Bntomologische Zeitung. ^Ütri^' Herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Sechsundzwanzigster Jahrgang. Stettin 1865. Druck von K. Grassmann, * '^ / » ▼ y Eliitoiuologiiielie Zeitung herausgegeben von dem entoDiologlschen Vereine zu Stettin. Redaction* ^^^ Commissiou bei den Biichhandl. „ . „ ^ ' , V. E.S.Mittlerin Berlin II, Fr. Fleischer C. A. Dohrn, v ereins-Präsident. in Leipzig. 0. 1—3. 26. Jahrgang. Jan.— März. 1865. IVeiijalirs - Scabioise. Yucca gloriosa Francofurti, eine Entomologische wahre Raup- und Mordgeschichte. 1. Wir wissen längst, wo Weinsberg liegt Das wackre Schwabenstädtchen, Wo einst ein Kaiser ward besiegt Durch Weiberlist und Mädchen : Es ist nichts Neues, wenn ein Held Durch Eva's Töchter wird geprellt. 2. Den Recken Herkules so frech Bracht' Omphale zum Spinnen; Held Simson kam ins dickste Pech Durch Dalila's Beminnen: Feldmarschall Holofern, der Tropf, Verlor um Judith gar den Kopf. 3. Doch allzeit glückt's den Damen nicht, Den letzten Trumpf zu haben, Drum spielt auch heute mein Gedicht Nicht im gelobten Schwaben — Heut gilts dem Trauer-Fall und Sturz Der Crinolinen Frankufiuts. 4. Nicht in der Röinejstadt am Main — (Das merke sich ein jeder,) Mein Donnerwetter das schlug ein In Frankfurt am Entweder. Wenn gleicli es auch die Haare sträubt, Verdient es doch, dass man es glaubt. 5. ^ Lustörter hat man allerlei In Frankfurts Weichgebilde, Buschmühle zählt sich zweifelsfrei Zu solchem Lustgefilde, Wo weichen Rasen obendrein Beschattet dunkler Eichenhain. 6. Lacht nun der Sonntag Mittag hell, So werden nicht verfehlen Jungfräulein so wie Junggesell, Den Mühlenpfad zu wählen. Manch sitzsam Plätzchen beut der Hain, Wo man einsiedeln kann zu Zwei'n. 7. An Kaffeetischen fehlt es nicht Dem nahen Waldessaume; Sticht allzdheiss das Sonnenlicht, Hat man ja Schutz vom Baume, Und „wer hat dich, du scliöner Wald," Klingt in den Ohren Jung und Alt. 8. Allein, allein — der schöne Wald Barg heute arge Nucken Entomologischer Gestalt — Wer ahnt auch solche Tücken? Der ganze Wald befallen war ^ on einer griuinicn Raupenschaar. 9. Und was die Processionea Vermag mit ihren Haaren, Hat Ratzeburg — ihr wisst es ja — Zu seinem Leid erfahren : Er biisste fast sein Nasenbein Durch's Gifthaar dieser Raupen ein. 10. Dass goldner Locken wallend Meer Schon Unheil angerichtet, Davon schien manche Sylphe sehr Persönlich unterrichtet. Doch ausgefallne Haare? Pfui, An solchen Kehricht denkt man nie. 11. Recht zahlreich war die schöne Welt Im Mühlenbusch erschienen, Breit wurden in das Licht gestellt Die neusten Crinolinen, Und fegten steif und weitgebauscht Den Rasen, dass es nur so rauscht. 12. Doch ach! Von diesem Fegen war Der Boden aufgerühret, LTnd manch perfides Raupenhaar Gott weiss wohin geführet: Nur wer je Nesselsucht gekannt, Weiss, was jetzt im Kalender stand ! 13. „Ach Tantchen!" Nun? „0 Jemine, Welch schauderhaftes Jucken Am Knie — nein höher — ach Herrje — Giebt's hier so freche Mücken?" Kind, nimm doch Rücksicht — „Tantchen, ach Am liebsten sprang' ich in den Bach !" 14. Zuerst fing's bei den Jüngsten an Mit ihren zarten Zellen, Dann kamen auch die Alten dran Mit ihren grobem Pellen, Zuletzt ergrifY das schnöde Leid Die ganze werthe Weiblichkeit. 15. „Nach Hause, Kutscher! Fahr doch zu, Was nur die Pferde laufen! Rasch vorwärts ohne Rast noch Ruh, Nachher lass sie verschnaufen! Doch halt! hier ist des Doctors Haus, Steig' ab und klingle ihn heraus!" 16. „Herr Doctor, Gott sei ewig Dank, Dass wir Sie gleich getroffen — Giftmücken — wir sind alle krank — Mein Knie — mein Hals — ganz offen Sag' ich's heraus, mein halbes Bein Brennt wie die ärgste Höllenpein!" 17. Nicht in der Zeit der Cholera Ward so der Arzt zerrissen. Als heut, wo Processionea Die schöne Welt beschmissen: Was die Doctoi-en heut gesehn — Dabei bleibt mir die Feder stehn. 18. Zum Schlüsse nur: Die holde Schaar Thät bald nachher gesunden; Ob nicht in mancher noch ein Haar Nach Jahren ward gefunden — — Davon sagt mir die Muse nichts: Das ist das Ende des Gedichts. C A. Do hm. Verzeichniss sämmtlicher Mitglieder des Vereins. Protector des Vereins. Der Ober-Präsident der Provinz Pommern, Herr Freih. Senfft von Pilsach, Exe. Ehren -Mitglieder. Se. Kön. Hol), der regierende Grossherzog von Oldenburg. Se. Durchl. Richard Fürst zu Khevenhüller-Metsch , Präsident des zool.-botan. Vereins zu Wien. Heir Dr. Aube in Paris. Dr. V. Bär, Exe. Staatsrath und Akademiker in Peters- burg. Prof. Boheman, Intendant des ent. Mus. in Stockholm. Dr. V. Brandt, Exe. Staatsrath und Akademiker, Di- rector des Kaiserl. zool. Museums in Petersburg. Dr. Bur meiste r, Professor in Buenos Ayres. Chevrolat in Paris. Dr. Gray, Director des entom. Departements im British Museum, London. Dr. H. Hagen in Königsberg in Preussen. Lacordaire, Professor der Zoologie in Liege. Dr. John Le Conte in Philadelphia. E. Mulsant, Bibliothekar in Lyon. Frau Isabel Stainton, geb. Dünn, auf Mountsfield (Lewis- ham) bei London. Herr Uhden, Geh. Staatsminister, Exe. in Berlin. B. W. Westermann, Kaufmann in Kjöbenhavn. J. 0. Westwood, Prof. in Oxford. Vorstand des Vereins. Herr Dr. Behm, Geh. Medicinalrath in Stettin. - Dr. C. A. Dohrn, Director in Stettin. Präsident. Gillet de Monmore, Kaufmann in Stettin. 8 Herr Hering, Professor in Stettin. Hess, Kcclor in Stettin, - Lincke, Lelirer an der ßürgersclmle in Stettin. Dr. Loew, Director in Me&eritz. Miller, Kaufmann in Stettin, Rendant. Pitsch, Gymnasiallehrer in Stettin. - Dr. Katzeburg, Geheimrath in Neusladt-Eberswalde. - Schaum, Dr. philos. et med., Prof. in Berlin. Dr. V. Siebold, Prof. in München. Dr. Suffrian, Schulrath in Münster. - Prof. Zell er, Oberlehrer in Meseritz. Ordentliche Mitglieder. Abdul Effendi in Damascus. Herr Adams, Wundarzt bei der Flotte in London. Ahrbeck, Kanzellist in Hannover. Dr. Alabieff, Prosector der Universität in Moskwa^ Albers, Senator in Hannover. V. Alers, Oberförster in Duninowo in Polen. - Th. H. Allis in York. Dr. AI tum, Privatdocent an der Königl. Akademie in Münster. And er seh, G.-Consul in Königsberg. Andritzöchky, Apotheker in Zwickau. G. d'Angiolo in Pisa. Ed. Assmuss, Dr. phil. in Podol^k. Axmann, Förster in Amtgehren bei Arnstadt. Bach, Lehrer an der höheren Stadtschule in Boppart. Bach mann, Lehrer in Insterburg. Ernst Ballion, an der Universität in Kasan. Bai}', Dr. med. in Kentish Town bei London. Dr. Barth, pract. Arzt zu Königsberg in Preussen. - Dr. phil. V. Babo in Weinslieim bei Heidelberg. Bates, Naturforscher iri London. - Dr. Bauer, Kreisphysikus in Nentershausen. Dr. Beck in Napoli. Alex. Becker in Sarepta. - Bellardi, Prof. an der Universität Turin. - Beliier de la Chavignerie, Justizbeamter in Paris. - Bern heim, Prof. in Chur. - V. Bernuth, Oberförster in Jägerliof. - Dr. Stefano de Bertolini, K. K. Beamter in Trient. - Bcrtoloni jun., Prof. an der Universität Bologna. - Bethc, Dr. med. in Stettin. Bianconi, Prof., Director d. zool. Museums der Univer- sität Bologna. Herr Dr. Bibow in Garz a. 0. E. A. Bielz, K. K. Finanzbeamter in Herrmannstadt. Bigot in Paris. Billig, Oberförster. Bilimek (Dominik) HocHm'., Prof. der Naturgeschichte am K. K. Cadetten-Institut in Eisenstadt. Blanchard, Director des zoolog. Museums, Jardin des Plantes in Paris. Blauel, Rector in Osterode. Bogeng, Apotheker in Putzig. V. Bodemeyer in Zesselwitz. Böttcher in Neustadt-Eberswalde. Boie, Justizrath in Kiel. Boll, Apotheker in Bremgarten (Schweiz). H. de Bonvouloir in Paris. Dr. Böse in Ortenberg. Bo wring in London. Dr. Bojsen in Stettin. Brandt in Neustadt-Eberswalde. Braselmann, Lehrer in Düsseldorf. Dr. Fr. Brauer in Wien. Brehm in Sondersleben. Bremer, Architect in Petersburg. W. Brick, Lieut. im Feldjägercorf.s in Rossleben. Brise hke, Lehrer in Danzig. - Brittinger, Apotheker zu Steyr in Ober-Oesterreich. Em. V. Brück, Kaufmann in Crefeld. Brunner v. Wattenwjl, K. K. Telegraphen-Director in Wien. Büttner, Lehrer in Grabow bei Stettin. Burchard, Prof. und Director des Gymnasiums in Bückeburg. A. Butler off, Prof. an der Univ. in Kasan. Dr. Butzke, Kreis-Physikus in Schievelbein. Dr. Caesar, Arzt in Bremen. Dr. Calwer in Stuttgart. - Dr. Candeze, Arzt in Liege. Caspary, Prof. an der Universität in Königsberg. Chabrillac, Naturf. in Paris (derzeit in Brasilien). Dr. Chapuis, Arzt in A^erviers. Baron v. Cliaudoir in Kuzmin bei Shitomir. Hugo Christoph, Lehrer in Sarepta. - Hamlet Clark, Prediger in London. F. W. Clasen, Lehrer am Gymnasium in Rostock. Dr. Coquerel (franz. Marine) in Paris. Cornelius, Oberlehrer an der Realschule in Elberfeld. 10 Herr Acliille Costa, Dr. in Napoli. - Cramer, Stadtrichter a. D. in Charlottenburg. - Czech, Leiirer in Düsseldorf. - .1. Czegley, Museiiin.svorstand in Troppau. - Damke, Grundsteuer-Revisor in Hannover. - Damm, Justiz-Commissarius in Magdeburg. - Daniel, Advokat, Bürgermeister zu Schwaan im Gross- herzogthum Mecklenburg. - Franz Degenhardt, ßergrevisor in Clausthal. - Desmarets, Secretair der entomologischen Gesellschaft in Paris. - Dietrich, Lehrer im Kanton Zürich. - Di hm, Kaufmann in Magdeburg. - C. Dinkler in Hamburg. - Dr. Döhner, Prof. in AschaflFenburg. - Heinr. Dohrn, Dr. philos. in Stettin. - A. Dohrn, Stud. phjs. in Berlin, v. Dom m er, Kaufmann in Danzig. Dr. H. Dor in Vevay. - Dr. Dornheim, Oberlehrer in Minden. - J. W. Douglas in Lee bei London. - A. Dou6 in Paris. - C. Drewsen in Strandmöllen bei Kjöbenhavn. - Drude, Rector in Hettstädt. - Aug. Dutreux, General-Einnehmer in Luxemburg. - Dr. Edgren in Sköfde (Schvi-eden). - Dr. Egger in Wien. - Egli,' Lehrer in St. Gallen. - Dr. Ehlers, Privat-Docent in Göttingen. - W. Eich hoff in Schleusingen. - Eigenbrodt, Regierungsbeamter in Ehrenbreitenstein. - Elditt, Lehrer an der höhern Bürgerschule in Königs- berg in Preussen. - Endrulat, B., Literat in Hamburg. - v. Erlach, Di rector in Hall (Tyrol). - Ewald, Maler in Berlin. - V. Euhraeus, Minister in Göteborg, Exe. - Leon Fairmaire, Tresor adj. der soc. ent. in Paris. - Dr. C. Felder, Hofger.- Advokat in Wien. - Eugen Felix, Kaufmann in Leipzig. - Graf Ferrari in Wien, am K. K. Naturalien-Cabinet. - Marquis de la Ferte S6nectere in Paris. - Dr. phil. Fieber, Kreisgerichts- Director in Chrudim in Böhmen. - Dr. Filippo de Filippi, Prof. der Zool. in Turin. - Dr, Fischer, Prof. in Freiburg im Breisgau. 11 Herr C. Fi sc li er, Litliograph in Berlin. - Dr. Asa Fitcli in Salem (Washington). - Dr. Gustav Flor, Prof. an der Universität Dorpat. - Förster, Prof. an der Realschule in Aachen. R. Forst, Kaufmann in Hamburg. - Frank, Subrector in Annweiler. Dr. A. V. Frantzius in Costarica. - Felix Frau de, Kaufmann in Züllchow bei Stettin. - Ct. Ritter v. Frauenfeld, Custos des K. K. Naturalien- Cabinets in Wien. - Heinr. Frey, Prof. an der Universität Zürich. - Frey er, Stifts-Cassirer in Augsburg. - Frey-Gessner in Aarau. - Dr. Fried enreicli in Colonie Blumenau, Prov. S. Ca- tarina Brasil. - Friedrich, Gerichts- Assessor in Breslau. - Frings, Fabrikant in Uerdingen. - Frische, Kaufmann in Naumburg. - Fritzsche, Prof. in Freiberg. Dr. Frivaldsky, Custos in Pesth. Alex. Fry, Kaufmann in London. - Waldemar Fuchs in Berlin. - Füldner, Gymnasiallehrer in Neustrelitz. - Funke, Gantor in Rochlitz. Carl Fuss, Prof. in Herrmannstadt. - G. Galeazzi in Milano. Dr. Gallus in Sommerfeld. - A. Gärtner, Rechnungsrath in Biünn. - Gassner, Commissarius in Prag. - Gaubil, Capitain a. D. in Quillan (Pyren). - Gehin, Apotheker in Metz. - Dr. Max Gemminger in München. - Georg, Königl. Förster in Bevensen bei Lüneburg. - Gerard, Secretair der Linne'schen Gesellschaft in Lyon. - Gerhard in Hamburg. Gerhardt, Lehrer in Liegnitz. - Philib. Germain, Naturforscher in Bordeaux. - Dr. Gerstäcker, Custos des Kgl. zool. Mus. zu Berlin. Ghiliani, Conservator am zool. Museum zu Turin. - Girs ebner, Prof. in Colberg. - Dr C. Glaser in. Worms. - V. Glöden, Freiherr auf Bützow in Meckl. -Schwerin. - Glitz, Kevisor in Hannover. - Dr. F. Glückselig in Elbogen. - V. Gödel, Consul in Trapezunt. - Grebe, acad. Lehrer in Eldena. 12 Herr R. Grentzenberg, Kaufmann in Danzig. - Gressner in Roclilitz. - \V. Grey, K. Hofgärtner a. D, in Petersburg, - Grimm, Hofstaatssecretair in Berlin. - Grube, Staatsrath und Prof. in Breslau. - A. V. Gruber, K. K. Forstmeister, jetzt in Türk. Dien- sten in Kon^itantinopel. - Grüner, Kaufmann in Leipzig. - Gutch, Cabinets-Courier in London, - A. Haag, Dr. juris in Mühlenhof bei Frankfurt a. M. - Hab el mann, Kupferstecher in Berlin. - Freiherr Hai bh über v. Festwill, Staatsrath, Excell. in Wien. - Dr. Clemens Hampe, fürstlicher Leibarzt in Wien. - Hanak, Prof. am Gymnasium zu Ofen. - Haldeman, Prof. in Columbia (Pennsylvanien). - A. H. Haliday in Dublin. - Harer in Frankfurt a. M. - Oberlieut. v. Harold in München. - Dr. H artig, Forstrath und Prof. in Braunschweig. - Otto Hassel, Auditor in Wolfenbüttel. - Baron Hausmann in Botzen. - Dr. Hecht, pract. Arzt in Stralsund. - Hederich, Pastor in Fületelke in Siebenbürgen. - Heddewig, Kunstgärtner in Petersburg. - Heeger, Ernst, in Laxenburg bei Wien. - Dr. Heer, Prof. in Zürich. - V. Heine mann, Steuerrath in Braunschweig. - Hell mann, Apotheker in Kasan. - Hensche, Stadtrath in Königsberg in Preussen. - Ed. Hering, Artillerie-Lieut, in Berlin. - Dr. Her rieh- Seh äff er, Kreis- und Gerichtsarzt in Regensburg. - W. Herwig in Arolsen. - V. Hey den, Senator in Frankfurt a, M. - L, V. Hey den, Oberlieut. in Frankfurt a. M. - Heyer, Stadtschreiber in Lüneburg. - Hildebrandt, Prof. an der Maler- Acad. in Düsseldorf. - Dr. Hille, Apotheker in Hanau. - Hoch hu th, Director des botanischen Gartens in Kiew\ - Hoff mann, Prof. in Bamberg. - Hoffmeister, Pfarrer in Nordhausen bei Cassel. - Dl-, Ottmar Hof mann in Bodenwöhr (Oberpfalz). - V. Holle in Götlingen. - Holmgrcn, Adj. des zool. Mus. in Stockholm. - Holtz, Rentier in Barth. F 13 Herr Homeyer, auf Darsin bei Poganitz in Pommern. - Hoplfer, Custos am K. entom. Museum in Berlin. - Max V. Hopllgarten, Gutsbesitzer in Mülverstedt bei Langensalza. - V. Hornig, Staatsbahn -Beamter in Wien. - E. W. Jan so n in London. - Javet in Paris. - Jekel in Paris. - Dr. Im hoff, pract. Arzt in Basel. - J. F. Judeich, Forst-Conducteur in Dresden. Junker, Oberfinanzkammer-Registrator in Cassel. - Kaden, Director in Dresden. - Kaltenbaeh, Lehrer in Aachen. ' - V. Kämpff, auf Niederfaulbrück hei Schweidnifz. - Karelin, Collegienrath in Moskau. - Karow, Pastor in Roggow bei Daher in Pommern. - Kar seh, Prof. in Münster. - Dr. Kaup, Custos in Darmstadt. - Kawall, Pastor in Pussen bei Windau. - Dr. Kays er in Halle. - Kayser, Architect in Frankfurt. - Kef er stein, Gerichtsrath in Erfurt. - Adolph Keller in Reutlingen. - Kellner, Oberförster in Georgenthal in Thüringen. V. Kiesenwetter, Regierungsrath in Bautzen. - Dr. Kirchner in Kaplitz in Böhmen. - Kirsch in Dresden. - Prof. Kirschbaum in Wiesbaden. - Klingel höffer, Major in Darmstadt. - C. Klotz in Pirna. - Eugen Klug in Ollmütz. - Jos. Klug, Gymnasiallehrer in Mährisch Trübau. - Klupsz, Prof. in Rastenburg. - Knaack, Lehrer in Stettin. - Ferd. Knobbe, Kaufmann in Harburg. - J. Knörlein, K. K. Bauamts-Ingenieur in Wels in Ober- Oesterreich. - Gabr. Koch in Frankfurt a. M. - Koch, Geh. Amtsrath in Sülz in Mecklenburg. - Koch, K. K. Forstmeisler in Carlsbad. Dr. Koch in Nürnberg. - C. Kodermann, Custos des Naturalien-Cabinels im Stift St. Lambrecht (Obersteyermark). - Körnich, Actuar in Meissen. - Kokeil, Taxamtsofficial in Klagenfuit. - Kolbe, Ref. in Stettin. 14 Herr Koppen, Kaufmann in Stendal. - Kraatz, Dr. phil. in Berlin. - V. Kraatz, überstlieut. in Münster. - J. C. Kraus, Lehrer in Trier, - Ernst Kreussler, Dr. med. in Arolsen. - ür. Krieclibaumer in München. - Krüsmann, Lehrer in Hannover. - V. Kronhelm, Assistenzart in Leobscliütz. - R. Kropp, Prof. an der Forstlehranstalt in Weisswasser (Böhmen). - KrUper, Dr. phiL in Athen. - Kud. Krziz in Brunn. - Graf Küenburg, K. K. Berg- und Salinen- Directions- Assessor in Bransdorf (österr. Schlesien). - Graf Emich v. Küenburg in Prag. - Graf Gandolph v. Küenburg in Prag. - Küsell, Gutsbesitzer in Schlesien. - Dr. Küster, Telegraphen-Director in Bamberg. - C. Kumm, Kaufmann in Danzig. - A. V. Kusch akewitsch, Capt. in Petersburg. - J. V. Kusch akewitsch, Capt. in Petersburg. - Laeserson, Kaufmann in Moskwa. - Prof. Dr. Lanza in Spalato. - "W. V. Langsdorf in Lahr im Breisgau. - Lederer in Wien. - Prof. Lenz in Königsberg. - Leunis, Prof. in Hildesheim. - Konrad Linck in Ssamara. - Logan in Edinboro. - Dr. Lowe in Edinboro. - Lucas, Director im entomol. Museum des Jardin des plantes in Paris. - Dr. Luchs, Badearzt in Warmbrunn. - Lüben, Seminar-Director in Bremen. - E. Lüders, Rentier in Lauterberg am Harz. - Lyncker, Seeretair in Cassel. - R. Mac-Lachlan in Forest-hill bei London. - P. Maassen in Crefeld. - Mae hl er, Dr. med. in Heidelberg. - Mähner t in Sylda bei Ascliersleben. - G. Märkel, Cantor in Leuben bei Lommatsch. - Mäklin, Prof. Dr. phil. in Helsingfors. - R. Maitland, Conservator des entomol. Museums der Gesellschaft Natura Artis Magistra in Amsterdam. - Malirz, Reclmungsbeamter in Ofen. - V. Manderstjerna, Gencritl in Petersbure. 15 Herr Mangold, Königl. Forst-Inspector in Stettin. - Jos. Mann, Maler in Wien. - Alfred de Manuel in Chambery. - de Marsen 1, Abbe in Pari.«. - Fr. Martens, Conrector in Rendsburg. - Graf Matusehka, Oberförster in Sehöneielie b. Wolilau. - L. Mayer, Hofgärtner in Potsdam. - G. Mayr, Prof. Dr. med. in Wien. - Melly, Kaufmann in Liverpool. Prof. Dr. Menzel in Zürich. - Dr. Mess in München. - Messing, Hof- und Schloss-Cantor in Neustrelitz. - Meyer, Cand. phil. in Hamburg. - Meyer-Dür, Hauptmann in Burgdorf (Schweiz). - Micklitz, K. K. Förster in Tolmein bei Görz. Mickiscli, Bergwerks-Inspector in Pilsen. Mielke, Apotheker in Posen. - .C. J. Milde in Lübeck. - L. Miller in Wien. - MiUiere in Lyon. - Mink, Oberlehrer in Crefeld. Dr. Moebius, Lehrer am Johauneum in Hambuig. - H. R. Mose hl er in Kron-Förstchen bei Herrnhut. G. Moli na ri in Pisa. - Leo Molin ari, Kaufmann in Breslau. Dr. Monti in Pisa. - Moore, Beamter am zool. Museum des oslind. Hauses in London. - V. Motschulsky, Oberst-Lieut. a. D. in Odessa. - Moe, Uni\ersitätsgärlner in Christiania. - Dr. Morsbach, pract. Arzt in Dortmund. - Dr. M ühlenpfor dt, Prof. in Hannover. - Mühlig in Frankfuit a. M. - Dr. Müller, Lehrer in Lippstadt. - C. Müller in Berlin. - Müller, Stadtwundarzt in Neustadt-Eberswalde. - Jul. Müller, Fabrik-Buchlialter in Brunn. - Cl. Müller, Mechanicus in Dresden. - Anton Müller, Bisthums-Forstmeister in Fiiedeberg (österr. Schlesien). - H. Müller, Steueramts-Rendant in Birnbaum. - Josef Müller, Zuckersiedemeister in Wrdy bei Czaslau. - Mutzet 1, Maler in Berlin. - Murdfield, Apotheker in Rlieine. - Andr. Murray, Beamter der Horticultural Sociely in London. 16 Herr Dr. Nebel, Oberarzt in Darmstadt. - J. Neu mann, Catecliet am Gymnasium in Troppau. - Neustadt in Breslau. - Edward New man in London. - Nickerl, pract. Arzt in Prag. - Dr. Nicolai in Arnstadt. - Nietner, Plantagen-Besitzer bei Rambodde (Ceylon). - Oberst v. Nolcken in Oesel. - Nördlinger, Prof. in Hohenheim bei Stuttgart. - Dr. Nylander in Helsingfors. - Oberi,, Lehrer in Petersburg. - A. V. Oertzen in Mecklenb. Friedland. - Orsini, Prof. in Ascoli. - Baron Osten-Sa cken, Kais. russ. General- Consul in Newyork. - V. d. Osten, Rittergutsbesitzer zu Warnitz bei Soldin. - Paclier, Pfarrer in Tiften (Kärnthen). - Dr. Palliardi. Medicinalrath in Franzensbad. - Pape, aeademischer Kupfersteeher in Petersburg. - Prof. G. Passe rini in Parma. - Pei roud in Ljon. - Dr. Peters, Medicinalrath in Neu-Strelitz. - 0. Petsche, Kaufmann in Hannover. - Pfeil, Staatsanwalt in Hirschberg. - Pfützuer, Kaufmann in Berlin. - Dr. Pfund, Assi'^tcnt am Naturalien-Cabinet in Prag. - Dr. Philippi ten. , Director des naturhist. Museums in S.-Yago (Chile). - A. H. E. Philippi jr. ebendaselbst. - Piccioli in Florenz. - 0. Pirazzoli, Major in Domodossola. - G. Pirngruber, Beneficiat in Grünwald bei München. - Pirsch, Lehrer in Swinemünde. - V. d. Planitz auf Neidschütz bei Naumburg. - Carl Plötz in Greifswald. - Pogge, Kaufmann in Greifswald. - Popoff, Collegienrath in Kjachta. - V. Prittwitz, Notar in Brieg. - Putzeys, General -Secretair im Justiz -Ministerium in Brüssel. - Quapp, Oberlehrer in Minden, - Raddatz, Lehrer am Gymnasium in Rostock. - V. Radoschkoffsky, Artillerie-Oberst in Petersburg. - Rahtz, Förster in Neumark. - Prof. Dr. Redtenbacher, Director des K. K. Natura- lien-Cabinet s in Wien. 17 Herr Reer, Kaufmann in Hamburg. - Reidemeister, Candidat in Cummerow. - Dr. Reinhard, Medicinalrath in Bautzen. - J. F. E. Rein hold, Ober-GerichtHsecretair in Hannover. - Reisig, Ober-Forstseeretair in Darmstadt. - Dr. V. Renard, Secretair der Kaiserl. natnrf. Gesell- schaft in Moskwa, Staatsrath. - K. Reutti in Freiburg im Breisgau. - Dr. Rey in Halle a. d. S. - Richter, Kammer-Musikus in Berlin. - Richter, Oberförster in Potsdam. Richter, Pastor in Punschrau bei Naumburg. - Dr. C. Richter, Kais. Landgeriehtsratli in Troppau. - Riehl, Ober -Zahlmeister der Haupt- Staats- Casse in Cassel. - Jul. Rietz, Hofkapellmeister in Dresden. - Dr. Ritter, Hauptlehrer am Gymnasium in Marburg. - W. Roeloffs, Maler in Brüssel. - Aloys Rogenhofe r, Custos am K. K. zoolog. Museum in Wien. - Dr. Roger, Leibarzt Sr. Durchlaucht des Herzogs von Ratibor in Räuden, Sanitätsrath. - Roh de, Lehrer in Berlin. - Cam. Rondani, Prof. in Parma. - Rothlieb in Hamburg. - Dr. Rössler in Wiesbaden. - Rosenberge r, Pastor in Groesen (Kurland). - Dr. Rosenhauer, Prof. in Erlangen. - Russ, Lehrer in Hanau. - Saalmüller, Lieut. in der preuss. Artillerie, derzeit in Frankfurt a. M. - R. V. Sacher-Masoch, K. K. Hofrath in Prag. - R. V. Sacher-Masoch, K. K. Hofrath in Pesth. - Dr. Sachse, pract. Arzt in Leipzig. - Dr. Sahlberg, Prof. in Helsingfors. - Sand, Cand. in Königsberg. - W. W. Saunders in Reigate. - H- de Saussure in Geneve. - Dr. Saut er in Königsberg, Director. - Schascbl, K. K. Hüttenbeamter in Forlach (Kärntiien). - Schauffelberger, Architect in Petersburg. - Schaufuss, Naturalienhändler in Dresden. - Scheffler, Stadtgerichts-Secretair in Blankenburg. Scheibe, Lehrer in Kemberg. - Scheibge, Lehrer in Garz a. d. 0. - Dr. Scheibler, Chemiker in Stettin. 2 IS Herr Seb. Alex. Scheid el, Bank -Beamter und Custos der i entoinol. Sektion im Senekenbergisehen Museum in ] Frankfurt. - Schenck, Prof. zu Weilburg. - Dr. Seh ieffer decke r, pract. Arzt in Königsberg. - Schindler, K. K. Pfannhausverwalter in Hall. - Schindowsky, Förster in Pröbbernau bei Elbing. - Dr. jur. R. Sc hin er, Ministerial-Secretair in Wien. - Schiödte, Insp. am K. zool. Museum in Kjöbenhavn. ' . Schleich, Dr. med. in Stettin, - Schlichting, Superintendent in Baiersdorf bei Bahn. - Dr. Schläger, Diaconus in Jena. - Schmeltz, Naturalienhändler in Hamburg. - A. Schmid in Frankfurt a. M. - Ferd. Jos. Schmidt in Laibach. - Dr. Schmidt, Director in Elbing. - Schmidt, Kreiswundarzt in Wismar. - Ad. Schmidt, Dr. med. in Frankfurt a. M. - Schmidt, Portraitmaler in Stettin. - Dr. Schmidt-Goebel, Prof. in Lemberg. - Schmitt, General-Superintendent in Mainz. - Dr. phil. Schneider in Breslau. - M. Schönbach, Oberförster in Reinwiese bei Hernis kretschen. - Schreck, Lehrer in Zeulenroda. - Schreckenbach, Diaconus in Chemnitz. - Dr. Egid. Schreiber, Prof. an d. Ober -Realschule in Görz. - Schreiber, Collaborator in Wolfenbüttel. - R. Schreiber, Cand. math. in Rossla. - Schreiner, Registrator in Weimar. - Gottfr. Schreitter, Missar in Pinkau (Steiermark). - Dr. P. Schumann, Arzt in Reichenbach (Schlesien). - Schultz, Oberlehrer in Berlin. - Schultz, Eisenbahn-Beamter in Stettin. - Schulze, Cand. theol. in Pölitz, - Dr. Schwabe, practischer Arzt in Stadt Remda bei Rudolstadt. - J. Scott in Lee bei London. - Scriba, Pastor in Ober-Lais (Nidda). - Samuel H. Scudder in Boston. - Seeger, Dr. med. in Hall (Tyrol). - Georg Seidlitz aus Kurland, derzeit in Berlin. - Cavaliere Baudi di Selve in Turin. - Baron de Sely s-Longchamps, Senator in Lüttich. - Dr. Carl Sem per, derzeit auf den Philippinen. Herr Georg Sem per, Kaufmann in Altona. - Dr. Victor Lopez Seoanne, Arzt in Ferrol. - Dr. M. Seubert, Prof. in Karlsruhe. - Dr. 0. Seyffer in Stuttgart. - Dr. William Sharswood in Philadelphia. - Ed. Sheppard, Zollbeamter in London. - Sichel, Dr. med. et phil. in Paris. - Sieyers, Kaufmann in Petersburg. - Simon, Inspector der Azienda a&sicur. in Triest. - Smith, Assistent am Brit. Museum in London. - Dr. Sodoffsky in Riga. - S. Solsky in Petersburg. - M. C. Sommer, Kaufmann in Altona. - Dr. Souverbie in Bordeaux. - Dr. F. Sperk in Novo Tscherkask. - Dr. med. Adolf Speyer in Rhoden. Stäger, Justizrath in Kjöbenhavn. - Dr. med. Stachelhausen in Barmen. - H. T. Stainton in Lewisham bei London. - Stand fu SS, Pastor in Schreibevhau bei Hir&chberg, - Albert Stange, Fabrik-Director in Meseritz. - A. Stange in Rattmannsdorf bei Lauchstädt. - Stal, Dr. phil. in Stockholm. - J. Stark, Ober-Geometer in Ansbach. - Dr. Staudinger in Dresden. - Dr. Steffahnj', pract. Arzt in Putzig. - Stein, Dr. phil. in Berlin. - Dr. F. Stein, Prof. in Prag. - St ein ecke, Cantor in Swinemünde. - A. Stern- John in Frankfurt a. M. - C. Stern in Frankfurt a. M. - Dr. med. Stiebel in Frankfurt a. M. - Dr. Stierlin in Schaff hausen. - Stollwerk, Lehrer in Uerdingen. - Dr. Stricker in Breslau. - Strübing, Oberlehrer am Seminar in Berlin. - Dr. Struve in Dresden. - J. W. Sturm, Kupferstecher in Nürnberg. - Stülpnagel, Rendant in Prenzläu. - Dr. Sunde wall, Prof. und Intendant der Museen in Stockholm. - C. Nobile Tacchetti in Bologna. - X. Tarnier in Dijon. - Dr. Taschenberg in Halle, Gustos der zool. Samml. der Universität. t ,.,ii;. - Teschke, Oberlehrer in Stralsund. 2» 20 Herr Dr. Thomson, akad. Docent der Zool. in Lund. - Thorey in Hamburg. - V. Tiedemann, Rittergutsbesitzer auf Russoczin bei Danzig. - Tieffenbach, Maler in Berlin. - C. D. Tiemann in Magdeburg. - Tischbein, Oberförster in Herrstein bei Kirn. - Dr. Treffz in Amt Kienitz bei Letschin. - H. Tschapeck, Hauptmann, Auditor in Wien. - Türk, K. K. Beamter in Wien. - V. Varendorf, Rcgierungs-Secretair in Arnsberg. - Frantfois Venetz, Ingenieur in Sitten (Wollis). - Venus, K. Einnehmer in Dresden. - Dr. Verloren in Utrecht. - Dr. Vesco (franz. Marine) in Toulon. - Ant. Villa, Vicepräses der geolog. Ges. in Milano. - Giov. Batt. Villa in Milano. - E. Vogel in Dresden. - Voigt, Maler in Gross-Schönau in der Lausitz. - Dr. Völcker, Gymnasiallehrer in Elberfeld. - Snellen van Vollenhoven, Gustos des entom. Mup. der Universität Leyden. - Waga, Prof. in Warschau. - W^agenschieber , akad. Kupferstecher in Berlin. - Wagner, Lelirer in Ascherslebeii. - Wagner, Oberförster in Wildenbrucli. - Dr. Balthasar Wagner, Lehrer im der Realschule in Fulda. - Wahlberg, Prof. in Stockholm. - Max Wahn seh äffe, Lieut. a. D. in Berlin. - G. Wailes in Newcastle. - Dr. Waltl, Lehrer in Passau. - Wartenberg, Oberforstmeister in Stettin. - Wasle, Apotheker in Schlitz. - Julius Weeren, in Berlin. - E. Wehncke, Kaufmann in Hamburg. - Dr. V. Weidenbacli, pract. Arzt in Augsburg. - V. Weissenborn, Geh. Justizrath in Halberstadt. - V. Welser, Freiherr in Nürnberg. - Werne bürg, Königl. Forstmeister in Erfurt. - Wesmael, Prof, in Brüssel. - Wester man, Director d. zool. Gartens d. Gesellschaft Natura Artis Magistra in Amsterdam. - Dr. Wetzel in Gütersloh. - West ring, Duaneu-In.spector in Güteborg. - G. Weymer, Kaufmann in Elberfeld. 21 Herr A, White, Assistent am Brit. Museum in London. - Wiepken, Gustos am grossh. Museum in Oldenburg. - Wisfehütter, Kunstgärtner in Lauban. - Wilde, Justizratli und Notar in Weissenfeis. - Dr. Wilkens, pract. Arzt in Bremen. - J. Wilson, Esq. in Edinburgh. - Job. Winnertz in Crefeld. - Ph. Wirtfjen, Vorstelier des naturhistorischen Vereins in Coblen/.. - W i s s m a n n , Oberförster in Hanno v. Münden. - Wi SS mann, Dr. med. in Stettin. - Dr. med. Wocke in Breslau. - Gabr. Wolff, Apotheker in Klausenburg. - Vernon Wollaston in London. - Henry Wood ward, Assistent im Brit. Museum London. - J. Wullschlegel, Lehrer in Lenzburg. - Dr. Zaddach, Prof. in Königsberg. - Zebe sen., Oberförster in Volpersdorf, Grafschaft Glatz. - G. Zebe jun. in Wildenbruch. - T. V. Zebrawsky, Architect in Krakau. - Fort. Zeni in Roveredo. - Graf V. Zepelin bei Constanz. - Zetterstedt, Prof. in Lund. - V. Ziegler und Klipphausen, Oberförster a. D. in Oppeln. - Dr. Zimmermann in Georgtown (Süd Carolina). - Edler v. Zimmermann, Oberstabsarzt in Pesth. - Ernst Zuchold in Leipzig. In der Sitzung am 6. November 1864 sind noch folgende Mitglieder in den Verein aufgenommen worden, welche erst hier verzeichnet werden können, weil das vorstehende Ver- zeichniss bereits im October gedruckt war: Herr Sartorius, Buchhändler in Wien. Andreas Kotula, K. K. Notar in Freistadt (östr. Schlesien). Hartmann, Kassirer in München. Lakitt, Lehrer in Stettin. A. Hahne, Hütten -Inspector in Wasseralfingen bei Ahlen in Würtemberg. Ehrenmitglieder 18 Vorstands-Mitglieder 14 Ordentliche Mitglieder 571. 22 Rede zur Stiftungsfeier am 6. November 1864. Meine Herren! Als wir im vorigen Jahre unsern Stiftimgstag ausnahms- weise am 21. September feierten, hatte uns dazu der ausser- ordentliche Umstand veranlasst, dass Stettin damals die Ehre genoss, Vorort der deutschen Naturforscher zu sein. Folge dessen wohnten jener Feier auch eine namhafte Zahl aus-w ar- tiger geehrter Mitgheder bei. Heute sind wir wieder auf das bescheidnere Mass unsrer localen Collegen beschränkt. In den Vereinsangelegenheiten der seither erschienenen Zeitungshefte sind bereits die Namen der JMitglieder verzeich- net, welche dem Vereine seither durch den Tod entrissen sind. Wir bedauern den Verlust unsers Ehrenmitgliedes Dr. Frank- lin-Bache in Philadelphia, des hiesigen Vorstandsmitgliedes Herrn Dassel und der Mitglieder Herren Tollin (gestorben bei der Exploration von Madagascar), Grey in Petersburg, Kolenati in Brunn, Hofgärtner Richter in Dessau. Ueber die ordnungsmässige Lage der Vereins -Finanzen im verwichenen Jahre giebt der späterhin folgende Status unsers Herrn Rendanten den nöthigen Aufschluss. Ein, wenn auch nicht bedeutendes, doch mit Dank anzuerkennendes extra- ordinäres Activum steht in Aussicht, sobald der Abschluss der vorjährigen Naturforscher-Kasse gemacht sein wird, da auf meinen Vorschlag bei der Giessener Versammlung ge- nehmigt wurde: den voraussichtlichen Ueberschuss der Stettiner Ver- sammlung ihren Geschäftsführern im Interesse wissen- schaftlicher Localvereine zur Disposition zu stellen. Der bei der vorigen General- Versammlung als dem Ab- schluss nahe bezeichnete 15. Band unsrer Linnaea ist erschie- nen; ebenso ist der 25. Jahrgang unsrer Zeitung in den Hän- den unsrer Abonnenten. Die Beziehungen zu auswärtigen gelehrten Körperschaften blieben im Wesentlichen unverändert. Nur hat sich die En- tomological Society of Philadelphia genöthigt gesehen, den Schriftentausch mit uns aufzuheben, da sie durch Vereinsbe- schluss überhaupt jeden Schriftentausch eingestellt hat, und unsrerseits haben wir uns aus mehrfach bereits ausgesprochenen Gründen veranlasst gesehen, dergleichen uns angebotenen Tausch abzulehnen, resp. da aufzuheben, m-o bereits seit einer Reihe von Jahren die uns eingesandten Schriften wenig oder nichts enthielten, was für die speciellen Zwecke unsers Ver- eins direct oder indirect brauchbar erschien. f Aus der seit der letzten Sitzung eingelaufenen Vereins- Correspondenz theile ich Ihnen demnächst folgendes mit. Es schrieben die Herren: 1. Prof. Zeller, Meseritz 31. August, sendet eine Arbeit für die Zeitung über Schmetterlinge, die er in der Umgegend von Meseritz beobachtete. Er wünscht Separata dieses Ar- tikels, da er schon in manchen Verpflichtungen andern Zu- sendern gegenüber steht. Er sendet Bücher zurück, welche ihm aus der Vereinsbibliothek geliehen waren, dankt für die Besorgung der Insekten -Kiste an MXachlan und berichtet^ dass nicht blos ilmi, sondern auch seinen Hausgenossen aller- hand Hautleiden erwachsen seien durch die Zusendung eines Viertel Hundert Raupen der Cnethocampa pinivora von einem Gutsbesitzer der Umgegend. Ihm sei dies um so mehr auf- gefallen, als seine Haut früher bei der Zerreissung von Ne- stern der Processionea, Betastung der Pityocampa und ähn- licher haariger Raupen unempfindlich geblieben. 2. Emil V, Brück, Crefeld 30. August, giebt Nachricht von seiner italienischen Sommerreise, wälirend welcher er von der grossen anhaltenden Hitze zu leiden gehabt hat. In Do- modossola haben wir uns um ü Tage verfehlt. Er hat dies- mal bei seiner Durchreise durch Bologna die interessanten Käfer aus Mozambique auf dem dortigen Museum in Augen- schein genommen und sich bei seinen Excursionen in Toscana der Gesellschaft seines Freundes Piccioli zu erfreuen gehabt. Es ist ilim gelungen, neben manchen andern brauchbaren Kä- fern die seltne Chevrolatia insignis zu erbeuten, leider nur in 2 Stücken. 3. H. T. Stainton, Mountsfield 27. August, hat von Ham- let Clark eine Determinatensenduug zur Spedition hieher er- halten und fügt Londoner Transactions für den Verein, Hagen, Zeller und mich bei, auch ein mir vom Verfasser bestimmtes Separatum der Major Parrj^'schen Lucaniden- Arbeit. Was wir von Regen in diesem Sommer zu viel haben, wird in England schmerzlich vermisst. Er wird am 12. September der Versammlung der British Association in Bath beiwohnen. 4. Dr. Merkel, Nürnberg 4. Sept., als Secretair der dor- tigen naturhist. Gesellschaft bedauert, dass der entomologische Verein aus den dargelegten Gründen auf einen Schriftentausch nicht eingehen kann und bezieht sich auf eine ihm von Dr. Sturm übergebene Versendungsliste, wonach dem Verein schon früher der 2. Band Nürnb. Abhandlungen zugegangen sein soll — hier ist nichts eingegangen, 5. Einladungen der Schweiz, ent. Gesellschaft zur Ver- sammlung in Schaffhausen am 1. und 2. October für Dr. Hein- rich ü. und mich. 6. Prof. Zeller, Meseritz 4. Sept., dankt für Zusendung der Transactions, wobei er mehr Hefte erhalten, als ihm zu- kommen; er wird die überständigen mit erster Gelegenheit remittiren. Frage, ob der amtliche Bericht über die Natur- forscher-Versammlung in Stettin 1863 noch nicht fertig? ( — Ja.) Ferner, ob der in Kiel ertrunkene v. Baerensprung der Berliner Professor, der über Hemiptera geschrieben? (- Ja-) 7. Dr. Hagen, Königsberg 7. September, schreitet mit seinen in Gemeinschaft mit Selys begonnenen Arbeiten über Libellen rüstig vorwärts, namentlich wird die schwierigste Partie der Agrioniden bald überwunden sein. Augenblicklich macht ihm die Einberufung als Geschworner einen unterbre- chenden Querstrich. Unter den fossilen Odonaten, mit denen er sich gleichzeitig beschäftigt, machen ihm die Gattungen Heterophlebia und Tarsophlebia besondre Freude. 8. Buchhändler E. A. Zuchold, Leipzig 25. August, sendet den Band Kupfer, welcher mit Lac. Genera V zugleich ausgegeben, zum Geschenk und bittet um Aufnahme einer Anzeige. 9. Naturalienhändler Hoffniann in Laibach, 8. Sept., hat seine Vorräthe von Höhlen-Insecten wieder mehr vervoll- ständigt. 10. Westermann, Copenhagen 10. Sept., hat meinen Kath befolgt, sein Unwohlsein durch entomologische Beschäf- tigung zu curiren und findet das Recept probat. Es hat sich ergeben, dass in seiner grossen, seit mehreren Monaten nicht angerührten Sammlung keinerlei Schaden entstanden ist, weder durch Schimmel, noch durch Kaubinsecten. Wenn in der an mich durch die Eisenbahn expedirten Sendung vermuthlich auch nichts Neues für die Sammlung stecken werde, so holfe er doch, die meisten Arten würden sich als gut und brauch- bar für meine Freunde ausweisen. Im Laufe des vorigen Jahres habe er sehr hübschen Zuwachs zu seiner Dipteren- Sammlung gehabt. 26. October. Hat meine Einlage an Hrn. Drewsen nicht abgeben können, weil dieser Freund durch den Brand der Papierfabrik in Silkeborg zur Abreise dorthin ge- nöthigt war. Dass mehrere Thiere der letzten Sendung m"ei- ner Sammlung noch gefehlt, habe ihn erfreut. Die angebo- tenen Species würden ihm willkommen sein, namentlich Schi- zorhina flammula. Auch bitte er um Mittheilung des ihm angebotenen Artikels von Snellen van Vollenhoven aus der niederländischen Zeitschrift. 11. Dr. Barth. Wagner, Fulda 2. Oct., dankt fU.' die Ergänzung der Vereins-Publicationen, will über die Ceddom. 25 (Diplosis) tritici sclireiben und fragt nach literarischem Hülfs- material. 12. Director Kaden, Dresden 15. Sept., wünscht bei seinem hohen Alter über den Verbleib seiner Schmetterlings- Sammlung noch bei Lebzeiten beruhigt zu sein und möchte sie gerne in gute Hände verkaufen. Er hofft, dass die ento- mol. Zeitung darauf aufmerksam machen werde. (Dass die Kaden'sche Sammlung eine der bedeutendsten Privatsamm- luugen in Deutschland ist und dass sie sich nicht blos durch Vollständigkeit der Europäer, sondern auch durch zalilreiclie, meist aus directen Quellen bezogene Exoten, sowie durch Mikrolepid. auszeichnet, darüber haben sich berufene Kenner oft gegen mich ausgesprochen. Es unterliegt deshalb keinem Zweifel, dass eine solche Pracht-Collection gewiss bald einen Liebhaber finden wird. Red.) 18. Dr. C. Felder in Wien 4. Oct. ist von einer schwe- ren Krankheit soweit genesen, dass er den bisher versäumten Dank für Vermittlung einer Sendung an Boheman nachholen kann. Er hofft, eine ihm verheissene afrikanische Sendung werde wieder Stoff zu neuem Verkehre liefern. Die erste Abtheilung seiner Arbeit über Lepid. Systematik und Syno- nymie habe die Presse verlassen. 14. Dr. Felix Flügel, Leipzig 12. Sept., befördert eine Sendung der Smithsonian Institution und zwei Beischlüsse für Prof. Zeller und mich. 15. Naturalienhändler N. Hoff mann, Laibach 12. Sep- tember, sendet Krainer Höhlenkäfer und bittet ihn zu em- pfehlen. (Das kann mit gutem Gewissen geschehen, Herr H. sammelt sauber und stellt billige Preise.) 16. Naturalienhändler Stentz, Neusiedel am See 20. Sept., benutzt eine Conchyliensendung für H.- D. , um einige Käfer zur Bestimmung resp. Auswahl beizufügen, das Aequi- valent in Exoten erbittend. 17. Oberförster von Ziegler, Oppeln 7. Oct., bittet um Bücher aus der Vereinsbibliothek, erzählt, dass Prof. Kolenati bei Gelegenheit einer Excursion im schlesiscli-mährischen Ge- birge doi't in einer Baude (Sennhütte) erkrankt und verstor- ben sei. 18. Dir. Burchard, Bückeburg 13. Sept., sendet einige Exoten zur Determination resp. Tausch; 27. Oct. dankt für das erhaltene Aequivalent. 19. S. Solsky, Petersburg 14. Sept., erzählt, in wel- cher Weise das Doctor- Jubiläum unsers hochverehrten Ehren- mitgliedes, des Akademikers v. Baer, am 9, September ge- feiert worden. 20. Rev. H. Clark, Brighton Sept. 21,, ist mit einem Kataloge und Nachträgen zu Lacordaire's Phytopliagen Band I. bescliältigt und fragt, ob ihm dazu Material geliefert werde. 21. Kev. A. Matthews, Gumley 10, Sept., wünscht eine Monographie der Trichopterygier vorzunehmen und bittet um Material. 22. Dr. Morsbach, Dortmund 17. Sept., macht eine Sendung von ostind. Coleojjteren und Hymenopteren, und hat gelungene Versuche gemacht, den Goldglanz der Cassiden durch Glycerin zu fixiren. 23. Buchhändler W. Engel mann, Leipzig 26. Sept., sendet Werke für die Vereinsbibliothek und legt einen Ka- talog seines Verlages bei. 24. L. Fairmaire, Paris 8. Oct. , expedirte Insecten und Bücher für den Verein und andere Interessenten. Thom- son aus Lund Mar in Paris, auch E. vom Brück auf der Durchreise von Arcaclion. F. beschäftigt sich augenblicklich vorzugsweise mit Longicornen und desiderirt einige seltnere Arten. 25. Dr. Hagen, Königsberg 19. Oct., hätte gerne die Naturforscher- Versammlung in Giessen mitgemacht und bittet um Nachrichten darüber. Ein rheumatisches Knieleiden hat ihm ungewünschte Müsse zum Tractiren der Solenhofer fos- silen Insecten gegeben, wobei es als ein besondres Glück sich herausstellt, dass in der Selys-Hagen'schen Libelluliden-Mono- graphie die Familien Calopteryx und Gomphus schon durch- gearbeitet Avaren, da zu diesen Gruppen mindestens fünf Sechstel der Solenhofer gehören. Der General -Landtag der Provinz Preussen hat der Physikalisch -Oekonomischen Ge- sellschaft von Königsberg eine Unterstützung von 5000 Thlr. bewilligt, welche vorzugsweise geogno&tischen und palaeon- tologischen Erforschungen zu Gute kommen werden. 26. Prof. Z e 1 1 e r , Meseritz 1 7. Sept., wünscht die Namen einiger Coleoptern zu wissen, sendet einige Expedienda. — 27. Oct. war auf einige Tage in Berlin und sieht sich in sei- ner Absicht, die Crambiden zu bearbeiten, durch die Walker- sche fUichtige Katalogisirung vorläufig gehemmt. 27. Snellen van VoUenhoven, Leyden 17. Oct., zeigt die Absendung der Niederl. Entomol. Zeitschrift und der No. 35—46 der Fortsetzung des Werkes von Sepp für die Ver- einsbibliothek an. Beigefügt ist eine Sendung Molukkischer Käfer, unter welchen die prachtvolle Schizorhina fhimmula Hombr. von Morotai in mehreren Varietäten, eine neue Ma- cronota von Celebes, ein neuer Oryctide ebendaher und andre Raritäten. In die Werneburg'sche Schrift über ältere lepi- dopt. Werke haben sich mehrere Irrthümer eingeschlichen, deren Besprechung V. sich vorbehält. Namentlich scheint 37 W. zu ignoriren, dass das Werk von Sepp fortgesetzt wird. V. hofft, dass Dr. Heinrich D. vor seiner Abreise nach den Capverdischen Inseln noch in Holland vorsprechen werde. Der Lucaniden-Katalog von Major Parry enthält 332 Arten, das Leydener Museum besitzt davon 137 und einige n. sp. 28. H. T. Stainton, Mountsfield 19. Oct, ist von dem Naturforscherfest in Bath heimgekehrt und bittet um Aus- richtung mehrerer entomol. Aufträge. 29. Schulrath Dr. Suffrian, Münster 26. Oct., dankt für die Zusendung der südamer. Cryptocephalen des Kaiserl. Museums, welche ich bei der Durchreise durch Wien vermit- telte. Von E. V. Brück gingen neue Columbier ein. Auch aus Asien und Australien haben sich schon wieder Nova zu- sammengefunden. Anfrage, ob und wo Guerin einen Cryptoc. patagonicus beschrieben? (Nescio.) 30. Dr. R. A. Philippi, S. Yago (Chile) 31. August, sendet eine Arbeit über Chilenische Diptera, bezeichnet den Weg., auf dem er Zusendungen von Büchern u. s. w. erwartet und hofft, dass die Litoral-Excursion , welche er nächstens unternehmen will, ein gutes Resultat an Pflanzen und Insecten liefern soll. Dass von Buenos Ayres eine oder gar zwei Ei- senbahnen nach Chile gebaut werden sollen, hat Ph. aus deutschen Zeitungen erfahren; er meint aber, es werde blos „davon gesprochen^' und es habe noch gute Weile damit. Er habe Hoffnung, eine Gesellschaft zur Bildung eines Zoolo- gischen Gartens zusammen zu bringen. 31. C. Plötz, Greifswald 3. Nov., sendet einen Artikel für die Zeitung und bittet, die Uebersendung seiner zwei Bände Spanner -Zeichnungen von England an Dr. Speyer zu veranlassen. 32. Andr. Kotula, K. K. Notar in Freistadt (Ostreich. Schlesien) 1. Nov. bestellt Kataloge und wünscht in den Ver- ein zu treten. 33. Prof. Zeller, Meseritz 2. Nov., dankt für den er- haltenen amtlichen Bericlit über die Naturforscher- Versamm- lung in Stettin 1863, hat darin die EinlcitimgsreTle mit Ver- gnügen recapitulirt und wird sich demnächst an das Lesen der Darwinstreitigkeiten machen. Vorläufig bleibt er bei seiner Ansicht*, dass die Schöpfung theihveise noch nicht völlig im Klaren ist (z. B. mit Salices, Hieracia, Zygaena etc.), dass man aber nach x Jahren nur Ws und ähnlicher Polygraphen lebensunfähige Arten ausgestorben finden wird. In dem fleissi- gen Werneburg'schen Buche sei viel Scharfsinn aufgeboten, hie und da vielleicht zu viel. 34. Einladung, den wissenschaftlichen Congress in Na- poli 7.11 besuchen, welcher im Jahre 1865 vom 23. April bis 7. Mai gehallen werden soll. 35. Notar 0. v. Prittwitz, Brieg 1. Nov., ist mit sei- ner Bearbeitung der Schmetterlinge von Rio de Janeiro ziem- licii bis zum Ende der Rhopaloceren gediehen. Anfrage wegen der Publication. 36. Sartorius, Wien 3. Nov., erhielt durch gefällige Vermittlung des K. Museums die ihm verheissene Sendung, mit welcher er sehr zufrieden ist. 37. Dr. Speyer, Rhoden 4. Nov., ist mit einer Revi- sion der Lepidopt. -Fauna Deutschlands und der Schweiz be- schäftigt und wünscht darüber einige Bücher der Vereins- bibliothek zur Ansicht. 38. Major Pirazzoli, Domodossola 2. Nov., ist erfreut, dass die Bücherkiste an ihn abgesendet und wird sofort nach deren Ankunft wieder schreiben. Sein Sommerfang Imt nur Micra geliefert, und auch jetzt (wo freilieh nach Reaumur noch immer -f- 8— »10° sind), finden sich unter dem Moose nur Cej)hennium n. sp., Alexia, Mniophila und ähnliche Pygmaeen. Er findet an den Antennen des ^ von Bryaxis antennata abwei- chende Bildung von denen der rj^, obwohl Aube und Redten- bacher derselben nicht erwähnen. 39. Friedländer und Sohn, Berlin 5. Nov., bitten um die Erlaubniss, der Zeitung antiq. Kataloge beilegen zu dürfen. 40. Dr. Stäl, Stockholm S. Nov., zeigt die Ab&endung einer Kiste determ. Insecten für das Senckenbergische Institut in Frankfurt an. 41. A. Murray, London 4. Nov., bittet um Vertheilung der an dieAddr. des Vereins zu expedirenden Exemplare des Vol. I. seiner Nitidularien. (Der Schluss dieses Sitzungsberichtes wird später gegeben werden, um den Druck der grossentheils schon gesetzten übri- gen Artikel dieses Heftes nicht zu verzögern.) 29 Nachricht über einige Falter der Meseritzer Gegend von P. C. Zeller. 1. Coenonympha Davus. Von der Raupe dieser auf allen Torfsümpfen und torf- Imltigen Wiesen der Mark Brandenburg, Schlesiens (wenig- stens bei Glogau) und der Provinz Posen häufigen Art ist mir keine Nachricht weiter bekannt, als die von Zetterstedt in den Insectis Lapponicis S. 9U5 gegebene, von Wallengren in seinen vortretriichen Skandinaviens Dagfjärilar übergangene „larva glabra, lucida, teste D. Boisduval.^' Da ich in Bois- duvaPs Werken, soweit ich sie besitze, keine Beschreibung finde, so weiss ich nicht, woher Zetterstedt |seine Angabe hat. Die Raupe, die frei lebt und ziemlich hoch an den Gras- blättern sitzt, ist ziemlieh leicht zu bemerken, noch leichter mit dem Kätscher zu erhalten 5 dass aber nichts über sie bekannt ge- macht wurde, hat seinen Grund ohne Zweifel darin, dass die Summler die Tagfalterraupen unbeachtet lassen, indem sie die Schmetterlinge viel bequemer durch den Fang als durch die Zucht erhalten. Ich fand am 25. Juni, als die Schmetterlinge schon reich- lich flogen, auf einem freien Torfsumpfe zwei ziemlich er- wachsene Raupen, die an den langen, schmalen Blättern einer in Polstern wachsenden Torfcarex sassen. Sie wurden an einem solchen Rasenstück, das sich ohne Schwierigkeit lebend erhalten Hess, an dem jedoch die Blätter gestutzt werden mussten, über drei Wochen genährt. Sie frassen bei Tage an den Blättern sitzend, Hessen sich jedoch bei Störungen .'^^ogleich in das Moos fallen, in welchem sie einige Zeit ge- krümmt liegen blieben. Die erste hängte sich, nachdem sie ein paar Ttige an einem Halme ruhig und langgestreckt ge- sessen und, während ihre Grundfarbe saftiger und ihre Zeich- nung blässer wurde, mehrere schwarze Punkte, wie gestochen, erhalten hatte, am 12. Juli an etwas Seide auf und wurde am 13. zur Puppe. Bei der zweiten erfolgte die Verwand- lung erst am 20. Juli. Aus jener erschien der Schmetterling am 2. August schon vor 5 Uhr Morgens, aus der zweiten am 11. August später am Vormittag bei rauhem Wetter. Beides sind recht kleine Weibchen. Dass sie so spät, nämlich wenn im Freien kaum noch ganz verflogene $ zu sehen sind, aus- krt)chen, kommt jedenfalls daher, dass Raupen und Puppen auf der Noidseite vor dem Fenster aufbewahrt wurden. Raupe. Länge 1"— 1" 2"'. Der Kürper unbehaart, ao aber überall, selbst am Kopf, mit äusserst feinen, gelblichen Punkt\värzchen besetzt. Grundfarbe gelbgrün, der gerundete Kopf hellgrün; Gebiss gelblich, am Innenrande der Kinnbacken braun. Die Rückenlinie ist schmal, dunkelgrün, auf jeder Seite mit einer scharfen, schmalen, weisslichgelben Linie ge- säumt. Die obere Seitenlinie dünn, etwas gelber, oberwärts dunkel gerandet; die Seitenlinie, in welcher die Luftlöcher stehen, breiter, hellgelb, sehr deutlich begrenzt. Beine sehr kurz; nur die Nachschieber blass rosenfarbig. Die After- spitzen nicht lang, spitz, hellgelb, am Ende rosenfarbig, oder ganz in der letztern Farbe. Die gestürzt hängende Puppe hat ganz die Gestalt und Farbe wie bei Coen. Pamphilus. Sie ist 6'" lang, ganz kahl, blassgrün, am Rückenschilde durchsichtiger als an den Flügel- scheiden, am Hinterleibe mehr weisslich und ganz undurch- sichtig; der Innenrand (margo dorsalis) des Vorderflügels ist in einer feinen Linie weisslich und auswärts noch feiner braun gerandet; der Hinterleib auf den ersten 6 Ringen sehr fein runzelig, auf den hintersten glatt. Die leere Puppenhülle ist weisslich, an den hintersten Ringen schmutzig hellgrünlich; die Randlinie der Flügelscheide deutlich. An den Schmetterlingen der hiesigen Gegend finde ich nur zu bemerken, dass sie auf der Unterseite der Hinterflügel nie mit einer vollständigen weissen Binde vorzukommen schei- nen, dass die Grundfarbe hier oft stark mit Ochergelb ge- mischt ist, dass der helle Querstrich auf der Unterseite der Vorderflügel nicht selten völlig fehlt, und dass ein $ meiner Sammlung hier vier Augenflecke hat, nämlich oben an dem gewöhnlichen einen kleinen, darunter ein gelbes rundes P'leck- chen ohne Schwarz, dann gegen den Innenwinkel ein grös- seres Auge mit weisser Pupille und im Innenwinkel ein klei- neres ohne dieselbe. Solche Exemplare, wie ich sie aus Liev- land erhielt und Isis 1846 S. 180 als Hipp. Isis Zetterst., jedoch nur als Var. Davus beschrieb, scheinen bei uns nicht vorzukommen; dass sie dort nicht die regelmässige Form sind, beweisen zwei lievländische gewöhnliche Davus meiner Samm- lung. So klein, wie drei ächte lappländische Isis (^ (Davus var.) meiner Sammlung, nämlich kleiner als mancher süd- europäische Pamphilus, habe ich die Art in unseren Gegenden noch nicht gesehen. 2. Setina Kuhlweinii. Hübner fig. 2^)0, 291 ^ (mit ganz gelbem), 292, 293 ,S (mit theilweise schwarzem Hinterleibe). Fr. Röslst. Beiträge T. 42 S^ (mit gelbem Hinterleib) S. 107. 3a Boisduval Icones T. 58 fig. 8 r^ 9 $ (Beide mit gel- bem Hinterleib) tome 11 p. 112. Freyer Beitr. V T, 459 fig, 1 <^ (mit „graugelblichem''' Hinterleib e) S. 81. Lederer in zool.-botan. Vereinsschrift II S. 119. Speyer geogr. Verbreitung I S. 367 und 467. Kuhlwein selbst hat mir erzälilt, dass diese Art von Hüb- ner nach den von ihm zugeschickten Exemplaren abgebildet vi'orden ist. Es ist also nicht daran zu zweifeln, dass fig. 292, 293 dieselbe Art vorstellt und dass Staudinger sie ohne Bedenken liätte anführen können. Freyer's Compluta rechne ich mit gleicher Sicherheit hierher, da in Hinterpommern, woher ich auch 1 Exemplar der Kuhlweinii erhielt, keine Roseida vorkommen kann. In der Abbildung ist nur das Schwarz auf Rückenschild und Hinterleib zu dunkel und un- gemischt aufgetragen, während es bei dieser Varietät auf dem Rückenschild nur hinter dem Kragen dunkel ist und sich um das immer rostgelbe Schildchen lichtet und auf dem Hinter- leibe nur sehr selten bis zum rostgelben Afterende rein bleibt. Diese Setina ist die einzige mir in fünf Sommern bei Meseritz vorgekommene. Irrorella wird sich wohl auch noch irgendwo vorfinden; wenigstens glaube ich sie auch aus der Birnbaumer Gegend (5 Meilen von hier), wo Kuhlweinii häufig ist, erhalten zu haben, statt dass ich bei Glogau sie allein und trotz angelegentlichem Suchen keine Kuhlweinii fand. Kuhlweinii fliegt hierin allen jungen Kiefergehölzen auf Sand- boden auf den lichten, mit Rennthierflechte und anderen Li- chenen bewachsenen Stellen. Sie sitzt an Grashalmen oder Kiefernadeln und das Männchen fliegt bei klarem, ruhigem Wetter leicht auf, um sich bald wieder zu setzen. Das Weib- chen fliegt fast gar nicht und wird daher bei seiner natür- lichen Seltenheit noch seltener angetroffen. Ihre Sitten sind also ganz dieselben wie der Irrorella. Die Flugzeit ist von Mitte Juni bis gegen Ende Juli, so dass sie vor der Mitte des letztern Monats ihre Höhe erreicht hat. In welcher Tages- zeit das Thier seinen freiwilligen Flug hat, habe ich noch j-o wenig wie bei Irrorella mit Bestimmtheit entdecken kön- nen; ich sah bisher nur, dass bei Iieissem Wetter die Männ- chen gegen Sonnenuntergang ihren Flug recht weit fortsetz- ten, ohne dass er jedoch das Aufsuchen der Weibchen zum Zweck zu haben schien. Begattete Paare hängen fest und lange aneinander. Unter den mehr als 400 Exemplaren, die ich bisher von Birnbaum erhalten oder bei Meseritz selbst gefangen habe, ist kein einziges gewesen, das ich mit Roseida zu vereinigen versucht gewesen wäre, ungeachtet die Art gar nicht unver- 32 andevlicl» ist. Als Grundform der Set. Kuhlweinii, wenn auch nicht als die häufigere Form in hiesiger Gegend, betrachte ich diejenige, bei welcher der ganze Hinterleib und dann auch das llückenschild, mit Ausnahme etwa des Anfanges hinter dem Halskragen, die Fühler und bisweilen selbst der Scheitel rostgelb sind; bei dieser Form haben auch die Hinter flügel an der Wurzel nichts Schwärzliches — ein Merkmal, das leider kein specifisches ist, da es bei der zweiten Form nur zu viele Ausnahmen erleidet. — Die zweite Form ist die- jenige, bei welcher die Fühler und das Rückenschild mehr oder weniger dunkel, am dunkelsten hinter dem Kragen, schwärzlich wird, wobei aber das Schildchen stets in ansehn- lichem Umfange rostgelb bleibt und der Hinterleib von der Wurzel aus in mehr oder weniger Ausbreitung sich schwärz- lich färbt, doch so, dass die Hinterränder der Segmente mei- stens einen rostgelben Rand behalten und nur das Afterende in der Ausdehnung wie bei Roseida rostgelb bleibt. Hier hat die Hinterflügelbasis fast immer etwas Schwärzliches, wenn auch gewöhnlich nicht in der Ausdehnung wie bei Roseida. Bei einem Männchen, das ausser am Thorax nur an den IVa ersten Hinterleibssegmenten schwärzlich ist, geht sogar eine schwärzliche Linie auf der Medianader bis über die Flügel- hälfte hinweg (Var. e). Die Grundfarbe des Leibes und der Flügel wechselt bei ganz frischen Exemplaren in der Lebhaftigkeit des Rostgelben und kommt oft der gesättigtsten Färbung der Aurita ganz nahe. Die Flügelzeichnung ändert in der Stärke bei beiden Formen; ich habe aber noch nie die Flecke der einen Reihe mit denen der andern durch Linien verbunden gesehen, wie es so häufig bei Aurita, nämlich der Var, ramosa, der Fall ist und selbst bisweilen bei L-rorella vorkommen soll. W^enn die Flecke überhaupt stark sind und die dritte Reihe der Vorderflügel die stärksten enthält (was nicht immer der Fall ist), so zeichnet sich auch die am Rande der Hinterflügel hinziehende Reihe durch Grösse und Zahl aus. Als besondere Abweichungen erwähne ich: 1) mehrere Männchen, bei denen die zwei ersten Reihen der Vorderflügel aus ganz kleinen Punkten bestehen (Var. a. — sonst zur Grundfärbung ge- hörig); 2) ein Männchen, mit Var. a. stimmend, nur dass die Punkte der zwei Reihen alle in kurze, feine Linien verwandelt sind (Var. b.); 3) ein Männchen der zweiten Fär- bung, mit gros.^en Flecken, aber alle ganz verloschen, grau (Var. c); 4) ein Männclien in der Grundfärbung, dem auf den Vorderflügclu die dritte Reihe und alle Flecke der Hin- terflügel gänzlich fehlen. (Var. d.) Dieses Exemplar, das unter der gewüimlichen Kuhlweinii bei Birnbaum gefangen ;33 wurde, sieht mit seiner gesättigten Grundfarbe und dichten Beschuppung so auffallend aus, dass, wenn man von seinem Vaterlande nichts wüsste, es leicht für eigene Art gelten könnte. Endlich ist noch zu bemerken, dass auch die Gestalt der Flügel abändert, indem sie bald mehr, bald M'eniger gestreckt sind. Indem ich nun die Arten der Lederer'schen Sammlung, die ich in zahlreichen Exemplaren vor mir habe, ansehe, will .'^ich mir fast die Vermuthung aufdrängen , dass alle Setinen, mit Ausnahme der Mesomella, nur eine einzige Art seien. Bei kälterem Blute und genauerer Prüfung komme ich natür- lich von diesem Gedanken zurück. Zunächst bleibt Irrorella eine Art für sich, die, wie Speyer richtig bemerkt, auf der Unterseite durch ihre ver- dünnte, grau gefärbte Beschuppung (nur beim $ fehlt zuwei- len alles Graue) charakterisirt wird. Auf die daraus gemach- ten Arten lasse ich mich hier nicht ein. Zweitens müssen der Aurita Artrechte zugestanden werden, obgleich sie auch etwas abändert; denn abgesehen von der Bamosaform, sind ihre schwarzen Fühler auf dem Schaft mehr oder weniger gelb bestäubt und ihr Hinterleib ist in beiden Geschlechtern (auch oft in der Var. ramosa) in einem Seiten&treif und an den Hinterrändern der hintern Seg- mente rothgelb ; auch ändern die Flügel in der Streckung ab; die Grösse ist durchaus nicht immer über der unsrer nordi- schen Kuhlweinii, und selbst die Lebhaftigkeit der rostgelben Farbe ist nicht immer ohne Abstufung, Ja bei vielen Exem- plaren der Ramosa sehr licht. Was sie als Art charakte- risirt, ist folgendes: 1) auf den Vorderflügeln ist ein schwar- zer Punkt in der Nähe der Wurzel auf der Subcostal- ader, der es eben erklärlich macht, wie bei Ramosa die schwarzen Linien bis dahin reichen können und ^ie dies bei Kuhlweinii gar nicht vorkommen kann; 2) die männlichen Fühler- sind, wie Speyer bemerkt hat, entschieden stärker gekerbt und länger gefranzt; 3) der Kopf, ausser bisweilen um den Mund, wo die Haare dann grau sind, und das Schild- chen sind immer tiefschwarz. Ausserdem habe ich — als Varietät der Aurita — 3 (^ 4 $ der Lederer'sclien und 2 ,^ meiner Sammlung vor mir, die ich nicht als Aurita ansehen kann. Sie sind etwas grösser als Aurita und der schwarze Punkt an der VorderfJügel- wurzel fehlt, während die Grösse der übrigen Flecke (bei einem ^ besonders gross) veränderlich ist; ihr Körper ist grösstentheils rostgelb, nämlich: am Kopf, wenigstens im Ge- sicht, auf dem Schildchen und in ziemlicher Ausdehnung um 3 84 dasselbe, an den Hinterrändern der dunkelgrauen oder schwärz- lichen sechs ersten Hinterleibssegmente, sowie am Reste des Hinterleibes. Auf der Unterseite der Vorderflügel sind wenig- stens bei 4 ^^. Polonicella: antennis albis nudis, penicillo basali longo ilavescenti; alis anterioribus ochraceis, lineis tribus argenteis: prima costali basim non attingente, sensim incrassata, maxi- mam ad partem per costam tenuissime brunneam marginata, secunda disci postica (spatio interjecto cuneiformi obscure brunneo), (ertia plicali. (3". Die Raupe lebt einsam und selten im Juni und Anfang Juli auf reinem Sande an den offenen sonnigen Stellen der Kieferpflanzungen, an Astragalus arenarius in Gesellschaft der Col. arenaiiella. Sie hat in ihren Sitten nichts Ausgezeich- *) Die Worte in der Diagnose dieser Art in der Linnaea IV S. 238: in cosla ad basim producta, sind, als aus Versehen hierher ge- rathen, zu streichen. 48 netes. Zur Verpuppung heftet sie iliren Sack an irgend einen Stengel. Zu Anfang August kriecht der Schmetterling aus. Der Sack wird fast 6'" lang, ist cylindrisch, nach hinten ein wenig dicker, mit sehr grosser, gerandeter, sehr schräger Oelfnung; am Bauch ohne Kiel, nur mit einer Naht; am Ende verdünnt, ein wenig nach unten gebogen und abgerundet. Er i.st weissgrau mit vielen, dichten, unter einander parallelen, runzeligen Bogenliuien, die, nach hinten offen, quer über zie- hen, an der Seite in einer schräg von vorn nach hinten auf- .steigenden Linie geknickt sind und an der Bauchnaht sehr schräg nach hinten zusammen laufen. Er unterscheidet sich also von dem der C. eaelebip. ganz und gar durch die weissliche Farbe, durch den Mangel des Bauchkiels, durch die reichlichen Querlinien, das gerundete, sanft abwärts gebogene Ende und durch die weite Oeffnung. Ich fand von dieser Art eine Raupe im vorigen Jahre und nährte sie mit Col. arenariella zusammen; fie ging mir aber durch Zufall verloren. In diesem Jahre fand ich an ^ erschiedenen Stellen nach und nach drei. Die kleinste, deren Sack schon ganz wie bei den grossen aussah, wuchs nicht, und es kroch ein kleiner Ichneumon aus. Von den zwei an- dern erhielt ich am 2. August ein schönes Männchen, das einzige Exemplar, das ich bis jetzt von dieser Art kenne. Beiträge zur Schmetterlingskunde. Kritische Bearbeitung der wichtigsten entomologischen Werke des 17. und 18. Jahrhunderts bezüglich der darin abgehandelten europäischen Schmetterlinge. Von A. Werne bürg, künigl. preuss. Forstmeister. In 2 Bänden. Erfurt 1864. Herr Forstmeister Werneburg hat sich seit längerer Zeit mit Vorliebe dem Studium der älteren lepidopterologischen Literatur zugewandt und bereits einen Theil seiner kritischen Untersuchungen über Scopoli, Clerck, Thunberg und andere Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts in dieser Zeitschrift veröffentlicht. In dem vorliegenden grösseren Werke nun hat er es unternommen, eine vollständige Uebersicht alles dessen zu geben, was die wichtigsten älteren entomologischen Werke über europäische Schmetterlinge enthalten, und alle die Arten gründlich zu erörtern, über welche noch Zweifel obwalten. 49 Es ist ihm gelungen, ein recht ansehnliches literarisches Ma- terial für diesen Zweck zusammen zu bringen, wie sich aus folgender Uebersicht der Autoren, deren Werke besprochen worden, ersehen lässt: Aldrovandes, Moufet, Goedaert, Me- lian, Blankaart, Petiver, Rajus, Albin, Frisch, R6aumur, Swammerdam, Sepp, Rösel, Wilkes, de Geer, Linn6, Clerck, Scopoli, Hufnagel, Sulzer, Kleemann, Poda, GeoflFroy, Grono- viup, O. F. Müller, Schäffer, Harris, Pallas, Lepechin, l'Ad- miral, Fabricius, das Wiener Verzeichniss, die im Halle'schen Naturforscher enthaltenen lepidopterologischen Artikel, Esper, Bergsträsser, Engramelle (Pap. d'Europe), Knoch, Piller und jMitterpacher, Thunberg, Hübner (Beiträge), Petagna, Cjrillus, Borkhausen, Lang, Vieweg, de Villers, Rossi, Scriba (Beiträge), Brahm, Donovan, Schwarz, Lewin und de Preuner. Man wird nur Weniges in dieser Liste vermissen, was für die Gegenwart irgend noch von Interesse wäre, die Schrif- ten über exotische Schmetterlinge natürlich ausgenommen, die ausserhalb der für das Werk einmal gesteckten Grenze lagen. Keferstein''s reiche, mit gewohnter Liberalität zur Verfügung gestellte Sammlung lieferte die nöthigen Vergleichsobjecte in natura, wo schwierige Beschreibungen zu deuten waren und der Herr Verfasser, der diese äussern, sein Unternehmen be- günstigenden Verhältnisse mit Sachkenntniss und kritischem Talent benutzt und mit ausdauerndem Fleiss den massenhaf- ten Stoff bewältigt hat, darf dankbare Anerkennung für seine mühevolle Arbeit mit Recht beanspruchen. Eine zeitgemässe ist sie bei der immer mehr durchdringenden Ueberzeugung von der Notliwendigkeit, auf die ältesten Namen überall zu- rückzugehen, gewiss. Der Verfasser hat die von ihm behandelten Werke in chronologischer Folge aufgeführt und den meisten derselben mehr oder minder eingehende Bemerkungen über den Inhalt des betreffenden Buchs, den Werth der Abbildungen u. s. w. vorausgeschickt. Dass er dabei bemüht gewesen ist, die Pu- blicationszeit solcher Werke und Theile von Werken mög- lichst sicher zu eruiren, die in dieser Beziehung Sciiwierig- keiten darbieten und doch der Prioritätsfrage wegen richtig sind, wie z. B. Esper, ist sehr dankenswerth. Ich hätte ge- wünscht, es wäre dies überall und hier und da mit grösserer Genauigkeit geschehen. Von J. TAdmirals Werke z. B. giebt Verf. nur eine deutsche Uebersetzung des Titels und die Jali- reszahl 1774 als Erscheinungszeit an, während doch das Buch schon in Linne's viel früher publicirten Schriften citiit wird. Die Sache erklärt sich daraus, dass eine ältere Ausgabe (wohl von 1740) existirt. Siehe darüber Hagen's vortreffliche Bi- bliotheca entomologica L 3. Aehnlich wird auch wohl die 4 so sclireiende Differenz, in der Beurtheilung des Werths der Ab- bildungen TAdmirals zu erklären sein, deren Zeichnung Herr W. zwar nicht gerade schlecht, ihre Colorirung aber unter aller Würde findet und eine wahre Sudelei nennt, während ein anderer competenter Beurtheiler, Guenee, sie in Stich und Colorit zu den ausgezeichnetsten rechnet, die wir überhaupt besitzen (Phalenites I, XVII). Linne's Systema Nat. Ed. XII Tom. I P. II, welcher die Insecten enthält, ist nicht 1766, sondern 1767 erschienen""). Neben seiner Hauptaufgabe, der kritischen Bestimmung der von den älteren Autoren erwähn- ten Arten, hat der Verfasser nicht versäumt, auch Notizen über Lebensweise, Metamorphose u. s. w., wo sie gegenM'ärtig noch Interesse haben, aus solchen Werken auszuheben, die im Original nur Wenigen zugänglich sind, wie eben TAdmi- ral, Sepp, Donovan u. A. Die Untersuchungen des Verf. werden in nicht wenigen Fällen zu einer abermaligen Aenderung der Nomenclatur i'üh- ren, wenn man dem Grundsatz treu bleiben will, die ältesten berechtigten Namen überall wieder herzustellen. Dass auch ich, wie Herr W.,, die Durchführung dieses Grundsatzes für nothwendig, weil für den einzigen, vorläufig freilich etwas holprigen Weg halte, Uebereinstininiung in der Nomenclatur, so weit möglich, zu erreichen, habe ich wiederholt ausge- sprochen, nicht minder aber auch, dass es mir gerathen scheint, dabei nicht, wie Staudinger und Wernebuig, überLinne, resp. die 12. Ausgabe des Natursystems hinauszugehn. S. entom. Zeit, von 1862, S. 165. Indem man Linne und seinem vollen- detsten Werke, dem Codex des damaligen naturhistorischen Wissens, die gebührende Ausnahmstellung einräumt, vermeidet man zugleich die fatale, fast gehässig erscheinende Notliwen- digkeit, an nicht wenigen Namen anerkanntester und allge- meinster Geltung zu rütteln. Sollte es wünschenswerth oder überhaupt nur praktisch durchführbar sein, die Linnei'schen Namen Pap. podalirius, dejanira, phaedra, hermione u. a. zu Gunsten der Podai'schen und Scopolischen: P. sinon, achine, dryas, fagi zu eliminiren? Eine Beschränkung des Prioritäts- gesetzes, die dies etwa so ausspräche: Linnei'sche Namen haben den Vorzug vor allen andern — und: wenn eine Art in Linne's Werken unter mehr als einem Namen aufgeführt ist, bleibt der zuletzt, resp. in derl2.AusgabedesNatur Systems, von ihm gewählte *) In der Columnen-Ueberschrift I. Bd. S. 204 fgg. steht wie- derholt Linne Syst. Nat. Ed. H und XII statt Ed. X, wie denn über- haupt die Correctur unseres Buches die wünschenswerthe Sorgfalt einigermassen vermissen lässt. öl in Geltung — würde wohl von keiner Seite her ernstlichen Widerspruch erfahren. Es wäre sogar, wie schon Herr von Kiesenwetter bemerkt hat, für die Stabilität der Nomenclatur sehr wünschenswerth, noch eine zweite so anerkannte Auto- rität, wie Linne, zu besitzen, um ihr nächst diesem eine Ausnahmestellung einräumen zu können. Bei der Wahl einer solchen, sowohl für die Entomologie im Ganzen, als für die Lepidopterologie im besondern, würden aber die Stimmen so auseinandergehn, dass es gerathener ist, ganz darauf zu ver- zichten. In Betreff der unzulässigen Herstellung solcher Namen, die zur Zeit ihrer Aufstellung mit bereits bestehenden der- selben Gattung collidirten, verweise ich ebenfalls auf die er- wähnte Stelle meiner Anzeige des Staudinger'schen Katalogs und besonders auf Kiesenwetter's Gesetze der entom. Nomen- elatur §. 