Entomologischc Zeitung. Herausgeg^ebcn von dem entomolog^ischen T^erefne ^ i i i t i n. Sechster Jalirg^ang^. STfiTTiar. 18413. 1 p ii;'i'-^3^n;;’7'>H c;ib roT l^*3F m esl'>'« y'¥ aaiSr>si;§oiösiiolod J i s, i i a t ^ \h - „7^.i».^i»I...^ i->i»4'oa8 .;f 1 T r SP- T V Entomologisclic Zeitung herausg^eg^eben von dem entoinologischen Vereine z u Redaclion: C. A. Dohrn, Praeses 1 Dr.H. Schaum, Secretair/ des Vereins. In Commission bei F. Fleischer in Leipzig;. N“. 1. 6- Jaiirgaii§r. Jauuar 1845. m Inhalt, Neujahrswunsch. Personalstand des Vereins. Vereins- angelegenheilen. Wal ton: Bemerkungen über die Arten der Gat- tung Rhynchites Herbst. Kaltenbach: Bemerkungen und Berichtigungen zu den von Boyer de Fonscolombe beschriebenen Pflanzenläusen. F r e y er:Beiträge zur Naturgeschichte einiger Faller-Arten. Nachtrag zur Naturgesichle einiger Falter- Arten. Intelligenz. Briefkasten. ans ... . , . . 'j, ■ . I .. Hie Redaction an die Lieser, Und wieder ist ein Jahr vergangen! Eh nun das neue angefangen, Wird’s für die Redaction sich schicken, Euch ihren Glückwunsch auszudiücken. Das Redigiren gleicht dem Kochen, Und manchmal wird der Kopf zerbrochen. Ob inan mit Braten, ob mit Fischen Des Lesers Gaumen soll erfrischen. Der li^^bt Ausführlichkeit, der Kürze, Der Simpeln Styl, der scharfe Würze, Der liest die Zeitung als das Beste Zur Schlafbeförd’rung vor der Sieste. Es allen Lesern recht zu machen. Gehört zu den gar schweren Sachen; Doch waren wir bemüht, nach Pflichten Bunt abzuwechseln mit Gerichten. 1 ♦ 4 An Ritus wurde nicht gedacht. Jedoch Agenda euch gel>racht, Worin verwiindersam zu lesen Der Birken - Blattlaus Ehstandwesen. Von Idia wurde (nicht Idioten, Nein Kennern) ragout fin geboten; Haarklein sub rosa ward erzählt, Wie Psyche sich iin Sack vermählt. Schildkrötensuppe von Cassiden Ward reichlich den Gounnands beschieden Auch die Kurz -Käfer Klerisei Benahm sich furcht- und tadelfrei. Dass wir das Nasse nicht verschworen, Verbürgten euch die Hydroporen: Und dass wir auch das Salz nicht sparten, Bezeugen die Salinen- Arten. Von andern Schüsseln lässt sich sagen. Auch sie gewährten viel Behagen, Und — kann das nicht von allen gelten, Wird doch kein Billiger drob schelten. An treuen Freunden fehlt es nicht. Die helfen aus, w’o es gebricht: Der kennt Neiiroptern, jener Wanzen, Und jeder steuert bei zum Ganzen. Darum ein: floreat Verein! Die Eintracht soll das Banner sein! Wo Viele Eins mit Ernste wollen, Da müssen sich die Neider trollen. Auch zollen wir zum Schlüsse gern Dank Ujiserm Könige uiul Herrn: MÖclit’s unserm Eifer doch gelingen Aus Gold -Saat goldne Frucht zu bringen. C. A, D. i>cr JlliUjUetier i>CiS tJemns. Protector des Vereins, Der Oberpräsident der Provinz Pommern Herr v. Bonin, E.xcellenz. 5 j^Iirenmiig^lieder. Seine Königliche Hoheit der regierende Grcssherzog von Oldenburg. Herr Dr. Boisduval in Paris. „ Chevrolat in Paris. „ Dr. Erichson, Professor in Berlin. „ Dr. Gerinar, Professor in Halle, jj Dr. Gravenhorst, Geheimer Regierungsrath und Professor in Breslau. „ Freiherr Alexander v. Humboldt, Excollenz. „ V. K a m p t z , Geheimer Staats- und Justizminister, Excel- lenz, in Berlin. „ Dr. Klug, Geheimer Medieinalrath in Berlin. „ Dr. Koch, Professor in Erlangen. V. Lad enb erg. Geh. Staatsminister, Excell., in Berlin. Frau Pastor Lienig, zu Kokeiihusen in Curlaiid. Herr Graf v. M a n n e r h e i in , Präsident in Wiborg. „ M ei gen, Lehrer in Aachen. „ Müller, Pastor und Decaii in Odenbach. „ Dr. Oken, Hofrath in Zürich. „ Schön her r, Commerzienr. in Sparresäter in Schweden. „ V. Schreib er s, Director des K. K. Naturalien-Cabinets in Wien. „ S ch ü p p e 1 , Rentier in Berlin. „ Uhden, Geheimer Staats und Justizminister, Exeellenz, in Berlin. Voristand des Tereins. Herr Gramer, Stadtrichter in Stettin. ,, Di eckhoff in Stettin, Rendant. ,, Dohrn, Literat in Stettin, Praeses. ,, Hering, Professor in Stettin. - „ Hess, Rector in Stettin. „ Krüger, Lehrer in Stettin, Conservator. „ Dr. Loew, Professor in Posen. „ N i e p 0 1 d , Hauptmann in Stettin. „ Dr. Ratze bürg, Professor in Neustadt E/W. „ Dr. Schar lau, pract. Arzt in Stettin. „ Dr. Schaum, pract. Arzt in Stettin, Secretair. „ Schmidt, Geheimer Regieruugsrath in Stettin. „ Dr, V. Siebold, Professor in Erlangen. 6 Herr Dr. Suffrian, Director in Siegen. 5, Triepke, Superintendent in Garz a/0. Senior. „ Zeller, Oberlehrer in Glo^'au. Ordeiitüche ]^i(§*lieder. Herr Ahrbeck, Cancellist in Hannover. „ V. Alers, Oberförster zu Diininowo in Polen. „ Anderscli, Kaufmann in Königsberg. „ A p e t z , Professor in Altenburg. „ Ass mann, Lithograph in Breslau. „ Bach, Lelirer an der höiiern Stadtschule zu Boppard. „ Banse, Oberlehrer in Magdeburg. „ Dr. Barth, pract. Arzt zu Königsberg in Preussen. „ Dr. Bauer, Kreisphysicus zu Birstein. ,, Dr. B e h m , Medicinalassessor in Stettin. „ Dr. B ehrend, pract. Arzt in Danzig. „ Blanchard, Conservator des entoinolog Museums, Jardin des plantes, in Paris. „ B ö 1 1 ch e r , Feldjäger in Neustadt - Eberswalde. „ Bo he man, Intendant des entomologischen Museums zu Stockholm. „ Boie, .Justitiarius in Kiel. „ P. Fr. Bon che, in Berlin. „ Dr. Brajjdt, Professor in St. Petersburg. „ Braselmaan, Lehrer in Düsseldorf. „ Brischke, Lehrer in Danzig. „ Brittinger, Apotheker zu Steyr in Ober- Ocstrcich. ,, V. Bruck, Kaufmann in Crefeld. „ V. B ii 1 o w - R i e t h , Oberforstmeister in Stettin. „ Cornelius, Lehrer an der Realschule zu Elberfeld. „ Dr. D a Ii 1 b o m , Intendant des entomologischen Museums in Lund. ,, Damke, Grundslenerrevisor in Hannover. „ Damm, Justizeommissarius in Magdeburg. „ Daniel, Advocat, Bürgermeister und Stadtrichter in Rehna im Grossh. Mecklenburg. „ Dr. D ö b n e r , Professor in Aschaffenburg. „ Dr. Döring, Gymnasiallehrer in Brieg. „ V. Dommer, Kaufmann in Danzig. „ Dr. Edgren in Sköfde. (Schweden.) „ Elditt, Lehrer an der hohem Bürgerschule in Kö^ nigsberg in Preussen. „ V. Fahraeus, Staatsrath in Stpckholin, 7 Herr Felir, Lehrer in GunzenhanseD in Baiern. „ Graf Ferrari, in Wien. „ Marquis de la Ferte Senectere, in Azay-le-Rideau bei Chinon. (Frankreich.) „ Fieber, K. K. Staatsbeamter in Prag. „ Fischer, Edler v. Röslerstainni in W^ien. „ Förster, Lehrer an der Realschule zu Aachen. „ Freyer, Stiftungs - Cassirer in Augsburg. „ Dr. Frivaldszky, Custos in Pesth. „ Gaspari, Candidat der Mineralogie in Poppelsdorf bei Bonn. „ Dr. Gillmeister, fürstlich Thurn- und Taxisscher Postbeamter in Frankfurt a/M. „ Gimmcrthal, Literat in Riga. „ V. Gloeden, Freiherr auf Bützow in Mecklenb. Schw. „ Graff jun. , Mechanikus in Berlin. „ Grebe, acad. Lehrer in Eldena. „ Grimm, in Berlin. „ Dr. Grube, Hofrath und Professor in Dorpat. „ Grüner, Kaufmann in Leipzig. „ Dr. Hagen, pract. Arzt in Königsberg i/P. „ Dr. H artig, Forstratli und Professor in Braunschweig. „ Dr. Hecht, pract. Arzt in Stralsund. „ .Heeger, in' Moedling bei Wien. „ Dr. Heer, Professor in Zürich. „ Hei den reich, Superintendent zu Weissenfels. „ Hensche, Apotheker und Stadtrath in Königsberg i/P. „ Hering in Rohosetz in Bömen. „ Dr. Her rieh -Schaeffer, Kreis- nnd Gerichtsarzt in Regensburg. „ V. Heyden, Bürgermeister in Frankfurt a/M. „ Hildebrandt, Professor in Düsseldorf. „ Höpfner, Obergerichtsrath in Darmstadt. „ Hoffmeister, Pfarrer in Nordshausen bei Cassel. „ Homeyer, auf Darsin bei Poganitz in Pommern. „ Dr. Horn schnell, Professor in Greifswald. , „ Hornung, Apotheker in Aschersleben. „ Javet, in Paris. „ Dr. Im ho ff, pract. Arzt in Basel. „ Junker, Oberfinanzkammer -Kanzellist in Cassel. „ Kaden, Director in Dresden. „ V. Kämpff, auf Niederfaulbrück bei Schweidnitz. ‘ „ Kaltenbach, Lehrer in Aachen. s Herr Dr. Kaup, Custos in Darmstadt. Keferstein, Gerichtsrath in Erfurt. Kelch, Oberlehrer in Ratibor. Kellner, Förster in Finsterbergen. V. Ki esen we tter, in Dresden. Klingel höffer, Oberlieutenant in Darmstadt, Ko keil, Taxamtsofficial in Klagenfurt. Kollar, Custos am K. K. Naturalien - Cabinet in Wien. Kr ÖS mann, Lehrer in Hannover. Dr. Kun?e, Professor in Leipzig. Graf Kuenburg, K. K. Berg- und Salinen-Direktions- Assessor in Hall. (Tyrol.) Küster, Lehrer an der Gewerbeschule in Erlangen. Lacordaire, Professor der Zoologie zu Lüttich. Lederer, in Wien. Leunis, Professor in Hildesheim. Lincke, Lehrer an der höhern Bürgerschule in Stettin., Linz, in Speyer. Dr. Löw, Oberhofgerichts -Secretair in Mannheim. Lüben, Rector in Aschersleben. Dr. Lüne mann, in Göttingen. Mahnert, Candidat in Sylda bei Asrhersleben. Märkel, Cantor zu St Wehlen bei Pirna. Mann, Maler in Wien. M a y b u r g e r , Lehrer in Salzburg. Messing, Hof- und Schloss-Cantor in Neu-Strelitz. Metzner, Hauptsteueramts-Reudant in Frankfurt a/0. Micksch, Bergwerksinspector in Pilsen. Mink, Lehrer in Crefeld. V. M 0 1 s ch u 1 s k i , Hauptmann in Petersburg. Moe, Universitätsgärtuer in Christiania. Dr. M ü h 1 e n p f o r t , pract. Arzt in Hannover. Mulsant, Bibliothekar in Lyon. Murdfield, Apotheker in Rheine. Neuling, Lehrer in Magdeburg. Neustadt, in Breslau. Dr. Nickerl, pract. Arzt in Prag. Oertel, Hauptzollamts-Rendant in Mittelwalde in der Giafschaft Glatz. V. d. Osten, Rittergutsbesitzer zu Warnitz bei Soldin. Dr. Palliardi, Medicinalräth zu Franzensbad. Pflüger, Amtsobervoigt zu liauenberg bei Eimbeck. Pflliiper, Lehrer zu Hamelm 9 Herr jj •) 1) 5> 5) )5 }f V 5? J) V ?J 53 33 33 33 33 33 33 33 33 . 33 33 33 33 33 33 33 33 ?3 33 33 33 33 33 33 »3 33 Dr. Pfund, Assistent am Naturalien-Cabinet in Prag, V. Prittwitz, in Brieg. Graf Rantzau in Seeburg bei Kiel. Dr. Red tenbacher, Assistent am K. K. Naturalien- Cabinet in Wien. Reissig, Oberforstsecretair in Darmstadt. V. Rennenkampf f, Ober-Kammerherr in Oldenburg. Richter, Hofgärtner im Louisium bei Dessau. Richter, Kaufmann in Königsberg in Pr. Richter, Oberförster zu Klütz bei Stettin. Ri eilt er, Candidat zu Liebenstein bei Eger. Richter, Oberförster in Rothenfier bei Naugard. Riehl, Haupt - Staatscassen - Controllern* in Cassel. Roh de, Lehrer in Berlin. D. Rosenhauer, Custos in Erlangen. V. Roser, Geheimer Legationsrath in Stuttgart. Ruthe, Oberlehrer in Berlin. Dr. Sachse, prakt. Arzt in Leipzig. Dr. Sahib erg, Professor in Helsingfors. Sand, Candidat in Königsberg. Dr. Sauter, Director in Königsberg. Saxesen, Lehrer in Clausthal. V. Schenk, Ministerialrath in Darinstadt. Dr. Schiefferdecker, prakt. Arzt in Königsberg. Schi ö die, Inspector am K. zool. Museum in Kopen- hagen. Schlichting, Superintendent zu Isinger bei Pyritz. Dr. Schmidt, prakt. Arzt in Bremen. Dr. Schmidt, Lehrer in Danzig. Dr. Schmidt, in Prag. Dr. Schneider, in Breslau. Dr. S ch o 1 z , prakt. Arzt in Breslau. Schnitze, Candidat der Theologie in Pölitz. Schumann, Lehrer in Elbing, de Selys-Longchamps, in Lüttich. Spouholz, Prediger zu Rülow in Mecklenburg. Stäger, Justizrath in Kopenhagen. Dr. Steffahny, prakt. Arzt in Putzig. Stein, Apotheker in Charlottenburg. Strübing, Seminariallehrer in Erfurt. Sturm, J., Kuferstecher in Nürnberg. Dr. Sundewall, Professor und Intendant der Museen Stockholm, 10 Herr v. Tliadclen, Oberforstinpister in Stettin. „ Tie de, Justizcomiuissarius in Jacobshagen. „ V. Tiedemann, Rittergutsbesitzer auf Rusvoczin bei Danzig. )) Tischbein, Oberförster in Herrstein bei Kirn. „ V. U echt ritz, in Breslau. „ Ulrich, K K. Official in Wien. ,, V. V a r e II d o r f f , Regiei ungssecretair in Arnsberg. „ Wagner, Oberförster zu Pütt bei Stettin. ,. IVahlberg, Professor in Stockholm. „ Dr. Waltl, Lehrer in Passau. „ Wartenberg, Regierungs- und Forstrath in Stettin. „ Dr. V. Weidenbach, prakt. Arzt in Augsburg. „ V. Welser, Freiherr in Gunzenhausen in Bayern. ^ Westring, Douaneninspector in Göteborg.' ,, Dr. Wilkens, prakt. Arzt in Bremen. „ Wilson, J., Eiq. in F^dinburgh. „ Zehe, Oberförster zu Volpersdorf, Grafschaft Glatz. ' „ Zenneck, Professor in Stuttgart. „ Dr. Zetterste dt, Professor in Lund. „ Zschorn, Oberlehrer in Halle a/S. Gestorben seit 1843: Herr Dr. Schmidt, pract. Arzt in Stettin, Vorsteher des Vereins. „ Jamieson, Professor in Edinburgh. ' „ Matz, Taubstummenlehrer in Magdeburg. „ Dr. Matzek, Oberlehrer in Breslau. „ Dr. Mevers, pract. Arzt in Berlin. „ Sch Ottstedt, Secretariats - Gehülfe in Stendal. Ausgetreten: Herr Dr. Bauer, Oberlehrer in Stettin. „ Dr. Gusserow, pract. Arzt in Berlin. „ K ras per, Gymnasiallehrer in Magdeburg. „ V. Ledebur, Hauptmann in Berlin. nijcticn. In der Sitzung am 14. Januar wurde Hr. Dr. Schaum den versammelten Mitgliedern als Sekretair des Vereins vor- gestellt. 11 Herr Dieckhoff, Rendant de* Vereins, legte die Jahres- rechnung ab, aus der wir folgendes niittheilen: Es betrug : die Einnahme pro 1844 659. 4. 2 die Ausgabe » • » 563, 24. 3 bleibt pro 1845 Bestand . . . . ■‘-7^'ß 95. 9. 11 Es entstand die Einnahme : 1 ) durch Bestand vom Jahre 1843 . . . 58. — 8 2) • Beiträge der ordentlichen Mit- glieder » 156. — — • 3) durch Absatz der Zeitung rt. durch den Verein . 134. 17. 6 5. . Fr. Fleischer - 131. 22. — . 266. 9. 6 4) durch extraordinaire Einnahmen, z. B. Postauslagen und Erstattungen ...» 3. 24. 5) durch Zahlung der Königl. Reg. Haupt- kasse, erste Quartalzahlung des von Sr. Majestät bewilligten Geschenkes . - 125. — 6) Vorschuss des Rendanten » 50, — 659. 4. 2 Dagegen die Ausgabe : 1) Buchhändlerrechnung 1^* 15* 2) Miethe für das Vereinslokal und Kos- ten für den Umzug in das jetzige miethfreie Local » 24. 25. — - 3) Druckkosten für die Zeitung, incl. Papier, ( hiervon kommen 56 .-Rß auf 1844.) - 256. 19. 6 4) Artistische Beilagen zur Zeitung. . . » 42. — — ^ 5) Bücherschrank » 26. 9 6) Botenlohn » 2. 15. 7 ) Ehrendiplom » ' 16. 8) Vorläufig zinsbar belegt ■ 125. — — 9 ) Porto, dessen Betrag besonders durch die Büchersendungen vom Auslande ziemlich hoch kam; so wie Bureau- bedürfnisse » 22. 13. — - JO) Rückzahlung an den Rendanten . . » 50. — — ~9^ß 563. 24. 3. 12 Anfgcnommen wurde ^ als Ehrenmitglied: Herr J. O. Westwood, Esq, in London, als Mitglieder: Herr Jules Putzeys, Director im Justizministerium in Brüssel. - Johann Winnertz, in CrefeM, • Dr. Völcker, Gymnasiallehrer in Elberfeld. Ein gegangen für die Sammlung: 40 Arten russischer und persischer Käfer und 2 Orthopteren von Hrn. Capitain v. Mot schul ski in Petersburg, darunter besoiulers folgende interessante Arten: Cicindela alasanica Mötsch., Glycia variegata n. sp., fasciata n. sp. , Carabus chalconatus Mannh., Pterostichus Schönherri Faid., Ocnera callosa Mötsch., mehrere Alten von Blaps, Dorcadioii u. s. w. 14 Arten Schnietterlinse, meist Microlepidopteren von Hrn. V. Prittwitz auf Kreisewitz bei Brieg. für die Bibliothek: 1) Verzeichniss (Manuscript) der von Hrn. Oberfinanz K. Cancellist Junker (in Cassel^ in der Umgegend von Hanau gesammelten Käfer. 2) Publicationen der Academie von Brüssel, Jahrg. 1844 (enthält die Fortsetzung einer Monographie der bel- gischen Braconiden von Hrn. Wesmael.) Gegenseitiger Austausch. 3) J. C. Fabricii Species Insectorum t. I. Geschenk des Hrn. Professor Dr. Löw in Posen. wofür den Herrn Gebern der lebhafte Dank der Gesellschaft ausgesprochen wird. C. A, Dohni, Vielfachen Aufforderungen zu genügen, und von der Nütz- lichkeit, ja Nothwendigkeit der Sache überzeugt, wird die Redaction von jetzt ab der ent. Zeitung eine noch grössere Brauchbarkeit dadurch zu verleihen suchen, dass interes- sante Aufsätze der ausländischen entomologischen Litteratur unfern Lesern in Uebersetzungen, Bearbeitungen oder Auszügen - raitgetheilt werden sollen. Wir beginnen mit den; 13 Bcmerkung^en über die Arten der Käfergallung Rhyucliite» Herbst. Von John Walton Esq. (üebersetzt aus The aimals and inagazine of natural history VoJ. XIII. No. 82. London 1844.) Im Jahre 1839 pnblicirte ich einige Bemerkungen in dem Entomological Magazine vol. V. pag. 1 und pag, 254 übtM* die Rüsselkäfer - Gattungen Sitona, Polydrusus, ! Phyllobius und Apion. Seitdem haben inicli die übrigen Gattungen mehr oder weniger beschäftigt. Ich wiederhole mit Vergnügen , dass mir alle Sammlungen TOn London auf die liberalste Weise zur Benutzung erölfnet wurden, beson- ders die reiche des Herrn Stephens, welche die des ver- storbenen Mar sh a m enthält; ich habe nun gesucht, hoffentlich I mit möglichst wenig Irrthümern , unsre brittischen Arten nach ! M a r s h a m , K i r b y , Stephens und C u r t i s zu bestimmen, i Ich sagte an dem oben erwähnten Orte, dass meines Erachtens f die Synonymie der brittischen Curculionen in Bezug auf die \ ausländische Literatur vielfacher Berichtigungen bedürfe j? und habe seitdem versucht, die Namen zu ermitteln, unter denen unsre Arten den Entomologen des Continents bekannt ' sind. Zu diesem Behuf trat ich in Correspondenz mit : Schönherr , Ger mar und Chevrolat, sandte einem Jeden I dieser berühmten Entomologen eine Reihe brittischer Rüssel- käfer, und erhielt von ihnen auf die verbindlichste Weise nicht nur genaue Auskunft über die auf dem Continent ge- läufigen Namen der übersandten Käfer sammt zahlreichen kritischen Bemerkungen, sondern auch Gegensendungen schwe- discher, deutscher und französischer Typen. Ich verdanke es vorzugsweise diesem Material , wenn ich über die Nomenclatur fast aller brittischen Arten ins Klare gekommen bin. Ich beabsichtige hier eine Liste der brittischen Rüsselkäfer mit ihren Synonymen und den nöthigen Bemerkungen mitzuthei- I len. — Ich bemerke hier noch, dass die Kirby’sche Samm- Ilung, die der entomologischen Gesellschaft von ihrem ausgezeich- neten Ehrenpräsidenten geschenkt ist, manche GyllenhaPscho 14 Typen enthält und auch für die von Marsham beschriebnen Arten eine gute Autorität ist. Auch die Linneische und i Banks’sche Sammlung habe ich wiederholt verglichen , viele ! Exemplare der erstem sind von Linne eigenhändig bezettelt, und ich bin derselben Meinung wie Kirby, dass die meisten Linneischen Arten mit Bezugnahme auf seine Sammlung be- stimmt werden können. Die Schriftsteller, die ich cilirt habe, sind: Limi, Caroli Linnaei Fauna Suecica. 1761. Linn, Caroli a Linne Systema Naturae. 1767. Fab, J. C. Fabricii Entomologia Systematica. 1792. Fab. J. C. Fabricii idem Supplementum. 1798. Fab, J. C. Fabricii Systema Eleutheratorum. 1801. Marsh. Entomologia Britaunica auct T. Marsham, 1802. Gyll, Insecta suecica descrpta a Gyllenhal. 1808 — 1827. 4 voll. Germ, lusectorum species, auctore E. F. Germar. 1824. , . Curt, British Entoniology by John Curtis. 8 voll. 1823 . — 1840. ■ Sleuh, Illustrations of british Entornology (Mandibulata) by J. F. Stephens. 1831. vol. IV^ Schönh, Syuonymia Insectorum. Genera et Species Curcu- • lionidum a C. J. Schönherr. 1833. Steph, Manual of British Coleoptera, by J. F. Stephens, 1839. (Fortsetzung folgt.) Bemerkung^en und Bericlitig^iing^en zu den von Boy er de Fonscolomhe beschriebenen Pflanzenläusen^ von J. H. Kaltenbach, Lehrer in Aachen. Während ich noch floissig mit dem Sammeln der Pflan- zenläuse, der Beobachtung ihrer Lebensverhältnisse und mit der Ausarbeitung einer systematischen Einthcilung derselben beschäftigt war, erschien von dem wackern Boyer de Foiis- colombe in den Annales de la Societe entomologique Tom 10. eine Beschreibung von etwa 36 , in seiner Umgebung ( Aix en Provence) beobachteten Aphidiuen, worunter sich meh- 15 rere neue Arten befimlen. Schade, dass mir dessen Arbeit nicht eher zu Gesichte gekommen und dass ich dieselbe bei meiner Monographie nicht habe benutzen können. Erst lange nachher, als ich bereits in Wiegmann’s Archiv für Natur- geschichte in einem Aufsatze über die Leistungen in der Entomologie von Dr. Erichson Boyer’s Arbeit citirt fand, hatte ich das Vergnügen, durch die Gefälligkeit des Herrn von Heyden aus Frankfurt besagte Analen leihweise zu er- halten. Ich beeile mich daher, für die Besitzer meiner Monographie sowohl , als im Interesse der Wissenschaft, meine Ansichten und Bemerkungen über die von Boyer de Fonsc. beschriebenen Pflanzenläuse mitzutheilen und diese sänimtlich, mit Bezugnahme auf mein Werk, der Reihe nach zu würdigen. Man wird aus dem Ganzen ersehen, dass viele Linneische und Fabricische Species, und manche neue im südlichen Frankreich Vorkommen, dass aber weder das Bekannte an genauerer Bestimmung bedeutend gewonnen hat, noch das Neue wegen mangelhafter Beschreibung viel Brauchbares für den Entomologen enthält. I. Abtheilung^. 2 Saftröhren auf den Seiten des Hinterleibes. 1. Aphis Artemisiae ß. de Fonsc. Ist A. Tana- cetaria m. , welche vorzugsweise auf Tanacetum vulgare L., aber auch auf Artemisia vulgaris und Art. Absinthium L. lebt. Boyer de Fonsc. giebt eine ziemlich genaue Diagnose des Thieres, und da er sie früher veröffentlicht hat als ich, so muss ungeachtet meiner genauem Beschreibung, der Name Aph. Tanaceteria m. eingezogen werden und das Insekt Aph. Artemisiae Boyer de Fonsc. heissen. — Wie Herr Boyer de Fonsc. die Aph. artemisiae und absinthii Fab. et Linn. fraglich als Synonyma aufführen kann , das begreife ich nicht, und verräth es noch grosse Unsicherheit. Er hat weder auf die Färbung des Rüssels , der Saftröhren und des Schwänzchens, noch auf die Grösse, die abweichende Färbung des Körpers und der Beine in den verschiedenen Zuständen genauer geachtet, 2. A. Papaveris Fab. der Herr Verfasser liefert hiezu eine ausführlichere Diagnose, als Fahr., die das Thier dessenungeachtet vor den übrigen dunkelgefärbten nicht hin- reichend klar heraus stellt, was in der Beschreibung jedoch weit besser geschehen ist. So viel bleibt übrigens gewiss, 16 dass ihm die standhafteren Merkmale zu unbrkannt geblieben, als dass er wirklich verschiedene ähnliche Arten gehörig gesondert hätte. So führt er Tragopogon pratense, Rnrnex und Carduus lanceolatus als Futterpflanzen bei dieser Blatt- laus an , welche , wenn auch etwas ähnliche Blattläuse , doch eigentlich verschiedene Arten nähren. (Siehe Aph. Trago- pogontis m. , Aph. Rumicis L. und Aph. Cardui L. ) 3. Aph. Genistac Scop. ist auch A. Genistae m. Scopoli hat die 2 auf dem Ginster vorkommenden ähnlichen Arten nicht unterschieden , wesshalb ich bei der Beschreibung derselben, um spätem Irrungen vorzubeugen, seine A. Ge- nistae nur als Synonyma citirte. Herr Boyer de Fonsc. giebt durch das -Zusammenwerfen dieser Art mit A. Laburni m, und A. Craccae L. zur Genüge zu erkennen , dass er die 3 Arten nicht genau genug untersuchte, A. Genistae Scop. gewinnt somit durch ilm nicht im Geringsten an sichern Unterscheidungsmerkmalen. In einer Anmerkung giebt der Verfasser die sonderbare Erklärung, dass die Fühler bei fast allen Blattläusen gleich gefärbt seien 1! 4. Aph. Isatis B. d. F. D ic Waid-Blattlaus, ist Aph. Brassicae L. und Aph. Raphani Schrk. , welche der Verfasser nicht zu kennen scheint, hier aber so häufig auf Cruciferen: Brassica, Raphanus, Diplotaxis, Sinapis, Capselia und höchst wahrscheinlich auch auf Isatis vorkomiut, welcher bei uns nicht gebaut wird. 5. Aph. Nymphaeac Fbr. et L. lebt nach ihm auf Hydrocotyle vulgaris und Pontederia cordata. Er vermuthet mit Recht, dass es Aph. Nymphaeae Fbr. sei; die genaue Bezeichnung der Saftröhrchen und des Schwänzchens lassen auch mich dasselbe glauben. 6. Aph. Lonicerae Boy. de F. ist Aph. Xylostei Schk. dessen Werke dem Herrn Verfasser nicht zur Dis- position standen. 7. Ap h. Tu lipa Boy. d. F. findet sich an den ersten Blättchen der Zwiebelknospen der Tulpen. Sie lebt unter der Erde und ward nur im ungeflügelten Zustande von ihm gefunden. A. subpollinosa , pilis sparsis hirta, luteo-gri- sea, antennis brevibus, abdominis lateribus subelevatis, corniculis brevissimis nigris B. d. F. Kein Schwänzchen vorhanden. 8. Aph. Rosae L. Merkwürdig ist es, dass der Hr. Verfasser die schwarzen Flecken des Hinterleibes nicht er- 17 % wähnt, die doch bei unserer Rosen - Blattlaus nie fehlen; er bemerkt nur , dass Herr De Geer dieselben gesehen habe. Vielleicht sind nur eben entwickelte oder nur flügellose In- dividuen von Boyer de F. beobachtet worden! 9. Aph. Onobrychis Boy. de F. ist Aph. Pisi m. und Aph. Ulmariae Schk. , welche auf vielen Papilionaceen gefunden wird, als: Pisura, Ononis, Lotus, Trifolium, La- thyrus, Spartium , Colutea und in Frankreich auf Hedysarum onobrychis. Aph. Pisi und Aph. Onobrychis Boy. d. F. fallen also mit Aph. ülmariae Schk. zusammen und müssen letzterem Namen, als dem altern, weichen. 10. Aph. Lactucae Fbr. stimmt im Ganzen mit meiner Beschreibung überein , nur in der Farbe des Schwänz- chens bei den Geflügelten nicht, worauf ich viel Gewicht lege. Sonderbar giebt hier Herr Boy. d. F. keine Pflanze als Aufenthaltsort an, was die Dunkelhoit, welche darüber bei , den übrigen Autoren herrscht, nicht ira Geringsten auf- hellt. (Siehe meine Monographie Seite 38 — 39.) Ich kann meine Aph. Lactucae so lange nicht eingehen lassen, bis es bewiesen ist, dass Fabricius, der dem Liniie und Reaumur gefolgt ist und sie selbst nicht näher beschreibt, das auf der Gemüsedistel lebende Thier gemeint und Herr Boyer de F. sie ebenfalls darauf gefunden und genauer beschrieben hat. 11. Aph. Cardui Fbr. Der Verfasser liefert hier eine sehr vage Beschreibung eines Thieres, welches doch die genaueste Beobachtung erforderte, da A. Cardui L. et Fbr., wie A. Onopordi Schk. ein ganz anderes Insect ist, als das beschriebene, mit welchem noch 2 oder 3 ähnliche leicht ^ verwechselt werden können, nämlich: A. Sondii Fbr., Geoffr., Schk. und Linne, A. Inceae L. und A. Picridis Schk. — A. Cardui L. et Fbr. gehöit nach meiner Eintheilung der Gatt. Aphis in eine ganz andere Gruj^pe und kann mit dem von Boy. d. F. beschriebenen Insecte gar nicht verwech- 1 seit werden. 12. Aph. Cerasi Fb. ist richtig, nur fehlen dem i Verfasser die geflügelten Individuen, Warum er der Miss- ibildungen, welche diese Blattlaus an den Zweigspitzen ver- [ursacht, nicht gedenkt, ist aufifallend, da solche doch stets I von ihm angegeben werden. Vielleicht ist die Kirsch - Blatt- maus nicht häufig dort, sonst hätte er gewiss deren Verun- j staltungen an den Kirschschossen erwähnt. 2 18 13. Aph. Aceris F. ist richtig uiuf vod ihm auf Acer opulifolium und Monspessulanum gefunden worden, so dass sie jetzt bereits auf 7 verschiedenen Ahorn -Arten an- getroffen worden. 14. Aph. Persicae Boy. de F. ist das später von mir unter demselben Namen beschriebene Thier und somit | gebührt dem Hrn. Boy. de F. das Vorrecht. 15. Aph. pruni malialeb. Boy. de F. ist wohl nichts anderes , als Aph. Padi L. et Fbr. , die er selbst fragend citirt. 16. Aph. Salicis Fbr. ist richtig, aber sehr mangel- haft beschrieben. 17. Aph. Rhamni Boy. d. F. , welche er auf Rham- - nus alpinus gefunden , ist der Beschreibung nach eine andere als Aph. Rhamni ni. und somit muss diese künftig unter dem neuen Namen A. Frangulae m. aufgeführt werden. 18. Aph. aurantii Boy. d. F. scheint neu zu sein,!; aber der mangelhaften Charakteristik wegen mit meiner Aph. Dianthi und Nerii, welche unter ähnlichen Verhält- nissen Vorkommen, nicht gehörig zu vergleichen. 19. Aph. Scabiosae Scop. Nach der Beschreibung und der FufterpÜauze sehr wahrscheinlich A. Scabiosae Schrk., | dem dann das Recht der Anciennetät bliebe. 20. Aph. Nerii Boy. d. F. ist wegen der allzukurzen Beschreibung nicht zu erkennen , weshalb ich meine A. Nerii ; für jetzt noch nicht einziehen werde. A. lutea; alatarum thorace postice nigro, pedibns ni- gris ; abdoininis corniculis fuscis, elytris aqueis macula mar ginali grisescente. B. d. F. auf Nerium Oleander L. 12. Aph. Urticae Fbr. Auf Urtica dioica L. A. viridi-fusca, nigro variegata, alis fuscescentibus, vasis fuscis, macula inarginali grisescente. Boy. d. F. Diese Fabricische Art hat durch die mangelhafte Beschreibung wenig oder gar nichts gewonnen. Ich werde meine beiden auf Ur- tica divisa gefundenen Arten (A. Urticae et Urticaria) vor der Hand als solche gelten lassen und mich auch diesmal nicht an obigen Namen kehren. 22. Aph. tuberosae Boy. d. F. auf Polianthes tuberosa. A. fuliginosa sericea; antennis mediocribus; abdo- luinis corniculis brevibus , nigris. B. d. F. Ist ihm nur als nngeüügeltes Individuum vorgekommen. 19 23. Aph. h il) ernacu lorum Boy. d. F. Ira Treib- hause auf Daphne indica gefunden, doch nur als flügelloses Insect bekannt. Wahrscheinlich A. Dianthi Schk. A. viridis; antennis longis pedibusque viridibus, corniculis longissimis, viridibus. B. d. F. 24. Ap h. V erb a s ci Bo y. d. F. Auf Verbascum nigrum. Höchst wahrscheinlich dieselbe, welche Schrank auf der Königskerze fand und unter dem Namen A. Verbasci be- schrieb; ihm gehört demnach das Recht der Anciennetät. 25. Aph. Tiliae Fbr. ist A. Tiliae L. , den Fabri- cius mit Recht, Reaumur aber mit Unrecht citirt. (Siehe meine Monographie Seite 129- — 131.) Es muss wahrhaft befremden, ^ie der aufmerksame Boy. d. F. hier ebenfalls noch den Reaumur citiren kann, da dessen Abbildung eine ganz andere Pflanzenlaus darstellt, nämlich Schizoneura Reaumuri m. II. AbtLeiluüg^. Höcker statt der Röhren auf den Seiten des Hinterleibes. 26. Aph. Roboris? Fbr. ist A. Roboris L. und hinreichend kenntlich beschrieben. 27. Aph. viminalis Boy. d. F. A. hirta, cinerea, antennis submoniliformibns, brevibus, pedibusque (in apteris) hirtis, abdomine 4-6 lineis punctorum impresso; tuber- culis lateralibus nigris , unico in dorso medio erecto , ely- tris aqueis, margine externo nigro. Boy. d. F. Auf der Sahlweide an Aesten. Sie ist meiner A. populnea, welche ausser Pappeln und verschiedenen Weiden auch die Sahl- weide bewohnt, sehr ähnlich, doch sind die abweichende Färbung der Saftröhren und die Angaben eines schwarzen Höckers zwischen den Röhren hinreichende Gründe, sie für eigene Art zu erklären. Wenn der Verfasser übrigens glaubt, dass A. juniperi Deg. mit seiner A. viminalis iden- tisch zu sein scheine , so muss ich dies sehr bezweifeln , da bis jetzt auf Nadelhölzern noch keine Aphis entdeckt wor' den , sondern nur Pflanzenläuse aus andern Gattungen , als Lachnus, Chermes und Rhizobius. Dagegen spricht ferner die geringere Anzahl Fühlerglieder bei A. Juniperi Deg. und der Mangel an Punktreihen bei derselben, der Flügelbildung nicht einmal zu gedenken , welche bei beiden sehr stark im Nerven verlaufe von einander ab weicht. 2* t 20 28. Aph. Corui Fbr. ist richtig imd ziemlich befrie- digend bezeichnet. Die merkwürdige Fühlerbildung (öschrau- big-geringelte Glieder) und die Flügel (mit einem gabeligen Cubitus,) welche mich bewogen, diese Pflanzenlaus in eine eigene Gattung zu setzen , hat der Herr Verfasser gar nicht erwähnt. 29. Aph. Filaginis Boy. d. F. scheint Pemphigus Gnaphalii m. zu sein. Es ist wahrhaft zu bedauern, dass \ der Verfasser sich bei der Charakteristik dieses seltsamen Thierchens so kurz fasst, und nicht genauer zu Werke geht. Die 6 Fühlerglieder, so wie die auffallende Verschiedenheit in der Flügelbildung (4 einfache Schrägadern) hätten ihm nicht entgehen dürfen , und deren blosse Erwähnung würden mich nebst Angabe der Futterpflanze hinlänglich für die Identität beider Blattläuse gestimmt haben. 30. Aph. pyri Boy. d. F. ist A. Crataegi m., welche ich nicht bloss auf dem Weissdorn, sondern auch auf dem ] Apfelbaume, nicht aber, wie B. d. F. , auf dem Birnbäume fand, worauf sie gewiss auch hier leben wird. Die charak- teristische Zeichnung des Hinterleibs würde Herrn Boy d. F. sicher nicht entgangen sein , wenn er diese Aphis auf dem Weissdorn entdeckt hätte, worauf sie den Art -Typus am reinsten zeigt ; auch sind auf diesem Strauche die rothen I Beulen der umgebogenen Blätter sehr augenfällig, was bei denen auf Pyrus malus seltener der Fall ist. — Herr Boy. d. F. setzt A. pruni F. , Deg. , Scop. Geoffr. , Reaumur etc. j fraglich als Synonym hin, wozu ihn die blosse Bestäubung bei dieser Blattlaus bewog. Dies kann jedoch keinen Grund abgeben , beide Threre für dieselben zu halten , da es der bestäubten eine Menge giebt. Die Gestalt und Färbung des Körpers, die seltsame Länge des Schwänzchens im Verhält- niss zu den Saftröhren , die Futterpflanze etc. lassen A. Pruni der Autoren mit jener nicht verwechseln. III. Abtheilung; Weder Röhren noch Höcker auf den Seiten des Hinterleibes. 31. Aph. Ulmi Fb. ist Schizoneura lanuginosa Hart, und mir. Es wundert mich nicht sehr, dass Herr Boy. d. F Degeer's A. foliarum Ulmi mit dieser Gallenbewohnerin für identisch halten will, obwohl sie Degeer schon vor 100 Jah- ren mit seinen scharfen Augen unterschied. Mehr muss es 21 befremden, dass er Degeer, nud somit auch v. Gleichen und Linne citirt , welche eine ganz eigenthüniliche Galle beschreiben, in der ein Thier aus einer andern Gattung (Tetraneura Hart.) lebt. Dem Herrn Verfasser scheint nur die eine von den 4 ülmenbewohnerinnen bekannt geworden zu sein. 32. Aph. pistaciae F. ist die in Gallen auf derTere- binthe (Pistacia terebinthus) lebende, von Reaumur beobach- tete und von Linne und Fahr, aufgeführte Pflanzenlaus, welche nach Boy. d. F.’s Beobachtung nicht bloss in der Bildung der Gallen , sondern auch in der Lokalität des Aufenthalte abweicht und höchst wahrscheinlich , wie Pemphigus bursa- rius L. und Pemphigus aflTinis m. verschiedene Arten zu sein scheinen , mit denen sie überhaupt grosse Aenlichkeit haben. Hierbei vermisst man wieder recht empfindlich , dass der Verfasser die Fühler und Flügelbildung ausser Acht gelassen hat. Seine Definition lautet: A. tofnentosa, flava, antennis brevibus submoniliformibus, apterarum luteis, alatis coerules- centi- nigris, elytris albis, abdominis tuberculis uullis. Boy. d. F. — Er will auch im Monat September Eier bemerkt haben, welche die ausgeschlossenen Thierchen auf die Gal- len selbst legten. 33. Aph. b u r s a r i u s. F. L. ist Pemphigus bursarius L., die mit Pemphigus affinis in. auf derselben Pappel, aber in andern Gehäusen wohnt. Reaumur, welcher beide Bildungen auf den Pappelblättern sehr gut darstellt, hat sie bereits unterschieden. Boy. d. F. scheint dies entweder übersehen, oder die zweite Art noch nicht gefunden zu haben. Er zieht auch A. Treumlae Deg. (Schizoneura Treraulae in.) als eine wahrscheinliche Varietät hieher, weil ihm unbekannt war, dass diese nicht bloss eine andere Art ist, sondern gar eine andere Gattung repräsentirt. 34. A’ph. Fagi Fbr. ist die von Reaumur beobachtete und abgebildete Buchenblattlaus, und als Lachnus Fagi L. in meiner Monographie aufgeführt. 35. Aph. radicum Boy. d. F. ist sehr wahrschein- lich Trarna radicis ra., welche an verschiedenen Wurzeln von Syngenesisten lebt. Die Beschreibung ist höchst mangelhaft und nur die Erwähnung zweier Höcker auf den Seiten des Hinterleibs lässt nicht zu, seine A. radicum für Forda for- tnicaria Heyden, oder Rhizobius p losellae Burin., oder Pa- racletus cimiciformis Heyd. zu halten , denen sie sonst sehr ähnlich bezeichnet wird. 22 36. Phylloxera qiierciis Roy. d. F. ist das vom Verfasser zuerst entdeckte Thierchen , welches von Heyden in Frankfurt als Vacuna coccinea sehr genau beschrieben hat und von mir ebenfalls gefunden und als Phyll. coccinea Heyd. aufgenommen worden. (Siehe darüber meine Mono- graphie. ) Wenn nun derselbe Autor A. qucrcus Fahr, und L. (mein Lachnus quercus L.) als Phyll. longirostris aufführt, so ist er zu weit gegangen. Er hat das Thier nicht gesehen und glaubt, weil es die Flügel nicht dachig, sondern horizon- tal trage (was jedoch irrig ist) so müsse es auch eine Phyl- loxera sein! B e i t r ä e zur IVatnrg^esc’hielile eioig^er Falter-Ärt<"n. ^ Von C. F. Freyer in Augsburg. (Bemerkung der Redaction: Ein Theil dieser Be- obachtungen war von Herrn Freyer bereits bei Lebzeiten des verst. Dr. Schmidt eingesaudt worden, das Manu- script ist aber bei der Regulirung des Sclunidtschen Nachlasses verloren gegangen und Herr Freyer hat die Gefälligkeit gehabt , dasselbe uns durch neue Beobach- tungen vermehrt Mieder einzusenden. ) Hipp. Phaedra. Die Raupe war mir lange in der Natur unbekannt. Ich erhielt ein einzelnes Räupchen Anfangs Mai 1842 mit dem Schöpfhamen. Es war nur 5 lang, frass geM’öhnliches Gras und wuchs sehr langsam; denn erst am 28. Juni trat es die Verwandlung zur Pupj)e an. Die Raupe selbst gleicht einer glatten, gelbbraunen Waldschnecke. Ihr Kopf ist kugelförmig mit 6 dunkeln Streifen und braunem Gebiss. Der Körper ist am Kopf wohl dick, wird jedoch gegen den After zu immer schlanker, und endigt sich in 2 liellen Spitzen. Seine Farbe ist gelbgrau. Leber den Rücken zieht eine dunkle , von 2 w eissen Linien eingefasste sogenannte Rückenader, die am Anfang eines jeden Gelenkes von 2 schwarzen Strichen begräjizt ist und auf den ersten 4 Absätzen fast schwarz sich zeigt. Ein w’eiterer dunkler Streif durch die ganze Länge der Raupe steht imter flem 23 Rückensfreif. Dann folgt eine aschgrane. sehr deutliche Linie durch die ganze Länge. Sie ist nach unten weiss ein- gefasst. Die Lüfter stehen unter dieser aschgrauen Linie in einer okerfarbenen Binde, welche unten hell begrenzt ist. Die ganze Raupe ist im Gehen sehr langsam, und ihr Gang ist fast dem einer Schnecke ähnlich , d. h. sie schleicht mehr, als dass sie läuft. Sic ist steif beim Anfühlen, so dass, wenn man sie an den beiden Afterspitzen in die Höhe hebt, sie sich gleich einem Stückchen Holz unbeweglich emporhe- ben lässt, ohne sich zusammenzurollen, lieber die Rücken- fläche ist sie mehr glatt als rauh, die Bauchfüsse sind kurz und stumpf. Die Puppe ist braun, mit einem blauen Duft überzogen und eiförmig mit einer borstigen Afterspitze. Sie liegt frei auf der Erde. Der Falter entwickelte sich am 24. Juli, mithin nach einem Zeiträume von 26 Tagen. Es ist dieser Falter in allen Ständen in meinem 63sten Hefte Tab. 373. abgebildet. Hipp. Aello. In Mehrzahl erhielt ich im Jahre 1811 diesen Falter aus der Schweiz, darunter auch einige Weiber, M^elche sehr selten sind. Er fliegt über der ersten Schnee- region an felsigen Abhängen, und wurde auch auf der sog. Schlücken - Alpe von mir erbeutet. Hipp. H y p e r a n t h u s. Mehrere Exemplare , die auf der Uuterseite keine Augen ringe, sondern bloss einfache weisse Punkte zeigen, habe ich in den letzten Jahren erhalten. Hipp. Dejanira. Die Raupe fand ich im Mai ein- zeln auf Taumelgras. Sie ist blassgrün mit einem dunkeln Rückenstreif und einem weissen Streifen über die Rücken- fläche , dann einer weissen Seitenlinie. Sie ist dicht mit feinen Härchen besetzt und führt 2 weissgrüne Afterspitzen. Der Kopf ist kugelicht mit weissen Pünktchen. Die Puppe hängt gestürzt, ist seladongrün mit 4 weissen Punkten am Bauch und einem blendend weissen Streif am Flügelraud oder der Flügelkante versehen. Hipp. Galatea. Seit mehr als 20 Jahren suchte ich nach dieser Raupe, und in den letzten Jahren erhielt ich sie mit dem Schöpfhamen, Sie ist in der Jugend grün, s(‘hr stark mit borstenförmigen Haaren besetzt. Erw-achsen ist sie strohgelb mit einem kugelichten rothgrauen Kopf, und einem schwarzen, von 2 hellen Linien eingefassten Püek'^nstreif 24 der sich zwischen 2 fleischfarbenen Afterspitzen endigt Ein weiterer weissgelber Streif , der unten grau begrenzt ist, zieht sich über die Körperfläche durch die ganze Länge der Raupe und endigt sich in der Afterspitze. Die Lüfter sind klein und stehen über der weissgelben Bauchlinie. Die Füsse sind kurz und stumpf. Die ganze Körperfläche ist mit feinen j borsten artigen Härchen dicht besät. Die Raupe verwandelte I sich Ende Juni. Die Puppe ist eiförmig, weissgelb mit i 2 schwarzen Augencleckeln. . Mitte Juli erschien der Falter. 1 Alle frühere Beschreibungen und Abbildungen der Raupe j sind unrichtig, und irrigerweise meistens grün angegeben. I Hübners Bild ist das schlechteste und ganz unkenntlich. — Ich habe diese Raupe in allen Ständen in meinem 64sten i Hefte mit der Varietät Procida abgebildet, so wie im 73sten Hefte mit der Varietät Leucomelas. Zyg. Faust a. Zum erstenraale, seit ich sammle, ge- I lang es uns, Anfangs Juni h. J. (1844.) von dieser Zygäne über 160 Raupen aufzufinden, und zwar auf dem Lachfeld, 2 Stunden von hier. Wir fanden sie um diese Zeit noch I sehr klein und kaum 2 lang , allein und einzig nur auf j der Coronilla minima , unter deren Blättern sie verborgen j lagen. Die Raupen wuchsen sehr langsam, und waren erst ' Mitte Juli vollkommen erwachsen. Sie entwickelten sich in der ersten Hälfte des Monats August. Die Tönnchen worin die Puppen liegen, sind eiförmig, blendend weiss, glänzend wie lackirt und porzellanartig. Sie sind nicht gar hart, son- dern lassen sich leicht zerdrücken. Als eine besondere Merkwürdigkeit muss ich hier berühren , dass von der gros- sen Raupenzahl, die ich zusammenbrachte, Anfangs bis Mitte September noch mehrere einzelne Räupehen lebend waren, obgleich sie seit fast 2 Monaten kein Futter mehr hatten, und folglich nichts frassen , dennoch aber fest in ihrem Be- hältniss sassen, und beim Anfassen sich zusammen wanden. A c r o n y c t a M e n y a n t h i d i s, Zwei sehr grosse u u d scharf gezeignete Exemplare erhielt ich im heurigen Jahre aus der Schweiz. Das eine ist ganz blassgrau , das andere so dunkel wie Auricomma. Acronycta Rumicis. Von einer grossen , fast roth- braun gefärbten Raupe , die ich im vorigen Jahre bei Füssen fand, erhielt ich ein sehr grosses, fast schwarzes Exemplar Ende März aus der Puppe. Es weicht ini Ganzep von den gewöhnlichen Exempläi’cn sehr nb. 2S Bryophila Par. Von verschiedenen Seiten her habe ich in den letzten Jahren mehrere Exemplare dieses Falters erhalten, wovon die einen durch ihre scharfen , deutlichen, andere durch blasse und verwischte Zeichnungen auf den Oberftügeln sich auszeichneten, so dass man wirklich 2 ver- schiedene Arten vor sich zu haben glaubt. Cymath. Flavicornis, Sehr reine und frische Exem- plare , worunter eines, bei welchem die 2 schwarzen Mittel- binden durch die Vorderflügcl unten am Innenrand sich vereinigen, erhielt ich im abgewichenen Jahr. Die Raupe ist eine der schönsten in diesem genus. Sie lebt hier einzeln im Juni auf jungen Birkenbäumen. Ich lieferte Abbildung in meinem 63sten Hefte Tab. 375. Agrotis Rectangula. Für diese Art hatte ich bis- her dunkle Exemplare von Multangula in meiner Sammlung. Die wahre Rectangula glaube ich erst im heurigen Jahr (1842.) kennen gelernt zu haben, jedoch unter dem Namen Agr. Andereggii. Ich vermuthe wenigstens, in dieser Art die wahre Rectangula gefunden zu haben , und habe sie Tab. 393 meiner Beiträge abgebildet. Agrotis Trux. In Mehrzahl habe ich im letzten Jahr diesen Falter von einem Händler aus der Schweiz erkauft. Unter 11 Exemplaren fanden sich keine 2 übereinstimmende. Einige waren schwarzgrau, andere weissgrau mit mehr oder minder deutlichen Zeichnungen. Agrotis Simplonia. Ein weibliches Exemplar, welches auf den grauen Vorderflügeln sehr stark mit gelben Zeich- nungen versehen ist, und das daher für eine ganz eigene Art gelten könnte , habe ich im letzten Jahr aus der Schw^eiz erhalten. Ich habe es in meinen Heften Tab. 423 im Bilde geliefert. Noct. Baja. Die jungen, kaum einige Linien grossen Ränpeheu finde ich im Herbst in Mehrzahl in lichten , mit hohem Gras und Buschwerk bewachsenen Waldschlägen. Sie überwintern leicht , wenn man ilmen trocknes Gras und zusammengerollte Blätter in ihr Winterlager legt, in welche sie sich gerne verkriechen. Sie sind im Laufen sehr schnell, rollen sich jedoch bei der leisesten Berühnmg zusammen. Ihre Farbe ist in der Jugend dunkelrothbraun mit weissen Zeichnungen, aus welchen man diese Art schon deutlich er- kennen kann. Ich nähre solche im Frühjahr mit Primeln, Gras und verschiednen andern niedern Pflanzen, worunter das Gemn urbanum, 26 Noet. Punicea. Ich, so wie noch mehrere hiesige ' Sammler erhielten die Raupe dieser Eule iin September 1844 ■wieder zahlreich in einem jungen Birkenschlag, der mit Gras tind Himbeerstauden bewachsen war. Sie zeichnet sich in ihrer Jugend durch ihre oft hellere, oft dunklere Goldfavbe aus, und hat viele Aehnlichkeit mit N. Brunnea , von der sie sich indessen auf den ersten Blick unterscheidet. Die Erzie- hung ist schwierig, da die Raupen lebend überwintern, und erst im A))ril des nächsten Jahres erwachsen sind. Meine älteren Beiträge Tab. '25. Hadena Leucophaea. Die Raupe gleicht der der N. Texta ausserordentlich, nur ist sie heller gefärbt, und mehr kastanienbraun. Alle Schriftsteller zogen Rösels Abbil- dung III. Theil Tab. 68. bei dieser Art an . während diese , RösePsche Abbildung zur N. Cespitis gehört, wie ich in meinem 64sten Hefte Seite 163 deutlich erläutert habe. ' Hadena Proxima. ^Vie mich neuere Erfahrungen belehrten, gehört meine Abbildung unter diesem Namen auf' Tab. 104 Fig. 2 meiner Beiträge nicht zu Proxima, sondern zu der neu aufgestellt werden wollenden N. Ongspurgeri. Von Proxima besitze ich 5 Exemplare, aber nur Weiber. Der Mann ist mir noch unbekannt. Ich habe über diese Art bei Abbildung der berührten Ongspurgeri in meinen Hef- ten das Nähere erläutert. Treitschke’s Vermuthung X. Band 1. Abtheilung Seite 44 ist gegründet. Orthos. Instabilis. Anfangs März erhielt ich aus Raupen, welche ich auf Weiden im Juni v. J. fand, 17 voll- kommen ausgebildete Falter , von welchen kaum 2 einander ganz ähnlich sind. In der Grundfarbe wechseln sie vom wei‘S und röthlich Grauen bis zum dunkeln Rothhraun. Bei einigen ist der weisse Streif vor den Franzen sehr deutlich, I bei andern mangelt er. Die Raupen waren theils blauweiss i theils grasgrün, doch in der Zeichnung immer gleich. Die | blauweisse Raupenart, in welcher von mehreren Entomolo- j gen eine eigene Art vermuthet wird , werde ich s. Z. in I meinen Heften liefern. Simyra Venosa. Von lebenden Puppen, welche ich im October 1841 aus Stettin durch Herrn Professor Hering ■ erhielt, kamen mir Mitte März 1842 die Falter hervor. Sie haben trotz der langen Reise, nicht Schaden g»'Iiften. Diese Art habe ich in meinem 69sten Hefte Tab. 410 in allen Ständen in Abbildung geliefert. i 27 Cosmia Diffinis. Als Merkwürdigkeit muss ich auf ein Exemplar dieser Eule in meiner Sammlung aufmerksam machen, das kaum die Grösse einer Er. Paula hat, aber vollkommen ausgebildet, und nicht krüppelhaft ist. Cerastis Vaccinii. Ganz schwarzbraune Exemplare habe ich im vorigen Jahre einige Stücke erzogen. Dieser Falter führt einen starken Seidenglanz. Er erscheint noch weiter in 2 Hauptabänderungen, nehmlich als Spadicea und Polita, die sich so ziemlich gleicli bleiben. Xylina Solidaginis. Aus der Raupe erzogen ist diese Eule noch selten und gesucht. Geflogene Exemplare kommen häufig im Verkehr vor, doch nur die Reinheit der Falter macht sie preiswürdig. Die Raupe gleicht der von N. Perspicillaris , und lebt auf Heidelbeeren. In hiesiger Gegend fand ich sie noch nicht. Xylina Conformis. Die gewöhnliche dunkle Art mit blauschwarzem Grund kommt häufiger vor als die silber- graue, mit scharfen und deutlichen Binden und Makeln und rothbraunen Zeichnungen bezeichnete Abart. Letztere, welche ich hier schon öfters erzog, und die ich auf Tab. 41 meiner Beiträge abgebildet habe, könnte wohl eine eigene, für sich bestehende Art seih. Plusia Dean rata. Diese prachtvolle Falterart habe ich in einigen aus der Raupe erzogenen , aber sehr kleinen Exemplaren zu hohen Preisen eingetauscht. Sie scheint übri- gens, wo sie sich findet, nicht selten zu sein; was auch mit Moneta und Concha der Fall ist. Es ist zu verwundern, dass diese Art so lange in den früheren Ständen sich ver- borgen hielt. Plusia Moneta. Diese Eule wurde in den letzte- ren Jahren in fast allen Gärten der hiesigen Stadt, wo der blaue Eisenhut als Zierpflanze gezogen wird, gefunden. Die Räupehen sind schon vorhanden, wenn die Pflanze ihre Blätter treibt. Ich vermuthe, dass die Eier vom weiblichen Falter tief an die Wurzel der Futterpflanze abgesetzt werden, dass aber auch das Ei und nicht die Raupe überwintert. Plusia Mya. Auch von dieser prachtvollen Eule habe ch einige Exemplare um hohe Preise eingetauscht. Schon seit einigen Jahren wünschte ich Nachrichten über die frühe- 'en Stände zu erhalten, konnte aber meinen Zweck, M^ahr- jeheinlich aus Habgucht und Missgunst der Entdecker, nicht 28 erreichen. Es muss diese Eule, wo sie sich in ihrem Ränpen- zustaud findet, keine Seltenheit sein; denn dass sie aus der Raupe wirklich erzogen wurde, dafür bürgt die Reinheit der in neuester Zeit durch schweizerische Insectenhändler zahlreich verbreiteten Exemplare. Iin Allgemeinen ist diese Eule dermal keine Seltenheit mehr. Plusia Interro gationi s. Wo dieser Falter fliegt,, scheint er so gemein wie Gamma zu sein; demungeachtet I scheint es mir, dass seine Raupe noch nicht aufgefundenj wurde , daher deren Entdeckung für die Wissenschaft von grossem Interesse wäre. Alle Exemplare, die ich erhielt,; waren gefangen, keines erzogen. Erastria ünca. Ich fing diesen Falter, der früher in der hiesigen Gegend noch nicht gefunden wurde, auf Sumpfwiesen bei Strassberg im Juni, aber sehr selten. ' Erastria Argentula. Es hält schwer, diese kleine Eule in reinen Exemplaren zu erhalten. Ich nehme, wenn ich auf ihr Einfangen ausgehe , kleine sogenannte Pillen- schäehtelchen , und schliesse sie in solche ein , denn mit dem Netz werden die meisten Exemplare verdorben. Sie fliegt Ende Mai und Juni oft zahlreich in hiesiger Gegenct auf sumpfigen Waldwiesen. IVachtrag^ zur Naturgeschichte einiger Falter - Arten, Von C. F. Freyer. Hipp. Leander. Dieser Falter weicht, wie ich mich in den letzten Jahren überzeugte , in seiner Zeichnung und Färbung bedeutend ab. Ich habe dermal 13 Exemplare vor mir, die unter sich sehr verschieden sind, aber nur auf der Oberseite. Die Unterseite bleibt sich bei allen Exemplaren gleich. Hr. Stentz in Neusiedel sandte mir 4 Exenrplare erst in der jüngsten Zeit zu , ven welchen 1 Paar cT $ oben ganz unserer Iphis und Arcania, und ohne dass solches die Spur eines Auges zeigt, ähnlich sieht, ein 2tes Paar jedoch auf den Hinterflügeln 5 grosse dunkelbraune, roitgelb gesäumte 29 Augen zeigt. — Exemplare, die ich von unserm braven Hrn. Kindermann ♦) aus Ofen erhielt, waren unter sich mehr übereinstimmend. Euprep. Plantaginis. Ein Weibchen legte mir An- fangs Jnni eine Anzahl Eier, aus welchen ich etliche 40 Räup- chen erzog. Sie wuchsen sehr langsam, und frassen am liebsten Wegerich, plantago major, und Löwenzahn, Leont. Taraxacum. Bemerkenswerth ist, dass die Raupen, welche doch zu gleicher Zeit aus dem Ei kamen, hinsichtlich ihres Wachsthums so ausserordentlich abweichen, dass ich dermal, Mitte October, noch ganz kleine, sowie fast ganz erwachsene Raupen besitze. Ein Exemplar von dieser nämlichen Brut hat sich sogar Anfangs October eingesponnen, und ist zur Puppe geworden, welche vollkommen und gesund ist. B. Matronula. Nach mehreren Jahren, in welchen ich keine Spur mehr von diesem noch immer prachtvollen und seltenen Spinner fand, gelang es mir im September 1. J. (1844) wieder eine Anzahl junger Räupchen aufzufinden, welche leider erst im Jahre 1846 ihre Verwandlung antreten werden. Der Spinner selbst wurde im vorigen Jahre von' einem hiesigen Dilettanten in Mehrzahl erzogen. Es findet sich dieser schöne Spinner in hiesiger Gegend einzig und allein nur in unserm Siebentischwald, wo er, da jetzt der Viehtrieb in diesem Walde verboten wurde, sich seiner Zeit wieder häufiger zeigen wird. B. Aulica. Herr Stadtrichter Cramer in Stettin hatte die Güte, mir von diesem Spinner ein männliches Exemplar einzusenden, das auf der linken Seite beide Flügel gewöhn- lich gefärbt, auf der rechten jedoch den Unterflügel ganz schwarz und nur mit einem gelben kleinen Fleck am Fran- zenrande gefärbt, besitzt. Ich werde diese Abart s. Z. in meinen Beiträgen liefern. *) Diesen uneigennützigen, billigen, braven und gefälligen Mann kann ich den Lepidopterologen Deutschlands nicht warm genug empfehlen. Leider hatte er im Mai h. J. (1844) auf der rechten Seite eine schlagartige Berührung erhalten , von welcher er nur langsam genesen kann. Doch ist seine Gesundheit dermal, Mitte October, wieder so weit in Ordnung, dass er wieder schreiben kann, wovon mich sein jüngster Brief vom 5. October h. J. überzeugt hat. Möge er und sein fleissiger Sohn noch lange für die lepidopterologische Wissenschaft thätig sein können 1 30 Acro. Strigosa. Die Raupe dieser artigen Eule zeigte sich im h. J. 1844 Ende August und Anfang Septem- ber wieder zahlreich in hiesiger Gegejid auf Schlehen. Zur i Verwandlung muss man ihr faules Holz, Mark von Disteln oder Korkholz geben, in welchem sie, gleich N. Parthenias und Notha, zur Puppe wird. Der Falter erscheint im April und Anfang bis Ende Mai. Durch Stubenwärme lässt er sich früher treiben. Acro. Alni. Noch sehr selten. Ein eifriger hiesiger Sammler, Herr Grandauer, fand durch unermüdeten, fast täglichen Fleiss im August h. J. mehre Raupen, die wie die vorhergehende Art, in faulem Holz ihre Verwandlung zur Puppe antreten. Ich konnte diese Raupe schon seit einigen Jahren nicht mehr finden. Sie lebt am liebsten auf Erlen. ; Acro. Cnspis. Seit mehreren Jahren schon zog ich diese Eule nicht mehr aus der Raupe. Sie wurde zuerst | in hiesiger Gegend vor etwa 40 Jahren durch unsern wür- J digen Veteranen in der Entomologie, Hr. Fageroth dahier, mit welchem ich noch fortwährend in Begleitung unsers gemeinschaftlichen Freundes Herrn Slattmiller (beide Greise i stehen dermal im T2sten und 74sten Lebensjahr) alljährlich i mehrere entomologische Excursionen mache, aufgefunden, » wie Hübner in seinem Text zu den Eulen Seite 157 schon •. gesagt hat. Die Unterscheidungsmerkmale der Falter und t Raupen von Psi und Cuspis habe ich im l. Bd. meiner | »neueren Beiträge« S. 111 bereits genau angegeben, daher j ich dorthin verweise. | Agrotis Suffusa. Ein frisch entwickeltes männliches Exemplar klopfte ich am 31. October 1843 von einem j Weidenbusch herab, der mit hohem Schilfgras und dichtem I Kammgras, so wie mit Weidenarten am Fusse besetzt war. i Die Raupe, welche mir noch unbekannt ist, scheint erwach- » sen zu überwintern 5 wenigstens fand ich noch spät im Oc- ) tober unter dürrem Laub eine schmutzig grüne Raupe mit ^ röthlicher Rückenfläche, welche ich geneigt bin, für Suffusa 1 zu halten. Amphipyra Typica oder jH b r s. V e n o s a. Diese Räupchen fand ich spät im October in Menge auf einem grossen Weidenbusch, der ebenfalls mit vielen Sumpfgräsern, mit andern Weidenarten und mit Pfeffermünzstengeln am Fasse dicht besetzt war. Ich erhielt über 100 Stück. Vor- 31 züglich gern lebt auch zu dieser Zeit dieses Räupchen auf dem Weiderich. Auf einem am Wertach-Üfer stehenden Busch fand ich eine grosse Anzahl. Es scheint daher diese Rau])e, die ich auch in der Gefangenschaft schon oft mit der Taubnessel nährte, keine Kostverächterin zu sein, und die Angabe , dass die Raupe auch Weidenblätter zur Nahrung wählt, scheint ihre Richtigkeit zu haben. Wenn Brahmj nach Treitschke S. 300 des 5ten Bandes Iste Abtheil., diesem widerspricht, so scheint er keine Versuche angestellt zu haben, und er wurde, da die Raupe allerdings auch niedere Pflanzen liebt, hierdurch irre geführt. Die Erziehung ist mir leider missglückt, und ich erhielt von diesen vielen Raupen nur einige Falter. Ornix Tin. Upupaepennella. Diese hübsche Schabe soll nach Treitschke, 9 Bd. 2. Abtheil. S. 195 im Mai sich entwickeln. Ich und ein anderer hiesiger Sammler klopften sie Ende October 1843 von Weidenbüschen herab; also gehört diese Art zu den Spät-Schmetterlingen, die sich noch vor beginnendem Winter entwickeln. Es ist diese späte Entwickelung in hiesiger Gegend um so auffallender, als bereits schon Mitte October starke Reifen fiielen, und das Thermometer 3 Grad unter Null anzeigte. — Mit dieser Schabe zugleich erhielt ich auch Tort. Umbrana und Al. Micro dactyla. A u k II n d i g' (in g:* Von meinen » Neueren Beiträgen zur Schmetterlings- kunde ■ sind bis jetzt 74 Hefte njit 444 Kupfertafeln aus- gegeben. Liebhaber cler Entomologie lade ich aufs neue zur Subscription ein (das Heft 1 Fl. 24 Xr. rh.) wobei ich bemerke, dass ich bei Abnahme des ganzen Werks, wenn die Bestellungen bei mir unmittelbar erfolgen, I einen verhältnissmässigen Rabatt bewillige. Den Herren I Subscribenten diene zur Nachricht, dass die Hefte 75 — 78 ! wohl noch in diesem Winter erscheinen werden. Auf mein Werkchen: -Die schädlichsten Schmetterlinge Deutschlands« mit 12 Kupfertafeln, dessen Preis ich auf 1 reducirt habe, nehmen alle Buchhandlungen Bestel- lungen an. Den Commissions verlag besorgt die hiesige I Matth. Rieger’sche Buchhandlung. (J. P. Himmer.) i Augsburg, im October 1844. Freyer. 32 WnUiiii^cn} Mati^ticl^Un, Der Insecten - Händler Kahr in Berlin ( Bergstrasse No. 3.) ist vor Kurzem von einer nur in eutoinologisehem Interesse unternommenen Reise nach Dalmatien und Steyer- mark zurückgekehrt. Er hat hauptsächlich Schmetterlinge und Käfer gesammelt und von letztem viele seltene und mehrere iiiteret;sante neue Arten mitgebracht. Auf Verlangen wird derselbe Cataloge mittheilen. Briefe' und Bestellungen erbittet er sich portofrei. Der ent ontologische Verein versammelt sich zur Sitzung für den Februar am 3. Abends 7 Uhr im Vereinslocale» — rtefittffen. V. d. O. in W. , Jstzc. T. in J. Obf. Z. in V. Spt. Schl, in J. Dr. H. in Strls., Obf. R. in R., Obi. R. in B. , L. K. in H. Stfk. Fr. in Agsb., K. Fa. in M., Cpt. T. in G. , A. St. in Ch., Obf. K. in F., Cgr. K. in E., C. Str. in E. , Dr. S. in Bu., C. A. in Bu.. Dr. phil. S. Bu., R. M. in Fr.' Dr. St. in Pz., Dr. H. in Strls., v. d. O. in W., Spt. Sch. in J., Jstzc. T. in J., Obf. R. in R., Pr. H. in Gr., Obi. R. in B., Obf. Z. in V. Cpt. in G., Ap. St. in Ch., Obf. K. in F., Cgr. K. in E. , C. Str. in E. , C. A. in Bu, , Dr. phil. S. in B. , R. M. in Fr. ß. Ver. pro 40 — 44, ß. Ver. pro 41 — 44. pro 43 — 44. pro 44. pro 45. ß. Ztg. pro 44, pro 45, Von dieser Zeitung erscheinen monatlich zwei Bogen. Der Pränumerationspreis beträgt für den Jahrgang 1 Thlr. 10 Sgr. Die im Preussischen Staate wohnenden Leser der Zeitung haben, wenn sie dieselbe bei uns direct bestellen, den Vortheil, dass wir sie ihnen monatlich gleich nach dem Erscheinen postfrei zusenden: mit dem Vorbehalte, dass wir den Betrag, wenn er nicht bis zum 1. Juli entrichtet ist, durch Postvorschuss einziehen. Red. Druck Ton F. Heiscnland, lEntomoIogisclic Zeitung S herausg’eg^eben j Yon dem j entoinolog’ischen Vereine z u ; Redaction: ' C. A. Dohrn, Praeses ) Dr.H. Schaum, Secretairj des Vereins. In Commission bei F. Fleischer in Leipzig. N". 2. 6. Jahrgang:. Fcbruar 1845. Inhalt* Winnertz: Beitrag zur Kennlniss der Gattung Ocyptera; Walton: Bemerkungen über Rhynchites. (Schluss.) Hornung: i Grundlage zu einem Verzeichniss der Käfer des Harzes, Nick er 1: Beitrag zur Lepidopterenfauna von Ober-Kärnlhen und Salzburg. Krösm a nn : Zweckmässige Art, Raupen zu sammeln. Intelligenz. B e i t r a zur Kenntniss der Gattung OcyptCVd. Von J. Winnertz in Crefeld. I I Die beiden Juli- und August-Hefte des 5teii Jahrganges I dieser Zeitung enthalten eine Mittheilung zur Kenntniss der Gattung Ocyptera von Hin. Professor Dr, Loevv in Posen, worin derselbe als ihm unbekannte oder zweifelhafte Arten |i Oc. cylindrica Fahr. , Oc. interrupta und Oc. pusilla Mgn. , anführt, und mit Recht bemerkt, dass sowohl die Fabrici- I) sehe Beschreibung der Isten Art , als auch die Meigensche Haller 3 Arten zu dürftig seien, als dass sie darnach mit U Sicherheit erkannt werden könnten. Meigen hat in vielen I Fällen, so auch im vorliegenden, mehrere ähnliche Arten w zusammengestellt, eine einzelne vollständig beschrieben, und f; bei den andern nur Abweichungen angegeben, die zuweilen 1 3 34 50 w^tnig ausführlich angedentet sind, dass derjenige, welcher niclit die ganze Gruppe vor sich hat, oder mit Original -Exem- plaren vergleichen kann, über das einzelne Glied einer solchen Gruppe in Zweifel bleiben muss. Meigensche Original- j Exemplare stehen aber Wenigen zu Gebote, und da die Benutzunff seiner Sammlung dadurch für immer sehr er- I Schwert, vielen gewiss unmöglich geworden ist, dass sie vor i wenigen Jahren in das Pariser Museum hat wandern müssen; so erscheint es wünschenswert!! , dass diejenigen, welche im Besitze solcher Originalien sind , den Frennrlen der Diptern- knnde zur Beseitigung der laut werdenden Zweifel eine genaue , und vollständige Beschreibung der betreffenden Arten nicht vorenthalten. Eine , wenn auch nicht sehr bedeut<’nde Anzahl Doubletten (etwa 620 Arten) ist bei Meigen zurückgeblieben, unter welchen sich obenerwähnte 3 Arten, und zwar: Oc. cy- , lindrica cT, * **) ) Oc. interrupta 2 und Oc. pusilla cT 2 befin- den. Ich bin jetzt im Besitze dieses Restes seiner Sammlung, und glaube eine Pflicht zu erfüllen, wenn ich eine vollstän- ständige Beschreibung dieser Arten liefere, und zu deren ' besserem Verständnisse Abbildangen der einzelnen characte- rißtischen Theile in vergrössertem Massstabe beitüge. i Herr A. Förster in Aachen erhielt alle drei Arten eben- ( falls in Original - Exemplaren von Meigen selbst, nämlich; 4 Oc. cylindrica cT, Oc. interrupta cT und Oc. pusilla c/', und hatte die Güte mir dieselben Behufs genauer Vergleichung anzu vertrauen. Die Individuen jeder einzelnen Art sind völ- lig übereinstimmend, mit Ausnahme der beiden Oc. cylindrica, welche jedoch nur darin von einander abweichen, dass das Exemplar des Herrn Förster am Hinterrande des zweiten Hinterleibsringes einen schmalen schwarzen Saum wie bei der Abbildung im Meigen'schen Werke hat, welcher dem meiuigen fehlt. *) Meigen hat die Fabricische Sammlung s. Z. sorgfältig durch- gesehen, weshalb sich wohl unterstellen lassen dürfte, dass die von ihm beschriebene Oc. cylindrica mit der Fabrici- schen identisch ist. **) Anmerkung: Zufolge Uebereinkunft mit dem Herrn Ver- fasser dieses Aufsatzes haben wir die Zeichnung dem Vereins- Archive überwiesen, und sind erbötig, dieselbe, falls ein 1 Dipterolog des Vereins sie zu besitzen wünscht, für ihn gegen \ Erstattung der Auslage copiren zu lassen. i I Oc, cylindrica. Fahr. 4 ***. *) tFühler schlank (n)^ das erste Glied hraiin, das zweite ! etwas heller mit rostgelber Spitze, was auf die Basis des schwarzbraunen dritten Gliedes übergeht. Die Füh- lerborste dreigliedrig, das erste Glied klein, das zw^eit© i doppelt so lang als das erste (b)^ das dritte fast bis ! zur Mitte verdickt (c). iüntergesich t und Stirn seidenartig weiss, letztere gelb- I lieh schillernd mit schwarzbrauner Strieme, die auf dem I Scheitel nur wenig erweitert ist, und daselbst den An- . genrand nicht berührt — ersteres mit zw^ei schwarzen I Leisten , die von der Fühlei W urzel bis zum Mundrande gehen. An der Spitze dieser Leisten eine starke Borste, und von dieser aus längs dem Mundrande eine Reihe dünner schwacher Borsten , die kaum halb so lang sind als jene. Mittelleib senwarz. Rückenschild vorne und über der ! Flügelwurzel weiss schillernd mit zwei breiten schw’arzcn Striemen , die sehr genähert und nach hinten nicht scharf j; begränzt sind. Zwischen diesen Striemen zeigen sich, besonders nach hinten gesehen , zw ei feine dunklere Längsliuien. Auf den Brustseiten steht vor der Flügel - ^ Wurzel bis zur Mittelhüfte eine scharf begränzte weisse Strieme. Schüppchen weiss, Schwinger braungelb^ Ripterleib schlank, ^’-yl indrisch , vorne wenig schmäler als hinten. Der erste , vierte und fünfte Ring schwarz , der zweite und dritte rostgelb mit breiter schwarzer Rücken- ; Strieme, die, das ganze erste Drittel des zweiten Ringes I einnehmend , sich vorn hinaus als Dreieck über diesen j Ring hinzieht, am Hiuterrande desselben am schmälsten I ist, und auf dem dritten Ringe sich wieder etwas er- I, \veR<^rt. Der dritte Ring hat am Hinterrande einen i schnialen schwarzen Saum, und ist an der Basis (am Einschnitte^ weiss schillernd 5 der vierte am Vorder- ^ande mit weiss schillernder Binde. Der zweite Ring trägt ein Paar Rückenborsten und in den Seiten je drei I Seitenbprsten , der dritte ein Paar Rückenborsten und eine Seitenborste, der vierte und fünfte jeder einen starken Borstenkranz. •f Ti?-- ^ ~ Die Grössen sind nach pariser Linien zu yV Zoll angegeben, 3 ♦ 36 Beine schwarz. Hinterleibsschenkel und alle Schienen rait Seitenstacheln. Die Hüften auf der vordem, und die Vorderschenkel auf der untern Seite weiss. Das erste Fussglied lang, besonders an den Vorderfüssen, fast so lang als die übrigen vier Glieder zusammen. Flügel lichtbräunlich , am Hinterraude heller, und zwischen der zweiten Längsader und dem Vorderrande so wie die Wurzel braungelb. Ganz ausgezeichnet ist die Spitzen- querader durch ihre sehr flache Lage, und den stumpfen Winkel den sie mit der vierten Längsader bildet; einen fast gleichen Winkel bildet die dahinter liegende Quer- ader mit der fünften Längsader. — Oc. interrnpta. Mgn, $ 4 Die schwarzbrauji n Fühler (e) sind weniger schlank als bei der vorigen Art, und das dritte Glied mehr gerun- det. Das zweite Cdied ist an der Spitze i ostgelb. Füh- lerborste dreigliedrig: erstes und zweites Glied klein, das zweite etwa um die Hälfte länger als das erste (f), das dritte nicht ganz bis zur Mitte verdickt. Unter ge sicht und Stirn seidenartig weiss, letztere beim cf gelblich- beim 2 sclnvärzlich schillernd mit schwarz- brauner Strieme, w’elche beim cf sich nach hinten er- weitert, und auf dem Scheitel den Augenrand fast berührt, beim 2 aber überall gleich breit ist. Auf dem Unter- gesichte zeigen sich nur von der Seite gesehen schmale dunkelbraune Leisten. Die an der Spitze dieser Leisten so wie die längs dem Mundrande stehenden Borsten sind schwächer als bei der vorigen Art. M i 1 1 e 1 1 e i b schw arz. Rückenschild vorne w eiss schillernd mit zwei breiten schw arzen Striemen . beim cf breiter als beim 2, die nur einen ganz schmalen weisseu Raum zwischen sich lassen, und hinten nicht scharf begränzt sind. Die zwischen diesen Striemen stehenden dunklern Längslinien treten nur beim 2 deutlich hervor. Bei beiden Geschlechtern schillert fast der ganze Rücken- schild in gewisser Richtung grau. Brustseiten mit breiter w'eisser Strieme, die beiderseits nicht scharf begränzt ist. Schüppchen weiss, Schwinger braungelb. Der Hinterleib ist an der Wurzel merklich verschmälert, übri- gens aber bei den beiden Geschlechtern sow'ohl in Gestalt als Zeichnung verschieden. Beim 37 (g) ist er fast schlank, breiter als hoch. Erster Rihg schwarz, die beiden folgenden rothgelb mit breiter schwarzer Rückenlinie, die von der Basis des zweiten Ringes als Dreieck ausgeht, vor dem Hinterrande sich verschmälert, auf dein dritten aber sich bis zu dem schwarzen, ziemlich breiten, Saume am Hinterrande ^ wieder erweib'rt. In den Seiten wird dieser Saum brei- ter, und auf dem Bauche ist er beiderseits tief gebuch- tet. lieber die Mitte des Bauches zieht sich vom ersten Ringe au eine schmale schwarzbraune Strieme , die auf der zweiten Hälfte des dritten Ringes breiter wird. Der vierte und fünfte Ring sind ganz schwarz. Der zweite Ring hat in den Seiten nahe am Hinterrande einen schwarzbraunen Punkt; er trägt vier Paar Rückenbor- sten , und in den Seiten je vier Seitenborsten , der dritte Ring drei Paar Rückenborsten und je drei Seitenborsten, der vierte und fünfte Ring jeder am Hinterrande einen starken Borstenkranz. Beim 9 (hi) ist der Hinterleib breiter als beim c/, und von der Seite etwas zusammen gedrückt, so dass der Bauch fast kielförmig erscheint. Der erste Ring ist schwarz, der zweite und dritte rothgelb mit breiter schwarzer Rücken- linie , die sich auf dem dritten Ringe zu einem Dreieck erweitert, dessen Basis den Hinterrand bis in die Sei- ten einnimt. Die schwarze Binde am Vorderrande des zweiten Ringes geht aus den Seiten halbkreisig zur Strieme. Der vierte und fünfte Ring schwarz, jedoch ist der vierte auf dem Bauche grösstentheils rothgell). Der zweite Ring trägt drei Paar Rückenborsten, und beiderseits drei Seitenborsten, der dritte Ring zwei Paar Rückenborsten, und je eine Seitenborste, der vierte und fünfte Ring am Hinterrande jeder einen Borsten- kranz, welcher schwächer ist als beim cT. Der zweite Ring erweitert sich am Bauche nach dem Hinterrande zu, und bildet hier eine höckerartige Erhöhung, auf welcher kurze , dicke , stumjife schwarze Borsten stehen. Das umgebogene, grosse, schwarze Geschlechtsglied reicht bis zum dritten, nach hinten ebenfalls etwas erweiter- ten Ringe , welcher zu dessen Aufnahme einen kleinen dreieckigen Ansschrdtt hat. Bei beiden Geschlechtern ist der Vorderraiifl des dritten Ringes am Einschnitte weiss schillernd , und auf ^8 dem vierten Ringe liegt an der Basis eine glänzend weisse Binde. Beine schwarz. Schenkel und Schienen des cT alle mit Seitenstacheln. Beim 9 haben nur die Schienen und Hinterschenkol einige Stacheln, die vordersten Schenkel sind fast stachellos. Die Hüften auf der vordem, und die vordersten Schenkel auf der untern Seite weiss. » Flügel wie bei der vorigen Art, nur etwas dunkler, der Vorderrand mehr in’s gelbliche ziehend , und die Wur- zel heller. Die S|)itzenquerader so wie die untere Qnerader liegen nicht flach, und bilden mit der vierten und fünften Längsader einen spitzem Winkel als bei Oc. cylindrica. Oc. pusilta. Mgn. d 9 2| Fühler (k) schwarzbraun, etwas schlanker als bei der vori- gen Art Fühlerborste dreigliedrig, die beiden ersten Glieder sehr klein, rias zweite etwas mehr als doppelt so lang als das erste Cl)^ das dritte fast bis zur Mitte verdickt, und beim c/ v'or der Spitze platt gedrücktj beim 9 einfach haarförniig. Untergesicht und Stirn seidenartig weiss, schwarz schil- lernd. Die schwarZ<‘n Leisten des Untergesichts sind schmal, beim 9 breiter als beim ö^. Sowohl die Stirn- a’s Knehelborst''!! zeigen beim im Verhältniss zur Grösse gegen andere Arten nichts Abweichendes, beim 9 aber sind sie aufTallend kurz und dünn. Die schwachen Borsten am Mundraude sind sehr sparsam vorhanden, und beim 9 so kurz, diiss man sie nur mit Hülfe ei- ner scharfen Lupe wahrnimmt. Die breite, tiefschwarze Stirnstrieme erweitert sich nach oben, und berührt auf dem glänzenden Scheitel bei beiden Geschlechtern den Augenrand. Mittel leib schwarz. Beim c/ die Schultern und die Sei- ten des Rückenschildes bis zur Flügelwurzel, beim 9 nur die Schultern weiss schillernd. Auf den Brustseiten eine weisse Strieme, die beim c/" scharf begränzt und sehr glänzend ist. S ch ü p p ch e n hell weis?. S ch w' i n g e r schwarz. Der Hinterleib ist bei den beiden Geschlechtern sehr verschie- den gestaltet. Beim (m) ist derselbe cyhndrisch, vorne etwas verschmälert. Der erste-, vierte und fünfte Ring sind schwarz, der Sl zweite and dritte rothgfelb mit bröit^f- s^^hwafZ^r ^ücken- linie, die an der Basis des zweiten Ringes ein Dreieck bildet , von der Mitte bis zum Hinterrande unterbrochen ist, und auf dem dritten Ringe bis zum HinteHande ällmählig breiter wird. Am Hinterrande des zweiten und dritten Ringes steht ein Paar Rückenborsten , der zweite hat beiderseits zwei, der dritte nur eine Seitenborste 5 der vierte und fünfte Ring mit staikem Borstenkranze. Der dritte , vierte und fünfte Ring sind am Vorderrande w'eiss schillernd , auf dem vierten fast als schmale Bin- de. Beim 5 (n 0) ist der Hinterleib von der Seite stark zusammen gedrückt, von oben zeigt er sich fast cylindrisch, in der Mitte nur wenig eiwreitert, von der Seite aber nach hinten bis zur Mitte des vierten Ringes breiter w’erdend, und von da nach dem After zu sich wieder versclunälernd. Der erste, vierte und fünfte Ring sind sclnvarz, der zweite und dritte rothgelb, was oben auf den Vorder- rand des vierten Ringes übergeht, und von hieraus sich in den Seiten schräg zum Hinterrande zi(’ht, so das die Hälfte derselben und der Baucli auch dieses Ringes rotligelb sind. Am Vorderrande zeigt sich eine Spur einer schmalen weissen Schilierbinde. Der ganze Hinter- leib ist sehr kurz und dürftig behaart, und nur der zweite Ring hat am Hinterrande ein Paar Rückenborsten, und in den Seiten je zwei Seitenborsten ; die übrigen Ringe sind borstenlos. Wie bei Oc. interrupta der Kinter- rand des dritten Ringes am Bauche mit einem dreieckigen Ausschnitte zur Aufnahme des umgebogenen Geschlechts- gliedes versehen ist, so ist es bei der gegenwärtigen Art der Hintenand des vierten Ringes , und hier ist der Ausschnitt mit eben solchen kurzen, dicken, stbmpfen Borsten breit bekränzt, wie sie sich bei jener Art nahe am Hinterraude der zweiten Ringes auf einem Höcker des Bauches finden. Beine schwarz. Schenkel des cf mit Seitenstachcln , des $ völlig kahl. Die Schienen haben bei beiden Geschlechtern nur einige w’enige schwache Dornen. Die viel* letzten Tarsenglieder sind beim cf kurz und sehr breit. Hüften auf der vordem und Vorderschenkel auf der undem Seite weiss, beim cf sehr glänzend, beim $ matt, fast in’s Graue ziehend. 40 Flügel licht schwärzlichbraun. Der Raum zwischen der zwei- ten Längsader und der Randader, so wie die Wurzel dunkler. Sowohl die Spitzenquerader als die hintere Querader liegen steil, und bilden mit den Längsadern fast einen rechten Winkel. Bei den beiden vorigen Arten ist die hintere Querader mehr oder weniger geschwungen, bei der gegenwärtigen ist sie fast ganz gerade. Bemerkungen über die Arten der Käfergattung Rhynrhftes Herbst. Von John Walton £sq. (Schluss.) 1. Rhynchites Betnlae, Linn., Herbst, Gyl., Schönh. Attelabus Betulae. ( Mus. Linn.), Fab., Marsh. — Betulae, Mus. Kirb. Deporaus Betulae, Steph. i Stephens hat auf diese einzige Art eine besondere. Gattnng gegründet, weil sich in der Bildung d.r Fühlhörner ein Unterschied fände, und weil die Männchen erweiterte; Hinterschenkel hätten. Ich habe den Bau der Fühlhörner, bei dieser und den andern Arten der Gattung genau unter- , sucht, kann aber keinen Unterschied entdecken, der eine • generische Trennung rechtfertigen könnte. Die kleinen Weibchen von Rhynch. Betulae gehek durch Rhynch. megacephalus , an den sie sich nicht nur im Habitus son- dern auch in der Form der Fühlerglieder aufs engste an- schliessen , in die Mehrzahl der übrigen Arten ganz alhnälig I über, nur einige wenige Arten bieten einige Abweichun- i gen dar. Bei Rhynch. pubescens ist das 7te und 8te Fühlerglied schlank und verkehrt kegelförmig, die Basalglie- der der Keule (das9te und lOte) lang und verkehrt kegelförmig; bei Rhynch, Betuleti ist das 7te und 8te Glied dicker, länger als breit, die Basalglieder der Keule gedrungen, länger als breit oder ziemlich viereckig. Die langen schlanken Fühl- n hömer der Weibchen von R. aequatus ond aeneori- rens unterscheiden sich ebenfalls betiächtlich von denen bei R, Populi. Dergleichen Abweichungen kommen aber mehr oder weniger in allen artenreichen Gattungen vor, besonders in der Gattung Otiorhynchus, meines Erachtens reichen sie nicht zur Errichtung einer eigenen Gattung aus. ~ Ich muss bemerken , dass die Fühler bei dem Weibchen dieser Art mehr oder minder länger sind als beim Männchen; bei die- sem sind die Fühler im Ganzen und die einzelnen Glieder imBe- sondern kürzer und gedrungener. Diese Geschlechtsunterschiede •ind besonders bei R. aequatus und aeueovirens sehr augenfällig. Dass die Hinterschenkel beim Männchen dieser^Art I erweitert sind, kann nur als Sexualcharakter angesehen werden, I ich werde wiederholt bei den Rüsselkäfern auf ähnliche Ab- ' weichungen der Geschlechter aufmerksam zu machen haben. 2. R. megacephalus, Germ. 1824. *) — Mannerh ei mii , Hummel. — laevicollis und cyaueopennis, Steph. , 1831. — constrictus (Waltl,) Schönh. 1839. Ich habe eine Zahl Exemplare dieser Art an Ger mar geschickt , und habe seine Autorität für die beiden ersten Namen anzuführen. Er sagt » dies ist ohne Zweifel mein R. megacephalus.« Von Schönh err erhielt ich ein Exemplar seines R. constrictus und der Vergleich des- selben mit R. laevicollis und R. cyaneopennis Steph. überzeugte mich von der Richtigkeit der oben angeführten Synonyme. — Diese Art fand ich Mitte Juli in Menge auf Betula alba. 3. R. pubescens, Fab. (Mus. Banks. ) , Herbst , Germ., Steph., Schönh. Cure, pubescens, Fab. Syst. Ent. 1775. * — pubescens, Marsh. I R. (cf)cavifrons (Chevr.) Schönh., Steph. Man. I Att. pubescens, Mus. Kirb. ' *) Wie ich mich durch die Ansicht des Originalexemplars in Chevrolat's Sammlung überzeugte, gehört zu dieser Art auch noch R. tomentosus Schönh, den Walton weiter unten fraglich bei R. ophthalmicus citirt. Schaum. 42 Chevrolat bestimmte bei seiner Anwesenheit in EnglamI einige Exemplare, die Waterhouse in seiner Sammlung mit R. pubescens vereinigt hatte, als seinen R. ca vi fron*. Ich habe ebenfalls von Chevrolat ein Exemplar seines R. ca- vifrons erhalten; alle diese Stücke sind unzweifelhaft Männchen von R. pubescens, sie unterscheiden sich durch einen länglicheji, vorn breiter», hinten verschmälerten Kopf ond ausgehölte Stirn ; beim Weibchen ist der Kopf i)reiter und kürzer, zwischen den Augen weniger ausgehölt und von : einer querviereckigen Form, eine Geschlechtsdiflferenz, die sich ebenfalls bei sehr vielen Arten dieser Gattung findet So unterscheiden sich Männchen und Weibchen von R. öph- thalmicus, einer nahe verwandten Art, genau auf dieselbe Weise. Ich bemerke hier gleich, dass Männchen und’ Weibchen sehr vieler Rüsselkäfer sich von einander diuxh die Form des Rüssels und die Insertion der Fühlhörner unter- scheiden. Der Rüssel ist beim Männchen gewöhrdich kürzer und dicker, die Fühlhörner in der Regel vör der Mitte des Rüssels oder näher der Spitze desselben eingesetzt , beim Weibchen ist der Rüssel langer, die Fühlhörner in oder etwas hinter der Mitte inserirt. Beide Geschlechter dieser Art habe ich auf jungen Eichen- trieben Mitte Juni gefangen. 4. R. ophthalmicus, Steph., 111. 1831. — (d") com atu s, Schönh. 1833. — ($) cyanicolor, Schönh. — (^) similis, Curtis 1837. R. sericeus, Steph., Man., non Herbst — (c/) tomentosus, Schönh. ? *) Stephens ist offenbar der erste Autor, der dieses Insekt ' beschrieben hat Später, in seinem Manual war er der Ansicht i dass die Art mit R. sericeus Herbst identisch sei. In- i zwischen hat mir Germar ein Insect al? R. sericeus 4 Herbst geschickt, das von R. ophthalmicus durchauH verschieden ist. Den R. sericeus Herbst habe ich in keine» * unserer englischen Sammlungen gesehen. Ich habe diese Art auf dem Weissdorn, Mespilus Oxya cantha, in Wäldern bei Gravesend im Mai und Anfang Jan gefangen. *) Gehört, wie oben angeführt wurde, nicht hierher, sondern n B. megacephalus. Schaum. 43 j 5. R. nanu 9, Payk. (1792,) Gyl., GeriU., Steph., I Schönli.’ I — ininutus, Herbst 1797. i Att. coeruleus. Fab. Ent. Syst. Suppl. I 1798. j — plauirostris. Fab. Syst. Eleut. 1801. 1 — ($)cylindricus (Kirb. MSS. et Mus. Kirb.,) Steph. Von dieser Art hat mir Schöuherr 3 Exemplare als :R. nanus Gyll. gesandt und mir ebenso die englischen ^Exemplare bestimmt, die ich ihm zur Untersuchung geschickt [hatte. Von Germar erhielt ich über diere Art folgende i Bemerkung: -Der wahre R. minutus Herbst, gehört zu Ir. nänus Payk.; Attelabus coeruleus Fahr., und Iplanirostris Fahr., non Schönh., sind ebenfalls' mit nanus ^identisch. (Mus. Herbst, Mus. Fahr.)« I Attelabus cylindricns der Kirby’schen Sammlung f wurde von mir sorgfältig untersucht, er gehört zu R. nanus. I Ich fand diese Art häufig auf der Birke, Betula alba im Juli, j 6. R.conicu s.Illig. (1801 — 1806), Germ., SchÖnh. — Alliariae, Steph. Cure. Alliariae, Marsh. Att. Alliariae et nanus, Mus. Kirb. Ich kann die Autorität von Schönherr und Germar für die Richtigkeit der Bestimmung dieser Art anführen. Ich fand sie auf Weissdornhecken im Monat Juni und October. 7. R. pauxillus, Germ. (1824), Schönh., Steph., Man. — atrocoeruleus, Steph., 111. *) Ich besitze 5 Exemplare des R. pauxillus von Ger- hiar. Germar bemerkt in seinem Brief » diese Art ist von R. minutus Gyll., Steph. unterschieden durch das tiefer punktirte Halsscldld , durch die deutliche Dorsalrinne dessel- ! ben und durfch die längern mehr aufrechtstehenden Haare, I die den Körper bedecken. * Zu diesen Charakteren kommt noch ein Ünterschied im Rüssel, der bei dieser Art mehr ;ekrümmt ist als bei R. minutus. Ich fand den R. pauxillus an Weissdornhecken zu 'Sv^’anfecombe bei Gravesend im Mai und Juni, *) Die Jahrgang 1842 p. 3 dieser Zeitung gemachte Bemerkung, dass Rhynch. atrocoeruleus Steph. dunklere Abänderung Von R. HiiUutus Schönh, sei, ist hiernach zu berichtigen., d. Red, 8. R. ge r manicu s , Herbst, 1797. (Mus. Herbst.) — * minutus. Gyll. (1813), Steph , Schönh. Cure, nanus, Marsh.? 1802. Ich habe Exemplare dieser Art , die mir SchÖnheiT und Germar als minutus sandten; 2 englische Exemplare, die ich an Germar sandte, kamen unter demselben Namen zurück. Er bemerkt dazu »R. minutus Gyll., Schönh. ist nach der Herbst’schen Sammlung der wahre R. g er manicu s dieses Schriftstellers. • Diese Art ist sehr gemein , ihre Erscheinung fällt in den Juni. 9. R. Alliariae, Payk. 1792, Gyl. 1813. — interpunctatus (Wi)kin MSS. ,) Steph. 1831. — raegacephalus, Schönh. Ich habe diese Art an Schönherr und Germar gesandt, der erstere bestimmte sie für seinen R. megacephalus, von Germar erhielt ich folgende Bemeikung » R. inter- punctatus Steph., dieser Name muss der Art verbleiben, sie ist aber identisch mit R. Alliariae, Payk., Gyl. *) ‘ und R. megacephalus, Schönh.« Der K. interpunc- *) Ich finde in Linne's Sammlung ein Insect mit einem Zettel, auf dessen Oberseite der Name Alliariae, auf dessen Unter- seile »4-violaceus« von Linne's eigener Hand geschrieben steht, auf das Linne’s Beschreibung von Cure. Allia riae gut passt. Es ist ein Weibchen von T harn n o p h ilus fr on tal i s^ Gyll. Zwei andere Exemplare stecken auf einemandern Zettel, auf den Linne nurviolaceus geschrieben hat. Diese zwei Stücke sind (J' und 9 derselben Art wie das einzelne Stüek mit dem doppelten Namen. In der Faun. Suecica p. 179 No 579. heisst es: Cure, violaceus medine magnitndinis und No. 580. Cure. Alliariae mngnitudo pnlicis , praecedenti simillimus; sed pauUo major] an'^sexus, vel aetatis discrimen? In seinem Systema Naturae 1767 bringt Linne den C. Alliariae und' C. violaceus in verschiedenen Abthei- lungen, jener steht in der Abtheilung » Longirostres, femori- bus simplicibus , « dieser (C. violaceus) in der Abtheilung 1 »Longirostres, femoribus dentalis. « Die Sache ist die, dass C. violaceus und C. Alliariae Linne die Geschlechtei einer Art sind und dass beim Weibchen der Rüssel länger gekrümmter und glänzender ist als beim Männchen. Linne muss die Zähne an den Schenkeln übersehen haben, wi» er dies auch beiTychius, Bruchus und andern Gattungen ge than bat. 45 jtatos in Wilkin’s Sammlung, jet/i im Museum der zoolo« |l gischen Sammlung ist von mir genau verglichen. ; Ich fand diese Art sehr häufig im Mai in den Wäl- dern von Swanscombe bei Gravesend an den jungen Trieben von 2 oder Sjährigem Eichenunterholz. 10. R. aequatus, Auctorum. Cure, aequatus, Mus. Unn. Att. cT aequatus, Mus. Kirb. — 9 nigripes, id. 11. R. coeruleocephalus, Schall., Fab., Steph., Schönh. * Cure, eoerul eoeephalus, Sehall. Acta Ha- lensia 1. 282 1783. Ich kenne nur ein englisches Exemplar dieser Art, es findet sich irn National - Museum. Ein damit übereinstiin- i men des Exemplar habe ich von Germar unter obigem Namen erhalten. Es ist in Sachsen auf Weissdorn gefunden. 12. R. aen eo vir en s, Marsh., Steph. 1 — Fragariae, (Sturm Ins. Cat. 1826), Schönh. — obscurus, (Megerle Mss. ) , Schönh. — cupreu 8, Mus. Kirb. I Ich habe an Schönherr Exemplare des ächten Cure, laeneovirens Marsh, gesandt, die er als Synonym zu seinem R. obscurus zieht. Ebenso sandte ich an Germar mehrere Exemplare dieser Art sammt Varietäten , und wurde i auch von ihm belehrt, dass esR. obscurus, Schönh. sei. Da |ts mir schien, als sei R. Fragariae, Schönh. nur Varietät I dieser Art, so lenkte ich Germar’s Aufmerksamkeit auf diesen Punkt und er bemerkte mir darauf -ich stimme mit ihrer ^Ansicht überein, dass R, Fragariae eine blaue Abänderung ivom R. aeneovirens, Marsh, ist.« Germar hat mir ein 'deutsches Exemplar von Fragariae gesandt. ^ Kleine Männchen der blaugrünen Varietät mit kurzem I Rüssel sind den ebenso gefärbten Varietäten von R. ger- manicus (No. 8.) sehr ähnlich' und können leicht damit verwechselt werden, sie unterscheiden sich indessen durch die dichte abstehende graue Behaarung ihres Körpers, wäh- ^rend R. germanicus mit spärlicher anliegender brauner jBehaarung bekleidet ist. : Diese Art wird im Mai auf knospenden Eichen gefunden. 46 13. R. CU p re US, Auciorum. Cure, c u p r e u s , Mus. Linn. Hr. Heysham in Carlisle war so gütig, mir beide Ge- schlechter dieser seltenen und schönen Art lebend in einer Pillenschachtel zu schicken. Er fand sie im Anfang Juni auf der Eberesche (Pyrus aucuparia). 14. R. Betuleti, Fab. (1792), Herbst, Gyl., Germ., ; Schönh. Cure. Betulae Linn., (Mus. Linn.,) Marsh. — (var. ) niteus, Marsh., Mus. Kirb. R, B.etulae, Steph. Att. Betuleti, Mus. Kirb. Es wird nöthig sein, den Fabricischen Namen Betuleti für diese Art beizubehalten, da Linne mit dem Artnamen Betulae noch eine andere Art belegte, die ebenfalls mit der Gattung Rhynchites von den meisten Schriftstellern verbun- den wird. S. No. 1. 15. R. Popul i, Auctorum. C. Populi, Lin. (Mus. Lin.) Att. Populi, Mus. Kirb. Dieses Thier fand ich im Juni bei Darenth Wood auf jungen. Trieben von ’ Populus treniula. Hr. Smith hat ihn bei Colney Hatch Wood auf derselben Pflanze in Masse gefunden und wiederholt bei der Begattung beobachtet, dass die Exemplare mit dem Dorn an der Seite des Halsschildes die Männchen sind. 16. R. auratus, Scop., Schönh. Cure, auratus, Sco])oli Ent. Carniol. 1763. — (cf) B a c ch u s , Don. Brit. Ins. — B a c ch u s , Marsh. R. Bacchus, Gyl., Steph. Att. (cf $) Bacchus, Mus. Kirb. Beim Männchen ist der Kopf länger und schmäler als beim Weibchen, die Fühlhörner zwischen der Mitte und der Spitze des Rüssels inserirt, das Halsschild vorn an beiden Seiten mit einem vorstehenden Dorn bewaffnet 5 das Schildchen j ist bei beiden Geschlechtern sehr gross, mit einem aufgeworfe- j nen Rande versehen. Beim Weibchen ist der Kopf kürzer und ^ *7 breiter als beim Männchen . die Fühlhörner in der Mitte dei Hüssels inseiiitj das Halsschild seitlich weniger erweitert vorn sehr wenig verschmälert, länglich, fast cyliiidrisch* unbewaffnet. ’ I Beide Geschlechter finden sich in der Sammlung des ^ brittischen Museums, der entomologischen Gesellschaft , des Hrn. Stephens und in meiner eigenen. »Wurde häufig aufPiunus spinosa bei Cray ford in Kent von mir gefunden.« Marsh. Mss., Steph. , 111. Die Exemplare in der Sammlung der entomologischen Gesellschaft sind aus der Sammlung des Hrn. Kiiby’j Hr. Ste- phens besitzt ausser mehreren andern die der Marshamschen Sarnmlung, die meinigen erhielt ich aus der Sammlung des iHrn. Millard. Das von Donovan ahgebildete Männchen dieser Art ' wurde Mitte Juni in einem Felde bei Kent gefangen. In Schönherr’s Syiionymia V. p. 325. ist eine jbHefliche 1 Bemerkung des Grafen Dejean mitgetheilt, dass nach seiner i Erfahrung, die auf einer Beobachtung der Begattung beruht, die : Exemplare mit bewaffnetem Halsschilde die Männchen sind. Gyllenhal, Schönherr und andere Schriftsteller scheinen die Geschlechter verwechselt zu haben. 17. R. Bacchus, Lin., Schönh. Cure. Bacchus, Mus. Linn. Glänzend kupfergolden, ins Purpurne schillernd und mit ibstehenden braunen Haren bekleidet. Kopf zwischen den Augen tief eingedrückt, der Scheitel gewölbt, tief und grob mnktirt, kurz, fast viereckig, die Augen sehr vorstehend, 1er Rüssel lang und dünn, länger als Kopf und Halsschild msammen, oben ziemlich gerade, an der Basis mit zwei lef eingedruckten, punktirten Strichen versehen, derZwischen- ;aum bildet einen Längskiel , der ganz violettschwarz ist. Jie Fühlhörner sind etwas vor der xMitte des Rüssels inse- yt, die Glieder dunkelviolett, die Keule dunkelschwarz. .Jas Hal^child^ an beiden Seiten abgerundet, oben convex Hin der Basis ;und der Spitze eingeschnürt, etwas kuglig^ :uit goldnem Purpurschimmer, tief und dicht gerunzelt, vorn . Hink tirt, au den Seiten mit dem Rudiment eines kleinen Doms :>ie Flügeldecken mit goldenem Kupferglanze, undeutlich kestreift, die Streifen mit Reihen von grossen und tiefen unkten, die Zwischenräume mit kleinern Punkten, in die 48 Quere gerunzelt und erhaben. Die Beine länglich, die Schen- kel verdickt, purpurgolden, eben so die Schienen, die Füsse violettschwarz. Die Länge des Körpers beträgt i Das Männchen unterscheidet sich von dem Männchen des R. au rat US durch kurzem Kopf, weit mehr vorstehende Augen, längern und dünnem Rüssel, durch die, näher der Mitte des Rüssels inserirten Fühlhörner und durch kürzeres, an beiden Seiten mit einem Dornrudiment versehenes Hals- schild. Das Schildchen ist bei beiden Geschlechtern ent- ' schieden kleiner, und der Rand ist weniger erhaben. — Das Weibchen hat einen langem und dünnem Rüssel als das Weibchen von R. a u r a t u s , das Halsschild ist kürzer und an den Seiten gerundeter, die Augen stehen mehr vor. Die, Sculptur ist bei beiden Geschlechtern tiefer und gröber. Männchen und Weibchen in der Sammlung des hnttischen Museums und in denen von Stephens und Curtis , ein Weibchen in meiner eigenen Sammlung. In der Linneischen Sammlung existirt nur ein Exemplar dieser Art. Es ist durch den Zettel gesteckt und zweifels- ohne der echte Cure. Bachus Linne. — Stephens erhielt beide Geschlechter aus der Marsham’schen Sammlung. Curtis erhielt ein Pärchen aus der brittischen Sammlung des Hrn. Francilion. Das Weibchen, das ich besitze, wurde am 24. Sept. 1843 von Hrn. Benjamin Standish bei Cracking Hill Birch Wood an Eichenunterholz gefunden. Hr. Douglas, der an demselben Tage dort war, sah das Insect noch lebend. Auf den ersten Blick hat diese Art zwar eine grosse Aehnlichkeit mit R. auratus, aber die specifischen Unter- schiede sind unverkennbar; die Verwechselung dieser beider Arten in unsern Sammlungen hat in ungenauer Untersuchung ihren Grund. — 49 Innigen über die • Grundlage zu einem Verzeichnisse der Käfer des Harzes und seiner ü m g e b u ji g e n. Von E. G. Hornung, Apotheker in A s cli e r s 1 e b e n. Erste A b t h e i 1 u n g : Die Lauf- und Schwimmkäfer. Aschersl. 1844.« {Ein Sendsehreihen des Verfassers an den entomologischen Verein zu Stellin. ) Manchmal ist in mir der Wunsch schon rege geworden, zuweilen auch etwas über die neuere Litteratur der Entomo- logie in diesen Biärttun zu lesen und namentlich Mittheilungen über Dissertationen, wie die Rosenhauer’sche über die Lauf-, und Schwimmkäfer Erlangens, oder über solche kleinen Brochü- reu, wie die meinige, welche gewöhnlich niclit in den Buch- handel kommen und deshalb vielen fremd bleiben. Solche kleinen Schriftchen enthalten nicht selten etwas von allge- meinem Interesse und deshalb wäre es wohl nicht un- ► zweckmässig, Auszüge aus solchen in der entomologischen Zeitung zu liefern. Meistens wird es wohl dem Verfasser am Jeichtesten, selbst einen kurzen Belicht zu geben, und es wäre .deshalb in manchen Fällen wenigstens nicht ungeeignet, wenn er von diesem selbst ausginge, ln der Voraussetzung, dass , mancher Leser mit mir übereinstimmt, mache ich jetzt den leisten Versuch mit einem solchen Berichte und wünsche, dass er Beifall und Nachfolge finden möge. Die erste Veranlassung zu diesem Verzeichnisse gab ein Beschluss des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes, .durch seine Mitglieder Verzeichnisse der Nalurerzeugnisse des Harzes und seiher nächsten Umgebungen anfertigen zu lassen. Das scheint mir eben die Aufgabe, die sich ein jeder natur- wissenschaftliche Verein eines bestimmten Bezirkes setzen sollte. Dass wir aber auch schon seit längerer Zeit bemüht gewesen sind, diese Aufgabe zu lösen, werden Sie aus den Berichten über unsere Versammlungen ersehen haben, denn i es ist bereits erschienen; 1) Der Prodromus florae Hercyniae, vom Herrn Apotheker Hampe, 2) ein Verzeichniss der Säuge- thiere, Vögel und Amphibien der Grafschaft 3Iannsfeld und des Oberherzogthums Anhalt- Bernburg, vom Herrn Pastor Rimrod, 3) die Strich- und Zugvögel, welche die Grafschaft I Mansfeld und das Oberherzogthum Bernburg zu passiren I pflegen, von ebendemselben, 4) ein Verzeichniss der bis [ ' 4 I I I 50 dahin am Harze gefundenen Blatt- und Holzwespen vom Herrn Lehrer Saxesen und 5) ein Verzeichniss der vom Herrn Bergamts- Assessor Römer am Harze gefundenen Mol- lusken , von diesem. In der Vorrede habe ich vorerst die Grenzen unseres Gebietes angegeben und dann auf die einzelnen Theile dessel- ben, welche noch wenig oder gar niclit untersucht sind, auf- merksam gemacht. Aber ungeachtet dessen, dass nur ein kleinerer Theil desselben, die Umgegend von Aschersleben nemlich, und der benachbarte nordöstliche ünterharz genauer untersucht sind , ist die Zahl der bei uns aufgefundenen Käfer doch eine ansehnliche, namentlich im Vergleich mit anderen Gegenden, was sich besonders aus der folgenden, dcmVer-: zeichniss entlehnten Zusammenstellung ergiebt. Caraben Arten. Dytiscen Arten. Scliweiz (Heer) 476 Mark 106 Harz 276 Harz (99) 101 Erlangen (Rosenhauer) 271 Schweden 99 Paris (Boisdüval et Lacordaire) 254 Schweiz 99 Mark (Erichson) 244 Erlangen 89 Würtemberg (v. Roser) 231 Lappland 73 München (Gistl) 206 Paris 72 Schweden ( Gyllenhal ) 204 Regensburg 69 Regensburg (Herrich-Schaeff.) 196 München 57 ^ Arnsberg (Sutfrian) 190 Würtemberg 52 Lappland ( Zetterstedt) 119 Arnsberg Vorarbeiten fand ich nicht vor, sondern nur einige zer- streute Bemerkungen, doch bin ich durch Mittheilungen mehrerer Freunde unterstützt worden und gern und mit leb- haftem Dank rühme ich, dass Herr Professor Erichson, dessen Bereitwilligkeit in solchen Fallen von allen Seiten in Anspruch genommen wird, auch mir bei mehreren zweifel- haften Käfern Aufklärung zu geben die Gewogenheit hatte. Indem ich nun zu der Aufzählung selbst übergehe, werde ich die seltenen Arten zugleich namhaft machen und einige eingestreute Bemerkungen im Auszuge mittheilen. Cicindelen 4 Arten, Elaphrinen 9, unter dieser. E. i aureus, Müll. Der seltene E. ülrichii, Redtenbacher (Dissert. ) inaug. Wien 1842.) *), den Herr Kammerdiener Grimm nach brieflicher Mittheilung am Kaltengraben bei Heringen, in *) Er ist auch unter dem Sammlungsnamen El. smaragdinua Knörl. bekannt. 51 der güldenen Ane, dicht an der Grenze unseres Gebietes gefunden hat, wird ohne Zweifel auch in diesem Vorkommen. Beim Druck des Verzeichnisses war ich über diesen Fundort noch im Zweifel, deshalb erwähnte ich diesen schönen Käfer noch nicht, der nach Grimm grösser und schneller ist, als der ihm in Farbe und Sculptur ähnliche riparius, fast von der Grösse des cupreus und von der Gestalt des aureus, ich glaubte hier auf diesen Käfer aufmerksam machen zu müssen , denn unter den vielen Reisenden , die jährlich den Harz und den Kitfhäuser besuchen, befindet sich doch zu- weilen auch ein Leser dieser Zeitung, der wegen eines so seltenen Thieres vielleicht gern einen kleinen Abstecher macht. Die gleichfalls nicht sehr entfernte eingegangene Saline an der Numburg bei Kelbra, mit ihrem salzigen Boden, darf ich bei dieser Gelegenheit auch wohl einer Beachtung empfeh- len. Sie ist in diesem Sommer zu einer ungünstigen Zeit nur flüchtig von einem meiner Freunde berührt worden, der dort mehrere Salzkäfer fand. Vielleicht beherbergt sie doch ' etwas Eigenthümliches. Carabinen 29 mit 17 Caraben, unter denen C. clathratus, sylvestris, irregularis, exasperatus , nitens und arvensis. Der letztere hat nur an einem Exemplare vom Ober -Harze ^eine merkwürdige Sculpturabweichung, indem die gewöhnlichen länglichen Höckerchen dem blossen Auge nicht erhabener er- scheinen, als die zwischenliegenden Streifen, die zwischen jenen liegenden Punkte aber eben deshalb mehr bemerkbar werden , so dass die Flügeldecken auf den ersten Blick ge- streift, und mit 3 Punktreihen besetzt zu sein scheinen. Calosoma Inquisitor fand ich einst zu Tausenden in len Waldungen des KitThäusergebirges , wo die Anzahl der iiaupen, auf welche dieser Käfer Jagd machte, eben so ausser- jrdentlich war. Offenbar hatte in den vorhergehenden Jahren iiit der Vermehrung der Raupen die des Calosoma gleichen Schritt gehalten und es hat sich dieses wahrscheinlich auch nit jenen wieder vermindert , denn gewöhnlich kommt das- l'ielbe dort, wie anderwärts, nur einzeln vor. C. sericeuin [iommt zwar im ganzen selten um Aschersleben vor, doch l'ii manchen Jahren wurde es früher mehr gefangen; vielleicht varen das gerade solche Jahre , wo die Raupen das hier Häufig gebauete Weisskraut verheerten. . Li ein inen 7, darunter Licinus depressus Pk., selten lei Schierke, und Badister humeralis und peltatus gleichfalls eiten* I 52 Brachinen 25, Masoreos Wetterhalii Gyll., sehr selten. Dromiiis mit 13 Arten, D. obscarogottatus Dft. , qnadrillnm Dft., fasciatus, glabratus Dft., manrus Stnn. Der letztere untersclieidet sich zwar 'durch eine kleinere , schlankere Ge- stalt vom vorhergehenden, doch ist der Bau des Halsschildes bei beiden keinesweges so auffallend verschieden, wie sie Sturm Tab. 171 Fig. c und d dargestellt hat, so da*s man letzteren wohl nicht mit Unrecht als kleinere Form des erstem betrachten könnte; die Var. b. pygmaeus Chevr. des glabratus in Heers Faun. col. helv. gehöit vielleicht hierher. Der maurus ist jedoch hier weniger selten , als der vorige. Scaritinen 8, Clivina fossor v. collaris Hbst. Die von Heer in der Faun. helv. bei dieser angegebenen Unterschiede finde ich nicht bestätigt, namentlich beobachte ich ge- rade umgekehrt , bei dieser die Punktstreifen tiefer umf die Zwischenräume mehr gewölbt. Doch ist dieses Merkmal hier ganz unbeständig. Ich besitze ein Exemplar von Dortmund,; welches sehr flach gestreift und so undeutlich punctirt ist, - dass man die Streifen kaum punctirt nennen kann, während | ein anderes beinahe so tief gefurcht ist, wie meine Exemplare der gewöhnlichen collaris, welche in diesem Bezüge ebenfalls, merklich abweicht. Das Halsschild ist auch bei fossor keines- wegs immer runzliger und eben so wenig kommt sie blos auf trockenen, sandigen Orten vor; ich fand sie hier gerade am Ufer der Bäche. Dyschirius 7 Arten. D. nitidus DeJ. und aeneus Dej. ziemlich häufig; chalceus Erichs, sehr sel- ten, salinns Erichs, sehr gemein auf Salzboden und ein einzelnes Exemplar einer Art, die vielleicht scmipunctatus Dej. sein könnte. In den kleinern stark punktirten Exem- plaren des D. aeneus, der in Grösse, Färbung und Sculptur, nicht unbedeutend abändert, glaubte ich den D. punctatus, (Dej.) Heer zu erkennen, da dieser nach Heer’s Angabe kleiner, breiter und stärker punktirt sein soll. Nach einer brieflichen Mittheilung des Hrn. Dr. Schaum ist der ächte Dejean’sche punctatus jedoch eine ganz andere Art, von der Grosse und Gestalt des thoracicus. Harpalinen 52 Arten. Anisodactyluspseudo-aeneusStev. hat sich in dh‘sem Jahre unter losen Erdschollen etc. bei Stassfm tli häufiger gefunden ; er läuft , wenigstejis am Tage, seltener frei herum. Harpalus zählt 33 Arten und es befin- den sich darunter mehrere seltene Arten, wie H. cordatus Dft., subcordatus Dj., luteicornis Dft. , satyrus Kn., depressiis Dft., Froehlichii St., melancholicus Dj., flavitarsis Strm. etc. 53 Von H. satyrus unterscheidet Heer noch den H. laevicollis St. Ich habe jedoch die angegebenen Unterschiede, ungeaclitet ich Stiinnsche Original-Exeinplare des laevicollis und savar und und seit jener Zeit sehr bewachsen und versumpft ist. Seltnere Arten sind noch H. elegaris 111, lautus Schaum, ovatus Strm., platynotus Germ., victor Anbe, piceus Strm., melanarius Stirn., elonga- tulus Strm., tristis Pkl, notatus St., umbrosus Gyll., angus- tatus Strm. Hai i p 1 i n e n II Arten, zu denen noch H. lineatus Aube, den Schaum im salzigen See gefangen hat ung»& 64 ^acl)rtcl)f en. Eine in den letzten 4 Jahren ganz neu angelegte, durch- aus aus Pracht- Exemplaren bestehende Sammlung europäi- scher Schmetterlinge, nach Boisduval geordnet, ist um den festen Preis von fl. 2000 Conv. -Münze zu verkaufen; ein- zeln wird nichts abgelasseii. Dieselbe besteht aus 1166 Stück Papilionidae in 281 Species, 337 Stück Sphingidae in 94 Species, 605 Stück Bombycidae in 197 Species, 1819 Stück Noctuidae in 384 Species, 1096 Stück Geometrae in 647 Species, 241 Stück Pyralidae in 98 Species, 556 Stück Tortricidae in 250 Spe- cies, 1403 Stück Tineiciae in 492 Species, 58 Stück Ptero- phoridae in 28 Species. Zusammen 7281 Stück in 2371 Species. Die Papil. bis Noct. sind in einem grossen eleganten Schranke mit 40 Laden mit Glasralimen , die Geom. - und , Microlepidojileren in 2 kleinern ä 12 Laden mit Papierrah- , men enthalten. Cataloge erfolgen auf frankirte Zuschriften durch den EigentUümer. I.ederer, Stadt No. 146. in Wien. In der Hofbuchhandlung von Ed. Leibrock in Braun- schweig steht für 36 zum Verkauf: Esper, E. , die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur, mit Beschreibungen. Erlangen 1777 — 807 gr. 4to 5 Theile in 10 Halbfranzbänden. (Nämlich 4 Bände color. Kupfer und 6 Bände Text.) Der Ladenpreis des Werkes ist 168 i??/?. Die Redaction weist Jemand nach, welcher Ochsenheimer und Treitschke Schmetterlinge von Europa und Fischer von Röslerstamm’s Kupferwerk über die Mikrolepidopteren , beide vollständig und neu, zu zwei Dritlheilen des Ladenpreises, event. auch im Tausch gegen das Werk von Esper abzu- geben wünscht. Der ent omolo gische Verein versammelt sich zur Sitzung amDinstag den 4. März Abends 1 Uhr im Vereinslocale, Druck von F. Hessen Und, Eiitomologisclic Zeitung herausgejjebeii von dera entomoloo-ischen Vereine z n Redaction: C. A. Dohrn. Praeses ) Dr.H. Schaum, Secretair| des Vereins. In Commission bei F, Fleischer iu Leipzijr. O. Jahrgang März 1845. Inhatt. Vcreinsangelegenhciien. Inhaltsanzeige der » Annales entq- mologiques de France. « Schaum: Entomologische Bemerkun- gen. M i ck e r 1 ; Beitrag zur Lepidopter enfauna von Ober-Kärnthea und Salzburg. (Fortsetzung.) Intelligenz. ^(vein$ani^tie^$n)^ciUn. In der Sitzung am 4. Februar wurde eine werthvolle Sendung südeuropäischer Käfer, bestehend aus 80 Alten in 253 Kxemplaren , welche Hr. Heeger in Mödling bei Wiiui der Vereinssaininlung zu übersenden die Güte hatte, dank- bar entgegengenoniinen. Nach dem Vortrage der eingegangenen Correspondenz wurde die Frage angeregt: • Ob es nicht zweckmässiger sei, anstatt der bisherigen Einrichtung , nach welcher Vereinsbeitrag und Zeitungs- abonnemejit von einander getrennt sind , inskünftige die Einlichtung der auswärtigen entomologischen Gesellschaften auch bei unserem Vereine einzuführen , w onach der Beitrag ganz wegfällt, das Halten der Zeitung aber Bedingung der Mitgliedschaft ist. « Wir glauben, wenn wir den Preis der Zeitung für unsere Mitglieder auf 2-^ setzen, dagegen ihn im Buchhandel für Nichtmitglieder auf 2§ — 3 erhöhen, mit diesem Vorschläge bei der nächsten General - Versammlung im No- vember d* * J. eiucß wesentUchen Schritt zur Förderung des 66 gemeinsamen Interesse zu thun. Wir wünschen aber hier- über die etwa al)weichendeii Anslcliten unserer auswärtigen Mitglieder zu vernehmen und legen deslialb diesen Plan der freien Begutachtung bei Zeiten vor. Ks verstände sich natürlich von seihst, dass es Sache des Vorstandes wäre, sich zu rechter Zeit mit den resp. Post-Directionen zu vereinigen, um in Dentscldand jedem Vereinsmitgliede die Zeitung für den jährlichen Beitrag von 2^ monatlich sofort nach ihrem Erscheinen expediren zu können. Annalps de la societe enlomologique de France. 1843 ] — 4 trini. und 1844 tiim. 1 et 2. Mit dem Jahrgange 1843 beginnt die zweite Serie der Annalen, welche die französische entomologiscln^ Gesellschaft ; seit 1831 herausgiebt. Der entomologische Verein erhält „ dieselben seit einiger Zeit von der Gesellschaft zugeschickt, ' und die Redaction wird von jetzt ab in der Zeitung eine Inhaltsanzeige der eingegangenen Hefte mittheilen, und namentlich von kleinern Aufsätzen, die von Interesse für die Mehrzahl der Leser sein dürften, ausführliche Auszüge liefern. 1.) Der erste Band der neuen Serie beginnt mit einer Auseinandersetzung mehrerer bisher mit Ha Iti ca oleracea verwechselten Arten von Hrn. Anbe. Er unterscheidet vier • durch folgende Diagnosen: A. oleracea Linn. : oblongo- i ovata, convexa, sparsim punctulata, nitida, virescens, an- tennis tarsisque nigricantibus, thorace sulco transverso im- presso. Kommt auf mehren PHanzen , namentlich auf Cruci- feren vor. ■— A. lythri: oblongo-ovata, convexa, sparsim punctulata, nitidiila, cyanea, antennis tarsisque nigricantibus, thorace sulco transverso leviter impresso. Lebt auf Lythrum salicaria. — A. hippophaes: oblongo-ovata, convexa, punctis minutissimis vix conspieuis impiessa, fere opaca, cvanea vel cyaneo- virescens, antennis tarsisqne nigricantibus, thorace sulco transverso profunde impresso. Auf Hippophäe rhamnoides , die in grosser Menge an den BergstrÖnien der ; *) Das zweite Trimester ist zwar der Vereinsbibliothek noch nicht zugegangen, wird aber hier gleich mit angezeigt, da es der Red. bereits auf anderem Wege zur Einsicht mitgetheilt ist. 67 Alpen und des Jura wächst. — A. Erucae Oliv., Fahr.?: oblongo - ovata , convexiuscula , punctulata, nitida, cyanco- virescens, anfennis taisisque nigricantibus, tliorace suico tians- verso impresso , elytris plica unica ad latera elevatis. Auf jungen Eichentriebeu iin Boulogner Wald sehr geineii». 2) Hr. Leon Fairiiiaire beschreibt p. 11 sq. 3 neue Käfer ans Oceanien: Chlacnius ophonoides, Ancho- menus Novae Zelandiae und Brachycaulus cani- nus, neue Gattung neben Cadmus. 3) 2 neue südainerikaiiische Arten der Bnprestengat- tung Hyperaiitha (Poecilonota) beschreibt p. 17 Hr. Des- inarest als H. vittaticollis und stigmaticollis. 4) Die Naturgeschichte des Agrilus biguttatus von Hrn. Goureau. Die Larve lebt in der Rinde von Eichenstäminen. Im Mai findet man das Lisect in allen drei Ständen. Die Larve dringt nie in das Holz ein, somlern hält sich stets in der Dicke der Rinde auf, in Zellen , die sie nach Massgabe ihres Wachstliums vergrösseit. Nach Leon Dufour’s Eiintheilung der Larven gehört sie zur Kla'^se der heinicephalischen , wo ein Theil des Kopfes im ersten Brustringe versteckt ist; Hr. Goureau ist aber geneigt, das was Leon Dufour für den Prothorax hält, als Kopf und Leon Dufour’s erstes Bauchsegment als den Metathorax anzu- sehen. Dann hätte in Uebereinstimmung mit der gewöhn- lichen Annahme von 2 Stigmenpaaren des Thorax der Prothorax und Metathorax jeder ein ' Stigmenpaar, der Mesothorax keins. Nach Leon Dufour‘*s Ansicht habe der Thorax überhaupt nur ein Stigmenpaar, das sich zwischen Prothorax und Mesothorax befinde. Auf Tafel II. No. IV, ist Larve und Nymphe abgebildet. 5) Die Beschreibung von 24 neuen Tcredilen als Nachtrag zur Klugschen Monographie von Hrn. Chevrolat. Europäer sind darunter 2: Opilus germanus von Ham- burg und Trieb ödes Lafertei von Constantinopel. (Der erste, von dem Ref. das Originalexemplar gesehen , ist nur eine Farbenabänderuug des O. domesticus Sturm, wo das Gelb namentlich an der Basis der Flügeldecken sich mehr als gewöhnlich ausgebreitet hat. Die typischen Exemjilare des O. domesticus hatte Cheviolat nicht von O. mollis unter- schieden.) *) *) Die in Klammern gemachten Zusätze rühren bei den Schmet- terlingen vom Prof. Hering, bei den Käfern von mir her. Schnum. 5 ♦ 68 6) Bemerkungen über eine neue zur Familie der Ju- nten gehörige My ri ap o d en - Gattung, Platydesmus poly d es m oi d e s von Hin. Lucas. 7) Notiz über eine Monstrosität des rechten Fühlers von Colymbetes coriaceus von Hrn. Lucas. Das Fühlhorn ist bis zum oten Gliede normal, das 5te hat innen an seiner Spitze einen kleinen Höcker, der nicht mit dem Gliede verwachsen zu sein scheint; das ”6te Glied ist kurz dick, dl eieckig und theilt sich an der Spitze in 2 Aeste, der innere besteht aus 5 Gliedern, von denen die 4 letzten normal si;.d, der äussere Ast besteht aus 3 abnorinen Glie- dern Das Exemplar ist von Lucas bei Calle in Algerien gefangen. 8) Beschreibung einer neuen Dipteren • Gattung, Blepharicera limhipennis von Hrn. Macquart. Die Gattung gehört zur Abtheilung der Nemoceren, Tribus der Tipuliden. Die Art ist bei Puy entdeckt und tab. 111. No. 11. abgebildet. ^ , - 9) Notiz über die Verwandlung von Apion ca ns und über die Parasiten dieses Käfers von Hrn Gue- r i n M e n e v i 1 1 e. Der Verfasser weist nach , dass die Metamorphose dieses Insectes schon von Hrn. Marek wick, Lehmann und Marsham studirt, die Beschreibung (Trau-act of the Liim Soc. VI. 142. tab. 5. f. a. d. London 1802)- aber in Vergessenheit gerathen sei. Er giebt eine genauere Be- schreibung und neue Abbildung der fiüheren Stände des Käfers, der als Larve im Kleesamen oft grossen Schaden anrichtet. Sie hält sich in der Basis des Blumenkelchs auf, verzehrt die hier befindlichen Samenkörner und bohrt sich ein Loch an der Seite dieser Blüthen und ver- wamlelt sich zur Nymphe zwischen den verschiedenen Blüthen des capitulum. — Neu ist die Beobachtung von 2 Parasiten dieser Larve, der eine ist Calyptus macro- cephalus Nees, der andere Pteromalus pione Walker, ln Bezug auf das letztere Insect wirft G. die Frage auf, eh cs vielleicht wieder Parasit von Calyptus sei; Westwood, dem er diese Vermuthimg ausgesprochen hatte, war aber der Ansicht, dass es ebenfalls zur Zerstörung des Apion beitrage. 10) Beschreibung einer neuen Art von Myrmechi-^ xenus von Hrn. Guerin -Mene villc, die der Autor va- porariorum nennt, weil er sie in (Jewächshäusern von Ananas entdeckt hat. Sie ist länger als M. subterraueus, einfarbig gelb , das Halsschild weniger herzförmig. Auf Tafel I 69 II. Nö. I. ist sie ahgebildft. (Hm Riehl hat diese Art auch bei Cassel auf Waldwiesen entdeckt. ) 11) Beschreibung zweier neuen der Pariser Fauna an- gehörigeii Käfer von Hrn. Aube. Es sind Monotoina punctaticollis, tab. 1. No. IV. f. 1., paralleler als M. qua- dricollis, die Punktirnng dos Halsschildes zerstreuter, die Flügeldecken weniger matt und weniger chagrinirt, von Auhe im Miste von Schaafställen entdeckt, undAbraeus rhom- bophorus, tab. I. No. IV. f. 2, durch eine Querlinie vor der Basis des Halsschildes ausgezeichnet, die einen nach vorn gerichteten Winkel bildet. Der Kaum zwischen dieser Linie und dem Hinterrande stellt eine rhomboidale Figur dar; von Hrn. Montandon in der Gerberlohe der Gewächs- häuser entdeckt. ( Die Art ist auch bereits in Deutschland aufgefunden, s. Märkel, Germ. Zeitschr. f. Entoin. V. 247. 201.) 12) Notiz über ein Dipteron, dessen Larve in Helix conspurcata lebt, von Hrn. Goureau. Es gehört zur Gat- tung Melanophora, Gruppe der Tachinen. G. beschreibt cs als Melanophora helicivora. Es ist tab. 11. No. III. abgebildet. 13) Abhandlung über Psych e al bi da von Hrn. Merk. *) Die hier ausführlich beschriebene und tab. IV. No. I. ab- gebildeto Raupe dieser seltenen Art, die bekanntlich in einem aus weisser Seide gefertigten und mit Moosfäserchen bedeckten Gehäuse lebt, fand Hr. M. am Rande des Gehölzes von Saint Denys de Brou und auf dem Mont d’or Lyonnais. Sie hing an den Gräsern, von denen sie sich nährt. lieber die Art ihres Gespinnstes werden genaue Beobachtungen mitgetheilt. Der Falter entwickelt sich in 20--30 Tagen nach der Verpuppung. Die braune Puppe des Mannes ist cylinderförmig conisch , die des Weibes ei- oder tönnchen- förmig. Die Gestalt des männlichen Falters, (den neuerlich auch Hr. Kindermann öfters versandt hat) darf als bekannt vorausgesetzt werden ; das Weil) ist ungezügelt , weisslich, mit Ausnahme des braunen Kopfes, die Haut zart, durch- sichtig, der Körper weich, mit 80 — 90 Eiern gefüllt. Trotz ihi*er schützenden Decke ist die Rau|)e nicht sicher vor Ichneumonen, Hr. M. zog aus 20 Raupen 3 Ichneumonen verschiedener Art. *) Die lepidopterologischen Artikel hat Herr Prof. Hering bear- 70 14) Besrhreibung zw(»icr neuon Bracholytren Ton Hrn. Anbe. Es sind Omlichirus iinicolor ans Anda- liisiiMi, die zweitn bekannte Art der Gattung, und Bledius tristis ans Sicilien. Hr. Anbe bem«*rkt, dass die von Clievrolat Rev. Zool. 1843 p. 42 beschriebene Myrinedonia nigriventiis gar keine Myiinedonia sei, sondern zur Gattung Hoinnlota gehöre. ' 15) Beschreibung einer neuen Tetrameren - Gattung, P h i I o t h e r m u s Mont a n d o n i i von Hrn. A u b d. Der Käfer ist von Hrn. Montandon in Paris in der Gerberlohe entdeckt worden, die man in den königlichen Gewächshäusern an- W(*i det. Was die systematische Stellung dieses Insec'es anlangt, so sagt Hr. Anbe nur, dass es in die Nähe von Cerylon und Biphyllus gestellt werden müsse, Tafel IV. No. II. ist es abgebildet. 16) Hr. Buquet beschreibt eine Monstrosität des Fühlhorns einer Julodis Clou ei. Sie betrifft wie die oben erwähnte des Colymb. coriareus das rechte Fühlhorn, wie überhaupt die Mehrzahl aller b' obaehteten Monstrositä- ' teil sich auf dieser Seite findet. Das Fühlhorn ist normal ^ bis zum oten Gliede, das 5te ist lang, dick und in staske lange und sehr scharfe Spitze ausgezogen , an jeder Seite dieses ahnoimen Gliech's entspringt ein Ast von 6 Gliedern. Der linke Ast ist der kürzere, die einzelnen Glierler abnorm, der rechte Ast ist dagegen zitMiilich normal. Hi’. Buquet erwähnt, dass er noch ein E.\emplar von Morica octoco- st ata Leach besitze, das ebenfalls ein monströ'ies Fühlhorn auf der rechten Seite habe uj d einen monströsen Longicorn vom Senegal (Crossotus Leprieurii) mit 2 Mittelbeinen, die auf demselben Trochanter eingepfianzt sind , hier findet sich die 3Ionstrosität aber auf der linken Seite. 17) Notiz über die Naturgeschichte von Callidium sanguineum von Hrn. Goureau. Wir übergeh ‘n die Beschreibung der Larve, die schon von Kirby in ihrer Lebens- weise geschildert ist. Hr. Goureau hat aber noch beobachtet, dass diese Larven einen sehr gefährlichen Feind in einem parasitischen Ichneumon hätten, der dem Verfasser unbekannt ist und p. 104 beschrieben wird. Tafel IV. No. IV. ist das Weibchen dieses Ichneumon samnit der Larve von Calli- dium abgebildet. 18) Benrerkungon über einige europäischer Libellen von Hrn. S e 1 y s - L o n g c Ir a m p s. Sie betreffen L i n d e n i a tetraphylla Vanderl., Macrom ia spien dens. Pictet 71 de la Rive und Cordule »aster bidentatus, neue Art von C. annulatus untersdiiedeu. 19) Bemerkungen über eine Zahl wenig gekannter, in Spanien 1842 von Hrn. Gliiliani gesammelter Hynienop- t ereil von Hrn. Spinola. Es sind 32 neue Arten be- schrieben. 20) Beschreibung der in Ostflorida von Hrn. Doubleday und Förster gesammelten Chalciditen von Hrn. Walker. 21) Kritische Revision der E u c n e m i d e n - Gruppe von Hrn. Gu e rin- Mene ville. Der Verf. beginnt mit einer Uebersicht und Kritik der verschiedenen bis jetzt über diese Gruppe gelieferten systematischen Arbeiten von Esch- s eil o 1 1 z , L a t r e i 1 1 e und L a p o r t e , bei welcher Gelegenheit namentlich die liederliche Publication des Hrn. La p orte in Sdbermann'’s Revue entomologi(|ue t. III. die gebührende Würdigung erfährt, dann geht er zur Erörterung der Charak- tere über, die nach seiner Meinung die Gruppe bestimmen, stellt eine neue Anordnung der dahin gehörenden Gattungen auf, und theilt dann in der Form von Bemerkungen die Be- obachtungen mit, die er über die Charaktere, Metamorphose, Synonymie und über die einzelnen Arten einer jeden Gattung gemacht hat. Wir geben hier einen Auszug derselben, soweit sie die europäischen Gattungen und Arten betreffen. 1. Melasis Oliv, mit einer Art: flabel 1 i cornis Fahr. Die Larve wird p. 173 beschrieben und tab. V. f. 1.2. abgebildet. Sie lebt im Birkenholze, und hält in der Form die Mitte zwischen denen der Bupresten und Elateren. Wie die ersteren ist sie fusslos. 2. Tharops Lap. Die einzige Art ist Th. melasoi- des Lap., Isorhipis Lepaigei Lacord. Faun, de Paris, Nematodes strepens Redtenb. Diss. inaugur. 3. Nematodes Latr. Der Typus d*^r Gattung ist Eucn. filum Fahr. Hierher rechnet der Verf. auch E. ni- griceps Mannh. (Nematodes flavescens Dej. Cat) 4. Xylobius Latr. hat E. alni Fahr. Mannh. zum Typus. 6. Hypo ca eins Guer. Eschscholtz hatte diesen Namen zuerst angewendet, die Gattung aber nicht beschrieben ; da Latreille dieselbe unter dem Namen Hylochares publicirte, so wurde der Name Hypocaelus vacant, und der Verfasser überträgt ihn auf E u c n. p r o c e r u 1 u s. 7. Hylochares Latr. Hierher gehören Euch, cruen- tatus Mannh. und unicolor Latr. (Die letztere 72 Art ist bekannt^'r untor dem Namen bnprestoldes Rossi oder alticoMis Villa, da sie aber weder von Hossi noch von Villa beschrieben ist, wird ihr wohl der Name unicolor bleiben müssen, unter dem La- treille tüne, wenngleich sehr kur/,e D agnose von ihr gegeheii hat, ( Aun. de la soc. entom. Ul. p, 128.) 10. M i crörr hagu s Rschsch. Hierher Euch. Sahl- bergii Mannh, uml pygmaeus Fahr. 13. EnciiemisAhr. Hierher E. c a p u c i n u s Ahr. ( F.Ia- ter macrotis Beck. Beitr. z. baier. Insectenf. ist ohne Zweif. l derselbe Käfer. ) (Von bescliiiebenen .\rten dieser Gruppe hat Hr. GiuSrin- Meneville zw('i iil)ersehen, die eine ist Melasis sponrly- loides G(*rm. Mag et Faun , die in ihren Charakteren manches eigenthümliche zeigt, im Habitus noch am meisten an Hylochares sich anschliesst, und Fucnemis barnabita Comolli Diss. d<^ Col. Novocom. Ticini 1837, E, rugulosus De}., der zur eigentlichen Gattung Ihicnemis gehört.) 25) Eine Abhandlung über das Iridesciren der ^ Insectenflügel von Hrn. G o u r c a u , die sich nicht gut zu einem kurzen Auszuge eignet. 