu überzeugen. Man braucht zu diesem Zwecke nur eine Hand voll Linsen in ein Glas mit reinem Wasser zu werfen, so wird jeder sofort schon beim Ansehen mit blossem Auge überzeugt sein, dass sich damit Tiere von der Grösse, wie die Spercheus-Larven es sind, durch ca. wöchentliche Erneuerung der Linsen recht gut er nähren lassen. Im Vorstehenden habe ich den bescheidenen Ver such gewagt, das wieder zu geben, was mir im Laufe von > Jahren über Vorkommen, Verbreitung und jet n ir gleichen Weise lasse ich jetzt, was ich nn. die Lebensweise und Entwicklung erfahren konn: we et hai ds sich der Kir in Be een zeit ım Schlamm verkriecht. Dasselbe tat der im Aquarium, ‘denn vom November bis Ende schwunden, sie hatten sich dort, wo Pflanzer selbst mit dem Kopfe nach unten sitzend, an einer ırzel oder an der Pflanze selbst fest. Nachdem Ende März die Sonne das kühl stehende _ Aquarium erwärmte, kamen die Tiere langsam hervor- Be eroohen, um anfangs an kühleren Tagen wieder zu - verschwinden. Mitte April erst wurden die Tiere lebhafter und begannen die Paarung. Bei dieser Gelegenheit hörte ich Töne aus dem Aquarium hervordringen, die auf das Vorhandensein _ eines Schrillapparates schliessen liessen. Diesen Apparat % entdeckte ich auch später in Form eines fingerförmigen Zapfens am ersten Hinterleibssegmente. (Näher von _ mir beschrieben findet man denselben in der Zeitschrift für wissenschaftliche Insektenbiologie, 1910.) Ri Freiwillig vom Käfer erzeugt, habe ich den Ton pur rend der Paarung gehört, deshalb darf man wohl annehmen, dass er in diesem Falle als Paarungs- "ruf (wenn man es so nennen darf) anzusehen ist. Je doch “dient er auch wohl als Abwehrmittel, weil der Käfer ihn fasst bei jeder Berührung hören lässt. Mehrere Tage nach der Paarung erscheint beim i Be der gelblich- weisse Eierkokon, der zwischen den Hinterbeinen am Abdomen getragen wird. Dieser Kokon ist keilförmig und wird mit dem EN dieken Ende nach hinten getragen, er kann vom Käfer fast gänzlich zwischen den überragenden Flügeldecken versteckt werden, was auch im Falle einer Gefahr ge- schieht, sodass er in dieser Lage, von der Seite gesehen, - kaum zu bemerken ist. Hierbei versieht eine in jeder x Flügeldecke vorhandene, näher von mir in der Zeit- hr schrift für wissenschaftliche Insektenbiologie beschriebene Leiste, den Dienst eines Riegels, indem sie das Ab- domen in der dazu erforderlichen, zusammengezogenen age festhalten. Der Käfer ist somit imstande, den Bierkokon vor den Angriffen kleinerer Feinde zu schützen, den der Käfer sonst in einer Weise trägt, die ihn weit ' nach unten über die Flügeldecken hinwegragen lässt. Br; In der Stettiner Entomologischen Zeitung 8. 220 ah v. Kiesenwetter kurz folgendes über den Biersack und die Larve, deren Züchtung bis zum Käfer ihm icht gelungen ist. Der Eiersack sitzt am Leibe des ‚Spercheus-Weibehens nur mit einer Seite fest und zwar dort, wo sich die hinteren Coxen befinden. Im übrigen Yd er von den Schenkeln der EHinterbeine gehalten, velche durch eine Masse von Fasern mit dem Sacke ziemlich fest verbunden sind. Der Käfer kann, so- ınge er den Sack trägt, von den Hinterbeinen nur ie Tarsen bewegen. In den Säcken, die v. Kiesen- wetter untersuchte, befanden: sich 50—55 länglich le, fast zylindrische Eier, von hellgelber Farbe, an enen nur ‚dunklere Stelle zu bemerken war. Der Grad der Ausbildung der ausgeschlüpften Larven soll ein verschiedener gewesen sein, indem ein- zelne Exemplare vollständig weiss waren, während bei anderen Kopf Mundteile und Beine schon eine dunkle Farbe zeigten. Derselbe Autor schreibt: So langsam und unbehilflich der ausgebildete Käfer ist, so beweg- lich und munter sind die Larven, wenn sie auch nicht schwimmen können, so laufen sie doch im Wasser an der Oberfläche desselben, sodass der Bauch und die Beine nach oben gekehrt sind, schnell hin und her. Auch kriechen sie wie die Käfer an den Wasserpflanzen herauf und herunter. Luft nehmen sie nach Art der meisten 'Wasserlarven auf, indem sie den Hinterteil des örpers über die Wasseroberfläche erheben. Hierbei t der Hinterleib sehr ausdehnbar und die schon älte- d grösseren Larven verlängern ihn manchmal um Ich nährte ; sie mit Mücken und Fliegen, nach vorgeschrittener Entwicklung eine =" Days, ydı dk | | | die ich m das Glas hineinwarf und die sie nach und nach aussaugten. Doch kamen manche noch vor der orsten Häutung, die S Tage nach dem Auskriechen ' erfolgte, um, vermutlich weil sie sich gegenseitig Ver- letzten. Nach der Häutung waren die Larven wieder weiss, wie ste beim Ausschlüpfen gewesen sind, nahmen aber nach wenigen Stunden ihre graubraune Farbe wieder an. Mit diesen von v. Kiesenwetter niederge- schriebenen Beobachtungen stimmen die meinigen im grossen und ganzen überein, ich habe dem nur noch Einiges hinzuzufügen. Dass es Herrn v. Kiesenwetter nicht ge- lungen ist, die Larven mit Mücken und Fliegen bis zum Käfer zu entwickeln, ist nicht zu verwundern, denn mir wollte dieses nicht einmal mit Mückenlarven gelingen, die von den grösseren Larven genommen wurden, von den kleineren ihrer Grösse wegen aber nicht bewältigt werden konnten. Auf Grund der Verhältnisse, unter denen besonders die Larve lebt, und soweit es sich durch Versuche test- stellen liess, bin ich zu der Ansicht gekommen, dass Wassarlinsen mit zu ihrer Lebeusbedingung in erster Linie gehören. Ich möchte sogar die Vermutung aus- sprechen, dass die Larve sich dem Leben zwischen den Wasserlinsen ganz und gar angepasst hat. Es sprechen hierfür einige En nahen die ich im folgenden wiedergebe und ein Versuch, der laicht zu wiederholen ist. Wie schon v. Kıesenwetter berichtet, ist die Larve von Spercheus ziemlich gewandt und leb- haft. Man kann ihre Bewegungsart wunderschön im Wasser mit reiner Oberfläche beobachten, sie rudert unter gleichzeitiger Bewegung sämtlicher Beinpaare von unten an an der Wasseroberfläche entlang. Bedeutend schneller und gewandter werden ihre: Bewegungen, wenn sich die Larve zwischen Wasserlinsen befindet und sie auf der Suche nach Nahrung ist. Denn an den, die Wasseroberfläche bedeckenden Linsen haben ihre Tar- sen einen festen Halt, der ihr die Fortbewegung sehr erleichtert. Ein weiterer Umstand, der ihr bei dem Leben zwischen Wasserlinsen sehr von Nutzen ist, dürfte die beständige Rückenlage im Wasser sein, diese erleichtert ihr zweifellos sehr das Aufsuchen und Er- greifen der zwischen den Wasserlinsen vorhandenen Nahrung. Ausserdem ist für die wehrlose Larve ihre Lebensweise der beste Schutz, denn zwischen den ieinen Wurzeln der Wasserlinsen fehlt grösseren räuberisch lebenden Dytisciden und deren Larven die Bewegungs- freiheit. Dass die Spercheus-Larve gern und in er- staunlicher Anzahl von den Letzteren ausgesogen wurde, liess sich durch einen Versuch leicht feststellen. Um das Verhalten der Spercheus-Larven zu den Wasserlinsen näher zu ergründen, legte ich in einer Ecke des Aquariums, indem sich die Larven ohne solehe befanden, eine kleine Portion hinein. Was ich erwartet hatte geschah, denn sämtliche Larven befanden sich bald zwischen den Linsen. In 30—835 Tagen ist die Larve ausgewachsen. Die kürzere oder längere Dauer des Larvenstadiums scheint abhängig zu sein. ‘an dem stark gewölbten Rücken. von der Temperatur des Wassers und der Ernährung Im Freien scheint sie in den wärm- sten Sommermonaten noch weniger als 30 Tage zu be- tragen, konnte dieses aber nicht mit absoluter Sicher- heit feststellen. Die ausgewachsene Larve erkennt man sehr leicht Einige Stunden vor der Verpuppung, zu der die Larve an Land kriecht, nimmt besonders der gewölbte Rücken eine helie, gelb- liche Färbung an, die immer auffallender wird, je näher Veh) a die Zeit der Verpuppung heranrückt. Nach dem An- landkriechen sehwillt die Rückenwölbung blasenförmig auf und erscheint ganz hell und durchsichtig. Berührt man eine derartig aussehende und schon einige Zeit ausserhalb des Wassers sitzende Larve mit einem Finger auf dem Rücken, so wird man bemerken, dass dieser ganz klebrig ist. Damit ist der Zeitpunkt der Her- stellung der Kokons gekommen. DBei dieser Arbeit, der Larve zuzuschauen, gehört zu den interessantesten Momenten von den ganzen Beobachtungen, die sich bei der Haltung und Züchtung des Käfers machen lassen. Wie vorhergehend bereits bemerkt überführte ich die ausgewachsenen Larven in ein Aqua-T'errarium. Der Boden, der in diesem das: Ufer des Grabens dar- stellte, war aus einer Mischung von Schlamm, Garten- erde und. Sand hergestellt und mit Girsch nebst Gras bepflanzt. Zwischen diesen Pflanzen suchte sich die Larve eine Stelle aus, an der die Erde locker war. Hatte sie eine geeignete Stelle gefunden, so begann sie mit ihren Kiefern ein Krümmcehen nach dem andern auf ihren Rücken zu legen, woselbst diese durch die kleb- rige Haut festgehalten wurden. Sie begann mit dieser Arbeit an dem hinteren Körperende, indem sie ein Krümehen neben das andere legte, bis der ganze Rücken bedeckt war. Nachdem diese Arbeit, die keine Stunde dauerte, vollendet war, kroch die Larve an dem nächsten Pflanzenstengel empor, setzte sich hier fest, wobei sie sich zusammenrollte. Der Gegenstand, woran die Larve sich festsetzt, scheint keine Rolle weiter dabei zu spielen, nur muss er etwas über den Boden hinausragen, denn einige Larven hatten sich sogar an die Glasscheiben zur Puppen- ruhe begeben. An diesen konnte man deutlich beob- achten, wie die Larve sich bald nach dem Festsetzen häutete, wie alsdann die Nymphe erschien und der Käfer sich weiter entwickelte. Die Puppenruhe ist eine kurze, denn schon nach 8 Tagen schlüpit der fertige Käfer aus seinem Kokon heraus, der letztere zerfällt sehr bald wieder und ist selbst in Alkohol schwer in heilem Zustand zu erhalten. In dem Kokon findet man nach dem Ausschlüpfen des Käfers den Kopf mit den Mundteilen und einigen Hautresten‘ vom Vorderteil der Larve, während das hintere Ende der Larvenhaut die Innenwände des Ko- kons darstellt. Die ganze Entwicklung des Käfer: schwankte bei meinen Zuchtversuchen zwischen 61, und 8 Wochen. (Dass der Käfer unter günstigen Uriehänden. 3 Genera- tionen haben kann, dürfte aus der Schnelligkeit seiner Entwieklung ohne weiteres hervorgehen.) Der Käfer selbst scheint ein für Insekten ziemlich hohes Alter zu erreichen, denn es gelang mir, einzelne Exemplare volle 2% Jahre am Leben zu erhalten. Die Lebensweise des Käfers bietet wenig Interes- santes, denn er ist ein träges und in seiner Bewegung sehr langsames Tier. Die meiste Zeit sitzt er mit einer Luftblase zwischen den Beinen, unbeweglich an einem Pflanzenstengel, ziemlich tief unterhalb der Wasser- oberfläche. Trotz eifriger Beobachtung habe ich nie gesehen, dass der Käfer irgendwelche sichtbare Nahrung, 'be- stehend in Worten wie es seine Larven en zu sich genommen hat. Jedoch kann man den Käfer häufig beobachten, wie er am Unterrande eines schwim- menden Blattes längere Zeit sitzt, den Kopf unter dieses hervorsteckt und unter schneller Bewegung der Mund- teile Wasser von der Oberfläche aufsaugt. Einzelne Käfer konrite ich beobachten, die in kleinen Zwischen- pausen dieses eine halbe Stunde lang fortsetzten. Zur Aufnahme von frischer Luft kann der Käfer wohl kaum kern- einen solchen Zeitraum verwenden, deshalb möchte ich die Vermutung . aussprechen, dass der Käfer auf diese Art seine Nahrung aufnimmt und sich von mikros- kopisch kleinen Tieren ernährt, die gerade an der Wasser- oberfläche am zahlreichsten vorhanden sind. Ein arger Feind des sich in tieferem Wasser auf- haltenden Käfers scheint Acılwus nebst seiner Larve zu sein, denn ich habe beide mit Spercheus häufig zusammen gefangen und dabei bemerkt, dass von Spercheus viele Tiere tot waren. Bei näherer Untersuchung ergab sich, dass diese Tiere ausgesogen waren, oder dass ihnen der ganze Hinterleib fehlte. Ein Versuch, eine Acilius-Larve mit Spercheus zu füttern, scheint dieses zu bestätigen, denn die mehrere Tage ohne Nahrung gehaltene Larve griff die Käfer von der Unterseite an und begann sie auszusaugen. Afterraupen der Blattwespen und ihre Entwicklung. Von Prof. Dr. Rudow, Naumburg a. S. 3. Fortsetzung. Uryptocampus mucronatus Kle. — 'saliceti Pll. ist seltener einzeln, meist zu drei bis vier Stück in geringer Entfernung von einander an einem dünnen Zweige, ein- seitig sitzend und mit kleiner Fläche ım Zusammen- hange mit der Rinde stehend, anzutreffen; die Mark- höhle bleibt unversehrt. Junge Gallen von Kirsch- bis Kirschengrösse haben rote bis helıbraune Farbe, sind glatt, markig und fast immer kugelförmie. Dineura, Hemichroa, Camponiseus, Leptocereus, Leptocera. Früher unter gemeinsamem Gattungsnameih ver- einigt, jetzt wegen geringer. Abänderung. im Aderver- lauf” in verschiedene geteilt, haben die Wespen und Larven manche Uebereinstimm: ung. ' In den erstem, Jugendzuständen nagen die Afterraupen das Blattge- webe ab, platzweise oder so, dass nur das feine Adernetz übrig bleibt, erwachsener schneiden sie die Blätter vom Rande her in unregelmässigen Stücken an. Ihre Frasszeit stimmt mit den vorhergehenden (Gattungen überein. Die Verpuppung findet in der Erde statt, zwischen ver- welkten Blättern oder frei in einer Hülle, die, mit Sand- körnern bedeckt, ein rauhes ‘Ansehen bekommt. Die Entwicklungszustände sind bekannt von: | Dineura viridıdorsata Retz. = Degeerı Db. Die JLaarve lebt, nicht selten in manchen Jahren auf Birken, auch auf Erlengebüsch, am Rande feuchter Wiesen, und sitzt gesellig nagend auf der Oberseite der Blätter. ‚Jung, sondert sie einen klebrigen, stark duftenden Saft ab und haftet durch diesen mit den Bauchfüssen fest, während sie erwachsen, sich bei Berührung oder Er schütterung zusammenkrümmt und zu Boden fallen lässt. Ihre Farbe ist ein lebhaftes Grün, auf dem Rücken und am Bauche dunkler, der Kopf ist gelb gefärbt mit braunen Fiecken. Man findet sie bis in den Herbst hinein vor. Die Wespen sind im Juni und Juli manch mal sehr häufig, ruhig auf den Blättern sitzend und mit der Hand zu greifen. Die Larven aller hierher ge- hörenden Gattungen haben 20 Füsse. Dineura tesiaceipes Klg. lebt ım Raupenzusta auf Crataegus, Prunus padus, Sorbus aucuparia, mei mit Dineura a Kle., ‚welche beide fast a Blättern abweichen. Die Ai L ersteren hat eine grüne Farbe, nur der Kopt und d drei ersten Ringe mit ihren Beinen sind rotbraun ge- 2} ae Kopfe und breitem, braunem Rückenstreifen, der Bauch ar nebst den Füssen grünbraun gefärbt. Beide liegen jung breit auf dem Blatte und nehmen eine spitz ei- > förmige Gestalt mit breit vorstehenden Ringen an. Be- " merkenswert ist der strenge Duft, den eine ausgeschw itzte - Flüssigkeit verbreitet, wenn sie angefasst werden. Er- wachsen nehmen-die Larven die regelmässige Raupen- gestalt an und liegen mit gekrümmtem Leibe. Auf Eichen lebt Dineura verna Klg. Die Larve hat eine grüne Farbe, dem Blatte ähnlich, nur mit braunem Kopfe und schwarzen, grossen Punkten über den Stigmen, sonst ohne besondere Zeichnung. Die } Ringe sind in der Reife stark gefurcht. Auch sie breitet % sich in der Ruhe stark aus En zieht Kopt und Hinter- teil zusammen. Beim Fressen sitzt sie mit nach unten gekrümmtem Hinterleibe. Die Verpuppung geschieht ın der Erde. De Wespe ist: bisweilen nicht selten in liehten Eichenbeständen. Die Larven von Dineura despecta Klg. sollen auf ‚anuneulus, die von parvula Klg. auf Betula leben. Non der sehr ähnlichen Gattung Hemichroa mit der - lebhaft orangegelben Färbung der Arten sind einige im Larvenzustande bekannt. Hemichroa rufa Pz. lebt auf Erlen, seltner Birken, und wurde in den S0er Jahren bei Perleberg am Rande der Rieselwiesen in so grossen Mengen angetr offen, dass hunderte gezählt wurden und die Erlenbüsche bemerkbare Verunzierungen erlitten hatten. ’ Die Färbung ist jung hellgrün, einfarbig, später in mehr - oder weniger lebhaftes Gelb übergehend mit einer schwar- zen Rücken- und je einer Seitenlinie, schwarzen Punkten _ über den Füssen und dunkleren Sohlen. Sie sitzen meist gekrümmt beim Fressen und bewegen bei Berührung das Leibesende lebhaft nach oben, wobei ein helles Be mit schwachem Duft nach Blättern, aus- tritt; Frasszeit im Juli und August. Die Wespen waren "manchmal im Juni in grosser Anzahl zu finden, traten _ dann wieder nur vereinzelt auf. . Dineura almı L., die schöne W espe fällt durch ihre Farbe sofort ins Auge, wenn sie auf einem Blatte der Eıle, seltner Birke, 'Pappel und Weide sitzt. Sie kommt fast nur vereinzelt vor, und es ist ein seltner Glücks- umstand, dass sie einmal in vier Stücken gefangen wurde. ie findet sich überall von der Ostsee bis nach dem Süden vor, aber auch hier nur selten. Auf Weiden fand sich eine Art vor, bei welcher die dunkle Farbe es Vorderleibes fast ganz in dunkelorange übergegangen ist, aber wohl nun als Abänderung unieolor gelten kann. Die Wespe ist kenntlich an ihrem hörbar schnarrenden Fluggeräusche, besonders bei heisser, trockener Witte- ng. Die Larve gleicht in der Gestalt ganz der von ufa, die Farbe ist oben lebhaft grün, am Bauche orange- elb mit schwarzen Stigmenpunkten, gelbem Kopfe ohne Zeichnungen. Sie sitzt einzeln am Blatte, das Leibes- ende schwach nach unten gekrümmt und konnte nur einmal genauer beobachtet und gezeichnet werden. Die Art Camponiscus luridiventris Fall. ist auch icht häufig. Die Larve hat Aehnlichkeit mit der einer kleinen Lycaena, sitzt in der Ruhe mit flach ausge- breitetem Leibe und stark vorspringenden Leibesringen und nimmt eine lanzettförmige Gestalt an. Die Farbe t grün, dem Blatte von Erle und seltner Birke ange- asst, mit schwarzen Punkten an den Seiten, gelbem Kopfe und ist dicht mit grünen Haren besetzt. Die durehlöchert die Blätter und frisst im Juli und en E 4 Yärbur 5 un Gestalt ‚zeigen. fäı ärbt, Me zweite hat eine grüne Färbung mit braunem | Sie "minieren | Er a de A. Tee Ve A De 9 Lin a a 1 oder skelettieren die Blätter und leben ın den ersten und letzten Zuständen zwischen den Oberhäuten, die sich blasenförmig abheben. Zur Verpuppung zieht sich die Larve in eine erweiterte Blase zurück, welche eine dunklere Färbung annımmt und in deren Mitte die dünnhäutige und helle Puppe sitzt. (Schluss folgt.) Notizen zur Biologie unserer gallenbildenden Rüsselkäfer. Von Hugo Schmidt, Grünberg, Schlesien. Fortsetzung. Vide p. iil. 2. Ceutorrhynehus pleurostigma Marsh. Die mehr oder weniger kugelförmigen Gallen dieses Käfers, die zwischen Kirschkern- und. Haselnussgrösse schwanken, finden sich bekanntlich nur an Orte Sie sind bisher an folgenden Arten beobachtet worden: Lepidium Draba und campestre, Thlaspı arvense und perfoliatum, Cochlearia armorasia, Sisymbrium offie. und Sophia, Cakile maritima, Erucastrum Pollichw, Brassica oleracea, Rapa, Napus und Cheiranthus, Sinapıs arvensis, Raphanus Raphanistrum, Raphanıstrum silvestre, Arabis albida, Erysimum cheiranthoides, Cheiranthus Chevri und Berteroa incana. An den meisten dieser Pflanzen kommen sie nicht einzeln, sondern in beträchtlicher Anzahl vor (ich beobachtete in einem Falle eine Vereinigung von 50 Stück) und bilden dann oft recht ansehnliche Kolonien, aus denen die Einzelgallen mitunter nur wenig hervor- ragen. Naturgemäss entwiekeln sich diese Gallenkolonien am üppiesten an kräftigen, saftreichen Pflanzen, wıe z. B. am Hederich (Raphanus Raphan.) oder am Acker- senf (Sinapis arvensis). -Ich fand sie da nicht selten bis nahezu apfelgross. In solchen Fällen können sie leicht mit der von einem Pilze (Plasmidiophora Brassicae Woron.) an einigen Crueiferen erzeugten, äusserlich recht ähnlichen Kohlhernie verwechselt werden. Je nach der Art der Mietspflanzen und deren Standort sind die Gallen bald mehr, bald weniger saftig und fleischig. Anfangs weiss und fest, werden sie bei der Reife des Bewohners weich und welk und färben sich braun, um je nach der Witterung schliesslich zu verwesen oder zu vertrocknen. Zumeist finden sich die Gallen am Wurzelhalse der Nähr- pflanze, dicht unter dem Erdboden, weniger häufig über diesem, noch seltener weiter oben am Stengel. Ueber dem Erdboden färben sie sich grün. Die letzte Generation des Käfers scheint in den Gallen zu überwintern. So fand ich z. B. Ende November weiche, braune Gallen noch mit Käfern besetzt, ohne dass eine Ausschlupföffnung zu bemerken war. Saftige Ceutorrhynchus-Gallen werden 'wie die von Chromoderus fasciatus gern von Schnell- käferlarven befressen. Vielleicht rühren die von mir bei Grünberg, Schlos, beobachteten, kugeligen Gallen an Fruca sativa Lam. und Diplotaxis muralis D. ©. gleichfalls von Ceutorrhynchus . pleurostigma her (Zeitschrift für wissenschaftl. Insekten- biologie 1908, pag. 43 u. E.). di Gute Abbildungen der Oeutorrhynchus pleurostigma- Gallen finden sich u. a. in Houard, Les Zoocecidies etc. Teil I, pag. 444, 462 u. a. 3. Baris laticollis Marsh. Die Art ist wie der vorige Rüssler an Crueiferen ge- bunden. Bisher nur an Matthiola incana durch Le Bouteill aus: Frankreich bekannt, konnte ich ’ die Gallen dieses Käfers seit 1903 auch für Deutschland nachweisen und zwar an Erysimum cheiranthoides, . Sisymbrium offieinale und Raphanus sativus f. Radıeula. An den beiden erstgenannten Pflanzen zeigt sich die Galle als eine meist mässige Verdickung der Haupt- wurzel, die oft eine grössere Anzahl von Käferlarven (bis 10 und mehr) birgt, bei der letztgenannten stellte sie sich als eine einseitige, ca. 2 cm lange Verdickung des Wurzelhalses dar. Da die von Maithrola incana be- schriebenen Gallen als Stengeltuberkeln bezeichnet werden, haben wir hier den seltenen Fall einer mehr- formig auftretenden Galle vor uns. Eine eingehendere Darstellung der Barıs laticollis- - Galle an Erysimum cheiranthoides gab ich in der Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiologie 1908, pag. 198, auf die ich, um nicht zu wiederholen, verweise. Die Notiz ist auch mit gut reproduzierten Abbildungen ‚versehen. Illustrierte Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. 3. Endglied der Kiefertaster oval (Fig. 5). Flgd. 4 rote Makel (Fig. 7)... . . Combocerus Bed. — Endglied der Kiefertaster breit, beilförmig.(Fig.6). 4 4. Hsch. rot, Basis fein gerandet (Fig. 8). Fühler (Fig. 8a). Triplax Payk. — Hsch. schwarz, ame Basisrand (Fig. 9). Tritoma Fabr. | (Cyrtotriplax Crotch.) 5. Körper paralielseitig, kahl, gedrückt, mit Schulter- “ rippe (Fig. 10). Fühler (Fig. 10a). 1 Art. Süd- europa. . Xenoscelis Woll. — Körper oval, behaart, leicht gewölbt, keine Schul- terrippe (Fig. 12,10) Wu. 6 6. Hsch. am Std runde fein Ben ni, 2 are linien parallel des Seitenrandes (Fig. 12,15). . 7 — Hsch. ohne gekerbten Rand und ohne Längslinien (Fig. 11). . Gryptophilus Reitt. | PR ühlerkeule a edrie (ie. 13). "ig: 12 Diphyllus sent. % Fig. 15. Diplococlus | Guer. — Fühlerkeule 3gliedrig (Fig. 14). AÄXXIII. Familie. Phalacridae. Sehr kleine, glatte, glänzende, eirunde Käferchen mit ilgliedr., keulenförmigen Fühlern (Fig. 1, 1b). K. bis an den Augen im’ Hsch, zurückgezogen. Fühler unter dem Stirnseitenrande vor den Augen eingefügt (Fig. 1). Beine kurz. Tarsen 5gliedr., die 3 ersten Erden meist erweitert, das dritte zweilappig, das vierte klein, steckt im 3. Gliede, Klauen an der Basis mit einem Zahne (Fig. 1a). Sie leben auf Blüten und Gräsern. Larve von Olibrus affinis Sturm (Fig, 2 1. Alle Tarsen gleich lang (Fig. 3). Phalacrus Payk — Hintertarsen länger (Big. A) 2 . Flged. mit 2 vertieften Streifen neben der Nah co Ale. . .„ Olibrus Er. — Figd. mit nur "1 Nahtstreifen (Fig. 5). Stilbus Seidlitz (Eustilbus Sharp.) XXXIV. Familie. Dathridiidae. Kleine, eiförmige, oft fein behaarte Käferchen meist 11gliedr. Fühlern, die eine 1—3gliedr. Keule ha (Fig. 5), selten ohne Keule (Fig. 6). kugelig (Fig. 7). Hinterhüften quer. ei 3gliedr. (Fig. 3). Abdomen mit 5 freiliegenden Se; menten (Fig. 14). Sie leben in modrigem Holze, und Nymphe mit der anhaftenden, abgestreiften MR haut (Fig. 2) von Enicmus minutus Lo ne Bx 1. Fühler 11gliedr., vom dritten Gliede an haardünn, ohne Keule (Fig. 6). Unterfam. Dasycerinae. Dasycerus Brong. Br Fühler nicht haardünn, mit Keule (Fig. 5). . 2 | | Fühler 9—11gl. 2 2. Kopf an der Wurzel eingeschnürt. mit 2—3gl. Keule (Fig. 5, 11). Vordere Hüft- .. höhlen en geschlossen. Trochanteren der Schenkel klein. de 1 Kopf an der Wurzel nicht eingeschnürt. Fühler = 9-11gl. mit 1-2gl. Keule. Vordere Hüfthöhlen | hinten offen. Trochanteren verlängert. Unterfam. = En upemammeninae. 2 Arten. Schles., Bayern. 3. Vorderhüften deutlich getrennt (Fig. 7). Kopf. in - der Mitte gefurcht oder vor den Augen stark ver- längert (Fig. 9, 11). Hsch. am Seitenrande niemals gesägt oder eekerht ‚(Lathridiini). Fühler 11gliedr. mit 3- oder 2gliedr. KeuleitBig: 9). 2. 4 — Vorderhüften aneinanderstossend (Fig. 8). ont _ ungefurcht, vor den Augen (Fig. 12) kurz. Hsch. am Seitenrande mehr oder weniger gekerbt oder gezähnelt (Fig. 13a, b), (Corticariini). ® Kopt vor den Augen kurz, mie Mittelfurche (Fig. 10,11). Hsch: 1 Längsfurche od. 2 feine Längs- rippen. ‚Schildeh, sehr deutlich. en meist kahl. en 10, al er | a) Holoparamecus Curt. | Vorderfüsse 3gliedr. (Fig. 3, 4). — Kopf vor Schildeh. undeutlich. 5. Hsch. oben mit 2 feinen, erhabenen Längslinien (Eos LO) a: S Eniemus mom — Hsch. mit 1 Längsfurche (Fig. 11). Lathridius Herbst. 6. Fled. nicht abgestutzt, bedecken das ganze Pyei- en (Fig. 12). Hsch. an den Seiten fein gezähnt (Fig. 12, 13b). Erstes Ventralsegment ohne Schenkellinien. Corticaria Marsh. — Filgd. lassen die Spitzen des Pygidium unbedeckt. Hsch. -Seiten höchstens hinten sehr fein gekerbt (Fig. 13a). Erstes Ventralsegment mit 2 feinen Schenkellinien (Fig. 14). Melanophthalma Motsch. . Cartodere Thonıs. XXXYV. Familie. Kleine, längl. eiförmige, fein behaarte, meist dunkle, hellgefleckte Käfer mit 11gliedr. Fühlern, die gegen die Spitze allmählich verdiekt sind oder mit 3—5gliedr. Keule (Fig. 6, 11). Innenlade der Maxillen klein (Fig.5a*). Alle Hüften schmal getrennt. Vorderhüften oval, mässig vorstehend, Hinterhüften quer. Füsse 4gl., beim & die Abdomen mit 5 frei- lieg. Segmenten, deren erstes zwischen den Hinterhüften einen dreieckigen Intercoxalfortsatz bildet. Kopf, Man- dibel und Unterlippe (Fig. 2a, b, c). Sie leben in Baumschwämmen oder Moder abgestorbener Bäume. Larve von Litargus -connexus Geoftr. (Fig. 1). Mycetophagidae (Tritomidae). 1. Fühler allmählich zur Spitze verdickt oder mit Hsch. 4—5gl. Keule (Fig. 5). Kiefertaster (5a). vor der Basis mit 2 Grübchen. Flgd. punktiert gestreift mit breiten Zwischenräumen. Mycetophagus Hellw. Sn Reitt.) — Fühler mit 3gliedr. Keule (Fig. 6). RN 0 2. Flgd. verworren punktiert (Fig. 8). : 3 — Figd. mit Punktreihen und Haarreihen (Fig. 19% ‘ Augen rund (Fig. 7). . Typhaea Curt. (Fortsetzung folgt.) N den Augen stark verlängert (Fig. 9). Er Me te en SE Beilage zur. „Entomologischen Rundschau“. 1910. ae 19. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ ‚die ENDE ab. ;e Entomologische Gesellschaft : zu u Halle a. Ss. E.V) Sitzung vom 20. Juni 1910. Zunächst kam ein Gläschen mit aus der Stadt zur Bestimmung eingesandten Insekten zur Vorlage. Die Tierchen sollten in Unmenge als Zerstörer von Reisekörben (Weide) auftreten und zwar abwechselnd in einem Jahre immer das eine häufiger als das andere. Sie wurden gleich in der Sitzung als ein Pochkäler (Anobium) und eine zu den Braconiden gehörende Schmarotzerwespe (Spathrus) erkannt; als bequemste Bekämpfung . wurde Uehergabe der Körbe an ein mit Schwefelkohlenstoff arbeitendes Mottentötungs-Institut empfohlen. Mit seiner Beobach- tung hat der Einsender. übrigens einen Einblick in das Walten eines allgemeinen Naturgesetzes gewonnen: Tritt ein Tier in grosser Menge auf, so vermehren sich infolge der eünstieen Nahrunesverhältnisse auch seine Schma- rotzer bis zum Ueberwiegen; mit dem nunmehr eintreten- den Nahrungsmangel echt ihre Zahl wieder zurück und das Wirtstier gewinnt wieder die Oberhand. Herr Dr. v.. Schlechtendal zeigte lebende, auf der bekannten sogen. Turmschwalbe (Cypselus apus) schmarotzende Laustliegen (Stenopleryz hirundinis) und sprach dann über seine Impfungen ausländischer Eichen- arten mit verschiedenen Gallenerzeugern, wodurch er u. a. bei einer amerikanischen Art die "Zusamme ngehörigkeit einer geschlechtlosen mit einer geschlechtlichen “Form hier in Halle eher nachwies als die: Amerikaner selbst. Herr Haupt zeigte eine: Auswahl Hymenopteren, die durch einen sehr dicken Kopf bei sehr schlankem Leib und durch eine richtige Mundspalte ausgezeichneten Xori- dinen, darunter 6 Gattungen und 7 Arten neu für Halle! Ferner von Herrn Spöttel gezogene Töpferwespen (Trypozylon) mit ihren Kunstbauten in Brombeerstengeln und eine der seltensten Fymenopteren Kuropas .(T'rigo- nalys hahni Spin.), den Schrecken der Systematiker, weil sie ihrem Geäder nach eine Blattwespe, dem Leib nach eine. Schlupfwespe ist und nach ihren 2 Schenkelringen beides sein könnte. Herr Dr. med. Schwarzenbeck zeigte lebende, schönfarbige Raupen verschiedener Spinner sowie eine aus Arctia caja gezogene Fliege (Parexorista polychaela). Herr Kern teilte mit, dass er die fleischfressenden Caraben elathratus und violaceus beim Anfressen roher Aepfel betroffen habe. Herr Kleine zeigte von einer Kgl. Bayrischen Ver- suchsanstalt eingesandte Espenhölzer mit Frassgängen von Saperda populnea und Tachinen-Kokons. Der "Bock wird sehr stark von Schmarotzern heimgesucht — der Vor- tragende hat bereits über 30 Arten festgestellt’ —, das Vorkommen einer Sarcophaga ist aber neu, zumal die Fliege sich gewöhnlich in Faulstoffen entwickelt. Da sie nur wenige Wochen zur Entwicklung braucht, dürfte der Be- fall im zweiten Larvenjahr erfoleen und zwar, da sie vivi- par ist, in der Weise, dass die Maden durch die Bohrlöcher in die Gänge kriechen. Herr Bauer zeigte eine Hallische Spezialität, die begehrte Eule Plusta consona, deren Raupe in vorzüglicher Anpassung auf der Kalk, Löss und Lehm bevorzugenden Boraginee Nonnea pulla frisst. Leider musste der Vor- tragende wieder die Beobachtung machen, dass die Pflanze dicht über der Erde abgeschnitten wird. In unserer Zeit der Naturschutzbestrebungen, in der die gute Presse ein- mütig gegen die übliche Ver wüstung unserer Pflanzenwelt ankämpft, muss es einmal öffentlich "vebrandmarkt werden, dass hier nicht nur Ged ankenlosickeit, sondern auch über- legte Bosheit in Betracht kommt: dass neidische Botaniker seltene Pflanzen unkenntlich machen oder vernichten, und dass gewinnsüchtige Lepidopterologen die Futterpflanzen seltener Schmetterlinge ausrotten, um sich ein Monopol zu Sichern. \ Bulgarische Entomologische Vereinigung in Sophia. Sitzungen vom 24. Juli (6. August) und 31. Juli (13. August). Herr D. Iltschew exkursierte im Juni in Gredna- Gora (Mittel-Gebirge) und erbeutete 40 Lepidopteren- Species, von welchen er die interessantesten vorlegte: Erebia ligea (Bogdanspitze = 1575 m), Pararge roxelana Cr., Epinephele tıthonus L., Drepana cultraria F., Acidaha awersala L., Boarmia lichenaria Hufn., Larentia comitata L. (früher von ihm gefangen auch im Rhodopen-Gebirge), Cossus cossus UL. Herr A. Drenowsky gibt neue Fundorte für einige seltene Schmetterlinge an und zwar: Phlygtaenodes «er uginalis Hb. im Balkan beim Dorfe Dragoman (900 m), Selagia argyrella F. aut Murgasch, Coleophera odorariolla Müll. und Frey bei Sophia, Anaitis columbata: Mtzn. auf Murgasch (1400—1550 m), Nychiodes lwvidarıa Hb. auf Murgasch.' Er teilte ‘mit, dass Student P. Petkow im Juni in Gredna-Gora exkursierte und 120 Lepidopteren- Species erbeutete, von welchen die selteneren sind: Argyn- nis hecale Esp., Erebia aethiops Esp., Satyrus briseis v. ! major Obth., Epinephele tithonus L., Coenonympha leander Esp., Hesperia. sidae Esp., Lasiocampa rubi L., Ennomos quereinaria Hufn., Gnophos [urvata F., Lithosia morosina H. S., Orambus perlellus var. waringlenellus Stt., Cr. myel- lus Hb., Pempelia ornaltella S. V., Salebria fuxa Kw., Cle- diobia angustalis S. V., Platypliia rhalodaclylla F., "Dego- conia quadrıpuncetata, Lustocera luticornella Z., Depressaria applana F. Fast alle diese Schmetterlinge sind von A. Drenowsky bestimmt worden. Herr P, Tscehorbadschjew erbeutete 1909 bis 1910 mehrere Schmetterlingsspecies in der Umgebung von Slivno und Burgas, von welchen er folgende seltene” For- men voriegte: Papilio podalirius f. undecimlinealus Eim., neue für Bulgarien (Burgas), Pieris krueperi v. vernalıs Stgr., 10 Exemplare von Slivno,. Pieris rapae v. camidia- formis Drenow. (Burgas), Ooenonympha oedipus E, neu für Bulgarien (Burgas), Lymantria monacha L. aus Slivnao und Burgas (Kieferbäume sind nicht vorhanden), Arctornis- C. nigrum Müll. (Slivno), Deiopeia pulchella L. (Burgas), Miana strigilis Cl. (Burgas), Leucania straminea Tr. neu: für Bulgarien. (Burgas), Acidalia trilineala Se. (Slivno), Larentia picala (Slivno), L. cuculata Hufn. (Burgas), L. rubidata F. (Burgas), Phibalapteryx polygrammala Brkh. neu für Bulgarien (Burgas). Fast alle diese Schmetter- linge wurden von Herrn A. Drenowsky bestimmt. Herr Iltschew zeigte das Material vor, welches’ im Juli bej .der Eisenbahnstation Stambulowo (Bezirk Ichtiman) von ihm gesammelt wurde; dasselbe enthält folgende interessante Schmetterlinge: Melopsilus porcel lus L., Hipocrita jacobaeae L., Dasychira fascelina L., Chariptera viridana Walch., Dipterygea scabriuseula W. Dispessa ulula Bkh., Agrotis flammatra F., Gastropacha quereifolia L., Larentia fulwata Forst., Thalera fimbrialis SIE: Macraria allernaria Hb. (bei. Rebel ist verzeichnet), Abr zas grossulariata L., Odezia atrata L., Gnophos stevenaria (diese Exemplare sind SPÖSSET und viel dunkler als di aus. Griechenland). ; Herr A. Drenowsky teilt brieflich ’neue Fund- orte für folgende Schmetterlinge mit: Charielea deiphini (Burgas), die Exemplare sind auffallend rosarot, Orambus pratellus Lu. neu für Bulgarien (Vitoscha 1800 m), Tortrix rusticana Tr. auf Vitoscha (1700—1900 m), Conchylis h manmiana Cl. auf Vitoscha (800-1700 m) und Ryla (700 Ancylis unguicella L. neu für Bulgarien (Vitoscha 1750 bis 2000 m), Platyedra vilella Z. (Sophia), Gelechia wirgelle Thubg. (Vitoscha, 1700—2000 m), G. viduella F. (Vitosch 1300 m), Borkhausenia einnamomea Z. (Sophia), Pankal Lewvenhockella L. (Vitoscha, 1700 m), Nemophera swa merdamella L. (Vitoscha, 700—1700 m), Adela viridella (Vitoscha, 1600 m), Aedia funesia Esp. (Sophia). Y “Herr. Dr, H. RB; Schupp als Gast 20 Man sprach seine Bewunderung über die Leistung der einigung aus. “Von Herrn P. Drensky ist die Nachricht ei laufen, dass er in Trojan viele seltene ug neue. Ss arten erbeutet Main (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeisenbeiluge: „Insektenhörse” und Beilnge: „Entomologisches Vereinshlatt”, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. > Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen er vorn Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Posizeitungsliste 3866. Zusendung. unter Kreuzband. besorgt der Verlag. gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pig. auf das Vierteljahr. Es die Kedaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen - sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, ; Friedenau-Berlin, es 14, zu richten. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: Fritz Lehnanns Verlag, t. m. b. IL, Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat-Aufiräge, Gelesendungen, Bestell« ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. Nr. 20. _ Samstag, den 15. Oktober 1910. 27. Jahrgang. Neue er | wenden. Die Aenderung der Bauprinzipien ist daher gar | nicht als eine Zweckmässigkeit anzusehen; eine solche In der Revue der gesamten Hy ae und Hydro- | kommt nur scheinbar zustande, weil das Tier von den _ Sgraphie, Band. III, Heft 1 und 2 (1910), 93—114 mit | verschiedenen Teilen derselben Pflanze zu verschiedenen el Tater, publiziert Dr. C. Wesenberg- "ET, und, Hil- | Jahreszeiten sowohl seine Baumaterialien als auch seine leröd, eine interessante Studie, die er “im biologischen Nahrung .— im Sommer Blätter, im Herbst durch die Süsswasserlaboratorium Frederiksdal bei Lvngby, Däne- | Verhältnisse gezwungen nur Stiele — nimmt...: Die mark, anstellte: ‚Ueber die Biologie von Glyphotaelius | Tafel mit 32 Figuren zeigt die. verschiedenen Köcher, punctatolineatus Retz. nebst Bemerkungen über das frei- | Larven, Puppen und Imago. "lebende Puppenstadium der Wasserinsekten.‘‘ Die Haupt- In den Beobachtungen über das Puppenstadium der punkte der Biologie dieser Phryganee (Köcheriliege) sind | Wasserinsekten behandelt der Autor das nur sehr wenig urz folgende: 1) Eierstadium von Mitte Juli bis Anfang | bekannte freilebende Puppenstadium der Phryganeen, August. 2) Larvenstadium am Boden des Gewässers bis | das nur wenige Minuten, höchstens einige Stunden "dauert ‚September, wobei der Köcher aus quergelesten Deck- | und den Zweck hat, das Tier möglichst schnell aus. dem stücken abgestorbener Blattstücke besteht.. 3). Larven- | Wasser zu bringen, Mit unbenetzten Flügeln soll sich der stadinm an Polamogeton, 2 Monate lang bis November, | Imago aus dem feuchten Elemente direkt. in die Luft der Köcher ist aus quergelegten Deckstücken lebender hinaufschwingen und zugleich sol! ein für das Wasserleben Pflanzen (Blätter von Polamogeton) gefertigt. 4) Larven- | angepasstes Respirationsorgan mit einem für das Luft- stadium an Potamogeton bis Dezember, wobei der Köcher | leben angepassten vertauscht werden. Die aus dem Ge- aus longitudinal gelegten Deckstücken (Stiele von Poia- | häuse gekrochene Puppe hebt sich dazu plötzlich und ‚mogeton) besteht. 5). Larvenstadium am Boden des Ge- | sucht durch Schwimmbewegungen der Mittelbeine, deren 'wässers bis Januar, Köcher wie vorher. 6) Larvenstadium | Tarsen mit Haarfranzen auf beiden Seiten besetzt sind, am Boden des Gewässers, während dessen der Köcher | entweder feste ausserhalb des Wassers hervorragende aus longitudinal g geordnetem Bodenmaterial besteht. 7) Das | Gegenstände oder die Oberfläche selbst zu erreichen. uppenstadium dauert 1 Monat bis Juni. 8) Fast ebenso | Falls dies in 5 Minuten nicht gelingt, sinkt sie wieder zu lange dauert das Imago-Leben. Was in diesen Unter- | Boden und macht nach kurzem Ausruhen einen neuen suchungen am meisten interessiert, sind die verschiedenen |; Versuch. <öcher. Wenn auch bekanntlich viele Phryganeen-Larven In der Zeitschrift ‚Aus der Natur‘ 1910, Heft 8, P: 255 im Laufe ihrer Lebenszeit die Baustoffe der "Köcher ändern, | veröffentlicht Jul. Stephan, Seitenberg, eine kleine so wird doch nur selten die primäre röhreniörmige Gestalt. | Arbeit über ‚„‚Höhlen-Schmetterlinge‘‘. Nachtschmetterlinge ‚des Köchers geändert, wie hier bei den jungen eben aus- | verstecken sich tagsüber mit Vorliebe an dunklen ge- sekrochenen Gryphotaelien, die die Köcher viel breiter | schützten Orten. Sehr viele halten ihren Winterschlaf das Rohr machen und bis zum November als Ober- | in Felsenkelilern wnd Höhlen. Die Mehrzahl davon bleibt chentiere diese Bauart beibehalten, dann aber eine | freilich stets in der Nähe der Eingänge, nur einige wenige ue Bauart mit längsgelegten Pflanzenteilen annehmen, | Arten, die man geradezu als Höhlenbewohner bezeichnen sie bis zur Verpuppung beibehalten. p. 111: Es ist kann, dringen tiefer ein. Hierher gehört die Eule Scok- nun ganz klar, dass die Tiere besser an der Oberfläche | opteryz libatriz L., die Spannergattung Triphosa und schwimmen, je grösser die Blattstücke sind, die grossen | einige Arten der Gattung Hypena, z..B. obsilalis Hb.: Blattstücke sind daher als ein sehr brauchbares Bau- "In demselben Hefte setzt Prof. H. Kolbe seinen prinzip anzusehen. Die eigentümliche regelmässige Ab- | Artikel über Brutpflege bei den Käfern fort. Der Verfasser flachung des Körpers hat aber auch eine andere Bedeutung. | schreibt p. 237: ‚Es gibt mehrere ausgezeichnete Fälle ‘Was über das Rohr herausragt, ist als flügelflörmige Fort- | eines höheren Brutpflegetriebes unter den Käfern, deren sätze anzusehen, wodurch das Tier seinen Querwiderstand | Fürsorge für die kommende Brut ausserordentlich aus- ehr stark vergrössert. Sie verzögern den Fall, ändern | gebildet ist. Die Käfer dieser Gattungen bereiten den, ‚die Fallrichtung. von einer vertikalen zu einer Schrauben- Ort, der den gewöhnlich erst nach dem Tode der Eltern- nie, und haben daher für die Glyphotaelius-Larve dieselbe | käfer geborenen Larven als Wohn- und Nährstätte dienen edeutung _ wie Fallmebranen für die Planktontiere. soll, so sorgfältig vor, als ob ihnen die Lebensweise ihrer /arım verlässt nun das Tier im November bis Dezember Nachkommenschaft genau bekannt sei.“ Es werden dann diesen Bauplan, „zieht die Fallmembran ein‘ und ver- | besprochen: Borkenkäfer, Scolytiden, die Bockkäfer Sym- fertigt sich aus Stielstücken ein zylindrisches Rohr? Weil: | piezocera Laurasi Luc. im Wachholder, Saperda populnea ‚die Potamogetonblätter verwesen und weder als Schwimm- | in der Zitterpappel, der Rüssler Anthonomus rubi in den apparat, noch als Nahrung brauchbar sind. Daher werden | Blütenknospen von Himbeeren und Erdbeeren, die ameri- Larven gezwungen, ihren Aufenthalt auf den Blatt- | kanischen Böcke der Gattung Oneideres, die frische Zweige en — die sich länger als die Blätter {risch erhalten — | durch ringförmiges Abnagen der Rinde und des Splintes nehmen. Solange die Blattstiele frisch sind, sind Sie | zum Absterben bringen und dann ihre Eier daran legen. ‚luftgefüllt, dass das Tier auch von ihnen sich einen Im Anschluss an den Catalog. Coleopt. Europ. ist wimmenden Köcher konstruieren kann; dagegen ist | nun auch die 3. Auflage (430 Seiten) das „Verzeichnis der usenseheinlich unmöglich, diese schmalen zylindrischen | Käfer Schlesiens‘‘ preussischen und österreichischen An- . der Querrichtung anzubringen und sie nach | teils, von Julius Gerhardt (Berlin, Verlag von ergrösserten Querschnitts zu ver- | Jul.- Springer (1910), (Preis 1 .%) erschienen. AR Die herrlichen Gebirgsgegenden dieser schönen Provinz wurden im Sommer von zahllosen Naturfreunden und sammelnden Entomologen aus ganz Deutschland mit Vorliebe aufgesucht und ihnen wird besonders diese prächtige neue Auflage eine wahre Fundgrube zu biologischen Studien sein. Ausser den zahlreichen genauen Fundorten ist bei jeder Art. die Lebensweise, Höhenangabe, Häufigkeit und Zeit des Vorkommens nach zuverlässigen Angaben erprobter Coleopterologen der Provinz angegeben. Während die erste Auflage 1871 im ganzen 4028 Käferarten, die zweite Auflage 1891 4341 Arten zählt, weist das jetzige Verzeichnis 4457 Arten auf. Ein grosses Verdienst erwarb sich unter anderen Herr Generalmajor Gabriel durch die Explorierung von Neisse und Umgegend, :Altvater- und Schneegebirge etc. Das Buch ist jedem Sammler palaearktischer Käfer unentbehrlich. ' Vom Coleopterorum Catalogus, herausgegeben von G: Schenkling erschien soeben Teil 18: Platypsyl- lidae, Orthoperidae, Phaenocephalidae, Discolomidae, Sphae- rüdae von E. Csi ki, alles kleine bis kleinste Familien, Orthoperidae inkl. Corylophidae. Teil 19: Staphylinidae it von M. Bernhauer und K. Schubert, eine der schwierigsten und grössten Familien. Von. den Arbeiten im Larborat. .d. Entomol. agrar. della R. Scuol. Sup. d’Argrie. in Portici publiziert D Ott. Giovanni Martelli ein Heftchen (15 Seiten) über: „Parassiti indigeni ed esotici della Diaspts penta- gona Targ. finora noti ed introdotti in Italia“. Der Ver- fasser gibt eine Zusammenstellung der Feinde der auf Maulbeerbäumen lebenden Blattlaus Diaspis. Bisher war in Italien als Verzehrer ihrer Eier, Larven und Imagines die Coccinellide Chilocorus binustulatus L. bekannt, neu wurden beobachtet Exochomus 4-pusiulatus L. und Oy- bocephalus rufiforus Reitt. Neu eingeführt wurden von Prof »Sıilvestri 3 Hymenopteren- Arten Aphelinus diaspidis How. und Archenomus orienlalis Silv. aus Japan, Prospaltelle diaspidicola Silv. aus Afrika. mer. und 4 Co- einelliden Chilocorus kurvanae Silv. aus Japan, Chilororus distigmea aus Mittel-Afrika, Rhizobius lophantse Blaesd. aus Kalifornien und Platynaspis Siwestri Sie. aus Afrika mer. In einer Tabelle gibt der Autor eine Zusammen- stellung der Verheerungen, die ein einziges Insekt mit seinen Nachkommen innerhalb eines Jahres unter den Blattläusen anrichten kann (!9). -Z. B. 1 Rhizobius 1o- phanise. Blaesd. zerstört ca. 3000 Blattläuse vom Ei bis zum Imago. Er hat pro Jahr 6 Generationen. Jeder Käfer lest ca. 250 Eier, macht zusammen pro Jahr die Kleinig- keit einer Vernichtung von 9,459,333,879,375,700 Blatt- läusen. Um diese hohe Zahl zu erhalten und den grossen Erfolg der neu eingeführten Blattlausvertilgern recht eklatant zu beweisen, rechnet der Autor nicht nur alle gelegten Eier als Larven und Imagines, sondern sämtlich als 9 und teilt erst am Schlusse” der ganzen Rechnung die Zahl durch 2, indem er die eine Hälfte als Sg rechnet, anstatt gleich von Anfang an die Hälfte als dd zu rechnen, wonach die Zahl verschiedene Stellen weniger haben würde. in den. Procedings of the Linnean Society of N. S. Wales, Vol. XXXV, part. I, p. 77—134 (1910), gibt H. J. Carter eine Revision der australischen Tenebrioniden- Gattungen Sympeles, Helaeus, Pterohelaeus und Agasihenes mit Tabellen zur leichten Bestimmung. In. der Versammlung der Sektion für Koleopterologie der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien (Verhandlungen LX. Band, 4. und 5. Heft (1910), p. (50), hielt Dr. K. Holdhaus einen Vortrag über Gekoloeie und Sammeltechnik der terrikolen Coleopteren, wobei er, um die im Erdboden befindlichen karnivoren Blind- käfer zu ködern, Versuche mit animalischen Ködern em- pfiehlt. Bekanntlich werden die in Höhlen lebenden blinden Silphiden, aber auch viele Anophthalmus, Laemostenus etc. in grosser Menge mit Köderbechern gefangen, in denen irgend eine faulende animalische Substanz untergebracht ist. Es ist wohl sicher, dass auch die ausserhalb der Höhlen im Erdboden lebenden karnivoren Blindkäfer in dieser Weise gefangen werden können, wenn der Köderbecher in entsprechender Weise vergraben wird. Es dürfte sich empfehlen, in blindkäferreichem Boden (Süd-Europa) einen grossen Stein auszuheben, den vollständig nach Art des Höhlenfanges adjustierten Köderbecher im Grunde des Steinlagers einzugraben und hierauf den Stein wieder in seine ursprüngliche Lage zu bringen. Da jeder tierreiche Boden gekrümelt, d. h. von zahlreichen, sehr feinen Hohl- gängen, aber auch von grösseren Regenwurmeängen sowie den Gängen von Mäusen durchzogen. ist, SO kann. sich der Duft des Ködermittels unschwer im Erdboden auf grössere Entfernung fortpflanzen, und schon nach 1—2 Tagen dürfte der Köderbecher Blindkäfer enthalten. | Afterraupen der Blattwespen und Entwicklung. ‘Von Prof. Dr. Rudow, Naumburg a. 8, 3. Fortsetzung. (Schluss.) vr Die Larven haben alle eine helle Farbe, gelb oder heilgrün, mit höchstens bräunlichem Kopfe und dunk- leren Füssen. Auch die Lebensweise bietet bei keiner Art besondere Wigentümlichkeiten. Bekannt ist sie” von den Arten: vagans Fll. Die häufigste, welche die Blätter der Erle, Salweide und seltner der Birke miniert, oft zwei Entwicklungen durchmacht und leicht zum Ausschlüpfen gebracht wird, wenn man.die Blätter mit fertiger Puppenwiege einträgt. Es scheint, als ob die Larve im Herbste das Blatt verlässt und sich unter | Blättern am Boden verpuppt. Phyliotoma microcephala Klg. wählt vorwiegend Weiden und ist nicht wählerisch, seltener Birken und Erlen. Ihre Wohnblase hat eine braune oder schwärz- liche Farbe und die umschliessende Haut ist derb. E Phyllotoma nemorata Fall. lebt in Birkenblättern, achropoda Kle. in denen von Populus tremula und nigra, aceris Kalt. bewohnt die Blätter von Acer pseu- doplatanus und campestre. Die Afterraupe miniert grosse Flecke und vernichtet oft die ganze, grüne Fläche des Blattes und lässt hellerüne, durchscheinende Blasen entstehen. In einer dieser fertigt sie ein feines, kreis- ” rundes Gewebe, welches fest an den Wänden haftet und die hellbräunliche Puppe umschliesst. Gewöhnlich fällt das Blatt mit dem Bewohner zur Erde und lässt. die Wespe erst im nächsten Frühjahr ausschlüpfen, es kommt aber auch vor, dass die Verwandlung im Sommer innerhalb der Blase im Zuchtglase vor sich geht. i Fenusa. Phaenusa. In ihrer Entwickelung ist diese Gattung der vorigen | ähnlich, dass man ohne Zuchtergebnisse die Arten nicht bestimmen kann. Auch sie halten sich auf Blättern auf, deren Oberhaut, durch Abnagen des grünen Zell- sewebes, blasenförmig lose wird und Larven und Puppen zum Aufenthalte dient. Man findet sie auf denselben Pflanzen wie die vorigen, auf Erlen, Birken, Weiden, Himbeeren und andern Rosenblütern. Die Larven stimmen fast alle überein und unter- scheiden sich nur durch geringfügige Merkmale. Ihre Gestalt ist langgestreckt, lanzettförmig, glatt mit vor- gestrecktem, spitzem Kopfe, die Brustfüsse sind kurz, die Bauchfüsse nur als kleine Wärzchen vorhanden. Die Farbe ist hellgelb, der Kopf ist dunkler und manch- mal kommen dunkle Punkte auf den vorderen und hinteren Ringen vor, aber nicht beständig, als dass man Unterscheidungsmerkmale darauf gründen könnte. Die Skelettierung und Minierung geschieht platzweise, er- streckt sich aber auch über das ganze Blatt, so dass dieses vertrocknet erscheint bis auf die noch‘ grünen Rippen. Zur Puppenwiege dient eine runde a aus mehreren konzentrischen Ringen besteht, innerer am dunkelsten ist. an, was einen Unterschied zwischen der vorigen tung bilden kann. Di | 1 im Blatte. Am häufigsten ist Diidenise 'pumila il | Bann) ‚und Weidenblättern miniert. durch den Barrett ass langlch Mn braune I entstehen, a zu u Deiten regelmä in Verbindung stehen. Die Blätter bekommen eine le ‚derartige Beschaffenheit, bleiben aber iest am Zweige haften. Im April und Mai erfolgt die Verwandlung. Die winzige Larve hat eine gelbweisse Farbe mit ein i wenig dunkler Rückenlinie und solchem Randsaume. Kopf und After sind schwarz, der erste Ring hat eine _ orange Farbe mit dunklen Punkten. > Phaenusa betulae Zadd., ebenfalls auf Birken und "Weiden lebend, fertigt kreisrunde, in der Mitte dunkle, mach den Rändern hin heller braun werdende Blasen 4 an, die meist zu mehreren auf der Mittelrippe sitzen und sich oft bis zum Blattrande ausbreiten. 7 sie mit; der vorigen Art in manchen Jahren sehr häufig anzutreffen sind, kommen doch immer die Wespen nur _ vereinzelt vor, weil die Wi iesen, an denen die Weiden stehen, oft ubarsehwenmt werden. ' Phaenusa pumilio Klg. miniert Blätter von Rubus, Geum, Spiraea in unregelmässigen Plätzen und Blasen meist in einem Blattzipfel und ist nicht häufig. Phaenusa ulmi Sund. wird auf Ulmenblättern an- etroffen. Die Blasen sind wegen der rauhen Ober- fläche des Blattes wenig hervortretend und nehmen meist die ganze Fläche ein, sie sind nur recht vereinzelt ' auftretend. Die Erle beherbergt Phaenusa melanopoda - Cam. ohne besonders auffallende Kennzeichen. Die verwandte Gattung Fenella, deren kleine Arten i ziemlich selten zu finden sind und sich sehr wenig von s den vorher betrachteten unterscheiden, stimmen in der "Lebensweise mit diesen überein, sie minieren auch ' Blätter von Spiraea, Potentilla, Lonicera und verur- sachen darin unregelmässige Blasen, die an Eichen oft das ganze Blatt einnehmen, um ihm eine weisse arbe mit durchscheinender Beschaffenheit zu verleihen. ie Blase nimmt gewöhnlich einen Zipiel ein, manch- © mal befinden sich zwei Räupchen auf einem Blatte. Athalia. Diese Gattung weist Arten auf, welche sich mehr- ach als Schädlinge von Rosenblütern bemerkbar ge- macht haben. Die Wespen zeigen eine grosse Ueber- instimmung in Grösse und Farbe, schwarz und gelb it kleinen Abänderungen, und auch ihre Larven bilden eine Gruppe mit charakteristischen Eigenschaften, so ass sie leicht von andern unterschieden werden können. Sie haben alle, soweit man sie kennen gelernt hat, 22 üsse, eine a Raupengestalt, in der Ruhe er Kon ist klein, mit en Kahlersnsälzen al 1r ıd ohne Haare ‚oder Borsten. Die Blätter werden vom Am bekanntesten ist Athalia spinarum Fbr., deren arve an Rosen, Weissdorn, Schlehen, Doldenpflanzen, überhaupt an keine bestimmte Futterpilanze zu kehren. Ihr Auftreten ist oft so zahlreich, dass sie bemerkbaren Schaden an Kulturpflanzen anrichten. ist, manchmal mit weisslichem Schimmer. Kopf und Füsse sind schwarzglänzend, dunkel gefärbt. Die Lar- en fressen im Juni und Juli, es kommen aber mehrere ee hi ‚sowie anbeorän len Cartenhim- en. Ihre Verbreitung erstreckt Obgleich | ‚Rande her zernast. wie Kümmel und Mohnrüben zu finden ist, scheint sich Die Raupe hat eine blaugraue Farbe, die auf dem Rücken und zwischen | den Hautfalten dunkler, an den Seiten ein wenig heller wieklungen vor, da man a bis in den Herbst Pr BESTEN. Fu 12 ae SIR Ze TE B i # in zwei Blasen sich auflös en, die mit einander | sich über ganz Europa, Nordafrika und Kleinasien, von woher ich sie in grosser Anzahl erhielt. Die Wespen beider Arten sind Teicht zu verwechseln, und es finden viele Uebergänge der Färbung zwischen ihnen statt. In den Rosenpflanzungen wird sie manchmal durch den Raupenfrass unliebsam bemerklich, da die Jungen Blätter in kurzer Zeit bis auf die Mittelrippe abgefressen werden. Bei Tage hält sich die Larve, besonders jung, mehr auf der Unterseite der Blätter auf, um dann plötzlich zu erscheinen und durch ihre Menge aufzufallen. Sie hat eine dunkelblaugrüne Farbe, welche auf dem Rücken, in den Hautfalten und am Bauche in schwarz übergeht, im Alter meist ganz ins blauschwarze nachdunkelt, so dass man sie von spinarum kaum unterscheiden kann. Die Puppe hat eine rotbraune Farbe und ist glatt, fast glänzend. Reife Wespen sind während des ganzen Sommers, besonders auf Doldenpflanzen in Menge leicht zu erbeuten. Athalia annulata Fbr.. Auf Veronica beccabunga und Epilobium hält sich die Larve auf. Sie hat. eine, nur wenig von den Blättern abstechende Farbe und entzieht sich deshalb leicht der Beobachtung. Der Kopf und das Leibesende sind braungefärbt, der Leib ein- farbig olivehgrün, die Falten aber sind fast schwarz wie die Füsse. Die Raupe sondert einen strengen Duft ab. Zeitweilig sehr häufig an einer Stelle erscheinend, kann man sie am Frasse, den zerfetzten Blättern erkennen, die Wespe aber trifft man immer nur vereinzelt, vor- zugsweise auf blühenden, stark duftenden Dolden- pflanzen an. Athalia lugens Klg. hat eine etwas abweichende Lebensweise. An Chematis und einigen andern ver- wandten Ranuncalaceeen. bringt die Larve in ihren ersten Zuständen eine Zusammenrollung der weichen Blätter hervor, indem sich die Ränder von der Seite her nach der Mittelrippe umschlagen und geschlossene Taschen bilden, in welchen die jungen Raupen die grüne Blattmasse abnagen. Das Blatt wird später fest und vertrocknet, vorher hat aber die Larve ihre Höhlung verlassen und lebt frei auf dem Blatta, welches sie vom Die Wespen findet man, in Ge- meinschaft mit den vorher besprochenen, auch auf ab denblüten, manchmal nicht selten. Was Schässburg dem Entomologen bietet. Von Dr. Kari Petri, Bürgerschuldirektor. *) Als ich ein Knabe war, da zog es mich unbewusst hinaus, mit den Genossen der Jugend das reiche, bunte Leben der Pflanzen- und Tierwelt kennen zu lernen. Da draussen im Walde, an den Berghängen, am Fluss- ufer, in Garten und Feld, ın Hecke und Busch, das war die Welt, in der wir unsere Eintdeekungsfahrten machten, da wurden wir, ohne die Theorie der Natur- kräfte zu kennen, mit ihrem Wesen und Wirken ver- traut, und es senkte sich der erste Keim jener Heimat- liebe in unsere Kinderseelen und fasste da so feste Wurzel, dass sie unvergänglich in ihr gedieh und die *) Der schöne Aufsatz war einer „Festschrift den sächsischen Vereinen anlässlich ihrer Tagung in Schäss- burg (20.-—22. August 1910) überreicht vom Festausschuss‘‘ beigegeben. Da diese Festschrift (146 Seiten) aber fast gar nicht in die Hände von Entomologen gelangte und solche entomologischen Schilderungen eines kleineren Heimatgebietes von einem wissenschaftlichen Sammler nur recht selten geschrieben werden, so hatte der Herr Ver- iasser die Liebenswürdigkeit, den Abdruck in der ‚Ento- mologischen Rundschau‘ zu gestatten. Schässburg liegt in schöner Gebirgsgegend in "Siebenbürgen, nördlich der Transsylvanischen Alpen. 1D)2 10% nl > Brust des Mannes erfüllte. Und als der Jüngling, der Mann zurückkehrte aus fernen Landen, da war es oder diese, in der Tiefe bewahrte Liebe, die ihn trieb, die Heimat näher und näher kennen zu lernen, planmässig zu eriorschen, auch was sich dem blöden ‚Auge des Knaben. entzog, herauszuloeken aus seinem Versteck an das helle Licht der Wissenschaft. Alles war in diesem Interesse eingeschlossen, ob Stein oder Pflanze, ob Schmetterling oder Käfer, Fisch oder Vogel, Kriech- tier oder Lurch, es waren Kinder der Heimat, dasselbe Fleekchen Erde hatte mich, wie sie getragen, ernährt und erhalten. Und noch heute ist es das grösste Ver- gnügen, die grösste Lust des Mannes — freilich nun auf engerem Gebiete —, den Geheimnissen der Heimat nachzuspüren, die sie seinem, forschenden Auge noch verbirgt.: — Es ist Mitte Oktober. Ein Herbstmorgen ist an- gebrochen. Zarte Nebelschwaden lagern über dem Kokeltale; sie streichen leise an den Talwänden hinab. Tau bedeckt Gras und Gebüsch, und seine Perlen glitzern, geschliffenen Glasprismen gleich, das weisse Sonnen- licht in seine Regenbogenfarben zerlegend. Zarte Spinn- weben spannen sich als kleine Baldachine zwischen den Stoppeln der Felder, ıhre Fäden sind mit Tauperlen gestickt. Der Entomologe den Rucksack, der sein Rüst- zeug enthält, auf dem Rücken, den Klopfschirm in der Hand schreitet rüstig die Strasse dahin, die ihn an dem Türmehen auf der Steilau vorbei hinausführt in das „zwischen den Hillen“ genannte Ried, wo die Kokel, vom Witeberg abgewiesen, eine gewaltige Schleife macht, die sie hinüberführt nahe an die nordwestliche Böschung des ‚Breiten‘ -Plateaus, um dann an die steilen Wände des Burgstadels anstossend wieder den Lauf rückwärts in westlicher Richtung zu nehmen. Dar Fusssteig führt ihn nahe an das Kokelufer. Dasselbe ist von Haufen grösstenteils vegetabilischen Genistes bedeckt, das teils vom Flusse gelegentlich sommerlicher Hochwasser zurückgelassen, teils auch durch das Ge- | wässer eines hier einmündenden Wasserrisses vom nahen Walde herabgeschwemmt wurde. Hier macht unser Sammler zuerst Halt. Er lässt den Rucksack von den Schultern gleiten, entnimmt demselben das Käfersieb und beginnt die "Haufen des Genistes sorgsam in. das Sieb zu heben, den Inhalt mit Kraft schüttelnd, so dass das Feinere durch das Drahtgeflechte in den darunter befindlichen, zugebundenen Sack fällt; das auf dem Drahtgeflechte zurückbleibende Gröbere schüttet er bei Seite. Allmählich füllt sich der Sack unter dem Sieb, das Sieben wird eingestellt, ein ebenes, trockenes, von der Sonne bestrahltes Plätzchen gesucht, wo ein etwa quadratmetergrosses, weisses Leinwandstück ausgebreitet wird. Ein zweites Sieb mit feinerem, engmaschigerem Geflecht kommt aus dem Rucksack zum Vorschein, in welches der Inhalt des Käfersiebes entleert wird, und nun beginnt die Arbeit des Durehmusterns und Aus- suchens des Gesiebsels. Das feinere Sieb wird über der Leinwand geschüttelt, so dass sich dieselbe mit einer dünnen Schichte des Siebinhaltes bedeckt. Unter der Wirkung des warmen Sonnenstrahles belebt sich bald die Leinwand mit Leben allerlei Art: Käfer und Spinnen, Hautflügler und Schnabelkerfe, Milben, Asseln, Ameisen und Tausendfüssler krabbeln herum und suchen raschen Laufes ihr Heil in der Flucht, oder sie entfalten ihre Flügel, um sich in die Lüfte zu Nun gilt es, rasch zuzugreifen und im Gift- schwingen. glase zu bergen, was sich an wertvolleren Käfern regt und bewegt. Da ist vor allem einzufangen ein kleiner, flacher Halbflügler, Trichophya pilicornis Gyll. mit ausserordentlich zarten, haarförmigen Fühlern. Inte- ressant ist auch ein sehr kleines, unscheinbares Wasser- ‚knorrigen Stamm in die Höhe. 'blossliegende Holz, von zahlreichen Insektenbohrlöchern Netzflügler, raub und bei ungeschickter Beilkulauge ze käferchen, das der kaiserliche Rat, Edmund Reitt (Paskau, Mähren) in Dalmatien entdeckte und das von’ mir auch hier aufgefunden wurde. Wie em wandeln- des Erdklümpchen kriecht es langsam daher; sein Körper ist ganz mit Schlamm überzogen und bedarf der gründ- lichen, aber behutsamen Reinigung, die zı Hause am Arbeitstische unter der Lupe mit zartem Pinsel erfolgt, damit nicht ein Bein oder. ein Fühler verloren gehe oder beschädigt werde. Der Käfer ist unter dem wissen- schaftlichen Namen als Ochthebius narrentinus Reitter bekannt. Aber das Aussuchen des Gesiebes ist eine zeit- raubende Arbeit, und so schütten wir den noch nicht durehmusterten Rest desselben in ein Säckehen, das wir sorgfältig zubinden und: im» Rucksack: mit nach Hause nehmen, wo wir seinen Inhalt bei mehr Musse durehsuchen oder dem Zoanophor anvertrauen, der uns das zeitraubende Aussuchen erspart und uns die von selbst herauskriechenden Käfer, in einem Glase ge- sammelt, liefert. Unser Freund aber nımmt sein Gepäck wieder auf, um am Wasserrisse hinauf in den mit Eichen und Buchen bestandenen Hochwald zu gelangen. Der Boden hat sich bereits mit gefallenem gelbem und rotem Laube bedeckt. Hie und da wuchern Pilze in Gruppen und einzeln aus dem fetten Waldboden, mit Schillerschwamm bedeckte, morsche Aeste liegen zerstreut, halb von Laub bedeckt, am Boden umher.‘ Der Klopfsehirm wird geöffnet und Pilze werden vorsichtig vom Boden losgelöst, in den Schirm geschoben und geschüttelt. Ein zahlloses Heer von kleinen Halbflüglern, namentlich der Gattungen Atheta und. Gyrophaena angehörend, be- decken den Schirm, nicht selten auch der grössere und sehr auffallend gefärbte, diekköpfige Oxyporus mazil- losus F. und rufus L., ferner lebhaft gefärbte Bolitobius trimaculatus Payk., trinotatus Er., exoletus Er., thora- cicus F. und lunulatus L., auch einzelne Megarthrus hemipterus Illig, Proteinus brachypterus F., macropterus. Gyll., atomarius Er. und Aspidiphorus orbieulatus Gyll. Der Schirm wird entleert und verpilzte Aeste und Holz- stücke werden über demselben mit dem Ohr des Ento- mologen-Beils kräftig geklopft. Es kommen da zum Vorschein Mwycetina cruciata Schall und var. calabra, Eindomyehus coccineus L. und thoracıcus Charp., Teira- toma ancora F., Orchesia micans Panz., minor Walk., undulata Kr., fasciata Payk. und blandula Brancs. Dort reckt eine gewaltige Eiche ihren grobrissigen, Eine Moosschichte be- deckt in dichten Polstern die Nordseite, über der Frde aber ist die entgegengesetzte Seite des Stammes etwa bis zu 12 m Höhe von der Rinde entblösst und das durchbrochen, ganz nahe der Erde unter dem Einflusse der Feuchtigkeit mulmig geworden. Hier findet das Beil die ersten, leichter überwindbaren Stellen. Die Späne lösen sich unter dem kräftigen Schlage mit- der Beilschärfe, die obere trockene Holzschichte wird all- mählich entfernt, wobei das Käfersieb auf der Erde möglichst nahe dem Stamme so zurechtgelegt wird, dass Späne und alles, was unter der Wucht der Hiebe sich löst und fällt, in das Sieb fallen. muss. Ist die kra Stelle der Eiche von der kleinen rötliehbraunen Ame: Lasius brunneus, bewohnt, dann gibt es reiche, kostb Ausbeute an verschiedenen, seltenen Käferarten. Vo Zeit zu Zeit wird das gefüllte Sieb nach kräftigem 8 teln entleert. Aber nn Arbeit ıst schwer, enekibig keit etwas leichter zu a die Ri ınfte Berührung der Finger und der Hand mit der- 8 ben’ "unangenehme Risswunden; der der anstrengen- den Arbeit ungewohnte Arm erlahmt und muss von Zeit-zu Zeit rähen. Aber der Lohn der angewendeten Mühe bleibt nicht aus. Das Durchmustern des Ge- siebes kann an seltenen und seltensten Käfern ergeben or allem Sauleyella Schmidt Maerkl. Es ist dies ein ” kleiner, etwa 1,2 mm grosser Halbflügler aus der Familie der Pselaphiden, welcher zuerst in einem Exemplare auf der Insel Wollin (Ostsee) entdeckt wurde in einer Kolonie der Formica rufa. Erst in jüngster Zeit soll sie “ in Mähren aufgefunden worden sein und dem Schreiber - dieser Zeilen. gelang es im Jahre 1908 in der eben er- wähnten Art und an dem bezeichneten Orte 19 Stück dieser “Art zw sammeln: -(Siehe „Annales musei natio- "nalis hungariei“, VI. 1908, 572.) Das dreieckig abge- stutzte Fühlerendglied, sowie der fast dreieckige Kopf sind für diese Art charakteristisch und machen sie leicht kenntlich. » Ueberraschend ist auch das Vorkommen des Batri- | sodes moreanus Reitter, welcher dem Autor als zweifel- | hafter Batrisus Delaportew Aube vorgelegt und von ihm | ‚selbst als die genannte Art determiniert wurde. Im Gesiebe finden sich ferner :Batrisus formicarvus Aube, venustus Reichb., sehr selten Batrısus adnexus ' Hampe, lauter echte Ameisengäste. Von solchen finden _ sich auch, von Reitter, dem besten Kenner dieser Tiere, determiniert, Buplectus punctatus Muls., Felschei BReitter, \ carpathicus Reitter, Trimium latipennis Tourn., Bythi- nus macropalpus Aube, Bythinus lunicornis Reitter, Tyrus mucronatus Panz., Neuraphes geticus Sauley, Stenichnus Godarti, Latr., Stenichmus collaris Müll. ‚ pusil- lus Müll., exilis Er., Scydmaenus Helwigi Herbst, rufus Perrisi Reitter, Huconnus nanus Schaum, cla- . u: Doch mit all"den anceführten Eichenbewohnern ist ihre Zahl noch lange nicht erschöpft. Es können - darin bald vereinzelt bald häufiger auftreten Schnell- käfer (Elateriden) wie Adelocera quercea Herbst, Ludius s bipustulatus L., Hypoganus cinctus Payk., Elater sangui- nolentus Schrank, sinuatus Germ., nigerrimus Lac., sanguwineus var. rubidus Cand., Trixagus brevicollis Bonr., ferner Tenebrio opacus Duft, ein seltenerer Verwandter des Tenebrio mohitor L., dessen Larven als Mehlkäfer bekannt sind. Es stellen sich auch ein Anobviden ver- schiedener Art, Cucujiden, Colidiiden, so Pediacus depres- sus Herbst und der seltenere dermestoides Fabr., Decho- mus sulcicollis Germ., Pyenomerus terebrans Oliv.. Corti- cus tuberculatus Germ., von Rüsselkäfern Dr: yopthorus corticalıs Payk.; auch "zahlreiche Staphyliniden (Halb- Nügler) finden ihre Lebensbedingungen im Holze. einer solchen Eiche, wie Xantholinus decorus Er., Quedius ‚brevicormis Thoms., microps Grav., zanthopus Er., Eury- usa brachelytrata Kiesenw., sinuala Er., optabilıs Heer, omoeusa acuminata Maerk., Microglossa pulla Grav., eochara erythroptera Grav., Hesperus rufipennis Grav., von Cryptophagiden Cryptophagus subfumatus Kraatz, dentatus Herbst, hamatus Ganglb., Skalitzkyv Reitter, ‚Symbiotes gibberosus Luc. Wollte ich aller Käfer Er- 'wähnung tun, die in der Eiche dauernd oder auch nur vorübergehend Aufenthalt nehmen, also in einem Ge- siebe aufzufinden sind, so würde das allein ein ziemlich mfangreiches Verzeichnis von Arten ergeben. Unbe- streitbar ist es die Eiche, welche unter all unseren Bäu- ‘men der grössten Anzahl von Tieren Aufenthalt und Nahrung ‚gewährt. 3 Zwar ist der Arm unseres Et melogen ermüdet on der andauernden, ungewohnten Arbeit des Beil- chwingens am Stamme des Waldriesen; doch der Nim- »rmüde gewährt sich noch keine Ruhe. ‚Ist. endlich, i - Oristano ist der angeführte Käfer. was noch Ausbeute verspricht, vom Stamme losgehackt, so geht er daran, die Moosdecke und die am Stamme aufgehäufte, halbvermoderte Laubschicht abzuheben und im Siebe auszuschütteln. Das Ergebnis dieses Ver- fahrens ist nicht selten lohnend, besonders wenn sich Pilze in den Nischen, welehe von den mächtigen, aus der Erde. wallartig vorgewölbten Wurzelansätzen der Eiche gebildet werden, angesiedelt haben. Ausser eini- gen Halbflüglern und den Rindenkäfern Hipuius quer- cinus Quens. und brfascratus F. stellen sich da zuweilen ein der. wegen seiner raschen, purzeinden Bewegungen sehr schwer einzufangende Eustrophus dermestoides F., der gewissen Dermestes-Arten auf den ersten Blick nicht unähnlich ist, aber zu den Melandriden gehört, und der ziemlich seltene für Siebenbürgen bis jetzt nur in Schäss- burg nachgewiesene Laemosihenes venustus Clairv. aus der Familie der Laufkäfer. Noch seltener als letzterer wird in den Gängen, welche wahrscheinlich die Hasel- maus unter der Laubschichte am Fuss der Eiche ge- graben hat, anzutreffen sein der durch seine flache Ge- stalt und seine hellrötlich gelbe matte Färbung sofort auffallende Leptinus hemipterus Müll., der in Mäuse- und Hummelnestern lebt und augenlos ist. (Fortsetzung tolgt.) Zur Insektenfauna Sardiniens. Faunistische, systematische, biologische und literarische Notizen. A. H. Krausse, Heldrungen. (Asuni, Sardinien.) Von Dr. Carabus morbillosus Arborensis Krausse (Col.). Ein Exemplar fand ich bei Oristano 1907 an einer zertretenen Opuntienfrucht fressen. (Aehnliches beob- achtete Dr. F. Sokolar bei Carabus violaceus L., der sich „an einer abgefallenen reifen Pflaume gütlich tat“ Ent. Woch.-Bl. 1907. Ueber die beiden sardischen Caraben habe ich ein- gehender berichtet in folgenden Kleinen Arbeiten: Notizen über Coleopteren auf Sardinien; Entomolog. Zeitschrift 1907. Auf Sardinien häufige Coleoptoren; Ent. Blätter 1907. Insektenleben im November auf Sardinien; Entomol. Zeitschrift 1907. Biologische Bemerkungen über Carabus Genei Gene und Carabus morbillosus Fabr.; Ent. Blätter. 