14. Unter diese Kategorie fallen von den durch Herrn W. wieder eingeführten Namen u. A. Pap. medon Hfn., diomedes Rott., egea Gramer (wegen P. egaea Fabr. 1775, die richtige Schreibart für beide Namen wäre übrigens Aegaea), medeaWV., hypermnestra Scop., pirene H., Noct. algae Esp., respersa H. (amoena T.), Geom. bidentata, emarginata und incanata Hufn., repandata Scop. und paludata Thunb., welche sämmtlich bereits von Linne oder Fabricius vergeben und vor der Auflösung der damaligen Gattungen Papilio etc. durch andere ersetzt waren. Die bekanntlich oft dürftigen und vagen Beschreibungen und mangelhaften Bilder der Patres entomologiae haben Hrn. W. nicht abgeschreckt, Bestimmungen auch bei nur sehr ge- ringen Anhaltspunkten zu versuchen, und es ist seiner Com- binationsgabe ohne Zweifel in vielen Fällen gelungen, das Richtige zu treffen und damit das Verständniss und die Be- nutzbarkeit jener alten Quellen wesentlich zu fördern. Er wird aber gewiss nicht in Abrede stellen, dass sich für meh- rere Hufnagersche, Scopoli'sche u. a. Namen wohl eine Wahr- scheinlichkeit, aber keine Sicherheit gewinnen lässt, die doch unbedingt gefordert werden darf, wenn man dem Prinzip des Rechts der ersten Taufe bekannte und eingebürgerte Namen zum Opfer bringen soll. Eine Anzahl seiner durch fette Schrift hervorgehobenen Namen empfehlen sich deshalb nicht zur Wiederaufnahme, während allerdings eine nicht geringe Zahl anderer so sicher begründet sind, dass ihre Herstellung un- vermeidlich ist. Dahin gehören zumal die S. 360 und 361 erwähnten, bereits 1771 und 1772 von Pallas lege artis be- schriebenen und benannten Arten: Pap. palaemon (paniscus) F.), morpheus (steropes WV.}, orion (battus WV.), argiades (amyntas WV.) und Sph. proserpina (oenotheras WV.). 52 Von bislier verkannten Linnei'schen Arten liat Herr W. Phal. alniaria auf Geom. tiJiaria Bkli. und Pli. iucanata auf Geoni. niutata T. wohl zuerst richtig gedeutet. In Ph. remu- tata L. sieht er, wie Herrich-Schälfer, mit Recht die ge- wöhnh'che unbandirte Varielät von Aversata L, (die = La- lifasciaria Hdr. ist). Dass Ph. comitata L. = Geom. cheno- podiata WV., Pli. immutata L. = G. sylvestraria H. und Ph. quadrifasciaria L. F. Suec. = G. ligustrata "WV. sei, wird aucli von Guenee anerkannt. Weniger Beifall möchte der Verfasser mit der Bestimmung von drei andern Linnei'schen Arten linden. Er sucht nachzuweisen, dass Linne's Phal. fas- ciaria nicht die allgemein dafür angenommene Art, sondern Geom. cervinata WV. sei. Seine Gründe scheinen mir aber nicht beweisend und die Einfassung der Mittelbinde, welche bei Linne's Art weiss sein soll, woran Herr W. besonders Anstoss nimmt, ist das in der That auch bei Fasciaria WV. nicht selten. Aus Guenee's Worten (Phal. 1. 130) muss man ausserdem schliessen, dass in Linne's Sammlung als Prosa - piaria ein (^ und als Fasciaria ein $ von Fasciaria WV. stecken. Wenn Herr W. in Linne's Phal. viridata nicht Geom. viridata Auct., sondern Aestivaria H. erkennen will, so hat er dem Citat aus Harris ohne Zweifel zu viel Gewicht bei- gelegt. Linne's ausdrückliche Bemerkung (mit Bezug auf Rö- sel's Figur) „margo concolor" verbietet die Vereinigung seiner Art mit Aestivaria unbedingt, und die Worte der Fauna: Parva, tenera: supra striga pallida margineque cras- siore florescente charakterisiren unsere Viridata so tref- fend, als das überhaupt mit wenigen Worten geschehen kann; denn der innere Querstreif der Vorderflügel ist bei ihr oft undeutlich, oder fehlt auch wohl ganz und einen gelben Vor- derrand hat unter allen in Frage kommenden Arten eben nur Viridata; bei Porrinata, an die zunächst zu denken wäre, ist er weisslich und braun gepünktelt und ganz ähnlich auch bei Aestivaria. Bei beiden ist diese Vorderrandsfärbung auch nicht 80 aulfallend, dass Linne es für nöthig gehalten haben würde, sie hervorzuheben. Was unter dem Ausdruck parva zu verstehen sei, lehrt die Bemerkung Linne's zu Thymiaria, S. N. 199, welche „major duplo Ph. viridatae (— la)" genannt wird. Wo die Beschreibung sichere Auskunft giebt, können die bei Linn6 so häutig irrigen Citate so m enig ins Gewicht fallen als das Habitat. In letzterer Beziehung heisst es ja auch bei Ph. purpuraria „Habitat in quercu, Pruno spinosa", und bei Ph. atomaria „Hab. in Tilia", ohne dass man Anstoss daran genommen hat. Uebrigens erfalnen wir durch Guenee, dass Viridata noch in Linne's Sammlung existirt und dass die Thymiaria dieser Sammlung = Aestivaria H. ist. 53 Plial. secalis L. soll nach Hrn. W. = N. ochroleuca WV, sein, Ist es aber denkbar, dass Linne eine plumpe, ganz typisch gebaute Noctua zu den Pyraliden gestellt hätte, und lässt sich die Diagnose „Alis griseo-fuscis striatis: macula re- niformi A latino inscripta" auch bei der liberalsten Interpre- tation auf Ochroleuca anwenden? Zudem hat diese Art keine endophagische Raupe, wie sie Linne für seine Ph. secalis aus- drücklich verlangt. Wenn bei Rolander Ochroleuca darge- stellt ist, so luvt sich Linne im Citiren geirrt. Den Linnei'schen Namen Triplasia (eigentlich Triplacia) glaubt Herr W, der N. urticae H. vindiciren zu müssen und Linne's Beschreibung kann die Wahl allerdings zweifelhaft machen. Aber seine Raupe gehört zu Triplasia Auct, und nach Guenee ist das Original des Schmetterlings in Linn6's Sammlung wirklich die gewöhnlich dafür genommene Art, Ganz im Recht ist aber unser Verfasser, wenn er Hufnagel^s Tripartita für Urticae H, erklärt. Ich habe diesen Namen als den ältesten und berechtigten deshalb in meiner „Geograph, Verbreitung der Schmetterlinge'-' u, s, w. wieder hergestellt. Mit Grund bestreitet der Verf. ferner die Identität der Ph. vernaria Linne''s mit G. vernaria WV. Mit seiner (und de Geer's) Annahme, sie sei eine nach frischen Exemplaren beschriebene Lactearia (Aeruginaria WV,) lassen sich aber die strigae albae repandae nicht gut vereinigen, die Linne's Diagnose der Vernaria wie der Putataria ertheilt. Auch Guenee bemerkt, dass Linne's Beschreibung nicht recht auf Vernaria WV, passe, beruhigt sicli aber dabei, dass die Eng- länder, welche Linne's Original gesehen hätten, keine Schwie- rigkeiten in diesem Punkte erhöben. Man wird also wohl- thun, die Entscheidung der Frage, was unter Vernaria L. zu verstehen sei, vorläufig zu suspendiren, Phal, brunnea Hufn, ist nach Herrn W. = Didyma Esp. und somit der älteste unter den zahlreichen dieser Art er- theilten Namen, denn die Oculea der Fauna suec, welche Guenee für Didyma erklärt, zieht Linne selbst im Syst. Nat. zu Nictitans. HufnageFs kurze Diagnose wird durch Rottem- burg's Citat der Kleemann^schen Beiträge Tab. 17 fig. B. er- gänzt, wo Didyma E. in der einfarbig rothbraunen Varietät mit weisser Nierenmakel (Var. nictitans Esp.) in der That ganz kenntlich dargestellt ist. Auch Kleemann's Beschrei- bung rechtfertigt diese Deutung. Es ist mir nicht recht be- greiflich, wie Treitsclike und jetzt auch Herr W. bei Klee- mann's Figur an Nictitans L, haben denken können, zu der weder der Flügelschnitt, noch Färbung und Zeichnung der- selben , noch endlich die Worte Kleemann's passen. Noct. oculea Fabr. hält unser Verfasser für Conspicillaris L. Dass 54 sie wenigstens nicht wohl Didyma sein könne, habe auch ich und aus gleichem Grunde wie Herr W. erklärt. (Entom. Zeit. 1863 S. 04.) Ich bedauere, dass der Verf. Fabriciuo' Beschreibung sei- ner Pjr. bankiana im System. Entomol. nicht verglichen hat, da er sie ohne Weiteres zu Argentula H. zieht, die sie gar nicht sein kann (s. Entom. Ztg. 1. c.) Er hätte sonst viel- leicht eine Deutung für diese mir räthselhaft gebliebene Art zu linden gewusst. Für G. alchemillata WV. hat man, da sie nicht die gleiclinamige Art Linnens ist, neuerdings den Borkhausen'schen Namen Biriviata eintreten lassen. Herr W. weist aber nach, dass Biriviata Bkh. gar nicht zu Alchemillata WV. , sondern sehr wahrscheinlich zu Quadrifasciata H. gehört; dass dage- gen Sociata Bkh. identisch mit Alchemillata WV. sei und diesen Namen zu ersetzen habe. Nicht minder begründet sind seine Bedenken gegen die Vereinigung von Noct. rhomboidea Esp. mit der Treitschke'- schen Art dieses Namens; sowie von Ph. bicolorata Hufn. (bicolor Rott.) mit N. serena WV. Die erstere ist vielmehr = Triangiilum Hufn., die zweite = Duplaris L. Dass der Verf. den Esper'schen Pap. ilicis mit dem jun- gem Fabrici'schen Namen Linceus ausstattet, beruht wohl nur auf einem Versehen. Es liegt in der Natur des Themas, welches der Herr Verf. beliandelt, dass sich leicht noch eine Menge Bemerkun- gen und Controversen an sein Buch anknüpfen Hessen. Um diese Anzeige nicht ins Ungebühi-liche aufschwellen zu lassen, will ich mich darauf beschränken, zum Schlüsse einige, wie ich glaube wohlbegründete, Prioritätsrechte herauszuheben, die bisher noch nicht anerkannt waren. Phal. serpentata Hufn. (Gcom. perochraria FR.,) Noct. areola Esp. (lithorhiza Bkh.), N. pabulatricula Brahm (connexa Bkh,), Ph. hamata Rossi (elichrysi Ramb.J, Geom. flavo fasciata Thunb. (decolo- rata H.), G. vittata Borkh. (lignata H.), G. sylvestrata Bkh. (comi)araria HS.), G. trimacularia de Vill. (permutatoria H.) — und damit die fleissige Arbeit allen denen empfehlen, welche die ältere lepidopterologische Literatur kennen lernen und für ihre Studien benutzen wollen. Rhoden, im October 1864. Dr. Speyer. 55 Einige Bemerkungen bei Gelegenheit des vorstehend besprochenen Buches von Siiellen van Vollenlioven. Herr Forstmeister Werneburg hat zwar naeli Ausweis des Titels nur beabsichtigt, die lepid. Werke des 17. und 18, Jahrhunderts zu besprechen. Indess nimmt er auf Seite VI des .Vorworts ausdrücklich darauf Rücksicht, dass Sepp'« Won- deren God"s zwar im vorigen Jahrhundert begonnen, im jetzigen erst vollendet worden. Dieser Ausdruck „vollendet" könnte zu dem Irrthum veranlassen, als sei das Werk mit dem 1860 erschienenen achten Bande abgeschlossen, während doch be- reits von dem neunten Bande (dem ersten der Series II) 46 Tafeln publicirt- sind '•'}. Doch auch zu der von Herrn W. angenommenen Be- schränkung auf 8 Bände muss ich bemerken, dass ihm kein vollständiges Exemplar vorgelegen hat. Bei der Besprechung W's fehlen nämlich: Band IV No. 49 Noctua Menyanthidis Esp. 50 Geometra fasciaria L. *) Darauf sind enthalten: 1. Notodonta querna W. A. 2. Ta- laeporia pseudo-bombycella Hübn. 3. Acronycta Ligustri F. 4. Hy- pena rostralis Hübn. 5. Carcina fagana Hübner et Acrolepia asse- cteila. 6. Arctia Urticae Esp. 7. Nothris verbasceHus WV. 8. Ca- radrina cubicularis W. V. 9. Cidaria badiata W. V. 10. Cidaria sinuata W. V. 11. Luperina Pinastri L. 12. Noctua brunnea F. 13. Hyponomeuta vigintipunctata Retz. 14. Plusia Festucae L. 15. Chilo phragmiteHus Hübn. 16. Bombyx processionea L. 17. Pla- typteryx unguicula Hübn. 18. Tortrix ribeana et corylana. 19. Se- sia tipuliformis L. 20. Sesia formicaeformis Lasp. 21. Aspis Udd- manniana L. 22. Acrobasis tumideHa et rubrotibieUa Mann. 23. Co- leophora caespitetieUa Zell. 24. Coleophora juncicolella Staint. 25. Chauliodus chaeropliyllellus Goeze. 26. Plastenis subtusa F. 27. Luperina unanimis Tr. 28. Larentia bilineata L. 29. Caradrina Aisines Bralim. 30. Lithocolletis pomifoliella Tisch, et faginella Mann. 31. Nudaria mundana L. et Epliestia elutella Hübn. 32. Noctua baja W. V. 33, 34 Sarrothripus revayana WV. 35. Lobesia artemisiana Zell. 36. Eupithecia tripunctaria. 37. Thyatyra derasa L. 38. Anaitis plagiata L. 39. Harpella proboscidella Sulz. 40. Nepticula trimacu- lella Haw. 41. Zeuzera Aesculi L. 42. Lithosia rosea F. 43. Gra- pholitha mitterpacheriana W. V. 44. Dasystoma salicella Hübn. 45. Eupithecia teuiiiata Hübn. 46, Sciaphila nubilana Hübn. 56 Band VII No. 40 Noctua ridens F. - 41 - flavicornis L, - 42, 43 Geometra dentaria Esp. - 44, 45 Psyche nitidella Hübn. - 46 Noctua chenopodii W. V. - 47 Geometra vetulata W. V. - 48 - fulvata Forst. - - 49 - berberata W. V. - 50 Bombyx falcataria L. - VIII - 47 Luperina didyma Borkh. - - 48 Chimabacche'fagella W. V. - 49, 50, Raupen von 10 schon früher behan- delten Species. Dass man in Holland mit der Wernebuig'schen Deutung der Sepp'i-chen Arten nicht überall einverstanden ist, (z. B. namentlich nicht mit Band VI Taf. 44, 45 u. a. m.), ergiebt sich aus dem Werkchen des Herrn P. C. T. Snellen: Deter- minatie der Lepidoptera, afgebeeld in het werk van Jan Chri- stian Sepp I. Serie, Deel 1—8, 43 Pag. in 4. Amsterdam 1862 bei J, C. Sepp en zoon. Bei dieser Gelegenheit mag es mir auch vergönnt sein, in Betreff der von Herrn 0. v. Prittwitz in dieser Zeitung (1862 Jahrg. 23 Seite 369 sqq.) gefällten Urtheile zu bemer- ken, dass ich allerdings nicht widersprechen kann, wenn man die Platten des V. und VI. Bandes als meistens missrathen bezeichnet, dass ich aber meine, es habe sich Zeichnung und Colorit in den folgenden Bänden Avesentlich gebessert; ja dass ich nicht glaube, etwas Unbescheidenes zu behaupten, wenn ich der Ansicht bin, dass Tafeln, wie z. B. Coleophora junci- colella und Nepticula trimaculelia (nach Zeichnungen des Herrn Dr. Albarda) sich dreibt neben das Beste stellen dür- fen, was die neueste Zeit in diesem Fache geleistet hat. S. v. V. 57 Trypanaeus oder Tryponaeus? von C^. A. Dolirii. Wenn ein Deutscher nach etwas Schwierigem gefragt wird, so hilft er sich oft mit der sprichwörtlichen Redensart: „Das mag der Teufel wissen!" Ich würde diesem „vielwis- senden'' Herrn in der That verbunden sein, wenn er mir den schwierigen Casus erklären wollte, auf den ich zufällig bei dem Namen der interessanten Histeridengattung gerathen bin, von welcher hier die Rede ist. Im Index universalis von Agassiz' Nomenciator Zoologi- cus, gedruckt zu Solothurn 1846, liest man S. 380 Trypa- naeus Eschs. Col. 1829 (Scr. Tryponaeus). Einige Zeilen darunter findet sich Tryponaeus Eschs. Col. 1829 (V. Tryi)a- naeus) und vor Tryponaeus steht das Sternchen, welches nach der Vorrede S. VI „ante ea nomina positum, quae ad me- liorem orthographiam rescripta sunt." Demnach müsste man annehmen, dass Eschscholtz die Gattung Trypanaeus 1829 errichtet und dass Agassiz geglaubt habe, aus pliilologischen Gründen a in o verbessern zu müssen. Es ist aber bekannt, dass nicht Agassiz, sondern Erich- son die entomologische Partie des Nomenciator redigirt hat, und da Erichson 1848 gestorben ist,' so spricht die Vermu- thung dafür, dass ihm eine Correctur oder Revision des 1846 erschienenen Index universalis vorgelegen hat. Das ist schwer mit dem Umstände zu vereinigen , dass schon in dem Bande der Jahrbücher von Klug, ersclüenen 1834, Erichson S. 198 Tryponaeus schreibt, und zu Tr. tho- racicus das genaue Citat aus dem Zoologischen Atlas beifügt, in welchem Eschsclioltz Heft I. S. 10 die fragliche Gattung errichtet und zwar mit folgenden Worten: Da die hier zu beschreibende Art an einem durch ein Beil verwundeten grossen Baumstamm angetroffen wurde , wo sie sich einen in die Mitte des Stammes hineinführenden horizontalen Gang gebohrt hat, so ist die Gattung von rqvna ("eine gebohrte Oeffnung) und vaioi (bewohnen) Tryponaeus genannt aa orden. Graf Dejean stand bekanntlich mit Eschscholtz in sehr freundschaftlichen Beziehungen, hat z. B. in der letzten Aus- gabe seines Katalogs die Hydrocantharen, die Sternoxen n;ich Eschscholtz' Ent^^ urf classificirt und besass ohne allen Zwei- fel den 1829 erschienenen Zoologischen Atlas, als die dritte Ausgabe des Catalogue Dejean gedruckt wurde. Gleichwohl 58 findet man darin S. 144 die Gattung Trypaneus, und zwar mit dem Autor Godet. Der allgemeinen Verbreitung dieses Katalogs, als des seit geraumer Zeit einzigen Nothhelfers bei dem Ordnen exotischer Käfer, und der Seltenheit des Zoologischen Atlas in entomol. Privatbibliotheken, scheint es beizumessen, dass die Schreibart Trypanaeus die allgemeine geworden. Lacordaire in seinen Genera des Coleopteres Band II citirt zwar den Zool. Atlas, schreibt aber Trypanaeus. Die falsche Pagina 11 statt 10 ist wohl Druckfehler. • Abbe de Marseul, der fleissige und unermüdete Mono- graph der Histeriden, hat offenbar den Atlas nicht vor .sich gehabt, denn er citirt ihn zwar (ebenfalls mit Pagina 11), fügt aber noch als Jahr der Gattungs-Errichtung 1831 (statt 1829) hinzu. Dann heisst es ferner (Annales de France 1856 p. 105): Eschscholtz a fonde le genre Trypanaeus, qui de- puis a 6te adopte par Erichson dans le Jahrbücher etc., mais change en Tryponaeus sans doute par erreur typographique. Demzufolge cursirt nun auf zwei so mächtigen und weit- greifenden Autoritäten die irrige Schreibart über die ganze entomologiöche Welt. Nach den von mir mehrfach vertretenen Ansichten, dass es in unsrer Wissenschaft recht sehr auf Stabilität der No- menclatur, weit weniger auf correcte und elegante Namen ankommt, dass aber in der Hauptsache jeder Autor für sein Mehr oder Weniger von Gräcität oder Latinität aufzukommen hat, lasse ich den schulmeisterlichen Punkt der Frage ganz bei Seite und fordere für Eschscholtz aus der authentischen Quelle trotz Agassiz, Dejean, Lacordaire und Marseul die Re- stitutio in integrum für seine Gattung Tryponaeus. Zugleich möchte es um so eher am Orte sein, eine Un- genauigkeit Erichson's zu berichtigen, als diese bereits in Jjacordaire übergegangen ist. Erichson sagt nämlich bei der Beschreibung der Gattung (Klug Jahrb. S. 198) in einer Note: „Die Fühler haben 11 Glieder und nicht 8, wie Eschscholtz angicbt; nur sind die 3 Glieder des Knopfs nicht deutlich abgesetzt und die drei letzten Glieder der Geitsel sehr in einander geschoben.^^ Lacordaire (1. c.) „Eschscholtz n'assigne aux antennes que huit articles, erreur qui a ete relevee par Erichson (Klug Jahrb.)." Dies muss bei jedem Leser, welcher den Zool. Atlas nicht vergleichen kann, den Irrthuin erwecken, als habe Eschscholtz 59 die Fühler der Gattung als Sgliedrig charakterisirt. Es lautet aber 1. c. Antennae clavatae; clava solida, maxima, compressa, ohne Angabe einer Zahl der Fühlerglieder; erst bei der Be- schreibung der Species Tryp. thoracicus heisst es: „Das erste Glied ist lang und keulenförmig, das zweite sehr klein und kugelig, die folgenden — — — sind so zusammenge- drängt, dass man nur fünf unterscheiden kann. — — Im Ganzen zählt man also nur 8 Glieder an den Fühlern, die glänzende Wurzelstelle des Endgliedes mag vielleicht ein neuntes sein.^' Aus dem Schlusssatze ergiebt sich augenscheinlich, dass Eschscholtz nicht daran gedacht hat, der Gattung Trjponaeus achtgliedrige Fühler als charakteristisch zuschreiben zu wollen. Uebrigens giebt Marseul in Beschreibung und Abbildung die Fühler als 12gliedrig an, namentlich den Knopf als vier- gliedrig. Eine Bittergeschichte von C A. Dolirn. Wenige i^ delsgeschlechter haben in der streng geschicht- lichen Zeit so viele Generationen ohne den geringsten Ver- dacht einer Missheirath aufzuweisen, als mein Held. Zwar hat es Kaiser Carl dem Grössten und Ersten aus der Linnei- schen Dynastie gefallen, die Ritterwürde schon über ein hal- bes Jahrhundert früher einer weitverbreiteten Zunft zu über- tragen, welche mit der Familie unser s Ritters höchstens in einem Darwinischen, mithin zur Zeit noch apokryphischen Grade verM^andt sein mag — aber ich provociie kühn auf das Gutachten der drei jüngsten Fahnenjunker der Kais. Ja- panischen Garde, ob Kaiser Carl bei zurechnungsfähiger Laune war, als er den Ritterschlag a la Kosciusko einer sehr „ge- mischten" Horde ertheilte, deren wahrhaft mennonitische Frie- densliebe und Rauf-Unfähigkeit in die Augen springt. Diese Linnei'schen Equites, verliebte, flatterhafte Schmetterlinge im Avahrsten Sinne des Wortes, haben sich von jeher den schönen alten Spruch „Noblesse oblige" harmlos so ergänzt „aux plus hautes spheres de Tempire et a ne rien faire du 60 tout." Sie .säen nicht, sie Hj)innen nicht, sehen zwar schöner aus als Salomo in all seiner Pracht und sammeln auch nicht, höchstens lassen sie sich von Andern sammeln. — Freilich tragen sie Schleppen, aber nicht einmal die des Kaisers, sondern ausschliesslich ihre eignen. Das Schlimmste aber, was man ihnen mit Recht nachsagen kann, und muss, bleibt wie gesagt ihre totale Unfähigkeit zum Gesammt- wie Einzeln -Kaufen. Diese „Ritter der Friedens -Classe um jeden Preis" Avürden mit Recht aus jedem civilisirten Heeres- verbande der Neuzeit ausgeschlossen nach der Regel „si vis pacem, i)ara bellum", auf gut deutsch „wer Schneidezähne hat, muss auch bcissen!" Wie anders dagegen, wie wahrhaft ritterlich und raub- lustig die Herren, um die es sich hier handeln soll! Zu mei- nem' aufrichtigen Bedauern muss ich es unentschieden lassen, ob bei dem hermetischen Verschlusse der Arche Noäh auch in ihrem Interesse wie in jenem der altfranzösischen Familie ein athemloser Engel noch dem Schutzpatrone der Weinzecher zugerufen hat „sauvez les documens genealogiques de ces Che- valiers!" Aber auch ohne heraldische Beweisstücke lässt sich dreist behaupten, da^s diese Ritter von jeher auch Räuber gewesen sind, und dass sie nicht blos im Mittelalter, sondern bereits im Allerthume und in der vorhistorischen Zeit aus dem Stegreife gelebt haben. Mithin hat Vater J. J. Sturm im Jahre 1825 ihre Ritterwürde nicht etwa neugeschaffen, sondern höchstens den ihnen anerschaffnen Adel auch brief- lich anerkannt, und Bembidium Eques würde von ihm ent- schieden besser als „Ritterkäfer" schlechtweg verdeutscht wor- den sein, während die Amplification „Ritterspitzkäfer" ohne Noth einen Beigeschmack von Spitznamen involvirt. Da indessen zu einem Scherze mindestens zwei gehören, einer der ihn macht und einer der ihn versteht, und da vor- aussichtlich unter meinen geehrten Lesern nicht wenige sind, „welche gar keinen Spass verstehen", (namentlich falls sie zu der immer mehr an Zahl zunehmenden freien Gemeinde ge- hören, die es vorzieht, der kostspieligen Weitläuftigkeit des persönlichen Abonnirens auf die entomologische Zeitung zu entsagen und sie entschieden billiger im Lesezimmer des na- turhistorischen Localvereins durchzublättern,) so muss ich für diese Fanatiker der streng M'issenschaftlichen Observanz noth- gedrungen der humoristischen Spreu mindestens ein realisti- sches Korn beifügen. Be.-agle Anbeter des ernsthaften Kalbes schreiben in der Regel auch auf iiire Fahne „Time is money!" Ich ersuche also den Herrn Setzer, die nachfolgende Note über den Ritterspitzkäfer durch Einrücken, Schwabacher oder 61 italische Schrift so auszuzeichnen, dass gedachte Rigovisten ihre kostbare Zeit mit dem Rest nicht zu zersplittern brauchen. Bemhidium eques tvird von dem ersten Beschreibe)' Sturm, loie von seinen Nachfolgern bis auf Prof. Schaum nur in der bekannlen Färbimg geschildert, nach icelcher die Flägeldeckcn stahlblau sind, aber eine rothgelbe, bisweilen auf zwei Schulterfleche zusammenschrumpfende Basis haben. Mir liegen drei Exemplare vor, welche Dr. Beck in der Umgegend von Kapoli gesammelt hat nnd welche, ob- wohl in allen übrigen Pvjikten i'ollkommen mit deutschen, schweizerischen nnd französischen Exemplaren übereinstim- mend, alle drei nur einfarbig gelbe Elytra mit einer schma- ler., kaum bemerkbaren Triibung an der Spitze haben. Dass es sich dabei nicht inn nnausgefürbte Stücke oder nni Albinos handelt, geht einfach aus der vollkommen dunkelgrünen Ihiterseite der drei Napolilaner hervor, wäh- rend bei einem weichen nnreifen Saroyischcn Stücke meiner Sammlung zwar der blaue Apex der Decken, wenngleich in etwas matterer Färbung vorhanden , dagegen das Grün der Unter seile noch nicht intensiv genug geworden ist, um das Schalgelb des unreifen Käfers zu verdecken. Dejean erwähnt eines Exemplares aus Spanien in sei- ner Sammlung; da er aber keine Differenz in der Färbung hervorhebt, so ist anzunehmen.^ dass es der normalen Form und nicht der vorstehend bezeichneten Varietät angehört. Animam salvavi! Meine Ritter bringen mich jetzt auf das otYenbar echt ritterliche Vergnügen der Hatz, und ich will einige Worte über die beiden Treibjagen hinzufügen, in denen es mir geglückt ist, dieses ansehnlichsten unter den Repräsen- tanten der Familie Bembidium habhaft zu werden. Anno Domini 1854 befand ich mich in Meyringen im Berner Gebiet und hatte natürlich neben der maritalen Ver- pfliclitung, meiner Frau zum ersten Male die Wunder der Alpen zu zeigen, auch den erlaubten Hintergedanken, ein oder das andre Alpenthier meiner Käfersammlung einzuverleiben. Wer aber jemals versucht hat, diese beiden Dinge mit ein- ander zu combiniren, wird mir kaum widersprechen, wenn ich behaupte, dass das jeweilen mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist. Zum ehrlichen Aussprechen dieser Ketzerei halte ich mich für einigermassen befugt, da mir unter den vielen verhoiratheten Entomologen meiner Bekanntschaft nur zwei eiinnerlich sind, deren schönere Hälften der Insekten- beschäftigung ihrer Tyrannen nicht blos eine gnädige Tole- ranz, sondern eine lebhaft interessirte Theilnahme angedeihen lassen, die .sich auf Reisen sogar bis zur Mitjagd steigert! Bis zu diesem Grade verzogen war ich zwar bei dem 62 erwähnten Aufenthalte in Meyringen nicht, hätte es auch wahrlich aus Gründen der einfachsten Humanität an diesem Tage ablehnen müssen, denn es goss vom Himmel, was es giesben konnte, und wir befanden uns in der für Schweizer Keisende nicht erfreulichen Alternative, uns trocken in der Stube oder nass auf dem Pferde zu langweilen und nichts zu sehen. Ein Freund der Natur hat aber auch im Platzregen noch Möglichkeiten des Ergötzens, die andern Sterblichen unbe- kannt sind. Oberhalb Meyringen hatte ich einen Alpenbach bemerkt, der mit Steingeröll eingefasst war — warum sollte ich nicht da, trotz Sturm und Regen, mein Glück versuchen dürfen? Gedacht, gethan: mit aufgespanntem Regenschirme rückte ich aus und war nicht wenig befriedigt, als ich nach 2 Stunden hinlänglich durchweicht, aber um ein Dutzend B. eques bereichert wieder heimkehrte. Um solchen Preis über- ninmit ein eifriger Zieferjäger mit Vergnügen die Function eines Hygrometers. Angenehmer, bequemer und erheblich lohnender gestal- tete sich die Jagd auf dasselbe edle Wild zehn Jahre später in der ersten Juliwoche 1864. Der gastlichen Einladung des Grafen Manuel entsprechend, auf seinem Schlosse Conflans mit meinem Freunde Fairmaire zusammen zu tretTen, begab ich mich von Geneve über Culoz nach Chambery und Cha- mousset. Hier verliess ich die Mont-Cenis-Eisenbahn und er- reichte nach 2 Stunden auf einer vortrefflichen Strasse das moderne Städtchen Albertville, welches vermöge seiner be- quemen Lage in der Thalsohle in fortwährender Zunahme begriffen ist, während das hart angrenzende altehrwürdige Städtchen Contlans durch seine mittelalterlich feste, aber un- bequem steile Lage am Felsen stabil bleibt und bleiben muss. Das Schlosö Contlans liegt ungefähr auf zweihundert Fuss Höhe über dem Thale, und verbindet mit einem überaus ma- lerischen Baustil des Mittelalters die behagliche Bequemlich- keit moderner Einrichtung. Von Altanen und Terrassen, aus jedem Fenster geniesst man die reizendsten Nah- und Fern- sichten auf den wilden Bergstrom Arly, das Thal der Isere und die pittoresken bewaldeten Berge mit ihren gezackten nackten Gipfeln, von denen einzelne noch Schneekuppen hatten. Als es sich um die erste der anzustellenden Excursionen handelte und dieselbe mit Rücksicht auf die herrschende ge- waltige Hitze auf möglichst geringe Entfernung vom Schlosse beschränkt werden sollte, schlug Graf Manuel eine Jagd auf B. eques vor. Der Vorschlag wurde um so williger acceptirt. 63 als es dazu nur des Herabsleigens vom Schlosse an das Ufer des Arly bedurfte. Wie andre seines Gleichen war dieser Beigstrom in jetziger Jahreszeit auf etwa ein Drittel seines Bettes zusam- mengedrängt; die andern zwei Drittel lagen als Steingeröll trocken. Nun bestand die einfache Procedur des Jagens nicht in der weit unbequemeren und zeitraubenderen Manier, die ich vor zehn Jahren in Meyringen angewendet hatte, indem ich auf gut Glück einzelne Steine umkehrte, um die etwa darunter sitzenden Equites mobil zu machen — sondern man kauerte sich ganz nahe hart neben den Stiom und seiiaufelte mit hohlen Händen möglichst viel Wasser auf die zunächst liegenden Steine, und selten oder nie gab man sicli diese kleine Mühe, ohne drei bis vier Ritter durch dies kalte Bad aus ihren Verstecken an die Oberfläche zu treiben, und unge- achtet ihrer eiligen Versuche, sich wieder zwisclien dem Ge- röll zu verbergen, dennoch in die todbringenden Sammel- tla&chen zu sichern. Kein Wunder, dass bei so leichler und lohnender Jagd ein halbes Hundert Kitterspitzkäfer in Zeit von weniger als einer Stunde erbeutet N^urde. Einige Tage später versuchten wir dieselbe Metliode am Ufer der vor Conllans mit dem Arly zusammenfliessenden Isere, um in ähnlicher Weise das B. bisignatum Men6tr. zu fangen. Aber Fortuna war uns diesmal nicht so günstig; theils waren durch Gewitterregen die Ufer schlecht zugäng- lich ge\\ orden, theils mochte die diesjährige Generation dieser Species überhaupt nicht sonderlich zahheicli gerathen sein — nacii einstündigem angestrengtem Mühen in der stechenden Sonne belief sich das ganze Besultat auf vier Exemplare des ge- wünschten Bembidium und zwei Exemplare einer unerwünsch- ten AMper; deshalb zogen wir es vor, im Schatten eines klei- nen EiclieuAväldcliens nach andrer Beute uns umzuselien. Acanthia valdiviana und Bacteria unifoliata von Bi*. R. A.. Plillippi in Santyago (Cliile). Im Januar v. J. fand mein Sohn Karl unter Baumrinde auf meinem Gut San Juan, Prov. Valdivia, eine Wanzenart, aber nur in zwei Exemplaren, einem ausgewaclisenen und einem jungen, welche in das Geschlecht der Bett wanze-n ge- 64 holt. Ich nenne sie Aeanthia valdiviana und bezeichne sie kurz aho: A. obfccuie rufu, fere castanea, brevissime puberula; margine hiterali prothoracis valde dilatato. Long. 2y^ lin. Habitat io prov. Chilensi Valdivia, raiissima, sub cortice arborum. Auf den ersten Blick könnte man dieses Insekt mit der Bettwanze verwechseln, so ähnlich sehen sich beide, allein bei genauerer Betrachtung findet man folgende Verschieden- lieiten. Die Färbung des Körpers ist sehr viel dunkler und die Härclien, welche denselben bedecken, sind sehr viel kürzer, so dass sie auf den ersten Blick blosse erhabene Wärzchen zu sein scheinen. Der Prothorax ist im Veihältniss grösser, namentlich breiter; seine lamellenartigen Seitentheile sind sehr viel breiter als bei der Bettwanze und deren Aussenränder schwächer gekrümmt. Der Hinterrand des Metathorax ist bei unserer Art nicht Aveit von den Seitenwinkeln gebuchtet; es tritt der mittlere Theil desselben in Gestalt eines häutigen Saumes weiter nach hinten hervor als bei der bekannten Art, und zeigt ein ziemlich grosses Dreieck, welches mit seiner Spitze unmittelbar an die Spitze des Schildchens stösst. Bei der Bettwanze ist der Metathorax weitläuftig und grob punk- tirt, bei meiner neuen Art ist er dagegen eben so dicht und fein gekörnelt oder behaart, wie die übrige Oberseite des Rückens. Auch die Fühler sind schwächer behaart als bei der Bettwanze, ja das dritte Glied scheint vollkommen kahl zu sein. Weitere Unterschiede finde ich nicht. Ich bemerke, dass die Bettwanze bis jetzt in der Pro- vinz Valdivia noch ganz unbekannt ist; man kann also nicht wohl unsere A. valdiviana für eine durch Zufall unter die Kinde gerathene Bettw^anze erklären, bei der in Folge der veränderten Lebensart die Härchen kürzer, die lamellenartigen Seitentheile des Halsschildes breiter und die Sculptur des Metathorax verändert wäre. Da ich noch eine Seite Platz habe, möge sie von der Beschreibung einer neuen Bacteria ausgefüllt werden. Bacteria unifoliata Ph. B. cinerascens; capite inermi; corpore $ granulato; fe- moribus intermediis superius medio expansione foliaeea trian- gulär! notatis. Long. corp. 3 poll. 8 lin. Habitat in prov. Valdivia Keipublicae Chilensis, rara. Ich fing im Januar dieses J. auf meinem Landgut ein Weibchen. Das ganze Thier ist blass, gelblichgrau mit ziem- lich entfernt stehenden kleinen schwarzen Tüpfeln und der Rumpf ist durch kleine, zerstreute, spitze Körnchen von un- gleicher Grösse rauh. Die Fühler sind fast so lang wie Kopf, Vorder- und Mittelbrust zusammengenommen. Der Kopf ist horizontal , etwas länger als der Prothorax und unbewehrt. Dieser zeigt oben drei eingedrückte Längslinien. Der Meso- thorax seh eint oben einen schwachen Kiel zu haben. Das fünfte Segment des Hinkerleibes zeigt oben dicht vor dem Hinterrand eine quere Erhöhung, deren vorderer Rand kantig und gekörnelt ist; die darauf folgenden Segmente sind deut- licher gekielt. Die Scheidenklappe ist grade so lang wie der Hinterleib. Sämmtliche Schenkel sind kantig, oben gekielt, und die mittlere Kante oder Kiel der mittleren und Hinter- Sehenkel am Knieende in eine kleine, sehr wenig auffallende Lamelle vorgezogen. Um so mehr fällt an den mittleren Schenkeln eine Lamelle auf, welche in halber Länge auf der oberen Kante steht, dreieckig, hinten abgestutzt, 2 Linien lang, eine Linie hoch ist; ihr vorderer oberer Rand ist voll- kommen gradlinig, ihr senkrechter Hinterrand etwas gezähnt, mit stumpfen Zähnen. SoUte dieses „Teufelspferd", caballo del diablo, wie in Chile nicht blos die Bacterien, sondern auch die Proscopien heissen, das Weibchen meiner B. crassicornis sein? Zur Diagnose des Xantholinus linearis Oliv, und X. longiventris Heer von Dr. Betlie. l Die beiden obengenannten Species sind bekanntlich lange als eine und dieselbe angesehen worden. Erst Heer nahm eine Trennung derselben vor und begründete diese auf ver- schiedene Punktirung, Färbung und Grösse. Diese Unterschei- dungsmerkmale sind aber von relativer Art, d. h. bei feinerer oder sparsamer Punktirung des Halsschildes ist auch die Punk- tirung der Flügeldecken schwächer oder seltener. Ueberdem kommen häufig genug bei beiden Species Stücke vor, die auch in Farbe und Grösse nicht unbedeutende Abweichungen zeigen und Uebergänge zu machen scheinen. Nur die extremsten Formen beider Arten, also vollkommen entwickelte und ausgefärbte Individuen gestatten bei einiger Uebung und ge- genseitigen Vergleichung eine Trennung mit ziemlicher Sicher- heit. Die mittleren Formen jedoch dürften nach den von & 66 Heer gegebenen und von Kraatz adoptirten Diagnose schwer oder gar nicht festzustellen gewesen sein. Ich habe, naclidem ich zwei Jahre meine Aufmerksamkeit auf diese beiden Arten gerichtet hatte, Stücke von X. longiventris vor mir, die in der Färbung der Flügeldecken und Beine von den dunkleren Exemplaren des X. linearis gar nicht abweichen. Die Zahl der Pimkle auf dem Halsschilde ist bei vielen Xantholinus- arten grosi^en Schwankungen unterworfen ; Differenzen von 3, 4—8 Punkten sind gar nicht selten, so z. B. bei X. punctu- latus, trieolor und auch bei linearis und longiventris. Was endlicii die Üiösse anbetrifft, so besitze ich sowohl von X. longiventris, als auch von X. linearis Exemplare von 4 Lin. Länge, und ebenso von beiden Stücke bis zu 3 Linien her- unter. Ich glaube nun ein sicheres diagnostisches Merkmal auf- gefunden zu haben, das selbst unentwickelte Stücke beider Species mit vollkommener Sicherheit von einander trennen lässt. Bei X. linearis ist nämlich der ganze Kopf bis zum Munde, der Thorax und das Schildchen sehr fein wellen- artig quergestrichelt; bei X. longiventris jedoch nur die hin- tere Hälfte des Kopfes und zwar äusserst fein wellen- artig quergestrichelt, ebenso das Schildchen, das Hals seh ild aber ist durchaus glatt und habe ich selbst bei einer melir als hundertfaclien Vergrösserung keine Spur von Unebenheit auf der Oberfläche desselben wahrnehmen können. Um diese Merkmale festzustellen, ist es nöthig, das Licht sehr schief auffallen zu lasi^en und genügt, wenigstens um die Zeichnung des Kopfes von X. longiventris zu beobachten, kaum die ge- wöhnliche Doppelloupe mit sechsmaliger Vergrösserung"'). *) Bezüglich der feinen Structur des Hornskeletts bemerke ich hier beiläufig, dass die von Herrn Dr. Kraatz (Insecten Deutschlands II. 573) in einer Note bestrittene Beobachtung Erichsons, dass nämlich die Flügeldecken des Phil, montivagus Heer äusserst fein lederartig gewirkt seien, mir als vollkommen richtig erscheint. Die öculptur derselben ist der von Phil, laevicollis Lac. durchaus analog. Beide Flügeldecken sind nämlich mit unregelmässig quer- laufenden Zickzacklinien gezeichnet, die bei laevicollis sehr dicht an- einander stehen, ziemlich tief sind und an der Spitze der einzelnen kleinen Winkel eine deutliche grübchenartige Vertiefung zeigen; bei Phil, montivagus hingegen sind diese Zickzacklinien weitläuftiger ge- stellt, die Linien sind bei Weitem seichter und fehlt den Winkeln in der Spitze die Vertiefung. Mit einer sehr scharfen Loupe ist man im Stande, bei sehr schiefer Beleuchtung die unregelmässige Oberfläche bei beiden Arten wahrzunehmen-, eine öOfache Vergrösserung macht die Zeichnung so deutlich, wie ich sie vorher beschrieben habe. 67 Struetur des Kopfes und Halsschildes tritt in der angegebenen Weise mit äusserster Eegelmässigkeit auf, stärkere oder schwä- chere Strichelung, grössere oder geringere Ausbreitung der- selben kommt nicht vor und stehen mit derselben die von Heer angegebenen diagnostischen Merkmale in engster Verbindung, so dass hiernach die Käfer auch in den ausgesprochensten Varietäten mit grösster Sicherheit erkannt werden können. Uebrigens hat Herr Dr. Kraatz bei der schliesslichen Sonde- rung dey Xanth. punctulatus Pajk. und X. ochraceus Gyll. eben- falls auf das fein quergestrichelte Halsschild des letzteren einen diagnostischen Werth gelegt, und meiner Meinung nach ist diese durchaus unveränderliche, keinen Modifikationen untervi^orfene Sculptur des Hornskeletts von entscheidenderer Bedeutung für die Trennung der Species, als stärkere oder schwächere Punktiruug, hellere oder dunklere Färbung u. s. w. Beide genannte Arten scheinen in Deutschland ziemlich gleichmässig verbreitet zu sein, wenigstens habe ich aus Mit- tel-, West- und Norddeutschland fast gleiche Zahlen vor mir. Hier um Stettin kommt X. longiventris fast häufiger vor als linearis. Die Diagnose würde für diese beiden Species in Kürze folgende sein: X. longiventris Heer. Nigro-subaeneus, nitidus, an- tennis fuscis, pedibus fusco-piceis, thorace laevissimo, capite postice subtilissime undulatim transversim stri- guloso, utrinque parce subtiliter ])unctato. Long. 3 — 4 lin. X. linearis Oliv. Nigro-subaeneus subnitidus, antennis fuscis, elytris pedibusque fusco-piceis, thorace capiteque toto subtiliter undulatim transversim strigulosis. — Long. 3-4 lin. Zu den von mir neulich aufgezählten und aufgefundenen, bisher noch nicht in der pommerschen Fauna bekannten Kä- fern füge ich noch hinzu: Mycetochares linearis Redt, wohl zu unterscheiden von M. linearis Panz. Philonthus signaticornis Muls. 5* 68 Versuch einer Monographie der Dermapteren von Dr. H. Dohrn. (Fortsetzung von pag. 429 des vor. Jahrg. und Schluss.) ßß. Corpus depressum; antennarum articiili 15-20. 13. Sparatta Serville. Sparatta Serv. Hist. nat. d. Ortl). p. 51. Körper ganz platt. Kopf massig gross, so breit wie lang, Hinterrand in der Mitte stark eingebogen. Antennen mit 15— 20 Gliedern, deren zweites sehr kurz, die 3 folgenden conisch -cy lind riseh, die übrigen cylindrisch sind. Pronotum verlängert, vorn sehr stark, halsförmig einge- schnürt. Elytra und Flügel normal entwickelt. Abdomen parallelrandig mit seitlicher Falte auf dem 2. und 3. Segment. Letztes Segment bei beiden Geschlechtern quadratisch, ebenso das vorletzte Bauchsegment, mit kaum ' abgerundeten Ecken, das letzte vollständig' bedeckend. Zange beider Geschlechter an der Basis auseinander- stehend, abgeplattet, lang. Beine von massiger Länge, Femora abgeplattet, erstes Tarsenglied von ungefähr gleicher Länge mit dem dritten, das zweite kurz, einfach. Serville hat die allerdings nicht immer sehr deutlichen Falten auf dem 2. und 3. Abdominal-Segment übersehen. Die wenigen Arten, die in der Form sehr ähnlich sind, lassen sich durch die verschiedene Färbung leicht scheiden. Es sind: 1. S. pelvimetra. S. pelvimetra Serv. Hist. nat. pag. 52. Capite autennarumque articulo basali fuscis, ceteris cum pronoto, abdomine et forcipe rufis, elytris alisque nigris, pe- dibus et pectore flavidis. cJ?. Corp. long. 10, lat. 2, forc. long. 3 mill. Habitat in Brasilia. Kopf dunkelbraun, mit einigen kleinen Runzeln am Oc- ciput, Antennen rothbraun, mit dunkelbraunem Basalglied. Pronotum rothbraun, der Hinterrand etwas dunkler, mit einer mittleren Längsrinne. Elytra etwas länger als zusam- 69 men breit, schwarz, ebenso die Flügel. Brust und Beine einfarbig lehmgelb. Abdomen rothbraun, nach hinten zu etwas dunkler, das letzte Segment mit einer mittleren Längs- rinne, der Hinterrand mit kleinen Höckerchen besetzt. Zange von gleicher Farbe, parallel, breit, mit einer Kante oben, beim ^ auf % der Länge ein Zahn, hinter diesem stark ver- schmälert und gebogen, so dass die Spitzen in der Ruhe über- einander liegen; bei der $ ein Zahn in der Mitte, von da ab verschmälert, zuletzt massig nach innen gebogen. Im Berliner Museum. 2. S. plana. Forficula plana Illiger, Burm. Handb. pag. 752. Capite, pronoto, elytris nigris, antennis fuscis, ore flavido, alis stramineis, interdum extus fusco-marginatis, abdomine pe- dibusque rufis. (^?. Corp. long. 111/2 — 12, lat. 2, forc. long. ronoto nigreseente, flavomarginato, alaium apiee pallido; ^ abdomen non dilatatum, segmentis 6 — 8 lateraliter obtuse tu- berculatis; forceps basi divergens, anle medium supra dente acuto trigono armata, tum convergens, reeta, deplanata, apice incurva; $ abdomen et forceps typica. ,^$. Corp. long. 10, lat. 3, forc. long. 5 mill. Habilat in Brasilia (Schott). Diese Art bildet einen Uebergang von Aneistrogaster ?,u den asiatischen Arten der Gattung; dem ganzen Habitus nacii gehört sie in die vorige Section, nur fehlt ihr das chavacte- ristische Merkmal der seitlichen Haken am vierten bis sech- sten Segment. An den seitlichen Warzen auf den drei vor- letzten Segmenten ist das (^ leicht zu erkennen. Kastanienbraun, Pronotum schwarzbraun mit gelblichen Seitenrändern, Antennen schwärzlich, die vier Basalglieder schmutzig gelb, die Beine ein wenig dunkler, die Nahtecke der Flügel blassgelb. Mit Ausnahme der Flügel und der Rückenseite des Abdomen gelbbraun behaart. Kopf massig gewölbt, nach hinten verschmälert, zwei Grübchen zwischen den Fühlern. Pronotum etwas länger als breit, Seitenränder stark aufgeschlagen. Elytra doppelt so lang, Flügelspitzen ebenso lang wie das Pronotum. Abdomen: des r^ fast pa- lallelrandig; auf dem 6 — 8. Segment jederseits eine dem Hin- terrande parallele warzenartige Erhöhung, die grosseste auf dem 6., die kleinste auf dem 8. Segment. Letztes Segment mit wulstigem Hinterrand und einem Eindruck in der Mitte: der $ hinten verschmälert, ohne Höcker. Zange: <^ an der Basis massig nach aussen, dann allmälig nach innen gebogen, von der Mitte ab gerade bis zur hakenförmigen Spitze, an der Basis cylindrisch, vor der Mitte mit einem nach oben ge- richteten seitlich platten, spitzen Zahn, dann oben und unten platt, breit, bis zur Spitze allmälig verdünnt; $ typisch. 6. 0. centurio n. sp. Nigro fusca <^ occipitc rufo, antennarum articulo 8 vel 7 et 8 pallido, elytris in angulo humerali, alarumque prominentia basi et apice humerali flavoguttatis, tibiis tarsis $ forcipe rufetcentibus-, abdomen a basi dilatatum: r^ segmentum ulti- mum vix aitenuatum, margine postico 4 tuberculatum V valde attenuatum, 2 tuberculatum, forceps (^ valida a basi distans, 80 deflexa, tum convergens horizonlalis, intus 3 dentata, $ tenuip, mutica contigua. ^ Corp. long. 15, lat. 4, forc. long. 6y^ mill. $ - - 13, - 3%, - - .5 - Habitat in insula Luzon (Semper). Eine der wenigen Arten, bei denen beträchtliche Abwei- chung in der Färbung beider Geschlechter staltfindet. Kopf glänzend schwarz, beim Männchen das Oceiput rothbraun, die Occipitalnaht jedoch schwarz; ebenso die Antennen, deren 8tes, bisweilen auch das 7te oder der grösste Theil beider Glieder blassgelb. Das Pronotum länger als breit, hinten verschmälert mit abgerundeten Hinterecken, Seitenränder staik aufgeschla- gen, stark glänzend, schwarz. Elytra und Flügel sind matt schwarzbraun, erstere mehr als doppelt so breit wie das Pronotum, in der Schulter- ecke mit einem runden dunkelgelben Fleck, letztere aussen an der Basis mit einem grossen und an der Nahtecke mit einem kleinen Fleck von gleicher Farbe. Beine sehr lang und dünn, Femora dunkel, Tibien und Tarsen rothbratln. Abdomen glänzend, fein runzlig, schwarzbraun, vorn sehr schmal, stark in der Mitte erweitert; der Höcker des 3. Segments sehr vorspringend. Beim (^ ist das letzte Segment wenig schmaler als die mittleren, mit einem wulstigen Höcker über jeder Zangen- wurzel, dazwischen ein dreieckiger Eindruck, der Hinterrand jederseits in eine höckerige Spitze ausgezogen; bei der $ ist es stark verschmälert, nur mit den beiden mittleren Höckern. Die Zange des (^ ist schwarzbraun, kräftig, an der Basis auseinanderstehend gerundet, anfangs nach unten, dann hinter der Mitte horizontal nach innen gebogen, die Basalhälfte innen gezähnelt, mit einem etwas grösseren spitzen Zähnchen nahe der Basis, in der Mitte mit einem langen, spitzen, etwas nach unten gerichteten und näher der Spitze einem kleinen Zahn; die der $ dünn, unbewaffnet, rothbraun. J$ in Semperas, $ in meiner Sammlung. 7. 0. armata. Forficula armata de Haan 1. c. T. XXIII flg. 12. S capite nigro; antennis tenuibus 13-articulatis fuscis; pronoto subtetragono, margine pallido, posterius arcuato; ely- tris fulvis; alarum area anlica apice fusca; femoribus anticis crassioribus; abdominis articulis duobus basalibus et 4 ultimis latere 1 tuberculatis; penultimo infra dilatato, apice subtrun- cato, ultimum tegente; cercis analibus a basi sensim diver- 81 gentibus, apice convergentibus ante] medium supra spina valida acuta, pone medium intus spina trigona acuta armatis. Long, corp. 5 '"5 cerc. anal. 3'". Sumatra. 8. 0. forcipata. Forficula forcipata De Haan 1. c. T. XXIII fig. 11. (^ et ?. Capite fusco; antennis tenuibus 13 articulatis, annulo nono flavo-annulato^ pronoto longiore quam latum, flavomarginato; eljtris fuscis, macula axillari lutea; pedibus posticis mediis parum longioribus; abdomine parallele : articulo 2 et 3 lateribus granulato: penultimo (^ infra arcuato, feminae longiore versus apicem angustiore obtuso; cercis analibus (^ usque medium parallelis, inde sinuatis, sinu ab utraque parte 1 spinuloso, versus apicem latioribus parallelis; $ convergen- tibus apice acutis. Long. corp. Sy/", cerc. anal. cJ 3'" $ 2'". Batang Singalang (Sumatra). 9. 0. longipes. Forficula longipes De Haan 1. c. T. XXIII fig. 13. (J et $. Capite rubro in maribus, nigro in feminis; an- tennis fortibus 10 articulatis, articulis elongatis, quarto usque ad nonum longitudine aequalibus, fuscis, antepenultimo annulo flavo notato; pronoto tetragono, marginato, nitido; elytris fuscis, opacis; alarum area antica elytris dimidio longiore; pedibus posticis perelongatis; abdomine ultra medium in S^ medio latiore in $: articulo 1 et 2 in (^, 2 vero tantum in ¥ lateribus tuberculato: penultimo infra rotundato, dimidium ultimum obtegente in r^ , ultimum totum tegente et longiore in $: ultimo in (S' dilatato infra utrinque 1 spinoso, in feminis sensim angustiore truncato mutico; cercis analibus maris va- lidis basi dilatatis, a basi divergentibus, apice parallelis, mar- gine interiore prope basin spinuloso, margine inferiore spina obliqua acuta armato; $ abdomine longioribus convergentibus apice acutis. Long. corp. 6'"; cerc. anaL (^ 5'", $ 3'". Batang Singalang (Sumatra). 10. 0. insignis. Forficula insignis De Haan 1. c. T. XXIII fig. 14. (^ et $. Capite nigro; antennis 11 articulatis, concolo- ribus, pronoto tetragono, posterius arcuato; elytris fuscis, an- gulo baseos fulvis; alarum area antica apice lutea, striga in- terna fusca; abdominis articulo 2 subtuberculato : 5 et 6 in (^ tuberculato, in $ laevi, cercis analibus maris curvatis, apice acutis, prope basin tubereulo recto elongato, apice nodoso, 6 i82 ultra medium intus spinula armatis, maigine interiore spinu- loso: $ reqtis acutis. Long. corp. 4V,"\ cerc. anal. ^ 2%'-, ? 2"'. Java. 11. 0. vigilans. Forficula vigilans Stäl, Oefv. o. K. Vet. Ak. Förli. 1855. Nigro-fusca, corpore subtus et elytris dilutioribus, anten- narum articulis 8 et 9 pallidis, pronoti marginibus late- ralibus, alarum plaga suturali, femorum basi tarsisque sordide testaeeis; abdominis segmentum ultimum angustatum; forceps (J$ basi subcoutigua, ö^ infra medium spina subrecurva sur- sum vergente armata, pone medium leviter incurvata, ¥ typica. ■ Corp. long. ^ 7, ? 5, lat. .^ 21/2, ? 2, forc. long. ^ 4%, $ 3 miU. Habitat in insula Java. Kopf stark gewölbt, schwärzlicb, mit zwei Grübchen zwischen den Antennen; deren 8. und 9. Glied blassgelb; Mundtheile bräunlich. Pronotum quadratisch, von der Fär- bung des Kopfes, mit stark aufgeschlagenen gelben Seiten- rändern. Elytra und Aussenrand der Flügel etwas heller, die Naht der letzteren breit gelb gestreift. Beine dunkel- braun, nur die Basis der Femora und die Tarsen sclimut/ig gelb. Abdomen schwärzlich, bei beiden Geschlechtern das letzte Segment verschmälert. Zange bei (S' »nd $ an der Basis zusammen liegend, bei ersterem vor der Mitte mit einem nach oben gerichteten, etMas nach hinten gebogenen langen dornartigen Fortsatz, hinter der JNIitte leicht auseinander, an der Spitze wieder zusammen gebogen, bei der $ typisch. Im Stockholmer Museum und in Westermann"'s Sammlung. Die folgende Art ist sehr nahe mit dieser verwandt. Doch ist naci» der kurzen Beschreibung die Form des Prono- tum und die Farbe der Flügel abweichend. 12. 0. tenella. B'orficula tenella De Haan 1. c. t^ et V. Capite fusco; antennis 11 articulatis, articulo 8 et 9 luteo; pronoto longiore quam lato, margine pallido; elytris fuscis; alarum area antica apice lutea; abdominis ar- ticulis 3 baseos granulatis: 4 ultimis ,^ denticulatis; cercis analibus supra medium stylo recto linear! armatis: $ ajbbre- yiatis. Long. corp. 3'"; cerc. anal. ,^ 2'". Java. ,83 13. 0. ceylonica. Labia ceylonica Motscli. Bull. d. Mose. 1863. Fusca, elytvis alis pedibus dilutioribus, proth'oraee minimo, elytris duplo latioribus, alaruni prominentia Vg elytrorum aequante, ultimo abdominis segmento attenuato, antepenul- timo ö^ latere in spina produeto, $ mutico. Forceps (^ longa, gracilip, ba&i contigua, tum leviter arcuata, pone basin supra cristata, medio intus bispinosa, spina anteriore sat elongata, posteriore brevi; $ brevis contigua. Corpus laeve, antennis, pedibus ,^ forcipe pilosis. Corp. long. 71/2, lat. 2, forc. long. (^ 5, $ 2% mill. Habitat in insula Ceylon (Nietner) Mus. Berol. et Coli. Dohrn. Kopf etwas gewölbt, rothbraun, Antennen 12gliedrig, einfarbig dunkelbraun, massig behaart. Prothorax fast quadratisch, schmaler als der Kopf, mit einer mittleren Längsrinne, Hinterrand abgerundet, Seitenränder massig umgeschlagen. Einfarbig braun. Elytra doppelt so breit als der Prothorax, einfarbig braun, an der Spitze concav gestutzt. Flügel ragen um etwas weniger als die Länge der Elytra vor, bisweilen mit einem leicht gelben Fleck an der Basis. Abdomen am 2. und 3. Segment mit einer höekerför- migen schwärzlichen Falte. Beim (^ das drittletzte Dorsal- segment jederseits in einen kurzen Dorn ausgezogen, das vor- letzte und letzte verschmälert, dies in der Mitte mit einem tiefen grubenförmigen Eindruck, das vorletzte Bauchsegment halbrund, nur etwa die Hälfte des letzten bedeckend. Die Zange ist lang, an der Basis die Arme zusammenliegend, pa- rallel, dann massig nach aussen gebogen, an der Spitze sioli berührend, unten glatt, oben nahe der Basis mit einem lan- gen, schmalen, kammförmigen Höcker versehen, innen in der Mitte mit zwei Dornen, deren vorderer ziemlich lang, der hintere kurz ist. Beim ? ist die Bildung des Abdomens und der Zange einfach, wie gewöhnlich, das vorletzte Bauchseg- ment wie beim r^. Brust und Beine sind heller als das Abdomen 5 diese sind schlank und lang, das erste Tarsalglied so lang wie das dritte. Der ganze Körper ist matt glänzend , nur die Antennen, Beine, Unterseite des Abdomens und die Zange des 1^ sind behaart. Unterscheidet sich leicht von allen verwandten Arten. 6* 84 b. Pronotum capite subangustius; pedes breves, femora valida, compressa. a. Elytra rite explicala. 16. Forficula Linne, Forficula auctorum. et Apterygida Westwood. Introduct. t. Eiitoni. Körper massig convex. Kopf herzförmig, ungefähr so breit wie lang. Antennen mit 10 — 14 Gliedern, das erste keulenförmig, das 2, kurz, 3. cylindriseh, 4., 5. und 6. oblong, die folgenden allmälig verlängert. Pronotum wenig schmaler als der Kopf, annäliernd qua- dratisch, die Ecken verschiedenartig abgestumpft. Elytra stets vollkommen entwickelt, hinten etwas concav gestutzt. Flügel fehlen bisweilen. Abdomen mit seitlichen Falten auf dem 2. und 3. Seg- ment. Vorletztes Bauchsegment mit halbkreisförmigem Hin- terrand, das letzte zum grössten Theil ((j^) oder ganz ($) bedeckend. Letztes Rückensegment rechteckig (j), oder nach hinten verschmälert ($). Zange verschieden entwickelt. Beine von massiger Länge, Femora seitlich abgeplattet, breit; Tibien von fast derselben Länge; Tarsen mit langem, dünnem ersten und dritten Gliede, das letztere etwas kürzer als das erste; das zweite stark verbreitert. Dass das Fehlen oder Vorliandensein der Flügel keinen gcnerischen Unterschied bedingt, ist schon früher nachgewie- sen; ich habe deshalb die Gattung Apterygida ohne Weiteres mit eingeordnet, zumal die einzelnen Arten zu verschiedenen der folgenden Gruppen gehören. Vielfach habe ich von der Beschreibung einzelner Weib- chen Abstand genommen, da ich nicht im Stande war, deren riclitige Stellung zu bestimmen, und ich lieber ein paar neue Arten nicht aufstellen, als die bereits entstandene Verwirrung vergrössern wollte. Bei der bedeutend vergrösserten Arten- zahl Märe das jedenfalls in weit höherem Masse eingetreten, als namentlich seit Serville bereits der Fall. Die folgenden Gruppen sind nach der Form der Zange bei den Männchen gebildet, die dem Gesammthabitus der Arten vollkommen entspricht. 1. Zange des . 230. 2. V. P e r c h e r o n i. F. Peicheroni Giierin Gen. d. Ins, elegans Klug., Buim. Handb. Fusco-castanea, glabra, ore, antennis prothorace , elytro- nim macula magna ovali, alarum prominentia, pedibus pallidis. Forceps ,^ vaüda, inermis, basi distans, leviter armata, $ brevis. S Long. 13—14, lat. 3, forc. long. 6—7 mill. ^ . 12-13, . 3, - - 2 Habitat in insula S. Juan. Indiae occidentalis (Mus. Berol.) Kopf stark gewölbt mit kaum eingedrückter Stirnlinie, breiter als der Protliorax. Pronotum hinten fast halbrund, Vorderecken scharf, Mittel rinne vorhanden, gelb mit zwei braunen Flecken am Vorderrandc, die sich bei einem Exemplar zu zwei hinten zusammenstossenden Längsbinden vereinigen, Elytra über doppelt so lang als der Prothorax, glatt, mit grossem ovalem gelbem Fleck jederseits nahe der Basis. Flügel ragen so lang vor ttls der Prothorax, strohgelb. Abdomen punctirt, S parallelrandig, letztes Segment sehr gross, am Hinterrande über der Zangenwurzel eine Wulst, dazwischen zwei zahnförmige Höcker. Vorletztes Bauchseg- ment normal. Zange unbewaffnet wie bei taeniata. $ letztes Segment ohne Höcker. Zange sehr kurz, sonst wie S- Beine gelb, massig behaart. 3. F. Californica n. sp. Castaneo-fusca, pronoti lateribus elytris aus pedibus testa- ceiö elytrorum alarumque sutura fusca; ultimum segmentum abdominale bituberculatum ; forceps <^ basi distans basi dila- tata intus denticulata, tum mutica cylindrica modica curvata. J. Corp. long. 10, lat. 2, forc. long. 3 mill. Habitat in California (Lorbes). Kopf massig gewölbt, ohne deutliche Nähte, mit zwei Grübchen zwischen den Augen, hinter den Augen verschmä- lert, kastanienbraun. Antennen dunkler, Pronotum etwas schniiiler als der Kopf, länger als breit, Hinterecken stark abgerundet, Mittelrinne auf der Vorder- hälfte; braun mit durchscheinend gelben Seitenrändern. Elytra doppelt solang; diese und die Flügelspitzen hell- gelb mit breit dunklem Nahtstreifen. 86 Brust und Beine gelb, letztere massig behaart. A b d o m e n fein punctirt, dunkel kastanienbraun, parallel- randig, letztes Segment rechteckig, Hinterrand an den Ecken etwas abgerundet, über jeder Zangenwurzel ein oben gekiel- ter Höcker, die Mitte tief eingedrückt, mit einer kurzen Längs- iurche. Zange an der Basis dreikantig, etwas breit, Innenrand scharf und dicht gezähnelt, dann vor der Mitte gerundet, glattrandig, bis zur Spitze allmälig nach innen gebogen. Pjgidium spitz. Ein (^ im Wiener Museum. 4. F. africana n. sp. Rufa vel rufo-fusca, capite prothoräceque rufis, antenna- rum primo articulo flavido ceteris obscurioribus eljtris ala- rumque prominentia flavis, sutura rufofusca, forcipis brachiis unicoloribus fuscis vel basi flavido -rufis, ,^ basi distantibus tuberculo ornatis, arcuatis $ contiguis intus vix crenatis. ,^4\ Long. 9—11, lat. 2, forc. long. 2—3 mill. Eine nicht sehr constante Art, die vom Senegal (Mus. Holm.) bis zum Cap und Port Natal (Mus. Vienn. et Berol.) verbreitet ist. Kopf einfarbig rothbraun, mitunter die Oberlippe etwas dunkler, ziemlich flach, von den Augen verläuft schräg nach liinten eine gerade Rinne. Das erste Glied der Antennen ist heller als die übrigen. Der Hinterrand des Kopfes ist in der Mitte ziemlich stark eingebuchtet. Pronotum schmaler als der Kopf, einfarbig hell roth- braun, etwas länger als breit, Seitenrand leicht umgeschlagen, Hinterrand gerundet. Elytra etwa doppelt so lang als |der Prothorax, an der Spitze gerade gestutzt, strohgelb mit ziemlich breiter brauner Naht. Flügel ragen um die halbe Länge der Elytra vor, von derselben Farbe, doch erreicht die braune Naht bisweilen kaum die Mitte des Innenrandes. Abdomen entweder kastanien- oder rothbraun, beim ,^ parallelrandig, das letzte Rückensegment ist zwischen den Zangenwurzeln schwarz, das vorletzte Bauchsegment bedeckt, vollständig das letzte; die Zange ist kurz, massig gebogen, an der Basis innen mit einem breiten Höcker, in der ganzen Länge gezähnelt, bisweilen an der Basis gelb, sonst ganz roth- braun; beim $ ist die Färbung ebenso, das letzte Segment ist verschmälert, entsprechend das vorletzte Bauchsegment. Die Arme der Zange sind parallel, an der Spitze leiclit nach innen gebogen, der Innenrand gezähnelt. öle Beiiie sind' emfarliig gelb, das erste' Tarsenglied län- ger als das dritte, massig behaart. 5. F. luteipennis. Forficula luteipennis Serv. Hist. nat. d. Ortlu F. dichroa Stäl. Freg. Eug. Resa p. 301. Castanea vel castaneo'-f'usea, ca[ii(e, pronoto plerumque elyttis pedibus testaceis, capite et pronoto interdum riifis vel fiiseis, elylroriim sutura infuscata antennis griseo fuscescen- tibus; nitida; pygidium acumiiiatum!, forceps ,^ valida varie curvata intus pone medium unidentata, $ subreeta contigua. <^. Corp. long. 10-17, lat. 2—3, forc. long. 4—9 mill. ?. - - 11-14, - 2-272,- - 4-6 - Habitat in Brasilia' tota (San Pablo, Rio, Minas Geraes) et Columbia (Antioquia). Trotz der veränderlichen Grösse und Färbung ist diese Art leicht zu erkennen; das Pronotum so breit wie der Kopf, ist stets viereckig mit wenig gerundetem Hinterrande, die Seiten gleichmässig herabgedrückt, die Elytra mit brauner Nahtbinde, bei den J^ das Pygidium spitzig, die Zange kräf- tig, mit einem Zahn hinter der Mitte etc. Kopf ziemlicli flach, in der Färbung zwischen gelb und dunkelbraun schwankend, mit wenig deutlichen Nähten, glatt, Mundtheile stets dunkel, Antennen ebenso, 13gliedrig, 4., 5. kürzer als die folgenden. , Pronotum viereckig mit gerundeten Hinterecken und ziemlich gradem Hinterrande, meist etwas länger als breit, zu jeder Seite der Mittelrinne vorn 2 Grübchen, die Seiten herabgebogen, Seitenränder wenig überstehend, gewöhnlich etwas heller als der Kopf, bisweilen braun mit gelben Sei- tenrändern. Elytra etwas breiter, zusammen quadratisch, stets gelb mit brauner Naht. Flügel fehlen. Beine einfarbig gelb. Abdomen dunkelbraun, fein punctirt, Falte des 2. Seg- ments gross, schwärzlich, glänzend; beim (^ hinten breit, das letzte Segment über jeder Zangenwurzel mit einem starken Höcker, in der Mitte eingedrückt, das Pygidium kurz, spitzig; bei der $ hinten etwas verschmälert, mit undeutlichen Höckern über der Zange. Zange des ,^ dick, an der Basis kantig, innen gezähnelt, etwas nach aussen und meist auch nach unten, dann mehr oder weniger regelmässig nach' innen gebogen, etwas hinter der Mitte mit einem kleinen Zahn innen; die der ^ zusam- 88 mealiegend, grade, nur an der Spitze eingebogen, innen bis zur Mille f^elir fein crenulirt, StaJ hat eine V als 'S' beschrieben und kommt dadurch auf den irrigen Gedanken, sie in die Nähe von F. senega- lenfeis Serv. zu stellen, Sie kann in der Form nur mit den südamerikanischen F. taeniata Dohrn, linearis Eschscholtz, elegans Klug etc. zusammengestellt werden, von denen sie durch den Mangel der Flügel abweicht. H. F. ruficeps, Forficula ruficeps Burm. Handb. Apterygida ruficeps Dohrn, Ent. Ztg. 1862. 7. F. Wallacei n. sp. Castaneo-fusca, capite elytris nigris, ore antennarum ar- ticulis basalibus pedibus testaceis, femorum basi late fuseo cingulata, pronoti marginibus lateralibus et postico pallidis abdominis segmento ultimo ceteris multo dilutiore; .supra lae- vis, subtus sparsim pilosa, forceps contigua recta, intus basi denticulata. V. Corj). long. 10, lat. 2%, forc. long. 2 mill. Habitat in Nova Guinea (Wallace). Nali verwandt mit A. nigripennis Motsch., durch Grösse und Farbe unterschieden. Kopf mit seichten Nähten, zwei Grübchen zwischen den Fühlern, schwarz, Schildchen blassgelb, die übrigen Mund- tjieile etwas dunkler. Antennen mit 11? konischen Gliedern, 4. und 5. kürzer als die folgenden, die beiden ersten ganz, das 3. bis auf die Spitze heilgelb, übrigens dunkel graubraun. Pronotum fast so breit wie der Kopf, quadratisch mit abgerundeten Hinterecken, dunkelbraun, mit blassgelben Seiten und Hinterrande. Elytra wenig länger, schwarz. Flügel fehlen. Femora an der Basalliälfte braun, übrigens so wie Ti- bien und Tarsen hellgelb, kurz gelb behaart. Abdomen in der Mitte etwas erweitert, nach hinten verschmälert, glänzend glatt, unten sparsam behaart, vorletz- tes Bauchsegment halbkreisförmig, letztes Rückensegment nach hinten verschmälert, in der Mitte mit dreieckigem Eindruck, hell gelbbraun. Zange zusammenliegend, grade, an der Spitze nach innen gekrümmt, innen an der Basis gezähnelt, dunkelbraun mit schmalem gelbem Ringe um die Basis. Eine V in meiner Sammlung. 