JT^" G. lüiirmrf. 'A,;f„ii., /a:v 7V.V. "Ir.U'ilh.l'ii'icIisoii ENTOMOLOGISCHE ZEITUNG. •-H«»tJ« HEEAUSGEGEBEN VON DEM ENTOMOLOGISCHEN VEREINE zu STETTIN. SIEBZEHNTER JAHRGANG. STETTIN, 1856. DRUCK VON F. HESSENLAXD. Entomologi^elie Zeitung herauso-eo^eben von dem eiitomoIoKischeii Vereine zu Stettin. p , . In Commission bei den Buchhandl. Keaaction: v. t£.8.31Tittfer in Berlin, u. Apelz, Professor in Allenburg. ,'* Bach, Lehrer an der höheren Stadtschule in Bopparl. Dr. Balsam, Gymnasiallehrer in Stettin. Herr Ba fli m a 11 n , Lein er in Insterburg. ., Balv, Wundarzt in Kentish Town Lei London. „ Dr. ßarll), pract, Arzt zu Königsbera: in Preussen. „ Dr. i>bil. V. Babo in AVeinsheim bei Heidelberg. ,, Dr. Bauer, Kieisphysikus in Nentershausen. „ Alb. Beclver in Sare|)la. „ Belli er de ia Chaviguerie, Justizbeamter in Paris. ,, Bernbeini, Piolessor in Cbur. ,, V. Bernulh, Oberförster in Jägerndorf". „ Stepbano Bertolini, K. K. Beamter in Insbruek. „ Bielz, Juslizbeamter in Herrmannssfadt. „ B igo l in Paris. ,, Billig, Studiosus der Forstwissenschaften in Stralsund. ,, Bilimek (Dominik) Hochw., Kapitular am Neukloster zn Wiener Neustadt , u. Prof. d. Naturgesch. am Gymnasium. ., Blanchard, Conservator des entom. Museums, Jardin des plantes, in Paris. ,, Blauel, Rei'tor in Osterode. ,, Bog eng, Apotheker in Pulzig. ., V. Bodemejer in Zesselwilz. „ Ernst Ballion, an der Universität in Kasan. ;, Boie, Jusliziath in Kiel. „ B 0 w r i n g in Hongkong. ,, Böttcher in Noustadt-Eberswaldc. ,. Brandt, Forsl-Candidat in Neustadt-Ebcrswalde. „ B rase I mann, Lehrer in Düsseldorf". „ Fr. Brau e r in Wien. „ Bremer Architect in Petersburg. „ Brehm in Sondersleben. „ Bremi, Drechslermeister in Zürich. ,, W. Bricl\, IJeut. im Feldjägercorps in Rossleben. ,, B r i s c h k e , Lehrer in Danzig. „ Brittinger, Apotheker zu Stejr in Ober-Oesterreich. „ V. Brück, Kaufmann in Crefeld. „ Büttner, Lehrer in Grabow bei Stettin. ,. Burchard, Professor und Director des G)'Uinasiunis ze Bückeburg. „ A. Butleroff, Privat-Doeent au der Universität in Kasan. ,, Dr. Caesar, Arzt in Bremen. ,, Dr. C a I w e r in Stuttgart. „ Dr. Candeze in I..iege. „ Baron von Ciiaudoir in Kiew. „ Hugo Christoph, in Nisky. „ F. W. C lasen, Lehrer am Gymnasium in Rostock. ,, Cornelius, I^ehrer an der Realschule in Elbcrfeld. „ Cranier, Sladtrichter a. D. in Stepeuitz. Herr C r cl i nii,er, Oljoiforslnu'isler in Slotfln. ., Cand. pliil. Czecli in Kioslau. Dr. I) ii li 1 1) 0 in , Inlcnärlner in Monl,-cnaii suchen muss, und die breite Querbinde des Hinterkopfes fehlt nicht selten ganz und gar. Auch das Pronotum ist in der Färbung veränderlich. Manche Exem- plare haben es einfarbig braun; andere haben den für Gr. frontalis angegebenen gelblichen Unterrand; noch andere haben über demselben einen breiten tiefschwarzen Ijängs- fleck, über welchem der Grund bräunlich gelb und dann erst braun Avird. Den margo anticus et posticus testaceus des Gr. frontalis hat kein einziges Exemplar. Endlich haben die lichtbraunen Elügeldecken die Schulterecko gelblich und eine dünne, hellgelbe, von dem Vorderrande ausgehende Längslinie, die hinter der Mitte verlischt, theilt die ganze Breite in zwei ziemlich gleiche Hälfreu, worüber Fieber ganz schweigt. — ■ Gryllus Burdigalensis, den ich in drei bei Syracus zu Ende April, im Mai und zu Anfang Juni gefangenen weiblichen imagines l)esitze, ist von meiner Art sicher verschieden. Halte icli auch seine hellere Körperfarbe und seine reichlichen, gelblichen Zeichnungen am Kopfe nicht für entscheidende Tvlerkmale, so scheinen mir doch seine stum])fwinklig gebrochene Stirnliuie, die grössere Länge seiner Flügeldecken nebst deren abgerundeter Schulterccke (bei meinem Gryllus ist sie stumpfwinklig) zur specifischeu Trennung völlig hinreichend. Eine vollständige Beschreibung und Charakterisirung meiner hiesigen Art werde ich vielleicht künftig liefera, wenn ich die imagines nach beiden Geschlechtern erlangt haben werde. 3. Oed.ipoda coerulans. S. 407. Ich glaube nicht zu ir- ren, wenn ich diese Art und Oed. cyauoptera für specitisch identisch erkläre. Dass ich beide besitze, ist gewiss. Oed. cyauoptera wohnt bei Frankfurt p.. 0. und bei Glogau auf reinem •Sand])oden hier und da häutig. Zu ihr ziehe ich auch die nach Charpentier bei Brieg in .Schlesien auf einem sehr dürren öandhügel vorkommende Oed. coerulans Germ. Mag. 3, S. 313. Die in »Sicilicn von mir reichlich gesamm- melten Exemplare, die nach Fischern! Angabe S. 408 zu Oed. coerulans gehören, sind zwar fast alle grösser als die Xorddeutschen, gehören aber ohne den geringsten Zweifel mit ihnen zu einerlei Art. Die fünf Zeilen lange Fischer- sche Diagnose der Oed. coerulans enthält nichts, was irgend einen scharfen Unterschied von den in der eben so langen Diagnose der Oed. cyauoptera aufgetTihrten jMerkmalen be- zeichnete, und die Beschreibungen beider lassen sich gleich &5 ^2:nt auf die italienischen und auf die deutschen Exemplare anwenden. Bei Ocd. coerulans hebt Fischer in der Diagnose die Kürze der Hinterschienen, und in der Beschreibung- die Kürze der Hinterbeine im Vergleich mit dem Hinterleibe hervor; wie denn auch Clmrpentier (Horae p. 143) sagt: tibiae posticae Gr. coerulantis breviores sunt quam in Gryl- lis i)lerumque esse solent. Allein während Fischer über die Länge der Hinterschienen bei Oed. cyanoptera ganz schweigt, sagt Charpentier S. 144: caetcrum tibiae posticae hujus Grylli brevitate sunt insignes, quum tertia parte l)reviores sint quam in aliis Gryllis ejusdem magnitudinis. Was bleibt also zur Unterscheidung übrig? Die höchst veränderliche und doch bei beiden Gryllen in der Anlage völlig gleiche Zeichnung der Vordcrtlügcl ? Dass die Anwesenheit oder das Fehlen einer Hinterflügelbinde hier keinen specifischen Unterschied macht, erkennt Fischer an, indem er den Eam- burschcn Gryllus azurescens, der mir in Italien nirgends vorgekommen ist, als seltene Varietät zu Ocd. coerulans zieht. — Somit glaube ich, dass Charpentier durch seine falsche Ansicht die Beibehaltung zweier wirklich nicht ver- schiedenen Arten veranlasst habe, dass das angefochtene Linneische habitat in Suecia in voller Eichtigkeit sei, und dass die Art ihren Linneischen Namen fortzufüliren habe. 5. Oedipcda fasoiata, S. 411. Während ich zv/ei Fi- schersche Arten zusammenziehe, bin ich bei Oed. fasciata der entgegengesetzten Ueberzeugung, dass er nämlich min- destens zwei verschiedene Arten zu einer vereinigt habe. Seine Varietät C. alis, basi coccineo-rosaceis, vitta paulo magis ab apice remota, zu welcher auch Ocd. raaurita- nica Explor. de l'Algerie pl. 4. fig. 2 gehört, und die auch bei Beirut in Syrien vorkommt, ist eine von Gryllus mi- niatus ganz sicher verschiedene Art. Mag auch der stets verschiedenen Grundfarbe der Flügel und dem stets grösse- ren glashellen Räume in der Flügelecke*) keine Entschei- dung beizulegen sein, so tritt ein Avichtiges, von Fischer übersehenes Merkmal auf und giebt auch jenen eine andere Bedeutung. Oed. salina hat auf dem vorderen Theil des Prothorax eine kürzere , viel höhere , hinten fast senkrecht abgeschnittene carina und auf dem hintern Theile desselben starke warzenförmige Erhöhungen (wodurch mir zugleich der beste Uebergang zu dem kaum haltbaren Genus Thrin- chus gebildet zu sein scheint). Die sechs Exemplare von *) Dass nicht immer die schwarze Binde von dem Hiuterrande ge- trennt bleibt, lehrt ein sicilisches Männclien, bei welchem sie .sich an, der Fliicrelhälfte mit ihm vereinigt. ../;Äk Jii:-il ii>'i.> 26 Oed. miniata, die ich bei Triest fing, wo mir keine Oed. palina vorkam, -wollten mich durch ihren glatten, niedrig gekielten Prothorax irre machen, zeigten mir aber, als ich beim Spannen die Farbe und Zeichnung ihrer Flügel sah, dass eben jener Bau sie als verschiedene Art charakterisiren hilft. Noch ein Unterschied scheint darin 7ä\ liegen, dass bei Oed. salina die Spitzen der llinterschenkel beträchtlich über das Ende des Hinterleibes hervorragen. Was nun den Gryllus coerulescens betrifft, so bin ich zwar der Ansicht, dass sie nicht eine Art mit Oed. miniata sei, habe aber weiter keine Gründe, als den positi- ven der standhaften Verschiedenheit in der Farbe der Hin- terflügel und dem negativen, dass beide Färbungen noch nicht in copula gefunden worden sind. Dass bei der süd- europäischen Oed. coerulescens, wie ich sie in Menge aus Italien und Corsica habe, der Thorax stärkere Höcker hat als bei unserer fast durchgängig kleineren norddeutschen, will ich nicht urgiren, da ich von Oed. miniata im Ganzen nur neun Exemplare (von Triest und Jena) zum Vergleich habe und also nicht weiss, ob bei dieser sich die Erhaben- heiten nach der Localität auch mehr oder weniger ausbilden. Bei Syracus war Oed. salina sehr häufig, während 0. miniata sicher fehlte und 0. coerulescens wohl auch nicht vorkam (wenigstens finde ich davon unter meinen Syracuser Arten kein Exemplar). Bei Catania gab es dage- gen auf bewachsener Lava 0. salina und coerulescens, beide aber nach Bau und Färbung standhaft verschieden, und dabei keine 0. miniata. Bei Triest fehlt Oed. salina; da- gegen gab CS Oed. coerulescens und miniata, die erstere unten am Karst häufig und ungemischt, höher hinauf im Eichengehölz •, die letztere auf sehr sonnigen, ganz kahlen, mit Kalkstein überschütteten Abhängen, also beide auch hier nicht zusammen. Bei Frankfurt a. 0., Glogau und wo ich sonst in Schlesien sammelte, fehlt Oed. miniata gänzlich. 6. Tettix Schrankii. S. 427. Fischer führt S. 423 an, dass ich T. subulata bei Neapel und in Sicilien gefangen habe. Da ich aber unter allen bei Messina, Syracus und Neapel gesammelten Exemplare auch nicht eine T. subulata vorfinde, so glaube ich nicht, dass die von mir zu Herrn Fischer gelangten zufällig allein diese Art gewesen sein werden. Costa's Auctorität für T. subulata ist, wie Fischer genugsam weiss, gar keine. Die einzige Tettix, die ich im südlichen Italien sammelte, ist T. depressa, zufolge des Baues der Schenkel, den Fischers Bild an den Mittelbeinen nicht recht natürlich darstellt. 21 7a\\ dieser kleinen Berichtigung werde ich durch die Absicht veranlasst, bei denen, die T. 8chrankii für eine gute Art halten, die Ueberzeugung 7\\ erwecken, dass ich die ächte T. depressa vor mir habe. Von dieser besitze ich auch Larven von verschiedener Grösse, durch welche sich beweisen lässt, dass T. Schrankii keine wohlbegründete Art ist. Diese Larven zeigen die Lappen an den Mittelschen- keln fast so ausgebildet, wie die imagines; dabei ist ihr Prothorax nach hinten so wenig verlängert, und ihre Hiuter- schenkel vor dem Knie so wenig eingeschnitten wie bei den nördlichen Exemplaren, die Fieber und Fischer Tettix Schrankii nennen. Gewiss wird Niemand meine kleinen südlichen Tettix - Exemplare für eine neue Art neben T. Schrankii halten wollen, sondern eben daran, dass sie ihren Schenkeln zufolge zu T. depressa gehören, erkennen, dass nur die Larven von T. bipunctata und subulata für zusam- mengehörig angesehen und zu den Rechten einer eigenen Art erhoben worden sind. Dass diese kleinen Thiere eine eigene Art sein sollten, war mir sehr überraschend, da ich sie nie für etwas Anderes als für Larven und Nymphen angesehen hatte; als solche mussten sie mir nothwendig vorkommen, weil sie sich stets an gleicher Stelle mit den geflügelten Exemplaren aufhalten, und weil nicht abzusehen wäre, warum die Larven von T. subulata und bipunctata gar nicht zum Vorschein kommen sollten. Merkwürdig ge- nug ist es freilich, dass die Larven und Nymphen im Genus Tettix sich so bedeutend von ihren imagines unterscheiden; aber das Genus selbst ist ja ein so eigenthümliches! Wenn also Fischer mit vollem Recht Hagenbachs Tettix nutaus, den Fieber als Art anerkennt, für eine blosse Monstrosität von T. subulata erklärt — eine analoge besitze ich selbst, bei welcher aber der Fortsatz sich erhebt und in starkem Bogen abwärts krümmt — so hat er dagegen, durch Fieber verleitet, sein Werk mit einer in der Natur nicht vorhande- nen Art geschlossen. Von Dr. 11. Hagen in Königsberg. (Fortsetzung.) Oriiiii>c 3. (C. Orni.) Basalzelle oblong, kürzer und breiter als in der fol- genden Gruppe; die beiden Sektoren entspringen stets durch eine kurze schräge Ader, getrennt aus dem unteren Winkel; 28 der zweite Sektor endet scharf und fast in rechtem Winkel ^^ehrochen. Die schwächeren Vorderschenkel haben meistens 4 Zähne ; nur der erste schief g-estellte ist kräftig- und lang, die anderen klein, scharf und g*erade, der vierte fehlt oft, mitunter (C. Orni) selbst der dritte. Prothorax vorn so breit als der Kopf, nach hinten stark erweitert mit schrägen Seiten. Leib kurz und breit, bei den Männchen mit kurzer stumpfer Spitze, bei den Weibchen mehr kegelförmig. Das erste Segment ist nicht viel länger als die folgenden, seit- lich gespalten. Ein ovaler Lappen geht von ihm jederseits in die Höhe, und bedeckt zum Theil die Trommelhaut. Stimmdeckel nur mit der Basis angeheftet. Vorletztes Bauch- segment der Männchen quadratisch, letztes kurz, breit, ei- förmig. Afterklappe platt, sehr klein, dreieckig mit abge- rundeter Spitze; Penis kurz, dick, hornig. Untergruppe 1. Stirnwulst breiter als der Rand des Kopfes von ihr bis zum Auge; Kopf länger; Schnabel bis über die Basis des dritten Fusspaares reichend; Augen gross und sehr stark vorragend ; VorderAvinkel und Seitenrand des Prothorax als Leiste scharf abgesetzt, etwas herabgedrückt. Die Trom- melhaut durch einen breiten Lappen fast ganz bedeckt; Stimmdeckel klein, weit getrennt; Trochanterklappc lang, schmal, spiessfürmig, aufliegend. Haken des Penis sehr lang, nebeneinander liegend, aber nur an der Basis ver- wachsen; Penis gekrümmt mit rölircnförmig offener Spitze ohne Endglied. Letztes Segment des Männchen oben ge- stutzt. Letztes Bauchsegment des Weibchen doppelt aus- geschnitten. C. Orni. Untergruppe 2. Stirnwulst schmäler als der Band des Kopfes von ihr bis zum Auge; Kopf kürzer; Schnabel reicht nur bis zur Basis des zweiten Fusspaares; Augen klein, wenig oder gar nicht (C. querula) vorragend ; die Vorderwinkel und der Seitenrand des Prothorax bis gegen die Hinterwinkel hin sehr stark herabgedrückt, unten umgeschlagen und mit den Seitentheilen verschmolzen. Die Trommelhaut durch einen schmalen seitlichen Lappen kaum zur Hälfte bedeckt; Stimm- deckel lang, kaum getrennt, halbmondförmig gebogen; Tro- chanterklappc kurz, breit, dreieckig, kaum auf die Stimm- deckel reichend. Die vollständig getrennten oder vielmehr nur an der Basis häutig verbundenen Haken des Penis liegen tief versteckt und etwas divergireud. Penis kurz, 29 gerade, unten mehr häutig: das in seine Spitze oder unten vor derselben eingelassene Endglied besteht aus mehreren theils häutigen, theils hornigen Striemen und Haken. Letztes Segment der Männchen oben in eine Spitze ausgezogen; letztes Segment der Weibchen unten einfach ausgeschnitten. 0. querula; C. hyalina; C. lincola; C. atra. Obwohl im Ganzen genommen die Arten dieser Gruppe von den übrigen gut gesondert sind, so weichen sie doch unter sich nicht unbeträchtlich ab. Scheidet man C. querula (mit Stoll fig. 40.) als differente Untergruppe aus, so werden die Abtheilungen noch natürlicher. In diese Gruppe werden wahrscheinlich eine Anzahl exotischer Arten mit gefleckten Flügeln eingereiht werden müssen. Die Untersclieidung der nahe verwandten Arten G. hyalina, lineola, atra ist durch die vielfachen Farben- und Grössen-Ditferenzen nicht leicht. Für die beiden ersten Arten glaube ich sichere Merkmale angegeben zu haben; weniger sicher bin ich bei 0. atra. Ich habe hier sämmtliche Individuen vereinigt, deren dritte Ader jene merkwürdige taschenartige Erweiterung (bei den Männchen) zeigt. Es finden sich aber hier eine Anzahl theils durch beträchtlichere Grösse, theils durch kürzere und breitere Flügel und selbst etwas breitere Stimmdeckel verschiedener Individuen, die ich nicht mit Sicherheit als eigene Arten absondern kann, da hier und dort Uebergänge vorhanden sind. Ich halte es aber nicht für unmöglich, dass T. hyalinata und vitrea Brülle oder wenigstens die erste einer ditferenten Art angehöre. 4. Cicada Orni LiEne. Major, capite margine antico rotundato, fronte angusto, brevi, obtusa; prothorace postice latiori, augulis anticis ro- tundatis, angulis posticis brevioribus, latis obtusis; maris operculis brevibus, distantibus, basi latiori, apici inflexa transversa ovali; lamina ventrali femina ultima trifida; fe- moribus anticis bidentatis, dentibus parvis. Fusca, flavoma- culata, albido sericea; capite macula supra antennas, in occipite utrinque et frontis flava, prothorace flavo, fascia media nigra flavosticta, incisuris fuscis; mesothorace nigro- fusco, margine, fasciis utrinque duabus medio conjuuctis flavis; abdomine supra fusco, flavomarginato, subtus luteo; pedibus luteis femoribus intus et supra, tibiis genu et ante apicem, tarsis apice fuscis. Alis hyalinis, anticis maculis marginalibus et 4 in venis gradatis fuscis; venis alternatim fuscis flavis; stigmate omniuni albo-flavo. Long. corp. 27 millim. ; Long c. alis 38 ; Exp. al. ant. 70. 30 Svnonyinia: Cicada Orni. Linn6 Syst nat. ed X. p. 436 ' No. 17; ed XII p. 707, No. 15; ed XIII. p. 2097, Nr. IG; Villers Ent. Linn. tom I, p. 457, No. 7; Scopoli Ent. Garn. p. 117, No. 346; icon 346; Gionia Calendar 1791; Fuesli Vcrz. p. 24, No. 454; Oliv. Enc. metli. tom 5, p. 753, No. 22; Germar Mag-, tom 4. p. 97, No. 4; Tlions Archiv tom IL p. 4, No. 39; Silbermami Kevue p. 70, Nr. 36; Latr. Hist. nat. tom XII. p. 304, No. 2; Crenera Ins. tom III. p. 155; Regne anim. ed. Voigt tom 5. p. 388 No. 1; Herrich-Scliäffer Nomencl. p. 103; Burmeister Hdb. tom 2. p. 181, No. 4; Zoolog. Hand-Atl. tab. 29. fig. 24 ; Brandt und Ratzeburg med. Zool. tom 2. p. 211. tab. 26. fig. 1 — 4; Ratzeb. Forst- Ins. tom III. tab. 11. fig. 1; Serville Hemipt. p. 481, No. 2; Leon Dufour, Recberehes Hemipt. p. 91. L; Brülle Hist. nat. Hemipt. pl. 5. fig* 4; Blancbard Hist. nat. ins. tom III. p. 166. 10; Rambur Fn. Andal. IL p. 197; Solier Ann. soc. ent. Fr. VL p. 213; Siebold Entora. Zeit. 1847. p. 13. No. 3; Fischer ibid. p. 240 No. 3; Contarini Catalog p. 29; Geoffr. Ins. tom. I. p. 429, Nr. 2. Tibicen orni. Brülle Exp. Moree p. 110, No. 92. Tettigonia Orni Fabr. Syst. Rhyng. p. 40, No. 35; Panzer Fn. Germ. fasc. 50. fig. 22; Rossi Fn. Etr. tom IL p. 344, No. 1252. Tettigonia punctata Fabr. Suppl. p. 516, Nr. 24. Abbild. Roesel tom. IL tab. 25, fig. 1. 2; tab. 26. fig. 3. 5; Reaumur Älem. tom V. tab. 16. fig. 7. Die Citate sind sicher; die älteren Werke von Fabri- eius beschreiben als C. orni die C. plebeja. Es ist unbe- greiflich, wie bis jetzt noch immer (Serville, Brülle, früher Latreille etc.) Stoll fig. 133 hier angeführt werden kann. Fundort: Portugal (Mus. Berol.); Spanien, gemein bei Malaga im Juni auf Oliven- und Agavestämmen (Ram- bur). — Frankreich im Süden überall gemein auf Bäumen (Latreille, Villers, Reaumur), Marseille (v. Heyden), Mont- pellier (Mus. Berol.) ; die gemeinste Art im Südwesten Frank- reichs, wo Fraxinus Orni nicht vorkommt, besonders häufig in den Forsten von Pinus maritima zwischen Bayonne und Bordeaux (L. Dufour). — Schweiz sehr gemein, Wallis (Fuessli); gemeinste Art im südlichen Theile der Schweiz, jenseits der Alpen, Tessin (Bremi). — Turin (Giorna). — Italien: Genua (v. Heyden). — Toskana häufig im Felde (Rossi), bei Flo- renz häufig in Olivengärten (Carus), Venedig und Padua fContarini). — Apulien (Linne). — Sicilien, Messina im Juli (Zeller). — Triest, Wippach, Goerz (Scopoli, Mus. Vienn.) — 31 Fiiime (Mann, Kindermanu). — Dalmatieu (Mus. Vienn.) — Griechenland: in Morea beinahe so gemein als C. plebeja, gewöhnlich auf Oliven. — Konstantinopel (v. Heyden). — Sudrussland (Fabr., Boeber, Mus. Berol.). — Tiflis, Elisa- bethopol, Transkaukasien (Kolenati, Mus. Vienn.) — Klein- asien, Angora (Mus. Berol.). — Egypten, Marabut, Ehrenberg (Mus. Berol.). Es hat diese Art dieselbe nördliche Grenz^i wie C. plebeja. Gesang. „His strident arbusta Cicadis" (Liune). — Teretismus acutior quam in C. jdebeia (Scopoli). — Son son est rauque, et coupe ä intervalles nombreux et egaux (Latr.). — Das auf einem Zweige sitzende Insekt hebt bei jedem Klange, den es ausstösst, durch die Contraction der starken Trommelhautspanner etwas den Hinterleib, um ihn gleich darauf wieder sinken zu lassen, eine Bewegung, die immer rascher sich folgt, um dann in ein sehr schnelles Erzittern überzugehen, wobei der Ton sich in ein blosses Schwirren verliert, mit welchem es endlich aufhört. (Carus.) — Son chant est comme enroue et ne se fait pas entendre de loin (Oli- vier). — Nach Solier hat das Insekt nicht nöthig, seinen Leib zu bewegen um das Trommelfell zu entblössen, da selbes von den kleinen Stimmdeckcln nicht bedeckt wird; auch die Bewegung des Thorax ist weniger rapide. Le son produit est plus fort, d'unc Intonation beaucoup plus lasse, et le chant moins accelere dure moin longtemps; ses repos sont plus longs et ue sont pas marques par cette ex- piration dont il est parle pour C. plebeja. — Wahrscheinlich ist es diese Art, über deren unangenehmen und störenden Gesang sich schon Virgil und eine Anzahl späterer Reisender beklagen. Beschreibung. Kopf breit und kurz, Vorderraud abgerundet, Stirn kurz, stumpf, wenig vortretend, Stirnrinne fehlt. Prothorax nach hinten breiter, Vorderwinkel abge- rundet, Hinterwinkel kurz, stumpf, breitlappig; Vorderrand bogenförmig zwischen die Augen tretend, Hinterrand leicht ausgeschweift, Seiten schräge, in der Mitte etwas ausgebo- gen; Rand seitlich und hinten, besonders in den Winkeln sehr breit abgesetzt ; Leib gross, lang, gleichbreit, die Spitze plötzlich abfallend; beim Weibchen kürzer, mit konischer längerer Spitze. Vorderschenkel kurz und wenig kräftig, zweizähnig; Basalzahn kurz, stumpf, cylindrisch, schräge; der andere rudimentair mit breiter Basis, gerade; dahinter ein Ausschnitt, in welchem ein kleiner Höcker einen dritten Zahn andeutet. 32 cf Stimmdeckel kurz^ weit getremit, Basis ziemlich breit, Spitzentheil unter rechtem \¥inkel i^ebrochen, queer- eifürmig; vorletztes Bauchsegment breiter als lang, viereckig, die Vorderecken schräge gestutzt, der Yorderrand in der Mitte ausgeschnitten oder gerade; letztes Segment von glei- cher Länge , halb so schmal , eiförmig oder cylindrisch, je nachdem es mehr oder minder aufgebogen ist. Letztes Rückcnscgment in der Mitte mit häutiger schmaler Spitze. 5 Letztes Bauchsegment tief ausgeschnitten; in die Mitte des Ausschnittes tritt ein breiter Vorsprung, der am Vorderrande gleichfalls ausgeschnitten ist. Farbe braun, gelb gefleckt, weiss behaart, mit weisser Wachsausscliwitzung; Kopf braun jederseits über den Füh- lern, auf dem Plinterhaupte ein gelber Fleck; Stirn seitlich und in der Mitte gelb; Prothorax gelb, eine breite dunkle Mitteli)inde , in der ein spiessförmiger gelber Fleck steht, eine dunkle Binde in den hinteren Wülsten und die Furche um die äusseren Wülste schwarzbraun; Mesothorax schwärz- lich. Seitenrand, Schildkreuz und zwei Binden zum Protho- rax, beide in der Mitte durch einen viereckigen Fleck ver- bunden, die innere meist rudimentair, gelb; Leib braun; Rand der Segmente und Mitte gelb, unten schmutzig grau- gelb, mitunter die Basis der Segmente und Stimmdeckei braun. Ist die Haarbekleidung gut erhalten, so werden die gelben Binden und Flecken mit schmalen Binden weisser kurzer anliegender Haare umsäumt. Die Thiere erhalten dadurch, besonders der Thorax ein verändertes Aussehen,, um so mehr, als die beiden runden eingedrückten Punkte dicht über dem Schildkreuz, welche allen Arten gemein sind, auch dann nackt bleiben, und schwarz augenförmig marquirt sind. Fiisse graugelb, die Schenkel innen und oben, die Schienen am Knie und in der Mitte, die Tarsen in der Spitze braun. Flügel wasserklar; in den Oberflügeln sieben Punkte längs dem Aussenrande, und A-ier grössere auf den Stufenadern braun. Adern abwechselnd braun und gelb, Kandader gelb. In allen Flügeln das Stigma deutlich und weissgelb. Einem jüngeren, heller gefirbten Männchen aus Egyp- ten fehlen in der inneren Fleckenrcihe der Oberflügel die beiden unteren Flecke, so dass hier nur die beiden oberen gewöhnlichen Anastomosen überbleiben. Da C. Orni bei ihrer sehr marquirten Form nicht leiclit verkannt werden kann, sind ihre zahlreichen und, wenn man nicht die Uebergänge dabei hat, sehr autliilligen Verschiedenheiten in Farbe und Zeichnung besonders lehrreich, um die ähnlichen Differenzen bei C. concinua, hyalina etc. nicht zu eigenen Arten zu 33 erheben. Während die Zähne der Schenkel bei C. Orni meistens stumpf, sehr kurz und mitunter nur rudimentair sind, zeigt das Männchen aus Egypten sie länger und scharf. Der dritte Zahn, den die meisten europäischen Stücke gar nicht oder (Messina) nur als kleinen Höcker angedeutet füh- ren, ist hier deutlich, gerade, scharf. Auch diese Verhält- nisse sind in Betreff von C. concinna, hyalina, tibialis richtig. 5. Cicada qnerula Pallas. Major, capite margine antice rotundato, fronte latiori, porrecta elliptica; prothorace postice muito latiori, angulis anticis obliquis, angulis posticis majoribus late lobatis, valde porrectis; abdomine crasso cylindrico, apice angustiori, cy- lindrica; , femoribus anticis crassis, brevibus , tridentatis, dente basali obliquo, longiori, crasso, acuto, reliquis bre- vioribus, rectis, acutis, basi latioribus; maris operculis lon- gis, appropinquatis, incurvis apice ovatis; lamina ventrali penultima quadrata, ultima longiori, latitudine aequali, apice subito diminuta, obtusa. Nigra, confertim flava, argenteo villosa; capite nigro, fascia lata supra antennas, puncto occipitis medio, utroque laterali, flavis; prothorace marginibus, striga media, tuber- culisque lateralibus, mesothorace lateribus, fascia utrinque intus producta flavis; abdomine supra nigro, segmentis late flavo marginatis; subtus cum operculis luteo; pedibus flavis, pedibus externis nigro fuscis, femoribus flavo lineatis; alis hyalinis, costa venisque internis flavis, externis nigris; ana- stomosibus duabus externis oninium cum costa conjunctis nigro late indutis. Long. corp. 26 milk; long c. alis 35; exp. al. ant. 69. Synonym. Cicada querula Pallas Iter tom. II p. 729, No. 83; Linne ed. XIII. GmeL p. 2100 No. 95; Stell pag 20 tab. 1. flg. 6. Cicada nigrosignata Mus. Vienn. Cicada Paliuri Kolenati Mus. Berol. Je mehr ich Pallas genaue Beschreibung vergleiche, um so mehr überzeuge ich mich, dass die von mir beschriebene Art wirklich seine C. ([uerula sei. Ist meine Vermuthung in Betreff der Grösse der C. prasina richtig, so stimmt es noch besser. Stoll gehört sicher hierher. Germars Vermu- thung, dass seine C. concinna vielleicht Pallas Art sein könne, widerlegt die von Pallas genau angegebene Raud- zeichnung aller Flügel. Goeze's Ent. Beiträge, welche Stoll citirt, habe ich nirgends angeführt, da sie nichts Neues, aber wohl manches Falsche enthalten. 3 34 Fundort. In Slidrussland am Jaik (Ural) im Sommer häufig (Pallas); an den Gränzen Sibiriens (Stoll); in Sibirien (Mus. Berol.j; im südlichen liussland (Kindcrmann); an der persischen Grunze (Kolcnatij, beide im Wiener Museum. Am Kaspischen Meere (Kolenati, Mus. BeroL). Es ist diese Art sicher Asien ang-ehörig- und nur nach Europa vorgeschoben. - — Ich habe zwei Pärchen gesehen. Beschreibung. Eine sehr eigenthiimliche Art. Vor- derrand des Kopfes gerundet, Stirn breit, vorn elliptisch, Augen klein, nicht vorspringend; Stirnrinne sehr schmal, scharf und tief eingeschnitten. • Prothorax vorn fast etwas breiter als der Kopf, hinten stark erweitert; Vorderwinkel stumpf, Hinterwinkel gross, para])olisch nach aussen und hinten vorgezogen; Yorderrand zwischen den Augen bogen- förmig etwas vorspringend, schwach al)gesetzt; Ilinterrand weit ausgeschnitten, Seiten in der ersten Hälfte gerade, dann stark nach Aussen gebogen. Leib lang, mehr walzenförmig, das Ende langsam verjüngt, cylindrisch. Schenkel der Vor- derfüsse kurz aber kräftig, dreizähnig; Basalzahn schräg, dick, scharf gespitzt, die beiden andern gerade, kürzer, scharf mit breiterer Basis. , cT Stimmdeckel gross, nalie beisammen stehend, lang, breiter als bei C. atra, nach innen gebogen, die Spitze etwas erweitert, abgerundet; vorletztes Bauchsegment quadratisch, die Spitze leicht abgerundet; letztes etwas länger, von glei- cher Breite, kurz vor der Spitze verjüngt, abgerundet. Letz- tes Rückensegment tief und weit ausgeschnitten; in der Mitte des Ausschnittes eine vorspringende S[)itze, kürzer als die Seitentheile. Schwarz, reich gelb gefleckt, überall, besonders unten dicht silberhaarig. Kopf schwarz, jederseits vom Auge bis zur Stirn über den Fühlern nur ein' kleiner Mittelstrich und jederseits ein Fleck auf dem Flinterhaui)te, unten jederseits neben der Stirnwulst und die Hälfte des Schnabels gelbroth. Auf dem Prothorax die gelbe Farbe überwiegend, Vorder- und Hinterrand nebst den Lappen, Vorderwinkel, die schrä- gen Wülste, ein Mittelstrich, der den Hinterrand nicht er- reicht, dort jederseits ein Queerfieck rothgell). Mesothorax schwarz, der breite Seitenrand, Schildkreuz und zwei gerade Binden von dort zum Prothorax, die innen in der Mitte bis zur Berührung verdickt sind, rothgclb. Leib olien schwarz, vom zweiten Segment an gelb gesäumt, die Spitzensegmente fast ganz gelb. Unten lehmfarben, die Stinnadeckel des- gleichen. Füsse gelb, die Vorderschenkel oben, aussen und innen mit breiter, schwarzbrauner Binde. Vordersehienen und Spitzenhälfte ohne Tarsen schwarzbraun. Flügel was- 35 serklar, Aussenrand imd Innenliälfte der Adern gelb, Aussen- liälfte schwarz; die beiden ersten Anastomosen und ihre Verbindung mit dem Aussenrande in allen vier Flügeln, breit und sehr marquirt selnvarz umsäumt. Der zweite Sec- tor an der Spitze fast unter rechtem Winkel gebrochen. Die beträchtliche Grösse, die Form des Leibes, der Stimmdeckel, des letzten Riickeusegmentes und die Zeichnung der Flügel verhindern jegliche Verwechslung dieser Art. 6. Cicada byaliaa Fabricius. Media, capite margine antico fere recto, fronte latiori, porrecta rotundata : prothorace postice latiori angulis auticis rotundatis, angulis posticis longioribus lobatis, porrectis; femoribus anticis tridentatis, deute basali longo, fortiori, acuto, obliquo; secundo minori recto, acuto, tertio, adhuc minori appropinquato, interdum extus fisso; maris operculis longis, appropinquatis, incurvis, latis apice obtusis extus di- latatis rotundatis: lamina ventralis ultima penultima breviori, lata ovata. Nigra flavo maculata, su]>tus minus villosa, passim ar- genteo squamosa; maculis et fasciis Üavidis capitis et tho- racis latioribus, abdomine apice supra lateribus flavidis, subtus luteo, operculis alboflavis ; pedibus flavidis, signaturis nigris minoribus ; alis hyalinis, venis internis et costa flavis, externis fusco nigris. Long corp. 14 — ISmill. ; Long, cum alis 20 — 26; Exp. al. ant. 40—51. Svnonym. Tettii;onia hyalina Fabr. Supjd. Entom. p. 510, No. 32— 33 f Syst. Kliyng. p. 42. Nr. 48. Cicada hyalina Germ. Mag. tom 4. p. 98, Xo. 8; Thou Arch. tom. II p. 0, Xo. 08; Silberm. Revue tom. II p. 59. Xo. 8. Cicada Geodesma Kolen, Mus. Berol. Cicada virens ]\Ius. Berol. In Fabricius Beschreibung konnte ich zuerst das auch in den Character aufgenommene „stigmate nigro^' gar nicht deuten. Der Vergleich mit der im Suppl. gleichfalls be- schriebenen T. punctata erweist aber, dass Fabricius unter Stigma jene Stelle in der Mitte des Vorderrandes gemeint hat, in welcher sich die beiden langen Randzellen vereinen, und etwas kreuzen. Das Stigma nigrum bei T. hyalina bildet daher blos den GegeuBatz zum stigma album bei T. punctata (Orni). Jene Kreuzungsstelle (bei T. punctata sagt er geradezu „stigniatc in medio costae") ist allerdings bei T. hyalina dunkel gefärbt. Germars Citat ist durch seine Tvpen zweifellos. 3* 36 C. hyalina Oliv, tom V. p. 750, Nr. 42 ist eine sehr verschiedene Art , und nacli einer liandscliriftlielieu Bemer- kung Hoftniansegg's identisch mit C. catena F. Oliv. ibid. Nr. 10. Es kann also Fabricius Name bleiben. Fundort. »Süd-Uussland (liocber, Fabr.) — Tauricn (Germar, seine Type ist von Steven, Mus. Berol., Parreyss, Mus. Vienn.) — ex Oriente (Germar), Karabach an der persischen Grenze (Kolenati, Mus. Vienn. Berol.) — Syrien (Ehrenberg), Sibirien, beide im Mus. Berol. Möglicher- weise, denn von Fabricius 'J\vpe kennen wir den Fundort nicht näher, ist diese Art eigentlich mehr Asien cigenthüm- lich und nur bis Taurien vorgeschoben. Ich habe 13 Stücke (4 Weibchen) untersucht. Beschreibung. In Form und Färbung der 0. atra sehr nahe stehend, jedoch in folgenden Kennzeichen ver- schieden. Kopf schmäler und länger, die Augen kleiner und weniger vortretend, Vorderrand gerade, Stirn schmäler, fast so lang als breit, vorn stark gerundet; Stirnrinne noch schär- fer und tiefer eingeschnitten ; Prothorax nach hinten weniger stark erweitert, der Seitenrand ist bis zur Hälfte sehr schmal und dann plötzlich breiter, so dass er in den Hinterwinkeln einen längeren aber schmäleren Lai)pen bildet. Vorderrand gerade, kaum abgesetzt. An den Schenkeln der \'orderfUsso ist der lange und scharfe Basalzahn so schräge gestellt, dass er mitunter fast aufliegt; die beiden anderen Zähne stehen nicht in gleichen Abständen, sondern näher dem Knie : der zweite ist gerade, scharf und länger als der dritte, der mitunter einen kleinen vierten vorn auf seiner breiten Basis trägt. Dass dieser nicht von specitischem Belange ist, zeigt ehi Weibchen, bei welchem er mir am rechten Sclienkel vorhanden ist. cT Stimmdeckel sich fast berührend, breiter als bei G. atra gegen die gleichmässig abgerundete Spitze hin nach aussen beträchtlich erweitert, also breiter als an der Basis ; Bauchsegmente wie bei C. atra, aber letzte noch kürzer und breiter, fast kuglieh; die Spitze des letzten Kückensegments sichtlich kürzer, jedoch scharf Die dritte Längsader nicht erweitert. + Letztes Bauchsegment fast unter rechtem Winkel ausgeschnitten, die Spitze des Winkels ausgerundet. Färbung sehr ähnlich, jedoch die gelben Flecken mehr ausgedehnt, besonders auf dem Prothorax und dessen Rande, dagegen ist der Längsstrich in seiner Mitte meist schmäler und we- niger deutlich vortretend; die Seiten des Mesothorax breit gelb gesäumt, die gelbe Läugsbinde reicht bloss zum Schild- 37 kreuz. Leibsegmeute oben breiter gelb gesäumt, besonders seitlich, unten ledergelb. Stimmdeckel hellgelb. Füsse in derselben Art gezeichnet wie bei C. concinna, jedoch die dunklen Binden der Schenkel sehr schmal, und auf den Schienen (ausgenommen ein kleiner Fleck unter dem Knie und an der Spitze) ganz geschwunden, so dass die Füsse selbst bei alten Thieren fast ganz gelb sind. Flügel was- serklar, die Innenadern und der Rand bis zur Hälfte gelb, die Aussenadern dunkelbraun. Die Beschreibung ist nach Germars Type d angefer- tigt, dem später ein kleines junges Weibchen „ex Oriente,, beigesteckt ist. Mit Germars Type genau übereinstimmend finde ich zwei Pärchen aus Karabach (Kolenati, Mus. Vienn. Berol.). Cicada virens, Mus. Berol., aus Syrien halte ich nur für eine kleine, heller gezeichnete, unten fast ganz grüne Abart. Bei einer Anzahl jüngerer Stücke sind auch Kopf, Frothorax und Füsse ganz hellgrün, hin und wieder mit beginnenden schwarzen Zeichnungen, und dichtem Silberhaar. Ich kann sie um so weniger für eigene Art halten, als zwei ältere ^Männchen aus Syrien genau so dunkel wie die Stamm- art gezeichnet sind. Einige zeigen den dritten Zahn ge- spalten, bei anderen ist er rudimentair, fast verschwunden. Von C. atra, der sie sehr nahe steht, unterscheidet sie die fehlende Erweiterung der dritten Ader beim Männ- chen, die Form der Stirn, der Stimmdeckel und die männ- lichen Geschlechtstheile. Das letzte Segment zeigt nicht Seitenzähne wie C. atra, und der Penis hat ein kurzes End- glied, aus einer breiten Hornplatte mit scharfer kurzer Klaue bestehend. Die Haken liegen dicht beisammen mit kurzer nach aussen gekehrter Spitze. Beitrag zur I^epiflo|ifereii-Faiina von Ober-Märntlien. Von Dr. O. §taudinger in Berlin. (Scbluss.) Von Hesperiden flogen Syrichtus Cacaliae Ramb. und Caecus Freyer (welche als Varietät zu Serra- tulae gehören soll) auf den hohen Alpen überall sehr häufig 38 namentlich letzterer. Bei Heilig-eublut selbst i\o^ eine Art die mit Fritillum II üb. grosse Aclmlichkeit hat, und auch wohl weiter nichts sein mag. Sollte nicht Caecus vielleicht eine blosse Bergvarietät davon sein, da ich denselben in typischen Exemi)laren nie unter nOOO' griff? Bei Heiligen- blut flogen ausserdem H e s p e r i a C o m m a und Lincoln. Eigentliche 8])hingiden sticssen mir mit Ausnahme der Raupen von D e i 1 e p h i 1 a E u p h o r b i a e bei Heiligenblut gar nicht auf. Von Procris Statices fing ich nur ein Exemplar etwa 4500' hoch, während Procris Chryso- eephala Nickerl von Mitte Juli an, fast überall in einer Höhe von 5500 — SOOO' sehr häufig- flog. Uebrigens muss ich entschieden gerade dasjenige in Abrede stellen, Avonach Herr Dr. Xickcrl diese sonst allerdings sehr gute Species benannt hat, nändicli das ..caput auro-micans." Der Kopf nebst anderen Theilen dieser Chrysoce})hala erscheint erst dann goldglän/end, wenn Feuchtigkeit entweder bei den lebenden Thicren oder beim Aufweiclien der getrockneten hinzutritt, eine J^igenthiunlichkeit, die man bei allen andern grünen Procris -Arten leicht beobachten kann. Zygaena Exulans war in Leitern sehr häufig, woselbst ich auch eine vollkommen erwachsene Baupe davon fand. Auf der Pasterze Avar der »Schmetterling viel seltener, während die halberwachsenen Baupen davon zu Tausenden auf allerlei Pflanzen, namentlich Klee- und Wickenarten zu finden Avaren. Jedenfalls lebt die Baupe dieser Zygäne, Avcnigstens in den meisten Fällen, 2 Jahre. Zygaena Minos kam sowohl bei Heiligenblut Avie auf der Pasterze bis zu einer Höhe von 7000' einzeln vor, und sind die h(»her vorkommenden von Herrn Mann Kubigera getauft und von Herrn Lederer in den Schriften des zoologisch-botanischeu.Vereins zuAVien, Jahrgang 1852 pag. 03 beschrieben. Obgleich Lederer nicht einmal den stark behaarten Leil) erwähnt . finde ich den Unterschied von 3Iinos so unbedeutend, dass ein eigener Name dafür ganz überflüssig erscheint, oder Avenigstens, dass einer Unzahl anderer viel auffallenderer Localvarie- läten anderer Species dadurch entscliieden Unrecht gethan wird. Ebenso kam Zyg. Filipendulae oben auf den Alpen vor, welche aus ähnlichen, noch unwesentlicheren Gründen von Herrich-Schäfler als Mannii beschrieben ist. Dicht l)ei Heiligenblut scdbst flog Z y g. M e d i c a g i n i s Ochsenil. (Ferulae Led.) im Juli nicht selten, und erzog ich eine J\ledicaginis aus einer Puppe, die weit mehr einer Tri- folii- wie einer Filipendulae - Puppe gleicht. Ebendaselbst fing ich Aon Zygaena Trifolii ein grosses, kräftiges Exemplar. 39 Kudaria Mundana flog Ende Juli unterhalb Heili- genblut an Steinmauern nicht selten. Setina Freyeri Nickerl und M e 1 a n o s m o s Nickerl flogen von Mitte Juli bis Anfang August auf der Pasterze in einer Höhe von 6000 — 8100', namentlich am Vormittage, aber nur Männer. Set. P^eyeri ist schAverlich mehr als eine unbedeutende Berg- varietät (auch in Lappland) von Irrorea, die sogar der- selben in einzelnen von mir gefangenen Stücken so nahe kommt, dass Herr Professor Nickerl sie nicht davon unter- scheiden würde. Die Punkte variiren eben so sehr, wie die Grösse und ist die sogenannte Freyeri namentlich durchaus nicht kleiner als die hiesige Irrorea. Zum Ueberfluss fand ich noch auf der Pasterze eine Setinaraupe, die mit der von Irrorea eine vollkommene Identität zeigte. Was nun ferner Melano- mos anbetrifft, so ist es gleichfalls wahrscheinlich, dass dieselbe eine blosse Bergvarietät von K o s c i d a sei. Alle einzelnen Theile der von Dr. Nickerl für Melanomes gegebenen Diag- nose (Sechster Jahrg. dieser Zeit. pag. 104) werden durch eine Reihe von mir gefangener Exemplare unsicher gemacht, namentlich ist es das Bedenklichste für diese arme Spe- cies, dass bei dem einzigen weiblichen Exemplare, das ich besitze, die Schulterdecken und der Halskragen (obere Theil des Prothorax) gelb sind. Uebrigens ist hiermit Le- derer 1. c. p. 119 zu vergleichen. ^^ Ende Juli fand ich auf dem Brettboden des Morgens im Sonnenschein schwärmend eine Psyche mit sehr stark gekämmten Fühlern, stark behaartem Leibe und schmalen, durchsichtigen schwarzen Flügeln von der Grösse etwa einer Ps. Mediterranea Led. Doch glaube ich, der Monographie der Psychen von Herrn Bruand zum Trotz, dennoch nicht mit Sicherheit ihr den Namen Hirsuteila geben zu dür- fen, da in dem Psychen -Genus nach wie vor grosse Ver- wirrung herrscht. Von Epialus Humuli fing ich am 14. Juli beim Tauernhaus auf der Salzburger Seite riesig grosse Weiber. Nemeophila Plantaginis flog in allen Varietäten, namentlich als weisse Hospita und schwarze Matronalis Freyer sehr häufig in einer Höhe von 6 — 8000'. Bei meiner Ankunft fand ich davon noch mehrere Raupen, so wie die Puppen unter Steinen, während der Schmetter- ling selbst erst Ende Juli in grösserer Anzahl erschien. Das AVichtigste und Interessanteste meiner ganzen Glockner - Reise ist jedenfalls die Entdeckung der Raupe von Ch?»I«jä3a Q,iie»BKeliB i?«yli. In der letzten Hälfte des Juli fand ich davon auf dem Heiligenbluter Tauern, so Avie auf der Pasterze in einer Höhe von etwa TfKY)' mehrere kleine Raupen in der vor- 40 letzten Häutung. Am letzten Juli selbst fand ich oherhalh des Brettbodens gegen 8000' hoch 13 Raupen davon in der letzten Häutung, die bei dem warmen Sonnenschein von verschiedenen niederen Pflanzen frassen, namentlich von der Armeria alpina, einer Juncus- und mehreren Gramineenarten. Um dieselbe Zeit häuteten sich auch die kleineren Raupen, Die Grundfarbe der ausgewachsenen Raupen ist schwarz. Auf der Mitte des Rückens befinden sich in den Segment- einschnitten hellere Punkte oder Striche, die zusammen eine unterbrochene Dorsal-Linie bilden. Auf dem 4ten bis Uten vSegment stehen je 12 Warzen, von denen die obersten bei- den, viel kleiner, auf dem vorderen Theile des Segments stehen. Die dicht oberhalb der Luftlöcher stehenden War- zen sind schmutzig gelb, alle anderen schwarz. Auf den ersten 3 Segmenten stehen nur 10 Warzen; auf dem 12ten acht, von denen die beiden obersten sehr gross sind; auf dem letzten endlich, welches mit dem 12ten meistens als eins angesehen wird, stehen gar keine Warzen. Die fuss- losen Segmente (4, 5, 10, 11 und 12) haben ausserdem an der Stelle der Füsse vier Warzen. Alle Warzen sind be- haart, und zwar die oberhalb der Stigmata mit schwarzen (grauen) Haaren, die unterlialb derselben gelegenen mit fuchsrothen Haaren. Die Haare nehmen namentlich auf den hintersten Segmenten an Länge bedeutend zu, während sie auf den vorderen nur kurz und wie abgestutzt erscheinen, etwa wie bei der Raupe von Aulica oder Plantaginis. Die falschen Füsse sind weisslich, mit röthlichen Haaren besetzt, die vorderen wahren sind wie der Kopf glänzend schwarz. Die frühere Häutung ist an Färbung wesentlich von der letzten verschieden. Die Grundfarbe ist hier mehr grau, die weissliche Dorsal-Linie tritt bestimmt hervor, die gelbe Warzenreihe ist viel marquirter, die Behaarung ist oben Aveissgrau, unten gelblich, und endlich hat der Kopf zu beiden Seiten einen brauugelben Fleck. Ich brachte 14 Raupen davon lebendig nach Berlin, indem ich sie unterwegs mit Gras, Leontodon und Plantago fütterte. Eine derselben, die sich durchaus nicht an Grösse von den übrigen unterschied, sie massen etwa 40 mill. in der Länge, verwandelte sich Anfang September ganz frei auf dem Moose liegend, zu einer blau bestäubten Puppe. Dieselbe lieferte schon nach 12 Tagen ein prächtiges Weib der sehr seltenen Chelonia Quensclii Payk. (Strigosa Fab. Dup.), welches 44 mill. Flügelspannung misst. Zwei von Hrn. Keitel in diesem Jahre aus Lappland mitgebrachte Weiber messen nur 32 mill. und sind viel schwärzer, sowohl auf den Vorder- wie Hinterflügeln. Die anderen Raupen 41 fingen bald an zu kränkeln und zu sterben, so dass jetzt, Ende October, nur nocli drei davon leben. Ich bin über- zeugt, dass die Eaupen auf den Alpen normal überwintern und erst im folgenden Frühjahr die Puppe und den Schmet- terling liefern. Solche Ausnahmen sind schon bei vielen anderen Arten beobachtet und finden hier noch leichter ihre Erklärung bei der gänzlichen Veränderung des Klimas, wie der Luftbeschaffenheit, die diese Thiere zu erleiden hatten. Ich habe übrigens die Raupe von dem hierin sehr ge- schickten Herrn Grabow abmalen lassen, und besitze von der letzten Häutung mehrere , von der vorletzten ein gut präparirtes Exemplar. Von Koctuen fand ich sehr wenig Arten. Eine AcronyctaEuphorbiae, var. Montivaga Guenee steckte ich Ende Juli bei Ileiligenblut auf-, ebendort auch eine ganz frische Hadeua Proxima. Xylina Lateritia war nicht selten, und mehrere Episema Graminis sowie zwei Co s- mia Cuprea fand ich Anfangs August auf Blumen sitzend oberhalb Heiligenblut. Hadena Dentina war überall bis zu den höchsten Schneeregionen sehr gemein, undAgrotis Ocellina schwärmte Ende Juli, nicht häufig, in einer Höhe von 6 — 7000 '. P 1 u s i a G a m m a fehlte bei Heiligenblut nicht, und PlusiaDivergens war überall auf der Pasterze bis 8000' hoch sehr häufig. Am PJ. Juli fing ich davon die ersten Stücke, bei meiner Abreise waren fast alle schon verflogen. Ende Juli fand ich auf kleinen Urabelliferen so wie anderen Pflanzen lebend eine Anzahl Plusien- Raupen, die aber alle krank Avaren, und die jedenfalls der PI. Di- vergens angehört haben. Sie massen etwa oG mill. in der Länge-, ihre Grundfarbe ist rothbraun mit lichterer Färbung in dem Einschnitt der Gelenke, lieber der Mitte des Rückens sowie unmittelbar über den Luftlöchern \'erläuft eine ziemlich grelle gelbweisse Längslinie. Zwischen dieser Dorsal- und den beiden Laterallinien bemerkt man mehr oder Aveniger deutlich zwei verloschene, gewellte hellere Linien in paral- leler Richtung mit den ersteren. Der Kopf ist bruungelb mit schwarzen Punkten, zuweilen fast ganz schwarz. Anarta Vidua flog am 15. Juli ganz frisch oben auf dem Hochthor des Heiligenbluter Taucrn"( 8353') neben und auf den Schnee- feldern. Obwohl sie ziemlich häufig herumschwärmt, so war sie doch wegen ihres überaus raschen Fluges schw-er zu bekommen. Ich fing sie si)äter noch beim Pfandelscharten- Glctscher sowie in der Gamsgrube , doeli war sie dort viel seltener. Von Spannern flog Gnophos Obfuscata, var. Canaria Hübu. Ende Juli nicht selten, sowohl dicht bei 42 Ileili^^enblut, wie oberhalb Sagritz. Eine Roarmia Fiili- ginaria Linnc (Carbonaria Hübn.) fiii^ ich in meiner »Stube, eine andere hatte ieli früher e1)cnso in Salzburg ge- fangen . Von P s 0 (1 0 P - A r t e n war Tfi. A 1 p i n a t a S y st. Verz. (Equestraria Esp.) nieht selten, und zwar hielt sie sieh in einer Höhe von zwischen 6 — 9(K)0' auf. Dasselbe war mit Ps. Horridaria Syst. Verg. und Ps. Chaonaria Treyer der Fall. Während diese beiden schon Mitte Juli in Menge flogen, fand ich erst Ende Juli, Anfang August die Ps. Trepidaria Hübn., und bei einer Reihe von Exemplaren finde ich keine Uebergänge zwischen diesem Spanner und Ps. Chaonaria Freyer. Ausserdem fing ich am 24. Juli beim Pfandelscharten- Gletscher zwei Psodos, die wahrscheinlich nur Varietäten zu Ps. Torvaria Hübn. sind. Eine Ps. Venetaria fing ich am 2. August ganz frisch am nordöstlichen Abhänge des Moharkopfes gegen TtKUC hoch. Fidonia Hepararia und AVawaria flogen beide im >[r»llthal. Acidalia Albulata und Blandiata flogen gleiclifalls gemein bei Heiligenblut, letztere kam auch höher vor. Eine Ac. Uupestrata sowäe Scripturata fing ich Ende Juli etwa 55(X)' hoch. Hibernia Caeli- baria H.-Sch. flog am 15. Juli ganz frisch auf dem Hoch- thor, später fing ich sie auch beim Pfandelschartengletscher; jedoch stets über70(J0' hoch, und auch nur Männer, obgleich ich nach den ungeiiügelten AVcibern eifrig suchte. La- rentia Mensuraria, L. Pipunctaria und ]j. Caesiata waren bei Ileiligcnblut häufig; letztere beide flogen bis zum Aufhören der AWaldregion. Unter den Caesiata griff ich Ende Juli auch die Var. Flavicinctata, jedoch nur im Katzensteig. Ebendaselbst scheuchte ich L. Incultaria Led. und L. Xobiliaria Mann, einzeln von den Felsblöcken auf. Fnter meinen gefangenen Sachen befindet sich auch eine I^upithecia Modicata. Cidonia Berberata flog überall, wo Pcrberis vulgaris wuchs. Cidaria Aptata Minor ata und Munitata flogen, letzterer selten, auf Alp- wieseu, während auch Minorata und namentlich Cid. Tur- fa aria und Cid. Montana ria sich mehr in der Baum- region aufhielten. Letztere beide waren in der letzten Hälft? des Juli schon ganz verflogen. Minoa Chaero- phyllata war auf den der MöU nahe gelegenen Wiesen häufig, und Idaea Mutata fing ich Ende Juli in sehr frischen Stücken gleich oberhalb Heiligenbhit. Die M icrolepid opferen, von denen ich nur etwa 80 Arten erbeutete , waren gewiss in den niederen Btii'g- rcgionen und Thälern viel zahlreicher vertreten, als dies in den baumlosen j hohen Alpenregionen der Fall sein kann. 43 In der Kegion der Khododendra waren sie noch am häufi^'- sten, nahmen aber mit der zunehmenden Höhe sichtlich ab, bis sich zuletzt nur noch ein Paar Arten zwischen den Sclmeefeldern hcrumtumraelten. Von Pyraliden flnp: ich Mitte Juli Ilypera Pro- Isoscidalis Hübn. im Salzburg:ischen Rauris-Thale. Py- ralis Pinguinalis Hüb. sass in meiner Stube. Scopula Alpinalis, Yar. Monreculalis Kuhiw. ilog überall in einer Höhe über öOW'. Sc. Acrealis Hüb. (Suftusalis Treit.) fio^ nicht so häufig mit der seltneren Sc. austriacalis ll.-Sch. zusammen auf den Alpen des Heiligenbluter Tauern in einer Höhe von etwa (XJOO'. Die überaus seltene Sc. Murinalis Fisch, v. P. griff ich, wie schon bemerkt, in einem einzigen männlichen Exemplare , Anfang August in den Leitern. Ich scheuchte sie hier dicht hinter den soge- nannten Ochsenhütten, etwa 70CKJ' hoch, aus dem lockeren Steingerölle auf. Eine Chor cutis, wahrscheinlich Alter- nalis, sah ich bei der Briccius- Kapelle auf Xesscln sitzen. Pyrausta Porphyralis L. , l'urjuiralis Dup. imd Cespitalis Hüb. griil" ich oberhall» Sagritz, letztere flog auch auf den Wiesen der Moll häufig. Hercyna Holo- sericalis Hüb., Al]>estralis Fab. und Kupicolalis Hüb. flogen im Juli sehr gemein in einer Höhe v. 5 — -SOCK)'. Xamentlich letztere tummelte sich an sonnigen Tagen auf den feuchten Alpenpfaden zu vielen Tausenden herum, und fand ich in einer Höhe von (i— S(M)0' die Puppen davon oft in grosser ^lengc unter Steinen. Die Puppen lagen in ver- hältnissmässig grossen (4espinnsten, die aus ]\[oos und Erd- stUcken ziemlieh fest zusammengeleimt waren. Ennychia Xigralis Hüb. fing ich Ende Juli in einem Exemplar bei Heiligenblut, während Enn. Cingulalis um Mitte dieses Monats dort, sowie bis zu einer Höhe von iJOOO' nicht selten flog. Unter den von mir gefangenen Tortriciden sind einzelne sehr gute Sachen, wie zunächst Tortrix Dohr- niana Mann. Dieselbe flog von Mitte Juli an auf der l'asterze in einer mittleren Höhe von G5<30'. Ich fing nur ein Weibchen davon, welches sowohl durch die viel kürzere und schmälere Flügelform, sowie durch die schräge braune Binde auf den Vorderflügeln vom Manne beträchtlich ab- weicht. Tortr. Gerninga na Syst. Verz. flog eben dort, sowie noch beträclitlich licihcr, aber viel seltener. Von Tortr. Steineria na Hüb. griff ich in derselben Pegion nur ein Stück, und die niedliche kleine T. Arbutana Frl. flog hier gleichfalls Ende Juli einzeln herum, während 'J\ Pratana Hüb. dort wie anderswo sshr gemein war. T. 44 Gouana L. und T. Forskfileana L. flogen im MöU-Thale: erstere war Mitte Juli schon meist verflogen. Die präch- tige T. Aurofasciana Mann, (in den Verhandlung, des zoolog.-botan. Vereins zu "Wien in diesem Jahre beschrieben) flog Ende Juli nicht selten auf dem Brettboden. Coccyx Bugnionana Fisch, v. li. fing ich in einem Stücke, C. Comitana in mehreren P^xemplaren gleichfalls auf der Pasterze. Sericoris Zinke nana Fröl. griff ich am 14. .Tuli ganz frisch auf der Salzburger Stanz-Alpe in der Rho- dodendron-Region. Die Exemplare davon waren gross und sehr gefärbt. Ser. Metalliferana Fisch, v. R. und Ser. ßipunctana Treit. flogen sehr einzeln in der Pfandcl- scharte, etwa 7000' hoch. Ser. Irri guana Zell, flog Ende Juli nicht selten auf dem Brettboden, während Ser. Con- chana Hüb., Ser. Lac u nana Syst. Verz. und namentlich Ser. Cespitana }Iüb. dort nicht so häufig zu sein schie- nen. Sciaphila Striana Syst. Verz. fing ich in einem Exemplar, Sc. Alticolana Kollar in zwei Stücken Anfang August auf der Pastcrzc gegen 7500' hoch. Sc. Alpico- lana Tr. war, wie schon bemerkt, die höchste Alpenbewoh- nerin, die ich namentlich am 7. August an den obersten Felslehnen der Gamsgrube, über 9000' hoch, häufig fing. Hier flog sie in dem lockeren Steingeröll, w^o fast alles pflanzliche Leben aufgehört hatte , bei dem warmen Sonnen- schein umher. AVahrschcinlich suchten die Männchen, die ich nur fing, die ungeflngelten Weibchen, und gewiss waren sie hierin glücklicher als ich. Paedisca Cirsiana Zell, und P. Spuriana H.-Sch. flogen beide nicht selten in der Nähe des Pfandelschartenbaches, etwa 7200' hoch; Ende Juli waren beide ganz frisch. Grapholitha Alpestrana Zell, flog Ende Juli nicht häufig auf dem Brettboden. Phoxopteryx Unguicana Fab. fing ich bei Heiligenblut Ph. Comptana Fröl. in einer Höhe von () — 7000'. In derselben Höhe erbeutete ich auch eine Teras Rigana. Von Crambinen flog Crambus Perlellus Scop. Mitte Juli häufig bei Heiligenblut. Ebendort flog auch Cr. T r i s t e 1 1 u s Syst. Verz. ( Furcatellus Zetterst. ) , so wie C r. Calmellus L. und Cr. Dumetcllus Hüb. Letzterer kam auch ol)en auf den Alpen nicht selten vor, wo ich auch einen unter meinen Vorräthcn befindlichen Cr. Falsellus Hübn. gefangen zu haben glaube. Cr. Stenzicllus Tr. flog einzeln oberhalb Heiligenblut, war aber Mitte Juli schon ziemlich schlecht. Cr. Taeniellus Kuhlw. flog Mitte Juli frisch auf den Heiligenbluter Tauern, etwa 6000' hoch, während er 14 Tage später auf der Pasterze selbst über 8000' häufig flog. Cr. Radiellus Hübn. war Ende Juli 45 frisch auf dem Brettboden, wo ich zu gleicher Zeit auch Radiolellus Il.-Sch. fand, den ich auch oben in der Gams- grube fing. Letzterer unterscheidet sich von RadieUus sehr gut als eigene Art, denn ausser der stets dunkleren Fär- bung seiner Vorderfliigel, Stirnc und Palpen, sind bei ihm die Franzeu einfarbig aschgrau, während dieselben bei Radiellus stets eine weisse Einmischung haben. Eudorea Valesialis Dup. (Octouella Zcl.) flog Ende Juli nicht sel- ten in der Xähe des Pfandelschartengletschers etwa 8000' hoch. In der Gamsgrube, sowie auf dem Hochthor war sie viel seltener. Eu. Sudetica Zel. flog einige Tausend Fuss niedriger, namentlich auf der Pasterze, wo ich auch Myeo- 1 i s M 0 n s p e s u 1 e 1 1 a in zwei Exemplaren tiug. E p i s c h - nia Auriciliella Iliib. flog überall von G — 8500' , na- mentlich Ende Juli. Eine Galleria Sociella L. griti' ich in meiner Stube. Sehr ärmlich ist meine Ausbeute au eigentlichen Ti- neaceen, von denen ich nur etwa 19 Arten fing. Eine Tinea Germanella Poda griff" ich am 14. Juli auf der Salzburger Stanzalpe in der Rhododendron-Region. T. Ru- sticella Hüb. fing ich in meiner Stube. Hypomeneuta Variabilis Zel. traf ich Mitte Juli im Puppenzustande zu Millionen im Rauristhale an, wo die Raupen die grössten Sorbus Aucuparia so wie Fraxinus excelsior oft ganz kahl gefressen hatten. Ypsolophus Semicostellus Hübner fing ich auf der Pasterze, wo Oecophora Yiiidatella Mann, etwa G — 7000' hoch nicht selten flog. Am reichsten schien das Genus Geiechia vertreten zu sein, von dem ich -wenigstens die meisten Arten fing. Hiervon tlogen Gel. Maculosella Fisch, v. R. und Gel. Tripunctella Zel. Ende Juli in der Waldregiou. Eine fragliche Gel. Deco- lorella Zel. fing ich in einem schönen Exemplare auf der Pasterzc. Gl. luctificella Hb. griff' ich am 15. Juli in frischen Exemplaren auf der Salzburger Seite des Heiligenbluter Tauern, etwaGOOO' hoch, Gel. Zebrellav. Tisch, flog Ende Juli auf der Pasterze sehr häufig, während ich dort Gel. Anthy lü- de Ha Hb., Diffludlla Mann, Ihnbrif ereil a Fisch, v. R. und Ligulella Syst. Yerz. zur selben Zeit nur in einzelnen Stücken griff", alle 'in einer Höhe von etwa G— 7000'. Coleo- phora Alticolella Mann, sowie eine andere sehr kleine unbekannte Coleophora flogen Ende Juli nicht selten auf dem Brettboden. Eben dort fand ich Elachista Scurella Fischer v. R. und El. Mixella Hüb., die indessen beide nicht häufig zu sein schienen. Endlich fing ich noch G Ptcrophoren-Arten, von denen Pterophorus Plagiodactylus Fisch, v. R. und 40 Acyptilus Tetradactyliis L. die gemeinsten waren. Beide flogen von Ende Juli an überall häufig auf den Alpen bis über TOüO' hoch, letzterer kam auch in den Thälern vor. P t e r. C 0 p r 0 d a c t y 1 u s Zel. und namentlich 0 x y p t i 1 u s Kollari ^lann ilogen viel seltener Anfang August auf dem Brettbodeu. Ebendaselbst griff ich am 7. August einen prächtigen Pt. Li th od actylu s Tr., während ich nicht mehr mit Bestimmtheit angeben kann , wann* und wo ich ein mitgebrachtes Exemplar des seltenen Platyptilus Fiseheri Zel. fand. ZH Dk'i'lioiYi'at!» vibraiis }les!Z. von J. Fr. Kuthe. Das merkwürdige Thierehen, das der Herr Professor Menzel in Zürich unter dem Xamen Diceüoceras vibrans beschrieben (Eutomologischo Zeitung ISöfj, Xo. 9. jiag. 270. und folgende) hat, scheint mir dem Encyrtus platycerus Dalman fXees ab Esenl). llymenopt. Monogr. Vol. II. pag. 254.) wenigstens sehr nahe verwandt zu sein, ja, ich nu'ichte behaupten, obgleich ich keins dieser seltenen IJnica gesehen und beide Beschreibungen in allen Punk- ten nicht genau mit einander übereinstimmen, dass beide T3q)en, nemlich das schwedische von Zetterstedt gefan- gene und von Dalman beschriebene und das hier in Bede stehende Exemplar, zu einer und derselben Species gehören. Ferner^ dass der Xame Mira mucorum oder macrocera (Schellenb. Genres des j\Iouches pag. G9. tab. 14.) dasselbe Thicr bezeichnen soll, bin ich geneigt, ebenfalls als gewiss anzunehmen, obgleich die längeren Flügel dieser iVnnahme zu widerstreiten scheinen; und nach meiner Ansicht haupt- säcliiich nur diese. Aber es giebt unter den Ichneumouiden im engeren wie im weiteren Sinne Arten, (und ich rede hier nicht V(in solchen, deren Männchen geflügelt und deren Weibchen fast ganz flügellos sind, noch weniger von den Pezomachen,) welche Individuen mit kürzeren oder ganz verstünnnelten Flügeln aufzuweisen haben. Ich erlaube mir bei dieser Gelegenheit den Ichneumon crassipes Grav. als Beispiel aufzuführen: oft habe ich Exemplare davon mit mehr oder weniger verkürzten Flügeln angetroft'en, deren 47 areola aber noch deutlich ausgebildet war, und drei Ex- emplare erst sind mir unter die Aug-en gekommen, in deren sehr verkürzten und ver.schmJilerton Flügeln auch die areola gänzlich fehlte. Ein solches Exemplar liat Herrn Professor Gravenhorst zu seiner Beschreibung des Brachypterus means als Type gedient. Hieraus geht hervor, dass die Länge oder Kürze und die damit übereinstinmiende höhere oder niedere Ausbildung der Flügel und zwar allein nicht zur Begrün- dung einer selbstständigen Art hinreichend ist. Aus diesem Grunde bin ich zu dem Abschlüsse gekommen, dass Mira mucorum Schell, dasselbe Thier sei. Was mich nun zu Aorstehender Bemerkung vorzüglich veranlasst hat, ist der Umstand, dass im verwiclienen Som- mer mir unter mehren kleinen Insekten ein solches merk- würdiges Gebilde unter die Augen kam. Von dem Königl. Oberförster auf Jägerndort bei Möckow, Herrn v. Bernuth, erhielt ich eine Anzahl Ichncumoniden und andere zur Bestim- mung, worunter sich auch ein solches Tliierchen befand: ich nannte dasselbe Encyrtus i)latyccrus Dalm. und sandte es mit seinen benannten Gesellschaftern dem Eigenthümer zurück. Das wäre also das vierte bekannt gewordene Exemplar. Die, leider nicht vollständige Beschreibung, welche ich für mich davon entwarf, erlaube ich mir, ohne Abänderung hier folgen zu lassen: „Encyrtus platycerus Dalm. Die Fühler von ungewöhn- licher Grösse und besonders Breite : der Schaft überragt den Scheitel nicht, ist sehr zusammengedrückt und breit, am Ende abgestutzt oder ein wenig eingedrückt, am Grunde schmäler; an der Spitze so breit wie lang. Die sehr zu- sammengedrückte acht-gliedrige Geissei ist am Grunde etwas schmäler, erreicht an ihrem dritten und vierten Gliede die grösstc Breite, nimmt dann nach der Spitze hin allmählig ab lind ist an derselben stumpf, Aviewohl nur 1/4 so breit wie in der l^Iitte ihrer Länge. Das verkehrt - kegelförmige Wendeglied ist an der oberen Ecke des Schaftes befestigt und legt sich mit der Geissei bei Anlegung derselben au die Aussenseite des Untergesichts, wodurch die Vorderrän- der beider Schafte zwischen beiden Geissein, von vorn ge- sehen, das Ansehen zweier feinen fadenförmigen freien Spitzen haben. Vorzüglich der L^nterrand der Geissei ist etwas gesägt, mit schwach aufwärts gebogenen IV-inen Zäh- nen. Der Hinterleib ist dicker als der Thorax, am Ende abgerundet, ohne Spur von Vorhandensein eines Lege- stachels, daher ich das Exemplar für ein männliches halte. Der Mittelrückeu ist hinten plötzlich aufsteigend und daher bucklig, das flache Schildchen mit dem Baude dieser 48 Höhe in gerader Richtung. Die Flügelstummel erreichen den Grund des Hinterleibes, sind weisslich ohne dunk- lere Spitze. Die Beine sind pechbraun mit schwachem Erzsehimnier, die Knie der Vorder- und Hinterbeine kaum heller; di<^ Grundhälftc der Mittelschenkel wie die Spitzen- hälfte ihrer Schienen, die Spitzen der übrigen Schienen und alle Tarsenglieder, mit Ausnahme des letzten und vorletzten Gliedes sind bräunlich gelb. Die Mitteltarsen sind sichtlich dicker als die übrigen, und wie bei den übrigen Encyrten gebildet. Uebrigens stimmt die Dalmansche Beschreibung sehr gut, und ich zweifle nicht, dieselbe Art vor Augen zu haben. '^ Es wäre mir sehr lieb, von dem Herrn Professor Men- zel ein Urtheil über diese meine Bemerkungen zu lesen. BeanerkiiiBg'en über einige an den Küsten von Spanien und Sicilien fliegende Falter voa Standfiitis in Schieiberliau. Fortsetzung. 18. Lycaena Argiolus, 3 d bei Bilbao am lOten August zugleich mit Semele und Arethusa gefangen. Alle drei Exemplare sind bereits sehr abgeflogen; zwei Genera- tionen werden also in Spanien wie im schlesischen Gebirge und in der Schweiz (Meyer -Dür, Tagt", der Schweiz S. 93) auf den Mai und Juli fallen. Bei Messina traf ihn Zeller schon im März; ich erhielt ein bei Palermo gefangenes fri- sches Männchen aus der zweiten Hälfte des Februar, so dass also vor den beiden im Süden und Korden überein- stimmenden Generationen dort noch eine erste im Februar und März liegt. Auf der Oberseite sehen die Spanier genau so aus wie abgeflogene Schlesier, auf der Unterseite sind aber die schwarzen Striche und Punkte viel feiner, als bei diesen und auf den Abbildungen von Esper, Hübner und Freyer, wogegen ein Pärchen von Sarepta sie noch bedeu- tend stärker als diese zeigt. Als Raupenfutter wird der Faulbaum angegeben. Zeller nennt Isis 1839 S. 254 auch die Akazie; ich schöpfte in Schreiberhau sie einmal mit 49 denen der Thecla nibi von Genista tinctoria, ohne dass mir ein Unterschied unter den Ranpen auffiel. Jedenfalls sind Lyc. argiolus und Thecla rubi auch in ihrem Verhalten ein- ander sehr ähnlich, so dass sie die Bindeglieder zwischen Lycaena und Thecla bilden, was durch ihre Stellung im System angedeutet werden sollte. 19. Lycaena Lysimon. Ein $ von Granada, den G.Juni. Das Weibchen stimmt mit Ochsenheimers Beschrei- bung (I, 2, S. 24), nur hat es grade, so wüe das von Bi- schoff erhaltene Männchen meiner Sammlung , welches eben- falls aus Spanien stammen soll, an der Basis der Vorder- flilgel nicht zwei schwarze Punkte, die auch Hühner malt, sondern nur einen, und eben da auf den Unterflügeln nicht vier, sondern drei, worin es mit Hüb. fig. 535 stimmt. 20. Lycaena P a n o p t e s , drei ganz schlechte Männ- chen, Mitte Juni bei Granada gefangen. Dieser Falter wird allgemein zu Hylas gezogen, was auch w^ohl richtig sein dürfte, obgleich ich nach den drei schlechten männlichen und zwei guten, eingetauschten weiblichen Exemplaren nicht mit Gewissheit zu entscheiden wage. Die acht Stück des Hylas in meiner Sammlung aus Schlesien, Preussen, Sachsen -Weimar, der Schweiz, Ungarn und Sicilien weisen eine bedeutende Veränderlichkeit des Falters in seiner Grösse, so wie in der Färbung und Zeichnung der Unterseite nach. Namentlich ist die gelbe Fleckenreihe auf der Unterseite der Hinterflügel von sehr verschiedener Stärke, so dass das gänzliche Fehlen derselben bei Panoptes, was Dup. in sei- nem Catalogue S. 32 als Hauptunterschied angiebt. Artrechte nicht begründen kann. Auch sind nicht einmal meine fünf Panoptes wirklich ,,sans taches fauves,'^' wie Dup. sagt und Hüb. flg. 671 und 673 malt, vielmehr ist bei allen eine Spur derselben bemerklich. Ebenso ist der dunklere Grund der Unterseite kein Grund gegen die Vereinigung mit Hylas. Li der Grösse scheint aber Panoptes sich mehr gleich zu bleiben als Hylas, denn alle fünf Exemplare haben nahe au 9 Par. Linien Spannbreite, während Hylas zwischen dieser und einem ganzen Zoll schwankt. 21. Lycaena Agestis erhielt ich mehrfach von Al- haurin und Gibraltar, wo sie in der ersten Julihälfte nicht selten flog. Sie gehören also alle der Sommergeneration an, stimmen mit der von Zeller aus Sicilien mitgebrachten Varietät Aestiva ( ,, alis omnibus subtus lutescentibus " ), die sich durch dunklere Franzen und Grösse der rotheu Fleckenreihen auf beiden Seiten und durch gelbbraune Grund-Farbe der Unterseite auszeichnet, so dass meine ■zwölf Spanier Zellers Behauptung: „unbezweifelt ist diese 4 50 Färbung die der Sommer - Generation im ganzen Mittel- meergebiet eigene" bestätigen. Ramburs Idas (Faune de l'Andal. Tom II pl. 10, Fig. 5 und 6), welchen Keferstein stein (Stett. Zeit. 1840 S. 172 und 1851 S. 309) und Meyer- Dür (Tagf. der Schweiz S. 74) zu Agestis ziehen, zeigt auf der Oberseite nur auf den Hinterflügeln 4 sehr unbedeutende gelbe Flecke und beiderseits rein weisse Franzen, was ge- rade gegen die südliche Varietät von Agestis ist. Ueber- dies bilden die Hinterflügel am Aussenrande ein Eck, während sie bei Agestis abgerundet sind. Hiemach möchte ich gegen die Vereinigung stimmen; Rambur's Bild müsste denn fehler- haft sein; den Text zu seinen Bildern habe ich nicht, eben so wenig natürliche Exemplare von Idas. Heydenreich in seinem Catalogus gesteht ihm Artrechtc zu und citirt bei ihm Hübner 989, 990, Albus und H. S. 26. 21, Anteros, welche Bilder ich nicht vergleichen kann. Jedenfalls zeigen Schweizer Exemplare des Agestis von 4000' M. h. mit ein- fach brauner Oberseite ohne alle Flecken und hellgrauer Grundfarbe der Unterseite, neben denen von Gibraltar, deren grosse rothe Flecken auf allen Flügeln eine nur durch die Adern fein getrennte Binde bilden, und deren Unterseite gelbbraun ist, einen so weiten Spielraum für Varietäten von Agestis, dass auch dieser Falter ein ergiebiges Feld für die Artenliebhaberei darbietet, welche glücklicherweise den neueren, durch reiches Material unterstützten Forschungen der Wissenschaft immer mehr weicht. 22. L y c a e n a A 1 e X i s. Es hat dieser gemeinste Bläu- liug mit dem gemeinsten Grasfalter, Pamphilus, darin Aehn- lichkeit, dass er durch vielfache Abänderungen interessant wird. Diese Abänderungen finden sich aber keinesweges hauptsächlich beim Weibchen, wie Freyer VII. S. 29 an- giebt, sondern mehr noch beim Männchen, wie schon ein Blick in Zellers Schema zeigt, welches beim Männchen vier Hauptvarietäten unterscheidet, von welchen zwei wieder je drei Untervarietäten haben, während das AVeibchen nur zwei Hauptveränderungen hat, von welchen die erste sich noch einmal thcilt. — Auch meine spanischen und sicilischen Alexis-Exemplare vermehren dieses Schema nicht an weib- lichen, Avohl aber um eine männliche Varietät, indem ich ein in Gibraltar am 11. Juli gefangenes Männchen besitze, bei dem die Unterseite aller Flügel au der Basis ohne die geringste Spur von Grün ist, wie Zeller dies nur von Weib- chen aus Italien, Sicilien, und Kleinasien bemerkt. Das Exemplar ist das kleinste unter den Spaniern von nur neun Linien Spannbreite und hat auf der Oberseite der Hinter- flügel vor dem Aussenrande sehr deutliche schwarze Punkte. 51 Dass die beiden Augenfleckeii an der Basis auf der Unter- seite der Vorderflügol auch dem Weclisel unterworfen sind, hat schon Esper (Tab. LV Cont. V. fig-. 5 S. 31 Icarus Va- riet.) und Ochsenheimer (I, 2, S. 41) bemerkt. Zwar meine säramtlichen 2(3 Spanier und 14 Sicilianer haben sie; oft auch noch unter dem untern, seltener über dem oberen, am seltensten bei beiden Wurzelaugen ein kleineres angehängt, aber sie wechseln schon hier in Grösse und Deutlichkeit, und unter meinen Schlesiern und Sclnveizern i^st ein Männ- chen ohne Wurzelfleck, eins mit nur einem auf dem rechten, eins mit je einem auf beiden Oberflügcln; das Weibchen ist nach den mir vorliegenden 22 Exemplaren auch in die- sen Wurzeltlecken beständiger. — Yfeiteres weiss ich zu Zellers sehr vollständigen Bemerkungen über diesen Falter nicht hinzuzufügen, da der spanische Alexis von dem schle- sischen weniger abweicht, als der italienische, was bei Pam- philus umgekehrt war. Zwar finde ich alle von Zeller auf- geführten Abänderungen unter meinen Spaniern vor, aber nicht so scharf ausgeprägt, als an den sicilischen Exempla- ren. In Spanien wurde Alexis von Ani>ing Juni bis Mitte August gefangen; in Granada, Malaga, Alhauriu, Gibraltar, und Bilbao; von Palermo erhielt ich Exemijlare aus der zweiten Hälfte des Novembers. Bei Messina und Syrakus fand Zeller den Falter zuerst im April, es dürften also w^ohl im Süden 4 Generationen angenommen werden: April, Juni, August und Kovember. 23. Lycaena Baetica. Meine 2 spanischen Exem- plare sind bei Lanjaron, den 20. Juni, und bei Gibraltar, den 11. Juli gefangen, wie auch Zeller diesen Bläuling zu Ende Juni und Juli um Catania sammelte. Es ist ein Pärchen, wovon das A\^eibchen das zuerst gefangene und doch schlech- tere Exemplar ist. In der Grösse sind sie eben so wenig von einander verschieden, als das zweite Pärchen meiner Sammlung aus Italien, während Borkhansen und Esper den Wei])chen eine beträchtlichere Grösse beilegen, die auch Hübn. Bilder (373—375) nicht zeigen. Fuessly's von Ochsen- heimer aufgenommene Angabe, dass Baetica auch in Wallis fliege, kann Meyer-Dür nicht bestätigen, da seine Nachfor- schungen nach diesem Bläuling in dortiger Gegend ohne Erfolg geblieben sind. 24. P 0 ly 0 m m a t u s P h 1 a e a s erhielt ich aus Spanien nur in der Sommergeneration von Granada und Alhaurin aus den Monaten Juni und Juli. Sie stimmen in Verdüsterung der Oberseite und Verlängerung des Ilinterflügel-Ecks zu einem Schwänzchen mit der Sommergeneratiou aus Italien, aber nur bei einem einzigen meiner 12 Spanier finde ich 4* 52 ein Paar blaue Fleckclien vor der rothen Hinterflüg-elbinde schwacli angedeutet, während dieselben bei allen mir von Zeller aus Italien mitgetlieilten Exemplaren, auch bei einem meiner schlesischen Gebirgsexcmplare deutlich sichtbar sind. Bedeutende Verdüsterung und Ansatz zu einem Schwänzchen zeigt auch ein bei Bellinzona in Tessin am 8. Juli gefan- genes Exem})lar, doch bleiben nach Meyer-Dllr's Erfahrungen in Verlängerung des Hinterfliigelzahnes die Exemplare auch der südlichsten Schweiz weit hinter denen aus Sicilien, Spa- nien, Kleinasien zurück. Die IMittheilung Zeller's, dass P h 1 a e a s von Mitte Fe])ruar die ganze wärmere Jahreszeit hindurch überall in Italien sehr gewöhnlich sei, kann ich dahin vervollständigen, dass er bei Palermo wohl kaum zu fliegen aufhört, da ich von dort 13 Exemi)lare auch aus den Monaten Dezember und Januar erhielt. Diese sind von un- serem geAvöhnlichen Phlaeas in Alchts abweichend. 25. Thecla Iloboris. Zwei Weibchen bei Granada Mitte Juni gefangen. Sie stimmen mit einander überein bis auf den Umstand, dass auf der Oberseite der Hinterflügel das eine Exemplar am Hinterwinkel drei, am Vorderwiukel einen, das andere nur am Hinterwinkel zwei Idaue Raud- flecke hat. Die Hübnersche Abbildung des Weibchens (tab. 73, flg. 360) hat viel zu spitzige Vorderflügel, auch ist an meinen beiden Exemplaren die blausilberne Randliuie auf der Unterseite der Hinterflügel nicht so zusammenhängend, wie auf jenem Bilde. Von meinen beiden Männchen hat das eine, angeblich aus Frankreich, eben so wie die spani- schen Weibehen, eine graue Unterseite, nur etwas dunkler, als diese, das andere aber, unbestimmten Vaterlandes, eine schmutzig gelblich braune. (Fortsetzung folgt.) Katalog'^ - ^R^otizen. I. 1. Amara Quenseli, Heer, muss heissen Schönherr. (Syn. 1. 201. 190.) 2. Amara communis Gyll. m. h. Illiger. (Käf, Pr. 1G3. 34.) 3. Anisodactylus binotätus Dj. m. h. Fabr. (S. El. 1. 193. 126.) 4. Harpalus hirtipes Illig. m. h. Panzer (Faun. germ. 38. 5.) ö. Haliplus obliquus Gyll. m. h. Fabr. (S. El. 1. 270. 69.) 6. Gyrinus distinctus Aube muss als dunkle Abänderung zu colymbus Er. gestellt werden, cf. Eut. Zeit. 1847. 208. 7. Anisotoma dubia Illig. m. h. Kugellan. (Schneid. K. Mag. 540. 9.) 53 8. Claviger foveolatus. Preyssler m. h. C. testaceus Preyss. (Eilt. Zeit. 1853. 165,) 9. Dendrophilus punctatus E. H. m. li. Herbst. (Käfer. IV. 41. 1(3.) 10. Melig-ethes solidiis. Illig. m. h. Kugellau (Schueid. N. Mag. 530. 19.) 11. Laemopliloeus monilis. Fabr. m. h. deuticulatus Preyss. (Eilt. Zeit. 1853. 1G5.) 12. Ciyptophagus bimaculatus Gyll. m. h. Panzer. (Fauna germ. 57. 7.) 13. Atomaria rbeuana Kraatz m. h. rhenonum Kraatz.*) (Ent. Zeit. 1853. 96. 3.) 14. Atomaria impressa Mark. m. h. Er. (Käfer Deutsehl. III. 389. 19.) 15. Geotrupes fossor "Waltl und G. subarmatus Fairm. sind identisch cf. Scliaum Bericht pro 1848. pag. 54. 16. Aegialia giobosa Illig. m. h. Kugellan. (Schneid. N. Mag. 514. 31.) 17. Glaresis rufa Friv. m. h. Friwaldskii Westwood.( Trans. ent. soc. IL 1852). 18. Anthaxia Hanaki Küst. ist identisch mit senicula Schrank. und als solche Varietät der A. aurulenta. Fabr., cf. Schaum Bericht. 52. pag. 70. 19. Colotes nigripennis Küster ist zu streichen, da er bereits zu Charopus punctatus Er. als synonym gestellt ist. 20. Phaleria hemisphaerica Dj. m. h. Küster (Heft 24.^ 21. Hypophloeus linearis. Gyll. m. h. Fabr. (El. 559. 4.) 22. Rliynchites aethiops. Creutzer. m. h. Bach. (Käfer II. 172. 3.) 23. Otiorhynchus Chevrolati Schönherr ist nach Giraud, Ver- handlungen des zool.-botan. Vereins in Wien I. 133 eine eigene von picipes verschiedene Art, daher das Verbindungszeichen zu streichen. 24. Otiorhynchus fissicornis. AValton m. h. fissirostris Walt. (Eilt. Zeit. 1848. 350. 16); (neuerdings von Bach als Caenopsis Bachi Forst, beschrieben). 25. Coeliodes pimctulum. Germar. m. h. Herbst. (Käfer VI. 407. 387.) 26. Ceuthorhvnchus hirtulus. Schh. m. h. Germar. (ins. spec. 236. 364). 27. Ceuthorhynchus troglodytes. Germar m. h. Fabr. (S.E.II. 485. 223). *) rhenonum war Schreibfehler statt rhenanorum und ist vom Autor nachträglich in rhenana umgeändert. C. A. D. 54 28. Gymnaetron graminis. Sclih. m. li. Gyll. (ins. suec. III. 210. 120.) 29. Khvncolus elongatus. Schönh. m. li. Gyll. (ins. suec. IV. mi 3—4.) 30. Dorcadion tomcntosum. Küst. m. h. Sturm. (Catalog p. 355 tab. 0. fig. 3.) 31. Phytoccia graeca Küst. m. li. Sturm, (ebenda fig. G.) 32. Phytoecia flavicans. Muls. m. h. flavescens (Annal. de la soc. roy. agricnlt. de Lyon VI. pag. 283.) 33. Chrysomela saiig'uinolenta L. und C. lucidicollis Küster sind nach Mannerheim Ent. Zeit. 54. 48 identisch. 34. Chrysomela stachydis. Sußr. m. h. Gene, (memor. della acad. di Torino'XXXIX.) 35. Apeistus Rondanii. Motsch. m. h. Villa. (C. eur. dupl. 1833.) 36. Monotoma picipes. Pavk. m. h. Herbst (Käfer. V. 24. 2. tab. 46. 2.) 37. Scydmaenus pumilio. Schaum, exilis Chaud. m. h. pu- milio Schaum, minutus Chaud. (cf. Er. Bericht 1845 40. (224.) IL Es fehlen im Katalog: 1. Cymindis fascipennis. Küst. (Heft 7. 12.) 2. Cymindis sabulosa Chaud. Bull de Mose. III. Astrachan. 3. Cymindis cruciata. Fisch, kommt in Russland vor. 4. Dyschirius maritimus. Boh. Kon. Vet. akad. 1849. 198. Gothland. 5. Chlaenius terminatus. Dj. von Radde neuerdings in der Krimm gesammelt. 6. Sphodrus longicollis. Fisch, aus dem südliehen Russland 7. Argutor maritimus. Gaubil. Frankreich. 8. Eutroctes moestus. Küster. (IX. 12.) Südost. Russland. 9. Daptus Komineckii. Bielz. Siebenbürgen. 10. Steuolophus aftinis Bach. Käferfauna I. 380. 16. 11. Trechus distigma. Kiesenw. Ann. d. 1, Soc. ent. 1849. 388. Pyrenäen. 12. Bembidium infuscatum, Schilling./ Arbeiten der Schles. 13. „ planum Schilling. j Gesellsch. 1846. S. S6. 14. „ transsylvanieum. Bielz. Mitth. d. Herrmanst. Vereins 52. S. 14. 15. „ bisulcatum (Leja) Chaud. Bull. Mose. 1844. Kiesemv. 16. Lissotarsus caualiculatus. Chaud. Bull. Mose. 43. p. 671. Sicilien. 17. zu Bembidium pygmaeum fehlt Variet. bilimatum. Bielz. Mitth. des Hermanst. Vereins 1852. S. 15. 18. Cybister lepidus. Apetz. Küst. Räferf. 24. 34. Dalmatien. 19. Agabus abdominalis. Costa, am angeführten Orte. Neapel. 20. Laccophilus pictus Küst. Heft 23. 9. Sardinien. 21. Hyphydrus (?) minor. Costa, am angef. Orte. Neapel. 22. Hydroporus oblique-striatus. Bielz. Mitth. d. Herrn. Ter. 52. S. 16. 23. G\Tinns distinctus. Suffr. rivularis Steven. Ent. Zeitung 1847. 208. 24. Helophorus nivalis. Giraiid. Miller; Verhandlungen des zool.-bot. Vereins in Wien 1852. S. 92 und 109. öster- reichische Alpen. 25. Hydrochus flavipennis. Küst. Heft 23. Dalmatien. 26. Ochthebius 4-collis. Muls. Korsika. 27. Hydrobius nitidus Heer. Fauna col. Helv. 485. 8. 2S. Colon spinipes Haiiday. Entomologist 190. Irland. 29. Catops arenarius Hampe. Mitth. des Hermanst. Vereins 1882. 140. 30. Adelops Khevenhülleri Miller. Verband, des zoologisch- botanischen Vereins in Wien. I. 131. 31. Ocalea rivularis. Miller. Ebenda 110. 32. Aleochara nidicola. Fairm. Ann. de la soc. ent. de fr. 52. 687. 33. Pronomaea dalmatina. Sachse. Ent. Zeit. 1852. 119. 34. Othius myrmecophilus. Kiesenw. Ent. Zeit. 1843. 308. 35. Quedius irideus Miller. Verband, des zool.-bot. Vereins in Wien I. 110. 36. Hister distinctus Heer. Fauna col. Helv. 455. 7. 37. Abraeus punctum. Aube. Ann. de la soc. ent. de France XI. pag. 231. 38. Trichopteryx flavicornis. Maeklin. Bull. Mose. 1846. IX. 1. Finnland. 39. Olibrus aenescens Küst. I „..^ „ a. o- c< j- • 40. , discoideus Küst. i ^^^^' ^eft 2o. Sardmien. 41. Meligethes flavicornis. Miller. 1 Verhandl. des zoolog.- 42. „ lepidii. Miller. botan. Vereins in Wien 43. ., Khevenhülleri MiUer. \ I. III. _ 44. Corticus foveicollis Costa, loco citato. 150. Neapel. 45. Georyssus bisulcatusMotsch. Monogr. du geure Georyssus. Liefland. 46. Parnus niveus Heer. Fauna col. Helv. 467. 4. 47. Pentodon bispinosus. Küst. Heft. 24. Sardinien. 48. Geotrupes subarmatus. Er. Kcäfer Deutschlands 727. 49. Aphodius subalpinus. Hardy. Ann. nat. bist. XIX. 380. England. 56 50. Aphodius nliginosns. Hardy. Ebenda 328. England. 51. Lampra decipicns. Mauuerli. Bull, de Mose. 1852. Nr. 4. Sarepta. 52. Coraebus robiistus. Küster. Süd-Russland. ) 53. „ parvulus. Küster. Orenburg. | Heft 23. 54. ,, clialybaeus. Küster. Griechenland. ) 55. Autliaxia lucens. Küster. Heft 23. Dalmatien. 56. Cratomerus sitta. Küster. | u /.^ oo o- i t> i a 57. „ adoxus. Küster.! Heft 23. Sud-Russland. 58. Microrhagus longicornis. Hampe. Verhandl. des zoolog.- botan. Vereins. I. 160. 59. Cratonycbus longipennis. Küst. Heft 14. 25. Siebenbürgen. 60. Athous Zebei. Bach. Käfer IL 32. 11. M. „ picipennis. Bach. Ebenda 12. 62. Limonius maritimus. Curtis. Annal. of nat. bist. V. 278. England. 63. Limonius forticornis. Bach IL 34. 6. 64. Limonius minusculus. Bach IL 35. 9. 65. Cardiophorus pictus. Germar. Fauna europae. 23. 6. Türkei. 66. Ampedus rufitarsis. Desvignes. Entomologist 326. England. 67. Cryptohypnus crux. Küster. Sardinien. 68. „ 4-signatus. Küster. Südl. Europa. 69. Cantharis denticoUis. Schuramel. Arbeiten des Vereins der Schlesischen Gesellschaft 43. p. 19. 3. 70. Gantharis cyanipennis Bach IL 64. 3. 71. Cantharis Erichsoni. Bach IL 68. 26. 72. Rhagonycha translucida. Bach. IL 74. 10. 73. „ atricapilla. Kiesenw. Ent. Zeitung 50. 224. 74. Malthinus crassicornis. Maeklin. Bull, de Mose. 1846. 179. Finnland. 75. Malthinus obscurus. Bach. IL 74. 10. 76. Malachius bicornis. Costa. Annal. d'cll acad. degli aspir. 2. Ser. 1. Kcapel. 77. Ebaeus ali)inus. Giraud. Verhandl. des zool.-botan. Ver- eins in Wien. I. 131. Gasteiu. 78. Charopus nitidus. Küster. Heft IX. 18. Sardinien. 79. Dasytes cusancnsis. Costa, loco citato. XeapeL 80. „ communimacula. Costa. 1. c. Xeapel. 81. ., calabrus. Costa, 1. c. Calabrien. 82. ;; griscus. Küster. Heft 12. Dalmatien. 83. „ crythromelas. Küster. / , Sicilien. 84. „ coerulesccns. Küster, i "^*^" ^■*' Sardinien. 85. Ptilinus impressifrons. Küst. Heft 9. 42. 45. Montenegro. 86. Xyletinus Redtenbacheri. Bach, testaceus Redtbch. Bach. Käfer IL 115. 4. 57 87. Pandarus strigosiis. Costa. 1. c. IS'eapel. 88. Phaleria aciimiiiata. Küster. Sardinien. ) 89. ;, oblonga. Küster. Spanien. [ Heft 24. 90. Crypticus helvolns. Küster. Sicilien. ] 91. Tetratoma pallida. Curtis. Annal. of nat. histor. V. 221. England. 92. Cnemeplatia atropos. Costa. 1. c. S. 146. Neapel. 93. Helops metalleseeus. Küster. Heft 7. 47. Sardinien. 94. Omophlus dispar. Costa. / , .. . ,,t i 95. „ tibialis. Costa, i 1^^« ^^^^tO' ^^^P^l- 96. „ alpinus Miller. Verb, des zoolog.-botan. Ver- eins I. 112 vom Scbneeberge. 97. Cistela flava. Küster. / tt ^i. ^. < o i 98. „ icteropa Küster. \ Heft 24. SchAveiz. 99. Mylabris lacera. Küster. Heft 7. 49. Italien und Dal- matien. 100. „ decora. Küster. Heft 24. 85, Türkei. 101. „ floralis, Pallas. In der Krinim vonRadde ge- sammelt. 102. Asclera Blossevillei. Guerin. Revue zoolog. pag 93. Sa- voyen. 103. Tropideres inornatns. Bacb II. 168. 5. 104. Rbyncbites longirostris. Bacb. IL 175. 13, 105. Apion opeticum. Bacb, IL 188, 3, 106. „ tumidicoUe, Bacb. IL 201, 55. 107. '„ Scbmidti. Bacb, IL 206, 78, 108. „ dentirostre. Gerstäcker. Ent. Zeitung 1854. 236. Andalusien, 109. ,, armatum, Gerstäcker. Ebenda 237, Nord-Deutscb- land, 110. Cneorbinus tubericoUis. Fairm. Annal, de la See, ent, de Fr. 1852. 86. 111. Sitones intermedius. Küst, Heft 9. QQ. Ragusa, 112. Cleonus Helferi. Guerin. iconog. du regn. anim. pag. 144. Sicilien. 113. Cleonus callosus. Bacb. II. 230. 7. 114. Liopbloeus Brucki, Bacb, IL 236, 7, 115. Adexius rudis. Küst, Heft 24. Steyermark u. Scblesien. 116. Pbytonomus variegatus. Bacb, IL 254. 28. 117. Cocnopsis tissirostris Walton; Bacbi, Bacb IL 269. 1. 118. Otiorbyncbus rotundatus, Siebold, Neue Preuss. Pro- yinzial-Blätter Bd. III. Heft 6. 1847. 119. Otiorbyncbus subdentatus. Bacb. IL 279. 38. 120. Lixus marginemaeulatus, Bacb. IL 284. 11. 121. Pissodes pygmaeus, Curtis. Ann. of nat. bist. V. 220. England. 58 122. Magdaliniis hcros. Küster. Türkei. ) 123. „ punctipennis. Küster. Siebenb. | Heft 24. 124. „ clavigcr. Küster. Sardinien. ] 125. Erirhinus moestus. Bach. II. 296. 2. 126. Erirhinus Riehli. Bach II. 298. 14. 127. Bradybatiis KcHncri. Bach. IL 306. 2. 128. Anthonoinus brimni})cnnis. Ciirtis. Ann. of Nat. bist. V. S. 220. En-land. 129. Myorhinus Briillei. Giicrin. iconogr.. 154. Griechenland. 130. Coeliodes trifasciatus. Bach. IL 332. 4. 131. Ceuthorhynchus metallinus. Fairm. Ann. de la soc. de France. 1852. Äladrid. 132. Acallcs plagiato-fasciatus. Costa. L c. S. 157. Neapel 133. Nanophyes angiistipcnnis. Bach. IL 386. 6. 134. ,, stramineus. Bach. IL 386. 7. 135. Rhyncohis pilosus. Bach. IL 386. 7. 136. Hylesinus siituralis. Redtcnbacher. Quaedam gencra et spec. coL Aust, 21, 18. 137. Eccopto^aster amygdali. Guerin. Ann. de la soc. ent- de Fr. 8. XLIV. 138. Hammatochaerus dux. Falderm. Faun, transc. auch in der Krimm. 139. Hammatochaerus nerii. Küster. Heft 2. 49. 140. Clytus barbipes. Küster. Heft 8. 87. Ungarn u. Sieben- bürgen. 141. Stenopterus decorus. Gene. Mem. della R. acad. di To- rino XXXIX. Sardinien. 142. Molorchus ulmi. Chevrol, Silbermann. Revue ent, 1S38. Paris. 143. Astvnomus Edmondi. Fairm. Bull, de la soc. ent. 1852. S. LXni. Sicilien. 144. Dorcadion lusitanicum. Chevr. Revue zoolog. 1840. 16. Portugal. 145. „ pusillum. Küster. Heft 8. 90. Podolien und Griechenland. 