23) Beschreibung zweier neuen Arten der Gattung Charaxes von Hrn. Doubleday. Es sind Ch. Delphis i uni Ch. Eudamippus, beide aus Ostindien und Tafel VlI. und VI II. ahgebihh-t. 24) Bemerkungen über die bei den Bupresten be- ! obachteten Me taniorj) hos en von Hrn. B I a n ch ard. Eine i sorgfältige Zusammenstellung aller Beobachtungen, die bisher über Buirrestenlarven gemacht sind. Es geht daraus hervor, dass alle Buprestenlarven fusslos sind uncl eine groSvSe Aehn- lichk'it mit denen der Cerambycinen haben, nur ihre ab- geplattete Form nähert sie zugleich etwas den Elatercnlarven. 22) Monographische Note über die l»ri on e n - Gattung C t e n o s c e 1 i s von Hrn. B u q u e t. Es sind 4 Arten auf- gezählt, Ct. ater Oliv., dyrrachus Buq. , naüsithous Buq., a c a n t h o p u s Germ., alle 4 aus Südatnerica. P r i o n u s t u b e r c 11 1 a t u s Oliv., den der Verf. früher auch zu C t e n o s - celis ziehen zu müssen glaubte, vereinigt er jetzt mit der von ihm Guer. Mag. d. zool. 1840 aufgestellten Gattung Mecosarthron und giebt eine neue Beschreibung dieses seltenen Insectes nach beiden Geschlechtern. Auf Tafel IX. sind Cten. dyrrachus und nausithous abgebildet. 73 26) Note uhcr die Kafergattiing Calyptobinm von Herrn Anbe. Dio Gattung ist hier iKSchrieben und auf Tafel X. No. 1 aiialysirt. Es sind vier Arten nntcrschieden : C. Villae, Tab. 10 No. 1 Fig. 1: testaceum, thorace po5- tice lineis duabus transversis sulco longitudinali utrinquc coniunctis impresso. Von Herrn Villa in Mailand cnttleckt. — ' C. caularuin, Tab. 10 No. 1 Fig. 2: testaceum, thorace ])ostice triimpr SSO, foveola media iiuyoro. Von Herrn de la Feite Senec’cre in IMelonenbeeten entdeckt, Herr Aube fand es häufig in dem Miste der Schaafställe. — C. Kunz ii, Fig. 3: testaceum, thorace postice lif.eis duabus transversis foveola laterali utiiiique conjunctis sulcoque lonuitudinali antice posticeque abbreviato iuipresso. Von Prof. Kunze in brasdiaiiischen Pilzen gefunden, Herr Auhd vermuthet aber, dass auch dieses Thier in Europa einheimisch und erst hier in die Pilze gekommen sei; Prof. Kunze hat es unter dem Namen C.impiessum versendet. — C. nigrum, Fig. 4: nigro« picj'um, ore, antennis et pedibus testaceis, thoracis basi de* pressa, tuberciilis duobus latis, carinula longitudinali vix disjumctis. Von Herrn Melly in Sicilien entdeckt. — (Eine fünfte Art der Gattung ist Sylvanusl singularis Beck. Beitr.) lieber die systematische Stellung ist Herr Aube im Ungewissen. In den Mundtheilen zeigt i n e au - D e s voidy • betitelt: Etudes sur les Myodaires des environs de Paris er- öffnet, die wir nach dem ürtheile, das Hr. Prof. Loew über '«die Arbeiten dieses Entomologen Germ. Zoitschr. V. p. 319 ' gefällt hat, hier füglich unerörtert lassen können. • 2) Beschreibung einer neuen Art der Gattung Br ach y- ) op a ebenfalls von Hrn. Rob i ne au - D e svoidy. 3) Notiz über einige Monstrositäten , die in den Crus- '* taceen - Gattungen Carcinus, Lupa, Homarus, Astacus be- * obachtet worden sind, von Hrn. Lucas. ® 4) Bemerkung über die Naturgeschichte des Phyto- " nomus rumicis von Hrn. Goureau. Hr. Goureau fand " bei Paris im Monat Juni kleine runde Cocons, die an " Rumex patientia, Arundo phragmites und andere Pflanzen '“ geheftet waren. Sie wareji an der Oberfläche eines Blattes ^ an geklebt, kuglig von Form, ihr Gewebe bildete ein Netz "• von unregeknässigen , runden oder sechseckigen Maschen und bestand aus einer gelben glänzenden Seide. Im Innern ''^'dieses Gewebes findet man die Larve oder Nymphe. Man '^ trifft dieselbe Larve auch auf den Blättern der Pflanzen an, a 82 deren Parenchym sie verzehrt. Sie ist fnsslos und bewegt sich vermittelst zweier Reihen von Warzen an der Unter- seite des Leibes, die sie beliebig etwas verlängern und ver- kürzen kann. Solcher Warzen finden sich 2 an jedem Segment, nur das letzte hat blos eine einzige, und da die Larve ans 12 Segmenten besteht, so hat sie mithin 23 solcher Warzen. Die 6 ersten, die an den Brnstringen sitzen, sind länger und endigen mit einer Scheibe, die einen kjiorpligen Rand hat. Die Warzen der Abdominalsegmente sind ganz häutig. Lacor- daire hat sie bereits in seiner Introduction ä Tentomologie I. pag. 103 beschrieben. Die Larve ist Mitte Juni ausgewachsen und spinnt dann ihren Cocon , in dem sie bogenförmig zu- sammengekrümmt liegt, sie ist nicht unbeweglich und dreht sich beliebig darin um. Sie wird allmählich dunkler und verwandelt sich am 20. Juni zur Nymphe. Schon gegen den 29. desselben Monats kriecht das vollständige Insect aus. Die Larve und Nymphe sind genauer beschrieben und Tab. II. No. I. abgebildet. (Ueber die Puppe s. Entom Zeitung L^ p. 131.) Diese Larve wird oft das Opfer eines parasitischen * kleinen Hymenopteron aus der F'arnilie der Chalciden , uppung erfolgt zu Ende April, Der Schmetrei ling entfaltet sich im Juni. (Dass er auch in Pommern gefunden worden, ist früher schon in dieser Zeitung rnitgetlieilt. Doch scheinen unsre Exemplare nicht die Grösse der südeuropäischen zu erreichen.) Unter den auct. werden irrig Zeller und Fischer de Röterdam (sic!) genannt. **) » M. Treitschke pietend que cette espwe se chrysalide ä üeur tevre.« 85 Uebor die demnächst beschriebno iind nach allen ihren Ständen abgebildete Psyche Ochsenh. ist der Verf. nicht vollkommen mit sich einig, ob es eine neue Art, oder Solen ob ia ciathrella Dnp. sei. Die Raupe lebt in einem grünliciu'n eiförmigen Gehäuse von den Lichenen , die sich an altem Holze finden. Hr. Bruand beschreibt ihre Farbe und Gestalt, und brmerkt, dass sie ihren Platz während ihres Lebens wenig verändere, und ihr Gehäuse völlig ho- rizontal anhänge. Die Verpuppung erfolgt im Mai oder zu Anfang des Juni, das vollkommene Insect zeigt sich Zu Ende d*^ s folgenden Monats. Das Männchen soll in seiner ganzen Erscheinung Duponchels Solerob. minorella nahe stehen. Das Weib ist ungetUigelt, kurz und dick, üeber die Art, wie es die Fner ablegt, werden sorgfältige Beobachtungen mit- getheilt. Auch dieses kleine Geschöpf entgeht den Nach- stellungen der Iclineumonen nicht. 9) Hr. Donzel beschreibt eine sehr schön abgebildete Eule, die er Polia Felicina nennt, und die im Mai von den Hrn. Felix und Dardouin bei Marseille gefangen wurde. Die Vordertlügcl sind gelbröthlich , von der Farbe des Eisen- rostes, und weder Gestalt noch andern Eigenthümlichkeiten scheinen sie zu dem Genus Polia zu verweisen, in welches der Verf. gestützt auf genaue Untersuchung Guen<5e’s, sie ' einreüit. 10) N('ue Beobachtungen über die Lage der Stigmata thoracica bei den Buprestenlarven, von Hrn. Leon Dufour. Der Verf. kommt noch einmal auf den zwischen Hrn. Goureau und iiini verhandelten Gegenstand zurück. Da- rin, dass nur ein Paar Bruststigmata vorhanden, stimmen beide ■ Beobachter überein , während Goureau es aber bei Agrilus I biguttatus auf der Mitte des Seiten und Rückenrandes des I Mesothorax - Segments findet, so dass es immer bloss liegt; erklärt I.eon Dufour, dass bei 4 Buprestenlarven, die er lebend untersucht, diese Stigmen auf der Rückengegend I gänzlich unsichtbar seien und sich auf der dehnbaren Mem- I brau befänden , die seitlich Prothorax und Mesothorax ver- bindet. Auf diese Weise seien sie gescliützt, und kämen nur zum Vorschein, wenn man diesi' Segmente von einander entferne. Die Figuren von Rat/eburg, Aubc, eine Hand- zeichnung der Larve von Bupr. berolinensis , die er von Audouin besitze, und Westwoods Besclinübnug bestätigten seine Ansiclit. Wenn Goureau sich dagegen auf seine nach ' wo-hlerhaltenea Larven von Agrilus biguttatus äusgefährtn 86 Zeichnung beziehe, so appellire er, L^on Dufour, an die genaue Beobachtung der lebenden Larven. Ein Stigma des Mesothorax würde unter allen Umständen eine Anomalie ausmachen, und es sei nicht etwa anzunehmen, dass die Lage der Bruststigmata nach den Arten der Agrilen oder den Gattungen der Bupresten abändre. Zahl und Stellung i derselben andre nie nach Gattungen, sondern nur nach den Familien ab. 11) Note über Homalopus Loreyi von Herrn Rouget. Dieser ausgezeichnete Cryptocephalus ist zuerst von Solier Aunal. de la soc. entom. V. p. 687 Tab. 20 Fig. A beschrieben, aber nur das Weibchen. Hr. Rouget entdeckte das sehr abweichende Männchen, er beschreibt beide Geschlechter, mehrere Varietäten und bildet das Männchen Tab. VI. No. III. ab. (Es ist dieses Geschlecht schon von Comolli Diss. de Coleopt. Novocom. als eigne Art unter dem Namen Cryptocephalus major beschrieben.)^ Die Art kömmt in Frankreich hauptsächlich im Departement de la Cöte d ’Or vor , sie findet sich auf den Blättern der Eiche, sehr selten auf denen der der Weissbuche. Die in dem Bulletin dieser Hefte enthaltenen Beobach- tungen werden wir am Schlüsse des Jahrgangs mittheilen. Sch au in. £ntomoIog‘ii$clie Bemerkang-eii von H. 8chauin. 1 ) Es ist oben pag. 66 in der Inhaltsanzeige der französischen Annalen die von Leon Dufour beobachtete Verwandlungsgeschichte des Choragus Sheppardi mit- gatheilt worden. Kirby, der diesen Käfer zuerst be.schrieb (Transact. of the Linn. Soc XII. p. 447 Tab. 22 Fig. 14. 1818.), giebt ihm dreigliedrige Tarsen und bildet aus ihm eine eigne Familie der Trimeren, die er Choragidae nennt. Er erwähnt bereits, rlass der Käfer wie eine Haltica zu springen vermag. Einige Jahre später hat Müller mit seiner ge- wohnten Genauigkeit denselben Käfer unter dem Namen Anthribus bostrichoides in Germar’s Magaz. IV. 188.4. beschrieben, und üiin damit die systematische Stellung an- gewiesen, die sich durch die zoologischen Charactere und 87 ilurch die Beobachtung der früheru Stände als die richtige cnveist. Die Füsse giebt er viergliedrig an » das erste Glied läuglich, das zweite zweilappig, das dritte sehr klein, rund- lich, kaum von dem düiiiien Wurzelgliede zu unterscheiden.« Das Vermögen des Käfers zu springen, das denselben in der Gruppe der Anthribiden so sehr auszeichnet, war Müller entgangen, ln der Angabe der Fussgliederzahl stimmt Leon Dufonr mit Müller überein, die einzelnen Glieder selbst be- schreibt derselbe aber wesentlich anders. Seite 320 heist es » tarses courts, de quatre articles, l’avant-dernier profondement bilobe « und Se te 321 »le troisieme article ä forme bilobee et en coeur est tres petit. - Nicht völlig übereinstimmend damit erscheinen in der Abbildung des Fusses Tab. 11. 1. Fig. 15 die drei ersten Glieder einander an Grösse gleich, das dritte herzförmig, aber kaum zweilappig. Die Beschreibung ist richtiger als die Abbildung. Müller’s Angaben scheinen auf einer Täuschung zu beruhen, denn die Tarsen, welche etwas kürzer sind als die Schienen, be- sitzen zwei dreieckige Wurzelglicder , von denen das erste länger ist, ein bis auf die Wurzel gespaltenes, kurzes drittes Glied , das nur als die Spitze des zweiten Gliedes erscheint und ein an der Spitze stark aufgetriebenes, zv/eikralliges Klauenglied. IMit einfacher Linse lässt sich die Trennung des dritten Gliedes von dem zweiten schwer wahrnehmen, und auch die in dem Ausschnitte des dritten Gliedes ver- borgene Wurzel des Klauengliedes kann damit nicht deutlich beobachtet werden. Spät('r ist derselbe Käfer nochmals von Robert Guer. Mag. d. Zool. 1832 Tab. 16 als Anthrihus pygmaeus in den einzelnen Theileu getreu abgebildet, und von Villa in seinem Kataloge als Alticopus Galeazzi beschrieben worden; unter dem letztem Namen führt ihn Schön herr Gen. et Spec. Cure. V. pag. 275 als eine ihm unbekannte Gattung auf. Was das Vorkommen desselben betrifft, so scheint er in Frank- reich und Italien häufiger zu sein als in Deutschland , ist indessen auch hier weit verbreitet; Müller hat ihn bei Oden- bach, Varendorf bei Arnsberg und Märkel in der sächsischen Schweiz gefangen. Hr. v. Varendorff hat beobachtet, dass der Käfer unmittelbar vor dem Sprunge, der oft 3 — 4" beträgt, die Fühler und Beine anzieht, und glaubt daraus, wie aus dem gleichmässigeii Bau aller Schenkel den Schluss ziehen zu dürfen, dass die Ausführung des SpruCjgg nicht 88 durch eine einseitige Thätigkeit der Hinterbeine , sondern | durch den gleichzeitigen Geln’auch aller Beine bedingt sei. *) Der Käfer, den Scliönherr 1. c. p. 169 für den Anthri- bus bostrichoides Müll, gehalten, und den Fahraeus daselbst als Bra ch y t a r s u s b o s t r i ch o i d e s ausführlich beschreibt, ist von Choragus Sheppardi (= A. bostrichoides Müll.) zwar speci- fisch verschieden, generisch scheint er mir aber kaum sicli von demselben trennen zu lassen. Schönherr hat ihn vom Geh. Rath Schmidt erhalten, ich besitze üin aus derselben Quelle und nehme für ihn den Artnamen piceus wiederauf, mit dem ihn Schmidt früher belegt hatte. Wahrscheinlich ist Schöuherr durch den Habitus veranlasst woivlen , diese Art mit der Gattung Brachytarsus zu verbinden, die Fühler mögen an dem Exemplare , das er vor sich hatte , der Be- obachtung nicht zugänglich gewesen sein. Sie sind ganz anders als bei der letztgrnannten Gattung, wo die Kolbe eiförmig und zusammengedrückt ist, die einzelnen Glieder wenig von einander entfernt stehen. Bei dem Schmidfschen ' Käfer sind, wie bei Choragus, die drei dicken Endglieder rundlich, nicht an einander gedrängt, sonderi» stehen abge- sondert und bilden eine abgesetzte Kolbe. Auch sind bei ihm die Schenkel ebenso gleichmässig verdickt wie bei Cho- ragus, und die Füsse unterscheiden sich nur darin, dass das dritte Glied länger und daher deutlicher vom zweiten getrennt ist. Scheint der Käfer somit geneiisch nicht von Choragus abzuweiclien, obwohl für sein Sprungvermögen directe Be- obachtungen noch fehlen, so ist doch seine specifische Ver- schiedenheit keinen Augenblick in Zweifel zu ziehen. Fis genügt, hier einige der aufTallendsten Unterschiede anzuführen. Ch. piceus ist beständig kleiner, gedrungener und stärker gewölbt, das Halsschild ist bei ihm verhältnissmässig grösser, vorn breiter, an den Seiten stärker gerundet, die Flügel- decken sind kürzer, glänzend, gestreift - punktirt und haben glatte Zwischenräume, bei Ch. Sheppardi sind sie matt punktirt- gestreift, die Zwischejiräume punctirt runzlig. — Ch. piceus ist bisher nur in Pommern aufgefunden, wo er nach Geh. Rath Schmidt an alten Zäunen vorkommt. Noch muss ich bemerken, dass Director SuftVian nach der Beschreibung der Fühler und Schenkel auch die auf einen kleinen französischen Anthribiden gegründete Gattung *) Derselbe Fall, dass ein Käfer hüpft, ohne verdickte Hinter- scheiikel zu haben, kommt auch bei Rhinoncus guttaljs Schöüh- von 89 Enedreytes Sehöuh. V. 2] 5 mit Choragus zu verbinden geneigt ist. Sollte sich diese Vermuthuug bestätigen, so würde die dort beschriebene Art E. hilaris die dritte der Gattung Choragus bilden. 2) Schönlierr citirt im ersten Bande seiner Genera et Species Curcul. den von Germar in den Wetterauer Annalen beschriebnen Authribus bilineatus fraglich bei Tropideres ephippium. Im fünften Bande desselben Werkes wird pag. 211 Tr. ephippium ganz mit Recht mit Tr. sepicola Fahr. 1, Herbst, Schönh. vereinigt, der Geimars'’chen Beschreibung dabei aber nicht weiter ge- dacht. Es bezeichnet dieselbe auch eine ganz andre Art, die im Isten Bande des SchönherFschen Werkes nicht vor- kommt und erst im 5ten unter dem Namen Tropideres bisignatus pag. 213. 18 beschrieben ist. Scliönherr giebt das Bannat als Vaterland derselben an, sie ist aber auch in Steiermark und namentlich in der Gegend von Grätz einheimisch. 3) Unter den von den frühem Schriftstellern beschriebe- nen Anthribiden, die Schönherr selbst in generischer Beziehung zweifelhaft geblieben sind, steht Tom. V. p. 276 auch Anthribus pubescens Fahr, aus Sachsen. Erichson hat denselben bei Gelegenheit seiner Auseinandersetzung der Bostrichen - Gattungen, Wiegmaim Archiv 1836 1. pag. 56, wahrscheinlich auf die Ansicht der Fabricischen Sammlung gestützt, als Synonym von Hylesinus Fraxini aufgeführt. Ich kann bemerken , dass diese Angabe durch das Exemplar der HübneFschen Sammlung, auf die sich Fabricius im vor- liegenden Falle bezieht, bestätigt wird. (Fortsetzung folgt.) Beitrag’ zur liepido.pter «^11 - Fauna, von Ober-Kärnthen und Salzburq, Von Dr. Wickerl, in Prag. (F ortsetznng.) Vanessa Card ui flog allenthalben, selbst auf den höch- sten Alpen.— V. Atalanta, V. Jo, V. Antiopa, V. po- lychloros, V. xanthomelas. Alle im Moelllhale und bei Salzburg nicht selten. — V. urticae fand ich in allen Ständen 90 auf dt a höchsten Alpwiesen. — V. C. albu m. Gemein. — V. prorsa. Auf dem Wege von Boecksteiii zum Nassfelde traf ich am 31sten July die Raupe nicht selten zwischen versponnenen Blättern der Urtica dioica ; einen Monat später flog der Falter häufig im Thale der Salzach, aucli wird er ( bei Salzburg angetrotfen. — L i m e n i t i s C u c i 1 1 a , L. S i b i 1 1 a , L. C a r i 1 1 a , L. P o - puli. Ausser der 2ten Art alle ziemlich selten in der Um- gegend von Salzburg. -- Apatura Iris. Einzeln an der Strasse nach Gastein, häufiger bei Salzburg. — A. 11 ia, Var. Clytie, bei Salz- burg. Var. Eos. Ein ganz schönes Stück von dieser Varie- ' tat fing ich im Moellthale. — Hipparchia Proserpina, H Hermione, H. Al- cyone, H. Briseis, H. Sem eie, H. Statilina, H.Phae- d ra. Kommen alle mehr oder weniger selten bei Salzburg vor. — H. Aello. Dieser Falter flog wiewohl selir selten an den ^ felsigen Abhängen oberiialb des Gletschers bei Heiligenbiut. Anfangs August war er bereits verflogen. — H. Janira. Allenthalben in den Niederungen sehr gemein. — H. E u - dora. In Kärnthen und Salzburg nicht selten au sonnigen Berglehnen. — H. Hyperanthus. Im Möllthale und bei Salzburg. — H. Dejanira. Bei Salzburg wiewohl selten in den Ijaubwäldern des Geisberges. — H. Hiera. Auf dem Wege in die Leiter bei Heiligenblut, auch bei Salzburg; doch immer einzeln. — H. 31aera, H. 3Iegaera, Ege- ria. In den Niederungen nirgend selten. — H. Galatliea, Var. Leu CO me las. In der nächsten Umgebung von Salz- burg. — H. Gassi ope, fliegt einzeln auf den höchsten Alpwiesen am Wege zur Pasterze , häufiger in der Gems- grube. — H. Pharte. Di<‘sen Falter fand ich in wenigen Stücken unterhalb des Tauernhauses ini Thale gen Rauris zu in der 2ten Hälfte Augusts. — H. nielamp us. Nie häufig, doch überall an den lichten Stellen zwischen den Zwergkiefern. — H. Pyrrha. Dieser Falter flog bloss auf den kleinen Alpwiesen unterhalb der Platte bei Heiligen- blut. Er ist nicht häufig. — H. 3Iednsa. Bei Salz- burg häufig. — H. Nerine gehört zu den seltenem Al- penfaltern. Ich fing 3 einzelne am 3ten August bereits abgeflogene Stücke an den felsigen mit Wald bewachsenen Stellen des vordem Sattels. Er scheint die Baumregion nicht zu überschreiten ^ da er schattige Orte liebt. — II, 91 Medea. Häufig in schönen Abänderungen bei Salzburg, auch iin Möllthale. — H. Ligea. Ebendaselbst. — H. Euryale. Auf dein Wege von Boeckstein zum Nassfelde häufig, in Kärntlien seltener. — H. Prono e gehört zu den gewöhnlichsten Alpenfaltern. Sie köiiunt sowohl in den Al- peiithälern , als auch auf den höchst gelegenen Wiesen vor. — H. Gorge. In der Leiter an den Felsen der Zirknitzer Alpenseen und auf den Astnerfeldern bei Doellach flog ein- zeln dieser Falter. — H. Manto. Die höchsten Stellen des Nassfelder und Mallnitzer Tauerns, sowie die Gemsgrube bei Heiligenblut dienen diesem seltenem Falter zum Aufent- halte. Sein Flug ist taumelnd, und nicht anhaltend ; wenige Schritte vom Aufscheuchungsorte stürzt er in den Rasen, so dass man oft Mühe hat, ihn hervorzusuchen. Seine Flug- zeit fällt in den Monat July. — H. Tyndarus. Jede Excursion an höher gelegene Stellen lieferte diesen Falter in Mehrzahl. Eine schöne Abart, wo die Unterseite ganz silberweiss schimmert, fing ich in der Gemsgrube. — H. Davus, H. Pamphilus, H. Iphis, H. Hero, H. Ar- ea nia. Alle in der Salzburger Umgebung. — H. Satyrion. Dieses niedliche Thier flog in Mehrzahl auf den Pasterz- Wiesen und der Pfandlscharte. Der Monat August dient ihm zum Flugzeit. Lycaena Arion. In den Salzburger Umgebungen nicht selten. — L. Alcon, L. Euphemus, Erebus. Einzelne Stücke von diesen 3 Arten sah ich in d«m Salzburger Sammlungen, sie scheinen da ziemlich selten vorzukommen. — L. Cyl- larus, L. Acis, L. Argiolus, L. Dämon, L. Alsus. Um Salzburg nicht selten. — L. Pheretes. Diesen Fal- ter fand ich nur in wenigen Stücken auf den höchstgelege- nen Alpwiesen jenseits des Gassrades bei Heiligenblut im Anfänge August. — L. Daphnis. In der Salzburger Um- gebung, wiewohl selten. — L. Corydon. Diese Art fand ich in einer Höhe von 4 — 5000 ' im Thale gen Rauris zu. Alle Stücke variiren constant; indem bei ihnen die lebhafte Färbung der Unterseite ganz matt erscheint, und verhalten sich zur Stammart wie die Var. Ixora zu H. Syllius. — L. Dorylas. Ganz frische Stücke traf ich in der 2ten Hälfte des Monates August auf einer 5000' hoch gelegenen Alp- wiese, auch kömmt diese Art bei Salzburg vor. — L. Adonis, L. Icarius, L. Alexis. Bei Salzburg. — L. Eros, L. orbitulns. Beide Arten in ziemlicher Anzahl auf den Alpwiesen, über welche der Weg zur Pasterze 9a füiiit. — L. Agestis, L. Eumedoii, L. Argus, L. Ae- gon, L. AinyntHs, L. Pol yspe) choii , L. Hylas, L. Battus, L. Cliryseis. ]>Ie!ir oder weniger selten in den Salzburger Umgebungen. — L. Eurybia. Auf den hoch- gelegenen Alpwiesen jenseits des Gassrades , auch oberhalb der Platte kömmt dieser Falter, wiewohl immer selten vor. Seine F'lugz('it fällt in den Monat August. — L.vir- gaureae, L. phlocas, L. Lucina, L. rubi, L. cjuer- c u s , L. s p i n i , L. i 1 i c i s , L. W a 1 b u m , L. p r u n i , L. betiilae. Im Möllthale und bei Salzburg mehr oder we- niger selten. — Papilio Podalirius. Bei Salzburg. — P. Machaon. Bei Salzburg und auch im Möllthale nicht selten. — Doritis Apollo. Den ganzen Sommer hindurch fliegt dieser Falter in der Umgebung von Salzburg im Salzach- und Möllthale. — D. Delius traf ich nur auf bolien Alpen. In der Pfandlscliarte zunächst dem Keiligenbluter (detsciier und auf dem Kauriser Tauern ilog er zu Ende August noch ganz frisch; während auf einer Excursioji in die Leiter in den ersten Tag(‘ii desselbeji Monats, mir ganz verflogene Stücke vorkamen. Er ist selten. — D. Mnemosyne. Im Möllthale und bei Salzburg niclit selten. — Pontia crataegi. In Kärntlien und Salzburg. — P, brassicae, P. rapae, P. napi. Diese 3 Arten täuscliten mich nicht selten auf den höchsten Alpen , wo ich selbe aus iler Entfernung für P. Callidice hielt. Var. Brio nie e flog in einer 'Waldschlucht bei Sagritz. — P. Callidice. Ein einziges 9 dieses seltenem Falters fing ich , wiewohl schon verflogen in der Gemsgrube. Seine Flugzeit scheint in die- ser Gegend der 31onat Juli zu sein. — P. Daplidice. Bei Salzburg nicht selten. — P. cardamines, P. Sina- ]) i s. Beide im Möllthale und bei Salzburg. — Colias Fid usa, Var. helice. Nicht selten in den Salz- burger Umgebungen. — C. C h r y s o t h e m e. Bei Salz'.uirg jedocli seltener. — C. Phicomone. Dieser Falter wurde auf hochgelegenen Alpwiesen in Mehrzahl gesammelt, nach Angaben soll er auch auf dem Geisberge bei Sab'.burg wie- wohl selten Vorkommen. — C. Hyale. Häufig im Thale der Salzach. — ^ C. Palaeno. Vergebens habe ich auf dem Nassfelde, wo er im vorigen Jahre in mehrern Stücken ge- fangen , und das mir als Standort dieses Falters angegeben wurde, nach ihm gesucht. Der Salzburger Umgebung fehlt 93 er. C. r li a m n i wurde in allen Thälern nicht selten angetroffen. — H e s p e r i a ni a 1 v a r u in , V a r a 1 1 Ii e a e , H. c a r t h a m i. Bei Salzburg. — H. f r i til 1 u m traf ich einzeln auf hohen Alp- wiesen. — H. alveolus, H. Sertorius, H. Tages, H. Paniscus, H. comma, H. Sylvanus, H. linea, H. lineola. Sämmtliche Arten sah ich in den Salzburger Sammlungen in der nächsten Umgebung gesammelt. H. comma fing ich auch auf den höchsten Alpen. — Sphwgidae . A ty ch i a s tati c e s. Bei Salzburg. A. chry so ce p h a 1 a Mihi. Atychia thorace , abdo- mine alisque anticis coeruleo-Tiridibus , posticis fuscis, antennis valde pectinatis, capite auro - micante. — Diese neue Art, welche von mir im Monate August auf den hochgelegenen Wiesen der Pasterze entdeckt wurde, hat die Grösse der A. infausta, steht aber der A. statices am nächsten. Die bräunlich grünen mit zwei Reihen schwarzer Kämme versehenen Fühler endigen wie bei A. statices kolbig abgestumpft, und erscheinen beim AVei- be wegen der viel kürzern Kämme beinahe fadenförmig Der grüne, an der Stirn mit feinen abstehenden Haaren ver- sehene Kopf ist zwischen und hinter den Fühlern goldglän- zend und zeigt bei einer Reihe von Stücken verschiedene Nuancen mit grünlichem , röthlichem und bläulichem Schim- mer; so dass beim ersten Anblick des Thiers sogleich der glänzende Kopf dem Beobachter auffällt. Der Rücken ist gewöhnlich bronzefarben mit einzelnen grauen emporstehenden Haaren, doch finden sich auch Abweichungen, wo er grün erscheint , Halsband und Schulterdecken sind jedoch stand- haft grünglänzend. Der grünlich - blaue Hinterleib ist zu beiden Seiten des Afters mit dichten abstehenden Härchen besetzt, was vorzüglich beim Manne auffallend hervortritt. Die Füsse stimmen mit der Körperfärbung überein. Die Vorderftügel sind glänzend - grün , zuweilen bis ins Blaue übergehend mit grauen Franzen, die Hinterflügel schwach bestäubt, schwärzlich-grau mit dergleichen Franzen. — Die schwarzgraue Unterseite zeigt am Vorder- und Innenrande so wie auch an .der Fiügelwurzel einen blau -grünen Schim- mer. Das Weib ist viel kleiner als der 3Iann. Ich fand diese Atychia in beinahe 30 Stücken, welche vollkommen übereiüstimmen , thcils einzeln, wie die verwandten Artea 94 iru Sonnenschein schwärmend, theils in der Begattung an Blumen sitzend in einer Höhe von 6 — 7000'. Unterhalb dieser Region traf ich sie nie. Mit A. globulariae kann diese Art wohl wegen ihrer in eine Kolbe auslaufenden Füh- ler nicht leicht verwechselt werden, doch könnte dies leich- ter mit A. statices geschehen, der sie am nächsten steht. ! Die Unterscheidungsmerkmale beider Arten sind folgende: j 1. Die Fühler von A. chrysocephala sind im Verhält- niss zu A. statices viel länger gekämmt, und die einzelnen Kämme stehen mehr von einander ab, als bei A. statices. — 2. Bei A. chrysocephala sind Stirn, Rücken und Hin- terleib mit feinen einzeln hervorstehenden gräulichen Här- chen besetzt, die bei A. statices fehlen. 3. Der Kopf ist schön goldglänzend und sticht wegen der Behaarung des übrigen Körpers besonders hervor, was bei A. statices, wo Kopf und Bruststück gleichmässig gefärbt erscheinen, nicht so der Fall ist. 4. Endlich erreicht A. chrysoce- ’j phala kaum die halbe Grösse von A. statices und ist eine Bewohnerin der 7000' hohen Kärnthner Alpen. — A. pruni. Bei Salzburg nie häufig. Z y g a e n a M i n o s wurde von mir sowohl in den Niede- rungen, als auch auf den höchsten Alpen angetrotfen. — Z. sca- biosae, Z. achilleae. Bei Salzburg. — Z. exulans. Einzeln schwärmte diese Z. auf den 6 — 7000' hohen Alpwiesen , sie ist nicht häufig. Im August war sic meist schon verflogen. — Z. meliloti, Z. lonicerae, Z. fi- lipendulae. In Oberkärnthen und bei Salzburg nicht selten. — Z. hip porcepi d i s. Nur wenige Stücke kamen mir unterhalb Doellach in einem Waldschlage vor. — Z. an- gelicae, Z. peucedani, Z. E phialt es, Z. falcatae, i Z. onobrychis. Bei Salzburg. — Syntomis phegea. Häufig in der Salzburger Um- i gebung. — Sesia apiformis, S. asiliformis, S. eulicifor- mis, S. mutillaeformis, S. tenthrediniformis. Ein- zeln in Oberkärnthen, auch bei Salzburg aufgefunden. — M a c r o g 1 o s s a f u c i f o r m i s , M. b o m b i I i f o r m i s. Bei Salzburg. — M. croatica. Herr Freyer erwälmt in seinen Heften , dass dieser Schwärmer bei Salzburg aufgefunden wurde; doch scheint er von den einheimischen Sammlern daselbst nicht entdeckt worden zu sein. — M. stella- tarum. Allenthalben. — M. oenotherae wurde, wie- wohl als grosseSeltenheit 2 Mal in Salzburg erzogen. — 95 Deilephila nerii wurde vor mehreren Jahren bei Salz- burg des Abends an Blüten schwärmend gefangen; erzogen wurde sie daselbst noch nicht. — D. Celerio. Ich sah ■ in den Salzburger Sammlungen mehrere schöne Stücke dieses : seltenen Schwärmers, welche sämmtlich von einem Anfänger an einem in der Nähe der Stadt gelegenen Orte gezogen wurden. — D. Elpenor, D. porcellus, D. galii, D. I euphorbiae. Im Moellthale und bei Salzburg. Sphing pinastri, S. convolvnli, S. ligustri. Bei Salzburg. Srnerinthus tiliae. Bei Salzburg. — S. o cell ata, S. populi. Im Moellthale und bei Salzburg. Bombycidae. [ Saturnia spini kommt, wiewohl nicht oft bei Salz- ! bürg vor. — S. carpini. Im Moellthale und bei Salzburg I zu verschiedenen Zeiten mehr oder weniger selten. I Aglia Tau. Allenthalben nicht selten. I Endromis versicolor. Selten bei Salzburg; wahr- scheinlich weil die Umgebung arm an Birken ist. Harpyia vinula. Nirgend selten. — H. Erminea. Einzelne Stücke wurden in Salzburg erzogen , doch gilt das i Thier noch immer als Seltenheit. — H. bicuspis. Bei ! Salzburg selten. — H. bifida. Häufiger als die vorige. H. fagi. Wird alljährlich erzogen. — H. Milhauseri. Dieser seltene Sj)innor wurde im Jahre 1844 in einem Stücke auf dem Kapuzinerberg ganz frisch entwickelt auf- gefunden. Es befindet sich dieses Stück in der Sammlung des Stiftes St. Peter. — I N o t o d o n t a t r i t o p h u s , N. z i c z a c , N. d r o m e d a - I rius, N. cucullina, N. camelina, N. argentina, N. [ palpina, N. plumigera, N. dodoncea, N. chaonia. I Alle diese Arten sind mehr oder weniger selten in der 1 Salzburger Umgebung. Cossus ligniperda kommt häufig vor und thut vorzüg- lich den Obstbäumen grossen Schaden. — C. aesculi. Bisher \ noch selten um Salzburg anfgefunden. — H e p i 0 1 u s h u m u 1 i. Ziemlich häufig in der nächsten Um- gebung der Stadt. — H. carnus. Nach Angaben soll di*‘ser Spinner auf einer Höhe von 7000' Vorkommen. — H. syl- vinus. Bei Salzbnrg — H. Ganna. Diesen seltenen Spinner fing ich in beiden Geschlechtern auf den höchsten Kärnthner - Alpen im Sonnenschein schwärmend. Sein Flug 9C ist änsserst rasch, deshalb ist er auch schwierig zu fangen. Seine Flugzeit fällt in die Mitte des Monats August, er variirt sehr. — H. Hectus. Nicht selten bei Salzburg. (Forts etzung folgt.) Ich kaufe stets kleinere und grössere Parthien bekannter oder unbekannter südeuropäischer und exotischer Käfer, zu annehmbaren Preisen; eben so auch ganze Sammlungen von allen Ordnungen der Insekten , wenn sie gut erhalten sind. Briefe kann ich nur frankirt annehmen. — Mein neues Insekten- Verzeichniss steht Liebhabern von Insekten zu Diensten, ' I diejenigen verehrlichen Vereins - Mitglieder , welche es wün- < sehen, wollen es entweder unmittelbar mir oder dem Ver- eine in Stettin in frankirten Briefen anzeigen. Dr. Waltl V zu Passau in Bayern. Gegen portofreie Einsendung des Betrages ist durch die Red. zu beziehen : ein tadelfreies Pärchen von Dynastes Typlion für 3 Der entomologiscke Verein versammelt sich zur Sitzung am Dlnstag den 3. April Abends S Uhr Im Vereinslocale, Der Verein hat für Briefe und Packele innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit, ^venn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Packele mit ollener Adresse nicht über 5 Pfd. wdegen. Die Adresse für Briefe und Paehete muss laulen : //An den enlomo- logischen Verein zu Stettin// und ausserdem noch den Beisatz tühren: // Allgem. Angelegenheiten des entomologischen V erelns zu Stettin.// Es w ird dringend gebeten , mit grösster Genauigkeit diesen V'^or- sehriften nachzuhommen. Druck von F. Heiseuland. Entomologische Zeitung heraus gegeben von dem entomologischen Vereine Z 11 Redaction: C. A. Dohrn, Praeses 1 Dr. H. Schaum , Secretair/ des Vereins. In Commission bei F. Fleischer iii Leipzig. N". 4. 6- Jahrgang. April 1845. Inhalt* Vereinsangelegenheiten. Suffrian: Bemerkungen über einige deutsche Rüsselkäfer. N ickerl . Beitrag zur Lepidopteren- fauna von Ober-Kärnlhen und Salzburg. (Forts.) Brittiuger Einige Abänderungen von Lepidopteren. Schneider; Türkischo und kleinasiatiscbe Neuroptera. v. Weidenbach: Ueber Bo- strichus curvidens und seine Verwüstungen. Ueber die in Ameisenneslern vorkommenden Insecten, von einem süddeut- schen Entomologen. Grimm: Die Myrmecophilen bei Berlin. ln der Sitzung am 1. März wurden die Herren: Dr. E V e r s m a n n in Kasan , und Medicinalrath Dr. Nicolai in Arnstadt, zu Mitgliedern des Vereins vorgesclilagen und aufgenommen. Für die Vereinsbibliotliek ist auf antiquarischem Wege angeschafFt : Hübner Sammlung und Geschichte europäischer Schmetterlinge. Eingegangeu ist ferner: Wieg mann Archiv Jahrg, XL Heft I. (enthält nichts Entomologisches.) Entomographia Imperii Rossici auct. Gotthelf Fischer V. Wald he im. Moskau 1820 — 28 tom. I. — III. 4to. Geschenk Sr. Excellenz des Hru. Verfassers. 7 98 Disscrtatio inauguralis sistens coleopterorum species agri Halensis auct. E. A. Nicolai, 1822. Geschenk des Hrn. Seminarlehrer Strübing in Erfurt, wofür den Herrn Geschenkgeberii der Vereinsvorstand seinen Dank ausspricht. Noch w urde der Bibliothek überv\'ies‘m : Eversmaiin Fauna lepidopterologica Volgo-Uraleu- sis. Casaui 1844 8vo. Ein Geschenk Sr. Excellenz des russischen Gesandten in Berlin Freiherrn v. Meyendorf an den Unterzeichneten, welcher gerne diese Gelegenheit ergreift, seinem verehrten Freunde und Gönner aufrichtig zu danken für die gütige Bereitwilligkeit, mit >velcher derselbe die Anknüpfung wich- tiger Verbindungen Seitens des Vereins- mit ausgezeichneten russischen Entomologen eingeleitet und befördert hat. C. A» Dohrn, Bemerkungen über einige deutsche Rüsselkäfer, mit besonderer Beziehung auf Schonherr s G. et^Sp, Curculionidum. Vom Director Suffrian, in Siegen. (Fortsetzung; vergl. I. Jahrgang n. 4 Seite 61.) 16) Unter Urodon suturalis 1. 114 e. 3 erw'ähnt Schönherr eine Varietät dieses Käfers thoracis angulis posticis suturaque eiytrorum concoloribus, nondensius albido-tomentosis, welche ihm von Paris aus unter dem Namen U. conformis Chevr. zugekommen, und die er nicht w’eiter von U. sutura- lis unterscheiden zu können glaubt. Diese über das ganze untere Rheinland (ich fand sie bei Wiesbaden, Coblenz, Ems, und erhielt sie auch von Hrn. Förster bei Aachen gesammelt) weit verbreitete angebliche Varietät ist jedoch sicher eine gute Art , und würde auch von Schönherr als solche aner- kannt worden sein, wenn er von ihr mehr als ein einziges $ Exemplar hätte vergleichen können. Das Thier ist bei fast gleicher Länge stets um die Hälfte schmaler als U. guturalis, daher schlanker, verhältnissmässig stärker gewölbt; 99 der mittlere Hinterzipfel des Halsschildes ist weniger vor- gezogen, breiter und stumpfer abgerundet, daher auch die Ausbiegung an den Seiten desselben weniger autfallend. Das Kopfschild ist stärker punktirt, und von der deutlichen kiel- artigen Längslini-^, welche man hier bei U. suturalis immer wahrnimmt, eischeint nur zuweilen bei der günstigsten Be- leuchtung eine schwache Spur. Das Pygidium ist bei beiden Geschlechtern deutlich läiigsrinnig, bei dem (f ist die Rinne überall gleichmässig breit und tief, bei dem $ nech unten hin zwar schmaler und weniger deutlich, niemals aber vor dem Ende ganz verschwindend , während bei ü. suturalis in beiden Geschlechtern nur oben der Anfang einer solchen Rinne vorhanden ist, und man das Thier sorgfältig hin und her wenden muss, um eine Spur jener Rinne noch über die Mitte hinaus verfolgen zu können, i azu kommt nun noch die abweichende Färbung; unter Hunderten von Individuen, welche ich während dreier Jahre bei Ems und an andern Orten gesehen, habe ich nie eins gefunden, bei welchem irgend eine Andeutung der wcissen Harbekleidung sich gezeigt hätte, die wir bei U. suturalis immer an den Hinterecken des Halsschildes und längs der Naht wahrnehmen, dagegen ist die greise Haarbedeckung der Oberseite stets etwas weisslifher als bei ü. suturalis: — und endlich noch das stets getrennte Vorkommen beider Arten , denn unter jener Masse des U. conformis habe ich wohl vereinzelt den ü. rufipes, nie aber einen suturalis angeti offen. Hiernach er- scheint mir die Artverschiedenheit beider Käfer nicht weiter zweifelhaft, und die vermeintliche Varietät des U. suturalis wird den ganz passenden Namen ü. conformis Chevr. behalten können. Die Futterpflanze hat sie mit den übrigen deutschen Arten der Gattung gemein , sie lebt nämlich ausschliesslich auf Reseda, und zwar auf R. luteola L. , in deren Blüthen ich sie auch häufig in Copula antraf. Die Färbung der Beine ist übrigens bei ihr eben so veränderlich wie bei ü. suturalis ; gewöhnlich sind zwar die Vorder- schienen und Fasse gelbroth, aber bei weiterer Ausdehnung ergreift diese Färbung zuerst die Mittelschienen und Tarsen, dann die Vorderschenkel, und die Hinterschienen werden hochbraun oder auch röthlich ; oder diese Farbe schwindet auch so weit, dass die Vorderschienen nur braun bleiben, endlich werden die ganzen Beine schwarz; ja es finden sich Individuen, an denen die Färbung nicht einmal bei beiden Beinen desselben Exemplares übereinstimmt. 7* 100 17. Apion ononidis Gyl. scheint durch seinen Namen noch nirgends Ajistoss erregt zu haben , obgleicli schon ein viel älteres und daher mehr berechtigtes Apion ononis Kirby vorhanden, und der Name des Gyllenliarschen Käfers über- dies gi’ammatisch falsch gebildet ist. Der letztere dürfte daher um so mehr einen andern Namen erhalten müssen, als schon manche einander weit weniger ähnliche Benennungen mit ängstlicher Sorgfalt geändert worden sind. Uebrigens leben beide Arten in friedlicher Gemeinschaft mit einander auf derselben Futterpflanze, nämlich auf Ononis repens L., auf der ich sie z. B. im Juli 1844 bei Diwenow an der Ostsee häufig, und besonders A. ononis Kirby in überaus grosser Menge antraf. Es bestätigt sich dennoch immer mehr, dass viele Apion -Arten auf Leguminosen leben, und wahrscheinlich werden sie überall in Samenkapseln ihre Ver- wandlung erleiden, wie dies bereits von A. fussirostre und '* einigen andern Arten mit Sicherlieit nachgewiesen ist. 1 18. Zu den in der E. Z. mitgetheilten Nachrichten über die Lebensweise einiger Lixus-Arten kann ich aus brief- licher 31ittheilung des Hrn. Apotheker M u rd fie 1 d in Rheine i vom 8. Sept. 1843 noch eine, die Beobachtungen des Hrn. i Dieckhoffbestätigende Notiz nachtragen. «L i x u s p ar apl ec t i - cu s findet sich bei uns nu r in den Stengeln von Sium latifolium, und nie in denen von Phellandrimn aquaticum, welches nur von den Larven von Helodes piiellandrii heimgesucht wird.« 19. T y ch ins S ch n e i d e r i Herbst bei Schönherr lU. Hob. 8 ist von Gyllenhal vcrmuthlich nach alten Exemplaren beschrieben Avorden , denn bei einer grossen Anzahl von Stücken dieses Käfers, die ich im Juli 1844 bei Diwenow an der Ostsee gefangen habe und die mit den Originalexem- plaren des Berliner Museums verglicheji sind, finde ich die Farbe nicht schwarz, sondern mehr oder minder ins Röth- liche fallend braun. Die Farbe der Schüppchen, welche die Oherseite des Körpers bedecken, ändert ganz ausserordentlich ab, und die Extreme dieser Reihe von Abänderungen sind einander so unähnlich, dass man darin leicht besondere Arten zu finden versucht werden könnte. Bei der einen derselben, die Gyllenhal v. v. O. vor sich gehabt zu haben scheint, sind dieselben einfarbig weiss, an den Seiten und auf der Mitte des Halsschildes, sowie längs der Naht etwas dichter gedrängt, fast überall sparsamer und zerstreuter, so dass die braune Grundfarbe durchschimmert 5 bei der entgegengesetzten , durch die Schönheit ihrer Färbung und 101 Zeiclmung überrasclienden sind die Schüppchen nur an den erstbczeichneten Stellen weiss, auf der ganzen übrigen Hals- schildsfläche gelblich , knpferglänzend , so dass das Halsschild kupferröthlichgelb gefärbt, und von drei schmalen , nach vorn hin abgekürzten weissen Längsbinden durchzogen scheint. Auf den Flügeldecken zeigt sich nur der breite durch die beiden die Naht einschliessenden Zwischenräume gebildete Nahtstreifen weiss, der nächste jederseits ist kupferglänzend, und so wechseln auf dem Deckschilde weisse und kupfer- farbene den einzelnen Zwischenräumen entsprechende Längs- binden regelmässig mit einander ab, so dass der Käfer von üben ans betrachtet eine lebhaft kupferglänzende mit schmalen weissen Längsbinden gezierte Oberfläche zeigt. Zwischen diesen beiden Formen giebt es jedoch eine solche Reihe von Uebergäugen, dass an eine specifische Trennung derselben nicht gedacht werden darf; namentlich kann man das all- mählige Dunklerwerden der Schüppchen , welche von weiss in röthlichgrau , dann ins röthlichbraune , zuletzt ins kupfrige übergehen , und , anfangs ohne allen Metallglanz , diesen all- mählich in immer hölierm (Jrade, dem Dunkelwerden ent- sprechend, annehmen, genau verfolgen. Die Futterpflanze des Käfers ist Anthyliis vulneraria L , in deren aufgeblasenen Blüthenkelchen er im Juli zu Anden ist. 20. Bei vielen unserer C e u t o r h y n ch u s - Arten flndet sich der Geschlechtsunterschied in dem Bau des letzten Hin- terleibssegments ausgedrückt, und für denjenigen, welcher diese Gattung in hinlänglicher Vollständigkeit und zugleich in genügender Exemplarenzahl besitzt , würde eine gründliche Untersuchung derselben von diesem Gesichtspunkte aus, auf welchen Schönherr gar nicht eingegangen ist , gewiss eine verdienstliche Arbeit sein. Einen Beitrag dazu mögen die folgenden Bemerkungen abgeben, bei denen ich jedoch bevor- worten muss, dass ich nur bei C. napi Koch und C. qua- dridens Pz. die als die cf angenommenen Formen wirklich als solche nachzuweisen vermag, während bei den übrigen noch angeführten Arten das Geschlechtsverhältniss aus der Analogie mit den beiden genannten geschlossen ist. — Im Allgemeinen bildet der Hinterleib dieser Thiere ein von den Hinterbeinen an mit rundlich zusammengebogenen Seiten sich verengendes Dreieck , dessen letztes abgestutztes Segment sich bald mit gebogenem Rande an das ( abgerundete ) Py- gidium anschliesst, bald mit aufwärts gebogenen Zipfeln das (abgestutzte) Pygidium umschliesst. ltn erstem Falle sind 102 die letzten Segmente gewölbt , im letztem mehr flach gedrückt nnd die Hinterränder der dem Eudringe vorhergehenden besonders bei den cT an den Seiten in dreieckige Zipfel verlängert 5 auch bleibt dann bei letztem Arten auf der Mitte des letzten Ringes eine breite dreieckige an den ünterrand des Pygidiums anstossende Fläche zurück; und jene Wölbung sowohl wie diese Fläche sind diejenigen Stellen , auf denen am letzten Segmente die Geschleclitsmerkmale hervortreten. Durch letztere werden nicht die cf, sondern die 9 kenntlicli gemacht, und sie bestehen in einer verschiedenartig gestal- teten, grubenartigen Vertiefung, welche zu beiden Seiten mit mehr oder minder deutlichen Kanten, Erhöhungen, Höckerchen u. s. w, versehen ist ; ähnliche aber weit schwächere Gruben u. s. w. sind bei den cf in seltnem Fällen vorhanden. C. raphani F. cf letztes Segment einfach. $ mit 2 schwachen hinterwärts convergi- renden filzigen Längskanteu, die zwi- schen sich ein erhöhtes Feld einschliessen. C. abbreviatulus F. cf einfach. 9 mit einer schmalen tiefen Quergrube zwischen 2 Höckerchen. C. crucifer Ol. cf einfach. 9 mit einem Quereindruck zwischen 2 am Hinterrande des Segments aufgebogenen Höckern. C. 3 maculatus F. cf einfach. 9 wie bei C. crucifer, doch kleiner und unscheinbarer. C. litura F. cf einfach. 9 mit einem seichten Quereindruck vor dem Hinterrande. C. chrysarthemi Müll cf mit einer feinen Längsrinne auf der letzten Hälfte des Segments. 9 mit 2 hinterwärts convergirenden Längs- höckern, die Grube dazwischen gelblich filzig. C. punctulum Hbst. cf einfach. 9 mit einer seichten rundlichen Längsrinne auf den 3 letzten Segmenten. C. ericae Gyl. cf einfach. 9 mit 2 scharfen Höckern auf dem letzten Ringe. 103 C. marginatus Pk. d 9 G. pa nötiger Sclih. cT 9 G. quercus F. $ C rubicundus Pk, cT 9 C. analis Pz. d" 9 C. obsoletus Schüp. cT 9 C. napi Koch. d" 9 C. pollinarius Forst. cT 9 C. syrites Grni. d" 9 C. quadridens Pz. c/* 9 C. subrufus F. c/ 9 einfach. mit 2 stumpfen j eine seichte . Längs- grube einschliessenden Höckern, mit einem dreieckigen Schlitz in dem letzten Segmente, welches dadurch in 2 breit abgerundete Lappen ausgeht, mit einem tiefen Quereindrucke zwischen 2 braunhaaiigen Höckern, ganz. . mit einer seichten scharfrandigen Quer- grube, ganz. wie bei quercus, die Quergrube tit-fer, die scharfen Ränder fein schwarz behaart, mit einer seichten Quergrube, mit einer tiefen jederseits von scharfen Höckern begränzten Quergrube, mit einem breiten flachen Eindruck, mit einer sehr scharfkantigen Quergrube, die meist auch noch den Hinterrand des vorletzten Segments niederdrückt, einfach. wie bei C. obsoletus. einfach. mit einem dreieckigen Eindrücke auf dem letzten Ringe. einfach. mit einer rundlichen Grube, einfach. mit einer Längsgrnbe zwischen 2 breiten und stumpfen Höckern. einfach. mit einem Quereindrucke zwischen 2 scharfen Höckern auf dem letzten, und einem runden Grübchen auf dem ej sten Segmente. Von C. quercicola F. und macula alba Hbst. besitze icJi nur wenige Exemplare, und diese zeigen den Bau von C. obsoletus $, gehören daher wahrscheinlich demselben Ge- schlechte an. (Fortsetzung folgt.) 104 Beitrag* zur liepidoiiteren - Fauna von Oher-K'drnthen und Salzburg, Von Dr. ]¥iclcerl, in Prag. (Fortsetzung.) L i t h 0 s i a q u a d r a , L. g r i s e o I a , L. c o üi p l a h a , L. aiireola, L. riibricollis, L. rosea. Alle mehr oder weniger in der Umgebung der Stadt. L. m e l a n o in o s. 3Iihi. ( at'kxs schwarz , wyttoc Schulter ) Lithosia alis anticis obscure fulvis, nigro -punctatis, costis duabus nigris ; posticis fuscis , collari et scapulis atris. — Dieser Spinner hat das Mass von L. roscida , welcher er am meisten ähnlich sieht. Die Fühler sind schwarz und feingefranzt. Der Kopf, Halskragen, Schulterblätter und ’ Rücken sind mattschwarz, doch erscheinen bei mässiger Vergrösserung an der Wurzel der Vorderflügel einzelne rost- ! farbene Härchen. Der Hinterleib, dessen letzter Abschnitt | gelb erscheint, ist gleichfalls schwarz. Die Füsse oben gelb, unten schwarz. Die Vorderflügel sind bräunlichgelb, gegen die Wurzel mit russigein Anflug; auf denselben stehen drei Querreihen schwarzer Punkte , von denen die äusserste wie bei L. roscida gebogen erscheint. Die von der Wurzel längs des Vorderrandes hinlaufende, so wie auch die Mittel- rippe sind bis zur ersten Querpunktreihe immer schwarz, und enden gewöhnlich in den zwei untereinander stehenden ersten Punkten. Bei einzelnen Stücken reicht die schwarze Mittelrippe bis zur zweiten Querpunktreihe und endet in derselben gabelförmig, was dadurch entsteht, dass die von dem zweiten Punkte der ersten Querpunktreihe entspringende Nebenrippe bis zu dem dritten Punkte der zweiten Querreihe gleichfalls schwarz erscheint. Die Unterflügel sind sehr schwach bestäubt, grau, mit mehr oder weniger hervor- tretenden gelblichen Stellen , und mehrern unregelmässigen schwärzlichen Punkten am Aussenraud. Sämmtliche Flügel- räiider sind heller gelb , und besitzen auch solche nur etwas blässere Franzen Die Unterseite der Oberflügel ist rauch- grau, die der Unterftügel gelblich, alle Flügelränder gelb; die äusserste Punktreihe der Ober- so wie auch die einzelnen unregelmässigen Punkte am Aussenrande der Unterflügel, die auf der Oberseite nicht deutlich hervortreten, scheinen ziem- 105 lieh lebhaft durch, während die zwei andern Punktreihen verschwinden. — Ich entdeckte diesen Spinner, der nirgend beschrieben noch abgebildet ist , in der nächsten Umgebung ( des Grossglockners auf einer Höhe von 9000 wo er nach i einem eingetretenen Regen schwerfällig einzeln schwärmte. — - I Der schwarze Halskragen, die schwarzen Schulterdecken, die j von der Wurzel schwarz auslaufenden Flügelrippen , die russige I Bestäubung, so wie auch der hohe Standort charakterisiren I diesen Spinner als verschieden von L. roscida. — ! L. roscida. In der Ebene von Salzburg. — Lithosia Freyeri. Mihi. L. alis omnibus pallide helvaceis, anticis angustis, seriebus tribiis punctorum mini^ morum. — Dieser von mir gleichfalls auf den Kärnthner Hochalpen entdeckte Spinner steht zwischen L. roscida und L. irrorea. Er hat die Grösse von L. roscida. Füh- ler, Kopf, Rücken und Hinterleib sind schwarz, doch ist das Ende der letztem, so wie auch die Mitte des Rückens, Halsband und Schulterdecken gelb gefärbt. Die zwei vordem Paare der Füsse sind schwärzlich-grau , am x^ussenrande gelb- lich, das letzte Fusspaar gelb. Die Vorderflügel sind schmaler und gestreckter als bei L. roscida , blassgelb mit hellgelben Rändern. An denselben bemerkt mau 3 Querreihen schwarzer Pünktchen , von welchen die mittlere viel mehr Punkte ent- hält, als bei L. roscida. Bei der äussersten Reihe stehen die Pünktchen nicht so sehr im Bogen, als bei der genannten Art. Die Untei’ftügel sind gleichfalls blassgelb durchscheinend, ohne Punkte , der Aussenrand geht bei dieser Art in den Innenraud unter einem stumpfen Winkel über, während bei L. roscida die Verbindung bei den Rändern vollkommen bogenförmig vor sich geht. Die Franzen sämintlicher Flügel sind hellgelb. — Die Unterseite der Vorderflügel ist grau mit hellgelben Rändern und durchschimmernden Pünktchen der Oberseite , die der Hinterflügel stimmt mit der Färbung der Oberseite überein. — Unter 3 erbeuteten männlichen Stücken dieser seltenen Art, die ich Hrn. Freyer in Augsburg zu Ehren benannte , befindet sich eine schöne Varietät , wo die Rippen, wie bei L. melanomos schwarz gefärbt sind. — Den Spinner findet man im August auf den höchsten Alpen an felsigen Abhängen , wo er im Sonnenschein schwerfällig flattert. — Er unterscheidet sich von L. roscida durch die blasse Färbung , durch die verschiedene Anordnung und Kleinheit seiner Punkte, durch den ganz verschiedenen Flügel- schnitt und die graue Färbung der Unterseite der Vorder- 106 flügel ; Vou L. irrorea durch die geringe Grösse, verschie- denen Flügelschnitt und sein blasses Colorit. — L. 1 r r o r e a kommt sowohl im Moellthale als auch auf hohen 1 Alpen einzeln vor, doch scheint sie die Föhrenregion nicht zu überschreiten. — L. eborina, L. ancilla, L. mundana. Ziemlich häufig bei Salzburg, — P s y ch e. Nicht eine einzige Art dieser Gattung kam mir auf ^ meiner Alpenreise im entwickelten Zustande vor, desto häufiger traf ich die ersten Stände. Es wird unglaublich erscheinen, dass ich auf einer Excursion längst den Wiesenabhängen hinter dem Gastrade in einer Höhe von 8000' oberhalb Heiligenblut au eine Stelle kam , wo eine Psyche - Art in solcher Menge ; vorkam, dass wenn man den mit Steingeröll und spärlichen Rasen bedeckten Boden genau ansah, derselbe sich zu be- wegen schien , ohngefähr wie ein recht belebter Ameisen- haufen, so dass ein einziger blinder Griff hunderte dieser * Thiere auffasste. Ich nahm eine Anzahl derselben mit, ' fütterte sie mit verschiedenen Grasarten und Alpenpflanzen, die sie anfangs benagten, nach wenigen Tagen aber starben alle. Die kaum 3 langen Säcke bestanden aus einem zu ihrer Kleinheit verhältnissmässig starken Gespinnste, mit untermengten zarten Grasstengeln , die der Länge des Ge- spinnstes nach angeordnet waren. Schade, dass mir einige derselben, die ich aufl^ewahrt hielt, verloren gingen, so dass ich eine genauere Beschreibung dieser wahrscheinlich neuen Art nicht geben kann. — Gewiss wäre es sehr interessant, die Naturgeschichte dieser zu Millionen auf den Hochalpen vorkommenden Art, mit der im Vergleiche unsere gemeinsten Tineen als Seltenheiten erscheinen, zu erfahren. — Liparis monacha kommt wiewohl nicht sehr häufig bei Salzburg vor. — L. dispar, L. salicis, L. chry- sorrhoea, L. auriflua. Allenthalben häufig und vor- züglich den Obstbäumen schadend. — Orgyia pudibunda, O. fascellina, O. antiqua. Bei Salzburg selten. — Pygaera anastomosis, P. reclusa, P. anacho- reta, P. curtula, P. bucephala. Sämmtliche Arten traf ich in den Salzburger Sammlungen, in der Umgebung der Stadt aufgefunden. — Gastropacha betulifolia wird alljährlich in Salzburg erzogen, ohne gerade gemein zu sein. — G. quercifolia, G. pini. Oft aufgefunden. — G. pruni. Stets einzeln vor-n kommend und sehr gesucht. — G. potatoria, G. medi-' cagiuis, G. quercus, G. rubi, G. populi, G. crataegi, G. proces sion ea, G. Canestris, G, nenstria. Alle mehr oder weniger bei Salzburg häufig. — Euprepia cribrum, E. pulchra.. Beide Arten sel- ten. — E. gram 111 i ca. In den Voralpen kommt von diesem Spinner eine Abänderung vor, bei der die llnterflügel ganz schwarz sind. Häufiger kommt diese Varietät in Unterkärnthen vor. Bei Salzburg wurde diese Art noch nicht aufgefunden. — E. russula, E. jacobaeae. Bei Salzburg. — E. planta- g i n i s , Var. h o s p i t a. Dieser Spinner welcher bei uns zuweilen nicht selten erscheint, fliegt auf den höchsten Alp- wiesen mit weissen ünterflügeln im August. — E. matronalis Fr. Diese Art scheint auf den Kärnthner Gebirgen selten vorzukominen ; denn trotz meiner öftern Excursionen erbeutete ich bloss 2 einzelne Stücke in der Nähe des Eisfeldes. Sie fliegt im Sonnenschein sehr rasch und anhaltend, und ist wegen der Steilheit der Orte, an denen sie vorkommt, schwierig- zu fangen. — E. domin ula, E. Hera. Bei Salzburg häufig, besonders die 2te Art. — E. purpurea, E. aulica. Beide Arten seltener als die vorhergehenden. — E. niatronula. Die Salzburger Umgebung scheint vor- züglich der Entwickelung dieses Spinners geeignet, alljährlich wird er daselbst gefangen und selbst die kleinsten Sammlungen besitzen ihn, obwohl nur in geflogenen Stücken. Noch ge- lang es den daselbst befindlichen Sammlern nicht, die Raupe selbst aufzufinden, welche wie bekannt sehr verborgen lebt, und nur bei Nacht zum Vorschein kommt. Ich achtete es der Mühe werth , die Gegend zu erfahren , wo der Spinner gefangen wurde, und man nannte mir verschiedene Orte, von denen ich den nächstgelegenen wählte, um die Raupe selbst aufzusuchen. — Da ich bereits im Jahre 1836 zwei Matronularaupen an dem nördlichen Abhange eines Wäldchens bei Prag auffand, deren Erziehung jedoch nicht gelang, so erwählte ich auch jetzt wieder einen nach dieser Waldgegend gelegenen Waldhügel, dessen Rücken mit Hasel- und Buchen- büschen und einem undurchdringlichen Gewirre von Eriken und Alprosen , zwischen welchen noch andere breitblättrige Pflanzen wuchsen, bedeckt war. Mit grosser Aufmerksamkeit spähte ich nach Raupenfrass und Excrementen , doch trotz- dem, dass ich überall , wo die Pflanzen benagt waren und auch zuweilen Koth lag, dieselben bis an die Wurzeln entfernte, wollte es mir dennoch nicht gelingen, Raupen zu entdecken. Ich ging daher zu folgender Suchmethode über, 108 auf die ich besonders bei gewissen sehr verborgen lebenden Raupen aufmerksam mache: ich durchschneide der Länge nach auf eine Elle und darüber mit einem scharfen Messer die sämmtlichen Wurzeln der niederen Pflanzen und lose nun eine klafterlange Pflanzendecke von ihrer steinigen Unterlage ab. Es leuchtet ein, dass dieses Verfahren bloss an Felsabhängen, wo der Pflanzenüberzug nur wenig Erdreich besitzt und auf einer steinigen Unterlage locker ruht, wo die Wurzeln nicht über einen halben Fuss in die Tiefe reichen , anwendbar ist. Unter dieser beseitigten Decke, welche man in einem Schirm abklopft, verfolgt man mm die Spur der am Tage gewöhnlich hier verborgenen Raupen. Selten misslingt ein solches Unternehmen und man wird bei gehöriger Ausdauer und gut gewählten Orten, seine angewandte Mühe mit vielen seltenen Raupen und Coleoptern belohnt' finden. So that ich es denn auch in dem angeführten, Falle , und hatte bald das Vergnügen, in den unterhalb der^ Pflanzendecke befindlichen Zerklüftungen und Erdlöchern voll- kommen erwachsene Raupen unseres angeführten Spinners zu erhalten , deren sorgfältiger Pflege ich jetzt meine Auf- merksamkeit schenke und von denen eine zahlreiche Zucht für die Zukunft zu erwarten steht. — E. v i 1 1 i c a. Bei Salzburg selten. — E. Ca ja. Ein frisch entwickeltes Weib dieses Spinners fand ich auf einer Höhe von 4000 ' in Ober- kärnthen, auch kommt er häufig bei Salzburg vor. — E. Hebe gilt in Salzburg als gesuchte Seltenheit. — E. fuli- ginosa, E. mendica, E. inenthastri, E. urticae. E. lubricipeda. Alle wurden mehr oder weniger häufig bei Salzburg aufgefunden. — Beschreibung einiejer merkwürdiger AhünderuiKjen iwii Eiepidopteren. Vom Apotheker Brittin^er, in Steyr. Ich besitze in meiner Sammlung ein Pärchen von Me' litaea Artemis aus Zara in Dalmatien, wovon der Mann sc gross ist , wie der von Mel. Maturna , das W eib aber nocl um die Hälfte grösser. Beide zeichnen sich durch eine feuri§ roth und gelbe Färbung und durch eine gelbe Fleckenreihc im äussern rothen Bande der Vorderflügel aus. Bei den Weibe zieht sich durch die Hinterflügol, nahe am Anssenrande ä 109 eine breite rotligelbe Binde, die nicht, wie bei M. Artemis, durch schwarze Adern unterbrochen ist, in der Mitte der- selben stehen 6 schwarze Punkte , wovon der Iste und Oste, im Vergleich zu den übrigen sehr klein sind ; bei M. Artemis sind die 6 Punkte fast gleich gross, und stehen mehr am Rande der Binde, dem Leibe genähert. Vor dem Saume zeigen sich eine Reihe halbmondförmiger weisser ziemlich grosser Flecke. Dies dürfte die von Dr. Boisduval aufgestellte Mel. Desfontainesii sein, die er selbst in seinem Inder methodicus als Varietät von Mel, Artemis aufführt, und von der er Spanien als das Vaterland angiebt. Aus derselben Gegend erhielt ich auch 2 Exemplare von Alucita latidactyla, die J. Hübner im zweiten Bande seiner Beiträge zur Geschichte der Schmetterlinge. 1790, Tafel IV. litt: U sehr genau und richtig abgebildet hat. Von eben daher besitze ich in einem grossen Pracht- exemplare eine merkwürdige Abänderung von Vanessa An- ti opa, bei der die schönen sammetbraiinen Vorderriügel einen sehr breiten gelben braun bestäubten Rand haben, ohne eine Reihe hellblauer Flecken und 2 gelbe Flecken am Vorder- rande gegen die Flügelspitze hin zu besitzen; die Hinter- flügel haben aber vor dem gelben Rande noch eine Reihe kleiner gelber Flecken. Die Unterseite ist schwarzbraun, der Aussenrand ist gelb - braun bestäubt. Von Argynnis Niobe besitze ich eine sehr schöne bei Steyr im vorigen Jahr gefangene Abänderung. Ihre Flügel sind oben feurig sammtartig braun; Die Vorderflügel haben gegen den Seitenrand 6 rothgelbe grössere und 2 kleine, in die Breite laufende abgesonderte Streifen. Die 3 letzten derselben haben gegen die Hinterflügel hin, jeder einen grossen braunen Punkt, der fast am Ende der Streife steht und gegen den Körper gerichtet ist, der mittlere dieser Punkte ist der grösste; gegen die Wurzel der Flügel hin, mehr nach oben , steht ein rothgelber gebogener Fleck, et>vas entfernt davon ein Punkt, und dann ein Streifchen von eben dieser Farbe. Die hintern Flügel haben ebenfalls eine Reihe solcher rothgelber Streifen, die aber allmählig kleiner werden. Die Unterseite der Vorderflügel ist roth- gelb, mit mehreren unregelmässigen grossen schwarzen Flecken ; an der Spitze ist sie blassgelb , und es schhagen die schwarzen Nerven der Flügel durch, welche oben jeden I dieser rotligelben Streifen der Mitte nach durchziehen. 110 Verzeicliniss der von Hrn. Prof. Dr. Loew iin Sommer 1842 in der Türkei und Kleinasien g^esammelten europ tera, nebst kurzer Beschreibung* der neuen Arten von W. Cr. iSchneider, Dr. phil. in Breslau. Die Fauna Kleinasieus uucl der Türkei war bisher ini, neuropterologischer Beziehung noch wenig erforscht; es ist daher sehr dankenswerth , dass Hr. Prof. Dr. Loew keine Mühen und Beschwerden gescheut hat, auch in ueuroptero- logischer Hinsicht jene Gegenden auszubeuten und die Wissen- schaft wesentlich zu fördern, sowohl durch Auffindung mehrerer neuer Arten, als auch dureh Aufklärung über die Verbreitung schon bekannter. Die Beschreibung der neuen Arten gebe ich nur kurz,' und verweise auf die ausführlicheren, die Hr. Dr. Hagen für das von Hrn. Edin. de Selys - Longchamps über die euro- päischen Libellulinen binnen kurzem zu veröffentlichende Werk i bearbeitet hat. ! 1. Libellula ampullacea spec. nova. 1 cf von Kelle- misch in Kleinasien. Flavida; fronte summa obscura, vertice bifido, flavo; thorace flavo-brunneo, linea supra utrinque flava aliaque exteriore nigra ; alis hyalinis, costa tota pallida, venulis transversis 10 in spatio primo costali, pterostigmate flavido nigrornmarginato , inembranula accessoria magna fusca; pedibus brunneis, basi flavis, femoribus tibiisque lineis duabus flavis, tarsis flavidis; abdomine elongato, basi inflato, dein atteiiuato, apicem versus dilatato, com- presso, flavo, segmentis nigromaculatis, quatuor ultimis fere totis nigris; ano appendicibusque albidis ; appen- dicibus superioribus segmenti penultimi lougitudine, rectis, acuminatis; appendice inferiore superioribus paulo bre- I viore, supra excavato, apicem versus paullulum attenuato, apice obtuso. Long. corp. IJ"; expans. alar. Diese Art ist der L. Sabina Drury sehr nahe verwandt, l 2, Libellula conspurcata Fahr. Icf und 1 9 vonj Kellemisch. I Eine kleinere Varietät; das cT ganz blau bereift, wasA eine Eigenthümlichkeit der im südlichen Europa vor-l kommeudea Exemplare dieser Art ist, I 111 3. Libellula ferruginea VanA Lind. 1 cT von Kelle- inisch, 1 $ von Mermeriza. 4. Libellula anceps nov. spec, $ von Mermeriza. Flavo-rufescens 5 facie sorcUde flavida, fronte impressio- nibus duabns valde distinctis, extus linea elevata mar- ginatis 5 vesicula verticali valde excisa, bifida, antea linea angusta nigra; thorace olivaceo-flavido, utrinque fascia brevi pallida extus linea brevi nigra marginata; alis hyalinis, interdum late flavicantibus, pterostigmate flavo, inembranula accessoria parva, albida ; pedibus luteis ; abdomine elongato, pariter decrescente, flavo-rufescente, segraentis apice, lateribus et dorso (primo et ultimo exceptis) linea tenui nigra cinctis et lineola duplici postica; segmenti octavi marginibus lateralibus dilatatis; vulvae margine late exciso, angulis excisurae haud pro- minulis. Long. corp. 1" 7'". expans. alar. 2^ — 2|". Einerseits der L. Olympia Fonsc. sehr nahe stehend, andrerseits aber auch mit der L. azurea Ramb. sehr übereinstimmend. 5. Libellula taeniolata nov. spec. 1 cf von Rhodos. Flavida-rufescens ; facie flavida, labro basi brunneo, fronte impressione linea elevata ciiicta, vertice exciso, pallido, postice linea nigra, vesicula verticali parum excisa, pallida, supra obscuriore ; thorace fuligineo, an- tice fasciis duabus longitudinalibus flavis, exterius et I interius linea nigra limbatis; alis angustis, costa flava, venulis 12 transversis in area costali prima, pterostig- mate angusto flavo, nigro-marginato, membranula ac- cessoria cinerascente, apice brunnea; pedibus nigris, I femoribus basi et linea exterius flavis, tibiis quatuor anterioribus linea exterius flava, tarsis flavidis, tibiis tarsisque posticis totis nigris; abdomine elongato, lineari, . trigono , basi paullulum iriflato , apicem versus paulo attenuato, flavo-brunneo, fascia media longitudinali lata atra, a segmento secundo medio Oriente, et altera utrinque lateral! marginali. (ultimum abdominis segmentum et appendices desunt). — Long, corp. 1 '' 5 circiter ; expans. alar. 2 " 1 Zur Gruppe der L. coerulescens gehörig. 6. Libellula erythro ne ura nov. spec. 1 cf von Kelle- misch und 1 von Patara. U2 Rufa; facie rufesceute, labio liavo, linea meclia lon- gitudinali nigra, fronte summa rugosa, excisa, vesicula verticali magna rugosa, vix excisa; tliorace olivaceo, 'l lateribus vitta flava; alis rubro-venosis , posticis basi j macula crocea, pterostigmate flavo , nigro - marginato, meiiibranula accessoria subflavescentc ; femoribus aute- rioribus flavis supra nigris, posticis nigris linea flava, tibiis nigris, qjiatuor anticis exteiius flavis, tarsis nigris; ' abtlomine basi vix inflato, rufo, segmento primo et basi sequentis, et fascia media maculisqne utrinque margina- libus in segmento octavo et nono nigris; appendicibus superioribus abdominis segmentis duobus ultimis longi- tudine, subcylindricis, basi paulo extrorsum versis, dein quasi fractis, convergentibus, apicem versus attenuatis, acnminatis, appendicc inferiore superioribus dimidio breviore, basi lato, apicem versus valde attenuato, lan- j ceolato, apice truncato. paululum exciso, utrinque acu- I inine ol)tuso perbrevi nigro instructo. Long. corp. 1'' 5'". cxpans. alai-. 2" 3^'''. Diese Art zeigt mit der im südliclieu und westlichen Europa einlieimisclien L. Fouscoloiubii Selys sehr grosse Uebereiustimmuug, ist aber constaiit von ihr verschieden. 7. Libellula striolata Chaip. 1 cf von Pliinica. Diese Art ist noch sehr zweifelhaft, da sie sich von der L. vulgata Charp. nur durch das sehr subtile und , wirklich oft schwankende Merkmal der Vertheilung der schwarzen Farbe auf der äussern Seite der Schenkel und Scliienenbeine unterscheidet ; meines Dafürhaltens sind L. striolata Charp. und L. vulgata Selys ( sicula Hagen) synonym. 8. Libellula sanguinea Müll. (Roeselii Curtis, nigri- pes Charp.) 2 cf von Constautinopel u. von Kellemisch. Von den gewöhnlich vorkominenden Exemplaren nicht abweichend , nur hat das cf aus Kleinasien mehr Gelb an der Flügelbasis. 9. Libellula morio nov. spec. 1 cf u. 2 $ von Kellemisch. Mas: Tota aterrima; fronte impressione supra excisa, linea elevata cincta: vertice cxciso, vesicula verticali vix excisa , aeneo-violacea ; thorace pedibus atris ; ala- i rum costa flava , posticarum basi macula fuscescente, > pterostigmate longo , rufo - brunneo , nigro - marginato ; * membranula accessoria albida, apice atro - cinerea ; ab- domine lineari, gracili, trigono, basi et apicem versus i 113 vix inflato, ateniino, subtiis paululum coenileo pruiiioso ; appendicibus superioribus abdominis segmentis duobus ultiinis paulo brevioribus, cyliiidricis, rectis, acuminatis, bruimeis , subtus Serie deiitiimi obtusorum, minutorum ; appendice inferiore superioribus vix breviore, triangulari, apiceui versus attenuato , brumieo. Fern: Flava , nigro - variegata 5 facie flava , luacula transversa nigra ante vesiculain verficalcm ; thorace an- tice brunneo, fasciis duabus aiigustis lineaque media nigricantibus 5 alarum hyalinarum costa flava, posticaruin basi macula parva crocea, pterostiginate elongato, flavo, nigro - marginato; pedibus flavis, fenioribus quatuor an- terioribus supra, posticis apice nigris, tibiis interius et tarsis totis nigris; abdomine subcylindrico , flavido, fascia dorsali et duabus lateralibus inacularibus et inar- ginibus seginentorum nigris ; appendicibus niinutis flavis, apice nigris; vulvae margine lato, vix elevato, medio paulluluin exciso, nigro. Long. corp. 1" IJ'''. 9 1"; expans alar. cT 1 " 11^"% $ 1" 8.^'". Das Männchen ist mit der L. fla vistyla Ramb. (Ramb^ kennt von ^dieser Art nur das cT ) so übereinstimmend, dass man glauben könnte, unsere Art sei nur eine Al- tersverschiedenheit von jener. 10. Aeschna micr o-stig ma nov. spec. 9 von Kellemisch. Brunnea ; labio labroque obscure flavis , illo nigro- cincto , hoc antice late nigro - marginato ; facie flavida, vertice macula nigra semilunari, vesicula verticali minuta flava; thorace brunneo, fasciis supra duabus angustis pallidis, lateribus vittis duabus latis flavidis fascia inter- media lata nigra sejunctis ; alarum hyalinarum costa flava , venulis reliquis nigris , pterostigmate permimito rhomboideo nigro, membranula accessoria cinereo-a*l bida ; pedibus rufo - brunneis , tibiis tarsisqiie nigris ; abdomine basi inflato, supra brunneo, lateribus late coeruleo , segmentis supra fascia dorsali angusta coeru- lea , ad basin cujusvis segmenti latiore , et fascia angusta transversa coerulea in mediis segmentis (primo excepto,) linea tenui nigra cincta, cum lateribus coerulcis conflu- ente ( abdominis segmenta quatuor desunt.) Expans. alar. 3 — Diese Art steht der A. mixta Latr. am nächsten, und ist durch ihr aaffallend kleines pterostigma sehr ausgezeichnet. a 114 11. Cordulegaster insigni s Mus. Berolin. 9 von Kellemisch. Niger 5 facie flava, labro unclique nigro-marginato, mar- giiie anteriore vix excisoj vertice siipia plano, postice pauiuliun nigro ; thorace aterrimo, griseo pubescente, supra fasciis cluabus lateralibus latis obliquis flavis punc- toqne medio prope alasj alis attenuatis, costa flava, pterostigmate elongato lineari fusco - nigro , membranula accesooria albida : pedibus nigris; abdomine basi modice inflato, dein attenuato , nigro, segmento primo fusco utrinque iiiacula laterali majore flava, secundo cingulis duobiis flavis, tertio quarto, quinto, sexto et septimo fascia latissima aiigulosa medio subinterrupta flava, seg- nn*ntis tribus ultimis macula utrinque laterali flava 5 appendicibus elongatis peracutis ensiformibus subrectis, vagincV basi nis:ra. Long. corp. append. except. 2 '' 10^'"; expans. alar. 3// 3//. _ Dem C. lunulatus Charp. sehr ähnlich, aber durch mehrere der oben angeführten Merkmale leicht zu unterscheiden. 12. Go mph US forcipatus Linne. cT von Kellemisch. Unterscheidet sich von den europäischen Exemplaren ausser einigen unbedeutenden Verschiedenheiten durch kleinere, schlankere Statur, und dadurch, dass die Appendices cylindrisch und allmählig zugespitzt sind. 13. Gomphus flexuosus nov. spec. cf von Kellemisch. Flavus; facie flava, fronte linea fusca , vertice medio depresso, postice fusco -nigro cincto ; vesicula verticali nigra, supra flavo ; prothorace nigro, flavo marginato, thorace flavo, fascia media antica apice dilatata, infra linea hunierali conjuncta et lineis tribus lateralibus nigro- fuscis; alaruin costa flava, venis flavido - brunneis , pte- rostigmate mediocri flavo , membranula accessoria fere nnlla, all)a; pedibus pallidis , exterius brunneis; abdo- mine gracili flavo, segmento primo basi fusco, secundo utrhique macula triangulaii nigricante, sequentibus usque ad septimum fascia media transversa et altera apice latiore triangulari nigricantibus , octavo et nono apice et iateribus tantum late flavo marginatis , ultimo flavo, basi pallide brunneo j appendicibus superioribus elongatis, rcmotis, sensim interius, dein valde inforius flexis, in- cisura lata denteque mediocri, flavis: appendice inferiore elongato, usque ad basin diviso, bis flexo, apice trun- catOj medio acumine exteriore utrinque minuto, flavo. 115 Loug. corp. li", expans. alar. 1'". — Hinsichtlich der Bildung der appendices dem G. ungui- culatus Vander - Lind, nahe stehend , andererseits dem G. pumilio und minutus Ramb. sehr ähnlich. 14. Gomphus assimilis nov. spec. cT von Kellemisch. Flavus; labio labroque flavis, ülo late nigro-marginato, hoc margine apicali nigro, basi fascia tenni et linea teniii et medio margine exennte nigris; facie flava, impressionibus duabus obliquis nigris, fronte basi nigra, medio impressa; vertice et vesicula verticali nigris; prothorace nigro, late flavo - limbato ; thorace flavo, fasciis rectis latis nigris, anteriore lata, medio divisa, apicem versus dilatata, recta truncata, et fascia hume- rali alteraque laterali utrinque latis, prope alarum basin linea nigra cum fascia anteriore conjuiictis et apice lineola inter se junotis; thorace snbtns flavo, late nigro- limbato; alis flavidis, basi flavis, costa flava, venis nigris, pterostiginate elongato nigro; membrauula acces- soria minutissiuia , albida; pedum nigrorum femoribus duobus anterioribus interius, postieis quoque exterius flavis ; abdomine nigro , maculis siipra longitudinali medio coarctata flava in quovis segmento, subtus flavo (seg- menta quatuor ultiiiia desunt.) Expans. alar. 2^''. — Dem G. imcatus Charp. sehr ähnlich , aber etwas grösser. 15. Ep al läge Fatime Charp. c/* «ind 9 von Davas und Mermeriza in. Kleinasien. Das cT dieser Art war bisher noch nicht bekannt, und das 9 weicht von dem in v. Charpent. Libellul. Europ. beschriebenen und abgebildeten Exemplare, welches noch nicht ausgefärbt war, ab, daher eine neue Beschreibung auch des 9 nöthig ist. — Mas. Nigro-aeiieus, coeruleo-pruinosus totus ; labio ni- gro, lateribus flavo, labro flavo, impressioue media nigra ; fronte, vertice et occipite nigris, coeruleo - pruinosis ; prothorace postice recto truncato, thorace nigro-aeneo, coeruleo -pruinoso , fascia utrinque humerali et duabus in lateribus, omnibus ohsoletis flavidis; alis elongatis, angustis , hyalinis , basi paulo flavidis , apice macula brunnea, pterostigmate oblongo , miiiore, fusco; pedi- bus nigris , coeruleo - pruinosis , femoribus interius basi flavidis; abdomine cyliudrico, nigro-aeneo, coeruleo-» 8 * 116 pruiiioso, basi segmentoruiii cingulo augusto flavido, i in dorso abdominis interrupto (segmeufa analia desunt.) — Fern. Fnsco-aenea, fiavo - maculata; labio Havido, inaculis duabus atris ; labro flavo; fronte flava; lateribus et inacula media nigra; occipte nigro , linea transversa flava; prothorace postice profunde emarginato , flavo- | limbato , niaculis sex parvis flavis thorace fusco-aeneo, ' fascia utrinque humerali et quatuor in lateribus, flavis; alis elongatis angustis, hyalinis, basi late flavidis, macula apicis bruimea majore et obscuriore, pterostigmate lon- giore fusco ; pedibus nigris, feinoribus iuterius et exte- rius linea tenui flava; abdomine cylindrico ultra medium paululum attenuato, segmentis duobus ultimis dilatatis, fusco-aeneo, linea dorsali et fascia utrinque maculari lata longitudinali , cinguloque in basi segmentorum ■ ( exceptis tribus ultimis) flavis; ventre nigro, fascia« utrinque laterali maculari angusta flava; appendicibus SL'gmento ultimo paulo longioribus acuminatis nigris. Long. corp. 1 " 6 Expans. alar. 2 " 7 — 16. Calopteryx anceps Stephens (Vesta Charp.) von Mermeriza. 17. Calopteryx Ludoviciana Leach. (Parthenias Charp.) von Kellemisch. 18. Festes viridis Vand. Lind. ( leucopsallis Charp.) cT von Patara, 2 von Konstantiuopel. 19. Festes barbara Fahr, cf von Mermeriza, $ von Kellemisch. 20. Festes virens Charp. cf von Kellemisch. 21 — ‘ fusca Vand. Lind. (A. phallatum Charp.) $ von Brussy. 22. Platycneinis lactea Charp. cf 2 von Mermeriza. 23. Agrion viridulum Charj). cf 2 von Kellemisch. (Fortsetzung folgt.) Leber Bostrichiis cutvidens (jerm. und dessen Verwüstung^eii ini Sonimer 1845. Von Dr. V. ^Veidenbacli. Da ich bis jetzt noch nirgends eine Erwähnung der Verheerungen, welche Bostr. curvidens im Sommer des Jahres 117 ■1843 unter den Weisstannen des südlichen Deutschlands ■angerichtet hat, gefunden habe, so erlaube ich mir hiemit, fden Entomologen und Forstmännern meine Beobachtungen lin dieser Beziehung mitzutheilen. — Bostr. cnrvidens scheint im Allgemeinen ein in den i Sammlungen nicht sehr ^häufiger Käfer zu sein, wenigstens I fehlt er in den meisten Sammlungs-Catalogen und Doubletten- Verzeichnissen und auch Gyllenhal gedenkt seiner nicht, f Prof. Ratzeburg, welcher sich auch über das Schweigen der j entomologischen Schriftsteller über diesen Käfer beklagt, giebt dem Verwechseln desselben mit Bostr. laricis Schuld. Ob- f gleich aber dieser Schriftsteller in seinem ausführlichen Werke . über die Forstinsecten denselben sehr weit verbreitet nennt, ! und nach vielfältigen Erkundigungen bei Forstmännern, (welchen er gewiss bekannter ist als den eigentlichen Ento- I inologen und zwar gewöhnlich unter dem Namen der kleine i Tannenborkenkäfer im Gegensatz zu dem grossem Bostr. ■ 8-dentatus,) aus verschiedenen Gegenden Deutschlands Nach- ■ richten darüber erhalten- hat, so erwähnt er doch nur I einer einzigen Verheerung, welche mit der von mir be- 1 öbachteten verglichen werden könnte. Es ist dies die- i, jenige , von Welcher Baron Schott von Schottendorf Nach- rieht gab und welche in den Jahren 1834 — 1836 im' , Schorndorfer Forste in Würtemberg Statt fand. Ich glaube i daher in Folgendem einen kleinen Beitrag zur Geschichte « der schädlichen Forstinsecten zu liefern, welcher jedoch aus Mangel an ausführlichen Nachrichten aus andern Gegenden, ' nicht die gewünschte Vollständigkeit erhalten konnte. — In den ersten Tagen des Monates Juli 1843 begab ich mich auf mein Landgut in der Nähe des Städtchens Kollheim an der Donau und wenige Tage darauf meldete mir mein Förster, dass sehr viele Weisstannen an verschiedenen Orten von dem Borkenkäfer angegriffen und zum Theil schon dürr geworden wären , indem er zugleich ein Gläschen voll von diesen Käfern mitbrachte, und sich wunderte, dass dieser nun auch in die Tannen gekommen sei, während er ihn früher nur in der Fichte bemerkt hätte, jedoch meinte er, dass dies ein anderer, nämlich der kleinere Borkenkäfer sei. Nach genauer Untersuchung und Vergleichung mit Beschrei- bung und Abbildung in Ratzeburgs Werk erkannte ich ihn sogleich für Bostr. curvidens. Als ich mich den andern Tag an Ort und Stelle begab, fand ich leider', dass der Schaden nicht übertrieben angegeben worden war, Ich kann mich 118 nicht erinneiD, auch nur eine einzige Tanne, so viel ich deren auch betrachtete, gesehen zu haben, welche nicht die Spuren des Käfers an ihrer Rinde getragen hätte, welche nämlich an verschiedenen Punkten mit Harzklümpchen , die aus den Bohrlöchern des Käfers ausüossen, bedeckt war, während hingegen die Fichten , welche in dieser Gegend in grosser Anzahl mit den Tannen untermischt Vorkommen, in diesem Jahre durchaus nicht stärker vom Borkenkäfer ange- gangen waren, als in den meisten andern Jahren, d. h. nur sehr vereinzelt. Es würde sehr schlimm gewesen sein, wenn alle angegriffenen Tannenstämme zu Grunde gegangen wären; dies geschah aber immer noch in sehr grosser Menge und ,, zwar vorzüglich auf Schlägen und in sonst schlechten Bestän- den mit steinigtem Boden. Kurze Zeit darauf hörte ich auch von den benachbarten , Waldbesitzern und Forstleuten grosse Klagen über Verwü- , stungen, welche ein Borkenkäfer unter den Weisstannen anrichten sollte, was allen ein Mirakel war. Im Forstamt Kollheim allein mögen in diesem Sommer gegen 3 — 400 Klafter Borkenkäferholz geschlagen worden sein , und in den benachbarten Forstämtern vielleicht eben so viel. Auch aus entfernteren Gegenden Süddeutschlands, namentlich aus dem würtembergischen Schwarzwald habe ich ähnliche, jedoch weniger genaue Nachrichten vernommen. In Betreff der Vertilgungsmassregeln, welche man gegen den Käfer ergriff, beschränkte man sich in der dortigen Gegend darauf, nur die ganz dürren Bäume zu fällen , die Rinde abzuschälen und unter Beobachtung der üblichen Vorsichtsmassregeln zu ver- brennen. Bei dieser Gelegenheit, nämlich beim Abschälen der Rinde, suchte ich über die Generation im Allgemeinen eini- gen Aufschluss zu erhalten, konnte aber in der That aus dem , was ich beobachtete, nicht recht klug werden. Ich liess mir nämlich oftmals die Rinde der gefällten dürren Bäume mit der Axt von den Scheitern trennen (denn sie sass trotz den unzähligen Gäfigen, welche sich in denselben befanden, immer noch sehr fest am Holze), und fand immer den Käfer in allen Stadien seiner Entwickelung, nämlich Eier, Larven, Puppen, ausgebildete Käfer und schon todte, wess- halb wohl eine doppelte Generation , da die Jahreszeit schon ziemlich vorgerückt ( Ende Juli) war, auf jeden Fall anzu- nehmen ist. 119 Im vergaDgeuen Jahre 1844 traf ich den Käfer gegen Ende April und Anfangs Mai öfters im Fluge sowohl, als auch an Baumstämmen und Holzbeugen, jedoch habe ich i nicht gehört, dass er merklich schädlich geworden wäre. Bostr. curvidens scheint also nur unter gewissen nicht häufig eintretenden Bedingungen sich so zu vermehren, dass er merklichen Schaden verursacht, und diese Bedingungen sind vorzüglich trockene Jahrgänge. Bei den oben erwähnten i Verwüstungen in Würtemberg war es die bekannte Trocken- heit und Hitze des Jahres 1834 , welche seine Vervielfältigung so sehr begünstigte, eben so wie hier offenbar der wenig- stens bei uns sehr heisse und trockene Sommer des Jahres 1842 , in welchem ich aber leider nicht Gelegenheit hatte, den Käfer selbst zu beobachten , jedoch scheint er in diesem Jahre noch keinen Schaden angerichtet zu haben. In der Regel wird er durch den Harzausfluss der Tannen in seinen Gängen erstickt und wird somit nicht leicht merklich schäd- lich; wenn dieses aber durch Witterungsverhältnisse begün- stigt, einmal Statt findet, dann wird der Schaden leicht beträchtlicher, als bei Bostr. 8-dentatus in den Fichten, velcher in der Regel jedes Jahr einigen Schaden anrichtet, jedoch selten in dieser Ausdehnung. — Zur Beurtlieilung- der in Ameisennestern vorkommenden Insecten^ insbesondere der Käfer, Von einem siiddentschien Entomologen. Unstreitig nimmt die eigenthümliche Lebensweise mancher Insecten in den Nestern verschiedener Ameisen - Arten die Aufiierksamkeit der Entomologen mit vollem Recht in An- spruch. Diese wichtige Beobachtung hat nicht nur neue Bliche in den Haushalt vieler Gliederthiere dem Naturforscher eröffiet, sondern selbst zur Entdeckung einer nicht unbe- deutenden Anzahl neuer Arten geführt. -- Ich habe mich seit nehreren Jahren mit diesem so anziehenden Gegenstand, vorzugsweise so weit er die Käfer betrifft, eifrig beschäftigt und lie wichtigsten in der neuern Zeit gemachten Entdeckun- gen ;um grossen Theile bewährt gefunden. Allein nichts destoveniger halte ich es, zunächst veranlasst durch des Hrn. Märkel Beiträge zur Kenntniss der unter Ameisen lebencen Insecten (Germars Zeitschrift für Entomologie v. 120 p. 103 — 271,) zum Frommen der Wissenschaft für ange- messen, begeisterte Forscher auf einen Abweg aufmerksam zu machen , auf den man überhaupt so leicht geräth , wenn man bei wissenschaftlichen Untersuchungen besondere Vor- liebe für den Gegenstand ins Spiel mischt , nämlich dass man unwillkührlich fortgerissen hier und da die Grenzlinie zwi- schen Wahrheit und Vermuthung aus den Augen verliert. Es geschieht dann leicht, dass man nur wahrscheinliche, ja manchmal selbst wirklich falsche Thatsachen für wahr hält und ausgiebt, und dadurch mit der redlichsten Absicht un- vermeidliche Irrthünier in die Wissenschaft einführt und der Sache fast mehr Abbruch thut als ihr Vorschub leistet. Ist . doch die Entomologie als ein Zweig der Naturgeschichte ; eine rein empirische Wissenschaft, worin eine von irgend i einer Autorität eingeführte Thatsache oft lange unbezweifelt | hingenommen und als Basis für mancherlei Folgerungen j benutzt wird. Es ist ferne von mir, dem verdienstvollen Hin. Märkel, i dem die Wissenschaft so manche schöne Entdeckung verdankt, im geringsten zu nahe treten zu wollen ; es betreffen die Hindeutungen , zu denen ich mich im Folgenden veranlasst fühle, lediglich die Sache an sich und keineswegs die Persoi. I Bevor über Ameisenthiere unter den Insecten weiter gesprochen werden kann, scheint mir vor Allem die Fest- stellung des Begriffs Noth zu thun, was unter einem solch3ii zu verstehen sei, weil nur auf diese Weise Klarheit in cer Sache gewonnen werden kann. Es zerfallen dieselben wohl naturgemäss in 2 Gruppen , und zwar 1. in Ameisengäste, Insecta formiceticola, d.i. In- secten , die mindestens in einem ihrer Verwandlungszustäide ausschliesslich in Ameisennestern Vorkommen, z. B. Cetonia aurata, Claviger; und 2. in A m e i s e n f r eu n d e , Insecta my r m e c op hi 1 a , d. i, Insecten, die nur im vollendeten Entwickelungszustande, und auch dann nicht ausscliliesslich in Ameisennestern und deren nächster Umgebung angetroffen weiden, die mithin nur eine besondere Vorliebe für diesen Aufenthaltsort an den Tag legen, und zwar vorzugsweise im Früh- und Spätjalire, wo sie vielleicht von der erhöhten Temperatur des Ortes oder durch andere Umstände angelockt werden. *) *) Die Beobachtung, dass manche Myrmecophilen, die nan im Winter im Innern der Ameisennester fängt, im Frühjalr diese 121 Die Aufstellung dieser Begriflfe ist gewiss von grösserer Wichtigkeit, als auf den ersten Blick scheinen möchte, inso- fern das Bestehen der Formiceticolen von dem Vorhandensein einer Ameisenkolonie abhängt , das der Myrmecophilen jedoch nicht an dasselbe gebunden ist. Bei der Anwendung dieser Begriffe in Praxi wird der Grundsatz festzuhalten sein , dass ein Insect , welches vor- zugsweise in Ameisennestern angetroffen wird, so lange für einen Ameisenfreund gelten muss, als es nicht als Ameisen- gast nachzuweisen ist, weil die Wahrscheinlichkeit stets für diejenige Ansicht streitet , die von der allgemeinen Regel am wenigsten abweicht. Nach obiger Begriffsbestimmung wird die Zahl der For- miceticolen, soweit die jedenfalls mit nicht unbedeutenden Schwierigkeiten verknüpften Beobachtungen reichen, sich als ziemlich gering herausstelleu. Es wird aber auch 'die der Myrmecophilen bedeutend vermindert werden, wenn man alle diejenigen Gattungen und Arten aus der Reihe derselben streicht, die sich blos zufällig oder durch einen gleichen Aufenthalt bestimmt in deren Nähe befinden. — Eine directe Abneigung gegen die Gesellschaft der Ameisen, wie man sie wohl öfters annimmt, dürfte nur bei wenigen Käfern nach- gewiesen sein, und Hrn. Märkel’s Bemerkung, dass die Carabicinen insgesamrat die Gesellschaft derselben scheuen, ist keiiiesweges von meinen Erfahrungen durchgreifend be- stätigt. Abgesehen davon, dass einige Dyschirius- Arten an feuchten sandigen Orten unter Steinen friedlich neben Amei- senkolonien Vorkommen , gilt dies namentlich von Zabrus gibbus und manchen Harpalus - Arten. Ersteren habe ich mehrmals in eigens ausgehölter Nische in unmittelbarer Nähe (h^r Kolonien an sandigen trockenen Orten angetroffen. Eben so findet man Dromien gar oft unter loser Rinde ruhig zwischen zahlreichen auf- und ablaufenden Ameisen. Das zufällige Vorkommen mancher Käfer in der Nähe von Ameisen ist aus der ausserordentlichen Verbreitung der letztem sehr leicht zu erklären. Es wird nicht leicht ein Sammler mehre Steine umwen- den , modernde Pflanzen oder Cadaver untersuchen , halb ver- trockneten Dünger durchspüren, dürres Laub sieben, feuchtes Wohnung verlassen, ohne sich indessen weit davon zu ent- fernen, ist auch von Hrn. Gaubil gemacht und von Hrn. Aube bestätigt worden. Bull, de la soc. entom. de France 1844 p. XXXVII, ^ Schaum, 122 Moos ablösen, oder mulmige Banmstöcke und cariöse Rinde abstemmen , ohne Ameisen in grösserer oder geringerer Zahl zu begegnen. An den Ufern der Gewässer, in sumpfigen Niederungen , auf dürren , sandigen und steinigen Haiden nicht minder als bis über die Vegetation des Rhododendron alpinum, ja des Pinus pumilio hinaus, trifft man auch ihre Nester. Es ist also nicht zu verwundern, dass man an derlei Orten , die doch gar vielen Insecten aus andern Ordnungen und namentlich Käfern als eieentlicher Aufenthalts - und Nahrungsort von der Natur angewiesen sind, fast kein Insect fangen kann, ohne Ameisen und zwar in Mehrzahl oft in unmittelbarer Nähe zu finden. Da ferner die Eigenthümlicli- keit der Ameisen sattsam bekannt ist, blos todte, oder schwer verletzte Insecten anzufallen und fortzuschleppen , um gesun- de aber, auch wenn dieselben ihre Heerwege durchkreuzen, sich ganz und gar nicht uz kümmern, w^enn sie sonst nur ' nicht gestört werden , so wäre es wohl wenig motivirt, alle an gleichen Orten vorkommenden Insecten (hier zunächst Käfer) auch nur für Myrmecophilen zu halten, da sie offen- | bar nicht aus Vorliebe zu den Ameisen, sondern zu den I ihnen angewiesenen Aufenthaltsort, zufällig mit ihnen zu- i saminen , oder doch in der Nähe derselben gefunden w^erden. ! Dieser Missgriff scheint mir aber geschehen zu sein, i wenn Hr. Märkel Arten wie Ocalea castanea Er., Oxypoda luteipes Er. , Placusa complanata Er., pumilio Grav. , Oligota tantilla Mannh. , Tachyporus scitulus Er., Tachinus fimetarius Er., Xantholinus ochraceus Gyll., Stenus providus Er., Stenus formicetorum Mannh., Cryptophagus concolor Märk. , Ptiliura pusillurn Gyll., Coccinella septempunctata , Euplectus signatus etc., die alle nur ein oder ein paar Mal bei Ameisen gefan- gen wurden, als Arneisenthiere aufführt, wenn ferner Eu- cnerais, Engis, Hypophloeus, Eustrophus , Mycetophagus, Synchita, Rhizophagus, Syncalypta, Tetratoma, ja selbst Coccinella, die alle ihrem natürlichen Aufenthaltsorte, die meisten ihrer Nahrung, einige sogar ihrer Verwandlungsge- schichte nach bekannt sind in dem Verzeichnisse mit aufge- nommen wurden ; mehrerer ebenfalls aufgezählter Brachelytren wie Myrmedonia canaliculata , Falagria obscura, Conurus pubesceus nicht zu gedenken , die wenigstens in einigen Gegenden Süddeutschlands so gemein sind, dass sie auf jedem Gartenbeete, an jedem Zaune, unter jedem Pflanzenhaufen oder Steine zahlreich beinahe das ganze Jahr hindurch Vorkommen. 123 Diese flüchtigen Bemerkungen zur Berücksichtigung, üebrigens sind noch sehr viele und wiederholte in verschie- denen Gegenden und zu allen Jahreszeiten angestellte Be- ^ obachtuugen nöthig, um auf Grundlage obiger Begriffsbestim- mungen mit einiger Sicherheit ein kritisches Verzeichniss der Käferarten entwerfen zu können, die auf den Namen eines Ameisentbieres Anspruch haben. Die Beobachtungen, die ich selbst bisher gemacht, hoffe ich später durch neue eigene i Erfahrungen und die einiger gleichgesinnten Freunde ver- mehrt, zu veröffentlichen, wenn ich genügendere Resultate als gegenwärtig vorzulegen im Stande bin. Die Myrmecopliileii in Berlin’s nächster Umgebung. Von B. Crrimin. Es ist nach vielfacher Erfahrung nicht jede Kolonie der Formica rufa gleich zahlreich von Myrmecophilen bewohnt. In den grossen Haufen fand ich in der Regel nur selten die Arten vor, die Hr. Cantor Märkel Germ. Zeitschr. f. Entom. Hl. p. 210 sub No. 3. aufführt, und die wohl allein für wirklich den Ameisen befreundete Thif're gelten können, da sie mit weniger Ausnahme ihre ganze Lebenszeit bei denselben oder in deren nächster Umgebung verbringen. Weit reichlichere Ausbeute von diesen Arten gewährten mir kleine, dem An- scheine nach nicht lange bestehende Kolonien *) , aus denen namentlich gegen Abend diese Thiere oft in grosser Menge hervorkommen. Dies gilt besonders von den Hister- Arten, die um diese Zeit nach dem Rande der Kolonie zu wandern und Grashalme zu erklimmen pflegen, von denen aus sie sich zum Fluge anschicken. Es ist mir dabei aufgefallen, dass ich in den grossen Kolonien niemals Geschlechts- oder weibliche Ameisen beobachtete, die in den kleinen nie fehl- ten, und dass die Ameisenfreunde hier um so häufiger waren, je zahlreicher dieselben sich vorfanden. Was die Beantwortung der interessanten Frage betrift't, welche Rolle die Myrmecophilen im Haushalte der Ameisen spielen, so dürften einige Beobachtungen nicht ohne Interesse sein, die ich über die Beziehung der Dinarda dentata zu *) Nicht solche die Hr. Märkel als kleine Kolonien unter Steinen bezeichnet. 124 ihren Wirfhen machte , da etwas Aehnliches bis jetzt nur von Claviger bekannt ist. Während ich oft 4 bis 5 Stunden lang an einem einzelnen Ameisenhaufen verweilte und mich an dem Treiben der Ameisen und Zusammenleben mit ihren Hausgenossen erfreute, zog besonders diese Art meine Auf- merksamkeit auf sich, da sie ungewöhnlich zahlreich in die- ser Kolonie vorhanden war, und da ich sie ihrer Grösse wegen im Gewühl der Ameisen immer leicht in den Augen behielt. Dass dieselbe, wenn ihr Ameisen in den Weg kamen, den Hinterleib über den Rücken bog, sah ich anfänglich für eine ganz unwillkührliche instinktmässige Bewegung an , welche viele Aleocharinen , auch mehrere andere Staphylinen auszuüben pflegen. Endlich aber bemerkte ich, dass, indem sie in dieser Stellung an den Ameisen vorüber ging, öfters eine oder die andere derselben darnach greifen zu wollen schien. Dies verdoppelte meine Aufmerksamkeit und bald hatte ich die Freude zu sehen , wie sie sich bald von dieser, bald von jener Ameise den behaarten After im Vorübergehen gleichsam ablecken Hess. Jedoch erlaubte sie nicht jeder Ameise diese Gunst , sie entzog sich den versuchten Lieb- kosungen öfters auch durch eine schnellere Bewegung. Dies sah ich nun zu meiner Freude nicht etwa nur an demselben Abende von einer, sondern von mehreren verschiedenen wiederholt bei meinen fernem Besuchen. Eine ähnliche Bewandtniss könnte es noch mit andern Araeisenfreundeu haben, üebrigens scheint dies aber nicht die einzige Beziehung zu sein, die hier obwaltet. Ich halte die Vermuthung des Hin. Märkel für ganz gegründet , dass eine grosse Anzahl der Myrmecophilen den Exkrementen der Ameisen nachgeht, und deshalb von ihnen geliebt und be- herbergt Averden. Vielleicht stehen sogar die Geschlechts- ameisen selbst in irgend einer noch unerklärten Beziehung zu den Myrmecophilen. Ueber eine ähnliche \vechselseitige Beziehung zwischen den Ameisen und den sub No. 1. c. 1. angeführten Insecten, welche in ihrem Larven - und Puppenzustande unter jenen leben, dürften meines Erachtens mit der Zeit durch fort- gesetzte Beobachtung auch Beweise gefunden werden, und es dürfte die Vermuthung nicht zu gewagt erscheinen, dass die Ameisen auch die Exkremente der mit ihnen leben- den Käfer sowohl als der unter ihnen weilenden Larven ebenso zur Nahrung benutzen, da dieselben, wie eine 125 Beobachtung mich belehrt hat, den Blattläusen darum nach- gehen. Weniger glaube ich an eine solche Beziehung zwischen den Ameisen und den sub No. 2. 1. c. vereinigten Arten, die an andern Orten in der Regel zahlreicher angetroffen werden. So findet man z, B. den Conurus pubescens Grv. ziemlich an allen dunklen feuchten Orten , sogar in den Kellern habe ich ihn stets häufig gefunden, wo ich keine Spor von einer Ameise gesehen habe. Mehrere aus dieser Klasse, die auch ich in der Nähe der Ameisen gefunden, können nicht wohl mit mehr Recht für eigentliche Ameisen- freunde angesehen werden als Dromius truncatellus Fb. und einige Carabicinen, deren Vorkommen Hr. Märkel für rein zufällig hält. Den erstem habe ich ziemlich zu jeder Jah- reszeit in der Nachbarschaft der F. rufa sowohl , als der fuliginosa und eben nicht einzeln angetroflPen. Anders als mit diesen dürfte es sich demnach auch nicht mit dem Harpalus rufipes Fb. verhalten, den ich im vergan- genen Sommer am Hügel einer grossen Kolonie der Form, fuliginosa, der sich um eine alte hohle Kiefer gebildet hatte, zu 10 Exemplaren in beiden Geschlechtern mitten unter Ameisen und echten Myrmecophilen wie Myrmedonia hume- ralisGrv. , funestaGrv. , laticollis MrkL, Oxypoda opaca Grv., vitta^a Mrkl. und Stenus impressus Er. fand. Ich gehe jetzt zu einer Aufzählung der Myrmecophilen über, die ich bei Berlin beobachtet. Die angewandten Bezeichnungen entsprechen ganz den von Hrn. Märkel an- gewandten. 1. Myrmedonia canaliculata Pk. fand ich häufiger im Frühjahre und Herbste als im Sommer, in der Nachbarschaft der Form, flava, fuliginosa und rufa. 2. M. plicata Er. in der Mitte Mai in Gesellschaft der F. flava ein unter dem Laube. 3. M. limbata Pk. zu Anfang Mai in Gesellschaft der F. flava eines Morgens an 20 Stück. 4. M humeralis Grav. im Frühjahre und Herbste bei der F. fuliginosa sehr häufig, auch in einer kleinen Kolonie der F. rufa ein einzelnes $. 5. M. funesta Grv. und 6. M. laticollis Mrkl. im Frühjahre und Herbste bei der F. fuliginosa sehr häufig; erstere selten im Sommer letztere gar nicht in dieser Jahreszeit. 126 7. M. collaris Pk. ist mir bisher nur einzeln in der Nähe einer Kolonie der F. fuliginosa im Mai in deren Gän- gen unter dem Moose und Laube vorgekommen. Den Unterscheidungszeichen des männlichen Geschlechts dieser Thiere, die Hr. Markel c. 1. an 8 verschiedenen Species treflfend angegeben hat, kann ich bei 6 von diesen, nämlich bei humeralis, limbata , funesta, cognata , lugens und laticollis, die ich in Mehrzahl vergleichen konnte, noch ein charakteristisches hinzufügen. Nämlich bei diesem sind das 3te — 5te Glied der Fühler an der innern nach vorn gekehrten Seite, bei der einen I Art mehr — besonders bei humeralis — bei der andern weniger von der runden Form abweichend, wie breit ge- drückt x\uf der dadurch scheinbar entstehenden Fläche dieser 3 Glieder, also etwa auf einem Drittel des Umfanges j ist bei noch ganz unversehrten Individuen und bei starker , Vergrösserung eine bürstenartige oder hart dichte Behaarung ' deutlich zu sehen. Bei solchen Exemplaren ist diese Behaa- rung sogar filzartig, indem die Spitzen der Haare haken- förmig gekrümmt zu sein scheinen. Da die Myrmedonien alle in gewisser Beziehung zu den Ameisen zu stehen scheinen , so kann ich nicht unterlassen hier gleichzeitig eine neue Art die ich aus Steyermark er- hielt, zu beschreiben. Myrmedonia ruficollis: subtilissime punctulata, nigro- picea, subnitida, thorace brevi antennis pedibusque sangui- neis , elytrorum macula communi , abdominisque segmentis anterioribus rufo - testaceo inarginatis 5 antennis articulis ultiinis porrectis. Long. 2J liu. Sie ist der Myrmedonia lugens Grv. verwandt, jedoch etwas grösser, im Verhältniss viel breiter, und zeichnet sich ausser dem kurzen , breiten , blutrothen Halsschilde , das in der Farbe von allen Bekannten abweicht , auch noch durch die Fühler aus , deren letztes Glied von auf- fallender Länge und Form ist. Dieselben sind ziemlich so lang als Kopf und Halsschild, das Iste Glied so lang als die folgendenden beiden zusammen, und weniger aufgetrieben als bei andern, von der Basis abwärts stark eingeschnürt und in einem Knie auswärts gebogen. Das 3te Glied ist nicht länger als das 2te , die übrigen von da ^ab sind kürzer, an Dicke allmählig zunehmend, dabei noch ausserdem nach der Spitze hin zunehmend breitgedrückt. Das letzte Glied 127 ist ziemlich von der Länge der 4 vorletzten, und von der Basis ab besonders auffallend breit gedrückt, in der Mitte am breitesten, nach der langgestreckten Spitze zu lanzet- förmig endigend. Das Iste und die Hälfte des letzten Gliedes sind heller, die übrigen von der Farbe des Halsschildes. Der Mund und die Taster sind gelbröthlich, der glatte Vor- derkopf zngespitzt, braun, der kurze breite Hinterkopf schwarz, hinten eingeschnüi t , fein punktirt und schwach greis behaart. Das rothe , fein punktirte schwach greis behaarte und vorn ganz gerade abgestutzte Halsschild ist noch einmal so breit als lang, die Vorderecken sind stark herabgezogen, fast rechtwinklich , abgerundet , nach den stumpfen wenig mar- kirten Hinterecken, und von da ab nach hinten in der Mitte in eine etwas erhabene Beule gleich massig gerundet auslaufend. Alle Seiten ohne Spur eines Bändchens. Der Hinterrand desselben zu beiden Seifen des erhabenen Beulchens nach den Hinterecken zu niedergedrückt, von der Beule ab läuft eine schwache Längsvertiefung, die vor der Mitte aufhört und an deren Ende zu jeder Seite ein schwaches Grübchen steht. Die Flügeldecken sind wenig länger als das Halsschild, und bei geringer Wölbung die Seiten und die Gegend des Schildchens schwach , der Hinterrand merklicher eingedrückt, die innern Hinterecken eingezogen, die äussern markiren sich über den starken Hinterleibsrändern als kleine helle Beulchen. Die äussere Hälfte derselben und die Gegend um das Schild herum ist schwarzbraun, die innere Hälfte nach den Schulterecken hin verlaufend , röthlichgelb. Sie sind weniger dicht und fein , aber mehr greis behaart, wodurch sie matter als das Helsschild erscheinen. Des etwas stärker glänzenden, nach hinten zu weniger punktirten, allmählig verengten, dann stumpf zugerundeten Hinterleibes ersten 2 Segmente sind beinah zur Hälfte und die Ränder der beiden letzten , wie die Mitte der Deckschilde röthlichgelb. Die Brust ist schwarz, die Beine von der Farbe der Fühler, die Schenkel des ersten Paares heller. 8. * Falagria obscura Grv. fand ich im Mai verschiedene Mal in meinem Garten in Gesellschaft der Form, brünnea. 9. * Homalota graminicola Grv. einige Mal unter F. fuliginosa. 10. ♦ H. validicornis Mrkl. am 14. Octbr. 2 Stück in einer kleinen Kolonie der F. rufa. 328 11. * H. di Visa Mrkl. mit der vorigen zu gleicher Zeit daselbst einige. 12. * H. parallela Manli. bei der F. rufa im April einige. 13. H. flavipes Gylh. fand ich in jeder Kolonie der F. rufa , am häufigsten jedoch in den kleinern , vom Anfänge des Aprils bis zum Spätherbste. Anfangs August kamen die ersten einer neuen Generation vor. Auch bei F. flava habe ich sie ziemlich häufig gefunden. (Forts etzung folgt.) »1^^« Snf Hod)rtrl)f en. Eine Schraetterlingsammlung , bestehend aus 1030 Arten incl. 130 Arten javanischer, zusammen circa 2000 Stück, i durchaus wohl conservirt, nach Ochsenheimer und Treitschke i geordnet in Glaskästen, und resp. Schränken, soll zu einem mässigen Preise verkauft werden. Die Herren Director Kaden und von Kiesenwetter zu Dresden wollen die Güte haben, auf persönliche oder porto- freie briefliche Anfragen nähere Auskunft zu ertheilen. Auch liegt bei Herrn von Schierbrandt (Sellier fc Co.) in Leipzig ein Verzeichniss zur gefälligen Einsicht vor. Ver. pro 44. Ver. pro 45. Ver. pro 46. Ztg. pro 44. Ztg. pro 45. vtcfittftc«. O. K. V. R. in Obg. , P. Dr. L. in P., Dr. B. in Brsd. B. in Bn., Dr. G. in Fr. a. M., D. Dr. S. in S., A. M. in Rh., 0. K. in Rr.,- G. in Br., V. Pr in Bg. , 0. K. v. R. in Obg., Dr. V. \V. in Agsb., G. C. z. R. auf Sbg., Dr. B. in Brst., D. P. in Brsl. , H. S. C. G. R. in Ca., Dr. S. in Kg., C. S. in Kg., K. A. in Kg., L. E. in Kg. V. U. in Bu. , 0. K. v. R. in Obg. P. Dr. L. in P. B. in Bn. , v. ü. in Bu. , 0. K. in Rr., G. in Bn. , G. C. z. R. auf Sbg. , H. S. C. C. R. in Ca., C. S. in Kg., K. A, in Kg. , L. E. in Kg. , S. R. H. in Kg. I>ruck TOB F. HctfoaUnd, Entomologischc Zeitung lierausg;eg:eben von dem eiitoinologischen Vereine z u Redaction: C. A. Dohrn, Praeses "l Dr.H. Schaum, Secretairj des Vereins. In Commission bei F. Fleischer in Leipzig. N“ 5. 6- J.inrg.-mg- Mai 1845. Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Grimm: Die Myrmecophilen Ber- lin’s. (Schluss.) Putz eis: Bemerkungen über einige Bembidien. Germar: Nachträge zu den Beschreibungen einiger Apionen. Schaum: Entomologische Bemerkungen. (Forts.) v. Kiesen-^ Wetter: Entomologische Notizen. Bouche: Ueber Merodon Narcissi. Gimmerthal: Bemerkungen über zwei Dipteren. Schneider: Türkische und kleinasiatische Neuroptera. (Schluss.) Hagen: Die Neuroptera der Linneischen Sammlung. Hering: Eversrnann Fauna Volgo-Uralensis. Schaum: Die Käfer Europas von Küster. Intelligenz. In der Sitzung am 1. April hatten die versammelten Vereinsmitglieder den Verlust eines werthen hiesigen Mitglie- des zu beklagen : Herr von Thadden, Oberforstmeister der Provinz Pommern etc. ist im Monat März der Brust- wassersucht erlegen. Schon im ersten Jahre, in welchem sich der Verein bildete, 1837 — 1838, trat er demselben bei, und wenngleich ihm sein bedeutender amtlicher Wirkungs- kreis eine ganz specielle Beschäftigung mit der Entomologie nicht gestattete, so nahm er doch an dessen Gedeihen fort- dauernd regen Antheil , da es ihm nicht entgehen konnte, welchen bedeutenden Einfluss diese Naturwissenschaft auf die Administration der Forsten, dieses bedeutenden Theils des preussischen Nationalreichthums, in vielfacher Beziehung ausübt. 9 130 Demnächst wurde den Versammelten angezelgt, dass es den schätzbaren Bemühungen iinsers Professor Dr. Loew gelungen ist, ein zufriedenstellendes Abkommen mit einem achtbaren Verleger wegen Herausgabe der in der No. 12. der entom. Zeitung 1844 erwähnten grösseren Zeitschrift zu treffen. Es ergeht also hiedurch an die ^litglieder des Vereins die Bitte und Aufforderung mich bald in Kenntniss setzen zu wollen , ob und in welcher Art sie sich bei dem nun in Angriff zu nehmenden ersten Bande der neuen Zeitschrift durch grössere wissenschaftliche Abhandlungen betheiligen wollen. Da wir bei der Feststellung des Vertrages mit dem Herrn Verleger ganz besonders darauf gedrungen haben , den Preis so niedrig als möglich zu stellen, um dadurch auch den unbemittelten Entomologen das Buch zugänglich zu machen, und da wir in Betreff der Redaction nicht ver- säumen werden, die beliebteren Insecten - Ordnungen vor- zugsweise, wenn auch nicht ausschliesslich, zu berücksichtigen, so hoffen wir zuversichtlich, dass diejenigen Mitglieder, welche es mit der gedeihlichen Fortdauer unsers Vereins ernstlich meinen, uns durcli einen guten Absatz des angekündigten Werkes die unentbehrlichen 3Iittel zu seiner kräftigen Fort- führung niclit vorenthalten werden. Eingegangen: o) für die Sammlung: eine Sendung meist süd- deutscher Insecten, von Krn. Dr. Waltl in Passau, ferner: eine Reihe Merodon narcissi F. als Beigabe zu der in dieser Nummer abgedruckten Notiz von Hrn. Bouche in Berlin, b) für die Bibliothek : Bulletin de la societe impe- i riale des natural, de Moscou 1844, Heft 3. Waltl, Reise nach Südspanien, Geschenk des Hrn. I Verfassers, wofür den Herren Gebern der Dank des Vereins ausge- i sprochen wird. C. A, Dohrn. 131 ltd|ie Ätf f fjeilwn^en. Die Myrmecoplallesi ' in B e r 1 i n ’ s n ä cli s 1 e r ü m e b ii n Von B, C^rimgai. (Schluss.) 14. * H. confnsa Mrkl. bei F. fuligiuosa im September einigemal. 15. H. anceps Er. fand ich wie H. fiavipes in derselben Zeit und eben so häufig hei Form, rufa und fuliginosa. ^ 16. * H. fungi Grv. bei F. fuliginosa öfter als bei F. I rufa im September und October. I 17. * H. orphana Er. bei F. rufa im October einigemal. ] 18. * Oxypoda opaca Grv. einzeln im October, und I 19. Oxyp. vittata Mrkl. sehr häufig bei F. fuliginosa, . besonders im Herbst. . Auch in einer kleinen Kolonie der ; F. rufa fand ich im October ein Exemplar, ohne dass in : der Nähe sich die F. fuliginosa befunden hätte. 20. * 7 Oxypoda hospita m. n. sp. : elongata picea, nitida sericeo-pubescens , antennarum basi, palpis, pedibusque rufo-testaceis , thorace eonvexo coleopteris latiore , antice subangustato , elytrisque rufo - brunneis. Long If lin. Von der Oxyp. togata In’. , der sie nahe verwandt ist, und mit der sie leicht verwechselt werden kann , unterschei- det sie sich durch die etwas hellere Farbe, durch längere , nach aussen mehr verdickte Fühler, durch das längere nicht so kurz abgestumpfte letzte Glied, durch das hinten breitere Halsschild und kürzere Flügeldecken, so wie durch einen stärkern seidenartigen Glanz und weniger dichte und feine Punk- tirung und Behaarung, so wie ausserdem noch durch die vom 3ten Hinterlcibsringe au immer mehr abstehenden starken Haare. Die Fühler sind reichlich so lang als Kopf und Hals- Schild , nach der Spitze zu merklich verdickt , bräunlich, die beiden ersten Glieder rothgelb , das 2te oben etwas II dunkler , die 3 ersten von gleicher Länge , das 4te halb so 1 lang als das* 3te, das 5te — lOte wieder kürzer, unter sich i von gleiclier Länge, an Dicke zunehmend, und das Ute so laug als die beiden vorletzten, allmählig stumpf zugespitzt. Die Taster sind bräunlichgelb, das Iste Glied heller. Der Kopf ist etwas heller braun als der Hinterleib , glänzend, einzeln fein punktirt uud behaart. Das Halsschild und die I 9 * 132 Flügeldecken sind von gleicher rotl\bräunlicher Färbung, er- steres von der Mitte nach den Seiten stark, nach vorn und hinten etwas gewölbt, hinten breiter als die Flügeldecken und als cs laug ist, nach vorn verengt, vorn abgestutzt, die Vorderecken weniger als die hintern abgestumpft. Die Seiten- ränder sind schwächer als der Hinterrand gerundet, glänzend, fein punktirt und fein gelb behaart. Die Flügeldecken sind kaum so lang als das Halsschild und viel schmaler als das- selbe ; durch die runzelartige Punktirung erscheinen sie matter als dieses, auch sind sie etwas dichter behaart. Der pechschwarze , erst gleich breite , dann zugespitzte Hinterleib ist wieder etwas stärker wellenartig punktirt als die Flügeldecken, und durch die anliegende niclit dichte Behaarung, seidenartig glänzend. Die ersten 2 Segmente sind oben ohne abstehende starke Haare, das 3te hat hinter der Mitte wenigstens 6 und am Rande 8 derselben; doppelt zahlreich werden sie auf jedem der folgenden, und zeigen auf dem Grunde eben so viele dunklere Punkte. Die untern Ränder derselben sind nach der Spitze zu breiter hellbraun, diese selbst aber pechschwarz. Die Beine sind alle rothgelb. Bei noch nicht ganz ausgefärbten Individuen sind die beiden ersten Hinterleibs-Segmente von der Farbe der Deckschilde. Diese Art habe ich in verschiedenen Kolonien der F. fuliginosa im September und October in mehreren Exempla- ren gefunden. 21. * 1 Oxypoda occulta m. n. sp. : elongata, picea, griseo-sericea , antennarum basi pedibusque testaceis, thorace elytrisque pallide - bruimeis , sutura subtiliter clevata. Long lin. So wie die vorige mit der togata Er. verwandt ist, ist es diese wiederum mit ihr und der abdominalis Er. und steht in der Mitte von beiden. Zuerst unterscheidet sie sich von beiden durch eine weniger schlanke und gewölbte Form, also durch eine verhältnissmässig beträchtlichere Breite und flachere Gestalt, und durch das aufgeworfene scharfe Rändchen der Naht ; dann von der hospita durch geringem Glanz, feinere und dichtere Behaarung und Punktirung, und von der abdominalis durch die dunklere Farbe, den stets braunen Kopf, den letztere niemals hat, nicht ganz so verengtes und gewölbtes Halsschild, und durch längere nach aussen mehr verdickte Fühler. Diese sind von Gestalt und Farbe wie bei hospita, nur etwas kürzer, merklicher nach aussen verdickt, und das letzte Glied kürzer abgestumpft. Die Taster ? 133 I und der Kopf eben so wie bei derselben. Das Halsscbilcl I ist hinten so breit oder kaum breiter als die Flügeldecken, \ nach vorn weniger verengt und flacher, im übrigen wie bei der vorigen, und so wie die Flügeldecken von gelbbräun- licher Farbe mit feinerer dichterer Punktirung und Behaarung, daher von matterem Ansehen als bei derselben, und mit scharf aufgeworfenen Rändchen der Naht. Der Hinterleib ist pechschwarz, in der Mitte meist etwas erweitert, nnd in der Art wie bei hospita aber viel feiner und dichter punk- tirt und behaart, jedoch wieder weniger fein als bei der ab- domijialis, auch sind die vom 3ten Segmente an abstehenden Haare zarter, heller, und nur halb so zahlreich, etwa wie bei abdominalis. Die Ränder der Unterleibsriuge , auch die Si)itze sind heller gefärbt. Die Beine sind alle heller gelb, als wie bei der vorigen. Diese Art habe ich im Frühjahre und Herbste mehrere Male bei F. rufa gefunden. 22. * Oxypoda abdominalis Er., im Frü.hjahre und Herbste bei der F. flava häufiger als bei der fiiliginosa gefunden. 23. * Oxypoda n. s])., im Anfänge Juli in einer Kolonie der F. fuligiiiosa ein einzelnes Exemjdar von der Form und der durchgängig gelben Färbung der vorigen aber kaum 1 Linie lang. 24. Oxypoda formiceticola Mi kl. bei der F. rufa, am häufigsten im Frühjahre und Herbst. 25. Oxypoda promiscua Er. bei der F. rufa im April, Juni und October einzeln. 26. Aleochara angulata Er. bei der F. rufa im Früh- jahre und Herbste am liäufigsten. In der ersten Hälfte des August fand ich einzeln die ersten der neuen Generation. 27. Dinarda Märkelii Kiesenw bei der F. rufa vom Ende März bis Ende October häufig, im Sommer einzelner, am 27. September fand icli die ersten der neuen Generation in ganz blassen Exemplaren , späterhin mehrere schon mehr ausgefärbte. 28. Lomechusa paradoxa Grv. in der nächsten Umgebung einer Kolonie der F. rufa im Juli mehrmals; in der Kolonie selbst, wie ein anderer Sammler hier, habe ich keine gefunden. 29. * Myllaena intermedia Er. bei der F. rufa im Oc- tober ein Exemplar. *) Zu dieser, wie ich jetzt glaube, selbstständigen Art gehören alle von mir bei Berlin gefangenen Exemplare. Daher muss es S. 123 Z. 1 V. u. D. Märkelii statt dentata heisse:; 134 30. * Conurus pubescens Grv. einzeln bei F. rnfa luid fuliginosa im Frühjahre und Herbst. 31. * Tachyporus obtusus Lin. 32. * Tachyporus hypnorum Fb. und 33. * Tachyporus solutus Boisd. , jeden einzeln im Herbst bri F. fuliginosa. 34. * Tachyporus chrysomelinus Grv. und 35. * Tachyporus scitulus Er. ebenfalls jeden einzeln bei F. rufa im Herbst. 36. * Othius melanocephalus Grv. bei der F. fuliginosa im Herbst einzeln. 37. * Leptacinus batychrus F. 38. * Leptacinus angustatus m. n. sp., diese beiden Thiere fand ich , das erste zu mehr denn hundert Stück, und unter diesen das zweite 7 mal vom Frühjahre bis Mitte Sommers, und dann wieder im Herbste in einem kleinen Mistbeetkasten in meinem Garten , wo Cacteen gezogen wurden, und wo eine Kolonie der Form, brunnea hauste. Obwohl so wenig Hr. Prof. Erichson als ich über die Ver- schiedenheiten dieser 2, Thiere Zweifel hegen, ich indess noch nicht die Ueberzeugung habe , dass sie der Ameisen wegen an diesem Orte zusammen gefunden worden, gebe ich hier nur kurz die Unterscheidungs - Merkmale des letztem vom batychrus F. so wie auch vom formicetorum Mrkl. an. Er ist nämlich stets kleiner und schmäler als der ba- tychrus, sonst in allen Theilen ausser den etwas kürzern Flügeldecken und den mehr zurückgezogenen und ganz stumpf abgerundeten Vorderecken des Halsschildes von gleichen Verhältnissen. Der Kopf ist nur an den Seiten und da immer viel sparsamer punktirt. Die 2 die glatte Mitte des Halsschildes einschliessenden Punktreihen haben nie mehr, selten einen weniger als 8 Punkte in jeder Reihe, währencl beim batychrus immer 12 und auch mehr in jeder stehen. Die von der hintern Seite des Halsscliildes nach vorn in den herabgezogenen Vorderecken befindliche Schlangenlinie, ist stets eine bestimmte einfache, niemals durch andere da- zwischen stehende Punkte verwirrt. Auch ist die Punktirung der Flügeldecken, besonders auf der Mitte, feiner und nicht in einer so mavkirten Reihenstellung , und dieselben sind stets durchweg bratin, die äussern Hinterecken derselben niemals g«lb, wie beim andern. Vom Leptacinus formicetorum Mrkl. unterscheidet er sich durch merklichere Grösse, durch den Kopf, der ganz 135 wie der des batychrus, und nicht so kurz nach vorn ver- schmälert als jener ist; durch die stets dunklern Fühler und Reine, und ebenfalls durch die Punktreihen des Halsschildes, die jener ganz in der Art des batychrus hat. 39. * Philonthus ebeninus Grv. (var. b. Er. varians Grv. ) bei F. lufa iin October 1 Exemplar. 40. * Philonthus vernalis Grv. und 41. * Philonthus micans Er. bei der F. rnfa im Oc- tober einzeln. 42. Quedius brevis Er. in einer kleinen Kolonie der F. rufa vom Juni bis im October immer einzeln. 43. * Stilicus orbiculatus Pk. bei F. rufa im April 1 Exemplar. 44. * Stenns ater Manh. bei F. sanguinea einzeln. 45. * Stenus speculator Er. bei F. rufa im April ein- zeln, mehrere im September. 46. Stenus aterrimus Er. in einer kleinen Kolonie der F. rufa am 12. April und 10. August jedes Mal 2 47. Stenus impressus Germ. Er. bei der F. fuliginosa Anfangs September gegen 20 Exemplare beider Geschlechter. 48. * Lathrimaeum atrocephalum Er. bei F. rufa im April einmal. •49. Nitidula marginata F. bei der F. fuliginosa im Sep- tember an verschiedenen Tagen mehrmals. 50. Cryptophagus glaber Gyll. in einer kleinen Kolonie der F. rufa vom 2. April an bis Anfangs September in jedem Monate und bei jedem Besuche 1 bis 8 Stück. 51. Hetaerius quadratus Ent. Hft. in einer kleinen Ko- lonie der F. rufa an 3 verschiedenen Tagen im April, dann wieder im August eines Tages, immer einzeln. 52. * l Hister merdarius Pk. bei der F. fuliginosa einmal. 53. Dendrophilus punctatus Pk. bei der F. fuliginosa Anfangs Juni einmal. 54. Dendrophilus pygmaeus Lin. in einer kleinen Ko- lonie der F. rufa vom Anfänge des April bis Ende October an verschiedenen Tagen 1 bis 7 Exemplare. 55. Saprinus piceus Pk. ebenfalls in der kleinen Kolo- nie der F. rufa vom April bis Ende September. 56. * Attagenns emarginatus Pk. bei der F. fuliginosa einmal im September. 57. -[• Cetonia aurata Lin. die Larve in allen unter- suchten Kolonien der F. rufa, am häufigsten in den grossen. 136 Von den mit nach Hause genommenen sind einige zur Ent- vvikelung gekommen. 58. Omias mollicomus Ahriis. in den kleinen Kolonien der F. rnfa von der zweiten Hälfte des Juni Ins Mitte August au verschiedenen Tagen 1 bis 12 Exemplare. 59, * Otiorhynchus ovatus Lin. einzeln bei F. rufa. GO. ^ Corticaria transversalis Schpl. 61. * Lathridius angusticollis Schpl. 62. * Lathridius sculptilis Gyll. 63. * Lathridius porcatus Hrbst. 5 alle 4 einzeln bei F. rufa. 64. Monotoina conicicollis Chvr. in der kleinen Kolo- nie der F. rufa im April bei jedem Besuche häutig, dann im Juni wieder weniger häufig. 65. * Monotoina quadricollis Aube in den, unter No. 38. erwähnten Mistbeetkasten 'im September wo die F. brunnea lebte ziemlich häufig. 66. *j- Clythra quadrisignata Mrkl. Die Larve dieses Thiercs fand ich schon Anfangs April von der geringsten Grösse wie Hr. Märkel dieselbe beschrieben und sah sie den ganzen Sommer hindurch bis Ende October bei jedem Be- suche der verschiedenen kleinen Kolonien der F. rufa munter herum wandern, zuletzt von einer Länge von 4 Linien. Von mehren zu verschieden Zeiten mit nach Hause genommenen, in einem mit Gegenständen des Ameisenhaufens angefüllten Glase aufbewahrten Stücken, ist es mir bis jetzt (Januar) nicht gelungen, den Käfer zur Entwickelung zu bringen. Die noch vorhandenen Larven haben ihre Gehäuse geschlossen. Auch fand ich nur einmal am 1. August gegen Abend bei der Kolonie 2 Käfer herumkriechen, und zwar beide Männchen. Es scheint mir daher, dass die Käfer erst im 2ten Jahre zur Entwickelung kommen. 67. * Pachymerus erraticus F. in einer kleinen Kolo- nie der F. rufa am häufigsten zu Ende October, wo ich viele beisammen tief in derselben verborgen fand. *) über ciiii(>c Arten der Gattung»’ H. Putziels, Director im Justiz -Ministerium in Brüssel. Es herrscht nocli eine ziemliche Unbestimmtheit in den Charakteren einer Zahl Bcmbidien - Arten , die mit Bein bi - Berichtigung: S. 128 muss es in diesem Aufsatze heissen 12. Homal. talpa Chvr., und nicht parallela Mannerh. von I 137 dinm Antlreae nahe verwandt, mit 4 mehr oder weniger deutlichen gelben Flecken auf dem schwarzen oder grünen Flügeldeckengrunde gezeichnet sind. Ich habe im Folgenden versucht, die Charaktere derselben schärfer festzustellen. 