89 8. F. cingalensis n. sp. Aurantiaco-fulva, abdomine minus laete colorato; protho- lace elytiisque postice dilatatis, eorumque lateribus non de- flexis, forcipe subrecta, brachiis basi distantibus pone medium intus obsolete dentata. $. Long. 81/2, lat. 21/2, forc. long. 372 mill. Im Berliner Museum $ aus Ceylon (Nietner). Kopf gewölbt, ohne eingedi-ückte Rinnen, glänz.end; die Antennen sind ISgliedrig, gelb. Der Rand des Hinterkopfes in der Mitte massig eingebuchtet. Prothorax vorn so breit als der Kopf, nacli hinten verbreitert, 'Seitenrand nicht umgeschlagen, gelb horntarben durchscheinend. Hinterrand gerundet, glänzend glatt. Eljtra wenig länger als der Prothorax, von der Basis an etwas verbreitert, hinten convex gerandet, glatt und glän- zend wie Kopf und Prothorax. Abdomen nach hinten etwas verschmälert, die Falten des 2. und 3. Segments sehr klein, letztes Dorsalsegment ziemlieh gross mit einer mittleren Längsrinne, vorletztes Ven- tralsegment bedeckt das letzte vollständig. Zangenarme an der Basis getrennt, ziemlich grade, an der Spitze nach innen gekrümmt, lünter der Mitte innen mit einem stumpfen höcker- l'örmigen Zahn. Abdomen und Zange rothbraun, massig be- haart. Brust gelb, Beine wie der Kopf, massig lang, Femora und Tibien spärlich, Tarsen stark behaart. Erstes und drittes Glied gleich lang, zweites sehr kurz, kaum zweilappig zu nennen. 9. F. nigripennis. Forfiscelia nigripennis Motsch., Bull, de Mose. 1863 III pag. 1. Rufo-castanea, ore antennarum articulis basalibus pedibus testaceis, pronoti marginibus lateralibus et postico pallidis, elytris nigris; nitida, abdomen sparsim punctulatum, subtus passim })ilosum; forceps cylindrica, modice incurvata, pone medium unidentata. r^. Corp. long. 7, lat. 2, forc. long. 2*/^ mill. Habitat in insulae Ceylon montibus Nura Ellia (Nietner). Kopf mit sehr seichten Nähten, zwei Grübchen zwischen den Fühlern, braunroth; ebenso das Schildchen, die tindern Mundtheile gelb; Antennen mit conischen Gliedern, 4. und 5. kürzer als die folgenden, die beiden ersten ganz, das dritte halb hellgelb, übrigens bräunlichgniu. Pronotum etwas schmaler als der Kopf, breiter als 90 lung, braun mit blassen aufgeschlagenen Seitenrändern und breitem gerundetem Hinterrande. Elytra nicht viel länger, schwarz. Beine gelb, Tibien und Tarsen heller als die Femora, blassgelb behaart. Abdomen in der Mitte etwas erweitert, nach hinten verschmälert, oben leicht punctirt, unten sparsam hellgelb behaart, rothbraun, Scitenfalten schwärzlich, Hinterränder der Segmente heller, letztes Dorsalsegment rechteckig mit einem breiten Eindruck in der Mitte. Zange cylindrisch, mit an der Basis auseinander stehen- den Armen, hinter der Mitte mit einem kleinen Zahn, roth- brauu, an der Spitze dunkler. ^ in V. von Motschulsky's Sammlung. 2. Zange des ,^ an der Basis auseinanderste- hend, mit theils platten, theils kantigen, unregel- mässig gebogenen Armen. 10. F. metallica n. sp. Viridi-metallescens, capite antennis elytris, pedibus, Ibr- cipe rufis vel castaneis, alis explicatis nigrescentibus non irides- centibus, iemorum apice infuscato; ruguloso- punctata; anten- narum articulus basalis tricarinatus, forceps sensim attenuata ,^ longissima, a basi distans, subrecta, apice sensim incurvata, intus basi denticulata, ante medium denticulo majore acuto armata, $ contigua, mutica, recta, apice breviter incurvata. Corp. long. S 1-4— 16, lat. 4, forc. long. ^ 18 mill. $ 7-8 mill. Habitat in India orientali: Assam. Kopf gross, mit gewölbtem Occiput und Stirn, Nähte tief und scharf; von den beiden Grübchen zwischen den An- tennen nach deren Basis eine Furche. Antennen erstes Glied gross, (h'cikantig, die folgenden gerundet, 2. ganz kurz, 3. etwas länger, obconisch, 4. oblong, die folgenden cylindrisch, verlängert; Kopf und Antennen rothbraun oder kastanien- kraun, mit schwachem Metallglanz, Mundtheile metallisch grün. Pronot um schmaler als der Kopf, fast so lang wie breit, Vorderrand grade mit scharfen Ecken, Seitenränder nach hin- ten etwas convergirend , mit dem gerundeten Hinterrande im stumpfen Winkel zusammcnstossend. Mittelrinne deutlich, da- von jederseits an der Vorderliälfte ein rundes Grübchen, dicht punctirt, metallisch grün. Elytra weniger als doppelt so breit als das Pronotum, 91 länger als breit, dicht runzlig und punclirt, hellbraun leder- farbig. Flügel ragen wenig vor, runzlig, punetirt, metallisch grün, Nalitspitze hellgelb. Der ausgespannte Flügel ist schwärz- lich, ohne irisirenden Glanz. Brust metallisch grün. Beine rothbraun, Spitze der Femora dunkelbraun, Tarsen erstes Glied so lang wie 2. und 3., 2. kurz, breit scheibenförmig erweitert, letztes dünn, wenig kürzer als das erste. Die Spitzen aller 3 Glieder sind schwärz- lich, die Sohle gelb behaart. Abdomen in der Mitte sehr wenig erM^eitert, mit star- ken Höckern, besonders auf dem 3. Segment, dicht grob pune- tirt, grün fnetallisch. ^ letztes Segment breit, mit tiefer mitt- lerer Furche, jederseits über der Zange einem Höcker, wenig gebogenem Hinterrande, vorletztes Bauchsegment breit, Hin- terrand in der Mitte stumpfwinklig. Pygidium \^'enig vorra- gend, mit zweibuchtigem Hinterrand, $ schmaler, sonst ebenso. Zange r^ auseinanderstehend, sehr lang, fast grade, an der Spitze allmälig nach innen gebogen, oben und unten kantig, in der ganzen Länge punetirt, an der Basis innen ge- zälmelt, vor der Mitte mit einem etwas grösseren spitzen Zahn, braun, $ mit zusammenliegenden Armen, ohne Zähne, kurz, Spitze kurz, hakenförmig gekrümmt. Sculptur und Farbe wie beim ö^. $ij^ in meiner, eine $ in Westerniann's Sammlung. 11. F. ancylura n. sp. Fusca, femoribus, apice excepta, ferrugineis, alarum apice suturali pallido, pedibus, forcipe nigris, ruguloso-punctata, ala- rum prominentia forcipe, pedibus nitidis; pygidium in aculeum productum, abdominis segmentum ultimum rugosissimum late- raliter tuberculo magno instructum, forceps valida, ba.^ii valde extus tum deorsum et introrsum curvata, apice horicontali incurvata, ante apicem intus bidentata. r^. Corp. long. 13, lat. 3y2, forc. long. 9 mill. Habitat in insulis Philippinis (Semper). Eine der auffallendsten Arten, etwa in der Mitte zwischen unsrer F. biguttata F. und F. brachynota de Haan. Braun schwarz, lederartig runzlig punetirt. Kopf mit gradem Hinterrande, Stirnnaht massig gebogen, Occipitalnaht kurz. AVo beide zusammenstossen , ein breiter grübchenförmiger Eindruck. Zwischen den Antennen eine breite Grube mit Rinnen, die nach den Antennen und dem Schildchen verlaufen und hier in zwei Grübchen endigen. An- tennen mit 13 cylindrischen Gliedern, 2. sehr kurz, 3., 4. etwas, die übrigen viel länger. 92 Pronot um etwas breiter als der Kopf, breiter als lang, vorn grade, mit scharfen Ecken, hinten massig gerundet. Mittellinie breit, ohne Kunzein, jederseits auf der Vorderhälfte ein Grfibchen. Elj'tra kurz, mit bogenförmig scharf gekieltem Seiten- rande, so dass sie in der Mitte am breitesten sind. Flügel glatt, schwarz, mit hellgelber Nahtecke. Femora rotsroth, ihre Spitze, sowie Tibien und Tarsen schwarz, letztere mit gelbbraun behaarter Sohle. 2. Glied bedeutend erweitert, oval, Abdomen in der Mitte massig erweitert, auf dem 2. Segment mit kleinem, auf dem 3. mit grossem Tuberkel, die folgenden mit jederseits je zwei kleinen glatten Plättchen, die den Hinterrand der Segmente nicht erreichen. Vorletztes Bauchsegment kurz, mit wenig gebogenem Hinterrand, das letzte nur zum Theil bedeckend. Letztes Rückensegment kurz, sehr runzlig, Hinterrand stark gebogen, in der Mitte ausge- buchlet, aufgeworfen, seitlich in einen nach aussen und oben vorspringenden stumpfen Höcker verlängert, in der Mitte mit 2 glatten kurzen Piättchen. Pjgidium in einen langen, etwas nach oben gebogenen Stachel aufgezogen. Zange an der Basis weit nach oben und aussen, dann nach unten und innen gebogen, zuletzt horizontal und parallel mit leicht nach innen gebogener Spitze, an der Basis breit, aussen winklig, an der letzten Biegung innen mit 2 Zähnen; glatt, sciiwarz, leicht behaart. Ein c? in Semperas Sammlung. 12. F. Huegeli n. sp. Nigro-subaenea, capite aterrimo, antennis et pedibus fus- cis, pronoto, eljtris alarumque prominentia dilutioribus, ala- rum apice suturali pallido; pygidium acuminatum, forceps a basi deflexa, e medio horizontalis incurva, intus bidentata; Caput laeve, pronotum eljtra alae abdomen rüde punctata. ,J^, Corp. long. 10, lat. S'/ai fo^c. long. 6 mill. Habitat in India orientali (Hügel). Kopf stark gewölbt, glänzend glatt, schwarz, ohne Me- taljglanz, mit zwei Gruben zwischen den Augen, Antennen und Mundtheile dunkelbraun. Pronotum von gleicher Breite, breiter als lang, Vorder- rand eingebuchtet mit scharfen Ecken, Hinterrand stark ge- bogen, nahe dem Vorderrande zu jeder Seite der Mittellinie ein rundes Höckerchen mit einer punktförmigen mittleren A'ertielung. Elytva wenig breiter, zusammen quadratisch. Flügel Avenig vorragend. 93 Pronotum, Elytra und Flügel runzlig grob punctirt, braun mit etwas Metallglanz, Nahtecken der Flügel hellgelb. Beine dunkelbraun, gelb borstig behaart. Abdomen schwarz metallisch, grob punctirt, in der Mitte etwas erweitert, letztes Segment an der Seite in eine kantige Falte ausgezogen, mit etwas gerundetem Hinter- rande. Zange glatt, schwarz, ohne Metallglanz, an der Basis etwas nach aussen, stark nach unten, von der Mitte ab hori- zontal nach innen gebogen, an der mittleren Biegung mit zwei Zähnchen am Innenrande. An einem Exemplar des "Wiener Museums ist die Zange nicht entwickelt; der linke Arm liegt fast liorizontal mit einem Zahn liinter der Mitte, der rechte ist bedeutend verkürzt und zahnlos. Aehnliche Verkümmerungen finden sich auch bei anderen Arten; Gene hat sie sehr häufig bei F. albipennis Meg. be- obachtet. c^ im Wiener Museum. 13. F. macropyga. Forf. macropyga Westwood, Royle's Himalaya. F". micropyga (errore Sculptoris) T. 9 fig. 12. Piceo-nigra, punctata, abdomine aeneo submicante, mar- ginibus thoracis tegminibusque rufescentibus, forcipe (^ longis- simo valde curvato et gracili; $ fere recto tenuissimo. Long. corp. (forc. excluso) «^ lin. 6, $ lin. 5. Ad genus Forficulam (stricte sie dictum Servilleo) apper- tinet, statura fere Forficulae auriculariae et paullo robustior, Caput nigrum punctatum , impressionibus duabus anticis inter oculos. Antennae 13-articulatae graciles rufescentes articulis basalibus obscurioribus. Prothorax planus antice vix emarginatus lateribus antice rectis, postice rotundatis, niger punctatus, margine tenui ru- fescente; foveolis duabus rotundatis, antice impressus. Tegmina piceo rufescentia punctata, portio alarum detecta concolor. Abdomen nigro piceum punctatum aeneo submicans seg- mento penultimo lateraliter et angulariter producto (^, aut simplici $. Forceps (^ niger valde elongatus gracilis ad basin valde externe curvatus , in medio , dentibus duobus parvis internis instructus, apice sursum et exterius producto, acuto $ elon- gatus multo gracilior rufescens fere rectus et inermis. 94 14. F. biguttata. Forf. biguttata Latr. bipunctata Fabr. Fischer, Ortli. europ. Kittary, Bull, de Moscou 1849. Fischer's Beschreibung und Angaben über das Vorkommen habe ich nur wenig beizufügen: Die Art findet sich in Kirgisien und im Caucasus in einer Varietät, bei der die hellen Flecke auf den Elj^tern und Flü- geln etwas grösser und lichter sind, woraus Kittary Veran- lassung genommen hat, zu behaupten, Fabricius habe als F. biguttata und F. bipunctata zwei verschiedene Arten beschrie- ben, da nicht anzunehmen sei, dass ein so gewiegter Ento- mologe (^ und $ nicht als zusammengehörig erkannt habe. Diese Ehrenrettung ist bei Fabricius ganz überflüssig und an dieser Stelle möglichst unpassend, da über die Fabricischen Arten kein Zweifel besteht. Ich bin auch nicht im Stande gewesen, der Kittary'schen Specificirung zu folgen. 15. F. brachynota. Forficula brachynota De Haan 1. c. T. XXIII fig. 10. (^ et $. Capite fusco; antennis 12-articulatis, artieulis duobus ultimis luteis vel fuscis; pronoto latiore quam longo, margine antico truncato, postico rotundato; elytris fuscis sub- granulatis, lateribus acuto-carinatis; abdomine gibboso: arti culo 3 unituberculato •, articulo penultimo infra arcuato, fe- minae bis longiore; cercis analibus maris basi distantibus, arcuatis, ultra medium margine interiore unidenticulatis ; ¥ parallelis ultra medium magis distantibus. Long. corp. 5'"; cerc. anal. <^ 4'", $ 3"'. Batang Singalang. 16. F. Jagori n. sp. Nitida, nigra, antennarum artieulis 1 — 4 et 12 flavidis, ad apicem nigro-annulatis, elytris alarumque prominentia basi tiavis, pedibus exceptis tarsis femorumque annulo nigro testa- ceis. Forceps r^ arcuata, ad basin dentata, $ brachiis con- tiguis, pone medium subarcuata. ^. Long. 12,'lat. 21/2, forc. long. 4 mill. V. -11,-2, - - 4 - Habitat in insula Luzon (Jagor in Mus. Berolinens). Kopf und Mundtheile einfarbig schwarz. Von den An- tennen sind nur 12 Glieder vorhanden, von denen 1 — 3 gelb mit schwarzem Ringe nahe der Spitze, das letzte einfarbig gelb, die übrigen scliwarz sind. 9S Pronot um sehr flach, einfarbig schwarz. Elytra etwas länger als der Prothorax, vordere Hälfte gelb, hintere schwarz. Flügel wenig hervorragend, gelb mit schwarzer Spitze. Abdomen schwarz, beim ^ fast parallelrandig; letztes Segment zwischen der Zangenwurzel etwas zurückgeschlagen, an der Bauchseite fast ganz von dem halbrunden vorletzten Segment bedeckt. Zange einfach gebogen, ein höckerförmiger Zalin an der Basis etwas nach oben gericlitet. Beim $ letztes Segment schmal, Zange ohne Zahn, bis zur Mitte parallel, dann leicht gebogen. Beine gelb, Femora breit schwarz geringelt, Tibien gelb, Tarsen 1. Glied an der Basis gelb, dann schwarz, so lang wie die beiden andern, 2. schwarz, 3. gelb. Femora und Tibien wenig, Tarsen stark behaart. 17. F. circulata n. sp. Castaneo-fusca, capite, antennarum articulis basalibus pro- noto nigris, elytris, alarumque apice dilute fuscis, tibiis tar- öisque corpore dilutioribus; alae explicatae bicolores, dimidio antico aurantiacae, postico nigrescentes; r^ ultimum segmentum dorsale tuberculis 2 magnis ornatum; forcipis brachia inermia cylindrica, fere in formam circuli arcuata. (^. Corp. long. 15, lat. 4, forc. long. 6^/2 mill. Habitat in India orientali: Madras. Kopf schwarz, mit deutlichen Nähten, zwei länglichen Grübchen zwischen den Antennen. Die 3 Basalglieder der Antennen schwarz, die folgenden, sowie die Palpen dunkel- braun. Pronotum von gleicher Breite, mit gradem Vorder- rande, Seitenränder aufgeschlagen. Hinterrand und Ecken gerundet, pchwarz, vorn jederseits von der Mittelrinne mit einem Grübchen. Elytra und Flügelspitzen hellbraun, runzlig punctirt, erstere hinten verschmälert; die ausgespannten Flügel sind vom zweiten Drittel des Vorderrandes bis zum zweiten Drit- tel des Innenrandes vorn orangegelb, hinten schwärzlich, wenig irisirend. Brust und Femora schwarzbraun, Tibien und Tarsen etwas dunkler als die Elytra, letztere mit gelb behaarter Sohle. Abdomen kastanienbraun, fein runzlig punctirt, in der Mitte erweitert; vorletztes Bauchsegment halbkreisförmig, letztes Dorsalsegj^^ent vechleckig, in der Mitte sehr concav, 96 Hinterrand mit einem hohen, glatten Höcker über jeder Zan- genwurzel. Zange unbewaffnet, mit dünnen, seitlich fast halbkreis- förmig gebogenen Armen. Zwei u0ta«- IVeynicr in Elberfeld. Ueber die Entwickelungsgeschichte dieser Eule ist seit Treitschke's Zeiten nichts Neues bekannt geworden, denn die Beschreibungen der Raupe von Wilde in seinem Werke: „Die Pflanzen und Raupen Deutschlands^' p. 207 und von Kayser in seinen „Schmetterlingen Deutschlands'^ p. 311 sind nach der von Treitschke V. Bd. II. Abth. p. 120 gemacht. Dass Kayser die Raupe grau (statt grün) nennt, muss wohl ledig- lich auf einem Druckfehler beruhen, denn die ganze übrige Beschreibung stimmt mit Treitschke überein. Die betreffende Stelle bei Letzterm a. a. 0. lautet: „Von den ersten Ständen meldete mir Herr Dr. Zincken, „genannt Sommer, Folgendes: „Die Raupe ist grün, mit „weissen und braunen Atomen bestreut. Durch Anhäufung „der braunen Atome werden schräge Striche gebildet. Ueber „den Füssen läuft eine glatte, rostfarben angeflogene und „oben durch eine schwarze Linie begränzte Seitenbinde. „Der Bauch ist grün. Der Kopf grün, mit zwei bräunlichen „Keilstrichen. Sie ist im Juni erwachsen und verpuppt sich „Anfangs Juli in der Erde. Der Schmetterling erscheint „im April nächsten Jahres. Ich erhielt diese Raupe einige 107 „Male beim Klopfen und Schöpfen in einem Walde (bei „Braunschweig), ohne die FutterpHanze bemerken zu kön- „nen. In der Gefangenschaft nährte ich sie mit Spitzwe- „gerich (Plantago lanceolata).'' Da diese Beschreibung aber einige Unrichtigkeiten und Mängel enthält, und es mir im Jahre 1863 glückte, die Raupe in Mehrzahl zu erziehen, so erlaube ich mir die dabei ge- machten Notizen zu veröffentlichen. Die am 15. April von einem eingefangenen Weibchen gelegten Eier sind halbkugelförmig, an der Grundfläche ab- geplattet, mit feinen vom Scheitelpunkte nach unten lau- fenden Riefen. Die Farbe der Eier w ar anfänglich ganz weiss, nach 3 bis 4 Tagen erschien aber ein braunrother Ring und auf der Mitte ein ebensolcher Fleck, welche Zeichnungen all- mälig grösser wurden, dabei aber an Lebhaftigkeit der Far- ben abnahmen, bis dass das ganze Ei einfarbig graurotii ge* färbt und von dem Ring und Fleck keine Spur mehr zu sehen war. Dieser Zeitpunkt trat am 25. bis 26. April ein; nach 2 Tagen ging eine abermalige Veränderung der Farbe in einfarbig Blaugrau vor sich und den darauf folgenden Tag entwickelten sich die Raupen. Gleich nach dem Ausschlüp- fen aus dem Ei, was bis zum 1, Mai bei allen geschehen war, ist die Raupe glasartig weisslich grün, nimmt aber, so- bald sie Nahrung zu sich genommen hat, eine mei»r dunklere Färbung an. Nur die beiden letzten Paar Bauchfüsse sind vollkommen entwickelt, die Raupe geht daher spanner- förmig. Auf jedem Ring stehen 10 schwarze Wärzchen, jedes mit einem kurzen, nur unter der Loupe deutlich sichtbaren Haare versehen. Der Kopf hat eine etwas mehr gelbbräun- liche Färbung und ist mit schwarzen Punkten bedeckt. Ebenso stehen auf den Nachschiebern und der Afterklappe schwarze Punkte gedrängt beisammen. Am 6. Mai schickten sich die ersten zur Häutung an; sie war bei dem grössten Theil der- selben am 8. beendigt. Jetzt sind fünf helle weissgrüne Längs- linien sichtbar, eine über die Mitte des Rückens, eine zu jeder Seite derselben als obere und eine über den Füssen als un- tere Seitenlinie, welch letztere etwas breiter als die übrigen ist. Auf dem Raum zwischen den Längslinien stehen die in der vorigen Häutung erwähnten, jetzt im Verhältniss viel kleinern schwarzen Wärzchen mit den ganz kurzen Härchen. Der Bauch, überhaupt der ganze Raum unterhalb der untern Seilenlinie ist hellgrün, nicht so dunkel wie der Rücken. Der Kopf und alle Füsse sind mit schwarzen Punkten besetzt. Am 10. Mai trat bei den meisten eine zweite Häutung ein, nach welcher alle Längslinien deutlicher, die untere derselben besonders in beinahe weisser Färbung erschienen, und die 108 schwarzen Punktwärzchen mit den kurzen Haaren auf den ersten Blick fast verschwunden, doch unter der Loupe noch gut zu erkennen sind. Die grasgrüne Grundfarbe von Rücken und Hauch stimmt jetzt ziemlich überein. Die hellgrünen Rücken- und obern Seitenlinien sind jede zu beiden Seiten mit einer ganz feinen dunkelgrünen Linie eingefasst, besonders zeichnet sich aber oberhalb der unleren weisslichen Seiten- linie ein dunkelgrüner Längsstreif aus. Die Raupe benutzt zum Gehen jetzt drei Paar Bauchfüsse, da das erste Paar noch nicht vollständig ausgebildet ist. Am 14. Mai hatten schon Mehrere sich zum dritten Male gehäutet. Die Punkt- wärzchen sind nun verschwunden, die feinen Haare noch vor- handen. Die Rücken- und obern Seitenlinien haben an Deut- lichkeit abgenommen, weil die ganze Haut der Raupe weiss- lich grün gerieselt [ist; dagegen ist dicht über den Füssen, noch unterhalb der untern Seitenlinie, eine Avenn auch nur wenig sichtbare Schlangenlinie erschienen. Deutlich zeigt sich aber die dunkelgrüne Längslinie oberhalb der reinweissen untern Seitenlinie. Der Kopf ist gelbgrün, ohne Punkte, und das vordere Paar Bauchfüsse ist noch immer nicht zum Gehen zu gebrauchen. Die Raupe nimmt von vorne bis zum 11. Ringe allmälig an Dicke zu, da dieser etwas höher als die übrigen Ringe ist. Die vierte Häutung, vor welcher die Raupen eine Länge von 8 Linien erreichten, war bei den meisten am 19. Mai vorüber. Alle 4 Paar Bauchfüsse sind jetzt zum Gehen brauchbar, wenn auch die des G. und 7. Ringes noch etwas kleiner als die des 8. und 9. sind. In der Zeichnung und Färbung ist kein Unterschied entstanden, nur möchte zu erwähnen sein, dass bei einigen Raupen sich die Ringeinschnitte fein gelb zeigen, während bei den andern, selbst wenn sie ausgestreckt ruhen, davon nichts zu sehen ist. Der elfte Ring tritt deutlich höher hervor. Die Raupen schick- ten sich bei einer Grösse von 13 par. Linien am 2J. bis 25. Mai zur 5. und letzten Häutung an. Die unmittelbar vor dieser Häutung fast klar und einfarbig grasgrüne Grundfarbe ist jetzt mehr gelblichgrün, mit unzähligen hell gelbgrünen und dunkelgrünen Punkten bestreut, welche bei einzelnen Raupen die Rücken- und obern Seitenlinien ganz verschwin- den lassen, während bei andern Exemplaren die erstere we- nigstens noch ziemlich deutlich ist. Die dunkler grünen Punkte stehen an der obern Grenze der obern Seitenlinie dichter bei- sammen, und zwar am Anfange eines jeden Ringes, und bilden dadtirch einen dunkelgrünen Strich, der eine etwas schräge Stellung einnimmt. Durch braune Atome werden also diese schrägen Striche nicht gebildet, wie Treitschke oder vielmehr Zincken behauptet, da überhaupt keine braune Atome vor- 100 banden sind. Auch sind die helleren Atome nicht weiss, sondern nur heller grün. Die untere Seitenlinie ist auf den drei ersten und zwei letzten Ringen rein weiss, auf den übrigen Ringen ist sie so schmal, dass sie von dem angrenzenden Grün theilweise bedeckt wird. Oberhalb derselben sind die dunkelgrünen Pünktchen zu einer sehr deutlichen geraden, von Ring 1 bis 12 durchgehenden Linie angehäuft. Von rostfarben angeflogener, durch eine schwarze Linie begrenzter Seiten- binde (Treitschke a. a. 0.) ist also keine Spur. Auf der Grenze zwischen der weissen und dunkelgrünen Seitenlinie stehen die rein weissen Luftlöcher, welche einen schwarzen Umkreis haben. Nur das Luftloch des etwas dickern elften Ringes steht oberhalb des dunkelgrünen Streifs, weil sich derselbe hier zu den Afteifüssen herabsenkt und in dieselben ausläuft. Ueber den Rücken zeigen sich deutliche citroncngelbe Ringeinschnitte. Der Bauch erscheint etwas heller grün als der Rücken, weil ersterer nicht mit dunklern, sondern nur mit hellem Punkten besetzt ist. Der Kopf ist an einigen Raupen einfarbig grün, an andern zeigt sich undeutlich ein über jede Seite herablaufender, nach unten spitz zulaufender dunklerer Streif, oder solches Dreieck. Der Kopf und der ganze Körper sind sehr fein und kurz behaart. Die Länge der erwachsenen Raupen beträgt 19 bis 20 par. Linien, nicht, wie Wilde angiebt, 1 Zoll. Den jungen Raupen legte ich zuerst Plantago lanceolata vor, welche Pflanze ihnen aber nicht behagen wollte. Nicht besser ging es mit Quercus robur, Bellis ])erennis und Leon- todon taraxacum, bis ich erst bei der Vorlegung von Senecio nemorensis und beim Aufsetzen der ersten Raui)e sogleich sah, dass solches ihnen mundete. Da diese Pflanze aber, zu entfernt von meiner Wohnung wächst, um s.ie täglich frisch zu haben, so machte ich noch mit verschiedenen andern Pflanzen Versuche und fand nun, dass sie Alsine media allen andern vorzogen. Bei ungefäiir halber Grösse der Raupen bemerkte ich, dass sie jetzt auch die anfänglich zurückge- wiesene Plantago lanceolata benagten und wurde jetzt immer ein Thi-il der ilinen davon täglich frisch vorgelegten Blätter vermehrt. In der letzten Häutung verschmähten sie auch Eiche Quercus robur nicht, nahmen ebenso mit Galium tnollugo und aparine vorlieb, docli blieb Alsine media immer die Lieblings- speise. Bei herannahender Verw andlung wurden alle Zeichnungen der Raupe undeutlich, verschwanden allmäüg und machten einer ganz gleiehmässig grünen Färbung Platz. Vom 1. bis 5. Juni krochen die Raupen in die Erde, worin sie sich ein nicht ausgesponnenes, sondern nur an^geglättetes, leicht zer- 110 brechliches Lager verfertigten und darin in einem Zeiträume von 5 — 6 Tagen zu einer Anfangs hellrothbraunen glänzen- den, später dunkelbraunen Puppe wurden. Die Cremastev- bildung derselben ist ungefähr wie bei Polia ruficincta (Wilde Taf. 7 iig. -^8), nämlich auf der stumpf kegelförmigen Spitze stehen zwei, bei einigen mehr, bei andern weniger convergi- renden feine Dornen, die an ihrem äussern Drittel nach aussen gebogen sind. Von der Seite betrachtet, bilden diese Dornen eine gerade Linie, wie fig. 85a der angegebenen Tafel bei Wilde. Die Entwickelung der Schmetterlinge erfolgte vom 22. März bis zum 20. April des folgenden Jahres. Anfänglich erschienen nur Männchen, vom 2. April ab entwickelten sich beide Geschlechter. In der Zeichnung stimmen fast alle über- ein, nur die runde Makel variirt etwas in der Grösse. Die Nierenmakel ist bei der Mehrzahl unten offen und die dunkle Ausfüllung des unteren Theils derselben geht unmittelbar in den Mittelschatten über. Bei einigen Exemplaren ist nun diese sonst offene Stelle durch eine feine hellgelbe Einfassung ge- schlossen. Der vor den Makeln liegende Kaum ist öfters bis zum Vorderrande breit hellgelb bestäubt, immer aber sind die Anfänge aller Querlinien durch hellgelbe Punkte auf dem Vorderrande angedeutet, zwei derselben liegen noch zwischen der hintern Q.uerlinie und Wellenlinie, so dass im Ganzen sieben solcher Vorderrandspunkte vorhanden sind. Treitschke spricht nur von den drei in der Spitze liegenden Punkten. Bei mehreren deutlich gezeichneten Stücken sind die Adern des Mittelfeldes schwärzlichbraun, welche Färbung sich bis an die ausserhalb der hintern Querlinie auf den Adern ste- henden weissen Punkte ausdehnt. Die Hinterflügel zeigen in der Mitte einen von der untern Seite her durchscheinenden Mittelmond. Bemerkungen über einige Lepidopteren von Ciustav %Veyiner in Elberfeld. Arge Galatea L. Von dieser Art sagt Werneburg in seinem kürzlich erschienenen Werke: „Beiträge zur Schmet- terlingskunde^ Band II p. 157 bei Gelegenheit der Erklärung des Borkhausen'schen Werkes: „Die Angabe über die grüne 111 Varietät der Raupe ist unrichtig und wohl Bergsträsser nach- geschrieben>' Ich kann aber bezeugen, dass Bovkhausen oder Bergsträsser in diesem Falle sehr riclitig beobachtet haben, denn ich fand am 20, Mai 1864 hier bei Elberfeld zwei Rau- pen der Galatea, m ovon die eine hellröthlichgelb, die andere aber grün war; in der Zeichnung stimmten sonst beide über- nin. Mitte Juni verwandelten sie sich und ergaben nach un- gefähr 3 Wochen beide Männchen, wodurch sich herausstellte, dass dieser Farbenunterschied kein geschlechtlicher, sondern lediglich der einer Varietät ist. Die Puppen und Schmetter- linge waren nicht verschieden. Auch Frejer sagt Stett. ent. Ztg. 1853 p. 307, dass er die Raupe nie grün sah, und Wilde erwähnt sie in seinem Werke ebenfalk nicht. Demnach scheint es, dass die grüne Varietät sehr selten ist. Dass dagegen die Puppe sich nicht in aufgehängter Lage verwandelt, wie Borkhausen I p. lOG angiebt, sondern ohne irgend eine Be- festigung frei auf der Erde liegend zur Puppe wird, ist eine bekannte Thatsache. Colias Palaeno L. Von dieser Art werden bei Heine- mann in seinen Schmetterlingen Deutschlands und der Schweiz p. 105 und auch von Wilde (Pflanzen und Raupen Deutsch- lands) II. Bd. p. 53 die Monate Juli und August als Flugzeit angegeben. Auf dem hohen Veen bei Aachen ist aber nur der Juni die eigentliche Flugzeit, und zwar hauptsächlich die Mitte des Monats, während in der letzten Woche desselben der Falter meist nur noch verflogen zu finden ist. Im war- men Frühling von 1862 war dort die Hauptflugzeit sogar An- fangs Juni. Sphinx Ligustri L. Man sollte sagen, die Naturge- schichte dieses so gemeinen Schmetterlings müsste so erforscht sein, dass sich nichts Neues mehr hinzufügen Hesse. Doch dem ist nicht so, denn dass diese Raupe auch auf der sonst von keinem Schmetterlinge (ausgenommen einer Lithocolletis- Art) bewohnten Stechpalme oder Hülse (Hex aquifolium) lebe, scheint in Deutschland noch von Niemand beobachtet zu sein. Diese immergrüne Pflanze, die Wilde in seinem Werke unter den deutschen Pflanzen gar nicht erwähnt, von der Esper Band III pag. 65 bei Gelegenheit seiner Ilicifolia sagt, dass sie in südlichen Gegenden unseres Welttheils vor- komme, wächst in hiesiger Gegend in allen Wäldern nicht selten, und zwar am häufigsten als Unterholz auf einzelnen Bergrücken, wo noch höherer Wald vorhanden ist. In den an diese Region angrenzenden abgetriebenen, aber dann wie- der der Verwilderung übergebenen Stellen ist Sph. Ligustri oft auf genannter Pflanze zu finden. Die Raupe versteht es, den scharfen Stacheln der Blätter geschickt auszuweichen, 112 indem sie das Blatt in der Nähe des Stiels benagt, dann all- mälig das Innere herausfrisst und den dornigen Rand stehen lässt, welcher, wenn der Mittelnerv durchnagt ist, bald ver- trocknet, einige Zeit am Strauch hängen bleibt und so dem Beobachter das Dasein der Raupe verräth. Von Sphinx Pinastri L. lebt die Raupe ausser auf Pinus sylvestris hier ebenso häufig auf der Lärche (Pinus larix). Sesia Scoliiformis Bor kh. wurde nach Speyer (Geogr. Verbreitung der Schmett. I, 329) noch nicht im nordwestlichen Deutschland gefunden. Sie kommt aber doch dort vor, wenn auch nur so vereinzelt und selten, wie in andern Gegenden, denn ich fand im Jahr 1864 hier bei Elberfeld eine Puppe dieser Art in ihrem Gespinnste unler Birkenrinde. Zu der Beschreibung dieses Gespinnstes bei Wilde pag. 94 (Taf. 4 fig. 71) würde hinzuzufügen sein, dass beim Auskriechen des Schmetterlings kein Loch geboiirt wird, sondern ein Deckel mit ziemlich scharfem Rande sich vom Gespinnste ablöst. Endromis Versicolora L. Eine genaue Beschreibung der ganz jungen Raupe dieses Schmetterlings scheint noch nicht vorhanden zu sein. Ich habe die Eier oft an niedrigen Birkenreisern in Häufchen von 10 — 20 Stück gefunden und die Raupe daraus erzogen. Vor der ersten Häutung erscheint solche auf den ersten Blick schwarzgrau, hat aber eigentlich eine grünlichgraue Grundfarbe, welche durch schwarze mit schwärzliclien Haaren btvctzte Punkte, deren auf jedem Ringe 8 stehen, verdunkelt \\ ird. Das Aulfallendste an ihr sind aber die zwei hinter dem schwarzen Kopfe befindlichen orangen- farbigen, schwarz eingefassten Flecke auf dem ersten Ringe; von hier aus geht über den Rücken eine schwarze Linie bis zur jErhöhung des elften Gliedes, auch sind die Brustfüsse orangenfarbig. Dqrch die erste Häutung gehen die gelben Flecke schon verloren, die schwarze Rückenlinie bleibt und es erscheinen jetzt die sieben schrägen weissen Seiten- Streifen, welche der Raupe schon einige Aehnlichkeit mit den .erwachsenen verleihen, nur ist die grüne Grundfarbe noch dyrch die jetzt in viel grösserer Anzahl vorhandenen schwar- zen, mit kurzen grauen Härchen versehenen Punkte verdun- kelt. Nach der zweiten Häutung verschwinden die Punkte, Härchen und die Rückenlinie und ist die Raupe nun der er- wachsenen fast ganz ähnlich. Die jungen, aus dem Ei ge- schlüpften Räupchen lieben so die Gesellschaft, dass sie immer vt)n einen) Blatte zehren, auch ihre erste Häutung auf einem Blatte vollbringen; danij zerstreuen sie sich allmälig, doch fand ich auch von er'vyachsenen noch immer mehrere an einem Strauche. 113 Orrhodia Rubiginea SV. So viel mir bekannt, ist bis jetzt noch keine Sehmetterlingsraupe als Gast bei Ameisen gefunden Avorden. Vom hiesigen Herrn Assessor v. Hagens wurde aber die Raupe von Orrhodia (Cerastis) rubiginea in Mehrzahl in den Nestern von Formica fuliginosa am Fasse von Buchenstämmen gefunden und die Schmetterlinge von mir daraus erzogen. Ich ernährte die Raupen mit Buchenblättern. Auffallend ist an denselben die lange feine Behaarung, welche eher einer Arctide als einer Noetua anzugehören scheint. Xylocampa Lithoriza Bkh. findet man als Schmet- terling nur Ende März und im Aj)ril, nie im Juli und August, wie Wilde p. 297 sagt. Es existirt keine zweite Generation, wie Wullschlegel Ent. Ztg. 1864 p. 304 vermuthet; denn die von mir im Mai und Anfangs Juni erzogenen Raupen liefer- ten die Falter erst im folgenden Frühling. Bei Heinemann, Kayser etc. ist übrigens die Flugzeit richtig angegeben. Plusia Jota L. lebt als Raupe auch an Lonicera peri- clymenum und Senecio nemorensis. Auf letzterer Pflanze fin- det man hier ausserdem Coli. Dominula, Nem. Plantaginis und Agr. Comes. Geometra Papilionaria L. Bei Wilde II p. 361 ist die Beschreibung der Raupe dieses Spanners dahin zu be- lichtigen, dass die kegelförmigen Erhöhungen nicht blos auf dem 2., 5. und 8. Ringe, sondern auf dem 2., .5. bis 8. Ringe stehen, und zwar sind die auf Ring 2 und 6 am höchsten, die auf 8 am niedrigsten. Die Warzen stehen nur auf Ring 11, nicht 10. Im Jahr 1862 fand sich die Raupe schon im April erwachsen. Als neuer Bürger der deutschen Fauna ist wohl bemer- kenswerth die Eugonia Fuscantaria Haw., welche ich in einigen Exemplaren hier bei Elberfeld in den letzten Jahren aufge- funden habe. Früher wurde sie nur in England, dann in Frankreich und in den letzten Jahren auch in Belgien beob- achtet. Von Rumia Crataegata L. geben v. Heinemann und Wilde nur die Monate Mai und Juni als Plugzeit an. Es erscheint aber im August und September eine zweite Ge- neration, die zwar weniger zahlreich, doch noch immer häufig ist. In der letzten Hälfte des September fand ich die Raupen in Mehrzahl auf Sorbus aucuparia, sowohl mit grüner, wie mit graubrauner Grundfarbe. Anaitis Plag lata L. Unter den Insekten, in welchen Filarien aufgefunden worden sind, kann diese Raupe jetzt auch aufgeführt werden, denn aus einer solchen mit mehreren andern auf Hypericum perforatum gefundenen Raupe ent- wickelte sich bei der Zucht ein 4 Zoll langer Fadenwurm. 114 Cidaria Affinitata Steph. kommt nicht allein in den Alpen der Schweiz vor, wie v. Heinemann und Wilde an- geben, sondern auch im nördlichen Deutschland, da ich den Schmetterling bei Aachen im Juni gefangen habe. Kajser giebt ausserdem schon Gad in Mecklenburg, Freiburg und Karlsruhe als Orte des Vorkommens an. EupitheciaCentaureataSV. hat wahrscheinlich auch 2 Generationen, da ich den Spanner mehrmals Ende Juli, im August und Anfangs September fing, während von allen Schriftstellern nur Mai und Juni oder Mai bis Juli als Flug- zeit erwähnt wird. Bei Eup. Pumilata H. stellt v. Heinemann die Frage auf: „ob auch in Deutschland?" Wilde nennt dagegen Wien und Arolsen und Kayser führt Wiesbaden, Freiburg, Karls- ruhe als Orte des Vorkommens an. Auch hier bei Elberfeld ist diese Art in einzelnen Jahren nicht selten. Ein einfaches Mittel, den Metallglanz der Cassiden zu erhalten, von Dr. Hlorsbaeli in Dortmund. Wohl mancher Käfersammler hat es mit stiller Wehmuth rathlos angesehen, wie die prachtvollen, im blendendsten Goldglanze strahlenden exotischen Cassiden, kaum der Spi- ritusflasche entnommen, anfingen, ihren Glanz zu verlieren, bis sie schliesslich, sobald ihre Feuchtigkeit vollständig ver- dunstet war, nur noch ein einfaches bleichgelbes Kleid auf- zuweisen hatten. So erging es auch mir im Sommer d. J., als ich in einer Sendung von Käfern aus Cochin (Indien) Aspidimorpha Sanctae crucis F., Asp. micans F. und Coptocycla sexnotata F. erhalten hatte. Die Stücke von Coptocycla, als dem klein- sten der 3 Thiere, trockneten zuerst und nach circa 24 Stun- den erloschen die grüngoldenen Streifen derselben. Nach circa 3G Stunden verloren die meisten Stücke von Asp. mi- cans ihren Glanz und einige Stunden später zeigte das eine der vorhandenen 3 Exemplare von Asp. Sanct. cruc. die be- denklichste Neigung, diesem Beispiele zu folgen. In dieser kritischen Lage machte ich den Versuch, jedem Thiere mit einer Nadelspitze einige Tröpfchen Glycerin zw'i- 115 sehen Körper und Flügeldecken und überhaupt unter die me- tallglänzenden Stellen zu bringen und dort zu verbreiten; da Glycerin bekanntlich nie eintrocknet, so musste auf diese Weise den Thieren die Feuchtigkeit und damit, wie ich hoffte, ihr Glanz erhalten bleiben. Der Versuch glückte über alle Erwartung. laicht nur verlor kein Thier weiter an Glanz, sondern das eine Stück von Aspid. St. cruc. und die grösseren Stücke von Aspid. micans, die noch nicht vollständig trocken gewesen waren, erhielten ihren Goldglanz wieder und haben ihn noch heute, nach 3 Monaten, in demselben Masse, ohne dass das Glycerin erneuert worden wäre. Ich kann deshalb dieses einfache Verfahren allen Käfer- Sammlern empfehlen, denen daran gelegen ist, diese schönen Thiere in ihrem ursprünglichen Kleide und Glänze zu er- halten. Eine neue Cavallerie von C. Plutx in Greifswald. Wenn man bisher als Futterpflanzen für die Raupe von Lycaena Argus meines Wissens nur Papilionaceen kannte, so war es mir nicht zu verdenken, dass ich eine im Frühjahr 1864 auf Calluna vulgaris (Haidekraut) gefundene Lycaenen- raupe für die noch unentdeckte von L. Acis hielt. Zwar stimmte sie im Ganzen mit der von Freyer abgebildeten von Argus, hatte aber statt des grünen Rückenstreifs einen rothen. Ich setzte eine Pflanze von Calluna mit ihrem Ballen in einen Blumentopf und gesellte der Lycänen-Raupe einige Raupen von Ino pruni. Sie gedieh zu meiner Freude und befestigte sich an einem Zweige zur Verpuppung. Leider indessen fand ich sie bei der Heimkehr von einer Excursion zwar verpuppt, doch auch bereits von einer Pruni-Raupe halb verspeist. Um meinen Verlust vielleicht wieder zu ersetzen, begab ich mich an die Fundstelle der Gemordeten und war so glücklich, dort (am Südrande eines Kieferwäldchens) einige 40 Stück an Sträuchern in der Nähe zahlreich vorhandener Ameisenhaufen zu finden. Nun fiel es mir wieder ein, dass auch jene erste Raupe bei dem Finden eine Ameise auf dem Rücken trug, da fast alle die jetzt gefundenen in derselben Weise mit dar- auf stehenden oder spazierenden Formiciden besetzt waren. 116 Die Ameisen schienen förmlich die Raupen gegen mich ver- theidigen zu wollen, die Raupen selbst wurden offenbar durch die kleinen Reiter keinesweges belästigt, oder beim Fressen •^estört. Von den mitgenommenen Raupen war keine durch Schmarotzer angestochen, einige hatten grüne, andre rothe Rückenstreifen und es entwickelte sich aus ihnen L. Argus. Greifswald, im November 1864. Vereinsangelegenheiten. (Schluss des S. 28 abgebrochenen Sitzungsberichtes.) Nach dem Vortrage der Correspondenz nahm Herr Dr. Bethe als Berichterstatter der am 25. August (vergl. Jahrg. 2.5, 1864, S. 430) ernannten Commission das Wort wie folgt: Die Commission ist in der letzten Sitzung ernannt wor- den, um über die zweckmässigste Art der Verwerthung der Vereinssammlungen zu berathen und dem Vorstande in näch- ster Session bezügliche Vorschläge zu machen. Wir theilen die Resultate unserer Berathschlagungen hierdurch mit, er- suchen den Vorstand, sie zu discutiren und eventuell bald zur Ausführung zu bringen. Die Sammlungen bestehen bekannt- lich aus der Käfersammlung des verstorbenen Dr. Schmidt, die in zwei Spinden aufbewahrt ist, immer noch eixx& in man- cher Bezieliung werthvolle Collection ; ferner in einer Schmet- terlings , Neuropteren- und Dipterensammlung, von denen die beiden letzteren eine kaum nennenswerthe Bedeutung haben. Nach dem Ausspruche der Lepidopterologen ist auch unter den Schmetterlingen nichts, was über das Gewöhnliche hin- ausgeht. Diese Sammlungen sind in 3 Spinden zu ca. 24 Kä- sten untergebracht. Ausserdem existirt ein Repositorium mit 22 und ein grosses brauchbares Spind zu 88 Kästen. Wir schlagen vor, von dem Inhalte der letzgenannten 4 Schränke gänzlich abzusehen und die drei ersten mit Repositorium in einem brevi manu zu verabredenden Termine an den Meist- bietenden zu veräussern, um den nothwendigen Raum in kür- zester Weise zu gewinnen. Was das grosse Spind zu 88 Kästen anbetrifft, welches bisher grösstentheils noch unbenutzt gestanden hat, so tragen wir darauf an, bei Herrn Lehrer Büttner anfragen zu wollen, ob er geneigt sei, dasselbe zum Unterbringen seiner grossen zerstreut und mangelhaft aufbe- wahrten Lepidopterensammlung unter der Bedingung anzu- 117 nehmen, dass er fortan in die Function eines officiellen Bi- bliothekars eintritt, sich wöchentlich zu einer bestimmten Stunde in der Bibliothek aufhält, die gewünschten Bücher austheilt, eingelieferte an Ort und Stelle bringt und für die Weiterführung des Bücher-Catalogs Sorge trägt. — In Bezug auf die Schmidrsche Sammlung glaubten wir weitergreifen zu müssen mit Rücksicht auf die geringe Zahl von Coleoptero- logen hier am Orte. Wir schlagen daher vor, in der näch- sten Zeitung ein Angebot zu publiciren und gleichzeitig einen Termin zum Verkauf entweder der ganzen Sammlung, oder einzelnen Familien resp. Genera einzusetzen. Herr Professor Hering legte zunächst ein von ihm ver- fasstes Umlaufschreiben an die hiesigen Vorstandsmitglieder vor, welches wie folgt lautet: Es ist Ihnen bekannt, dass der Vorstand des entomo- logischen Vereins im vorigen Jahr von der General -Ver- sammlung ermächtigt worden ist, die Schmidt'sche Co- leoptern-Sammlung, um sie vor dem Untergange zu retten, zum Besten der Vereins -Kasse zu verkaufen. Die Ausfüh- rung des Beschlusses dürfte nächstens bevorstehen. Nun befindet sich in derselben ein Unicum, wowon überhaupt bis jetzt nur in allen Museen im Ganzen 5 oder 6 Exem- plare vorhanden sein sollen und welches einst von Dr. Kriechbaumer hierher geschenkt ist. Unser Präses Dohrn besitzt die Species in seiner reichen Sammlung nicht. An- geregt durch ein nicht zu dem Vorstande gehöriges Mitglied des Vereins, erlaube ich mir den Vorschlag: dieses eine Stück vor dem Verkauf der Sammlung zu entnehmen und unserm, um den Verein so ver- dienten Präses in der Voraussetzung, ihm damit eine Freude zu machen, in unserer nächsten Jahresver- sammlung als ein Zeichen unserer Anerkennung seiner Bestrebungen zum Besten des Vereins, dasselbe als Eigenthum zu überreichen. Falls Sie damit einverstanden sind, bitte ich, hierüber Ihre Erklärung schriftlich zu vermerken. Die Befugniss dazu haben wir unbestreitbar, falls die hiesigen Mitglieder — als die Majorität des ^Vorstandes — damit einverstanden sind. Meine Zustimmung will ich hiermit ausdrücklich er- klären. Hering. Stettin, den 23. October 1864. Einverstanden: Behm. Einverstanden: Gillet V. lllontmore. Einverstanden: HeSS. Einverstanden: ffliller. Einverstanden: A- G- C. Liocke. Desgleichen: PitSCh. 118 Der unterzeichnete Präses dankte den Herren Vorstands- mitgliedern für dies in hohem Grade seine Bestrebungen ehrende Anerkennlniss und nahm das werthvolle Geschenk unter der Voraussetzung an, dass der Geber desselben, Herr Dr. Kricch- baumer in Münclien, dagegen keinen Einsprucli thun werde*). Demnächst wurden die Vorschläge der Commission zur Discussion gestellt und nach kurzer Debatte einhellig ange- nommen, nachdem sich Herr Lehrer Büttner mit dem Vor- schlage einverstanden erklärt hatte, gegen Abtretung des grossen Schrankes mit den 88 Kästen die Function eines Vereins- Bibliothekars in der oben angedeuteten Weise über- nehmeu zu wollen. Es wurde zur Licitation der andern drei Schränke und des Repositoriums sammt Kästen und Inhalt ein kurzer Termin verabredet und dem Präses als Redacteur der Zeitung der Auftrag ertheilt, wegen des Schrankes mit der Dr. Schmidt'schen Sammlung das Erforderliche bekannt zu machen. Die Vereins-Aemter wurden den bisher damit Betrauten einstimmig wieder übertragen. Das Verzeichniss der in heutiger Sitzung in den Verein aufgenommenen Mitglieder findet sich S. 21 bereits gedruckt. Ein gemeinsames heitres Mahl beschloss die Stiftungsfeier. Dem am folgenden Tage zu einer naturhistorischen Explora- tion der Inseln d. Cap Verde abreisenden Dr. Heinrich Dohrn wurde von den Anwesenden eine reiche Ausbeute und glück- liche Heimkehr gewünscht. Fiat Iside favente! Dr. C. A. Dohrn. *) Herr Dr. Kriechbaum er hat auf meine dahin gerichtete Anfrage sich mit der Transferirung des Typus der von ihm im neun- ten Jahrgange (1848) beschriebenen, im 15. Jahrg. (1854) abgebildeten Osphya aeneipennis aus der Vereinssammlung in die meinige durch ein freundliches Schreiben vom 24. November 1864 vollkommen ein- verstanden erklärt. Desgleichen bei dieser Gelegenheit Herr Prof. Dr. von Siebold als auswärtiges Mitglied des Vereinsvorstandes. C. A. D. Zwei Notizen. A. Für Hemipterologeo. Herr Dr. Gustav Mayr in Wien nahm meine Vermittlung in Anspruch, ob ich ihm nicht Auskunft verschaffen könne, welchen Zusammenhang es mit den Gattungen Dictyotus polystictica und Rhopalimorpha habe. Beide werden von Dallas in seiner List, of Hemipt. Insects P. I p. 141 und p. 293 mit dem Beisätze aufgeführt: „White Zool. Ereb. & 119 Terror." Von diesem Werke sei aber nur der erste Theil erschienen, der Käfer, einige Ortiioptera, aber keine Hemip- tera enthalte. Herr Dallas hat über diese Frage meinem Freunde Stain- ton folgendes mitgetheilt: „Bei dem Aufnehmen der Dictjotus und Rhophali- morpha in meine List of Hemipt. waren mir von Wiiite Correcturbogen der Fortsetzung von Zool. Ereb. & Terror mitgetheilt, die ich benutzt habe. Indessen ist der zweite Band niemals erschienen. "•' B. Für Coleopterologen. Den Freunden der Borkenkäfer, namentlich denjenigen Herren, welche (theilweise auf meine Veranlassung) Herrn Dr. Chapuis in Verviers mit Material zu seiner Monographie der Xjlophagen unterstützt haben, kann ich aus zuverlässiger Quelle anzeigen, dass die erste Abtheilung dieser Arbeit be- endet und der Societe Royale des Sciences in Liege einge- reicht ist, welche in der Sitzung vom 28. Nov. den Druck der Monographie beschlossen hat. Die erste Abtheilung enthält die Platypiden und ist mit sehr vielen Abbildungen ausge- stattet. Von der Ausdehnung der Arbeit und der Mühe, welche Dr. Chapuis darauf verwendet hat, wird es einen Begriff ge- ben, wenn angeführt wird, dass bis daher etwa 15 Arten Piatypus beschrieben waren und dass die neue Monographie deren gegen 200 enthält. Da aber die meisten Arten sich durch starkes Divergiren der Geschlechter auszeichnen, so waren gegen 300 Beschreibungen erforderlich. Es ist erlaubt, aus der trefflichen Monographie der Elateiiden vonDr. Can- deze auf eine ebenso ausgezeichnete Arbeit des Dr. Cha puls einen günstigen Schluss zu ziehen, da beide Herren ihre ento- mologische Bildung dem Meister Lacordaire verdanken. C. A. Dohrn. Intelligenz. gC^ Für Käferlietliaber, Ifaturalien- liäiidler u. s. w. Die ehemals dem Dr. Schmidt, Gründer des Vereins, jetzt dem Vereine gehörige Käfersammlung soll verkauft wer- den. Sie ist enthalten in zwei Schränken mit 172 Kästen, die mit Glasdeckeln und Leisten vei'seiien sind. 120 Wenngleich es leider in hohem Grade zu bedauern ist, dafs durch das mehrfache Wechseln des Vereinslocals, Miss- griffe und Lässigkeiten der Conservation gerade diejenigen Gruppen in der Sammlung am schlechtesten vertreten sind, oder ganz fehlen, mit welchen i^ich Dr. Schmidt eingehend beschäftigt hatte, so bleibt doch noch ein Bestand, welcher in vielfacher Beziehung interessant ist. Nachdem also vorweg bemerkt ist, dass die Gattungen Co- lon, Helops, Anthicus, Mordella, Anaspis ganz oder theilweif-e fehlen, dass die Gattung Aphodius mangelhaft und die G. Meloe durch Anthrenenfrass beschädigt ist, mögen noch fol- o^ende Angaben zur ungefähren Schätzung des Vorhandenen dienen: (g. bedeutet gut erhalten, m. g. meist gut erhalten). Carabicinen 772 Species g., Hydrocanth. 219 g., Staphyl. 474 g., Dermest., Anisot., Hister., Silph., Claviger, Scydmaen. 507 m. g., Scarabaeid. 360 m. g., Bupre.st,, Eucnem., Elat. 236 g., Cebrio., DascilL, Lampyr., Teleph., Malach. 289 g., Pimel., Tenebr. 237 g. Die übrigen Heteromeren, die Bos- trych. und Coccinell. 366 m. g., Cerambyc. 237 g., Curcul. 740 g., Chrysomel. 420 g. Im Ganzen 4893 Arten in unge- fähr 20,000 Exemplaren. Da Stettin an der Eisenbahn und zugleich am schiffbaren Strome Hegt, so lässt sich für einen guten Transport nach auswärts unschwer sorgen. Liebhaber werden ersucht, sich zur Besichtigung zu melden und ihre Gebote mündlich oder schrift- lich abzugeben. In der Vereinssitzung im Monat März 1865 wird der Vorstand darüber entscheiden, ob von den inzwischen eingegangenen Geboten eins zu acceptiren, oder ob ein Termin zum Licitiren der einzelnen Familien anzusetzen ist. Bei einigermassen billigem Angebote würde der Verkauf im Ganzen vorgezogen werden. Stettin, im November 1864. Im Auftrage des Vorstandes des Vereins Dr. C A« Uolirn^ Präsident. Inhalt : Neujahrs -Scabiose. Mitglieder- Verz. Stiftungsfeier. Zeller: Meseritzer Falter. Speyer: Literatur (Werneburg). Vollen hoven: idem. Dohrn: Tryponaeus. Bemb. Eques. Philippi: Acanth. vald. Bacteria unifol. Bethe: Xanthol. linearis, longiventr. H. Dohrn: Dermapt. (Schluss). v. lleyden: Fragmente (Forts.) Weymer: Paclmob. leucogr. Bemerkungen über Lepidopt. Morsbach: Me- tallglanz der Cassiden. Plötz: neue Cavallerie. Vereinsangelegen- heiten. Dohrn: 2 Notizen. Intelligenz. Eiitoiiiologi^ehe Zeitung* herausgegeben von dem entomologischen Vereine zn Steltln. Redaction* ^^ Commission bei den Buchliandl. „ , ^ , ' V. E.S.Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer C. A. Dohrn, ^'cl■eins-Präsident. Jq Leipzig. IVo. 4—6. 26. Jahrgang. Aprü— Juili 1865. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 12. Januar wurde es zunächst dem Unterzeichneten bemerklich gemacht, dass unter den am 6. November in den Verein aufgenommenen Mitgliedern der Name des Herrn Dr. med, Schönn in Stettin nicht aufgeführt sei. Ferner wurden in der heutigen Sitzung als Mitglieder aufgenommen: Herr von Mülverstedt auf Beischwitz bei Rosen- berg (West-Preussen). Th. He den US, Apotheker in Hamburg. R e i 1 1 e r i , Oekonom in Altstadt (östr. Schlesien.) Aus einem Briefe des Herrn Snellen van VoUenhoven in Leyden wurde mitgetheilt, dass er jetzt mit einer Arbeit über die Niederländisch -Indischen Pieriden beschäftigt ist. Die Zahl der ihm bekannten beläuft sich auf ungefähr lOG, von denen 25 noch unbeschrieben sind. Herr Schulrath Dr. Suflfrian ist mit seiner Bearbeitung der südamerikanischen Cryptocephalen soweit vorgesehritten, dass der Druck des sechzehnten Bandes der Linnaea in An- griff genommen werden kann. Auf Vorschlag und Empfehlung des Herrn Dr. Staudinger und mehrerer Herren Vorstandsmitglieder wurde der erste Band des Werkes von Milliere über neue Schmetterlinge und Raupen für die Vereinsbibliothek gekauft. Ein Antrag auf Veränderung des bisherigen Vertrieb- Modus der Zeitung wurde nach längerer Discussion wieder zurückgezogen. 9 122 Vom Herrn Vereins-Rendanten wurde Rechnung über das verflossene Jahr gelegt und demselben Decharge ertheilt. Dr. Heinrich Dohrn hat zwischen Teneriffa und den Cap Verde-Inseln das europäisclie Postboot gekreuzt und dadurch Gelegenheit gefunden, Nachricht zu geben. Der überaus hef- tige Sturm , den er in der Bai von Biscaya glücklich über- standen, war Schuld, dass das Dampfboot erst einen Tag später, als berechnet, nach Lisboa kam. Auch hier wurde ein Tag mehr gebraucht, weil die Kohlen nicht wie gewöhn- lich von den im Hafen stationirten Kohlenschiffen übernommen werden konnten, die fast alle bei dem Sturme untergegangen oder schwer beschädigt waren. Dagegen war das Wetter von Lisboa ab günstig gewesen, und alle Reize einer tropi- schen Seefahrt, das Meer bei Tage im herrliclisten Lapis lazuli Blau, bei Nacht mit brillanter Phos])horescenz, Tene- riffa's malerische Küste, der Pico mit leuchtenden Schnee- feldern, alles hatte seine Erwartungen befriedigt und über- troffen. Er hoffte, am 24. December wohlbehalten in S. Vi- cente einzutreffen. Nach einer von Herrn Vernon Wollaston eingesandten Notiz haben die seit einigen Jahren auf den Cap Verde-Inseln ausgebliebenen periodischen Regen sich gegen Ende 18B4 in reichem Masse eingestellt, und es ist demnach auf eine besonders reiche Vegetation, wahrscheinlich also auf eine begünstigte Entwicklung der Fauna zu rechnen. Dr. C. A. Dohrn. Kassen- Abschhi SS pro 1864. Einnahm e. An Kassen-Bestand v. v. J. 30 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf. - Zeitungen, Kataloge etc. 254 - — - — - Friedlich Fleischer in Leipzig- 107 - 24 - 8 - - Zahlungen der Pomm. Prov.- Zucker-Siederei 365 -_-__. vWTiThrTtrsgir^opf. Ausgabe. Per Porti, Botendienste etc. 106 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf._ - R. Grassmann für Drucksachen 265 - 2 - 6 - - Pomm. Prov.- Zucker- Siederei zur Aufbewahrung 257 - 25 - — - - jährliche Miethe für das Vei- einslokal 100 - — - — 729 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. Ka.-sen-Bcstand • . • 28 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf. 123 Beitrag zur Fauna des Corcovado von O. V. Prittwitz in Brieg. Benutzte Litei*atur. 1. Lepidopteres de la Californie par le docteur J. A. Boisduval, separatum. Paris 1852. 2. Faune de rOcean paeifique I. Paris 1832. Mit Atlas. 3. Histoire generale et iconographie des Lepidopteres et des chenilles de l'Amerique septentrioiiale. Paris 1833, 4. Faune entomologique de Madagascar, Bourbon et Maurice. Paris 1833. 5. Histoire naturelle des insectes species general des Lepidopteres T. L Paris 1836. 6. Essai sur une monographie des Zygenides etc. Paris 1829. Sämmtlich von Boisduval. 7. Catalogue sj^stematique des Lepidopteres de TAnda- lousie par Rambur. Paris 1858. 8. Oken's Isis Jahrgänge von 1839 bis 1848. 9. Die entom. Zeitung des Stettiner Vereins. 10. Die Wiener entom. Monatschrift von Lederer. 11. Wagner's Reisen in Algier. Abth. IH. 12. Die Insecten der Kotzebue'schen Reisen von Eseh- scholtz. Weimar 1821. 13. Systematische Beschreibung der europäischen Schmet- terlinge von Meigen. Aachen und Leipzig 1829. 14. List of specimens of Lepidopterous insects in the col- lection of the british Museum by George Robert Gray F. L. S. London 1856. Part. 1 bis 24. 15. Papillons exotiques des trois parties du Monde par Gramer. Amsterdam 1779 mit Supplement von Stoll. 16. Enumeratio corporum animalium musei imperialis aeademiae scientiarum Petropolitanae I, IL 1855, 1857 von Menetries. 17. Suites ä Buffon von Guenee. Noctuelites 3. Vol. Deltoides et Pyr. 1. Vol. Uranites et Phalenites. 2. Vol. 18. Encyclopedie d'histoire naturelle par Chenu I. u. II. Paris. 19. Die Lepidopt. der von Hügerschen Reisfe von Kollar. 20. Drury Illustrations etc. (Nur Band I.) alte Ausgabe Bd. 2 und 3 von Westwood. 21. Entomographie de la Russie tome V. Lepidopteres de la Russie von Eversmann und Fischer von Waldheimi 'i I 9" 124 22. Histoire naturelle des Lepidopteres les plus rares de G6orgie von Smith und Abbot. London 1797. 2 Vol. 23. Ausserdem die gewöhnliche Literatur für die euro- päische Fauna. 24. Die geographische Verbreitung der europäischen Schmetterlinge in andern Welttheilen von Gabriel Koch. Leipzig 1854. 25. Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou Annee 1851. Fauna Tauro-Caucasica von Nordmann. 26. Zeuzera Redtenbacheri von Hammerschmidt separa- tum. Wien 1847. 27. Beiträge zur Schmetterlingsfauna von Nord China von Bremer und Grey. Petersburg 1853. 28. The natural history of Oiketicus etc. London 1826 by Landsdown Guilding (separatum). 29. Charles Darwin's naturwissenschaftliche Reisen, über- setzt von Dieffenbach. Braunschweig 1844. 30. Anderson's Reisen in Südafrica. Leipzig, Costenoble 1858. 31. Horsfield-Moore Catalogue of the Lepidopterous in- sects in the Museum of the hon. East-India Company vol. L und IL * 32. Annulosa Javanica von Mac Leay. London 1825. * 33. Speyer, Verbreitung der deutschen Schmetterlinge. Theil L 34. Kollar und Redtenbacher, Fauna von Süd-Persien. 35. Fauna lepidopterologica Volgo-uralensis von Evers- mann. Casan 1844. 36. Notice of a Sackbearing bombyx found by Mr. Bates near Santarem in the Amazons by Edwaid Newman 3. April 1854. 37. Descriptive Catalogue of the North American Insects belonging to Ihe Linnean Genus Sphinx in the Cabinet ol' Thaddaeus William Harris. * 38, Monographie der africanischen Satuinideu von Westwood. 1841». * 39. Monographie der Neptis- und Athyma- Arten Asiens von Moore. 1858. * 40. Monographie des genus Adolias von demselben. 1857. * 41. The Cabinet of Oriental entomology. Von J. O. Westwood. London 1848. 42. Men6tri6s Fauna des Amurlandes. ^ 43. Annales de la societe enlomologique de .France (inclusive Jahrgang 1860). 125 44. Poeppig Reisen in Chile und Peru. 45. Klug, die Lei^idopteren- Gattung Synemon. Berlin 1848. 46. Burmeister, Brasiliens Sphingiden. Halle 1856. 47. Douovan: "■•' a. Epitome of tlie natural history of the insects of China. '* b. dito of India. c. dito of Asia, New Holland, New Zealand etc. 48. Dalman — analeeta entomologica (ohne Tafeln). '"' 49. Doubleday and Hewitson genera of diurnal Le- pidoptera. 50. Godart Encyelopedie methodique tome 9. ■"" 51. Hübner's Exoten sammt Zuträgen. * 52. Kirby fauna boreali americana. 53. M6netri6s — brasilische Falter. * 54. Palisot de Beauvais — insectes recueillis en Afrique et en Amerique. Paris 1805 fol. 55. Klug et Hopfer. Neue Schmetterlinge. 2 Hefte. 56. Hewitson exotic butterflies Bd. IL (bis zu Ende). ■^ 57. Sepp Surinaam'&che Vlinder's naar het leven ge- teeknet (152 Taf.) * 58. Spix et Martins. Delectus etc. ed. Perty. ■■' 59. Guerin — partie entomol. du voyage de Duperrey. "'•'■ 60. Voyage dans T Amerique meridionale etc. par Al- cide d'Orbigny, tome 6, 2 partie insectes. Paris 1837 — 1843 par Blanchard. ■"' 61. Magazin de Zoologie par Guerin Meneville. * 62. Drury (auch Band 2 und 3) edid. Westwood. 63. Hewitson, Catalog der Lycaeniden part. 1. Eumaeus — Amblypodia. 64. Delessert souvenir d'un voyage dans Tlnde. Insec- tes par Guerin. 65. Verloren — die Cramer'schen Arten. 66. Histoire naturelle des Lepidopteres par Luca.«. Ueber die Lebensweise und die Sitten nicht europäischer Falter gelangt nur selten eine Nachricht zu uns. Ich betrachte es daher als einen besonders glücklichen Zufall, dass ein in Rio Janeiro angesessener Deutscher, mit dem ich befreundet bin, mir dort nicht nur eine Anzahl Falter gesammelt, sondern mir gleichzeitig eine Menge Notizen über ihre Lebensweise mitgetheilt hat. Vortheilhaft für die Ge- nauigkeit der Beobachtung war es, dass mein Freund schon hier sich mit Lepidopterologie beschäftigt halte, und besonders nützlich, dass er auf meinen Wunsch sich zumeist den klei- neren Arten zuwendete, die ilires geringeren Glanzes wegen 90 offc neben den Prachtstücken des Südens zu kurz kommen. Die gesammelten Falter, 4 bis 500 an der Zahl, erhielt ich im Jahre 1858. Im Herbst 1861 war mein Freund bei mir und nach seinen Erinnerungen schrieb ich bei Durchsicht meiner Sammlung Alles das nieder, was er über die einzelnen Arten und ihr Treiben mir zu sagen wusste. Wenn die Heteroceren bei dieser faunistisclien Skizze in verhältnissmässig auffällig geringer Zahl erscheinen, so hat dies seinen Grund darin, dass mein Freund den abendlicl)en Fang nicht betreiben konnte, nicht aber in der geringen An- zahl der Arten, wie er ausdrücklich bemerkte. Alle aufgezählten Arten sind am Fusse des Oorcovado und des Tlieresienberges gesammelt. Ueber beide Localitäten lasse ich zunächst Gardner's Bemerkungen folgen, da ich die Fangplätze aus eigener An- schauung nicht kenne. Er sagt etwa Folgendes über den Corcovado und seine Umgebung: „Ein Weg längs des grossen Aquaeducts ist für die Natur- „forscher, welche Rio besuchten, stets eine Lieblingswonde- „rung gewesen, und es giebt auch wirklich keinen zweiten „bei der Stadt, der so fruchtbar an Insecten und PHanzen wäre. „Wald bekleidet die Abhänge des Corcovado, und um „ihn zu erreichen, passirt man das Laranjeira-Thal. Im Thal „stehen einige grosse Bäume des dornstämmigen Bombax. „Ebenda findet sich der Inquitaba (Couratari legalis „Martins.) „Weiter hinauf stehen seltene Dorstenien und Farren, „namentlich Trichopterix excelsa. „Der üppige schM'arze Boden, der sich seit Jahrhunderten „in den breiten Schluchten aus dem abgefallenen Laube u. s. w. „gebildet hat, ist mit krautartigen Farren, mit Dorstenien, „Helioconien, Begonien und anderen Pflanzen bedeckt. „Der Corcovado selbst bietet dem Botaniker eine reiche „Ausbeute dar. Man ersteigt ihn auf der Nordwestseite und „obgleich der Weg stellenweise etwas steil ist, so kann man „ihn doch zu Pferde zurücklegen. Einige Bäume auf den un- „tcrn Theilen sind von bedeutender Höhe. „Das dichte Unterholz besteht aus Palmen, Melastomaceen, „Baumfarrn, Crotonarten u. s, w. und in diese mischen sicli „viele krautartige Farrn, Dorstenien, Heliconien und an offe- „nen Stellen einige grosse Gräser. „Nach dem Gipfel hinauf sind die Bäume bedeutend klei- „ner. Zum Croton-Geschlecht gehörige Gewächse, sowie auch „eine kleine Art des Bambus giebt es in Ueberflus;^. Der 127 „Gipfel selbst ist eine Masse sehr grob geäderten Granits. In „den Spalten der Steine wachsen einige kleine Arten von „Orchideen und eine schöne knollige , scharlachblumige Ges- „neria. „Die Temperatur auf dieser Höhe ist so bedeutend ge- „mässigt, dass man sich einbilden könnte, man sei plötzlich „unter eine höhere Breite versetzt''")." (Reisen im Innern Brasiliens, gem. von Georg Gardner. Uebersetzt von Lindau. Leipzig 1848 S. 27, 28, 32.) ■•') Ich halte mich für berechtigt, aus eigner Wahrneh- mung diese Skizze noch durch einzelne Data zu vervollstän- digen, wenngleich es jetzt bereits ein Mensehenalter her ist, dass ich den Corcovado betreten habe (1835 und 1836). Ein- mal vermisse ich unter den aufgeführten Baum- und Strauch- Namen Lasiandra und Ca&sia, welche mir damals von dem Botaniker Dr. Riedel genannt wurden, und deren Prachtblüten mir um so unvergesslicher geblieben sind, als der Stamm der Lasiandra ungel'äiir die Höhe eines hochstämmigen Obstbaumes erreicht und über und über mit grossen violetten Blüten ge- schmückt war, wogegen die kleinere Cassia mit ihren zier- lichen dichtgedrängten Blümchen in dem Glänze der tropi- schen Sonne das Auge durch goldigen Schimmer fast blendete. Ferner ist es jedenfalls entomologisch wichtig zu bemerken, dass der Gipfel des Corcovado ungefähr 2000 Fuss über der Meereslläche liegt, und im Bezirke eines Umkreises von eini- gen deutschen Meilen der höchste Punkt ist. Nach meinen eignen Wahrnehmungen, welche mir mehrfach von andern Entomophilen bestätigt worden sind , lieben es die meisten geflügelten Entoma, sich nach den hohen, einzeln vorragenden Spitzen zu begeben — und bei dem Corcovado werden sie um so mehr angezogen, als er fast bis zum unbewachsnen Gipfel-Plateau mit so reicher und mannigfaltiger Vegetation seziert ist. Fand ich doch z. B. selbst bei den aufdemMorro de Babilonia, dem Telegraphenberge, dienstlich stationirten Negern eine nicht unbedeutende Ausbeute von manchen, durch Grösse und bunte Farben ausgezeichneten Käfern, welche diese an den Platz durch ihren Dienst gefesselten Neger aus Lange- weile gegriffen hatten, ungeachtet der Morro ein kahler Berg von vielleicht nur 1200 Fuss ist. Nebenher darf ich wohl noch den Umstand accentuiren, dass es selbst für einen weit gereisten und in landschaftlichen Schönheiten wohlbewanderten Reisenden ein überwältigender Anblick ist, Menü er den sanft ansteigenden und durch den schattigen Wald führenden Weg auf den Corcovado gemacht hat und nun auf das freie Plateau heraustritt. Dies ist, mit I2K Zu diesem Bilde bemerke ich nur nöcli, dass der Corco- vado, soviel ich weiss, nichts an Faltern beherbergt, was als alpin oder auch nur als subalpin gelten könnte. Nach Gardner's Beobachtungen ist die ganze Umgegend von Rio ausschliesslich granitisch. Alles Gestein liegt dort schichtenweise und ist nach ihm sogenannter Gneissgranit. Unter einer dünnen Humusschicht liegt überall ein rothfarbiger Thon, der nass sehr zähe und oft 30 bis 40 Fuss mächtig ist. Er enthält Geschiebe von gerundetem und eckigem Gneissgrunit und Quarzstücken nebst Zwischenschichten von Kies und Sand. Die mittlere Tempe- Ausnahme der Nordwestseite, von welcher man herkommt, völlig steil ringsum al)geschnittcn und gestattet dem schwin- delfreien Auge zunächst Blicke in das zu Füssen liegende Laranjeirathal, den botanischen Garten, die Landhäuser von Botafogo, weiterhin grosse Stücke der Stadt Rio, die umfang- reiche, mit Inseln und Inselchen geschmückte Bucht, welche Avegen ihrer engen Mündung bei dem Pao d'Assucar (Zucker- hut, Granitkegel von 1500 F.) von den ersten Entdeckern für einen grossen Fluss gehalten und deshalb Rio de Janeiro getauft wurde, ein durch spätem Gebrauch auf die ursprüng- lich St. Sebastiao genannte Stadt übertragner Name. Neben dem malerischen Pao d'Assucar scliliesst den Horizont im Osten und Süden der Ocean ab, Avährend die Höhenzüge des Orgel- und Stern-Gebirges (Serra das Estrelhas e dos Orgaes) die mit Palmen und Bananen ausreichend tropisch charakte- risirte Landseite einrahmen. Von der unvergleichlichen Rein- heit und dem Silbertransparent der Atmosphäre kann man keine Beschreibung geben. Wer in Italien oder Spanien schöne Tage getroffen und auf diese Dinge merken gelernt hat, wird mich ausreichend verstehen. I Es ist kein verächtlicher Zuwachs zu solchem Paradies von Landschaft, wenn sich darin die prahlenden Papilionen Thoas und Polydamas wie Adler fast ohne bemerkbares Flü- gelregen wiegen und wenn Curculio (Entimus) imperialis seine Diamantflügel glitzern lässt. Aber auch A^enn die Sonne am westlichen Horizonte verscliwunden und wenn bei dem Mangel an Dämmerung alle diese gepriesenen Schönheiten dem Schleier der Nacht anheim gefallen sind, haben die Wunder des Cor- covado noch kein Ende. Gegen das unerschöpflich sprühende Feuerwerk der Lampyriden und Pjrophoren, namentlich am iiixnde der Gehölze, auf offenen Stellen im Walde und über den zahlreichen Akazienhecken müssen sich die europäischen Pyrotecliniker besclieiden zurückziehen. C. A. Dohrn. 