146. „ convexicolle Küster. ) I t- i • 147. „ rudum. Küster. Heft 24. i Türkei. 148. „ condensatum Küster. ) Ungarn. 149. Phvtoecia anchusac. Fuss. Mittheilung, des Hermanst. VcVeins 1852. S. 138. 150. Pachyta picta. Maeklin. Bull, de Mose. IL 549. Finn- land. 151. zu Leptura rufa Br. fehlt var. trisignata. Fairm. Ann. de la soc. ent. 1852. S. 92. 152. Grammoptera nigroflava. Fuss. Mittheil, des Hermanst. Vereins. 1852. S. 75. 59 153. Clythra thoracica. Küster. Heft 5. 99. 154. Coptocepliala raelanocephala. Küster. Heft 9. 100. Dal- niatien. 155. Chrysomela melancholica. Heer. Ueber die obersten Grenzen des thier. Lebens. 17. 156. Chrysomela sanguinolenta. Küster. Suffr. Ent. Zeitung 1854. 48. 157. Helodes Suffriani. Küster. Heft 25. Sardinien. 158. Adimonia scutellata, Chevrol. Kev. zoolog. 1840. S. 17. Portugal. 159. Timarcha gallaeciana. Chevrol. Revue zool. 1840. S. 17. Gallizien. 160. Haltica caricis. Märkel. Ent. Zeit. 1847. 86. 161. Argopus discolor. Bielz. Mittheil, des Hermst. Vereins 1852. S. 16. 162. Cassida seladonia. Gyll. Ins. sues. IV. 644. 3 — 4. 163. Coccinella distincta. ßedtenbacher. Germ. Zeitschrift. V. 129. 164. Coccinella agnata. Rosenh. Beiträge 64. Ungarn. 165. Exochomus collaris. Küster. Heft. 18. 82. Dalmatien. 166. Scymnus affinis. Redtenb. Germ. Zeitsch. V. 124. 12. 167. „ flavicollis. Redtenb. desgl. 13. 168. ;, bisbisignatus. Redtenb. desgl. 18. 169. „ basalis. Redtenb. desgl. 125. 18. 170. Monotoma bicolor. Villa. Kunze; Germ. Zeitsch. 1.385. 171. „ trapezicollis. Chaud. Bull. Mose. H. 209. Kiew. Dr. Steffahny, Putzig. ßostrichus Aliii; ein neu entdeckter Käfer. Bei dem jetzigen Stande der Entomologie und den eifrigen entomologischen Bestrebungen so vieler Forstmänner sollte man kaum glauben, dass es möglich wäre, in den Forsten Deutschlands noch einen neuen Borkenkäfer auf- zufinden. Trotzdem habe ich Ende August in einem EUern- bruchc einen nocli nicht beschriebenen Bostrichus ent- deckt. Derselbe lebt an der Eller und macht bis 5 Zoll lange, etwas geschlängeltc Lotligängc. Der Entwickelungs- zustand war von der kleinsten Larve bis zum reifen Käfer 60 vertreten. Die Characteristik des Käfers, welchen ich Bo- strichus Alni nenne, i.st folgende: Fühler mit einem der1)cn, rundlichen Endknopfe, das Wurzclglied lang, gegen die Spitze keulenförmig verdickt, die Geissei zwei- (oder vier-) gliedrig. Stirn mit einem nach unten zu fast verschwindenden Längsleistchen. Hals- schild stark gewölbt, seine Scheibe mit schuppenartig er- habenen Querrunzelu und Körnern äusserst dicht besetzt, mattglänzend. Flügeldecken punktirt gestreift. Die Punkte der beiden ersten Reihen, namentlich aber der ersten, etwas grösser, und diese von der Spitze bis zur Wurzel neben der Naht schmal furchenartig vertieft. ^Meistens vereinigen sich aber auch die Punkte der zweiten Hauptreihe stellenweise zu einer kleinen Rinne. ZAvischenräume etwas querrunzlig mit einer feinen weitläutiger gestellten Punktreihe, und zwar nicht dichter, aber namentlich nach hinten zu langer blasgelber Behaarung. Der Käfer ist schwarz, Fühler und Beine gelbbraun, Flügeldecken schwarzbraun bis braun, glänzend. Bienenbüttel bei Lüneburg, den 5. Septbr. 1855. W. GEORG, Königl. Hannov. Förster. NACHSCHRIFT. Der Herr Förster Georg hat mir Stücke dieses neuen, allerdings sehr interessanten Käfers mitgetheilt, und ich er- laube mir, seiner Beschreibung noch einige AYorte hinzuzu- fügen. Der Käfer, welcher in den grössten Stücken etAvas über 1'" misst, lässt sich, wenn man die bekanntesten Borken- käfer herbeizieht, am ersten mit Bostrichus bicolor und bidens $ vergleichen. Er ist aber schon etwas gedrun- gener als beide und Hesse sich darin, wie auch in der starken Wölbung des Flügel-Absturzes, mit Bostrichus autographus Knoch vergleichen, der jedoch auch in den kleinsten Stücken grösser als B. Alni ist. Von B. bicolor unterscheidet er sich durch gewöhnliche (nicht bürsten- förmig abstehende) Behaarung des (auch stärker gewölbten) Absturzes. Und endlich unterscheidet er sich von Bost. bidens $ (dem er wieder in Rundung und Behaarung des Absturzes nahe steht) durch den gleichmässig schuppig- puuktirten, also nicht in der Mitte eingeschnürten 61 Thorax. Bei beiden Arten sind die Pimktreihen der Flügel- decken nicht so stark eingedrückt wie bei B. Alni, der darin nur von B. autographus und noch mehr von B. Laricis und curvidens übertroffen wird. RATZEBURG. TAFEL I führt zwar die Unterschrift Doctor Wilh. Erichson, wird aber vielleicht von manchem, welcher den Verewigten, namentlich in dem letzten Decennium seiner Thätigkeit gekannt hat, für nicht so schlagend ähnlich erkannt werden, als das vor einem Jahre gelieferte sprechende Bild des Dr. Klug. Dies liegt nicht etwa an dem Künstler — im Gegen- theil, Herr C. Fischer hat diesmal eine weit schwierigere Aufgabe mit ungemeinem Talent gelöst, er hat ein ziem- lich matt gezeichnetes Bild des Studiosus W. Erichson (das einzige vorhandene) zum Grunde legen und das Uebrige nach mündlichen Angaben machen müssen, da er den Ent- schlafenen nicht persönlich gekannt hat. — Sowohl die Wittwe, Frau Professor Dr. Erichson, als deren Vater, unser würdiger Nestor Klug, sind mit der Aehnlichkeit des Bildes sehr zufrieden, und mir, der ich Erichson im Jahre 1841 zuerst gesehen habe, will es dünken, als könnte ich mir die geistreich schärferen Züge des Mannes recht gut aus den vorliegenden weicheren des Jünglings entwickeln. Erichson war blond, hatte dunkle ausdruckreiche Augen, auffallend starke Augenbraunen, und auf durchsich- tiger Gesichtsfarbe die verhängnissvollen Todesrosen der Hektik. Der trefflichen Characteristik in seinem Nekrolog, welchen wir (Entomol.-Ztg. 1850, pag. 33) unserm hochver- ehrten Klug verdanken, möchte ich nur das noch hinzu- fügen, dass von den ausgezeichneten Entomologen unserer Zeit Niemand entschiedenem Beruf und Freude an die- sem speciellen Zweige der Naturwissenschaft hatte. Nie- mand mit den nöthigen Hülfs- und Neben-Disciplinen vcr- hältuissmässig so vertraut war, endlich Niemand seine ganze Energie und Theilnahme so ausschliesslich auf den Gegenstand seiner speciellen Vorliebe concentrirtc, als gerade Erichson. Nur hieraus und aus dem Umstände, dass ihm die reichen Quellen der Berliner Bibliothek und 62 des bedentcenden entomol. Museums uuter Leitung- seines »Schwiegervaters Dr. Klug-, so wie dessen ganzer Schatz an Wissen und Erfahrung zu Gebote standen, erklärt es sich, wie es in unserer au Kritik und Opposition so reichen Zeit möglich war, dass ein so junger Mann wie Erichson bald nach seinem ersten Auftreten, und zumal nach dem Erschei- nen seiner Genera et Species Staphylinorum, 1840, also in seinem 31. Lebensjahre, von allen Mitstrebenden als eine so ausgezeichnete Autorität anerkannt wurde, dass einer der anerkannt tüchtigsten ausserdeutschen Entomologen von ihm mit Verleugnung aller nationalen Eifersucht sagen konnte: ,,je crois Mr. Erichson le premicr de tous les cntomolo- gistes vivans!" In älnilichem Sinne redet das neueste Werk Lacordaire's „Genera colcopterorum" an vielen entscheidenden Stellen noch heute das glänzendste Zeugniss für die unver- gängliche Bedeutung Erichson's in unserer Wissenschaft. Es schien mithin dem Vereins- Vorstände unbedenklich, den Lesern unserer Zeitung, welche im vorigen Jahre mit dem Portrait Klug's sich allgemein zufrieden erklärten, auch das Bild Erichson's zu liefern, wenngleich es nicht den schon Berühmten, sondern nur den rühmlich Stre- benden darstellt. C. A.^Dohrn. .ta&«« Für die Bibliothek sind eingegangen: The transactions of the Entomolog. Societv. New Scries. Vol. IIL part G. Darin: Descriptions of some new species ofLucanidae by J. Westwood. — Observations on the species of Elateridae, descril)ed by Mr. Ourtis in the Gth part of Vol. III. By E. AV. Janson. — i\Iemoranduni on the Wing-Kays of Insccts. By E. Newman. Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie, herausgegeben von Th. v. Siebold und M. KüUiker. Bd. 7. Heft 3. Enthält nichts Entomologisches. Abhandlungen der Senkenbergischen Katurforschcnden Ge- sellschaft. Band I. 2te Lieferung. Enthält nichts Entomologisches. The Entomologist's Annual for 1850. By H. T. Staintou. Ichneumoncs amblypygi Europaei. Auetore C. Wesmael Prof. Bruxell. 1854. 63 Zweiter Bericht des naturforschenden Vereins zu Bamberg, 1854. Enthält ausser einem Verzeichniss der bei Bam- berg bis jetzt aufgefundenen Schmetterlinge nichts Entomologisches. Intelligenz. Die geehrten Vereinsmitglieder und Leser der entomologischen Zeitung werden hierdurch benachrichtigt, dass der Wiederabdruck des sechsten Bandes von Illiger's Magazin jetzt be- endigt ist. Von vielen Seiten wurde dies Unternehmen ge- wünscht, und der Vereins- Vorstand hielt es daher für zweck- mässig, diesem AVunsche zu willfahren. Von diesem sech- sten Bande ist beinahe die ganze Auflage bald nach dem Erscheinen durch eine Feuersbrunst zerstört worden und es gilt daher der Band für eine bibliographische Seltenheit. Er enthält ausser kleineren interessanten Aufsätzen nament- lich Abhandlungen von Illiger über portugiesische Käfer, eine systematische Aufzählung resp. Beschreibung der Hai- tiken des Berliner Museums, eine hymenopt. Abhandlung von Dr. Klug, und ist auch für den Nichtbesitzer der frü- heren Bände vollständig brauchbar. Da der "Wiederabdruck nicht aus Speculation, sondern nur aus der Absicht unter- nommen worden ist, den Entomologen gemeinnützig zu wer- den, so rechnet der Verein mit einiger Zuversicht darauf, dass die Theilnahme des Publikums die baaren Auslagen decken wird. Es ist, um dies durch allgemeine Theilnahme leichter möglich zu machen, der Preis des sechsten Bandes brochirt auf einen Thal er preuss. festgesetzt worden, falls sich Besteller unter portofreier Einsendung dieses Be- trages direct an den Unterzeichneten wenden. Stettin, im Januar 185G. C. A. Dohrn, Vereins -Präsident, 64 Von Dr. Fischer's Monographie der eiirop. Orthopteren sind noch einige Exemplare gegen portofreie Einsendung von 10 Thh'. preuss. durch den Verein zu beziehen. Zu der in Xo. 2. Fehruar des vorjährigen Jahrganges der Zeitung für 200 Thlr. angebotenen Di eckhoff' sehen Käfersammhmg hat si *h bis jetzt kein Käufer gefunden. Die Frau AVittwe ist deshalb bereit, dieselbe für 150 Thlr. abzulassen, ein Preis, den gewiss jeder, der die reichhaltige Sammlung sieht, für äusserst niedrig achten wird. Nähere Auskunft crtheilt auf portofreie Anfras'en C. A. Do hm. B 0 h e ma n , Monographia Cassididarum, 3 Bände, jeder Band einzeln zu 2 Thlr. 15 Sgr. S t c n h a m m a r , Copromyzinae, brocli. 15 Sgr. kStainton, the Entomologisf s Aunal 1855, 1850 jeder Band ä 22 V2 Sgr. Linnaea entomologica Band X zu 2 Thlr. zu beziehen durch den Entom. Verein. "Ermtn im Jahrg-ang* S855. pag. 369 Zeile 8 von unten lies : XXII. 419. (statt XX 418.) „ 370 „ 19 ,, „ „ Lepismenae (statt Lepisniene). pag. 362 Zeile 2 von oben lässt der Setzer (durch eine tadelnswerthe Flüchtigkeit und Verwechselung bei Ausführung der letzten Correctur) aus: Callisoma Calsoma werden, beschenkt dagegen das darauf fol- gende Calosoma mit einem überflüssigen i. labalt: Mitglieder-Verzeichniss. — Dohrn: Neujahrs-Makame. — Ver- einsnachrichten. — Zeller: Orthoptera europaea von Fischer. — Hagen: Die Sing-Cicaden (Forts.). — Staudinger: Lepid. von Ober - Kärnthen (Schluss). — Ruthe: über Dicelloceras vibrans. — Standfuss: Südliche Falter (Forts.). — Steffahny Katalogs -Notizen. — Georg: Bostrichus alni, n. sp. Mit einem Nachwort von Prof. Dr. Ratzeburg. — Dohrn: Zu Tafel I. (Erichson's Bild). — Intelligenz. — Vereins-Bibliothek. Errata. Druck von F. Hessenlaiid iu Stettin. ^iitiiiiiolog'i^clie Zeitung herausgegeben von dem eiitooiolosisckii Vereine zu Stettin. Rpdaoti n- In Commission bei den Buclihandl. V. (£. S.3nittfer in Berlin, u. ,fr. dTcifcOer C. A. Dohrn, Vereins -Präsident. in Leipzig. JS? 3 11. 4. 17. Jahrgang. März ii. April 1856. Yereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 7. Februar hatte der Unterzeichnete zunächst die traurige Pflicht, den versammelten Mitgliedern den schmerzlichen Verlust anzuzeigen, welchen die Ento- mologie und unser Verein durch das am 3. Februar er- folgte Hinscheiden unseres Ehrenmitgliedes, des Geheimen Medicinalrathes Prof. Dr. Friedr. Klug in Berlin, erlitten hat. Noch vor wenigen Wochen hatte eine, in ihrem ersten Anfalle allerdings für lebensgefährlich erkannte Darm- Affection scheinbar der kräftigen Natur des rüstigen Sieb- zigers so wenig anhaben können, dass er nach kurzem Krankenlager sich wieder erhoben hatte, so dass es dem Unterzeichneten gestattet war, den hochverehrten alten Herrn zu sprechen, und sich mit ihm über mehrere Ento- mologica zu unterhalten, an welchen er wie immer ein lebendiges Interesse nahm. Um so betrübender war die Nachricht von seinem Tode. Die ansehnliche Zahl entomologischer, meist monogra- phischer oder doch auf die reichen Vorräthe des Berliner Museums basirten Werke, welche Klug geschrieben, und der erhebliche Einfluss, den er durch seine vieljährige Oberleitung der ausgezeichneten Königl. Insectensammlung auf unsere Wissenschaft geübt hat, machen es dringend wünschenswerth, aus geeigneter Hand einen speciell ento- mologischen Nekrolog des Verewigten zu erhalten. Hr. Dr. Hagen hat der Vereins-Sammlung eine Reihe Orthoptera und eine besonders schätzbare Zahl von Cicaden als Typen zu der von ihm in der Zeitung abgedruckten Arbeit geschenkt. 6 66 Es war ferner eine Sendung von fünfhundert Arten europäischer ]\Iikrokoh!opteren eingegangen, welche unser Mitglied, Herr Cantor Maerkel in Wehlen bei Pirna, be- kanntlich einer der tüchtigsten Kenner der schwierigen kleinen Formen, zusammengestellt hat. Bei der grossen Schwierigkeit für Käfersammler (und nicht bloss für An- fänger, da auch die meisten Geübteren in der Regel nur in gewissen Familien genauer Bescheid wissen, und wohl nur selten gleich sieher in der Kenntniss von Bembidien, Hy- droporen, Homaloten, Meligethen, Ccuthorhynchen und Halti- ciden sind) ist es wirklich ein überaus verdienstliches Werk, dem mühseligen Studium durch gewissenhaft determinirte Typen zu Hülfe zu kommen, und kann deshalb der Plan des Herrn Fr. Maerkel um so entschiedener allgemein em- pfohlen werden, als die von ihm für 750 Exemplare in 500 Arten, und für 1500 Exem])lare in 1000 Arten gefor- derten resp. 10 und 20 Thlr. wahre Spottpreise sind, wenn man erwägt, welche Masse von minutiöser Arbeit in solchen Centurien steckt, und was überdies an haaren Auslagen dabei unvermeidlich ist. Bekanntlich ist Fr. Maerkel einer der tüchtigsten Myrmekophilen-Jäger und Kenner. Von der sauberen Haltung der Minutien legte die vorliegende Probe- sendung das empfehlendste Zeugniss ab. Zu Mitgliedern des Vereins wurden aufgenommen: Herr Odoardo Pirazzoli, Ingenieur in Imola. „ Max V. Hopffgarten, Gutsbesitzer in Mül- verstedt bei Langensalza. „ Christ. Sehe dl in Wien. „ Georg, Königl. Förster in Bienenbüttel (Haun.) „ Forstkandidat M. Kunze in Alteuberg (Erz- gebirge. C. A. Dohrn. Wissenschaftliche Mittheilungen. Von Dr. H. Haj^eii in Königsberg. (Fortsetzung.) 7. Gicada lineola B us. Berol. Media, capite margine antico fere recto, fronte latiori, porrecta, elliptica prothorace postice multo latiori, angulis 67 anticis obliquis , angulis posticis majoribus , late lobatia, valde porrectis; femoribus anticis quadridentatis, dente ba- sal! longo, obliquo, fortiori, acuto, reliquis rectis minoribus, quarto parvo; maris operculis longis, vix distantibus, lati- tudine aequalibus, incurvis, extus truncatis, apice obtusis, lamina ventrali maris penultima quadrata, ultima paulo breviori, lata, ovata. Nigra, parce albovillosa, macula supra antennis, puncto occipitali, linea prothoracis media flavis'; ventre aurantiaco; fascia media nigra; pedibus nigris, femoribus fascia externa et interna, genubus, tibiarum posticarum basi et apice flavis; alis hyalinis venis basalibus flavis, externis fuscis; anticarum costa flava, nigro lineata; posticarum basi lactea. Long. corp. 22 millim.; Long, cum alis 30 — 33; Exp. alar. ant. 61. Fundort. Ein Pärchen aus Syrien (Ehrenberg Mus. BeroL). Ein Männchen bei Schiraz in Persien, signirt Kuh Delu auf Astragalus. (Kotschy Mus. Vienn.) Ich habe diese Art nicht übergehen mögen, da sie auch auf den Inseln des Mittelmeeres vorkommen könnte. Beschreibung. Sie steht in der Form C. hyalina sehr nahe, ist jedoch beträchtlich grösser, die Stirn mehr elliptisch, der Prothorax ist hinten beträchtlich stärker er- weitert; der schmale Seitenrand reicht bis in den abgerun- deten Vorderwinkel. Vorderraud fast gerade, deutlich ab- gesetzt. Vorderschenkel vierzähnig, der Basalzahn schief, lang, dick mit scharfer Spitze, die anderen gerade, dünn, sehr scharf, der vierte klein und vom dritten ganz getrennt. Die beiden Zellen längs dem Rande der Vorderflügel (welche sich im Stigma vereinen) sind sehr gross und relativ noch einmal so breit als bei C. hyalina. Die vom Stigma gegen die Fitigelspitze verlaufende Ader, welche die zweite Zelle von unten her begrenzt, ist stark gebogen (bei allen euro- päischen Arten gerade). Diese Verhältnisse geben den Flügeln ein eigenthümliches Aussehen und lassen diese Art leicht erkennen. cf. Die langen Stimmdeckel kaum getrennt, halbmond- förmig, schmal, gleich breit, aussen gestutzt. Die Spitze im rechten Winkel. Bauchsegmente wie bei C. hyalina, die Spitze des letzten Segmentes länger und schärfer, und mit zwei scharf ausgeschnittenen Seitenzähnen. Das End- glied des Penis aus langen häutigen Striemen bestehend, die Haken mit längerer, schräge nach unten gekehrter Spitze. ?. Letztes Bauchsegment wie bei C. hyalina ausge- schnitten. 68 Farbe kohlschwarz, hin und wieder weiss behaart. Auf der Mitte des Pvothorax marquirt sich starlc ein spiess- förmiger gelber Längsstrich, der Vorder- und Hinterrand nicht "erreicht. Ein kleiner Fleck stellt über jedem Fühler und in der Mitte des Hinterhauptes. Die Furchen des Pro- thorax verloschen roth. Unten schwarz , der Rand der Stirnwulst, Trochanterklappe und Stimmdeckel rings herum und der Bauch orange. In der Mitte des letzteren eine breite schwarze Längsbinde. Bei dem Männchen aus Per- sien fehlt selbe, der Bauch ist ganz schwarz, nur das 2te bis 4te Bauchsegment orange. Füsse schwarz, die Knie, eine Binde aussen und innen auf den Vorderschonkeln, Basis und Spitze der Hinterschienen, und Basis der Tarsen der Hinterfüsse orange. Flügel wasserhell, Adern der Spitzenhälfte braun, der Basalhälfte gelb. Der Vorderrand bis zum Stigma bildet ein gelbes Band mit feiner schwarzer Mittelader. Die Adern rings um die Basalzelle schwarz, Basis der Hinterflügel längs dem Innenrande milchweiss. Die beiden ersten Stufenadern der Vorderflügel etwas braun gesäumt. C. lineola steht zwischen C. hyalina und atra, und zwar letzterer in Färbung näher. Die eigenthümliche Bil- dung der Zellen am Vorderrande wird leicht diese Art er- kennen lassen. 8. Cicada atra Olivier. Media, capite margine aiitico rotundato, fronte latiori, brevi, obtusa; prothorace postice multo latiori, angulis an- ticis rotundatis, angulis posticis brevioribus lobatis; femori- bus anticis quadridentatis, dentc basali longo oblique, fortiori, acuto; duobus segmentibus minoribus rectis, acutis; quarto miuimo recto, acuto, maris operculis loiigis, paulo distanti- bus, incurvis, latitudine aequali, apice oblique ovali; lamina ventrali maris penultimaquadrata; ultima aequali, lata, brevi, fere obovata. Nigra flavomaculata , subtus villosa, paulo argcnteo squamosa; capite nigro, striga supra antennas oblique, ma- cula frontis media, et oecipitis flavis; prothorace margine anteriori , striga media , tuberculis lateralibus , margine posteriori plus ininusve flavis ; abdomine nigro, subtus luteo mterdum transversim nigro fasciato; operculis albis, basi nigris ; pedibus luteis, femoribus supra, extus et intus fusco- fasciatis, genubus flavidis; tibiis extus fuscis, annulo basali flavido; alis hyalinis, venis internis et costa flavis; externis nigris; anastomosibus duabus externis et margine inflexo posteriorum fusco indutis; maribus alis anticis vena tertia partim dilatata. 69 Variat alis imraaculatis. Long. corp. 16 — 22 millim., Long. c. alis 23 — 32; Exp. alar. ant. 45 — 63. Synonym: Cicada ati-a. Oliv. Encycl. meth. tom. 5. pag. 759 Nr. 63; Latr. Hist. nat. tom. 12 p. 306 Nr. 5. Cicada concinua Germar Magaz. tom. IV. p. 98 Nr. 10; Thons Archiv tom. II. p. 4 Nr. 42; Silbermann Kevue tom. II. p. 63 Nr. 22; Fn. Ins. Europ. fasc. 13 Nr. 17. Tettigonia cantans Fabr. Entom. Syst. tom, 4 p. 20. Nr. 13; Syst. Ebvng, p. 37 Nr. 19; Germ. Thon tom. IL p. 8 Nr. 95. Cicada transversa Germar Thon Arch. tom. IL p. 7 Nr. 85. Tibicen vitreus Brülle Exp. Mor6e p. 110 Nr. 93 tab. 31 fig. 11 cT. Tibicen hyalinatns Brull6 ibid. pag. 111 Nr. 94 tab. 31 fig. 12 d". Cicada Ziczac Mus. Berol. ; Cic. Alhageos Kol.; C. Gly- cyrrhizae Kol. Latreille vermutbet in Gener. Ins. 1. c. p. 155, dass C. aestiians F. mit C. atra verwandt sei. Mich dünkt mit Unrecht, denn Fabricius nennt schon C. cantans klein und giebt C. aestuans als dnplo minor von C. cantans an, eine Grösse, die mit den Angaben Latreille's über C. atra im Widerspruch steht. Gleicher Weise ist Latreille's Vermu- thung 1. c. p. 156, dass C. pygmaea Ol. nur eine Varietät von C. atra sei, mit den Angaben in Hist. natur. durchaus nicht zu vereinigen. Er nennt dort C. atra ein wenig klei- ner als C. picta, deren Länge etwa einen Zoll beträgt. Sie- bold's und Fischers C. concinna gehören nicht her. Von C. concinna habe ich Germars Typen verglichen. Die Stücke aus Syrien sind fraglich als C. transversa Germar bezeich- net. Die Identitet ist jedenfalls nicht unmöglich. Selbst C. pellucida Germ., C. variegata Oliv., Stoll fig. 140 könnte auch hergehören. Fundort: Frankreich Provence (Oliv. Latr.); Mont- pellier (Heyden, Mus. Berol.); Deutschland, Oesterreich (Mus. Vienn.); Dalmatien (Germar, Mus. Berol), Sicilien (Grohmann Mus .Vienn., die Nymphenhaut von Zeller) ; Korfu (Parreyss, Mus. Berol, Abresch); Konstantinopel (v. Heyden); Grie- chenland (Coli. Germar); in Morea im Juni ufld Juli beson- ders auf der Feige (T. vitreus), im Juni in Laconien (T. hyalinatus) (Brülle). Berberei? (Fabr.) Taurien (Parreyss Mus. Vienn.), Elisabethopol und Karabach (Kolenati, Mus. Berol.), Cypern (Mus. Vienn.), Syrien (Ehrenberg, Mus. Berol), Nubien und Cap b. sp. ? (C. transversa). 70 Ich kann nach Obigem C. atra nnr für specifisch der Fauna des Mittelmeeres angehörig halten. Beschreibung. Kopf kurz und breit'; Vorderrand flach gerundet; Stirn kurz, breit, flach abgerundet; Stini- rinne sehr schmal, aber scharf eingeschnitten, nicht erwei- tert, Prothorax vorn kaum so breit als der Kopf, nach hinten viel breiter ; Vorderrand etwas bogenförmig, kaum abgesetzt, Hinterrand gerade. Vorderwinkel abgerundet, Hinterwinkel kürzer als bei den verwandten Arten, beträchtlich breiter und stumpfer als bei C. hyalina ; Seiten schräge, leicht aus- gebuchtet; ihl Rand schmal. Leib breit, eiförmig, mit kur- zer Spitze; das erste Segment hat beinahe ein Drittel der Leibeslänge. Schenkel wenig kräftig, an den Vorderfüssen mit einem schrägen, langen, spitzen, dicken Zahn an der Basis, zwei in gleichen Abständen kurz, spitz, dünn, von gleicher Länge und einem vierten kleinen, scharfen, geraden, sehr dünnen Zahn dicht neben dem dritten. 0^. Stimmdeckel lang und schmal, getrennt, das erste Glied nicht bedeckend, halbmondförmig, durchweg gleich breit, die Spitze eiförmig, aussen gerundet, die Basis ein wenig ausgerandet; vorletztes Bauchsegment quadratisch, die Vor- derwinkel leicht gerundet; letztes Segment von gleicher Länge und Breite, in eine stumpfe Spitze auslaufend, seine grösste Breite liegt dicht vor der Mitte. Letztes Rückensegment scharf gespitzt. An den Oberflügeln ist die dritte Längs- ader (der untere Gabelast des ersten Sektor) hinter dem Gelenk blasig erweitert. $. Letztes Bauchsegment unter stumpfem Winkel aus- gebuchtet, der Winkel selbst ausgerundet. Färbung schwarz , gelb gezeichnet , weiss behaart, unten dichter, sparsam versilbert. Kopf schwarz, ein schrä- ger Strich von den Fühlern zur Stirn, die Mitte der Stirn, am Hinterhaupt jederseits ein kleiner Querstrich, dazwischen ein kurzer Längsstrieli , die Stirnwulst mehr oder minder und die Basis des Schnabels rothgelb. Prothorax schwarz, der feine Vorderrand mitunter, ein spiessförmiger Fleck in der Mitte, die Seitenwülste, der Hinterrand rothgelb. Me- sothorax schAvarz, die Seiten, ein Fleck auf dem Schildkreuz, und bei jüngeren Thieren jederseits eine an der Basis nach innen dreieckig erweiterte Binde gelb; beide zusammen umsäumen das Schildchen. Leib oben schwarz, die Mittel- segmente sehr fein gelb gesäumt; unten schwarz, alle Seg- mente gelb gesäumt, das letzte und die Spitze des vorletzten bräunlich, bei jüngeren Thieren unten gelbroth. Stimmdeckel entweder weiss, oder bei älteren aussen an der Basis und ri an der Spitze schwärzlich. Trochanterklappen weisslich. Füsse gelblich, die Schenkel innen, oben, aussen braun ge- streift, Knie hell; Schienen nach einem hellen Ringe am Knie aussen bräunlich, Spitze der Tarsen braun. Bei äl- teren Stücken ist die Färbung ganz dunkel. Flügel wasser- hell, die Innenhälfte der Adern und der Yorderrand gelblich, die Aussenhälfte schwärzlich; die beiden ersten Stufenadern der Oberflügcl, der Vorderrand der Hinterflügel um die erste Stufenader, und die Ader, welche das Hinterfeld abtrennt, braun gesäumt. Der zweite Sektor der Oberflügel an seinem Ende unter rechtem Winkel scharf gebrochen. Die Hinter- flügel am Aussenrande mit 5 oder 6 Zellen. Die Beschreibung ist nach dem typischen Pärchen von C. concinna aus Germars Sammlung, und dem kleinern Männchen aus Oesterreich Mus. Vienn. gefertigt. Hierher gehört ein sehr dunkles Männchen aus Montpellier Heyden. Das Schwarz hat die gelben Zeichnungen so verdrängt, dass nur der helle Längsstrich auf dem Prothorax und jederseits auf dem Hinterrande in die Augen fallen. Die Füsse sind mit Ausnahme der Hinterschienen fast ganz dunkel, der vierte kleine Zahn der Schenkel ist nicht entwickelt. Ich glaube hierin sicher die C. atra Oliv. Latr. zu erkennen. Ob die von ihnen angezogene Abbildung Reaumurs herge- hört (tab. 16 fig. 9), ist nicht zu entscheiden. Sie ist ganz unkenntlich. Ich vermuthe, dass auch T. cantans Fabr. aus der Berberei diese Art sei. Das einzige nicht zutrefi'ende Merkmal wäre „alae puncto centrali parvo albo", vielleicht nur accidentell. Hierher gehört wohl sicher Tibicen vitreus Brüllt. Sein T. hyalinatus ist nach Beschreibung und Zeichnung davon nicht verschieden, sondern nur ein jüngeres Männchen. Wiewohl Brülle seinen Arten dreizähnige Schenkel giebt, stimmt seine Beschreibung und Figur sonst so gut, dass er den vierten sehr kleinen Zahn wohl übersehen haben mag, zumal da ich ihn gerade bei den Stücken aus Griechenland mit- unter kaum sichtbar finde. Ich rechne dahin ein Weibchen aus Constantinopel, Herrich-Schäffer's Type von C. concinna bei Heyden, dessen Zeichnung der Beschreibung bei T. vi- treus entspricht, und drei beträchtlich grössere Männchen aus Griechenland aus Germar's Sammlung. Germar hatte sie seinen C. concinna nicht beigesellt, und die Thiere, namentlich eines, sind allerdings beträchtlich grösser und dem ersten Anblick nach verschieden. Eines entspricht dem T. hyalinatus. Ausser der Grosse weichen sie darin ab, dass die Stimmdeckel fast (bei einem ganz) zusammentreten, dass die braune Umsäumung der Adern in allen Flügeln 72 fehlt (ähnlich geschieht es bei C. montana), und dass end- lich die schlaiichartig-e Erweiterimg der dritten Ader der Oberflügel ganz schwarz und sehr marquirt ist, wie sie auch Brull6's Zeichnungen darstellen. Bei den Männchen aus Dalmatien, Oestreich, Frankreich ist sie dagegen so unbe- deutend, dass man sie ohne nähere Betrachtung leicht über- sieht. — Germar und andere haben hieher C. querula Pallas mit ? gerechnet, wie ich glaube ist Pallas Art die unter seinem Namen von mir beschriebene. Unter den 24 von mir verglichenen Stücken finden sich bedeutende Grössen- und Farben -Verschiedenheiten. Die Färbung geht von grün durch gelb, gelb mit schwarz gefleckt in schwarz über. Es will mir nicht gelingen, Art- Verschiedenheiten aufzufinden. Die Gcschlechtstheile der Männchen sind durchaus gleich gebildet. Das letzte Seg- ment hat zwei scharf ausgeschnittene Seitenzähne. Das End- glied des Penis ist unten zum Theil eingeschaltet und besteht aus einer Menge vielgestalteter häutiger Haken. Die bei- den hornigen Haken unter dem Penis haben eine schräge, nach unten und aussen gekehrte Spitze. Die Zähne der Vorderschenkel sind nicht constant, oft fehlt der vierte, wäh- rend mitunter der erste Basalzahn auch noch gespalten ist. Ein Männchen aus Khodus Mus. Berol. hat sichtlich kürzere breitere Flügel. Ob es einer andern Art angehöre, wage ich nicht zu entscheiden, da das letzte Segment fehlt. Jeden- falls ist C. atra durch die Erweiterung der dritten Ader von allen mir bekannten Arten geschieden. Die grösseren Stücke gehören Griechenland, Syrien und dem Kaukasus an und sind weiss ohne braunen Saum der Anastomosen. Ich habe drei 22 mill. lange Nymphenhäute aus Con- stantinopel (Heyden) und Sicilien (Zeller) verglichen. Sie sind einfarbig, schmutzig weiss. f. Griipi»e. (C. montana.) Die hergehörenden Arten haben einen eigenthümlichen Habitus. Zuvörderst kommen alle in der Bildung der Ba- salzelle überein. Sie ist lang, schmal, oblong; aus ihrem untern rechten Winkel entspringen vereint mit einem kurzen gemeinsamen Stiel die beiden Sektoren. Bei C. montana fast immer, bei C. prasina mitunter fehlt dieser Stiel, und ent- springen die Sektoren hier vereint, zuweilen sogar ein wenig getrennt, im untern Winkel. Der zweite Sektor endet stets ungebrochen in flachem Bogen. Die starken Vorderschenkel haben drei kräftige, schiefe, scharfe Zälme, vom letzten sondert sich zuweilen ein sehr kleiner vierter ab. Der Schnabel reicht bis zwischen dieMittelfüsse. Prothorax so breit 73 oder etwas breiter als der Kopf, Seiten gerade und deutlich als Leiste abgesetzt. Hinterrand gerade gestutzt, die Hinterwinkel als massige Lappen vorspringend. Der Leib ist lang und kegelförmig bei beiden Geschlechtern. Das erste lange Segment ist seitlich ganz gespalten, so dass die Trommelhaut ganz unbedeckt liegt. Die Stimmdeckel sind stets getrennt; die Trochanterklappe klein; das vorletzte Bauchsegment gegen die Spitze verjüngt. Die männlichen Geschlechtstheile stimmen im Bau tiberein; der Penis zwei- theilig ohne Endglied, darunter liegen zwei gebogene Haken. 1. Untergruppe. Prothorax so breit als der Kopf, die Seiten gerade; Leib spitz; die Stimmdeckel klein, Trochan- ter-Klappe fast halb so lang , dreieckig , mehr oder minder spitz, Afterklappe klein, grade abstehend. A. Die Haken unter dem Penis ähnlich zwei Ochsen- hörnern divergirend. C. montana, prasina, tibialis, annulata. B. Die Haken unter dem Penis dicht neben einander- liegend. C. flaveola, argentata. 2. Untergruppe. Prothorax breiter als der Kopf, die Seiten ausgeschnitten , Leib dicker mit walzigem Ende ; Stimmdeckel gross, Trochanter- Klappe sehr klein (excl. dimissa), nicht auf die Stimmdeckel reichend, aufgetrieben mit kleiner oder gar keiner Spitze. Afterklappe fehlt; Haken des Penis in eine niedergedrückte Platte verwachsen. C. dimissa, picta, aestuans. Ich halte die Reihenfolge der Arten im Ganzen für recht natürlich. Unter A. weichen C. tibialis und annulata durch den mehr kolbigen Leib und die divergirenden weit vorstehenden Spitzen des Penis, die kürzeren breiteren Flü- gel ab, doch vermittelt hier die Flügelform von C. prasina den Uebergang. Unter B. verbindet die Form der Seiten des Prothorax und die grösseren Stimmdeckel und Trochan- terklappe C. argentata gut mit C. dimissa. C. aestuans schliesst sich durch Prothorax und Leib gut an die folgende Gruppe an. Die Geschlechtstheile der zweiten Gruppe sind mir nicht ganz deutlich. Es gelang mir nicht, die niederge- drückte Platte zu erheben und den Penis selbst darzustellen. Vielleicht stellt sie doch nur die sonst fehlende Afterklappe vor. In Betreff der Arten ist .es mir nicht unwahrscheinlich, dass die Varietät von C. montana eine eigene Art bildet, die unter dem Namen C. adusta abzusondern ist. Mag hier ein grösseres frisches Material entscheiden, ich habe bis auf Weiteres die Zahl der Arten nicht unnütz vermehren wollen. 74 Die übrigen Arten sind scharf und sicher begrenzt; nur bei C. argentata dürfte vielleicht die Varietät sich später als eigene Art bestätigen, und so in zwei Arten C. argentata Oliv, und C. sericans Herr.-Schäflf. zerfallen. — 9. Cicada montana. Scopol!. Media, prothorace lateribus rectis, angulis anticis ro- tundatis, depressis, angulis posticis lobatis, porrectis, mar- gine anteriori rotundato; femoribus anticis tridentatis, basali cylindrico, obliquo, apice subito acutiori, reliquis acutis, basi latioribus, paulo brevioribus; maris operculis parvis, paulo distantibus, basi angustiori, coarctata, extus rotunda- tis; lamina ventrali ultima penultima longiori, lata, obtuse ovata; hamulis brevibus, obtectis, divergentibus. Nigra, sanguineo maculata, squamis aureis; capite, thoraceque nigris, abdominis segmentis supra sanguineo- marginatis, subtus testaceis; operculis albis basi nigris; pedibus testaceis femoribus supra, extus et intus nigro lineatis, genubus flavidis ; tibiis testaceis basi nigra, annulo flavido; tarsis testaceis apice fuscis; alis hyalinis, costa dimidia sanguinea, basi rubris; posticis margine inflexo fusco, venis fuscis. Variet. Capite et thorace flavo maculatis et marginatis ; alis venis flavidis, anastomosibus duabus externis fusco indutis. Long. corp. 16 — 20 millim; Long c. alis 23 — 28; Exp. alar. antic. 39 — 51. Synonym. Cicada montana Scopoli Ann. histor. nat. 1772. tom. V. pag. 109 No. 108; Gmelin Linn. Syst. p. 2100 No. 100; Rossi Mantissa Ins. tom. IL pag. 50; Walker Homopt. Brit. Mus. pag. 227 No. 184 (woselbst statt Passerini offenbar Scopoli stehen muss.); Illiger Rossi Fn. Etr. tom. IL pag. 344 Anmerk. Cicada haematodes Linn. Syst. XII., pag. 707 No. 14; ed. Gmelin XIII. pag. 2097, No. 14; Villers Entora. tom. I. pag. 456 No. 5., Tab. 3., Fig. 12.; Linne ed. Müller tom. V. pag. 456; Germar Mag. tom. 4., pag. 98, No. 9; Thons Archiv tom. IL pag. 4, No. 41; Silbermann Revue tom. IL, pag. 58., No. 6.; Giorna Calendar. entom. 1791; Gistl Syst. Uebersicht der Ci- caden um München 1837 pag. 12; Herrich - Schäffer Nomencl. pag. 103; Fuernrohrs Regensb. pag. 385; Walker Homopt. Brit. Mus. pag. 226, No. 182.; Siebold Entomolog.-Zeit. 1847 pag. 8, No. 1. (partim.); Füesli Schweizer Ins. pag. 24 No. 452.; Newport Todd Cycl. Insect. pag. 868, Fig. 353; Steph. Catal. tom. IL pag. 355 No. 9746.: Schreckeusteiu Verz. der Netzfl. etc. pag. 45., No. i. 75 Tettigonia haematodes Fabr. Syst. Rhyng. pag. 42, No. 50; Syst.Entom. pag. 680, No. 11.; Spec. Ins. tom. IL pag. 320, No. 14. ; Leach Edinb. Encycl. tom. IX. pag. 124, No. 394; Fallen Hemipt. Suec. pag. 79, No. 1.; Billb. Enum. Ins. pag. 71. Tettigonia dimidiata Megerle Fab. Syst. Rhyng. pag. 42, No. 50. (erste Bearbeitung.) Tettigonia sanguinea Panzer Enum. Ins. Ratisb. pag. 126. Tettigonia Orni Panzer Enum. Ins. Ratisb. pag. 7. Cicada Schaeiferi Gmelin Linne Syst. XIII. pag. 2100, No. 101. Cicada Orni Sulzer Kennz. Ins. pag. 24, tab. 10., fig. 65; Brahm Insektenkai. tom. I. pag. 192, No. 636. Cicada tibialis. Latr. Hist. nat. tom. 12., pag. 306, No. 6. Abbild. Schaff. Eiern. Ent. Tab. 127, Fig. 1—3; Ins. Ratisb. Tab. 4., Fig. 14.; Tab. 121., Fig. 1. 2. Cicada anglica Leach Samouelle Comp. pag. 447, Tab. 5., Fig. 2.; Curtis Guide Gen. 1072. 2.; Brit. Entom. Tab. 392.; Westwood Introd. tom. 2. pg. 421, Fig. 114. adusta var. Cicada concinna Germar Thons Archiv, tom. IL pag. 4., No. 42. (partim ; variet. e Podolia) ; Siebold Ent. Ztg. 1847 p. 9, No. 2. ; Fischer ibid. p. 240 No. 2. Cicada brachyptera Mus. Vienn. Cicada adusta Mus. Berol. Es ist auffällig, dass gerade diese am weitesten ver- breitete Art so ungemein häufig verkannt ist; ich muss da- her eine Anzahl der angezogenen Zitate besonders rechtfer- tigen. Scopolis Beschreibung seiner C. montana, die schon Illiger herzieht, scheint mir zweifellos diese Art zu bezeich- nen. Die Angaben „duplo minor Orni, abdominis seg- menta rubella, alis excoloribus excepta basi, quae rubet, pedibus anticis tridentatis^' bezeichnen sie gut, und schliessen auch die in der Grösse nahe stehende C. concinna Germ, aus, zumal selbe viergezähnte Schenkel hat. Da Scopoli als Fundort Idria angiebt, so würde der Nachweis, dass diese Art wirklich bei Idria gefangen ist, meine Ansicht sehr unterstützen. Im Wiener Museum ist kein Stück von dort bis jetzt vorhanden. Rossi kopirt nur Scopoli's Worte. Linne's Cicada haematodes ist von einer Anzahl Schriftstel- ler, insbesondere von Fabricius hergezogen. Ich gestehe, dass ich in der Bestimmung seiner Art unsicher bin. Ob selbe in seiner Sammlung noch vorhanden sei, habe ich vergeblich zu erfahren gesucht. Die Diagnose: nigra Im- maculata, abdominis incisuris sanguineis würde sie gut be- zeichnen, dagegen ist Scop. 347 sichtlich falsch angezogen. Petiver und Gronov kann ich nicht vergleichen. Ihre Grösse 76 wird mit corpus medium bezeichnet, und ebenso C. capensis im Mus. Lud. Ulr. Letztere , mir nicht bekannte Art ist nach Serville 25 mill. lang, also nur wenig grösser als C. montana. Ueberdies ist das corpus medium im Vergleich zum „maxima"^ bei C. plebeja gleichfalls zutreffend. Linne's Beschreibung enthält eine mir ganz unklare Bezeichnung „alae hyalinae, lunula magna versus posteriora marginis exterioris. Fischer 1. c. pag. 238 ist der einzige Schrift- steller, der auf diese Worte eingeht, doch steht daselbst durch einen Schreibefehler raarg. anterioris. „Eine lunula magna, sagt er, findet sich so wenig bei C. tibialis als bei C. sanguinea, wenn man nicht den gefärbten Flügelrand hinter dem Stigma dafür ansprechen will." Abgesehen von der contradictio , welche das lunula magna enthält, ist Fi- schers Vermuthung nicht stichhaltig, insofern der margo exterior nicht den Vorderrand bezeichnen kann. Bei C. stridula sagt Linn6 Mus. Lud. Ulr. „alae inferiores puncta 5 seu 6 versus marginem exteriorem" und bei C. tibicen „punctis 3 fuscis in alis superioribus versus exteriora.'^ Bei beiden liegen die Punkte am Hinter- oder Aussenrande der Flügel, und wir müssen also auch bei C. haematodes hier die lunula suchen. Der Beisatz „versus poteriora mar- ginis exterioris" ist gleichfalls zweideutig. Sind die poste- riora des Aussenrandes der der Flügelbasis zunächst ge- legene Theil, so können jene Worte entweder bezeichnen, dass daselbst ein Halbmond gelegen sei, oder auch, dass die Oeffnung eines dort befindlichen Halbmondes gegen die Basis schaue. Da überhaupt keine Färbung der lunula magna angegeben wird, und das vorhergehende alae hyali- nae auch darauf bezogen werden kann, wird die Stelle noch unklarer, und bezeichnet vielleicht nur das bei ge- spannten Stücken stark vortretende halbmondförmige Innen- feld der Unterflügel. Ein gefärbter Mond findet sich bei keiner mir bekannten europäischen Art an jener Stelle der Ober- oder Unterflügel, falls nicht die braunen Anastomosen der Varietät von Linne so bezeichnet sind. Welche Art Linne's C. haematodes sei, wird hoffent- lich seine Sammlung endgültig entscheiden. Aufmerksam möchte ich jedoch darauf machen, dass Linne die Abbildung bei Sulzer und Schaeifer Ins. Rat. tab. 4 fig. 14 (im hinten angehängten Appendix Synonymorum) zu C. Orni zieht, wäh- rend beide kenntlich C. montana darstellen. Villers Art gehört, wie die Figur beweist, zu 0. montana. (lermars und Herrich-SchauÖcrs Arten sind nach Vergleich der Typen C. montana. Germars C. conciuna aus Podolien ist nach der Type die Abart von C. montana. 77 Nach eingesandten Stücken von Bremi ist C. montana die einzige durch die ganze Schweiz verbreitete und in der nördlichen Schweiz überhaupt die einzige vorkommende Art. In Tessin und den südlichsten Theilen findet sich noch C. Orni, C. haematodes, C. plebeja (nach Fnesli, wenn hier nicht C. haematodes gemeint ist, doch citirt er Schaetfers kenntliche Abbildung) und C. violacea. Hiernach erledigt sich von selbst, dass Sulzers und Fueslis angezogene Citate zu C. montana gehören. Ueberdies war Fueslis Stück aus Wallis von Lenk, und ein von Bremi gesandtes Männchen stammt aus derselben Gegend. Sulzers Abbildung ist recht kenntlich, und es ist schwer zu begreifen, weshalb sie so oft irrig citirt wurde. Die Abbildungen bei SchäfFer halte ich alle drei zu C. montana gehörig, die nach vorliegenden Regensburger Ey mplaren um Schäffers Wohnort angetroffen wird. Am b( st n gelungen ist die in Element, tab. 127, die auch La- treille in Genera Crust. zu B. montana zieht. Icon. Eatisb. tab. 4, fig. 14, die Panzer, Linne und Herrich-Schäffer (im Nomenciator) zu C. orni ziehen, ist wohl die helle Abart, und wird von Herrich-Schäffer in Fuernrohr richtig citirt. Icon. Ratisb. tab. 121, fig. 14, nach Panzer C. sanguinea, kann auch nur C. montana sein. Die einzige Art, an welche man sonst denken könnte, nämlich C. tibialis, ist viel kleiner und bei Regensburg noch nicht nachgewiesen. Pallas be- merkt handschriftlich zu tab. 4, fig. 14, thorace nigro, an- gustiori, varietas borealis nostras C. haematodes. Ich theile ferner durchaus die Ansicht des Herrn von Heyden, dass Brahm's C. orni, Insekten -Kalender No. 63G, C. montana sei, und erlaube mir, die beweisende Stelle seiner Mittheilung anzuführen: „Sie werden hierbei finden, dass meine Cicade von Zwingenberg an der Bergstrasse mit ihrer C. montana Scop. übereinstimmt. Ich zweifle nicht, dass dieses dieselbe Art ist, die Baader bei Leitershausen ge- funden und Brahm in seinem Insekten-Kalender als C. orni aufgenommen hat. Beide Orte liegen 7 — 8 Stunden ausein- ander, beide an der Abdachung des Odenwaldes nach der Seite des Rheines hin. Brahm scheint diese Art nur nach einer brieflichen Mittheilung von Baader aufgenommen zu haben, und spricht die Bemerkung des Letzteren, dass er ein Pärchen auf einem Buchenblatt sitzend gesehen habe, dafür, dass es eine kleinere Art gewesen sein muss. Ein Pärchen der C. haematodes Scop. würde auf einem Buchen- blatte keinen Platz gefunden liabon." Ueber die Identität der T. iiaematodes Fabr. System. Rhyng. pag. 42 Nr. 50 mit C. montana hat die Type des 78 Wiener Museums entschieden. Fabricius erhielt seine Art von Megerle, beschreibt sie in der ersten Bearbeitung als T. dimidiata, und diese Type ist glücklich noch in Wien erhalten. Seine Beschreibung in der ersten Bearbeitung enthält mehr, musste aber wahrscheinlich verkürzt werden da der Karton sonst nicht ausgereicht hätte. Die ausgelas- senen Worte sind: Ca])ut et thorax nigra Immaculata. Ab- domen nigrum segmentis apice sanguineis. Costa alae tan- tum ultra dimidium sauguinea. In Betreff der Arten Latreilles scheint mir seine C. ti- bialis sicher angezogen werden zu können. Latreille hat wohl so wie Germar, Siebold, Herrich-Schäffer, Fischer, die T. tibialis Panzers nicht gekannt. Er selbst zieht seine und Olivier's C. argentata gleichfalls her, bei letzterer macht mir jedoch die Angabe, „cote et nervures des elytres d'un vert obseur" es sehr wahrscheinlich, dass sie zu meiner C. argentata gehöre. C. anglica gehört nach der schönen Abbildung bei Curtis, und nach der kenntlichen bei Samouelle, Newport, Westwood und nach der Beschreibung sicher hierher, womit auch Walker übereinstimmt. Dasselbe lässt sich von Bill- berg's und Fallen's C. haematodcs behaupten. Fallen's ge- naue Beschreibung und der Umstand, dass dieselbe Art bei Göttingen, in Preussen, und selbst bei Petersburg aufgefun- den ist, heben jeden Zweifel. Obwohl ich die Typen Siebold's nicht gesehen habe, glaube ich doch, dass durch seine Mittheilungen die Richtig- keit meiner Citate bewiesen ist. Seine C. haematodes, in welcher C. montana und C. tibialis vermischt sind, ist nur nach den Beschreibungen Germars angeführt. Das Insekt selbst hat er nicht gesehen, „da seine Länge nach Panzers Abbildung gemessen angegeben wird." Von C. concinna hat er (pag. 11) nur fünf Stücke gesehen, zwei aus der fränkischen Schweiz, zwei aus Triest, eins aus dem Oden wald. Alle gehören sicher nicht zu C. concinna, sondern zu C. montana und zwar zur Abart mit gefleckten Flügeln. Die angegebene Differenz in der Färbung der Stimm- deckel ist nicht zutreffend , da die Abart von C. montana sie auch ganz blassgelb besitzt. Ferner schreibt mir Prof. Fischer, dass die Badische Cicade sicher mit der von mir übersendeten Type identisch sei, und „dass es fast ausser allem Zweifel sei, dass auch das Exemplar, welches Siebold bei Freiberg am Jägerhaus ling, hergehöre." Es fallen also Siebold's und Fischers C. concinna mit dem grössten Theil ihrer Fundorte zu C. montana. Diese Verwechslung kann den genannten Forschern um so weniger zur Last 79 fallen, als der selige Germar selbst diese Abart mit seiner C. concinna vereint hatte. Stolle flg. 133. ist sehr schlecht. Es ist nicht unmög- lich, dass sie hergehört. Fundort. England: im südlichsten Theile in dem Newforest in Hampshire von Bydder (Kirby et Oken tom. II. p. 450.) Erst 21 Jahre später fanden, obwohl jährlich da- nach gesucht war, Curtis und Dale am 2. und 7. Juni sie vrieder. Sie wurden von Weissdornen geklopft, fliegen wie die Hummeln und vibriren im Sitzen wie die Libellen. Auch auf Farren wurden sie gefunden, und die Puppenhülse an einem Farrenstengel festsitzend. Vielleicht leben sie von den Wurzeln. Jedenfalls beweist die gefundene Puppe, dass das Thier dort heimisch und nicht zufällig aus Frank- reich übergeflogen war. (Curtis ; Westwood Introd. IL p. 426 ; Mag. Nat. Hist. Nr. 29 ; Entom. Mag. tom. IL 436). — Frank- reich: Lyon (Villers); Südfrankreich (Walker). — Ich habe kein französisches Exemplar gesehen, vielleicht gehören die von Curtis in Süd-Frankreich gefundenen seiner C. anglica ähnlichen Cicaden her. — Spanien: (Waltl); Andalusien (Lederer), beides nach Stücken im Wiener Museum, falls selbe nicht zu C. argentata Latr. gehören (Redtenbacher), — Schweiz: überall verbreitet und nicht selten, aber auch nir- gends häufig; in der nördlichen Schweiz die einzige Art; in Wallis sehr hoch an einem Gletscher gefunden (Bremi); im oberen Wallis bei Leuk (Fuessli); im Canton Glarus einzige Art, aber sehr vereinzelt ; geht nicht über 2000 Fuss über dem Meere, nur bis au die Warth hinauf. (Heer und Blumer. — Heer, der Canton Glarus. Bern, 1846 pag. 210.) Bei Turin (Giorna 1791). — Deutschland: Rathsburg bei Göttingen (Leuckart Muellers Archiv 18.55 pag. 162) > Im Odenwalde im Juli bei Leitershausen (Brahm) auf Fagus silvatica, den 31. Mai auf Büschen bei Zwingenberg (von Heyden) ; in Baden in Waldshut am Rhein, Falkeusteig beim Höllenthal und Freiamt Immendingen, sowie am Jägerhaus bei Freiburg im Breisgau (Fischer), Tullingen in Würtem- berg (Garrand j, Stuttgart (nach einer Nymphenhaut, Roser); in Baieru bei München (Gistl), bei Regensburg (Schäffer), auf den Schwabelweisser Bergen ziemlich selten (Herrich- Schäfifer), Ansbach Anfangs Juni (Jung bei Roesel); Oester- reich (Megerle), bei Wien (Redtenbacher); auf den Gebirgen um Idria (Scopoli), Fiume (Redtenbacher); Ukraine (Walker) Podolien (Raczynsky, Germar) : Jena (Voigt, Fischer) ; Dres- den (Jung, nach einer Nymphciiliaut, Oken) im Plauischen Grunde sehr selten (Becker); Schlesien bei Brieg und bei Breslau zweimal gefangen, von Birken geklopft (Schneider) ; Preussen zweimal gefangen unweit Insterbiirg im Juni im Morgenthau vom Gebüsch geklopft (Baehmann, Sauter); — Schweden im südlichen Theile (Billberg), am Kinekulle sehr selten (Fallen). — Russland; bei Duderhof unweit Petersburg fing im Sommer 1847 Siemaszko zwei Stücke an einem Kieferstannn. Nach von Manderstjerna blieb aber weiteres Kachsuchen stets vergebens (von Heyden) ; von Motschulsky hat mir nach Durchsicht meiner Typen versichert, dass die Petersburger Cicada C. montana sei ; Russland (Mus. Berol.) Süd-Russland (Kindermann); Ural (Mus. Berol.); Taurien (Parreyss) ; in collibus et arbustis sole tostis circa Samaram saepius 1769 (Pallas mspt.); Sibirien (Laxman nach Pallas), einzeln am Ob (Gebier in Ledeburs Reise tom. II. pag. 18), mit C. prasina zusammen am Irtisch (Gebier 1. c.) — Italien (Linne), in den Hügeln um Florenz nicht häufig (Rossi), im Gebiet von Venedig (Contarini) ; — Korfu (Parreyss). — Bar- barei ? (Linne). Die Varietät C. adusta sah ich aus Podolien, Sibirien und Südrussland (Mus. Berol.) Jedenfalls ist C. montana durch ganz Europa und einen Theil Nordasiens verbreitet, und überhaupt die am weitesten verbreitete Art. Gesang. Brahm vergleicht ihn mit einem Schnarren, das dem Getön der sogenannten Maultrommel nicht unähn- lich war. Kirby nennt C. anglica eine, wie ihm erzählt sei, sehr geräuschvolle Art. Curtis erzählt dagegen, dass Dale ein Männchen drei Tage lang lebend bewahrt habe, ohne dass es sang, vielleicht aus Mangel an Wärme und Sonne. Beschreibung. Kopf breit, kurz, die Augen stark vortretend; die Stirn kurz, im stumpfen Winkel vorgezogen, Stirnrinne massig tief, schmal, in der Mitte etwas enger; Prothorax kaum breiter als der Kopf; Vorderrand zwischen den Augen vortretend, meist gerundet, Vorderecken deutlich abgesetzt, ganz abgerundet, tief unter die Augen gedrückt; Seiten gerade, Hintcrecken lappig, stark vorspringend, ab- gestumpft. Rand ausser in den Hinterecken schmal abge- setzt; Furchen tief. Leib lang und schmal, scharf zugespitzt. Schenkel der Vorderfüsse kräftig, dreizähnig. Basalzahn lang, schräg, cylindrisch, die letzte Hälfte scharf gespitzt. Die beiden anderen kürzer, mit breiter Basis, dann dünn und spitz; der letzte etwas kürzer. (f Stimmdeckcl klein, gestielt, von der Form von 0. haematodes, aber näher beisammen; Trochautcrklappe kurz, dreieckig. Vorletztes Bauchsegment etwas länger als breit, nach vorn um die Hälfte schmäler, seitlich ausgeran- 81 det, vorne abgerundet oder gestutzt. Letztes Bauclisegment etwas länger, breit, zuerst erweitert, die beiden letzten Drit- tel wieder verschmälert, die Spitze abgerundet. Letztes Ruckensegment oben spitz vorspringend. 5 Letztes Bauchsegment in fast rechtem Winkel tief ausgeschnitten, die Spitze des AVinkels gerundet. Farbe schwarz, roth gezeichnet, gold besetzt, besonders deutlich oben in der Mitte des ersten Rückensegments, fein behaart. Kopf und Thorax schwarz, bei jüngeren Stücken ein kurzer Längsstrich auf dem Prothorax, und die Seiten des Schildkreuzes roth. Unten die Seiten, der Stirnwulst und die Basis des Schnabels röthlich. Leib schwarz, die einzelnen Rückensegmente schmal roth gesäumt, das letzte nur seitlich. Der Bauch entweder ganz wie der Rücken gezeichnet, nur die Säume breiter, und das Roth mehr lehm- farben, oder die schwarze Farbe der Basis in braun ver- wandelt, oder selbst ganz verschwindend, so dass der Bauch dann lehmfarbig wird. Das letzte Bauchsegment ganz, das vorletzte ganz oder die Spitzenhälfte lehmfarben. Stimm- deckel weiss mit schwarzer Basis, oder schwarz mit feinem weissem Rande ; Trochanterklappe schwarz, weiss gerandet. Vorderschenkel schwärzlich. Knie, oben und aussen eine Längsbinde, innen ein Basalfleck lehmfarben ; Schienen ganz schwarz oder jederseits in der Spitzenhälfte ein helleres Band, oder lehmfarben mit schwarzer Basis; Tarsus schwarz, die Basis lehmfarben. Schenkel der übrigen Füsse schwarz, mit einem gelben Ring am Knie, und oben, innen, aussen eine lehmfarbige Längsbinde; Schienen gelblich, Basis und äusserste Spitze braun, bald hinter dem Knie ein feiner, gelber Ring ; Tarsen gelblich, Spitze braun. Flügel wasser- klar, Adern schwarz, der Aussenrand bis hinter die Mitte bildet ein rothes Band, die Basis der Oberflügel am Hinter- rande, und im lunenfelde der Hinterflügel hellroth ; letzteres aussen braun gesäumt. Mitunter die Adern in der Basal- hälfte der Oberflügel roth. Die Basalzelle ungefärbt. Ich habe 18 Stücke aus lusterburg , Regensburg, Schweiz, Oesterreich, Süd-Russland, Ural, Odenwald gesehen. C. adusta Varietas. Kopf und Thorax beim Männ- chen schwarz, ungefleckt. Beim Weibchen und jüngeren Männchen ein Fleck über den Fühlern, die Basis der Stirn oben in der Mitte, und ein kurzer Streif in der Mitte des Hinterhauptes, der Vorderrand des Prothorax, der Hinterrand ganz oder zum Theil, mitunter ein vom Vorderrand ausge- hender Mittelstreif gelb. Auf dem Mesothorax zwei zum Schildkreuz laufende nach innen dreieckig erweiterte Längs- binden, die Seiten und das Schildkreuz gelb. Hinterleib oben 6 82 breiter (auch das erste Segment) röthlieh gesäumt; unten lehmfarben, bei jungen Individuen ganz lehmfarben; nur die Basis des ersten und die Mitte des folgenden Segments schwärzlich. Stimmdeckel gelblich weiss, die äusserste Ba- sis schwärzlich oder schwarz mit röthlichem Rand, Füsse wie bei der Stammart, nur ist die dunkle Färbung überall sehr beschränkt, mitunter ganz verdrängt, so dass die Weibchen sehr helle gelbliche, fast ungeiieckte Füsse zei- gen. Flügel mit fast ganz gelbrothem Geäder, nur die Spitze des Vorderrandes der Oberilügel und des Hinterran- des schwarzbraun. Die ersten beiden Stufenadern mit ihrer Verbindung braun gesäumt. Basis der Flügel gelbroth. Ich habe 8 Stücke gesehen, beider Geschlechter, ältere und jüngere Thiere. Es variirt diese Art etwas im Ursprünge der Sectoren. Gewöhnlich entspringen beide vereint aus einem Punkte, nämlich dem untern Winkel der Basalzelle. Mitunter treten sie aber dort etwas auseinander, oder sie trennen sich nach einem kurzen vereinigenden Stiele etwas später, so dass man zweifelhaft sein könnte , ob die Art zur Gruppe 1, 2 oder 4 gehört. Die übrigen Merkmale, so wie der Umstand, dass der zweite Sektor an seinem Ende nicht gebrochen ist, sondern einen flachen Bogen bildet, werden jeden Zwei- fel heben. Ich habe lange geschwankt, ob nicht die Varietät als eigene Art, C. adusta, al)zusondern sei. Ihr Habitus ist anscheinend recht verschieden. Die Vergleichung einer grösseren Anzahl Exemplare und die Identität der männli- chen Genitalien lassen sie mich vorläuhg vereinen. Ausser den Farbendifferenzen und etwas breiteren Flügeln finde ich keinen Unterschied. Dass diese Abart nicht C. querula Pallas sei, habe ich bei dieser Art erörtert. Ich ziehe eine (18 mill. lange) Xymphenhülle aus Stutt- gart (v. Heyden) hierher. Der hintere Kand der 3 Thorax und 8 Hinterleibssegmente zeigt einen braunen Saum. Hier- her gehört wohl auch die Larve von Siebold aus Freiburg und von Voigt aus Jena. Entom. Zeit. 1. c. p. 17. 10. Cicada prasina Pallas. Parva, fronte bi evi, i)orrecta, cordiformi ; prothorace late- ribus fere rectis ; angulis anticis rotundatis, depressis, angulis posticis, lobatis, paulo porrectis; margine anterior! medio emar- ginato; femoribus anticis quadridentatis, dentibus parvis obli- quis, secundo recto; maris operculis magnis, paulo distantibus, basi augusta, apice magna, ovata; lamina ventrali ultima 83 penultima multo brevior ovata; hamulis parvis, occultis, di- vergentibus. Prasina, inaurata ; fronte, puncto externo prope ocellos, prothoracis lateribus, fasciis duabus mesothoracis latis nigro- fuscis, alis hyalinis, prasino venosis. Long. corp. 17 mill. ; long c. alis 22] Exp. al ant. 38. Synonym. Cicada prasina Pallas Iter tom. II. pag. 729, Nr. 84; Gmelin Linn. syst. nat. XIII. p. 2100, Nr. 96. üeber diese Art hat Ungevvisslieit geherrscht. Germar Thon Arch. II. pag. 44, Nr. 88; Stoll fig. 138 und Olivier Eucycl. tom V. pag. 758 Nr. 56 versichern bei C. lutescens vom Gap. b. sp., dieselbe Art auch aus Sibirien erhalten zu haben, und allerdings lässt weder Beschreibung noch Ab- bildung einen Unterschied finden. Ich habe jedoch kein Stück der C. lutescens vom Gap vergleichen können. Her- rich-Schaeffers Zweifel, ob seine C. undulata hergehöre, sind sehr gerechtfertigt; diese Art ist sicher verschieden. Ich halte meine Bestimmung von Pallas Art noch mehr ge- sichert durch eine handschriftliche Bemerkung von ihm in seinem Exemplar des Syst. Nat. „Gicada nostras prasina convenire videt cum Surinamensi, quam noraine G. nitidae deseripsit De Geer tom. III. p. 221. tab. 33. f. 4. Eadem magnitudo; color idem." Letztere ist 11 Linien (nach der Abbildung nur 10 Linien 22 millim.) lang und sehr ähnlich gefärbt, wohl aber diflFerent, wenn auch von gleicher Grösse. Ferner sagt Pallas Iter 1. c. paulo infra G. Capensem, und letztere misst 25 mill., was wieder gut passt. Einen wei- teren Schluss erlaubt dieser Vergleich in so fern, als die Grösse meiner G. prasina auch die Bestimmung meiner G. querula rechtfertigen dürfte. Jedenfalls wird neues Sam- meln an den genau bezeichneten Oertlichkeiten weitere Bestätigung geben, obwohl ich auch jetzt schon zweifel- los bin. Fundort. Sibirien (Mus. Berol.); sehr häufig in den Steppen am Jaik und Irtisch im Juni (Pallas Iter.) Bei Gratschefskoi am Irtisch 15. Juni sehr gemein, auch von Sokolof am untern Jaik (Pallas Iter p. 439) G. prasina ad Jaikum cum flava nigra maculosa (G. querula) legit P. Schum- skoi 1770, etiam in Dauria observata a. N. Sokolof (Pallas mscpt.) Am Irtisch mit G. haematodes (Gebier, Ledebur's Reise IL p. 18); Sarepta (Dohrn.) Gesang. Das schwirrende Getön von G. prasina war am 15. Juni bei der heissen Witterung auf ;dem Felde überall zu hören, und man konnte sich ohne Begeisterung an das „strident arbusta Gicadis" des Dichters erinnern. Pallas Iter IL pag. 493. 84 Beschreibung;. Kopf sehmal, die Augen wenig vortretend; Stirn schmal, licrzförmig, vorgezogen. Prothorax fast etwas breiter als der Kopf, der zwischen den Augen vorspringende Yorderrand in der Mitte leicht ausgeschnitten; Hinterrand gerade. Die abgerundeten Vorderwinkel deut- lich abgesetzt, herabgedriickt; die Seiten etwas schräge, die abgerundeten Hinterwinkel nur wenig lappig vorspringend, abgerundet. Hinterleib lang und kegelförmig, aber ziemlieh kräftig: das erste Segment kurzer als bei Ö. tibialis. Vor- derschenkel mit vier kurzen stumpfen Zähnen, der erste und dritte schief, die andern gerade, der vierte klein. d. Stimmdeckel gross, wenig getrennt, Basis kurz, schmal, gerade, Spitzentheil gross, queroval; Trochanterklappe kürzer und spitzer als bei C. montana. Vorletztes Bauch- segment gross, fast länger als breit, gegen die abgerundete Spitze hin gleichmässig verjüngt, beinahe dreieckig. Letztes Segment beträchtlich kürzer, eiförmig. Unter der kleinen geraden, blattförmigen Afterklappe liegen verborgen die beiden klauenförmig nach aussen gekrümmten Haken. Die Spitzen des Penis sind scharf, aber die Haken nicht über- ragend. Farbe hellgrün, vergoldet, die. Stirn ausser den Eän- dern und einem schmalen Mittelstrich, die Fühler und ein paar Punkte aussen an den Xebenaugen schwarz. Prothorax schwarz, der Rand und eine breite Alittelbinde, die sich am Vorder- und Hinterrand dreieckig erweitert, am Hinterrande ein schwarzer Punkt darin, grün. Mesothorax fast ganz grün, nur zwei breite Längsbinden und zwei Flecke auf dem Sehildkreuz schwarz. Die Hüften und Schenkel innen mit schwarzem Strich, Zähne und Spitzen der Tarsen schw.irz- lich. Flügel wasserhell, Adern grün, Aussenhälfte derselben bräunlich. Es steht diese Art C. montana am nächsten. Ausser der Färbung unterscheiden sie davon die kürzeren, breiteren Flügel, Stirn, die grösseren, näher zusammen stehenden Stimmdeckel, kurze Trochanterklappe, langes vorletztes Bauchsegment. Mit keiner andern Art kann sie verwechselt werden. Die ähnlich gefärbte C. flaveola hat neben anderen Diflt'erenzen die Haken unter dem Penis parallel neben ein- ander liegend, während sie bei C. prasina Kücken an Rücken, die Spitze nach aussen liegen. Ich habe nur ?> Männchen gesehen. Es ist nicht un- möglich, dass auch C. prasina, wie eine grosse Zahl ande- rer Arten, die grüne Farbe in braun verwandelt, doch spricht allerdings die beträchtliche Anzahl, welche Pallas beobach- tete, ohne dies zu bemerken, dagegen. 85 11. Gicada tibialis Panzer. Parva, fronte brevi, vix porrecta, obtusa; prothorace lateribus rectis, angiilis antieis rotimdatis, valde depressis, ang:iilis posticis lobatis paiilo porrectis, antieis margine paulo rotundato; femoribus antieis Iridenratis, dentibns obli- quis, post tertium dente perparvo quarto aut nullo; maris operculis mediis, paulo distantibiis , basi longa, angustiori, apice transversim ovata, magna, margine externo fere biex- ciso; lamina ventrali ultima penultima aequali, lata, ovata-, bamulis brevibus obtectis, divergentibus, peni apiee lata bitida. Nigra flavo maculata, aureo-squamosa, prothoracis margine, strigaque media, abdominis marginibus et subtus fiavidis; opereulis albis, basi nigra; pedibus flavis femoribus intus strigaque externa, tibiis extus, tarsis apice nigro fuseis; genu atque annulo basali tibiarum pallidis; alis hya- linis, Costa dimidia, venis basalibus fiavidis, apicalibus fuseis. Long. corp. 11 — 14 millim. ; long c. alis 14 — 19; Exp. alar. antie. 30 — 3C>. Synonym. Tettigonia tibialis Panzer Fn. Germ. fase. 59, fig. 5; Trost Beitrag z. Entomol. 1801. p. 65. Nr. 861. Panzer hatte seine Art aus Oesterreicb erhalten, und von dort stammt auch das Pärchen, welches ich beschreibe. Seine Abbildung ist ziemlich gut; die Schienen nennt er fälschlich dreizähnig. Schäffer tab. 4, fig. 14, ist sehr viel grösser und sicher falsch angezogen. Germar hat die Art nicht besessen, Latreille, Siebold, Fischer, (letzterer nach eigener Erklärung) Herrich - Schälfer haben sie gleichfalls nicht gekannt, wodurch sich die unrichtigen Citate erklären. Ob die C. tibialis, welche Trost bei Altmuehl im Eichstädt- schen traf, hierher, oder zur C. montana gehört, ist nicht zu entscheiden. Möglicherweise gehört aber die C. tibialis im Verzeichniss von Schreckenstein 1802 pag. 45, Avelche Meyer bei Rottweil in Würtemberg fing, hierher, da seine kurz vorher erwähnte T. haematodes die C. montana sein dürfte. — ,, Sobald im Frühjahre die Blätter der Haselnuss- staude ausgetrieben haben, sagt Trost, lässt sie sich nicht selten auf denselben treffen, ist indessen ihres schnellen Fluges wegen äusserst schwer zu fangen. In der Morgen- dämmerung ist sie leicht und häufig schlummernd zu finden und zu taugen. Ihre Grösse ist veränderlich. Fundort. Oesterreich (Panzer) Wien (Mus. Vienn.); Ungarn (Mus. Berol.); Fiume (Mann). — Südrussland (Ko- lenati) ; Taurien (Parreys), beide letztere im Mus. Vienn. — Portugal (Mus. Berol.) Unter den drei aus dem Berliner Museum unter dem Beisatz: Ungarn, Portugal mitgetheilten 86 Stücken ist nicht besonders bemerkt, welches aus Portugal stammt. Alle drei sind aber sicher C. tibialis. Die Verbreitung,^ dieser Art in Deutschland ist mit Ausnahme Oesterreichs nocli durchaus unsicher. Vielleicht dürfte sie mehr dem Süden oder eigentlich der Mittelmeer- Fauna eigenthümlich und gegen Norden nur vorgeschoben sein. — Ueber ihren Gesang ist nirgends etwas mitgetheilt. Ich habe 5 Stücke, darunter 3 Männchen verglichen. Beschreibung. Klein aber ziemlich breit. Kopf sehr kurz, breit, die Augen wenig vorspringend ; Stirn wenig vorgezogen, vorn fast abgeflacht. Prothorax vorn so breit, als der Kopf; Vorderrand zwischen den Augen im leichten Bogen vorspringend, die abgerundeten und niedergedrückten Vorderwinkel kaum al)gesetzt. Die geraden Seiten gegen den Hinterrand hin wenig eingezogen ; die abgerundeten Hinterwinkel als kleine runde Lappen vorspringend. Hin- terleib wenig länger als Kopf und Thorax, eiförmig, mit kurzer stumpfer Spitze. Das erste Segment, gross und lang, bildet ein Drittel des ganzen Leibes. cf. Stimmdeckel lang, etwas getrennt, mit langer schmaler nach aussen gebogener Basis, erweitertem, eiför- migem, grossem Spitzentheil, und zweimal ausgeschnittenem Aussenrande. Trochanterklappe kurz, dreieckig. Vorletztes Bauchsegment kaum so lang als breit, nach vorn um mehr als die Hälfte verschmälert, Spitze etwas gestutzt, Seiten wenig ausgerandet. Letztes Segment fast noch etwas kür- zer, breit, eiförmig, Vorderschenkel mit drei schrägen, spitzen Zähnen; der an der Basis am längsten, die anderen abnehmend kürzer; der Theil zwischen dem letzten Zahn und dem Knie leicht gekerbt. $. Das letzte Bauchsegment tief unter spitzem Winkel ausgeschnitten ; ein kleiner vierter Zahn am Vorderschenkel. Farbe schwarz, gelb gefleckt, wenig versilbert. Kopf schwarz, der Rand über den Fühlern , ein spiessförmiger Strich in der Mitte des Hinterhauptes, die Stirn vorn bis zur kurzen und flachen Stirurinne, die Seiten der Stirnwulst und die Basis des Schnabels gelb gefleckt. Beim (jüngeren) Weibchen greift die gelbe Farbe weiter, umzieht vorn den Kopf, hinten die Augen, und dehnt sich vom Hinterhauptsfleck aus seitlich um und zwischen die Nebenaugen aus. Prothorax gelb ge- säumt mit breiter Mittelbinde. Mesothorax aussen und hin- ter dem Schildkreuz gelb, beim Weibchen vor demselben zwei gelbe Flecke. Hinterleib schwarz, die Segmente ausser dem ersten gelb gesäumt; das letzte, oben in eine kurze Spitze ausgezogen, nur seitlich. Bauch lederfarbig, das 87 erste Segment ganz, das zweite in der Mitte schwarz. Tro- chanterklappe und Stimmdeckel Aveiss, letztere mit schwar- zer Basis. Füsse gelb, die Schenkel innen schwarz, aussen ein schwaizer Längsstrich, am Knie gelb; Schienen aussen bräunlich mit breitem gelben Eing unter dem Knie, darin oben ein feiner schwarzer Strich; Tarsus mit bräunlicher Spitze; die Vorderfüsse sind dunkler. Beim Weibchen ver- drängt die gelbe Farbe mehr die dunklen Zeichnungen, so dass sie heller erscheinen. Flügel wasserhell, die Eandader bis über die Mitte und die Innenhälfte aller Adern gelb, die Aeusseren braun; die Basis etwas gelblich. Afterklappe schmal eiförmig, vorn nicht ausgerandet; die Haken wie bei C. annulata, aber schmäler und spitzer; der gespaltene Penis endet in zwei divergirende, an der Spitze unten löffel- artige, abgerundete Theile. 12. Cicada annalata Brnlle. Parva; fronte longiori, porrecta, ovata; prothorace la- teribus rectis, angulis anticis rotundatis, valde depressis, angulis posticis lobatis paulo porrectis, margine anteriori porrecto; femoribus anticis quadridentatis, quarto minimo; maris operculis mediis paulo distantibus, basi brevi, an- gustiori, extus emarginata, apice transversira ovata, magna; lamina ventrali ultima penultima paulo longiori, lata, ovata; hamulis brevibus, obtectis, peni apice acuta, bifida. Nigra, aurantiaco vel rubro maculata, aureo squamosa; capite thoraceque nigris, prothoracis margine postico auran- tiaco; abdomine nigro, segmentorum marginibus, et subtus rubro; operculis pallidis, basi nigra; pedibus rubro - flavis, femoribus fascia interna et supera, genubus, tarsorum basi et apice nigris; alis hyalinis, costa dimidia, venisque basa- libus flavidis, apicalibus fuscis. Long. corp. 12 —- 14 mill. ; long. c. alis 15 — 20; Exp. alar. antic. 29 — 36. Synonym: Tibicen annulatus Brülle Exp. Moree. p. 112. No. 96; tab. 31. fig. 14. c/. Ich glaube mich in der Bestimmung von Brulle's Art nicht zu irren. Die allgemeine Form stimmt genau, der breite Hinterleib und die vorstehenden Spitzen in der Figur scheinen mir entscheidend. Es kann unter den bekannten Arten T. annulatus nur hierher oder zu C. tibialis gehören. Die breiten löffelartigen Spitzen der letzteren scheinen sie auszuschliessen. Brülle nennt die Schenkel ausdrücklich 3-dentatae, was allerdings mehr zu C. tibialis passen würde; doch hat auch hier die Mehrzahl der Stücke 4 Zähne, und ich halte dies Merkmal nicht für durchgreifend, da bei diesen Arten der vierte kleine Zahn mitunter fehlt. Fundort: Cypcrn (Ledercr ^lus. Vienn.). Syrien (Ehrenberg Mus. Berol.). Griechenland im Juli bei Monem- basia in Morea Brülle. Ich habe 4 Stücke, darunter ein Weibchen, verglichen. Beschreibung. Klein, aber ziemlich breit; Kopf sehr kurz, breit, die Augen wenig vorspringend; Stira stärker vorgezogen, schmäler, vorn abgerundet. Prothorax vorn so breit als der Kopf, Vorder- und Hinterrand und Seiten gerade; die abgerundeten Vorderwinkel sehr stark herabgebogen, kaum abgesetzt, die abgerundeten Hinter- winkel lappig vorspringend. Hinterleib Avenig länger als Kopf und Thorax, eiförmig, mit kurzer stumpfer Spitze: das erste Segment gross und lang bildet ein Drittel des ganzen Leibes. Vorderschenkcl vierzähnig, die drei ersten gross, schräg, kräftig, der vierte kleiner. cT. Stinmideckcl grösser, etwas getrennt, mit kürzerer, gerader, aussen ausgeschnittener Basis und grossem eiför- migem Spitzentheil; Trochanterklappe kürzer, spitzer als bei C. tibialis. Vorletztes Bauchsegment etwas breiter als lang, gegen die breite flach gerundete Spitze wenig verjüngt, die Seiten in der Mitte leicht ausgeschnitten. Letztes Segment eiförmig, etwas länger, gegen die stumpfe Spitze hin etwas schmäler. Afterklappe gerade, kurz, breit, der Vorderrand in der ]\Iittc ausgeschnitten. Die beiden Haken klein, ver- borgen, dreieckig; die stumpfe Spitze nach aussen gebogen; darüber ragt der lange spiessförmige gespaltene Penis etwas divergirend hervor. ^^. Letztes Bauchsegment tief unter fast rechtem Winkel ausgeschnitten; unten stärker behaart. Schwarz, wenig ge- fleckt, goldbehaart. Kopf und Thorax ganz schwarz, oder der Hinterrand und ein ]\Iittelstrich auf dem Prothorax orange oder rothbraun. Leib schwarz, oben die Ränder der Segmente roth; unten roth oder scliAvarz mit rothen Rändern. Stimmdeckel gelblich mit schwarzer Basis. Füsse gelbroth, die Hüften mit einem schwarzen Fleck, die Schen- kel innen und oben mit schwarzem Längsstrich, innen noch ein zweiter kürzerer an der Basis. Knie, Basis und Spitze des Tarsus schwarz. Die Vorderfüsse dunkler. Bei älteren Stücken die Füsse dunkler. Vorderschienen schwarz, Mittel- schienen schwarz mit breitem gelben Ring am Knie, Hinter- schienen ebenso und noch ein breiter gelber Ring an der Spitze. Flügel wasserhell, die Basalhälfte der Randader und die anliegenden gelb, die Aussenhälfte des Geäders braun. 89 Das etwas grössere Weibchen ist jünger, und viel heller orange gefärbt. Ein Fleck jederseits über den Füh- lern, ein Mittelstrich auf dem Hinterhaupt, Vorder- und Hinterrand des Prothorax nebst breiterer Mittelbinde, Schild- kreuz und zwei innen fleckenartig erweiterte Binden, Rän- der der Segmente, Unterseite und Füsse orange. Von C. flaveola unterscheidet sie augenblicklich der breite kurze Leib, die kurzen nicht vorragenden Haken, und der spiessförmige lange Penis, nebst der breiten vorn ausgerandeten Afterklappe. Viel näher steht diese Art C. tibialis und ist schwer und hauptsächlich durch die Geni- talien sicher getrennt; denn C. tibialis hat eine schmale eiförmige Klappe und einen löfifelartigen Penis. Ehe ich diese Merkmale fand, habe ich lange geschwankt, ob C. annulata als eigene Art anzuerkennen sei. Jetzt ist es mir zweifellos. 13. Gicada flaveola BiuUe. Parva, fronte brevi, vix porrecta, rotundata ; prothorace lateribus rectis, angulis anticis rotundatis, valde depressis, angulis posticis lobatis paulo porrectis, margine anterior! vix rotundato; femoribus anticis quadridentatis, dentibus obliquis, quarto minimo; maris operculis majoribus, vix dis- tantibus, basi angusta breviori, apice reniformi, magna, margine basali fortiter exciso; lamina ventrali ultima, pe- nultima breviori, lata, ovata ; hamulis exsertis, brevibus, cul- triformibus, appropinquatis. Nigra, flavomaculata, squamis aureis, capite supra an- tennas, postice et linea media, fronte lateribus flavis; pro- thorace margine, fascia media, mesothorace margine, postice et lineis duabus intus dilatatis flavis, abdomine marginibus segmentorum, latere et subtus flavo; operculis flavidis, pedi- bus flavis, coxis femoribusque linea interna, genubus, tibiis anticis extus, tarsis basi apiceque nigris; alis hyalinis; costa venisque viridi albis. Long. corp. 11 — 13 millim.; long. c. alis 14 — 17; Exp. alar. antic. 26 — 33. Synonym. Tibicen flaveolus Brullö Exped. Moree p. 112. Nr. 05. tab. 31. f. 13. cf. Cicada virens Herrich-Schätfer Nomencl. p. 104. Cicada undulata Waltl. Panz. Fn. Germ. fasc. 144. fig. 3. Cicada albipennis Mus. Vienn. Das Citat aus Brülle halte ich nach genauer Prüfung für durchaus sicher; für die übrigen lagen die Typen vor. Fundort. Spanien, aus Andalusien von Waltl mehr- fach in beiden Geschlechtern mitgebracht (Herrich-Schäflfer, 90 von Heyden); — Sizilien im Juni bei Syrakus nicht selten im Grase flicg:end (Zellcr; Grohmann Mus. Vienn.; Mus. Berol) — Griechenland um Misitra (Brülle). — Algier (Mus. Berol.) — Ein Weibchen ist aus dem Mus. Berol. aus Sibi- rien mitg-etheilt mit zwei ]\Iännchen von C. prasina, vielleicht findet hier eine Verwechslung statt. Jedenfalls gehört diese Art der Mittelmeerfauna an. Ich habe 8 Stücke, darunter o Männchen verglichen. Beschreibung. Fast die kleinste europäische Art, schmal; Kopf sehr kurz, schmal; die Augen stärker vor- springend; Stirn wenig vorgezogen, schmäler, vorne abge- rundet. Prothorax so breit als der Kopf, Vorder- und Hin- terrand gerade; die abgerundeten und sehr stark niederge- drückten, aber deutlich abgesetzten Vorderwinkel überragen nach aussen die Augen nicht; Seiten gerade; die abgerun- deten Hinterwinkel springen nur wenig lappig vor. Hinter- leib lang, schmal, kegelförmig, scharf gespitzt; das erste Segment kürzer als bei C. tibialis. Vorderschenkel schwach, mit drei schrägen Zähnen und einem sehr kleinen vierten vor dem Knie. Die Hinterflügel haben meistens nur fünf Randzellen. c/. Stimmdeckel grösser, kaum getrennt, mit kurzer Basis und grossem, nierenförmigem Spitzentheil, der Aussen- rand an der Basis aber stärker ausgeschnitten; Trochanter- klappe wie bei C. tibialis, aber kürzer. Vorletztes Bauch- segment länger als breit, gleichmässig und stark verjüngt, Spitze leicht gerundet, letztes Segment etwas kürzer, eiförmig, die Spitze schmäler. Die Beschreibung ist immer im Vergleich zu C. tibialis gemacht. Von letzterer Art unterscheidet sich C. flaveola sogleich sicher durch die männlfchen Genitalien. Es liegen nämlich die beiden Haken unter der glatten, kleinen, geraden Afterplatte nahe beisammen, ragen etwas vor, und haben genau die Form einer kurzen gebogenen Federmesserklinge. Darüber liegt fast ganz verborgen das zweitheilige, scharf gespitzte Ende des Penis. ?. Das letzte Bauchsegment ist tief unter spitzem Win- kel ausgeschnitten; unten stärker weisslich behaart. Farbe schwarz, gelb gefleckt, vergoldet. Kopf schwarz, der Rand über den Fühlern, ein Strich in der Mitte des Hinterhauptes, die Seiten der Stirn, der Umfang der Stiruwulst, die Basis der flachen fast ganz verstrichenen Stirnrinne und des Schna- bels gelb. Der Rand des Prothorax, eine Mittellängsbinde, die zumeist den Hinterrand nicht erreicht, die Seiten und das Schildkreuz des Mesothorax nebst zwei innen fleckeu- artig erweiterten Linien gelb. Leib gelb oder röthlich, oben 91 die Spitzenhälfte der Segmente schwarz, in der Mitte tritt die schwarze Farbe fast bis zum Rande. Bauch ledergelb, Stimmdeckel gelb mit schwärzlicher Basis. Fasse gelb, die Hüften und Schenkel innen mit schwarzem Strich; Kniee, Schienen aussen, Basis und Spitze der Tarsen schwärzlich. Die Vorderfüsse dunkler, Schenkel innen, Schienen und Tar- sus schwarz. Flügel wasserliell, Adern grünlich gelb. Bei jüngeren Stücken ist die gelbe Farbe viel über- wiegender. Die Spitze der Fühler ist meistens weiss. Das Männchen von Zeller ist sehr dunkel, stark goldbesetzt und hat dreizähnige Schenkel, gehört aber bestimmt zu den vier anderen Stücken aus Sicilien. Beim AVcibchen aus Algier sind die Adern des Aussenrandes bräunlich, und das junge Weibchen aus Sibirien hat nur dreizähnige Schenkel, beide scheinen mir aber sicher herzugehören. Das Männchen aus Andalusien, C. undulata Type, ist sehr jung, und die Haken unter dem Penis stumpfer und kaum halb so lang als bei zwei Männchen aus Sicilien. Da sonst die Formen durchaus übereinstimmen, kann ich es nicht als eigene Art absondern. j^jnoiiymiisclie Mfi.4»cellaiieen von Schulrath Dr. Suffrian. XIII. Dass eine Anzahl dem Carabus monilis Fab. nahe- stehender, aber von den älteren Entomologen unter beson- deren Namen aufgeführter und zu selbstständigen Arten erhobener Formen mit jener Art wieder vereinigt werden müsse, ist eine Ueberzeugung, die schon seit langer Zeit zu ziemlich allgemeiner Geltung gelangt ist. Es hat daher Graf Dejean (Sp. Gen. II. 73. No. 31.) schon vor 30 Jahren eine Reihe jener Formen eingezogen, und durch Zusammen- fassen der Extreme den Umfang der alten P'abricischen Art im Wesentlichen in derjenigen Ausdehnung festgestellt, in welcher sie heut zu Tage angenommen wird. Dagegen ist die Synonymie des Car. monilis bei dem genannten Schrift- steller sehr mangelhaft, und deshalb einer berichtigenden Revision um so mehr bedürftig, als seit jener Zeit noch neue, früher niclit unterschiedene Formen unsers Käfers aufgetaucht und als eigene Arten beschrieben Worden sind. Das Ilebercinstimmendc in dem Bau Alles dessen, was dem Carabus monilis angehört, zeigt sich zunächst in 92 dem langen, gestreckten Körper, dessen flach gewölbte, schmal verkehrt eiförmige Deckschilde sich hinter der Mitte bei cf unmerklich, bei dem überhaupt breitem $ etwas stär- ker erweitern, so dass bei jenem die grösstc Länge etwa das 2 '/o fache, bei diesem wenigstens das Zweifache der Breite erreicht. Dazu kommt das quer viereckige (in der Breite die Länge jedoch nur etwa um \'-^ — '/4 übertref- fende), breit und flach gewölbte, hinterwärts verschmälerte Halsschild, dessen mehr oder weniger breit niedergedrückte Seitenränder sich nach aussen wieder aufwärts biegen, und z.ulctzt in breit dreieckig abgerundete, niedergedrückte Hin- terzipfel auslaufen ; die beständig metallische Färbung der Oberseite , und die eben so beständig schwarze Färbung an Schienen, Fussgliedern und Hinterleib; endlich die Sculptur der Flägeldecken, welche, so weit mir die verschiedenen Formen zugänglich geworden sind, die erhöhte Linie längs der Naht und dem Bandsaume abgerechnet, drei erhöhte Längsrippen und drei mit ihnen abwechselnde Kettenstreifen darbietet , beide durch ihre geringe Erhebung mehr den Rippen und Streifen des Car. granulatus L. gleichend, wäh- rend die AVölbung der Deckschilde mehr an die allerdings gewöhnlich noch etwas stärkere des C. canccllatus Blig. erinnert. Diesen übereinstimmenden Merkmalen der verschie- denen Formen gegenüber zeigen sich die Abweichungen derselben a) in der Grösse, welche von der Länge eines kleine- ren C. arvensis bis zu der eines recht grossen C. Ullrichii, also von etwa 6V2'" bis über 14'" hinaus abändert; b) in der Bildung des Halsschildes, welches zwar stets breiter als lang ist, dessen Seitenränder sich aber hinter der Mitte bald einfach gegen die Hinterecken zurun- den, bald vor den letztern stärker oder schwächer ausge- schweift erscheinen, ohne dass damit die sehr veränderliche Länge dieser Hinterecken und der dadurch bedingte Grad ihrer Abstumpfung, oder die Ausdehnung und Tiefe des vor jeder Hinterecke liegenden, im Allgemeinen breiten und seichten, sich mit seinem Vorderrande innenseits des auf- gebogenen Seitenrandes verlaufenden Eindrucks in unmittel- barem Zusammenhange stände : c) in der meist auch auf den Farbenton der Vorder- brust überwirkenden Färbung der Oberseite, welche am tiefsten, fast metallschwarzen Schwarzblau durch Dunkelblau, Violett, Himmelblau in Erzgrün, Spangriin, Grün mit Kupfer- schimmer, Broncefarben, heller oder dunkler Kupferroth, Kupferbraun, Schwarzbraun, endlich Schwarz mit und ohne 93 leicliten Purpurschiinmer tibergeht, und sich so wieder au den Ausgangspunkt dieser Farbenreihe anschliesst. Die dunkleren Färbungen zeigen dann gewöhnlich einen leichter gefärbten Seitenrand, welcher bei den verschiedenen Schat- tirungen von blau in hellerem Blau, bei den kupferbraunen oder schwarzbraunen in goldgrün oder bunt kupferfarbenen Tinten erscheint: bei erzgrünen Stücken sind die Seiten nicht selten goldgrün oder kupfergoldeu, doch begreift dann diese Färbung nicht bloss den rinnenförmigcn Seitenrand der Flügeldecken, sondern zieht sich, allmählig erlöschend, bis zum äussersten Kettenstreifen oder der mittleren Längs- rippe hinaus, kommt auch zuweilen als schwächerer Schim- mer längs der Naht wieder zum Vorschein. Alle diese Far- benabänderungen kommen in allerdings sehr seltenen Fällen auch mit rothen Schenkeln und entsprechend roth gefärbtem Wurzelgliede der Fühler vor. d) in der Scuptur der Flügeldecken, welche in dem breiten und flachen Zwischenräume zwischen je zwei Längs- rippen zwar stets einen Kettenstreifen tragen, innerhalb des diesen Kettenstreifen einschliessenden Raumes aber die auf- fallendsten Erhebungsverschiedenheiten zeigen, wenngleich auch bei den letztern ein regelrechtes und stufenmässiges Fortschreiten von einem Bildungsextreme zum andern sich nicht verkennen lässt, und die Bildsamkeit dieser Erhebun- gen zugleich das bei dieser Art mehr als bei irgend einer andern hervortretende Erscheinen von monströsen Rippen- und Körnerbildungen in sehr einfacher Weise erklärlich macht. Alle diese Verschiedenheiten sind bereits zur Begrün- dung neuer Arten benutzt worden, und zwar so, dass man bald nur eine oder die andere vereinzelt herausgehoben, bald mehrere derselben zusammengefasst hat. Vorzugsweise aber ist dabei die Sculptur der Deckschilde berücksichtigt, und es scheint deshalb das Angemessenste, an eine nähere Betrachtung der letzteren die Erörterung der Synonymie dieser Art anzuschliessen. ». Bei der einfachsten Form, die den oben beschrie- benen Typus der Flügeldeckensculptur am reinsten wieder- giebt, und die ich deshalb, wenn sie auch nicht die am frühesten unterschiedene ist, doch als die Stammform der Art betrachten zu müssen glaube, zeigen die Flügeldecken dem unbewaÖneten Auge auf dem Rücken eben nur jene Längsrippen und die zwischen denselben liegenden Ketten- streifen; der flache Grund zu beiden Seiten der letzteren erscheint undeutlich gerunzelt, und diese Runzeln werden auf dem zweiten, noch mehr auf dem dritten (d. h. dem 94 Scitenrande am nächsten liegenden) Zwischenraum successive deutlicher, mehr höckerartig; ja bei sehr schräger Beleuch- tung scheinen sie sich, was unter dem Glase noch bestimm- ter hervortritt, jederscits der Kettenstreifen in feine, an den Längsrippen sich hinziehende Längslinien zu ordnen, wie eine gleiche Bildung auch bei C. granulatusL. zu finden ist, und l)ei dieser Art von Dejean (a. a. 0. 108. Nr. 37.) ganz richtig hervorgehoben wird. Der Grad der Ausbildung, welchen die an der Innenseite der dritten Hippe liegende äusscrste dieser feinen Höckerreihen erreicht, ist bei den verschiedenen Individuen sehr ungleich; eben so variiren dieselben in der Ausbildung der die Kettenstreifen bildenden Körner nach Höhe und Länge, und man kann nur im All- gemeinen sagen, dass diese Körner in der Kegel hinterwärts kleiner sind als vorn, dass deren nicht selten vorn mehrere zu einer abgekürzten Kippe zusammenfliessen, wie denn z. B. eine bei einem Stücke von Chamouny in Hrn. Kraatz's Sammlung die ganze Vorderhälfte des mittleren linken Ket- tenstreifens bildet. Aus derselben Sammlung habe ich Miss- bildungen mit sich gabelnden Rippen und dadurch gestörten Kettenstreifen, sowie mit grobrunzlig punktirten Zwischen- räumen und dadurch fast aufgelösten Kettenstreifen zum Vergleiche erhalten. « F.xemplare dieser Form habe ich fast von allen oben angegebenen Farbenspielen vor mir, nur — wohl zufällig — keine schwarzbraunen und schwarzen; sie stammen vorzugs- weise von Paris, wo auch nach Dejean diese Form häu- figer ist als die übrigen, auch vergleiche ich sie aus den westliehen Alpen und dem mittleren Kheingebiete, wo sie jedoch seltener gefunden wird und nicht über diesen Fluss östlich hinauszureiehen scheint. Dejean, der sie a. a. 0. S. 15. als C. monilis var. B. aufführt und wenig passend mit G. cancellatus vergleicht, hat in ihr irrthümlich den G. consitus Pz. zu erkennen geglaubt und dazu eben so un- richtig den G. granulatus Oliv, gezogen: dagegen stellt C. Schartowii Heer (Gol. Helvet. 1. 