1. Bembidiuin Andreae. Fahr. Syst. El. I. 204. 185. — Schiödte Dan. El. I 335. 8. B. rupestre Illig. Käf. Preuss. 230. 13. — Gyll. Ins. suec. II. 19. 7. — Sturm Deutschi. Faun. VI. 115. 5. — Dej. spec. V. 111. 67. — Sahib. Ins. Faun. Bemb. no. 10. B. littorale Panz., Sfeph. 111. of brit. Ent. II. 13.4. Diese Art ist unter den verwandten die am weitesten verbreitete und unter dem Namen B. rupestre allgemein be- kannt. Es lässt sich mit Sicherheit annehmen, dass sie von Finne und Fabriciiis gekannt war, man ist aber keines- weges darüber einig, unter welchem Namen sie von diesen Schriftstellern beschrieben ist. llliger glaubte, dass sie die Cicindela rupestris L. et F. sei, aber, wie Duftschmidt II. 213. und Erichson (Käf. d. Mark I. 129.') sehr richtig bemerken, hat das von jenen Schriftstellern beschriebene lasect schwarze Beine, eine Angabe, die auf keine der Arten passt, mit denen wir uns hier beschäftigen. Man muss dalier von den Anleitungen ausgehen , die uns die Beschreibung und Sammlung von Fabricius an die Hand geben, und annehmen, dass das hier besprochene Insect das B. Andreae Fahr. ist. Weitere Schwierigkeiten bietet die Synonymie nicht, nur ist es wahrscheinlich, dass die alten Schriftsteller unter demselben Namen die ganze Reihe der verwandten Arten vermengt haben. Seine Diagnose würde so lauten: Viridi - aeneum, subdepressum , pronoto subcordato, basi punetniato, in angulis posticis rectis rotunde foveolato, ely- tris profunde punctato - striatis , striis apice obsoletis, macula humerali rufa alteraque postica pallidiore notatis, antennarum articulis tribus basalibus pedibusque rufis, palporum labialium articulo penultimo obscuro. 2. B. fluviatile Dej. spec. V. 113. 68. Das schmale herzförmige Halsschild und die blassen Beine unterscheiden diese Art hinreichend. 3. B. cruciatum Dej. spec. V. 114. 69. — Schiödte I. 337. 11. Das Halsschild ist bei derselben schmäler, länger, au der Basis stärker zusammengezogen und schwächer puiiktjrt als bei ß. 138 Andreae. Der hintere Eindruck ist tief und bildet eine breite Querfiirche, die von einem Grübchen znm andern geht. Diese Grübchen stehen weiter nach innen zn , sie sind weniger rund und zeigen in ihrem Grunde eine sehr deutliche scliiete Linie. Die Mittellinie des Halsschildes reicht nicht bis zur Basis , oder wenigstens hört sie auf, hier deutlich zu sein. Die Flügeldecken sind weniger tief gestreift , die Streifen sind weniger verlängert und schwächer punktirt. Die Naht ist vom Schildchen bis über das letzte Viertel der Flügel- decken hinaus schwarz, ein wenig hinter der Mitte erweitert sie sich und schickt jederseits einen Ast aus, der den Aussen- rand erreicht. 4. B. concinnum. Steph. Br. ent. II. 12. 2. 'Kleiner als B. cruciatum, verhältnissmässig schmäler und länger, die Flügeldecken sind paralleler, die Streifen etwas tiefer, die Punkte derselben etwas grösser. Die Faibe der Flügeldecken ist ähnlich der von B. femoratum, der schwarze Fleck ist schärfer als bei' cruciatum, er nimmt die 3 ersten Zwischenräume ein, und verlängert sich bis zum letzten Viertel der Flügeldecken, wo er abgeschnitten ist, genau in der Mitte erweitert er sich in der Weise, dass er auch den 4ten Zwischenraum eiunimmt , es ist .selten dass er sich weiter gegen den Aussenrand hin verbreitet, und wenn dies der Fall ist , so bemerkt man nur einen dunkeln Schatten. Die Basis neben dem Schildcheji ist et- was schwärzlich. Bei B. cruciatum ist der obere Theil des Flecks oft weniger dunkel, weniger scharf begrenzt, die Erweiterung findet sich etwas hinter der Mitte und reicht bis zum Aussenrande. — Die Streifen sind an der Spitze und nach aussen zu viel schwächer als bei B. cruciatum, in höherm Grade selbst als bei B. femoratum. — Das Hals- » Schild ist kürzer als bei B. cruciatum, verhältnissmässig breiter, besonders an der Basis, an den Seiten mehr gerun- det, die seitlichen Gruben weniger tief; die Basis ist mehr punktirt, aber sie ist runzliger, die Seiten der Flügeldecken sind paralleler. Die 3 ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine sind sehr blass , die Spitze der Fühler und die Kniee sind gelb. Ich habe diese Art bis jetzt nur an salzigem Wasser beobachtet, bei Ostende und Antwerpen, an Stellen, die bei der Fluth vom Meere bedeckt siiul. 139 5. B. lusitanicnm n. sp. Kleiner und schmäler als B. Audreae , die Flügeldecken länger und auch paralleler als bei B. coneinnuin. Taster blass- gelb , die Spitze des letzten Gliedes schwarz, Fühler gelb mit etwas hellerer Basis. Halsschild kürzer, verhältniss- mässig breiter und an den Seiten gerundeter als bei B. An- dreae, indessen weniger erweitert als bei B. coneinnuin, der hin- tere Eindruck stark niedergedrückt, die Hinterecken deutlicher, die Längslinie tiefer, runzliger, die Basis sehr runzlig und punk- tirt. Die Flügeldecken laug, schwarz etwas bronzeglänzend, mit einem kleinen, schmalen, langen, gelben Schulterfleck und einem andern Fleck von derselben Farbe, der indessen viel weniger deutlich ist, aussen vor der Spitze. Die äusserste Spitze ist etwas gelb tingirt, die Streifen sind so deutlich als bei B. Audreae, aber ihre Punkte sind kleiner, man sieht keine Spur des 7ten Streifs, und kein Streif reicht bis zur Spitze , die glatt ist. Die Beine sind ganz blassgelb mit braunen Fussklaneu. Herr Dupont hat mir 2 Exemplare, die aus Portugal stammen, unter dem Namen gesandt, den ich beibehalten habe. 6. B. femoratum. Sturm VI. 117. 6. tb. 155. 6. B. — Dej. sp. V. 116. 71. — Steph. Br. Ent. II. 12. 1. -- Erichs. Käfer d. Mark I. 130. 14. Diese Art ist kleiner, schmäler und ebner als B. An- dreae, das Halsschild ist kürzer als bei dieser Art, an der Basis breiter, die Hinterecken spitzer, vorn schmäler, an der Basis nicht punktirt. Die Farbe der Flügeldecken ist weiss- lichgelb , ihre Zeichnung hat viel Aehnlichkeit mit der des B. concinnum, nur steht das Kreuz der Spitze etwas näher. Die Streifen , die schwächer und weniger tief punktirt sind als bei Audreae, verschwinden fast ganz gegen die Spitze hin. Die Fühler sind schwarz, das Iste Glied und die Basis der folgenden rostroth. Die Taster sind ganz dunkel, das vorletzte Glied der Lippentaster schwarz , die Beine gelbroth, die Schenkel schwarz. Es scheint, dass sich diese Art nicht im Norden findet. *) Das B. femoratum Gyll. ist eine verschiedene Art, es unter- scheidet sich von rupestre nach Gyllenhal nur durch geringere *) Bei Stettin ist sie gemein. d, Red, 140 / Grösse, dunklere Hauptfarbe und verschiedene Färbung in di- rerer seiner Theile. Diese Angaben passen offenbar nicht auf B. femoratum Sturm , dessen Charaktere einem so scharfsichtigen und genaiicn Beobachter wie Gyllenhal nicht würden entgangen sein. Das von dem schwedischen Schrift- steller beschriebene Insect, nähert sich dem B. saxatile. Schiödte hat das B. femoratum Sturm nicht gekannt, er hat nur dieselbe Art gekannt und beschrieben wie Gyllenlial. Ich habe ein mir von Hrn. Schaum mitgetheiltes Exemplar vor Augen, das von Schiödte selbst herrührt. Es ist in der That ein Insect, das viel Aehidichkeit mit B. saxatile Gyll. hat, es unterscheidet sich von demselben aber durch sein an der Basis breiteres Halsschild, durch die mehr hervorstehenden Hinterecken desselben , durch die weniger punktirten Furchen zwischen den Augen , durch die Streifen der Flügeldecken, die die Spitze nicht erreichen, durch die Fühler, die wie bei femoratum Sturm gefärbt sind, während bei saxatile ihre ersten Glieder ganz rothbraun sind. Diese Art muss den Namen führen, den ihr Flr. Wes- raael 1835 beilegte, obgleich er wenig auf ein Insect passt, das sich noch in Lapiiland findet: 7. B. brnxellense Wesmael Bull. Acacl. roy. de Bruxelles 1835 p. 22. B. femoratum Gyll. IV. 406. 7 — 8. — Sahib. Ins. Fenn. Benib. no. 11. — • Schiödte 1. 336. 9. Ich habe es bei Antwerpen , Bergen und besond ers in den Umgebungen von Brüssel gefunden. Alle Exemplare zeigten sich beständig in ihren Unterschieden von B. saxatile , das noch nicht in Beiden aufgefunden ist. 8. B. saxatile. Gyll. IV. 406. 7 — 8. — Sahib. Ins. Fenn. no. 12. — Steph. Br. Ent. 11. 12. 3. — Dej. sp. V. 119. 73. — Schiödte 1. 336. 10. Das bei Gelegenheit der vorigen Art Gesagte wird hiji- reichen, um die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Unter- schiede beider Arten zu leiten. Hr. Marquis de la Ferte hat mir ein Exemplar des saxatile aus der Dejeanschen Sammlung mitgetheilt, Hr. Schaum ein anderes von Schönherr eingesandtes , beide sind ganz übereinstimmend und j)assen vollkommen zu der Beschrei- bung von Gyllenhal , Dejean und Schiödte. 9. B. oblong um. Dej. spec. V. 119. 74. Das herzförmige Halsschihl , v1e i- das Halsschild , hinter der Mitte etwas breiter , vor der Spitze an den Seiten etwas zusammengedrückt, punktirt gefurcht, f die Zwischenräume flach gewölbt. Die Beine kurz, stark, dünn behaart. Es lebt nach Aube's Mittheilung bei Paris auf Helian- themum vulgare, ist aber selten. 3. Apion rugicolle. Die Mag. II. p. 201.57. nach einem einzelnen männlichen , abgeriebenen Exemplare von : mir entw’orfene Beschreibung und Diagnose bedarf jetzt, wo eine Reihe Exemplare beider Geschlechter mir vorliegt, einiger Ergänzungen. A. rugicolle: antennis mediis, coerulescenti-aeneum, nitidulum, griseo-pilosiim , thorace lateribus rotundato, punc- tato - rugoso , coleopteris ovalibus , punctato - sulcatis , inter- stitiis seriatim punctatis, setosis. Reichlich so gross wie Ap. aeneum aber breiter. Der Kopf so lang wie breit, grob punktirt, zwischen den Augen, die nicht vorstehen , gestreift. Der Rüssel des Männchens kürzer wie Kopf und Halsschild zusammen, walzig, ziemlich dick, kaum gekrümmt, an der Wurzel und an den Seiten etwas weitläuftig punktirt, nach der Spitze hin oben glatt; bei dem Weibchen so lang wie Kopf und Halsschild zusam- men, dünn, kaum gekrümmt, glatt. Die Fühler des Männchens etwas vor der Mitte des Rüssels eingesetzt, bei dem Weibchen i in der Mitte, das Iste Glied etwas verlängert. Das Halsschild in der Mitte merklich breiter als lang, die Seiten gerundet , nach vorn stärker verschmälert als nach hinten und etwas zusammengeschnürt , oben flach gewölbt, tief und grob punktirt, die Punkte der Länge nach zusammenfliessend , wodurch Längsrunzeln entstehen; in der Mitte des Hinterrandes eine längliche tiefere Grube. Das Schildchen klein, punktförmig. Die Deckschilde an der Wurzel fast doppelt so breit wie der Hinterrand des Hals- schildes, sauft zweibuchtig, die Schultern etwas vorstehend, I eiförmig, fast so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, ! gewölbt, punktirt gefurcht, die Zwischenräume eben, auf jedem eine Reihe fast zusammenhängender Punkte. Die 144 Unterseite grob und nicht sehr dicht pimktirt, die Beine stark, massig lang. Die Farbe des Käfers ist ein etwas in das Grüne fallende Blau, dessen Glanz jedoch am Kopfe, am Halsschilde und unten durch graue anliegende Härchen gemindert wird. Auf den Deckschilden stehen diese Härchen aufrecht und bilden kurze Borsten. Der Rüssel ist unbehaart, glänzend, dunkel bronzefarben oder schwarz. Die Fühler sind schwarz. Die behaarten Beine sind ebenfalls schwarz. Es scheint diese, namentlich durch die Sculptur des Halsschildes sehr ausgezeichnete Art im südwestlichen Frankreich im Departement des Landes nicht sehr selten zu sein. EntomoIo§*i(§clie $lemerfe«iig*eii von M. I§chauiii. ( Fortsetzung.) 4) Die grosse Zahl europäischer Apionen, die Schön - herr im 5ten Baude seiner Rüsselkäfer aufführt, scheint bei einer nochmaligen Revision dieser Gattung erheblich re- ducirt werden zu müssen. Den Anfang zu einer solchen Reduction hat bereits Ger mar in dieser Zeitung Jahrg. 111. p. 359 gemacht, indem er nach Exemplaren und Bestimun- geii, die ihm Walton mitgetheilt hatte, über mehrere von Kirby beschriebene , auf deni Continent zweifelhaft gebliebene Arten Auskunft gab, und die sämmtlichen angeblich neuen Arten von Stephens, die Schönherr mit aufgenommen hat, als bereits bekannt nachvvies. *) Ich theile im Nachfolgen- den eine Zahl von Bemerkungen mit, die noch weitere Reductioneu in der Artenzahl vornehmen. Sie beruhen fast alle auf dem Vergleiche von Original - Exemplaren , einige Mal wo mir derselbe nicht völlig entscheidend schien, und *) Ich benutze diese Gelegenheit, um darauf aufmerksam zu machen, dass in dem Germarschen Aufsätze S. 5 Z. 6 v. o. hinter Apion intrusum und columbinum der Autor- Name Stephens aus Versehen weggefallen ist. Nur auf die beiden Arten dieses Schriftstellers bezieht sich die Angabe, dass sie mit A. foveolatum Kirby Spencii Germ, identisch seien. A. columbinum Germ. Schönh. und A. intrusum Gyll. Schönh. sind beide von foveolatum wohl unterschieden. 145 wo ich ihn nicht selbst wiederholen konnte , habe ich darauf hingewiesen, dass die hier gemachte Angabe einer nochma- ligen Untersuchung unterworfen werden möge. Apion Be tulae Schönh. 1.260.21., V. 379. 18. ist mit Ap. immune Kirby, Schönh. I. 305., V. 440. 185. identisch. Ob dagegen A. s tri atu m Kirby Schönh. I. 305., 438. atratu- lum Germ. Scliönh. I. 305., V. 440., wie Germar Entom. Zeit. III. p. 5. angiebt, blos als Weibchen derselben Art anzusehen ist, ist Germar selbst neuerdings wieder zweifelhaft geworden, da von beiden , die sich erheblich in der Grösse unterscheiden, beide Geschlechter bekannt sind. Apion glaucinum Schönh. 1. 255. 10,, V. 379. 20. .schien mir nach dem Original- Exemplare , das ich in Herrn Chevrolafs Sammlung verglich, nicht von Ap. Ononis Kirb. abzuweichen. Auch passt die Beschreibung ganz auf diese Art. Apion acium Schönh. I. 257., 15., V. 380. 23. aus Taurien. Ein von Schönherr sell)st an Aube mitgetheiltes Exemplar schien mir keine Unterschiede von A atomarium darzubieten. Doch wäre hier eine nochmalige genaue Ver- gleichung sehr zu wünschen. Apion brunnipes Schönh. V. 386. 41. ist mitA.lae- v i g a t n m Kirby Schönh. V. 386. 42. identisch. Die Aube’schen Original-Exemplare des erstem wichen von englischen Exem- plaren des letztem nur durch eine dunkelblaue Färbung der Flügt^ldecken ab. Es kommt diese Art aber auch bei Paris mit sclnvarzen Flügeldecken vor, und ein solches Exemplar ist das von Schönherr 1. 288. 90. nach Chevrolafs Sammlung beschriebene A. laevithorax, welches Schönherr bei der Bearbeitung des Supplementes nicht^mehr vor sich hatte und V. 416. 119. als eine von brunnipes und laevigatum verschie- dene Art auflPührt. In Deutschland ist diese durch ihre Sculp- tur höchst ausgezeichnete Art, so viel mirj;^ bekannt, bisher nur in einem einzigen Exemplare von Hm. Märkel in der sächsischen Schweiz gefangen worden. Apion Chevrolatii Schönh. I. 260. 22., V. 387. 45. scheint von Kirby als Varietät seines A. Limonii angesehen zu sein, denn was er von der var. c. des letztem sagt »du- plo minus, totuui cupreum, thorace canaliculato« passt ganz auf A. Chevrolatii. Apion millum Schönh. I. 277. 58., V. 390. 56. Eh‘n Pärchen dieser Art, das Schönherr an Aube gesandt hat, ist 10 I 146 nicht von Chevrierschen Exemplaren des A. incanum Schönh. V. 414. 13., welches selbst nach solchen Exemplaren beschrie- ben ist, unterschieden; beide gehören aber zu dem ächten A. elongatum Germ., das Schönherr I. 285. 80. mit Un- recht als synonym von A. seniculus aufFührt. Von A. inca- num hat dies bereits Germar 1. c. p. 4 bemerkt. Apion pal 1 i d actyl u m Schönh. V. 394. 72. Das Ori- ginal-Exemplar in Chevrolat’s Sammlung schien mir nichts als ein ganz abgeriebenes Exemplar von A. vernale zu sein, doch bedarf diese Angabe noch einer Bestätigung. Apion pallidulum Schönh. V, 400. 82. schien mir nach dem Original-Exemplar , das ich bei Hrn. Chevrolat sah, ein abgeriebenes Exemplar von A. rufescens Schönh. I. 273. 51., V. 399. 81. zu sein, doch wäre auch hier eine nochmalige genaue Vergleichung zu wünschen. Jedenfalls ist es sehr zu bedauern , das Hr. Chevrolat so häufig abgeriebene Exemplare an Schönherr zur Beschreibung gesandt hat, die, wenn Schönherr vorausgesetzt hat, dass sie bereits sorgfältig von Chevrolat geprüft waren, allerdings leicht als neue Arten aufgenommen werden konnten. Apion atritarse Schönh. I. 277. 59., V. 402. 85. ist mir als selbstständige Art ebenfalls zweifelhaft. Sollte es von A. rufirostre hinlänglich verschieden sein 7 Apion mecops Schönh. 413. 112. Nach einer brief- lichen Mittheiluug hält Schönher jetzt selbst diese Art für identisch mit A. Ononis. Apion Salicis Schönh. I. 286. 83., V. 415. 117. scheint, wie bereits Germar 1. c. p. 3 angiebt, nicht von A. pubescens Kirby, Schönh. V. 383. 33. civicum Germ., Schönh. I. 286. 82. , V. 415. 16. abzuweichen. Apion foraminosura I. 289. 91., V. 415. 118. ist mit A. minimum Herbst, Schönh. 1.288. 88, V. 445, 192. vollkommen identisch. Apion Kunzii V. 419. 128. Schönherr hat diese Art nach Exemplaren beschrieben, die Kunze bei Leipzig gefan- gen und als A. ebeninum eingesandt hat. Es ist den säch- sischen Pmtomologen aber nicht gelungen, an ihren Exem- plaren Unterschiede von englischen und französischen des A. ebeninum aufzufinden und sie sind daher geneigt, A. Kunzii mit dem letztem zu verbinden. 147 Apioii^ afer Schöuh. I. 291. 97., V. 420. 131. ist das Weibchen von A. validirostre Schönh. I. 301. 122., V. 423. 141. Apion coraciiium Schönh. I. 299. 117., V. 422. 137., von dem ich das Original -Exemplar bei Hrn. Chevrolat ver- glich, schien mir nicht von A. elegantul um abzuweichen. Apion scutellare Kirby Schöuh. I. 290. 93., V. 423. 143. ist nach englischen , von Walton bestimmten Exemplaren wirklich mit A. Kirby i Germ. Schönh. I. 200. 94., V. 423. 144. identisch. j Apion glabratum Germ. Schönh. I. 296. 108.*, V. 423. 145. gehört noch zu angu statu m Kirby, Loti Kirby 1(0^), modestum Germ. Apion retlexum Schönh. I. 296. 96., V. 424. 148., Apion livescerum Schönh. I. 298. 116., V. 427. 159. :und Apion translatitium Schönh. V. 427. 158. sind i nicht von einander verschieden, das erste verglich ich in Hrn. Chevrolat’s Sammlung, von livescerum besitze ich raeh- irere Pariser Exemplare, und für die richtige Bestimmung ;des letzten kann ich Hrn Schüppel anführen, dem ich einige I Exemplare zur Ansicht vorlegte. Nach Walton’s Angabe lebt die Art, die sich auch in England findet, auf Hedysarum Onobrychis. I Apion pallicorne Schönh. I. 302. 124., V. 438. ,178. habe ich in Chovrolat’s Sammlung verglichen, ich kann es nicht für verschieden von A. vorax halten. Das von Hrn. Perris in den Gallen von Ulex nana beobachtete und in allen seinen Ständen beschriebene Apion ulicicola Annal de la snc. entom. de Franc IX. p. 89 tb. VI. I. f. 2 — 6 ist nach Original-Exemplaren mit A. IKirbyi Germ., Schönh. identisch. (Fortsetzung folgt.) £ntom oiog^iiseh e ^^otizen. Von M. V. Kiesenwetter. Herr Dr. Sufirian erhebt bei Gelegenheit seiner Mono- graphie der Gyrinen (No. 11 Jahrg. 1843 dieser Zeitung) Zweifel gegen die Richtigkeit der Annahme, dass Orectochilus villosus ein Nachtinsect sei, und stellt mehreren ßeobachtun--' 10 ^ 148 gen, welche für diese Ansicht sprechen, seine eigene Erfah- rung entgegen, dass er den Käfer bei hellem Sonnenscheine in den Mittagsstunden mitten auf dem Flusse habe herum- , schwimmen sehen, obgleich sich nichts habe entdecken lassen, was den Käfer etwa aus. seinen Ruheplätzen hätte können ' aufgescheucht haben. So sehr nun auch diese Beobachtung gegen die allgemein ^ oder wenigstens fast allgemein geltende Ansicht zu sprechen scheint, so ist sie doch nicht geeignet. Merklich etwas dagegen zu beweisen. Der Umstand nämlich , dass Nacht- insecten gerade durch den hellen Sonnenschein zu derselben Lebensthätigkeit hervorgerufen werden, welche sie sonst nur unter dem Einflüsse der Dämmerung oder der Nacht ' entwickeln, ist gar nicht so seiten. Am leichtesten kann man dies an Scnmetterlingon beobachten. Ein allgemein bekanntes Beispiel ist Macroglossa stellatarum, auch mehrere 1 andere Dämmerungsfalter wie Deilephila euphorbiae und' i galii, die man gar nicht selten im Sonnenschein um Blumen schwärmen sieht. Unter den eigentlichen Nachtfaltern finden sie sich, vielleicht mit Ausnahme der Spanner, von denen mir kein Beispiel bekannt ist, unter allen Klassen. So unter den Spinnern namentlich Aglia tau , Endromis versicolora, Liparis dispar, Orgyia gonostigina, Gastropacha rubi; unter den Eulen mehrere Plusien (allgemein bekannt ist Plusia gamma) die ganze Gruppe Eulen welche Borkhausen von eben dieser Eigenschaft Noctuae heliophilae nennt; Euclydia glyphica , Brephos parthenias u. a. m. ; unter den Zünslern Eunychia anguinalis, Pyrausta purpuralis ; unter den Tineaceen vorzüglich die Adela - Arten , die man oft wie die Mücken im Sonnenschein schwärmen sieht; unter den Federmotten Pterophorus didactylus. Ich habe hier nur ganz bekannte Arten aufgeführt, hätte aber noch unendlich viele nennen • können; doch zeigt schon diese Reihe, wie häufig die fragliche Erscheinung ist. Das von Suffrian beobachtete Vorkommen von Orectochi- lus villosus ist ganz analog (auch der Umstand, dass der Käfer Tags zuvor bei trübem Himmel unter « Röhrigt ver- borgen gelegen hätte, spricht dafür, denn auch die erwähnten ■ Schmetterlinge verlassen ihre Verstecke nur bei schönem . warmem Sonnenschein. ) Eine ganz andere Frage ist freilich die, woher es kom- i men mag, dass diese eigentlich auf nächtliche Thätigkeit angewiesenen Insecten unter Verhältnissen auftreten, welche 149 ihrer Natur so ganz entgegen zu sein scheinen. Bei den Borabyciden mögen wohl hauptsächlich geschlechtliche Be- ziehungen zu Grunde liegen. Man sieht hier bloss die Männchen schwärmen and diese mit solcher Hast, dass sich der Ungestüm ihrer Begierden nicht verkennen lässt. Anders verhält es sich mit Kennern der lateinischen Sprache einigen Anstoss bereiten mag, hat Frey er in den n. Beitr. IV. Tab. 353. fig. 3. S. 113 einen Spanner abgebildet, den ich schon seit längerer Zeit I in der Sammlung als Geom. trisignaria mihi besass. Unsere I beiderseitigen Exemplare stammen aus derselben Quelle, von ! Kindermann; desw'egen und wegen sonstiger Uebereinstimmung it kann über ihre Identität kein Zweifel sein, den einige Ab- I Weichlingen sonst allenfalls veranlassen könnten. An Freyers Lapidisaria sind nämlich die Flügel nicht gestreckt genug; die Grundfarbe, die trüb und staubig schiefergraii sein sollte, ist viel zu licht und reingrau ; die 3 dunkeLkaffeebraunen — nicht schwarzen — Flecke des Vorderrandes der Vorder- I flügel , die ein gutes Merkmal der Species abgeben , treten ) in der Abbildung nicht genug hervor ; endlich ist die Unter- 184 Seite zu dunkel, die Mittölpunkte zu stark und der iVorder- rand der Verderflügöl schwefelgelb, w’älireiid hier nur eine ganz unmerkliche Schattirung des Grauen in’s Gelbe sicht- bar ist. Freyer setzt den Spanner in Guophos bei Pullaria, gesteht aber die Aehnlichkeit mit Geom. Wavaria zu. Dass derselbe aber nicht zu Gnophos gehören kann, zeigt die verlängerte Spitze der iHinterilügel. Mit G. Wavaria stimmt aber nicht nur sein äusseres .Ansehen, sondern auch der Flügelbau , nur mit dem (Unterschiede , dass eben diese Spitze bei unserer Art viel stärker hervortritt^ auch die Fühler sind beträchtlich stärker gekämmt. Boisduval stellt daher beide Spanner .zusammen in einerlei Genus, .Halia (Index raethod. pag. 187). Der Name, unter welchem er unsern Spanner kenntlich beschreibt, Steven aria, ist älter als der Freyersche und hat darum den Vorzug. Die Diag- nose scheint mir aber tretFender, wenn sie so berichtigt 5 \\ird: Alis pulvereo-schisiaceis , anterioruin costa maculis tribus fuscis , prima ac tertia strigas integras tenues emitten- tibus , spatio intermedio fusco - striguloso 5 alis posterioribus medio productis. Freyer’s und BoisduvaFs -'Exemplare stammen aus Süd- Russland und dem südlichen Spanien; als das Vaterland des meinigen wurde mir die europäische Türkei angezeigt. 2. Geom. trinotata n. sp. In 2 Exemplaren, dem Ansehen nach die nächste Ver- wandte der Geom. emarginata, grösser (nämlich wie eine ansehnliche Clathrata), aber mit derselben Flügel - Gestalt, ausser dass die Ecke der Hintertiügel fast gar nicht hervor- steht, während bei den Vorderflügeln hierin nur ein unbe- deutender Unterschied stattfindet. Man erhält ein richtiges Bild unsers Spanners, wenn man sich eine vergrösserte Emarginata vorstellt mit blässerer, mehr strohgelblicher, oder mit weissgrauer Grundfarbe , die Qiierlinien der Vorderflügel am Vorderrande mit einem schwarzbraunen Fleck beginnend und statt des dazwischenstehenden Punktes einen länglichen Fleck. Kopf oben zwischen den Fühlern bis zum Nacken weiss, das übrige, was zwischen den Augen und dem Munde liegt, einfarbig hellgelbbraun, wie die kurzen zugespitzten Palpen. Saug-Rüssel lang, zusammengerollt, gelbbraun. Fühler borsten- förmig, nur gegen die Spitze ein wenig pubescirend , bräun- lichgelb, auf dem Rücken weissUch beschuppt; Rücken und 185 Hiuterleib gleichfarbig, am kleinern Exemplar blassgelb, beim grossem weisslich grau mit bräunlichen Atomen besprengt in den Hiiiterleibseinschnitten weisslicher ; Unterseite und Beine wegen Mangel an bräunlichen Atomen noch lichter. Grundfarbe der Flügel des kleinern Exemplars sehr blass leder-gelb, in’s Strohgelbe gehend, also etwa wie eine sehr verdünnte Farbe der Hinterflügel von Gcom. angularia 9 — beim grossem hell aschgrau mit kaffeebraunen Atomen ziemlich reichlich bestreut. Bei beiden verdunkelt sich der Grund hinter der 2ten Querlinie zu gelbbraun, auf den Vorderflügeln viel mehr als auf den Hinterriügeln , und am meisten an der Randlinie vor der Vorder-Flügelspitze, wo aber der Vorderrand in ansehnlicher Breite so hell bleibt wie der übrige Theil der Vorderfiügel. Die Randlinie ist sehr zart, gelbbraun, den Ecken und Einbuchtungen folgend- die Vorderflügel -Franzen auf beiden Seiten hell und dunkel gescheckt 5 die Hinterfiügel - Franzen fast einfarbig. Der Raum der Vorderflügel wird durch die hellbraunen Querlinien in 3 beinah gleiche Theile getheilt 5 diese Querlinien fangen, die Iste mit einem grossem viereckigen , die 2te mit einein dreieckigen kleinern Fleck auf dem Vorderrande an und gehen, die Iste fast gerade und nur am Innenrand einwärts prichtet, die 2te erst sanft gegen aussen gewölbt, dann in ihrer zweiten Hälfte gegen innen convex und allmählig verdickt, bis an den Innenrand hin; auf den Hinterflügeln ist nur die 2te Querlinie sichtbar, viel stärker ausgedrückt als auf den Vorderflügeln und bei weitem nicht so sehr gebogen wie bei Emarginata. Die Vorderfiügel haben in der Mitte einen länglichen schwarzbraunen Fieck, in der Mitte mit einigen weisslichen Schuppen; auf den Hinter- flügeln zeigt sich nur ein verloschenes Strichelchen. Die Unterseite ist viel heller als die Oberseite am grössern Exemplare reichlich bestäubt. Die erste Querlinie fehlt ganz , die Mittelzeichen sind verloschen ; die 2te Quer- linie ist vollständig da, aber blässer und mit einem kleinern Fleck auf dem Vorderrande der Vorderflügel anfangend Nur an der vordem Hälfte ist der Rand der Vorderflügel vor der deutlichen feinen Randlinie gebräunt. Die grosse äussere Aehnlichkeit der Trinotata und Emar- ginata schien mir auch eine nahe generische Verwandtschaft anzuzeigen. Da ich mein kleineres Exemplar für das Männchen des grössern ansah , wie es jeder beim ersten Anblick thun würde, so wunderte es mich nicht wenig, dass die Fühler 13 186 beider gleich gebaut sind, da doch der Kopf des kleinern nicht angesetzt ist. Noch mehr überraschte mich das Resul- tat der Untersuchung der Hinterbeine. Bei Emarginata cT sind nämlich die Hinterschienen dornlos mit einem Haarbusch, der Hinterfuss verkürzt und ohne Krallen. Meine gelbliche Trinotata hat aber vollständige Hinterbeine und an den Schienen derselben 2 Paar Dornen (ein kleines Endpaar und ein grösseres Paar unter der Mitte). Der Hinterleib, den ich nun genauer betrachtete, gab wenig Auskunft. Er scheint angeleimt, ist verhältnissmässig länger als der des Weibchens und lässt mich nicht bestimmt erkennen , ob er männlich oder weiblich ist: doch bin ich zur Annahme des erstem etwas mehr geneigt. — Hieraus folgte nun aber, dass ich meine beiden Exemplare für Weibchen ansehen wollte und an specifische Verschiedenheit dachte , die hier iedoch nur Farbe und Grösse bedingt hätte, wobei mir , das Beispiel von G. Cordiata und Animata vorschwebte. i Indem ich nun aber diese Spanner zum Vergleich vornahm, fand ich bei Animata cT (von Cordiata besitze ich nur das $) den Fühler- und Fussbau meiner gelblichen Trinotata, und wurde also wieder wankend in der aus dem Baue der Fühler und Beine gewonnenen Bestimmung des Geschlechts. Da mein Material weiter keinen Aufschluss giebt, so muss ich der Zukunft die Entscheidung überlassen, ob das kleine gelbliche Exemplar wirklich männlichen Geschlechts ist und zu dem grössern grauen gehört, in welchem Fall die Species, trotz der äussern Aehidichkeit, von Emarginata weit getrennt und näher an Cordiata gesetzt werden müsste. Fürs System stellt sich die Art so: Geoni. (Enno mos) trinotata: alis pallide stramineis aut cincreis fusco - pulverosis postice fuscescentibus ; in an- terioribus macula media fusca medio albida strigisque duabus ex singulis maculis costae fuscis prodeuntibus ciirvatis, poste-i ' riore per alas posteriores producta. Patria: Turcia europaea ( Kindermann. ) 3, Geom. tessularia n. sp. Ein niedlicher Spanner, dem äussern Ansehen nachi | sehr nahe mit Geom. cebraria verwandt und wahrschein- j lieh von gleicher Lebensweise und Betragen. — j *7^sduval Index pag. 1Ö2 schreibt Zebraria. Der älteste Name | ist aber Fasciolaria Hufnagel, Rottemburg, Borkhausen, worüber i nachzusehen ist Isis 1844 pag. 40 No. 24. * 187 CJrösse unserer Art etwas minder beträchtlich, die Vorderflügel gestreckter und spitzer. Grundfarbe der Flügel weiss, gegen die Wurzel mit etw^as Perlenglanz; alle Adern sind gelbbraun, beim Weibchen heller, fast ledergelb, und vorzüglich die mittelsten sind verdickt; der Vorderrand der Vorderflügel ist bis über die Mitte hinaus braun bestäubt. Von den Adern unterbrochen gehen 4 Binden (denen der weiblichen cebraria entsprechend) über die Flügel. Die Iste, J der Flügellänge von der Basis entferjit, ist ziemlich un- deutlich, schief gestellt, und fehlt auf den Hinterflügelu. Die 2te ist breit und dunkel, am Vorderrande der Vorderflügel am dünnsten; an ihr hängt auf den Vorderflügeln an der Innenseite ein starker, brauner Mittelfleck, der auf den Hinterflügeln mit ihr verschmilzt und sie verdickt; auf den Vorderflügeln geht sie durch die Mitte und ist auf der Vorder- hälfte etwas nach aussen gekrümmt; auf den Hinterflügeln geht sie vor der Hälfte und ist zu einem rechten Winkel gebrochen. Die 3te , so dunkel wie die 2te, aber viel dünner, bildet in der Mitte, wo sie verdünnt ist, auf beiden Flügeln einen starken convexen Voi Sprung. Die 4te, nur durch einen schmalen, linienförmigen Raum von der 3ten getrennt, ist breiter und heller, und von ihr aus gehen die dicken Adern, zwischei» sich ungleiche, an den Enden ab- gerundete weisse Striche lassend, gegen den Hinterrand. Die braune Hinterrandlinie hat eine feine weisse Linie vor sich , auf welcher die weissen Längsstriche stehen ; die Franzen sind lebhaft weiss und braun gescheckt. — Die Unterseite ist wenig blässer als die Oberseite, beim Weibchen aber mehr als beim Männchen. Auf dieser Seite ist der Peilenschimmer der weissen Flecke grösser als auf der Oberseite. Kopf und Rumpf hellbraun, beim Weibchen sehr hell, mit weissen Ringeinschnitten und weisser Unterseite. Die männlichen Fühler, länger als bei Cebraria, haben nicht so lange Kammzähne; diese stehen in 2 Reihen, sind franzen- ähnlich, auf einer Seite selbst wieder gefranzt, und nehmen in der Länge bis zur Spitze ab; der Schaft ist weisslich, und beim Weibchen nicht dunkel geringelt. Der vordere Augenrand ist in einer schmalen Linie weiss. Die Taster sind auf der Unterseite nicht so langhaarig wie bei Cebraria. Beine bräunlich, auf der Schattenseite weisslich. Etwas sehr Auffallendes ist, dass tessularia cf' an den Hinterschienen nur z\vei Enddornen hat. Das Weibchen hat wie beide 13 * 188 Geschlecliter der Cebraria noch ein 2tes Paar Dornen kurz vor^dem^Pnde. Die Diagnose unserer Art lautet: Geom. (Fidonia) tessularia: alis albis fuscescenti - ($ ochraceo-) venosis, fasciis quatuor brunneis , ciliis alhis fuscoque tessellatis. Russia nieridionalis Asiae vicina ( Kindennaiin. ) 4. Geoni. Colunibata. n. sp. Ein Spanner, in Grösse, Gestalt und äusserin Ansehen ^ der G. plagiata nächstkommend: die Spitze der VorderfUigel ist bei ihm jedoch noch etwas mehr verlängert und der ^ Hinterrand gegen den Hinterwinkel mehr eingezogen. Farbe des Körpers gelblich - braungrau , am Hinterleibe lichter, und noch heller in den Einschnitten und auf der Unterseite. Der untere Seitenrand des Stirnbusches und die Taster, die ein wenig stumpfer sind als bei G. Plagiatica, sind gelbbraun; die Taster am Unterrand weiss. Die gelb- ■ braunen Fühler sind auf dem Rücken gelbgranbeschuppt, ' borstenförmig, sehr zart pubescirend. Beine gelblichgrau, auf der Lichtseite zimmtfarbig. Da die Hinterbeine fehlen, so lässt sich nur vermuthen, dass die Hinterschienen ebenso wie bei G. Plagiata , mit 2 Paar Dornen versehen seien. Die Vorderflügel haben ein sehr ins Ochergelbe ziehen- des Grau zur Grundfarbe, die sich am Hinterrande dicht vor der Spitze am meisten dunkelbraun färbt. Die erste Querlinie, der Basis nahe, steht ganz wie bei Plagiata, ist deutlich hellbraun, am Vorderrande verdickt und auswärts licht gesäumt Die erste Binde, an der Stelle wie bei Plagiata, ist einwärts licht gesäumt, gelbbraun, am dicksten und dun- kelsten unter dem Vorderrand , auf welchem sie fast verlischt, gegen den innenrand blässer und verjüngt , in ihrem Verlauf fast gerade, nur auf der Subcostalader in einen kleinen. Winkel einwärts vorspringend. Das Mittelzeichen ist ein. blasser Strich wie bei Plagiata. Die 2te Binde, aus 3 ganz verloschenen Linien zusammengesetzt, die in einander schattirt sind, verdunkelt sich auswärts am meisten, und hier ist sie durch einen hellen bi eiten Saum scharf abgeschnitten, sie hat gar keine Ecken , läuft vom Vorderrand aus sanft nach aussen gebogen und biegt sich unter der Mitte ebenso sanft nach innen ; ihr Rand macht fast unmerkliche Wellen. Bis zum Hinterrand folgt dann ein sich allmählig verdunkelnder Raum , entstanden aus verloschenen Querlinien , zwischen denen man auch die helle Linie der Plagiata in einiger Entfernung vor dem Rande wahrnimmt. Eine Randlinie, i 189 sowie ein Strich aus der Flügelspitze, ist nicht vorlianden. Die Franzeu sind auf der innern Hälfte viel dunkler braun- grau als auf der äussern. Die Hinterflügel sind gelbbraungrau mit einer sehr verloschenen lichten Querlinie in der Mitte und einem gleichfalls verloschenen braunen Punkt weit davor. Die ganze Unterseite, von der Farbe der Oberseite der Hinterflügel, zeigt die beiden Binden sehr verloschen durch- scheinend ; mehr nehmen sich die hellen Säume derselben aus, und die Linie der Hinterflügel ist auf dieser Seite deutlicher als auf der obern. Die Mittelpunkte sind schwach angedeutet, die Franzen dunkler als die Flügelfläche. Geo m. (Lai entia Tr. Anaitisßd V.) CO lu m bata: alis anterioribus ochraceo -griseis postice fuscescentibus , fasciis duabus brunneis, priore subrecta, posteriore e lineis obsoletis tribus composita subarcuata. mas. Patria: Turcia europaea (Kindermann.) Leber die Stellung* der Ptilien im Systeme, nebst einigen Andeutungen ' über die Systematik der Clavicornen, I Ton J. C. ^eliiödte. |i (Aus Kröyer's Naturhistorisk Tidsekrift. Neue Folge. B. 1. H. 4. 1844.) Der gesetzlose Zustand, welcher vor der Latreilleschen Reformation der Entomologie im Detail des Systems Statt fand, wird vielleicht durch nichts treffender charakterisirt, als durch das Verfahren, welches fast ohne Ausnahme bei der Bestimmung der systematischen Stellung sehr kleiner Formen befolgt wurde ; sie wurden nach einer oberflächlichen Betrachtung ihres Habitus derjenigen Gattung der damaligen . Zeit einverleibt, mit welcher sie dem Beobachter die meiste Aehnlichkeit zu zeigen schienen. Noch Fabricius und seine Schule gründete fast nie eine Gattung auf bloss sehr kleine Arten. Die Ptilien haben um so weniger diesem Schicksale ! entgehen können , als sie die Pygmäen der Insektenwelt vorstelleu. Während sie ihr Entdecker, de Geer, dem grossen Magazin seines Zeitalters für alle Arten kleiner Käfer mit keulförmigen Antennen, der Gattung Dermestes ein- verleibte , wurden sie in der folgenden Periof] - nach und 190 nach zu 4 anderen Gattungen gestellt, indem jedesmal, dass ein Schriftsteller Gelegenheit hatte sie zu besprechen, eine neue Ansicht über sie geäussert, aber, dem wissenschaft- lichen Charakter der Zeit gemäss, nieumls zoologisch be- gründetwurde. Herbst stellte sie zu Lathridius, Brog- niart zu Opatrum, Weber zu Helophorus, Mars- ham zu Silpha: naeli unseren jetzigen Ansichten also zu eben so vielen , zürn Theil durch eine weite Kluft ge- schiedenen Familien. Ein nordischer Verfasser, welcher ausser seinen ausge- zeichneten Verdi^'nsten als Faunist auch den hat, unter den Ei’sten gewesen zu sein , die die Latreillesche Richtung auf eine würdige Weise auffassten und sich ihr anschlossen, Gyllenhal, äusserte etwas später eine Meinung über die systematische Stellung der Ptilien, welche vielleicht der Wahr- heit näher kommen dürfte als jede andere, welche vorher und später darüber ausgesprochen ist. Er beschreibt nämlich ein Paar Arten als Sc a p h i d i e n , und es ist im Zusatze zu seinem Werke, dass der mittlerweile von Schüppel glück- lich gewählte Gattungsname P tili um zuerst in einer be- schreibenden Arbeit sich genannt findet. Man findet in Latreille’s Werken keine Spur, dass er eine nähere Untersuchung von dieser Form vorgenominen hätte; nur sieht man aus einer Bemerkung in Regne anini. V. p. 166, dass er geneigt war, GyllenhaPs Meinung anzu- nehmen. Dagegen hat sein Schüler Dejean noch in seinem neuesten Cataloge die Ptilien den Platz behalten lassen, welchen er ihnen schon in der ersten Ausgabe Cryptopha- gus zur Seite angewiesen hatte. Die Versuche, das Latreillesche System zu erweitern und zu verbessern, w^elche die neuere Zeit mit sich gebracht hat, sind bekanntlich, insofern sie die Eleutheraten betreffej» und jetzt dem Publikum vollständig vorliegen, fast aus- schliesslich von englischen Verfassern ausgegangen. Unglück- licherweise haben aber die meisten von ihnen den Geist in Latreille’s Werken in solchem Grade missverstanden, dass sie in den grossartigen Irthum haben verfallen können, es sei möglich . eine so umfassende Aufgabe zu lösen , oder auch nur einen einzigen wirklichen Beitrag zu ihrer Lösung zu liefern , nicht allein ohne in den Bau der Thiere tiefer einzudring^’u , sondern selbst ohne sich das Nöthige von den Kenntnissen angeeignet zu habeji, welche die Literatur von ihrem Barm mul Lebenserscheinuugen darbietet. Während 191 daher besonders Stephens iindShuckard und ihre Nach- ahmer von Veränderungen, die auf einigen Beifall Anspruch haben, kaum andere eingeführt haben als solche, die schon von Latreille selbst an verschiedenen Stellen seiner Schriften angedeutet waren, hat ihre übrige Wirksamkeit sich darauf beschränken müssen , eine Masse von blossen Nainenwerthen zu errichten, sogenannte Abtheilungen , Fami- lien und Gruppen, die nicht auf Combination durch Unter- suchung festgestellter Thatsachen gestützt sind , sondern auf einem unwissenschaftlichen Spiele mit habituellen Eigen- thümlichkeiten beruhen. In der bunten Mischung von Formen, welche die Abtheilungen Necrophaga und Helocera dieser Verfasser ausmachen, figuriren die Ptilien abwechselnd in den 2 Familien Engidae und Mycetophagidae unter dem von K i r b y vorgeschlagenen Namen T r i ch o p t e r y x. ’*) Der Anfang des vorigen Jahres brachte endlich in einer Abhandlung von Prof. Heer über den Bau und die systematischen Affinitäten der Ptilien, den ersten, auf zoologische Gründe gestützten Versuch , ihre Stellung im Systeme zu bestimmen. Der Verfasser, welcher früher in seiner helvetischen Fauna sie mit Scaphidium und Leptinus in eine Familie zusammengestellt hatte, ist jetzt zu dem Resultate gekommen: dass sie ein Glied der grossen Familie der Staphylinen darstellen; dass sie in dieser eine eigene Gruppe ausmachen, und dass der Platz dieser Gruppe neben den Omalinen und Proteinen sei. Ich kann passend meine Untersuchung mit einer Kritik dieser Abhandlung beginnen , und werde zuerst zu zeigen suchen, dass die Ansicht des Hrn. Heer selbst in dem Falle unzureichend begründet wäre, dass die Praemissen , auf welche sie gestützt wird , d. h. seine Angaben über den Bau des Hautskelets, alle richtig wären. Hr. Heer wählt den Bau des Hinterleibes zum Ausgangs- punkt seiner Deduktion , und führt die jetzt bekannte That- sache an, dass der Hinterleib bei den Staphylinen ganz hornig sei, dass dagegen bei den Clavicornen diejenigen der “) Eine Benennung, die als Gattungsname nicht die ältere Schüppel’sche verdrängen sollte, da sie nicht auf andere Charaktere gestützt worden ist, als die, welche de Geer schon angegeben hatte. **) Ueber Trichopteryx Kirby, Entomol. Ztg. iierausgegeb. V. d. entomol. Vereine zu Stettin. 3. Jahrg. pTg. 39 — 62. Taf. I. ~ II. 192 Rückenglieder häutig sind , welche von den Flügeldecken bedeckt werden. In diesem wichtigen Punkte, so wie über- haupt in der ganzen Zusaninienstellung des Hinterleibes, werden die Ptilien als ganz mit- den Staphylinen übereinstimmend angegeben, nur mit der Ausnahme, dass die 2 ersten Bauch- glieder breiter (soll länger heissen) als die folgenden sind. Darauf fährt der Verfasser folgendermassen fort: » Eine genaue Vergleichung von Trichopteryx mit den Brachelytren zeigt uns aber weiter, dass diese Gattung nicht nur im Bau des Abdomens, sondern anch in allen übrigen ^ wesentlichen Punkten mit den Brachelytren übereinkommt. Wir haben bei Trichopteryx denselben Mundbau, 2 Maxillar- laden, 4gliedrige Maxillarpalpen , feste, scharfe Mandibulen, llgliedrige Fühler mit verdickten äussersten Gliedern, hinten gestutzte oder stumpf zugerundete Elytren , welche in der Regel den Hinterleib niclit ganz zudecken und Lauffüsse, deren ! Tarsen ganz mit denen der Oxyteliden übereinstimmen. Die ^ einzige Schwierigkeit bieten die anders zusammengelegten Flügel nnd die von einander abstehenden Hinterliüften dar, indem alle Brachelytren und zwar auch die extremst<’n Formen / querfaltige Flügel besitzen, bei allen ferner die Hinterhüften nebeneinander eingefügt sind, was allerdings diese Gattung von allen anderen Brachelytren-Gattungen auszeichnet, uns aber doch nicht berechtigt, sie von dieser Klasse auszuschliesen , da ja | auch die Mittelbeine bei vielen Brachelytren genähert sind, bei anderen dagegeji (Oxyporen, Micropepliden) weit von einander abstehen, ferner auch bei Catops die Flügel gegenläufig sind, während bei den übrigen Silphiden querläufig. « *) Man findet also , dass der Verfasser nicht übersehen hat, i dass die Pfilien in mehreren Punkten von den Staphylinen abweichen, und dass er im Wesentlichen 3 solche anführt: 1 ) dass die 2 ersten Bauchglieder des Hinterleibes länger als die folgenden sind; 2) dass die Flügel auf andere Weise gefaltet werden, und 3) dass die Hinterhüften von einander entfernt sind : wobei er jedoch den Einfiuss des 2ten Punktes dadurch zu schwächen sucht, dass er einen nach seiner Meinung analogen Fall aus der Familie der Silphen anführt. Er nimmt aber au , dass diese Abw'eichungen dadurch weit aufgewogen werden, dass der Hinterleib hornig ist, und dass die Ptilien sonst » in allen übrigen wesentlichen Punkten « mit den Staphylinen übereinstimmen. L. c. p, 193 Die »übrigen wesentlichen Punkte« aber, worin die Ptilien nach den Angaben des Verfassers mit den Staphylinen übereinstimmen, welche sind sie denn? Bei genauerer Prüfung verschwinden sie zu nichts. Dass die Maxillen 2 Laden und 4gliedrige Palpen haben , und dass die Mau- dibeln fest und scharf sind , sind Charaktere von so grosser Allgemeinheit, dass sie auf viele andere Familien ausser den Staphylinen passen , und das Nämliche gilt ganz von dem, was über die Antennen und Flügeldecken gesagt wird ; die Angabe, dass die Füsse ganz mit denen der Oxytelinen übereinstimmen , wird durch des Verfassers eigene Dar- stellung widerlegt. Es liegt nahe , anzunehinen , Hr. Heer habe in der ersten Abtheilung seiner Abhandlung, »Bau des Körpers,« die behauj)tete Uebereinstimmung mit den Staphylinen ent- wickelt und sich nur an der oben angeführten Stelle weniger glücklich und mit nicht zureichender Ausführlichkeit ausge- drückt. Dies ist aber durchaus nicht der Fall. Der Inhalt jenes Kapitels streitet vielmehr im hohen Grade gegen seine daselbst ausgesprochene Ansicht. Ein solcher Bau der Maxil- lartaster, wie ihn der Verf. beschreibt und abbildet: eine Unterlippe mit einem eigenthümlichen hornigen Theile vor dem Kinne und mit Palpen , die an der Zunge selbst zwischen ihren Lappen eingesetzt sind ; Flügel , die entfaltet und zusainmengelegt werden können, ohne Ariern zu besitzen; solche Verhältnisse sind gewi-s durch ihre Aiisserordentlich- keit dazu geeignet, sowohl Staunen als Misstrauen gegen die Zuveilässigkeit der Untersuchung zu erwecken, stimmen aber so wenig mit dem Baue der nämlichen Theile bei den Sta- phylinen überein , dass es vielmehr scheint , sie müssten den Verfasser aufgefordert haben, die Ptilien als die am schärf- sten abgegrenzte Familie in der ganzen Ordnung der Eleu- theraten zu constituiren. • Nur ein Punkt Ideibt also übrig: die Ptilien stimmeji nach Hin. He er ’s Angaben darin mit den Staphylinen überein , dass ihr Hinterleib hornig ist. Indem er aber diesen Schluss zog, hat er den wichtigsten Umstand übersehen. Der wesentlichste Charakter der Staphylinen besteht nämlich keinesweges darin, dass ihr Hinterleib hornig ist. Ein solcher Charakter würde unmöglich sein ; denn avo ist die Grenze zwischen Horn und Haut'l Sondern er bestedit darin, dass die Glieder des Hinterleibes frei und de^- wegen hornig sind. Ein Längsschnitt, welcher den Rücken 194 des Hinterleibes eines Staphylineu ablöst , fördert ohne die geringste Schwiengkeit die Hauptzüge seiner Muskelatur und dadurch auf einmal Ursache und Wirkung an den Tag. Man erkennt dann leicht den Grund, warum die vorderen Rückenglieder bei solchen Formen in die Quere eingedrückt sind, die den Hinterleib am stärksten aufwärts und nach vorn zu biegen vermögen; denn welche andere Bestimmung sollten wohl die erhabenen, durch diese Eindrücke auf der inneren Seite gebildeten Querleisten haben , als die , den Muskeln zur Befestigung zu dienen, welche jene Bewegung ausführen. Hätte Hr. Heer die reiche Quelle um Rath gefragt, aus der Jeder, welcher Kenntnisse von den Staphylineu wünscht, lange zu schöpfen hat, so würde er gefunden haben, dass ihre ersten klaren Worte so lauten : Magna haec familia, notis licet ab antennarum iriser- tione, figura et articulorum nuinero, ab oris partibus, a tar- sorum etiaru articulorum numero derivatis omnino instabilibus, tarnen , quod in oinnibus familiis naturalibus fieri solet , a ceteris distinguitur constante charactere : abdomine segmeiitis sex vel septem distinctis, liberis, omnibus corneis. Ich glaube jetzt gezeigt zu haben, dass Hr. Heer eine Folgerung aus seinen Untersuchungen gezogen hat, welche sie nicht begründen können, und ich habe dabei ihre Zuver- lässigkeit noch w’enig angetastet. Meineji eignen Unter- suchungen zufolge muss ich aber den Angaben HeeFs über den Bau des Haut -Skelets in allen Punkten widersprechen. Bei der Lefze sind sowohl die häutigen Seitenanhänge als der ganze nähere Bau überseheji. Die Mandibeln werden als mit 2 Zähnen versehen angegeben, welche nicht ver- kommen, wogegen ihre eigentliche Form, die Randhaut und der sehr ausgebildete Mahlzahn *) übersehen ist. Die 3Jaxillen, Die* unzähligen Verschiedenheiten, welche die Mundtheile der Insecten darhieten , und welche schon bei oberflächlicher Be- trachtung in die Augen fallen, werden zwar gewöhnlich von denen berücksichtigt, die jetzt Gattungen aufstellen und be- schreiben, man bleibt aber bisweilen bei diesen Beschreibungen in Zweifel, was als das Wesentliche angesehen werden soll, indem eine physiologische Erkenntniss der Bedeutung der einzelnen Theile nicht immer bei der Aullassung der Form- verhältnisse recht lebendig gegenwärtig ge\>esen zu sein und die Wahl der beschreibenden Ausdrücke geleitet zu haben scheint. Die gründlichen Arbeiten . welche die entomologische Literatur besitzt, haben wohl überhaupt einpveniger deutlich freilich mit der Form, die man — etwas ungenügend — bei Hvdrophilus piceus beschrieben hat, völlig aber mit derje- nigen Modification derselben, welche bei den Sphaeridiinen vorkommt. Besdireibung’ einer neuen Ijibellnla. Von Chr. Brittin^er, Apotheker in Steyr, in Ober -Oesterreich. Libellula ornata. Lib. alis aqueis parastigmate supra albido infra nigro- fusco , posticis in basi macula nigra , abdomine ad basin apicemque valde inflato, in medio attenuato, nigro : appen- dicibus albis, inferiore apice valde emarginata, Longit 17 Ijn. Extens, alarum 30. Am nächsten steht diese Art der Libellula caudalis Charpent. , unterscheidet sich jedoch von dieser durch Fol- gendes: Der Mann hat um die schwarze Makel an der Basis der hintern Flügel eine schmale safrangelbe Einfassiinir: das Parasfigina ist oben weiss , und unten braunschwarz. An dem Hinterleib ist das -.tCj 4te und 5te Segment, von der Basis bis wo sich derselbe zu verdicken anfäiigt, mit einem bläulichweissen Ueberzug oben und unten bedeckt, auf welchem man die Ränder der Segmente und kleinen Quer- striche schwarz marquirt wahrnimmt. Die appendices cau- dales superiores sind rundlich, scharf zugesj>itzt, mit kurzen Borsten besetzt; die untere appendix ist bräunlich, kleiner, nach aussen gebogen , fast rinnenförmig und oben tief aus- gerandet. — Das Weib ist von dem Manne bloss dadurch verschieden, dass die Makeln an der Basis der hintern Flügel mit einer breiteren lichtgelben Einfassung umgeben sind , und an der Spitze der Flügel ebenfalls lichtbraune Makeln sichtbar sind; der Hinterleib hat bräunlichgelbe Makeln, die aber von der Zeichnung des Weibes von Libellula cau- dalis Charp. abweichen ; auch bei diesem ist die appendix inferior apice emarginata. Charpentier hat die Libellula caudalis in seiner Mono- graphie vom Jahre 1840 Seite 89 zuerst genau beschrieben, und Tafel 44 abgebildet und mit seiner läbellula ])ectoralis, der sie am nächsten steht, verglichen. Von dieser aber unterscheidet er sie vorzugsweise, ausser den übrigen ange- gebenen Kennzeichen, durch die appendix maris inferior, und scheint auch den specifischen Namen davon gejiommen zu haben. Ich führe seine eigenen Worte, Seite 90 an: » Appendices caudales in utroque sexu albae seu niveae : superiores maris , ut in Lib. pectorali , teretes , in apice acuminatae, subscabrae: inferior autem ejusdem fere longi- tudinis atque superiores, subtriangularis et apice in- tegro (vide Tab. 47 fig. 16.) Hac ap])endicum stiuctura optime a Libellula pectorali distinguitur. » Ich habe diese Art im Jahre 1842. das erste 31al an einem Teiche um Steyr gefangen , wo sie alljährlich erscheint, und sie meinen Freunden als Libellula austriaca rnitgetheilt, welche Benenung ich in Libellula ornata umändere, da sie nach brieflichen Mittheilungen , auch in andern Ländern vor- kommt. Schon in der ersten Hälfte dus Moiuits Mai ist sie hier zu sehen, und mit ihr zu gleicher Zeit in Gesellschaft 207 Libellula albifrons Burin. — Ihr Flug ist schnell und kurz, sie setzt sich gerne auf Wasserpflanzen, z. B. Potainogeton natans etc., oder andere Gegenstände ini Wasser, von dem sie sich nicht leicht entfernt. — Sie ist fast den ganzen Sommer zu treffen, aber nie in grosser Zahl. Gei mar Fauna Insectoruoi Europae fase. XXlll. enthält die Beschreibungen und Abbildungen von 18 Coleop- teren und 7 Dipteren. 1. Cicindela fasciatopunctata ii. sp. aus der Türkei, der C. sylvatica nahe verwandt, aber durch die Sculptur der Flügeldecken und den Verlauf der weissen Querbinde unterschieden. (Die Illumination ist zu grün aus- gefallen). 2. Cic. Fisch eri Adams, Dej. Zu dieser Art gehört C. octopunctata Löw Ent. Zeit. 1843 p. 339, sie findet sich in Süd-Russland und angeblich in der Türkei. (Neuer- dings ist sie nochmals von Trobert als C. syriaca be- schrieben, Annal. d. 1. soc. ent. 1844, Bull. p. XXXVl). 3. H y d r 0 p 0 r u s s e m i r u f u s n. sp. aus Italien , dem H. platynotus Germ, und Aubei Muls. verwandt, mit röthlichem Kopf und Halsschild. 4. Hydrop. lautus Schaum vom Mansfelder Salzsee. 5. Callirhipis angulosa n. sp. aus der Türkei, die erste europäische Art dieser ausgezeich- neten Gattung. 6. Cardiophorus p i etn s Falderni. eben- falls aus der Türkei. 7. Rhysodes trisulcatus Germ, aus Sicilien. 8. Polydrosus vittatus Schönh. aus Istrien. 9. Coeliodes zonatus n. sp. Eine ausgezeichnet schöne Art aus Steiermark, die neuerdings durch den Insectenhändler Kahr verbreitet ist. Sie weicht von den übrigen Arten der Gattung durch die ögliedrige Fühlerschuur ab, der Verf. macht aber darauf aufmerksam , dass dieselbe Abweichung auch in der Gattung Ceutorhynchus vorkommt, wo die meisten Arten auch eine 7gliedrige Fühlerschnur, einige indessen nur eine ögliedrige besitzen. 10. Cucujus puniceus I Mannh. aus Curland, von C. depressus durch schmälere Ge- stalt und abgerundete Vorderecken des Halsschildes unter- schieden. 11. Phi o e 0 s ti ch u s denticollis Redt. aus j| Oesterreich, (ist in der Abbildung etwas zu dunkel gehalten). I 12. Dorcadion Kindermanni Waltl. und 13. D. Stur- mii Waltl aus der Türkei. 14. Saperda Phoca Frölich l eine sehr seltene deutsche Art, von der sehr ähnlichen ' S, Carcharias durch die am Ende aicht zugespitzten Flügel- 20S decken leicht zu unterscheiden. 15. Polyopsia (Muls. ) hipunctata Zoubk. Sap. higuttata Redt. aus Steiermark. 16. Rhagium rufiventre n. sp. aus dem Bannat, eine sehr seltene und ausgezeichnete Art. (Stenz hat sie unter dem Namen Rhagium pustuluui Gysselen verkauft). 17. Ürestia alpina Germ, aus Steiermark. Die systematische Stellung ist zweifelhaft, von den Lycoperdinen weicht sie durch deut- lich viergliedrige Füsse, von denen das dritte zweilappig ist, und durch den Bau der Oberkiefer und Lippentaster ab. 18. Lycoperdina rubricollis n. sp. aus Ungarn. Ghe- vrolat hat aus ihr die Gattung Hylaia gebildet, die aber nicht hinreichend begründet ist. 19. Dasypogon litura Zeller, aus Schlesien. 20. Tabanus tricolor Zeller, aus Südrussland. 21. Sargus me 1 a n op ogo n Zeller, aus Oest- reich. 22. Eristalis pulchriceps Meig. aus Südeuropa. 23. Eristalis fasciatus n. sp. aus Südeuropa. 21. Syr- phus dispar Loew, aus Schlesien. 25. Callicera rufa aus Schlesien. S cb a u m. 31nf cUtgcn) ^ Das sehr getroffene Bildniss von Prof. Germar ist jetzt erschienen und kann durch den Verein gegen portofreie Einsendung von 1 bezogen werden. Der erste Theil der 3Ionographie der E u p o d e n von Lacordaire ist uns so eben zugegangen. Gesucht wird für die Vereiusbibliothek: Schön he rr Genera et Species Curculionidum tom. 1. — IV. incl. Der Verkäufer beliebe sogleich den Preis anzugehen. Berichtigung. In der Mai -Nummer dieses Jahr- ganges ist Seite 1*1 Zeile 1 gelbrothen statt gebrochenen zu verbessern. Druck Ton F. He»i e n l»n d. lEiitoiiiologische Zeiinng’ herausg^egeben von dem entoiiiologischeii Vereine z u Redaclion: C. A. Dohm, Praeses ) . Commission bei F. Fleischer - Dr. II. Schaum, Secietair) *" n\"7. 6. Jahrgang^. Jull 1845. Inhalt. Ve; einsangelegenheilen. Correspondenz. Xickerl: Beitrag zur Lepidopteren - Fauna von Ober - Kärnlhen und Salzburg. (Schluss.) Do ebner: Orgyia selenitica als schädliches Forst* Insect. Zeller: Ueber Linne’s Citate aus SchälTers Icone« V. Kiesen wet t er: Entomologische Notizen. (Fortsetzung ) Germar: Ueber die Arten der Gattung Eurythyiea. WaltoV Bemerkungen über brittische Apionen. Eversmann Fauna Volgo- üralcnsis, angez. von Hering. (Fortsetzung.) Briefkasten. ^crctnsa«^dc|icnf|ctfcti. In der Sitzung am 3. Juni wurde die eingegangene Correspondenz vorgelegt. Als Mitglied wurde aufgenonimen ; Herr Privat -Docent Dr. Zaddach in Königsberg. Ausgetreten ist: Herr Lehrer Schumann in Elbing. Für die Vereins - Bibliothek gingen ein: Monographie des Coleopteres subpeiitameres de Ja fa- mille desPhytophagespar M. Th. Lacordaire ■ Tom I. Prem, partie. 1845. Geschenk des Hrn. Verf, Die Spermatozoen der Locu sti nen von Dr. C. Th! V. Sieh old. Aus den Act. Caes. Leop. Vol. XXL P. I. Geschenk des Hrn. Verfassers. I Dalmann, Ephemerides Entomologicae. Holiniae 1824. 15 210 Arsberäitelse om Zoologiens Frainsteg nnder Ären 1840 — 42. Anclra Delen nf Boheman. Stock- holm 1843 et 1844. Geschenke des Hrn. Prof. Bohemann. Wir hatten im Laufe des Mai die Freude, zwei unserer ausgezeichnetsten Mitglieder bei uns zu sehen, zuerst Hrn. Privat -Docent und Akademiker Schiödte aus Kjöbnhavn mul einige Tage später Hrn. Professor Boheman . Intendant fies Museums ^ in Stockholm. Beide Herren sind auf wis- .senschaftlichen Reisen von längerer Dauer begriffen und werden sich dem Süden Europa's zuwenden. Sie haben die Sammlungen des Vereins und der hiesigen >Iitglieder in Augenschein genommen, einige Excursionen in die L mge- gend initgemacht und bei uns eben so durch ihre wissen- schaftliche Gründlichkeit als durch ihr freundliches und herz- liches Benehmen ein liebes Andenken hinterlassen. Corvespondens. Ein Brief meines Freundes Dr. Behr, der sich seit vorigem Hei bst hauptsächlich naturwissenschaftlicher Zwecke halber in Süd - Australitm aufhält, enthält folgende Stelle, die sich auf seine bis dahin gemachte lepidopterologische Ausbeute liezieht. Bethauieii. den 17. Xov. 1844. Meine entomologisclien Bemerkungen beschränken s:cfi bis jetzt auf Weniges. In Betreff der Schmetterlinge habe , ich jetzt trotz des bis vor wenigen Wochen dauernden M iu- ters theils durch eigene, theils durch die Beobachtungen , eines entomologisclien Freundes Hrn. Wilson, folgenden , Schluss gemacht, dass das ärmste Land Europa's mit Aus- nahme der Polar - Gegenden , eine grössere Mannigfaltigkeil , an Papilionideii darbietet. Um die Hauptklassen durchzugehn, so habe ich Argynnen und Melitaeen hier nicht erwartet und bin daher auch damit zufrieden, davon keine Spur ent , deckt zu haben, aber ilie Genera Euploea , Danais und Acraej | könnten billigerweise hier wohl einige Repräsentanten haben s Vanessa (indet sicii hier in einer Art die Cardui .sehr ähnlich, j aber wie ich vermuthe speciäsch verschieden ist, eine ander« ziemlich seltene erinnert an Atalanta und eine 3te an ein«) ostindische, deren Namen mir entfallen ist. Nymphalis, Li 211 inenitis, Apatura fehlen wiefler gänzlich, Hippaichia zählt aber 3 Species, die zum Theil in der Mitte stehen zwischen Egeria und Megaera, die 3te aber ziemlich fremdartigen Aussehens scheint sich au ostindische Arten oder afrikanische anzuschliessen. Wilson hatte bis jetzt nur 2 Arten gefunden und ich bin neugierig, ob die von mir entdeckte 3te mit einer von ihm kürzlich gefundenen 3ten identisch ist. Am zahl- reichsten und besten ist das Genus Lycaerä” vertreten, woran wohl die hier vorherrschende Familie der Leguminosen schuld sein mag. * Eine Art ist unserm Argiolus ähnlich, eine 2te einer von Boisdiival abgebildeten nordamerikanischen und die andern 3 ähneln mehr oder weniger dem südeuropäischen Baeticus. Gen. Papilio entliält eine Art, die mir entweder mit dem javanischen Demoleus oder der verwandten Art vom Cap identisch zu sein scheint, sein’ selten ist und viel- leicht mit den Männchen der Citrus - Arten importirt. Die unserm Apollo und Apollinus entsprechenden Arten Austra- liens hat bis jetzt w eder Wilson noch ich auffinden können. Zwei sehr interessante Pontien, die an Daplidice und zugleich an Dstindische Arten erinnern, finden sich hier, und 2 Al ten, die an die tropischen Elatea erinnern, habe ich bei Wilson geselui. Coliaden habe ich bis jetzt noch nicht finden können : Hes- perien aber 2 Arten, die dem europäischen Comma ähnlich sind. Ein sehr merkwürdiges Insekt fliegt im Pine forest, I das mir zu Agarista oder Castnia zugehören scheint, die 1 Fühler unbestrittene Tagvogel - Fühler , die Art die F'lügel zu tragen und das ganze Benehmen, die Färbung und Zeichnung die unserer N. Parthenias. Ueber die Naturgeschichte und ersten Stände dieser merkwürdigen Mischung aus Tagvogel und Eule liabe ich bis jetzt nichts erfahren können. Du siehst, dass das Land nicht besonders reich an diesen In- secten ist und dass si<‘ keine eigentlich tropischen Formen dai bieten , sondern was auch von dei übrigen Fauna gilt am meisten der südeuropäisclien entsprechen. Die Nachtvögel ‘ sind bei weitem zahlreicher und namentlich die Zunft der iMicrolepidopteren scheint mir an Arten - Reichthum der I europäischen nichts nachzugebeu. Einzelne tropische Formen I tauchen hier auf, namentlich ungeheure Hepiolus und ein. i sehr schöner Erebus. Ich ^yiiI Dich übrigens nicht Aveitcr iinit der Aufzählung der Arten ermüden, p. p. « H, Ä. 15 * 212 B e i t r a fj Äiir I^epicloiiteren • Fauna von Ober-Kärnthen und Snhbnrg* Von Dr. ■^icfeerl, in Prag. (Schluss.) Noctnae. Acronycta leporinu, A. aceris, A. megacp- phala wurden bei Salzburg- oft aufgefunden. ~ A. alni einzeln aus der Raupe gezogen. A. 1 i g u s t r i , A. s t r i g o s a. Beide Arten sab ich in allen Sammlungen, doch nur in vei- floirenen Stücken, sie scheinen in der Salzburger l mgebung fdcht selten vorzukoinmen. — A. tridens, A. psi häufig. — A. a u r i c o in a , von mittlerer Seltenheit. — A. r u m i - eis, im Möllthale und bei Salzburg gemein. — A. enphra- siae, von den 2 einzeln erbeuteten Stücken traf ich das eine an den Flanken der Wasserleitung bei Boeckstein obei- liali) Gastein, das andere an einer Gartenmauer im iMöllthale Anfangs August. Der Schmetterling gehört zu den seltener vorkoniinenden und wurde bisher bei .Salzburg noch nicht entdeckt. — Diphtera ln di fi ca, D. orion, bei Salzburg nicht selten , erstere auch im Möllthale. — Bryophila jierla wurde häufig an Mauern gefunden, B. ereptricula, B. f r a u da t r i c u 1 a , beide bei Salzburg, die erstere viel seltener. — Kymatophora xanthoceros, K. ruficollis, K. diluta, K. bipuncta, K. octogesima, K. Or. Alle bei Salzburg, obwohl nur in einzelnen Stücken aufgefunden. — E j) i s e m a c o e r u l e o c e |) h a 1 a wurde häufig gezogen. — F,. graminis. Ich fand diese Noctue im Möllthale oft an Distelköpfen sitzend : häufiger traf ich dieselbe vor 9 Jahren auf der Rossalpe, wo sie im Sonnenschein unruhig schwärmte. — ln den ersten Augusttagen war sie bereits verfiogen. — Agrotis ocellina. Einige sehr lebhaft gezeichnete Stücke ""dieser Art erbeutete ich auf den Wiesen der Pasterze 213 und des Moliarkopfes. Unter einer Höhe von 5000' traf ich sie nie; sie kömmt oft vor, ohne häufig zu sein. Die Flugzeit fällt in die 2te Hälfte des Monats Juli. — A. al- pest ris. Im IMöIIthale und am vordem Sattel au Distel- blüthen mehrmals gefunden. Flugzeit mit der vorigen. — A. tritici, A. fumosa, A. obelisca, A. ruris, A. sau- cia. Alle bei Salzburg iji verschiedenen Jahren mehr oder weniger selten. — A. suffusa. Ein frisch entwickeltes Stück dieser Art fand ich unter einem Steine in einer Höhe von 4000', auch ist der Schmetterling bei Salzburg nicht selten. — A. s ege tum gemein. — A. corticea selten. — A. exclani a ti oüi s stets häufig. — A. fatidica. Am 3. August verstieg ich mich auf den mit 1 ' Schnee hoch bedeckten steilen Wiesenabhängen hinter dem Gass- rade oberhalb Heiligenbint, als ich vergebens einen Weg ober mir aufzufmden suchte. Auf einer kleinen Wiese, wo der Schnee grossentheds geschmolzen war, fing ich eine Agrotis , Avelche ich , da ich sie niemals gesehen zu haben mich erinnerte, für neu hielt, die aber später bei Ver- gleichung der sehr gelungenen Freyer’schcn Abbildung sich als A. fatidica auswies. Sie flog ungemein rasch und an- haltend; denn sie schwärmte über die weit und breit mit Schnee bedeckten Lauen hin, und stürzte nahe bei mir in den Rasen, wo ich ihrer habhaft wurde. Nach 14 Tagen fand ich ein 2tes Stück an einer Sonchusblüthe sitzend in einer Höhe von 7000', während das Iste 8500' hoch ge- fangen wurde. — Es dient somit dieser s^^ltenen Art, von welcher bisher das Vaterland verschwiegen blieb, die nächste Umgebung der Schneefelder der Kärntliner- Alpen zum Auf- enthalt. — A. forcipnla schwärmt des Abends bei Salz- burg häufig an den Blüthen von Echium- Arten. - Amphipyra tragopo gonis, A. livida, A. pyra- inidea, A. typica, erschienen nie häufig in verschiedenen Jahren. — A. perflua 2 einzelne Stücke dieser seltenem Art fand ich in einem dunkeln Gartenhause bei Salzburg. — A. pyrophila, A. lucipeta, die letztere Art auch bei Salzburg sehr selten. — Noctua ravida, N. augur, N. sigma, N. baja, N. candelifequa, N. brunnea, N. festiva, N. C. nigrum, N. depuncta, N. rhomboidea, N. polygona, N. mufiva, N. plecta. Alle diese Arten wmrden durch eine Reihe von Jahren in den Salzburger ümgebunien auG 214 gefunden und befinden sich in den dortigen Sammlungen ; obwohl meistens nur im defecten Zustande. — Tryphaena Comes, T. subsequa, ziemlich selten. — T. pronuba, Var. innuba. die Raupe lebt im ersten Frühling unter den Blättern von Primula veris . und wird häufig gezogen. — T. fimbria bei Salzburg sehr selten. — Hadena saponariae, H. perple^a, H. capsin- cola. Im Möllthale und bei Salzburg oft aufgefiinden. — H. behenis Freyer in littl. Diese neue Art wurde von mir in einem einzigen Stücke an einer Holzwand bei Salz- burg aufgefunden. Sie ist der H. cucubali sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von dieser auf den ersten Anblick durch den breiten blassgeiben Vorderrand der Oberfiügel. welcher in der Gegend ober der Nierenmakel beginnt , und bis zu der bei dieser Art mehr abgerundeten Flügelspitze reicht. Die Grundfarbe ist braungrau mit sehr schwach her- vortretendem Amethyst -Schimmer auf den Vorderflügeln. — Da ich das einzelne Stück an Hrn. Freyer sandte, bin ich gegenwärtig ausser Stande eine ausführliche Beschreibung hievon zu entwerfen. Sie wurde in den letzten Tagen des Monats August gefangen. — H. cucubali bei Salzburg selten; dagegen ist H. popularis und H. leucophaea sehr gemein. — H. cespifis, H. dentina kommen, obwohl nur einzeln vor. Die Varietät Ongspurgeri traf ich an Brettwänden im Möllthale. Sie scheint bloss in den hochgelegenen Alpenthälern vorzukomnien ; ilenn unter vielen bei Salzburg gesammelten Stücken von H. dentina, die ich durchsah und verglich, zeigte sich niclit ein einziges der an- gegebenen Varietät. — H. atriplicis, H. satura, H. adusta, H. thalassina, H. gemina, H genisrae, H. contigua, H. convergens, H. d ist ans, H. ]>rotea befanden sich in den dortigen Sammlungen und sind mehr oder weniger selten in den Umgebungen der Stadt zu finden. — Phlogophora meticulosa, P. lucipara. Beide wurden gezogen, doch bleibt die letztere ziemlich seltejj. — Miselia caesia. Ein einzelnes Stück dieser Art traf ich unterhalb Mallnitz an einer Mauer. Bei Salzburg wurde diese Art noch nicht aufgefunden. — M. conspersa, M. comta, M. albimacula, M. filigramma, M. culta, M. oxyacanthae, M. aprilina. Bei Salzburg. — P 0 1 i a ch i , P. d ys o d e a , P. s a 1 i c e t i , P. f 1 a v i - p\^cis^y Pr nigrociucta, P. advena, P, nebqlosa, 215 P. herbida. Alle diese Arteu kommen, obwohl nie häufig bei Salzburg vor. — Trachea Pin i per da Jiicht selten. Doch hat die Raupe der Waldkultur in dieser Gegend noch nie geschadet. — Apamea nictitans, A. didyina bei Salzburg. — A. imbecilla. Diese Art wohnt nur auf den höchsten Alpen; ich fing dieselbe im Sonnenschein schwärmend am hohen Sattel , wo sie sehr selten vorkömmt. — A. latruncula, A. strigilis, A. testacea, A. ba- s i 1 i n e a. Bei Salzburg. — M a m e s t r a p i s i . M. o 1 e r a c e a , M. eh e n o p o d i i , M. b rassicae, M. furva, M. persicariae. Ausser M. furva alle gemein. — Thyatira batis, T. derasa. Beide in wenigen Stücken bei Salzburg gezogen. — Calpe libatrix wird alljährlich gefangen und gezo- gen. — Mythimna xanthographa sehr selten. — Orthosia instabilis, O. munda, O. ypsilon, O. Iota, O. macilenta, 0. gracilis, O. gofhica, fan- den sich einzeln in den vorhandenen Sainndungen. — O. stabilis häufig. — O. leucographa sehr selten. — 0. cruda wurde oft gezogen. — O. congener, O. ni- tida, O. pistacina, seltener als 0. cruda und noch nicht die Raupen aiifgefunden ; dagegen O. litura als Raupe und Schmetterling gemein. — Caradrina morpheus, C. cubicularis, C. blai> da, C. res per sa, C. trilinea, C. bilinea, finden sich in verschiedenen Sammlungen uieistens im unreinen Zu- stande. Leucania pallens, L. vitellina, L. impura, L. albipnncta, L. conigera, L. obsoleta, L. corama, L. alb um. Bei Salzburg. — Gortyna flavago bisher nur in wenigen Stücken aufgefunden. — Xanthia echii selten. — X. rufina, X. ferru- ginea, X. citrago, X. croceago, X. cerago, wurden oft in Laubwaldungen geklopft. — Cosinia fulvago desgl. — C. c u p r e a. Auf der Ross -Alpe bei Golling und auf den Wiesen unterhalb des rauriser Tauern -Hauses schwärmte diese Art an Blumen im Sonuenschein. Die meisten in der 2ten HHlfte August’s ge-> 216 sammelten Stücke waren bereits verflogen. ~ C. trape- zin a hänfig. — C. retusa, C. siibtusa, C. tliffinls, C. affinis, C. pyralina, werden mehr oder weniger selten bei Salzburg angetroff'eu. Cerastis vaccinii, C. glabra, C. satellitia. In manchen Jahren gemein. — Xylina vetusta, X. exoleta, X. conformis, wurden obwohl nie häufig gezogen. — X. Ziiickenii. Einige scliöne Stücke dieser Art sah ic)i als Varietät von der vorhergehenden und mit diesen in den Sammlun- gen vermengt. Sie wurden sämmtlich in der Nähe der Stadt gefunden. — X. rhizolitha, X. tri ficata. X. con- spicillaris, häufig. — X. puta bisher nur in einem ein- zigen Stücke gezogen. — X. rurea, X. polyodon, X. lithoxylea. X. lateritia, X. ^irens. X. petrorhiza. Im MÖlithale und bei Salzburg nicht selten. — Asteroscopus cassinia, A. nubeculosa, kommen einzeln bei Salzburg vor. — Cleophana pinastri. C. linariae. Letztere kömmt öfter vor, wird auch zuweilen aus der Raupe gezogen. — Cucullia abrotani, C. absynthii wurden oft ge- zo*’’cn und gefangen; seltener kömmt C. tanaceti vor. C. u mb rati ca gemein. C. lactucae, C. liicifuga selten. C. asteris wurde mehrmahls aus der Raupe gezogen. C. ceramanthea Freyer. Diese schöne Noctue wurde aus zufällig erbeuteten Raupen einigemal gezogen; doch blieb dieselbe, da man sie für blosse Varietät von C. verbasd erklärte, von den Sammlern unbeachtet. C. verbasci wird alljährlich bei Salzburg gezogen. — Abrostala triplasia, A. urticae wunlen des Abends an Blüthen schwärmend oft gefangen. — Plusia illustris wurde bisher nur gefangen, sclieint aber in der Salzburger Umgebung nicht selten zu sein. P. moneta, P. festucae, P. chrysitis, P. orichalcea, desgleichen. Die letztere, obwohl nur in wenigen Stückeji auch aus der Raupe gezogen. *) — P. joia und die Var. percontationis finden sich in allen Sammlungen. — P. gamma häufig. — P. i nterrogationis in der Nähe von Plusia bractea fing ich zu Ende des Juli bei Tage an den Blumen schwärmend am Fusse des Schaffberges auf den Matten oberhalb St. M’olgaug. . Hertng. 217 Salzburg selten, öfter in den V^oi alpen. — P. ain. Von dieser Art sah ich ein einzelnes Stück , welches auf einer Alp des Pinzgaues gefangen wurde. — P. divergens kömmt auf den 7 — 8000 ' hohen Alpwiesen der Pasterze, den Mallnitzer Tauern und dem Moharkopfe vor. Diese Art ist imgemein scheu, schwärmt irn Sonnenschein an steilen meist unzugänglichen Orten und ist deshalb schwierig zu er- langen. — - Anarta heliaca bei Salzburg. — Heliothis ononis, H. dipsacea, H. scutosa, II. marginata, H. delphinii komnien alle, doch nie häufig in der Salzburger Umgebung vor. — A c 0 n t i a solaris, A. 1 u c t u o s a desgl. — Kra Stria sulphiirea häufig. — K. fuscula, E. paula seltener au sonnigen Bergabhängen. — Ophiusa lunar is bei Salzburg oft gefangen und gezogen. — Catephia alchyniista sehr selten. — Mania inaura wurde bei Salzburg, doch nie häufig gefangen. — Catocala fraxini, C. elocata, C. nupta werden unter Dächern und an Mauern sitzend oft gefangen. — C. dilecta sehr selten in Eichenwaldungen. — C. sponsa, C. pro miss a ebendaselbst, nur häufiger. — C. electa, agamos, C. paranympha wurden einzeln in ver- schiedenen Jahren gefangen und gezogen. — Brephos parthenias sehr selten. “ E u c 1 i d i a g 1 y j) h i c a , E. Mi gemein . — PI aty ptery x s p i n u I a umde einzeln aus Raupen ge- zogen. — P. falcula, P. hamula, P. iinguicula, P. 1 a c e r t u 1 a fanden sich bis jetzt stets nur selten bei Salzburg. — Org^yia ^elenlticra als schädliches Forst-lnscct. Vom Professor Beebner in Aschaflenburg. Im Herbste voiigen Jahres wurde bei dem k. Forstainfe dahier die Anzeige gemacht, dass in einem in der Nähe von dem 2 Stunden von hier gelegenem Dorfe Hössbach befißdlicben , etwa 10jährigen j aus Kiefern und Lärchen 218 goinischteii Bestaiide , eine liaarige Raupe sich in solcher Menge an den Lärchen zeige , dass sich unter deren Last die Aeste bögen und die Nadeln kahl abgetVessen Avürden. Die Richtigkeit der Anzeige wurde aisbald bestätigt und auch Raupen eingesendet, die mir, als ich im Spätherbste von einer Ferien -Reise zurückkelirte , zur Bestiminung vor- gelegt wurden , und die ich alsbald für Raupen der Ürgyia selenitica erkannte, was mir um so interessanter war, wtü 1 ) diese Raupe bis jetzt nirgends als auf Bäumen lebend angeführt wurde und auch Ratzeburg sie nicht einmal im Vorübergehen erwähnt; und 2) weil sic sich gerade die Lärchen znin Frasse ausgewählt hatte, von denen bis jetzt so wenige Feinde bekannt sind. Die Kiefern wanden gar nicht berührt. Ich besuchte bald darauf den Bestand wo die Spuren des Krasses deutlich zu sehen w aren , allein we- gen des bereits eingetretenen Frostt's und der ziemlichen Schneedecke, konnten die Raupen nicht aus ihrem Winter- cpiartiere Iiervorgezogen werden. Vor einigen Wochen, nach- dem sich warmes Frühlingswetter eingestellt hatte, besuchte ich den Bestand wieder und fand eine grosse Zahl ausge- wachsener Raupen, die sich eben aus der Moosdecke her- vorarbeiteten ; die mitgenommenen haben sich bereits ver- puppt. Die Lärchen schlugen bereits aufs Neue aus, so dass die Simren des vorjährigen Krasses ziemlich verwischt waren, allein sollten sie hiervon wieder heimgesucht werden, was wegen der grossen Zahl vorhandener Raupen sehr wahrscheinlich ist, so dürften sie doch empfindlichen Schaden leiden, jedenfalls wenigstens bedeutend im ^^’uchse zurück- gesetzt werden. Ich glaube daher mit Recht die ürgyia selenitica als merklich schädlich in die Zahl der schädlichen Insectcn einreihen zu können. — Üeberhaupt wird den hiesigen Nadelholz - ^Väldel'n und Kulturen seit einiger Zeit bedeutend zugesprochen, vorzüg- lich den Kiefern, denen zuerst Lophyrus jiini bedeutenden Schaden zufügte, worauf (öistropacha pini das Werk voll- endete, so dass namentlich in einem Reviere gegen 800 Tage- werk Kiefern zum Schlagen reif sind. Auch hier hatte man Gelegenheit zu beobachten, wie sehr der Nutzen der Ich- neumonen früher überschätzt worden ist; ich sammelte während dieses ausgedehnten Frasses, nachdem ein grosser Theil der Bäume schon fast gänzlich entnadclt worden war,^ nur im Vorübergehen und ganz ohne Auswahl gegen 250 Stück Raupen und Puppen imd alle lieferten gesunde Scliinetterlinge. 219 Lophyrus pini scheint durch die bedeutenden Frühfröste des vorigen Herbstes meist zu Grunde gegangen zu sein. Neben diesen Hauptfressern stellten sicli nun noch eine Menge anderer Raupen ein, wenn auch nicht in so grosser Menge, z. B. Noctua piniperda, Sphinx pinastri und namentlich Wickler, besonders häutig Tortrix buoliana. ln einem 30jäh- rigen Kiefern -Stangenholze wurrle bedeutender Schaden durch eine Raupe aiigerichtet, welche, demFrasse und der Lebensweise naci» zu urtheilen, zu Tortrix coniferana Rtzb. gehört, ich kann es jedoch uocli nicht mit Bestimmtheit sagen, da ich bis jetzt keinen Falter erhalten konnte und die Beschreibung der Raupe in Ratzeburg’s Forstinsecten mir nicht genügend ist. Ein grosser Theil dieser Kiefern - Stangen musste geschlagen werden. — Leber Linnens Cilale ans Schä/f'er^s Icones, Von P. C. Zeller. Im Jahrgange 1844 der entomologischen Zeitung hat Dr. Hagen einen Auszug der lepidopterologischen Citate aus der Appendix zu Linue's Natur- System in der Meinung gegeben, dass sie für die Bestimmung der Linneischen Arten von grosser Wichtigkeit sein können. Diesen Anhang, der sich in meinem Exemplar von Linne’s Systema naturae edit. XIII., (dem Wiener Nachdrucke) gleichfalls ohne Seiten- zahl unter dem Titel Appendix synonymorum vorfindet, haben schon die Verfasser des Wiener Verzeichnisses gekannt und in ihrem berühmten Werke, S. 146 — 158 einer sehr aus- führlichen Beurtheilung, natürlich nur hinsichtlich der Schmet- terlinge, unterworfen. Aus ihrer Untersuchung ergiebt sich aber nichts weniger als eine erhebliche Wichtigkeit für die Synonymie. Ausserdem dass Tafeln und Figuren des Schäf- feFschen Werkes oft falsch angezeigt sind, findet sich eine nicht unbedeutende Zahl falscher Bestimmungen, z. B. Pap. cardamines statt Daplidice, Jurtina statt Maera, Phal. par- thenias statt plantaginis, flavicornis statt pudibunda, exoleta statt verbasci etc. , der ärgste Missgriff ist die Bestimmung Phal. putataria statt potatoria. Die Verfasser der Beurtheilung gelangen zu dem Schlüsse, »dass der erwähnte Anhang nicht ein Werk de§ Urn. v, gelbsten, son- 220 (lern etwa eines seiner jüngern Schüler sei. ■ (S. 151), und wiederholen ihn S. 98, indem sie von klei- nen Irrungen dessen, dem Herr v. Lin ne diesen Iudex zu in a eil e II etwa überlassen hat,- sprechen. ln der Appendix sind einige Arten citirt, welche die Recension übergeht, obgleich zur damaligen Zeit alle Zweifel über sie noch nicht gehoben seiu konnten, z. IL Phal. Peti- verella , didactyla. Wahrsclieinlich lasst sich daher noch einiges in den Citateii berichtigen; einen andern Gewinn möchte aber eine Wiederholung der Schitfermüllerschen Untersuchnng schwer- lich gewähren. E II ( o III o 1 o i s eil e o f i z e m. Von M. MIeseiiM etter. (Fortsetzung zu No. 5.) Zur Ent\viclielun|](sg’esclnclitc des Spevcheus cmarfjiitaUts. Dieser merkwürdige Hydrophile, welcher im ganzen zu den selteneren gehört, ist in der Umgegend von Leipzig manchmal nicht selten vorhanden : er findet sicli hier in sumpfigen stehenden Wassern, häufig auch unter faulenden Laube auf dem Boden von ausgetrockneten Gräben und au dergleichen Oertlichkeiten mehr. Die interessante Erscheinung,, dass das Weibchen einen Sack mit ihren Eiern bis zur Entwickelung der jungen Lar- ven mit sich herumträgt ist bekannt, aber noch niclit genauer beobachtet. Sie ist übrigens nicht das einzige Beispiel unter den Hydrophilen, denn der Hydrobius griseus F. (lividns Ol.) thut ganz dasselbe, obgleich es von ihm wenig bekannt zu sein scheint ; auch der Hydrophilus piceus spinnt einen Sack, worin er seine Eier niederlegt, aber er lässt diese dann auf dem Wasser schwimmen , ohne sich weiter um sie zu bekümmern. Der Eiersack sitzt au dem Leibe des Spercheus-Weibchens nur an einer Seite fest, und zw'ar an der, wo sich die hinteren CQxep befiadcD; im Uebrigen wird er von den Schenkeln 221 Iyllaena und Gym- n u s a , die Heer in seiner Fauna der Schweiz unter dem Namen Gymnusidae zusammenfasst, bilden eine von den übrigen Aleocharinen bedeutend abweichende Gruppe, so 223 (lass die Griindnng der Heei'schen Trihns Gynimisidae, wenn auch viedleioht nicht nöthig, doch gewiss nicht wider- natürlich war. Myllaena, Grandicollis mihi, Entoin. Zeitung V. = gracilis Heer. Der Umstand, dass diese Myllaena eher einen et- was robusteren Bau hat als die meisten übrigen Arten der Gattung, Iiat mich verleitet, die Heei'sehe Beschrei- bung früher nicht zu vergleichen. Es giebt aller Wahrscheinlichkeit nach unter den Myl- laenen noch mehrere verschiedene Arten , die noch nicht genauer bekannt sind. Ich ersuche daher die Herren Ento- mologen, die sich mit Brachelytren beschäftigen, gelegentlich I die Myllaenen, welche an Ufern meistens in grösserer Menge voikommen, zu sammeln und mir zur Ansicht gefälligst mittheilen zu wollen. Eine sehr ausgezeichnete Art der Gattung Gymnusa entdeckte ich diesen Sommer in der Gegend von Dresden. Ich gebe hier die Beschreibung : Gymnusa variegata: Nigra, pube flavescente varie- gata, tarsis testaceis. Long. 2^ Nigra, nitidula, subtilissime termissimei^ue cinereo pubes- cens. Thorax fascia lata transversa, elytra fascia obliqua et maculis nonnullis lateralibus, abdomen lineis tribus lon- gitudinalibus pubis fiavescentis. Caput laeve , antennis totis nigris, thorax elytris parum angustior, subtilissime j)unctulatus, elytra densissimc abdomen minus dense subtiliter punctulata, hoc ajiicem versus parum attcnuatum. Die G. variegata ist wenig kürzer, aber merklich schmä- ler als brevicollis, mehr gleichbreit, durch eine etwas glän- zendere Oberseite, deutlichere Punktirung, das schwarze erste Fühlerglied und die sehr ausgezeichnete Pubescenz unterschieden. Der Hinterleib geht bei d«‘m Männchen in 4 scharfe Spitzen aus, hiervon sind die beiden mittleren die längsten. Das vorletzte Segment ist oben tief rund ausgeschnitten, bei dem Weibchen in 3 Spitzen , die mittelste ist an der Basis breit, nach der Spitze plötzlich dreieckig zugespitzt, nur wenig länger als die beiden seitlichen. In dieser Bildung zeigt sie viel Uebereinstimmendes mit der brevicollis, weicht aber doch auch ab, indem bei dem Männchen der letzteren das vorletzte Hinter leibsscgment oben in der Mitte dreieckig 224 ansgoschnitten ist, bei dem Weibchen aber die mittelste scharf dreieckig zulaufende Spitze viel langf^r ist als die beiden seitlichen. Ich habe hier die Unterschiede dieser Art von der brevicollis genauer auseinandergesetzt als es nöthig war, denn wenn schon in der Beschreibung einer Art nicht alle, sondern nur die wesentlichen Merkmale derselben zu geben sind, so ist noch viel mehr bei Art Vergleichungen die Angabe unbedeutender Unterschiede, wenn diirchgreifendere voihanden sind , übertiüssig. Für unbedingt nothw^ndig halte ich es aber bei einer Einzelbeschreibung , welche immer etwas Missliches hat , die betrefFende Art mit der nachststehenden bekannten zu vergleichen, der Vergleich giebt dann gewisser- massen den >Iaasstab für die Beobachtungsweise des Be- schreibenden ab. Wie nöthig ein solcher Maasstab ist, liegt, da Stärke und Feinheit der Pubescenz oder Punktirur.g, dunklere und hellere Färbung, Grösse oder Kleinheit, alles ganz relative Begriffe sind, auf der Hand. iiomalota atramentaria Gyll. erhielt ich in 2 Stücken, von Waltl in Kempten gesammelt. Obgleich ich Original- Exemplare dieser Art nicht vergleichen kann, so zweifle ich doch bei der Kenntlichkeit des Thieres nicht an der Rich- tigkeit meiner Bestimmung. Interessant ist dies darum, weil hierdurch ein Vorkommen dieses Käfers entfernt von der Meeresküste nachgewiesen wird. Vielleicht könnte also das Thier auch mit Recht von Boisduval und Lacordaire als um Paris einheimisch aufgeführt sein. Stenus picipennis Er. kommt bei Dresden an einer Stelle, an den sumpfigen Rändern eines Wiesencjuelis nicht selten vor. Ausserdem ist das Thier Mohl nur noch in der sächsischen Schweiz und in einem Exemplar von Dr. Schaum am salzigen See gefangen. Das vorletzte Hinterleibssegment des Männciiens ist ziemlich tief rund (nicht dreieckig wie bei dem tempestivus i ausgeschnitten, bei dem Weibchen sind alle einfach. Die meisten Exemplare dieses Käfers haben schwarze Flügeldeckt^n, die mit dunkel pechbraunen scheinen unausgefärbte zu sein, sie kommen aber allerdings häufiger vor als bei anderen Alten. Stenus nitidus Boisil. Sf Lacord. bis jetzt nur als Bewohner von Spanien, Sardinien und Frankreich bekannt, kommt auch in Deutschland vor. Er wurde von mir in mehreren Exemplaren, und neueilich wieder voji Dr. Sachse, 225 am salzigen See bei Eisleben anfgefunden. Ausserdem erhielt ich den Käfer als in der Gegend von Cassel gefangen auch ?ou Riehl zur Ansicht ziigesandt. Von P h i 1 o n t h 11 s s a 1 i n n s mihi kommt manchmal eine sehr ausgezeichnete Varietät vor. Das Halsschild ist nämlich bei manchen Exemplaren mit einem sehr deutlich seidenglänzenden Hauche überzogen , etwa wie bei dem Phi« lonthus umbratilis Grav. Ich besitze männliche und weib- liche Exemplare dieser Form, bei dem Weibchen scheint sie aber häufiger zu sein. Die gewölinlich vorkommenden Exemplare ’ mit ganz glattem Tliorax scheinen nicht abgerieben zu sein, wie man Anfangs wohl glauben könnte, denn es reibt sich erstens dieser Hauch nicht so leicht .ab, am wenigsten so, dass er von allen Stellen des Halsscliildes gleichmässig verscliAvindet, und sodann finden sich auch Uebergänge von der deutlich- sten bis zur schwächsten und endlich ganz verschwindenden Pubescenz. Quedius suturalis mihi : Brunnens , antennarum basi, pedibus, elytrormn macula humerali, limbo apicali su- turaque testaceis, elytris minus dense fortius punctulatis. Long 2| lin. Fusco-brunneus, immaturus testaceo brunneus, nitidus. Antennae capite sesqui longiores , apicem A^eisus leviter in- crassatae, articnlo tertio secundo pauIo longiore, 4 — 10 sen- sim paulo brevioribus, subcylindricis, penultimis crassitie brevioribus, articnlo ultimo oblongo, oblique truncato et inferne acurninato, rulae, basi testaceae. Palpi testacei. Caput thorace vix angustius, subovatum. supra oculos utrinque pnnctis duobus oblique positis, ad oculi marginem interiorem puncto singulo impressum, oculi magni prominuli. Thorax coleopteris vix angustior, latitudine haud brevior ,^basi late- ribusque parum, apice levissime rotiindatus, antrorsuin pau- lum angustatus, angulis anteriöribns subrectis, posterioribus subrotundatis , parum convexus, seriebus dorsalibus pnnctis tribus compositis, punctis praeter marginalia utrinque duobus, Scutellum laeve. Elytra thoracis longitudine minus dense distincte punctulata, parcius flavo pubescentia, brunnea, ma- cula humerali obliqua, limbo laterali et apicali suturaque testaceis. Abdomen apicem versus leviter angustatum, sub- tiliter minus dense punctulatum, segmentis rufo - marginatis, apice rufo. Pedes testacei. Tarsi antici maris fortiter, femi-^ nae distincte dilatati. 16 226 Diese Art ist von mehreren Entomologen für Qned. fimbriatiis Er. angesehen worden. Sie unterscheidet sich aber sehr leicht durch die viel geringere Grösse, die helle Far- bun«- der Sutiir und dergl. Näher steht sie dem Qned. maurorufus Giav., unterscheidet sich aber ausser der .auflal- lenden Färbun 2: der Flügeldecken, durch die nach der mehr verdickten Fühler, die glänzenden weniger dicht punk- tirten Flügeldecken, den grösseren Kopf, dem mehr gleich- breiten Hinterleib u. s. w. O «ntiiralis scheint in Dculsclilanynedoni™ reichlich versehenen Colonien .fahre lang, bei gleicher .Starke bestehen. h Ich habe trüher einmal beobachtet, dass eine Ameise ein Smc. ^ von AJynticdonia laticollis an einem Fuhlhorne cm grosses Stück mit sich fortschleppte. 227 Eben ans diesem Grunde erscheint es mir auch nicht wahrscheinlich, dass die Myrinedonien den Ameiseneiern’ oder Ameisenpiippen nachstellen , wie dies Cornelius von mehreren Carahicinen nachgewiesen hat. Hi st er qna dri macnlatn s Fahr, ist ein bedeutender Feind der Aphodien. Ich habe am 21. April beobachtet, dass in einem Dunghaufen, wo Hunderte von Apliodien und viele Histeren sich aufirielten , 3 Stück des Hister quadrima- culatus jeder einen Aphodius (prodromus) frass, und dass einer nachdem er einen Aphodius bis auf die Brust und den Kopf aufgefressen batte, sofort einen 2ten anfiel und eben= falls binnen kurzer Zeit aufzehrte. Die europäiscbcii Arten der Bupreslen = Gattung Kttrytlsyrea. Vom Professor der mar. ^ Die neueren Schriftsteller kennen nur 2 europäische Arten der Buprestiden - Gattung Eurythyrea, es giebt deren aber 3, und die ote ist auch schon seit lange bekannt. Eine kurze Angabe ihnu' Untersciiiede und eine Revision der wich- tigsten Synonymie dürfte nicht überflüssig sein. 1) Fi mir ans: raplte sulcalo, viridi - aenea, elytris punctato - sfriatis, interstitiis piamuscuhs , disperse punclatis, lateribus aureo - limbatis , apice submarginatis, scutello jrotundato. Zu dieser, im ganzen südlichen Europa einheimischen Art,^ gehören Bnprestis micans Fahr., Herbst, Laport. et Gory, Bupr. ma rginata Oliv. Fl ierher ist, wie es scheint, auch B. aurulenta Rossi zu rechnen, die ge- wöhnlich zu E. austriaca gezogen wird. Die Beschreibung Ipasst wenigstens besser auf E. micans, die Abbildung in der Vlantissa kann ich nicht vergleichen. 2) E. carniolica: capite convexo, viridi-aenea, ely- »is punctato - striatis, interstitiis convexis, remote punctatis »pice bidentatis, scutello rotundato. Es scheint, dass ausser Herbst (Käfer IX. 122 ab. 144 fig. 4. Buprestis carniolica) kein Schrifsteller diese 16» Art kennt*), die sich von der vorigen, mit der sie das gerundete Schildelien theilt , durch den nicht der Länge nach eingedrückten, gewölbten Kopf, breitere und tiefere Punkt- streifen der Deckschilde, deren gewölbte Zwischenräume nur mit einzelnen weit von einander jedoch in unregelmässigen Entfernungen stehenden Punkten versehen sind, so wie durch deutlich *2zähnige Endspitze der Deckschilde unterscheidet. Herbst giebt noch als Unterscheidungs - Merkmal an^ dass dem After die ‘2 , bei den übrigen Arten vorhandenen Seiten- Zähne fehlten, aber meine beiden Exemplare haben sie deutlich, indessen finden sich dieselben bei E. micans und austriaca in manchen Exemplaren sehr wenig bemerkllch und so mag es wohl auch bei E. carniolica Exemplare geben, m denen sie wenig sichtbar werden. Die Farbe des Käfers ist glänzend goldgrün, nach manchen Richtungen mit blauem Schimmer, die der Deck- schilde weicht etwas nach den Individuen ab , indem die Naht in mehr oder minder grosser Breite stahlblau reflektiit, die Seitenränder auch mitunter einen Kupferschimmer er- halten, doch nicht in der Breite und Auszeichnung wie bei E. micans und austriaca. 3) E. austriaca: capite convexo, viridi -aenea, ely- tris punctato-striatis, interstitiis disperse punctatis, lateribus cupreo-limbatis, apice subeinarginatis , scntello transverso, CU p reo. Hierher gehören Bup restis austri aca Linn.,Fabr.,01iv., Herbst, Panz.^Lap. et Gor., Mannerh. Aber auch HerbsFsBupr. quercus undjBupr. marginata sind dahin zu ziehen. Er ver- kannte die Bupr. austriaca der Schriftsteller und entlehnt ihre Beschreibung und Abbildung von Olivier. Seine Beschrei- bung und Abbildung der Bupr. marginata gilt dem kleinern ^Männchen, bei dem auch die Zwischenräume der inneren Deckschildstreifen gewölbter und weniger dicht punktirt sind als bei dem Weibchen. — Man bemerkt bei dieser, durch ihr Schildchen, das fast 3mal so breit wie lang ist, sehr ausge- zeichneten Art auf dem Halsschilde ausser dem einge- drückten Punkte über dem Schildchen noch 4 in einer Quer- reihe befindliche Grübchen, die bisweilen sehr tief und deutlich, bisweilen aber auch ganz verloschen sind. Dn Stärke der Ausraudung der Deckschildspitze ändert ab, bis- Bupr. carniolica Fahr, gehört bekanntlich in die Gattung Dicerca 229 weilen ist sie so scJiwacli, dass die Spitze der Deckschilde gerade abgestutzt erscheint. Bupr. au rata Pallas aus der Taiiarei, welche von den meisten Schriftstellern auch zu E. austriaca gezogen wird, ist nach Mannerheini eine verschiedene Art , welche sich durch schmälere , flachere Gestalt , deutlicher gestreifte nach hinten weniger verschmälerte, an den Seiten dichter, runzelig puuktirte und hier auch lebhafter rothgolden gefärbte Deckschilde unterscheidet. Die Gestalt des Schildchens geben weder Pallas noch Mannerheim an. Bemerkungen über die Synonymie des Genus Aplon. Vo n John Waltoii, Esq. ( Lebevtvfif/cn aus the Annals and Matjazine of natural history, Vol XIII. 1844 und VoL XV. 1845.) Vor piniger Zeit versuchte ich, die Synonymie und De- termination der interessanten kleinen brittischen Curculioni- den iif s Klare zu bringen , w'elche unter dem generischen Nameji Apion begriffen sind (cf. obiges Werk tom V. p. 8 und 254.) Ich habe seitdem die ganze Gruppe untersucht und bin dabei auf manche Resultate gekommen, welche den Entomologen nicht unwillkommen sein werden. In Betreff der Synonymie muss ich vorausschicken, dass die Marsham’- schen Namen in der nachstehenden Abhandlung auf die Auto- rität Kirby's sich stützen , die Kirby’schen aber auf meine eigene Vergleichung mit den Original - Exemplaren der Kir- by’schen Sammlung. Für die Namen und Synonyme von Schönherr ujid Germar habe ich directe Bürgschaft dieser Imtomologen, wo nicht das Gegentheil ausdrücklich bemerkt ist; in vielen Fällen habe ich mir durch einen Austausch von Exemplaren eine unabhängige Ansicht bilden können. Kirby und mehrere spätere Entomologen geben der Keule der Apionen Antennen nur 3 Glieder, während sie I doch 4 hat. Legt man die Keule in Canada - Balsam, bedeckt sic mit dünnem Glase und betrachtet sie durch ein Compo- situm (mit 160 Linear - Kraft ) , so wird man sie 4gliedrig finde«, mit einem sehr feinen Endgljede, so dfiss der I 230 Fühler 12gUc(hig ist. Bei vielen Arten untersuchte ich den Rüssel; er hi\t an der Unterseite 2 tiefe Fühlergrubeiij welche von dem Insertionspunkte der Antennen ab conver- uiren und unter den Augen zusannncntreften. Diese Gruben sind gegen die Basis hin durch einen schmalen Rücken ge- trennt und dienen dazu, die Basal - Glieder der Fühler auf- zunehmen und zu schützen. ^on keiner englischen Alt, bei welcher die Antennen als an der Basis eingesetzt beschrie- ben sind, ist dies ganz strict zu verstehen: immer ist ein grösserer oder kleinerer Zwisclienrauin zwischen Basis und Insertion , bei allen sind die Fühlergruben tief und Vförmig. Bei den ersten 3 der nachfolgenden Arten ist der Rüssel ' pfriemenförmig , die Fühlergruben sind unter der Basis ver- einigt und bilden eine breite, tiefe, längliche Fmche, welche sich unter der ganzen Unterseite des Kopfes hinzieht. 1, Apion craccae, Linn. , Herbst, Kirb., G>11., Germ. , Steph. , Schönh. Cure. Craccae, Mus. Linn., Marsh. A p. (cf) ruficorne, Herbst, Kirb., Germ., Steph. Ich habe es im October auf Eichen und F.schen gefun- den, aber nie auf Vicia Cracca. Waterhouse hat aber einige Exemplare in den Kapseln dieser Plianze gefunden. 2. A. Pomonae, Fab., Gvll., Genu., Steph., Schönh. Cure, coerulescens, Marsh. (^ß. var. ) gl ab er, Marsh. A. coerulescens, Kirb. Im August habe ich eine Zahl Schoten von Vicia Sepium ..esamuiclt . einige Zeit nachher kroch A. Pomonae aus. ]>Iit Waterhonse habe ich es im Mai iji grosser Menge von M ach- holder geklopft. '3. A. snbulatuni, Kirb.. Germ., Gyll. , Steph-, Schönh. var. ß.) Kirb. 'SUs. et Mus. — Marshami (2) Steph., (d") Schönh. — (o’) platalea, Curtis (non Germ.) Icli habe lUe 2 Exemplare von A. Marshami in Stephens Cabinet untersucht, sie haben den Rüssel vor den Kühlern dünner, aber weder fadetifönni,? noch al)wärts hockrig , und sind ohne Zweifel 2 weibliche Varietäten dieser Art. Ich i 231 liabe auch das Exemplar in Waterhoiise’s Sammlung geseheUj das Schöllherr als A. Marshami beschrieben hat, cs ist ohne Zweifel ein Milnnchen von A. subiilatum. Ich habe von 'Tcrmar ein Apiou als opeticnm Markei erhalten, das er ge- neigt ist für Marshami Schönh. anzuseheii , es ist snbulatiim sehr ähnlich , aber durch die Form des Rüssels leicht zu unterscheiden. Dieser ist dicker an der Basis, deutlich höck- rig abwärts und fadenförmig vor den Fühlern. — Ich be- sitze auch Exemjilare von A. platelea Germ. , es hat keine i\ehnlichkeit mit subulatum und ist in England nicht auf- gtfunden. Icli habe A. subulatum im August und September stets auf Lathyrus pratensis gefunden. 4. A. Limonii, Kirb. , Germ., Steph., Schönh. Kirby hat diese Art nahe der See bei Norfolk im Juli und August auf den Blättern von Statice Limonium entdeckt. Ich habe mehrere hundert Exemplare dieses prächtigen Thieres an demselben Orte gesammelt. 5. A. marchicum, Herbst (1707). Germ., Gyll., Schönh. — Spartii, Kirb. (1808), Gei in., Steph., Schönh. ^ — (var. ) Rumicis, Kirb., Germ., Steph. — V i o 1 a c e u in Gyll. Cure, (c/*) aterrimus, Linn. (Mus. Linn. ), Kirb. (Linn. Trans.) Häutig auf Teucrium Scorodonia und auf Rumex aceto- seila im August. Ich kann keinen Unterschied zwischen den auf beiden Pflanzen vorkominenden Stücken finden. A. marchicum variirt sehr in Gestalt, Grösse und Färbung. Die Länge variirt bei 200 Exemplaren von 1 — li lin., einige haben die Flügeldecken purpur kupfrig, andere glän- zend grün, violet, schwarzblan, dunkel erzlärben und schwarz, die Breite des Kopfes variirt in beiden Geschlechtern , der Thorax ist im Allgemeinen fast cylindrisch, die Seiten fast gerade und nur wenig zur Kugelform neigend, die das Ap. affine charakterisirt , die Oberseite mehr oder weniger ge- v.öibt, bisweilen etwas nieder gedrückt, weitlauftig punktirt, der eingedrückte Punkt vor dem Schildchen bisweilen un- deutlich 5 die Flügeldecken gewöhnlich kurz verkehrt eiför- mig, bisweilen etwas länger, mehr oder weniger gewölbt. Germar, Gyllenhal und Schönherr haben den Namen mar- chicum aufSchüppePs Autorität angenommen, Ap. Spartii und 232 Riunicis Kirb. sind nach Gerinar und Schönherr, denen ieli Exemplare sandte, mit A. marchicuin identisch. Ap. Rumicis Kirb. Mss. und Mus. ist entschieden eine purpur -kupfrijre Varietät seines Spartii. Das brittische Exemplar, das .Schön- herr als A. Spartii besclirieb, habe ich bei Waterhouse ver- glichen, es ist mit A. Spartii Kirby identiscli. Das Exem])!ar, das in Linne“’s Sammlung als Cure, aterrimus steckt, habe ich wiederholt untersucht und stets als A. marchicuin er- kannt. Kirby zweifelt nicht, dass dieses Stück der von Linne beschriebene Cure, aterrimus ist, aber es ist zu bemer- ken, dass Linne von ihm sagt: »totus ater« während die Flügeldecken bei diesem Stücke dunkelgrün sind 5 dieses Umstandes halber trage ich Bedenken, den alten spccitischeu Namen aterrimus wieder aufzunehmen. 6. A. affine, Kirb., Germ., Steph., Schönli. Dem vorigen so nahe venvandt, dass Gylleuhal es für kaum verschieden halten will. Ich glaube aber doch , dass es eine gute Art ist, es ist im Allgemeinen breiter und nie kommen so schmale Varietäten vor als bei marcliicun) , der Thorax neigt mehr zu einer kugligen Form , die Funkte sind enger, breiter und tiefer, die Flügeldecken verhältniss- massig weiter und mehr gewölbt und weniger Abänderungen unterworfen. A. affine scheint iin Süden von England selten zu sein, ich fand es in grosser Menge au einer einzigen Stelle im Juni und Anfang Juli in Yorkshire auf verschiedenen Pfian- zen und nie in Gesellschaft mit A. marchicum. 7. A. humile, Germ., Gyll., Steph., Schönh. — brevirostre, Kirb., Gyll. (vol. 111.), non Herbst. — curtirostre, Germ., Steph. — (var.) Sedi, Gyll. (vol. IV.), non Germ. — p 1 e b e j u m , Steph. Kirby nahm auf GyllenhaPs Autorität diese Art für brevirostre Herbst, vermuthete jedoch, dass dieses verschieden sei, da Herbst’s Beschreibung nicht passt. Ich besitze deutsche Exemplare des echten brevirostre Herbst von Gör- mar, die sehr von dieser Art verschieden sind. 8. A. minimum, Herbst, Gyll., Germ., Schönh., Steph. Man. — velox, Kirb., Germ., Steph., lllustr. — foraminosum, Schönh, 233 Dr. Germar sandte mir deatscbe Exemplare unter dem f letztem Namen mit der Bemerkung, dass sie von A. mini- • mum nicht verschieden seien, womit ich völlig übereinstimme. Im Mai auf Weiden. 9. A. simile, Kirb., Germ., Steph., Schönh. — supereil iosum , Gyll. (vol. IV.), Schöidi. Originalexemplare von A. simile Scliönh., die Herr t Waterhouse besitzt , stimmen ganz mit den Kirby’schen Originalen ; nach Germ, ist A. simile identisch mit A. . superciliosum Gyll., triste Germ. (Ent. Ztg. 1842 pag. 5.) Im Juni und Anfang Juli auf Betula alba. 10. A. tenue, Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. Ich fand es in Menge auf Trifolium officinale im April, 'Mai, Juni, August und September. 11. A. seniculus, Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. — tenuius, Gyll. (vol. III.), Germ. — ($) pusillum, Mus. Steph., non Germ. — (ö^ $) pubesceus, Schönli. Waterhouse, der keine Gelegenheit hatte, die Kirby’sche Sammlung zu vergleichen , vermuthete, dass diese Art das echte A. pubescens sei und sandte sie unter diesem Namen an Schönherr. Dies hat Veranlassung zu dem Irrthum gegeben, ' dass diese Art in Schönherr'’s Werke als pubescens be- i schrieben ist. A. elongatum Germ, wird von Schönh. als Synonym von seniculus aufgeführt, ich habe aber durch ein Exemplar j von Germar die Ueberzeugung erlangt , dass es eine ver- I schiedene Art ist. Ich habe A. seniculus in Yorkshire häufig auf Wiesen irii Mai geschöpft. 12. A. pubescens, Kirb., Steph. — c i V i c u m , Germ. — Salicis, (Chevr. i. lit.) Schönh. Das von Schönherr nach Waterhouse’schen Exemplaren l beschriebene A. pubescens ist leider nicht das echte pubes- cens Kirb., sondern unzweifelhaft seniculus (s. o.), von dem echten pubescens sandte ich 6 Exemplare in beiden Ge- schlechtern an Schönherr, er bemerkte mir, dass es für seine I Sammlung neu sei, aber nicht die Art, die er als pubescens kKirb. beschrieben habe. Germar erklärte die Exemplare, Idie ich ihm sandte ^ als unzweifelhaft identisch mit seinem 234 A. civicum. Eia Stück, das mir Chcvrolat als A. Salicis sandte, ist sehr deutlich auch ein echtes pubescens Kirb. Im August und September auf Weiden, die an Hecken ^ stehen. 13. A. Curtisii (Kirb. MSS.j. Curtis (Ann. Nat. Hist. V. 281 ) Exemplare des echten Curtisii, ton und Arundel auf Gras in Menge gefangen worden. 14. A. violaceum, Kirb., Gyll., Stepli., Schönh. Im Frühjahr und Herbst auf Rumex obtusifolius Aveit verbreitet. 15. A. Hy dr olapathi, Marsh.. Kirb.. Gyll.. Germ., Steph., Schönh. Dem vorigen nal\e verwandt, und scliwer zu unter- scheiden, doch ist der Kopf deutlich breiter, der Rüssel kürzer und dicker an der Basis, der Thorax hat statt eines eingedrückten Punktes eine Längsfurche. Ini Juni und September aut Rumex Hydrolapathum. 16. A. fr umentariu m, Linn., Payk., Gyll. Schönh. — haemätodesj Kirb.J Germ., Steph, 235 In der Noinenclatnr bin ich den schwedischen Entomo- logen gefolgt, weil die Art, die wir fiiinientarium nennen, in Schweden nicht einheimisch ist. In Linne’s Sammlung findet sieh die Art nicht niid die Besclireibung in der Fauna Suecica ist zu kurz, um die Frage zu entscheiden, die An- gabe » longirostris « wird von Linne auch angewandt , um Cure. Pruni zu beschreiben , den er in dieselbe Abtheilung stellt. Cure, frumentarius Fahr, ist ebenfalls schwer zu be- stiimnen. Cure, frumentarius Payk. gehört nach Gyllenhal , zu dieser Art. Im Juli und August auf Teucrium Scorodonia in Gesell- schaft von A. marchicum und rubens. Bei Hampstead Heath häutig auf Rumex acetosella, ebenfalls mit A. marchicum zusammen. f 17. A. rubens (Ingall. MSS.) Steph. Man. [ Sogleich von allen verwandten Arten durch seine schmale i, Gestalt, mehr behaarten Körper und den verhältnissmässig I*, sehr kurzen Kopf zu unterscheiden j Spärlich auf Teucrium Scorodonia, bisweilen häufiger I auf Rumex acetosella im October. ■ 18. A. sauguineum, Degeer, Gyll., Schönh. i (Es folgt hier die ausführliche Beschreibung dieser für die I brittischcFaunaneuen Art, fürdie wir auf Gyllenhal verweisen.) Unterscheidet sich von allen rothen Arten durch seinen i fast geraden Rüssel, der beim Weibchen viel länger ist als I beim Männchen. Ein Exemplar, das Waterhouse an Schönherr I sandte , kam als sanguineum bestimmt zurück. Sehr selten und sehr local, ich erhielt meine Exemplare : von Hrn. Waterhouse. 19. A. cruentatum, Wal ton. — sanguineum, Mus. Steph. Länglich- verkehrt- eiförmig, gelbroth, schwach behaart, ! Kopf ziemlich lang, grob runzlig punktirt, Augen sehr vor- stehend, schwarz, Rüssel kurz gekrümmt, sehr dick, punk- ! tirt und glänzend, die Spitze schwarz , Thorax fast cylindrisch, in der Mitte erweitert, voin ziemlich tief zusammengezogen I und geraudet, hinten verschmälert, oben gewölbt, grob und \ dick punktirt, die Flügeldecken verkehrt eiförmig, sehr gewölbt, tief punktirt- gefurcht , die Zwischenräume schmal und erhaben, beinah so breit als die Furchen. Beine ziem- lich kräftig. Schienen und Klauen an der Spitze pechfarbig, (Länge IJ — 1| lin.) 236 Es besteht eine grosse Achnlichkeit zwischen dieser Art und Apion frumeiitarium, aber dieses ist breiter und kräf- tiger, der Rüssel deutlich dicker, die Punkte auf Kopf und Halsschild sind breiter und tiefer und die Beine dicker. Diese Art war Geiinar und Scliönluur unbekannt, sie scheint ziemlich selten zu sein. Meine Exemplare sind im September auf Wiesen gefunden, nie habe ich es in Gesell- schaft von A. frumeiitarium gefangen. 20. A. miniatum, Schönh. — fr u m e n ta ri u m, Herbst, Mm sh. , ) Kirb., Germ., Steph. Im Juli auf Rumex obtusifolius. 21. A. Onopordi, Kirb. , Germ., GUI., Steph., Schönh. — ( var. ) rugieolle, Steph. — penetrans, Steph. non Germ. Ich habe keine brittischen Hxemplare des echten Ap. penetrans Germ, gesehen, die deutschen, die ich von Germar erhielt, haben den Haliitus von Ap. Onopordi , sind aber sehr verschieden, der Thorax ist weniger gewölbt und die Punkte viel kleiner, die Flügeldecken lang, sel»r dunkel blauschwarz und behaart. Ap. Üuopordi ist auf Onöpordum Acanthium gemein. (Fortsetzung folgt.) E» Eversmann Fauna lepidopter. voI|]fo=uraIeiisis. Casaii 1844. Angezeigt vom Professor Hering. ( Fortsetzung. ) Aus der Gru])))e der Sjihingideu sind als neue Arten beraerkenswerth : 1. Zygaena Centaureae Fischer, eine sehr ausgezeichnete Species, in der Grundfarbe nach einem mir von Herrn Kindermann zugegangenen Plxemplar am meisten an Zyg. Achilleae erinnernd, aber grösser, zarter gefärbt, mit kleineren rothen Flecken und einem breiten rothep Gürtel, Evergmäiin giebt die Diagnose §o an ; vorpns 237 nigro-viiide, aeneuin, cir.gnlo abdouiinis rubro, pedibus flaves- centibns: - alae aniicae obscnre viridantes siibhyalinae, niacuiis f|uinqne rubiis; -posticae rubrae, margine temii pallide coern- leseenti - viridi, apicem tpfsiis latiore. Sie fliegt nicht selten iiu Juli auf grasreichen Feldern ifn Orenbiirgischeii, auch am Ural. — Zyg. Lacta findet sich an der unteren Wolga, nra Sarepta, Camyschin u. s. w., Zyg. Sedi bei Sarepta. 2. Sesia allan tifor niis Evm., etwas kleiner als forinicaeforinis, sel- ten am Ural, zu Anfang des Juli. » Corpus coeruleo - atrnm, antennis concoloribus, palpis fiilvis siibtns all)is, tibiis fulvis bis nigro anniilatis, coxis anticis albis, lineis diiabus thora- cis, cingulis qnatuor abdonjinis barbaque anali fnlvis, hac subtus pilis nigris mixta:-alae anticae hyalinae inarginibus fasciisque diiabus (media et externa) fuscis, -aj)ice flavescente, nervis fuscis lineato. •« Auch Sesia s c o 1 i a e f o r m i s , s p h e c i- formis, pr o so p ifo rmis, stoinoxiforniis werden unter anderen allgemeiner verl)reiteten Sesien aufgeführt. Macro- glossa croatica wird als Seltenheit in der Provinz Casan, minder selten an der untern Wolga, bei Sarepta etc. im Mai und Juni gefunden. Um dieselbe Zeit fliegt dort, jedoch selten, M. Gorgon, häufiger M. Oenotherae. Von Sphinx Zyg oph ylli , obwohl sie der Verfasser noch nicht auffand, wird mit Grund vermuthet, dass sie an den Ge- staden des Caspischen 3Ieeres. um Astrachan, bei Achtuba etc. einheimisch sein dürfte. Sph. Qucrcus kommt als Seltenheit bei Sarej)ta vor. — In der Gruppe der Spinner wird Harpyia forficula Zetter (fuscinula H.) anfgeführt. Vergleiche auch Fischer's Entomographia rossica vol. 1. pag. 62, über deren Artverschie- denheit Hoisduval in seinem Index method. zweifelhaft ist. Eversmann bezeiciinet sie als um die Hälfte kleiner, als H. Bifida unfl giebt als charakteristisch an, dass die parallele Binde der Vorderflügel verhältnissmässig viel schmaler sei, als bei Bifida. Der Falter ist eine Seltenheit in der Pro- vinz Casan. Unter den Cossus- Arten erscheint, als nicht selten an den Vorbergen des Ural und bei Sarepta, selten dagegen um Casan, im Mai, Juni und noch im Juli Cossus Tere- bra, deren Larve in den Stämmen der populns tremula lebt. — Cossus Thrips H. fuchsianus Evin. findet sich nicht selten im Casanschen, Orenburgischen, am Ural, um Sergiewsk im Monat Juni. Die Larve, heisst es, nährt sich ohne Zweifel von der Wurzel der Artemisia repens, ao 238 welcher Pflanze 3 842 der Sclunetterling Abends nach Sonnen- untergang häufig am Ural gefunden wurde. Die Diagnose lautet so: corpus helveolum, concolor; alae helveolae, stri- olis transversis brunneis subreticulatae : anticae macula magna brunnea disci. — Der vielleicht noch weniger als der vorige in deutschen Sammlungen vet breitete C o s s u s C a e s t r u m O. desertus Fischer wird im Juni selten im Orenburgischen. um Sergiewsk, am Ural gefunden. Auch Goss. P a n t h e ri n u s (an der AVolga) und Arundinis (letzterer dm Mai ziemlich häufig am caspischen Meer) gehören der südrussischen Fauna an. — Aus dem genus Lilhosia erscheinen als bemerkens- werth : Lith. ünita im Orenburgischen, Lith. senex im District Meuselinsk. Beide werden als selten bezeichnet, dagegen fliegt häufig auf den Inseln an der Mündung des Ural, auch bei .Sarepta im Mai Lith. punctata. — P s y ch e U n d u 1 e 1 1 a ( Fisclier v, Röslerst. 8tes Heft pag. 86) wurde als Seltenheit am Ural, au den Flüssen Sacraara und Je entdeckt. — In Eichenwaldungen am Ural fliegt nicht selten zu Ende tles Juli Psyche Hirt eil a Pivm., von der Grösse der Ps. Graminella, doch mit dickerem Körper und schmälern Flügeln. » Gorpus crassiuscnlum, pilis fusco - griseis hirtum ; -alae fuscae, subhyalinae, anticae lunula media obscuriore obsoleta. « In der Gattung Orgyia fehlt auch Selenitica nicht, welche im 3Iai in der Provinz Casan häufig fliegt. — Orgyia d 11 b i a Tauscher, seleniaca Fischer, vielleicht nahe verwandt mit Ramburs splendida aus dem südlichen Spanien, doch nach den mir vorliegenden f^xemplaren nicht gleich damit, lebt an der unteren Wolga, bei Sarepta. Die seltene Py- gaera Timon ward einmal um Sergiewsk im Mai gefunden. Die auch in Ungarn und Süd - Frankreich einheimische Pyg. Buceph aloides kommt bei Sarepta vor. — Das Genus Gastro p ach a liefert 2 neue Arten: 1. Gastr. Evers- inanaii Kindermann, von der Grösse der Gastr. Medica- ginis, ihr nahe stellend, doch mit eigenthümliclier Färbung und gleich dieser, fast zu derselben Zeit an den Vorbergen lies Ural heimisch. Die Larve lebt auf kahlen Bergen an den Flüssen Saemara, Ic, Taschla u. s. w. an Karagana frutescens im aMai und Juni , der Falter entwickelt sich im Anfänge des August. -Alae integrae, anticae luteae, striga externa flexiiosa punctoque medio ferrugineis, hoc albo-pupillato ; — posticae ferrugineae unicolores: — subtiis omnes ferrugineo - luteae fascia externa diluta ferrnginea. « Eine Varietät: »Alae an- 239 ticae spatio hasin intcr et strigam ferrugineo, postice luteo.« 2. Gastr. Neogena Fisch, abgebildet bei Fischer Entomogr. Ross, toiii II. p. 250 Tab. X. fig. i. -Corpus griseo-fns- cum; — alae integrae: anticae e bruniiescenti et griseo [ fuscae , alho-radiosae , jumcto medio triquetro albo ; — posticae albidae, fasciis dnabus fiiscescentibus. « Das Männ- chen ist von der Grösse der Gastr. Castrensis nias, das Weibchen doppelt so gross. Der Falter findet sich sehr j selten auf den Vorbergen des Ural im August, auch an den I Bergen des östlichen Altai. Unter den Schmetteilingen dieser Gattung werden auch aufgefiihrt : llicifolia, Betulifo^ 1 i a , P o p u I i f o 1 i a , Q u e r c i f o 1 i a , P i n i , P r n n i , P o t a - toria, Quere US, Dumeti, Laues tri s, Taraxaci, Ru bi, Fa reo n i ca, Castrensis, Neu s tria, geogra- phica. Von Euprepien kommen ausser vielen in Europa selir verbreiteten Arten vor: Candida am Ural , Cribrum bei Sarepta, Pulchra gemein bei Achtuba, Sarepta, Astrachan; Hera, Matronula, flavia, beide selten, Maculosa und Costa, letztere bei Sarepta. — Euprepia Spectabilis Tausch., Intercisa Freyer, eine schöne neue Art. durch Kin- dermann oft versandt, lebt nicht selten an der untern Wolga, um Camyschin, Sarepta, im Orenburgischejj , an den Flüssen Saemara und Ural , auch , obwohl selten im Mense- linskischen. Ueber die Futterpfian/e der Raupe wird nichts gesagt. Der Schmetterling ist grösser als Maculosa , die Flügel sch.maler, länger gestreckt, die Flügel des Männchens der Grundfarbe nach weiss mit vielen gelblichgraueii Makeln, welche ungefähr 4 unregelmässige Binden bilden , die weissen Hinterflügel haben v.enige dunkle Flecke. Das Weibchen ; ist grösser, hat mehr und dunklere, ins Graue übergehende t Makeln. I Einen grossen Reichthum zeigt die Wolga - Uralische f Fauna aticli für die Gruppe der Noctuen, darunter wieder- um viel Neues, namentlich bei den Cucullien. In der Gat- I tung Episema erscheint auch, doch als sehr selten am ! Ural -Gebirge F. einet um, ferner Epis. deplanata Evm., j ebendort im Juli, von der Grösse der Acron. Strigosa. »Alae anticae e rubicundo cinereo-fuscescentes strigis transversis I interna subrecta, externa flexuosa continua et striga sub- marginali inaequali pallidioribus; — stigmate elongato I areisque tribus sub - costalibus atro-fuscis, relictis maculis ordinariis paliidis integris; — posticae fuscescentes. « — Ferner Episema Hirta Hübn. bei Sarepta. — - Das 240 Genus Agrotis wird durch neun Arten bereichert: 1. Agr. Elegans Evm., Hadena Graramiptera Boisd. , von Freyer abgebildet unter dem Namen N. oancellata. Sie fliegt selten im Juni bei Sarepta. 2. Agr. florigera Evm. häufig im Orenbiirgischen an den Vorhergen des Ural und lun Menselinsk, auf den ersten Anblick mancher Varietäten von A. fumosa ähnlich, aber: » facile cognoscitur striga externa idgricante in pagina inferiore alarum anticarnm. Striga est sabrecta, in medio paululum curva, et cum costa eontacta angulum acutum format ■ Sie variirt nie und hat kürzere Flügel als Agr. fumosa. — Von Fumosa wird eine Varietät adumbrata Evm. anfgeführt : alae anticae fr.sco - atrae, concolores, maculis ordinariis albo -circum- scriptis, strigisque ordinariis saepe albidis. « Oft um das doppelte grösser als A. Tritici. 3. Agr. Rustica Evm. ähnlich gewissen Varie- täten Agr. fumosa, aber fast doppelt so gross: dififert prae- cipue alis proportione brevioribus et earum strigis orenato- interruptis. • Sie lebt am Flusse Sacmara, in Baschkirien, um Ufa. (Schluss folgt.) at i''* # ttefiaff Ver. pro 43. Ver. pro 14. Ver. pro 45, Ztg, pro 44. Ztg. pro 45. F. V. R. in W., M. in W. F. V. R. in W., Dr. K. in W., O. ü. in W. , L. Sch. in Eibg. , C. A. in Hr., R. D. in Hr., Gr. F. in W., Dr. R. in W., L. N. in Mbg. O. ü. in W. , L. Sch. in Ebg., C. A. in Hr., K, D. in Hr., Pf. Sch. in Mz. , B. V. H. in Frft , L. C. in Efd., L. V. in Erd., v. B. in Cfd., L. M. in Cfd. , W. in Cfd. , Dr. D. in Ag., C. M. in A,, Dr. R. in Egn., B. J. >1. in Pn., Dr. K. in W., L. B. in Mbg., J. C. D. in Mbg., O. T. in Hn. L. C. in Efd. L. N. in Mbg., L. B. in Mbg., J. C. D. in Mbg., D. Dr. S. in Sn., L. Dr. O. in Efd., v. B. in CflI., in Cfd., V. R. auf L. bei Cfd. Druck TBU F. llesjinland. Entomolofischc Zeitung herausgeg'eben von dem entoiiiologischen Vereine z u I Redaction: C. A. Dohm, Praeses "l Dr. H. Schaum , Secretair j des Vereins. In Commission bei F. Fleischer in Leipzig. N". 8. o. Jahrg:angr. AUgUSt 1845. Inhalt, Vereinsangeiegenheiten. Vereinsbibliothek. Correspondenz. Rosenhauer: Hoplia praticola. von Prittwitz: Tortrix minorana, salicetana n. sp., Hepiolus hectus. Schneider: Vergleichung der Rambur’schen Raphidien etc. Wal ton: Bemerkungen über brittische Apionen. (Forts.) Intelligenz, (brasil. Insecten.) Briefkasten. ' In der Sitzung am 2. Juli ward den Anwesenden die eingegangene Corresj3ondenz vorgelegt, und von nachstehenden Bereicherungen der Bibliothek Kunde gegeben: I Putze ys, Premices entomologiques. (Separatabdruck [ aus den Lütticher Annalen. ) Zaddach, Synopseos Crustaceorum prussicorum pro- li dromus. Regiomonti 1845. 