129 ratur giebt Gardner auf 72" (Fahrenlieit) an. Was nun die einzelnen, auf diesem Terrain gesammeilen Arten betritlt, so sind es folgende: Papilio. — Thoas. Drury I, XXII fig. 1, 2. Boisduval et Leconte PI. 12, 13. Boisduval species gen. No. 197 S. 355. Herbst 40, 3. 4. Cram. 167 A., B. M6netries No. 3. Gray S. 39 No. 196. Diese Art fliegt überall, ganz mit den Sitten unseres Machaon auf den Wiesen und setzt sich mit Vorliebe auf die niederen Blumen; 4 Stücke, welche ich erhielt, gehören sämmt- lich zur Grundart, nicht zu Cresphontes, Gramer oder zu Pa- pilio Cinyras Men6tries (Catalog pl. VII fig. 3 S. 101), ob- gleich dieser Letzte auch aus Brasilien stammt, und zeigen unter sich keinerlei der Rede werthe Abweichungen. Nach Boisduval's Bemerkungen (Fauna von Nordamerika S. 54) lebt die Raupe an Citrusarten, an denen sie nicht sel- ten verheerend auftritt. Polydamas. Drury I, 17 fig. 1—2. Boisduval et Leconte pl. 15, Gray 299. Gramer 211. D. E. Herbst 10, 6. 7. Lucas 17, 2. Boisduval species gener. No. 162 S. 321. Fliegt mit ganz gleichen Sitten häufig an denselben Stel- len und hält sich ebenfalls fast immer auf der Erde und den niedern Blumen auf. Ich erliielt zwei sehr schöne Exemplare, welche genau mit dem Boisd.-Leconte'schen Bilde zusammengehen, so dass die Art im Süden und Norden nicht zu variiren scheint. Die Raupe soll nach Boisduval an Arislolochien leben. Dolicaon. Herbst Tab. 42 fig. 3—4. Boisduval spec. gener. No. 158 S. 847. Gramer 17. G. D. Gray 176. Ghenu Tab. 9 fig. 2. Die hellgelbe grosse Grundart ist um den Gorcovado keine Seltenheit. Der Falter fliegt indess hoch und rasch und lässt sich fast nur am Rande von Pfützen nieder. Ich erhielt nur ein (^, welches mein Freund auf einer nast-en Stelle des Fahrweges unmittelbar vor seinem Hause erbeutete. Tros. Boisduval spec. general No. 138 S. 304. Flog lebhaft in einem kleinen Thale nahe der Waeser- leitung. Ich erhielt nur ein Stück. 130 Trojanus. Boisduval sjjec. general 31 No. 104. Proteus. Boisduval spec. general 297. Gray 233. Agavus. Boisduval spec, general 307. Gray 217. Lucas 4, 1. Flogen nicht selten an derselben Stelle und erliielt ich von jeder Art ein Stück. Torquatus. Herbst Tab. 45 fig. 5 — 6. Boisduval spec. gen. S. 367. Gray 164. Gramer 177 A. B. Chenu pl. 6 lig. "l , Diese Art war in allen Büschen um den Corcovado häufig. Sie flog hoch und rasch und liess sich nur auf die Blätter von Bäumen und Sträuchern nieder. Mein Freund theilte mir 5 Stücke mit, welchen allen die rothe Punktreihe auf der Oberseite der Hinterflügel fehlt. Von dieser Fleckenreihe sagt Boisduval: Les secondes ailes oflVent une serie marginale de hi- nules d'un jaune d'ocre separes de la bände commune par 5 au 6 points d'un rouge carmin souvent peu dis- tincts sans compter le croissant anal. Diese Flecken scheinen, da sie bei meinen Stücken feh- len, bei vielen Exemplaren nicht blos undeutlich yai sein, son- dern ganz zu verschwinden. Eine Art des in neuester Zeit so vielfach vermehrten Genus Parnassius scheint um den Corcovado nicht zu fliegen. Pieris. — Pylotis. Geier 961, 962 sehr treu. Boisduval spec. gen. pag. 530 No. 135. Von dieser Art erhielt ich einen sehr wohl erhaltenen S'- Mein Freund bemerkte, dass sie ganz mit den Sitten unserer Brassicae die Gärten bevölkert. Pyrrha. Boisduval spec. gener. p. 440 No. 4. Chenu pl. 17 fig. 1. 2 ,S. Sie fiiegt mit gleichen Sitten sehr gemein, doeli scheint das ^ selten zu sein. Ilaire. Boisduval spec. gen. S. 491 No. 8 ,^V. Chenu pl. 10 fig. 3. 131 Unter den mir mitgetlieilten, am Coicovado gefangenen Pieriden befand sich eine spitzHügliche dunkelgerandete Art, welche ich Anfangs für Dtusilla Herbst Tab. 89 tig. 5 hielt; mein Exemplar war nur ein wenig miUter in der Farbe als das Herbst'fcche Bild. Die Beschreibung von Drusilla ßoisduval No. 80 stimmte indess nicht recht mit meinem Falter. Dabei befand sich ein ganz ähnliches Tliier, aber ohne schwarzen Rand, welches entschieden weder zu Drusilla Herbst, noch zu Drusilla Boisduval gehörte, wenn man Letztere auch als nicht identisch mit Drusilla Herbst ansehen wollte. Nach sorgfältiger Vergleichung bin ich geneigt, die bei- den Falter für Ilaire (^ und $ zu halten; da tie indess mit Boisduval's Ilaire nicht in allen Punkten übereinkommen , so gebe ich ihre Beschreibung. ,^ 2y^ Zoll Flugweite. Vorderflügel am Aussenwinkel stark zugespitzt. Fühler schwarz, Kolben unten ganz, oben nur an der Spitze weiss. Kopf unten dicht weisshaarig, zwischen den weissen Haa- ren stehen einige schwärzliche Härchen. Thorax und Leib dünn, weiss behaart, Leib unten weiss- schuppig, Schenkel weiss, Füsse grau. Oberseite aller 4 Flü- gel rein weiss, ohne jede Zeichnung. Costale dunkelgrau bestaubt. Vorderrand schmal scliMärz- lich umzogen. Diese Farbe zieht sich in den Franzen bis fast zum dritten Ast der Medianader (von oben gezälilt). In der Spitze ist der Aussenrand grau bestäubt. Diese Bestäubung endet am untersten Ast der Subcostale und ist von den Adern weiss durchschnitten. Unterseite rein weiss, Costale der Vor- derflügel sehr wenig grau bestäubt. Am Vorderrande nahe der Basis der Hinterflügel steht ein safrangelber Wisch. Das Exemplar ist frisch und sehr gut gehalten. Von BoisäuvaPs Beschreibung weicht es in folgenden Punkten ab: 1. Auf der Oberseite der Hinterflügel fehlt die schwarze Linie, welche die Franzen vom Flügelrande trennen soll. Da indess Boisduval selbst sagt, dieser Strich sei bald mehr, bald- weniger sichtbar, to scheint mir sein Fehlen nicht erheblich. Diese Ansicht bestätigt nach meiner Meinung auch die Boisduval'sche Schlussbemerkung, dass die ,^ aus Brasilien m enig Schwarz an der Fiügelspitze haben. Es scheint bei ihnen überhaupt das Schwarz zu ver- schwinden und es liegt nahe, dass der fllet noirätre moins visible wohl auch ganz unsichtbar werden kann, 132 2. Bei meinem Exemplar i«t weder die Unterseite der Hintcrflügel, noch die Spitze der Vorderflügel schwach graulich gewässert. Allein auch dieses scheint mir niclit erheblich. Dass die Hinterfliigel unten ein wenig in's Gelbliche ziehen und die Vorderflügelspitze rein weiss ist, trennt meinen Falter wohl auch nicht von Ilaire Boisduval. 2 Ein wenig grösser als der ,5^, Flügel etwas mehr ge- rundet. Untergesicht und Palpen weisshaarig. Fühler M'ie beim c^. Behaarung des Leibes und der Thorax viel dünner, so dass beide dunkler als beim <^ erscheinen. Unterseite des Abdomen vi'eissschuppig. Costale und Basis der Vorderflügel graustaubig. Aussenrand schAvarzgrau, nach Innen buchtig, an der Spitze am breitesten, am Innenrand am schmälsten. Hinterflügel mit schwarzgrauem Aussenrande. Der Rand be- steht aus mehreren getrennten Flecken, deren grösster zwi- schen den beiden Aesten der Subcostale liegt. Auf der Unterseite, welche der Oberseite gleicht, schim- mern die grauen Ränder kaum sichtbar durch. Auf den Oberflügeln stehen am Aussenrande zwischen den vier Aesten der Medianrippe zwei schwarzgraue Flecken über einander, ganz wie bei dem Herbst'schen Bilde von Drusilla ,^. Der obere und grössere ist gestreckt elliptisch, der kleinere fast rund und steht ganz nahe am Rande. Basis der Vorder- und Hinterflügel safranfarben. Man sieht, dass diese Beschreibung bis auf das etwas lebhaftere Colorit mit dem Herbst'schen Bilde von Drusilla ,^ übereinkommt. Von der Boisduvarsohen Beschreibung weicht mein Falter in folgenden Punkten ab: 1. Mein $ ist etwas grösser, nicht kleiner als der ,^. 2. Die Hinterflügel sind oben gelblich weiss, nicht ocher- gelb. Da indess Boisduval auch hier selbst sagt, dass die $ aus Brasilien weniger gelbe Hinterflügel haben als die übrigen, so möchte mein Exemplar doch wohl zu Ilaire $ gehören. Die beiden grauen Flecken auf der Unterseite der Vorder- flügel erwähnt Boisduval nicht. Diese Abweichung scheint mir indess zu unbedeutend, um meine Stücke von Ilaire zu sondern. Die Falter flogen auf einer Wiese nicht selten mit den Sitten unserer Brassicae. Das o scheint mir Hübner in den Exoten als Margarita abgebildet zu haben. Fig. 3 der Tafel hat mit dem $ meiner Art Iteine Aehnlichkeit. Sehr genau stimmt dagegen mein Falter mit dem von Chenu gegebenen Bilde von Haire cJ. 133 Vielleicht ist Margarita Hühner identisch mit Ilaire Bois- duval und fig. 3, 4 bei Hübner stellt nur einen zweiten (^ von Haire dar, den er irrthümlich für ein Weib angesehen hat. Mit dieser Ansicht stimmt Doubleday's Synonymik. Terias. Mag man die Arten Elphos Felder, Brephos Hübner und Elvina Swainson zu einem besonderen Genus constituiren oder nicht, in jedem Falle gehören sie zwischen die Pieriden im engeren Sinne und die Teriaden, meines Erachtens gleich hinter Leucophasia, von denen sich Elvina Swainson und die ihr nahen Arten durch die lange Discoidalzelle deutlich tren- nen, während sie sich andrerseits durch die ausserordentliche Zartheit des Baues den Leucophasien nähern. Ich erhielt nur 2 hierhergehörige Falter, welche Herr Dr. Gerstäcker (nach meiner Zeichnung) für kaum verschieden von Elvina Swainson erklärte, während sie Herr Felder für zwei verschiedene Arten und für zwei neue Leucidien ansieht. Swainson habe ich nicht. Allein nach Boisduval hätte Go- dart bei seiner Elvina zwei Arten vermengt (633). Godart sagt: das eine Geschlecht sei \A'eiss, das andere sei schwe- felgelb. Er giebt dem einen, dem weissen Geschlecht, schwarze Punkte auf der Unterseite. (S. 138 No. 67.) Meine beiden Falter sind schneeweiss, haben also mit den gelben Stücken Godart's Nichts zu thun. Mit seiner weissen Elvina können sie wolil auch nicht identisch sein, denn keiner hat auf der Unterseite schwarze Punkte. Es bleibt mir also wirklich nur die Annahme übrig, dass sie neu sind. Ich gebe ihre Beschreibung: 1. Leucidia exigua. f^. Grösse von Brephos Hübner, der sie auch im Bau gleicht. Tliorax schwarz. Fühler schwärzlich, Leib weiss- lich bestäubt, Oberseite schneeweiss. Unterseite weiss, gelb- lich schimmerd. Einzige Zeichnung: Vorderrandspitze der Oberflügel oben schwarzgrau. Breiteste Stelle des dunklen Randes am Vor- derrande. Der dunkle Fleck erreicht den Innenwinkel nicht. Basis der Vorderflügel graustaubig. 2. Leucidia pygmaea. + Um 1/3 kleiner als No. 1. Vorderflügel viel abgerun- deter. Der dunkle Fleck in der Flügelspitze kaum '/j so breit als bei der vorigen Art. Beide Falter flogen auf einem Grasplatze. 134 Ich komme nun zu den eigentlichen Teriaden: 1. A<>ave Geier 895, 896. Boisduval spec. gen. 656 No. 5.* Mit Geier's meisterhaftem Bilde stimmt das einzige mir zu^eo-angene (^ aufs Genaueste, nur ist es etwas kleiner. 2. Elathea Gramer 99 C. D. Herbst 10 fig. 5, 6. Boisduval 644. 19. Ich erhielt zwei sehr schöne ,^^ bei welchen die Aussen- und Innern andbinde durch etwas Gelb getrennt sind. Unter- seite sehr bleich. 3. Albula Gramer 24 E. Boisduval 682 No. 50. Ein schlechtes r^ ohne weitere Notiz. 4. Tenella Boisduval 657 No. 6. Ein schönes r^ ohne Notiz. 5. Terias Perimede n. sp. Von dieser guten neuen Art erhielt ich nur ein, jedoch sehr wohl erhaltenes rj^, welches mein Freund zusammen mit den Vorigen in lebhaftem Fluge auf einer Wiese traf. So- wohl Herr Dr. Gerstäcker wie Herr Felder erklärten nach meiner Zeichnung die Art für neu. Sie gleiclit in Grösse, Gestalt und Färbung der Tenella, weicht aber von ihr in folgenden Punkten ab: 1. bei Perimede ist das Gelb weisslicher; 2. ihre Hinterflügel sind länger gestreckt; 3. der schwarze Fleck in der Spitze der Oberflügel er- reicht nicht, wie bei Tenella, den Innenwinkel und ist nach Innen auch mehr bogig gebrochen; 4. der schwarze Rand der Hinterflügel fehlt; 5. dagegen steht am Saume auf jeder Rippe, die beiden, dem Analwinkel nächsten ausgenommen, je ein feiner schwarzer Punkt. 6. unten ist die Vorderflügelspitze rostroth bestäubt; 7. in ihr stehen am Vorderrande 3 schwarze Punkte; 8. am Aussenrande steht mit Ausschluss der Innenrand- rippe auf jeder Rippe ein schwarzer Punkt; 9. eben solche schwarze Punkte stehen auf den Hinter- flügeln auf jeder Rippe; 10. am Vorderrande der Hinterflügel findet sich eine An- häufung rostrother Stäubchen. Eine noch grössere solche Anhäufung findet sich am Aussenwinkel. Im übrigen Räume der Hinterflügel sind einzelne rostrothe Fleckchen verstreut. 135 In der Discoidalzelle stehen wie bei Tenella die beiden dunklen Fleckchen. Callidryas Philea Boisduval. Spec. gen. 616 No. 13, Lucas 41, 2. Ein schönes r^; diese Art war an Pfützen sehr gemein. Nymphalidae. Ageronia. 1. Fevonia L. System, nat. II, 770 No. 140. Gramer 192. E. F. Fabr. entom. system. III, 1. 226 No. 710. Hübner Ver- zeichniss bekannter Schmetterlinge 42. Encyclop. m6thod. 9, 428 No. 247. Herbst Tab. fig. Chenu 151, 63. 2. Amphinome Lin. syst. nat. II, 779 No. 176. Cramer 54. E. F. Fabr. entom. system. III, 1. 131 No. 404. Hübner Verzeichniss 42. God. 9, 427 No. 246. Von der ersten Art erhielt ich zwei sehr schöne r^, von der /Aveiten einen desgleichen. Beide Falter sind bei Rio nicht selten und fliegen unter- einander. Mein Freund behauptet gesehen zu haben, dass sich beide untereinander begatten, M^as ich dahingestellt sein lasse. Sie fielen ihm dadurch sehr auf, dass sie immer in klei- nen Gesellschaften zusammen an Baumstämmen sassen, von ihrem Ruheplätze aus zu 2 oder 3 blitzschnell spielend auf- flogen und nach einiger Zeit wieder auf den früheren Platz zurückkehrten. Dabei machten sie mit daa Flügeln ein ziemlich lautes Geräusch, als wenn Papier knitterte. Darwin (Reisen 1 S. 37) beobachtete dieses Geräusch ebenfalls und vergleicht es mit dem pickenden Tone, den das Einfallen einer Hemmung in ein Zahnrad hervorbringt. Er • liess Falter von Waterhouse untersuchen. Es fand sich aber kein besonderer Apparat zur Hervorbringung des Tones. Er erwähnt übiigens einer Notiz von Langsdorf (Reisen 74), der auf Sta. Catharina an einem anderen Falter, den er Februa Hoflfmann's eqq. nennt und welcher jedenfalls mit Februa Hübner identisch, also eine nah verwandte Ageronie ist, eben- falls ein prasselndes Geräusch gehört haben will. Aehnliches kann man bei unserer Cardui, -namentlich bei recht abgeflogenen Stücken, beobachten. Die Sciiuppen mögen den Schall verringern. lanais. Evippus Cramer 3 A. B. Plexippus 206 E. F. Areliip- pus Fabr. Entom, systemat. III, 1. 49 No. 150. Smith-Abbot 1 Tab. 7, Archippus, Hübner Verzeichniss 16, Godavt 9, 136 184 No. 28. Megalippe Hübner Exoten Archippus Boisdvl. Lee. pl. 40. Evippus Doubld. Pleiippus Men6tries No. 8. Ich eiliielt nur ein frisches Stück. Mein Gewährsmann meinte, diese Art sei äusserst gemein und so träge, dass sie ihm überall in den Käscher gekommen sei und ihn wahrhaft belästigt habe. Heliconia. 1. Antiocha Liu. Syst. nat. II add. 1068 No. 12. Fabr. entom. system. III, 1. 173 No. 538. Gramer 38. E. F. Hübn. Verz. bekannter Schm. S. 14. God. 9, 203 No. 4. Einige i^chöne Stücke bei Rio sehr gemein. 2. Phyllus Fabr. Syst. entom. 463 No. 86. Hübner Exoten Roscane Gramer 45. E. F. God. 9, 208. 17. Phyllis Lucas 49, 1. Einige schöne Stücke; auch diese Art war in Menge da. 3. Eucrato Hübner, Exoten. Narcaea God. 9, 217. 44. Zwei gute Stücke ohne weitere Notiz. Lycorea. Atergatis Doubld. Hewitson Tab. 16 fig. 1. Dieser neue Name müsste dem älteren Ceres Herbst wei- chen, wenn nicht von Gramer früher eine ähnliche Art Ceres benannt worden wäre. Doubld. hat Herbst's gutes Bild über- sehen. 1 1 h 0 m y i a. 1. Eurytea Hübn. Verz. 9. Gramer 280. C. Eudema God. 9, 214. 34. Herbst 79, 3. Einige Stücke. 2. Unzerina Herbst 83 fig. 7. Ein gutes Stück. 3. Phoeno Hübn. Zuträge 987, 988. Zwei gute Stücke. 4. Phlysto Boisdvl. Zool.-bot. Ztg. XII 475. Felder. Ein gutes Stück. 5. Hymenaea Mus. berolin. Hymenaea cat. brit. m.? Neue Art, welche im Berliner Museum mit dem Namen Hymenaea benannt ist. Ein Stück. Neben Phoeno Hübner. Ränder der Vorderflügel rost- farben. Vom Vorderrande her schliesst ein dunkler Fleck nach vorn die Discoida 1-Zelle. An ihm nach der Spitze zu steht ein weisser Wisch. Ein eben solcher Wisch steht am Innenwinkel und am Aussen- winkel der Hinterflügel. Kopf, Thorax und Abdomen zinnobergrün. Kopf mit 137 ■ • ^ fünf weissen Punkten. Thorax mit drei weissen Längsstrichen. Hinterflügel braun gerandet. Sehr ausgezeichnet ist diese Art durch ovale, ganz glas- helle Fleckchen in dem sonst trüberen Raum. Solehe Fleck- chen stehen: Einer in jeder der 4 Discoidalzellen, 2 in der Innenrandzelle der Vorderflügel, einer in der nächsten Zelle, einer in jeder der 3 Hinterflügelzellen, von der zweiten Zelle vom Innenrande aus beginnend. Fühler lang, bräunlich, Rip- pen braun. Unterseite wie die Oberseite, alle Ränder braun nur heller. Mechanitis. Lysimnia Hübn. Verz., Zuträge 187, 188. Fabr. entom. syst. 111, 1. 161 No. 498, Lysimene Godart 9, 218 Np. 46, Zwei sehr gute Stücke. Acraea. Thalia Godart 9, 240. 33. Lin. systema naturae 11, 757 No. 67. Clerk icon. Tab. 43 fig. 2. Fabr. entom. System. 111, 1. 171 No. 532. Hübner Verzeich. 27. Menetri6s No. 9. Pyrrha Fabr. ent. syst. 111, 1. 176 No. 547? Pellenia Hübri. Exoten. Ich erhielt ein mittelmässiges Stück. Eueides. Aliphera God. 9, 246. 7. Suppl. 806., Hübn. Exoten. Doubld. List. Brit. mus. 64. Einige Stücke. Colaenis. ; ü .J - ; Julia Hübner Verz. 32. Fabr. syst, entom. 509 No. 281. God. 9, 244 No. 1. Alcyonea Gramer 215. A. F. G. Sepp Tab. 5 mit Metam. Mehrere Stücke, die Art ist bei Rio häufig. Sepp 1 Tab. 5. Menetries 15. Lucas 53, 2. Dido Lin. Amoen. Acad. 6, 408. 74 System, natur. II, 782 No. 192. Clerk icon. Tab. 30 fig. 3, 4. Fabr. Syst. ent. 111, 1. 57 No. 177. Gramer 196. E. F. Hübner, Ver^eich- niss 43. God. 9, 246 No. 8. Doubld. List. No. 65. Doubld. Hewitson Tab. 20 fig. 2. Lucas 54, 1. Von dieser schönen Art erhielt ich nur ein recht gut conservirtes Stück. Nach Mittheilung meines Freundes ist diese Art sehr ein- zeln und meist in den Gärten zu finden, 10 138 Agraulis. Juno Gramer 215. B. C. Fabr. spee. ins. II, 112 No. 487. Godart 9, 244 No. 3. Hübn. Verzeichniss 31. Lucas 53, 3. Ich erhielt nur ein selir schönes Stück, welches sehr leb- haft an Disteln flog. Vanillae Lin. Passitlorae Abbot Sepp Tab. 55. Vanilla M6n6tries No. 7. Zwei Stücke, die Art ist bei Rio sehr gemein. Euptoieta. Claudia Gramer 69. E. F. Columblna Boisdvl. Leconte. Zwei nicht gute Stücke ohne Notiz. Melitaea, Liriope Gramer 1. C. D. Stoll 4 1. c. Fabr. ent. syst. JJIj 1. Ip5. Godart 9, 289 No. HO. Hübn. Exoten. Sepp II Tab.,119. , . , von dieser, durch ihre weichen, lappigen Flügel von an- dern ^Mejitaeen abweichenden Art erhielt ich mehrere Stücke. Vortrefflich ist das Hübner'sche Bild, erbärmlich das Cramer'sche. Als synonym gehört hierher noch die ebenfalls sehr mangelhafte Abbildung bei Esclischoltz Acraea Glaudina 8 flg. 18 a. b. Eresia. Jänthe t'abr. entom. System. 111, I. 102 No. 315. Hera Hübner Exoten. Gramer 253. G. H. Ein Paar r^, welche mein Freund nach Flug ühd Aus- sehen für Prorsa hielt. Eurema. Lethe Fabr. entom. System. 111, 1. 80 No. 250. Donov. ins. of IndiaGod. 9 Suppl. 818 No. 13, 14. Daemonica Hüb- ner Exoten. Einige Stücke; d'iese Art Mar mit den Sitten von Gardui sehr gemein. PauUus Fabr. entom. syst. III, 1. 63 No. 196. Teomesia Hubner Exoten. God. 9, 819. 14—15. Ganz wie die Vorige. Junonia. Gaenia Hübner, Boisdvl., Lee. Orithyia Abbot. Nicht selten mit den Vorigen; icli erhielt ,j^$ sehr gut. Anarthia. Jatrophae Lin. Syst. nat. II, 779 No. 172. Hübner Verz. I 139 Fabr. entom. Syst. 111, 1. 98 No. 301. Gramer 209. E. F. God. 9, 297 NÖ. 3. Sepp Bd. III, Tab. 150. Mein Freund bemerkte bei Ansicht eines (nicht von ihm herstammenden) Stückes, diese Art sei bei Rio sehr gemein, fliege aber ganz allein und ausschliesslich am Rande des Meeres. Amalthea Hübn. Verz. Doubld. Hew. Tab. 24 fig. 5. Linn. system. naturae II, 779 No. 174. Fabr. entom. system, III, I. 128 No. 392. God. 9, 298 No. 4. Gramer 209. A. B. A. Amalthea Cynthia Roeselia Eschscholz 5 fig. 9. Chenu 215 S. 107. Lucas 58, 1. Mehrere Stücke dieser Art, war auf feuchten Wiesen- stellen gar nicht selten. Die vorhandenen Bilder, mit Ausnahme des Doubld., sind herzlich schlecht. Myscelia. Orsis. Doubld. List. S. Drury 111, 16. 3. Hübner Exo- ten Oisis. Fabr. entom. system. 111, 1. 124 No. 378. God. 9, 384 No. 102 -?. Blandina Fabr. entom. system. 111, 1. 129 No. 397. Sehr häufig und erhielt ich mehrere >^ und ?. Sie flo- gen auf Grasflecken. Anna Gramer 218. A. B. Doubld. List. Hübn. Verz. Ein Stück. Meines Erachtens identisch mit dem äusserst rohen Gramer'schen Bilde. Die fein gezeichnete Unterseite ist nicht kenntlich. Doch stimmt die Oberseite. Ariadne Gramer 180. E. F. Merione Fabr. entom. syst. 111, 1. 126 No. 382. Merione Hübn. Verz. Liberia Fabr. entom. syst. 111, 1. 135 No. 418. God. 9. 375 No. 84. Doubld. List. 90. Blanchard bei d'Orbigny Tab. 32 fig. 3. Liberia Agatha Fabr. ent. syst. 111, 1. 134 No. 414. Merione Hübn. Exoten. Ein gutes r^ ohne weitere Notiz, Eubagis. Postverta God. 9, 419 No. 218 ^. Gramer 254. G. D. Fabr. entom. system. 111, 1. 100 No. 311. Hübn. Verzeich- nis?. Fabr. entom. system. 111, 1. 101 No. 312. (^ und $, vom ersten einige Stücke. Mylitta ist nach der Unterseite allerdings $ von Postverta; allein mein ein- ziges $ hat auch noch ausserdem eine ganz ausserordentliche Aehnlichkeit mit Eubagis Onias Hewits. Vol. II, Eubagis II, 13. 14. 15, so dass icli in der That nicht weiss, ob mein $ zu dieser oder der vorigen gehört. Atheniou Linne System, nat. 1, 484 No. 157 II. 792 No. 10» 140 243 Clerk 37 fig. 2. Variet. jTab. 46 fig. 3. Fabr. entom. System. 111, 1. 318 No. 204. God. 9, 578 No. 58. Hübner Exoten — Athemaena Hübner Verz.? Myrrhina Doubld. Euba- gife 13. Boisdvl. Voyage de l'Astrolabe Tab. 3 fig. 3. Einzeln ohne Notiz. Agacles Dalman analecta No. 19. Ein fjj ohne nähere Bestimmung, welches mir Herr Di-. Herrich-Schälier schon als Agacles bezeichnete. Nachträglicli verglich ich es mit Dalman's mir später zugegangener Be- schreibung und finde dieselbe sehr genau. Eine Abbildung dieser Ait wäre nöthig. Callicore. Clymene Hübner Verz. Zuträge 583, 584. Gramer 24. E. F. Fabr. entom. System. III, 1. 43 No. 131. Godart 9, 425 No. 236. Einige Stücke. Die Art ist bei Bio nicjit selten. Catagramma. Pyracmon God. 9, 424 No. 233. Hübner-Geyer Zuträge 887-888. Einige Stücke. Gynaecia. Dirce Doubld. Tab. 29 fig. 1. Linne syst, naturae 1, 477 No. 117 II. 778 No. 177. Gramer 212. C. D. Hübn. Ver- zeichniss. God. 9, 371 No. 94. Lin. system. naturae 1, 485 No. 169. Clerk icones Tab. 36 lig. 3. Sepp Surin ul III, 149. Dircaeoides? 145 Dirce. Nur ein Stück; die Art ist nach meines Freundes Be- merkungen nicht häufig. Die Falter sitzen einzeln an Baum- stämmen. Epicalia. Numilius Cramer 8 fig. 3. F. Fabr. entom. system. III, 1. 53 No. 614. Donov. natural repositor}- II pl. 55 fig. 2. Godart 9, 409 No. 198. Ein sehr sciiünes J. Diese Art ist nach Mittheilung meines Gewährsmannes sehr selten bei Rio. Timetes. Themistocles Fabr. ent. syst. 111, 1. 66 No. 207. Jones icones v. T. 70 fig. 2. Godart 9, 360 No. 33. Hühner Zu- träge 607, 608. Ein sehr schönes Stück, welches mein Freund an einer Pfütze fing. 141 Heterochroa. Plesaura Hübner Zutr. 231, 232. Ein sehr schönes ,^ , welches mit den Sitten unserer Apaturen sehr rasch an Baumblättern flog. Serpa Boisdvl. spec. gen. 1 Tab. 8 fig. 4. Einige gute Stücke an gleichen Stellen wie die vorige Art. Prepona. Amphimachus Fabr. entom. system. 111, 1, 37 No. 110. God. 9, 408 No. 192. Boisdvl. in Cuvier regne animal Ins. pl. 139 fig. 2. Maeander Gramer 12. A. B. Hübner Verz. pag. 49 No. 457 und Exoten. Ljsiphus Herbst 28, 3. Chenu 262. Ein sehr gutes Stück an einem Baumstamme, dessen Un- terseite mit keinem der A^orhandenen Bilder genau stimmt. Am meisten nähert sie sich noch der Prepona Priene Hewit- son vol. II Tab. I Prep. fig. 8. Leider zeigt diese Priene keine Oberseite. Es mag hier überhaupt die Bemerkung Platz finden, dass die Bilder bei Hewitson sowohl in Doubld. genera, wie in den exotic butterflies sehr viel zu wünschen übrig lassen. Sehr hübsch ist niei:rt das Colorit — im Ganzen aber sind die Bilder mit viel zu vollem Pinsel gearbeitet. Nicht immer treu ist der Flügelschnitt. Vollkommen mangelhaft sind Kö]»fe, Beine, Fühler. In so theuren Werken darf man auch hier Genauigkeit fordern. Man vergleiche nur bei Hewitson im Vol. II die Eryciniden- Tafeln, namentlich Calydna und Mesosemia. Die Amblj^podien im Lycaeniden-Catalog zeigen keine Besserung. Dazu kommt nun noch die Eitelkeit, keine halben Bilder liefern zu wollen. In ihrem Gefolge bleiben die Un- terseiten dann ganz weg und damit geht gradezu die Mög- lichkeit des Bestimmens verloren. Möchten die Herren Engländer, deren sonstige Verdienste gern anerkannt werden, doch nicht vergessen, dass 1. die kleinen Theile und 2. Bild von beiden Seilen für den practischen Gebrauch unentbehrlich sind. Möchten sie in dieser Beziehung Hübner und Herrich- Schäffer nachahmen. Ihre besten Bilder stehen noch weit hinter dem Alt- meister Hübner zurück. Die Herren Franzosen sind in neuester Zeit in der Icono- graphie den Engländern entschieden überlegen. 142 Man vergleiche nur Milliöre und die Hewitson'schen Tafeln. Noch viel mangelhafter als die Hewitson'schen Bilder sind die Sepp'schcn Tafeln über die Surinam'schen Falter, auf die ich später noch kommen werde. Aganisthos. Orion Lucas 66. Doubld. Hewitson pl. 46 flg. 1. Herbst Odins Chenu. Diese Art ist bei nassen Stellen und an Stämmen sehr gemein. Ich erhielt ein sehr schönes Stück. Hegistanis. Cadmus Gramer 22. A. B. Fabr. ent. System. III, 1. 76. God. 9, 358 No. 27. Pherecides Gramer 330. A. B. Phere- cyda et Acheronta Hübner. Ein gutes Stück mit sehr eintöniger, mit den Bildern nicht stimmenden Unterseite, doch aber unbedenklich diese Art. Hypna. Clytemnestra Fabr. entom. syst. 111, 1. 123 No. 375. Gramer 137. A. B. 364 A. B. GÖd. 9, 363 No. 45. Donov. natur. repository vol. IV pl. 125, Hübner Exoten. Lucas pl. 64 fig. 1 var. Doubld. Hew. pl. 49 lig. 1. Herbst, Ghenu. Diese Art ist bei Rio .sehr gemein an Baumstämmen; ich erhielt einige Stücke. Paphia. Stheno nov. spec. Pliilumena Doubld. pl. 50 fig. 2? Meine neue Art unterscheidet sich von Philumena nur darin, dass sie grosse blaue Flecken auf der Oberseite im Aussenrande hat. Sonst ist sie derselben sehr ähnlich und wenn das Doubld. Bild nicht vollständig unaufgeklärt liesse, wie die Unterseite aussieht, so würde man vielleicht meine Art für identisch mit Philumena halten müssen, wofür sie Keferstein jetzt schon erklärte. 0. Felder erklärte sie für neue Art neben Iphis. Godart und Herr Dr. Gerstäcker theilte die letzte Meinung mit dem Bemerken, dass auch das Ber- liner Museum diese Art von Bahia ohne Namen besitze. So ist es wohl nicht unangemessen, wenn ich die Art neu be- nenne und beschreibe. Gestalt, Grösse, Flügelschnitt von Philumena. Vorderflügel schön kornblau, schwarz überflogen, so dass das Blau nur im Wurzeldrittel und in 4 Flecken am Aussenrande hervortritt. Vorderrand von der Wurzel her weise gerieselt. Rippen stark schwarz. Hinterflügel tief caffee- 143 braun, am Schwänzchen und am Aussenwinkel stehen einige weisse Atome. Unterseite aller 4 Flügel matt rostroth, mit hin und her zu Gruppen vereinten weissen Atomen bestreut. Fühler braun, Abdomen und Thorax blauschwarz. Beine roth- braun und weissscheckig. Mein Freund sah nur ein sehr schö- nes Stück, welches sich ganz wie C. Album benahm und ge- fangen wurde. Siderone. Ide Hübner Exoten. Boisdvl. spec. 'gen. 1 pl. 8 fig. 1. Doubld. List. Rogen Godart 9, 371 No. 73. Lucas 67 fig. 1. Ich erhielt nur ein Stück ohne Notiz. ' ' Isidora Gramer 235. A. B. E. F. Fabr. ent. syst. 111, 1. 78 No. 244. Donov. Ins. of India pl. 33 fig. 4. * God.' O', 371 No. 17. Isidora Hübner Verzeichniss. Sepp Tab. 1 mit Metamorphose. Ein Stück ohne Notiz. Morpho. Laertes Diurj III Tab. 15 fig. 1. Fabr. entom. System. III, 1. 84 — 262. God. 9, 444 No. 14. Lucas 77. Hübner Exoten. Epistriphus Fabr. entom. System, ind. alph. pag. 122. Donov naturalist reposit. V pag. 143. Men. No. 1. Ein Stück, zu welchem mein Gewährsmann bemerkte, dass er in allen Büschen gemein, seines hohen Fluges wegen aber schwer zu erlangen sei. Achilles Lin. mus. Lud. Ulric. pag. 211. Syst. nat. II, 752 No. 42. Clerk icones Tab. 24 fig. 3, 4. Fabr. entom. System. III, 1. 81 No. 253. Gramer 27 A. B., 28. A. HüB- ner Potamis et Leonte Achillaena (Exoten) Merian ins. Su- rinam pl. 7. Deidamia Hübn. Verz. No. 487. Sehr gemein; einige gute Stücke. Anm. der Red. Von sämmtlichen in vorstehendem Artikel und dessen Fortsetzung beschriebenen und zu be- schreibenden Neuen Arten hat der Herr Verfasser die Güte gehabt, selbstgez.eichnete und resp. colorirte Abbildungen für das Archiv des Vereines in sichere Aussicht zu stellen, damit sie für den Fall wissenschaftlichen Gebrauches an Vereins- glieder zur Ansicht ausgeliehen werden können. " (Fortsetzung folgt.) 144 Die Käfer Borkum's von Dr. Altuni. Die Nordsee-Insel Bork um gehört zu der langen Reihe der kleinen Inseln, welche sich längs der west- und ostfrie- sischen Küste erstrecken. Sie liegt der Dollartmündung gegen- über und hat westlich die erste holländische Insel Rottum und östlich Juist zu Nachbarn. An Flächenraum wie an Fruchtbarkeit übertrifft sie die andern, welche fast nur aus Flugsand und Dünenzügen bestehen. Auf ihr treffen wir ausser stundenweiten Sandflächen und ganz bedeutenden Dünen auch Wiesen und Weiden und in manchen grossen Dünen- thälern Süsswassertümpel mit mannigfacher, üppiger Vege- tation an. Das besonders reiche Vogelleben daselbst ver- anlasste mich in den letzten Jahren, jährlich diese Insel zu besuchen, doch merkte ich auch auf die Insekten, zumal da mir gleich beim ersten Besuche mehre Schmetterlinge (Noc- tuen) in die Hände fielen, welche mir hier in der Umgegend von Münster noch nicht vorgekommen waren. Auch ein grosser Laufkäfer, Carab. clathratus, von dem ich bei den ersten Ausgängen mehre Stücke antraf, so M'ie die Färbung des gemeinen Scarab. vernalis waren mir für meine Heimath fremd. Ich habe deshalb theils selbst gesammelt, theils durch Andere sammeln lassen, und erlaube mir, die aufgefundenen Käfer hier nachfolgend zu verzeichnen, obgleich das Ver- zeichniss noch sehr lückenhaft sein wird. Die Eigenthüm- lichkeit des Fundortes, so wie mehrfache Varietäten und Ab- errationen, welche sich unter dem spärlichen Material zeigten, mögen die Veröffentlichung entschuldigen. — Es sind folgende 65 Arten: Cicindela maritima, lebt zumeist von Mitte Juni bis Ende Juli zahlreich in den Dünen auf dem Sande der weissen Dü- nenfelder. Ihre Fährten, so wie die von Scarab. vernalis und einer Kröte (Bufo calamital durchkreuzten nach allen Rich- tungen den empfindlichen Boden, — Leider habe ich diese Spezies dort nicht erkannt, sondern hielt sie für unsere ge- meine hybrida, und darum nur 3, obendrein defecte Individuen als Repräsentanten mitgenommen. Carabus granulatus, dunkel bronzegrün und dunkelkupfer- farben gefärbt. Die Kettenpunkte auf den Decken eines weibl. Exemplars zeigen eine nicht unbedeutende Asymmetrie: links stehen wenigere, langgezogene, rechts melire kürzere, — Der Käfer findet sich einzeln in den Wiesen. 145 , Carabus clathratus, überall sehr gemein, vom Ende März bis Mitte August, gegen Ende des letzten Monates findet man nur selten melir lebende Stücke. — Die kupferglänzenden Gruben stehen bald hart an einander gereihet, bald mehr ge- trennt, und dann zwischen je 2 gewöhnlich kleine Rippen- stückchen. Wie eben bei granulatus bemerkt, finden sich auch bei diesem Käfer oft kleinere Asymmetrien. Clivina fossor, am 15, Juni an einem todten Vogel im Hause gefunden. Anisodactjlus binotatus. Dieser wie die folgenden Har- l)aliden meist in den Gärten bei den Häusern 5 Anfang Mai bis Ende Juni. Harpalus griseus Panz., vom Mai bis August. Pterostichus nigrita, Mai, selten. niger, ziemlich häufig, im Ganzen etwas schwache Stücke. Broscus cephalotes, nur zweimal gefunden, II. Juni und 8. Sept. in den Dünen. Amara fulva, vom April bis Anfang August vom lichten Braungelb bis zur dunkleren Normallarbe. Amara familiaris, im Juni mehrfach, vulgaris, 15. April, Dünen, plebeja, 3. Juni, trivialis, 20. Juni. Calathus micropterus Dftsch., häufig, mollis, 18. und 27. Juli. melanocephalus, vom Anfang Juni bis August, kleiner als die auf dem Festlande vorkommen. Tiechus minutus, 30. Juli. Dichirotrichus pubescens, 27. Juli, Bembidium pallipes. Dytiscus circumflexus, ein defectes todtes Stück in den Dünen gefunden, ein Weibchen mit gefurchten Decken, wie letzteres bei allen erbeuteten Weibchen auch hier bei Münster vorkommt. Agabus bipustulatus, 2 Exempl., J und if in den Dünen- M assern angetroffen. Hydrophilus piceus fand sich nicht selten todt in den Dünen. Seine wie des Dytiscus Larven werden sich von den zahlreichen Kaulquappen der Rana temporaria und Bufo ca- larnita (den einzigen Amphibien Borkum's) ernähren. — Die pjxemplare von normaler Grösse, Püilonthus politus, 8. Juli, Dieser, wie die folgenden Staphylinen hielten sich fast nur in den Dünen auf, Pliilonthus exiguus Erichs,, 7, Juli, sordidus, 27. Juli. 146 Qiiedius tristis Gylj., 30. Juli. s]).? etwas kleiner als tristis, 20. Juli. Tachjporuö chrjsomelinus, 31. Juli. Anlhobium ophthalmicum Gravenh,, 8. Juli, auf Camillen. Lacon murinus, 12. Juni. Cardiophorus equiseti, 27. Juli. Cantharis livida, 27. Juli. Dieser wie der folgende, bei uns so gemeine Käfer ist auf Borkum selten. Cantharis fusca, 12. Juni, an den Getreidehalmen eines Ackers, gleichfalls nicht häufig. Anobium striatum, 20. — 26. Juli an alten Brettern höchst zahlreich. Necrophorus humator, in Grösse sehr variabel, ein klei- nes Exemplar mit einem rothen Quer flecke unten auf der linken Decke (an die rothfleckigen Stücke von germanicus erinnernd.) Von Ende April bis Ende Juli, theilweise in Dün- gerhaufen, 5 Individuen (alle humator) unter einem Nest voll in Verwesung gegangener junger Anthus pratensis. Necrophorus vespillo, mehre im Juni erbeutet; in den Dünen sah man sie häufig umherfliegen, worunter auch ge- wiss die folgende Art. Necrophorus vestigator, 1 Exemplar in den Dünen ge- funden. Phalacrus aeneus, Mitte Juli häufig auf Camillen. Nitidula aenea, auch im Juli häufig. Dermestes lardarius, glücklicher Weise noch selten. Anomala Julii, Juli und August, an den Innenseiten der Dünen auf Kräutern; nur mit braunen Decken. Phyllopertha horticola, zahllos im Juni, Tausende auf dem Seekreuzdorn (Hippoph. rhamnoides) in den Dünenthälern. Durchgängig kleiner als unsere Münsterländer, Thorax und Kopf stets schwarzblau, Decken ziemlich hellbraun, Unterseite glänzend schwarz. Scarabaeus stercorarius, zahlreich, wie der folgende zu- meist im Pferdemist; häufiger als hier ins Grünliche ziehend, die Unterseite oft ganz grün, oder wenn auch blau, dann doch mit grüner Beimischung. Eine merkwürdige Aberration ist mit ziemlich grossen rothen Flecken versehen (gleich- falls an die abnorme Zeichnung des Necroph. germanicus er- innernd), vier solcher Flecken stehen symmetrisch auf dem T|ijOrax, mehre auf den etwas krüppelhaft runzeligen Decken. Scarabaeus politus, mit vorgenanntem gleich häufig, auch die grünliche Färbung tritt bei dieser Art eben so oft auf. (Den vom hiesigen Oberst-Lieutenant v. Kraatz bei Ostende zahlreich aufgefundenen Sc. hypocrita, der nicht Pferde-, 147 sondern Ziegenmist wählt, konnte ich aufBorkum, wo aller- dings nur wenige Ziegen gehalten werden, nicht entdecken.) Scarabaeus vernalis, sehr häufig, wählt die Losung der auf Borkum in grosser Menge in den Dünen lebenden wilden Kaninchen, weshalb man ihn namentlich dort, ab und zu mit dem Fortrollen einer „Pille" beschäftigt, antrifft. — Bei uns hochviolettblau , auf Borkum stets dunkelschM'ärzlich violett, nicht selten mit schwarzgrünen oder schwarzkupferfarbenem Schimmer, Unterseite oft mit grünlichen Stellen, selten völljff grün. Die Exemplare sind fast sämmtlich kleiner, oft viel kleiner als die Normalform. Apliodius fossor; alle Aphodien im Dung. „ fimetarius, März. „ scybalarius, März. „ rufescens. Cistela sulphurea, 27. und 29. Juli. Cneorhinus geminatus, nicht selten in den Dünen an Ely- mus arenarius, Juni. Phyllobius oblongus, 20. Mai. Lepyrus colon, 1 Exempl., dem aber die beiden schar- fen weissen Punkte auf den Decken fehlen. Apion virens. Ceuthorhynchus assimilis, 7. Mai. Phloeophagus spadix, 25. Juni. Criocephalum baiulum, ziemlich häutig bei den Häusern, von sehr verschiedener Grösse, Mitte Juni bis Mitte Sep- tember. Laniia textor, Juni, 3 Exempl. in den Dünen, Movon eins mit einem scharf sich abhebenden, grossen rundlichen Höcker an der Stelle, wo bei andern Käfern, z. B. Melolontha die Beule auftritt, auf jeder Decke. Die beiden Höcker sind vollkommen gleich und zeigen schöne glatte Umrisse. Haltica exoleta Fabr., 20. Juli. Chrysomela Jiaemoptera Lin. Lathridius angusticollis, 11. April an eichenen Brettern. Coccinella variabilis var. humeralis, Dünen, mutabilis, 18. Mai, Dünen, 11 punctata. 148 Ein Beitrag zur Pauna der Insel Sylt vom Königl. Forstmeister ^Vernebur^ in Erfurt. Ein vierwöchentlicher Aufenthalt auf der Insel Sylt, vom 23. Juli bis zum 20. August 1861, behufs einer Badekur, bot mir günstige Gelegenheit, diesen Landtheil in Bezug auf die dort vorkommenden Schmetterlinge zu durchforschen. Das Ergebniss meines Sammeins hier mitzutiieilen, möclite in mehrfacher Beziehung nicht ohne Interesse sein, unter anderm auch deswegen, weil die Vegetations- Verhältnisse auf Sylt denen jener Gegenden vielfach recht ähnlich sind, in welchen Linn6 und Fabricius sammelten. Sylt ist das grosseste und am weitesten nacii Westen vorgeschobene Eiland jener Inselgruppe, die an der West- küste von Schleswig unter dem .54. Grade nördlicher Breite und dem 26. Grade östlicher Länge gelegen ist. Es hat eine Länge von 4y4 Meilen und eine grosseste Breite von l'/j Meilen, also eine lange, schmale, daher vom Seeklima ganz beherrschte Fläche. Diese Fläche ist, abgesehen von den an der ganzen Westküste als eine ziemlich groteske Kette von Sandhügeln sich hinziehenden Dünen, eine ununterbrochene Ebene, die, überall aus Sand bestehend, bezüglich ihrer Ge- sammtbeschaffenheit im Wesentlichen nur zwei Verschieden- heiten darbietet, indem sie entweder, dem Meere im Osten etwas mehr zugeneigt, als Marschland erscheint, oder bei etwas mehr Erhebung über den Meeresspiegel, als Haide sich darstellt. Letztere nimmt bei weitem den grossesten Raum der Inselebene ein und ist hauptsächlich mit Erica tetralix, Calluna vulgaris, Vaccinium uliginosum, Salix repans bewach- sen. Sie bietet, obwohl in ihrer Vegetation einförmig, dem Schmetterlingssammler ein ergiebiges Jagdrevier. Das Marsch- land dagegen, als Wiese, mit bald mehr süssen, bald mehr sauren Gräsern bestellt, in regelmässiger Bewirthschaftung benutzt, giebt wenig Ausbeute an Lei)idopteren. Kaum besser in dieser Beziehung sind die mit Sandhafer, Sandroggen und der Dünenerbse bewachsenen Dünen, doch bergen sie einige eigenthümliche, seltene Arten. Zu erwähnen sind noch als beachtenswerthe Sammelstellen, zwei zwischen dem Badeorte Westerland und dem Weiler Munkmarsch gelegene kleine Flächen, auf denen man vor etwa 30 Jahren Versuche mit dem Anbau von Waldbäumen, die im Uebrigen der Insel ganz fehlen, gemacht hat, und wo sich jetzt ein dürftiges Dickicht von krüppelhaften Eichen und Birken mit einigen 149 Erlen, Weiden, Lärchen und wenigen Fichten, Kiefern und Weissdorn gebildet hat. Endlich bleibt noch als für den Sammler beachtenswerth das Verfahren der Bewohner auf Syh zu bemerken, ihre zu- nächst um die Gehöfte gelegenen Ländereien mit einem aus Granittindlingen oder auch aus Rasen-Stücken errichteten, auf seiner Oberfläche mit Kräutern bewachsenen Walle zu um- geben. An diesen n)auerähnlichen Wällen, namentlich an den mit Moosen und Flechten bewachsenen Steinen kommen ein- zelne Schmetterlingsarten allein vor. Nach dieser Ciiarakleristik des Fangreviers gehe ich zur Aufzählung der gefundenen Arten über, wobei ich, da die Flugzeit der meisten Schmetterlinge einen kürzeren als vier- wöchentlichen Zeitraum umfasst, und es doch von Werth ist, die eigentliche Flugzeit zu kennen, immer die Falter zusam- menfasse, die ich in Zeiträumen von je 10 bis 12 Tagen gefunden habe. Vom 22. Juli bis zum 1. August. Pap. aegon. Ueberall auf trocknen Haideflächen, auch zwischen den Dünen, in Menge, mit ziemlich schwarzem Flü- gelsaum. Argus dagegen fehlte gänzlich. Pap. agestis. Einzeln an grasreichen Stellen. aglaja. Wenige abgeflogene Exemplare an gras- reichen Stellen in Westerland. Pap. brassicae. In Gärten, rapae. Desgleichen, semele. Fast überall in Menge, pamphilus. Nicht selten; öfters in grossen, kräf- tig gezeichneten Exemplaren. Pap. janira. Desgleichen. alexis. Ziemlich häufig, aber im Gegensatze zu P. aegon nie auf den Haideflächen, sondern nur an Stellen mit süssen Gräser. Die Männer sehr lebhaft blau, die Weiber mit sehr viel Blau, dadurch den Weibern des P. adonis ähn- lich in einer Weise, wie ich sie in Thüringen nicht gefunden. Pap. acis. Das Weib einzeln und schon abgeflogen an den Stellen, wo alexis flog. Pap. phlaeas. Ueberall, wo Süssgräöer wuchsen, häufig und von sehr feuriger Färbung. Pap. linea. Einzeln an den Feldrändern bei Westerland; schon ziemlich abgeflogen. Bomb. Salicis. An Weidenhecken häufig. auriflua. Einzeln ah Eichen in dem Gehö.]2; b§i Mtinkmarsch. ... j.. ».--.-jn ...i B. neustria. Einzeln in Gäl-ten; in Westerland Abends einen schwärmenden o gefangen. Bomb, ericae. 1 ö^ auf der Haide bei Westerland. rubi. Als Raupe und Puppe nicht selten auf der Haide. Zyg. filipendulae. Einzeln auf der Haide längs den Dünen, auch an dem Gehölz bei Munkmarsch. Meist schon abgeflogen. Zyg. lonicerae. Ein abgeflogenes Exemplar. Noct. perla. An den Steinumwallungen der Aecker nicht selten. Noct. pronubr. In Gärten nicht selten, polyodon. Daselbst 3 Exemplare, gamma. Ueberall einzeln. In den Dünen Exem- plare von sehr lebhafter bräunlicher Färbung und dadurch fast der N. jota ähnlich. Noct. latruncula. Häufig auf grasreichen Stellen bei Westerland, Abends schwärmend, in mannigfachen Varietäten. Darunter ein Exemplar mit zeichnungslosen bräunlich-weissen Oberflügeln und in seiner ganzen Erscheinung einer kleinen N. pallens ähnlich. Noct. tridens. Als Raupe an Obstbäumen gefunden, chlor ana. Als Raupe an Salix viminalis. cucullatella. An Weissdorn bei Westerland, myrtilli. Einzeln im Sonnenschein schwärmend auf trocknen Haideflächen. Noct. brassicae. Im Garten in Westerland. Geom. atomaria. Auf trockenen Haideflächen. purpuraria. Desgl. Auch auf Brachäckern mit Sauerampfer. Geom. bilineata. Ueberall in Menge; selbst auf den Dünen, wo nur Sandhafer wuchs. Die Färbung im Ganzen bleicher als z. B. in Thüringen. Geom. grossulariata. Sehr häufig in Gärten. wavaria. Ein kräftig gezeichnetes Exemplar, straminata. Ein Exemplar auf Haide an den Cyster Dünen. Geom. rubricaria. Ein Exemplar auf der Haide nörd- lich von Westerland. Geom. ocellata. Ein Exemplar. achatinata. Ein schon ziemlich abgeflogenes Exemplar von gewöhnlichem Aussehen an Salix viminalis. Ein zweites Exemplar, ganz frisch, an Salix repens war kleiner, mit sehr bleicher Grundfarbe, röthlich braunen, sehr 'kräftigen Zeichnungen, so dass es ein ganz fremdartiges An sehen hatte (ähnlich der bei Freyer abgebildeten Varietät.) 151 G. palumbaria. Auf trockenen Haideflächen sehr ge- mein. Das $ erschien 8 Tage später als der (^. Dieser Spanner ist hier kleiner als in Tliüringen, tiefer gefärbt, meist rauchschwarz angeflogen, zwischen den zwei Mittelstrienien der Oberflügel bindenartig dunkel gefärbt, die Querlinien kräftig nussbiaun. Anfangs erkennt man den Schmetterling kaum wieder. G. obscuraria. An gleichen Stellen wie palumbaria; gemein. — Das $ erscheint ebenfalls 8 Tage später als der <^. Auch dieser Spanner ist hier kleiner als in südlicheren Gegenden. Die Querzeichnungen meist recht deutlich. G. fluctuata. In Gärten. G. cytisaria. Einzeln, doch nicht selten, auf trockenen Haideflächen. Die Raupe wahrscheinlich an einer kleinen Ginsterart, die zwischen der Haide wächst. Der Spanner ist ebenfalls hier kleiner als in südlicheren Gegenden, und die Zeichnungen sind sehr schwach, so dass er fast einfarbig grün erscheint. Ich fand nur noch Weiber, die meist ganz abge- flogen, schmutzig weiss aussehend waren. G. scutulata. Ein Exemplar im Garten in Westerland. Pjr. forficalis. Desgleichen. purpuralis. Ziemlich häufig, zum Theil in grossen, schönen Exemplaren auf grasreichen Stellen. Einmal fand ich acht bis zehn Männer dicht bei einander im Grase schwär- mend. Sie umschwirrten ein Weibchen, das sich bald dar- auf mit einem der Männchen begattete. Der Actus ging sehr rasch vorüber. Pyr. cespitalis. Sehr gemein an grasreichen Stellen in mannigfachen Varietäten. Tortr. sylvana. Häufig zwischen Haidekraut an der Westküste von Schleswig, bei Husum. Auf Sylt habe icli diesen Wickler nicht gefunden, doch möchte er auch dort nicht fehlen. Die Grundfarbe der Vorderflügel sehr silberweiss; die Zeichnungen fast kirschroth, der Schmetterling in seiner gan- zen Erscheinung der Tortr. lapidana, H. S. flg. 413, sehr ähnlich. Tortr. Schulziana Fabr. (Zinkenana H.) Mit dem vorigen auf gleichen Stellen nicht selten. Auf Sylt fand ich ihn auch Anfangs August in frischen Exemplaren. Tortr. araericana. Zwei Weiber im Garten in Wester- land, wo nur Birnbäume, Weissdorn, Hartriegel und Korb- weiden seine Nahrung sein konnten. Tortr. laevigana. An demselben Orte nicht selten in grossen Exemplaren. Ein Stück habe ich aus einer an Salix viminalis gefundenen Puppe erzlogen. 152 Tovtv. hepar an a. An demselben Orte, an Birnbäumen liäufig. Fast alle Exemplare sehr gross und schön (var. car- pinana H.). Auch in dem Walde bei Munkmarsch war dieser Wickler an Eichen nicht selten. Tortr. alpin an a. An grasreichen Stellen, besonders an den Ackerumwallungen in Westerland, einzeln (H. S, fig. 155). Sehr häufig flog eben daselbst dieser Wickler in Exemplaren von kaum halber Grösse als die eben citirte fig. 155 und mannigfach variirend; zuweilen die Oberflügel fast einfarbig messinggelb. Alle Stücke dieser geringeren Grösse, die ich fing, waren Männer, im Sonnenschein schMärmend, während das eine grosse Exemplar, das ich aufbewahrt habe, ein ^ ist und eben so die ausserdem in meiner Sammlung befind- lichen grossen Stücke. Sollte der Grössen -Unterschied nur Geschlechtsverschiedenheit sein? Tortr. petiverana. Desgl., ich fing auch eine Varietät mit fast einfarbig strohgelben Oberflügeln. Tortr. hohenw arthiana. Ein Exemplar an einem Ra- senrain bei Westerland. Tortr. citrona. Daselbst einzeln. pratana Häufig, sowohl auf grasreichen Stellen als auf Haideflächen. Kräftig gezeichnet, meistens am Vor- derrande der Oberflügel scharf weisslich. Tortr. Ictericana Haw. Die Männer fast überall sehr gemein, auch bei Tage ziemlich lebhaft. Die Weiber, der Segetana Z. ähnlich, seltener und bei Tage wenigstens immer träge an Baumstämmen sitzend (vergl. Herr.-Schäff. Tom. VI pag. 157.) Tortr. laneeolana. Auf Salix repens nicht selten. gerningiana. Auf den Haidefläclien zM'ischen Westerland und Munkmarsch etc., an Stellen, wo nur Calluna vulgaris wuchs, sehr häufig; doch habe ich nur Männer ge- funden und vermuthe daher, dass das $ sich sehr verborgen hält. War auch Anfangs August noch häufig. Tortr. cynosbana. Ein Exemplar im Garten. . Tin. sudetica Z. An den Ackerumwallungen und auch auf den Haideflächen häufig. Tin. brizella. Au Grasrändern bei Westerland, wo Statice armeria wuchs, nicht selten. Tin. murinipennella. Ein Exemplar bei Westerland an einem Rasenwalle. ,Tin. semicostella H. Ebendaselbst nicht selten. - elutella. Ein abgeflogenes Stück in Westerland gefunden. Tin. perlella var. Warringtonella. Ein Exemplar auf einer feuchten Wiesenstelle bei Westerland. 153 Tin variabilis Z. In Masse und sehadenbringend au Weissdorn im Garten zu Westerland. Flog auch noch An- fangs August häufig. Tin. ericinella. Einzeln auf den Haideflächen. '? An Elymus arenarius in den Uunen einzeln. Diese Schabe, zum Genus Eucarphia gehörend, gleicht in der Grösse der T. adornatella, in der Gestalt der vinetella, in der Färbung der leucoloma. Herr Prof. Zeller, dem ich ein Stück zur An- sicht schickte, schrieb mir, dass er ein $ unter dem Namen resectellain seiner Sammlung habe. Ich gebe nachstehend die Beschreibung nach einem recht gut erhaltenen Weibe, dem der Mann bis auf die kaum merkliche Biegung der Fühlergeissel gleich ist. Kopf und Palpen, P'ühler und Hinterleib weissgrau, Tho- rax und die mattfarbigen Vorderflügel blass graubraun, etwa so wie bei vinetella; längs des Vorderrandes eine kreide- weisse Strieme, die an beiden Enden spitz ausläuft und am Vorderrande selbst noch einen ganz schmalen Streif der Grund- farbe sehen lässt. Längs des Innenrandes läuft eine ähnliche weisse Strieme, aber viel verloschener als die am Vorderrande. In dieser bemerkt man bei frischen Stücken schwarze Atome, die etwa in der Mitte der Strieme zwei neben einander stehende schwache Punkte bilden. Ein einzelner feiner, schwarzer Punkt steht bei Zweidrittel der Flügellänge in der Mitte. Die braune Grundfarbe wird nach der obern weissen Strieme zu allmälig dunkler und längs derselben bildet sich eine ganz feine schwarze Linie. Die Franzen weiss- grau mit drei sehr bleichbraunen Theilungslinien, ganz ähn- lich wie bei vinetella. Die Unterfl. etwas glänzend aschgrau mit grauweissem Saume und schwach angedeuteter einfacher Theilungslinie. Unterseite glänzend aschgrau mit weissgrauem Saume, die Vorderfl. etwas dunkler als die Hinterfl. und am Vorder- rande mit einer graubräunlichen Strieme. Tin. aquilella. Einzeln auf Wiesenflächen. contaminella. Desgleichen. inquinatella. Gemein daselbst. angulatella. Eben da nicht selten. cuculipennella. Ein frisches Stück an Ligustrum vulgare. Pteroph. serotinus. Einzeln auf Stellen, wo Gras und Haidekraut vermengt vorkommen. Später, Anfangs August nicht selten in dem Giaben um das Gehölz bei Munkmarsch. Vom 1. bis 17. August. Pap. Urtica e. Einzeln bei Westerland und Keitum. atalanta. Eine gestochene Raupe bei Westerland, 11 154 Soll, ligustii. Die Raupe nicht selten an dem zu Hecken oft benutzten Ligustrum vulgare. Spli. ocellata. Eine ziemlich erwachsene Raupe an Salix viminalis in Westerland. Bomb, vinula. Als Raupe in fast schädlicher Menge an Populus balsamifera in Keitum. Bomb, medicaginis. Nicht selten auf den trockenen Haidellächen. B. dromedarius. Von Birken in dem Walde bei Munk- marsch eine Raupe, ein ziemlich erwachsenes Exemplar, ge- klopft. B. caja. In dem Gehölze bei Munkmarsch fand ich drei ganz übereinstimmende Stücke dieses Spinners: ein gut erhal- tenes $, einen abgeflogenen i^ und ein wolil von Raubinsecten zerfetztes Exemplar; alle in sofern von der Stammart abwei- chend, als die Oberflügel eine weissliche Grundfarbe hatten, die ganz überwiegend war und auf der sich als Zeichnung braune Flecken nur in sehr massiger Ausdehnung zeigten. Auch auf den Unterflügeln "waren die schwarzen Flecken merklich kleiner, namentlich die nach der Basis zu kaum an- gedeutet. Der Schmetterling hatte dadurch ein auffallend fremdartiges Aussehen und könnte wolil als B. caja var. Syl- tica bezeichnet werden. Später fand ich auch noch ein der Stammart mehr gleichendes V- Noct. didyma. Bei Westerland Abends am blühenden Tanacetum vulgare schwärmend. Noct, chenopodii. Desgl. nictitans. Desgl. suasa. Desgl. gemina. Desgl. trago])ogonis. Ein frisches, intensiv gefärbtes (^ fand ich auf der äusseren Gallerie des Leuchtthurmes bei Wennigstadt. Noct. testacea. Einmal in Keitum gefangen, valiiger a. Schon abgeflogen. Einzeln, aquilina. Desgleichen. Geom. nanaria. Diese niedliche Eupithecie fand ich einzeln, aber nicht gerade selten auf den trocknen Haide- flächen. Geom. pusillata Tr. Einige ganz abgeflogene Exem- plare bei dem Gehölze bei Munkmarsch. Geom. mensuraria. Ein ganz abgeflogenes ö^ bei We- sterland gefangen. Geom. lineolata. Einzeln in den mit Bocksbart, Tlxy- niiau und Galium bestockten Thälern der Hörnumer Dünen. Die Zeiclinungen bräunlichgelb statt blaugrau. 155 Toitr. vividana. Ein abgeflogenes Stück in dem Ge- hölz bei Munk marsch. Tortr. gnomana. Daselbst sehr häufig; doch auch um Obstbäume in Westerland. Tortr. cerasana. Desgl. ocellana. Desgl. Urtica na H. Im Gehölz bei Munkmarsch, capreana. Desgl.; einzeln, dimidiana. Desgl. cruentana Fröhl. In Menge auf den trocknen Haideflächen; mannigfach variirend, zum Theil mit voller, sehr kräftiger Zeichnung, so dass die weisse Grundfarbe kaum hervortritt, zum Theil mit blendend kreideweissen Oberflügeln, die fast nur mit der dunklen Mittelbinde bezeichnet sind. Tortr. rubel lana. An derselben Stelle, aber nicht so häufig. Manche Exemplare ebenfalls sehr lebhaft gezeichnet. Tortr. roborana. Einzeln um Rosen in Westerland. cinctana. Ein frisches Stück auf der Halde nach Munkmarsch zu. Kaum halb so gross als gewöhnlich. Tortr. contaminana. Ein frisches $ am 15. August an Birnbäumen im Garten zu Westerland. Tortr. cor y lana. Häufig im Gehölz bei Munkmarsch. Die Hinterflügel des Weibes sind einfarbig schwarzgrau. Tin. antennella. Häufig im Gehölz bei Munkmarsch. - janthinella. Einzeln auf den trocknen Haide- flächen. Tin. terrella. Desgl. - electella. Desgl. - maculiferella. Desgl. - distinctella. Desgl. - populella. Ein Stück von halber Grösse der ge- wöhnlichen Stücke aus der Raupe gezogen. Letztere lebten im Juli eben nicht gar selten wicklerartig in den Spitzen der Triebe von Salix repens an den Dünen bei Westerland. Die Raupe war hell spangrün, der Kopf wachsgelb, braun gefleckt. Die Puppe wachsgelb. Puppenstand etwa 14 Tage. Tin, pseudobombycella. Einen Raupensack an einer Gartenthür bei Braderup gefunden. Tin. consociella. Ein gutes Exemplar an den Eichen in dem Gehölze bei Munkmarsch, Tin. xjIosteUa. Nicht eben selten in dem Graben um das Gehölz bei Munkmarsch. Tin. goedartella. Ein Stück, daselbst gefangen. ' ap])lana. Ein Stück im Garten in Westerland. 156 Tin. basaltinella Z, Einzeln an den Fenstern meiner Wohnung in Westerland. Tin, quercifoliella. Zweimal zwischen Eichen und Birken in dem Gehölz bei Munkmarsch gefangen. Tin. falsella. Ein frisches Stück am 15. August in Gärten zu Westerland. Tin. fulgidella. In den Thälern der Hörnumer Dünen nicht selten. Pteroph. obscurus. Nur zweimal auf der Haide nach Munkmarsch zu getroffen. Pteroph. ochrodactylus. Vier Stücke bei Westerland Abends um Tanacetum vulgare schwärmend gefangen. Meist schon sehr abgeflogen. Schliesslich möchte ich noch erwähnen , dass in den un- reil'en Schoten der in den Dünen selir zahlreich wachsenden Wicke eine Wieklerraujie häufig zu finden war, die Mitte August ziemlich erwachsen war, die icli aber wegen meiner eintretenden Abreise nicht bif- zur Verwandlung verfolgen konnte. Longicoinia Argentina. Systematische Uebersicbt der Bockkäfer der La Plata-Staaten von H. Bui'meistei*. Die Uebersicbt, welche ich zu geben versuche, stützt sich hauptsächlich auf meine eignen Beobachtungen. Hier im Lande ist mir bis jetzt keine entomologisehe Persönlichkeit bekannt geworden; ein paar Sammler in St. Jago del Estero und Montevideo sind die einzigen Leute, welche sich mehr zur Unterhaltung als zum Studium mit Insektensammeln beschäf- tigen. Von früheren Arbeiten ist mir nur D'Orbigny's be- kanntes Reisewerk zugänglich. So kann es nicht fehlen, dass diese Uebersicbt dermalen noch ziemlich lückenhaft ausfallen wird und dass mitunter wohl Arten als neu aufgeführt sein mögen, m eiche sich in mir unbekannten und unzugänglichen Reise- oder Sammehveiken, wie die Annales de ia Societe entomologit|ue de France, beschrieben finden. Denn die Ar- gentinische Fauna, überhaupt nicht sehr reichhaltig, hat von ihren östlichen Insassen viele mit Brasilien gemein, von ihren westliehen manche mit Chile, unter ihren nördlichen schon 157 mehrere Bolivianer; Gegenden, welche besser untersucht wor- den sind als das eigentliche Argentinische Gebiet, dessen Be- wohner man fast nur nach den wenigen Arten kennt, die von Montevideo oder Buenos Ayres nach Europa gelangten. Und hier ist sehr wenig Eigentliümliches, die Insektenfauna von Buenos Ayres namentlicli ist ungemein arm; weniger die von Montevideo, woselbst der Reichthum des benachbarten Bra- siliens noch manche Anklänge iiat. — 1. Prioniclae. Ich beginne meine Aufzählung mit einer neuen höchst eigenthiimlichen Gattung dieser Gruppe, welche am nächsten mit Psalidognatbus verwandt ist und von mir schon in meiner Reise (I. Bd. S. 314. 1861) kurz angedeutet wurde. 1. Micropsalis Nob. Mandibulae parvae, edentatae, limbo externo amplificato. Palpi longissimi, articulo ultimo securiformi. Antennae graciles, filiformes s. subsetaceae, apicem versus tenuiores. Pronotum utrinque tridentatum; dente medio maximo, subhamato. Uterque sexus apterus; eljtris planis, ovalibus, apice subacuminatis, margine externo arguto. Pedes longi graciles-, tarsorum quatuor anticorum arti- culis tribus basalibus dilatatis, tertio antecedentibus singulis minori, vix bilobo; tarsis posticis angustis. 1. M. heterogama: supra fortiter punctata, elytris apicem versus alutaceis. Mas gracilis, corpore parvo, artubus longissimis; obscure ferrugineus, elytrorum limbo et apice fusco-nigris. Long. ly.". B'emina robusta, grossa, artubus brevioribus, tota fusco- nigra. Long, ^'/g"« Bei Mendoza, auf der sandigen, buschig bewaldeten Flur um Borbollou, woselbst der Käfer am Boden unter den Alga- loba-Büschen sich aufhält und zwischen deren Wurzelknorren sich verkriecht. Ganzes Ansehn eines Psalidognatbus, aber durch die klei- nen Mandibeln, die beilförmigen Taster und das flügellose Männchen davon besümmt verschieden; übrigens beide Ge- schlechter in gleichem Verhältniss der Grösse und Gestalt zu einander stehend. Fühler des Männchens fast so lang wie der Körper, des Weibchens beträchtlich kürzer, die Glieder drehrund, einzeln allmälig etwas dünner werdend, die fünf 158 ersten .schwach kolbig gestaltet, die lulgenden mehr cyhn- (Irisch und nach und nach verkürzt, nur das letzte wieder etwas länger. Augen länglich nierenförmig, mit tiefem Aus- sclinitt hinter den Fülilern am Vorderrande. Rand des Kopf- schildes zwischen die Obeikiefer vorspringend, leicht vertieft, am Ende abgestutzt, mit einer (j)uerfurche, welche die Ober- lippe andeutet. Oberkiefer zwar nur klein, aber kräftig, mit spitzem End haken und bauchiger Aussenkante, der bogen- förmig als scharfer Rand neben dem Endhaken hervortritt. Unterkiefer und Unterlippe sehr klein, tief im Maule versteckt, aber die langen dünnen Taster Aveit vorragend, das Endglied aller beilförmig. Kopffläche dicht und ziemlich grob punk- tirt, auf dem Scheitel ein spitzer Höcker. Vorderrücken flach, dicht grob punktirt, etwas bieiter als lang, die Seiten mit drei scharfen Dornen, von denen der mittlere grösste etwas nach hinten gebogen ist. Schildchen klein, breit oval, fein punktirt und behaart. Flügeldecken länglicli eiförmig, einzeln stumpf zugespitzt, daher die Naht etwas klaffend; die Schul- tern abgerundet, der Seitenrand scharf erhaben; die Ober- fläche anfangs grob punktirt, hei nach immer schwächer, zu- letzt fein ledernarbig. Brust fein punktirt, nicht behaart; Bauch glatt. Beine lang und dünn, grob punktirt; Vorder- und Mittelfüsse mit drei erweiterten Gliedern, aber das dritte Glied kleiner als das zweite und nicht zAveilappig, blos am Ende ausgebuclitet, die Sohle dicht behaart. Hinterfüsse ganz schmal, aber die Sohle doch behaart; das Krallenglied aller lang, dünn, unten zum Tlieil beliaart, mit langen, feinen, nur leicht gebogenen Krallen. 2. Torneutes Äeich. Trans, ent. Soc. London II. 'J, 2. T. pallidipennis, Reich 1. 1. II. 12 pl. 2 fig. 7. D'Orbigny Vovage d. Amer. inerid. Ins. 2W pl. 20 hg. 3, 4. Dieser eigenthümliche und merkwürdige Käfer hat sich bisher nur auf den Holzhöfen oder in deren Nähe in der Stadt Buenos Ayres selbst gefunden; seine eigentliche Hei- math ist also noch unbekannt. Ich erhielt bis jetzt nur ein einziges auf dieselbe Art gefangenes männliches Individuum, das, wie D'Orbigny's Abbildung lehrt, viel grö>ser und viel kräftiger gebaut ist, als das Weibchen; grade umgekelirt wie bei der vorigen Gattung. 3. Mallodou Serv. 3. M. bonariense Dej. Catal. 342. Ueberall gemein im ganzen Gebiet, fliegt Abends nach 159 dem Lichte und dringt mit grossem Geräusch bis in die Zim- mer, Die Larve lebt im fauligen Holz der einheimischen Weide (Salix Humboldtiana) und demnächst am liebsten in der introducirten Pappel (Populus dilatata). Ich halte übrigens diese von Dejean aufgestellte Art nur für eine Varietät des brasilianischen Mall, spinibarbe Fabr. S. El. IL 268, da ich keine anderen Unterschiede zwischen beiden auffinden kann, als minder vortretende Vorderecken und schwächer gekerbten Seitenrand des Vorderrückens, so wie einige leichte Differenzen in der ohnehin sehr variablen Gestaltung der glatten Streifen und Flecken auf seiner Fläche. 4. Navisoma Bl. 4. N. triste Blanch. D'Orbigny Voy. etc. 1. 1. pl. 20 fig. 5. In den Provinzen von Entrerios und Corrientes, an der östlichen Seite im Gebiet des Rio Uruguay. 5. Prionidium Nob. Novum genus. Antennae serratae, articulis elongato-trigonis. Pronotum minutum, hexagonum, integrum, argute mar- ginatum. Elytra ovalia, coriaceo-mollia. Pedes reguläres, tibiis extrorsum arcuatis; tarsis longis gracilibus, articulis tribus basalibus angustis, elongato- trigonis. Eine ebenfalls höchst eigenthümliche Gattung, welche sich an Prionus s. str. nahe anschliesst und gleichsam eine Diminutivform desselben ist, aber durch den unbewahrten Vorderrücken, die feineren Fühler und den abweichenden Bau der Füsse sich scharf davon unterscheidet. Kopf klein, die Stirn stark vertieft, mit scharfer Spitze zwischen die Oberkiefer vortretend; letztere kräftig, aber nicht lang, am Innenrande gekerbt, der Aussenrand dick. Un- terkiefer und Unterlippe versteckt, weil klein; die Taster von normaler Länge, das Endglied oval, Fühler beinahe von Körperlänge, sägeförmig, ähnlich denen von Calopus, aber die Glieder dicker, am Endrande etwas vertieft, das letzte Glied nicht dreieckig, leicht gebogen, so lang wie beide vorherge- henden zusammen, Augen hoch gewölbt, auf der Stirn stark genähert, mit groben Facetten. Vorderrücken quer sechseckig, aber nur wenig breiter als lang, klein, die Fläche gewölbt, der Rand fein erhaben und gekerbelt, die Ecken stumpf. Schildchen schmal herzförmig. Flügeldecken länglich oval, I(i0 gemeinsam zugerundet, \Aeich lederailig, ohne Rippen, mit erhabener Randleiste. Brust kräftig, lang behaart; Bauch schmächtig, glatt. Beine von normaler Länge, die Schenkel nur kurz; die Seidenen ebenso lang, nach dem Ende zu etwas breiter, leicht auswärts gebogen mit der Spitze; die Füsse länger als die Schienen, schmal, die drei ersten Glieder läng- lich dreiseitig, mit behaarter, nach der Mitte vertiefter Sohle; Krallenglied lang, die Krallen fein, Avenig gebogen. 5. Pr. molle Nob.: testaceum nitidum, pronoto eljtris- que punctatis, his glabris, illo jjectoreque hirtis. — Long. 8"'. Aus der Banda oriental. 6. Calocomus Serv. 6. C. hamatiferus Lacord., Ann. d. 1. Soc. entom. de France 1832, 195. — Dej. Catal. 344. Caloc. Desmarestii, Guer. Icon. d. Rgn. anim. Jn-. pl. 42 ilg. 8. — D'Orbigny Dict. d'hist. natur. Atlas, Ins. Col. pl. 12 fig. 2. Ziemlich im ganzen Gebiet, mit Ausschluss des äussersten Osten, an gewissen Stellen, wo der Käfer dann in Menge auftritt; z. B. bei Parana, woselbst ich an einem und dem- selben Bäumchen während der Monate Januar und Februar nach und nach gegen 30 Stück gefangen habe. Schon früher, im Februar 1858, hatte mir mein Begleiter den Käfer aus der Gegend von S. Carlos, südlich von Mendoza, gebracht und später, im Februar 1860, ling ich ihn nochmals häutig am Wege nach den Cordilleren, zwischen Capellan und Chum- biche. An allen diesen Orten lebte er im Buschwalde, am Gesträuch bei Tage ruhig dasitzend oder am Stamm sich haltend. Die Individuen von S. Carlos und Chumbiche sind kleiner als die normalen Individuen von Parana, Jjaben einen feiner zugespitzten Doin an den Seiten des Vorderrückens, etwas länger gekämmte Fühler im männlichen Geschlecht und na- mentlich ein längeres Endglied, das mitunter 3 Zähnchen zeigt. Ich habe diese Untersciiiede wohl lür specifische ge- nommen und deshalb darauf in meiner Reise (I. Bd. S. 314) den Caloc. Bravardi gegründet, glaube indessen, nach reif- licher Prüfung, sie nur für Varietäts-Cliaraktere gelten lassen zu dürfen. 