190%. I carabi sardi ed i loro parenti; Riv. Col. Ital. 1908. Ueber die südsardinischen Carabusiormen; Entomol, Blätter 1909. Nächtliches Käferleben in den Strassen von Oristano, Sardinien; Entomol. Blätter 1909. Die Phylogenie und die geographische Verbreitung der Formen des Carabus morbillosus Fabr.; Zeitschr. für wissenschaftl. Insekten-Biologie 1910. Die Phylogenie und die geographische Verbreitung der Formen der Oarabus Genei Gene; Zeitschr. für wissenschaftl. Insekten-Biologie (im Druck). Carabus Genei Kraussei Born (Col.). Diese Rasse (vide P. Born, Zoogeographisch-eara- bologische Studien, Ent. Wochenbl.. 1908) ist nicht häufig und anscheinend kommt sie nur sporadisch vor; die beiden mir bekannten Fundorte liegen bei Oristano und bei Asuni. — Einige Literatur ist oben angeführt. Lieinus granulatus sieulus Dej. (Col.). Ein Charaktertier der nächsten Umgebung von Hier begegnet er einem überall, während er sich sonst immer nur ver- einzelt findet. — Bisher war er nieht von Sardinien bekannt (Vide: Roubal, Nonnullorum Europae Coleop- terorum patriae novae, Entomologische Blätter VI, 4, 1910.) RR Bidessus Baderi m. n. sp. Im Juli dieses Jahres (1910) fischte ich aus dem Riu Maiori bei Asuni einen Bidessus, der eine neue Art darstellt. Herr Prof. Fiori (Bologna), dem ich ein Exemplar zusandte, ist derselben Meinung. Es sei des- halb im folgenden die neue Art kurz charakterisiert. Bidessus Baderı m. ist grösser und kräf- tiger als Bidessus minutissimus Germ., dem er sehr nahe steht. Er ist etwa so gross wie die sardischen Exemplare des Bidessus Goudotv Lap., event. ein wenig grösser. Während es in Germars Original- beschreibung (Insektor. spec. 1824, p. 31) vom Hydro- porus minutissmus heisst „thorace rufo“, ist die Fär- bung bei meiner Art ganz dunkelbraun. Die Skulptur der Elytren ist weniger ausgeprägt als bei B. minutissimus Germ. Die gelben Zeichnungen aui den Elytren sind nur sehr wenig ange- deutet. — Ich nenne die neue Art Bidessus Baderi, des Herrn Theodor Bader (Rosperwenda) in alter Ver- ehrung gedenkend, dem ich die ersten Belehrungen über Käfer vor mehr als 25 Jahren verdanke. Vochrotus unieolor Lue. und Coluocera formiearia (Col.). Den erstgenannten Ameisenkäfer fand ich sehr häufig bei Asuni und zwar bei Messor barbarus L. und Messor barbarus Wasmanni Krausse 1909. Ebenda fand sich ein kleinerer Ameisenkäfer, Coluocera formi- carıa,; diesen sah ich einmal, wie er sich von einer der zahlreich im Ameisenneste (Messor barbarus L.) vor- handenen Asseln (Isopoden) in den Gängen herum- tragen liess. Thoreetes intermedius Costa (Col.). Diesen ‚„‚Mist“-Käfer fand ich im Herbst 1907 bei Oristano einige Male beim Schmauss von faulenden Schnecken (Helix spec.); ähnlich wie Caraben waren sie ganz tief in die Schalen hineingekrochen. Bei Oristano gefangene Rhynehophoren (Col.). Barypithes metallicus Desb. Stitona verecundus Ross. Sıtona lineatus L. Sitona hwmeralis Steph. Trachiphloeus variegatus Küst. Brachycerus albidentatus Gyll. Brachycerus barbarus L. Caulostrophus Delarouzei Frm. Plagvoraphus excoriatus Gyll. Inzomorphus barbarus Ol. Oleonus senilis Rost. Mecaspıs coenobita Ol. Lizus algirus L. Lizus carduı Ol. Laxus iridis. Ol. Larinus Gene Boh. Larinus cynarae F. Larinus scolymi Ol. Larinus rusticanus Gyl. Larinus flavescens Grm. Hypera philonthus Ol. Hypera erwnita Boh. Phytonomus pallıdus Cap. Phytonomus pastinaceae tıgrinus Boh. Phyionomus varıabılıs Hbst. Phytonomus nigrirostris F. Limobius borealis Payk. Bagous Kirschi Beitt. Acalles variegatus Boh. Acalles carinicollis Tourn. Pachytychius squamosus Gyl. Rhinoncus pericarpvus L. ı Mengen auf. — Literatur: tigen“ Gecko (Platydactylus spee.).. . Diese Gecko: Ceutorhynchus quadridens Panz. Ceutorhynchus rugulosus Hbst. Baris coerulesceus Dcop. Baris pieicornis Marsh. Tychius depressus Desb. Tychius medius Desb. Tychius argentatus Ch. Miecotrogus Lostiae Desb. Gymmetron asellum Grav. Bhymbites auratus Scop. Attelabus curculsonoides L. Calandra granarıa L. Sphenophorus piceus Pall. Sphenophorus striatopunctatus Goeze Omias fulgidus Formanek 1910 aeneum F". virens Hbst. juniperi Boh. Damryi Desbr. carduorum K:rb. hydrolapathı Marsh, rufirostre F. radiolus Kirb. malvae F. Apion dissimile Germ. Apvon violaceum Kirb. Maeroplea Kraussei Reitter 1910 (Col.). Das hübsche Tier konnte ich bisher nur ın zwei Exemplaren fangen. Genauerer Fundort: Ufer des Rıu Maiori bei Asuni. (Riu Maiori heisst der Hauptfluss von der Einmündung des Riu Misturadroxiu an bis zur Einmündung des Riu Imbesu; vorher heisst der Hauptfluss Riu Araxixi, nachher einfach Su flumini.) (E. Reitter, Due nuovi coleotteri dı Sardegna, Ri- vista Coleotterologica Italiana 1910.) Bubas bison L. (Col.) und Gymnopleurus mopseus Pall. (Col.). Diese beiden Mistkäfer schliessen sich gegenseitig fast aus. So dominierte bei Oristano (in der Nähe der Küste) Bubas bison L., bei Asuni ist er schon eine Sel- tenheit, hier aber dominiert Gymnopleurus mopsus Pal. Im Frühjahr und Herbst findet man Bubas bei Oristano in Massen. Gymnopleurus dagegen tritt nicht in diesen Aprvon Aprion Apion Apvon Apion Apion Apvon Apion Apvon A. H. Krausse, Coprophagenleben auf Sardinien im Herbste; Zeitschr. für wissenschaftl. Insekten-Biologie 1907, A. H. Krausse, Mistkäferleben im Frühjahr auf Sardinien; Zeitschr. für wissenschaftl. Insekten-Biologie 1907, A. H. Krausse, Die Kopf- und Thoraxfortsätze des Bubas bison L.; Zeitschr. für wissensch. Insekten-Biol. 1907, Mutillidae (Hym.). URN Als ich nach Asuni kam (März 1909), hörte i viel von einem „giftigen Tiere‘‘ reden; nach seine: Namen gefragt, sagte man mir, das böse Tier heis „tarantola‘“. Natürlich dachte ich an dıe berühm Spinne Lycosa tarantula L. Ich forderte die Leute au mir bald ein solches Tier zu bringen. Nach einig: Monaten endlich brachte man mir äusserst vorsicht in einem Stück Rohr die schrecklichen Tiere. Gros war mein Erstaunen, als ich daraus zwei harmlo Muttillidenweibehen hervorholte. Noch grösser aber wa das Erstaunen der Asunesen, als ich die Tiere m n Fingern erfasste. Das also war die Tarantola der Asu- Oristanesen für einen in ihren Augen natürlich führen oder führten auch die Genusbezeichnung rentola‘“. > Me Bombus (Hym.). "Bombusformen kann man fast zu jeder Jahreszeit f Sardinien en so besonders im ueLz und April pio. Pausania, im _ September und Oktol ber bei Asuni, im November, Dezember und Januar bei Asuni (,Sa Tela“) und bei Nuveci. Ich kenne bisher die folgen- den Varietäten: B. terrestris Dettoi Krausse Gallurae Krausse Limbarae Krausse ruber Krausse x ie tener Krausse BOrörssian. Sassaricus Tourn. B. hortorum Wolffı Krausse 2 ” Eleonorae Krausse BR er = Arborensis Krausse Rs - Haeckeli Krausse Ichnusae Krausse e Bi; similis Krausse Sardiniensis Tourn. Br. a i »3 BE) eb} LE 22 ar E>) LE Biterabmr; —_ A.H.Krausse, Bombol. Bemerk. Soc. Ent. 1908. 3 Die Formen des B.terr. L. Int. Ent. Z. 1908. Be; e B.terr. Dettot m. Int. Ent. Zeitschr. 1908. v2 Eine neue Hummelform ° von Sardinien. YaR ER Int. Ent. Zeitschr. 1908. ne: : Eine neue sard. Hummelform. 22 ; Wochenbl. 1908. I ‘ B. hort. Ichnusae m. Ent. Wochenb. 1908. Zwei neue Hummelformen von Sardinien. Ent. Wochenbl. 1908. Bombol. Bemerk. 1. Bombol. Bemerk. 11. Entomol. Soc. ent. 1909. Soc. ent. 1909. 2 E) ’ >} EL N RR B. hort. Eleonorae m. Int. Ent. Z. 1909. : er B.terr. Sassaricus Tourn. Ent. Rundsch. 09. a Hummelleben -auf Sardinien. Entomolog. Rundschau 1910. Hummelleben auf Sardinien im Winter. Ent. Rundschau 1910. Zur Hummelfauna Sardiniens und Corsicas; Boll. della Soc. Ent. Italiana 1908 (LX). Eine neue Hummelform von Sardinien. Ent. Wochenbl. 1909. .Xylocopa violacea L. (Hym.). Das ‚nicht seltene a nistet oft in dem elle rc nur auf Be Rohrschicht nad N Ziegeln dann mit Steinen. — Ueber die Erschein- ngszeit der X. violacea L. auf Sardinien habe ich in u entom. XXIV, 1909 berichtet. Apis mellifica ligustica Lat. (Hym.). ' Die hiesige Honigbiene besucht sehr eifrig die ten der Opuntien; die Tiere sind oft ganz mit dem Blütenstaube bedeckt, sodass man sie oft kaum in den lüten bemerkt. Sonst finden sich nur sehr wenig sekten an ol en dem , Eucera umida Lep. (Hym.). Drei Weibehen fand ich im Magen eines Merops (Fortsetzung folgt.) Illustrierte | an lines Tabellen der Käfer Deutschlands ‚Von Apotheker P. Kuhnt, Friedenau- Berlin. . Körper sehr flach gewölbt. Clypeus ‘durch eine feine Bogennaht von der Stirn getrennt (Fig. 8). Körper fein en und hehaart (Fig. 8). Nuhae — Körper ziemlich gewölbt. Clypeus durch tiefe Bogennaht von der Stirn getrennt (Fig. 2a”. . 4 4. Fühlerkeule nur mässig breit (Fig. 11). Hsch. vor der Basis ohne Grübchen (Fig. 10). Triphyllus Latr, — Fühlerkeule breit (Fig. 9). Hsch. vor der Basıs mit 2 Grübchen (Fig. 9). Pseudotriphyllus Reitt. XXXVE, Familie. Sphindidae. Fühler 10gliedr. mit starker 3gliedr. Keule (Fig. 2). Tarsen 5gliedr. (Fig. 1). Abdomen mit 5 Segmenten, deren erstes viel grösser als die übrigen ist, Vorder- und Hinterhüften quer. Kleine (1-2 mm) in Pilzen lebende Käferchen. 2 Gattungen mit je 1 deutschen Art. 1. Körper länglich; Hinterrand des Hsch. gerade (Big, 3). . .„ Sphindus Chevr. — Körper rund kugelig; Elinterrand des. Hsch. gegen das Schildchen vorgezogen (Fig. 4). (Fortsetzung folgt.) Aspidiphorus Latr. Bücherbesprechungen. Natursehutzparke in Deutschland und Oesterreich. Ein Mahnwort an das deutsche und österreichische Volk. M1.—. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland und Oesterreich dem Beispiele Amerikas, Schwedens, der kleinen Schweiz und anderen Ländern folgt und Reservate (Naturschutzparke) schafft, in denen die deutsche Natur in unverändertem Zustand auf Kinder und Kindeskinder überliefert wird. Um diesen herrlichen Gedanken zu verbreiten, -hat der Verein Naturschutzpark E. V., Sitz Stuttgart, einen mit prächtigen Bildern ausserordentlich reich illustrierten Band herausgegeben, der Aufsätze der ersten deutschen Schriftsteller "enthält. .. Der Preis beträgt M 1.— (Mit- glieder de Vereins Naturschutzpark Stuttgart, Mindest- beitrag M 2.—, erhalten die Schritt kostenlos); der Rein- sewinn fliesst dem Mesan ZU. on Er. Entomologisches Vereinsblatt. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 20. Für die Schröbwerae der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ab. Berliner Entomologischer Verein. Sitzung vom 12. Mai 1910. Herr Walter legt die schon in den Sitzungsberichten vom 24. Februar und 21. April erwähnte, am 26. Juli 1909 bei Erkner gefangene angebliche Acidalia trilineata vor, die aber von Herrn Da d d mit Bestimmtheit für ein ® von A. ochrata Scop. erklärt wird; auch Herr Heinrich ' neigt zu dieser Auffassung hin. Ferner zeigt Herr Walter einige aus syrischen Puppen gezogene Stücke von Acheronlia atropas mit auffallend scharf begrenzten tiefschwarzen Binden auf den Hinterflügeln und manchen anderen Unter- schieden gegen hiesige und, österreichische Stücke; Herr :Schmack vermutet, dass die tiefere Schwärze nur eine Folge. der Frische dieser Stücke sei, und auch Herr Huwe hält die Stücke, abgesehen von ihrer verhältnis- mässigen Kleinheit, für nicht wesentlich verschieden von mitteleuropäischen. Herr Wichgraf legt ein Unikum Seiner Sammlung vor, das ® einer von E. Strand nach 2 && des königlichen Museums beschriebenen afrikanischen Sphingide: Taboribia wintgensi Strand; das Genus gehört in die Nachbarschaft von Pemba, unterscheidet sich neben anderen Merkmalen dadurch von den benachbarten Gattungen, dass das erste Vordertarseuglied ebenso lang ist wie die Tibie. Herr Wanach hat einige lebende Blattfusskrebse aus einem sumpligen Tümpel bei Potsdam mitgebracht; es ist der bisher fast nur im Berliner Gebiet, hier aber häufig, gefundene Art Branchipus grubei Dyn. Herr Schulze weist auf die interessante Entwicklungs- geschichte der Gattungen Apus und Branchipus hin, die für diese Tiere den. volkstümlichen Namen ‚Krebse, die vom Himmel fallen‘ verursacht haben: die Eier bedürfen, um sich entwickeln -zu können, notwendig einer tüchtigen Austrocknung und des Frostes; dann aber genügt den Tieren im Frühjahr die winzigste Wasserpfütze, selbst das in Wagenradspuren zusammenlaufende Regenwasser. Ferner fing Herr Wanach in demselben Tümpel eine STOSsse Anzahl von Tieren, die er nicht recht unterzubringen weiss; am ehesten könnte man sie für Käferlarven halten, doch besitzen die sehr lebhaft unter der Wasseroberfläche umherkriechenden schwarzen, bis 10 mm langen, 3 mm breiten und sehr flach gebauten Tiere fast körperlange Fühler, erinnern im Habitus etwas an Lepisma, haben aber keine Analanhänge und atmen durch apikale Stigmen. Auch Herr Bischoff hatein Stück, ebenfalls zusammen mit Branchipus gefunden. Nachträglich hat Herr Schulze festgestellt, dass es sich um Larven von Uyphon sp. (testaceus L. oder mar- ginatus F.?) handelt. Danach bedarf die Bestimmungs- tabelle von Wasserkäfer-Larven in K. Lampert, Das Leben der Binnengewässer, 2. Auflage 1910, S. 132 einer Erweiterung; am Schluss wäre zu setzen: Körper ziemlich gleichbreit, ohne Borsten Fühler kurz, stummelförmig ; ; . Philydrus. Fühler sehr lang, fein borstenförmie ÜUyphon. Dass die Trichopteren-Larven im allgemeinen omnivor sind, wird bei dieser Gelegenheit bestätigt: Herr Bi- schoff hat beobachtet, dass Phryganiden-Larven ganze Stücke aus den Blättern einer Vallisneria herausgenagt. hatten, Herr Wanach, dass Larven von Limnophilus hombicus, Anabolia nervosa und Hahsus sp. an Kolonien von Vorticellen nagten; erstere {rassen auch merkliche Löcher in einen toten, halbverfaulten Hecht, liessen sich mit vorgesetzten kleinen Wasserkäfern füttern, und frassen gierig lebende Exemplare von Branchipus. Herr Stichel berichtet, dass Dr. Galvagni (Wien) scharfe Kritik an der von Fruhstorfer ge- schaffenen ‚Flut von Lokalrassen‘ von Parn. apollo übt. Ferner legt er mehrere dicht mit kommaförmigen: Schild- lausschildern besetzte Zweige von fraxinus und pirus vor, und einen ringförmig mit Eiern besetzten Zweig; Herr Heinrich vermutet, dass es Eier von Er iogaster lane- siris sind. Herr Schulze legt einen Hydrous vor, der: eine Zwischenform von H. piceus und aterrimus darstellt, viel- leicht ein Bastard beider Arten. Ferner zeigt er einen Geotrupes, der ebenfalls einen Uebergang von G. "stercorarius zu spiniger bildet; freilich erscheint es ihm unsicher, ob der hiesige ‚‚spiniger‘‘ eine von- stercorarius verschiedene nd Uhr abends statt, in ee RE Sa f} S, So i Y . ERS BELLA N SE LANG HPA S g% a Dintz Dahn a Tan Tadel I ET I Te TI a Te TE ee eat ure Ni Rn - Sitzung beraten und festgestellt: werden. Art ist; der Habitus eines @. spiniger aus Lusin ist wesent- ! lich von den hiesigen verschieden. Herr Belling hat mehrere Stücke von Lasio- campa quercus alpina aus Eiern gezogen, die in der Schweiz in 2000 m Höhe abgelegt waren; die Raupen wurden hier mit Epheu gefüttert, ergaben aber Falter, die von den) Schweizer Stücken etwas abweichen; namentlich. die dd haben bei hier gezogenen Tieren gelbe "statt der fast weissen | Binden. Herr Heinrich bestätigt diese Erfahrung; er hat bei Airolo in nur 1100 m Höhe L. qu. alpina gefangen. Herr Stichel weist darauf hin, dass er schon früher die Vermutung geäussert hat, dass die hiesige‘ Zucht die reine alpina-Form nicht ergeben dürfte. Da es für Prioritätsfragen von Wichtigkeit sein kann, teilt Herr Schulze folgende ihm. von der Tee handlung übermittelte Tabelle der Ausgabedaten der. einzelnen Lieferungen der 9. Auflage von Berges Schmetter- lingsbuch (bearbeitet von Rebel) mit: Lie- | Ersehein.- Seiten- Lie- | Erschein.- Seiten- fer.: | Datum: zahl: fer.:| Datum: zahl: 1 6./2. 09 1—16 13 28./9.. 09 209—224 2 20.122409 17—32 14 9./10. 09 225 —240 3 23./3. 09 33-—48 15 | 19./10. 09 241—R256 4 17./4..09 49— 72 16 2./11. 09 257 —RI2 5 8./5. 09 13—96 a. 13/02 09 273—288 6 29./5. 09 97—112 18.11.22. /11..209 2389—304 7 19./6. 09 | 113—128 19 7: /12:09 305—320 8 6./7. 09 | 129 —144 2071:28:/.122.09 321—344 8) 31./7. 09 |.145—160 | 21 24./1. 10128408206 10 21./8. 09 | 161—176 22 26./2. 10 377424 11 4./9. 09 | 177—192 23 1/30 ARS—ATR 12 18./9. 09 | 193-—208 24 16./4. 10 473—509 Wiener Coleopterologen-Verein. Vereinslokal: Restauration zum „Grünen Jäger Wien IX, Garnisonsgasse 20, Eingang Beethovengasse 1 Versamm lungen: Jeden Freitag 7 Uhr abends mit der Modi fikation, dass vom 16. September 1910 an wissenschaltlich Sitzungen mit Geselligkeits-Abenden abwechseln. Son stige Zusammenkünfte: jeden Sonntag 9 Uhr vormittag; behufs Besichtigung und Bestimmung von Coleopteren Pilege des Tauschverkehres und sonstiger einschlägige Beziehungen. Sitzungen und Versammlungen fanden den ganzen Sommer über statt und wurden sowohl von Mitgliedern als auch von Gästen zahlreich besucht. — Mit Schluss” des Monats Juli waren die meisten Mitglieder, unter ihnen Sammler von bekanntem Rufe, wie Blühweisz, Gylek, Hajek, Hoffmann, Winkler u. a. reich mit coleopterische 2 Schätzen, darunter Novitäten ersten Ranges, beladen heimgekehrt. Das alte Lokal ist — erfreulicher Weise — dem Verein zu eng geworden. Den Bemühungen der Herren Gylek und Hajek verdankt derselbe, dass er nunmehr eine räumige, luftige, lichte Stätte sein Heim nennen kann. Sitzung vomi 16. September 1310. Anwesend 32 Mitglieder und 7 Gäste. — Obmann Gylek eröffnet um 8 Uhr die Sitzung und heisst die anwesend Gäste herzlich willkommen. Der Antrag des Ausschusses, dass die Sitzungen, Versammlungen und Zusamme künfte in der Eingangs angeführten Ordnung stattzufinder haben, wird einstimmig angenommen. Auf Antrag de: Herrn Havlicek wird den Herren Gylek und Hajek' ihre Bemühungen und Aufwände in Ansehung der Au forschung des Vereinslokaless und der Uebersiedlung gedankt. — An Spenden sind zu verzeichnen: Von Herr: Bilek zwei von ihm nach der Natur gemalte Aquarell: Bilder von Blumen mit deren farbenprächtigen Besucht wie Gnorimus nobilis, Trichius u. a., dann zwei eleg nt ausgeführte Schildchen auf die Vereinskästen; von H Hajek eine schön ausgestattete Vereins- Ankündigungstaf für die Gasse. Den Spendern wird der Dank abgest: — Das wissenschaftliche Programm wird in Den ‚näc um 3 magister, dem Leiter der Geselligkeits-Abende, wird Hajek einstimmig ernannt. — Die nächste Sitzung I 30. lub nächster el am T. %k [23 Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. Ar. 21. Etonaisch Rt (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) _ mit Anzeigenheilege: „Insektenhötse“ und Belle: „Entomoingisches Veeinshitt“, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenan-Berlin. Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats, zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitungsliste 3866. gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pig. auf das Vierteljahr. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Dienstag, den 1. er Alie Postanstalten und Buchhandlungen nehmen | Bestellungen Zusendung unter Kreuzband besorgt der V erlag Verlag: Fritz Lehmanns Verlag, (. m. b. I., Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat- Aufträge, Geldsendungen, Bestell- angen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. November 19i0. 27. Jahrgang. Neue Literatur. RR. In der ‚‚Broteria, Revista de Scienc. Nat. d. Coll. d. "8. Fiel. IX. (1910), p. 110—133 gibt Candido Mendes ein Verzeichnis mit Fundort- und Zeitangaben der Lepi- . dopteren Portugals aus der nahen und weiteren Um- Feenung von Lissabon und zwar Umgegend von Torres Vedras, Val de Rosal und Campolide. In demselben Hefte - beschreibt P. Long Navas S. J. 17 neue Neurop- Een der Familie Hemerobiidae und gibt einen Bestimmungs- schlüssel ihrer Genera, p. 69—90. Er; "Unter dem Titel: „Recherches experimentales sur les fleurs entomophiles peu visit6es par les Insectes rendues en au moyen de liquides sucres odorants‘‘ pub- hziert Prof. Felix Plateau eine Arbeit (55 Seiten) are: d. sciene. Acad. roy. de Belgique, II. 1910). _ Wie der Titel schon besagt, handelt es sich um V ersuche, die der durch zahlreiche “ähnliche Arbeiten wohlbekannte - Verfasser mit Pflanzen äanstellte, die von Bienen, Hummeln N ste. wenig besucht werden, wo es ihm jedoch gelang solche Insekten anzulocken, durch Benetzen der Blüten mit rfümiertem Honigsaft. Der Verfasser teilt diese Pflanzen in in solehe mit wenig sichtbaren Blüten z. B. Fumaria offieinalis L. (Erdrauch) und Polygonum convolvulus L. (Windenknöterich), zwei Pflanzen, die bei uns im Herbst ä f Aeckern sehr häufig sind, und solche die grosse, weit- ‘hin sichtbare Blüten besitzen z. B. Lilium candidum I6;H, nothera speciosa Nut., Pisum sativum (Erbse), Linum lachs), Pelaryonium, Convolvulus sepium L. (Grosse Winde) etc. Der Verfasser kommt zu folgenden Schlüssen: 1. Meine Beobachtungen beweisen, die bekannte doch N renig beachtete Tatsache, dass es zahlreiche. Pflanzen gibt, "deren Blüten zwar nach dem Schema der Insekten- lütler gebaut oder auch oft von stattlicher Grösse und ei chtenden Farben sind, aber doch nur wenig oder fast ar nicht von Taginsekten besucht wurden. 2; Hieraus resultiert folgendes: dass erstens Farben und Bıüten- ..gestalt nicht ‘oder wenig damit zu tun hat, zweitens dass ‚andere Anziehungsmittel als Farben die Insekten an- ocken müssen, nämlich ein den Insekten zusagender Ge- ruch und ein Zuckersaft, der ihnen oder ihren Larven als Nahrung dient. 3. Künstliche Einführung eines solchen Saftes in diese Blüten bewirkt schnell regen Blütenbesuch der Insekten. 4. Zu den Versuchen nimmt man Honig oder geeigneten parfümierten Zucker-Sirup. 5. Um gute Resultate zu erzielen, ist folgendes nötig: Ein den In- .-sekten genehmes Parfüm z. B. Anislikör, Rum, Saft ge- kochter “Kirschen, Angelika-Aroma etc. Schönes Sonnen- wetter, warme Mittagszeiten. Oefteres Erneuern des parfümierten Saftes in den zum Experimentieren benützten Blüten. 6. Die angestellten Versuche beweisen, dass der sofortige Blütenbesuch der Riechstoffe au ist, der diese ‚Insekten 226 245 & ns (Wien) „Neue palae- „der: Staphyliniden-Gattung Anthobium 19 nov. pe: :P..249 be- werden beschrieben. | fossile Insekt lässt sich unmittelbar . Begleitung von Ameisen Dipteren und Bienen einzig einem nach Süden geneigten Abhang gelegen, ca. den ' Verhandlungen der k. k. Zoologisch-botanischen | schreibt A. Handlirsch nach einer sehr ET er- haltenen Basalhälfte eines Insektenflügels ‚das erste fossile Insekt aus dem Oberkarbon Westfalens‘. Das den Urflüglern oder weicht aber im Verlauf Er benennt es Synarmoge Ferrarii. Palaeodictyopteren anreihen, der Analader ab. In der Sektion für Lepidopterologie . derselben Ge- sellschaft (Verhandlungen p. 93) hielt stud. phil. H. Zerny einen Vortrag: „Ueber myrmekophile Lepidopteren‘“, viele Lycaenidenraupen auf ihrer Futterpflanze oft in angetroffen werden, ist seit langer Zeit bekannt. Letztere sind den Raupen gegenüber nicht feindlich, ebenso zeigen die Raupen keine Zeichen der Beunruhigung. Bei genauem Zusehen bemerkt man, dass die Ameisen Sie unaufhörlich mit ihren Fühlern und Vorder- beinen betasten, besonders am Halsschild und den letzten Segmenten der Raupe und zwar so lange bis aus einem Querspalt des 7. Abdomensegmentes ein Tropfen aus- tritt, den die Ameisen mit grosser Gier auflecken. Die Ausscheidung des Sekretes scheint von der Beschaffenheit der Futterpflanze abhängig zu sein. Während manche Raupenarten nur gelegentlich oder zufällig von Ameisen besucht werden, ist doch bei vielen der Ameisenbesuch eine gesetzmässige Erscheinung. Bei einigen indischen Arten“ sehen die Raupen ohne “Ameisenbesuch sogar stets zugrunde. Bei vielen legt der Falter schon nur an der Futterpflanze seine Eier ab, wo sich viele Ameisen auf- halten oder Ameisennester befinden. Als Gegendienst für die gebotene Nahrung erfreuen sich die Raupen eines erfolgreichen Schutzes von Seiten der Ameisen gegen die sie bedrohenden Parasiten. Die Verpuppung der myrmo- kophilen Lycaeniden findet oft in den Ameisennestern selbst statt. Im Gegensatze zu dieser myrmekophilen Lebensweise, wo beide Teile einen Vorteil aus ihrem Zu- sammenleben ziehen, ist aber auch eine Reihe von Lepi- dopterenarten bekannt, die nur zur Ausbeutung der Ameisen deren Nester aufsuchen. Anzahl von Heteroceren-Raupen, z. B. in Europa die Myrmecozela-Arten. _ Während die meisten Raupen nur Synöken sind, ohne den Ameisen einen nennenswerten Schaden zuzufügen, sind auch einige Arten z. B. die indo- australische - Lycaenide Liphyra "drassolis. Westw. den Ameisen sehr schädlich, indem sie mit ihren dazu besonders Mundteilen die Larven ihrer Wirtsameisen Zum‘ Schutze gegen Angriffe hat der frisch leicht ablösbare, klebrige Schuppen, so dass diese sofort von befähigten aussaugen. gseschlüpfte Falter die sich den Ameisen anhängen, ı ihrem Angriffe ablassen, um sich von den lästigen Schuppen zu befreien. Der ‚Entomologische Verein Gotha, EB. V. besitzt seit 1907 einen Vereins- und Zuchtgarten an 2800 gm Umgrenzt ist. er von einem Park und einem Schwarz- Im gross. kiefergehölz. bäume, Rosen, Weissdorn; von niederen Pflanzen wurde alles angesät, was zur Raupenzucht nötig ist. Nach der Bepflanzung stellten sich nicht nun bald viele Arten ein, die früher dort nicht ansässig waren, als auch w urden neue Arten angesiedelt. Ein im vorigen Jahre errichtetes RE DE Fe er Br, Ur HI a Dass Hierher gehört eine - Garten selbst wachsen zahlreiche Obst- - Raupenzuchthäuschen, pappel, Eiche, Buche, Weiden u. .s. w. angepflanzt sind, hat sich zur "Paarung von Faltern und Deberwinterung sonst schwer durchzubringender Raupen vorzüglich be- währt. Möge das Unternehmen dieses rührigen Vereins in anderen Örten bald Nachahmung finden. "So hat sich doch endlich die Naturschutzbewegung auch auf die Ento- mologie ausgedehnt. Im 3. Jahresheft (1910) des Vereins für schlesische Insektenkunde zu Breslau publiziert J. Gerhardt „Neuheiten der schlesischen Käferfauna 1909° und stellt folgende neue Varietäten und Aberrationen auf: Bembi- dium bipunctatum a. obseurum, Hydroporus geminus 4. dorsalis, Anthobvum primulae a. rufipenne, Planeustomus palpalis w. alutaceus, Oxyporus mazxillosus a. signatus, Stienus impressus v. insulcatus, Medon brunneus a. nigri- cans, Philonthus conceinnus a. ochripennis und discoidews a. rufipennis, Stenichnus collaris a. rufescens und collaris a. tomentosus, Atomaria ruficornis v. nigricornis Gabriel, Coceidula rufa a. plagiata, Lepiura rubra v. maculiceps Gabriel und attenuata v. imperfecia Gerh. und attenuata a. maculicollis Gabriel, Olytanihus sartor v. griseus Gabriel, Melasoma aenea a. discolor, Phytonomus punctatus v. lin- cellus, Apion lolt a. brumneirestre. In dem Proceed. U. S. Nation. Museum, Washinston, Nr. 1753, p. 359-377 gibt" John A. Griossbeck eine schöne Monographie der nordamerikanischen Geo- metriden der Gattung Pero. Eine schwarze Tafel illustriert die 13 Arten, 1 Tafel die Genuscharaktere und 2 Tafeln die Genitalapparate. In den Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin publiziert H. Stitz ‚„Westafrikanische Amei- sen“. I. Er stellt eine neue Gattung Phasmomyrmez (Do- lichoderinae) auf. Von neuen Varietäten werden 8, Spezies 18 beschrieben. : Im Vol. IV (1910) des ‚Bollettino del Laboratorio di Zoologia generale e agraria, Portici‘“, 354 Seiten mit 145 vorzüglichen Textfiguren sind ausser zahlreichen kleineren interessanten Arbeiten folgende grössere be- merkenswert: p. 38—50. „Contribuzione alla conoscenza dei Chilopodi (Tausendfüssler), HI—IV von F. Sil- veestri; p."134—163 „La”Zygaena transalpina Esp. e le sue forme italiane“ von E. Turati; p. 73—105 „Altre notizie dietologiche della mosca delle olive‘, von G: Martelli; p. 105—i18. „Description de nouyveaux Hymenopteres von J. J. .Kieffer; p. 246—290 ,„Ga- lerucella :dell’olmo‘ von F. Silvestri. — Galerucella luteola F. Müll. als Schädling der Ulme. auch seine Larven nähren sich von den Blättern der Ulmus campestris, wo diese fehlt auch der anderen Ulmus-Arten, und richten durch ihr massenhaftes Auftreten grossen Schaden an. Als direkte Feinde 1. Ordnung der Galeru- cella treten auf: der Ohrwurm Anisolabis moestia Serv., die Hemiptere Zierona coerulew L., der Laufkäler Lebia seapularıs Fourc., die die Larven und Eier aussaugen, die Eier werden zerstört von Coceinella Iyncea OÖliv., und der Hymenoptere Tetrastichus zanthomeiaenae Rond. Die Larven der Tachinide Erynnia nitida R. D. leben parasitisch in den Larven, Als Parasiten 2. Ordnung treten die vorher- genannten Lebia und Coceinella auf, indem sie Eier ver- zehren, die schon von Tetrastichus angebohrt wurden, Lebia auch Larven verzehrt, behaftet mit der Larve von Erynnia. Als Parasiten 3. Ordnung können sogar auf- treten: Tropidopria erynniae Kief., Pleuroiropis und Dibrachys boucheanus Thoms., indem sie den, Tetrastichus rapo Walk. angreifen, der die mit den Erynnia nitida be- hafteten Larven der Galerucella zerstört. Nr. 1—2, 1910, der Revue Russe d’Entomologie, St. Petersburg, enthält eine grössere Anzahl kleinerer Arbeiten, in nicht russischer Sprache geschrieben. ' Von Coleopteren beschreibt: BB Koschantschikov zwei neue Aphodius-Arten, V. Barovsky zwei Lithophilus- Arten (Coceinellidae),, Andreas Semenov-Tian- Shansky drei neue Arten der Tenebrioniden-Gattung Argyrophana Sem., G. Jacobson acht neue palae- ce Chrysomeliden, G. L.. Suvorov neue Arten und Varietäten der Cer ambyciden-Untergattung Compso- doriadion Ganglb. N. Kokujev gibt eine Liste russi- scher Hymenopteren der Familie Evaniidae. in dem in Strauchform Schwarz- Der Käfer als. k OR: Mitteilungen aus der entomologischen Im Juni d. J. wurde in CärlHagenbecks s Tier- park, Stellingen, ein Aquarium und Insektenhaus er- öffnet. Die Halle ist 8 m hoch, 20 m lang und 9 m breit. Die Inneneinrichtung ist ganz weiss gehalten. In zahl- | reichen Behältern sind viele ausländische Schmetterlinge, _ Stab- und Gespenstschrecken, wandelnde Blätter, Käfer etc. untergebracht. Dr. Enzio Reuter, bisher Adjunkt für praktische Entomologie und Staatsentomologie für Finnland, wurde zum Professor der Zoologie an der Universität Helsingfors und zum Direktor des Zoolog. Museums und Instituts daselbst ernannt. ne. Als Nachfolger von Dr. Sehönland wurde zum Direktor des Albany-Museums in Gramhamstown H. Hewitt ernannt. : I G. Meade- Waldo wurde zum Assistent für Lepidoptera am Brit. Museum in London ernannt. Y Am 28. August d. J. starb im 53. Lebensjahre der wissenschaftliche Beamte der Akademie der Wissen- schaften für die Redaktion des „Tierreich“ Prof. Dr. ° Friedr. v. Mährenthal, der früher Custos im Zoolog. Institutes in Berlin war. Dr. Louis Olivier, Redakteur der BReyue’ generale des Sciences starb 67 Jahre alt in Paris. Am 23. August d. J. verstarb in Rauschen bei Königsberg der Coleopterologe Gustav Vorbringer. Im Jahre 1846 zu Insterburg geboren, studierte er zuerst Chemie, war eine zeitlang als Chemiker tätig und trat darauf in die Bank der ostpreussischen Landschaft 7 zu Königsberg ein, der er von 1376 an als Buchhalter bis zu seiner 1910 erfolgten Pensionierung angehörte. 1894 schloss er sich an das Königsberger „Entomologische Kränzchen‘“ an und seine entomologischen Neigungen führten ihn den Coleopterologen zu. Er begann Käfer zu sammeln und hat ım Laufe der Jahre die ostpreus- ische Coleopterenfauna um zahlreiche wertvolle Funde bereichert, die er grösstenteils in der Deutschen Ento- mologischen Zeitschrift und der Entomologischen Rund- schau (früher Entom. Wochenblatt und Insektenbörse) veröffentlicht hat. Seine Sammlungen, mitsamt der Bibliothek sind an das „Entomologische Kränzehen“ zu Königsberg übergegangen. _ Dr. P. Bachmetjew ist von der russischen Regierung als Direktor der neu zu errichtenden Ento- mologischen Station in Taschkent (Turkestan) eingeladen worden, Gleichzeitig erhielt er die Einladung seitens der kais. Gesellschaft für die Akklimatisation der Tiere und Pflanzen in Moskau eine Experimentelle Station für 3 Entomologie einzurichten. In Sophia (Bulgarien) ist eine Centrale Versuchsstation für die Landwirtschaft eröffnet worden, zu deren Leiter Dr. P. Kosarow ernannt wurde. Vermutlich wird A.K. Drenowsky als Entomologe in derselben figurieren. Fr. Rambousek in Prag schreibt jetzt den Katalog der Coleoptera Bulgarien, welcher in bulgarischer Sprache veröffentlicht werden soll. Die Budjet-Commission des bulgarischen Parle mentes beschloss der Bulgarischen Entomologische Vereinigung in Sophia eine Subvention von 2000 Fr für die "Heraussabe des Vereins-Organs zu eo. le z rs wi "3a a Tan NER, Mi hr ae ’ Neue und wenig bekannte ostafrikanische 3 | Heteroptera. Von Embrik Strand, Berlin (Kgl. Zoolog. Museum). Mit 7 Fam. Pentatomidae. 1. Callidea apiealis Schout. (Fie. 1.). Ein Exemplar von: D.-O.-Afrika, Tabora, VIII. 1890 8 tuhlmann) dürfte das Modell zu dieser Abbildung Figuren. *) Hi sein; die Art liegt sonst, auch aus Stuhlmanns Sen- 3 _ dungen, i in zahlreichen ostafrikanischen Exemplaren vor. ’ 2. Seribonia bipustulata WIk. (Fig. 2.). . Nach einem Exemplar von Usambara, Febr.-März 1866 (C. W. Schmidt). | 8. Piezosternum ealidum Breddini Schout. (Fig. 3.). Es liegen zwei Exemplare vor, nach welchen diese ‚Abbildung gemacht sein kann, eins von: Usambara, Stat. Neuelo (Moritz), das andere von: Puja 10. 11. 1894 ($Stuhlmann). 4. Cyelopeita tristis Stal. (Fig. 4.). Das dieser & bbuldung a Be a Fam. Coreidae. 5. Carlisis Stuhlmanni Karsch. (Fig. 5.). Nach den beiden Typen (49) von Bataibo, Albert yansa, 6. Novbr. 1891 (Stuhimann). Beschreibung in: ‚Entom. Nachr. XXI, p. 271—272. © BR *) Die Cliches zu den hier gegebenen, nach Exemplaren : Berliner Museum gemachten Abbildungen sind Eigentum Herrn Prof.Dr.E.Karsch, der sie mir in freund- W se zur ‚ve entlichung angeboten hat, er ae N PET RR it BETT EL. de 6. Petascelis remipes Sign. v. auriventris Strand n. var. (Pie. 6 Je Lok.: S. Albert Nyansa, Buginda VII, 1891 (Stuhl- manı).