24. Nr. 7. aus dem Jura, von S^/,'") unverkennbar ein kleines Exemplar dieser Form dar, wie mir auch von Herrn Dr. Schaum, der das typische Exemplar verglichen, bestätigt wird. /3. Die Ausbildung der Kunzel-Höckerchen zu Zwischen- streii'on rückt einen Schritt weiter vor, indem sich jene Höckerchen zu schwachen Längslinien zusammenschieben, und durch die Aufeinanderfolge dieser, zwischen den Kippen und den Kettenstreifen sich lagernden Längslinien gleichsam secundaire Kettenstreifen gebildet werden: andererseits ziehen sich die, zwischen den ursprünglichen Runzeln vorhandenen 95 Vertiefungen zu weniger oder mehr deutlichen Punkten zu- sammen, für welche, sobald einmal die Bildung secundairer Kettenstreifen ihren Anfang genommen, nur die zwischen diesen und den Rippen einerseits, wie den ursprünglichen Kettenstreifen andererseits befindliche Zwischenräume übrig bleiben. Es zeigt also bei dieser Form jede Flügeldecke drei Längsrippen, und dazwischen je drei Kettenstreifen, deren mittlerer (der ursprüngliche) von der Höhe und Stärke der Längsrippen, die seitlichen, aus dem Zusammenfliiessen der Runzel - Höckerchen hervorgegangenen, schwächer und unscheinbarer, hinsichtlich ihrer Deutlichkeit in sehr ver- schiedene Grade ausgebildet, aber stets von der Nath nach dem Seitenrande hin in ihrer Ausbildung fortschreitend, und auf ihrer niedrigsten Stufe eben so sehr zu der vorher- gehenden, als auf der entgegengesetzten zu der folgenden Form hinüberführend. Im Allgemeinen scheint diese Form seltener als die vorhergehende und die beiden folgenden zu sein; ich habe sie aus Frankreich, aus dem mittleren Rhein- und dem unteren Mainlande, aus der Schweiz und aus Oesterreich vor mir; der Farbe nach schwarzblau, dun- kelblau, kupfergrünlich, kupferröthlich und kupferbraun, auch purpurviolett, und unter den erstgenannten ein Pariser Stück mit rothen Schenkeln und Fühlerwurzeln ; auch Miss- bildungen mit gabelspaltigen Rippen, vorn zu langen Rippen- segmenten zusammenfliessenden Kettenstreifen, mit maschig- runzlig sich verzweigenden und die zunächst liegenden Rip- pen netzartig verbindenden Kettenstreifen des mittleren Zwischenraumes, welche Sculptur dann noch die ganze Spitze der Flügeldecken einnimmt und sich ausserhalb der dicken Längsrippe bis zur Mitte des Seitenrandes vorwärts zieht; endlich ein sehr grosses schwarzblaues Schweizer-Exemplar; bei welchem auch selbst die Längsrippen bis auf ihr kurzes Vorderende unterbrochen, gleichsam zerhackt und in Ketten- streifen aufgelöst sind, daher die Flügeldecken mit abwech- selnd stärkeren und schwächeren Kettenstreifen, ähnlich wie bei C. alysidotus 111., bedeckt erscheinen. Eine (grünliche) Mittelform zwischen dieser und der vorhergehenden Form (aus Krain) ist von Sturm (K. D. in. 44. Nr. 9. tab. 5G. fig. a.) als C. oblongus beschrieben und abgebildet worden ; dagegen bildet der in ZebeSynops. erwähnte oberschlesische C. monilis, den ich durch die Ge- fälligkeit des Herrn Besitzers zur Ansicht erhalten habe, eine kupferbräunliche Mittelform zwischen der oben beschrie- benen und der nächstfolgenden Form. Jene vorbeschriebene selbst scheint von den Schriftstellern bisher nicht besonders beachtet, vielmehr unter der folgenden mit eiubegritfeu zu 96 sein, da die unter dem Grlase deutlich wahrnehmbare Unter- brechung der schwächeren, sekundären Kettenstreifen dem blossen Auge leicht unbeachtet bleiben konnte. Erwähnt finde ich sie nur bei Heer, Col. Helv. I. App. 556. Nr. 3. var. c (lege e). (erzgrün, von Uri.) y. Bei einer dritten Form verschwinden die Unterbre- chungen der secundären Streifen, anfangs hauptsächlich auf der Vorderhälftc der Flügeldecken und bei den äusseren Streifen, mit allmählig immer weiter nacli hinten und oben zu fortschreitender Consolidiruug jener Streifen, bis zuletzt zwisclien je zwei der ursprünglichen Kettenstreifen drei er- höhte Längsrippen hervortreten, deren mittlere (die primitive) etwas breiter und höher als die seitlichen, auch meist dunkler gefärbt, gleichsam abgeschlitfen; die seitlichen schmaler und schärfer, auch niedriger, hier und da durch einen Querschnitt unterbrochen; die Längsriefen zwischen den Kippen, so wie zwischen diesen und den Kettenstreifen meist nur undeutlich punktirt, zuweilen stärker punktirt, oder auch ohne alle Spur solcher Punkte. Ich kenne diese Form aus Frankreich, dem Khcinlande von Düsseldorf bis Kheiiibaiern, aus der Schweiz und Oesterreich; sie scheint sich jedoch von dem unteren Khein nicht weit nach Osten zu entfernen; die Farbe der mir vorliegenden Stücke ist himmelblau (sehr vereinzelt), grün in verschiedenen Tinten, mit und ohne kupferschinnnerndc Seiten, kupferroth und kupferbraun, mit entschiedenem Vorherrschen der letztge- nannten Färbungen; Stücke mit rothen Schenkeln erwähnt Heer a. a. 0. L 22. Nr. 3. var. d, ]\Iissbildungen erscheinen hier durch wellige Krümmung der äusseren Rippe, zwischen welcher und dem Aussenrande sich dann unregelmässige, grobe Kunzcln verzweigen ; durch L'ntcrbrecliungen jener Kippe, durch Gabeltheilung einzelner Kippen, und dadurch gestörte Bildung der benachbarten Kettenstreifen, durch nmschenförmige Erweiterung einer Ivippe; endlich (bei einem Stücke aus D. Schaums Samm- lung) durch Störung der beiden äusseren Kettenstreifen und der dazwischen liegenden Kippen auf der linken Flügel- decke, w^odurch hier ein grob und unregelmässig gerunzel- ter, gleichzeitig eine wellige Biegung der zunächst liegenden Kii)i)en hervorrufender Fleck gebildet wird. In der Sculptur zeigt diese Form, die geringere Grösse abgerechnet, viele Aehnlichkeit mit dem C. morl)illosus Fabr., alternans Dej., und wenn sich nach einer, von Dr. Schaum in der Ent. Ztg. 1848, S. 338., mitgetheilten, bei der Auseinandersetzung des C. granulatus L. von mir übersehenen Xotiz in der Linne 'sehen Sammlung unter 97 C. granulatus auch ein Exemplar des C. monilis findet, 80 zweifle ich nicht daran, dass Linne dasselbe für ein kleines Stlick jenes C. morbillosus genommen und unter seiner Var. «. g-ranulati mit einbegriffen habe. Es ist das immer noch viel weniger auffallend, als dass Fabricius in seiner Sammlung mit seinem C. cancellatus auch den C. arvensis vermengen konnte. Diese dritte Form, welche Dejean nicht besonders hervorhebt, die aber, weil bei Paris häufig, ohne Zweifel unter seinem C. monilis eingeschlossen Ist, bildet den C. monilis Heer, Col. Helv. I. 22. Nr. 3., nebst dessen Farbenvarietäten b. und c, zu deren letzterer jedoch der C. affinis St. nicht mit Recht gezogen wird: ferner gehört zu ihr der C. consitus Pzr. F. Germ. 108 Nr. 3., Sturm, K. D. III. 53. Nr. 14. (Sturm nennt ausdrücklich drei er- höhte Längsrippen, beiderseits mit einer erhabenen Reihe; überdem habe ich die Exemplare seiner Sammlung, nament- lich das a. a. 0. erwähnte Mannheimer Stück, zum Vergleich vor mir). Ebenso ziehe ich den Gar. granulatus Oliv. III. 34 Nr. 32. hierher. Die Olivier'schen Figuren, tab. 2. fig. 13 und 20, sind zwar eben so unkenntlich, als seine Diagnose durch ihre Allgemeinheit nichtssagend; aber die französische Beschreibung sagt doch von je zwei Körner- reihen, sie seien „Separees par trois lignes, dont l'une plus elevi^e et mieux marquee," was nur auf diese Form zu pas- sen und zugleich ebenso wie das von Olivier angeführte Vorhandensein einer violetten Varietät Illiger's Deutung auf den G. tuberculatus Glairv. auszuschliessen scheint. Eine schön spangrüne Form mit etwas ins goldgrünliche fallendem Halsschilde, ziemlich flachem Rücken und auffal- lend kleinen Körnern der Kettenstreifen ist von Hoppe und Hornschuch (N. Act. Soc. L. Gar. Nat. Gur. XII. 2. S. 480. tab. 45. fig. 2) als G. Kronii (aus Kärnthen) beschrieben und abgebildet worden; ich habe auch hier durch Herrn Sturm's Gefälligkeit. das \Original-Exemplar zum Vergleich erhalten, und finde dasselbe, die bereits hervorgehobenen Eigenthümlichkeiten abgerechnet, nicht im Geringsten von der vorbeschriebenen Form verschieden. -« l Die secundairen Streifen erheben sich zu gleicher Höhe und Stärke, w'ie die ursprünglichen Längsrippen selbst und die Flügeldecken zeigen zwischen je zwei Kettenstrei- fen drei durchaus gleichmässige , deutliche und kräftige Längsrippen, oder, wie Dejean sich ausdrückt, die FlügeV* decken sind gleichmässig längsrippig, die 4te, 8te und 12te Rippe aber durch eingegrabene Punkte unterbrochen, und dadurch in Kettenstreifeu aufgelöset. Diese Punkte kommen 7 98 dadurch unter die Oberfläche der Flügeldecken zu liegen, während bei den vorhergehenden Formen sich Rippen und Kettenstreifen über dieselbe erheben. Die vertiefttn Riefen zwischen den Rippen sind undeutlich punktirt und nur leicht in die Quere gerunzelt; die Rip])en selbst, wie die Körner der Kettenstreifen, gewöhnlich dunkler gefärbt, wie der Zwischengrund, aber stärker glänzend und wie ab- gerieben. Sculpturmissbildungen sind mir, ungeachtet sehr zahlreich vorliegender Exemplare dieser Form, nicht vorge- kommen; der Farbe nach ändert sie ab: blau (sehr selten), spangrün (selten), bronce - und heller oder dunkler kupfer- farbig, braun und schwarz mit Purpurschimmer, dabei meist mit hellgrünem oder violettem Rande, zuletzt fast schwarz; eines Stückes mit rothen Schenkeln gedenkt Dejean am a. a. 0. p. 74. Diese Form scheint im Ganzen eine mehr nördliche zu sein, Heer gedenkt ihrer nicht, und ich habe von ihr auch noch kein Schweizer- oder Alpenexemplar zu Gesicht bekommen; ihre Pleimath erstreckt sich von Paris aus über das nordöstliche Frankreich, Belgien und das Preussische Rheinland bis gegen Elberfeld hin , Rhein auf- wärts bis gegen Mannheim, und vom untern Mainthale aus in verschiedenen Richtungen bis ziemlich tief in das Innere von Mitteldeutschland hinein. Hell bronccfarbene Stücke desselben von mittlerer Grösse bilden den C. monilisFab. Ent. Syst. I. 126. Nr. 11. Syst. Eleuth. I. 171 Xr. 15, dessen Ansicht ich der Gefälligkeit des Hrn. Prof. Behn verdanke, und der ebenso unverkennbar von llliger K. Pr. 153 Xr. 16 (in einer Anmerkung zu C. arvensis) beschrieben wird; ebenso gehört nach der Beschreibung und dem vorliegenden Originalexemplare der Sturm' sehen Sammlung der C. mo- nilis St. K. D. HI. 04. X>. 20. hierher; und nicht weniirer der C. monilis Dej. a. a. 0., die Stammform, während der letztere Schriftsteller ungewöhnlich grosse dunkelpurpur- braune Stücke als Var. A. beschreibt, darin jedoch irrthüra- lich den C. affinis Pz. St. zu erkennen glaubt. Eine dur.^h ihre auffallend geringe Grösse und den schlanken, nach vorn noch mehr verschmälerten Kör])er dem C. arvensis unge- mein ähnliche Varietät von meist heller oder dunkler kupfer- röthlicher, selten bronceähnlicher, und noch seltener dun- kelblauer Färbung, ist vorzugsweise im Taunus zu Hause und dieser von den Frankfurter Entomologen einfach für C. silvestris III. gehalten und versandt worden; eine 2te, wenig längere, aber breitere, besonders hinterwärts stärker verbreiterte, meist kupferröthlich, lindet sich nach vorliegen- den Stücken bei Darmstadt, Erlangen, Nürnberg und Augs- burg, und wurde mir von letzterem Fundorte von Herrn Riehl als C. gracilis Ahr. zur Ansicht mitgetheilt; eine 99 3te Varietät endlich, kaum langer aber merklich breiter als die grössten Stücke jenes Taunuskäfers, mit ziemlich gleich- breitem Körper und kurzen breit abgerundeten Hinterecken des seitlich hinter der Mitte nur leicht verschmälerten, nicht ausgeschweiften Halsschilds, die Punkte der Zwischenriefen auf den Flügeldecken mehr oder weniger deutlich in die Quere gezogen, und dadurch die Längsrippen bei schiefer Beleuchtung als gekerbt erscheinend; die Farbe schwarz mit Purpurscliimmer, der Seitonrand meist broncegrün oder goldgrün, manchmal von einem purpurblauen Innensaume begleitet, oder auch auf dem Halsschilde ins purpurbläuliche, auf den Deckschilden ins kupfergoldene übergehend, ist von Panzer F, Germ. 109. Kr. 3, und Sturm K. D. HI. 59. Nr. 17 als C. affin is beschrieben worden (auch hiervon habe ich das Original - Exemplar verglichen). Es gleicht dieses Sturm'sche Exemplar nach Gestalt und Färbung genau einem französischen Stücke von Dejean's Var. A., welches ich von D. Schaum zur Ansicht erhalten; es stammt von Würzburg, jedoch findet sich diese Varietät nach einem Exemplare bei Herrn Zebe auch bei Darmstadt, und vom mittleren Main aus scheint sie sich nordwärts bis Thüringen fortzusetzen, wo sie, soviel bis jetzt bekannt, in der Gegend von Eisenach über Gotha nach Erfurt ihre nördlichste Grenze findet. Die aus dieser letzteren Gegend stammenden, in den Sammlungen unter dem Namen C. regularis Knoch bekannten und neuerdings wieder von Herrn Wissmann (Entom. Zeitung 1848. S. 139) erwähnten Stücke sind ge- wöhnlich, wenn auch nicht immer, grösser als der oben be- zeichnete Würzburger Käfer, zeigen meist den goldgrUnen, purpurgesäuraten Seitenrand in besonderer Schönheit, finden sich aber auch einfach schwarz, fast ohne allen Purpur- schimmer der Deckschilde, mit düster bläulichem, kaum bemerkbarem Seitenrande, haben auch häufig die Längs- rippen der Flügeldecken etwas schmaler und schärfer kantig, die Zwischenriefen etwas breiter und deutlicher kerbpunktig als der echte C. affinis Pz. St., ohne dass sie jedoch von dem letzteren als eine eigene Localvarietät getrennt werden könnten. Die vorstehend beschriebenen Formen unseres vielge- staltigen Käfers habe ich säramtlich gesehen und untersucht, und glaube in einer Reihe von 78 gleichzeitig verglichenen Exemplaren die vollständigen Uebergänge von einer Form zur anderen nachweisen zu können. Es scheint jedoch noch eine, wenngleich äusserst seltene fünfte zu geben, bei welcher (. das schon bei jenen unverkennbar hervortretende Bestreben nach einer Bildung gleichförmiger Längsrippen 100 über die ganze Fläche der Flügeldecken hin noch um die letzte mögliche Stufe fortschreitet, indem nämlich nun auch die bis dahin bei allen Formen unberührt gebliebenen pri- mitiven Kettenstreifen zu ununterbrochenen Längsrippen zusammenfliessen, und dadurch eine, der Var. crenata des purpurascens Fabr. (dem C. crenatus St.) analoge Form entsteht. Zu dieser Form gehört nach Herrn D. Schaum, der das typische, von Guttmann im Berner Oberlande stam- mende Exemplar verglichen hat, der von mir früher irrig auf den erzgrünen C. purpurascens (C. fulgens Charp.) ge- deutete C. helveticus Escher ap. Heer Col. Helv. I. 26. Nr. 14. Mir ist eine solche Bildung noch nicht zu Ge- sicht gekommen; wie aber schon oben bei Var. a und ß Exemplare erwähnt sind, bei denen die ganze vordere Hälfte eines Kettenstreifens ein ununterbrochenes Rippensegment bildet, so zweifle ich auch an dem Fortschreiten solcher Bildung nicht, zumal, wenn diese Ausbildung regelmässiger Rippen bereits eine solche Ausbildung und Sicherheit, wie bei Var. i erlangt hat. Unverkennbare Uebergänge dazu bilden unter den von mir verglichenen Stücken der Var. J ein blaues Exemplar der kleinen Taunusform, bei welcher der erste Kettenstreifen jederseits der Naht zu einer fast bis zur Mitte reichenden, nur einmal durch ein schwaches Pünktchen unterbrochenen Längsrippe zusamnienfliesst (Mus. Kraatz) ; und ein broncefarbenes Stück von mittlerer Grösse aus der Gegend von Darmstadt (Mus. Zebe), bei welchem auf der ganzen vordem Hälfte der Flügeldecken alle Ketten- tuberkeln eine solche Länge gewonnen haben, dass sie nur als wirkliche, durch zerstreute Punkte unterbrochene Längs- linien erscheinen. Die Synonymie vertheilt sich hiernach in folgender Weise: «. C. monilis var. ß. Dej. — var. minor: C. Schar- towii Heer. var. inter » ei ß intermedia virescens: C. oblon- gus St. ß. C. monilis var. e. Heer. y. C. monilis var. a~d. Heer. — consitus Pz. St. — granulatus Oliv. var. subdepressa laete virens: C. Kronii Hoppe et Hornsch. /. C. monilis Fab. Illig. St. Dej. var. aenea minor eademque angustior: C. gracilis Ahr. (nicht von dem verstorbenen Hettstädter, sondern dem Augsburger Entomologen unter- schieden). 101 rar. atropurpnrascens major: C. monilis var. A.^ Dejean. var. atropurpnrascens minor, margine laterali ple- rumque viridi-aureo vel cupreo: C. affinis Pz. St. — regularis Knoch. *, C. helveticus Heer. Endlich dürfte auch noch die Frage über die geogra- phische Verbreitung des Käfers wenigstens in soweit zu berühren sein, als sich jene Sculpturformen mehr oder we- niger dabei als locale herausstellen möchten. Nach Dejean soll derselbe fast in ganz Frankreich (dans presque toute la France) ziemlich gemein sein; diese Angabe ist aber so unbestimmt und allgemein, dass sich aus ihr — bis auf das gelegentliche Vorkommen der Art bei Paris und Lyon — nichts Näheres entnehmen lässt. Wie weit sich dieselbe westlich über diese Orte hinaus ausdehne, habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Nach dem mir vorliegenden Materiale würde als Westgrenze vorläufig eine Linie fest- zustellen sein, die sich von der Mündung der Somme (Ab- b^ville) über Paris gegen Lyon erstreckt, und von hier aus die Südgrenze sich westlich über Genf nach Chamouny hin- ziehen (von wo aus der Käfer sich nach Ghiliani noch bis in die Cottischen Alpen hinein ausdehnt), sich dann durch das Berner Oberland und Tyrol nach Kärnthen er- strecken, und hier der äusserste Punkt seines Vorkommens nach Osten und seine dortige Verbreitung nach Norden noch näher festgestellt werden müssen, bis wohin der Zebesche Fundort in Oberschlesien als ein durchaus isolirter dasteht. Ob sich der Käfer von der nordöstlichen Schweiz (hier noch bei Zürich und St. Gallen) aus über den Rhein und Boden- see nach Ober -Baden und Würtemberg, von den Tyroler- Alpen nach Baiern ausdehne, bleibt auch noch zu ermitteln; seine Ostgrenze geht im untern Rheinlande nicht über die Umgegend von Elberfeld hinaus, scheint sich aber weiter südwärts bis an den Rhein zurückzuziehen und diesen erst wieder zwischen der Lahn und dem Neckar zu überschreiten, wo dann der Käfer zu beiden Seiten des untern Mains auftritt, besonders auf dessen Südseite sich südöstlich bis Augsburg, östlich bis Nürnberg und Erlangen verbreitet, ein Zusam- menhang der Fundorte der Var. affinis bei Wtirzburg und in Thüringen aber noch nicht nachgewiesen worden ist. Nördlicher als bei Erfurt ist der Käfer in Mittel-Deutschland noch nicht aufgefunden, namentlich ist er niemals bei Halle, wo Fabricius nach Hübner denselben, und zwar die broncefarbene Normalform angiebt, gefangen worden. Meine, auf einer mündlichen Mittheilung Germ ar 's beruhende, in 102 Germ. Ztsch. IV. 166. Anm. gegebne, und von D. Schaum Ent. Zeit. 1847 S. 43 bestätigte Berichtigung dieser That- sache ist zwar von Herrn Wissraann (Ebenda 1648 S. 77) bezweifelt, aber von D. Schaum (Jahresbericht fiu' 1848, S. 139 j nochmals so bestimmt wiederholt worden, dass Fa- bri ein s Angabc Avold sicher als auf einem Irrthum beruhend angesehen und der Fundort Halle demnach gestrichen wer- den miiss. Nach dem eben angegebenen scheint das Hauptterrain des Käfers das nordöstliche Frankreich nebst Belgien, dem jenseitigen preussischen Rheinhinde, Khcinhessen und der alten Kheinpfalz, auch der nördlichen Schweiz (hier ist er nach Heer häufig, dagegen im südlichen hohen xllpenlande seltener) zu sein. In dem mittleren Theile dieses Raumes — dem östlichen Frankreieh bis Paris hin, dem südlichen Belgien, der Eifel und dem mittleren Kheingebiete bis ober- halb Mainz hinaus finden sich alle oben unter « bis i be- schriebenen Formen, wenngleich die in Westen vorwaltende Var. « (auch der C. Schartowii Heer ist bis jetzt nur im Jura gefunden) sich je weiter östlich, desto mehr verliert, und auf der östlichen Kheinseite bis jetzt noch nicht ange- troffen worden ist; dagegen treten hier am unteren Rhein je weiter nach Osten, desto entschiedener die ^'ar. y und i hervor. In der Schweiz scheinen die Var. ß und ;• zu einer localen Geltung zu gelangen (die Var. helveticus ist bis jetzt eine ganz vereinzelte Erscheinung) und eben derselben ge- hört auch Alles au, was mir bis jetzt aus den österreiciii- schen Alpen zu Gesicht gekommen ist; auch der daher stammende C. oblongus St. eharakterisirt sich als ein, wenn gleich der var. ^. nahe kom.mendes Stück der Var. ß, und der Oberschlesische Käfer, den Herr Zebe sen. einmal vor 25 Jahren in wenigen Stücken (unter grossen .Giengen des C. Preissleri und wenigen C. Scheidleri bei ßeneschau (Kreis Ratiborj bei einer Ueberschwemmung gefangen, bildet eine ganz unverkennbare ]\Iittelform zwischen /Jund ;, und ist deshalb unbezweifelt von Oesterreich und nicht von TliU- ringcn aus in jene Gegend gelangt, wenn gleich der Zu- sammenhang jenes Fundorts in Ober -Schlesien mit dem änssersten östlichen in Oesterrcieu noch nicht dargethan worden ist, Uebrigens zeichnet sich das einzige, von jenem Fange noch in ilerrn Zebe's Sammlung vorhandene Stück bei fast ganz normalem Körperbau durdi sein ungewöhnlieli schmales, hinterwärts noch mehr versciimälertes und stark ausgeschweiftes Halsschild aus: ob diese Eigenthümlichkeit als lokale oder individuelle aufzufassen, lässt sich nach einem einzelnen Exemplare nicht entscheiden. — Bei dem 103 am Mittelrhein angezeigten Ausweichen des Käfers nach Osten geht die Var. -/, die sich noch bei Mainz, Darmstadt, Mannheim und Heidelberg findet, und sich wahrscheinlich durch Baden an die Schweizer Fundorte anschliesst, von der aber die östlichsten Stücke, die ich gesehen, nicht über Seligenstadt hinausreichen, immer mehr in die Var. ^ über, die hier, je mehr nach Osten, desto bemerklicher in be- stimmten, zugleich durch ihre geringere Grösse charakteri- sirten Lokalvarietäten auftritt. Wie aber hier die Fundorte des C. affinis, bei Darmstadt, Würzburg und in Thüringen des C. gracilis bei Erlangen (Kürnberg und Augsburg mit einander zusammenhängen, und ob die blaue Taunus- form, die bis jetzt, wie es scheint, noch keinen eigenen Namen erhalten, über den Taunus hinaus nicht bis zum Vogelsberge und der Ehön sich ausdehne : — das sind Fragen, deren Beantwortung den dortigen Entomologen überlassen bleiben muss. Nur das scheint, ungeachtet der Unvollkom- menheit des bis jetzt vorliegenden Materials, keinem Zweifel zu unterliegen, dass der Fundort bei Augsburg mit den fränkischen und nicht mit den schweizerischen Fundorten zusammenhängen werde, und dass eben so zwischen dem Thüringer und dem Oberschlesischen Käfer ein weiterer Zu- sammenhang nicht vorhanden sei. vom Medicinal-Rath D. Reinhard in Bautzen. Die Lebensweise vieler Insecten, namentlich aber der sich parasitisch entwickelnden Hymenopteren ist noch so unvollständig ermittelt, und ihre Erforschung übersteigt so sehr die Kräfte einzelner Beobachter, dass nur durch eine möglichst allgemeine Betheiligung der Entomologen in dieser Beziehung rasche Fortschritte gemacht werden können, ledem, der sich mit dem Sammeln irgend einer Insekten- klasse beschäftigt, bietet sich dann und wann eine glück- liche Gelegenheit zu seltneren Beobachtungen dar; viele derselben, vielleicht die meisten, gehen aber für die Wis- senschaft verloren, indem sie entweder gar nicht aufge- sc!irieben, oder in den Notizbüchern begraben werden. — In den hier folgenden Bemerkungen will ich mein Scherflein zur Lösung der bezeichneten Aufgabe beitragen, und dabei dem Beispiele folgen, welches Boie und Kawall in diesen 104 Blättern bereits ge2:eben haben. Diese Bemerkungen ma- chen keinen Anspruch auf Neuheit, vielleicht lässt sich dies von keiner einzigen sagen, jedoch fehlt es mir einerseits an Müsse und Gelegenheit, mich in dieser Beziehung mit der einschlagenden Lecture bekannt zu machen, andrerseits hat immer auch die Bestätigung einer schon gemachten Beobachtung einen gewissen Werth. 1. Ichneiiinon laEnJEatcrics F. erhielt ich in 2 cf Exemplaren von einem hiesigen Schmet- terlingssammler, Herrn App. Ger.-Rath Sintcnis, aus Puppen von Sph. Elpenor. 2. Ichnenmon biuoDicorais Gr. erzog ich ebenfalls zahlreich in beiden Geschlechtern an» den Puppen der Ypouomeuta Evonymelia. 3. Tioguä latoiias Fair, kamen öfters aus Puppen von Sphinx ligustri. 4. Crypius migrator Grav. Aus einer Puppe Aon Trichiosoma lucorum kamen in den letzten Tagen des März 1849 sieben Männchen und neun Weibchen der genannten Schlupfwespe hervor. Die Männ- chen stimmten in ihrer Färbung mit Ausnahme eines ein- zigen sämmtlich mit der unter Nr. 10. von Gravenhorst beschriebenen Varietät überein, dem einen Männchen fehlte nur der weisse Fleck auf dtm Schiidchen und die weisse Linie dahinter. Die AVeibchen boten nichts Abweichendes dar. 5. üemlteles Grav. Hcm. vicinus erhielt ich ebenfalls in 7 Exemplaren nebst den schwarzen Männehen, die ich als Hern, melanarius Grav. bestimmte, wie Pastor Kav,'all in seinen entomologi- ßchen Notizen aus Kurland (P^nt. Ztg. 18.55, Nr. 8, p. 230.) Aus welcher Art von Puppen sie hervorkamen , vermag ich leider nicht mehr anzugeben, da der die Angabe enthaltende und an die Nadel des einen Exemplars gesteckte Zettel verloren gegangen ist. — H. imbecillus kam aus den crbsen- grossen Gallen an der Unterseite der Blätter der Feldrose (Rhoditcs Eglanteriae Hart.); Hem. luteolator aus dem Be- deguar der Pose (Rhodites rosae); Hcm. palpator aus Eier- haufen einer J-'rdspinne; Hemit. fulvipes in grossen Mengen aus den Häufchen von Mikrogaster]iuppen , die man gegen den Plerbst hin so häutig auf AViesen an der Spitze der Grashalme von einem weisslich gelben Filz umgeben findet. 105 6. Pezomachns agilis. erhielt ich ebenfalls sehr zahlreich aus den genannten Mi- krogasterpnppen, und 7. Pezomachus aranearum Fourc. in beiden Geschlechtern aus den erwähnten Eierhaufen einer Spinne, die sich im Mai und Juli an der Spitze der Zweige von Eriken- und lleidelbeerpflanzen in Gebüschen fanden. Vergl. Gravenh. Ichnenmonol. IL p. 1096. 8. Pimpla varicornis Grav. Ein d erhielt ich aus einer Puppe von Papilio brassicae. 9. Spathiüs clavatus Pz. Ein Weibchen sah ich einmal an einem alten Spiegel- rahmen bohren, der von Anobium striatum bewohnt war. 10. Aphidius Nees. Von dieser Gattung zog ich vier Species, A. varius aus Aphis rosae, Aph. enervis aus Aphis sambuci, Aph. dis- solutus aus Aphis papaveris und Aph. exoletus aus Aphis pruni. IL Microgaster reconditus N. kam in grosser Zahl aus den schon erwähnten, an den Grasspitzoii angehefteten gelben Puppenhaufen. Ihre Para- siten sind Ilemiteles fulvipes und Pezomachus agilis, die regelmässig mit den Mikrogaster, aber gew^öhnlich einige Wochen später erschienen. Zwei andere unbeschriebene Arten von Microgaster kamen aus ganz ähnlichen Puppen- häufchen hervor, nebst denselben Parasiten. Ausserdem noch Microg. emarginatus i\. aus Y. Evonymella, und Microg. sordipes Ziegl. aus jungen Raupen von Mania typica. 12. Bracon immutator Spin. erhielt ich in beiden Geschlechtern aus den schwammigen Gallen von Teras terminalis und 13. Bracon variator Nees. aus den angeschwollenen Saamenkapseln von Campanula Teucrium, in denen Gymnaetron campauulae lebte. Die gezogenen Exemplare, die theils im Herbst, theils im fol- genden Frühjahr auskrochen, stimmten mit der unter c. ^ von Nees beschriebenen Varietät überein. 106 14. Chrysis bicolor Dlbm. Von dieser Goklwespe fand ich einmal eine Puppe nnter vielen Puppen von Collctes fodiens in einer Leliniwand. 15. Eurytoma signata Kees. Diese Art schmarotzt in verschiedenen Gallen, ich er- hielt sie sehr zahlreich aus den Gallen von Teras terminalis, Cynips agama, Andricus curvator (sämmtlich an Eichen), sowie aus den .Stcngelgallen des Hieracium umbcllatum, welche von Aulax Hieracii erzeugt werden. — Andre Eury- toma-Arten kamen aus den Gallen von Rhoditcs rosae und von Cynips ajaraa. 16. Torymüs Balm. Von dieser artenreichen Gattung habe ich eine ziem- liche Anzahl von Arten gezogen, melire derselben vermochte ich nicht zu bestimmen. Die, bei welchen dies gelang, waren Tor. bedeguaris Dalm. aus dem Eedeguar der Rose. „ muscarum L. aus Gallen von Teras terminalis und aus denen einer Lasioptera an Brombeeren. „ dorsalis Latr. aus Gallen von Ter. terminalis und von Cynips feeundatrix. 2 $. „ obsoletus F. aus einer Puppe von Trichiosoma lu- corum. 1 cT. 17 $. „ ater Kees aus dem Bedeguar der Rose und aus Gallen am Stengel der Potentilla argentca. „ pubescens För>;t. aus Gallen von Cyn. agama. ,. splendidus Förster aus Gallen von Neuroterus pe- tiolatus Kalt. „ associatus Förster aus Gallen von Andricus curvator. „ admirabilis Förster aus Gallen von Teras termi- na.lis, sie erscheinen immer erst im zweiten Früh- jahr, nachdem im vorhergehenden Sommer die gallenerzeugendc Teras termin., und die übrigen Parasiten und Inquilinen ausgekommen waren. „ cingulatus X. aus denselben Gallen. „ chlorinus Förster aus Ciallen von Aulax hieracii. „ viridis Förster aus Gallen von Rhodites Eglan- teriae. Torymns punctum Förster traf ich viaes Tags Ende Juni au einem l\osenstrauche, die Legeröhre in die Früchte bohrend. Ich sanmielte an dem einzigen Strauche etwa vierzig Stück, aber nur Weibchen; nach dem Reifen nahm ich die Früchte mit nach Hause, doch erhielt ich weder den Torvmus noch ein anderes Insect aus denselben. tm 17. Enpelmns Dalm. Von (lieser Gattung zog ich zwei Arten E. Geeri Dalm. nnd E. iirozoniis Dalm., von letzterem sowohl Männchen als Weibchen; den erstem erhielt ich einzeln aus den Gallen von Teras terininalis, und von Aulax Hieracii, den zweiten häufig aus Gallen von Cynips agama und ebenfalls von Teras terminalis. Hierher rechne ich auch einen Pteromalin, den ich einmal ketscherte, und der fast vollkommen mit der Be- schreibung übereinstimmt, welche Prof. Menzel in Zürich (Entomol. Zeitung 1855 pag. 270) von seinem Dicelloceras vibrans gegeben hat. Namentlich scheint die höchst merk- würdige Bildung des Fühlerschaftes, wenn ich M's Worte richtig auffasse, ganz gleich zu sein, die Färbung ist eben- falls ganz dieselbe, und nur den Unterschied vermag ich aufzufinden, dass bei meinem Exemplar die Mittelfüsse allein verdickt und unten mit steifen Borsten besetzt sind, während die Vorder- und Hinterfüsse dies nicht, oder wenigstens nicht so deutlich sind. Ausserdem ist noch das letzte Tarsenglied sämmtlicher Fasse dunkelbraun, lieber das Geschlecht bin ich zweifelhaft, da die Form des Hinterleibes zwar weiblich, eine Legeröhre aber durchaus nicht sichtbar ist. 18. Syphonnra Nees. Von S. variolosa N. kamen 8 cT aus Gallen von Teras terminalis, und von S. brevicauda N. ein Stück aus einer Stengelgalle der Potentilla argentea. 19. Fteromalus Swed. Unter den von mir gezogenen Pteromalusarten sind besonders zwei ausgezeichnet durch die eigenthümliche Bil- dung der Mitteltibien. Bei der einen Art hat das Männchen dicht vor der Spitze der Mitteltibien einen dreiseitigen, nach aussen vorspringenden Lappen, dessen unterer Rand mit schwarzen Härchen besetzt ist, — Bei der zweiten Art sind die Mitteltibien der Männchen blattartig verbreitet, haben auf der inneren Fläche zwei röthliche Linien, und an der Spitze einen dunkelbraunen oder schwarzen Punkt. Beide Arten zog ich aus Gallwespengallen, die erste aus denen von Andricus curA^ator, von Cynips agama und von Teras terminalis, die zweite aus denen von xVndricus curvator und von Neuroterus petio'atus. Die erste Art ist offenbar Pte- romalus fasciculatus Förster; denn wenn auch Förster (Bei- trag z. Monogr. der Pteromalinen p. 11) in der Beschreibung nur den schwarzen Haarbüschel erwähnt, so ist doch in der 108 Abbildung, fig. 6 d., der dreiseitige Lappenanhang nnver- kennbar angegeben. Eine ältere Beschreibung des Thieres aber finde ich in Nces Hymenoptera ichneumonibus affinia, Tom. II. pag. 407., avo ein Auszug aus einem Aufsatz von WestAA'ood (London und Edinburgs philos. Magazine 1833) gegeben Avird. Es wird hier Mcsopolobus fascÜA'entris Westw. genannt. Die zweite Art wird in demselben Aufsatz beschrieben und Piatymesopus tibialis WestAV. genannt; sie hat zAA'ar manche Aehnlichkeit mit dem Pterom. sodalis Förster, Avie z. B. die Körperfarbe, die gelben Fühler mit schwarzem Endgliede, die rothen Linien an der Innenseite der Mittelschicnen, und auch die LebensAA'eise (Förster erzog sie nebst Pt. fasciculatus aus Eichengallen), jedoch weicht sie in anderen Avesentlichen Punkten von der Försterschen Art ab, namentlich erAA'ähnt Förster Avcder die auffallende blattartige Erweiterung der Mitteltibien, noch den schAvarzen Punkt an der Spitze derselben, auch sind bei meinen Männ- chen die Beine ganz gelb, und haben nur die Mittelschenkel und Mittelschicnen rothe Linien. Da es bereits einen Pte- romalus tibialis Nees giebt, und die Schienenbildung AA'ohl nicht zur Begründung einer neuen Gattung ausreichen AAiirde, so mü?ste diese Art einen andern Artnamen, etAA'a Ptero- malus piatymesopus, erhalten. Das Weibchen des Pterom. fasciiventris WestAA'. — Pterom. fasciculatus Förster, ist A'on Förster mit beschrieben Avorden. Ueber das Weibchen der zweiten Art, das WestAA'ood nicht kannte, bin ich ebenfalls unsicher, die AA-ciblichen Exemplare , die ich zu den Männ- chen gebracht habe, entsprechen übrigens dem Pter. sodalis 5 ganz gut. Ausser diesen und mehreren anderen unbestimmten Arten habe ich noch folgende gezogen: Pterom. ])uparum F. aus Papilio brassicae. „ ])ianinsciilus Forst, aus Gallen v. Aulax hieracii. „ fuscipalpis Förster, aus d. Bedeguar und Gallen von Cynips agaraa. „ naucus Förster aus Gallen v. Teras terminalis. „ opacus Förster aus Aphis rosae. f, Microgasteris Nces, aus Puppen A'on Microg. glo- meratus. 20. Chrysolampus suspensus K. aus Aphis rosae, zahlreich. 21. Eulophus. Geoffr. Von dieser Gattung erhielt ich Eul. ramicornis Geoffr. aus Raupen der Leporina, 109 „ evonyinellae Bouch. aus Puppen der Yp. evonvmella, „ gallarum L. aus Gallen von Teras termiualis, „ nitidulus N. aus den Stengelgallen der Potentilla argentea. , inunetus N. aus einer Galle der Rhoditis Eglan- teriae H. 22. Platygaster oiger N. kam in grosser Menge aus gallenartigen Anschwellungen der Zweige von Brombeer- und Himbeersträucliern, welche durch eine kleine Gallmücke, der Gattung Lasioptera ange- hörig, erzeugt waren. Ueberraschend ist es, welche Menge von Parasiten und Inquilinen manche Gallen enthalten, so erhielt ich z. B. aus den Gallen von Teras terminalis, ausser der gallenerzeugen- den Gallwespe Synergus facialis H. Eurytoma signata N. Torymus muscarum L. „ admirabilis Förster. „ cingulatus Förster. „ dorsalis N. Eupelmus Geeri Dalm. „ urozonus Dalm. Siphonura variolosa N. Pteromalus fasciculatus Förster. „ naucus Förster. „ cynipis L. var x (?) Eulophus gallarum L. Bracon immutator N. Aus den Gallen der Rhodites rosae (Bedeguar) Eurytoma abrotani Illiger. Pteromalus fuscipalpis Forst. Torymus bedeguaris Dalm. Aulax Brandtii H. „ ater N. Hemiteles luteolator Gr. Aus den Gallen von Andricus curvator zwei Arten von Eurytoma, 1 von Torymus, 4 v. Pteromalus, 1 v. Synergus. 23. Apion solcifrons entwickelt sich in gallenartigen Anschwellungen der Stengel von Artemisia campestris; soviel ich aber bisher auch fast jährlich dergleichen Gallen eingetragen habe, so habe ich doch bisher immer nur den Käfer, niemals einen Parasiten daraus erhalten. 110 24. Sirex juvencus. Ueber die Entwickclungsdauer dieser Holzwespe konnte Hartig (Blatt- imd Holzwespen) noch nichts angeben. Im August dieses Jahres kamen ungefähr GO — 80 Stück der- selben aus dem Balken eines Hauses hervor, das seit 2V2 Jahren fertig gebaut ist. Der Balken lag im Fussboden eines Parterrezimmers, und die denselben bedeckenden Die- len waren in dessen ganzer Länge von einer Wand zur andern von 2 — 3 Linien im Durchmesser haltenden runden Löchern durchbohrt. Da nun die Balken nicht ganz frisch in den Bau verwendet worden waren, sondern einige Zeit frei gelegen hatten, so lässt sieh wohl daraus schliessen, dass diese AVespen wenigstens drei Jahre zu ihrer Entwick- lung gebraucht hatten. 25. Allotria. Hartig. Von dieser parasitisch lebenden Gallwespengattung zog ich A. erythrocephala H. aus Aphis rosae sehr zahlreich, seltner A. circumscripta aus Aphis sambuci. Be»i er kungle» über das Tessien'sche Verzeichniss der um Altona und Hamburcf p-efundenen Schmetterlino-e. In Nr. 10. der Entomologischen Zeitung v. J. 1855 ist vom Herrn Professor Hering in Stettin auf obiges Verzeich- niss aufmerksam gemacht, mehrere Angaben sind ergänzt, einige Irrthüraer berichtigt worden. Es kann nicht meine Absicht sein, die Anerkennung zu schmälern, die sich Herr Tessien durch seinen Beitrag zur Fauna der Niederelbe bei manchen Lepidopterologen verdient hat; nur einige Ergänzungen und Berichtigungen möchte ich aus meinen eigenen Beobachtungen und .Erfah- rungen in Bezug auf Nahrung der Raupen, Erscheinungszeit derselben und der Schmetterlinge um so mehr hinzufügen, als Herrn Tessien's Angaben meist aus älteren Schriften ge- schöpft und hauptsächlich dem Meigenschen Werke, wie die Zeichen hinter den Angaben beweisen, entlehnt zu sein scheinen, ohne die neueren Berichtigungen berücksichtigt zu haben. 111 In gedachtem Verzeichnisse ist Lycaena Polysperchon aufg-eführt, während Amyntas fehlt. Wenn nun aber der erstgenannte Falter die Frlihlingsgeneration des letztern ist, wie von Zeller in No. 6. der Entom. Zeitung von 1849 be- reits nachgewiesen wurde, so ist wohl mit Gewissheit anzu- nehmen, dass auch Amyntas in derselben Gegend vorkommt. Polysperchon fliegt im April und Mai, Amyntas ist im Juli und August, mitunter auch noch später anzutreffen. Die Raupe nährt sich von verschiedenen Kleearten, wurde aber auch mit den Früchten von Pisum sativum erzogen. Das nä- here ist in der oben angeführten Nummer der Ent. Zeitung zu ersehen. Die Flugzeit von L Alexis ist im Mai und Juni, dann wieder im Herbst. Die Raupe von Thecla Ilicis findet sich auch an Eichen; die von Betulae meist an Schlehen, Zwetschen und Pflaumenbäumen. Von Apor. Crataegi trifft man die Raupe gewöhnlich auf Zwetschen- und Pflaumen- bäumen; sie soll aber auch auf Apfelbäumen und Schle- hen leben. Sph. Ligustri findet sich auch an Eschen, Hollunder etc. Von Deil. Elpenor fand ich die Raupe noch nie an Talium, sondern stets nur an verschiedenen Weidericharten, vorzüglich an Epilobium angustifolium , pubescens et hirsu- tum, und scheint in den Tessienschen Angaben eine Ver- wechslung mit der Raupe von Procellus obzuwalten. Die Raupe von Smer. Populi ist schwerlich auf Linden und Ulmen, wohl aber an allen Pappelarten, zuweilen auch an Wollweide anzutrefi'en, während die von Ocellata auch auf Apfelbäumen nicht selten vorkommt. Die Raupe von Trochil. Apiformis lebt nicht allein in der Zitterpappel, sondern in allen Pappelarten. Von Synt. Phegea überwintert die Raupe in halber Grösse, verpuppt sich Ende Mai und Anfangs Juni und liefert den Falter im Juli, mitunter etwas früher. Von Lith. Depressa findet man die Raupe meist auf den Flechten der Nadelhölzer. Caneph. Nitidella wird nicht selten an Eichen ange- troffen, verpuppt sich im Juni und liefert den Schmetterling meist im Juli. Die Raupe von Orgyia antiqua lebt nicht allein an Schlehen, sondern an fast allen Laubhölzern, sogar an Föhren. Von Lipar. Salicis findet sich die Raupe meist an Pappeln, weniger an Weiden, während die von Psil. Monacha nicht allein an Föhren, sondern an Weissbuchen, Obst- und anderen Bäumen anzutreffen ist. 112 Die Raupe von Dasycli. fascellina überwintert klein, erreicht Ende Mai ihre volle Grösse und scheint Schlehen- blätter aller andern Nahrung vorzuziehen. Pudibunda lebt auch an Eichen, Linden und Obstbäumen. Von Pygaera Anachoreta ist die Raupe zweimal im Jahre vorhanden: im August und Ende September. Buce- phala fand ich auch häufig- an Weiden. Die Raupe von Gastropacha Betulifolia kommt nicht selten auch an Eichen vor, während Quercifolia ausser an Schlehen auch an Apfel-, Birn- und PÄaumenbäumen ange- troffen wird, an Weiden fand ich sie nocli nie. Von Gastr. Crataegi kommt die Raupe auch an Apfel- bäumen vor, die von Medicagiuis an Hauhechel (Onon. spi- nosa); die von Lanestris findet sich meist auf Linden. Von Lasioc. Dumeti fand ich den Falter nur im Spät- herbste. Das Männchen fliegt wild umher und ist schwer zu fangen. Herr Tessien giebt den April als Erscheinungs- zeit an. Die Raupe von Harpyia Furcula fand ich stets nur an Rothbuche (Fagus sylvatica), nie an Weide. Wahr- ßcheinlich hat Herr Tessien Bifida, die zuweilen au Weide vorkommt, mit Furcula verwechselt. Die Nahrung der Raupe von Ptil. Plumigera dürfte ausschliesslich Masholder (Acer campestris), nicht aber Birke und Salweide sein. Xotod. Dictaea lebt an Pappeln, nie an Birke, w^ährend Dictaeoides nur an Birke, nicht aber an Zitterpappel angetroffen wird. Eine Verwechslung mit bei- den Raupenarten scheint hier ebenfalls vorgegangen zu sein. Die Raupen beider Arten trifft man im Juli, dann wieder im Spätherbst an. Die Raupe von Camelina findet sich auch nicht selten an Linden, die von Palpina oft an Zitterpappel und Wollweide. Saturnia Carpini fand ich auch an "Wiesensalbei (Sal- via pratensis). Zeuz. Aesculi lebt meist in Zitterpappel und Esche. Von einjährigen Matronula Raupen erhält man nur in seltenen Fällen Schmetterlinge, indem die fraglichen Raupen meist zweimal überwintern und dann erst den Falter liefern. Auch mit Salat will man sie erzogen haben. Die Raupe von Spilos. Lubricipeda, Menthastri et Ur- ticac findet man nicht selten an Wegricli, Hahnenfuss und andern niedern Pflanzen. Von Acron. Leporina lebt die Raupe nicht selten auch an Birkcff und Weiden, die von Alni an Weissbuchen und wilden Rosen, die von Rumicis an verschiedenen niederen Gewächsen und au Schlehen. 113 Die Raupe von Euplirasiae fand ich im Spätherbste an Hopfen, nie kam sie mir an Weissdorn vor. Megacephala lebt aueli liäiilig an Zitterpa])pel. Die Ivau])e von Mom. Orion findet man nicht selten anch auf liothbuche, die von Dem. Coryli wird zuweilen auch auf Eichen angetroffen. Von Dil. Caeruleocephala lebt die Raupe auch an Zwetschen, namentlich aber auf Apfelbäumen, wo sie oft grossen Schaden anrichtet. Die Raupe von Agr. Segetum findet man schon im Herbst in fast erwachsenem Zustande , während die von Corticea klein überwintert und erst gegen Mitte des Mai erwachsen ist. Letztere nährt sich nicht von Graswurzeln, sondern von den jungen Trieben und Blättern der Wolfs- milch, des Löwenzahns und anderer niederem Pflanzen. Von Exclamationis hingegen überwintert die Raupe in erwachsenem Zustande in einem Erdgehäuse, wird im Mai zur Puppe und liefert den Schmetterling meist im Juni. Ol) sich die Rau]3C von Putris unter der Rinde von Weideiibäuiaen, woselbst die von Orth. Lota öfter angetrof- fen ist, aufhält, n)öoiite ich bezweifeln. Ich fand dieselbe nur unter den Blättern niederer Pflanzen, namentlich unter Salat, Kohl, kleiden und Gänsefuss Arten, von denen sie sich nährt. Sie ist Ende Juli erwachsen, verpuppt sich zu An- fang und Mitte August und liefert den Falter im nächsten Mai und Juni; doch eutwiclveln sich auch einzelne Schmet- terlinge schon nach 14 — 21 Tagen. Haden. Perplexa lebt in den Samen von Cucubalus Beben. Ende Juni und An- fangs Juli erscheint der Falter. Von Had. Popularis kommt der Falter meist im Sep- tember \(n: Die Raupe lebt an Wurzeln und jungen Trie- ben verschiedener Grasarten. Die Raupe von Thalassina ist Ende Juli und Anfangs August erwachsen, näln-t sich in ihrer Jugend von niederen Gewächsen und nimmt nur im Alter Birkenblätter zur Nah- rung. Der Falter erscheint Ende April und Anfangs Mai des nächsten Jahres. Gemina überwintert klein, lebt von jungen Trieben einiger Grasarten, ohne die Wurzel zu berühren. Die Rauitc von Phlog. Ligustri lebt vornehmlich auf Eschen, sclnverlich an Schlehen. Von Apl. Nebulosa findet sicli die Raupe auch an Birken, Eichen, AVeissbuchen, Primeln, Brom- und Himbeeren überwintert klein und ist im llni erwachsen. Herbida ist im Frühjahr auch an Primula elatior niclit selten anzutreffen. Apam. Ünanimis lebt an Phalaris arundinacea, erreicht im October ihre volle Grösse, überwintert in hohlen Stengeln 8 114 oder sonst, verpuppt sicli im Frühjahr ohne weitere Nah- rung zu sich zu nehmen und liefert den Schmetterling An- fangs Juni. Testacea nährt sich von jungen Trieben und Wur- zeln verschiedener Grasarten und ist im Juni und Juli er- wachsen. Von Orth. Blunda findet man die Raupe im Juni nicht selten auch auf Birken. Der Schmetterling erscheint im April, mitunter schon im Miirz. Die Raupe von Ferruginca lebt auch an Ulmen, die von Stabilis auch auf Linden. Caradr. Cubicularis erscheint zweimal im Jahre: das erstemal Ende Mai und Anfangs Juni, dann wieder Anfangs September. Die Raupe lebt an niederen Gewäclisen, nament- lich an Gänsefuss und j\Ieldenarten und ist das erstemal Ende Juli und Anfangs August erwachst n zu finden, wäh- rend die zweite Generation klein überwintert. Eine des- fallsige ausführlichere Nachweisung erscheint im Berichte des Thüringer Tauschvereins von 1855 — 5G. Caradr. Blanda fliegt Mitte Juli, während die Raupe, die sich von jungen Sprossen verschiedener Grasarten und und einiger niederer Pflanzen nährt, Ende Mai und Juni erwachsen ist. Die Raupe von Leucan. Comma lebt an Grasarten und niederen Gewächsen, überwintert erwachsen, verpuppt sich in den ersten Frühlingstagen und liefert den Schmet- terling Anfangs Juni, Es sollen zwei Generationen vorkommen. Von Eeuc. Obsoleta überwintert die Raui)e in ganzer Grösse, verbirgt sich in Rohrstoppeln, verspinnt sich darin schon im Herbst und wird erst im Mai des nächsten Jahres zur Puppe. Meropt. Satellitia lebt meist an Ulmen, Kirsch- und anderen Bäumen. Die Raupe von Caloc. Vetusta frisst auch gern Espar- sette; die von Exoleta scheint Erbsenblätter und Hauhechel (Onon. s})inosa) allen andern Pflanzen vorzuziehen. Xyl. Conformis überwintert und setzt die Eier erst im Frühjahr ab. Erwachsene Raupen findet man meist Ende Mai und im Juni. Bei Rhizolitha und Pctrificata findet dasselbe statt. Von letzterer findet man die Raupe häufig auf Birken. Von Xyloph. Rurea und Var. Combusta überwintern die Raupen klein, sind Anfangs Mai erwachsen und liefern den Schmetterling Ende Mai und Anfangs Juni. 115 Astevosc. K'ubeciilosa ist selion in den ersten Frlihlings- tag-en vorhanden, während die Raupe im Mai, meist aber im Iiini aiiZntrcffen ist und voinehmlieh an Birke, weniger an Uhne vorkommt. Cassinia lebt auch an Linden, Zwet- schen und Kirsehbuum.',n. Die Raupe von Cucull. Asteris kommt auch an ver- schiedenen Sternblumerartcn häufig' vor. Von Plus. Chrysitis findet sich die Raupe haaptsächlich an der grossen Nessel (Urtica dioica). Vergeblich wird man aber die Raupe von Hei. mar- ginata an Löwenzahn suchen. Dieselbe lebt im Herbst an der Hauhechel (Oncnis spinosa), von der sie vorzüglich die BUithcn und Saamcn frisst. Sic kommt in röthlicher und grüngelber Färbung vor, verpuppt sich in demselben Jahre und liefert den Schmetterling meist Mitte Juli. Die Raupe von Catoc. Fraxini lebt auch an Zitter- und aiulcren Pappelarten, die von Xupta auch auf Pappeln. In hiesiger Gegend fliegt Breph. Parthenias meist im März, r-LitiUiter schon Ende Februar, Notha im März und Anfangs April, dürfte aber kaum noch im Mai angetroffen werdon. Auf Salweide fand ich die Raupe von Notha noch nie. Plat. Unguicula fliegt im Mai, schwerlich noch im Juni. Die Raupe lebt meist auf Rothbuche. — Die Raupe von Ennom. Flexularia, die meist an den Flechten der Fichte lebt, hat schon im Sputherbste ein Drittel ihrer Grösse, verpuppt sich Ende Mai und Anfangs Juni des nächsten Jahres und liefert den Schmetterling zu Ende Juni und Anfangs Juli. Von Enn. Lituraria lebt die Raupe an der Föhre und kommt in zwei Generationen \or. Die Nahrung der Raupe von Enn. Dentaria besteht hauptsächlich in den Nadeln der Fichten. Der Falter fliegt im Mai, weniger im Juni. Von Ellop. Margaritaria überwintert die Raupe in ein Drittel ihrer ganzen Grösse, lebt an Rothbuchen und Birken, weniger au Eichen. Ellop. Fasciaria und Var. Prasinaria wird in hiesiger Gegend meist im Juni und Anfangs Juli gefunden. Die Raupe überwintert klein und erreicht im Mai des nächsten Jahres ihre völlige Grösse. Boarm. Abietaria fliegt Ende Juni und im Juli. Die Raupe lebt auf Fichten nnd ist meist Ende Mai erwachsen. Von Boarm. Repandaria überwintert die Raupe in Vj ihrer eigentlichen Grösse, nnd lebt nicht allein an Weiss- 8* 116 buche, sondern auch an l^irkc und Pappel. Der Schmetter- ling ist schon Ende Juni zu finden. Die Kaupe von Boarm. Lichenaria lebt an verschiede- nen Flochten der Fichten und Laubhölzer, und ist im .Mai und Juni erwachsen. Von Amphid, llirtaria findet man die IJaupe nicht alloin auf Kirschen-, sondern auch auf anderen Laubbäumen, vor- züglicli auf Linden. Sie ist meist von Ende Juni bis in den September hinein nicht selten anzutreffen. Die Raui)e von Nyssia Pilosaria fand ich meist auf Eichen im Juni und Juli. Die Eaupe von Iliberu. Aurantiaria ist vom Mai bis Juli auf AYcissbuche, Eiche und liirke zu finden; sie hat einige Aehnlichkeit mit der von Defoliaria. Progemmaria lebt meist an Pirken, während Defoliaria nicht allein an Schlehen, sondern mehrentlicils au Zwctsciien-, Pflaumen und Apfelbäumen, aber auch an Eichen angetrof- fen wird. Hibern. Rupicapraria lebt im Mai und Juni vorzüglich an Weissdorn, Aeseularia an Eiclien, Birke und Weichsel. Von Ypsip. Elutaria findet sich die Raupe Ende April und Anfangs Mai in den Kätzchen der "Wollweide, lebt später bis im Juni in den zii^^ammengesponnenen Blättern dieser Weidenart und zwar meist in den äussersten Si)itzen. Der Falter erscheint gewöhnlich Glitte Juli, ^'«>n Imphn iaria wurde die Raui)e im Herbst auf Erlen gefunden. Die Raupe von Dilufaria lebt im Mai und Juni auf fast allen Waldlaubbäumen, namentlicli auf Birken und Rothbuchen. L()l)oiih. Lobularia fand ich sehr oft schon Mitte April. Die Rau})e lel)t auf Wollweide und Zitterpai)pel und ist meist im Juli erwachsen. Von Larent. Vetulavia findet man die Rau])e Mitte Mai in den zusamniengesj)onnenen Bläftern von Rliamnus ca- tharticus. Die Verpui)i)ung geht sehr schnell vor sich, er- folgt meist Ende Mai oder xVnfangs Juni, während die Ent- wickelung des Schmetterlings gewöhnlich von Mitte Juni au geschieht. Von Eupith. Hospitaria lebt die Raupe auf Fichten, verpup])t sich im Herbst und liefert den Schmetterling Ende April und Anfangs Mai. Die Raupe von Austeraria findet man im Juli und August auf den Blüthen der Scabiosen. Sie ist gelblich- grün mit röthlichcn Kreuzzeichnungen auf dem Rücken. Der Schmetterling erscheint gewöhnlich im Mai. 117 Von Marmoraria lebt die Raupe an Stachelbeeren und ist meist Ende Mai erwachsen. Ende Juni entwickelt sich der Schmetterling-, wird aber auch im Juli augetroffen. Weimar, im Januar 1856. Otto Schreiner. lieber die Aulhinfl^s^ebilde der Arthropodenhaat, Bau und Insertion der Haar- und dornähnlichen Anhänge und der eigentlichen Haare. Von Prof. August .TIeuzel in Fluntern bei Zürich. In meiner Abhandlung über die „Chitingebilde im Tiiierkreise der Arthropoden " habe ich die erheblichsten Momente über das Vorkommen der Anhangsgebilde der Haut, und insbesondere über den Bau und die Einfügung der Haare und der mit ihnen verwandten, oder vielmehr als blosse Moditicationen derselben sich darstellenden Schuppen zusammengestellt. Ich musste mich dort auf das allge- meinste beschränken, w^as durch die Untersuchung Anderer ermittelt war, und was icli durch meine eigenen Untersu- cliungen in weiterem Umfange gefunden hatte. Es war mir ü])rigens damals eine der wichtigsten Abhandlungen über diesen Gegenstand entgangen, welche die Haare und Schup- pen der Arthropoden und Würmer bestimmter und schärfer gedeutet hatte. Es ist die Arbeit von Hollard: „Untersu- chungen über die anatomischen Charaktere der Hautanhänge bei den Gliederthieren,'' in Guerin, Revue und Magasin de Zoologie 1851 S. 283 ff., auf w^elche ich nach dem Erschei- nen meiner oben genannten Abhandlung von Herrn Dr. Ha- gen in Königsberg aufmerksam gemacht wurde Was mit Bezug auf die Schmetterlingsschuppen theil- weise schon von Reaumur und Lyonnet angedeutet und von Bernard Deschamps genauer erforscht, mit Bezug auf die Haare der Crustaceen aber von Lavalle bestimmter ermittelt war, das verfolgte Hollard in ausgedehnterem Maassstabe durh die verschiedenen Gruppen der Würmer und Arthro- poden. Gestützt auf die Resultate seiner Untersuchungen hielt sich derselbe zu der Behauptung berechtigt, dass die Haare und Schupi)en der Gliederthiere den Haaren und Federn der höhern Wirbelthiere verwandt seien, und dass wenigstens in dieser Abtheilung der wirbellosen Thiere keine 118 Hautanhiin^c vorkommen, wclclic flnrcli Einfachheit des Baues den Haaren und A'crwandtcn Hautanhänprcn der Pflan- zen entsprechen. Von den Gründen, welche ihn zu dieser Bchauptuni^ bestimmten, sind die wiehticsten folirendc: 1. Die Haare und Schuppen sind sclbststandi/^^c Gebilde, welche mittelst besonderer Stiele oder Anschw.'lhm^en iu die Haut eingesenkt und gegen diese deutlich ab- gegrenzt sind, aber nur selten von einem Ucberzuge der Epidermis bekleidet werden. 2. Sie bestehen demnach aus zwei Abtheilungcn, einem Schaft und einer Wurzel, und haben im Innern eine entweder leere, oder mit einer gerinnbaren Flüssigkeit erfüllte Markhöhle; sind sie mit sekundären Härchen besetzt, so erscheinen die letztern solid, d. h. im In- nern ohne einen mit jener Höhle communicireuden Kanal. 3. Die Säcke oder Taschen der Haut, von denen sie be- ständig aufgenommen werden, sind bisweilen mit faden- artigen Gebilden (Nerven oder Tracheen?) versehen, und stehen wohl auch mit Nahrungskanälon in Ver- bindung, deren häutige Auskleidungen in einzelnen Fällen balgförmig sich erweiternd, die Basis des Haa- res umfassen. Diesen Resultaten der ITollard'schcn Untersuchungen kann ich zum Theil unbedingt beitreten; mit Bezug auf andere aber bin ich theils zu weiteren, theils zu abweichen- den Ergebnissen gelangt, daher es nicht unangemessen sein dürfte, den Gegenstand, Avelcher meines Erachtons nicht ohne Interesse sein möchte, in diesen Blattern zur Sprache zu bringen. Um die Anhangsgebilde der Arthropodenhaut erfolg- reich mit anderen Anhangsg-ebilden vergleichen zu können, ist CS nothwendig, die letztern selbst sich klar vorzuführen. Halten wir uns zunächst an die Anhangsgebilde der Epidermis und der Oberfläche des Pfianzcnkörpers, so treten uns hier zwei wesentlich verychiedene Formreihen entgegen 1. die Pflanzenhaarc und 2. die Dornen. Jene gehören der Oberhaut an und entstehen in ihrer einfachsten Form durch cylindrisches oder kegeliges Auswachsen einer Epidermis- zelle; aus dieser einfachen Form gehen in anderen Fällen Haare hervor, welche bald eine einfache Zcllenreihe dar- stellen, bald sich gabelig, sternförmig cU'. verästeln. Oft besteht der Grund des Haares aus einer Zellenschieht, und CS nehmen dann mehrere Oberhar.tzellen an seiner Bildung Theil. Manche Haare breiten sich in Form einer flachen Zellschicht aus, und bilden dann Schuppen oder Schülfern. 119 Die Dornen an der Oberfliiche des Pflanzenkörpers sind da- gegen vorzugsweise als metamophorsirte Blattgebilde oder Blatttheile anzusprechen, und es erscheinen dieselben als solide oder hohle Gewebecoraplexe, welche bald mit dem unterliegenden Gewebe innig verschmolzen sind, bald mit ihrer Basis gleichsam nur aufgeklebt erscheinen. Xach dieser Darlegung der Verhältnisse entsteht nun die Frage: Finden sich an der Arthropodenhaut Anhänge, welche den Haaren und Dornen am Pflanzenkörper entspre- chen? Hollard verneint dies geradezu, gewiss aber mit Un- recht. Denn vermissen wir auch bis dahin noch die com- plicirteren Formen, wie sie oben geschildert Avurden, so finden wir doch deutliche Analoga der einfachsten Formen, freilich öfter wieder mit Charakteren, welche wir bei den Pflanzenhaaren nicht antreffen. Die feinen Stacheln, welche aus der Epithelialschicht der Flügeldecken bei Käfern, sowie häufig aus dem Epithelium des Verdauungskanals oder des Epithelialblattes zuinnerst an der Wandung der Chitinhülle, z. B. im Thorax von Geotnipes, bald einzeln, bald zu mehreren je ans einer Zelle hervortreten, stellen sich in der Regel als einfache Ausstülpungen dieser Zellen dar, und entsprechen somit den einfachsten Formen der Pflanzenhaare. Ebenso finden sich den Dornen analoge Gebilde, welche als hohle Gewebe- complexe unter der Form von Ausstülpungen der Haut sich darstellen. Ein sehr instructives Beispiel der letzteren Art finden wir an den gewaltigen Oberkiefern der Larve von Myrmeleo. Diese sind nach einwärts mit drei kräftigen, weit vorspringenden Dornen bewehrt, welche nach vorwärts geneigt sind, aus erweiterter Basis allmählich sich verdün- nen, und endlich mit einer abgerundeten Spitze enden. Im Innern ist jeder der Dornen bis etwa zum letzten Sechstheil seiner Länge hohl, wo die bis dorthin nur die dicken Wan- dungen bildende Chitindecke zu einer die Spitze erfüllenden ]\Iasse verschmilzt, ja in die Höhle hinein einen nach rück- wärts gerichteten Verstärkungsfortsatz sendet. Die Höhlen der Dornen communiciren mit der Höhle des Kiefers. Be- kanntlich bilden diese Dornen im Vereine mit den einwärts gekrümmten Kieferspitzen einen kräftigen Apparat zum Er- greifen und Festhalten der Beute. An diese im Innern hohlen Dornen reihen sich die Kammzähne an den Fuss- klauen der Spinnen, Panorpen, Ophien, verschiedener Kä- fer etc., sowie die soliden zahn-, schnabel-, geweihartigen und anderen Gebilde, welche von der Wandung des Vor- magens bei vielen Insekten in's Innnere des Verdauungs- kanals hineinragen, verschiedene Einspränge des Krebs- magens etc. Da übrigens die letztgcAannten Anhangsgebilde 120 des Epitlicliiims des Vcrdaiiuuii-skanals in meinen Cliitin- p:ebilden S. '.V.) ff. weitlanfijicr l)cliaudclt sind, so glaube ich dieselben hier fiiiiilich übergehen zu können; nur will ich noch erwähnen, dass die doruartig-en Gebilde nicht selten mit Ilaaren besetzt sind. AVenden wir uns von diesen theils Avenigor in die Augen fallenden, theils sparsamer vorkomnienden itllanzlichen Anhängen der Arthropodenhaut zu den Haaren (von den Schuppen interessirt uns in der heutigen ]\Iittlieilung nur die Insertion der Wurzel, nicht der Bau des 8chupj»enblattes) und legen wir unserer A'ergleiehung wieder eine gedrängte Schilderung der Charaktere des Säugethierliaares zu 0 runde. Dasselbe stellt sich dar als ein mit seinem Ende in die Haut eingepflanztes röhriges (Jebilde, und lüsst denniach Wurzel und Schaft, IMarkkaiial und Kinde unterscheiden, während die die AVurzel aulhelimende Vertiefung der Haut den Plaarbalg bildet. Die Kinde des Haarschaftes zeigt eine mehr oder weniger deutliche Längsstreiiung und einen zarten E]nderniissüberzug, ein Oborliäutclien, jene herrührend von ihrer Zusannnensetzung aus verhorntLii spindelförmigen Zellen, Avelche die eigentliche Kindensubstanz bilden, dieser von einer Schicht abgeflachter Zellen, welche qucergestreckt sind, dachziegelartig über einander liegen und mit ihren freien Kiindern gegen die Spitze des Haares gerichtet sind. Der Älarkkanal ist entweder nüt einem lockeren vertrock- neten Zellgewebe, dem jMarke erfüllt, oder gewebefrei, ent- hält aber immer Luft. An der Färbung des Haares ist demnach die Marksubstanz völlig unbethciligt, ihre Ursache ist in der Kindensubstanz zu suchen. Der Haarbalg ist eine Einstülpung der Haut, welche an deren Oberfläche mit einer Oettnung beginnt und in der Tiefe mit blindem Fjude aufhört; seine äussere Schicht wird von der Lederhaut ge- bildet, seine Grundlage von einer cigenthündichen Haut, der (Tiashaut, seine innerste Lage von einer Fortsetzung des Epitheliums der Haut. Im Grunde des Haarbalges und zwar aus dessen Glitte erhebt sich ein weicher, gefässreicher und mit Nerven in Verbiuflung stehender J\»rtsatz, die Haar- ])ul])e, welche zur Entwicklung und Fortbildung des Haares in inniger Beziehung stellt, indem er während (Ur ganzen Dauer seiner Lebensenergie unaufhörlich Zellen erzeugt, von denen die zuerst auf der S])itze entstehenden die Haarspitzc mil Eintheliumüberzug und Kindensubstanz, die späteren auf S])itzc und Seiten das Jlark, die Kindensuljstanz und den Epitheliumüberzug des Haares bilden und mehren, zwar s( , dass das Haar dabei beständig vorgeschoben und ver- längert wird. Endlich stirbt die Puli)C ab, verliert ihre Ge- 121 fasse und schrumpft zusammen-, das Haar aber liört auf zu wachsen und verliert seinen Halt in dem Haarbalg. Soweit für unsere Zwecke über die Charaktere des Säugethier- haares; in die Entstehungsweise des Haarbalges, und der Pulpe, und in die Schilderung ihres Verhältnisses zu einem anderen, nach Zeit und Ort vor ihr erscheinenden Gebilde, dem Keinisacke des Haares, will ich hier, wo nicht von Entwicklung des Arthropodenhaares gesprochen werden soll, nicht eingehen; nur sei hier noch einfach erwähnt, dass die lebendige Pulpe die Höhlung der Haarwurzel gänzlich erfüllt, und in der Regel beim Ausreissen des Haares in dieser stecken bleibt. Gehen wir nunmehr zur Vergleichung der Arthropoden- haare mit den eben geschilderten Haaren der Säugethiere über. Ich hebe zu diesem Zwecke einige wenige, besonders instructive Beispiele heraus. Merkwürdigerweise sind es wieder die Kiefer der Larve von Myrmeleo, wTlche uns über einzelne wichtige Beziehungen zu belehren vermögen. Hinter dem ersten der oben beschriebenen Dornen, also am Basaltheil des Kiefers befinden sich 3 oder 4 Haare, von denen die 1 oder 2 mittleren länger sind; zwischen dem ersten und zweiten Dorne zwei oder drei Haare, im letztern Falle das hinterste am kleinsten;^ zwischen dem zweiten und dritten Dorne 2 nahezu gleichlange Haare ; vor dem dritten Dorne endlich ein einziges Haar. Alle diese Haare laufen mit den Dornen parallel, sind also nach vor- wärts gegen die Spitze des Kiefers geneigt. Sie sitzen mit einer verschmälerten Wurzel in einer entsprechenden Ver- tiefung, welche dadurch entsteht, dass sich die Haut um eine cylindrische Grube wallartig erhebt. Bei genauerer Betrachtung bemerkt man, dass die Chitinhaut, wie überall, so auch hier, aus zwei mit einander verbundenen Lagen besteht, einer äusseren dünnen und einer inneren dicken. Jene reicht nicht etwa bloss bis zur Höhe des liingwalles, sondern senkt sich, hier angelangt, nach einwärts und klei- det die Grube seitlich und im Grunde aus. Somit ist die Grube eine wirkliche Einstülpung der beiden Hautlagen, im AVesen ein Haarbalg, An diesem Haarbalgc würde die äussere Lage der Chitinhaut der Epithelial -Auskleidung oder äusseren Wurzelscheide, die innere der eingestülpten Lederhaut des Säugethierhaarbalges entsprechen; es fehlt daher nur noch ein Analogon der zwischen beiden gelege- nen eigenthümlichen Glashaut, um die völlige Uebereinstim- mung beider Arten von Haarbälgen nachzuweisen. An einem der Haarbälge der Myrmeleolarve glaube ich nun auch diese Zwischenhaut angedeutet gefunden zu haben. In die- 122 scr ausp:czcichnctcn Klarheit fand ich allerdings den Haar- balg bisher nur an den Oberkiefern der Myrmcleonenlarven; gcwölnilich ist der Charakter minder deutlieh ausgeprägt, und oft ersclieint der Antlieil der äu«;sercn Hautlage so überwiegend, dass derjenige der tieferliegenden fast ganz zurüektrtt; mag aber die Betheiligung der beiden Hautlagen sein, welche sie wolle, so gilt dennoch als durchgreifendes Gesetz: das Haar sitzt bei allen Arthropoden in einer Ein- stLil})ung der Haut, in einem Haarbalg, welcher in der gros- sen ]\I'.'hrzahl der Falle mit wallartig vortretender Mündung über die umgebende Jlautiiäche hervortritt. Von der iüch- tnng des Haars gegen die letztere hangt der Grad der Re- gelraässigkeit in Ausbildung des Hautwalles, somit auch die Piichtung der von ihm gebildeten Mündung des Haarbalges und S!;kundair die Lage seines Grundes ab. Bei senkrech- ter Tvichtung des Haares gegen die Hautfiäche ist der ganze Haarbalg senkrecht, Mündung und Grund mit Jener Flüche parallel; jo mehr das Haar nach einer bestimmten liichtung gegen dieselbe geneigt ist, desto niedriger wird der nach dieser Richtung gelegene Wallrand, desto mehr entwickelt und vorgerückt erscheint der gegenüberliegende Wallrand und die ihm entsprechende Seite des Haarbalges; damit rückt in der Regel auch die Basis des letzteren mehr nach der entgegengesetzten Richtung, bis endlich der Haarbalg das Ansehen einer anhängenden Tasche erhält, wie dies hilufig b( i den flaschenförmigcn Plaarbiilgen an den Beinen verschiedener Spinnen, und besonders bei den liälgcn der Schmetterlingsschuppen der Fall ist. Hier liegt denn auch die von Bernard-Desehamp gernachte, jedenfalls aber irrige Annahme nahe, die Tasche sei ein besonderes Gebilde, welches an seiner Vereinigungsstelle mit der flaut eine dieser zugekehrte, knopflochähnlichc Spalte habe, deren Ränder an die Fläche (des Flügels) gleichsam angehithet seien. Die Ikschaifenheit des centralen Theiles im Grunde des Haarbalges, welche am Oberkiefer der Myrmelconen- larve wegen eines in der ]\Iitte sich erhebenden, und weiter unten zu besprechen;Ien, besonderen Gebildes sich nicht klar zu erkennen giebt, wird aus zahlreichen, anderen Beispielen, sowohl von Haaren als Schuppen entlehnt, deutlich. Wir bemerken nämlich, wenn die Haare aus dfn Haarbälgen entfernt sind, fast allgemein in der ]\Iitte ein Loch, das sich nach den Ergebnissen genauerer Prüfung als äussere Mün- dung eines die Haut durchsetzenden Kanals erweist. Dieser Kanal ist wohl ohne Bedenken als Zuleitungsröhre der Säfte zu betrachten, welche die zur Bildung und Verlängerung des Haares erforderlichen Stoffe liefern, und entspricht 1^3 den zum Haarbalge der Sängcthiere tretenden Gefässen. Während für die Haarwurzel ein besonderer Znleitungskanal der nöthigen Safte im Grunde des Haarbalges einmündet, dürfte vielleicht auch der letztere selbst an Seiten und Grund mit einem besonderen Zuleitungss3^stem von Kanälen in Verbindung stehen. So bemerkt man auf der Flügelmera- bran der Schmetterlinge, wie auch Hollard erwähnt, in dem die Schuppenbülge umgebenden dunkleren Felde buchtige Züge, welche die Haut in strahliger Kichtung, gegen den Balg convergircnd, durchziehen und zwischen benachbarten Bälgen anastomosiren; diese Züge möchte ich mit Hollard für Andeutungen von Saftkanälen halten. Eine häutige Aus- kleidung des Kanäle s, zum Haarbalg tretend, und eine balg- förmige Erweiterung derselben im letzteren zu bemerken, gelang mir bis jetzt eben so wenig, als ich im Stande war, in diesem Fäden (Nerven oder Tracheen?) aufzufinden. Doch mochte ich die Möglichkeit oder Wirklichkeit des von Hol- lard erwähnten Vorkommens einer balgförmigen Erweiterung*) und namentlich fadenartiger Gebilde keineswegs in Abrede stellen; vielmehr bin ich zu der Annahme geneigt, es sei mir bisher noch kein instructives Beispiel für dieses Vor- kommen aufgestossen. Dagegen ist mir gelungen, im Grunde des Haarbalges ein anderes Gebilde aufzufinden, Avelches anderen Beobachtern bis dahin entgangen war. In den Haarbälgen der Kiefer an der La vc von Myr- meleo bemerkt man bei seitlicher Ansicht, wenn aus den- selben die Haare entfernt sind, aus der Mitte sicherhebend, je einen soliden Zapfen, genau von der Dicke und Höhe des Kanals in der Haarwurzel; ebenso fand ich an der Haut der Larve von Cieindela campestris, sowie an derje- nigen verschiedener anderer Larven in der Grundmitte der Haarbälge einen solchen soMden Zapfen, der je nach der Ansicht, in welcher der Haarbalg erscheint, ob gerade von oben herab, oder schief oder seitHeh betrachtet, in verschie- dener Lage und von dieser abhängiger Gestalt sich dar- stellt; zugleich findet man neben Haarbälgen mit diesen Zapfen zahlreiche andere ohne denselben und viele, in de- nen noch die Haare festsitzen; bei der zweiten Art dieser Haarbälge erscheint gerade an derjenigen Stelle, wo in der ersten der Zapfen aufsitzt, die oben erwähnte Mündung des Hautkanals; beim frisch getödteten Flusskrebs endlich findet *; Spräche Ilollaril nicht ausdrücklich von einem Zusammenhang der häutigen Auskleidung des Hautkaiials, mit der die Basis des Haares umfassenden Erweiterung, so wäre ich sehr geneigt, die letztere für einen Repräsentanten der inneren W'urzelscheide zu halten. 124 man an den die Scliwanzflossen umsäumenden Fiederhaaren einen niedern nnd breiten eylindriselien Zapfen in der Haar- wurzel, wo er sich von dieser durch scharte Conturen aufs Deutlichste abgrenzt; aus Haarbäli;en , welche die Ilaare verloren haben, sieht mau den Zapfen als kuppeiförmig Contrahirten Höcker merklich hervorragen. Ich glaube an diesem kui)pelförmigen Zapfen bemerkt zu haben, dass er bei Druck seinen Umriss ändert. A\'iirde schon die Con- traction des niedren Cyliuders zur Kuppel für AVeichheit des Zapfens sprechen, so geschähe dies um so mehr bei Aen- dennig des l^mrisses in Folge von Druck, worüber weitere IJeohachtuugcn" belehren müssen. Die Lage dieses Gebildes in der Grundmitte des Haarbalges, gerade über der Ein- miindungsstclle des Hautkanals, verbunden mit der Tliat- sache, dass es die Höhle der Haarwurzel vollständig einninnnt, wenn das Haar noch im Haarbalge festsitzt, und endlich, wenn sie sich bestätigen sollte, die Weichheit desselben, lassen mieli wag('n, den Zapfen als Haari)ulpe zu deuten. Ist diese Deutung richtig, so würde folgen, dass das Ar- thr(i])odenha:ir glcicli dem Haare der Säugetliierc auf einer Tulpe und durch die zcllenl>ildeude Thätigkeit derselben entstehe und wachse; es würde weiter folgen, dass diese Pulpe in iliror AVesenheit zum Haarbalg gehört und die zu ihrer zcUenbildenden Tliiitigkeit erforderlichen Stofie durch den zu ihr aus der Tiefe tretenden ilautkanal in Form von Säften erhält. Es würdv' sich ferner ei-kliiren, wie es komme, dass wir diesen Zapfen bald in (Kr Haarwurzel oder im Haarbalge treffen, bald al)cr weder in jener noch in diesem eine deutliche Spur desselben waliriiehmen; dort würden wir es nändich mit einer jungen, lebensfrischeu und zellen- bildenden Puli)c zu tliiin haben, hier wäre dieselbe zusam- mengeschrum])ft, hier und da vielleicht sogar aufgelöst; weiter würde die; Trennung des Zapfens aus der Haarwur- zel oder dessen Sitzenbleiben im Haarbalg den lebenskräf- tigen Zustand oder ein Uebergangsstadium von diesem zum Absterben bezeicbnen; endlich w'ürde erklärt sein, warum wir den Zapfen nannMitlich in Larvenzuständen, wahrschein- lich zunächst, oder bald nach den Häutungen, antrettcn. Sicher unterliegt, wenigstens in einzelnen Fidlen, dieser Zapfen dem allgemeinen Chitinisirungsprozess ebenfalls wie bei den jMyrnieleo-Larven und Gicindelen-L.irven, wo er sich nach Behandlung mit kaustischem Kali recht hübsch erhal- ten zeigt. Wenden wir uns zum Haare selbst. Während der Haarbalg an den Oberkiefern der Myrmeleonenlarven so manche belehrende Erscheinungen zeigte, bietet das Haar 125 derselben, ausser den allgemeinen Verhältnissen; kaum etwas besonderes dar. Die Substanz der Eölire, welclie die Wur- zel bildet, unterscheidet sieli von derjenigen der Schaftrinde durch hellere Färbung-; der Kanal in ersterer beginnt mit einer centralen Oeffnung am Grunde, verläuft als walzige von der Pulj)e eingenommene Köhrc bis zum Anfang des Schaftes und setzt sich in diesem als schnell sich erwei- ternde und dann allmählich immer enger werdende Hohlnng bis in die Kähe der Haarspitzo fort, anfs Genaueste der Form des Schaftes entsprechend. In verschiedenen Arthro- podenhaaren ist der ^Markkanal sehr eng, in einigen sogar fast verschwindend. Längsstreifung habe ich an den Schäf- ten der genaimten Kieferhaarc nicht besonders deutlich wahrgenonunen ; dagegen tritt diese Streifung der Schaft- rinde an den canelirten Körperhaaren der gleichen Larve entschieden hervor. Die Haare anderer Arthropoden stim- men hierin oft mit jenen überein, bei manchen aber zeigt sich auch eine mehr oder weniger scharfe Streifung der Schaftrinde. Eine vortreffliche Ergänzung zu den Resultaten, welche die Kieferhaare der Lnrve von ßlyrmeleo liefern, bieten die einzeln stellenden, massigen liiesenhaare an den Beinen verschiedenartiger Spinnen, besonders der Gattungen Tegenaria und Epeira, welche zwischen den zahlreichen, aus glockenförmigen Haarbälgen mit weiter Mündung her- vortretenden gewöhnlichen Haaren sitzen, aus kurzen, napf- förmigen Bälgen sich erheben und durch eine entsprechend gestaltete Wurzel mit engem Kanäle sich kenntlich machen. Ich halte diese ausgezeichneten Haare zum Unterschied von den schlanken, gewöhnlichen Haaren Grittelhaare genannt. In ihnen ist die jMarkhöhle des Schaftes deutlicli mit zelligem wahrscheinlich vertrocknetem Parenchyma . also mit einem echten Marke erfitllt, während die gewöhnlichen Haare eine gewebefreie, häufig aber entschieden mit Luft erfüllte IMark- höhle zeigen. Besonders allgemein erscheint die Luft in Haaren, welche, aus dem Haarbalge getreten, isolirt dalie- gen. Hier wie anderwärts dürfte wohl kaum von einer Erflülung mit einer gerinnbaren Flüssigkeit die Bede sein, wie sie Hollard erwähnt. Die Binde der Griffelhaare zeigt eine dicht gedrängte und sehr ausge])rägte Längsstreifung, welche indess auffallenderw^eisc nicht ganz gerade vom Grunde nach der Spitze verläuft, sondern, Avenigstens in der Nähe des Grundes, eine etwas schief nach einwärts gehende Richtung verfolgt. Lässt man auf die mit solchen Griffel- haaren besetzte Haut des Beines längere Zeit hindurch eine concentrirtc Lösung kaustischen Kalis einwirken, so kann mau in der That dadurch, dass mau das Hautstück zwischen 126 zw£i Object^^Uiscrn unter rotirendcr Verscliicljung des einen auf dem andern stark quetscht, die Scliaitrinde zum bersten brin^'en und in einzclui; FascrbUiidjl zerle^^^en, Untersucht man nun diese Faserl)iindt'l g-cnauer, so zeigt sich, je nach höherer oder tieferer Einstellung des Mikroskopes entweder nur eine Richtung der Fascrung, oder zwei unter spitzen Winkfhi sich ki'euzendc Fascrungsrichtungen, also ein Bau, Avelcher nicht allein der oben geschilderten Kichtung der Streifung am TIaarschaft entspricht, soiulorn auch mit dem- jenigen der Faserschicht der allgemeinen Chitinhülle, wie er in den Flügeldecken von Lucanus cervus (Chitingebilde S. 26) so schön sich darstellt, übereinstimmt. Nun beruht aber dieses cigenthümliche Ansehen der Faserschicht, wie Hermann Meyer nacligewicsen, auf einer besonderen Ver- bindungsweise glasheller Stäbe, welche den spindelförmigen Zellen in der liiude des Säugethicrhaares entsprechen dürf- ten; und es dürfte, wenn dies wirklich der Fall ist, die Faserung der liinde im Arthro[>odeidiaare im Vereine mit dem Luftgehalte der Markhöhle, welche sogar in einem gegebenen Falle mit PanMu-hym erfüllt erscheint, ein neues Moment der Aehnlichkeit zwischen diesem und dem Säuge- tliierhaare begründen, freilieli aber auch zugleich eine Eigen- thümlichkeit der Faserung bezeichnen. Ob die vorstehende Darlegung die richtige ist, oder ob das Ansehen der Kreu- zung nicht vielmehr von einer unmittelbaren IJerührung auf einander umgeschlagener Partien der gequetschten Sehaft- rinde herrühre, wird sieh bei öfterer Wiederholung der rntersuchimg an entsprecliendtMi Stücken des gleichen Ob- jects ermitteln lassen. Sei dem aber, wie ihm wolle, in beiden Fallen steht die Faseriuig der Sehaftiindc fest. Un- leugbar aber zeigt sich die Kreuzung der Fasern in gross- artigem Maasstal)e an den kurzkegeligen, dornahnlichen Haaren des Vordcrschenkels von ]\Iantis, welche neben der zur Aufnahme der Schiene bestimmten Längsrinne reihen- weise eingefügt sind. Ist nach den bisherigen Älittheilungen die Existenz eines wirklichen llaarbalges zur Aufnahme der Haarwurzel nachgewiesen, das Vorkonnnen einer l*ulpa in dem Auftreten eines Zapfens in der Grundmitte des ersteren wahrscheinlich gemacht, ein in derselben einmündender Zuleitungskanal als Repräsentant von Gefässen erkannt, haben wir im Innern des Haarschaftes allgemein eine gewebefreie, oder mit zel- ligem Parenchym erfüllte, in der Kegel aber lufthaltende Markhöhle gefunden und die Zusammensetzung der Rinde aus Fasern ermittelt: so fehlt zur Vervollständigung der Vergleichungspuukte mit dem Säugethierhaarc noch der 127 Nachweis eines zelligcn Epidermisüberzuges über der Rin- densubstanz des Ilaarschaftes , um den letzten Zweifel an der innigen Verwandtschaft des Arthropoden- und Siiuge- thierhaares zu beseitigen. Hält es schon schwer, an allen Säugethierhaaren diesen Ueberzug aufzufinden, so muss dies bei ObjectiMi von so geringer Grösse von besonders günsti- gen Umständen abhängig erscheinen. Deutlich habe ich einen zelligen E[)ithelial-Ueberzug über der Schaftrinde nur an den oben erwähnten Kegelhaaren des Vorderschenkels von Mantis gefunden. Einen dünnen, durchsiclitigen Kand bemerkt man an den Conturen der schlanken Schillerhaare verschiedener Entimus-Arten, elicnso werden die schillernden Schuppen derselben Thiere, wie andere Schuppen, von einem pelluciden Eande umzogen; aber man bemerkt selbst bei TOOfacher Vergrösscrung keinen zelligen Bau, weder wenn diese Gebilde trocken, noch wenn sie in Wasser untersucht werden. Eher vielleicht dürften die sägezahnartigen Vor- sprünge an den Körperhaaren der Myrmeleolarven und an manchen anderen Arthropodenhaaren als Analogon des Epi- dermisüberzuges am Säugethierhaare zu betrachten sein, wiewohl es mir auch hier nicht gelang, einen zelligen Bau aufzufinden. Noch weniger möchte es gestattet sein, die secundären, öfter, wie am Euderschwanze des Krebses in zweizeiliger, liederartiger Anordnung am Haarschafte sit- zenden Härchen, welche allerdings sehr solid erscheinen, also keine Fortsetzung des Markkanals in ihrem Innern enthalten, hierher zu ziehen. Ich schliesse hier meine Mittheilung über die allge- meinen Charaktere der Arthropodenhaare mit dem Wunsche, es mögen die Untersuchungen über diesen Gegenstand auch von anderer Seite aufgenommen, und besonders mit Rück- sicht auf deren Entwickeluug verfolgt werden. Wahrschein- lich werden solche Untersuchungen noch sichrere Belege für die Verwandtschaft mit den Säugethierhaaren liefern, und insbesondere auch über die Natur der Arthropodenhaut ein klareres Licht verbreiten. 3Iir wenigstens erscheint schon jetzt die chitinisirte Arthropodenhaut nicht als ein der Epi- dermis der höheren Thiere entsprechendes Gebilde, sondern als ganzes Hautsystem, welches in periodischen Wechseln sammt seinen Anhängen abgeworfen, und durch ein inzwi- schen neugebildetes Hautsystem ersetzt wird. 128 Bericitigung zum Namens -Yerzeicliniss der Vereins • Kitglieder in der Jiiiiuar-Niiniiiifr 1856. Von den am 7. XowmbL'r 184'J (eontV. Jalir^-ang 1849 pag. 328) in den Verein aiifiicnoininenen Mitgliedern sind dureli ein Vcrselien des damit beauftragten Vereiiisbeamtcn in den späteren Verzeielüii>s('n mehrere ausgelassen worden, und dies Versehen hat aneh deren Xiclitaut'tahrung in dem letzten Verzeichnisse zur Folge gehabt. Dasselbe ist dess- lialb. wie folgt, zu ergänzen: lieir Trofessor Dr. Heinrieh Frey in Zürich. „ Karl Ueutti in Freiburg im IJreisgau. „ Kreiswundarzt S c h m i il t in Wismar. Professor Dr. ]\[. Seubert in Karlsruhe. „ Dr. O. Seyffer in ^Stuttgart. ]{er2ehfi$^'tgii£^- ^on rrofessor Heer in Zürich. Auf die von Herrn Dr. Kriechbau iii er p. 215 dieser Zeitung, Jahrgang ISöö mitgctlieilte Xotiz habe ich zu er- wiedern, dass Fuessli in seinem Verzeichnisse der Schweizer Insekten (p. IX) den (*aral). clatln-atus L. als bei i\[alans gefunden anführt, daher meine Angabe keineswegs auf einem Sehreibfehler beruht. Fuessli's Verzeichniss erschien 1775, also bevor ein Car. glabratus F. existirt hat, welcher nach Herrn Kriechl)aumer zu dieser Verwechslung Anlass gege- ben haben soll. Was den Spercheus cjnargiiuitus F. betrifft, so hal)e ich diesen von iMaians von Herrn .Major Amstein selbst erhalten, und sein schweizerisches IJürgerrecht ist daher nicht zu bezweifeln. Iiitellii^eiiz. o Wer ein vollständiges, brauchbar erhaltenes Exemplar von Kossi Mantissa insectorum, 2 Voll. 4to. Pisa 1792—94 zu verkaufen hat, benachrichtige gefälligst Dr. H. Hagen, Königsberg in riciisscn, Vorder Kossgarten. Inhalt: Vereinsangelcgenheiten. — Hagen: Die Sing-Cicaden Europa's. (Fortsetzung.) — Sul'frian: Synonymische Miscellaneen. — lleinliurd: Phitoniologisclie Benu'rkungi-n. — Schreiner: Benierkungen über das Tessien'sehe ^'er7.eichniss der um Ham- burg gefundenen Schmetterlinge. — Menzel: Ueber die An- hangsgcbilde der Arthropodenliaut. — Berichtigung zum Namcns- verzeichniss. — Heer: Berichtigung. — Intelligen/. Druck vou F. Uessculand iu Stettin. iitomologi^elie ^eiisasiig herausgegeben von dem eiitomolosisclien Vereine zu Stettin. P , . In Commission bei den Buchhandl. Keüaction: v. (e.S.DlIÜtfcr inBerlin, u. J-f. dTeifcOer C. A. Dohrn, Vereins -Präsident. in Leipzig. JS? 5 u. 6. 17. Jahrgang. Mai u. Juni 1S50. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung vom 1. April wurde in den Verein auf- genommen Herr Dr. Luchs, Badearzt in Warmbrunn. Es wurde bemerkt, dass ausser den in der vorigen Nummer am Scliluss nachträglich aufgeführten Mitgliedern in dem Januar-Verzeichnisse auch der Name des Herrn Dr. Staudinger in Berlin fehlt, wobei zur Erwähnung kam, dass Dr. Staudinger, der vor einem Jahre eine entomologische Excursion nach der Insel Sardinien gemacht hat, gegenwärtig sich auf einer Reise nach Island befindet, von welcher für unsere Wissen- schaft interessante Resultate zu erwarten sind. Herr Assessor Pfeil ist von Stettin nach Königsberg in Preussen versetzt worden und hat uns bereits verlassen. Demnächst theilte der Unterzeichnete der Versammlung mit, dass er in den nächsten Tagen eine mehrmonatliche Reise nach dem Süden antreten werde, und es wurden die zur Leitung der Vereinsangelegenheiten in der Zwischenzeit nothwendigen Einrichtungen besprochen. Hr. Gymnasiallehrer Pitsch übernahm die Correspondenz, sowie die Redaction der inzwischen zu publicirenden Nummern der Zeitung. Bei der Correctur derselben versprach Herr Prof. Hering be- reitwillig seine Assistenz. Herr Gillet wird die Expedition der Zeitung besorgen nnd Herrn Pitsch bei Erledigung der Bibliotheksachen an die Hand gehen. Eine uothwendig ge- wordene durchgreifende Reorganisation der Vereinsbibliothek wird, wenn es sich irgend beschaffen lässt, vorbereitet und in Angriff genommen werden. 130 Wegen der inzwischen zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben der Yereinskasse wurde mit dem Herrn Vereins- Rendanten, Appell. -CTcrichtsrath Dassel, das Erforderliche verabredet. Die notbwendigen Einleitungen zum Angriff des Ban- des XI. der Linnaca Eutomologiea .sind vom Unterzeichneten bereits getroffen worden. Eine neue Auflage des vergriffe- nen Catal. Coleopt. Europae wird vorbereitet. Unter diesen Umstünden wird die projcctirte längere Abwesenheit keine wesentliche Hemmung der Vereins-In- teressen zur Folge haben. C. A. Dohm. ^fi9^ Bitte an die Herren Correspondenten des entomologischen Vereins und des Präsidenten desselben. Meine vorstehend erwähnte längere Abwesenheit — sie dürfte sich bis über den Monat August ausdehnen — und die neuerdings strenger gehandhabten Vorschriften des preussischen Post-Reglements maclien es dringend wünschens- werth, folgende Punkte der Beachtung sämmtlicher Herren Correspondenten zu emi)fehlen: a. nach dem Buchstaben des Keglements händigt die Post an den dazu legitimirten Vereinsboten alles ohne Ausnahme unweigerlich aus, was nur mit der Adresse bezeichnet ist: An den Entomuloyischen Verein in Stettin. h. ebenso Alles, was an den Präsidenten des Entomol. Vereins, C. A. D o h r n , in Stettin. addressirt ist. Wünscht aber Jemand, eine entomologische Spedition über Stettin durch den Verein, oder durch mich, an einen dritten Ort befördert zu sehen, so hat er ein zweifaches Couvert zu macheu und die genauere Bestimmung auf dem inneren zu vermerken, besonders aber zu vermeiden, sich nicht etwa der Form zu bedienen: Herrn X. Y. Z. ;?er Adresse des Entomologischen Vereins, oder per Adresse C. A. Dohm, da der Beisatz in diesem Falle von der Post nur als ein Nachweis pro informatione angesehen und allenfalls ein einfacher, unbeschwerter Brief, nicht aber ein recom- mandirter, mit Geld oder einem Paket begleiteter, an den Verein ausgeliefert wird. Zur Vermeidung lästiger Verzögerungen oder Schrei- bereien wird dies der Berücksichtigung der Herren Vereins- mitglieder höflichst empfohlen. Stettin, im April 185G. C. A. Dohm. 131 Wissenschaftliche Mittheilungen. Die J^ing^-Cicaden Eiiropa'g^. Von Dr. H. Hagen in Königsberg. (Schluss.) (Hierzu Tafel IL) 14. Cicada argentata Olivier. Media, protliorace lateribus rectis, augulis anticis ob- lique trimcatis, valde depressis, augulis posticis lobatis paulo porrectis; femoribus anticis tridentatis (interdum quarto mi- nimo), dentibus obliquis, acutis; maris operculis majoribus, paulo distantibus, basi ang-usta, extus emargiuata , apice magno ovali, lamina ventrali ultima peuuitima aequali, lata, obtuse ovata; bamulis exsertis, perparvis, cultriformibus, appropinquatis. Nigra, luteo maculata, squamis argenteis; capite nigro supra autennas, antice et linea media, protborace margine, linea media et interdum tuberculis lateralibus, raesotliorace postico, punctis duobus luteis; abdomen supra segmentis anguste luteo marginatis, subtus luteum, operculis pallidis; pedibus testaceis, femoribus fuscis, apice pallidis, tibiis an- nulo pallido post basin nigram; alis hyalinis, costa fusca, basi testaceis, venis fuscis. Long. corp. 12. 