7. C. coriaceus Nob.: niger, antennarum apice elj- trisque maris ferrugineis; supra fortiter punctatus, elvtris apice alutacei^. Long. 2 — 2V2 "• In der Provinz Catamarca, am Wege nach den Cordil- leren, zwischen Machiposta und Alpaquinchi. Grösser als die 161 gewöhnlichen Individuen der vorigen Art und etwas plumper gebaut, doch sonst von denselben Verhältnissen. Ueberall auf der Oberseite dicht und ziemlich grob punktirt, auf der un- teren viel feiner, wie die Endhälften der Flügeldecken mehr ledernarbig glänzend braunschwarz, die Taster, die acht obe- ren Fühlerglieder, die Spitze der Schienen und die Füsse rothbraun; beim Männchen auch die ganzen Flügeldecken ebenso gefärbt. Vorder- und Hinterrand des Vorderrückens gelbgrau gefranzt, die Seiten mit einem spitzen Dorn und der Rand vor ihm mehr bogenförmig erweitert; Brust mit kur- zen, feinen, gelbgrauen Haaren besetzt, ebenso die Innenseite der Schienen an der unteren Hälfte, zumal beim Männchen; Fusssohlen dicht und kurz behaart. Endglied der Fühler spateiförmig gestaltet, mit schwachem Zahn nach unten. Nach Angabe eines Bekannten findet sicii die Art auch bei Mendoza, wo sie mir aber nicht begegnet ist. Wenn diese Angabe Grund hat, so wird sie wahrscheinlich im ganzen westlichen Gebiet am Fuss der Cordijleren auftreten. Sie lebt, gleich der vorigen, in der niedrigen Busch waldung, welche vorzugsweise aus Leguminosen besteht und die dürren rasenlosen Sandflächen jener Gegenden bekleidet. Ich fing f-ie den 15. Februar 1860. Cal. Lycius Guer. Mag. de Zool. II. Ser. Ins. pl, 50, 51 steht dem hier beschriebenen C. coriaceus nahe in der Fär- bung, ist aber viel gestreckter gebaut und die Fühler des Männchen sind länger gekämmt. ?• Tracliyderiilae. 7. Ozodera Dup. 8. O. farinosa Ger st. fusco-nigra, undique cinereo- tomentosa; pronoto carunculis tribus glabris; elytris nudiusculis fuscis, vitta cinereo-pubescente. Long. 7'". In der westlichen Pampa, zwischen S. Luis und Mendoza. Walzenförmig gestaltet, dunkelbraun gefärbt; der ganze Leib dicht filzig gelbgrau behaart; Fühler, Beine und Flügel- decken fast haarfrei, letztere mit einem breiten Streif anlie- gender Haare, der in der Mitte ziemlich verwischt ist. Füh- ler etwas länger als der halbe Leib, die Endglieder zusam- mengedrückt, mit zwei scharfen Kanten. Vorderrücken fast kreisrund, an jeder Seite mit zwei kleinen Höckern, auf der Mitte vertieft und vor der Vertiefung eine Querfurche, darin eine kurze glatte Schwiele und daneben jederseits eine andere längere, w^elche die Mittelgrube begrenzt. Schildchen läng- lich dreieckig. Flügeldecken am Ende einzeln abgerundet, ohne Nahtecke. Beine kurz, seitlich etwas zusammengedrückt, Ifi2 auch die Scliienen. Voiderbrustbein mit scharfem Kiel zwi- schen den Hüften. Vor dem After eine rostgelbe Haarfranze. 8. Dorcacerus Dej. f>. D. burbatus Dej. Cat. 346. Cerambjx barbatus Oliv. Ent. IV. 67, 10 j)l. 13 tig. 94. Schönh. Sjn. Ins. 111. 363, 78. Banda oriental, Entrerios", Corrientes. 9. Trachyderes Dalm. Schönh. Syn. Ins. III. 364. a. Pronoto tomentoso-maculato. 10. Tr. tiioracicus Dej. Cat. 34,5. — Dup. Monogr. des Trachjd. Guer. Mag. 1836 Ins. pl. 159. Cerambyx thoracieus Oliv. Ent. IV. 67, 15 pl. 12 fig. 85. Banda oriental, Buenos Ayres, Entrerios und Corrientes; überall häutig. 11. Tr. sulcatus Mus. ber. Corpore nigro, cinereo tomentoso; pronoto eljtrisque viridibus, bis vittis tri- bus sulcatis tomentosus; antennis llavis, nigro -annu- latis. Long. i—^y^". In der Banda oriental von Sellow gesammelt, mir nur in der Gegend von St. Jago del Estero begegnet. Gestalt und ganzes Anselm der vorigen Act, auch gröss- lentheils ebenso gefärbt. Füliler gelb, die drei ersten Glieder ganz und die folgenden an der Gelenkung schv^arz. Vorder- rücken grünlich, wie das Schildchen, beide mit gelben anlie- genden Haaren besetzt. Flügeldecken lebliafter grün, auf jeder drei vertiefte, mit gelbgrauen Haaren ausgefüllte Strei- fen. Rumpf und Beine schwarz, die Schenkel ohne den scharfen Dorn an der Innenecke der Knie. 12. Tr. aurulentus Nob , niger aureo-tomentosus; ely- tris rufo-testaceis, tomentoso-striatis. Long. 10'". Bei Mendoza. Das einzige Exemplar dieses schönen Käfers, welches ich gesehen habe, ist nicht in meinen Besitz übergegangen, daher ich die Art nicht weiter beschreiben kann. 13. Tr. sanguinolentus Nob.; niger, trunco aurichalceo- tomentoso; elytris sanguineis, vitta media lata nigra. Long. 10'". Kozario, Parana, St. Jago del Estero. Tief schwarz, Ko|>f und Hum])fdic]it messinggelb behaart, der Vorderrücken auf der Mitte liaarfrei; Fühler, Flügel- decken und Beine nackt, die Flügeldecken blutroth gefärbt, 163 mit breilem schwarzem Slieit' neben der Naht, Vordenücken mit stumpfem Dorn an jeder Seite in der Mitte und einem zweiten nach hinten zu auf der Fläche, welcher dem neben der Schulter vortretenden spitzen Höcker der Flügeldecken gegenübersteht; die Mitte dazwischen abgeplattet, haarfiei und punktirt, die Stelle vor dem Schildchen vertieft. Ende der Flügeldecken zugerundet, mit zwei spitzen Dornen, von denen der äussere der grössere ist. Innenecke des Knies, besonders an den Mittelbeinen, in einen Dorn verlängert. b. Pronoto glabro. J4. Tr. variegatus Perty, Delect, anim. artic. 88 T. 17 fig. 10. — Dup. Monogr Trach. 1. 1. Ins. pl. 187 fig. 1. Tr. nigro-fasciatus Gory ^uer. Icon. d. 1. Ann. Ins. pl. 43 fig. 3. Var Tr. Audouini Dup. ibid. 1838 pl. 186 fig. 2 und Trach. gloriosus Dup. ibid. pl. 187 fig. 2. Buenos Ayres, Rozario, Parana, St. Jago del Estero. Dieser schöne Käfer kam mir stets nur einzeln vor, aber an allen genannten Orten. Er variirt in der Farbe des Sau- mes der Flügeldecken, welcher bald schwarz, wie die Grund- farbe, bald gelb wie die Flecken gefärbt i^t. Auf letztere Varietät hat Herr Dupont seinen Tr. Audouini gegründet. 15. Tr. striatus Dalm. Sehönh. Syn. Ins." III. 365. 4. — Dej. Cat. 345. — Dup. Monogr. d. Trach. 1. 1. pl. 161 fig. 2. Cerambyx striatus Fabr. S. El. II. 275, 42. Oliv. Ent. IV. 67, 27. 31 pl. 10 fig. 71. Banda oriental, Buenos Ayres, Entrerios, Corrientes; die häufigste Art der Gattung. 16. Tr. dimidiatusDalm. Sehönh. Syn. fus. III. 366. 8. Dej. Cat. 345. Dup. Monogr. I. 1. pl. 163. Cerambyx dimidiatus Fabr. S. El. IL 276, 45. Oliv. Ent. IV. 6a, 18. 19 pl. 14 fig. 96. Banda oriental, Buenos Ayres. 17. Tr. signatus Gyll. Sehönh. Syn. fus. 111.366, 12. App. 177, 247. Dej. Cat. 345. 'Dup. Monogr. 1. 1. pl. 193. Bei Parana. 10. Oxymerus Sol. 18. 0. obliquatus Mus. ber. rufo-testaceus, pronoto nigro-punctato; pectore abdomine ely trorumque parte dimidia juxta suturam ascendente uigiis. Long. 8'". 1H4 Banda oriental, Entrerios. Dem 0. basalis verwandt, ebenso gross, aber schon durch die sieben schwarzen Punkte auf dem Vorderrücken davon verschieden. Rothgelb, Brust, Bauch und Endhälfte der Flü- geldecken schwarz, aber diese schwarze Strecke der letzteren nicht quer abgesetzt, sondern an der Naht bis zum Schild- chen hinaufgezogen. Hinterschienen schwarz, ebenso deren Füsne und die der Mittelbeine; auch das 7., 8. und 9. Fühler- glied schwarz. 19. 0. lateriscriptus Nob. testaceus, pronoto nigro- punctato, abdomine nigro; eljtris linea laterali nigra. Long. 7-8'". Bei Rozario. — Glänzend schaalgelb, Kopf, Fühler und Beine einfarbig, nur die hintersten Schenkel an der Spitze schwarz. Vorderrücken buckelig uneben, nur vorn an den Seiten ein stumpfer Dorn; darauf 7 schwarze Punkte in der gewöhnlichen Stellung. Flügeldecken mit einem schwärzlichen Streif neben dem Aussenrande nach hinten und zuweilen noch ein zweiter neben der Naht; der Rand selbst, die Spitze und die Naht ebenfalls schwarzbraun. Brustseiten schwarz ge- fleckt, der Hinterleib ganz schwarz, der Afterrand rotligelb behaart. 20. O. rivulosus Dej. Cat. 345. Cerambyx rivulosus Germ. Spec. nov. I. 512, 683 Im ganzen Osten der argentinischen Republik, von Bue nos Ayres bis Paraguay und dem Innern von Brasilien. Die Art ist ziemlich variabel in Grösse und Zeichnung, die Fühler sind gewöhnlich ganz schwarz, auch die Flügel- decken mitunter. Zu diesen Varietäten rechne icii auch Ox. pallidus Dup. Monogr. Magazin de Zoolog. 1838, 49 Ins. pl. 215 lig. 1. 11. Xylocharis Dup. Magazin de Zoologie 1838, 29. 21. X. oculata Serville Ann. de la Soc. ent. de France 1834, 48. Dup. 1. 1. pl. 205 fig. 1. Süd-Brasilien, Banda oriental, Entrerios, Corrientes. 3. Ceraiiibycitlae. a. Lophonophoridae. 12. Pteroplatus Dej. 22. Pt. lyciformis. Cerambyx lycif. Germ. Spec, I. 502, ')68. 165 Banda oiiental und die südliche Partie der argent. Re- publik bis Rio Quarto. 23. Pt. adustus Nob. Supra testaceus, velutinus; sub- tus niger nitidus, femoribus basi testaceis; vitta pronoti elytroiunique a])ice nigris. Long. 8'". Bei Rozario. — Grösser als die vorige Art, flacher, nach hinten breiter, völlig wie ein Lycus gestaltet und viel- leicht identisch mit Pt. lycoides Dej. Cat. 346. b. E b u r i a d a e. 13. Eburia Serv. 24. E. 4 lineata Dej. Catal. 352. — Rufo-testacea, nigro variegata pubescens; pronoto tuberculis duobus nigris nitidis, elytris lineolis sex albidis. Long. 12-14'". Bei Paranä, S. Fe und Buenos A^res. — Grundfarbe trübe röthlich schaalgelb, der Körper und die Spitzen der Schenkel schwarzbraun; auf den Flügeldecken ein schwarzer Saum um die weisslichen Linien, der nach vorn und hinten ausfliesst; mitunter die ganzen Flügeldecken schwarz. Ober- fläche fein anliegend, gelbgrau beliaart; Kopf und Vorder- rücken dicht punktirt, Flügeldecken ledernarbig giubig. Füh- ler lang behaart, besonders die LTnterseite. Yorderrücken etwas uneben, an den Seiten vorn ein stumpfer, hinter der Mitte ein spitzer Dorn; auf der Oberfläche vorn zwei glatte schwarze Höcker und dahinter drei andere, schwächere Buckel, von denen der mittlere schärfer und glatt ist, wie die Höcker- chen. Jede Flügeldecke mit drei kleinen weissgelben Linien, die ersten am Grunde zwischen Schulter und Scliildchen, die beiden anderen ziemlich in der Mitte parallel neben einander, die Innern derselben stark abgekürzt. Ende der Flügel decken mehr oder weniger scharf zugespitzt. Die vier hin- teren Schenkel mit vortretenden Gelenkecken. 25. E. sor dida Nob. Fusca, cinereo-pubescens; pronoto tuberculis duobus nitidis, elytris sub-bicostatis: puncto basali aurantiaco. Long. 12 — 14'". Bei St. Jago del Estero. — Gestalt und Bau der vorigen Art, aber etwas flacher und nach Verhältniss breiter, die Schenkel k;äftiger. Grundfarbe trüb röthlich braun, aber die ganze Oberfläche viel dichter mit kurzen, feinen, anliegenden gelbgrauen Härchen bekleidet und daher erdfarben erschei- nend. Punktirung wie bei jener Art, doch feiner. Vorder- rücken mit stumpfem Höcker vorn und spitzem in der Mitte an den Seiten, die Fläche mit zwei glatten Höckern vor der Mitte und leichtem Buckel vor dem Hintenande. Flügeldecken mit je zwei leicliten erhabenen Längsleisten in etwas diago- naler Richtung, am Anlange der inneren an der Basis eine glatte, rüthlich gelbe Schwiele; Ende der Flügeldecken mit zwei spitzen Dornen. Fühler innen etwas länger behaart, die 4 hintern Schenkel mit vortretenden Grelenkecken. 26. E. graciosa Blanch. D'Orb. Voy. TAm, mer. pl. 21 tig. 8. Banda oriental, Corrientes, Bolivien. 14. Coccoderus Dej. 27. C. novempunctatus. Cerambyx 9-punctatus Germ. Spec. nov. .^O.j. Cocc. tnberculatus Dej. Buquet, Rev. zool. 1840, 295. Blanch. D'Orb. Voy. l'Am. mer. 207 pl. 21 Hg. 3. Banda oriental. 15. Orion Dej. 28. 0. Lachesis, Blanch. D'Orb. Voy. TAm. mer. 209 pl. 22 flg. 1. Ej. bist, natur. d. Ins. II. I4ß. Orion Atropos Dej. Catal. 352. Orion Patagonus Guer. Icon. d. R. An. Ins. Texte 22J. Bahia blanca, Mendoza und Patagonien. 16. Elaphidium Serv. 20. E. collareNob. Brunneum, cinereo-pubescens, pro- sterno sulco transverso, fulvo-hirto; eljtris alutaceo- pubescentibus. Long. 16'". Banda oriental. — Matt röthlich braun, gelbgrau behaart, die Behaarung unten diclit, oben ledernarbig lückenhaft. Füh- ler stark, die Glieder unten scharfkantig mit vortretender Endecke. Kopf klein, Vorderrücken kurz, nicht ganz so breit wie die Schultern, die Seiten abgerundet, die Oberfläche grob punktirt, uneben, in den Vertiefungen gelbgrau abstehend be- haart, dazwischen zwei kleine glatte Höcker vor der Mitte auf der Oberfläche; die Brust mit einer tiefen, mondförmigen, röthlich gelbgrau behaarten Furche vor den Beinen, die sich schneckenförmig z\\isclien die Hüftgruben drängt. Flügel- em Haarfilz, etwas hel- ler, lang, aufstehend an der Basis, kurz und filzig auf dem 212 übrigen Theile des Fliigel.s, mit langer Franze am Innen- und Hinterrande; ein schräger Strich etwa in der Mitte ihrer Länge und einige kleine überall zerstreute weniger deutliche Flecke sind zimmlgelb oder tabacksfarbig; die Adern braun; längs dem Hinterrande und einem Theil des Aussenrandes steht eine Reihe brauner Flecke, die mit den Enden der Längsadern correspondiren; Unterflügel ungefärbt, irisirend, mit sehr fei- nem falben Haarfilz, der sie etwas opak und angeraucht macht, und mit einer breiten Franze Mie am Vorderflügel nicht blos längs dem Rande, sondern auch auf den beiden Innern Längs- adern; Leib braun; Füsse gelb röthlich, mit Dornen von glei- cher Farbe, Diese Art stellt durch die Form der Vorder- flügel und ihre Zeichnung der Hydr. variegata nahe. Das letzte Tasterglied der Männchen ist biegsam wie bei Hydro- psyche und genau wie bei Macronema. Meiner Ansicht nach ist H. Pictetii Costa ein echter Po- lycentropus; zur sicheren Bestimmung der Art ist die Kenntniss der Appendices erforderlich. . In einem späteren Aufsatz: De quibusdam novis insec- lorum generibus descriptis iconibusque illustratis Memor Accad. Sc. Napoli 1857 T. 2 p. 219 — 233 tab. 1 col., (ausgezogen in Rendic. Acc. Napoli nuov. ser. 1856—1857 p. 17—2.) und in der Zeitschr. f. die gesammte Naturwiss. von Giebel 1858 T. 12 p. 362) beschreibt A. Costa eine neue Phryganiden- gattung folgendermassen: 6. Lasiocephala. Mas. Palpi maxillares biarticulati, articulo primo bre- vissimo, secundo valde elongato, tereti, valde arcuato, fere semicirculari, sursum flexo, longe piloso; labialis breviores, triarticulati, articulo primo brevissimo, secundo et tertio sub- aequalibus; antennae setaceae, articulo primo valido, elato, subcoriaceo, ante medium coarctato, longe hirto, reliquis a sexlo ad ultimum infra barbatis. Fem. Palpi maxillares longi, graciles, quinque articulati, articulo primo brevissimo, lertio-quarto subaequalibus, quinto longiori, tenuiori, acuminato; labiales breves, illis maris simi- les; antennae articulo primo longe tereti recto, longe hirto, reliquis nudis; alae in utroque sexu nervis transversis nullis; tibiae quatuor posteriores quadricalcaratae. Die Gattung soll zwischen Pogonostoma und Lasiostoma stehen und die einzige Art Lasiocephala taurus bei Neapel häufig sein. Ich meine, dass L. taurus die Mormonia basalis Kolen. ist und also die Gattung und Art von Costa wieder eingehen. In meiner Synopsis Phryganidarum synonymica habe ich noch eine Lasiocephala maculata Costa angeführt. Ich vermuthe, 218 dass ich hier irrig Costa's Phr. macuUita verwechselt habe. Wenigstens finde ich nirgends eine Notiz, woher ich die Nach- richt über diese Art geschöpft habe. Rossi in seiner Fauna Etrusca oder Iljiger T. 2 p. 11 — 13 führt vier Arten, deren Bestimmung unsicher bleibt. P. striata, vielleicht ein Stenophjlax P. rhombica, vielleicht Lin- ne's Art, P. nigra, eine der beiden bekannten Mystacides- Arten, und P. Waeneri, ein kleiner Tinodes oder Psjchomia. Es ist unbeachtet geblieben, dass Rossi in der Mantissa 1792 (die für S3'nistata von llliger nicht benutzt ist) p. 104 bis 105 noch fünf Arien mittheilt, P. bimaculata, ein Lepto- cerus, P. grisea, vielleicht Gr. atomarius, P. longieoinis, viel- leicht ein Setodes. Dann folgen zwei neue Arten P. obscura, kaum zu deuten und P. evitata (sie) vielleicht ein Limne- philus. Zu letzterer Art findet sich Manlissa 171'4 p. 135 ein Zusatz, und die Bemerkung, dass er oft aus den Gehäusen den Ichneumon illecebrator gezogen habe. Rossi hat also mindestens neun Arten in Toscana beobachtet. Schneider, Stett. Ent. Zeit 1845 p. 346 erwähnt vier von Zeller in Sicilien gesammelte Arten. Hydroptila fuscicornis, Psychomia annulicornis, Philopotamus montanus, Setodes aspersella. Ich selbst habe Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3. 1Ö60 T. 8 p. 746 zwei von Beliier de la Chavignerie in Sicilien gesam- melte Arten angeführt, Sericostoma collare und Hydropsyche stictica. Ich bemerke, dass von den p. 748 nach Schneider angeführten Arten die drei ersten Limnophilus griseus, ele- gans, digitatus fortfallen. Schneider giebt ausdrücklich Oester- reich als Fundort an , was ich damals übersehen habe. Kolenati Trichoptera citirt zehn Arten aus Italien; G. pellucidus und Gn. atomarius von Montenero, Neapel, Lim. nobilis, Sten. striatus, G. hirta, Hydrops, pellucidula, tincta, guttata aus Livorno und Prato vecchio, Hydropt. obscura aus Messina und Hol. phalaenoides aus Italien, nach einem Stück im Berliner Museum. Dasselbe besitzt auch aus Neapel Gr. atomarius und Stenoph. dilutus n. sp., Gon. vittatus. Meine Sammlung enthält Sten. meridionalis aus Prato vecchio und Philop. Siculus aus Messina, und noch sechs Arten aus Pie- mont, Limn. nobilis, Sten. striatus, nigricornis, radiatus, Serie, collare und Odont. albicornis. Was bis jetzt über die Phryganiden- Fauna Italiens be- kannt ist, beschränkt sich also auf 6 Arten bei Costa, 9 bei Rossi, 4 bei Schneider, 2 von mir, 10 bei Kolenati und 8 meiner Sammlung, die zum Theil in meinen früheren Mitthei- 214 lungen erwähnt sind. Aber auch diese kleine Zahl von 31 redueirt sich noch um etwa den dritten Theil durch doppelte Namen. Es lässt sich nach unseren gegenwärtigen Kennt- nissen annehmen, dass in Italien etwa 200 Arten Phryganiden aufzufinden sein werden. Welch reiches Feld für die For- schung bleibt da noch auszubeuten! Schluss folfft. Or ehestes duedenfeldtii n. sp. vom Lehrer Gerliartit in Liegnitz. Ovalus; nitidus; superficie subpilosa; niger; scapus cum quatuor primis articulis funiculi rubrofuscus; tarsi obscuie- fusci; medium rostri subtili carina incisum; femora posteiiora medio latiora, dein usque ad apicem serie dentium. Long. 1 1 /3 • In der Form einem Orchestes alni ähnlicher als dem 0. rufus, als dessen dunkelfarbige Varietät er bei einigen Ento- mologen galt, unterscheidet sich diese Art doch wesentlich von beiden. Es ist eine gute Species, von der bereits ein aus Schlesien stammendes Exemplar in der Sammlung des Herrn Professor Schaum, jedoch ohne Namen, sich befindet. Da meines "Wissens diese Art bis jetzt unbeschrieben blieb, wahrscheinlich aus Mangel an genügender weiterer Beobach- tung, so fand ich mich veranlasst, gestützt auf genügendes, selbst gesammeltes Material, endlich die Beschreibung des- selben zu veröffentlichen. In der Grösse hält der Käfer die Mitte zwischen 0. rufus und 0. alni. Die kleinsten Stücke sind etwa 1 '" , die gröss- ten IVs'" lang. Die ganze Ober- und Unterseite ist schwarz und glän- zend, der Hinterleib mehr matt. Der Fühlerschaft und die vier ersten Glieder der Geissei sind dunkelrothbraun. Die äusserste Spitze des Rüssels ist bräunlich durchscheinend. Die Tarsen sind pechschwarz. Einen Farben-Uebergang zu O. rufus oder 0. alni, mit wel- chem letzteren das Thier übrigens näher verwandt ist, als mit ersterem, vermochte ich trotz der Besichtigung von nahezu 100 Exemplaren, die theils von Herrn Major Quedenfeldt, theils von mir gesammelt wurden, nicht zu entdecken. Die schwarze Färbung ist Consta nt. Die Behaarung gleicht der von O. alni, mit Ausschluss 215 der dunkleren Färbung, die sich wenig von der Grundfarbe des ganzen übrigen Körpers entfernt. Sie bestellt aus kür- zeren und darüber hinausstehenden längeren aufstehenden Haaren, deren Länge auf Kopf und Halsschild um ein We- niges bedeutender ist als auf densel: en Theilen bei 0. alni. Der Rüssel ist massig lang, nur wenig gebogen und nach der Spitze hin unbedeutend verschmälert. Auf der Mitte sei- ner schmalen, glatten, bis zur Spitze reichenden Mittellinie befindet sich eine kurze, deutliche Längsvertiefung. Sonst ist der Rüssel ziemlich dicht und fein punktirt; Scheitel und Halsschild dagegen sind stark und ziemlich dicht punktirt, letzteres hie und da, namentlich auf der Scheibe, zart gerunzelt. Die dreigliedrige Fühlerkeule ist stets kürzer als bei 0. rufus, kaum doppelt so lang als breit. Das Halsschild ist an den Seiten weniger gerundet er- weitert als bei 0. alni, ebenfalls nach vorn verschmälert. Bei vertikaler Ansicht erscheint es seitlich schwach oder gar niciit gehöckert. Das Schildchen ist länglicii eirund. Die Decken sind doppelt so breit als das Halsscliild, mit rechtwinklig vortretenden Schultern, 1 '/j mal so lang als breit, massig gewölbt, an den Seiten fast parallel, nach hinten zusammen stumpf (bei 0. rufus spitz) zugeiundet. Sämmtliche 9 Streifen jeder Decke sind stark und fast ge- kerbt punktirt. Die sanft gewölbten Z\\ ischenräume der Streifen sind sparsam und äusserst fein punktirt, hier und da schwach geringelt. Bei Zwischenraum 1 und 3 ist die Wöl- bung etwas deutlicher. Die Hinterschenkel sind wie bei 0. alni gebildet, alto in der Mitte erweitert und von da zur Spitze hin mit kleinen Zähnchen bewehrt. Die Schenkel der Vorder- und Mittel- beine sind aber nicht ungezähnt wie bei 0. rufus und 0. alni sondern besitzen fast in der Mitte etwas gegen die Spitze hin ein ziemlich deutliches kleines Zähnchen. Das Thier nährt sich von den Blättern der Ulmen (ülmus c&inp.stiis und effusa), an denen die Katzbachdämme oberhalb Liegnilz reich sind. Man findet es bis in den August hinein mit 0. rufus und 0. alni (der jedoch bei uns nie auf Alnus vorkommt) zusammen, seltener als jenen, häufiger als diesen; im Frühjahr unter Ulmenlaub. Zu Ehren meines entomologischen Freundes, des Majors Herrn Quedenfeldt, der durch Erforschung der Glogauer Käfer- fauna und duich glückliches Sammeln in hiesiger Gegend in den Stand geset/.t ward, so manche dankenswerthe Notiz meinen „Beiträgen zur Fauna Niederschlesiens'-' zu liefern, erhielt diese Species ihren Taufnamen. 21G Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 16. Februar wurden als Mitglieder aufgenommen: Herr Professor Dr. Giebel, Direetor des zoolog. Museums der Universität in Halle, Kaufmann G. A. Top ff er liier. Es wurde mitgetheilt, dass Herr Schulrath Dr. Suffrian be- reits das Manuscript des Schlusses seiner Monographie der Cryptocephalen eingeliefert hat und dass Herr Fr. Fleischer den Druck des sechzehnten Bandes der Linnaea in Angriff nehmen wird. Da der Unterzeichnete in einigen Tagen eine Reise nach Italien antreten will, auf welcher er vermuthlich es möglich machen kann, der erhaltenen Einladung zur Versammlung der Naturforscher Ende April in Napoli Folge zu leisten, so machte er Vorschläge wegen der S. 119, 120 dieses Jahrganges be- antragten Modalitäten in Betreff der ehemaligen Dr. Schmidt — jetzt Vereins-Sammlung. Es wurde aber von den Anwe- senden beschlossen, die 1. c. auf den Monat März festgesetzte Entscheidung des Vorstandes solle bis zur Rückkehr des Un- terzeichneten (voraussichtlich im Mai) verschoben werden. Für die ungesäumte Erledigung der laufenden Vereins- Angelegenheiten, Correspondenz, Redaction und Correctur der Zeitung ist während der Dauer der Reise die erforderliche Vorsorge gelragen. C. A. Do hm. Intelligenz. Tj. W, Iflaske's An tic|iiai*iat in Breslau ist beauftragt, gegen baare Einsendnng des Betrages zu ver- kaufen : Stettiner entomologische Zeitung 1840 — 1864 oder Jahrg. 1 — 25, (davon 1—23. in Hlblwdbd.), ganz complett (75 Thlr.) für 40 Thlr. The entomologist's annual f. 1855, 1856, 1859, 1860 edit. bj Stainton. London w. col. plates. — Dasselbe für 1857. London. Mit 1 schw. Kpfr. Zu- sammen für 2'/2 Thlr. Inhalt i Vereinsangelegenheiten. Kassenabschluss. v. Prittwitz: Fauna des Corcovado. I>r. Altum: Die Käfer Borkum's. Werneburg: Fauna der Insel Sylt. Burmeister: Longicornia Argentina. Miili- lig: Coleophora tanaceti. Dr. Bethe: A'ermisclites. C. A. Dohrn: Note zur Lamellicornien- Gattung Orsilochus Burmeister. Aus dem Reisejournal von Dr. H. Dohrn. H. Hagen: Beiträge zur Kenntniss der Phryganiden. Gerhardt: Orchestes Quedenfeldtii. Vereins- angelegenheiten. Intelligenz. Untomolog^iiiehe Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction* ^" Commission bei den Buclihandl. ^ ^ ' V. E.S.Mittler in Berlin u. Fr. Fleischer C. A. Dobrn, Vereins-Präsident. in Leipzig. IVo. 7-9. 26. Jahrgang. Juli -Äug. 1865. Beiträge zur Kenntniss der Phryganiden, * zusammengestellt von Dr. H. Hagren. III. Die Phryganiden Maderas- Aus den Sammlungen der Herren Gr. Härtung und V. Wollaston habe ich 1858 folgende Arten beschrieben. Da eine Veröffentlichung derselben bis jetzt nicht erfolgt ist, er- laube ich mir meine Beschreibungen hier mitzutheilen. 1. Limnephilus cinctus Hag. Rufo-fuscus, fusco-villosus, antennis fuscis paiiido annu- latis, pedibus testaceis, nigio-spinotis, anticis tibiis tärsisque nigro-annulatis; aus anticis ochraceis, margine postico et api- cali latius dense fusco-sparsis, disco parce fusco-niaculato, pterostigmate parvo, fusco; aus poslicis nigro-cinereis, mar- gine antico subinfuscato , venis partim nigris. Long. ö. alis 13 mill. Exp. al. 21 mill. — Madera mas. fem. Kopf dunkel rostfai ben, braun behaart, neben den Augen gelb; in der Milte etwas erhaben, die Tuberkeln wie bei L. impurus Rbr. Füliler schwarzbraun, falb geringt; Taster falb; Thorax dunkelbraun; Füs^e falb mit schwarzen Dornen; Vor- derschienen und die Spitze ilirer Tarsenglieder schwarz ge- ringt. Flügel ähnlich L. impurus, aber die Spitze schmäler und weniger schief gestutzt; Geäder fast identisch, die vierte Apicalzelle etwas schmaler an. der Basis und in den Hinter- flügelu der Cubitus in der halben Höhe wie der Sector des Radius gegabelt. Die Vertheilung der Farben ist ähnlich, aber das Braun dunkler. Vorderhügel gelb, mit zahlreichen braunen Punkten, die mehr oder minder zusammenlliessen, 15 218 besonders gegen die Spitze, den Hinterrand und Hinterwinke], weniger in der Mitte, wo sie um die Anastomose einen grös- seren gelben Fleck und mehr gegen die Basis hin einen vier- eckigen frei lassen; Pterofetigma durch einige braune Flecken gebildet; Adern braun behaart gegen die Basis und den Hin- terrand. Hinterfliigel aschgrau, Vorderrand besonders des Pterostigma etwas bräunlich, Adern im vordem Theile gelb- lich, im Analfelde schwarz. Leib fehlt. L. cinctus steht dem L. impurus nahe, ist aber kleiner. 2. Stenophylax oblitus Hag. Pallidus, vertice thoraceque fuscis; antennis rufis, vix annulatis, abdomine pallide flavo, pedibus pallide flavis, nigro- spinosis, anticis paulo obscurioribus; alis anticis infuscatis, parce fusco - villosis, maculis parvis pallide flavis sparsis, venis fusco flavoque interruptis; alis posticis hyalinis, venis ciliisque flavescentibus. Long. c. al. 12 — 16 mill. ; Exp. al. 21—26 mill, Madera. Aehnlich dem St. aspersus Rbr,, aber viel kleiner; blass gelb, P'ühler röthlich, die Gelenke blasser, wie -geringt; Ba- salglied seillich etwas dunkler; Kopf erhaben in der Mitte und dunkler, braun behaart; zMei kleine Höcker vorn zwi- schen den Fühlern, zwei andere eiförmige vor und nach innen von den Nebenaugen; zwei andere auf dem Hinterhaupt; hinten in der Mitte zwei etwas erhabene und etwas nach aussen gekrümmte Streifen- Mesothorax oben braun; Füsse gelb, die vordem bräunlich. Flügel lang, die vorderen vor der Sjjitze erweitert, rothgrau; die Färbung ist bedingt da- durch, dass zahllose feine helle Punkte auf braunem Grunde stehen; Adern braun, gelb gefleckt; Appendices anales des Weibchen dreieckig, spitz; Legeklappe vierlappig, die inneren Lappen schmaler; App. sup. der Männchen kurz, gerade, die ahgejundete Spitze innen etwas gehöhlt; App. infer. breitlappig, die ol>ere Spitze bildet nach innen gekiümmt einen Zalin; App. interni. cylimlrisch, nach aussen gekrümmt, unten mit einem an- gesetzten runden Lappen; Penis cjlindrisch, mich oben ge- krümmt, an (Jei- Spitze ausgekerbt, jederseits mit einem Höcker. Diese Art ähnelt durch ihre Färbung St. aspersus, ist aber klei- ner und die Appendice.- sehr verschieden, und in einer Art ge- bildet, lür die nur St. ulpet-tris eine Analogie bietet. Die vierlappige Legeklappe verliimJert, das Weibchen mit andern Arten zu verwechbcln. In Färbung und Grösse steht ihm Desm. hir-utus Kol. nahe, doch unterscheiden St. oblitus so- gleich die Appendices. 3. Hydroptila atra Hag. Capite tlioraceque atris; antennis fuscis, alis brunneis, 219 fusco-pilosis, griseo-fimbriatis, pedibuß fuscis, tibils posticis griseo-fimbriatis. Long. c. al. %^/^ raill.; Exp, al. 5 mill. Madera. Leib fehlt, Flügel gut erhalten; Kopf etwas aufgetrieben, zwei runde Höcker am Hinterhaupt; Fühler etwas weiter ge- trennt als sonst bei Hydroptihi, kräftig, so lang als die Flü- gel, einfarbig braun; Füsse sehr kräftig, die Hinterfüsse lang; Flügel sehr schmal und spitz. Die Färbung des ganzen Thie- res ist einförmig dunkel schwarzbraun, die Flügel braun, braun behaart; mit breiter grauer Franze. Füsse braun, die Hinterfüsse grau behaart. Diese i^rt hat die Grösse und Form von H. pulchricornis, unterscheidet sich aber von allen bekannten Arten durch ihre einförmige Färbung ohne Flecken; die Hinterflügel sind eben so dunkel wie die Vorderflügel, was sich nur bei H. fuscicornis Sehn, (obscura Kol.) wieder- findet, diese Art ist aber grau gefleckt. Ich habe die Fran- zen bei H. atra grau genannt, vielleicht nennt man sie rich- tiger braun, denn sie stehen so dicht, besonders in der Spitzen- hälfte des Flügels, dass sie einen dunkelbraunen Schein an- nehmen. 4. Hydro rchestria insulai-is Hag. Das einzige stark abgeriebene Weibchen verschwand mir bei der Bearbeitung. Es hat die Grösse der vorigen Art. Der von mir gezeichnete Kopf zeigt zwei lange schräge Wülste am Hinterkopf und drei deutliche Nebenaugen, welche Hy- droptila bestimmt fehlen. Matt kohlschwarz, Flügel braun, ihre Membran etwas glänzend. 5. Hydropsyche Maderensis Hag. Nigra, capite aureo-villoso, antennis fuscis basi et subtus pallide annulatis; palpis, pedibus anticis brunneis, mediis et posticis testaceis; tarsis mediis et posticis, maculaque basali femorum posticorum brunneis; alis anticis nigro-luscis, dense aureo-maculatis, serie marginis anticis, fascia ante apicem, maculisque majoribus marginis posücis aureis; alis posticis nigro-cinereis, margine antico apice excepto flavo. Long. c. al. 10—14 mill.; Exp. al. 20—24 mill. Madera mas. fem. Körper schwarz, Kopf weniger breit als bei den ver- wandten Arten, deshalb die Augen strärker vorspringend; Höcker flach, die hintern eiförmig, die vorderen klein, et^ as nierenförmig; Fühler so hing als die Flügel dünn, die Basis oben, die Unterseite ganz hell geringt; lasier schwarzbraun behaart, das Endglied fast länger als die übrigen; Scheitel und Prothorax dicht golden beiiaart; Vordei füsse braun, die andern gelb mit braunen Tarsen, ein undeutlicher Fleck auf Ä20 der Basis der Hinterschenkel; Flügel schmal, gegen die ellip- tische Spitze erweitert, die vorderen sehwarzgrau mit zahl- reichen viereckigen, oft zusammenfliessenden goldgelben Flecken* ein breites Band vor der Spitze, eine Reilie vorn und eine am Hinterrande mit drei grösseren Flecken; Hinter- flüffcl schwarzgrau, der Vorderrand bis gegen die Spitze gelb; Mitteltarsen der Weibchen erweitert; Hinterschienen etwas gefranzt; App. sup. bilden eine dachförmige, oben braun ge- kielte, vorne gespaltene Platte; App. inf. lang, ihr Basalglied lang und gerade, gegen die Spitze breiter; Spitzenglied ge- krümmt, halb so lang, mit etwas löffeiförmiger Spitze. Penis cylindrisch, unten vor der Spitze etwas verdickt, Legeklappe der Weibchen viereckig, davor zwei kleine schräge Appen- dieep. Diese Art gehört zur Gruppe der H. atomaria und unterscheidet sich durch die dunkele Farbe des Körpers und ihre glänzend goldgelben Flecken. 6.' Poly Cent r opus flavostictus Hag. Nigro-fuscus, nigro-villosus, subtus pallidior, antennis pal- pisque fuscis, aus tlavo-maculatis, posticis cinereis, cinereo- eiliatis; pedibus fuscis, posticis testaceis. Long. c. 8 mill.; Exp. al. 17 mill. Madera mas. Körper schwärzlich, unten heller, schwarz behaart, be- sonders der Kopf; Scheitel aufgetrieben, mit zwei länglichen Höckern, etwas gekrümmt in der Mitte und zwei grösseren biinlörmigen, schrägen auf dem Hinterhaupt; Fühler braun, dünn, beinahe so lang als die Flügel; Taster lang, braun; Flügel schmal , die Spitze eliptisch erweitert, lebhaft braun- schwarz, mit runden goldgelben Flecken bestreut; die hintern grau mit langen Haaren von gleicher Farbe; Füsse braun, die liintein falb. App. anal. sup. kurze, längliche Lappen, mit einem Basalhöcker; zwischen ihnen liegt ein viereckiger Lappen; app. inf. breitere Laj>pen, etwas nach innen gerollt, oben etwas gezähnt. Diese Art ist gross und ihre Färbung dunkler und lebhafter als bei den bekannten Arten. Die Füh- ler sind länger und ähnlich wie bei Plectrocnemia, aber dün- ner; die Flügel sind schmäler als bei P. senex. 7. Tinodes cinerea Hag. Cinerea, luleo-liirta, corpore palpisque fuscis, antennis fuscis, anguste flavo annulatis, penicillo inter antennas aureo, aus anlicis cinereis luteo-hirfis, posticis cinereis cinereo-ciliatis; jjedibus pallide flavis, tibiis posticis paulo obscurioribus. Long. c. al, 7 mill.; Exj). al. 12 mill. Madera. mas. fem. Körper bräunlich; Scheitel aufgetrieben, mit zwei gros- sen birnförmigen Höckern auf dem Hinterhaupt, dazwischen 221 nach vorn zwei kleine linienförmige schräge Höcker; Mitte der Stirn etwas gekielt; Kopf bedeckt mit falben Haaren, zwischen den Fühlern vergoldet. Taster lang, fast braun- schwarz; Fühler braun, falb geringt; Füsse falb, Schienen der hintern bräunlich; Flügel schmal, die obern bedeckt mit fal- ben Haaren, die hintern grau, grau gewimpert. Apj). annal. der Männchen Mass, sup. lang, schmal, gerade, die Basis etwas erweitert, lang bewimpert; app. infer. ein kurzes, brei- tes, eiförmiges Blatt, mit einem oberen schmalen, dünnen, nach innen gekrümmten Ast; app. interm. lange schmale Lap- pen, die Spitze nach innen gekrümmt; Penisdeckel dreieckig, dachförmig; Penis aufgetrieben unten an der Spitze, mit zahl- reichen langen Stacheln; Leib des Weibchen in einen langen Legestachel ausgezogen, dreieckig, spitz, nach oben gebogen. Diese Art steht T. pajlescens Steph. nahe, doch sind die Haare der Flügel weniger glänzend, der Legestachel viel länger, dünner und nach oben gebogen, die app. infer. mar. kürzer, ihr oberer Ast sehr lang und dünn; der Basi&deckel ist länger und fester, während er bei T. pallescens häutig ist. 8. Tinodes grisea Hag. Cinerea, luteo-hirta, corpore palpisque fuscis, antennis flavis, fusco-annulatis, alis griseis, luteo-hirtis; posticis cine- reis, ciliatis; pedibus pallide flavis. Long. 12 mill.; Exp. al. 20 mill. Madera fem. Aus derselben Gruppe und der T. cinerea sehr ähnlich, aber grösser; Kopf vorn etwas ausgerandet; Fühler gelb, Basalglied braun, zweites gelb mit einem braunen Basalpunkt aussen, der Rest gelb, die Spitzenhälfte der Glieder, s])äter das Spitzendrittel oder noch weniger braun; Legestachel wie bei T. cinerea; die Behaarung ist abgerieben. Trotz der grossen Aehnlichkeit halte ich die Art für verschieden, die bedeutende Grösse und die angegebene Färbung berechtigen dazu. Jedenfalls wird die Untersuchung von Männchen mit gutem Haarkleide meine Ansicht erst zu bestätigen haben. 9. Agapetus punctatus Hag. Fuscus, fusco-hirtus , corpore nigro-fusco, antennis pal- pisque fuscis, alis cinereis, punctatis, anticis luteo-hirtis, po- sticis fusco-ciliatis , pedibus luteis, tibiis, calcaribus, tarsisque fuscescentibus. Long. 5 mill.; Exp. al. Qy^ mill. Madera fem. Körper schwarzbraun, Kopf und Thorax mit braunen Haaren, worunter einige gelbe; Scheitel aufgetrieben, zwei Höcker am Hinterhaupt, zwei andere punktförmige mehr nach vorne neben den Nebenaugen; Fühler von Körperlänge, etwas 222 kräftig behaart; Basalglied eiförmig, länger und stärker als die übrigen, das zweite kugelförmig, die übrigen cylindrisch. Taster kurz, das dritte und vierte Glied etwas erweitert; Prothorax jederseits mit rundlichem Höcker; Mesothorax mit zwei linienlbrmigen Streifen, die convergiren; Flügel schmal, ihre Spitze elliptisch; die hintern ein Drittel kürzer und schmä- ler, lang, braun gewimpert, ohne Analfeld; Membran der VordcrHügel fein punktirt, die falben Haare sind aussen an der Sjiitze fast überall abgerieben; Leib eiförmig, etwas ver- längert und wie gestutzt; Füsse gelblich, Schienen ij Tarsen und die Sporen bräunlich, aussen behaart; die Mittelfüsse der Weibchen nicht erweitert. Es ähnelt diese Art den Europäi- schen, unterscheidet sich aber gleich durch die nicht erweiterten Füsse der Weibchen. A. ciliatus hat auch die Membran der Flügel etwas punktirt. Die Färbung des Körpers ist wie bei A. ciliatus, die der Flügel mehr wie bei A. comatus, aber die Wimpern der Hinterflügel dunkler. Meines Wissens sind in dem Werke von Berthold und Welster keine Phrjganiden angeführt, so dass die beschrie- benen Arten den Anfang für die Fauna Maderas bilden. Tl. Phryganiden der Umgegend von Zürich nach Bremi's MittheiluDg. Im Jahre 1852 theilte mir Bremi einen Catalog seiner Neuropteren- Sammlung mit, in welchem die Thiere aus der Umgegend von Zürich besonders bezeichnet waren. Meines Wissens fehlen bis jetzt Verzeichnisse der Neuropteren Zü- richs; ich habe daher aus Bremi's Catalog und aus den Arten in meiner Sammlung, die ich von Bremi erhalten habe, ein Verzeichniss der Pliryganiden zusammengestellt. Ich hoffe, man ^verde es nicht unpassend finden, dass ich diesem Ver- zeichniese, natürlich stets unter genauer Beifügung der Fund- orte, auch die übrigen mir bekannten Arten der Schweiz, welche mir durch Dr. Inihoff, v. Heyden und Anderen zuge- kommen sind, angereiht habe. Ausgeschlossen sind davon nur die um Genf gefundenen Arten, da ich selbe einer besonderen speciellen Bearbeitung unterzogen habe. Das * bedeutet, dass mir Bremi's Type vorliegt. Neuronia. 1. rufjcru'« Scop. Zürich, Phrjg. nigrieornis Bremi*. Phryg. atripes Br.* Alp bei Engelberg 5000'. Phryganea. 1. grandis L.* Zürich; an der Limmath selten, jährlich höchstens zwei Stücke. 223 2. striata L. fusca Br.* An den Stadtkanälen in Zürich September bis November häufig. fulvipes Br. * Im Schilf an Torfgräben gar nicht häufig. 3. varia F.'"" Zürich, an kleinen Bächen im Gebüsch nicht häufig. Limnephilus. 1. pellucidus Oliv, fenestrata Imh.* Zürich. repanda Br. *. Eine Var. mit ungefleckten braunen Flügeln; Zürich, auf einer schilfigen Wiese am Fuss des Ulo sehr selten. 2. lunaris P.* Zürich, Schirznach, Basel. 3. rhombicus L.* Bremi fand sie nicht bei Zürich; nur in kleinen Berg- Waldbächen selten; St. Moritz, v. Heyden und v. Nordmann. 4. flavicornis F. fenestrata Br,'' Im Schilf an Torfgräben beim Katzen- see häufig. .5. affinis Stepli.; Hag. Hydrops, laeta Br.* Zürich, am Seegestade selten. Brientz am See. 6. nobiliö Kol. Phr. grisea Br. '•■ Zürich, an kleinen Bächlein der Wiesen in Thälern und Bergen bis 2000' nicht selten. (Goniotaulius.) 7. griseus L. Rigi, V. Heyden, Basel, ImhofF. 8. vittatus F. Zürich, Juni, Bremi. Basel, Imhotf. (Desmotaulius.) 9. sparsus Curt. Hydrops, montana Br. * Zürich; selten auf Bäumen an einer Sumpfwiese am Fusse des Uto. Anabolia. 1. nervosa Steph.* Zürich, September, October gemein; Basel, Imhoff. 2. spec. nov. Phr.? flava Br.* Am Katzensee im Schilf nicht häufig. Stenophylax. 1. arcticus Kol. St. Moritz, Grimselspital, Rigi, v. Heyden. 2. alpestris Kol. Rhyac. trimaculata Br. * Einmal vor langer Zeit im Juli an einem moosigen Wassergraben unfern Dictikon, Can- ton Zürich; Rigi 5000'. Bremi. 224 3. pantherinus Pict. Plir. striata? Br.* Zürich, auf Gebtischen an Bächen nicht selten; Ba^el, ImhoflF. Sl. Moritz, V. Heyden. 4. lateralis Steph. Kigi V. Heyden. (Stenopliylax contin.) 5. pilosus Pict.'" Hin und wieder an kleinen Seen und Torfmooren nicht selten; den Alpenseen bis 7000'. 6. testaceus P.* Am Uto Bremi; Basel, Imhoff. 7. cingulatus Steph. ? Basel, Imhoff. 8. picieornis P. Rigi, v. Heyden. Halesus. J. mixtus Br.* (nicht Pictet). Surrenen -Pass, 7000'; See des grossen Bernhard, Imhoff. 2. Phr. nigricornis Br."' An Seen und Teichen niederer Wiesen häufig. Tessin Bremi. 3. auricollis P. Kliyac. miliaris Br.* In Büschen an Waldbächen nicht häufig, Bremi; Basel, Imhoff. 4. poecilus Br. * (nicht Kol.) Tessin, Bremi. 5. mixtus P.* Chamouni. 6. puncticollis P. mueoreus Imhoff.* Grosser Bernhard, October. 7. digitatus Schrk. Bei Chur und in andern warmen Alpentliälern häufig; Basel, Imhoff. 8. guttatus Br. "'•" Gotthardt, Hospiz. Enoicyla. J. bigutlata P.* Etzlithal, Uri, 6000', Bremi. Rliyac. obfuscata Br. * Andermatt. 2.' pusilla Burm. Zürich, Bremi; Basel, Imhoff.* 3. amoena Hug. October in einer Bergsehlucht unfern eines Baches bei Zürich; einmal gefunden Bremi. 4. nebulicola Hag. Brevent; Mayenwand, v. Heyden. .'■!" Chaitopteryx. 1. tuberculosa P. Ba^^elj October; Imhoff. Sericostoma. 1. collare Sehr.* Züi-ich, an der Limmath selten; an einem mit \N'asserpflanzen ausgefüllten Riedbach häufig. Tes- sin; Basel, Imhoff'. 225 Notidobia. 1. ciliaris L. Hydrops, sericea Br.* Zürich, im Mai häufig an Seen, Teichen und sclileichenden Flüssen im Schilf. Basel, ImhofF. Brachycentrus. 1. subnubilus Curt. Hydrops, sericea Br.* Zürich; Basel, ImhofF. Goera. 1, capillata P. Rhyac. tristis Br, An der Limmath bei Zürich nicht selten. Silo. 1. pallipes F. Zürich, an der Glatt im Juni. 2. niger Hag.* Bach bei Engelberg, Bremi; St. Moritz, V. Heyden. 3. obtusus Hag. St. Moritz, v. Heyden. Dasystoma. 1. maculatum Oliv.* Zürich, gemein.. 2. microcephala Hag.* (nicht Pict.) Zürich, April, Juni gemein am Seegestade auf Bäumen. 3. setifera? P.* Zürich, Basel, Imhoff. Hydroptila. 1. pulchricornis P. Zürich; nach Bremi's Catalog. Rhyacophila. 1. vulgaris P.* Zürich, Ende Mai bis October in vier bis fünf Perioden in ungeheuren Horden auftretend, und zwar oft die ganze Horde auf einmal des Abends beim Gewitter- regen. Sie erl)eben sich an warmen stillen Sommerabenden an die Fahnenspitzen der höchsten Thürme in Zürich, 200' bis 250'. 2. torrentium P. * Tessin, Wallis, Bremi. 3. hirsuta Hag. Sericost. hirsutum Br.* Zürich, Bremi. 4. umbrosa P. ^ R. vernalis u. occipitalis Br.* Zürich; an der Siehl nicht selten April, Mai. 5. pubescens Imhoff, Basel, 6. tristis P.* Zürich, Bi*emi. Glo88osoma. 1. vernalis P. Hydrops, scapularis Br.* Basel. 226 Agapetus. 1. comatus P. Zürich, Bremi.* Chimarrha. 1. marginala L.* Nicht bei Zürich, aber 1% Stunden davon an der Glatt bei Dübendorf nicht selten; am Khein bei Schaffhaufien sehr häufig im Juli. Beraea. 1, pygmaea Curt.?* Br. Ein Stück auf einer Alp in Bündten. 2. pullata Curt.?* Zürich, selten auf Waldwiesen. Philopotamus. 1. variegatus P. ^' Zürich. 2. montanus P.* Nur an solchen Waldbächen, die von Buchen bescliattet sind, und so hoch in den Voralpen, als die Buche heraufsteigt. 4200'. 3. occipitalis P.* Zürich, häufig an der Limmath. Tinodes. J. luridus Curt. Zürich am See, v. Heyden. 2. maculicornis P. Zürich , nach Bremi's Catalog. 3. spec. ob Tinodes? In einem Waldbach am Zürich- berg findet sich zuweilen die Larve dieses Insektes in grosser Menge in engen, halbrunden, aus Schlamm gebauten Röhren, vielfach herumschlängelnd an die Felsen gebaut, aber nicht unter dem Wasser, sondern über demselben, jedoch an Stel- len, welche beständig bespritzt werden. Das Insekt ist schwer zu erziehen. Der Bau in Pict. Tab. 18 fig. 2 b hat viel Aehn- liches damit. Ich finde die Art nicht in meiner Sammlung. Psychomia. 1. annulicornis P. Zürich, an der Limmath, 19. Juli, sehr gemein. 2. urbana P. Hydrops, cursoria Br. * Zürich, gemein an der Lim- math im Juni, Juli; läuft ausserordentlich schnell, aber nur in^kurzen Absätzen. 3. acuta P. Zürich am See, v. Heyden. Polycentropus. 1. bimaculatus L. Hydrops. Tigurinensis F.* Sehr gemein im Juni und August, oft noch im October längs der Limmatii, jedoch nur im Stadtbann; auf den Bäumen der Alleen an der Limmath in Unzahl. 227 2. subnebulosus Steph. Philop. flavomaculatus Br.* Anden schnellfliessenden Stellen der Limmatli in Zürich. 3. tessellatus Br.""' Alpnach am Vierwaldstädter See, V. Heyden; Rohrschach an Weiden am Rhein; Zürich am See, Rheinfall bei Schaffhausen (eleganlula, parentata, mö- dica, pavida v. Heyden). 4. flavomaculatus P. Hydrops, atomaria Br.* Häufig an allen Flüssen und Bächen überall in der Schweiz. 5. multiguttatus Curt."' Zürich, Bremi, 6. trimaculatus Curt.* Zürich, Bremi. 7. tenellus Rbr. "■' Zürich August, Bremi. 8. spec,?"'"' August, Rapperschwyl häufig am See, Bremi. Hydropsyche. 1. angustata F.""' Zürich gemein, August, September an der Limmath. 2. lepida F.'' Zürich. 3. albipunctata Steph. arborescens Br. '•' Auf Bäumen an Waldbächen am Zürichberg oft sehr häufig. 4. variabilis F.* Zürich, an der Limmath sehr gemein; im Juni und Ende Juli lieller, mehr strohgelb. 5. tenuicornis F.* Zürich. 6. laeta F.* Zürich. Leptocerus. 1. uniguttatus F."'" Sehr häufig am Gestade des Zü- richer Sees. 2. perfuscus Steph.* Zürich. 3. filosus L.* Sehr häufig an den Torfgräben der Schweiz. Bremi; Zürich, v. Heyden. 4. nervosus F. Serie, tenuicorne Br.*. Vom Wallensee. 5. bifasciatus Oliv. Zürich, Bremi. 6. albifrons F. Zürich nach Bremi's Catalog. Mystacides. 1. atra F. Schaffhausen, v. Heyden. 2. nigra L.* Sehr gemein an Seen und schleichenden Flüssen der Schweiz; Alpnach, v. Heyden. 3. 4 fasciata F.* Am Katzensee häufig, sonst in der Schweiz nicht gefunden. Bremi. Setodes. 1. lepida Bremi.* Selten an der Limmath im Zürich- bann. 228 2. alba Br.* Seilen auf den Torfflächen bei Schwa- mendingen, Canton Zürich, fliegt nur in der Abenddämmerung. 3. auripilis Br. * (bicolor Steph.?) Am Gestade des Zü- richer Sees nicht selten, Ihre Larve wohnt auf Ranunculus divaricatus, dessen Blätter sie frisst und davon ihre Gehäuse baut. 4. lacustris P.* Sehr häufig am Gestade des Züricher Sees lebend, jedoch nicht gesellig. 5. spec. Juli, am Ufer der Glatt. Bremi. 6. filicornis P. Zürich, nach Bremi's Catalog. Molanna. 1. angustata Gurt. • Acrogaster sericeus Br.* Vom Katzensee. Das Ge- häuse ist sehr ausgezeichnet, gleichfalls die Stellung des ru- henden Thiers; während Fühler, Kopf, Leib und Vorderbeine an die Ruhefläche angedrückt werden, ist der Hinterleib schief in die Höhe gerichtet; an seichten, sandigen Seeufern. Bei Zürich. Odontocerus. 1. albicornis Scop.* Ziemlich häufig an allen offenen, durch Wiesen fliessenden Bächen, auch in den tieferen Alpen- thälern. 2. cylindricus P.* Vom Klönthale, Canton Glarus, Bremi, Von den 101 von mir aufgeführten Arten wies Bremi's Catalog nur 41 für die Umgegend von Zürich nach, während durch seine späteren Mittheilungen die Zahl auf 64 gesteigert wird. Unter den von Pictet für die Umgegend des Genfer Sees beschriebenen Arten finden sicli etwa 61, welche in mei- nem Verzeichnisse nicht erwähnt werden. Es stellt sich so- mit die gesammte Zahl der aus der Schweiz bekannten Phry- ganiden auf 162 Arten heraus, womit meiner Ueberzeugung nach aber die Fauna noch nicht einmal annähernd erschöpft wird. V. Neuropteren um Zürich nach Bremi's Mittheiiungen. Die Durchsicht von Bremi's Briefen behufs meiner Arbeit über Phryganiden veranlasst mich, noch eine Zahl Beobach- tungen über andere Thiere zu veröffentlichen. Die seltne Gabe einer treuen und feinen Naturbeobachlung, verbunden mit einer vorurtheilsfreien und auspruchlosen Darstellung, lässt es als wünschenswerth erscheinen, dass von Bremi's Beob- aciitungen niclits verloren gehe. 1852. ^Ich darf in W^ahrheit sagen, dass die physiolo- 229 gischen Ansichten , welche icli vor fünf Jahren über die Bil- dung der Gallen aufgestellt habe, und der Grundsatz, dass jede Art der Gallmücken ein besonderes Erzeugniss an Pflan- zen hervorbringen, sich durch die seitherigen Beobachtungen nur bestätigt haben. Zwar hatte mir Dr. L. gerade das Ge- gentheil behauptet, dass dieselbe Art von Gallmücken auf verschiedenen Pflanzen auch verschiedene Gallen hervorbringe, aber mir sind keine Beobachtungen zu Theil geworden, welche diese Behauptung unterstützten. Bremi hatte diesem Briefe den erwähnten Katalog seiner Neuropteren- Sammlung beigefügt, der 3U4 Arten umfasst. Diejenigen, welciie er selbst um Zürich gesammelt hat, sind besonders bezeichnet, 118 Arten (die icli gegenwärtig auf 142 habe erhöhen können) meist mit eigenen Sammlungsnamen vorläufig versehen. Da meines Wissens über die Umgegend Zürichs kein alle Familien umfassendes Verzeichniss bekannt ist, erlaube ich mir hier, das von Bremi mitzutheilen. Die Mehrzahl seiner neu benannten Arten hat mir vorgelegen, so dass ich den Sammlungsnamen die richtigen Bestimmungen beifügen konnte. Die in Klammern beigefügten Namen sind die der Sammlung Bremi's. Die Arten mit * habe ich ge- sehen. Psocina. Psocus. ■* 1. lineatus Latr. (longicornis F.) überall in Wäldern nicht selten. * 2. pedicularius L, (domesticus Burm.) in Häusern auf allen Dachböden häufig. * 3. phaeopterus Steph. (laricis) auf Pinus larix am Züricliberge. * 4, flavidus Rbr. an jungen Eichen häufig. * 5. strigosus Curt. (Pini) auf pinus sylvestris am Zürichberg; auch an Buchen nicht selten (corticalis). 6, cruciatus L. (4-punctatus F.) 7. pedi^ cularius Burm.- von Linne's Art verschieden (= P. Taxi Br., auf Taxus baccata am Uto häufig.) 8. flavus F. 9. 4-macu- latus Latr. "' 10. variegatus Latr. (atomarius) und 3 mir nur durch Sammlungsnamen bekannte Arten. Ephemer ina. Caenis, * L lactea Pict. am Züricher See 17. Juni Abends 10 Uhr in Menge. 2. luctuosa Burm. Cloe. 1. bioculata L. und eine mir nur durch Samm- lungsnamen bekannte Art. Baetis. 1. fluminum P. 2. procellaria Füssly. 3. nigra L. Potamanthus. 1. Intens L. 2. marginatus L. Palingenia. 1. horaria Burm. Epliemera. 1. vuigata L. 2. fimbriata Br. 230 Li}bellulina. Ischnura. * 1. speciosa Cbarp. 2. luberculata Charp. 3. pumilio Charp, und ein Sammlungsname. Platycnemis. 1. lactea Chp. Pyrrhosoma. 1. minium Chp. Lestes. 1. foreipula Chp. 2. leucopsallis Clip. 3. virens Charp. Erythromma, 1. viridulum Chp. Sympycna. 1. fusca v. d. Lind. Calopteryx, * 1. virgo L. 2. splendens Herr. Gomphus. 1. vulgatissimus L; * 2. foreipatus L. Cordulia. 1. aenea L. Libellula. 1. fulva Müll. 2. 4-maculata L. 3. depressa L. 4. lineolata Chp. Diplax. *1. depressiuscula Selys. 2. vulgata L. * 3. strio- lata Chp. Semblodea. Nemura. 1 . nebulosa Latr. 2. eylindrica Oliv. 3. nigri- tarsis Pict. 4. picea Piet. * 5. nigra Oliv. Perla. 1. bicaudata L. 2. marginata F. 3. grammatica Pict. 4. paleacea Geoffr. 5. nervosa Curt. 6. viridis Curt. Sialina. Sialis. 1. lutaria L. Raptidia. 1. major Burm. Hemerobina. Henierobius. * 1. intricaius Wesm. (apbidivorus). -^ 2. variegatus F. 3. mieans Oliv. Sisyra. * 1. fuscata F. Osmylus, 1. maculatus Latr. an kleinen mit Gebüsch be- schatteten Wiesenbächen ziemlich häufig. Chrysopa. 1. alba Scop. 2. capitata F. * 3. perla L. (chrysops). '"' 4. vulgaris Sehn, (perla et viridis?) Drepanopteryx. 1. phalaenoides. Myrmeleon, 1. formicalynx F, Ascalaphus, 1. meridionalis Chp. Panorpina. Panorpa. * 1, communis. '"' 2. germanica. '"'' 3. varia- bilis Br. * 4. punctata Br, * 5, impunctata ßr. Bremi er- wähnt 1852 ausd lücklich , dass er diese äusserlich so ähn- lichen Arien getrennt habe, weil er sie nie in Begattung fand. 5. Septbr. 1852. Vor m enigen Tagen hatte ich die Freude, die Eier eines Psocus zu entdecken. Sie sind verhältniss- 231 massig gross, länglich oval, etwas glatt und liegen in kleinen Gruppen von nur 12 — 14 Stück unter einem sehr feinen, schneeweissen, halb durchsichtigen Gewebe von höchstens lyj Linien Durchmesser an der unteren Seite der Eichenblätter. Die jungen Larven rannten mit der grössten Schnelligkeit umher und waren hellgrün. 24. April 1853. Von Psocus sind mir voriges Jahr wie- der einige bisher noch nie gesehene Arten vorgekommen, die ich Ihnen mittheile. Sie bestätigen die längst gemachte Beob- achtung, dass viele Psociden monophagisch auf bestimmte Baumarten angewiesen sind. Die Larven nähren sich aber nicht von Blättern, wie ihr schnelles Hinsterben mir bewies. Warum aber legen sie ihre Eier auf Blätter, wenn sie sich doch nicht davon nähren? Es kamen mir auch schon Psocus- larven aus Tannenzapfen hervor, welche schon mehrere Mo- nate trecken in einem zugebundenen Glase gelegen hatten; doch kamen auch diese nicht zur Entwicklung der Flügel. Oder giebt es vielleicht Psocusarten, die ungeflügelt bleiben? oder doch die Weibchen? Ende December fand ich in einem Beobachtungsglase, in welchem einige Zweige von Salix cu- prea mit Gallen von Rüsselkäfern besetzt aufgehoben waren, eine jAnzahl so eben entwickelter Psoci, die ich Ihnen als Ps. longicollis mihi (= pedicularius L.) sende. Die Weidenzweige waren im August am Ufer des Rheins bei Thusis in Bündten gesammelt. Einige Psocus -Arten fand ich allerdings in An- zahl nahe beisammen wohnend, namentlich P, liavidus Rbr. auf jungen Eichen. Dass aber solche wirklich gesellig leben, wie Sie vermuthen, dafür ist mir noch keine Wahrnehmung zu Theil geworden. 28. October 1854. Perla bicaudata, die sonst zu hunder- ten an den üfermauern der Limmath umherläuft, war dieses Jahr sehr selten; Perla viridis gleichfalls. — Eine Oligoneura besitze ich nicht und kann überhaupt nicht recht an die Ephe- meren gelangen. Sollte niciit etwa die Ephemera procellaria Püssli,'^r. 869 in dessen Verzeichniss der schweizerischen Insekten , zu der er Geoffi oy 2 p. 239 No. 3 und Rösel 2 Aqualil. 2 T. 12 fig. 2 citiit und dabei erwähnt, „dass sie im August an Abenden in ungeheuren SchMärmen auitauche''', eine Oligoneuiia, ähnlich der Rhenana luihotf's, vielleicht mit dieser identibch gewesen sein? Ich lebe nun schon 'Z'l Jahre in Zürich, habe aber nocii keine Ephemere gefunden, w eiche mit Füssly's No. 8()9 identiticirt werden könnte, und über- haupt keine Ephemere, die in grossen Scll^^älmen erscheint. Ihr Bericlit von dem Auflinden der Acanthucli^is occilanica bei Kahlherg hat mich nnendlich interessirt. Denn Kenntniss über die Verbreitung vieler Insekten würde bew underungs- 232 werthe Resultate herausstellen, wenn sie gründlicher bekannt wäre. Ich kenne z. B. eine kleine Fliege, die in London und Zürich sehr gemein ist, aber zwischen inne noch nicht gesehen wurde. Ferner Chelonia Quenseelii Payk. in Lapland und Bündten. Noch merkwürdiger ist aber das einmalige aus- wanderungsartige (icli wage nicht zu sagen periodische, denn dazu fehlen die Beobachtungen) Auftreten und oft mehrjährige Hospitiren einer Insektenart in Landstrichen, die 50 — 100 Mei- len von ihrer Heimath entfernt sind. Solche Erscheinungen habe ich mehrere beobachtet, und dahin, und nicht als Stand- Insekt, dürfte Ac. occitanica bei Kahlberg zu betrachten sein. 23. November 1854. Dr. Volger hierselbst übergab mir ein Schächtelchen, gefüllt mit der beifolgenden Caenis lactea Hoffmg. mit der Notiz, dass den 17. Juni Abends 10 Uhr ganze Massen derselben vom Winde kurz vor einem heftigen Regen in die Häuser am Bleicherweg (eine Vorstadt Zürichs, etwa 700 Schritt vom Seeufer) geiührt worden sind. Ich habe von dieser Art bis dahin noch keine Spur hier gesehen ; die einzige Caenisart, welche ich hier beobachtete, ist C. luc- tuosa Burm., die an warmen, sonnenhellen Junitagen in klei- nen Gruppen in der Luft tanzt, in einer Höhe von 10 — 14 Fuss über dem Wasserspiegel. Dies Tanzen ist aber nur ein perpendiculares Auf- und Niederschweben, wobei die glashel- len Flügelchen wie Silberschaum im Sonnenstrahl schimmern. yi. Pliryganiden- Gehäuse. Theils aus älteren CoUectaneen, theils aus neueren Ar- beiten mag hier Platz finden, was über die Gehäuse der Phryganiden in meiner vorjährigen Arbeit noch nicht er- wähnt ist. E. Wotton in dem jetzt seltenen Werke, De Differentiis animalium libri decem Lutetiae Paris. 1552 p. 1^3 sagt: Nas- citur vermiculus quidam , cui nomen xylophthoro (acsi ligni- perdam appello). Caput suo putamine exeiit varium, pedes in suprema parte cernuntur: reliquum corpus tunica araneosa integitur, suoque tegumenlo haerentos festucas gerit, ita ut forte eas casuque sibi contraxisse, dum ambularet, videatur; verum ipsae nativae haerent tunicae- et ut Jimacibus testa, sie totum id vermiculo huic adhaeret, nee decidit unquam, sed evellitur ut nativum. Qiiod si hanc eius tunicam detrahas, expirat pari modo, atque limax testa detracta liebetescit. Processu utique temporis id quoque in chrysalidem transit, ut eruca atque immobile vivit. Sed quidnam ex eo animalis pennati oriatur, compeitum non est. PJinius hoc animalculum in tinearum geneie reponere videtur, sed absque nomine. Pe- 233 des in postremo habet, veitit Theodorus Gaza. — pag. 219. Chrysippus quoque pliilosophus tradidit phryganion adalligatum remedium espe quartanis, quod esset animal nee ipse descrip- sit, nee nos invenimus, qui novisset. Man ersieht aus Obigem, dass Wotton über das Wesen und Leben des Thieres eine durchaus richtige Ansicht hatte. Auch findet sich l)ier schon der Name Piiryganion, der nach Kirby zuerst bei Belon vor- kommen soll. Doch ist dessen seltene und mir nicht zugäng- liehe Schrift de aquatilibus von 1553. Bory de St. Vincent Voyage dans les quatre principales lies des mers d'Afrique Paris 1804 T. 2 pag. 400 fand auf Bourbon 800 Toisen hoch um den Gipfel des Villers Phryga- niden-Larven häufig in Wasserlöchern. Das Geiiäuse war cylindrisch, bräunlicli, tJ — 8 Linien lang, aus geiolllen Blät- tern gearbeitet. Auch T. 3 p. 99 erwähnt er der häufigen Phryganiden-Larven in Wasserlöchern. Ueber die Verwandtschaft der Phryganiden mit den Mot- ten spricht Schrank im Naturforscher Stück 23 p. 148 und F. 0. Müller ibid. Stück 20 p. 135. Kirby und Spence Introd. T. 4 erwälmen einer guten Sammlung von Phiyganiden-Gehäusen des Herrn Sheppard in Wrabness. Ich kann nicht ermitteln , ob über sie etwas pu- blicirt ist. Der bekannte Jesuit Athanasius Kircher bildet im Mun dus subterr. T. 2 p. 3B1 als natales perlarum Gehäuse und Larven von Phryganiden ab und glaubt, dass aus ihnen Li- bellen entstehen. 16 234 Ueber die in Deutschland bis jetzt aufgefundenen Arten des Genus Throscus Latr. von Dr. Betlte. Bei der Revision der Throscusarten meiner und der in meinen Besitz gekommenen Hornung''schen Sammlung stiess ich f^ehr bald auf Schwierigkeiten, die ich mit den mir zu Gebote stehenden Hülfsmitteln, worunter auch die Nachträge zum IV. Bande der Insekten Deutschlands, nicht zu beseitigen vermochte. Erst nach gründlicher Einsicht des Essai raono- graphique sur la famille des Throscides von de Bonvouloir war ich im Stande, mich zu orientiren. Bekanntlich ist Bon- vouloir durch besondere Berücksichtigung der Augen dieser Tliieichen einem sehr natürlichen und anschaulichen Einthei- lungsmodus gefolgt. Er fand die Augen derselben nämlich: 1. unversehrt; 2. vorn dreieckig eingedrückt, die Basis des Dreiecks vorn, die Spitze in der Miite der Augen endigend, 3. die Augen ihrer ganzen Quere nach mit einem dreieckigen Eindruck versehen, dessen Basis den Vor- derrand, dessen Spitze den Hinter rand der Augen erreicht. Da die Bonvouloir'sche Monographie nicht sehr verbreitet ist, i^o werde ich die Diagnosen der bis jetzt in Deutschland aufgefundenen Throscusarten unten kurz anführen und mit den nöthigen Erörterungen versehen, um einen Theil der Coleopte- rologen Deutschlands in den Stand zu setzen, die ihnen vor- kommenden Arten leicht und sicher zu bestimmen. Es sind von den bis jetzt überhaupt bekannten 14 Arten des Genus Throscus 5 Arten in Deutschland aufgefunden wor- den, in Europa im Ganzen 7, von denen jedoch die eine, Thro.'^^c. exul Bonv. noch obenein zweifelhaft ist, da sie nach einem einzelnen Exemplare beschrieben worden ist, ohne ge- nauere Angabe des engeren Vaterlandes. Zu No. 1 mit unversehrten Augen gehört nur ein deut- scher Throscus: 1. Throscus brevicollis Bonvoul. Oeulis integris, fronte bicarinata, eljtris punctulato- striatis, interstitiis uniseriatim subtilissime punctulatis. Long. 2 — 2,6 mm. Nach Bonvouloir's Angabe kommt diese Art ausser in Frankreich auch bei Passau vor. Bonvouloir bezieht hierauf 235 den in Redtenbachers Fauna austriaca beschriebenen Throsc. elateroides, der um Wien auf Parietaria officinalis häufig vor- kommen soll. Der Güte des Herrn Prof. Redtenbacher ver- danke ich einige Exemplare seines Tlirosc. elateroides. Der- selbe gehört nicht hierher, die Augen sind der Quere nach durch einen dreieckigen Eindruck getlieilt, und sind die Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken nicht einreihig, sondern zvreireihig punktirt. Es ist die- ser Käfer vielmehr der echte Throsc. elateroides Heer und Bonvoul. "Wie Herr von Bonvouloir dazu gekommen ist, den- selben zu seinem brevicollis zu ziehen, ist nur dadurch zu erklären, dass Redtenbaclier, der in seiner Eintheilung die Augen noch nicht berücksichtigt hat, in der Beschreibung sagt: „Zwischenräume der Punktreihen auf den Flügeldecken deutlich, die mittleren gereiht punktirt. ""^ Zu No. 2 mit vorn zur Hälfte eingedrückten Augen ge- hört überhaupt als einzige bekannte Art: 2. Throscus dermestoides L. Oculis antice triangulariter impressis, fronte bi- carinata, elytris distincte punctulato-striatis, interstitiis basin versus irregulariter, postice fere uniseriatim punctulatis. Long. 2,8 — 4 mm. Diese Art isi, wegen des Eindrucks der Augen, der nur auf der vorderen Hälfte sichtbar und dessen Spitze in der Mitte der Augen aufhört, mit keiner anderen Art zu verwech- seln, und es genügten zu seiner vollständigen Cliarakterisirung die vier Worte: oculis antice triangulariter impressis. — Es scheint dies die häufigste Art zu sein und sie ist wohl über ganz Deutschland verbreitet, wenigstens habe ich in der Hor- nung'schen Sammlung keinen andern Throscus, diesen aber in mehr als 30 Exemplaren aus fast allen Gegenden Deutsch- lands vorgefunden. Als aufiallig niöclite ich erwähnen, dass in der unserem Vereine gehörigen Di-. Schmidt^sclien Samm- lung, die sonst so reich an pommerschen Käfern, kein einziger Throscus vorhanden ist und auch nie vorhanden gewesen zu sein scheint, wie aus den neben den Etiquettes durchaus na- delstichfreien Stellen hervorgehen dürfte. Zu Gruppe 3, Throsciden mit Augen, die querdurch ge- theilt sind, gehören als deutsche Arten Throsc. carinifrons, elateroides und obtusus. 3. Throscus carinifrons Bonvoul. Oculis totis plaga triangulari profunde im- pressa divisis, fronte fortiter bicarinata, carinis pronotum attingentibus , thorace antice fortiter angustato, marginibus 16* 236 lateralibus fere concavis, elytris distinete punctulato-striatis, interslitiis ubique irregula riter punctulatis. — Long. 2,5 — 3 mm. Ich habe diese Art hier bei Stettin in den Anlagen vor einigen Jahren gefangen, ausserdem von Zebe zwei aus Schle- sien stammende Exemplarö erhalten. Sie unterscheiden sich von allen ühiigen in diese Gruppe gehörigen Species durcii die staik entAA ickelten Stiinkiele, die fast in gleicher Stärke bis zum Yorderrande des Thorax reichen, durch die I^'orm des Hulsschildes, das sich nach vorn sehr rasch verengt und dessen Seitenränder bei den mir vorliegenden Exemplaren sogar von der Erweitung der Hinterecken etw^as concav nach vorn verlaufen, durch den stark zweimal gebuchteten Hinter- n>nd des Halsscliildes, wodurch die Mitte desselben mehr nach hinten vortritt als bei allen anderen Arten. Ausserdem aber sind die Zwischenräume der Streuen auf den Flügeldecken überall unregelmässig punktirt*). 4. Throscus elateroides Heer, Redtenbacher, de Bonvoul. Oculis totis plaga triangulari minus profunde impressa divisis, fronte plus minusve conspicue bicarinata, cariuis ante pronotum evanescentibus, pronoto antice valde angustiore, marginibus lateralibus generaliter fere rectis, ely- tris leviier striato-punctulatis, interslitiis postice omnibus irre- gulariter, basin versus internis biser iatim punctulatis. Long. 1,8 — 2,8 mm. Dieser Käfer kommt nach Redtenbacher's Angabe um Wien auf Parietaria ofücinalis häufig vor. Wie icli oben ge- zeigt liabe, ist es ausser allem Zweifel, dass die Bonvouloir- sche Idenlilicirung desselben mit seinem Throsc. brevicollis auf einem Irrthum beiuht. Die mir von Herrn Prof. Redten- bacher zugegangenen Stücke seines Throsc. elateroides lassen nun eine VeiAvechselung mit Throsc. carinifrons Bonv. oder mit Throsc. Clievrolati Bonv. aus New-Orleans zu, dessen spe- cilisclie Trennung von carinifrons nach der Beschreibung Bon- vouloirs übiiiiens sehr unsicher zu sein scheint. *) Dr. Kraatz macht auf S. 393 der Berl. Entom. Ztg. 1864 die Mittheilung, dass Throsc. carinifrons bei Ahrweiler und in Thü- ringen aufgel'unden sei, „ausgezeichnet durch den die ganze Breite des Auges durchsetzenden Eindruck." Da dies Merkmal jedoch unter den deutsclien Throsciden auch dem Throsc. elateroides zukommt, dessen Stirne ebenfalls gekielt ist, so dürften über das Vorkommen dieser Species an den genannten Orten Zweifel gerechtfertigt sein. 237 Den kleineren Stücken des Tlirosc. carinifrons ist Thro.