— Dis Exemplar 9) scheint von der in Süd- Afrika einheimischen Hauptform dieser Art dadurch abzuweichen, dass Prothorax rotbraun und am Seiten- rande höchst undeutlich gezähnt ist, die gelben Zeich- nungen der Oberseite des Abdomen deutheker und die | ganze Unterseite des Körpers und der Beine dicht mit goldgelben, ganz matt schimmernder Pubescenz be- deckt, die bei den mir vorliegenden Exemplaren der Hauptiorm entweder gänzlich fehlt oder nur angedeutet ist und auch nicht erwähnt wird in der Originalbeschrei- bung der Art (in: Ann. Ent. France (2) V, p. 302—4); Stal beschreibt (in: Hem. Afrie. II, p. 9) die Unterseite als „remote sılaceo-sericea‘.. Ferner sind die Zähne der Unterseite der Femoren III rudimentär; von der Figur in Signorets zitierter Arbeit (pl. 3, Fig. IV) weicht das abgebildete Exemplar ebenso wie die mir vorliegenden der Hauptform (darunter auch ein &) dadurch ab, dass die mittlere, am stärksten erweiterte Partie der Vorder- seite der hinteren Tibien viel seichter ausgerandet ist und nur zwei zahnförmige, diese Ausrandung begrenzende Erweiterungen bildet, ausserdem ist aber der ganze Vorderrand dieser Tibien mit kleinen, gleichgrossen, unter sich entfernten, in der Behaarung versteckten Zähnehen bewehrt, die an Signorets Figur nicht dar- gestellt sind. — Dimensionen: Körperlänge 33 mm, Breite des Mesonotum 11,5 mm, Vorderflügel 25, Hinter- flügel 20 mm lang. Diese Form, die wahrscheinlich eine nördliche Lokal- varıietät von der aus Port Natal beschriebenen P. remipes Sign. bildet, nenne ich var. aurwentris m.. Ungenau in Signorets Beschreibung ist, dass das vierte Antennen- glied ‚„presque aussi long que le premier‘ sein soll; in der Tat ist es ein wenig länger. | Fam. Pyrrhoeoridae. 7. Sericocoris eosmohymen Strand n. sp. (Fig. 7.). Ein & (?) von: N. Alb. Edw. See, Nssangani, I. 1892 (Stuhlmann). | Unterscheidet sich von der mit einfarbiger Membran versehenen Type der Gattung, S. acromelanthes Karsch, leicht dadurch, dass die Membrau gelb, am Aussenrande am hellsten gefärbt, mit einer breiten schwarzen, innen offenen Bogenbinde, ist. Durch dasselbe Merkmal auch von $. Johnstonei Dist. zu unterscheiden. — Thorax oben hellbraun (oder bei frischen Exemplaren wahrscheinlich bräunlichgelb) mit rotem Seitenrand und schwarzen Furchen sowie noch einem schwärzlichen, vorn gelblich angelegten, die Seitenränder bei weitem nicht erreichenden Querstreif über die Mitte. Unten ist Thorax schwarz mit einer weissen, die (Coxen I vorn um- fassenden, in der Mitte schmal unterbrochenen Quer- binde, weissem ’Halsring und weissem Fleck vorn und ‚aussen an der Basis der Coxen II und III. Kopf rot, Augen schwarz. Rüssel schwarz, an der Basis rot. Fühler schwärzlich, mit roter Basıs. Beine schwarz, die Femoren Iin den apikalen ?]s ihrer Länge, II und III in der api- kalen Hälfte rot. Tarsen unten braun behaart. Scutellum mit schwarzer Querbinde an der Basis sonst hellbräun- lich ebenso wie die mit rotem Aussenrand versehenen Deckflügel (Membran siehe oben!). Hinterflügel sub- hyalin mit gelblichem Anflug und lebhaft gelben Nerven. Abdomen unten und an den Seiten hell graugelblich (oben von einem Deckflügel gänzlich verdeckt). Femo- ren I in der Apikalhälfte unten innen mit einer Reihe von 3 kleinen Dornen. Körperlänge 14, Deckflügel 11, Hinterflügel 9 mm, Breite des Thorax 5 mm. Was Schässburg dem Entomologen bietet. Von Dr. Karl Petri, Bürgerschuidirektor. 1. Fortsetzung. Die Sonne hat während der emsigen Arbeit unseres Sammilers die Mittagshöhe erreicht. Durch das bunte Blätterdach des Walddomes hindurch malt sie runde, bewegliche Lichtilecke auf den ebenfalls bunten Wald- boden; die hellgelben Blätter desselben leuchten in diesem Lichtspiele auf, als wären sie auch Lichtflecke. Das menschliche Bedürfnis nach Nahrung macht sich bei unserem eifrigen Arbeiter geltend, oder ist es bloss die alltägliche Gewohnheit? Genug der unergründliche Rucksack liefert reichlich, was zur Befriedigung des- selben nötig ist; denn die sorgende Hausfrau hat in Packen und Päckchen allerlei vorgesorgt, was für solchen /weck dienlich .ist und eine angenehme Stunde des Genusses bereitet. Dann nach vollendetem Mahle eine Zigarette, deren Rauch in bequemster Lage in die herr- liche Waldluft geblasen wird, ohne sie zu vergiften und nun gre:t der Sammler wieder zum Beil; denn während der Ruhepause haben seine umherschweifenden Augen unweit den Stamm einer gestürzten Eiche und den einer mit Pilzen überreich bedeekten Rothuche erspäht. Zunächst gilt es dem Eichenstamme. Mit untergehaltenem Siebe wird vorsichtig die Rinde desselben losgelöst, im Siebe zerbröckelt und etwa lockere, von Insektengängen durchzogene Holzteile herausgehauen. Kleine Histeriden, Dendrophilus punciatus Herbst, Platysoma frontale Payk., Plegaderus caesus Herbst, Acritus miimutus Herbst, Abraeus granulum Er., globosus Hoffm., Zoppae Pennecke, Sılvanus- und Staphyliniden-Arten, Melasia Perroudı Muls, und wenn besonderes Glück den Sammler begünstigt, der ‚der Bergabhang oberhalb desselben grösstenteils Berg- sehr ln. a ıde Athous Slam an und der da intensiv rote Körperfarbe und vollkommen flache, läng liche Gestalt mit breitem fast viereckisen Kopf aus. gezeichnete Oucujus einnaberinus Scop. bilden die Aus- beute. Bine ebenfalls reiche Ausbeute verspricht der mit Pilzen und Insektenfrassmehl förmlich bedeekte Rotbuchenstamm, dessen Rinde samt den Pilzen nun in das untergehaltene Sieb gehackt werden. In dem Gesiebe findet sich ausser einer Anzahl von M yeetophagen, e Crordeen, Staphylinen (namentlich Gyrophaenen) eine erstaunliche Anzahl von Anisotoma- und Agathrdium- Arten, die sich durch mehr oder weniger entwickeltes Kugelungsvermögen des Körpers auszeichnen, indem Halsschild samt dem Kopf an den hochgewölbten Hinter- leib angelegt werden können. Darunter können enthalten sein Agathidium atrum Payk., nigripenneF., seminulum L., badıum Er., laevigatum Er., marginatum Sturm, confusum Bris., man hulare Sturm, nigrinum Sturm. | Indessen ist die Sonne zur Rüste' gegangen, das ungewisse Zwielicht, das unter dem verdunkelnden Blätterdache des Waldes ein deutliches Sehen unmöglich macht, mahnen zur Einstellung der Sammeltätigkeit, der Rucksack wird in Ordnung gebracht und dann geht es heimwärts im Dämmer des kühlen Herbstabends. Die Strasse, welche aus der Bahngasse nach Nordost abbiegt, fünrt unter dem Galgenberge vorüber in den Mühlenham. Links die Lehne des Siechhofberges mit den wohlgepflesten, ertragreichen Baumgärten, zwischen deren Bäumen die Sommerhäuser der Besitzer hervor- lugen und eine ziemlich geschlossene Romänenkolonie, allen die Kokelau, welche der Fluss auch hier in er j Schlängelung durchschneidet. Gebüsch und Baum- gruppen von Weiden, Schwarzpappeln und Erlen be- gleiten seine Ufer. Den Schlängelungen des Flusses folgt der gut gehaltene, in Jüngster Zeit mit Obstbäumehen zübeiden Seiten beptlanzte Weg. Etwa 15 Minuten vom Galgenberg biegt er vorbei am Sachsenheim-Albertschen Basitztum mit seinem nahe an den Weg verückten Sommerhäuschen und etwas weiter oben der mächtigen, alten Linde nach links ein in ein schmales Tälchen, den Musler. Kukurutzfelder und weiter oben an der noch Nordosten abfallenden Talböschung Baumsärten, rechts nieht weit vom Taleingang der Letzsche Ziegelschlae, wiese. Wir befinden uns Mitte September und richten. unseren Weg auf diese Wiese. Die Grummeternte dieses Jahres ist bereits eingebracht und eine kurz geschorene, rasenartige Grasnarbe bedeckt den Abhang. Aus dieser erheben sich hie und da Maulwurfshaufen, teils noch frisch, vielleicht im Laufe dieses Jahres aufgeworfen, teils älteren Ursprungs und mit Gras, Thymian, Achilles und anderen Kräutern vernarbt. Auf die letzteren haben wir es abgesehen. Diesmal ohne Rucksack und grosse Ausrüstung nur mit einem Pflanzenstecher bewaffnet und mit dem nötigen Giftglase versehen. Mit Hilfe des Pilanzenstechers stossen wir die Kappe des Maulwurf- haufens ab, um zu sehen, ob er von der kleinen gelbe Ameise (Lasius flava) bewohnt sei. In der Regel sin oben nur vereinzelte Tierchen sichtbar. Wir graben nu sobald wir uns von der Anwesenheit der Tiere überzeugt haben, allmählich ın Pausen tiefer, legen die abgegraben: Erde und die Pflanzenbüschel mit den Wurzeln nach obe: seitwärts an den Hügel und glätten die Overfläche d leichten Druck mit der Handfläche, um alles, was da an Lebendem bewegt, leicht wahrnehmen zu können Unruhig, scheinbar ziel- und ratlos rennen die Ameisen auf der en Fläche, umher, bald hier, bald do 2a deren ÖStelle, Was sich aber jetzt in der Nähe des _ Grasbüschels aus den umschliessenden Erdkrümmehen Noelöst, ist nicht eine Ameise, das erkennen wir an der ötlichen Färbung und dem Seidenglanz der zarten, grauen Behaarung. Es hat zwar so ziemlich die Grösse, auch etwa die Gestalt der Ameise, aber es stelzt auf höheren, steiferen Beinen daher, auch sind seine Fühler nicht gekniet, auch nicht so fein, zart und beweglich, wie Er der Ameise, sondern perlschnurartig, ee und - kurze Flügeldecken bedecken den halben Hinterleib. Wir nehmen das Tierchen vorsichtig in die Hand, indem wir es mit der angenässten Fingerspitze berühren und - betrachten es auf der Handfläche genauer mit der Lupe. Es wird dies erleichtert dadurch, dass der Käfer bei der _ Berührung sofort Fühler und Beine einzieht, den Kopf gegen die Brust biegt und sich tot stellt. Es ist Batrisus - Ormayi Reiter, ein naher Verwandter des Batrisus formı- - carius Aube, der uns aus den die Eiche bewohnenden Kolonien der Lasius brunneus bereits vom vorigen Aus- fluge her bekannt geworden ist. Das ist ein seltenes Tier, welches bisher nur von einem einzigen Fundorte, dem Rotenturmpass, nachgewiesen war, wenigstens bezwei- Zelte der Entdecker desselben, Alexander Örmay (Adatok _ erdelyi bogärfaundjähoz melleklet a nagyszebeni ällam- fögymaszium 1888. &vi ertesitvenyehez, p. 23—24.), da- mals Professor am staatlichen Obergy mnasium ın Her- _ mannstadt und eifriger Käfersammler, die Richtigkeit der Angabe im BR Schen Käferverzeichnis (V erhand- ren und Mitteilungen des siebenbürgischen Vereins . für Naturwissenschaften i in Hermannstadt, Bd. 37, 1887), wonach der Käfer sich auch in Michelsberg am Burg- % abhange finde, was jedoch wahrscheinlich seine Richtig- keit haben wird, da dort meines Wissens die gelbe Ameise auch vorkommt. Es war ferner die Ansicht unter nseren Käfersammlern verbreitet, der Käfer sei nur m ersten Frühjahr bald nach der Schneeschmelze für kurze Zeit unter Steinen bei der gelben Ameise zu finden, dann verschwinde er. Nun ist es aber eine jedem er- "fahrenen Entomologen bekannte Tatsache, dass Insekten, welche im Frühjahr so zeitig vollkommen entwickelt er- cheinen, bereits im Herbste ihre Entwicklung beendet aben und den Winter in geeigneten Verstecken im ent- wiekelten. Zustande zubringen. Meine gerade mit bezug uf Batrisus Ormayi Reitter angestellten Nachforschungen aben ergeben, dass sich dieses Tier nicht nur im Herbste ıd im ersten Frühjahre, sondern auch Mitte Mai noch in den Nestern der gelben Ameise aufhält; auch sammelte ich dasselbe an einem vierten Orte im Szurdukpass Mitte Mai dieses Jahres unter ähnlichen: Verhältnissen, wie im tenturmpass. Es kann daher mit ziemlicher Sicherheit e tgestellt werden, dass sich Batrisus Ormayı mit der Zeit im ganzen südlichen und mittleren Siebenbürgen wird nachweisen lassen überall da, wo die gelbe Ameise, sei es unter Steinen, sei es in Ameisenhaufen, lebt, ferner ass seın Vorkommen nicht nur auf die Zeit des ersten rühjahrs beschränkt ist, sondern sich so ziemlich auf das ganze Jahr erstreekt, wenngleich die Zahl der Tiere m Herbste, wenn die Entwicklung der Ameise vollendet st, wohl am grössten sein wird. Interessant wird es nun ein, nicht nur obige Nachweise zu liefern, sondern auch Ameisenkolonien, die künstlich ın einem grossen Glase anzulegen wären, festzustellen, in welchem Ver- ältnis das Tier als Mitbewohner der Kolonie zu seinen Nirten steht, insbesondere ob die Ameise die Brutpflege der Käferlarve besorgt etc. (Fortsetzung folgt.) 2 Sn ci e, BR m en N ER W Zur Insektenfauna Sardiniens. Faunistische, systematische, biologische und literarische Notizen. A. H. Krausse, Heldrungen. (Asuni, Sardinien.) Von Dr. | 1. Fortsetzung. Dipteren, bei Asuni gelangen. Tipula oleracea L. | Anthraxz hoitentotus 1. Anthrax Ixion F. | Eristalis tenax L. Sarcophaga carnarıa 1ı. Sarcophaga haemorrhordalis Sarcophaga haematodes M. Calliphora erythrocephala M. Chrysomyia flaviceps M. Lueilia sericata M. Musca domestia L. Phaonia trimaculata Bouche. Hiydrotaea spec. Limnophora notata Fall. Choriophila cinerella Fall. Physocephala iruncato Lw. Lonchaea nigra M. Chloropisca glabra M. Ephygrobia leucosioma M. Parydra coarctata Fall. Piophila caseı L. Drosophila melanogasier M. Hippobosca egqwina L. Hippobosca capensıs v. Olfer. Heligmoneura castanipes M. Culex pipiens U. Die genannten Dipteren hatte Herr Prof. die Freundlichkeit zu determinieren. Fall. M, Bezzi Hippobosca capensis v. Olters (Dipt.). Dieses Dipteron ist bei Asuni sehr häufig, speziell auf Hunden und Katzen, zuweilen in zudringlicher Weise den Menschen belästigend. Anopheles (Dipt.). Sardinien ist eins der ungesündesten Länder Europas. In Baedeckers, Unteritalien, 1902, steht: ‚Die Malaria macht viele Teile der Insel mit Ausnahme der grösseren Städte von Juli bis Ende Oktober für Fremde unbe- wohnbar; das Fieber steigt dann bis zu hochgelegenen Orten hinauf. Doch halten die Eingeborenen an vielen Orten aus, wo der Fremde rasch den Tod finden würde.“ Das ist zwar übertrieben, jedoch ist man tatsächlich nur hoch im Gebirge ganz sicher (Arıtzo). — In Oristano, das, wie ein Ort auf Sizilien, den Ruf hat „la tomba dei forestieri‘‘ (das Grab der Fremden) zu sein, findet sich . Anopheles in Fülle, in jedem Hause (teste Dr. Delogu); auch im Winter finden sich zahlreiche Individuen, so sind besonders nach meinen Beobachtungen die ‚„‚loca‘ (Kar E£oyyy) beliebte Aufenthaltsorte der Mücken. Im Sommer des Abends, die ın der Nähe Oristanos (S. Giusta) befindlichen Sümpfe zu passieren, ist kaum möglich wegen der Mücken. Sogar am beständig vom Sturm gepeitschten Capo di S. Marco — dort in der alten phoenizischen Ruinenstadt Tharros verbrachte ich einmal eine Nacht im Januar — im Winter unter Mittag belästigten mich Anopheliden. Obgleich ich in jenen Gegenden einige Jahre verbracht, habe ich nie die Malaria acquiriert. Jedoch in Asuni, wo Anopheles nicht häufig ist, habe ich (1910) einige Wochen im August sehr daran laboriert. Chinin und Arsen aber helfen sofort, — (Gefährlicher als die Malaria sind hier die durch ‚Oberfläche gelangt, den beständigen heftigen Wind und die häufigen Tempe- raturstürze hervorgerufenen Erkrankungen der Atmungs- organe sowie die durch schlechtes- Wasser verursachten Dysenteriun usw.). Aeltere.-Literatur vber.dre le laie. Hs dürfte vielleicht die Angabe einiger älterer Werke über das Fieber auf Sardinien nicht un- erwünscht sein; leider sind mir bisher nur die Titel bekannt geworden: Farina, Medicinale patroeinium ad tyrones Sardiniae medi- cos, in quo natura [febris Sardiniae, caussae, signa, prognostica, et medendi methodus describitur etc. Venetis 1541. ; Aquenza Mossa, Tractatus de febre intemperie. Madrid 1702. Carboni, De sardoa intemperie. 1772. Leo, De alcuni antichi pregiudizi sulla cosi detta sardoa intemperie. Cagliari 1801. Perra, Storia e cura di una febbre malen nervosa. Casliari 18321. Moris, De praecipuis Sardiniae morbis. Sacheroe, Dell’ intemperie di Sardegna. Aug. Taur. 1323. Torino 1833. Acridium Aegyptiacum L. (Salt.). Am Tirsoufer bei Oristano-scheuchte ich oft das | grosse Acridium auf. Meist versuchten die Tiere über den Fluss zu fliegen; kaum aber einige Meter wait ge- flogen, kehrten sie regelmässig um, zu demselben Ufer zurück, und zwar in so geschickter Weise, wie ich es kaum von diesen sonst so schwerfälligen Tieren ange- nommen hätte. — Manche kleineren Orthopteren, speziell Acridiiden, scheinen ihre Flügel meist nur als Fallschirme zu benutzen. — Einmal sah ich ein Exemplar der obengenannten Art in den Tirso fallen: mit mächtigen Stössen der Hinterbeine schwamm es sehr sicher zum Ufer zurück. Die kleinen Acridiiden schwimmen alle ausgezeichnet. Tettix subulatus L. (Sait.). Diese Art und Verwandte leben am Ufer der Bäche, und zwar halten sie sich gern in der Nähe des Wassers auf. Sehr häufig geschieht es, dass ein Tier hineinfällt; sie schwimmen ausgezeichnet auf der Oberfläche. Diese Beobachtung konnte ich sehr häufig machen. Ende August 1910 konnte ich bei Asuni am Riu Misturadroxiu indes auch beobachten, dass die genannte Tettixart von den kleinen Wellen des Flusses, der ein starkes Gefälle hat und so auch beim sommerlichen Wassermangel kräftig rauscht, sehr oft erwischt und untergetaucht wurde. Geschickt auch unter Wasser schwimmend, gelang es den kleinen Heuschrecken sich immer bald aa Algen anzuklammern; an diesen liefen sie unter Wasser geraume Zeit (bis zwei Minuten) lebhaft umher. An die wurden sie meist fortgerissen; kamen sie dann so passiv in ruhigeres Wasser, dann erreichten sie bald mit kräftigen Stössen das Ufer. — An manchen Stellen des genannten Flusses zeigte sich diese Art zu hunderten. Stauronotus Maroccanus Thunb. (Salt.). Das ist die Geissel („flagello‘“) Sardiniens, wie die Zeitungsschreiber hier mit Vorliebe sagen (übrigens auch die mancher anderen Länder). Noch heutzutage — anno Domini 1910 — hält man den Weihwedel für das beste Mittel gegen die Heuschrecken. Immerkin beginnt man etwas rationeller in manchen Gemeinden. vorzugehen. Do wurden a. e. in diesem Jahre (1910) in Sarrok 65 Ztr. Bier gesammelt, d.h. etwa 341 250 000 Eier; vide ‚‚Unione Sarda““ 1910. Ueber ‚Heuschrecken auf Sardinien“ werde ich einiges berichten in der „Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol.‘“ (im Druck). Heuschreck ‚su pibiziri‘; (im Italiensischen la eavaletta, eigentlich Pferdehen von cavallo-Pferd; unser ‚Heu- — Im Sardischen heisst der. schreck“ hat, nebenbei bemerkt, übrigens nichts u Fureht zu tun, sondern „schrecken“ bedeutet springen; grashopper im Englischen). Loboptera deeipiens Germ. (Blatt) 1. Dieses scheint die häufigste Blattidenart (sowohl in Oristano als in Asuni) zu sein. Ich beobachtete viele male wie eine Katze auf sie Jagd machte und sie ver- schmauste. Die erste Bekanntschaft machte ich nächt- licherweile auf dem Dampfer auf der Fahrt Genua- Livorno-Cagliari. Caloptenus Italieus L. (Salt.). Dieser mittelgrosse Acridier, der überall auf der Insel recht häufig ist, fällt hin und wieder der Mantis religiosa L. zur Beute, wie ich mehreremale sah; alles Sträuben des ziemlich grossen Caloptenus war vergebens. Auch die. Asiliiden (Raubfliesen) sind seine Feinde; einmal fing ich bei Asuni ein Exemplar von Heligsmoneura castanipes Meig., mit Leichtigkeit trug diese Raubfliege den Caloptenus im Fluge dahin. Weitere Feinde des Caloptenus kenne ich ın jenen kräftigen Eidechsen, Chaleides ocellatus Forsk., in deren Exerementen ich oft die Ueberreste des Caloptenus fand. Zirpende Ameisen. Ueber das Stridulieren der Ameisen habe ich einige Beobachtungen im ‚„Zoolog. Anzeiger‘ (1909) und in der „Zeitschr. £f. wiss. Insektenbiologie‘“ (1910) mitge- teilt. Das Zirpen ist bei vielen Arten sehr deutlich zu hören, wenn man die Tiere sehr nahe ans Ohr hält. Der Stridulationsapparat befindet sich an den Abdominal- segmenten. Sinnesorgane auf den Antennen (sensilla ampullacea) werden von einigen Autoren (Lubbok, Nage) für Gehörorgane gehalten. Aphaenogaster sardoa Mayr (bei Asuni selten, bei ” Oristano am Tirsoufer häufig) bringt auch Töne hervor, wie die verwandte Art Aphaenogaster testaceopilosa spinosa Emery (die bei Asuni sehr häufig ist). Wie sich indes das ganze Benehmen der langsamen A. sardoa. Mayr von dem der eleganten flinken A. testaceopilosa spinosa Emery unterscheidet, so bemerkt man auch hinsichtlich der Töne einen Unterschied; die erste Art bringt leisere (aber sehr gut wahrnehmbare) Töne hervor, auch produziert sie anscheinend weniger Töne in der- selben Zeit, auch sind die Tiere, ich beobachtete nur Weibchen, nicht so leicht bereit zu zirpen. - Ueber das Stridulieren der Ameisen berichtet E. Was: mann in seinem Buche „Die psychischen Fähigkeiten der Ameisen.‘‘ A, H. Krausse: „ Ueber Stridulationstöne bei Ameisen. Zool. Anz. 1909. Stridulierende Ameisen, Z.f. w. L.-B.1910 Zirplaute bei Ameisen. Z. f. w. 1.-B. 1910. Die antennalen Sinnesorgane der Ameisen Jena, Gustav Fischer 1907. 4 Ueber Messor structer Ltr. und einige andere Ameisen auf Sardinien. Bull Soc. Ent. Italiana 1909. (Fortsetzung folgt.) Ulustrierte Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlan Von Apothekor P. Kuhnt, Friedenau-Berlin. XXXVII. Familie. Cisidae. Sehr kleine, in Baumschwämmen lebende Käfer (?a—2*s mm) mit 8-11gliedr. Fühler mit 2—3gli Keule (Fig. 2, 7). Fühler am Innenrande der Augen e gelenkt. Vorderhüften kugelig; 5 Bauchsegmeı 4 Tarsenglieder, deren 2 erste ein Glied bilden, da vierte Glied ist sehr lang. (Fig. \ Larve von Enn thron cornutum Gyll. Die. m | Due 1. Fühler 11gliedr., Körper kurz cylindrisch. Nur | 4 1 süddeutsche Art. Hendecatomus Muls. — Fühler 10gliedr., Fühlerkeule 3gliedr: (Fig. 2). 2 | Penner Ichedr. (Big. 3). 2. 2.0.0. 00.8 _ — Fühler 8gliedr. (Fig. 4). Fig. 5. 2. Drittes Fühlerglied viel länger als das vierte (Fig. 2). Be Cis Latr. = Drittes Fühlerglied nicht länger als das vierte (Fig. 2). Bar} Khopalodonius Mell. 3. Fühlerkeule 2gliedr. (Fig. 7). 1 Art. Mähren. x Diphylloeis Reitt. Fühlerkeule 3gliedr. (Fig. 35). Ennearthron Mell. 02 .2XXXVII. Familie. Colydiidae. “ Kleine Käfer mit 11gliedr., seltener 8—10gliedr., keulenförmigen Fühlern (Fig. 1, 5, 9a, 11b). Vorder- ‚hüften klein, kugelig, Hinterhüften quer (Fig. 4, 6). Alle Beine mit 4 Tarsengl. (Fig. 3a). Abdomen mit 5 Ringen (Fig. 4), deren 9° 4 erste unbeweglich sind. Jede Gattung nur wenige Arten. Sie leben in Baum- immen, unter Rinden, in Gängen der Borkenkäfer. - Larve von Ditoma crenata F. (Fig, 1a). 1. Erstes Fühlerglied vom tonrande der Stirn teil- . weise überdeckt (Fig. 1). NEN N! - Fühler ganz frei (Fig. 2). 2. Beine in seitliche Gruben der Unterseite einlesbar. Nur eine kleine Art (3 und 3a). Murmidius Leach. Beine nicht in Gruben einlegbar. . 18 Oetotemnus Mell, | a 3. Hinterhüften schmal getrennt (Fig. 6)... . . 4 — Hinterhüften breit getrennt (Fig. 4). . .12 4. Fühler dick, 10gliedr., dicht behaart, ohne Eind- keule (Fig. 5). Hsch. mit Mittelfurche (Fig. 5). Orthocerus Latr. Fühler weniger dick, mit 1—3gliedriger Keule, mit einfachen Haaren besetzt (Fig. 9a, 10a, 11b). 5 5. Erstes Tarsenglied so lang als das 2. und 3. Glied zusammen (Fig. 7). (Colydiini), An 6 — Erstes Tarsenglied kaum etwas länger als das zweite Glied (Fig. S) RG (Fortsetzung folgt.) Neue Dipterengattung. Von Embrik Strand, Berlin (Kgl. Zoolog. Museum). Naturhistorisk Tidskrift (8) VI. p. 463 (1870) eine Cecidomyiden- (Itoniden-) Gat- tung unter dem Namen Pero beschrieben; sie ist mit der mehr bekannten Gattung Meiasior nahe verwandt, aber doch ohne Zweifel als selbständige. Gattung be- rechtigt. Der Name Pero kann aber nicht bleiben, weil er schon früher in der Lepidopterologie vergeben war (von Herich-Schäffer in: Samml. ausser- europäischer Schmetterlinge, p. i 8); diese Gattung ist häufiger mit dem Namen Azelina Gn. be- zeichnet worden). Ich schlage für die Meinert’sche Gattung den neuen Namen Brephometra m. vor. Meinert hat m: Copaxa lavendera Westw. (Lepid.). Eine interessante Mitteilung machte ein alter Tausch- und Geschäftsfreund aus Brasilien der Firma „Kosmos“, naturh. Institut, Berlin W, Speyerer Str. 8. Derselbe machte Zuchtversuche mit der dort vorkom- menden Copax« canella Walk., welche sehr variabel ist und züchtete unter anderm ganz gelbe dd dieser Spezies. Von letzteren paarte er ein "Stück wieder mit dem ganz grauen Q von ÜVopaza canella und erhielt hierdurch ein Zuchtresultat, was die bisher als Copaza lavendera Westw. geltenden Art ergab. Beide Arten sind in gezogenen Stücken von obiger Firma erhältlich. R E x & Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der 1910. Nr. A. „Entomologischen a die N ab. Sitzung vom 4. Juli 1910. Herr Daehne sprach unter Vorlegung von 52 : Hallischen Wicklerarten über die ohne Zweilel allgemein unterschätzte Bedeutung dieser Kleinschmetterlingsgruppe im Haushalt der Natur. Wegen ihrer Kleinheit und ihrer verborgenen Lebensweise in Knospen, Biütent Früchten, Blättern, Stengeln und Wurzeln werden die Räupchen gewöhnlich übersehen; gerade durch ihre Zerstörung der iebenswichtigsten Teile unserer Kulturpflanzen vermögen sie aber, besonders bei Massenvorkommen, der Land- und Forstwirtschaft, dem Gartenbau und der Obstzucht erheblichen Schaden zuzufügen. Leider stehen wir dieser ständigen Schädigung unseres Nationalvermögens so gut wie machtlos gegenüber und müssen die Bekämpfung der Wickler ihren natürlichen Feinden überlassen. Die allein etwa 1006 palaearktische Arten zählende Gruppe ist bisher in geradezu merkwürdiger Weise vernachlässigt worden, obwohl sie durch gefälliges Aeussere, durch interes- sante Lebensweise und durch ihre praktische Wichtigkeit besticht, und obwohl ihr Studium infolge der grossen Lücken in ihrer Biologie und Morphologie von vornherein sehr aussichtsreich ist. — Herr Bauer besprach etwa 20. Pflanzen, meist. Orueiferen und Compositen. Reiche Beute beim Leuchten bieten Echium vulgare und Silene inflata; an letzterer sind auch bei Tage mehrere heliophile Eulen zu trefien. An Poientilla argentea fressen eine Reihe polyphager Eulen, an Galum verum Deilephila galwiı und Macroglossa bityus, an Sisymbrium sophia der Spanner Lithostege chryseala. P. machaon glaubt der Vortragende einmal an Falcarıa vulgaris gefunden zu haben; dagegen hat er an Hypericum perforatum noch nie trotz eifrigen Suchens Chloantha hypericei gefunden. Herr Kleine bemerkt dazu, dass diese Eule hier von Herın Ermisch gezogen und diese Tatsache von Herrn Gillmer- Köthen ausführlich veröffentlicht ist. Herr Daehne bemerkt, dass Hypericwm perforaltum eine beliebte Futter- pilanze mehrerer Micros, Ohrysomelen und sogar Bupre- siidew ist. In Centaurea rhenana entwickelt sich in Masse die Fliege Urophora quadrifasciata; an die erst neuerdings eingewanderten Berteroa imcana haben sich bereits alt- einheimische Rüssler angepasst. — Herr Kleine sprach über die Lebensweise der Larven des Feuerkäfers Py- rochroa coccinea, durch eine Reihe von Versuchen stellte er fest, dass die als Steigeisen gedeuteten Anhänge keines- falls zu diesem Zwecke benützt werden. — Herr Hemp- rich zeigte eine Werre (Grylloialpa vulgaris), die ihm als „kleiner Molch‘‘ übergeben ist! Ferner. Seidenspinner- Kokons vom Gardasee, die dort anscheinend nach einem neuen Verfahren behandelt werden: denn während bei dem altbekannten Dämpfungsverfahren die Puppen ab- getötet werden, fanden sie sich in den vorliegenden, ab- gehaspeiten Kokons sämtlich lebend vor. — Herr Rosen- baum zeigte die ungewöhnlich gut erhaltene Larvenhaut einer Wasserjungfer (Calopteryz splendens),; Herr Bander- mann die neuesten Ergebnisse seiner in grossem Mass- stabe angelegten Weisslingszuchten, darunter ein durch Treiben erzieltes Stück der forma immaculala von P. bras- sicae. Sitzung vom 18. Juli 1910. Herr Daehne hielt einen. Vortrag über die um- fassenden Vererbungsversuche, die Tower an der von Carnegie eigens für experimentelle. Entwicklungs- geschichte gegründeten und reich dotierten (!) Carnegie Institution of Washington ausgeführt hat. Abgesehen von einer ganzen Anzahl anderer wichtiger Feststellungen erzielte Tower durch Einwirkung thermischer Reize auf den Kartoffelschädling Leptinotersa decemlineata — 1875 als „Koloradokäfer‘ auch in Europa eingeschleppt! — künstlich eine Reihe in der freien Natur vorkommender Lokalvarietäten. Und zwar nach Belieben mit unver- erbbaren oder mit vererbbaren Charakteren, je nachdem er die Reize auf die Puppen 'oder auf die fertigen Käfer zur Zeit der Eireife wirken liess! Sogar von denselben Mutterkäfern. erhielt er sowohl weiter vererbbare Ab- änderungen als auch den Eltern genau gleiche Nach- kommen, indem er z. B. die Mutterkäfer zur Reifezeit der 3 ersten Eiportionen beeinflusste, zur Reifezeit der 2 letzten Eiportionen aber unter normalen Verhältnissen Fritz Lehmanns Verlag, G. m. b. H., Stuttgart — Druck ‚der ‚Schell'schen Be liess! So ee in aan grossen Str eit abe Vererbungslehren, 4 der, durch Darwin in den Vordergrund des öffentlichen Interesses gerückt, in der ganzen Kulturwelt widerhallt und sich neuerdings immer mehr zu einem Zweikampf zwischen Lamarckismus und Weismannismus zugespitzt hat, die Entomologie ein ausschlaggebendes Gewicht in die Wagschale des letzteren gelegt! — Herr Rosen- baum erläuterte die Anatomie des Filterapparates im Pylorusmagen höherer Krebse. In der Mitte des Magens drückt eine unten ausgehöhlte, chitinöse Platte die Nahrung gegen ein dichtes, von der unteren Magenwand schräg nach oben gerichtetes Borstensystem, das die flüssigen Bestandteile abfiltriert, während die harten, unverdau- 1 lichen Reste in den chitinisierten Enddarm abgeleitet N werden. Ferner sprach er über die Jordan'schen Unter- suchungen über die Leistungen des Gehirns bei krebs- artigen Tieren. Im Gegensatz zu den Schnecken, bei denen das Gehirn alle Muskeln gleichmässig quantitativ beeinflusst, wirkt es bei den krebsartigen nur auf besondere Muskelgruppen, was sich sehr anschaulich zeigen lässt, wenn man bei einseitig enthirnten Krabben die Wirkung, des Gehirns durch elektrische Reizung der vom Gehirn R ausgehenden Nervenstränge der Schlundkommissur er- setzt. — Herr Dr. med." Schwarzenbeek sprach über Vorkommen und Gewohnheiten des flüchtigen, grauen Prachtkälers Anthaxzia quadripunctata, den er im Staken- dorfer Busch (Bitterfeld-Zörbig) auf Habichtskräutern traf. — Herr Spöttel schilderte Systematik und Biologie einer Auswahl Käfer, die er bei Schmiedefeld (Thürine en) in 700—800 m Höhe erbeutet hatte. — Die‘ Herren Daehne, Kleine und Dr. Schwarzen % beck teilten neue eigene Beobachtungen über Fang und Verzehren verschiedener Schmetterlingsarten durch einheimische Vögel mit. Diese Tatsache wird bekanntlich von weitbekannten Fachgelehrten, hauptsächlich aus theo- retischen Erwägungen, ebenso energisch bestritten, wie von bekannten praktischen Entomologen auf Grund eigener Anschauung behauptet. Bulgarische Entomologische Vereinigung in Sophia. Sitzungen am 7. (20.) August, 14. (27.) August und 21. August (3. September). Herr D. Iltschew fand im königlichen Bota- nischen Garten in Sophia eine Raupe von Acherontid atropos, welche am 4. (17.) Juni sich verpuppte und am 5. (18.) August einen männlichen Schmetterling ergab. Der von diesem Schmetterling erzeugte sehr starke Ton ° wird durch die Reibung des Rüssels über die Wurzel des- selben verursacht. Dr. P. Bachmetjew ladet die Mitglieder vor, die eventuelle Ueberwinterung dieser Art in Bulgarien näher zu untersuchen, wenngleich dieser. Schmetterling hier sonst sehr selten ist. Herr P. Tschorbadschjew teilt folgende für Bulgarien neue Schmetterlinge mit, welche er in Burgas: erbeutet hat: Laspeyria flexula Schf., Phragmaloeeı castaneae Hb., Etiella zinckenella Tr., Pelatea festivana Hb., Paspeiresia perlepidana Hw., Pleurota schlaegiriella Depresaria flavella Hb. Eu Herr Dr, Bachmetj ew teilt die Ergebnisse seiner Exkursion nach Wladaja (in der Nähe von Sophia mit. Er beobachtete zahlreiches Erscheinen von Pier brassicoe, was auch die anderen Mitglieder "bestätige Dieser Schmetterling i:t sonst selten in Bulgarien. Herr J. Bure'sch weist folgende: seltene Schmetter- linge vor: Lemonia taraxacı Esp. 2 und 9 (erbeutet'an 6. (19.) August von S. U. den Tzaren der Bulgaren der höchsten Ryla- Spitze Mussala), Aulovcus pinasırı 1 als Puppe (die Raupe wurde von $. H. den Fürsten Ky in Tzarska Bistritza auf Ryla ı gefüttert Abies, verpuppt am 20. August (2. September), Col mA ‚yrmidone var. balcanica Rbl. aus Herzegovina, ©. myrm a var. Bee Schaw. aus ee m ein Exei (Fortsetzung des Entomologischen Wochenblattes) mit Anzeigenbeilage: „Insektenbörse“ und Beilage: „entomolosisches Vereinshlatt‘“, Herausgegeben Die Entomologische Rundschau erscheint am 1. und ] zum Preise von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; B sind ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kuhnt, Apotheker, Friedenau-Berlin, ee 14, zu richten. Ar. 22. von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. 5. jeden Monats. Nummer der Postzeitungsliste 3866. des Auslandportos von 40 Pig. auf das Vierteljahr. uent32» den 15. November 1910. Alle Pestanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen | In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den erlag: Fritz Lehmanıs Verlag, & m. b. |, Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat- Ant träge, Geldsendungen, Bestell- ungen und re rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. 1. Jahrg Ang. : atie Im? Heft--5—8, 1910. (X VII.) Rovactani Lapok er =(Budapest) publizierten: p. 71—105 L. A. Aigner: f „Beiträge zur Lepidopterenfauna des ungarischen Littorale, von Kroatien und Dalmatien II.‘ Verfasser zählt sämt- ‚liche Arten nebst ihren Fundorten, mit Angabe der Fang- zeit und des Sammlers auf: —p. 106—109 R. Meusel: „Beiträge zur Käferfauna des Velebit.