15. 17. 18 mill.; Long. c. alis 17. 19. 22. 26-, Exp. alar. ant. 34, 37. 42. 49. •: Synonym. Cicada argentata Oliv. Encycl. fom. V. p. 759. No. 64; Latr. Hist. nat. tom. XII, p. 307 No. 8. Cicada sericans Herrich-Schäfier Nomeücl. p. 104. Olivier sagt ausdrücklich, dass er seine Art von La- treille erhalten habe, beide beschreiben also dieselbe Art. In Genera Ins. tom. IIL p. 155 vereinigt Latreille C. argen- tata mit C. haematodes F. (C, montaua). Ich glaube, dass meine Art, die allerdings der C. montana sehr ähnlich, aber bestimmt verschieden ist, die echte C. argentata Latreille ist. und finde durch die Bestimmungen im Berliner Museum, dass dieses auch die Ansicht von Hofiniausegg war. C. se- ricans vereinige ich damit nach einem typischen Exemplar. Von den fünf beschriebenen Stücken zeigen C. sericans und ein Pärchen aus Portugal, ]\Iuseum Berol, die mittleren Maasse. Die grossen Maasse gehören zu einem Männchen derselben Localität, gleichfalls Museum Berol.' Die kleinen Maasse liefert ein Männchen aus Sicilien. 132 Fundort. Portugal (Hoffmansegg, Mus. Berol.) — Spanien (Herrich-Schäffer , von Heyden). — Süd-Frankreich bas Limousiu (Olivier, Latreille). — Sicilien (Mus. Berol.) Beschreibung. Form der C. montana sehr ähnlich. Die Vorderwiukel stark abgesetzt, der Prothorax sehr schräge gestutzt, so dass die eigentlich geraden Seiten wie ausgeschnitten erscheinen; ist dies weniger deutlich ausge- prägt, so hat der Prothorax die Form von C. montana. Vorderschenkel mit drei schrägen Zähnen, wie bei C. mon- tana, doch hat C. sericans und das Männchen aus Sicilien einen kleinen deutlichen vierten Zahn. cT. Stimmdeckcl grösser und näher beisammen; die schmale Basis ausgeschnitten, der Spitzentheil gross und eiförmig; Trochanterklappe von C. montana. Vorletztes Bauch- segment so lang als breit, dreieckig, mit etwas abgerunde- ter Spitze; letztes Bauchsegment kaum so lang, eiförmig. Afterklappe sehr klein, kaum so lang als breit. Die beiden Naken parallel neben einander liegend, in Form kurzer Federmesserklingen vortretend. $. Letztes Bauchsegment im rechten Winkel tief aus- geschnitten. Farbe und Zeichnung wie bei C. montana, nur schmut- zig gelb statt roth, die Bekleidung silbern. Jüngere Stücke und Weibchen zeigen mehr gelb. D:3 Form der männlichen Geschlechtstheile sondern diese Art von allen verwandten, ausser C. flaveola. Bei f'icsGr sind jedoch die Haken sehr lang und vortretend, Grösse, Form und Färbung so verschieden, dass eine Ver- wechselung nicht möglich ist. Unter den übrigen Arten LiCht C. argentata in Form, Grösse und Farbe C. montana Fo iir.he, dass eine Verwechslung sehr leicht ist. Ausser den n3ben einander liegenden Haken (die bei C. montana i-rünlich Ochsenhörnern stark divergiren), den grösseren und anders geformten Stimmdeckeln, den beiden letzten Bauch- ^xlatten unterscheidet sie aber noch die Färbung der Flügel. Der Vcrderrand ist bräunlich (schmutzig grün im Leben, Clivici'), die Basis weisslich. Während bei C. montana der Vo:-l;jiTj;nd nur bis zum Stigma roth ist, und die von dort zur Flügelspitze laufende sehr schmale Zelle gleichbreit und 'Vtiichcichtig bleibt, ist bei C. argentata der Vorderrand bis 7/aiii S'.igma und die folgende schmale, aber bei der luser- tior flcr ei'öteu Stufenader deutlich erweiterte Zelle gleich- fr.'ls braun, wodurch das Thier ein eigenthümliches Ansehn erhält. Letzteres Merkmal erlaubt namentlich auch die Weibchen sicher zu sondern. 133 Eine Nymphenhaut aus Sicilien (Zeller) in Farbe und Zeichnung der von C. montana sehr ähnlich, etwas grösser und der Zahnrand der Vorderschenkel different, möchte wohl hergehören. 15. Gicada dimissa Hagen. Media, prothorace lateribus excisis, angulis anticis oblique truncatis, valde depressis, angulis posticis lobatis, vix porrectis, margine anteriori rotundato; femoribus anticis tridentatis, dentibus obliquis, longis, acutis; maris opercu- lis majoribus, paulo distantibus, basi angustiori, apice magno ovali ; lamina ventrali penultima lata apice valde coarctata ; ultima aequali, ovata, obtusa. Nigra, sanguineo maculata, squamis aureis; capite, supra antennas, linea media postica, prothoracis linea me- dia, mesothoracis maculis duabus segmentorum dorsalium margine, ventris lateribus cum operculis sanguineis ; pedibus rubris, femoribus intus et supra, tibiis extus, tarsis apice nigris, alis hyalinis, costa testacea, venis fuscis. Long. corp. 21 mill. ; Long. c. alis 30; Exp. alar. ant. 5L Fundort. Balkan (Frivaldsky). Ein Pärchen im Ber- liner Museum. Beschreibung. Grösse Form und Färbung wie bei C. montana. Kopf breiter, Stirn kürzer, vorn stumpfer; Augen beträchtlich grösser und stärker vorspringend. Pro- thorax etwas breiter als der Kopf; die stark herabgedrück- ten Vorderecken deutlich abgesetzt, schräge gestutzt und zwar bis zur Hälfte des Seitenrandes, welcher danach deut- lich ausgeschnitten ist. Die lappigen Hinterwinkel springen kaum vor. Beim Weibchen ist diese Form der Seitenränder weniger ausgeprägt. Der Rand stark abgesetzt. Leib kegelför- mig, beim Männchen die Spitze walzig. Vorderschenkcl mit drei schrägen, scharfen, kräftigen Zähnen von abnehmender Grösse. cf. Stimmdeckel grösser, getrennt, aussen abgerundet, Spitzentheil oval; Trochantcrklappe wie bei C. montana. Vorletztes Bauchsegment so lang als breit, bis zur Hälfte nm 2/3 verjüngt, der Spitzentheil fast quadratisch, abgerun- det. Letztes Bauchsegment von gleicher Länge, breit eiför- mig stumpf. Die Haken verwachsen in eine längliche, niedergedrückte Platte. Die Basis etwas wnüstig, die ge- stutzte Spitze etwas aufgebogen. Die Seiten des letzten Segments mit einem starken Zahn versehen. 5. Letztes Bauchsegmeut unter spitzem Winkel aus- geschnitten, die Spitze des Winkels ausgerundet. Letztes Rückensegment mit scharfer Endspitze. Farbe schwarz, roth gefleckt. Kopf schwarz, jederseits ein Fleck über den Fühlern, ein Mittelstrich auf dem Hinter- 134 haupte, die Mitte und Seiten der Stirnwulst, Basis des Schnabels, eine kurze Mittellinie auf dem Prothorax, beim Weibchen der Vorderrand und Vorderecken, zwei viereckige Flecken auf dem Mesothorax, die Ränder der Kückenseg- mente, Stimmdeckel und die Seiten des Bauches roth. Füsse roth, die Schenkel oben und innen mit schwarzer Binde, am Knie roth; Schienen aussen schwärzlich; an der Basis und Spitze ein hellerer King, Knie mit schwarzem Fleck, Tarsen mit schwarzer Spitze. Die Vorderfüsse dunkler. Flügel wasserhcll, Vorderrand nebst der schmalen Spitzen- zelle gelbbraun, Adern braun, Basis etwas gelblich. Diese Art steht in Form des Prothorax und Färbung der Flügel ,C. argentata sehr nalie. Xeben den angefülirten Merkmalen ist sie aber leicht durch den Deckel des Penis und die nicht erweiterte Spitzenzellc zu sondern. Von C. mon- tana trennt sie, ausser jenen Kennzeichen, die Form der Stirn und der Stimmdeckel, das letzte Bauchsegmont. Herr Prof. Fischer schreibt mir, dass er eine C. mon- tana sehr ähnliche Art aus der Schweiz von Bremi und aus Corfu von Abresch besitze. Kach seiner Beschreibung der Stirn und des vorletzten Baucliscgments ist es möglicher Weise C. dimissa. Die Form dieses Segmentes und seine Färbung (schwarz mit rothem Kande) sind sehr bezeichnend. 16. Gicada picta Germar. Media, fronte longiori, angusta, porrecta, rotundata; prothorace lato, aequali, angulis anticis obtusis, depressis, posticis brevibus, latis; latcribus mediis valde excisis, mar- gine latiori; femoribus tridentatis, deute basali obliquo longiori acuto, sequentibus basi latioribus, brevioribus, acu- tis, tertio postice inciso; maris operculis magnis appropin- quatis, basi angusta, apice magna ovata; abdomine magno, conico, apice obtuso; laniiiia maris vcntrali pcnultima longa, lata, apice angustiori, rotundata, lateribus emarginatis, ultima breviori, obovata; lamina ultima dorsali apice lati excisa; alis brevioribus, apice latioribus, rotundatis; lamina dorsali feminae ultima truncata, c»btusa. Nigra, iiavo signata, villosa. Capite nigro, margine supra antennas, striga occipitis media, frontis macula flavis; prothorace margine lato, l'ascia media, mesothorace margine laterali, fasciis dnabus interne dilatatis flavis; segmentis ultimis al)dominis flavo late marginatis; subtus cum oper- culis flava, macula media segmenti secundi imjiressa nigra; pedibus flavis, femoribus supra, extus intus nigro fasciatis (anticis latioribus), geniibus nigris, tibiis flavis, anticis extus gris, tarsis flavis apice (anticis totis) nigris; alis hyalinis 13b anticorum margine basali interna rosacea, venis flavis, par- tim nigris, costa late flava. Long. corp. 22 mill.; long, cum alis 27 ; Exp. alar. 50. Synonym. Cicada picta Germar Thon Arch. tom. II. p. 6. Xr. 66 : Silbermann Revue tom. IL p. 58. Nr. 7 ; Herrich- Schäffcr Komenclator p. 103; Panzer Fn. Germ. fasc. 144. fig. 2. Cicada sericea Olivier im Mus. Berol. Ich habe Germars und Herrich - Schäffers Typen (von Heyden) verglichen. Beide sind identisch. Dass diese Art mit Coqueberts Abbildung von Fabricius Tettigonia picta weder in der Bildung der Basalzelle, noch im Bau und Zeichnung des Thorax, noch in der Grösse übereinkommt, habe ich bei C. tomentosa erwähnt. Germars und Herrich- SchäfFers Citate nebst Panzer sind durch die Typen ge- sichert. Latreille's C. picta gehört zu Fabricius Art, da er sie ihrer kleinen Stimmdeckel halber (bei C. picta Germar sehr gross), zur' Gattung Tibicen zieht. Reaumur tom. V. tab. IG. fig. 9. kann hierher gehören, da die übrigens sehr schlechte Figur durch die kurzen breiten Flügel den Habitus von C. i)icta erhält. Alle sonst angezogenen Citate gehören zu C. picta F. Im Berliner :\Iuseum sind Exemplare von Olivier unter dem Namen C. sericea eingesandt, und darnach er- wähnt wohl auch Burmeister diese Benennung. Beschrieben ist diese Art von Olivier meines AVissens nicht. Da Fabri- cius Name durch Oliviers älteren (C. tomentosa) erledigt ist, habe ich dieser Art Germars Benennung belassen. Fundort. Südliches Frankreich (Germar, Herrich- Schäffer, v. Heyden). — Portugal (Coli. Germar, Mus. Berol.) lieber Gesang und Lebensweise ist nichts bekannt. Ich habe 6 Exemplare, darunter 2 "Weibchen, verglichen. Beschreibung. Kopf schmäler, Augen vortretend; Stirn sehr vortretend, vorne abgerundet. Stirnrinne flach, wenig marquirt. Prothorax breiter als der Kopf, hinten von gleicher Breite; Vorderwinkel stark abgesetzt, schräge ab- gestutzt, die Seiten dahinter tief ausgeschnitten, die Hinter- winkel kurz, breitlappig, kaum so weit als die Vorderwinkel vortretend, Seitenrand sehr breit abgesetzt, besonders in den Vorderwinkeln; Hinterraud leicht doppelt ausgebuchtet. Leib gross, kräftig, stumpf kegelförmig. Schenkel der Vor- derfüsse kurz, aber kräftig, dreizähnig ; der Basalzahn länger, cyliudrisch scharf, sehr schräge, die beiden andern kürzer, mit breiter Basis, scharfer Spitze, der letzte vorn gekerbt. cT. Stimmdeckcl sehr gross, genähert, Basis schmal und kurz, Spitzentheil gross, fast eiförmig. Trochanterklappe sehr klein, die Stimmdeckel nicht erreichend, wulstig, mit 136 scharfer Spitze. Vorletztes Bauchsegment lang, breit, gegen die abgerundete Spitze stark verjüngt, jederseits etwas aus- gerandet, letztes Segment kürzer, breit, eiförmig. Letztes Kückensegment oben tief ausgeschnitten. Die Flügel etwas länger als der Leib, jedoch kürzer und gegen die abgerun- dete Spitze hin merklich breiter als bei den übrigen Arten. $. Letztes Bauchsegment im rechten Winkel tief aus- geschnitten; letztes Rttckensegment gestutzt, ohne Stachel. Farbe schwarz, reich gelb gezeichnet; ziemlich stark behaart, mitunter goldgedeckt. Kopf schwarz, der Rand über den Augen, ein Strich auf der Mitte des Hinterhaupts, ein Fleck auf der Stirn gelb. Stirnwulst gelb, oben an der Basis schwarz. Prothorax schAvarz, der Rand rings herum und eine breite jMittelbinde, die den Hinterrand nicht erreicht, gelb; Mesothorax schwarz, der breite Rand, hinter dem Schildkreuz, und zwei gerade Linien zum Prothorax hin, die sich nach innen stark fleckenartig erweitern, gelb. Leib schwarz, die letzten Segmente fein, die beiden letzten breit gelb gerandet. Unten nebst den Stimmdeckeln gelb, ein eingedrückter Mittelfleck auf dem zw^eiten Segment schwarz. Füsse gelb. Knie schwarz; Schenkel aussen, oben, innen mit schwarzer Binde, sehr breit an den Vorderfüssen ; Schie- nen gelb, an den Vorderfüssen aussen bis gegen die Spitze schwarz; Tarsen gelb mit schwarzer Spitze, an den Vorder- füssen ganz schwarz. Flügel wasserklar, Innenfeld der Vorderflügel rosenroth. Adern gelb, die Adern um die Basalzelle, der zweite Sector, die Adern neben dem Innen- felde, und die zwei ersten an der Spitze des Vorderrandes schwärzlich. Vorderrand breit gelb, schwarz gesäumt. Die Randzelle, von der die Seetoren mit gemeinsamem Stiel entspringen, die kurzen, breiten Flügel, der Prothorax, die Stimmdeckel und der fehlende Endstachel beim "Weib- chen, verhindern, diese ausgezeichnete Art mit anderen zu verwechseln. Auch bei ihr sind die Haken zu einer quadratischen stark herabgedrückten Platte als Deckel des Penis ver- wachsen. Jede Vordereckc hat einen kurzen, dicken Zahn, gleichfalls als Rudiment jener Ilaken. 17. Cicada aestuans Fabr. Media, prothorace lateribus paulo obliquis, angulis anticis oblique truncatis, valdc depressis, angulis posticis lobatis brevibus; femoribus anticis quadridentatis, dentibus, obliquis acutis, maris operculis magnis, distantibus, basi brevi angusta, apice magno rotundato, lamiua ventrali ul- tima penultima aequali, lata ovata. 137 Nigra, pallide maculata; capite supra anteunas, pro- thorace marg-ine antico et laterali, mesothorace postice ma- culisque dnabis mediis flavo-pallidis, abdomine subtus albido, fascia media nigra; pedibiis pallidis, femoribus supra et intus nigro fasciatis, tibiis tarsisque basi et apice nigris; alis hyalinis, costa fusca. Long. corp. 12 — 14 mill.-, long. c. alis. 17 — 19; Exp. alar. 32—34. Synonym. Cicada aestuans Fabr. Ent. syst. tom. IV. p. 20. Nr. 14; Syst. Rbyng. p. 37. Nr. 20. Germar Thon Arch. tom. IL p. 7. Nr. 77. Cicada Algira Fabr. Syst. Rhyng. p. 43. Nr. 51; Germar Thon Arch. tom. IL p. G. Nr. 65. Die Type von C. aestuans (auch die von C. cantans) aus Desfontaines Sammlung dürfte sich vielleicht noch im Jardin des Plantes auffinden lassen. Fabricius Beschreibung scheint mir jedoch meine Bestimmung zu sichern. Im Ber- liner Museum finde ich ein Männchen aus der Berberei mit beiden Namen versehen. Die Type von C. Algira F. ist noch in der Kopenhagener Sammlung vorhanden. Herr Westermann hat gütigst dieselbe mit einem mir übersendeten Individuum seiner Sammlung collationirt. Dies Citat ist also zweifellos. Germar A'ereinigt mit C. Algira Oliviers C. pygmaea. Ich kann diese Art nicht sicher deuten. Abgesehen von den irrigen Maassen (2V2 Zoll Flügelspannung bei 7 Linien Länge) sprechen dagegen die zweizähnigen Vorderschenkel und die Länge des Schnabels, der bei C. pygmaea bis zwi- schen das letzte Fusspaar reichen soll. Fundort. Berberei (Fabricius, Mus. Berol.) — Algier ^Wagner, Mus. Berol., Mus. Westermann). Süd-Frankreich (Germar, falls hier nicht ein Irrthum obwaltet.) Ich habe drei Männchen und ein Vv^eibchen gesehen. Beschreibung. Der Habitus dieser Art ist eigenthüra- lich und stellt sie dem ersten Anblicke nach zwischen Cic. atra und violacea. Kopfrand abgerundet, die Stirnwulst rundlich vortretend. Die Seiten des Prothorax schräge, die Vorderwinkel schief gestutzt, die Hinterwinkel lappig, aber sehr kurz und wenig vortretend; der Rand schmal abgesetzt, der Vorderrand in der Mitte eingedrückt. Leib gross und eiförmig. Vorderschenkel mit drei schiefen, kräftigen, schar- fen Zähnen und einem sehr kleinen vierten. cT. Stimmdeckel gross, getrennt; ihre Basis schmal und kurz, der Spitzentheil gross und rund, Trochanterklappe sehr klein, nicht aufliegend, rudimentär, als Querwulst mit stumpfer Spitze. Vorletztes Bauchsegment so lang als breit, 138 gegen die abgerundete »Spitze hin verjlingt und seitlich etwas ausgerandet ; letztes Bauchsegment von gleicher Länge, breit, eiförmig. Die Haken in eine stark herabgedrückte längliche seitlich ausgerandcte Platte verwachsen. Farbe schwarz, mit einzelnen Spuren goldener Härchen ; der Kopfrand über den Fühlern, der Vorder- und Seitenrand des Frothorax, das Schildkreuz, der Seitenrand und zwei längliche Flecke auf dem Mesothorax, der Bauch nebst Stimmdeckeln blassgelb; in der Mitte des Bauches eine schwarze Fleckenbinde, die bei jüngeren Thiercn die letzten Segmente nicht erreicht, bei älteren sich aber verbreitert und auch die letzten Segmente überzieht. Solche Stücke entsprechen der Beschreibung von C, pygmaea Olivier. Füsse blassgelb, die Schenkel innen, unten und oben mit sehr ge- näherten schwarzen LUngsbinden, Schienen mid Tarsus an beiden Enden schwarz. Bei älteren Stücken sind auch die Schienen in der Spitzenhälfte schwärzlich. Flügel Avasser- klar, das schmale Randfeld der Oberflügel bis zur Mitte gelbroth, Adern bräunlich, Vorder- und Hinterrand und der zweite Sektor schwarz. Das Weibchen zeigt genau die Farbe und Zeichnung der jüngeren Männchen. 3. Gruppe. (C. violacea.) Basalzelle oblong, kurz, die beiden Sektoren entsprin- gen durch eine kleine Ader getrennt aus dem unteren Win- kel; der zweite endet unter spitzem Winkel gebrochen. Die schwachen Vorderschenkel haben vier Zähne, drei lang, kräftig, schräge, der vierte sehr klein, gerade. Der kurze Prothorax vorn so breit als der Kopf, hinten stark erweitert, Seiten schräge, Flügel gefärbt, die Vorderflügel bis zur Unterbrechungslinie lederartig, die Hinterflügel sehr klein und verkümmert, kaum ein Viertel so gross, als die Vorder- flügel, Leib gross, so lang als die Vorderflügel, platt, in der Mitte stark erweitert, dann allmählig gespitzt. Das erste Segment sehr gross und lang, seitlich ganz ge- spalten, die Trommclhaut ganz unbedeckt; letztes Kücken- segment gespitzt, vorletztes Bauchsegment gegen die Spitze verjüngt. Stimmdeckel sehr gross, Trochanterklappe sehr klein, rudimentär, die Stimmdecknl nicht erreichend, in der Form eines quecr ovalen aufgeblasenen Höckers. Penis- deckel sehr klein, platt abgerundet; die beiden Haken klein nach unten gekrümmt, dicht neben einander liegend; Penis zweitheilig, spitz eingezogen. Diese Gruppe wird eine eigene Gattung bei Platypleura Latreille bilden müssen. C. violacea L. 139 18. Cicada violacea Linne. Parva, fronte brcvi, porrecta, rotundata; prothorace postice latiori, angulis anticis rotimdatis depressis; angulis posticis late lobatis, porrectis, lateribns antice rectis, postice obliqiiis, femoribus anticis qiiadrideutatis , dentibus acutis, obliquis, quarto minimo crassiori; maris operculis magnis, appropiuquatis, basi brevi, angiista, apice magno orbiculari; lamina veutrali maris penultima, longa triangulari, ultima breviori obovata; alarum anticarnm basi coriacea; abdomine magno ovato. Supra nigra, nitens, prothoracis lateribus, segmentis abdomiuis intermediis aurantiaco marginatis; subtus flava, pedibus flavidis, femoribus supra, extus et intus fascia nigra latiori in anticis, tibiis tarsisque apice (anticis totis) nigris; alis fuscis, vcnis nigris, costa late aurantiaca, basi antico- rum fiisco-ferruginea. Long. corp. 13 mill. ; Long. c. alis 13 '/o; Exp. alar. ant. 27. Synonym. Cicada violacea Linne. Museum Lud. Ulr. p. 162 Xr. 9; Syst. nat. ed X p. 437. Nr. 22; ed XIL p. 708. No. 21; ed XIII. p. 2100. No. 21; Villers Ent. tora. L p. 458. Xo. 8. Herricli-Schäffer Xomencl. p. 104. Oliv. Eucycl. meth. tom. 5. pag. 757. X^'r. 51; Germar Thons Arch. tom. IL p. 3. Xr. 30; Fuessli, Verzeich. Schweiz. Ins. p. 24. Xr. 455? Tettigonia violacea Fabr. Syst. Entom. pag. 682. Xr. 18; Spec. Ins. tom IL p. 322, No. 22 ; Mantiss. Ins. tom. IL p. 267 Xr. 27; Entom. Syst. tom. IV. p. 26. Xo. 36; Syst. Rhyng. p. 43. Xr. 56. Ich vermuthe, dass ausser Linne Xiemand dies merk- würdige Thier gesehen habe, denn alle späteren Citate sind nur Copien. Es scheint mir sicher, dass' zwei Männchen, welche mir Dr. Schaum aus Germars Sammlung als zweifel- hafte C. algira mittheilte, und eines aus Algier (Mus. Berol.), hergehören. Liune's Beschreibung trifft zu. Fabricius hat ihn wohl mir citirt, Olivier und Germar gleichfalls. Die Ci- tate aus Villers und namentlich von Fuessli bleiben sehr unsicher. Die Abbildung bei Stell lig. 60, betriflft eine Art vom Cap der guten Hoffnung, die durchaus den eigenthüm- lichcn Habitus und die Formen von C. violacea zeigt. Xach vier Exemplaren aus dem Berliner Museum, die als C. tris- tis Germar bezeichnet sind, und deren Abart mit braunen Flügeln, C. tachinaria Oliv., wohl zu Stolls Figur passt, ge- hört diese Art nicht in diese Gruppe. Fundort. Zweifelhaft für die beiden Männchen aus Germars Sammlung, vielleicht Algier oder Süd -Europa. In 140 meridionalibns calidis Linn6; in terris australioribns Fabri- cius; Europa meridionali Germar. Nach Villers bei Lyon? nach Fuesli bei Genf? Ein Männchen aus Algier (Buquet. Mus. Bcrol.) Beschreibung. Kopf klein, noch einmal so breit als lang, Augen stark vortretend, Stirn klein, schmal, tief eingesenkt, vorne abgerundet und etwas vortretend; Stirn- rinne sehr flach und breit, mitunter kaum angedeutet. Pro- thorax klein, vorn etwas schmäler als der Kopf mit abge- rundeten, niedergedrückten Vorderwinkeln; hinten viel brei- ter, durch die stumpfen, grosslappigen Hinterwinkel; Vorder- und Hinterrand gerade, Seiten zuerst gerade, dann sehr schief nach Aussen gehend; Rand sehr schmal, in den Hin- terwinkeln seitlich sehr breit abgesetzt; Leib gross eiförmig, kurz vor der jMitte am breitesten. Schenkel der Vorderfüsse ziemlich kräftig; drei schräge, starke, scharfe Zähne, der Basalzahn am längsten, die andern an der Spitze etwas gebogen, davor ein vierter sehr kleiner stumpfer Zahn. Die Membran der Oberflügel ist bis zur Unterbrechungslinie*) *) Anmerkung. Im Obcrflügel aller Cicaden ist das Gcäder etwas vor der Mitte seiner Länge quer und zwar vollständig durchbrochen. Es läuft diese Unterbrechungslinie in der Randader sehr schräg von innen nach aussen da wo Fabricius das Stigma annimmt, also in dem Zusammentreffen der beiden langen Randzellen. Sie geht innen längs der schrägen Jvndader der ersten jener beiden langen Randzellen (welche näher der Basis des Flügels liegt) fort, durchschneidet den oberen Ga- belast des ersten Sektor gerade, wo er sich mit jener schrägen Ader verbinden will, durchsetzt dann quer den unteren Gabelast (und bildet hier die Unterbrechungsstelle, hinter welcher bei C. concinna die Ader aufgetrieben ist) und geht durch die gebrochene Spitze des zweiten Sektors znm Hinterrande gerade, wo das Innenfeld endet. Es erklärt diese Unterbrechung des Geäders, warum wir bei einer Anzahl Cicaden und bei der Mehrzahl der Rhynchoten den Basaltheil des Oberflügels scharf abgegränzt verdickt finden. Bei den Fulgoriden lässt sich eine so scharf begränzte Trennungslinie nicht nachweisen, doch scheint sie auch hier vorhanden. Herr Professor Burmeister machte kürzlich auf eine derartige Unterbrechung des Geäders bei den Coleopteren aufmerk- sam, und meint, dass sie sonst wenigen Insekten (Forficula) zukommen möge. Ich glaube, dass sie bei, allen Rhynchoten, wahrscheinlich bei dem grösseren Theile der Orthoptera und Neuroptera (das Thyridium Kolenati's bei den Phryganiden entspricht der Unterbrechung des zweiten Sektors) nachzuweisen ist. Ich gestehe, dass ich eine derartige Unter- brechung als ein allgemeines Gesetz bei allen geflügelten Insekten ver- muthe, nur wird ihre Ausbildung mannigfach modificirt und oft ver- kümmert sein. Jedenfalls spricht ihre Anwesenheit bei den Cicaden und die Verdickung des Basaltheils durchaus für Burmeisters Ansicht, die Trennung der Homoptera und Heteroptera im Sinne der Franzosen zu verwerfen. Durch diese Trennungslinie erklärt sich auch das Abbrechen der Flügel bei den Termiten, bei welchen jene Linie der Basis sehr ge- nähert ist. 141 verdickt, die sehr kleinen Unterflügel haben etwa nur V4 der Grösse der Oberflügel. Flügel kaum länger als der Leib. d". Stimmdeekel gross, nahe zusammenstehend, mit schmaler, sehr kurzer Basis, und stark erweitertem, fast kreisförmigem Spitzentheil; vorletztes Bauchsegment etwas breiter als lang, so stark verjüngt, dass es dreieckig er- scheint, mit abgerundeter Spitze; letztes Bauchsegment kür- zer, eiförmig, vor der Mitte etwas breiter. Letztes Rücken- segmeut in eine vorragende Spitze ausgezogen. Oben schwarz, mit etwas metallischem Schiller, die Seiten des Prothorax und die mittleren Segmente des Leibes schmal orange gesäumt. Unten gelb, die Stimmdeckel gleichfalls, die schwarze Stirnwulst gelb gesäumt. Füsse orange, Vorderschenkel oben aussen und unten mit breiter schwarzer Längsbinde, Schienen uud Tarsen schwarz. Flü- gel braun beraucht, Adern schwarz. Die Randader breit orange, die verdickte Basis der Vorderflügel rothbraun. Erkläruug der Figuren. Bei dem geringen, dafür zu benutzenden Raum war es nöthig, die wichtigeren Theile möglichst gedrängt und markirt darzustellen. Es können daher die kleinen Figuren nur als schematisch betrachtet werden. Es gehört (mit Aus- nahme von 12 und 24) jedesmal ein kleines Feld ganz zu einer Art. Zunächst dem Aussenrande sind die Stimmdeckel (0) und die Trochanterklappe (T) dargestellt, uud zwar so durchschnitten, dass der Abstand von der der gegenüber- stehenden Seite ersichtlich wird. Neben dem Inuenrande ist der Seitenrand des Prothorax (Pr.) mit Vorder- und Hinterwinkel gezeichnet. Daneben folgen die beiden letzten Bauchsegmente (L) der Männchen. In der nächsten Reihe nach aussen der Vorderschenkel nebst den Zähnen (F). Zwischen denselben und den Stimmdeckeln stehen die männ- lichen Gleschlechtstheile. In Fig. 1 — 6 ist nur die Seiten- ansicht des Penisdeckels (H), des Penis (P), und seines Endgliedes (G) gegeben. In allen übrigen ist die Seiten- ansicht (S) des letzten Segments gezeichnet, dabei die After- klappe (A), die Haken^H), der Penis (P). Die kleine Figur darunter stellt diese Theile von vorne gesehen dar, die Afterklappe (A), die Haken (H) und über denselben, meist als zwei kleine Spitzen angedeutet, den Penis. In der Fig. 21 — 23 stellt H von vorne gesehen den Penisdeckel, zu welchem hier wieder die Haken verwachsen sind, vor. 142 Es gehört: Fig. 1 zu C. haematodes, Fig. 2 zu Var. 1. C. sauguinea, Fig. 3 zu Yar. 2. C. 4-signata. Fig. 4 zu C. tomentosa, Fig. 5 zu Var. C. cisticola. Fig. 6 zu C. plebcja, Fig. 7 zu C. montana, Fig. 8 zu Var. C. adusta. Fig. 9 zu C. prasina, Fig. 10 zu C. argentata, Fig. 11 zu C. violacea. Fig. 13 zu C. orni, Fig. 14 zu C. querula, Fig. 15 zu C. 11- neola, Fig. 16 zu C. hyalina. Fig. 17 zu C. atra, Fig. 18 zu C. tibialis. Fig. 19 zu C. au- nulata, Fig. 20 zu C. flaveola. Fig. 21 zu C. dimissa, Fig. 22 zu C. picta, Fig. 23 zu C. aestuaus. Fig. 12 stellt die fünf verschiedenen Formen der Basalzelle nebst dem Ursprünge des ersten Sectors (a), und des zweiten Sectors (b) dar, und zwar Nr. 1 C. tibialis, Kr. 2 C. montana, Nr. 3 C. haematodes, Nr. 4 C. atra, Nr. 5. C. plebeja. Fig. 24 stellt den Innenrand des Vorderschenkels der Nym- phen dar. Nr. 1 C. montana, Nr. 2 C. argentata (zwei felhaft von Zeller bei Messina gesammelt), Nr. 3 C. atra, Nr. 4 C. Orni, Nr. 5 C. plebeja. Für die Bibliothek sind eingegangen: Naturgeschichte von Apis mellitica, als Grundlage einer ra- tionellen Bienenzucht. Von August Menzel. Mit vier Kupfertafeln. Zürich 1855. Ueber den Afterraupenfrass der Weissrübeu - Blaitwespe (Athalia centifoliae) und über Blattwespen überhaupt, mit Rücksicht auf Gartencultur und Landbau. Eine Tafel mit Original-Abbildungen. Von demselben. Die Chitingebildc im Thierkreise der Arthropoden von dem- selben. Zürich 1855. Auszug aus dem Monatsbericht der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Darin Dr. Gerstäckers Diag- nosen der V. Peters in Mossambik gesammelten Käfer, und Peters über Myriapoden. A manual of British Butterfiies and Moths by H. T. Stainton. N. 1 March 185G. London. List of the Specimens of British Animals in the Collection of the British Museum. Part XIV. Nomenclature of Neuroptera. London 1853. The Zoologist. January, Febr., March 1856. Enthält von Entomol. hauptsächlich captures of Cepidoptera , unter I 143 Andern des Parnassius Apollo bei Dover, ferner Ento mological Botany, by H. T. Stainton, (Fortsetzung der Entom. Briefe von H. W. Bates vom oberen Amazonen- strom. Bulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou. 1854. Nr. IL III. IV. und 1855 Nr. I. Darin: a. Memoire sur la famille des Carabiques. Par le Baron M. de Chaudoir (4-e et 5-e partie, continuation). b. Lokalitäten an der Ostküste Siciliens, in lepidopte- rologisclier Hinsicht dargestellt von Prof. Zeller. e. Beiträge zur Lepidopterologie Russlands und Be- schreibung einiger anderer Insekten aus den südli- chen Kirgisensteppen, den nördlichen Ufern des Aralsees und des Sirdarja's. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie von v. Siebold und Koelliker. 4. Heft 1855. Enthält nichts Entomologisches. The transactions of the Entom. Society. Vol. .IIL Part VII. Enthält Monograph of the Australian Species of Chry- somela, Phyllocharis and allied Genera. By J. S. Baly. (continued.) Characters of tvv^o undescribed Species of Thrips Lin. By Edw. Newman. Descriptions of various Species of the Coleopterous Fa- mily Pselaphidac, Natives of New South Wales and South America. By J. 0. Westwood. Proceedings of the Linnean Society of London. Vol. IL from Sept. 1848 to June 1855. Address of Thomas Bell, Esq. read at the Anniversary mee- tiug of the Lin. Society. List of the Linnean Society of London 1855. The Transactions of the Linnean Society of London. Vol. XXI. Part III. und IV. Darin Entomologisches.: On the Genus Myrmica and other indigenous Ants. By John Curtis. Remarks relative to the affinities and analogies of natural objects, more particularly of Hypocephalus, a Genus of Coleoptera. By I. Curtis. I^iilouiologischer Naciilass von Linz in Speyer. Die entomologische und botanische Sammlung des zu Speyer am Rhein verstorbeneu königl. wirklichen Rathes und quiescirten Steuer-Controleurs I. M. LINZ ist unter billigen Bedingungen zu verkaufen. 144 Die entomologische Sammlung enthält: 1) Die Käfersammlung, gewiss eine der reichsten und schönsten Privatsammlungen, enthält über 8000 Species, viele in zalilrcichen Exemplaren. Dieselbe wurde erst im letzten Jahre von Herrn Linz neu geordnet und ist in 234 Kästchen enthalten. 2) Europäische Schmetterlinge. 1800 Species in 3537 Exeni])laren, systematiscli geordnet, alle rein und vor- züglich gut erhalten. Jede einzelne Species ist in ein besonderes Kästchen eingesetzt. Uebcr beide Sammlungen sind Kataloge vorhanden und können zur Einsicht vorgelegt werden. 3) Ausländische Schmetterlinge, in 170 Species, jeder in einem eigenen Kästchen aufbewahrt. 4) Neuroptera J 5f Orthoptera [ 6) Hymenoptera ; zusammen in 5500 Exemplaren. 7) Diptera i 8) Hemiptera ) Die Sammlung des jüngst verstorbenen Herrn Linz, über den sich Silber mann in seiner Aufzählung der le- benden Entomologen schon im Jahre 1835 äusserte: „Er besitzt eine sehr reiche entomologische Sammlung, be- sonders beachtensw^erth durch die schöne Reihenfolge der Dipteren. Diese Sammlung ist das Resultat 30jähriger Forschungen. Er veröffentlichte mehrere Abhandlungen über die Coleopteren, die sich in verschiedenen periodischen Zeitschriften vorfinden, bereicherte die entomologische Eauna des Rheins mit einer grossen Zahl neuer Species. Seme Hauptstudieu gingen dahin, die Terminologie der Insekten- kunde klar und einfach zu machen," entspricht allen wissenschaftlichen Anforderungen, da der Verblichene selbst Forscher und nicht blos Sammler war, und wüirde sich daher besonders zur Benutzung für eine höhere Lehranstalt eignen. Das Herbarium enthält 9 — 10,000 Species und ist nach dem „natürlichen Systeme des Pflanzenreiches, von Gg. Heinrich Schultz, Berlin, 1832 geordnet. Die Sammlungen können täglich in dem Hause des Verstorbenen zu Speyer eingesehen werden, und wird auf jede an die Wittwe desselben gerichtete frankirte Anfrage bereitwilligst weiter verlangter Aufschluss gegeben. Speyer, im Februar 1856. 145 Beitrag' Feststellung der bisher bekannten S e s i e n -Arten Europa's und des angrenzenden Asien's, Dr. O. §taudingcr in Berlin. (Fin. Februar 1856.) 1. a. var icsitdarum Conspectas, *) Genus I. Trochiliam Scop. 1. b. var. Teuebrioui forme IBembeciforme Hüb. / Crabroniforniis Lewin. Apiforme L. Crabrouiformis W. V. iSireciforme Esp \ Melanocephala Dlm 2. ITabiniforme ' temb. 4. a. var. 3, Laphriiforme Hüb. Genus II. Sciapteron Staudgr. B. Stiziforme H.-Sch. ?. G r u n e r i Stdgr. $. C. F er vi dum Led. 5. iSang'uiuolentam Led. Tengyi'aeformis H-Sch. vou Rot- Asiliformis W. V. Rhing-ii forme Hb Crabrouiformis Las *5. *6. *7. t*8. Genus III. Sesia Fab. A. a. l Scoliiformis Borkh., 9. 1 Lasp. (Emphytiformisc/ H.-Sch.? 10. SphegiformisEsp.jFbr. IL Mesiiformis H.-Sch. IAnthraciformis Esp. Andrenaeformis Lasp. AUaiitiformis Wood. Cephiformis Ochsenh. 12. 13 14. Tipuliformis L. IConopiformis Esp. Nomadaeformis Lasp. Syrphiformis Hüb. (Asiliformis vou Rot- temb. cf. Oestriformis v. Rottemb., _. Hübu. $. JVespiformis Lasp. [Cyuipiformis Esp., Och- 1 seuheimer. *) Die bisher nicht mit Gewissbeit in den eigentlichen Grenzen Europa's gefangenen Arten sind mit einem Sternchen (*), die mir in natura unbekannten mit einem Kreuz (f) bezeichnet. Von den Arten, wo hinten ein Geschlechtszeichen steht, ist meines Wissens nur eben da* dadurch angegebene Geschlecht bekannt. 10 14G 1 17. M el 1 i n i for m i s Lasp. $ (an praec. var.?) b. iMyopiformis Borkh. jlMiitillaelbrinis Lasp. 18. a. var. Lu etuosa Led. tl9. Typliiiformis Borkh. f* 20. P i ]) i z i fo r m i s Led. ö" 21. Ciiliciformis L. 22. Thynniformis Lasp, cT 23. Stoinoxy forinis Hiibii. * 23. a. var. A iii a s i n a Std^r.$ , For Uli ci für Ulis Esp., \ Lasp. 24. < Tentlirediiiiformis Esp., I Fab. ' Nomadaeformis Hüb. B. a. IX, *25. L 0 111 a t i i f or m i s Led.cT ( I c h n e u m 0 n i f 0 rm i s \ Fab., W. V.? 26. < Ophioiiiformis Dup., Hb.V /Palpiua Dalm. (f. \ Statuiformis Freyer. 26. a. var. Megilliformis Hüb. ? lUroceriformis Tr. 28. |Crabroiiiformis Fab. (Odyneriformis Ghiliaiii. $ 27. a. var. Manie rtina Zell.d^ t * 27. b. var. ? D o r y c e r i fo r- mis Led. cT. ß. 1 Masariformi s Oclisli. Haiiehiformis Iliib. cT. Allaiiliformis Eversni. fLoewii Zell. *28, a. var. Loewii minor St(l.i4-r. . f 2S. b. var. Od y n e r i i'o rm i s il.-8eh. Ann eil ata Zell. Museaoformis Il.-Scli. 21). a. var. C e r i i { o r iiii 8 Led. 28 29. b. var. Ortalidiformis Led. b. E m p i f 0 r m i s Esp., Vie- weg, Borkh. Tenthrediniformis Lasp., W. V.? Muscaeformis Borkh., Assm. * 30. a. var. S c h i z o c e r i f o r - mis Kolenati. 30. b. var.? Monspeliensis Stdgr. ^ lAstatiformisH.-Sch.cT ^^•/Thyreiformis H.-Sch. ?. ßß' l B r a c 0 n i f 0 r m i s H-Sch. 32. I Triamiuliformis Freyer. f Meriaeformis Assm. 33. Manuii Led. 29 yy. |IIerrichii StdgT. jlcteropus Il.-Seh. a. var. Euceriformis Oehsh.? cf. iColpiforinis Stdgr. Polistiformis Boisd. (DoleriformisLd., H.-Sch.? /3. 1 B i b i 0 n i f 0 r m i s Esp. Philanthiformis H.-Scl ( Led. a. var. Mysiniformis Raml)., Boisd. IPh i 1 a n t h i form i s Lsp. Ochsh. IMuscaef. Vieweg, Esp.? a. \ar. C o r s i c a Stdgr. , Ij e n c 0 m e 1 a e n a \ Zell. 37. b. Vcir. .Tlierevaefornii;-' L. 34. 34. 35. 36. 36 37. 37. -Seh., / Meriaeformis liinb. ' (pro parte.) 147 38. *39. 40. 40. a -1 *42. 43. ' Affin is Stdgr. Leucaspidiformis Led. Meriaeformis Boisd. (pro parte.) A 1 b i V e n t r i s Led. cT. Aerifrons Zell. Meriaeformis Boisd.? (pro parte) , var. Sardoa Stg-dr. cT. Leucaspidiformis Esp.; Stdgr. Leucopsiformis Esper, H.-Sch. (pro parte). iAlysoniformis H.-Sch. Trivittata Zell. ?. Tenusiformis Led., (au prop. geuus?) Leucopsiformis PL-Scli., (pro parte) 44 I Stelidiformis Fr. jUnicincta H.-Sch. 1 Doleriformis ? Her.-Sch., I Led. (Osmiiformis H.-Sch. 45. Stelidiformis Zel., H.-Sch. (Zelleri Led. 46. C h al c 0 c n e m i s Stdgr. cT ß. *47. Azonos Led. cT. iJoppiformis Stdgr. fAnthraciformis Ramb. d. [Doryliformis Ochsh. lEuceraeformis PL-Sch. cT 'ictcropus Zell. c/. jSchmidtii Zell. $. iBracouiformis Ghiliani 5. ( Oryssiformis H.-Sch. $? e. Chry sidiformis Esp. IMiuiacea Led. 50. a. var. ? | Miniauiformis Fr. ( V. PepsiforraisLd. Calcidiformis Esp., Hübu. Prosopiformis Ochsh. [ Halictiformis H.-Sch. Schmidtii Led. Schmidtiiformis 5L a. var. l Frey er. Prosopiformis H.- Sch. (pro parte) f *52. Elampiformis Her.- Sch. ?. (an praec. var.?) f53. Foeniformis H.-Sch. (an bon. spec? — an huj. gen.?) 48 49 50 51 55. Genus IV. Bembecia Hüb. P . iHylaeiformis Lasp. JApiformis Hüb. Genus V. Paranthrene Hüb. Tineiformis Esper, 11 55. a. var. Brosiformis Hb. Ochsenh. Aselliformis Rossi? Led. 56. M y r m 0 s i f 0 r m i s H.-Sch. 10' 148 Vorliegender Conspectus der Sesienarten ist das kurze Resultat dieser ganzen Arbeit. Es ist wegen gewisser Be- (luemlielikciten, die sich bald ergeben werden, vorausgestellt, und mag als eine Aufgabe betrachtet werden, deren Lösung im Folgenden versucht wird. Der Titel sagt schon, dass wir es hier nicht mit einer Monographie der Sesien zu thun haben. Desshalb sind zunächst gar keine generischen Untersuchungen gemacht, sondern die Gattungen sind, wie sie vorhanden waren, auf- genommen. Wo einzelne Arten vielleicht zur Aufstellung neuer Gattungen berechtigten, ist dies obenhin angedeutet worden. Diejenigen Arten, welche bereits überall fest und zweifellos dastanden, sind nur mit einer kurzen Diagnose versehen, und ist bei ihnen die Synonymie möglichst be- schränkt worden. Bei anderen bereits gut beschriebenen Arten sind ^()rzugswelse nur die sie von nahen Verwandten unterscheidenden Merkmale angegeben. Vollständige Be- schreibungen wurden nur da geliefert, wo die Arten entweder neu oder bisher ungenügend beschrieben waren. Die mit A, a, OL u. s. w. bezeichneten Abtheilungen sind in Folgen- dem näher bestimmt. Sie haben durchaus keinen anderen Zweck, als den, die Arten danach leicliter aufiinden und bestinnnen zu können. Dass demsell)en vielleicht nur sehr mangelhaft dadurch entsi)rochen wird, und dass viel Besse- res darin geleistet werden könnte, wird gerne zugestanden. Die hauptsächlichsten HUlfsquellen dieser Arbeit sind, wie bei allen ähnlichen, zweierlei. Einmal die Vergleichung der Arten in natura selbst, dann die über dieselben vor- handene Literatur. Beides ist gleich wichtig, namentlich bei der Bearbeitung von Thieren, unter denen eine so grosse Verwirrung herrschte, wie bei den Sesien. Was zunächst den ersten Punkt anbetrifft, so waren entschieden niemals so viele Sesien zusammen, wie bei der gegenwärtigen Ar- beit. Hier waren es besonders die Herren O. Grüner, P«»gge, Lederer, Dr. Schneider, Dr. Wocke, Professer Hering, Pro- fessor Zeller, Anker, A. de Graslin, Milliere und Beliier de la Chavigneric, welche mit der zuvorkommensten Freund- lielikeit mir ein Material von über zweihundert Sesien sand- ten. Alien diesen Herren sage ich dafür im Namen der AVissenschaft den grössten Dank, und sollte die Arbeit viel- leiclit einiges Verdienst haben, so fällt dasselbe hauptsäch- lich ihnen zu. Ausserdem stand die reichhaltige Sammlung des hiesigen K(iniglichen Museums durch die Freundlichkeit des Herrn Dir. Klug, ganz zu meiner Disi)osition. Endlich boten die Sammlungen hiesiger Lepidopterologen , nament- lich die des Herrn Hopfler, sowie meine eigene, manches 149 sehr schätzbare Material. Dieses Gesammtmaterial wird dadurch um so schätzbarer, als es eine grosse Anzahl von Typen enthält, nach denen verschiedene Autoren die Arten beschrieben. Was ferner die zweite wichtige Hülfsquelle, die Lite- ratur, anbetrifft, so stand dieselbe mir in so reichhaltigem Maasse zu Gebot, wie schwerlich einem anderen Sesien- Autor vor mir. Ausser den Schätzen der hiesigen Königl. Bibliothek bin ich hier dem Herrn Hoptfer zu ganz beson- derem Dank verpflichtet, der mir seine an lepidopterologi- schen Werken ungemein vollständige Bibliothek mit grosser Bereitwilligkeit zur Disposition stellte. Alle Werke, alle Schriften, von denen ich wusste, dass sie etwas über Sesien enthielten, habe ich persönlich verglichen und abermals ver- glichen und habe die Genugthuung gehabt, manchen inte- ressanten Aufschluss darin zu finden. Ich werde nun zu- nächst die bei dieser Arbeit benutzten literarischen Hiilfs- quellen aufführen, und deren Inhalt und Werth in Bezug auf Sesien kurz angeben. Herr Dr. Herrich - Schäffer hat in seinem anzuführenden Werke dies bereits von manchen Schriften gethan. Bei diesen w^rde ich darauf hinweisen, und mich begnügen, meine von den seinen abweichenden Ansichten zu geben. Ich werde ferner, der Kürze wegen, auf die später gegebenen Bemerkungen zu den einzelnen Sesienarten verweisen, wo man die Gründe und Beweise für eine kurz ausgesprochene Meinung finden kann. Endlich sind die einzelnen Schriften möglichst ihrem Alter nach aufgeführt worden, damit man um so leichter die Prioritäts- rechte erkennen kann. Clerck, Icones insectorum rariorum. Holm. 1759. Es enthält, wie bekannt, Abbildungen zu Linne's Be- schreibungen. Tab. IV. fig. 1. ist Sp. Tipuliformis, fig. 2. Sp. Apiformis, fig. 3. Sp. Culiciformis kennt- lich genug abgebildet. Linne, Fauna Suecia, Ed. IL 1761. Hier sind p. 289 die eben erw^ähnten 3 Sesienarten kurz diagnosirt, und als neue Art kommt Sp. Vespiformis hinzu. Die Beschrei- bung ist zu kurz und die Art danach nie sicher zu bestim- men. Schon zu Laspeyres Zeiten war das Original-Exemplar in der Linne'schen Sammlung nicht mehr zu finden. Laspeyres hielt sie für identisch mit IG. Ses. Asilif. v. Kottemb. Dalman (s. später) hält sie für 54. Bemb. Hylaeif. Herrich-Schäfifer hält sie zuerst für 2(3. Ses. Ichneumonif. ; später sagt er, dass das verdorbene Exemplar in Linne's Sammlung eine Hylaeiformis sei. Wenn nun diese Vespif. w^irklich aus Schweden war, so ist Laspeyres Meinung entschieden falsch, 150 da wenigstens bisher, trotz seiner Angabe, Asilif. v. Rottcmb. noch nioht in Schweden gefunden wurde. Wahrsclieinlich wurde Laspcyres durch den in Linne's Beschreibung ent- haltenen „macula flaveseente" der Glasflügel zu dieser An- nahme bewogen. Von allen bisher wirklich in Schweden gefundenen Sesien passt dies nur auf Ichneumonif. Dass diese Sesien zuweilen nur o gelbe Leibesgürtel und einen fast ganz schwarzen Afterbüsclui hat s. daselbst. Dies ist meine muthmaassliche Ansicht von dieser viel besprochenen Vespif. Linne; sie ist ungewiss, wie die aller früheren Autoron, folglich der Xame Vesp. für immer zu verwerfen. Bemerkenswerth aber ist es, dass manche der älteren Auto- ren unter Vespif. mit Bestimmtheit Ichneumonif. verstanden. s. daselbst Nr. 26. Linne, Systema Naturae, Ed. XIIL 17G7. pag. i->04 enthält dieselben vier Sesien; wird aber interessant durch das Citat von Scopigera Scopoli (s. daselbst) b<^i seiner Apiformis, die er mit derselben für identisch hält. Auch Fabricius macht später denselben Fehler. Scopoli, Entomologica Carniolica 1763. Er führt pag. 188 zwei Sesien auf; Sp Culiciformis L. und Sp. Sco- pigera als neu. Von seiner Culicif. ist nur das gewiss, dass sie nicht Culicif. L. ist; Laspcyres hält sie für 24. Ses. Formiciforniis. Dass nun schon der grosse Linne sich bei seinen Synonym-Citaten irrte, Avenn er die Scopigera Scop. zu seiner Apiformis zog, geht aus der im Wiener Verzeich- niss p. 44 unten gemachten Anmerkung hervor. Die Ver- fasser desselben sagen nändich, dass sie diese Scopigera gesehen, dass dieselbe etwa von der Grösse der Tipulif. und vielleiclit nur eine Varietät derselben sei. Das verbietet freilich der in der Beschreibung enthaltene „Ad basim alae anticae punctum flavum," der es wahrscheinlich macht, dass diese Sesie eine Ichneumonif. sei. S. hierüber Zeller Stettin, Zeit. 1855. pag. 39. Hufnagel, Berlinisches Magazin, Bd. II. Stück 1. 1766. ^, Tabellen von den Tagvögeln der Berliner Gegend." Er fülirt hier pag. 184, XIV. Sp. Vesj)iformis, XV. Sp. Cu- liciformis und pag. 188, XIX. Sp. Salmachus auf. Herr von Kottcmburg, s. daselbst, der die Hufnagerschcn Exem- plare vor sieh hatte, belehrt uns, dass Vespiformls Hufn. = Apifor. L. und Salmachus Hufn. = Tipulif. L. sei. Seh äffer, Icones Insectorum circa Eatisbonam indi- genorum, Tom. I — IIL 1767. Die in diesem Werk enthal- tenen Abbildungen sind oft gar nicht schlecht. Es verliert aber seinen autorischen Werth ganz dadurch, dass den Insekten noch keine wissenschaftlichen Namen, wie Linne 151 sie einführte, gegeben sind. Tab, CXI. iig. IL und III. ist Apiformis L. Tab. CCXXIV. fig. I. und IL eine Sesie abge- bildet, die durch Ochsenheimers Citat bei Masarif. interessant wird. S. No. 28., Masariformis Ochsenh. von Rottemburg, Naturforscher, VII. Stück, Halle 1775. „Anmerkungen zu den Ilufnagelschen Tal)ellen.'^ Herr V. Rottemburg giebt hier zunächst pag. 108 die oben bei Hufnagel erwähnten Erklärungen. Dann beschreibt er sehr gut mehrere neue Sesien, nämlich pag. 108, 2. Sp. Asili- formis, pag. 100., 3. Sp. Oestriformis und pag. 110, 4 Sp. Tabaniformis. Dass sein Sp. Asilif. = Cynipif. Esp., sein Oestrif. das Weib zu derselben (s. Nr. 16.) und sein Tabaniformis = Asiliformis Wien. Verz. ist, hat Prof. Zeller Isis, 1854, S. 25, hinreichend nachgewiesen. Nach den jetzigen Gesetzen über Priorität müssen diese von Rottemburgschen Namen für Nr. 4 und 16 nun unzwei- felhaft wieder eingeführt werden; aber es ist nicht, wie Herr Lederer aus Versehen dies gethan hat, Hufnagel bei denselben als Autor zu setzen. Systematisches Verzeichniss der Schmetter- linge der AYiener Gegend. Wien 1776. Seite 44 sind hier Sp. Crabroniformis, Culicif. L., Tipuiif. L., Vespif. L., Ten- thredinif. und Ichneumonif. angeführt. Die hier neu aufge- stellten Namen sind, mit Ausnahme von Sp. Crabroniformis, ohne irgend eine Diagnose oder Anmerkung über die unter denselben verstandenen Arten gegeben. Nach den in der wissenschaftlichen Entomologie angenommenen Principien bleibt nun ein blosser Catalogname ganz unberücksichtigt. Wenn ein Autor später eine Art unter diesem Catalognamcn beschreibt, so ist er eben der Autor dieser Art, nicht aber der Verfertiger des Catalogs. Im gegenwärtigen Fall nun ist nur Crabronif. mit einer Anmerkung versehen; Culicif. Tipuiif. und Vespif. auch, insofern aufLinne verwiesen wird. Die Crabronif. des Wien. Verz. aber ist gleich Apiformis L., wie uns das auch Schrank später sagt; bei demselben ist auch zugleich die oben bei Scopoli erwähnte Anmerkung über dessen Scopigera. Die neuen Namen Tenthredinif. und Iclmeumoniform. bleiben uns einstweilen ganz gleichgültig. Im Nachtrag pag. 305 ist nun Sp. Asiliformis und pag. 306 Sp. Speciformis aufgeführt. Erstere ist unverkennbar als No. 4 Tabaniforme von Rottemb, bezeichnet; die Art war also schon benannt und der Name Asilif, obenein bereits für eine andere Art, Nr. 16., vergeben. Spheciformis ohne 'alle Bezeichnung bleibt einstweilen vollkommen unbeachtet. Sulzer, Abgekürzte Geschichte der Insecten, Tom. L, 1776. Dieses Werk enthält nur p. 152 Sp. Apiformis und 152 Sp. rnlioiforniis. Erstercr ist Tab. XX., fig. fi abgebildet, und deutlich der LinnOisclic, letzterer Tab. XX. fig. 5 ab- gebildet, ist ein sehr merkwürdiges Thier, dass durch Ochsenheimers Citat bei seiner Masariformis, s. No. 28, In- teresse gewinnt. F u e s s 1 y , Magazin für die Liebhaber der Entomologie, Tom. I., 1778. Herr Fuessly giebt hier unter anderm einen langen Bericht über das oben erwähnte systematische Verzeichniss der Wiener. Er bemerkt, dass die Herren Verfasser mit verschiedenen, kurz vorher erschienenen Werken noch un- bekannt gewesen seien, so unter andern mit v. Rottemburg's Aufsatz im Xaturforscher. Er theilt darauf diesen Aufsatz mit, sagt pag. 116 ff., dass Asilif. v. Rottemb. nicht gleich der Asilif. W. V. sei, und dass eben Tabanif. v. Rottemb. gleich dieser Wiener Asiliformis wäre. Dann beschreibt er p. 132 ff. mehrere bereits bekannte Sesien Apif. L., Culicif. L. und Tipulif. L., die er Tab. I. unter A, B und C. abbildet. Fuessly, Neues Magazin für die Liebhaber der En- tomologie. Tom. IL 1785. Hierin befindet sich pag. 199 ff. ein Aufsatz, betitelt: „Entomologische Nachrichten von Franz v. Paula Schrank." Herr Schrank sagt hier, dass er die KSammlung der Verfas- ser des Wiener Verzeichnisses (Denis et Schiffermüller) persönlich gesehen, und dass er nähere Bestimmnngen über die in demselben blos als Namen gegebenen Arten liefern werde. Zunächst benachrichtigt er uns, dass Crabronif. W. V. = Apif. L. und Asilif. AV. V. = Tabaniformis v. Rottemb. sei. Von Sphecif. W. V. giebt er folgende Diagnose: „Cor- pore nigro, linea longitudinali dorsali tribusque fasciis abdo- minalibus flavis." Die Diagnose ist offenbar verkehrt, und sollte es heissen: drei Rückenlinien und eine Hinterleibsbinde, gelb. Die Art war schon A'on Esper (1779) bestimmt. Pag. 202 führt er Culicif. L. auf und Ichneumonif. W. V. mit folgender Diagnose: „Corpore nigro, linea dorsali utrinque, cingulis abdominis (alternis brevioribus) scopaque flavis.'* In der Beschreibung sagt er wenig mehr; die Art bleibt imd entlieh und kann z. B. auch ganz gut auf Nr. 29 Annel- lata bezogen werden. Pag. 203 giebt er von Tenthredinif. W. V. nur folgendes an: Corpore fusco, linea dorsali utrinque, cingulisque tribus abdominalibus flavis. Dann sagt er noch, die Vordcrflügel seien undurchsichtig, und Oestrif v. Rottem- burg schiene ihm dieselbe zu sein. Ferner giebt er Vespif W. V. als gleich mit Asilif. v. Rottemb. an, und führt zuletzt pag. 204 Tipulif. auf. Kurz, Schrank, der erste Commen- 153 tator der Wiener Catalognamcii, lässt dieselben noch räthsel- hafter für die Nachwelt. Esper, Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur. Vol. II. 1779. Ueber die Esperschen Arten ist Herrich - Schäffer XVII. p. 52 und 53 zu vergleichen, und Folgendes daselbst hinzuzufügen, und zu verbessern. Tab. 30. fig. 3. Tenthre- diniformis ist von allen Autoren als Formiciformis, No. 24, anerkannt. Fabricius sowohl wie Borkhausen geln'auchen später denselben Namen Tenthrediniformis für dieselbe Art Nr. 24. Der Name Tenthredinif. war nun schon vorher im Wiener Verz. und ziemlich bestimmt für eine andere Art, No. 30, angewendet; aber einzig und allein als blosser Ca- talogname. Er müsste desshalb entschieden für die Esper- sche Art Tab. 30. fig. 3, pag. 211 gebraucht werden, wenn nicht Esper dasselbe Thier, Tab. 32. fig. 3. 4. unter dem Formicaeformis abgebildet und pag. 216 beschrieben hätte. Beide Namen erschienen nun zu derselben Zeit (1779); wir haben also das Recht, einen davon zu wählen, und nehmen natürlich den, der noch nie früher angewendet war. Ausser dieser neuen Art stellte Esper auch noch folgende auf. Tab. 30, fig. 2 Chry sidiformis s. No. 50., Tab. 30, fig. 4 Spheciformis, zuerst von ihm erkenntlich beschrie- ben und abgebildet; der Name ist grammatisch unrichtig gebildet und muss Sphegif. heissen, s. Nr. 10. Tab. 31. fig. 1. 2. Conopiformis s. No. 15. Tab. 32. fig. 1. 2. Empiformis s. No. 30. Der Name dieser von allen Auto- ren unbezweifelten Esperschen Art darf nicht durch den blossen Catalognamen „ Tenthrediniformis " im Wien. Verz. verdrängt werden. Tab. 38. fig. 4. Tineiformis s. Nr. 55. Tab. 42. fig. 6. Leucopsiformis, ein ganz unrichtig gebildeter Name, bereits in Leucospidiformis umgeändert, s. Nr. 41 Tab. 44. fig. 1. 2. Anthraciformis; der Name ist ohne alles Recht von Laspeyres später in Andrenaeformis umge- ändert worden, s. No. 12. Tab. 44. fig. 3. 4. Bibionifor- mis, eine von allen Autoren bisher verkannte Art, s. Nr. 36. Tab. 47. fig. 1. 2. Chalciformis , ein unrichtig gebildeter Name, ist schon von Hübner richtig in Chalcidiformis um- geändert worden, s. Nr. 51. Wenn Fabricius wirklich, was ich nirgends finden konnte, diesen Namen später einer an- deren Art gab, so that er sehr Unrecht, und muss diese Chalcidif. Fabr. dann entschieden eingezogen werden. Jeden- falls hatte Ochsenheimer kein Recht, diese Espersche Art, Prosopiformis zu nennen, da Esper den Namen früher als Fabricius gegeben haben muss. Tab. 29, fig. 4. 5. Sireci- formis, s. No. la. und Tab. 30. fig. 1. Tenebrioni- 154 formis s. No. Ib. sind als Varietätemiaraen von Tr. Api- forme L. beibehalten worden. Ausserdem finden wir noch zwei neue Sesiennamen bei Esper; nämlich Tab. 31, fig. 3. 4. C^Tiipiformis, identisch mit Asiliformis v. liottemburg und Tab. 32. fig. 5. 6. Muscaeformis. Diese Muscaef. ist bei Esper nicht auf eine Weise beschrieben oder abgegildet, dass man mit Sichcrlieit die Art dauach bestimmen könnte. Es ist mehr wie wahrscheinlich, dass fig. 0 ein Philanthif. Lasp. (/, ffg. G ein Empif Esp. (Tenthredinif Lasp.) $ sei. So nahm es Laspeyres auch an, und wir werden bei Vieweg sehen, dass dessen Muscaeformis eine ganz unzweifelhafte spätere Philanthif Lasp. ist. Dass das Weib, fig. ß, nicht zum Mann gehöre, darüber gesteht uns Esper selbst seine Zweifel. Dass Herr Herrich -Schäffer diesen Xamen, auf seinen blossen Glauben hin, einer ganz anderen Art gegeben hat, s. No. 29, Anncllata Zell-, ist durchaus zu missbilligen. Der Name ist für immer zu verwerfen; um so mehr, als die nächsten Autoren, die ihn in demselben Jahre, 1789, ge- brauchten, Vieweg und Borkhausen, der eine darunter eine sichere Philantif Lasp., der andere eine sichere Empif Esp. (Tenthredinif Lasp. verstand, s. daselbst. Fahr i eins, Species Insectorura, Tom II, 17S1. Hier werden nur pag. 156. und 157. Sp. Apiformis, Culiciforuiis und Tipuliformis genannt, die mit den Linne'- schen dieselben sind. Ausserdem wird hier zuerst eine Sp. haemorrhoidalis aufgestellt, mit einem ,,ano barbato san- guineo," der aber aus Indien ist. Fabricius, Maiitissa Insectorum, Tom II. 1787, schafft pag. 98 das Genus „Sesia'' und führt pag. 99 ff. folgende acht Sesienarten auf: Apiform., Sphegif, Asilif (Tabanif. v. Rottemburg), Ouliciform , Tenthredinif (Formicaef Esp.), Tipulif, Ichneumonif und Vespif Diese Arten sind wenig- stens gewiss europäische, während seine haemorrhoidalis nach dem Früheren aus Indien sein soll. Er beschreiiit hier zuerst Ses. Ic hne um oni formis ganz unverkennbar, und ist somit als Autor derselben anzusehen Fabricius, Fntomologia Systematica emendata et aucta, Tom. III. Pars 1. 1793. Pag. 382 ff. führt er ganz dicsell)en Arten seiner Man- tissa auf, und stellt als neue Art pag. 383, 17) Ses. Crabro- niformis auf. Sowohl seine Diagnose, wie die Beschreibung davon, passen durchaus auf die spätere Ses. Uroceriformis Treitschke s. No. 27. Man hat sich an das „Parva^ in der Beschreibung gestossen; aber ganz mit Unrecht, da Fabri- cius nnter seinem Genus „Sesia" noch die Arten des Genus „Macroglossa Scop." mit begrifl", und im Vergleich mit diesen 155 ist Ses. Urocerif. Tr. entschieden klein. Immerhin aber dürfte dieser Name nie bleiben, da er bereits früher gemiss- brancht war, s. Wien. Verz. Ganz mit Unrecht führt aber Fabricius bei dieser Sesie, die Haemorrhoidalis Cyrilli als Synonym an ; dieselbe hat Nichts damit zn thim, s. daselbst. Dass ebenso sein Citat von Scopigera Scop. bei Ses. Apif. falsch ist, wurde schon oben bei Linne erw^ähnt. Endlich ersehen wir ans seiner bei Ses. Culicifornis gemachten Be- merkung „Antennae ante apicem albae,"^ dass er unter Culicif. auch die spätere Typhiif. Lasp. wahrscheinlich auch Myopif. Borkh. mit umfasstc. Cyrilli, Entomologiae Neapolitanae Specimen I. 1787. Er bildet Tab. IV. fig. 3 eine Ses. haemorrhoidalis ab, und citirt dabei Fab. Sp. Ins pag. 156, 13. Die Abbildung ist sehr kLäglich, gehört aber der rothen Flügel wegen ent- schieden zu Chrysidif. Esp. oder Chalcidif. Esp. die vielleicht beide bei Neapel vorkommen dürften. Mit der Haemorrhoi- dalis Fab. aus Indien hat sie eben nur den rothen After- büschel gemein, während das Fabricische „abdomen basi sanguineum" sie, ausser dem so ganz verschiedenen Vater- laude, davon durchaus trennt. Hübner, Beiträge zur Geschichte der Schmetterlinge, Augsburg 1786—1789. Er beschreibt hier Tom. IL Th. IV., pag. 89 I. Rhin- giaeformis, die er Tab. IL fig. J abbildet, s. No. 4. a; und eben daselbst pag. 93 und 94. P. Stomoxiformis , die er Tab. III. fig. P eben so gut darstellt. Da die Fliegen- gattung aber „Stomoxys Geoffroy" heisst, so muss es Sto- moxyformis*) heissen. Hübner, Sammlung Europ. Schmetterlinge. Zweite Horde: die Schwärmer. Augsburg 1796 — 18... Ich führe hier sogleich dieses Hauptwerk von Llübner auf, kann aber leider nicht angeben, wann die einzelnen Tafeln herausgegeben wurden. Nur durch die Citate ver- schiedener Schriftsteller kann man auf die Zeit des Erschei- nens der einzelnen Tafeln muthmasscn. Ich werde hier Hübners 50 Sesienfiguren nicht alle durchnehmen, sondern verweise einmal auf die specielleren Citate bei den einzelnen Arten, dann besonders auf das, was Her. -Schäfer hierüber *) Es ist mir unbegreiflich, wie Boisduval und Herrich -Schäifer Schrank als den Autor bei dieser Sesie angeben können. Schrank er- wähnt erst 1801 in seiner „Fauna boica" diese Sesie, und führt dabei sogar selbst Hübner als Autor an. Dass auch alle anderen neueren Catalog- Verfasser (Dup., Heydenreich, Led. etc.) gleichfalls Stomoxyformis Schrank setzen, wird daraus erklärlich, dass sie alle von einander ab- schrieben. 156 Tora. II. Heft XVII. pag. 55 sagt. Ich will hier nur meine von Herrn Herrich-Schäffer verschiedenen Meinungen anfüh- ren. Zunächst stellt Hühner fig. 41. 47 in diesem Werke nicht zuerst Rhingiif. und Stomoxyf. auf. Seine fig. 84, Ichneumoniform. ist ferner wahrscheinlich ein Exemplar der sehr variirenden Ses. Annellata Z., s. Kr. 29. Uebrigens ist das ganz unwichtig. Seine fig. 02, Muscaef. , ist wohl höchstens sehr fraglich Muscaef. H.-Sch. = Annellata Zel. Fig. 94, Empif. , soll nach H.-Sch. gewiss nicht gleich der Esperschen Empif. (Tenthredinif. Scopoli), sondern gleich Masarif, Ochsh. sein. Es wäre sehr Aviinschenswerth gewe- sen, Herr H.-Sch. hätte die von Ochscnh. Tom. II. pag. 175 bei Masarif. gemachte Anmerkung gelesen. Ochsenh. sagt daselbst ganz klar, dass diese Empif. Hübner nicht seine Masarif. sei; ja noch mehr, er giebt sogar die Gründe an, die beweisen, dass diese Empif. Hübn. Tenthredinif. Lasp. sei. Seine fig. 125, Ophionif., hat Duponchel, s. daselbst, wieder zu Ehren bringen wollen. Duponchel's Ophionif. ist auch nur eine kleine, schlechte Ichneumonif. Fab. gewesen, s. Boisd. Ind. meth. pag. 48, Ko. 351; Ophionif. Hüb. war wohl jedenfalls auch nichts anderes, s. No. 26. Ichneumonif. Beschreibung). Fig. 126, Banchiformis , ist nun ohne alle Frage, was schon Lederer, Verh. d. zool.-bot. Vereins 1852, pag. 88. andeutet, der Mann zu Nr. 2S. Masarif. Ochsenh. Dass Ochsenh. dieselbe nicht als Citat anführt, erklärt sich daraus, dass diese fig. 12G damals noch nicht erschienen war. Denn Hübners fig. 156 — lö'.>, Lapliriaef. können z. B. gewiss erst nach 1824 erschienen sein, in welchem Jahre diese Sesie hier erst durch Herrn Kirchner entdeckt wurde. S. übrigens das Nähere bei Nr. 28. Hübner ist demnach ausser den oben erwähnten beiden Namen, Sei. var. Rhin- giif. (4a) und Ses. Stomoxyf. (23), nur noch Autor von Tr. Bembecif. No 2, Tr. Laphriif. No. 3, Ses. var. Mc- gillif. No. 26 a. und von Par. var. Brosif, No. 54 a. Vieweg, Tabellarisches Verzeichniss der in der Chur- mark Brandenburg einheimischen Schmetterlinge. Heft I., Berlin 1789. Pag. 14 — 19 werden folgende acht Sesienarten aufge- führt. 3. Apif. L., 4 Asilif. AV. V. = Tabanif. v. Rottemb., 5. Splicgif. Fab., 6. Culicif. L., 7. Tipulif. L., 8. Vcspif. Fab. = Asilif. V. Rottemb. ? (Cynipif. Esp. 5), 9. Muscaef. = Phi- lanthif. Lasp. und 10. Empif. (Tenthredinif. Lasp.) Dass Muscaef. Vieweg eine ganz unzweifelhafte Philanthif. Lasp. ist, geht aus der Beschreibung durchgehends hervor, nament- lich auch aus den ,,autennis ante apicem albis." Die Esper- sche Muscaef. Tab. 32. fig. 5. 6. wird citirt. Den Grund 157 aber, weshalb der durch Vieweg ganz unzweideutig gewor- dene Name Muscaef. dennoch nicht gebraucht werden kann, s. in Folgendem bei Borkhaus. Dass ferner Empif. View, gewiss gleich Tenthredinif. Lasp. ist, geht aus der Beschrei- bung mit Hinzuziehung der hiesigen Arten-Kenntniss hervor. Die Beschreibung ist nach einem ziemlich verflogenen Weibe gemacht, weshalb der Verfasser Espers Empiform. Tab. 32. fig. 1 und 2 mit einem ? citirt. Borkhausen, Naturgeschichte der Europ. Schmetter- linge. Tom. II. 178y. Die 'in diesem Werke beschriebenen Arten sind von Herrn Herrich -Schäffer Tom. IL, pag 53 und 54 durchaus richtig beurtheilt, mit einziger Ausnahme des p. 35. No. 1 beschriebenen Sph. Muscaeformis. Diesen deutet Herrich- Schäffer auf seine Muscaef. s. No. 29, S. Armellata Z., wäh- rend Laspeyres S. Eur. pag. 32 in der „Observatio" sagt: ,,Sph. Muscaeformis Dni. Borkhausen ad Ses. Tenthredini- formem referenda est, ut specimina Darmstadio ad me missa demonstrant." Demnach also sind nun, in demselben Jahre 1789, zwei ganz verschiedene Sesien, Nr. 30 und 37 unter demselben Namen „Muscaef." beschrieben, und es möchte schwer nachzuweisen sein, welche Art zuerst veröffenthcht wurde. Dadurch wird also die von beiden Autoren citirte Muscaef. Esp. noch mehr doppelsinnig, und ist desshalb der Name für immer zu verwerfen. Borkhau seu ist der Autor von folgenden 3 Arten: Myopiformis, s. No. 18, Scolii- formis, s No. 9 und Typhiiformis, s. No. 19. Rossi, Fauna Etrusca, Tom. II. Liburni 1790. p. 164 ff. führt er hier folgende Sesienarten auf: Apif. L., Sphegif. Fab. Asilif. Fab. = Tabanif. v. Rottemb., Culicif. durch die „an- tennae ante apicem albae" als Typhiif. erkenntlich, Tipulif. L. und die räthselhafte Vespif. L. , die jedoch hier wohl ohne Zweifel eine Asilif. v. Rottemb. (Cynipif. Esp.) ist, weil Rossi in seiner Mantissa Ses. Ichneumonif Fab., die es sonst nur noch sein könnte, zur ctruskischen Fauna hinzufügt, s. daselbst. Rossi, Mantissa Insectorum, Tom. IL, Pisis 1794. Hier fügt er pag. 15 u. IG den oben genannten sieben etruskischen Arten folgende drei hinzu: Conopif. Esp., Ich- neumonif. Fab. und als neue Art Aselif Rossi. Dass diese letztere mit grosser Gewissheit gleich Par. Tineif. Esp. sei, ist von fast allen Autoren angenommen; kann aber nur ganz sicher durch Exemplare die in Toscana gesammelt sind, entschieden werden. Sie könnte nur noch die var. Brosif. Ilübn. sein. Pag. 141 fugt er das Vorkommen einer var. der Asilif. Fal)r. , nämlich der Rhingiif. Hübn. hinzu, 158 worüber bei derselben Xo. 4 a. das "Weitere nachzuselien ist. Ganz unten pag, 141 führt er ferner an: „ Sesia sub nomine minus certo S. haemorrhoidab's F. a Cyrillo exbibita in Fn. Nea]). Sp. tab. 4. fi,i,^ ,3/' S. Cyrilli. Diese Art ist wabrscb(!inlicb die in Etrurieu vorkommende Ses. Chrysidi- formis Esp. Schneider, Neuestes Magazin für Liebhaber der EntomoU^g-ie, Tom I. Heft 4 Stralsund 1791? (1794) Sehneider beschreibt hier in einem Aufsatze über lajjp- ländische Schmetterlinge, pag. 429, eine Ses. Crabroniformis aus dem mittleren Schweden, Dieselbe ist eine Tr. Apif. L. var. und zwar Sirecif. Esp. Lewin, Transactions of the Linnean Society, Vol. IIL London 1797. Pag. L „ Observations respecting some rare British Insects. By the late Mr. William Lewin. Read Nov. 5. 1793." Herr Lewin giebt hier zunächst eine sehr gute Beschreibung des S]). Apiform. L., nebst dessen früheren Zuständen, unter Beifügung von sehr guten Abbildungen Tab. I. fig. 1 — 5. Dann beschreibt er eben so gut einen neuen Sp. Crabronif. Tab. I. fig. 6 — 10. mit sehr guten und lehrreichen Abbil- dungen begleitet. Dies ist die jetzige Tr. Bembeciforme Hüb., s. No. 2. Der Name Crabronif darf nicht bleiben, da derselbe vorher schon drei Mal vom W. V., Fab. und Schneider für andere Arten gebraucht wurde. LaspejTcs kannte diese Cra- bronif. Lew. sehr gut, s. p. 9, Observatio, wenigstens aus dem angeführten Werke. Lasp. scheint aber alle Arten, die er nicht selbst in natura vor sich hatte, unbeachtet gelassen zuhaben; jedenfalls ist es unverantwortlich, dass er den Na- men Crabronif. für eine fünfte Art, Rhingiaef. Hb. einführte. Schrank, Fauna Boica, Tom. II. 1801. Er führt pag. 233 ft'. folgende fünf bairische Arten auf: Apif. L., Asilif. W. V. = Tabanif. v. Rottemb., Stomoxyf. Hüb., Culicif L. und Tipulif. L. Dass er falschlich als Autor bei Stomoxyf. angeführt wird, sahen wir bereits oben bei Hübner. Unter Culicif. versteht er wahrscheinlich auch Myopif. Borkh. ; denn er giebt an, dass er dieselben ganz frisch ausgekommen auf einem Birnbaum gefunden habe Myopif. lebt nun hier ausschliesslich in Birnbäumen, sonst auch in anderen Obstbäumen; während ich Culicif. stets nur in Birken oder Erlen fand. Las]) ey res, Sesiae Europaeae, Berolini 1801. Der Verfasser beschreibt hier, wie bemerkt, nur die Arten, die er selbst i)ersönlich in Händen hatte, im Ganzen 21. Davon gehen zwei als Varietäten ein, seine S. Sirecif. s. No. la., und seine S. Crabronif, s. No. 4a. Zwei andere 159 Arten, S. Mellinif., s.No. 17, und S. Tliynnif., s. No. 22, sind mir zweifelhaft. Der Verfasser hat ferner grosse Nei- gung, ohne alle Gründe ältere Namen zu verwerfen, und dafür neue zu geben, oder neuere anzunehmen. So ist seine Crahronif. = Rhingiaef. Hüb., seine Andrenaef. = Anthracif. Esp. seine Mutillaef. ^= Myopf. Borkh. und seine Nomadaef. =^ Conopif. Esp. Die Prioritätsgesetze verletzt er geflissentlich bei seiner Asilif., s. No. 4, und Tenthredinif., s. No. 30 (da er das W. V. nicht kennt);' zu gewagt deutet er Vespif. L., s. Linne. Ausser seinen angeführten beiden fraglichen Ar- ten ist er nur Autor von S. Philanthif., s. No. 37., und Bemb. Hylaeif., s. No. 54. Beide Arten waren schon vorher beschrieben und benannt; die Namen durften aber nicht bleiben. Ochsenheimer, Die Schmetterlinge von Europa, Tom. II. 1808, und Tom. IV. 1816. Tom. II. p. 121 — 182 beschreibt Ochsh. 26 europäische Sesienarten, und giebt manche sehr werthvolle Notizen über frühere Autoren. Er stellt als neu auf: pag. 141 ff. Ses. Doryliformis. Wie sehr diese Art verkannt wurde und wie viel Arten spätere Autoren daraus machten, s. No. 49. Pag. 169 ff. S. Cephiformis, s. No. 13. Pag. 173 ff. S. Masariformis; eine fast ebenso verkannte Art, wie S. Doryliformis, s. darüber No. 28. Er verändert ferner pag. 146 den Namen Chalcif. Esp. in Prosopif. Ochsenh. s. hierüber das bei Esper Gesagte. Es ist Schade, dass er nicht angiebt, wo und wann denn Fabricius den Namen Chalcif. aufstellt. Seine andern aufgeführten Arten bedürfen hier keiner weiteren Besprechung und werden in der Folge sowie manche seiner ausgesprochenen Ansichten, weiter be- rührt werden. Tom. IV. pag. 169 — 174 giebt Ochsenh. Nachträge zu dem Tom. IL Er beschreibt als neu, p. 171, S. Eucerae- formis, über deren Identität ich die Zweifel leider nicht ganz heben konnte, s. Nr. 34 a. Pag. 173 ff. beschreibt er zuerst die von Hübner bloss abgebildete S. Brosiformis. Treitschke, Die Schmetterlinge von Europa. (Fort- setzung des Ochsenheimerschen Werkes). Tom. X. Abth. 1. 1834. Treitschke giebt hier p. 116 — 123 Nachträge zu den bei Ochsenh erwähnten Sesien. Pag. 118 ff. beschreibt er zunächst das von Hühner benannte und abgebildete Tr. La- phriiforme. Als neu beschreibt er pag. 121 ff. S. Uroce- riformis, die, wie erwähnt, wohl unzweifelhaft die Cra- bronilormis Fab. ist, welcher Name aber nicht bleiben darf, 160 S.Nr. 27. Die p. 12.3 g-egebene Beschreibung der Nomadaef.- Raupe gehört zu Fonnicif., s. No. 24. j.Dalman, Kongl. Veteuscaps. Acaderaiens Handlinger fGr Ar 181(5. ;.Förs6k tili Systematisk UppstöUuing of Sveriges Tjä- rillar of J. W. Dalman.'' Der Verfasser führt hier p. 217 ff. 9 schwedische Sesienarten auf. 1. S. Apif. L., 2. S. Mela- )ioce]»hala Dalm.: „nigra, maeulis thoracis marginibusque abdominis Üavis, fenioribus capiteque nigris.'' Es ist dies die oben erwähnte Crabroniform. Schneider, welche Dalman auch citirt, und nur den Namen umändert. Diese Apif. var. kommt nun der Sirecif. Esj). so nahe, dass dafür nicht ein eigener Name anzuwenden ist, zumal da dieselbe nur ein Mal in Schweden gefunden wurde. 3. S. Scoliif. Borkh ; 4. S. Sphegif. Esp. ; 5. S. Hylaeif. Lasp., die er für Vespif. L. zu halten geneigt ist; 6. S. Ichueumonif Fab.; 7. S. Palpina Dalm. Bei dieser neu aufgestellten Art sagt der Verfasser selbst: „Species mihi dubia, non nisi mares vidi." Die Be- schreibung crgiebt nun ganz deutlich, dass diese Palpina nur der Mann A'on S. Ichneumonif. ist; w^as auch Exemplare, die ich unter disscm Namen direct aus Schweden erhalten habe, beweisen. Herr Heydenreich setzt in seinem neu- sten Catalog bei dieser Palpina als Autor „Keitel in litt.,*^ obwohl in den zu diesem Cataloge angeführten und benutz- ten Schriftstellern Dalman auch aufgeführt ist. 8. S. Culi- cif. L.; 9. S. Tipulif. L. Somit bleiben uns also 7 sichere schwedische Sesienarten. Godart, Histoire naturelle des Lepidopteres, Tom. III 1821. Auf Planche 21 finden wir hier 17 vom Künstler Vauthier al)gcbildete Sesien. Von 16 derselben stehen die französischen Namen darunter, und somit wissen wir, was das für Sesien sein sollen. Für den Namen von lig. 17 war aber kein Platz mehr, und diese fig. bleibt uns deshalb ein Räthsel. Bei den Beschreibungen pag. 78 ff. sind die Figuren nicht citirt, da aber jede Figur der Reihe nach zu denselben zu gehören scheint, so mag fig. 17 wohl zu Philanthif. gehören sollen. S. Mellinif. , fig. 9 abgebildet, ist entschieden das AVeib zu S. Vespif. (Asilif. v. Rottemb. = Cynipif. Esp.) fig. 8. Neue Arten sind glücklicherweise nicht aufgestellt. Duponchcl, Histoire naturelle des Lepidopteres, Sui)plement Tom. II. 1835. In dieser Fortsetzung und Ergänzung zum Godart'schen Werke finden wir PI. IX sieben andere Sesienarten bedeu- tend besser abgebildet. Fig. 1. S. Ophioniformis soll die 161 Hiibner'sche sein, ist aber ganz gewiss, auch durch Boisduval constatirt, eine kleine, abgeflogene S. Ichneumonif, Fab., s. daselbst No. 26. Fig. 2, a. und b. ist Lapliriif. abgebil- det, von der Herr Duponcbel in der Beschreibung pag. 107 als sicher angiebt, dass dieselbe in Ungarn von Herrn Baron V. Wimmer entdeckt sei. Thatsache ist, dass dieselbe hier bei Berlin etwa 1824 von Herrn Kirchner entdeckt wurde, und seitdem ausschliesslich nur hier oder bei Stettin und einmal bei Glogau gefunden ist. Fig. 3. ist S. Rhingiif. Hübner, Fig. 4. S. Antracif. Rambur, s. No. 48. Fig. 5 soll die verbesserte Fig. von Godart's Fig. 8 = S. Vespif. L. sein ; es ist ein S. Asilif. v. Rottemb. ? mit 5 gelben Leibes- gürteln. Fig. 6 soll S. Brosif. Hübn. sein, bei Rom gefun- den; es ist wahrscheinlich Tineif. Fig. 7. endlich soll S. Empif. Hübn. sein, und ist gleichfalls bei Rom gefunden. Von Empif. Hübn. weicht sie aber in mehreren Punkten, namentlich auch darin, dass sie nur zwei gelbe Rücken- streifen hat, wesentlich ab. Mir scheint es ein Weibchen van S. Masarif. Ochsh. zu sein, s. No. 28. Frey er. Aeltere Beiträge zur Schmetterlingskunde, 1827. (mir augenblicklich unzugänglich, aber s. H.-Schäff.) Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde, Tom. IL 1856. Herrich-Schäff. 1. c. pag. 57 sagt darüber des Nöthige. Herr Freyer ist Autor von S. Stelidiformis N. Beitr. tab. 182, flg. 2 pag. 141, s. No. 47. Seine Statuif. tab. 182, fig. 4 ist gewiss eine kleine Ichneumonif. Seine Taediif. tab. 182, fig. 3 ist vielleicht eine Astatif. Herr.-Sch. Er be- schreibt und bildet zuerst ab: tab. 182, 1 S. Schmidtiif. = Schmidtii Led., s. 51 a.; tab. 404, 2. S. Triannulif. = Bra- conif. Herr.-Schäff. s. 32. und tab. 404, 3. L. Minianif. = Miniacea Led. s. 50 a. M e i g e n, Systematische Beschreibung der europäischen Schmetterlinge, Tom. IL 1830. Er führt hier pag. 103— 124 33 Arten der Gattung Sesia anf, die er „Setia" nennt. Die meisten Beschreibungnn sind andern Autoren entnommen. Er führt zuerst wieder einige ältere Namen ein, wie S. Empif. etc. Als neu wird pag. 122 S. Dioctriaeformis beschrieben, und Tab. LXII. fig. 4. a. b. abgebildet. Er kannte nur ein kopfloses Exemplar von unbekannter Herkunft, und war selbst über das Geschlecht nicht ganz einig. Deshalb darf diese Art einstweilen nicht weiter beachtet werden. Es mag eine S. Anthracif. Esp. oder Cephif. 0. Varietät gewesen sein. Costa, Fauna del regno di Napoli, Lepid. 1832 — 36. Ich konnte das Werk nicht selbst bekommen; aber Herr Prof. Zeller Isis 1847, pag. 401 sagt, dass darin drei Sesieüarteu aufgeführt werden: S. Chrysidif. (vielleicht S. 11 162 Schmidtii Led. ?), S. Nomadaef. und als neu S. Xephromatac- formis. Ueber letztere spricht Zeller pag. 411 weitläufig bei S. Leucomelacna; das Endresultat ist, dass wir über diese S. Ncpliromataef. Costa in IJng-eAvissheit bleiben. Rambur, Annales de la soeidte entomolog-ique de France, Tom. L, 1832. (Tom. IL, 1833.) „Catalogue des Lcpidoptercs de Hie de Corse, pag. 245 ff." Mr. Eambur beschreibt hier Tom I., pag. 26G die S. Anthraciformis , welche PI. 7, fig. 7. gut abge))ildet ist. Dieser Name war aber schon A'iel früher von Esper verge- ben, s. No. 12, und musstc diese S. Authracif. Ramb. einen andern Namen erhalten, s. No. 48. (S. Joppiforniis) Tom. II. pag. 52 giebt er noch ganz kurz das Vorkommen von S. Chrysidif. und S. Philanthif. aufCorsica an. Ueber letztere s No. 37, a. (vor Corsica.) Wood, Index entomologicus 1839, Hierüber sagt H.-Sch. Tom. II., pag. 56 und 57 das Nöthige. Nur ist Wood's fig. 24. Tr. Crabronif. keineswegs eine Apif. var. , sondern eine Bembecif. Hübn. (Crabronif. Lewin.) Seine fig. 28, Tr. Allantif. ist sicher eine Anthra- cif. Esp. (Andrenaef. Lasp.), die, wie Herr.-Schäff. angiebt, keineswegs der Mann zu S. Cephif. ist, s. No. 12. Leider konnte ich das von AVood hier citirte „Entom. Mag. No. 1., pag. 79" nicht nachsclm, wo diese zuerst beschrieben zu sein scheint. Da fig. 31., Philanthif. = Ichneumonif. und fig. 34, Culicif. = Myopif. ist, so bleiben von Wood's 14 engläudischen Sesienarten 12 übrig, nämlich: Tr. Apif. S.; Tr. Bembecif. Hüb., Se. Tabanif. v. Rottemb., S. Chrysidif. Esp., S. Sphegif. Esp., S. Anthracif. Esp., S. Asilif v. Rottemb., S. Ichneumonif. Fab., S. Tipulif. L., S. Myopif. Borkh., S. Culicif. L. und S. Formicif. Esp. Boisduval, Index methodicus 1840. Pag. 41 — 44 führt der Verfasser hier unter denSesien mehrere neue Arten auf, die er meistens mit wenigen Wor- ten näher zu bestimmen bemüht ist. Dadurch verlieren diese Namen ihre sonstige Werthlosigkeit als blosse Katalogna- men, und wir werden gezwungen, darauf einige Rücksicht zu nehmen. Zunächst pag. 41, n. 324 stellt er eine S. Po- listiformis auf, worü])er unter No. 35 (auch No. 46.) nach- zusehn ist. Nun folgen 3 neue Sesiennamen, die aus der „Faune de TAndalusie par Rambur" anticipirt sind. Letzte- res Werk ist nun aber nie so weit erschienen, und wir müs- sen uns mit dem AVenigen, was Boisduval sagt, begnügen. Glücklicherweise koimte ich persönlich hierüber mit Herrn Dr. Boisduval sprechen. Seine S. Äleriaef. pag. 42, a. 326 ist unter No. 37 b., 38 und 40 uachzusehn. Die folgende 163 S. Mysiniforniis gehört zu S. Bibionif. Esp. s. No. 36. Ich liess den Namen als var. davon; oh er dies Recht hat, können erst spätere Thatsachen feststellen. Die pag. 42, n. 330 aufgestellte v. Tengyraeformis (var. von S. Tenthre- dinif.), kann durch die angegebene Note nicht gut entziffert werden, und Original-Exemplare davon sah ich nicht. Wes- halb ich dieselbe für eine S. Astatif. Herr.-Sch. halte, siehe daselbst No. 31. Die pag. 43, n. 347 angegebene v. Mone- dulaef. Ramb. F. Andal. verliert alle Bedeutung, da gar Nichts darüber gesagt ist; wird übrigens nur eine S. An- thraeif. Esp. gewesen sein, siehe No. 12. Boisduval nimmt übrigens ohne alle Kritik hier jeden beliebigen Sesiennamen auf, s. auch H.-Schäfif. Tom. IL', pag. 56. Was seine var. Oxibelif. pag. 42, n. 328 sein soll, ob dieselbe irgend wo an a. 0. von ihm beschrieben ist, weiss ich nicht. Auch H.-Sch. gebraucht diesen Namen später. Zetterstedt, Insecta Lapponica. 1840. Ich führe dies Werk (wie manche andere) nur wegen der geographischen Verbreitung der Sesien an. Der Ver- fasser giebt pag. 918 u. 919 als in Lappland vorkommende Sesien folgende an: S. Sphegif. Esp., S. Culicif. L., S. For- micif. Esp. und S. Tipulif L. Tr. Apif. S. führt er zwar auch an, sagt aber ausdrücklich, dass dieselbe seines Wis- sens noch nie in Lappland gefunden sei; sie muss also einstweilen als lappländische Sesie gestrichen werden. Ich besitze nur eine S. Culicif. aus Lappland, die von Berliner Exemplaren gar nicht variirt. Eversmann, Fauna Volgo-Uralensis, 1844. Der Verfasser führt pag. 100 ff. folgende 11 Sesien- arten auf, die er zugleich kurz beschreibt: 1. Tr. Apif. L., 2. Sr. Asilif. W. 0. — Tabanif. v. Rottemb., 4. S. Scoliif. Borkh., 4. S. Sphegif. Esp., 5. S. Prosopif. Ochsh. = Chal- cidiformis Esp., 6. S. Stomoxyf. Hüb., 7, S. Formicif. Esp., 8. S. Allantif. Eversm. = Masarif. Ochsh., 9. S. Cyuipif. Esp. = Asilif. von Rottemb., 10. S. Tipulif. L. und 11. S. Philantif. Lasp. Dass seine als neu beschriebene S. Allan- tif. die S. Masarif. Ochsh. sei, s. daselbst No. 28. Evers- mann's Beschreibung ist zu kurz, namentlich für eine so sehr variirende Art, was jedoch zu entschuldigen ist, da er nur eben volgo - uralensische Exemplare beschrieb. Besonders seine Grösseuangabe : „paulo minor quam Formicaeformis'^ passt bei den wenigsten der vorHegenden Stücke. Uebrigens war der Name Allantiformis schon früher von Wood ver- braucht, was Herrn Eversmann gewiss unbekannt geblie- ben war. n* 164 Schlesische Schmetterlinge. VI. Bericht 1845. Hier sind von Herrn Assmann Tab. 24 folgende Se- sien abgebildet und „Nachtrag pag. 45 ff. beschrieben: Fig. 45, a. b. S. Thjunif. Lasp., wir werden hierüber Näheres bei Zeller finden. Fig. 21, c. d. S. Cyuipif. Esp. = S. Asilif. V. Rottemb. , das Weibchen gut abgebildet. Fig. 46, a. b. S. Stomoxyf. Htibn.; ich sah nie eine Stomoxyf., die, wie die vorliegende Abbildung, auch die Segmente 5. und 6. auf dem Rücken roth gehabt hätte. Fig. 26, a. b.'S. Cephif. Ochsh. % gilt- Fig. 47, a. b. S. Muscaef. Esp. Es soll dies die Espersche Muscaef. sein, und der Verfasser giebt sich alle Mühe sie in der Beschreibung als eigene Art zu charak- terisiren. Dies Thierchen ist aber ohne Zweifel eine ganz kleine S. Empif. Esp. (Tenthredinif. Lasp.), wie, trotz aller Angaben des Herrn Verfassers, sowohl aus der Abbildung wie Beschreibung deutlich hervorgeht. Fig. 48, a. b. S. Meriaef. Wie Herr Assmann darauf gekommen ist., diese Sesie für Meriaef. Boisd. zu nehmen ist unerklärlich; auch schweigt er selbst darüber. Es ist dies ohne allen Zweifel, die im nächsten Jahr von Herr.-Sch. aufgestellte S. Braconif., die frühere S. Triannulif. Freyer. Die Abbildung, ein Weibchen darstellend, ist durchaus gut. Fig. 49, a. b. S. Philanthif, Lasp. ist entschieden nicht Philanthif. Lasp.; die Abbildung ist nach einer Sesie aus Ungarn gemacht, worauf der Ver- fasser ziemlich willkürlich eine in Schlesien gefangene Sesie bezieht, die er nicht einmal zum Vergleich gehabt liat. Die Abbildung ist möglicherweise nach einer S. Astatif. H.-Sch. gemacht. Uebrigens kommt die typische S. Philanthif. Lasp. in Schlesien gar nicht selten vor. Die Hefte des Tausch- vereins habe ich nicht; sie enthalten jedoch nur Angaben über das Vorkommen der Sesienarten in Schlesien, worüber ich durch die Güte der dortigen Sammler genaue Auskunft habe. Kolenati, Meletemata entomologica, Heft 5. 1846. Ich konnte dies Werk nicht selbst nachsehn, und ver- weise auf das, was Zcller darüber in der Stettiner Zeitung 1848, pg. 369 ff. sagt. Letzterer erwähnt darin zwei Sesien; zunächst eine Ses. Caucasica, die sich von Ses. Chrysidif. durch Folgendes unterscheiden soll: „multo minor, corpore caerulea nitido, absque fasciis luteis, ano coccineo.^' Nach dieser Bezeichnung halte ich sie für eine kleine Chalcidif. Esp. (Prosopif. 0.), die im südöstlichen Russland (Eversm.) vorkommt. Ferner führt Kolenati eine S. Schizoceriformis auf, die er selbst für fragliche v. Empif. Esp. (Tenthredinif. Lasp), Zeller aber für eigne Art zu halten geneigt ist. Ich habe von dieser Sesie ein Original -Exemplar vor mir, und halte sie danach durchaus für Empif. var. s. No. 30, a. 165 Herrich-Schäffer. Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa. Tom IL, Heft 17, pag. 51—80; Sesiides Europ. Tab. 1—8, 1846. Heft 32, Sesiid. Europ. Tab. 9, 1848, und Heft 47, Tab. 10, 1851. Tom VI., Text-Nachträge, Heft 55, pg. 47—50, 1852. Auf den 10 Tafeln sind 59 Figuren, die in der Folge einfach nach der Nummer citirt werden, während der Text Tom. IL pag und Tom. VI., pag. . . . citirt werden. Der Verfasser bemerkt zunächst, pag. 52 oben, sehr richtig, dass die Sesienarten bisher ziemlich massig bear- beitet seien und daher eine grenzenlose Verwirrung darunter herrsche. Er giebt eben so richtig die Ursachen dieser Ver- wirrung an, die er aber leider bei seiner Bearbeitung der Sesien nicht immer vermeidet. Vor der specielleren Bear- beitimg selbst lässt er eine Kritik aller bisher über Sesien erschienenen, ihm bekannten Abbildungen imd Beschreibungen vorausgehn. Auf diese wurde im Vorhergehenden bereits öfters verwiesen, sowie von derselben abweichende Meinun- gen hingestellt und zum Theil bewiesen. Ich werde hier der Keihe nach seine einzelnen im Text aufgestellten Arten kurz durchnehmen, und auf das im Folgenden speciell darüber Gesagte verweisen. Diejenigen seiner Arten, die bleiben dürfen, und von denen H.-Sch. also Autor ist, sind, wie dies auch bei den früheren Autoren geschehen ist, mit gesperrter Schrift gedruckt. Tom. IL, pag. 58 ff., 1. Par. Tineif. Esp., mit var. Brosif. Hüb. vermischt. 2. Par. Myrmosiformis (Myrmo- saeformis H.-Sch.) fig. 30, 31, gut. 3. Bemb. Hylaeif. Lasp. fig 2, gut. 4. Tr. Bembecif. Hüb. fig. 1, mit theilweise öli- gem Hinterleib. 5. Tr. Apif. Lasp. 6. Tr. Laphriif. Hübn. 7. S. Asilif. W. 0., fig. 3 = S. Tabanif. v. Rottemb. siehe No. 4. 8. S. Rhingüf. Hübn., fig. 48 ? s. No. 4, a. 9. S. Tenthredinif. W. 0., fig. 7—8, leidUch. =- S. Empif. Esp. s. No. 30. 10. S. Braconiformis, fig. 35 $ gut. 11. Ses. Odynerif., fig. 41, wahrscheinlich nur var. Masarif. Ochsh. 5 s. No. 28. 12. S. Philanthif. Lasp., fig. 25—27, gewiss nicht Philanthif. Lasp., sondern S. Bibionif. Esp. s. No. 36. 13. S. Doleriformis , fig. 22 cf, wahrscheinlich nach H.-Sch. selbst zu seiner Icteropus, meiner Herrichii gehörend, siehe No. 34. 14. S. Masarif. Ochsh. Die Beschreibung passt, die citirte fig. 36 scheint eher zu S. Annellata Z. zu gehö- ren, s. No. 28 und No. 29. 15. S. Muscaef. Esp. fig. 12 — 14, gut ist S. Annellata Z., siehe No. 29. 16. S. Astati- iormis, fig. 5 und 6 cf, gut. 16. S. Allantif. Eversm. fig. 42 ?, gut, ist gleich Ses. Masarif. 0. s. No. 28. 18. Ses. 166 Cephil. 0. fig. 32 % gut, er zieht mit Unrecht S. Andrenaef. Lasp. als d dazu, s. No. 12. und No. 13. 19. S. Conopif. Esp., flg. 40, gut. 20. S. Tipulif. L. 21. S. Thyrcitbrmis, fig. 15 und IG, ziehe ich als AVeib zu S Astatif. s. Ko. 31. 22. S. Aly soniformis, fig. 46, gut. 23. Ses. Leucopsif. Esp. fig. 4, mit falschem Schnitt der Hinterfiügel, ist nicht die Esperschc, sondern die spätere Fenusif. Led., s. No. 42. 24. S. Scoliif. Borkh. 25. S. Sphegif. W. V., Esper muss als Autor stehn, s. daselbst, fig. 24 5, gut. 26. S. ]\Iesii- formis, fig. 17 und 18, gut. 27. S. Emphytiformis , eine unhaltbare Art, s. No. 9. 28. S. Urocerif. Tr., fig. 20 und 21, gut. 29. S. Ichneumonif. W. V., Fab. muss als Autor stehn, fig. 19 9 hat zu rothbraune Flügelspitzen; fig. 37, kleiner variireudcr Mann, s. No. 26. 30. S. Megillaef. Hüb. fig. 39, gut, ist Ichneumonif. 9 var. s. No. 26, a. 31. Ses. Cynif. Esp. ist S. Asilif. von Kottemb. s. No. 16. 32. Ses. Mellinif. Lasp., sp.äter fig. 51 abgebildet, bleibt zweifelhafte Art, s. No. 17. 33. S. Chrysidif. Esp., fig. 23 cf und 34 $ Die Figuren gehören zur var. Miniacea Led. s. No. 50, a. 34. S. Frosopif. 0. = Chalcidif. Esp. verwechselt damit S. Schmidtii Led. , zu welcher die citirte fig. 33 gehört, s, No. 51 und No. 51 a. 35. S. Halictiformis, fig. 43 2 gut' ist S. Chalcidif. Esp. (Prosopif. 0.) 