°c, elateroides sehr ähnlich, besonders in gewissen Abänderungen. Die Form des Halsschildes des letzteren ist nämlich nacli den mir vorliegenden Wiener Exemplaren entscliiedenen AbN-sei- chungen unterworfen und nähert sich der oben beschriebenen Form des ersteien oft sehr bestimmt, obwohl es im Allge- meinen kürzer ist. Es kommen nämlicli nicht nur Exemplare vor, dessen nach vorn convergirende Halsschildränder leicht convex oder geradlinig verlaufen, sondern auch solche, bei denen eine geringe Concavität deutlich erkennbar ist. Die Bonvouloir'sche Abbildung des Throsc. elateroides ist wohl am wenigsten gelungen, besonders in Bezug auf das Hals- schild. Das durchgreifendste Merkmal zur Unterscheidung dieser beiden Species ist ausser dem angegebenen Unterschiede in der Kielbildung der Stirne wohl die auf den inneren Zwi- schenräumen der Punktstreifen der Flügeldecken nach der Basis zu durchaus deutliche zweireihige Funktirung des Tlirosc. elateroides, die bei carinifrons überall unregelmässig ist. Ausserdem ist aber bei Throsc. elateroides die Mitte des Hin- terrandes des Halsschildes nach dem Schildchen zu weniger vorgezogen und sind die Flügeldecken nach hinten weniger zugespitzt. 5. Throscus obtusus Curtis. Oculis totis plaga triangulär! impressa divisis, fronte haud Carinata, thorace plus minusve antice angustato, elytris subtiliter striato-punctulatis, interstitiis crebre irregu- lariter punctulatis. Long. 1,4 — 2,2 mm. Die kleinste der überhaupt bekannten Arten. Ihr Ver- breitungskreis scheint dem des Throsc. dermestoides ähnlich, wenigstens habe ich Stücke aus Nord- und Süddeutschland zur Vergleichung; jedoch dürfte sie im Allgemeinen viel sel- tener sein, besonders in Mittel- und Norddeutschland. Um Wien erscheint sie schon häufiger (Throsc. pusillus Heer., Redtenb. Fauna austriaca), gar nicht selten in Frankreich und Spanien. Sie ist mit keiner anderen deutschen Art aus dieser Gruppe zu verwechseln, da ihr jede Spur von Kielbildung auf der Stirne fehlt. Mit einer in Frankreich vorkommenden Art, dem Throsc. Duvalii Bonvoul. stimmt sie in den Haupt- merkmalen überein. Von beiden Species liegen mir typif^che Exemplare vor. Throsc. Duvalii unterscheidet sich aber be- stimmt von obtusus durch mehr parallele und flachere Ge- stalt, durch seine äusserst feine Funktirung und vorzüglich durch die pechschwarze Farbe. Schliesslich noch die Bemerkung, dass bei Tlirosc. der- mestoides, obtusus und Duvalii der nach dem Schildchen 238 vortretende Theil des Hinterrandes des Halsscliildes wenig vorgezogen und gradlinig abgeschnitten ist, bei Throsc. carinil'rons und elateroides aber stark vorgezogen und durcliaus abgerundet erscheint. Die Darwinsche Theorie und das Experiment von Anton Dolirn. Selten oder vielleicht nie hat eine naturwissenschaftliche Entdeckung sich die Theilnahme der gesammten gebildeten Welt und die energische Parteinahme, das Für oder Wider der Gelehrten in älinlich geringer Zeit errungen, wie die Dar- win'sche Tlieorie über die Entstehung der Arten. Und es ist wahr, gewaltiger, eingreifender, umgestaltender als sie hat sich Avohl selten eine Geisterthat gezeigt, — und schon dar- aus allein erklärt sich die enthusiastische Parteinahme der Einen und die energische Abwehr, die geflissentliche Gering- schätzung der Andern. Es geziemt sich aber für Jeden, der mit Recht oder Unrecht auf den stolzen Namen eines Natur- forschers Anspruch erhebt, dass er die Grundzüge und, wenn möglich, auch die Beweise und Gegenbeweise der neuen Lehre kennt, und darum möchte ich es auch sämmtlichen Lesern dieser Zeitung an das Herz legen, entweder das Darwin'sche Werk selber, oder die Zusammenfassung seiner Lehre von Dr. Friedrich Rolle*) zu studiren und auf sich vorurtheilslos wirken zu lassen. Keiner Disciplin wird es wohlthätiger sein, einmal die grossen Gesichtspunkte der gesammten Naturfor- schung in sich aufleuchten zu lassen, als der durch falsche Theoiieen und verkehrte Anschauungen irregeleiteten und in einer Sackgasse steckenden Entomologie, und keine wird zu gleicher Zeit wieder so reichliche und schöne Materialien zur Vervollkommnung unseres gesammten Wissens biologischer Verhältnisse im Allgemeinen und zur Unterstützung der Dar- win'schen Theorie im Besondern liefern wie eine regenerirtc Entomologie! Aber soll das geschehen, so muss eben die Kenntniss dieser Lehre jedem Entomologen eine P'orderung *) Charles Darwin's Schöpfungsgeschichte, oder Lehre von der Entstehung der Arten im Pflanzen- und Thierreich von Dr. Friedr. Rolle. Frankfurt a. M., Sauerländer. Preis 1 Thaler, wie ich glaube. 239 wissenschaftlicher Selbstachtung weiden, und dann muss sie sovseit in dem Bewusstsein jedes Einzelnen aufgeräumt haben, dass der Cultus der „neuen Art" und „neuen Gattung" ein bedeutendes Stück verringert wird. Die Märchen des „Schö- pfungsplanes", der durch das „System" von dem menschlichen Verstände dem Schöpfer nachconstruirt Averden soll, die Dog- men von der Beständigkeit der Art, von dem in der Natur Begründetsein der Gattung — sie sind dahin, und keinem Agassiz, keinem Owen, keinem Rudolph Wagner wird es ge- lingen, sie jemals wieder allgemein gültig in Reputation zu bringen. Nach meiner festen Ueberzeugung wird die Aufgabe der Entomologen jetzt die werden, Beobachtungen anzustellen, welche das direkte Uebergehen einer Art in die andre nach- weisen sollen. Die Kräfte, die bis jetzt zur Trennung der Arten verwandt waren, werden nun dem graden Gegentheil, der Vereinigung, der Ableitung der Einen aus der Andern zugeM'andt werden müssen. Dazu wird es aber nicht ausrei- chen, todtes Material mit der Loupe auf die Länge der Fühler- glieder, auf die Flecken der Flügel und die Dornen am Thorax zu vergleichen, — die lebenden Insekten werden beobachtet, Anatomieen gemacht, die Verwandlungen eifrig studirt — kurz der Studirtisch und die Sammlung, mit dem Wald und dem Feld vertauscht werden müssen. Welche Fragen im Speciellen an die Natur zu richten sind und wie man ihre Beantwortung durch das Experiment einzurichten hat, darüber möchte ich in späterer Zeit nach eigenen Erfahrungen des Weiteren mich auslassen, für heute will ich nur den Berichterstatter eines recht hübschen und nachahmenswerthen Versuchs machen, ^welchen Georg Dorf- meister in den „Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark Heft II, Graz 1864" veröH'entlicht hat. Dorfmeister hat den Einfluss der Temperatur bei der Entwicklung mehrerer Schmetterlinge geprüft und gefunden, dass sie von wesentlichem Einfluss auf die hellere oder dunk- lere Färbung derselben ist. Als Object der Untersuchung dienten ihm Vanessa -Formen, „deren äusserste Grenzen Prorsa und Levana L. als eigene Arten aufgestellt sind und die, obwohl deren Artrechte schon lange ein oder der andre Schriftsteller angezweifelt hat, doch bis in die neuere Zeit bei den Meisten als eigne Arten gegolten haben." „Im Allgemeinen," bemerkt der Verfasser des Aufsatzes auf Seite 97, „mögen wohl die Veranlassungen zu den Va- rietäten der Schmetterlinge verschieden sein; die gelbbraune Varietät der vorgezeigten Vanessen aber, Levana L., ent- steht bekanntlich aus überwinterten Puppen nach einer Pup- 240 penriihe von ca. 6 Monaten, und ist also dies die Frühjahrs- Erscheinung, während die andre mit schwarzer Grundfarbe, Prorsa L., sich im Sommer nach einer Puppenruhe von nur wenigen Tagen entwickelt. Beide sind fast überall, so auch bei uns gleich häufig, fast gemein. Doch ist es denkbar, dass in Gegenden und Jaliren, in denen etwa der Sommer zu kurz ist, um nebst der Entwicklung einer Brut aus Ei, Raupe und Puppe das Zustandekommen einer zweiten Brut vom Ei bis zur Puppe zu gettatten, gleich die ersten Puppen überwintern und so dort nur die Frühjahrserscheinung Levana L. übrig bliebe. Wenn man dalier zwischen Stammart und Varietät unter- scheiden will, so müsste, entgegen den neuesten Autoren, die im ganzen Verbreitungsbezirke mögliche und jedenfalls mehr ausgebildete Frühjahrserscheinung Levana L. als Stamm- species und Prorsa als Varietät derselben betrachtet werden. Nicht so häufig, als die beiden vorbemerkten, äussereten Grenzen Prorsa und Levana, ja sogar sehr selten erschei- nen im Freien die Mittelstufen (wozu Var. Porima der Wie- ner Entomologen), und es wird in dieser Hinsicht genügen, zu bemerken, dass mir während meines mehr als vierzigjäh- rigen Sammeins nur ein Stück solcher Mittelstufen im Freien vorkam, welches ich im Stiftingthale bei Graz fing. Das so seltne Vorkommen der Mittelstufen hat auch wahrscheinlich Veranlassung gegeben, dass die beiden Grenzen der Species so lange als eigene Arten behandelt wurden, und selbst in der neuesten Zeit das Zusammengehören derselben nicht durch- weg als unbezweifelt feststehend angenommen wird.'' D orfm eiste r hat nun nach mehrjährigen Versuchen die Zwischenformen zwischen Prorsa und Levana erzogen, in- dem er „die Thiere während ilirer Entwicklung, d. i. im Rau- pen- oder Puppenstande einige Zeit hindurch einer andern als der gewöhnlichen Temperatur aussetzte. Die Versuche haben im Allgemeinen ergeben, dass die Temperatur auf die Färbung und die dadurch bedingte Zeichnung des künftigen Schmetterlings einen Einfluss ausübe, und zwar den meisten M'ährend der Verpuppung, zunächst aber kurz nach derselben. Bei vielen wird durch eine erhöhte Temperatur eine hellere, lebhaftere, durch eine erniedrigte eine dunklere oder weniger lebhafte Grundfarbe bewirkt. (So z. B. bei Vanessa JoL., Urticae L. etc. Bei Euprepia Caja L. wird die rothgelbe Grundfarbe der Hinterflügel durch erhöhte Temperatur in Mennigroth, durch erniedrigte in Ockergelb verwandelt.) We- niger auffällige Resultate haben Versuche geliefert, bei denen die Thiere fortwährend, von der Ei -Entwicklung an, einer hö])eren oder niederen Temperatur unterworfen waren. Sämmt- 241 liehe Verbuche geschahen in den Sommermonaten und die behandelten Raupen hätten daher im Freien unter den ge- wöhnlichen Verhältnissen nur die Var. Prorsa geliefert. Die Zimmer-Temperatur ist auf 17 — 20° R. anzunehmen.'' Dorfmeister hat nun die erzogenen Abänderungen und Zwischenstufen mit griechischen Buchstaben benannt, beschrie- ben und abgebildet. Es muss denjenigen Herren Lepidopte- rologen, welche sich für diese speciellen Verhältnisse beson- ders interessiren, überlassen bleiben, das in unserer Bibliothek befindliche Buch, in dem der Aufsatz sich befindet, nachzu- lesen. Für Diejenigen, welche ein allgemeines Interesse an dieser Sache nehmen, bemerke ich zum Schluss noch, dass Dorfmeister durchaus keine Darwin'schen Gesichtspunkte bei den Versuchen aufgestellt hat, im Gegentheil von vornherein erklärt hat, auf diese Theorie keine Rücksiclit nehmen zu wollen, der er sich, wennschon er sich nicht als competenter Beurtheiler fühle, nicht anzuschliessen vermöge. Dennoch kam er zu einem der besagten Tlieorie höchst günstigen Er- gebnisse, — eine Aufforderung mehr an Andre, mit ausge- sprochener Absicht Experimente zu ihren Gunsten zu unter- nehmen. Lep j dopterologische Mittheilungen von Hofrath Dr. A. Speyer. 1. Erebia nerine Fr., Reichlini HS. und Morula Sp. Unter dem Namen Er. reichlini hat Herrich -Schäffer in seinem , leider bald wieder eingegangenen Correspondenz- blatt (I. S. 4) eine bei Reichenhall in geringer Meereshöhe fliegende Erebia als neue Art aufgestellt und von den nächst verwandten Goante und Nerine unterschieden. Diese Reich- lini habe ich zweimal im Freien beobachtet. Das erste Mal am 21, Juli 1850, als ich in Gesellschaft meines Bruders Au- gust mit dem landesüblichen Stellwagen durch das Oberinnthal von Landeck nach Imst fuhr und wir unweit des letzteren, einst durch seine Canarienvögelzucht berühmten Marktfleckens ausgestiegen waren, um uns, mit den langsam einen Ansteig der Strasse hinaufkeuchenden Pferden Schritt haltend, wie man zu sagen pflegt, etwas die Füsse zu vertreten. Die hier 242 an den kahlen, sonnigen Abhängen in etwa 2700' Meereshöhe zahlreich fliegende grosse Erebia erregte sogleich unsre Auf- merksamkeit, es gelang uns aber in der Eile nur eines männ- lichen Exemplar habhaft zu werden. Zum zweiten Male be- gegnete sie uns am 9. Juli 1858 einige Meilen nordöstlich von da, an der Südseite desselben Kalkalpenzugs, welcher das Oberinntiial gegen die rauhen Nordwinde schützt, bei einer Fusswanderung von Nassereit über den Fernpass nach Ler- moos. Schon in der Nähe der letzten Häuser von Nassereit flog der Falter in Mehrzahl zwischen Hecken und Angern und setzte sich zuweilen vor unsere Füsse auf die Strasse selbst. Wir fingen einige Exemplare, die aber zum Theil beschädigt waren und von denen wir deshalb nur zwei mit- nahmen, in der Erwartung, weiterhin günstigere Fangplätze zu finden. Aber nur noch wenige Stücke zeigten sich beim Ansteig der Strasse, ehe sie die prächtig blauen kleinen Seen beim Schlosse Fernstein erreicht, und die Jagd auf sie miss- glückte. Wir hätten ihr wohl mehr Zeit und Mühe gewidmet und bessere Erfolge erzielt, wäre uns der Werth der Beute besser bekannt gewesen, in der wir nur besonders grosse und dunkle Varietäten von Goante vermutheten. Erst Herrich- Schäffer's Beschreibung seiner „neuen Erebia aus den bairi- schen Alpen^' brachte mir die bis dahin nicht näher unter- suchten Thiere in Erinnerung, die sich nun in genauer Ueber- einslimmung mit Herrich's Angaben als unzweifelhafte Reichlini auswiesen. Sie zeigten dabei aber zugleich so wenig Ver- schiedenheit von einem alten (dem einzigen) Exemplar, welches ich als Nerine in der Sammlung stecken hatte, dass mir Zweifel an ihren Artrechten aufstiegen. Diese Zweifel wurden durch eine Sendung von etwa 1 Dutzend Nerine von Lederer in soweit zur Gewissheit, als sie ergab, dass sich die Lederer- sche Nerine und Reichlini HS. kaum als Varietäten ausein- ander halten Hessen. S. darüber unsere geographische Ver- breitung der Schmetterl. H. S. 270. Ich theilte Herrich-Schäffer meine Ansicht brieflich mit und dieser antwortete (Correspon- denzblatt I. 41) durch eine nähere Auseinandersetzung der Unterschiede zwischen Nerine und Reichlini. Er gründete dieselben auf Differenzen, welche sich beim Vergleich der letztern mit den Figuren Freyer's, sowie dessen und Treitschke's Beschreibungen ihrer Nerine herausstellten und von denen einige allerdings erheblich genug schienen, seine Ansicht zu rechtfertigen. Ob er nur nach den Figuren und Beschrei- bungen, oder auch nach Originalexemplaren urtheile, erwähnt Herrich nicht, aus dem Folgenden ergiebt sich aber, dass wohl nur das Erstere der Fall gewesen sein kann. Mit Recht be- merkt er dagegen, dass der Name Nerine der Freyer'schen 243 Art bleiben müsse, da dieselbe, wenn auch schon früher be- kannt, doch von Freyer zuerst (N. Beitr. 13, 3. 4.) durch Abbildung und Beschreibung in die Wissenschaft eingeführt worden ist. Es fragte sich also, ob die Lederer'sche, von Reichlini HS. nicht zu trennende Art identisch mit der Freyer- schen sei oder nicht. Ich bin lange hierüber in Zweifel ge- blieben, zumal von Stretz als Nerine erhaltene Exemplare aus Südtyrol in mehreren Punkten von den Lederer'schen ab- weichen. Herrn Freyer's gütige Aushülfe hat jetzt endlich diese Zweifel beseitigt. Er theilte mir die noch vorhandenen Originale seiner Figuren, ein wohl erhaltenes Pärchen, zur Ansicht mit. Sie stimmen in allen wesentlichen Punkten mit den von Ledecer erhaltenen überein und sind also auch von Reichlini nicht speeifisch verschieden. Das Männchen zeigt in Grösse, Gestalt, Farbe und Zeich- nungsanlage, zumal der Stellung der Augenflecken, keine Diffe- renz von meinen nordtyroler Exemplaren. Die Vorderflügel führen in Zelle 2 kein Auge. Die rostrothen Binden der Ober- seite sind breiter, die der Vorderflügel erreicht fast den In- nenrand, die Augenflecken etwas grösser (die beiden in der Flügelspitze sehr schräg gestellt), auf den Hinterflügeln ist der oberste doppelt so gross als die beiden andern. Unten sind die Vorderflügel lichter rostrotli, die Binde etwas breiter und ins Rostgelbe fallend, übrigens aber wurzelwärts nicht verflossen, sondern eben so scharf begränzt als bei Reich- lini; das Doppelauge sehr gross, die braune Saumborde zwischen den Adern in stumpfe Zähne vortretend; der Vorderrand in der Breite der Hellten Binde vor der Flügelspitze eben so stark weisslich, grau bestäubt, als bei Reichlini; die Querader schwarz verdunkelt. Die Hinterflügel haben Farbe und Zeichnungsanlage genau wie bei Reichlini, der Grund ist etwas weniger auffallend dunkel gestrichelt, aber sehr deut- lich weissgrau gesprenkelt, nur das schmale braune Saumband bleibt einfarbig. Die 3 Augenflecke sind grösser; die leichte Binde ist wurzelwärts schärfer dunkel begränzt und die dunkle Grenzlinie zwar in derselben Art, doch noch tiefer ein- und ausgebogen als bei den Nordtyrolern, beson- ders in ihrer Vorderrandshälfte. Die Binde ist noch stärker weisslich gesprenkelt als bei diesen, die Buchten derselben in Zelle 4 und 6 sind fleckartig weisslich ausgefüllt. Vor dem Saume läuft, wie auf den Vorderflügeln, eine einwärts ziem- lich scharf, fast kappenförmig begrenzte dunkelbraune Borde. Das Weibchen ist reichlich eben so gross als das Männ- chen, etwas lichter gefärbt, die Rostbinde der Vorderflügel noch breiter und einwärts verwaschener, die Augenflecken sind kleiner, auf den Hinterflügeln nur 2 kleine Augen in 244 Zelle 2 und 3. Die Hinterflügel sind deutlieh gezähnt, am stärksten auf Ader 3 und 4. Unten ist die Wurzelhälfte der Vorderflügel rostbraun, die Binde sehr breit, lichter, gegen den Saum ins Rostgelbe übergehend, wurzelwärts ziemlich scharf begränzt. Längs dem Vorder- und Hinterrande läuft ein braun- grauer Saum, der um die Flügelspitze stark graulichweiss bestäubt ist. Die Hinterflügel sind durchaus hell weissgrau, mit einem Stich ins Weissliciiviolette, braun bestäubt, die dunk- lere Wurzelhälfte von einer wie beim Männchen ausgezackten schwärzlichen Querlinie scharf begrenzt. Die dunkle Saum- borde ist undeutlicher, in Zelle 2, 3 und 4 stehen kleine Augenflecke, in Zelle 1 b ein Punkt. Die Fransen trüb grau- lichweiss, an der Wurzel braungrau und auf den Aderenden ebenso verwaschen gefleckt. Von den Verschiedenheiten, welche Herrich-SchäfFer 1. c. zwischen seiner Reichlini und der Freyer'schen Nerine hervor- hebt, sind hiernach mehrere, und darunter gerade eine der wesentlichsten, in natura nicht vorhanden, nämlich der Mangel der lichten Sprenkeln (Marmorirung) auf der Unterseite bei Nerine. Das lichte Band der Unterseite der Vorderflügel ist ferner bei letzterer eben so scharf begrenzt als bei Reichlini, der Flügelschnitt weicht nicht ab. Es bleiben somit nur die grössere Ausdehnung der Rostfarbe, die Grösse der Augen- tlecken, die lichtere Färbung der Unterseite der Vorderflügel und die schärfere Zeichnung der Hinterflügel — Dinge, die bei allen Erebien dem grössten Wechsel unterworfen sind und keine Artreclite begründen können. In der That verwischen auch bei Nerine nicht nur die Lederer'schen Exemplare jede scharfe Grenze, sondern selbst bei den wenigen Stücken aus Nordtyrol zeigen sich darin Verschiedenheiten. Das bei Imst gefangene Männchen steht auf der Oberseite durch seine ganz zusammenhängende Rostbinde und die Grösse der Augenflecke, welche auf den Hinterflügeln kaum kleiner sind als auf den Vorderflügeln, der Freyer'schen Nerine näher als der typischen Reichlini von Nassereit, während die Unterseite ganz mit letzterer übereinstimmt, namentlich die Vorderflügel eben so tief kirschbraun gefärbt sind. Weibliche Exemplare von Reichlini besitze ich nicht und habe mir über die von Lederer früher erhaltenen Weibchen nichts notirt. Ausser etwa der schwächeren Zälmung der Hinterflügel kann ich aber in Her- rich's Angaben über seine Reichlini $ so wenig als beim Männchen etwas auf specifische Verschiedenheit Deutendes erkennen. Auf die mehr oder minder deutlichen Zähne der Hinter flügel möchte ich aber um so weniger grosses Gewicht legen, als darin auch bei andern Erebien, wie Pronoe-Pytho, 245 Gorge, Alecto und And. merkliche Differenzen bestehen, ohne dass an Artverschiedenheit zu denken wäre. Als typische Kevine ist also nach Freyer's Originalen die Form mit ausgedehntem Rostroth der Oberseite, grossen Augen- flecken, lichterer Rostfarbe der Unterseite der Vorderflügei, starker weissgrauer Marmoriiung und scharfer Zeichnung der Hiuterflügel , namenilich tiefer Auszackuug des Aussenrandes des dunkeln Wurzelfeldes und deutlicher brauner Saumborde des Männchens und mit deutlich gezähnten Hinterflügeln des Weibchens zu betrachten. Bei Reichlini ist das ßostroth ein- geschränkter, die Augenfiecke kleiner, die Unterseite der Vor- derflügel tiefer gefärbt, die Saumborde der Hinterflügel un- deutlicher, ihre Zeichnung minder abstehend, die Auszaiinung derselben (nach HS.) schwächer. Sie steht also in analogem Verhältniss zur Stammart wie Var. Pjtho H. zu Pronoe, Oeme zu Psodea, Cassiope zu Epiphron, die Stygne des Schwarz- waldes zu der der Alpen u. s. w., nur dass bei diesen Va- rietäten die Differenzen meist noch auffallender sind als die zwischen Nerine und Reichlini. Die typische Nerine bewohnt die südöstliciien Alpengegenden, Kärnthen und Krain, Reich- lini die nördlichen Kalkalpen Tyrols und Südbaierns. Die Erebien zeigen eine grosse Empßndlichkeit gegen klimatische Einflüsse, die sich im Allgemeinen durch lichteres, lebhafteres Colorit, A sdehnung des Rothen, Vergrösserung und Vermeh- rung der Augenflecke in wärmeren und trockneren Localitäten, die entgegengesetzten Erscheinungen in kühlem und feuchtern (nördlichere und westlichere Lage, grössere Erhebung über die Meeresfläche) ausspricht. Mit viel weniger Sicherheit als Reichlini ziehe ich die oben erwähnte, von Stentz als Nerine erhaltene, seiner An- gabe zufolge auf der Seisser Alpe in Südtyrol gefangene Erebie zu Nerine Fr. Ich sah davon bei Stentz eine Anzahl yon Exemplaren beiderlei Geschlechts, die, soweit ich mich erinnere, in den wesentlichen Kennzeichen übereinstimmten. Zwei Männchen und ein Weibchen behielt ich davon zurück und will sie hier beschreiben, da sie, wenn nicht eigene Art, jedenfalls als Localvarietät sehr bemerkensMcrth sind. Sie sind kleiner als Nerine und Reichlini, von der Grösse mittlerer Goante. Flügelspannung 42mm (ISV2 P. L.) gegen 47mm (äO'/j"') bei Nerine. Die Vorderflügel des Männchens an der Spitze etwas weniger gerundet, ganzrandig, Hinter- flügel merklich, wenn auch nur sehr seicht gezähnt, wie bei Goante, der Zahn auf Ader 4 etwas stärker vorspringend. Oberseite schwarz, gegen den Saum schwach röthlich seiden- glänzend. Die Vorderflügel mit zwei sich berührenden, nicht sehr grossen, gekernten Augenflecken in der Spitze, in der- 246 selben sclivägen Stellung wie bei Nerioe, Hinterflügel mit drei kleinen gekernten Augen in Zelle 2, 3 und 4. Statt der rost- rothen Binden finden tich nur kleine, verloscbene Rostflecken um die Augen und bei dem einen Männchen ein rostfarbiger Schein in Zelle 2 und 3 der Vo'rderflügel, Unten sind letztere trüb rostroth, schwärzlich geädert, die Binde ist breit, gelblich rostroth, von der dunklern Wurzelhälfte durch eine verlo- schene, ungleich wellige dunkle Querlinie getrennt, die aber bei dem einen (dunklern) Exemplar schon vor der Mitte er- lischt. Vorder- und Hinterrand mit gleichbreiter brauner Borde. Die Saumborde so breit als bei Nerine, einwärts bei dem einen Exemplar ohne alle Vorsprünge zM-ischen den Adern, bei dem andern mit ganz schwachen. Hinterflügel fast einfarbig schwarzbraun, mehr denen der Stygne als der typi- schen Nerine gleichend, mit nur wenig lichterer, bei dem einen Exemplar kaum kenntlicher Binde. Diese ist einwärts vom Bande des dunklen Wurzelfeldes, auswärts von der mit dem Wurzelfelde gleichfarbigen Saumborde ziemlieh scharf begrenzt. Der Rand des Wurzelfeldes ist zwar in ähnlicher Weise, aber ungleich seichter gezackt als bei Nerine, bei dem dunklern Exemplar unterhalb der tiefen Bucht in Zelle 6 nur noch schwach und fast gleichförmig gewellt. In Zelle 2, 3 und 4 steht je ein sehr kleiner, gekernter Augenfleck. Die Saumborde ziemlich breit, auf den Adern im Vorderwinkel abgesetzt, sonst ohne merkliche Vorsprünge zwischen den Adern. Fransen auf beiden Seiten einfarbig, wie bei Nerine. Bau und Färbung der Körpertheile nicht abweichend. Das Weibchen ist ein wenig kleiner als die Männchen, die Flügel schmaler, die vordem etwas spitzer, die hintern so deutlich gezähnt als bei Nerine $. Färbung überall heller, der Grund oben schwarzbraim, die Vorderflügel mit breiter Rostbinde, die aber nur um die Augenflecke rein, gegen Wur- zel- und Innenrand braun schattirt und nur saumwärts scharf begrenzt ist. Auf den Hinterflügeln bildet die Eostfarbe eine am Vorder- und vor dem Innenwinkel abgekürzte, durch die ziemlich breiten dunkeln Adern in 4 Flecke zerschnittene Binde, mit 3 Augenflecken, wie beim Männchen, von denen der oberste etwas grösser ist. Das Doppelauge in der Spitze der Vorderflügel etwas grösser als beim Männehen. Unten ist die Färbung der Vorderflügel etwas lichter als bei diesem, die Binde noch breiter, gegen den Saum in Rostgelb über- gehend. Vorder- und Hinterrandsborde braungrau, um die Flügelspitze weisslichgrau. Die Wurzelhälfte der Hinterflügel gelblichbraungrau (unter der Loupe braun mit eingemengten gelblichen Schuppen), die Binde breit, licht gelblichgrau; der dunkle Saum des Wurzelfeldes zeigt die charakteristischen 247 Ein- und Ausbiegungen stärker als beim Männehen. Saum- borde undeutlich, ohne scharfe Begrenzung, kaum dunkler als die Mittelbinde. Die Adern sind in der Saumhälfte des Flü- gels schimmelweiss bestäubt, am stärksten, fleckartig, in den Buchten des Innern Randes der Mittelbinde. In Zelle 2 und 4 ein punktförmiger, doch gekernter Augenfleck. Fransen weisslichgrau, auf den Adern braungrau gefleckt. Körper auf der Unterseite gelblichgrau, Palpen weissgrau, an der Spitze dunkler, vorn braungrau behaart. Diese Form unterscheidet sich also von Kevine Fr. und Reichlini durch geringere Grösse, merklich gezähnte (bei jener, bis auf die schwache Ecke in der Mitte, ganzran- dige) Hinter flügel des Männchens, sehr eingeschränk- tes Roth der Oberseite und am auffallendsten durch die ein- farbig schwarzbraune Unterseite der Hinterflügel, welche keine Spur von weisslichen Sprenkeln erkennen lässt. Dazu kommt die seichtere Auszackung des Wurzel- feldes, Weniger Abweichendes zeigt das Weibchen: gerin- gere Grösse, minder scharfe und lebhafte Zeichnung und ver- schiedenen Farbenton der Unterseite der Hinterflügel. Zu dieser Form gehört nach Herrich-SchäfTer's Beschreibung des Männchens (1. S. 57) — seine Tafeln habe ich nicht zur Hand — wahrscheinlich der ihm von Keferstein mitgetheilte und fig. 71 — 74 als Nerine abgebildete Falter. Uebergänge zur typischen, grossen und gesprenkelten Nerine kenne ich nicht und wer beide ohne dieselben vergleicht, wird sehr geneigt sein, an ihre speciflsche Verschiedenheit zu glauben. Nach den wenigen mir jetzt noch vorliegenden Exemplaren lässt sich diese Frage nicht entscheiden. Auf die Ausdehnung der Rostfarbe auf der Oberseite lege ich kein Gewicht, ebenso- wenig auf die Grösse der Augenflecken; die Kleinheit des süd- tyrolischen Falters scheint mit localen Einflüssen zusammen zu liängen. Exemplare von Er. pronoe, var. pjtho H. und von Er. alecto nämlich, die ich von Stentz als Producte der Seisser Alpe und ihrer Umgebungen in Mehrzahl sah und von denen ich einige noch vor mir habe, zeichnen sich ebenfalls durch geringere Grösse vor meinen schweizer Exemplaren dieser Arten aus und haben auf der Oberseite keine Spur von Rostfarbe und von Augenflecken. Die Schärfe der Zeichnun- gen auf der Unterseite und die Tiefe der Auszackung des dunkeln Wurzelschildes der Hinterflügel ist bei der typischen Nerine am grössten, etwas geringer schon bei Reichlini, und die südtyroler Stücke zeigen darin Verschiedenheiten unter sich. Sollten dieselben aber auch nur als Localvarietät von Nerine sich ausweisen, so ist diese jedenfalls ausgezeichnet 248 genug, um einen eigenen Namen zu verdienen und ich will sie als Erebia morula ferneren Beobachtungen empfehlen. Dass diese Morula, wenn sie nicht (wie ich kaum glaube) eigene Art ist, nur zu Nerine gehören könne, lehrt nächst dem der letztern ähnlichem Weibchen, zumal die schräge Stellung der beiden AugenfJecken in der Sjutze der Vorder- flügel, welche Nerine in allen ihren Varietäten von den Ver- wandten, insbesondere von Pronoe und Scipio, standhaft unter- scheidet. Nur von Goante finden sich Stücke, welche kaum weniger schräg gestellte Augenflecke haben, als Nerine. Go- ante ist aber durch ihre noch stärker als bei der typischen Nerine weiss gesprenkelte Unterseite u. A. mit Morula am wenigsten zu verwechseln. 2. Erebia triopes, gorges var.? Ich habe bereits an einem andern Orte (Geograph. Ver- breitung der Schmetterl. u. s. w. II. S. 270) bemerkt, dass ich den S. 24 des Jahrgangs 185^> dieser Zeitung erwälmten und kurz beschriebenen weiblichen Falter nach Vergleichung mehrerer dazu gehöriger, von Herrn Menzelbier am Bernina gefangener männlicher Exemplare als Varietät zu Gorge zie- hen müsse. Eine nochmalige Untersuchung lässt mich auch jetzt noch dieser Ansicht bleiben, da sich mit Ausnahme der Zahl und Stellung der drei AugenfJecke in der Flügelspitze kein Merkmal findet, auf welches Artrechte sich begründen Hessen. Das Vorhandensein von 3 aneinanderstossenden grossen, stark gekernten Augenflecken in der Spitze der Vorder flügel (nämlich ausser den gewöhnlichen in Zelle 4 und 5 auch noch eines solchen in Zelle 6), welche dabei in einer ganz geraden Reihe stehen, findet sich unter den übrigen mir bekannten Erebien nur noch bei Erias. Bei dieser läuft die Augenreihe aber dem Saume fast pa- rallel, bei dem hier in Rede stehenden Falter steht sie schräg, so dass der oberste Augenfleck am weitesten vom Saume ent- fernt ist. Wenn bei andern Erebien, was überhaupt nicht oft vorkommt, ein Augenfleck in Zelle 6 auftritt, so rückt der- selbe stets aus der Reihe der andern gegen die Flügelspitze vor — so bei Afra und bei Varietäten von Stygne , Melas, Ligea und Euryale. Unter einer beträchtlichen Zahl von Gorge, die ich verglichen habe, findet sich nur bei einem Männchen, welches aucJi auf den Hinterflügeln 4 ziemlicli grosse Augen besitzt, ein Augenfleck in Zelle 6 der Vorderflügel. Dieser ist aber niciit nur viel kleiner als die beiden andern, fast nur ein Punkt und kaum gekernt, sondern ist auch ebenso aus der Reihe gegen die Flügelspitze vorgerückt, wie bei den er- wähnten Varietäten von Stygne u. s. w. Ich kann somit in 249 dieser Beziehung keinen Uebergang zwischen der fraglichen Varietät und der gewöhnlichen Gorge, und wenn auch auf das Dasein eines Augenilecks mehr oder weniger bei den Erebien an sich kein Gewicht zu legen ist, so ist es doch etwas Anderes, wenn es fich um die Stellung desselben han- delt. Dazu kommt das abgesonderte Vorkommen unseres Fal- ters, welches mir wenigstens bei Trafoi auffiel (Entomol. Ztg. 1. c), und das zahlreiche Auftreten ohne Uebergänge, soweit mir bekannt, am Südabhange des Bernina, wo Men- gelbier 27 Exemplare fing. Einige derselben nahm er mit nach Paris und sie Minden hier, wie er mir schreibt, unbe- dingt als eigene Art anerkannt. Bei der genauen Ueberein- stimmung in Bau, FlügeLschnitt, Färbung und Zeichnungsanlage mit Gorge scheint mir doch das einzelne, wenn auch auffal- lende Merkmal eine specifische Trennung nicht zu rechtfer- tigen, wohl aber eine eigene Benennung, die ich von diesem Merkmale entnehme {tquaniqg dreiäugig). Das Männchen von Triopes hat die Grösse mittlerer Gorge, Flügelspannung 34 mm, mein einzelnes Weibchen ist merklich grösser, 37mm, und etwas breitfiügeliger. Die Vorderflügel haben eine ■ breite, einwärts verwaschene, beim Weibchen noch breitere und blasr sere Rostbinde, in welcher ausser den 3 Augen in der Spitze noch 1 oder 2 kleine, dem Saume genäherte Augenüecken in Zelle 3 und 4 stehen. In der verloschenem Rostbinde der Hinterflügel finden sich 4 oder 5 lebhafte, gekernte Augen- flecke in Zelle 2 bis 5 oder 6. Alles dies bei beiden Ge- schlechtern oben und unten, doch sind auf der Unterseite die Augenflecke der Hinterflügel (tw as kleiner und von den klei- nen Augen der Zelle 3 und 4 der Vorderflügel fehlt eins oder auch wohl beide. Sonst ist Farbe und Zeichnung der Unter- seite wie bei Gorge. Eine geringe Verschiedenheit bieten noch die Fransen der Männchen. Diese sind nämlich nicht einfarbig schwarzbraun, wie bei Gorge (wenigstens den 6 ,^ ^ derselben, die ich jetzt vor mir habe), sondern braungrau und auf den Aderenden schmal dunkler durchschnitten, am deut- lichsten auf den Vorderflügeln, wie bei den dunklen Stücken des gewöhnlichen Gorge-Weibchens. Bei Triopes $ sind sie ebenfalls etwas lichter als bei letzterem, schmutzigweiss, braungrau gefleckt. Die 3 Spitzenaugen sind beim Weibchen und 2 Männchen gleichgross, bei den beiden andern Männchen ist der oberste etwas kleiner, aber ebenso lebhaft und stark gekernt, als die andern. 3. Psyche (Oreopsjehe) tenella Sp. Von dieser mir bei ihrer Bekanntmachung (Ent. Zeitung 1862 S. 212) in einem einzigen Exemplare vorliegenden Art 17 250 brachten meine Brüder im vorigen Jahre zwei weitere männ- liche Exemplare aus dem Oberwallis mit, welche vollkommen mit dem ersten übereinstimmen, nur etwas grösser sind. Ihre Flügelspannung erreicht 1*J Millimeter gegen 17 mm des ersten Stücks. Wahrscheinlich kommt dieser Unterschied auf Rech- nung der verschiedenen Meereshöhe der Fundorte. Das erste Exemplar flog am Ritfelberge in 7200' Höhe, die beiden an- dern ting mein Bruder Otto am 28. Juli auf dem Rückwege von Zermatt in der Nähe von St. Nicolaus an einer viel tie- leren Stelle, etwa 3S00' hoch, wo sie an einem buschigen Abhänge nach Psychidensitte Vormittags im Sonnenschein flo- gen. Auch Psyche plumifera nimmt mit wachsender Höhe der Flugplätze an Grösse ab. Die Herrich -Schäfier'sche Gattung Psyche ist zwar ein natürlicher und gut charakterisirter Verein von Arten, welche dabei aber unter sich wieder im Habitus, im Flügelgeäder und Bau der Fühler so grosse Differenzen bieten, dass sie kaum in einer einzigen Gattung vereinigt bleiben können. Das ist mir bei der Entwerfung der Diagnose von Ps. tenella recht deutlich geworden, in die ich mich genöthigt sah Dinge aufzunehmen, die, wie eben die Zahl und Vertheilung der Flügeladern, eigentlich in die Charakteristik des Genus gehört hätten. Es fragt sich nur, ob sich aus dem altern Umfange der Gattung eine oder einige Gruppen von Arten ausscheiden lassen, welche den Anforderungen, die man an ein Genus zu stellen hat, entsprechen: unter einander in nächster Verwandt- schaft zu stehen und sich zugleich durch sciiarfe Kennzeichen abgrenzen zu lassen. Beide Bedingungen sind nun für die Gruppe, in welche Tenella gehört, in genügendem Masse vor- handen und ihre Absonderunsr von dem Ri'st des altern Ge- nus (der übrigens einer weiteren Zerfäliung auch wohl nicht entgehen wird) scheint mir damit gerechtfertigt. Die neue Gattung, welche ich Oreopsyche (ÖQog^ Berg) nennen will, entspricht der Abtheilung V. des Herrich'schen Genus Psyche (System. Bearb. IL S. 21) und ist in der Tiiat schon durch die hier gegebene Abtheilungs- Diagnose: Alae posteriores cellula media bipartita, costis 5, anteriores 9 — 10, im Wesentlichen genügend charakterisirt. Sie hat aber neben dieser grösseren Einfachheit des Adergerüsts noch eine zweite Eigenthümlichkeit vor den übrigen Arten voraus, welche ge- stattet, eine Species als zu ihr gehörig zu erkennen, auch ohne — was Manchem verdriesslich ist — die Adern zu zäh- len. Dies ist der Bau der Fühler, deren Kammzähne unge- mein lang, in der Mitte des Schafts halb so lang als der ganze Fühler, dünn, fadenförmig, gegen die Spitze nur wenig ver- kürzt und beim todten Thiere unordentlich durcheinander 251 gelegt sind. Der Körper ift lang und abstehend behaart, am Hinterleibe zottig, und die besonders lange Behaarung des Kopfes bildet im Gesicht einen vor- und abwärts gerichteten Busch. Die Flügel sind gänzlicli schuppenlos*), nur mit fei- nen, niedergedrückten Härchen bekleidet, die Membran der- selben theils glashell (Muscella, Angusteila etc.), theils mehr oder minder dunkel, rauchgrau bis tiefschwarz gefärbt (Plu- mistrella, Tenella). Die Fransen sind relativ (im Vergleich zu den übrigen Psychiden) ziemlich lang, am längsten um die Innen\Ainkel der Flügel, und bestehen aus feinen, nicht sehr dicht gestellten Haaren. Die (für da« ganze Genus Psyche HS. charakteristische) Gabelung der Dorsalader der Vorder- flügel findet nicht weit vom Ursprünge derselben, im ersten Drittel der Länge oder noch früher statt. Aus der Mittelzelle entspringen höchstens 8 (bei Albida nur 7) Aderäste, alle gesondert oder 6 und 7 (die beiden dem Blittelast nächsten gegen den Vorderrand) auf gemeinschaftlichem Stiele. Die Hinterflügel haben, ausser den 2 oder 3 freien Dorsaladern, nur 4 Adern, von welchen 3 gesondert aus der untern Ab- theilung der einfach längsgetheilten Mittelzelle, die vierte aus dem obern Winkel der Mittelzelle als unmittelbare Fortsetzung des obern Randes derselben entspringt und in den Vorder- winkel mündet. Diese den obern Rand der Mittelzelle bil- dende, unverästelte Ader repräsentirt zugleich die V. costalis und subcostalis. Als Anomalie kommt zuweilen eine fünfte Ader auf den Hinterflügeln vor, indem entweder Ader 4 bald nach ihrem Ursprünge sich gabelt (HS. K. S. 22 Tab. XVI flg. 9) oder die Theilungsader der Mittelzelle sich als Mittelast bis in den Saum fortsetzt (Bruand, Psychid. p. 126 PI. HI. fig. 24 bis). Letzteres ist nach Bruand's Figuren (PI. lU. fig. 23 und 43) auch bei Tabanivicinella Brd. und Tabanella der Fall, wenn die Zeichnung richtig ist. Der Text giebt keinen Aufschluss. Oreopsyche ist also durch die geringe Zahl 4er aus der Mittelzelle entspringenden Aderäste: 7 oder 8 auf den Vorderflügeln bei 4 (ausnahmsweise 5) auf den Hinterflügeln, durch die nur einmal getheilte Mit- telzelle der letztern und durch die Länge der Füh- lerkämme charakterisirt. Innerhalb der Gattung machen sich aber beträchtliche Unterschiede in Betreff des Habitus, der Stärke des Körpers im Verhältniss zu den Flügeln und der Form der letztern bemerklich und es lassen sich die hier- ") Fast alle Schriftsteller sprechen von einer Beschuppung der hierhergehörigen Arten, bei Plumistrella sogar von einer sehr dichten Beschuppung der Flügel, die doch gar nicht vorhanden istl 253 heigehörigen Ai'ten demzufolge in 3 Gruppen theilen, von denen die zweite den eigentlichen Namen der Gattung bildet. a. Körper stark, Vordeiilügel dreieckig, Hinterflügel viel kürzer, gerundet. Aus der Mittelzelle der Vorderflügel ent- springen 7 getrennte Adern: Albida Esp. b. Körper stark, Hinterleib sehr zottig, Flügel länglich mit stark abgerundeten Winkeln. Aus der Mittelzelle der Vorderflügel 8 Adern (bei Muscella ist der aus dem Vorder- rande der Mittelzelle entspringende Ast zuweilen unvollständig), alle getrennt, oder 6 und 7 aus einem Punkte oder Stiele: Tabanella Led. ßrd., Angubtella HS. (atra Esp.), Muscella WV. , Plumifera 0., Mediterranea Led. (Massiliaiella Brd,, Plumilerae var.?), Hirsuteila WV. 0. HS. Letztere macht durch ihren schwächeren Körper den Uebergang zur folgenden Gruppe. c. Körper dünn, Vorderflügel mit 8 aus der Mittelzelle entspringenden Adern, 6 und 7 auf gemeinschaftlichem Stiele : Pliimistrella H., Tenella Sp. Zur Gruppe 6 gehören wahrscheinlich ausserdem die mir in natura unbekannten und mehr oder minder zweifelhaften Bruand'schen Arten Tabanivicinella, Bellierella, Hirtella und Siculella (?); vielleicht auch Malvinella Staud. Die madenförmigen Weibchen und die ersten Stände, so- weit sie bekannt sind, scheinen nichts Ausgezeichnetes zu be- sitzen. Die meisten Arten sind vorherrschend oder ausscliliesö- lich Bergbewohner, mehrere (Hirsutella, Plumifera, Plumi- strella, Tenella) fliegen noch auf den höchsten Alpmalten bis zur Grenze des ewigen Schnees. Die Männchen sind nur in den Vormittagsstunden im Sonnenschein thätig. Ihre Heimath ist die südliche Hälfte Europas; nur zwei Arten überschreiten den 5U. Breitengrad: Muscella, die noch in Lievland vorkommt (Lienig), und Plumifera, von welcher Hr. Snellen am 18. April J8b"4 ein Männchen bei Wolfhagen in Gelderland auf einer Haidesteile fliegend fand (nach brieflicher Mittheilung des Herrn de Graaf in Leyden). Diese Art ist bemerkenswerth wegen der grossen Ausdehnung ihrer senkrechten Verbreitung: sie tritt schon in der Ebene auf, ist in der Hügelregion bei Wien, Ofen u. s. w. stellenweise häuflg und geht in den Al- pen bis zur Schneegrenze hinauf. Mein Bruder August fand sie auf den höchsten Alpmatten der Schweiz, am Riflfelberge bis zu 8500' Höhe, scharenweise im Sonnenschein fliegend. 253 4. üeber einige in Freyer's Neueren Beiträgen zur Schmetter- lingsknnde pnblicirte Arten. Eine Revision der Lepidopteienfauna Deutsehlands und der Schweiz, welche seit längerer Zeit meine Mussestünden in Anspruch nimmt, maclite es mir sehr wUnschenswerth, über einige von Herrn Freyer in seinen Beiträgen abgebildete und beschriebene Arten in's Reine zu kommen, welche bis dahin zu allerlei Zweifeln und irrigen Deutungen Anlass gegeben haben. Ich wandte mich zu dem Ende brieflich an Hrn. Freyer, der nicht allein meine Fragen mit der grössten Freund- lichkeit beantwortete, sondern mir auch die nocli vorhandenen Originale mehrerer der betreffenden Arten, zum Theil Unica, in natura mittheilte, um mich in den Stand zu setzen, mir durch eigene Anschauung ein Urtheil über dieselben zu bilden. Da die Beendigung meiner grösseren Arbeit noch nicht so bald in Aussicht steht, so halte iöh es für gut, an dieser Stelle zu veröflentlichen, was die Untersuchung dieser Origi- nal-Exemplare ergeben hat, und dieselben, soweit nöthig, ge- nauer zu beschreiben. 1) Geom. falconaria Fr. N. B. T. 377. 3. Die mitgetheilten Exemplare, 2 Männchen und 1 Weib- chen aus den baierischen Alpen, sind von Onopiios glau- cinaria H. (zu welcher Falconaria von Herrich-Schäffer und A. gezogen wird), durch nichts als die Färbung verschieden; diese ist aber allerdings, zumal von der bunten Varietät, welche Hübner's fig. 150 darstellt, sehr abweichend: ein fast gleich massiges, sanftes Violett grau, ohne alle dun- keln Sprenkeln und ohne Einmischung von Gelb. Die Zeichnung ist nicht verschieden, auch nicht die für Glau- cinaria charakteristische Färbung der Unterseite, nur ist diese weniger grell und abstechend weiss und schwarz, das Weisse etwas trüber, besonders beim Weibchen, das Schwarze mehr grau als gewöhnlich bei Glaucinaria. Grösse und Flügel- schnitt sind dieselben, die Auszackung der Hinterflügel um ein Geringes seichter als bei den meisten Glaucinaria, die aber hierin auch nicht immer gleich sind. Körperbau, Fühler, Mundtheile und Beine zeigen gar keine Differenzen. Ich möchte der eigenthümlichen Färbung von Falconaria um so weniger eine specifische Bedeutung beimessen, als einmal Glaucinaria darin überhaupt starkem Wechsel unterworfen ist und als anderntheils eins der beiden Falconaria -Männchen in soweit von den andern Exemplaren abweicht, als es ein schon we- niger reine«, kaum noch in's Röthliche fallendes Grau führt und Spuren dunkler Sprenkeln, besonders auf den Hinter- flügeln, erkennen lässt. Ausserdem erhielt ich von Bruand 264 mehrere Glaucinaria aus dem französischen Jura, welche zwi- schen Falconaria und der stark gesprenkelten Varietät von Glaucinaria in der Mitte stehn: sie sind licht bläulichgrau, schwach dunkel gesprenkelt, theils ganz ohne, theils mit sehr schwacher Einmischung von bleichem Gelb. Ich halte hier- nach Falconaria Fr. für eine durch die bezeichneten Eigen- heiten characterisirte Varietät von (Glaucinaria. 2) Geom. raunaria Fr. N. B. T. 582, 3. 4. Ein Pärchen, die Originale der citirten Figuren und die einzigen bekannten Exemplare überhaupt, von F. Schmidt in Laibach Hrn. Frejer mitgetheilt. Auf dem Zettel , welchen das Männchen an der Nadel trägt, steht „bei Raunach auf dem Karst gef. 27/8. 37.^' Die Stücke sind demnach ziemlich alt. Das Männchen ist etwas verwisclit, sonst leidlich erhal- ten und mit vollständigen Fransen. Das Weibchen ist auf dem rechten Vorderflügel etwas beschädigt, sonst bis auf den Mangel eines Fühlers in ziemlich gutem Stande. « Eine Scodiona Bdv., der Conspersaria WS. am nächsten verwandt, aber durch viel geringere Grösse und verschiedenen Flügelschnitt, sowie durch Unterschiede in der Zeichnung von ihr, wie von Belgaria (Facillacearia) abweichend. Das Weib- chen ist, gegen die Regel in diesem Genus, grösser als das Männchen. Letzteres hat 25 mm (9'") Flügelspannung, erste- res 26,5 mm (10"'); die Länge eines Vorderflügels beträgt beim cS' 13, beim Vl'l,5mm. Körperbau schlank, noch etwas schwächer als bei Conspersaria, Bekleidung des Körpers wie bei dieser. Der Hinterleib überragt die Hinterflügel nicht. Bau der Fühler und Beine genau wie bei Conspersaria, er- stere beim o mit zwei Reilien fadenförmiger, bis zur Spitze reichender brauner Kammzähne, ihr Schaft weisslich beschuppt; beim $ sind sie borstenförmig mit äusserst kurzen einzelnen Börstchen. Palpen braun, in Form und Grösse mit Belgaria übereinstimmend, etwas kürzer als der Durchmesser eines Au- ges und die Stirn nicht völlig erreichend (bei Conspersaria etwas länger und borstiger). Sauger sehr kurz und schwach, beim $ hellgelb, beim ,S zwischen den Palpen nicht deutlich zu erkennen. Beine bräunlichweiss, die Tarsen bräunlich, die Vorderbeine an der Innenseite durchaus braun. Das Schien- blatt beim Männchen dünn, fadenförmig, von der Wurzel der Schiene bis etwas über deren Ende hinausreichend, beim Weibchen noch dünner und angedrückt. Flügelgeäder der Gattung entsprechend. Vorderflügel dreieckig, wie bei den verwandten Arten, der Innenwinkel beim Männchen aber stärker abgerundet. Der Vorderrand vor der Spitze sanft concav, die Spitze vorgezogen, aber ge- 255 rundet (bei Consp. scharf), der Hinterrand ganz gerundet (bei Consp. schwach geschwungen), der Innenrand erheblich kür- zer als der Vorderrand. Beim Weibehen sind die Vorder- flügel etwas breiter als heim Männchen, die Concavität des Vorderrandes kaum merklich , der Innenwinkel weniger ab- gerundet- Hinterflügel gleichmässig gerundet, auch am Vor- derwinkel, der deshalb den Hinterwinkel der Vorderflügel nur wenig (viel weniger als bei Belgaria) überragt; auch der Innenwinkel ist stumpfer als bei Conspersaria und Belgaria. Saumlinie beim Männchen fast ganzrandig, ohne deutlichen Zahn auf Ader 4, auf Ader 5 kaum etwas concav; beim Weibchen sehr seicht, kaum merklich, gezähnt. Farbe des Körpers und der Oberseite der Flügel beim Männchen ein trübes, gelbliches Weiss, beim Weibchen kreide- weiss. Die Flügel sind überall gleichmässig mit braunen Ato- men bestreut, feiner und nicht so fleckig als oft bei Consper- saria; beim Weibchen sind die dunkeln Atome auf den Hin- terflügeln etwas sparsamer als auf den Vorderflügeln. Auf der Querader jedes Flügels steht ein brauner Punkt, beim Weibchen sehr klein, beim Männchen etwas grösser, doch nicht scharf, am deutlichsten auf den Hinterflügeln. Ausser diesem Punkte fehlt beim Männchen alle Zeichnung; beim Weibchen laufen aber über die Vorderflügel 2, über die Hin- terflügel 1 Querreihe brauner Punkte, von denen die innere, im ersten Drittel der Flügellänge nur zwei grössere Punkte deutlich zeigt, einen auf der Medianader, den andern am Innen- rande. Die zweite Querreihe entspringt in weiterer Entfer- nung von der Flügelspitze als bei Conspersaria und Belgaria, etwas jenseit ^^ der Länge des Vorderrandes (bei Consp. hinter y^), bildet auf Ader 6 einen sehr stumpfen Winkel wurzelwärts und läuft dann schräg zum Innenrande, den sie etwas jenseit der Mitte (bei Consp. in %) berührt und sich hier dem Innenrandsfleckchen der inneren Querreihe bis auf 1 Linie Entfernung nähert. Sie besteht aus 8 nicht scharf begrenzten, auf die Adern gestellten Punkten, von denen der stärkste auf dem Innenrande steht. Die Punktreihe der Hin- terfiügel läuft etwas jenseit der Mitte in einen sanften Bogen, und in kaum i Linie Entfernung von dem feinen braunen Punkte auf der Querader, vom Vorderrande zum Innenrande. Sie besteht aus 6 oder 7 kleinen, zum Theil in kurze Striche verlängerten Pünktchen auf den Adern. Die Fransen aller Flü- gel sind beim Männchen weisslich, an der Wurzelhälfte trüb- gelblich überlaufen, beim Weibchen durchaus weiss. Saum- linie unbezeichnet. Unterseite der Vorderflügel des Männchens licht bräun- lichgrau, g-'gen den Innenrand weisslich, längs dem Vorderrande 256 am dunkelsten, gelblielibraun, die Flügelspitze trübgelblich, braun bestäubt, die Fransen etwas lichter als der Grund 5 ein Mittelfleck ist nicht sichtbar. Die Hinterflügel sind weiss mit gelblichen Fransen und einem bräunlichen Mittelfleckchen. Beim Weibchen ist die Unterseite überall weiss, etwas seide- glänzend, mit spärlichen braunen Atomen und gelblichem Vorderrande. Ein bräunliches Pünktchen auf der Querader jedes Flügels. Die Punktreihen wie oben, nur noch schwä- cher ausgedrückt. Mit Belgaria kann diese Art, abgesehn von der verschie- denen Farbe und Zeichnung, schon der ganz abweichenden Gestalt der Hinterflügel wegen nicht verwechselt werden. Auch ist bei Belgaria das Weibchen viel plumper gebaut und kleiner als das Männchen. Von Conspersaria trennt sich Rau- naria durch viel geringere Grösse, zumal des Männchens, durch stärkere Abrundung der Winkel und Hinterränder der Flügel und schwächeres Vortreten des Zahns in der Mitte der männ- lichen Hinterflügel; durcli den Mangel der Punktieihen beim Männchen und die weitere Entfernung der z\\ eiten Punktreihe der Vorderflügel vom Hinterrande beim Weibchen: endlich durch die kürzeren Palpen. Die übrigen Scodiona-Arten stehn ihr noch ferner und von ihnen könnte nur Turtoraria Gn. etwa noch in Betracht kommen, die ich nicht in natura kenne. Nach Guenee'ö Beschreibung (Phalen. X. 140) soll sie der Conspersaria sehr nahe, aber noch grösser sein, der Mittel- fleck auf allen Flügeln einen kleinen Ring (un i)etit anneau evide) bilden und die Hüften stärker behaart .sein als bei Conspersaria. Alles das passt nicht auf Raunaria, die dem- nach als gute Art anerkannt werden muss. Ich muss indess bemerken, dass mii- ^•on Conspersaria nur 3 Exemplare (2 0 , 1 $) zum Vergleiche vorgelegen haben und dass die Loca- lität des Fundorts, die dürren Höhen des Karst's, allenfalls eine Reduction der Grösse erklärlich machen könnte. Die übrigen Verschiedenheiten möchten aber kaum auf locale Ein- flüsse zurückzuführen sein. 3) Geom. musauaria Fr. N. B. T. 664. 3. Das einzige bekannte Exemplar und Original der Freyer- schen Abbildung ist ein ziemlich verflogenes Männchen und gehört nicht, wie vermuthet wurde, zur Gattung Eubolia Dup. Gn. (Ortholitha Lee.) in die Nähe von Mensuraria WV., son- dern zu jener Gruppe der Larentien, welche Lederer als Gattung Lygris abgesondert hat. Es stimmt im Bau aller Theile, namentlich der Fühler, Pulpen, im Flügelschnitt, in der Form und Grösse des Haarbüschcheus auf der Unterseite der Vorderflügel (dem Characteristicum der Lederer'schen 257 Gattung) mit L. po pul ata Auct. genau überein, ist aber in der Färbung so gänzlich verschieden von gewöhnlichen Po- pulata-Exemplaren, dass beim ersten Anblick nicht leicht Je- mand an diece Art denken wird. Die Grösse ist die eines gut entwickelten Männchens von Populata, der Körper ziemlich von Schuppen entblösst, braun. Palpen braun, an der Wurzel etwas heiler, stark haarschuppig und spitz, das Endglied (wohl zufällig) mehr hängend als bei Populata. Die Fühler ganz wie bei dieser, dünn, etwas zu- sammengedrückt, sehr kurz und gleichförmig gewimpert, auf der Rückseite braun beschuppt und durcii vorspringende Schup- pen am Ende jedes Gliedes etwas gekerbt erscheinend. Sau- ger wie bei Populata. Beine graubraun, die Hinterbeine fehlen. Länge eines Vorderflügels 18mm. Form der Flügel wie bei Populata, die vordem sciieinen wegen des Mangels der Fransen etwas spitzer. Vorderflügel tief rostbraun, fast kaffee- biaun, mit durch etwas rostgelbliehere Färbung hervortre- tendem Aderverlauf. Von Zeichnungen ist nichts zu bemerken, als die schwach angedeutete Umgrenzung eines breiten, dunk- lern, ins Schwärzlich violette fallenden Mittelfeldes, welches, soweit es überhaupt zu erkennen ist, dem von Populata gleicht und ebenfalls in der Mitte von einigen, kaum angedeuteten dunkeln Wellenlinien durchzogen wird. Am kenntlichsten ist der auch bei Populata am schärfsten ausgedrückte dunkle Querstreif, welcher das Mittelfeld sauniwärts begrenzt. Sein Lauf zeigt gegen den der Populata die wesentliche Verschie- denheit, dass er nur in Zelle 3 (zwischen dem 2. und 3. Aste der Medianader) einen saumwärts vorspringenden Winkel bil- det und von da sanft einwärts gebogen zum Innenrande zieht. Es fehlt somit der bei Populata stets vorhandene Vorsprung in Zelle 2 (zwischen dem ersten und zweiten Aste der Me- diana); ausserdem ist der Winkel in Zelle 3 schärfer als ge- wöhnlich bei Populata. Hierbei ist indess zu bemerken, dass diese Zeichnung, die überhaupt nur schwach hervortritt, sich nur auf dem besser erhaltenen linken Flügel erkennen lässt, der rechte ist an der betreffenden Stelle verwischt. Die Flügelspitze ist etwas gelichtet und unter ihr eine schwache Spur des dunkeln Schrägstrichs der Populata und des durch diesen begrenzten SpitzenfJecks zu elkennen. Die Fransen sind verloren gegangen. Die Hinterflügel sind von der Wurzel bis etwas über das erste Drittel hinaus trüb gelblichweiss, von da bis zum Saume plötzlich und ziemlich scharf abgegrenzt violettgrau; doch tritt eine etwas lichtere, gelblichere Färbung in Form einer verwaschenen Querbinde in der Mitte des violettgrauen Feldes,' 258 besonders am Vorderrande, hervor. Der Aderverlauf ist etwas verdunkelt, die Querader durcli einen dunkeln Strich ange- deutet; sonst fehlt alle Zeichnung. Die braunen Fransen sind nächst der fein dunkeln Saumlinic von einer feinen gelben Querlinie durchzogen. Die Unterseite ist, bis auf das Wurzelfeld der Hinter- flügel, violettlich rostbraun mit auch hier lichterem, rostgelb- liclien Aderverlauf und auf den Vorderflügeln schwachem, auf den Hinterflügeln deutlicliem schwärzlichem Mittelmonde. Die Vorderflügel sind längs dem Vorderrande und im Saum- felde am dunkelsten, gegen Wurzel und Innenrand fallen sie in's Gelbliche. Auf den Hinterflügeln ist das Wurzelfeld licht- gelblich und sticht gegen den übrigen einfarbig violettbraunen Raum noch greller ab als auf der Oberseite. Von Querlinien ist auf der Unterseite keine Spur zu erkennen. Das flach angedrückte Büschchen etwas spreizender Haarschuppen, nahe der Wurzel der Vorderflügel gegen den Innenrand, ist gelb- grau, übrigens wie bei Populata. L. populata kommt in höhern Gebirgsgegenden nicht sel- ten sehr dunkel gefänt vor, doch sah ich nie ein Exemplar, -welches sich mit Musauaria hätte vergleichen lassen. Dage- gen erwähnt Guenee (Phalen. X. 474) einer Varietät des Männchens aus Schottland, welche derselben nahe zu kommen scheint. Alles superieures d'un brun-ferrugineux ou marron, qui empeche de paraitre en parlie, par son intensite, les des- sins fonces de Tespace median, qui sont, du reste, bien accu- ses. Alles inferieures d'un brun-fuligineux. Von der Unter- seite schweigt Guenee und erwähnt nichts von der bei Mu- sauaria so auffallenden Färbung der Hinterflügelwurzel. Bien accuses kann man auch die dunkeln Zeichnungen der Vorder- flügel bei dieser keineswegs nennen. Die schottische Popu- lata wird sonach schwerlich identisch mit der Frejer'schen Art sein, vielleicht aber einen Uebergang zwischen ihr und der normalen Populata bilden. Die eigenthümliche Farbe, zumal die der Hinteiflügel und der Unterseite, der völlige Mangel aller Querzeichnung auf dieser, dann der (möglicher- weise allerdings zufällige) abv/eichende Lauf des dritten dun- keln Querstreifs der Vorderflügel lassen es fürerst bedenklich erscheinen, Musauaria als montane Aberration zu Populata zu ziehen. Anderseits berechtigt die Uebereinstimmung im Bau aller Theile und das vereinzelte Vorkommen zu Zweifeln an der specifischen Differenz. Ich habe den trotz seiner 70 Jahre noch rüstigen Entdecker des zweifelhaften Falters ermuntert, die Frage dadurch in's Reine zu bringen, dass er im nächsten Sommer seinen alten Jagdgründen zwischen Füssen und Reutte wieder einmal einen Besuch abstatte und auf der Musauer 259 Alp der Nachkommenscliaft von Musauaria nachspüre. Hoffen wir, dass der gute Rath eine gute Statt finde und dass das Jagdglück ihn begünstige. Sollten sich keine Uebergänge zwischen Musauaria und Populata finden — ich möchte aber glauben, dass sie zu fin- den sind — so müsste erstere als eigene Art anerkannt wer- den, denn zu einer andern als Populata kann sie nicht ge- hören. Testata L. (Achatinata H.), an welche allein noch zu denken wäre, unterscheidet sich durch den Bau der männ- lichen Fühler: sie sind hier an der Wurzelhälfte scharf säge- zähnig, bei Musauaria ganz ungezähnt. 4) Geom. placidaria Fr. N. ß. T. 600, 3. Nach den beiden mitgetheilten weiblichen Exemplaren = Lar. scripturaria WV., wie schon Herrich-Schätfer und Staudinger aus der Abbildung erkannt haben. 5) Geom. potentillaria Fr. N. B. T. 209, 1. Das Freyer'sche Exemplar ist ein Männchen von Lar. tophaceata WV, Die ganz unkenntliche Hübner 'sehe Figur 309 hatte Hrn. Freyer Anstand nehmen lassen, seine Art mit derselben zu vereinigen. 6) Geom. tamarisciata Fr. N. B. T. 192, 1. Die beiden Original-Exemplare sind Eupithecia inno- tata Hufn., von gewöhnlichen Stücken dieser Art nur durch etwas dunklere, in's Eisengraue fallende Färbung und ein wenig stärker gefleckte Fransen abweichend. 7) Geom. proluaria Fr. N. B. T. 593, 1. Herr Freyer überliess mir ein gezogenes Pärchen. Es sind schöne, grosse Exemplare von Eupithecia impurata H. (modicaria HS.), von sanft bläulichgrauer Färbung und deutlicher Zeichnung, die lichten Stellen weisslich mit blass- gelber Einmischung, besonders beim Männchen. Die Raupe fand Hr. P'reyer in der ersten Hälfte des August's am Schwar- zenberge bei Füssen auf Campanula. ])usilla (nach der mir mitgetheilten trocknen Pflanze) und andern aus den Felsen hervorwachsenden Campanula-Arten. Nach der ebenfalls bei- gefügten. Originalzeichnung der Raupe ähnelt diese im Habitus und Farbe der von Castigata HS.; sie ist schlank, nach vorn verdünnt, graubraun mit dunkelbraunen zusammenhängenden Rautenflecken über den Rücken. Die braune Puppe über- wintert; die Falter entwickelten sich zwischen dem 15. April und 24. Mai. Ueber die Original -Exemplare der Freyer'schen Abbil- 260 düngen von Erebia nerine habe ich schon in der ersten Mit- tlieihing berichtet. 8) Gnophos miicidaria H. und variegata Dup. Ueber diese beiden durch sichere Merkmale verschiedenen Arten herrscht, wenigstens in Deutschland, noch grosse Ver- wirrung und es mögen wenige Sammlungen existiren, in denen sie riciitig bestimmt enthalten sind. Es ist das auch nicht zu verwundern, da in den vorhandenen systematischen Werken, Guenee ausgenommen, keine genügende Auskunft über die- selben zu erhalten ist, und Guen6e's Angaben selbst in einem wesentlichen Punkte irrthümlich, oder doch ungenau sind. Eine genauere Auseinandersetzung ihrer Differenzen Avird des- halb wohl MÜlkommen sein. Hübner hat zuerst eine Mucidaria, flg. 148, abgebildet. Die Figur soll ohne Zweifel den unten näher bezeichneten Spanner dieses Namens darstellen, ist aber nicht gut gerathen und zur Erkennung ziemlieh unbrauchbar. Treitschke (VI. 1, 182) iiatte bei seiner Beschreibung von Mucidaria sehr wahr- scheinlich beide Arten vor sich, die er als Varietäten zusam- menzog. Herrich-Schäffer's Beschreibung von Mucidaria (Sy- stem, ßearb. III. 75) bezeichnet nur Variegata; von seinen Figuren gehören 503 und 504 (Varieg.) zu dieser letzteren, wohl auch 266 und 267 (Mucid.), die Guenee zu Mucidaria zieht. Zu letzterer möchten nur 502 und wahrscheinlich auch 268 (Mucid.) zu rechnen sein. Die wesentliche Verschieden- heit im Bau der männlichen Fühler erkannte Herrich-Schäffer nicht und zweifelte auch in den Nachträgen (VI. 73) noch an den Artrechten von Variegata. Seine Figuren zeigen die Fühler unterschiedslos fadenförmig. Hrn. v. Heinemann's Be- schreibung von Mucidaria (Sehm'etterl. Deutschlands I. 681) lässt sich besser mit Variegata als mit Mucidaria vereinigen. Wahrscheinlich kannte er nur die ersten in natura, da ihm sonst wohl die Unterschiede im Fühlerbau niclit entgangen sein würden. Guenee endlich (PJialenit. 1. 297, 298) unter- scheidet zwar beide Arten richtig, Avenn auch nur kurz, nennt aber die Fühler von Variegata ,^ „simplement veloutees^, während sie doch deutlich gezähnt und eingeschnitten sind. Diese irrige Angabe erregte mir selbst so lange Zweifel, ob ich meine in Südtyrol gefangenen Exemplare für Mucidaria oder Variegata halten solle, bis mir durch Zusendungen der Herren Keferstein und Staudinger ein reicheres Material an Exemplaren beider Arten zur Untersuchung geboten wurde und mich erkennen Hess, dass ich bisher nur Variegata be- sessen hatte, die überhaupt in deutschen Sammlungen die ver- breitetere Art zu sein scheint. Die folgenden Angaben stützen 261 sich auf 8 Exemplare von Mueidaria H. (6 ,^^ 2 $) aus Süd- Frankreich und Spanien und 18 Exemplare von Variegata Dup. Gn. aus Südtjrol, der Schweiz, Frankreich und Grie- chenland. Der Bau des Körpers, der Mundtheile und Beine zeigt keinen Unterschied. Die Grösse ist bei beiden Arten starkem Wechsel unterworfen, doch bleibt im Durchschnitt Mueidaria die kleinere und erreicht nie das Mass der grössten Exem- plare von Variegata. Die Flügelspannung der kleinsten männ- lichen Mueidaria beträgt nicht ganz 22mm, die der grös.