‘‘ Verfasser sammelte wiele interessante und neue Arten z. Trechus Meuseli Reitt., =. Leptusa bosnica Epph., Neuraphes.nodiler Reitt., Aleuonota Meuseli Reitt., Atomaria pulchra Er., Acalles Meuseli Reitt ete.: — p. 114—117 beschreibt Er. Csiki einen neuen Trechus (Bokorianus) und zwei neue Anophthalmus-Arten (Bokori und Diener‘) aus Ungarn; p. 117—120 behandelt Csiki die Ipiden- Gattung Cryphalus und gibt eine Tabelle der ungarischen Arten. Seite 68 berichtet Dr. E. Kauf- mann, dass er die Rutelide Homaloplia ruricola in erossen des - Massen vor den Eingängen des Nestes von Formica rufa ‚herumfliegen sah. Aus den Löchern kamen ausser den © Ameisen auch Exemplare des Käfers hervor, meistens 8d, "die die Weibchen behufs Copulation aufsuchten. Einige Stunden später fanden sich beim Ausgraben des Ameisen- nestes 6 Exemplare des Käfers darin, die von den Ameisen geduldet wurden. — Das Vorkonmen der Homaloplia in dem Ameisennest ist sicher ein zufälliges; die Käfer hatten "an der Stelle, wo die Ameisen ihr Nest angelegt t haben, ihre N Entwicklung in der Erde durchgemacht und mussten nun beim Ausschlüpfen das Ameisennest passieren. D. R. Des Weiteren wundert sich Dr. E. Kaufmann, dass er den Bock Saperda scalaris, der in Birken lebt, in seiner Wohnung fins, in deren Nähe und überhaupt in der sanzen Umgebung keine Birkenbäume sind. Saperda scalaris lebt © nicht nur an der Birke. sondern in einer ganzen Anzahl ” "von Laubbäumen, z. B. Ahorn, Wallnussbaum, Prunus u Padus ete. -D..R. Bi: Jahrbuch 1910, der Entomologischen Vereinigung 7 ,Sphinx‘ in Wien betitelt sich ein Heftchen, 52 Seiten IE stark, mit 4 Tafel Lepidopteren, recht sauber und deutlich im photographischen Lichtdruck hergestellt. Es ist die erste grössere Publikation einer kleinen Vereinigung Wiener Entomologen, die schon seit 11 ‚Jahren besteht. In der Einführung heisst es: Speziell die Entomologie hat im letzten Jahrzehnte tausende von Anhängern gefunden und sehen wir mit Bewunderung, welche grosse Korpo- _ rationen sich insbesondere in Deutschland mit dieser so schönen Wissenschaft befassen. Bei uns in Oesterreich ist es leider anders. klimatischen und faunis stischen Verhältnissen dazu ge- schaffen scheint, in der Entomologie eine führende Rolie zu spielen, bes tzen wir nur sehr wenige entomologische Vereinigungen. Jene, welche verhanden sind, bleiben seit Jahr und Tag auf demselben Standpunkte (?) stehen, hre Mitgliederzahl wächst nur langsam oder gar nicht, r gegenseitiger Verkehr beschränkt sich aui ein Minimum. untersuchen, halten wir nicht für unsere Aufgabe, sie werden verschwinden, wenn selbstlose Männer in genügender 2 ich zusammenfinden. ‚werden, einen österreichischen Obwohl gerade Oesterreich infolge seiner. '— Die Ursachen dieses sehr beklagenswerten Rückstandes | | | EEE will En Anne Re: Bundes sein. wi ir Hinsehen ihr Glück und Gedeihen zu diesem erossen Werke. Da das Heft nur kleine lepidopterologische Arbeiten enthält, scheint, wie schon der Vereinsname zeigt, der Verein diese Wissen- schaft zu bevorzugen. Möge er so weiter fortfahren und sich möglichst auf diese Gruppe beschränken, so wird er am leichtesten und schnellsten etwas leisten können. In den Mitteilungen der Kommission zur naturwissen- schaftlichen Durchforschung Mährens „Zeitschrift des Mährischen Landesmuseums, X. Band, Heft 1, Brünn 1910, publiziert W.Zdobnitzky einen Beitrag zur Ameisen- fauna Mähreus“. „Die zoogeographische Studie (13 Seiten), die sich auf die Umgebung Brünns und auf den mittleren und westlichen Teil Südmährens beschränkt, füllt eine Lücke aus, da, im Gegensatz zu den benachbarten Ländern, über mährische Ameisen noch nichts veröffentlicht wurde, 23 Arten mit ihren Rassen wurden ‚besprochen. in den Memorias de Ja A6 1 de Cienc. y Art. de Barcelona, Tomo VIII, 1910, No. 18, p. 1—70, publiziert Br PB. 2]2,.0,nF01n 70:5. NEa va Ss S. ak: eine nos der „Nemopteridos‘‘ (Insect. Neuropter.).. Von den bisher beschriebenen 47 Arten kommt nur eine Artin Süd-Amerika, > in Europa, dagegen 27 Species in Afrika vor. Die Arten, deren Vorderflügel & ganz die Gestalt unseres Ameisenlöwen. Myrmeleon, haben, zeichnen sich durch äusserst kuriose Hinterflügel aus. Diese ragen schräg nach hinten, sind zuerst äusserst schmal gegen das Ende aber mehr oder weniger stark, oft gebuchtet verbreitert und überragen die Körperlänge um das 3—Siache, langen Steuern oder Rudern ähnlich. Eine schöne Tafel‘ zeigt Vertreter der Hauptgattungen. In der ‚Carinthia‘‘, Mitteilungen des naturhistorischen Landesmuscums für Kärnten, 11.:N0:,3.:und 4, 1910, 'Sibt Seite 163—186 Theodor Prossen einen I. Nachtrag zum Verzeichnisse der bisher in Kärnten beobachteten Käfer (‚‚Carinthia 11.°, 1900—1906). Es werden die Ciein- delae, Carabidae, Haliplidae, Dyliscidae, Gyrinidae und Siaphylinidae behandelt mit genauen Fundorten und Häufigkeit ihres Vorkommens. Auf wie eigenartige Weise die Jugend Borneo’s den Cicindelenfang zur Belustigung betreibt, erzählt J. G. Moulton im ‚The Entomologist“, XL III, 1910. p. 202. Als er Anfang des Jahres am Limb: ang, einem grossen Flusse Sarawaks sammelte und auch Jagd auf die 3 dort vor- kommenden Cicindelen-Arten: aurulenta F., Orespignyi Bat. und opigrapha Dej. machte, sah er, wie ein Knabe mit einer Art Angel, bestehend aus einem langen Stocke, an dem ein langes Menschenhaar befestigt war und an dessen Ende sich eine kleine Heupferdart angebunden befand, sich behutsam die Sandbank entlang schlich und sobald er eine Cicindele sah, diese Angel auswarf, worauf sich fast immer die Cicindele auf den Köder stürzte und so leicht durch vorsichtiges Einziehen der Angel gefangen: werden konnte. In der Deutschen Entomologischen Zeitschrift, Heft VT., 31. Okt. 1910, publizieren: B. Lichtward t, D: 589 bis 624 „Beitrag zur Kenntnis der Nemestriniden‘“, Teil V. Th.Becker ,Dipterologische Sammelreise nach Korsika“ In Begleitung der Herren A. Kuntze, J. Schnabl und E. Villeneue unternahm der Autor im Jahre 1907 eine Be ® Bee 158 > Sammelreise dorthin. Am 4. Mai wurde in Bastia gelandet, | in dessen Umgebung namentlich die im Mai noch fieber- freien Sümpfe von Biguglia durchforscht wurden; sodann verlegten sie am 11. Mai ihren Wohnsitz nach Calvi, einem malerischen Hafenstädtehen im Nordwesten .der Insel, wo neben dem Strande sich auch eine Exkursion in die nahen Wälder als ergiebig erwies. Dann siedelten sie nach Ajaccio über, um dort vom 15. Mai an zu verweilen. Hier wurde in nächster und weiterer Umgebung 3 Wochen lang gesammelt; auf einer Stägigen Wagenfahrt in den süd- westlichen Teil der Insel berührten sie die Orte Cauro, Calataggio, Vico, Evisa, Calacuggia, Piana und Cargese, eine Exkursion, die nach jeder Richtung hin interessant und befriedigend verlief. Vom 7.—23. Juni verweilten sie schliesslich in der Nähe des herrlichen Gebirgsortes Vizza- vona in dem kleinen gemütlichen Hotel Monte d’Oro, das ‘in Höhe von 1100 m neben herrlicher Lage im Walde und bei vorzüglicher Verpflegung sich als ein ganz besonders angenehmer und ergiebiger Aufenthaltsort für Entomologen erwies, um so mehr. als der Inhaber des Hotels, Herr But/, ein Däne,‘selbst ein eifriger Coleopterologe ist. Bis auf wenige Tage war das Wetter ausserordentlich günstig und angenehm. Aufgeführt werden in der Arbeit 443 Arten, neubeschrieben 23 Arten. — Die weiteren, äusserst interes- santen Arbeiten von Dr. Ohaus ‚Neue südamerikanische Dynastiden” und A. Spaney „zur Biologie unserer einbeimischen Rosskäler‘‘, sollen in nächster Nummer aus- führlicher besprochen werden. Neue und wenig bekannte afrikanische Homoptera. Von Embrik. Strand, Berlin (Kgl. Zoclog. Museum). Mit 8 Figuren.*) Fam, Cicadidae. 1. Platypleura (joba) leopardina Dist. (Fig. 1). Als Type zu dieser Figur betrachte ich ein Fxemplar von: D.-O.-Afrika, Tanga bei Magila, Auf. V 1893 (0. Neumann), das eine Etikette: ‚Poecilopsalirıa leopardına Dist. Karsch det.‘ trägt; es ıst das einzige Aue ale ) = N vorhandene Exemplar dieser Art, das ausdrücklich als von Karsch bestimmt bezeichnet ist und ausserdem weicht es von den meisten anderen Exemplaren dadurch ab, dass dunklere Mittellängslinie oder Punktreihe auf dem Ad- dominalrücken nicht vorhanden ist. Die Art liegt vor von: gen. Lokal. ; Brit.-O.-Afr., Kibmezi (Scheffler); D.-O.-Afr., Tabora XII. 19041. 1905 (Trefurth), Port.-O.-Afrika, mittl. Sambesı (W. Tiesler); O.-Atr., Muoa, Bez. Tanga (Fischer); Nyassa-See, Langen- burg, 1.—II. 1898 (Fülleborn); Ost- Tanganyıka, Kwa Mtau, Uvinsa 26.—29. X. 1899 (Glauning); D.-O.-Afr., Kombe-Unyanyembe 16.—20. XI. 1899 (do.); N.-Transvaal, Tshohakoma (Wessmann leg., Bar- tels ded.); D.-O.-Afr., Uluguru-Berge, XT.—XII. 1898 *) Die Veranlassung zur folgenden kleinen Arbeit gaben einige von Herrn Prof. Dr. FE. Karsch mirin liebenswürdigster Weise zur Veröffentlichung angebotenen Figuren von ostafrikanischen, im Berliner Museum auf- bewahrten Homoptera; eine von diesen wird unten als n. sp. beschrieben und ausserdem habe ich eine weitere, | auch ohne Abbildung leicht wiedererkennbare Art eleich- zeitig beschrieben. Die Cliches, die Eigentum von Herrn 1160) 1. RKarsch sind, werden im Museum ‚aufbewahrt werden (Götze); ebenda, Usaramo, Bardı. RK ;tep) bis X1. 1898 (do.); ebenda, Mhonda (E. Bbye nei ebenda, Uhehe, Iringa I.—II1. 1899 (Götze); Mrogoro. franz. Miss., 8 Tagreisen von Bagamayo (St eudel) D.-O.-Afr., Kidugala XII. 1902 (Sehröter); ebenda, Issanssu- Nyarasa Steppe, 29. XII. 1899-—1904 VT, 1900 (Glauning). — Ein Exemplar ist: Peru, Chancha- mayo (M. Freymann) etikettiert. 2. Platypleura deusta Thunbg. (Fig. 2). Das abgebildete Exemplar stammt aus: Nord-Usam- bara, Umgegend von Mlalo (Holst 1891 —92). Ferner stecken in der Sammlung unter demselben Namen 4 alte Exemplare von „Prom. b. sp.‘ und mit der Btikette: „decora Gm.“‘, die ein wenig anders aussehen (efr. Karsch in: Berl. entom. Zeitschr. XXXV. 1890, p. 100). ce 3. Platypleura (Ugada) inquinata Dist. (Fig. 33: Fig. 4 2). Ein Pärchen abgebildet; von: D.-O.-Afr., Mil kesse, N.-W.-Ukami 11. V. 1890 (Stuhlmann), bezw.: Mkarama a. Pangani 24. V. 1893 (0. Neumann). “>. Fe 7 TER: = > I a ET iR an LEITEN, a RNUPBORBBARENDUDFTRORRH Tao uk U z TTTEIIZEISIITE Be 1) zT Unieum (8) von Tanga (0. Kickel) 3. — Mi Pyena, numa Dist. nahe verwandt, weicht aber von der Ab- bildung dieser Art (in: Trans. Ent. Soc. London 1904, PLXXEX, Fig. 8, a, b) durch folgendes ab: Von Ze nungen im En alinen Weld der Tegmina ist, ausser E ikhee ee ın der dritten: von den Saum- Sle cken, die bei P. numa recht deutlich sind, treten hier nur die 2—-3 vorderen der sublimbalen Reihe einiger- ‚massen erkennbar hervor (sind in der oben angegebenen _ Zahl 8 mitgerechnet)t das dunkle Feld der Tegmina ist ‚aussen fast geradlinig, nur m der Mitte leicht einge- schwungen begrenzt (bei numa ist diese Grenzlinie in der vorderen Hälfte scharf gebrochen) und dies Feld trägt nur zwei dunkelbiaune Figuren, nämlich eine . schmale Schrägbinde vor dem hellen Fleck in der Radial- zelle (dieser Fleck scheint bei numa deutlicher zu sein) und einen Querfleek am Ende des Feldes am Vorderrande, | sonst ist die Färbung desselben blass ockerrötlich. Die u Querbinde am Ende des ockergelblichen Feldes ; . Hinterflügel erreicht den Hinterrand nicht und endet einen ebenso scharf markierten braunen Strich nis zur Basis der Flügel: die weiteren braunen Längs- figuren der Hinterflügel. wie bei numa, aber schärfer markiert. Körper trüb braungelb, die Seiten des Ab- _ domen unbedeutend dunkler, Pronotum mit einer abge- kürzten, weder Vorder- noch Hinterrand erreichenden, - schmalen schwärzlichen Längsbinde (vom Vorderrande _ umetwa ihre Länge entfernt), ausserdem sind die Furchen des Pronotum leicht geschwärzt. Zwischenraum der OÖzellen schwärzlich. Unterseite des Körpers wie oben ‚oder ein wenig heller, Femonen I unten am Ende mit zwei schwärzlichen Flecken und einem ebensolehen Längs- ” strich an der Basis; Tibien I mit subapikalem unterbroche- ne dunklen Ring, II mit ebensolchem Längsfleck aussen; Tarsen I und II mit dunklem Ring an beiden Enden. — rum am Ende geschwärzt; erreicht nur die Mitte : I. Abdominalsegmentes. Die Anpicalzellen 3 und 4 3 "fast doppelt so lang wie 1 und 2. -Flügelspannung 74, Be nse der Tegmina 32, der Flügel 18, des Körpers 27 mm. Fam. Fulgoridae. 5. Anecphora basisanguinea Strand n. sp. 2 22 von Kamerun, Lolodorf (Heyne vend.). Kopf, Pronotum und Brustlappen grün mit un- ” hen‘ und unregelmässigen blasseren Wischen; RE. hellbraun mit einer : schwarzen Längsbinde ibien und Tarsen I und II und die Tarsen III dunkler. \bdomen oben schwarz mit unbedeutend .helleren Seg- ienträndern, an den Seiten gelblich. unten rot. Deck- >] an der ‚Basis (bis 8 mm von derselben) grün mit einigen undeutlichen braunen Fleckchen, dann kommt ‚gelbe, hinten 3, vorn 2 mm breite : Ouehinde und ) dann eine lebhaft blutrote, 4—5 mm breite (lange), aussen mitten seicht ausgerandete (Wuerbinde, die am /orderrande zwei unter sich um ihren doppelten Durch- messer oder um 2 mm entfernte, fast kreistunde gelbe cke einschliesst: hinter dem proximalen dieser Flecke ist eine Querreihe von 3 oder 4 runden, viel kleineren gelben Fleckehen und endlich finden sich in der hinteren proximalen Ecke der roten Binde 3 kleine, nahe bei- sammen stehende gelbe Fleckchen, die wohl mitunter mit der _ Der Apicalteil der Deckflügel braun, in der Mitte mit zwei ‚kugelrunden, unter sich um fast ihren doppelten Dur messer entfernten, im a 1 Hinten dunkler gelben Querbinde zusammengeflossen sind. rande. ' und weil die Origmalbeschreibung Saume entfernt bleibt; Apicalfeld braungelb, am Innen- rande etwas blasser. — Flügelspannung 62, Flügel- länge 28, Körperlänge 22 mm. 6. Metaphaena militaris Gerst. Liegt im Museum von folgenden Lokalitäten vor: QOQ aus: Usambara, Tanga (Reimann); Ngua, Usam- bara (Fr. er Insel Sansibar (Reimer, Schultz); Buloa bei Tanga (P. Lücker); Ost-Afrika (Kärger). — Nach dem Ex. von Tanga flg. Beschreibung: Kopf und Thorax rot, Beine braun, die hinteren Femora jedoch rot, Abdomen oben schwarz mit helleren Segment- rändern und seitwärts rötlich gefleckt oder angeflogen. Seiten hell ockergelblich mit einer unteren Längsreihe von 4 schwarzen Flecken, Bauch rotbraun mit 2-3 schmalen. hellgelben Querbinden. DBasalteil der Deck- flüge! grün, Apicalteil gelblich braun; zwischen diesen beiden Feldern Andeutung einer schmalen, höchst un- bestimmten bräunlichen Querbinde; Costalzelle rot mit Andeutung kleiner bräunlicher Flecke auf dem Vorder- Basalfeld der Hinterflügel rot mit 7—8 kleinen schwarzen Querflecken, die drei Querreihen bilden (von aussen her: 2,2, 3 (od. 4); ausserdem 1 oder 2 kleinere schwarze Flecke näher der Basis, die an dem einen Flügel vorhanden sind, an dem anderen fehlen und daher vielleicht bisweilen gänzlich fehlen; Apicalfeld wie das der Deckflügel gefärbt, innen scharf und geradlinig be- srenzt und 7,5 mm lang. Die Entfernungen des hin- tersten Flecks jeder der 3 Fleekenreihen vom Hinter- rande bezw. 1,5, 3 und 4 mm. Körperlänge 21 mm, Breite des Abdomen 10 mm, des Thorax S mm. Länge der Deckflügel 24, Spannung derselben 53 mm, der Hinterflügel bezw. 20 und 45 mnı. Nach Edmund Schmidts Bestimmungstabelle der Metaphaena-Arten in: Stett. entom. Zeit. 1905, p. 361 bis 362 ist es unmöglich, diese Art zu bestimmen, denn die Gegensätze unter ‚2°: Pronotum und An mit dunklen Flecken, bezw. ohne splche, und: die Co- stalzelle der Deckflügel dunkel gefärbt, bezw. heller als die Grundfarbe, weisen ganz bestimmt auf „4“ hin, wo man aber nicht mailhtarıs findet. Aus diesem Grund der Art ın einer nicht überall zu habenden Zeitschrift steht: Mitt. aus dem naturw. Ver. f. Neu-Vorpommern und Rügen, 27. (1895) habe ich es nicht für unnützlich gehalten die Art kurz zu beschreiben, trotzdem sie nicht neu und anscheinend auch nicht selten ist. Die Gattungen Metaphaena und Malfeytia gehen, wenn man sie wie voa Schmidt 1. ce. p. 360 unterscheiden will, allmählich ineinander über, wenigstens stimmt bei der vorliegenden Art das Merkmal: „Rostrum lang, bei- nahe das Hinterleibsende. erreichend‘“, das eben ein Malfeytia-Charakter ist, gleichzeitig damit, dass der Zeichnungstypus wie bei typischen Metaphaena ist. 7. Zanna clavaticeps Karsch. (Fig. 6). Das abgebildete Exemplar ist von: D.-O.-Afr., Mkarama a. Pangani 22.V. 1893 (0. Neumann). Ausser- dem Exemplare von: Chincoxo und Loango (Güssfeldt); D.-O.-Asr., Muoa, Bez. Manjara-See (0. Neumann); O.-Air., Tanga (Fischer); Brit.-O.-Afr., Nairobi ZEN mn m = 4 H AÜNDIE EN (B.:BSuffer:t ded.). feldes geht im ‚allgemeinen allmählich in die nellere, röt- liche des Medianfeldes über.und nımmv hauptsächlich den Vorderteil des Saumfeldes ein. Äuch beim abgebildeten Exemplar ist die Farbengrenze nicht so scharf wie ge- zeichnet. — Die Art ıst schon in: Berliner Ent. Zeitschr. XXXV., Tafel II, Fig. 4 abgebildet worden. 8. Eddara euchroma WIk. (Fig. 7). (Glagovia bella Stil). Lok.: Pongu& Usegua 24. VIII. 1885 (Stuhlmann). Ausserdem liegt von dieser schönen, von Stal nach seiner Geliebten (Frl. Glagov) benannten Art ein Exemplar von: Brit.-O.-Afrika, Nairobi (E. Suffert ded.) vor. Fam. Eurybrachidae. 9. Amychodes caerulus Karsch. (Fig. 8). 9. Um auch. einen Vertreter der interessanten Familie der Eurybrachidae hier mitzunehmen, möge diese, schon einmal (in: Entomol. Nachrichten KU (1899) p. 1) abgebildete Art hier ihren Platz finden. Lokal: Usambara. Was Schässburg dem Entomologen bietet. Von Dr. Karl Petri, 2. Fortsetzung. Der lange Winter hat endlich dem Frühling weichen müssen. Zuerst ist der Schnee von den steilen Lehnen des Siechhofberges und Witeberges verschwunden, dann ist er zögernd vom Fusse dieser Berge, jede günstigere Position zähe haltend, ım Tale bis an den Fuss der Westseite des Schulberges und des steilen. Absturzes des „Breiten“ -Plateaus zurückgewichen vor den strahlen- den Pfeilen der Sonne. Nun hält er nur der Sonne noch unzugängliche Plätze, die Einbuchtung „zwischen den Hillen“ und die Bergschluchten besetzt. Aber der „Talmescher‘ und ein wärmerer Regen vertreiben ihn auch aus dieser letzten Zufluchtsstätte. Von Tränen des Schmerzes und der Wut über saine Niederlage trieft sein Bart und die Wässerchen rinnen in zahlreichen Rinnsalen zu Tal. Die Kokel hat sich gleichzeitig des einengenden Eispanzers entledigt, diesmal. nicht unter polterndem Getöse und viel Lärmen um uichts als „Eisrampler“, sondern ganz still über Nacht ist die Befreiung vor sich gegangen. Nun strömt sie dahin, in gurgelndem Tanze sich drehend, wo ein bedeutenderes Hindernis ikren Lauf hemmen will, in der ‚„Drangelkell‘“. mit mächtigem Schwall ihren mächtigen Leib empor- Bürgerschuldirextor. wälzend an den Ufern hinauf, wie in lauterem tollem Uebermut der Aber zur normalen Grösse zusammen, Freude nach längerer Gefängnishaft. Die dunklere Färbung des Saum- auch ihre Wasser verlaufen, sie zieht sich allmählich ihre trüben Wasser ‚klären sich zu einem zarten Blond, Hochzeitskleid zurechtgemacht und angelegt. j und ‚si spiegeln sich in ihren Wellen grünende Weiden und Erlen, Gräser, Schilfrohr, Knöterich und das Weidenröschen streeken, zuerst neugierig vorlugend, dann kecker und mutvoller Schäfte und Stengel hervor. Bald hat nun die Jungfer Kokel unter Mitwirkung der Frau Sonne ıhr "grünes Diese Zeit ihres schönsten Flors ist besonders lohnend für einen entomologischen u an ihren Ufern. Hinter einer Biegung ist flacher Strand; hier hat der Fluss den trübenden Schlamm der. Frühjahrsgewässer zurückgelassen. Die höheren Uterlagen sınd halb trocken, von Spalten nach allen Richtungen durchzogen und mit Weidengebüseh und niederen Pflanzen bewachsen. Näher dem Wasser, wo die Letten feuchter werden, verschwinden Spalten und Vegetation, und die festen Letten gehen zuletzt über in einen weichen, wässerigen Schliek.. Hier machen wir zunächst Halt. Im Sonnenschein sind der Sehlick und die weichen Letten erstaunlich belebt. (Nur die für die Lokalität charakteristischen oder seltenen Arten werden auige- führt). Schla nkleibige, sraziöse Halbflügler, wie Paederus Iimnophilus Er., ruficollis F., Stenus bipunctatus Er., biguitatus L., Tachyusa coarclata Er., umbratica Er., constrieta Er., scitula Er., kleine metallisch glänzende Carabiden, wie Bembidium foraminosum Strm., adustum Schaum, tricolor F., E laphrus aureus Müll. "eilen ge- schäftig hin und her und der Sammler muss sehr rasch und geschickt sein, wenn er das eine oder das andere der Tiere im belebenden Sonnenschein erhaschen will, ohne es zu beschädigen. Betrachten wir die Oberfläche der feuchten Letten genauer, so sehen wir, dass sie nach allen Richtungen hin von zahlreichen Gängen durch- zogen ist, Maulwurfgängen vergleichbar. Auch die Maul- wurfhaufen fehlen nicht; denn: zahlreiehe Häufchen von Erdkrümmelchen sind um feine Oeffnungen in den Letten gelagert. Graben wir mit dem Messer nach, oder schaben vorsichtig die obere Schichte der: Letten bei Seite, so legen wir Gänge und darin befindliche Tiere bloss. Letztere suchen sofort sich tiefer einzugraben oder auf andere Art zu entkommen. Das Graben der Gänge bewerkstelligen diese Tiere mit Hilfe ihrer Vorderbeine, welche besonders kräftig und kurz gebaut sind und am Aussenrande ihrer Vorderschienen eine Reihe kräftiger, kammförmig gestellter Dornen besitzen, welche etwa wie ein Rechen wirken, während ein kräftiger, gebogener Stachel an der Spitze der Schienen gleichsam als Bohrer fungiert. Die grabenden Käfer gehören teils der Familie der Carabiden (Laufkäfer) an, wie die schwarz oder gelbbraun gefärbte Chivina fossor L. und collarıs Herbst und die metallisch gefärbten Dyschirius digitatus Dej., Bonelln Putz., Lafertei Putz., angustatus Ahr, similis Petri Ms subsiriatus Duft (mit einem gelblichen Flecken vor der Spitze der Flügeldeeken), ruficorzis Putz., intermedius Ritz Iaemusculus Puiz., teils der Familie der Halb- flügler, darunter Oxytehus rugifrons Hochh., dessen Ver- wandte meistens in Dünsoer leben, Bledius tricornis Herbst, atricapıllus Germ. und var. nanus Er., dissimilis Er. und var. nigrescens Br., subterraneus Er., fracticornis Payk., pallipes Grav., teils gehören sie der eigentümlichen Familie der Heteroceriden mit sehr kurzen kammartig gebauten Fühlern und mehrweniger diehter Körpe behaarung an, darunter Heterocerus fossor Kiesenw., die grösste der angeführten Arten, marginatus F., Kiesenw., obsoletus Qurtis, marmota Kiesenu., Kiesenw. erinü Grasart und ein a in en Ben die ® d bedecken, so können wir eine merkwürdige Frseheinun eo obachten. Es hat den Anschein, als ob kleine Krüm- melchen des Erdbodens lebendig geworden seien und ächlich hin und her s spazierten. Nähern wir den sch Erdkrümmcehen den Finger, so kommen sie sofort zum Stillstande. Wir heben das scheinbare Erd- _ krümmehen mit genässter Fingerspitze auf und legen es auf die Handfläche, so wird ein scharfes Auge nach ‚einiger Z2it erkennen, dass das vermeintliche Krü mmchen "kleine Beinchen und Fühlerchen vorstreckt, um sich wieder in Bewesung zu setzen. Der Fintomologe kennt diesen nicht seltenen Käfer unter dem Namen Georyssus " erenulatus Rossi, seltener ist es Georyssus laesicollis Germ. - Der kugelig gebaute Körper besitzt an seiner Oberseite \ zahlreiche Unebenheiten, in welchen der Schlamm, das Lebenselement des Tieres, festhaftet, so dass es denselben _ mit emporhebt, wenn es seine Auferstehung in Szene “ setzt. Es erinnert: diese Beobachtung lebhaft an die Gewohnheit der Krabben, die sich mit Tang bedecken, um sich unbemerkt und unauffällig dem zu erbeutenden Tiere nähern zu können. In diesem Falle wird es wohl eher Schutzmittel sein gegenüber den zahlreichen Feinden, die hüpfend und flatternd am Strande herumlungern, _ wie der Strandläufer und die Bachstelze. Ausser diesem merkwürdigen, kleinen Schlamm- bewohner leben zwischen den Pflanzen am Boden auch noch andere Käferarten, so die ebenfalls halbkugelig gebaute, in der Regel auch mit Schlamm überzogene Syncalypta paleata Er.. deren Oberseite mit langen, _ starren Börstchen besetzt ıst, Porcinulus murinus, Pedilo- - phorus auratus Duft., Pelochares versicolor Waltl., Pachne- phorus pilosus Rossi, tessellatus Duft., villosus Duft., - Pterostichus striato- -punctatus Dufl. An Holzstücken, die, vom Wasser angeschwemmt, zuweilen in Haufen im - Schlamme begraben liegen, hängt zuweilen Potamophalus _ acuminatus F., den ich jedoch am häufigsten an altem, im Wasser stehendem Pfahlwerk getroffen habe. (Fortsetzung folgt.) [x Zur Insektenfauna Sardiniens. Faunistische, systematische, biologische und literarische Notizen. Von Dr. A. H. Krausse, Heldrungen. RER (Asuni, Sardinien.) h. 2. Fortsetzung. XXI. Sardische Cicindelen. Cieindela campestris corsicana Roesch. Diese Rasse sah ıch nie in der Nähs’des Meeres, auch bei Oristano (7”—8 km vom Meere entfernt) sah ch sie nie. Sie begegnete mir im Norden der Insel im imbarazgebirge bei Dempio Pausania, bei Sorgono im Gennargentugebirge und in grösserer Anzahl am Ufer des Riu Maiori und des Riu Imbesu bei Asuni. Sie fliegt ‚ebenso auf sandigem Ufer wie auf den Feldern. Ich fand ausser der typischen Form (corsicana Roe.) eine Form mit ganz winzigen Marginalfleeken und eine Form sine maculis humeralibus anterioribus (swperiorıbus), die, wie ich mich zu erinnern glaube, in der Monographie von Horn und Roeschke nicht erwähnt ist. Die Connaia- form, die Apicalisform, sowie die grüne Form ohne kupfrigen. Glanz und die blaue Form habe ich noch nicht gesehen. . Eine Varietät (= saphyrina Gene) rm ee nigrita Dej.) lebt auf Corsica, von Sardinien nne ‚ich sie nicht. Die ln der Vorsicana- a ne et a ( n. N.) +. forma maculis marginalibus minimis ornata: reduela. (N. maculis humeralibus anterioribus; negleeta. (n. ab.) h ab.). Dem BSINEN 6. „ Vviridis sine splendore cupreo: viridis. (n. n.). Ze n azurea! azurea. 8. „. . violacea: saphyrina Gene. 9. % nigra: nigrita De). Die ©. saphyrına beschreibt Gene folgendermassen: Cieindela saphyrina Gene. (De quwibusdam insectis Sardıniae novis aut minus cognitis, 1836, tab. I, Fie. 1): „Laete coerulea; elyiris punctis quingque marginalibus albıs, sexto certrali.‘“ „Megnitudine, statura et punctorum disiributione Ciein- delae nigritae Dej., quam e .deseriptione el. icone tantum novi, proxima: differt tamen colore penitus et constanter laete coeruleo. Quadraginta specimina uiriusque sewus pulcherrimae hujus specier reperi in insula di Dan Pietro, m. aprili, in herbidis et cultis procul a mare.‘ Achille Costa (Notizie ed osservazioni sulla Geo- Fauna Sarda; Risultamento di ricerche hatte in Sardegna nel settembre 1881; Atti della R. Ace. Napoli, Vol. IX., 1582) machte von Iglesias aus speziell eine Exkursion nach der Insel San Pietro, um die ©. saphyrina Gene zu suchen, konnte sie aber nicht finden: ‚„Perö per quanto potetti ricercare, non fu possihile vederla.“ Cieindela melancholiea Fahr. Diese Art sah ich bei Oristano am Tirso-Ufer in nur zwei Exemplaren zwischen den dort zahlreich vor- handenen Cvcindela flexuosa sardea Dej., C. lunulata F. und (. Tunulata massaniensis Dokht. Die beiden Exem- plare flogen ebenfalls auf dem Sande; gewöhnlich soll die Art am Rande von Pfützen und Lachen leben. Cieindela flexuosa sardea De;j. Diese Art soll gewöhnlich am Meeresufer leben. Die Sardea-Form ist aber auch ebenso häufig an den Flussufern (so bei Oristano und Asuni). Am Strande bei Cabras ist sie sehr häufig. Ueberhaupt scheint sie die häufigste Art auf Sardinien zu sein. Die typische Flexuosaform habe ich noch nicht darunter gefunden. Grünliche Stücke kommen vor. Die auf Sieilien und Corsica vorkommende ‚‚olbocincta Beuth.‘ habe ich noch nicht gesehen. Cieindela lunulata F. Diese Art kenne ıch bisher nur vom Tirso-Utfer bei Oristano, wo sie gar nicht selten ist, indes ist sie nieht so häufig wie die Ü. flexuosa sardea Dej. Cieindela lunulata massaniensis Dokht. Ven dieser Art gilt dasselbe wie von der vorher- gehenden. (Die hisher genannten Cicindelen hatte Herr Rath Reitter die Freundlichkeit zu bestimmen). Cieindela litorea Forsk. Diese von Algerien, Marokko, Süd-Spanien, Sicilien, Sardinien, Cypern, Syrien, Aegypten und Arabien be- kannte Art habe ich noch nicht gefunden. Cieindela luetuosa Dej. Diese Species findet sich in Südspanien und bei Tanger; ob sie auch auf Sardinien vorkommt, ist frag- lich. Ich habe sie auch noch nicht gesehen. Fünf neue Gatiungsnamen in Lepidoptera. Von Embrik Strand, Berlin (Kgl. Zoolog. Museum). Tutt hat im 9. Band (1907) seiner British Lepi- doptera mehrere Lycaenidengattungen unter vergebenen Namen aufgestellt. Drei von diesen hat er später selbst umgetauft, “aber folgende vier haben meines Wissens noch keinen legitimen Namen bekommen: Klugia (vergeben vonRobineau-Desvoidy 1863); schlage Tuttiolia m. vor. Kollarıa (vergeben von Pictet); nenne sie Su- perflua m Erschoffia (vergeben von S winhoe 1900); möge Pseudothecla m. heissen. Felderia (ist wiederholt vergeben; Priorität hat Walsingham 1887); nenne sie Thec- holia m. Bethune-Baker hat in: New Heterocera from British New Guinea (Novit. Zool. 15. p. 175—243) eine neue Lepidopterengattung Megalopiera aufgestellt. Da aber dieser Name seit 1803 bei den Neuropteren ver- geben ist, schlage ich vor, Bethune-Bakers Gattung Megalopteroides zu nennen. Illustrierte Gattungs-Tabellen der Käfer Deutschlands Von Apotheksr P. Kuhnt, Friedenau-Berlin, 6. Hsch. mit tiefer Mittelfurche. Flgd. mit Längs- rippen (Fig. 9). Fühler (Fig. 9a). Colydium Fab. — Hsch. mit 2 vorn einander genäherten Streifen. Flgd. nur mit Punktreihen (Fig. 10). Fühler (Bie. 103): a a . Aulonium Er. 7. Augen fehlen (Fig. 11a). Körper oval, glatt und stark punktiert (Fig. 11). Fühler (11b), Unter- kıeter (Kbe).; 2er. Aglenus Er. — Augen vorhanden (Ditominı) (ae. 19, 10).:..08 8. Hsch. und Flgd. mit höckrigen, zahnartigen Er- habenheiten (Fig. 12). Kiefertaster (Fig. 13). Endophloeus Er. — Hsch. und Figd. ohne Zähne (Fig. 15—18). . 9 % Fühler a mit 2gliedr. Keule (is. 16a, 158)... .10 — Fühler 1oshede. un: rl Bindknept (u 184, 14). 11 10. Hsch. oben mit 4 Längskielen, Seiten scharf ge- randet, Vorderrand gerade. Körper gestreckt (Fig. 15). Fühler (Fig. 15a). (Fig. 16a). Körper oval (Fig. 16). Colobieus Latr. 182 | ; Ditoma Herbst. — Hsch. ohne Längskiele, Seiten flach abgesetzt, Vorderecken stark vorspringend. Fühler:2gl. Keule | 11. Figd. mit gelber Bindenzeichnung und Flecken pubescent (Fig. 17). Fühler (Fig. 14). ; Cicones Cur 0 — Fiegd. ohne re (Fig. 18). a (Fig. 18a). Synehita Hellw 12. Fühler dick, kurz behaart, 11gliedrig, vom 3. Gliede an stark quer, ohne abgesetzte Keule. Oberseite 7 mit Höcker (Fig. 19). Kein Deutscher. Corticus Lat — Fühler mit 1—4gliedr. Keule und einfachen Haare oe 238). . . Erstes Tarsenelied sehr klein (Fig. 21). 'Hsch. mi dornig vorspringenden Vorderecken (Fig. 20). Apistus Motsch. % — Erstes Tarsenglied mindestens so lang als das zweite Glied (Fig. 24). Vorderecken Hl Hsch nicht dornig vorspringend (Fig. 22), 14. Hinterleibsspitze von den Flgd. unbedeckt (Fig. 22). Fühler mit 4 verdickten Endgliedern. Beitenra d. Hsch. glatt. Filed. ungestreift. Mynmecozeun, Che — Hlinterleibsspitze bedeckt (Fig. 23, 25, 27). 15, Schienen mit zahnartiger Siena (Fig. Körper unbehaart (Fig. 23). Fühler 11glied (Fig. 23a). De Pyenomerus® Bar — Sehienen mit einfacher Spitze, Körper behaart, PEILIIIZIIIN ING nz Mi In I ‘ REN z £ je 4, N REN IS Par x In rl ! a Der eekingene Rand der Hsch.-Seiten vorn zur Aufnahme der Fühlerkeule ausgehöhlt. Hsch., R länger als breit, mit 3 Längsrippen (Fig. 25). "A Langelandia Aube. isch. ohne Fühlergruben, Seiten Fein gezähnelt Brthe.26,-27). :: .- 17 . Hsch. fast viereckig, hinten. gerundet (Fig. 27), Me Figd. einfarbig braun. Fühler (Fig ig. 27a). Diodesma Latr. E Hsch. "herzförmig, quer, vor den Hinterecken aus- (Fig. 26). . Coxelus Latr. " gegen die le erweitert ie 983) Bares (Fig. 28b). . . Änommatus Wes. = Bu vorhanden (Fi. 3 31, 55, en Tarsen 4gliedr. | s hrhften. mässig weit (Fig. 6). . — Vorder- und Hinterhüften weit getrennt (Fig. 4). 21 Se (Fig. A Flgd. mit gelber Zeichnung | Sl: | - 20. Körper fein punktiert, kahl (Fig. 29). Fühler mit dt. Keule (Fig. 30). Fuss (30a). Kopf (306). BR Teredus Shuck. Körper grob punktiert, abstehend behaart (Fig. a). Fühler nur einen Endknopf (Fig.32). Oxylaemus Er. SR ; TER en Latr. ei fast gleich el eo hlerkeule aus 2 getrennten Glie- ). Hech. ‚herzförmig (Fig. Sy) 0. Sa Bothrideres Er. SL (selten 8—10gliedr.) (Fig. 11b, 15, 16, 23). Vordere Hüfthöhlen hinten offen (Fig. 3). Vorderhüften kugelig oder quer (Fig. 3), Hinter- hüften quer, breit getrennt (Fig. 2). Die Tarsen 4gliedr., mit meist kleinem, im zweiten versteckten dritten Gliede (eryptotetramer), ausnahmsweise nur 3gliedrig (Fig. 4 44,5). | verlängert, | Intercoxalfortsatz bildet (Fig. 2). Larve von Lycoperdina bovistae Fabr. (Fig. 1). . Tarsen 4gliedr. das mit dem Endgliede eng verbunden ist und in der ausgehöhlten Oberseite des zweiten Grliedes steckt (eryptotetramer) NE) (Fig: - = Seitenansicht (4a). 5 Tarsen 4gliedr. mit freiem Gritfen Chiede Eder EN ‚8—10gliedr. (Fig. 11b, 15, 16). i . Sehr kleine (1—1,7 mm), halbkigolige (Fig. 6) XXXIX, Familie. Kleine Käfer mit vorgestreckten, ilgliedr, Fühlern mit vergrösserten Endgliedern Endomychidae. 7 Abdomen mit 5 freien Segmenten, deren erstes zwischen den Hinterhüften einen breiten Es sınd Pilzfresser. #54 gliearig (Fig. 5, 12, 13). Fühler 11gliedr., selten Käferchen. Fühler 10gliedr. Das Metasternum (M) geht bis zum Seitenrand des Körpers, da die Epi- sternen (E) der Hinterbrust nach vorn zugespitzt (Fig. 9) sind (Sphaerosominae).. Unterlippe (Fig. 7). Sphaerosoma Leach. (Alexia Steph.)- Pas Metasternum (M) durch die vorn am breitesten | Episternen (E) der Hinterbrust vom Seitenrande ge- trennt (Mycetaeinae) (Fig. 8). Fühler ne Hsch. meist mit je einer Längsfurche (12.10.11): 3 (Fortsetzung folgt.) mit sehr elenan dritten Gliede, y r ua) der Schildläuse. Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau‘ die Verantwortung ah. Berliner Entomologischer Verein. (E.V.) Sitzung vom 19. Mai. Im Anschluss: an das Protokoll der vorigen Sitzung bemerkt Herr Walter, dass Acidalia .ochrata viel grösser ist als trilineata, doch stellt Herr Heinrich fest, dass ochrata sehr in Grösse varüert und Herr Schulze erklärt es für völlig zweilellos, dass das fragliche Stück eine Ae. ochrata ist, die auf den Hinterflügeln ausser den beiden viel stärker als bei trilineata gezackten. Binden noch einen dunklen Fleck entsprechend der proximalen Binde der Vorderflügel trägt, wahrend bei brilineada nur die beiden Binden vorhanden sind; auch die Grundfarbe und der Flügelschnitt sind die für ochrata charakteristischen. Ferner zeigt Herr Schulze ein sehr stattliches Exemplar eines Apus. mit 4 cm grossem Schilde, während die hiesigen Exemplare wohl meist nur 1 %—2 cm gross werden. Endlich berichtete er, dass er die in der vorigen Sitzung von Herrn Stichel vorgelegte kommaförmiee Schildlaus als M yli- loss pomorum “"Bouche bestimmt hät., Die Spezies kommt an den verschiedensten Sträuchern vor. Nach dem Ver- lassen des Eis, was in Deutschland Ende Mai bis Anfang Juni geschieht, suchen sich die Tiere einen Platz zum Einbohren ihres Rüssels: An dieser: Stelle bleiben die 29 zeitlebens, da bei ihnen Beine, Augen und Fühler ver- kümmern. Aus auf dem Rücken gelegenen Drüsen schwitzen sie eine Wachsdecke aus, bei der Häutung platzt die alte Haut auf der Bauchseite und das Tier schlüpft nach unten aus der Haut, die vorn auf ihm liegen bleibt. Neues Wachs wird ausgeschieden und so entsteht allmählich aus ihm und”dem übereinanderliegenden alten Häuten Unter dieser Schutzhülle lest das @ Ende August— September seine Eier, die überwintern und stirbt ab.. Die & .Larve setzt sich ebenfalls fest und bildet wie die 22 einen Schild, unter dem es eine Art Puppenstadium, in dessen Verlaufe Flügelanlagen auftreten, durchmacht. Das winzige. & ist: freibeweglich und mit 2 Flügeln ver- sehen. Da seine Mundwerkzeuge verkümmert sind, ist es nicht im Stande, Nahrung aufzunehmen und lebt nur kurze Zeit. ‘Herr: Heinrich. berichtet, ‘dass aus dem ebenfalls von Herrn Stichel mitgebrachten Eigelege bereits Räupchen geschlüpft sind, die Urataegus, Prumus etc. fressen, aber noch nicht bestimmt werden konnten. Herr Wanach zeigt an bei Potsdam gefangenen dd von Geotirupes stercorarius und spiniger, dass die von Seidlitz in der „Fauna transsylvanica‘‘ angegebenen Unterschiede in. der Bildung der Hinterschenkel und namentlich ‘der Vorderschienen so bedeutend sind, dass ihm die Artbe- rechtigung nicht zweifelhaft erscheint; die 22 dagegen scheinen sich in der Tat nur durch die Behaarung der Abdominalsternite zu unterscheiden. Ferner legt er einen bei Potsdam gefangenen Hydrous piceus vor, der ebenfalls starke Uebergangsmerkmale zu H. alerrimus aufweist, sodann einen Bacillus rossius von etwas ungewöhnlicher Herkunft; als ein erwachsenes Stück dieser Art im vorigen Herbst verunglückte, entnahm er ihm 18 ziemlich reif erscheinende Eier, die offenbar erst in den nächsten Tagen abgelegt worden wären; jetzt sind bereits 3 junge Tiere daraus geschlüpft, wovon sich das erste freilich mit den Tarsen nicht aus dem zu trocken gehaltenen Ei befreien konnte, während die weiteren sich normal zu entwickeln scheinen. Herr Closs spricht sein lebhaftes Bedauern darüber aus, dass Herr Stiche] in der Gubener Zeitschrift noch immer die veraltete Staudinger’sche Nomenklatur Fritz Lehmanns Verlag, G. m. b. H., Stuttgart. — Druck der Schell’schen Buchdruckerei (Viktor „der Schild‘. für die’ Sphingiden benutzt, statt die Revision von Rot h- wie. behauptet wird, verdunkelnd wirkt. schild und Jordan zu berücksichtieen. ° Da es sich nur um ein Referat handelt, hatte Herr Stichel, dem die Vorzüge des „Rothschild und Jordan‘ natürlich wohl bekannt sind, keine Veranlassung, : von der im 3 Original verw andten Nomenklatur abzuweichen. Ferner verurteilt Herr Closs scharf die zahllosen von Tutt3 geschaffenen Aberrationsnamen, die Berücksichtigung nur der Vorderflügelzeichnung bei Mimastiliae,- während die | Hinterflügel vielfach ebensostark variieren, die Dedi- kationsnamen, die Tutt für alte Gattungen einführen w 111,09 die sehr Jückenhafte und dadurch wertlose Statistik, während . freilich die von Tutt mitgeteilten Beobachtungen wertvoll sind. a Herr Wichgralf legst einige Exemplare der süd y afrikanischen Saturnide Bunaea aleinoe vor, die nicht nur in Grösse und Färbung stark variieren, sondern worunter. ein kleines Stück sogar stark in der relativen Lage der A Zeichnungselemente abweicht; bei diesem völlig symmetrisch ausgebildeten Tier ‚liegt der Fensterfleck der Vorderflügel nicht innerhalb der dunklen Submarsinalbinde, sondern M in dieser Binde selbst, so Aass er von ihr halbiert wird und genau so weicht auch die Lage des Augenflecks der Hinter flügel von der normalen ab. Herr Blume hai am 18. Mai Calephia alchymista Schiff. frisch geschlüpit an einer Eiche gefangen. Her Rangnow meint, dass diese Art in diesem Jahre zahl reich auftreten werde, weil im vorigen. Jahre Lymantria dispar stark auftrat und durch den Raupentrass die Eichen veranlasste, spät frische Triebe zu erzeugen. was für ©. a ie sehr "günstig ist. Herr Heinrich hält das Fangdatum für sehr früh; er hat die Art in Südfrankreich im August gefangen, Bier früher im Juli, Herr Hamann bei Adlershof‘ "Anfang oder Mitte Juni, auch Herr Petersdorff im ‚Juni. Freilich hält Herr Heinrich es nicht für ausgeschlossen dass es sich bei den südfranzösischen Stücken um eine zweite Generation handle. Die Verpuppung findet nach Herrn Hamann unten am Stamm der Eichen, nach Herrn Blume im Moose statt. Herr Petersdorff hat zu Pfingsten hei Besckes frisch geschlüpfte Stücke von Pseudophia lunaris Schiff, geködert. Herr Sch nr e hält die Formen jerenigra, die nur bei Mühlhausen und melaena, die in Steiermark vorkommt, nicht für Aberrationen, sondern für Mutationen, da sie bei Bastardierung eine Spaltung nach dem Mendelschen Gesetz ergeben und da auch viel Mittelformen auftreten. Es handelt sich also um eine sprungweise neue Artbildung. i Herr Belling legt eine Reihe aus Mühlhausener Puppen gezogener dunkler und normaler Stücke dieser Ar vor; die 22 sind auf der Unterseite dunkler als. oben. Herr Hamann hat ein 9 von Gonopteryz rhamı beim Eierlegen beobachtet: es legt die Eier einzeln oder zu zweien an der Unterseite der Blätter, die sich an den Spitzen der Zweige befinden, ab, auch dann an der Unter- seite, wenn sie zufällie nach oben gekehrt ist. Fer berichtet er, dass er durch zweijährige Zucht von M tiliae zu der festen Ueberzeugung gelangt ist, dass bei diese Art das Raupenfutter die Färbung der Falter beeinflu; Die mit rotblätterigen Ahorn oefütterten Raupen ergab durchweg dunklere Falter, namentlich 22%, als die mit L sefütterten. Er fordert zur Nachprüfung auf und na lich auch zur Untersuchung, ob Inzucht hier eb * (Farteetzune des Entomologischen Wochenblattes) mi mit Anzeigenbeilnge: „Insektenbörse“ und Beilage: „Entomoloisches Vereinsbiatt“. Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. ‚Alle die Redaktion betreffenden Zuschriften und Drucksachen 1 ausschliesslich an den Herausgeber Paul Kulnt, Apotheker, 'Friedenau-Berlin, Handjery-Strasse 14, zu richten. m N "Entomologische Rundsehau erscheint am 1. und 15. jeden Monats, Beer von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; Nummer der Postzeitunesliste 3866. gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pig. bzw. des Auslandportos von 40 Pig. auf das. Vierteljahr. Donnerstag, u I. Dezember 1910. In allen Alle Postanstalten und Bı uchhandlungen nehmen Bestellungen Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an den Verlag: fritz hehmanus Verlag, tm. b_ 1. Stuttgart. Fernsprecher 5133, Insbesondere sind alle Inserat- Aufträge, &eldsendungen, Bestell- ungen und rein geschäftlichen Anfragen an den V :rlag zu richten. 21.0 ahrgang. Neue Literatur. % den Memorias de. la Real Socied Espan. de Hist. ». Madrid. Tomo 1, 1910, wird p. 545593 ein syste- natischer Catalog aller Insekten-Arten aus der Fauna des ken Besitzes am Gölf von Guinea, die in früheren "bearbeitet waren, gebracht. Von Coleopteren werden 'spec., von Lepidopteren gegen 200 spec. aufgeführt. ı der Psyche, a journal of entomol., Vol. XVII, No.5; blizieren W. Barnes und Me. Dunnou sh, List of Sphingidae of America North ‚of Mexico nean Society of New Soth Wales No. 138, 1910, bringt, 435—458 Thom.G.Sloane den 3.Teilseiner „Revisional tes on Australian Carabidae“ und zwar die Oodint, laeniimi und Spodrini mit ausführlichen Gattungs- und Arttabellen. -- In demselben Heite, p. 312-377 publiziert FR Tillyard eine! Monographie der Don austra- ‚disc hen. Libellengattung „Synihemis‘‘ mit 6 Tafeln, darunter ; farbigen. — In der Spolia zeylanica, des Colombo- Museum, U: : 24, publiziert Prof. R. C. eine interessante Arbeit über -„‚Mimikry in a Euktorflien, with a suggestion as to the nature of polymorphisen. “ Wenngleich die- Rhopalocerenfauna im Verhältnis zu den meisten tropischen Gegenden nicht reich ind doch eine Anzahl Fälle von‘ Mimikry in der ur aufgeführt worden. Es sind folgende: Baier Model. Buploea (div. Arten) 7 Danais chrysippus nias Q - Sale ‚plexippus Arc 'gynnis hyperbius 9 $ — omia ceylonica Q . .. vulgarisu.and. Art. Prioneris sita 32 Ü Delias eucharis 8% io elytia:. I 2: Euploea (diverse Arten) (var, dissimilis) 82 Danais vulgaris an Q Papilio aristolochiae (war. romulus) 2, Papilio hector. Der Nude fand, dass es mit einiger Uebung bald leicht die: „Mimikry‘® sicher vom Model zu unterscheiden, ! esonders ‚war es immer an dem verschiedenartigen Fluge Im Journal of the New-York, Entom. Society, vol. vl ‚Sept. 1910, p. 173, gibt JohnD. Sherman 1%, yn, eine „List of Labrador Coleoptera“ mit zahl- n genauen Fundorten jeder Art. Er zählt 169 spec. on diesen sind 45 Spec. Labrador und Europa resp. en gemeinsam; ‚es sind folgende Arten: > Silpha lapponica L. . -Thanotophilus lapponieus H. .. Quedius sublimbaius Mäkl. _ Quedius molochinus Grav. . Acidota guadrata Zett. Homalium lapponicum Zett. Coecinella nivicola Muls._ Pediacus fuseus Grav. Henoticus serratus Gylk s Tardarius L. möindus De | a us En Sa Agabus fuseipennis Payk. Be EIER Evi. Stimplocaria metallica Strn. . Hydnobius nocturnus Esch. . Hydroporus melanocephal. Gl. Hydroporus arelieus Thoms. Ilybius subaeneus Er. var. bieolor' Esch. Ilybius augustior Gyl. Llater nigrinus Payk. Agabus congener Payk. Paramonmis costalis Payk. Agabus arelicus Payk. Melanophila appendieulata F. Agabus Brichsoni G.u. H. Melanophila gultulata Gebl. Agabus tristis Aub. Eros aurora Hbst. Acmueops pratensis Leach. Lepyrus palustris Scop. Notaris aetiops F. In einem Vortrage, den Herr Custos A. Handlirsch in einer Versammlung der Sektion für Palaeontologie und Abstammungslehre der k. K. zoologisch-botanischen Ge- sellschaft in Wien hielt. @äde- Verhandlungen LX.: Bang; Heft 7 und 8, 1910, p. 178-187), berührte er auch die Frage: Wie sind die Riesenformen zu erklären ? Dass wir in den Tropen und Suptropen nicht durch- wegs grosse und auffallende Insektenformen finden, sondern auch ungeheuer viele kleine und unscheinbare, ist. eine allbekannte Tatsache. gruppen zu geben, die überhaupt nicht imstande Sind, über eine gewisse Grösse hinauszuwachsen. Pse elaphiden, iden, Trichopterygier, Chalcididen, Culieiden, Aphiden, Rhanthus bistrialus Bergst. Hydrobius fuseipes L. Psociden etc. sind in der Nähe des Kises ebenso unscheinbar wie in den äquatorialen Urwäldern und es gehört wohl bei diesen Gruppen die Kleinheit zum Charakter, genau so wie andere Merkmale. Trotzdem wird das Durchschnittsmass in ‘tropischen und suptropischen Gebieten ein nennenswert grösseres sein als in kälter gemässisten und kalten Gebieten. weil jene Gruppen, welche nicht zur Kleinheit ver urteilt sind, fast ausnahmslos um so mehr ansehnliche und um so grössere Formen entwickeln, je mehr wir uns dem Aequator nähern. So finden wir die grössten oder die überwiegende Zahl u der grossen Arten z. B. folgender Gruppen durchwegs in warmen und heissen Gebieten: ESEL. ıoptera; Apidae, Scoliidae, pidae, Formicidae. Coleo ptera: Dynastidue, Buprestidae, Elateridae, bycidae, Rhynchophora etc. . . Lepidoptera: Rhopalocerd, idae etc. ERRET Auf Grund dieser Tatsachen glaube ich vollauf..be- Sphegidae, Pompilidae, Tenebrionidae, Ceram- Salurnüidae, rechtigt zu sein, anzunehmen, dass tropisches. oder sup- ‚tropisches Klima bei den Insekten die Entstehung grosser üppiger Formen begünstigt, dass also jedenfalls ein solehes : Klima für die überwiegende Menge ‚der Insekten als das günstigste gelten Kann. Dass riesige Formen heute sowohl in alten Gruppen ‚(Locust., Blatt., Odonaten, Fulgeriden ete.) als auch ‚bei den ‚jüngsten auftreten (Acridier, Tegfalter, Samellicornier etc.) scheint mir doch mehr für die Annahme äusserer Faktoren als Ursache, als für eine orthogenetische Erklärung der Erscheinung zu sprechen. In dieser Ansicht werde ich durch meiner paläontologischen Studien bestärkt, w 'elche in bezug. Es scheint eben sehr viele Insekten-. Tine- Lucanidae, . Scarabacidae, Celoniädae, ; Nöseht-. die Ergebnisse, ENT m # H d. NER ORADS auf die Grössenverhältnisse- der Insekten in den einzelnen Perioden ganz verblüffende Resultate ergeben haben. Die gesamte Insektenfauna des unteren und mittleren Oberkarbon, also die älteste, die wir kennen, war eine Ri esenfauna, denn die durchschnittliche Flügellänge betrug 51 mm, eine Länge, welche nur wenige von den heute in unseren Breiten lebenden Formen erreichen. Unter etwa 400 Arten dieser Schichten ist nur eine einzige, deren Flügel weniger als 10 mm misst, dafür sind über 20 bekannt, weiche mehr wie 100 mm und sogar 6, die über 200 mm und 3, die über 300 mm lange Flügel haben, eine Länge, welche in keiner späteren Periode mehr erreicht wurde. Man könnte nun sagen, das seien auf orthogenetischem Wege rasch emporgewachsene Formen, Endglieder, wie z. B. die Dinosaurier und andere Tiere. Die Untersuchung zeigt aber, dass dies nicht der Fall ist, denn gerade diese grossen Formen bilden den Ausgangs- punkt für alle Entwicklungsreihen, die sich ja bis heute erhalten und ins Unglaubliche vermehrt haben. Ham:dlirsch. stellt dann in einer Tabelle. die aurchschnittliche Länge eines Vorderflügels der einzelnen Insektenordnungen in den verschiedenen Perioden der Erde (Carbon, Perm, Trios, Lias, Dogger, Gegenwart) zusammen. Bei der Berechnung der Durchschnittsmasse wurden sämt- liche fossilen Arten berücksichtigt. Wenn auch zugegeben werden muss, dass in der heissen, feuchten ersten Steinkohlenzeit die Tier- und Pflanzenwelt vielfach ins Riesenhafte auswuchs, so ist es doch bei der relativen Seltenheit von Insektenversteinerungen sehr gewagt, solche Tabellen aufzustellen. Von den wenigen gefundenen Resten sind es sicher nur die. grossen Formen, die unter seltenen günstigen Bedingungen "versteinert und erhalten blieben, die SsTosse Masse der Kleinwelt wurde völlig vernichtet. Auch heute sehen wir noch des öfteren sich Versteinerungen bilden. Bei einer: Diskussion in der Deutschen Entomologischen Gesellschaft über dieses Thema, erwähnte Dr. Ohaus folgende Beobachtung: Ende November 1888 war Herr Dr. OQhaus in Santos (Bra- silien). Nach einem schweren Gewitter in der Nacht mit wolkenbruchartigem Regen ging er am folgenden Morgen längs des Strandes nach Sao Vicente zum Sammeln. Etwa auf halbem Wege treten die Ausläufer des Küstengebirges etwas vom Strande zurück; hier hatten sich die Wasser- massen, die in der Nacht an den Hängen niedergegangen waren, "bis zum Meeresufer ein Bett gerissen, dessen süd- liches Ufer mit vielen Tausenden von Insekten geradezu gesäumt war, die in dem schweren Regen ertränkt, von den Fluten mitgerissen und hier nahe dem Meeresstrand, wo das herabstürzende Wasser aufgestaut wurde, hängen ge- blieben waren. Schmetterlinge, Libellen, Heuschrecken, Bienen, Ameisen, Fliegen und Käfer aller Familien lagen hier, von dem feinen roten Schlamm (Laterit) mehr oder weniger überdeckt, in grossen Mengen in dem Rinnsal, viele davon so gut erhalten, dass sie für die Sammlung voll- kommen brauchbar waren. Auch weiterhin waren am Strand überall tote Insekten abgelagert. — Hier waren es, nur die grösseren oder kräftigeren Arten, die hängen ge- blieben waren; die ganze kleine Insektenwelt war teils zermalmt, teils vom Wasser in das Meer mit fortgescehwemmt worden. Im II. Beiheft der Deutschen Entomologischen Zeit- schrift Isis, Band XXIII, 5. Nov. 1910, publiziert Cari Ribbe die 1. Fortsetzung zur Fauna von Andalusien und zwar „Beiträge zur Lepidopteren-Fauna von Anda- lusien.“, p. 97—R28: Sehr bemerkenswert sind die Fang- resultate in Andalusien. Auf seiner 3. Reise, wo er. bei Malaga und Granada gegen %, Jahr sammelte, wurde vom 15.—20. Juli in der Sierra de Alfacar von dem Autor, seinem Bruder und 2 Waldaufsehern gegen 3700 Gross- Schmetterlinge, 250 Micra, 1500 Coleopteren und 260 diverse Insekten erbeutet. Das ganze Fangergebnis 1905 betrug (4 Monate zu zweit, 4 Monate der Bruder allein) gegen 20. 000 Gross-Schmetterlinge! wo hingegen er in Celebres zu zweit in 12 Monaten nur: 14 000 Macro- und Miecrolepi- dopteren fing. — Von der 6. Ausgabe des Calw er’schen Käferbuches, bearbeitet von Camillo Schaufuss, erschien erst kürzlich die 17. Lieferung, welche besonders die Coccinellidae und Helodidae behandelt. In wie meister- halter Weise es der Verfasser verstanden hät, diesem alten bewährten Werke, in dem:ich. schon vor ca. 30..Jahren anfıng als Knabe meine ersten entomologischen Studien zu machen, einen neuzeitlichen wissenschaftlichen Charakter zu verleihen, obgleich er aber doch immer gezwungen war, die alte. Form der Bearbeitung des Stoffes beizubehalten, ersieht man aus jeder Seite, besonders aber wie z. B. in der Einleitung der ersten 3 Hefte oder der ausführlichen ' der Flügeldecken hat sich gegen Osten verbreitet; .bei ' schwächer und schwächer, bis sie ganz verschwanden, ‚tiären Intervallen bis zu einer solehen, bei welcher die Biologie He Coocnallıde des vorliegenden Heltes,. wo ar Verfasser aus dem reichen Schatze seiner grossen Literatur- E kenntnisse und seines reichen Wissens berichten kann. Möge das schöne Werk auch von fortgeschritienen Sammlern recht zahlreich erworben werden: die Bestimmungstabellen der Genera und Subgenera und die schönen Tafeln machen es dem Sammler leicht, seine Käfer zu bestimmen. ' Kann als Urheimat des Carabus cancel=- latus Illig. Ilyrien gelten? Eine Antwort auf die Polemik von Born*) von Dr. Gustav Bernau, Tolmein. Die Lehre Borns lautet, dass die Urheimat von Carabus cancellatus Illyrien ist, dass die Ausgangsrasse des Carabus cancellatus der Car. cancellatus var. emar- giwnalus von Krain ist, weil bei ihm die. tertiären Inter- valle auf den Flügeldecken ebenso stark entwickelt zu sein pflegen, wie die sekundären und primären Inter- valle. Von Illyrien aus, hat sich, nach Born, der can- cellatus ın zwei Richtungen ausgebreitet. Die eine Rasse mit stark ausgeprägten sägeartigen Einkerbungen dieser Rasse wurden die tertiären Intervalle allmählich so dass sie beim tuberculatus nicht mehr vorhanden sind. Zwischen dem tuberculatus und dem. Krainer emargimatus sind zahlreiche Uebergangsformen vorhanden (der cancellatus var. alessiensis Apfelb. sei wahrschein- lich ein Relikt). Die andere Rasse, ohne sägeartige Einkerbungen an den Flügeldeckenrändern, hat sich gegen Westen bis in die Pyrenäen verbreitet (dabei gibt aber Born selbst zu, dass in Pyrenäen solche cancellatı zu finden sind, welche die. sägeartigen. .Einkerbungen am; den Flügeldeckenrändern besitzen). Der Gang der Skulp- turreduktion war bei dieser westlicher Rasse ähnlieher, wie bei der örtlichen, die Reduktion war jedoch nicht so stark. Die Spaltung dieser beiden Rassen erfolgte i im Ent- stehungsgebiet der Art, in Illyrien, weil dort emar- ginatı mit sägeartigen Eihkerbungen (diese zogen nach Osten) zu finden sind neben solchen, welche dieselben nicht besitzen (diese zogen nach Westen), 5 Verwandte Arten, von welchen cancellatus abge- leitet werden könnte, fänden sich nahe dem Entstehungs- zentrum in Anzahl. Born nennt von denselben den Carabus Ullrichi, vtaliens, vagans, arvensis. Dies wäre im Wesentlichen die Lehre Borns. _ Gegen die Richtigkeit derselben sprechen aber ge- Ri wichtige Gründe. Ich will dieselben noch einmal, aus- führlicher, durchnehmen. ; I. Ich hatte im Westlichen Centralböhmen eine Rasse des (arabus cancellatus gefunden, welche mit aller Sicherheit vom Car. canc. v. tuberculatus abzuleiten ist, und bei welcher oft die tertiären. Intervalle ebenso stark entwickelt sind, wie die sekundären und primären. Zahl- reiche Vebergänge von der Skulptur mit fehlenden ter- tertiären Intervalle gut entwickelt sind oder den prim. und sek. Intervallen in. der Stärke gleichen, sind vo: handen. Damit ist ein Beweis erbracht, dass bei eine: Rasse, wo die tertiären Intervalle Früher nieht odeı undeutlich zu sehen waren, dieselben wieder au En sieh inamer ‚mehr an können. a ee Ent. Nationalkibliothek, N - 1910. auch meinen Aufsatz in der Eintom! ogischen R; 1910, No: 3. "N; UNE EN, h IE en fen wollte, Bor Vergleiche der Tiere von Ost- und Vestböhmen, kommen. (Vergl. auch meine Uebersicht.) Die Ursache dieser Skulpturenveränderung ist, nach meiner Ansicht, in einer Aenderung des Klimas, des "Milieus, in dem das Tier lebt, zu suchen. Die Erschei- nung des Auftretens der tertiären Intervalle beim ©. can- eellatus ist wahrscheinlich auch bei den .cancellatı der Nachbarländer nicht selten. Schilsky z. B. berichtet, _ dass der ‚„emarginatus‘‘ auch in Baden und in Schlesien - vorkommt. Im Sommer hatte ich von Herrn Stöck- ' leın in Pfarrkirchen (Niederbayern) eine Sendung von . Carabi cancellait der dortigen Umgebung erhalten, und es sind unter denselben mehrere, bei welchen tertiäre - Intervalle ganz gut entwickelt sind. diese Tiere in ihrer Pracht, dass sie auch von der tuber- culatus-Rasse abstammen. ; Wenn man die Lehre Borns dennoch aufrecht halten wollte, so müsste man diese Möglichkeiten erwägen: Y 1. der emarginatus von Krain hat sich in den tuber- eulatus verwandelt, und dieser wieder in den pseudo- - emarginatus m. Dies würde aber die Möglichkeit zu- - geben, dass sich von einer Rasse ohne tertiäre Inter- valle eine solche mit tert. Intervallen entwickeln könnte, = und .die Theorie Burns wäre schwer erschüttert (denn - nach ihr dürfen sich die tertiären Intervalle, einmal E _ verschwunden, niemals mehr zeigen); ER 2. der emarginatus Krains hat eine Tour um die 2 'Westalpen herum gemacht, um in Böhmen mit dem tuberculatus zusammenzutreffen. Das ist aber nr Re _ wahrscheinlich (carinatus und andere Rassen sind c _ zwischen); 8. der emarginalus Krains hat den direkten Weg br über die Alpen genommen. Das wäre vielleicht noch ' das plausibelste, aber auch dagegen sprechen vieleGründe; a). die Caraben .dieser Art verbreiten sich mehr in . . den Ebenen, sie überschreiten nicht so leicht die hohen, zahlreichen Bergketten, welche zwischen Krain und “ westlichem Zentralböhmen sich befinden. Früher waren auch die Alpen noch mehr vergletschert und weniger “ asar; ; a N es müssten auch u Saba ya ra N Skdmähren); heute en E renlrelköhunen, Möheen, Niederösterreich hausenden Carabi cancellati müsste _ dem emargınatus ‚vie ‚ähnlicher sein. Dagegen es Jieselben, Sun Die a des cancellatus lassen deutlich eine Richtung vom Osten nach Westen erkennen; t an ls a denn in Böhmen fehlt (heise wie in Illyrien) die Hauptbedingung für eine solche Annahme, es fehlen dort Formen, aus welchen sich cancellatus überhaupt entwickeln könnte. HI. Wir wollem jetzt die morphologischen Bezieh- ungen des Carabus cancellatus zu der Gruppe der Carabi Br: renolimbi. Reitter nachprüfen. Wir werden sehen, dass ieselben recht gross sind, ja ich behaupte, dass von en Carabengruppen keine dem cancellatus so nahe steht, wie diese. Die wichtigsten. Charaktermerkmale ieser Gruppe sind: 1. Fühlerbildung. a) das erste Fühlerglied ist oben u a Be ae aa Sonst verraten | indie eben (manchmal auch leicht vertieft) und, ‚dies ae Ebene ‚bildet an der Vorder- wie an ‘der 10 c) das dritte Fühlerglied ist sehr lang, bei. dem Carabus serratus etwa 3mal so lang wie das zweite, bei den übrigen reichlich 2mal so lang wie das zweite, es ist an der W urzel bis zur Hälfte sehr stark abge- plattet so, dass die Kante nach hinten sieht; d) auch das vierte Fühlerglied, welches wieder kürzer ist, ist an der Wurzel bis zur Mitte oben abge- plattet (jedoc h oft wenig. deutlich); e) die Fühler sind in beiden Geschlechtern stets einfach. Diese Fühlerbildung ist bei den Calosomen aus- geprägt und es nähern sich in dieser Hinsicht diese Caraben wirklich den Calosomen (mit welchen sie auch die sägeartigen Einkerbungen an den Schultern. und den Skulpturtypus gemeinschaftlich haben), am meisten der serratus, bei welchem die Fühlerbildung ganz wie beim Calosoma ist und dessen Angehörigkeit zur Gat- tung Carabus hauptsächlich nur die Mandibelform ge- rettet hat. Diese Fühlerbildung ist, mehr oder weniger, bei allen Caraben dieser Gruppe ausgeprägt, auch beim cancellatus (stark) und bei den übrigen Caraben mit gesägten Schultern, welche Reitter in die Gruppe der Carabı crenolimbi nicht eingeschlossen hat, bei dem C. clathratus, C. varıolosus, Ü. galizianus. Bei galizvanus ist diese Fühlerbildung weniger deutlich, dafür besitzt er aber gesägte Schultern. Variolosus und. galizianus haben auch dies gemeinschaftlich: Bei beiden tritt die 3. primäre Rippe der Flügeldecken vorne so stark vor, dass die Randpartie der Flügeldecken vorne. und in der Mitte fast senkrecht zum Rande abfällt. Die Hemicarabus haben die Aussenecke der Vorder- schienen spitzig ausgezogen. Auch darin nähern sie sich den Calosomen. Beim Caloson:s Maeander, der den Uebergang zum cancellatus übermittelt, ist die Aussenecke der Vorderschienen schon stumpf. ?. Der Seitenrand der Flügeldecken zeigt. vorne etwa 1—4 feine sägeartige Einkerbungen. Dies Merk- mal ist keine allgemeine Erscheinung bei den Caraben, es findet sich nur bei folgenden Arten: bei den Hemi- carabus Geh. (4 Arten, bei Reitter), bei Homoeocarabus Maeander, Limmocarabus clathratus, Goniocarabus can- cellatus, Hygrocarabus variolosus und Ütenocarubus gali- ziawus. Insgesamt bei 9 Arten. Dass diese Einkerb- ungen bei einzelnen Formen dieser Arten (z. B.,.des cancellatus) weniger deutlich werden oder verschwinden, nimmt nicht Wunder, denn alle Merkmale (Verwandt- schaftszeichen) können in der organischen Natur un- deutlich werden oder endlich verschwinden. Ich be- sitze auch einen Carabus Maeander, welcher die eine Flügeldecke vorne ganz glatt hat und an der zweiten nur eine, wenig deutliche Einkerbung besitzt. Damit ist aber nicht die Wertlosigkeit dieses Merkmals be- wiesen. Gerade solche Merkmale, welche scheinbar keine biologische Bedeutung für die Art besitzen, erben sich lange von einer Art zur andern fort, und zeigen manchmal noch die verwandtschaftliche Angehörigkeit der Art an, wenn andere, biologisch wichtigere Ver- wandtschaftszeichen durch Anpassungen längst verloren gegangen sind. Aehnliches gilt auch für die Fühler- bildung. Man muss immer möglichst viele solcher Merkmale zusammensuchen trachten und dann er- wägen. — Tertiäre Intervalle verschwinden beim can- cellatus oft und doch wurde Borns Theorie auf Grund ihrer Gegenwart beim emarginatus aufgestellt. Und dies Verschwinden der: tertiären Intervalle ist bei. den Caraben wirklich viel: allgemeinere Erscheinung als das Erlöschen der Schulterneinkerbungen. ‚3. Die Skulptur der Flügeldecken ist verhältnis: mässig einfach. Sie bietet bei allen Arten grosse Ueber-. einstimmung, wenn auch die Intervalle bei den meisten ungleichmässig entwickelt (oder einzelne ganz unter- | Die Grundskulptur (Ausgangsskulptur) drückt) sind. hat sich nur noch bei dem Car. serratus erhalten, sie besteht aus 16 gleichen, fast flachen Intervallen, von welehen die primären mit Grübehen markiert werden (auf eine umfangreiche Analyse der übrigen Skulpturen | kann hier nicht eingegangen werden). Ill. Es findet sich wirklich in ganz Europa, nicht nur in Illyrien, keine Art, von welcher man den can- cellatus ableiten könnte. Born nennt den Carabus Ull- richt, vlalıeus, arvensis, vagans als dem cancellatus ver- wandte Arten, von welchen der letztere abgeleitet: wer- den könnte. Indessen sind Ullricht und ılalicus total andere Tiere, von einer anderen Verwandtschaftsgruppe, so, dass an eine Herkunft von denselben nicht gedacht werden kann. lch gebe hier eine Orientierungs-Ueber- sicht der Charaktere der cancellatus-Gruppe und der Ullrschi-Gruppe wieder. (Fortsetzung folgt.) Neue südamerikanische Hymenoptera. Von €. Schrottky. I. Tenthredinoidea. Fam. Tenthredinidae. Subfam. Cımbicinae. Pseudabia gen. nov. (Typus: Pseudabia fusca n. sp.). Allgemeine Körpergestalt wie Pachylosticta Klug; Flügelgeäder jedoch ähnlich Abia Leach; Pseudabia ist am besten zwischen Amasis und Pachylostieta eINZU- reihen. Antennen 8gliederig, davon entfallen die 4 letzten Glieder auf die Keule;1. Glied so lang wie das 4., 2. Glied . 3. Glied stark verlängert, die sehr klein, kugelförmig, Keule etwas kürzer als die 4 ersten Glieder zusamınen. Innenrand der Augen nach vorne zu convergent. Hinter- kopf ein wenig verbreitert, Scheitel deutlich abgesetzt. Abdomen gestreckt, länger als bei Pachylosticta, Bauch- | seite weniger abgeplattet. Die Radialzelle im Vorder- tlügel zwischen dem ersten und zweiten Viertel geteilt; beide rücklaufende Nerven münden in die erste Cubital- zelle und zwar der erste hinter der Mitte, der zweite ganz nahe dem Apex; die zweite Cubitalzelle ist die kleinste und hat rechteckige Gestalt. Tibien- mit 2 End- und ohne Seitensporen: Klauen mit starkem Subapikalzahne. Pseudabia fusca.n. sp. © Kopf und Fühler schwarz; Mandibel glänzend dunkelbraun, Oberlippe und Taster gelblich. . Scheitel glänzend, sparsam fein punktiert. Seitenränder des Pronotum gelplich, sonst Thorax tiet schwarzbraun und namentlich auf dem Rücken, dicht mit feinen dunkel- braunen Härchen besetzt; der Mittellappen des Meso- notum tief längsgefurcht. Seutellum gewölbt, etwas dichter punktiert als das Mesonotum; Postseutellum jederseits vorn mit ovalem gelblichem Fleck. Meso- pleuren glänzend, kaum wahrnehmbar punktiert. (Zur Untersuchung wurde eine Zeiss anastigmat. Lupe, Ver- grösserung 20fach benutzt). braunen Adern und fast schwarzem Costalrande und Stigma. Beine gelblich mit dunkelbraunen Schenkeln, auch die Hintertibien apikal gebräunt. Abdomen dunkel- braun, in der Mitte mit deutlichem Längskiele, Seiten- vänder mit gelblicher Längslinie; Dorsal dicht und fein punktiert und ventral: sparsamer. breite 3,4 mm. Paraguay, Puerti. Bertoni. Flügel leicht gebräunt mit. Legescheide abge- stutzt, nur wenig vorstehend. Länge 16 mm, Abdomen- | ränder und der stark verdiekte Fühlerschaft vorne; die ‚gelber V-förmiger Fleck an; die Seiten sind grob und ‚ ausgedehnter gelb. Länge 10%--12 mm. | der no jedoch nur d. / . Ausnahme der ‚ersten Sun | beschrieben le, sei Bier nur als ein ein Ei . genannt. ‚Hoffentlich gelingt: es mir an as IL. Ichneumonoidea. Fam. Ichneumonidae, ..Subfam. Pimplinae., Neotheronia brullei (D. T.). Neu für Paraguay, einige Stücke bei Puerti Bertoni gesammelt. Subfam. Ichneumoninae, Amblyteles neotropieus n. sp. Nach .Sehmiedeknecht, Opuscula ichneu- monologica am besten zu Amblyteles sens. striet. zu stellen; 2. und 3. Ventralsegment mit Falte, Mandibel einfach. & Schwarz mit reichlichen gelben Veichnungen. Am Kopfe sind gelb: Clypeus. Gesicht, innere Augen- Mandibel sind gewöhnlich glänzend braun, die Palpen dunkelbraun, ein feiner Saum aın Vorderrande des Clypeus dunkelbraun. Ulypeus glänzend, sparsam punk- tiert, Gesicht ziemlich fein und sehr. dieht punktiert; die hinteren Seitenränder des Clypeus mit dunkelbraunem Grübehen. Die Einlenkunssstelle der Fühler ist yon einer tiefschwarzen Region "umgeben. Die Fühler sind vorn hellbraun, oben danke ans Pronotum hinten gelb. gerandet. Mesonotum dicht und ziemlich grob punktiert, öfters mit zwei gelben Fleekehen hinter der Mitte. Scutellum und Postseutellum gelb, ersteres convex und mässig dieht punktiert. Hintereeken des: Mittel- segmentes mit ganz kleinen Höckern (ohne Dornen), nahe der Basis ein von niedrigen Kielen umgrenztes, hufförmiges, von groben an u durehzogenes Feld; an dieses schliesst sich nach hinten zu ein breiter dicht punktiert; die Felderung der sehr niedrigen Kieles, u weger. kaum deutlich; ( hanchmal nimmt der gelbe Fleck den ganzen hinteren Teil des Mittelsegmentes ein). Unter der Wurzel der Vorderflügel ein gelber Längsstrich; die Pleuren sind grob und dieht punktiert. An den Beinen beschränkt sich die gelbe Färbung auf die Es der Coxen I und II, den hinteren Teil der Coxen III, die Kniee und die Vorderseiten der Tibien I und II in. grösseren oder geringerem Grade. Die Tegulae sind gelb mit braunem Pünktchen bis ganz braun. Flügel leicht getrübt mit braunen Adern, im Uebrigen stark i irisierend. Abdomen dicht runzelig punktiert; ii und 2. Segment | mit breiten, 3. bis 7. mit schmalen gelben Randbinden. Analklappen hellbraun, breit abgerundet und ın der Mitte etwas concav. Bauch an den. vorderen Segmenten Paraguay, Encarnacion, ungemein häufig an hlahen Cotypen im nn 2 N. ‚M. en Fabr. \ auf Ga der lügeltärbuug all ad a ist nämlich nichts weniger als beständig, sondern väl bei ein und derselben Art so sehr, dass dieselbe in si liche Gruppen hineinpasst, vielleicht mit a Die hier in a Der älteste Nas für die fragliche Art ‚Joppa dimidiata Brulle zu sein, obgleich es hier Itenste Form ist (Flügel ohne dunkle Flecken oder in der Mitte); es ist aber auch möglich, dass die CN tere Joppa fasciata Fabr. dieselbe Art sei, das wäre ‚dann das andere Extrem. Von den vielen Zwischen- fo men sind nun eine ganze Menge durch Dr. Kriech- umer. als neu beschrieben, je auf ein oder wenige Exemplare gegründet. Da zum Ueberflusse selbst die Skulptur der Stücke derselben Lokalität etwas varüert, so wird ohne neuerliche Untersuchung der Ty pen schwer- Er ich gleich beim ersten Versuche das Richtige getroffen verde € können. Bisher ergeben sich folgende Möglich- a) a erbung: Der Aussenrand beider Paare ist ee stark gebräunt, ausserdem tritt im Vorderflügel her Regel ein brauner Fleck nahe der Spitze der Basal- ‚elle au f, der an Ausdehnung immer mehr zunehmend renzen dieser Zelle überschreitet und sich allmälis Y een Binde auswächst; in dem Mässe wie ttelfleck an Grösse zunimmt, beginnt auch auf erflügeln zunächst eine ganz leichte Bräunung, Ilmälig FEIERTEN un grösser wird, bis auch ‚unab 2 von es Plügelfirbung. nee mit ganz ‚gelben Thorax sind mir zwar noch nicht vor gekommen, ı ist dieser Fall keineswegs unmöglich; zunächst wird das Mesonotum braun, dann schwarz, am Seutellum erst eine schwarze Mittelstrieme auf, welche dann ig die Seiten ergreift, später folgt das Postseutellum jo Schwarzfärbung nach, schliesslich die Basis des Mi telsegmentes. Schon vorher beginnt auch an den nen. ‚die dunkle Färbung sich auszubreiten, doch sie bald bei der teilweisen Schwärzung der Coxen III _ und erweitert sich höchstens ein wenig an den ‚en der Schenkel und Tibien. An den Abdominal- jenten 2 und 3 fehlt nur sehr selten der schwarze asalfleck, immerhin fehlt er mitunter; andererseits tritt er manchmal ein dunkles Fleckchen selbst auf dem prungweise auf. Um Kane Missgriffe in Y inigung der aufgestellten Arten zu begehen, re an nur che een der Ty nn - Jedentalls wäre es wünschenswert, rechtigung atzupmiten und wird eh ft herausstellen. :N0:2.0,.92,.926,..28. 33, 34, 35336, -40,. 41, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49 Eine 51.: ür en, neue Ds len in Puerto ‚Bertoni. ge N el rote Brille: “ eg oppa antennala Fabr. M: acrojoppa. confusa Kriechb. j Maerojoppa coneinna ‚(Brulle) „or peryoe. 