36. S. Foeniformis fig. 11, eine nach einem einzigen massigen Weibe aufge. stellte Art, nur etwas zweifelhaft, s. No. 53. 37. S. Oryssif- fig. 45, wahrscheinlich eine S. Dorylif. s. No. 49. 38. Ses. Dorylif. Ochs., fig. 44 9, Vorderflügelspitzcn zu roth, s. No. 49. 39. S. Euceraef. Ochsh., fig. 2't^ und 29. Ochsenheimer nennt unter andern den Leib seiner Euceraef. ungeringelt, mit starkem, unterbrochenem, gelbem Ftücken streifen. Herrn Herr.-Schätfer's hierauf bezogene Sesie zeigt gegen 5 gelbe Leibringe, und Nichts von gelben Rllckenstreifcn. Wie er sie auf die Ochscnheimer'sche Art beziehen konnte, ist mir durchaus unklar. S. Euceraef. H.-Sch. ist w-ohl gewiss das Männchen zu S. Dorylif. 0. s. No. 49. 40. S. Stomoxyf. Sehr., Hübner ist der Autor, s. daselbst. 41. S. Formicif. Esp. 42. S. CuHcif. L. 43. S. Myopiform. Borkh. 44. S. Typhiif. Borkh. 45. S. Anthracif. Ramb., fig. 10, muss einen andern Namen erhalten, s. No. 48 Im Suplementband Tom. VI., pag. 47 ff. finden Avir nun noch folgende Sesien. Pag. 47. S. Stiziformis, fig. 58, ohne alle Beschreibung, s. No. 5. S. Tengyraeformis, fig. 59, gleichfnlis nur abgebildet; da der Name schon von Kambur, siehe Boisduval Iudex, vergeben war, änderte ihn Lederer in Sanguiuolenta um, s. No. 8. 167 S. Icteropus Zell., fig. 56 ist zunächst ganz verschie- den von dem, was Zeller darunter verstand, siehe daselbst; weshalb ich die Art umtaufte, siehe No. 34., S. Herrichii, H.-Sch. bezieht als 2 seine fig. 49 dazu, sowie er jetzt auch seine frühere S. Dolerif., fig. 22 dazu nimmt. Zu S. Steli- diformis Freyer bezieht er seine S. Osmiaeformis, fig. 52, welcher Käme aber für die von ihm als Stelidif. Freyer bezeichnete Art bleiben kann, s. No. 45. Ferner berichtet H.-Sch. seinen früheren Irrthum mit S. Leucopsif. Esp., wo er nun fig. 53 die wahre Leucopsif. Esp. abbildet. Pag. 49 stellt er eine Ses. Unicincta, fig. 57 auf, w^ozu auch seine frühere fig. 38 Doleriformis ? mit einem? gezogen wird; ich halte dies alles für die sehr variirende S. Stelidif. Freyer, s. No. 44. Fr erwähnt wieder die S. Mellinif. Lasp., die er fig. 51 abgebildet, sagt aber leider nicht, ob er in natura eine S. Mellinif. gehabt. S. Mamertina Zell, zieht er ganz falsch als Mann dazu, wie überhaupt die wenigsten Zeller- schen Arten von ihm richtig erkannt sind. Seine S. Elam- piformis,- fig. 54, nach einem einzigen massigen Weib- chen aufgestellt, ist mir eine sehr fragliche Art, s. No. 52. Pag. 50 wird Ses. Thynnif. Lasp. beschrieben und fig. 55 abgebildet. Wie es scheint ist die Beschreibung nach der Assmann'schen verfertigt. Eine richtige S. Chrysidif., wenn gleich zu hellroth, finden wir fig. 47. abgebildet. Zeller, Isis 1840 und 1847. In der Isis 1840 finden wir unter den ;,Lepidopterologi- schen Beiträgen von Zeller''^ ausser andern kurzen Beschrei- bungen bekannter Sesien, pag. 142, die Beschreibung der Ses. Thynniformis Lasp., einer lange verkannten Art, von Ochsenheimer sogar zu Scoliif. gezogen, s. Ochsh. Tom. IL, pag. 138., Anm. Leider habe ich dies von Zeller aufgefun- dene Stück nicht zur Hand; hege aber dennoch leise Zweifel gegen die Artrechte von Tynnif. s. Nr. 22. In der Isis 1847, bei der Aufi'ührung der von Dr. Low in Kleinasien gesammelten Lepidoptera, sind pag. 12 ff. folgende 6 Sesienarten erwähnt, und zum Theil als neu beschrieben. 40) Ses. Leucomelaena n. sp., hierunter sind zwei Sesienarten zusammengefasst, wie der Herr Ver- fasser später selbst sagt. Die eine Art, welcher er später den Namen Ses. Leucomelaena lässt, ist eine Ses. Philantif. Lasp. var.; s. No. 37, b.; die andere, von ihm S. Annellata genannt, ist sogleich zu besprechen. 50) Ses. trivittata n. sp. ; ist das $ der im Jahr vorher von H.-Sch. aufgestellten S. Älisouif. s. Xo. 42. 51) S. Cynipif. ist gleich S. Asilif. V. Piottemb. 52) S. Chrysidif. ist nach den mir gütigst mit- getheilten Stücken die var. Miniacea Led. s. No. 50, a. 168 53) See. Loewii n. sp. ist Ses. Masarif. Ochsh., s. No. 28. 54) S. lehne umonif. in südlicher Varietät, s. Ko. 26. In demselben Jahrgange der Isis, Heft VI., pag. 401 fif., sind von Herrn Professor Zeller die von ihm in Sicilien aufgefundenen Sesicnarten beschrieben. Diese Beschreibun- gen sind die einzigen, bisher über Sesien vorhandenen, die, in einer wissenschaftlichen Form gegeben, allen Anforderun- gen genügen, welche man nothwendig an eine solche zu stellen hat. Dass der Herr Verfasser hier, wie oben, einige Arten der früheren Autoren verkannte oder falsch deutete, daran ist lediglich die schlechte Beschreibung derselben Schuld. Ausserdem nahm er damals allerdings zu wenig Kücksicht auf lokales und zufälliges Variiren, soAvie auf Ge- schlechtsunterschied. (1) S. Loewii Z. ist wiederum S. Masarif. 0., s. No. 28. (2) S. Urocerif. Tr., s. No. 27. (3) S. Icteropus nov. spec. ist der Mann zu seiner folgenden Schmidtii; beides ist die 5. Dorylif. Ochhh., s. No. 49. (4.) S. Mamertina nov. sp. ist eine var. des Urocerif. cf*, s. No. 27, a. (5.) S. Stelidif. Freyer ist nicht die Freyer'sche Art, sondern gleich der späteren Osraiif. H.-Sch., s. No. 45. (6.) S. Schmidtii Zell, hat Nichts mit der citirten Schmidtiformis Freyer zu thun, sondern ist das Weib von (3) S. Icterojjus und gleich Dory- liformis Ochsh., s. No. 49. (7.) 8. Leucomelaena Zell., der Verfasser macht darauf aufmerksam, dass er früher unter diesem Namen eine andere Art mitbegriff, die er nun ge- nauer unterscheidet, und pag. 415, S. annellata nennt. Er hatte nur ein einziges, sehr kleines und ganz abgeflogenes Weibchen dieser sehr variirenden und verbreiteten Art, s. No. 29. (8.) Ses. Aerifrons nov. spec. s. No. 40. (9.) S. Tineiformis, s. No. 55. Nickerl, Synopsis der Lepidopteren-Fauna Böhmens, 1851. Es sind daselbst pag. 25 ff. folgende Sesienarten, als in Böhmen vorkommend erwähnt: 1. Apif. L. 2. Laphriif. Hüb., ob Bcmbecif. Hüb.? von der ich ganz sicher weiss, dass sie in Böhmen gefunden ist. 3. Asilif. W. V. = Ta- baniformis v. Rottemb. 4. Sphegif. Esp. 5. Scoiif. Borkh. 6. Hylaeif. Lasp. 7. Urocerif. Tr. (wenn wirklich S. Urocerif. dann ist dies nördliche Vorkommen sehr interessant); 8, Ichneumonif. Fab. 9, Cyni])if. Esp. = Asilif. v. Kottemb. 10. Culicif. L. 11. Myopif. Bork. 12. Tipulif. L. 13. Ten- thredinif. W. 0. = Empif. Esp. und 14. Philanthif. Lasp. Schmidt, Verzeichniss der preussischen Schmetter- linge. 1851. Dies Verzeichniss empfiehlt sich namentlich durch die strenge Gewissenhaftigkeit der gemachten Angaben. Als in 169 Preussen, mit Ausnahme von Ichneumoniformis speciell bei Danzig vorkommende Sesien- Arten sind pag. 8 folgende auf- geführt: 1. Apif., 2. Asilif. = Tabanif., 3. Spliegif., 4. Hy- laeiformis, 5. Ichneumonif., 6. Cynipif. = Asilif., 7. Stomoxy- formis (namentlich interessant), 8. Mutilllaef. = Myopif., 9. Formicif., 10. Tipulif., 11. Tenthredinif., 12. Philantif. und wahrscheinlich auch Culicif. Heydenreich, Lepidopterorum Europaeorum cataio- gus methodicus, IIL Ausgabe 1851. Pag. 19 ff. Sesiidae. Manche der hier aufgenommenen Arten, so wie manche Citate bei denselben sind nicht ganz zuverlässig. Die angeführte „ Pennisetia Anomala Dehne '^ in der Stettiner Zeitung 1850 p. 28 (nebst dazu gehörigem Bilde 1852, Tafel 3) beschrieben, lasse ich aus Gründen fort. Nr. 52 Asellana Zell, ist wohl nur Druckfehler statt Annellata. Die unter 79 als Synonym von Cynipif. Esper aufgeführte Chrysorrhoea Donovan ist mir ebenso wie die unter 100 aufgeführte Ephemeraeformis Haw. St. unbekannt, und habe ich dies vielleicht wenig zu bedauern. Ausserdem werden hier noch folgende Catalognamen als Synonyma anderer Arten aufgeführt : Pompilif. Friv. zu 62, Allantif. Ev. Foenusaef. zu ^% Leucopsif. Esp., Cercerif. Friv. zu 82 Chry- sidif. Esp., Eumenif. Friv. zu 83 Minianif. Fr. und Rubrif. Kad zu 86 v. Schmidtii Z. Ghiliani, Elenco delle specie di Lepidopteri ricono- sciute esistenti negli Stati Sardi 1852. (Memorie della Reale Academia delle Scienze di Torino, Serie IL Tom. XIV.) Pag. 20 und 21 werden hier 25 Sesienarten aufgeführt, die in den verschiedenen Theilen der sardinischen Staaten aufgefunden sind. Die genaue Localität ist jedesmal beson- ders angegeben, nebst der Zeit des Erscheinens der Sesie. Jedoch ist dies Verzeichniss %it einiger Kritik zu gebrau- chen, da manche Arten vielleicht nicht ganz richtig bestimmt sind. Der Verfasser leistete, was in seinen Kräften stand, und die meisten Thatsachen begründen sich auf seine eige- nen Erfahrungen. Auf der Insel Sardinien speciell führt er 7 Arten auf, darunter zwei neue, pag. 84 ff. beschrieben. Die eine S. Odyneriformis Ghil. ist S. Urocerif. Tr. s. No. 27, die andere Braconif. Ghil. ist das Weib von S Dorylif. 0., s. Nr. 48. Die Beschreibungen sind beide sehr gut; leider waren die Thiere schon beschrieben und die dafür gewähl- ten Namen von H.-Sch. schon früher verbraucht. Ich werde hier nicht alle anderen Arten aufführen; die Meriaef. aus Sardinien ist wahrscheinlich Aerifrons Z. var., s. No. 40a. Lederer, Verhandlungen des zooL-botan. Vereins in Wien, 1852 und 1855. 170 1852 giebt der Verfasser in seinem anerkannt ver- dienstvollen ..Versuch über europäische Lepidoptera etc." pa^'. ()7 if. zunächst ein Verzeichniss der Sesieuarten. Das- selbe ist das beste, was wir bisher darüber besitzen, und wir finden eine Anzahl früherer Irrthümer darin berichtigt. Pag. 81 — 91 folgen speciellere Bemerkungen zu einzelnen, nebst Beschreibung der neu aufgestellten Arten. Bei der Beschreibung vermissen wir zunächst kurze Diagnosen, so wie ferner die Unterschiede von ualie verwandten Arten nicht immer bestimmt genug angegeben sind. Vielleicht wurde auch zu viel Gewicht auf den oft sehr relativen, stets sehr schwierig zu beurtheilenden Schnitt der Flügel etc. gelegt, und etwas zu wenig lüicksicht auf locales Variiren genommen. Im Uebrigen sind seine Bemerkungen meistens sehr lehrreich. Den Kamen Tengyraef. H.-Sch. verwirft er durchaus richtig, und führt statt dessen Sanguinolenta ein, siehe Ko. S. Pag. S2 beschreibt er S. Albiventris, s. No. 39, und Luctuosa, letztere von mir für Var. von S. Myopif. gehalten, s. No. 18 a. Seine Ses. Therevaeformis ist, wie die Originaltypen beweisen, gleich der Leucomelaena Z., s. 37 b. Seine pag. 84 besprochrene Leucospidif. hat Nichts mit der Esperschen Art zu thuu; ich nannte sie S. aftinis s. No. 38. Seine S. ceriaeformis, p. 85 ist entschieden nur Var. der Aunellata Z., s. No. 29 a. Ebenso ist seine fast nur als Catalogname fungirende Ses. Ortali diformis nur Var. von Annellata, s. Nr. 29 b. Auf die Verwirrung der Dolerif. H.-Sch. weisst er hin, ohne uns indessen im Gering- sten über den Begriii von Doleriformis aufzuklären; s. hier- über No, 53. Von dem, was er p. 80 und 87 über Stelidif. sagt, ist nur das richtig, class Zellers Stelidif. nicht die Freyersche Art ist. Er nennFdaher die Zellersche „Zelleri'^ sie ist aber schon früher von H.-Sch. als Osmiaef. abgebildet, s. No. 45. Was er eben daselbst über Icteropus Zel. sagt, ist entschieden falsch. Unter Philantif. versteht Herr Lederer die Philantif. H.-Sch. = Bibionif Esper, und hält dieselbe identisch mit der S. Braconif. H.-Sch. Letzterer Irrthum ist .schwerer begreiflich wie der erstere, da Herrn Lederer erst in der neuesten Zeit die wahre S. Philanthif. Lasp. bekannt wurde. Die Vergleiche, welche er bei einzelnen Arten mit Philanthif. ebenso mit Leucospidif. macht, sind daher von diesem seinem früheren Gesichtspunkte aus zu verstehen. Seine S. Doryceraeformis erlaube ich mir so lange für var. von Urocerif zu halten, bis dieselbe sich durch mehr Gefährten und namentlich AVeiber als eigene Art zu erken- nen geben wird, s. 27b. S. Mannii, pag. 88 ist eine gute 171 Art. s. No. 33. Ebenso seine S. Soraatiaeformis, p. 89, s. No. 25. Endlich setzt er gehörig den Unterschied zwi- schen Öes. Miniacea und Chrydif., zwischen Schmidtii nnd Chalcidif. auseinander, hält aber alle vier für getrennte Arten, s. No. 50 und 51. Die Var. Pcpsitbrmis Led. (Friv. in litt.) ziehe ich durchaus ein, da sie nur eine kleine Mi- niacea ist, s. No. 50 a. In den Yerhandl. des zool.-botan. Ver. 1855, I. Quartal „AVeiterer Beitrag zur Schnietterlings-Fauna des Altai-Gebir- ges," erwähnt er p. 103 S. Astatif, und einer rchneumonif. Yar.? die er beschreibt und Taf. I. tig. 2 abbildet. Es ist dies die Var. Megillif. Hüb., s. Nr. 26 a. Früher 1853, er- wähnt er schon das Vorkommen des Tr. Apiforme in Sibirien. Im II. Quartal 1855 führt er als syrische Scsien p. 182 und 183, S. Rhingiif. Hlib., Luctuosa Led., Miniacea Led. und als neu Fervida auf, die er auf der zugehörenden Tafel 5. fig. 10 abbildet, s. Nr. 7. Als bei Beirut gesammelte Sesien werden pag. 194 und 195 S. Azonos, Taf. 2, fig. 1 a", s. No. 47. S. pipi- ziformis, Taf. 2, fig. 2 cT, s No. 20 und S. Ichneiimonif. S. V. beschrieben und abgebildet. Endlich pag. 240 und 241 werden die von Kindermaun in Kleiuasien aufgefundenen Sesien aufgeführt, nämlich: Myrmosif. H.-Sch. , Sanguinolenta Led. , Stizif. H.-Sch , Or- talidif Led., Braconif H.-Sch., Prosopif. 0. = Chalcidif. Esp., Elampif. PI. -Seh., Dolerif. H.-Sch. = Colpif. m. (35) und Stelidif. Fr, (44), Doryceraef. Leder., Lomatiaef, Leder, und j\Iiuiacea Led.; wozu ich die bei Amasia gefundenen, von dem Herrn Grüner gesendeten S. Gruneri m., S. Fervidum Led. und S. var. Amasina m. hinzufügen kann. Staudinger, Dissertatio de sesiis agri Beroliuensis 1854. In dem ersten Theile desselben machte ich einige Untersuchungen über die früheren Zustände der Sesien, und bemühete mich bei denselben, sowie namentlich auch beim vollkommenen Insekt selbst, eine streng wissenschaftliche Terminologie einzuführen. Die ausgezeichneten Arbeiten von Kirby et Spense, Savigny, Burmeister, Speyer, Herrich- Schäfler (Flügelgeäder) etc. leiteten mich hierbei. Der zweite Tlieil enthält eine Monographie der bei Berlin vorkommen- den 14 Sesienarten, zu denen 1855 als Löte die Ses. Ichneu- monif. Fab. aufgefunden wurde. Die Angabe über die frü- heren Zustände der einzelnen Artoi ist vielleicht das beste hierbei, während namentlich die unwissenschaftliche äussere Form in der Bearbeitimg am Meisten zu tadeln ist. 172 Mann, Verhandlungen des zool.-botan. Vereins 1855, Quartal IV. führt pag. 10 zwei auf Corsica gefangene Sesien auf, S. Chrysidif. Esp. und die ihm von mir zu voreilig als Meriaef. bestimmte Var. Corsica m. von S. Philantiformis s. No. 37 a, Stainton, The Entomologist's Annual for 1856 fuhrt pag. 27 als in England zum ersten Mal gefunden S. Scoliif. auf, und pag. 28 ff. bestätigt er das bis jetzt ungewisse Vorkommen der Ses. Chrysidif. in England. In der vorliegenden Arbeit werden von mir neu auf- gestellt oder benannt: S. Grün er i, s. No. 6, S. var. Ama- sina, s. No. 23a.; S. var. Loewii minor, s. No. 28a.; S. var. Monspeliensis, s. No. 30b.; S. Herrichii, S. Colpiformis, s. No. 35; S. var. Corsica, s. No. 37a.; S. Affinis, s. No. 38; S. Joppiformis, s. No. 48 und S. Chalcocnemis, s. No. 46. Nachdem wir so bei der Litteratur der Sesien gesehen haben, dass die einzelnen Autoren oft viel mehr dazu bei- trugen, die Arten zu verwirren wie festzustellen, dürfen wir wohl fragen, wo denn die eigentlichen specifischen Unter- schiede bei den Sesien zu finden seien. Allein ein solches Aufsuchen gewisser Organe, welche für alle Arten auf alle Fälle charakteristisch sein sollen, führt in allen Zweigen der Naturkunde, sowohl bei generischen wie specifischen Untersuchungen, zu künstlichen, oft geradezu unbrauchbaren Systemen oder Artunterschieden. Organe, die bei der einen Art durchaus typisch sind, sind bei einer anderen so varii- rend, dass sie zum Bestimmen und Feststellung derselben hier gar nicht mehr zu gebrauchen sind. Immer aber wird und muss eine Art gewisse typische Eigenthüm- lichkeiten haben, die sie streng von allen Arten trennt. Dieselben aufzufinden hält oft sehr schwer und ist bei we- nigen Exemplaren einer sehr variircnden Art meistens ge- radezu unmöglich, weshalb solche oft, zuweilen gar von denselben Autoren, unter verschiedenen Namen beschrieben wurden. Es würde hier zu weit führen, die Organe zu nennen, welche bei einzelnen Arten oder bei mehreren con- stant bleiben, und zur Bestimmung gebraucht werden können, zumal da dies aus der Beschreibung der Arten selbst jedes- mal am Besten zu ersehen ist. Ich werde hier nur beson- ders darauf hinweisen, was bisher vorzugsweise Veranlassung zu dem herrschenden Wirrwarr gab, und wie man das am Besten vermeidet. Die Sesien haben, wie alle Entophagen, eine grosse Neigung, ölig zu werden, wodurch namentlich der Leib oft ein ganz anderes Aussehen erhält. So sind z. B. Herrich- 173 Schäffers Figuren 1 Bembeciforme, 22 Dolerif., 52 Osmiaef. nach solchen fettigen Stücken gemacht, und seine S. Emphy- tiformis, s. No. 9, ist wohl entschieden nach einer theilweise fettigen S. Scoliif. Borkhaus, aufgestellte. Es ist desshalb nothwendig, jede nur einigermaassen in dieser Beziehung verdächtige Sesie, die man zur Beschreibung benutzen will, vorher zu entfetten.*) Bedeutend schlimmer ist, wenn man es mit abgeflogenen Exemplaren zu thun hat, wo öfters ein- zelne Zeichnungen ganz verloren gehen. Hier muss man mit vieler Kritik verfahren, und oft sind sogar solche Stücke geradezu unbrauchbar, und müssen unbeachtet bleiben. Bei ganz reinen oder doch brauchbaren Sesien muss nun besonders dreierlei nicht unbeachtet bleiben; nämlich das locale Variiren und der Unterschied der Geschlechter. Was das erstere anbetrifft, so tritt dies namentlich stark in der Farbe auf. Das Roth geht oft geradezu in Orange oder Goldgelb über, z. B. bei hier in Berlin gezogenen Exempla- ren von S. Culicif. L. und S. Formicif. Esper. Noch öfter wechseln Weiss und Gelb, selbst Orange mit einander, siehe namentlich S. var. Corsica, No. 37 a., S. Masarif. Ochsenh., No. 28, S. Annellata Zell. No. 29, etc. Am Auffallendsten ist die Farbenveränderung bei den Fühlern, namentlich bei S. Ichneumonif. Fab., s. Ko. 26, S. Tabanif. v. Rottemburg, s. No. 4 und 4a., S. Stelidif. Freyer, s. Ko. 44 etc. Dies beruht indessen meist auf localem Variiren oder Geschlechts- diflferenz, s. No. 37 etc. Oft treten bei einzelnen Arten Zeichnungen auf, oder sie verschwinden, so namentlich Ringe des Hinterleibes, s. No., No. 22, No. 26, 27, 29, 37 etc. _ Ausser der Farbe variirt nun die Grösse**) unendlich bei einzelnen Arten, und wenn dann, was häufig der Fall *) Die einfachste Entfettungs - Methode ist folgende : "Vermittelst eines Haarpinsels benetze man die fettigen Theile mit gereinigtem Ter- pentingeist, und bestreue sie dann sehr dick mit Bolus oder noch besser terre de sommier. Je nach der herrschenden Temperatur wird nun in kürzerer oder längerer Zeit das Fett ausgezogen sein, und man kann leicht die erdigen Theile durch Klopfen oder durch einen feinen Pinsel entfernen. **) Unter Grösse verstehe ich speciell, namentlich bei den folgenden Diagnosen, die Entfernung der beiden Vorderflügelspitzen von einander. Dieselbe kann freilich, sogar bei demselben Individuum, je nachdem es gespannt ist, verschieden sein. Um hier eine vollkommene Ueberein- stimmung herbeizuführen, giebt es nur eine Art von Spannung, die ich die allein wissenschaftliche nenne. Jeder Schmetterling muss näm- lich so gespannt werden, dass die Entfernung der beiden Vorderflügelspitzen von einander die möglichst weiteste ist. Dies kannu auch so ausgedrückt werden, dass die Innenränder der Vor- derflügel zusammen eine gerade, ungebrochene Linie bilden; oder, dass der Innenrand jedes Vorderflügels mit dem Leibe einen rechten Winkel bildet. 174 ist, noch Veräucleruns: iu der Farbe hinzutritt, so veranlasste dies öfters die Auistclhing von Arten, so S. Statuif. Fr., s. No. 26, S. IMamertina, Zel.. s. Xo. 27, 8. ]\Iuseaef. Assm., s. No. 30, und S. Pepsif. Led. Friv., s. Ko. 50a. Der sogenannte Habitus und speciell der Flügelschnitt ist von einzehien Autoreu viel zu viel als specifisches Merk- mal benutzt worden. Was den Habitus anbetrifft, so ist derselbe bei den Lepidopteren höchstens zu generischen, oft nur zu Familien-Merkmalen zu gebrauchen. Der Flügel- schnitt speciell variirt sehr oft bei ein und derselben Art bedeutend, sei es zufällig, oder sei es nach den verschiede- nen Geschlechtern. Wenn nun auch wirklich dieser Flügelschuitt bei ein- zelnen Arten specifisch wird, so fällt der Nutzen beim Be- stimmen meistens ganz dadurch fort, dass die Autoren ihn nur im Vergleich mit anderen Arten gebrauchen, deren Vor- handensein also eine nothwendige Voraussetzung bei der Bestimmung der beschriebenen Art ist. Die Jdangelhaftigkeit solcher Merkmale leuchtet ein, und selbst im glücklichsten Falle sind Bezeichnungen, wie „etwas schmäler/' „etwas spitzer" etc., stets sehr relativ, sehr willkürlich. Immerhin ist dasselbe bei auffallenden Fällen anzugeben, aber wo möglich iu solche "\^'orte zu fassen, dass es nothwendig ver- standen werden muss. Ich suchte dies in der, meiner Dis- sertatio de S. a. B. angehängten Tabelle, durch Zahlen- verhältnisse auszudrücken, gestehe aber, dass solche Mes- sungen stets sehr schwierig, bei delikaten Fällen geradezu unbrauchbar werden, durch die unvermeidlichen kleinen Irrthümer. Die Form der Hintcrflügel der Sesien ist oft sehr verschieden, wie dies namentlich bei Bemb. Hylaeif. Lasp. und bei S. Fenusif. Led. schon von verschiedenen Autoren bemerkt wurde. Es beruht dies darin, dass Zelle la u. Ib besonders lang gestreckt sind und dadurch erhält der Hinter- flügel eine mehr dreieckige wie runde Form. Ich werde dies in Folgendem so ausdrücken, dass ich sage: Zelle la und 1 b sind einem Oblong ähnlich, z. B. bei S. Empif., s. No. 30, oder Zelle 1 a und b sind einem Kreissegment ähn- lich z. B. bei S. Braconif. H.-Sch., s. No. 32. Gerade bei diesen beiden angegebenen, sonst sehr ähnlichen Arten, habe ich dies Merkmal durchgehends constant gefunden, während, es bei anderen Arten nicht constant oder überhaupt ganz uubezeichnend ist. Was das locale Variiren bei den Sesien anbetrifft, oder die Localvarietäten in der Zoologie ganz allgemein als Ragen- verschiedenhcit bezeichnet, so ist dasselbe wohl hier eben 175 so wenig- wie bei anderen Thierarten in Abrede zu stellen. Wo solche Localvarietäteu aber nicht geradezu durch die schlagendsten Uebergänge mit der angenommenen Stammart als zu einer Species gehörig, vereint werden, da hält es schwer zu sagen, was Varietät, was eigene Art sei. Nur durch Anualogien vorhandener Beispiele, oder vorsichtige Kritik des Einflusses von diesem oder jenem Klima kann man hier Meinungen aufstellen. Dieselben bleiben, so lange sie nicht direct bewiesen sind, individuelle Ansichten. Je- denfalls darf Kiemaud sich hierüber ein Urtheil anmassen, der nicht Gelegenheit hatte , von solchen Arten eine grössere Anzahl zu vergleichen. Meine Ansichten hierüber sind bei den einzelnen vorkommenden Fällen nachzusehen, wie bei Sc. Rhingiif. Hüb. s. No. 4, a., S. Luctuosa Led., s. No. 18, a. S. Ceriif. Led., s. No. 29, a., S. Ortalidiformis Led., s. No. 29, b. etc. Zuweilen stellten Autoren Lokalvarietäten als eigene Arten auf, weil sie die Stammart, als welche man stets die zuerst beschriebene Lokal-Sesie nimmt, nicht kann- ten, so S. Therevaef. Led., Ko. 37, b.; dem Philanthif. Lasp. unbekannt war, s. Lederer. Die Geschlechtsdiffereuz bei den Sesien ist von sehr vielen älteren und neueren Autoren nicht gehörig beachtet worden, und oft sind die beiden Geschlechter als zwei ver- schiedene Arten beschrieben. So namentlich bei S. Asilif. V. Eottemb. s. v. Rottemburg, Esper, Borkhausen etc. An- dere Beispiele sind zu finden bei Dalnian, Ichneumonif. 9 und Palpina cf, s. No. 2G, bei Wood M3'opif. cT und Culici- formis ?, bei Herrich-Schäffer Astatif. d" und Thyreif. 9 s. No. 31, bei Zeller S. Schmidtii 9 und S. Icteropus cT, siehe No. 49. etc. Obwohl die Sesien im Allgemeinen nicht sehr auffallend in beiden Geschlechtern verschieden sind, so machen doch einige Arten hiervon eine entschiedene Ausnahme, so nament- lich die beiden zuletzt angeführten Ko. 31 und No. 49. In solchen Fällen ist es, wo es angeht, am Sichersten durch gesammelte Thatsacheu auf die Zusammengehörigkeit der beiden Geschlechter als eigene Art zu schliessen. Immerhin ist es verdächtig, wenn man von einer Art nur das eine Geschlecht kennt, und namentlich wenn man von mehreren solcher, nicht sehr von einander verschiedenen Arten eine grössere Zahl von Individuen kennt. Koch verdächtiger ist es, wenn man an dersell)en Lokalität von der einen Art nur Weiber von der andern nur Männer fängt, wie dies z. B. bei Herrn Zellers Schmidtii und Icteropus der Fall war, siehe No. 49. 176 Ich gehe min zur Feststellung der einzelnen Arten über. Wie ich schon bemerkte , sind die beim Genus ^Sciapteron"' und „Sesia" angemerkten I.^ntcrabtheilungen nur zur leichteren Auffindung der einzelnen Arten gemacht, und keineswegs in dieser Hinsicht vollkommen zu nennen. Die beim Genus „Sesia" gemachten grossen Unterabtheilun- A. und B. bezeichnete ich schon in meiner Dissertatio als Stirps A. und B., und ausser den angegebenen bloss äusser- lichcn ]\Ierkmalen, lassen sich noch manche tiefer begrün- dete Unterschiede auffinden. So namentlich der, diesen iiusserlichen Unterschied bedingende, ganz andere Verlauf der Rippe 1. der Vorderflügel, in Beziehung zu deren Hin- terrand. Was die äusseren, nothwendigen Formen bei den fol- genden Beschreibungen anbetrifft, so habe ich dieselben nach den streng wissenschaftlichen Gesetzen zu geben ge- sucht; und nicht, wie die meisten früheren Lepidopterologen und ich selbst, willkürlich und ganz unwissenschaftlich ver- fasst. Die von früheren Autoren falsch gebildeten Namen sind alle berichtigt w^orden; und ist es Herrn Professor Zeller's Verdienst zuerst wieder (nach Linne und Fabricius) lateinische Namen von Sesien richtig zu bilden Dies gilt vorzugsweise von den auf ,,formis" endenden Sesiennamen, die nach einem zur ersten Declinatiou gehörigen Insekten- gattungs-Namen gebildet wurden, wie Formiciformis, nicht Formicaef. etc. etc. Leider hängt diese Unkenntniss des Latein bei früheren Autoren mit mancher andern Unkennt- niss innig zusammen. (Fortsetzung folgt.) 171 .^^läoii^itiiNclie Beinerliiifag-eiä Cit. K r a n 1 z. ^ I. Ueber Stapbylinen. Calodera sulcicollis Aube (Annal. de la Soc. Eni de France ser. IL VlIL 302. 3) ist von Calodera Mech. Baudi (Stud. Entom. 1. p. 115) bestimmt nicht verschieden; beide Beschreibimg'en der sehr leicht kenntlichen, ansehnlichen Art sind nach piemoutesischen Exemplaren entworfen. Ho ma Iota basicornis Miils. fOpusc. Entom.) ist nach kleinen weiblichen Exemplaren der Hom. autumnaiis Er. beschrieben, mit welcher auch, wie schon frllher erwähnt, H. foveola Muls. identisch ist. Homalota granulata Manuerh. (Bull, de Moscou 1846. 508) aus Ounalaschka ist nach einem in der Schaum- schen Sammlung- befindlichen typischen Exemplare von der Hom. graminiola Grav. nicht verschieden. Homalota planicollis Scriba (Stett. Ent. Z. XVI 280. 2) ist von der IL immersa Er. nicht geschieden, deren Halsschild in der Regel nur bei den Männchen eingedrückt ist. Aleochara scutellaris Lucas fExplor. de l'Algör. Ent. p. 103) ist nach einem von Herrn Aube an Schaum mitgetheilten Stücke in des Letzteren Sammlung von AI tristis Grav. nicht verschieden. Aleochara morosa Heer (Faun. Ool. Helv. L 588 13) ist, nach einem von Ghevrier an Herrn v. Kiesenwetter mitgetheilten Exemplare , von AJ. fumata Grav. nicht ver- schieden. Aleochara decorata Aube (^Annal. de la Soc. Ent de France Ser. U. t. VIH, 1850 p. 311, 16.) ist nach einem mir von Herrn von Kiesenwetter mitgetheilten , typischen Exemplare mit der später beschriebeneu maderensischeu AI. Armitagei Woll. identisch, von der ich schon früher (Stett. Ent. Zeit. XVL 166, 15) erwähnt, dass sie auch in Italien einheimisch sei. Der erste Aub^'sche Käme kann indessen für diese Art nicht beibehalten werden, da sie bereits von Klug (Coleopt. Madagasc. 51, 44) nach einem von Mada- gascar stammenden Exemplare als puberula beschrieben ist. Diese Aleochara, von der Erichson nur das Madagascarsche Stück kannte, scheint zu den am weitesten verbreiteten Ar- ten zu gehören, da sie auch von Schaum in Egypten, und in neuester Zeit von Herrn Nietuer auf Ceylon gefunden ist. Oligota pentatoma Förster (Verh. des naturf. Vereins der Rheinl. VL 39) ist von der bei Berlin ebenfalls 12 178 iu Kelleru an Weinfässern vorkommenden Ol. granaria Er. bestimmt nicht verschieden. Die Gliederzahl der Keule, in der beide Arten von einander abweichen sollen, kann verschieden aufgefSlsst werden. T a c h y j) 0 r u s b r c v i s S c r i b a ( Stett. Ent. Zeit. XVI. 296. 4) ist mit Trachinu.s rutilii.s Er., T a c h y p 0 r u s f 1 a v i c o 1 1 i s S c r i b a (Stett Ent. Zeit. XVI. 297, 5) ist mit Tachinus nitidulus Er. und T a c h y p 0 r u s C u m a n e n s i s S c r i b a (Stett. Ent. Ztg. XVI. 297, 6) ist mit Tachinus pulchcllus Er. identisch. Der Autor hat diese Arten nicht unter der ersten Erichsonschen Familie der Gattung- Tachinus vermutlict. Da die Species, welche diese erste Familie ausmachen, sich sänimtlich äus- serlich leicht von den ächten Tachinus unterscheiden lassen und auch in einer Reihe nicht unwesentlicher, von Erichsou bereits angegebener Merkmale von ihnen abweichen, scheint es mir natürlicher, sie als eine eigene Gattung den ächten Tachinus gegenüber zu stellen. Hierfür dürfte auch der Umstand sprechen, dass, mit Ausnahme des, übrigens auch in Amerika aufgefundenen, Tachinus silphoides L., sämmt- liche der von Erich son angeführten Tachinus der ersten Familie aussereuropäischc sind. Philonthus gracilis Letzner (Arb. und Veräud. d. schles. Gesellsch. i. J. 184G S. 78) ist nach einem mir vom Autor freundlichst mitgetheilteu Exemplare, nicht von Phil, tcnuis verschieden. Philonthus paederinus Sachse (Stett. Ent. Zeit. XVII. 126) ist, nach Exemplaren aus des Autors eigener Hand, nicht von Phil, blandus Er. verschieden. In Mels- heimers Catalogue ist der Käfer teste Le Conte zu Phil, pulchellus Melsh. gezogen. Der von Sachse (Stett. Ent. Zeit. XIII. 127 erwähnte Philontlius laetus ist nicht der wirklige laetus Er., sondern eine Erichsou unbekannte Art. Staphylinus Capensis Sachse (Stett. Ent. Zeit. Xni. 125) ist nach einem kleinen Stücke von Staphyl. hot- tentottus Er. beschrieben. Quedius nemoralis Baudi (Stud. Entom. 131) ist nach einem, mir von Herren Truqui freundlichst mitgetheil- ten typischen Exemplare nicht von Q. obliteratus Er. speci- fisch verschieden. Paed er US geniculatus, Dietrich (Stett. Ent. Zeit. XVI. 201) ist nach Original -Exemplaren, welche mir Herr Dr. Stierlin mitgetheilt, bestimmt nicht von Paed, brevipen- nis Lac. verschieden, dessen Kuiee und Fühlerglieder nicht immer gleich dunkel gefärbt sind. 179 Aiithobium rhododeudri Baudi (Stud. Ent. 148) ist nach den mir von Herrn Truqui mitgetheilteu typischen Exemplaren von Anth. sorbi bestimmt nicht verschieden. Omalium Märkelii Sachse (Stett. Ent. Zeit. XIII. 148 ist mit Om: philanthus Er. identisch. II. Ueber Käfer aus verschiedenen Familien: Cymindis flavomarginata Letzu. (Bresl. Ztsch. f. Entom. 1850 I. Coleopt. p. 100) ist nach einem vom Autor freundlichst mitgetheilten, von Herrn Dr. Schaum mit Exem- plaren, welche nach Dejean'schen Typen bestimmt wurden, verglichenen Stücke, nicht von Cym. cingulata Dejean ver- schieden. Agabus silesiacus Letzner (Arb. u. Veränd. der schles. Ges. i. J. 184.3 S. 4) ist mit Ag. fontinalis Steph., dessen Männchen an der bewehrten Klaue der Vorderfüsse leicht zu erkennen ist, identisch. Aube erklärte Exemplare dieser Art an Schaum für identisch mit seinem Ag. melas, indessen gehören griechische Stücke, welche Aube mir als Ag. melas mitgetheilt, entschieden nicht zum Ag. fontinalis. Da auf diese die Beschreibung zutrifft, dürften also beide Käfer ferner nicht mehr als einer Species angehörig zu be- trachten sein. Mit Cantharis denticollis Schummel (Arb. und Veränd. der schles. Grcsellsch. i. J. 1843 S. 28) welche Herr Letzner mir freundlichst mitgetheilt, ist Rhagonycha Redten- bacheri Maerkel (nivalis ßedtb.) identisch. M e 1 0 e r u f i p e s B r e m i - W o 1 f (Stett. Ent. Ztg. XVI. pag. 199), mir vom Autor zum Vergleich zugesandt, ist nach einem kleinen, unausgefärbten Exemplare von Meloe viola- ceus Marsh, beschrieben. Der eben daselbst pag. 200 be- schriebene : Omias neglcctus ßremi-AVolf ist nichts Anderes, als ein unausgefärbter Liosomus ovatulus Clairv. Plectro scelis compressa Letzn. (Arb. u. Veränd. der schles. Ges. i. J. 1846 S. 81) ist die von Märkel unter dem Namen H. tarda häufig versandte Art. Dircaea tenuis Rosenh. (Beitr. zur lusekt.-Fauna Europa's I. 34) vermag ich nicht von dem auf der Berliner königlichen Sammlung befindlichen typischen Exemplare der D. fuscula lUiger (Käf. Preuss. 1-32. 9) zu unterscheiden. Mit bereits früher beschriebenen Arten fallen folgende von Bach aufgestellte derselben zusammen: 12* 180 Stenolopbus affiuis Bach (Fauna I. 380, 16) ist mit Sten. scrimshiranus Stephens (Manual p. 48) identisch; der Käfer wurde auch in Westphalen von Herrn Dr. Mors- bach vor einig-Oll Jahren in mehreren Exemplaren im Au- spUlicht gesammelt. Phytonomus variegatus Bach (Fauna IL 254, 28) ist nach frischen, kleinen Exemplaren des Phyt. fasci- cularis Herbst beschrieben, auf welche die ausführliche Be- schreibung durchaus passt. L ixus ma r g in emacu latus Bach (Fauna H. 284. 11 j scheint mir von L. Myagri Ol. nicht specifisch verschieden zu sein. E r i r h i u u s m o e s t u s Bach ( Fauna 1 1 2\)('k 2) nach Erichson Erich, moestus Chevrolat in litt., ist mit Procas Steveni Schh. identisch, von welchem mir bisher nur fran- zösische, meist von Herrn Javet mitgetheilte Exemplare be- kannt waren. Erirhinus Richlii Bach (Fauna IT. 298. 14) habe ich von verschiedenen Seiten als Er. lilirostris Schh. erhalten, von dem der Käfer in der That nicht abzuweichen scheint. X a n 0 p h y e .s s t r a m i n e u s Bach (Fauna II. 387, 7 ) wurde mir vom Entdecker, Herr Hofrath Dr. Roger freund- lichst zur Ansicht mit der Bemerkung mitgetheilt, dass er durch später gesammelte Zwischenformen zu der Ueberzeu- gung gekommen sei, dass der Käfer \om X. globulus Germ, nicht specitisch verschieden sei; auch ich vermochte in dem mir mitgetheilten Stücke nichts Anden-s als X. globulus zu erkennen. Der f\ir Telephorus pilosus Payk. von Bach (Fauna II. 66, 17) gehaltene Käfer, mit welchem Telephorus rufescens Letzn. identisch sein soll, ist nicht der ächte Tel. pilosus Payk., sondern eine Rhagimycha, welche ich als translucida Märkel in litt, besitze. Tel. pilosus Payk. ist ein ächter Telephorus . wch-hon luich Kedtenbacher unter dieser Gattung aufführt. Tel. rufescens Letzn., welchen der Autor so freundlich war mir mitzutheilen, ist mithin nicht mit Tel. pilosus Payk. identisch. T e 1 e }) h 0 r u s E r i c h s o n i i G r i m m e r in litt. (Bach, Fauna IL 68. 2(\ ist bereits von Kedtenbacher (Fauna Austr. p. f:24) als Rhagonycha terminalis beschrieben. Agriotes confusus Bach (Fauna IL 47, 3) muss dem älteren Germarschen Namen blandus weichen, unter welchem bereits eine Form des sehr veränderlichen Käfers beschrieben ist. Clytus Kelchii Bach (Fauna IIL 19, 6), vom Ent- decker Herrn Hofrath Roger verschiedeneu Entomologen zur 181 Ansicht zugesandt, ist demselben von mehreren Seiten für neu, von mir als ein unzweifelhaft verkrlippeltes Exemplar des in der Gegend des Fangplatzes mehrfach gesammelten Clytug tropicus erklärt worden. Nachdem der Entdecker meiner Ansicht beigetreten und jetzt auch Bach es für höchst wahrscheinlich hält, das der besprochene Käfer ein in der Entwicklung gestörter (']. tropicus ist, scheint es mir nicht angemessen, einen Krüj)p('I unter einem besonderen Namen zu beschreiben, den ihm der Entdecker zu Ehien Kelch's gegeben, als er den Käfer noch für eine neue Art hielt. Krüppelformen verdienen in descri})tiven Werken wohl haupt- sächlich nur desshalb überhaupt einer Erwähnung, damit sie von weniger Kundigen nicht für neu gehalten, und nicht unter eigenem Namen beschrieben werden. Die An- sicht des Beschreibers, dass der Käfer nicht krankhaft aussehe, kann ich nicht theilen, da die eine Flügeldecke desselben deutlich kürzer als die andere ist; die Verkrüp- pelung beider Flügeldecken an der Wurzel bleibt dem Auge kaum bemerkbar, weil sie in einer gleichmässigen Verkür- zung beider bestellt; dadurch erstreckt sich die Spitze der grossen Mittelbinde, welche ganz rlieselbe Avie beim Clytus tropicus ist, bis zum Schildchen, während sie beim normalen Cl tropicus dasselbe nicht erreicht. Die übrigen scheinbar spcciilschen Abweichungen Hessen sich leicht als solche nachweisen, was mir indessen nach dem bereits Gesagten kaum noch nothwendig erscheint. IV a <* !i r i v h t über eine in Gesellschaft der Ameisen leljende Lepismene. Von £. v«n Effejdcn. Bei einer kleinen Heise, die icli im Juli d. J. mit mei- nem Sohne Lucas von Heyden in den Schwarzwald machte, fand dieser auf dem für die Entomologen so interessanten Schlossberge bei Freiburg in dem Neste der Myrmica caes- pitum ein Thierchen, das ich anfänglich für die von Leon Dufour aus Spanien beschriebene Lepisma aurea hielt. Bei näherer, bis jetzt jedoch — besonders was die Mundtheile betrifft — noch nicht erschöpfender Untersuchung ergab es sich, dass es eine wahrscheinlich neue Gattung aus der überhaupt an Arten nicht reichen Familie der Lepisnienen ist, die ich auf folgende Weise charakterisire : 182 A t e I a r a. Körper länglich - eiförmig , mit Schuppen bedeckt; am Ende mit drei kurzen, wenig gegliederten Schwanzborsten. Fühler elfgliedrig. Kiefertastcr fünfgliedrig. Lippentaster viergliedrig. Tarsen dreigliedrig. Ate Iura formicaria Heyden. — Einfarbig, gelb, ßeidenglänzend. — Länge IVa — 2"'. Körper länglich-eiförmig, hinten etwas verschmälert: oben flachgewölbt, unten flach; ganz mit kleinen länglichen Schuppen bedeckt; gelb seidenglänzend. Kopf etwas 'schmäler als das Halsschild, in dieses eingesenkt, vorn gerundet. Augen undeutlich und nur bei einem grösseren Exemplare als dunkele Fleckchen sichtbar. Fühler von halber Körperlänge elfgliedrig, schwach be- haart; die Glieder fast cylindrisch: die nach der Spitze zu verschmälert, mehr eiförmig und schärfer abgesondert. Das zweite Glied hat nach Innen in der Mitte einen starken, etwas nach vorn gekrümmten Zahn. Das dritte Glied ist etwas länger als das zweite und vierte, das Endglied an der Spitze abgerundet. Kiefertaster fünfgliedrig, mit länglichem, nicht breiterem Eudgliede. Lipp entaster vier- gliedrig, mit kurzem kolbigem Endgliede. Hals Schild aus drei Segmenten l)estehcnd, wovon das vordere so lang ist, als die beiden folgenden zusammen- genommen. Hinterleib etwas länger als das Halsschild; alle Segmente fast gleichlang. Letztes Segment zugespitzt, vier- zähnig, mit drei kurzen Schwanzborsten, wovon die mittlere 1/4, die vSeitenborsten Vß so lang als der Körper sind. Sie sind wenig und undeutlich gegliedert; die Glieder cylindrisch sparsam mit kurzen Härchen besetzt. Ausser diesen drei Schwanzborsten beiderseits auf der Unterseite des Körper- randes zwei kleine liehaarte Anhängsel, wovon das eine zugespitzt, das andere kolbig ist. Unterseite mit Bauch- platten, älmlicii wie bei Le))isnia; d'w seitlichen kurzen An- hänge linienförmig, schwach behaart. Beine nicht lang, Schenkel. Schienen und Tarsen fast von gleicher Länge. Schenkel und Schienen breitgedrückt, mit wenigen Horsten besetzt. Tarsen (Uinii . dreigliedrig, schwach behaart mit zwei Klauen. Das ziemlich flüchtige Thierchen gleicht auf dem ersten Anblick fast einem kleinen Porcellio. Es lebt gewöhnlich in mehreren Exemplaren, jedoch nicht häuflg unter Steinen in den Nestern der Myrmica caespitum und flüchtet, wenn es beunruhigt wird, schnell in die Gänge der Ameisen. 183 Am nächsten steht meine Gattung Ate Iura wohl der von Gervais aufgestellten Untergattung Lepism in a, zu der er Lepisma aurea Dufour (Ann. de Sc. nai, Ire s^rie T. XX. p. 419. pl. 1.3. F. 1), Lep. Audouinii Lucas und Lep. Savignyi Lucas (Savigny, Description de l'Egypte Insectes. pl. 1. F. 9, 10.) zählt. — Sovrohl der scharfsichtige Savigny, als auch Dufour, bilden jedoch diese Arten mit vielgliederigen Fühlern, ähnlich denen der Lep. saccharina ab, und zwar letzterer sehr genau bei Lep. Audouinii. Die Schwanzborsten der Lep. aurea sollen glatt sein, während sie bei meiner Art behaart sind. Da Dufour seine Art tiber 20 Jahre später bekannt machte, als er sie in Spanien ge- funden hatte, so dachte ich Anfangs an die Möglichkeit, er habe seine Beschreibung und Abbildung nach vertrockneten Exemplaren entworfen, bei welcher der Hinterleib zusammen- geschrumpft, und hierdurch das Halsschild so auffallend breit erscheine. Die trockenen P^xemplare meiner Art zei- gen jedoch, dass das Thier in diesem Zustande wenig von seiner Gestalt verliert. Zwei andere nahe verwandte Arten aus Algerien hat Lucas zuerst in der Revue Zoologique, annee 1846 p. 254 beschrieben und sodann in der Exploration scientifique de l'Algerie. Zoologie Vol. L beschrieben und Vol. IV. abge- bildet, wovon die eine Lepisma myrmecophila (p. 374. pl. 2. f. 2) gleichfalls in Gesellschaft von Ameisen, die an- dere, Lep. gyriniformis (p. 375. pl. 2. f. 3) unter Stei- nen gefunden wurde, Bei beiden Arten ist in der Beschrei- bung über die Zahl der Fühlerglieder nichts gesagt und auch die Abbildungen lassen sie nicht erkennen. Sollten die fünf von mir hier angeführten, bereits be- schriebenen Arten, die Fühlerbildung meiner Art von Frei- burg haben — was jedoch kaum zu glauben ist — so würden alle zu Lepismina Gervais gehören, welcher Name jedoch wegen seiner grossen Aehnlichkeit mit L e p i s - menae Latr. nicht wohl beizubehalten wäre. Dufour erwähnt, dass Latreille eine seiner Lep. aurea ähnliche aber kleinere Art bei Paris gefunden habe, die wahrscheinlich Lepisma m i n u t a Müll. (Zool. Dan. prodr, p. 183) sei. Burraeister nud Gervais stellen nun diese Art in die Nähe der Lep. aurea, obgleich sie nach Müller nur zwei Schwanzborsten hat und hiernach vielleicht eher zur Gattung Campodea gehören könnte. Ohne Zweifel durch einen Druckfehler sind im Linn. Gmel. Syst. nat. L 5. 2907. 7. drei Schwanzborsten angegeben und die Genannten vielleicht hierdurch irre geführt worden. 154 7.ur näheren Renntniss der Chelonia Qoenseli Payk. Von C. von Heydpn. Während eines längeren Aufenthaltes in den Alpen- gegenden Graiibilndens, fand ich am 3. August 1851 auf dem Bernina, in einer Hohe von etwa 6400' ü. M. zwei Bärenraupen, die ich lebend mit nach Frankfurt brachte. Auf der Reise in der Fütterung vernachlässiget, starb die eine im Anfang des Septembers. Die andere hatte z^var auch ein etwas krankhaftes Aussehen erhalten, verpuppte sich jedoch in einem leichten Gespinste und lieferte nach drei Wochen, am 27. September die seltene Chelonia Quen- feeli Payk., jedoch in einem verkrüppelten, aber zur genauen Untersuchung noch sehr brauchbaren weiblichen Exemplare. Im November 1851 besuchte mich Herr Ingenieur Mengold, ein Üeissiger Entomologe aus Chur, und über- brachte mir ein ihm unbekanntes Spinner -Pärchen zur Be- stimmung, welches er im Juli desselben Jahres ebenfalls in Graubünden auf der Daniser Alp, in einer Höhe von circa 5 — 6000' ü. M. an Erica vulgaris sitzend, in Begattung ge- funden hatte. Auch dieses war Chelonia Quenseli. — Im Jahr 1882 besuchte ich nochmals den Bernina um dieselbe Jahreszeit, konnte jedoch keine dieser Raupen mehr auf- finden. — Mehrere Entomologen bezweifelten seither noch immer die Rechte einer eigenen Art dieses w^ohl nur von wenigen in natürlichen Exemplaren gesehenen seltenen Spinners und hielten ihn für eine der zahlreichen Abänderungen der Ch. Plantaginis. Mit völliger Gewissheit ist dieser Meinung zu widersprechen, und gebe ich hier eine genauere Beschrei- bung dieser ausgezeichneten Art. Paykuil hat sie zuerst sehr genau besehrieben, auch kenntlich abgebildet. Chelonia Quenseli (Payk.) — schwarz, H alskragcn m der Mitte gelb; Halsschild gelb gestreift; Hinterrand oben mit gelben Seitenflecken, unten mit gelben Querstreifen; Vorderflttgel mit gelben Längslinien und einer winkeligen Querlinie vor der Flügelspitze: HinterflUgel am Unterrande mit einer winkeligen, gelben Linie. Fliigelfranzen gelb. Paykuil, Skrivter af Naturhistorie Seiskabet. II. 2. p. 99. Tab. II. fig. 2. Bombyx Quenseli. Fab. Ent. syst. III. 1, p.' 454. B. strigosa. Schneider, X. Magazin, p. 589. B, Quenseli. Hübner, Bombyces fig. 535 (d) fig. 354. 355. id) B. Quens. Duponchel, Lepid. de France. Suppl. 3. p. 51. pl. IV. fig. 3. Chelonia Quenseli. 185 Zetterstedt, Insecta lapponica p. 930. Chel. Qnenseli. Herrich-Schäffer, System. Bearbeitung II. pag. 145. Chel. Q.uenselii. Ch. Quenseli hat die Grösse der kleineren Stücke der Ch. Plantagini s. Kopf;, Halsschild und Hinterleib sind bc- Ronders beim cT etwas breiter und ist die Behaarung mehr anliegend als bei dieser. Kopf schwarz: über dem Mund ein gelbes Längs- fleckchen; die Stirn breiter als bei Plantaginis und stehen daher die Fühler weiter auseinander. Augen schwarzbraun. Fühler bei beiden Geschlechtern dickerund nach der Spitze zu weniger verdünnt, als bei Plantaginis. Beim >: sind sie auch etwas kürzer. Beim cf kürzer gekämmt und der Stiel schwarz. Die Kämme haben die Länge des Durch- mrssers des Schaftes. (Bei Plantaginis sind sie doppelt so lang, als der Schaft dick ist.) Palpen schwarz, an der Spitze gelb; etwas länger als bei Plantaginis. Zunge gelb. Hals Schild schwarz, die beiden Luppen des Hals- kragens ringsum gelb gerandct und erscheint hierdurch auf der Mitte des Halskragens eine gelbe Längslinie, die bei Plantaginis fehlt. Die gelbe Zeichnung ist in beiden Ge- schlechtern vorhanden und stets viel stärker ausgedrückt als bei Plantaginis. wenn sie bei dieser überhaupt vorhan- den ist. In der Mitte zwei gelbe Ivängslinien, die sich hinten vereinigen und ein ziemlich breites, schwarzes Längsfeld einschliessen. Die langen Schulterdeeken mit einer gelben Linie eingefasst, und sind daher auf dem Halsschilde, wenn diese abstehen 6, wenn sie anliegen 4 gelbe Läiigslinien sichtbar. Die beiden mittleren Linien sind länger und be- rühren die Basis des Hinterleibes. Brust schAvarz. Hinterleib schwarz . oben an beiden Seiten durch Seiten durch i^elbe Einschnitte gcHeckt: unten mit gelben Querlinien. Auch die äusseren männlichen (Jeschlechtstheile, die ich jcdoeh nicht genau untersuclien k(»nnte, scheinen bei beiden Arten eine etwas verschied» ne Bildung zu haben. Flügel: Sowohl die Vorder- als llinterwinkel schmä- ler als bei Plantaginis und wähi-end bei dieser die Hinter- flügel weit über die Spitze (Wf^ Hinterleibes hinausragen, sind sie hier kürzer oder kaum so lang als der Hinterleib. Yorderflügel ol)en schwarz und dadurch, dass alle Flü- geladerii einfarbig gelb sind, mit vielen gelben Längslinien durchzogen. Vor der Flügelspitze zieht sieh vom Ober- zum Unterrande eine gelbe Linie im Zickzack, vier Winkel bil- dend, herunter, die etwas breiter als das Geäder ist. Der obere erste AVinkel springt nach Aussen vor. Die Unterseite 186 ^'leicht der oberen , mir ist die helle Zeiehniinfr mehr ver- loschen. Hin terflü.tcel schwarz, am l'nterrande naeli Aussen eine gelbe Zackenlinie, aus vier Winkeln bestehend. Unter- seite ähnlich der oberen. — Alle Franzen, mit Ausnahme der inneren der Jlinterflii,:rel, sowie alle Fliig-elränder, gelb. Der Vorder- und Ilintcrrand der Vorderflügcl ist stets gelb, während bei IMantaginis, besonders beim 2, die nächste gelbe oder schwärzt; Färbung auch den Kand einnimmt. Beine schwarz, gelb gefleckt. Vorderbeine: Hüf- ten innen einen gi-lben Fleck : Schenkel vor der Spitze einen breiten geliicn Uing; Schienen an der äusseren Seite der Länge nach gelb. Mittel beine: nach aussen vor der Schenkclspitze ein gelbes Fleckchen; Schienen wie an den Vorderbeinen. Hinterbeine: wie die mittleren, aber auch die Tarsen auf der äusseren Seite gelb. Die liaupc ist von der Gestalt der Ch. Plantaginis; ziemlich lang, und dicht schwarz behaart; mit dicken, schAvarzen und an den Seiten einer Keihe weisslicher AVar- zen besetzt; Bauchseiten fuchsroth behaart. Kopf und Beine glänzend schwarz. Die Puppe ist jener der Plantaginis ähnlich, ziemlich dick, wenig glänzend, schwarzbraun, bläulich bereift, mit fast gleich breiter, am Ende mit kleinen Zähnchen besetzter Spitze. Icli habe die liaupe zAvisehen Steinen gefunden, und verrauthe, dass sie sich aou verschiedenen niederen Pflanzen nährt, womit ich sie auch während der Heise fütterte. Es scheint diese Art nur im hohen Norden und in hohen Alpengegenden zu leben. Das von Quensel entdeckte, von Paykul beschriebene und abgebildete — das von Char- digny aus Petersburg nn'tgebrachte, von Duponchel beschrie- bene und abgebildete — ebenso das von Zetterstedt aus der Sammlung von Schönherr beschriebene, so wie das aus der Sammlung von Postin von ihm erwähnte Exemplar — diese alle sind aus Lappland. Ein Exemplar sah ich in der Sammlung von Bremi in Zürich, das vor länger als 25 Jah- ren von dem Kaufmann Job. Jac. Scheuchzer, damals in Chur, später in Basel, auf den Alpen Graubündens gefunden worden war. Eben daher sind die beiden vorerwähnten Exemplare von ]\fengold. so wie ein drittes von demselben gefundenes, das sich gleichfalls in der Sammlung von Bremi befindet und das von mir aufgefundene. Ein Exemplar, das sich jetzt in dem Berliner Museum befindet, fand Ai)etz in Tyrol. Die von Hühner abgebildeten beiden Exemplare (wov(m das cT nur eine Copie sein soll), stammen nach einer brieflichen Mittheilung von Herrich -SchäiTer aus La- 187 brador. Schon wegen des Fundortes glaube ich nicht, dass der A'on Bland bei Harzbnrg- einmal aufgefundene Spinner die Ch. Quenöeli ist, vermuthe vielmehr in ihr eine der vie- len Abarten der Ch. Plantaginis Nach den neun Exemplaren, von welchen ich fünf in natura und vier aus Abl)ildungen kenne, variirt diese gleich den verwandten Arten bedeutend, aber bei allen sind sämnit- liche Adern der Vorderflügel, ohne die geringste Unterbre- chung gelb oder weisslich. Mein v Kxemplar gleicht völlig dem (f von Paykull, nur sind bei diesem die Längslinien und der Zackenstreif der Vorderflügel etwas breiter: auch hängt die zweite gelbe Linie mit der dritten in der Mitte und im letzten Drittel durch einen gelben Fleck zusammen. — Das cf E:\emj)lar von jiengold gleicht meinem '2, nur ist bei ihm auf gelbe Zi'ichnung fast weiss. Das Fleckchen über dem Munde fehlt, dagegen steht ein a\ eisses Fleckchen innen, dicht ;ni der ^^'urzel eines jeden Fühlers. Hinterflügel oben ganz schwarz, unten mit einigen weisslichen verlosche- nen Flecken , besonders den Adern entlang. — Das '_' von Mengold gleicht 'in der Zeiclmung dem von Duponchel ab- gebildeten, auffallend kleinen J: jedoch verlängert sich bei ihm auf den Vorderflügeln die Querbinde vor der Flügel- mitte nicht bis fast zum Hinterrande, sondern nur bis zur Flügelmitte. Der grosse unregelmässige Fleck auf den Hinterflügelu ist noch stärker hervortretend uiul höher gelb, als die gelbe Farbe der Vorderflügel. Auf der Unterseite ist die gelbe Farbe noch mehr vorherrschend. Der gelbe Hinterleib hat beiderseits eine Reihe schwarzer Eandfleck- chen und über die Mitte eine Längsreihe breiter, schwarzer Flecken, die nur den Unterrand der Segmente schmal gelb lassen. Auf der Unterseite hat der Hinterleib ausser den gelben Querlinien auch noch eine gelbe ]\Iittellinie. Der Kopf ist oben gelb und hat auf dem Seheitel ein schwarzes Fleckchen. — Die beiden c/ Exemplare von Bremi sind sich fast gleich. Die Vorderflügel schwarz, die Adern und die V/ellenlinie vor der Spitze weisslich: die Hinterflügel ein- farbig schwarz, — Die Hübners('hen Exemplare gleichen in der Färbung ziemlich den Baykullsehen, nur sind beim $ auf den schwarzen Hinterflügeln, auch die Läugsadern gelb- lich-vvciss. Callimorphu Farthenice Kirbv (Kichardsou Fauna Bo- reali-Americana pag. 30.3) und (.'all. Virguncula Kirby (1. c. 1>. 304. Tab. 4. flg. G) sind mit Chel. Quenseli sehr nalie verwandt, vielleicht nur Abarten, die sich flurch etwas be- deutendere Grösse und hochgelbe Grundfarbe der schwarz- gefleckten Hinterflügel auszeichnen. 188 Die von Miertsching (Entom. Zeit. Jahrg. 16. p. 112) in den Polargegenden auf der Baring - Insel beobachteten Bärenraiipen gehören vielleicht zu diesen Arten. Nachtrag zu Atelura (Ent. Zeit. Jahrg. 16. p. 368). Hierher gehört vielleicht die schwefelgelbe Lepisnia, die Märkel in der sächsischen Schweiz in Gesellscaft der Ameisen gefunden hat. (Siehe Oermar Zeitschrift für Ento- mologie V. p. 270.) Lepisma myrniecophila Lucai?, aus Algerien, ist von Nicolet auch bei Paris gefunden worden. (Ann. de la See. cnt. de France. 2 Serie. T. V. p. XMV. ) ISeäträge zur I§(e(tifi2er lial'erftanisa. Miscodera (C'livina, Liochiton) arctica Paykull war im Frühjahr und im Spätherbste 1855 an den Stellen, wo meine Freunde und ich im Laufe der letzton .lahre mehrere hun- dert Exemplare gefangen haben, durchaus niclit anzutreffen. Das Thier ist zu klein und lebt zu verborgen (von seinem Aufenthalt im Sommer wissen wir hier derzeit noch nichts) als dass man an ein vollständiges Ausrotten durch alzu viele Xachstcllung denken könnte: eher wäre an ein Miss- rathen der (Jciicrati(»ii durcli äussere, etwa meteorologische l'mständc zu detiken.^i Vor zwei Jahren hat Herr Appell- Gerichts - K'ath Dassel ein Stück dieser Art l)ei Naugard in Hinterpommern etwa G Meilen von hier — unter ganz homogenen Verhältnissen , wie hier im Winter unter Moos auf dem Sande gefunden. Herr Dr. lv(»ger hat das Vor- kommen des 'J'liieres in Obersehlesien liei Katibor coustatirt, Herr von Domer bei Danzig am Seestrande. Nirgends aber weder auf dem Bernina-Pass in den Hochalpen, wo es von Herrn von Heydeii, noch b(;i Petersburg, wo es von mei- nen dortigen entomologisehen Freunden gefangen wurde, ist es in solcher Zahl gefunden worden, als hier, wo ich bisweilen bei dem Abheben einer Moosfläehe von etwa V2 Quadratfuss an !♦') - 2n Stück im AVinterschlafe liegen sah. Vor etwa JO .laluen erhielt ich die Art aus Labrador, aber sie muss auch dort, wie in Lappland, nur einzeln vor- kommen, da nur ein Exemplar mitgekonmien war. während von anderen arktischen Arten Dutzende gefangen waren. *; Während des Druckes dieses Artikels habe ich am 2. März 1 8.!i6 an der alten Localität wieder einige Dutzend des zierlichen Thierchens gefangen, so dass die Bcsorgniss der Ausrottung beseitigt scheint. 189 Es würe sehr interessant zu erfahren, unter welchen Ver- hältnissen die antarctischen, ansehnlichen und schönen Gat- tungen Cascellius, Eriphus, Promecoderus etc. leben, welche durch die neuere Systematik und gewiss mit Recht zu einer Gruppe mit den europäischen Gattungen Miscodera und Broscosoma verbunden sind. ^'on der Gattung Chlaenius leben in der Umgegend Stettins fünf Arten, nigricornis, holosericeus, 4-sulcatus, sul- cicollis, caclatus. Den Sommer über zerstreuen sie sich über die meilenweiten Wiesenflächeu an den Ufern der Oder und des Dammschen Sees und werden desshalb nur zufällig und selten gefangen.*) Im AVinter, d. h. etwa von Ende September bis in die warmen Maitage findet man alle Arten mit Ausnahme des 4-sulcatus in Kiefergehölz auf trockenem Saudboden unter Moos (meist Hypnum-Arten, zuweilen, aber seltener auch unter Cladonia rangiferina ). Nur Holosericeus findet sich (wie Anchomenus longi- ventris) bisweilen an etwas feuchten Stellen. Gewöhnlich ist das Winterlager ein vertical eiförmiges Loch, aus dem der Kopf des Käfers hervorragt; die Antennen liegen rück- wärts auf dem Thorax, die Beine sind in ähnlicher Weise zusammengelegt wie im Puppenzustande. Fast möchte mau annehmen, dass die Chlaenier monogamisch leben, da man in der Regel nicht weit von einem im Winterlager gefunde- nen Exemplar das andere Geschlecht derselben Species findet; nie aber traf ich zwei Chlaenier in demselben Win- terbett; nur einmal fand ich einen caelatus fast dicht neben einem sulcicollis eingelagert. Ueber den Verbleib des 0hl. 4-sulcatus im Winter fehlt es uns bisher an sicheren Xotizeu. Vermuthen lässt sich (da wir ihn nie unter Moos gefunden haben), dass er sich unter Steine, Baumrinde verkriecht, oder in die Erde trocken liegender Oasen auf den Wiesen eingräbt, denn das einzige Mal, wo wir ihn in Mehrzahl fingen, war, als im Frühjahr durch Hochwasser die obenerwähnten, ausgedehn- ten Wiesenflächen mehrere Fuss hoch überschwemmt wurden. Damals fingen wir etwa zwei Dutzend 4-sulcatus auf dem erhöheten, meilenlangen Damme, welcher diese Wiesen der Queere nach durchschneidet. Mir ist nicht bekannt, ob diese schöne und iu den Sammlungen ziemlich seltene Art weiter westlich als Berlin •) Nur ein Samuiler steht im motivirtea Verdachte des Arcanums, lii-n Chi. caeiatua auch im Sommer durch Köder zu fangen, scheint aber — offenbar um der möglichen Ausrottung im Interesse künftiger Sammler vorzubeugen — des Monopoles Geheimni«s für räthlieh zu halten. 190 g-efaiigen ist; im Osten koniint sie noch bei Königsberg und Posen vor, in einzelnen Jahren in Mehrzahl. Chi. holosericeus, an penetrantem Gerueh alle seine Vettern weit übertreffend, hat zunächst dem überall iu Nord- deutschland gemeinen Chi. nigricornis den weitesten Ver- breitungskreis, gilt aber hier in Stettin für seltener als der in manchen Jahren (nicht in den letzten) ziemlich häufige sulcicollis und seilest als der edlere caelatus. Letzterer kann indess wirklich für einen Export-Artikel und Quasi-Monopol der Stettiner Fauna gelten, da die meisten Exemplare des- selben in den vielen von mir in und ausser Deutschland gemusterten Käfersammlungen direct oder indirect nach weisslich von Stettincr Coleoj)terologen herstammten. Gyllenhal zieht bekanntlich den Chi. caelatus als Var. zum sulcicollis, und da beide Arten, besonders aber caelatus in Schweden selten sind, so ist das um so begreiflicher, als ein frischer sulcicollis (namentlich das kleinere cT) von einem abgeriebenen caelatus desshalb schwer zu unter- scheiden ist, weil bei dem ersteren in normalem Zustande ganz deutliehe Längsreihen goldner Härchen auf den Flügel- decken stehen, welche sich erst bei älteren Exemplaren mehr abreiben. Ich habe einmal ein solches Normal-Exemplar in Halle dem verewigten Germar gezeigt, welches sowohl er als der ebenfalls anwesende Herr von Kiesenwetter durch- aus für einen caelatus erklären wollten; es giebt indess ein sehr charakteristisches Merkmal, wodurch sich beide Arten in allen Fällen sicher unterscheiden lassen; ich wurde darauf aufmerksam, als ich beide bei dem Fange promiscue in Spiritus geworfen hatte, wodurch caelatus und sulcicollis gleichmässig schwarz erscheinen. Es hat nämlich caelatus eine polirte, sulcicollis eine matte Nath der Flügeldecken, und dies trift't bei frischen wie verriebenen Exemplaren beider Arten gleichmässig zu. Marmaropus Besseri Schh., über dessen Futterpflanze Herr Assessor Pfeil uns im vorigen Jahrgange (pag. 305) schätzbare Aufschlüsse gegeben hat, war von mir schon vor einer Reihe von Jahren in einigen Exemplaren gefangen, und Herrn Geheimrath Schmidt zur Begutachtung vorgelegt worden. Diese fiel dahin aus, dass das Thier ihm als „Rhinoncus n. sp. (cylindricus sibi)'' gelte, vielleicht aber ein eigenes Genus ausmache. Leider befand ich mich in jener Zeit gerade in der, jedem Käfersammler gewiss aus eigener Erfahrung bekannten Periode (namentlich, wenn er sich nicht zunächst auf seine Localfauna, allenfalls auf die europäische beschränkt, sondern gleich auf das ganze Käfer- heer ohne Vorbehalt des Habitat losstürmt), wo man für 191 Minutieii noch wenig Sinn, geschweige Verständniss hat, und an der Moles indigesta der Ceuthorhvnchen, Hydroporen, Berabidien, ITomaloten, Meligethen etc. schwer laborirt, so dass selbst jene bemerkenswerthe Hindeutung auf eine „möglicherweise neue Gattung" mich nicht, wie sie billig gesollt hätte, zu specieHem Vigiliren auf das Eüsselkäferchen veranlasste. Auch ist es eine eigene Erfahrung, welche mir von vielen erfahrenen Sammlern bestätigt worden ist, dass sie im Beginn ihrer Laufbahn, wo ihnen fast alle Anleitung fehlte, durch den Zufall seltsam begünstigt wurden, und Thiere fanden, welche vor ihnen noch Niemand zur Local- fauna gerechnet hatte, und welche sie auch später, trotz bereicherter und wesentlich vorgeschrittener Erfahrung nicht wieder aufzufinden vermochten. Zwar ist dies nicht der Fall mit Rosalia alpina, deren pommersches Domicil mir, als ich sie hier zuerst fand, heftig bestritten wurde, während sie jetzt bei Neumark (3 Meilen von hier) jährlich in Masse gefangen wird: aber z. B. von Athous rhombeus, Drapetes equestris, Salpingus bimaculatus, Masoreus Wetterhali, Lac- cophilus variegatus etc., habe ich hier nur als Anfänger Unica gefangen, nachher nicht wieder. Von manchen ge- suchteren Arten der Hydrocantharen, welche sonst regel- mässig bei Stettin gefangen wurden, z. B, Dytiscus lappo- nicus, Colymbetes striatus Payk., notaticollis ist seit mehreren Jahren vollkommene Missernte gewesen; nur von dem zier- lichen Hydroporus nitidus Sturm wurden im vergangeneu Frühjahr einige Stücke gefangen. Stettin, im Januar 1856. C. A. Dohm. ISericiitig'tiiig' In meiner durch die Vermittlung des Herrn Professors Dr. Ratzeburg im Januar- und Februarhefte dieser Zeitung abgedruckten Beschreibung des Bostrichus Alni ist die von mir am Schlüsse zu V" angegebene Grösse desselben tiber- sehen worden. Bevensen bei Lüneburg, den 6. April 185G. Intelligenz. Herr K. Richter, früher Mitglied des entomologischen Vereins, gegenwärtig in Algier wohnhaft, hat sich an die Unterzeichneten, denen er durch frühere entomologische 192 Verbinduiigceu und /um Tlieil per.-iöiilieh bekannt war, mit dem Ersuclien bewendet, ihm zum Absatz seiner dort ge- sammelten Naturalien behlilflich zu sein. Er erbietet sich zur Besorgun^::: nordafricaniseher Coknjpteren , unter denen viele, besonders der kleinereu Arten noch wenig bekannt und verbreitet sein dürften; Lcpidopteren (von denen na- mentlich. Pap. Jasius, Rumina, manclie neue Sesien, Sph. ce- lerio, Lineata u. s. w. angeboten werden): zahlreiche Hy- menopteren, Orthopteren, auch Crustaceen des Algiriseheu Litoralc, Meer- und Land-C«uiehilien (unter ihnen ausgezeich- net die Heliceen der Cabylie) und erforderlichen Falls auch Vogel- und Thierbälge. Herr Richter ist uns aus früherer Zeit als ein reeller und prompter Mann bekannt, und ent- sprechen wir gern seinem "\Vunsche, ihn Sammlern und, Vor- stehern ötlentlicher Museen angelegentlich zu empfehlen. Seine Adresse ist: H. Richter, aux suins de Mr. Foitune Coste n Alger. Für diejenigen, welche sich nicht direct an ihn zu wenden wünschen, erklärt sich der Mitunterzeichnete Professor Hering bereit, Aufträge zu sammeln und an Herrn Richter zu Ijefördern. — Wir bemerken noch, dass derselbe im V. J. für die Holländische Regierung einen Auftrag auf etwa i)4iK> Fxemplare algicrisehe Coleoptera ausgeführt hat, von jeder Species gegen (> Exemjjl., zu dem durchschnitt- liehen Preise von 25 Cent, per Stück, worunter sich viel Xeues, noch Fubeschriebenes befand. C. T. Freyer in Augsburg. Hering in Stettin. Der als llymenopterolog rühndich bekannte Herr Ober- lehrer J. T. Ruthe in Berlin beabsichtigt eine umfassende Bearbeitung der Hrak(»niden Deutsehlands. Kr wendet sich desshalb an die Herren Entomologen ndt der Bitte, ihm durch zahlreiche Zusendungen deutscher Brakoniden, sei es zur Bestimmung oder zum Tausch gegen märkische Diptera und Ouleoptera, mit ausreichendem Matei'ial für die gewiss dankcnswerthe Arbeit versorgen zu wollen. Die Sendungen werden frankirt erbeten. Die Redaction. luhaltl Veipin.sangeleji;enlieiton. — Die Sing-Cicadeu Europas. — Kii- tomologisclier Nachlass von Linz in Speyer. — Staudinger: Beitrag zur Feststellung der bisher bekannten Sesien -Arten Püuropas und des angrenzenden Asiens. — Kraatz: Synonymi- sfhe Bemerkungen. — Hey den: Nachricht über eine in Ge- sellschaft der Ameisen lebende Lepismene. — Dohrn: Beiträge zur Stett. Käferfauna. — Georg: Berichtigung. — Intelligenz. Druck vou F. Hessenlaiid in S(i.'ttiii, ^.mi f#iii^ ri i i^^' herausgegeben von dem entomoloffisclieii Vereine zu Stettin, P j , . In Commission bei den Buchhandl. neaaciion: ^ (£.8.31tittrcr inBeilin, u. Sv. Shiff^et C. Ä. Dohrn, Vereins -Präsident. in Leipzig. JS? 7 u. 8. 17. Jahrgang. Juli u. August 1856. Wissenscliaftliclie Mittheiliingen. Beitrag: zur Feststellung der bisher bekannten S e s i e n - A r te n Europa's und des angrenzenden Asien's, von Dr. O. Staudiiiger in Berlin. (Fin. Februar 1856.) Fortsetzung. ^esiides, Sesiides H.-Scli.; Sesioidae Led. ; Sesia Fab., Lasp.; Spliinx L, CSenus I. Trocliiliuin. Trochilium Scop., Intr. bist. nat. 1770., pag. 414, H.-Schäff.; Sesia Fab., Lasp.; Spbiux L. 1. Tr. Apiforme. Fiisco - nigTum, vertice, tboracis maculis duabus magnis, abdomiuisque seg-raentis (4. ex- cepto), flavis. Magn. 28— 45 mm.*) c/ 9- Spx. Apiformis. L. Fn. Suec. Ed. II. pag. 289. Clerk Tab. IX. fig. 2. Lewin Tr. of tbe L. S. Vol. IIL pag. 1, Tab. I. fig. 1—5. *) Magnitudo, s. im Vorhergehenden, Grösse -Entfernung der Vorder- flügelspitzcn von einander. Das Maass ist in franz. millimetres gegeben, 27 mm. sind gleich einem Pariser Zoll (1"); also 1 mm. =^*/ai)pland (Zetterst.), und scheint sich weiter nach dem Osten zu erstrecken, Ural (Eversm.) Von ihrem Vorkommen im südlichen Europa ist mir nur Toscana (Rossi) und Piemont (Ghil.) bekannt. 15. Ses. 0 0 n 0 p i f 0 r m i s. Caeruleo - nigra , lituris duabus ante oculos niveis; alarum anticarum fascia exte- riore aureo -striata, metathorace supra flavo-punctato, abdo- minis segmentis 2. 4 G. (in d 1.) flavo - annulatis. Magn. 20— 23 mm. d $• Ses. Conopif. H.-Sch. Tom. IL pag. 72. fig. 40. Staudgr. Diss. de S. a. B. pag. 52 et 53. Spx. Conopif. Esp. Tom. IL pag. 213. Tab. 31. fig. 1. 2. Ses. Nomadaef. Lasp. pag. 27. Ochsh. Tom. IL p. 167 ff. Spx. Syrphif. Hüb., S})liing. Tab. 8. fig. 50. Diese Sesie unterscheidet sich 1) von Cephif. s. da- selbst Xo. 13, 2) von Tipulif. durch die gelben Punkte des Hinterrückens und die goldröthlichen Streifen auf der Aussen- binde der Vorderfiügel, die bei Tipulif. stets mehr messing- gelb sind. Auch ist Conopif. meistens grösser. Die Raupe dieser Art, von der ich 1. c. vermuthete» dass sie in Eichen lebe, ist im letzten Jahre (1855) wirklich m von einem hiesigen Sammler aus der Eiche gezogen wor- den. Doch hat mir derselbe das Genauere hierüber nicht mitgetheilt. Diese Art scheint stellenweise durch ganz Deutschland (Berlin, Wien etc.), Frankreich (Paris, Montpellier etc.) und Nord-Italien (Piemont Ghil. und Toscana Rossi) verbreitet. 16. Ses. Asiliformis. Caeruleo-nigra, lituris duabus ante oculos niveis, alarum anticarum fascia media externe crocea; metathorace supra, abdominis segmentis 2. 4. 6. (in cT 7.) postice, fasciculoque terminali (in cT utrinque, in $ supra), flavis. Magn. 17 — 23 mm. cT $. (f Spx. Asilif. V. Rottemb., Naturforscher VII. pag. 108, 2. d Spx. Cynipif. Esp. Tom. IL Tab. 31. üg. 3. 4. Hübn., Sphing. tig. 95. Ses. Cynipif. Ochsh. Tom. IL pg. 151 ff. H.-Sch. Tom. IL pag. 7(). Ses. Vespif. Lasp. pa»-. 17. $ Spx. Oestrif. v. Rottemb., Naturf. VIL pag. 109, 3. Esp. Tom. IL Tab. 23. fig. 3. Hübn. Sphing. fig. 43. Dass dieser Art der Name Asiliformis zukommt, s. bei V. Rottemburg. Dass sie nicht, meiner Ansicht nach, der Spx. Vespif. L. ist, s. bei Linne. Ueber das Vorkommen der Raupe in Eichen und deren Lebensweise s. meine Diss. de S. a. B. pag. 52. Entomologische Freunde in Wien versicherten mir, dass sie die Raupe auch in Buchen (Fagus sylvatica) ge- funden haben. Die Art scheint in ganz Europa, mit Ausnahme des höchsten Nordens (auch Schwedens?), und in Klein -Asien (Zeller) verbreitet zu sein. In den südlichsten Theilen Eu- ropa's wurde sie zwar noch nicht beobachtet, wird aber gewiss dort sein. Bei Montpellier ist sie häufig, und auf der Insel Sardinien fand ich sie gleichfalls (noch ganz frisch im Monat August). Diese südlichen Exemplare sind fast gar nicht von den hiesigen verschieden. 17. Ses. Melliniformis. Caeruleo-nigra, alarum anticarum fascia media externe fulvo-notata, fascia exteriore pallide inaurata; abdomine flavo-cingulato $ (an praec. var.?) Ses. Mellinif. Lasp. pag. 19. fig. 5. 6. Ochsh. Tora. IL p. 154 f. H.-Sch. Tom. IL p. 77. u. Tom. VI. p. 49. fig. 51.? Meine Diagnose ist nach Laspeyre's Beschreibung ge- macht. Alle drei angeführten Autoren kennen nur AYeiber, Laspeyre's Exemplare waren aus Süd -Frankreich, Ochsen- heimer's aus Sachsen, und woher H.-Sch. das seinige hatte, nach dem er die Abbildung machte, sagt er uns nicht. 204 Letztere passt sehr wenig zu den Figuren von Laspeyres, und scheint H.-Sch., indem er als c^ hiezu S. ]\ramcrtina Z. (s. Xo. 27 aj eitirt, über diese Art im Unklaren gewesen zu sein. Im gegenwärtigen Falle übrigens hat er vollkommen Ursache zur Unklarheit; denn ich halte diese Art für sehr zweifelhaft, und wohl nur nach kleinen, etwas variircnden vielleicht sogar etwas öligen Weibern von S. Asilif. v. Rot- temburg aufgestellt. Vielleicht auch mag Lasp. kleine Ich- neumonif. Fab. vor sich gehabt haben. Die gelben inneren Schulterdeckenränder gehn hier leicht verloren, und die Schienbeine werden öfters ganz gelb, s. Ko. 20. Ueber die Leibesringe ist Lasp. gewiss im Unklaren, da er Von 7 Seg- menten redet, und Weiber doch ausser dem Aftersegment deren nur 6 haben. Ochsenheimer's Exemplar von Dresden scheint entschieden ein kleines Asilif. v. Rottemb. (Cynipif. Esp.) § gewesen zu sein. In Süd -Frankreich sind nach meinen eigenen Erfah- rungen S. Ichneumonif. und S. Asihf. v. Rottemb. sehr häutig, nie sah ich dort eine andere diesen nahe verwandte Art. In Sachsen, wo so viel gesammelt wird, ist seit den letzten 50 Jahren auch nie wieder eine Mellinif.? aufgefunden, wäh- rend Ses. Asilif. v. Rottemb. dort genug vorkommt. Bis auf weitere Thatsachen hin muss diese Art deshalb sehr zwei- felhaft bleiben, und wenn sie in den folgenden 50 Jahren eben so wenig wie in den letzten wieder aufgefunden wird, so mag der Name wohl füglich aus dem Cataloge gestrichen werden können. b. Hinterleib roth geringelt. 18. Ses. Myopiformis. Caeruleo-nigra, lituris dua- bus ante oculos niveis; abdominis segmento 4. supra mi- niato, subtus albido. Magn. 17 — 23 mm. cT ?. (f Segmentis 5. et 6. pal|)isque subtus albidis. Ses. Myopaef. H.-Sch. Tom. II. pag. 80. Spx. IMvopaef. Borkh. Tom. II. pag. 169. Ses. Mutillaef. Lasi). pag. 26. fig. 15—17. Ochsh. Tom. II. pag. 162 f. cf Troch. Mutillaeforme Wood, Ind. Ent. Tab. IV. fig. 33. Spx. Culicif. Hüb. Sphing. fig. 45. Culicif. var. Esp. Tab. 31. fig. 5. 6. $ Troch. Culiciforme Wood, Ind. Ent. Tab. IV. fig. 34. var. a. Alis densius squamatis. Felder- eben, von den Zellen 2. — 7. gebildet. Das Längsfeld reicht fast bis zur Mittelbinde. Die Schulterdecken sind hinten mit gelben Haaren gemischt; das 3te Hinterleibssegment hat nur eine S])ur von Gelb. Diese Zusätze zu Herrn Le- derers Beschreibung sind nach einem sehr wohl erhaltenen d gemacht, den mir Herr Grüner sandte, mit der Angabe: „von Kindermann aus Amasia." Lederer hatte 2 ^Männchen vor sich, die Kindermann bei Diarbekir gefunden hat. 2Q. Ses. Ichneumoniformis. Nigra, antennis plus minusve ferrugineis vel ochraceis; alanim anticarum mar- gine postico fasciaque media externe croceis vel flavis, ab- dominis segmentis postico flavis. Magn. 10 — 2Q mm. d 9. Ses. Ichneumonif. Fab., Syst. Ent. Ed. II. Tom. HL pag. 385. 22. Lasp. pag. IG. flg. 3. 4. Oehsh. Tom. IL pag. 148 ft*. H.-Sch. Tom. II. p. 7G. flg. 19. Spx. Vespif. Esp. Tom. II. pag. 129. Tab. 15. flg. 2. 9. Hüb. Sphing. flg. 39. 40. Borkh. Eur. Seh. Tom. IL paü". 38 u. 128. Ses Talpina Dalm., K. V. A. H. 1816. p. 219 f. . Seg- ment meistens schmäler, und zeigen eine grosse Neigung zum Verschwinden; weshalb Schrank I.e. auch sehr richtig sagt: ..cingulis abdomiiiis (alteniis brevioribus) flavis." Der Afterbüschel gelb, seitlich schwarz, wird bei nürdlichen Exemplaren überwiegend schwarz. Var. a. Megilliformis ist ein Ichneumonif. ''^, wo der Hinterleib nur 3 gelbe Jiinge führt. So sind 2 Exemplare auf dem hiesigen Museum, tlic weiter gar keinen Unterschied haben. Andere Exemplare, so das von Led. 1. c. und H.- Sch. 1. c. erwähnte, zeigen noch manche andere Unterschiede, die sich aber alle auf ein Vorherrschen der Grundfarbe und auf ein Rötherv>'erden der gefärbten (gelben) llieile zurück- führen lassen. Ein Stück aus dem l.'ral, von Herrn Ciruner gesandt, variirt auffallender, wie alle l)isher beschriebeneu. Fühler ganz schwarz. Palpen nur innen und am Ende orangerotli. Stirn mit hellen Schuppen. Hüften und Schen- kel tief blauschwarz. Hinterschienen orangeroth, an den Enden tief blauscliwarz. Inueurand, Mittelbinde nach aussen und Endbinde nach innen auf den Vordertiügeln orangeruth; ebenso l'asis und Querri{)pe der Hiutertlügel. Auf dem Hin- terleib sind oben nur Segmente 2. 4. G., unten nur 4. hinten gelb geringelt.;., ,i „^ Obwohl diese Varietät als eine zufällige Aberration des 2 anzusehen ist, so scheint sie doch besonders im Osten (Sibirien) vorzukommen. In Südfrankreich, welches Vater- land H.-Sch. angiebt, sah ich sehr viele lelmeumonif. , aber niemals diese Var. Ses. Ichneumonif. scheint nun fast überall in Euroj)a und dem westiiehen Asien (auch in Nord -Afrika, Algier, hies. königl. Museum) vorzukommen. Bei Berlin wurde sie erst 1855 entdeckt, und scheint hier wie an anderen Orten im Juli und August zu Hiegen. Auf den Inseln im I^Iittel- meer wurde sie noch nicht gefunden. Ses. lehhciimönif. steht namentlich in einzelnen Varie- täten der nädistfolg^mlen Art S. Urocerif. Tr, sehr imhe; über ihre Unterschiede von derselben s. daselbst ganz hinten. Mit an'leren^ ■ mi'r ' ßekannten Sesien ist sie nicht zu ver- wechseln, .üf-iiuir) ./ 27,. Se^. VfV.q'^c r i f o r m i s. Caeruleo - nigra, alarum anticafitüi fas(?ia lUHque margincque postico tlavis vel au- 213 rantiacis; abdominis seg:mentis 2. 4. 6. latius, reliquis au- gnstiiis flavo-ciiigulatis. Magn. 22 — 28 mm. cT $. $ Anteimis ante apicem albido-niaculatis. Scs. Urocerif. Treitsclikc Tom. X. Abtb. 1. pag. 121 ff. Il.-Sch. Tom. II. p. 75. fic:. 20. 21. $. Zell. Isis 1847. pag. 401 ff. Ses. Crabronif. Fab., Syst. Ent. Eu. II. Tom. III. p. 383. Xo. 17. Ses. Odyuerif. Gbiliani, Flenco 1852. pag. 85. var. a. Minor, alis antieis obscnrioribus, abdominis segmen- tis 3. et 5. siipra concoloribus. Magn. 18 mm. cf . Ses. Mamertina Zell., Isis 1.^4G. pag-. 404 ft'. var.? b. Thoracis strig-is tribus alarnmque antiearnm mar- gine anticu flavis, abdomine tiavo - aunulato flavoqiie consperso. cT. Ses. Doryceraeformis Led., Vcrh. d. z. -b. Ver. 1852. pag. 87 f. Ses. Urocerif. ist von den an^^'efiüirten Autoren hinrei- ohend beschrieben, worauf ich hier verweise. Höchstens könnte ich hinzufügen, dass die Querrippe der Hinterfiügel dieser Art auflallend dünn beschuppt ist, und, da diese Be- schuppuug obenein gelb ist, dem Auge wenig auflallt. Yar. a. Mamertina Zeller ist mir vom Autor nebst allen seinen andern auf Sicilicn gefangenen Sesien gütigst mitge- theilt worden. Da Urocerif. cT vom $ schon an und für sich ziemlich verschieden ist (s. Tr. 1. c), und da Herr Professor Zeller nur ein normales cT gefangen hatte, so konnte er dies kleine, davon ziemlich verschiedene, als IMamertina beschrie- bene Exemplar wohl als eigene Art ansehen. Mit grosser Gewissenhaftigkeit giebt er den Unterschied dieser S. Ma- mertina von 7 andera Arten an ; leider aber ist unter diesen 7 Arten nicht S. Urocerif Der einzige Unterschied von die- ser Art ist nun nur der in der Diagnose gegebene. Bei genauerer Bet rachtung linden sich aber auch am Segment 3. seitlieh, so wie am 5. unten durchaus gelbe Schuppen; dies wie alles Andere ist schon von Zell. 1. c. genau angegeben. Unter meinen vorliegenden l'rocerif Miinnern betindet sich einer aus Ungarn, bei dem der Hinterleib ganz wie bei S. Mamertina ist, sonst alter die gewöhnliche Grösse und heller bestäultten Vorderflügel hat. Dieser stellt den vollkommen- sten Uebergang von Mamertina Zell, zu Urocerif. Tr. cT her. Uebrigens flng Zeller dies Exemplar in derselben Zeit genau an demselben Ort, wo er S. Ih-ocerif. fand. Ich lasse den Namen Mamertina als Varietätenname mit demselben Bechte wie MegiUif. 214 Var.? b. Doryceriforrais. Lederer beschreibt diese Art ziemlich oberflächlicli nach einem einzelnen d aus Diabekir (Kleinasien), den ich nicht in natura sah. Herr Lederer kennt Urocerif, nicht, seine davon nach H.-Sch.'s Figur an- gegebenen rnterschiede sind ganz unwesentlich, da dieselben sehr gut durch klimatische Verhältnisse bedingt sein können. Auffallender sind seine angegebeneu drei gelben Streifen des Thorax so wie sein Vergleich mit S. Astatif., namentlich in Bezug des Hinterleibes. Jedenfalls ziehe ich diese Dorycerif. so lange als fragliche var. zu Urocerif. cT, bis weitere That- sachen darüber entscheiden. S. Uroceriformis scheint nun fast in der ganzen Stid- hälfte Europas verbreitet. Ich habe Exemplare vor mir aus Spanien, Südfrankreich, Ungarn, Dalmatien und Sicilien. Auch ist sie auf der Insel Sardinien (Ghil.) und in Böhmen (Nickerl) gefunden. S. Uroceriformis ist nur mit Ichneumonif. zu verwech- seln, von der sie sich zunächst durch die Fühler unterschei- det. Dieselben sind bei Urocerif. nach aussen nie rostgelb (höchstens mit wenigen goldgelben Schuppen), und führen beim $ stets einen weissen, nicht gelben, Fleck oben gegen die Spitze hin. Das Longitudinalfeld fehlt bei allen vorlie- genden Urocerif. 2 9, und ist bei den cj'ö' viel kürzer und unbedeutender als bei Ichneumonif., wo es stets vorhanden ist. Die gelben Gürtel sind auf dem 4., auch 2. und 3. Segment bei Urocerif. auffallend breiter, wovon freilich die var. Ma- mertina eine Ausnahme macht. Endlich ist der Hinterleib beim d entschieden dünner und schlanker wie bei gleich grossen Ichneumonif. ß. Mittelbinde der Vorderflügel dunkel, ohne gelben Fleck nach aussen. 28. Ses. M a s ari f 0 r m i s. Caeruleo - nigra , strigis duabus thoracis, puncto alarum anticarum basali, abdominis segmentorum 2. 4. G. (in d 1.) annulis latioribus, 3. et 5. angustioribus, fasciculoquc terminali, flavis; alarum postica- carum costa transversa retrorsum attenuata. Magn. 15 — 27 mm. cT?. Ses. ^ilasarif. Ochsh., Tom. IL pg. 173 ff. H.-Sch. Tom. IL pag. G9 (Text cT). Ses. Allantif. Eversm., Faun. V. U. pag. 104. H.- Schaff. Tom. IL pag. 71. fig. 42 $. Ses. Loewii Zell., Isis 1847. pag. 14 u. pag. 402. cT Spx. Banchif. Hüb. Sphing. tig. 126. var. a. Minor, alarum anticarum fascia externa abdominis- que fasciculo terminali obscurioribus. c/$. Ses. var. Loewii minor m. Confer. Zeller, Isis 1847. p. 14. 215 ? var. b. Colore flavo saturatiorc (citrino); alarum areis hyalinis minoribus, citriuo - adspersis , ciliis externe flavis. $. Scs. Odynerif. H.-Sch. Tom. IL pag. 68. fig. 41. Diese Art variirt sehr in Grösse, Farbe und Zeichnimg, weshalb sie mehrfach verkannt Avurde. Dass dies wirklich die S. Masarif. Ochsh. ist, wird die genauere Beschreibung beweisen, die nur und zwar in allen Stücken zu Ochsenhei- raers Beschreibung passt. Immer muss man berücksichtigen, dass Ochsenheimer nur Exemplare aus der Gegend von Wien kannte, wo diese Sesie noch in den letzten Jahren gefunden wurde. Auch habe ich alle von Oclish. angeführte, als frag- lich hieher gehörende Citate vergliclien, und alle die citirten meist sehr schlechten Figuren halben wenigstens gewisse auffallend breit - gelbgeringelte Hiiiterleisscgmente gemein. Der von H.-Sch. 1. c. beschriebene Masarif. cf, den ihm Herr Mann aus Wien geschickt hatte, ist gewiss ein richtiger Masarif. cT. Dass aber sein mit Gewissheit hier angeführtes Citat der Empif. Hüb. fig. 94. sicher falsch ist, s. bei Hübn. Auch seine eigene, hier citirte S. Oxybelif. hg. 36. gehört entschieden nicht hieher, sondern zur nächsten Art S. An- nellata Zell. (Muscaef. H.-Sch.) Eben dahin gehört sein am Ende von Masarif. pag. 70. beschriebener Mann aus Russ- land, den er auch selbst nicht recht davon unterscheidet. Die drei gelben Streifen des Thorax so wie Färbung der Vorderflügel beweisen vor Allem diese Behauptung. Dass Banchif. Hübn. fig. 126. als cf hieher gehört, deutet schon Lederer A'erh. d. z.-b. V. 1852. pag. 88. an; diese Figur ist entschieden später als Ochsh.'s Beschreibung von Masarif. gemacht. Dass S. Allantif. Eversm. ebenfalls diese Art ist, ist durch Original-Typen bewiesen; der Xame Allantif. war übrigens schon früher von Wood verbraucht, s. daselbst. Ebenso beweisen mir die vorliegenden Typen der S. Loewii Zell, die Identität derselben mit S. ^Masarif. Eine Reihe der variirendsten Exemplare verbieten mir, diesen Namen auch nur als Varietätennamen beizubehalten, da alle sich unter obiger Diagnose zusammenfassen lassen und die leisesten Abstufungen zu einander bilden. Ueber die beiden aufge- führten Varietäten s. in der Beschreibung bei denselben. Bei der nun folgenden speciellen Beschreibung dieser Art bemerke ich im Voraus, dass das Variircn derselben haupt- säcldich durch das Uebergehn des Schneeweiss in Citrongelb und das Gelb in Orange bedingt ist. Ausserdem variirt namentlich die Aussenbinde der Vorderflügel unendlich an Breite. 216 Grundfarbe })lauschwarz. Die Fühler des d* zeichnen sich vor allen auflern Sesien (mit Ausnahme der S. Fonusif. dadurch aus, dass sie fast gar nicht gekerbt und nur sehr kurz bewimpert sind. Sie sind in beiden Ge- schlechtern nach aussen meistens goldgelb angeflogen. Pal- pen gelb, aussen und an der Spitze meistens schwärzlich, an der liasis oft schneeweiss. Stirne geht von der reinen Grundfarbe (cT aus L'ugarn) zum vollkonmienen Gelbweiss ($ aus Kleinasien) über; öfters ist nur ein kleiner Fleck unter den Fühlern weiss. Ilinterhauptsrand gelb, unten oft schneeweiss. Scheitel mehr oder weniger mit gelben Haaren (von hinten her) gemischt. Rücken stets mit nur zwei breiten gelben Strei- fe n ( Innenränder der Schulterdecken) : Hinterrücken oben mit zwei gelben Flecken, seitlich mit Büscheln langer weiss- gelblicher Haare; Brust jederseits mit grossen gelben Flecken. Vorderflügel mit gelbem Punkte an der Basis, der, auf dem vorderen Zipfel der Schulterdecken befindlich, sich zuweilen nach unten versteckt. Vorder-, Hinterrand und Mittelbinde braunschwarz. Letztere, oft nur sehr schmal (Sarepta, Ungarn, Coustantinopel), ist meistens nach aussen fein gelb gerandet, was indessen nie die Gestalt eines gel- ben Punktes wie bei den vorigen Arten annimmt. Endbiude sehr variirend, zuweilen ganz schmal, ganz gelb ((f aus Sa- repta), zuweilen sehr breit, ganz dunkel mit nur wenigen gelben Fleckstreifen am Aussenrandc (c/ Ural, $ Klcinasien); bei einem & aus Kleinasien fehlt sie fast ganz, s. Zeller 1. c. Auf der Unterseite der Vorderflügel ist das Gelb viel mehr vorherrschend, zuweilen bleibt nur die Mittelbinde in der Mitte dunkel. Die Glasfelder, namentlich das äussere, sind natürlich von der Breite der Binden abhängig; letzteres besteht meistens aus 5 Felderchen, von denen das oberste und unterste oft mit Gelb ausgefüllt sind (Dalmatien, Ural, Brussa). Zuweilen, namentlich bei wenig geflogenen Stücken, erscheinen auch alle andern Glasstellen mehr oder weniger mit Gelb bes('hup])t, s. var. b. Hinterfliigel haben meistens nur einen sehr schmalen Limbalrand. Querrippe nach hinten stets sehr fein. Bippen meistens schmal, braun- schwarz, zuweilen gelblich, l)ei einem cT aus Sarepta ganz gelb. Bei dem letztern auch Franzen aller Flügel schmutzig- gelbgrau; sonst einfarbig rauchbraun (Dalmatien, Kleinasien etc.), zuweilen nach aussen fein gelblich (cT Ungarn u. s. var. b.) Vorderhüften einfarbig schneeweiss bis citrongelb, zu- weilen am Innenrande dunkel gesäumt. Schienbeine gelb, an der Basis sehr gering, kurz vor dem Ende sehr voll- 217 kommen, scharf abgeschnitten, schwarzblau geringelt. Tar- sen gelb, oben mehr oder weniger dunkel gefleckt, bei einem 9 aus Brussa fast ganz dunkel. Der Hinterleib führt auf Segment 2. 4. G. (T.beimo^) breite gelbe Gürtel die beinahe die ganzen Segmente einnehmen, ^^egment 3. und 5. sind meistens in der Mitte mit einem verloschenen gelben Streif oder Punkt versehu, zuweilen erscheinen sie ganz dunkel (namentlich o.), zuweilen ganz gelb bestreut (namentlich 5.) Das schmale erste Segment ist stets ganz dunkel.*) An den Seiten bemerkt man bei einigen Stücken, namentlich einem d aus Sarepta, eine zusammenhängende gelbe Linie; meistens aber ist hier Segment 3. ganz schwarz, was unten stets der Fall ist. Sonst sind auf der Bauchseite Segm. 2. stets ganz weisslich oder gelb, 4. 