4. “ Fischer, acad. Docent in Freiburg im Breisgau. Disser- ■ tatio sistens coleoptera circa Friburgum etc. , ! Geschenke der Herren Verfasser. L Fabricii, Mautissa Insectorum. II. tom. Hafn. 1787. I, — Philosophia entomologica. Hamb. 1787 — Genera Insectorum. Kiloni 1782. * Ueberwiesen durch Hin. Lehrer Lincke. i 17 242 Mulsant, Histoire naturelle des Coleopferes de France. Paris, Maison 1842. Palpicornes. Ueberwiesen durch Hrn. Dr. Schaum. Mulsant, Hist. nat. etc. Lainellicornes. Ueberwiesen durch den Unterzeichneten. C. A. Dohni, Bibliothek. Wir haben unsern geehrten Mitgliedern mit der Juli- Nummer ein Verzeichniss des gegenwärtigen Bestandes unserer Vereinsbibliothek vorgelegt. Nachdem wir zuvörderst noch i bemerkt haben, dass wir von Dahl ho ms Hymenoptera ^ praecipue borealia auch den fase. II. und von den Abhand- I hingen der Görlitzer naturf. Gesellschaft bereits des IV. Ban- 1 des erstes Heft besitzen , und dass bei den Moscauer Bulletins i cs nicht 1840 sondern 1843 No. IV. heissen muss, erlauben wir uns, in Betreff der Vermehrung unserer Büchersammlung folgende Wünsche auszusprechen: Es kommt uns vorzugsweise an 1) auf solche Bücher, welche zur Anschaffung für den Einzelnen zu kostbar sind; (Curtis etc.) 2) auf solche Schriften, welche zwar für die Mehr- zahl der Entomologen durch neuere Werke entbehrlich, dennoch aber bei wissenschaftlichen Arbeiten der Berücksichtigung werth zu achten. (Paykull, Olivier, Knoch, etc. überhaupt ältere ‘ Autoren. ) Wir bitten also , uns anzuzeigen , wenn Bücher , namentlich aus der 2ten Klasse, für einen billigen Preis zu haben sind, da es die beschränkten Mittel des Vereins nur selten gestatten werden, auf theure Prachtwerke zu reflectiren, wenn uns nicht besonders günstige Bedingungen gestellt werden. Der Vorstand. Der Appellationsgerichts-Rath Hoepfner in Darmstadt, den deutschen Entomologen bekannt und Mitglied unseres Vereins, ist iin Oosten Jahre in D. gestorben. Schon vor einigen Jahren hat er seine bedeutende Käfersammlung dem Grossherzogi. Naturalien - Cabinet in D. zum Geschenk gemacht. 243 Correspondenz. Von verschiedenen Seiten, vom Niedenhein, von der Weser etc., sind mir Beobachtungen über Melolontha vulgaris mitgetheilt worden, aus denen hervorzugehen scheint, dass am Rhein die Jahre 36, 39, 42, an der Weser die Jahre 38, 41, 44, Flugjahre gewesen sind. AVie sich dies \"erhältniss in waldlosen Gegenden stellt, kann ich zur Zeit nicht beur- theilen, weiss aber, dass z. B. in diesem Jahre, wo manche meiner Freunde in ihren Gärten gar keine Maikäfer und keinen Schaden davon an ihren Bäumen bemerkten, ich im AValde an den Eichen eine grosse Masse M. vulgaris fand, ohne dass sie freilich bei der grossen Ausdehnung des Wal- des eine auffallende Devastation veranlasst haben. Herr Lehrer Pflümer in Hameln bestätigt das A^orkommen der Cassida murraea (entom. Ztg. 1844 pag. 104) auf Lycopus europaeus und Mentha sylvestris. C. Dohr?i, Ein Beitrag: zur naliern Kcnnlni^s der Hoplia praticola Dftsch. A^on Dr. med. Kosenhauer, in Erlangen. Bei der Beschreibung der Hoplia praticola schweigen die Schriftsteller, nämlich Dftsch. Faun. Austr. I. 180, Ratzeb. Forstins. I. 83 und Schmidt E. Z. I. 69, über die AVeibchen ganz, während bei der H. aigentea F. der Geschlechtsunter- schied deutlich hervorgehoben wird. Es hatte sonach auch Duftschm., obgleich er den Käfer rein und häufig fing, nur Männchen vor sich, was wohl darin seinen Grund hat, dass sich die AA’^eibcheu nach erfolgter Befruchtung bald in die Erde verkriechen, oder diese theilweise schon im Gras geschieht, während die Männchen sich noch längere Zeit in der Luft und auf Blüthen u. s. w. herumtummeln. — Da ich durch einen glücklichen Zufall eine Menge der genannten Hoplia beiderlei Geschlechts im reinsten Zustand besitze, theile ich hier das Nähere über sie mit und erwähne am Schluss noch ihr A'orkommen in hiesiger Gegend. 17 * 244 Der sehr genauen Schniidt’schen Beschreibung hätte ich nur folgendes hinzuzufügeii. Die Grösse der Männchen ändert zwischen 4 — 5 Länge und 2 — 2^ Breite. Die Individuen mit braunen Flügeldecken sind hier etwas häufiger als die ganz schwarzen 5 bei den letztem sind jedoch die Tarsen auch manchmal roth, wie bei der iiellern Abänderung ; bei den meisten von beiderlei Farbe sind auch die Zähne der Vorderschienen noch heller. Flügeldecken auf dem Rücken mit 2 deutlichen Leistchen , wie bei H. argentea. Sehr häufig ist die Basis derselben schmal mit länglichen Silberschuppen besetzt, was schon Schmidt erwähnt ; es zieht sich diese Zeichnung aber häufig auch auf der Naht bis über die Mitte herab, und auch der Seiten- und Hinterrand des Halsschildes und eine schmale Mittellinie zeigen solche ' glänzende Schüppchen. Die Weibchen sind 4 — 51'-" lang und 21 — 3''" breit, haben stets einen dickem, stark nach unten erweiterten Leib und wie die meisten Hopl. arg. Weibchen durchaus einfarbig braunrothe, durchscheinende Beine. Die Unter- und meistens auch die Oberseite mit dichtem gros- sem prachtvoll golden oder grünlichsilbern schillernden Schüppchen bedeckt. Kopfschild etwas kürzer und breiter. Fühler entweder ganz roth oder die um die Hälfte kürzere und rundlichere Keule mehr oder weniger schwarz. Kopf und Halsschild mit eben den rostrotiien ziemlich langen, nach hinten gekehrten Haaren bedeckt. Halsschild gewölbter, mit Ausnahme zweier, im Vordertheil stehender, mehr nackter ; und mit einzelnen braunen, glanzlosen Schuppen bedeckter ^ Flecken, dicht mit schön silbernen oder goldenen Schuppen besetzt. Diese Flecken nehmen an Grösse zu, wenn die Oberseite überhaupt weniger glänzend erscheint. Von solchen, jedoch mehr rundlichem Schuppen sind die Flügeldecken in grösserem oder geringerem Umfang bedeckt und bekommen dadurch ein wirklich prächtiges Ansehen. Immer aber bleibt, auch bei den schönsten Exemplaren, am hintern Ende der Naht ein braunschnppiger, glanzloser Fleck 5 und diese brau- nen Schuppen bedecken bei den Uebergängen, die unmöglich i alle zu schildern sind, die Flügeldecken mehr und mehr, | bis und zwar in sehr seltenen Fällen die Zeichnung der ! reinen Männchen — nämlich bloss Schuppen an der Basis i und auf der Naht — erscheint. Unterseite mit Pygidium l und dem stark verdickten Hinterleib noch dichter mit unendlichen Schüppchen bedeckt und bis auf den Kopf ^ 245 und den haarigen Brusttheil sehr schön schillernd. Beine schmächtiger, kürzer, besonders die Hinterschienen, einfarbig braunroth , höchstens zeigen die Zähne der Vorderschienen eine dunklere Färbung. Ganz schwarze Weibchen sind viel seltener als solche mit braunen Flügeldecken. Abgerieben erscheint der Käfer glatt fettglänzend. — Den Käfer fand ich hier bereits an inehrern Stellen, selbst einmal auf einem Berg; mit Sicherheit konnte ich ihn jedoch auf den hiesigen Bade -Inseln treffen, wo er gerne auf den Blüthen von Sorbus aucuparia schwärmt, was ich schon früher in der E. Z. 111. 34 erwähnte. Hier fand ich viele Jahre hindurch fast nur Männchen und die meist ab- geriebenen Weibchen waren eine Seltenheit und verhielten sich zu jenen wie 1 : 9. Am vergangenen 25. Mai jedoch befand ich mich gerade; in den Stunden auf oben genannten Inseln , wäiirend welcher der Käfer aus der Erde schlüpfte und an den Grashalmen in die Höhe kroch. Ich beobachtete hier eine grosse Menge dieses Käfers, meist Weibchen, die Männchen warm sehr selten und manchmal in Begattung mit jenen. Der ganze Entwickelungsprozess dauerte ohn- gefähr von 10 bis 12 Uhr Vormittags, wo sie sich dann meist auf die Bäume erhoben und gegen 1 Uhr Mittags kein Exemplar mehr am Grase zu finden war. Mit diesem Tag schien überhaupt die Entwickelung des Insekts beschlossen, I denn an den nächstfolgenden, eben so schönen Tagen zeigten sich zur selbigen Zeit im Grase fast gar keine Käfer mehr und auf den Blüthen waren wieder fast nur Männchen zu sehen. Jjcpidopterologisches, Von O. von Prittwitz in Brieg. „ T. Minorana Treitschke. Herr Professor Dr. Loew in Posen theilte in einem früheren Jahrgange der entom. Ztg. mit, dass er im April I» beim Durchsuchen der alten Klettenköpfe die Raupe von Gelechia Lapella L. (Aestivella Metz.) entdeckt und die zweifelsohne seltene Schabe daraus erzogen. Hierdurch auf- merksam gemacht, beschloss ich in diesem Jahre Ende April eine Zahl alter Klettenköpfe einzutragen, in der Hoffnung mir ebenfalls Aestivella, die meiner Sammlung noch fehlt, 246 zu verschaffen. Ein unglückliclier Zufall wollte incless, dass ich wenig oder gar keinen Klettensamen fand ; desto häufiger traf ich aber die Sanienköpfe der rothen Flockenblume an allen Rainen und Gräbenrändern , wo ich Kletten suchte. 4n Ermangelung von etwas Besserem kam ich nun auf den Einfall, eine Anzahl von ihnen mitzunehmen und trug etwa 6 — 800 Köpfe ein , ohne ihren Inhalt zu untersuclien. Zu Hause angekommen , öffnete ich einige; in den ersten fanden sich nur Üiptern - Puppen in Menge, und schon war ich im Begriff, sie wegzuwerfen, als ich in der 5ten oder 6ten unten am Boden, wo die Samenkörner festsassen, eine Raupe fand; in einer 2ten Kapsel fand ich noch eine ganz gleiche, welche nur in der Farbe verschieden war. Ich verglich sie mit der von Hrn. Loew gegebenen Abbildung von Lapella; der erste Blick zeigte mir indess, dass ich eine andere Art vor mir hätte. Sie waren durchscheinend, von ziemlicher Dicke mit tiefen Einschnitten. Die eine war röthlich beinfarben , die andere mehr grauweiss , über den ganzen Körper mit sehr feinen weisslichen Härchen besetzt; der Kopf herzförmig schwarz. Scutellum getheilt aus 2 spitz- winkligen Dreiecken bestehend, deren Basis nach dem Kopfe zu gekehrt ist. Rückendarm dunkler durchscheinend; der letzte Ring führt ein schwärzliches Schildchen. Klauenfüsse weisslich, Bauchfüsse 4 vollständige Paare, wie der Leib. Der 4te Ring ist am dicksten ; von da nach beiden Enden zu ist der Leib zugespitzt, besonders nach hinten. Länce ^ Die eine dieser Raupen sass, wie ich oben schon bemerkte, am Boden der Kapsel, die andere dagegen schnitt ich aus einer oflfenbar von einer Fliege geschaffenen Tuberkel, in die sie wohl nur zufällig gekommen sein mochte. Beide Raupen spannen sich ein, vertrockneten aber; ich öffnete deshalb keine Kapsel mehr, sondern erwartete das Aus- schliefen und es erschienen vom 21. Mai bis 5. Juni 16 Minorana. Die Art ist bei uns sehr selten und ich glaube , sie wird auch anderwärts sich nicht häufig finden. Da sie überdies mit Dubitana sehr nahe verwandt ist und beide Arten leicht zu verwechseln sind, so halte ich es nicht für überflüssig, die Beschreibung beider Arten nebeneinander mitzutheilen. Dubitana, (8 Exerapl.) | Minorana, (16 gez. 3 gelang.) Fühl er einfach hellgrau, glän- Fühler grau, bei einzelnen ^end, 1 Männern fast weiss, 247 Duhitana, Stirn weissgelb langhaarig. Hinterkopf bei mcf graulich, beim 9 weisslich. Bruststück beim cT ganz grau, beim 9 die Vorder- hälfte heller. Abdomen beim d bleigrau mit weissgelben Afterhaaren, beim 9 zugespitzt ohne Af- terbart. Vorderflügel. Wurzelfleck klein, schwarzgrau, Grund- farbe des übrigen Flügels weissgelb (bisweilen lehm- gelb gewässert.) Mittelbincle einfach schwärzlich grau aus j 2 Gegenflecken bestehend, j Aussenrand - Binde schmal, j grau, bisweilen blau schim- mernd, am Vorderrande am breitesten ; Fransen einfarbig grau (bei 1 Ex. weisslich mit 4 dunklern Zacken. Vorder- rand mehr oder weniger gescheckt. Hinterflügel beim d heller, beim 9 dunkler bleigran ; Fransen grau, durch eine hellere Linie getrennt. Unterseite. Palpen weiss- gelb. Minorana, Stirn, Hinterkopf und Bruststück schneeweiss. Abdomen bleigrau mit weiss- licher Spitze beim cT, ohne diese beim 9. Vorderflügel. Wurzelfleck fehlt, statt seiner bisweilen einige bleigraue Streifen. Grundfarbe reinweiss. Mit- telbinde durchgehend, aus feinen aschgrauen Linien ge- bildet ; am Vorderrande steht ein kleiner würfelförmiger grau gefärbter Fleck, am Innenrande ist die Binde dunkel und stehen in ihr gewöhnlich einige schwarze Punkte. Aussenrand -Binde doppelt so breit als bei der Vorigen, nach innen blei- grau marmorirt, nach aussen schwarz , stellenweise blau gemischt. Gegen die Spitze 3 — 4 weisse Fleckchen (bei Dubitana nur eines) alle Binden sind von der Grund- farbe weniger scharf abge- grenzt als bei der Vorigen. Hinterflügel heller als bei der Vorigen. Unterseite. Palpen schwärz- lich grau. 248 Duhitana. j Mmorana. Beine. Die 2 ersten Paare ' Beine. Die ersten beiden Paa- weissgelb und schwarz ge- re einfach grau, das letztere ringeltj das letzte weissgelb ' gelblich mit einem Dorn, mit einem Dorn. A b d o in e n weissgeringt, beim cT heller als beim 9. Flügel hellgrau, die vorderen i dunkler. Vorderrand 4mal | ■ weiss und schwarz gescheckt. Innenrand und Wurzel weiss- 1 lieh. ! A b d 0 in e n graulich. Flügel. Vorderöügel dunkel- grau mit weissen Schecken am Vorderrande, sonst einfarbig. Hinterflügel fast weiss. Variirt nicht unbedeutend in ! Variirt in der Anzahl der Grösse, Form und Farbe der j grauen Wellenlinien auf den Flecken. Ein Exempl. cT hat i Oberflügeln und in der Tiefe an der Mittelbiude gar keine der Binden 5 also nur un- Vorderrand - Flecken. i erheblich. T. Salicetana mihi. In der December- Nummer des Jahrganges 1844 theilte ich bereits die Beschreibung eines vermuthlich neuen Wick- lers unter obigem Namen mit. Damals besass ich nur Männer. Vor etwa 3 oder 4 Tagen besuchte ich gegen Abend den trockenen Grasfleck, auf welchem Salicetana fliegt. Zwei Tage früher hatte ich auch nicht eine daselbst gesehen. Nun flog Salicetana aber in ungeheurer Menge; alle Exemplare indess, die ich fing, waren IMänner und f davon waren abgeflogen ( es hatte nämlich kurz vorher heftig geregnet). Endlich fand ich an einer Stelle einen ganzen Schwarm Männer um einen Stengel von Achillea millefolium gleich Mücken flatternd und ent- deckte an einem Stengel von Hieracium darunter auf der Kehrseite der Blume ein Weibchen; es blieb aber mein ein- ziges; selbst durch Schöpfen erhielt ich kein zweites. Es ist von den Männern nicht wesentlich verschieden, nur grösser mit lebhafteren Oberflügeln, dunklem Hinterflügeln und einem dunkleren dickem Leibe. So wäre denn hiermit die Art nach beiden Geschlechtern bekannt gemacht. 249 Hepiolus Heclns, Ohne Zweifel haben nur wenige Sammler Gelegenheit, diese Art in so vielen Exemplaren zu sammeln und zu ver- gleichen, als ich. Während ich dies schreibe, habe ich gegen 50, meist noch lebende Männer und etwa 5 $ vor mir. Seine Färbung ist sehr inconstant und variirt vom schönsten Orange bis zum Russbraunen, auch die Punktbänder sind in Färbung, Zahl und Gestalt verschieden. Die Art ist indess bekannt genug, als dass es einer Auseinandersetzung über ihre äusseren Merkmale bedürfte. Dagegen führen die cT ein seltsames Glied , dessen ich nirgend Erwähnung gethan finde, ich meine die beiden letzten Füsse. — An der Stelle nämlich, wo dies Fusspaar am Abdomen ansitzt, ist das letz- tere kahl und wie zusammengedrückt; die eigentlichen Schenkel sind blasenförmig und enden in ein dünnes Bein, mit welchem das Schienbein zum Kniegelenk verwachsen ist; dieses ist daun gelblich bis zum Gelenk, das letzte Glied ist aber ganz abnorm gestaltet. Es endet nämlich statt in Klauen in eine unförmliche blasenartige Keule und an dieser stehen eine Menge gelblicher Haare in einem dichten Büschel zusammen. Beim ersten Blick glaubt man die Honigbeutel einer Biene zu sehen. Zum Laufen oder Festhalten können diese Beine nicht dienen. Ich bemerkte, dass ein cT auf einem Blatte sass, sich mit den ersten beiden Fusspaaren daran festhielt und diese blassen Füsse abwechselnd anzog und ausstreckte, wo- bei die Haare daran sich sträubten; ob sie aber eine sexuelle Beziehung haben oder wozu sie dienen mögen, darüber wage ich auch nicht einmal eine Vermuthung. Bei einem Exem- plare fand sich noch da, w-^o diese seltsam gestalteten Schenkel am Abdomen anliegen, eine Tuberkel, die ich Fig. 2 der beiliegenden Zeichnung dargestellt habe. *) Sie ist bedeutend erhaben und gleicht einem bläsigen Sacke mit einem kleinen Auswmchs, dessen innere Hälfte grau, dessen Aussenseite aber gelblich ist. Ich untersuchte nun sogleich alle übrigen Exemplare, ohne indess noch bei einem 2ten diese Blasen zu finden; nur bei einem w”aren noch Spuren, nämlich etwas lappige Haut, zu sehen, alle übrigen waren glatt. Was bedeuten diese Blasen? Pie Zeichnung soll gelegentlich nachgeüefert werden. 250 Wird der Zweck dieser Organe uns ein eben so un- auflösliches Räthsel bleiben, als die Scliienbeinbüsche der Herminien und die Bürsten der Tiucta und Ncbulosa, die Scriba schon entdeckte? Verjjleicliung der von Raiiibiir in seiner * Hisloire naturelle des Insectes IXeiiropteres « pag\ 436 — 440 beschriebenen Arten der Gattiing^ Ra- pbidia mit denen meiner » 3Iono[}rapbia j>ene- ris Rapliidiae, « mit Bezicbung: auf Herrn Dr. Hag^en’s Bemerbiing^en im Jalirg. 1844 der entomolog^isclien Zeitunp^’ Ao.5. p. 180 — 185. Von W. G. Schneider, Dr. phil. in Breslau. Schon längst war es mein Wunsch, eine Vergleichung der von Rambur in seinem sehr schätzbaren Werke: »Histoire naturelle des Insectes Neuropteres « beschriebenen Arten der Gattung Raphidia mit denen meiner Monograjdiie vorzuneh- men , um die üebeieinstimmungen mul Verschiedenheiten der Arten Rambur’s und der meiner Monographie festzustel- leu, (leider kannte ich Rambur's Werk bei Abfassung meiner Monographie noch nicht) ; und somit die Synonymie aufzu- klären; jedoch gelang es weder Hrn. Dr. Hagen, welcher eine solche Vergleichung im Jahrg. 1844 No. 5. pag. 180 — 185 dieser Zeitung zu geben versuchte, noch mir, über einige der von Rambur beschriebenen Arten bloss nach der Beschreibung völlige Klarheit zu erlangen. Durch die Liberalität des Hrn. Edmond de Selys - Long- champs jedoch, welcher die Güte hatte, mir Ramburs Ori- ginal-Exemplare zur Ansicht mitzntheilen , bin ich nun in den Stand gesetzt, jene Vergleichung vorzunehmeii , uiid die bisherigen Ungewissheiten aufzuklären, sowie auch die hauptsächlichsten Unterscheidungsmerkmale der unter sich am leichtesten zu verwechselnden Arten anzugeben. Rambur hat grossen Theils das Schicksal seiner Vor- gänger in Hinsicht der unrichtigen Deutung einiger Arten der Gattung Raphidia getheilt, und es kann ihm wohl der Vorwurf gemacht werden , dass er alles ihm zu Gebote ste- hend^ Material an Abhandlungen über diesen Gegenstand 251 micht genau benutzt hat, wie der Umstand beweist, dass er leine Art verkannte und die andere ganz ignorirte, obgleich sie von allen 3 von ihm bei andern Arten citirten Schrift- stellern deutlich genug beschrieben ist. — Dass Rambur idas Fehlen der Nebenaugen bei Raphidia crassicornis Schum, ganz übersehen habe, bemerkt schon Hr. Dr. Hagen a. ang. O. pag. 181 *') ; hierbei ist aber noch zu erwähnen, dass Rambur auch auf das, für die Ujiterscheidung der Arten nicht un- wichtige Verhältniss der Stellung und Grösse der Neben- augen bei den übrigen Arten gar keine Rücksicht genommen, dafür aber ein anderes, von mir leider übersehenes Merkmal für die Unterscheidung der Arten aufgestellt hat, welches ich jedoch nicht bei allen Arten der Gattung Raphidia ganz : sicher finde , indem einige sehr zu Abnormitäten und Variatio- nen der Flügeladern geneigt sind: nämlich die Form und j Grösse der ersten Discoidalzelle und ihre Verbindung mit I dem pterostigma , worüber ich bei den einzelnen Arten meine Beobachtungen inittheilen werde. Ueber die Stellung der Gattung Raphidia im System lässt sich gegenwärtig noch nichts Bestimmtes feststellen, da der innere Bau derselben zur Zeit noch nicht bekannt 'ist; aber ihren äussern Merkmalen nach dürfte der Platz zwischen der Familie der Mantispidae und der Gattung Cory- dalis, wie Rambur denselben ihr zuweist, der natürlichste scheinen, und durch die Raphidia crassicornis Schum, ein Uebergang zu Corydalis gebildet werden; allen ihren Merk- malen nach verdient aber die Gattung Raphidia wohl eine eigene Familie zu bilden, welche als Mittelglied zwischen den Mantispidae und Semblidae ihren Platz hätte. **) *) Was ich in meiner Monographie gen. Raphidiae pag. 30 über das merkwürdige Verhalten der Gattung Mantispa zu Inocella, und der Mantispa notha Erichs, insbesondere zu Raphidia, in Beziehung des Vorhandenseins oder Fehlens der Neben- augen gesagt habe, sehe ich mich nach einer gefälligen Mit- theilung des.Hrn. Prof. Erichson über diesen Punkt, veranlasst, dahin zu berichtigen, dass Mantispa notha Erichs, gleich den übrigen Arten der Gattung Mantispa keine Nebenaugen hat, und nur wegen der verschiedenen Bildung der Vorderfüsse als eigene Gattung betrachtet zu werden verdient; es kann dem- nach der am ang. O. auf das Vorhandensein oder Fehlen der Nebenaugen begründete Parallelismus zwischen den Raphidien und Mantispiden nicht gelten. **') Bei Abfassung meiner Monographie stand mir kein Exemplar von Corydalis zu Gebote, daher mir die nähere Verwandtschaft 252 Die Arten, welche Rambur beschreibt, sind folgende: 1. Raphidia notata Fahr., Ramb. h. n. p. 436 ist identisch mit Raphidia media Burmeister und p. 76 n. 4 tab. 4 fig. a. b. meiner Monographie, und zwar wegen folgender Merkmale : 1. ausser der überein- stimmenden Grösse ist die Gestalt und Sculptur des Kopfes *) ganz die der R. media, wie auch die des Prothorax ; 2. ebenso die etwas bräunlich gefärbten i Flügel, deren Feld zwischen cosfa und subcosta stets | 12 — 15 Quernerven zählt, während bei der R. notata Fahr, deren höchstens 10 — 11, und nur ausnahmsweise auf einem oder 2 Flügeln 13 siud; 3. ferner ist der diaphane Fleck an dem obern Endpuncte des pterostig- ma, so wie dessen hell röthlichhraune Färbung und die Variation der Quernerven dessell)en zwischen 1 — 3 selbst auf den 4 Flügeln eines und desselben Individu- ums hauptsächlich der K. media eigen, sowie auch 4. i die Zahl der Discoidalzellen, deren bei der R. media (auf normal gebildetem Flügel) stets 5, bei der R. no- tata dagegen nur 4 sind ; 5. ferner stimmt RainbuEs Beschreibung der Flügeladern, welclie ich als venulae marginales bezeichnet habe, mit jenem Theil der Diag- nose Burmeister's für seine R. media fast wörtlich über- ein, welcher besagt, dass diese nach dem Flügelrande verlaufenden Adern alle gegabelt sind, welche Angabe Rambur dadurch noch vervollständigt, indem er diese Adern als zweifach gegabelt beschreibt, welches Merk- mal auch nur an der R. media sich findet, indem diese Adern bei der R. notata fast sämtlich nur einfach gegabelt sind. — Die Grösse und Gestalt der ersten Zelle unter dem Pterostigma ist hier nicht massgebend zur Unterscheidung beider Arten, indem sie bei der R. | der Raphidien zu derselben entgangen ist und ich dieselben nach Hrn. Prof. Burmeister's Vorgänge als den Panorpiden näher stehend betrachtete. Rambur’s Beschreibung der Gestalt des Kopfes ist eigentlich nicht ganz genau und passt mehr auf die R. notata meiner Monogr. , indem er sagt: der Kopf sei hinten von fast gleicher Breite; ohne die Vergleichung des Originalexemplars wird man leicht irregeführt; der Kopf desselben zeigt nach hinten ganz die allmählige Verrundung, wie sie bei R. media ist, während bei R. notata diese Verrundung weit plötzlicher hervortritt und der Kopf dadurch mehr gleich breit erscheint. 253 media eben so gross ist , auch dieselbe Gestalt und Verbindungsart mit dem Pterostigma zeigt, wie bei der R. notata. Raphidia baetica Rambur 1. o. pag. 437 ist eine sehr ausgezeichnete und eigenthümliche Art, und keines- Weges, wie Hr. Dr. Hagen a. ang, O. p. 184 und ich selbst anfänglich verinuthete, mit der R. affinis meiner Monogr. p. 73 No. 3. tab. 3. fig. f. g. identisch, mit welcher sie höchstens die Grösse und die Farbe der Füssft gemein hat. Diese Art ist durch folgende Merkmale sehr kenntlich: der Kopf ist dick und seiner Gestalt nach dem der R. media Burm. ähnlich, nur kürzer, die Seiten stark verrundet und früher in einen dünneren, hinten wieder etwas dicker werdenden Hals verschmälert j oben ist der Kopf sehr stark runzlich und punktirt, die Neben- augen alle 3 unter sich gleich und gleich weit gestellt, aber nur wenig hervortretend ; die rothbraune Binde auf dem Hinterkopf wenig deutlich ; während der Kopf bei der R. affinis meiner Monogr. kürzer, viel schmäler und dessen Seiten mehr gerade verlaufend sind , auch ist die Oberfläche desselben viel feiner punktirt. — Der Prothorax der R. baetica Ramb. ist bedeutend schwächer und dünner, als bei der R. media, und vor seinem vorderen Eiide etwas eingeschnürt , und hinten mehr verdickt; bei R. affinis $ ist er ziemlich eben so ge- staltet, nur verlaufen die Seiten nach vorne zu ohne Einschnürung gleich breit. Die Füsse sind einfarbig schaalgelb, wie bei R. affinis; die Flügel jedoch bieten wieder sehr wichtige Unterscheidungsmerkmale dar; sie sind im Verhältniss ihrer Länge sehr schmal und fast in ihrer ganzen Länge gleich breit, auch verläuft die Costa ganz gerade, während bei den übrigen Alten an der Stelle, wo die Subcosta in die Costa sich mündet, ein mehr oder weniger deutlich einspringender Winkel sich bildet ; die Subcosta mündet sich , wie bei R. affi- nis, weit vor dem Pterostigma in die Costa und schliesst mit derselben 8 — 9 Quernerven ein, bei R. affinis sind dt ren 9 — 10; das Pterostigma ist ganz wie bei R. Xan- thostigrna Schum, gebildet, oblong und schmal, und auch eben so gefärbt, nur etwas kürzer; die Zelle darunter fängt etwas vor demselben (etwa in ^ seiner Länge) an, und endigt sich etwa im 3ten Viertheil seiner Länge; 254 I ihre Gestalt ist oblong, während sie bei allen übrigen 1 Arten ein unregelmässiges Fünf- oder Sechseck bildet; . merkwürdig ist noch , (und kommt ausserdem nur noch ^ bei der später zu erwähnenden R. hispanica Ramb. vor) dass die erste Randader unmittelbar aus dem Ende des { untern Randes des Pterostigma entspringt. Bei R. affi- ' nis dagegen ist das Pterostigma stets kürzer und beson- i ders gegen die Flügelspitze breiter, trapezoidisch , und stets zweifarbig, nemlich hell schaalbräunlich , und an der Basis bis gegen die Mitte braun ; die Zelle darunter beginnt weit vor demselben, endigt sich ein wenig nach demselben und ist unregelmässig Gseitig. Von den noch ausserdem besonders durch die Flügel und die Bildung des Pterostigma sehr nahe verwandten Arten der R. hispanica Ramb. und Xanthostigma Schum, unterscheidet sich die R. baetica Ramb. hauptsächlich durch die Grösse, Gestalt und Sculptur des Kopfes, und durch das Ver- i hältniss der Zelle unter dem Pterostigma zu demselben, und von letzterer noch besonders durch die schwachen Flügel. 3. Raphidia cognata Rambur 1. c, p. 438, ist identisch mit Raph. Xanthostigma Schum mel und pag. 71 No. 2 tab. 3 fig. a. meiner Monographie, wie dies auch Hr. Dr. Hagen a. ang. 0. p. 184 ausspricht. Sonderbar ist es, dass Rambur diese Art, welche von den von ihm benutzten Autoren so unverkennbar beschrieben und abgebildet ist, als neue unter andeiem Namen auf- führt, ohne einen Grund füi dieses Verfahren anzugeben, da doch seine Beschreibung nur auf die R. Xanthostigma Schum, passt. Doch findet sich auch bei andern Gat- tungen in Rambur‘’s Werk, dass sich derselbe nicht erst die Mühe genommen hat, die oft kenntlich genug detinirten Arten anderer Autoren zu bestimmen , indem er dieselben ohne Weiteres als neue Arten beschreibt, und dadurch das Erkennen derselben noch mehr er- schwert. R. Xanthostigma ist schon durch die breiteren, mehr gerundeten Flügel ausgezeichnet und von den verwandten R. baetica und hispanica Ramb. verschieden, noch mehr aber durch die Bildung der Zelle unter dem Pterostigma, welche mit demselben Anfangs- und End- punkt gemein hat, nur ausnahmsweise fängt sie um ein bedeutendes früher oder später au; die Subcosta mündet stets nahe vor dem Pterostigma in die Costa. 255 4. Raphidia hispaiiica Rambur 1. c. p. 438 ist eine, der vorigen zwar im ganzen Habitus ähnliche, aber sehr bestimmte und wesentlich verschiedene Art, welche sich durch den etwas breiteren Kopf, dessen Seiten vor der Verengerung in den Hals stärker verrundet sind, und durch die sehr deutliche rothe Binde und die übrigen rothen Flecken, vor den Fühlern, vor den ziemlich deutlichen, unter sich gleichen Nebenaugen, die zwei- theiligen Flecken an den Seiten desselben , und durch die 3 Binden auf dem hinteren Theile des Prothorax auszeichnet. Die Flügel sind sehr schmal ; die Subcosta mündet entfernter vom Pterostigma in die Costa, als bei der vorigen Art; das Pterostigma ist eben so ge- bildet und gefärbt, wie bei der vorigen Art; die Zelle darunter characterisirt diese Art ebenfalls sehr deutlich, indem dieselbe ungefähr in der Hälfte der Länge des Pterostigma vor demselben anfängt und in der Mitte desselben aufhört; sie ist unregelmässig fünfseitig; die erste Randader entspringt aus dem Ende der unteren Seite des Pterostigma. Scheint gleich der R. baetica nur in Spanien heimisch zu sein. 5. Raphidia Ophiopsis Geerl 1. c. p. 439 ist völlig übereinstimmend mit R. ophiopsis Schummel und meiner Monographie p. 68 No. 1 tab. 2 fig. a. b., und unzweifelhaft auch wohl dieselbe , die de Geer beschreibt und abbildet. Farbe, Gestalt und Grösse des Pterostigma und das Verhältniss der Zelle unter demselben sind bei dieser Art sehr ausgezeichnet, daher nichts weiter zu bemerken. Rambur’s Exemplar hat ein heller gefärbtes Pterostigma, wie es bei noch nicht völlig ausgefärbten Exemplaren dieser Art vorkommt. 6. Raphidia crassicornis Schummel, 1. c. pag. 439, ist, nach der Beschreibung (denn RambuFs Original- Exemplar habe ich nicht gesehen) zu urtheilen, völlig dieselbe meiner Monographie pag. 89 tab. 7. Die Be- schreibung der Zelle unter dem Pterostigma finde ich nur auf die ünterflügel anw’endbar, auf den Oberflügeln fängt dieselbe in der Regel erst etwas nach dem Anfänge des Pterostigma an; es scheint also RambuFs Exemplar eine Abweichung dargestellt zu haben. Leider hat Rambur das Fehlen der Nebenaugen ganz übersehen 256 und auch nur eine Andeutung gegeben, dass diese Art von den übrigen in ihrer Organisation etwas abweiche, ohne näher auf diese Unterschiede einzugehen, die doch nicht ganz unbedeutend sind. Merkwürdig ist das Vorkommen dieser stets seltenen Art auch in Sardinien; ihr Wohnort scheinen aus- schliesslich Nadelliolz - Wälder zu sein, indem ich sie nur in Nadel - Wäldern , oder an schon gefälltem der- gleichen Holz gefunden habe. Bemerkungen über die Synonymie des Genus p i o II. Vo n John Waltoii, Esq. (Fortsetzung.) 22. A. radiolus, Marsh., Kiib. , Gyll., Steph., Schönh. Cure, aterrimus, Marsh., Gyll. vol. III. A. (var. ) oxurum, Kirb., Germ. — ($) nigrescens, St^'ph. — V a 1 i d u m , Germ. , Schönh. Deutsche Exemplare, von A. validum , die mir von Germar und Schönherr gesandt sind, halte ich unbedenklich tür identisch mit A. radiolus Marsh. Sehr gemein im Juni auf Malva sylvesfris. 23. A. confluens, Kirb., Steph. — stolidum, Gyll., Schönh. Meine Bemerkungen über diese Art werde ich bei der folgenden mittheilen. An trockenen Sandhügeln, aber selten, im Juli und August. 24. A. stolidum, Germ. , Steph. , Man. — confluens, Gyll. , Schönh. Ap. stolidum Germ, und confluens Kirb. sind einander in der That äusserst ähnlich , es kommen Varietäten vor, die nach der Form der Flügeldecken schwer zu bestimmen sind, nichtsdestoweniger glaube ich, dass es 2 gute Arten 257 sind, indem ersteres sich vom letztem durch kürzere Flügel- decken und Thorax unterscheidet. Ich sandte einige Exem- plare mit kurzen Flügeldecken an Germar unter dem Namen A. confiuens Kirb. und auch 2 grosse Stücke mit langen Flügeldecken fraglich als stoliduml Germ., er belehrte mich, dass die ersteren mit kurzen Flügeldecken das echte A. stolidum Germ, sei , und die letztem Ap. stolidum Schönh. das ihm früher unbekannt gewesen sei. Von den 2 grossen Insecten mit langen Flügeldecken habe ich mich nachher durch den Vergleich mit dem OriginalexempJare überzeugt, dass sie zu A. confiuens Kirb. gehören ; * ) ferner habe ich mich deutlich überzeugt, dass Geimar’s Beschreibung und Figur von A. stolidum zu der Art mit kurzen Flügeldecken gehört. Gyllenhal und Schönherr haben die Namen der beiden Arten vertauscht und es ist auffallend , dass diese Autoren Kirby’s wichtige Worte coieopteris oblongo-o vatis übersehen haben, indem sie » elytra ovata« als charakte- ristisches Zeichen für Ap. confiuens angeben , während die Angabe » elytris oblongo - ovatis * in ihrer Beschreibung von Ap. stolidum vorkommt. Ich kann noch hinzufügen, dass Waterhouse an Schönherr 2 grosse Exemplare mit langen Flügeldecken und 2 kleinere mit kurz eiförmigen an Schöu- herr sandte ; die ersten kamen als stolidum , die letztem als confiuens bestimmt zurück. Hr. Stephens fand diese Art im Juli und August in Menge bei Hainmersinith Bridge , aber nicht in Gesellschaft mit Ap. confiuens. Ich habe es in grosser Zahl auf einer Wiese bei Mickleham am 11. Juni gefangen. 25. A. 1 a e v i g a t u m , Kirb. , Germ. , Steph. — brunnipes, Schönh. Das Männchen dieser Art ist ganz schwarz, bei dem Weibchen sind die Flügeldecken schön violett. Diese schöne Art ist sehr selten bei Birch Wood Ende August und Anfangs September. 26. A. aeneurn, Fab.. Herbst, Marsh., Kirb., Gyll., Germ. , Steph. , Schönh. Cure. ( V a r. ß.) ch a 1 c e u s , Marsh. Gemein auf Malva sylvestris im Juni. ) Hiernach ist die Bemerkung von Germar enlomol. Ztg. p. 3 (1843). dass Ap. stolidum Germ. = confiuens Kirb. und Ap. stolidum Gyll., Schönh. eine eigne Art sei, die sich auf Walton's frühere Bestimmung von A. confiuens Kirb. stützte, zn be- richtigen. Schaum. 18 258 27. A. Carclnoriim, Kirh. (1808), Gerui., Steph. Cure. S o r b i , Marsh. A. gibbirostre, Gyll. (1813). Schöuh. — (var.) tu m i d u m , Steph. Häufig auf Carduus Ende Juli und Anfangs August. 28. A. rufirostre. Fab., Herbst, Marsh., Kirb., Germ. , Gyll. , Steph. , Schönh. — ( 9 ) m a 1 V a r u in , Kirb. , Germ. Cure. Trifolii, ^larsh., non Linn. Häufig aufMalva sylvestris, Ende Juni und Anfangs Juli. 29. A. Malvae, Fab., Marsh., Kirb., Germ., Steph., Schönh. Sehr gemein auf Malva .sylvestris im Juni und Juli. 30. A. vernale. Fab., Herbst, Kirb., Gyll,, Germ., Steph., Schönh. Cure, concinnus, Marsh. Auf Urtica dioica im Mai, Juni und October gefunden, sehr local und nicht häufig. 31. A. pallipes, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. — geniculatum, Germ. Sehr spärlich mit einzelnen weissen Haaren bekleidet, alle Coxen schwarz, Trochanteren und Tarsen pechbraun oder pechschwarz, die Basalglieder der Fühler gewöhnlich pechfarbig, die Keule stets schwärzlich. Im Juni , August und Sej)tember auf Gras und an Sandhügelu unter Hecken aufgefunden. 32. A. Germari, Walton. Eiförmig oder langeiförmig , erzfarbig schwarz , dicht mit einer feinen grauen Pubescenz bekleidet, Kopf sehr kurz, fast viereckig, punktirt, mit einem undeutlichen Kanal zwischen den Augen, die Augen massig vorragend, gewimpert, Rüssel des Männchens kurz , dick und dicht mit grauen Haa- ren bedeckt 5 länger und schlanker beim Weibchen, vor den Fühlern verschmälert, glatt und glänzend, die Fühler hinten nahe der Basis inserirt, ganz dunkel rothgelb, Thorax fast cylindrisch . dicht und fein punctirt , die Punkte zusammen- fliessend, mit einer mehr oder weniger deutlichen Dorsal- linie vor der Basis 5 Flügeldecken eiförmig, sehr gewöllit, punktirt gestreift. Die Zwischenräume wenig erhaben, deutlich punktirt, sehr behaart mit einem weisslichen Fleck an jeder Seite des Schildchens und einer breiten entblössten 259 Querbiude auf der Mitte der llinterscite, Beine schlank, gelb, die Coxen schwarz, alle Trochanteren mit den Gelenken der Beine, Tarsen und Klauen an der Spitze rothgelb. — Länge 1 — Der vorigen Art allerdings sehr ähnlich, aber wie ich überzeugt bin sicher verschieden; es ist schmäler, hat eine kürzere Form, einen mehr gewölbten Köiper, schlankere Schenkel und ist namentlich in frischen Stücken beträchtlich mehr behaart. Die Flügeldecken haben die weissen Flecke an der Basis, die entblösste Binde der Hinterseite, die punk- tirten Zwischenräume; die Beine sind gelb, die Trochanteren und Tarsen blass, laut<'r gute Charaktere. Ich habe das Vergnügen, diese Art nach einem der unterrichtetsten und ausgezeichnetsten Entomologen in Europa zu benennen. Sie war Schönherr und Germar unbekannt, denen ich Exemplare unter obigem Namen sandte. Ich fancl sie in der Mitte September und im October sehr gemein auf Mercurialis annua. 33. A. flavimanum, Schönli. 1833. — picicorne, (Waterh. MSS.) Steph., Man. ' 1839. Die Vorderschienen sind gewöhnlich mehr oder weniger dunkel rothgelb oder pechfarbig, bisweilen ganz schwarz, die Fühlerglieder sind rothgelb, pechfarbig oder schwarz, die Keule immer schwarz. Scheint Kalkboden zu lieben , ich fand es auf Kraut unter Hecken. 34. A. atomarium, Kiib. , Gyll., Germ., Steph., Man., Schönh. — p u s i 1 1 u 111 , Germ. Die kleinste in England einheimische Art. Kirby be- ischrieb sie ursprünglich nach schwedischen Exemplaren von iGyllenhal, erst Waterhouse entdeckte sie in England. Germar ■bemerkt mir, dass Ap. atomarium Kirb. ohne Zweifel mit Ipusillum Germ, identisch sei. Im September gemein auf Thymus Serpyllum. 35. A. vicinum, Kirb., Germ, Steph., Schönh. I — Loti, Gyll. — i n c r a s s a t u m , Germ. ’ Auf Prunus spinosa; auf einem Heckenhügel in einer jMarschgegend. 18 ^ 260 36. A. H 0 okeri, Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. Ich habe es häufig auf Trifolium prateuse geschöpft im Juni und September. 37. A. Striatum, Marsh., Kirb., Steph. Manual. — ■ pisi, Germ., Steph. — atratulum, Germ., Steph., Schönh. Diese Art ist von der folgenden constant dadurch unter- schieden, dass der Kopf zwischen den Augen runzdig - punk- tirt, und der Scheitel mit einer glatten, glänzenden Querbinde nahe dem Thorax versehen ist. Der Thorax hat eine deutliche Dorsalrinne, die Flügeldecken der meisten Exemplare sind verkehrt kegelförmig und sehr gewölbt, bei vielen Individuen sind sie aber kürzer, kuglig eiförmig, fast kuglig, bei andern sind sie hinterwärts schmäler und weniger gewölbt, von länglicher Eiform. Dadurch wird es schwer, Arten nach den Beschreibungen zu erkennen. Kirby und Stephens beschreiben die Art mit kugligen Flügeldecken, Germar und Schönherr mit verkehrt kegelförmigen. Die E-xtreme der Reihe können, wenn man die Mittelglieder nicht kennt, leicht für eigne Arten gehalten werden. Auch die Grösse variirt, manche Exemplare sind nur halb so gross als andre. Bei dieser und der folgenden Art sind die Ge- schlechter wenig abweichend und es gehört einige praktische üebung dazu, sie zu erkennen. — Germar sandte mir vier Exemplare als Ap. atratulum , sie stimmen völlig mit Ap. Striatum Kirb. Marsh, überein. Sehr gemein von Februar bis November an ülex europaeus (engl. Furze.) 38. A. immmune, Kirb., Steph., Schönh. — betulae, (Chevr. in litt.), Schönh. Der Kopf ist hier zwischen den Augen mit einem deut- lichen Strich versehen. Der Scheitel nahe dem Thorax sehr grob punktirt, beim vorigen ist der entsprechende Raum glatt und glänzend. Der Thorax hat eine grössere Punktirung vor dem Schildchen, nahe der Basis, die zuweilen verwischt ist oder ganz fehlt; er wird als kuglig und fein punktirt beschrieben, während er doch schmal und subcyliudrisch ist, seitlich ein wenig in der Mitte erweitert, sehr grob und dick punktirt, die Flügeldecken sind an den Seiten nach hinten sehr erweitert und gerundet, die Spitze stumpf ab- gerundet, oben sehr gewölbt und hinter der Mitte merklich erhöht. Die Art ist kleiner als die vorige, in Grösse und Gestalt aber veränderlich. — Chevrolat sandte mir zwei 261 Stücke als A. betniae, die entschieden nnr kleine Varietäten sind. — Früher hielt ich diese Art für das Männchen des vorigen, eine grosse Reihe südenglischer Stücke setzt mich in den Stand, diesen Irrthum zu berichtigen und die speci- fischen Unterschiede anzugeben. Scheint auf den Süden von Fiiigland beschränkt und lebt dort in Menge auf Spartium scoparium (engl, broome) im Juni und September. 39. A. Sorbi, Herbst, Kirb. , Gyll. , Germ., Steph., Schönh. Cure, viridescens, Marsh. A. atoraarium, Germ, (d^), Steph., Ulig. Hier ist das Männchen kleiner als das Weibchen, die Augen stehen mehr vor, der Rüssel ist kürzer, gedrungener und die Flügeldecken schwarz. — Gyllenhal und Kirby beschreiben das Weibchen ausführ- lich und characterisiren das Männchen nur, Germar hat 1817 ein Insect unter dem Namen A. carbonarium beschrieben und abgebildet, das später als das Männchen von A. Sorbi erkannt wurde (Reg. JII. App. p. 39). Stephens beschreibt in seinen Illustrations ein Insect unter dem Namen A. carbonarium Germ. , das er in seinem Manual als eine Varietät von A. Sorbi, jedoch mit einem Fragezeichen auf- führt. Derselbe Irrthum ist in Curtis Guide und in Stephens Nomenclature stehen geblieben. — Gyllenhal zieht irrthüm- lich den Cure, aterrimus zu dem Männchen, s. die Note bei A. marchicum. — Diese Art scheint im Süden von England selten zu sein. H. Wollaston fand das Weibchen häufig zwischen Moos und dürren Blättern bei Cambridge, ohne ein einziges Männchen, ich fand das 9 unter ähnlichem Verhältniss sehr häufig bei Knaresborough in Yorkshire im Juni, beide Geschlechter aber zusammen am Schwarzdorn (Prunus spinosa). So findet man auch die Geschlechter von A. subulatum selten beisammen, ist es aber der Fall, so sind die Weibchen sehr häufig. Ich kenne keinen Grund dieser Anomalie. 40. A. Ervi, Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. — cT Lathyri, Kirb., Steph. Kirby führt A. Lathyri als besondre Art auf, Gyllenhal erkannte es als Männchen von Ervi; ich habe die Richtigkeit dieser Ansicht den neuern brittischen Schriftstellern gegen- über Entom. Magaz. V. pag. 13 nachgewiesen. , Vom Juni bis October auf Lathyrus pratensis gemein. > 262 41. A. pn Jict igern m, Germ., Gyll., Stepli.. Schöiih. — sulcifrons, Kirb., Steph., non Herbst. — pn nötiger, Payk,, Gyll. vol. III. Ich habe ein nicht englisches Exemplar von A. sulci- frons bei Hni. Waterhouse gesehen, das unzweifelhaft eine hl England nicht einheimiselu; Art ist. Ich fand diese Art öfters auf Vicia sepium zusaiiiinen mit Bruchus seminarius im letzten Juni. 42. A. Spencii, Kirb., Germ., Steph., Schönh. — (var ß. y.) foveolatum, Kirb., Steph. — intrusum, Gyll., Steph. — CO 1 um bin um, Steph., non Germ. Kirby beschrieb A. foveolatum nach einem von Gyl- lenhal initgetheilten Stücke, das in seiner Sammlung noch vorhanden ist, später hat Gyllenhal dieselbe Art beschrieben. In der Beschreibung der Sculptur stimmen beide Schriftsteller nicht mit einander überein. Kirby giebt an, dass der Kopf zwischen den Augen eine eingedrückte Grube habe , nach Gyllenhal ist er flach, ohne Eindruck; den Thorax nennt der erstere tief, der letztere undeutlich punktirt. Ich habe das schwedische Original der Kirby’schen Sammlung genau geprüft, der Kopf hat eine deutliche Grube zwischen den Augen, der Thorax ist ileutlich punktirt. Es hat die grösste Aehnlichkeit mit A. Spencii und da diese letztere Art sehr variirt, so habe ich es früher für eine männliche Varietät gehalten, der Rüssel scheint aber etwas kürzer und weniger gebogen, die Fühlerglieder etwas kürzer und stärker, diese Verschiedenheiten verhindern mich, eine bestimmte Meinung zu fassen. Das brittische Insect var. ß., das Kirby mit einem Fragezeichen bei foveolatum citirt , ist ohne Zweifel ein Männchen von A. Spencii ; die var. y. entschieden eine weibliche Varietät derselben Art. Gyllenhal zieht die \d\\ ß. zu seinem A. intrusum und ich habe nach der Beschreibung keinen Zweifel: dass dieses mit A. Spencii identisch sei. Germar citirt beide Varietäten ß. und y. fraglich bei A. col umbin um. Ich besitze von letzterer Art ein deutsches Exemplar von Germar, es hat das Ansehen eines Weibchens von Spencii mit schmalem Kopfe , doch scheint es von letzterm verschieden , der Kopf ist länger und hinter den Augen eingezogen, mit einer viel tiefem Aushöhlung zwischen denselben, die Aushöhlung tief gefurcht; das Halsschild etwas cylijidrisch , tief rimzlig punktirt. Die Flügeldecken länger, 263 weniger gewölbt und von länglich ovaler Form; ich habe kein brittisches Exemplar davon gesehen. Die Originalexemplare von A. Speiicii in Kirby’s Samm- lung haben eine deutliche Aushöhlung oder Grube zwischen den Augen, die Kirby merkwürdigerweise nicht beschrieben hat. Das Männchen hat einen kürzern Rüssel als das Weibchen, fadenförmig und an der Spitze behaart; beim Weihehen ist er dünner vor den Fühlern und glatt. Varietä- ten des Weibes haben einen sehr schmalen Kopf; die Aus- höhlung zwischen den Augen ist in beiden Geschlechtern in«*hr oder weniger tief, die Grubeji an jeder Seite des Riickenkanals gegen die Basis sind bisweilen undeutlich oder fehlen ganz. Wenn man eine lange Reihe von Exemplaren vergleicht, findet man, dass diese Art ausserordentlich variirt. Ich habe diese Art sehr häufig und stets auf Vicia cracca im August gefangen. 43. A. virens, Herbst, Kirb., Germ., Gyll., Steph , Schönh. — marchicum, Kirb. ('*), Germ., Steph. — aeneoc ep h alu m , Gyll, vol. III. Kirby verinuthet, dass A. marchicum eine Geschlechts- Varietät von A. virens sei, ich zweifle nicht, dass es das Männchen dieser Art ist. Auf Gras an Heckenrändern im Sommer und Herbst sehr gemein. 44. A. A s t r a g a 1 i , Payk , Kirb., Gyll., Germ., Steph., Schönh. Lebt im Juni und Juli auf Astragalus glycyphyllus , es scheint sehr local und periodisch in seiner Erscheinung zu sein, ich habe es nie selbst gefangen. 45. A. Loti, Kirb., Germ., Schönh. — angustatum, Gyll., SchÖnh. — modestum, Germ. — var. glabratum, (Spence MSS.) Germ. Steph. — var. civicum, Steph. A. angustatum Kirb. nach einem schwedischen Exemplar beschrieben, das nur eine schmale weibliche Varietät von Loti ist. Exemplare des letztem bestimmte Schönherr als A. angustatum. Germar schreibt mir » Ap. Loti Kirb. und Ap. angustatum sind ohne Zweifel dieselbe Art, ich besass früher von Loti nur ein defectes von Spence nnt- getheiltes Stück; mein Ap. modestum ist identisch mit 264 angnstatum. « Auf Kirby’s Autorität habe ich A. glabratum als Syponym citirt, er sagt in seinem Manuscript » glabratum Spence , var. A. Loti , K. « Ich theilte diese Bemerkung Germar mit , er hat aber nichts dazu bemerkt. Ich fand diese Art sehr häufig auf Lotus corniculatus im Juni. 46. A. afer, Schönh. 1833. — validir o stre, Schönh. — puncticolle, (Waterh. MSS. ) Steph. Ma- nual 1839. Ich besitze Exemplare , die mir Schönherr, Germar und . Chevrolat unter dem erstem Namen sandten , sie sind mit i A. puncticolle ohne Zweifel identisch. Die Art ändert nach l dem Geschlecht und den Individuen ab , es giebt aber ganz ällmälige Uebergange. Nach Germar ist A. validirostre i Schönh. Männchen derselben Art. Ich fing eine grosse Zahl i dieses Insectes zwischen Gras an Heckenrändern. I 47. A. scutellare, Kirb., Germ., Schönh., Steph. — Kirbyi, (Leach MSS.) Germ., Steph. I Schönherr erklärte Exemplare, die ich ihm unter dem Namen Kirbyi sandte, für A. scutellare seines Werks. Kirby hat es zuerst unter dem letzten Namen beschrieben und derselbe muss daher beibehalten werden. Die Original- Exemplare von A. Kirbyi Leach im National - Museum sind ^ ohne Zweifel Ap. scutellare. Sehr häufig auf Ulex europaeus im Juni bis zum October. 48. A. obscurum, Marsh., Kirb., Steph. Zwei Exemplare dieser Art fanden sich unter einer Zahl von Insecten, die Herr Lambert an Marshara gab, eins da- | von ist in der Sammlung von Kirby, das andere in der von Stephens. Es sind die einzigen bekannten Stücke. 49. A. flavipes, Fab. (1781), Herbst, Kirb., Gyll., Germ. , Steph. , Schönh. Gemein auf dem weissen Klee (Trifolium repens.) | 50. A. nigritarse, Kirb., Germ., Steph., Schönh. — Waterhousei, Schönh. Ich habe das Originalexemplar von A. Waterhousei in Waterhouse’s Sammlung untersucht, es ist ohne Zweifel eine weibliche Varietät dieser Art mit dunkelgelben Schienen. Sehr gemein auf verschiedenen Pflanzen, der genauere Aufenthalt unbekannt, 265 51. A. assimile , Kirb., Germ., Gyll., Steph., Schönh. — (var. b.) tlavipes Gyll. vol. III. Gelegentlich gemein vom April bis October auf rothen I Kleefeldern , Wiesen und Gartenzäunen oft mit den 2 fol- . genden zusammen. 52. A. Fagi, Linn. , Kirb. Cure. Fagi, Mus. Linn. A. apricans, Herbst, Germ., Gyll., Steph., Schönh. — Fagi, Mus. Kirb. — flavifemoratum, Kirb. non Herbst. Das Gesetz der Priorität verlangt, dass der Linneische Name dieser Art verbleiben muss. Ich kann nach der genauesten Prüfung der beiden Lin- neischen Originalexemplare des Cure. Fagi als unzweifelhaft versichern, dass es unreife Männchen von apricans Hb. sind. Die Gestalt des Rüssels ist fast gerade , die hellgelben Basal- glieder der Fühler, die schwache und etwas zerstreute Punk- tirung auf dem Discus des Thorax , die bleichen oder blass- gelben Trochanteren und Schenkel unterscheiden sie von allen verwandten Arten. Ap. Fagi Kirby ist von ihm nach den obigen Exemplaren beschrieben, in seiner Sammlung i findet sich ein Insect mit Namen Fagi , das sich bei genauer Prüfung ebenfalls als mit A. apricans Hb. und flavifemoratum i Kirb. identisch auswies. Er hat also dieselbe Art unter zwei I Namen beschrieben 5 ich vermuthe, dass Linne’s Angabe »habi- t tat in fagi foliis« Kirby verleitet hat, es für verschieden von flavifemoratum zu halten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wenn Linne es an einer Buche gefunden hat, es dort ange- flogen war. ■ Diese AH ist von der vorigen schwer zu unterscheiden, ; die Kenntniss der Geschlechtsverschiedenheit im Rüssel kommt ' hier in Betracht. Bei Ap. assimile ist der Rüssel in beiden Geschlechtern mehr gekrümmt , beim Männchen vorn dünner, I wogegen bei A. fagi der Rüssel in beiden Geschlechtern fadenförmig ist , fast gerade und entschieden länger beim I Weibchen. A. assimile hat die Basalglieder der Antennen 1 pechfarbig, der Thorax ist dicht punktirt, die Punkte inein- [ anderfliessend. A. Fagi hat rothgelbe Basalglieder der Fühler, Ider Thorax ist oben mehr convex, auf dem Discus mit schwacher j weitläaftiger Punktirpng, ist auch etwas grösser. 266 A. flavofeinoratum Herbst, das mir Germar und Schön- Iierr mittheilten, ist ganz verschieden und in England noch nicht aufgefunden. Diese und die vorige Art fand ich in Menge im Früh- jahr und Herbst an rothem Klee (Trifolium pratense). 53. A. Trifolii, Liun. Cure. Trifolii Mus. Liiin. (Syst. Nat. III. App. p. 224. A. aestivuin, Germ., Gyll., Steph., Scliönh. — (var. ß.) llavifemoratum, Kirby. — (var.) Leachii, Steph. Ich kann, auf Linne'’s eigene Sammlung gestützt , den Linneischen Namen dieser Art wieder einführen. Eine Ver- wechselung in Liime’s Sammlung kann nicht wohl vorge- kommen sein, da der Name von Linne''s eigeiu'r Hand auf demselben Papiere geschrieben steht, auf dem das Thier ] aufgeklebt ist. Marshatn und Kirby haben dieses Insect in der Sammlung übersehen, üebrigens passt Linne”'s Beschrei- bung vollkommen, die Angabe abdomen niveum rühit da- her, dass der Leib des Exemplares weiss schimmelig ist. Es kann dieser Irrthum nicht aiiflallen , da Linne nach Kirby | selten eine Linse gebraucht hat. Schönlierr citirt Cure. Trifolii Liim. irrig für Viciae, weil dieses einen weissen ! Leib hat, und braucht den Namen Trifolii für eine andere Art. Nach Linne lebt es auf Trifolium montanum, in Eng- land ist es Anfangs .Juni gemein auf Trifolium pratense. Germar hält Ap. assimile Kirby für identisch mit aesti- vum, er sagt, dass das erste und bisweilen auch das zweite Glied der Fühler bald mehr bald weniger roth sei, A.-assi- ; mile sei ihm unbekannt. Ent. Ztg. 1842 pag. 9. Ich kann darin nicht mit Germar übereinstimmen, dass aestivum Kirby mit assimile Kirby identiscli sei, ich finde hinreichende : Charaktere um sie für verschieden zu halten; sicher kommt * A. aestivum mit mehr oder weniger pechfarbnen Basalgliedern der Fühler vor, doch gewöhnlich sind sie schwarz mit Aus- ‘ nähme des ersten, das an der Basis roth ist. Schönherr hat | übrigens Exemplare von A. assimile Kirby, die ich ilirn sandte, mit assimile Gyll. für identisch erklärt. Apion ruficrus Germ, führt Schönherr im Supplement als eine von aestivum verschiedene Art auf. Ich erhielt 4 deutsche Exemplare von Germar und Schönherr , die ich nach genauer Prüfung nur für aestivum cf halte 5 sie stimmen 267 mit aestivum in jedem wichtigen Charaktere und unterscheiden sich nur in der Färbung der Beine; die vorderen Coxen und Trochanteren sind ganz schwarz, die 4 hintern Schenkel mehr oder weniger pechfarben, fast schwarz; an Schönherr s Exemplaren sind die mittlern Schenkel rötlilich. Bei den deutschen Exemplaren ist die Farbe der Beine mehr schwarz, bei den brit tischen mehr roth. Die Farbe der Beine variirt hei dieser Art sehr, ich er- wähne nur die wichtigsten Varietäten. Die Vorderbeine mit roth- gelben Coxen und Trochanteren, die Spitze derselben und zuweilen auch die Basis mehr oder minder pechfarbig oder schwarz; die Trochanteren häufig ganz pechbraun oder i schwarz; die Coxen hin und wieder an Basis und Spitze I schwarz , diinkelröthlich vorn und pech farbig hinterwärts, [ mit deutlicher Neigung zu schwarz ; die Vorderschienen zuweilen röthlichgelb. zuweilen schwarz, häufig pechbrauii, bisweilen an der Basis und hintern Hälfte schwarz, an der ; vordem gelb; die 4 hintern Coxen und Trochanteren, Schie- nen und Tarsen pechschwarz oder schwarz, alle Schenkel unten röthlich oder gelb , oben bisweilen pechbrauu. I Ap. Trifolii unterscheidet sich von assimile und Fagi |[ durch die pechglänzenden vordem und die 4 schwarzen hintern j Trochanteren, bei den beiden andern sind alle Trochanteren I beständig röthlich, Ap. Trifolii hat den Rüsssel aiis- ^ gestreckt und sehr w^enig gebogen, und unterscheidet sich i dadurch gut von assimile, wo er entschieden gekrümmt ist. 54. A. Schönherri. (Waterh. MSS.) Schönh. Schwarz, glatt und glänzend. Kopf kurz, breit, die ‘ Stirn nach hinten convex und fein punktirt, zwischen den I Augen gestreift, die Streifen mehr oder weniger deutlicli, \ der Rüssel kurz und kräftig, vom schmäler, hinten verdickt, : etwas gebogen, punktirt. Fühler in der Mitte des Rüssels ki ■^) Kirby hat mit Recht die Farbe der Coxen und Trochanteren stets berücksichtigt, Stephens folgt ihm darin. Auffallend ist es, dass Gyllenhal, Germar und Schönherr sie nicht berück- sichtigt haben. Sie ist nicht allein ein guter specifischer Hülfscharacter, sondern unterscheidet oft auch die Geschlechter. So hat z. B. das Männchen von A. rufirostre alle Coxen und Trochanteren gelb, das Weibchen die Coxen schwarz, die Trochanteren röthlich, das Männchen von A. difforme alle Trochanteren röthlich, das Weibchen tief schwarz; das ^ Männchen von A. flavipeg die Yordercoxen röthlich, das 1 ' Weihebe» schwärz, 268 iiiserirt, ungefähr von der Länge des Rüssels, die Glieder kurz, kräftig, ganz schwarz, nur das erste ist roth an der Basis und zuweilen pechbraun an der Spitze. Der Thorax schmal, länglich, subcylindrisch , etwas breiter als der Kopf, sehr fein, bisweilen kaum sichtbar punktirt, mit einem kleinen Grübchen vor der Basis, die von einer sehr feinen Linie durchschnitten ist. Die Flügeldecken eiförmig, oben sehr gewölbt, tief gestreift, die Streifen fein punktirt, die Zwischenräume ziemlich breit , flach , lederartig. Die Beine schwarz, die vordem Coxen und Trochanteren ziemlich gelb, Basis und Spitze oder bloss die Spitze eines jeden Trochan- ter mehr oder w^eniger pechfarbig, zuw'eilen sind die Trochan- teren ganz pechfarbig. Vorderschienen gelb oder bräunlich, zuweilen vorn gelb und hinten bräunlich; die 4 hintern Coxen schwarz, die Trochanteren pechfarbig; alle Schenkel gelb, hin und wieder röthlich. (c^) Long. 1| Beim Weibchen ist der Kopf bei mehreren Exemplaren • entschieden schmäler, der Rüssel länger, dünner und faden- förmig, die Fühler hinter der Mitte des Rüssels inserirt, die Beine stärker gefärbt, die vordem Coxen, Trochanteren und Schienen pechbraun. Steht A. Trifolii am nächsten, das Weibchen ist haupt- sächlich durch das sehr fein punktirte Halsschild zu unter- scheiden. Waterhouse entdeckte das Männchen, das er zu Ehren eines der berühmtesten Entomologen benannte und das Boheman beschrieb. Ich fand beide Geschlechter in kurzem Grase. Es scheint sehr selten und local zu sein und auf dem Continent nicht vorzukommen. 55. A. varipes, Germ., Gyll., Steph , Schönh. — flavifemoratum var. p. Kirb. — flavipes var. c. Gyll. vol. III. Unterscheidet sich von den 4 vorhergehenden Arten leicht durch den besonders beim Weibchen langem und mehr j gekrümmten Rüssel, die Beine sind länger und kräftiger, j die obere Hälfte aller Schienen schwarz, die untere röthlich. Ist nicht häufig und local, ich fing es einmal in ziemlicher Zahl Anfangs Juni in einem rothen Kleefelde. 56. A. laevicolle, Kirb., Germ., Steph., Schönh. Diese Art scheint sandige Gegenden zu lieben, ich fand es einmal in Mehrzahl im Juli auf einer Sandbank bei Gravesend. 269 57. A. di f forme, Germ., Gurt., Steph., Schönh. Die anomale Form der Fühler und der einzelnen Theile der Beine, die das Männchen dieser Art so sehr auszeich- net, ist rein sexuell. Das Weibchen hat einen schlankem und langem Rüssel , einfach , hinter der Mitte des Rüssels inserirt, ganz schwarze Fühler, die Beine schlanker, das Basalglied der Vorderfüsse ist kurz und an der Spitze nicht verlängert, die Hinterschienen und Füsse sind an ihren Spitzen etwas weniger erweitert, alle Trochanteren , Schienen und Füsse tief schwarz; das Epigastrium einfach. CJermar, und später Ciirtis beschrieben und bildeten nur das Männchen ab, ich habe Gelegenheit gehabt, das Weibchen mit Sicher- ^ heit zu erkennen. Es ist oft mit Ap. trifolii Linn. (aesti- vum Germ.) verwechselt worden, hat aber, abgesehen von allen andern Charakteren , stets die vordem Trochanteren und Coxen tief schwarz. Diese merkwürdige Art gilt für sehr selten , sie ist neuer- dings häufig in beiden Geschlechtern im September auf Poly- gonum Hydropiper gefunden. 58. A. dissimile, Germ., Schönh. (Folgt die Beschreibung dieser für die englische Fauna neuen Art, für die wir auf Germar und Schönherr verweisen. Es folgen hier nur die Geschlechtsverschiedenheiten). Der Mucro des Epigastrium ist beim Männchen erhaben und er- weitert, an jeder Seite mit einem spitzen Zahne versehen. Die Beine sind gelb , kräftig , die 4 hintern Coxen , die un- tere Hälfte aller Schienen und die Tarsen schwarz, die Vor- i dertarsen haben ein kurzes, kräftiges Wurzelglied, das an der Spitze mit einem scharfen Zahne versehen ist, das 2te Glied an der Basis auch mit einem Zahne bewaffnet, der dem ersten parallel ist; die 4 hintern Seidenen sind ent- schieden kräftiger als das vordere Paar, gebogen und nach f der Spitze allmählig verdickt, die 2 ersten Glieder aller i Tarsen erweitert, das Basalglied des hintersten Paars, die 3 ersten Glieder aller Tarsen, vorzüglich der des hintersten Paars coiicav- convex und unten mit einem Filze bekleidet, » die Fühler sitzen in der Mitte des Rüssels, sind schwarz, I das Basalglied gelb , am längsten , an der Spitze beträchtlich erweitert, eine bimförmige Keule bildend, das 2te oval, i klein, die 3 folgenden ausserordentlich klein, das 6te und I 7te sehr lang, das 8 te kräftig, länglich - obconisch , der Rest bildet eine lange deutlich gegliederte Keule, das 12te ist klein, kegelförmig. Das Weibchen hat einen iin Allgemeinen schmälern, zwischen den Augen mit einem Strich versehenen Kopf, die Stirn ist hinten dicht punktiit, der Rüssel länger, schlanker, fadenförmig, die Fühler sitzen hinter der Mitte, das Basal- glied ist schwarz oder ])echfarbig , schlanker, etwas an der Spitze erweitert, das 2te lang eiförmig, die 6 folgenden fast von gleicher Länge, länglich obconisch, die Beine verhälf- nissmässig schlanker, die 4 hintern Schienen so lang als die vordem, von gleicher Dicke und fast gerade; die 2 ersten Glieder aller Tarsen wenig erweitert, die vordem Tarsen und die Spitze des Epigastrium einfach. Diese ausgezeichnete Art bietet ein andres Beispiel einer dem Männchen eigenthümlichen Form der Fühlerglieder und Beine dar. Beide Geschlechter wurden im September auf Gras in einem Felde gefangen. 59. A. filirostre, Kirb. , Steph. — morio, Germ., Schönh. Das Weibchen hat öfters einen breiten gelben Ring um die Spitze der Vorderschenkel. Es scheint vorzugsweise auf kalkigen und sandigen Districten vorzukommen und ist selten. (Schluss folgt.) ■ o - Allen Freunden der Naturwissenschaft wird es gewiss interessant sein, zu erfahren, dass sich eine sichere Ge- legenheit darbietet, die maiinichfahigen Naturprodukte, welche Brasilien liefert, gut und billig zu erhalten. ln Rio Janeiro , oder eigentlich in Neu -Freiburg wohnt der bekannte Naturforscher •» Heinrich Beseke « welcher sicli mit der Einsammlung aller doitigen Natur-Produkte beschäf- tigt. Vorzüglich ist es ihm gelungen, lusecten und namentlich Schmetterlinge aus den Raupen zu ziehen und hierin hat er es wirklich sehr weit gebracht. Durch einen vieljährigen Aufenthalt dort acclimatisirt, kennt er jetzt fast alle Futter- kräuter der Raupen und ebenso hat er seine Leute eingeübt, so dass ihm die Raupenzucht ausserordentlich gelingt, denn so wie in Pmropa, ja noch mehr sind die dortigen Raupen eigen auf ihr Futter und da die brasilianische Vegetation 271 sich schon auf einige Stunden verändert, so hält es schwer, Raupen, die oft 2 Tagereisen weit gebracht werden, zu zie- hen, wenn inan nicht genau ihr Futter zu finden weiss. Oft bringen auch die Leute Raupen, die von hohen Bäumen heruntergekrochen oder gefallen sind , vielleicht um sich zu verwandeln, oder weil der Baum abgefressen war, wo dann, wenn man das Futter nicht kennt, alles verloren geht, Herr Bescke hat auch gesucht die brasilianischen Seiden- würmer zu cultiviren, und zieht 10 — 11 Attacus- Arten im Freien in seinem Garten , worunter sich 4 neue Arten befin- den. Gleichfalls hat er seit 2 Jahren gesucht unsere Seiden- raupe, oder Bombyx Mori in Brasilien einheimisch zu machen und zu diesem Behuf bedeutende Anpflanzungen von Maul- beerbäumen gemacht. Die Zucht ist so gelungen, dass er mit 80 Eiern begonnen und schon 32 h Cocons gewonnen hat. Auch von Conchylien hat er auf seiner letzten Reise in den kleinen Flüssen und Sümpfen bei Macacu, einer sehr ungesunden Gegend , eine Masse Sachen gesammelt und fischen lassen. Er hat fast stets den grossem Theil der brasilianischen Quadmpeden ausgestopft und in Skeletten vorräthig. Ferner: Vögel und ColibiTs ausgebalgt, Nester mit Eiern, Insecten aller Art, getrocknete Pflanzen, Saamen , Zwiebeln, Orchi- deen, kurz alle Naturprodukte. Bestellungen darauf wird Herr Bescke gern pünktlich und billig ausführen und sollte ihm jemand Vögel , ColibiTs, Insecten, Schmetterlinge, Conchylien in grossem Quantitäten abnehmen, so wird er sich ganz billig finden lassen. Seine Adresse ist: » C. H. Bescke Nova- freiburgo, abzugeben bei den Herren Arens et Bladh in Rio de Janeiro.« Unterzeichneter kann mit Vergnügen attestiren, dass er Herrn Bescke stets als einen reellen und billigen Mann kennen gelernt hat. Erfurt, ira Juni 1845. Der Gerichts -Rath A. Kefcrstein. Anzeige von einem ermässigten Preise T o n Br. ©. JF. ©ermar entomol. Zeitschrift, 5 Bande. Da mit dem 6ten Bande eine neue Serie der Zeitschrift unter anderer Redaction beginnt, so sind diese 5 Bände als 272 ein geschlossenes Ganzes zu betrachten. Um Freunden der Entomologie die Anschaffung dieser werthvollen Sammlung zu erleichtern, will ich den Preis für alle 5 Bände zusammen von 13 ,^/7 auf 8 und für jeden einz einen Band von 2J auf 1 20 Neu- Groschen ermässigeu, wofür es jetzt zu erhalten ist. Da indessen nur eine sehr kleine Auflage gedruckt wurde , so ist der Vorrath sehr gering, und dürfte daher wohl rathsani sein, die Bestellung nicht zu lange zu verschieben. Leipzig, im August 1845. Friedrich Fleischer, /S. Ver. pro 44. L. Pf. in Hn. /3. Ver. pro 45. Gr . F. in W., Dr. R. in W. , L. Pf. in Hn. . , V. K. in Dn., R. S. V. V. in Abg, ., Dr. S. in Lg. Ztg. pro 40- -45. A. in Ps. Ztg. pro 40. L. L. in St. Ztg. pro 45. Pr . Dr. E. . in Bu., R. S. ^ V, V . in Abg. Der Verein hat für Briefe und Pakete innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit, wenn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Pakete muss lauten : wAn den entoino- logischcn Verein zu Stettin// und ausserdem noch den Beisatz führen: //Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.// Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vor- schriften nachzukommen. Druck von F. Hessenland. Entomologische Zeitniig Iierausg’eg-eben von dem entoiiiologischen Vereine z u Redaclion: C. A. Dohrn, Praeses ) . Commission bei F. Fleischer Dr.H. Schaum, Secretairj in Leipzig. 6. Jahrgang. Septbr. 1845. Inhalt. Vereinsangelegenheilen, v. S i e b o 1 d : Bemerkungen über ürmthobia pallida Meig. und Lipoptena cervi Nitzsch. Walton • Die britlischen Apionen. (Schluss.) C. F. Freier: Lepidop- terologisches. Loew: Acrocera trigramma nov. spec. Litera- rische Anzeigen. (Spinola: Clerites. Red tenbacher- deut- sche Kaferfauna, Lacordaire: Phytophages.) Intelligenz. In der Sitzung am 5. August wurde den V'ersammelten das im Laufe des \ erwiclienen Monats an Büchern Insecten und Correspondenz Eingegangene vorgelegt. Der Verein hat ein Ehrenmitglied , dmi berühmten Eip- terologen M eigen, durch den Tod verloren 5 wir behalten Ausführlicheres einer spätem Nummer vor. Wir erfreuten uns Ende Juli des Besuches zweier ge- schätzter Vereins-Mitglieder, des Prof. Dr. Loew aus Posen and des Dr. Dahlbom, Intendanten des königl. Museums der Universität Lund. Beide Herren nahmen au einer kleinen Excursion Antheil und besichtigten die Sammlungen des Vereins und mehrerer Mitglieder. Leider hatten die Canicular- rerien manchen unserer hiesigen Collegen zu Reisen ver- masst und ihm das Vergnügen entzogen, diese ausgezeich- aeten Mitarbeiter im entomologischen Weinberge willkommen m heissen. Doch zeigt es sich jetzt schon auf das erfreu- ichste, wie sehr die erleichterte Communication durch Eisen- 19 274 bahnen und Dampfschiffe auch auf die Förderung unserer wissenschaftlichen Interessen vortheilhaft einwirkt, da nichts geeigneter ist, den Antheil an den Bestrebungen des Einzel- nen lebendiger und die Lust, ihm zu Hülfe zu kommen, reger zu machen , als wenn man die feste Ueberzeugung gewinnt, nicht mit einem trockenen Fachgelehrten, sondern mit einem gebildeten Manne zu verkehren, der in der En- tomologie noch etwas anders sucht und findet, als die Be- friedigung der Sammlergier oder die zweifelhafte Immortali- sirung durch etliches Mihi. Eingegangen ist: a) für die Vereins Sammlung: 42 Ichneumonen von Hrn. Prof. Dr. Ratzeburg in Neustadt. 85 Hymenoptern (Sphegiden) von Hrn. Intendanten Dr. Dahlbom in Lund. b) für die Vereins hibliothek: Frey er: Neuere Beiträge etc., Heft 75, 76, 77, 78. Zettersted t: Diptera Scandinaviae tom IV. Lun- dae 1845. Dahlbom: Hymenoptera praecipue borealia, fase. III. Lundae 1845. Behrendt Dr. : Organische Reste im Bernstein, Bd. 1. Abth. I. Berlin, Nicolai 1845. Geschenke der Herren Verfasser. Panzer: Kritische Revision etc., Nürnberg 1805 Bd. I. Erichson: Entom. Jahresberichte pro 1839, 1840. Berichte des naturw. Vereins für Thüringen pro 1843, 1844. Geschenke des Hrn. Seminallehrers Strübing in Erfurt. Annales des Sciences physiques et naturelles etc., publiees par la societe Royale etc. de Lyon. Tome VII. 1844 Barret, Lyon. Bulletin de la societe Imperiale de Moscou No. I. 1845. Gegenseitiger Austausch. Sch mied lein: Fnnleitung in die Insectenlehre etc. Berlin, Böhme 1786. üeberwiesen durch Hrn. Lehrer Lincke. Wiegmann ’s Archiv Jahrg. 11 Heft 2. C. A, Dohrn. 275 Bemerkungen über Ornithobia pallida Meig. und Lipoplena Cervi Nitzscli, Vom Professor v. glieliold^ in Erlangen. Die in der 5ten Nummer des laufenden Jahrganges dieser Zeitung (pag. 152) von Herrn Giinmerthal üt)er Ornithobia pallida ausgesprochene Bemerkung, dass diese Schmarotzer- fliege ihres Wohnorts wegen besser Alcephagus pallidus ge- nannt werden müsse , worüber schon die Redaction dieser Zeitung ihre Bedenken geäussert , veranlassen mich zu folgen- der Gegenbemerkung: Vor allem steht es noch in keiner Weise fest, dass die von Meigen als Ornithobia pallida beschriebene und abge- biidete Fliege auf Elennthieren wohnt, da sie weder Gimmer- thal noch Hr. Kawan , auf dessen Aussage sich der erstere beruft, an der genannten Hirschart eigenhändig gefunden haben. Wäre dies der Fall gewesen, so würden beide sich bestimmter darüber erklärt und sich nicht auf das bei solchen Angelegenheiten oft sehr unzuverlässige Zeugniss von Jägern und Landleuten gestützt haben. *) Auf keinen Fall kann über den Wohnort dieser Schmarotzerfliege der Umstand entscheiden, dass in solchen Waldgegenden, in welchen sich diese Fliegen aufhalten, auch FJennthiere Vorkommen, und dass diese Fliege überhaupt Elennsfliege genannt werde. * ) Wie wenig Leute , welche , ohne Entomologen zu sein , Mit- theilungen über entomologische Gegenstände machen, Vertrauen verdienen, das möge die Nachricht beweisen, welche der Ouerforstmeister v. W’^angenheim über die Schmarotzer des Elennthieres gegeben hat. (Vergl. dessen Naturgeschichte des preussisch-litthauischen Elch, Elen oder Elendsthier in den neuen Schriften der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, Bd. I. Berlin 1795 pag. 58.) Der Kuriosität wegen lasse ich diese Nachricht hier wörtlich folgen : »Ausser den Bremsen wird das Elch noch von den Flie- gen, Mücken und Schnaken beunruhigt, als: von der gemeinen Fliege (Musca domestica Linn), von der Fliege, so auf faulem W’^asser angetroffen wird (Musca tenax Linn.), von der feder- 19 ^ 27Ö Allerdings kommt Ornithobia pallida in solchen Wäldern vor, welche von Elennthieren bewohnt werden. Ich selbst besitze mehrere Exemplare dieser Fliege, welche bei Königsberg in Preussen in einem Walde, in welchem ein Eleunthier-Staud gehegt wird, eingefangen wurden. Auch auf dem zoologischen Cabinet der Universität Königsberg wird eine Parthie dieser Fliege in Weingeist aufbewahrt, von welcher Hiii’ Hr. Baer, der frühere Director dieses Cabinets, ausdrücklich sagte, dass sie ihm unter dem Namen Pi lennsfliege überbracht worden sei , dass er aber noch an ihrem Aufenthalte auf Elchen zweifle, weil sie bloss in Gebüschen gefangen und nicht unmittelbar von einem Elch abgelesen worden wären. Da Westwood *) bei der von Curtis aufgestellten Gattung und einzigen Species Haemobora j)allipes die von Meigen ) mit der einzigen Art errichtete Gattung Ornithobia (freilich mit ?) citirt hat, so hoffte ich, dass, wenn Meigeirs Orni- thobia pallida mit Curtis’ Haemobora pallipes identisch wäre, die Sache gegen Gimmerthal entschieden sei, indem es in England keine Elennthiere giebt und dann dort die auf den- selben lebenden Schmarotzerfliegen ebenfalls fehlen müssten. Allein eine Vergleichung iener beiden pupiparen Fliegen, reichen Schnake (Tipula plumosa Linn.), und von der Mücke (Culex pipiens Linn.)n. Hier könnte ebenfalls irrigerweise auf eine 2te Generation gesclilossen werden. Von Zvg. F'austa fand ich ( S. 24 dieses Jahrg. ) über 100 Raupen zu gleicher Zeit im Juni 1844. Davon ent- wickelten sich die meisten in der ersten Hälfte des August's, während einzelne Räupehen noch im October am Leben waren. Tin. Decemguttella. Die Raupen fand ich schon im Juli und August erwachsen uncl solche blieben bis October und November iu gleicher Grösse. Einige überwinterten sogar erwachsen. Sie spannen sich meistens noch im Spät- herbst zu gleicher Zeit ein , aber die Schaben erschienen in verschiedenen Zeiträumen, tlieilweise im März und April, daun erst wieder Mitte bis Fhide Juli, also bei gleichzeitiger Verwandlung, als F'alter erst in Zwischenräumen von 2 Monaten. Es Messen sich noch mehrere Beisj>iele von so ungleichen Entwickelungs- ui:d Erscheinungsperioden angeben, aber dies Wenige mag beurkunden, dass es im Allgemeinen ungewiss ist und bleiben wird, ob bei dieser oder jener Art \>irklich eine doppelte Generation in einem Jahr angenommen werden kann. Ich glaube, so wenig als in einem Jahre die Bäume doppelt Früchte tragen und die ßiumen zweimal blühen, eben so wenig wird von einer Falterart eine doppelte Generation als alljährlich feststehend anzunehmen sein, und es dünkt mir wahr- scheinlich, dass eine zweite spätere Erscheinung eines Insects von einer verspäteten Entwickelungsperiode herzuleiten ist. Augsburg, im Juni 1845. tl. Entj^eg^nung: auf die Bemerliiing' in I\o. 6 Seite 185 dieser Zeitscli. über meine Geom. Lapidosaria. Herr Mefzner zu Frankfurt a./O., der schon öfters ehren« I voll in meinen Heften erwähnt wurde, hat an obigem Ort i über den mir von Kindermann ohne Namen eingesendeten Spanner, den ich, wie mein Register zum IV. Band meiner Beiträge deutlich bestätigt, Lapidosaria nannte, und der, mir unlieb, aus Uebereilung im Text und auf der Tafel unrichtig als Lapidisaria bezeichnet ist, gesagt, dass meine i Abbildung mit s: inem Exemplare nicht ganz genau zusammen- I treffe. Dies ist sehr wohl möglich , denn es ist nur allzu ^bekannt, dass, vorzüglich unter den Faltern, kaum 2 gefun- ■ den werden , die in Allem ganz genau übereinstimmen. Was indessen die Form und Länge der Vorderflügel betrifft, so hängt hier sehr viel von der Art und Weise des Ausbreitens oder Ausspannens ab, wodurch, wie jeder Sammler weiss, |nur zu häufig zwei Falter einer Art dennoch oft sehr ^verschiedene Form erhalten. Mit meinem Exemplare : nach welchem ich auf Fab. 3i)3 Fig. 3 meiner Beiträge die Abbildung lieferte, fällt dieselbe in Umriss und Farbe treu zusammen, und gerade auf diesen Spanner hat der Colorist [ viel Fleiss und Mühe verwendet. — Ich habe allerdings, was die Zeichnung und Farbe betrifft, diesen Spanner mit Wavaria verglichen, und er kann auch wohl bei derselben stehen, dennoch meine ich, dass er auch im Gen. Gnophos seinen Platz haben dürfte, ohne indess der Meinung erfahr- nerer Entomologen vorzugreifen. Ich konnte nicht wissen dass Hr. Metzner diesen Spanner mit dem Namen Trisignaria besass. In Boisd Stevenaria hätte ich diesen Spanner finden können, aber es ist doch immer sehr schwierig, nach flüch- tigen Diagnosen und ohne andere Anhaltspunkte , namentlich ohne Abbildung, mit Sicherheit zu bestimmen. — Da übrigens Hr. Metzner selbst sagt, dass dieser Spanner aus 3 verschie- denen Gegenden, nämlich aus Südrussland , Spanien und der europäischen Türkei stammen soll, so ist erst noch eine Frage, ob nicht etwa alle 3 unter sich verschieden sind, was nur durch eine Zusammenstellung verbürgter Exemplare mit Gewissheit zu entscheiden wäre. *) Der geehrte Verf. hätte m. E. besser gethan, es bei Lapi- disaria zu lassen. CAD 20 ‘ ‘ 290 111. Entomoloj^ischer Betrii^r. Vor einiger Zeit besuchte mich Herr Ofhciant Merkl aus München und brachte mir eine Schachtel Lepidoptern, die ihm unbekannt waren, mit dem Ersuchen, ihm solche zu bestimmen. Darunter befand sich auch eine Had. Den- tina, die, obgleich bereits sehr alt und verflogen, dennoch ( vergoldet war. Durch eine künstliche Hand waren nämlich j die unter den Makeln befindlichen gezähnten zackenartigen i hellen Auszeichnungen mit reinem Golde belegt, das in fei- nen Streifen sogar noch die Nierenmakeln umzog. Im ersten Augenblick machte mich dieser Falter stutzig, indess mit Zuziehung der Loupe entdeckte ich nur zu deutlich den Betrug 5 der Vergolder war so ungeschickt gewesen, dass er von dem aufgetragenen Gold auch einige Körnchen auf den Vorderrand des rechten Oberflügels brachte , die nicht ganz fest aufgeleimt waren und sich ablösten. — Nach der An- gabe des Herrn Besitzers dieser nachgemachten goldenen Abart erhielt er solche durch einen gewissenlosen Insecten- händler mitgetheilt. Wahrscheinlich wollte der Vergolder eine neue Plusia fabriciren, denen vielleicht mehrere nach- S folgen sollten, im Fall dieser Betrug geglückt wäre. C. F. Frey er. Acrocera tngramma^ eine neue europäische Art , beschrieben vom Professor Dr. H. Iicew zu Posen. Zu den seltenen Arten dieser interessanten Gattung, kann ich eine ausgezeichnete neue fügen, welche mein Freund Zeller am 15. Blai in Sicilien fing. spec. 1, Acroc. trigramma; pallide flavescens : tribus thoracis vittis , abdominisque macularum tri- plici Serie nigris. — Long. corp. 2^^ lin. — Die Gestalt wie bei Acrocera globulus. Der Kopf ganz schwarz , der Thorax unten schwarz , oben fahlgelblich mit 3 breiten schwarzen Striemen , deren mittelste schon am Halse beginnt, sich vor dem Hinterrande des Thorax plötz- 291 lieh verschmälert, gegen das Schildchen hin allmälig wieder erweitert und zuletzt zu einem schmalen schwarzen Hinter- randssaume des Thorax ausdehnt. Die beiden Seitenstriemen sind vorn stark verkürzt und abgerundet, breiter als hinten, wo sie an dem Wulste, welcher sich vom Schildchen zur Flügelwurzel hin zieht und der zum Theil weisslich ge- färbt ist , endigen ; ein zwischen dem Prothoraxstigma und der Flügelwurzel liegender schwarzer Fleck hängt nach unten mit der schwarzen Färbung der Unterseite, als deren Fort- setzung er gelten kann, ganz und gar zusammen und ver- bindet sich nach oben hin mit der Seitenstrieme durch ein schmales, schwarzes Bändchen. Das fahlgelbliche Schildchen ist jederseits unter dem Seitenrande etwas geschwärzt. Die Oberseite des Hinterleibes hat dieselbe gelbliche Farbe wie die des Thorax ; der sehr verkürzte Iste Ring scheint ganz gelb zu sein ; der 2te Ring hat 3 , am Vorderrande schmal zusammenhängende schwarze Flecke, deren mittelster ein ziemlich grosses mit einer stumpfen F.cke nach hinten gerich- tetes Dreieck bildet , jeder der beiden seitlichen ist ein Doppelfleck, welcher aus einem grossen, weiter nach innen liegenden Punkte und einem den Seiten - und Hinterland erreichenden, fast dreieckigen Flecken besteht; der 3te Ring hat 3 gesonderte Flecke , von welchen der mittelste ebenfalls dreieckig ist, während sich die seitlichen bindenförmig am Vorderrande hinziehen und dann den Seitenrand säumen ; der 4te Ring hat einen sehr kleinen Mittelfleck uni jeder- seits im vorderen Winkel einen grösseren rundlichen Seiten- fleck 5 der Mittelfleck des oten Ringes ist kaum deutlich zu bemerken, die Seitenliecke desselben haben dieselbe Lage wie auf dem vorhergehenden Ringe , sind aber viel kleiner. Die Unterseite des Hinlerleibes ist schwarz , doch haben alle Ringe fahlgelbliche Hinterrandssäume , welche nach den Seiten hin an Breite allmählig abnehmen. Die Beine sind weisslich, das Ende des letzten Fussgliedes und die Klauen schwarz. Die Schüppchen haben eine gelbgrauliche Färbung j die Flügel sind glasartig mit gebräunten Adern. Aus der Familie der Henopier war bisher keine der italienischen Fauna angehörige Art bekannt, ausser die von van der Linden dort entdeckte Astomella Lindeni Erichs. - • Ausserdem kommt dort ein Ogeodes aus der Verwandtschaft des Ogc. gibbosus oder dieser selbst vor, wie sich aus Rossi (Faun, etrusc. II. 293, 1474 S. gibbosus) ergiebt; freilich lässt sich aus seinen Angaben die Art nicht bestimmen. 20 ^ 292 Endlich fand Zeller am 3. Juni in Sicilien ein Exemplar des Ogcodes fuliginosus Erichs. , welches sich von den ] deutschen Exemplaren specifisch durchaus nicht unterscheidet, aber durch etwas intensivere Flügelfarbung, wie südländische Exemplare so oft, auszeichnet. Essai nionographiqiie sur les Clerite.^ insectes coleopleres ( , ) par le 31qs. Maximilieii Spi- nola ect. Tom. I. II. Genes 1844. Gr, 8. (avec 47 planches color, — prix 60 Fr,) Der Hr. Verfasser, Besitzer der Teredilen der vormals Dejeansclien Sammlung, behandelt in dem angezeigten Werke ^ die Familie der Clerier; — bei welcher Arbeit ihm zugleich T die Sammlungen von Buquet, Reiche, Gory, Sturm, Guerin und Lacordaire zu Gebote standen. Auf die C 0 US id er ation s generales, die Charac- f tere dieser. Familie , die der einzelnen Gattungen derselben, u. s. w. betreffen, folgen die letzteren selbst: 1. Unterfamilie: Clerites Cleroides. Sie enthält 40 Gattungen , mit 184 Arten. Wir über- gehen die exotischen Gattungen und Arten, und erwähnen nur der europäischen, als: Denops Steven. Eine Art, die der Verf. D. perso- natus Gene nennt , wiewohl sie früher schon von Charpentier (hör. entom. p. 198 Tab. VI. fig. 3. ) als Tillus albofascia- tus beschrieben und abgebildet ward, weshalb ihr der Art- uame albofasciatus von Rechtswegen verbleiben muss. Tillus Fahr. (Nicht Fabricius, sondern Olivier errich- tete diese Gattung.) Hieher als Arten: T. elongatus L. wozu T. ambulans F. und eben so T. hyalinus Sturm — (schoji früher von Dono van als T. bimaculatus beschrieben) als Abarten gezogen worden. Fenier T. unifasciatus Latr., wozu als Abarten T. tricolor Dahl, Dej. und T. transversalis Hellw. Charpt. (myrmecodes Hoflfmgg. Dej., unifasciatus Oliv. Rossi.) Tlianasimus Latr. — Europ. Arten: mutillarius F. j formicarius L. , (wozu wohl mit Unrecht der rufipes Brahm, 293 Klug, substriatus Gebl., femoralis Dej., als Abart *) gezogen ist), und quadrimaculatus F. NotoxusFabr. — Wir hätten gewünscht, der von Latreille gegebene Gattungsname Opilo wäre hier beibe- lialten worden. Die Gattung Notoxus , von Geoffroy (Insect. I. p. 356) errichtet, hat als Typus den N, monoceros, (An- thic. F. ), und für diesen und verwandte Arten muss der ohnehin gerade für sie sehr passende Name bleiben. (Vergl. entom. Zeit. III. S. 78.) Europ. Arten: N. mollis L. und N. cruentatns Dup. Letzterer ist der schon früher von Waltl und Klug beschrie- bene N. tlmracicus, dem dieser Name auch bleiben muss. Zu ersterem werden, wohl kaum mit Recht, der N. palli- dus Oliv., Klug., und der N. domesticus Sturm, Klug (sub- fasciatus Ziegl. , Dej.) als Abarten gezogen. Clerus Fahr, (vielmehr Geoffroy, denn letzterer stellte die Gattung zuerst auf.) Bei 37 exotischen Arten nur eine euroj)äische , CI. brevicollis Kunze , aus Ungarn. Trichodes Fahr. — Arten: octopunctatus F. ; Dahlii Dej. 5 alvearius F. ; apiarius L. ; — wozu als Abarten gehö- ren: interruptus Mgl. , Dej., corallinus Falderrn. und elegans Dej. — ; crabroniformis F. ; sanguineo- signatus Dupont, — wozu die Abarten: distinctus Dej. und nobilis Klug; — fa- varius F. (sollte heissen Jllig.), mit den Var. obliquatus Br. und vicinus Dej. ; — leucospideus Oliv. ; ammios F. ; mit den Abarten: smyrnensis Dej., Visnagae Friv. , sipylus L. un i quadripustulatus Dej. Enoplium Fahr, (sollte heissen Latr. ) — E. ser- raticorne F. 2. Unterfamilie: CI eri te s h y dn o cer o i d e s. 8 Gattungen mit 24 exotischen Arten. 3. Unterfamilie: Clerites platinopter oi des. 3 Gattungen mit 5 exotischen Arten. 4. Unterfamilie: Clerites c or y n e t oi d es. ö Gattungen mit 23 Arten. Corynetes Payk. — Nicht Paykull, sondern Herbst errichtete die Gattung (Käfer IV. p. 48, 1794), und der Gattungsname ist daher vom Verf. insofern unglücklich ge- wählt, als im Herbst’schen Werke keine der 4 hierher gc- Gewiss mit Unrecht. Spinola hat die ganz abweichende Farbe der Unterseite und die Erscheinungszeit ausser Acht gelassen, C. A, J), 294 zogenen Arten vorkoimnt. Der Gattungsname Necrobia Latr. wäre hier passender gewesen, und wir tragen kein Bedenken, ihn für diese Gattung anzunehinen. Die vom Verf. hierher gerechnete europ. Art hält der- selbe für den Dermestes violacens Linne’s und auch wohl PaykulPs. Von dem Irrthümlichen dieser Ansicht haben ihn auch die von King (Versuch einer syst. Bestimm, der Gattun- gen und Arten der Clerii. Berlin , 1842) angeführten Gründe nicht übel zeugen können, und er führt Paykull’s und Gyllen- hal’s Beschreibungen, so wie die Autorität der englischen Entomologen , denen Liune's Sammlung doch zugänglich sei, für seine Meinung an, wiewohl jene Beschreibungen, nament- lich die der Antennen gerade gegen ihn sprechen, und, was Linne’s Sammlung anlangt, erst noch festgestellt werden muss, welche Art darin als Denn, violaceus bezeichnet ist, indem sowohl der vorliegende Käfer als auch der vom Verf. als Necrobia violacea beschriebene, in Schweden heimisch sind. Der Käfer ist als Coryn. chalybeus Vin. Dej., cyanellus And. in lit. , bekannt, aber schon von De Geer als Derm. coeruleus beschrieben worden, welcher Name daher vorzu- ziehen ist. Synonym sind C. violaceus Gurt. , Steph. und Sturm. Abart ist der C. ruficornis Sturm. Necrobia Latr. ( Corynetes für uns.) Hierher von in Europa voikommenden Arten: rufipes F.j ruficollis F. ; violacea Spin. — nach uns L., F. , Oliv,, Herbst, Latr., 111., Gyll. und Klug; (quadra Marsh., Steph, chalybea Sturm); defunctorum Waltl , Klug und bicolor Lap. ( thoracica Dej.) Opetiopalpus Spin. — Europ. x\rt 0. scutellaris 111. , Panz.' Das Werk ist elegant ausgestattet, und alle beschriebene Arten, so wie selbst die ausgezeichneteren Abarten sind im Ganzen recht gut abgebildet und colorirt. l§chinidt. Geh. Reg. -Rath. 295 Die Familien und Gattung’en der deut- schen Käfer -Fauna nach der analytischen Methode bearbeitet , nebst einem Leitfaden zum Studium dieses Zweiges der Entomologie, von Dr. M. Medtenbacher. Wien 1845. Mit 2 Kupfertafeln. Wir machen unsere Leser auf ein gediegenes Werk aufmerksam, das so eben vollendet wird, und das in gleichem Grade einem lebhaften Bedürfnisse angehender Sammler ab- zuhelfen geeignet ist, als es wissenschaftliche Entomologen durch die Gründlichkeit der Behandlung und den Reichthum selbstständiger Untersuchungen , den es enthält , befriedigen wird. Die Einleitung enthält eine kurze gefasste Terminologie, der 2 Kupfertafeln zur Erklärung beigegeben sind, ln ge- drängter Kürze sind hier die äussern Organe des Käferleibes vollständig ( bis auf die paraglossae und parapleurae appen- diculatae) erörtert und die Terminologie dieser Theile an- gegeben. Hierauf folgt eine Anleitung zum Sammeln und Aufbewahren der Käfer, dann eine Darstellung der Zerglie- derung und Praeparation der Mundtheile, dann 2 Tabellen, die Iste zur Bestimmung der Familien, die 2te zur Bestim- mung der Gattungen, dann ein alphabetisches und systema- tisches Verzeichniss der Gattungen. Es sind 72 Familien und 738 Gattungen aufgenommen. Im systematischen Ver- zeichnisse der Gattungen sind die Synonyma angeführt. Der Preis des Werkes beträgt 1 20 Jf, (2 ü. 30 X. C.-M.), und es sind Exemplare gegen portofreie Einsendung des Betrags vom entomologischen Verein in Stettin zu beziehen. Wir schliessen mit des Verfassers Zustimmung an diese Anzeige die Darstellung des Verfahrens an, das der Verf. bei Präparation kleiner Körpertheile , besonders der Fress- werkzeuge befolgt, da es am besten geeignet ist, die Virtuo- sität und Genauigkeit des Verfassers in dieser Art von Untersuchungen zu beweisen: »Unter allen Theilen des Käferleibes erfordert wohl die Untersuchung der Fresswerkzeuge bei kleinen Arten am meisten Uebung und Geduld , nebst einer gehörigen An- leitung 5 und ich trage um so weniger Bedenken, die Art 296 nu(] Weise, wie ich die Untersuchnn^ vornehme, hier in Kurzem anzuführen, weil sie vielleicht einfacher, sicherer und wissenschaftlicher sein dürfte, als jene Verfahrungsart des Doctor Schmidt (siehe Stettiner entom. Zeitung III. Jahrg. p. 237), bei welcher meines Erachtens etwas rohen INIethode wohl das Gelingen der Untersuchung rein vom Zufalle abhängt, das Gelingen so selten, das Feld der Täu- schungen so gross ist, um so grösser, weil mau bei einem und demselben Insekte die Untersuchung nur so lange wieder- holen kann, so lange Wasser in den Glasplatten sich befin- det. — Wer sich je mit genauen microscopischen Unter- suchungen abgegeben hat, wird gewiss auch die Bemerkung gemacht haben, wie gross dabei die Möglichkeit der Täu- schung ist, wie sehr es zu wünschen ist, ein und dasselbe Object öfters zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedener Beleuchtung betrachten zu können, um so mehr, da eine gleichzeitige Vergleichung zweier Objecte oft unumgänglich nothwendig ist. — Es ist daher nicht nur nothwendig, sich die Mundtheile auf die einfachste und sicherste Art zu zer- legen , sondern selbe sich auch so aufbewahren zu können, dass eine öfters wiederholte Untersuchung und Vergleichung derselben möglich wird. Die Instrumente , deren ich mich zur Zerlegung der Mundtheile bediene, sind folgende: Eine einfache Loupe mit 4- bis 6facher Vergrösserung. Eine gerade Staarnadel, wie man sie bei jedem chirur- gischen Instrumentenmacher bekömmt. Eine sehr feine Stahlnadel mit derselben Fassung wie die Staarnadel. Eine gerade, sehr spitzige Scheere von der kleinsten Art, wie sie chirurgische Instrumentenmacher verfertigen. Eine feine, gerade Pincette. Eine 1^ " im Durchmesser fassende runde Platte von vollkommen weissem Wachse. Einige Uhrgläser und mehrere feine Pinsel. Bevor man zur Zerlegung der Mundtheile schreitet, muss der Käfer (bei grösseren bloss der Kopf) in warmem oder am schnellsten in siedendem Wasser aufgeweicht werden, indem man einige Tropfen Wasser sammt dem Käfer in einem Kaffee-Löffel über einer kleinen Weingeistflamme zum Sieden biingt. — Ist der Käfer aufgeweicht (nach der Grösse in 5 — 30 Secunden) , so lassen sich bei vielen grösseren Käfern die Mundtheile durch blosses Auseinander- 297 ziehen derselben mittelst der Stahlnadel untersuchen. — Bei Käfern, wo es auf diese Art nicht mehr geht, ist es noth- wendig, den Kopf in zwei Theile zu zerlegen, dass die freie Ansicht der einzelnen Theile dadurch möglich wird. — Zu diesem Ende fasse ich den Kopf der grösseren Käfer (von 4 und darüber) mit dem Daumen und Zeigefinger der linken Hand und schneide mit der rechten Hand , mittelst der kleinen Scheere, indem ich eine Spitze derselben bei dem Hinterhauptloche einführe, den Kopf beiderseits bis zur Einlenkung der Oberkiefer (den Mundwinkeln) durch. — Sind beide Sclinitte geführt, so wird eine kleine Nachhülfe mit der Stahlnadel , indem ich den Kopf in einen Wasser- tropfen auf der Waclistafel lege, hinreichen, leicht und schnell den Kopf in 2 Theile zu trennen. Am oberen Theile wird man stets Oberlippe und Ober- kiefer, an dem untern Unterkiefer und Unterlippe im gehö- rigen, natürlichen Zusammenhänge finden. — Ist der Käfer selten, so kann man den obern Theil wieder an das Hals- schild fast unkenntlich ankleben, den untern Theil aber, auf später anzugebende Art für die Sammlung aufbewahren. — Den Kopf, vorzüglich den der kleinern Käfer, muss man deshalb auf der Wachstafel in einen Wassertropfen legen, weil sonst beim zufälligen schnellen Zerreissen eines Haut- oder Hornstückes durch die Elasticität der Nadeln , wichtige Theile versprengt werden könnten. Bei kleinen Käfern, deren geringe Grösse die Anwen- dung der Scheere nicht mehr erlaubt, lege ich den vom Halsschilde sorgfältig getrennten Kopf in einen kleinen Wasser- tropfen, auf die, von allem Schmutz , Staub und Ueberresten von früheren Untersuchungen gereinigte Wachstafel , suche an demselben die Fühler so gut als möglich auszubreiten und drücke ihn dann mittelst des Heftes der Staarnadel, oder bei ganz kleinen Käfern mittelst der Fläche der Nadel sanft nieder, so dass er sich abplattct, ohne in das Wachs gedrückt zu werden. — - Ist dieses geschehen, so mache ich, mit der linken Hand die Loupe , mit der rechten die Staar- nadel zwischen dem Daumen und Zeigefinger haltend und beide Finger mit der Spitze auf die Wachstafel stützend, die bei Fig. 100 angegebenen 2 Schnitte ab und czf, indem ich die Schneide des Messers schief über den Kopf halte, die Spitze desselben so richte, dass sie hinter den Mundwinkeln über den Seitenrand des Kopfes hinausragt, und dann, ohne ZU ziehen, niederdrücke, Ist der Schnitt gemacht, oder 298 besser die Schneide durchgedrückt , so bewege ich die Nadel nicht zurück, sondern nach auswärts, um den abgeschnittenen Theil e zu entfernen und ihn , da gew öhnlich daran das Fühlhorn befestigt ist, seitw'ärts unterdessen aufzubewahren. Dasselbe Verfahren beobachte ich nach dem 2ten Schnitte. — Sind diese Theile getrennt, so suche ich mit Vorsicht mit- telst der Stahlnadel beide Theile, w’ie nach den mit der Scheere gemachten Schnitten, unter der Loupe zu trennen. Ist die Trennung gelungen, so lege ich die feinen Theile nebst dem Fühlhorn und bei ganz kleinen Käfern die 6 Beine auf ein reines, weisses Papier, damit das Wasser verdunstet und bedecke sie mit einem Uhrglase. — Bei den Beinen beobachte ich die Vorsicht, dass ich die Vorderbeine zu den Oberkiefern, die Hinterbeine zur Unterlippe, die Mittelbeine aber inzwischen lege, um selbe nicht zu ver- wechseln. — Nebstdeni mache ich mir bei ganz kleinen Käfern auf das Papier mit der F^der einen kleinen, 2 L. grossen Kreis, in dessen Mitte ich mittelst der Pinsel- oder angefeuchteten Nadelspitze die kleinen Theile lege, weil j mich die P^rfahrung lehrte, dass man sonst leicht die dem i freien Auge oft kaum sichtbaren Theile verliert, weil sie beim Verdunsten des W assers ihre Gestalt ändern und dem, selbst mit der Loupe bewaffneten Auge unkenntlich werden, ^ wenn man sich nicht genau die Stelle merkt, wm man sie i hinlegte. Bei der gleichförmigen Lage und Gestalt der Mundtheile der Käfer, wird es der Anfänger bald dahin bringen, nach obigem Verfahren die Mundtheile selbst kleiner Käfer schnell und sicher zerlegen zu können. — Er fange zuerst mit grösseren Käfern an, etw^a mit grossen Laufkäfern und Schwimmkäfern , bei denen die Mundtheile die grösste Aus- bildung erlangen , und schreite erst dann zu den kleineren, wenn er die allgemeine Lage der Theile inne hat. — Er nehme dann grössere Arten der Mistkäfer und er findet hier eine verschiedene Bildung des Mundes, eine kleine, häutige, unter dem Kopfschilde versteckte Oberlippe , zum Theil häutige Oberkiefer, 2 häutige Lappen der Unterkiefer u. s. w\ Untersucht er einen Maikäfer, so findet er unter dem vorragenden Kopfschilde eine dicke , 21appige Oberlippe, mit hornigem, gezähnten Lappen versehenen Unterkiefer und eine eigens gebaute Unterlippe, ohne häutigen Anhang (Zunge) , bloss mit einem hornigen Kinne , an w^elchem die Lippentaster entspringen. — Untersucht er noch einige 299 grössere Staphylinen , Chrysomelinen , so wird er sich eine allgemeine üebersicht der Mundtheile erwerben, die ihn bei späterer Zerlegung, wenn zufällig die Theile sich verwirren, wohl nie zweifeln lässt, mit welchem Theile er es hier oder dort zu thun habe. Hat man die Mundtheile zerlegt, ist das an ihnen kle- bende Wasser auf dem Papiere verdunstet, so handelt es sich darum, selbe so aufzubewahren, dass man sie möglichst genau beobachten kann und nicht für den Augenblick, sondern so oft, als man die Untersuchung zu machen wünscht, theils um nicht bei jeder Untersuchung einen neuen Käfer zerlegen zu müssen, hauptsächlich aber, um die einmal angewandte Mühe und Zeit nicht öfters zu vergeuden. — Die Mund- theile grösserer Käfer , welche mit einer 4 - bis öfach ver- grösserndeu Loupe vollkommen untersucht werden können, klebe ich mir, mittelst eines kaum sichtbaren Tropfens Canada- Balsam, Stück für Stück auf ein viereckiges, anderthalb Zoll im Quadrate fassendes Kartenpapier, von reiner weisser Farbe. — Ueber sie klebe icii ein eben so grosses Täfelchen von dünnem, reinem Glase, an welches ich früher einen, 1 Linie breiten Rahmen von dickem Kartenpapier angeklebt habe , damit die Glastafel die Objecte nicht berühre. — Die zu diesem Verfahren nöthigen Täfelchen sammt Rahmen verfertiget jeder Buchbinder um einige Kreuzer, und man kann sich auf diese Art die Mundthede seltener Käfer vor Staub und Schaden gesichert, zu jeder ferneren Untersuchung tauglich aufbewahren, — welcher Beitrag den wissenschaft- lichen Werth einer Sammlung nur erhöhen kann. — Auf die Rückseite des Bodens schreibt man den Namen des Käfers. — Die Mundtheile kleiner Käfer lege ich zwischen 2 Glasplatten in Canada -Balsam. — Dieser Balsam ist ein durch Feinheit und Geruch von unserem reinen Fichtenharze verschiedenes Harz von Pinns canadensis ^ ’velches man bei unseren grösseren Materialisten in reinem , flüssigem Zustande zu kaufen bekommt. — Dieses Harzes bedienen sich die Optiker, um 2 Gläser von verschiedenem Brechungsverniögen, ohne der Reinheit und Durchsichtigkeit zu schaden, zusam- men zu kleben , da das Harz in kurzer Zeit verhärtet und die Gläser, nunmehr nur durch bedeutende Wärme trennbar, verbindet. — Durch eben diese Eigenschaft ist dieses Harz auch von grossem Werthe zur Aufbewahrung kleiner Ob- jecte, denn abgesehen davon, dass selbes die Durchsichtig- keit der Gegenstände vermehrt und somit die Untersuchung 300 bedeutentl erleichtert, bietet selbes mit den beiden Gläsern einen sichern Schutz für die Objecte, unter dem sie so lange un- verändertbleiben, so lange nicht durch einen bedeutenden Schlag oder grosse Hitze das Glas zerstört oder der Balsam Ilüssig gemacht wird. — ■ Von den Gläsern, deren ich mich bediene, ist das grössere 2 Zoll lang und 9 Linien bi'eit, das kleinere um 1 Linie kürzer und schmäler, damit man nach Eiidegung der Objecte beide Gläser fest mit Siegellack verkleben kann. Das Einlegen der Objecte geschieht auf folgende Art; Man nimmt zuerst ein Glas von grösserem Formate und giebt mittelst einer umgekehrten grossen Insektennadel einen Troj)fen Balsam von der Grösse des Nadelkopfes auf die Mitte des Glases. — Hat man mittelst der Stahlnadel den Tropfen etwas ausgebreitet, so legt man die Mundtheile in der oben angegebenen Ordnung, wie sie auf dem Papier liegen, mit der noch klebrigen Nadel in den Tropfen, erwärmt dann das Glas etwas über einer kleinen Weingeistlampe, damit sich die Luftblasen von den Objecten entfernen und an die Obertläche des Tropfens kommen , wo man sie leicht mit der etwas erwärmten Stahlnadel entfernen kann. — Fliessen während des Erwärmens des Glases manche Objecte zusam- men, so entfernt man sie ebenfalls mit der erwärmten Nadel von einander. — Lässt man dann das Glas einige Minuten stehen, so bildet sich durch Verflüchtigung des ätherischen Oeles bei der vorangegangenen Erwärmung eine festere Haut über dem Tropfen, was nothwendig ist, damit beim Aufle- gen des 2ten Glases , die Objecte nicht auseinanderfliessen, was ohne obige Vorsicht unvermeidlich wäre. — Ist der Tropfen an der Oberfläche etwas erhärtet , so giebt man in die Mittte eines Glases von kleinerem Formate, einen noch- mal so grossen Tropfen Balsam, wendet das Glas sclmell um, legt es über das andere und drückt beide Gläser sanft zusammen. — Da der Balsam einige Wochen zur vollkom- menen Erhärtung bedarf, so klebt man beide Gläser, damit sie sich nicht verschieben können, mit Siegellack zusammen und schabt spät(*r mit einem Messer, um dem Präparate eine gefälligere Form zu geben , das überflüssige Lack so weit weg, als es die obern Kanten der beiden Gläser ge- statten. Der Lack, welcher in dem, von dem kleineren Glase nicht bedecktem Raume zurückbleibt, ist hinreichend, beide Gläser fest mit einander zu verbinden. — An ein Ende der Gläser klebt man sich ein kleines Zettelchen mit einer fortlaufenden Nummer, um sich in einem Verzeichnisse 301 die Anmerkung zu dem Präparate machen zu können. Ist einem der Name des Käfers einmal bekannt, so klebt man den auf ein gleiches Zettelchen geschriebenen Namen auf das andere Ende der Gläser. So hergerichtet kann mau daun die Mundtheile in einer Reinheit und Bestimmtheit beobachten, wie es wohl auf keine andere Art möglich sein dürfte. Die hier angegebene Methode, sich die Mundtheile auf- zubewahren, mag vielleicht manchem etwas complicirt und zeitraubend erscheinen , allein ich kann aus langer Erfahrung sagen und jene, welche diese Methode bei mir selbst sahen, können es bestätigen, dass diese Einwürfe wegfallen, wenn man die kurze Zeit in Anschlag nimmt, welche diese Prä- paration bei einiger üebung in Anspruch nimmt und die grossen Vortheile, welche sie gewährt, denn: I. Ist es unmöglich, die Mundtheile auf irgend eine Art genauer zu beobachten, als wenn sie im Balsam liegen, wo man jedes Härchen , jede Gliederung , jede Abstufung von der hornigen zur häutigen Substanz erkennen kann. II. Geht die bei der Zergliederung angewandte Zeit und Mühe nicht verloren. — Man sieht die Objecte nach 20 Jahren noch eben so, wie man sie kurz nach der Zer- gliederung sah. Stösst einem später irgend ein Zweifel auf, will man später die Mundtheile mit denen eines andern Käfers oder mit der Beschreibung irgend eines Autors vergleichen, will man sie jemandem zeigen , um ihm über einen Zweifel Aufschluss zu verschaffen , so darf man nur das Präparat hervornehmen, ohne erst neue Mühe und Zeit auf die Zer- legung zu verwenden, welche oft unmöglich wird, da man nicht immer bei einer seltenen Art mehrere Exemplare vor- räthig hat. III. Endlich , welche herrliche , schätzbare Sammlung von Zergliederungen könnte auf diese Weise durch Vereini- gung von Arbeiten mehrerer Entomologen entstehen, zu welcher genauen Keuntniss der Mundtheile der Insecten könnte diese Aufbewahrungsart einst führen, die gewiss un- erreichbar ist, so lange man sich die Mundtheile nur für eine Untersuchung zerlegt, und sie dann wegwirft.« 302 , Bemerkungen zu den in /^Lacordaire’s 3Ionograpbie des coleopteres subpentaineres de la famille des Pliytopkages/^ vorkcmmenden deutsclien Arten. Vom Director Dt. K. SiifTriaii in Siegen. Lacordaire’s neues Werk über die Clirysomeliuen (Mono- graphie des coleopteres subpeiitameres de la famille des Phytophages. Bruxelles et Leipzig 1845. gr. 8.), dessen erste bis zur Gattung Lema reichende Abtheilung des ersten Theils vor mir liegt, ist für den Coleopterologen von so hoher Bedeutung, dass auch der geringste Beitrag zur Beseitigung oder A.ufstellung einzelner darin noch zweitelhaft gebliebenei Punkte den Lesern unserer Zeitung nicht unwillkommen sein dürfte: und ich glaube daher keine vergebliche Muhe zu unternehmen, wenn ich hier eine Reihe von Bemerkungen mittheile, die sich mir bei dem Vergleiche des Buches mit dem Bestände meiner Sammlung in jener Familie dargeboten haben Dass ich mich dabei auf die deutschen Arten der- selben beschränke, «eil ich bisher nnr diese zum Gegen- stände eines anhaltenden Studiums gemacht habe, wird mau oben so natürlich finden, als dass ich vorzugsweise solche Punkte zur Sprache bringe, in denen meine Aiisic.it mit dev des Verfassers nicht iibeieinstimint : ich sende jedoch zuvor noch einige Andeutungen über die von dem Vmfasser angenommene Begr.änzmig und Eintheilung jener Familie voraus, während eine gründliche Würdigung i.er zahlreichen Verdienste, die sich der Verf. um dieselbe erworben hat, seinen künftigen Recenseiiteii überlassen bleiben muss. Der Verf. wurde durch die günstige Aufnahme, «eiche seine Bearbeitung der Erotylinen gefunden, zu dem «[ankens- werthen ünternehinen veranlasst, die hange veriiachhassigtc Familie der echten Chrysomclinen einer ähnlichen Kevision zu unterwerfen, und daraus ist das ausgezeichnete erk liervor- ue-angen, dessen erste Abtheilung vor Kurzem ersdiieneii Tst' Er vereiniet die Latreille’schen Gruppen der Euimda und CvcUca wieder mit einander, weil dieselben nach seinen üntersuchunien nicht gesondert werden können, ändert aber den Namen der aus ihnen gebildeten Familie , weil dieselbe nicht mit dem übereinstinuiit , was man in den aamm.ungen Gewöhnlich unter Chrysouieliiien versteht. l ur die Bcarbei- tuim dieses Thema stand ihm das reiche Material der Paiiser Sammlungen zu Gebote: auch ward ihm von andern , am OaLullllUlJ^ClJ -I-« i 1 Schlüsse der Vorrede namhaft gemaemen Entomologen be- 303 sonders von Klug und Germar, jede gewünschte Unterstützung zu Theil. So wurde es ihm möglich, allein in der Gruppe der Latreille’schen Eupoden gegen 560 Arten zu beschreiben, eine Anzahl , welche die des Dejean’schen Catalogs um mehr als das Doppelte übertrifft. Die ganze Familie, für welche jedoch eine scharfe, die- selbe durch wenig bestimmte und schlagende Merkmale cha- racterisirencle Begränzung vermisst wird, zerlegt der Verf, zunächst in 2 grössere Abtheilungen ( Apostasicerides und Metopocerides), je nachdem die Fühler an der Wurzel von einander getrennt oder einander genähert sind. Jede der- selben zerfällt dann wieder in eine Anzahl kleinerer Gruppen, und durch diese und die in ihnen enthaltenen Gattungen entsteht das folgende Schema, in welchem ich jeder Gattung die Anzahl der beschriebenen Arten in Klammern beigesetzt, und die Namen der in Deutschland vertretenen Gattungen herausgehoben habe. I. Apostasicerides. 1. Sagrides. Gattungen: Megamerus (1); Priones- this (1); Carpophagus (1); Rhynchostornis (1); Mecynodera (1): Atalasis (1); Sagra (28, und 5 dem Verf. unbekannte); Orsodacna (9 und 6 dem Verf. unbekannte) ; Ametalla (2). 2. Donacides. Gattungen: Donacia (56, und 22 dem Verf. unbekannte) ; Haemonia (8, und 1 dem Verf. unbekannte). 3. Criocerides. Gattungen: Syneta (3, und 3 dem Verf. unbekannte ) ; Zeifgophora ( 4 , und 6 dem Verf. unbekannte, deren Hope 5, Faidermann die 6te als Auchenia aufführt, über deren systematische Stellung der Verf. aber nur behaupten zu können glaubt, dass sie nicht der Gattung Zeugophora angehören können.); Lema (in welcher Gattung pag. 320 die erste Abth. des ersten Bandes abbricht.) Folgen werden noch: 4. Megalopides. 5. Clythrides. 6. Cryptoce- phalides. 7. Eumolpides. 8. C hrys o mölid es. II. Metopocerides; mit 3 Gruppen: 9. Gallerucid es, 10. Hispides, u. 11. Gassi di des. Ich kann hier den Gedanken nicht zurückhalten , dass die natürliche Verknüpfung der einzelnen, die ganze Familie bildenden Gruppen durch die dichotomische, auf ein einzel- nes Merkmal sich gründende und daher rein künstliche Ver- 304 theilung derselben in zwei grössere Abtheilungen getrennt wird, und der Verf. hätte dieselben um so mehr aufgeben sollen , als er selbst zugesteht , dass die Galleruciden den echten Chrysoinelen ausserordentlich nahe verwandt seien, und zwischen ihnen und den beiden letzten Gruppen sich eine bis jetzt auf keine Weise auszufüllende Lücke finde. Dagegen wrd es sich eines allgemeinen Beifalls erfreuen, dass Verf. die bisherige Gruppe der Haltiken ganz beseitigt, und die verschiedenen Gattungen der springenden Chrysomelinen ihrem übrigen Bau entsprechend in den einzelnen Gruppen unterbringt. Ihm gilt das Vermögen zu springen, wenn es nicht wie bei den Elateren auf einem eigends dazu bestimmten Mechanismus beruht, nur für ein Merkmal untergeordneten Ranges, und in andern Familien ist es längst als solches an- erkannt, weshalb es z. B. niemandem so leicht in den Sinn kommen wird, die springenden Rüsselkäfer (Choragus, Ram- phus, Orchestes und andere) in eine einzige Unterabtheilung zu vereinigen. Und nicht minder gross, wie bei diesen Thiereu, ist die im Körperbau mancher Haltiken statttindende Ver- schiedenheit. (Fortsetzung folgt.) — — Od^€i<> Snf ellt0en| Äor Ijridjtcn. Anzeige von einem ermässigten Preise von Mr. C. ©crmar entomol. Zeitschrift, 5 Bände. Da mit dem 6ten Bande eine neue Serie der Zeitschrift unter anderer Redaction beginnt, so sind diese 5 Baude als ein geschlossenes Ganzes zu betrachten. Um FVeunden der Entomologie die Anschaffung dieser werthvollen Sammlung zu erleichtern, will ich den Preis für alle 5 Bände z u s a m in e n von \‘i auf 8 und für jeden einz einen Band von 2| auf 1 20 Neu -Groschen ermässigeu, wofür es jetzt zu erhalten ist. Da indessen nur eine sehr kleine Auflage gedruckt wurde, so ist der Vorrath sehr gering, und dürfte daher wohl rathsam sein, die Bestellung nicht zu lange zu verschieben. Leipzig, im August 1845. Fleischer. Druck von F. Hessen fand. Entomologische Zeitung heraus|>’eg:eben von dem entoinologischeii Vereine z u Redaction: C. A. Dohrn, Praeses ^ Dr.H. Schaum, Secretairj des Vereins. In Commission bei F. Fleischer in Leipzig. N“. 10. 6. Jaiirgaiig. October. 1845. Inhalt. Vereinsangelegcnheiten. Correspondenz. (Heber die System. Stellung der Ptilien). Nachtrag zu Hepiolus hectus. Loew: lieber die System. Stellung von Scenopinus etc. Redten- bacher: Die Gattung Alexia. Hagen: Libellula caudalis. V. Siebold: Entomologische Notizen. Suffrian: Bemerkun- gen zu Lacordaire's Monographie etc. (Fortsetzung.) Frey er: Ueber Bomb. Menthastri und Urticae. Intelligenz. ^evnmati$eisQen\ieiUn. In der Sitzung am 2. Septbr. wurde den erschienenen Mitgliedern mitgetheilt, was in der Zwischenzeit an Berei- cherung der Sammlungen, der Bibliothek und an Correspon- denz eingegangen war. Ausgetreten sind aus dem Vereine: Herr Dr. ined. Scholz in Breslau, » Lehrer Mayburger in Salzburg. Aufgenommen als Mitglieder: Herr Dr. Zimmer mann in Georgetown (Südcarolina), » C. J. Milde in Lübeck, *« C. Müller in Berlin, » Kaufmann Fr. Fes ca in Magdeburg, - Prof. Bernheim in Chur. Der Unterzeichnete hatte im Laufe des Monats August die Freude, unsre FJireninitglieder , Frau Pastor Lienig aus 21 3öd Curland und bald nachher ansern um den Verein so sehr verdienten Hin. Prof. Dr. Germar aus Halle in Stettin willkommen zu heissen. Die Vereinssamml u ng ist vermehrt worden durch 24 Libellen, eingesandt von Hrn. Dr. Hagen in. Königsberg. Die Bibliothek durch: i Beiträge zur Entomologie, besonders in Bezug auf 11 die schlesische Fauna, von den Mitgliedern der- entomologischen Section der schlesischen Ge- sellschaft für vaterländische Kultur. 1 Heft mit 17 Tafeln. Breslau 1829. Audouin et Brülle: Histoire naturelle des insectes. Tom. IV. Orthopteres et Hömipteres. Planches 1 — 7 Cahier. Meyer: Verzeichniss der in der Schweiz einheimischen Rhynchoten. 1 Heft. Solothurn 1843. Fürnrohr: Topographie der Regensburger Gegend. 3. Bdchen. Animalia articulata , von Dr. Herrich- Schaeffer. Erich so n: Entomographien. Berlin 1840. Boisduval et Lacordaire: Faune Entomologique < des environs de Paris. Paris 1835. Geschenke des Hrn. Dr. Schneider in Breslau. , Ratzeburg: Die Forstinsecten. Dritter Theil. Ber- lin 1844. Nachtrag zur Ersten Ausgabe von Ratzeburg’s U ald- verderbern. Berlin 18-12. Geschenke des hiesigen w. Magistrats. Scopoli: Entomologia carniolica. Vindob. 1763. Illiger’s Systematisches Verzeichniss von den Schmet- terlingen der Wiener Gegend. Braunschweig 1801. Ister und 2ter Band. T. V. Charpentier: Die Zünsler, Wickler, Schaben und Geistchen des systematischen Verzeichnisses der Schmetterlinge der Wiener Gegend. Braun- schweig 1821. Eiselt: Geschichte, Systematik und Literatur der Insectenkunde. Leipzig 1836. Geschenke des Hrn. Oberlehrer Döring in Brieg. Neustaedt und Kornatzki, fortges. von Ass- mann, Abbildung und Beschreibung der Schmet- terlinge Deutschlands in systematischer Ordnung. 307 Bd. I. Liefr. 16 — 21. Ister Baud Tagfalter ge- schlossen. Bd. II. Liefr. 1 — 6 und 11 — 13. 2ter Band Dämmerungsfalter geschlossen. Geschenk des Hrn. Ass manu in Breslau. Ausserdem sind noch folgende Werke in dem Verzeich- niss der Vereinsbibliothek nachzntragen: Dr. G. A. W. Herrich-Schaeffer’s Systematische Beschreibung der Schmetterlinge von Eurojja, als Text • Revision und Supple- ment zu J. Hübner*’s Sammlung europäischer Schmetterlinge. Von diesem ausgezeichneten Werke verdankt die Bi- bliothek der Güte des Hrn. Verfassers: a) Ku|)fer: Papilionidae. Taf. 1 — 44, 53 — 57. Hesperid. Taf. 1 — 3. Sphing. Taf. 1. Zygän, Taf. 1 — 6. Bombye. Taf. 1 — 4. Noct. Taf. 1 — 4, 9 — 23. Geom. Taf. 1 , 5 — 7, 9 — 20. h) Text 1. Papilion. Bog. 1 — 21. — II. Geometrae. Bog. 1. Erklärungen der Umrisstafeln 5 3 Blätter. Fürnrohr; Topographie etc. Dies Werk besitzt die Bibliothek bereits seit längerer Zeit als ein Geschenk des Hrn. Professor von Siebold. Bericht über eine Reise durch Schweden , Norddeutsch- land etc. an Hrn. Fischer von Waldheim, von Graf Man- nerheim (Separatabdruck aus den Moskauer Bulletins.) Geschenk des Hrn. Verfassers. C. A, T)oknu Correspondenx. Ueber die systematisclie Stellung' der Ptllien, pag. 189. Juni -No. dieses J. ** Vor ein paar Tagen ist mir die Abhandlung des Hrn. Schiödte über die systematische Stellung der Ptilien (No. 6 der Entomolog. Zeitung) zu Gesicht gekommen , worin der- selbe zu zeigen sucht , dass meine frühere kleine Arbeit über denselben Gegenstand eine Menge von falschen Angaben enthalte. Eben im Begriffe für längere Zeit zu verreisen, ist es mir nicht möglich, eine neue Zergliederung der Ptilif^n und eine sorgfältige Vergleichung seiner Angaben mit den meinigen vorzunehmen, doch erlaube ich mir, mich des 21 ^ 1 308 bestimmtesten dagegen zu verwahren, dass ich Gegenstände gezeichnet haben solle, welche nicht zu sehen seien, indem ich mir bewusst bin, meine Zeichnungen mit Gewissenhaf- tigkeit angefertigt zu haben. Ich hatte früher jene kleinen Thieichen mit einem zwar guten, doch keine hinreichenden Vergrösserungen gebenden, Instrumente untersucht und gab damals (man s. meine Fauna col. Helv.) den Palpen und den Tarsen denselben Bau, welchen ihnen Schiödte zuschreibt: später, mit einem vortrefflichen Instrumente von Plössl versehen , habe ich meine Untersuchungen wiederholt und das Resultat derselben in jener kleinen Abhandlung nieder- gelegt. Schiödte hat gegenwärtig noch dieselbe Ansicht vom Bau der Tarsen und Palpen von Trichopteryx , wie ich zur Zeit, als ich diese Gattung für meine Fauna bearbeitete, und beschuldigt mich nun, in meiner späteren Arbeit Gegenstände dargestellt zu haben, welche nicht existiren, weil er sie nicht sehen konnte. Was zunächst die Tarsen betrifft, so erscheinen sie allerdings beim ersten Anblick zweigliedrig und ich habe schon in meiner Abhandlung bemerkt, »dass es nur einer sorgfältigen und mühsamen Untersuchung ge- linge, die zwei kurzen, von Haaren verhüllten, ersten Glieder zu sehen, was mich entschuldigen möge, dass ich dieselben in meiner Fauna als zweigliedrig beschrieben habe. « Ohne Zweifel wird es auch Schiödte gelingen, diese beiden Glieder zu sehen, wenn er seine Untersuchungen mit der nöthigen Sorgfalt anstellen wird. Ebenso beruhen auch die Angaben Schiödte’s über die Maxillarpalpen auf unvollständigen Beob- achtungen. Ich habe früher ebenfalls, wie Hr. Schiödte, das zweite Glied als das vorletzte beschrieben (man sehe meine Käfer -Fauna der Schweiz); eine spätere sorgfältige Unter- suchung zeigte mir aber sehr deutlich in der Aushöhlung des grossen , dicken Gliedes , noch ein ganz kurzes , am Grunde des dünnen Endgliedes , welches ganz scharf von dem letzteren abgesetzt ist. Zu verwundern ist, dass Schiödte behauptet, es gebe keine Käfer, bei denen das Wurzelglied der Palpen nicht klein und kurz sei: es muss daher derselbe wohl noch nie eine Maxillarpalpe von Stenns oder Dianous oder Evaesthetus angesehen haben, auch wohl noch nie die Figuren des classischen Werkes von Eiichsoii (Monogrui)h. d. Staphylin. Tab. V, 1, 2, 3,), und eben so auffallend ist, dass nach ihm kein Beispiel bekannt sein soll, wo ein kleines Glied hinter dem Endglied bei pfriemen- förmigea Palpen sich finde ; w ährend doch ein ganz ähnliches 309 Verhältniss, wie es von mir bei Tiichopteryx angegeben wurde, auch bei Megarthrus und Proteinus vorkommt.' Bei den Maxillen wird von Schiödte gesagt, die innere Lade sei an der Spitze nicht gespalten; das habe ich aber auch nirgends gesagt, sondern die Lade sei von Borsten gewiinpert, von welchen zwei, eine, an der Spitze der Lade befindliche, und eine zweite, unterhalb der Spitze, dicker und länger sei, als die übrigen. Die unter Fig. V, Tab. l gezeichneten Organe zu sehen, ist mir nur einmal gelungen; ich glaube aber mit aller Sorgfalt gezeichnet zu haben, was ich gesehen, und dass die dreigliederigen Organe die Lippenpalpen, das ‘ilappige gewimperte Mittelstück die Zunge darstelle, liegt mir ausser Zweifel ; diese dreigliedrigen Organe für Borsten der Zunge anzunehmen , kommt mir in der That höchst abentheuerlich vor. Dagegen war mir allerdings die Stellung der Palpen zur Zunge nicht klar und ich habe darum auch nichts davon in der Charakteristik der Familie der Ptilien , welche ich mei- ner Abhandlung angefügt habe, gesagt. Ich gestehe, dass ich auch jetzt noch darüber in Zweifel bin. Auch die Darstellung der Flügel soll unrichtig sein, und zwar sei schon die allgemeine Form verfehlt, wobei aber doch erwünscht gewesen wäre, dass Hr. Schiödte angegeben hätte, worin dieser Fehler bestehe. Ich habe die Flügel unter verschiedenen Vergrösserungen gezeichnet, nrn mir ein richtiges Bild von denselben zu verschaflfen , und glaube, dass ein unbefangener Beobachter sie so ganz missrathen nicht finden werde. Was das Längen - Verhältniss der Haare auf fig. 13, Tab. I und fig. 1, Tab. II betrifft, so sind allerdings in der letzten Figur die Haare im Veihältniss zu kurz angegeben , w'eil nehinlich der Raum des Blattes nicht gestattet hätte, sie ganz auszuführen. Die Fig. 2 stellt ein Stück von der Basis des Flügels dar (wie dies ja auch in der Erklärung der Figuren gesagt ist), wo die Haare viel kürzer sind. — Es spricht Hr. Schiödte seine Verwunderung , darüber aus , dass ich die Adern der Flügel nicht gesehen I habe , welche so deutlich seien, während ich Seitenhaare ,und Glieder angegeben, welche nicht existiren. Ich muss diesen Satz gerade umkehren. Bei starker VergrÖsse- rung (600 maliger) und gehöriger Beleuchtung sind jene Seitenhaare und jene Gliederung so deutlich zu sehen und diese Gegenstände so leicht darzu stellen , dass ich in der That nicht begreife, wie jemand, der nicht einmal dies 310 heransfinden konnte, die Rippenbildung der Flügel sehen kann j imnieihin will ich Hrn. Schiödte glauben, dass solche Rippen existiren, doch wäre zu wünschen gewesen, dass er den Verlauf derselben auf den Flügeln angegeben hätte. Aus- drücklich will icli hier noch hervorheben , dass ich jene' Seitenhare sowohl bei Trichopt. fasciculare, wie bei Trichopt. niinutissima gesehen habe. — Das Grundstück des Flügels habe ich nirgends als besonderes Organ aufgestellt, dass es aber ein sehr deutlich geschiedenes Stück bildet, beweist seine festere Struktur, welche plötzlich aufhört und deutlich abgesetzt ist, der Mangel an jenen eigenthümlichen Haaren, die andere Form u. s. w. Was von der Ungenauigkeit der Hornwärzchen gesagt ist und dem etc. etc., muss dahin gestellt bleiben, da Hr. Schiödte sich nirgends genauer darüber ausspricht und dies wohl nur den Zweck haben soll , meine Beobachtungen zu verdächtigen. Hinsichtlich des Hinterleibes wird gesagt, dass die hor- nige Struktur der Abdominalsegmente keinen Charakter gebe, da keine Grenze zwischen Horn und Haut bestehe und dass die Rückensegmente bei Trichopteryx dieselbe Textur haben, wie bei denjenigen Käfern , bei welchen sie nicht hornig seien. Bekanntlich sind aber bei den Staphyliniden die Rückensegmente auch auf der oberen Seite mit einer Horn- ])latte bekleidet, diese Hornplatte fehlt allen mir bis jetzt bekannten Clavicornen bei den ersten Rückensegmenten. Die Anwesenheit oder der Mangel dieser Hornplatten scheint mir aber in der That nicht nur einen leichter erkennbaren, son- dern auch wichtigeren Charakter an die Hand zu geben, als die Form der Samenblasen, auf welche Schiödte so grossen Werth legt. Da bei Trichopteryx die Rückenseginente ganz hornig sind, wie bei den Staphyliniden, habe ich diese Gattung mit den Brachelytren in Verbindung gebracht, sie aber als eine besondere Familie charakterisirt , da sie in manchen wesentlichen Punkten von den übrigen Brachelytren abweicht, ich hatte sie in meiner Fauna unter den Clavicornen beschrieben, wohin sie auch Schiödte bringt, allein aus den in meiner Abhandlung ausführlich angegebenen Gründen, später davon getrennt. Unsere Kenntniss der Stellung dieser, kleinen Thierchen im Systeme wird erst daun um einen wesentlichen Schritt weiter gefördert werden, wenn die allen Clavicornen zukommenden und sie von den Brachelytren unterscheidenden Charaktere genauer ausgemittelt sein wer- den, ^als dies bis jetzt der Fall war. — Dem Namen 311 Trichopteryx habe ich den Vorzug gegeben, weil Hr. Schuppe], meines Wissens, die Gattung nicht charakterisirt hat, und bekanntlich nur die Namen derjenigen Gattungen und Arten als in die Wissenschaft eingeführt betrachtet werden können, welche mit den Merkmalen publicirt werden. Dr. O. Hee?