2 ok estens eine äusserst nahe gegenseitige Verwandt- Re PER N % Was Schässburg dem Entomologen bietet. Sr Von Dr..Karl Peiri, Bürgerschuldirektor, H > 8. Fortsetzung. Zwischen dem Weidengesträueh unter Blättern und angeschwemmtem Geniste sind zu. finden Bembidium splendidum Strm., laticolle Duft., lunatum Duft., pygmaeum var. bilunulatum Bielz, die schöne hellgelbgeränderte Nebria lvvida L. und die braune fast ebensogrosse Nebria piercornis F. Schieben wir die verbergenden Blätter bei | Seite, so suchen raschen Laufes zu entfliehen Philonthus tenwis F. und fulvus F., Neobisnius prolizus Er. und. vrllosulus Steph., Lathrobium pallidum Nordh., laevipenne Heer und fulvipenne Grav., haarten Flügeldecken, die zarten, überschlanken Scopaeus bicolor Bandi, laevigatus Gyll., ‚minutus Br., Chilopora rubicunda Er. Langsamer bewegen sich Dryops viennensts Heer, Ernesti Gozis, . str iatopunctatus Heer, auriculatus Geoffr., mitidulus Heer, lutulentus Er., Brachygluta haema- tıca Reichenb. und var. trigonoprocta Ganglb., Tychus niger Payk., Trogophloeus gracılis Mannh., subtilis Er., exiguus Er., rivularis Motsch., Phythobvus quadrituberculatus P, granulatus Gyll. und Waltoni Schönh.. Sehr selten scheint zu sein Geodromieus puncticollss Weise (cordicollis Petri) und Liodes calcaratus Er., während Deleaster dichrous Grav. und seine Varietät Leachi Curt. schon häufiger an- getroffen wird. Treten wir die Spalten der Letten mit dem Fuss, so - dass sie sich mehr. und mehr schliessen, so flüchtet daraus nicht selten eine Laufkäferart von gelber Färbung mit braun gefleckten Flügeldecken, ‚welche eine kugelige, | bei den Laufkäfern ungewöhnliche Körperform besitzt, | wodurch sie einigermassen an gewisse Blattkäfer (Chryso- meliden) oder noch mehr an gewisse Schwimmkäfer erinnert; ihr entomologischer . Name: ist Omophron lim- batum F. Wir öffnen nun den Fangschirm und lopeen in denselben zunächst jene Genistballen aus, welche bei Hochwasser im Weidengestrüpp und an niederhängenden Aesten der Weidenbäume hängen geblieben sind. Wir erhalten den seltenen Dromius longiceps Dej., eine kleine blassgelb gefärbte Laufkäferart mit verkürzten Flügel- | decken und schwarzem, sehr langem Kopfe. Auch zwei. melanocephalum Herbst und. dtomarıa acutıfrons Ganglb., sowie der sehr kleine, kugelige Sphaersus acaroides Waltl. und zahlreiche Lathridius-, a, Corlacani0 und | Melanophthalma-Arten. Auf dem Weidengesträuch Haben wir schon. lange träge herumkriechend bemerkt einen auffallenden, grösse- ren Rüsselkäfer mit lebhaft schwefel- oder. dottergelb gefärbten Seitenrändern, Chlorophanus viridis L. und a. salscrcola Germ., doch treffen wir auch Chlorophanus gibbosus Payk. und graminicola Schönh. und nicht selten Lepyrus palusiris Scop. und capueinus Schall. Klopien wir nun aber das Gesträuch und die niedrigen Aeste der. Weidenbäume, wobei wir den geöffneten Schirm darunter halten, so bedeckt sich derselbe bald mit einem Gewimmel verschiedener Insekten. | hervor Elleschus brevirostris Desbr.? (salicis . Peiri), | scanıcus Payk. und seine Varietät pallıdesignatus Gyll., ‚bipunctatus L., die mit Springbeinen versehenen Rüssler | Orchestes decoratus Germ., folworum Müll., populi F., a Germ., schwarz und gelb gefleekte Chrysomeliden | ' von zylindrischem Körperbau: Pachybrachys hreroglycus. Oryptorrhynchus lapathı L., Grypidsus equisetu F., Dory- | tomus hirtnpennis' Bed., affınıs Payk., melanophthalmus & Bay. majalis rayl, le Walton, salwoinus Gyll., usw. Trechus discus F. mit be- '' kleine Cryptophagıden sind nicht selten, Paramecosoma Wir heben: von Käfern daraus . Laxch., halvciensis Mill., fimbriolatus Suffr.; Rüsselkäfer:. N Unsere Giftgläser sind nun zur Genüge gefüllt. Ohne die sich bietende Gelegenheit weiteren Sammelns auszunützen z. B. mit, dem Kötscher den niederen Pflanzenwuchs abzustreifen, unter der Rinde abge- storbener Weiden und Pappeln, wo der schön gezeichnete Megatoma undata L. gelegentlich gesammelt wurde, | ferner im Mulme alter Weiden, wo sich der flache, lang- gestreckte Üossonus parallelepipedus Herbst und eylin- dricus Sahlb. aufhält, kehren wir ermüdet von den ver- schiedensten Körperstellungen, die wir beim Sammeln einehmen müssen, auch von den zahllosen Stechmücken (Gelsen) und anderen geflügelten Quälgeistern vertrieben, heimwärts, wo wir unsere Schätze durchmustern, um sıe tür die Sammlung vorzubereiten Der Frühling lockt uns bald wieder hinaus. Wenn ich von meinem Fenster sehe in all das Blühen und Grünen unter mir im Tale und an den Berglehnen mir gegenüber bis weithinaus da, wo die flachen Hänge des Gross-Alischer ‚‚Reges‘ ın blauer Ferne sich herabziehen zur „Untern Wench‘, wenn all diese Schöne, die sich da vor mir ausbreitet wie eine Farben- und Formensym- phonie, üunwiderstehlich tagaus tagein lockt, dann duldet es mich nicht lange in den eng einschliessenden vier Wänden, dann nehme ich Rucksack und Schirm und wandere hinaus ins Freie. Diesmal wähle ich zum Ziele das Fuchsloch. Der Weg führt mich auf den Wandelgängen des Nadelholzwäldehens am ‚‚Terle‘“ und ,,S Schranke zum. „neuen Weg‘, der den. Berg sattelartig durchschneidet. Durch die Hüllgasse über die Schaaserbachbrücke im „leutschland‘ gelangen wir in die Gegend unter dem Wiesenberg mit der einstigen Kaserne, die nun in das nette, mit prächtigem Hof und an der Lehne des Wiesen- berges sich aufwärts ziehendem, terrassiertem Garten verbundene Schulgebäude umgewandelt wurde, welches gegenwärtig das Mädchenseminar der Landeskirche be- herbergt. Auf der mit Schattenbäumen bepflanzten Strasse entlang biegen wir etwa in dreihundert Meter Entfernung vom «Schulgebäude links ab, überschreiten den Schaaserbach zum zweitenmale, diesmal nicht auf, einer Brücke, sondern von Stein zu Stein, nicht selten daneben ins Wasser springend und folgen dann dem Fusssteig, der uns hinauf in das Tälchen führt, dessen Hänge auf der Südwestseite zum Teil mit Weingärten, weiter oben, auf der Sohle und der gegenüberliegenden Seite aber mit Baumgärten bepflanzt sind. Weiter hinauf verliert sich der Weg ım Walde am Westabhange des Eichrückens, das Tal verengt sich hier zur wilden, engen Schlucht, deren Hänge vor einigen Jahren noch mit Hochwald mächtiger Eichen und Buchen, jetzt mit Jungwald bestanden sind. Auf der Sonnseite grenzt ein wenig gepflegter Baumgarten an den Wald, in dem vereinzelt mächtige Eichen, namentlich an der Grenze gegen den talwärts gelegenen Nachbargarten ragen. Der Boden des Gartens ist nur in der Umgebung der Obst- bäume gegraben, im übrigen von einem Teppich der verschiedensten, niederen Wildpflanzen bedeckt. Auch die lebenden Hecken sind nicht geschnitten, sie breiten sich an manchen Stellen zu kleinen Gebüschen aus und bilden eine natürliche Vogelhecke, einen Hort und Schlupfwinkel für ‘die zahlreichen kleinen Singvögel, welche sich bekanntermassen mit besonderer Vorliebe diese sonnige, geschützte Lage zum Aufenthalt wählen. Gerade dieser fast urwüchsige, wenig Kultur verratende Zustand des Gartens, zu dem auch anderthalb Joch Eichenwald gehört, macht mir ihn besonders lieb und ich wähle ihn oft zum Ziele meiner Wanderung, auch wenn ich nur erholungsbedürftig die staubfreie Waldluft und die Stille des Waldfriedens geniessen will. Viel Ge- winn an Geld bringt er nicht ein, aber manchen Natur- ck ir meine Kater bat er mir gelie 37 Hier sammelte ich, wahrscheinlich im Holze eines ge- stürzten, von Lasius brunnens bewohnten uralten Nuss- baumes die erste, aber leider verstümmelte Sauleyella | Schmidti Märk., hier gelegentlich der Obsternte ganz | zufällig ‘den ersten Batrisus Ormayı Reitter. A Schon der beiderseits von Hecken begrenzte, mit den verschiedensten Pflanzen eingerahmte Weg zwische den Hecken der angrenzenden Baumgarten hinauf bis zur Wald-Lisiere bietet allerlei Interessantes. Unter dem ) Laube der Hecken lebt Carabus montivagus var. blandw Friv., zuweilen trıfft man auch Carabus Scheidleri var. Rothi Dij., Carabus coriacews var. rugifer Kr., Cychrus rosiratus und semigranosus var. balcamicus Hopffg., Molytes transsywamicus Petri, Otiorfhyrehus edentatus Serdi., Neoplinthus tigratus Rossi, Plinthus Elekeschii Ormay, Tropiphorus micans var. obesus Fauv., Adexius scrobipennis Gyll., Trachodes hispidus L., Manyops carinatus, var. varvolosus F., Stomodes gyrosicollis Boh., Orthochaetes setiger Beck., Brachı ysomus iranssylvanıcus Seidl., setiger Gyll., hispidus KBedtenb., Mesagroicu obscurus Boh., Trachyphloeus parallelus Seidl., alternans Gyli., spinvmanus Germ., Cybocephalus pulchellus Er Auch Aptinus bombarda Im, welcher bei der Berührung aus seinem Hinterleibe ganze Salven von salpeteriger Säuere entläd, wobei man ein deutliches Puffen und kleine bläuliche Dampfiwölkchen wahrnimmt, wird hie und da angetroffen. Weniger selten ist dies der Fall bei seinen Verwandten Brachynus psophia Serv., crepitans L. und explodens Duft. mit seinen Varietäten sirepens Fhsch. und glabratus De). Beim Abstreifen des niederen Pflanzenwuchses sammeln sich im Streifsack Phythoecia affimis Harrer, 2 virgula Charp., pusiulata Schrank., ephippium F., migri- cornıs F., uncwnata Bedt., coerulescens Scop., Agapanihia villosoviridescens Deg., violacea F. ‚ leucaspıs Stev., Steno- stola ferrea Schrank., Apıon miniatım Germ., ‚Ophaero- derma testaceum FP. Das Abklopien der Hecken liefert in den Schrmai Psoa viennensis Herbst, Synozylon perjoratus Schrank., Bostrichus capueinus L., Xylonites retusus Olw., Anobium - rufipes F., Oligomerus brumneus Strm., Xyletinus pectt- natus F., Dorcatoma dresdensis Herbsi, Hedobia imperialis. 5 Sahlreiche Rüsselkäfer, darunter besonders hänf Sciaphalus squalidus Gyll. 232 Auch das Sieben der Waldstreu besonden aus der Umgebung alter Eichenstümpfe ergibt sehr interessante Funde, so Omias mazullosus u Hanackı Frw., Ph sammelte ich such die "alpinen Carabs Linnei. var. 5-costatus Petrs und Carabus arvensis Herbst. Auf en Blütendolden der Schirmpflanzen, de Blüten von Yıburnum und Crataegus finden sich Dychop- terus rubens Gyll., Pyropterus affinıs Payk., Pryochroa coccinnea L., serraticornis Scop. und pechnicornis L., Leptura 6- -gudtata, F., Grammoptera ustulata Schall., cornis F., variegatus Germ., Leptura arcuata Panz nuata L., aethrops Poda, Caenoptera umbellatarum Clythus al Schneid., Scmanotus undatus L., dium rufipes F., aeneum Deg.; ‚auf den Blüten der Bw bia cyparıssias lebt Dilus fugax Das ein kleiner käfer von linearer Gestalt. REN, # Bar ‚ (Fortsetzung folgt) tische, systematische, biologische und literarische Notizen. Von Dr. A. H. Krausse, Heldrungen. ER Sardinien.) 3. Fortsetzung. Carabus Genei (Dej.) Gene (Col.). Es ist mir interessant, aus den Abhandlungen Genes, "für deren Zusendung ich Herrn 8. Schenkling (Deutsches Entomol. National- Museum) dankbar bin, zu ersehen, dass Gene diese Art nach Exemplaren aus dem Limbara- gebirge beschrieben hat; Carabus Genei Kraussei Born stammt von ÖOristano. — Den phylogenetischen An- sichten P. Borns muss ich beistimmen. Bembidium (Col.). h Hin nbismumarten konnte e} iolgenden fangen, die Herr Dr. war zu bestimmen: >] Asuni die so freundlich ich bei Netolitzky Bembidium Bembidium Bembidium Bembidium " Bembidium Bembidium Bembidium Bembıdium punctulatum Drap. Küsteri Schaum. coeruleum Serv. Andreue FE. Genei var. speeulare Küst. laterale De;j. viemum Lue. vieinum Netolitzkyi m., n. v.; neue Ben 2. ist Sg durch glatten, XXXVI. Acinopus 'Costa fand ihn im 'ieflande zu Hause, megacephalus Ross. (Col.). Gennargentu; er ist aber auch so bei Oristano und bei Asunvi. Agelaca Julva Gene (Col). DR E Prof. Dr. von Heyden machte mich auf diese Art aufmerksam (i.1. 1909). en. Da die Art seit ihrer Entdeckung (1839) nicht gefunden wurde, sei für Gennargentureisende Beschreibung hier at („De quibusdam s Sardınzae‘‘): „Fulva, elytris. a Long. 84, —3%, lin. Lat. . — Frequens hoc insechum et saepe gregarium oecurrit rborum truncis marescentibus, sesus rivulos, in edi- ibus del Gennargentu, mensibus iunio et tulio. — Caput rum, inter antennas bifoveolatum. Thorax in medio lcatus, laned, semieircuları antice wmpressus, postice te transversim impressus, angulis obtusis, subrotun- Elytra striata, interstitüis glabris, margıne laterali mi foveolato. Color ubique Ins, gauh, ‚nigris.““ JE Ried. Stenichnus Kunzei Gene (Col). end - al Be sub ne Rice: scheinend tritt die Art sehr sporadisch auf, (an engbegrenzter Lokalität) in grösserer An- ‚fand ich sie an der Unterseite von Steinen, genzei (also auch. im de and ich hier ei vche: N Ich habe sie bisher nicht a. en Bibe ich is Tier ee ge- | | | | | und Sicilien. eigentümlichen Grossschmetterlinge; ann Zeitschrift. I, No..2, 1907. Geotrupes Hiostius Gene (Col.). Gene schreibt: „In vtis atque in sabuletis frequentisst- mus, praesertim ın. peninsula di Sant’ Antioco, m. aprili.“ Mir ist die Art nur einmal begegnet, in der Gegend von Siamanna, Siapicia, Villa Urbana, es warım Mai 1908, die meisten Tiere waren tot; an dieser‘Stelle (Weideland) war Typhoeus Hiostius Gene sehr zahlreich vorhanden. Sardische Borkenkäfer. In seiner Arbeit „Nahrungspflanzen und Verbrei- tungsgebiete der Borkenkäfer Europas, zugleich syste- matisches Verzeichnis dieser Käferfamilie‘, Schwabach 1907, führt R. Tredl keine Art von Sardinien an. Nur bei G. Cecconi — ‚„‚lllustrazione diquasti operati da animalı su piante legnose italiane‘, III., Modena 1906 — finde ich zweı Arten Borkenkäfer (aus den Familien oder Subfamilien der Eecoptogasteriden, Ipiden und Platypodiden) von Sardinien erwähnt: Pteleobius vestitus Rey. 1860. (Diese Art fand ich, wenig zahlreich, in Pistazia). Ips typographus L. 1758. (Von mir nicht beobachtet). Wie mir Herr Forstassessor Eggers am 1. Januar 1910 mitteilte, fand er in einer Ausbeute der Herren Dodero (Genua) und Lostia (Cagliari) weiter den seltenen Crsurgus Ragusae Reitter 1906. In Euphorbia fand ich bei Asuni nieht häufig Thamnurgus euphorbiae Küst. 1845. In Fieus carıa fand ich bei Oristano und bei Asuni häufig 1836. Fraglich ist das Vorkommen (Eggers in literis) von Phloeosinus thujae Perr. 1855. Hypoborus fieus Er, Somit sind von Sardinien fünf Arten bisher sicher festgestellt. Von der Nachbarinsel Corsica sind nach Tredl, 1. c., 39 Arten bekannt, zu denen Cecconi, |. e., noch 2 weitere hinzufügt, also 41 Arten sind von Corsica, bisher festgestellt. Von Europa kennt man etwa 142. Arten. Die auffällige Differenz, die hinsiehtlich der Arten- . zahl zwischen den beiden benaehbarten Inseln besteht, erklärt sıch wohl teilweise dadurch, dass Sardinien bisher weit weniger durchforscht ist, als das häufig besuchte Corsiea. Immerhin ist sicher, dass Sardınıen eine weit geringere Artenzahl beherbergen wird, als Corsica, aus geologischen Gründen. Corsica erhielt noch lange Zuzug vom Continente, als Sardinien längst durch die Boni- fatiusstrasse abgetrennt war; ich erinnere nur an die Caraben und an die Hummeln. Eine ähnliche Differenz besteht hinsichtlich der Grossschmetterlinge, die jeder der beiden Inseln eigen- tümlich sind: Sardinien hat 5 eigentümliche Macro- lepidopteren (darunter eine zweifelhafte Form), dagegen kennt man von Corsiea 22 dieser Insel eigentümliche Formen; vide: A. H. Krausse, Die Sardinien, Corsica Int. ‚ Wortsetzung folgi.) Beilage zur „Entomologischen Rundschau“. 1910. Nr. 28. Für die Schreibweise der Namen lehnt die Redaktion der „Entomologischen Rundschau“ die Verantwortung ab. Entomologische Gesellschaft zu Halle a. S. (E.V.) Sitzung vom 1. August 1910. Die Sitzung. diente grösstenteils der. eng Ver- schiedener Ferienausbeuten. Und zwar besprach Herr Bauer Schmetterlinge aus den Hochalpen, Herr Haupt Hautflügler und Fliegen aus der Dresdener Heide und vom Erzgebirge, Herr Kleine Fliegen aus den Alpen und Herr SpöttelI Käfer aus dem Mittelgebirge (Thüringer Wald) von 800 m und aus den Hochalpen von 2000 m Höhe: Allgemein wurde über zu geringe Ausbeute geklagt; die langen Regenwochen scheinen vielerorts fast alles Insekten- lieben vernichtet zu haben. Herr Haupt sprach über Nonnenschäden und ihre Bekämpfung, die gerade jetzt wieder . Gegenstand eines hitzigen. Streites zwischen den beiden Richtungen der Leimfreunde und Leimgegner ist. Zwar vermag das Leimen der Bäume eine Nonnenkalamität nicht radikal zu beseitigen, aber ebenso verkehrt ist es, .. dieses kostspielige Bekämpfungsmittel als völlig nutzlos zu verschreien;- entschieden führt es eine progressive Ent- lastung des Waldes und. eine Linderung der Krankheit herbei. Allerdings muss man sich dabei hüten, das Kind mit dem Bade auszuschütten und nicht blindlings alle von den Leimringen abgefangenen Raupen töten. Dadurch würden auch die von verschiedenen Feinden — namentlich von dem Erbfeind der Nonne, der Tachine Parasetigena segregata — befallenen Raupen .mitsamt den nützlichen Schmarotzern vernichtet werden. Unumeänglich nötig ist es vielmehr, mit dem Töten der Raupen dann aufzuhören, wenn ein bestimmter Prozentsatz — die Sächsische Regie- rung schreibt z. B. 50% vor — angestochen ist, damit die natürlichen Feinde sich ungehindert vermehren und das Ende der Kalamität beschleunigen können. — In einem seiner regelmässigen Berichte über den Fortschritt der entomologischen Wissenschaft referierte Herr Daehne über eine sehr beachtenswerte Arbeit des dänischen Forschers Kryger aus dem wenig bebauten Gebiete der Spinnen- schmarotzer. Durch planmässige Zuchten erhielt Kryger aus:den Kiern von 56 Spinnenarten nicht weniger als 75 verschiedene Parasiten, darunter 68 Hautflügler und 4 Fliegen. Von den Hymenopteren lebten bezeichnender Weise 60 Ichneumonen irei in der ganzen Eiermasse, 3 Procio- trwpier in den einzelnen Eiern, “während 4 Chaleidier als Se wiederum die Schmarotzer ersten Grades befallen. — Herr Kleine erläuterte die Varia- bilität der Fliegengattung Heleroneura;, die Arten pieipes und albimana scheinen häufig zu bästardieren. —. Herr. Haupt schilderte die systematischen Schwieriskeiten, die aus dem ausserordentlichen Geäder-Varietismus der Holzwespe Xtphydria camelus entspringen; die Anomalie geht soweit, dass mitunter die beiden Vorderflügel desselben Tieres eine ganz verschiedene Spöttel 1 demonstrierte Bockkäfer aus der "Gattung Lepiure, darunter die bei Halle nicht vorkommende Art, maculicornis und die zwei myrmekophilen Staphyliniden Lomechusa strumosa und Dinarda dentata. — Zum Schluss sprach Herr Daehne über die Verbreitung und über strittige Punkte in der Biologie des vierschrötigen, pech- schwar zen Gerberbocks Prionus coriarvus und des "eleganten, von Unkundigen regelmässig für eine Wespe gehaltenen Fliegenbocks Molorchus Mmador. Sitzung vom 5. September 1910. Herr Meyer sprach unter Vorlegung einer Auswahl Hallischer Wanzen über Bau und Lebensweise dieser arg verkannten Sippe. Erfahrungsgemäss löst bei dem grossen Publikum, das die ganze Unterordnung nur nach dem einen |:etwas Hässlichem und Ekelhaftem aus. Dabei erfreut abe sich auf die doppelte Länge ausdehnend, ein rüsselartige, ‚schrecken Tetlixz subulatus und bipunctatus lückenlos in- Zusammenstellung riesiger Papilionen aus Java. — den Gattung Colias. — Herr Spöttel I sprach ke an, den'er auf der Passendorfer Wiese beim Verzehre widerwärtigen Bettbewohner beurteilt, schon die blos Erwähnung des verpönten Namens die Vorstellung vo die Mehrzahl der Wanzen ebenso durch schöne Färbung eigenartige Zeichnung oder bizarre Form das Auge, w durch interessante Lebensweise den denkenden Sinn Manche Gruppen fallen als Schmarotzer lästig, manche werden als Pflanzenfeinde direkt schädlich, andere abeı sind uns willkommene Bundesgenossen im’ Kampte gegen unsere vielen kleinen Feinde. Gelegentlich findet sich auch Futterwechsel: so wird die gewöhnlich von Tiersäfter lebende Strachi« oleracea. bei Massenauftreten. zu eine Kohl- und Rübenschädling. — Mit einem reichen Bele material und zahlreichen Zeichnungen führte Herr Haup in das wenig gekannte Gebiet der Cicadinenschmarotzer auf Grund sorgfältiger Zuchten verschiedene tee älterer Autoren " berichtigend. Einen sehr merkwürdiger Parasitismus übt z. B. die zu der eigentümlichen Gruppı der Betyliden gehörende Wespe Gonatopus püosus an d Larve von Cicadula sexnotata insofern, als sie ihr Opfer zur Verwandlung kommen lässt. Der Parasit sitzt, ohne erkennbare Belästigung seines Wirts, in. ‚einer grosse runden Kapsel hinter dem zweiten Segment der Cicade | larve und macht — wie der Vortragende. im Gegensatz zu Miks, auf einer unrichtigen Uebersetzung einer "p ELTIS schen Beschreibung beruhenden Angaben mit Sicherheit nachwies — 2 richtige Häutungen durch: ' Erst nach d Verwandlung platzt die Kapsel auf, die W espenlarve. drängt Organ in den Körper der "Cicade und zehrt diese so v ol ständig auf, dass nur der rein ausgeräumte Balg übrig bleibt Dann “wandert sie, aui dem Rücken kriechend, zum Ein spinren ab und entlässt schliesslich die 5—8 mm STOSse Imago, die im weiblichen Geschlecht ein zu einer Schere umgebildetes Klauenglied aufweist, wohl um sich an den Cicaden beim Belegen festhalten zu können. Als weitere” Cicadinenschmarotzer sind einige Pipunculiden bekannt, doch fand der Vortragende kürzlich im Abdomen einer Cicade eine Fliegenpuppe, die zu keinem Pipunculus ge hören kann. Ferner fand er einmal einen Athysanus m zwei am Halse sitzenden Goriatopus-Larven. — Im Anschlu an die Kuhntschen Untersuchungen kam Herr Ban in einer technischen Erörterung über den Schutz der Samm. lungen gegen Zerstörer zu den’ Schluss, dass nur Schwefel, kohlenstoft unbedinste Sicherheit oewährleiste, alle andere eprgiesenen Schutzmittel aber teils nutzlos, tei 09a. schädlich seien. — Herr Rosenbaum ‚erbrachte aı einem überzeugenden Belegmaterial den sehr bemerkens werten Nachweis, dass unsere beiden einheimischen Dorn- einander übergehen. — Herr Hemprich demonstrier Gold- und Schlupfwespen. aus der Niederlausitz sowie ein Bauer erläuterte an seiner Kleefalter- Spezialsammi bakez) die Systematik der etwa 40 palaearktische Arten umfassen- Futterwechsel bei Caraben. Mit Ausnahme des oft treideschädling auftretenden Zabrus tenebrioides gelteı Raubläufer durchwes als Fleischfresser, doch sind ge in. letzter Zeit mehrere Arten von den: Mite liedern der als Gelegenheits-Vegetarier festgestellt worden. Al Beispiel führte der Vortr agende den Pseudophonus pube Früchte von Pastinaca. sativa beobachtete. se von Mk. 1.50 für das Vierteljahr an; 2 Redaktion betreffenden Zaschriften und Drucksachen neienheie: "Insektenbörs‘ und Belle: "Entomoloische Vereinshiait”, Herausgegeben von Paul Kuhnt, Friedenau-Berlin. Ente Mose Rundschau erscheint am 1. und 15. jeden Monats. "Donnerstag, ‚den 15. Dezember 1910. In allen geschäftlichen Angelegenheiten wende man sich an un Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen Nummer der Postzeitungsliste 3866. Zusendung unter Kreuzband besorgt der Verlag gegen Vergütung des Inlandportos von 25 Pfg. bzw. des Auslandportos von 40 Pig. auf das Vierteljahr. den Verlag:'fkritz Lehmanus Verlag, & m. b. I, Stuttgart. Fernsprecher 5133. Insbesondere sind alle Inserat- Aufträge, Geldsendungen, Bestell- angen und rein geschäftlichen Anfragen an den Verlag zu richten. Sr wu ang. Neue reEaenr. den Procedings of the United. States National um, Washington, No. 1774, 1910, publiziert Robert ns Snodgrass eine äusserst verdienstv olle : (92 Seiten) über „the thorax of the Hy menoptera. iche instruktive Zeichnunge n und 15 Tafeln mit horaxabbildungen, deren einzelne Teile genau deter- ‚sind, m: ıchen das Studium zu einem äusserst inte- en. Seite 64—66 gibt der Verfasser eine Classification er Hymenopteren-Ordnung nach Familien und Sub- milien, jede mit einem Hinweis auf die Abbildungen der für sie charakteristischen Thoraxbildung. urch die Revolution in le hat auch die „Bro- vista de seiencias naturales’' zu leiden gehabt, denn ge Republik wies ihre Redäkteure aus und konlfis- hre Sammlungen and die Bibliothek. Die Zeitschrift heint jedoch ausserhalb Portugals Den In der tember- Nummer 1910 publiziert besonders Candido endes eine Arbeit über ; 35—149. In dem Annales de la soeiet& entomelogique de Belgique 1910, p. 330—354 publiziert Prof. H. Kolbe eine her rragende Arbeit ‚über die Phileurinen Amerikas‘, den Dynastiden gehören. Die Unterfamilie Phileuri- eilt er ein in: 1. Gruppe, Trihoplini, Kleinste, meist I; che Arten, deren Mandibeln aussen. 2—3zähnig und das Epistom zweiteilig (nur bei Trihoplus) oder tl geteilt ist; Il. Gruppe, Phileurimi, meist mittlere bis e Arten, nur schwach convex, oft- abgeflachte Flügel- n, Mandibeln und Epistom einfach. Es werden 14 neue ies beschrieben. —p. 355—367 bringt J. Moser ine ' „VIII. Beitrag zur Kenntnis der - Cetoniden‘, 368-383 Prof. Aug. Lameere die. Fortsetzung seiner „Revision des Prionides‘‘ mit einer Bestimmungs- belle der Psalidognathus-Gattung. Im American Naturalist, Nov. 1910, New-York, publi- t John H. Lovell seine Beobachtungen über die ge: Können Bienen Farben unterscheiden 2, 9.013092 'he color sense nf the Honey-bee.‘“ - Aus dem soeben erschienenen „Annali del Museo civico di storia naturale di Genova‘“‘ 1908-1910 seien folgende Arbeiten. hervorgehoben; p. 38—42, E. Wasmann, ‚Myrmechusa, eine neue Gattung zwischen Mymedonia und aufgestellt nach einem in Abyssinien ge- n ndenen. Exemplar. ir .79—18, A. Gro uve lie „‚Meli- thes nouveaux de l’Abyssinie et du Choa.“ — p. 119—132, 301, p. 554-563, beschreibt R. Gestro neue n,.p. 201-204, neue italienische Höhlenkäfer. — 319, E. Olivier, neve Lampyriden des Genfer . 494—530 beschreibt Chr. A Urıvırlaus 19023: . Jahrg. 91011, Heft VIII era, Karlsbad, seine Beobach- j (Argyresthia laevigatella im Juni oder Anfang Juli „Lepidopteros Romanos’,, en in Westafrika von Leon ar do eine Anzahl en un Oben wut, stets in EEE Rich tung | gegen RE Zu spitze und geht nur dann etwas tiefer in die Rinde, wenn sie von einer Länge nach durchminierten Rindeuschuppe in eine benachbarte übertritt. An den Uebergansesstellen wird oft die Oberhaut verletzt, weshalb an. diesen Stellen später ein wasserhelles Harztri ubchen sichtbar wird. Durch die der Spitze des Zweiges zustrebende Frassweise. erklärt sich, dass das winzige Räupchen nicht,von dem nach- dringendem Harze erstickt wird. Mit zunehmender Grösse geht das Räupchen immer tiefer, so dass es im Herbst schon in der Mitte der Rindenschuppe frisst und im Novem- ber und Dezember den Splint erreicht. Als Winterlager wird ein erösserer Raum zwischen Rinde und Holz aus- eehöhlt und in dem Masse, als der rückwärtige Teil der Höhlung mit Raupenkot erfüllt wird, findet noch und seitwärts ein Weiterfressen statt. Da meiner Ansicht nach, die Raupe an warmen Wintertagen und im zeitigsten Frühjahre den Frass fortsetzt, so kommt es, dass zu der Zeit, wo der Saftstrom mit Macht besinnt, das Tierchen durch den eeschäflenen Hohlraum, schliesst und zum Teile mit hartgewordenem Harze erfüllt ist, vollständig gesichert ist. Der gestörte Saftstrom ruft die an der Verw undungsstelle später sichtbare Anschwellung . unbe Wachstum der Nadelbüschel im Je nach der Witterung dürfte und das üppige schädigten Zweigteil hervor. die Raupe Mitte doch gibt e 3 a zu Besinn des Juni noch Räupchen unter der Rinde der Lärchenzweige. (6—5 mm Sa ı1agt erst die tief in den Splint gehende Puppenwiege, dann etwa % cm von ihrem äusseren Ende Durchmesser. kreisrundes Loch von %4 mm Das Loch wird mit weissem Seideng entfernt ein in die Rinde. espinst nn und die Puppenwiege mit ebensolchen Fäden. ausgelegt. Die Puppe ist 6 mın lang, erst hellbraun, später dunkel. "Die schlüpfende Motte findet das Ausgangsloch bereits vorbereitet und lässt die Puppenhälle in der Splint- wiege zurück. Die Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung in Stutt- gart hat: Sammlungs-Etiketten für Europäische Gross- schmetterlinge nach Höofmann-Spualer undBerge- Rebel zusammengestellt unter Redaktion von Prof. Dr. H. Rebel in Wien zum Ladenpreise von HM 2.20 heraus- gegeben, ein Bändchen, das ein willkommenes Hilfsmittel für jeden Sammler europäischer Makrolepidopteren bilden dürfte. Die Sammlung enthält in der. Abteilung A die Namen sämtlicher in den genannten Werken angeführten Familien, Unterfamilien und Gattungen, in der Abteilung B diejenigen der Arten und Unterarten. In entspree hendem Format sind jedem Teile für neuhinzukommende Gattungen bezw. Arten und Unterarten eine grosse Anzahl Blanko- Etiketten beigefügt. Ueberdies enthält die Liste für oft wiederkehrende Aberrationsnamen, wie zZ. B. ab. obscura Ktiketten ohne Autorangahe, die vorkommen- denfalls durch Hinzufügung des Namens ve :rvollständiet ‚werden können, eine angesichts des heutzutage herrschenden Uebereifers im "Aufstellen neuer Unterarten gewiss löbliche Einrichtung. Im Uebrigen mag noch gesaet werden, dass dem Werk- chen saubere Ausführ ung, eutes Papier und deutlicher Druck ‘zur Empfehlung dienen. vorn der oit den Zweig um- April bis Mitte Mai ausgewachsen sein, Die ausgewachsene Raupe E N Tiergeographische, phylogenetische und biologische Be- | ı merkungen zu Malcolm Burr’s Dermapterenfauna von Britisch Indien, Burma und Ceylon. Von Dr. Friedrich Zacher, Assistent am pflanzen-physiologischen Institut der Universität Breslau. Mit 4 Abbildun gen. Nur von einigen wenigen tropischen Gebieten be- sitzen wir bisher eine zusammenfassende Bearbeitung ihrer Dermapterenfauna und so kommt es dass wir auch über die geographische Verbreitung der Derma- pteren, über ihre mutmasslichen Entstehnngszentren und Verbreitungsbahnen so gut wie nichts mit Sicherheit aussagen können. Und wir müssen ja darin um so vor- sichtiger sein, als auch die Systematik und Biologie der Ohrwürmer noch sehr wenig geklärt ist. Finen srossen Schritt vorwärts bedeutet nun auf diesem Ge- biete eın Werk, das der vortreffliche Kenner und Be- arbeiter unsrer Gruppe, Dr. Malcolm Burr, soeben hat erscheinen lassen: „The Fauna of British India, in- cluding : Ceylon and Burma. Dermaptera. London. Taylor and Franeis. 1919.“ Burr findet im Himalaya deutliche Verwandtschaft zur palaearktischen Faunen- region, die unter anderem bekundet wird durch das Auftreten der eurasischen Gattung Anechura. Zwei Arten finden sıch in Rashmir, von denen A. Calcıiatıv Bor. offenbar dort endemisch, A. Zubowskyis Sem. dagegen nur eine Lokalrasse der in unseren Alpen heimischen A. bipunctata ist. Mir fällt des weiteren auf, dass ın der Kattung Forficula von elf in Indien heimischen Arten nacht au den Himalaya und Assam beschränkt sind. Forfieula Green Burr findet sich nur auf Veylon und nur F. ornata Borm und Lucas: Dohrn haben eine weitere Verbreitung. Da nun Hinterindien und das indomalay- ische Gebiet fast frei von echten Forficula sind, so muss man den Schwerpunkt der Gattung in den daran un- gemein reichen (Gegenden der Mittelmeerländer suchen, etwain Kleinasien. Die Beziehungen der indischen Fauna zur Tierwelt andrer Länder sind für die Reptilien, Am- phibien und Molusken bereits eingehend von Fritz Sarasın dargeleet worden und zwar in seiner Studie: Ueber die Geschichte der Tierwelt von Ceylon. Da ich nun üver die Dermapterenfauna des indoma- layıschen Archipels in der Sammlung des hiesigen Museums gut vertreten ist, so lag es für mich nahe, die Ergebnisse der Sarasin’schen Untersuchungen mit dom von Burr gebotenen Material zu vergleichen. Sarasın kommt auf Grund der Verbreitungstat- sachen der Reptilien, Amphibien und Mollusken zu der Ansicht, dass in Indien drei selbständige Faunenbezirke vorhanden sind: 1. Ceylon und der südliche Teil des Dekan; 2. Burma, Assam und der Osthimalaya; 2. der Westhimalaya. Diese drei Gebiete sind reich, das Tief- land der indischen Ströme ebenso wie die vulkanische Trapp-Platte des Dekan arm an eigentümliehen Formen. Im allgemeinen wird nun dieses Bild der Tierverbreitung durch die Befundesbei den Dermapteren bestätigt. Im ganzen beträgt die Zahl der in Indien nachgewiesenen Arten 137. Von ıhnen sind 64 im Gebiet endemisch. Scwohl die Nordostecke wie (eylon zeigen eine grosse Uebereinstimmung im Charakter ihrer Dermapteren- fauna mit dem indomalayischen Gebiet. Den grössten Artenreichtum zeigt der Nordosten mit 89 Arten. Es gibt also nur 49 Arten im Gebiet, die hier nieht ange- troifen wurden. Dagegen ist der Nordwesten am arten- ärmsten mit.7 Arten, von denen allerdings 4 endemisch sind. Zwei davon, die beiden Anechura Zehören palae- arktischer, 1 ind !omalayischer Verwandtschaft an, eine weitere it kosmopolitisch, während zwei, Brausikoladns Burri Bor und tenera Burr, als nächste Verwandte die anne In on hans eine an a vn er "h oe 4 f et Ver sandischaft. il BER P ar n. nämlich 42, davon aber 18 endemisch. Mit Birm a mit dem indomalayischen Gebiet hat C 6 Arten gemeinsam. Nur eine Gattung, die in Oeylor. \ ertreten ist, fehlt im imdomalayischen Gebiet, findet h dagegen auf dem ostafrikanisehen Festland wieder. Es ist dies Picrania. Alle übrigen ceylonesisehen Arten gehören entweder ın endemische oder indomalayis burmesische Genera. Endemisch sind die Gattunger Dendroiketes, Cranopygta, Synlonus, Clenisolabss, Nannı- solabis. Diese und die 18 'endemischen Arten lass n Ceylon als ein Gebiet von relativ grosser Selbständigkeit erscheinen. Während Sarasin nun eine grosse. Veber- einstimmung zwischen der Fauna der Südspitze des Dekkan und der ceylonesischen feststellen konnte, trifft das für unsere Gruppe nicht zu. Nur 10 Arten sind n: bei den Gebieten gemeinsam, nämlich Psalis Dohrmi, Borellia Greens, Ilaunon bipartitus, Anısolabis annulipes, | Borellia Stalı, Forcipula quadrispinosa, Tabidura benga- lensıs, riparia, Labia arachidis, Chelisoches morio. Von diesen sind die letzten 7 nichtssagend, da es weit ver- | breitete Tiere sind. Nur die ersten drei sind auf Süd- indien und Ceylon beschränkt und die Gattung Rlaunon sogar monotypisch. Ihre nächsten Verwa andten sind die afrikanischen Diaperastieinen. Endemisch für dieses Gebiet ıst dann noch Obelura mit 2 vicarıierenden Arten. Dagegen kommen in Südindien 19 Arten 4 vor, die auf Ceylon fehlen, auf Ceylon 28, die n Südindien sich nieht vorfinden. Südindien ist arm . an endemischen Arten, da es nur 6 aufweist bei einem (tesamtbestand von 52 Arten. Von diesen gehört eine einer endemischen Gattung an, nämlich Sondax repens Burr. Alle übrigen Arten gehören in Genera, die eine weitere Verbreitung auf dem indischen Festland auf- weisen. Dagegen bildet einen bedeutsamen Unterschied der indischen und indomalayischen Fauna der Umstand, dass die für das indomalayische Gebiet charakteristische Familie der Allosthetiden auf dem asiatischen Festland völlig fehlt. ‚Beziehungen zum afrikanischen Kontinent und zu Madagaskar finden sich nur wenige. Wie oben bemerkt, hat Ceylon mit Ostafrika gemeinsam die Gattung Pierania. Metvsolabis ist mit 2 Arten auf dem indischen Festland, mit einer auf Madagaskar vertreten, fehlt aber auf Ceylon. Die südindisch- ceylonesische Gattung Elau- non ıdentifiziert Burr mit der afrikanischen Diape- rasticus. Ich werde an andrer Stelle meine Gründe klarlegen, weshalb ich das nicht für angängig halte. Weiterhin führt Burr die Gattungen Eimboros, Cordax und Hypurgus als Africa und Indien gemeinsam auf, Mindestens für Hypurgus möchte ich es aber bezweifeln, da der sondervare westafrikanische Hypurgus Kuhlgatzi Burr wohl doch die Errichtung eines neuen Genus er- fordern dürfte. Die Beziehungen der indischen zur afrikanischen Dermapterentauna sind also zehn j beträchtlich. Eindlich möchte ich noch einige Bemerkungen syst matischen und morphologischen. Inhalts hinzufüi Das System, das dieser neuesten Arbeit Burrs Alben N in Er No on the Olassit ication‘ geschlagenen a bedeutende Verbesserungen dar. nach ch hat. Als neue ‚Sul al e sicherem Blick hat Rurr diesem Tier ganz den richtigen Platz angewiesen. assung wird durch die "Untersuchung des $ en vollauf bestätigt, das a z nach dem 12 . Kopulationsorgan des /' von Palex sparattoides. KLEL st ein diandrischer Penis, bei dem die Parameren- glieder völlig unverwachsen sind. Die Endglieder "gestreckt, stumpf zugespitzt, an der Innenseite ‚ausgebuchtet. Der Praeputialsack ist sehr lang, rga lang, schmal, ziemlich stark gebogen und ohne andb bläschen und Spiralversteifung. Die Virgabildung wa die ne zwischen dem "'vp von Psali s und Da nun Palex auch im Habitaus eich 7 en nildet, indem er zwar stark plattet, aber doch noch nicht so stark modifiziert Be Apachyus, so bildet dieser Befund eine wertvolle Bestätigung für meine Auffassung, dass die Apachyiden = aber nte Glieder der Labiduriales-I Reihe sind. Die eg che Zusammengehörigkeit dieser Formen könnte man sich also etwa in Tolgender Weise veranschaulichen. hal phalmenidal i ur. Parisol. Brachylab. Anisol. Palicidae Apachyidae n Psalis Er | | | - Labiduriales. die von mir vorgeschlagene Pu nz der ee nr a Die ne zeic en Sch | lurch eine meist ungemein lange \irga, die eine | fast nur bei Amisolabis - colossea findet, durch sehr spitz zulaufende, dreieckige Parameren- adglieder und eine Fülle merkwärdiger Verdickungs- rate des Praeputialsackes, als Chitinleis ten, Zahn- reihen u. a. mehr. an ihrem ungemein flachen "Bau, 2.0 nach ‚hinten zwischen ‚die er A ine. ungemein a en zu chyus, dem sie im ‘Habitus sehr ähnlich ist. I ihres Tebens ı unter Rinde eine ganz anal IE, eitlich ins leicht Farfteude: 2 Buürr: na sie ‚Die Sparaitinen sind gut. kenntlich durch die infolge- Beide a wie „aut aus — die San an-. a auf die Art Pin Platylabie) sparat- nicht zu Gesicht beiiommen und daher die Frage nach ihrer generischen Zugehörigkeit offen gelassen. mutete nur, dass sie zu Erotesis gehören könnte. nun so glücklich im Berliner Museum nicht nur die D ohrn’sche Type, sondern sogar em dazu gehöriges ö zu entdecken. Burr's Ver mutung ist insofern rientig, als die Art allerdings Erotesıs nahe steht. Jedoch unter- scheidet sie sich davon durch das auffallend lanse 1. Glied der Hintertarsen und die scharf gekielten Flügeldecken. Trotzdem sehe ich bei der Dürftiekeit des Materials von der Aufstellung einer neuen Gattung ab. Vermutlich gehören beide Arten, Erotesis desipiens Kirby aus Assam und B. cingalensis Dohrn, zu den Spongipho: 'inen. Ich ergänze hier dıe Diagnose von Erotesis cingalensis Dohrn: - ü 2 Ich war Eis 2} Nies, a 4. Fig. 2. Hinterleibsende und Zange der £' von Erotesis cingalensis. Fig. 3. Kopulationsorgan des 5’ von Zrotesis eingalensis. Fig. 4. Kopulationsorg gan von Mecomera sp. Fühler Ifgliedrig. Pronotum mit breit abstehendem, durchscheinendem Seitenrande. Flügeldeckenränder ebenfalls den Körper seitlich weit überragend, scharf gekjelt. -Tarsen mit einfachem 2. Glied. 