5. G. (cT 7.) sind gelb mit schwarzem Hinterrand , zuweilen ganz gelb (cT Sarepta). Das Aftersegment ist oben an der Basis (beim "J auch unten) stets schwarz, und beim cT in Form eines Dreiecks. Der Afterbüschel selbt ist beim ^ oben ganz gelb, an den Seiten stets; unten mehr oder weniger schwarz. Beim cT sind die oberen beiden Lobuli schmal, von einander getrennt, rein gelb, nur zuweilen mit dunklen Haaren, namentlich am Ende gemischt. Der mittlere Lobulus erscheint oben am Ende meist schwärzlich, unten ist er geAvöhnlich ganz weisslich, selten rein gelb. Das Gelb auf dem Hinterleib wie auf den Beinen geht oft in Orange über, bei einem Stück ist die Färbung des Hinterleibs gelb, die Schienen aber orange. Yar. a. Herr Professor Zeller sandte mir unter dem Namen Loewii minor ein kleines $ (18 mm.), dessen er Isis 1. c. gedenkt und das ich mit einem Pärchen aus Beirut, mir von Herrn Lederer gesendet, unter diesem Namen als Varietät auÖuhre. Der Hauptunterschied liegt namentlich in den sehr breiten Binden der Yorderflügel, und zeigt die Aussenbinde nur ganz am Ende wenige gelbe Striche (beim 9 aus Beirut nur Punkte). Dann haben Segmente 3. und 5. des Hinter- leibes oben gar kein Gelb (beim Zellerschen $ eine Spur auf 5.) Ferner ist der Afterbüschel beim cf* oben fast ganz dunkel, nur an der Basis sind wenige gelbe Haare einge- mischt. Auch beim 9 herrscht das Schwarz hier vor, na- mentlich beim Beiruter, obgleich die obere Mitte gelb bleibt (beim Beiruter wieder durch Schwarz getheilt). *) Ochi^euhcimer betrachtete die oben erwähnten gelben Flecken ties Hiuterrückens als zum Hinterleib gehörig. 218 Das Pärchen aus Beirut hätte mich fast verleitet, diese var. als eigene Art aiizusehn, wäre nicht das $ von Zeller ein treffliches jMIttelg-lied g-ewcsen, und hätten nicht andere Masarif. Exemplare selbst die unverkennbare Neigung zum Dunkelwerden der hier variirenden Theile gezeigt. Auch die ganz gleiche Beschaffenheit der Fühler des d^, so wie die nacli hinten sicli sehr verdünnende (qiuerrip})e der Hin- terflügel sind dafür scldagende Beweise, und verbieten na- mentlich, diese var. zur 8. annellata zu ziehn. Var b. Ich ziehe diese Odynerif. H.-Sch. nur deshalb mit einem Fragezeichen hieher, weil ich sie nicht in natura sah. Die Beschreibung und Abbildung, so verschieden sie auf den ersten Anblick von der danebenstehenden Figur 42, Allantif. 9, erscheint, passt nur hieher. Die Unterschiede bestehn nur in der citrongelbcn Farbe, in den gelbbescliupp- ten Glasstellen der Vordertlügel, den nach aussen ganz gelb gesäumten Franzen und etwa in dem breiten gelben Ringe auf Segment ."). Zu diesem Allen aber finden wir die ent- schiedensten Uebergänge bei Masarif., und was das After- segment von H.-Sch.'s Figur anbelangt, so ist dasselbe in der Form ganz verfehlt, wie Jeder auf den ersten Blick sieht. H.-Sch. stellte seine Odynerif. nach nur einem 9 auf, das aus Südeuropa sein soll. Ich habe 14 Exemplare der S. Masarif. vor mir, die aus folgenden Gegenden sind: Wien (1 2), l^ngarn (1 cT), Dalmatien (2 cf, 2 $), Sicilien (1 9), Constantinopel (1 cT), Sarepta (1 d"), Fral (1 cf) und Kleinasien (3 9, 1 cT). Die var. a. ist, wie bemerkt, auch aus Kleinasien (Beirut). Diese Sesie ist also nach bisherigen Erfalirungen eine ausschliess- liche Bewohnerin des südöstlichen Viertels von Europa und des angrenzenden Asiens. Von den vorhergehenden Arten sub a. «. unterscheidet sie sich durch die ^littelbinde der Vorderfiügel, nach aussen höchstens feingclb gesäumt, nie wie bei jenen mit dcuthchem gelben Fleck. Sollte dies Moment je einmal zweifelhaft bleiben, so wird das Segment 2., welches bei Masarif. unten stets ganz weiss oder gelb erscheint, sicher entscheiden, da dies bei den obigen Arten unten stets dunkel bleibt. Von allen sub b. aufzuführenden Arten unterscheidet sich Masarif. namentlich durch die auf dem Hauche stets deutlich schlie- ssenden gelben Binge. Zu verwechseln ist sie nur mit der folgenden S. Annellata Z. (Muscaef. H.-Sch.) und auch nur mit grossen variirenden Exemplaren derselben. Sie unter- scheidet sich davon hauptsächlich durcli die Querri])pe der Hinterflügel, die bei Annellata gleich breit beschuppt ist, wenigstens bei den grösseren Stücken stets. Dann ist bei 219 Masarif. namentlich Segment 4, auch 2. und 6., auffallend breiter gelb geringelt, als bei Annellata. Der Rücken führt hier nie drei gelbe Streifen. Die Fühler sind beim cT von Annellata viel stärker gekerbt und bewimpert. Auch zeigt die Aussenbinde der Vorderflügel bei Annellata selten oder nie deutliche gelbe Striche oder Punkte. Andere Unter- schiede s. aus den Beschreibungen selbst. 29. Ses. Annellata. Caeruleo-nigra, strigis thoracis tribus, puncto alarum anticarum basali abdominisque seg- mentorum 2. 4. 6. 7. in & (plerumque etiam 3. et 5.) annu- lis, flavis; aka-um posticarum costa transversa retrorsum dense squamata. Magn. 13 — 20 mm. c/ 9. Ses. annellata Zell., Isis 1847. pag. 415. Ses. Muscaef. H. Seh. Tom. IL pag. 70. fig. 12 — 14. ? Ses. Oxybelif. H.-Sch. fig. 36. cf. ? Ses. Masarif. H.-Sch. Tom. IL pag. 70. Zeile 6 ff, d. var. a. Obscurior, annulis abdominis albidis. d 9. Ses. Ceriaef. Led., Verh. d. z.-b. Ver. 1852. pag. 85 f. Ses. Muscaef. var. H.-Sch. Tom. VI. pag. 48. Zeile 6 ff. var. b. Major, ubique densius flavo-adspersa. Magn. 21 — 23 mm. c/ 9. Ses. Ortalidif. Led., Verh. d. z.-b. Ver. 1852. p. 68. 2te Colonne. Zeile 5 von unten, und p. 86 unter Dolerif. cT Ses. Astatif.? H.-Sch. Tom. VL pag. 48. Zeile 11 ff. Der Name Muscaeformis darf dieser Art nicht bleiben, da er früher schon mehrfach und entschieden für eine ganz andere Art gebraucht wurde, s. Vieweg. Zellers S. annel- lata, obgleich nach einem einzigen winzig kleinen (13 mm.) abgeflogenen 9 aufgestellt, ist nach dem vorliegenden Ori- ginale ohne allen Zweifel identisch mit dieser Muscaef. H.- Sch., und somit muss diese Art den Zellerschen Namen tra- gen. Dass die andern beiden angeführten Citate bei H.-Sch. hier wohl fast ohne Frage hergehören, s. bei der vorigen Art. Variirte die vorige Art schon, so variirt die jetzige noch bedeutend mehr und von meinen vorliegenden 23 Exem- plaren ist kaum eins dem andern ähnlich. Demnach haben alle gewisse feste übereinstimmende Merkmale, die S. an- nellata und var. von allen nahestehenden Arten unterschei- den. Die leisesten Uebergänge einer var. zur andern ver- bieten aber durchaus, einzelne Varietäten als eigene Arten anzusehn, und nur, weil die Namen Ceriif. und Ortalidif. vorhanden waren, Hess ich sie als Varietätennamen fortbe- stehn. Uebrigcns ist es bei keiner Art mehr zu entschul- digen, aus ihr( u Varietäten eigene Arten zu machen, wenn man nur einzelne Exemplare derselben besitzt. In der fol- genden Beschreibung werden die hauptsächlichsten bei allen 220 Varietäten constant bleibenden Momente mit j^^esperrter Schrift ^'edruckt sein. Grundfarbe blaiiscbwarz. Fühler nach aussen gold- gelb angeflogen, meistens sehr intensiv nnd bis z u m Ende. Palpen gelblieh, an der liasis weiss; zuweilen ganz weisslich, nur an der Spitze gelblich: beim d (sehr selten beim 9) nach aussen fein schwarz. Stirn mit zwei weissen Streifen vor den Augen. Scheitel oft von den gelben (orange) Haaren des Hinterhauptrandes fast ganz tiberseliat- tet; letzterer nach unten hellgelblich oder weiss. Kücken mit drei gelben Streifen, von denen der mittlere durch Abtliegen leicht verloren geht, llinterrückeu mit zwei gelblichen Flecken, die von den seitlichen weiss- lichen Haarbüscheln meist überschattet werden. Brust seit- lich mit zwei grossen gelben (weissen) Flecken. Die Y 0 r d c r f 1 ü g e 1 , an der Basis am dunkelsten, haben hier einen weiss gelblichen Punkt, der auf dem vorderen Thcile der Schulterdecke sitzt. Vorder-, Hinterrand und Binden braunschwarz, und, mit Ausnahme der Mittel- binde, mehr oder weniger mit (Jelb bestreut. Dieses Gelb bildet auf der Oberseite nicht, wie bei fast allen an- dern Arten dieser und der nächsten Gruppe, deutlich begrenzte Zeichnungen, namentlich auf der Aussen- binde keine deutlichen Streifen (»der Punkte. Auf der Un- terseite hingegen finden sich meistens auf der Aussenbinde deutliche gelbe Streifen, zuweilen erscheint sie sogar ganz gelb mit nur schwarzen Bippcn. Der Vorder- und Hinter- rand ist hier stets gelblich, nur die Mittelbinde bleibt dunkel. Das äussere Glasfeld besteht bei den 9 meist aus o, bei den d aus 4 bis 5 Felderchen; doch ist dies durchaus nicht constant, denn bei 2 9V sind entschieden 5 und bei '6 d d" nur .') Felderchen vorhanden. Auf den ilinterflügeln sind alle Kippen und der oft ziemlich breite Liniitalrand braunschwarz, unten zuweilen weisslich bestäubt. (^uerrii)i)c nach hinten stark be- schuppt, meistens überall gleich dick. In ihrer Mitte, wo Kippe ö. ausläuft, ist sie gi>w(ihnlich am stä'rksten. Nur bei zwei kleinen abgeflogenen Stücken, wozu auch das Zel- lerschc Original gehiirt, erseix-int der hintere 1'hcil ganz nach hinten dünner werdend. Dies rührt jedoch wohl nur vom Abtliegen her; denn bei dem einen Exem])lar ist die Querri})pe auf dem einen Fntertlügel noch durchaus gleich breit. Franzen aller Flügel graubräunlich, an ihren Spitzen fast stets hellgi'lblich, an der Basis der Hinterflügel rein gelblich oder weiss. Nur bei wenigen reinen Stücken sind sie ganz dunkel, bei geflogenen ist dies stets der Fall. 221 A'orderbtifteu variiren vom Scbneeweiss bis Gelb, selten mit seiiwärzlicbem lunenrande. Hintere Scbenkel zuweilen an der Spitze gelblieb. Scbieubeine sebr variireud, die bin- tersteu gelblieb oder weisslicb, am Anfang imd vor dem Ende dunkel geringelt. Diese dunklen Ringe werden oft sebr breit (var. Ceriif.), oft fast ganz rudimentär (rar. Or- talidif.) Zu beiden Extremen finden sieb alle Uebergänge. Tarsen gelblieb, oben und aussen mebr oder weniger deut- licb gelb geringelt. Hinterleib oben auf Segment 2. 4. 6. beim c^ 7. nacb binten gelb geringelt. Diese Segmente fübren ganz nacb binten, unter den gelben Scbuppen, einen feinen, aus einer Reibe grosser Scbuppen bestebenden, weissen Ring, der na- mentlicb bei geflogenen Stücken fast allein siebtbar bleibt. Segmente 3. und 5. sind bei reinen Stücken meistens aucb, obgleicb weniger intensiv, gelb geringelt, Segment 3. oft nur ganz oben. Auf der Baucbseite ist Segment 2. mei- stens ganz weisslicb (gelb), 3 nur wenig nacb binten (selten gar nicbt) und 4. ganz vollständig gelb geringelt. Die nun folgenden Segmente sind bei grösseren Exemplaren stets vollständig geringelt, bei kleineren ist dies oft nicbt der Fall. Das Aftersegmeut, an der Basis scbwarz, trägt einen bei beiden Gescblecliteru sebr variirenden Büscbel. Beim $ ist er normal oben und unten gelb, an den Seiten scbwarz, bei kleinen Exemplaren ist er fast ganz scbwarz. nur oben mit weisslicben Haaren gemiscbt. Beim cT ist er normal oben in der Mitte und an den Seiten gelb, unten ganz gelb; das Gelb verliert sieb aber immer mebr und mebr, bis es zuletzt fast ganz scbwarz erscbeint (var. Ceriif.) Var. a. von Lederer 1. c. als eigene Art, S. Ceriaef., von H.-Scli. 1. e. als var. bescbrieben, uuterscbeidct sieb nun nur dadurcb, dass alle Tbeilc mebr dunkel und die Hinter- leibsringe mebr weiss werden. Dies ist zuweilen, so bei den asintiscben Stücken des Herrn Lederer und bei den türkiseben von H.-Scb., wirklieb der Fall, oft wird es nur durcb Abfliegen erzeugt, so bei mebreren von Herrn Anker aus Ofen gesendeten Exemplaren. Yar b. ist von Lederer 1. c. eigentlich nur als S. Or- talidiformis benannt, weniger bescbrieben, wäbrend H.-Scb. 1. c. wenigstens das cT als Astatif. var.? beschreibt. Ich habe wie bei der vorigen var., so aucb von dieser die Ori- ginaltypen vor mir, die ausser diesem cT nur noch in einem 2 bestehn, worauf Lederer die Dolerif. H.-Scb. fig. 41). be- zieht, welche Figur H.-Scb. selbst auf seine Icteropus deutet, s. No. 34. S. Herrichii Beide sind mm sehr grosse S. An- nellata mit vorherrschendem Gelb, namentlich auf den Aussen- 222 binden der Vorderflügel. Auch die Hinterscbienen lassen nur noch Spuren, aber nacli unten sehr deutliche, von den schwarzen Ringen sehn. Der Thorax ist leider verwischt, so dafis man über die g'clbe Mittellinie nicht urtheilcn kann. Das 9 zeigt auf dem Hintcrleibe unten überall deutliche gelbe Ringe, oben nur auf Segment 2. 4. u. G. ; aber 3. u. 5. zeigen noch entschieden einzelne gelbe Schuppen, die viel- leicht einst zahlreicher vorhanden waren. Diese beiden Ori- ginaltypen sind aus Amasia; von 2 AVeibern aus Sarejjta nähert sich das eine dem Ortalidif. 9 fast ganz, wälireiul ein grosser cT aus Ungarn dem Original cT gleichfalls so nahe kommt, dass man nicht weiss, ob man diese beiden Stücke zur Stanimart oder zur var. b. rechnen soll. Ses. Annella scheint wie S. Masarif. nur im südöstliclien Viertel von Europa und in Kleinasien vorzukommen. Die Exemplare, von denen ich mit Gewissheit das Vaterland weiss, sind aus Ungarn, Südrussland, Türkei (H.-Sch.) und Kleinasien (Brussa, Tlos; var. b. Amasia). Herr Anker in Ofen fing sie meistens im Juli, auch schon Juni, auf blühen- dem Attich (Sambucus ebulus). Ses. Annellata, von anderen Arten durch dieselben Mo- mente wie bei S. Masarif. verschieden, unterscheidet sich von derselben selbst durch das dort Angegebene, s. No. 2S. S. Masarif. ganz am Ende. Diese verhiiltnissmässig gar nicht so seltene Art wurde von früheren Autoren sicher mit andern Arten verwechselt, namentlich mit der folgenden S. Empif Es]), (Tenthrcdinif. Lasp.). Ob der Si>x. .Aluscaef. Esp., wenigstens seine fig. (>., hieher gehöre, muss wohl sicher zweifelhaft bleiben, während seine fig. 5. wohl ein entschie- dener S. Philanthif. Lasp. cf ist. 1). Plinterleib nur oben mit gelben oder weissen Ringen (Xo. 42. u. 4o. ausgenommen). «. Färbung, namentlich auf der Aussenbinde der Vorder- flügel, mehr gelb wie weisslich. (Empiformis-Gruppe.) ua. Hinterleib ohne Dorsal- Fleckonlinie. 30. Ses. Empiformis. Caeruleo-nigra, nlarum anti- carum fascia externa flavo - striata; thoracis strigis tribus, abdominis segmentis 2. 4. (>. supra postice flavis, reliquis jjliis minnsNO flavo-conspersis. Magn. 11 — 22 mm. d" 9. Ses. Eini)if Viewcg. Tab. Ver. pag. 19. Spx. Empif. Es))., Eur. Schm. Tom. H. pag. 215. Tab. 32. fig. 1. 2. IJorkh. Xaturg. Tom. II. p. 3G u. 127. Ses. Tenthrcdinif Lasp. pg. 29. fig. 18—22. H.-Sch. Tom. IL pag. 06. fig. 7 — 9. Staudgr. Diss. de S. a. B. pag. 55 f. 2^3 Spx. Tenthredinif. Hüb., Sphing. fig. 52. 9. Spx. Muscaef. Borkh., Naturg. Tom. II. pag. 35 u. 126. ? Spx. Tenthredinif. W. V. peg. 44. No. 6. Sehrk., Fuess. N. M. Tom. II. pag. 203. var. a. Major, alarum auticarum fasciis, posticarura linea limbali, latioribus. Magn. 24 mm. d 9. Ses. Scliizocerif. au Tenthredinif. var.? Kolenati, Mel. Ent. Heft 5. 1846. Zell., Stett. entomol. Ztg. 1848. pag. 369 if. var.? b. Major, obscurior, alarum postiearum costa trans- versa ubique dense squamata. Magn. 23 mm. cT 9. Ses. var. Monspeliensis m. Dass der Name Tenthredinif. sowohl für diese Art, wie für No. 24. ganz zu verwerfen sei, s. daselbst und bei den betreffenden Autoren. Wenn auch Ochsenheimer Tom. IL pag 179. Anm. 1. bestätigt, dass die Tenthredinif. des Wien. Ver. diese Art sei, so bleibt doch darum immer Ten- thredinif. W. V., ohne die geringste Bezeichnung, ein nicht zu beachtender Catalogname. Ueberdies ist Ochsh. über diese Art durchaus nicht im Reinen, sondern begreift dar- unter S. Braconif. H, -Seh. s. pag. 178. .und wahrscheinlich auch Astatif u. a. Arten. Wegen der genaueren Beschrei- bung verweise ich namentlich auf die angeführten Stellen von Lasp. , H. - Seh. und meine Diss. , woselbst auch das Genauere über die früheren Zustände dieser Art nachzusehn ist. Ich will hier nur mehrere mir von Hrn. Anker aus Ofen gesendete S. Empif. cT cT erwähnen, bei denen auf dem Hin- terleibe Segmente 2. 4. und 6. aufiallend weiss nach hinten geraudet sind, und wo das Gelb auf demselben mehr gleich- massig vertheilt ist. Sonst stimmen sie durchaus mit typi- schen hiesigen Männern überein. Ein 9 aus den östlichen Pyrenäen, von Herrn de Graslin geschickt, ist ganz wie die hiesigen, nur auf den Flügeln etwas breiter beschuppt, worin es der var. a. nahe kommt, s. später. Die wahre S. Empif. Esp. wurde bisher in Deutschland, Ungarn, Frankreich (mit Ausschluss des Südens) und den östlichen Pyrenäen (de Graslin) gefunden. Ghihani giebt dieselbe auch als in Norditalieu vorkommend an; doch kön- nen seine Exemplare vielleicht zur var. b. oder gar zu an- dern Arten gehört haben. Ein einzelnes cT erhielt ich mit der Angabe, es sei aus Brussa (Kleinasien). Mit den Arten der vorhergehenden Gruppe B. a. werde ich diese, sowie alle unter B. b. umfassten Arten, gar nicht weiter unterscheiden, da sie von ihnen durch das sub a. u. b. Angegebene scharf getrennt sind. Was den Unterschied dieser speciell unter B. b. «. umfassteu Sesieu von den unter 224 B. b. ß. umfassten aubetritft^ so weiss ich keinen andern allgemeinen anzugeben, als tlass die Färbung- bei letzterer Gruppe eine bleichere, schmutzig weissliche oder gelbliche, nie rein gelbe ist. Das Genauere wird bei den einzelnen Arten, die etwa mit einander verwechselt werden konnten, augegeben werden. S. Empif. Esp. (Tenthredinif. Lasp.) unterscheidet sich nun: 1) von S. Astatif. H. Seh. s. daselbst. 2) Von S. Bra- eonit". H.-Sch. durch den Mangel der Dorsal-Fleckenlinie und durch Zellen 1. a. und b. der Ilinterflügel, die hier immer einem Oblong, bei Braconif. einem Kreissegment ähnlich sind. 3) Von S. Mannii ebenfalls durch den Mangel einer Dorsal-Fleckenlinie und durch viel längere Flügel im Ver- hältniss zum Körper, s. daselbst. 4) Von S. llerrichii m. und 5) von S. Colpif. m. dadurch unter andern, dass bei diesen Arten vorzugsweise nur Segment 4, liinten fein weiss gerandet ist, s. daselbst. Var. a. Sehizoeeriformis Kol. Ich habe hievon ein typisches Original 9 vor mir, was ich durch die Güte des Herrn Westermann in Copenhagen erhielt. Hr. Westermann hatte es von Herrn Dohrn, dem es Kolenati persönlich gab. Der ganze Unterschied von der Stammart S. Empif. Esp. liegt nur in der bedeutenderen Grösse und stärkeren Be- schuppung der Flügeltheile , wodurch die Glasfelder kleiner erscheinen. Höchstens ist noch hinzuzufügen, was auch Kolenati 1. c. angiebt, dass die Färbung der hintersten Schienen mehr orange wie gelb ist. Die 4 von Kolenati angegebenen gelben Leibcsring;^' können nur auf den cT gehn, worin derselbe Aehnlichkeit mit der folgenden var. b. zeigt. Bei typischen Empif. cTc/ sali ich nie Segment 7. hinten deutlieh gelb gegürtet. Kolenati selbst hielt diese Sesie für eine fragliche Tenthredinif. Lasp., während Zeller 1. c. sich für die eigenen Artrechte derselben erklärt; doch kannte er das Thier nicht in natura. Da ich sonst gar keine Unterschiede von Empif. finde, und da das oben er- wähnte Empif. 9 aus den L'yrenäen gewissermaassen eine Zwischenstufe bildet, so halte ich diese Sehizocerif. Kol. für var. der S. Empif. Esp., wie dieselbe als Localvarietät im transkaukasischen Gebiete vorkommt. Alle bei Empif. von andern Art(Mi angegebenen Unterschiede gelten auch hier. (Fortsetzung folgt.) 2S& Nekrolog. Johann Christoph Friedrich Klug wurde am 5. Mai 1775 zu Berlin geboren. Nachdem er hier auf dem Joachims- thalschen Gymnasium seine Schulbildung erhalten hatte, wandte er sich dem Studium der Medizin zu und besuchte zu diesem Zwecke die Vorlesungen, welche damals von den Mitgliedern des Collegium medicum gehalten wurden. Nach absolvirtem anatomischen Cursus bezog er im Frühjahr 1795 die Universität Halle und wurde nach zweijährigem Studium daselbst durch Meckel, den damaligen Dekan der medizinischen Fakultät, am 27. November 1797 zum Doctor der Medizin und Chirurgie promovirt. Seine Dissertation behandelte ein Thema aus der Chirurgie, nämlich die Geschichte und den Gebrauch der zur Exstirpation der Polypen dienenden Instrumente. Nach Berlin zurückgekehrt wurde er im Jahre 1798 als praktischer Arzt approbirt und gab sich nun dem von ihm erwählten Beruf mit allem Eifer hin, indem er sich nicht nur einen ärztlichen Wirkungskreis zu verschaffen suchte, sondern auch als Lehrer Anderen nützlich zu werden strebte. Ein Ministerial - Rescript vom Jahre 1802 ertheilt ihm in letzterer Beziehung die Erlaub- niss, besonders im Fach der Augenkrankheiten Vorlesungen zu halten. Neben seinem eigentlichen Lebensberuf von jeher mit besonderer Vorliebe den Naturwissenschaften zugewandt, zeichnete er sich schon damals durch wissenschaftliche Ar- beiten im Gebiete der Entomologie aus (seine erste grössere Abhandlung, die Monographia Siricum, erschien i. J. 1803), so dass er i. J. 1806 „in Rücksicht seiner in der Naturge- schichte, besonders in der Zoologie u. Entomologie bewiesenen Geschicklichkeit^ zum Assessor des Ober-Medizinal-Collegiums ernannt wurde. Während der folgenden Jahre finden wir ihn zuerst als Armenarzt, welche Stelle er nach vierjähriger unentgeltlicher Verwaltung wegen ttberhäufter Beschäftigung im J. 1811 wieder aufgiebt, dann von 1812 bis 1820 als Stadtphysikus wirken. Inzwischen war im Jahre 1811 bei Gründung der Berliner Universität durch Illiger und den Grafen von Hoflfmannsegg die zoologische Sammlung in's Leben gerufen worden und in wenigen Jahren durch reichlich zuströmendes Material zu einer nicht unbeträchtlichen Aus- 15 226 • dehnimg herang-ewaclisen. Der friihzeitip:e Tod üliger's, welcher bekanntlich neben den höheren Thierklassen mit besonderem Eifer und Erfolge die Insekten bearbeitet hatte, eröffnete Klug die Aussicht auf eine neue Thätigkeit, welche bei seiner besonderen Vorliebe für dieses Fach der Zoologie ihm ungleich grössere Befriedigung gewähren musste, als die ärztliche Carriere. Sobald man die Kothwendigkeit, verschiedene Kräfte zur Bewältigung des vorhandenen und fortwährend im Steigen begriffenen zoologischen Materials heranzuziehen, eingesehen hatte, stellte sich vor allem das Bedürfniss eines tüchtigen Bearbeiters des entomologischen Theiles der Sammlung heraus und hierfür war gewiss Niemand mehr geeignet als Klug. Sowohl durch Arbeiten in diesem speciellen Fache, die sich bereits vielfach Anerkennung verschaffet hatten, als durch allgemeine wissenschaftliche Bildung vor allen Anderen zu einer solchen Stellung befähigt, konnte es ihm bei dem besonderen Ansehu, in welchem er bei dem damaligen Unterrichts -Älinister, Freiherrn von Altenstein, stand, nicht fehlen dieselbe zu erlangen. Er wurde im Jahre 1818 zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät, die ihm zugleich ihr Ehreu- diplom ertheilte, und zum zweiten Birector der zoologischen Sammlung, „zur besonderen Bearbeitung des cutomologischen Fachs" ernamit. Somit war Klug's Thätigkcit nach so ver- schiedenen Seiten hin und in einem solchen Grade in An- spruch genommen, diss es bei seiner strengen Gewissen- haftigkeit in Erfillung seiner Berufsgeschäfte, die er bis in sein höchstes Alter bewahte, kaum zu begreifen ist, Avie er allen Anforderungen gerecht werden konnte. Da er neben seiner Amtsstellung beim Ojer-Medizinal-Collegiura inzwischen auch zum ordentlichen Mitgliede der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinal - "Wesen ernannt worden \<2X und sich hierdurch seine Geschäfte im Yerwaltungs- Depar- tement noch beträchtlich vermehrt hatten, cntschloss er sich, um seine ganze übrige Zeit der ihm anvertrauten Sammlung zuzuwenden, seine Thätigkeit als praktischer Arzt ganz auf- zugeben. Er kam also im Jahre 1820 um Entlassung aus der Physikatsstelle ein, welche ihm auch gewährt wurde. Die hicrdurcli gewonnene Müsse wurde jedoch bald durch Uebertragung neuer Aemter im Verwaltungsfach, die jetzt schnell auf einander folgten, in Anspruch genommen. Schon im Jahre 1823 wurde ihm statt des Polizei - Physikats das Amt eines Medizinal - liaths beim Polizei - Präsidio, mit dem Titel eines Geheimen Medizinal -Katlis übertragen und zwei Jahre darauf trat er dem neu errichteten Medizinal-Collegio der Provinz Brandenburg als Mitglied bei. Beide Stellungen 927 gab Klug wieder auf, als er im Jahre 1828 zum Director der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen ernannt wurde, welches Amt er bis zu seinem Tode unaus- gesetzt versah. Fast zu derselben Zeit übernahm er auch, zuerst interimistisch, dann auf die Dauer die Direction der medizinischen Ober-Examinations-Commission und des chi- rurgisch-pharmacentischen Studium, zwei Aemter, die einen ebenso grossen Aufwand an Zeit als rege Umsicht erfordern und die er ebenfalls bis zu seinem Tode beibehielt. Endlich, nachdem er schon eine Reihe von Jahren als Vertreter von Rust an den Arbeiten der Medizinal-Abtheilung des Ministe- riums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegen- heiten Antheil genommen hatte, wurde Klug im Jahre 1835 zum Geheimen Ober - Medizinalrath und vortragenden Rath bei dem gedachten Ministerium ernannt. Seinen vielfachen Berufsgeschäften mit unermüdlicher Ausdauer und strenger Gewissenhaftigkeit bis zu dem spätesten Abend seines Lebens hingegeben, entschlief er nach längerem und schweren Krankenlager im 82. Jahre, am 3. Februar 1856. Eine körperlich wie geistig kräftige Natur, bewahrte Klug bis in sein hohes Alter jene jugendliche Frische, wie wir sie nur bei Leuten finden, die durch ununterbrochene geistige Thätigkeit die Einwirkungen der Jahre gleichsam von sich fern zu halten wissen. Mit Ausnahme eines im jüngeren Mannesalter sich einstellenden Halsübels, welches er durch zwei Jahrelang consequent durchgeführte Milch- Diät glücklich zu beseitigen wusste, erfreute er sich einer festen und dauernden Gesundheit und befand sich bis zu seinem Tode im ungetrübten Besitz seiner geistigen Kraft wie aller Sinne sfunctionen. Sein schönes, lebensvolles Auge, das während mehr als eines halben Jahrhunderts den an- strengendsten und minituösesten Untersuchungen gewidmet war, erhielt sich bis zu seinem Ende in der erwünschten Schärfe, ohne je einer Unterstützung durch die Kunst zu bedürfen; die Klarheit und Bestimmtheit des Urtheils über jeden von ihm behandelten Gegenstand, zeichnen die Lei- stungen seiner letzten Lebensjahre in gleichem Maasse wie die früheren aus. — Mit jenem glücklichen, sich stets gleich- bleibenden Temperamente begabt, welches eine ebenso wahre Befriedigung für sich selbst gewähi-t als es einen wohlthuen- den Eindruck auf Andere ausübt, wusste Klug das ihm im Leben reichlich zu Theil gewordene Glück mit innerster Be- friedigung zu gemessen, die Schläge des Schicksals mit Gleich- muth und Gelassenheit zu ertragen. Der frühe Tod Erichson's inmitten der ruhmvollsten wissenschaftlichen Thätigkeit raubte ihm, dem schon hochbejahrten Manne die freudige Hoffnung, 228 dem von ihm begonnenen und mit so grosser Liebe gepflegtem Werke seines Lebens eine ruhmvolle Zukunft gesichert zu haben; und am späten Lebensabend traf ihn noch unerwar- teter, und dadurch um so schmerzlicher der Verlust eines Sohnes, der im Beginne einer durch rastloses Streben be- gründeten, glücklichen Existenz die Stütze und Freude seines Alters zu werden versprach. Mit rührender Ergebung in das Unvermeidliche suchte er den Trost für die dem Vater- herzen geschlagene Wunde in der Beschäftigung mit seiner Wissenschaft; am Morgen in die Gruft des Sohnes blickend, fand man ihn einige Stunden darauf am gewohnten Arbeits- tische beschäftigt. — Wie überhaupt Milde und Wohlwollen seine zweite Natur waren, so zeigte er sie im vollsten Maasse gegen diejenigen, welche in näherer Beziehung zu ihm standen und besonders gegen seine Untergebenen; vor- urtheilsfreie und freudige Anerkennung der geringsten Lei- stungen Anderer paarte sich bei ihm mit der grössten Be- scheidenheit und Anspruchslosigkeit in Betreff seiner eignen. Stets freundlich, dienstfertig und zuvorkommend gegen Jedermann, der seinen Rath oder seine Unterstützung in Anspruch nahm, erwarb er sich die Liebe und Hochachtung auch aller derjenigen, die nur in entfernte oder vereinzelte Berührung mit ihm kamen; die Wenigen aber, die nicht mit ihm fertig werden konnten, thun gewiss gut daran, den Grund hiervon in sich selbst zu suchen. Eine wie umfangreiche Thätigkeit Klug in seinen viel- fachen Wirkungskreisen, die sich ihm während seines Lebens aufschlössen, entfaltet hat, ist schon aus der zu Anfang hingestellten Skizze seines Lebenslaufes zu ersehen, und Allen, welche in näherer Beziehung zu ihm standen, hin- länglich bekannt; auch sind die Verdienste, welche er sich in der medizinischen Welt und in seiner Amtsstellung er- worben, schon der Gegenstand einer anderen Darstellung gewesen. liier mag daher nur seiner Wirksamkeit in seinem Lieblingsfache, der Entomologie, gedacht werden. Klug befand sich mit ihr in einer eigeuthümlichen, man könnte sagen ungünstigen Lage; von allen seinen Berufsgeschäften war ihm keines erwünschter, keines nahm seine ganze Liebe und Neigung so ganz in Anspruch als dieses, und doch hatte er für keines zugleich so wenig Zeit zu verwenden übrig. Der Verfasser dieses, welcher den Verewigten nur in den letzten Jahren seines Lebens kannte, hat nie genug bewundern können, wie der oft den grössten Theil des Tages über mit den ermüdendsten Verwaltungsgeschäften belastete Greis sich in den wenigen übrig bleibenden Musse- stondeu noch mit dem Ordnen seiner Sammlung oder den 229 mühsamsten wissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigte. Was sich Andere als verdienstvolles Tageswerk anrechnen, betrachtete er im achtzigsten Lebensjahre als Erholung, als Genuss. Als sich in den bewegten Zeiten des Jahres 1848 auch bei ihm Befürchtungen wegen Veränderungen im Beamten - Personale einstellten, drückte er oft den Wunsch aus: „Wenn sie mir nur meine Sammlung lassen, das übrige mögen sie mir immer nehmen/' Und so war es denn auch der Gedanke an die Zukunft dieser von ihm begründeten und während fast vierzig Jahren mit treuer Liebe geförderten Sammlung, welcher ihn ausschliesslich noch auf dem Kran- kenbette bis zum letzten Athemzuge beschäftigte. — Was die Königl. Entomologische Sammlung der Berliner Univer- sität der Wirksamkeit Klug's zu verdanken hat und wie sehr er zu der Stellung, die er an derselben einnahm, be- rufen und auserwählt war, davon giebt der Zustand, in welchem er dieselbe hinterlassen hat, das beredteste Zeugniss. Nach vierzigjährigem Bestehen beläuft sich dieselbe gegen- wärtig etwa auf 80,000 Arten (in circa 260,000 Exemplaren) aller Ordnungen der Insekten, Myriapoden und Arachniden. Wenngleich seit seiner Jugendzeit dem Studium der Hyme- nopteren mit besonderer Vorliebe ergeben, strebte Klug doch, mit Verleugnung seiner speciellen Neigung dahin, jede Ordnung mit gleicher Liebe zu cultivircn, in jeder Ordnung aber unansehnliche und schmucklose, minutiöse Formen der Beachtung und Conservirung gleich werth zu halten mit jenen farbenprächtigen und durch Grösse imponirenden Cabinetsstücken , deren ausschliessliches Sammeln so sehr den Dilettanten verräth. Und mag auch die Berliner Samm- lung in letzterer Beziehung den berühmten Cabineten jenseits des Canals nicht unbeträchtlich nachstehen, da ihr weder ein so ausgedehnter Verkehr mit den Tropenländern noch ein hinreichender Etat zu Gebote steht, — dies hat ihr noch jeder, dem auch jene Sammlungen näher bekannt sind, zugestanden, dass sie mit einer Einsicht, einer durchgrei- fenden Consequenz angelegt und fortgeführt ist, wie sie in keiner mit ihr rivalisirenden wiedergefunden wird. Sie giebt den besten Beweis für die von so vielen heutigen Natur- forschern nur allzuwenig erkannte Wahrheit, dass das Wirken und Schaffen in einem speciellen Fach nur dann von wirklicher Bedeutung sein kann, wenn dasselbe durch allgemeine und zwar gründliche Kenntnisse unter- stützt wird. Der Geist, in welchem Klug die hiesige Entomologische Sammlung anlegte und förderte, war die Abspiegelung seiner ebenso gründlichen als weit ausgebreiteten natur- 230 * wissenschaftlichen Bildung. Dnrch einen langjährigen Ver- kehr in den verschiedensten Zweigen der Naturwissen- schaften, wie ilin seine Stellung als Director der medizinischen und pharmaceutischen Staatsprüfungen mit sich brachte, war er in ununterbrochenem Fortschritt mit den neuesten Entdeckungen der einzelnen Disciplinen geblieben und in manchen Fächern, wie z. B. in der Botanik besass er so ins Einzelne gehende, genaue Kenntnisse, dass wohl Mancher bei gelegentlicher Besprechung dieses oder jenes Thema's in stummes Erstaunen darüber gerathen sein mag. Ich sage „bei gelegentlicher Besprechung" ; denn bei allen seinen schätzbaren Kenntnissen war Klug fern von aller Prunksucht, ja man konnte sagen, er wollte weniger scheinen als er war. Im Ganzen zurückhaltend und von Natur still, fand er sich nur dann und zwar oft in sehr humoristischer Weise veranlasst seine Kenntnisse an den Mann zu bringen, wenn er durch arrogante Urtheile, wie sie wohl dieser oder jener in allzugrossera Selbstbcwustsein gegen ihn aussprach, dazu herausgefordert wurde; der schelmische und doch dabei so gutmüthige Blick, welcher hierbei den in seinen Erwartungen enttäuschten Anfänger von Seiten des Meisters traf, wird Jedem, der ihn einmal gesehen hat, unvergesslich bleiben. Um speciell auf die Zoologie einzugehen, so erstreckten sich auch hier, was gewiss selbst manche, die Klug näher kennen zu lernen Gelegenheit hatten, kaum vermuthen möchten, seine speci eueren Kenntnisse sehr weit über das entomologische Feld hinaus; in der Conchyliologie, Helminthologie (welche er noch in Gemeinschaft mitKudolphi ßtudirt hatte) u. a. war er so genau bewandert, dass man sich stets Eath bei ihm holen konnte; besonders in Betreff des letzten Faches hat Verf hiervon öfter die glänzendsten Beweise gehabt. Von Thieren, die in näherer Verwandtschaft zu den Insekten stehen, waren es besonders die Arachniden, denen er eine spcciclle Aufmerksamkeit zuwandte; die von ihm herrührende mit äusscrster Mühseligkeit und Eleganz präparirte Sammlung der einheimischen Araneiden - Arten bildet eine der grössten Zierden des hiesigen Cabincts. Mit ebenso grossem Eifer betrieb er in früheren Jahren die innere Anatomie der Insekten und der ihnen zunächst ste- henden Gliedcrthier-Classen, wie seine sich über alle Ord- nungen erstreckenden Präparate, die mit äusserster Sorgfalt ausgeführt sind, beweisen. Klug's literarische Arbeiten im Entomologischen Fach, von denen ich am Schluss dieser Zeilen eine, wie ich hofl'e, vollständige Uebersicht gebe, erstrecken sich auf fast alle 231 Abtheilungen und sind mit Ansnahme mehrerer faunistischer Beiträge, zum grössten Theil monographischer Art. Bei seinem vielseitigen Interesse für alles Wissenswerthe lag es nicht in Klug's Wesen, händereiche Werke über einen spe- ciellen, einförmigen Gegenstand zu schreiben. Fast die einzige Familie, die er einer durchgreifenden Bearbeitung unterwarf, war die der Blattwespen, welche in mehreren Bänden des Jlagazin der naturforschenden Gesellschaft dar- gestellt sind. Neben dieser Eigenthümlichkeit, schnell von einem Gegenstand zu einem anderen überzuspringen und sich in möglichst verschiedenen Fächern zu bewegen, ist übrigens auch seiner schon oben erwähnten vielseitigen Wirk- samkeit bei Beurtheilung seiner literarischen Thätigkeit Kechnung zu tragen; bei der geringen Zeit, die ihm seine beschwerlichen Amtsgeschäfte übrig Hessen, ist sie eine verhältnissmässig grosse zu nennen. — Klug's Arbeiten, vorzüglich die späteren, tragen nach meiner Meinung den Stempel der Vollendung; Gründlichkeit, Schärfe und Klarheit im Urtheil, Eleganz und Leichtigkeit zeichnen sie gleich vortheilhaft aus; mir ist kaum ein entomologischer Autor des In- und Auslandes bekannt, der mit so wenigen Worten (seine Beschreibungen sind meistens kurz) so viel und so Erschöpfendes zu sagen wusste; zugleich machen alle seine Beschreibungen durch die Ungebundenheit der Form und die gefällige Schreibweise einen angenehmen Eindruck, der gegen die ermüdende Gleichförmigkeit der neuerlich vielfach angenommenen Schablonen-Beschreibung vortheilhaft absticht. Vor allem aber sind die heutigen Autoren auf den Takt und die Einsicht zu verweisen, welche Klug bei allen seinen Arbeiten in Betreif der Systematik, besonders der Aufstel- lung von Gattungen, walten Hess; sie mögen durch ihn lernen, dass eine Art durch Hervorhebung ihrer Eigenthüm- lichkeiten ebenso gut oder vielmehr besser im Zusammen- hang mit anderen verwandten erkannt und verstanden werden kann, ohne erst durch Versetzung eines überflüssigen neuen Gattungsnamens der Aufmerksamkeit anderer empfohlen zu werden. Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass Klug sowohl durch seine SteHung an einer der ersten Europäischen Sammlungen als durch seine sich so aUgemein verbreitenden Hterarischcn Arbeiten im ausgedehntesten wissenschaftlichen Verkehr mit den grössten Notabilitäten in seinem Fache, von LatreiUe bis auf die Autoren der Jetztzeit stand. Wie er sich besonders die Acquisition typischer Exemplare von den bedeutendsten Autoren zur Bereicherung seiner Samm- lung angelegen sein Hess, war er auf der anderen Seite 232 stets bereit, das in dieser enthaltene Material mit der grössten Liberalität zur Beförderung "svisscnscbaftlicher Ar- beiten mitzutheilen. Die umfangreichsten und bedeutendsten monographischen Arbeiten, wie Schönherr's, Boheman's, Lacordaire's , Germar's, Selys-Longchamp's u. a. verdanken der Berliner Sammlung eben so zahlreiche als interessante Beiträge. Schliesslich sei noch der Auszeichnungen erwähnt, welche der Dahingeschiedene in Anerkennung seiner amt- lichen wie literarischen Verdienste erhielt. Bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen Doctor - Jubiläums wurde er von Sr. Majestät dem jetzt regierenden Könige mit dem Rothen Adler -Orden zweiter Klasse beschenkt, %achdem er schon im Jahre 1830 die dritte Klasse desselben Ordens und im Jahre 1833 die Schleife dazu erhalten hatte; und noch auf dem Sterbebette wurde ihm die ungewöhnliche Auszeichnung zu Thcil, an dem Tage seiner fünfzigjährigen amtlichen Wirksamkeit durch den Chef seines Ministeriums den Stern zum rothen Adler - Orden zweiter Classe eingehändigt zu erhalten. — Sechs und zwanzig gelehrte Vereine und Gesell- schaften zählten Klug zu ihrem wirklichen, Ehren- oder cor- respondirendem Mitglicde, von diesen sechszehn in- und zehn ausländische. Es sind nach dem Zeitpunkt der Aufnahme geordnet folgende: 1797 Societas Sydenhamiana Halensis, 1804 Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, 1809 Wetterauische Gesellschaft fiir die gesammte Naturkunde zu Hanau (correspond. Mitgl.), 1815 Physiographische Gesell- schaft zu Lund, 1817 Naturforschende Gesellschaft zu Halle, 1818 Caesarea Leopoldino-Carolina academia naturae curio- ßorum, 1820 Märkische ökonomische Gesellschaft zu Pots- dam, 1822 Sociöte des naturalistes de Moscou, 1820 Verein zur Beförderung des Gartenbaues in Preussen, 1830 Academie der Wissenschaften zu Berlin, 1832 Societe entomologique de Franke (Ehren-Mitglied), 1832 Lyceum of natural history of New-York (correspond. Mitgl.), 1833 Verein für Heilkunde in Preussen, 1833 Linnean society of London, 1833 Ento- mological society of London (Ehren - Mitglied), 1836 Kai- serliche Academie der Wissenschaften zu St. Petersburg (correspond. Mitgl.), 1838 Entomologischer Verein zu Stettin (Ehren-Mitglied), 1839 Academie royale des scienses de Turin (correspond. Mitgl.), 1842 Apotheker-Verein in Norddeutsch- land (Ehren -Mitglied), 1843 Deutscher Verein für Heilwis- senschaft zu Berlin, 1845 Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes (Ehren-Mitglied), 1847 Naturhistorische Gesellschaft ZU Nürnberg (Ehrenmitglied), 1849 Naturhistorischer Verein ?33 Lotos zu Prag (Ehren-Mitglied), 1851 Zoologisch-botanischer Verein zu Wien, 1853 Sociöte Linneenne de Lyon, 1855 Königl. Schwedische Academie der Wissenschaften. Die mir bekannt gewordenen entomologischen Arbeiten Klugs sind folgende: 1. Reisewerke und Lokalfaunen. Entomologiae Brasilianae specimen. 4'' c. tab. 3 aen. color. (Nova Acta Nat. Ciirios. X., 2.) 1881. — Enthält eine Bearbeitung der Gattungen Agra, Calophaena, Ophionea, Ctenostoma und Mutilla. Entomologiae Brasilianae specimen alterum, sistens Insec- torum Coleopterorum nondum descriptorum centuriam. 4^ c. tab. 5 color. (Nova Acta Nat. Curios. XII., 2.) 1825. Symbolae physicae, seu Icones et descriptiones Insectorum, quae ex itinere per Africam borealem et Asiam F. G. Hemprich et C. H. Ehrenberg studio novae aut illustratae redierunt. Percensuit Dr. F. Klug. Decas I. — V. fol. c. tab. 50 color. Berolini. 1889— 4ö. — Enthält Be- schreibungen und Abbildungen von Insecten aller Ord- nungen. Bericht über eine auf Madagascar veranstaltete Sammlung von Insekten aus der Ordnung Coleoptera. 4^ mit 5 color. Tafeln. (Abhandlungen der Königl. Acad. d. Wissenschaften zu Berlin vom Jahre 1832.) Berlin, 1833. 4". Verzeichniss von Thieren und Pflanzen, welche auf einer Reise um die Erde gesammelt wurden von A. Erman. Insekten, beschrieben von Dr. F. Klug. (S. 27 — 50, mit Tafel 15 und 16. — Nur Coleoptera.) Berlin 1835. fol. W. Peters, Naturwissenschaftliche Reise nach Mossambique. Coleoptera bearbeitet von Dr. F. Klug. (Carabicinen bis Lamellicornen.) 4<^ mit Abbildungen. — Während der Jahre 1850 — 55 bearbeitet, zur Zeit noch nicht veröfifentlicht. Diagnosen neuer Coleopteren von Mossambique. (Berich' über die Verhandlungen der Königl. Academie der Wis senschaften zu Berlin, 1853, pag. 244—250 u. 1855 pag. 643—660. 8". 234 n. Verzeichnisse. Preisverzeichniss vorräthiger Insekten - Doubletten des Kgl. Zoologischen Museums der Universität. 1839. 8". Doubletten-Verzeichüiss von Senegalensischcn Insekten (ohne Titel), mit Diagnosen neuer Arten von Klug und Erichson. Berlin 184». 8». Verzeichniss verkäuflicher Doubletten der Entomologischen Sammlung der Kgl. Universität zu Berlin. 18äO. 8^ in. Sammelwerke. Entoinologischc Monographien. Mit 10 illura. Kupfertafeln. 8", Berlin 18»-!. — Enthält von Colcoptercn die Gat- tungen Ctenostoma, Agra, Megalopus, Chlamys, Mas- tigus; von liyraenoptercn : Pachylosticta, Syzygonia, Tarpa, Cryptocerus und Ceramius. Jahrbücher der Insektenkunde, mit besonderer Eücksiclit auf die Sammlung im Königl. Museum zu Berlin heraus- gegeben. Erster (einziger) Band mit 2 illum. Tafeln. Berlin. 183f. 8». — Inhalt: 1) Uebersicht der Cicin- deletae der Sammlung pag. 1 — 47; 2) dito der Carabici, pag. 48 — 82 ; 3) die Arten der Gattung Megalopus, pag. 208 — 223; 4) Uebersicht der Tenthredinetae der Samm- lung pag. 223 — 253; 5) Zusammenstellung sämmtlicher Zwitter-Insekten der Sammlung pag. 254 — 258; C) Li- teratur pag. 259 u. ff. (ist eine Uebersicht der Ento- mologischen Literatur der letzten Jahre.) IV. Physiologisches. Bemerkungen bei Gelegenheit der Zergliederung eines Zwitters der Melitaea didyma Ochs., nebst Besclirei- bung der Zwitter in der Insektensammlung des Königl. Zoologischen Musei in Berlin. (Verhandlungen der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin L, 6. Stück, pag. 363—369 mit 1 col. Taf.) 1829. 4». Ueber das VcrJhalten der einfachen Stirn- und Scheitelaugen bei den Insekten mit zusammengesetzten Seiten-Augen. (Abhandlungen der Königl. Academie der Wissen- schaften zu Berlin .aus dem Jahre 1831, pag. 301— 312. Berlin 183». 40. ^^ Note zu dem auf Taf. 3. des Jahrgangs 1853 der Entomolog, Zeitung abgebildeten Hermaphroditen. (Entoraol. Zeit 1854, S. 102.) 80. V. Monographische Arbeiten. a) Coleoptera. Bestimmung dreier neuen Gattungen und Auseinandersetzung einiger verwandten Arten von Madagascar aus den Familien Cicindeletae und Carabici. (Wiegmann's Archiv fiir Naturgeschichte I. Jahrg. pag. 381—388 mit 1 Taf.) 1835. 8". lieber zwei neue Käfergattungen von Madagascar. (Wieg- mann's Archiv IV. Jahrg. pag. 67—72.) 1838. 8«. lieber die Stellung des Scarabaeus longimanus im System. Ein in der Academie der Wissenschaften gehaltener Vortrag, im Auszuge mitgetheilt im Bericht über die Verhandlungen d. Acad. 1839, S. G7. Zusammenstellung der Arten der Insekten-Gattung Phanaeus Mac Leay. Ein Vortrag, im Auszuge mitgetheilt im Bericht über die Verhandl. d. Acad. d. Wiss. vom Jahre 1841 , S. 209. 8«. Versuch einer systematischen Bestimmung und Auseinander- setzung der Gattungen u. Arten der Clerii, einer Insekten- familie aus der Ordnung der Coleopteren. (Abhandl. der Königl. Acad. d. Wiss. zu Berlin vom Jahre 1840, S. 259—397, mit 2 col. Taf.) Berlin 1813. 4o. Uebersicht der bis jetzt bekannt gewordenen Arten der Käfergattung Goliathus Lam. Ein Vortrag, im Auszuge mitgetheilt im Bericht über die Verhandl. d. Acad. d. Wiss. vom Jahre 1844, S. 293. 8«. Die Coleopteren - Gattungen Athyreus und Bolboceras, dar- gestellt nach den in der Sammlung hiesiger Königl. Universität davon vorhandenen Arten. (Abhandlungen der Königl. Acad. d. Wiss. zu Berlin vom Jahre 1843, S. 21—57, mit 2 col. Taf.) Berlin 1845. 4». Die Arten der Gattung Manticora. (Linnaea entomologica IV., S. 417—424, mit Taf. 1 u. 2.) Berlin 1849, 8». b) Orthoptera. Proscopia, novum genus Insectorum Orthopterorum. (Horae physicae Berolincnses , collectae ex symbolis virorum doctorum Linkii, Rudolphii, Klugii, Nesii ab Esenbeck etc.) Bonnae 1820. fol. cum tab. 2. c) Neuroptera. Versuch einer systematischen Feststellung der Insekten- familie Panorpatae und Auseinandersetzung ihrer Gat- tungen und Arten. (Abhandlunc:eu der Königl. Acad. d. Wiss. zu Berlin vom Jahre 1836, S. 81—108, mit 1 color, Taf.) Berlin 1838. 4^ • • '^^y- 236 d) Hymenoptera. Absonderung einiger Kaupentödter und Vereinigung derselben zu einer neuen Gattung Sceliphron. (Neue Schriften der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin III., pag. 555—5(56.) 1801. 4". Monographia Siricum Germaniae atque generum illis adnu- meratorum. Cum tab. aen. color. VIII. Berolini 1803. 4". Versuch einer Berichtigung der Fabricius'schcn Gattungen Scolia und Tiphia. (Weber und Mohr, Beiträge zur Naturkunde I., pag. 8—40 mit Taf. 3.) 1805. 8». Pterocheilus , eine neue Insektengattung aus der Classe der Piezaten. (Weber und Mohr, Beiträge etc. I., pag' 143—156, mit Taf. 3.) i«05. 8». Ueber die Geschlechtsverschiedenheit der Piezaten. Erste Hälfte der Fabricius'schcn Gattungen. (Der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin Magazin I. Jahrg. S. 68—80.) 180». 40. Oxaea, eine neue Gattung aus der Ordnung der Piezaten. (Ebenda I. Jahrg. S. 261 mit Taf. 7.) 1907. 4». Species Apiariarum familiae novas descripsit generumque characteres adjecit Dr. F. Klug (ebenda I. Jahrg. S. 263, mit Taf. 7.) 1807. 4». Kritische Revision der Bienengattungen in Fabricius neuem Piezaten-Systeme mit Berücksichtigung der Kirbyscheu Bienenfamilien und Illigers Bemerkungen zu Kirby's Monographie. (Illiger, Magazin für Insektenkunde VI. Band, S. 200—228.) 1807. 8«. Einige neue Piezaten - Gattungen. (Der Gesellschaft natur- forschender Freunde zu Berlin Magazin, IV. Jahrg. S. 31—45.) I810. 4". Die Blattwespen nach ihren Gattungen und Arten zusammen- gestellt. (Ebenda, II. S. 261, VI. S. 45, 276, VII. S. 120, VIII. S. 42, 110, 179, 273.) I810— 1818. 4». Die Europäischen Arten der Insekten - Gattung Leucopsis. (Ebenda VI. Jahrg. S. 65—71.) 1814. 4«. Die Blattwespen (Tenthredo Lin.) der Fabricischen Samm- lung. (Wiedemann, Zoologisches Magazin I., 3. S. 64 — 91 mit Taf. 2.) 1819. 8". Versuch einer Darstellung der Familien und Arten der Blattwespen - Gattung Cimbex. (Verhandlungen der Ge- sellschaft naturforschender Freunde zu Berlin I, 2. S. 71—98.) 1829. 4». Systematische Aufstellung der Insekten-Familie Chrysididae. Ein Vortrag, im Auszuge mitgetheilt im Bericht über die Verhandlungen der Königl. Acad. d. Wiss. zu Berlin aus dem Jahre 1839. ä. 1. Q^, 837 Die Arten der Gattung Pelecinus. (Germar, Zeitschrift flir die Entomologie III. S. 377-^88, mit Taf. 11.) 184L 8». Ueber die Insektenfamilie Heterogyna Latr. und die Gattung Thynnus Fabr. insbesondere. (Abhandlungen der Kgl. Aead. d. Wiss. zu Berlin vom Jahre 1840, S. 1 — 44, mit 1 col. Taf.) Berlin 1842. 4». e) Strepsiptera. Nachricht von einem neuen Schmarotzer -Insekt auf einer Andrena. (Der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin Magazin, IV. Jahrg. S. 266—270.) 1814. 4°. f) Diptera. Ein neuer merkwürdiger Henops. (Der Gesellschaft natur- forschender Freunde zu Berlin Magazin, I. Jahrg. S. 265, mit Taf. 7.) 1807. 4«. g) Lepidoptera, Neue Schmetterlinge der Insekten -Sammlung des Königl. Zoologischen Musei der Universität su Berlin. 1. Heft. 4» mit 5 color. Tafeln. — Berlin 1836. Ueber die Lepidopteren-Gattung Synemon, nebst einem Nach- trage über Castniae. (Abhandlungen der Königl. Acad. der Wissensch. zu Berlin vom Jahre 1848, S. 245 — 257 mit 1 color. Tafel.) Berlin 1850. 4". Berlin, den 10. Mai 1856. Oerstaecber. Nachträge zur Revision der Gattung Catops. Von «. K r a a t z. 1. Catops spadiceus Sturm ist von Herrn Calix bei Berlin in 5 Exemplaren ausgelegten Cadavern aufgefunden. 2. Von Catops lueidus mihi sandte Frivaldski zwei im südöstlichen Europa gesammelte Stücke ein. 3. Catops quadraticollis Aube ist nach einem mir vom Autor mitgetheilteu Stücke eine von den bisher bekannten wohl unterschiedene Art, welche sieh durch ein fast qua- dratisches, gleiehbreites Halsschild sehr auszeichnet; sie dürfte ihren Platz am besten zwischen C. morio F. und longulus Kellner tiudeu. 238 4. Eine dem C. coracinns Kelluer in der Gestalt und Grösse am nächsten stehende neue Art ist: C. n i t i d i c 0 1 1 i s mihi: Ovatus, niger, nitidulus, minus, deuse et subtiliter punctatus, antennis obsolete clavatis, piceis, basi dilutioribus, thorace transverso, angulis posticis obtusis, elytris vix striatis. — Long. VU lin. Etwas kleiner als C. coracinns, weniger dicht und stärker punktirt, tief schwarz, fein behaart, namentlich auf dem llalsschilde stärker glänzend, dieses selbst schmäler, nach vorn kaum erweitert, daher die Gestalt des Käfera mehr gleichmässig eiförmig. Die Fühler sind ein wenig kürzer als beim C. coracinus, im Uebrigen ähnlich gebaut und gefärbt, dunkel pechbraun, am Grunde rothl)raun. Der Kopf ist dicht und stark punktirt. Das Halsschild am Grunde deutlich schmäler als die Flügeldecken, etwas mehr als um die Hälfte breiter als lang, nach hinten leicht ver- engt, vor der ]\Iitte deutlich gerundet, mit stumpfen Hinter- ecken, oben leicht gcAvölbt, viel weniger dicht und deutlicher als bei den verwandten Arten punktirt, daher stärker glän- zend, äusserst fein goldgelb behaart. Die eiförmigen Flü- geldecken sind ebenfalls weniger dicht und deutlicher als bei den verwandten Arten punktirt. Die Beine sind pech- schwarz mit pechbraunen Füssen. Von Fairmaire bei Paris an Kadavern aufgefunden. b. C. nivalis mihi: Oblongus, totus nigro-piceus, femoribus piceis, tibiis tarsisque dilutioribus, thorace late- ribus leviter rotundato, angulis posticis obtusis, elytris sub- striatis. — Long. 2-j-i lin. Mas: Trochanteribus posticis spiniformis, medio magis minusvc incurvatis. Der Käfer steht dem sehr bekannten C. cisteloides Fröhlich sehr nahe, ist jedoch durch folgende Merkmale leicht von ihm zu unterscheiden: Der Käfer ist stets deutlich grösser, namentlich etwas breiter, einfarbig dunkel pechbraun. Die Fühler sind ganz ähnlich gebaut, wie beim C. ciste- loides, etwas kräftiger und, obwohl der Käfer grösser als dieser ist, etwas kürzer als bei diesem; ihre Farbe ist ein dunkeles Braunroth, welches sich auch auf die ersten Fühler- glieder erstreckt. Der Kopf ist einfarbig glänzend pech- schwarz, etwas weitläufiger urid deutlicher punktirt als beim C. cisteloides. Das Halsschild ist ähnlich wie bei diesem gebaut, jedoch ein wenig kürzer, der Seitenrand in der Kegel viel deutlicher abgesetzt, die Seiten noch schwächer gerundet. Die Flügeldecken sind hier stets von der Farbe des Halsschildes, länger, breiter imd etwas bauchiger als bei jenem, bei fetten Individuen, neben der vorderen Hälfte der Nath öfters flachgedrückt, die Läugsstreifen viel stärker 239 ausgeprägt. Die Punktirung der Flügeldecken sowohl als die des Halsschildes ist deutlich weitläufiger als bei jenem, daher der Käfer etwas glänzender als C. cisteloides, na- mentlich auf den Flügeldecken. Die Beine sind pechbraun, die Füsse rothbraun. Beim Männchen sind die Hüften der Hinterbeine in einem längeren, gekrümmten Dorn ausgezogen. Die angegebenen Abweichungen in der Grösse, Färbung und Punktirung, so wie in der Bildimg der Trochanteren, lassen den eben beschriebenen Käfer leicht vom C. cisteloides unterscheiden, mit dem er allein zu verwechseln ist. Der Entdecker dieser so lange verborgen gebliebenen, ansehn- lichen, neuen deutschen Art, Herr Lithograph C. Fischer in Berlin, theilte mir auf meine Bitte folgende Datails über das Vorkommen derselben mif: Im Jahre 1853 machte ich in der Mitte des Juni eine Excursion nach dem Eiesengebirge, um Insekten zu sam- meln und habe den beifolgenden Catops in der Nähe des sogenannten kleinen Teiches gefangen. Er scheint in dem Ptlanzenmoder, der sich unter und zwischen den Steinen in der Kähe des noch liegenden Schnees am nördlichen Ab- hänge befindet, zu leben, wenigstens fand ich ihn nur an dieser Stelle. — Auf meiner diesjährigen Tour nach der Grafschaft Glatz, Ende Juni, besuchte ich bei meiner Rück- kehr wieder den kleinen Teich und fand das Thier au derselben Stelle und unter denselben Bedingungen; aber immer nur einzeln vorkommend. Meine ganze Ausbeute waren das erste Mal 5 bis 6 Stück, von denen ich leider nur 2 ganz gut erhaltene mitbrachte, das letzte Mal sechs Exemplare. BeinerIjLiiEig-eu über Clsryytüpliagns. Von €i. K r a a t z. Bevor ich zur Beschreibung einiger neuen deutschen Arten dieser Gattung, die mir im Laufe der letzten Jahre zugekommen sind, übergehe, will ich bezüglich des Cr. crenulatus Er., einer der ausgezeichneteren und seltenen Arten, bemerken, dass ich denselben im August 18.54 in Schlesien an der Heuscheucr an alten mit Schwämmen be- setzten, fichtenen Stücken, wo ihn Herr Zebe auch schon früher beobachtet, aufgefunden habe. In demselben gesam- melte ebenfalls an Schwämmen in Sachsen gesammelte 240 Exemplare, sah ich in der Märkelscheu Sammlung. Das Vorkommen des Käfers ist somit nicht allein auf Oesterreich beschränkt, von wo die von Erichson beschriebenen Exem- plare herstammen. — Von dem schönen Cr. bimaculatus E. erinnere ich mich indessen nur aus Oesterreich stammende deutsche Stücke gesehen zu haben; dagegen scheint er in Schweden nicht selten zu sein, indem er sich unter einer Bohemanschen Sendung schwedischer Crystophagi eine ziem- liche Anzahl von ihm befanden. 1. Cr. grandis mihi: Oblongus, parum convexus, ferrugineus, tenuiter fulvo-pubescens, capite thoraceque crebre fortius punctatis, hoc basin versus angustato, lateribus bi- dentatis, dente anteriore fortiter promiuulo, posteriore medio sito. — Long, l'/o liii- Die grösste Art dieser Gattung, ganz von der Gestalt des Cr. badius, jedoch fast noch einmal so gross, ein wenig dunkler gefärbt, fein goldgelb behaart. Die Fühler sind sehr kräftig, die Keule ziemlich breit. Kopf und Halsschild sind dicht, stark und deutlich punktirt, letzteres ganz wie beim Cr. badius gebaut, mit stark vorspringenden nach hinten als ein rückwärts gerichtetes Zähnchen vortretenden Vorder- und massig stumpfer Hinterecken. Die Flügeldecken sind vorn nur massig dicht und stark, nach hinten allmählig feiner punktirt, hinter der Wurzel leicht eingedrückt. Die Beine sind massig stark. Im nördlichen Deutschland, wie es scheint, sehr selten; von mir in Swinemünde in den Dünen aufgefunden. 2. Cr. validus mihi: Oblongo-ovalis, convexius- culus, ferrugineus, confertim punctatus, tenuiter fulvo-pu- bescens, thorace transverso, lateribus medio vix dentatis, angulis anterioribus, subcallosis. — Long, l«/., lin. Den mittleren Exemplaren des Cr, fumatus Gyll. au Länge gleich, aber viel breiter, fast von der Gestalt des Cr. pubescens Sturm und daher leicht von den übrigen gleich- grosseu Arten zu unterscheiden, braunroth, gleichmässig fein goldgelb behaart. Die Fühler sind ziemlich kurz und kräftig, die Keule breit. Der Kopf ist dicht und deutlich punctirt. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten nicht gerundet, etwa in der Mitte mit einem äusserst kleinen, schwachen Zähnchen versehen mit stumpfen Hinter- und schwach napfförmig erweiterten Vorderecken, welche nach hinten nicht als ein bemerkbares Zähnchen vortreten; der Aussen- rand ist vor dem mittleren Zähnchen schwach ausgebuchtet, hinter demselben sehr fein crenulirt; die Oberseite ist gleich- mässig dicht und ziemlich tief, deutlich punktirt, das Fältchen 241 vor dem Schildchen kaum bemerkbar. Das Schildchen ist hinten fast gerade abgeschnitten. Die Flügeldecken sind vorn ziemlich stark, deutlich, nach hinten allmählig feiner punktirt. Die Punktirung der Unterseite des Halsschildes ist dicht und ziemlich stark, der des Hinterleibes ziemlich dicht und fein. Au verschiedenen Punkten Deutschlands einzeln auf- gefunden, in Thüringen von Kellner, bei Berlin von mir; von Fairmaire auch auö Paris mitgetheilt. Die breite Gestalt, das kurze, breite Halsschild mit den stumpfen Yorderecken lassen den Käfer nicht v^^ohl mit den ihm an Grösse gleichen verwechseln; er findet am besten hinter Cr. saginatus seine Stelle. 2. Cr. subfumatus mihi: Oblongo ovalis, parum convexus, ferrngineus, confertim punctatus, tenuiter fulvo- pubescens, thorace trausverso, lateribus medio 1 — dentatis, angulis anterioribus callosis. — Long. IV4 lin. Dem Cr. validus ähnlich, jedoch bei fast gleicher Grösse etwas schmäler, mit dichterer und feiner Punkti- rung. Die Färbung ist die des Cr. fumatus, dessen mitt- leren Exemplaren der Käfer an Grösse gleichkommt; Kopf und Halsschild sind fast ganz ebenso wie bei jenem punktirt, letzteres bat jedoch die Gestalt des Halsschildes des Cr. validus, mit dem Unterschiede, dass der mittlere Zahn am Seitenrande deutlicher hervortritt und die schwielig erwei- terten Vorderecken sich etwas deutlicher absetzen. Die Flügeldecken sind fast gleichbreit, dicht, nicht stark, ver- loschen, nach hinten allmählig feiner punktirt. Die Fühler sind wenig kräftig, mit massig stark abgesetzter Keule. Die Unterseite des Halsschildes ist dicht und ziemlich stark, die des Hinterleibes dicht und fein punktirt. An verschiedenen Punkten Deutschlands einzeln, bei Eauden von Herrn Hofrath Roger in mehreren Exemplaren aufgefunden. Nachträge und Verbesserungen y^ zur Käferfauna von Nord- und Mitteldeutschland. Von M. S a c h. In der zu Anfaug Octobers des vorigen Jahres ausge- gebenen 5. Lieferung des oben genannten Werkes, welche die Bock-, die Rohr- und die Blattkäfer, letztere mit Aus- schluss der Haltica- Arten liefert, wird bemerkt, das^ 4®r 16 242 zweite Band nicht abgeschlossen werde, eben so wenig der folgende dritte Band, nm die dazu nöthigen Kachträge und Verbesserungen in dem Bande selbst, wozu sie gehören, mitthcilen zu können. Hierdurch hofft der Verfasser we- sentliche Vorthcile herbeizuführen, und zwar wird dadurch das Nachschlagen bedeutend erleichtert und zugleich ver- mieden, dass die sich ergebenden Synonyma späterhin in anderen grösseren Werken als Ballast nachgeschleppt werden müssen, indem sie im Werke selbst noch erwähnt werden können. Da es aber immerhin noch längere Zeit dauern wird, bis der Verfasser das Werk beenden kann, so hält er es für rathsam, die bis jetzt für nothwendig gefundenen Nachträge und Verbesserungen jetzt schon der Hauptsache nach und zwar in diesen Blättern mitzutheilen und späterhin noch andere folgen zu lassen. Im 2. Bande S. 201 wird angegeben, dass Ptochufi bisignatus in Thüringen vorkommt. Ich habe aber später durch die Güte des Herrn Kellner ein Original -Exemplar des Pt. bisignatus vor mir gehabt, das von Germar selbst an Herrn Kellner mitgetheilt war, nebst einer ziemlichen Anzahl des in Thüringen aufgefundenen Ptochus, woraus ich die Ueberzeugung schöpfte, dass beide Thiere verschieden sind. Ich unterscheide sie folgeudermassen. Ptochus quadrisignatus. n. sp. Verkehrt eiförmig, schwarzbraun, dicht grau beschuppt; Fühler und Beine ganz röthlich gelb, Fühler bedeutend dünner und länger, nur das siebente Glied kugelig, das dritte bis sechste immer noch bedeutend länger als breit, besonders das 3 und 4. Halsschild nur halb so lang als breit, an den Seiten in der Mitte oder mehr nach hinten gerundet erweitert, an der Basis nicht schmäler als vorne; Flügeldeken verkehrt eiförmig, mit in Reihen gestellten Börstchen, in der ]\ritte der Seiten, auf dem 4. und 5. Zwischenräume ein nackter, daher schwarzbrauner Fleck, von dem sich schräg nach aussen hin eine nackte Binde zieht, die sich an der Naht nur wenig vor der Mitte vereinigen, feriÄ' vor den Schultern auf dem 3. und 4. Zwischenräume ebenfalls ein nackter Fleck, der meistens mit dem vorderen Fleck durch eine nackte Linie auf dem 4. Zwischenräume verbunden ist. IV3'". Von Herrn Strübing bei Erfurt auf höher gelegenen Wiesen, dann auf einem Baum zwischen zwei Ackerstücken in Mehrzahl geschöpft. Ebenso von Herrn Kellner und später auch von Herrn Dr. Müller, jetzt Lehrer an der höhern Bürgerschule in Lippstadt. Bei Pt. bisignatus sind die Flügeldecken eiförmig, Fühlerkolbe und die Mitte der Schenkel bräunlich. Das 3. •243 bis 7. Fülllerglied breiter als lang, dicht an einander gedrängt. Das Halsscliild länger, vor der Mitte erweitert, hinten schmäler als vorne. Flügeldecken nur beiderseits mit einem nackten Fleck etc. Früher habe ich das Thier einige Male unter dem Namen Ptochus thuriugiacus versandt. S. 328 desselben Bandes ist zwischen Baridiiis artemisiae und B. picinus einzuschalten: Baridius resedae. n. sp. Länglich, schwarz, matt- glänzend, Küssel gebogen, punktirt, Halsschild dicht und tief punktirt, mit einer erhabenen, glatten und glänzenden Längslinie in der Mitte; Flügeldecken gestreift, Zwischen- räume flach mit einer oder zwei ziemlich starken Punkt- reilien. I1/2— 2"'. Ganz von der Form und Grösse des B. picinus, aber nur matt glänzend und durch die stärkere und dichtere Punktirung des Halsschildes und die glänzende Mittellinie desselben sogleich zu unterscheiden. Auch die Flügeldecken sind durch die stärkere Punktirung der Zwischenräume nur matt glänzend. Dieses ausgezeichnete Thier entdeckte mein Freund Kaltenbach in Aachen, der es mir "unter dem Namen B. nitens zur Beschreibung mittheilte. Da aber schon ein Thier dieses Namens vorhanden ist, so habe ich den Namen nicht beibehalten können. Die Larve dieses Käfers lebt an den Wurzeln der Reseda luteola, mehr äusserlich, zwischen Oberhaut und Hcrzspindcl, also im fleischigen Theile derselben. Sie ist oft in grosser Zahl vorhanden und verwandelt sich im Au- gust und September in ihren Gängen. Mein Freund Kaltenbach beschreibt die Larve fol- gendermassen : 11/^ — 11/2'" lang, fusslos, walzlich, weiss mit roth- gelbem Kopf und braunen Kiefern. Fühler keine. Augen schwarz, matt, Kiefertaster kegelförmig, Endglied pfriemlich, die borstig bewahrte Kiefer oben überragend. Lippentaster zweigliedrig, sehr klein, Kiefer breit, ein gleichseitiges Dreieck bildend, dreizähnig; Zähne von Aussen nach Innen an Grösse abnehmend, der imierste|Zahn kaum mehr als ein schwacher Höcker. II' 244 S. 248 desselben Bandes ist vor Phytonomus intermedius einzuschalten : aa. Die beiden ersten Glieder von gleicher Länge, aber die erste an der Spitze dicker. Phytonomus monticola n. sp. Ungeflügelt, langgestreckt, schwarz, mit grauen, metallglänzenden, haarförmigen Schup- pen bedeckt. Fühler schwarz, Rüssel nach der Spitze zu etwas verdickt und nur auf der Oberseite etwas gebogen, zwischen den Einlenkungs - Stellen der Fühler mit einem Grübchen. Halsschild breiter als lang, nach vorne bedeu- tend erweitert, an den Seiten gerundet, nach hinten ver- schmälert, fein punktirt, in der Mitte kaum die Spur einer vertieften Längslinie, in den Seiten dichter behaart. Flügel- deckeu langgestreckt, an der Naht verwachsen, punktirt gestreift, Zwischenräume etwas erhaben, der 2. und 8. ver- einigen sich vor der Spitze in einen kleinen Höcker. 2V2'"- Breite 2'". Von Herrn Dr. Roger am 26. Juli 1854 auf dem Wege laufend gefunden. Durch seine schmale und langgestreckte Form leicht zu unterscheiden. Kopf klein, Stirn gewölbt, Rüssel nur auf der Oberseite etwas gebogen, nicht gekielt, kürzer als das Halsschild. Fühler ganz schwarz, an der Spitze des Rüssels eingefügt, Halsschild vor der Mitte stark erweitert, an den Seiten gerundet, nach hinten verschmälert. Flügel- decken schmal und lang gestreckt, die Seiten fast gerade, nur in der Mitte etwas breiter, so dass sie von der Basis bis zur Mitte sich nur wenig erweitern, und von der Mitte aus sich allmählig lang zuspitzen, mit grauen, haarförmigen Schuppen bedeckt, die in einem gewissen Lichte braun kupferfarbig glänzen. — Auch von Herrn Märkel und An- deren, wie er mir schreibt, auf den Kärthner Alpen gefunden ; er erhielt das Thier auch als Phyt. mehadiensis Dhl. in litt, aus Ungarn. S. 216. Hinter Sciaphilus barbatulus ist einzuschalten: Sciaphilus ptochioides, n. sp. Eiförmig, schwarz, mit grauen, selten mit grünlichen, silberglänzenden Schüppchen bedeckt, die Zwischenräume mit dichten Reihen braungelber Börstchen besetzt; Fühler und Schienen röthlich gelb; Hals- schild breiter als lang, fein punctirt, in der Mitfe an den Seiten nur schwach erweitert, oben in der Mitte zwei kahle, daher schwarze Längslinien. Flügeldecken punctirt gestreift, Zwischenräume eben, der 3. und 5. Zwischenraum mit un- regelmässigen kahlen Stellen, öfter nehmen diese schwarzen Flecken aber einen grösseren Raum ein. Das Männchen kleiner und schmäler als das Weibchen l'". Der Käfer er- innert durch seine Färbung und Gestalt sehr an Ptochus 4signatus; er wurde von Herrn Strübing-bei Erfurt ge- fangen und mir zur Beschreibung in mehreren Stücken überlassen. Band I. , S. 310 hinter Saprinus 4striatus ist einzuschalten.* Saprinus specularis, n. sp. Wie der Vorige, aber auf dem Halsschild vor dem Schildchen mit einer punctirten, dreieckigen Stelle, welche von zwei länglich runden, spiegel- blanken Flecken eingeschlossen wird; letztere gehen nicht über die Mitte des Halsschildes und sind durch eine schmale, punktirte Stelle getrennt. Flügeldecken mit äusserst dichten Punkten bedeckt. Schulterbeule und der Hinterrand glatt, auf jeder Flügeldecke etwas vom Schildchen entfernt, ein kleiner, rundlicher, spiegelblanker Fleck, der nicht die Mitte erreicht, noch den Nahtstreif 'berührt. Der Nahtstreif ganz, von den übrigen Streifen keine oder nur eine sehr undeut- liche Spur. 1'". Düsseldorf (von Hagens), Schleusingen, Harz. — Dieser Käfer scheint eine weite Verbreitung zu haben und findet sich unter verschiedenen Namen in den Sammlungen. Im 3. Bande S. 138 ist nach Haltica ferruginea einzuschalten : Haltica nigriventris, n. sp. Kastanienbraun, Augen, Fühlerspitze und die ganze Unterseite schwarz. Hals- schild sehr frei und entfernt punktirt. Flügeldecken mit regelmässigen, nach hinten verschwindenden Punktstreifen, die Zwischenräume ganz flach, ^j^'" Am nächsten mit H. ferruginea verwandt, aber viel kleiner und anders gefärbt. Der Eindruck auf dem Hals- schilde verhältnissmässig viel kleiner; der Quereindruck bildet nur eine schmale, seichte Linie und die kleinen Längseindrücke, welche die Querlinien begrenzen, sind hier nur Punkte. Das Halsschild sehr fein und entfernt punk- tirt, in der Nähe des Eindrucks sind die Punkte stärker. Die ganz schwarze Unterseite grob punktirt. Die Zwischen- räume ganz flach, statt dass sie bei H. ferruginea immer, wenn auch nur wenig bemerkbar, gewölbt sind. Die Schulter- beule abgesetzt und sehr stark. — Nur ein Stück von Herrn St r üb in g, der es im Frühjahr 1853 bei Erfurt gesiebt hat. 246 Band I S. 131 ist hinter Hydrophiliis caraboides nachzu- tragen : Vor zwei Jahren wurde hier ein Hydrophilus gefunden, der mit Mulsant's Varietät H. caraboides B., intermcdius Grösse und Gestalt gemein hat, d. h. bei gleicher Grösse viel schmäler ist und sich dadurch und die weniger stark gerundete Spitze der Flügeldecken dem II. flavipcs nähert, sich aber wieder durch die starke Punktirung der Schenkel an den Mittelbeinen und die schwarze Färbung der Beine mit H. caroboides übereinstimmt, dagegen aber unterscheidet er sich auffallend durch die Färbung der Oberseite, welche äusserst prachtvoll dunkel snmragdgrün ist. Weder Duft- schmid, Sturm, Gyllenhal, noch Erichson, Heer und Mulsant erwähnen diese Färbung und obgleich das Thier v>ohl kaum als eigene Specics^ßerechtigung finden wird, so beschreibe und benenne ich es zur leichteren Bezeichnung folgender- maassen: H. smaragdinus. Länglich eiförmig, gegen das dritte Fünftel der Flügeldecken am breitesten, Oberseite dunkelsmaragdgrün, stark glänzend, Halsschild fein led er artig genarbt; Flügelspitzen an der Seite weniger breit zugerundet mit seichten Punktstreifen und mit reihig gestellten, grossen Punkten auf dem 3. u. 5. Zwischenräume, auf den übrigen Zwischenräumen sind diese Punkte weniger regelmässig. Beine schwarz, die vorderen bräunlich schwarz, Schenkel an den Mittelbeinen dicht punktirt. 8'" lang und 3V2'" breit. Band III., S. 298, ist der Käme Erirhinus Riehlii in E. filirostris Sciiönh. umzuwandeln. Schönherr scheint* nur das eine ($j Geschlecht gekannt zu haben; er erwähnt die starken Streifen des Rüssels desshalb nicht; dagegen sagt er vom Halsschilde profunde constricto; dieses MerkmalJ^ist jedoch wenig beständig. S. 279 muss Otiorhynchus subdentatus in 0. pupillatus Schönh. umgewandelt werden. Durch die in meiner Fauna angeführte Autorität wurde ich zur Annahme der ersteren Benennung verleitet. S. 236 muss Liophloeus^Bruckii und S. 254 Phytonomus variegatus ganz gestrichen werden; dagegen ist S. 175 Rhynchites longirostris eine Varietät von Eh. aeneo-virens und da das Thier, worauf ich die Gattung Caenopsis grün- dete, schon von Walton als Otiorhynchus fissirostris be- schrieben war, so wird es künftig mit Beibehaltung meiner 247 Gattung Caenopsis fissirostris heissen müssen, wie schon Herr Dr. Steffahny richtig bemerkte. Band IL, S. 25 miiss nach Eucnemis capucinus noch folgen : Eiicnemis Heydeni, n. sp. (E. ciirrax v. Heyden in litt.) länglich, fein und dicht punktirt, schwarz, mit äusserst fei- nen, graugelbeu Härchen bekleidet, am Aussenrande der Flügeldecken, unter den Schultern ein Fleckchen von weissen Härchen; Fühler und Beine schwarz, die Fussglieder aber röthlichbraun ; Hinterrand des Halsschildes jederseits des Schildchens fast halbkreisfärmig ausgebuchtet, vor der Aus- buchtung vertieft in der Mitte des Hinterrandes aber ziem- lich stark erhöht und in dieser Erhöhung eine kleine, seichte Vertiefung; Flügeldecken deutlich und ziemlich tief ge- streift. 2%"'. Sehr leicht von dem nah verwandten E. capucinus, der im vorigen Jahre auch hier in rothfaulen Eichen gefunden wurde, durch die angegebene Form des Halsschildes zu unterscheiden. Herr v. Heyden erzog vor mehren Jahren aus dürrem Buchenholz einige Stücke und seitdem nicht wieder. „Auf- fallend an diesem Käfer ist die Schnelligkeit, mit der er seine Flügel ausbreitet und wegfliegt, so wie die Behendig- keit, mit der er an glatten Fensterscheiben umherläuft." Durch die allbekannte Freundlichkeit des Entdeckers bin ich nicht allein in den Besitz dieses Thieres gekommen, sondern erhielt auch die Erlaubniss, es beschreiben, und ihm einen beliebigen Namen beilegen zu dürfen. Zum Schlüsse noch die Bemerkung, dass der von mir entdeckte Cercus, den ich mehrfach und unter andern auch an Freund Fr. Märkel in St. Wehlen, als C. rhenanus versandte, auch von diesem eifrigen Entomologen und zwar schon vor mir entdeckt und unterschieden wurde und daher auch nächstens von ihm beschrieben werden wird, wie ich so eben durch eine briefliche Mittheilung von ihm erfahre. 248 Zur Kritik einiger Käferarten nach Vergleich mit Fabricischen Typen. Von Dr. S u f f r i a n. (Vergl. Ent. Ztg. 1849. Nr. 3.) in. Bei dem Sammeln von Material für eine in früheren Jahren von mir beabsichtigte Bearbeitung der deutschen Cantharis - Arten habe ich durch den verewigten Grafen C. zu Rantzan einen grossen Theil der betreffenden Arten der Fabricischen Sammlung zum Yergleiche er- halten. Ich habe den Gedanken einer solchen Arbeit längst aufgegeben, und theile deshalb die über jene Typen von mir niedergeschriebenen Notizen zu beliebiger Benutzung für Andere mit, wobei ich nm* bemerke, dass, wenn mehrere Stücke vorhanden, unter dem ersten stets das bezettelte gemeint ist. Die beobachtete Reihenfolge ist die des Svst. Eleuth. I. 294. Xo. 1. C. fusca. Drei Exemplare. Das erste = C. dispar Gyll., die beiden anderen gehören wirklich der C. fusca dieses Schriftstellers an. No. 2. C. livida. Zwei Ex. Das bezettelte ist ein trauriges Fragment ohne Fühler nnd (bis auf die Hinter- sckenkel) ohne Beine, aber doch durch Bau nnd Zeichnung noch als C. liturata Payk. bemerklich; das beigestellte 2te Stück geli(»rt zu C. livida Gyll. No. 3. C. dispar. Zwei Ex. Das erste = C. dispar Gyll. und zugleich mit Xo. 10 identisch, das Zweite ein durch Schmutz oder Regen verdunkelte C. livida. No. .5. C. analis, ein Ex. Wie schon durch Erich- son bekannt geworden, -• Phryganophilus ruficollis Sahlb. und A'on Fabricius (Syst. El. IT. 90. No. 4) als Direaca ruficollis noch einmal aufgeführt. No. 7. 0. obscura, 2 Ex. Beide zu der bekannten Art dieses Namens gehörig. No. 9. C. nigricans, 1 Ex. Ebenfalls nicht von dem bekannten gleichnamigen Käfer verschieden. Ausser den Schienen auch der dritte Theil des Schenkels schwarz. No. 10. C. pellucida, 2 Ex. Beide = No. 3. C. dispar, nicht aber der von Gyllenhal unter jenem Namen beschriebene Käfer. No. 13. C. rubens, 1 Ex. Der einfarbig gelben Var. der C. alpina Pk. Gyll. angehörend; auch die Beine gelb. 249 ^0. 14. C. tristis, 1 Ex. Der in imsern Sammlungen unter diesem Xamen bekannte Käfer. Die Angabe über die Farbe der Fühler erklärt sich mit der Beschaffenheit der- selben bei dem einzigen vorhandenen Exemplare; es sind nämlich bei dem linken Fühler nur zwei Glieder vorhanden, bei dem rechten gar nur eins. No. 18. C. atra, 2 Ex. Das bezettelte Stück hat etwa die Grösse einer massigen C. pallida und gelbbraune Schienen, ich bin daher ungewiss geblieben, ob dasselbe wirklich nur ein grosses Stück des C. atra Illig. Gyll. ist, oder den mir nicht bekannten C. elongata Fab. Gyll. ange- höre. Das zweite Stück ist eine fettige und dadurch ge- schwärzte C. testacea. No. 24. C. pallipes, 2 Ex. Das erste gehört zu der lebenden Varietät der C. pallida ; über das zweite wage ich kein bestimmtes Urtheil auszusprechen. Es ist kleiner, mit einem vorne etwas weniger verschmälerten Halsschilde, nur die Schenkel sind sämmtlich bis auf die Spitze ver- waschen schwarzbraun, ebenso die Palpen, die Hintertarsen und die Innenseite der Hinterschienen. Ob etwa die von Gyll. IV. App. 346. erwähnte, mir nicht näher bekannte C. femoralis Ziegl, ? Ko. 25. C. barbara, 1 Ex. Dasselbe gehört nicht zu dem so lange bei uns für C. barbara gehaltenen schle- sischen, auch in den Alpen vorkommenden Käfer, sondern zu einer mir ausserdem noch nirgends zu Gesichte gekom- menen x4rt. Dieselbe ist grösser als jener schlesische Käfer (fast so gross C. pallida), schlanker, die Deckschilde heller, die drei untern Fühlerglieder gelb mit bräunlicher Basis des 4tcn und 5ten-, das Halsschild quadratisch, mit abge- rundeten Vorder- und spitzen Hinterecken, schwarz, und in jeder Vorderecke ein länglich runder, den Rand selbst nicht berührender, schlecht begrenzter rothgelber Fleck; Vorder- und Mittelschienen gelb, die hintern an der Wurzel gebräunt, die Unterseite schwarz mit breitgelben Seitenrändern der Bauchriuge. Fabricius nennt die Berberei als Heimath seines Käfers; worauf sich Gr. Manne r heims Aeusserung gründe, dass eine finnländische Art mit jenem identisch sei, ist mir unbekannt. No. 26. C. haemorrhoidalis, 1 Ex. = C. cljpeata Illig. Die fascia abbreviata antica atra auf dem Halsschilde wird durch den durchscheinenden schwarzen Hinterkopf gebildet. No. 27. C. pallida, 2 Ex. Das bezettelte ist der bekannte gleichnamige Käfer unserer Sammlungen, das zweite gehört zu C. pallipes No. 24. 250 No. 28. C. ruf ic Ollis, 2 Ex. Das erste ist, wie bereits bekannt, der von Charpentier als Silis rubricoUis abgebildete und beschriebene Käfer, von welchem nach meiner Meinung C. torquata Gyll. IV. App. 340 nicht spe- cifisch verschieden ist; das zweite gehört zu C. thoracica Oliv. Gyll. Xo. 34. C. laeta, 2 Ex. Der unter diesem Kamen allgemein bekannte Käfer. Xo. 35. C. rubric Ollis, 2 Ex. Beide gehören zu der noch bei uns früher allgemein für die Fabric. Art ge- nommenen C. rubricollis Gyll., und zwar zu der Form mit gelbem Halsschilde, nicht zu C. nivalis Pk. Grm. Xo. 42. C. nigripes, 1 Ex. = Xacerdes mclanura Lin. Xo. 46. C. nitidula, 1 Ex. Das $ der (in Pommern häufigen) Art, deren c/ Charpentier als Silis spinicollis beschrieben hat. C. excisa Grm. bezeichnet dieselbe Art. Xo. 48. G. bicolor, 1 Ex. Dasselbe gehört nicht zu dem bekannten, von Illiger und Gyllenhal unter jenem Kamen beschriebenen Käfer mit meist schwarzen Kniefleck- chen, sondern zu einer an Grösse und Gestalt sehr ähnlichen, in Xorddeutschland aber viel seltenem Art, die von Gyllen- hal I. 348 als C. litiirata var. c. beschrieben worden ist, die mir aber von C. liturata specifisch verschieden scheint. Zetterstedtsche Stücke dieses von Gyllenhal beschrie- benen Käfers, die ich in Prof. Kunze's Sammlung gesehen, sind mit der C. bicolor Mus. Fabr. übereinstimmend; die letztere gehört zu der Form mit gebräunten Schildchen, mit einer ähnlichen Linie auf den Schenkeln und Spuren von Zeichnungen auf dem Halsschilde, wie ich sie auch bei Dalman's nicht selten gefunden habe. Xo. 52. C. testacea, 2 Ex. Die unter diesem Ka- )nen allgemein bekannte Art. Synoiiyiiiisclie IBemerliiingen von demselben. XIV. Bereits in der Ent. Zeit. 1847 S. 295 ist von mir darauf aufmerksam gemacht worden, dass Schönherrs Unterscheidung seiner Gattungen Ac alles und Sclerop- terus eigentlich nur auf dem abweichenden Baue der Vor- derschienen bei den zu letzterer gezählten Arten beruhe, diesem Merkmale aber nur eine sexuelle und zugleich indi- viduelle Bedeutung zukomme; dass es nur bei besonders kräftig ausgebildeten (/ erscheine, und dass von diesen 251 nur jene Schienenbildiing bei andern cf durch Verkümme- rnng in den normalen, von Mittel- und Hinterschienen nicht abweichenden Bau übergehe, wie derselbe bei den (Schön- herr anscheinend nicht bekannt gewordenen,) $ beider S c 1 e - ropterus-Arten gefunden wird. Dass es andrerseits auch A c a 1 1 e s -Arten mit ähnlichen Sexual-Yerschiedenheiten gebe, ist damals von mir nicht besonders hervorgehoben worden: es ist dies aber in der That, und namentlich bei einer in unsern Sammlungen nicht gar seltenen Art, demA. camelus Fab., der Fall; und dies in einem Grade, dass das Schön- herr unbekannt gebliebene cT derselben mir schon mehrfach und kürzlich erst wieder von zwei verschiedenen Seiten als eine neue oder zweifelhafte Art selbst als ein fraglich neuer Scleropterus zur Bestimmung zugesandt worcien ist. Es scheint deshalb jene Eigenthümlichkeit der genannten Art bisher wenig gekannt oder beachtet worden zu sein, und dies veranlasst mich, auf die Verhältnisse hier nochmals zu- rück zu kommen. Bei dem ^ der genannten Art sind die Schienen aller drei Bein - Paare von gleicher Länge , merklich kürzer als die Schenkel, auf der Aussenseite grade, auf der Innenseite durch eine in der Mitte hervor- tretende, von den Vorderbeinen nach den Hinterbeinen zu allmählich an Breite abnehmenden Erweiterung gegen Knie und Spitze hin etwas ausgeschweift, wodurch dicht über Spornhacken die Innenecke schwach nach Innen heraustritt. Das cT dagegen zeigt nicht allein die ganzen Vorderbeine länger als die mittlem und noch mehr die hintern, sondern auch insbesondere die Vorderschienen merklich länger als die übrigen, fast den Vorderschenkeln gleich, die Aussen- seite in der Mitte zAvar schwach aber doch sichtlich einge- bogen, die Innenseite nach Knie und Spitze hin stark aus- geschweift, so dass die ganze Schiene leicht wellig gebogen erscheint; dann aber tritt das untere Ende mit starker Krümmung so weit nach Innen heraus, dass eine ge- rade Linie von der untern Innenecke nach dem Knie- winkel den Innenrand der Schiene auch an der ausgeboge- Stelle nicht mehr berührt. In etwas geringerm Masse zeigt sieh dieser, bei grössern c/ natürlich stärker als bei kleinern hervortretende Bau auch an den, etwas kürzern Mittelschienen, und erst die Hinterschienen sind nicht mehr wesentlich von denen gleich grosser ■$ abweichend. Ganz dieselben spe- ziellen Verschiedenheiten im Schienenbau lassen sich bei A. abstersus Schk. wahrnehmen, bei dem Schönherr die Schienen auch nur als ,,subrectae- beschrieben, daher nur 5 vor Augen gehabt hat: an A. Xaviersii, welchem Schönherr „tibias apice uncinatas" beilegt also nach d* 252 Stücken beschreibt, habe ich nur 9 mit gradcn Schienen vor mir, und mit A. clavatus und andere Arten, die nach Schönherr braune Schienen besitzen sollen, wird es sich zweifelsohne in ähnlicher Weise verhalten. Ueberhaupt dürfte eine erneuerte Durchmusterung der Schönherr'schen Acallesarten auch noch bei manchen Andern die Gcschlechts- unterschiede an den Vorderschienen auffinden lassen, und wenn dieselbe gleich nirgends in so auffallender Weise, wie bei den ausgeprägtesten Scleropterus cT hervortreten mögen, so kann ich doch die letztgenannte Gattung nicht für halt- bar erachten, vielmehr sie nur als eine, durch etwas stär- kere Krümmung der Vorderschienen des cT ausgezeichnete Unterabtheilung von Acalles beibehalten. Aufforderung zur Herausgabe einer Bibliographie der Entomologie. Von H. Hagen. Es scheint unzweifelhaft, dass man mir von vorne- herein zugestehen wird, „eine vollständige und brauchbar eingerichtete Bibliographie sei ein nothwendiges Handwerks- zeug für Jeden, der sich mit entomologischen Arbeiten be- schäftigen will", und dass die gegenwärtig vorhandenen Werke nicht genügen. Percheron ist ziemlich vollständig, jedoch voller Fehler und enthält die in grösseren periodi- ßchen Werken enthaltenen Arbeiten oft nur so weit sie in Dryanders Catalog der Bibliothek von Banks ausgezogen sind. Ich habe seit längerer Zeit mich bemüht, Percherons AVerk gründlich diirclizucorrigiren und zu vervollständigen, und wahrscheinlich werden auch andere sich einer ähnlichen Mühe unterzogen haben. Gegenwärtig bin ich damit sow^eit gelangt, dass ich für die Zeit vor 1830 nur noch selten etwas Neues antreffe. Die in den letzten 25 Jahren erschie- nenen Schriften sind vergleichsweise leichter zusammen- zustellen. Fänden sich bei einem massigen Preise von vielleicht 2 bis 3 Thaler eine hinreichende Anzahl von Subscribenten, um einem Verleger ein derartiges Unternehmen lockend zu machen, so erlaube ich mir in diesem Falle den Plan vor- zulegen. Ich erbiete gerne das von mir gesammelte Ma- terial und hoffe, dass auch von anderen Seiten reichliche 253 Beisteuer eingehen wird. Gelingt es, mehrere Mitarbeiter zu gewinnen, so würde das Werk in Jahresfrist herzu- stellen sein. In Betreff der Einrichtung scheint mir am zweck- mässigsten wie Percheron die einzelnen Autoren in alpha- betischer Ordnung aufzuführen, ihre Schriften jedoch mit durch das ganze Werk fortlaufenden Nummern zu be- zeichnen. Letzteres hat den Vorthcil, in dem zweiten Theile, der ein generelles und specielles Kegister enthalten muss, die Anführungen kurz nach jenen Kummern machen zu können. Wird ein solches Register in der Art wie die Lotterielisten gedruckt, so nimmt es unendlich wenig Raum ein, und erlaubt deshalb um so grössere Vollständigkeit bis auf die einzelnen Gattungen und selbst Arten herunter. Wird die Bibliographie selbst compress (etwa wie Engelmanns Bibliothek) und um Raum zu sparen zweispaltig gedruckt, so wird das ganze Werk etwa nur halb so stark als Per- cheron werden, um so mehr als auch die dort vorhandenen französischen Üebersetzungen der Titel fortbleiben dürfen. Wer sich für ein derartiges Unternehmen interessirt, wird hierdurch ergebenst gebeten, sich mit mir in Ver- bindung setzen zu wollen. Ich werde gerne zur Ausarbei- tung eines derartigen Werkes die von mir gesammelten Materialien zur Disposition stellen und falls sich Theilnehmer zur Arbeit finden, auch selbst dabei mitwirken. Vereinsangelegenlieiten. In der Sitzung vom 6. Mai, welcher der Baron von Nolcken aus Riga beiwohnte, theilte der Unterzeichnete mit, dass die Redaction der 6ten Auflage des Catalogus coleopt. (die 5te ist bereits vollständig vergriffen) im We- sentlichen beendet sei und dass der Druck demnächst be- ginnen werde. Ferner machte derselbe einige entomolog. Mittheilungen aus den Briefen des jetzt in Italien weilenden Herrn Vereins - Präses, und befragte die Versammlung, ob der Verein die von Herrn P. Limburg in Luxemburg beabsichtigte entomologische Reise nach Madagascar durch eine Actie unterstützen wollte. Der Vorschlag wurde ab- gelehnt. 