\ IXachtrag’ zu Hepiolus hectus. s. Pag. 249 dieses Jahrg. Ueber das seltsame letzte Beinpaar der c/* des Hepiolus hectus hat bereits de Geer geschrieben. Olivier resuinirt dies in der Encycl. method. VII, 70 und ich will das merkwürdigste davon im Auszuge mittheilen. » Wir müssen einer Sonderbarkeit erwähnen , welche man an den Hinterbeinen einiger Hepiolus - Arten *) bemerkt. Statt eines eigentlichen Beins nebst Tarse sieht man eine unförmliche Masse, welche oval oder genauer gesagt bim- förmig, und an der Spitze des Schenkels mit dem dünnen Ende befestigt ist. Unter bimförmig ist aber nicht rund gemeint, vielmehr ist die Masse auf 2 Seiten platt, durchaus glatt von der Aussen-Seite und ohne Haar. Mit der Schen- kelspitze ist sie durch ein Gelenk verbunden und beweglich. Auf der innern Seite, d. h. auf der Fläche, welche dem Leibe zugekehrt ist, ist sie mit einem dicken Pack langer Partikeln besetzt , welche übereinander liegen und eine x\rt Bürste bilden, die über die bimförmige Masse hinausreicht. Diese Partikeln sind lang und platt, an ihrer Basis haarartig, aber immer mehr sich verbreiternd, je länger sie werden, und am Ende abgerundet, kurz den Schmetterlingsschuppen ähn- lich, die man Haarschuppen nennt (ecailles en poils). Sie sind untereinander nicht gleich , weder an Länge noch an Breite , einige sind gerade , andre gekrümmt. Zuerst ist man geneigt, diese ungewöhnlichen Beine für Monstrositäten *) Olivier führt 12 species Hepiolus auf (9 europäische), erwähnt aber bei der Charakteristik der einzelnen nur bei hectus dieser Abnormität. Bei H. hurauli heisst es; »les pattes posterieures sont garnies d'une touffe de poils fauves tres longs.« 312 zu halten . aber an allen Individuen , welche de Geer untersuchte, waren sie so seltsam geformt. Alle Individuen waren Männclien, und dieser Autor konnte sich nicht über- zeugen , ob die Weibchen in diesem Punkte mit den Männ- chen übereinstimmen oder nicht. Dass solche Beine nicht zum Gehen taugen, ist leicht einzusehen, aber der Zweck ist schwer zu wissen. Der erwähnte Beobachter ( de G. ) hat bemerkt, dass diese kleinen Hepiolen oft einen seltsamen Flug haben; sie erheben sich ein wenig über die Erde, und schweben in dieser Distanz hin und her, etwa in der Aus- dehnung von 1 Fuss, von rechts nach links und wieder umgekehrt. Sollten diese Klumpfüsse vielleicht Balancirstangeu sein, um den Körper der Hepiolen im Gleichgewicht zu erhalten, wenn sie auf solche Art hin und her schweben'? De Geer erzählt noch, dass sie, wenn er sie im Fluge schlug oder auch nur berührte, gleich auf die Erde fielen, wo sie unbeweglich blieben und die Beine an den Leib legten : sie Hessen sich dann ruhig fangen. « Aus der Relation des Hrn. von Prittvvitz , abgesehen von mancher Abweichung in der Beschreibung , wobei nicht zu übersehen ist, dass Olivier nicht nach der Natur zu beschreiben scheint, sondern immer wieder auf de Geer recurrirt , geht ausserdem die interessante Gewissheit hervor, dass die 9 des Hepiolus hectus gewöhnliche Beine haben, worüber de Geer und Olivier noch nicht im Klaren waren. Die Olivier’sche Hypothese über den Zweck der Klump- beine hat nach einer mir von meinem Freunde Prof. Hering mitgetheilten Notiz das für sich, dass dies »Hin- und Her- balanciren der c/ in der kurzen Distanz über der Erde « auf ein 9 schliessen lässt, welches unten am Boden sitzt. C. Dohrn, U e b e r die systemat. Stellung^ von §f€euopstlii/§i und Beschreibung einer neuen Art vom Professor Dr. H. liOew zu Posen. Die kleine Gattung Scenopinus ist, in Beziehung auf ihre systematische Stellung sehr interessant. Meigen bildet für sie eine eigene Familie, welche er Scenopinii nennt und 313 zwischen die Familie der Oxypterae und Conopsariae stellt. Sein System ist hier offenbar ohne rechten Zusammenhang; denn zwischen Lonchoptera, der einzigen zu der Familie der Oxypterae gehörigen Gattung und zwischen Scenopinus dürfte sich wohl schwerlich irgend eine nähere Verwandt- schaft nachweisen lassen. Die Gattung Scenopinus in die Nähe von Conops zu stellen, hat Meigen wohl die Art des Flügelgeäders und die Gestalt der Fühler veranlasst. In der That aber ist die Bildung der Fühler gar wenig überein- stimmend und eine genauere Betrachtung des Flügelgeäders weist auf eine ganz andere Verwandtschaft hin. Die von Meigen iin 2ten Theile seines Werkes zusammengestellten Familien zeichnen sich säimntlich dadurch aus, dass die 3te Längsader einen Zweig nach dem vorderen Flügelrande sen- det, dessen Analogon sich, doch unbeständiger, auch in den ersten Familien des 3ten Tbeiles bis zu den Stratio- niyiden hin noch findet, daun aber bei den Syrphiden ganz verscliwindet. Dieser Aderzweig findet sich auch bei Sceno- pinus und weist, wie es mir scheint, deutlich genug seine Venvandtschaft mit jenen Familien nach, die Meigen auch sicherlich erkannt hätte, wenn ihm der abweichende Bau der Mundtheile an eine solche Verwandtschaft zu denken erlaubt hätte. Ob diese Abweichung in der Art, wie sie von Mei- gen und anderen angegeben wird, wirklich existire, darf ich hier nicht zu beurtheilen wagen , da ich den Bau der Mundtheile von Scenopinus nicht untersucht habe; doch kann ich die Aeusserung eines bescheidenen Zweifels nicht ganz unterdrücken. Auf die wahre Verwandtschaft von Sce- nopinns wurde ich zuerst durch eine anatomische Untersuchung aufmerksam; er steht im Baue der inneren Theile von allen Gattungen , die ich untersucht habe , Thereua am nächsten , so dass er vielleicht am besten zwischen den Xylotomen und Xylophagen stehen dürfte. Leider habe ich bis jetzt noch nicht Gelegenheit gehabt , die Gattung Xylophagus anatomisch zu untersuchen und mir so eia sicheres Urtheil über den Werth jener Vermuthung zu erwerben. Dazumal glaubte ich jene Verw andtschaft zuerst entdeckt zu haben ; erst später bemerkte ich, dass unser scharfsichtiger Bouche, der so vieles Interessante zuerst gesehen hat, mir auch hier zuvorgekommen sei ; die grosse Aehnlichkeit der Larven von Scenopinus und Thereua brachte ihn zu derselben Ansicht über die hier herrschenden Verwandtschaftsverhältnisse , zu welcher UJich die Kenntniss des inneren Baues beider 314 Gattungen nöthigte; er hat sich darüher bereits in der ersten Lieferung seiner Naturgeschichte der Insecten pag. 46 aus- gesprochen und ihm allein gebührt daher die Ehre der ersten Entdeckung. Die Gattung Scenopinus in die Nähe von Thereua zu stellen, verbietet weder das Flügelgeäder noch der Bau der Fühler. Selbst dem Raue der Mundtheile, wenn er sich so finden sollte, wie ihn Meigen beschreibt, kann hier keine entscheidende Stimme eingeräumt werden, da innerer Bau und Verwandlungsgeschichte zu einstimmiges Zeugniss über dieses Verwandtschaftsband ablegen. Bis jetzt zählt die Gattung Scenopinus 13 europäische und 2 exotische Arten , die bei weitem noch nicht alle ihren Artrechten nach gesichert sind. Sie sind nicht leicht zu unterscheiden , da sie in Gestalt und Färbung einander sehr ähnlich, und in letzterer ziemlich veränderlich sind. Die von Wiedemann beschriebene nordamerikanische und die von Macquart publizirte afrikanische (aus Algier?) gleichen europäischen Arten so sehr, dass schon Wiedemann selbst den Verdacht aussprach, dass die von ihm beschriebene amerikanische Art vielleicht nur aus Europa dorthin verschleppt sein könne, ein Verdacht, dem auch Macquarts Scenop. scutellatus nicht entgehen kann. Bei der grossen Ueberein- stimmung aller bisher bekannt gewordenen Arten, ist eine kleine, sehr abweichende Art um so interessanter, die sich unter der entomologischen Ausbeute findet, welche unser gelehrter Lepidopterolog , der Oberlehrer Zeller, mit unend- lichem Fleisse in Sicilien zusammen gebracht hat, und die fortan den Namen dieses gründlichen Forschers tragen mag, sp. 1. Scenop. Zelleri, nov. spec.: cinerascens; capite, pleurarurn raaculis, scutello pedlbusque flaves- centibus. Long. corp. 1 — Vaterland : Sicilien , ein einzelnes Männchen am 30sten Juli, ein einzelnes Weibchen bereits am 9ten Juni. Von ziemlich kurzem Körperbaue und mit sehr plattge- drücktem Hinterleibe. Stirn, üntergesicht und hinterer Au- genraud nebst den Mundtheilen hellgelblich, die beiden ersten Fühlerglieder gelb, das dritte braun; die Mitte des Hinter- kopfes schwarzgrau. Thorax aschgrau , ohne irgenil eine Spur von Glanz, Schulterecken und viele zusammenhängende Flecken der Brustseiten weissgelblich : die Oberseite zeigt am Ra nde ähnliche aber dunklere Flecke , von welchen der grösste ini t der Scbulterschwiele zusarameuhängt und jederseits zwei kleine, aber besonders deutliche an der Flügelwurzel liegen ; das Schildchen ist gelblich. Der plattgedrückte, schwarzgraue Hinterleib hat au jeder Seite eine aus einzelnen Flecken zusammengesetzte , sägeförmige Strieme von weiss- gelblicher Farbe, die Hinterleibsringe sind am Hinterrande auf Ober- und Unterseite gelb gesäumt, auf letzterer deut- licher und breiter; bei dem Männchen zeigt der 2te Einschnitt eine schmale, der 3te, 4te und 5te eine breite, schneeweisse Querlinie. Bei beiden Geschlechtern sind die Beine durchaus dunkelgelb , die Schwinger weisslich , die Flügel glasartig, farblos , mit braunen , am Vorderrande mehr gelbbraunen Adern. Der Geschlechtsunterschied wie gewöhnlich , bei dem Männchen nämlich die Augen zusammenstossend , bei dem Weibchen durch die gleichbreite ganz ebene Stirn getrennt. Auch ist bei dem Weibchen die Fleckung am Rande der Oberseite des Thorax deutlicher, der mit der Schulterschwiele zusammenhängende Fleck zieht sich auch am Vorderrande hin, was bei dem Männchen nicht der Fall ist, und unmit- telbar vor dem Schildchen findet sich ein heller Fleck , den ich bei dem Männchen gar nicht wahrnehme. Die Gattung Alexia. Von Dr. Kedtenbacber in Wien. Alexia Stephens Manual of. brit. coleoptera, p. 99. n. 132. Hygrotophila Chevrolat, Dejean cat d. col. pag. Gattungskennzeichen. Fühler zehngliederig *), mit drei grossen, von ein- ander getrennten Endgliedern, vor den Augen an den Seiten des Kopfes eingelenkt. Oberkiefer an der Spitze gespalten. Unterkiefer mit einem hornigen an der Spitze mit langen Haaren besetzten Lappen. Taster viergliederig mit einem grossen , eiförmigen , schief abgestutzten Endgliede. Schildchen sehr klein oder nicht sichtbar. *) Müller (Germ. Mag. IV, S. 207.) giebt elf Glieder an, welcher Unterschied wahrscheinlich auf einem Schreibfehler beruht. 316 Hinterleib mit fünf Abschnitten. Füsse viergliederig. Der Körper ist klein, kugelig eiförmig. Der Kopf ist rundlich, bis zu den Augen in das Halsschild zurückgezogen, geneigt. Die Augen wenig vorragend. Die Fühler sind am inneren Rande der Augen eingelenkt, zehngliederig : das erste Glied ist sehr gross, an der Wurzel schnell in den Geleukskopf verengt, das zweite ist dem ersten an Länge beinahe gleich, aber mehr als zweimal dünner, kegelförmig, das dritte kürzer und dünner als das zweite, die vier fol- I genden an Länge ab - an Dicke zunehmend , die drei letzten gross und von einander abstehend, mehr als um die Hälfte breiter als lang, das letzte das grösste. — Augen gross- körnig. Die Oberlippe ist etwas breiter als lang, deutlich i vorragend, seicht gebuchtet. Die Oberkiefer sind hornig, . stark gebogen, an der Spitze gabelförmig gespalten, der I innere Rand vorne fein gekerbt, hinten bogenförmig ausge- .■ schnitten und mit einer feinen bewimperten Haut versehen. ^ Unterkiefer klein, mit einem hornigen, an der Spitze mit steifen Haaren besetzten Lappen und viergliederigen Tastern, deren erste drei Glieder klein und wenig an Grösse ver- schieden sind, deren letztes Glied gross, kugelig eiförmig und an der Spitze breit abgestutzt ist. — Die Unterlippe ist hornartig, gegen die Spitze erweitert, breit abgestutzt, fein und kurz bewimpert. Die Taster sind dreigliederig : das erste Glied sehr klein und schwer sichtbar, das zweite kegel- förmig, gebogen, das dritte kleiner wie das Endglied der Kiefer - Taster , aber ebenso geformt. Das Halsschild ist zweimal so breit als lang, oder breiter, stark gewölbt, nach vorne verengt , an der Spitze ausgeschnitten. Das Schildchen ist sehr klein oder nicht sichtbar. Die Flügeldecken sind etwas länger als zusammen breit, hoch gewölbt, gegen die Spitze etwas verengt, ihr Seitenrand ist in der Mitte sanft gebuchtet, und seiner Länge nach seicht rinnenförmig aus- gehöhlt. Die Flügel fehlen oder sind verkümmert. Die Vorderbrust ist sehr kurz, die eiförmigen Hüften der Vor- derbeine nur durch eine sehr schmale Hornleiste geschieden. Die Hinterbrust ist >venig gewölbt, mehr als zweimal so breit wie lang. Die Hüften der Mittel- so wie die der Hinterbeine von einander weit abstehend. Hinterleib mit fünf Abschnitten , die mittleren drei sehr kurz. Beine stark, mit eiförmigen Hüften und kurzem Scheukelanhange. Füsse viergliederig: die drei ersten Glieder lappenförmig , au der 317 Oberseite ausgehöhlt und die Wurzel des folgenden Gliedes uinschliessend. Klauen einfach. Alle angegebenen Charactere zeigen, dass diese Gattung bereits ihse richtige Stellung in der Nähe von Triplax und Tritoma eingenommen habe, aber trotz aller Mühe gelang es mir noch nicht, das kleine, diesen Gattungen eigene Glied an der Wurzel des Klaiiengliedes zu finden. Die drei mir bekannten Arten dieser Gattung sind bereits hinlänglich beschrieben, und ich füge nur in Kürze die Charactere für Entomologen bei, denen die unten angege- benen Werke nicht zu Gebote stehen sollten. — I. Oberseite des Käfers unbehaart, kaum punktirt. Schild- chen nicht sichtbar. 1. A. globosa. Nigro-picea, nitidissima, antennis pedi- busque testaceis. Long. Phalacrus globosus. Sturm Fauna germ. II. Seite 82. Taf. 32 fig. a. ( Phalacrus. ) Alexia globosa. Stephens Man. of. br. Coleop- tera. pag. 102. n. 805. Die gewöhnliche Farbe dieses Käfers ist ein stark glän- zendes Pechschwarz, doch sind alle möglichen Abstufungen bis zum hellsten Gelbbraun eben nicht selten. Die hellge- färbten Individuen haben gewöhnlich eine dunkler gefärbte Scheibe des Halsschildes und der Flügeldecken. — II. Oberseite des Käfers mehr oder weniger behaart. Flü- geldecken grob punktirt. Schildchen sichtbar. 2. A. pilifera. Müller. Ovali - subrotunda , convexa, rufotestacea , crebre fortiterquc punctata, supra pilis longissimis, tenuissimis, erectis, apice recli- natis stipato - obvellata. Long. ^ Tritoma piliferum Müller, CJermar’s Mag. IV. 207. n. 13. — — Gyllh. ins. suec. IV. 296. 3. — piligerum Germar ins. spec. 617. n. 881. 3. A. pilosa. Panzer. Globoso-ovata, testacea thoracis elytrorumque disco plerumque infuscato, supra parcius breviusque pilosa, elytris fortiter punc- tatis. Long. | Tritoma pilosa. Panzer Fauna germ. 7. 8. ' — — Germar’s Mag. III. 252. 18. Grösser als die vorhergehende Art, gewöhnlich dunkel gefärbt, viel kürzer und sparsamer behaart, Kopf und Hals- sehild öfters ganz unbehaart. Graf Ferrari besitzt in seiner 318 Sainiuluog zwei Exemplare, deren Oberseite ganz pechschwarz ist und deren Halsschild ein kleines Grübchen vor dem Schildchen hat. Form, Punktirung, Behaarung und Grösse ist dieselbe. — Libellula candalis Cliarpentier» Von I>r. II, Hagen in Königsberg i./Pr. Die von Charpeutier zuerst 1840 unter dem Namen L. caudalis beschriebene Art ist durch die eigenthümliche Form ihres Hinterleibes von allen übrigen Europäischen Ar- ten leicht zu unterscheiden, v. Charpentier’s Beschreibung und Abbildung ist gut und treu , bis auf die Beschreibung der Appendix analis inferior beim Männchen. Es soll sich nämlich nach v. Charp. diese Art von ihren Verwandten durch eine app. inferior subtriangularis et apice iutegro unterscheiden. Allerdings kann man ihn im Vergleich mit L. pectoralis »integer« nennen, genau untersucht zeigt er jedoch einen deutlichen Ausschnitt an der Spitze. Dieser Irrthum, noch unterstützt durch eine wohl nur schematische Abbildung der genannten Theile (I. c. Tab. 47, fig. 16) und durch den Umstand, dass v. Charpentier nicht völlig ausgefärbte Individuen beschrieb und zeichnete, hat uns leider mit einer Menge neuer Artnamen beschenkt, welche sich bei genauer Prüfung als Synonyme ergeben. L. Hellmanni und fallax Eversmann (siehe Erichson Bericht etc. 1841) L. albifrons Selys, Rambur, L. ornata Brittinger Ent. Zeit. Tom VI., p. 205 (früher L. austriaca genannt) und L, platyura Sundewall in litt, sind theils ver- schiedene Altersstufen, theils Varietäten einer Art, welcher Charpentier’s Name verbleiben muss. Da mir gegenwärtig durch die Güte des Dr. Schneider in Breslau die Original- Exemplare Charpentier’s, durch Selys-Longchamps die Originale von Rambur vorliegen, Prof. Eversmann bei seiner Durch- reise in diesem Frühjahr mir seine .'\rten selbst bestimmt hat, und überdies die von Hr. Brittinger selbst mitgetheilte L. ornata noch mit einer bedeutenden Anzahl Preussischer und Belgischer Exemplare verglichen werden konnte , scheint mir ihre Identität unzweifelhaft nachgewiesen zu sein. Be- sonders verdanke ich noch die Hebung der letzten Zweifel 319 1 dem glücklichen Zu falle , dass ich in diesem Frühjahre diese ! Art in Preussen entdeckte, und mich von dem allmäligen Uebergange der Farbenveränderung selbst überzeugen konnte. Die Synonymie dieser Art ist folgende : Mas. 1) »Abdomine fusco flavomaculato, parastigmate supra fusco “ ( Inas junior): L. caudalis Chp. , L. fallax Eversm. , L. albifrons (junior) Ramb. Verglichen wurden Exemplare aus Schlesien von Charp., ans Paris von Rambur, aus Preussen. 2) »Abdomine medio caesio, parastigmate supra albo« (mas adultus): L. Hellmanni Eversm., L. albifrons Selys, L. caudalis Selys, L. albifrons (adultus) Rambur, L. ornata ßritt. , (früher L. austriaca genannt), L. platyura Sundew. Verglichen wurden Exemplare aus Belgien von Selys, ans Frankreich von Rambur, aus Oestreicli von Brittinger, aus Schweden in Paykulls Sammlung in Stockholm, aus Preussen. F e m i n a. 1) » Abdomine fusco flavomaculato , parastigmate supra fusco« (fern, junior): L. caudalis Chp., L. fallax Eversm., L. albifrons Selys. Verglichen wurden Exemplare aus Schlesien von Charp., und aus Preussen, aus Belgien und Frankreich von Selys. 2) » Abdomine medio lateribus caesio , parastigmate supra fusco« (fein, adulta) : L. caudalis Chp., L. Hellmanni Eversm. , L. albifrons Rambur. Verglichen wurden Exemplare aus Preussen. 3) Wie No. 1 , doch auf den Flügelspitzen ein dunkel- brauner Fleck. L. caudalis Chp. variet., L. albifrons Selys variet. Verglichen wurden Exemplare aus Schlesien von Charp., aus Belgien von Selys , aus Preussen. 4) Wie No. 2 , doch auf den Flügelspitzen ein dunkel- brauner Fleck. Verglichen wurden Exemplare aus Preussen. 5) Das Weibchen von L. ornata Britt. (laut brieflicher Mittlieilung kennt Hr. Brittinger erst ein weibliches Exem- plar) habe ich nicht gesehen 5 es soll nach der Beschreibung, wie die sub No. 4 angeführte Varietät sein, jedoch «parastig- mate supra albo. « Da sich beim Männchen die weisse Farbe des parastigma erst bei älteren Individuen ausbildet, ist es nicht unmöglich, dass Weibchen sich ebenfalls auf 3-20 diese Weise ansfärben , mir sind jedoch ebensowenig als Eversmann, Ramber, Selys derlei Weibchen vorgekommen. Interessant ist die Entdeckung von Selys, dass bei den Weibchen der schwarze Fleck an der Basis der Hinterflügel zuweilen fast ganz verschwindet. Ich besitze ein Belgisches Exemplar dieser Abart. Ebenso versicherte Prof. Evers- mann , um Kasan ein Weibchen mit braunen Flügelspitzen anffetroffen zu haben, während in Preussen dieselben eben so häufig mit als ohne dieselben gefimden werden. Uebrigens , trifft man, wie bei L. depressa, cancellata, scotica etc. • auch bei dieser Art schon die unausgefärbten Individuen häufig in Begattung an. Es scheint diese Art über den grössten Theil von i Mittel -Europa verbreitet, jedoch mehr an bestimmte Loka- litäten gebunden. Am Glnbokoje See bei Kasan, in Preussen ^ nur bei Gilgenau unweit Bischofsburg in der Nähe der . Polnischen Gränze beobachtet, bei Berlin nach Erichson, j bei Brieg in Schlesien nach Charpentier. bei Steyr in Ober- j Oestreich nach Brittinger, bei Regensburg nach Herrich- Schaeffer , in Belgien nach Selys , bei Paris nach Rambur, in Schweden nach Paykull. * Libellula caudalis bildet mit noch vier europäischen j Arten und einigen Exoten eine eigenthümliche Gruppe, welche \ von den übrigen Arten der Untergattung Diplax Charp. j durch Form, Färbung, Erscheinungszeit und Lebensweise verschieden ist. Die europäischen Arten , bis jetzt vielfach mit einander verwechselt, stellen sich nach genauer Unter- ( suchung einer bedeutenden Anzahl lebender Individuen in | folgender Weise heraus: 1. L. albifrons Burm. Synom. : L. exusta Sundewall in litt, aus Schweden, L. sylvieola Hagen aus Preussen, L. leucorrhinus Chp. partim. Hr. Prof. Burmeister hatte die Güte, meine Bestimmung dieser Art zu bestätigen, und erklärte dabei zugleich, dass die von ihm angeführte Abart «cercis nigris « einer andern Art angehöre. Hierher gehört nach Prof. Eversmann's eigener Erklärung L. fallax variet. abdomine cylindrico, und ist im Bullet, de Moscou beschrie- ben und abgebildet. Diese Art scheint selten zu sein, und ist bis jtt/.t nur bei Kasan, in Preussen bei Gilgenau, im südlichen Schweden durch Sunde wall, bei Steyr in Ober - Oestreich durch Brit- tineer, bei Basel in der Schweiz durch Irahoff nachgewiesen. 321 2. L. leucorrhinus Charj). Ist vou Charj)ejitier treffend beschrieben und von Curtis in Britt. Entoin. als L. rnbicnnda abgebildet. Die von Char|)ejitier erwähnte Art »appendicibus albis gehört zu L. albifrons Bunn. — Hansemann hatte schon früher diese Art als L. nemoralis von ihren Verwandten gesondert 5 ich selbst habe sie als L. gracilis mihi versendet, und Selys hatte sie mit L. lubicunda und früher mit L. pectoralis verbunden. Diese Art ist in Preussen bei Gilgenau , in Mäiiren und Schlesien, in Hannover bei Lüneburg, in Oestreicli bei Steyr, in England, am Rheine bei Bonn, und in Bei- gien nachgewiesen. Höchst wahrscheinlich ist diese Art die L. parvula ! O. F. Müller Prodroinus Zool. Danic. No. 1637, und wird, j falls man sie in Dänemark auffinden sollte, diesen Namen S annehmen müssen. 3. L. rubicunda Linne. Charpentier hat diese Art mit L. pectoralis vereinigt, und als Abart derselben abgebildet. Hansemann beschrieb sie als L. pratensis. Hierher gehört I L. rubicunda Fabricius, O. F. Müller, L. infuscafa Evers- 1 mann, L. rubicunda Selys partim. Diese Art ist im ganzen nördlichen Europa nachgewiesen, und steckte nach Dr. Schneiders Mittheilung in Charpentier’s Sammlung unter L. pectoralis. 4. L. pectoralis Charp. Hierher gehört L. rubicunda Müller var. parastigmate nigro; L. melanostigina Eversmann, I L. rubicunda Rambiir, L. pectoralis Selys. Sie ist verbrei- I teter als die vorige Art, geht jedoch nicht so weit nach i Norden hinauf. i Die genaue Unterscheidung dieser vier Arten ist nicht i leicht, jedoch bieten die Anhänge der Geschlechtstheile i Merkmale, nach denen selbst todte Individuen mit Sicherheit bestimmt werden können. Eine genaue vergleichende Be- : Schreibung derselben, nebst Abbildung der betreffenden ' Theile habe ich für die Monographie des Libellulidees d’Eu- f rope par Edm. de Selys - Longchamps ausgearbeitet. Es wird dies Werk noch in diesem Jahre ersciieinen, und einen überraschenden Reichthum an neuen Arten enthalten. Da bei der Ueberarbeitung des reichen Materials die Originale j. aller Schriftsteller über Libellulinen (Linne, Fabricius, 1 van der Linden, Charpentier, Zetterstedt, Rambur, Selys, ; Stephens , Curtis etc. ) untersucht werden konnten , so I erhält die Synonymie dieser Familie eine seltene 5>iciieriunt :■ 22 322 Nur eine Art Agr. elegantuluin Zetterstedt blieb dem Verfasser unbekannt. Ueberdies konnte durch die gütigen Mittheilungen von Prof. Loew und Lucas die Fauna der das Mittelmeer umgränzenden Länder, Nordafrika und Klein« asien, mit aufgenonimen , und überhaupt der geographischen Vertheilung der einzelnen Arten eine besondere Sorgfalt zugewendet werden , so dass wir mit Recht hoffen können, die noch bedeutenden Lücken in der Kenntniss dieser Fa- milie nach und nach verschwinden zu sehen. £nt oitiolog^i^clie H otizen vom Prof Dr. C. Th. E. von ^ichold. Gryllus coerulescens Linn. und Gryllus fas- c i a t u s Germ, gehören zu ein^^r und derselben Art. Diese Behauptung mag, wenn man den blau geflügelten Gryllus coerulescens mit dem r o t h geflügelten Gryllus fas- ciatus zusammenhält, paradox erscheinen: es ist aber mit Ausnahme dieser blauen und rothen Farbe der Hinterflügel auch kein einziger Unterschied an diesen beiden Arten wahr- zuuehmen. Sowohl in den äusseren Umrissen, in der Sculptur der einzelnen Theile , in der Zeichnung und in der übrigen Färbung, sowie in der Form der äusseren hornigen Anhänge der Geschlechtswerkzeuge stimmen diese blaue und rothe Heuschrecke auf das Vollkommenste mit einander überein. Ebenso nimmt man an beiden Arten dieselben hellen und dunkeln, dieselben grauen nnd braunen Varietäten wahr, dabei haben die Hinterflügel beider Arten ganz gleiche Zeichnung, nur dass bei G. fasciatus dasjenige, was bei G. coerulescens blau ist, ziegelroth gefärbt ist. Wollte man dem erfahrensten Entomologen eine Reihe von G. coerules- cens und fasciatus mit unausgebreiteten Flügeln zur Bestim- mung vorlegen, ich bin überzeugt, derselbe würde sie sämmtlich als zu einer Art gehörig erklären. Hierzu kömmt noch, dass ich G. coerulescens und fasciatus häufig in inniger Begattung angetroffen habe, wobei bald die rothe Art, bald die blaue Art die Stelle des Weibchens oder des Männchens übernommen hatte. Es scheint, als w^nn die roth geflügelte Varietät mehr dem südlichen Europa, die blau geflügelte 323 j Varietät dagegen mehr dem jiördlichen Europa angeliörte. i In Mitteldeutschland stossen l>eide Varietäten wahrscheinlich zusammen , denn in den gebirgigen Gegenden der fränkischen Schweiz, bei Müggendorf, Rabenstein etc. traf ich beide > Arten in bunter Menge durcheinander an , während ich in der Ebene von Erlangen nur Gryllus coeruiescens finde, und in Norddeutschland niemals auf einen roth gonügelten Gryllus I fasciatus gestossen bin. Was übrigens die Synonymie des Gryllus fasciatus be- i trifft, so herrscht in den verschiedenen entomologischen Schriften die grösste Verwirrung. Ich will mich hier nicht auf Sichtung dieser Unrichtigkeiten einlassen, sondern nur auf kolorirte Abbildungen verweisen , aus denen man schon deutlich die üebereinstimmung beider Arten angedeutet finden wird 5 freilich wird man sich von der Richtigkeit meiner Behauptung nur dann erst wirklich überzeugen, wenn man viele Exemplare dieser blauen und rothen Heuschrecke neben einander vergleichen kann , da Abbildungen in dieser Hinsicht nicht immer genügen werden. Ich schlage nun vor, für die beiden Varietäten den gemeinschaftlichen Art -Namen Gryllus fasciatus (Oedi- poda fasciata) zu wählen und die Varietät 1) alis coerules- centibns und 2) alis rubris zu unterscheiden. 1) Oedipoda fasciata Var. 1 ist sehr genau von Phi- lippi ( Orthoptera Berolinensia pag. 30) beschrieben. Die von ihm angeführten Citate sind richtig. Vgl. Roesel: Insekten- Belustigungen. Th. II. Tab. 21 tig. 5 cT, fig. 4 $ und fig. 7 $, welche letztere eine rostbraune Varietät vor- stellt. S chae ffer: Icones Insectorum Ratisbonensium. Vol. II. Tab. 142 fig. 5, 6 cf' und Tab. 27 fig. 6, 7 $. Panzer; Fauna Insectorum Germaniae. Fase. 87 Tab. 12 $. 2) Oedipoda fasciata Var. 2 hat P h i 1 i p p i ebenfalls sehr genau beschrieben (a. a. O. pag. 29 No. 4. Gryllus germanicus), wobei er die Aehnlichkeit zwischen dieser Heuschrecke und der vorhergehenden sehr wohl fühlte, indem er sagte; »simillimus Gryllo coerulescenti , ita ut varietatem fere haberes.- Die Beschreibung, welche er von den Hinter- flügeln gegeben hat, ist folgende; » Alae longitudine fere elytrorum, latitudine abdomine minores, miniaceae, qui color fere § alae occupat, fasciaque satislata, arcuata, nigra *) Hier bei Stettin ist die rothgeflügelte Art entschieden die häufigere. C. A. D. 22 * 324 inchulitur; apice latitiuline fasciae pellucklo. Fascia inter nervuin tertiuin et qnintimi longitudinalem, fere nsque ad basin producta est. • Wandelt man das Wort miniaceae in c o e r u 1 e s ce n t e s um, so passt diese Beschreibung auf ein Haar auch zu Oedipoda coerulescens. Der von der schwarzen Binde vor dem Vorderrande des Hiuterflügels sich nach innen ziehende schwarze Streif ist sehr charakteristisch und fehlt weder bei der blau noch roth geflügelten Varietät. Abbildungen dieser roth geflügelten Oedipoda fasciata lieferte Schaeffer: Icones a. a. 0. Tab. 253 fig. 1, 2 graue Varie- tät, fig. 5, 6 und Tab. 267 flg. 4, 5 5 braune Varietät. In der 2ten Figur der Tafel 253 fehlt der helle Fleck an der Spitze der Hinterflügel, es ist dies gewiss nur Varietät, denn auch ich besitze Exemplare, an dejien die schwarze Binde der Hinter- flügel nach der Flügelspitze hin so verflossen ist, dass letztere ebenfalls fast schwarz erscheint. An der 4ten Figur von Tafel 267 fehlt auf dem rothen Hinterflügel der charakte- ristische schwarze Streif vor dem Vorderrande fast ganz, es ist dies aber ein Versehen des Malers, welches vielleicht nur bei der vor mir liegenden Tafel vorkömmt, denn auf der Original- Abbildung, deren Vergleichung ich der Güte des Herrn Buchhändlers Palm dahier verdanke, auf welchen der Verlag der Schäfferschen Werke übergegangen ist, sehe ich den schwarzen charakteristischen Streifen an beiden Hinterflügeln gleich deutlich ausgedrückt. Vergl. ferner Charpentier: Horae entoinologicae pag. 147 Gryllus ger- manicus Tab. 4 fig. 2 cf. Auch Charpentier macht auf die Aehnlichkeit seines roth geflügelten ' Gryllus germanicus mit Gryllus coerulescens durch folgende Worte aufmerksam: Habitu et pictura esset magna cum Gr. coerulescenti simili- tudo, si hujus alarum colorem coerulescentem in miniaceum verteremus. Qua similitudine fortasse plures auctores com- moti fig. 7 Tab. XXL Roeseliani operis ad liunc retulerunt Gryllum. Germar (Fauna Insectorum Europae Fase. 1. Tab. 15 Gryllus fasciatus) citirt zu seiner Abbildung den Gryllus fasciatus des Fabricius (Entomologia systematica Tom. II. pag. 58 No. 48), was ich nicht vertreten will, jedenfalls gehören die von Schaffer, Charpentier und Germar gelieferten und von mir eben citirten Abbildungen zu Oedipoda fasciata, Var. alis rubris. Eine andere in Deutschland einheimische rothgeflügelte Heuschrecke, Calopteuus italicus Burm. , kann mit der rothgeflügelten Oedipoda fasciata Var. 2 wohl nicht ver- 325 I wechselt werden, mul ich würde dieses Thieres hier gar I keiner Erwähnung thun, wenn nicht Fab ri eins (Syst, i ent. II. pag. 57 No. 41) die erste Verwirrung in dieser Hin- f sicht veranlasst und eine Verwechslung beider Arten begangen I hätte. Derselbe fügt näinlicli zu der von Lin ne aufgeführ- iten Art, Gryllus italicus (Syst. nat. edit. XII. pag. 701 • No. 46) ausser dem Linneischen Citate (Roesel: Insekten- bel. Th. II. Tab. 21 fig. 6) noch ein 2tes richtiges Citat (Schäffer: Icones Tab. 27 fig. 8, 9) hinzu, stellt aber (a. a. O. pag. 57 No. 42) eine neue Art, Gryllus gerina- nicus auf, zu welcher derselbe ein ganz unrichtiges Citat • anführt, nämlich Roesel: Insektenbel. Th. II. Tab. 21 fig. 7 pag. 134, von diesem Thiere sagt Roesel selbst, dass es blaue Hinterfiügel habe, während die Beschreibung des Gryllus germanicus Fahr, ganz auf den rothgeflügelten und mit rothen Tibien versehenen Caloptenus italicus passt. Obgleich der Artname Caloptenus italicus nicht gut gewählt ist, da diese Heuschrecke nicht bloss in Italien, sondern auch in Deutschland vorkömmt, so wird derselbe als der ältere I beizubehalten sein. Die rosenrothen Hinterflügel ohne schwarze Binde, so wie die rosenrothen Hintertibien machen diese ^Heuschrecke leicht kenntlich , zu welcher ich ausser den oben angeführten Abbildungen von Roesel und Schäffer noch die von Ger mar (Fauna Insect. Fase I. Tab. 4 T Gryllus germanicus $) und Philippi (a. a. 0. pag. 31 'Tab. II. fig. 2 Gryllus italicus cT) hinzurechne, wobei ich jedoch bemerken muss, dass in der Germar’schen Abbildung statt der rosenrothen Farbe vom Maler unrichtig ziegelroth* ‘gewählt worden ist. Tenthredo intermedia Kl, ist das Männchen von ] Tenthredo Co ryli Kl. I Bei keiner Abtheilnug der Insecten ist man häufiger .^genöthigt gewesen, die männlichen und weiblichen zu einer und derselben Art gehörigen Individuen als verschiedene ISpecies zu beschreiben , wie bei den Hyraenopteren , nament- dich bei den Blatt- und Schlupfwespen, indem hier weib- liche und männliche Thiere einer Art oft ausserordentlich verschieden gezeichnet und gefärbt sind, so dass man nur dann , wenn man diese Thiere erzieht oder zufällig in der "Begattung antrifft, die verschiedenen Männchen und Weibchen I einer Art zusammenfindet. Leider hat man sich mit der ff Zucht dieser Insecten noch wenig abgegeben, und die 326 Lepiclopterologen , welche uns über manche Schlupfwespen bisher hätten Auskunft geben können, bedauern gewöhnlich nur die durch die Schlupfwespen verloren gegangenen Schmetter- linge, während sie, wenn dergleichen Schlupfwespen mit Angabe ihres Wohnthieres von ihnen wären aufbewahrt worden , dadurch das Studium der Ichueumoniden sehr gefördert und erleichtert hätten. Anders verhält es sich mit der Begattung der Blatt- und Schlupfwespen. Diese muss mehr im Verborgenen und sehr schnell vorgenommen werden, da man so selten diese Thiere in Copula antrifft. Um so erfreulicher war es mir, dass ich während des letzten Juni das Glück hatte, in der herrlichen Umgegend des Klosters Banz, ohnweit Bamberg, ein Tenthreden-Pärchen auf Wolfs- milch in der Begattung zu überraschen, w’odurch die Gattung Tenthredo um eine Art ärmer werden muss. Bei näherer Untersuchung meines Tenthreden- Pärchens, welches ich absichtlich auf eine und dieselbe Nadel gespiesst hatte, um keine Verwechslungen zu begehen, ergab sich nämlich, dass das Männclien Tenthredo intermedia und das Weibchen Tenthredo Coryli war; von beiden Arten waren bis jetzt die anderen Geschlechter unbekannt. Von T. Coryli sagt Klug (im Magazin der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. Ster Jahrg. pag. 182.) ausdrücklich: »Männchen sind mir bis jetzt unbekannt, « während er bei T. intermedia (ebenda pag. 193.) hinzufügt: »Das Weibchen dieser Art muss irgendwo unter verwandtejj Arten versteckt sein. « Von H artig (Die Familien der Blattwespen und Holzwespen. 1837. pag. 310. 313.) werden beide noch als besondere Arten in der 5. Section der Untergattung Tenthredo auf- geführt. Die einzige Aehnlichkeit, welche sich an dem roth, weiss und schwarz gezeichneten Weibchen und dem gelb und schwarz gefärbten Männchen auffinden lässt, ist das braungelbe Flügelrandmal und das gelbe Schildchen , die gelbe Lefze nebst den gelben Mandibelu. 327 Bemerkungen zu den in r/Lacnrdaire’s Monographie des coleopteres siibpentameres de la famüle des Phytophages// \orkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. lü. ^uffrian in Siegen, ( Fortsetzung. ) pag. 69 fF. Orsodacna Latr. n. 5. 0. nfgrtcollts Oliv. Das Endglied der vordem I Taster ist etwas kürzer und merklich dicker als bei gleich ; grossen Stücken von O. cerasi 5 auch ist erstere keines- I Weges stets grösser als letztere ; ich möchte vielmehr nach I 18 vor mir liegenden Stücken von O. cerasi das Gegentheil I annehmen. I n. 6. O, cerasi F. Bei manchen Individuen ist das [ Endglied der vordem Taster mehr schlank und walzig, bei [ andern nach der Spitze hin deutlich erweitert, mehr verkehrt kegelförmig. Im Allgemeinen sind letztere die kleinern; ob etwa die Männchen 1 Im Selkethale am Harze findet sich diese Art in manchen Jahren überaus häufig auf den Blüthen von Sorbus aucuparia und Crataegus oxyacantha, selbst auf Dolden , und zwar alle Varietäten , mit Ausschluss der einzigen O. cantharoides F. , durcheinander und in Paamng. ln Westphalen und dem angränzenden Nassau’schen habe ich sie immer nur sehr vereinzelt gefunden. Die grössten Stücke, welche ich vor mir habe, gehören zu des Verfs. var. H. (glabrata Pz.), und erreichen eine Länge von 4^ Linie. n. 8. humeralis Latr. scheint in Deutschland auf die südlichen Gebirgsländer beschränkt zu seyn. Die mir von dort aus zu Gesichte gekommenen Stücke gehören alle der 1 einfarbig schwarzblauen Varietät ( O. coerulescens Duft. ) an, die zuerst Crentzer als eigene Art aufgestellt zu haben scheint. • pag. 92 ff. Donacia Tab. Der Verf. verwirft die von Hoppe zuerst angewendeten und von Ahrens beibehaltenen ünterabtheilungen nach der Zahl der Zähne an den Hinterschenkeln , weil die Zahl der letztem nach Geschlecht und Individualität abändern. Erste- res ist jedoch nur zum Theil richtig, und gilt nur von den Weibchen einiger Arten , deren Männchen zweizähnige Schenkel besitzen, und deren Weibchen dann der 2te (accessorische) Zahn mangelt, letzteres aber kann nicht wohl zugegeben werden, wenn Fiiaii den Bau der Schenkel genauer betrachtet. Denn die D. crassipes und die andern hierher geliöreuden Arten tragen auf dem scharfen Innenrande der Hinterschenkel wirklich nur einen einzigen breiten und zusanimengedrückten (eigentlich eine Erweiterung jenes Innenrandes bildenden) Zahn, und die stumpfen, schar- tenartigen Erliohungen, welche sich zwischen diesem Zahne und dem Kniegelenke finden , sind , wie auch der Verf. bei D. crassipes selbst bemerkt, gar nicht Zähne in jenem Sinne, sondern eben nur stumpfe , an Anzalil und Grösse von der Ausbildung jedes einzelnen Individuums abhängige Höcker, die man am passendsten mit den schartenartigen Unebenheiten an den Kinnbacken des Lucanus cervus vergleichen kann, und die man auch bei grossen E.\emplaren von D. dentata, nigra und andere Arten wahrnimmt. Eine Vertheilung der Arten nach der Gestalt der Deikschilde hat schon früher Germar (in dem Vorworte der Ahrens’sclien Monographie) in Anregung gebracht ; übrigens lässt sich nicht verkennen, dass durch eine solche weit mehr wie bei der bisherigen Anordnung Verwandtes weit auseinander gebracht , und Ungleichartiges verbunden wird 5 so z. B. ist auch von unserm Verf. D. menyanthidis weit von D. semicuprea getrennt, und D. sericea kommt zunächst bei D. affinis zu stehen. End- lich aber würde eine Eintheilung der Arten nach den Zähnen der Hinterschenkel, falls sie wirklich verworfen werden müsste, auch nicht weiter zur Bildung von Unterabthei- lungen brauchbar sein; der Verf. aber wendet sie nicht allein hier dazu an, sondern braucht sie auch zu gl^'ichem Zwecke bei der Gattung Sagra, mit der Bemerkung: dass obwohl sie dort das Aufsuchen der Arten nur unvollkommen erleichtere, er sie nichts desto weniger für natürlich halte. Mir will nach Jahrelanger Beschäftigung mit der Gattung Donacla die Vertheilung der Arten nach den Zähnen an den Hinterschenkeln immer noch als die natürlichste erscheinen, weil sie es möglich macht , die einzelnen kleinern Gruppen in natürlicher Folge aneinander zu reihen, und ich gebe eine hiernach geordnete Uebersicht der mir vorliegenden deutschen Arten dieser Gattung, welches ich schon im J. 1835 mehreren meiner entomologischeu Freunde mitge- theilt habe. A. Die Hinterschenkel der cf zweimal gezähnt; die Deckschilde flach , hinten abgestumpft. D. crassipes F. , cincta Germ., dentata Hoppe , angustata Kze., sparganii Ahr, 329 Die Hinterschenkel der cT tragen anf zngescliärftem In- nenrancle einen derben spitzen Zahn, zwischen welchem und dem Knie sich bei den grossem Arten die oben bereits erwähnten stumpfen Höcker befinden (D. crassipes, dentata). Der 2te kleinere Zahn steht auf der breiten, innern Schen- kelfläche neben dem ersten, oder etwas näher nach der Wurzel hingerückt; bei den 2 ist er entweder kleiner wie der erste ( D. dentata , sparganii ) , oder er fehlt ganz ( D. crassipes, cincta, augustata) ; auch fehlen dem $ die hÖcker- artigen Erhöhungen auf der Innenseite der Hinterschienen, die man bei den cT mit einziger Ausnahme der D. spar- ganii findet. B. Die Hinterschenkel der cT einmal gezähnt; die Hinterschienen bei beiden Geschlechtern ohne Höcker. a. Deckschilde flach, hinten abgestumpft, mit deutlichen Einrlrücken. D. reticulata Schh. , dentipes F. , sagit- tariae F. , lemnae F. , obscura Gyll. , gracilis Creutz. , brevicornis Ahr. , thalassina Germ., impressa Pz., sim- plicifrons Lac. b. Deckschilde flach gewölbt, hinten abgerundet, mit deutlichen Eindrücken. D. sericea L. , comari Ahr. c. Deckschilde gewölbt, hinten abgerundet, ohne merkliche Eindrücke. (Die Oberseite der Regel nach bei dem d* schwarz, bei dem $ erzfarbig, doch nicht ohne Aus- nahmen.) D. nigra F. , discolor Hoppe, affinis Kunze und die der letztem verwandten Arten. C. Die Hinterschenkel der cT zahnlos. Hinterschienen ohne Höcker. a. Die Oberfläche unbehaart. 1. Deckschilde flach gewölbt, ohne merkliche Eindrücke. D. inenyanthidis Fab., semicuprea Pz. 2. Deckschilde flach , mit mässigen Eindrücken. D. simplex F., typhae Br., fennica Pz. , Malinovskii Ahr. b. Die Oberfläche filzig behaart, (Deckschilde flach, mit mässigen Eindrücken. ) D. hydrocharidis F. , tomen- tosa Ahr. Auf die äussern Verhältnisse des Vorkommens hat der Verf. im Ganzen wenig Rücksicht genommen. Die Donacien leben theils auf Wasserpflanzen am Rande stellender und 330 fliessender Gewässer, theils auf den auf der Wasserfläche schwimmenden Blättern solcher Pflanzen, namentlich aus den Gattungen Nymphaea, Potamogetoii , Sparganium und anderer. Die meisten Arten leben nur kurze Zeit; wenige fludeu sich 2 — 3 Monate lang , und noch wenigere bis zum Ende des Jahres. Die frühsten Arten erscheinen zu Anfang Mai, die spätsten im Julius; Spätlinge einzelner Arten finden sich bis zum Winter; zuweilen finden sich üeberwin- ternde am Wasser unter verfaultem Laube oder Geröhrigt, seltener au feuchten Stellen unter Moos. Der Aufenthalt der meisten beschränkt sich auf einige wenige , genau be- stimmte Pflanzenarteu. Dabei ist jedoch zu bemerken , dass von denjenigen Arten, deren Namen Fabricius von gewissen Pflanzen entlehnt hat, keine einzige sich auf der Pflanze findet, von welcher der Name entlehnt ist, vergl. D. sagit- tariae, lemnae , menyanthidis, hydrocharidis und andere. Da unser Verf. ( S. 97. Note) die genaue Beobachtung der Futterpflanzen als ein wesentliches Mittel zur genauem Unter- scheidung der verschiedenen Arten betrachtet, so werde ich bei jeder Art dieselben angeben, so weit sie mir bekannt geworden sind. n. 9. D, crassipes F. Die von dem Verf. angeführten Farbenvarietäten gehen so unmerklich in einander über, dass von manchen Stücken kaum entschieden werden kann, welcher Form sie angehören. Bemerkenswerth aber ist eine andere Varietät, welche ich von Hrn. Dr. Rosenhauer erhielt, und die sich durch eine tief schwarzblaue und in Folge der groben und dichten Querrunzeln auf den Zwischenräumen völlig glanzlose Oberfläche auszeichnet. Die zahnartigen Höcker an den Hinterschienen der c/*, deren Uebersehen der Verf. bei Gyllenhal und Kunze rügt, hat schon Ahrens unter den Merkmalen seiner ganzen ersten Familie angegeben; Rosenhauer fand das Thier bei Erlangen ausschliesslich auf Typha latifolia; mir selbst ist es noch nie anders als auf den schwimmenden Blättern der Nymphäen vorgekommen, wo man seiner bei seiner Flüchtigkeit am leichtesten dadurch habhaft wird, dass man das Blatt mit der Hand schnell unter das Wasser niederdrückt , und den dann unbeweglich bleibenden Käfer wegnimmt. Wo das Thier vorkommt, findet es sich in grosser Anzahl; als deutsche Fundorte kann ich ausser Erlangen (Rosenhauer!) noch die Umge- gend von Magdeburg (wo es auf dem Pechauer See! überaus häufig ist), Rheine im Münsterschen (Schartow!), und 331 Düsseldorf! Auch aus der Schweiz habe ich sie von Schartow erhalten. 11. 14. D, bidens Oliv, Bei der Unzulänglichkeit der Olivier’scheu Beschreibung, aus welcher die einzige bezeich- nende Stelle sich auch auf die (auch von Gyllensal anfangs mit der vorliegenden verbundne) D. sparganii Ahr. anwenden lässt — und dass Olivier’s Worte nicht auf die Goldwage gelegt werden dürfen, weiss jeder, der seine Schriften nur einmal benutzt hat — scheint es doch am besten, diesen Namen ganz zu beseitigen, und bei dem allgemein verstan- denen Namen D. cincta zu bleiben, da, wenn einmal ein Name nicht ohne Beifügung eines Synonyms verständlich ist, das Synonym jedenfalls besser ist als der Name selbst. Auch von dieser Art besitze ich tief schwarzblaue , völlig glanzlose Exemplare, wie deren eins bei der vorigen Art erwähnt ist; ich fand ihrer zwei im J. 1835 bei Dortmund unter einer Masse der gewöhnlichen. Nach Kunze fehlt der Hauptzahn der 9 zuweilen ganz ; ich habe jedoch noch kein 9 gesehen, bei dem nicht wenigstens noch ein kurzer hakiger, hinter- wärts gerichteter Absatz vorhanden wäre. Die Art ist in Deutschland sehr weit verbreitet; Ahrens fand sie auf dem Pechauer See, auch im Mansfeldischen; bei Ascherslebeu Hornung, bei Hannover Mühlenpfort, bei Hamburg Thörey, bei Rheine Schartow, bei Erlangen Rosenhauer; bei Dort- mund habe ich sie selbst in den Jahren 1835 und 1836 in Menge gesammelt. Rosenhauer fand sie auch in Ungarn, Schartow in der Schweiz. Als Futterpflanze nennt Ahrens Potamogeton natans, Rosenhauer eine Typha, mir ist sie auf den Blättern von Sagittaria Sagittaefolia vorgekommen. n. 15. D, de nt ata Hoppe, Sie scheint sich im mittlern Deutschland weit auszubreiten. Sie findet sich bei Berlin! Magdeburg (Ahrens!), Aschersleben (Hornung!), Leipzig (Kunze), Erlangen (Hoppe, Rosenhauer! ), Dortmund! Kunze fand sie auf Sagittaria Sagittaefolia, und damit stim- men meine Erfahrungen überein; Rosenhauer auf Riedgräsern. n. 16. I), angustata Kze, Der Innenrand der Schienen ist bei den cT eben so deutlich gezähnelt, wie bei den cT von D. cincta und dentata. Ich glaube nicht , dass man diese Art mit der letztgenannten verwechseln wird ; der gewölbtere Rücken , der Deckschilde , die merklich feinere Sculptur derselben, und die dadurch viel breitem Zwischeu- räame} die kürzern Fühler ^ deren 2tes und 3tes Glied 332 biniförmig ist und von denen jenes von diesem nur wenig iibertroffen wird, während bei D. dentata das 3te Glied fast doppelt länger als das 2te, und zugleich deuHicIi verkehrt kegelförmig ist, reichen auch ausser der schlankem Gestalt zur vollständigen Unterscheidung beider Arten aus. Türkische Exemplare der D. angustata sind in den letzten Jahren häufig von Frivaldszky ohne Namen versandt worden. n. ]7. D. sparganii Ahr, Die einzige Art dieser Gruppe, bei welcher die Hinterschienen der cT höckerlos sind. Die beiden Zähne an den Hinterschenkeln stehen zwar nicht genau neben einander, aber doch einander weit näher als an den beiden vorhergehenden und eben so nahe wie bei D. cincta. Sie findet sich bei Berlin!, Leipzig ( Germar ) , Magdeburg ( Ahrens ) , Dortmund ! , Erlangen (Rosenhauer), und vorzugsweise im Juli. Ich habe sie, wie Ahrens, nur auf Sparganium Simplex gefunden. n. 19. D, appendiculata Ahr. Der Name, unter welchem der Verf. diese schöne Art aufführt, ist aus einem doppelten Grunde unpassend ; einmal , w^eil der über den Hinterleib hinausreichende Theil der Deckschilde keine blosse Ap- pendix derselben bildet, wie das bei der D. appendiculata Pz. wirklich der Fall ist; und dann, weil, wie schon Kunze richtig bemerkt, jener Name schon viel früher von Panzer einer ganz andern Art ( D. equiseti F. ) beigelegt, und für letztere zu einem blossen Synonym geworden ist. Solche Namen hat der Verf. auch bei andern Gelegenheiten nicht vermieden, so z. B. wird von ihm, nachdem er die D. pallipes St. als Varietät bei D. affinis untergebracht hat, jener Name einer nordamerikanischen, bis dahin unbeschrie- benen Art beigelegt. — In den deutschen Sammlungen ist für die vorliegende Art der Name D. reticulata Schh. nach Kunze’s Vorgänge ziemlich allgemein angenommen. Merk- würdig ist, dass Hr. Aube das Thier auch bei Paris gefunden; bisher galten die südlichsten Theile Deutschlands für die nördlichsten Gegenden ihres Verbreitungsbezirks. n. 20. D. dentipes F. Der Form nach eine Mittelart zwischen den vorhergehenden und den folgenden Arten, indem bei ihr schon die bei den folgenden stets mit Be- stimmtheit und einer gewissen Gesetzmässigkeit auftretenden Eindrücke auf den Deckschilden zum Vorschein kommen. Die vorkommenden Varietäten bieten wenig Verschieden- heiten dar; je grüner die Grundfarbe, desto heller und- 333 zugleich desto schmaler ist die Längsbinde, mit dem Dnnklerwerden der Grundfarbe wird auch die Binde breiter und färbt sich intensiver, bis sie zuletzt in der Mitte wie einge- brannt erscheint. Stets aber zieht sie sich an der Stelle, wo sie den Schrägeindruck durchschneidet, etwas zusammen. Unter den deutsclien Arten ist die gegemvärtige ohne Zweifel die gemeinste und zugleich in grösster Masse vorhanden; im nördlichen Deutschland lebt sie im Frühlinge gewöhnlich auf allerlei Wasserpflanzen, namentlich auf Caltha palustris, Carex acuta, paludosa, riparia, Sparganium simplex und ramosum, Typha latifolia; Roseuhauer fand sie jedoch auch auf jungen Fichten - und Kieferschlägen , und im Winter I unter Moos. Ich besitze sie vom Unterharze! und Aschers- ! leben!, von Cassel (Riehl!), Rheine (Schartow!), Dort- ^ inund!, Aachen (Förster!), Siegen!; Altenburg (Apetz!), Erlangen ( Roseuhauer ! ) , Günzenhausen ( Bestelmeyer ! ) , auch aus der Schweiz ( Schartow' ! ) ; eben so findet sie sich auch bei Magdeburg (Ahrens), Leipzig (Germar, Kunze), Coburg (Hornung), und in Tyrol (Rosenhauer). . I (Fortsetzung folgt.) üeber Bomb. Menthastri und Urticae. Von C. F. Freyer in Augsburg. Die Frage: ob Bomb. Menthastri und Urticae zusam- mengehören oder wirklich standhaft verschieden sind? ist zur Zeit noch nicht genügend beantwortet und ich erlaube mir daher folgendes mitzutheilen. Im Juni 1844 legte mir ein Weibchen von B. Men- thastri über 300 Eier, aus welchen sich schon nach 10 Tagen I die Räupchen entwickelten. Ich nährte sie mit Löwenzahn, I Wegerich und der Milchdistel, welche Pflanzen sie sehr gerne pfrassen. Ueberhaupt ist diese Raupe sehr gefrässig und öfters musste ich in einem Tag doppelte Rationen geben. Ich brachte etw'a 100 Stücke zur vollen Grösse. Ende Au- gust waren sie säramtlich ausgew’achsen und traten ihre Verwandlung theils in der Erde, thcils auf der Oberfläche in einem sehr dünnen Gespiniiste an. Die sehr kurzen und 334 dicken stumpfen pechschwarzen Puppen überwinterten , und erst Mitte Mai entwickelten sich die Falter, Ich erhielt unter etwa 60 Stücken nur 3 weibliche Exemplare, welche der B. Urticae ganz ähnlich waren , indem sie theils gar keinen, theils nur 1 oder 2 schwarze Punkte anf den blen- dend weissen Flügeln zeigten. Die entwickelten Männer waren indessen durchaus sehr stark mit schwarzen Punkten auf den Obertiügeln besäet. Ob ich nun gleich keinen Mann ohne schwarze Punkte aus dieser Raupenbrut erhielt, so spricht doch der Umstand , dass die 3 der B. Urticae ganz ähnlichen Spinner aus Raupen ron Menthastri sich entwickelten, scheinbar dafür, dass Urticae nur eine Abart ohne schwarze Punkte von B. Menihastri sein könnte. Was übrigens die Zahl dieser schwarzen Punkte betrifft, so ist solche sehr ungleich und nicht standhaft, sowohl in der Form als in der Grösse. — Gewöhnlich zeigen sich bei Menthastri auf den Obertiügeln zwischen 32 bis 37 Flecken, doch habe ich auch zwei weibliche Exemplare vor mir, welche auf den Oberflügeln nur 11 und 8 schwarze Punkte führen. Eben so verschieden sind auch die Punkte auf den Unterflügeln, wo gewöiinlich der schwarze Fleck am Innen- winkel des Hinterrandes, den manche Exemplare so deut- lich zeigen, fehlt. Auch auf der Unterseite ist die Zahl der schwarzen Flecke sehr ungleich, doch führen hier alle Exemplare von Menthastri auf den Hintcrflügeln einen schwarzbiaunen Mond- fleck in der Flügelmitte, und dieser Umstand ist es, der entscheidend dafür sprechen dürfte, dass Urticae von Men- thastri wirklich verschieden ist, denn keine Urticae in i meiner Faltersammlung, deren solche über 10 Stück enthält, führt auf der Unterseite schw'arze Flecke und es mangelt der schwarze Mittelrand gänzlich. Aber hier erregt Espers Abbildung von Menthastri III. Theil , Tab. LXXI , Fig. 7 wieder Zweifel , indem diese Figur auf der Unterseite gar keine schwarzen Flecke oder Punkte zeigt. Espers Bild von Urticae auf Tab. LXXXVI des III. Th. , Fig. 2 kommt mit den von mir erzogenen tlecklosen Exemplaren ganz überein, docli führt solches ebenfalls auf der Unterseite keine schwarzen Flecke, w’äh- rend hier meine aus Menthastri Raupen erzogene Exemplare > einen braunen Mittelraond zeigen. Im Text (Nachtrag, S. 20; vermuthet er indessen, dass Urticae nur Abart von Men- thastri sein könnte. Es wäre sehr zu wünschen, dass eifrige 335 Entomologen Urticae aus dem Ei erziehen möchten, wodurch am sichersten bewiesen werden könnte, ob beide Arten wirklich verschieden sind, oder zusammengehören; denn ob- gleich auch Ochsenheimer Bd. 3, S. 357 erklärt, dass er Urticae aus dem Ei erzogen hat, so sind seine Angaben, bei Beschreibung beider Arten , nicht ganz treu und sicher, sondern flüchtig, so dass man sich nicht genau darauf ver- lassen kann , indem er z. B. bei Urticae von der Unterseite der Hinterriügel , gar nichts erwähnt, welche doch das auflfal- lendste Merkmal, den gänzlichen Mangel brauner Mittel- monde, darzubieten scheint. Augsburg, im Juni 1845. Sntclli^cni Wad) richten. Für Freunde der Schmett erlin gsdtunde. Die wenigen Exemplare, welche ich von meinen altern Beiträgen, wovon 24 Hefte in 3 Bd. 8., mit 144 Knpfer- tafeln und 200 abgebildeten Falterarten erschienen sind, noch besa^s, sind bereits vergriffen. Doch habe ich auf mehrseitige Anfragen hin mich entschlossen , von solchen wieder einige complette Exemplare nachmalen zu lassen, und deshalb keine Mühe und Kosten gescheut. Ich offerire daher aufs neue diese Beiträge den Freunden der literarischen Falterkunde mit dem Bemerken, dass solche, coraplett und vollständig bei mir unmittelbar um 16 fl. Rhl. oder 9 abverlangt werden können. Irn Buchhandel kosten solche 24 fl. oder 14 — Von meinen Neuern Beitr. sind bereits 78 Hefte mit 468 Tafeln und 842 abgebildeten Falterarten fertig und das iHeft kostet 1 fl. 24 Xr. Rhl. im Subscr. Preis und 1 fl. 48 Xr. oder 1 Ladenpreis. Bei Bestellungen, welche bei mir [unmittelbar gemacht werden, bewillige ich nach wie vor einen verhältnissmässigen Rabatt. Augsburg, im Juni 1845. . C. F. Frey er, Stiftungs - Cassier. I Das Verzeichniss europäischer Schmetter- linge — nach Ochsenheimer und Treitschke mit Berück- sichtigung der neueren Entdeckungen und Arbeiten von 336 Boisduval, Zeller, Everiinann, Freyer, Herrich - Schaeffer u. s. w. ist nuimielir bei Herrn Bagmihl hieselbst a 2 Jf, das Exemplar zu haben. Der Vorstand des entomologischen Vereins ist erbötig, Mitgliedern der Gesellschaft, die sich an ihn wenden , die gewünschten Exemplare zu übersenden. Schönherr’s Curculionenwerk , das Ganze oder einzelne Theile , werden zu billigen Preisen gesucht. Von weml I sagt die Redaction. ln Posen bei Heine ist erschienen : Dipterologische Beiträge von Prof. Dr, H. Loew. GiBogenund 2Kiipfertafeln. Preis 1 netto. Diejenigen Vereinsmitglieder , welche die Güte haben i wollen , sich in diesem Winter mit der Bestimmung von i Insecten zu befassen, werden ersucht, uns davon gefälligst | bald Anzeige zu machen und die Familien und Gattungen j anzugeben , die sie zu übernehmen geneigt sind. Behufs eines möglichst vollständigen Erraten verzeicli- j nisses in der December-No. werden die Herren Autoren um j die Angabe der in ihren Aufsätzen des diesjährigen Jahrg. j etwa noch stehen gebliebenen Druckfehler ersucht. Red. Ver. pro 39- 42. Z. B. K. in Klgft. ß- Ver. pro 43. Dr. W. in Br., Dr. Sch. in Br., Z. ß. K. in Klgft., V. H. a. D. b. C. ß- Ver. pro 44. Dr. A. in Abg., Z. B. K. in Klgft., Dr. Sch. in Dz., v. H. a. D. b. C. ß- Ver. pro 45. 0. F. C. R. J. in Csl., Pf. H. in Nh., Dr. A. in Abg., Z. B K. in Klgft., Fr. F in Mbg., L. F. in An., L. B. in Bpt. , V. K. a. N. b. L., R. L. in Albn. Ztg . pro 44. Pf. H. in Nh. Ztg . pro 45. 0. F. C. R J. in Csl., L. B. in Bpt., V. K. a. N. b. L., R. L. in Abn. Druck von F. Heiscnlaud. Entomologische Zeitnng herausgeg^eben von dem entomolog-ischen Vereine z u C. A. DohrriprTeses . I" Commission bei F. Fleischer Dr. H. Schaum, Secretair/ *" N“. 11. 6. jaiirg:ang:. Jfovbr. 1845. Inhalt, Vereinsangelegenheiten. Schneider: Verzeichniss italischer Neuroptern. Klingel höffcr: Chrysobothris pini nov. spec. P u t z e y s : lieber Pterostichus exaratus und Molops subtruncatus. Zeller: Polyommatus Polonus n. sp. u. Anthophila rosina Hübn. Keferstein: Lepidopterologisclie Bemerkungen. Suffrian: Bemerkungen zu Lacordaire's Monographie etc. (Fortsetzung.) j Hering: Eversmann Fauna Vclgo-Ui alensis (Schluss.) Intelligenz. ^evein$an$eUi^enl)eiien, In der Sitzung am 7. October wurden als Mitglieder des Vereins aufgenommen ; Herr Dr. med. Adolf Speyer in Wildungen, » P. Maassen in Crefeld. Es wurde beschlossen , der bereits im Druck befind- lichen Zeitschrift den Titel Linnaea e n to m o 1 ogica zu geben. Der erste Band wird col eopterol ogis che Bei- träge van Dr. Schmidt (dessen Opus posthumum über die Oedemeriden) Prof. Germar und Dr. Schiödte, lepi- d opterologische von Oberlehrer Zeller und diptero- l Ogi sehe von Prof. Loew enthalten. Eingegangen: für die Sammlung des Vereins: 300 Species Käfer, Geschenk des Hrn. Cantor und Miisikdir. Funke in Roeblifz, 23 338 für die Bibliof liek: Fabricius: Species iiisectorum P. II. Geschenk des Hrn Prof. Dr. Loew. Schrank: Fauna boica P. I. 1 und 2, P. II. 1, P. III. 1 und 2. Siebold: Obs. entoiu. de Oxybelo unigluini atque MiJto- gramma conica. Erlang. 1841. Geschenke des Hrn. Prof. Dr. v. Sieb old. Der geehrte Hr. Verf. hatte uns die letzte Abhandlung bereite iin Jahre 1841 zugesandt, bei der Aufnahme des Bibbothekbestandes war dieselbe aber nicht voizufindeu gewesen. Sturm: Deutschlands Fauna, Bd. 1 — 14. Auf aidi- quarischem Wege gekauft. Wiegmann-Erichson: Archiv 1844, Heft 6. (Jah- resbericht für 1843, erst jetzt ausgegeben. ) C\ A. Dohm. Verzeiclmiss der von Herrn Oberlehrer Zeller iin Jahre 1844 in Sicilien und Italien gesammelten IVenropIera, mit Beschreibung einiger neuen Arien. Von , G, Schneider, Dr. phil. in Breslau. Herr Obeil. Zeller in Glogau hat Ende vorigen Jahr<‘s eine Reise nach Sicilien und einem Theil Italiens gemacht, um die Fauna des Landes kennen zu lernen. Er war so gütig, mir die auf jener Reise gesammelten Neuroptera zur Bearbeitung zu übersenden, und ich glaube im Interesse der Wissenschaft auch die Anführung der schon bekannten Arten nicht unterlassen zu dürfen, indem dadurch eijj deutliches Bild der geographischen Verbreitiuig der Arten und eine interessante Vergleichung der Faunen verschiedener Lander i unter tienselben ßreitegradeii möglich wird. Im Allgemeineji scheint Sicilien keinen bedeutenden . Artenreichthum an Neuroptern zu besitzen, und noch am ) reichsten in Libellulincn und Myrmeleonen zu sein. 339 Famil. Libellulina. 1. Libellula ferriiginea Van der Lind, d" 9 gf"gen Ende April bei Messina, im Jimi bei Syrakus, und Anfang Juli bei Catania gesammelt. 2. Libellula fulva Müller (coJispurcata Fabr.) cf 9 in Sicilien, und zwar dieselbe, dem Süden eigenthüm- liche, dunkle Varietät mit blaiibereiftem abdoinen, deren ich bei Aufzählung d(!r kleinasiatischcn Libellulineii (s. 110 dieses Jahrg. ) erwähnte. 3. Libellula coerulescens Fouscol. cf 9 von An fang bis gegen Ende Mai bei Syi akus. . 4. Libellula sicula Hagen (striolata Charp.) cf 9 gegen Ende April bei Syrakus, noch nicht ausgefärbt, und in ausgefärl)ten Exemplaren gegen Ende Juni bei Catania, und im August bei Neapel. Eine, wie es scheint, weit verbreitete, aber nicht überall vorkom- mende Art, die sowohl nicht fern der Ostseeküste, als auch in Schlesien, am Rhein und selbst ( s. Ent. Zeitg., 1. c.) in Kleinasien vorkommt. 5. Gomphus unguicu latus Van der Lind, cf 9 in Sicilien, und zwar eine südliche Varietät nach Selys. Diese Art scheint ebenfalls ziemlich weit in Europa verbreitet zu sein. 6. A e s ch n a r u f e s c e n s V a n d e r Lind. 9 gegen Finde Mai bei Syrakus, ist auch im nördlichen Europa heimisch. 7. Calopteryx ha e m o rr h oi d ali s Vander Lind, cf 9 gegen Ende April und Anfang iMai häufig, aber in noch unausgefärbten Exemplaren, an dcji Ufern der Cyane bei Syrakus, dem einzigen Ort in Fluropa, w’O Papyrus wächst. 8. Lest es barbara Fabr. 5 ein sehr altes cf bei Rom Ende August gesanmudr , zeigt auf dem letzten Seg- ment des abdomen oben eiueji blau bereiften Fleck; ferner sind ein Paar Exemplare dieser yVrt a 9 (Anfang Juli in ausgefärbtem Zustande bei Catania gesammelt), durch ihre ausserordejitliclie Kleiidieit in allen Theilea sehr merkwürdig ; das 9 hat überdies noch als merk- würdige Abweicliung unten am thorax hinter den Füssen jederseits einen iängüchen selnvarzeji Fleek , wie er sicli für gewölmlich bei Festes vireiis Charp. fin- det. — üebrigens ist L. barbara wohl eine der verbreitetsten Arten. -- 23 340 9. Lestes fusca VaiulerLind. (pliallatiim Charp.) fast alle Exemplare bei Ancona Mitte September gesam- melt. Auch von dieser Art ist ein Paar cT 9, durch ausserordentliche Kleinheit und Lebliaftigkeit der Färbung merkwürdig, Anfang Juli bei Catania gefunden worden. 10. Agrion tenellurn Villers. (rubellum Vander Lind.) gegen F^nde April , Anfang Mai und Juni bei Syrakus, iiäufig; zwei Varietäten des 9 befinden sich dabei, wovon die eine mit ganz rothem Hinterleibe, die andere mit bronzegrüuen Flecken oben auf allen Segmenten des Hinterleibs. 11. Agrion Gen ei Rambur; gegen Ende April und Anfang Mai bei Syrakus, in den Sümpfen der Syraka . sehr häufig: diese Art scheint Sicilien eigenthüinlich ^ zu sein und ausserdem nur noch in Sardinien vor- zukommen. ^ 12. Agrion furcatum Charp. in Italien 5 wahrscheinlich I eben so Iiäufig, wie in Schlesien und anderwärts. Faniil. Ephemerina. 13. Cloe diptera Lir. ne, 1 9 im Anfang Mai bei Syrakus. 14. Cloe fusca n 0 v. spec. : 1 9 im Anfang April bei j Messina. Thorace supra fnsco , subtus cum pedibus obscure testaceo ; alis hyalinis venis fuscis, area costali apicern ! versus fulvescente , venulis transversis pluribus in discoj abdomine supra rufescenfe, segmentis postice brunneo cinctis, subtus testaceo; filamentis longis, 1 obscure testaceis , fusco annulatis. Long. corp. 2| long. filam. — Ich erlaube mir, diese Art einstweilen als neu kurz zu definiren, da ich sie aus den vorhandenen Beschrei- bungen von Ephemeriden nicht bestimmen konnte, und PicteCs Monographie dieser Familie bis jetzt noch nicht vollständig ist. FamiL Coniopterygidae. 15. Coniopteryx psociforniis Curtis, 1 Exemplar den 24. März bei Messina gefangen; auch in Sclilesien 1 heimiscli. FamiL Panorpina. ^ 16. Pauorpa m e r i d i o na 1 i s Rambur, cT 9* Anfang '* und Mitte April bei Messina, Mitte August bei Neapel, i 341 Bis Jetzt war diese ausgezeichnete Art nach Rainbur nur als in Frankreich und Spanien heimisch bekannt. FanüL Ascalaphidae, 17. Ascalaphus corsicus Rainbur cT 2, den 8. Juni bei Syrakus, den 11. auf dem Wege über Noto und Spaccaforno nach Ispica , und den 26. Juni auf dem Wege über Lentini nach Catania; scheint nicht häufig zu sein. 18. Theleproctophylla australis Fahr. cT 2, letz- tere mit sehr schön erhaltenen blattartigen Anhängen des Hinterleibs; Mitte bis Ende Juli bei Messina. Sämmtliche Exemplare gehören der Varietät mit russ- braunem Fleck auf den Flügeln an, während in Klein- asien und auf den griechischen Inseln die Grundart mit ungefleckten Flügeln vorherrschend scheint. Fumil, Myrmeleonidae. 19. Palpares libelluloides Lin ne. cT 2 Mitte Juni bei Syrakus, Mitte Juli bei Messina, und die noch nicht ausgewachsene Larve Anfang Juli bei Catania. 20. Myrmeleon tetragrammicus Pallas, 1 Exemplar den 19. August bei Neapel. Diese Art scheint im ganzen Süden Europa's sehr verbreitet zu sein ; bei Paris und im südlichen Deutschland ist sie ebenfalls sehr häufig. 21. Myrmeleon p al lidip enni s Rambur cT 2; eine gleichfalls sehr weit verbreitete, und wo sie vorkommt, in Menge erscheinende Art, welche Oberlehrer Zeller vom Ende des April an, den ganzen Mai und Juni hindurch bei Syrakus, Anfang Juli bei Catania, Anfang August bei Messina, und den 23. August bei Neapel gefunden hat; auch im südlichen Frankreich und Spa- nien, sowie in Kleinasien (s. Jahrg. 1845. No. 6 der Stett. Entom. Zeit.) nicht selten; scheint mir mit M. plumbeus Brülle von Morea, sowie mit M. mu- rinus Klug vom Cap, identisch. 22. Myrmeleon appendiculatus Latr. cT 2, Mitte Juni bei Syrakus, gegen Ende Juni bei Catania, den ganzen Juli hindurch bei Messina, und am 28. August bei Ancona gefunden; scheint nicht selten. 23. Myrmeleon flavus Rambur. cf 2 nicht selten gegen Ende Juli bei Messina, auch iji Spanien und Kleinasiea heimisch. 342 24. Myrmeloon tencllus Klug (Symbol, phys. Der. IV. 'II. 6. Tab. XXXV. fig. 7.), 2 Exemplare am 10. Juli bei Messina gesammelt; sonst in Arabien einbeiiniscb. Herrn Geli. R. Klug’’s Beschreibung dieser / Art ist zwar nicht sehr vollständig, doch passt sie ziemlicli gut auf die vorliegenden Exemplare , welche sich noch dadurch auszeichnen , dass alle Segmente des Hinterleibs mit einem dojipelten länglichen blass- gelben Flecke gezeichnet sind, was Klug nur beiläufig als zuweilen vorkommend erwähnt; sollte diese Abwei- chung der Färbung des Hinterleibes sich vielleicht auf Geschlecht.' unterschiede beziehen ? 25. M y r in e 1 e 0 n d i s t i ri g u e n d ns Ra m b u r : 1 cT An- fang Juli bei Catania gesammel- ; nach Rainbur auch in Spanien, und zwar häufig, sowie am Senegal vor- ' kommend. Ich verinnthe , dass diese Art mit M. cinereus Klug (Symb. ph. Dec. IV. n. 9. Tab. XXXVI. fig. 3.) aus Arabien und Syrien identisch ist, was freilich nach der unvollständigen Beschreibung in den Symb. phys. sich nicht mit Gewissheit feststellen lässt ; das von Hrn. Oberl. Zeller in Sicilien gesammelte Exemplar ist fast um ^ kleiner als der in den Symbol, phys. abgebildete M. cinereus. 26. Megistopus'? variegatns nov. spec. — 1 2 den 27. August bei Rom gefunden. Pallidus totus ; antennarum gracilinm articuli supra fusco cincti ; palpi pallidi ; frons macula inajore inter antennas, supra antennas et occiput punctis 8 nigris: prothorax gracilis, sulcis duabus transversis et punctis supra 6 biseriatim dispositis nigris, vittaque laterali ahbreviata nigra; meso - et inetathorax punctis aliquot maculisque nigrofuscis : alae mediocres , aequales, acuminatae , venis pallidis fusco variegatis, venulis aliquot transversis atl marginem alae superioris interio- rem et posteriorem infuscans; pterostigmate albido, macula nigra praecedente ; pedes elongati, graciles, pallidi, longe pilosi, anteriores longissimi , coxis elongatis; feinora anteiiora reliquis longiora, punctis numerosis nigro-fuscis aspersa; niedia supra lineolis duabus nigro-fuscis; postica macula apicali fusca; rtibiae omnes haud calcaratae, punctis nunie- 27 tosis nigris aspersae , anteriores reliquis longiores; arsi graciles, longe pilosi, pallidi anteriores reliqr.is 343 longiores; articulo prinio omnium longissimo, secimdo cmn tertio primo longitudine aeqiialibus, quarto om- nium brevissimo , et quijito secundum longitudine vix superante 5 ungniculi graciles, subrecti , in tarsum reversi ; abdomen pallidum, brevissime parceque pilo- sum, segmento primo macula laterali fu-^ca, secundo usque ad quintum antice limbo lineolaque laterali abrupta et macula postica hastata fuscis, sexto et septimo limbo anlico et laterali latioribus fuscis, octavo fusco, postice anguste flavo limbato; anus pallidus, longe pilosus^ segmenta subtus pallida, macula postica fusca , cum lineola laterali superiore cohaerente ; seg- mentis sexto, septimo et octavo fuscis, postice anguste flavo-limbatis. Long. corp. 8^'"; long. alae super. 10'". — Diese Art ist in mehrfacher Beziehung merkwürdig und von den übrigen Myrmeleoniden besonders durch die abweichende Fussbildung gänzlich verschieden, und würde als ein Mitglied der von Rambur errichteten, nach einem leider defecten Exemplar einer exotischen Art definirten Gattung: Megistopus betrachtet werden können, wenn nicht ein sehr wichtiger, die oben beschriebene Art besonders auszeichnender Umstand dagegen spräche, nämlich: der Mangel der Spor- nen an allen T i b i e n , wodurch sich letztere Art noch mehr von allen übrigen Myrmeleoniden entfernt, und dieserhalb wohl mit Recht als eigene Gattung aufgestellt zu werden verdiente, für welche ich den Namen: Gymnocnemia vorschlage. Die langen Vor- derfüsse hat sie mit Megistopus gemein , nur findet hinsichtlich der Länge der Tarsenglieder ein Unterschied statt, indem bei der oben beschriebenen Art das erste Glied das längste ist. Da ich die Gattung Megistopus Rambur, welche leider noch unvollkommen charak- terisirt ist, nur eben nach Rambur‘’s Beschreibung kenne, so vermag ich nicht, die weiteren unterscheidenden Merkmale der neuen Gattung, sowie der Gattung Megi- stopus festzustellen, und muss mich für jetzt auf die oben hervorgehobenen Hauptunterschiede beschränken. Famil. Hemer ohidae. 27. Micromus intricatus Wesmäel, 1 Exemplar den 23. April bei Syrakus j ist sonst auch in gan? Deutsch’ land einheimisch. 344 28. Megalomus pyraloides Rambur, in mehreren Exemplaren Mitte August bei Neapel 5 diese Art scheint sehr enge Grenzen ihrer Verbreitung zu haben, und auch da, wo sie vorkommt, selten in grosser Anzahl sich zu finden. 2fi. Mucropalpus Hu muH Linne, 30. Mucropalpus micans Olivier, beide in ganz Deutschland häufig, in Oestreich gesammelt. 31. Mucropalpus fuscinervis 11 ov. spec. 1 Exemplar in Oestreich, Flavus, pronoti lateribus fusco - vittatis; alis hyalinis parum micantibus ; venis omnibus fuscis, nebulis sparsis vix distinctis griseis tinctis ; venulis transversis seriei gradatae posterioris septenariae prima et secunde nulla furca separatis. — Long. corp. If"', long. alae sup. 2| '". — Da ich nur ein einzelnes Exemplar dieses Hemerobius untersuchen konnte, so kann ich freilich nicht für die Beständigkeit aller angeführten Merkmale bürgen, indem bei einzelnen Arten Variationen hinsichtlich der Zahl der Queradern Vorkommen; doch dürfte die eben beschriebene Art, welche der vorigen (M. micans) sehr ähnlich ist und den kleineren Exemplaren der- selben an Grösse gleichkommt, sich von dieser und andern ähnlichen durch die einfarbig dunkelbraunen Adern , auf denen nur wenige sehr undeutliche graue Nebellicckchen sich finden, deutlich unterscheiden; auch sind die Flügel mehr w^asserhell, während sie bei M. micans stets gelblich sich finden ; die beiden ersten Adern der zweiten Queradernreihe sind durch keine Gabel eines Sectorastes getrennt; letzteres Merkmal könnte vielleicht nur ein zufälliges , und einer Varia- tion unterworfen sein ; nur die Untersuchung einer Menge von Exemplaren wird hierüber entscheiden. 32. Mucropalpus nervosus Fahr, in Oestreich. 33. Mucropalpus pygmaeus Rambur. Anfang Mai bei Syrakus, gegen die Mitte des August bei Neapel. Diese ziemlich kleinste der bekannten Hemerobiden findet sich auch hier und da in Deutschland nicht selten. 34. Chrysopa perla auctorum, gegen Ende Februar und Utt Juli bei Messina, im April, Mai und Juni bei 345 Syrakus, im Juli bei Catania, im August bei Neapel, im September bei Rom und Triest, überall gemein, wie in Deutschland. 35. Chrysopa viridana nov. spec. 2 Exemplare Mitte August bei Neapel. Pallide aeruginosa , capite flavido , frontis et clypei lateribus striga fusca; antennis pallidis; meso- et meta- thorace vitta dorsali flavida; alarum venis laete viridi- bus, venulis transversis in area snbcostali et radiali, nec non seriei gradatae prioris et posterioris totis, reliquis basi apiceque tantnm nigris. Long. corp. 4^"; expans. alar. 1"'. — Diese sehr schöne Art steht der dir. ciliata VVesm. am nächsten, unterscheidet sich jedoch von ihr durch die lebhafte t hell spangrüne Färbung, und die gelbe Binde auf dem Rücken des ganzen Thorax, sowie durch die dunkelbraunen Seitenstriemen der Stirn und des Kopfschildes ; die Flügeladern lebhaft hellgrün 5 die Queradern in dem Raume zwischen costa und subcosta, sowie zwischen letzterer und dem radius ganz schwarz, die übrigen nur am Anfang und Ende; die Fransen der costa sehr kurz, und die der Adern nur sparsam. — 36. Chrysopa aspersa Wesmäel, 2 Exemplare Mitte August bei Neapel; das eine der beiden Exemplare zeichnet sich durch seine Kleinheit , sowie dadurch aus , dass die Queradern zwischen costa und subcosta ganz schwarz sind, und auf dem Hinterkopfe sich noch 2 undeutliche braune Punkte befinden. 37. Chrysopa 7 -punctata Wesmäel, Mitte August bei Neapel. 38. Chrysopa Gen ei Rambur; gegen Ende Mai bei Syrakus, Mitte Juni bei Ispica, und gegen die Mitte des August bei Neapel; bisher nur aus Sardinien durch Rambur bekannt. 39. Chrysopa clathrata nov. spec. An denselben Orten und zu derselben Zeit , wie die Chr. Genei, gesammelt. Pallide viridis , capite pallidiore ; fronte antice clypei- que lateribus rufo limbatis; macula inter antennas et punctis duobus in occipite fuscis; palpis fuscis; antennis pallidis , apice brunneis ; prothorace antice angustato, lateribus fusco - limbato ; meso - et metathorace maculis aliquot fu5ci§ ftsperfis^ alarum venis pallidis, venulis 346 transversis inter costam et subcostam et illis seriei gradatae prioris et posterioris totis , reliquis basi apiceque tautum nigris. Long. corp. 4'", exp. alar. llj'" — 1". — Diese Art ist selir der Variation in Beziehung auf die Zeichnung des Kopfes und die Deutlichkeit der braunen Seitenbinde des prothorax , welche zuweilen nur als schwache Linie erscheint, unterworfen; die rothe Einfassung des Vorderrandes der Stirn, sowie der Seiten des Kopfschildes dagegen ist beständiger ; von der ihr sehr nahestehenden Chr. aspersa Wesmäel untersclnü- det sie sich hierdurch, sowie durch die weisslichgrüne Farbe des Körpers und der noch blässeren Flügeladern. FamiL Perlidae. 40. Nenioura cylindrica De Geer, 41. Nemoura variegata Olivier, 42. Nemoura cinerea Olivier. Sämmtlieh in Üe.^treich gesammelt. FamiL Phryganidae. 43. Limnophilus elegans Pictet (non Curtis), 44. Limnophilus griseus Pictet, 45. Limno])hilus digitatus Pictet. Sämmtlieh in Oestreich. 46. Hydroptila fuscicornis nov. spec. Mitte März bei Messina. Nigra, vertice argenteo ; antennis fuscis, apice brun- neis; alis fusco-villosis , raicantibus, maculis duabus argenteis in margine anteriore, et alia suturali minuta, tarsis brunneis. Long. corp. c. alis 1 j'". Durch die angegebenen Merkmale ist diese zierliche Art leicht von den 5 bis jetzt beschriebenen zu unter- scheiden. — Die Gehäuse der Larven, 1^'" sind an beiden Enden offen, und haben ganz das Aussehen gelblicher Reiskörnchen. 47. Psychomia annulicornis Pictet. Mitte März und im April bei Messina , im Mai bei Syrakus. 48. P hi lopotaraus variegatus variet. montanus Pictet. Ende März bei Messina. 49. Setodes (Mystacides) aspersella R ambur. Anfang Mai bei Syrakus, 1 Expl. Rambur’s Beschreibung dieser Art ist sehr ungenügend, und lässt noch aufzuklären übrig. 347 Beiträge zur deutschen Insectenkunde. Vom Oberlieutenant ülin^eltiöfTer in Darmstadt. Im Frülijahr 1842 wurden in der Nähe von Darinstadt junge Kiefern auf einer mit Oberholz diircliwachsenen Waid- fläche angepllanzt; die Pflänzlinge wuchsen gut an, bis ini Juli und August desselben Jahres viele bisher gesunde Stämmchen anfingen gelb zu werden und bald ganz abstarben. EtM^a 20 solcher Stämmchen brachte ich im October in meine Zuchtkasten und erzielte daraus im Frühjahr 1843 Tharanophilus violaceus F. , Pissodes notatus F. und am 6. Juli Anthaxia 4 -punctata F. , die letzteren in sehr grosser Menge. Ich glaubte die Zucht beendigt, als ich zufällig noch 9 Linien lange Buprestenlarven unter der Rinde entdeckte, welche aber mehr das Holz darunter angriffen, so dass sich in demselben deutlich ^ Linien tiefe Gänge ausdrückten, wenn die Rinde entfernt wurde , indess die Larven von 4-punctata sich nur auf den Splint beschränkt hatten. Diese Larven arbeiteten ununterbrochen bis zum Juni 1844 fort, als sie jetzt tiefer in das Holz eindrangen und sich in einer ausgenagten Wiege verpuppten. Die weissen glasigen Puppen lagen bis zum Juli, wo die Augen und Füsse sich auszufärben begannen, und am 10. Juli die ersten völlig ausgebildeten Käfer durch die Rinde hervoikamen. Viele, zum Theil sehr gewichtige Stimmen, sprachen sich dahin aus, dass das fragliche mir ganz unbekannte Thier, Chrysobothris Solieri Gory sein müsse; doch sind mir, nachdem ich durch die Güte des Hrn. Dr. Schaum die Gory^sche Beschreibung erhielt, sehr erhebliche Zweifel ent- standen, ob mein erzogener Käfer derselbe sein könne. Jene Beschreibung ist zwar sehr kurz, und lässt der Phantasie grossen Spielraum, doch scheinen mir in derselben bei der Vergleichung mit affinis so wesentliche Unterschiede übergangen , dass meine ausgesprochenen Zweifel vielleicht gerechtfertigt werden können. Die Gory’sche Beschreibung lautet wörtlich; » Elongata , obscuroaenea , thorace subquadrato , elytris » foveolis 3 cupreis. » Long. 6 Lin., Lat. 2^ Lin. » II ressemble beaucoup ä l’affinis , mais sa forme est »plus ällongee. n’offre pas d’impression sensible 348 » entre les yeiix; le corselct cst etroit, carre, ä peine » sinueiix sur les cötes et tres faibleinent iinpressioime en » clessus. Les impressions des elytres sont beauconp plus i »larges, celles de la base plus profundes. « Die Grösse meines Käfers erreicht unter 9 erzogenen und 1 im Freien gefangenen Exemplare, bei einer Breite von 1^ bis If Linien nur eine Länge von 3^ bis 4 Linien. Die Farbe halte ich nicht für aenea, gewiss aber nicht für obscuro aenea , sondern für cnprea , welche Kupferfarbe bei einzelnen Stücken zwar etwas angelaufen erscheint, aber ihren Charakter dabei nicht verliert , wesshalb ich die Be- zeichnung obscuro cuprea wählen zu müssen glaube. Wenn Gory sagt: »La töte n’ofFre pas d’impression sensible entre les yeux , « müsste er weiter anführen , dass die Punktirung entschieden feiner, dichter und weniger runzlig erscheine und dass die Behaarung feiner und dichter I sei. V^om Brustschild gilt dasselbe , besonders sind hier die ' Runzeln sehr merklich schwächer und verschwinden in der * Mitte fast ganz. Der Eindruck auf der Mitte des Hinterrandes kann von j mir durchaus nicht für tres faiblement impressionne erkannt i werden, da derselbe eben so deutlich wie bei affinis , ich mögte sagen noch schärfer ausgedrückt ist, was namentlich auch an den am Vorderrand befindlichen , mit jenem im Dreieck stehenden Eindrücken , deutlich wahrgenommen werden kann. Die Eindrücke der Flügeldecken (die Fensterflecken) sind allerdings grösser, aber die an der Basis nicht tiefer, dagegen die zunächst der Spitze gelegenen nicht so rund, sondern bald mehr bald weniger halbmondförmig mit dem Ausschnitt nach hinten. Auf der letzten Hälfte der Flügel- decken erscheinen die erhabenen Leisten zunächst der Nath schärfer, fast kielförmig und in anderer Richtung verlaufend; die folgenden Leisten sind bald mehr bald weniger undeut- lich, ausgenommen die Randleiste, welche beständig deutlicher und schärfer wird. Bei einer Vergleichung musste aber die viel unebnere Oberfläche der Flügeldecken, mit feinerer und dichterer Punktirung gegen affinis hervorgehoben werden , wenn Gory dasselbe Thier vor sich gehabt hätte. Eine Varietät befindet sich unter den erzogenen Stücken, indem hier der Kopf rein messinggelb mit grünlichem Glanze und die FeDsterfleckea hell metaUiscb grüa aad sehr glänzend sind. 349 Die Abweichungen knrz zusammengefasst, ergiebt sich, dass Gory’s Beschreibung, respective Vergleichung, obgleich in einigen Beziehungen auf meinen Käfer anwendbar, in folgenden wesentlichen Punkten nicht übereiustimmt. In Angabe der Grösse und Farbe, in der Bemerkung, dass der hintere Brustschildeindruck schwach und die Eindrücke an der Basis der Flügeldecken tiefer seien als bei affinis. Nun fragt es sich aber weiter, ob nicht die feinere Punktirung, wie die schwächer erscheinenden Runzeln des Kopfes, aber ganz besonders des Halsschildes, die in anderer Richtung verlaufenden Nathleisten der Flügeldecken und deren unebnere Oberfläche mit dichterer und feinerer Punk- tirung, mehr in die Augen fallen mussten, als die dort erwähnten Unterschiede. Alle diese (Gründe zusammengenommen , glaube ich nicht voreilig zu sein, wenn ich bis zur Vergleichung mit einem Original - Exemplare von Gory , meinen Käfer nicht für Solieri halte und ihm bis zur besseren Ueberzeugung folgende Diagnose gebe: Chrysobothris pini. Elongata, obscuro cuprea, thorace subquadrato, punctato, subtilius rugoso , elytris inaecjualibus, dense punctatis , foveis tres cuprcis. Loug. 3^ — 4 Lin,, Lat. — IJ Lin. Ue b e r PlerosticJiiis exaralus (Boudier) und Molops sublruncatus (Chaudoir). Vo n M. Putzeys in Brüssel. Die letzte Nummer des Magazin de Zoologie von Guerin Meneville enthält die Beschreibung einer Art aus der Gruppe der Feronien, die ihr Entdecker H. Boudier für neu hält und der er den Namen Pterostichus exaratus beilegt. Da ich das Iiisect nicht in Natur gesehen habe, Ist es mir unmöglich, mit Sicherheit zu bestimmen, ob sie in der That nicht blos eine Varietät von Omaseus nigrita ist. Die Charaktere, auf die H. Boudier für die Unterscheidung *) Der Name collidirt übrigens mit Feronia eiarata Bon. Dj. D. Red, I: 350 von dem letzteren Gewicht legt, sind folgende : Das Halsschild des Weibchens ist kürzer, die Flügeldecken sind ovaler, die Gegend urn das Schildchen tief niedergedrückt: heim Mann* chen hat das letzte Hinterleibssegment einen deutlichen Kiel. Dieser letzte Charakter scheint H. Boudier entscheidend nicht blos für die Verschiedenheit von 0. nigrita , sondern sogar dafür, dass das liisect zu einer andern Gattung Pte- ro stich US Bonelli gehören müsse. Bei Pterostichus bemerkt man regelmässig auf dem letzten Hinterleibssegmente des c/ einen erhabenen Längskiel, der l)is nahe an die Binde des Leibes gleich erhaben bleibt: bei Omaseus ist das letzte Segment des Männchens gewöhnlich breit und tief niedergedrückt ; bisweilen jedoch ist dieses Segment lieiin Männchen ganz wie beim Weibclien : mitunter bemerkt inan sogar an der Basis des letzten Segmentes beim c/* einen erhabenen Höcker, der sich leicht nach hinten verlängert. Dies ist gerade bei Omaseus nigrita der Fall, öfters wird hier die Verlängerung des Höckers so deutlich , dass er dem Kiele, wie er bei Pterostichus sich findet, sehr ähnelt. Im Mai 1842 fand ich bei Ostende einen Omaseus nigrita cT, dessen Flügeldecken an der Gegend um das Schildchen den Eindruck zeigen, den H. Boudier beschreibt, der sich übrigens sonst nur durch etwas breiti-re und kürzere Flügeldecken von den Normal - Exemplaren unterscheidet. Dieser IZindruck, ven dem ein anderes Exemplar meiner Sammlung ebenfalls Spuren trägt, scheint nur eine der Monstrositäten zu sein , wie sie bei manchen Carabicinen- arten ziemlich häufig Vorkommen (z. B. bei Agon um moestuin, wo sie von Gyllenhal und Dejean als besondere Art unter dem Namen A. emarginatum beschrieben sind.). — Was die Form des Halsschildes betrifft, so braucht man nur eine gewisse Zahl Exeiu])Iare von Omas, nigrita zu verglei- chen, um sogleich zu bemerken, dass es bei einigen etwas kürzer, bei andern vorn mehr gerundet und an der Basis mehr zusammengezogen ist. Ich bin um so mehr geneigt, diesem von H. Boudier angefüluten Charakter nur wenig, Gewicht beizulegen, als er sich nur bei einem der zwei Exemplare zu finden scheint , die H. Boudier bis jetzt aul- gefunden hat. Es bleibt nur noch die eiförmige Gestalt der Flügel- decken übrig. Ich muss bekennen, dass ich viele Exemplare von Om. nifirita untersiiclit habe, dass ic!i aber bei keinem 351 die Flügeldecken so erweitert gefunden habe , als die bei Pterostichus exäratus. *) Ich will hier übrigens kein definitives Urtheil über diese Art ausgesprochen haben , da ich sie nicht gesehen habe. Ich habe mich nur auf einige Bemerkungen beschränkt, die mir die Untersuchung meiner Exemplare an die Hand gab. In der 4ten Nummer des Bulletin de la soc. imp. d. Mose. 1843 p. 777. beschreibt H. v. Chaudoir unter dem Namen Molops s u b trun c a t u s , ein Insect w'eiblichen Geschlechts, das von Molops terricola im Wesentlichen nur durch die an der Spitze abgestumpften und gezähnten Flügeldecken abvveicht. Dieser Charakter gehört dem $ von Mol. terricola an, obgleich kein Schriftsteller, soviel mir bekannt ist , ihn angegeben hat. Dieser Charakter begründet daher durchaus kein Artrecht für das von H. v. Chaudoir , beschriebene Insect, er führt vielmehr darauf hin, dass man 5 auch den andern übrigens sjlir unbedeutenden Charakteren, die j H. V. Chaudoir angiebt , keinen Werth beilegen darf und . den M. subtruncatus für eine blosse Varietät des terricola ‘ anzusehen hat. Polijommatus Polonus y eine neue Tajrfalterart^ ■ beschrieben von p, Zeller« ^ Bei der Durchsicht der von meinem Freunde Loew bei ! Posen gesammelten Insecten zeigten sich mir zwei Bläulinge als verschieden von den mir bisher bekannt gew’ordeneu x\rten. Eine nähere Angabe über den Flugoit und die I Fangzeit vermochte Loew nicht zu machen ; er erklärte jedoch, dass diese Art nicht selten sein könne, weil er zwei I Exemplare gefangen und sich Avegen derselben gewiss keine besondere Mühe gegeben habe. Ich bat ihn um geschärfte I Aufmerksamkeit auf diesen Bläuling, und damit er das i Bild desselben bei seinen Excursionen stets vor Augen hätte, beliielt er das eine Exemplar zurück j das andere schenkte er mir für meine Sammlung. Seit dieser Zeit sind drei j Sommer verfiossen , ohne dass Loew' den Schmetterling im i Freien wieder zu sehen bekam. — Ich besitze die rohe I -) Sollte diese Erweiterung nicht gerade Folge des Eindruckes [1 uni's Schildchen sein? B. Red. 352 Abbildung eines Bläulings, der, wo nicht bei Frankfurt an der Oder selbst, doch in weniger Eutferuung davon gefangen worden war; sie stellt nur die Oberseite dar, entspricht aber unserem Posenschen Bläulinge so gut, dass sie damit nothwendig zu vereinigen ist. Das Original, das längst zu Grunde gegangen ist, galt dem ersten Besitzer für eine Varietät des Polyomm. Corydon , womit auch Herr Metzner einverstanden war. Da ich aber diese Ansicht nicht theilte, so entwarf ich jenes Bild, das mich nun in den Stand setzt, drei männliche Exemplare meiner neuen Art als mir bekannt anzugeben. Der Schmetterling steht in der Mitte zwischen Polyomm. Adonis und Corydon, und wenn nicht drei, wenigstens auf der Oberseite ganz gleichgefärbte und gezeichnete Exemplare bekannt wären , so w'äre der Gedanke sehr verzeihlich, dass er ein Bastard sei , der auf der Oberseite zur Grundfarbe eine Mischung des Blauen der beiden Arten, dazu die Rand- zeichuung des Corydon , auf der Unterseite Farbe und Zeichnung des Adonis habe. — Ich gebe die Beschreibung im Vergleich mit Corydon und Adonis. Grösse über den meisten Exemplaren des Adonis, wie die eines grösseren Corydon. Augen dünn behaart, wie bei diesen beiden. Die Flügel etwas spitzer als bei Adonis, indem der Hinterrand eine weniger gekrümmte Linie bildet; nicht so spitz w’ie bei Corydon wegen des mehr nach aussen gekrümmten Hinterrandes. Die Behaarung auf den Vorder- tlügeln ist wie bei Adonis, nur etw’as länger und auffallender. Schon dieser einzige Umstand reicht zum Beweise hin , dass jeder Gedanke an eine Varietät des Corydon zu unterdrücken ist. Das Blau der Oberseite ist weniger mit Weiss gemischt, als das des Polyomm. Dämon, dabei mit scliwächerem Sil- berschiiumer , also ein sehr lichtes Himmelblau. Die Adern treten alle , mit Ausnahme der Querader und der dem Innen- rande nächsten auf den Hinterflügeln, in schwarzbrauner Farbe hervor und verdicken sich gegen den Hinterrand. Corydon, der hierin übereinstimmt, hat gröbere dickere Adern ; bei Adonis sind sie mit Silberblau verdeckt und treten nur am Hinterrande in schwarzer Farbe hervor. — Der Hinterrand der Vorderflügel ist, in der Breite wie die Franzen, schwarz, einwärts lichter und in die Grundfarbe übergehend. Der Vorderrand ist an seiner hintern Hälfte in einem dünnen Streif ebenso schwarzbraun. 353 Die Hinterfiügel haben vor der schwarzen Randlinie eine Reihe so grosser, schwarzbrauner Flecke wie bei Cory- don; diese sind aber gerundet, und weder von den Adern aus seitwärts in bräunliche Schatten eingefasst, noch haben sie einwärts dergleichen vor sich, sondern sie stehen so frei gegen das Mittelfeld da wie bei Adonis, bloss durch dickere Adern getrennt. Die 3 dem Vordei winkel nächsten sind nur durch graue schmale Räume , die andern durch breitere weisse vom Hinterrande getrennt. — Die rein weissen Frauzen haben schwarze Striche , die keine Verschiedenlieit gegen die verwandten Arten abgebeu. Die Unterseite, auf der sicli Adonis durch Grösse der Augen, Gestalt und Einfassung der rotheu Randiiecke so leicht von Corydon unterscheidet, zeigt die grösste üeber- einstimmung mit Adonis und lässt nur folgende geringe Abweichungen bemerken: Die Vorderflügel sind heller, weissgrau und stärker gegen die braune Hinterflügelfarbe abstechend; die Reihe Augenfiecke liinter dem Qiierfleckchen steht weiter von den Randflecken ab; auf den Hinterflügeln bilden die 4 der Basis nächsten Augeuflecke eine ganz gerade Reihe ; die weissen Dreiecke, welche auf den rothen Rand- flecken ruhen, sind länger und verfliessen mehr in die Grundfarbe. Polyomm. Polonus unterscheidet sich also von P. Corydon auf der Oberseite durch den Mangel des grössten Theils der Haare, die silberblaue Grundfarbe, (einen viel schmälern schwarzen Rand *) ; auf der Unterseite durch grössere schwarze Pupillen der Augenflecke , durch die Farbe und Einfassung der rothen RaJidiiccke — von Adonis auf der Oberseite durch die weissblaue Grundfarbe, die schwarzen Adern, den breiten schwarzen Rand der Vorderflügel, die grossen durch dicke Adern getrennten Flecke vor dem Hinterrande der Hinterßügel; auf der Unterseite durch die oben angezeigten Kleinigkeiten. Wenn Jiun die Artrechte meines Polyommatus unbe- I streitbar sind, so bleibt tlie Frage noch zu erledigen, ob er II nicht schon von andern Autoren beschrieben sei. j Die meiste Aehnlichkeit hat er mit Herrich - Schaetfer’s ji Lycaena Boisduvalii Papil. Tab. 2, Fig. 7, und ich hielt I ihn Anfangs für identiscli damit. Dass dieses nicht sein !| *) Wenigstens in Vergleich mit dem norddeutschen Corydon; im ;| Süden soll er schmäler werden. 24 354 kann, eutscheiden die Franzen, die, auch zufolge des Textes S. 121, bei Lyc. Boisduvalii uiigefleckt sein sollen. *) Ausser- dem ist Lyc. Boisduvalii nur so gross wie ein kleiner Adonis, bat ein weissercs Blau zur Grundfarbe, die Haupt- adern weiss überdeckt, auf den Vorderflügeln auf der Querader einen feinen schwärzlichen Strich; der Vorderrand ist vom Hinterrande aus nicht schwarz (auch der äusserste Saum nicht weiss), und die Franzen aller Flügel sind an der Randlinie grau. Mögen von diesen Verschiedenheiten auch einige auf Rechnung des Coloristen kommen, so bleibt doch die vom Texte bestätigte in den Franzen unumstöss- lich. — Lyc. Eroides Hcrrich - SchfF. Tab. 3 Fig. 12, in der Randzeichnung ähnlich, muss ein Blau von der Pracht des Adonis haben und kann wegen anderer augen- scheinlicher Verschiedenheiten sofort übergangen werden. — Von den Eversmann’schen , in der entomol. Zeitung ange- ^ führten Arten gehört ebenfalls keine hierher. Soviel ich ^ also zu beuitheilen vermag, ist meine Art entschieden neu; ich benenne sie Polyomm. Polonus, weil mir ihr eigentliches Vaterland gegen die Weichsel hin zu liegen scheint. Die ^ Diagnose stelle ich folgendermasseji. Polyomm. Pol onus; alis argenteo - coeruleis, ciliis niveis nigro - alternatis^ anterioruin margine postico latius nigro ; in posterioribus supra serie pustularum nigrarum, infra inacularum rufescentium ante marginem posticum. d ($ incognita.) Patria: Polonia Borussica. l eher A n t h o p li i 1 a r o s i n a H b n. von P. Zeller. Boisduval stellt in seinem Index methodicus S. 173 unter Anthophila purpurina die Frage, ob Noct. rosina H. eine Varietät davon sei. Diese Frage zeigt, dass er keine Originale vor sich hatte; denn sonst hätte er gewiss Anth. rosina als eigene , wenn auch nächst verwandte Art neben Purpurina anfgestellt. Sie muss sehr selten sein , da sie in Treitschke's Werk nicht beschrieben ist, und Treitschke • In der weiblichen Fig. 8 haben sie blassbraune Flecke, sie | sind also hier doch gefleckt; wie sich das mit den H.- ■ .u . iu. Sc haeffer 'sehen Uuterahthejiungcn verträgt , wei^ 4cü nicht. | .ylclleieht ist es jedoch jnir ujaabsiehtlich ^ents^ 355 selbst sie erst im letzten Jahre seines Lebens kennen gelernt liat. Dennoch ist die Wiener Gegend das einzige bis jetzt bekannte Vaterland des niedlichen Falters , und Herr Mann hat ihn melirinals gefangen. Etwas Näheres über den Flug- ort wurde mir zwar mündlich initgetlieilt 5 ich besinne mich aber nicht mehr genau darauf und übergehe es daher der grössern Sicherheit wegen. *”) Ich verdanke meinem im Sammeln und Entdecken unermüdlichen Freunde die zwei männlichen Exemplare meiner Sammlung, nach welchen sich folgendes ergiebt. Beide Arten unterscheiden sich sogleicli durch die Zeich- nung der Mitte der Vordcrflügel. Nach der Flügelmitte hin hat nämlich die g('lbe Farbe der Wurzelhälfte ihre stärkste Verdunkelung erreicht. Bei Purpurina grenzt diese an ein verloschenes, hier und da weissliches Rosenrolh ; bei Ro- sina zeigt sich aber zwischen dem Gelben und der Rosenfarbe eine weisse dünne Linie , die eine um so schärfere Grenze bildet, als das Gelb an üir dunkler und brauner, und die Rosenfarbe tiefer ist als dort. Eben diese Linie steht bei Rosina senkrechter auf d^m Inneurande, macht eine von geraderen Linien begrenzte Ecke vor dem Vorderrande und läuft in diesen unter einem spitzem Winkel als bei Purpu- rina. — Andere Verscliiedenheiten sind folgende: Das Gelb des Wurzelfeldes der Vordertiügel ist bei Purpurina an der in Herr Lederer in Wien theilte dein Unterzeichnelen darüber Folgendes mit: »A. Rosina kommt bei Mödling und Baden, nach Kinderniann auch am Ural an dürren Bergen vor, wo sie aufgescheuchl werden muss. Sie ist stets einzeln und fliegt nur wenige Tage. Die Flugzeit ist nach Beschaffenheit der Witterung sehr verschieden , da auf den dürren, felsigen Höhen die Sonne grossen Einfluss übt. Bei Wien fliegt Ro- sina gewöhnlich in den letzten Tagen des Juni, eine Zeit, in der es dort häufig regnet , so dass in Folge dessen keine oder nur defecte Exemplare zu finden sind. Vor 3 Jahren erlangte ich schon Anfangs des Mai an einem Tage etwa 50 Stück von schöner Beschaffenheit ; seitdem w ar sie trotz allen Su- chens so selten als früher. Der Schmetterling sitzt mit dem Kopfe abwärts, wie die Pliisien, an einem Syngenesfsten, auf welchem die Raupe leben dürfte ; ich fand dieselbe bisher nicht. Es giebt nur eine Generation. — Purpurina kommt erst bei Ofen, nicht bei Wien vor. Ich glaube nicht, dass sie bei uns jemals mit Rosina verwechselt worden ist. Der Irrthum stammt von Goldegg, der Purpurina aus Dalmatien 356 Basis am hellsten und zwar rein gelb ; bei Rosina hat es eine bräunliche Beimischung und erreicht nicht die Flügel- basis, welche in ansehnlicher Ausdehnung sehr blass rosen- roth ist. — Auf der rosenfarbenen Hiuterrandhälfte hat Purpurina dunkle Lmigsadern, die der Rosina ganz fehlen. i Die Zeichnungen in diesem Felde sind auffallend verschieden an beiden Arten. Purpurina hat nämlich erst eine dünne, I gekrümmte Querlinie, die, wenn sie vollständig sichtbar ist, auf der Flügelinitte einen Bogen gegen den Hinterrand macht, dann nach einer neuen Schwingung einwärts gerichtet nach dem Vorderrande geht; in einiger Entfernung davon i ist die (Trcitschkesche ) Zackenlinie, die in der Mitte dem j Hinterrande sehr nahe kommt und, ehe sie in den Vorder- * Winkel übergeht, von 2 — 3 weissen, in sie eindringenden i Fleckchen berührt wird; hijiter ihr ist der Grund bis zur , Randlinie hell und gelb gemischt. Rosina hat jene dünne \ Queiiinie, aber ganz ohne den weiten Bogen auf der Mitte; : ein dunkler Schatten begleitet sie auswärts bis an ihre Ecke, j worauf er sie einwärts nach dem Vorderrajide gehen lässt, i selbst aber über einen Aveisslichen Vorderrandhaken hinw'eg \ in den Vorderwinkel geht. Der weissliche Haken setzt sich | in eine dunkle Schattenlinie foit, die sich in geringerer j Breite als jener erste Schatten längs des Hinterrandes hinzieht. Hinsichtlich der Flügelgestalt ist zu bemerken , dass bei Purpurina die Vorderflügel einen vor der Mitte convexem i Hinterrand besitzen. Kopf und Rückenschild sind bei Purpurina mit einem j sehr blassen , reinen Gelb gefärbt ; bei Rosina ist es ein i schmutziges Weiss , das auf dem Kopfe am reinsten bleibt, I auf dem Rückenschild aber eine röthliche Beimischung erhält, • wodurch er mit dem Hinterleibe gleichfarbig wird. Uebrigens sind beide Arten gleich gebaut und gefärbt; , die männlichen Fühler sind, was Treitschke verschweigt, deutlich und zart gefrauzt. Für das Systen ist der Unterschied so auszudrücken: A ji t h. Pu rp u ri n a; alis auteriorlbus basi flavidis, postice roseis obscure venosis, thorace flavido. A n t h. Rosina: alis anterioribus ex basi dilute incar- nata flavis , striga media alba, postice roseis non venosis, thorace incarnato - albido. Letztere Art stellt Hübner, nachdem er sie in seinem grossen Kupferwerk Fig. 299 abgebildet hat, in seinem 357 Verzeichniss bekannter Schmetterlinge S. 256 mit Piirpurina zusammen in eine Gattung Porphyrinia. Die dafür bloss nach der Färbung gegebenen Merkmale passen nicht einmal ganz auf Rosina, deren Rumpf nicht »olivengelb*« gefärbt ist, was sich kaum von Purpurina sagen lässt; sie sind aber zur Begründung eines Genus, und insbesondere hier, wo die Verwandtschaft mit A. amoena, ostrina etc. so luiver- kenubar ist, ganz unbrauchbar. liepidopterolog^I^clie Beincrliiingen T o n A* Kcferstein, Gerichtsrath in Erfurt. t 1) Das Juli -Heft der entomologischen Zeitimg enthält t die interessante Beobachtung des Hrn. Prof. Döbner zu Aschaffenburg, wonacii derselbe Orgyia Selenitica als ein der Lärche schädliches Forstinsect kennen gelernt hat ; der Hr. Verf. wundert sich um so mehr darüber, als er noch i(keine Beobachtung angeführt gefunden habe, dass die Raupe dieses Schmetterlings auch auf Bäumen lebe. Bei Erfurt ist die Raupe nicht selten, und ich habe sie zumal, 'Wenn sie in Mehrzahl vorhanden war, auch auf Schlehen und Eichen, namentlich Eiclienbüschen gefunden. Das Eichen- lilaub ist ihr eine sehr zusagende Nahrung, und meist füttere ich sie mit Eichenlaub , bis sie zur üeberwinterung in die Erde geht; dass sie aber je den Eichen oder Schlehen ver- derblich gewesen, davon ist mir kein Beispiel bekannt. 2) Im August -Heft der entom. Zeitung S. 249 spricht Hr. O. V. Prittwitz von dem eigenthümlichen Bau der Hin- terfüsse des Hepiolus hectus, und bemerkt, dass er dessen noch nirgends Erwähnung gethan finde. Die gedachte besondere Bildung hat jedoch schon De Geer übers, von Goetze Th. I. drittes Quartal, 15te Abhandlung S. 71 Tab. VII. Fig. 14, 15, 16 beschrieben und deutlich abgebildet. Die Tuberkel, welche Hr. v. Prittwitz bei einem Exemplare gefunden hat, ist mir noch nicht vorgekommen. 3) In dem Mai- und Juli -Hefte der entoinol. Zeitung hat Hr. Prof. Hering die für die Lepidopterologen so wich- itjge Eversmann’sche Fauna Lepidopterologica VolgprUraleasis 358 allgezeigt. Icli erlaube mir dazu folgende Beinerkungenj welche ich der Güte des Hrn. Verfassers verdanke, ^mitzutheilen: 1. Das Mittelding zwisclien Melitaea Athalia und Parthe- nie , welches Verf. pag. 7 erwähnt , findet sich auch am Rhein, und ist dort unter dem Namen Athalia ininor allgemein bekannt. Dasselbe Thier steckt in Boisduvabs Sammlung als Partheuie 5 die wahre Par- thenie, die bei Casan zu Tausenden fliegt, hat er nicht. 2. Lycaena Eros pag. 52 ist Everos Bd. (Bo'sd. hat keinen Everos , wahrscheinlich soll es Everos Kind, heissen, der bei Freyer N. Beitrg. Tab. 386 unter den Namen Anteros abgebildet ist. Anteros Fr., N. Beitrg. Tab. 265 ist davon verschieden. Leider führt es zu Verwirrungen , wenn Freyer unter demselben Namen 2 verschiedene Schmetterlinge al)gebild(’t hat. K. ) 3. Atychia Ainpelophaga pag. 02 kommt in den Oren- burgischen Steppen vor, wo kein Wein wächst. Boisd. hat dem Verf. versichert, dass die Raupe dieses Schmetterlings sich gar nicht vom Weinstock nähre, ihn gar nicht einmal aurühre, und dass die ganze Geschichte der Verwüstung desselben durch die Raupe dieses Schmetterlings auf einem Irrthum beruhe, (dem widerspricht jedoch die Schrift von Bayle — Borelle Germar Mag. der Entomologie Band 2, Halle 1817, S. 327 , die von H. Risso : histoire naturelle des principales productions de TEurope meridionale et particulicrement de celles des environs de Nice et des Alpes maritimes. Paris 1826 , die Anführung in den Annales de la Societe Entom. de France Tom. V. de 1836 pag. 259 , und der Bericht von Ridolfi in der Versammlung der Naturforscher und Aerzte zu Pisa, iin .Jahre 1839, Isis von Oken de 1841 S. 673. Eine Aufklärung wäre wünschenswerth. K. ) 4. Agrotis fiorigera pag. 189 ist Recussa Hb. und Bromi Anderegg. 5. Agrotis Quadrangula pag. 201 ist von der Quadran- gula bei Zetterstedt in dessen Fauna Lappcnica ver- schieden, und der Name muss geändert werden. 6. Hadena ünanimis var. und Gemina pag. 226 hat gar keine Aehnlichkeit mit Didyma. (Sie muss daher von ünanimis Tr. Bd. 10 S. 62 verschieden sein. K.) 359 7. Miselia Nuuiinosa pag. 232 ist Magiiolii Bei. 8. Mamestra Cervina pag. 246 ist von der bei Gennar Faun. Enrop. fase. 22 No. ]9 abgebildeten verschie- den, und muss der Name geeändert werden. 9. Xanthia Ferrago pag. 276 ist Caltheago Bd. 10. Aüthophila Paraliela und Pusilla pag. 339 sind wirk- lieh 2 verschiedene Arten und nicht bloss c/* und $ - derselben Art. 11. Anthophila Rccta pag. 338 ist Wimmeri. 12. Ophiusa Cailino pag. 343 ist von der Cailino die Verf. bei Boid. gesehen, verschieden. (Ich habe früher Cailino aus Frankreich und dann spater von Kindermann aus Russland erhalten , doch differirten beide nicht. K. ) 13. Caradrina Lurida pag. 260 ist Ustulata Bd. 14. Agrotis Ocellina pag. 188 ist Alpest; is Bd. 15. Noch füge ich hinzu, dass nach meiner Ansicht Leucania Lineata pag. 266 von Leuc. Andereggii Bd. nicht verschieden sein möchte. 16. Pap. Arcanoides Freyer N. Beitrg. Band V. Tab. 457 ist kein Bewohner Europa‘’s, sondern kommt aus Algier. Bemerkungen zu den in //Lacordaire’s Monographie des coleopleres subpentameres de la famiüe des Phytopliages/< Torkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. K. Suffrian in Siegen. (Fortsetzung.) n. 21. /?. lemnae F. Bei dieser und den nächstfol- genden Arten treten die erwähnten Eindrücke in grosser Schärfe hervor. Es sind dereji eigentlich vier; der erste, beiden Flügeldecken gemeinsame befindet sich unmittelbar hinter dem Schildchen, und umfasst gewöhnlich auch das letztere; der zweite beginntauf der Innenseite der Schulter- beule dicht an der Wurzel , und läuft dann schräg rückwärts der Naht zu, die er dort erreicht, wo der innere abgekürzte Punktstreifen endigt, so aber, dass die Naht selbst noch etwas hervortritt und die entsprechenden EindrücKe beider 360 Flügeldecken von einander trennt. Unmittelbar hinter diesem Eindrücke liegt der dritte, et'vas schräg nach hinten und aussen gewendete, welcher mit dem hintern Ende des vorhergehenden di(^ Gestalt eines schräg liegenden Kreuzes bildet; und am schwächsten ist der vierte, noch weiter hin- terwärts die Naht begleitende Eindruck. Ausserdem sind die Flügeldecken auf der Aussenseite mehr oder minder abgeschrägt , am deutlichsten bei der nächstfolgenden. — Die Farbenvaiietäten der vorliegenden Art sind so zahlreich, dass sich dieselben nicht einzeln aufzählen lassen : es scheint mir daher am angemessensten, dabei nicht weiter auf die Farbe, sondern nur auf die BeschafTenlieit der Binden Rück- sicht zu nehmen, und danach nur drei Formen: mit fehlender (eigentlich wohl: der Grundfarbe gleichfarbiger), mit ein- facher, und mit do])pcIter Längsbinde zu unterscheiden. Die letztere , als die keinesweges am häufigsten vorkommende, möchte ich auch nicht, Avie der Verf. gethan hat, als die Hauptform ansehen ; sie ist vielmehr ein Ueberschlagen der Grundform in das eine Extrem in ilerselben Weise , wie die Form ohne Binde das andere Extrem bildet, ln dem Wur- zelfleck (den ich übrigens noch niemals bei Individuen mit grüner Seitenbinde gefunden habe) der D. vittata Pz. erkennt schon Gyllenhal mit Recht den Anfang einer zweiten, innern, hinten abgerissenen Längsbinde , und unser Verf. ist ihm darin gefeiert: Zwischenranm zwischen ihr und der Naht, wie zwischen der Hauptbinde und dem Seitenrande; auch erstreckt sie sich hinterwärts bis zu dem zweiten ( schräg- liegenden) Eindrücke, welcher sie abbricht, während er die weit intensiver gefärbten, gleichsam eingebrannten Längsbinden der D. dentipes und typhae nur zu schwächen vermochte. Ueber den Namen der Art ist noch zu bemerken, dass die Benennung D. vittata Pz. weit älter ist als D. leranae F. , und dass, da Fabricius jenen Namen kannte und citirte, diese Aenderung nur als eine durch Nichts gerechtfertigte Willkür erscheint, die erst dadurch, dass Ahrens sie auf- nahm, zu allgemeiner Geltung gelangt ist. Panzer sowohl als Fabricius haben iudess nur das $ gekannt. Der D. sagittariae F. ist das Thier allerdings sehr ähnlich, aber doch auch ausser der bei letzterer sehr constanten Färbung an dem Bau und der Sculptnr des stärker gewölbten, der Länge nach tiefer eingedrückten , und an den Seiten grob querrunzlichen Halsschildes, sowie an dem Verhältnisse des iteo oad 3ten Fühlergliedes leicht zu erkennen ; (bei beiden 361 Arten sind diese Glieder deutlich stielrund, verkehrt kegel- förmig, aber bei D. lemnae an Länge wenig unterschieden , während bei D. sagittariae das 3te merklich länger, manch- mal fast doppelt so lang ist als das zweite). Die Futter- pflanzen sind dieselben wie bei D. dentipes, sie erscheint mit letzterer zusammen und gleich häufig. Ich besitze sie von Magdeburg! Aschersleben! Altenburg (Apetz!), Cassel (Riehl!), Rheine (Schartow!), Dortmund!; sie findet sich auch längs dem ganzen Nieder- und Mittelrheine (bei Ems!) bis Mainz hin (Schmitt.), und vermuthlich noch weiter hinauf; in Mitteldeutschland ist sie nach Rosenhauer besonders bei Erlangen häufig. Letzterer fand sie auch in Ungarn. n. 22. D. simplicifrons Lac. Die Selbstständigkeit dieser von dem Verf. zuerst unterschiedenen Art , von welcher ich das von ihm erwähnte Exemplar der Germar’schen Samm- lung vor mir habe, scheint sehr wohlbegründ^^t zu sein. Am nächsten steht sie im Habitus der D. impressa Pz. , mit der sie nach dem Verf. auch häufig verwechselt ist; doch unterscheidet sie von dieser nicht allein der Mangel der Stirnhöcker und die länger auslaiifende Stirnfurche, sondern auch die geringere Stärke der Eindrücke auf den Deckschil- den , die stärkern Zähne an den Hinterschenkeln beider Geschlechter, und die zu Querrunzeln zusammenfliessende Punktirung des Halsschilds. Die Farbe der Oberseite ist eine etwas ins Grünliche fallende, den gewöhnlichen Stücken der D. thalassina nahe kommende, aber stärker glänzende I Kupferfarbe. F)ie Fundorte dieser Art in Deutschland sind noch zu ermitteln; bis jetzt kann ich als einen solchen nur Leipzig angeben , von wo ich zwei mir von Hrn. v. Kiesen- wetter mitgetheilte , und mit jenen Originalexemplaren genau übereinstimmende Stücke besitze. I n. 23. D, sagütarme F. Ich stimme ganz^ Kunze bei, wenn er die var. collaris Pz. für ein blosses Erzeugniss der nassen Witterung zu halten geneigt ist , und habe solche Färbung auch vorzugsweise bei Spätlingen und in nassen Sommern gefunden, besitze auch ein Exemplar, bei welchem I nur die hintere Hälfte der Deckschilde einen grossen und ' breiten schwarzblauen Längswisch zeigt, der an seinen Rän- !dern mit schlechter Begrenzung allmählig durch dunkelgrün l'in die gew'öhnliche Grundfarbe übergeht. Auch diese Art scheint in Deutschland weit verbreitet zu sein , urvd kommt meist mit D. lemnae gemischt auf denselben Futttupflanzen vor ^ doch in merklich geringerer Anzahl von E^rmplaren, 362 Besonders habe ich sie auf Carex paludosa gefunden. So anf dem Pechauer See bei Magdeburg! bei Aschersleben! im Selkenthale am Uuterharze!; bei Altenburg (Apetz!), bei Cassel (Riehl!), im Oldenburgischen ( Schartow ! ) , bei Dortmund! Aaciien (Förster!); in 3Iitteldeutschland bei Mainz (Schmitt!), und Erlangen (Rosenhauer!); selbst noch in der Schweiz (Schartow!). n. 24. D. obscura GylL Kunze beschreibt die Innen- seite der Hinterschenkel bei beiden Geschlechtern als gezäh- nelt, richtiger wird ihnen von Gyllenhal und dem Yerf. ein derber und spitzer Zahn zugeschrieben. Uebrigens gehört diese Art nicht bloss dem nördlichen Europa an ; schon Kunze bemerkt, dass Horjischuch sie bei Salzburg auf Carex filiformis gefunden , und die D. simplonica Stenz aus Italien ist nach einem von Stenz selbst herrührenden Exemplare, welches ich von dem verewigten Dr. Schmidt erhalten habe, von den Berliner Exemplaren der D. obscura nicht im Geringsten abweichend. 25. D. breviconüs Ahr. und 26. D. thalassina Germar, Die Unterschiede dieser beiden Arten sind so fein, dass man bei ungenauer Be- trachtung manchmal in Zweifel gerathen möchte, welcher Art das eine oder das andere Stück angehöre. Die von der Farbe der Oberfläche , den starkem oder schwachem Höckern an der vordem Hälfte des Halsschildes, der Be- schaffenheit der Mittelrinnen hergenommenen Merkmale sind nicht stichhaltig; selbst die Sculptur erweiset sich nicht als durchaus beständig. Richtig bestimmte Exemplare glaube ich von beiden Arten vor mir zu haben ; ein von mir am Pechauer See gefangenes Weibchen, welches ich noch jetzt besitze, hatte Ahrens, als er in der Absicht, seine Monogra- phie umzuarbeiten, im J. 1832 die Bestände seiner und unsrer Sammlungen (Hornung’s und der meinigen) unter- suchte, als seine echte D. brevicornis angenommen, und eben so wurde in Uebereinstimmung mit ihm unsre D. tha- lassina von Aschersleben auch von Germar als die seinige anerkannt. Ich finde die D. brevicornis im Allgemeinen kleiner als D. thalassina, ohne darauf aber Werth legen zu wollen , auch die Oberfläche stärker querrunzlich , daher matter; als wirklich unterscheidende Merkmale bleiben aber kaum andre übrig, als die Gestalt der Fühler, des Halsschilds und die Beschaffenheit der Zähne an den Hinterschenkeln. An den Fühlern ist bei D. brevicornis das 2te und 3te 363 Glied gleich lang, bimförmig: bei D. tlialassina das 3te ein wenig länger als das 2te , deutlich stielrund und verkehrt kegelförmig ; das Halsschild bei letzterer hinterwärts merk- licher verengt 5 der Schenkelzahn bei dem cT der D. brevi- cornis sj)itz und scharf, aber kurz, bei dem $ sehr klein, manchmal kaum bemerkbar; bei dem der D. thalassina ist er dreieckig und derb , dem der D. sericea ähnlich , bei dem $ kleiner und schwächer, aber doch immer noch so derb wie bei dem cT der erstem. Die Fühler der $ sind bei beiden Arten kürzer als die der cT, wenn gleich dieser Unterschied bei D. brevicornis merklicher hervortritt. Kupfer- röthliche Exemplare habe ich von beiden Arten vor mir. In Hinsicht auf die Synonymie scheint mir noch Einiges zu berichtigen zu sein. Meine frühere Vermuthung, dass Ahrens unter seiner D. brevicornis auch die D. thalassina und iin- pressa mit inbegriffen haben möge, hat mir mein verewigter Freund selbst bestätigt, als ich zuletzt (im J. 1838) diese Gattung in seiner Sammlung mit ihm durchging ; und hier- aus allein ist es zu erkläreji , dass seine Beschreibung der D. brevicornis (Rohrk. p. 28.) ein auf diese Art gar nicht passendes und unbezweifelt von D. impressa Pz. entlehntes Merkmal (»Die Eindrücke der Deckschilde sehr tief enthält. GyllenhaPs Käfer (Jns, Suec. IV. App. pag. 674.) passt zu der von Ahrens und Kunze gegebenen Beschreibung gar nicht. Zwar liegt in der fast wörtlich mit Kunze über- , einstimmenden, und wahrscheinlich auch von diesem entlehnten Diagnose nichts Widersprechendes, aber ganz andere Merk- male giebt die darauf folgende Beschreibung an. Hier ist das Thier im Vergleich mit der D. obscura » magis nitida,« wovon Kunze, der ebenfalls beide vergleicht, Nichts weiss, . und was auch in der Wirklichkeit wenig auffällt ; die antennae ' sind »paulo breviores,« während Ahrens, gleichfalls beide Arten zusammenstellend, die Fühler der D. brevicornis sehr lairz^ die der D. obscura (impressa Ahr) lang nennt; endlich sind die » femora postica versus apicem dente valido acuto armata , « während Ahrens, der doch schwerlich lauter Weibchen vor sich hatte, seinem Käfer ausdrücklich schwach gezähnte Hinterschenkel beilegt. Auch bei Gyllenhal selbst bietet die Beschreibung seiner D. brevicornis und thalassina nirgends scharfe und schneidende Unterschiede dar; die Be- ( Schreibung der letztem Art hebt vielmehr als wesentliche I Verschiedenheit von D. brevicornis nur eine’ mehr lebhafte, wiewohl auch nicht glänzende Farbe (differt — r colore 364 paginae saperioris colore vivaciore, etsi non splendido , s. hnpressa Pä. Eine durch Deutschland ziem- lich weit verbreitete, und wo sie sich findet, gewöhnlich in grosser Masse vorkominende Art. Der Grösse nach ist sie höchst verändtät, welche Gyllenhal als var. g. , und Paykull als D. armata var. a. beschrieben hat. Allerdings aber ist noch eine Art vorhanden , auf welche wenigstens einige Merkmale der D. antiqua Kunze sich ohne Zwang anwenden lassen , die jedoch dem Verf. unbekannt geblieben zu sein scheint. Es ist dies die D. gracilis Creutzer, welche nirgends liäufig, und doch, wo sie sich findet, bisher mit D. impressa Payk. verwechselt ist. Von Kunze wird sie zu D. impressa gezogen 5 unter eben dem- selben Namen erhielt ich ein schwedisches Kxemplar von Sturm, und ein anderes (Ungarisches) von Dahl an Ahrens als D. gracilis Cr. gegebenes Stück wurde mir von diesem als D. impressa var. mitgetheilt. Sie hat jedoch mit D. impressa Pz. Nichts als die tiefen und starken Eindrücke auf den Deckschilden gemein; dagegen steht sie der D. sim- plicifrons des Verfassers so nahe, dass ich deren Beschrei- bung auf sie deutete, ehe ich von Hrn. Prof. Germar das oben bei n. 22 bereits erwähnte und von Hrn. Lacordaire selbst bezettelte Exemplar der D. sirnplicifrons Lac. zum Vergleiche erhielt. Dennoch aber scheinen mir beide Arten hinlänglich verschieden; Bau und Sculptur von Stiin und Halsschild sind zwar im Allgemeinen übereinstimmend, die Deckschilde weichen aber sehr von einander ab. D. gracilis ist bei gleicher Länge merklich schmaler und schlanker, ihre Breite nimmt hinter den Schultern stark ab, und gegen die Mitte hin kaum merklich wieder zu ; der hintere Theil verschmälert sich nicht, wie bei D. sirnplicifrons kurz vor der Spitze plötzlich in einem stark geschwungenen Bogen, sondern niinnit von der Mitte an alimählig an Breite ab, ble^voVdmm ‘Eindrücke sind wei^ deutlicher ausgeprägt, und 367 als flach kann eigentlich nur der vordere Theil der Deck- schilde bis zuin Ende des innerii, abgekürzten Punktstreifens angesehen werden; die von der Schulterbeule auslaufende, den Schrägeindmck nach aussen begränzende Erhöhung tritt als deutlich abgesetzte Längsfalte hervor, von Avelcher aus die Flügeldecke dem Rande zu mit starker Wölbung abfällt; und von da ab, wo die Schrägeindrücke sich an der Nath kreuzen, tritt nur noch die Nath der Länge nach hervor, und von ihr ans krümmen sich die Deckschilde nach beiden Seiten zu so stark abwärts, dass die hintere Hälfte derselben eine fast halbcylindrische , und dadurch eiuigermassen der D. sericea ähnliche Wölbung bildet. Die Punktirung der Deckschilde ist merklich feiner als bei D. simplicifrons, auch sind der eingestreuten Punkte nur wenig, und diese gehen nicht über den Anfang des Schrägeindrucks innerhalb der Schulterbeule hinaus. Die Zähne an den Hinterschenkeln sind eben so derb und sj)itz als bei D. simplicifrons , die Fühler der D. gracilis scheinen aber noch besonders durch die grössere Länge des dritten Gliedes abweichend. Der Glanz ist merklich geringer als bei jener, die mattkupfer- bräunliche Farbe steht zwischen der der D. obscura und impressa gewissermassen in der Mitte. Ausser den bereits genannten Exemplaren besitze ich noch ein drittes, gleich- falls ÜJigarisches von Frivaldszky. (Fortsetzung folgt.) E, Eversmann Fauna lepidopter. volg^o-uralensis. Casaii 1844. Angezeigt vom Professor Hering. (Schluss.) 