1. Glied der Hintertarsen sehr lang. Zange des. & ‚S am Grunde breiter, in der Mitte bogig eingezogen, vor dem Einde auf der Innenseite mit 9 kleinen Zähnen. Spitzen gebogen, ge- kreuzt. Auf dem 10. Tergit befindet sich in der Mitte eine quer verlaufende, etwas geschwungene Kante. Kopulationsorgan ist leider schr schlecht erhalten und nur sein äusserer Umriss noch zu erkennen. Mit diesen wenigen Hinweisen ist nun natürlich der Wert dieses vorzüglichen neuen Werkes, dasuns Burr’s unermüdliche Arbeitskraft geschenkt hat, noch bei weitem nicht genügen‘ beienchtet. Sehr interessant sind vor allem die einleitenden Kapite: über Bau, Ent- wicklung, -Kopulation, Eiablage, Morphologie der Eier, Brutpflege, Nahrung ete. Bemerkenswert sind besonders die biologischen Beobachtungen indischer Entomologen wie in andale und E. E. Green über den Ge ‚brauch der Zange, über den ja schon viel geschrieben und gestritten worden ist. ne hat man bisher darüber noch nicht gewusst, eigentlich nur negatives, nämlich, dass sie bei der Kopulation nieht gebraucht wird. Es ist aber doch bei der enormen Mannigfaltiskeit der Ausbildung, die dieses Organ bei den Ohrwürmern gefunden hat, von vornherein recht unwahrscheinliel dass es funktionslos sein sollte. Es macht so ganz und gar nicht den Eindruck eines rudimentären Organs. Nun hat Annandale bei Nala livedipes beobachten können, dass sie die Zangen benützt, um die Flügel zu ent- falten, ferner dass Labidura rıparia damit Beutetiere fängt. Da nun aber die Zangen bei den phylogenetisch jungen Forficuliden, Anechur ıden und O, pesthocosmiiden erst ihre reichste Ausbildung erfahren haben, so dürfte die weitere Beobachtung hier noch manches interessante zu Tage fördern. Auf die Ausbildung der Zangen und ihre Be- wegungsmöglichkeiten will ich noch an anderer Stelle zurückkommen. Hier will ich nur auf einen charakte- ristischen Unterschied der eben genannten drei Familien Brver- Das rt ar a nad 5 | SR, = bi $ u we hinweisen. Die Forficuliden haben im allgemeinen dorso- ventral abgeplattete Yangen, die sie infolge des Baus des 10. Tergits nur transv ersal hewegen können. Bei den erden \ sind die Zangen drehrund, stark gebogen und gezähnt.. Die Konstruktion der Gelenke und die | Gestalt des 10. Tersits würden an sich auch eme Be- wegung: nach oben "zulassen. Sie wird jedoch dadurch eingeschränkt, dass das 10. Tergit am Hinterrande hemmende Dornen träst. Nur die Opssthocosmiinen haben tatsächlich die Möglichkeit. ihre sehr eigenartig geformten Zangen senkrecht zur Körperoberfläche in die Höhe zu richten. Es ist wohl vorauszusetzen, dass diese Bewegungsmöslichkeiten auch verschiedenen Funk- tionen entsprechen. Ferner möchte ich einmal auf den Unterschied im Bau der Beine etwa von Chelssoches und Forficula, andrerseits von Forficula und Labidura hin- weisen. Chelssoches ist oit als Bewohner von Blüten, besonders der stinkenden Amorphophallus-Arten erwähnt. Er ist also ein ausgesprochenes Klettertier. Dem ent- spricht auch der Ban seiner ungemein kurzen Beine und seiner Tarsen. Denn bei ihm sind nieht nur wie bei Forfieula die zweiten Glieder verbreitert und auf der Unterseite mit Hafthaaren besetzt; sondern alle Glieder aller Tarsen. Dagegen fehlen die Tarsenverbreiterungen bei allen am und im Boden lebenden Dermapteren. So regt Burr’s neuestes Werk zu den mannisfaltiosten Gedanken an. Möchte es der Wissenschaft recht viele neue Arbeitskräfte zuführen! Kann als Urheimat des Carabus cancel- latus illig. Illyrien gelten? ‚Eine Antwort auf die Polemik von Born von Dr. Gustav Bernaw, Tolmein. (Fortsetzung.) Es sind folgende Merkmale mehr oder minder aus- geprägt bei der: a) cancellatus- Gruppe. ' Fühlerbildung: die 3 (ev. 4) ersten Fühlerglieder ie auffallend abgeplattet, das 2. und mit nach hinten ‚gerichteter Kante. - Die Länge des 2. und 3. Fühlergliedes verhält sich wie 2:4 (4% ), ev. auch wie 2: 5—6 (beim serratus). Fühler bei beiden Geschlechtern stets einfach. Die Flügeldeckenränder haben vorne an den Schul- tern sägear tige Einkerbungen. Die Grundskulptur be- steht aus 16 Intervallen, ist ziemlich einiach (nur beim serratus erhalten). Einige "Arten haben hinten stark ausgeschnittene Flügeldecken (bei den 22). alle oben genannten Bu mit Einsägungen an den Schultern, wahrscheimlich noch einige weitere, bei wel- chen einzelne von diesen Kennzeichen verloren ge- gangen sind (z. B. vagans. b) Ullrichi-Gruppe. Fühlerbildung: die 3 ersten Fühlerglieder stielrund oder oben nur wenig abgeplattet. Die Länge des 2. und 3. Pühlergliades verhält sich wie 2:3 (34 Fühler bei en 38 sehr oft (beim Ullricht, Parraysi, italıcus etc. immer (mit kolbenartigen Auftreibungen unten an den Enden der mittleren Fühlerglieder. Die Flügeldeckenränder sind vorne immer olatt. Grundskulptur komplizierter, sie besteht aus 832 Intervallen (nemoralis; hortensis). Keine einzige Art hat bei den 22 hinten stark ausgeschnittene Flügeldecken. In diese Gruppe ge- hören neben dem Ullrichi und wwalieus; a ziemlich ae a erw: nd i ' eben der Unterschied zwischen Wald und Flur ni In diese Gruppe gehören: saben sind entnomm. n aus: Woldrich ‚Geo 1905, Il Ben), eumanus,. | catenatus, montivagus, alysidotus, nemoral entfernte Verwandte z.B. die Carabi mul Wir sehen also, dass die Caraben der Gruppe als Ausgangsarten: des cancellatus tracht gezogen werden können, da’ dieselben ihm viel fremder sind, wie die Hemicaraben. Der C. sıs hat keine gesägten Schultern und die Fühlerg sind bei d& unten geknotet. Als einzige, sehr ver- wandte Art des cancellatus verbliebe der vaguns. ) en u a) sich vom Car in ‚der EN ungen an den Sohn. als eine vom cancellatus hessen, Art Ge den ©. intermedius). ' Bemerkenswert ist, dass Born den Ullvichi von er Steppen Asiens nach Buropa wandern lässt, obgleich bei diesem viel eher an eine Fintstehung an der Balk & halbınsel zu denken wäre, wo er viele Verwandte (Par- rayssı, catenatus u. a.) besitzt. Der cumanus wäre v | leicht besser mit Stscheglovi oder einer anderen, kauka. “ sischen Art in Verbindung zu bringen. ““ IY. Dass cancellatus im Grossen und Ganzen eine Vorliebe für Ebenen zeigt, ist riehtig (vergl. Reitter, Fauna germaniea, I. 8. 87). An dem ändert nicht viel die Tatsache, dass er im Gebir ge stellenweise auch Wald besucht, event. auch besiedelt. Im Gebirge i so gross wie ın der Ebene (besonders hinsichtlich Feuchtigkeit). Auch findet man im Gebirge selten oeschlossene Wälder wie in der Ebene, meist ist Wald hier unterbrochen durch zahlreiche Liehtungen Wiesen, die Bäume können oft wegen felsigen Unter- grunds ae, dicht stehen so dass der N heht blei bt. A ic " or geht in den Wal wie ich beobachtet hatte (ist hier aber seltener, als au: Feldern). Ich hatte diese Vorliebe für Ebenen bei cancellatus nur als unterstützendes Moment angeführ nicht als entscheidendes, da Caraben als Raubinsekter sehr anpassungsfähig sind. Ich hatte auch den coriaceus weit vom Walde, in Feldern gefangen (zweimal). Der nemoralis lebt auch bei Prag in Feldern (aber es war wahrscheinlich 30, dass dort früher Wälder waren, die ausgerottet wurden und der Käfer hat sich infolge günstiger lokaler Verhältnisse (unebenes Terrain mi en . a Be weite 5, 34). V. Nach England konnte rancellales ch gelar da die britischen Inseln bis in das späte Diluv Frankreich breit verbunden waren (ob er die Bez des ‚lusitanischen‘ Elements verdient, bleibe « gestellt). Auch Ily rien war (als ein Teil des ne ln u..2. Meder von r Fi Inliet wie heute an den Steppen Südrusslands und ibir rie Das Ural-Gebirge ist auch erst im späten Diluvium en standen, ın dem früher eine ununterbrochene Ebene den Karpathen bis nach Sibirien sich ausbr: tete: amerika und Ostasien ‚waren breit Den el ne 3% Ze DE Carabus ı vaı ee \ ng le assen sie "maximus, .ete.) besann erst später, als das Klima und e lokale” Verhältnisse dieser Landesteile sich Br len. a als Ser sungsfähiges Tier e Steppenformen ver- "gewiss auch andere a) na Rn Equus, i as: sel kten). x sajanensıs Rttr. osthöhmischen ee ın u Tat so ähnlich, ch von ‚letzterem Stücke zeigen könnte, von denen ensis nur mit Mühe zu unterscheiden wäre etwas gedrungener). Damit wurde nicht be- dass der tZuberceulalus ın Südrussland ete. keine nn könnte. as die fossilen Reste betrifit, so kann ich ber r dieselben nicht aussprechen, da ich sie nicht ht hatte. Uebrigens ist leicht möglich, dass ein us ohne die Einkerbungen gefunden wurde (es e sich aber auch um die Reste eines vagens handeln). Bund ci ne aa wie 2 dies nl sein 28 müsste a aa ‚ein ie Enden. Die Reste des nitens nn s ein solcher war) werden schwerlich älter als ale sein, da das Tier kälteren Gegenden Vorzug gibt; S heinlich ist er während der Glazialperiode nach eich gelangt. Auch sind diese Einkerbungen ein ibtiles Merkmal, welches an fossilen Resten leicht rien. u. s. w.) undeutlich werden kann. Jamit ‚wäre ich mit meinen Ausführungen zu Ende, nen ich glaube, dass sie zur Klärung der Sache Ich bemerke nur noch anhangsweise, dass sich 8 analogisches, bezüglieh der ‚tertiären Intervalle, eim cancellatus, auch beim Car. granulatus findet. üssten wir auch den gqranulatus v. interstitialis als ‚gsrasse, „Ürtypus“ "für den sämtlichen, weite n von Eur a und u bew ozund ng en | jerkungen zu einigen neuen ngen der Opiliones Plagiostethi. Von Dr. C. Fr. Im ‘Oktober dieses Jahres erschien meine Revision Opiliones [Revision der Opiliones Pla- 4 Opultiones, Palpatores), ae der Phalangiidae el milien: Gagrellini, Liobunini, Lep- bunini] in den Abhandlungen aus dem iete der Naturwissenschaften (Natur- $ haftlicher Verein in Hamburg, XIX. Band, Roewer, Bremen. nera der Subfamilie der Gagrellimi. Ich wurde eb ed f aufmerksam gemacht, Diese Arbeit enthält 'eine Anzahl von. dem bekannten. dieser neu a: Gat- ; | viduatus Gyll., i | Schultze, trimaculalus Jah pilosellus Gyll., inhumeralis Rebe Benennung der Tiere“ 8 en nen Germ.; carus cardui Herbst, Craponius epilobir Payk., Coeliastes "Fr die übrigen » vier hier in Betracht Kommieiden Gattungen ist die Notwendigkeit einer Namenänderung fraglicher. Doeh da die „Kegeln für die en cha der Deutschen Zoologischen Gesellschaft auch für „Das Tierreich“ massgebend sind, mögen sie auch hier durchaus berücksichtigt len) in meinem Falle wäre $ 4 auf die von mir gewählten Genusnamen Geaya, manda, Aurwilla, Euselera anzuwenden. Aehnliche sind, wie mir auch Herr E. Strand mitteilte. ‘schon vergehen als Geayia für eine Hydrachniden- Gattung (Sie. Thor. 1897), ferner als Harmandia (nach Harmand benannt, bereits zweimal), ferner als’ durivillius für eine Lepidopteren- Gattung (Packard 1902), und schliesslich als Busclerus in Sharp 1886 in Inseeta. Deswegen scheint es mir ratsam, tatsächlich eine Aenderung auch dieser Namen vorzunehmen und umzunennen: Geaya zu Embrikia Harmanda zu Harmandella Aurivillia zu Aurwillola Eusclera zu Eusclerella. Es würden dann sämtliche Spezies. des Genus 1) Maindronia alter Benennung: Strandia n. 8. Maindrom (Sim.) triangularıs (With) triangularıs var. [usca (With) ceylonensis (Karsch) ceylonensis var. bispinosa (Karsch) rubra n. Sp. 55 gracılıs n. Sp. 2) Geaya alter Benennung: Embrikia ». g. nigromaculata n. sp. aenescens N. SP. nigricoxa N. SP. unicolor n. Sp. atrolutea n. Sp. 3) Harmanda alter Benennung: Harmandella n. g. instructa n. Sp. 4) Aurwillia alter Benennung: Aurivilliola n. g. Aur oil Chorel) „ sepia (Loman). 5) Husclera alter Benennung: Eusclerella n. e- aureomaculala n. Sp. ÄES Dh) 92 „ &2) 2 heissen. Diese notwendigen "Aenderunger n der Namen ich ausserdem in dem II. Teil meiner Untersuchungen, die ich hoffentlich im nächsten Jahre werde fertig Nachtrage zum stellen können, in einem besonderen T. Teil berücksichtigen und hervorheben. Was Schässburg dem Entomologen bietet. a: Von Dr. ‚Karl Petri, 4. Fortsetzung. Wenn die Sonne sich Bürgerschuldirektor. Schäffer, Schrank., vittatus Fbr., Germ., pygmaeus var. orientalis Wse., connexus Oliv., elegantulus Grav., chrysopus Gmel., quadriguttatus Bicht., Chilotoma musciformis Goeze; Ceutorhynchus Bris., lamii F., Rhitidosomus monticola Otto, signatus Gyll., Kraatzi ignitus Germ., ‚Schulize, Br Be P DE werde . dem Untergange zuneigt, . schwärmen auf der Wiese des Baumgartens die seltenen : Scarabaeıden Bolbocerus umicorne Schrank. und Odontaeus ‚armiger Scop. vn Das Kötschern der antaniase ergibt neue, reiche g | und eigentümliche Arten: Cr yptocephalus distinguendus u strigosus. ‚‚Sten nn larvatus Al Koch., hyoseyamı L., aenercollvs Germ., Miarus longirostris, Pi ylonoınus Irans- Auf einer Meldenart trifft man zu- sylwamneus Petri. weilen Lixus jlavescens Boh., auf einer Cardwus-Art Lizus myagrı Olw., algirus L. und sehr selten Lizus subtilis Strm. Nicht zu vergessen sind einige Bupre- stiden, wie Anthazia sales F., millefoln F., fulgurans Schrank., gramnica Lap., nitidula var. signaticollis Kryn., Acmaeodera flavofasciata Pıll., Coraebus lamp- sanae Bon., letztere sehr selten. Gross ıst auch die Zahl der mit Springbeinen versehenen Chrysomeliden, der Haltieinen, von denen ich hervorhebe Chaetocnema semicoerulew Koch., compressa Letz., Psyllsodes attenuata Iuteola Müll., Phyllotreta aerea AU., diademata Fondr., Aphthona lacertosa Rosenh., abdominalis Duft., venustula Kutsch., ovata Fondr., Longitarsus echii Koch, Linnaei Duft., later ipunetatus var. personatus Wse., obliteratus Rosenh,, Dibolia Foersteri Bach., femoralıs Redtenb., Schillingı Letzn. Wenn ich nun noch einige von den zahlreichen Laritden, wie Bruchidius marginalis F. mit ıhrer Varietät debilis Gyll., imbricornis Panz., Laria luteicornis Ill., rufımana Boh., so wäre damit noch lange nicht geschlossen die Reihe. der Coleopteren, welche den Fangwerkzeugen des. Eintomologen anheimfallen können. Nur eines interessanten Fundes, den ich am 15. Aprıl 1894 im Puchsloch machte, will ich noch Erwähnung tun. In einem alten, von Rasen halb bedeckten Baumstrunk, der von der bissigen Myrmyca laevwrodis bewohnt war, iand ich den Olavıger longicornss Müll. nur 23,5—2,7 mm grosses, rötlichgelbes Tierchen mit perlschnurartigen, nur sechseliederigen Fühlern, fast dreieckigem Körper und kurzen Flügeldecken, welche die dorsalen, verhornten Hinterleibssesmente unbe- deckt lassen. Die Wurzel des ersten unbedeekten Dorsal- sesmentes unmittelbar hinter dem Flügeldeckenrande ist quer vertieft und trägt jederseits in den Vorder- ecken der Vertiefung ein goldgelb gefärbtes Büschel langer Drüsenhaare, welche wahrscheinlich eine aro- maätische, die Ameisen narkotisierende Substanz aus- scheiden. Dies Narkotikum wird von den Ameisen leidenschaftlich begehrt, und der Genuss desselben hat zur Folge, dass sie diese Tiere ın ihrem Neste nicht nur dulden, sondern auch . pilegen und beschützen. Nach den Beobachtungen des Jesuitenpaters P. Erich Wasmann scheinen Amseienkolonien, welche solche Gäste kultivieren, zurückzugehen. Es wirkt der dauernde Genuss dieser Narkotika also ähnlich auf die Ameisen- gesellschaft, wie etwa die Leidenschaft des masslosen Alkoholgenusses auf menschliche Gemeinwesen. — Das Scheiden aus dem Fuchsloch inmitten einer srünen Waldlandschaft ‘mit dem schönen Ausblick auf den „„Ungefag‘‘ und in das Schaaserfeld, von dem herauf nun auch der Pfiff der Lokomotive der Vizinal- bahn das ungewohnte Echo der stillen Wälder weckt, wird schwer. Auch scheint die Sonne hier oben länger, so dass man im Lichte des glühenden Abendrotes sich befindet, wenn drunten im Tale schon die Schatten des Abends sich zu lagern beginnen. Nun legt sich aber Dämmerung auch auf den Wald und die Schlucht des Fuchsloches und. treibt zur Heimkehr, wenngleich trotz des hereingebrochenen Abends nicht alles Leben schlafen gegangen ist. Aus der Schlucht lässt der Wald- kauz sein wieherndes Gelächter erschallen, das sein schauerliches Echo an den Wänden der Schlucht und den Laubkronen findet, eine Nachtschwalbe streicht geräuschlosen Fluges an uns vorüber, ein Geotruper fliegt brummenden Yluges an uns vorüber, ein Igel kommt harmlos des Weoes daher und schlägt sich, wie er die Schritte des nahenden Menschen wahrnimmt, seitwärts in die Büsche. So schreiten wir, von der Es ıst dies ein. ' bis dreijährigem Eichenholzschlägen, Dorcadion Murray stoff und Minutienzetteln, mit Nadeln und Eti Kühle . Abends Urftischt, angeregt heimnisvolle Leben um uns her, das erst der / und die hereimbrechende ‚Nacht zu erwecken. der Stadt zu. Fs ist nicht ratsam, wenn eine alle all ihre Reize und Vorzüge dem Auge darbietet. überlasse daher den Lesern dieser anspruchslosen stellung, sich die Zahl lockender Ausflugsorte auf Schässburger Hattertgebiete nach Belieben zu ergä und zu vermehren. Und es gibt solcher noch mane von denen jeder sein Rigentümliches besitzt. Von einen Punkte bietet sich ein besonders schönes des Städtehens dem DBeschauer, an einem ande Orte entzückt uns die Schönheit und Mannistaltigkei des Schässburger Waldgebietes mit seinem grünen Taaubmeerr und seinen wilden, wurwaldähnliche Schluchtensystemen; dann wieder ist es die Stille d Waldwiese, die em Bächlen murmelnd durchrauscht auf der leisen, gaukelnden Fluges der Schmetterling von Blume zu Blume schwebt, und allein das Summe zahlloser Insekten und das Lispeln der Blätter die Stille belebt. Und jede dieser Oertlichkeiten bietet auch den Entomologen irgend eine seltenere Käferart, die sein« Mühe lohnt. Um jedoch nicht zu ermüden, führe iel kurzer Hand. die Namen der Funde an, die den Ent a mologen noch interessieren dürften. Es gehören da: Otiorrhynchus hungaricus Germ., in Sehluehten unte Laub, ebenso Cymundis cingulata Dej., Olisthopus Stur Duft. und rolundatus Payk., Platı yderus rufus Duf Bembidium brunnicorne Dej. und Miller Duv., Tach 6-striatus var. politus Petri, Liodes parvula Sahlb., brunmea Siurm., Hydnobius punctatus Hampe, dıe sechs letzte a im ei Mana u a a. am lebe ler Taub, Ehen gus vernus Gern am Südostabhange ie Schulberges unter Laub, Di rhagus lepidus Rosenh. auf Eichenschösslingen in z\ Küst. auf Wiesen, Melasis buprestoides L. in abgestor benen Rotbuchenstämmen, Camplorrhinus statua” Ross von Professor Höchsmann einmal im Hof auf Ho lagern gefunden, Elater quadrısıgnatus Gy. eimm im Fluge auf der Burg gefangen, Argoptochus periteloides. Fuss. auf dem Scheuernberg, endlich Sitarıs muralis Forst., welche sich in Wespennestern entwickelt und auf Aufböden und an Häusern gesammelt wird, deren Dächer mit’ Schindeln eingedeckt sind, an deren Innen- seite die Wespenart ihre kleinen Ne ster anhängt. Mit, dem Verschwinden der Schindeldächer wird wohl auch diese merkwürdige Käferart bei uns verschwinden. Ein bekannter Berliner Entomologe hat den weis und gewiss auch berechtigten Ausspruch getan, d Schönste an der ganzen Entomologie sei das Sammel Ich pflichte dieser Ansicht nach meinen persönlie. Erfahrungen vollkommen bei, besonders wenn auch die hygienische Seite dieser Beschäftigung in tracht ziehe. Denn während die Ausflüge Gem Geist und Körper auffrischen, kräftigen und stär erfordern die übrigen Arbeiten, welche nö das Ergebnis der Sammeltätigkeit wissenschaftlich zu verwerten, geistig und körperlich ermüdende und er schlaffend wirkende Arbeit am Arbeitstische mit Lu und Mikroskop, mit Pinzette und Pinsel, mit mit Determination und Spekulation. Glücklich Ri Enntomologe, der das richtige Gleichgewicht E Dammeln und wissenschaftlicher - Arbeit zu fi 1SKel er an re aus- er einn al den Reiz ind das Vergnügen cher Sammelerregung kennen selernt hat, ht mehr von dieser Beschäftigung lassen, _ bei jedem Spaziergang ein bestimmtes ıge behalten lässt; er ist der Entumologie sein ganzes Leben.“ er u r Insektenfauna Sardiniens. N > se 6 systematische, biologische und literarische + Notizen. 5 Se er 4A. H. Krausse, Heldrungen. (Asuni, Sardinien.) 4. Fortsetzung. _ Omophron sardoum Reitter. Een Teil der genannten Arbeit führt Gen& 6 Omophron variegatum Oliv. an; er schreibt: testacenm; capite postice, thoracis maculis nn sutura ae A uuE) ganelkains inter- tn pe Aloysin. Bote a’ en eultor eximius.‘ habe in den ‚„Entomologischen Blättern‘, („Zur Lebensweise des Omophron sardoum . Ich fana das Tier am Tirsoufer bei Oristano, ls am Tirsoufer bei Oristano, Frühjahr 1907, as auffällige Tier in grösserer Anzahl. Bei "am Riu" Imbesu, fand ich es 1910 in einigen ar Herr Professor A. Fiori fand es in zahl- Exemplaren an der Tirsomündung (1890); . weit von meinem DNEEE und dem u GR n eredo che il ariopatum ce) esiste in ae . numerosi exemplari da me presi alla foce del 1 1890 corrispondone esattamente alla n. v. Reitter del tessellatum che probabilmente una razza del variegatum.‘ ae a sardische Form für eine Art für ach: Siagena ara F% ‚Costa fand ein Exemplar bei Chilivanı (1881, Sep- er); die Art ist indess nicht selten, während der Zeit, so bei Oristano in der ‚Erde (Tirsodamm) Asuni unter Steinen. — _ Eurynebria complanata L. e vet u ; In as sie in nur wenigen Ji anuar auf den Feldern bei Asuni ee Turm (Gran on im on von | Be esianhoris argiols Gene. Ber Asunı nicht häufig. Meine Exemplare ge- hören zu Genes Var. b.: „Thorace sanguineo, punctis duobus distinetissimis nigris; femorum basi et apice, tibus tarsisque rufis.” — \$ Cantharis praecox Gene. Ein charakteristisches Tier der Gegend von Oristano. Am Tirsodamm überaus häufig (im Frühjahr). —_ Cantharis Genei (Dej.) Gene. In den gebirsigen Teilen Sardiniens, nach dem Autor, ziemlich häufig. Ich fand sie bei Asuni (nicht häufig). — Sinoxylon chalcographum Pnz. Diese Art fand ich bei Oristano in Fieus carica und bei Asuni in Pistacia lentiseus. Am 20. September (1910) fand ich bei Asuni junge (noch nicht ausgefärbte) Käfer in Pistacia-Aesten. Das Tier ist nicht selten, aber auch nicht häufig. — Deroplia Troberti Muls. Diesen niedlichen kleinen Bock habe ich bisher nur einmal, bei Asuni, gefunden. Ich schnitt ihn aus einem Pistazien-Aestehen heraus. Det. E. Reitter. — Sphaeroderma rubidum Graells. Bei Tempio und bei Asuni gefangen. — Ein Pärchen in copula fand ich bei Asuni am 1. Oktober (1910). — Nicht häufig. — Bei Oristano gesanımelte Coleopteren. (Det. C. Angelrodt-Nordhausen.) Reicheia praecox sardoa Baud' Agonum dorsale Pont. Drypta dentata Rossi Pseudophonus griseus Pünz. Chlaenius chrysocephalus Rosst Scarites terricola Bon. Carterus calydonius Rossi Brachynus sclopeta F. Dytiseus pisanus Lay. Hydroporus Juber Muls. Hygrobia tarda Erbst. Hydrous aierrimus Esch. Siaphylınus olens Mull. Hister major L. Hister sinuatus Il. Sılpha granulata T’hunb. Cantharıs praecox Gen. Xenostrongylus Deyrolle: Dwv. - Searabaeus latwcollis L. Scarabaeus sacer L. Gymmnopleurus mopsus Pall. Sısyphus Schäfferi L. Bubas bison L. Copris hispanus L. Thorectes laevigatus areolatus Rttr. Hoplva pubreollns Küst. Cetonia carthamı Gory. Potosia affınıs And. Potosia euwprea var. Florentina Hbst. Potosia morio F. Tropinota squalida Scop. Oxythyrea funesta Pod. COhrronitis irroratus Rosst Coraebus rubt L. Capnodis tenebricosa Ol. Blaps gigas occulta Serdl. (Fortsetzung folgt.) OR de Beilage zur - „Entomologischen Rundschau“, Für die Schreibweise der nen lehnt die Mehektion der N. Rundschau‘ die Verantwortung ab. 1910. Nr. 24. Entomologische Geselleehärt zu Halle a. SE v) Sitzung vom 15. August 1910. Herr Bauer. zeigte eine südamerikanische, aber neuerdings gern bei uns kultivierte. ‚Pllanze, die Asclepiada syriack, die mittels kleiner, zwischen den Staubgelässen sitzender Sperrblättchen Insckten hänst; und zwar nicht nur kleine Schwebfliegen — die in den vorliegenden Blüten dutzendweis hingen —. sondern sogar vereinzelt robuste Honigbienen. Ferner in den Hochalpen erbeutete Stücke eines Schmetterlingshaftes (Ascalaphus), der bei 2000 m Höhe in kleinen schwärmen Jagd auf Schmetterlinge machte. Die Tiere sind echte Netzflügler, nach ihrer präch- iigen, goldgelb mit samtbraun vereinigenden Färbung und den wie bei den Tagfaltern durch einen End knopf aus- geze ichneten Fühle ‚rfedern könnte man sie jedoch eher für Schmetterlinge halten. — Als Ausbeute einer Sammeltour durch den Böhmerwald legte Herr Spöttel1Il ein Käst- chen Caraben und Cerambyeiden sowie ein Hornissennest mit lebenden Larven vor. — In auffallendem ‚Gegensatz zu den entmutigenden Erfahrungen. sämtlicher übrigen Mitglieder brachte Herr Hemprich von einer Sammel- reise. durch die Lausitz reiche Beute an Schmetterlingen, Käfern und Libellen mit heim, die er in 3 dieht sefüllten Riesenkästen vorführte. — Herr Haupt demonstrierte eine neue Auswahl exotischer Laternenträger, die in ihrer einfach wunderbaren Farbenpracht den Vergleich mit den sehönsten Schmetterlingen nicht zu "scheuen "brauchten. -— Herr Bandermann ein halbes Dutzend lepidoptero- logischer Kostbarkeiten, einen aus Pyrameis atalanla ge- zogenen Schmarotzer (Lycogaster) und 3 Abarten von Archi@ he ebe, die er-neben 29 normalen Geschwistern gezogen hat. — Herr Spöttel ] zeigte ein Exemplar des Lein- krautes (Linaria vulgaris), in dem 2 verschiedene Rüssler hausten: Gymmetron antirrhini in den Fruchtkapseln und G linariae in Wurzelgallen. Unter Vorlesung lebender Ameisenlöwen schilderte Herr Rosenbaum. die Bio- logie der zu den echten Neuropteren gehörenden Ameisen- jungfer Myrmecoleon [ormicarvus. Aus wenigen, verhältnis- mässig grossen Eiern schlüpfen die Larven, die als blut- dürstiee 'Weeelagerer triehtern leben und sich dann in einem kugelförmigen Sandkoken verpuppen. — Den Hauptteil des Abends füllte ‚ein Demonstrationsvortrag des Herrn Haupt “über die Schlupfwespengruppe der Evantiden aus, die durch die ungewöhnliche Einlenkung ihres Hinterleibs ganz oben am Rücken schon jedem Laien auffallen. Zudem ist der Hinterleib bei ahehen Arten so stark seitlich suzammen- searückt, dass er von oben gesehen fast verschwindet, das Tier also nur aus dem Vorderkörper zu bestehen scheint. Während alle übrigen Gattungen nur wenige Arten um- fassen, enthält ‘die bei Bienen schmarotzende Gattung Gasteruphon deren 120, die trotz ihres Sehr zarten Lege- bohrers empfindlich N können und dadurch ein merk- würdiges Flugbild zeigen, dass sie ihre langen Hinterbeine S( hräg nach unten und hie Flügel schräg nach oben halten. Die ganze Gruppe scheint sehr "altertümlkich zu sein: denn erstens besitzt sie ein sehr einfaches Flügelgeäder und ferner schmarotzt sie grösstenteils bei altertümlichen Wirtstieren. So hät sich die mächtige Pvania appendigaster mit ihren Wirten, den Schaben Periplanela orienialis und americand, fast über die ganze bewohnte Erde verbreitet — beiläufig ‚erregt sie durch ihr häufiges Auftreten auf den modernen Ozeandampfern regelmässig die Bewunderung der Reisenden, die sich nicht erklären. können, wie die auffälligen Tiere an Bord gekommen sein mögen —ist aber merkwürdiger Weise noch nicht bis in unsere Gegend vorgedrungen. Sitzung vom 19. September 1910. Herr Lassmann demonstrierte eine mehrere Hun- dert Teile umfassende ebenso lehrreiche wie künstlerisch präparierte Zusammenstellung der hauptsächlichsten Feinde unserer gemeinen Kiefer mitsamt den von ihnen bewirkten Zerstörungen in Rinde. und Holz, den Blütenteilen und Wurzeln. Die Kiefer ist eiuer unserer meistbefallenen Waldbäume; sie vereinigt Angehörige aller Insektenord- | nungen, höchstens ‚die Pseudoneuropteren and. a a Ole 2 Jahre in den bekannten Fang- ! Schiff. und von der Eisenbahnstation Stambo- "Gnophos furvata Schiff., Acidaliöa ornata Se. ausgenommen, zu einer Lebensgemeinschaft, m de die "verschiedenartiesten Interessen kreuzen. Ein gro: Teil ihrer Bewohner bewirkt nur leichtere Deformatior viele Arten sind sogar als Freunde der Kiefer zu betrach da sie als Räuber oder Schmarotzer unter den Kiefer | aufräumen. Weitaus die Mehrzahl gefährdet, jedoch physiologische Schädlinge das Leben des Baumes, od u sogar als technische ‚Schädlinge die gewer herlie eise oder sanz nmöelich® — Herr Bauer wieder eine seiner regelmässigen botanischen Demons tion: 2; „besonderes Interesse erweckte A Anpassung ensie gg die Orange Wülste täuse en selbst ein geübtes Auge dermassen, dass die grossen un frei sitzenden Raupen erst bei sehr eingehender Betrachtı sefunden wurden. Ferner zeigte Herr Bauer frische Stücke des Wicklers Argyroploce schultziana, der nur an Pinus, \ ev. auch an Vaceinium, vorkommen soll, den er aber nur, weit entfernt von beiden Nährpllanzen, an Erica aulfand, — Herr Kleine sprach über die in den Kambialschichven der Kieler bei Spannerfrass auftretende Temperaturst rung um 5—6 Grad, die aus der verhinderten Respiratio 1 resultieren dürfte. — Herr Lassmann sprach un Vorlegung reichen lebenden und präparievten Materi über die Biologie der sog. „Wachsmotte”, des Zünsler Gatleria mellonella. Das grosse, wegen seiner Verschied nheii vom Männchen früher für eine besondere Art gehaltene Weibchen lest seine Eier in Bienenstöcke. Die Ra upen, die ihre Frassgänge mit einem stichfesten. Seidengeweb hy ausspinnen, leben vom Wachs und ‚können durch ‚ihr Zerstörungen, namentlich durch das tötende Blossleg der Bienennymphen, den ganzen Stock zu Grunde richten Bis vor kurzem schien es, als ob dieser von den Imke bitter gehasste Schädling zu einem Segen für die Mensc. heit werden wür de, weil er uns eine schneidige Walfe geg den schlimmsten Mensenenwürger, die "Tuberkulose, / liefern versprach. Die T uberkelbazillen- verdanken nämli ihre ausserordentliche Widerstandsfähigkeit einer feiner Wachsumhüllung und da allein die Zünslerraupen Wach schlankweg verdauen, so hoffte man, aus ihnen das wachs-" spaltende Ferment gewinnen und daimit die Bazillen ver: nichten zu können. Leider sind die in der Theorie so aus sichtsvoilen Versuche, wie der Vortragende und Herr Dr. med. Schwarzeubeck des näheren ausführten, vor läufig auf dem.toten Punkt angekommen. | eh ia Sitzung vom 21. August (3. Septeun Po . Herr D. Iltschew zeiet folgende seltene Schmetter : linge vor, welche er am 8.21. VIIL. in der Nähe von Ichtiman (Bere Eledschik, 1180 m) erbeutete: Melanargia galathea ab. ullricht Aign., Pararge roxelana Cr., Epinephele Iyeaon Rott (Zwerg- Exemplar, die J,änge der Vrafl, 17,5 und der Htrfl 4 15 mm), Lam, pides lolicamus Lang, Be convolvuli L. (6 a Agrobis fimbria BD 8 und 9, Lythria Purz puraria (variieren sehr), Ortholita lumilala Sen bi. lowo: Satyrus hermione L., Trichiura eratwegi L., ‚Acronie wuricoma F., Hegialus syloina L., Leueanites st ‚Herr D. J 0 a Ki 1 m DW ne dass a Bei ee ee a Dr P. RN a iR statistischen Untersuchungen anzustellen 3 Riley Dunn & Wilson CONSERVATORS & BOOKBINDERS = Se SE ee ee ee ee? een = BEE Pac Er == > een Su Se PR Ft - er E rc Nee ee entehe Au h x a Be 9 ne 2 a Ft | RHEAANEON I EN Ni ARRaE INBLE, N ar farch Y Kin \ Y Hin ASRARH Ali A Ar } RN NN HL MER SAT Hr SEN kiban I Kinn lllsarcan NICH u “ \: Bi H * N ii Bin I vn N 123 HERRN N. . u NE I a ü En \ \ \ N) ı | Y FlArr KEN, El) 2 a ee: sie Pi N | 4 ‘ h j} N [3 N “ v : 1 « . h % KaE N) MB, n E N! Y\B % her [4 N y ro N 8 vs u v4 # 1/4 is BL \ y cp Br 3 drr7 11