^ten Weibchen 28 mm, Bei Variegata sind die entsprechenden Masse 23mm und 32mm.; die letztere ungewöhnliche Grösse erreiclit indess nur ein einzelnes Weibchen ohne Vaterlands- bezeichnung. Die W^ eibchen sind durchgehends grösser und etwas breitflügeliger als die Männchen. Den wichtigsten Unterschied bieten die Fehler der Männ- chen: die Kammzähne derselben, welche Mueidaria besitzt, fehlen völlig bei Variegata. Der Fühlerschaft selbst erscheint bei beiden Arten, wenn man ihn von der Bückseite betraclitet, sägezähnig, indem jedes Glied beiderseits in einen dreieckigen (pyramidalen) Fortsatz vorspringt. Bei Mueidaria trägt aber jeder dieser Pjramidalzähne an .seiner Spitze beiderseits einen drehrunden, an der Wurzel dünnem, am Ende etwas verdickten Kammzahn. Diese Kammzähne erreichen gegen die Mitte des Fühlers eine Länge, welche den Durchmesser des Schafts fast um das Doppelte übertrifl't, tind abstehend, ein wenig vorwärts gerichtet, kurz bewim- pert, ohne längeres Börstchen an der Spitze. Der sägezäh- nige Fühler von Variegata zeigt keine Spur von Kammzähnen, die Sägezähne reichen bis zur Spitze und nehmen gegen die- selbe nur wenig an Länge ab. Betrachtet man ihn von der Seite, so bemerkt man, dass er zugleich deutlich einge- schnitten*) ist, d. h. jedes Glied verlängert sich nach unten -"') Obgleich sich ein ganz analoger Bau der Fühler: einfache, abgestutzte Vorsprünge jedes Fühlerglieds nach unten, -^ie durch mehr oder minder breite Einschnitte von einander getrennt sind — bei einer grossen Menge an Heteroceren aus fast allen Familien wie- dei'holt und zumal bei den Noctuinen häufig ist, hat man ihm doch wenig Aufmerksamkeit geschenkt und ihn ohne bestimmte termino- logische Bezeichnung gelassen, die er eben so gut verdient, als der durch seitliche Fortsätze der Glieder charakterisirte gekämmte, gezähnte oder gekerbte Fühler. Ich habe ihn schon in meinem Auf- satz über den Bau der Fühler in Oken's Isis (1838 S. 287) beschrie- ben und solche Fühler „unterwärts gekerbt" genannt, diese Bezeich- 262 in einen dicken, abgestutzten, schuppenlosen, aber kurz und gleichmässig bewimperten Fortsatz, dessen Länge ungefähr dem Durchmesser des Schafts gleich ist. Diese Fortsätze sind durch Einschnitte von einander getrennt, ockergelb und ver- kürzen sich allmälig gegen die Spitze des Fühlers, welcher deshalb in der Seitenansicht nach oben verdünnt ersclieint. Die bescliuppte Rückseite des Schafts ist weissgrau, auf jedem Gliede mit zwei ringförmig zusammengebogenen dunklen Stri- chen. Die Fülller des Weibchens sind bei beiden Arten ein- fach borstenförniig, dünn, durch abstehende Schüppchen am Ende jedes Gliedes etwas sägezähnig erscheinend. Eine zweite, weniger auffallende, aber doch constante Verschiedenheit bietet der Flüg eise hnitt. Die VorderMügel sind bei beiden Arten dreieckig, aber bei Mucidaria etwas schmaler und an der Spitze mehr vorgezogen, ihr Vorder- rand wird dadurch länger, der Hintemind schräger und der Innenrand kürzer als bei Variegata. Ausserdem ist der Vor- derrand bei Mucidaria nicht so convex als bei Variegata, fast gradlinig, hinter der Mitte beim Männchen ein wenig concav, und wölbt i-ich erst im letzten Viertel. Die Hinterflügel sind bei Mucidaria kaum merklich schmaler, übrigens bei beiden Arten gleich geformt und gezähnt. Die Zeichnung der Oberseite giebt kaum constante Unter- schiede, da der Lauf der Querstreifen und ihr Abstand von einander einigem Wechsel bei beiden Arten unterworfen ist. Meist ist der zweite Querstreif bei Mucidaria tiefer gezähnt und nähert sich unter der Mitte mehr dem ersten, wodurch das Mittelfeld in seiner Innenrandshälfte schmaler wird als bei Variegata. Die Bestäubung ist bei Mucidaria unreiner und fleckiger, die dunkeln Atome sind über die ganze Fläche ver- breitet, bilden zwar auch kleine Querstriche, die aber gröber und nicht so regelmässig reihenweise geordnet sind als bei Variegata, bei welcher die dunkeln Stellen unter der Loupe viel ausgezeichneter und zierlicher geriefelt erscheinen. Die Farbe von Mucidaria ist nicht so schön blaugrau und lebhaft rostgelb oder licht orange, wie bei Variegata: ein bläuliches Grau auf weisslichem Grunde, mit mehr oder minder ausge- nung aber, als unpassend, später mit der „eingeschnitteneFüh- ler, ant. incisae" vertauscht. Eingeschnittene Fühler können zugleich seitliche Fortsätze, Zähne, selbst Kamrazähne haben. Am charakte- ristischsten ti'itt ihr Bau hervor, wenn die Einschnitte, welche die Vorsprünge der Glieder trennen, sehr breit sind. Je schmaler sie werden, um so mehr nähert sich der eingeschnittene dem einfach zu- sammengedrückten Fühler, wie er z B. bei Cj'matophora flavicornis vorkommt. breiteter rostgelbei- Einmiscliung. Das Mittelfeld ist bei beiden Arten oft fast ganz rostgelb, am lebhaftesten an den einander zugekehrten Seiten der Querstreifen. Bei zwei Männchen von Mucidaria ist das Rostgelb fast über die ganze Fläche ver- breitet, das Grau trübe und sehr eingeschränkt. Dagegen ist ein kleines Männchen von Montpellier lieht bläulichgrau, auf den hellen Stellen weisslich mit blassgelbem Scheine, ohne alle Rostfarbe. Die Fransen wechseln nach der hellem oder dunklern Färbung zwischen schmutzigweiss und graugelb, die innere Hälfte derselben ist meist, doch nicht immer, dunkler geÜeckt. Die Unterseite veechselt zwar auch bei Variegata in der Bestäubung der weissen Grundfarbe und der Ausdehnung der schwärzlichen Randzeichnungen beträchtlich, ist aber doch in der Regel viel reiner weiss mit stark abstechender grau- schwarzer Fleckenreihe vor dem Saume, die in der Regel in der Mitte breit unterbrochen, seltner ganz zusammenhängend, noch seltner auf einen einzelnen Fleck am Vorderrande re- ducirt ist. Oft findet sich noch eine zweite auf dem Saume selbst aufsitzende Fleckenreihe. Bei Mucidaria ist der Grund trüber, staubiger, die dunkeln Stellen sind weniger abstechend, mehr grau, meist eine zusammenhängende Binde oder auch nur einen Schattenstreif vor dem gewöhnlich licht bleibenden Aussenrande bildend. In diesen Kennzeichen, die die specifische Verschiedenheit der beiden Arten völlig sicher stellen, stimmen alle mir vor- liegenden Exemplare überein und insbesondere gilt dies von dem charakteristischen Bau der männlichen Fühler und dem Flügelschnitt. Um so auffallender ist es, dass sich unter den mir von Herrn Keferstein mitgetheilten Varihgata-Exemplaren ein Männchen unbekannter Herkunft befindet, welches nach dem Bau der Fühler zu Variegata, nach Flügel- schnitt, Farbe und Zeichnung dagegen zu Mucidaria gehört. Eine gewisse Verschiedenheit von Variegata lassen freilich auch die Fühler erkennen, diese ist aber nur eine graduelle: die Sägezähne sind etwas länger und schärfer als bei allen übrigen (10) Variegata-Männchen, die ich vergleiche und die im Fühlerbau vollkommen übereinstimmen, ebenso sind die Fortsätze an der untern Seite der Glieder etwas län- ger und durch stärkere Einschnitte von einander getrennt, die Bewimperung derselben ebenfalls ein wenig länger. Die Kammzähne der Mucidaria fehlen aber völlig. Das Exemplar ist klein, nicht grösser als die kleinsten Mucidaria-Männchen, die Oberseite grau, mit Rostgelb gemischt, die Stricbelung wie bei Variegata; die Unterseite durch graue Bestäubung unrein, die schwärzliche Binde vor dem Saume in Zelle 3 264 eingeschnürt, doch nicht unterbrochen. Auf den Vovderflügeln ent.springt der hintere Querstreif gerade über dem RingfJeek der Querader, läuft bogenförmig ziemlich nahe um denselben herum und biegt .sich unter ilim stark ein\^ärts, so dass das Mittelfeld zwischen den beiden Querstreifen in Zelle 16 bis zur Hälfte der Breite, die es am Vorderrande hat, verengt wird. Auf den Hinterllügeln steht der Querstreif der Wurzel näher und ist, wie auch auf den Vorderflügeln, tiefer gezälmt als gewöhnlich bei Variegata. Der Flügelschnitt ist ganz der von Mueidaria. Ich habe das Exemplar jetzt nicht mehr zur Hand und früher versäumt zu untersuchen, ob es nicht etwa ein Kunst- product, eine Mueidaria mit von kunstfertiger Hand ange- setztem Ko])fe von Variegata sei. Dieser sonst nahelie- genden Erklärung widerspricht indess die, wenn auch nicht sehr bedeutende, doch immer bemerkenswerthe Verschiedenheit der Fühler von denen normaler Variegata- Männchen. Ist es das Kind einer illegitimen Ehe zwischen Mueidaria und Va- riegata? Oder giebt es wirklich eine dritte, noch nicht be- aclitete Art, welche zwischen den beiden genannten die Mitte hält? Genaue Untersuchungen der in den Sammlungen vor- handenen Exemplare werden vielleicht hierüber Aufschluss geben, noch sicherer Beobachtungen an den Fundorten, zumal da, wo beide Arten zugleich vorkommen. Als sichere Heimatländei- von Mueidaria kenne ich nur Mittel- und Süd -Frankreich und Spanien. Wenn Ghiliani's und Mann's Mueidaria nicht etwa zu Variegata gehören, kommt sie auch in Italien, Krain, Istrien und Dalmatien vor. Von Variegata sah ich Exemplare aus Frankreich, der Schweiz, Süd-Tyrol und Giiechenland. Bei Meran fand ich am 17. Juli 1850 gegen ein Dutzend theils frisclie, theils verflogene Ex- emplaie ap den Wänden einer kleinen Kapelle sitzend und an derselben Stelle wieder ein paar Stücke am 1. Juli 1858. Ihre Raupe soll nach Bruand auf Sedum album leben (Mil- liere zieht Bruand's Beschreibung, Annal. soe. ent. Fr. 1843, zu Variegata , die ich auch als Falter von Bruand erhieltj. Die Raupe von Mueidaria lebt nach Milliere (Iconogr. et de- script. de ciienilles et lepidopt. inedits I. Livr.) nicht von Flechten, sondern von niedern Pflanzen, besondeis Polygonum aviculare und Anagallis arvensis; der Falter erscheint zwei- mal, zuerst aus überwinterten Puppen, Ende März oder An- fang April, dann im August und September. Variegata da- gegen überwintern als Raupe, verpuppen sich im April und scheinen nur eine Generation zu haben. Millieres Beschrei- bungen und Figuren der Falter lassen übrigens zu wünschen; 265 er nennt z. B. die Fühler von Mucidaria „pubescentes", die von Variegata „ filiformes 'M Ob die Nachrichten, welche Wullschlegel (Ent. Ztg. 1859 S. 380) und Wilde (Pflanzen und Raupen Deutschlands II. S. 410) nach Mittheilungen des Ersteren über die Raupe von Mucidaria geben, wirklich zu dieser gehören, weiss ich nicht. Nach Wullschlegel findet eich die Raupe im Aargau auf As- plenium ruta muraria fast das ganze Jahr hindurch und der Falter erscheint aus überwinterten Puppen im Frühling und dann nochmals im Sommer. Ein schönes, allem AnscI.ein nach gezogenes Stück von Variegata, welches mir Staudinger sandte, trug auf dem Zettel die Bezeichnung „Aargau'', — ein Um- stand, der mir die Wullschlegersche Bestimmung verdächtig macht, da, soweit mir bekannt, nur eine der beiden Arten in der nördlichen Schweiz vorkommt. 6. Acidalia tessellaria Boisd. Gn. Herr Dr. Schmidt in Elbing hatte die Güte, mir 7 in Ostpreussen gefangene Exemplare dieser noch seltenen und wenig beobacliteten Art zu senden und einen Theil derselben für meine Sammlung zu überlassen. Ihre Untersucliung lässt keinen Zweifel, dass sie eine gute, von Immorata, mit wel- cher sie Herricli-Schäßer und die übrigen deutschen Entomo- logen als Varietät vereinigen, durch constante Merkmale ver- schiedene Art ist , wie sich aus dem Nachfolgenden ergeben wird. Die Grösse der preussischen Exemplare ist der gut aus- gebildeten Immorata in beiden Geschlechtern gleich: das Männchen hat eine Vorderflügellänge von 14, das Weibchen von 13 Millimetern. Der Bau des Körpers, der Mundtheile, Fühler und Beine ist ebenfalls bei beiden Arten derselbe, höchstens sind die Beine bei Tessellaria ein wenig länger und schlanker. Bei beiden Arten sind die männlichen Hinterschie- nen spornlos, dem Tarsus an Länge ungefähr gleich, schwach gekrümmt und an der Innenseite etwas ausgehöhlt, mit einem von der Spitze der Schiene entspringenden dünnen, gelblichen Haarpinsel (den ich übrigens nur bei je einem Männchen jeder Art deutlich wahrnehmen kann, vielleicht weil er bei den übrigen angedrückt oder auch verloren gegangen ist). Die Hinterschienen der Weibchen sind doppelt gespornt. Fühler der Männchen eingeschnitten, lang und etwas pinselig bewim- pert, mit einem Paar stärkerer Börstchen an jedem Gliede. Im Geäder finde ich keinen Unterschied. Die Flügelform weicht nur in sofern ab, als die Spitze der Vorderflügel etwas schärfer ist als gewöhnlich bei Immorata, der Saum deutlicher gezähnt, besonders auf den Hinterflügeln, wo die Saumlinie 18 266 auf allen Adern merkliehe Vorsprünge bildet und die Aus- randung auf dem Mittelast (Ader 5) und der Zahn auf Ader 4 schärfer hervortreten. Die hervorstechendsten Unterschiede geben Farbe und Zeichnung der Flügel. Die Grundfarbe ist weiss, welches aber durch die dunkeln Querstreifen und Adern sehr eingeschränkt, fast nur in der Form von Fleckenbinden erscheint, von welchen die an der äussern Seite der beiden mittlem Querstreifen und die Wellenlinie am reinsten bleiben. Während bei Immorata die ganze Flügelfläche, dunkle und helle Stellen (höchstens mit Ausnahme der Wellenlinie), dicht und gleichmässig mit feineu schwarzbraunen Atomen bestreut ist, bleiben die Fleckenbinden bei Tessellaria rein weiss oder zeigen nur hier und da sehr vereinzelte schwarze Stäubchen. Dagegen concentiirt sich der schwarzbraune Staub auf den dunkeln Querstreifen, die er fast noch dichter und dabei un- gleicher, fleckiger bedeckt als bei Immorata. Ueber die Vor- derflügel laufen, wie bei dieser, 5 solcher Querstreifen, von denen die beiden letzten sehr breit, bindenförmig sind und ein dunkles Saumfeld bilden, welches sich erst dicht vor der Saumlinie in Form einer m eisslichen Querlinie wieder aufhellt und in seiner Mitte von der Wellenlinie durchschnitten wird. Der erste Querstreif zunäclist der Fiügelbasis ist sehr schwach ausgedrückt, bei einigen Exemplaren kaum angedeutet, die beiden mittlem, welche ziemlich nahe aneinander parallel herabziehn, sind am autfallendsten und charakterisch von denen bei Immorata verschieden. Sie sind viel schmaler, schärfer und dunkler, tief und scharf gezähnt — bei Immorata breit, den übrigen ähnlich, gewellt oder nur undeutlicii und stumpf gezähnt. Die Wellenlinie ist aus 7 bis 8 grösseren rein weis- sen, durch die Adern mehr oder minder stark getrennten Fleckchen zusammengesetzt, von denen die beiden meist zu- sammengeflossenen im Innenwinkel und die beiden vom Mittelast getheilten die ansehnlichsten und am weitesten Wur- zel wärts gejückten sind. Die beiden dazwischen stehenden iÜ0 Arten von Insekten in ungefähr 70,000 Exemplaren und ist N\ohl die grösste Privatsammlung in Deutschland, da sie an Artenzahl nur den königl. Museen zu Berlin und Wien nachstehen dürfte. Obgleich in derselben alle Ordnungen der Insekten reich vertreten sind, so ist doch die Ordnung der Käfer die am meisten bevor- zugte. Mein sei. Vater hat über dieselbe 4 Kataloge (den letzten im Jahre 1843) veröffentlicht, seit welcher Zeit sich die Zahl der Käferarten auf 16.640 ver- mehrt hat. 304 Von anderen Ordnungen sind vorhanden: Hymenopteien 21 93, Neiiropteren 186, Lepidop- teren: exotische 413, europäisclie 800, Dipteren 1038, Hemipteren 1439, Spinnen 368, Skorpionen 68, Myriopoden 40 Arten. 4) Land-, Süsswasser- und See-Gonchylien. Land- und Süsswasser -Conchylien 18,000 Stücke, See-Conchylien 25U0 Stücke.' Auch diese Abtheilung zälilt unter die grösseren der- artigen Sammlungen und enthält viele Origin"> 118. convexicollis n. sp. Sib6rie. 119. brevicollis Chaud. Siberie Orient. 120. glacialis Mannerh. Mer. glaciale. 121. nitens n, sp. Chine bor^ale. 122. fulvipes n. sp. Missouri. 123. transversicollis n. sp. • Am. russe. 124. harpaloides D. Sib6rie. 125. fodinae Mann. •f) 120. altaifeus Motsch. Altai-. 127. adstrictus n. sp. Am. bor. 128. aulicus Panz. var. caucasicus Motsch, 129. Gebleri D. Siberie. 130. bistriatus n. sp. Leukoran. 131. reflexus n. sp. Terre neuve. 132. contractus n, sp. Sib6rie. 133. substriatus n. sp. Mexique. 338 134. tumidus n. sp. Am. russe. 135. castaneus n. sp. Kirghisie. 136. convexiusculus Marsh. 137. interinedius Motsch. y) 138. desertus Kryn. volgensis Chaud, 139. cribricollis Chaud. Crimee. 140. megacephalus Gebh Sib6rie. 141. Armeniacus Motsch. Armenie. 142. torridus Illig. üauricus Motsch. Eur. bor. 143. melanogastricus D. Kamtsch. 144. Eschscholtzii Chaud. >fl 145. infaustus Lee. caiinatus Mann. Am. russe. 146. Holmbergi n. sp. r> 147. striolatus n. sp. rufimanus Motsch. Kamtsch. 148. alpinus F. Lappon. 149. caligatus n. sp. Kamtsch. 150. brunnipennis D. Labrador. 151. cognatus n. sp. Norvvege. 152. picipes Motsch. Sib. occident. 153. pedestris n. sp. Am. russe. 154. lii.:li. u. sp. Ovvho Bay. 155. canadensis n. sp. Canad. bor. 156. conoideus u. sp. 157. hyperboreus D. longicollis Motsch. Lnbrador. 158. Dejeani n. sp. Kamtsch. 159. cribratus n. sp. Bradytus. Siberie. 160. consulaiis Duft. 161. laevistriatuö n. sp. Am. bor. 162. fulvus D. G. 163. aurichalceus D. Siberie. 164. brevipennis Chaud. Daourie. 165. apiicarius Payk. parallelus Chaud. Caucase. var. major Chaud. 166. minutus Motsch. Sib. Orient. 167. exaratus D. Am. bor. 168. parvicoUis Gebl. Kirghisie. 169. abdominalis Motsch. 1) 170. majusculus Cliaud. Sib. Orient. 339 Percosia. 171. obesa Say. Am. bor^ale. 172. patricia Duft 173. sicula D. Sicile. 174. Reichei Coq. Algerie. 175. postica D. Russ. m. 176. infuscata n. i 5p. Sib6rie. Remarques. ad 3. Chaudoirii Hochh. (Kiew.) plus courte, plus large que la rufipes, base du cor- selet plus sinuee, angles post6rieurs plus aigus. ad 4. erythrocnema Zimm. (Eur. mer. Syrie). ad 12. chalcites Zim., congrua Moraw. (Chine, Japon.) ad 13. subeonvexa n. sp. (Algerie.) voisine de la similata. Corselet plus convexe, plus retreei vers la base, oü il est moins large que la base des 61ytres: ses»c6t6s sont plus arrondis; ses angles posterieurs sont plus petits et obtus; les elytres sont plus convexes et moins retr6cies •k Textr^mite. ad 27. vulgaris Panz. Dej. (lunicoUis Seh.) Puisqu'il y a des doutes serieux sur Tidentite de cet inseete avec le Carabus vulgaris de Linne et que les Harpalus et Amara vulgaris de Gyllenhal, Duftschmidt et Sturm sont des espeees differentes, il y a Heu d'indiquer celle-ei par l'au- teur, dont la description ne laisse pas de doute. ad 30. trivialis Gyll. (persica Chaud.) ad 31. proxima S. (intermedia Chaud. Georgie.) ad 36. lamiliaris Duft. var. perplexa Dej. — Corselet ponctue au milieu, et stries des 61ytres plus fortement ponetuees. ad 37. anthobia Villa. Bien distinete de la preeedente; les yeux sont plus saillants; le corselet est plus etroit en arriere^ les impressions de la base ne sont pas ponetuees; les angles anterieurs ne sont pas proeminents; la strie prescutellaire commence plus bas que la base par un gros point, ce qui n'est pas le cas dans la f amiliar is, oü eile part, soit de la base de la 2e strie, soit un peu plus bas . mais toujours sans gros point a sa naissance. Elle differe de TA. lucida par sa taille beaU' 23 340 coup plus grande, egale k celle de TA. familiaris, par son corselet moins r^treci en avant etc. ad 43. ingenua Duft, var. rufieornis Dej. Ne differe du type que par son corselet un peu plus etroit et k cötes plus paralleles. ad 46. fuöca Dej. 47. cursitans Zimm. Ces deux dernieres especes sont bien distinctes. La taille ordinaiie de la fusca depasse un peu celle de la cursitans. La Ire est plus ou moins brunätre; la 2e est plus ni^tallique, plus brillante. La fusca a les palpes et les antennes testaces; chez la cursitans les palpes sont plus ou moins couleur de poix, les lers articles des antennes seu- lement sont testaces, les autres sont brunätres. La tete est un peu plus large chez la fusca. Le corselet, dans cette e&pece, est plus convexe en avant, les angles anterieurs sont beaucoup plus deprim6s, plu< largement arrondis; les cotes vout en s'elargissant jusqu'a la base oü ils sont de la largeur des epaules. Dans la cursitans leur plus grande largeur »;st avant le milieu et ils se retr6- cissent distinctement vers la base; les bords lat6- raux sont plus d^primes. — Dans la fusca, les angles posterieurs sont parfois un peu prolonges, mais plutot en arriere qu'exterieurement, comme c'est le cas dans la cursitans. La forme des elytres est tres differente dans les deux especes: chez la Ire, elles forment un ovale large et re- gulier; dans la 2e, elles sont plus longues, moins larges au milieu, meme chez la $. Les intervalles sont plans chez la fusca, convexes et un peu inegaux chez la cursitans. Dans la fusca, le rebord basal est moins deprimö au milieu, et de lä il se releve distinctement jusqu'aux epaules: dans la cursitans, il se porte plus directement de la base de la 4e strie jusqu'aux epaules qui sont bien plus saillantes. ad 48. municipalis Duft, (modesta Dej.) Am. obscuricornis Motsch. 341 ad Leiocnemis Zimm.-') 77. Cottyi Coq. Algerie, A^ores. 78. aenescens n. sp. Egy}3te. voisine de la Cottyi, mais plus petite; angles antdrieurs du corselet plus depriraes et bord mar- ginal plus arrondi vers les angles posterieurs. Les impressions de la base sont moins ponctuees et la fossette externe est presque punctiforme; les stries des elytres sont plus fines; mais plus disfinetement ponctuees; elles ne s'approfondissent pas vers Fex- tr^mite et la 7e n'atteint pas la base. 79. Euphratica n. sp. Mesopotamie. 80. Dalmatina Dej. Dalmatie. Sicile etc. 81. eximia Dej. 82. brevis Dej. Espagne. 83. corpulenta n. sp. Andalousie. Intermediaire entre la brevis et la suivante. Elle est de la longueur de la brevis et de la meme couleur, mais ses elytres sont plus larges, plus arrondies: leur surface dorsale est plus convexe; les intervalles sont moins releves; le corselet est k peu pres semblable, mais il est un peu plus r6- treci anterieurement: ses angles posterieurs sont un peu plus marqu^s; les deux fossettes, surtout Texterne, sont moins profondes; toute la base, sauf le milieu, est parsemee de points tres inegaux dont les plus gros sont ceux de Texterieur. 84. testudinea n. sp. Espagne. D'un noir de poix avec les bords externes du cor- selet d'un brun rougeätre de meme que les pattes. Les palpes et les antennes sont testaces. Les yeux ne sont nullement saillans et leur or- bite forme, en-dessous, une saillie bien distincte, dirigee en avant. Le corselet est fortement trans- versal, tres legerement ecbancre en avant, tronque a la base qui n'est deprimee qu'en-dessous de la fossette interne; les c6t6s sont tres regulierement arrondis; ils se retrecissent cependant un peu vers ^') Durch einen Nachtrag hat der Herr Autor die bereits im vorigen Bogen gedruckte Anordnung dieser (Jruppc wie folgt ver- ändert. 23* 342 les angles ant^rieurs qui sont obtus et 16g6rement saillans. Les angles post^iieurs sont presqu'ar- rondis, mais cependant bien distincts. Le sillon lon- gitudinal est peu profond, surtout a sa base, et son extremite n'atteint pas le bord anterieur. Limpres- sion transversale anterieure est completeinent obli- t6ree. La base est presqu'enti^rement lisse; c'est a peine si Ton parvient a y distinguer deux ou trois petits points. La fossette interne est lin6aire, droite et ne descend pas jusqu'au bord basal. La fossette externe est petite, arrondie. Les elytres ont leur base un peu plus large que Celle du corselet; elles forment un ovale extreme- ment court, un peu plus large aux epaules qu'en arriere; leur surface est tres eonvexe, surtout la moitie post6rieure. Les Epaules sont tres relev6es en angles aigus; les cotes sont regulierement ar- rondis, sinues avant Textremit^. Les stries sont fines, peu profondes; les intervalles ne sont que tres legerement convexes; la strie pr6scutellaire, qui prend naissance entre la Ire et la 2e strie, est oblique et courte. Les 6pisternes m^tathora- ciques sont courts, presque carres. Le praester- num du ^ porte au milieu quelques points peu distincts. 85. arcuata n. sp. Carthagene. Aenescenti- nigra. Prothorax transversus, basi an- gulatim arcuatus, lateribus rotundatis, angulis po- sticis subrotundatis, basi laevi, foveola basali in- terna lineari parum profunda, externa rotundata vix perspicua. Eljtra convexa, breviter atque late ovata, apice leviter sinuata, humeris elevatis; te- nuiter laevi -striata, interstitiis planis. (6 — 2y4 Mill.) Obs. L ' A m a r a g r a V i d u 1 a Rosenh. appartient au meme groupe que les numeros 83, 84 et 85. 86. rotundicollis Schau!'. Espagne centrale. 87. ooptera n. sp. Ibid. D'un noir de poix brillant. La bouche, les anten- nes, les j^attes et le bord externe du eorselet sont testac6s. La tete est assez large, lisse, munie seu- lement des deux impressions ordinaires entre les yeux: ceux-ci sont mediocrement saillans. Le eor- selet est un peu moins long que large, tres eonvexe, plus fortement arrondi dans sa moitie anterieure 343 que depuis le milieu, oii il commence a se retr^- cir, jusqu'ä la base; les angles posterieurs sont petits, presque droits, mais leur pointe est arrondie; le bord anterieur est un peu ^leve aux deux angles. La base, dont le milieu est un peu prolonge en arriere, est deprimee entre les fossettes internes qui sont separees des fossettes externes par une carene large et triangulaire qui n'est que le pro- longement de la surface du corselet. Les fossettes , internes sont tres marquees, lineaires et remontent obliquement jusqu'au tiers du corselet; les fossettes externes sont arrondies et peu marquees. — Les elytres sont tr^s convexes, en ovale tres court, fortement arrondies sur les cotes; leurs stries sont presque lisses; la strie prescutellaire est presque nulle et se reduit k un petit point place a la base entre les lere et 2e stries; le rebord basal est arque depuis l'ecusson jusqu^ä Tepaule qui est an- guleuse mais non saillante. De meme que dans Tespece precedente la pointe du prosternum n'est pas bordee par un sillon. 88. rotundata Dej. Espagne, 89. affinis Dej. ib. 90. fervida Coq. Algerie. 91. Simplex Dej. Espagne. 92. Indica n. sp. Ind. bor. 93. Syriaca n. sp. Syrie. 94. diversa n. sp. Dalmatie. Fusco-aenea, palpis, antennis pedibusque testaceis. Oculi prominuli. Prothorax transversus, angulis anticis rotundatis deflexis; lateribus rotundatis; an- gulis posticis obtusis; basi in medio foveolisque basalibus modice punctulatis, foveola externa ro- tundata. Elytra oblongo-ovata, profunde punctato- striata, striola praescutellari haud abbreviata; fo- veolarum serie in stria 8va vix interrupta. 574-2% Mill. 95. arenaria n, sp. Espagne centr. 5y2-2% MilL Elle a un peu Taspect de la L. sabulosa, mais eile est plus petite, plus etroite: les yeux sont un peu moins saillans; le corselet est plus court, plus echancre en avant; la base est plus nettement tronquöe; les eotes sont un peu moins arrondis en avant et le sont davantage en arriere; les angles anterieurs sont plus aigus; le rebord marginal est 344 un peu plus large, surtout au-dessus des angles post6rieurs lesquels sont plus obtus; les deux fos- settes de la base sont plus distinctement arrondies, leurs points sont plus ecartes et moins nombreux; il n'en existe pas au milieu de la base, Les ely- tres sont un peu ])lus courtes, les cotes sont plus arrondis, les angles humeraux plus releves^ le ))oint prescutellaire est nul. La ponctuation des stries est moins distincte. Le praesternum est lisse comme dans TA. sabulosa, mais les episternes et les c6t6s de Tabdomen qui, dans cette espece, sont fortement ponctu6s, ne le sont nullement däns Tarenaria. 96. sabulosa Dej. polita Chaud. Barnevillii Fairm. 97. crenata Dej. 98. avida Say (Pelor.) confinis Dej. Am. bor. 99. glabrata Dej. Espagne, Alg6r 100. montana Dej. corsica Reiche. Euj", mer. 101. cordieollis Zimm. Cauease. 102. subdepressa n. sp. Caucase. 103. planipennis n. sp. ib. ) ,:■> 1 ; 345 Zur entomologischen Nomenclatur von C A, llolirn. Der Gegenstand, den ich hier zur Sprache bringen will, wird vielleicht Manchem unerheblich dünken; Einzelne wer- den gar ein Aergerniss daran nehmen. Das sollte mir leid thun, da ich mit gutem Gewissen jeden aniinus laedendi in Abrede stelle und nur ein paar Worte zu sagen habe, theils zur Wahrung der Integrität der Gleichheit in foro scienli/ico, theils zur Geltendmachung des nie genug zu beherzigenden Axioms: thne is money. Es ist gewiss vollkommen indifferent, wie die einzelnen Entomologen über Entstehung, Bedeutung, Zeitgemässheit u. s. w. des Adels denken, aber es ist durchaus nicht zu billigen, dass man aus falscher Höflichkeit ihn in die Republik der Wissenschaften einführen will. Das ist eine Neuerung, der um so entschiedener begegnet werden muss, als aus un- scheinbarem Anfange sich doch mit der Zeit recht handgreif- liche Missbräuche entwickeln könnten. Unsere Altvordern haben es nicht gethan, wenigstens ist mir nur eine einzige Ausnahme bekannt — der verdienstvolle Degeer wird immer unter dieser Form citirt und das kam daher, weil zu seiner Zeit in Schweden keine Adels -Partikel existirte: das an- scheinend französische de vor Geer, [dessen Ursprung mir um so räthselhafter ist, als Geer durchaus unfranzösisch lau- tet, weshalb vielleicht eher an niederdeutsche Abstammung zu denken sein mag,] war den Schweden fremd und wurde deshalb von ihnen als zum Namen gehörig angesehen. Erst im gegenwärtigen Jahrhundert unter Carl Johann kam bei Neugeadelten die Partikel af in Analogie des deutschen von oder des französichen de in Gebrauch. Ich kann deshalb dem Republikaner Dr. John Leconte nicht Unrecht geben, wenn er in seinen Schriften Geer schreibt, möchte aber das Interesse der Stabilität in diesem Ausnahmefalle um so eher gelten lassen, als der Name so zu sagen als Degeer unificirt und eingebürgert ist und es un- nöthige Verwirrung stiften würde, Degeerella etc. umzu- taufen. Um so entschiedner möchte ich Protest einlegen gegen die neuerdings von Verschiedenen gebrauchten Bezeichnungen d'Urvillei, Du Valii etc. Herr Jacquelin Duval mag seine Gründe gehabt haben, weshalb er die ursprüngliche Schreib- art Duval in Du Val verändert hat — die Wissenschaft hat 346 weder von seinem Vornamen, noch von der nachträglichen Modification seines Geschlechtsnamens Notiz zu nehmen. Ganz in analoger Weise citirt der bereits erwähnte hochverdiente Amerikaner seinen Namen Lee. und nicht Le C, obwohl er ihn sonst in zwei Wörtern schreibt. Wahrlich, es fehlte uns bloss noch die ziemlich nahe liegende Consequenz, dass noch weiter greifende Standesbe- zeichnungen und Amplificationen eingeschwärzt würden, und dass man „Baron Payltull,*^ „Graf Mannerheim," Comte Cas- telnau de Laporte hinter jeden von ihnen gegebenen Namen schreiben sollte! Es ist ohnehin schon zu bedauern, dass man zur Vermeidung von Verwechselungen nur bei dem Alt- vater Linne die Abbreviatur L. und allenfalls noch bei Fabri- cius ein blosses F. gebrauchen kann. Wer einige tausend- mal den Namen eines so productiven Autors wie des Herrn Guerin auf Etiketten oder sonst zu schreiben hat, wird bald genug zu der Einsicht kommen, dass sein langes Cognomen Meneville ein in der Wissenschaft entbehrlicher, nebenher recht lästiger Ballast ist. Aus analogen Gründen finde ich es unstatthaft, zu einem Namen zwei Autoren zu citiren. Findet sich ein junger Schrift- steller bewogen, sich mit einem älteren zu associiren, so steht ihm entM'eder frei, seine einzelnen Beschreibungen mit seinem Namen zu bezeichnen, oder er giebt sein Privilegium Immortalitatis zu Gunsten des älteren Meisters auf. In dieser principiellen Behandlung der Sache wird mir schwerlich widersprochen werden, wenn man die bereits versuchten Weitläuftigkeiten wie z. B. Laporte-Gory , Mulsant-Rey etc. noch beliebig zu 3, 4 alliirten Autoren ausdehnt, deren Cita- tion geradehin unerträglich werden müsste. Die Arten der Gattung Dytiscus in der nächsten Umgebung von Münster von Dr. Altuiit. Die autFällig grossen Artisn der Gattung Dytiscus sind nach Beseitigung früherer Verwechselungen und Berichtigung einzelner Irrthümer vollständig bekannt. Es können sich die nachfolgenden Zeilen deshalb nicht mit einer Beleuchtung der Diagnosen dieser Species beschäftigen, sondern sollen nur einen kleinen Beitrag zu unserer Lokalfauna geben, so wie einige allgemeine Gesichtspunkte, namentlich über die Deckenfurchen 347 der Weibchen erörtern. Ausserdem sind mir beim eifrigen Sammeln dieser Käfer mehre Abnormitäten, namentlich ein Hermaphrodit und Tarsalmissbildungen aufgestossen, welche auch in weiteren Kreisen bekannt zu werden verdienen möch- ten. Beginnen wir mit der Textur der weiblichen Flügel- decken. Die Textur der Flügeldecken der Weibchen. Jede Käferdecke enthält (nach Heer) 6 Rippen (Respi- rations-Canäle). Bei unseren Arten liegen die Costa marginalis und mediastina zusammen, die scapularis verläuft an derselben Stelle entspringend mit dem Aussenrande nicht parallel, sondern biegt sich gegen die Spitze hin allmälig etwas der Nath zu, erreicht aber nicht den Hinterrand, sondern stösst vorher mit der folgenden, der Nath parallelen Costa interno- media zu- sammen. Auf jeder glatten oder gefurchten Decke ist diese Stelle leicht zu sehen. Die fünfte Rippe, die Costa externo- media, läuft ebenfalls mit der Nath parallel und verbindet sich unten, jedoch noch in bedeutendem Abstände von der Flügelspitze, mit der vorhergehenden Rippe durch einen Ast. Die letzte, suturalis, erreicht allein die Flügelspitze und sendet ihrerseits ebenfalls zur Spitze der vorhergehenden Costa einen Ast. Alles ebenfalls sehr leicht sichtbar. Die Deckenfläche zeigt demnach, bei den glatten, wie gefurchten Decken, drei Haupt- felder, indem zwischen der Costa scapularis und marginalis kein eigentliches Feld, sondern nur der Deckenrand liegt. In diesen drei Feldern, der area suturalis (zwischen der Costa sut. und int.-media), der interno-media (zwischen der C. int.- med. und ext.-med.) und der externo-media (zwischen der C. exter.-med. und scapul.) treten die Furchen der betreffenden Decken, und zwar nach ihrer Beschaffenheit wie Anzahl ver- schieden auf. Somit zerfallen diese Furchen in drei Gruppen, deren Grenzen durch breitere Rippen deutlich bezeichnet sind. Die erste Gruppe, die Furchen der area suturalis, sind fein, scharf, laufen mit der Nath parallel und tragen bei einigen Arten eine abweichende, ockergelbe oder braune Färbung. Die der Nath zunächst liegende, also die erste Furche dieser Gruppe, steigt fast bis zum Scutellum auf, wendet sich aber hier an ihrer obersten Spitze von der Nath ab und überragt dort die kürzere zweite. Die mittlere Gruppe, die der area interno-media, zeigt gröbere, breitere, unter sich ebenfalls gleiche, und auch mit der Nath parallel verlaufende Furchen mit zwischenliegenden gröberen Rippen. Die äussere area (externo-medi^) füllen dagegen äusserst derbe, nicht mit der Nath parallele, sondern den Verlauf der Costa scapularis entsprechend liegende Furchen. Wie die Costa scapularis 348 und interno-media zusammenstossen , so vereinigen sich auch die äusseren Furchen der beiden Felder, der area scap. und externo-med, hier bei denjenigen Arten, deren Furchen nicht schon vorher abbre.chen. So bei latissimus stets, bei margi- nalis häufig. Dieses Feld ist also dann nach der Spitze der Decke hin völlig abgeschlossen, und die erste und zweite Furche desselben dem allmälig enger werdenden Räume dieser area entsprechend verkürzt. Die Verlheilung und die Anzahl der Furchen der einzelnen Areen erleidet nach dem mir zu Gebote stehenden Material nicht unerhebliche Verschiedenheiten, welche wohl um so beachtungswerther sind, als ja überhaupt das Flügelgeäder der Insecten von durchgreifender systematischer Bedeutung ist und die Furchen zu diesen in der innigsten Beziehung stehen. Ich muss hierbei bemerken, dass mir bei der Unter- suchung der häutigen Flügel unserer (6) Arten durchaus keine wesentliche Verschiedenheit in deren Geäder aufge- «tossen ist. Es scheinen somit die Decken, welciie nach den neuesten Entdeckungen von Dr. Landois*} die eigentlichen Respirationsorgane, d. h. nicht nur die Hauptstämme der Respiration&canäle (Tracheen), sondern die „Lungen" und z\Var vorzüglich da, wo sich die anfangs genannten Costae durch Nebenäste vereinigen, enthalten, von dem bezeichneten Gesichtspunkte aus die häutigen Flügel an "Wichtigkeit bei weitem zu übertreffen. Mit der Uebereinstimmuug oder Versdiiedenheit der Furchenanlage geht ferner die so höchst charakteristische Gestalt der Metasternalspitzen der einzelnen Arten Hand in Hand. Bei den mir bekannten Arten treten die Furchen in folgender Weise auf. Die area suturalis, interno-media und externo-media ent- halten bei Djt. latissimus, niarginalis, circumcinctus, circum- llexus und lapponicus: 4 — 3 — 3, zusammen 10 Furchen; dieselben bei dimidiatus und Cordieri: 5 — 2 — 3, ebenfalls 10 Furchen, aber in anderer Ver- theilung; desgleichen bei punctulatus : 3 — 3 — 3, also nur 9 Furchen. Die Arten der ersten Gruppe, welche wir nach der häufigsten Art die Marginalis-Gruppe nennen wollen, haben spitzige Metasternalfortsätze , mögen sie^ kurz- oder lang- spitzig sein, bei den beiden der Dimidiatus-Gruppe sind sie *) Nach mündlicher Mittheilung. 349 länglich abgerundet, und bei dem allein stehenden punctu- latus rund. Die Marginalis-Gruppe enthält ferner die relativ breitesten Arten, ihre Furchen reichen am weitesten die Deckenfläche hinab. Systematisch würden demnach diese Spezies wohl nur in der vorstehenden Reihefolge behandelt werden müssen, wenigstens erscheint es unberechtigt, den dimidiatus oder gar punctulatus zwischen die Arten der marginalis- Gruppe zu schieben. Unsere einzelnen Arten. 1. Dytiscus latissimus L. Nach fremden Angaben soll sich dieser so ausgezeichnete Käfer in sehr tiefen Teichen aufhalten , nur selten zur Ober- fläche des Wassers emportauchen, er soll vorzüglich Wald- teiche bewohnen, wo er vorkäme, wüchse stets Nymphaea alba. Alle diese Angaben scheinen sich nach seinem wirk- lich häufigen Auftreten in den etwa 200 Schritt langen und 10 Schritt breiten Fischteichen der Coer-Haide, eine gute halbe Stunde von der Stadt entfernt, nicht zu bestätigen. Diese Teiche liegen frei, nur geringes Gebüsch wächst stellen- weise an den Rändern, an den meisten Stellen sind sie etwa 2 — 3 Fuss tief, Nymphaea alba wuchert nicht in ihnen; nur scheinen sie zu beweisen, dass sich dieser Käfer nicht in kleinen Gräben und Tümpeln fortpflanzt, sondern grosse aus- gedehnte Teiche verlangt, so wie auch die fernere von uns früher gemachte Beobachtung sich hier bestätigt, dass sich nämlich Cybister dispar mit ihm zusammen findet. Schon seit 15 Jahren sind nach meinen Erfahrungen diese Teiche vom Latissimus wie vom Cybister zahlreich bewohnt. Ausser diesem Fundorte sind mir nur unser Schlossgraben, die Aa zwischen Aegidiithor und Insel und der grosse Hausteich eines Landgutes bekannt, in denen früher dieser Käfer ganz einzeln erbeutet ist. — Sobald im Frühlinge die Eisdecke geschmol- zen ist, zeigt sich Latissimus von allen seinen Verwandten zuerst und zwar die Männchen um 8 — 14 Tage früher als die Weibchen. Dann aber findet- man sie häufig genug in copula, während deren nur das Männchen rudert, das Weib- chen sich für jede Lokomotion passiv verhält. Beide Ge- schlechter treten in gleicher Anzahl auf. Die Weibchen sind an der sehr hellbraunen Färbung der Furchen der area suturalis auch in bedeutender Entfernung sehr leiclit zu er- kennen, welche Zeichnung am lebenden Thiere unterm Was- ser weit greller erscheint, als an den Sammlungsexemplaren. Zuweilen schliessen sich unten, wenngleich unvollkommen, 350 die Furchen der area interno-media, dagegen wird unten die area externo-media stets vollkommen geschlossen, so dass die zweit- und drittletzte Rippe zur Spitze hin in einem begrenz- ten Felde liegen. — Die Weibchen kommen nie mit glatten Decken vor und haben mit den Männchen gleiche Grösse, nur sind letztere etwas breiter. Deckenlänge verhält sich 7,uT Furchenlänge wie 100 : 83. Von den Männchen zeich- neten sich einzelne durch tiefblauen, wohl gar lebhaft blauen Schimmer der Flügeldecken aus, der übrigens auch von seiner Intensität bei den getrockneten Stücken viel verlor*). Von allen seinen Verwandten ist Latissimus der langsamste, schwerfälligste in allen seinen Bewegungen. Auch bei Beunruhigungen schwimmt er mit bedächtigen gemächlichen Ruderschlägen, hält sich dann am Boden des klaren Wassers auf, um hier unter Pflanzenresten Schutz zu suchen. Häufig ruht er schräg ab- wärts gekehrt an aufstehenden Pflanzenstengeln und giebt dabei den Uferpflanzen den Vorzug. Er taucht gewöhnlich auf lange Zeit unter, so dass man nicht leicht mit Erfolg auf sein Wiedererscheinen wartet, bleibt aber zum Athem- holen auch ziemlich lange an der Oberfläche suspendirt, avo- bei er dann durch wiederholte Contractionen und Ausdehnungen des Leibes die Luft einnimmt. — Als Nahrung scheint er Limnaeus stagnalis allem anderen vorzuziehen, er zerbeisst deren Schale bis zu den letzten Windungen und entleert sie bis auf die letzte Spur, wie mir wochenlang diese Käfer in meinem geräumigen Aquarium, in dem sie sich freilich begatteten, aber keine junge Brut entstand, zeigten. Ueber die Entwickelungs- geschichte ist mir bis jetzt nichts bekannt, die Teiche sind im Sommer derartig mit Kraut bewachsen, dass ich nie eine Larve fischen konnte, und die Versuche im Aquarium miss- glückten stets. Höchst interessant dagegen waren 2 in Copula erhaschte Paare. Das erste wies sich aus als Latissimus c^ und Dimi- diatus V'. Ein solcher Irrthum mag wohl bei diesen Wasser- käfern, deren Arten sich so nahe stehen, ähnlich wie von den Sclimetterlingen bei den Zygänen, öfter vorkommen, da auch schon SufFrian einen ähnlichen Fall von Marginalis und Dimi- diatus veröffentlichte; doch war mir das Factum sehr merk- würdig, und bedauere ich jetzt, dem dimidiatus sofort die Freiheit wieder geschenkt zu haben. Mein Staunen aber wurde noch erhöht, als ich einige Tage nachher beim Ergreifen eines zweiten Paares in Copula beide Individuen im ersten Augenblicke für Männchen hielt. Allein der komische Eindruck dieses „Paares" wich bald einem *) Auch fing ich einen lebhaft tiefblauen Cybister. 351 freudigen Stutzen, denn das als Weibchen fungirende Thier zeigte nur stellenweise und noch dazu unterbrochen gestreifte Decken, die linke Seite hatte manche -u eibliche Eigenthüm- lichkeiten, und rechts war dasselbe nicht so recht Männchen; kurz ich sah gar bald, dass ich es hier mit einem Herma- phroditen zu. thun hatte, der mir um so werthvoller er- schien, als diese sonderbare Missbildung bei den Käfern so überaus selten vorkommt und es sich in dem vorliegenden Falle obendrein um eineim Allgemeinen seltene Species handelte. Es möge deshalb eine gelegentlich durch Abbildung zu erläu- ternde Beschreibung dieses Curiosum hier folgen. Unser Individuum ist eine ganz eigenthümliche Zwitter- form, links ist es M'eiblich, rechts männlich, allein kein Ge- schlecht ist rein ausgeprägt, die M'eibliche Hälfte hat noch etwas Männliches und die männliche noch etwas Weibliches. Ich erinnere mich, vor längeren Jahren einen Hermaphroditen von Smerinthus populi gesehen zu haben, bei dem die weib- liche und männliche Zeichnung und Färbung wie marmoriit durcheinander lief. Mit einer solchen Zwitterform könnte ich unsern Latissimus vergleichen, nur dass bei ihm, wie gesagt, die eine Seite voi wiegend das eine, die andere vorwiegend das andere Geschlecht darstellt. Die linke (vorwiegend weibliche) Seite: Von der 1. Furche der area sutural. findet sich in der Mitte der Decke ein kleines Stück und darunter ein Punkt als angedeutete Fortsetzung derselben; die Furchen 2, 3, 4 derselben Area bestehen gleichfalls aus grösseren Stücken, alle drei unterhalb mit fortsetzenden Punkten, ausserdem 2 mit einem ganz klei- nen, 3 mit zwei ziemlich weit auseinanderliegenden und 4 mit einem etwas grösseren hochliegenden Furchenstückchen ober- halb, gleichfalls als Fortsetzungen der Hauptstücke, so das» die Furchen 3 und 4 zu y^ ihres normalen Verlaufes ange- deutet sind. Sämmtliche Furchentheile haben die normale gelbbraune Färbung. An Stelle der Furchenpartie der area interno-media verläuft eine Reihe schwacher Runzeln, die nur ihrer Lage, nicht aber der Richtung nach dieser area angehören. Dagegen ist die Plastik der area externo- media, wenngleich unvollständig, so doch ganz charakteristisch ausgeprägt. Furche 2 und 3 sind hier runzelig, verlaufen aber ganz normal, auch stossen sie an ihrem Ende mit der nur durch kleine Grübchen angedeuteten Furche 3 der vorhergehenden area zusammen. — Wie die linke Decke, zeigt auch die linke Vordertarse männliche Andeutungen. Die ersten 3 Glieder (beim i^ die Scheibe bildend) sind nämlich etwa um das Doppelte der weiblichen Normalform verbreitert, doch deutlich und scharf von einander abgesetzt. Auf der Unterfläche zeigt das zweite 352 und dritte Glied je eine kleine dunkelgraue, die männlichen Haftseheiben andeutende, körnelig chagrinirte rundliche Platte, freilich ohne Saugschälclien oder eigentliche Haftpapillen. — Die Mitteltar.se ist weiblich, doch mit anderen verglichen etwas stärker als normal bewimpert. Die rechte Seite: Die ganze Decke ist männlich, mit Ausnahme von einigen Furchenpünktchen der area suturalis, den unteren der linken Decke gegenüber liegend, von denen zwei der Furche 1, eins 2 und eins 3 andeutet. — Die Vor- dertarse bildet allerdings in den drei ersten Gliedern eine Scheibe, doch auch diese ist nicht ganz normal. Sie ist zu- nächst um die Hälfte zu klein und dann schliessen ihre Glie- der nicht eng an oder gar in einander, sondern sind deutlich von einander getrennt, so dass ihre Ränder gekerbt erschei- nen. Auf der Unterfläche findet sich die normale männliche Bildung, nur steht das dritte Glied vom vorhergehenden stark ab. Also männlich, docli nicht rein. — Die Mitteltarse ist entschieden männlich, nur zeigt sie auf einem die Mitte der Unterseite durchsetzenden Längsstreifen keine Papillen, eben- falls das weibliche Geschlecht hier andeutend, bei dem die ganze Unterfläche der Mitteltarsen kahl ist. Da bekannter Maassen bereits mehrfach der anatomische Bau der Insektenzwitter wiederholt untersucht ist, so fand unser Reg.- und Schulrath Dr. Suffrian, dem ich den Käfer am Tage nach dem Fange schenkte, sich nicht veranlasst, das werthvolle Object dem anatomischen Messer anzuvertrauen. Herr Dr. Gerstäcker möge mir deshalb diese Unterlassungs- sünde nicht zu hoch anrechnen. (Fortsetzung folgt.) Zur Naturgeschichte der Ochsenheimeria taurella Wien. Verz., eines der Landwirthschaft schädiichen losects, von Dr. Gallui^ in Sommerfeld. Das oft ziemlich plötzliche Bleichwerden der grünen Rog- genähren bewog den Einsender vor einigen Jahren, dieser auffälligen Erscheinung näher nachzuspüren. Als Ursache der- selben, die von Seiten der Landwirthe gewöhnlich auf Rech- nung des Frostes oder eines sogenannten bösen Giftes gesetzt 353 wird, wurde schliesslich die Raupe der oben genannten Schabe gefunden. Die kleinen Schmetterlinge entwickeln sich von Mitte bis Ende Juli, manche vielleicht auch noch etwas später, aus Puppen, welche in der Nähe der Aehren, im Schluss- oder Endblatte des Halmes, eingesponnen sind, und wählen nun als Aufenthaltsort die höchsten Spitzen der Gräser, an wel- chen sie einige Wochen später (an der jungen Roggensaat) vom Einsender gefunden wurden. Höchstwahrscheinlich legt das befruchtete Weibehen an den jungen Gräsern einzeln seine Eier ab. Im Herbste und Anfange des Winters wurde auch die kleine Raupe einzeln in den jungen Roggenpflanzen ge- funden. Sie hatte sich tief bis auf den Wurzelknoten hinein- gezwängt und den jungen Trieb angefressen oder ausgefressen. Die angegriffenen Pflänzchen sahen meist auffällig verdickt aus und hatten ein angefressenes, zusammengedrehtes oder gelbliches vertrocknetes Herzblättchen. Die kleine, etwa 4 Linien lange Raupe ist grünlich oder grünlichgelb mit meh- reren bräunlichen Längsstreifen auf dem Rücken. Sie über- wintert, nachdem sie eine Anzahl Pflänzchen vernichtet hat, indem sie von einem Pflänzchen zum andern überkroch, am Orte des Frasses, im Herzen des Roggenhälmchens. Nach der üeberwinterung setzt sie diese Lebensweise fort, indem sie den jungen Trieb anfressend oder ausfressend von einem Halme zum andern wandert. Ihre Bescliädigungen Merden jetzt jedoch auffälliger. Im Mai nämlich, wenn der Roggen in die Aehren treibt, bemerkt man binnen wenigen Tagen in Mitte des grünprangenden Aelirenfeldes hie und da einige oder mehrere gebleichte, fast weisse Aehren, deren Zahl von Tag zu Tage zunimmt. Diese weissen Aehren können mit dem obersten Halmstücke sehr leicht aus der Blattscheide heraus- gezogen werden, weil sie in gewisser Entfernung über dem oberstem Knoten ganz abgefressen oder stark angefressen sind. (Sehr selten, und zwar wenn das über dem obersten Knoten befindliche Halmstück sehr kurz ist, findet man auch noch eine Beschädigung des unter dem ersten, zwischen erstem und zweiten Knoten befindlichen Halmstückes.) Eine andere Be- schädigung lässt sich an dem Halme, und zumal an dem das oberste Halmstück bedeckenden Blatte nicht nachweisen. Die Taurellaraupe hatte sich demnach, ähnlich wie im Herbste, in das Herz des jungen Pflänzchens, zwischen Aehre und Blatt von oben hin eingezwängt und das oberste weiche Halmstück ausgefressen. Häufig findet man am Orte der Beschädigung eine todte, von Schlupfwespenbrut besetzte Taurella- Raupe, und noch häufiger in den auf die angegebene Weise beschä- digten Halmen nur einige Kothklümpchen, welche von dem 354 dagewesenen Gaste noch Kunde geben. Er war nach Ver- nichtung dieses Halmes auf einen benachbarten ausgewandert. Nur selten gelingt es, der lebenden Raupe im Halme habhaft zu werden. Hat man sie gefunden und aus dem Halme ent- nommen, sind ihre Bewegungen vor und rückwärts 'behende. Sie ist löfüssig, 8 bis 10 Linien lang, matt beingelb, vorn und hinten merklich verschmälert, spärlich mit feinen kleinen Härchen besetzt. Ihr Kopf ist ein wenig dunkler gefärbt und verhältnissmässig klein. Auf dem elften Gliede befindet sich ein kleines, blassgraues, glänzendes Fleckchen, und an jeder Seite zieht sich über den sehr kleinen schwarzbraunen Luft- löchern eine oft kaum bemerkbare dunkle Linie hin, ein Ueber- bleibsel aus der jugendlichen Streifung. kim Juni ist sie voll- wüchsig und verfertigt sich über der Erde zwischen Blättern, oft oben in dem Schluss- oder Endblatte des Halmes, indem sie dieses röhrenförmig zusammenzieht, ein langes, feines, weissseidenes, festes Gespinnst, in M^elchem sie sich nach einigen Tagen zur Puppe ausbildet. Diese ist etwa 6 Linien lang, weich, blassgelblich, bei Berührung sehr beweglich, nach beiden Enden zu etwas zugespitzt. Ihr Kopfende und die Gelenkeinschnitte sind hellbräunlich und ebenso gesäumt sind die auffällig schmalen Flügelscheiden, Nach vierwöchentlicher Puppenzeit entschlüpft aus ihr der kleine Falter. Eine grosse Vermehrung dieser kleinen Schabe würde die Roggenfelder und die Landwirthschaft wohl empfindlich be- rühren. Glücklicherweifc gehen viele Raupen durch Ichneu- monen Grunde. Wie mir mein geehrter Freund, Herr C. Plötz in Greifs- wald, so eben brieflich mittheilt, hat er iicreits im Jahre 1853 die Metamorphose dieser Schabe entdeckt und damals auch dem Herrn Prof. Hering in Stettin mitgetheilt. Doch blieb ihm die Lebensweise der Raupe unbekannt. 355 Aus dem Reisejournal von Dr. Heinrich Dohrn, mitgetbeilt von C, A. Dolirn. (Fortsetzung von S. 204 d. Jahrganges.) • St. Vicente, 31. Januar. Dr. von der Crone 'aus Soest, Assistenzarzt auf der preussischen Fregatte Niobe, hat Urlaub genommen, da die Fregatte nächstens wieder hier ein- läuft, und begleitet mich auf meinen Excursen; meinen Plan, den Südwesten von San Antao zu besuchen, habe ich auf- geben müssen, einmal weil keine Schiffsgelegenheit war, und dann, weil es bei dem heftigen Winde nicht möglich ist, drüben zu landen. Statt dessen haben wir aber unsere Zeit angemessen mit einem Besuch der östlich gelegenen unbe- wohnten Insel St. Lucia und Excursen in St. Vincent ausge- füllt. Am Donnerstag den 26. standen bereits Pferde vor det Thür, um uns ins Innere zu tragen, als Miller erschien, um zu vermelden, dass er in 3 Stunden mit seiner kleinen Dampf- yacht nach St. Lucia abgehen wolle, um sein Schleppnetz, das nach meinem Modell gefertigt war, zu probiren; wenn wir mit wollten, so möchten wir uns parat halten. Natürlich wurden sofort die Gäule nach Hause geschickt, da eine solche Gelegenheit, diese Deserta zu besuchen, nicht wieder vor- kommen wird. Um 11 Uhr legte das Schiff am Pier an, und nachdem ein Hammel, Brod, Butter, Käse, Wasser, Wein, Bier, Netze und alles sonstige nothwendige Material zum Essen und zu jeder Art von Jagd eingepackt war, folgten wir selbst; Miller, Vater und Sohn, Vizgar, von der Crone, Keulemans und ich. Wir dampften ab, zu meiner Freude südwärts um St. Vincent (der gewöhnliche Curs ist im Norden), so dass ich diesen Theil der Küste gesehen habe. Bald nachdem wir um das Südcap der Bai waren, fanden wir an einer hohen Klippe Schaaren eines pelikanartigen Vogels 5 sofort wurde.;,beigedreht und binnen Kurzem 3 Stück geschossen, die jetzt ausgebalgt eine Zierde meiner Vogel- sammlung bilden. Bald nachher flog Vizgar's Strohhut über Bord, wurde wiedererobert; als er aber nach einer halben Stunde, als wir Segel aufgesetzt hatten, wieder davon ging, Hessen wir ihn schwimmen, und ich beglückte den Hutlosen mit meiner zur Reserve mitgenommenen schottischen Kajipe. Um dies Capitel gleich zu erledigen, so flog am selbigen Abend Keulemans Strohhut, am folgenden Morgen Vizgars Strohhut Nr. 2 auf Nimmerwiedersehen in der Richtung auf Brasilien ins hohe Meer hinaus. In St. Lucia kamen wir bei Sonnenuntergang nach so guter Fahrt an, dass nicht 24 356 einmal Keulemans seekrank war; sobald wir vor Anker lagen, angelten wir, und hatten in zehn Minuten sechs grosse Fische, so dass wir und die Mannschaft genug davon zum Diner hatten; mittlerweile waren auch Kartoffeln und Hani- melcoteletts fertig, und wir assen an Deck, sitzend, liegend, stehend, meist nach Art der Homerischen Helden, indem wir die Rippen in die Fäuste nähmen. Dazu wurde Bier, Wein und Wasser aus denselben Gläsern genossen — kurz, es war das ungenirteste Diner, was ich je mit Engländern genossen habe. Hernach Man- denoch geraucht, Sternenhimmel und Meerleuchten bewundert, geplaudert, dann auf Deck Matratzen ausgebreitet und bald in Ruhe geschlafen, bis um zwei Uhr Morgens ein paar Leute von der Mannschaft neben meinem Kopfe angel- ten, und die geangelten Fische aufs Deck warfen, wo sie so munter umhersprangen und so mit den Schwänzen schlugen, dass ich davon aufwachte. Da es Vizgar und dem Doctor ebenso ging, so wurde bis zur Morgendämmerung Conversa- tion betrieben; dann wurde vollständig mobil gemacht, und nach dem Genuss einer Tasse CafFe der Anker aufgeholt und ein paar Stunden lang mit dem Schleppnetz nach Conchjlieu und Crustaceen gefischt. Der Erfolg war nicht bedeutend; doch gelang es, ein paar Arten zu erobern, die ich hier noch nicht gesehen hatte. Nach dem Frühstück gingen wir an Land, während Miller sen. weiter fischte. Die Insel erhebt sieh nicht tausend Fuss hoch, ist aber fast ganz bergig , so dass ich mich in meiner Hoffnung auf etwas \A'as&er nicht getäuscht sah. In einer Schlucht, etwa 600' hoch, fand ich einen kleinen Pfuhl, der sogar in und um sich sechs Käfer- arten enthielt, die einzigen Insecten, die ich ausser einer Art Heuschrecke sah, darunter 2 mir neue Wasserkäfer. Das Land ist trostlos, eine Stein"\vüste mit dürftigem Gras und etwa 8 — 10 Arten Pflanzen; unten am Strande sind Ueber- reste von menschlichen Wohnungen, in denen bei unsrer An- wesenheit einige Leute hausten, die hier jähflich einmal Farbemoos (Urzella) sammeln. Da t^ie Hilze gross war, und der Nordost, der die Nacht hindurch geheult hatte, meinen Hals austrocknete, so usurpirte ich in Abwesenheit des F^igenthümers daselbst eine Banane und deponirte dafür eine Kupfermünze. Als ich mich mit den Andern am Strande vereinigte, sah icli zu meinem Vergnügen einige neue Con- chylien in ihren Händen, und sammelte noch eine Stunde lang mit erfreulichem Erfolge, so dass meine Exeursion doch gut war. Um halb zwei gingen wir an Bord, speisten zu Mittag ähnlich wie gestern, und hatten dann eine prachtvolle Fahrt bei starker Brise, die uns eine ganz ausreichende Quan- tität ^Vasser über Bord schafl'te, und uns in gründlicher Be- 357 wegung erhielt, so dass zunächst K. und bald nachher V. in die Appellationsinstanz geriethen. Unterwegs hatte ich Ge- legenheit, ein paar sehr starke Meerströmungen zu beobach- ten, die auf meinen Karten nicht verzeichnet stehen. Um 7 Uhr liefen wir in den Hafen. Seitdem haben wir uns aus den oben angeführten Gründen damit begnügt, auf dieser wüsten Insel Excursionen zu machen, und liaben so ziemlich die ganze Insel durchritten, verschiedene alte Krater er- stiegen, einige Insecten gegriffen, an der Küste viel Meer- schnecken gesammelt, verschiedene kleine Wettrennen gehabt, bei denen ich zweimal — nicht Sieger geblieben bin, sondern mit grosser Geschwindigkeit aus dem Sattel war, aber ab- gesehn von ein paar Schrammen an der Hand und einem Riss in einer Hose ganz heil geblieben bin. Am 3. Februar. Vorgestern haben wir den höchsten Punkt der Insel, den Monte Verde erstiegen, oder vielmehr erritten, und von obe« ein Panorama vor uns gehabt, das unsern berühmtesten Aussichtspunkten in Europa Concurrenz macht. Der Monte Verde ist 2483 Fuss hoch und liegt ziem- lich im Centrum der Insel; von ihm aus gliedert sich die Karte in verschiedenen Höhenzügen und Schluchten nach West und Nord; nach Ost fällt er selbst in einem langen Rücken bis dicht ans Meer ab. Südlich von ihm Avird die ganze Insel von einer Ebene durchzogen, die von der Südküste durch eine ziemlich hohe und zerrissene Bergkette getrennt wird. Der Monte Verde bildet oben ein schräg von Ost nach West an- steigendes Plateau, das wegen des häufigen Niederschlags — er liegt oft in Wolken, wenn unten alles verbrennt — cul- tivirt ist und reichlich Bohnen, Mais, Melonen und Kürbis trägt. An der Westseite ist er sehr steil, in der oberen Hälfte schroff überhängend und imersteiglich, so dass der von der Stadt aus hinanführende Weg, nachdem er eine Zeit lang im kurzen Zickzack unter dem Gipfel aufgestiegen ist, plötz- lich mit einem grossen Bogen an der Nordseite herum zu dem Plateau führt, eine Zeit lang malerisch genug am Rande, dann aber fast eine halbe Stunde lang hinreichend langweilig zwischen den Maisstauden. Dicht unter dem Gipfel stiegen wir ab und wanderten ein paar Dutzend Schritte hinauf, bis wir unter uns den mehrere hundert Fuss tiefen Abgrund und vor uns die herrliche Aussicht über die Bai von St. Vincent mit ihren zerfetzten Felsrändern, im Hintergrunde abgeschlos- sen durch das in seltener Klarheit sich ausbreitende San Antao hatten. Grade als wir oben ankamen, sahen wir den Urlaub des Doctors zu Ende gehen; mit vollen Segeln kam die Niobe (wir erkannten sie trotz der Entfernung sofort) in den Hafen. Unter uns eine Menge von Schluchten, begrenzt 24« 358 und getrennt durcli Reihen von Kegeln, meist regelmässig ansteigend, wie der Monte nuovo bei Neapel; im weiteren Umkreise die zerrissene Küste mit ihren liolien Felsen, dann weiter hinaus im blauen Ocean im West S. Antao, im Ost die kleinen Sta. Lucia und Branca, alles in Schattirungen von Kostbraun bis Schwarz oder in violetten Duft gehüllt, im scharfen Contrast zu der schmeichelnden JVleerfarbe; der gänz- liche Mangel von Grrün in der Landschaft machte uns die Mittagssonne gänzlich vergessen und wir verbrachten eine volle Cigarrenlänge im Anschauen und im vollendetsten Far niente. Dann wurde aber mit grossem Eifer ein paar Stunden lang gesammelt und allerlei gefunden. Viel Spass machten mir grosse Schaaren von Coccinella 7-punctata, die sich an den Steinen herumtrieben; sie war der gemeinste Käfer; eine andre Art wurde in einem Stück erwischt, die durchaus süd- ländisch aussieht, gelb mit zwei schwarzen Streifen über die Decken; ferner ein paar Carabicinen,. Curculioniden und die üblichen Melasomen, ohne die es hier keine Excursion giebt; icii wollte nur, dass die Arten davon etwas zahlreicher wären. Nie habe ich solche Fülle von Sehnecken gesehen, wie hier; unter jedem Stein, in jeder Mnishülse sassen sie neben- und aufeinander; sieben Arten, darunter nur zwei von S. Antao her bekannte, wurden mit Leichtigkeit erobert. Die Pflanzen waren am dürftigsten; nur zwei neue Species wurden ein- gepackt. San Nicoiao, am 6ten. Am 2ten habe ich den Doctor wieder an Bord gebracht und dabei wieder einen Tag auf preussischem Grund und Boden verlebt, während meine Leute tleissig waren, Manoel auf Monte Verde gesammelt und Keu- lemans ausgestopft und gezeichnet hat. Ich habe sogar eine Stunde lang Skat gespielt! Apropos, noch ein besonderes Vergnügen habe ich gehabt, die Gartenlaube gelesen auf den Cap Verden, die im Hause Miller gehalten wird. Am drit- ten habe ich gepackt, bin dann mit dem Capitain Köhler, Lieutenant Jung und Stabsarzt Höpfner, einem Mitglied der 38. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zum Diner bei Miller geritten und am 4ten früh hieher in Millers Schooner abgesegelt. Bei Tische liielt Miller unerwartet eine Rede, in der er sagte, dass seine Bemühungen, zur Kenntnis« und Besserung dieser Inseln etwas zu thun, meist so schlecht belohnt würden, dass er es eigentlich überdrüssig sei, irgend M' eiche Bestrebungen der Art zu unterstützen; nur zweimal im Lauf der letzten Jahre habe er eine wirkliche Satisfaction dabei gehabt, und das sei bei der Anwesenheit von zwei deutschen Naturforschern, die mit Fleiss iluen Studien obge- legen hätten, und demzufolge auch erfreuliche Resultate rank. Alis anterioribus cinereis, squamulis obscurioribus mixti.«, maculis tribus obsolete -obscurioribus, ciliis basi serie puncto- rum obscuriorum; alis posterioribus pallidioribus. — Expans. alar. 9'". Mit G. Proximella Hb. verwandt, aber ausser andern Kennzeichen schon durch das dickbehaarte zweite Palpenglied sehr ausgezeichnet. Vorderflügel lang, schmal, ziemlich gleichbreit, nach der Spitze zu etwas erweitert, aschgrau, mit etwas dunkleren Schuppen untermischt, mit 3 mehr oder weniger deutlichen Fleckchen. Das erste, zuweilen etwas in die Länge gezogen, etwa Yg von der Flügelwurzel, dem Unterrand genähert; das zweite steht höher nach dem Vorderrand zu, schief über dem ersten, das dritte in der Flügelmitte, Vg von der Flügelspitze entfernt. Zwischen dem zweiten und dritten Fleckchen findet sich gewöhnlich ein sehr verloschenes, weissliches Fleckchen und ebenso zuweilen vor der Flügelspitze eine sehr verlo- schene weissliche Querbinde. An der Basis des Vorderrandes steht ein schwarzes Fleckchen und vor den langen, mehr biäunlichgrauen , durch eine oder zwei dunklere Linien ge- theilten Franzen eine Reihe von 5 bis 6 schwarzen Pünkt- chen. Unterseite einfarbig grau, mehr glänzend. Hinterflügel breit, zugespitzt, hellgrau, mehr glänzend, besonders der obere Rand dunkler ; die Franzen sehr lang. Unterseite gleichfar- big. Kopf und Halsschild aschgrau, sehr fein dunkler gefleckt und gewellt. Zweites Glied der Palpen besonders unten stark gebartet, grau, nach der Spitze zu dunkler; drittes Glied etwa Von der Länge des zweiten, pfriemenförmig, etwas aufwärts gebogen, grau. Fühler ^/,, der Flügellänge, dünn, grau, fein weisslich geringelt, die Ringe nach der Spitze zu etwas brei- ler. Hinterleib aschgrau, etwas dunkler bandirt; bei dem -t! mehr zugespitzt. Beine lang (beim $ et\\ as kürzer) , grau, die Schienen und Fussglieder etwas heller grau geringelt. Ein $ ist um die Hälfte kleiner und zeigt auf den Vor- derflügeln kaum die Spur von dunkleren Fleckchen. Die Raupe ist spindelförmig, glanzlos, graugrün, der Länge nach sehr fein dunkler liniirt und mit sehr kleinen schwarzen Pünktchen besetzt. Kopf und Vorderrand des Nackenschildes blassgelb, glänzend. Afterklappe mit einigen längeren Här- chen besetzt. Nachschieber nach hinten gestreckt. 380 In einem mit Erdtheilchen umgebenen länglichen Gespinnste wird sie zur Puppe. Icli fand die Raupe bei Ragatz auf Hippophae rhamnoi- des und zwar im Jalir 1851 Mitte August und 1S62 Mitte September. Die Motte entwickelte sich Mitte September und Anfang bis Mitte Oktober. (1851.) fi7. Ypsolophus Schmidiellus Heyd. (Koch.) Da die in der Isis von 1848 p. 954 von der Raupe ge- gebene Beschreibung mit der, aus welcher ich die Motte mehrmals erzogen habe, nicht übereinstimmt, so folgt hier die Beschreibung meiner Raupe. Raupe spindelförmig, glanzlos, mit einzelnen Härchen be- setzt, gelblichgrau, mit 3 schwarzbraunen Rückenstreifen, wo- von der mittlere der schmälste; auf jedem Segment seitlich 4 braune Pünktchen. Das 3. und 4. Segment sammtartig, schwarz, beiderseits mit einem weissen Pünktchen. Kopf klein, glänzend, schwarz, mit gelblichem Mund, Halsschild grau- braun, hinten dunkler. Vorderbeine schwarz; Bauchfüsse nebst den Nachschiebern gelblich. Sie lebt den ganzen Juni durch um Frankfurt, zwischen 'den Blättern des Origanum vulgare und der Mentha arvensis eingesponnen, woselbst auch unter wenigem Gespinnste die Verwandlung geschieht. Die Motte entwickelt sich Mitte Juli. Die Raupe ist sehr flüchtig. (1842.) Der Name Yp. Schmidiellus hat als der älteste (1848) zu verbleiben. Durhamellus Staint. ist von 1849 und Qua- drinellus HS. von 1853. Letzterer Name ist von FR. (frei- lich nur in lit.), viel älter. 98. Oecophora Tragicella Heyd. Alis anterioribus nigro-cinereis, squamulis albidis mixtis, lineolis duabus angustis, longitudinalibus, abbreviatis, obsolete- nigricantibus. Expans. alar. 10'". Mit Oe. Pseudospretella Staint., die ich in natura nicht kenne, verwandt. Sie ist von HS. V p. 181 fig. 627 als Gelechia Pseudospretella gegeben. Vorderflügel breit, etwas seidenglänzend, dunkelgrau, mit helleren Schuppen untermischt, die besonders nach der Flügel- spitze zu zahlreicher werden. Eine schwache schwärzliche Längslinie zieht in der Fiügelmitte, von der Mitte bis gegen das Flügelende; etwas vor und unter der Flügelmitte eine kurze schw^ache Längslinie und eine undeutlichere an der Flügelbasis, nicht weit vom Vorderrand entfernt. Vor den mit den Flügeln fast gleichfarbigen, auch mit dunkleren Schuppen untermischten Franzen, eine Reihe undeutlicher, dunklerer 381 Pünktchen, die sich liier und da zu Linien vereinigen. Unter- seite einfarbig grau. Hinterflügel breit, etwas zugespitzt, wenig heller als die Vorderflügel; die Adern etwas dunkler; die ziemlich langen Franzen gleichfarbig. Die Farbe der Unterseite etwas heller als die der Vorderflügel. Kopf mit grösseren, anliegeüden , hellgrauen Schuppen, sparsam mit dunkleren untermischt. Palpen lang (etwa wie bei Oe. Sulphurella), aufwärts gekrümmt, schmal, grau; das letzte Glied an der Basis, so wie die pfriemenförmige Spitze gelblichweiss. Fühler von Yg der Flügellänge, dünn, dun- kelgrau, schwach heller geringelt. Halsschild dunkelgrau, vorn mit einer schmalen, dunkleren Querbinde und etwas hellem Schulterdecken. Hinterleib grau, mit grossen gerun- deten Schuppen belegt. Letztes Segment gelblich, mit breiter, vorstehender Legeröhre. Beine lang, grau; die dunkleren Tarsen schmal hell geringelt. Ich fand die Motte nur in einem Exemplar Ende Juli an einer mit Flechten bewachsenen Fichte bei St. Moritz , in der Nähe der Mineralquelle. Ein zweites Exemplar entkam. (1851.) 