4. Agr Otis Fennica Tauscher, einheimisch in der Provinz Casan, im Norden des Orenburgischen Districts und um Meiisolinsk, im Juli und August. Sie ist etwas grösser als N. Uinbrosa, die Vorderflügel verhältnissmässig schmal und lang; »> uiacula media reniformis in medio lutescens, qua facile cognoscitur haec Species. — Abdomen griseum, thorax nigricans; alae anticae nigricanti-fumosae, strigis ordinariis stigniatec^ue elonjrato nigro - fuscis , naevp albido, säepe fäscö-lmpletb,^. machte fd fiit/drö iilfeai m' baä fl Sr; -: : if SibhuUl u 368 apiceque fusca; posticae fuscescentes, basi albidae. « — • Varietas, non rarior, quam foima genuinaj niargine po- stico alaruin anticarurn laete lutescenti. » — 5. Agr. Immun da Evm. , von der Grösse, wie Agr. Agricola, nicht häufig im Casanscheiij am Ural in Baschkirien , gegen Ende des Juni und im Juli. »Abdomen lutescenti- griseum ; alae auticae thoraci concolores, e lutescenti sordide griscae, fusceseenti adumbratae . ciliis concoloribus , punctis ciliaribus triquetiis nigris, maculis ordinariis pallidis, fusco - circum- scriptis obsoletis, strigis ordinariis oninibus argute dentatis simplicibus fuscis: interna perpendiculari, externa et sub- marginali cum margine externo paiallelis; posticae fuscescentes, externe nigricantes, ciliis lutescentibus. « G. Agr. Trifurca ' Evm., ähnlich der Agr. Valligera, doch doppelt so gross. Sie fliegt am östlichen Ural, am Flusse Sacinara im Juli und Anfänge des August, auch im Norden der Provinz Orenburg, um [Menselinsk u. s. w. 7. Agr. Lutescens Evm. , von der Grösse wie xVgr. Signifera. » Naevum refert punctum rotundum, macula inedia punctum triquetrum. « Sehr selten am Ural, um Orenburg. Sie nähert sich in der Gestalt und Färbung der .Agr. Cursoria, und ist schön abge- bildet in dem Bulletin de la Societe imper. de Moscou. 1844 No, III. 8. Agr. Deserticula Evm., von der Grösse der Agr. forcipula; die Zeichnung der Flügel ist sehr verwischt und wcmig scharf. » Striga interna et externa e lunulis minutis fuscescentibus componuntur, striga snbmar- giualis punctis pallidis indicaturj s])atium subinarginale eam strigam versus paululum infuscatur.« SelteJi am Ural, an der unteren Wolga, um Sarepta, Camvschin u. s. w. 9. Agr. Quadrangula Evm., abgebildct in dem Bulletin de la Societe imp. de Moscou a. a. O. und steht am nächsten der Agr. Tenebrosa, nur etwas kleiner als diese. Man unter- scheidet sie leicht durch ihre breiteren Flügel, stark gekämmten Fühler und eine grosse, tiefschwarze, vollkommen viereckige Makel. Diese Eule ist selten am Ural, ai» den Flüssen Sacmara und Ik , auch in der Nähe der Schwefel- und Sauerbrunnen des Caucasus. — Ausser diesen neuen Arten führt das Eversmann'sche AVerk neben gemeineren aus dem Genus Agrotis auch Agr. Ocellina, Rectangula, Multangula, Saueia, Agricola, Forcipula, Signifera, Crassa u. s. w — Die Gattung Amphipyra liefert neben Tetra, Livida, Perflua (nicht selten im Casanschen, in den Wäldern Basch- kiriens u, s. w.), Dilucida u. a. auch Amph. Sabuletorum 369 Boisd. , die nicht selten im Juli am Ural und um Sarepta angetroffen wird, und Amph. Confusa’Treitschke , etwa so gross als Tetra (ich besitze ein kleines Exemplar, von der Grösse, wie M. Chenopodii, deren Farbe sie ungefähr zeigt). • Alae anticae corpori concolores, griseae, strigis ordinariis punctato - dentatis foscis, stigmate deficiente, maculis ordi- nariis obsoletis, posticae griseae fascia raarginali nigra, cilüj albidis. « — Das Genus Noctua liefert zwar keine neue Arten, ist aber reichhaltig, und führt unter andern auch Sigma. Dahlii (häufig in Baschkirien. am Ural etc.), Baja, Festiva, Punicea, Sobrina Boisd. (Gruneri Treitschke in litt), Ditrapezium, Depuncta , Polygona, Musiva, letztere nicht ; selten um Sarepta , Menselinsk , am Ural u. s. w. — - Unter den Triphaeuen (nur zwei bekanntere euro- päische Arten, Subsequa und Pronuba) wird als neue Species Tr. Hetaera Evm. aufgeführt, oft noch kleiner als N. Plecta. Es ist Boisduvafs Chardinyi. Sie fliegt nicht selten bei brennendem Sonnenschein in der Provinz Casan im Juli. Die Hadenen sind wiederum bereichert durch: 1. Had. Dentigera Evm. , etwas grösser als Saponariae , vielleicht Noctua Dianthi Hübn. Tab. 127, fig. 587, welche häufig im Juni am unteren Ural, um Saratschik , an der unteren Wolga, bei Sarepta etc. angetroffen wird. 2. H. Leucodon lEvm. durch Kindermann öfter versandt, und bereits in den I meisten grösseren Sammlungen Deutschlands vorhanden. Sie ist nicht selten, und fliegt gleichzeitig und an denselben Orten mit der vorigen, welche sie an Grösse etwas über- I trifft. H. Amica kommt ziemlich selten in den Wäldern jder Provinz Casan im August und September vor. ! Das Genus Miselia wird vermehrt durch: 1. M. Cana Evm., mit den beiden Varietäten Ochrostigma Evm. und Extensa Evm. Nach einem mir zugegangenen Exemplar würde ich sie lieber neben H. Convergens stellen, der sie auch an Grösse ungefähr nahe kommt. Die Varietäten sollen von der Hauptart zwar sehr ab weichen , durch zahlreiche I üebergänge jedoch die Verwandtschaft mit derselben genü- I ;end nachweisen. M. Cana ist abgebüdet im Bullet, de la iociet. inip. 1841 Tab. m, zu No. 1, und die Varietät ’ Ochrostigma ebendort im 3ten Heft p. 545 von 1842 be- prochen. 2. M. Nummosa Th, etwas grösser als M. ] Ubimacula, ihr nahe stehend, doch ohne die weissen Ma- ^ >elü dieser Art. M. Cana ist keine Seltenheit an waldigen 25 Oertern der Provinz Oreuburg , an der Saomara , am Ik, um Busnluc, 3Ienselinsk im Juni und Juli, Nummosa ebenfalls nicht selten am Ural , um Sarepta etc. — ' Von Polia Serena wird eine Varietät Leuconota Evm. aufgeführt: »Corpus album, alae anticae cretaceae , spatio medio nigro, ut in specie genuina, posticae albae, externe nigricantes , inaculis albidis anguli analis. « Die Hauptart, Serena, fehlt in Süd - Russland, während diese Varietät nicht selten ist. — Unter den Apameen ist zu merken: Ap. Moderata Evm. : » simillima Ap. Didymae , differt colore olivaceo et spatio submarginali umbris destituto,« an der Sacmara, am Ik. Vielleicht doch nur eine der vielen Varietäten von Didymal Auch Apain. Imbecilla (im Casanschen, am Ural) und Captiuncula (im Norden des Orenburgischen , um Men- selinsk) werden aufgeführt. Das Genus Mamestra liefert wiederum mehrere neue Arten: 1. M. Confluens Evm., kleiner als Suasa , ihr sehr ähnlich, vielleicht blosse Varietät derselben. ■ DifFert colore nigricaute et spatio submarginali nnicolore sine umbris. • Ihre Heimath sind die Uralischen Vorgebirge. 2. M. Cervina Evm., » abdornen lutescenti - griseum ; alae anticae thoraci concolores, luteo - hepaticae, fnubriis pallido fnscoque variis, striga submarginali pallida, crenato- denticulata; relitpiis strigis fuscis, obsoletis, naevo minuto albido - circumscripfo, macula rnedia punctis tribus albis notata, strigmate defici- entej posticae e luteo fusiescentes, basi fimbriisque pallidis.« Heimath: die Voi berge des Ural, die Gegend von Mense- linsk und Sarepta. — 3. M. Silvicola Evm., an Grösse und Gestalt, wie >1, Brassicae , • cognoscitur antem alis anticis nigris, non fuscis et maculis strigisque albis. « Selten in den Wäldern des Ural im Juli. Calpe Thalictri ist nicht selten im Juni und Juli im Orenburgischen, auf den Vorbergen des Ural, am Uralfluss, bei Saratow, Sarepta etc. • Unter den Orthosien begegnet uns hier eine neue Art, O. Cavernosa Evm., kleiner als Gothica, ihr an Ge- stalt ähnlich, abgebildet im Bullet, des Nat. de Moscou 1842 Tab. V. hg. 3. Ihre Heimath ist die Gegend von Mense- linsk und die Vorberge des Ural, im Monat Juni. In dem Genus der Caradrinen kommen neben Am- bigua, ßlanda, Exigua, Kadenii, Lurida , Palustris , Lenta u. a. gemeineren Arten noch vor: C. Squalida Evm., von 371 Kindermann bei Sarepta entdeckt. Erwähnt ist sie bereits in dein Bullet, des Nat. de Moscou 1842 III. p. 548, und Caradrina Terrea Kinderin. , von der Grösse der C. Kadenii. » Cognoscitur punctis subquatuor atro-fuscis confluentibus, strigae submarginali interne adjacentibus. — Femina a inare valde discrepat. • Sie ist selten in der Provinz Casan, weniger selten an der unteren Wolga, bei Sarepta, auf den Vorbergen des Ural , und fliegt im Juli. — Simyra Dentinosa, welche neben S. Venosa und Nervosa in Russland einheimisch ist, darf als bekannt vorausgesetzt werden, da sie den grösseren Sammlungen Deutschlands, welchen sie meist durch Hrn. Kindermann zuging, meistens nicht mehr fehlt. Sie ist häufig an den Vorbergen des Ural, um Orenburg, am mittleren Ural, bei Busjduc, an der Wolga, um Sarepta etc. Sie fliegt im April und Mai. — Das Genus der Leucanien weist 15 Arten auf, unter den bekannteren Pudorina, Vitellina, Zeae u. s. \v. auch mehrere neue oder doch minder gekannte: nämlich: L. Furcata Evm., von der Grösse der L. Pallens, selten an den I Vorbergen des Ural. • Abdomen lutescens , alae anticae sicut thorax, testaceo-cinnamomeae, seu pallide cervinae, nervis albis, posticae albidae, externe leviter infuscatae.« — L. Lineata Evm. etwas kleiner als L. Gornma und dieser sehr verwandt, selten an der unteren Wolga, um Sarepta. — L. Alopecuri Boisd. s. Index method. p. 132. — L. Macnlata Evm., kleiner als jene, von zartem Körperbau, fliegt nicht selten zu Ende des Juni und im Juli am Ural und um Sa- repta. Vergl. Bullet, des Nat. de Moscou 1842. III. p. 549 Tab. V. fig. 4. — L. Helmuini Evm. nur von der Grösse der Ap. Strigilis. Sie fliegt im Juli auf Wiesen zwischen den Vorbergen des Ural. » Alae anticae sordide lithargyreae (wie bei Leuc. Lithargyr. ), unicolores, strigis interna recti- uscula obliqua foras et externa maxime iiexnosa crenatis fuscescentibus obsoletis, posticae sordide et pallide lutescentes, striga externa fuscescenti diluta. « Die Gruppe der Nonagrien wird nur durch zwei Arten repräseutirt , Cannae und Zollikoferi, welche letztere im Juli sehr selten am Ural und um Sarepta angetroffen I wird. Schwerlich wird diese, aucli bei Freyer neue Beitr, * olstes Heft Tab. 184 abgebilciete Eule passend an dieser Stelle I angereiht, obwohl sich kein sicheres Urtheil gewinnen lässt, ' so lange die Lebensweise dieses Falters nicht in allen Ständen beobachtet worden ist. — 372 I Die Gortyneii werdeu hier um eine neue Art bereichert, G. Morio *) Evtn. s. Bullet, des Nat. de M. 1842 lll. p. 550. Dieselbe erscheint dem Weibchen der G. Leucostigraa rück- sichtlich der Färbung sehr ähnlich, ist aber um die Hälfte kleiner als das Männchen derselben, » Facile cognoscitur r colore alarura anticarum atro-fusco. « Sie wird nicht häufig iin Juli und August im Casanschen gefunden. — , Neben der seltenen Xanthia Evidens tritt als neue » Species X. Ferrago Evm. auf, ähnlich der X. Ferruginea, aber um die Hälfte grösser, auch fliegt sie schon im Juni . und Juli im Casanschen, am Ural, an der unteren Wolga. * Sie variirt: »alis anticis modo sordide ochraceis, modo ferru- . gineis. « Einheimisch bei Sarepta ist auch X. Puniccago Boisd. ^ • Alae anticae e gilvo pallide lutescentes, fascia media angu- lata lateritia , strigis ordinariis obsoletis, passim punctulo ‘ rufo signatis, posticae e lutescenti albae.« j In der Gruppe der Cosmien, welche 12 Arten zählt, - werden auch C. Abluta, Oxalina und auch die in den Süd- I deutschen Gebirgen und in Schweden einheimische C. Guprea i erwähnt. Als neu ist wiederum bemerkenswerth Xylina Icterias j Evm., von der Grösse der ihr auch sonst nahe stehenden X. Putris, einheimisch auf den Vorgebirgen des Ural, am Flusse Sacmara etc. im Juli. »Corpus ochraceum capite ferruginosa 5 alae anticae ochraceo — luteae, brunneo - adumbratae, spatio angu- sto flexuosa terminali margineque antico obscurioribus, macula media externe alba, posticae lutescentes, externe obscuriores. ■ Besonders erheblich bereichert wird durch viele neue Arten das Genus Cucullia, zum Theil durch prachtvolle Färbung ausgezeichnet, z. B. C. Magnifica Freyer, einheimisch im Juli auf den Gefilden der Uralischen Vorberge, auf grasreichen Hügeln, ferner um Orenburg, an der Sacmara, dem Ik, an der unteren Wolga, um Sarepta etc. An eben diesen Orten und zu derselben Zeit, aber viel häufiger C. Argyrea; früher, schon im Mai und Juni, fliegt sie an der unteren Wolga, bei Achtuba, Sarepta, Astrachan. — C. Argentina, zum Theil auch in diesen Gegenden im Juli. — C. Lactea; — ferner im Juli im Orenburgischen am Uralfluss, an der unteren Wolga etc. — C. Biornata Fisch.; im Casanschen und Orenburgischen etc. — C. Campanulae Freyer *) Wenn es wahr ist, dass diese Gort. Morio gleich ist mit der von Hrn. Metzner in der entomol. Zeitung als Haworthii (Erupta) beschriebenen Eule, so steht sie hier schwerlich am rechten Ort, vielleicht aber ebenso wenig im Genus Apamea, 378 (neuere Beitr. 1831.). — C. Pustulata Evra. s. Bullet, des Nat. de Mose. 1843 III. p, 551, Tab. V. um Casan, um Sergiewsk etc. im Juli. C. Balsamitae Boisd. wurde von Kindermann bei Sarepta gefangen. — C. Incana Evm. ist die Guc. Dracunculi Boisd. ind. meth. p. 154, nicht zu verwechseln mit der C. Dra- cunculi Tr., welche bei Boisd. a. a. O. C. Virgaureac genannt wird. Letztere, der C. Incana sehr ähnlich, fliegt an den Vorbergen des Ural und bei Sarepta im Juli ebenfalls. Die Diagnose der C. Incana giebt Evm. so : »»corpus canum, cucullo fusco-lineato ; alae anticae e fusco cinereae vel griseae, levissime in longitudi- nemcinereo-striatae, maculis ordinariis vix lutescenti significatis; posticae fuscescentes, basi albidae, fimbriis albis.« Man findet sie im Juli in den Vorhergen des Ural und an der unteren Wolga. — C. Praecana etwas kleiner als C. Incana, sehr ähn- lich der C. Pustulata, obwohl um das Doppelte kleiner und mit schwärzlichen Punkten im Discus, welche auf dem zweiten und dritten Nerv stehen. Sie ist heimisch am Ural, — C. Boryphora Fisch., Lignata bei Tr. und Freyer, nebst der später zu erw^ähnenden Fuchsiana die kleinste der Gucullien. Ihre Heimath die untere Wolga, bei Sarepta, wo sie im Mai gefunden wird. - Abdomen albidum, micans, thorax canus, collari nigro- lineato; alae anticae albido canae, nervis tenuissimis fuscis et interstitiis fuscescentibus albidisque distincte striatae, dentibus nouDullis strigae internae et exteruae obsoletis, linea longitu- dinali basali striolisque terminalibus nigris, juxta angulum po- sticum distinctioribus, maculis ordinariis nullis; posticae albae, externe leviter infuscatae, fimbriis albis, nervis fuscis. « — ■ C. Fraudatrix, vielleicht C. Pontica Boisd. ind. meth. p. 153, von der Grösse der C. Artemisiae, im Casanschen, häufiger am Ural- Gebirge und um Orenburg vom Juni bis in den August. Herr Prof. Eversmann hat über diese Eule bereits in seinen kurzen Notizen etc. S. 43 Bericht erstattet. — C. Fuchsiana Evm., eine sehr kleine, schöne Art , abgebildet und beschrieben Bull, des Nat. de Mose. 1842 III. p. 552. Sie fliegt gegen Ende des Juni und Juli auf den Vorbergen des Ural. — C. Mixta Freyer, von der Grösse der C. Santouici , eine Entdeckung des Herrn Kindermann, der sie in der Gegend von Sarepta fand. — C. Pro- pinqua Evm., ebenfalls eine von den grauen Gucullien, an Grösse und Färbung zunächst der C. Gnaphalii stehend, selten im Juni und Juli an den Vorbergen des Ural und im Menselinskischen. cfr. Bull, des Nat. de Mose. 1842 III. p. 553 Tab. V. fig. 7. Ausser diesen meist neuen, noch wenig bekannten Arten gehören zum Bereich der Süd-Russischen Fauna C, Art< misiaej 374 Umbratica, Lactucae, Tanaceti, Santonici, Absinthii, Abrotaiii, Guaplialii , Spectabilis, Asteris, Verbasci , Scrophulariae. Das Genus Abrostala enthält zwar nicht neue Arten, ist aber wiederum reicher , als in anderen Gegenden Europa's. Es findet sich am Ural u. s. w.: A. Amethystina, Virgo, Triplasia, Asclepiadis, Urticae , Celsia. — Unter den Plusien erscheint dagegen eine P. Eugenia Evin. , am schicklichsten vor Modesta einzureihen. Die Abldl- dung bei Herrn Freyer im 75sien Heft überhebt mich einer näheren Beschreibung. Doch finde ich das Freyer’sche Bild in Vergleichung mit einem, mir von Herrn Kindermaun zugekoni- inenen Pärchen etwas hart. Meine Exemplare zeigen in dem Felde zwischen den Querlinien keine Spuren von Makeln oder Zeichnungen. — Sie gehört den Vorbergen des Ural und dem Menselinskischen an, wo sie im Juni und Anfang des Juli gefunden wird. — An eben diesen Orten und zu derselben Zeit findet man die Plus. Uralensis Evra., von welcher Herr Evers- mann zu glauben geneigt ist, dass sie als blosse Varietät zu lllustris zu ziehen sein dürfte. — Bei Plusia Jota unterscheidet der Verf. drei Varietäten, von denen die letztere, Macrogamma Evin., eine neue Art sein dürfte. — Auch P. Modesta, Deaurata (letztere nicht selten am Ural-Gebirge, minder häufig bei Sa- repta), Moneta, Concha, Zosimi Hübn. (häufig an den Bergen des Ural und im Menselinskischen, seltener im Casanschen zu Ende Juni und im Juli), Orichalcea, Bractea, Circumflexa und Interrogationis gehören nebst Festucae, Chrysitis, Gamma in die Süd - Russische Fauna. Das Genus Auarta zählt nur zwei Arten: die seltene von Kindermann bei Sarepta aufgefundene Rupicola und die Jieue Art Cora Evm. Diese, bereits durch Kindermaun in den meisten grösseren Sammlungen vorhanden, ist häufig im Juni und Juli auf den Vorbergen des Ural und den anliegenden Gefilden. Das Geschlecht Heliothis wird uni zwei neue Arten bereichert, beide von grosser Schönheit, H. Pulchra Evra., rück- sichtlich der Zeichnung zunächst an Ononis stehend : »alaeanticae purpurascentes. puncto medio strigaque externa postice bidentata lutescenti-albis; posticae atrae, macula media rotunda altcraque trapeziformi juxta marginem internum niveis, ciliis albis. « H. Incarnata, ausgezeichnet durch ihre schönen grünen, rosenroth umsäumten Vorderflügel, hat Herr Freyer bereits gut abgebil- det. — Während wir hier auch H. Cardui, Cognata, Ononis, Dipsacea, Scutosa, Peltigera, Armigera, Marginata.Delphinii auf- gezählt finden, begegnet un§ «ater den gemeineren Acoutien 375 Solans uüd Luctuosa auch die seltene und schöne Titania, im Orenburgischen, bei Saratow, Astrachan, am Ural, im Obtschey- Syrt 0. s. w, vom Mai bis zum Juli einheimisch. — Die Erastrien umfassen ausser den weit verbreiteten Arten auch Venustula und Ostrina. Im Genus Antliophila treten neben Purpurina, der auch bei Wien vorkommenden Rosina Hübn. , Caliginosa und Amoena wiederum mehrere neue Species auf: A. Ainasina: ■ Corpus albidum, alae anticae parte basali pallide olivacea, ad basin albida, parte terminali pallide grisescente, parte interme* dia purpurea, omnibus coloribus dilutis et confluescenlibus, striga submargiiiali punctulis albis significata, alae posticae griseae. ■ Heimath : das Orenburgische, die Vorberge des Ural und die untere Wolga, im Sommer. — Ausser A. Flavida werden ferner aufgezählt: Lenis Tr. (Pannonica Friv. Kindermanni Boisd.), Recta Evm., von der Grösse der A. Aenea, keine Sel- tenheit auf den Vorbergen des Ural und an der unteren Wolga im Juni (»alae anticae thoraci concolores, griseo-albidae, seri- ceae, fascia submarginali recta obliqua fasciaque media dimidia, puncto medio fusco terminata, parallelis fusco-griseis, posticae griseae sericeo-nitentes, abdomen lutescenti albidum) , ferner die von Herrn Kinderinann bei Sarepta entdeckte und mehrfach versandte Parallela, — dann Argillacea Evm. (corpiis canum, alae cano-rufescentes ciliis rufis: anticae strigis basali et externa undato-flexuosis strigaque media antice angulatim inüexa rufis et albidis, lineiformibus, posticae linea transversa interna albida) ; sie ist selten im Juni auf nackten und trockenen Bergen am Ural -Gebirge; — ferner Pusilla Evm. (corpus albidum, alae ■ anticae fasciis parallelis albis et griseis alternantibus (utrius- que coloris subtribus) internis in angulum reflexis, externis subrectis obliquis: posticae albo griseoque fasciatae) Nach 1 Versicherung des Herrn Kindermann soll sie gleich sein mit Erastria Concinnula. Sie ist nicht selten im Juni an den I Vorbergen des Ural und an der unteren Wolga. — A. Amoena findet sich um Sarepta. Auch das Genus Ophiusa ist reichhaltig. Unter den allgemeiner verbreiteten: Lusoria, Ludicra, Viciae, Craccae, Pa» stinum, Lnnaris, Inamoeua, Regularis, findet sich auch die im westlichen Europa vorkommende schöne Cailino Boisduval’s. — ■ Das Genus Catephia zeigt die beiden Arten Leuco* melas und Alchemista. — Catocola umfasst 11 Arten. Unter diesen neben dea bei Sarepta vorkommenden Optata und Pnerpera auch Pacta, I 376 in manchen Jahren bei Casan nicht selten, minder häufig am Ural im Juli; Neonympha im Orenburgischen , an der un- teren Wolga, auch bei Sarepta im Juli nicht selten; ferner in denselben Gegenden und in derselben Zeit auch Agamos. Im Genus Brephos werden nur zwei Arten, Parthenias und Notha aufgefülivt. Neben den Euclidien Triquetra und der auch dort überall gemeinen Mi, kommen vor Fortalitiiiin Hbr. (Flexuosa I Evm. in den Mem. de la soc. de Mose.) im Mai und Juli nicht häufig am üralfluss und Gebirge, um Orenburg, Bu- sulue u. s. w., und Munita Hbr. mit jener zugleich am Ural, im Orenburgischen und an der unteren Wolga. — Das Genus Platypteryx zählt dagegen nur die drei Arten Falcula, Hamula, Lacertul-a. ■ Bestimmungstabelle für den Winter 184.i,46. Auf den mehrseitig geäusserten Wunsch vieler Vereinsmitglieder, welche im vorigen Winterhalbjahre verhindert waren, von den angebote- neu Determinationen Gebrauch zu machen, und wegen zur Zeit noch , fehlender Antworten einiger Mitglieder, ob und welche andern Genera sie determiniren wollen, wird vor der Hand die Tabelle Jahrgang 18440ctober No. 10 für das bevorstehende Semester erneuert, mit dem Zusatze, dass Herr Oberlehrer Zeller in Glogau sich zur Bestimmung der Mikrolepidoptern (von den Spannern abwärts) erboten hat, und dass Herr Dir. Dr. Suffrian in Siegen ausser den 1. c. angeführten Familien und Generibus auch das Genus Gyrinus und Herr Seminarlehrer Strübing in Erfurt ausser den Trimeren auch das Genus Stenus zu deterrainiren bereit sind. Diejenigen Vereinsmitglieder, w eiche aus ver- schiedenen Ordnungen oder für Determinatoren in verschiedenen Doml- cilen Determinanda einsenden, werden dringend und höflich ersucht, eine jede Schachtel mit einer besondern Packkistezu versehen, da es eine unbillige Zumuthung ist, wenn die Vereinskasse dergleichen Aus- lagen zu Gunsten der Bequemlichkeit des Einzelnen übernehmen soll. Zur Generalversammlung am Stiftungstage den 6. November Abends 6 Uhr im Vereinslocale werden die hiesigen und auswärtigen geehrten Mitglieder hierdurch ergebenst eingeladen. Es wird ein neuer Modus der Beitragseiii- ziehung (Debit der entomologischen Zeitung durch die deutschen Postämter, Praenumeration bei denselben, Verschmelzung des Vereins- beitrages mit dem Zeitungsabonnement etc.) zur Berathung kommen. Druck von F. Heistnl and. Entoinologischc Zeitung herausg^egebeii von dem entoinolog'ischen Vereine z u Redaction: C. A. Dohm, Praeses 1 Dr.H. Schaum, Secretair/ des Vereins. In Commission bei F, Fleischer in Leipzig. K". 12. 6. Jahrgang. DCCbF. 1845. !•' ■ ' -J Inhalt, Vereinsangelegenheilen. Elditt: Zur Terwandlungsge- schichte von Microdon miitabilis. Förster: Notiz über einen Zwitter der Diapria elegans. Loew: Medeterus magiiis nov. sp. u. Beschreibung einiger merkwürdigen Dipteren. Schaum: Entomologische Bemerkungen (Schluss.) Erratenverzeichniss. Register. Die Generalversammlung am 6. Novbr. 1845 wurde vom Unterzeichneten mit einem Vortrage eröffnet, welcher nach dem Beschlüsse der Versammlung in seinen wesent- lichsten Theilen hier abgedruckt wird: Meine Herren! Heute vor 8 Jahren ward unser entomologischer Verein gestiftet. Von dem richtigen Princip, welches dieser Stiftung zum Grunde lag, zeugt das gesunde Wachsthum, dessen er sich in und ausser Deutschland erfreut, zeugen die Resultate, welche wir bereits vor das wissenschaftliche Publicum ge- bracht haben. Es sei mir gestattet, darauf hinzudeuten, in welcher isolirten Lage sich die deutschen Entomologen vorher befanden. Es feldte unserm Vaterlande nicht an tüchtigen Leuten , die mit Vorliebe einen oder den andern Zw'eig unserer so reichhaltigen mikrokosmischen Wissenschaft studirten , aber wie sehr ward ihnen dies Studium erschwert, i 26 378 ja verleidet J Nur wenige Auserwählte hatten durch eine amtliche Stellung bei Staats -Museen oder durch ausreichende Privateinkünfte die Möglichkeit, sich das unentbehrlichste entomologische Material, lusecten und Literatur, zu ver- schafFen , bei weitem die 3Iehrzahl musste sich auf einen selten über die Mittelraässigkeit sich versteigenden Dilettan- tismus beschränken, und in dessen Gefolge waren Geheim- nisskrämerei , Habgier, Neid und ähnliche spiessbürgerliche Laster nicht eben selten. Wer etwa Typen vergleichen wollte , wie hätte er das theure Porto erschwingen , oder gar die früher nothwendigen Opfer an Geld und Zeit zu einer Reise beschaffen können ? Wie wäre einem mit Glücks- gütern Jiicht gesegneten Entomologen , den sein Broderwerb an das platte Land oder an kleine Städte gebunden hielt,] das Studium der meist kostbaren entomologischen Literatur, < namentlich die Kenutniss der hier einschlagenden ausländischen Werke möglich gewesen 1 Und bei der ungeheuren Masse Beobachtungen , die bei unserer Wissenschaft in F'rage kommen und von denen eine einzelne z. B. die der Copulirung, oder der frühem Zustände, sehr häufig nicht von der Mühsamkeit und dem unermüdlichen Fleisse des Beobachters abhängt, sondern vom Zufalle be- günstigt werden muss — wer würde , selbst im Besitz der grössten Sammlung und der reichsten Bibliothek, so arrogant sein, den Kreis seines entomologischen Wissens für geschlossen zu achten'? wer würde nicht gerne einer Association gedeihlichen Fortgang wünschen, welche es sich zum Haupt- zweck stellt. Vereinzeltes zu sammeln und das gemeinsame Interesse durch ein gemeinsames Organ zu fördern und zu schützen'? Wir dürfen mit erlaubtem Selbstgefühl behaupten , dassj unsern redlichen Bemühungen ein reicher Erfolg entsprochenj hat, reich, wenn wir die Ausbreitung des V^ereins in und! ausser Deutschland in Betracht ziehen, reich, wenn wiri theils anführen, was der Verein in seinem Namen j)ublicirt.i theils was er zur Förderung anderseitiger entomologischert Bestrebungen und Unternehmen geleistet hat. Hat man früher und nicht ohne Grund unserer entoino- logischen Zeitung den Vorwurf gemacht, sie verliere durch allzulange Abhandlungen und durch zu viel Systematisiren allzusehr den Charakter der unterhaltenden Belehrung, so schwin- det dieser Tadel hoffentlich von jetzt an, wo wir in der Linuaea entomologica , der neuen Zeitschrift für Entomologie, ganz 379 in der Art, wie ihre Vorgängerin von unseim verehrten Ehrenmitgliede Germar redigirt wurde, den deutschen En- tomologen ein Organ für grössere Aufsätze , Systematik, Anatomie etc. bieten können. Es versteht sicli von selbst, dass wir auch bei der Liniiaea auf eine allgemein fassliche Darstellung und zwar um so mehr halten werden, als diese Unternehmung nur durch die wohlwollende Theilnahme der deutschen Entomologen in einem erträglichen Absatz die Bürgschaft ihrer Fortdauer tinden kann. Wenn wir aber unsererseits keine Mühe sparen, der neuen Zeitschrift ge- haltvolle Abhandlungen zuzmveisen , wenn der Verleger mit löblicher Bereitwilligkeit für saubre Ausstattung, gute Tafeln und billigen Preis gesorgt hat, so vertrauen wir auf dieselbe Kraft des Associations -Princips, welche uns die Ausbreitung und Hebung des Vereins, die Gründung und Consolidirung der entomologischen Zeitung etc. möglich gemacht hat, allen anfänglichen Schwierigkeiten und bedenklichen Philister- Einwendungen zum "J’rotze. Wir haben in Deutschland nicht über so r( iche pecuniäre Hülfsmittel zu gebieten , W'ie unsre entomologischen Nachbarn diesseit und jenseit des Canals, aber da cs uns im Vereine nicht an tüchtigen Entomologen fehlt, was die Hauptsache ist, so wird uns auch das Geld nicht fehlen , welches wenn auch nicht Nebensache , doch in einer Association leichter zu beschaffen ist, als sonst, weil viele kleine Beisteuern sich zu einer ausreichenden Operations- Gasse concentriren. ! Sie wissen, meine Herren, dass es mir gelungen ist, von Seiner Majestät eine Beihülfe für den Verein auf 3 Jahre zu ! erwirken. Als ich vor einem Jahre die Ehre hatte, Ihnen I meine Vorschläge über die Verwendung derselben zu machen, i wurden dieselben von Ihnen gutgeheissen. Einige davon I konnten , wie sich später ergab , wegen unvorhergesehener j Hindernisse nicht in’s Werk gerichtet werden: andere sind zur Ausführung gekommen. Unter den letztem ist es be- ^ sonders die hier in Stettin erfolgte Domicilirung des Herrn Dr. Schaum , welche für den Verein wichtig geworden ist, 1 sofern er das Secretariat desselben übernommen hat. Wenn- gleich seine Wirksamkeit durch eine mehrmonatliche Abwesen- I heit unterbrochen werden musste, so müssen wir seine Ver- j dienste um die Einordnung und Umordnung eines bedeutenden I Theils unserer Sammlungen mit Dank erkennen, so wie mir : seine Unterstützung bei der Redaction der Zeitung und seine I Hülfe bei Führung der stets umfangreicher werdenden 26 ♦ 380 Correspondenz sehr wesentliche Erleichterungen verschafft; hat. Auch gebührt ihm und Herrn Conservator Krüger der j Dank des Vereins für die genaue Aufnahme eines Verzeich- j nisses unserer Bibliothek, welches wir unserer Zeituiigl beilegen konnten. In Folge dieser Massregel gingen zahl- j reiche und theilweise sehr werthvolle Bereicherungen für die'ji Bibliothek ein, theils Geschenke, theils billige Acquisitionen, ■; deren Preise von der erwähnten Gnadengabe S. M. bestritten^ wurden; zu gleichem Zwecke wurde uns von S. K. H. dem Herrn Grossh. von Oldenburg, unserm erlauchten Ehrenmit- gliede, eine ansehnliche Summe huldvoll überwiesen. Die Beziehungen des Vereins zu den eritomologischen ^ Gesellschaften des Auslandes sind erfreulich zu nennen, j Wir stehen im gegenseitigen Austausche der Publicationen J mit der societe de France, der societe royale de Lyon, der| Academie de Bruxelles , der societe imperiale de Moscou, » der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Naturgeschichte in Breslau, der naturforschenden Gesellschaft in Görlitz etc. Mit einzelnen Mitgliedern dieser ehreuwerthen Gesellschaften sind auch nutzbringende und vielversprechende Verbindungen eingeleitet. In Deutschland selber ist der Verkehr der Entomologen gegen früher mindestens um das zehnfache gesteigert. Wir verdanken dies hauptsächlich der uns unter bekannten Massgaben gestatteten Portofreiheit im Preussischen. eine Begünstigung, welche wir der eintlussreichen Verwen- dung Sr. Exceilenz nusers Protectors, des Herrn Oberprä- sidenten von Bonin zu danken haben. Durch dies Vorrecht ist es uns möglich gewesen, grössere Arbeiten unserer Mitglieder über einzelne Familien und ganze Ordnungen aul das förderlichste zu unterstützen, richtige Bestimmungen ir Umlauf zu setzen, Literatur zu versenden und mehr dei'gl Ich habe jetzt der verehrlichen Versammlung einer Vorschlag zu machen, über welchen ich nicht nur mit der meisten der hier ansässigen, sondern auch mit mehrerer gewiegten auswärtigen Mitgliedern des Vereins Rath ge- pflogen habe, und den wir alle für zweckmässig zur Förderunj der Vereinsinteressen halten. Wie Sie wissen, ist bisher ii unserm Vereine, abweichend von der Verfassung der um bekannten entomol. Gesellschaften, der Vereinsbeitrag voi j dem Abonnement auf die entomol. Zeitung getrennt gewesen Die Ursache davon ist einfach in dem Umstande zu suchen dass der Verein anfänglich nur so wenig Mitglieder zählte dass er erst nach Sjährigem Bestehen die Gefahr übernehme! 381 ionnte, eine Zeitung auf seine Kosten herauszugeben. Jetzt |iat sich die Sache anders gestaltet: die Zeitung zählt, joamentlich in Deutschland , Abonnenten genug , um die Druckkosten zu bestreiten, und es tritt eine andere Frage ?in, ob wir nicht verpflichtet sind, unsern nichtpreussischen deutschen Abonnenten die Zeitung auf schnellerem Wege ds durch den Buchhandel zugängig zu machen. Dieser Zweck und überdies eine wesentliche Verbesserung unserer V"ereinsein nähme wird erreicht, wenn wir uns über folgende Propositionen vereinigen. 1) Die §§. 19 und 20 der Statuten werden aufgehoben 2) Jedes Mitglied des entomologischen Vereins ist verpflich- tet, auf die entomologische Zeitung zu praenumeriren. i Der bisherige Vereinsbeitrag von 1 fällt weg. ! 3) Diese Praenumeration wird auf allen deutschen Post- Aemtern angenommen. (Der Vorstand des Vereins hat bereits bei den deutschen General - Post- Directionen die erforderlichen Eingaben gemacht, es sind aber erst Antworten von der Königl. Preussischen und der Fürstl. Thurn- und Taxissciien General-Post* Direction eingegangen , wonach die Praenumeration auf die [ entomol. Zeitung im beiderseitigen Bezirke auf 2 10 festgesetzt ist. Es wird Vorbehalten , den etwanigen Mehrbetrag der Praenumeration in andern deutschen Post - Districten durch die entomologische Zeitung bekannt zu machen.) 4) Der Preis der entomologischen Zeitung im Buchhandel wird von 1 10 auf 2 15 Jlj^ erhöht. 5) Die Commission der Zeitung wird von Neujahr 1846 ab dem Buchhändler Herrn E. S. Mittler in Berlin, dem Verleger unserer Linnaea übertragen. In Leipzig ' wird die Dyk’sche Buchhandlung Bestellungen darauf übernehmen. Diese Vorschläge wurden von der Versammlung ein- )timmig genehmigt. J Hierauf wurden in Vorschlag gebracht und aufgeiiommen : ij als Ehrenmitglieder: ik Herr Bibliothekar E. Mulsant in Lyon, I » Professor Lacordaire in Liege; i als M i t g 1 i e d e r : i Herr Dr. C h. A u b e in Paris j I • Banquier Westermau n in Kjöbnhavn, i 382 Herr Oberförster Wissmann in Hannöv. Münden, » Regierungsadvocat Paessler in Gernrode, » Cantor Funke in Rochlitz, » Lehrer G r e s s n e r in Rochlitz, » Director Dr. Wetzel in Bannen. Eingegangen für die Vereinsbibliothek: Die Gattungen der deutschen Käfer -Fauna nach der analytischen Methode bearbeitet von Dr. L. Redten- b ach er. Wien 1845. Quaedam genera & Species coleopterorum arcliiducatus Au- striae nonduni descriptoruin, auctore Guilelmo Red- tenbacher. Dissert. inauguralis. Vindobouae 1842. rentamen dispositionis generum SC specieruin coleopt. pseudotrimerorum archiducatus Austriae auctore Liidovico Redtenbach e r. Diss. inaug. Vin- dob. 1843. (abgedruckt in Germar’s Zeitschr. f. Entomol. Tom V.) Illustrationes et descriptiones coleopterorum novorum Syriae auctore Ludovico R e d t e n b a ch e r (Se- paratabdruck aus Russeggers Reise. Stuttgart 1843.) Geschenke des Herrn Dr. L. Redtenbach er in Wien. Trichopterygia , Beschreibung und Abbildung der haar- flügeligen Käfer von Dr. Gillmeister. Nürnberg 1845 bei .Jacob Sturm. Geschenk des Herrn Verfassers. Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterl. Cultur 1843 u. 44. Geschenk der Gesellschaft. Neunter und elfter Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. Geschenk des Vereins. Nouveaux memoires de Tacademie Royale des scienc.es et belles lettres de Bruxelles 1845, enthält eine umfassende entomol. Abhandlung von Wesmäel : Ten- tamen dispositionis methodicae ichneumonum Belgii 1844. ( Leider hat der Verfasser Ratzeburgs neues Werk über die Ichneumonen noch nicht benutzt.) Bulletin de PacademieR. des Sciences etc. Tom XI. No. 11 nnd 12, Tom XII. premiere partie 1844, 1845, 383 Annuaire de Tacademie R. Onzifeme annee. Bru xelles 1845. Gegenseitiger Austausch. Wiegmann - Erichson Archiv Jahrg. XI. Heft 3. Nach dem Vortrage der im Laufe des October einge- gangenen Correspondenz, und Vorlegung mehrerer zum Abdruck in der Zeitung bestimmter Arbeiten, so wie der von der Linnaea entomologica bereits gedruckten 20 Bogen (der erste Band wird ungefähr 30 Bogen mit 4 Ta^m liefern), wurde zur Wahl des Vorstandes geschritten. Die bisheiigen Beamten wurden einstimmig wieder erwählt und Herr Lehrer Lincke hierselbst zum Mitgliede des Vorstands ernannt. ^ i C. A, Dohrn* Bestimm 11 ng'stabelle. In Bezug auf die in der November - No. vorläufig gegebene Anzeige werden die Determinationen für das nächste Semester dahin regulirt: 1) Coleoptera: Herr von Kiesenwetter in Dresden sämmtliche Brachelytren bis Heterothops. Herr Cantor Maerkel in St. Wehlen sämmtliche Brachelytren von Heterothops ab. . Herr Dr. Schaum sämmtliche Carabicinen, 'die Genera Haliplus, Hj^- droporus, Scydmaenus, Malachius und Pselaphiden. Herr Seminarlehrer Strübing in Erfurt Trimeren und das Genus Stenus. Herr Dir. Dr. Suffrian in Siegen Oedemeriden, die Genera Gyrinus, Donacia, Cassida , Cryptocephalus. Herr Oberförster Wissmann in Hann. -Münden die Familien der Bostrichen und Cerambycinen (bei den erstem wird gebeten, die Holzart an- zugeben, in der sie gefunden sind.) 2) Lepidoptera; Herr Prof. Hering Die grösseren bis Geometra incl. 384 Herr Oberlehrer Zeller in Glogau die Mikrolepidoptern von den Spannern abwärts. 3) Diptera: Herr Prof. Loew in Posen. 4) Nearop tera: Herr Dr. Hagen in Königsberg. » Dr. phil. S eil n e i d e r in Breslan. 5) Orthoptera: Herr F. X. Fieber in Prag. Beitrag zur Vcrwandlungsgescbichtc von Mierodoii mntabill^ Linu. , mitgetheilt aus einem ausführlicheren Aufsatze des Hrn. Lehrer Elditt zu Königsberg i/Pr. (Hierzu Tab. I. fig. 6 — 14 ) Die Larve von Microdon mutabilis hat durch die gar nicht zu verwundernden Missgriffe , zu welcher ihre höchst abweichende, sonderbare Gestalt die ersten Entdecker der- selben, Männer von der anerkanntesten wissenschaftlichen Bedeutung , verleitete , eine gewisse Celebrität erlangt. Bekanntlich wurde sie zuerst von Herrn von Heyden als Landschneckengattung Parmula (Isis 1823 pag. 1247), kurz darauf und unabhängig davon von Spix ebenfalls als neue Gattung der Landschuecken unter dem Namen Scntelligera (Abhandl. der K. baierischen Akad. der Wissensch. Bd. IX. 13 Nov. 1824) bekannt gemacht. Die irrthümliche Ansicht über die Natur dieser einer Landschnecke allerdings sehr ähnlichen Larve ging nun in mehrere Werke über *), die Ton Schlotthauber gesammelt worden sind, welcher der Versammlung der Naturforscher in Pyrmont im Jahre 1839 ■^) Hesperus. Zeitschr. 1824 no. 295. — Oken Isis 1825 pag. 583. — Gotting gel. Anz. St. 196 no. 8. I)ec. 1832, pag. 1957 No. IV. Harzgebirge von Dr. Zimmermann. I. pag. 150. — 385 aüsfdhrliche Mittheilungen über die mit musterhafter Genau- igkeit beobachtete Verwandlungsgeschichte und Anatomie aller Stände von Microdon mutabilis machte und durch herrliche Abbildungen erläuterte, so dass jener Irrthum nicht nur berichtigt, sondern die ganze Verwandlungsgeschichte von Microd. mutabilis so gründlich und vollständig erläutert wurde, wie es sich nur von der weniger Insecten rühmen lässt. Wären die Beobachtungen und Abbildungen Schlott- hauber’s , wie er es der Versammlung der Naturforscher zusagte, im Buchhandel erschienen, so dürfte schw'erlich viel hinzu zu fügen sein; dies ist aber nicht der Fall. Die Redaction glaubt also keineswegs etwas Ueberflüssiges zu thun, wenn sie aus einem ausführlicheren, von Abbildungen begleiteten Aufsatze über die Puppe von Microdon mutabilis, welchen der Herr Lehrer Elditt einsendete, das Wichtigste und Interessanteste mittheilt. Die Larve verwandelt sich, wie die aller Syrphiden innerhalb ihrer eigenen Haut zur Puppe, deren von Herrn Elditt beobachtete, sehr abweichende Respirationsverhältuisse wohl noch einer weiteren genauen Aufmerksamkeit w^ertli sein dürften. Nachfolgendes sind die Mittheilungen des Herrn Elditt: Die Puppenhülle von Microdon mutabilis ist 4"' lang und 3'" breit, im Umrisse oval, unten (Tab. I. fig. 7) platt und gelbbräunlich, oben (Tab. I. tig. 6) stark convex, braun und mit einem aufgelagerten (?) hellem Netzgefäser bedeckt. Schon bei mässiger Vergrösserung sieht man einen abgesetzten Rand rund umher, der nur vorne etw'as gespalten ist und dessen Umfang mit dicht neben einander stehenden, an den Spitzen zum Theil verfilzten, kurzen Wimpern besetzt ist. Das Netzgefäser der obern Seite ist auf dem mittlern Theile so regelmässig gezogen , dass sich jederseits der Mitte eine der ganzen Länge nach stattfindende Unterbrechung der Quermaschen deutlich bemerken lässt. In dieser Unter- brechungslinie zeigen sich, nicht fern vom vorn gespaltenen Rande, zwei aus der Wand in die Höhe tretende, schwarz- braune, hornartig erscheinende, stumpfspitzige Kegel, die etwas nach vorn und nach den Seiten aufgerichtet stehen und keine Bewegung verrathen. Am entgegengesetzten Ende j befindet sich, ebenfalls nahe dem Rande und zwar zwischen I jenen Unterbrechungslinien, eine gelbbraune Erhöhung, die schon bei schwacher Vergrösserung als stark abgestumpfter Kegel sich darstellt, der unter stärkerer Vergrösserung auf seiner Abstumpfungsfläche 2 gebräunte drüsenartige Erhö- 386 hungen zeigt, die neben einander stehen und weder sich gegenseitig , noch den Aussenrand der Oberfläche berühren. Die Unterseite der Puppenhülle, die eine hellere, gelb- lichbraune platte Fläche bildet, zeigt den oben bemerkten Rand ebenfalls , doch erscheint derselbe hier bei mässiger Vergrösserung durch feine, strahlenartig eingedrückte Linien fein gepresst. Die Mitte der Unterseite zeigt eine schwache Längsfurche, die weder vorn noch hinten den Rand erreicht und durch Punkteindrücke niarkirt ist, von denen mehrere seitlich sich ausziehen ; an der vordem Seite schliesst diese seichte Furche an ein kleines Scheibchen sich an, das gleichsam auf die Fläche aufgesetzt ist und als Mittelpunkt ein kleines , etwas vertieft liegendes drüsenförmigeres Kör- perchen zeigt und dem Kopfe mit dem Munde der Larve entspricht. Die Puppe liegt in dieser Hülle so, dass der Rücken derselben von der convexen Fläche, die Bauchseite dagegen von der platten Fläche bedeckt und der Kopf nach der Seite gerichtet ist, an welcher der äussere Rand die feine Spalte zeigt. Betrachtet man die Puppe von der untern Seite, so hat man die Ansicht von Fig. 14. Eine zarte, weisse , durchsichtige Haut umschliesst die einzelnen Theile, die bereits alle in der Anlage vorhanden , wiewohl im Einzelnen noch nicht völlig ausgebildet sind. Deutlich zeigt sich der Kopf mit den grossen, dunkler gefärbten Augen, über die die Fühler geschlagen sind, die noch keine Glie- derung wahrnehmen lassen. Auffallend tritt im vorderen Theile desselben der Mund vor, der in 2 verlängerten Bla- sen ausläuft, an denen sich vorne und unten ein kleiner punktähnlicher Aufsatz zeigt. Eine seichte Längsfurche zwischen den Augen und eine etwas gebogene Querwulst vor den Augen sind die einzigen markirten Stellen auf der ini Uebrigen glatten, stark gewölbten Gesichtsfläche. Die 3 Paar Füsse erscheinen noch als eine durchsichtige Masse ohne deutliche Gliederung, für deren späteres Eintreten nur die etwas eingebuchteten Ränder, so wie 3 — 4 schwärzliche, sehr kleine Punktpaaro an den Grenzstellen der einzelnen Tarsenglieder sprechen. Das letzte Tarsenglied ist herzför- mig , ziemlich breit und dick , und an der Einbuchtung mit einer kleinen, ebenfalls hellen, durchscheinenden Verlängerung versehen, die sicher die Anlage der Klaue ist. Die Schien- beine des hintersten Beinpaares sind zum Theil von den untergeschlagenen Flügelhüllen bedeckt, die der beiden 387 vordem Paare liegen parallel zwischen Kopf nnd Flügeln. Die Hüften grenzen dicht an einander , das erste Paar ist vom Kopfe bedeckt, das hinsterste Paar deckt die Grenze zwischen Brust und Hinterleib. Dieser ist fast kugelförmig, j jedoch etwas niedergedrückt und von einer glatten , weissen, I durchscheinenden Haut eingeschlossen, an der noch keine I Spur von Leibesringeln sichtbar. Erst in einem spätem ' Stadium markirten sich ungefähr 3 Ringel und die sich I etwas verdunkelnde Oberiläche Hess bei starker Vergrösserung schwärzliche Pünktchen erkennen, die an die spätere Be- haarung erinnern. [ Betrachtet man die Puppe von der obern Seite, so hat 1 man die Ansicht von Fig. 13. Der Kopf zeigt die entfernt von einander stehenden Augen und eine sehr seichte Stirn- Längsfurche , die hintere Grenze zw ischen Kopf und Brust Hess sich anfänglich sehr sclnver erkennen, markirte sich I später aber deutlicher. Die Brust ist weniger stark gewölbt, etwas schmaler als der Kopf mit den Augen, und ihre Länge etwas geringer als Mie Breite , der Hinterrand tritt in der Mitte nach hinten etwas vor und hat zu jeder Seite eine sclnvache Einbuchtung. Von einer Gliederung ist nichts sichtbar, doch zeichneten sich später bei möglichst starker Vergrösserung in der innern Masse 3 Längsstreifen aus, die etw'as durchscheinender als der übrige Theil , sonst aber auch farblos waren. Von den ziemlich geraden Seiten der Brost gehen die Flügelhüllen aus, die erst etwas aufgerichtet, dann aber schnell nach unten umgebogen sind. Der Hinter- leib erscheint von oben gesehen nicht anders als von unten, und im spätem Stadium traten an ihm die dort genannten Erscheinungen ebenfalls auf. Betrachten wir jetzt die kegelartigen Auswüchse. Hebt man nämlich den hintern Theil der convexen Puppenhülleii- wand mit dem daraus hervorragenden abgestumpften Kegel ab und betrachtet die innere Fläche derselben, so sieht man bei möglichst starker Vergrösserung den Kegel hohl und in ihn gehen 2 feine weisse Stränge, die in einem GewiiTe auf der glatten Wand festliogen. Eine Besichtigung dieser Stränge unter starker Vergrösserung Hess sie ihrer Struktur nach deutlich als Tracheen erkennen, so dass also die auf der abgestumpften Kegelfläche bemerkten 2 drüsen- artigen Erhöhungen nichts anderes sind, als die Mündungen dieser 2 Tracheen. Aber in w'elcher Verbindung mit dem Puppenkörper stehen dieselben 1 Bei dem behutsamsten 388 Abheben der Wand von der Puppe selbst zeigte sich gar keine Verbindung mehr zwischen beiden, ja sell)st die leiseste Verbindung kann ich nicht annehmen , da in der zarten Puppenhaut und an diesen Tracheen auch nicht die geringste Verletzung selbst unter starker Vergrösserung sich kenntlich machte. Betrachten wir jetzt die beiden vordem Kegel. Der aus der Puppenhülle hervortretende TheiJ derselben ist hornartig und hängt mit der convexen Wand gar nicht zusammen, woher diese sich rund umher leicht löst, so dass die Basis des Kegels frei wird. Diese zeigt sich als eine w’eissliche , zarthäutige, durchsichtige Kugel, die auf dem Scheitel des Kopfes, unmittelbar hinter dem hintern Rande j des Auges *) steht und mit der Puppenhaut verwachsen j ist. Betrachtet man diese Kugel unter starker Vergrösserung, so bemerkt man in derselben am vordem Theile milchweissc kugelartige Körperchen abgesetzt, die eine Aehnlichkeit mit Fettkörperchen haben. Ausser diesen markiren sich noch im Innern 2 Stränge, die aus dem Grunde der Kugel sichtbar hervortreten , der der Brust zugew'eudeten Kugel- wand genähert sicli in den Kegel hinaufschwingen und vor dem Eintritt in die Höhlung desselben sich so nahe an ein- ander legen , dass sie vereinigt erscheinen. Diese beiden Stränge erweisen sich unter sehr starker Vergrösserung ebenfalls als Tracheen, die aber aus dem Innern des Kopfes heraustreten. Es sind somit auch diese 2 Kegel Respira- tionsorgane und zwar bleiben dieselben mit der Puppe bis zum Ausschlüpfen des volkommenen Thieres in der engsten Verbindung, ja sie scheinen sogar noch einen andern Zweck zu haben , der sich bei Betrachtung des Auskriechens näher heraassteilen wird. Die angeführten Kügelchen im Innern verschw'anden allmälig und es Hess sich kein Rückstand der- selben wahrnehmen, so dass sie also wahrscheinlich bei der steigenden Entwickelung absorbirt wurden. Ist das vollkommene Insect zum Ausschlüpfen ferlig, so macht es in seiner Wiege Bewegungen, um in’s Freie zu gelangen; aber blosses Gegenstemmen würde die feste Wand nicht zum Weichen bringen, daher zeigt sich hier der grosse Nutzen der vorderen Kegel. Die Kopfliaut der Puppe mit den daraus hervortretenden Kegeln schliesst auch an den *) Diese Stellung der Respirationsorgane wäre höchst merkwür- d;g; sollten sie doch nicht in der That am Thorax stehen? D. Red. 389 darin fertigen Fliegenkopf, dieser bewegt sich hin und her, und dadurch machen auch die Kegel eine gleiche Bewegung, die ich nun freilich nicht wahrgenommen, die ich aber dennoch nachweisen kann. Es bricht nämlich die feste Pnppenhülle um die Kegel her im Einzelnen verschiedenartig, im Allgemeinen aber übereinstimmend, d. h. bei einer Puppe war die Partie um den rechten Kegel, bei einer andern die um den linken Kegel zuerst gebrochen, worauf dann die Brecliung auch auf der andern Seite bald erfolgte, bei noch anderen geschah die Brechung plötzlicher und gleichmässiger, so ees v. E. Vom Oberlehrer A. Förster in Achen. (Hierzu Tab. I. fig. 1.) Unter einer grossen Anzahl Codrinen, welche mir das anhaltend schöne Wetter im Sommer 1842 in uie Hände lieferte, fand sich bei flüchtiger Musterung dieser merk- würdige Zwitter, der mir um so bemerkenswerther dünkt, weil das verschiedene Geschlecht durch die grosse Ver- schiedenheit der Fühlhörner so scharf ausgeprägt erscheint. Bei den Hymenopteren scheint die Zwitterbildung überhaupt 3dl selten Torzukommen , denn bei den 20 - 30,000 Exem- plaren , welche meine Sammlung nach einer massigen Schätzung enthält, ist der hier besprochene das einzige Beispiel. Vielleicht spricht sich die zweigeschlechtliche Bildung bei den Hymenopteren auch seltener an solchen Organen aus, in welchen d" und $ auffallend verschieden sind, wie es hier mit den Fülilliörnern der Fall ist, so dass Fälle von Zwitterbildung bei denselben leichter übersehen werden können. Das Handbuch der Entomologie von Burmeister, welches die bis auf den Zeitpunkt seines Erscheinens beobachteten Fäde von vollkommener und unvollkommener Zwitterbildung aufzählt , führt nur solche von Lepidopteren und Coleopteren, aber keine von Hymenopteren an.' Auch mir sind nur die beiden höchst merkwürdigen Zwitter aus der Familie der Ichneumoniden bekannt, welche Wesmäel aufgefunden und publicirt hat. Sie unterscheiden sich von dem unseren auffallend dadurch, dass die Zwitterbildung nicht lateral erscheint, denn an dem ersteren Zwitter * **)) (dem Ichneumon extensorius $ und luctatorius cT ) gehörten Kopf sammt Fühler Thorax, Flügel und Beine dem extensorius und der Hinterleib mit den äusseren Geschlechtstheilen dem luctato- rius d" au 5 durch diese Beobachtungen wurden die beiden Arten nämlich der I. extensorius 2 und I. luctatorius cf als zu einer Art gehörig begründet, eine Sache von nicht ge- ringer Wichtigkeit, wenn man weiss, wie schwer es hält, bei vielen Familien der Hymenopteren die beiden Geschlechter zusammenzustellen. Der 2te von Wesmael beobachtete Fall betraf einen Zwitter von I. fasciatorius Gr. cf und I. 4-ma- culatus Gr. $ und zwar gehörten die Theile , welche im ersteren Falle dem $ augehörten, hier dem cf an, und jene männlichen Theile zeigten sich hier weiblich. Dass bei unserem Zwitter eine andere Vertheilung der zw^eigeschlecht- lichen Körpertheile statt findet, zeigt schon eine flüchtige Beobachtung der Fühlhörner. Es ist Schade, dass alle Körperiheile, mit Ausnahme der Flügel und Beine bei dem cf und $ einfarbig schwarz erscheinen, sonst würde *) V. Bulletins de l'academie royale des Sciences et belles-lettres de Bruxelles t. III. p. 337. **) Bulletins de l'academie royale des Sciences et belles-lettres de Bruxelles tom. YI. no. II. 392 sich die Zwitterbildung wahrscheinlich eben so entschieden in der Vertheilung der Farbe zeigen, so dass die rechte Seite also anders gefärbt erschiene als die linke, üebri- gens sind diese Theile bei und $ auch so conform, dass es schwer halten möchte, aiizugeben , welche von ihnen dem einen oder andern Geschlechte zugehören. Medetenis mayius^ eine neue Art, beschrieben vom Professor Dr. H. IjObw zu Posen. (Hierzu Tab. 1. fig. 15.) | 1. Medeterus magius cT obscure aeneiis, abdomi- I nis incisuris nigrisj alarum brunnescentium nervo ^ longitudinali tertio trans elevatarn ducto papillam; femoribus apice , tibiis metatarsiscpie basi obscure testaceis ; tarsis anterioribus in mare appendicibus variis ornatis, quasi dilaceratis. Long. corp. lÄ- liii. Vaterland: Sicilien, am 19. Mai von Zeller bei Syrakus aufgefnnden. Der Thorax dunkelerzgrün , der Hinterleib von etwas hellgrünerer Erzfarbe mit schwarzen Einschnitten und der Spur einer schwarzen , vor jedem Hinterrande ziemlich breit unterbrochenen Mittellinie ; Stirn schwarz, neben den Ocellen glänzend stahlblau; Fühler schwarz, das 3te Glied bei dem Männchen eiförmig , bei dem Weibchen rundlich , die gekniete Borste vor der Mitte desselben eingesetzt, ünter- gesicht bei dem Männchen äusserst schmal , goldgelb ; bei dem Weibchen nur sehr wenig breiter, weiss. Die Vorder- hüften weissgelblich, von der Wurzel aus in ziemlicher Ausdehnung geschwärzt , was aber von der weisslichen Behaarung sehr verdeckt wird, die ihnen überall einen weissen Schimmer giebt; die Mittelhüften sind nur an der Spitze etwas gelb und schimmern an der Vorderseite eben- falls w^eiss; die Hinterhüften sind ganz und gar schwärzlich. Das zweite Hüftglied ist vorn weissgelblich, in der Mitte gelblich und braun gefleckt, hinten schwärzlich. Die Schen- kel sind schwarzgrün, das Spitzendrittheil bräunlicligelb, hei dem Weibchen überall kurz behaart; bei dem Männchen haben die vordersten auf der Oberseite eine Reihe langer, m schwarzer Haare , welche auf dem dunkelgefarbten Theile des Schenkels stehen, und von denen sich die 5 letzten durch ihre grössere Länge und Stärke besonders auszeichnen ; auch findet siel» an der Spitze der Vorderschenk( 1 bei ihm ein kurzes last dornartiges Borstchen, welches dem Weibchen fehlt, während bei beiden Geschlechtern an der Vorderseite der Hinter- und Mittelschenkel ganz in ihrer Spitze ein wenig auffallendes längeres Härchen steht. Die Schienen sind braungelb gefärbt , die mittelsten und hintersten bei beiden Geschlechtern einfach, etwas sparsam mit schwarzen Borsten besetzt, nach der Spitze hin durcii Braun in Schwärz übergehend ; die Vorderschienen des Weibchens sind von derselben Bildung, aber an der Spitze nicht schwarz, sondern nur braun ; ganz abweichend ist ihre Bildung bei dem Männ- chen; sie sind bei ihm von ziemlich hellgelber Farbe, etwas gekrümmt und in der Mitte stark erweitert 5 sie tragen auf der Vorderseite eine Reihe langer, geradewegstehender, schwarzer Borsten, die in der Nähe der Wurzel beginnt und nicht ganz bis zur Spitze derselben reicht: auf der Aussen- seite findet sich nicht gar weit von der Wurzel eine lange schwarze Borste, unter der eine dichte Strieme blasser Borsten beginnt und sich bis zum Ende der Schienenan- schwellung fortsetzt. Die Füsse sind mit Ausnahme der Vorderfüsse des Männchens alle ebifach , das Iste Fussglied zum grössern Theile branngell) , ohne längere Borsten, seine Spitze sammt den nachfolgenden Gliedern braunschwarz ; die Vorderfüsse des Männchens (Tal). I. fig. 15.) haben fol- gende Bildung: das Iste Glied ist äuss^rst kurz, becher- förmig , am Spitzenraude kurz gewimpert , mit einem ausserordentlich langen schwarzen Dorne und mit einem eben so laugen , gegabelten Fortsatze von weisslicher Farbe, dessen beide Aeste schwärzlich und am Ende einseitig gevvimpert sind, und von denen der längere eine Schlinge bildet; das 2te Glied ist ebenfalls sehr kurz, zürn grossen Theile von dem Isten Gliede eingeschlossen; es trägt eine lange schwarze Borste und einen langen stabförmigen einfachen Fortsatz, der an der Wurzel vveisslich, gegen die Spitze hin schwärzlich und daselbst auf der einen Seife mit einer ganz kurzen schwachen Haarbürste besetzt ist; das 3te Fussglied ist ziemlich lang, etwas gekrümmt, dunkelbraun, an seiner Wurzel auf der Unterseite mit 2 kurzen, warzenförmigen -Fortsätzen besetzt, die an ihrer Spitze lange schwarze Bor- stenhaare tragen ; an te Fussglied ist lang, einfach, etwas keulenförmig, an der Spitze mit etwas längeren schwarzen Härchen., einer einzelnen gekrümmten, schwarzen Klane und zwei linienförmisen, unterseits gewimperten Haftläppchen besätet, von denen das der Klaue näher stehende etwas dicker ist. — Die Flügel sind blassbräunlich , die Einmündungsstelle der Hülfsader 1 bei beiden Geschlechtern unverdickt, der Flügelrand aber J von da an etwas stärker 5 die hintere Querader .senkrecht j * die 3te pngsader gerade der 2ten parallel, in der Flügel- spitze mündend und, wie bei mehreren anderen Arten, in ihrem letzten 1 heile über eine warzenfg^migc Erhöhung der Flügelfläche hinweglaufend. ■«gfgxa»' B e s ch V e i b u n g* eliilj»er vom Herrn P\islor Hoffmeister zu IXords- haiisen tui%eftmdeD.en, merktvürdigen Dipteren. Vom Profess or Dr. H. I^new zu Posen. (Hierzu Tab. I. fig. 2 — 5.) 1. La.sioptera obtusa cf ; antennis subulatis, 16-articn- latis; alis apice obtusis. — Long. corp. lin. — Tab. I. fig. 4 und 5. — Vaterland : die Gegend von Cassel 5 Herr Pastor Hoff- meister fing sie zu Nordshausen. Kopf braun: Fühler bräunlich, griffelförmig, kaum so lang wie der Thorax, lögliedrig; das Iste Griffelglied kurz cylindrisch, das 2te kuglig: das Iste Geiselglied becher- förmig, die nachfolgenden etwas scheibenförmig, kurz behaart und schwer von einander zu unterscheiden, die letzten! kleiner. Taster bleichgelb , von der in dieser Gattung ge- ‘ wohnlichen Bildung. Punktaugen fehlen. Der Thorax ist obenauf braun, an den Seiten und unten gelblich, überall i 395 mit seidenartigem Schimmer , der ihm an den hellen Stellen ein weisslich-glänzendes Ansehen giebt. Auch der Hinter- leib zeigt einen seidenartigen Schimmer, der indess nur in der Aftergegend lebhafter weisslich ist: die Grundfarbe desselben ist gelblich mit schwarzen Querbinden auf der Oberseite. Die Beine sind bleichgelblich gefärbt, doch geht diese Farbe schon von der Schenkelspitze an allmälig durch das Bräunliche bis in das Dunkelbraune über ; die sie bedeckenden Haarschüppchen geben ihnen ein weisslich-glän- zendes Ansehen; das erste Fussglied ist verkürzt. Die Schwinger sind weisslich. Die Flügel sind gegen die Spitze hin breit und sehr stumpf; die Iste Längsader, welche sehr deutlich ist, reicht bis zum 2ten Drittheile der Fliigellänge; die 2te Längsader entspringt nicht aus der Isten Längs- ader, sondern aus der Flügelwurzel und ist fast ganz gerade, die 3te nur wenig gekrümmt und hat ihre Mündung der Mündung der Isten Längsader fast genau gegenüber; zwi- schen der Isten und 2ten Längsader läuft eine Falte von der Flügelwurzel gegen die Flügelspitze hin, die sehr leicht für eine Längsader gehalten werden kann. Die ganze Flügelfläche ist dicht mit schwärzlichen Härchen bedeckt und der Flügelrand ringsum äusserst dicht schwarzgevvimpert ; an der Spitze und dem Hinterraude zeigen die Wimpern in reflektirtem Lichte eine silbergraue Farbe; die erste Längs- ader und der Vorderrand des Flügels bis zur Mündung derselben sind mit schuppenförmigen Härchen besetzt. Bildung und Gliederzahl der Fühler, so wie Gestalt und Aderverlauf der Flügel zeichnen diese zur Untergattung Diomyza gehörende Art besonders aus. Wiedemann’s und Meigen’s Angaben (Meig. I. 91.) über Lasioptera stygia würden sich auf gegenwärtige Art deuten lassen, wenn Meigen nicht ausdrücklich bemerkte, dass bei Lasiopt. stygia die 2te Längsader aus der Isten entspringt und dass die 3te der 2ten parallel ist, Merkmale, die auf Lasioptera obtusa nicht im geringsten passen. 2. Anarete albipennis, $; nigricans, opaca; pedibus pallide brunneis. — Long. corp. lin. — Tab. II. fig. 2 und 3. — Vaterland: Nordshausen bei Cassel , wo sie Herr Pastor Hoffmeister entdeckte. Der Thorax, so wie der Kopf sammt den Mundtheilen schwärzlich , glanzlos ; der Hinterleib bei dem Weibchen 27 ^ 396 diinkelhraun , »1er Vordertlieil der einzelnen Ringe schwärz- lich, hinten spitz und 2 fast kreisförmige Lamellen tragend, hei dem Männchen fast ganz schwarz am Ende mit einer schwarzen Haltzange. Die Fühler, welche ich nur bei dem Weibchen »leutlich beobachten kann, sind lOgliedrig: das Iste Schaftglied ist änsserst kurz und schwer wahrzunehmen, das 2te ziemlich gross und von kugelförmiger Gestalt; die Geiselglieder sind kugelförmig, nur das letzt»? umgekehrt bimförmig und vielleicht aus 2 engveibundenen Gliedern zusammengesetzt : alle Geiselglieder sind kurz behaart. Der Rüssel ist kurz aber vorstehend ; die Taster scheinen 4gliedrig zu sein: ihre beiden letzten Glieder sind klein und ziemlich dünn, das 2te, wie es scheint verdickt, das Iste nicht deutlich wahrnehmbar. Die Ocellen deutlich. Die Beine sind ungespornt, ziemlich schlank, von hellbrauner, (bei dem Männchen von etwas dunklerer) Farbe, das Ende der Schienen und Füsse ziemlich dunkelbraun: das Iste Fussglied verlängert: die Klauen klein, gekiümmt, spitzig: zwischen ihnen nur ein gewiinpertes Haftläppchen. Schwinger bräun- lich. Die Flügel weisslich, dem blossen Auge und selbst bei mittlerer Vergrösserung erscheinen sie ganz nackt, in der That aber sind sie nicht nur am Rande mit sehr feinen un»l leicht verreibbaren 'Wimperhärchen sparsam besetzt, sondern arch auf der Fläch»? mit äusserst feinen mikrosko- pischen Härchen b»'setzt, denen einzelne grössere beigemengt sind, die gegen die Flügcls])itze hin häufiger werden und sich auch auf allen Flügeladern finden. Der Verlauf der Flügeladern gleicht dem von Scatopse und Lestremia sehr ; die erste Hülfsailer reicht bis etwa zur 3Ii(te des Flügels und ist vor ihrer Mündung mit der Isten Längsader in i einem Punkte verbunden 5 die Iste Längsader reicht bis zum j 3ten Viertheile der Flügellänge und ist, wie die Hülfsader ganz hellbräunlich gefärbt 5 die hinteren Flügeladern sind | feiner und farblos , die 3te entspringt aus dem Punkte , in \ welchem die Iste Längsader mit der Hülfsader vereijiigt ist, t spaltet sich im 3ten Theile ihrer Länge in 2 mässig div»M - ^ girende Aeste; die 4t»^ Längsader liegt mit dem Hinterast»? der 2ten fast parallel , während sie vom Flügelrande aus ' gegen die sanft »S förmig gekrümmte 4te Längsader ziemlich stark couvergirt und gegen die Wurzel hin ganz verlischt. Die systematische Stellung gegenwärtiger Art ist nicht ganz ohne Zweifel. Zuerst difFeriren gleich die Angaben der Schriftsteller über die Gattung Anaretej Haliday, der 397 sie in dem Verzeichuisse der Dipteren von Holywood ( Diit. INlagaz. I. pag. 156) zuerst aufstdlte, cliarakterisirt sie da^ seihst so: Antennae breves, 9 - articulatue, articulis 2 baseos inajoribiis : oeuli emargiiiati : oeelli tres: alae incumbentes nudae: nervus furcatus costae mediae insertus: tibiae ecalca- l atae. Diese Charaktere passen auf das von mir beschriebene Insect sehr gut mit alleiniger Ausnahme der Anzahl der Fühlerglieder, deren sich bei ihm, wenigstens bei dem Weibchen nicht 9, sondern 10 linden. Diese Abweichung i würde noch keinen Zweifel über die systematische Stellung .desselben begründen, da in der That die Zahl der Fühler- I glieder in der Gruppe der Gallmücken zu generischen Son- 1 derungen sehr wenig geeignet ist. (conf. Ent. Zeit. V. pag. [324). — Herr Rondani rechiu't nun aber Anarefe in seinen : in den Annali di Bologna mitgetheilten Memorie per servire I alla Ditterologia italiana zu denjenigen Gattungen der von ihm Lesh’emina genannten Gruppe der Gallmücken, bei denen die Männchen gestielte Fühlerglieder haben ; dies ist nun bei Anarete albipennis keineswegs der Fall, sondern die Fühlerglieder des Männchens sind gerade ebenso kugel- förmig, wie die des # Weibchens. Sollte Herr Rondani Haliday’s Gattung nicht verkannt haben J Es würde sich darüber gar leicht entscheiden lassen , wenn Haliday bei der Errichtung der Gattung und Beschreibung der Anarete caii- didata angegeben hätte, ob sich seine Angaben blos auf das eine, oder auf beide Geschlechter beziehen, was leider nicht der Fall ist. Könnte Anarete albipennis in einer anderen Gattung ])assender untergebracht Averden, so dürfte dies rathsam sein; es ist aber nicht der Fall; an die Gattung * Scatopse darf wegen des ganz anderen Baues der Mundtheile gar nicht gedacht werden j näher steht sie der Gattung Lestremia, mit welcher sie fast ganz gleichen Verlauf der Flügeladern hat; zählte man das letzte Fühlerglied, vielleiclit richtiger , für zwei , so w ürde sie in der Zahl der Fühler- glieder mit Lestremia caruea (Ent. Zeit. V. 324.) übercin- ; stimmen, auf die ich die Untergattung Cecidogona gegründet habe ; aber Cecidogona unterscheidet sich meines Erachtens durch den gänzlichen Mangel der Punktaugen zu wesentlich. — I Es bleibt so nicht wohl etwas ander’es übrig, als das kleine I Thier zur Gattung Anarete zu bringen , die Charaktere dieser 1 Gattung so beizubehalten , wie sie von Herrn Haliday auf- gestellt worden sind, mit Ausnahme seiner Angabe über die Zahl der Fühlerglieder, w'ofür »Fühler 9- oder lOgliedrig • 398 zu setzen sein würde, Herrn Roiulani’s Angabe über den Fühlerbau des IMännchens , als nicht hinlänglich erwiesen, fuFs erste ganz unberücksiclit zu lassen. — Die von Herrn Haliday beschriebene Anarete candidata unterscheidet sich von A. albippimis schon durch die weisse Färbung der hintersten Schienen und Tarsen hinlänglich. 3. Hydrellia alboguttata cT 9; aeneo-nigra; jjuncto humerali, altero snbalari halterum<^iue capitulo can- didissimis. — Long. corp. Ij-^ — lin. — Vaterland: Um Nordshansen bei Cassel; sie fand sich mit der folgenden Art an ausfliessendem Eichen- safte. — Thorax und Hinterleib glänzend erzschwarz, mit einem wenig bemerkbaren braunen Dufte, fein schwarzhaarig, gegen das Hinterende des Thorax einige, am Rande des Schildchens 4 längere Borsten ; ein rundlicher Punkt auf der Schulter- ecke , ein weniger regelmässig begrenzter unmittelbar unter der Flügelwurzel und der Knopf der Schwinger sind schnee- weiss , die Nähte an den Brustseiten, der Schwingersticl, die Mitte des Bauches und die Beine lehnigelblich gefärbt. Der Kopf ist mattscliwarz; die Stirn auf dem Scheitel und oben am Augenrande mit schwarzen Borsten, sonst nur mit sehr feinen und kurzen schwarzen Härchen besetzt. Die Fühler sind kurz 5 das 2te Glied kurz, braungelb, obenauf mit einem einzelnen etwas längerem Härchen; das 3te Fühlerglied ist fast kreisrund , schwarzbraun , doch auf der Innenseite, besonders an der Wurzel, meist heller; die Fühlerborste ist auf der Oberseite von drei längeren Haaren gekämmt und ausserdem ziemlich dicht behaart. Das Untergesicht ist braunschwaiz, etwas eingedrückt, auf der 31ittellinie etwas erhöht, nur in der Mitte am Mundrande und auch da nur ganz schmal gerandet ; ein schneeweisses Bändchen liegt unmittelbar über der Mundöffnung und läuft beiderseits bis gegen die hintere Augenecke. Der Hinterleib ist etwas breitgedrückt eiförmig, hinten spitz, bei dem Weibchen zugespitzt; der erste King verkürzt, 2ter bis oter ziemlich gleich lang. Beine kurzhaarig, unbewehrt, auf der Unter- seite der Vorderschenkel etwas borstiger; das Iste Fussglied nicht sehr viel kürzer als die 4 folgenden zusammen. Bei recht ausgefärbten Exemplaren ist ein grosser Theil der Schienen und Schenkel gebräunt. Die Flügel sind ziemlich glasartig mit hellbrä unlieben Adern; die dicke Hülfsader 399 reicht kaum etwas über den 4teii Theil der Flügcllängo hinaus; die Iste Längsader ist gerade und mündet ziemlich weit von der Flügelspitze, die 2te Längsader nnmittcdbar vor derselben; die kleine Querader steht auf der Mitte der dahinter liegenden Zelle; von ihr aus bis zur hinteren Quer- ader haben 2te und 3te Längsader eine ziemlich starke Divergenz, von da an eine schwache Convergenz , die 4te Längsader ist vollständig, die ote reicht aber bei weitem nicht bis zum Flügelrande. Meigen hatte im Gten Theile seines Werkes unter der Gattung Notiphila die verschiedenartigsten Dipteren vereinigt; im 7ten Theile hat er die Gattung Notiphila in die Gattun- gen Notiphila und Hydrellia getheilt, wodurch er einer naturgeinässen Anordnung viel näher gekommen ist, indem sich die unter Hydrellia vereinigten Arten in der That von. den bei Notiphila verbliebenen meines Erachtens mehr, als selbst von den Arten der Gattung Drosophila unterscheiden. Aber auch bei dieser Anordnung bleiben unter Hydrellia immer noch sehr heterogene Arten bei einander. Auch Macquart’s Anordnung genügt nicht; er theilt die Gattung Hydrellia in die Gattungen Hydrellia und Discocerina, je nach der Vollständigkeit oder Unvollständigkeit der 3ten Längsader. Meigen hat ganz recht, wenn er diesen Unter- schied für unerheblich erklärt; ja in einzelnen Fällen ist derselbe geradezu verwirrend, da bei manchen Arten es ziemlich zweifelhaft bleibt, ob man die 4te Längsader voll- ständig oder verkürzt nennen solle, und da eine Verkürzung der 4ten Längsader nicht immer, wie Macquart’s Diagnose der Gattung Discocerina voraussetzt, mit der linsenförmigen Gestalt des 3ten Fühlergliedes zusammen trifft. — Haliday hat in den Ann. of. Nat. Hist. 1839 eine Monographie der Hydroinyziden gegeben ; er sondert die Gattungen Notiphila und Hydrellia scheinbar, aber auch nur scheinbar, in der- selben Weise wie Meigen im 7ten Theile seines Werkes, (conf. Westwood Introduct. II. pag. 153.) bringt aber viele Arten zu Notiphila, welche nach Meigen zu Hydrellia gehören. Notiphila theilt er in die Subgenera: Notiphila, Dichaeta, Discomyza, Trimerina , Hygrella (— Not. nitidula Fall.) Discocerina (= Not. calceata Fall.) und Hecamede (= Not. albicans Meig. ). — Die Arten, welche nun noch in der Gattung Hydrellia bleiben, theilt er in die Subgenera: Hy- drellia, Atissa und Glenanthe , von denen die vorletzte nur eine Art mit eingedrücktem Untergesichtej die letzte ebenfiils 400 nur eine Art uiit blos haariger Fühlerl)orste , das Subgemis Hydrellia aber alle übrigen Arten enthält. Mit dieser Ein- theihmg, besonders mit der Grenze zwisclien deji Gattujigeii i Notiphila und Hydrellia wird sich schwerlich irgend Jemand ! befreunden können. — Nicht glücklicher ist die von Herrn Zetterstedt im Isten 1 lieile seiner Diptera Scandinaviae j gewählte Eintheilung; er lässt nur die beiden Gattungen j Notiphila und P^ilopa zu : die erstere scheint so ziemlicii I IMeigen s Notij)hila Thl. \ H. zu entsj)rcchen j schliesst aber i noch Fremdartigeres ein als die Meigen'sche Gattung; die Gattung Psilopa umfasst noch heterogenere Arten, als die , vorhergehende 5 ich muss also auch Zetterstedfs Eintheilung ^ als vollkommen verunglückt ansehen. Fis bleibt somit nichts i übrig, als M igen‘s Sonderung von Noti|)hila und Hydrellia ] anzunehmen, aucn die. Gattungen Dichaeta , Discomyza und i Trimerina anzuerkennen, aber dann zunächst die noch sehr heterogenen unter Hydrellia vereinigt bleibenden Arten zu gruppiren und wo es nötliig ist, in besondere Genera zu bringen. Eine cigenthümliclie Gruppe, }a wenn ich mich nicht ganz täusche, den Kern der Gattung Hydrellia bildet Not. nitidula mit ihren ziemlich zahlreichen Verwandten; das etwas gewölbte, glatte Untergesicht, die ziemlich abste- henden Fühler, mit einer starken Borste am Ende des 2ten Gliedes, der schmaleiförmige, oringliche, hinten ziemlich spitze, ziemlich stark gewölbte Hinterleib, die JStelluug der kleinen Queradei' in der Nähe der Fliigelwnrzel charakterisiren diese Gruppe ganz gut; es herrschen in ihr Mettallfaibe des Körpers und Abkürzung der 4ten Längsader vor. — Zieudich verschieden davon ist die Gruppe, in welche Hydrellia albo- guttata gehört ; sie zeichnet sich durch niederliegende Fühler, deren 2tem Gliede die starke Borste fehlt und deren 3fes Glied nicht eiförmig oder länglich wie bei jener Gruppe, sondern tellerfömig ist, aus; das Untergesicht ist unter den Fühlern eingedrückt, auf der Mittellinie etwas erhaben, der eiförmige , öringliche Hinterleib breiter und flacher, aber am Ende ebenfalls ziemlich s])itz; die kleine Querader steht auf oder gar jenscit der Mitte der dahinter liegenden Zelle; man kann diese Gruppe in 2 Unterabtheilungen zerlegen, je nachdem die Fühlerborste ausser den Kammstrahlen all- seitig behaart ist oder nicht; als Repräsentant der Isten ünterabtxheilung kann Hydrellia alhoguttata, als Repräsentant der 2ten Hydrellia aunulata gelten, deren Beschreibung hier fplgea mag, 401 4. Hydrellia aniiulata, d 9: tibiis iiigro triaunulatis. Long. cor]). lin. — Vaterland : Auch diese Art erhielt ich vom Herrn Pastor Hoffmeister, welcher sie zu Nordshausen bei Cassel auffaiid. Kopf gelblich , auf der Stirn nur am Augenrande, sonst aber überall mit weissem Schimmer; Stirn äusserst kurz und fein behaart, auf der Scheitelgegend und am oberen Au- genrande mit ansehnlichen schwarzen Borsten, über den Fühlern und die Mittellinie gelblich, oben in grosser Aus- dehnung wie berusst ; neben den Ocellen 2 gelbliche, wenig wahrnehmbare Fleckchen, welche sich etwas am grössten- theils dunkel gefärbten, aber ebenfalls weisslich schimmernden Hinterkopfe hinabziehen. Die Fühler sind ziemlich kurz, niederliegend, von gelbbräunlicher Farbe 5 das 2te Glied trägt obenauf ein etwas stärkeres Härchen; das 3te Glied ist tellerförmig; die Fühlerborste hat oberwärts etwa 5 — 6 Strahlen, von denen die ersten lang, die letzten sehr kurz sind und zwischen denen noch vereinzelte kürzere Härchen stehen. Das Untergesicht ist unter den Fühlern ziemlich stark eingedrückt, auf der Mittellinie etwas erhaben; die Mundöffnung ist breit und auffallend gelandet. — Der Thorax ist obenauf grössteiitheils graulich mit schwärzlichen Striemen und Flecken, Die Fühler sind merklich länger, das Iste Glied ganz, die -* nächstfolgenden an der Wurzel roth. Die Maxillarpalpen i schwarz. Der Kopf ist ganz schwarz, wenig glänzend, sehr i fein und ziemlich weitläufig punktirt, die Stirn mit zwei j Grübchen vor den Augen über der Insertion der Fühler. Das Halsschild ist schwarz, fast glanzlos, sehr schwach be- | haart, vorn wenig schmäler als hinten, die Seiten sind I schw’acli gerundet, der Hinterrand, mit Ausnahme der mittle- ren Verlängerung fast gerade, die Hinterecken etw’as abge- stumpft; die Oberfläche ist dicht und fein punktirt, die Punkte i stehen auf dem Discus kaum etwas weitläufiger 5 in der 1 Regel bemerkt man gerade in der Mitte ein kleines Grübchen. Die Flügeldecken setzen an der Schulter nicht unmittelbar i wie bei pubescens den Bogen des Halsschildes fort, sondern | sind etwas breiter als die Basis des Halsschildes und bilden | mit den abgerundeten Hinterecken einen kleinen einspringen- den Winkel: sie sind ziemlicli parallel und verschmälern sich erst vom hintern Drittheil und von hier weit stärker als bei pubescens, sie sind schwarz, glänzend, schwach behaart und fein und dicht punktirt, ausserdem bemerkt man 2 Längs- linien kleiner eingestochener Punkte , von denen die äussere indessen öfters undeutlich ist. Der umgeschlagene Seitenrand ist schwarz. Die Unterseite schwarz, die Punk- tirung der Brust und des Hinterleibes feiner als bei pubes- cens. Die Beine pechfarbig, die Knie gew'öhnlich etw^as heller, i Fast in noch höherm Grade als dem H. pubescens ähnelt diese Art dem H. luelauocephalus Gyll. , Aub. (non Sturm), sie unterscheidet sich indessen durch kleinern Kopf, gleich- mässig punktirtes Halsschild und durch glänzende, nicht in dem Grade parallele Flügeldecken, die auch an den Schul- 407 fern etwas hreitev sind als die Basis des Halsschildes. Mit H. nigrita kann nivalis schon der Grösse von fast 2'' wegen nicht verwechselt werden. Die Richtigkeit der Heer^schen Bestimmung wird durch 2 von Heer mitgetheilte Stücke verbürgt. Dass H. foveo- latus Heer nach einem Exemplare derselben Art mit einigen zufälligen Grübchen auf dem Halsschilde aufgestellt ist, habe ich schon Jahrg. V. dieser Zeitung ]97. 6 bemerkt. 10) Hydroporus elongatulus Sturm, Erichs, ist von Aub^ nicht beschrieben. Auch H. elongatulus Schiödte ist von demselben verschieden und nicht von H. tristis zu trennen. Es ist dies jetzt Schiödte’s eigne Ansicht, dem ich einige Exemplare des echten elongatulus zugesandt habe, und ich kann dieselbe, nachdem ich selbst den dänischen elonga- tulus durch Hrn. Drewsen erhalten habe, nur bestätigen. H. elongatulus Sturm , Erichs, gleicht unter den von Aube beschriebenen Arten im hohen (Jrade dem H. raelanocepha- lus Gyll , Aub., und unterscheidet sich besonders durch den Glanz der Oberseite, deutliche Behaarung, pechbraune Fär- bung des Kopfes, lichtere Flügeldecken und Beine und durch stärkere Punktirung der Unterseite. Er scheint wenig verbreitet zu sein, in Pommern ist er aber sehr gemein. 11) Hydroporus rnelanocephalus Gyll., Aub. ist dieselbe Art, die Schiödte unter diesem Namen beschrie- ben hat; in der von ihm gegebenen Synonymie ist aber die Angabe H. rnelanocephalus Gyll. var. c. in rnelanocephalus Gyll. a. zu ändern, wie mir dies Schiödte selbst bemerkte, der vor einiger Zeit Gelegenheit hatte, den Käfer in der GyllenhaPschen Sammlung in Upsala zu sehen , und wie dies auch durch eine Zahl schwedischer von Boheinan und Schön- herr mitgetheilter Exemplare, die ich vor mir habe, bestätigt wird. 12) Hydroporus Gyllenhalii Schiödte ist mit H. piceus Steph., Aub. (nicht zu verwechseln mit piceus St. Er.) identisch. Ich habe die Bestätigung hierüber von Schi- ödte selbst erhalten , dem ich einige Aube’sche Originale zusandte. Schiödte bemerkte mir zugleich, dass er diese Art als H. rnelanocephalus var. b. in GyllenhaPs Sammlung gesehen habe, ich vermnthe aber, dass hier ein Irrthum von seiner Seite obwaltet. Es wäre wenigstens sehr auffallend, wenn ein so genauer Beobachter, wie Gyllenhal , die tiefe zerstreute Punktirung der Flügeldecken übersehen haben sollte, die H. Gyllenhalii auf den ersten Blick von H. mela- nocephalus unterscheidet. Ich vermuthe nach den Angaben, 408 die Gyllenlial über jene Varietät b. macht, vielniehr, dass sie auf H. elongatnlus St. Er. zu beziehen ist. Es wäre demnach sowohl H. melanocephalns a. als die var. b. aus der von Schiödte gegeben Synonymie des H. Gyllenhalii zu streichen. 13) Hydroporus notatus, angustatns, tristis, umbrosus, obscurus, melanarius, nigrita Schiö.lte sind mit den gleichnamigen Stürmischen, Erichsou’’schen und Aube’schen Arten identisch. 14) Von den Gyllenharschen Arten und Varietäten, die in diese Verwandtschaft gehören, sind Hydroporus nigrita et var. b., H. in e 1 a n o cep h al u s var. b. et c. und H. tristis var. b. noch nicht mit völliger Sicherheit ermittelt. H. tristis var. b. wird von Aube zu H. obscurus gezogen , Schiödte will den letztem als melanocephalus var. c. in Gyllenhars Sammlung vorgefunden haben, dagegen hat nach Aube, p. 621 not. Gyllenlial an Dejean den H. nigrita als melanoce- phalus var. c. gesandt. Unter H. nigrita scheint Gyllenlial mehre Arten vermengt zu haben ; einige Worte seiner Be- schreibung z. B. die elytra ovata, das caput nigrum margine verticis ferrugineo passen am besten auf nigrita der übrigen Schriftsteller, andere Ausdrücke wie oblongo - ovatus und namentlich die von H. pubescens toin. IV. 392 gemachte Bemerkung - dilfert a nigrita corpore breviore , luagis de- presso « scheinen aber auf eine andere Art hinzudeuten. Die über die Varietät b. gemachten Angaben dürften dieselbe hinreichend als Art von der Noriiialform unter- scheiden. 15) Hydroporus acuminatus Sturm wird von keinem der neuern Schriftsteller citirt. Ich trage kein Be- denken , ihn mit H. angustatus St., Er., Aub. , Schiödte zu verbinden. Beschreibung und Abbildung passen bis auf das längliche eingedrückte Strichelchen am Hinterrande des Halsschildes vollkommen auf diese Art , und was dieses Strichelchen betrifft, so ist darauf wohl nicht viel zu geben, da ein solches von Sturm auch dem H. angustatus selbst zugeschrieben Avird. ln der Regel hat derselbe aber ein 1 lindes Quergrübchen , nur in seltenen Fällen glaubt man bei der Betrachtung von vorn ein Strichelchen wahrzunchmen. Um über H. acuminatus Sturm mit völliger Sicherheit ur- theilen zu können, erkundigte ich mich bei Hrn. Sturm, wer das Originalexeraplar dieser Art besitze, ich erfuhr, dass es sich in Hrn. Schüppels Sammlung befinden solle. Hr. Schüp- pel, den ich deshalb befragte, sagte mir, dass er keine andere 409 als die nachmals von Erichson in den Käfern der Mark beschriebenen Arten an Sturm mitgetheilt habe, und stimmte mir in der Ansicht bei , dass H. acnminatus mit angustatus zu vereinigen sei. 16) Eine dem Hydroporus umbrosus und tristis nahe verwandte Art ist neuerdings noch in Mittel -Deutschland entdeckt worden ; v. Kiese nw etter fand sie ziemlich gemein in der Oberlausitz und Iiat sie mit dem Namen H. neglec- tus belegt 5 Ströbing hat sie auch in der Gegend von Erfurt gefangen. Von H. umbrosus unterscheidet sie sich durch eine flachere, weit mehr parallele Gestalt, haarlose Oberseite, etwas zerstreutere Punktirung der Flügeldecken und durch den wie bei tristis gefärbten Kopf. Aehnlicher ist sie noch in der Gestalt dem H. tristis, aber stets nur halb so gross, das Halsschild an den Seiten etwas mehr zugerundet, der einspringende Winkel zwischen den Hinter- ecken des Halsschildes und den Schultern etwas deutlicher, die Fühler etwas länger und an der Spitze gewöhnlich heller. Diagnose und Beschreibung dieser Art würde lauten: H. neglectus: oblongo-ovalis, depressiusculus, puuetu- latus, glaber, subnitidulus, niger, capite rufo , thorace lateribus subrotundato, elytiis fuscis, apice attenuatis, antennis pedibusque rufis. — Long. 1^ lin. Länglich oval, ziemlich flach. Der Kopf roth, an der Innenseite der Augen und am Hinterrande dunkler. Palpen roth. Fühler beträchtlich länger als Kopf und Halsschild, roth , an der Spitze nur wenig dunkler, 3tes und 4tes Glied kleiner als die folgenden. Halsschild schwarz, zwei und ein halb Mal so lang als breit, an der Spitze nur wenig schmä- ler als an der Basis, an den Seiten schwach gerundet, die Hinterecken fast rechtwinklig; an der Basis sehr leicht nieder- gedrückt, ziemlich stark und dicht punktirt, die Punkte werden viel feiner und zerstreuter gegen die Mitte hin, die bisweilen selbst ganz glatt ist. Flügeldecken an den Schultern merklich breiter als die Basis des Halsschildes, mit der sie am Punkte der Vereinigung einen sehr deutlichen ein- springenden Winkel bilden, ziemlich parallel und hinten zugpspitzt, braun, auf dem Rücken dunkler, haarlos, fein und nicht sehr dicht punktirt. Der umgescldagene Seiten- rand braunroth. Unterseite schwarz, Beine roth. 17) Ich habe eine Reihe von Exemplaren des Hydro- porus alp in US und bi den tat ns, die mir Hr, Boheinan 28 410 mitgetheilt hat, untersucht und gefunden,* dass alle Exemplare des erstem stärker erweiterte Vorder - und Mittelfüsse und einen flachen Unterleib besitzen, also Männchen sind, während alle Exemplare des zweiten dem weiblichen Ge- schlechte augehören. Da H. bidentatus sich nur durch die 2 kleinen Zähne an der Spitze der Flügeldecken vom H. alpiuus unterscheidet, und beide Thiere nach Hm. BohemaiFs Versicherung zusammen Vorkommen, so unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass es die Geschlechter einer Art sind. 18) Gegen Ende des Monat .Juni bot mir Hr. Geh. Rath Schmidt Gelegenheit, 2 von ihm eingefangene Exem- plare von Choragus piceus lebend zu beobacliten. Wir überzeugten uns beide, dass dieser Käfer wirklich zu sprin- gen vermag, wenn er schon nur selten und nicht leicht über ] weit springt, ln einer Zeit von etwa 10 Minuten, wäh- rend der wir die beiden Exemplare mit einem kleinen Pinsel reizten, konnten wir es mit Sicherheit nur etwa 3 oder 4 Mal beobachten, dass sie hüpften. Obwohl nach den Angaben, die über Choragus Sheppardi vorliegen, derselbe viel häunger springt und 3 bis 4 Mal weitere Sprünge ausführt, so ist doch dieses in der Gruppe der Anthribiden nicht weiter beobachtete Vermögen für die Vereinigung beider Arten zu einer Gattung von Gewicht. — E n e d r e y t e s h i 1 a r i s Schönh., den Suffrian geneigt war, noch mit Choragus zu verbinden, (s. ob. p. 89) soll nach einer brieflichen Mit- theilung Aube’s wenigstens iin Aeussem sehr davon abweichen. 19) Aube hat mir nochmals bestätigt, dass es mit den p. 19.5 und 196 gegebenen Aufschlüssen über Apiou aci- u m , g 1 a u c i n u m , p a 1 1 i d a c t y 1 u rn , p a 1 1 i d i c o r n e und atritarse seine völlige Richtigkeit habe. Das letzte ist ein Weibchen von A. rnfirostre. Verzeichniss der Autoren Behr: Correspoudeiiz p. 210. B o u ch e : Meroclon Narcissi p. 150. ßrittinger: Abänderungen von F.cpidopteren p. 108. Libellula ornata p. 205. Ü o e b n e r : Orgyia selenitica als stliädliches Forstinsert p. 217, Dohrn: Naclitrag zu liepiolus llectus p. 311. Elditt: Zur Verwandlnngsgeschiclite von Microdon inuta- bilis p. 384. Förster: Notiz iil)er einen Zwitter der Diapria elegans p. 390. Frey er: Lepidopterologisches p. 22, p. 280. Ueber Boin- byx Menthastri und Urticae p. 333. Gerinar: Beschreibung einiger Apionen p. 141. Die Arten der Gattung Eurytliyrea p. 227. Gimmerthal: Dilophus antipedalis und Alcephagus pal- lidus. Grimm: Die Mynnecophilen io Berlin’s Umgebung p. 123, p. 131. Hagen: Die Neuroptera der Linne’schen Sammlung p. 155. Libellula caudalis p. 318. Heer; Die systematische Stellung der Ptilieii p. 307. Hering: Anzeige von Eversmann: Fauna Volgo - Uralensis p. 156, p. 236, p. 367. Hornung: Verzeichniss der Harzkäfer p. 49. Kaltenbach: Ueber die von Boyer de Fonscolombe be- schriebenen Pflanzenläuse p. 14. Keferstein: Lepidopterologische Bemerkungen p, 357. V. Kiesenwetter: Entomol. Notizen p. 147, p. 220. Klingelhöffer: Chrysobotliris pini n. sp. p. 347. Löw: Bemerkungen über Ocyptera p. 170. Acrocera tri- gramina p. 290. Systematische Stellung von Sceuopinus ^ 28 und Besclireihung einer neuen Art p. 312. Beschrei- bung einiger merkwürdigen Dipteren p. 394. Medeterus magius p. 302. Metzner: Bemerkung über Geometra Lai)idisaiia und Beschreibung 3 neuer S])anner p. 183. Nickerl: Beitrag zur Lepidopterenfauna von Oberkarntlien und Salzburg p. 57, p. 85, p. 104, p. 112. V. Prittwitz: Lepidopterologisclies p. 245. Putzeys: lieber einige Bembidien p. 136. lieber Ptero- stichus exaratus und Molops subtruncatus j>. 349. R e dtenbacher: Untersuchung der Fresswerkzeuge p. 295. I Die Gattung Alexia j>. 315. 3 Rosenhauer: Hoplia praticola p. 243. 't S ch a u m : Entomologische Bemerkungen p. 88, p. 1 i 4, p. 402. J Anzeige der Anal, de Franc, p. 66., von Klister: die j Käfer Europa’s p. 161. , von Germar: Faun. fase. 23 j p. 208. Schiödte: Systematik der Clavicornen p. 189. Schmidt: Anzeige von Spinola: Clerites p. 294. Schneider: Die Lö waschen Neuroptera p. 110, p. 153. die RambuFschen Rhaphidion p. 250. Die Zeller'schen Neuroptera p. 338. V. Sieb old: Ueber Ornithobia pallida und Lipoptena Cervi p. 275. Entomologische Notizen p. 322. Suffrian: Bemerkungen über deutsche Rüsselkäfer p. 98. Bemerkungen zu Lacordaire*sPhytophagen p. 302, p. 327, p. 359. Wal ton: Brittische Rhynchiten j). 13, p. 40. Britti.sche Apionen p. 229, p. 256, p. 279. V. W e i d e n b a ch : Bostrichus curvidens p. 116. Winnertz: Zur Kenntniss der Gattung ücyptera )). 33. Zeller: Ueber Linne’s Citate aus Schäffei’s Icones. Poly- ommatus Polonus n. sp. p. 351. Anthophila Rosina p. 254. zum sechsten .fahr gange 18 45. A. Abraeus rhombophorus 69. Acrocera trigramnia 290. A c r 0 n y c t a Ahn 30, Cuspis 30, Menyauthidis 24, Rumicis 24. Ae sch na luicrostigma 113, ru- fescens 339. Agi ion aurantiacuinl53,elegans i 153, furcatura 340, Genei 340, hastulatnm 153, interruptum | 153, phallalLim 116, puinilio | 153, tenellum 340, Uibercula- j tum 153, viriduliim 116. j A g r 0 1 i s deserticola 368, fennica 367, Florigera 240, 358, Fu- j inosa var. adumbrata 240, Im- munda 368 , Lutescens 368, Ocellina 359, Quadrangula 358, 36S, Re.tangula 25, Rustica 240, Siraplonia 25, Suffusa 30, Trifurca 368, Trux 25. f Alcephagus pallidus 152. Alexia 315, globosa 317, pili- fera 317, pilosa 317. Altica Erucae 67, hippophaes 66, Lytbri 66, oleracea 66. ] A 1 1 i c 0 p u s Galeazzi 87, j Alucita latidactyla 109. j Ameisenfreunde 120. ! Ameisengäste 120. Ampliipyra typica 30. A n a r e t e albipennis 395. Anthophila amasina 375, ar- gillacea 375, pusilla 375, recta 359, rosina 354. Anthribus bilineatus 89, bo- striehoides 86, pubescens 89, pygmaeus 87. Apamea moderata 370. Aphis aceris 18, artemisiae 15, aurantii 18, bursarius 21, Car- dui 17, Cerasi 17, Corni 19, Fagi 21, Filaginis 20, Genistae 16, hibernaculorum 19, Isatis 16, Lactucae 17, Lonicerae 16, Nerii 18, >ymphaeae 16, Ono- brychis 17, Papaveris 15, Per- sicae 18, Pistaciae 21, Pruni j mahal. 18, Pyri 20, radicutn ! 21, Rhamni 18, Roboris 19. I Rosae 16, Salicis 18, Scabio- 1 sae 18, Tiliaee 19, Tuberosa 18, Tulipa 16,' Ulnii 20, Urticae j 19, Verbasci 19, Vimliialis 19. j A p i 0 11 aciculare 142, 283, aciuin ( 145, 410, aeneocephalum 363, | aeneuni257, aeratuni284, aesti- vuin 266, aethiops 283, 284, afer 147, 264, affine 232, aii- gustatuiii 147, 263, apricans 68, 265, assiinile 265, astra- i gali 263, atomarium 145, 259, | 261, atratululuin 260, alritaise ! 146, 410, Betulae 145, 262, hi- | foveolatum285, bre^irostie232, j brunnipes 145, 257, Carduorum j 258, Cbevrolatii 145, cinera- i scens281,civicuin 146,283,263. | coerulescens 230, columbuium i 262, confluens 256, coracinum | 147, Craccae 230, cruentatum j 235, curtiroslre 232, Curlisii i 234, 283, difforme 269, dissi- | mile 269, ebcninum 146, 279, i elegantulura 147, elongatum j 146, 233, EiNi 261, Fagi 265, I filirostre 270, flavifemoratum | 265, 266, 268, flavimanum 259, flavipes 264, 265, 268, fora- ! ininosum 146, 232, foveolalum i 262, frumentarium 234, 256, I geniculatum 258, Germari 258, | gibbirosfre258, glaucinum 145, ' 410, glabratum 263, Griesbachii | 281,GyIlenbalii283,liaematodes I 234, Hedysari 285, Hookeri 26T), ^ humile 232, Hydrolapathi 234, immune 145, 260, incanum 146, incrassalum 259, intru- sum 262, Kirbyi 147,264, Kun- zii 14o, 279, laevicolle 268, laevigatiim 145, laevithorax Lailiyri 261, Leachii 266, Li- monii 145, 231, livescemm 147, 285, Loti 147, 259, 263, Malvae 257, 5Ialvarum 257, marchicum 231, 263, 284, Marsliami 230, mecops 146, 281, 51eliioli 285, millum 145, miniatum 236, minimum 146, 232, modestum 147, 263, morio 270, nigritarse 264, obscurum 264, ochropus 141 , Ononidis KX), Ononis 145, 146, 281, Onopordi236, o\uru!u256, pal- licornel47, 410. paliidactjlum 146, 410. pallidulum 146, palli- )>es 258, pavidum 28 1 , 283, peno- Irans 236, picicorne 259, l'i.si 260, 284, platalea 230, plebe- jum 232, pmrabeum 281, Po- monae 230, piibescens 146, 233, pimcticolle 264, puncli- gerum 262, punctifrons 284, pusillum 233, 259, radiolus 256, reilexum 147, rubens 235, rufescens 146, rnficorne 230, ’ nifirostre 146, rugicolle 143, 236, Rumicis 231, Salicis 146, 323, sanguincum 235. Schönbeni 267, scufellare 147, 269, Sedi 232, seniculus 233>. simile 233, Sorbi 261, Spartii * 231, Spencü262, stolidum 256, Striatum 145, 260, subcoeru- leum 284, subsulcatum 284, sulcifroiis 262, superciliosum 233, tenue 233, tenuius 233, traiislalitiuin 147, 2S4, Trifolii | 266, tumidum 258, ülieicola 147, unicülor 285, validirostre | 147, 264, validum 256, varipes 268, velox, 232, vernale 146, 258, Viciae 281, vicinum 259, violaceum 231, 234, virens 263, vorax 147, 283, Waltoni ! 283, Waterhousei 264, Aigynnis Niobe 109, Oscarus j 160, Selenis 151. i Ascalaphus corsicus 311, j rhomboideiis 153. i Attelabus aequatus 45, Allia- j riae 43, Bachus 46, Betulae 40, { Betuloli 46, coeriileus 43, cy- j Iiiidriciis43, nanus43, iiigripes ' 45, planiroslris 43, Populi 46. A t y ch i a ampelophaga 358, chry- i «ocephala 93. j ! I B. Benibidiuin Andreae 137, 14!, bmxellense 140, 141, coiicin- iium 138, 141, cmciatum 137, 141, femoratum 139, 140, 141, fliiviatile 137, 141, Rüsteii 404, littorale 137, iusUaniciun 139, 141, nebulosum 403. I oblonguiii 137, 141, rupestre } 137, saiatile 137, 141. i liombyx abietis 287, aiilica 29, . inatronula 29, 107, 287, Men- | Ihastri 343, Piiii 287, Planta- j ginis 286, Quercus 287, Ur- I licae 333. B OS trieb US curvidens 116. Brachytarsus bostrichoides 88. B r y 0 p h i 1 a par 25. Buprestis aurata 229, aiiru- lenta 227, austriaca 128, car- niolica 227 , 228, inarginata 227, 228, Quercus 228. C. C a 1 0 p t e n u s italicus 324. Calopteryx anceps 116, hae- morlioidalis 339, Ludoviciana 116, Parthenias 116, Vesta 116. Calyptobiuni caularum 73, Kunzei 73, nigrum 73, Pan- ckoukii 73. Villae 73. Caradrina lurida 359, squa- lida 370, terrea 371. Ccrastis Vaccinii 27, C e u t 0 r h y n ch u s. Geschlechts- differenz 101 , abbreviatulus 102, analis 103, chrysanthemi 102, ericae 102, litura 102, niarginatus 103, napi 103, ob- soletus 103, pollinarius 103, puncliger 103, punctulum 102, quadridens 103, quercus 103, raphani 102, rubicundus 103, subrufus 103, syrites 103, tri- inaculatus 103, Choragus piceus 88, 410, Sheppardi So, 410. C h r y s 0 b 0 1 li r i s pini 347, So- liori 347. Chrysopa abbreviata 154, ad- spersa345, clathrata 345, Genei 345, perla 154, 344, septeni- punctata 345. yiridana 345. Cicindela nipestris 137. syri- | aca 207. j €lavicornen Systematik der ■ 189. j Cloe diptcra 340, fusca 340. ! ColynibetescoDspersus 55, ne- j biilosus 55, subnebulosus 55. | Conopteryx psociformis 350. j Cord ulega Ster insignis 114. ' Cosmia diffinis 27. [ Cos SU s Thrips 237, Fiichsiaiiiis | 237. j Criocerides 303. j Cucullia boryphora 373, fraii- j datri\ 373, incana 373, lignata • 373, praecana 373. [ Cure ul io aequatus 4.5, Allia- riae 43, 44, alerrimus 231, 256, auratus 46, Bacchus 46, : 47. Betulae 46, chalceus 257, ‘ coeruleocephalus 45, coeiu- . lescens 230, concinnus 258, ! Craccae 230, cupreus 46, Fagi j 265, fuscicornis 2S3, glaber | 2,30, nanus 44, iiitens 46, Po- J puli 46, pubescens 41, Sorbi I 258, Trifolii 258, 266, villosu- I Ins 283, violaceus 44, virides- cens 261. j C y ni a ( o p h 0 r a flavicornis 25. j 1». I Deporaeus Betulae 40. | Dermestes violaceus 294. Diapria elegans, Zwitter 390. Dilopbus antipedalis 151. Donacia, Unterabtheilungen 329. Donacia ancustata 331, an- liqua 36,5, appendiculata 332, bidens 331, brevicornis 362. cincta ,331, crassipes 330. dentata ,3.31, dentipes .3.32, gracilis 367, impressa 365, lemnae .359, obscura 362, sa- giüariae 361, simplicifrons 361 , sparganii 332, thalassina 362. D on a cid es 303. £. E p al I age Fatinie 115. Episema deplanata 2.39. Erasf ria Argentula28, Unca 2^. E Ji p r e p i a niatroriula 107, plan- taginis 29, spectabilis 239. Eurythyrea aurata 229, au- striaca 228, carniolica 227, niicans 227. G. Gastropacha Eversmanni 23S. ZS'eogcna 239. Geometra coluinbata 188, lapidisaria 183, 189, tessula- ria 186, trinotata 184. Gomphus assimilis 115, forri- patus 119, flexuosus 114, un- guiculatus 339. G 0 r t y n a morio 372. Gryllus roerulesceiis 322, fas- ciatiis 322, Gcrmanicus 329. G y m n u s a variegata 223. fl. Hadena tigera behensis 214, den- 369, leucodon 369, I leucophaea 26. proxima 26, iinanimis 358. Harpyia forficula 237. Haltiken Gruppe der 304. Heliothis incarnata 374, pul- rhra 374. Hepiülus Hectus 249,311, 357. Hipparchia Aello 23, Ama- ryllis 158, Cyclopiiis 160, Dejanira 23, Galatea 23, Hy- peranthus 23 , Leander 28, Phaedra 22. H i s t e r quadrimaculatus 227. Holopar a in e c u s depressus 73. H 0 ni a 1 0 l a atramentaria 224. Hoplia praticola 243. Hy d r e 1 1 i a albogutlata 398, an- niilata 401. H y d r 0 p h i 1 a fuscicornis 346. H y d r 0 p 0 r u s acuininatus 408, alpinus 410, ambiguus 404, angustatus 408, bidentatus410, elongatulus 407, foveolatus 407, Gyllenhalii 407, inelanarius 408, melanocephalus 407, 408, ne- glectus 409, nigrita 408, nivalis 406, notatus 408, obscurus i 408, piceus 404, 405. 407, i pubescens 405, scopiilaris 405, striola 404, tristis 408, uinbro- sus 408, unistriatus 149, vit- tula 404. Hygrotopbila 315. H y 1 e s i II u s Fraiini 89. ILasioptera obtusa 394. Lepta cinus angustatus 134. Leptotena 278. Lest es barbara 116, 339, fusca 116, 340, leucopsallis 116, j virens 116, viridis 116. Le ucania furcata371, Helmanni j 371, lineata 359, 371, macu- lata 371. Libellula albifrons 318, 319, ampullacea 110, anceps 111, caudalis 318, coerulescens 339, conspurcata 110, 339, erythro- cnema 111, fallax 318, ferru- i ginea 110, 339, fulva 339, i Helmanni 318, infuscata 321, I leucorrhinus 321, mclano- ■ Stigma 321, morio 112. ornata j 205, 318, parvula 321, pecto- * ralis 321, rubicunda 321 san- guinea 112, sicula 339, striola 112, 339, taeniolata 111. I Limnophilus digitatus 155, ! 346, elegans 346, griseus 346. , Lipoptena Cervi 275. Lipotena 278. j Lipotepna 278. Lithosia Freyeri 105, meia- nomos 105. Lixus paraplecticus 100. Lycaena Bavius 159, Boisdu- j valii 353, coelestina 158, j Cyane 159, Dämon 158, Daph- nis var. Stevenii 159, Eroides ! 354, Eros 358, Fischeri 159, ! I Pylaon 159, Rhymnus 159. MT. Mamestra cervina 359, 370, confluens 370, sylvicola 370. Medeterus niagius 392. M egal 0111 Dl u s pyraloides 344, Megistopus variegatus 342. Melitaea Arduinna 157, Ar- temis 108, Desfontanii 109. Melolontha vulgaris, Flug- jahre 243. Merodon eonstans 150, ephip- pium 150, ferrugineus 150, navicans 150, IS'arcissi 150, nobilis 150, rufus 150, Irans- versalis 150. Metapocerides 303. j M i c r 0 d 0 n mutabilis, Ver\\ and- j lungsgeschichte 384. ' M i c r 0 m u s intricatus 343. Misclia cana 369, nummosa 359. Molops subtruncatus 351. I 5T 0 n 0 1 oma punctaticollis 69. j Mucropalpus fuscinervis 344, Humuli 344, micans 344, ner- vosus 344, pygmaeus 344. Myllaena gracilis 223, gran- dicollis 223. | M y rill echi 1 e n u s vaporarioium j 69. I M y r in e d 0 n i e n 226,GescbIecb ts- | differenz 126, ruficollis 126, | 5! y r m e l e 0 n appcndiculatus 341, dislinguendus 342, fla- vus 154, 341, pallidipeiinis 341,tenellus 342, tetragramnius , 154, 341, variegatus 154. * i i Neraoura cinerea 346, cylin- | drica 346, variegata 346, ! Neuroptera der Liniie'scben Sammlung. Noctua Baja 25, Linariae 280, Occulta 287, Punicea 26, Ra- mosa 200, Serena 2S7. Nonagria Zollikoferi 371. O. Ocyptera brassicaria 180, ca- rinata 176, coarctala 182. crassa 178, cylindrica 35, 173, eicisa 171, interiiiedia 182, inlerrupla 35, 175, pilipes ISO, pusilla 35, 175, scapularis 183, 0 e d i p 0 d a fasciata 323. Omaseus nigrita 350. Ophiusa Cailino 3.i9. Opilus germanus 67. Orectochilus villosus 147. Orgyia Selenitica 217, 357. Ornithobia pallida 153, 275. Ornix Upupaepennella 31. Orsodacne cerasi 327, bumc- ralis .327, nigricollis 327. Orthosia instabilis 26. Ovypoda hospita 131, occulta 132. P. Pa 1 p a re s libelluloides 154, 341, Panorpa meridionalis 340. Papi 1 io Arcanoides .3.59. P b a 1 a c r u s globosiis 317. Philo nthus fucicola 119, sjli- nus 225, xanlholoma 149. Philopotamus variegatus 346. Phylloxera Quercus 22. Platycnemis lactea 116, riusia dcaurata 27, Eugenia 374, inlerrogatiüiiis 28, nioueta 27. mya 27. r*o 1 ia Scvenavar. Leuconota 370. Pol y 0 ni ni a tu s Polonus 351. P 0 n t i a Pyrotlioe 160. Psyche albida 63, hirteiia 238. P s y ch 0 m i a annulicornis 346. Pterostichiis exaralus 340. Ptilien, systematische Stellung 180, 307. Q u e d j u s suturalis 225. K. R h a p h i d i a baetica 253, cognata 254, erassicornis 255, hispa- | nica 255, media 252, nolata j 252, Ophiopsis 155, 255, j xanthostigma 254. | Rhynchites p. 13, aeneovirens 45, aequatus 45, Alliariae 43, 44, atrocoeruleus 43, auratus 46, Bachus 46, 47, Betulae 40. 46, Beluleti 46, cavifrons 42, coeruleocephalus 45, coma- tus 4*2. conicus 43, constrictus 41, cupreus 45, 46, cyaneo- pennis 41, cyanicolor 4*2, cy- : lindricus _ 43, Fragariae 45, I germanicus 44, interpunctatus j 44, laevicollis 41, Mannerhei- I inii 41, niegacephalus 41, 44, ininutus 43, 44, nanus 43, I obscurus 45, ophthalinicus 4*2, pauxillus 43, Populi 46, pubes- cens 41, sericeus 42, similis 4*2, tomentosus 41, 42. S. S a g r i d e s 303. Scenopinus systematische Stel- lung 312, Zelleri 314. Sericostoma flavicovne 155. j Sesia allantiformis 237. Set ödes aspersella 346. Semyra dentinosa 371, venosa 26. i Sp erch eus eniarginatus , Ent- >vickelungsgeschicbte 220. S t e n u s nitidus 2*24 , picipen- nis *214. Sylvanus singularis 73. T. T a ch i n u s i ufipennis 140. Tenlhredo Coryli 3*25, iiUer- media 3*25. Th e le p roctoph y 1 1 a auslralis 154, 341. T i n e a decernguttata *288. Tort rix dubitaiia 246. inino- rana 245, salicetana 249. T r i p h a e n a Helaera 369. Tritoma piliferum 317, pilosa 317. Tropideres bisignatus 80, ephippium 89. Tychius Schneideri 100. Urodon conformis 99. l V. I Vanessa Antiopa 103. | X. _ I X a n t h i a Ferrago 359 , 372. i Puniceago 372. 1 Xylina difTormis 27, Icteria? 372, Solidaginis 27. X. Zygaena Centaureae 236, Fan- sla 24, 288. Berichtigungen Im Verzelclmiss der Mitglieder ist auf j). 9 Hr. Schmitt, evangelischer Pfarrer in Mainz nachzutragen. Mte 35 Zeile 21 von oben statt: besonders nach hin- ten gesehen 1. beson- ders von hinten gesehen* . 39 M 29 » » » vorn hinaus 1. vo?i hier aus. * 39 9 4 » unten » Tarsenglieder sind beim cf kurz 1. sind beim $ kurz. - 55 » 4 • » » Ent. Briet. 1. Ent, Britt. » 56 m 3 » oben b r u ch i g e m 1. brakigc?n. » SS n 10 « unten matt punktirt ge- streift 1. matf^ punk- i irt gestreift. - 102 12 . - » chrysarthemi 1. chry- santhemi. - 141 1 » oben - gebrochenen 1. gelb- rothen. » 171 9 . - « exisa 1. excisa. . 211 M S >» » n Lycaera 1. Lycaetia, • 231 9 » » « platelea 1. platalea. « 244 1 » unten » mit u n e n d 1 i ch e n Schüppchen 1. mit rundlichen Schüppchen, V ♦O CJi 00 12 - - » fla vifemorat um var. p. 1, var, ß. » 283 » 3 » • » cinerascens Germ., Oliv. 1. Germ, olim. . 327 U 9 » » » Donacia Tab. 1. Do- nacia Fab, / All ilie ilenfisclieii !•' ■ fä- i *••• •• • Fv wy • '«r iit ■ '■^'|||i^%'f::a^ V', . ' •'. ''"'r"-' ;. *;•■••:.•{• ,..v4J.w, V ;t1 ., _ • . -m •■h ■;■•• '„'»'■‘'1* V •••»»■<.»;, Ui)tß.' >^'. :• i$ fcfi h-. *ir*l 3;-“ ' •> if.fV J. *';-■• ‘'i Vi-' !* :, i, .. ■ t-’n V'J • • - • v- ?•/', mi^ ' ?v*»\-’‘--}u:-’j*tt 1 fe‘. ^ . ..v’-rt- Aa't-;* ■ . tii' m ■m^ . ^ *' . ■ t rt^'' ■C ■^••>- '■'' *>, /" .0V^JmiTJMirkioV h*>ft *1rf*V^r- '^"^‘t4^35 '’erbv^i^ » ’ dl^lb^ «lui^h ilfo bf» »Kl. ij/R»'jDL .iXtfA'b“ fl 4 aJ^wh. t .s »* ____ , I^ErflT 2 [ ’’* • V '?• ivi ilWt bii^Berj I in tmd |t „ '^1^ Ä'^aViv-Ä ‘’^t^<£ij *fi4)ijii^!fM’ti lKvfV»4«-ÄN|f5»*l‘on xl* ' ,nr.^ UI ibrtü dit * fl'brt^JCÄ Umit- ^ tt; fijUi in v I^chbAfid«! 5i&rM Bclii», 9il<»i’ 40 iIRe UvIcscb^-fHurhU. ».„■■J. , — ^ “ '- ‘ ^ - ..?^- .T«’* • , ,A. ' i ‘4iknf <»m % ■■f*iä •y . l»fl{if‘< ;. r-/’' ■ -Ä =‘- 4, I •» :>' ■ ' .i . • '“ * .--fcr / w^S mbUotheU des entomoloj^isclaen Vereins in §» tettin. ^UH 1845. A]>}iandlnn^en der naturforselienden Gesellschaft 2u Görlitz. 1. und 2. Band, 3 Band Heft 1, 2. Acadeiiiie royale de Bruxelles. Bulletin des Seances. Tom. XL, No. 7 —11. Bruxelles 1844. Annales des Sciences pliysiques et naturelles d’a^riculture et d’industrie publiees par la societö royale d’Agriculture etc. de Lyon. Tom I. — \I. , 1838 — 43. Annales de la societe entomologique de France. Paris. Ann^e 1839 und folgende, (toin YIII. und f . ) Annuaire de racademie royale des Sciences et helles lettres de Bruxelles 10 annee 1844. Bechstein, Forstinsectologie. (Auch unter dem Titel: Forst- und Jagd -Wissenschaft. Th. 4. B. 2.) Gotha 1818. Bericht über die 20te Versaniiulung der deutschen Natur- forscher und Aerzte zu Mainz 1842. Mainz 1843 4. Bericht über die Iste und 3te Versammlung des natur- wissenschaftlichen Vereins für Thüi-ingen 1842 u. 44. 4. Berliner Magazin für die neuesten Entdeckungen der ge- sammten Naturkunde. V. Jahrg. 1. Quart., VI. Jahrg. 3. Quart., enthält; Nees ab Esenbeck, Ichneumonides adsciti in genera et familiis divisi. Boheman^ Arsberättelse om Zoologiens Framsteg under Aren^ 1840 — 42. Andra Delen. Stockholm 1845. — under Aren 1843 och 1844, Stockholm 1845. BoisduYal, Genera et Index methodicus lepidopterorum eu- ropaeorum. Paris 1840. 2 Boiiclie, Nalui^esehithfe der Iiiseclen, 1. Lief. Berlin 183 L Borkhausen, Nalurgesrhielite der euiopäisrlien SehineKer- lin^e. Y. Voll. Frankfurt 1T88 — OL Brahni , Insecten - Kalender. ] 7 90. V. Biilow - Riedl , neue Beoliaelitun» en ülier die Könne. (Plialaena inonaclia.) SleKin 1831. Bulletin de la soeiete iinpeiiale des naturalisles de Moscou. 1840 No. IV., 1844. Burnieister, Handbuch der Entoinoloe;ie, Bd. I. — III. Berlin 1832 — 42. Cyrilli, Entoiiiolog^iae neapolitanae Spicil. I., Neap. 1787 fol. Dalilboin, Scandinaviska Insecter. Lund 1837. — SeandinaYiska steklaines naturlnsloria. Lund 1830, 40. — Hyinenoptera. Europaea praecipue BoreaJia. Fasel, Lund 1843. Daliiian, Ephemerides Entomolo»icae. Holiniae 1829. De Geer, Abhandlungen zur Geschichte der Insecten, üher- setzt Yon Götze. I. — VII. 1776 —83. 4. — Genera et species Insectoruiu, ex auctoris scriptis edidit Retzius. Lips. 1783. Dejean, Catalogue des Coleopteres. 3. Edit. Paris 1837. Y. Düben, de fabrica corporis Insectoruiu. Lundae 1842. Encyclopedie niethodique. Insectes. Tom V., VI. P. I. 2 VII. P. 1. 2, VIII. P. 1. Erichson, die Käfer der Mark Brandenburg. 1. Theil. Berlin 1837. — Archiv. Siehe Wie^iiiannii. Eversinann, Fauna lepidopterologica Volgo- Uralensis. Ca- sani 1844. Fabricii, Systeiiia Piezatoruiu. ßrunsvigae 1804. — Species Insectorum. tom I. Hamburg 1781. — Mantissa Insectorum. 11. tom. Hafn. 1787. ■ — Philosophia entomologica. Hamb. 1778. Fallen, Diptera Sueciae. Lundae 1814 — 27. — Hemiptera Sueciae. Lundae 1829. — Monographia tenthredinum Sueciae. Lundae 1829. Fieber, die böhmischen und österreichischen Cetonien. (Jahrbuch des böhm. Mus. 21. Jahrg. Heft IV.) 3 Fieber, Eiitoinolo^’sche Monographien. (Aus den Ab- handlungen der K. bölini. Gesellsehat’t der Wissen- schaften. V. Folge, Band 3. Prag 1844.) Leipzig bei Barth. 4. — — siehe Weitenwebej*. Fischer, G. , Entoiiiographie de )a Bussie I. — III. AIoscou 1820 — 28. 4. — Catal. Coleopt. in Sibiria orieiitali a Karelin collec- torum. (Aus dem Bullet, d. 3Iosc.) Fischer, Edler von Rösslerstanim, Abbildungen zur Berich- tigung und Ergänzung der Schiiietterlingskunde. Leip- zig 1839. 1 ~ 16. Heft. Förster, A., Beiträge zur Monographie der Pteroinalinen von Nees. I. Heft. Aachen 1841. Freyer, die schädlichsten Schmetterling«! Deutschland’s. Augsburg 1839. — Neuere Beiträge zur Scliinetterlingskunde. Heft 65. — “4. Augsburg i812— '44. 4. Frisch, Beschreibung von allerlei Insecten. Berlin 1730 — 38. 4. Gerinar. Zeitschrift für Entomologie. I. — \. Band. Leipzig. — Fauna Insectorum Europae. Fase. 22 »fe 23. Gimmeithal , Observatlons sur cjuehjues nouvelles especes de Dipteres. Einige in Liefland aufgefundene Säge- wespen ( Tenthredinae. ) Ans dem Bull, de Mose, vol. YH. -- Beschreibung einiger neuen liefländischen Insecten. Diptera et Hymenoptera. Aus dem Bull, de YIosc. vol. IX. — Uebersicht der Zweilliigler Lief- und Curland’s. Aus dem Bull, de Mose. vol. XY. 1842. Gistl . die Entomologen Europa’s. München 1837. Gräffiim, Maria Syhilla , der Raupen wunderbare Yerwand- lung und sondejbare Blumennahrung. I. u. II. Tom. Nürnberg 1679 — 83. Goedart, Metamorphosis et hist, natur. insectorum. Medio- burgi. Gravenliorst , Coleoptera Microptera Brmisvicensia, Bruns- vigae 1802. — Ichneumonologia Europae HI. vol. 8. Yratislav 1829. — Das zoologische Museum der Universität. Breslau 1832, 4 Gyllenhal, Insecta sueeioa. 1. — IV. toiii. Hag:en, SynoDymia libelluJarum europaeaniin. 1840, Abhandluiigfeii der HaJlisdien naturforselienden Gesellsrbaft. B. I. Halle 1782. Hartiü:, Jaliresberieht über die Fortselm’tte der Forstwisseii- sebalt etc. I. Jahrg. 2. Heft. Vier A erzeicbnisse der Fauna und Flora des Harzes. Nordbausen 1832. Enthalt: Binirod, Strich- und Ziv^- vög:el. Saxesen, Blatt- und Holzwespen. Römer und Curlze, Alollusken. Hampe , Flora. Nacbträg^e. Ileeger, Beiträge zur Schmetterliiigskunde oder Abliildungen und Beschreibungen neuer Schmetterlinge. AAien. 4. Heer, über die geographische A'erbreitung und das j\uf- treten der Maiktifer. ■ — • die Käfer der Schweiz. J. Theil 1. — 3. Lief., II. Theil 1. Lief. Neuchatel 1837 — 41. 4. Hoppe , Enumeratio Insectoruui Elytratorum circa Erlangen indigenaruiu. Erlang. 1795. Hornung, Grundlage zu einem A erzeichnisse der Käfer des Harzes. Aschersleben 1844. Hübner, .1., Sammlung europäischer Schmetterlinge, fort- gesetzt \on Carl Geyer. Augsburg 1834. 4. Comjilett. Hummel, Essais entomol. No. lA'. — Al. .Tahres -Bericht des Alannheimer Aereins für Naturkunde. 1 — 10. 1834 — 44. Isis von Oken. Jahrg.ang 1838 — 44. 4. Tmholl*, die Rüsselkäfer- Gattungen. Siehe Labr^m. Keferstein, Natuigeschichte der schädlichen Insecteu. 1. Thl. Erfuit 1837. Küster. Systematisches Verzeichiitss der in der Umgegend von Erlangen beobachteten Thiere. 1. Heft. Erlangen 1840. — die Käfer Europa's. 1. Heft. Nürnberg 1844. Klug, einige neue Piezateii - Gattungen. 1810. — ■ die Blattwespeu nach ihren Gattungen und Arten. (Gen. Tarpa, Lyda, Tenthredo, Lophyrus, Leucospis.) Labram und Imhoff, die Ga tungeu der Rüsselkäfer. Basel 1838. Pars 1. Lacordaire, Alonographie des Erotyliens, Paris 1842, 5 Lacordaire, Monograpliie des Coleopteres subpentanieres de la fainille des Plijtophaj^es. Tom. I. Part. I. Bruxelles 1845. — Revision de la famille des Cicindeles. Extr. des Mem de la soc. des seiene. de Liege, toiii. I. 1842. i Laspeyres, Sesiae Eniopae Iconibus et Descriptionibus illustratae. Berol. 1801. — Yorschlag zu einer neuen Giossatengattung Platyp- teryx. Berlin 1803. I Leunis, Synopsis der drei Naturreiche. Hannover 1844. 1. Band. , Linnaei, Aiiioenitates. Vol. 1. — III. 1764 — 69. Loew, H., Horae Anatomicae 1—3 Heft. — — • Bemerkungen über die in der Posener Gegend einheimischen Arten mehrerer Zweiflügler- Gattungen. Posen. 4. — — Dipterologische Beiträge. Posen 1845. 4. Low, C. A., Naturgeschichte der schädlichen Insecten , mit Ausschluss der Forstinsecten. Mannlieim 1844. Mannerheim, sämmtliche im Bull, de Mose, publicirten Abhandlungen. — lieber Physodactylus und Hydaticus verrucifer. Aus dem Bull, de Petersb. Martins , gesammelte Nachrichten über die €aprification. Aus dem Repert. für Pharmacie. Band XXIX. München 1842. Matzeck, Necrophonim inonographiae particula prima. Diss. inaug. Wratisl. 1839. Merian, Mariae Sibillae , diss. de generatione et metamor- phosibus Insectorum Surinamensium. Hagae 1726. Fol. Motschullsky , 1 Fase. Abhandlungen aus dem Bull, de Mose. — Monographie du gerne Georissus, Aus dems. — Insectes de la Siberie (Mein, de Petersb. pag 1 — 16.) — Description de quelques Coleopteres. ^ct. mosc.) Mulsant, Description de quelques Coleopteres, (Extrait des Annales de la Societe royale d’agriculturc , histoire naturelle et arts iitiles de Lyon.) Notice sur J. de Villers. (ebendaher) Nees ab Esenbeck, Hymenopterornm ichneuinonibus aflinium nionographiae. A'^ol. L, II. Stuttgart & Tübingen 1834. — — Ichneumonjdes, s, Berliner Magazin, 0 .Neusjadl, A., Abljildim^ und Bescbreilmn- der Sihmelter- DeiifsrJilaiids. J. Band. Lief. 1 — 15: U. Band Lief. 8, 9, 10. Breslau 1810. f. Mekerl, Bulimens Tagfalter. Prag 1837. Nicolai, Dissertatio inauguralis, sistens Coleoiiterorum siiecies Agri Halcnsis. Halae 1822. Miüheilungen ans dem Osferlande. VUenburg 1_4 Bd.* Bd. 5, Heft 2; Bd. 6, Heft 1, 3, 4; Bd. 7, Heft 1, 2, 4.’ Panzer, Entoinologisclier Versuch die Juriniscben Gattungen der Linneisclien Hvmenopteren nacli dem F'abricius’sclien System zu präfeii. Niirnberg 1800. Philippi, R. A., Orthoptera berolinensia. Dissert. inaiur. Berol. 1830. 4. " Preussische Provinzialblätter. Königsberg Band 19 24. Prunner, Lepidoptera pedemontaiia. 1798. Pulzevs, Premices entomologifjues IJege 1845. (Aleiii. de la soc. des scienc. de inege.) BamdoJir, AldiandJungen über die 4 erdauunüs^'erkzeuf^e der Insecten. Halle 1811. 4. ^ ^ Ratzeburg, die Forstinsecten. 1. Theil, die Käfer. 1837 und erster Nachtrag Berlin 1839. — die Forstinsecten. 2. Theil, die Falter. Berlin 1840. — die Ichneumonen der Forstinsecten. Berlin 1844. — die ald\ erderber und ihi e Feinde. Berlin 1841. Ite und 2te Auflage. zur Characteristik der Irnhereii Zustämle und A er- wandlung der Lepidoptern, bes. Alicrolepidopterii. — Les hvlophthires et leurs enneniis, traduit de Talle- mand par le comte de Corberon. Nordh. ».V: Leipz. 1842. Rosenhauer, die Lauf- und Schwimmkäfer Erlangens. 1842. Roskoschnick . Nachricht übei' die Zugheuschrecken. Press- burg 1782. Schaum. Analecta entomologica. Halis 1841. Schellenberg, Gattungen der Fliegen. Zürich 1803. Schiödte , Genera og Species af Daninarks Eleutherata. Kjöbenhavn 1811. Aol. 1. — Revisio critica specierum geiieris Tetvjae Fabricii, quarum exstaiif in .Museo Hafniensi exempla t\pica. (Aus Krovers nafurhistorisk Tjdsskrift. Bd, i, 1842.) 7 Beschreib nii« und Abbilduno scblesisclier Scbiiietterlinge. 1. Band. Bjeslau 4. Uebei sicbt der Ar]»eiten unli Verändcriiiig,eii der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. 1840. Breslau. Die Jahresberichte der ento in olos’i sehen Section der schlesi- schen Gesellschaft für vaterjändische Kultur zu Breslau. 1839 ~ 42. Schmidt, R., Silphariiiu inonooraphia. Dissert. inaugural. Vratisl. 1841. Schneider, G. T., 3Ionooraphia generis Raphidiae Linnaei. Yratisl. 1813. 4. Schönherr, Sjnonjinia Insectorum. Vol. 1 — 3, c. app. Slockliolin und Upsala 1806 — 17. — Genera et Species Curculionidum. VIII. Yol. 16 Part. 1833 - 45. Schuminel, Versuch einer genauen Beschieilmng der in Schlesien einheimischen Arten der Raphidia. Breslau 1832. Scriha, Journal für Liebhaber der Entomologie. Itcs und 2tes Stück. Frankfurt 1790. Selys Longchamps, Monographie des Lihellulides d’Europe. Paris & Bruxelles 1840. Äudinet Serville, Histoire naturelle des Insectes orthopteres. Paris 1839. Seidl , siehe Weitenweber. V. Siehold, Beiträge zur Naturgeschichte der wirbellosen Thiere. Ueber Medusa, Cyclops, Loligo, Gregarina und Xenos. D.anzig 1839. 4. — Fernere Beobachtungen über die Spermatozoen der wirbellosen Thiere. ( Separatabdruck ) — Ueber die Spermatozoiden der Locustinen. (Act. Caes. Leop. Yol. XXI.) 1845. 4. Spinola, Considerazione sopra i costuine degl’ iinenopteri del. G. Sirex. Fal. Genova 1843. Staeger, Danske Dolichopoder, Dolichopodes lainelliferae Sybistroina, Ammobates, Dolichopus. (Aus Natur- historisk Tidsskrift.) Steffahny, Tentamen inonographiae generis Byrrhi. Berol. 1842. (Aus Gerraar’s Zeitschiift lY.) 8 Sturm, Catalog' der Käfersammlung. Nürnberg 1843. .Sulzer, Kennzeichen der Insecten. Zürich 1761. Swaminerdam, Bibel der Natur. Leipzig 1752. Fol. Wahl, Reise nach dem südlichen Spanien. 2(e Ausgabe. Passau 1839. Weitenweber, Beiträge zur Natur- und Heil wissenschalt. 1. Band. Prag 1837. Enthält : Fieber , Beiträge zur Kenntniss der Schnabelkerfe; Seidl, die Orthopteren Böhmens. Wesmael, Monographie des Braconides de Belgique. Suiie. ( Aus den Annal. de Bruxell. ) Wieginannn, Archiy für Naturgeschichte. Berlin 1835 und 1 folg, coinplett, 10. Jahrgang 20 vol., fortgesetzt von i Erichson. Systematisches \erzeichniss der Schmetterlinge der Wiener i Gegend. Wien 1776. 4. | Will, Beiträge zur Anatomie der zusammengesetzten Augen. Leipzig 1840. I Zaddach , S\Tiopseos Crustaceorum prussicorura prodromus i Regiomonti. 1845. 4. Zetterstedt, Diptera Scandinaviae. Tojn. I. — 111. Lundae 1842 — 44. — Orthopfera Sueciae. Lundae 1821. I Entomologische Zeitung. Herausg^egeben von dem entomologiischen Vcn*eine ^ t e i 1 t n. Siebenter Jahrg^ang*. j^TESTTinr. 1846« nil li li 1/ ./ ni*iu 110/ »*T .ft j V { 1 t 1 1 n';i 1 fi e T^luÄtisl^ ITT»a>‘ jVV;, Eiitomologische Zeitniig heraiisg’egeben von dem entoniolog'isclien Vereine o z u Redaction: In Commission bei den Buch- t C. A. Dohrn, Praeses ) incVp p’nc bandliingen von E. S. Mittler in i Dr.H.Schaum, Secretair/ i J Berlin und Dyk in Leipzig. Bi“. 1. Jaiugang’. Jaiiiiar 1846, I Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Zeller: Trichosorna Lö>vii n. sp. j Winnertz: Beschreibung neuer Dipteren -Gattungen, v. Kie- senwetter: Die Anthophagen. Wissmann: Entomologische 1 Notizen. Kl i nge IhÖff er : Beiträge zur Naturgeschichte einiger Insecten. Kellner: Die im Rothwilde lebenden Oestrus-Larven. ? Keferstein: Lepidopterologisches. Ein praesidialisches Stossseiifzerlein aus der entomolog’ischen Expedir-S tiihe. Heut bitt’ ich Dich, allweiser Pan, Du wollest hübsch ein Einsehn ha’n, Und uns nicht allzureich beglücken Mit den determinanden Stücken! Kaum kann man den sechsbein’gen Segen Noch auf die Tisch’ und Stühle legen: Hier Correctur, dort Probedrücke; Was bringt die Post'? »Nur sieben Stücke!