254 In Betreff des vom Köuigl. Ober -Post -Amt abermals gestellten Verlangens, zwei defectirte Zeitiings-Xummern zu ersetzen, wurde beschlossen, im Interesse des Empfängers zwar diesmal die Nummern nachzuliefern, da die Post zur Wiederersetzung gesetzlich nicht verpflichtet ist, aber zu- gleich den Herren Abonnenten zu empfehlen, die Zeitung lieber auf dem sicheren, wenn auch langsameren Wege des Buchhandels zu beziehen, weil, um den zahlreichen derarti- gen Anforderungen nachzukommen, stets Jahrgänge zer- rissen werden müssen und somit ilireu Werth verlieren, wodurch dem Vereine eine ferner nicht zu rechtfertigende Mehrausgabe erwächst. Die Namen der bereits früher in den Verein recipirten Herren Frangois Venetz, Ingenieur in Sitten in der Schweiz, Joseph Klug, Gymnasial -Lehrer in Mährisch- Trlibau sind aus Versehen bis jetzt nicht mit aufgeführt worden. Pitsch. Für die Vereins -Bibliothek sind eingegangen: Ninth annual Report of the Board of Agriculture of the State of Ohio. Columbus 1855. Transactions of the Michigan Agricultural Society. Lansing 1854. Report of the Commissioners of Patents Agriculture. Wash- ington 1854. Smithsonian Contributious to Knowledge Vol. VII. Washing- ton 1855. Smithsonian Report ou the Construction of Catalogues of Libraries. Washington 1853. Constitutions and By-Laws of the New -Orleans Academy of Sciences. New -Orleans 1854. Proceedings of the New -Orleans Academy of Sciences. Eighth annual Report of the Board of the Smithsonian In- stitution. Washington 1854. Ninth annual Report of the Board of the Smithsonian lu- stitution. Washington 1855. Enthalten sämmtlich keine Entomologica. Proceedings of the Academy of the Natural Sciences of Philadelphia, 1854. Enthalten ausser entomologischen Miscellen: Note on the Genus Amblychila Say. (Mit Abbildung.) By John L. Le-Conte. 255 Ferner von demselben Verfasser: Synopsis of the Cuciijidae, Dermestidae, Byrrhidae, Eroty- lidae of the United States. Descriptions of the species of Trox and Omorgus inhabiting the U. St. und in der Februar-Nummer von 1855: Synopsis of the Pyrochroides of the U. St. Synopsis of the Cleridae of the U. St. von demselben. Eevision of the Elateridae of the U. St. von demselben. Notes on the Classification of the Carabidae of the U. St. desgl. An Attempt to classify the longicorn Coleoptera of the part of North America North of Mexico, desgl. Synopsis of the Species of Pterostichus Bon. and allied genera, inhabiting temperate North America desgl. Intelligenz. Aus der Hinterlassenschaft des Herrn Brisken ict eine vorzüglich gehaltene Käfersammlung von 2200 europäischen Arten und 418 Exoten in drei Nussbaumschränken mit je 16 Schubladen für 380 Thlr. und eine werthvolle naturwis- senschaftliche Bücher -Sammlung zu verkaufen. Adresse: Frau Mathilde Brisken, geb. Kenner, in Arnsberg in Westphalen. Aufruf. Der Unterzeichnete wird noch im Laufe dieses Jahres eine entomologische Reise nach Madagascar unternehmen. Er gedenkt sich dort vornehmlich mit Eaupenzucht und Sammeln von Schmetterlingen und Käfern zu beschäfti- gen und offerirt die Früchte seiner Thätigkeit unter fol- genden Bedingungen. a. Käfer. 1) das Hundert vom kleinsten bis zur Grösse der Cicindelen. . . 6 Thlr. . 2) von der G-rösse der Copris bis zu der der Cerambycinen ... 12 „ 3) Ausgezeichnete Grössen das St. 2 — 6 „ b. Schmetterlinge. 1) das Hundert vom kleinsten bis zu der Grösse des Leilus . . 13 „ 2) von der Grösse des Menelaus . 14 „ 3) Grösste Arten . . . das Stück 1 — 4 „ Urania Riphaeus 8 „ 256 Alle Bestellungen auf Bälge von Vögeln und VierfUss- lern, sowie Conchylien, Hyinenopteren, Dipteren, Hemipteren werden billig und mit Sorgfalt ausgeführt. Nur bei Vorausbezahlung des halben Preises der Be- stellung kann selbe ausgeführt werden. — Briefe frankirt. Nähere Auskunft über des Unterzeichneten Fertigkeit und Moralität ertheilcn die Herren Aug. Dutreux, General- Empfänger und Mitglied des Stett. Vereins, und der Haupt- mann der Königl. Preuss. Artillerie, v. Arnsberg, beide in Luxemburg. Das Hundert der genannten Naturalien entliält minde- stens 40 verschiedene Arten. - Später eingehende Aufträge werden unter Adresse des Herrn Dutreux befördert. Spesen von Marseille oder Bordeaux ausgerechnet. Kupferstecher und Goldarbeiter. Philippstrasse in Luxemburg. Im Verlage der IVJcolni'schen Buchhandlang^ in Berlin ist so eben erschienen: W. F. Erichson's Naturgeschichte der Insecten Deutschlands, fortgesetzt von Dr. E. Schaum, G. Kraatz und H. v. Kiesenwetter. Erste Abtheilung: COLEOPTERA. Erster Band, bearbeitet von Dr. H. iSchaum. Erste Lieferung. Bofjen 1 — 12. Gelieftet 1 ^ Zweiter Band, bearbeitet von O. I4r»atz. Erste, zweite Lieferung. Bogen 1 — 2-t. Geheftet 2 % Der Ton Krichtion bearbeitete dritte Band, vollständig in sechs Lieferungen, kostet 5 ^(. Die erste Lieferung des von fl. v. KieMen> Wetter bearbeiteten vierten Bandes erscheint bestimmt im Laufe dieses Sommers. Die weiteren Fortsetzungen sollen in möglichst rascher Folge geliefert werden. Inh<: Staudinger: Beitrag zur Feststellung der bisher bekannten Sesien - Arten Europas und des angrenzenden Asiens. — Gerstaecker: Nekrolog. — Kraatz: Nachträge zur Revision der Gattung Catops. — Kraatz: Bemerkungen über Chrypto- phagus. — Bach: Nachträge und Bemerkungen zur Käferfauna von Nord- und Mitteldeutschland. — Suffrian: Zur Kritik einiger Käferarten nach Vergleich mit Fabricischen Typen. — Suffrian: Synonymische Bemerkungen. — Hagen: Aufforde- rung zur Herausgabe einer Bibliographie der Entomologie. — Vereinsangelegenheiten. — Intelligenz. Druck Ton F. HessenUnd in St«ttin Entomologi^clie Leitung herausgegeben von dem eiitomolosischen Vereine zu Stettin. P , ,. In Commission bei den Buchhandl. Keaaction: v. (£.8.3nittfcr inBerlin, u. ^r. /feifcfjer C. A. Dohrn, Vereins -Präsident. in Leipzig. J\? 0 u. 10. 17. Jahrgang. Septbr. u. Octbr. 1856. Wissenschaftliche Mittheihmgen. IS e i t r a g^ zur Feststellung der bisher bekannten S e s i e n - A r te n Europa's und des angrenzenden Asien's, Ton Dr. O. Staudillger in Berlin. (Fin. Februar 1856.) Fortsetzung. Var. ? b. Monspeliensis in. Das vorlieg-ende gut er- haltene Pärchen brachte ich selbst aus Montpellier mit, wo es sicher gefangen wurde. Ausser der von Erapif. bedeu- tenderen Grösse sind die VorderflUgel oben auf den beschuppten Stellen rauchbraun ohne sichtbare zerstreute gelbe Schuppen. Nur auf der Aussenbiude sind mehrere fahlgelbe Striche, durchaus nicht so intensiv gelb wie bei Empif. An der Basis der Vorderflügel steht ein gelber Punkt, auf der Schultcrdecke aufsitzend, der stets bei Empif. fehlt. Die Hinterflügel haben eine durchaus gleich breit beschuppte Querrippe, wie bei Empif. Der Hinterleib mit nur sehr wenig gelben Schüpp- chen bestreut führt auf den Segmenten 2. 4. G. und beim cT 7. scharf a 1) g e s c h n i 1 1 e n e gelbe H i n t e r b i u d e u. Auf der Bauchseite bemerkt man nach hinten beim cT sogar ziemlich deutlich schliesseude gelbe Kiuge, während das 2 nur auf den Segmenten 2. 4. u. 5. hier grosse dreieckige gelbe Flecken führt. 17 258 Obwolil die Exemplare p:iü erlialten sind, und namentlich das mit ^•esperrtcr Schrift g'cdruckte vtjn .S. Enipif. wesentlich verschieden zu sein scheint, so ziehe ich es doch vor. die- selbe einstweilen als fragliche Var. davon aufzuführen, ^'ur eine grössere Anzahl von Exemplaren ^ so Avie auch das zu erweisende Vorkommen der wahren S. Empif. in Montpellier kömien über die Artreehte entscheiden. ol. Ses. Astatitormis Fusco-uigra, alarum anti- carum fascia externa llava, nigro-costata, abdomine flavo- eonsperso, abdominis seg'mentis 2.4.0. i)Ostice albo- ("7. flavo-) cingnlatis. j\ragn. 19 — 24 mm. cf. $ Oaeruleo- nigra, alarum anticarum fascia externa ple- rumquc flavo -punctata, al)dominis se^mentis 2. 4. (5. posticc albis, [ß. et 5. intcrdum tlavo-punctatis). Mag^n. 15—18 mm. cT Ses. Astalif. Il.-Sch. Tom. IL, i)ag. 70 f. Fig. 5. (3. 2 Ses. Thyreif. Il.-Sch. Tom. II., pag-. 72 f. Fig-. 15. 1.;. ? Ses. Tenthrcdinif. Var. Tcngvraef. Boisd., Ind. meth. pag. 42, No. r,no. Die grosse VerschiedenlKit beider Geschlechter dies;'r Art machte zvrei Diagnosen nöthig- und ebenso wird es gut sein, beide Geschlechter für sich zu 1)eschreiben. ^feine Gründe dafür, dass Astatif. H.-Sch. und Thyreif. H.-Sch. zu einer Art gehören, sind folgende. Herr Anker aus Ofen schrieb mir, er habe im IMai, auf einer öden, nur ndt Hundsmilch (Euphorbia V) beviaclisenen Anhöhe innerhalb 2 Stunden 15 Astatif. cf d^ und 10 5 9 gefangnen. Diese Männer sind nun gewiss Astatif., obwohl nicht so gross und auffallend wie Exemplare davon aus Südrussland. Die Weiber, von denen nnr Herr Anker 5 sandte, variiren etwas unter einander (s. ihre Beschreibung-), lassen sich aber einzig und allein und zwar sehr gut auf S. Thyreif. H. Seh. beziehen. Sie müssen aber wohl zu dei' gefangenen Astatif. cT c/ gehören, da Herr Anker mir versicherte, weit im l.'mkreise von dieser besagten Stelle keine Empif. Esp. (Tenthredinif.^Lasp.) geffingen zu haben. Auch untcrscluiden sich diese gefang-enen Weiber durch Manches von den S. Empif. lilsp. J 5, s. daselbst. Kehmeu wir nun hinzu, dass H.-Schaeffer von seiner Astatif. nur cT cf und von seiner Thyreif. nur 2 $ kannte, und zwar beide in ziemlicljcr An- zahl, so dürfte wohl nicht mehr daran gezweifelt Averden können, dass beide als die verschiedenen Geschlechter zu einer Art gehören. Die var. Tengyraef. liand)., Boisd, ziehe ich als fraglich hieher; weniger nach der davon gegebenen ungenügenden Notiz, als weil S. Astatif. auf der pyreuäi- schen Halbinsel vorkommt. 259 Die folgende Bescbreibnng- der Astatif. cT ist nach 4 Exemplaren aus Ungarn ^ 1 aus Sarepta und 1 aus Casan gemaclit. Grundfarbe braunschwarz. Fühler sehwach gekerbt, kurz bewimpert, nach aussen goldgelb beschuppt; das Ba- salglied unten gell). Palpen an der Basis weisslich, nach der Spitze hin gelblich, bei den Ungarn aussen schwärzlich. Stirn bei den Ungarn einfarbig ehern, zeigt beim Sareptaner schmale gelbe Binden vor den Augen und wird beim Ca- saner ganz silberweiss. Scheitel mit orange Haaren ge- mischt, bei den Ungarn mehr dunkel, beim Casaner ganz glänzend schmutzig gelb. Kinterhauptrand gelb. Rücken mit zwei gelben Streifen (Inuenränder der Schulterdecken). Die von H.-Sch. in der Beschreibung er- wähnte gelbe jMittellinie kann ich nicht finden, in H.-Sch.'s Abbildungen fehlt sie auch. Der Hiuterrücken hat oben zwei gelbe Flecken, ilnd seitlich gelbliche Haarbüschel. Brust beim Gas. ganz silberweiss, bei den andern scheint sie nur mit gelben Schuppen bestreut. Grundfarbe aller Flügel rauchbraun; Vorder- und Hin- terrand der Vorderflügel mit Gelb bestreut. Endbinde der- selben fahlgelb mit dunklen Rippen und dunkler Begrenzung nach innen (doch nicht so scharf wie in H.-Sch.'s Figur). Unten ist Alles viel gelber, nur die JMittelbinde und über derselben ein schräger Wisch nach aussen bleiben dunkel. Das äussere Glasfeld ist nicht gross, und besteht meistens aus 3 — 4 Felderchen, die von vorne nach hinten an Länge abnehmen; zuweilen ist über, zuweilen unter denselben noch eine mit Gelb ausgefüllte Zelle. Die Hinterflügel haben beim Gas. sehr schmalen Limbalrand und Franzen; bei den andern sind sie etwas breiter. Rippen unten gelb. Quer- rippe vorne breiter als hinten; ist zuv,Tilen vorne gleich breit und wird plötzlich hinten dünn. Franzen aller Flügel lichtgrau, nach aussen gelblich, mit Ausnahme an der Vor- derflügelspitze. Vorderhüften bei dem Gas. silberweiss, bei den andern nur mehr oder weniger mit Gelb bestreut, bei einem Stücke ganz dunkel. Ebenso die Schenkel. Die mittleren Schien- beine und die Tarsen scheinen gelblich mit Schwarz be- streut. Die hintersten Schienbeine sind beim Gas. u. Sarep. ganz gelb, bei den Ung. bemerkt man hier am Ende dunkel violettbraune Ringe. Hinterleib viel schlanker als bei S. Empif Esp., führt obeti eine fast gleichmässig gelbe Beschuppung, bei den Ung. viel weniger auffallend. H.-Sch. drückt dies so aus: .Jedes Segment führt oben einen grossen gelbbeschuppten QuerÜeck.'*^ 17* 260 Segmente 2. 4. u. 0. sind hinten fein weiss, 7. fein gelb gerandet, bei den L'ng. fast nur Segmente 2, n. 4. Die Bauchseite ist bei den L'ng. melir nach vorne, beim Saropt überall weissgelblich. Auf den hinteren Segmenten zeigen die Ungarn ganz feine verloschene weissliche Ringe, die jedoch gar nicht mit den Banchringen der vorigen Gruppe B, a. zu verwechseln sind. Der Afterbiischel, schmäler als bei Empif., ist oben in der Mitte breit, seitlich ganz schmal und unten ganz gelb. Die Unterschiede 1) von Empif. Esp. (Teuthredinif. Lasp.) d liegen in dem kleineren, besonders gestalti ten äussern Glasfeld der Yorderfliigel, sowie deren fahlgelber Aussenbinde. Audi sind bei Empif. nie die ersten Segmente unten so intensiv gell) beschu])])t wie bei Astatif. 2) Von S. Braconif durch die Aussenbinde der Vorderilügel und Hinterleib s. daselbst, leicht zu unterscheiden. Durch die- selben Momente ist sie auch von S. Mannii, Herrichii und Colpif. strenge geschieden. Meine vorliegenden G Astatif. $ (Thyreif. H.-Sch.) sind alle aus Ungarn, und alle kleiner als die ]\ränner, eine EigenthUmlichkeit, die übrigens dieser ganzen Sesiengruppe zukommt, wenngleich lange nicht in so auffallendem Maasse. Grundfarbe mehr blauschwarz. Alle Theile des Ko[»fes wie Ijei den cf cT aus T.'ngarn, mit Ausnahme der weibli- chen Fühler, und der Palpen, die höchstcjis ganz am Ende nach aussen ein Avenig schwärzlich sind. Ebenso der Kücken, wo oben auch keine gelbe Mittellinie sichtljar ist. Die Brust seheint ganz dunkel, nur nach vorne etwas gelblich; Yorderfliigel an den ])esehuppten Stellen braunschwarz, nur die Aussenl)inde zeigt oben ganz am Ifande 2 — 4 kleine gelbe Flecke (nicht Streifen wie bei H.-Sch.), bei einem StiU.-ke bleibt sie ganz dunkel. Auf der Unterseite ist der Vorder- rand bis zur ]\IitteH)inde gelb, und auf der Aussenbinde sind die gelben Punkte deutliclier, streifenartig. Das äussere Glasfeld ist sehr klein, rundlich, bestellt aus nur 3 FeMer- chen, hat aber oben und unten meistens eine gelb ausge- füllte Zelle, die auf den ersten Anblick dazu zu gehören scheint. Das Längsfeld fehlt stets. Hinterilügel mit braun- schwarzem Limbalrand und Kippen, nur unten mit einzelnen gelben Schuppen. Querripi)e bei 2 Exemplaren nach hinten sehr dick, bei den andern weniger. Vorderhüften wie beim cT, bei 2 Stücken ganz weiss- gelb. Hintersten Schienen gelb, an der Basis sehr schfiial, vor dem Ende sehr deutlich schwarzblau geringelt. Tarsen nach aussen dunkel, nach innen heiler. 261 Auf dem Hinterleib oben Segmente 2, 4. ii, 6. nach hinten schmal weiss gerandet; zuweilen ist das Weiss mit gelben Schuppen bedeckt. Segmente 3. u. 5. zeigen bei einem Stück hier gelbe Punkte, wie auf H.-Sch.'s Figuren. Bauchseite vorherrschend dunkel, Segment 4. zuweilen mit Spur von weisslichem Ringe. Seitlich zeigen Segmente 2. und 4. seltener auch 5. und G. weissliche Flecken. After- biischel dunkel mit wenig eingestreuten helleren Haaren, die sich in der j\litte entv/eder oben oder unten zeigen. Der Unterschied vom cT ist bedeutend, namentlich auf den Vorderflügeln, wo nur die Gestalt des äusseren Glas- feldes einige Analogie zeigt, und auf dem Hinterleibe, wo nur die feinen weissen Hinterränder besagter Segmente ein Verbindungsglied bilden. Die Astatif. $ ? kommen manchen Weibern Von Empif, sehr nahe. Die Unterschiede davon sind besonders folgende. Bei Astatif, 9 sind die Vorderflügel viel dunkler und die gelbe Zeichnung auf der Aussenbinde nie so streifenartig wie bei Empif., wo hier namentlich auf der Unterseite das Gelb stets vorherrscht. Das äussere Glasfeld ist bei Empif., selbst wo es nur aus 3 Felderchen besteht, vcrhältnissmässig grösser und mehr quadratisch. Der Hinterleib bei Empif, mehr gelb bestäubt, fuhrt nie so auffallend sclmeeweisse Ringe, und der AfterbUschel hat oben seitwärts zwei deut- 1 ic h gelbe Wische. Trotz aller dieser Unterschiede muss ich dennoch gestehn, dass dieselben bei einem vorliegenden Stücke aus Steiermark nicht ganz genügend und entschei- dend sind. Sonst ist Astatif. 9 höchstens noch mit S. Bra- conif zu verwechseln, s. daselbst. Ses. Astatif wurde bisher in Ungarn, Südrussland und Portugal (Graf HolYmanusegg ) gefunden. ßß. Hinterleib mit deutlicher gelber Dorsal- Fieckenlinie. 32. Ses. Braconiformis. Fusco- nigra, antcnnis caeruleo-nigris (in 9 interdum ante apicem albis), alarum anticarum area exteriore fasciis latiore; abdominis linea dorsali, interrupta, flava, se£,-mcntis 2. 4. 0. posticis albis. Magn. 19—23 mm. cT 9- Ses. Braconif H.-Sch. Tom. II, pag. G8. Fig. 35 9 Ses. Triannuiif Freyer, K B. Tab. 404, Fig. 2. Ses. Meriaef Assmann, Schi. Tauschv., VI. Bericht, Tab. 24, flg. 48, a. b. Ses. Philanthif Led., Vcrh. d. z. b. Ver. 1852, pag. 69 und 87. V Ses. Tenthredinif var. Ochsh. Tom. II, p. 178, Zeile 9 von unten. 262 Diese so wie die vorig-e Art wurde von friilieren Au- toren mit p:rosser Walirsclicinliehkeit unter S. Empif. Esp. ( Tentbrcdinif. Lasp.) zusannnengefasst, so namentlieh von Öclish, 1. c. Von Freyer 1. c. wurde sie zuerst als Triannu- lif. beschrieben und abgebildet, dann von H.-Scb, 1. e., der den Namen mit Recht verv>-art', und den von Frivaldsky gegebenen p4*aconif. dafür nahm. Im selben Jahre Avurde sie auch von Assmann 1. c. unter ]\reriaef. abgebildet und beschrieben. Uebcr den Irrthum des Herrn Lederer bei dieser Art, s. Lederer. Die von dieser S. Braconif. H.-Sch. bisher gegebenen Besehreibungen sind alle ziemlieh unvollständig, und nach einer grossen Reihe vorliegender Exemplare werde ich die- selben hier vervollständigen. Die Fühler sind bei allen Stücken dunkel, nur bei drei Weibern (aus Fiume, Leipzig und Schlesien) ist vor dem Ende oben ein weisslicher Fleck, wie bei der H.-Sch. Fig.; bei andern, selbst "\Veil)ern aus denselben Localitäten, ist keine Spur davon zu bemerken. Die Aussenseite der Fühler ist nie goldgelb angeflogen, wie bei den ver- wandten Arten. Stirne," namentlich bei 2$, meistens gelb, und die weissen Augenbinden treten dann kaum hervor; zuweilen vorzugsweise bei einem . , kleine gelbe Flecken. Die Bauchseite ist gelblich bestreut. Der Afterbüsehel, ganz von der Form wie bei S. Herrichii, ist in der }.Iitte aurchaus breit, an den Seiten schmal, gelb; doch sind die dunkeln Partieen mit gelben, die gelben mit dunkeln Haaren etwas vermischt. Der Haupt- Unterschied von der S. Herrichii besteht liauplsüehlieh nur darin, dass das Oelb weniger vorherrscht, und sieh namentlich auf dem llinterlcibe als Dorsal-Flecken- linie concentrirt hat. Die weissen Seitenfleeken fallen dess- halb um so mehr auf. Es kommt iiun hinzu, dass das be- schriebene Exemjdar unbedingt zu keiner andern Scsienart gehören kann, denn von der auf den ersten l^lick damit sehr ähnliehen Braconif. , wird es namentlich durch das mit gesperrter Schrift gedruckte entschieden getrennt. Eine S. Empif. (Tenthredinif ) aber kann es nach der Beschaffen- heit des Hinterleibes noch viel weniger sein. Bis auf Wei- 267 teres halte ich mm dafür, dass Eueeraef. 0. hiehcr gehöre, und bezeichne unter diesem Namen diese Var. von S. Hcr- richii. Eine grössere Menge von Thatsachen mögen später hier sicher entscheiden; dann muss der Name Eueeraef, als Stamnmame aufgeführt werden, und S. Herrichii als Varietät. Ses. Herrichii ist bislier ausschliesslich in Dalmatien gefunden worden, mit Ausnahme des mir von Herrn Grüner gesandten cT, der von Kindermann hei Sarcpta gefnndeu sein soll. (?) 35. Ses. Colpiformis. *) Fusco-nigra, alaruni an- ticarum fasciae externae strigis, abdominis segmentorum po- sticorum maculis, fasciculique terminalis strigis duabus, ob- solete flavis ; segmcntis 4. et, ß. posticis albidis. Magn. 19 — 22 mm. c^ 9 9 Abdominis maculis plerumque nullis, segmentis 2. 4. 6. postice albis. Ses. Dolerif. Led., Verh. d. z. b. Ver. 1852, pag. 86. Ses. Philanthif. H.-Sch. in litt. ? Ses, Polistif, Boisd., Ind. meth. pag. 41, No, 324. Die hier angeführten Citate beruhen auf folgenden Thatsachen. In der früheren Sammlung des Herrn Lederer, jetzt im Besitz des Herrn Dr. Schneider, war diese Art unter dem Namen ,,Dolerif,''^ bezeichnet, und da diese Exem- plare aus Brussa sind, so sind es ohne Zweifel dieselben, welche Lederer 1. c. erwähnt. Dass aber Dolerif. H.-Sch. Fig. 22 nicht hieher, sondern zur Herrichii gehört, und von ihm selbst dazu gezogen wird, haben wir eben gesehen, und ergiebt sich noch mehr aus der Beschreibung. Dass Dolerif, ? ?I,-Sch. Fig. 38 gleichfalls nicht hieher, sondern zur S. Stelidif. Freyer gehört, s. daselbst No. 44. Dass endlich Lederer selbst jetzt über den Begriff von Dolerif. nicht einig ist, geht aus mehreren an mich geschickten ächten Stelidif, Freyer hervor, die er mir als fragliche Do- lerif, sendet: namentlich auch daraus, dass in seiner frühe- ren Sammlung ein etwas variirender, aber sicherer Stelidif. Fr. cT auch als Dolerif, bezeichnet ist. Ausserdem stecken noch in dieser Sammlung zwei Männer der S, Colpif, Amasia, deren Leiber fettig waren, die aber nach dem Entfetten der- selben auch nicht den geringsten Unterschied von den an- dern Stücken, die als Dolerif. figurirtcn, zeigten. Unter einem derselben steht auf einem Zettel geschrieben „Von *) Nach der, von Mr. Lepeletier de Saint-Fargeau in seiner Histoire Katurelle des Insectes Tom. HI. pag. 531 aufgestellten, Ilyiuenop- teren-Gattung .Colpa" so benannt. 268 IT.-Sch. als riiilantliif. bestimmt^, desslialb dies Citat, und um zu zci^'cn , dass H.-Sch. über den Begriff von IMiilanthif. ziendicb iin Unklaren war. Unter dem andern stellt „Ma- sariformis H.-Seb."', was gleiclifalls von der friibercn Ver- wirrung- über diese Arten Zeugniss ablegt. Endlicli sandte mir Herr Bcllicr de la Cliavigncric ein cT dieser S. Colpif, mit ganz verdorbenem llinterleibc, welehcs aber obnc Zwei- fel liielicr geliürt, und von lioisduval ])ersönlich als seine Scs. Polistit". bestimmt war. Allein Herr Boisduval bestimmte mir persönlich in Paris eine ganz andere Sesie, nämlich Xo. 40. S. Chalcocnemis m., auch als Polistif. Ausserdem geht aus seiner 1. c. gemachten Diagnose dieser Art, die im Uebrigen gut auf S. Colpif. jiasst, mit ziemlicher Gewissheit hervor, dass der Hinterleib der Polistif. keine hellen Ringe haben soll. Diese waren nun vielleicht durch Oeligwerden verloren gegangen, und es ist, Avcnngleich fraglich, doch sehr wahrscheinlich, dass lioisduval's Original-S. Polistif. mit der vorliegenden 8. Colpif. identisch ist. Das von Bel- lier gesandte Exemplar war aus Frankreich ohne genauere Angabc, aus welchem Theile. Ich beschreibe die Art nach 4 ganz gleichen ]\Iänncrn, 2 aus Brussa und 2 aus Amasia, nebst dem französischen cT und nach 2 Weibern aus Brussa. Ausserdem erwähne ich ein etwas variirendcs ^ aus Con- stantinopel (nach Grüner) und ein anderes 9 aus Spalato, von Herrn Ledercr geschickt, was sehr von den Brussaer 9 9 abweicht, al)cr doch wohl nur hieher gehören kann. Jedenfalls ist es nothwendig, hier erst eine grössere Anzahl von Exemplaren aus Dalmatien zu vergleichen. Grundfarbe schmutzig braunschwarz. Fühler nach aussen stark gelb beschu])pt, mit ganz gelbem Basalgliede nach unten. Beim 2 ^^^^ Constantinopel sind sie ausserdem nach innen bis ^'j rostbraun und zeigen nach aussen einen weiss- lichen Flecken. Palpen weissüch, nach der Spitze gelblich, beim ^T aussen fein schwarz. Stirn beim (^ mit gelben Schui)pen von o])en her stark gemischt, beim ^ ganz stroh- gelb glänzend (beim $ aus Const. weiss). Scheitel mit gel- ben Haaren etwas gemischt (beim $ aus Const. gelb). Hinterhaui)tsrand oljcn gelb, unten weisslich. Kücken mit zwei seitlichen schmutzig gelben Streifen, (Innenründer der Schulterdecken); Hinterrücken oben mit 2 dergleichen Flecken, die beim 9 aus Spalato fehlen, und seitlichen langen, etwas dunkeln Haarbüschelü. Brust nach vorn mit 2 seitlichen Längsflecken. YorderHügcl ziemlich abgestutzt haben eine breite Aus' scnbinde und eine quadratische Mittelbindc. Die Aussenbinde führt gegen G schmutzig gclbweissliche Striche, die beim $ 269 viel dunkler, fast g-ar nicht auffallend erscheinen. Das äussere Glassfeld erscheint rund, etwa von der Breite der Mittelbinde; es besteht anscheinend aus 5 Felderchen , von denen jedoch das o))erste und unterste mit Gelb ausgefüllt sind. Beim $ aus Spal. ist dieAussenbinde schmal, g-clb mit dunklen Rippen, und das äussere Glasfeld viel länger. Hintertlügel haben dunklen Limbalrand und liippen, nur Rippe 5 ist stets, Rippen 1, a. u. b. beim "^ unten gelblich. Beim g aus Spal. ist auch die Basis hier gelb beschuppt. Die Querrippe ist ziemlich dick, und nimmt nur ällmählig nach hinten an Dicke ab. Zelle l,a. u. b. sind stets einem Oblong ähnlich. Franzen, an der Basis schmutzig weiss, sind sonst rauchbraun. Vorderhüfteu schmutzig weiss mit dunklem Innenrande, der bei den Weibern gelblich wird. Schenkel an den schar- fen Kanten, namentlich nach vorne, g-elblich. Vorderste Schienbeine schmutzig braun; die hinteren variiren, sind meist bis über die Hälfte weisslich; beim $ aus Const. sind sie dunkler, beim ,^ aus Spal. nach innen ganz gelb. Die hin- tersten Schienen speciell schmutzig weissgelb sind meistens an der Basis bräunlich geringelt, welche Farbe sich unten auf der scharfen Kante bis zu den Mittelsporeu erstreckt. Tarsen schmutzig braun, nach innen weisslich; beim 9 aus Spalato ganz gelblich. Bei den hintersten Tarsen ist das lange erste Glied bei einem ^^ ganz weisslich, sonst meis- tens nur am Ende w^eisslich geringelt. Hinterleib auf Segmenten 4 u. 6 nach hinten weiss ge- ringelt; beim 9 auch auf 2. Bei den beiden 99 aus Const. und Spal. zeigt auch Segment 5 Spuren von weissem Hin- ten-and. Namentlich die hinteren Segmente vom 4. an fuh- ren beim ^ verloschene gelbliche Flecken; nur bei einem 9 bemerke ich auf Segment 4 eine Spur davon. Seitlich bildet der weisse Hinterrand des Segment 4 nie einen deutlichen Flecken, während man auf anderen Segmenten hier kleine gelbliche Flecken bemerkt. Segmente 4 u. 5. tragen nament- lich bei den 29 hier ziemlich aulfallende Haarschuppen- büschel. Auf der Bauchseite ist besonders Segment 2 und r^ auch die Mitte schmutzig weiss bestäubt. Der After- büschel des o=", etwas schmäler wie bei Empif. ist characte- ristisch. Ganz oben in der Mitte führt er 2 schmale, bis zum Ende reichende weissliche Striche, durch einen schmalen Streifen Grundfarbe von einander getrennt; von derselben schmutzig weissgelblijhen Farbe sind seitlich ganz an der Basis 2 kleine Striche und der ganze untere Lobulus, mit Ausnahme seines untersten Theils. Beim 9 sind nur oben 2 dergleichen seitliche Streifen, und die Mitte ist ganz wenig mit dergleichen Haaren gemischt; beim 9 aus Const. ist er 270 fast ^n,iiz dunkel. Auftalknd sind beim 9 2 au den Seiten belindlicbe ^liinzend Ijlaiiseliwarze Ilaarb iiscbcl, die weit vor dem oljcru 'J'lieil beraus^-cs])rcizt werden können, wie dies bei dem j ans Spal. der Fall ist. Diese S. Colpif. unterscheidet sich von der S. Hcrrichii, so wie von allen andern Arten der Gruppe B,hi^ durch die schmutzig- gelbliche Farbe, namentlich auf der Aussenbinde der Vordcrliügel und dem Hinterleibe, wodurch sie sich der mm folgenden (jlrui)pe B,b, s (Philanthif.-Gruppe) sehr nähert. Auch ist die ganze Gestalt dieser Sesie mehr ])lump, und nähert sich hier etwas der S. ]\[annii. Von den folgenden Arten ist sie der Grösse wegen nur mit der S. Bibionif. Esp. und S. Stclidif. Freyer zu verwechseln, s. die Unterschiede daselbst. ß. Färi)ung mehr schmutzig weisslich wie gelb. (Phi- lanthiformis-Grui)pe) (Nr. 42 u. 43. ausgenommen). .•5(). Scs. \^ i b i 0 n if o r m i s. Fusco-nigra, anteuuis sub- tus auriehalceo-conspersis; palpis, coxis anticis, alarum an- ticarum puncto basali, abdominis segmentis 2. 4. G. posticis l)unctisquc dorsalibus albis. Älag. 19 — 23 mm. cT 9 Spx. Bibionif. Esp. Tom. II. i)ag. 30. Tab. 44, Fig. 3. 4. Ses. Philanthif. II.- Seh. Tom. 11, pag. 69, Fig. ,25 — 27. Led. pro parte. Ses. Tenthredinif. var. ? Oehsh.Tom, II, pag. 179, Anm. 2. Var. a. Obscurior, alarum anticarum fasciis latioribus, coxis anticis externe nigricantibus c/ 9- Ses. Älysiniformis Boisd. Ind. metli., pag. 42, No. 327. Ramb. in litt. Üass vorliegende Art ohne Zweifel die Bibionif. Esp. ist, wird zunächst aus der folgenden genaueren Beschrei- bung hervorgehen, die durchaus nur hierauf und gewiss auf keine andere mir bekannte europäische Art passt. Espers Figuren allerdings sind auch bei dieser Art nur sehr mit- telmässig und an und für sich geradezu unkenntlich, aber in seiner Beschreibung sind gewisse Momente angegeben, die für diese Art durchaus bestimmend characteristisch sind. Das erkannte schon Herr Professor Zeller mit seinem ge- wohnten Scharfsinn, Isis 1847, pag. 413, und hielt diese Bibionif. für eine gute Art, obgleich er sie selbst nicht kannte. Ein anderer, vielleicht noch schlagenderer Beweis für die Identität der vorliegenden Sesie mit Bibionif. ist, dass Espers Exemplare aus der Fnigegend von Ofen waren, wo auch meine vorhandenen 9 Stücke vom Herrn Anker gefangen wurden. Kun kommt aber bei Ofen keine hiemit verwandte Sesie, auch durchaus nicht die wahre S. Philan- thif. Lasp. vor. Diese ächte Bibionif. Esp. wurde von Hrn. 271 H.-Sch. 1. c. als Phihiiitliit". beschrieben und abgebildet, und mir von Herrn Lederer, von dem sie vielleiclit auch H.-Sch. erhielt, als Philanthit". mitgetheilt. Ueber die bedeutenden llutersehiede mit der S. Philanthif. Lasp. s. am Ende. Durch diese Verwechselung kommt es, dass H.-Sch. die Laspey- res'schen Figuren Philanthif. ungenügend nennt, die es durchaus nicht shul, und dass er Ochsenhcimers bei Phi- lanthif. als Citat angeführte Muscaef. als unrichtig angiebt, was auch nicht der Fall ist. Kurz, S. Philanthif. If. Seh. ist nach Beschreibung v.ie Abbildung entschieden Bibionif. Esp., nur die auf seinen Figuren angegebenen weissen Fühler- flecke passen nach meinen vorliegenden f^xcmplaren nicht. Aber in seiner Beschreibung sagt H.-Sch. auch, dass die- selben fast gar nicht zu finden seien, und er scheint sie seinen Figuren mehr nach der Angabe von Laspeyres ge- geben zu haben, da er ja seine Philanthif. als die Laspey- res'sche angesehen haben wollte. Dass Ochsh. 1. c. die Bi- bionif. muthmasslicli für eine Tenthredinif. var. hält, ist ein neuer Beweis zu den früher angegebenen, s. bei Empif., dass Ochsh. über den Begriff von Tenthredinif. durchaus im Unklaren war. Grundfarbe braunsciiwarz. Die Fühler, deren ein- zelne Glieder beim . M i c r o c 1 0 n u s a e lu u 1 u s. m. M. niger, autennarum basi et ore cum clypeo sordide strami- neis ^ pedibus fulvis. coxis posticis supra nigro-fuscis : orbitis 294 ocnlomm late rnfo-castaneis ; segmento primo abdominis dimidii longitudine, rcg-ulariter striolato, nodnlis prominnlis, parte postica marginibus snbparallelis; terebra vix dimi- dio abdominis longiore, dcorsiim cnrvata; ractatborace brevinsculo, arcolato; alis siibfumato - hyalinis, stigraate fusco basi pallidiore, areola radiali late ovata acuta, ncrvis brachialibus distinctis. Long. 1 — IV4 lin. 2% 1 cf. Diese Art ist M. aetliiops nahe vcr^vandt, scheint aber doch davon wesentlich verschieden zn sein, denn der ganze Körper ist von schlankerem Bau, die Sculptur des Metathorax ist eine andere, der Radius noch mehr gebogen, die äussere freie Seite der Radialzelle entschieden kürzer und der Bohrer nicht gerade, sondern in der Mitte stark abwärts gebogen. Die Fühler sind 23-gliedrig. — Aus der Umgegend Berlins. kk. Der erste Theil des Radius ist sehr kurz und das Stigma viel kleiner; der Bohrer beinahe so lang wie der Hin- terleib, 10. Microctonus lancearius. m. M. nigricans, capite, prothorace, dorso metathoracis pleuris- que plus minusve obscure rufis, pedibus testaceis, concolo- ribus, medio frontis verticisque fusco; metathorace teuere rnguloso; abdoraine picescente, petiolo basi pallido, nodn- lis perspicue prominulis; terebra abdomine vix breviore, recta; alis hyalinis, stigmatc angustiore, subfusco, areola radiali ovata subobtusa, nervis brachialibus distinctis aequalibus. Long. ^U hn. 1 5. Diese Art ist dem M. bicolor Wsm. sehr nahe ver- wandt, aber ich halte sie für verschieden, denn der Bohrer ist fast noch einmal so lang wie bei jenem, mehr gebogen, daher denn die Radialzelle hier mehr eirund, dort mehr lan- zettförmig ist; auch der Metathorax ist viel feiner gerunzelt, ii. Das Stigma der Flügel ist blass, selten ein wenig gebräunt. Der erste Theil des Radius ist länger als die halbe Breite des Stigma. n. Brust rothgelb. Fühler 20- oder 21glicdrig. Bohrer V2 des Hinterleibes. n. Microctonus bicolor Wesm. M. rnfescens, facie, ore pedibusquc testaceis; thoracis dorso et scgmento secundo cum sequcntibns nigris; antennis vix corpore brevioribus, nigro fuscis, basi rufo-testaccis ; meta- thorace plus minusve distincte arcolato; segmento primo abdominis striolato, tuberculis (ut plurimum) prominulis; terebra subrecta, dimidii abdominis longitudine; alis albide- hyalinis, stigmate pallido, areola radiali sublanceolata, acuta. 295 Long. 3/4—1 lin. 15 o", 7 $. Wesm. Brac. I. a. pag. 61. In Gebttsclien so wie auf trocknen Stellen im Grase Mer nnd da nicht selten, r.n. Brust schwarz. Fühler IBgliedrig. Bohrer nicht viel kurzer als der Hinterleib. 12. Microctonus parcicornis. m. M. niger, capite et prothorace rnfescentibus ; ore, petiolo prirni segmentipcdibiisqne piceo-testaceis ; frontis verticisque medio fnscescente; antennis fuscis basi pallidioribus, cor- pore breyioribns; metathorace tenuiter snbreticulato-rugnloso ; segmento primo teuuissimc striolato, nodulis prominulis; terebra abdomine breviore leniter cnrvato; alis subhyalinis, nervis cum stigrnatc obscure testaceis, brachialibus pallidis aequalibus, areola radiali subovata, acutiuscula. Long. % lin. 2 9. Var. coactior, prothorace fuscescente, segmento primo postice evidenter latiore, terebra fere longitudine ab- dominis. Lons*. ^u lin. 1 9. ö* Auch diese Art steht dem M. bicolor sehr nahe, ich halte sie aber doch für speciiisch verschieden, denn die Fühler sind etwas kürzer und bestehen nur aus 18 Gliedern, der ganze Thorax ist schwarzbraun, der Bohrer entschieden länger und der Metathorax viel feiner gerunzelt. hh. Fühler 29gliedrig. Beine blass. 13. Microctonus fulviceps. m. M. niger, capite, antennarum longitudine corporis basi et prothorace fidvis; liypostomate, ore pedibusque totis testa- ceis; segmento abdominis primo subtuberculato tenuissime striolato secundoque basi plus minusve dilute piceis; meta- thorace tenuiter snbreticulato ruguloso, a basi fere ad apicem ßubrotnndato-dcclivi ; terebra iiliformi, dimidio abdominis parum longiore; alis subhyalinis, nervis cum stigmate fascescenti-testaceis, areola radiali oblongo-ovata, stigmatis longitudine. nervis brachialibus distinctis. Long. ^/^ — 1 lin. 2 d", 19. Auch dieser Mikrokton ist dem bicolor nahe verwandt, ich glaube jedoch keinen Missgriff zu thun, wenn ich ihn bestimmt für verschieden erkläre: denn seine etwas längeren Füider bestehen, und zwar bei Männclien uud Weibchen, au>' 29 Gliedern, der Hiuterrücken hat eine etwas andere Bildung, so auch das erste Segment des Hinterleibes, und hier7.u kommt noch die reinere hellere Färbung des Kopfes, der einfache schwar/c Thorax uud andere kleine Unterschiede. 296 gg-. Der Hiuterleib ist vom Gruutle des zweiten Hegments ab oder doch am Ende mehr oder weniger ausgedehnt gelblich oder mindestens braunj also heller als weiter nach der Basis hin. 0. Auch der Grund des ersten Segments ist gelblieh, oder doch heller als der Ilintertheil desselben. 14. Microctonus vaginatus Wesm. M. rufescenti-testaceus, brcA'is, coactulus, antennis et thorace toto vel dorso nigris; scapo, facie cum ore, pedibus seg- mentoque abdominis secundo testaceis, primi apicc nigri- cante; petioli basi et coxis cum troehanteribus testaceo- albidis; metathoracc punctato-ruguloso, postice subtruncato, parum retuso; terebra dimidio abdominis apice truncati breviore, valvulis latissimis nigris apice subrotundatis ; alis subhyalinis nervis cum stigmate testaceis, areola radiali ovata acuta, nervis brachialibus distinctis. Long. 2/4 Hn. 2 9. Fühler etwas kürzer als* der Körper. lOgliedrig. 1 Weibchen fand ich bei Berlin, ein anderes erhielt ich aus der Dauziger Gegend von Herrn Brise hke. 00. Der Hiuterleib ist am Grunde schwarz, p. Der Rücken des Mesothorax ist rothgelb. 15. Microctonus labilis. m. M. rufo-testaceus, gracilis, facie, ore, antennarum basi pro- thorace pedibusqne pallide testaceis, tarsis fuscescentibus; scutello, antennis abdomiriisque primo scgmento nigris, secundo basi dilute fnseo; metathorace nigro tenuiter sub- reticulato-ruguloso, ])osticc subarcuato-declivi medioque subcanaliculato- impresso: segmenti primi parte postica sublaevi, nodulis prominulis; terebra recta -/a abdominis longitudine; alis subhyalinis, nervis cum stigmate obscure testaceis. Long. 1 lin. 1 9. "Wiederum eine mit M. bicolor nahe verwandte Art, aber wohl gewiss davon verschieden, denn die 2Igliedrigen Fühler sind länger, von Länge des ganzen Körpers, die Geisscl ist keineswegs am Grunde düimer als an der Spitze, wohl aber ein wenig dicker; der Bohrer ist sichtbar etwas länger, und die Färbung des Hinterleibes ist eine ganz ent- gegengesetzte : bicolor vorn gelblich und hinten schwarz, labilis vorn schwarz und hinten gelblich. AVeniger sicher bin ich darüber, ob es vielleicht besser gethan wäre, die dritte Varietät der folgenden Art hier anzuschliessen. pp. Der Kücken des Mesothorax ist tiefschwarz, selten etwas ins Braune ziehend. Die Flanken sind schwarz oder geröthet. 297 16. Micro et onus spurius, m. iver^!. Nachtrag, i M. niger, capite. prothorace subtns, antennarnm scapo pedi- busque testaceis, coxis posticis nigTicantibu^^ . troobameri- bos iisdem picescentibns: antennis Digrf>-fuscis. tililbrmi- bus, ( 24 - articülatis. ) corpore brevioribnfi : metathoraee punctato - mguloso , cariiinlato. postieo praernpto declivi canaliculato -impresso: segmento primo concolore. m^Tiloso- .striolato, seqnentibns castauei<. nltirnis dilntioribns : terebra recta, dimidii abdominis longitadine. valvnlis tilifonnibus nigris basi pallidioribns : alis hyalinis. uervis partim cum stigmate subftiscis, brachialibus distinctis. areola radiali ovata acuta, parum longiore quam latiore. Long. 1*4 lin. 1 2- Var. 1, Metathoraee .^nbareolato. postice parnm retnso, carinula abbreWata: segraento abdominis secnndo et sequentibus fusco-testaceis : terebra dimidio abdomi- nis longiore: nervis alarum subtuscis. stigmate obscure testaceo, fnsco marginato. Long. 1 ' 4 lin. 1 5. Var. 2. Metathoraee subreticülato - ruguloso. ecarlDato, postice canaliculatcwimpresso: antennartim 22-articu- latarum articulis duobus primis, segmento secnndo et sequentibus rufescentibus ; pedibus totis palKde testaceis, coxis posricis basi ^^x obscurioribus : terebra longitndine dimidii abdominis. Long. \ix 1' 4 lin. 1 1. Var. 3. Metathoraee punctato-ruguloso. postieo retuso: an- tennarnm 22-articulatanim articulis 2 primis. prothorace cum pleuris anticis et intermediis rufescentibus; seg- mento secnndo et sequentibus obscure castaueis. ultimis vixpallidioribus: terebra - 3 abdominis longitndine : ala- rum nervis partim tuscis. stigmate obscure testaceo fusco marginato. Long. aix 1 lin. 1 $. — An distincta species ? Var. 4. Metathoraee punctatoruguloso, postieo retuso: capite. antennarnm 22- et 2o-articulatarum vis cor- pore breviorum articulis 4 — 5 primis . prothorace cum pleuris anticis mediisque. segmento abdominis secundo et sequentibus pedibusque testaceis: terebra dimidio abd<»minis vix longiore : alarum nervis fns- cescentibus. stigmate obscure testaceo. areola radiali ovata subobtusa. Long. 1*4 lin. 2 $. M. aethiops. var. AVesm. Brae. Snppl. pag. 143. M. bicolorKatzeb. Ichneum. d. Forstinsecten.lL, p..37. ff. Der Radius ist weniger gebogen, besonders nach seiner Spitze hin. Die Ausseuseite der Eadialzelle über dem Stigma ist eben so lang, oder noch etwas länger, selten ein wenig kurzer als der Flügelrand von ihrem Ende bis zur Mitte der Fingelspitze, fi. Die hinteren Schienen sind am Grunde nicht dunkler. 298 17. Microctonne deceptor Wesra. M. niger, capite^ antcnnarnni basi et prothorace rufescenti — , sej2:menti priuii basi pcdibusque totis pallide testaceis, medio frontis vcrtieisqiic fusco; metathorace teniiissime snbreticnlato-riiguloso, posticc obliqne trnncato; se^menti primi postico apiceqiie pctioli piinctato-rngulosis, tnber- cnlis vix conspicuis; terebra recta dimidio abdominis vix longiorc; aus siibhyah'nis, nervis fii8cescentibns ; stigmate pallide fnsco, vcl obscnre testaceo fusco inarginato; cel- Inla radiali obloiigo-ovata , acuta, prima parte radii lati- tudinc Stigmatis vix breviore. Long. IV4 — IV2 ün. 2 9. Wesni. Brac. I. a. pag. 66. Nees ab E. ]\Ionogr. I. pag. 31. Perilitiis rutilns var. ,?. qq. Der Grand der hinteren Schienen ist schwarz. 18. M i c r 0 c 1 0 n u s r e t u s u s. m. M. niger, capite, antennaruin basi pedibiisqiie anticis ra- fescenti-testaceis , posterioribiis picco-fulvis, tibiis iisdem obscnrioribns basi coxisqne posticis nigris, tarsis nigri- cantibiis, frontis et verticis medio occipiteque fuscis; me- tathorace abbrcviato })iinctato-rugoso, posticc truncato- declivi et fortiter retnso marginibus tumidis; abdomine piceo-nigro, segmento primo basi pallido, sublaevi margine striolato, tuberculis subprominulis; terebra recta longi- tudinc dimidii abdominis; alis subJiyalinis, nervis cnm stigmatc angustiore fuscis, areola radiali ovato-lanccolata, acuta. Long, vix 1 '/4 lin. 1 '4!. Am 29. Juni in der Hasenheide gefangen. AA. Die erste Ctibitalzelle ist durch deiuliche Ner%'en von der äusseren Discoiil.alzellc geschieden. (Bei M. defi- cieus m. ist dies nicht der Fall, dem fehlt ausser die- sem auch der Schcidenon- im Cubitalfelde etc. Vergl. - No. 23.) §. Der erste Theil des Radius ist deutlich, mindestens so lang wie die halbe Breite des Stigma, gewöhnlich noch langer. Der Bohrer der AVeibclien ragt weit hervor und ist selten kürzer als die halbe liinterleibs- länge. 19—22. r. Die Beine sind blass, auch alle Coxen, selten der äusserste Grund letzterer und die Schienen etwas geschwiirzt. s. Der liadius ist bis zur Spitze gct)Ogen, die ßadialzelle länglich -eirund, stumpf, die äussere Seite derselben über dem Stigma ist ungefähr halb so lang wie der Filigelrand von ihrem Ende bis zur Mitte der Flügel- spitze. 299 19, Microctonns clnbius Wesm. M. rnfo-testacens, antennis, demto scapo concolore, dorso mesotboracis, metathorace seginentoqiie abdominis primo nigris, boc basi testaceo, obsolete striolato, nodnlis ijro- minulis; sciitello pedibusquc concoloribus, coxis pallidi«, tarsis (apicera versus) uigricantibus; terebra longitiidine dimidii abdominis, filiformi, recta, valvulis nigris basi pallescente; alis hyah"nis, ncrvis cum stigmate fascis, areola radiali oblongo-ovata, obtusa. Loug. vix 1 '/-i lin. 19. Wesm. Brac. I. Suppl. pag. 143. Nees ab E. Monogr. I. p. 31. Perilitus rutiluSj var. *•. Fühler 23-gliedrig. — Am 18. Juni 1854 im Garten von Schönhausen von mir gefangen. BS. Der Radius ist an seiner Endhälfte fast gerade, die Radialzelle eirund lanzettlich zugespitzt; ihre Aussen- seite tiber dem Stigma ist eben so lang w:e d3r Flü- gelrand von ihrem Ende bis zur Mitte der Fitigelspitze. 20. Microctonus rntilus Ns. M. niger, capite cum antennarum basi, abdominis apicc, Segmente primo basi pedibusque nifescenti-testaceis, se- cundo rufo-castaneo , tarsis nigricantibus ; terebra lougitu- dine abdominis, recta, filiforrai, valvulis nigris; alis sub- albido hyalinis, nervis cum stigmate subtriangulari fus- cescenti-testaceis; areola radiali elongata; ovato-lanceolato, acuta. Long. IV4 lin. 1 ?. Nees ab E. Monogr. I. p. 31. Ferilitus rutiius. Wesm. Brac. I. a. p. 64. Ein ? in meiner, ein anderes sah ich in der König]. Sammlung, rr. Die Beine sind mehr oder weniger dunkel gefärbt, und gewöhnlich alle Coxen schvv^arz, oder doch die hintersten. t. Das Schildchen ist auf seiner ganzen Oberfläche punk- tirt, das Geäder der Flügel stark und meist dunkel- braun, der Bohrer gerade. 21. Microctonus terminatus Xs. M. ater, coactus, capite rufo-testaceo, macula stemmatum occipitisque medio nigro-fuscis ; femoribus auterioribus ti- biisque anticis rufescenti-testaceis; scutello, metathorace abbreviato abdominisque primo segmento postice fortiter dilatato toto punctato-rugiilosis; ultimis segmentis rufes- centibus; terebra subrccta, dimidii abdominis longitudine; alis fusco - hyalinis , ncrvis crassis cum stigmate fuscis; cellula radiali ovata. Long, l^/a — 2 lin. 4 ?. S(\0 Fühler 23 — 24-glie(l^iJ,^ Nces ab E. Munogr. J. jtag. 30, l'crilitus terminatus. AVe.srn. lirac. I. a. pag. 03. Ratzeburp;: Iclmeum. <]. Forstiiisecten 111. pag. 61. Drei Exemplare habe icli im Anglist in AMildern um Berlin gefangen, 1 venlanke ich der (ritte des Hrn. Brischke in Dan/Jg. it. Das .Schildchen ist aiif seiner (»berliiiehe glänzend glatt, das Geiider der Plügel von gewöhnlicher Stärke, (ler Bohrer stark sichelförmig abwärts gebogen, 22. Microctonus falciger. ni. M. niger. gracilior, capite snbconcolore, mandibulis rnfis, palpis piccis: metathorace siibrotnndato vix recta declivi; abdominis segmento jtrinio fctrtiter striolato, nodulis pro- rainulis; aus snbhyalinis, nervis cum stigmate fiiscescen- tibns stramineisve- areola radial! late ovata acuta; femori- bus tibiisque piceo-rulis, coxis omnibns, salteni posticis cum trochanteribus iisdem nigro fnscis (c/: antennis seta- ceis, corpore longiovibus, 28-articulrtis, basi snbtus palli- dioribus: 5: antennis filiformihns, cor]M)rc brevioribns, 24- articulati.s , abdominis basi testacea; terebra dimidii ab- dominis longitudine, falciformi.) Long. 1';'4 — 1-/;! li^—cT, 1^. Var. antennarum basi, facie genisque rufcscentibus, ore pedibusque rufo-testaceiSj coxis posticis nigris; abdominis basi testacea. Long, l'o— fere 2 lin. 2 9. Bei Berlin habe ich Ende Juni 2 cf* und 2 $ gefangen, 1 9 erhielt ich aus Danzig von Herrn Brischke. §§. Der erste Theil des Kadius ist meist gleichsam nur ein Tunkt, oder aucli dieser selbst fehlt, und der zweite Theil desselben entspringt unmittelbar aus dem grossen Stigma, sowie auch der Scheidenerv zwischen der ersten und zweiten Cubitalzelle ; bei grösseren Exemplaren des ^1. barbiger Wsm, ist er (dieser erste Theil) bisweilen etw«s verlängert, aber seine Länge erreicht höchstens den vierten Theil der Breite des Flügelniahls. Die Weibchen haben niemals einen vor- stehenden Bohrer. (Der in der Buhe eingeschlossene Stachel selbst ist sichelförmig abwärts gebogen, an der Spitze äusserst fein uml meist nur etwa ',0'" lang.) Der zweite riibitaliierv ist meist fast ganz oder doch nach dem (j runde hin verwischt, u. Weder Cubital- noch Diseoidalzellen sind deutlich vor- handen, ja kaum ein Schatten üirer Fragränzung aus- geprägt; der Radius ist sehr lein und die Kadialzelle ausserordentlich schmal. 301 28. Microctoiiu s deticieuH. ni. M. niger, capite, antennis dimidii corporis longitudine, pro- thoracc pedibusque rufo-testaceif?; mesothoracc bis oonco- lore vel plus niiiULsve nigricante, lincis convergeiuilnis leviter indicatis; metatliurace teiiui^.sime piuictato-riiguloso, subrotiindato ; .seginento primo abdoiuinis vocto; postice parum latiore, parce riraiiloso: aus subhvalinis, cuneatis, ners'O secuudo braobiali subdi^^tincto, cellulis cubitalibus et discoidalibus nullis; radio temii, pallido, fortiter curvato, stigmatc siil)fusco basi albido-liyalino , eelliila radiali om- nium angustissima. Long. -,'■■ — 1 liu. P> /. '> 9. Fühler der cf IT-, der 9 IG-gliedrig. Ich ha])e auf dem Kreuzberge bei Berlin vom Ende Juni bis Ende Juli unter niedrigen Kräutern lO Exemplare mit dem Ketscber gefangen, uu. Sowohl Cubital- wie Discoidalzellen sind , wenn auch bisweilen sehr fein und heil, doch meist sehr deutlicli umgränzt: nur selten fehlt der rüeklaufende Xerv. V. Der Metathorax ist hoch gcw<»lbt und hinten ])lötzlich seukreckt abgestutzt. 24. MicrdctonuM truncator. m. M. niger, nitidus, gracilis, antennis corporis dimidio vix longioribus et apicem versus crassioribus ( lt3-articulatis), mandibulis pedibusque totis testaceis, coxis posticis vix obscurioribus; capite et mesothorace levissimis uitidissimis, hoc lineis convergentibus nullis nietatliorace abbreviato, cylindrico, postice abru}ite declivi, leviter tenuissinie su- bretieulato - ruguluso . nitido : segmento primo abdominis parce substriolato , rufesccnte . nitido ])arte posti^•a qua- drata opice gibbula, uodulis lurtiter prominulis; alis leniter fumatis, nervis distinctis tenuissimis, radio valde arcuato crassiore, areola radiali angustissima , stigmatc subfusco basi hyaliua. Long. •74 lin. 1 9. Am 27. Juni habe ich das Weibchen in der Hasenheide gefangen, vv. Der Metathorax ist fast von der Basis bis zur Spitze und zwar in fast gerader Kichtuug oder doch in sanf- tem Bogen abfallend, nur bei einer Art (Xo. 29) ist er plötzlich steil abschüssig und diese ist, ausser Me- tathorax und Stiel des Hinterleibes, fast einfarbig rothgelb. w. Der Mesothorax ist glänzend glatt, ohne Spur von ein- gedrückten nach hinten convergirenden Linien auf dem Rücken, oder an deren Stelle nur sehr fein chagriuirt, 302 im letzteren Falle sind die Flügel in der Mitte ge- bräunt und mit weissliclier Querbinde durchzogen. X. Flügel glashell, nicht auffallend gebräunt. Länge ^/^ bis fast 1 Linie. 2i>. Microctonus parvulus. m. M. niger, nitidus, gracilis, antcnnis pedibusque testaceis, bis coxis ])Osticis basi, illis (ut plurimum in feminis) api- cem versus obscurioribus; capite subcubico et mesotho- race levissimis nitidissimis, hoc lineis convergentibus nullis; metatliorace postiee subangustato , a basi fcre ad apiccm arcuatim declivi, tenuitcr subreticulato-ruguloso; segmcnto primo abdominis subrecto, apice parum latiorc, punctato-rnguloso, nodulis subprominulis ; alis subfuniato- hyalini.s, nervis distinetis, radio valde arcuato, areola radiali angustissima; stigmate subfusco, (in mare pallido,) basi plus minusve albido. Long, -j- — ferc 1 lin. 3 d^, 12 $. Vom Ende Mai bis Anfangs Juli bei Berlin nicht sehr selten. Fühler bei cf 17-, beim 9 IG-gliedrig. XX. Flügel von den Brachialzelleu ab bis fast zur Spitze stark gebräunt und in der Mitte mit breiter weiss- licher nach innen schmäler werdenden Binde durch- zogen, Länge meist über l'/V"- 26. Microctonus fascipennis. m. M. rufeseens, antennis pedibusque antcrioribus testaceis, posticorum femoribus et tibiis in medio fuscis; abdominis apice basiquc, metatliorace. pleuris pectorcque nigrican- tibus; mcsothoracis dorso laevissimo \el linearum conver- gentium loco tenuissime transversim acieulato; abdominis subclavati primo segmento tilifornii (postiee haud latiore); alis fnsccseentibus fascia cum dimidio stigmatis inferiore transversa albido-vitrea trajectis, basi hyalinis, stigmatis parte apicali fusca^ nervo recurrente et parallelo oblite- ratis, radio valde arcuato, cellula radiali angustissima obtusa, humerali posticarum nulla. Long. 1 — 1^/3 lin. 3 cy", 1 9. Zuerst fing ich am 10. Juni 1853 im Brieselanger Forst ein Männchen, nachher 1854 und 55 am 17. und 22. Mai je 1 cT in der llasenheide unter Erlen, woher das 9 stammt, habe ich nicht angemerkt, jedenfalls ist es älter; aber gut erhalten. ww. Der Mesothorax hat auf seinem Eücken die beiden gewöhnlichen vertieften nach hinten convergirenden meist punetirteu Linien, selten sind sie bei kleinen 303 Exemplaren nur weuig tief eiugegrabeii , a1)er doeii immer iiocli deiitlicli zu erkemieu. y. Die innere Braoliialzelle der Hinterfliigel ist an der Spitze offen oder bisweilen doch nur selieinhar ge- schlossen, indem da, wo der ^'chhissncrv ans dorn mittleren Brachialnerven entspringen sollte, gewöhnlieh eine sehr feine panctförmige Verdickiiag oben bemerk- bar ist, woraus oft gleichsam ein feiner Strahl ein- wärts ausströmt. Fühler der Weibchen immer 16-gliedrig. z. Die Scheidelinie zv>'ischen Hypostom und Wange (vom untern Augenrande bis zur Kiniiladenwurzel) ist eben >so laug wie die Längsachse der Augen. Lefze vor- stehend, abgestutzt, au den Vordereeken zu einem kleinen Zahn verlängert. 27. Microctonus clavi veutris. M. niger, coactior, capite crasso, hypostoraate subquadrato, oculis niinoribüs, antennis dimidio anteriore tiavescentibus ; pedibus piceo testaeeis, posticorum coxis tibiisque fusces- eentibus; metathorace eurvatim declivi, tenuissime puuc- tato-ruguloso ; segmeuto abdomiuis prinio vel exacte lincari vel postice parum latiore, supra punctato-ruguloso, tuber- cuHs in medio vix prominulis; alis hv'allnis, nervis deco- loribus. stigmate omnium crassissimo, fusco, basi albido. Long. 'l>'4— 1\'3 lin. 2 $. ? Wesm. Brac. L a. pag. 65. Zwei Weibchen aus der Berliner Gegend, wo daselbst und wann ich sie gefangen ist leider nicht angemerkt. zz. Die Scheidelinie zwischen Hypostom und Vv'angen (oder die Entfernung der Mitte des unteren Augenrandes von den Kinnbacken) ist nicht halb so lang v.-ie die Längsachse der Augen. Der Vorderrand der Lefze (der aber gewöhnlich kaum erkennbar vorsteht) ist sanft abgerundet und ohne Zahnverlängerung an den Ecken. 28. Microctonus oblitus. ra. M. niger, concolor, gracilior, antennis dimidio basali, clypeo apice, mandibulis pedibusque testaceis, coxis posterioribus (saltem posticis) piceo-fuscis; palpis albidis; hypostoma inferne latiore, fronte levissima; lineis convergentibus mesothoracis distinctis; metathorace humiliore, punctato- ruguloso, eurvatim declivi (vix apice oblique trun- cato); segmeuto jirimo abdominis breviusculo, subrecto, tenuiter punctato-ruguloso, ai)ice parum latiore : alis hyali- nis, uervis eompletis subdecoloribus, stigmate magno fusco ;J04 basi albida, ladio valde areuato, areola radiali angustissima. Loiij^. ^;4- -1 lin. 15 $. '? Var. rutb-te.stacea , auteiiuariim dimidio apicali, me- tathorace apicequc abdominis fuscescentibus, seg- mento ])rimo quaiKloque aciculato. 2 ?. Diese nach meiner Ansicht ganz gute Art steht jedoch dem M. ])arvuhis m. so nahe, dass es schwer wird, genü- gende Untcr! mau in vorkommenden Fallen diese Art vor Augen hat oder den M. parvulus. Im Verlauf des Juni und Juli habe ich diese Art nicht selten gefangen, yy. Die innere Hrachiidzelle der Hinterflügel ist au der Spitze vollständig geschlossen. (Bei kleineren Indivi- duen ist der Schlussnerv, da er fast immer farblos ist, leicht zu übersehen.) Fühler selten nur 18-, gewöhn- lich mehrgliedrig. :'. Der Stiel des Hinterleib- Segments ist dünn und etwa um den dritten Theil länger als dessen Hintertheil. Der Metathorax hinten steil abschüssig. Die Körper- farbe ist ein röthlichc!^ Gelb. 20. Microctonus reclinator. m. -M. rufescens, gracilior, antennis, facic, ore pedibusque testa- ceis, metathorace et segmento abdominis i)rinio fuscescen- tibus; capite subcubico, hypostomute fortiter reclinato, temporibus latissimis margine valde arcuatis; oculia mino- ribus; metathorace tenuiter ])un(tato-rnguloso dorso abbre- viato, posticc recta dcclivi: segmenti primi ])etiolo elon- gato, postice parum latiore, sparsim ru^uloso-punctato vel rimuloso; alis hyalinis, nervis cum stigmate magno testa- ccis, radio valde arcuato, (prima ejus parte deficiente,) areola radiali angustissima. Long. 1-/3 lin. 2 $. Diese mehr als hinlänglich ausgezeichnete Art kann dennoch leicht mit hellen Exemplaren des M. barbiger Wesm. verwechselt werden, Avenn die etwa verschiedene Bildung des Kopfes und des ersten Hinterleib-Segments un- beachtet gelassen wird. Auch die Färbung, wiewohl bei dieser (cattung von sehr untergeordnetem (iewicht, giebt doch schon einen nicht zu verachtenden Wink, dass hier wohl ein anderes Geschöpf als der M. barbiger vorliegen möge. Vor Jahren im Brieselanger Forst von mir gefangen. w/. Der Stiel des ersten Hinterleib -Segments ist meist etwas kürzer, als der Hintertheil desselben und dick. 305 der Metatborax fast vom Grunde bis zur Spitze ziemlich gleichmässi^ in sehwachem Bogen abfallend; der Kürper ist fast immer g-anz schwarz^ oder doch der Hinterleib am Ende. R. Der erste Theil des Radius fehlt gänzlich; die Stirn ist ganz glatt oder doch nur mit äusserst feinen Punk- ten bestreut. * Die Schenkel und Spitze der Schienen an den Hinter- beinen sind geschwärzt; der Prothorax unten zwar fein aber deutlich punktirt; das erste Segment nach hinten bedeutend verbreitert. 30. Mi er oc ton US relictus. m. M. niger, concolor, gracilis, autemiarum basi, mandibulis pedibusque subpieco testaceis, posticorum coxis, femoribua et apice tibiarum nigricantibus ; fronte impunctata; meta- thorace humiliore a basi ad apicem rotundato-declivi tenuissime punctato ruguloso vel obsoletius rimuloso; alis subhyalinis, ncrvis subtestaceis crassiusculis, stigmate magno ))reviore fusco i'egulariter triangulari, radio valdo arcuato, areola radiali angusta subobtusa. Long. 1—1 V;j lin. 20 ö", 12 V. Eine der häufigsten Arten. Bei Berlin vom Ende Juni bis Anfangs August. ** Die Beine sind ganz gelblich, nur die Ilintercoxea bis- weilen geschwärzt. Der Protliorax ist unten kaum be- merkbar punktirt und daher glänzend; das erste Hin- terleibssegment am Ende sehr wenig verbreitert und in der Mitte mit ein paar wenig ausgeprägten Längs runzeln bezeichnet, am Ende ganz glatt. — Schwarz, nur eine zweifelhafte Varietät? mit unterhalb und um die Augen röthlichem Kopfe. 31. Microctonus 1 ae viventris. m. M. niger, concolor, anteunarum basi, ore pedi])usque laete testaceis, coxis posticis basi nigricantibus ; fronte tenuissime punctulata, verticc angusto laevissimo; metathorace fere a basi inde ad apicem subcurvatim dcclivi, tenuissime reti-^ culato - ruguloso ; segmento abdominis primo vix apicem versus dilatato, medio parce rimuloso, apice laevi; alis hyalinis, nervis firmioribus et costa dilute fuscesceutibus; stigmate fusco, basi puncto pallido ; radio valde arcuatö, parte ejus prima nulla; area cellulae radialis vix stigmate inferiore. — Long, l'/;; lin. 2 c/. ? Var. FaciC; ore, orbitis oculorum, genis temporibus- que rufis; antennarum dimidio basali pedibusque totis pallide testaceis, tarsis posticis obscurioribus; -^0 segmciito .siM'undo abdoiiiinis l)af (Uy ptonierus (nov. g'cnus ). (yAt.Trc'i ausgehöhlt, u^oös der Schenkel) Stigmata prothoraeica cons])icua, utrunique proees.sii triangulari corneo obteetuni. Antennae subfronti.s niargine anteriore inscrtae. (Tribus: Staphylini. Subtribus: Oxypo- rini Eriehson.) Corpus elongatuni, lineare, apteruni. Caput thorace latius, subrotunduni . latitudine paulo longius, antror.sum Icviter angustatuni, basi truncatuni, coUo quasi brevi cylindrico thoraei aftixuni, ocuiis nullis. Labrum totuin corneum, transversum, niedio profunde siuuatum. fere bilobnm, lobis divergcntibus. margine loiige sctoso. iMandibulae fortiter iircuatae, aeutae, basi «lentieu- latae, ante medium fortiter unidentatae. Maxillae malis coriaceis. niinutis, exteriore apiee. In- teriore intus barbatis. Palpi maxillares niedioeres. artieulo primo minuto, seeuudo tertioque elongatis, apicem versus incrassati«, lon- gitudine aequalibus, quarto minimo subulato. Labii scgmentum prinium (mentum) corneuni, iransversum, utriuque antrorsuni productum ; s e g m e n t u m s e c u n d u m corneum , basi menti apici latitudine aequali, apicem versus angustatum. apice trun- catuni, mento rix brevius; segmentum tertium coriaceuni, rnento j)lus duplo longius, apicem versus angustatum, palporum labialium, stipites distinctos continens. Ligula membranea, bre^is. biloba, lobis rotundatis, approxiraatis ; paraglossi-s angustis. acurainatis. niembrana- 309 cein, piibeisceritibus, lij^ulam v ix superaiitibus, palporum basi, eorumque articulo prirno occulti«. Palpi labiales articulo primo siibcylindrico. minuto, secundo obcoiiico, primo sesquilongiore, tertio panlo breviore, temii siibiilato. Aiitennae ante mandibularum ))asin insertae, reetae, tiliformes, capiti thoracique lon^itndiiie aequales, articulo primo reliquis multo validiere, uIüdio acuminato, omnibns c tenii basi incrassati.s. Thorax elytrorum t'ere Iatitudi)ie, oblong-us, basin versus leviter ang'ustatus, angulis omnibus rotnndatis, raar- gine laterali inflexo. .Scutellum trianguläre. Ely tra apice truncata, thorace breviora, sutura integra. Abdomen corpore vix brevius, supra planum, lateri- bns marginatum. apicem versus leniter dilatatum, stylis ana- libus exsertiSj acuminatis. Pedes mediocres, graciles, coxis contig-uis, tibiis muticis. Tibiae anticae ex tenui basi in dentem latum, ob- tusum dilatataCj compressac, subincurvae. Femora antica subtus epicem versus ex,2:lichst vorstechend angehraehten Anspielun- cren auf seine ]tersönliehen, nahen Be/.iehuni;en zu den höch- sten KatcA'orien staatlicher IJanjuordnunA". Jvuf seine Intimi- tät mit Naturforschern \\\q Sehrank, Okcn. Graf Jenison, Prinz Ganino. ja un,ü:eachtet seiner heroischen Vertheilung von Ehrendiplomen Jenes embr3-oniseh in Sjnritus verbliebe- nen Müncliener Vereins an alle Kalenderlieilig-e und Mit- glieder des Gothaer Almanachs '■"•') halte ihn obenicedachte Xliinchener iVlizei ( wohl mit billiger Kücksicht auf seine Anstellung an den l\iesens])eic]ien des grossen Fortschritt- wagens) für einen ..so interessanten Mann, dass sie sein Thun und Treiben innner gern im Auge behalte." Diesen schnöden Fiidank der Mitwelt — oftenbar doch nur des Infinitesimaltheils derselben, welcher zuiiillig die verläuniderischen rersonal-Acten dieses verkannten altbayri- schen Aristoteles kennt — vergilt der hartgeprüfte Dulder nun mit dieser Liebesgabe seines neuesten Werkes. Er neimt es einen ..geheimen Schlüssel*': diese Bezeichnung hat an sich etwas Komisches, da man zunächst an ..geheimes Gemach" denken krmnte: indess giebt es des unwillkürlich Komischen in dem Buche noch Vieles. Eine kurze Auf- zählung des Inhaltes wird hoffentlich genügen, um darzu- thun, dass ..der Insectenstant in seinem Zusarnmeiihangc zum *) Ohne eini' Aliimiit,' \<)ii der Identität des Herrn »Serretairs (i. Tilesiiis« mit dem Herrn J. Gi.stl zu haben, hatte ieh damals in der entoniol. Zeilung 1S49 Seite 126 die Anzeige des lodtgebornen Vereins, (dessen Statuten niün lesen mnss, um die ]Saivetät zu bewundern, )nit welelier der »beständige Seeretair« sieb sein Ho- norar (nilc tninna sfipulirt hat,) mit einer gelegentliolien Erwäh- nung des liederlich e(ini|iili)'t<'M (.lisll'sclien I^exicons lebender En- tomologen ausgeziert. *) Dem entomul. Vereine liaKe Herr {i. unter andern die sonderbare Ehre zugedacht, einen dieser Wisch<- an die Königin von Spanien ;'u spediren, vielleicht in bescheidener Erwartung des Ordens vom goldenen Flicks als Aeiiuivalenls. 315 Bestehen des Naturhanshalts'^ jetzt ziuri Erstenmal vor das Messer eines richtigen Anatomen ij'crathen ist. Seite 1 — 303 entliält ein ziemlich dürres alphabetisclies Verzeichniss lateinischer \'ocal)e!n. unter denen man neben der botanischen .Majorität auch solche findet wie Aedi- ficia lipfnea, welche niclit iinirlücklich durch die in Klam- mer j^esetzten Worte (Sennhütten und Bauerhämer) verdeutscht und verdeutlicht sind. Als deren entomische Insassen wer- den angeführt: Blatta germanica L., Anobium rutipes;, niti- dnm F., Ptinus im|)erialis F.. i'ur Jv.. etc. etc. Chrysis splendida L. etc. Tri})oxyh»n tignlus L.. Evaniae species. Ferner werden unter Agaricus L. 2''^ ..(Jenera vel Tribus des Fries" mit Kamen aufgeführt, ohne dass speciell er- hellt, welcher Nutzen dem entomologischen Leser mit die- sem geheimen Schlüssel aufgeschlossen werden soll, da weiter keine Insecten daliinter angegeben sind, es müsste denn sein, dass er zu den ohnehin zahlreiclicn entomischcn Namen noch einige botanische zum Vergnügen einstudiren kann. Der lesende Coleopterophile wird sich freuen, dass ihm Seite 12 nachgewiesen wird, wo er den interessanten Bolboceras mobilicoruis ohne ^lülie fangen kann, es licisst nämlich S. 11: AI lu vi a (überschwemmte Orte, unter Wasser Stehendes), und es Avird nun dahinter neben andern Species auch B. mobilicornis aufgcfülirt, d. h. dass er dort den be- gehrten Kerf finden kann, ohne dass er weiter mit S}»ecia- lien über Wo und "Wie belästigt wird. Auch findet er dort aufgeführt l'endndionidae etc., Hy])hydrus ferrugineus, Ge- neris Trechi species, Generis Loj)hae species. Wenn der Mann mit diesen Nachweisen nicht zufrieden ist, so muss er nnter oincr unbescheidenen (Konstellation geboren sein! Auf den Ali)es carnioliae kann sich der I^eser Tillus sanguineicolle (sie) nach Belicl)en holen, wobei ihm die Parenthese (Laybach) gewiss erspriessliche Localerleichterung schafft. Nebenher mag er sich auf dem (frimberg ([jährige Beschäftigung mit euro- päischen Käfern einigermassen befähigt zu sein, mich bald in ein neues System derselben hineinstudiren zu können, aber dies übersteii:t dennoch meine Kräfte. Zunächst scheint es, als wenn lleir (Jistel die Prophezeiung ilalidays. welche im Jahrg. l>^bö dieser Zeitung S. '2^>i gedruckt steht, hat *) Sollten sie \iel]L'iLlit als Maciilatur versetzt, oder \oii einem Gläu- biger mit Beschlag belegt sein, der die Papiere für wertli\o!le geheime Schlüssel gehalten? Den Mann könnte ich bedauern! Anno, des Setzers. 317 erfüllen woIKmi. und die iin Agassi/;" Xomenchitor als i)oste- riorisch 'urinäiiiieltoii Namen frisch und fröliiicli dua-h ^liiii'i* ersetzt hat. Z\var hat er den philologiseh-lierodiani^ehen Purismus des Xonienelator noch über - herodes't, denn er schreibt liydatoporus statt Hydroporus, Callisomum syco- phaiita, PanaA'iiis erux, Donaeocia talassina (sie), aber er adoptirt im febrilen ohne l)es(indern Anstand alle Correc- turen, z, i>. I>otl)ro(leres . Bembecidium etc.. setzt seinen Mihi-Stern dahinter und beschenkt nebenher die Welt mit 26 neuen Trilnis, die sieh durch geschmackvolle Scsquipc- dalität auszeichnen, /.. J». Agrosteocantharina ^ Oryctcrocan- tharina etc. — Es ist als eine grobe Ironie der Xemesis anzusehen, dass ihm mitten in dieser pseudophilologisclien Kapuzinade S. 404 der (ienitiv „opusculi ipsi" entwischt. *) S. 412 })is 42;') bringt eine Synonymia selecta der Münchner Käfer; S. 42«) bis 452 Reliquiae exoticae ( Epimy steri a I. Aus der Synonymic als liinreichendes rröbchen nur, dass Herr G. nicht nur Cassida Linn. we gen eines ))otanisehcn Synonym's von Tournefort, nein so- gar ChrysomelH wegvn eines Synonyms von Tausch ver- wirft und durch seine mibi's Efasi^isifs und C/tJoemela in e^yige Vergessenheit begräbt. In den exotischen Reliquien findet sich unter Ar bor es (Gnyanae) folgende räthselhnfte Stelle: „GJlobaria dejeanii Lac. (snb cortice bumida in syl- vis pro])e Conaram). Hoc genus, quod Cl. Latreille Hydro- philiis aftine existimat, a (,'1. Lacordaire lamellicornibus ad- scribitur." — Nun zeugt zwar das ganze Gistelsche Mei- sterwerk auf jeder Seite davon, dass der Vertasser schon seit Jahren sich vor dem pestilenzialischeu Contact mit den Büchern der .. sogenannten Gelehrten \\\\C\ Grosstitelführer der alten Schule" quarantainemässig in Acht genommen hat — indess ist und blei1>t es wunderl)ar, dass er hier ein positives Factum citirt. gegen welches folgender Satz in Lacordaire's 1854 erschienenen erstem Bande seiner Genera seltsamen Protest einlegt: S. 4(30 Poipicoryies //// • ilrobildes , Globaria Latr. Ce genre ne m'est jtas plus connu eu nature que le precedent. (Volvulus). Darauf lässt La- cordaire eine Characterisirung der Gattung nach den von Latreille und Erichsou angegebenen Merkmalen folgen, welche er adoptirt. Uebrigens findet sich später unter der Bubrik Vespertina (Guuanae (hülicae) noch folgender wichtiger ') Ueberliaupt scheint der Genitiv die AchillesferjO dieses graecisi- renden BaUlioriis zu sein; meloc onsae S. 430 gehört jedenfalls unter die kühneren Formen. Doch ist auch der Ablativ .,Apatibu.s" S. 432 anerkennenswerth, sowie da? wiederl'olfe ..yumnierns". vras er wohl von Xnnuner nbleitet. ;;iH l'iniiMT/M'ii:- 'lilfsii üIxt die jsyjstom. .Stcllmig' dieser (.Tattuiip;: .,<;l(>!);iri;i.- sjicciis (ilydrophili; liynlii.s potius adnumeraii- ilac"). Bi'l('liniii<4' für Laeordairc bei ueuer Auflage! l'iiter Excreniciita tapiri amerieani (Oayeimae) paradirt iiaelistcheudc ilicro^lyplie : Plianaeiis miinas Fabr. S\lvas 11011 aiiiat, vulg-ati.s,siiiius üii oeeiirrit, potiiis prata tVequciitat. Die Seiten von 40:5 bis Ö30 werden von aipiiabeti.selien deutselieu und lateinisehcn Kcgistern ausgefüllt. Da nun \v e n i g- s t e n s drei Y i c r t h e i l e der im Buehe aufgefUhr teil PHanzen nicht die mindeste entomologisclie Xotiz hinter sieh haben, so glaube ieh nielit zu hart zu urtheilen, wenn ich das vorliegende Jiuoli für eine der Jiininierlichsten (,'oinpilationen und Huehinaehereien erkläre, welche die ento- inologisehe Literatur auf/n weisen hat. »Sie ist in der That noch weit sehlechter als das schlechte Löschpapier, worauf sie gedruckt ist, was freilich bei den früheren, mir vorlie- g:endeu (risterschen IMachwerken eine reg'elmässig:e Bediu- g-ung der äusseren Ausstattung zu sein seheint. Man künnti; die Frag-e aiifwerfen : wie ist es niög-lieh. dass bei der nicht al)/.uleugneuden Seliwierigkeit, in Deutsch- land einen zahlenden Verk\ger für entomolog-isehe Werke zu tinden, Herr (iistel dennoch einen solchen in Herrn Daniiheimer gefunden hat'? Darauf lässt sich erwidern: Ver- niuthlieh sind die Anteeedentien des Autors dem Verleger gMr nieht oder nur theilweise bekannt, so wie er auch schwerlieh den (lefrier|)unkt kennt, unter welchen die wis- sensehaftlielien Leistungen desselben in den Augen der »Sach- verständigen gesunken sind: einen Beleg' dazu hätte er z. B. in der l)eiläutigen Aeusserung^ Lacordaire's in seinem oben eitirten Werke dencra etc. L S. is finden kiinnen, wo es lautet: ..Seulement je nai jtas teiiii coiiipte des Cicindeles euinprises dans renumeration (jue 3Ir. Gistl (.Syst. Ins. L) a donnee des especes du genre, cc travail etant renipli d'erreurs." Man muss also nothwendig" glauben, dass die laienhafte Inkenntniss des Verleihers in der Sache selbst, dass der ))ralilerische, lügenliafte Titel, der nicht im Ent- ferntesten erfüllt, was er verspricht, (da zehnmal inehrFund- örter, Erseheinungszeiten und speciell brauchbare Nachweise zum Insectenfange grcdruekt existiren, als dieser „geheime »Schlüssel" enthält,) dass endlich der Xothdrang des Autors, obsolete Xotizeii und verjährte Collectaneen ohne weitere Revision und Feberarbeitung zu Gelde zumachen, die Haupt- factoren bei diesem eilig-en Schmierwerk g-ewesen sind. Die masslose Febereilung- bei der Abfassung ergiebt sich aus der merkwürdig'en , auf die verschiedensten Perioden der Kntstehuug' (.leiiteiRleii Iiicoiis;'(iueiiz bei riechtsclireibuiig- der FJicennamcii, \\\n\ die Liederiiclikeit der Currectiir tiljcrsteigt alle JieiiTifl'c. ^Vi(; .sicli ein Antaiig-er aus solchem Zciig-e ziireelit finden soll, ist seliwer zu bcg-reifen! Dass sich unter der vielen »Spreu nicht hier und da aucli ein Körnlein be- tinde, z. P>. die richtige Bemerkung- S. 4oo, dass die Gattung- Ips. masculini generis ist, kann nicht bestritten werden: aber das liiittc allenta]!s li-'k-hstens zu 2 — ."», nicht aber zu 41 Bogen ausgereicht. Mit wahrer Freude v,>iide ich diesem übel zusammen- gekarrten Kehrichthaufen den Rücken, um die Leser der Zeitung auf ein Buch aufmerksam zu machen, welches einen gewissermassen analogen Inhalt auf fein • Art neu und geistreich behandelt. Icli meine: The ^orld cf insects: a guide to its wouders by J. W. Douglas, Secretary to the Entomogieal Society of London. London, John van Voorst, 1856. lu «U-r Vorrede beisst es nach einigen Bemerkungen über das Anziehendf und Bildende des entomologischen Studiums: ..Mein Zweck war, einige der vorstechendsten und interessantesten Züge des Insectenlebens in lesbare Form zu redigiren, einige der besten (englischen) Localitäten und Fangmethoden anzugeben in der Hoffnung, dass die Leser sich veranlasst finden, die Sache persönlich zu versuchen." Das Buch zerfällt in folgende Ca})itel: 1. Das Haus. '2. Der Blumengarten. 3. Der Baum- und (lemüse -Garten. 4. Die Felder. 5. Hecken und Steige. (>. Zäune. 7. Ilai- den und Weideplätze. 8. Dünen. 0. Wälder. 10. Gewässer. 11. Die Seeküste. 12. Gebirge. Freilich wird bei diesem Werke das Verständniss der englischen Sprache vorausgesetzt. AVer aber derselben mächtig ist — und ganz besonders, wenn er sich mit Lepi- dopteren oder Coleopteren speciell befasst — der wird in dem Büchlein von 244 Seiten entschieden mehr ..geheime Schlüssel", auch für den Continent passend, finden, als in den 530 Seiten des Münchener Münchhausens. Douglas verdient alles Lob für sein Buch, das von seinem Kopfe und von seinem fT(M-zen rühmliches Zeugniss ablegt. r. A. Dohrn. 320 Yer(^in8ang'('legX'iihoitc*n. In (kr voll Hcirrn Pitscli am 14. Juli abj^ehalteiien Sitzung- sinil die seit dem Vortrag:e am 0. Mai tingegau- ^•(.•noii Corrcsjjondenzen \or^etra^eii worden. Zu ))omorkcn ist, dass in dem Mit^Miedcr-Yerzeiehuisse folilm: iliTr laugen Felix, Kaufmann in Leipzig. ^ .Jose})!! Klui;-, in Mähriscli-Trül)au. licide seit mclireren .jaliren in den Verein anfi;'enommeu. in der Sitzung- am 14. August refcrirtc der von seiner Heise nach Italien heimgekehrte l'nterzeichnete zunächst liher die eingelaufenen Uriefe und g-ab dann einen kurzen Abriss der unterwegs herührtm , in entomolog-ischer Bezie- hung- intfre.ssanten Punkre. Ais Mitglieder wurdt-n aufgemnnmen : Herr Dr. Jjeck in Xapoli. ., Carl IMoetz in Greifswaid. Es wurde aus einem Briefe unseres Ehrenmitgliedes, «les Herrn Westermann in Copenliagen , mitgetheilt, dass Herr Custos Keinhard von seiner Reise nach Brasilien zurückgekehrt ist, leider ohne Resultat, weil ihn Krankheit an der beabsichtigten Excursion verhindert hat. Die einge- zahlten Aitienbiiriige sind daher den l'nterzeichnern erstattet worden. Mit dem Drucke des elfton Bandes unserer Linnaea l''ntomolo(iica ist inzwischen beg-onnrn worden. Die sechste Auflage des Catalogns coleopteroruiu Europae ist zur Ver- sendung' ft'rtig. r. A. Do lim. Für die Bibliothek sind eingegangen: I)iptera Austriaca von Dr. Schiner. Die österr. Stratiomyden und Xylophagiden. Beiträg'c zur Kenntniss des inneren Baues und der Verwand- lung- der Neuroptera von Fr. Bauer. (Abdruck aus den Schriften des zool.-botan. Vereins in Wien. 1853.) Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie von Siebold und Koelliker. S. Bd.. Heft 1. ]s5ä. (Enthält nichts Ento- mologisches.) Zeitschrift für die gesammte Naturwissenschaft des naturw. Vereins zu Halle. 18öö. Bd. 5 und (i Darin Euto- mologisehes nur: Kitsch, zur Geschichte der Thier- insektenkunde. und Krug, über das Fett, das sich in den Leibern einiger Schmetterlinge bildet. 321 Intelligenz. Flir Xaturforscher und speciell i'lir Entomologen dürfte es interessant sein, zu erfahren, dass vouRedtcnbachcrs trefflichem Werke über die österreichischen Käfer, welches schon seit einigen Jahren gänzlich vergriffen war, eine zweite vielfach vermehrte Auflage, bei Gerold's Sohn in Wien, im Drucke ist. Die wichtigsten Veränderungen werden in Folgendem bestehen: 1) Die ZAveite Auflage ist vermehrt mit mehreren Hunderten von Arten, von denen ein Theil ganz neu ist, der andere Theil solche Arten enthält, deren Vorkommen in Oesterreich erst nach Vollendung der ersten Auflage bekannt wurde, 2) Die deutsehen in Oester- reich nicht vorkommenden Arten sind nicht in einem Anhange gesondert aufgeführt, sondern stets der entsprechenden Gat- tuug mit Angabe der Arten, von denen sie sieh zuletzt un- terscheiden, angefügt. 3; Diese Auflage enthält ferner die Charakteristik sämmtlieher in der europäischen Käferfauna aufgestellten Gattungen in systematischer Reihenfolge samrnt der Beschreibung einer Art. Da unter den circa 2ßO Gat- tungen, welche der österreichischen Fauna fehlen, sich 20C) befinden, welche nur für eine oder zwei Arten gegründet sind, so bietet diese zweite Auflage dadurch, ausser den österreichischen und d;ratschen Käfern, eine ziemlich voll- ständige üebersicht der ganzen europäischen Käferfauna. 4) Um den Uebelstand zu vermeiden, dass Gattungen, welche erst während des Erscheinens des Werkes aufgestellt wer- den, in der Tabelle zur Bestinnnung der Gattungen sich nicht vorfinden, wird die Gattungstabelle im letzten Hefte erscheinen. Der Xaturalieuhändler Joh. Ed. Müller in Berlin, grosse Friedrichstrasse 105, empfiehlt seine zahlreicli^n Vorräthe von Insecteu aller Ordnungen (besonders europäische und exotische Käfer) zu billigen Preisen. Insectennadeln aller gangbaren Xummern (Klägersches Format) sind zu 221/2 Öiibergroschcn das Tausend zu beziehen. Liebhabern von Conchylien (besonders Land und^ Süsswasser) steht ein systematischer Katalog der reichen Vorräthe zu Befehl. 322 Prof. H. Frey: ;,Die J'iiieeu und Pterophoren der Schweiz." Zttrich, 1856. Verlag von Meyer et Zeller. 8vo. 28 Boffen. Preis 2 Thlr. 12 Sffr. Von Dicranorhina Derbyana AVestw. ist ein tadelloses Männchen gegen portofreie Einsendung von vier Friedrichsd'or durch den entomologischen Verein zu beziehen. Von der sechsten Auflage des Catalogus coleopterorum Europae sind Exemplare (mit alphabetischem Register) zu 5 Sgr. zu beziehen. Man wende sich deshalb in portofreien Briefen au den t^ntomologischen Verein zu Stettin. lui \ erlüge der x^icolnl'schen Buchhandlung in Berlin ist so eben erschienen: W. !'. Ericlisous iVatHrgcsfiiicIite der I ri s e c t o 11 D e u t s e li 1 a 11 d s , fortgesetzt von Dr. H. Schaum, Dr. Kraatz »md K. v. Kiesenwetter. Erste Abtheilung: COLEOPTERA. Erster Band, bearbeitet von Dr. II. Schaum. Erste Lieferung. Bogen 1 — 12. Geheftet 1 ^. Zweiter Band, bearbeitet von *>r. Kraatz. Erste, zweite Lieferung. Bogen 1 — 24. Geheftet 2 % Der von ErichMOBi bearbeitete dritte Band, vollständig in sechs Lieferungen, kostet 5 ^^. Die erste Lieferung des von H. v. JKiesen- metter bearbeiteten vierten Bandes erscheint bestimmt im Laufe dieses Sommers. Die weiteren Fortsetzungen sollen in möglichst rascher Folge geliefert werden. Inhalt: Staudinger: Beitrag zur Feststellung der bisher bekannten Sesien-Artcn Europas und des angrenzenden Asiens. Fortsetzung. — Rutlie: Prodromus einer Monographie der Gattung Mi- croctonus Wesni. — Müller: Ein neuer Hölilenkäfer. - Dohru: Literatur. — Vereinsangelegenheiten. — Intelligenz. Druck vuii F. 11 e ssentau d in Stettin. h]ittoiiiologi^eli[e Sjeitiing herausgegeben von dem entomolosischen Vereine zu Stettin, P > . In Commission bei den Buchhandl, K e a a c 1 1 o n : ^ ^ g ^^^ .^^^^ j^ g^^.,.^^ ^ ^j. j-fg^^j^^^ C. A. Dobrn, Vereins -Präsident. in Leipzig. JS? 11 11. 13. 17. Jahrgang. Novbr. ii. Decbr. 1856. Wissenschaftliche Mittheilungen. Beitrag* zur Feststellung der bisher bekannten Sesien-Arten Europa's und des angrenzenden Asien's, von Dr. O. Staudiiig^er in Berlin. (Fin. Februar 1856.) ( S c h 1 u s s. ) 46. Ses. Chalcocnemis. *) Aenea, abdominis sag- mento 4. postice albicante, alarum anticarum (fuscescentium) margine postico fasciaque media externe aurautiacis, area externa compressa. Magn. 19mm. cf. CS. Polistiformis Boisd. determ. Ich besitze nur ein einziges, gut erhaltenes d dieser neuen Art, welches ich aus MontpeUier, wo es gewiss ge- fangen wurde, mitbrachte. Herr Dr. Boisduval, dem ich dies Exemplar in Paris zeigte, hielt es für seine Polistif., mit der es aber nach seiner eigenen kurzen Angabe davon Ind. meth. pag. 41 nicht im Mindesten stimmt. S. No. 35. *) Aus ^«X^os (ehern, erzfarben) und y-wy-'ts (Schienbein) zusammen- gesetzt. Keine mir bekannte Sesie hat wie diese durchaus ein- tönig erzfarbene Schienbeine. 21 324 Grundfarbe eine grün scliillernde Erzfarbe. Fühler mehr violett, Stirae mehr bronze schillernd. Palpen schwarz mit sehr buschig behaarten Basalg-liedeni. Rlicken mit einem Stich iu's Blaue. Flügel an den beschuppten Stellen bräunlieh. Vorder- flügel nur ganz an der Basis und Mittelbinde dunkel blau- schwarz. Letztere hat nach aussen einen orange oder men- nigrotheu Flecken, der auf der Unterseite viel grösser ist, und fast die halbe Binde einnimmt. A'on derseUjen Farbe ist auch der Hinterrand bis zur ]\littelljinde, sowie sich einige röthliche Schuppen auf der Grenze der Endbinde und des äusseren Glasfeldes eingestreut finden. Die Mittelbinde ist breiter als hoch, auch die Endbinde ist breit; jede der beiden Binden etwa doppelt so breit wie das äussere (jlas- feld. Dasselbe ist viel höher als breit, und besteht aus 5 Felderchen. Die andern beiden Glasfelder sind deutlich vorhanden. Auf den Hinterfingeln sind alle I»ij)pen und der Limbalrand dunkel ; die Querrippe vorne dreieckig, wird nach hinten sehr fein. Zellen l, a. u. b. sind einem sehr lang- gestreckten Oblong ähnlich. Die Franzen aller Flügel sind glänzend rauchbraun. Die Beine sind in allen ihren Theilen von der Grund- farbe, etwas dunkler als der Hinterleib; nur die Sporen der Schienbeine und die Innenseite der Tarsen sind gelblich. Der stark grün schillernde Hinterleib führt nur auf dem Hinterrande von Segment 4., oben und an den Seiten, einen weisslichen Ring. Der Afterbüschel hat einen gerin- gen Stich in's Blaue. Wenn es gleich meistens gewagt ist, eine Art nach einem einzigen Exemi)lar aufzustellen, so ist unsere S. Chalcocnemis doch so weit von allen bekannten Se^^ieu verschieden, dass sie auch später nie als Varietät zu einer derselben wird gezogen werden können. Ihre Stellung hier ist vielleicht etwas künstlich, obwohl sie sich durch das schmale äussere Glasfeld ganz gut an S. Osmiif. reiht. Dem Habitus nach möchte sie besser zwischen S. Dorylif.- und der Chrysidiformis-Gruppe stehen. ß. Hinterleib ohne Ringe, einfarbig dunkel. 47. Ses. Azonos. Caerulco-nigra, thorace viridescenti, margine capitis })osteriore, tibiarum parte media fasciculoque terminali subtus luteis. Magn. 21 mm. (f. Ses. Azonos Led., Verh. d. z. b. Ver. 1855, Quartal IL, pag. 194, Taf. IL, flg. 1. 325 Diesö Art wurde gleichfalls nach nur einem einzigen Männchen von Herrn Lederer 1. c. aufgestellt; auf dessen nähere Beschreibung ich hier verweise. In derselben nennt Herr Lederer unter Anderem die Schenkel in der Mitte gelb; doch ist dies offenbar ein Versehen, und muss „die Schienbeine" heissen. Herr Lederer sandte mir gütigst das Original, naeli dem ich die Diagnose machte. Zu verwech- seln ist die Art mit keiner andern. Diese S. Azonos wurde im Mai am Hundsflusse bei Beirut (Syrien) gefangen. 48. Ses. Joppiformis. Caeruleo-uigra, alarum anti- carum area externa areolis 3 composita. Magn. 19 — 21 mm. cT 2. Ses. Anthracif. Ranib. , Ann. d. 1. S. ent. d. F. Tom. L, pa2-. 2(3C.. ri. ViL, lig. 7. Dup., Suppl. Tom. ü., " pag. 110. PI. IX., fig. 4. H.-Sch. Fig. 10. Diese ausgezeichnete, ganz schwarzblaue Sesie wurde von Dr. Kambur auf Corsica entdeckt, und später auch von Ghiliani auf Sardinien gefunden. Da der Name Anthraci- formis schon viel früher von Esper gebraucht war, s. No. 12, so taufte ich diese Art um, und nenne sie Joppiformis. Die- ser Name ist von der eben so ausgezeichneten, ganz schwarz- blauen Joppa caerulea Gene entlehnt, welche Ichneumoni- den-Art bisher nur auf der Insel Sardinien gefunden wurde, wo sie als Parasit in den früheren Ständen des Pap. Hospiton Gene ausschliesslich vorkommt. J. Die beiden Geschlechter sehr verschieden; äusseres Glasfeld schmal, Hinterleib mit feinen weissen Rin- gen, s. die Diagnose. 49. Ses. Doryliformis. Viridescenti- nigra, alarum auticarum (fuscescentium) area externa compressa, abdomi- nis segmentis 2. 4. 6. postice tenuissime albo - cingulatis. Magn. 19—22 mm. cf $. [enetries bei Petersburg, und nach Sunde- vall in Finland eine Zahl schwedischer Arten fliegen, ferner niis der ^fonographie der Gompliinen nach einem Stücke des Wiener Museums G. flexuosus aus Elisabethopol, so ist dies Alles, was ich bis jetzt über Russlands Odonaten ver- öüentlicht weiss. Die Arten, welche ich aus der Sendung der Herren Motschulski und Menetries untersuchen konnte, sind fol- gende : 1. Archangel. Aescbna grandis. 