99. Stagmatophora Pomposella Zell. * Die Raupe minirt schon Anfangs Mai in etwas gelblichen Räumen in den Blättern von Gnaphalium arenarium, gleich- zeitig mit Buc. Gnaphaliella. Diese spinnt sich in einem weissen länglichen Gespinnste ausserhalb ilires Wohnortes ein, in welchem sie sich verpuppt. St. Pomposella verpuppt sich in der Mine, in welcher auch die Puppenhülse zurückbleibt, während bei Gnaphaliella die Puppe aus dem Gespinst hervortritt. Die Entwickelung zur Motte erfolgt Ende Juni und Anfangs Juli. (1834.) Ich habe unter meinen Notizen die Beschreibung der Raupe nicht mehr finden können. 100. Nepticula Apicella Staint. Raupe glänzend, grünlich mit dunkel durchscheinendem Darm. -Kopf klein, flach, gelb, dunkel gefleckt. Nackenschild mit zwei röthlichen, nach hinten etwas auseinander gehenden, erweiterten Längsstreifen, die auf das folgende Segment noch etwas übergehen. Ich fand die Raupe Mitte Oktober in der Nähe des Oberforsthauses bei Frankfurt in den Blättern von Populus tremula minirend. Die Mine geht als länglicher, braun- schwarzer Fleck vom Blattstiel aus, zwischen dem Blattrand und der ersten Seitenader, oder zwischen der ersten Seiten- 382 ader und der Mittelrippe. Sie erweitert sich nach vorn und wird zuweilen bis 5'" lang. Oft ist auf jeder Seite des Blattstiels eine Mine. Die Motte legt ihr Ei an das Ende des Blattstiels, in dem das Räupchen bis Ende September oder Anfang Oktober minirt, worauf es in das Blatt übergeht. Der Blattstiel ist an dieser Stelle seitlich flach, aber * etwas verdickt Der Cocon ist eiförmig, oben gewölbt, etwas glänzend, braun. Die Motte entwickelte sich im Zimmer Ende April. (1860.) Bericht über Felder's Lepidoptera der Reise der Fregatte Novara von C Hopfler. Der vollständige Titel des Werks, welches ich hier be- sprechen will, lautet: Reise der Oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857, 1858, 1859 unter den Befehlen des Commodore B. von Wüllerstorf-Urbair. Zoologischer Theil. Zweiter Band. Zweite Abtheilung. Lepidoptera von Dr. Cajetan Felder und Rudolf Felder. Herausgegeben im Allerhöchsten Auftrage unter der Leitung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 1864. 4*". 17 Bogen Text und 21 Kupfertafeln. — Erschienen ist davon bis jetzt das erste Heft der Lepidoptera rhopalocera, enthaltend die Papilionidae mit Beiträgen zu den Gattungen: Leptocircus, Papilio und Parnassius. Die beiden Verfasser, Vater und Sohn, welche sich in allen ihren früheren Publicationen als scharfsichtige Syste- matiker und ungewöhnlich genaue Beobachter documentirt haben, sind auch in diesem neuen, mit ausdauerndem Fleisse, gediegener Gründlichkeit und grosser Liebe zur Sache ge- arbeiteten Werke, worin die Resultate massenhafter, genauer, oft mühevollsr Untersuchungen niedergelegt sind, ihrem Grund- satze, nur Gediegenes zu liefern, treu geblieben. Ein Um- stand, der ihnen bei ihrer schwierigen Arbeit jedenfalls sehr zu statten kam, ist der, dass sie sich oline Mühe und Opfer aller Art zu scheuen, in den Besitz eines Materials, besonders nach Ausweis dieses ersten Heftes, in Betreff der Gattung Papilio mit Einschluss von Ornithoptera zu setzen gewusst haben, wie es in gleicher Reichhaltigkeit vielleicht kaum noch einmal in Privathänden zu finden sein möchte. 383 Die Gattung Papilio in ihrer weiteren neueren Begrän- zung mit ihren zahllosen, theils an Umfang ansehnlichen, theils in den brillantesten Farben prangenden, theils durch die abweichendsten Formen ausgezeichneten, theils durch die gänzliche Verschiedenheit der Geschlechter \ieler Species eine besondere Theilnahme erregenden Arten ist zu allen Zeiten Gegenstand des Interesses, des Begehrs und der For- schung der Lepidopterologen gewesen und durch zahlreiche Publicationen hat man sich von allen Seiten bemüht, den Bestand der Arten durch Beschreibung neuer zu vermehren. Dennoch ist es den Verf. gelungen, den Umfang der Gat- tung in namhafter Weise zu erweitern, indem sie den gewiss höchst ansehnlichen Beitrag von mehr als einem halben Hun- dert neuer Arten zu unserer Kenntniss bringen. Einen Theil dieser aufgestellten Arten betrachten die Verf. selbst als blosse Abänderungen, oder durch klimatische oder lokale Einflüsse bedingte Hacenverschiedenheiten und bezeichnen sie mit dem Namen: Lokalformen oder Lokal- racen. Dass sie denselben besondere Namen beigelegt haben, wird ihnen sicherlich von mancher Seite verdacht werden, doch bei dem heutigen Stande unserer Wissenschaft, wo der Begriff der Art mehr und mehr M^ankend und unsicher zu werden beginnt, lässt sich nicht leicht etwas Entscheidendes einwenden gegen dieses Verfahren, welches jedenfalls den grossen Vortheil mit sich führt, dass nur in alle Details eingehende, ausführliche und höchst genaue, namentlich ver- gleiciiende Beschreibungen dem Zweck, die Art oder Form kenntlich zu machen, entsprechen können. Davon sind die Verf. auch durchdrungen gewesen und ihre Beschreibungen sind in jeder Beziehung musterhaft zu nennen. Dieselben sind in lateinischer Sprache fliessend, gewandt und leicht verständlich gegeben und am Schluss jeder Art ein Zusatz in deutscher Sprache beigefügt, der die Hauptcharactere resü- mirt und die nöthigen Erläuterungen zur Unterscheidung der Art von den zunächst stehenden, oder den damit leicht zu verwechselnden Verwandten, über Vaterland und Beschaffen- heit der Lokalität ihres Vorkommens, geographische Ver- breitung und bei Lokalformen, über ihr Verhalten zur Stamm- art liefert. Diagnosen sind zwar nicht gegeben, dafür aber die wich- tigsten Unterscheidungsmerkmale im Verlaufe der Beschrei- bungen durch fettere Schrift hervorgehoben. Bei Lokalformen wird häufig auf ein Unterscheidungs- moment hingewiesen, dem ich nicht unbedingt, wenigstens nicht in der Ausdehnung, den grossen Wertli beimessen kann, den ihm die Verf. vindiciren, ich meine die Betonung, 384 die so oft auf angebliche Unterschiede im Flügelschnitt, namentlich ihr grösseres oder geringeres Gestrecktsein am Scheitel, ihr Vorgezogensein am Analwinkel etc. gelegt wird. Bei Arten, die häufig sind, oder eine grössere Verbreitung haben, oder von denen man lange Reihen von Exemplaren zu mustern im Stande ist, wird man ohne Mühe, auch abge- sehen von den Formdifferenzen, welche durch die Geschlech- ter bedingt werden, die mannigfaltigsten Abweichungen im Flügelschnitt, selbst bei Individuen, welche einem und dem- selben Fundorte entnommen sind, beobachten können. Wenn nun solche Formverschiedenheiten sich unter den Individuen mancher Stammart, z. B. bei Anchisiades Esper und anderen mit Leichtigkeit nachweisen lassen, so scheint es mir min- destens gewagt, bei der Characteristik ihrer Lokalracen Form- differenzen zu Hülfe nehmen zu wollen. Mit der Flügel- form fällt dann auch, als Consequenz, das weitere Merkmal, welches öfter hervorgehoben wird, dass die Mittelzelle bei dieser oder jener Form breiter oder schmäler, kürzer oder länger, als bei der andern sein soll. In namhaften Fällen, wo ich mit der positivesten Gewissheit annehmen konnte, dass ich vollkommen dieselbe Art oder Form vor mir hatte, welche den Verf. vorlag, ist es mir trotz aller Bemühung^ nicht gelungen, die von iiinen hervorgehobenen Form-Nüancen aufzufinden. Sollten andere erfahrene Lepidopterologen glücklicher sein als ich und in der gerügten Angelegen- heit sich auf Seite der Verfasser rangiren, so will ich mich gern bescheiden und einräumen, dass mein Auge vielleicht nicht die Schärfe oder wenigstens nicht die Uebung besitzt, welche sich dieselben bei ihren zahllosen, mühseligen Unter- suchungen anzueignen gewusst haben. Die Reihenfolge, in der die Arten in dem grossen Genus Papilio angeordnet sind, stützt sich auf: Species Lepidopterorum hucusque descriptae vel ieonibus expressae in seriem systematicam digestae a C. et R. Felder. Vindob. 1864. (Aus den Schriften der zool.-botanischen Ge- sellschaft in "Wien 1864, auch als Separat-Abdruck ausge- geben), einem gleichzeitig von den Verf. herausgegebenem Werke, von dem das erste Heft erschienen ist, welches die- selben Genera, wie der von der Novara- Reise publicirte Theil, behandelt und mit derselben Schritt zu halten bestimmt zu sein scheint. Dies vortreffliche, jedoch höchst mühevolle Unternehmen, für welches wir uns den Herren Autoren gegen- über zu dem wärmsten Danke verpflichtet erachten , soll die bis zur Stunde durch Diagnosen, Beschreibungen oder Abbil- dungen bekannt gemachten Falterarten in eine systematische Reihenfolge bringen, ihre Synonjmie auf eine gründliche 385 Weise sichten und über neue oder schwierige und verwickelte Arten die nöthigen Erläuterungen geben. Wir erlauben uns daher, die Lepidopterologen gleiclizeitig auf diese wichtige Publication der Herrn Verfasser aufmerksam /u machen. Der Reichthum der neuen Arten, welche diese erste Ab- theilung der Novara- Reise zu unserer Kenntniss bringt, ist, \\ ie scJion oben erwähnt, ein überraschender. Es werden darin in Allem 100 Arten beschrieben, von denen 2 auf Lep- tocircus, 96 auf Papilio und 2 auf Parnassius kommen und (iO Arten abgebildet werden. Darunter befinden sich 55 neue Arten, welche hier zuerst beschrieben werden, — 7 schon beschriebene, aber verkannte, oder als Varietäten an- gesehene Arten, welche unter neuen Namen als Arten oder Lokalformen behandelt werden, — 10 ungenügend, oder früher nur in einem Geschlechte bekannte Arten, — 2(S in den ver- schiedenen Jahrgängen der Wiener entomol. Monatsschrift durch Diagnosen zuerst verüflentlichte Arten, von denen hier ausfülirliche Beschreibungen geliefert werden. Das Werk ist in typographischer und iconographisclier Hinsicht ein Pracht- werk, welches, wenn die versprochene Fortsetzung nicht ins Stocken geräth, m egen seiner äusseren Ausstattung sowohl, als auch durch den Reichthum seiner Abbildungen eine der ersten Stellen unter den neueren Publicationen in der entomo- logischeu Literatur einzunelimen berufen scheint. Die bei- gegebenen 21 Tafeln mit Abbildungen von (iO Arten in 8G Bildern sind mit grosser Naturtreue und Sauberkeit von der Meisterhand des in diesem Fache rühmlichst bekannten Carl Geyer gezeiclmet und in Kupfer gestochen. Die Colorirung ist mit der grossten Sorgfalt ausgeführt. Den Umfang des Textes und der Tafeln dieser Abthei- lung des Reisewerkes in Betracht gezogen, wird der Preis von 12 Thalern für ein Exemplar mit colorirten Tafeln, von etwas mehr als der Hälfte für ein solches mit schwarzen, M ohl ein ^.iemlich massiger genannt werden müssen. Wünschen wir also, dass die Umstände dieses Unter- nehmen möglichst begünstigen und fördern mögen und dass den Verf. die Kraft, die Beharrlichkeit und die Müsse bei ihrer mühevollen Arbeit nicht fehlen möge, um dieselbe auf dem eingeschlagenen Wege glücklich bis zum Ende fortzu- führen, dann werden wir mit der Zeit in den Besitz eines Reisewerkes von einem Umfange und einem inneren Gehalle gelangen, wie es wohl kaum eine andere Nation aufzuweisen haben möchte. Wir geben nun in dem Naclifolgenden eine etwas um- ständlichere Uebersicht des reiciien Inhalts des Werkes. Die Gattung Leptocircus Swains. wird mit einer neuen 386 Art Ennius (p. 2 t. 21 a.) vermehi*!, welche grösser als alle übrige Arten, sich von ihnen sogleich dadurch unterscheidet, dass der durchsichtige Theil des Oberflügels nur aus 6 Glas- flecken besteht, während alle übrigen deren 7 und 8 haben. Ausserdem wird noch der in der "Wiener entomol. Monatsschr. VI p. 284 von den Verf. durch Diagnose be- kannt gemachte Lept, Decius (p. 1 t. 21 b.) von den Philippinen ausführlich beschrieben und abgebildet. Die Gattung besteht also jetzt, mit Einschluss von Curius Fab. und Meges Zinck aus 4 Arten, welche sich alle auf den ersten Blick sehr ähnlish sehen, jedoch durch scharfe Unterschiede getrennt sind Gattung Papilio Latr. Mit vollem Rechte vereinigen damit die Verf. die durch nichts zu rechtfertigende Boisduval'sche Gattung Ornithoptera, deren Arten in Grösse und Pracht zu den hervorragendsten unter den Tagfaltern zählen und stellen sie als erste Gruppe an die Spitze der Gattung. Diese Ornithoptera-Gruppe zer- fällt in 2 Hauptsectionen, deren Glieder sich dem Auge durch Analogieen in Zeichnung und Färbung sogleich zu der einen, oder der anderen gehörig ausv\'eisen. Die eine variirt das Bild des allbekannten Linnei'schen Priamus , die andere ver- einigt die Verwandten der Linnei'schen Helena und des Cramer'schen Remus. In der Priamus-Section wird eine neue prachtvolle Localform bekannt gemacht und 2 früher in der Wiener Monatsschrift diagnosticirte Formen ausführlich beschrieben und durch .-.chöne Abbildungen illustrirt, nämlich: Lydius (p. 9 t. 3 a. b.) Lokalform des Priamus von Halmaheira. Von dem sehr nahe stehenden Croesus W^all. unterscheidet sich das ^ durch feuerrothe, schmälere Vor- derrandbinde und deutliche schwarze Fleckenreihe der Ober- seite der Hinterflügel, das $ durch fast ganz weiss ausge- füllte Zellen und breite, regelmässig um dieselben gereihte Keilflecke beider Flügel. • Ausserdem werden beschrieben und abgebildet: Arruanus (Monatsschr. III. 391 — Novara p. 3 t. 1 a. b.) von den Arru-Inseln und Pegasus (Monatsschr. IV. 264 — Novara p. b. t. 2 a. b.) von Neu-Guinea In der R emus-Section werden 3 neue Formen be- schrieben: Hephaestus (p. 16} von Celebes, dem Pompeus Gram, sehr nahe stehend und sich im (^ durch oberseits tief schwarze Oberflügel, schmälere Franzenflecke und weiter in die Zelle hineinragenden Mittelfleck der Hinterflüge] ; im $ durch dunk- 387 lere Färbung, schwach heller gesäumte Adern der Vorder- flügel und grösseren Zellenfleck der Hinterflügel auszeichnend. Pluto -(p. 18) unbekannten Vaterlandes, nach einem einzelnen $ beschrieben, ste'ht dem Cramerschen Minos nahe, unterscheidet sich aber durch die breiler, oberseits nur un- deutlich gesäumten Adern der Vorderflügel, die längeren Hinterflügel und ihre von der Mittelzelle weit abstehenden schwarzen Keilflecke. Gerbern s (p. 19) von Nord-Indien, dem Pompeus nahe- stehend, doch hat das (^ ein ausgedehnteres goldgelbes Mit- telfeld der Hint.erflügel , das $ einen grösseren Zellenfleck derselben Flügel. Ferner Averden ausführliche Beschreibungen und Abbil- dungen von: Criton (Monatsschr. IV. 225 — - Novara p. 12 t. 4 a. b. c.) von Batjan und Halmaheira und Magellanus (Monatsschr. VI. 28 — Novara p. 14 t. 5 a. b.) von den Babuyanen-Inseln und Luzon. In der Sesostris-Gruppe werden 4 neue Arten beschrie- ben und abgebildet: Eteocles (p. 23 t. 7 c.) dem Hierocles Gray nahe ste- hend, der graugrüne Discalfleck der Oberflügel aber auf wenige Atome reducirt und auf der Unterseite, welche ganz schwarz ist, nicht, Avie bei jenem, durch weisse Flecke re- präsentirt. Die rothe Fleckenreihe der Unterflügel ist dem Saume näher gerückt. Das Vaterland dieser Art, welches die Verfasser nicht kennen, ist Surinam, wie sich nach 2 männ- lichen Exemplaren des Museums herausstellt. -^ unbekannt. Idalion (p. 22 t. 7 f.) wahrscheinlich aus Brasilien, Nephalion God. zunächst verwandt, aber durch ganz abwei- chende Stellung und Färbung der rotlien Fleckenbinde ge- sondert, r^ unbekannt. Polyzelus (p. 24 t. 6 a.) aus Mexico, in beiden Ge- schlechtern beschrieben, welche sehr wenig von einander ab- weichen, steht dem Panares Gray nahe, hat aber tiefer ge- kerbte Hinterflügel und grössere weisse Franzenmöndchen aller Flügel, deren vordere sich noch dadurch von allen übrigen Arten dieser Section auszeichnen, dass sie in beiden Geschlechtern fleckenlos sind. Anacharsis (p. 21) t. 7 d.) unbekannten Vaterlandes, nach einem einzelnen r^ des kaiserliehen Museums beschrie- ben, welches dem Toxaris Feld. (Erithalion J Gray) nahe kommt, aber der graugrüne Innenfleck der Vorderflügel bil- det ein gleichbreites Viereck, wälirond er bei jener Art von dreieckiger Gestalt i-^t und mit breiter Basis auf dem Innen- rand aufsitzt. Das Berliner Museum besitzt unter seinen '^6 388 männlichen Exemplaren des Nephalion God. (Proteus Bd.) ein Stück, welches die ausserordentlichste Uebereinstimmung mit Anacharsis zeigt, jedoch nicht von Proteus getrennt werden kann. Ich führe dies hier nur beiläufig an, um auf die Gefaiir aufmerksam zu machen, der man sich aussetzt, wenn man in so schwierigen Gruppen wie diese, deren Arten sich so äusserst nahe stehen, neue Arten nach einzelnen Exemplaren unbekannten Vaterlandes und ohne hervorstehende Charactere aufstellt. Childrenae Gray (Griff. An. Kingd. t. 38 fig. 1 2 ,^) von Bogota wird von Sesostris Gram., zu der er gewöhnlich als Varietät gezogen wird, abgetrennt und das dazu gehörige Weibchen genau beschrieben und seine unterschiede von Sesostris Gram. $ (Tullus Gram.) hervorgehoben. Zu derselben Gruppe gehören auch die 4 folgenden, früher in der Wiener Monatsschr. diagnosticirten Arten, welche beschrieben und abgebildet werden: Erithalion Bdv. (p. 25 t. 6 d.), wozu als o Pyrochles Doubl, gehört; das ? hatten die Verfasser früher (Wiener Monatsschr. V. 73) für das $ ihres Alyattes gehalten. Alyattes Feld. (,5^ Monatsschr. V. 73 — ö"? Novara p. 26 t. 6 "e. f.) Xenares Feld. (p. 28 t. 8 a.) = Erithalion Kollar Beitr. z. Ins.-Fauna von Venez. Osyris Feld. (Monatsschr. IV. 74 — Novara p. 30 t. 9 b. e. d.) Ob die hier unter den Verwandten des Lucasschen Zeuxis und Boisduvalschen Erithalion von den Verfassern vorgenom- mene äusserst scharfe Trennung der Formen stichhaltig sein wird , oder ob nach und nach bei genauerer Kenntniss der- selben sich die haarscharfen Charactere mehr und mehr ab- stumpfen und Uebergänge und Verschmelzungen zeigen werden, mag die Zukunft lehren. Erithalion ist durch die breitere, dem Aussenrande nälier gerückte rothe Binde leiclit kennt- lich, schwerer ist es, die Weiber von Xenares Feld., Rhamases Feld., (Zeuxis Gray Cat. t. 9 iig. 6 7), Zeuxis Lucas und selbst Osyris Feld, auseinander zu halten und man wird bei Untersuchungen auf diesem Felde sich bald in der Lage be- finden, nicht recht zu wissen, wo die eine Form aufhört und die andere anfängt. W^enn man Reihen vergleichen kann, wie sie das Berliner Museum von einigen dieser Formen be sitzt, so überzeugt man sich leicht, dass — in Bezug auf den graugrünen Discalfleck der Männchen nebst seinen 1 oder 2 gelben Makeln, auf die Länge, Breite und Gestalt der weissen (^uerbinde im Oberflügel der Weibchen, die aus 3, 4 und 5 Flecken von der verschiedensten Form bestehen kann , auf 389 die rothe Queibinde in den Unterflügeln der Weibchen, deren einzelne Flecke in Zahl und Forin eben so verschieden auf- treten und bald die Mittelzelle nur berühren, bald in dieselbe eindringen und endlich auf die Gestalt der Flügel und ihre Nüancirung in der Länge und Breite — nicht leicht 2 ganz übereinstimmende Exemplare aufzufinden sein werden, wenn gleich alle in einer und derselben Lokalität und Zeit gesam- melt worden sind. In der Aeneas-Section werden die nachfolgenden neuen Arten beschrieben und abgebildet: Pisander (p. 31 t. 8 flg. $) unbekannten Vaterlandes, mit Lysander Cram. $ (Arbates Cram.) nahe verwandt, jedoch durch schmälere, gestrecktere Flügel, tiefer gezähnten Rand und einen Fleck weniger in der rothen Binde der Hinterflügel verschieden. (J unbekannt. Anaximander (p. 32 t. 8 b. $) ebenfalls unbekannten Vaterlandes, soll sich von Arbates Cram. durch spitzere Vor- derflügel, kürzere Hinterflügel und dem Rande etwas näher gerückte verblasste Fleckenbinde unterscheiden, möchte aber doch von Arbates nicht gut zu trennen sein, c^ unbekannt. Echion (p. 34 t, 8 d. (^) unbekannten Vaterlandes, Lo- kalform des Echelus Hübn. , aber kleiner, die Vorderflügel sichelförmiger, die Hinterflügel seichter gebuchtet, der vorra- gende Zahn länger, die rothe Binde der Zelle näher gerückt und aus längeren Abschnitten gebildet. $ unbekannt. Polyphron (p. 34 t. 8 c. S) von Surinam, mit Eche- phron Bates äusserst nahe verwandt und nur durch stumpfer gezähnte Hinterflügel und etwas höher hinaufragende grüne Makel der Vorderflügel unterschieden, $ unbekannt. Alcamedes (p. 36 t. 7 c.) fraglich von Neu-Granada und Aristomenes (p. 38 t. 7 a.) von Mexico sind die bei- den Geschlechter einer Art, welche den Namen Mjlotes Bates bekommen muss. Die im Zusatz bei Alcamedes von den Verfassern ausgesprochene Vermuthung, dass diese Art vielleicht nicht von Neu-Granada, sondern von Central-Amerika herrühren möchte, ist vollkommen begründet. Von den Exem- plaren des Berliner Museums stammt ein Pärchen aus Nicara- gua und stimmt vollkommen mit den beiden Felder'scheu angeblichen Arten überein; ein ferneres Männchen mit der Bezeichnung: „America centralis, Wagner^' führt einen grös- seren Zellenfleck der Oberflügel und passt genau auf Mylo- tes Bates (Trans, ent. Soc. Lond. New Ter. V. 346), wozu ich die beiden Felder'scheu Arten als die zusammengehörigen Geschlechter ziehe. Bates Exemplare und die unsrigen wer- den sehr wahrscheinlich aus einer und derselben Quelle stam- men, nämlich von dem verstorbenen Becker in Paris, der die 390 Art an viele Sammlungen abgegeben hat. Möglicher Weise werden Caleli und Tonila Tryon Reakirt von Guatemala auch dazu gehören, worüber ich nicht entscheiden kann, da mir die Proceedings der entom. Gesellschaft von Piiiladelphia nicht zur Hand sind. Zu derselben Section gehören noch : Phrynichus Felder (p. 33 t. 8 c. c^) die Granadaform des Lysander, welche Kollar in den Beiträgen zur Fauna von Venezuela p. 2 als Eurymas God. beschrieben hat und wel- cher die Verfasser, da sie von letzterem abweicht, den obigen Namen beigelegt haben, und Anaximenes (Wiener Monatsschr. VI. HS. — Novava p. 36 t. 7 b. $) vom oberen Rio negro. Zur Grass US-Gruppe gehören: Latinus (p. 39 t. 10 b) und Lepidus (p. 40 t. 7 a,), beide von Neu -Granada und Venezuela und früher in der Wiener Monatsschrift durch Diagnosen veröffentlicht. Neben Evagoras Westw, werden zwei neue Arten be- schrieben und abgebildet: Aristagoras (p. 41 t. 9 e. f.), von Neu-Granada, von Evagoras im männlichen Geschlecht durch breiteren, immer dreieckigen Innenrandfleck der Vorderflügel, kürzere, von der Zelle weiter abstehende, mehr getrennte rothe Flecke der Hinterflügel, im weiblichen Geschlecht durch den kleineren Zellenfleck und die kürzeren, um einen (den obersten) ver- minderten rothen Bindenflecke der Hinterflügel verschieden. Hephaestion (p. 42 t. 6 b.) von Mexico, hat Aehnlich- keit mit Branchus Doubl., untersclieldet sich aber durch sehr tief gezähnte Hinterflügel und durch die rothe Fleckenbinde derselben, welche aus 7 weit von einander getrennten kür- zeren Flecken besteht. Aus der Verwandtschaft des BoisduvaPschen Phaon wird «ine neue Art unter dem Namen Therodamas (p. 45 t. lÜc.) von Bogota bekannt gemacht, welche der erwähnten Ait ausseist nahe steht und sich nur dadurch unterscheidet, dass die Fleckenbinde der Oberflügel vom Rande ab mehr nach innen gerückt ist, während sie bei Phaon durch Atome mit den Randmöndchen communicirt. Hieher gehören auch: Hos tili US (Wien. Monatsschr. V. 73 — Novara p. 43 t. 9 a.) von Venezuela und Euryleon Hewils. von Bogota, wozu das noch unbekannte Weibchen (p. 44 t. 6 c.) beschrie- ben und abgebildet wird. In der Ha rrisianus- Section werden zwei neue Formen: Athous (p. 4()) und Oedipus (p. 47), beide aus Südbrasi- lien, beschrieben, von denen ersterer von Ljsithous Hübner, 391 letzterer von Lajus Boisdv. abgezweigt ist. Beide weichen durch grössere, vom Rande entfernter stehende rothe Blecke der Hinterflügel ab. Für den Surinamischen Dolicaon Cram. tritt in Neu- Granada eine vicariirende Form auf, welche sich durch viel breitere, bis an die Mittelzelle reichende schwarze Einfassung der Hinterflügel auszeichnet und welcher der Name Deileon (p. 48) beigelegt wird. Die Artrechte von Servillei God. und Hippodamus Doubl.-Hew. (Columbus Koll.) werden gegen Doubleday auf- recht erhalten und von ersterem (p. 49) eine genaue Beschrei- bung geliefert. Aus der Pro tesilaus-Gruppe werden zwei neue Formen zu unserer Kenntniss gebracht: Archesilaus (p. 51 1. IIa. b.) von Bogota, von dem äusserst nahe stehenden Protesilaus durch bedeutende Grösse, längere Schwänze, tiefere Ausbuch- tungen mit spitz vorstehendem dritten Zahn der Hinterflügel, breiteren schwarzen Aussensaum aller Flügel und weiter von einander abstehende, nach oben parallele schwarze Strei- fen der Unterseite der Hinterflügel unterschieden, und Penthesilaus (p. 52 t. 11 c). Die mexicanische Form des vorstehenden, von welchem sie sich durch geringere Grösse, viel breitere glasige Endbinde der Vorderflügel, tiefere Aus- schnitte, viel spitzere Zähne und unterseits durch nach oben divergirende schwarze Streifen der Hinterflügel, so wie durch dünnen schwarzen Streif auf dem Rücken des Hinterleibes auszeichnet. In der Section Aristeus Cram. werden drei neue Arten beschrieben: Timocrates (p. 55) von Halmaheira, kleiner als Ari- steus, mit schmäleren Flügeln und schmälerem braunen Saum d6r Hinterflügel. Pherecrates (p. 56) von Neu -Guinea, mit Parmatus Gray zunächst verwandt, aber durch viel längere Schwänze, breiteren Aussensaum aller Flügel und viel breitere, daher weit weniger von einander abstehende Querbinden der Unter- seite der Hinterflügel abweichend. Hermoerates (p. 57 t. 12 e.) von Luzon, mit Rhesus Boisd. verwandt, aber durch grössere Zahl (5) der schwarzen Querbinden im Oberflügel, welcher weit weniger sichelförmig gestaltet ist und viel kürzere Schwänze der Hinterflügel ver- schieden. Hieher gehört ferner: Euphrates (Wien. Monatsschr. VI. 74 Diagn. — Novara p. 54 t. 11 d.) Die philippinische Form des Cramer'schep; Antiphates. 3i92 In der Ajax-Gruppe wird Anaxilaus (p. 59) beschrie- ben, welcher für den venezuelischen Arcesilaus Luc. in Neu- Granada vicariirt und neben Ajax eine sehr nahe stehende Form aus den Südstaaten der amerikanischen Union unter dem Namen Telamonides (p. 60) aufgestellt. Der erstere soll sich von Arcesilaus durch schmälere, gestrecktere Flügel, spitzeren Costalwinkel, schmälere Discoidalzelle der Hinter- flügel und mehr geraden und nicht in Flecken getheilten Rand- streif der Vorderflügel — der letztere durch schmälere Flü- gel, um ein Viertel längere Schwänze, breitere, schrägere Binden der Vorderflügel, kürzere und breitere Binde des Schei- telsaumes der Hinterflügel und kleineren, mehr ausgeschnit- tenen, oberseits nicht weiss gerandeten rothen Analwinkelfleck unterscheiden. Nach meiner Ueberzeugung werden sich Verbindungs- glieder flnden lassen, welche diesen Telamonides mit der Linne'schen Stammart wieder vereinigen, M^as mir um so wahrscheinlicher ist, als ich nicht vollkommen sicher bin, zu welcher von den beiden Formen ich unsere Exemplare rech- nen soll. In der Sarpedon- Gruppe machen die Verfasser 5 neue Arten bekannt: Teredon (p. 61). Die ceylonische Form des Sarpedon, von dem sie durch tiefer ausgebuchtete Hinterflügel, nament- lich den schwanzartig verlängerten Zahn des dritten Median- astes und schmälere, wassergrüne Binde der Oberflügel, deren einzelne Flecke durch die Adern schärfer gesondert sind, ab- weicht. Milon (p. 62) von Celebes (unsere Exemplare stammen von De Haan und sind von Japan), entfernt sich von Sarpe- don durch bedeutendere Grösse, schmale, deutlich in Flecken getheilte Vorderflügelbinde, stärker gebrochene, mondförmige, auch unterseits sehr deutliche Randmakeln der Hinterflügel und deutlicheren Hinterrandstreif auf der Unterseite der Vor- derflügel. Telephus (p. 64), die ceylonische Form des Eurypylus, von Espers Jason durch weit gestrecktere Flügel und durch das nur unterhalb der Subcostalis, nicht auch am Costalrande mit der Binde zusammenfliessende Wurzelfleckchen auf der Unterseite der Hinterflügel verschieden. Gordion (p. 66) von Luzon, die philippinische Form des Eurypylus, von dem sie durch geringere Grösse, grössere Randflecken, das breitere, aussen gerade abgeschnittene Wur- zelfleckchen und die breitere, von der Costa bis zur Sub- costalis viel schiefere Binde der Hinterflügel abweicht. Pamphylus (p. 67) von Celebes, von Eurypylus durch 393 am Scheitel mehr vorgestreckte Vorderflügel und schmälere, auf den Hinterfliigeln .stärker gebogene Binde unterschieden. Aus derselben Gruj)pe wird noch: Lycaon Westw. (Arcana ent, p. 15) als neuholländische Form des Eurypylus genau beschrieben. Neben Agamemnon wird Plisthenes (p. 70) von Am- boina aufgeführt, der sich von der Stammart durch breiten, abgestumpften Zahn des dritten MecManastes, mehr gerundete, minder dicht stehende Flecke der Vordertlügel und vom Aussen- rande entferntere, auch unterseits deutliche Saummakeln aus- zeichnet. Neben Arycles Boisd. wird Rama (Wien. Monatsschr. IV. 394 Diagn. — Novara p. 71 t. 12 c.) von Malacca und neben Codrus Cram. wird Melanthus (Wien. Monatsschr. VI. 283 Diagnose — Novara p. 72 t. 12 d.) von Luzon be- schrieben und abgebildet. Letztere Art kommt auch voll- kommen identisch in Neu-Guinea vor, wiegeln von De Haan erhaltenes Exemplar unserer Sammlung beweist, und muss somit der für Codrus Var. De Haan Verh. etc. III. p. 33 von Fel- der errichtete Medon (Spec. Lep. hucusque descr. p. 18 No. 238) eingezogen werden. Neben Macleayanus Leach wird der in den Verh. d. zool. bot. Ges. zu Wien p. XII. 489 durch Diagnose bekannt gemachte Scottianus (p. 73) von Australien, der leicht mit dem ersteren verwechselt werden kann und in den Samm- lungen, damit confundirt ist, genau beschrieben. In der Thoas-Gruppe ist neben dem peruanischen Paeon, als seine Stelle in Venezuela und Neu- Grauada vertretend, Thrason (p. 74) aufgestellt, welcher sich von der Stammart durch bedeutend schmälere Monde in den Randausschnitten der Hinterflügel, von denen der letzte bis an das Schwanz- ende herabläuft, unterscheidet. In der Lycophron-Seclion werden die beiden, von Gray im Catalog (p. 38 No. 192) als die zusammen gehörigen Ge- schlechter vereinigten Boisduvarschen Arten: Lycophron und Pirithous wiederum gesondert und zu Lycophron Hu!>. Bdv., welcher die brasilianische Form bildet, das Weibchen (p. 76) beschrieben, während die westindische Form Pirithous von Boisduval im weiblichen Geschlechte beschrieben, von Ramon de la Sagra im männlichen abgebildet, die zweite Art darstellt. — Als Stellvertreter Lycophrons in den Anden Neu- Granada's wird Theophron (p. 76) aufgestellt, der sich von der Stammart nur durch schmälere gelbe Binde und deut- lichere gelbe Aussenrandpunkte der Oberflügel und viel klei- nere Randmonde der Hinterflügel auszeichnet. Aus der Verwandtschaft des Anchisiades Esp. werden 394 Theramenes (Wien. Monatssehr. V. 74 Diagn. — Nov. p, 78) von Neü-Granada und Venezuela und Pandion (p. 79) von Mexico, als columbische und mexicanisclie Form des brasilisch- surinamischen Anchisiades bekannt gemaclit und liauptsächlieh durch FormdifFerenzen chaiaclerisirt, die mir jedoch Schwan- kungen unterworfen zu sein scheinen, wie eine Reihe von 14 Exemplaren unserer Sammlung aus den 3 oben angefüiirten Lokalitäten bezeugt. Zu Zagreus Doubl., welcher wegen seiner eigen thüm- lichen Heliconier-Form bisher allein eine eigene Section bil- dete, werden zwei nahe verwandte Arten von Bogota: Ba- chus (p. 80 t. 14 a. b.) und Ascolius (p. 82) hinzugefügt, von denen die erste sich durch ganz scliwarze Behaarung auf der Oberseite der Hinterflügel, auf denen nur die Adern und zwei Fleckenreihen \ or dem Aussensaume gelb gefärbt sind und durch das gänzliche Erlöschen der Fleckenbinde im Schei- tel der Oberflügel von Zagreus unterscheidet, — die zweite schon von Gray im Catalog (j). 8 No. 30) als Zagreus Var. von Quito kurz characterisirt wurde. Die Gruppe, welcher Coristheus Bsd. und Cleotas Gray zugehören, ist von den Verf. mit einer ganzen Reihe neuer Arten bereichert worden: Ctesias (p. 86 t. 14 c. d.) vicariirt in Neu-Granada für den peruanischen Bitias God. und unterscheidet sich von dem- selben durch sehr reducirte, d. h. verschmälerte Discalbinde der Oberflügel und durch verschmälerte Mittelbinde der 'Unter- seite der Hinterflügel, deren dunkelrothe, immer weiss ge- säumte Flecke dreieckig, rundlich, mondförmig, oval und vier- eckig, also verschieden gestaltet sind, während dieselben bei Bitias bedeutend grösser und alle mehr oder weniger viereckig, auch der erste und letzte jederzeit gelb gefärbt sind. Clearchus (p. 88) von Bogota, mit Phaeton Luc. nahe verwandt, weicht er durch weit weniger gebogene Fleckenbinde der Oberflügel, welche genau mit der Hinter- flügelbinde correspondirt, durch oberseits veilosehenen Zellen- fleck derselben Flügel und durch in Flecken getrennte Hinter- flügelbinde ab. Philocleon (p. 89) von Venezuela, dem Clearchus sehr nahe stehend, diflferirt von demselben durch breitere, nicht zusammenstehende F'leckenbinden der Flügel und durch dem Rande näher gerückte Mond flecken der Hinter flügel. Helleri (p. 91 t. 13 c. d.) die mexicanische Form des Victorinus Dbl., kleiner als dieser, die Vorderflügel weniger sichelförmig, die Mittelflecken der Oberseite der Hinterflügel mehr genähert und zwischen ihnen und den deutlich halb- mondförmigen Randflecken eine Reihe graugelber Atomenflecke. 395 Ausserdem gehören zu derselben Gruppe noch die in der Wiener entomologischen Monatsschr. früher diagnosticirten, hier ausführlich bescliriebencn 3 Arten: Coroebus (Mtsschr. V. 75 — Novara p. 84 t. 13 a. b.) von Venezuela, Eurotas (Monatsschr, VI, 66 — Növara p, 85) vom oberen Rio-Negro und Lycortas (Monatsschr. V. 75 — Novara p, 90) von Venezuela. In der Turnus-Gruppe wird neben dem californischen Eurymedon Bsd, aus demselben Lande eine neue Art unter dem Namen Albanus (p. 93) bekannt gemacht, welche von Eurymedon durch gestrecktere Flügel, längere und bedeutend schmälere Schwänze, breitere Binden und dem Rande näher gerückte Marginalflecke der Hinterflügel abweicht. Neben Nireus Lin. stellen die Verfasser eine neue Lo- kalform Pseudonireus (p. 94) aus Central- Afrika auf, welche •kleiner ist als die Stammart, tiefer gezähnte Hinterflügel, beiderseits deutlich gefleckten Aussenrand der Vorderflügel und viel schmälere, mehr geschwungene, von der Zelle ab- stehende Hinterflügelbinde hat. Neben Merope Gram, wird die von Boisduval in seinen Species general p. 522 und in der Faune d. Madagascar p. 12 als Varietät von Merope Gram. (Brutus Fab, Bsd.) aufge- führte madagassische Form unter dem Namen Meriones (p. 95.) beschrieben. Eine ausgezeichnete neue Art, welche Uebereinstimmung sowohl mit den Faltern aus der asiatischen Dissimilis-Gruppe, als mit denen der afrikanischen Gynorta-Section zeigt, nach Untersuchung der Verfasser jedoch eine eigene Section bilden muss, wird unter dem Namen Vollenhovii (p. 97 t. 10 f.) beschrieben und abgebildet. Das Vaterland dieser interes- santen Art., welche uns durch De Haan mitgetheilt wurde, ist Timor. Neben Demolion wird eine neue, ausgezeichnete Art unter dem Namen Gigon (p. 98 t, 12 a, b.) von Gelebes beschrieben und abgebildet, welche auf der Unterseite dem Demolion gleicht, oberwärts aber sich durch die anders ge- formte und anders placirte gemeinschaftliche weissgelbe Mit- telbinde unterscheidet, die im Oberflügel aus vollständig ge- trennten Flecken besteht, etwas gekrümmt und der Mediana sehr genähert, ein ünterflügel aber weit nach der Basis zu- zückgedrängt ist, so dass ihr äusserer Rand nicht den Ur- sprung des ersten Subcostal- und des ersten Medianastes überschreitet. In der P am mon- Gruppe wird als Weibchen zu Lede- bouria Esch, ("p. 99) eine Form bekannt gemacht, welche mit Alphenor Gram, in der Färbung und Zeichnung überein- 396 stimmt und also in der Mitte der Hinterflügel den sechstliei- ligen weissen Fleck zeigt, der auch wohl reducirt vorkommt und selbst ganz versch\^inden kann, sich aber von Alphenor durch deutlich" spateiförmige Schwänze unterscheidet. Das Berliner Museum besitzt eine zweite Form des Weib- chens von Ledebouria, von Manila, welche vollkommen wie das Männchen gefärbt und gezeichnet und schwanzlos ist und von demselben nur in folgenden Punkten abweicht : es ist grösser; die schwarzen Oberflügel haben grössere knopfför- mige Aussenrandflecke der Oberflügel, deren zwei unterste nicht weiss, sondern gelb gefärbt sind; die schwarzen Unter- flügel haben dieselbe gelblichweisse Fleckenbinde wie das Männchen, nur sind der oberste und unterste Fleck einge- schränkt: der erstere, um für den obersten der 6 gelbweissen Halbmonde, welche vor dem Aussenrande stehen und dem Männchen jederzeit fehlen, Platz zu lassen, — der letztere,. um dem ziemlich grossen schwarzen Auge im Analwinkel, welches oberwärts mit einem ziegelrothen Halbmonde, unter- \\ ärts mit einem weissgelben Dreieck eingefasst ist, Raum zu schaffen; die weissen Randmonde in den Ausschnitten sind breiter und deutlicher; die Unterseite stimmt mit der oberen überein, nur sind die weissen Möndchen vor und im Aussen- rande grösser. — Das eben beschriebene Exemplar gleicht fast vollkommen dem Bilde des Männchens des sogleich zu erwähnenden Felder'schen Nicanor (t. 10 c), ist aber zwei- fellos \^eiblichen Geschlechts. Ferner wird zu Alphenor Crara. das bisher unbekannte Männchen (p. 101) von Amboina beschrieben und der von Boisduval (Spec. gen. p. 275) als Mann zu Cramer's Alphenor gezogene Falter zur besonderen Art unter dem Namen Ni- canor (p. 102 t. 10 c. d.) von Batjan erhoben und nach bei- den Geschlechtern beschrieben und abgebildet. Hieher gehören auch Hipponous (Wiener Monatsschr. VI. 283 — Nov. p. 104 t. 16 b.), Hystaspes (Wien. Monats- schrift VI. 283 — Nov. p. 105 t. 15 c.) und Araspes (Wien. Monatsschr. III. 321 — Nov. p. 108 t. 15 a.), alle drei von Luzon, von denen. in der Wiener Monatsschrift a. a. 0. Diag- nosen gegeben M^orden waren und welche hier beschrieben und abgebildet werden. Zwei neue Arten derselben Gruppe werden publicirt un- ter den Namen Satasp es (p. 106 t. 15 e.) und Prexaspes (p. 107 t. 15 d.), erstere von Gelebes mit Helenus Lin., die andern von Malacca mit Chaon Westwood verwandt. Schliesslich wird neben Erectheus Donov. aus der von Blanchard im Voyage au Pole sud t. 1 fig. 1,* 2 als Erectheus Var. abgebildeten Form eine neue Lokalrace unter dem Na- 397 men Adrastus (p. 110 t. 16 a. b.) von Amboina — so wie neben Ormenus Guerin der in der Monatsschrift IV. 229 diagnosticirte, prachtvolle Tydeus (p. 111 l. 16 c, t. 17 a, b. c.) von Batjan aufgestellt und beide durch schöne Bilder illustrirt. Die Ulysses-Gruppe wird mit Autolycus ([). 114) von Neu-Guinea, welcher kleiner als Ulysses, seichter ausge- buch.tete HinterfJügel, im ,^ bedeutend eingeschränktere Pelz- Hecken und breiteres, unregelmässiges, blaues Wurzelfeld der Oberflügel, im $ auf allen Flügeln minder ausgedehnte blaue Wurzelräume hat — und mit Telegonus (p. 116 t. 19 a. b. c. — Wien. Monatsschr. IV, 226) von ßatjan bereichert und zu dem von Boisduval im Bulletin de la Soc. ent. de Fr. 1859 sehr oberflächlich eharacterisirten Montrouzieri (p. 118) von Neu-Caledonien wird ausführliche Beschreibung beider Geschlechter geliefert. In der prachtvollen Per an thus- Cr ino- Gruppe wird eine neue Art Lorquinianus (p. 119) von Halmaheira be- kannt gemacht, welche eine Lokalform des javanischen Pe- ranthus, sich von demselben durch breitere Hintersäume der Vorderflügel, durch längere, schmälere Schwänze etc. aus- zeichnet. Ferner werden Adamantius (p. 121 t. 18 c.) auf Bois- duval's Peranthus Var. (Spec. gen. p. 204) von Celebes er- richtet, Blum ei Boisd. (p. 122 t. 18 a.) der schönste der Gruppe, von Celebes und Daedalus (Wien. Monatsschr. V. 298 — Nov. p. .123 t. 18 b.) von Luzon genau beschrieben und in schönen Bildern dargestellt. Neben Arjuna Horsf. machen die Verfasser eine neue Art Kar na (p. 125) von Java bekannt, welche sie eine der schönsten Arten der Paris -Gruppe nennen und welche sich von der sehr nahe verwandten Arjuna durch breitere Schwänze, durch das dem Rande näher gerückte, innen weniger steil abfallende grüne Feld und den grösseren Augenfleck der Hin- terflügel unterscheidet. In der Deiphobus-Memnon-Gruppe werden: Deipy- lus (p. 128) eine kleinere Lokalform des Deiphobus von Neu- Guinea und Alcmenor (p. 129 t. 20 d.) mit Rhetenor nahe verwandt, von Nord-Indien beschrieben und die bei Deiphobus von Boisduval aufgeführte Varietät ohne Schwänze von Ter- nate unter dem Namen Deiphontes (pag. 126) zur Art erhoben und nach beiden Geschlechtern beschrieben. Neben Varuna White wird der schon in der Wiener Monatsschr. V. 297, VI. 282 diagnosticirte schöne Papilio Semperi (p. 131 t. 20 a. b.) und aus der Verwandtschaft des Antiphus Fab. eine schöne Art von Mindoro: Annae 398 (p. 132 t. 20 c. — Wien. Mtschr. V. 297 ex pte.) beschrieben und abgebildet. In der Gattung Parnassius Latr. machen die Verfasser eine neue Art Breineri (]). 133 t. 21 e. f. g.) vom Amur bekannt, \^ eiche dem Clarius Eversm. zunächst steht, von demselben aber durch die Anwesenheit eines rotlien , beson- ders beim $ deutlichen Wuraelfleckens auf der Oberseite der Hinterflügel, den breiten glasigen Aussenrand des $ und be- sonders durch vier grosse rothe Basalflecken auf der Unter- seite der Hinterflügel abweicht. Schliesslich wird eine Abbildung einer ausgezeichneten Aberration des Apollo aus Schlesien p. 135 t. 21 c. d, bei- gefügt. Die Arten der Gattung Dytiscus in der nächsten Umgebung von Münster von »r. Altum^). 2. Dytiscus marginalis L. Nach dem Rippensystem, der B'ärbung der Furchen der Area suturalis, der Länge derselben, welche die Area externo- media nach der Deckenspitze hin, wenngleich oft nur unvoll- kommen dui'ch Runzeln, abschliessen , und sich zur Decken- länge verhalten wie 71 : 100 (bei latissimus =83:100), den Metasternalspitzen, so wie nach der ganzen Gestalt stellt sich marginalis als nächster Verwandter von latissimus dar. Die Gestalt lässt sich durch das Verhältniss der Länge, ' der Breite und Entfernung des Kreuzpunktes der Linien, welche die Länge und Breite bestimmen, von der Spitze ziemlich genau angeben. Bei latissimus ist die absolute Grösse dieser drei Dimensionen im Durchschnitt 30,4 — 25,3 — 16,1 Milli- meter, in Proportion = 100:82:52, bei marginalis erstere 24,3 — 16,4 — 12,8 Mill., welche Zahlen das Verhältniss 100:64:52,6 geben. *) Anmerk. d. Red. Der vorstehende Schluss des auf dem 23. Bogen angefangenen Artikels ging erst nach dem beendeten Drucke des 25. ein und ich hätte ihn für das nächste Heft zurückgelegt, wenn es nicht räthlicher erschienen wäi'e, ihn noch in demselben Jahrgange zu liefern. C. A. D. 399 D. marginalis fehlt bei uns wohl keinem grösseren Tüm- pel und in den meisten ist er zahlreicher vertreten als seine Gattungsverwandteii; docli kommen auch andere Verhältnisse vor. So war in den vorhin genannten Teichen auf der Coer-Heide latissimus der gemeinste, dann folgte dimidiatus und darauf erst marginalis. Männchen und Weibchen habe ich in gleicher Anzahl angetroffen; Weibchen mit glatten Decken (conforniis Kunze) sind verhältnissmässig selten, auf 25 Weibchen kommt im Allgemeinen kaum eins mit unge- furchten Decken, wobei es auffallend ist, dass manciien Ge- genden (z. B. der Umgebung des 1^/^ Wegesstunde von Mün- ster entfernten Dorfes Gimbte) diese Form vollständig zu fehlen scheint, während sie nahe um Münster nicht so sehr spärlich auftritt. — Mehr als die übrigen Arten variirt mar- ginalis in der Grösse. Die Extreme bei den Männchen, die im Allgemeinen etwas grösser als die Weibchen sind, waren nach den oben bezeichneten Dimensionen 24 — 18 — 14 Milj. und 24,5 — 16,5 — 13 Mill., und bei den Weibchen 25,3 — 16,5 — 14 Mill. und 22 — 15 — Mill., jedoch halten bei weitem die meisten Stücke die Durchschnittszahlen inne. In der Farbe ändern namentlich die Weibchen nicht unerheblich ab. Während mir nur ein Männchen mit stark bräunlichem Stich der Decken vorgekommen ist, findet man dunkelgrüne wie braune Weibchen. Bei einem ganz grünen Weibchen fehlte die braune Furchenfärbiing vollständig, bei andern tritt sie wo\\\ über die Area suturalis in die interno — , ja sogar exlerno-media hinein. Auch in der Breite der gelben Kandzeichnungen tritt manche Verschiedenheit auf. Ein Weibchen hat die Thorax- einfassung vorn und hinten so schmal m ie circumcinctus, ein anderes, ganz grünes, kaum eine Spur derselben. Als Monstrositäten sind mir einige Missbildungen der Tarsen aufgestossen. An der linken Vordertarse eines Männ- chens lässt sich keine Gliederung erkennen, die Scheibe ist kaum halb so gross als normal und hat auf der Unterseile keine Schälchen; sie verengt sich riach vorn halsförmig und trägt hier einen nach vorn und schräg seitlich nach unten gericht( Itn kurzen Anhang mit 2 Krallen. Nach dem Halse folgt wiederum eine, freilich schwächere und unregelmässige Erweiterung, also eine zweite Scheibenbildung, welche seit- lich nach vorn eine kurze anliegende Doppelkralle trägt, und schliesslich in eine gliederartige Verlängerung mit eben- falls 2 nach oben gerichteten, wenig gebogenen Krallen, kürzer als normal, ausläuft. Dieser missbildete Fuss trägt also 3 Paar Krallen und zwei sehr ungleich entwickelte verkümmerte Schei- ben. Ein zweites Männchen, im Uebrigen vollkommen normal, besitzt rechts eine nur viergliedrige Hintertarse, die Glieder 400 selbst sind auffallend kurz, so dass die ganze Tarse nur etwas mehr als die halbe Normallänge erreicht. — Ein drit- tes Exemplar, ein Weibchen mit gefuichlen Decken, zeichnet sich durch eine Verwachsung der 'rarsalglieder des rechten Fusses aus; doch lassen sich nocli 4 Clieder unter der Loupe erkennen. 3. Djtiscus circumcinctus Ahr, Im Allgemeinen ist diese Species bei uns ziemlich selten, sie wird immer nur einzeln erbeutet und scheint nirgends ausschliesslich oder vorMiegend vorzukommen. Die vorhin genannten Dimensionen sind hier 25,4 — 16,5 — 13,9 Mill., oder zur Bezeichnung seiner Gestalt in Proportion gesetzt, geben sie das Verhältniss = 100 : 64,4 : 54 : 54,7, er steht somit nach seiner Gestalt dem marginalis nahe und auch die Metasternalspitzen drücken diese Verwandtschaft aus. Die Rippen der Area externo-media schliessen dieses Feld nach hinten hin nicht oder nur sehr unvollkommen durch undeut- liche Runzeln ab. Die Länge der Rippen verhält sich zu der der Decken wie 64 : 100. Die Furchen der Area su- turalis sind nie abweichend gefärbt. — Wenn nicht ein be- sonderer Zufall beim Fangen dieser Käfer eine Rolle spielte, dann kommt bei uns auf 7 Weibchen nur 1 Männchen. Er- stere sind etwas über die Hälfte glatt (dubius Gyll.). Die Weibchen mit gefurchten Decken habe ich fast stets bräun- lich, die mit glatten und die Männchen grün gefunden, sonst keine merkliche Variabilität wahrgenommen. 4. Dytiscus circumflexus Fabr. Diese letzte zur Marginalis-Gruppe gehörende Art kam vor einigen Jahren an manchen nicht bewachsenen, graben- artigen tiefen Teichen in unmittelbarer Nähe unserer Stadt im Südosten ausseiordentlich zahlreich, seitdem aber nur sehr einzeln vor. Doch muss er auch in anderen Gewässern an- getroffen werden, da ich ihn ab und zu in unbedeutenden fremden (Knaben-) Sammlungen fand und zwar fast stets im weiblichen Geschlechte, dessen Decken hier ohne Ausnahme gefurcht sind. Die Rippen der Area externo-media brechen so früh ab, dass diese hinten nicht umschlossen wird, sie ver- halten sich zur Deckenlähge wie 69 : 100 5 abweichende Fur- chenfärbung ist mir so wenig, Mie überhaupt variirendes Co- lorit vorgekommen. In einem Teiche, in dem ich ausser circumflexus nur mar- ginalis entdecken konnte, fand ich jüngere, kaum halbwüch- sige Larven, deren Farbe aus einem sehr gewässerten Oliven- grün mit seitliehen dunklen Flecken bestand, die denselben 401 ein auffallend buntes Aussehen geben. Eine nähere Beschrei- bung ist mir nicht möglich, da sie schon in der ersten Stunde ihrer Gefangenschaft von den fast erwachsenen Larven von marginales erwürgt vvaren und spätere Versuche, anderer Exem- plare habhaft zu werden, scheiterten. 5. Dytiscus dimidiatus Bergstr. Nach der Anzahl der Furchen der weiblichen Decken schliesst sich dimidiatus wohl an die vorhergehende Gruppe an, obschon er sich durch die vorn vermerkte andere Ver- theilung derselben von allen inländischen Arten i.'^olirt und nur mit dem nordamerikanischen Cordieri übereinstimmt. Er ist nach marginalis der gemeinste Dytiscus und kommt ge- wöhnlich mit diesem zusammen vor, doch giebt es manche breitere Gräben, in denen ich ihn ausschliesslich antraf. So waren z. B. die Schwimmkäfer, welche sich im verflossenen Winter an einem EisloeJie unseres Schlossgrabens in Menge sammelten, nur dimidiatus. Die Grösse der drei angegebenen Dimensionen ist bei ihm im Mittel 27,4 — 18,2 — 14, ^>, welche sich verhalten = 100 : 6ti,4 : 54,4. Er ist somit relativ schma- ler als marginalis, auch liegt der Kreuzpunkt der Linie seiner Länge und seiner grössten Breite höher als bei jenem. Nur ausnahmsweise treten Individuen auf, deren Grösse von den Durchschnitts -Dimensionen merklich abweicht; das grösste Männchen, welches ich gemessen habe, war 2S Mi 11. lang und 15 breit, das kleinste 24,5 lang und 13,5 breit; letzteres aber steht unter allen auffallend klein da. Die Furchendecken der nie glatten Weibchen sind sehr kurz und erreichen durchaus nicht den Schluss irgend einer Area, sie verhalten sich zur Deckenlänge wie 57 : 100. Selten lassen sich die Venae nach der Spitze der Decken hin deutlich über die Rippen hinaus in ihrem ganzen Verlaufe verfolgen. In einzelnen Fällen be- stand eine oder andere Rippe nur aus abgesetzten Höckern und dann zeigte sich diese unbedeutende Missbildung bilateral symmetrisch. Die im Allgemeinen pechschwarze Färbung Aveicht nicht selten einer grünlichen, selten einer bräunlichen. Namcnt]ich sind Kopf und Tliorax wohl mal lebhaft grün, obgleich die Decken die Normalfarbe zeigen. Die muthmassliche") Larve ähnelt der bekannten des marginalis, doch ist sie plumper gebaut, erdgrau, der erste Thoraxringel schwach bräunlich, die beiden anderen kaum noch; auf dem Kopfe stehen zwei scharfe parallele Längs- *) Ich erbeutete sie in einem tiefen Graben, in dem icli nur dimidiatus anfzufinden vermochte, konnte sie aber nicht znr Entwick- lung bringen. 402 streifen, welche ein etwas helleres Feld zwisclien sich lassen, welche hellere Zeichnung sich auf den ersten Ringeln deut- lich, allmälig schwächer über die Mitte des Körpers erstreckt. Die beiden letzten Ringel (10 und 11) sind, wie die kurzen Athemröhren, seitlich dicht mit deutlichen Wimpern besetzt. Meinem Exemplar fehlte die halbe linke Greifzange, doch schien es sich unbehindert zu nähren. Es war im Ganzen träger, hielt sich mehr verborgen und athmete seltener als die Larven von marginalis, die zum Vergleiche dasselbe Aqua- rium bewohnten. 6. Dytiscus punctulatus Fabr. Diese nach den weiblichen Deckenfurchen so ganz allein stehende Art findet sich bei uns nicht gerade überall und auch keineswegs sehr häufig. Die Grössendimensionen sind 21,5 — 14 — 12 Mill., in Gestalt steht er dem dimidiatus nahe, da jene die Proportion 100:65,1:55,6 geben, doch ist er, namentlich die Weibchen, etwas gestreckter als jener. Die Area externo-media wird nach hinten nur unvollkommen von den Rippen umschlossen, doch setzen sich bei einzelnen Exemplaren sämmtliche Rippen als mehr minder deutliche Runzeln und Unebenheiten noch weit über ihre Normallänge, welche sich zu der der Decken wie 62:100 verhält, fort. Sämmtliche Weibcl m sind gefurcht. Die Färbung ist auf- fallend constant. Im Gegensatz zu den viel häufigeren W^eib- ehen bei circumcinctus wurden hier von dieser Art doppelt so viele Männchen als Weibchen gefangen. 403 Platyderus varians und Haptoderus cantabricus von li. W, Scliaufuss. Herr Prof. Perez-Arcas in Madrid hat in einem Heftchen („Inseetos Nuevos") einiger von mir publicirten Käferarteu Erwähnung gethan und stellt dabei die Ansieht auf, dass Fe- ronia lusitanica (Platyderus lusitanicus) Dej. = Argutor ne- moralis Graells = Platyderus varians mihi; — dass ferner Argutor (Haptoderus) montanellus Graells = Haptoderus can- tabricus, mihi, sei; ausserdem wird mir der Vorwurf gemacht, den Fundort der beiden von mir publicirten Thiere nicht an- gegeben zu haben. Dass ich letzteres nicht unterlassen habe und dass mir vorerwähnte fünf Arten Feronien wolil bekannt sind, ist aus d. Sitzungsberichte der Isis zu Dresden 1862 p, 194 — 195 zu ersehen, welche ofTenbar Herrn Prof. Perez-Arcas nicht vor- gelegen haben. Ich habe darin ausgesprochen: „dass der Argutor montanellus Graells nicht, wie es Schaum, Cat. Col. europ., ed. II. p. 10 annahm, ein Hapto- derus, sondern ein Platyderus ist; ferner dass Platyderus varians mil)i mit Platyderus montanellus Graells zu vergleichen, d. i. mit Haptoderus montanellus Schaum, Cat. = Haptoderus montanella Marseul, Cat. Col. d'Eur., 2. ed.; ferner würde Herr Prof. Perez-Arcas gefunden haben : dass Haptoderus cantabricus mihi dem Haptoderus sub- sinuatus Dej. zunächst steht (und zwar zwischen Haptoderus nemoralis Graells und subsinuatus D^j.), folglich mit Platy- derus lusitanicus Dej. so wenig zu schaften hat als Platyderus lusitanicus mit Haptoderus nemoralis. Ich kann mir demnach nur denken, dass unser Herr Col- lege durch Verwechselungen sogenannter Typen und Nicht- beachtung der Literatur zur irrigen Beurtheilung erwähn- ter Thiere veranlasst wurde. 21 404 Druckfehler im Jabrgang 1865 der entomologischen Zeitang. Seile 243 Zei le 7 vor i oben liess Stentz statt Stretz. - - 18 - unten weisslichgrau statt weislich, grau. - - 12 - - lichte statt leiclde. 248 - 16 - - Evias statt Erias. - - 1 - - kenne statt kann. 252 . 2 - oben - Stamm statt Namen. - - 19 - - b. statt 6. 254 - 18 - - - W V. statt WS. - - 21 - - Favillacearia .statt Fa- cillac. 255 - 10 - unten einem statt einen. 256 - 22 - oben Turturaria st. Turtoraria, - . 6 - unten Led. statt Lee. 260 - 3 - oben - 5. statt 8.) 261 - 8 - unten von statt an. 264 - 5 - oben - Ib statt 16. - - 3 - unten überwintere statt über- wintern. - - 3 - - verpuppe statt verpuppen, - - 2 - - scheine statt scheinen. 301 - 21 - oben Beschreibers st. Beschrei- bung. 337 sind die Nummern lOS und 126 zu streichen. 338 soll der Name tumidus bei No. 134 durch somno- lentus ersetzt werden. 338 ist uacli 159 hinzuzufügen 159 ^'^ haematopus Dej. « (Feron.) Labrador. Intelligenz. Die Wittwe des in Liegnitz verstorbenen Zolleinnehmers Andretzky wünscht die von ihm nachgelassene Schmetter- lings-Sammlung zu verkaufen. Sie besteht aus etwa 4500 Stück europäischer und exotischer Macro-Lepidopteren in 32 grossen Kasten mit Glasdeckel, 13 Pappkast'en und 665 klei- nen Kästchen mit Glas, meist 1 oder 2 Arten enthaltend. Es sind die prachtvollsten Arten darunter und ihre Conser- 405 vation ist tadellos. Reflectirende wollen sich wegen des Pr«ises, der im Verhältnisse 7Aim Werthe der Sachen sehr billig norrnirt ist, in portofreien Briden an»die Wittwe A. in Liegnitz wenden. Am 15. d. Mt.s. starb dahier der Grossherzogliche Real- lelirer und Universitäts-Graveur Herr Wilh, Dickore, als ein tüchtiger Entomolog weithin bekannt, insbesondere auch durch seine Verzeichnisse der Lepidopteren unsrer Gegend in den Berichten der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Aus seinem Nachlasse sind zu verkaufen: 1. eine Sammlung von Schmetterlingen, etwa 1200 Arten, und zwar: a. Inländer, etwa 2000 Exemplare, darunter meistens (nur Seltenheiten ausgenommen) q "öd $; b. Ausländer, 280 bis 300 Exemplare, diese aber nur zum kleinsten Theil be- stimmt; 2. eine vollständige Sammlung der hier vorkommen- den Ameisen, in 36 Speeies. Ausserdem einige hundert Käfer (meistens elegante Ausländer, grösstentheils aber nicht bestimmt) und eine Anzahl Insecten aus allen Ordnungen (mei- stens grössere inländische Arten und bestimmt). Alles sehr gut erhalten. — Liebhaber haben sich an den Sohn des Verstorbenen, Cand. med. Dickore dahier, zu wenden, der im kunstgemässen Verpacken behufs der Versendung vollkommen geübt ist. Giessen, 21. Juli 1865. Dr. P. Ph. Panzer, Faunae insectorum Germaniae initia, Heft 1 — 109, in Leder gebunden, ist zu verkaufen. Auskunft ertheilt die naturforschende Gesellschaft zu Görlitz. Preis-Ermässigung. Die Unterzeichneten haben sich entschlossen, die in ihrem Verlage erschienenen Bände I bis XII der Zeitschrift: „Linnass. entomologica", _ herausgegeben von dem entomologischen Vereine in Stettin, welche im Ladenpreise 24 Thaler kosten, aUCh fernerhin lU dem ermässigten Preise von 10 Thalern pro Exemplar abiu- lassen. Bestellungen führen die Unterzeichneten und jede andere Buchhandlung aus. Berlin, im April 1865. E. S. MUiier 4r f^ohn. 406 Inhaltsverzeichniss. Januar — März. Neujahrs -Scabiose. Mitglieder- Verz. Stiftungsfeier. Zeller: Meseritzer Falter. Speyer: Literatur (Werneburg). Vollen hoven: idem. Dohrn: Trj'^ponaeus. Benab. Eques. Philippi: Acanth. vald. Bacteria unifol. B etlie: Xanthol. linearis, longiventr. H. D ohrn : Dermapt. (Schluss). v. Hey den: Fragmente (Forts.) Weymer: Paclinob. leucogr. Bemerkungen über Lepidopt. Morsbach: Me- tallglanz der Cassiden. Plötz: neue Cavallerie. Vereinsangelegen- heiten. Dohrn: 3 Notizen. Intelligenz. April — Juni. Vereinsangelegenheiten. Kassenabschluss. v. Prittwitz: Fauna des Corcovado. Dr. Altum: Die Käfer Borkum's. Werneburg:' Fauna der Insel Sylt. Bur meist er: Longicornia Argentina. Müh- lig: Coleophora tanaceti. Dr. Bethe: Vermischtes. C. A. Dohrn: Note zur Lamellicornien- Gattung Orsilochus Burmeister. Aus dem Reisejournal von Dr. H. Dohrn. H. Hagen: Beiträge zur Kenntniss der Phryganiden. Gerhardt: Orchestes Quedenfeldtii. Vereins- angelegenheiten. Intelligenz. Juli — September. Hagen: Phryganiden von Madera, Zürich. Gehäuse. Bethe: deutsche Throscus. A. Dohrn: Darwin's Theorie. Speyer: Lepid. Mittheilungen. Wocke: neue Nepticulae. Leop. Carol. Preisaufgabe. Werneburg: Ueber Colias. C. A. Dohrn: Tandem aliquando. Literatur (Assmuss über Bienen-Parasiten). Vereins-Angelegenheiten (Termin zum Verkauf der Vereinssammlung). Intelligenz. October — December. V. Prittwitz: Fauna des Corcovado (Fortsetzung). Gärtner: Crambidenstände und Bucculatrix n. sp. Putzeys: Amaroides. C. A. Doh rn: Zur entom. Nomenclatur, Altum: Dytiscus. Gallus: Ochsenh. taurella. H. Dohrn: Heise- Journal. C. A. Dohrn: Cor- rectur. Trichogromph. Martabani. v. Hey den: Fragmente (Forts.) Hopffer: Bericht (Felder's Lepid. Novara). Altum: Dytiscus Schluss). Schanfuss: Synonymie. Intelligenz. -«>3>äH3CHt< 407 R e g: i s t e r> Seite. %. Acanthia valdiviana 63 Acanthoderes congener, 4-no- dosus j^7g Achryson surinanmm , undu- ]atum,maculatum,lutarium 175 Acidalia tessellaria • • 265 Acraea j^37 Aganisthes 142 Agapetus punctatns • 221 Agavus 130 ^geronia I35 308 Agraulis 138 Amara 332 sqq., anthobia • • 339 Amar3'nthis 3I3 Ameisen als Cavaileristen- • • 115 Ampbionycha Petronae 18ü Anaitis plagiata 113 Anartliia 138 Ancylocera cardinalis, fulvi- cornis 172 Anisopodus variegatus 178 Arge Galatliea HO B. Bacteria uiiifoliata 64 Baeotis 314 Bembidiuni eques 60 Brachyrhopala semirubra, aenescens, aurivittis 172 Brassolis 3I0 Bucculatrix absinthii 330 V. ^ajjgo 309 -^allichroma corviria 169 3allicore 140 vallidryas Philea f 135 Seite. Calocomus hamatiferus co- riaceus I60 Calydna ■^■^■^ Cassiden-Goldglanz 114 Catagrarama 14Q Cedestis Gysseleniella 105 Celia cursitans, fusca 340 Charis 315 Choreutis Müllerana .... ]04 Chrysoprasis haemorrlioid. aurigena ' igg Cidaria affinitata 114 Clytus nebulosus, acutus, multiguttatus, famelicus • ■ 176 Cnethocampa pinivora 23 Coccinella 7-punctata 358 Coccoderus 9-punctatu8 166 Coenonympha Davus 29 Colaenis 137 Coleophora arenariclla 43, serenella, bilineatella , ge- nistae 45, discordiella, Po- lonicella 46, conspicuella, caelebipennella 47, tanaceti 182 Coleoptera auf Borkum • ■ • . 144 Colias (über d. Gattung) 272 sqq. Colias Palaeno m Compsosoma albigena 179 Conchylis helveticana IQO Coremia erythromera 171 Cosmisoma basali.s, equestris 170, gracilior, nodicollis • • 171 Crambus alienellus 40, chry- sonuchellus 326, lutcellus- 327 U. Damaster Fortunei 292, 370 Danais 135^ sog Dasyophthalma 309 408 Seite. Deliphrura angustatum • • • • • 185 Dictyotus polystictica(Wliite) 119 Dolicaon 129 Dorcaceriis barbatus 162 Dynastor 310 Dytiscus, Flügeldeckentextur 347 Dytiscus latissimus Herma- phrodit 351, marginalis 398, circumcinctus, circumtlexus 400, dimidiatus 401, punctu- latus 402 E. Eburia 4-lineata, sordida 165, graciosa 166 Elapliidium collare 166 Emesis 314 Endromis versicolora 112 Epicalia 140 Epijessa 315 Erebia Nerine, Reichlini, mo- rula 241, Triopes, Gorge-- 248 Eresia 138 Ery'cina 311 Eubagis 139 Eudorea crataegella 376 Eueides 137 Eupithecia cetitaureata, pumi- lata 114 Euptichia 310 Euptoieta 138 Eurema 138, 308 Eusphalerum triviale 186 Exapate congelatella 104 F. Forficula taeniata , Perche- roni, californica 85, afri- cana 86, luteipennis 87, rn- ficeps, Wallacei 88, cinga- lensis, nigripennis 89, me- tallica 90, ancylura 91, Hue- geli 92, macropyga 93, bi- guttata, brachynota, Jagori 94, circulata 95, lobopho- roides, Orsinii, smyrnensis 96, ruficollis, serrata 97, Lucasi, auricularia 98 , de- cipiens, albipennis, pube- scens 99 Geleciiia hippophaella 379 Geometra papilionai'ia 113, Seite. falconaria 253 , rauiiaria 254, musanaria 256, placi- daria, potentillaria, tama- risciata, proluaria 259 Gnophos mucidaria, variegata 260 Goldglanz der Cassiden 114 Grapholitha vacciniana lOl Gynaecia 140 U. Haetera 310 Hastatis femoralis 181 Heliconia 136, 308 Hermaphi'odit 351 Hermiiiia modestalis 375 Heterochroa 141 Holopterus cujanus 174 Homoeosoma cinerosella 329, iiimbella 330 Hydrocampa rivulalis 37 Hydropsyche Pictctii 211, ma- derensis 219 Hydrorchestria insularis ■ • • • 219 Hylotrupes bajulus 177 Hypna 142 Hypsioraa bonaeriensis 179 I. Ibidion argentjnum, plagiatura 174, tenellura 175 Ilaire 130 Incurvaria provectclla 103 Ithomyia hynienaea 136 Jnnonia 138 Lasiocephala taiirus ; 212 Leiocnemis aenescens, corpu- lenta, testudinea 341, arcu- ata, ooptera 342, diversa, arenaria 343 Lepidoptera auf Sylt 148 Leptocircus 385 Leptura bonaeriensis 177 Leucidia exigua, pygmaea • • 133 Limnas ' 316 Limnephilus cinctus 217 Listroptera perforata 173 Lobopliora superba, morio 71, australica 72, laetior, Lu- dekingi 73, simulans, mo- desta 74, albomarginata, fu- scipennis, melanocephala- • 75 Longicornia Argentina 157 4C^ Seite. Lycacna Argus • • ■ 115, 316—324 Lycorea 136 M. Malacopterus pavidus, 4-gut- tatus 168 Mallosoma elegans 168 Mechanitis 137 Megistanis 14i Mclitaea 138 Meloe variegatus 297 Mesosemia 315 Micropsalis heterogama 157 Morplio 143 Mvelois cruentella 376 Myscelia 139 Neonympha 311 Nepticula sanguisorbae 269, aterrima 27U, apicella • • • • 381 Neui'optera von Zürich 228 Nymphalidae 135 Nymphidium 314 O. Ochsenheimeria taurella • • • • 352 Oecophora tragicella 380 Unocephala nodipennis 181 Üpisthocosmia maculifera 77, variegata 78, devians, cen- turio 79, armata 80, lorci- pata, longipes, insignis 81,*^ vigilans, tenella 82, ceylo- nica 83 Opsiphanes 309 Or ehestes t^uedenfeldti 214 Oreopsyche 250 Orion Lachesis •• 166 Orochares angustatus 185 Orrhodia rubiginea 113 Orsiloclms cornutus 187 OrtlioöLoma parviscopa, thy- rsophora 169 Oryctes Martabani 371 Osphya aeneipennis 118 Oxymerus obliquatus 163, la- teriscriptus, rivulosus 164 Ozodera farinosa 161 P. Pachnobia leucographa 106 Faiiara 313 Seite. Paphia 142 Papilionen bei Rio Janeiro 129 sqq. , exotische über- haupt- 386 sqq. Parasiten d. Honigbiene 295 Penthina postremana 378 Phryganea elegans 207, ma- culata 208, testacea 209, fuliginosa 210 Phryganidengehäuse • • • 205, 232 Phryganiden von Zürich---- 2*^2 Phytoecia sanguinicoUis - • • • 180 Pieriden bei Rio 130 sqq. Plocaederus Batus .168 Plusia jota 113 Po.lycentropus flavostictus- - • 220 Polydamas 129 Prepona 141 Proteus 130 Psyche tenella 249 Ptericoptus adustus 179 Pteroplatus lyciformis 164, adustus 165 Pylotis 130 Pyrrha 130 H. Rhinotragus notabilis, tenuis 173 Rhopalimorpha (White) • - • • 118 Pthopobota naevana 101 Piuiaia crataegata 113 S. Sesia scoliiformis 112 Setinia Kuhlweinii 31 , irro- rella, aurita 33, alpestris, flavicans 34, roscida, niela- nomos •••-_- 35 Siderone ' 143 Sparatta pelvimetra 68, plana, rufina, Schotti 69, nigrina 70 Öphaerion rusticum , spini- gerum 167 Sphinx ligiistri 111, pinastri 112 Stagmatophora pomposella-- 381 Stalachtis 316 Stenophylax oblitus 218 T. Teras hippophaeana 377 Terias 133, Agave, Elathea, albula, tenella, Periniede 134, 308 riiecla 316, Meton, Plialeros 410 Seite. 317, Acaste 318, Bazochii 320, Bubastiis, hirsuta 321, Imma, Megamede 322, Va- nessoides 323, Astiocha-.. 324 Theope 312 Thoas 129 Throscus brevicollis 234, der- raestoides, carinifrons 235, elateroides 236, obtusus • • 237 Timetes 140 Tinea gliriella, Roesslerella 102, resectella 153 Tinodes cinerea 220, grisea • 221 Tischeria gaunacella 105 Toraopterus vcspoides 173 Torquatus 130 Trachyderes thoracicus, sul- catus, aurulentus, sanguino- lentus 162, variegatus, stria- tuö, dimidiatus, signatus-- 163 Trichogomphus Martabani ••371 Seite. Trichophorus albomaculatus interrogationis 167 Trojanus 130 Tros • • 129 Trypanaeus, Tryponaeus.^. • 57 V. Vanessa prorsa, levana 239 IL. Xantholinus linearis, longi- ventris 65, 184 Xylocampa lithoriza 113 Xylocharis oculata 164 Y. Ypsolophus Schmidiellus 380 Z. Zophodia ilignella 43 -**MH3©-(f€«* - i\ f P '>' i