« Dies kommt vom Khein, das geht nach Polen — Das ist ja fast zum — — ^ ! Wo soll man denn die Zeit hernehmen Zum Schreiben'? Wenn man ohne Grämen Addressen schmieren muss und biegeln, Nichts thun als nageln, schnüren, siegeln'? 1 ♦ 4 Nein, Pan! Du musst Dich mein erbarmen Und mir den Kerl mit hundert Armen, Briareus, zum Succurs gestehen: Gut brauchen könnt’ ich den Gesellen! Einstweilen wolle den Collegen An’s Herz geneigt das Factum legen: »Mehr als zwei Hände hab’ ich nicht« Und dies ist Wahrheit, kein Gedicht!! a A, D. Ein Schreiben der k. k. obersten Hof-Post-Ver- Waltung de dato Wien, 4. Decbr. zeigt dem Vorstande an, dass der Debit der entomol. Zeitung von Neujahr 1846 ab ' durch die sämmtlichen k. k. österreichischen Post-Aemter statt- finden wird. *) Ein gleicher Bescheid ist uns von den Königl. baierschen, hannoverschen und grossherzogl. Meck- lenbnrgschen Oberpostdirectionen zugegangen. In der Sitzung am 11. December 1845 wurde zum I Ehrenmitglie de ernannt: | Herr Jacob Sturm in Nürnberg. j Als Mitglieder wurden aufgenommen: ! Herr Dr. Souverbie in Bordeaux. { » Diaconus S ehr ecken b ach in Chemnitz. ' - Ferd. Jos. Schmidt in Laybach. » Commissarius Gassner in Prag, ; » Stud. G. v. Holle in Göttingen. ! • Maler Voigt in Gross - Schönau in der Lausitz. j Eingegangen : 1 a) für die Vereinssammlung: i Eine Reihe Käfer meist aus Tyrol und der Gegend von I Erlangen, namentlich schön gefärbte $ von Hoplia praticola, l von Hrn. Dr. Rosenhauer. — ( *) Wir werden am Schlüsse dieser No. über den Modus und die j . Preise des Postdebits in den verschiedenen deutschen Staaten einige Mittheilungen geben, auf welche wir unsere Leser hiermit aufmerksam machen. Red, 5 I h) für die Bibliothek: 1. Lacordaire: Monographie des Coleopteres subpen- tam^res de la famille des Phytophages. Tom. p P. II. Hiermit ist der erste Band geschlossen. Ge- schenk des Hrn. Verfassers. 2. Bulletin de Moscou 1845 no. 2., 3. 3. Osterländ. Mittheilungen V. I. 3. 4., VI. 2., VII. 3., Vin. 1., 2., 3. Geschenk der Gesellschaft zur Ergänzung unseres Exemplars. 4. Küster: Die Käfer Europa’s. Heft 1., 2., 3. Geschenk des Hrn. Verf. [ Angeschafft : ! Sturm: Deutschland’s Fauna. Band 15., 16. 1 1 Beschreibung; der Tricliosoina liöwii n. sp. nebst Bemerkungen über Carrenno’s »Insecte, dont Pordre est incertain « von P* C. Zeller. Herr Carrenno hat es verstanden, mit einem Insect, ! welches der gewöhnlichste Schlag der Schmetterlingssammler für ein unvollkommen geflügeltes Schmetterlingsweibchen ausehen muss, und das er selbst nach einer Menge der I wichtigsten Merkmale für einen Schmetterling halten zu i müssen zugestand, mehrere bekannte Lepidopterologen *) |in Zweifel zu versetzen, ihm die Rechte eines Schmetterlings abzusprechen und es sogar für ein Insect einer zweifelhaften I Ordnung zu erklären. Die Verhandlungen darüber stehen in den Annales de la Societe entomologique de France X. I 1841 S. XXII. und XXVII., und eine sehr ausführliche Beschreibung ebendort S. 205 — 210. Seine Zuversichtlich- ; keit , entsprungen aus Unkenntniss der Ordnung der Lepi- doptern und einer, wie er meint, genauem Untersuchung i Annales de la Soc. eiitom. de France X., S. XXVII. deui j des lepidopteristes les plus distingues de Paris s- sind damit DuponcUel uö4 ßQisduyail §emeint? 6 scheint jenen Lepidopterologen imponirt zu haben , dass sie Dinge als ausgemacht aniiahmen, die er ihnen als solche vortrug. Nur Rambur glaubte ihm nicht, widerlegte ihm seine Behauptungen und überzeugte ihn doch nicht; die Folge davon ist eben Carrenno’s ausführliche Beschreibung und Erörterung a. a. O. Rambur erklärt das fragliche Insect für eine Trichosoma und nennt es zu Ehren des Herrn Pierret Tr. Pierreti. Auch Erichson ist nicht abge- neigt, es zu den Cheloniden zu zählen. *) Carrenno hat drei Gründe , die dieses Insect von den Schmetterlingen abzu- sondern und ihm eine neue Ordnung anzuweisen scheinen: 1) den Mangel des ersten Dornenpaars an den Hinterbeinen; 2) an den Vorderbeinen die Länge der Hüften , die Breite • der Schenkel und Schienen und das Vorhandensein von Hornzähnen an der Spitze der letztem; endlich, 3) den ausgebildeten Prothorax. Die Erheblichkeit des ersten Grundes fällt weg, sobald man weiss, dass Trichosoma parasita, **) die man wohl nicht wird aus der Zahl der Schmetterlinge entfernen wollen, gleichfalls nur ein Paar Hinterschiendomen besitzt. — Was den zweiten Grund betrifft, so kann die relative Länge und Breite der Theile des Beines bei der Frage, ob dieses i einem Schmetterlinge angehöre, gar keine Entscheidung abgeben; ausserdem gehört aber die Länge der Hüften zum Charakter der Cheloniden. Bei der anscheinenden Genauig- keit in Carrenno’s Beschreibung und Abbildung muss eine i doppelte üngenauigkeit gerügt werden. Er nennt die Vor- i derschenkel und Schienen sehr breit und platt (leurs cuisses et leurs jambes tres-larges et tres - aplaties) und die letztem am Ende mit drei Hornzähnen bewaffnet (offrant ä Fextre- mite 3 lamelies cornees en forme de dents obtuses) Die Ansicht einer beliebigen Trichosoma lehrt , dass nur von breiten Schienen gesprochen werden darf ; denn die Schenkel sind bloss zusaramengedrückt und zwar nur in erhöhterera Grade als bei andern Cheloniden. Ferner sind nichts we- niger als drei Zähne oder Blättchen vorhanden ( welche die Abbildung scheinbar zeigt), sondern das Schienbein hat auf der Vorderseite am Ende eine transverse Hornplatte, die in zwei ungleiche Spitzen ausläuft. Die Haarschuppen des *) Jahresbericht über 1841, S. 103, *"*) Ich besitze aus dem Genus Trichosoma. nur diese und die I neue Art, beide nur ira weiblichen Geschlecht, 7 Schienbeins verdecken die Basis dieser Platte und ragen stellenweise über sie hinaus , so dass nur die beiden längsten Hornspitzen hervorstehen, die denn eine ungenaue Betrach- tung für zwei getrennte Körper ansehen lässt. Ich habe nun allerdings das Carrenno’sche Insect nicht gesehen, und die meisten Lepidopterologen werden in demselben Falle sein. Jedoch ein Blick auf Carrenno’s vergrösserte Abbildung des Vorderbeines wird die Wahrscheinlichkeit meiner Erklä- rung erkennen lassen, und die Untersuchung meiner zwei unbezweifelt hierher gehörigen Insecten, wovon eines Trichos. parasita ist , setzt mich in den Stand zu behaupten , dass diese Erklärung die einzig richtige und unumstösslich sei. Wenn aber bei Tr. parasita eine Hornplatte sich vorfindet, so kann dieselbe Erscheinung an dem Carrenno’schen Insect nur auf Verwandtschaft mit jener hindeuten, keineswegs aber Carrenno’s Vermuthung begründen helfen. Die Horn- platte besitzet aber sowohl Tr. parasita, als auch das zu beschreibende neue Insect in derjenigen Beschaffenheit, die ich später angeben werde. üeber den Werth des dritten Carrenno’schen Grundes, die bedeutende Ausbildung des Prothorax, kann aus einer blossen Betrachtung der in beiden Geschlechtern geflügelten Cheloniden, verbunden mit einer Untersuchung der Angaben unsers Autors ein Urtheil gefällt werden. Man betrachte z. B. den Kragen der Chel. Hebe; er besteht aus zwei mit Schuppen bekleideten Hornblättchen, die mit einer geraden Längsnaht ziemlich dicht an einander schliessen, so dass sie leicht ein einziges Stück auszumachen scheinen. Entfernt man sie, so findet man darunter einen so wenig ausgebil- deten Prothorax, wie bei irgend einem Schmetterling; ja es lässt sich sogar fragen, ob nicht der Prothorax bei den Cheloniden zu Gunsten der Dimensionen des Kragens reducirt sei. Auf der Abbildung des Carrenno’schen Insects erblickt man aber einen Prothorax, der dem Kragen der Chel. Hebe täuschend ähnlich sieht , und man würde ihn dafür zu halten geneigt sein, wenn man nur die Längsnaht sähe. Carrenno beschreibt ihn foJgendermassen: Prothorax bien distinct du mesothorax, grand, libre, recouvrant la t^te ant^rieurement, s’appuyant en arriere sur le mesothorax, en forme de losange transversale, trois fois plus court que large (was nach der Abbildung nicht wahr ist), plus large au milieu et moitie plus ötroit sur les cotes, couvert de poils aplatis tres- courts 5 tres - perr^s durs 5 offraut daus 8 milien une ligne longitudinale enfoncec. Die letzten Worte geben uns , was wir bedürfen , indem sie das Vorhandensein einer im Bilde nicht angedeuteten Naht beweisen. Mithin ist dieser Carrenno’sche , den Kopf vorn überragende Prothorax nichts weiter als die beiden au ein- ander stossenden Kragenhälften , unter denen ein ganz gewöhnlicher Schinetterlingsprothorax versteckt liegen muss. Obgleich ich dieses aus den Carrenno’schen Datis selbst als unwiderleglich erwiesen annehme, füge ich doch noch hinzu, dass meine Trichosoma Löwii, die dem Insecte »dont l’ordre est incertain , « ganz ähnlich sieht , durchaus dieselbe Be- schaflfenheit der Prothoraxdecke zeigt. An meinem Exemplar der Tr. parasita ist der Kragen hinten aufgehoben und da- durch die Illusion, dass er ein Prothorax sei, beseitigt. Wahrscheinlich haben andere Exemplare dieser Species eine andere Lage desselben 5 doch will ich, da ich es nur ver- muthe, lieber auf die bekannte Chel. Hebe als auf die in den Sammlungen seltne Tr. parasita hinweisen. Da also Carrenno's Ansicht in ihren drei Hauptpunkten widerlegt ist, so dürfen wir nicht den geringsten Anstand mehr nehmen , sein lusect für einen Schmetterling anzusehen. Es stimmt im Bau der Fühler, dem Vorhandensein von Ocellen, der Beschaffenheit der Beine aufs Genaueste mit Tr. parasita überein; letztere hat nur vollkommnere Flügel und eine längere Behaarung an Kopf, Schulterdecken und Seiten des Hinterleibes. Jene Merkmale entscheiden das Zusammengehören beider in einerlei Genus und begründen die Verniuthung, dass das Männchen des Afrikanischen Schmetterlings, dessen von Rambur gegebner Name Tri- chosoma Pierreti beibehalten werden muss, auf gleiche Weise wie Parasita cT geflügelt sei. Einen neuen Zuwachs des von Boisduval auf sehr oberflächliche Merkmale gestützten Genus Trichosoma *) haben wir an der Trichoso ma Löwii erhalten. Dr. Löw *) Einige sind allgemein, als: larvae subgregariae, pupae breves spgmentis immobilibus , andere passen nicbl auf alle Tricho- somen z. B. antennae feminae ciliatae (denn bei Tr. parasita sind sie dentatae), lingua distincla (bei Tr. parasita kaum von Tasterlänge). Der Bau der Beine, der nebst dem weib- lichen Flügelbau den Gattungscharakter giebt, ist unerwähnt geblieben. Vielleicht sind im Genus zwei Abtheilungen zu bilden: feminae villosae (wozu Tr. corsica und parasita) und feminae squaniatae, wozu Tr, Pierreti und Löw|i, 9 entdeckte das einzige bekannte Exemplar, ein Weibchen, in Kleinasien unterhalb Istenas in einem Thale, dessen Boden aus der in Kleinasien so verbreiteten , durch Ver- witterung des Kalkgebirges sich bildenden rothen Erde be- steht, zu Ende November, als die Vegetation schon beinahe völlig erstorben war. Es sass träg an einem dürren Stengel und Hess sich gutwillig mit der Hand greifen. In seiner Umgebung fanden sich Ditomus cyaneus häufig, eine Pelorart selten, eine der italienischen Tarantel sehr ähnliche Spinne und einige Wanzenarten. Diese Tr. Löwii kommt durch den Mangel langer, abstehender Behaarung der Tr. Pierreti näher als die andern bekannten Arten ; in der Unvollkommenheit der Flügel übertrilft sie alle und nimmt mithin den untersten Platz ein. Trichosoma Löwii nigra, coxis anticis extus femoribusque omnibus supra coccineis, alis curtissi- mis rotundatis 5 anterionbus atris postice carneis, posterioribus roseis. Länge 8 — 9 Lin. Grundfarbe mattschw^arz 5 der dicke Hinterleib hat auf der Oberseite an den Rändern der Ringe zwischen den schwarzen Franzenschuppen einzelne weiss- liche. — Taster hängend, mässig dick, zugespitzt; Rüssel Iganz fehlend. — Obergesicht schwarz beschuppt; zu jeder ] Seite desselben ist zwischen dem Auge und dem Munde ein dreieckiger, kahler, weisslich und bräunlichgrau schim- 1 mernder Fleck ; beide Dreiecke sind durch einen sehr i dünnen , kahlen Strich verbunden , der am obern Mund- rande hinzieht. — Fühler 44- 45gliedrig, borstenförmig, |mit verdicktem, durch Haarschuppen stark erweitertem I Wurzelgliede; die Peitschenglieder laufen unterwärts in j einen kurzen Sägezahn aus , dessen Spitze ein kurzes tBörstchen trägt. — Kragen dicht beschuppt, mondsichel- j förmig , in der Mitte stark erweitert und in einer Längslinie Lin zwei Hälften zerschnitten. — Schulterdecken von der I Beschaffenheit des Kragens, zugerundet, nur gegen die j Spitze mit etwas längeren Schuppen *) — Schildchen zu [beiden Seiten weisslich. — Beine schwarz, grauschimmernd, ran den Schienen- und Fussgliederspitzen weisslich. 1) Vor- r derbeine: Hüfte doppelt so lang wie breit, dreikantig; [die Vorderfläche etwas convex, schwarz mit einzelnen Iweisslichen Schuppen und an der Basis mit etwas längern *) Bei Tr, parasita §jnd Kragep und Patagiep sehr langhaarig. 10 weisslichen Haarschiippen ; die äussere Seitenfläche ansgehöhlt zur Aufnahme der Schenkel und mit karminrothen Haaren bekleidet 5 die innere Seitenfläche fast eben, kahl, nur gegen das untere Ende mit spärlichen, blass karminrothen Schuppen. Schenkel von der Länge der Hüfte , dick , stark zusammen- gedrückt, scharlachroth mit Ausnahme der Spitze und der nach der Länge ausgehöhlten Unterseite, welche beide schwarz sind. Schiene sehr kurz, nur ein Viertel der Schenkellänge betragend , flach , gegen die Spitze zu beiden Seiten mit verlängerten Schuppenhaaren ; au der Spitze der Vorder- seite befindet sich eine schief transversale, dem Anscheine nach von der Substanz des Schienbeins verschiedene Horn- platte; sie ist hornglänzend, braunroth, durchscheinend, am ünten’ande schwärzlich , auf der Oberfläche uneben , grubig 'i und punktirt; am Ende ist sie verdünnt und läuft in zwei ungleiche Zähne aus ; der äussere ist der kürzere , der innere, am tiefer reichenden Ende der Platte befindlich, viel länger; die Randlinie zwischen beiden ist etwas wellig. *) Das erste Fassglied ist so lang wie das Schienbein bis zur Spitze des langen Zahns und an der Basis auf der Oberseite kahl, und zwar nicht ganz so weit herab, wie der längere j Hornzahn der Schiene reicht; um diese kahle Stelle herum j sind die Schuppen weisslich; das zweite Fussglied ist halb i so lang wie das erste, die folgenden drei ein wenig kürzer, mit einzelnen Stachel haaren ; die zwei einfachen Krallen ragen ein wenig aus den Schuppenhaaren der Fussspitze i heraus. 2) Mittelbeine. Schenkel dünner als an den ; Vorderbeinen und stark zusammengedrückt; das Rothe ist i gegen die Spitze und gegen die nicht ausgehöhlte Unterseite mehr eingeschränkt als dort. Die etwas gekrümmte Schiene endigt mit zwei ungleichen, etwas dicken Dornen auf der innern Seite, und auf der vordem Seite tragen sie hier einen weisslichen Fleck. Füsse ohne Auszeichnung. 3) Hin- terbeine. Der Schenkel hat nur auf der Oberseite einen weit vor der Spitze endigenden breiten rothen Strich. Die Schiene, von der Länge des Schenkels , grau, vor der Spitze , *) Bei Tr. Parasita ist diese Hornplatte auch transversal, ein- wärts tiefer reichend, aber ohne Zähne und ganzrandig. Sie findet sich sogar bei Eupr. luctifera, jedoch unter den Schuppen versteckt; nach Abreibung derselben ist sie deut- lich und braungelb und endigt einwärts in einen stärkern Zahn als auswärts. — Carrenno verinnthet , der Tr. Pierretj diene die Platte mit ihren Zähnen jum Graben, II schwärzlich, ziemlich gerade, an der verdickten Spitze mit zwei langem ungleichen Dornen ; ihr fehlt also das hinter der Mitte befindliche Dornenpaar der andern Chelonideii- gattungen. Fuss auf der stachelhaarigen Unterseite weissgrau ; seine Krallen reichen wie die am Mittelfuss kaum bis ans Ende der sie umgebenden Haare. — Der dicke Hinterleib ist an den Seiten unbehaart; das Afterglied eingezogen, und der schmale Rand um dasselbe am vorhergehenden Segment auf der Bauchseite kahl und horngelb. Die Vorderflügel sind sehr kurz, lederartig, ungefranzt, zugerundet, an der Basis von den Schulterdecken verhüllt; vor der Mitte bilden einzelne weissgraue Schuppen eine unvollständige Binde. Der Hinterrand ist scharf abgeschnitten fleischfarbig; diese Farbe erreicht nicht den Innenwinkel, setzt sich aber um die Spitze herum bis fast zur Hälfte des Vorderrandes in einer dünnen Linie fort. Die Hinterflügel sind nicht halb so gross wie die Vorderflügel, schuppen- förmig, einwärts schwärzlich, auswärts rosenfarbig. Beschreibung];: cinij^er neuen Galtung^en aus der Ordnung^ der Zweiflüg^ler, T o n J, Winnertz in Crefeld. Hierzu Taf. I. Ä II. Unter den verschiedenen Ordnungen der Insekten giebt es mehrere, welchen schon lange und allgemein die Auf- merksamkeit der Entomologen in solchem Masse zugewendet war, dass die Entdeckung einer neuen Gattung oder Art in der europäischen Fauna jetzt fast nur noch als ein glück- licher Zufall angesehen werden kann. Andere Ordnungen sind dagegen mehr unbeachtet geblieben, und es kann nicht befremden, wenn diese den Sammler noch oft bisher Unbe- kanntes auffinden lassen. Eine dieser weniger beachteten Ordnungen ist die der Zweiflügler, an Reichhaltigkeit kaum einer andern nachstehend und des Neuen so viel darbietend, dass es vielleicht nur wenige Sammlungen giebt, welche nicht mehr oder weniger davon aufzuweisen hätten. Auch in meiner Sammlung befindet sich eine ziemliche Anzahl solcher Arten j die nach den vorhandenen njjr beHflnnten Ty|)eq 12 nicht zu bestimmen sind, und unter diesen die nachfolgend beschriebenen Tipularien , welche von allen in den Werken von Latreille , Fabricins, Meigen, Macquart so wie von den in einigen naturhistorischen Zeitschi iften bereits aufge- stellten Gattungen eine so grosse Verschiedenheit in ihren Gattungscharakteren zeigen, dass sie ohne Zwang bei keiner derselben untergebracht werden können, und daher die Er- richtung neuer Gattungen nothwendig machen. 1. Corynoneura. Farn. Tip. culiciformes. Antennae porrectae, filiformes; maris novem-articulatae, plumosae , inferioribus octo ovatis , ultimo majore , clavato, apice pilis coronato; feminae quinque-articulatae, pilosae, infe- rioribus quatuor ovatis, ultimo elongato, pilis brevioribus coronato quam maris. Palpi incurvi, 4-articulati; articulo ultimo elongato. Oculi subrotundi , intus paullulum emarginati. Ocelli nulli. Alae lanceolatae, nudae, deflexae. Costa brevissima, in clavae formam dilatata; maris circiter ad quartam partem, feminae ad medium marginis antici pertinens. Kopf rund, vorn flach. Netzaugen fast rund, nach innen ein wenig ausgerandet. Punktaugen fehlen. Fühler Torgestreckt, fadenförmig, auf einer dicken kugeligen Scheibe stehend; bei dem Männchen 9gliedrig, die untersten 8 Glie- der länglich - eiförmig , langhaarig , das Endglied sehr gross, keulenförmig, an der Spitze mit einem Haarkranze gekrönt (Fig. I.); bei dem Weibchen ogliedrig, die untersten 4 Glie- der eiförmig, haarig, das Endglied verlängert, mit einem kürzern Haarkranze als das des Männchens (Fig» 2). Rüssel sehr kurz. Taster eingekrümmt, 4gliedrig; die 3 ersten Glieder walzenförmig, gleich lang, das 4te fast so lang als diese zusammen (Fig. 3). Mittelleib eirund ; Rücken gewölbt, vorne etwas verlängert. Brust zwischen den Vorder - und Mittelbeinen stark gewölbt. Schildchen klein, rund. Hinter- rücken erhaben, in einen spitzigen Winkel gebogen. Schwin- ger gross, unbedeckt. Hinterleib walzenförmig, Sringelig, beim Männchen mit stumpfem , beim Weibchen mit spitzem After. Beine lang; die hintern Schienen am Ende verdickt, mit einem langen Fortsatze an der obern und 2 kurzen derben Dornen an der untern Seite (Fig. 5). Flügel lanzett- fprqjifj nackt j irp Ruhestaride dachförmig auflifgendj Rand- 13 rippe sehr kurz, keulenförmig verdickt ( Fig. 4), beim Männchen etwa bis zum 4ten Theile, beim Weibchen bis zur Mitte des Vorderrandes reichend. Cor. scutellata. $ ■^^***- Ganz gelb. Stirn und Scheitel schwarzbraun. Rücken- schild mit 3 braunen Striemen, die mittlere hinten, die seitenständigen vorne verkürzt. Schildchen und Hinterrücken braun, ersteres mit gelber Basis. Hinterleib mit blassbraunen Binden am Hinterrande der Ringe. Schwinger und Beine [blass. Flügel gelblich; Keule an der Wurzel blass, an der Spitze schwarzbraun. Haarkrone des letzten Fühlergliedes sehr kurz. Nur das Weibchen. Cor. minuta. cT und 9 Kopf und Mittelleib schwarz. Fühler, Taster, Rüssel und Schwinger weisslich gelb, das letzte FühlerglieJ bräun- lich. Hinterleib grünlich weiss, die 3 letzten Ringe, oder auch nur die Spitze , braun. Beine weiss : Spitze der Schen- l^kel, Schienen und der 3 ersten Fussglieder braun, die 3 letzten Fussglieder beim Männchen blassbräunlich, beim Weibchen schwarzbraun. Flügel gelblich ; die Keule der ' Vorderrandader dunkel schmutzig gelb. Aus hiesiger Gegend: Ein Männchen und zwei Weibchen. 2. Heteropeza. Farn. Tip. gallicolae. Antennae porrectae, moniliformes, maris 11-, feminae j 10-articulatae; articulis diiobus radicalibus crassis. Proboscis brevissima, in os retracta, apice palpigera. Palpi 4-articulatae ; articulis inaequalibus. I Oculi lunati. Ocelli nulli. Tarsorum articulus tertius longissimus , quartus et quin- 1 tus brevissimi. Alae lanceolatae, alutaceae, binerviae, incumbentes, parallelae. Kopf rund. Netzaugen mondförmig, bei beiden Ge- schlechtern durch die breite, erhabene Stirne getrennt (Fig. 1. 2). Punktaugen fehlen, Mundöffnung klein , rundlich- dreieckig. Rüssel kurz , dick , fleischig , in den Mund zu- rückgezogen. Taster am vordem Rande des Rüssels einge- isetzt, sehr klein, 4gliedrig; das Iste Glied klein, düiui| 14 walzenförmig, das ‘ite flach kegelförmig, das 3te und 4te lang, fadenförmig (Fig. 3). Untergesiclit unter die Augen herabgehend (Fig. 2). Fühler vorgestreckt , aufwärts ^ge- krümmt, kurz wiitelhaarig, beim Männchen llgliedrig, die Glieder mit kurzer Brücke (Fig. 4), beim Weibchen lOglie- drig, die Glieder ohne Brücke auf einander liegend (Fig. 5), Mittelleib eirund; Rückenschild gewölbt. Schildchen klein, rundlich dreieckig. Hinterrücken steil, wenig gewölbt. Schwinger gross. Hinterleib walzenförmig, Sringelig; After- glied des Männchens stumpf mit einfacher Haltzange (Fig. 6), Legeröhre des Weibchens spitz, mit 2 länglich-ovalen haari- gen Blättchen (Fig. 7). Beine kurz; Schenkel lang, an der Spitze verdickt. Schienen und Füsse gleich lang, das Iste Fussglied länger als das 2te, das 3te fast so lang als die beiden ersten zusammen, länglich-oval, das 4te und 5te sehr klein, kaum wahrzunehmen (Fig. 8). Flügel lanzett- förmig, nackt, 2nervig (Fig. 9). Bei starker Vergrösserung erscheint die Flügelfläche fein chagrinirt. Het. pygmaea. d i'", 9 Augen schwarz. Kopf, Leib und Beine schmutzig blass - gelb, nur das Rückenschild bräunlichgelb, und die Spitze des Hinterleibes schwärzlich. Schwinger weiss. Ich erhielt mehrere Exemplare dieser Mücke aus faulem Holze. 3. Ditomyia, Farn. Tip. fungicolae. Antennae porrectae, compressae, articulis 17; articulo primo cyathiformi, secundo cupulifoimi, sequentibus ovato- cylindricis. Palpi exserti, biarticulati ; articulo primo crasso, ovato, secundo oblongo. Oculi rotundi , hemisphaerici. Ocelli tres, frontales, inaequales, lineam transversalem efficientes. Tibiae apice calcaratae, posticae lateribus spinulosae. Alae obtusae, pilosae, incumbentes, parallelae. Kopf sehr platt gedrückt. Stirn erhaben, mit 3 Punkt- augen in einer Linie, das mittlere kleiner (Fig. 1). Netz- augen halbkugelig, sehr vorgequollen, bei beiden Geschlech- tern durch die breite Stirn getrennt (Fig. 1). Fühler vor- gostreckt, schlank, bogenförmig gekrümmt, 17gliedrig; das 15 Iste Glied becherförmig, das 2te napffÖrinig, die Geissel- glieder etwas zusammengedrückt, länglich, oval - cylindrisch, kurzhaarig , in der Mitte mit kurzen Wirtelborsten, das letzte Glied sehr klein (Fig. 2). Untergesicht sehr kurz. Rüssel kaum vorstehend 5 Lippe fleischig. Taster 2gliedrig; das Iste Glied dick, von der Seite etwas zusammengedrückt, eiförmig, das 2te länglich-oval (Fig. 3). Mittelleib eirund; Rückenschild stark gewölbt, ohne Quernaht ; Schildchen klein, halbkreisförmig ; Hinterrücken hoch, gewölbt. Schwinger lang- stielig, unbedeckt. Hinterleib Tringelig; bei dem Männchen linienförmig, an der Wurzel etwas verengt, das Afterglied mit grosser Haltzange, welche aus 2 spitzen, fast dreiecki- gen Schaufeln besteht (Fig. 4 Ansicht von oben, Fig. 5 von der Seite); bei dem Weibchen plattgedrückt, an der Wurzel verengt, mit stumpfer Legeröhre (Fig 6). Hüften verlängert. Beine lang , dünn ; Schenkel nicht verdickt , die hintern jedoch etw^as stärker als die vordersten; Schienen gespornt, die hintern mit einigen sehr dünnen und kurzen Seitenstacheln. Flügel mit abgerundeter Spitze (Fig. 7), haarig, im Ruhestande flach parallel aufliegend, so lang wiö der Hinterleib. Dit. trifasciata. cf u. 9 2J — 2|'''. üntergesicht gelb. Taster bräunlich. Stirne schwärz- lich grau, am Augenrande heller. Fühler braun, die beiden Wurzelglieder gelb. Mittelleib gelb ; Rückenschild mit 3 braunen Striemen, die mittlere hinten, die seiten ständigen vorn verkürzt, die Mittelstriemen gewöhnlich durch eine feine gelbe liängslinie getheilt. Brustseiten mit braunen Flecken. Schildchen dunkelbraun gerandet. Hinterrücken gelbbraun. Schwinger gelb. Hinterleib gelb mit breiten dunkelbraunen Binden am Hinterrande der Ringe , Ister Ring ganz braun. Hüften und Schenkel lichtbräunlich gelb, Schienen und Füsse blassbraun. Flügel etwas graulich, mit 3 schwarzbraunen Binden, die Iste an der Wurzel, die 2te auf der Mitte , etw^as gebogen , die convexe Seite nach innen, die 3te die ganze Spitze einnehmend (Fig. 7). Die Larve lebt in mehreren Polyporus - Arten. Am häufigsten erhielt ich die Mücke aus Polyporus versicolor und ferruginosus. Anmerkung. Die Gattung Ditomyia ist nahe verwandt mit Platyura M. , vielleicht noch näher mit der mir nicht bekannten Gattung Ceroplatus Bose, Latr. Von platyura 16 unterscheidet sie sich jedoch durch die Gestalt der Augen, die Stellung der Punktangen , die Gestalt und Zahl der Fühler- und Tasterglieder, die Afterzauge des Männchens und durch den Nervenlauf und die Behaarung der Flügel; von Ceroplatus aber durch die Gestalt der Fühler, die Zahl der Fühler- und Tasterglieder, und durch den Nerven- verlauf der Flügel — wahrscheinlich auch durch die Be- haarung derselben. Die Fühler von Ceroplatus sind nach Latreille, Fabricius, Meigen (Plat. tipuloides) und Macquart in der Mitte erwei- tert, und nach Latreille 14- (16?) gliedrig; die Taster nach Latreille und Macquai t Igliedrig, nach Meigen 2glie- drig (das Iste Glied klein, das 2te dreimal länger, spitzig), nach Fabricius 3gliedrig; die Augen nach letzterm gross, kugelig, vorgequollen, entfernt, und die Flügel kürzer als der Hinterleib , nach Macquart die Augen gross , ein wenig ausgerandet, und die Vorderrandzelle der Flügel durch eine schiefe Zelle getheilt wie bei Platyura. Alles dieses, mit Ausnahme der Gestalt der Augen nach Fabricius, passt aber nicht auf Ditomyia. Bei dieser Gattung verschmälern sich die Fühler allmählig von der Wurzel nach der Spitze (Fig. 2); die Taster sind deutlich 2gliedrig, das Iste Glied dick, eiförmig, das 2te länglich - oval , beide fast von gleicher Länge (Fig. 3), und die Flügel so lang wie der Hinterleib. Die Vorderrandzelle derselben ist nicht durch eine schiefe Zelle getheilt, sondern es geht nur ein kurzer Zahn von der geschlossenen Grundzelle aus in dieselbe. Ausserdem ist der Nervenverlauf der Flügel sowohl von Platyura als von Ceroplatus darin abweichend, dass bei diesen die Stiele der beiden über und unter der Flügelspitze mündenden Ga- beln sich nahe bei der Mittelzelle zu einem gemeinschaft- lichen Grundstiele vereinigen, bei Ditomyia aber jeder der Stiele unmittelbar von der Mittelzelle ausgeht (Fig. 7). 4. Macrorrhyncha<, Farn. Tip. fungicolae. Antennae porrectae, subcompressae, 17-articulatae; arti- cülo primo cyathiformi, secundo cupuliformi, sequentibus cylindricis. Proboscis elongata, sub pectore infiexa, profunde bifida, labiis elongatis. Haustellum elongatum (Asind. Latr.), Palpi exserti , distincte 4 - articulati. Oculi oblongi, intus emarginati. 17 Ocelli tres, frontales , inaequales, in triangulum dispositi. Tibiae apice calcaratae , posteriores lateiibus spinulosae. Alae obtusae, incumbeutes, parallelae. Kopf fast eiförmig, vorn flacli| Scheitel erhaben, Stirn I breit, mit 3 ungleich grossen Punktaugen iin Dreieck. Netz- I äugen länglich rund, an der Innern Seite ausgeraudet. Mund ^ in eine kurze Schnauze verlängert. Rüssel sehr lang, unter die Brust zurückgeschlagem tief zweispaltig, mit verlängerten Lippen. Lefze verlängert. Taster vorstehend., deutlich. 4^. gliedrig, das Iste ;Glied klein, das 2te am längsten, das 3te und 4te fast gleich lang. Fühler bogenförmig, vorgestreckt, 17gliedrig; das Iste Glied becherförmig, das 2te länglich : napfförmig, die Geisselglieder etwas zusammengediückt, walzeu- 1 förmig, feinhaarig, das letzte Glied klein, fast kugelig (Fig. 1 u. 2). Mittelleib länglich rund, gewölbt. Schildchen klein, halbkreisig. Hinterrücken gewölbt. Schwinger un- bedeckt. Hinterleib Sringelig , beim . Männchen walzenför- j mig, vorn verengt 5 Afterspitze stumpf mit kurzer Haltzange (Fig. 3 Ansicht von der Seite, Fig. 4 von oben); beim [Weibchen platt gedrückt, hinten , erweitert, mit spitzigem After, der 8te Ring gewöhnlich eingezogen (Fig. 5}. Hüften verlängert; Schenkel , besonders die hintern , stark , nackt. Schienen an der Spitze gespoint, die hintersten mit ganz feinen Seitenstacheln. Flügel stumpf,, im Ruhestande flach parallel aufliegend, microscopisch behaart (Fig. 6). Macr. flava. cT u. 9 2— Untergesicht und Schnauze gelb, letztere an der Spitze ; braun. Der lange Rüssel und die Taster blassbraun, die Lippen gelblich. Stirn unten gelb, oben wie der Scheitel 'schwärzlich. Hinterkopf gelb. Von dem kleinern vordem Punktauge geht eine vertiefte Längslinie über den Scheitel. Fühler bräunlich, WurzeJglieder gelb. Mittelleib gelb; Rückenscbild mit 3 blassen gelbbraunen Längslinien , die nach dem Tode kaum bemerkbar bleiben, schwarzhaarig, besonders an den Seiten. Schildchen mit schwarzen Haaren bekränzt. Schwinger weisslich. Hinterleib: beim Männchen die 2 ersten Ringe gelb, 3ter, 4ter und Ster Ring allmäh- lig braun werdend, die 3 letzten Ringe und der After ; schwarz ; beim Weibchen schmutzig blassgelb mit schwärz- lichen Einschnitten am 3ten, 4ten und 5ten Ringe, der 7te und 8te Ring schwarz. Hüften und Schenkel weisslich, Schienen blass bräunlich, Füsse dunkelbraun. Flügel gelblich. 2 I 18 Die Larve lebt in faulem Holze. Ich erhielt daraus mehrere Exemplare nach beiden Geschlechtern. Anmerkung. Die Gattung Asindulum Latr. , von Meigen im ersten Bande seiner syst. Beschreibung der europ. zweiflügeligen Insekten unterdrückt, wurde von Macquart wieder aufgestellt (histoire naturelle des insectes tom I. p. 140). Er giebt die Taster als 4gliedrig, die Augen als ausgerandet (ob hinten und vorne wird nicht gesagt), und den Hinterleib aller Pilzmücken als Tringelig an ; nach Latreille sind die Taster Sgliedrig, und die Augen hinten, und vorne ausgerandet. Die Zahl der Fühlerglieder wird von beiden , die der Hinterleibsringe von Latreille nicht erwähnt. Im Allgemeinen passen die Diagnosen dieser beiden Entomologen ziemlich gut auf die von mir crrich- - tete Gattung Macrorrhyncha, allein es sind doch Abweichun- ] gen genug vorhanden , welche eine Absonderung rechtfer- ^ tigen dürften. Sollten aber genaue Vergleichungen die j Identität der beiden Gattungen heraussteilen, und die Gattung Macrorrhyncha eingezogen werden müssen , so ist sie jedenfalls als eine neue Species der Gattung Asindulum, als As. flavum beizubehalten. 5. Tetragoneura. Fam. Tip. fungicolae. Antennae porrectae, subcompressae, lOarticulatae : aiti- culo prirao cyathiformi , secundo cupuliformi, sequentibns cylindricis. Palpi exserti , incurvi , 4 - articulati. Oculi rotundi. Ocelli tres, frontales, lineam paullulum curvatam efü- cientes. Tibiae apice calcaratae, posteriores lateribus spinu- losae. Alae obtusae, incumbentes, parallelae: nervorum marginalium secundus et tertius duobus nervis transversali- bus non longe distantibus conjuncti et sic non procnl ab apice secundi parvum quadratum formantes. Kopf rund, oben platt gedrückt. Stirn bei beiden Geschlechtern breit. Netzaugen rund, vorgequollen. Punkt- augen 3 in einer krummen Linie, fast auf dem Scheitel, das mittlere etwas kleiner als die äussern ( Fig. 1 u. 2). Rüssel kurz, kaum vorstehend; Lippe kurz, fleischig, mit zweitheiligem haarigem Kopfe. Taster vorstehend, einge- krümmt, 4gliedrig, das Iste Glied klein, das 4te lang, i fadenförmig (Fig. 1 u. 3). Fühler bogenförmig vorgestreckt, 19 lögliedrig; das Iste Glied becherförmig, das 2te napfförmig, beide langborstig, die Geisselglieder kurz walzenförmig (Fig.l). Mittelleib eirund; Rückeiischild gew'ölbt , ohne Qnernaht; Schildchen kein, hinten abgestumpft , laiigborstig; Hinter- rücken steil, etwas gew^ölbt. Schwanger unbedeckt. Hinter- leib 7ringelig, bei dem Männchen walzenförmig mit kurzer Haltzange (Fig. 4 Ansicht von oben, Fig. 5 von der Seite), bei dem Weibchen von der Seite etwas zusammengedrückt, mit spitzer Legeröhre (Fig 6). Hüften verlängert, Schenkel breit gedrückt ; Schienen gespornt, die hintersten nach Aussen feinstachelig. Flügel fast eirund , länger als der Hinterleib ; 2ter und 3ter Randnerv nicht weit von der Spitze des 2teii durch 2 genäherte, ein kleines Viereck bildendende Qiier- nerven verbunden (Fig. 7. u. 8). Tetr. hirta. cT u. $ 1^'". Kopf schw'arz; Untergesicht mit dickem, höckerigem, weissgelbhaarigem Mundrande. Rüssel und Taster gelb. Fühler schwarz , das 2te und 3te Glied gelb. Mittelleib schwarzgrau, mit langen weissgelben Borsten besetzt. Sclnvin- ger weiss. Hinterleib des Männchens scliwarz , glänzend, weissgelbhaarig, am Bauche die 2 oder 3 ersten Ringe gelb; der des Weibchens gelb mit schwarzen Binden am Vorderrande des Isten bis 5ten Ringes , und gleichfarbiger Rückenlinie, die 5te Binde geht auch über den Bauch; die 2 letzten Ringe ganz schw arz. ^ Hüften und Schenkel weissgelb , das 2te Hüftglied und die Hinterschenkel mit schwarzer Spitze, letztere haben an der Basis auf der untern Seite ein schwar- zes Strichelchen. Schienen braun werdend, Füsse braun. Flügel glashell mit schwarzen Randadern; nur der erste Längsnerv in eine Gabel auslaufend (Fig. 8). Ich erhielt mehrere Männchen und 2 Weibchen aus faulem Buchenholze, aus Polyporus versicolor nur einmal ein Männchen. — Tetr. distincta. c/* u. $ Diese Art gleicht der vorigen, und unterscheidet sich I von ihr dadurch, dass nur das 2te Fühlerglied gelb, der Hinterleib des Weibchens schwarz mit gelbem Bauche ist, und der Iste und 2te Längsnerv der Flügel beide in eine Gabel auslaufen (Fig. 7). 2 Männchen und 1 Weibchen. 2 * 20 6. Macrostyla. ; Farn. Tip. gallicolae (1) Anteniiae porrectae, nioniHfonnes, feminae 10-artioulafae, laaris — 5 articulo primo cyatliiformi , secnnclo cu- puliformij sequentibns ovatis. Palpi ... 1 Ocnli rotandi. Ocelli tres, frontales, inaequales, in triangnlnm dispositi. Alae inagnae, obtusae, pilosae, incumbentes, parallelae. Kopf klein, sphäroidisch, Augen rund. Stirn breit, auf derselben mit dem obern Rande der Netzaugen' fast in gleicher Höhe 3 ungleich grosse Punktaugen im Dreiecke. Fühler vorgestreckt , perlschnurförmig, die des Weibctieiis lOgliedrig, des Männchens . . . 1- die beiden Wurzelglieder 1 dick, das Iste becher-, das 2te napfförmig, die Geissel- glieder eirund, mit sehr kurzer Brücke (Fig. 1). Der Rüssel (am trockenen Insekte) eiiigezogen, und die Taster nicht sichtbar. Mittelleib eirund, erhaben, ohne Quernaht. Schildchen gross, halbkreisig, vor demselben der Rückenschild flach. Schwinger gross, unbedeckt. Hinterleib schlank, Sriugelig, walzenförmig, beim Weibchen mit spitzem After. Beine lang, feinhaarig. Flügel gross, stumpf, haarig, mit massig langen Franzen am Hinterrande (Fig. 2). Im Adern verlauf zeigt diese Gattung einige Aehnlichkeit mit Sciara, Zygo- neura und Lestremia, doch ist sie in dem Wurzelgeäder von allen verschieden, Macr. latipes. cf I Kopf und Mittelleib schwarz. Rückenschild glänzend. Schwinger braun. Hinterleib schmutzig braungelb mit schwärz- lichen Einschnitten. Wurzelglieder der Fühler schwarz, Geisselglieder und Beine licht bräunlichgelb ; 3 letzte Glieder der Vorderfüsse breit gedrückt, Flügel glashell. Nur 1 Weibchen aus hiesiger Gegend. Die Anthopliag'en. Von H. V. Kiesenwetter. Die Arten dieser Gattung sind v eileicht mit Ausnahme von A. testaceus Er. und praeustus Müller sämmtlich Ge- 1 birgsgegenden eigenthümlich, und ich hatte daher bei Excur- ( 21 sioüen in dem Riesengebirge, den Sudeten und den Alpen von Krain Gelegenheit, diese Thiere in grosser Menge zn beobachten und namentlich über ihre geographische Verbrei- tung nicht uninteressante Bemerkungen zu macbein Die meisten Arten sind wohl in der subalpinen Region eigentlich einheimisch, sie gehen aber zum Theii von hier aus entweder in die niederen Gegenden herab, wie A. omalinus und austriacus , oder nach den eigentlich alpinen Regionen herauf, wie alpinus. Die Arten scheinen als Raubthiere nicht auf besondere Pflanzen angewiesen zu sein, zum wenigsten habe ich den Anth. austriacus ebenso gut auf dem Grase von Alpenwiesen als auf Nadelhölzern, Laubbäumen und Rhododendron angetroffen. A n t h 0 p h. a r m i g e r Grav. Nicht häufig auf den Krainer Alpen bis in die subalpine Region. Es kommt hier eine Varietät mit schwarzer Querbinde hinter der Mitte der Flügeldecken vor. Anthoph. forticornis: Rufo - testaceus , pectore abdomineque nigris, thorace subquadrato, crebre punctato, elytris thorace vix duplo longioribus, antennis crassiusculis. Long. — 3 lin. Mas capite magno fronte bidentata. Armigero aftinis. Antennae capite thoraeeque longiores, tcstaceae, crassiusculae , maris apicem versus incrassatae. Caput parce subtiliter punctatum, inter oculos lineolis duabus obliquis Impressum, rufo-testacenm , feminae thoracis latitu- dine, maris thorace latius; fronte inter oculos profundius impressa , apice ante antennarum insertionem dente acuto arraato, mandibulis parum prominentibus. Thorax coleop- teris paulo angustior, latitudine parum brevior, lateribus anterius modice rotundatis, basin versus leviter angustatus, angulis posterioribus rectis, leviter convexns , sat distincte crebre punctatus , basi foveola obsoleta impressus , rufo- testaceus. Scutellum laeve. Elytra thorace vix duplo longi- ora, sat crebre fortiter punctata, pallide testacea, parce oraniura subtilissime pubescentia. Pectus et abdomen nigra, nitida. Pedes rufo - testacei. Vom armi gef durch die kurze Bewehrung des Kopfes beim Männchen, die kürzeren namentlich beim MäJinchen auffallend dicken Fühler , die merklich kürzeren Flügeldecken und s. w. leicht zu unterscheiden. Ich fing 4 Stücke, worunter 1 Männchen auf dem Spieglitzer Schneeberge in de? QJaU Ul eUier Höhe you gegen 4,500 Fu§i, , 22 Anthoph. sudeticus: Rufo - testaceus, pectore ab- domineqne nigris, thorace subqiiadrato, satis crebre punctato, elytris thorace sesqni lougioribus. Long. 1| — 2 lin. Mas capite luaguo, fronte bispiiiosa, niandibulis magnis incurris. Praecedeiiti affiuis et quasi intennedius inter illum et alpinuni. Anteimae capite thoraceqiie longiores, testaceae. Caput parce subtiüter puiictatimi, inter oculos lineolis duabiis obliquis impressn?n , rnfo-testaceum vel rufo-piceiiin, feminae thoracis latitudine, maris thorace latius, inaequale, apice ante antennarum insertionem spina ])orrecta utrinque arraatuinj luandibulis valde proinineutibus incurvis. Thorax coleopte- rorum basi vix angustior , latitudine haud brevior, latcribus anterius modice rotundatus , basiu versus leviter angustatus^ angulis posterioribus rectis, leviter convexus, sat distincte punctatns, basi snpra scutellum foveola obsoleta impressus, rufo - testaceus. Scutellum laeve. Elytra thorace sesqui longiora, sat crobre forticerque punctata, pallide testacea, parce subtiliterque pubescentia. Pectus et abdomen nigra, nitida. Pedes rufo - testacei. — Variat capite piceo. Vom ariniger durch geringere Grösse , kürzere Fühler, längeres Halsschild, kürzere Flügeldecken; vom forticoriiis durch weniger dicht puriktirtes Halsschild, dünnere Fühler und die Bewehrung des Kopfes beim Männchen; vom alpinus durch Färbung, die sehr viel kürzeren Flügeldecken und das im Verhältniss zu diesen breiteren Halsschild hauptsäch- lich unterschieden. Ich sammelte diese Art während des Sommers 1844 in grosser Menge auf den höheren Punkten des Riesenge- birges, zugleich mit Exemplaren des alpinus ohne Uebergänge zu finden. Im Sommer 1845 fing ich sie auf dem Spieg- litzer Schneeberge im Glatzer Gebirge gleichfalls häufig, wogegen hier der alpinus fehlte. In den Krainer Alpen habe ich sie nicht gefunden. Anthoph. alpinus Fahr. Auf dem Riesengebirge und den Krainer Alpen gesanm; -It. INfeist in bedeutender Höhe. Das häufigere Vorkommen der Weibchen (vergl. Erichson gen. et spec. Staph. p. 849) kann ich nicht bestätigen. Das von IVIärkel beobachtete Vorwalten des einen Geschlechtes lag wahrscheinlich daran, dass die Zeit der 3Iännchen ent- weder s(;hon vorüber oder poch nicht da war, 23 A n t h 0 p h. a u s t r i a c u s Er. , alpestris Heer. Die häufigste Art in den Krainer Alpen und mit oma- linus die am weitesten unten von uns aufgefundene. Wir trafen sie nicht selten auf Alpenwiesen im Grase und klopften sie in grosser Menge von Fichten. *) Im Rieseu- gebirge kommt sie auch noch vor, doch scheint sie dort selten, da mir nur 2 Stücke vorgekommen sind. Als eine vielleicht dem Süden eigenthümliche Varietät ist die Form mit schwarzer Querbinde hinter der Mitte der Flügeldecken zu erwähnen. Ich besitze ein in copula gefundenes Pärchen, wo das Männchen sie hat , während sie dem Weibchen fehlt. Anthoph. spectabilis Heer ist wenigstens sehr nahe mit austriacus verwandt, wenn nicht wirklich nur grosse Exemplare dieser Art. Ich sah den Käfer in Chevrier’’s Sammlung in Genf, doch fehlte die Zeit zu gründlicher Untersuchung. Anthoph. o malinu s Zetterst. Häufig auf den Krainer Alpen, selten auf dem Riesengebirge. Die deutschen Exem- plare scheinen durchschnittlich etwas grösser zu sein als die nordischen. Auf den verschiedensten Pflanzen, besonders häufig von Fichten geklopft. Anthoph. scutellaris Er., Heer. Ich besitze ein einzelnes von Herrn Chevrier mitgetheiltes Stück. Die Art soll auf den höheren Bergen um Genf nicht selten sein. Mir ist sie nirgends lebend vorgekommen. Anthoph. me lanocephalus Heer: niger , nitidus, thorace subquadrato, subtiliter parce punctulato, rufo-testaceo, elytris pallidis, circa scutellum infuscatis. Long. 1^ t- lin. Scutellari multo minor, elongatus. Antennae capite thoraceque longiores, testaceae , apicem versus fuscescentes. Caput thoracis latitudine , punctis subtilissimis paucis et striolis duabus obliquis in fronte impressum, nigrum, nitidum. Thorax coleopterorum basi parum angustior, latitudine haud brevior, lateribus ante medium rotundatis, basin versus parum angustatus , angulis posterioribus rectis, nitidus, subtiliter parce punctatus, rufo - testaceus. Scutellum laevissi- mum, nigrum. Elytra thorace duplo longiora, minus dense at fortius punctata, circa scutellum infuscata, omnino glabra, Abdomen nigrum, nitidum. Pedes flavi. *) Ich sage »Wir« da ich diese Excursionen in Gesellschaft des Herrn Schiödte machte, 24 Mas slatura graciliore et antennis paulo longioribus i . .. distiuguendus. - Heer hat ia seiner Beschreibung der dunklen Färbung | um das Scntelluni nicht Erwähnung gethan, und ich würde i an der Richtigkeit meiner Bestimmung zweifeln, wenn ich j nicht in Heer’s Sammlung den melanocephalus in einem i Exemplare gesehen -hätte , welches mit den meinigen zu i stimmen schien, auch kommen hin und wieder Exemplare ohne jene dunkle Färbung vor. . Vom scutellaris ist der Käfer sehr leicht durch Mangel an PubesceuZr, nach hinten sehr wenig verengten Thorax, ganz schwarzen Kopf und Hinterleib zu unterscheiden. Der Käfer kam in bedeutender Höhe- in den Krainer , Alpen auf einer alpinen Birkenart vor , . von welcher wir ihn oft in Begattung abklopften. ] Anthoph. testaceus Er., Heer. Hierzu gehört nach | Originalexemplaren , die mir von Chevrier mitgetheilt wurden. Anthoph, palustris Chevrier, Heer app. f]ti^omolog^i8clie I¥otizeii von ilrn. Oberförster Wissmann in Hannöv. Münden. 1. Zu den Erich s o n sch en Hyl esinen - Gat t u n - gen. (Cfr. Wmgmann’s Archiv der Naturgesch.,1836. I. p. 45). Hylesinus piniperda Gyll. und H. minor Hartig sollen nach Erichson eine 5gliedrige Fühlergeissei haben und des- halb zu seiner Gattung Dendroctonus ( 1. c. p. 53) gehören, was auch Ratzeburg (Forstinsecten I. p. 209) zugiebt, wäh- rend er dennoch (Tab. 7. fig. 1. e) von H. piniperda 6 Glie- der abbildet. Das letztere ist richtig und beide genannten Arten würden demnach zu Erichson’s Gattung Hylurgus ge- bracht werden können, was auch wohl nicht unnatürheh wäre, nur würde dann deren Chamkter etwas verändert werden müssen, da z. B. der Bau des 3ten Tarsengliedes bei H. ligniperda einerseits und H. piniperda und minor anderseits Verschiedenheiten darbietet. U. Bo strich US Saxesenii. Ratzeb. Forstins. 1. p. 204. Diesen Käfer habe ich nun schön in fast allen eiiihei- löischen ’Waldbäumeii angetroffen j kürzlich auch, iu der Italic?* 25 nischen Pappel (Populus dilatata), wovon eine bedeutende Anzahl Stämme an der von Münden nach Göttingen führenden Chanssee durch ihn getödtet waren. Hier habe ich die Gelegenheit benutzt, seine Oekonomie zu studiren, was Veranlassung wurde , auch die, wie es scheint , bis jetzt un- bekannten Männchen aufzufindeu. Hinsichtlich des Haushalts bemerkte ich stets, dass die Bohrlöcher radial gegen die Axe des Stammes durch die Rinde und einige Jahrringe des Holzes eindringen, dann aber gewöhnlich seitwärts, seltener auf- oder abwärts führen und sich demnächst in unbestimmter Richtung weiter verzweigen. Stellenweis sind sie in verti- kaler Richtung bedeutend erweitert nnd in diesen Räumen findet sich die Brut, welche augenscheinlich, wie es Herr Forstrath Hartig bei Bostrichus dispar zuerst nachgewiesen hat, sich ebenfalls von einer, auf den geschwärzten innern Flächen dieser Räume erzeugten weisslichen Pilzsubstanz (aus lauter wasserhellen eiförmigen locker zusammanhängenden Zellen bestehend) ernährt. Die Männchen kommen auch bei dieser Art in weit geringerer Anzahl, als die Weibchen vor, so dass ich unter einigen Hundert $ nur etwa ein Dutzend cT angetroffen habe. Sie sind kürzer als die $, höchstens 1'" laug, sehr krumm, nämlich vorn und hinten niedergebogen , und die Flügeldecken sind weit weniger regelmässig punktii*t. Von dem spitzen Fortsatz des Hals- schildes der cT des B. dryographus und monographus haben sie keine Spur, auch statt des Eindrucks auf der Vorder- hälfte des Halsschildes nur eine geringe Abflachung. Ratze- burgs Beschreibung gilt sicher nur dem $, und ich habe derselben nur das hinzuzufügen, dass die Hinterhälfte des Halsschildes bei stärkerer Vergrösserung nicht ganz ohne Punkte, aber doch weit feiner und sparsamer punktirt ist, als bei den verwandten B. dryographus und monographus. III. Dromius quadrillum Duftschm. Zu den Merkmalen der Gattung Dromius gehört es, dass die Klauen säge- oder kammförmig eingeschnitten sind. Es ist demnach wohl bisjetzt übersehen, dass D. quadrillum (und vielleicht noch andere der verwandten Arten) nicht zu dieser Gattung kann gezogen werden , da er jenes Merk- mals entbehrt. Ich habe ihn vorläufig unter dem Namen Lionychus getrennt. IV. In Lacordaire’s Monographie des Coleopteres subpentameres etc. ist pag. XXXII. und XXXIII. von den Un- terschieden der Cerambycinen und Chrysomelinefi die 26 Rede, welche allerdings mehr im Total habitus , als in durch- aus abweichender Bildung einzelner Tlieile zu liegen scheinen. Das Merkmal , welches ich für das beste halte , finde ich dort nicht erwähnt , nämlich das Vorhandensein beweglicher Spornen an den Spitzen der Schienbeine der Longicornien, (nur bei einigen Lamien- und Saperden - Gattungen sind sie nicht sehr deutlich) welche den Eupoden und Chrysomelinen gänzlich fehlen, ausgenommen diejenigen Halticae, welche an den Spitzen der Hinterschienbeine einen Sporn haben. — Doch kann ich hierbei nur von eiuheitnischen Arten reden! — (Fortsetzung folgt.) Beiträg^e zur IVaturgescliichte einiger Inseclen. Von Hrn. Oberlieutenant ülingelhöffer in Darmstadt. Cassida murraea Lin. Nach Mittheilung des Herrn Director SufFrian Eutomol. Zeitung 1844, pag. 101 u. s. w. sind die gegenseitigen Verhältnisse der beiden Formen dieses Käfers, welche von Linnd als eigene Arten angesehen wurden, noch keineswegs ausser Zweifel gesetzt und bedürfen noch einer weiteren Begründung. Neuerdings erhielt ich Gelegenheit dieses Thier in Masse als Käfer, Puppe und Larve zu beobachten , und glaube, dass es nicht ohne einiges Interesse sein wird, wenn ich meine Erfahrungen mittheile und dadurch einen Beitrag zur Ermittelung der Ursachen liefere , wodurch die verschiedenen Grundfarben dieses Käfers bedingt werden. Ende Juli fand ich bei Wolfskehlen, zwei Stunden von Darmstadt, auf Torfboden eine nicht sehr ausgedehnte Stelle mit Jnula britannica dicht bewachsen und diese Pflanze häufig mit Larven, Puppen und einigen wenigen, frisch entwickelten grünen Exemplaren der Cassida murraea besetzt. Nach acht Tagen, als ich diese Stelle wieder besuchte, zeigte sich schon eine grosse Menge der grünen Form von murraea, ohne dass es mir auch diesmal gelungen wäre, die rothe Varietät zu entdecken. Das Wetter war anhaltend rauh und regnerisch , die Jßuljl in Entwickelung der Blüthen begriffen. 27 Mitte August erschienen unter vielen Käfern zuerst zwei rothe Stücke, dagegen zu Ende des Monats, wo das Wetter warm wurde, die Pflanzen sehr zerfressen und mehr reif waren , kamen die rothen Käfer entschieden vorherr- schend zum Vorschein. Gleichzeitig erzog ich Käfer aus Larven und Puppen zu Hanse, untersuchte deren Körperbeschaflfenheit möglichst geuau , ohne dass es mir gelungen wäre , irgend ein halt- bares Merkmal aufzufinden, wonach die Larven der grünen und rothen Stücke vorher hätten bestimmt werden können. Die Puppen beider Formen hatten überdies gleiche Lebens- dauer (10 bis 12 Tage, je nach dem Wetter) und die Larven lebten vollständig mit- und untereinander, so dass ich ganz ausser Zweifel bin, nur eine Species vor mir gehabt zu haben. Auch im Zimmer erschienen die rothen Käfer erst zu Ende des Monats. Die grünen Exemplare krochen blassgrün aus und be- kamen erst nach mehreren Tagen eine tiefere grüne Färbung, während die rothen gleich anfangs eine röthliche Grundfarbe zeigten, welche nach 5 — 6 Tagen schön ziegelroth wurde. Die grüne Abänderung, deren Flügeldecken auf der hinteren Hälfte roth sind, entstand erst dann, wenn noch nicht gehörig ausgefärbte rothe Käfer, getödtet und aufgesteckt wurden. Käfer ohne schwarze Punkte fanden sich in beiden Abänderungen nicht, dagegen solche, wo dieselben wenigstens an der Spitze der Flügeldecken fast ganz verschwanden oder überhaupt mehr oder weniger fein gezeichnet waren. Hiernach scheint es gewiss zu sein, dass die Farben- verschiedenheit dieses Käfers nur ihren Grund in der Saft- veränderung der Nahrungspflanzen , mitbedingt durch die Einflüsse der Witterung, hat 5 es kann aber nicht angenom- men werden , dass die grünen Käfer zu früh ausgekrochene Stücke sind. Diese Annahme wurde dadurch widerlegt, dass dieselben in mehreren Fällen länger verpuppt blieben , als die rothen Abänderungen, eine Beobachtung, die auf die Weise festgestellt wurde, dass ich bei der Zucht die Puppen eines jeden Tages in abgesonderten Schächtelchen mit darauf bemerktem Datum aufbewahrte. Gryllotalpa vulgaris. Maulwurfsgrille, Erd- krebs, u. s. w. (Auszug aus einem Vortrage gehalten im Gartenbauvereip ZU Darmstadt.) Dieses in allen Gartenschriften als überaus schädlicli verschriene Thier habe ich im Frühjahr 1844, wo es sehr zahlreich in meinem Garten erschien, genau beobachtet und gefunden, dass es allerdings manche Unannehmlichkeiten durch das Umwühlen der Saatbeete bereitet, weil dadurch manche Pflänzchen entwurzelt, oder wo schon stärkere auf die Gänge treffen, diese manchmal abgebissen werden. Ebenso wird auch an Stellen , wo die Maulwurfsgrille ihre Nester anlegt, der Boden von Pflanzen gereinigt, damit die Sonnen- w'ärme besser zur Brut, welche sich einige Zoll unter der Erde befindet, durchdringen kann. Neu möchte übrigens die Wahrnehmung sein, dass die Maulwurfsgrille ein sehr eifriger Verfolger der Erdraupen und besonders der Engerlinge (Maikäferlarven) ist, sowie dass diese und ähnliche Thiere allein ihre Nahrung ausmachen. Ich beobachtete schon längere Zeit , dass auf allen Ländern, wo die Grille häufig war, fast keine Pflanzen von den Engerlingen oder Erdraupen gefressen wurden, während auf andern Abtheilungen fast zu Grunde ging. Eines Abends als ich zufällig eine Salatpflanze im Lande sich ohne sichtbare Ursache bewegen sah, hob ich dieselbe heraus und mit derselben eine Maulwurfsgrille , welche ich natürlich für den Thäter hielt, bis ich bei genauerer Ansicht der Erde einen frisch getödteten Engerling fand. Hierdurch aufmerksam gemacht, brachte ich die Grille in ein grosses Gefäss mit Erde , worüber ein Stück Rasen festgedrückt wurde, nachdem ich in die Erde 5 Engerlinge gesetzt hatte. Die Grille arbeitete sich bald in die Tiefe und hatte, obgleich die Engerlinge wegen der Grösse des Gefässes und ihrer Vertheilung in der Erde, nicht so sehr leicht gefunden werden konnten, als ich nach 3 Tagen die Erde untersuchte, alle auf dem Nacken angebissen und bis auf den dunkler gefärbten Magen ausgesaugt. An Stellen wo die Grille ihre Gänge bis zu solchen Pflanzen , deren Herziblätter abgebissen sind, hinleitet , findet man in der Nähe niemals Erdraupen, indess an anderen Orten , wo die Grillen seltener sind , in der Nähe solcher Pflanzen die Erdraupeu ohne grosse Mühe aufgefunden werden können, woraus ich folgere, dass nicht die Grillen, sondern die Erdraupen, bevor sie seihst aufgefressen wurdeUj 4ort Schadt'P an richteten, Ich behaupte daher: Die Manlwurfsgiille ist durch ümwühlen des Geländes und das Abbeissen weniger ihr im Wege stehender Pflanzen an den Brutplätzen unangenehm, manchmal schädlich, aber durch ihre Nahrung , welche aus Erdraupen , Engerlingen u. dergl. m. besteht, überwiegend sehr nützlich. Meine Ueberzeugung steht hierbei so fest, dass ich in meinem Garten , wo ich bisher von Erdraupen und Enger- lingen sehr viel zu leiden hatte, weil ich durch unrichtige Belehrung verleitet die Grillen eifrigst ausgerottet hatte, diese nun eben so « ifrig in Schutz zu nehmen beschlossen habe. Für sehr schädlich wurde dieses Thier bisher gehalten, weil man sich durch den Schein zu falschen Schlüssen verb- leiten liess, denn man trifft die Grillen beim Umgraben der Länder meistens nur an den Stellen, wo viele Pflanzen ab- gefressen wurden, was ganz natürlich ist, da sie ihrer Nah- rung nachgehen müssen , also die Orte besonders lieben, wo viele Engerlinge und Erdraupen sich aufhalten, und hier nun, nach verzehrter Mahlzeit, der Natur der Sache nach, die Letzten auf dem Platze sein müssen. I Bemerkungen über die als Larven ini Rothwilde lebenden Oetstrus. Von Hm. Förster Kellner in Finsterbergen. Nachdem ich viele vergebliche Versuche angestellt, um aus sogenannten Engerlingen , die im Rothwilde leben, voll- kommene Insecten zu erziehen , erfuhr ich endlich , dass ein Kreiser, der viele Jahre das Füttern des Rothwildes besorgte, im Nachwinter mehrmals solche Engerlinge auf Schnee herum- kriechend bei den Fütterungen gesehen haben wollte. Um mich von der Wahrheit zu überzeugen, besuchte i ich im Nachwinter d. J. oft die Fütterungen , und erhielt auch wirklich am 23. März einen solchen Engerling in noch j ganz beweglichem Zustande , der sich unter etwas herunter- gezogenem Heu auf einem Wildpretsbette vorfand. Nachdem derselbe aber bald unbeweglich geworden war, legte ich ihn in ein zur Hälfte mit Erde gefülltes Glas, wo I er sich in kurzer Zeit zur Puppe verwandelte. Diese j bedeckte ich leicht mit Erde, stellte das zugebundene Glas 30 in ein Fenster meiner Stube , die bis Ende April täglich geheizt wurde, und besprengte die Erde etwa alle 8 Tage mit wenig Wasser. Am 9. Mai hatte ich das Vergnügen , die eben ans- gekrocheue Fliege von Oestriis Trompe F. im Glase zu finden, mit der die Beschreibung von Meigen und die vor- treffliche Abbildung von Ratzeburg ganz genau übereinstiminen. D^‘u ‘23. März wo der eben besprochene Engerling gefunden wurde, trat aber auch das lange gewünschte Thauw’etter ein, und am 24sten hatte schon alles Wildpret die Futterplätze verlassen. , Nachdem der zwei Fuss hohe Schnee und das Eis bei J den Futterplätzen verschwunden waren, suchte ich daselbst noch Puppen, und fand nicht allein eine gute und eine ausgefressene von 0. Trompe, sondern auch zwei gute und zwei ausgefressene von einer andern Oestrus-Art, die in Form und Bildung ganz verschieden von O. Trompe waren. Alle lagen frei und beinahe unbedeckt zwischen Wildprets- losung oder unter etwas Reisig, und man sah deutlich, dass sich die Engerlinge auf dem Schnee verpuppt, und die Pup- pen erst beim Wegthauen desselben zur Erde gelaugt waren. Die drei guten Puppen behandelte ich nun eben so wie die zuerst erwähnte, nur dass die Stube später nicht mehr geheizt wurde, doch habe ich keine Fliege daraus erhalten, sondern sie waren nach einiger Zeit vertrocknet. Ich habe bis jetzt weder Engerlinge, die auf den Rücken noch in den Köpfen des Rothwildes leben — da ich in Spiritus keine auBjewahrt — mit den Puppen vergleichen können, um zu sehen, — ob der von O. Trompe auch wirklich in den Schleimhäuten der Nasenhöhlen lebt, wie angegeben wird, und ob der auf dem Rücken so häufig vorkommendt* zur andern Puppe gehört. Jedenfalls werde ich mir im nächsten Winter zu solchen Untersuchungen welche verschafTen, auch habe ich Herrn Professor Ratzeburg von beiden verschiedenen Puppen ge- sendet und um derartige Ermittelung gebeten. liepidoplerologisches T 0 in Hin. Gerichtsrath Keferstein in Erfurt. Nach einer brieflichen Mittheilung des eifrigen Entomo- logen Hrn. Mann in Wien bilden Acidalia Pallidaria und 31 Byssinata dergestalt Eine Art, dass Pallidaria der cf , Byssi- nata aber das $ ist , Hr. Mann fing beide gedachte Spanner in der Begattung. Eben so versichert Hr. Mann dass Acidalia alpestrata nichts als das $ von Scabraria sei. Freyer in seinen Beiträgen Bd. 3. Tab. 135. hat An- thophila Glarea und in den Neuern Beiträgen Bd. 4. Tab. 360. Ant. Cretula abgebildet. Beides ist jedoch derselbe Schmet- terling, nemlich die Treitschke’sche Glarea und auch bei Hübner Noctuae Fig. 822 und 823 abgebildet. Das cf hat ein viel lebhafteres ausdrnckvolles Gelb und das 9 ist mehr weissgelb , so dass es dem flüchtigen Anschein nach ein anderer Schmetterling zu sein scheint. Ich erhielt das 9 aus Frankreich unter dem Namen Phlomidis Bd. Am «Sie Aereiiisiiilig^iieder «iiifl lieber der eifttoiiBol« Zeitung*. Als wir bei der letzten Generalversammlung den Vor- I schlag wegen Veränderung der bisherigen Zeitungsvertheilung ; und Beitragseinziehung einstimmig zum Beschluss erhoben, gingen wir dabei von der Voraussetzung aus 1) dass es den Lesern unserer Zeitung angimehmer sein werde, die Nummern so rasch als möglich nach dem Erscheinen zu ; erhalten 2) dass es den Vereinsmitgliedern bequemer sein müsse , Zeituugspreis und Vereinsbeitrag an das nächste Postamt zu bezahlen , als beides nach Stettin zu frankireu 3) dass es uns durch üebereinkommen mit den resp. Post- vervvaltungen Deutschlands gelingen werde, einen möglichst gleichmässigen Debitpreis zu erlangen. I Dieser dritte Punkt lässt sich aber leider nicht nach unsern Wünschen in’s Werk ricliten. Wir haben weder Zeit noch Mühe gespart , wegen dieses Punktes an die respectiven Behörden zu schreiben und wieder zu schreiben: auch müssen wir es dankbar erkennen, dass uns von einigen Postverwaltungen wesentliche Modificationen des Debittarifes zugestanden sind - aber an einen gleichmässigen Debitpreis durch ganz Deutschland ist (wenigstens für das Jahr 1846) um so weniger zu denken, als z. B. ^ngen von E. S. Mittler in Dr.H. Schaum, Secretairj ^ * * Berlin und Dyk in Leipzig. IVI" 2. v. Jahrgang. Februarl846. Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Ratzeburg: Ueber entomologisclie Krankheiten. Walton: Die britlischen Brüchen. Graf zu Rantzau: Notizen über Fabriciscbe Aphodien. Suffrian: Bemerkungen zu den deutschen Phytophagen (Fortsetzung.) Literarische Anzeigen. Intelligenz. ln der Sitzung am 3. Januar 1816 wurden als Mit- glieder aufgenoimiien : Herr Oberforstineister v. Meyerinck in Stettin, » Revisor Glitz in Hannover. Für die Vereinsbibliotliek gingen ein; Sturm: Deutschlands Fauna, Heft 17. (entlialt Gill- meisteFs Tricliopterygia. ) Geschenk des Herrn J. Sturm in Nürnberg. Fabricii: Systema Entomologiae. Flensburg! 1775. — Entomol. Systematica IV tomi. Hafniae 1792 sqq. Geschenke des H. Grafen zu Rantzau auf Seeburg bei Kiel. Bulletin de Moscou Jahrg. 1840, 41, 42 vollständig und 1843, Nr. I. Geschenk der Moskauer Gesellschaft. 3 34 Für die Sammlnngi Fngefähr 150 Species Hymenoptero, determinirt vou Herrn Intendant Dr. Dahlbom in Lund. Herr Dieokhoff, Rendant des Vereins , legte die Jahres- rechnung vor, aus der wir hier Folgendes niittheileu; F/in D a h m e. 1} Am Schlüsse des Jahres 1844 war in der Kasse Bestand .-'Pip 2) an Beiträgen wurde gezahlt .... » 3) für die Zeitung gelöset; a. Absatz durch Verein 92. 15, b. do. » Fr. Fleischer. » 114. 3. 4) Portoerstattungen und Asservate . » 5) Geschenk Sr. Majestät des Königs . » b) do. Sr. König!. Hoheit des Grossherzogs von Oldenburg (50 St. Dncaten, ) » 95. 9. 11. 122. - — 206. 18. — 6. 4. — 500. 155. mp 1085. 1. 11. Ausgabe. 1) ‘-J) 5) 6) «) 10) Für Ankauf von Büchern Zeitung, Druck und Papier (hiervon 170 mp 24 Jfl noch pro 1844.) . Artistische Beilage Druckkosten für Formulare und Karten Buchbinderrechnungen Gehalt für den Secretair Botenlohn und Remuneration für den Sch ul Wärter (das Vereinslocal ist im Gymnasio.) Erstattung von Reisekosten , welche durch Erwirkung des Königl. Ge- schenks entstanden Kosten zur Vereinssamininng, Queck- silber , Kisten zum Verpacken . . . Ehrendiplome Latus ,9.f 197. 20. — m 327. 29. m 4. 19. 6 w 5. 20. » 12. 14. 9, m 141. 20. — 0 1 5. — — 9 30. — — » 4. 19. m 9. 20. — .mp 749. 12. 3. Transport ^ 749. 12. 11) Postvorschusserstattung , in Sachen des Restanten Oertel in Mittelwalde • 6. 24. 12) ferner zinsbar belegt » 275. — 13) Porto für Briefe, Insecten- und Büchersendungen, grösstentheils vom Auslände; auch Büreaubedürfnisse » 26. 3. 1057. 10. 3S 3. 9. 3. '3: Es beträgt: die Einnahme pro 1845 .9iß 1085. 1. 11. die Ausgabe » » » 1057. 10. 3. es bleibt pro 1846 Bestand . . . 27. 21. 8^ C. A. Dohrn. üeher entomologische Hrankheiien vom Professor Dr. Ratzeburg in Neustadt E./W. Gewiss eine in diesen Blättern nur selten besetzte Ru- rik. Soll hier von Krankheiten der Entomologie oder der 'intomologen die Rede seinl wird Mancher zweifelhaft fragen, e nun, wenn auch unsere schöne Wissenschaft selbst an Krankheiten leiden mag, so wird doch diesmal nicht von Uesen die Rede sein , sondern von einer Krankheit eines hrer Verehrer. Es ist dies Thema im Ganzen zwar kein ganz neues; jenn wir haben in älteren, wie in neueren Schriften Schil- lerungen genug über die Wirkungen der sogenannten fiftigen Raupen, namentlich Processionea und Pityo- I a m p a , z«i denen ich noch eine neue , früher noch nicht ,1s giftig bekannt gewesene in meinen Forstinsecten gebracht »abe — die Pinivora. Ich habe auch schon .selbst im iten Bande dieses Werkes, theils bei diesen eben genannten itrten (pag. 123, 127, 133.), theils in dem allgemeinen fheile (pag. 57 — 59.) die wichtigsten Erfahrungen über , ^upen - Vergiftungen beigebracht. Allein weder hier , noch ' jüderswo ist die Rede von nachhaltigen Krankheiten. 3 * 36 Dergleichen glaube ich an mir selbst beobachtet zu D haben. Und damit ein Jeder, der in eine ähnliche Lage A kommt, wie ich, sich weislich in Acht nehme, will ich meine ffi traurige Geschichte treulicli berichten. Meine schon erwähnten (im 2ten Bande der Forst- ei iüsecten niedergelegten) Berichte gehen bis zum J. 1840, ui dem Jahre des Erscheinens jenes Bandes. Ich glaubte , mit l dem Schlüsse desselben, würde auch das Ende meiner Leiden ü gekommen sein, w^eil ich mir, nachdem nun Processionea A und Pinivora durch 2 Jahre hindurch hinlänglich beobachtet a und untersucht worden war, fest vorgenommen hatte, jene > für mich so verderblichen Thiere für immer zu meiden. Ich f hatte mich aber getäuscht. Meine a. a. O. beschriebene ( Krankheit trat mit ihrem krätzeähnlichen Ausschlage , der k sich bald über den ganzen Körper verbreitete, und mir nach i einigen Wochen das Ansehen eines frisch gehäuteten Krebses E gab . so wie mit demselben ödeinatöseu Verschwellen der n Augen und dem unausstehlichen Jucken wieder zur 1 bestimmten Zeit im Monat Juli und x\ugust ein, a unil zwar nicht bloss in dem folgenden Jahre 1840, sondern ti auch in den darauf folgenden bis zum J. 1843. t Jetzt erst nahm ich mir so viel Zeit, einmal die Lymphe i aus den kleinen seriatim gehäuften Pusteln , die , wenn ich ' j sie nicht Nachts im Schlafe aufkratzte, nach 3 — 4 Tagen von selbst vertrockneten und neue benachbarte ins Leben i riefen , mikroskopisch zu untersuchen. Es fand sich darin 1 aber nichts Bemerkenswerthes , am wenigsten Thierchen, die i ich nach Analogie der Krätze hätte \ermuthen können. ) Woher aber diese neue Infection, ohne dass eine neue ,i Berührung mit giftigen Raupen Statt gefunden hatte ? wird H man fragen. Darüber weiss ich in der That selbst keine ' | sichere Auskunft zu geben, jedoch glaube ich Folgend(‘s b anuehmen zu dürfen. o Die Infectionen — so darf ich sie wohl ferner nennen, v da ich sicher überzeugt bin , dass es nicht bloss der im cha- i iiische Reiz der Härchen der Raupen ist , welcher verletzt — . 1 diese Infectionen vom Jahre 1838 und 1839 hatten in mir a eine so bestimmte Disposition, eine Idiosyncrasie, wenn man b will, hervorgerufen, dass das Uebel auch bei den leichtesten di Veranlassungen wieder hervortrat. Diese Veranlassungen G waren in dem fortwährenden Umgänge mit starkbehaarten it Raupen genugsam zu finden. Ich hatte mir, zum Zwecke n meiner Ichneumonen -Untersuchungen, ganz besonders mit mj 37 Di spar und Pini zu schaffen gemacht. Diese beiden Arten , deren letzte lebensgefährliches Erkranken schon mehrmals herbeigeführt hat (s. den allgemeinen Theil meines 2ten Bandes), waren in jenen Jahren besonders häufig in unsern Gegenden , und boten eine seltene Fülle von Ichneu- monen der verschiedensten Art, und in den verschiedensten Entwickelungsstufen innerhalb und ausserhalb ihres Körpers. Die Di spar war es namentlich, welche mir im Juli und August, zur Zeit meines Exanthems, zu thun gab. Die sterbenden Raupen, M'elche zu Millionen an Bäumen und Sträuchern umher hingen , waren dann mit den weissen Tönnchen' der Microgastereu bedeckt. Ich sammelte die letztere , so viele ich nur irgend bekommen konnte, und hatte die Freude, dadurch in den Besitz einer grossen Menge von Schmarotzern zu kommen. Ja ich gelangte dadurch zur Entdeckung eines Schmarotzers in 3ter Potenz, des Ptero- malus Boucheanus (Ichneumonen pag. 196.) Die Hauptsache für den Augenblick ist, dass mit den Tönnchen auch immer die ganzen Raupen abgenommen und eingezwingert wurden, und dass ich bei der Untersuchung stets den Ausdünstungen der Cadaver ausgesetzt war und in dem Gewirre der abgebrochenen und zwischen den Gespinn- sten hangenden Haare hcrumsuchen musste. Mit der Pini hatte ich es meist nur im Winter zu thun. Indessen waren die Untersuchungen doch von der Art , dass sie wohl eine Dyscrasie des Körpers be- fördern und unterhalten konnten. Tausende von Rau- pen gingen mir nehmlich mehrmals durch die Finger und dicht vor den Augen vorbei. Ich nahm gewöhnlich 40 — 50 zu jeder Section, und wiederholte diese gegen das Frühjahr, wenn neues Leben sich in den Thieren zu regen begann, allwöchentlich, in den wichtigsten Perioden sogar mehrmals. Die Raupen wurden, weil mir die Vivisectionen widrig waren, zuerst durch Aetherdunst getödtet und dann nach einigen Stunden wieder vorgenommen und aufgeschnitten. Wenn es mir dabei auch nicht auf feine Zergliederung ankam, sondern nur auf das Finden der Ichneumonen- brut , so musste ich , besonders während die Lärvchen noch sehr klein waren und zwischen den Tracheen, Gallen- und Spinngefässen der Raupe versteckt lagen, immer mit dem Gesicht dicht über dem W’assergefasse, !in welchem ich die Raupe ausbreitete, liegen, sogar öfters mit der Lupe. Diese Geschäfte wiederholten sich, auch selbst 38 nachdem ich meine wissenschaftlichen Untersuchungen ge- schlossen hatte, noch im Winter 1844/45, als ich schon sehr leidend war. Bei den ansehnlichen Raupenverbreitunge.n der Pini in einigen Regierungsbezirken, namentlich im Frank- furter und Bromberger, war den Regierungen die Ichneu- monenfrage so wichtig geworden, dass sie den Revier- V'er- waltern auftrugen, mir von Zeit zu Zeit Raupen zur Untersuchung einzusendeu. Genug , es ist factisch , dass ich meinen Ausschlag zuerst in den Jahren 1838 und 1839 bekommen habe, und zwar mit dom Moment, als ich mit den ersten Raupen dern Processionea und Piuivora in Berührung gekommciv war. Es ist ferner factisch , dass ich auch nachher bis zum J. 1843 von diesem Uebel regelmässig alljährlich um dieselbe! Zeit befallen wurde, und daun mehrere Wochen heftig zu| leiden hatte. So finde ich auch noch uöthig zu bemerken, dass ich niemals ein Arzeneimittel gegen mein Uebel ange- wandt habe. Die Aerzte, welche der Krankheit, und namentlich dem höchst eigenthümlichen Ausschlage keinen Namen zu geben wussten , riethen Dies und Jenes. Ich wollte mir aber nicht die Zeit dazu nehmen , sondern blieb bei meinem alten diätetischen Mittel , dem Kalt wasserbade, welches ich seit vielen Jahren Sommer und Winter gebraucht hatte. Dies schien mir auch bei dem Ausschlage gut zu ; thun ; denn es erleichterte mir Schmerzen und Jucken , und i bewirkte auch jedesmal augenblicklich ein völliges Zurück- 1 treten des Exanthems. Vielleicht war es aber auch eben > nur eine scheinbare Besserung , das beste Mittel , die Er- neuerung der Auftritte fürs nächste Jahr mir zu sichern. Soweit der erste Abschnitt meiner Leidensgeschichte. Ob nun der folgende, zweite damit in Zusammenhang zu bringen , und noch zu jener harten entomologischen Prüfung, die ich bestanden habe, zu rechnen sei, darüber schwebt noch ein medizinisches Dunkel; ich glaube es indessen, und höre es auch von mehreren meiner Aerzte , die mir so treu- 1 lieh beistanden, bestätigen. Im Jahre 1844 blieb mein Ausschlag zum ersten Male weg. Dafür stellte sich im Monat Juni ein Schnupfen ein, so heftig und so eigenthümlich , wie ich mich nie erinnere, ihn gesehen zu haben. Er blieb ohne Unterbrechung den ganzen Sommer hindurch. Meine Hoflfnung, ihn durch Luftveränderung und Reisen zu vertreiben, war vergeblich. 39 Im Winter traten sogar allerlei bedenkliche Erscheinungen, namentlich Husten , Fieber und zeitweise grosse Mattigkeit ein. Gegen das Frühjahr erholte ich mich zwar wieder so, dass ich meine Geschäfte besorgen konnte , allein ich war doch meist sehr augegriflPen. Dabei dauerte der Schnupfen fort, und zwar in einem Grade, dass mir nicht allein die ungeheuren Massen der Absonderung mit Auflösung drohten, sondern ich befand mich auch noch wegen der starken Anschwellung und Verstopfung der Nasen - Schleimhäute oft in der unbehaglichste]» Lage. Zu verschiedenen Malen trat sogar eine acute und schmerzhafte Entzündung der Nasen- beine hinzu : ich durfte mich nicht dreist waschen , so empfindlich war die ganze Nase. Von den mannigfachen, gegen meine Krankheit vorge- scblagenen und angewandten Mitteln sj)reche ich nicht , um meine Leser nicht mit rein Medizinischem zu ermüden. Nur das muss ich bemerken, dass mir das Seebad empfohlen wurde. Ich machte meine Vorbereitungen 5 aber ehe ich mit denselben noch zu Ende kommen konnte , wurde ich, gerade zu der Zeit, als Freund Dohrn und Löw ihren schätzbaren Besuch meinen Sammlungen zugedacht hatten, so krank, dass ich Niemand mehr sprechen durfte. Die Reise nach dem durch Dampf so leicht und bequem in einem Tage zu erreichenden Swinemünde musste daher noch vor dem Schlüsse meiner Sommervorlesungen ins Werk gesetzt werden. Das Heilmittel war in der That sehr glücklich gewählt. Obgleich ich anfänglich gar nicht baden , sondern nur die Seeluft gemessen durfte , so nahmen meine Kräfte doch schnell wieder zu. Dennoch begann für mich jetzt erst die schrecklichste Zeit; denn es zeigte sich, dass bereits cariöse Geschwüre in der Nase entstanden waren. Mehrere tüchtige Aerzte , welche inieh untersuchten , ei klärten das Uebel bald für Syphilis, bald für Radesyche. Obgleich ich mir keiner Schuld bewusst war, so quälte mich doch der Gedanke schrecklich , dass ich durch eine Ansteckung ganz unbewusst zu der Krankheit gekommen sein konnte, und unsers ver- ewigten Wiedemann’s Schicksal trat mit den schw äi*zesten Bildern vor meine Seele. Gottlob! dieser Sorge wurde ich bald enthoben; denn das Allgemeinbefinden besserte sich schon an der See mit jedem Tage , und das Localübel verbreitete sich , trotz dem, dass gar keine heroische Cur angewendet wurde, durchaus nicht* weiter. Ansteckend war die Krankheit nicht. 40 Im September d. J. ging mir , nachdem ich schon früher mehrmals kleine Knochensplitter verloren hatte , ein grosses Knochenstück ans der Nasenscheidewand ab. Der entsetz- liche Geruch , voji welchem ich bis daliin geplagt worden war, hörte plötzlich ganz auf und die Caries schien gänz- lich erloschen zu sein. Während der Zeit trat auf mehrere Wochen ein merkwürdiger Ausschlag ein, den ich für einen kritischen halten durfte: im Gesichte, und an mehreren Stellen der obern Parthien des Körpers entstanden furunkelähn- liche Beulen, von denen einige die Grösse der Haselnüsse hatteji. Es wurde dennoch der Gebraucli des Jod, welches mir schon in Swinemüude so tretHiche Dienste neben dem Seebade geleistet hatte , ununterbrochen innerlich und äusserlich fortgesetzt. Seit einigen Wochen habe ich aber auch damit aufgehört, und es scheint nun wirklich, als wenn die Krankheit vollständig und gründlich beseitigt wäre. Ich fühle mich wieder kräftig und lebenslustig, und werde nur durch eine noch nicht ganz erloschene erhöhte Thätigkeit in den Schleimhäuten der Nase dann und wann an meine Krankheit erinnert. Man mag diesen zweiten Act nun als eine Fortsetzjing des ersten , gleichsam als eine Metastase jenes Raupen - Aus- schlages anseheu, oder nicht; so steht doch fest, dass mit stark behaarten Raupen nicht zu spassen ist. Wer sich mit ihnen anhaltend zu thuu machen will, mag zuvor seine Empfänglichkeit für derartige Reize prüfen , und von solchen Geschäften ganz abstehen, oder doch die grösste Vorsicht dabei anwenden. Dass Tiele Leute gar keine , oder wenig- stens nur geringe Empfänglichkeit für diese Agenden haben, ist wunderbar, und wird wohl nicht genug durch härtere Haut erklärt. Von meinen Zuhörern wurden Alle, Welche sich den Zwingern meiner Prozessionsraupen, wenn auch schon die Raupen verpujipt waren , einmal näherten , von leichten Entzündungen an Händen und Gesicht befallen. Als nun diese Zwinger zu andern Zwecken gebraucht werden sollten , nahm ich mir einen Arbeitsmann , welcher die Kasten von den überall noch herumhangenden Gespinn- sten, Haaren, Futterresten und Kothe reinigen sollte. Ich schrieb mit grosser Aengstlichkeit die nöthigen Vorsichts- raassregeln vor ; er aber wollte davon nichts wissen , und meinte , er hätte schon in .seinem Leben Raupen genug im Walde getödtet, und ihm schadete das nicht. Und wirk- 41 lieh , obgleich dieser Maun über eine Stunde lang mit entblösstcn Händen in den Kasten herumgewirthschaftet hatte und mit dem Kopfe sogar in ^lle Ecken derselben gekommen war, so fand sich doch nirgends an seinem Körper eine Spur von Pnitzünduiig! Bemerkungen über die hrittischen Arien der Gatiung^ Briielins. Ton John Walton £sq. {Veberiraqcn aus the Annals and Magazine of natural hisforg Vol. XIII. ) *) 1. Bruchus Pisi, Linn. (Mus. Linn.), Germ., Schönb. Länglich-eiförmig, schwarz, dicht mit aschgrauer und weisser Behaarung bekleidet; die vier Basalglieder der An- tennen rothgelb; der Thorax quer, viel breiter als lang, und an jeder Seite mit einem deutlichen spitzen Zahne be- waffnet; Flügeldecken lang, jede Flügeldecke mit einer etwas gebogenen , aus weissen Flecken zusammengesetzten Binde nahe au der Spitze; Pygidium mit zwei grossen eiförmigen schwarzen Flecken ; die vordem Schenkel ganz schwarz; die vordem Schienen und Tarsen, die mittleru Schienen an der Spitze und die Tarsen rothgelb, die hintern Schenkel unterhalb nahe an der Spitze mit einem verlängerten Dom bewaffnet. Länge Linien. Die zwei Exemplare in Linne’s Sammlung, deren eines durch den Zettel gesteckt ist, mit einer das Insect ent- haltenden weissen Erbse, die jeder Nadel augefügt ist, sind ohne Zweifel der ächte B. Pisi Liune’s. In allen brittischen ’ Sammlungen, die ich untersucht habe, konnte ich nur ein richtiges Exemplar dieser Art entdecken, und zwar in der , Sammlung des Hrn. Waterhouse. Ich halte es für sehr zweifelhaft, ob der B. Pisi Linne’s als eine brittische Art angesehen werden kann. Er kommt in Deutschland und den süd- liehen Tlieileu Europa's, und gleicherweise in Nordamerika vor. *) Wir machen bei dieser Gelegenheit auf zwei störende Druckfehler aufmerksam, die in der Uebersetzung der Walton'schen Bemer- kungen über die brittischen Apionen stehen geblieben sind. P. 261 3. 11 ist nämlich statt Apion atomarium, Germ., Steph.. Illig. zu lesen: Apion carbonarium, Germ., Steph., j Illustr. und p. 283. not. statt A. einer a sc e ns, Germ., Oliv.: I A. cinera^QeQ^ Germ. (olim.). D. Red. 42 2. B. rufimanus, Schönh. , Gerrn. , Steph, Man. — Pisi, Fahr., Mus. Banks. *) — granarius, Marsh, (non IJn. *) , Steph. — Pisi, Steph. — Pisi, Kirb. MSS. et Mus. — granarius, Kirb. MSS. et Mus. Diese. Art gleicht der vorhergehenden, mit welcher sie verwechselt worden ist , nichtsdestoweniger ist sie wesentlich verschieden: Sie ist viel kürzer und schmäler als der B. Pisi Linne's, und unterscheidet sich überdies da- durch, dass sie einen im Verhältniss zur Breite längern Thora.x hat, der Zahn an den Seiten desselben ist kleiner, zuweilen undeutlich, die Flügeldecken kürzer und die weissen ^ Flecke verschieden gestellt, die länglichen braunen Flecke des | Pygidium häufig undeutlich , die vordem Schenkel rothgelb, , die hintern Schenkel gezähnelt, oder nudir oder weniger i deutlich gezähnt. Die grossen Stücke (welche wahrscheinlich die Weibchen sind) haben einen verhältnissmässig längern und vorn breitem Thorax als die kleinern: die erstei;;! sind der B. Pisi, und die letztem der B. granarius der brittischen Sammlungen, eine Bemerkung, die zuerst von mir gemacht ist. Ich sandte Exemplare dieser Art an Schönherr und Germar, und besitze auch Individuen, die mir jene Autoren unter dem Namen B. rufimanus zu sandten. Dies ist die am häufigsten vorkommende einheimische Art dieser Gattung. Ich habe zahlreiche Individuen des vollkommenen Insects aus dem Innern der grossen Garten- i höhne, der Pferdebohne und anderer Arten erhalten; die j Larve vollbringt augenscheinlich ihre Verwandlung in diesen i Saamen, indem sie einen bedeutenden Theil des Innern verzehrt. Ich habe viele Arten von Erbsen, von welchen ich glaubte, sie seien von der Larve dieser Art angefressen worden, untersucht, fand aber niemals ini Innern ein voll- kommenes Insect. Herr Marshai beobachtete in einer Scheune in Kent eine Menge von diesem Insect angegriffener Erbsen, so dass fast die halbe Erndte durch dasselbe zerstört worden war ; in jeder Schote, die er öffnete, fand er ein Insect, und der äussere Theil der Erbsen war mehr oder weniger verzehrt. *) Ich habe lange Zeit sorgfältig die in dem Linne'scben und Banks’schen Cabinet enthaltenen Arten der Gattung Bruchus untersucht, und beabsichtige in einem besondern Aufsatz einige Bemerkungen über dieselben zu Yeröffentlichen. 43 3. B. flaTimanus (Megerle in Litt.), Schönh. ? — Pisi, Fabr. , Mus. Banks. Länglich-eiförmig, schwarz, dicht mit gelblich-brauner Behaarung bekleidet, und wf*iss gefleckt; die vier Basal- Glieder der Fühlhörner rothgelb; der Thorax etwas quer, oder eher breiter als lang, die Seitenränder hinter der Mitte tief ausgebuchtet , und vor der Ausbuchtung beiderseits . mit einem deutlichen spitzen Zahne bewaflTnet, oberhalb massig convex , eng und sehr fein punktirt mit eingestreuten grösseren Eindrücken, und einem keilförmigen weissen Flecke auf der Mitte der Basis; die Flügeldecken verlängert, mit fast geraden Seiten, fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume sehr fein punktirt, in der Mitte mit einer aus acht auf den abwechselnden Zwischenräumen befindlichen weissen Flecken zusammengesetzten Querbinde , und einer andern gebogenen Querbinde zwischen der Mitte und der Spitze; Pygidium mit zwei undeutlichen braunen Flecken; die vordem Beine roth- gelb, die hintern gezähnelt oder mit einem kurzen, mehr oder weniger deutlichen Zahne bewaffnet. Länge Linien. Diese Art gleicht fast genau den grossen Stücken der vorhergehenden und ist ohne genaue Untersuchung schwer zu unterscheiden. Ich zweifle dessenungeachtet nicht, dass sie vollkommen verschieden ist; sie ist von gleicher Grösse mit Nr. 1, und unveränderlich grösser und länger als B. rufimauus , ebenso unterscheidet sie sich von dem letztge- nannten Insect durch einen an der Spitze runderen und grösseren Thorax, durch grössere Deutlichkeit des Zahnes an der Seite, tiefere Ausbuchtung und längere Flügeldecken; überdies ist die Sculptur des Thorax und der Flügeldecken entschieden feiner, was sehr augenscheinlich ist, wenn die Behaarung abgekratzt ist. Ich erhielt vier Exemplare dieser Art mit der Sammlung des verstorbenen Hrn. Millard von Bristol , aber ohne eins der vorhergehenden. Ich kann die Aechtlieit dieser Sammlung als einer brittischen verbürgen. Dr. Germar, welchem ich ein Exemplar sandte, betrachtet die Art als neu, doch bin ich fast der Meinung, als ob sie eins mit dem von Schönherr beschriebenen Br. flavimanus sei. 4. B. seminarius, Linu. , Mus. Linn. — seminarius, Fabr., Mus. Banks. — granarius, Payk. , Gyll., Germ., Schönh. , non Linn. — (var. ) seminarius 4 Marsh., Steph. 44 B. affinis, Steph. — Viciae, Kirb. Mss. ef Mus. — iinmacu latus, Küb. Mss. et Mus. Bei dieser Art sind die vier Basalglieder (.selten drei) der Fühlhörner rothgelb, die übrigen schwarz, der Thorax beiderseits in der Mitte mit einem kleinen, gewöhnlich durch die Behaarung versteckten, bei den Männchen deutlichen, bei den Weibchen undeutlichen Zahne bewaffnet, die vordem Beine rothgelb mit mehr oder weniger, zuweilen ganz schwarzen Schenkeln, die vordem Tarsen gewöhnlich blass, aber bei einigen ludividuen pechschwarz; die mittlere Klaue innen nahe an der Spitze bei den Männchen mit einem kleinen aber deutlichen , rechtwinklig zu der Klaue gestellten Zahne bewaffnet; die hintern Schenkel vor der Spitze unter- halb tief ausgerandet; der spitze Winkel vor der Ausbuch- tung ist bei manchen Exemplaren nicht vorgezogen , in andern mehr oder weniger zu einem kleinen in den Ge- schlechtern verschiedenen Zahn ausgebildet. Das Original - Exemplar des B. seminarius Marsham’s ist verstümmelt und schwer zu bestimmen. Der Thorax und die hintern Schenkel desselben sind gezähiielt und die Flügeldecken mit weissen Üeckartigen Zeichnungen versehen, welche mich veranlassten , ihn als eine Varietät mit blassen Mittelfüssen voji No. 4 , wohin Marsham ihn gerechnet hat, anzusehen. B. immaculatus ist ein altes, abgescheuertes Exemplar, aber unbedenklich eins mit gegen- wärtiger Art. Kirby hat folgende Bemerkung in seinem >Is. zu diesem Insect : » an alt. sex. C. seminarius. « Nach Schönherr und Dr. Germar, denen ich Exemplare sandte, ist die gegenwärtige Art bestimmt der Br. gra- narius Paykulfs, Gyllenhars, Gerraar’s und Schönherr’s. Eben so gewiss ist es aber der B. seminarius Liime’s und der von Fabricius, weshalb ich nicht zögere, der letztem Namen für dieses Insect anzunehmen. B. seminarius ist sehr häufig in Schweden. Ich habe ihn häufig in Yorkshire gefunden, aber nur hier und da im Süden. Kirby giebt als Aufenthalt in seinem Ms. »in Vhcia sepiuni'* an, und ich habe in der ersten Woche des August mehrere Larven in den Hülsen dieser Pflanze gefunden. 5. B. luteicornis, Illiger, Schönh. Folgt die Beschreibung dieser für die brittische Fauna neuen Art, die wir hier übergehen. 45 Diese Species gleicht dem B. seminarins , ist aber leicht vou demselben durch den sehr bestimmten Unterschied in der Form des Thorax, die Farbe der Antennen - glieder und die blassen mittlern Beine zu unterscheiden. Ich verdanke Dr. Germar zwei deutsche männliche Individuen dieser Art, und diese finde ich übereinstimmend ( mit Ausnahme eines geringen Unterschiedes in der Gestalt) mit mehreren brittischen Stücken , nämlich einem Männchen und Weibchen, gefangen in Cove Common, Hampshire, in der Mitte des vorigen Juli , einem Stücke in der Sammlung des Hrn. Samuel Stevens und einem in meiner eigenen Sammlung 5 das Hr. Stevens gehörige Stück war in Combe Wood gefunden. 6. B. Lathyri (Kirb. Mss. et Mus.), Steph. — Loti? Payk. , Gyll , Steph., Schöuh. *) Thorax quer, an den Seiten leicht aber merklich aus- gebuchtet und hinter der Mitte beiderseits vor der Ausbuch- tung mit einem sehr kleinen Zahn oder Höcker, welcher bei manchen Exemplaren ohne eine kräftige Linse kaum wahr- nehmbar ist; die Flügeldecken ungefleckt; die hintern Schenkel spitz gezähnt. Diese Species variirt bedeutend in der Grösse, indem die gi Össesten von nahe doppelt so grosser Gestalt als die kleinsten sind. Länge 1 — Linien. Ich bin fast gewiss, dass B. Loti Paykull et Gyllenhal mit diesem Insect identisch ist. Diese Meinung gründet sich auf die Vergleichung der in Schönherr’s Syn. Ins. v. p. 88 gegebenen Beschreibung mit meinen Stücken, aber, da ich jetzt nicht im Stande bin, dieselbe durch Untersuchung eines schw^edischen Originalexemplars zu beweisen, ist ein Fragezeichen zu dem Namen gesetzt. Dr. Germar bemerkt über die ihm zugesandten Stücke » B. Lathyri , eine eigene Art, neu für nieine Sammlung.“ *) Voji dieser Art habe ich in meiner Sammlung eine schöne Reihe von acht Stücken, von denen ich sieben in der ersten Woche des vergan- genen August auf Lathyrus pratensis nahe bei Cowes auf der Insel Wight fand ; sie stimmen mit den zwei , jetzt in Hrn. Kirby’s Sammlung befindlichen Stücken überein, wel- che von ihm, seinem Ms. zufolge, auf derselben Ptlanze gefangen wurden. *) Walton's Ansicht, dass diese Art der Br. Loti Pk., Gyll. ist, hat der Vergleich mit schwedischen Originalexemplaren des letztem vollkommen bestätigt. Germar. 46 7, B. (ö^) pectiDicoriiis, Limj. (Mus. Linn.), Fab. — (2) T h e 0 b r 0 m a ti s , Liuii. ? — CcT $) scutellaris, Schönh. — ($) scutellaris, Fab., Stepb. Man. — ($) analis. Fab., Mus. Banks. Hr. Stephens scheint diese Art, indem er sie in sein » Manual of Britisch Coleoptera « anfnahm , als in England einheimisch zu betrachten; er sagt: »Auf Heracleum Sphon» diliiim Penge Wood. ■ Hr. Waterhouse fing sie zu Old Brompton auf einem Zaune kriechend; aber ich glaube, dass sie mit ihrer Nahrungspflanze eingeführt ist. B. pe* ctinicornis hat eine sehr ungewöhnlich weite geographische Verbreitung, da er, den Autoren zufolge, in China, der Barbarei, Ost- und West - Indien, dem Cap, Japan, Brasilien und Mexico , und von Hrn. Doubleday in Ost - Florida ge- funden wurde. Das 3Iännchen hat gekämmte Antennen, das Weibchen gesägte. Ich habe zwischen sechzig und siebzig Exemplare mit vielen Varietäten dieses wirklich proteus- artigen Insects aus dem Innern der gemeinen Kichererbse (Cicer arietinum, so genannt von der schlagenden Aehn- lichkeit mit dem Kopfe eines Widders), welche ich von Ostindischen und Chinesischen Schiffen erhielt, die in London und Catharinen Docks lagen. Sie wird « Gram « von den Matrosen genannnt , und in dem ausländischen Cabinet des brittischen Museums so wie in dem des Hrn. Kirby , welcher das Thier in denselben Samen fand , ist eine schöne Reihe des B. pectinicornis vorhanden. 8. B. villosus, *) Fab. (1792), Mus. reg. Hafu. — Cisti, Payk. (1792), Gyll., Steph., Schönh., Curt. non Fab. — ater, Marsh., Steph. — ater, Kirb. Mss. et Mus. Dieses in der Grösse sehr veränderliche Insect unter- scheidet sich von dem folgenden durch die vier kleinen innen dunkelroth oder pechbraun gefärbten Ba- Ich erkenne die Unbequemlichkeit, die es hat, einen 50 Jahre lang allgemein für eine Art gebrauchten Namen zu ändern ; aber es ist zu bemerken, dass Fabricius zuerst den Namen Cisti für ein von dem Cisti Paykull's verschiedenes Insect gebrauchte, folglich letzterer Name ein Synonym werden muss. Der B. villosus Fahr, ist seiner Sammlung zufolge identisch mit dem Cisti Paykull's. Siehe Schönherr's Syn, Ins. V. p. 109. 47 salglieder der Antennen, den Thorax, der breiter als lang ist etc. Ich besitze schwedische mir von Schönherr gesandte f Stücke, und habe sorgfältig die in der SamnJnng Kirby's I vorhandenen vier Stücke, die alle von derselben Art sind, 1 untersucht. Kirby hält sie in seinem Ms. für den B. ater, : Marsh. Am 14ten des vergangenen Octobers schlug ich j sechszehn Stücke dieses Insects zu Shirley Common nahe I bei Croydon von Spartium scoparium. ^ 9. B. Cisti, Fab. (ITSl), Mus. Banks. •) — canusl Germ., Schönh. , Steph. Man. — ater, Curt. , non Marsh. Diese Art wurde von der vorhergehenden, mit welcher sie bei uns verwechselt worden war, durch Curtis getrennt 5 sie unterscheidet sich von derselben dadurch , dass sie nur drei kleine Basalglieder an den Antennen hat und dass diese ganz schwarz sind; der Thorax ist fast conisch, etc. Sie variirt, gleich ihrem Verwandten, B. villosus , bedeutend in der Grösse. Länge 1 — 1^ Linien. » Habitat in floribus Cisti Helianthemi. Mus. Dom. Banks. « — Fab. Ent. Syst. i. p. 372. Gefangen zu Birch Wood auf Cistus Helianthemura von S. Stevens, Smith und mir, von der Mitte Juni bis Mitte Juli , ebenso zu Mickleham und Dorking auf derselben , Pflanze. Den Brucluis tibiellus und B. debilis von Schönherrs 1 und Stephens » Manual « habe ich nicht zu Gesicht bekom- men können ; der Sammlung des erstem scheinen dieselben zu fehlen ; nach der Beschreibung halte ich sie für kleine Varietäten des ächten B. Cisti Fab. *) Von dieser bemerkenswerthen und sehr kenntlichen Species werden jetzt zwei Exemplare in dem Banks'schen Cabinet aafbewahrt; so kurz wie die Beschreibung von Fabricius ist (»ater immaculatus; femoribus muticis«), so stimmt sie doch mit diesen Stücken überein, und durchaus nicht mit irgend einer andern der sechs im Cabinet enthaltenen Species ; deshalb können jene nicht versetzt worden sein, und sind unzweifelhaft die authentischen Originaleiemplare der Fabri* cischen Beschreibung. f 48 Emi^ Notizen über F ah nein s* sehe Aphodten mit Beziehung auf Dr. Schmidl’s 3Ioiiographie dieser Gattung ln Germar’s Zeitschr. f. d. Entomol. Bd. II. von €. rrraf zu Rantzau. 1) Aph ocliu s ater Fahr. S. El. I. 71, 15. Cf. Germ. Zeitschi II. p. 98 f. p. 122, not. 5. Fabricius Sammlung giebt folgenden Aufschluss über v diese so sehr zweifelhafte Art: Das bezettelte Exemplar gehört zu plagiatus L. in der schwarzen Varietät; hinzu- gesteclct sind ein Aph. tristis Zk. und ein Aph. bimaculatus j F. var. niger St. Aus der Vermengung dieser so verschie- ’ denen Arten sind wohl die Widersprüche zu erklären, in welche sonst der Typus der Art, das bezettelte Lxeiuplai, gegen die Beschreibung tritt. So scheint die Angabe clypeus tuberculis 3 von den hinzugesteckten Arten entnommen zu sein, während die elytra striata at nullo modo crenata ge- wiss’ nur auf den Typus passen. Die Statura Sc. fossoris passt allerdings nach den heutigen Begriffen auf keine der i drei genannten Arten, indess sind, wie Hr. Dr. Schmidt 1. c. bemerkt, Fabricius Worte nicht immer auf die Goldwage zu legen. — 2) Aphodius scybalarius Fahr. Syst. El. I. 70, 10, Cf. Germ. Zeitschr. 1. c. p. 100. Der Typus dieser Art unterscheidet sich nicht von dem in der Sammlung nicht weit von ihm entfernten rufescens F. Bei consequenter Durchführung des Prioritäts-Prinzips würde daher der schon in der Ent. Syst, ertheilte Name A. scyba- i larius für den erst im Syst. El. voikommenden rufescens und der Name A. confiagratus F. für den A. scybalarius 111., alior. in Kraft treten müssen, es scheint aber doch weit einfacher den Namen rufescens zu erhalten, hier den A. scy- balarius Fahr, als Synonym zu citiren und die bisher für scybalarius F. gehaltene Art, scybalarius Herbst, Pa uz. alior. zu nennen. 3) Aphodius arenarius F. S. El. I. 82, 63. Cf. i Gm. Z. 1. c. p. 111, not 2. 49 Die Sammlung erweist Illiger’s Annahme dass dies die - Aegialia globosa III. sei , als völlig richtig. 4) Apliodius q 11 ad ri t n b ercula tu s F. S. El. I, 75, 31. Cf. Gm. Z. 1. c. \k 122, not. 4. Fabricius Exemplare gehören wohl der var. y. des A. granarius an, wie Dr. Schmidt vermuthet, so dass das Fragezeichen bei dem betreffenden Citate sich erledigt. 5) Ap ho di US obscurns F. S. El. I, 71, l4. Cf. Gm. Z. 1. c. p. 128. Der Typus dieser Art ist nicht verschieden von Aph. sericatus Zglr. , welcher also den Namen obscurns F. an- nehmen muss, während die von Dr. Schmidt sub No. 36 beschriebene, nach den dortigen Angaben gewiss verschiedene Art , einen andern zu erhalten hat. 6) Ap ho di US rufus F. S. El. I, 82, 62. Cf. Grn. i Z. 1. c. p. 142. ' Der Aphodius, welcher in Fabricius Sammlung als rufus i steckt, gehört, wde man trotz der Schadhaftigkeit des Exem- plars doch sicher erkennen kann, bestimmt nicht der in ^ Germ. Zeitsch. 1. c. beschriebenen Art an ; indess ist es mir I sehr unwahrscheinlich, dass er der ächte rufus des S. El. sei. F. giebt nämlich auf dem Namenzettel als Vaterland America an , während das S. EI. Schweden nennt 5 auch passen die ' femora postica incrassata gar nicht , welche doch wohl dem rufus in höherem Grade zukoinmen, als anderen Arten, da I er sie ausdrücklich liervorhebt. Der Typus des A. rufus befindet sich in der (Lund-) SehestedFschen Sammlung, und wahrscheinlich auf die Ansicht desselben sich stützend , hat Erichson Entom. Zeitg. II. p. 16 bemerht, dass er eine sehr seltene und wenig bekannte Art der Gattung Aegialia sei. 7) Aphodius conspurcatus F. S. El. I, 73, 22. Cf. Gm. Z. II. p. 154 not. 1. Fabricius Exemplar ist eine Varietät des prodromus Br. $, 8) Aphodius lutarius F. S. El. I, p. 77, 38. Cf. ! Gm. Z. II. p. 169, not. 3. ' In der Sammlung befindet sich nur der A. lutarius des Syst. El., in einem Exemplar, welches die von Dr. Schmidt l.c. ^ I ausgesprochene Vermuthung bestätigt ; der ächte A. lutarius ' der Ent. Syst, fehlt. *') I *) Sollte dies auch wirklich eine andere Art sein als die des Syst. El.? ned. 4 9) Aphodius elevatus F. Ent, svst* I, 37, 118., S.El. I, 79, 46. (Cf. Gm. Z. II., p, 172) ist sowohl von A. elevatus St. als von Psammodius devatns Gyll. ( vorausge- setzt, dass dieser wirklich eine eigene Art bildet) verschie- den: von beiden trennt ihn mehr als doppelte Grösse^ andere Sculptur der Flügeldecken,^ vom letztem ausserdem die Querleiste des Kopfschildes , welche er allerdings besitzt. Dass Fabricius derselben keine Erwähniing gethan, darf nicht | Wunder nehmen, da er zur Eiutheihiug seiner Aphodien i überall nur die Kopfhöcker berücksichtigte. Seine beiden citirten Beschreibungen zeigen zwei Differenzen , deren eine « zwar unwesentlich Ist 5 dagegen die andere einen, nach heu- j tiger Terminologie sehr bedeutenden Widerspruch enthält, f Wenn es irn Syst. Eleuth. gibbosus, in der Ent. Sysh gibbus heisst, so lässt sich dies beides anw’enden. Aber das »elytris striato- punctatis « der Ent. syst, widerspricht dem » crenato - striatis « des Syst. El. so scharf, dass man hiernach fast glauben müsste, Fabricius habe zu verschiede- nen Zelten 2 ganz verschiedene Thiere beschrieben. Auf i das Exemplar seiner Sammlung passt am besten das letztere, i ersteres gar nicht, — Unter diesem Umstämlen muss es sehr auffallen, dass Fabricius in der Ent. syst, einige nähere Angaben hinzufügt, welche entschieden genau auf das von ihm bezettelte Stück passen , und zu beweisen scheinen, dass er dasselbe hier wenigstens mit vor Augen gehabt hat. [Scar. plagiato magis gibbus.. Clyjmus late emarginatus, Ahtennarum clava- ferruginea. Thoracis latera punctata.] Nur die Vergleichung mit plagiatus scheint diese Vermuthung völlig umzustossenj wenn man aber hinzunimmt, dass er (1. e. 119) diesem Staturam et magnitudinem Sc. subterra- r nei giebt, so klärt sich auch dieser Widerspruch auf, da j der Vergleich mit subterraneus in Hinsicht der Grösse j eben so passend, als der mit plagiatus unpassend ist. j Freilich bleibt es ein Räthsel, w’as Fabricius in der Ent. j syst, unter plagiatus verstanden , da seine Sammlung den i ächten plagiatus Linn. als solchen zeigt. Bemerkensw'erth isti es, dass er im Syst. El. sowohl beim elevatus, als beim plagiatus,) die berührten Angaben weglässt — also zurücknimmt. (1) A. elevatus F. ist identisch mit Scar. elevatus Oliv, j Ent. l., p. 89,' no. 97. Freilich erwähnt dieser der Quer- ( *) Hier scheint doch die Deutung näher zu liegen, dass Fabricius " den frühem 'Ausdruck selbst unpassend gefunden und deshalb ^ im Syst. Fl. geändert habe. Hcd. di 51 leiste des Clypeus so weuig, als jener, aber seine Abbildaug uud Beschreibung passen auf das Fabricisehe Exemplar; Fabricius citirt Oliviers Werk und Sammlung — und seine erwähnten näheren Angaben ( Ent. syst. ) stimmen so sehr, bis auf den läthselhaften Vergleich mit plagiatiis, mit Oli- viers Beschreibung überein . dass sie fast wie ein Auszug derselben anssehen. — Bemerkungen zu den iii f/Lacordaire's Monographie des coleoptere^^ subpentameres de la tainille des Phytophages/< vorkommenden deutseben Arten, Vom Director Dr. Kl* Suffrian in Siegen. { Fortsetzung. ) n. 36. D. menyanthidis Fab. Diese Art ist so be- ständig, und zugleich durch Grösse mul Färbung so unver- kennbar, dass sie bis jetzt von jeder Anfechtung befreit geblieben ist. Die von dem Verf. erwähnte Varietät mit geschwärzten Fühlern ist, wenigsteius in Deutschland, eben so häufig als die Grundform, und zeigt durchgängig auch eine dunklere , meist schwarzgrane Farbe der Keulen an den Hinterschenkeln j die sich zuweilen selbst über die vordem Schenkel verbreitet. Die Hanptnahrnngspflanze dieser Art ist, wie schon Ahicns richtig angiebt , Arundo phragmifes, auf welcher sie sich zwischen den zusammcngerollten Blatt« scheiden, den Kopf nach unten gerichtet, zu verkriechen pflegt ; seltener habe ich sie auf Phalaris ariindiuacea gefun- den , und Gyllenhal nennt ausserdem noch Iris pseudacoras als ihren Aufenthaltsort. In Nord - Deutschland findet sich das Thier nur stellenweise, kommt dann aber meist in bedeutender Anzahl vor. Ich besitze sie von dem Ahrens- schen Fundorte am Pechaner See, ausserdem von Aschersleben, i Cassel (Riehl!), Dortmund, und ausserdem aus der Schweiz, ^ wo sie von R. Schartow bei Hofwyl im Canton Bern s gesammelt ist. ) u. 39. ]), linearis Hoppe. Es wäre jedenfalls das (. Beste, den (seit so viele Arten mit ungezähnten und wenig [• oder gar nicht verdickten HinterschenkeJn unterschieden w'orden sind,) ganz bedeutungslos gewordenen Namen D. J Simplex ganz aufzugeben ; bis jetzt aber hat man sich darüber noch nicht verständigt , und wenn daher überhaupt noch 4 * 52 eioe AK den Namen D. simplex behalten soll , so gebührt derselbe nach den Regeln der Nomenelatur massiges darin. Ich bemerkte, dass Musca pendula, nemorum, »arbustorum, florea grade den nämlichen Adernverlauf • hatten und zwar, dass dieser an allen Stücken der nämli- » cheii Art, durchaus eins war. Diese Beobachtung führte » mich weiter , und ich bemerkte , dass auch die übrige »Bildung dieser Arten Uebereinstimmung hatte. Dies war » der erste Lichtstrahl , der in diese chaotische Dunkelheit » fiel. Ich untersuchte nun in dieser Hinsicht auch andere »Arten, stellte diejenigen mit ganz ähnlicher Flügelbildung » zusammen , und mit Erstaunen bemerkte ich immer Harmo- »nie. Dass andere Naturforscher wie Harris in England »und Jurine in Genf schon die nämliche Beobachtung ge- » macht hatten , war mir damals durchaus unbekannt. Wie » viele Freude mir diese so ganz sonderbare Entdeckung »machte, kann man sich kaum vorstellen. Ich w’ar gleich [ »einem Wanderer, der bei stockfinsterer Nacht auf unge- » bahnten Pfaden herumtappt, nun aber plötzlich ein Licht 1 »bemerkt, das seinen Weg zu erleuchten verheisst. Von I » nun an wurden die zweiflügeligen Insecten meine Lieblinge, »ich sammelte deren so viele Arten, als ich nur erhaschen »konnte, und gruppirte sie nach der neuen Ansicht. Nach- » her verschaffte ich mir Fabricii Species Insectorum wie » auch dessen Entomologia systematica etc. Jetzt lernte ich »immer mehr einsehen, w'ie sehr ich wegen der Vollständig- » keit des Linneischen Verzeichnisses in Irrthum gewesen w^ar, « Gleich nach der glücklichen Entdeckung machte Meigen I Versuche , neue Gattungen nach dem Flügelgeäder zu charakterisiren , er bemerkte aber bald, dass es sehr schwer sein würde, das Charakteristische mit Worten deutlich za 72 machen, indess ahnte er doch damals schon, dass neue Gattungen sich auch noch durch andere Merkmale würden i unterscheiden lassen: er fing an Abbildungen zu entwerfen, j die Flügel und Fühler vergrössert darzustellen. Ein kleines i Mikroskop mit hölzernem Gestelle von 20maliger Vergrösse- i’ung wurde zur Messzeit in Aachen acquirirt und dieses, , so wie eine einfache ungefähr 6 mal vergrössernde Loupe, waren die einzigen Instrumente , die er auch für die Zukunft gebrauchte, wobei ihn allerdings sein sehr scharfes Ge- sicht unterstützte. Sein inniger Wunsch ein Mikroskop zu besitzen war nun erfüllt, ein zweiter Wunsch, ein achro- matiscJies Fernrohr zu haben, wurde es in der Folge auch. i Die angenehme Zeit des Aufenthaltes in Aachen ver- floss indess sehr rasch, denn schon im Jahre 1786 im : Herbste starb in Solingen der Organist Berger, ein jüngerer i Bruder seines früheren Lehrers; es wurde ihm diese Stelle, womit zugleich eine französische Schule verbunden war, angeboten , er nahm sie , obgleich widerstrebend an , denn ; lieber wäre er in Aachen geblieben, allein der Wunsch, ^ seinen Angehörigen wieder nahe zu sein, so wie die vor- • theilhafte Anstellung trug über seine Neigung den Sieg davon, ln der Nähe von Solingen machte er um diese Zeit die Bekanntschaft mit Weniger, und schloss sich an denselben, der mit ihm die Neigung für Botanik und Entomologie theilte , innig an. Um die Pflanzen nach dem Sexualsystem zu studiren, wurde dasselbe in der üebersetzung von Lippert angeschaflft und eifrig benutzt. Unterstützt wurde das botan. Studium durch den schönen Garten von Rautenbach zu Wald, in der Nähe von Solingen, der an 800 Arten, syste- matisch benannt, enthielt, alles Neue wurde Meigen aus diesem Garten bereitwillig mitgetheilt und Rautenbach machte . ihn auch mit dem damals sehr bekannten Baron von Hüpsch ■ in Köln bekannt , dessen Naturalien - Kabinet für jene Zeit , bedeutend wTir. Die immer inniger werdende Bekanntschaft , dauerte bis zum Tode dieses w^ohlw'ollenden und ausgezeich- neten Mannes. Sein Kabinet ist nach Darmstadt gekommen. Der Enthusiasmus für Entomologie und Botanik veran- lasste Meigen um diese Zeit, sich auch mit ausländischen Produkten zu befassen, und bald stand sein Entschluss fest, dieselben in fremden Ländern aufzusuchen und zu studiren; Weniger w^ollto sich dem Unternehmen anschliessen. Einem Freunde theilte er diesen Plan mit, der mit Hrn. Gerning in Frankfurt in Verbindung stan^l, der Letztere wurde davon 73 in Kenntniss gesetzt und schrieb an seinen Sohn, der für ihn in Holland Ankäufe ; von Insecten besorgte. Die Sache fand Beifall. Ein schweizerischer Graf von Meuron, in holländischen Diensten , dessen Bruder Gouverneur von Trinkouiale auf Ceylon war, verschaffte ihnen die Aussicht auf einem Ostindienfahrer als Chirurgen, mit einem ansehn- lichen Gehalte , angestellt zu werden. Der Graf schrieb eigenhändig an Mg. und verlangte seinen definitiven Entschluss, mit dem grossmüthigen Anerbieten, seinerseits durch einen Beitrag von jährlich 25 Karolin , das Unternehmen zu unter- f stützen. Voller Freude sahen sich die beiden Freunde im Geiste schon in den herrlichen Zimmtwäldern auf InseCten und Pflanzen Jagd machend. Allein die Herrlichkeit hatte I bald ein Ende , denn als seine Mutter diesen Plan erfuhr, I wehrte sie dermassen kräftig dagegen , dass Mg. als gehor- I samer Sohn sein Projekt aufgab. Rastlos würde aber in f den Lieblingsfächern fortgearbeitet , namentlich an den Zwei- . flüglern, weil Mg. bald merkte, dass diese Ordnung bisher nur stiefmütterlich behandelt worden war. Durch eignen Privatfleiss hatte er bereits so viel Latein erlernt, um die Werke des Fabricius nothdürftig zu verstehen. Seine bis dahin neu geschaflfenen Gattungen wurden immer mehr aus- I gefeilt. Die Gattungskennzeichen suchte er da auf, wo die Natur sie, nach seiner Ansicht, hingelegt hatte, ohne sich ausschliesslich an einen Körpertheil zu binden 5 sein System sollte also ein eklektisches sein. Bis zu seinem Lebensende ist er der festen Meinung gewesen, dass man nur auf diesem Wege dahin gelangen könne, ein brauchbares, und das Studium förderndes System zu ermitteln; er sah es für eine üninöglichkeit an , ein sogenanntes natürliches System auf- zustellen, aber auch die, auf bestimmte Körpertheile einzig beschränkte und basirte Anordnung (z. B. der Mundtheile allein), hielt er für einseitig und der Wissenschaft nicht zuträglich. Wie weit sich diese Meinung rechtfertigen lasse, liegt natürlich ausser dem Bereiche dieser Mittheilungen. Im Jahre 1792 nahm er ordentlichen Unterricht im ieichnen, der aber nur ein halbes Jahr dauerte , indem er n diesem Jahre eine Lehrerstelle in Burtscheid bei Aachen intrat. Zur Abreise kam es aber noch nicht gleich, da uan bald in Solingen den Kanonendonner der Schlacht von femappes vernahm. Die Franzosen drangen so weit vor, i lass sie noch im December Aachen und Burtscheid einnahmen. 2rst im folgenden Jahre überrumpelte der Prinz Koburg 74 dieselben bei Aldenhofen, sie mussten Aachen und seine Umgebung räumen, aber erst nach der Schlacht von Neer- winden trat Mg. seine Reise nach Burtscheid an. Es war ein sehr unruhiges Jahr wegen der vielen Truppenmärsche; Oestreicher, Böhmen, Ungarn, Slavonier, Italiäner u. a. zogen hin und zurück, auch sah er 15,000 Hessen durch- ziehen, die den Engländern verkauft worden waren. Fleissig wurde von Meigen bei Burtscheid und Aachen gesammelt, bis er im Jahre 1796 eine Stelle als Lehrer für die fran- i zösische Sprache in Stollberg, 2 Stunden von Aachen, annahm. Hier blieb er bis zu seinem Tode ohne weiteren , Ortswechsel. In Stollberg gab er nun Unterricht im Fran- zösischen und ausser der Schulzeit im Zeichnen, in der i Geographie, Geschichte, im Klavierspielen und selbst in der Astronomie. Er machte nämlich bald die Bekanntschaft des Messingfabrikanten J. A. Peltzer, der ein Freund der ma- thematischen Wissenschaften war und ein Tiedemannisches : achromatisches Teleskop mit OOmaliger Vergösserung besass. Es wurden damit fleissig Beobachtungen angestellt. Von Stollberg aus wurden häufig Excursionen in die Umgeguiig gemacht, doch w^ar das Leben mehrere Jahre liindurch ziem- lich gleichförmig. Im Jahre 1801 machte Mg. die Bekannt- schaft des berühmten französischen Naturforschers Grafen von Lacepede , damals Grosskanzler der Ehrenlegion. Er kam mit einem starken Gefolge nach Stollberg, um die damals blühenden Messingfabriken zu sehen. Die Kaufmannschaft veranstaltete ein Mittagsessen , wozu Mg. geladen wurde. Er sass dem Grafen gegenüber und unterhielt sich mit diesem über naturhistorische Gegenstände , auch Hess Lacepkle sich Meigen’s Zeichnungen von Dipteren zeigen. Am folgenden Tage besuchte ihn Mg. auf sein Verlangen in Aachen und hier machte ihm der Graf den ehrenvollen Vorschlag, als Botaniker den Kapitain Baudin auf seiner Reise um die Welt ^ zu begleiten. Obgleich Mg. nun unter früheren Verhältnissen ^ diesen Vorschlag mit beiden Händen angenommen haben würde, ' der ihm eine ehrenvolle, vielleicht glänzende Laufbahn in Frank- ■ reich bereitet hätte, so lehnte er ihn doch aus Gründen, die er in f seinem Nachlasse nicht näher bezeichnete, höflich ab. Lacepede ^ hat in der Folge der Stollberger Kaufmannschaft bei vorkommeji- den Anträgen an die französische Regierung manchen guten ^ Dienst erwiesen, und sich stets dabei mit Freuden, wie er den Bittstellern versicherte, der Bekanntschaft mit Mg. erinnert. — (Fortsetzung folgt.) llj ^75 Verzeichnis« der in den Fürstenthümern Lübeck und Birkenfeld von mir bisher aufgefundenen Blattwes^pen. Vom Oberförster Ti«ch1>ein in Herrstein. ! Wenn das nachstehende Verzeichniss der von mir, während der Jahre 1836 bis 40 bei Eutin im Fürstenthum Lübeck und während 1841 bis 1846 bei Herrstein im Für- stenthum Birkenfeld gefangenen Blattwespen auch gerade nicht reich an neuen Arten ist und keineswegs Anspruch lauf Vollständigkeit machen kann, was um so verzeihlicher sein möchte, da ich bei dem Sammeln der Thierchen auf mich allein beschränkt war , so ist es den Hymenopterologen doch vielleicht interessant, hier eine Zusammenstellung dessen ^n finden, was ich aus der Familie der Tenthredoniden in ’.wei ihrer Lage nach so verschiedenen Gegenden auffand. Der Kürze wegen bezeichne ich die Fundorte Eutin mit E. und Bir- ^nfeld mit B. , gebe aber die Zeit des Fanges in Zahlen an. I. Ci mb ex Oliv. 1) Cimbex Leach., variabilis Klug. var. lutea Lin. E.; var. tristis F. E.; var. sylvarum F. E. ; 2) Trichosoma Leach. betul eti Klug. B. — lu- corurn F. E. , B. 3) Zaraea Leach. fasciata F. E. f, B. 4) Albia Leach. aenea Klug. B. |. — - sericea li. B. 1^. 5) Amasis Leach. laeta F. B. II. Hylo toma Latr. 1) Hylotoma Latr. enodis L. B. , E. — itrata Klug. B. i. — berberidis Schrank. B. — 5yanella Klug. E. — violacea Klug. B. — joerulea Klug. B. y*. — ustulataL. E. B. — ;e graentaria Panz. E. B. — r o saru m F. B. — )agana Panz. E. B. y*. — coerulescens F. — femoralis Klug. B. 2) Schizocera Latr. furcata de Villers. B. — ) i f i d a Klug. E. J. III. Lophyrus Latr. Aus der Gattung Lophyrus, deren Arten bekanntlich ille auf Nadelhölzern leben, habe ich keine Repräsentanten 76 auffinden können, da es in den Fürstenthüraerii bis jetzt nur wenig Nadelhölzer giebt. IV. C 1 a d i u s llliger. 1) Cladius difformis Pz. B. E. 2) Triophorus Latr. albipes Klug. E. V. Nematus Jnrine. 1) Croesus Leach. septentrionalis L. E.; 2) Nematus coeruleocarpus Htg. B. J Har- tig hatte zur Beschreibung dieser Blattwespe nur eia Exemplar, dem die Tarsen der hintersten Beine fehlten, daher er die Farbe derselben nicht angiebt. Es sind aber die Hintertarsen , so wie die Spitzen der Hinter- tibien schwarz und nur die Krallen dieser Füsse , au den meisten Exemplaren meiner Sammlung roth. — Erichsonii Htg. E. — lucidus Pz. E. — quere us Htg. B. J. — aurantiacus Htg. E. y®. — al b ip e nn i s Htg. i E. — ventralis Pz. E. B. — myosotidisl F. E. y« B. ^ 1/. — capraeae L. B. J, E. V- - | fulvus Htg. B. y^. Saxesen fing, wie Hartig angiebt, diese Blattwespe auf Rothtannen ; ich habe dieselbe in einem aus mancherlei Laubholzarten gemischten Niederwald, in dem und in dessen Nähe durchaus keine Rothtannen vorkamen, gefangen. — luteus Pz. B. 5 — salicis L. B. ; — ventric 0 s US Htg. E,, B. — leucotrochus Htg. B.5 — mac uli V e n tri s Htg. B. E. — crassi- cornis Htg. B. -J. — Fraxini Htg. E. — leuco- stictus Htg. B. y^. — pedunculi Htg. E. y^. — • apicalis Htg. E. B. — viminalis Htg. E. — leucopodius Htg.' B. Ein Männchen, bei Herrstein !l gefangen. Es stimmt ganz mit Hartig’s Beschreibung, ; doch fehlt der weisse Halskragen , was aber eben dem Männchen eigen sein mag. — monogyniae Htg. E. J. — alnivorus Htg. B. y^. — leucopodius Htg. B. ; — prasinus Htg. E. y^^ f. — vires eens Htg. B. J. — pallicarpus Htg. E. J. — m elanasp i s Htg. B. y^. — i platycerus Htg. E.^.— minutus Tischbein. B. Körperfonn wie bei Selandria, Fühler länger als Kopfi und Thorax, borstenförmig. Glänzend - schwarz. Beinei weisslich - gelb ; die vier hinteren Schenkel am Innen - und Aussenrande mit schwarzem Schatten 5. Tibienspitzen und Tarsen der hintersten Beine auf der oberen Seite braun. 77 Flügel wasserklar, mit brannem Geäder, weisser Randader und weissem Flügelmal, dieses an der unteren Hälfte schwärzlich. Cubitalzellen vollständig getrennt. Länge IJ'". Flügelspannung 4'". rufipes Tischbein. B. Körper gestreckt, mit kurzen weissen Härchen. Fühler länger als der Hinterleib. Glänzend-schwarz. Flügelschüpp- ':hen blassbraun. Beine einfarbig rothbraun; die Spitzen 1er hintersten Tibien , so wie die Basis der hintersten Tarsen iber schwarzbraun. Flügel klar, mit schwarzem Geäder; Randader und Mal braungrau. Länge 2^'". Flügelspannung 5'^'. leucapsis Tischbein. E. Körperform der Selandrien. Fühler so lang als Kopf , nd Thorax. Schwarz. Am Kopfe sind die Mundtheile, mit Ausnahme' der rothbraunen Mandibeln , das dreieckige Kopf- schildchen und der Unterrand der Augen schmutzig- weiss; der Hinterrand der Augen ist aber braun. Flügelschüppchen und Ecken des Halskragens rein -weiss. Schenkelringe sämmtlich, Schenkel (mit Ausnahme der Basis, welche wie die Hüften schwarz ist), die Tibien und Tarsen der vor- dersten Beine schmutzig - weiss! An den Schenkeln der hintersten Beine setzt sich die - Farbe der schwarzen Basis an der Innen- und Aussenseite bis zum Knie fort. Spitze der hintersten Tibien und Tarsen braun. Flügel glashell, Geäder blassbraun, Randader und Mal etwas dunkler, letzteres aber in der oberen Hälfte weiss. Länge IJ'". Flügelspannung 5'". öl flavicomus Tischbein. B. J. ' j Körper gestreckt , wenigstens nicht Selandrien ähnlich. 'Fühler wenig länger als der Hinterleib. Schwarz - glänzend. ' Kopf und Thorax dicht mit gelben Härchen bekleidet. Mund, 'Kopfschild, vorderer Augenrand, Halskragen, Flügelscliüpp- chen , Bauch , so wie Seiten des Hinterleibrückens und Beine schwefelgelb; an den Hinterbeinen jedoch die Knie, Spitzen p der Tibien und die Tarsen schwarz. Flügel wenig getrübt, mit braunem Geäder und Randmal, aber gelber Randader. 1*Die beiden Grundglieder der Fühler schwarz, die folgenden Glieder schwarz, auf der Unterseite aber rothbraun. Länge 2J'". Flügelspannung 5}'". 78 variabilis Tischbein. B. J Köi’perform fast so gedrungen wie bei Selandria ovata. Fühler kürzer als Kopf und Thorax. Glänzend - schwarz. Kopf, besonders das Gesicht, sehr dicht, auch Brust und Bauch mit weissen Härchen besetzt, Oberlippe wenig ausgebuchtet. Mund mit Oberlippe und Anhang weisslich- gelb oder gelb ; Spitzen der Mandibeln aber braun, Augen- rand entweder nicht gefärbt, roth oder gelb. Halskragen gelbbraun, oft mit schwarzem Fleck in der Mitte; Mittel- brustlappen roth oder roth gerandet ; Brustseiten entweder ungefärbt oder mit rothem Fleck ; Schildchen entweder roth, oder roth und schwarz, oder schwarz; Rückenkörnchen immer leuchtend weiss. Hinterleibsrücken meist ganz schwarz, jedoch auch oft der letzte Ring braun. Bauch entweder ganz schwarz oder ganz braun oder die ersten 5 bis 6 Ringe heller gerandet und die folgenden braun. Flügel nicht getrübt, mit braunem Geäder, braungelber Randader und gleichgefärbtem Mal; letzteres jedoch auch oft mit dunk- lerem Fleck an der Seite der ersten Cubitalzelle. Fühler schwarz. Hüften schwarz oder zur unteren Hälfte gelb ; Schenkel , Tibien und Tarsen der vordersten Beine weissgelb oder gelbbraun; Tarsen der Hinterbeine ebenfalls gelb oder schwarzbraun und schwarz; auch haben mitunter die vier hinteren Schenkel auf ihrer innern Seite eine schwarze Linie. Länge 3'". Flügelspannung 7'". 3) Cryptocampus mucronatus Mus. Kl. E, — angustus Htg. B. VI. Dineura Dahlb. 1) Dineura stilata Klug. E. — despecta Mus. Kl. E. J. 2) Mesoneura Htg. pallipes Htg. B. VH. Dolerus Klug. 1) Dolerus. eglanteriae F. E. B. J V** — du bi US Klug. B. — anticus Klug. E. ; — palu- stris Klug. E. V V®» ß* J V®* madidus Klug. E. i, B. ^5®. — gonager F. E. J, B. Y h ““ vestigialis Klug. E. j-. — e qui seti Klug. E. — haematodes Schrank. E. J, B. — niger Klug Mus. E- B* i - anthracinus Klug. E. y*. — coracinus Klug. E. y. — varispinus Htg. E. y B. y cenchris' Htg. B. J. — leucobasis Htg. E. i, B. V- 79 2) Telmatopus Hartig. minutns Htg. E. VIII. Emphytus Klug. 1) Emphytus Klug, cinctus L. E. B. y*, — grossulariae Klug. E. — rufo cinctus Klug. E. Y* — calceatus Klug. E. f , B. — patellatu s Klug. B. — tibialis Panzer. B. Das Männ- chen ist bedeutend kleiner (Länge 3 — 4'") als das Weib- chen (Länge — 5'") und schlanker; die Fühler des Männchens sind meistens rein schwarz und haben nur mitunter vor der Spitze (da wo die Fühler der Weibchen weiss sind) einen bräunlichen Schimmer. Häufig bei Herr- stein , im August im Eichenniederwald ( vermischt mit Hainbuchen) gefangen. — apicalis Klug. B. ; — car- pini Htg. B. — basalis Klug. B.; - didymus Klug. B. i — bucculentus Tischbein. B. J. Kopf breiter als Thorax; Fühler wenig länger als Kopf und Thorax. Glänzend-schwarz. Hinterleib mit rotheöi Gürtel (4, 5, 6.), dieser jedoch am Bauche durch eine schwarze Linie unterbrochen. Rückenkörnchen leuchtend- weiss. Beine roth mit schwarzer Basis der Schenkel und schwarzen Tibien der Hinterbeine. Flügel mit schwarzbrau- nem Geäder und braunem Mal, das an der oberen Seite bis weit in die Randader hinein weiss ist. Länge Flügelspannung 5^'". 