1 Sp. 2. Petersburg. (Duderhoff j L. scotica. Ae. grandis, Agr. najas, Agr. cyathigerum. 4 Sp. 3. Caucasus. L. fulva (aus Transcaucasien, Cachetien), L. brunnea, L. pedemontana, L. flaveola (auch aus Turcomenien), G. forcipatus, G. vulgatissimus. Ae. rufescens, Ae. raixta (aus Transcaucasien), Cal. splen- dens, Lest, nympha. L. barbara. L. fusca, Agr. puella. 13 Sp. 4. Sibirien (wenn keine andere Oertlichkeit angegeben ist, aus Irkutzk. L. 4-maculata, L. brunnea, L. flaveola, L. scotica, L. pedemontana, L. rubicnnda, Lib. spcc. nov., Epith. bimaculata, Cord, acnea (aus Torask), G. flavipes, G. serpentinus, Aes. crenata nov. sp.. Lest, sponsa, Agr. najas, Agr. cyathigerum (aus Irkutzk und aus Transbaikalien), Agr. lunulatum (aus Transbaikalien) Agr. hastulatum. 17 Sp. 6. Kamtschatka. Lib. flavescens F. (viridula Beauvois), 4-maculata, Cord, arctica, C. aenea, Aes. palmata nov. sp., Ae. juncea, Anax Junius Drury (A. spini- gerus Rbr.\ Agr. cyathigerum. 8 Sp. aus Peter- paulowsk.) 6. K i rgi s e n Steppe. (Wenn keine Oertlichkeit ange- geben, ist aus dem Gebirge Ulu Tau.) Tvib. flaveola, L. vulgata, L. scotica, Aes. grandis, Ae. inixta, Ae. viridis (aus Dschergain), Ae. serrata nov. sp. (aus Dschergain), Lest, sponsa, Agr. cyathi- gerum. 0 Sp. 7. Kurilische Inseln. Gompli. Kurilis nov. sp., 2 Agr. nov. spec. o Sp. 8. Ajan. (Es liegt hier eine Factorei der Russ.-Amerik. Compagnie zwischen der Ada-Bucht undOchotzk unter 36 t dem 55" auf eiuer 5 Werst ins Meer vorspringen- den Landzunge. Die mittlere Jahrestemperatur ist — 20 R. (Sommer-Durchselmitt h 9»^ R.) und das Klima rauher als bei Sitka.j Lib. flaveola, Lib. nov. spec. 2 sp. 9) Russisch- America. Von Sitka Cordulegaster dorsalis sp. nov., Ap,r. cyathigerum. 2 sp. Von der Insel Kenai und Norton Sund dicht unter der Behringsstrasse. Aeseh. juncea, 1 s}». [Californien aus der jetzt verlassenen Besitzung des Capt. Ross, oberhalb St. Francisco. Lib. 3-maculata, 2 Lib. spec. nov., Anax Junius, He- taerina spec. nov., 3 Agr. spee. nov. 8 sp.J Es enthalten diese Angaben (Californien ist wegge- lassen) 41 Arten, deren 18 neu für die Fauna Russlands, und 9 überhaupt noch unbeschrieben sind. Im Ganzen sinil also mit den früher erwähnton mindestens 63 Arten Odona- ten für Russland sicher nachgewiesen. Diese Zahl ist sehr wahrscheinlich nur ein Briichtheil der Odonaten-Fauna Kuss- lands, wenn wir in Betracht ziehen, dass in ganz Europa (also etwa 2'. jener Ländermasse) 98 Arten, und in den einzelnen Ländern: Frankreich, Italien und Deutschland je über r»0 Arten nachgewiesen sind. Oehen wir nach den uns bekannten Verbreitungs- Richtungen die Arten der euro- päischen Fauna durch, so finden wir noch mindestens 22, welche wahrscheinlich in Russland anzutreifen sind. Im Norden: L. pectoralis, Cord, alpestris, Ae. borealis, Ag. arma- tum, elegantulum; im mittleren Theile: L. coerulescens, C. bi- dentatus, Ae. pratensis, Agr. minium; im Süden: L. albi- styla, erythraea, rubrinervis, depressiuseula, Fonscolombii, An. Parthenope, Ep. Fatime, Lest, viridis, Ag. viridulum, pumilio , ornatum, mercuriale, Lindenii. Vielleicht sogar L. Ramburii, G. Genei, PI. latipes, Ag. speciosum, so dass dann die Zahl der Odonaten Russlands auf 85 oder 89 steigen würde. Bisher sind hierbei nur die Arten Europas in Betracht gezogen. Leider kennen wir von den übrigen längs der ungeheuren Asiatischen Grenze gelegenen Ländern nur die Fauna Kleinasiens. Da eine ihr eigenthümliche Art, Gomph, liexuosus, in Transcaucasien vorgefunden ist, können auch von den 8 übrigen Russland bis jetzt noch fehlenden Arten einige leicht dort aufgefunden werden. Bleibt hier also noch ein vv^eites Feld zur Forschung oiVen, so lässt sich doch annähernd die Älaximalgrenze bestimmen. Es würde durch- aus unrichtig sein, zu schliessen: „Europa ist 2/. so gross 368 und hat circa 10() Arteu, also muss Kussland 250 haben.'' Deutschland hat bei etwa doppeltem Flächeninhalt von Italien (im Vergleich zu ganz Europa bilden sie in grossen Zahlen etwa Via und V25 ) ii^it ihm eine gleiche Zahl von Arten, nämlich etwas über Vio der Arten von ganz Europa; das kleine Belgien, etwa Vooo von Europa, hat nur unbedeu- tend weniger, viel über ^/jo. Es begründet sich dies auf- fällige Verhältniss darin, dass jede nicht gerade wasserarme Lokalität in Europa ungefähr 40 Arten beherbergt, die einzelnen Alten jedoch einer sehr ausgedehnten Verbreitung nach der Länge und einer noch viel bedeutenderen in der Breite unterliegen. Treten besonders günstige Verhältnisse hinzu, etwa das Uebergreifen decidirt südlicher Arten (wie in England) oder die Anwesenheit von Gebirgen und mit denselben das Auftreten hochnordischer Arten (Schweiz), so kann sich die Artenzahl in bestimmten selbst kleineren Län- derstrecken noch vermehren. Halten wir daran fest, dass die Zahl neu auftretender Arten bei grossen, namentlich unter gleichen Breitegraden liegenden Arten in einer verhältnissmässig geringen Pro- gression ^steigt, und bei der eigenthümlichen Lage der un- geheuren Lündcrmasse des asiatischen Russlands noch ge- ringer wird , so kann nach einer auf die im Folgenden ent- wickelten Thatsacheii gegründeten Rechnung, die Gesammt- summe der im ganzen russischen Gebiete vorhandenen Odo- naten die Maximalgrenze von etwa anderthalb hundert Arten kaum übersteigen. Der grüsste Theil der neuen Arten würde ü])erdies auf die der eigentlichen Fauna Russlands durch l^ebergreifeu von Arten benachbarter Länder oder Kontinente fremder Theile fallen, nämlich Transkaukasien, die kleinen Landstriche jenseit der Gebirge Kamschatkas und am Ochotzkischen Meerbusen und die russischen Be- sitzungen in Amerika. Also auf Landstriche, deren Grösse zu den übrigen Besitzungen fast ausser Verhältniss steht. Die neuen Arten werden in der Monographie der Odo- naten von Selys und mir beschrieben werden, die beiden Gomphiden gegenwärtig, die anderen später. Ich erlaube mir über einige der angeführten Arten Bemerkungen bei- zufügen. 1) Libellula nov. spec. aus Irkutzk. Das einzige vor- liegende Weibchen steht Lib. vulgata sehr nahe in Form und Farbe, hat jedoch mehr die Zeichnung von L. striolata, die Vorderfiügel längs dem Vorderrande, die Hintcrflügel an der Basis gelb. Die Legeklappe ist genau wie bei L. vulgata. Die sehr beträchtliche Grösse, long. 41 millim. exp. al. 71 milL, veranlasst mich a orläufig diese Art von L. vulgata zu trennen. 369 2) Lib. scotica. Irkutzk. Neben Thieren von gewöhn- licher Gr()sse befand sich ein beträchtlich gTösseres Weib- chen, das dennoch zweifellos hergehört. 3) Epitheca bimaculata. Irkutzk. Es lag nur ein Weib- chen vor, dem die Spitzeuhälfte des Hinterleibes fehlt. Ob- wohl selbiges etwas kleiner als gewöhnlich, die Flügel ohne gelb und wasserhell, der schwarze Basalfleck der Hinter- flUgel kürzer ist, vermag ich es doch nicht von Charpentiers Art zu trennen. 4) Aeschna crenata nov. sp. Irkutzk. c/ steht in Grösse, Form und Zeichnung der Ae. juncea nahe, ist jedoch be- stimmt eigene Art. Der Kopf des T auf der Stirn ist viel dicker, das Pterostigma kürzer und breiter, die Randader braun, Membr. accessoria weiss, die Mittelrife oben auf den App. super, an der Spitze gezähnt, der App. inf. laug, schmal, vor der Spitze eingezogen. 5) Lib. flavescens F. (viridula B) Kamtschatka stimmt sehr genau in Form und Grösse mit den Exemplaren aus beiden Indien und Afrika. 6) L. 4-maculata aus Kamtschatka und Sibirien ist die Stammart ohne braune Flügelspitze. 7) Cord, aenea Kamtschatka $ ist kleiner als gewöhn- lich, aber fast in Form und Färbung so durchaus identisch, dass ich die Bestimmung nicht bezweifeln kann: long. 44 millim.; exp. alar. 64 mill. 8) Aeschna palmata nov. sp. Kamtschatka cf gehört in die Gruppe von Ae. cyauea Muell. und ähnelt in Form, Fär- bung und Grösse, besonders in der Bildung der App. anal, der Ae. constricta Say aus Nordamerika fast zum Verwech- seln. Die beträchtlich geringere Zahl der Antecubitaladern, der Mangel der Binden vorn auf dem Thorax und die ganz schwarzen Füsse, lässt sie mich vorläufig absondern, doch habe ich von beiden Arten nur je ein Männchen gesehen. 9) Ae. juncea aus Kamtschatka ? aus russisch Amerika d^ ist vollständig sicher und beweist das Vorkommen nord- fcuropäischer Arten in Amerika, das Selys bis jetzt für die von mir dafür angegebenen Arten Ae. grandis und Cal. splendens noch bezweifelt. Die Form der App. anal, und die Färbung der Membr. access. variirt bei diesen Indivi- duen genau wie bei jenen aus Europa. 10) Anax Junius Kamtschatka cf $ ist so gross wie die grössten Stücke aus Oahu, dagegen ein Weibchen aus Cali- fornien klein, fast noch kleiner als die sonst mir vorliegen- den amerikanischen Stücke. Die Bestimmung ist zweifellos sicher. 370 11) Ae. serrata nov. sp. Kirgisensteppe cf. Der Ae. crenata in Form, Färbung-, Grösse rud Bildung der App. 8uper. sclir nahe. Verschieden durch den feinen langen Strich des T auf der Stirn, ein noch kürzeres und schmä- leres Pterostigma, und den sehr kurzen breiten App. infer. Beide Arten gehören wahrscheinlich zu einer dem inneren Asien eigenthllmlichen Oruppc. 12) Die Beschreibung der Arten aus den Kurilen und Sitka steht in der Monographie so nahe bevor, dass ich hier weiter nichts darüber erwähne, als dass mir die Bestimmung von A. cyathigerum aus Sitka nach einem einzigen unvoll- ständigen aber grösseren Männchen noch zweifelhaft scheint. Dagegen ist A. cyathigerum aus Kamschatka, Sibirien, Ulu Tau, Petersburg vollständig sicher. A. cyathigerum ist übrigens die eigentliche L. puella L. und in Linne's Samm- lung mit der Etiquette an der Nadel vorhanden. loj L. Haveola aus Ajan, Sibirien, Ulu Tau, Turkme- nicn, Caucasus ist genau mit den europäischen Individuen identisch. Es ist immerhin auffällig, dass dieselbe Art in Spanien bei einer Durchschnitts - Wintertemperatur von -+- 6" K. und in Ajan bei — 15" ausdauert. 14) Lib. nov. spec. Ajan gehört einer amerikanischen in Californien vertreteneu eigenen Gruppe an, die zwischen L. vulgata und L. coerulescens steht. Es wird von Interesse sein, die Angaben über einige der am weitesten greifenden Arten nach Länge und Breite zusammenzustellen. 1) Die unbezweifelt am weitesten verbreitete Art Russ- lands ist Lib. flavescens F. (viridula Beauv.) Sie findet sich in den Tropen unter und über dem Aequator rings um die ganze Erde (Entom. Ztg. 1855, p. 135), überschreitet sie nur nördlich in Egypten (England?) und in Kamschatka. Sehr wahrscheinlich wird sie auf der ganzen Ostküste Asiens und auf der Westküste Amerikas bis Califoniien anzu- treffen sein. 2) Aeschna juncea L. ist durch ihr gesichertes Vor- kommen in Nordamerika von hohem Interesse. Wahrschein- lich umkreist auch sie als nordische Art die ganze Erde, gegenwärtig ist sie durch die ungeheure Entfernung von 230 Längengradoi (Irland — Kenai) nachgewiesen. Häu- fig noch im 54. Breitengrade, unterhalb des 50" nur in Gebirgen, reicht sie bis zum 67 ". Mit ihr die gleiche Ver- breitung hat Cordulia arctica. doch eine geringere Länge, 160", da sie vurUuilig nur bis Kamschatka nachgewiesen ist. 3) Lib. 4-maculata, L. fiaveola L., Cordulia aenea, Agr, cyathigerum reichen fast gleichweit, nämlich durch fast 371 160 Längengrade und leben zwischen dem 44 und 67 Brei- tengrade, die beiden ersten erreichen sogar 42^ und 40o Br. Sollte, was ich vorläufig noch anheimstellen muss, A. cya- thigerum wirklich in Sitka vorkommen, so würde sie durch 2400 Längengrade gehen, und nach C. flavescens die am weitesten verbreitete Art sein. 4) Lib. scotica, L. pedemontana, L. rubicunda, L. vul- gata, L. brunnea, Ae. grandis, L. sponsa, A. najas, A. has- tulatum, A. lunulatum haben ungefähr dieselbe Längenvier- breitung durch 100 — 115o. In der Breite reicht L. brunnea von 37" — 530, die übrigen zumeist von 45o — 67**. 5) Epith. bimaculatus, G. flavipes, G. serpentinus haben eine Länge von 100", und Breite vom 45" — 56o. Die Ver- breitung von L. flavescens F. rund um die Erde in einer Breite von 70 Graden wird wohl die grösste, sowohl für Insekten, als für Thiere überhaupt sein, da die durch den Handel verbreiteten AUerweltsthiere nicht in Betracht kom- men können. Die übrigen 19 Arten {% der ganzen Odona- ten-Fauna Europas) umziehen V;5 bis 2/3 der Ej'de, jedoch nur in einer Breite von 10 bis höchstens 27 Breitengraden. Gehen wir zu einem Versuch, „die Odonaten - Fauna Russlands überhaupt und seiner einzelnen Theile darzu- stellen" über, so lässt sich gegenwärtig schon etwas ziem- lich Vollständiges geben. Jedenfalls ist es genügend, um über den Charakter der Fauna ausser Zweifel zu sein. Ich setze dabei als erwiesen durch frühere Arbeiten voraus, dass selbst bedeutende Länderstrecken, sofern sie nicht sehr hohe Gebirge durchziehen, im Innern durchweg dieselben Arten führen, die an den entsprechenden Grenzen nachgewiesen sind. Da die früheren Zustände der Odonaten im Wasser leben und, wie bei L. flaveola erwähnt wurde, selbst durch hohe Linterschiede in der Jahrestemperatur nicht berührt zu werden scheinen, so hat eine grosse Verbreitung der russischen Arten um so weniger etwas Auffälliges, als ge- rade Russland durch Ströme von bedeutender Länge, nicht dem Aequator parallel, sondern von Norden nach Süden oder umgekehrt, durchzogen, und so eine Verschleppung der Larven in höhere oder niedere Breiten leicht vermittelt wird. Hat doch der gewiss schwer bewegliche Mytelus polymorphus in noch nicht 100 Jahren notorisch aus dem Kaspischen Meere durch die Wolga die Reise nach West- Europa gemacht und jetzt schon fast die äussersteu Grän- zen erreicht! Dass selbst auch hohe Gebirge nicht eine zu schroffe Scheide für das leicht fliegende Libellenvölkchen machen, beweisen die Alpen zur Genüge. Diesseits und jenseits derselben treffen wir eine nicht unbeträchtliche 24 372 Anzahl gleicher Aiteu. In der Lombardei aus der Fauna von Nord-Europa, in Oesterreich und Ungarn aus der Fauna des Mittelmeerbeckeus. Da euro]jäisclie Arten den Kaukasus und das Altaigcbirge übersteigen, üben sehr natürlich ge- ringere Höhenzüge, wie der Ural, keinen merklichen Einfluss aus. Der glückliche Umstand, dass uns von einem grossen Theil der Gränzen Russlands (oder der angränzenden Län- der) genügende Nachrichten vorliegen, erlaubt uns nach den so eben entwickelten Gesetzen die Fauna der dazwischen liegenden unerforschten Landstriche zu konstruiren. Finden wir z. B. Lib. flaveola in Lappland, Petersburg, längs der ganzen Westgränze Russlands bis zum Kaukasus, zwischen Volga und Ural, in Turcmenien, in der Kirgisensteppe, bei Irkutzk, Ajan und Kamtschatka — so wird Niemand in Abrede stellen, dass diese Art auch den von jenem Netz umschlossenen Ländergebieten angehöre. Suppliren wir in gleicher Weise die übrigen Arten, so erhalten wir ein ziem- lich vollständiges Bild. Jedenfalls ist bei der weiteren Ver- breitung der Odonaten eine Abtheilung Russlands in so viele verschiedene Gebiete, als sie v. Motschulski für die Käfer ermittelt hat, nicht nothwendig. Im Allgemeinen kann man — ich wiederhole, nur für die Odonaten — die von Lacor- daire, Introd. tom. IL, gezogenen Gränzen als zutreffend annehmen. Die ganze ungeheure Länderstrecke, die das euro- päische Russland bildet, enthält bis jetzt keine Art, die nicht auch im übrigen Europa fliegt. Die offenbar zu Asien ge- hörenden Landstriche jenseits des Kaucasus sind davon auszunehmen. Hier ist der kleiuasiatische Gomph. flexuosus sicher, Corduleg. insignis vielleicht vorhanden, so dass sich hier die asiatische und europäische Fauna begegnen und ausgleichen. Es ist übrigens nicht unmöglich, ja sogar wahrscheinlich, dass, sowie in Transkaukasien , bei Trape- zuut und in Kleiuasien überhaupt die Odonatenfauna noch zu 2/3 europäisch ist, sich auch im Kaukasus und vielleicht darüber weg (in d(u- Krimm) asiatische Arten vorgeschoben finden werden. Da aber nach den gegenwärtigen Kennt- nissen ein derartiges Uebcrgreifen von Süden nach Norden über Gebirge geringer ist, als umgekehrt, und die Anzahl der jenen Gegenden eigenthümlichcn Arten geringe nämlich V3 ist, wird die Zahl der nach dem europäischen Russland tibergreifenden Arten nur unbedeutend sein können. Längs der Ostgränze des europäischen Russlands ist uns die Fauna vom kaspischen Meere aus zuerst durch Pallas, dann durch Eversmann recht genügend bekannt. Es sind gegenwärtig für jene Gegenden (cf. Revue des Odon. 37^ p. 270) 42 oder 41 Arten gesichert. Rechnen wir durch Supplirung nach der früher erwähnten Methode Lib. brunnea (Caucasus, Sibirien) Lestes nj-mpha (Caucasus), Agr. najas, hastulatum (Sibirien) hinzu, so erhalten wir 45 Arten, was der wahrscheinlichen Gesammtzahl der Arten jener Gegenden nach den in der Kevue entwickelten Gesetzen nahe kommen dürfte. Es ist wenig wahrscheinlich, dass hier von Osten oder Süden her neue Arten eingeschoben werden, da selbst in der Kirgisensteppe die Fauna noch ganz europäisch ist, und die wenigen Arten, die uns von der Ost- und Südküste des kaspischen Meeres bekannt geworden, gleichfalls euro- päisch sind. Können wir einerseits die Fauna des europäischen Russlands als positiv europäisch, ohne irgend welche fremde Beimischung ansehen, so lässt sich anderseits nachweisen, dass ihr sämmtliche Arten der mediterranen Fauna fehlen. Ich habe schon ftliher in dieser Zeitung zu beweisen ver- sucht, dass ein Theil der mediterranen Fauna im Westen Europas durch das eigenthümliche Verhalten der Isochi- menen bedeutend höhere Breiten erreicht, so dass wir noch im Süden Irlands und Englands neben Mittelmeer- pflanzen auch Mittelmeer-Libellen linden. Gute Flieger ge- hen noch weiter. So wie die kräftigste europäische nörd- liche Art, Anax formosa, südlich bis Madeira, Angola und selbst zum Kap reicht, fliegt sein südlicher Genosse, A. Par- thenope, aus der Mitte Afrikas nördlich bis Paris, Berlin, und ist neuerdings von Fueldner sogar mehrfach bei Neu- Strelitz gefangen. Von den Mittelmeer -Arten fehlen der Fauna Russlands Lib. trinacria, barbara, nitidinervis, sardoa, cycnos, nigra, Cord. Curtisii, Macr. splendens, G. Graslinii, pulchellus, simillimus, uncatus. Lind, tetraphylla, Aes. Irene, Cal. haemorrhoidalis, PL acutipennis, Ag. Graellsii, Genei, coerulesceus. Es bleiben nach Abzug dieser 19 Arten noch 79 der europäischen Fauna übrig, die sich in diesem Theile Russlands finden werden. Betrachten wir die Odonaten-Fauna des europäischen Russlands näher, so können wir sie ohne Zwang in drei Theile zerlegen: 1) die Ländertheile über dem 60o, 2) die zwischen dem GOd und 50o, 3) die unter dem ÖO'' befindlichen Provinzen. 1) Es umfasst dies Gebiet nach v. Motschulsky's Ein- theilung die Reviere 4, 5, 6, Finnland, Ingermanland, Lapp- land, Nord-Russland und ist durch die Gegenwart der ark- tischen Arten bezeichnet. Eine eigene Polar-Fauna anzunehmen ist kein Grund vorhanden, da bis jetzt keine einzige Art den Polarländern 24:* 374 ausschliesslicli angehört. Ob überhaupt jenseits des 70.o noch Libellen fliegen, ist nicht bekannt. Cordulia arctica erreicht nach Zetterstedt bei Bossekop den TO«, C. metallica und L. rubicuuda gehen bis gegen den 68^, alle übrigen höchstens bis zum 67o. Herr Kahl, der Spitzbergen und Island besucht und neun Jahre als Naturforscher in Grönland gelebt hat, versicherte mich, an keinem jener Orte Libellen gesehen zu haben. Die Insektensendungen von Grönland nach Kopen- hagen enthalten nach Schiödte nie Odonaten, und Miertschings Angaben für das nördliche Amerika erwähnen ihrer gleich- falls nicht. Wir werden keinen Fehler begehen, wenn wir für dies erste Gebiet die sämmtlichen bis jetzt in Lappland und dem mittleren Schweden (etwa bis Üpsala) fliegenden Arten in Anspruch nehmen. Von den 16 in der Revue des Odon. p. 254 als Lappländisch angegebenen Arten muss Agr. pul- chellum gestrichen, und A. puella an seine Stelle gesetzt werden. Es treten, durch Keitel in Umeä, Lappmarken 1855, gesammelt, hinzu : Lib. dubia, C. aenea, A. juncea, A. cya- thigerum, A. hastulatum, die im mittleren Schweden vor- kommenden Arten L. depressa, C. flavomaculata, G. vulga- tissima und L. sanguinea und A. najas aus Petersburg, also 26 Arten, von welchen 20 durch Cederjhelm, Hummel, Selys und mich wirklich für jenes Gebiet nachgewiesen sind. Da ich den eigentlichen Katalog Hummels (Essais 2 und 3) nicht kenne, ist diese Zahl wohl noch zu gering. Lest, bar- bara, die Hummel anführt, bedarf neuer Bestätigung. Ausser Aes. cyanea, die noch bei Dorpat fliegt, gehö- ren wahrscheinlich auch in dieses Fauna-Gebiet L. pectoralis, Ae. pratensis, Aes. mixta, L. nympha, G. pennipes, A. ele- gans, lunulatum, pulchellum, armatum, also im Ganzen 36 Arten, eine Zahl, die nach den bis jetzt ermittelten Gesetzen nicht bedeutend überschritten werden dürfte. 2) Es umfasst dies Gebiet die Reviere Motschulsky's, 1, 2, 3, 7, 8, 9, 20, 21, also Polen, Litthauen, die Ostsee- Provinzen, Gross-, Klein-, Weiss -Russland, Orenburg, und das Uralgebirge. Für dies bedeutende, durch 40 Längen- grade sich erstreckende Gebiet sind bis jetzt nur an den nördlichen und östlichen Gränzen die Arten ermittelt. Näm- lich für Livland durch Fischer und Rathke 11 Arten, und von Lepechin, Pallas, Evcrsmaun zwischen Volga und Ural 49 Arten. Aus der in der Revue p. 276 gegebenen Liste sind L. meridionalis, pectoralis, striolata, C. splendens als bis jetzt nicht nachgewiesen zu streichen, statt G. Schneiderii ist G. vulgatissimus zu setzen, und das Fragezeichen bei Lest, virens zu löschen. Für dieses Gebiet kommt uns die 375 genaue Kenntniss der Fauna der an der Westgränze gele- genen Länder Preussen und Schlesien vortrefflich zu statten. Ein Vergleich* der Liste Eversmanns ergiebt, dass nur eine Art, nämlich Lest, macrostigma, der Westgränze fehlt, selbe jedoch wenig südlicher, nämlich in Ungarn, nachgewiesen ist. Ae. affinis und L. fusca fehlen in Preussen, sind aber in Schlesien einheimisch. Dagegen fehlen von preussischen Arten bei Eversmann L. sanguinea, pectoralis, Aes. praten- sis, Lest, nympha, Agr. minium, najas, armatum, lunulatum, pulchellum, puella, und von schlesischen noch ausserdem Lib. coerulescens, striolata, Corduleg. annulatus, Lest, viridis, Agr. viridulum, speciosum, pumilio. Die preussischen Arten können bis auf vier schon durch Interpolation nach- gewiesen werden, und finden sich zweifellos wenigstens in dem angrenzenden Polen und Litthauen. Weniger positiv ist dies in Betreff der schlesischen Arten, doch zweifle ich auch hier nicht, dass Südpolen und Wolhynien sie sämmt- lich liefern werden, Wir hätten also hier 57 Arten, eine den allgemeinen Gesetzen entsprechende Zahl, und eine Fauna, die den Charakter jener von Mittel-Europa und der norddeutschen Ebene trägt. 3) Es umfasst dies Gebiet die Reviere Motschulsky's 10, 11, 12, 14, 15, 18, 19, also Podolien, Bessarabien, Cher- son, Krim, den Caucasus und die Steppen bis zum Ural. Man kennt für dies Gebiet bis jetzt 14 Arten, nämlich 11 durch V. Motschulsky aus dem Caucasus, wozu aus der von Pallas an der untern Volga beobachteten Arten noch L. 4-maculata und G. pennipes, und nach Menetries L. me- ridionalis kommen. Aus der Krim sind unerachtet der zahlreichen dort gesammelten Insekten bis jetzt Odonaten nicht bekannt geworden, auch die neueren von dort durch Radde nach Preussen gekommenen reichen Sendungen ent- hielten keine einzige Libelle. Es berechtigt die Wasser- armuth jenes Landes und die grossen zum Theil salzhaltigen Steppen zu der Vermuthung, dass die Artenzahl dort nicht gross sein werde. Was von den Faunen der Nachbarländer für dies dritte Gebiet zur Interpolation dienen könnte, be- schränkt sich auf Ungarn, die Türkei, die Nordküste Klein- asiens, Transkaukasien und die Ostküste des Kaspischen Meeres. Ueber die Fauna Ungarns konnte bei Herausgabe der Revue (p. 266) noch nichts gesagt werden. Die Mittheilun- gen des Herrn von Frivaldski, wozu einige Arten aus Char- pentier und dem Berliner Museum gefügt werden konnten, erlauben mir jetzt eine Liste zusammenzustellen. L. 4-ma- culata, depressa, fulva, cancellata, albistyla, brunnea, coeru- 376 lescens, *erythraea, sanguinea, *flaveola, striolata, scotica, pectoralis, Cord. *aenea, flavomaciüata, G. flavipes, *vulga- tissimus, An. formosus, Ae. pratensis, mixta, affinis, rufescens, Cal. virgo, splendcns, Lest, viridis, macrostigina , nympha, sponsa,, virens, barbara; fiisca, P. pennipes, Agr. speciosum viridulum, najas, tenellum, pumilio, elegans, pulchellum, puella, ornatum, cyathigerum, also 42 Arten, von welchen ich nur die 4 mit * nicht selbst untersuchen konnte. Es sind dies aber Arten, über deren Bestimmung kein Zweifel obwaltet. Die Lib. aurata Scop. Ann. V, p. 120, aus Nieder- Ungam wage ich noch nicht sicher zu deuten, vielleicht ist sie nur L. flaveola. Dass die angegebene Zahl die Fauna Ungarns bei dessen so günstiger Lage und Boden- verhältnissen nur zu etwa Vs repräsentiren wird, scheint mir zweifellos. Was sich aus den Faunen der Nachbar- länder dafür suppliren lässt, ist folgendes. Nach Brauer's Ermittlung linden sich um Wien von Arten, die für Ungarn bis jetzt nicht nachgewiesen sind : Lib. depressiuscula, Fons- colombii, meridionalis , vulgata, rubicunda, caudalis, Cord, metallica, G. serpentinus, forcipatus, Corduleg. annulatus, bi- dentatus. An. Parthenope, Ae. cyanea, grandis, Agr. minium, hastulatum, lunulatum. Den mir noch zweifelhaften Gom. nncatus mag ich vorläufig nicht anziehen. Steyermarks Fauna ist nur durch 10 Arten in Podas Mus. Graec. p. 95 bekannt. Seine L. flaveola ist wohl L, pectoralis, L. rubicunda = L. erythraea, L.'graudis = cyanea, L. puella = 2 Lest, und 1 Agrion. Für die Fauna Krains kenne ich aus Scopoli und nach einem von Brauer handschriftlich mitgetheilten Verzeichniss der in der Sammlung des Herrn Schmidt in Laibach befind- lichen Krainer Libellen 39 Arten. Da einige Bestimmungen mir zweifelhaft scheinen, so erwähne ich von den Ungarn fehlenden Arten nur die, welche kaum verkannt sein dürften. Lib. pedemontana, caudalis, G. forcipatus. Cord, annulatus, Ae. grandis, cyanea. An. formo«us, Agr. minium. Die Fauna Dalmatiens ist bis jetzt nur durch 9 Arten mir bekannt. Wichtig ist, dass sich darunter L. meridionalis, pedemontana, Cord, annulatus finden. Die Fauna Siebenbürgens, aus wel- cher C. Fuss in den Siebenbürgischen Verhandl. Tom IV. p. 207 — 216 15 Arten erwähnt haben soll, ist mir unbekannt. Wir können, wie ich glaube mit vollem Rechte, die 17 von Brauer bei AYieu gefangenen Arten und L. pedemontana aus Krain und Dalmatien für Ungarn suppliren, und erhal- ten damit eine Gesammtzahl von GO Arten, welche der Wahrheit sehr nahe kommen dürfte. 377 Eine genaue Kenntniss der Libellen der südlich von Ungarn gelegenen Länder wäre für das dritte Gebiet von Russland sehr wichtig. Was davon seit der in der Revue des Odonates p. 282 gegebenen Liste zu meiner Kenntniss gekommen, ist wenig genug. Rigler in seinem Buche Tür- kei 1852, pag. 136, giebt ein Verzeichniss der in der Türkei gefangenen Insekten. Von Libellen enthält es: Agr. Virgo, coccineum, (Lib. minium?) puella, Ae. grandis. annu- lata, Lib. depressa, 4-maculata, vulgatissima. Ich selbst habe untersuchen können Lib. striolata (Athen), G. flavipes (Macedonien), G. forcipatus (Corfu), C. virgo (Isthmus, Thra- cien und Corfu). Der Liste der Revue ist Plat. latipes nach Brulles guter Abbildung (Plat. hyalinata) hinzuzufügen, so dass jetzt etwa 30 Arten bekannt sind, die wohl d?e Hälfte der Fauna jener Gegend bilden mögen. Wir finden darunter 4 der Fauna Ungarns fehlende Arten : Lib. Ramburii, Epal. Fatime, PI. latipes, Ag. scitulum. Die Fauna Kleinasiens ist seit der Bearbeitung in der Revue p. 286 hauptsächlich durch Mittheilung des Wiener Museums gefördert. Als neue Arten kann ich zufügen Lib. albistyla, Cypria mihi (Gruppe L. coerulescens) L. rubriner- vis, L. pedemontana (Armenien), G. forcipatus, Cord, annu- latus, bidentatus. Lest, macrostigma. In der Liste der Revue ist G. Schneiderii in G. vulgatissimus zu ändern, L. anceps ist wahrscheinlich von L. brunnea nicht specitisch zu tren- nen, L. ampullacea wohl nur Localvarietät der weit ver- breiteten L. Sabina Drury. Es bleiben für Kleinasien 37 Ar- ten bekannt, von denen 3 für die Nordküste (Trapezunt) nachgewiesen sind, G. forcipatus, Cord, annulatus, Cal. virgo. Meiner Ansicht nach wird das südliche Gebiet des europäischen Russlands alle, oder doch den grössten Theil der angeführten Arten enthalten, also wahrscheinlich über 60 Arten. Die südliche Lage dieses Gebietes und die darin enthaltenen hohen Gebirge werden neben südlichen Arten die nördlichen darbieten. Wolhynien, Podolien, Bessarabien werden alle Arten Ungarns, vielleicht mit Ausnahme einiger nördlichen (L. cancellata, vulgata, scotiea, pectoralis, rubi- cunda, L. sponsa, Agr. hastulatum, lunulatum) enthalten, diese jedoch im Kaukasus wieder auftreten. Will man den Kaukasus als eigenthümliches Gebirgsgebiet mit einer Mittel- europa durchaus congruenten Odonatenfauna absondern, so kann der übrige Theil des Gebietes mit den Faunen der Türkei und Italiens verglichen werden. Er enthält keine Art, die jenen Ländern fehlt, ermangelt jedoch der denselben eigenthümlichen westlichen Arten. 378 Die Faunen des Transkaukasischen Gebietes, v. Mot- schulsky's Revier 13, mit Georgien, Imeretien, Mingrelien ist wenig bekannt. Sicher sind daselbst Lib. fulva (Cachetien), pedemontana (Armenien), G. flexunsus, Cord. Charpentieri Kol., Ae. Caucasica Kol. (alle drei aus Elisabethopol) Aes. raixta, Cal. Virgo (Agrion Colchicum ' Eichwald aus Mingre- lien), Agr. Oedipus Eichw. (aus Derbend). Da von letzterer Art keine Beschreibung gegeben ist, kann ich sie nicht deuten. Eichwald sah bei Derbend Libellen in grosser Menge, hat die Arten jedoch nicht bezeichnet. Was sonst rings um da s Kaspischc Meer gefunden worden ist und zur Suppli- rung dieses Gebietes dienen könnte, beschränkt sich auf den Nachweis von L. flaveola in Turcmenicn und die Nachricht bei Eichw^ald, dass die Gegend um den Balcharischcn Busen und bei Astrabad durch die Mannigfaltigkeit ihrer Libellen ausgezeichnet sei. Es sind dies die Reviere 16, 17 bei V. Motschulsky. Ich cilaube mir übrigens zu bemerken, dass im Kaspischen Meere selbst seines bedeutenden Salz- gehaltes wTgcn, Libellen - Larven nicht leben wx-rden. Es findet hier dasselbe Verhältniss wie an der Ostsee statt, deren Küsten oft mit Unmassen lebender und todter Libellen bedeckt sind, ohne dass die Larven in der See leben. Da uns nur 8 Arten aus Transkaukasien bekannt sind, lässt sich über die dortige Fauna wenig sagen. Die Hälfte jener Arten, vielleicht •V4 sind europäisch, wahrscheinlich wird dies Verhältniss überhaupt das Richtige sein. Die nicht europäischen Arten werden der Fauna Kleiuasiens gemein sein. Die Fauna des angrenzenden Persiens ist noch durch- aus unbekannt. Die Odonaten -Fauna des Asiatischen Russlands w^ar bis jetzt vollständig unbekannt. Wie schon erwähnt, sind die l>eobachtung eines Libcllenzugcs bei Tobolsk durch Chappe und Geblers Bemerkung, dass die Sibirischen Li- bellen nichts Auffälliges darböten, die einzigen Beweise fiir die Existenz der Odonaten in jenen Gegenden. Die unge- heuren Länderstrecken im Süden Sibiriens Turan, Iran, Tar- tarei, Songarei, IMongolei, Mandschurei, sind eine Tabula rasa. Nur die südhch vom Himalaja gelegenen Länder, der Süden Chinas und Japan sind mehr oder minder noth- dürftig ausgebeutet, so dass wir (die Inseln abgerechnet) hier etwa 100 Arten kennen. Alle, vielleicht L. erythraea ausgenommen, haben mit der europäischen Fauna nichts gemein, und kann von einem Uebertritt derselben über die asiatische Hochebene bis Sibirien wohl nicht die Rede sein. Die mir vorliegenden Libellen stammen aus der Kirgisen- Steppe, Irkutzsk und Umgegendj Ajan, Kurilen, Kamtschatka. 379 Werfen wir einen Blick auf die Karte, so finden sich diese Orte äusserst glücklich gewählt. Die Westgränze Sibiriens ist durch die früher erläuterten Gebiete des europäischen Russlands genugsam bekannt.. Die ungeheure Südgränze wird durch zwei in ziemlich gleichen Abständen gelegene Punkte repräsentirt. Die Ostgränze in ähnlicher Weise. Von Norden her fehlt jede Nachricht, doch lässt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass (wenn überhaupt) dort die Lappländischen Arten fliegen. Aus dem Innern jenes ungeheuren Gebietes ist mir nur eine Angabe (Cord, aenea Tomsk) bekannt. Nach den vorliegenden Odonaten- Arten ist vorläufig kein Grund vorhanden, verschiedene Faunengebiete in Sibirien anzunehmen. Es umfasst bei v. Motschulsky die Reviere 22 — 34, West- und Ost -Sibirien, Nord- und Polar- Sibirien, Altai, die Kirgisensteppe, Transbaikalien , Daurien Mongolei, Kamtschatka, Kurilen. Die 9 aus der Kirgisen- Steppe vorliegenden Arten sind ?ais dem Granitgebirge Ulu Tau, 41^, und aus dem etwa in der Mitte zwischen Omsk und Ulu Tau, 53", liegenden Dschergain Agatsch (bei Stieler Dschargain Agatscha), und bis auf eine sämmtlich aus der Fauna Mitteleuropas. Es ist dabei jedoch nicht ausser Acht zu lassen, dass die Gebirgsfauna von Ulu Tau möglicher Weise einen nördlicheren Charakter zeigen kann, als die nördlicher gelegenen Steppen •, die einzige neue Art ist auch nicht von dort, sondern aus Dschergain. Unter den 16 aus Irkutzk und seiner Umgegend, also wohl zu bemerken, wieder im Gebirge gesammelten Arten sind nur zwei der europäischen Fauna fremde und vier mit der Kirgisensteppe gemein. Die beiden neuen, Ae. serrata aus Dschergain und Ae. crenata aus Irkutzk, gehören zur selben Gruppe und sind wahrscheinlich der asiatischen Hochebene eigenthümlich. Von den in Kamtschatka und Ajan aufgefundenen Arten benutze ich aus später anzuführenden Gründen nur die vier europäischen Arten zur Konstruktion der Fauna Sibiriens. Bis jetzt sind in Sibirien gesammelt: Lib. 4-maculata, brunnea, flaveola, pedemontana, scotica, rubicunda, vulgata, spec. nov., Ep. bimaculata, C. aenea, arctica, G. flavipes, serpentinus, Aes. grandis, viridis, mixta, juncea, crenata, serrata, Lest, sponsa, Agr. najas, cyathigerum, luuulatum, hastulatnm ; 24 Arten. Es lässt sich mit Wahrscheinlichkeit voraussetzen, dass sich im nördlichsten Theile Sibiriens, wenigstens in den Europa zunächst gelegenen Landstrichen, genau dieselben Arten finden werden, die für das erste Ge- biet des europäischen Russlands ermittelt sind. Es treten also hinzu: Lib. depressa, sanguinea,, dubia, Cord, flavoma- culata, metallica, alpestris, Gom. forcipatus, vulgatissimus, 380 Aes. borealis, cyanea, Cal. virgo, splendens, Lest, nympha, PI. pennipes, Agr. elegans, armatum, elegantulum, puella, 18 Arten. In gleicher Weise können für die südlichen Theile Sibiriens die zwischen Volga, Ural und am Kaspi- schen Meere fliegenden Arten in Anspruch genommen werden, also Lib. fulva, cancellata, albifrons, caudalis, Aes. affinis, rufescens, An. formosus, Lest, macrostigma, barbara, vireus fusca und die dort durch Interpolation gewonnenen L. pec- torahs, Ae. pratensis, Agr. minium, pulchellum, 15 Arten; möglicher Weise sogar Lib. coerulescens , striolata, Cord, annulatus, Lest, viridii?, Agr. viridulum, spcciosum, pumilio, 7 Arten. "Wir erhalten also eine Summe von 57 oder (mit den letzten 7) 64 Arten für Sibirien, deren 24 den 90, 19 den 120 Längengrad, und G die äusserste Ostküste bestimmt erreichen. In Betreif der neuen, der europäischen Fauna fremden und in Sibirien etwa noch zu entdeckenden Arten lässt sich folgendes sagen. Die 9 in der Kirgisensteppe gefan- genen Arten mögen etwa 1/5 der dortigen Fauna ausmachen, und enthalten eine neue Art; wir können also mindestens 5 neue Arten für jene Fauna annehmen. Die 16 um Irkutzk gefangenen Arten mögen V.i dei' dortigen Fauna ausmachen und enthalten zwei neue Arten, wir können also mindestens sechs neue Arten dort rechnen und erhalten für die Fauna Sibiriens 69 oder 75 Arten, Avelche Zahl der Wahrheit nahe kommen dürfte. Die längs dem Meerbusen von Ochotzk und durch Kamtschatka verlaufenden, über 160(X) Fuss hohen Gebirge scheinen die eigentliche Gränze der europäisch - sibirischen Fauna zu bilden, und die schmalen, östlich davon gelegenen Küstenstriche (ähnlich dem schmalen Theile östlich der An- den in Amerika) enthalten neben europäischen Arten plötz- lich ein Gemisch aus ameiikanischen und indischen Arten. Während Lib. flavescens den Tropen angehört, finden sich die übrigen A. junius, Ae. palmata und Lib. nov. spec. aus Alan in Californien und dem übrigen Nord-Amerika wieder. Da uns im Ganzen nur 10 Arten, etwa Vs der Fauna vor- liegen, selbe 4 neue enthalten, so werden mindestens 20 neue Arten dort zu finden sein. Die drei von den Kurilen vorhandenen Arten sind neu, vielleicht Japanisch. Zieht man diese nebst den hier noch zu findenden Arten und die aus Kamtschatka zu der früher erhaltenen Summe, so wird die Fauna der gesammten Be- sitzungen Russlands in Asien die Zahl 100 übersteigen. Was wir aus den russischen Besitzungen in Nord- amerika wissen, beschränkt sich auf Aeschna juncea vom Norton Sund dicht unter der Beringsstrasse, und von der 3«1 Insel Kenai aus dem unterhalb Alaschka weit in's Land gehenden Busen, ferner auf Cordulegaster dorsalis, zu einer entschieden nordamerikanischen Gruppe gehörig, und auf das zweifelhafte Agr. cyathigerum, beide aus Sitka. In Betreif des letzteren kann ich mich noch nicht positiv entscheiden, da in Nordamerika mehrere sehr ähnliche Arten fliegen, ledenfalls ist die Identität mit der europäischen Art nicht unmöglich. Das wichtigste ist für diese Gegend der Nach- weis einer europäischen Art. Die Besitzung des Capitain Ross in Californien bei St. Francisco ist verlassen, die dortigen Libellen also der Fauna Russlands nicht angehörig. Sie haben ein durchaus amerikanisches Gepräge. Nachträglich habe ich aus dem Petersburger Museum und von Motschulsky folgende Odonaten erhalten, die zur näheren Begränzung der Fauna Russlands hier mitgetheilt werden. Aus Turan und zwar aus Bokhara, Platycnemis penni- pes ö', die gewöhnliche blaue Varietät; Calopt. virgo cf ?, die nordeuropäische Rage; Lestes fusca cT unter dem Namen Agr. Turcmenicum Kolenati aus Turcomenien. Hierher gehört auch Lindenia quadrifoliata Eversm. vom Sir Darja Bulletin de Moscou 1854, p. 194, fig. 7, 8, 9, die nach der Beschreibung und Abbildung von Lindenia tetraphyUa in keiner Weise getrennt werden kann. Aus dem südlichen Russland: Lib. sanguinea, Lib. vulgata d % Lest, barbara. Endlich erhielt ich von Brandt in Hamburg eine Aeschna borealis Zett. aus Sitka. Zusätze zur Monographie der Sing-Cicaden. Von H. Hagen. Die Undeutlichkeit meiner Handschrift hat eine An- zahl Druckfehler veranlasst, von denen ich jedoch nur die Sinnstörenden hier anführen mag. In den lateinischen Be- schreibungen findet sich mehrmals die Endigung der Bei- worte mit a statt o oder umgekehrt. Im Jahrgang 1855 p. 349 lin. 19 v. u. statt C. afra lies G. atra, — p. 356 lin. 2 V. u. statt drei Abarten lies zwei Abarten. Im lau- fenden Jahrgang p. 68 lin. 17 v. u. statt segmeutibus lies sequentibus. 382 HeiTD Baron von Osten-Sacken verdanke ich die An- sicht der von Herrn Prof. Siemaszko bei Duderhof (Peters- burg) gefangenen Cicade (s. p. 80). Selbige, sowie ein bei Verchni Udiusk gefangenes Exemplar, sind mit der in Preus- sen gefangenen identisch, nnd sicher C. montana. Herr v. Motschulsky theilte mir die von ihm in Russ- land gefangenen Cicaden zur Ansicht mit. 1. C. Orni Tiflis. 2. C. qucrula, Orenburg. 3. C. hyalina, Tiflis. 4. C. montana, Land der Donischen Kosaken. 5. var. adusta, Bogdo (ein Berg in den Salzsteppen Süd-Russlands). 6. C. prasina, Ko- sakenland. 7. C. tibialis, Caucasus. Die mitgethcilte C. montana wa-r eine jener Mittelstufen, die mich verhindert haben, C. adusta als eigene Art zu beschreiben. Färbung nnd Form durchaus wie bei der Stammart, jedoch die äusseren Stufenadem braun umsäumt, wie bei C. adusta. Russland besitzt also mit den ausser- dem nachgewiesenen C. hacmatodes, plebeja, atra, im Ganzen 9 Arten. C. argentata aus Südfrankreich theilte mir Herr Prof. Zaddach mit. lieber die Typen von C. haematodes schreibt mir Herr Baron von Osten-Sacken den 27. Mai wie folgt: „Unter diesem Namen stecken in Linne's Sammlung drei Exemplare. Das eine den Zettel tragende und das zweite mit ihm übereinstimmende sind meiner Ansicht nach C. montana nicht. Beide sind unaufge spannt, und haben am Vorderrande der Oberflügel eine braun angelaufene Querader, die den bei Hinen gesehenen Exemplaren von C. montana fehlte. Sonst schien mir die Grösse ziemlich dieselbe; das Abdomen aber wie bei C. montana mit röth- lich gerandeten Ringen; die Wurzel der Oberflügel gelblich. Das dritte Exemplar ist von den beiden ersten verschieden. Alle Adern sind breit braun angelaufen, was den Flügeln ein buntes Aussehen giebt; der Hinterleib an beiden Seiten breit roth. In Herrn Westwoods Sammlung steckt eine c. mon- tana aus England. Er hatte sie zuerst als neu beschrieben, später aber als C. haematodes umgetauft, erinnerte sich jedoch nicht, worauf er diese Umtaufe gegründet hatte.'' Es ist nach dieser Mittheilung doch nicht unmöglich, dass die beiden ersten Stücke zu der oben erwähnten Ab- art von C. montana mit braunumsäumten Stufenadern oder zu C. adusta gehören. Ueber das dritte enthalte ich mich jeder Vermuthung. Aeusserst wünschenswerth würde es sein, dass ein englischer Entomolog sich einer genauen Unter- 383 suchung und Bestimmung der in Linne's Sammlung befind- lichen Cicaden unterxöge. In Betreff der von mir beschriebenen Ephemeren-Gat- tung Oligoueuria verdanke ich eine schätzbare Nachricht der Güte des Herrn von Heydeu. In Costa, Fauna di Aspromonte e sue adjacenze 1828, finden sich zwei Kupfertafeln, beide mit Tafel 1 bezeichnet. Die eine enthält Käfer, die andere Neuroptera und Orthop- tera, wovon Fig. 2 ohne Zweifel eine Oligoneuria darstellt, die jedoch, wie die ganze Tafel, im Text gar nicht erwähnt wird. Da dies öfters bei Costa's Schriften der Fall ist, übrigens Herr von Heyden selbe von Costa selbst erhielt, ist an der Vollständigkeit des Exemplars nicht zu zweifeln. Eine mir gütigst mitgetheilte Kopie der Abbildung stellt bestimmt eine Oligoneuria von Form und Grösse der 0. Rhenana vor. Es findet sich also diese Gattung, viel- leicht sogar diese Art, auch in Neapel. Literatur. Dr. Herrich -Schäffer hat sein 1842 begonnenes grosses Werk*) im Laufe des gegenwärtigen Jahres glücklich zu Ende geführt. Betrachtet man die gewaltige Masse von Stoff, welche hier wissenschaftlich bearbeitet vor uns liegt, so darf mau sich billig wundern, dass eines Mannes Kräfte und ein Zeitraum von 15 Jahren ausreichten, ihn zu bewäl- tigen. Zu einer ausgezeichneten Befähigung musste hier ein eiserner Fleiss, eine durch nichts irre zu machende Be- harrlichkeit und eine Liebe zur Sache hinzutreten, die vor Opfern aller Art nicht zurückschrak. Wenn der Verfasser im Schlusswort sagt, dass er dem Werke die besten Jahre seines Lebens und einen grossen Theil seines Vermögens geopfert habe, so spricht er damit gewiss nichts, als die einfache Wahrheit aus, welche sich Jedem von selbst auf- *) Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zu- gleich als Revision uud Supplement zu J. Hübners Sammlung europäischer Schmetterlinge. Von Dr. G. A. W. Herrich-Schäffer. Regensburg 1843 — 1856, in Commission bei G. J. Manz. Preis des ganzen Werks mit 636 illuminirten und 36 schwarzen Tafeln 200 Thlr., des Textes mit den 36 Umrisstafeln allein 20 Thlr. (Die grosse Ausgabe wird bei directer Einsendung des Betrages an den Verfasser für zwei Drittel des Laden- preises abgegeben.) 384 drängt, welcher das hier Geleistete zu würdigen vermag, welcher die Herstellungskosten so ausgezeichneter Tafeln, wie sie Herrich-Schäffer gegeben hat, und die bescheidene Zahl der Jünger der Entomologie kennt, denen neben dem guten ^Yillen, ein grosses Kunstwerk zu besitzen, auch die dazu nöthigen Mittel nicht abgehen. Das Werk ist in sechs Bände getheilt. Der erste ent- hält die Tagfalter, der zweite die Heteroceren (Sphinx, Bombyx und Noctua L., zu welcher der Verfasser auch die Gattung Roeselia — Nola Bach — die Herminiden, Hypo- niden und seine Nycteoliden, eine etwas gemischte, kleine Gruppe zieht), der dritte die Spanner, der vierte die Cram- binen, Pyralididen und Tortricinen, der fünfte den Rest der Microlei)idopteren, die Tineinen und Pterophorideu s. 1. Der letzte Band endlich bringt Nachträge und Verbesserungen zu allen früheren, denen die durch Anmerkungen erläuterte Skizze eines vollständigen, auch die dem Verfasser bekann- ten Exoten umfassenden Lepidopterensystems beigegeben ist), eine systematische Uebersicht (System. lepido])terorum Europae 1853 — 55), einen sehr ausführlichen und dankens- werthen alphabetisch geordneten Index und einen solchen der von Herrich-Schäffer selbst gebrauchten Gattung«- und Artnamen. Sechs und dreissig Umrisstafeln erläutern die äussere Anatomie, soweit sie für die Systematik benutzt wurde, besonders das Flügelgeäder, auf welches, wie bekannt, Herrich-Schäffers System hauptsächlich basirt ist. Die von Geyer in Augsburg meisterhaft gezeichneten und colorirten Abbildungen erschienen in einzelnen Lieferungen seit 1843; sie bilden mit den vom Verfasser angekauften Hübnerschen und Fischer von Rösslerstammschen Tafeln ein Ganzes — das vollständigste Kupferwerk über europäische Schmetter- linge, welches wir besitzen, und welches dabei an Sorgfalt und Treue der Darstellung allen ähnlichen weit überlegen ist. Die Zahl der Arten, welche den Inhalt des Werks bilden, giebt einen Begriff von dem Umfange der Arbeit und von dem erfreulichen Anwachsen unserer Kenntnisse nach dieser Richtung. Es sind als europäisch aufgeführt, beschrieben und mit wenigen Ausnahmen auch abgebildet 373 Rhopaloceren, 1255 Heteroceren, (Sphinges, Bombyces, Koctucn s. 1.), 573 Geometriden, 901 Crambinen, Pyraliden und Tortricinen, 1161 Tineinen s. l, und 70 Pterophorideu und Alucitinen, zusammen also 4333 Arten, ungerechnet diejenigen neuesten Entdeckungen, welche in den Nachträ- gen seit 1852 beschrieben wurden. Für diese letzteren kommen indess eine Anzahl von Arten aus den asiatischen Provinzen Russlands und der Türkei, besonders aus den m ersten Familien in Wegfall, wenn man die europäische Fauna auf die Grenzen des Welttheils bis zum Ural und Caueasus als Norm gelten lassen will. Es ist nicht meine Absicht, hier auf die Vorzüge und Mängel des Werks näher einzugehen, um so weniger, als wir dem Vernehmen nach einer Kritik aus competentester Hand entgegensehen dürfen. Da diese aber, der grossen Vorstudien wegen, die sie erheischt, in nächster Zeit wohl noch nicht zu erwarten ist, so fühlte ich mich gedrungen, wie ich den ersten Band des Werkes in dieser Zeitschrift (Jahrgang 1848) besprochen, und in ihm den Anfang des bedeutensten Unternehmens der Neuzeit im Felde der Lepi- dopterologie begrüsst habe, so nun auch zur Vollendung desselben dem Verfasser und der Wissenschaft meinen öffent- lichen Glückwunsch darzubringen. Besonders aber würde ich mich freuen, wenn diese Anzeige dazu beitrüge, einen und den andern Leser, welcher Herrich's Werk noch nicht besitzt, zur ungesäumten Nachholung dieser Versäumniss zu seinem eigenen Besten anzuregen. Man sollte freilich voraussetzen, dass ein Werk, welches zum ersten Mal seit dem Erscheinen des Ochsenheimer-Treitschke'schen das ganze Heer der europäischen Schmetterlinge vollständig in streng- systematischer Ordnung aufführt , die Masse des seitdem neu hinzugetretenen Stoffs sichtet und jeder neuen Entde- ckung ihren Platz anweist, welches dabei durch seine clavis- artige Form die Bestimmung der Arten leichter und sicherer gestattet, als die meisten andern, trotz weitläuftiger Be- schreibungen, — dass ein solches Werk sich längst in Je- dermanns Händen befinde. Aber dem scheint noch nicht so zu sein, obgleich der Preis (ohne die colorirten Tafeln) auch die Kräfte des weniger Bemittelten nicht übersteigt. Man mag in manchen Dingen anderer Ansicht sein als der Ver- fasser — und der Schreiber dieser Zeilen gehört selbst zu denen, welche es lebhaft bedauern, dass Herrich - Schäffer sein System fast ausschliesslich auf die Flügeladern gebaut, und in Betreff der Nomenclatur nicht strengeren, weniger dem subjectiven Ermessen unterworfenen Grundsätzen ge- huldigt hat — den hohen, wissenschaftlichen Werth seines Werks und seine absolute Unentbehrlichkeit für jeden Le- pidopterologen, der diesen Namen verdienen will, wird Nie- mand in Abrede stellen können. Rhoden, im October 1856. Dr. Speyer. 386 Vereinsangelegenheiten. Rede zur jütiftiing-sfeier deis Vereinisit gehalten am 9. November 1856. Meine Herren! Am 6. November 1837 wurden die in Stettin wohnen- den Entomologen durch ein Circular meines verstorbenen Vorgängers, des Dr. Schmidt eingeladen und den Versam- melten der Vorschlag gemacht, durch einen Local -Verein das Fehleu eines allgemeinen deutschen entomologischeu Vereins für die Entomologen Stettins möglichst vergessen zu machen. Der Vorschlag fand Beifall, und es wurden monatliche Zusammenkünfte verabredet, um sich gegenseitig Erfahrungen und Beobachtungen mitzutheilen, über einzelne Materien Vorträge zu halten u. s. w. Auswärtige, gleich- strebende Freunde wurden durch Briefwechsel associirt, und so entstand bald der Gedanke, den zunächst localen Verein auf ganz Deutschland auszudehnen. Ich habe schon mehrfach Gelegenheit und Anlass ge- habt, darauf hinzudeuten, wie mancherlei Schwierigkeiten diese Ausdehnung, namentlich in den ersten Jahren zu be- seitigen hatte. Leider haben die Deutscheu vou jeher mehr Acceut auf das gelegt, worin sich die einzelnen Stämme, wenn auch nur recht unwesentlich, von einander unterschei- den, und es ist eine traurige, aber historische Wahrheit, dass bei keiner grossen Nation das Wort divido et im- pera mehr Anwendung gefunden hat, als bei den Germa- nen, worüber denn schliesslich das ganze Imperium sich in lauter Divisionen aufgelöst hat. Unausbleibliche Folge der politischen Zerfahrenheit und Decentralisation war na- türlich auch in den Wissenschaften eine Vorneigung zu isolirtcn Studien und Resultaten. An ausgezeichneten Natur- forschern, speciell an tüchtigen Entomologen, seitdem L in ne die Qr^nd^teine dieses Observatoriums gelegt hat, hat es den Deutschen nie gefehlt, aber desto mehr an der Erkenntniss, dass sie noch weit mehr und Besseres geleistet hätten, wenn sie die Bedeutung und den Werth der Association zeitiger erkannten. Vergebens versuchten es Fuessly, Schnei- der, Illiger, Germar durch Archive und Magazine der deut- schen Entomologie einen dauernden Centralpunkt zu schaffen — der Tod des Einzehaeu, oder äussere ungünstige Um- 38T btände brachten diese wohlgemeinten und zum Theil Treflf- liehes bietenden Unternehmungen ins Stocken, und immer von Neuem wurden die deutschen Entomologen jeder auf sich und seine persönlichen Freunde angewiesen, glücklich, wenn er oder einer dieser Freunde eine der wenigen Stellen einualim, welche z. B. in Berlin, Wien, Halle die Einsicht und Benutzung einer grossen Sammlung und Bibliothek ge- statten. Es war aber leicht vorherzusehen, dass bei Zu- nahme der Zahl der Belehrungsbedürftigen es den w^eniger Belehrenden bald an Zeit und Geduld gebrechen würde, und man darf nur die authentische Thatsache anführen, dass bei einem grossen Museum, welches über Determination ein Regulativ hatte drucken lassen, Insekten-Zusendungen 5 — 6 Jahre und länger unerledigt, unbeantwortet und vollkommen unberührt*) blieben, um zu beweisen, dass hier der Einzelne, auch bei dem besten Willen und bei der bevorzugtesten äusseren Lage den dringenden und steigenden Anforderun- gen nicht mehr gewachsen war. Es würde /.u weit führen, hier nachweisen zu wollen, wie der unter solchen anscheinend günstigen Umständen ins Leben tretende junge Stettiner Verein nicht bloss mit den gewöhnlichen Schwierigkeiten jedes Beginnens zu ringen hatte, ( — da es sich von selber versteht, dass von jedem Xichtentomologen die Entomologie für eine höchst gleich- gültige, absonderliche Liebhaberei angesehen wird, am we- nigsten für Etwas, das verdiene, vom Staate beschützt und aus Staatsmitteln gefördert zu w^erden; — ) aber es wurde dem Vereine sogar von anerkannten Koryphäen der Wissen- schaft Lebens- und Entwicklungsfähigkeit wenn nicht abge- sprochen, so doch stark bezweifelt. Bei dem Beginne des zwanzigsten Lebensjahres des Vereins ist seine gedeihliche Existenz, die Zunahme seiner Gliederzahl in und ausser Europa die beste Widerlegung dieser Zweifel, und 17 Bände Zeitung, 11 Bände Linnaea legen einfaches und schlagendes Zeugniss für seinen wissen- schaftlichen Fleiss und Eifer ab. Dass seine Leistungen nicht alle von gleichem Werthe sind, noch sein können, liegt in der Natur der Sache. Wer indessen die ersten Jahrgänge der Zeitung unbtfanqren mit den späteren vergleicht, wird zugeben, dass kein Rückschritt stattgefunden hat, ungeachtet durch die nothwendig gewor- dene Abzweigung der Linnaea der Redaktion Schwierig- keiten erwuchsen, sofern seitdem manche Vereinsmitglieder *) Imo ab Anthrenis? Dubito, Attice ! Anmerk. des Setzers. 25 888 ihre Arbeiten nur unter der Bedingung hergelien wollten, dass sie in der Linnaca gedruckt würden. Ich benutze gern diese Gelegenheit, mich hierüber öffentlich auszusprechen. Nach meiner Ueberzcugung ist und bleibt die entomologische Zeitung unbedingt das Haupt- und Central-Org^an des Vereins, und es bleibt Ehren- und Gewissenssache jedes Vereinsmitgliedes, diesem Banner treu zu bleiben, da es im eigentlichen Sinne das Ek-ment der Association zu berlicksichtigren und zu vertreten hat. Ohne sich zu einem blossen Magazin von Llickenbüssern, flüchtigen Intelligenz - Nachrichten und dergleichen Eintags- fliegen degradiren zu lassen, soll die Zeitung nicht aus den Augen verlieren, dass sie nicht* bloss von Viris doetis- simis, sondern auch von Entoniophilen gelesen wird, welche dem Utile der gelahrten J^eistungen das Dulce bildender Unterhaltung beigemischt schon wollen. Dazu haben sie ein um so unbestreitbareres Recht, als es keine Frage ist, dass die Entomophilen die unentbehrliche I>asis sind, aus welcher jeder Entomolog emporgcstiegon. rltr Populus, ohne welchen ein Senatus undenkbar und unhaltbar ist. Mag nun mancher wirkliche oder virmeintliche Senator, dem die Erinnerung an seine eigenen Lehrjahre l)ereits ent- fallen ist, darüber ungehalten sein, dass die Zeitung nicht lauter Senatus-Consulta liefert — ich wTrde es jederzeit für eine Hauptpflicht der ßedaction achten, auf die Anregung und Förderung des liberwiegend grösseren Theiles der Vereinsglieder möglichst Rücksicht zu nehmen, damit der Zeitung ihr Charakter als Vereinsschrift praktisch gewahrt bleibe. In dieser Beziehung war namentlich das monatliche Erseheinen der Nummer dem Anscheine nach vorzuziehen; aber die Erfahrung mehrerer Jahre hat dagegen folgende erhebliche Bedenken geliefert. Erstens war es, auch nach Vermehrung des ursprünglich einen Bogcns der Zeitung auf zwei, häufig schwer, wo nicht unmöglich, den verschie- denen Wünschen der verschiedenen Leser billig zu ent- sprechen. Ich darf kaum furchten, dass mir widersprochen wird, wenn ich behaupte, dass die ausschliesslichen Schmetter- lings - Sammler jeden Artikel über Käfer, die exclusiven Käferanten jede Abhandli -ig über Lepidoptera, endlich beide gemeinsam jeden Aufsatz über Cicaden, und sei er so gründ- lich wie der meines Freundes Hagen, für wenig Besseres als für uninteressante iM.iculatur angesehen und ungelesen bei Seite gelegt haben — es ist das nicht gerade löblich noch wissenschaftlich, aber es ist so, und wird voraussieht- 389 lieh in der näehsten Zeit noch nicht anders werden. Da sich nun zweitens diesem Uebelstande, sofern die Redak- tion ihn durch möglichste Theilung des Raumes für die verschiedenen Ordnuiig:en zu beseitigen suchte, die natürliche Inconvenienz gesellte, dass ein Aufsatz sich bandwurmartig zerfetzt durch viele Nummern hinzog- — (eine Thatsache, welche ebenfalls de jure dazu beitrug, den Autoren den unzerstUckelten Abdruck in der Linnaea plausibler zu ma- chen) — so lag es nahe, durch Zusammenfassen zweier Monatshefte in eine Doppelnunmier beiden Uebelständeu wesentlich abzuhelfen. Jetzt konnte jeder Ordnung nach Massgabe des vorhandenen Materials ausfiihrlic her ihr Recht widerfaliren, und die Autoreu waren gleichfalls zu- frieden gestellt, da ihre Artikel viel weniger parcellirt wur- den. Für die Redaktion ist diese Procedur gleichfalls eine wesentliche Erleichterung, was die Anoi'dnung für den Druck betrifft, und ich glaube sogar, dass in Betracht der ausge- sprochenen grossen Yortheile und mancher Nebenumstände es zu rechtfertigen wäre, drei Monatsnummern zu combini- ren, da wir dadurch unserem Organ immer noch im Ver- gleiche der übrigen deutschen entomologischen Publikationen den Charakter ;> — hatte sich dieser Uebelstand einigermassen dadurch ausgeglichen, dass die Kgl. Post die entom. Zeitung zu einem niedrigeren Debit- preise übeniommen hatte. Seitdem aber dieser Preis erhöht worden und die Diiferenz zwischen dem Buchhändler- und dem Postdebit auf einen halben Thaler verringert worden ist, kann ich nur allen Zeitungs-Abonnenten dringend ra- then, dem Buchhändlerwege den Vorzug zu geben, da auf ihm, wie sich praktisch herausgestellt hat, weit weniger Exemplare verloren gehen, die Exem])lare entschieden sau- berer gehandhabt werden, und es bei diesen Vorzügen weder auf den halben Thaler mehr, noch auf die vielleicht etwas verzögerte Zufertigung der Hefte ankommen kann, deren Interesse ja nicht wie bei politischen Blättern von dem Datum bedingt wird. In Betreff des vom Vereine veranstalteten Wieder- abdrucks des sechsten Bandes von II liger 's Magazin fUr Insektenkunde scheint es, dass manche Entomologen irrthümlich glauben, der sechste Band sei ohne Nutzen für die Nichtbesitzer der ersten fünf Bünde. Ich mache hier wiederholt darauf aufmerksam, dass der sechste Hand auf 362 Seiten zwölf Abhandlungen enthält, von denen nur eine (Portugiesische Käfer von Illiger) eine Fortsetzung eines im zweiten Bande abgebrochenen Artikels darstellt, aber auch vollkommen selbstständig als Aufzählung der portugiesischen Arten der Gattungen Throscus, Ptilinus, Anobium, Ptiiius, Hister, Haltica gelten darf. Die Abhandlung- von Illiger Über die Halticiden des Berliner Museums, seine Bemerkun- 391 gen zu Fabricii Systema Eleuth., Klng's kritische Revision der Bienengattiingen etc. und mehrere andere dürfen keines- weg:es als antiqiiirt angesehen werden. Es sollte mich freuen, wenn diese Bemerkungen dazu beitragen könnten, dem Vereine zur Erstattung der aufgewendeten Kosten zu verhelfen, da diese nur in der motivirten Voraussetzung entstanden sind, der von mehreren achtbaren Seiten lebhaft bevorwortete Wiederabdruck werde einer seit langer Zeit schmerzlich empfundenen Lücke abhelfen und willkommen aufgenommen Averden. Das rasche Aufräumen der fünften Auflage des Catalogus Coleopterorum Europae hat eine sechste Ausgabe nöthig gemacht, welche bereits zum Versenden fertig und brochirt zu dem Preise von .5 Sgr. gegen frankirte Einsen- dung des Betrages durcli den Verein zu beziehen ist. Der elfte Band der Linnaea Entomologica ist unter der Fresse. Herr Mittler hat sich bereit erklärt, dem von mehreren Seiten ausgesprochenen Wunsche zu genügen, und einzelne Abhandlungen der bisher erschienenen Bände ein- zeln abzulassen. Da hierzu aber Avesentlich erforderlich ist ,. ungefähr tiberschlagen zu köimen, ob es Mühe und Kosten lohnt, die früheren Bände aufzulösen, den Separat- druck einzelner Blätter vorzunehmen u. s. w., so werden diejenigen, welche darauf refiektiren, aufgefordert, sich dar- über in portofreien Briefen an den Verein auszusprechen. Bei dem überwiegenden Bestände des Vereins aus exclusi- ven Coleopterologen und Lepidopterologen ist es wohl mög- lich, dass unbemittelten Liebhabern an dem Besitze der Suffrian'schen , Zeller'schen etc. Monographien gelegen ist, obwohl der eminent niedrige Preis von IVa Thlr. für den Band keine besonders durchgreifende Preiserleichterung für die Separata zu gestatten scheint. Bei dem steigenden Tauschverkehre der Vereinsschrif- ten gegen die Publikationen anderer Grcsellschaften und dem massenhaft anwachsenden Matcriale war es natürlich, dass die Vereinsbibliothek durch die rein nominelle Verwaltung seit 2 Jahren in einen ziemlich unübersehbaren chaotischen Zustand gerathen war. Ich kann mit gutem Gewissen mei- nem Sohn W^ilhelm das ehrende Zeugniss geben, dass er mit uncrmüdetem Fleissc (gleichwie bei der Correctur der neuen Ausgabe des Käferkatalogs) ein ganz neues Verzeich- niss der Bibliothek aufgenommen hat, welches demnächst gedruckt werden soll. Durch die von A bis Z durchgear- beitete Aufstellung der Bibliothek ist dieselbe nunmehr in übersichtliche Ordnung gebracht, und es wird jetzt Herrn Gillet deMoumore neben der Zeitungs-Expedition, welche 392 er mit musterhafter Ordnung besorgt hat, möglich sein, auch die Bibliothek zu verwalten, wenn die geehrte Versamm- lung meinem AVunsch in dieser Beziehung beizutreten ge- neigt ist. Herrn Appellations-Gerichtsrath Dassel haben wir flir die ordnungsmässige Verwaltung der Vereinskasse unsern Dank auszusprechen, und Herr Pit seh hat während meiner viermonatlichen Abwesenheit die Correspondenz und die Redaktion und Correctur der Zeitung zu übernehmen die Gefälligkeit gehabt, wobei ihm Herr Professor Hering bei den lepidopterischen Artikeln freundlich an die Hand ge- gangen ist. Wir haben noch in diesem und im n^ichsten Jahre der Munificenz Sr. ^Majestät des Königs die Fortdauer der Sub- vention von 100 Thlr. zu danken. Nachdem ich noch bemerkt habe, dass seit dem 14. Au- gust keine Sitzung gehalten worden, weil inzwischen die Michaelisferien mehrere hiesige Mitglieder zu kleinen Reisen veranlasst hatten, gehe ich zu den inzwischen eingelaufeneu Briefen über: 1. Die Akademie der Wissenschaften in New Orleans dankt durch iliren Sekretair, Herrn Henry Ginder, mittelst Schreibens vom 1. September für Zusendung der entomol. Zeitung und bittet um die Fortsetzung des Schriftaustausches. 2. Die naturw. Gesellsch. zu Freiburg im Breisgau sendet d. d. 10. August Nr. 13 ihrer Berichte. 3. Die Gesellschaft für Agrieultur, Naturgeschichte etc. in Lyon sendet d. d. H. Juli Band 7. zweite Serie ihrer Annalen. 4. Die Akademie der Wissenschaften etc. in Lyon sendet Band 4 ihrer Memoiren. 5. H. de Saussure, Geneve 2^. August, ist gern erbötig, auf den ihm vorgeschlagenen Tausch exotischer Hymenoptercn und Orthopteren einzugehen. C>. E. Menctries, Intendant des K. entom. Museums in Petersburg, d. d. 12. März c. (durch Gelegenheit spedirt und mir erst am 30. Oct. behändigt), sendet mir das erste Heft des Verzeichnisses der Insekten des K. Naturalien- Cabinets (Lepidoptera diurna) mit der Bitte, dasselbe in der Zeitung anzeigen zu lassen. Nachricht über die Excursionen von Popotf und Sclerenk in russ. Ost-Asien. 7. Gustos Wie pken des Grossherz. Museums in Olden- burg, 14. Aug., sendet mir eine ihm zur Weiterbeförderung 393 tibergebene Schachtel Insekteo aus Lyon und fügt einige Determinanda bei. 8. R. Kropp, Professor an der k. k. Forstlehranstalt 7.U Weisswasser iu Böhmen, 1. Scptbr., schickt eine Arbeit für die Zeitung und verspricht Fortsetzungen. 9. Dr. Stricker, Greifenhagen 20. Aug., hat die von unserm Dieckhoff hinterlasseuc Kcäfersammlung gekauft und bittet mich, bei deren Abholung und Verpackung die zuge- sagte Hülfe eintreten zu lassen. 10. C. V. Heyden, Frankfurt a. M., 9. Sept.. bedauert, dass meine Rückreise aus Italien mich nicht über Frankfurt geführt hat. dankt für die Zusendung der Publikation Pi- razzoli's über Lcptomastax, hat meine Bitte an Prof. Frey ausgerichtet, kann die in Aussicht gestellte biographische Notiz über den verstorbenen Linz in Speier nicht liefern, weil ihm von dessen Hinterbliebenen die erbetenen Data vorenthalten wurden, und macht auf das Versehen aufmerk- sam, dass die von ihm bereits im vorigen Jahrgange der Zeitung gelieferte Abhandlung über Atclnra im laufenden noch eiumal abgedruckt worden. 11. Naturalienhändler Ed. Müller, Berlin, gr. Frie- drichstrasse 105, bittet mich d. d. 2. August und 15. Sept., dem entomologischen Publikum anzuzeigen, dass bei ihm Centurien, europ. Käfer (unter welchen auch südliche, na- mentlich piemontesische Arten befindlich) ä 2 Thlr., ferner Carabus Adonis ä 4 nnd 3 Thlr., und alle Nummern In- sektennadeln ä 22 '/.j Sgr. das Tausend zu haben sind. 12. Dr. H e r r i c h - S c h ä f fe r , Regensburg s. d. sendet die Fortsetzung und den Schluss seines grossen Lepidopteren- Werkes (Heft 63 — ;. Oclober macht eine Sendung, dankt liir die Gegensendung und wird Ende dieses Monats eine neue Reise nach dem Morgenlande antreten. 54. Leibarzt Dr. Roger, Räuden, 17. und 20. October, wünscht Kata!"gc und schickt einen Artikel fiir die Zeitung- 55. Yj. von Brück, Crefeld 22. Sept., 2. u. 22. Oct., acceptirt die ihm angeljotencn Exoten und wünscht Kataloge. Von meinem Fingerzeige wegen Determination seiner Ela- tridni hat er dankend Notiz genommen. 56. Schulratb Snffrian, Münster, 13. Aug., 3., 19. u. 29. Sept., über seine Bearbeitung der afrikanischen Crypto- cephalen für die Linnaea, wünscht N»aiieres über Acolastus callosus und Cr. angolensis zu wissen, schickt einige Lon- gicoruen zum determiiiiren , expcdirt iVir Boheman, begut- achtet die ihm vorgelegten italienischen und indischen Phytophagen und sendet ein Verzeichniss der diesjährigen Errata. 57. Andr. Murray, Edinburg, 14. Sept., 5. Nov., wird die Nitidularien des British Museum bearbeiten und bittet um Zuwendung von Material. Eine Sendung aus Old Ca- labar ist unterwegs. In dem letztern Briefe dankt er für die ihm inzwischen von mir zugesandten Nitidularien und findet darin mehr Eigenthümliches, als in den meisten ihm bisher mitgetheilten Materialien. 58. Veit Kahr, Berlin, 24. October, zeigt an, dass er willens ist, künftiges Frühjahr wieder ein 3 Reise nach dem Süden zu machen. 59. Prof. Lacordaire, Liege, 14. Oct., beantwortet einige ihm vorgelegte Fragen , namentlich über Sagra fes- 399 tiva Gerst., welche er nicht synonym mit S. bicolor hält, ist in Paris gewesen, wo er das reiche Material gesehen hat, welches Herr Thompson für seine Monographie der Cicindeliden zusammengebracht hat, monirt den nicht ge- sandten Jahrgang 1855 der Zeitung und zeigt an, dass der 11. Band der Lütticher Memoiren eine Libellen -Arbeit von Selys, der 12. den ersten Theil der Elateriden von Dr. Can- deze enthalten wird. 60. Dr. Cand^ze, Glain Lez Liege, 2S. Oct., dankt flir meine ihm neulich durch Prof. Lacordaire zugestellten Elateriden, hat von sehr vielen Seiten reiche Beiträge zu seiner Monographie erhalten, und rühmt die Gefälligkeit des Dr. Gerstäcker in Betreff typischer Exemplare des Berliner Museums. Der erste Band ist unter der Presse, der zweite in bester Arbeit. Anfrage, ob ich mich mit der Spedition einiger Schachteln befassen w^ill. 61. Pastor H. Kawall, Pussen in Kurland, 16. Oct. sendet eine Arbeit für die Zeitung. 62. Intendant Boheman, Stockholm, IG. September 13. Oct., ist von seiner Reise nach Lapplaud heimgekehrt, hat mehr Hymenoptera als andere Ordnungen gefangen, dankt für erhaltene Expedienda au Insekten und Büchern, und schickt dergleichen zur Vertheilung, 63. Gerichtsrath Ke ferst ein, Erfurt, 2. Xov., theilt Abschrift eines Briefes von C. Tollin aus der Kapstadt mit, dessen gelegentliche Veröffentlichung durch die Zeitung er anheimgiebt. 64. Naturalienhändler Keitel, Nikolai Kirchhof Nr. 9, Berlin, 3. Nov., zeigt an, dass er mit dem Katalog seiner von den Balearen und cjer Insel Sardinien mitgebrachten Insekten beinahe fertig i^t und nur die Ankunft seines is- ländischen Reisenden erwartet, um ihn zu beenden und aus- zugeben. 65. Lehrer Ruthe, Berlin, 5. Nov., Erraten -Verzeich- niss und Artikel für die Zeitung. Anfrage, ob Haliday's Hymenoptera Britannica in der Vereinsbibliothek vorhanden. 66. Dr. Müller, Lippstadt, 5. Novem., Arbeit für die Zeitung. 67. Ober -Zahlmeister Riehl, Cassel, 4. Nov., sendet einige chilenische Käfer, fragt nach seinen Elateriden und bittet um Kataloge. 68. Graf Küenburg, Bransdorf, G. Nov., sendet mir die (vergl. Jahrgang 1855 pag. 363) seit anderthalb Jahren vergeblich reclamirten Insekten und schlägt den Herrn Lan- despräsidenten von österreichisch Schlesien zum Mitgliede des Vereins vor. 40f) Da sich, theils durch meine Reise nach Italien, theils durch öffentliche und Privat-Anorbietungen Cxelegenheit fand, Bücher zu erwerben, Wi'lche der ^ereiusbibliothek fehlen, auch voraussichtlich wogen des theuren Preises für die nächste Zeit noch fehlen werden — was bei solchen Wer- ken ein geringerer Uebelstand ist, welche vorzugsweise von exotischen Insekten handeln — so habe ich um so lieber diese Bücher meiner Privatbibliothek einverleibt, als es mir eine Freude soin wird, mit dfuselben vorkommenden F'alles denjenigen meiner gelehrten Freunde bei.ständig zu sein, welche dieser Schriften bei ihren Arbeiten bedürfen und sich mir im Laufe des Jahres als Üeissig und tüchtig, be- sonders aber auch als pünktlich, ordnungsliebend und zu- verlässig bewiihrt haben. Zu der Kategorie dieser Werke zähle ich: Linnean Transactions I — XXL, Douovau (China und India) ed. Westwood, Dnirj exot. entom I — III, ed. Westwood ; Westwood Arcana und Oriental Cabinet; Curtis brit. entom.; Perty delect. anim. brasil.; Brülle, exped. Moree; Brülle, etc. tles Canaries; d'Orbigny voyage; Guerin, la Coquille, Magazin 1831 — 1845, Icono- grapbie; Palisot ins. Afr. et Am.; Rambur, faune d'An- dalusii-; Laporte, bist, des insectes; Pallas Zoogr. ross. und leoues; Leach, zoogr. miscell. ; Spinola, ins. Ligur. Costa, Vater und 8ohu, entom. Publikationen; Bertoloni jr. Dissert Mozamb. I, TV, V; Ghiliani, Elenco de Lepid. sardi. Der Verein hat ausser dem in dieser Zeitung ausführ- lich besprochenen V^erluste seines Ehrenmitgliedes Dr. Klug noch den der Hrn. Linz in Speyer und Mac qua rt in Lille zu beklagen, letzterer als tieissiger Dipterograph bekannt. In der Sitzung vom 24. August wurden in den Verein aufgenommen: Herr Dr. Beck in Napoli, „ Lehrer Scheibge in Garz a d. Oder. Heute beehre ich mich zu Mitgliedern vorzuschlagen Herrn Landcs-Präsidenten des Herzogthums Schlesien Frhr. Halb huber v. Festwill in Troppau. ,, H. de Saussure in Geneve, y, Prof Bianconi, Director des zoolog. Mus. der Universität in Bologna, y, Prof. Bertoloni jr. in Bologna, ^ Prof. Bellardi in Turin, „ G. Molin ari in Pisa, „ G. d'Angiolo in Pisa, 401 Herni Dr. Ach. Costa in Napoli, y, de Manuel in Chamber}, ;, Ed. Ph. Assmuss in Podolsk bei Moskwa, „ K. Kropp, Profes. an der Forstlehranstalt in Weisswasser (Böhmen), y, Schindowsky, Forstbeamten in Proebbernau bei El hing, „ H. Dohrn, Stud. Geologiae in Bonn. Ich darf hoffen, meine Herren, dass Sie aus den vor- getragenen Daten die Ueberzeugung gewonnen haben wer- den, dass der Verein sich in erfreulichem Zustande und steigender Wirksamkeit befindet, wozu meine Soramerreise einiges beigetragen hat, da sie mich in Gegenden führte, wo es zwar Liebhaber der Entomologie giebt, deren geringe Zahl aber wegen Mangels an Communicatioii mit den Gleich- strebenden sich allen Nachtheilen der Isolirtheit preisgegeben sieht. Zwar hindern die weiteren Entfernungen und die fatalen Hemmschuhe der Duanen zur Zeit noch einen leben- digen Verkehr — aber mit jeder neuen Eisenbahn rücken die Distanzen näher zusammen. Auch hat das Ende des vor einem Jahre noch tobenden Krieges unseni nach Osten gehemmten Verkehr wieder frei gemacht. Wenn wir aber zugeben müssen, dass das Gedeihen unsrer Wissenschaft und die Zukunft unseres Vereins wesentlich mit davon ab- hängig ist, dass eine geistig frische Jugend heranwachse, welche willig und befähigt sei, da fortzufahren, wo uns das Ziel gesteckt ist, so bekenne ich Ihnen, meine Herren, dass es mich in tiefster Seele bekümmert, einen finstern, der Wissenschaft und ihrer freien, unbevormundeten Entfaltung entschieden feindseligem Geist rührig und mächtig zu sehen, dessen Arroganz und Herrschsucht nur von seiner Ignoranz und Intoleranz übertroffen wird, der es freilich ganz bequem hat, die Welt und ihre AVunder zu schmähen, da er zu ein- fältig ist, sie zu begreifen, und gegen dessen Uebergriffe laut zu protestiren ich um so mehr für meine Pflicht halte, als durch schweigendes Achselzucken und passiven Wider- stand die Usurpationsgelüste dieser Wisscnschafts-Verderber und -Umkehrer offenbar zu ihrer jetzigen, mehr als erträg- lichen und verschämten Höhe gewachsen sind. Es hat na- türlich zu allen Zeiten und in allen möglichen Verhältnissen Leute gegeben, die über die Beziehung des Endlichen zum Unendlichen gegrübelt haben — kein Wunder also, dass uach einige Naturforscher sich unter denen betinden, welche mit ihren Syllogismen auf pantheistische oder angeblich 40g atheistische Resultate geratlieii sind. Aber es ist eine schwere Versündigueg- an der gottgeschaffeneu Natur, wenn man ihrem Studinm diese isolirten Fälle aufbürden und da- gegen die zahlreichen Beweise des Gegentheils ignorireu will, wo die Naturforscher, je tiefer sie in die Wunder der Schöpfung eindrangen, um so ehrfurchtsvoller sich vor dem Schöpfer gebeugt haben. Ich wünsche also schliesslich von ganzem Herzen, dass diesen hyperdogmatischen Zeloten recht bald das Handwerk gelegt werde, da sie zwar blödsichtig genug sind, alte prächtige Biiuine umhauen zu wollen, aber unfähig, neue zu pflanzen, unter deren Schatten es sich aus- ausdauern Hesse. Dixi et animam salvavi. Die Versammlung genehmigte die sämmtlichen Vor- schläge, wählte die gegenwärtig fungirenden Beamten aufs neue zu den von ihnen bekleideten Vereins- Aemteru, und es wurde demnächst die Sitzung beendet. C. A. Dohrn. Errata et diiiendanda. Im Jahrgange 1855 ist in dem Aufsatze des Herrn Dr. Hagen pag. 349 Zeile 19 v. u. statt a/ra atra, p. 356 ZeiU: 2 V. u. statt drei zwei Abarten zu lesen. Im laufenden Jahrgange ist S. 181 aus Versehen die bereits im vorigen Jahrgange gedruckte ., Nachricht über eine iu Gesellschaft der Ameisen lebende Lepismcne von C. (nicht E.) von Heyden" noch einmal abgedruckt. Im luhalts-Verzeichnisse pro Mai et Juni S. 192 muss es daher hinter Heyden heissen: Zur näheren Kenntniss der Chelouia Quenselii Payk. — Kachtrag zu Atelura. Pag. 68 Zeile 17 von unten statt segmentihus lies sequeutibus, - 92 . o obeu bei lies bei dem. - 15 - - Flügeldecle lies Flügeldecken. - 4 - unten «Hl lies vo m. . 43 . 3 - oben leichter lies lichter. - 7 - - fjoldgrün lies goldgrüuen. - 12 - - hinaus lies hinauf. - 95 - 12 - - verschiedene lies verschiedenem. - 29 - . dicken lies dritten. . 97 - 7 - unten reihst lies selbst, - 98 - 7 - ib. - dieser lies früher. einfach lies vielfach. . 100 - 8 - - Gutmnnn lies Guttannen. . 103 - 12 - - liliiue lies kleine. - 2.39 - 12 - uuton Chryptoph lies Gry p toph. - •2i6 - 6 - des Schenkels lies der Schenkel. 249 Zeile 3 ^ t'on oben - 11 - - - 15 - - 250 . < Ju.U - - - 10 . . - 30 - - 251 - 1 - - - 17 . - - 24 - - - 4 - unten - 2 - - 252 - 2 - oben - 3 - - - 8 - - 2Ö6 . 7 - unten 339 - 22 - oben 340 - 17 - - . 39 - - 344 . 31 - - 345 - 37 - - 39 - - 347 - 25 - . 348 - 35 - . 350 - 7 . - 9 - - . 25 - - 26 - - 351 - 42 - - 352 - 11 . - - 33 - - 40 - - . 40 . . 353 - 14 - 354 - G - - . 28 . - 356 - 32 - - - 38 - - 357 - 8 ." - 357 - 32 - - 360 - 10 - 361 - 15 - - 361 - 27 - - 289 - 7 - - - 8 - - - 11 - - 292 . 2 . . 293 . 20 - - - 12 - unten 294 - IG • - 295 1 300 - 6 - - 303 . 7 - - 304 - 9 - - 403 statt mit lies aus. - Fab. lies Fall. lebenden lies bekannten. rubricollis lies fulvicoUis. noch lies a u c h. Dnlmnns lies Dortmund. nur lies aus. die lies diese. über lies über dem, Schk. lies Sehh. an lies von. andern lies anderen. brnnne lies krumme. dieselbe lies dieselben. Chri/ptoph. lies Cryptoph. gewöhnlich lies ziemlich. weiiii/er lies wenigen. nuff'nlle7ides lies durchgreifendes, Henopieren lies Henopiern. Meilen lies M ei gen. hat lies habe. Stempel lies Stengel. entschiedene lies verschiedene. zunzennrtig lies zungenartig. von lies an. des lies d e r. des lies der. Schwingen lios Schwinger. Prüfung lies Zeichnung. hell lies satt. schivarzglänzend lies schwarz, glänzend. berunzelter lies braun gelb er. feinste lies fünfte. laterioribus lies latioribns. Die lies 3) Die. Segmente lies Segment a. doch nicht lies nicht noch. Masc. lie^ M as. fast lies fast. kropit'örmig lies knöpf förmig. nuss- liis r US s- kahle lies letzt e. setze vor artieulati 6-, 3-, statt decussiitfte lies forcipatae. hinter diinbai: füge hinzu: areola discoidali externa petiolata (remota Kai.) lies valvulis. streiche das augehängte que. lies nodulis. hinter jenem, füge hinzu: der erste Theil des Radius sichtbar kürzer und der zweite noch ecwas. statt einfache lies einfarbig. Cubitalmrü lies Brachialnerv, lies hypostomate statt die etwa lies etwa die. 404 I A D E X. A. Acalles 2.50 Acrocera globulus 349 » laeta 352 Agabus silesiacus 179 Agriotes confusus 180 Aleochara scutellaris 1 « niorosa | .... 177 » decorata ) Allotria 110 Aphidius 105 Apion sulcifrons 100 Arthropodenhaare 117 Atelura ISS B. Baridiiis resodae 24o Berabecia hylaeiformis 333 Blatta maciilata 22 Bostrychus alni 59, 191 Bracon immutator i , » variator j c. Caenopsis lissirostris 246 Calodera sulcicollis 177 Cantharis 248 >> denticollis 179 Carabus monilis . 91 » Schartowi 94 » oblongus 95 )) Kroiii ... 97 n affinis . . . _ 99 » helveticus 100 Catops nitidicoliis i ,^„„ )) validus j " Chelonia Quenseli (larva) 39, 184 Chrysis bicolor 106 Cbrysolampus 108 Cicada oriü 27, 29 » querula 33 » hyalina • 35 » lineola 66 » atra .... €8 )) concinua 71 » montana 72, 74 n adusta 75, 81 » prasina 82 » tibialis 85 » annulata 89 » flaveola 89 I) argentata 131 » dimissa ... 133 » aestuana 136 ») violacea 138 Clytus Kelclii 1 80 Cryptophagus gianiisi „ » validus 1 ''^^ » subfumatus ... 241 Cryptus migiator 104 Cymindis flavomaiginata. . . , 179 D. Dicelloceras vibrans 46 I>ircaea tomiis 176 E, Erirhinus luoestu.-; , » Richli I ^^" Eucnemis Heydeiii 247 Eulonehus smaragdinus 360 Eulophus 108 Eupelmus 107 Eurytoma signata 106 F. Forficula pubescens 22 G. Glyptomerus cavicola 30 Gryllus frontalis 23 » coerulescens . 26 H. Haltica nigriventris 245 Hemiteles 104 Henopier 339 Homalota basicornis i » grannlata | 177 » planicoUis j Hydrophiliis smaragdinus . . , 246 I. Ichneumon laminatorius j j_^ » brunnicornis I L. Lixus marginemaculatus .... 180 Lycaena Argiolus 48 u Lysimon » Fanoptes } 49 » Agestis Lycaena Alexis • 50 1, Baetica ) 54 )) Phlaeas ( M. Meloe rulipe 8 179 Microctoiius vernalis 289 » politus 1 » elegansj 290 » Klag! j » macroscapus 291 » plumicornis » aethiops. . . 292, 207 a melanopus j 993 n aeinulus \ » lancearius 294 » bicolor » pareicornis i 997 » fulviceps 1 » vaginatus i 296 » labilis i » spurius .... 297, 307 » deceptor 298 » retusus » dubius 1 » rutilu.« 1 •• • 299 » tyrniinatus ) » falcii^er 300 » deliciens j 801 » truncator i ■ ■ ■ » fascipennis ( ;-;o9 » parvulus ^ n claviventris ( aoa » oblitus ' n reclinator 305 » relictus 305 » laesiveutris » brevicornis . . . . 306 » barbiger 307 Microgas ter reconditHS 105 N. Nanophyes stramineus 180 Nekrolog (Klugs) 225 0. Ocnaea lugubri.s 361 Odonaten russische 363 Oedipoda coerulans 24 » fasciata 25 Ogcodes gibbosus 353 » zonatus 354 » varius 357 Oligota pentatoma 177 Omalium Maerkeli 179 405 Omias neglectus 179 Orthoptera europaea 18 P. Paederus geniculatus 178 Paranthrene tineiformis .... 334 » brosiformis .... 334 » myrmosiformis . 336 Pezomachus 105 Philonthus gracilis J -_„ » paederinusf Phytonomus monticola 244 » variegatus 180 Pimpla varicornis 105 Platygaster niger 109 Plectroscelis compressa 179 Polydrusus penninus 361 Pteromalus 107 Ptochus 4-signatus 242 Q. Quediii!- iiemoralis 173 R. Rhytirhinus alpiuus 362 s. Saprinus specularis 245 Sciaphilus ptoehioides 244 Sciapteron tabauiforme 195 )) stiziformc 197 )) Gruneri 197 )) fervidum 19.8 » sanguinolentum . . 199 Scleroplerus 250 Sesia scoliiformis 169 » sphegif. 200 )) raasiit. 200 » anthracif. j ,) cephif. ) ^^^ " "P"''% ; 202 » conopu. ( )> asilif. ; )) melinif. t » myopif. 1 ,) luctuosai „ typhiif. 205 „ pipicif. J ), culicif. I 206 „ thyneif. ) ,, stomoxif. 208 ,, formicif. / 26* 406 Sesia lomatiif. ) n ichneumonif.) » urocerif 212 i> masarif. 214 » annellata 219 » empif. 223 » astatif. 258 » braconif 261 n Manni 263 » Herrichi 264 » colpif. 267 » bibionif. 270 » philanthif. 273 » leucomelaena 276 » afönis 278 » albiventris 279 » aerifrons 280 » leucospidif. ( ^ » alysonif. ( » fenusif. 283 » stelidif. 284 » osmiif. 387 » chalcocnemis 323 » azonüs 324 » J^P^M 325 j) dorvln. 1 » chrysidif. 329 » chalcidif, 330 » Schmidtiif. 331 » elampif. 3ö3 Sesien-Verzeichniss alphab. . . 337 Sesiidarum conspectus 145 Sirex juveneus 110 Spathius clavatus 105 Staphyliniis capensis 178 Stenolophus affinis 180 Syphonura 101 T. Tachyporus brevis 1 » cumanensis I .... 178 M flavicollis j Telephorus Erichsoni l .„_ » pilosus I Tettix Schranki 2G Thecla roboris 53 Torymus 106 Trochilium apilorme 193 » bembeciforme. . . . 194 » laphriiforme 195 Trogus lutorius 104 Inhalts -Verzeichniss. JäDUai und Februar. Mitglieder -Verzeichniss. — Do hm: Jseujahrs - Makame. — Z e 1 1 e r : Orthoptera europaea von Fischer. — Hagen: Die Sing-Cicaden (Fortsetz.). — Staudinger: Lepid. von Ober-Kärntlien (Schluss). — U u t h e : lieber Dicelloceras vibrans. — S ta n d fu s s : Südliche Falter (Forts,). — Stei)hauy: Katalogs- Kotizen. — Georg: Bostrichus ahn, n. sp. Mit einem Nachwort von Prof. Dr. Katzebnrg. — Dohrn: Zu Tafel I. (Erichson's Bild) — Intelligenz. — Vereins- Bibliothek. Errata. Idärz und April. V^ereinsangelegenheiten. — Hagen: Die Sing-Cicaden Europas (Forts.). — Suffrian: Synony- mische Miscellanecn. — Reinhard: Entomologische Bemerkungen. — Schreiner: Bemerkungen über das Tessien'sche Verzeichniss der um Hamburg gefundenen Schmetterlinge. — Menzel: Ueber die Auhangsgebilde der Arthropodenhaut. — Berichtigung zum Namens- Vcrzeichniss. — Heer: Berichtigung — Intelligenz. 407 Mai und Juni. Vereinsaiig'elef;enheiteu. — Die Öing-Cicaden Europas. — Entoinologischer Nachlass von Linz in Speyer. — Stau ding- er: Beitrag zur Feststellung der bis jetzt bekannten Sesien-Arten Europas und des an- grenzenden Asiens. — Kraatz: Synonyniisehe Bemer- kungen. — Hey den: Zur näheren Keuntniss der Cheloiiia Quenseli Payk. — Dohrn: Beitrüge zur Stet- tiner Kilferfauna. — Georg: Bericlitigung. - Intelligenz. Juli und August. Stau dinge r: Beitrag zur Feststellung der bisher bekannten Sesien -Arten Europas und des angrenzenden Asiens. — Gerstäeker: Nekrolog. — Kraatz: Naehträge zur Revision der Gattung Oatops. Bemerkungen über Cryptophagus. — Baeh: Nachträge und Bemerkungen zur Käferfauna Aon Nord- und Mittel- Deutscliland. — Suffrian: Zur Kritik einiger Käfer- arten nach Vergleich mit Fabricisehen Typen. Syno- nymische Bemerkungen. — Hagen: Aufforderung zur Herausgabe einer Bibliographie der Entomologie. — Vereiiisangelegenheiten. — Intelligenz. September und October. S t a u d i u g e r : Beitrag zur Feststel- lung der bisher bekannten Sesien-Arten Europas und des angrenzenden Asiens (Forts.). — Ruthe: Frodro- mus einer Monographie der Gattung Microctonus Wesm, 7- Malier: ein neuer llöhlenkäfer. — Dohrn: Lite- ratur. Ver;'insangelegenlieiten. — Intelligenz. November und December. Staudinger: Beitrag zur Fest- stellung der bisher bekannten Sesien-Arten Europas und des angrenzenden Asiens (Sehluss). — Gerst- äcker: Beitrag zur Kenntniss der Henopier. — Stier- lin: Syn(»ny mische Bemerkungen. — Hagen: Die Odonaten - Fauna des russisehin Reichs. Zusätze zur Mimographic der Sing-(Jicadeii. -— Speyer: Literatur. Dohrn: Vereinsangelegenheiten. Rede zur Stiftungs- Feier des Vereins. — Errata und Emendanda. — Index. Inhalt: Staudinger: Beitrag zur Feststellung der bisher bekannten Sesien-Arten Europas und des angrenzenden Asiens. (Sehluss.) — Gersläeker: Beitrag zur Kenntniss der Henopier. — - Stierlin: Syninyniische Bemerkungen. — Hagen; Die Üdoiiatenf'auna des russischen Reichs. Zusätze zur Monographie der Sing-Cicaden. — Speyer: Literatur. — Dohrn : Vereins- angelegenheiten. Rede zur Stiftung« - Feier des Verein.-). -- Errata und Emendanda. — Index. Druck von F. Uecsenlaiid in Stettin. j£'/e/iv/t. ^tV?/^//f/^ '/^,7/i'. ^'utii/fre llN /l ■i>l V t1 ■>? Ä* \>^ ,a ^ /?. ^^5fc<^: T ir ■^^ ) 1 1 ^-^ ' yy.//,„/r„ M.t,-.,M Vaa^!ffx>A/>Arf .rr. 182*