2) Harpiphorus Hartig. lepidus Klug. E. B. - Dieses Thierchen variirt sehr in der weissen Färbung. Mehrere in hiesiger Gegend gefangene Exemplare haben ganz schwarzen Kopf und schwarze Seiten der Brust, wo- gegen der Halskragen breit weiss gerandet ist. Der Hinter- leib ist dabei wie gewöhnlich gezeichnet. Die Männchen ! sind stets dunkler gefärbt als die Weibchen. 1 3) Phyllotoma Fallen, microcephalus Klug. E. J. I 4) Kalio sysphinga Tischbein. *) I Flügel mit zwei Radial und drei Cubitalzellen , die : erste und zweite vereint , diese und die dritte mit rück- *) Zelle und ffvffCpiyyt» zusammenziehen. 80 laufender Ader, Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen, Unterfliigel ohne Mittelzelle, Dohrnii Tischbein. Bei Herrstein gefangen. Körperform der Selandrien. Fühler so lang wie der Thorax, neungliedrig. Tiefschwarz. Spitze der Mandideln roth. Knie , Tibien und Tarsen der vorderen Beine schmutzig -weiss, dieselben Theile der hintersten Beine grau -braun. Flügel schwarz, mit schwarzem Geäder und graubraunem Mal. Länge 1''', Flügelspannung 3'". Das Subgenus Emphytus Klug wurde von Hartig In drei Sectionen getheilt, die sich auf Bildung der lanzett- förmigen Zelle und die Zahl der Mittelzellen des Unter- flügels stützen. Die vorbeschriebene Blattwespe gehört hiernach aber zu keiner der von Hartig gebildeten Sectionen und musste deshalb eine besondere Section gebildet werden. (Schluss folgt.) Beiiierkung^en zu den in f/Lacordaire’s Monographie des coleopteres subpentameres de la famille des Phytophages/i Yorkommenden deutschen Arten. Vom Director Dr. Ijl* /Suffrian in Siegen. ( Fortsetzung. ) n. 48. D. afßnis Kunze, Unter diesem Namen ver- bindet der Verf. die vier von Kunze unter den Namen D. rustica Schüppel, planicollis Dahl, pallipes St. und affinis Kunze beschriebenen Arten; es stehen dieselben allerdings einander sehr nahe, und namentlich lassen sich D. rustica und planicollis (die schon Illiger im Berliner Museum mit einander vereinigt hatte), sowie D, pallipes und affinis nur an feinen Merkmalen von einander unterscheiden, indessen habe ich bei zahlreichen von mir verglichenen Exemplaren wenigstens hinsichtlich dreier jener Arten nie geschwankt, zu welcher derselben jedes einzelne gehöre, und kann mich daher auch nicht mit der von dem Verf. versuchten Zu- sammenziehong einverstanden erklären. Vielleicht wurde ^1 die letztere dadurch veranlasst , dass der Verf. aus den sehr getreuen Kunze’schen Beschreibungen überall nur einzelne Merkmale hervorhob j so bei D. pallipes nur die (keines- weges stets vorhandenen) hellrothen Beine, bei D. rustica die feine Sculptnr der Deckschilde; vielleicht auch dadurch, dass dem Verf. eine nicht zureichende Anzahl von Original- exemplaren zum Vergleiche zu Gebote stand: jedenfalls scheint es mir aber nicht streng folgerichtig zu sein, wenn der Verf. in den der Gattung vorausgeschickten Erörterungen auf die Gestalt und Sculptur des Halsschildes einen beson- dern Werth legt, und dann gerade bei diesen Arten jene Merkmale nicht gelten lassen will. Der Umstand , dass Sturm in seinem neusten Catalog seine eigene D. pallipes wieder mit D. rustica zusammenzieht, trägt wohl nichts zur Entscheidung der Frage bei; denn abgesehen von der viel- leicht dabei berücksichtigten Autorität Dejean’s kann ich mir recht gut die Möglichkeit denken, dass Sturm seine D, pallipes später nicht wieder gefunden, oder auch (wie Ah- rens seine D. brevicornis) verkannt hat; ich selbst habe aua Sturm’s Händen als D. pallipes zu verschiedener Zeit drei Käfer erhalten , von denen nur einer der echten D. pallipes (von der ich gleichfalls ein Sturm’sches Stück durch Hrn. Prof. Kunze's Mittheilung besitze), der andere der D. rustica, und der dritte ganz der D. variabilis angehört. Im Baue von Kopf, Fühlern und Beinen stimmen alle jene , von unserm Verf. zusammenge- zogenen Arten mit einander überein ; auch auf die stärkere oder schwächere Wölbung der Deckschilde, sowie die Be- schaffenheit der auf denselben befindlichen Eindrücke möchte ich keinen grossen Werth legen, dagegen glaube ich den Bau und die Sculptur des Halsschildes , die Sculptur der I Deckschilde, und bei den d" auch den Ton der schwarzen Färbung als beständig annehmen zu können , auch scheint die Farbe der Fühler keinen grossen Abweichuugen unterworfen. Danach unterscheide ich jene Arten in folgender Weise: a. D. rustica SchüppeL I cf. Halsschild hinterwärts verschmälert , fein nnd [zerstreut punktirt , mit stumpfen, kaum aufgebogenen . Vorderecken; die Deckschilde matt-kohlschwarz, fein punkt- I streifig, mit narbigen Zwischenräumen und eingemengten I Punkten an der Schulterbeule und dem Schildchen ; die I Fühler vom 3ten Gliede an schwarz, an der Wurzel jedes I Gliedes rotli geringelt. U 82 $. Halsschild hiuterwärts verschmälert, feiü und dicht punktirt, mit stumpfen, kaum aufgebogenen Vorderecken; die Deckschilde erzfarbig, grob puuktstreifig , mit querrunz- ligen Zwischenräumen ; die Fühlerglieder vom 3ten an auf der oberu Hälfte schwarz. b. D. planicoUis Dahl, cT* Halsschild hinterwärts verschmälert , fein und ziem- lich dicht punktirt, mit stumpfen, kaun» aufgebogenen Vor- derecken, die Deckscliilde blauschwarz, massig punktstreifig, mit fein querrunzligen Zwischenräumen und eingemengten Punkten an der Schulterbeule und dem Schildchen; Fühler wie bei der Vorigen. , ; Halsschild gleichbreif, vor dem Hinterrande einge- schnürt, fein und dicht punktirt, mit stumpfen, kaum aufgebogenen Vorderecken, die Deckschilde erzfarbig, grob- punktstreifig, mit querrunzligen Zwischenräumen; Fühler wie bei der Vorigen. c. D, affinis Kunze. c/. Halsschild hinterwärts verschmälert und an den Seiten ausgerandet , mässig und zerstreut punktirt, mit stumpfen, breit aufgebogenen Vorderecken; die Deckschilde purpurschwarz, grob-punktstreifig, mit querrunzligen Zwi- schenräumen und eingemengten Punkten an der Schulterbeule; Fühler roth. Halsschild hinterwärts stark verschmälert und an den Seiten ausgerandet, fein und ziemlich dicht punktirt, mit stumpfen, breit aufgebögene.n Vorderecken; die Deckschilde erzfarbig , grob - punktstreißg mit grob - querrumzligen Zwi- schenräumen; Fühler roth. d. D. palUpes St, Halsschild hinterwärts stark verschmälert, an den Seiten kaum ausgerandet, deutlich und zerstreut punktirt, mit stumpfen aufgebogenen Vorderecken; die Deckschilde purpurschwarz , sehr grob - punktstreifig mit querrunzligen . Zwischenräumen und eingemengten Punkten an der Schulter- beule; Fühler roth. ^ $. Halsschild hiuterwärts verschmälert , denen Gyllenhal stärker glänzende Deckschilde zuschreibst.' Dass der D. micans Kunze nun gar keine bläuliche Abänr: deruugen mehr verbleiben, war zufällig. Gyllenhal erwähnt jedoch weder bei seiner D. violacea, noch bei D. sericea oder einzelnen Formen der letztem irgend Etwas von jener grobem Sculptur des Halsschilds, und bezieht sich auch im Appendix (1827 ) , in welchem er seine D. violacea nochmals durch die Bemerkung: • Interstitiis striarnm in elytris laevi- bus, non transversim strigosis, perspicue a praeeedente [sericeaj distincta « als Art zu halten sucht, gar nicht auf die D. proteus Kunze 5 er giebt vielmehr durch den Zusatz: • Ceterum simillima- sc. sericeae, deutlich zu erkennen, dass er seine D. violacea nicht mit der von ihm kurz zuvor 88 erwähnten D. proteiis Kze. identisch halte. Unser Verfasser zuletzt (1845) vereinigt unter D. sericea Alles, was Ahrens als D. micans und Gyllenhal als D. sericea verbunden haben, zieht fragweise die D. violacea Gyll. , als gewiss ( wie auch schon Ahrens in seiner nicht druckfertig gewordenen Revi- sion dieser Gattung 1832 gethan) die D. proteus Kunze hinzu, und wirft damit, wie bereits oben bemerkt, auch noch die D. sericea Ahr., Kunze (comari Ahr in litt. ) zu- sammen, wobei ich ihm wohl in dem Erstem, nicht aber in Letzterm beitreten kann. Zwischen den verschiedenen , unter der D. micans Ahr. und sericea Gyll. begriffenen Formen Lässt sich kein durch- greifender Unterschied aufnnden. Was zunächst die Farbe anbetrifft, so kann man aus allen Färbungen Exemplare finden, die in Körperbau, Sculptur und Grösse so vollkommen übereinstimmen , dass sich unter ihnen gar keine Abwei- chung, als eben nur die Farbe, angeben lässt; eben so giebt es zwischen diesen einzelnen Farbenschattirungen gar keine festen Grenzen , sie laufen vielmehr durch ganz unmerkliche Uebergänge von schwarz durch dunkelschwarzblau , dunkel- blau, blau, blaugTÜn, grün, goldgrün, goldgelb, glänzend und matt -broncefarbig, erzfarbig mit röthlichem Schimmer, kupferroth, purpurroth, duukel-purpurroth mit blauem oder grünem Schimmer so in einander, dass man bei vielen Stücken nicht wissen würde , zu welcher Art man sie bringen sollte. Dazu kommt noch, dass man Thiere von den ver- schiedensten Farben während der Fangzeit fast täglich in Paarung findet , ohne dass , wie Panzer früher vermuthete, das eine und das andere Geschlecht ausschliesslich an gewisse Farben gebunden wäre. Auch andere Arten ändern ganz in derselben Weise hinsichtlich der Farbe ab , so D. thalassina Germ., variabilis Kze. , simplex F. , tomentosa Ahr., besonders aber comari Ahr., welche letztere genau dieselben Varietäten wie D. sericea darbietet. Und wenn solche Beobachtungen, wenn eine Reihenfolge von 24 Far- benschattirungen, welche ich augenblicklich in 116 Exem- plaren vor mir habe, noch nicht hinreichen sollten, die Unbrauchbarkeit der Farbe als Artmerkmal darzuthun ; — so besitze ich ein im Mai 183.5 bei Dortmund gefangenes Exemplar, welches nach seiner dunkelbraunen Färbung der D. violacea F. angehört, bei dem jedoch die linke Flügel- decke einen scharfbegränzten die drei äussern Zwischenräume umfassenden goldgelben Seiteuran d zeigt, und ein eben so 89 gefärbter ^ Linie langer schräg hintei*wärts nach der Naht zu laufender Strich auf dem schwach erhöhten Felde links rom Schildchen befindlich ist. Eben so wenig aber lässt sich die Sculptur zur Ljiter- scheidung von Arten benutzen. Der grössere oder geringere Glanz der Deckschilde hängt von der geringem oder grössern Ausprägung der Querrunzeln ab , und hierin werden die Extreme durch eine Reihe von Uebergäugen verbunden: keinesweges aber trifft, wie schon Gyllenhafs Beschreibung zeigt, der grössere Glanz der Deckschilde stets mit stä,rkern Runzeln des Halsschilds zusammen. In allen Färbungen, nicht bloss der blauen , findet man Individuen, welche diesen Glanz zeigen, sowie umgekehrt Käfer mit grob gerunzeltem Halsschilde, bei denen die Deckschilde nicht wieder runzelig, und dadurch matt sind, und alle diese Formen in Paarung durcheinander. Eben so wird man auch die übrigen, von Kunze angegebenen Merkmale der D. proteus zwar manch- mal vereinigt , doch noch weit mehr an einzelnen Exemplaren zerstreut finden : dass die vollständig ausgebildete D. proteus Kunze aber überall weit seltener vorkommt , wird man, da man sie als die abnorme Form betrachten muss, wohl natürlich finden. Aus der von dem Verf. gegebenen Synonymie sind daher die Citata D. sericea Ahr., Kunze, als einer eigenen, unter der D. sericea des Verf. nicht mit begriffenen Art (wie die Beschreibung der Fühler pag. 184 deutlich zeigt) zu streichen: und es bleibt dann nur noch übrig, die von dem Verf. als » Varietates incertae sedis « bei den von ihm aufgeführteii Formen noch nicht untergebrachten Varietäten der D. micans Ahr. , Kunze und proteus Kunze gehörigen Ortes unterzubringen , wobei ich jedoch die einzelnen Farben- varietäten nicht in der von dem Verf. angewendeten Reihen- folge aufführe, sondern sie so ordne, wie es der allmählige üebergang einer Farbenschattirung in die andere verlangt. Als alle Formen zusaramenfassende Citate gehören der Art im Allgemeinen an: D. sericea Hlig., micans Ahr,, sericea Gyll. und der spätem schwedischen Autoren: die einzelnen Varietäten aber ordnen sich, wie folgt: «. schwarz , mit metallischem Glanze ; eine von keinem Autor erwähnte Form , die ich im Mai des überaus reichen Donacienjahrs 1835 einmal bei Dortmund angetroffen habe. 90 ß. schwarzhlau ^ nächst der vorhergehenden die selten- ste Form. D. festucae Fahr. — micans Ahr. var. h. — sericea Gyll. var. b. — Lacord. van B. y. hlau^ häufig ins Violette oder Röthliche schimmernd, D. violacea Hoppe, Fahr. — micans Ahr. var. g. — sericea Gyll. var. a. — Lacord. var. C. — Sind dabei die Deck- schilde glänzend und kaum gerunzelt, so ist diese Form D. violacea Gyll. — Lacord. var. H. ? — und wenn dabei zugleich das Halsschild grob gerunzelt ist, D. proteus Kunze, var. c. , - blaugrän^ häufig mit blauem' Halsschilde. Leptura sericea Linn. , Fab. — D. sericea Gyll. var. c. — micans Ahr. var. c. — Lacord. var. A. — ^ und mit grob-gerunzel- t«in Halsschilde D. proteus Kunze var. b. r. goldgrün. D. micans Panz. — micans Ahr. rar. c. d. (wo bei var. d. zu lesen ist viridi - aurea) — sericea Gyll. var. d. — Lacord. var. D. glänzend-broncefarbig, Ü. aeuea Hoppe. — micans Ahr. var. a. — micans Kunze, var. a. matt -broncefar big, D. arinata Payk. var. a. — sericea Gyll. var. g. — micans Ahr. var. h. — micans Kunze var. b. — Lacord. var. E. 3”. liupferröthlich, stark glänzend. Ü. armata Payk. var. b. — sericea Gyll. var. e. — micans Kunze var. b. — Lacord. var. F. 4. purpurroth^ Naht und Seitenrand der Deckschilde nebst den Aussenseiten des Halsschildes oft goldglänzend. — D. nymphaeae Fab. — sericea Gyll. var. f. — micans Ahr, var. f. — micans Kunze var. d. — Lacord. var. G, — und mit grob - gerunzeltem Halsschilde D. proteus Kunze, var. a. X. dunkel -purpurroth, auf dem Rücken des Hals- schildes und der Deckschilde ins Bläuliche oder Grünliche fallend, als Uebergang zu var. y. und J'. Eine gleichfalls noch von keinem Schriftsteller erwähnte Form. pag. 2 0.5 ff. Haemonia Meg. n. 3. H. equiseti Fab, Hoppe’s und Panzer’s Käfer sind unbedenklich mit der Fabricius’schen , von Ahrens und Kunze beschriebenen Art identisch. Fabricius erhielt seinen Käfer von Hoppe, und nimmt da, wo er denselben zuerst 91 i beschreibt (Ent. Syst. Suppl. 128) ausdrücklich auf Hoppe ' Bezug 5 überdem besitze ich den Erlanger Käfer von Starm, und den Leipziger von Hrn. v. Kiesenwetter , und finde zwischen beiden nicht den geringsten Unterschied. In der neuern Zeit ist diese Art bei Erlangen von Hrn. Dr. Rosen- hauer nicht wieder aufgefunden worden; die Mittheilungen, welche dem Letztem in Wien von Kollar und Heeger über die Fangweise gemacht wurden, stimmen im Wesentlichen mit den Angaben von Kunze und Kaulfuss in den N. Halli- schen Schriften (l. 6. 34.) überein. Auch jene Wiener Entomologen erhielten das Thier (ini Sept. ) im Prater durch das Ausreissen von Wasserpflanzen, in deren Wurzeln die Puppe ruht, und nahmen dann aus den Puppenhüllen die in den meisten derselben befindlichen schon ausgebildeten Käfer heraus x\uffallend ist das sprungweise Vorkommen dieser Art in Deutschland , ausser den beiden ältern Fund- orten (Braunschweig, nach Dahl; Erlangen, nach Hoppe), an denen dieselbe neuerdings nicht wieder vorgekommen ist, sind nur noch Leipzig und Wien als solche bekannt. n. 6. H. zosterae Fab, Nach der Lund- und Sehe- stedPschen Sammlung ist die von Germar F'aun. beschriebene H. Ruppiae die echte D. zosterae Fab. In Bezug auf die Fundorte dürfte bei derselben noch Manches zu berichtigen sein. Fabricius nennt zwar Schweden als Vaterland, aber diese Angabe beruht wahrscheinlich auf einem Irrthum, wenigstens ist das Thier neuerdings in Schw-eden nicht ge- funden; an den Küsten von Bohus, die der Verf. als Fundort nennt, kommt nach GyllenhaPs ausdrücklicher Versicherung nur die folgende Art vor. Mit Sicherheit ist für die vor- liegende nur die Insel Amager bei Kopenhagen als Fundort bekannt. Auf dieser hat sie Thienemann nach seiner eigenen Aussage angetroffen, und es ist danach Germar’s Angabe, dass sie in Norwegen einheimisch sei, zu berichtigen, und von dorther sind auch nach Dr. Schaum’s Mittheilung die übrigen Exemplare in Prof. Germar’s so wie die in Hrn. Guerin’s Sammlung, welche sämmtlich von Schiödte und Drewsen stammen. n. 7. H. Gyllenhalii Lacord» Dass diese Art nicht die eigentliche D. zosterae Fab. sei, ist von den Schrift- stellern schon früher vermuthet worden. Schon Germar äussert in den Zusätzen zu Ahrens Monographie ( N. Hall. Sehr. I. 6. 34.), dass unter D. zosterae zwei Arten in den Kabinetten verwechselt zu werden scheinen ; und Kunze 92 (ebd. II. 4. 53.) spricht seinen Zweifel darüber, ob die ■ von ihm beschriebene D. zosterae auch wirklich der Fabri- I cius’sche gleichnamige Käfer sei , noch bestimmter aus. Es i ist daher nicht genau, wenn der Verf. sagt, dass auch alle I spätere Schriftsteller GyllenhaPs Irrthum über diese Art I getheilt hätten. Das Tliier kommt übrigens nicht allein in ; Schweden, sondern auch auf der gegenüberliegenden Küste des Festlandes vor; so wurde es von Lüben in der Nahe von Eckernförde in Schleswig, von Erichson und dem verstor- , benen Dr. Schmidt auch am Pommerschen Strande gefangen. Ob sich die vom Verf. als unterschiedene H. Sahlbergii aU selbstständige Art wird behaupten können , scheint mir noch . ziemlich zweifelhaft. ^ (Fortsetzung folgt.) Leber die Gattung: Ortalis und zwei neue Arten j derselben. Vom Professor Dr. H. IjOBW zu Posen. Ortalis cinifei a; atra, tlioracis dorso cinereo, alae limpidae, fasciis duabus discoidalibus antrorsum convergentibus maculaque apicali arcuata nigris. — Long. corp. lin. Vaterland: das nördliche Russland. Sie gehört in die Verwandschaft der Oital. Urticae und rivularis; von der ersten dieser beiden Arten unterscheidet sie sich durch den gedrungenen Körperbau, die grosse Nä- herung der beiden Queraderu und die Lage der mittleren ! Flügelbinden , von der letzten durch den auf der Oberseite ganz aschgrauen, nicht weissgrau liniirten Thorax. Kopf rothgelb, am Augenrande breit weissgesäumt, das üntergesicht auf der Mitte der Länge nach etwas kielförmig gewölbt. Fühler kurz, rostroth, das dritte Glied unten sehr spitz, Borste nackt. Thorax glänzend-schwarz; auf der Oberseite aschgrau, glanzlos, ohne alle Linien, au den Seiten ^ und auf den Hüften stellenweise ein schwacher , fast silber- i weisser Schimmer. Schildchen schwarzbraun, weissgrau- 1 schimmernd. Hinterleib glänzend - schwarz , hinter dem 2teu J und 3ten Einschnitte die Spur einer weisslich - schillernden, t schmalen Binde. Beine scbwarzbraun. Flügel glasartig; die i 93 Wurzel in geringer Ausdehnung schwärzlich 5 eine ansehnliche schwarze Binde beginnt unmittelbar von der Mündung der Hülfsader und läuft ziemlich senkrecht bis gegen den Hin- terrand des Flügels, vor dem sie verlischt 5 eine ähnliche zweite Binde beginnt unmittelbar hinter der Mündung der ersten Längsader, läuft über die kleine Querader gerade nach hinten , bricht sich auf der 4ten Längsader nach aussen und geht über die hintere Querader weg bis in die Nähe des Flügelrandes ; an der Flügelspitze liegt noch ein schwarzer bogenförmiger Fleck , der an der 4ten Längsader rechtwink- lig abbricht und auch hinter der zweiten Längsader eine rechtwinklige Ecke hat. Die kleine Querader liegt gerade unter der Mündung der ersten Längsader, also der hinteren Querader, welche ihrerseits mit der 5ten Längsder einen spitzen Winkel bildet, viel näher als bei fast allen anderen Arten; (bei rivularis findet dasselbe statt, die übrigens auch in der Flügelzeichnung der O. cinifera äusserst nahe steht) die 3te und 4te Längsader convergiren gegen ihre Mündung hier ein wenig. Die ganzen Flügel zeichnen sich durch ihre Breite aus. Ortalis albipennis: cana; alae lacteae, nervis transversis , macula minuta stigmaticali fasciolaque antapicali tenuissima nigris. Long. corp. 1 lin. — Vaterland: die Gegend von Xanthus, wo ich das Weib- chen an einem Schilfe fing. Sie schliesst sich keiner der mir sonst bekannten Arten unserer Fauna recht nahe an , doch steht sie unleugbar mit Ort. crassipennis und omissa in näherer Verwandschaft, als mit allen anderen Arten. Der ganze Körper ist weissgrau, völlig glanzlos; das üntergesicht gelblich - weiss , in der Mitte flach gewölbt; Stirn bis gegen den Scheitel hin hellgelb, der Augenrand nur mit einer äusserst feinen kaum bemerkbaren weisslichen Linie eingefasst; Fühler kurz, lebhaft hellgelb, das 3te Glied unten sehr spitz, die Borste deutlich behaart; Scheitel und Hinterkopf w eissgrau , doch schimmert derselbe hinter dem Scheitel und gegen die Backen hin gelblich durch. Die Oberseite des Thorax zeigt, nur wenn man sie ganz von hinten betrachtet, die sehr undeutliche Spur von zwei etwas dunkleren Mittellinien. Das Schildchen ist an der Spitze gelblich, übrigens aber wie der Hinterleib ohne alle Zeich- nung. Die Beine sind gelblich, die Schenkel haben for der Spitze ein bräunliches, beiderseits sehr verwaschenes j aber ziemlich breites Bändchen ; ein eben solches , aber noch i verloscheneres, findet sich auf den Schienen nicht weit von der Wurzel derselben; auf den vordersten ist es kaum zu bemerken ; übrigens haben die ganzen Beine einen weissli- chen Schimmer. Die Flügel sind milchweiss, auch die Adern grösstentheils von gelblich - weisser Farbe, die Randader etwas dunkler, von der Mitte bis zur 4ten Längsader schwarz ; ! auch die Mündung der ersten, die Wurzel der zweiten und ein schief dahinterliegendes Stückchen der 3ten Längsader, so wie beide Queradern sammt dem von ihnen berührten Theile der Längsadern sind schwarz gefärbt; der Raum des Randmals ist milchweiss, wie die übrige Flügelliäche nur an der Spitze geschwärzt; hinter dieser Schwärzung liegt vor der 2ten Querader noch ein schwärzliches Fleckchen; vor der Mündung der 2ten Längsader beginnt eine aus einzelnen etwas verwischten Fleckchen zusammengesetzte Querbinde, welche bis auf die 4te Längsader reicht; die 2te und 4te Längsader sind, soweit sie in dieser Binde liegen, schwarz gefärbt und letztere hat eben da (wenigstens an meinem Exemplare) einen ganz kleinen nach hinten gerichteten Zahn; ausserdem findet sich noch ein kleines grauliches Fleckchen schief hinter der schwarzen Wurzel der 3ten Längsader und ein grösseres, aber ebenfalls blassgrauliches, recht zwischen der 5ten und fiten Längsader. Anmerkung. Die systematische Anordnung der Ortalis- Arten ist nicht ohne Schwierigkeit; die Formen der einzelnen Arten sind zum Theil recht abweichend und doch finden sich andererseits keine recht durchgreifenden Merkmale zur Sonderung in kleinere Gattungen. Herr Macquart stellt eine besondere Familie der Psjio- inydae auf, zu welcher er Orygma, Trigonometopus, Eurina, Psilomyia fPsila), Tetanops, Pyrgota, Otites, Platycephala und Dorycera rechnet. Es ist beim flüchtigsten Anblicke leicht ersichtlich, dass ihm hier die ungefähre üebereinstimmung im Gesichtsprofale Ver- anlassung zur Vereinigung ziemlich heterogener Gattungen gegeben hat die unmöglich in einer Familie vereinigt bleiben können. Lnlei der’ Gattung Otites vereinigt er Arten, wie Ortalis gangraenosa, Ortalis pulchella, Sciomyza bucephala, Sciomyza nignpennis dies ist ein zweiter, grosser Fehler; Sciom. nignpennis und ihre nächsten Verwandten können von Sciomyza nicht getrennt werden, oder doch höchstens als eigene Gattung unmittelbar neben Sciomyza stehen, wie das der Bau des Hinterleibes, der Genitalien , üer btirn u s w deutlich genug nachweist. Sciomyza bucephala ist allerdings keine Sciomyza, sie kann ohne Zwang mit Tetanops vereinigt werden, von der sie sich nur durch noch gerundetere Augen unterscheidet; wUl man dies« Yereinigung nicht, so muss sie als Typus emer 95 eigenen, unmittelbar neben Tetanops stehenden Gattung angesehen werden; von den Ortalis- Arten, mit welchen sie Macquart in eine Gattung zusammenwirft unterscheidet sie sich wesentlich durch Bau und Behaarung der Stirn, durch die runden Augen, die kleine, rundliche Mundöffnung, die Kleinheit der Mundtheile u. s. w. — Von den eigentlichen Ortalis -Arten schliesst sich nun zunächst Ortalis poeciloptera Schrk. f fulminans Mg.) an^ welche Macquart im Genus Otites nicht mit aufzählt ; sie unterscheidet sich von den Otites -Arten so wie von den eigentlichen Ortalis- Arten durch die spitze Gestalt des 3ten Fühlergliedes, von den Ceroxys- Arten durch das zurückgehendere üntergesicht und die rundere Mundöffnung, von allen hier hergehörigen Gruppen durch den eigenthümlichen Bau des Hinterleibes und durch die runden fast quereiförmigen Augen, so dass sie wohl berechtigt ist, als Typus einer eigenen Gattung zu gellen ; es dürfte passend sein , für diese Gattung den ältesten von Schrank herrührenden Artnamen (Musca poeciloptera Beilr. zur Natgsch. ao. 1776 pag. 96, §. 68. Tab. III. Fig, 22.) zu gebrauchen und den üblich gewordenen Meigen'schen Artnamen als solchen bei- zubehalten, so dass die Art künftig Poeciloptera fulminans heissen würde; sie steht Tetanops fast näher, als den übrigen Ortaliden, nur die verhältnissmässig etwas erheblichere Grösse der Mundtheile nähert sie letzteren wieder etwas. Die Ortalis- Arten, welche Macquart zur Gattung Otites gebracht hat, bilden allerdings eine ziemlich gut geschlossene Gruppe, welcher nach der Entfernung des nicht Dahingehörigen der Gattungsname Otites verbleiben kann ; kurze Fühler mit stumpfem, tellerförmigen Endgliede, zurückgehendes, wenig gewölbtes üntergesicht und eine gewisse Uebereinstimmung im Charakter der Flügelzeichnung sind die Hauptmerkmale ; als typische Arten können angesehen werden: Lamed *), gangraenosa und ornata; eine etwas abweichendere Art ist centralis. — Die übrigen europäischen Ortalis -Arten bringt Macquart unter die Gattungen: Ceroxys, Ortalis und Herina, Die erste dieser drei Gattungen zeichnet sieh durch das oberwarts ausgeschweifte, am Ende spitze dritte Fühlerglied sehr aus; das Untergesicht ist ziem- lich senkrecht oder nur wenig zurückgehend , die Mundöffnung ziem- lich gross und weit, die Mundtheile ziemlich gross, der Charakter der Flügelzeichnung bei den einzelnen Arten ziemlich übereinstimmend; die Gattungsrechte dürften also nicht abzuleugnen sein; als typische Arten können rivularis, cirtifera, Urticae, crassipennis und omissa angesehen werden; auch alhipennis schhesst sich ihnen ziemlich gut an; von der Gattung Poeciloptera un^rscheiden sie sich leicht durch Die Art wird gewöhnlich pulcheUa genannt; dieser Name wurde von Rossi in der Fauna etrusca II. 314, 1528. Tab. VIII; Fig. 6 im Jahre 1790 einer Fliege gegeben, die kaum halb so gross und gelb, vielleicht Trypela Westermanni, ganz gewiss aber nicht die Art ist , auf welche -Fabricius Ent. Syst. IV. 352. 167 den Namen übertrug und die er dann in dem Syst. Anti, nochmals als Scalophaga lobata beschrieb; der von mir angenommene Schrank'sche Name ist bereits im Jahre 1781 in den Ins. Austr. 475, 967 publicirt und seine Anwendung vollkoraraen sicher. die länglich - eiförmigen Augen. Ich nehme für diese Gattung den Namen Ceroiys an. — Die beiden Gattungen Herina und Ortalis sind dagegen auf ganz schwankende Merkmale gegründet und können so nicht bestehen; gerade die verhältnissmässige Länge des 3ten Fühlergiiedes ist bei jeder Art anders, sie eignet sich also am allerwenigsten zum Gattungscharakter; das einzige Charakteristische in der Bildung desselben ist die stets längliche, nie runde Gestalt desselben; diese findet sich bei den meisten der von Macquart zu Herina und Ortalis gestellten Arten, die übrigens auch in dem eigen- thümlich kielförmigen Baue des üntergesichtes , der schlankeren Körpergestalt und den Färbungsverhältiiissen so übereinstimmen, dass sie nothwendig in eine Gattung vereinigt werden müssen, welcher der Name Ortalis bleiben muss; als typische Arten können nigrina, palustris, paludum, afflicta, frondiscentiae (cerasi Mg.) ii. s. w. angesehen werden. — Eben so wenig wie die Vertheilung dieser Arten in verschiedene Gattungen zu billigen ist , eben so wenig kann die Vereinigung von Arten wie vibrans und Syngenesiae mit ihnen gut geheissen werden. Ort. vibrans bildet mit ihrem ganz anders gebildeten Untergesichte, welches unter den Fühlern schwach, aber doch deutlich ausgehölt ist, und mit dem tellerförmig gestaltetem dritten Fühlergliede den Typus einer eigenen Gattung, welche sich theils durch die grössere Entwickelung der Taster, theils durch die eigenthümliche Flügelzeichnung den Gattungen Cephalia, Psaicoptera u. s. w. nähert , und deshalb vielleicht am besten die letzte Stelle unter den Gattungen einnimmt, in welche das Meigen- Wiedemann- sche Genus Ortalis jetzt zerfällt wird. — Ortalis syngenesiae weicht durch den eigenthümlichen Bau des üntergesichtes noch mehr als Ort. vibrans von den Arten ab, welchen ich den Namen Ortalis Vorbehalten habe; in unserer europäischen Fauna hat sie keine nähere Verwandte, wohl aber giebt es viele ihr nahestehende exoti- sche Arten; vielleicht lässt sie sich in der Gattung Lamprogaster oder in einer der verwandten unterbringen; sie mit Ort. vibrans in eine Gattung zusammen zu werfen, scheint mir nicht passend. — ^ Mac Ijtfic l)f cn. ln den Memoires de la societe de Liege tom. II. ist so eben veröffentlicht: Monographie des Clivina et genres voisins par M. Pulzeys. Separatabdrücke dieser Monographie, die nahe 200 Arten enthält, sind gegen portofreie Einsendung von 1 ^ 15 für das Exemplar auf Velinpapier und von 2 für das Exemplar auf chinesischem Papier durch den Verein zu beziehen. Auch ist der Herr Verf. bereit, dieses Werk im Tausche gegen exotische oder einheimische Carabicinen abzugeben. Druck Ton F. HessenlanA. Entomologische Zeiiuiig Iieraiisg:eg’eben von dem entoinolog'ischen Vereine z u Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses I ipeVprP i«; liandlungcn von E. S. Mittler in Dr.H. Schaum, Secretair) ** ‘ Berlin und Dyk in Leipzig. K®. 4. Jaiirgaug. April 184(^ Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Schaum: Beitrag zur Kenntniss der von Sturm beschriebenen Carabicinen. Kriechbaumer: Callidium angustum nov. sp. Tischbein: Verzeichniss der in den Fürstenth. Lübeck und Birkenfeld aufgefundenen Blatt- wespen (Schluss.) Hagen: lieber das Geäder der Libellen- flügel. Loew: Die Gattung Helophilus. Briefkasten. ^eteinmn^eit^enliuien. In der Sitzung am 6. Marz wurden als Mitglieder anfgenomiiien : Herr Dr. Kriechbaumer in Chur. » Kaufmann Koppen in Stendal. » L. Miller in Wien. Eingegangen : a) für die Vereinssammlung; 21 sehr schön erhaltene Libellen. Geschenk des Hrn. Apotheker Br ittinger in Steyr. I b) für die Bibliothek; i Memcires de la societe royale de Liege tom I. , II., III. Geschenk der Lütticher Gesellschaft. Annales de la societe entomologique de France. 1844 no. 4. 1845 no. 1, 2, 3. Geschenk der Pariser Gesellschaft, 7 98 Bulletin de Moscou etc. 1846 no.“ 1. ' ' Geschenk der Moskauer Gesellschaft. Monographie des Clivina et genres voisins par M. Putzeys. (Aus den Memoires de Liege tom II.) Geschenk des Hrn. Verfassers. Frey er: Neuere Beiträge Heft 79, 80. Geschenk des Hrn. Verfassers. Isis Jahrgang 1823. Geschenk des Hrn. Prof. Dr. Loew in Posen. Uebersicht der Cerambyciden Münchens. Dissertatio . inauguralis von J. K ri ech b au m e r. .*• Geschenk des Hrn. Oberförster Tischbein ia Herrstein. Beitrag zur KeimlnisvS der von Sturm beschriebenen deutschen Carabicinen. • : Von - . . H. Schaum. Von den Laufkäfern, welche Sturm in seiner Fauna- Deutschlands anfgeführt hat, ist eine ansehnliche Zahl den . neuern monographischen und faunistischen Bearbeitern dieser Familie zweifelhaft oder, gänzlich unbekannt geblieben. Zma grössten Theile sind dies solche Arten, welche Sturm nach den Sammlungen östreichischer Entomologen , namentlich nach denen von Megerle v. Mühlfeld, Ziegler und Duftschmidt beschrieben hat. Die Unzugänglichkeit dieser Sammlungen ^ und der geringe entomologische Verkehr zwischen Oestreich und dem übrigen Deutschland, der längere Zeit 'nur durch einige Händler vermittelt wurde, ist wohl die Ursache gewesen, dass man nicht auf traditionellem Wege zur Kenut- niss dieser Arten gelangte , und aus den Beschreibungen und Abbildungen war in vielen Fällen desshalb keine sicheie Auskunft'' m erlangen , weil die Arten auf individuelle Ab- weichungen hin, die Sturm für spe.cifische Charaktere ange- sthen hatte, aufgestellt sind. I 99 Während die Duftschmidt’sche Sammlung schon vor j längerer Zeit in den Besitz des Hrn. Knörlein in Salzburg I übergegangeii ist, und die meisten Typen der Ziegler’schen »Sammlung schon vor 20 Jahren von Hrn. Schüppel angekauft worden sind, war die Sammlung von Megerle noch bis vor Kurzem im Besitze seiner Wittwe geblieben. Leider war es mir während eines längern Aufenthaltes in Wien im Jahre 1843 nur einmal vergönnt, dieselbe zu clurchmustern, es gelang mir bei dieser Gelegen lieit aber, die Original- Exemplare mehrerer Sturin’schen Arten anzukaufen. Später sind die Reste der Sammlung, in welcher Antiirenen und Ptinen seit dem Tode des Besitzers arg gehaust hatten, für das kaiserliche Museum in Wien erworben worden, und es wurden mir durch die gütige Vermittlung des Hrn. Grafen Ferrari und Dr. Redtenbacher noch einige andere Typen mitgetheiit, die ich bei der einmaligen Durclisicht der mangelhaft geordneten Sammlung nicht herauszufinden vermocht hatte. Mehrere Originale scheinen indessen wirklich verloren ge- gangen zu sein. Die Aufschlüsse, welche sich mir bei Untersuchung dieser Exemplare ergaben, haben mich veranlasst, im Nachfolgenden alle noch gar nicht oder nicht mit hinlänglicher Sicherheit ermittelten Stürmischen Arten zusammenzustellen und sie einzeln soweit als ich es vermag zu bestimmen. Von den Arten der Gattung C a r a b u s waren keine Originale in der Megerle’schen Sammlung mehr vorhanden. Ich glaube, es unterliegt aber keinem Zweifel, dass Carabus oblongus Sturm Tab. 56. a, affinis Duftschm. eine grüne Abänderung derjenigen Form des C. monilis ist, welche Panzer unter dem Namen C. consitus abgebildet hat, und die gewöhnlich violett oder broncefarbeji vorkommt. Auch die zweite Hauptform des C. monilis, die Dejean als den Typus der Art ausah , und die bei völlig gleicher Grösse und Gestalt durch drei genäherte Rippen zwischen den Kettenpunkten der Flügeldecken von dem einfach gerippten C. consitns abweicht, kommt bisweilen hellgrün gefärbt vor, und ist in dieser Abänderung von Hoppe und Hornschuch Act. Leopold. XII. 480, Tab. 45. Fig. 2 als C. Kronii beschrieben worden. Stets gehören indessen solche hellgrüne Exemplare zu deii Seltenheiten. ■ — Carabus assimilis Duftschmidt, Sturm Tab. 56. b. ist, wde ich glaube, eine Abänderung des C. granulatus Linne; di€ vortretenden Hinterecken des Halsschildes scheinen in der 7 * 100 Abbildung etwas übertrieben zu sein, denn weder in Duft- schraidt’s noch in Sturm’s Beschreibung geschieht derselben i Erwähnung. — Carabus obsoletus Sturm Tab. 59. a. , , aus der Ziegler’sclien Sammlung beschrieben , ist mir ganz- | lieh unbekannt. Das Original - Exemplar ist auch nicht wie I die meisten andern dieser Sammlung in Hrn. Schüppel’s I Besitz gekommen. — Carabus au s tr iacu s Sturm Tab. Gl. a. halte ich für eine schmale Abänderung von C. catenulatus. Abbildung und Beschreibung passen ganz gut auf eine solche, und es ist nicht wohl anzunehmen, dass wenn der Käfer eine besondere Art wäre , dieselbe nicht neuerdings wieder ! sollte aufgefunden sein. — Carabus candisatus Duft- schra., Sturm Tab. 62. B. wird von Dejean als eine kleinere Varietät des C. Gcrmari angesehen; Rundung und Wölbung ' der Flügeldecken scheinen mir aber dieser Annahme ent- schieden zu w’iedersprechen, ich kann in C. candisatus nichts als eine unbedeutende Abänderung des C. violaceus erkennen. Auch die Angabe des Fundorts Oestreich und Böhmen entscheidet für meine Ansicht ; C. Gcrmari ist ) bisher nur in Krain aufgefunden worden. Die geringere ^ Wölbung und mehr parallelen Seiten der Flügeldecken sowie ( die mehr hervortretenden und stärker aufgel)Ogenen Hinter- i ecken des Halsschildes scheinen dem letzteren wirklich I Artrechte zuzusichern, während die Meinung, dass die von I Dejean noch unterschiedenen C. j)ur purasc en s, exaspe- • ratus, violaceus und azurescens alle nur Varietäten 1 einer Art sind, immer mehr Geltung gewinnt. — Carabus ^ alpestris Sturm Tab. 65. b. ward von Dejean irrig zu ; C. Hoppii gezogen, es ist eine auf dem Schneeberge bei Wien vorkommende alpine Form des C. sylvestris, die i durch ein schmäleres und etwas kürzeres Halsschild von der i Stammart abweicht. C. Hoppii soll sich an jenem Orte nicht finden, er passt auch seines breiten kurzen Halsschilcles ; und seiner bauchigen Flügeldecken wiegen nicht zu der Stürmischen Abbildung. — Carabus coeruleus Panzer, Sturm, bei welchem Sturm auf die Panzer’sche Abbildung ver- W'eist, gehört zu der um Wien häufig und ausschliesslich vorkommenden violetten Abänderung des C. Scheidleri, die Sturm selbst nochmals als C. purpuratns Tab. 60. b. abgebildet hat. — Carabus angustatus Panzer, Stuim i ist nach der Panzer’schen Abbildung und nach den Original- Exemplaren, die ich in Sturmis Sammlung sah, eine sehr unbedeutende, nur etwas dunkler gefärbte Abänderung von i 101 C. Linnei. Dejean zieht ihn mit Unrecht zu C. sylvestris. — Die übrigen von Sturm beschriebenen Caraben sind säinmt- lich bekannt. Unter den von Sturm abgebildeten Harpalen sind sehr viele Arten zweifelhaft oder unbekannt. Auf die Ansicht des Original - Exemplars mich stützend vermag ich nur über Harpalus obscuricornis Sturm Tab. 88. f. C. Aufschluss zu geben. Es ist ein weibliches Exemplar von H. flavi- cornis Dej. ; die Fühler die stark beschädigt sind, sind an der Wurzel durch Schmutz geschwärzt. — Harpalus sabulosus Tab. 78. a. b. gehört nicht wie Dejean annimmt zu Acinopus megacephalus , sondern, wie aus der p. 7 angegebenen Verschiedenheit in der Grösse des Kopfes bei beiden Geschlechtern hervorgeht , zu Acinopus b u c e p h a - lus Dej. Bei dieser Art ist er auch bereits von Sturm in seinem neusten Cataloge citirt. Die Figuren a. und b. auf Tafel 78 stellen übrigens, nach den erweiterten Vordertarsen und der Grösse des Kopfes zu urtheilen, beide das männ- liche Geschlecht und nicht, wie dort angegeben ist, Männ- chen und Weibchen dar. — In Bezug auf Harpalus lentus Tab. 82. A. kann ich nach Ansicht des Originals der Megerle’schen Sammlung die Angabe Erichson’s, dass er ein frisch entwickeltes Exemplar ven H. tardus ist, nur voll- kommen bestätigen. — Harpalus azureus Tab. 83. C. scheint mir der Abbildung nach entschieden zum Männchen von H. rubripes zu gehören, er wird auch schon von Dejean fragweise bei dieser Art citirt, und ich sehe keinen Grund, wesshalb ihn Erichson aus der Synonymie derselben wieder weggelassen hat. — Harpalus fulvipes Tab. 86. C. wird von Erichson als Weibchen des H. limbatu s angesehen ; das Halsschild zeigt indessen nicht den dieser Art eigen- thümlichen rothen Rand und auch der Grösse und Gestalt nach möchte ich H. fulvipes eher für ein Weibchen des H. rubripes halten. — Harpalus pumilus Tab. 90. B. kann wohl nicht von H. picipennis getrennt werden, mit den schwarzen Fühlerspitzen und Beinen könnte es hier leicht eine ähnliche Bewandtniss haben, wie oben mit den schwarzen Fühler- wurzeln des H. obscuricornis. Das Original war übrigens in Megerle’s Sammlung nicht mehr aufzufinden. — Mit Harpalus laevistriatus Tab. 91. B. ist wohl ohne Zweifel eine exotische Form in die deutsche Fauna eingeführt worden. — Harpalus hospes Tab. 92. c. gehört, vor- ausgesetzt dass H. hospes Dej. und Sturmii Dej. wirklich 102 spccifisch verschieden sind, zu der letztem und nicht zu der erstem Art, hei welcher er von Dejean citirt wird. — Hcirpalus montanus Tab. 93. B. ist der Abbildung und Be- schreibung nach noch mit H. Satyrus Sturm, Dej. laovicollis Sturm, Dej. zu verbinden. — Harpalus rupicolaTab. 94. B. ist mit H. subcordatus Dej. identisch. - Harpalus piger Tab. 82. c. , H. c aff er Tab. 82. d. , H. coraci- nus Tab. 84. A. , H. cuniculinus Tab. 87. B., H. fuscipalpis Tab. 88. B. , H. nigripes Tab. 88. D., H. servil s Tab. 89. C. , H. sericeus Tab. 91. A. , H. fuliginosus Tab. 92. D. sind mir zweifelhaft oder gänz- lich unbekannt; in Bezug auf H. servus bemerke ich aber, dass in Megerle’s Sammlung , welche von Sturm citirt wird, sich ein schlecht erhaltenes männliches Exemplar des H. servus der übrigen Schriftsteller unter diesem Namen vorfand, indessen wage ich desshalb noch nicht, dasselbe als das Original der Stürmischen Abbildung anzusehen. Die Stürmischen Arten der Gattungen Zabrus, Bro- sens und Abax sind sämmtlich bekannt. Von den Arten der Gattung Molops werden M. mclas, Cottelii, brevis und ariogans von Dejean gar nicht oder nur fragweise citirt. Von M. Cottelii Duftschm. war das Original - Exemplar nicht mehr in Megerleis Sammlung vorhanden, ich vermochte auch sonst trotz aller Nachfor- schungen Nichts über diese Art zu erfahren , sie fehlt in allen östreichischen Sammlungen, die ich gesehen habe; M. melas Sturm und arrogans Duftschm. sind mir eben- falls unbekannt; IM. brevis Duftschm., von dem ich das Megerle’sche Original verglichen habe , ist eine Art der Untergattung A r g u t o r , welche Dejean als F e r o n i a stria- tocollis beschrieben hat. Von den Sturm’schen P t e r o s t i c h e n ist P t e r o s t i ch u s Selmanni Tab. 106. b. ohne Zweifel mit der gleichnamigen Duftschinidt’schen und Dejean’schen Art , die in Oberöstreich nicht selten ist , identisch. Pt. Prevostii , den Sturm mehr- fach und auch an Dejean als Pt. Selmanni versandt hat, kommt im Erzherzogthum Oestreich gar nicht vor. — P t. Hagenbachii Tab. 106. c. gehört der Abbildung nach zu Feronia Honoratii Dej. und nicht zu F. parum- punctata Germ., Dej.; Dejean citirt ihn mit einem Frage- zeichen bei beiden Arten. — Ptero stich us morio Duft- schm., Sturm Tab. 107. C. ist die auf dem Schueeberge bei Wien nicht seltene Feronia maura Duftschm., Dej. 103 und zwar die schwarzbeiuige Varietät derselben, die Sturm nochmals als Platysma conformis Tab. 111. a, abge- bildet hat — P t er o stich US obtusus Sturm Tab. 108. :a. ist wohl ohne Zweifel mitFeronia Mühl fei di Duftschni., Sturm, Dej.- zu vereinigen, es stellt sogar die Sturm’sche -Abbildung des Pt. obtusus die Art fast getreuer dar, als die des Pt. Mühlfeldi auf Tafel 107. a. — Die übrigen Arten der Gattung Pterostichus sind bekannt. Aus der Gattung Platysma sind hier PI. nigerrim a, madida, latibula, Güntheri, ovoidea^ ochracea, diligcns, solcrs, nigriceps, brunnea und coeru- leovircns zu erwähnen. Von PI. nigerrima Sturm Tab. 110. a. war zwar das Original - Exemplar in Mcgerle’s Sammlung nicht mehr aufzufinden, ich ziehe dieselbe aber unbedenklich mit Dejean zli F e r o n i a m e 1 a n a r i Ich weiss nicht aus welchem Grunde sie Erichson aus. ^ der Synonymie, dieser Art weglässt. — PI. iivadi da-Tab. 112. a. ist Feronia maura Duftschm. , Dej. und zwar die Varietät mit rot hon Schenkeln, -r- Pk latibula Sturm Tab. 112. b. ( Carabus foveolatus Duftschm.} ist eine ausgezeichnete, in Oberschlesien und Gallizien einheimische Art , welche von Sturm sehr getreu abgebildet ist. . Dejean hat dieselbe nicht gekannt, — Von 'Pk Güntheri Sturm Tab. 113. a. wurde mir durch die gütige Vermittlung des Hru. Dr. Schneider in Breslau das Original-Exemplar aus der ehemaligen Günther- schen Sammlung, die jetzt im Besitze des Dr. Rendschmidt in Breslau ist, mitgetheilt. Es ist ein nicht völlig aus- gefärbtes Exemplar von Feronia gracilis Dej. , die vier eingestochenen Punkte, welche Sturnf s Abbildung der Flügel- decken zeigt, finden sich nur auf der rechten Flügeldecke, die linke hat deren wie gewöhnlich nur drei. — Auch Pk brunnea Sturm Tab. 118. b. scheint ein noch unent- wickeltes Exemplar darzustellen, welcher Art dasselbe aber angehöre, wage ich nicht zu entscheiden. — Pk ovoidea Sturm -Tab. 114. b. ist nach einem Exemplare, welches ich in Wien erhielt und welches aus der Ziegler’ sehen Sammlung stammte , mit Feronia erudita Dej. , Plat. interstincta Sturm identisch. Abbildung und Beschreibung stimmen damit auch völlig überein. — PI ochracea Sturm Tab. 115. c. ist ein frisch entwickeltes Exemplar der Feronia negli- g e n s Dej. (non Sturm ) , welche Sturm nach einem ganz ausgefärbten nochmals als Pk longicollls Duftschm. beschrieben und Tab. 110. d. abgebildet hat; die letstere. 104 Abbildung ist nicht besonders gelungen. — PI. diligens i Sturm Tab. 117. A. ist nach deui Original -Exemplare der I Megerle’schen Sammlung , wie cs auch bereits Deieaii spec. V. 750 thut, mit Pterostichus strenuus lllig. , Er., Feronia pulla Gyll., Dej. , zu verbinden. Zu dersel- > ben Art gehört auch noch, wie Erichson angiebt, PI. , Heyeri Sturm Tab. 107. d. — PI. solers Dnftschm. , j Sturm Tab. 117. b. und nigriceps Sturm Tab. 117. c. I sind beide nach den Original - Exemplaren aus Megerle’s ' Sammlung, erstere ein nicht ganz ausgefärbtes, letztere ein so eben ausgekrochenes Exemplar von Pterostichus pygmaens Sturm, Er., Feronia strenua Gyll., Dej.; der Kopf des Letztem ist als der consistenteste Theil des ganzen j Körpers etwas dunkler gefärbt, aber nicht ganz so schwarz, ^ als er in der Stürmischen Abbildung erscheint und als der Name vermuthen lässt. — PI. cooruleovirens Sturm Tab. 119. a. gehört noch zu Feronia striato punctata Duftschm., Sturm, Dej., eine Art welche zuerst in Schönherr’s Synon. Insect. I. 184, 80. z. als Carabus s ub c o eru leu s beschrieben ist. In der Gattung Chlaenius ist mit Chi. lactus Tab. 125 a. eine nicht nur der deutschen , sondern der ganzen europäischen Fauna fremde Art eingeführt worden ; er ist mit dem capensischeri Chi. quadricolor Dej. iden- tisch. Auf ein ähnliches Versehen hatte ich oben bei Harpalus laevistriatus aufmerksam zu machen, dieselbe Be wandtniss hat es ausser mit A k i s 1 e u c o g r a p h a , wo Sturm offenbar Fabrieiüs nachgeschrieben hat, auch noch mit Trogosita c o 1 1 ari s Sturm, welche eine nordamerikanisclie, von Dejean Tr. nigripennis genannte Art darstellt und von Tr. collaris Duftschm., einer Varietät der Tr. caraboides, sehr verschieden ist. ( S. Erichson Germ. Zeitschr. V. p. 453. ) In der Gattung Dolichus bildet Sturm eine zweite Art als D. vigilans Tab. 129. o. ab, welclie von Schuppe 1 und Dejean fragweise zu dem capensischen D. c aff er gezogen wurde, sie gehört aber gar nicht in diese Gattung, sondern ist mit Anchomenus longiventris Eschsch., Dej., Er. identisch. Aus der Gattung Agonum ist nur A. Ericeti Panz. , Sturm und A. clandestinum Sturm Tab. 137. C. zu erwähnen. A. Ericeti, von dem ich ein bei Hannover gefangenes Exemplar besitze , scheint mir von A. bifoveo- 105 latum Sahib., Dej. nicht hinreichend verschieden zu sein, es ist mir sogar zweifelhaft, ob diese Art specifisch von A. sexp unctatuin zu trennen ist. Heer hat sie, wie ich glaube nicht mit Unrecht, als alpine Form des letztem angesehen. — Von A. c 1 ande s tinu m besitze ich das Original -Exemplar aus der Megerle’schen Sammlung. Es stimmt mit keiner mir bekannten Art vollkommen überein. Am nächsten ist es offenbar dem A. parump unctatuin verwandt ; Sturm hebt als die hauptsächlichsten Unterschiede das breitere Halsschild und den Mangel der eingestochenen Punkte auf den Flügeldecken hervor. Mit dem erstem Unterschiede hat es seine Richtigkeit , das Halsscliild ist breiter, hinten weniger zusammengezogen, die Mittellinie erreicht deutlich den Vorderrand. Kommen auch bisweilen Exemplare des A. parumpunctatum vor, bei denen das Halsschild ebenso kurz und hinten ebenso wenig verengt ist, so habe ich doch keins gesehen, bei welchem dasselbe von gleicher Breite gewesen wäre. Die Flügeldecken des A. clandcstinum stimmen in Länge und Breite mit denen mancher Weibchen des A. parumpunctatum überein, (das Exemplar ist selbst ein Weibchen), sie sind aber sehr tief gestreift und ihre Zwischenräume so erhaben, dass die- selben kleine Rippen bilden, wie mir beides noch bei keinem Exemplare des A. parumpuuetatum vorgekommen ist. Was Stumps Angabe von dem Mangel der eingestochnen Punkte betrifft, so würde dieselbe auch wenn sie richtig wäre nicht von grossem Gewichte sein, denn die Zahl und Stellung dieser Punkte variirt bei A. parumpunctatum erheblich, bisweilen sind sie sogar auf der einen Flügeldecke anders als auf der andern. Sturm’s Angabe ist aber ungenau , es sind deutlich vier Punkte auf jeder Flügeldecke vorhanden, die Wölbung der Zwischenräume gestattet aber nur sie innen gut zu sehen. In allen übrigen Punkten stimmt A. clandestinum völlig mit A. parumpunctatum überein, und da bisher nur ein einziges Exemplar desselben aufgefunden wurde, ist es trotz der angeführten erheblichen Abweichungen nicht unmöglich , dass dasselbe nicht eine eigene Art, sondern nur ein abnormes Exemplar von A. parumpun- ctatum ist. In der Gattung Amara ist trotz der trefflichen Bear- beitungen , welche dieselbe von Zimmermann , Erichson und Schiödte erfahren hat, noch immer eine verhältnissmässig nicht geringe Zahl von Arten zweifelhaft oder unbekannt. 106 Amara bre vicoruis' Tab. 140. A. , die bei Magdeburg von IMalinovsky anfgefunden sein soll, ist mir völlig unbe- kannt. — Amara levis Sturm Tab. 141, A., welche Zimmermann iin Faunus als ' besondere Art aufzählt, wird von Schiödte zu A. familiaris gezogen; auch A. ferrea Sturm Tab, 142. C., von Dejean mit A^ communis vereinigt, scheint von Zimmermaiin als eigene Art angesehen* zu werden , ich 'selbst wage ohne Original- Exemplare gesehen zu haben, weder ül)er die eine noch über die andere ein Urtheil auszusprechen. — Amara vagabuuda Dnftschm. Tab. 42. J). scheint mir nach Abbildung und Beschreibung ein nicht völlig entwickeltes Exemplar von A. communis zu sein. — Die schwarze Varietät der A. montivaga, die Tab. 144. c. abgebildet und p. 46 beschrieben wird , scheint mir zu A. obsoleta Dej. zu gehören, wenigstens ist mir noch kein schwarzes Exemplar von A. montivaga vorge- kominen, und ich finde auch bei den neuern Schrift- stellern einer solchen Abänderung nirgends gedacht. — A. pratensis Tab. 145. c. ist ebenfalls noch mit A. obsoleta zu vereinigen. — Amara atrocoeru lea Tab. 146. A. war zwar in Megerle'*s Sammlung nicht mehr vorhanden, es scheint mir aber keinem Zweifel zu unterliegen, dass sie eine blaue Abänderung der A. communis ist. In der Gattung Trechus wird die Erkenntniss einer Zahl von Arten dadurch sehr erschwert, dass sie Jedenfalls nach unreifen Individuen aufgestcHt sind. -rUeber Trechus flavus Tab. 150. c., ]) al li d us Tab. 153. a. und tos tacou s Tab. 153. b. erlaube ich mir daher kein Urtheil. — Von Tre- chus parvulus Tab. 150. B, existirt zwar das Original- Exemplar in der Rendschmidf sehen , ehemals GüntheFschen Sammlung in Breslau nicht mehr, indessen erhellt hier aus Sturni'’s Abbildung mit hinreichender Sicherheit, dass es ein unreifes Exemplar von Stenolophus dorsalis war. — Von T r e ch u s al p i c o 1 a Tab. 152. b, besitze ich das Original - Exemplar aus Megerle’s Sammlung, es ist ein ganz frisch ausgekrochenes Stück von Trechus r o t u ndi p e n n i s Duftschm., Sturm Tab. 152. a. , alpiuus De]., von dem ich ein von Dejean herrührendes Exemplar aus Germar’s Samm- lung vor mir habe. Die Abbihlung des T. alpicola ist verfehlt, das Halsschild ist etwas zu gross, hinten viel zu breit, die s])itzen Hinterecken desselben sind ganz übersehen; bei der Darstellung der Flügeldecken, welche viel zu wenig rund ausgefallen sind, hat Sturm den' Umstand übersehen, dass 107 die noch weichen Seiten derselben , wie dies bei dem ganz jungen Exemplare so leicht geschehen konnte , sich nach unten umgelegt haben und in dieser Lage getrocknet sind, ln Bezug auf Trechus rotundipennis bemerke ich noch , dass die schlesischen Exemplare , die Sturm aus Breslau erhalten zu haben angiebt, wohl nicht zu dieser in Schlesien nicht einheimischen Art , sondern Trechus pul- chellus Putzeys Premic. entomol. p. 59 n. gehört haben mögen» — Trechus platypte*rus Tab. 153. C. ist mir unbekannt: von Rosenhauer (Lauf- und Schwimmkäfer Erlangens) wird er zu B. rufescens gezogen, die Gestalt des Halsschildes und die auf dem Discus mit einem blauen Schimmer versehenen Flügeldecken scheinen mir mit dieser Annahme unvereinbar 5 bei Bemb. rufescens ist der Discus der Flügeldecken stets roth und nur die Seiten siiul^ öfters blau angelaufen. — Trechus Verbasci Tab. 153. d.j, nach einem Exemplare der Ziegler’schen Sammlung beschrie- ben , wird von Erichson mit Acupalpus rufulus Dcj. vereinigt, jedenfalls ist er aber von Carabus Verbasci Duftschm. verschieden , denn in Megcrle*’s Sammlung land ich ein röthliches Exemplar des B c m b i d i u nt p u m i 1 i o Duftschm , Dej. als das Original des letztem bezeichnet, und Ekiftschmidt’s Beschreibung stimmt damit auch ganz gut überein. Von den Bembidien ist mir Bemb. luridum Duft- schm.,Sturm Tab. 156. B. unbekannt. Die Art, welche Suffiian (Germ. Zeitschr. IV. p. 169) unter diesem Namen versteht, ist B. decorum Panz. , Dej., dahin kann aber B. luridum der Abbildung und Beschreibung nach nicht wohl gehören. — Bemb. brunnipes Tab. 156. D. ziehe ich mit Dejean und Schiödte ohne Bedenken zu B. rufipes lUig. 5 obwohl es Erichson nicht unter den Synonymen dieser Art aufführt. — Bemb. ruficorne Tab. 157. B. Mehrere Kärnthner Exemplare, welche ich unter diesem Namen erhielt, darunter auch eins , welches ich in Megerle’s Sammlung mit dieser Bestimmung antraf, weiehen fast nur durch blässere Beine von B. brunnipes Dej. ab und scheinen mir jüngere Exemplare dieser Art zu sein. — Bemb. testaceum Tab. 157. D. (Elaphrus testaceus Duftschm.) ist nach dem Original - Exemplare aus Megerle’s Sammlung I ein unreifes B e mb. obsoletum Dej. — Bemb. albipes I Sturm Tab. 158. A. ist Bemb. crenatum Dej., nicht stomoides Dej., bei welchem es Dejean auf SchüppeFs 108 Autorität fragvveise citirt hat. Ich fand ein zu der Sturm’schen Abbildung vollkommen passendes Exemplar als B. albipes Sturm bei Megerle vor, welches Hr. Marquis de la Ferte mit der DejeaiFschen Sammlung verglichen und für crenatum erklärt hat. — Be mb. splendid um Tab. 159. A. ist mit B. V enustulum Dej, identisch. — Bemb. prasinum Tab. 159. B. ist nach dem Originale des kaiserlichen Mu- seums in Wien sowie nach der Abbildung wirklich B. prasinum Dej., aber Elaphrus prasinus Duftschm. gehört nach dem Originale in Megerle’s Sammlung nicht zu dieser Art, sondern zu dem eben erwähnten B. spien di dum Sturm, venustulum Dej. — Bemb. gilvipes Tab. 159. D. ist B. jMannerlieimii Sahib., Dej. — Bemb. humerale Tab. 162. B. ist mit B. pu lehr um Gyll. , Dej., bellum' Sahib, identisch. — Bemb. chlorophanum Tab. 163. C. ist nach dem Original - Exemplare , welches ich aus Megerle’s Sammlung besitze, nichts als ein nicht völlig entwickeltes, etwas grünliches Exemplar von B. aerosuin Erichs., Striatum Sturm, Dej. Der Eindruck auf der Mitte des Halsschildes, den Sturm erwähnt, ist zufällig, die zwei eingedrückten Punkte sind auf den weichen Flügeldecken weniger deutlich wahrzunehmeu, aber allerdings vorhandeji. — Die übrigeji von Sturm beschriebenen Bembidien sind ge- nügend bekannt. ln der Gattung Cy min dis ist C. lunaris Duftschm., Sturm Tab. 166. A. bereits von Dejean als unbedeutende Abänderung der C. homagrica Jiachgcwiesen , irrig hat Sturm bei derselben die in Deutscliland nicht einheimische C. angularis Gyll. citirt. Die Dromien sind mit Ausnahme von Dr. maurus Tab. 171. d. alle genügend bekannt; die beiden Original- Exemplare des letztorn in Megerle’s Sammlung können von Dr. glabratus Duftschm., Sturm, Dej. nicht getrennt j werden. Die Form des Halsschildes ist in der Abbildung : von Dr. maurus verfehlt , auch in der des Dr. glabratus j Tab. 171. C. ist sie nicht ganz gelungen; während dasselbe in i jener zu stark nach hinten verengt erscheint und die Hintcrecken j zu wenig angedeutet sind, ist cs in der letztem im Gegen- ! theil etwas zu viereckig. — D r o m i u s p 1 a gi a t u s Duftschm., Sturm Tab. 170. D. wird zwar von Dejean nur fragweise bei D. corticalis citirt, er ist aber unzw'eifelhaft mit dieser Art identisch. 109 Die Gattung Cicindela wird von Sturm mit zwei angeblich neuen Arten bereichert, ich besitze von beiden die Originale aus Megerle’s Sammlung. C. funebris Tab. 180. p. ist eine schwarze C. campestris, ich würde glauben , dass sie durch chemische Mittel geschwärzt sei *), wenn nicht üyllenhal und Heer eine schwärzliche Varietät bei C. cam- pestris aufführten, und wenn nicht ähnliche Exemplare von Krynicki Bull, de Mose. V. irrig als Cic. nigritaDej. ab- i gebildet und von Chaudoir neuerdings wieder als eigene Art unter dem Namen C. obscurata, Bull, de Mose. 1843 beschrieben zu sein schienen. Ein ziemlich schwarzes Exemplar, bei dem der Verdacht der Fälschung ausge- schlossen war, theilte mir Hr. Damke in Hannover mit, er hatte es auf Torfboden gefangen und wahrscheinlich ver- dankte es diesem Aufenthalte seine Färbung. • — Cic. integra Tab. 180. q. ist von C. hybridaj nicht zu trennen ; das Exemplar weicht nur ein wenig in der Richtung der Flügeldeckenbinde ab und ist von lebhafterer Kupferfarbe als gewöhnlich. In der Gattung Elaphrus ist zu bemerken, dass Sturm’s Abbildung von E. cupreus auf Tafel 182. a. A. nicht zu dieser Art passt 5 während jedoch die Beschreibung mit Ausnahme der dort erwähnten Jüngern Stücke, welche hellgrün sein sollen, sich entschieden auf dieselbe bezieht 5 das Citat El. uliginosus Illig. ist offenbar irrthümlich ange- führt. Director Suffrian hat mich zuerst darauf aufmerk- sam gemacht , dass die Abbildung den erst neuerdings beschriebenen E. Ulrich ii Redtenb. sehr getreu darstellt, und ich stimme ihm auch in der Annahme vollkommen bei, dass die im Texte erwähnten grüneji angeblich Jüngern Exemplare des K. cupreus derselben Art angehört haben. In Bezug auf die geographische Verbreitung des E. Ulrichii ist es von Interesse, dass derselbe neuerdings nicht bloss am Harze (Hornung Ent. Zeit. 1845 p. 50), sondern auch *) Dergleichen Fälschungen sind öfters vorgekominen. Bei Aptinus atratus hat bereits Dejean mit vollem Rechte dem Verdachte Raum gegeben, dass es Exemplare von A. mutilatus mit künstlich geschwärzten Beinen seien. So ist Cetonia nigra Duft»chm. nichts als eiin schwarz ge- branntes Exemplar von C. metallica Fahr. Es ist mir auch ^ sehr wahrscheinlich, dass die Diaperis, die als quere an a Stenz oder morio Ziegl. verkauft wird, mit Stiefelwichse behandelte oder sonst künstlich geschwärzte Individuen von D. Boleti sind. 110 bei Rheine im Münsterschen von H. Apotheker Murdfield aufgefunden ist; bis vor Kurzem war derselbe nur in Oestreicli beobachtet und in den dortigen Sammlungen mit den Namen austriacus Ulrich und smaragdinus Knörlein bezeichnet. Ich führe hier am Schlüsse noch einmal alle diejenigen Stürmischen Carabicinen an , deren Bestimmung bisher noch nicht geglückt ist. Vielleicht veranlasst diese Zusammen- stellung andere Entomologen, ihre Ansichten über einzelne derselben auszusprechen. Es sind: Carabus obsoletus; Harpalus piger, caffer, coracinus, cuniculinus, fuscipalpis, nigripes, servus, sericeus, fuliginosus; Molops Cottelii, arrogans, melas; Platysma brunnea; Amara brevicornis, levis, ferrea; Trechus flavus, pallidus, testaceus, platypterus; Bembidium 1 u r i d u m. Eine weit grössere Zahl zweifelhafter und unbekannter Ar- ten als bei Sturm findet sich noch unter den von Duftschmidt beschriebenen Carabicinen. — Ueber Carabus candisatus no. 8, affinis uo. 21, assimilis no. 23, vagabundus no. 145, foveolatus no. 159, mono no. 212, solers no. 235 , b re vis no. 241 , ver basci no. 252; Elaphrus prasinusno. 14, testaceus uo. 30, Arten welche sämmt- lich in Sturm’s Fauna abgebildet sind, habe ich meine Ansichten im vorhergehenden Aufsatze betreffenden Orts bereits ausgesprochen. Da aus Duftschniidt’s Beschreibungen selten eine sichere Auskunft zu erlangen ist, und ich weder die Duftschmidt’sche noch die von Duftschmidt oft erwähnte Selmaim’sche Sammlung gesellen habe, so beschränke ich mich im Uebrigen auf einige wenige Bemerkungen, die fast sämmtlich auf die Ansicht von Exemplaren der Megerle’schen Sammlung gegründet sind. Carabus simplex Duftschm., no. 109 ist nach Megerle’s Sammlung eine von den vielen Varietäten des Harpalus semiviolaceu s Dej. Carabus lucidus Duftschm., no. 151. — In Me- gerle’s Sammlung fand sich ein Exemplar der Amara gemina Zimm. , Erichs, mit röthlichen Hinterecken des Halsschildes unter diesem Namen vor. Carabus Anderschii Duftschm., no. 161 ist nach dem Cataloge der Megerle’scheu Sammlung mit Selen o- phorus scaritides Sturm, Dej. identisch. 111 ' Ca r a b u s r u b e B s , no. 230. — Der Käfer, welchen ich in Dr. Redtenbacher’s Sammlung unter diesem Namen vorfand, und den Redtcnbaclier nach Duftschmidt’s eigner Sammlung bestimmt hatte, war Trechus longicornis Sturm, litto- ralis Dej. Erichson hatte den G. rubens Duftsehm. zu Trechus micros gezogen. Carabus strenuus no. 240. war in Megerle’s Sammlung bei Feronia erudita Dej. citirt. Dahin gehört die Art auch nach Duftschmidt’s Beschreibung I sowohl der Grösse wegen als auch vornehmlich wegen der zwei jederseits am Hinterrande des Halsschildes hefindlichea Grübchen. C ar ab US gagat es Duftsehm. no. 242. Megerle’s Sammlung bestätigt die Angabe Dejean’s, dass diese Art zu Feronia strenua Gyll., Dej., Pterostichus pygmaeus Sturm, Er. gehöre. Erichson bat sie mit Pterostichus strenuus Illig. Er., Feronia pulla Gyll, Dej. vereinigt. Elaphrus pictu s Duftsehm. no. ;35. scheint mir der Beschreibung nach zu • B e m b i d i u m St u r m i i Panz. zu gehören. , ’ (Dal 1 i d i,u in : a n g- ii st ii m , neue Art.' I Beschrieben von Dr. KriechDattmei*. Aus der Dissertation des Hrn. Dr. Kriechbaumer : Ueber- sicht der Cerambyciden München’s , München 1844, die wenig in den Buchhandel gekommen zu sein scheint, theilen wir die p. 8 gegebene Beschreibung des G a 1 1 i d i u m a n g u s- tum mit, der einzigen neuen Art, die in dieser Dissertation vorkommt, ' ' •. . . •Schwarz, glänzend, fejnbehaart, Vorderrücken roth, ebfen so breit als ‘lang-, Flügeldecken lunzlig- punktirt, blaugrün. Länge 4J"^, Breite IJ'". , ' ' Das einzige mir bisher bekannte Exemplar fand Hr. I Cand. Theol. Pirngruber den G. August 1843 an der Gar- Itenmauer des Alumnats , und opferte cs meiner Sammlung. Kopf eben so' breit als der Brustschild 5 Scheitel fast dreieckig, dicht punktirt. . Augen bis in die Mitte aus^ gerandet, die obere und untere . Hälfte gleich. Fühler in 112 ziemlicher Entfernung von einander an der Ausrandung der Augen auf einer kleinen durch eine Furche getrennten Erhö- hung eingefügt, nicht ganz bis an’s Ende der Flügeldecken reichend, fast fadenförmig, zart, mit wenigen feinen Borsten- haaren besetzt, das erste Glied sehr dick, verkehrt kegelförmig, etwas gebogen, das zweite sehr klein, rundlich, das dritte das längste, etwas kürzer als das vierte und fünfte zusammen, das vierte bis achte fast gleich lang, vom neunten bis eilften au Grösse etwas abnehmend, die Glieder vom dritten bis siebenten dünn walzenförmig, gegen die Spitze etwas dicker ; vom achten bis eilften ein wenig zusammengedrückt, fein flaumhaarig, und daher weniger glänzend als die übrigen; die beiden ersten schwarz, die übrigen dunkelbraun. Vorderrücken fast viereckig, nach vorne sehr wenig, nach hinten stark verschmälert, und daher an den Seiten in der Mitte einen stumpfen Winkel bildend ; Vorderrand kaum etwas aufgebogen , in der Mitte etwas vorspringend, Hinterraud abgerundet, vor demselben ein kleiner Eindruck; die Oberfläche zerstreut punktirt , mit einer kaum erhabenen Längslinie, glänzend, gelbroth , am Vorderrande schwarz, an den Seiten abgerundet nach unten verlaufend und in das Vorderbrustbein übergehend. Dieses quer - viereckig, fein querrunzlig, glänzend, schwarz, in der Mitte etwas konkav; (1er Hinterrand in der Mitte in einen Winkel fortgesetzt. Schildchen klein, fast dreieckig, gefurcht. Flügeldecken viermal so lang als der Brustschild, fast nochmal so breit als die Basis desselben, mit etwas erhabenen, abgerundeten Schultern , fast geradlinig , zuletzt gleichmässig abgerundet, und daher an der Sjntze klaffend , etwas gewölbt , ziemlich stark runzlig punktirt, glänzend blaugrün, fein grauhaarig. Hinterleib verlängert kegelförmig, etwas gewölbt, äusserst fein punktirt, schwarz glänzend, an den Seiten fein behaart; der letzte Ring halbeirund, unten an der Basis zu beiden Seiten eingedrückt, unten und oben am Ende ganzrandig. Füsse schlank, schwarz, glänzend, behaart, Schenkel mit allmälilig und nicht sehr verdickter Keule; Hinterschienen sehr wenig gekrümmt. Das Exemplar scheint ein Weibchen zu sein. Die Diagnose von Callidium bicolor F. p. 344. no. 60 könnte man sehr wohl auf diese Art beziehen; es ist aber Süd -Amerika als Vaterland angegeben. VerEeieliriiss der in den Fürstentbümem Lübecfcß und B i r k e n f e 1 d Von n^^^ bisher auf^iöfiindcnen’ 'Ml.? .Blattwespeii. 1 .. ..i .JT .3 IX* Ten Ihre do Khig. k) Blenocampa Htj Vom ' ‘ ■ '-Tf • ■ ,-'i ; ' Oberförster OTisclibem in Herrslein, >l ■ ‘ . i r f'r • . . (Schlug) M V . J Jf . ! f ti;[ uana Klug.^ — iPjUsilla Klug^,. E. ^ —‘'fh liginösa 'Schrank. E; ^7 ? ß- “ ’aetliiöps F. B. ‘lincti Kliig. ,B. — betuleti Klug. B. , E. — ephip- pium Pz. E. 2g<) y , B. i — hyalina KIiig!‘E. ^ 2) Monophadnu s. lateiventris Kjug. , E... B. ^ — meian oce p ha 1 a F. E. J, B. y.%-r_ iuri^ d i V e ji t r i s .Klug. B.’j — a Ib i p e s L. , ' B? J E. ^ — b i p u n c t a t a 111. B. ^ * — g’a g ä t i Klug. B. ^5® — gcnicnlata Htg. B. J J. — ‘]nngig corüis Htg. B. i. , „1 •> 3) Phyinatocera Dahlb. aterriiua Klug. s .r. 3 4) Eviocampa Hartig. , T i 1! ' 3 -cras sicornis Tischbein. B. J. c ? — Die Fühler sind etwas länger als Kopf und Thorax , irr der Mitte stai^k verdickt ; das 3te Glied das längste,- das 5te, 7te und 8te stark abgesetzt, das;9t^ stiuppf zugesjjitzt.* schwarz. Tibieh und Tarsen grau, jedoch an den varderen deinen dre Knie , ‘ an den hindersfen iiur die TibieÄspitze ^ss. Flügel schwärzlich V niit braunem Geäder und *Kändi-i nai ;''VoVderflugel vom Male abwärts mit dunklerem Schatten^ Jnterflugel ähnlich wie bei TeUt^redo* tessellata Klug-,' T? ördida Klug Und andern, d. h. die die beiden MitfelzelleiH chlieSsende' Qnerader läuft liart am Rande des\Plügels' hiri^ 0 dass die äusseren Rahdzellen fehlen. “ r’r Eänge;2^'". 'Flügelspannung 5'". • . rov 'j nitida jriscfib ein. B. ^ ^ ^ T ’V 3 = . t) (Schwarz . glänzend* s Alle Knie , .Tibien 4er .yordereng j nd mittlern Beine gelbbraun ^ Tibien ^der hintersten j nd alle Tarsen graubraun. Flüg^ sfhwarz jgetrpl^j,, )ciovgrtfzenHQqä!d|er.,n|[^\,^hw^Vj?gy^f^i^^^^ das aber iQiB^ndadei;:4)rei.^.85tv\^g,^^^^ -Eü%r 114 als Kopf und Thorax. — Zu Hartig’s Trib. 3 gehörend, d. h. Unterflügel mit einer Mittelzelle. Länge Flügelspannung 4^'". E. annulipes Klug. E. — umhratica Klug. E. i, B- — ovata L. E. V") B. f. 5) Selandria serva F. E. ^ — morio F. E. y'. — aperta Htg. B. E. 6) A thalia Leach. spinaruinF. B. ^ f. — annu- lata F. B. E. »f- — rosae L. E. B. J. — luge ns Klug. E. J. 7) Ailant US Jurine. scrophulariae L. E. — marginella F. E. y*. — zona Klug. B. ^ E. J. — notha Klug. B. — dispar Klug. B. ; — bifasciata Klug. B. — costalis F. E. 5 B. — consobrina Klug. E. 8) Macrophya bl and a F. B. — strigosa F. B. ^ — dumetoruin Fourcr. B. — rus- tica L. B. i — duodecimpunctata L. E. J. — albicincta Schrank. E. y* f» ß- V* — ribis Schrank. B. J 9) P achyprotasi s Htg. rupae L. B. y* E. F V* — variegata Klug. B. y* J. 11) Tax onus Meg. v. Mühlf. agilis Klug. E. V". — bicolor Klug. E. J. — nitida Klug. B. 5 E. — stictica Klug. B. 12) Poecilostoma Dahlb. obesa Klug. B. impressa Klug. B. ^ E. y®, 13) Perineura Htg. rubi Panzer. E. "y. 14) Tenthredo aucupariae Klug. B. ^ f- — lateralis F. E. %«. — rufipes Klug. B. 4 — atra Lin. B. V^, E. L« 1. — dispar Klug. ß. ^ V^ E. f. — instabilis Klug. E. J V®, B. — | picta Klug. B. V®. — punctulata Klug. E. V’.— scalaris Klug. B. , E. — olivacea Klug. ; B. E. obsoleta Klug. B. V* V®, E. 4 y>. — j viridis L. B. E. ^ — bicincta L. B.y* , E. y . — zonata Panz. B. — flavicornis F. B. , 10 1 __ fagi Panz. E. y^. — bipunctata Klug. B. V, E. V- “• 'elox F. B. E. 2^. — colon Klug. E. V f j E- V- — coryli Panz. B. y>. — rufi- ventris F. B. , E. X. L y d a Fabricius. c a m p e s t r i s L. E. — pratensis F. E. — hortorum Klug. E. — pun-|i 115 ctata F. E. sylvatica L. E. — fansta Klug, B. Ich fing eine Varietät, die ich hier näher beschreibe; Roth. Kopf mit einem blauschwarzen Fleck, in welchem die Nebenaugen stehen. Mandibeln sehr breit, gelb mit braunem Vorderrand. Grundglied der schwarzen Fühler gelb; das 4te Glied länger als der Schaft. Am Thorax der Rücken, der obere Theil der Seiten und Mitte der Unterbrust blauschwarz. Flügelschüppchen roth. Hinterleib roth; der Iste und 8te Ring, so wie der Vorderrand des 2ten Ringes oben blau- schwarz; der 9te Ring als weisse Spitze über den 8ten Ring hervorragend ist unten ebenfalls (also die ganze Bauchseite) roth. Beine roth, die Hüften jedoch mit blauschwarzem Rand und die hintersten Beine mit graubraunen Tarsen. Flügel blauschwarz; die vorderen, namentlich der obere Theil von der Schulter bis zur mittlern Discoidalzelle schon dunkel - stahlblau; Unterrandzelle und Spitze der Oberflügel ungetrübt. Mal schwarz. Das mit Ausnahme der weisscn Randader schwarze Geäder zeigt aneinander gereihte punkt- förmige Erhöhungen. Vordertibien ohne Seitendorn, Länge 4'''. Flügelspannung üeber die Bildung: des Geäders der Libelleiiflügel. Von Dr. H. Hagren in Königsberg i./Pr. Die genauere Untersuchung des Adernetzes der Libellen- , flügel führte mich zu einer Entdeckung, die in Bezug auf I die Bildung dieses Netzes eben so neu als interessant j erscheint. Es ist nämlich das Flügelgeäder durchaus dop- pelt, d. h. zwei durchaus kongruente Adernetze, von denen ! eines der oberen, das andere der unteren Fläche des Flügels angehört, legen sich genau auf einander und bilden so das künstlich verzweigte Maschenwerk. Von der Richtigkeit dieser auffallenden Thatsache kann sich jeder leicht durch I folgendes Expennient überzeugen. Nimmt man eine eben der Larvenhaut entschlüpfte Libelle, wie man sie an schönen Frühlingstagen des Vormittags zu Dutzenden an jedem Teiche lantrifft, und knittert ihre Flügel etwas zwischen den Fingern ^ohne sie zu zerreissen, so lösen sich die kaum getrockneten Membranen des Flügels von einander, und man kann schon mit der schwächsten Loupe deutlich das doppelte Adernetz ö * 116 • verfolgen.® Mir hat zu diese Beobachtung Cal6pter\1x Virgo fein, gedient. Besonders deutlich ist das doppelte Netz gegen die Mitte und Spitze des Flügels zu lösen. - . Zugleich ergab eine genauere Untersuchung des Ader- netzes-, dass Burmeister’s Ansicht in Bezug auf die Verthei- Inng der Adern die allein richtige ist. Es lässt sich mit Genauigkeit nachweisen, dass alle Adern der Libellenftügel, mit Ausnahme der Randadern , der sogenannt dritten Längs- ader , radius Burin. , angehören , und somit auch der Libeilentlägel voiv.ugsweise aus einem einzigen Felde gebildet ist. (vid. Burni. Entom. Tom II. p. 809.) > ^ u- = ul a • ff ■■ , i . N U e 1 o p li i 1 11 8. -I I -a ‘ . " ‘ Professor Dr. H. lioew zu Posen.’ Herr Justizrath Stäger hat in Kröyer’s Naturliisto- rischer Zeitschrift (neue Reihe Bd. I. Heft 4) sehr dankenswerthe Mittheilungen über die Dipterenfauna Grönlands gemacht; er zählt 55 Arten auf, von denen 8 neu sind; unter diesen 8 neuen Arten ist ein Helophilus,^ den der Hr.’ uVerfasser Heloph. borealis nennt und‘ über welchen er in dem Vorworte zu seinen Bemerkungen die Angabe macht, dass er auch an der Rüste von Labrador yorkomme. Diese Angabe gründet sich, wie ich glaube, auf eine von mir I gemachte briefliche Mittheilung: ich erhielt nämlich von dem Hrn. Verfasser ein weibliches Exemplar seines Heloph. borealis und ein dem cT des Heloph. frutetorum ' sehr ' ähnliches Männchen, dem aber 'der Dorn der Hinterschenkel fehlte, mit der * Anfrage zügesendet, ob ich letzteres wohl für eigene: Art halte. Wenn ich mich recht entsinne, antwortete ich darauf, dass ich den Heloph. borealis kaum für verschieden I vom Helophilus arcticus halten^-könne, da kh einen Helo-' < philus von Labrador besitze , der^ zmsi^hen beiden in- der I Mitte stehe, und trotz der nicht unerheblichen'- Unterschiede' • ihre Trennung zu verbieten scheine', dass das abweichende i Untergesichtsprofil zwar auffallend seij' däss sich' Aehnliches' ; aber- auch bei anderen Arten » finde; was ich auf die Anfta ge I wegen des Heloph. frutetörum ‘geantwortet haben 'mag, ent’-- ' sinno-^ieh-^-miek-^nicht drtehr; wahrscheinlich mag ich mich' ' • 8 ' Sammlung damals zur sicheren Entscheidung der; Frage nicht ausreM?hto ; ? , da . sich dasselbe .jaber, ; seitdem durch manchen glücklichen Zufall sehr vermehrt hat darf ich wohl eine Auseinandersetzang tler.'zum Theil schwer zu unterscheidenden Helophilus -Arten versuchen. Im Voraus bemerke ich, dass entweder Heloph.i mcticus j borealis und meine Art aus Labrador vereinigt + werden müssen, oder dass jede als eigenOjArt angesehen werden muss,' so, dass, wenn Hr. Stäger den Heloph. borealis vom Heloph,farcticus trennt, er ersteren auch von der Art aus Labrador trennen und ihn zu den bisher Gröaland.>nUeiB eigenthümlichen Arten zählen muss, eine Ansicht ,' den. auch ich nach genauerer Untersuchung beistimme. 'M t :f, HA Ich trennejijdi^ europäischen Arten der Gattung Helo- philus in,2> lünterabtheilungen, von denen die Iste grössere die Arten mit mehr ; eiförmigem., die 2te kleinere die Arten mit mehr streifenförmigem Hinterleibe umfasst. Die ! 2te ünterabtheilung bildet nur eine Gruppe, die Iste i dagegen deren zwei, die welche ich voranstellc durch düste- rere, die welche ich nachstelle durch hellere Färbung charakterisirt ; die düstergefärbten lassen sich nochmals in Arten,, bei, j deren Männchen die Augen zusammenstossen und in solche bei deren Männchen sie getrennt sind, spalten; ip gauz ähnlichef ,)Veise zerfällt die Gruppe der hellgefärbten in Arten mit dunklen Fühlern und mit mehr durchscheinendem Hinterleibe , und in Arten , deren ^ Fühler hellgefäfbt und (^l<^en Hinterleib nicht durchscheinend ist. Gesteht m'än allen rfieseii ünterabtheilüngcn gleichen AVerth “'zu , sö sind 5 zieriilicli Reicht von einander ^ zu unterscheidende Gruppen aüzuejkennen , unter, dip“ 'sieh die min bekänntcn Arten' in folgenden Weise VcVtheiien’:' i - >'\i '•-fhi -i 'UU'- ; ■ f ; /ru ■.'.?»/;{' i . ■ :• ibifd^p.jiAnHobore^li^fStaeg*ii;^j^ 0P,f;0T„, sio Männdiens zusammenßtossen^l ; odT ■,v.C|s&’iHruppe.)^^^ " ; spufl- m., r.' " r)l> ((/ 118 2) hellgefärbtc ; a. mit durchscheinendem Hinterleibe und dunkeln Fühlern 5 (3te Gruppe.) sp. 5. H. pendulus L. sp, 6. H. Iiybridus m. sp. 7. H. trivittatus Fbr. h. mit nicht durchscheinendem Hinterleibe und hellen Fühlern: ( 4te Gruppe. ) sp. 8. H. versicolor Fbr. sp. 9. H. frutetorum Fbr. Abtheilung 11., mit streifenförmigem Hinterleibc. (5te CJruppe.) sp. 10. H. transfugus Linn. sp. 11. H. lunulatus Meig. sp. 12. H. lineatus Fbr. Abtheiliing L Erste Gruppe. sp. 1. Heloph. peregriiius, c/ ; |)pdibus posticis omnino iiigris. ~ Long. corp. lin. — Vaterland: Sicilien , wo Zeller zu Anfang des Mai das I Männchen einmal bei Syrakus fing. Die Augen des Männchens stossen auf der Stirn in einem Punkte zusammen; dieser Umstand verweist die Art in die Iste Gruppe , in welche sonst nur exotische Arten gehören. Vorderstirn und Untergesicht weissgelblich mit gleiclifarbigcr Beliaarung, nur die Backen miteji am Mund- rande schwarz und glänzend; Untergesiclit unter den Fühlern fast gar nicht ausgehöhlt , daher unten kaum die Spur einer höckerartigen Wölbung, senkrecht, ohne Spur einer Mittel- strieme. Die Oberstirn lang- dreieckig, schwarz, bis gegen den Scheitel hin schwarz behaart, vorn mit gelbbraunem 1 Anfluge. Fühler braunschwarz. Thorax schwarz, gelbhaarig; die gelblichen Längsstriemen alle 4 deutlich , die beiden 1 mittleren etwas schmal und unmittelbar vor dem Schildchen ; ein wenig verloschen. Schildchen an der Wurzel schwarz, : an der Spitze pechfarbig. Hinterleib schwarz, nur an den l Einschnitten glänzend ; auf dem 2ten Ringe jederseits eine 1 grosse gelbe, innen abgerundete Makel, die an der Seite » 119 die ganze Ringbreite einnimmt; auf dem 3ten Ringe jeder- seits eine kleinere , fast eiförmige Makel , welche aber nur die vordere Hälfte der Ringbreite einnimmt , am Vorderrande des 4ten Ringes eine grangelbe Querlinie ; auf allen 3 Ringen findet sich ausserdem vor dem Hinterrande, die matte Fär- bung von der glänzenden des Hinterrandes trennend , eine grau - gelbliche , nach den Seiten hin verschmälerte, vordem Seitenrande sich verlierende Querlinie, welche auf jedem ^ nachfolgenden Ringe breiter und deutlicher ist. Die männ- r liehen Genitalien sind ungewöhnlich gross und glänzend- \ schwarz. Die Unterseite des Hinterleibes ist weisslich , die Isten Segmente sind nur auf ihrer Mitte, die hinteren fast ihrer ganzen Breite nach schwärzlich gefärbt. Die Schenkel der Vorder- und Mittelbeine smd mit Ausnahme der gelb- lichen Spitze schwarz ; an den Schienen ist das Wurzel- drittheil und die Spitze gelb, das Zwischenliegende schwarz- braun, doch schimmern sie durch ihre ziemlich dichte Behaarung so gelb, dass die Grenze des braunen sich nicht gut erkennen lässt; an den Füssen der Vorder- und Mittel- beine ist das ganze Iste Glied, das 2te mit Ausnahme der Spitze und die Wurzel des 3ten gelb, alles übrige schwarz; auch zeigt die alleräusserste Spitze des ersten Gliedes eine Spur dunklerer Färbung. Die Hinterbeine haben ziemlich dicke Schenkel und ziemlich stark gekrümmte Schienen ; ihre Farbe ist durchaus schwarz, was bei keiner anderen bekannten europäischen Art der Fall ist. Die Flügel sind glasartig, doch hat die ganze Flügelfläche einen etwas grau- bräunlichen Ton; das Randmal fehlt; wo es bei anderen Arten beginnt, findet sich eine kleine deutliche Querader; die Ader, welche die Analzelle nach hinten hin begrenzt^ ist gegen ihr Ende hin nur mässig geschwungen; die kleine jAder, welche von der Spitze der Analzelle zum Flügelrande I läuft, ist mässig gekrümmt. Weibchen: unbekannt, j Z weite Gr uppe: ■ sp. 2. Heloph. groenlandicus, cT $; pallidis i thoracis striis lateralibus postice obsoletis, inter- mediis angustis distinctis. — Long. corp. — 5t% lin. — Synou: Tabanus groenlandicus. O. Fahr. Faun, groenl. 208. 170. Helophilus ar«i>cus Zetterst. Ins. Lapp. 595. 2. - ' ' i' r ' ZcttersL Dipt.' Scand, II. 676. 2. T‘ * . Staegcr , Kröyer's Tidsskrift N. R. i ’ 1 ‘^r r. > L 359/ 24. ’ ^ I Vaterland: Grönland, Lappland. I Das Untcrgesiclit ist bnter den Fühlern wenig ansgc- i hölilt, unten nur wenig vorgezogen, der Höcker desselben I also nur unbedeutend und das Profil desselben noch ziemlich senkrecht 5 sein Unterrand bildet mit dem Hinterrande des Kopfes wenig mehr als einen rechten Winkel; auf der Mitte desselben findet sicii eine glanzend - schwarze Strieme , die bei unverriebenen Exemplaren nicht ganz bis zu den Fühlern I reicht; übrigens ist es, wie’ der grösste Theil der Stirn -mit ] wcissgelbem , zuweilen etwas dunklerem Filze bedeckt; die i Backen sind glänzend -schwarz. Fühler schwarz, unmittelbar über denselben ein glänzend - schwarzer Fleck; Mittellinie der Stirn und die Scheitelgegend dunkel , fast schwärzlich ; Behaarung der Stirn schwarz, auf dem Scheitel selbst gelb- lich. Thorax mattscliwarz , die gewöhnliclien hellen Striemen desselben fast weisslich,^ die seitlichen nur an der Schulter deutlich , hinten undeutlich ; die mittleren sedir schmal, linienförmig, sehr deutlich, bei allen meinen Exemplaren vor dem Schildclren abgebrochen die Behaarung des Thorax ist gelb, nur auf dem hinteren Ende der dunklen Längs- striemeu schwär/lidiv , Schildchen bräunlich , glänzend, vorn mit schwarzer , hinten mit gelber Behaarung. Hinterleib schwarz, auf der Überseite glanzlos, nur der HinteiTand der Ringe , und zwar auf 'jedem folgeuden in grösserer Aus- dehnuug, mit inässignm Glanze; auf dem 2teii Ringe liegt jederseits eine grosse gelbe , ' fast dreieckige Seitenmakel, die nach innengerichteten Spitzen derselben sind in der Regel weisslicli gefärbt und treten sich ziemlich fiiahe; auf dem 3ten Ringe findet -sieh jederseits eine schmale, gelblich- weissliche , bogenförmige Halbbincle , die sich nach dem Seitenrande hin in einen im Vorderwinkel des Abschnittes liegenden, kleinen, gelben Fleck verliert, der indess bei manchen Exemplaren eine grössere Ausdehnung gewinnt; auf dem 4tea Ringe finden sich dieselben gelblich-weisslichen Halsbinden,! aber keine Spur des gelben Fleckes; auf dem letzten Ringe sind - sie kürzer und fast fleckenartig. Die Behaarung ist auf jedem Ringe des Hinterleibes bis zur hinteren Grenzender Binden gelblich, von da an schwärzlich ; am Seitenrande jedes Ringes reicht die-gelbliche Bahaarung npclf - etwas weiter nach hinten j am Hinterwinkel aber ist 121 sie stets iu grös^rer oder geringerer Ausdehnung' schwärrlicb. Die Unterseite des Hinterleibes ist Schwärzlich, glänz-eiid, thit lichter , abstehender Behaarung besetzt , äh der Basis desserf)en Zeigt sich jederseits die weissliche Bindehaut in ansehnlicher Bi'Cite. ’ — ^Die Schenkel sind schwarz, die In’ntersten voii ziemlich ansehnlicher Breite ; nn den vort dersten ist die äusSerSte Spitze bräunlich-^gelb gefärbt, an den hintersten zeigt sich nur an der Unterseite der Spitze die Spur einer solchen Färbung; Schienen schwarz mit bräunlich- gelber Wurzel, die hintersten inäSsig gekrümmt und am Ende nicht verdickt ; die Füsse durchaus schvrarz. Die Flügel sind glasartig, doch hat die ganze Flügehiäche einen etwas grau* bräunlichen Ton ; das Randmal ist hellbraun, an seiner Wurzel schärf begrenzt und dunkelbraun, an der Spitze verwaschen; die Ader, welche die Analzelle nach hinten begrenzt^ ist gegen ihr Ende hin zienilich stark geschwungen ; die Ader, welche von der Spitze dieser Zelle zum Flügelrande läuftj; stark gekrüintnh Die von dem’ verdienten Ö/Fährichis ln seiner Fauna groCuIandica gegebene Beschreibtfng des" Tab. groenlandicus lässt gegenwärtige ^ Art durchaus nicht' verkennen ; der ihr von Hru. Zetterstedt ertheilte Name hat deshalb weichen müssen. — Die’ Unterschiede zwischen ilir und den beiden liachfolgeiiden sehr ähnlichen Arten sollen bei diesen eine äüSfühTlichere Erwähnung tiiiclen. sp. 3. H e 1 0 p h. gl a € i a I i s $ ; pallidis thoracis striis " obsoletis; abdomiiie süperius nitido. ^ * Loug. i corp. 6 lin. — Vaterland r Labrador. ■ Däs Untergesicht ist Unter den Fühlern stark ansgehöhlt, unten stark vorgezogen, der Höcker desselben also gross ! und das Profil desselben stark abWärtssteigend ; sein ünter- rand bildet mit dem -Hinterrände des Kopfes einen stumpfen Winkel ; auf ' der Mitte desselben thidet sich eine breite^ glänzend - schwarze Strieme, die zWär oben grau' bereift ist, aber doch bis zu den Fühlorü hinaufreicht ; übrigens ist es wie der grösste^Theil der l^tirn mit weissgelbenl , zuweilen mehr fahlgelbem^ Filze bedeckt; die Backen Sind glänzend- I schwarz. Fühler schwarz, unmittClba'r über denselben eih glänzend - schwarzer ■ FleCfc ; die Scheitelgegend schwärzlich, auch die Mittellinie der Stirn etwas verdunkelt; Behaarung der 'Stirn Schwarz^ auf 'dem Scheitel iil ziemlicher Äüsdeh- nung gelblich. Thoräü mattsChwarz^i die 'gCtvöhnlichen heilen Striemen desselben gfalEti^tversslich ; diö ’ V^^^ Hälfte 122 seitlichen und die mittlere als ziemlich schmale, vor dem Schildchen abgebrochene Linien zwar vorhanden , aber undeutlich ; die Behaarung des Thorax ist durchaus gelblich, auch auf dem hinteren Ende der durikelen Striemen. Schild- chen gelbbräunlich glänzend, durchaus mit gelblicher Behaa- rung. Der Hinterleib ist schwarz, auf der Oberseite überall glänzend ; auf dem 2ten Ringe liegt jederseits eine grosse gelbe, fast dreieckige Seitenmakel, die Jiach innen gerichteten Spitzen derselben sind etwas weisslich gefärbt und treten sich nicht sehr nahe; auf dem 3ten Ringe findet sich jederseits eine schmale , weissliche , bogenförmige Binde, welche sich nach dem Seitenrande hin in einen im Vorder- winkel des Abschnittes liegenden, äusserst kleinen gelben Fleck verliert ; auf dem 4ten Ringe finden sich dieselben weisslichen Halbbinden, aber keine Spur des gelben Fleckes ; auf dem letzten Ringe sind sie ebenfalls vorhanden, aber etwas kürzer und minder deutlich ; die Behaarung ist auf jedem Ringe des Hinterleibes bis zur hinteren Grenze der Binden weissgelblich, von da an schwärzlich ; am Seitenrande jedes Ringes reicht die weissgelbliche Behaarimg viel w’eiter nach hinten, so dass daselbst an den Hinterwinkeln nur noch eine Spur von schwärzlicher Behaarung übrig bleibt. Die Unterseite des Hinterleibes ist schwarz- glänzend , mit sparsamer, schmutzig - weisslicher Behaarung besetzt; an der Basis desselben zeigt sich jederseits die weissliche Bindehaut in ansehnlicher Breite. — Die Schenkel sind schwarz, die hinteren von mässiger Breite, an allen ist die Spitze gelb gefärbt; die Schienen sind schwarz, die Wurzel der hinter- sten bis zum 3ten Theile, die der vorderen und mittleren bis etwas über den 3ten Theil hinaus gelb gefärbt , die hintersten mässig gekrümmt und am Ende nicht verdickt; die Füsse durchaus schwarz. Die Flügel sind glasartig, doch hat die ganze nügolliäche einen etwas graubräunlichen Ton ; das Randmal ist hellbraun, au seiner Wurzel kaum dunkler; die Ader, welche die Analzelle nach hinten begrenzt, ist gegen ihr Ende hin ziemlich stark geschwungen ; die Ader, welche von der Spitze dieser Zelle zum Flügelrande läuft, stark gekrümmt. — Männchen unbekannt. Wenngleich diese Art eigentlich als aussereiiropäisch nicht hierher gehört , so concurrirt sie doch bei der Be- stimmung des Heloph. groenlandicus und borealis in einer Weise, welche mich jeder Entschuldigung -wegen ihrer Auflführung an dieser Stelle überhebt. Sie steht in sehr 123 eigenthümlicher Weise zwischen ihnen in der Mitte, indem sie mit jeder der beiden Arten mehrere Merkmale gemein hat. Von Heloph. groenlandicus unterscheidet sie sich 1) durch viel mehr herabsteigendes Untergesicht, 2) den Mangel schwärzlicher Behaarung auf dem Hinterende der schwarzen Striemen des Thorax und auf dem vorderen Theile des Schildchens, 3) durch die Undeutlichkeit der hellen Thoraxstriemen und die etwas entferntere Lage der beiden mittleren, 4) durch den Glanz der Oberseite des Hinter- leibes, welcher sich hei Helophilus groenlandicus nur an dem Hinterrande der Segmente findet , 5 ) durch grössere Schmalheit der Hinterleibsbinden , 6 ) durch etwas geringere Breite der Hinterschenkel und die gelbe Spitze derselben. — sp. 4. Heloph. boreal is, $ ; pallidis thoracis striis obsoletis, abdomine superius opaco, segmentorum margine posteriori nitido. — Long, corp. 6 lin. et quod exced. Synon: Heloph. borealis Staeger. Kröyer Tidsskrift. N. R. I. 369. 25. Vaterland : Grönland. Das Untergesicht ist unter den Fühlern recht stark ausgehöhlt , unten äusserst stark vorgezogen , der Höcker desselben also sehr gross und das Profil desselben sehr schief und tief herabsteigend; sein Unterrand bildet mit dem Hinterrandc des Kopfes einen stumpfen Winkel ; auf der Mitte desselben findet sich eine breite, glänzend -schwarze Strieme , die bis zu den Fühlern hinaufreicht und unterhalb derselben nur wenig grau bestäubt ist; übrigens ist es, wie der grösste Theil der Stirn, mit weissgelbem Filze bedeckt; die Backen sind glänzend -schwarz. Fühler schwarz, unmit- telbar über denselben ein glänzend - schwarzer Fleck; die Scheitelgegend schwärzlich , auch die Mittellinie der Stirn etwas dunkler; Behaarung der Stirn schwarz, auf dem Scheitel in ziemlicher Ausdehnung gelblich. Thorax matt- schwarz, die gewöhnlichen hellen Striemen desselben graulich, sehr schmal und undeutlich, in der Mitte unterbrochen, die mittleren hinten abgekürzt (nach Hrn. Stäger’s Angabe fehlen sie oft ganz ). Die Behaarung des Thorax ist durch- aus gelblich ohne alle Beimischung von schwärzlichen Härchen. Das Schildchen bräunlich, glänzend, auf der Mitte mit schwärzlicher, am Rande mit gelblicher Behaarung, Hinterleib schwarz, auf der Oberseite glanzlos, nur der Hinterrand der Ringe, und zwar auf jedem folgenden in 124 grösserer Ansclehuung, iiiit massigem Glanze; auf dem 2ten Ringe liegt jederseits eine- grosso gelbe, fast dreieckige Seitenmakel, die nach innen gerichteten Spitzen derselben i zeigen nur die Spur einer weisslichen Färbung und treten i einander nicht sehr nahe; auf dem 3ten Ringe findet sich i jederseits eine schmale, weissliche, bogenförmige Halbbinde, welche den Seitenrnnd nicht ganz erreicht, an dem sich keine Spur eines gelben Fleckes findet; auf dem 4teii Ringe finden sich dieselben weisslichen Halbbinden, die daselbst den Seitenrand fast vollständig erreichen; auf dem letzten Ringe sind sie kürzer und minder deutlich. Die Behaarung des Hinterleibes ist dicht, abstehend, merklich länger als , bei den verwandten Arten , von gelblicher Farbe , am Hinter- rande des 2ten Ringes etwas dunkler, am Hinterrande der folgenden in ziemlicher Ausdehnung schwärzlich ; am Seiten- rande des Hinterleibes ist die Behaarung durchaus gelblich, nur am Hiutenvinkel der hinteren Abschnitte finden sich auch schwärzliche Härchen. Die Unterseite des Hinterleibes ist schwärzlich, glänzend, an der Basis desselben zeigt sich jederseits die weissliche Bindehaut in ansehnlicher Breite. — Die Schenkel sind schwarz , die hintersten von massiger Breite, an allen ist die Spitze bräunlich - gelb , doch be- ■ schränkt sich an den hintersten diese Färbung auf der i Oberseite nur auf den alleräussersten Theil derselben; Schienen schwai*z mit bräunlich- gelber Wurzel, die hintersten wenig gekrümmt, am Ende zwar nur schwach aber doch deutlich verdickt; die Füsse durchaus schwarz. Die Flügel sind glasartig, doch hat die ganze Fläche derselben einen etwas graubräunlichen Ton; das Randmal ist dunkelbraun, an beiden Seiten scharf begi'enzt; die Ader, v/elche die Analzelle nach hinten begrenzt , ist gegen ihr Ende hin ziemlich stark geschwujigen; die Ader, welche von der Spitze dieser Zelle zum FJügelrande läuft, stark gekrümmt. Heloph. borealis unterscheidet sich von Heloph. groen- landicus 1) durch das schräge, sehr viel mehr schief ab- steigende Profil des Untergesichtes, 2) durch grössere Länge der Behaarung auf Thorax , Schildchen und Hinterleib, 3) durch den Mangel schwärzlicher Behaarung auf dem HinteiTande der dunklen Thoraxstriemen, 4) durch die viel grössere- Undeutlichkeit und etwas entferntere Lage der i mittleren hellen Thoraxstriemen, 5) durch die minder breiten Hintersclienkel , die bei dem Weibchen auf der Spitzenhälffc der Ausseöseito eine deutliche Längsfurche' habeni,;nwälrrend j' sich daselbst bei'' Heloi>h. ^oeidanclicas. nur ein grosser, flacher Eindruck zeigt, der von dem noch giösseren Ein- drücke auf der Wurzelhälfte durch eine erhabene Querleiste getrennt ist, 6) durch die minder gekrümmten und am Ende deutlich verdickten Schienen. Auch die erheblichere Körpergrösse und die auch auf der Überseite bräühlich-gelbe Färbung der Spitze der hintersten Schenkel können noch als untergeordnetere Unterscheidungsmerkmale angeführt werden. • Heloph. borealis unterscheidet sich von Heloph. glacialis: 1) durch das schiefer urtd länger herabsteigehde Uhteirge^cht, welches eine viel spitzere SChnaitze bildet; die Form ‘ selben hält bei Heloph: ghicialis sö ziemlich die Mitte zwi- schen der von Heloph. groCnlandicus und Heloph. botealis ; 2) 'durch auf Thorax und Schildchen ein wenig, auf deiti Hiuterlcibe viel längere Behaarung , 3) durch die Anwesen- heit schwärzlicher Behaarung aiif dem Schildchen , 4) durch den mangelnden Glanz auf der Oberseite des Hinterleibes,' 3) durch die LangSfurche ; welche sich bei dem WeibchCri äüf der Spitzenhälfte der ‘ AusSenseite der Hinterschenkel j findet, während sich daselbst bei Heloph. glaCialis nur eiil i grosser, ziemlich tiefer Eihdnick Zeigt, der von dem hoch grösseren ättf der Wurzelhälfte durch eine erhabene Quer- rCiste getrennt wird, 6) dui‘Ch die am Ende deütiieh ver- dickten Hinferschienen , 7) durch däs dunklere Randmal. . ; Pritte Gruppe, , sp. 5. • Heloph. pendulus, cT pallidis thoracis j 1 striis distinctissimis flavis , antennis et vitta .v:i i faciei nigris , feinoribus posticis opice late fnlvisi ‘ Long. corp. 4-j^ — ^ 6 lin. — r - ‘ - Syuon: Musca pendula Uinn. Faun. Suec; ed; II. 1795j ' - Linii; Syst. nat. ed. Xli; 984. 28. ' ^ ' ' Syrphtis pendulus. Fahr. Sp. Ins. II. 423. 10. *1' Rossi Faun. Etr. II. 438. 1450. ‘ - Elopbilus pendulus Latr. Gen. Crust. IV. 324’. »dii ^ Helophiius pendulus Meig. Sysh Beschr. Ih!‘ • ■ u : . 373. 6. (cum synonymis;) ' i ; Macq. Suit ä Buff. Dipt.L509.1. ' ;i )i .. ,1; Zcttcr^. Ins. Lapp. 595. 1. r - - i'; i iat! i Zettei^U Dipt. Scand. II. 670.'*1.» ' • .r>! i Vaterland :i das nördliche und mittlere Europa'’ seiif Vorkommen Jn den- ^€lem?0}>äisclteii‘‘^Iiänd9f’W lob Im? iei gaoißeiloS eiü Mi 126 Das ÜDtergesicht ist unter den Fühlern stark ausge- höhlt , unten ziemlich stark vorgezogen, der Höcker desselben also gross und das Profil schief abwärts steigend, doch die ganze Schnauze von wenig spitzer Gestalt; der ünterrand bildet mit dem Hinterrande des Kopfes einen nur wenig stumpfen Winkel; auf der Mitte des Untergesichtes findet sich eine glänzend - schwarze Längsstrieme , welche unmittel- bar unter den Fühlern weisslich bestäubt ist; übrigens ist es, wie der grösste Theil der Stirn mit gelblichem Filze bedeckt; die Backen sind glänzend-schwarz. Fühler schwarz, unmittelbar über denselben ein glänzend - schwarzer Fleck, von dem sich bei dem Weibchen eine dunkle keilförmige, fast glanzlose Strieme bis zum schwärzlichen Scheitel hinauf- zieht, welche dem Männchen fehlt. Behaarung der Stirn schwarz, auf dem Scheitel selbst gelblich, bei dem Männ- chen unmittelbar über den Fühlern lichtgraulich. Thorax mattschwarz mit 4 hellgelben , durchgehenden Längsstriemen, von denen die mittleren am hinteren Endo schwach, aber deutlich erweitert sind. Die Behaarung des Thorax ist durchaus gelblich. Schildchen bräunlich - gelb , glänzend, zuweilen an der Wurzel und an den Seiten winkeln schwärz- lich, mit schwarzer, am Hinterrande mit gelblicher Behaa- rung. Hinterleib oben schwarz, glanzlos; auf dem 2ten Ringe liegt jederseits eine grosse gelbe, fast dreieckige, an der inneren Spitze abgerundete Makel; auf dem 3ten Ringe findet sich jederseits eine ähnliche aber schmälere Makel, deren inneres Ende heller gefärbt ist, bei dem Männchen schliesst sie sich dem Vorderrande des Ringes in grösserer Breite an, als bei dem Weibchen; auf dem 4ten Ringe findet sich jederseits auf dem schwarzen Grunde eine schmälere, scharfbegrenzte, von gelber Bestäubung gebildete Halbbinde, die bei einzelnen Exemplaren eine ganz weissgelbliche Färbung hat und nicht selten mit der gelben Färbung in Verbindung steht, welche der Seitenrand dieses Ringes in grösserer oder geringerer Ausdehnung zu zeigen pflegt ; auch der 5te Ring hat bei den Weibchen 2 ganz ähnliche, aber oft undeutlichere oder versteckte Halbbinden , bei dem Männchen bilden ihn die ganz schwarzen Genitalien ; die Hinterränder der Ringe sind schmal gelbgesäumt, gewöhnlich ist der Hinterrandssaum am 2ten Ringe am schmälsten und an jedem nachfolgenden breiter, doch finden sich auch Exemplare, bei denen der 2te Ring viel breiter gelbgesäumt ist. Die Behaarung ist auf der Oberseite des Hinterleibes 127 sehr kurz, gelblich, am Hinterrande der Ringe schwarz; die Behaarung am After ist länger und gelblich, auf der Unterseite zerstreut, abstehend, sehr hell, fast weisslich. Der Bauch ist weissgelblich gefärbt; bei dem Männchen ist in der Regel nur der letzte Abschnitt sammt den Genitalien schwärzlich , doch finden sich auch solche , wo der vorletzte Abschnitt zum grossen Theile dieselbe Färbung hat; bei dem Weibchen sind in der Regel die beiden letzten und die hintere Hälfte des drittletzten Abschnittes schwärzlich gefärbt, nicht selten breitet sich diese Färbung über den grössten Theil des drittletzten Abschnittes aus und bildet auch noch einen Querfleck am Hinterrande des viertletzten. Die Schenkel sind schwarz, das Spitzendrittlieil ziemlich dunkelgelb ; Schienen gelblich , die vordersten und hinter- sten an der Spitze breit, schwarz, letztere ziemlich stark gebogen ; Füsse schwarz , an dem mittelsten das erste Glied und meist auch die Wurzel des 2ten gelblich. Flügel glasartig, Raudmal gelb, an der Wurzel scharf begrenzt und in geringer Ausdehnung gelbbraun. (Fortsetzung folgt.) it {hatten. ß- Ver. pro 43. M. R. V. Sch. in Dstdt. , Pr. K. in Elgn. , G. L. R. V. R. in Stgt ß- Ver. pro 44. M. R. V. Sch. in Dstdt., Pr. K. in Elgn., 0. F. R. in Klz., G. R. K.in Eft , G. L. R. V. R. in Stgt. , C. Sch. in Piz. , L. Br. in Dssf. , Dr. N. in Pg. ß- Ver. pro 45. M. R. V. Sch. in Dstdt., Pr. K. in Elgn., 0. F. R. in Klz., G. R. K. in Eft., G. L. R. v. R. in Stgt. , C. M. in St. W. , A. H. in Aschbn., H. G. R. zu L. bei Dssu., O. L. R. in Bn. , C. M. G. zu P. bei Bn. , Dr. D. in Bg. , Dr. St in Pzg. , J. C. T. in Jhgn. , d. t. F. in Ps. , Dr. H. in Kbg , Dr. Sch. in Kbg. , Pr. G. in Dpt., v. T, auf K. bei Dzg., Pr. Dr. L. in Pn., M. M. in Wn. , F. E. V. R. in Wn., v. d. O. 128 •’i i auf W, bei Su. y 0. F. R. zu Rfr. . '= li : bei Ngd.y Dr. ’H, in Stscl. , O. F. Z. ,r lir- .// ,i. zu Vdf, Gr, G. , K. E. R. in Kbg. , *-»i i- t i ; S. Sch. zu Js. bei Pz., V. D. in Dg., Iusse- stuude war dem Studium der Entomologie und wenn auch vorzugsweise den Dipteren gewidmet , so wurden doch keines- wegs von ihm die übrigen Ordnungen vernachlässigt; auch studirte er nebenbei noch eifrig Geschichte und Matheiuatik. Seine genaue Bekanntschaft mit den Schmetterlingen zeigte er in dem von ihm herausgegebeneii Werke ; über Hymeno))teren besitze ich selbst zwei kostbare Manuscripte von ihm, die ich zugleich mit seiner ganzen Sammlung (die Dipteren ausgenommen) käuflich an mich gebracht habe; das eine enthält alle von ihm gesammelten Ichneumoniden, n kolorirten Abbildungen ; das andere die Gattungstypen des Gravenhorst’scheu Werkes , so weit er derselben hab- haft werden konnte. Ueberhaupt beabsichtigte er, die europäischen Hymenopteren ausführlich zu bearbeiten, nicht nur alle Gattungen zu zeichnen , sondern auch die schwie- rigen und an Arten sehr zahlreichen in eignen Monographien, mit Abbildungen aller Species herauszugebeji. Seine ausser- ordentliche Gewandtheit im Zeichnen war so gross, dass er in kurzer Zeit ganze Reihen hinzeichnete, und das Koloriren machte ihm eben so wenig Schwierigkeiten. So hat er nicht nur während seiner vielen und schweren Berufsarbeiten alle Arten seines grossen Dipterenwerkes selbst gezeichnet und ko- lorirt, sondern auch eine grosse Menge dieser Arten später von Neuem bearbeitet. Dasselbe ist der Fall mit seinem Schmetter- 133 lingswerke. Neben diesen entomologischen Arbeiten war er auch mit der Botanik fortwährend beschäftigt, die Gattungs- charaktere der wildwachsenden , so wie der kultivirten in- und ansländichen Gewächse wurden von ihm gezeichnet und genau untersucht. Auf alle diese Arbeiten konnte er aber nur seine Mussestunden verwenden , was hätte dieser Mann wohl geleistet, wenn er seine ganze Lebenszeit den Wissen- schaften hätte obliegen können { Im Jahre 1812 nahm ein Sohn des Kaufmann Pelzer die topographische Karte der Mairie Stollberg auf, wobei Meigen ihm von Zeit zu Zeit an die Hand ging. Nach vollendeter Aufnahme wurde dieselbe von Meigen in Land- kartenformat gezeichnet und in Düsseldorf in Kupfer gesto- chen. Im Jahre 1814 kam der Ingenieur - Capitain v, Deden- roth ( vom MütFling’schen Armeekorps) nach Stollberg, um von Meigen einige Aufschlüsse über die Localitäten von Stollberg zu erhalten. Dieser war ein intimer Freund des Grafen v. Hoffmannsegg , mit welchem 3Ieigen nun wieder in Verbindung trat. Der Graf schickte ihm ein Exemplar seiner prachtvollen portugiesischen Flora, so weit solche damals schon herausgekommen war. Doch stockte die Correspondenz von dem Augenblick an, wo der Graf seine Insectensammlung an das Berliner Museum verkaufte. Den traurigsten Abschnitt im Leben unseres verdienst- vollen Manne.« bildeten unstreitig die Jahre 1816 und 1817. Die Lebensmittel stiegen in Folge der missrathenen Erndte zu ungeheuren Preisen ; die Familie bestand aus 7 Kin- dern und das Einkommen Avar äusserst gering ; der französische Sprachunterricht hatte durch die Zeitereignisse grösstentheils aufgehört, nur einzelne Privatstunden wurden jioch ertheilt. In dieser Noth wandte er sich an die Regie- rung in Aachen und bat um eine Anstellung, erhielt aber eine abschlägige Antwort mit dem Bemerken, es seien noch zu viele Invaliden aus dem Befreiungskriege zu versorgen. Hierauf wandte er sich an .die Plankaminer, die mit der Landesvermessung beauftragt war, um als Zeichner ange- stellt zu werden, was ebenfalls ohne Erfolg war. Zwar erhielt er von Zeit zu Zeit einige Arbeit von derselben; sie wurde aber so karg bezahlt , dass auch bei der äussersten Einschränkung die Familie nicht bestehen konnte. Zum Glück erhielt er in dieser Bedrängniss durch die Verwendung des Wasserbauinspectors Rösler von der Regierung in Aachen den Auftrag, die grosse Transchöt’sche Karte, in so weit solche den Regierungsbezirk Aachen betraf, auf Imperial- f 134 papier kreisweise zu zeichnen. Diese Arbeit beschäftigte ihn ein paar Jahre und wurde leiehlich bezahlt, denn sie trug ihm ungefähr 500 ein. Schon früher halte Meigen als eifriger Freund der Astronomie , in den Morgenstunden eine Sammlung von astronomischen Karten in Qnerfolio von 75 Blättern ge- zeichnet. Die Fixstern-Karten, die den grössten Theil der- selben ausmachten , waren nach dem Verzeichniss von Piazzi als dem genauesten, auf Horizont von Südeuropa, verzeichnet. Dann folgten mehrere Blätter über unser Sonnensystem nebst verschiedenen Mondkarten nach Schröter’s seleno-topograpbi- schen Fragmenten. Die Fixstern -Karten wurden im .Jahre 1822 von Arnz & Comp, in Düsseldorf auf 16 lithographirten Blättern in gross Querfolio nebst einer Beschreibung der Sternbilder herausgegeben. Auch diese Arbeit wurde ihm reichlich bezahlt. Es ist nöthig , hier wiegen der Herausgabe des Dipteren- Werkes wieder einige Jahre in der Lebensgeschichte meines Freundes zurückzugehen. Im Jahre 1815 nämlich erhielt er vom Justizrathe Wiedemann einen Brief, w'orin dieser ausgezeichnete und eifrige Entomolog anfragte, ob denn keine Hoffnung vorhanden wäre, das im Jahre 1804 ange- fangene Werk fortzusetzen ? Pir erbot sich, diese Fortsetzung nach Kräften zu unterstützen , da er den freien Gebrauch der Sammlung des im Jahre 1808 verstorbenen Professors Fabricius habe, die jetzt Eigeuthum der Universität Kiel •ei ; Meigen erklärte hierzu seine Bereitwilligkeit, als einzige Schwierigkeit bezeichnete er die Auffindung eines Verlegers und die dazu nöthigen pekuniären IMittel, die er selbst natürlich nicht auftreiben konnte. Wiedeinann that sofort die geeigneten Schritte , schrieb an die Könige von Preussen, Dänemark und Würtemberg, an den Kaiser von Oestreich, so wie an den damaligen Erbprinzen Karl von Brannschweig und bat recht dringend, die Herausgabe der Zweiflügler zu unterstützen. Diese Unterstützung erfolgte auch bald. Der verstorbene König von Preussen schenkte 40, der König von Dänemark und der Erbprinz von Braunschweig jeder 20 Friedrichsd’or , der Kaiser Franz 150 Wiener Gulden, j der König von Würtemberg 150 Rheinische Gulden. Iin Sommer 1816 kam Wiedemann dann selbst nach Stollberg und blieb 8 Tage, er hatte immer unermüdlich in Verfol- gung seines Lieblingswmnsches , die Herausgabe der Zwei- flügler zu betreiben , für Meigen die Zusendung der Vorräthe des Wiener Museums bewirkt, und auf seiner Rückreise Über Berlin sandte er noch eine Menge Beiträge aus der 135 j^rossen HofFmannseggischen Sammlung^ so wie aus dem Pallas’schen Nachlasse viele im südlichen Russland und in Taurien gesammelte Arten. Unterstützt durch so viele Hülfsmittel arbeitete Meigen nun rastlos fort und im Jahre 1818 erschien der Iste Band der neuen und vermehrten Aus- gabe, welcher bloss die Tipularieu enthielt. Diesem folgten nach und nach 5 andere Bände. Der 7te und letzte Band erschien im Jahre 1838. Zu diesem letzten Bande war Mg., um die Kosten zu ersparen, genöthigt, die Abbildungen selbst in Stein zu stechen. Zu dem Werke über die ausländischen Zwei- flügler von Wiedemann verfertigte er ebenfalls 12 Steintafeln. Für die ersten Bände hatte Meigen das Werk im Selbst- verlag, allein die Kosten der Unternehmung waren trotz der nicht unbedeutenden Zahl Subsribenten so hoch, dass er froh war, als die Schulz’sche Buchhandlung in Hamm die Fortsetzung gegen ein mässiges Honorar übernahm. Im Jahre 1818 starb in Paris Baumhauer, dieser uner- müdliche Sammler und langjährige Freund Meigen’s. Seine Wittwe brachte die Sammlung mit nach Aachen und ersuchte Meigen, das Ordnen und Bestiiimien derselben gegen billige Vergütung zu übernehmen. Er unterzog sich dieser müh- samen ujid beschwerlichen Arbeit, eine Sammlung von wenig- stens 50,000 Exemplaren, die in der Gegend von Aachen und Stollberg, im südlichen und westlichen Frankreich, in tien Pyrenätm , den Alpen und dem oberen Italien gesammelt worden waren, nach Kräften in Ordnung zu bringen. 1^ Jahre nahm ihn dieses undankbare und äusserst mühsame Geschäft in Anspruch. Für 1100 holländische Gulden wurde diese bedeutende Sammlung verkauft und kam theilweise nach Leyden und theilweise nach Lüttich. Ueber einen Ausflug nach dem Siebengebirge, (wo Meigen’s langjähriger Freund Weniger die schöne Gattuiig Callicera gefangen, ) und einen daran geknüpften Besuch bei dem auch als Entomologen gefeierten Präsidenten Nees V. Esenbeck in Bonn kann ich, weil diese Tour einen vor- herrschend botanischen Charakter hatte, kurz hinweggehen, aber ich glaube noch erv^ähnen zu müssen, dass Mg. im Jahre 1821 für den Prof. Lehmann in Hamburg eine Partie getrockneter Pflanzen für dessen Werk über die Asperifolien zeichnete. In dasselbe Jahr fällt auch seine Bekanntschaft mit dem liebenswürdigen Prof. Gaede in Lüttich , der ihm manche schätzenssverthe Mittheilung machte. Die Trypeta Gaedii und später unter den Tachinarien die Gattung Gaedia werden in der entomologischen Litteratur wohl seinen Namen verewigen. 136 Von besonderer Wichtigkeit war für Mg. der 2te Besuch Wiedemaun’s im Jahre 1822. Derselbe machte ihm den Antrag , nach Kiel zu kommen und die Sammlung von Fa- bricius durchzumusteni. Woher aber sollte Mg. diese Reise- kosten erschwingen können! Sein edelmüthiger Freund aber beseitigte dieses Bedenken durch das Anerbieten, ihm nicht nur diese, sondern auch seine, durch die Reise verursachte Zeitversäumniss zu vergüten und so nahm er den Vorschlag ! mit Freuden an. Hat nun zwar Mg. auch diesem Freunde | in mehreren interessanten Arten z. B. Trypeta Wiedemanni, J Dioctria Wiedemanni und in der Gattung Wiedemannia selbst ein Denkmal gesetzt, so glaube doch das schöne und uneigennützige mit grossen Opfern verbundene Bestreben Wiedemann‘’s hier noch besonders hervorheben zu müssen. Die Reise selbst konnte Mg. indess erst am 23. Juni 1823 antreten. Sie war für ihn von den angenehmsten Folgen, ln Hamburg angelangt, nahm er die freundliche Einladung von Winthem’s an , in seinem Hause abzusteigen. Er war nicht nur durch den freundlichen Empfang dieses liebens- würdigen Mannes sondern auch dadurch freudig überrascht, dass er sich in dem Hause befand, in welchem Klopstock die letzten 30 Jahre seines Lebens gewohnt hatte. Die Sammlung v. Winthem’s ist den Entomologen be- kannt durch die vielfache Benutzung, die der Besitzer so freigebig gestattet hat ; sie enthielt nicht nur des Exotischen, sondern auch des Einheimischen so viel , dass Mg. eine genauere Durchsicht des Materials für seine Rückreise ver- sparen musste. Von Hamburg wurde die Reise nach Kiel fortgesetzt. Der Empfang von Seiten seines bewährten Freundes war der herzlichste. Auch die Bekanntschaft des Hrn. Boie machte Meigen hier. Nach einigen Rasttagen trat Mg. mit Wiedemann eine Reise nach Kopenhagen au 5 die Hauptarbeit in Kiel wurde für die Rückreise festgesetzt. In Kopenhagen galt der erste Besuch Hin. Westermann. Auf Wiedemann’s Empfehlung durfte Mg. alles zu untersuchende Material aus dem Museo in sein Quartier bringen , um mit Müsse alles durchzumustern. (Im Museum wurde ge- wöhnlich bis 12 Uhr gearbeitet, dann bei Westermann gefrühstückt , nach dem Frühstück arbeitete Mg.‘ in seiner Wohnung bis 4 Uhr, die Zeit, wo zu Mittag gespeist wurde.) Am 19. Juli wurde von Kopenhagen aus in Begleitung von Wiedemann die Reise nach Lund fortgesetzt; dort wurden die beiden Professoren Fallen und Zetterstedt sogleich von ihrer Ankunft in Kenntniss gesetzt, fallen war auf seinem 137 Landgute und wurde erst gegen Abend znrückerwartet, Zetterstedt aber kam ihrem Besuche zuvor, indem er sie abholte und ihnen seine Wohnung, die auch zugleich die des Prof. Fallen war, gastfreundlich anbot. Gegen 5 Uhr Nachmittags kam Fallen zurück. Als er die beiden deutschen Entomologen vorfand, herzte und küsste er dieselben und war vor Freuden fast ausser sich. Fallen war ein ziemlich korpulenter Mann von etwa 65 Jahren, aber noch sehr munter und aufgeräumt, er sprach zwar deutsch, da er aber hörte, dass Mg. der französischen Sprache mächtig war, zog er es vor, sich mit ihm in dieser Sprache zu unterhalten, auch Zetterstedt verstand diese Sprache noth- dürftig. Mit Wiedemaiin sprachen die beiden Professoren meist Latein , und unter sich schwedisch , so dass die Unter- haltung in nicht weniger als 4 Sprachen geführt wurde. Mg. benutzte seinen ^Aufenthalt so viel wie möglich, um die reichen Sammlungen Fallen’s und Zetterstedt’s zu mustern; da sein« Zeit sehr beschränkt war, so musste er die freundliche Einladung Fallen’s zu einem Besuche in Esperöd (dem Landgute Fall.) wo seine Familie sich aufhielt, ab- lehnen. Schon am 23. Juli traten sie die Rückreise nach Kopenhagen an; hier blieb Mg. noch bis zum 29. desselben Monats, indem er seine gewöhnlichen Arbeiten im Museo und in der Westermann’schen Sammlung fortsetzte. Am 30. waren sie wieder in Kiel, und hier wurden nun alle Exem- plare in der Fabricius’schen so wie in der Wiedemann’schen Sammlung sorgfältig untersucht und verglichen, das noch Unbekannte abgebildet und beschrieben, wobei sich denn manches sonderbare Resultat ergab. Wie wenig sicher Fabricius das Gebiet der Dipterologie beherrschte, davon giebt Meigen’s Werk viele Belege. Nach Beendigung der wichtigen Untersuchungen in Kiel verliess Mg. diese Stadt , so wie seinen Freund Wiedemann, um sich nach Hamburg zu begeben. Hier untersuchte er V. Winthem’s Sammlung; da aber des Neuen zu viel war, so entschloss Letzterer sich, ihm alles nach Stollberg zur bequemeren Bearbeitung zu senden. In Hamburg lernte Mg. den bekannten Entomologen Sommer aus Altona kennen, so wie er auch die Bekanntschaft des Botanikers Lehmann machte. Mit diesem Letzteren besuchte er den botanischen Garten und fand hier auf Gactus Opuntia eine Colonie von Coccus Cacti (ächte Cochenille). Bei näherer Untersuchung entdeckte Mg. die Männchen dieser merkwürdigen Geschöpfe, die vielleicht damals noch unbekannt waren. Von beiden 138 Geschlechtern entwarf er eine vergrÖsserte Abbildung nach dem Leben. Am 4. September nahm Mg. von Hamburg und der liebenswürdigen Familie von Winthem Abschied, jedoch nicht ohne ein Erinnerungszeichen, das seinem deutsch-patriotischen Herzen bis zu seinem Tode jene schönen Tage in Hamburg recht lebhaft ins Gedächtniss zurückrief; er crliielt nämlich eine Sclinupftabacksdose aus dem Nachlasse Klopstock’s, die der Dichter bis zu seinem Lebensende in Gebrauch hatte, j Sie wurde von Mg. als eine kostbare Reliquie betrachtet j und sorgfältig aufgehoben. Die Reise nach Dänemark und Schweden hatte im Ganzen 12 Wochen gedauert, das glän- zende Resultat derselben war die kolorirte Abbildung von mehr als 400 Insectenarten nebst deren Beschreibung, so wie eine grosse Menge interessanter Berichtigungen und Notizen. Die Lebensverhältnisse Mg. nach dieser Reise, welche den wichtigsten Abschnitt für seine literarische Thätigkeit 1 bildet, lassen sich mit Ausscheidung seiner häuslichen Ver- hältnisse kürzer zusammenfassen. Im Jahre 1825 übernahm Mg. , weil die französische Schule nach dem grossen politi- schen Länderwechsel ganz eingegangen war, die Stelle eines Organisten bei der Gemeinde, jedoch, da er keinen Gehalt bezog, ohne bestimmte Verpiiichtuiig. Er schrieb zu diesem I Zwecke ein eignes Choralbuch , das vom Kirchenrathe reich- lich bezahlt wurde. Dieses neue Amt führte er bis zum Jahre 1834 fort Im Jahre 1826 erhielt er einen Besuch von W. von Winthem, der auf seiner Reise nach Frankreich I einige Tage bei ihm verweilte. In demselben Jahre machte er I eine Reise nach Crefeld und Düsseldorf. In Crefeld benutzte er einen kurzen Aufenthalt um die schöne Petrefacten- und Conchyliensammlung des Hrn. Hoeninghaus zu besichtigen. Im Jahre 1825 verfertigte Mg., dessen Thätigkeit eine unermüdliche genannt werden kann , eine Uebersetzung des bekannten Telemach von Fenelon. Diese wird noch jetzt an vielen belgischen Anstalten gebraucht. In demselben .Jahre nahm er auch an der Versammlung der Naturforscher in Berlin Theil , da ihm durch die Verwendung des Präsi- denten Nees von Esenbeck die Reisekosten durch das Ministerium vergütet wurden. Hier machte er die Bekannt- schaft der bedeutendsten Naturforscher, denen sein Name durch sein Dipterenwerk schon auf das vortheilhafteste bekannt geworden war. Auch seinen bewährten innigen Freund Wiedemann sah er unvermuthet hier. Er versäumte picht, den kurzen Aufenthalt für seine Zwecke zu benutzen, i 139 er untersuchte die Sammlungen des Museums, des Ober- lehrers Ruthe und des Kunstgärtners Bouch^. Im Jahre 1827 erschien von Mg. ein Handbuch für SchmetterJingssammler; dann fing er das grössere Schmetter- lingswerk au , welches heftweise erschien 5 zu jedem Hefte kamen 10 Tafeln in 4to, die Mg. selbst lithographirte. Von diesem Werke sind nach und nach 3 Bände mit 125 Tafeln erschienen 5 es ist bis zum Schlüsse der Enlen- phalänen fortgesetzt, dann aber liegen geblieben, weil nach des Verlegers Aussage der Absatz die Kosten nicht hin- reichend deckte. Die Abbildungen sind grösstentheils nach der Natur gezeichnet und mit der bekannten Treue, die alle Zeichnungen Mg. charakterisirt , ausgeführt; für die wenigen Figuren, die er aus andern Werken entlehnen musste, konnte er natürlich nicht einsteheu. Er übernahm es , eine Anzahl Exemplare dieses Werkes selbst zu koloriren, und diese Exemplare sind vorzüglich geworden , so dass wohl behauptet werden kann , die Schmetterlingslitteratur besitze kein ähnliches Werk, welches bei solcher Wohlfeil- heit so jeder billigen Anforderung genügte. Bei Ausarbeitung desselben wurde Mg. durch die schöne und reichhaltige Sammlung seines Collegen und alten Freundes Seeger in Stollberg auf die uneigennützigste Weise unterstützt. Nach dem Stocken des Schmetterlingswerkes und nach- dem auch das Dipterenwerk mit dem 6ten Bande als ge- schlossen anzusehen war, erhielt Mg. noch manche Beiträge an Dipteren, die ihm von verschiedenen Seiten her zur Bestimmung zugeschickt wurden. Auch der Verfasser dieser Lebensskizze, der seine Bekanntschaft im Jahre 1833 machte, steuerte manches bei. Vorzüglich aber waren es die schönen Zusendungen von Waltl in Passau und Bronn in Heidelberg, welche ihn bestimmten, einen Supplementband auszuarbeiten. Dieser ist namentlich durch die Trennung von Tachina, Musca und Authomyia in mehrere Gattungen, welche hier durch schärfere Merkmale als bei den Franzosen und Englän- dern geschehen gesondert wurden , als eine bedeutsame Zugabe zu seinem Werke zu betrachten. Zugleich arbeitete er mit anstrengendem Fleisse an einem Pflanzenwerke, welches die Flora Deutschlands umfassend, erst wenige Jahre vor seinem Tode beendigt wurde. Dieses Werk ist ebenfalls das Resultat von 40jährigen Studien. Alle Genera wild- wachsender, so wie vieler exotischer Pflanzen, welche Mg. in diesem langen Zeiträume zu Gesicht kamen, wurden von ihm nach der Natur gezeichnet nnd zwar vorzugsweise cfie 140 Blüthen- ond Fruchttheile. Diese Handzeichnungen Meigen’s habe ich selbst gesehen, sie füllten einen starken Quartbaud, es fällt damit der unbegründete Vorwurf, als habe er das Meiste kopirt, weg, nur wenige seltne Gattungen, deren er nicht habhaft werden konnte , musste er der Vollständig- keit halber aus andern Werken entlehnen. Im Jahre 1842 erschien der letzte Band dieses Werkes, und damit schloss sich der Kreis seiner literarischen Arbeiten. Als der bekannte Dipterolog Macquart aus Lille im Jahre 1839 Mg. besuchte, um seine Sammlung zu sehen, zeigte ihm Mg. auch seine Handzeichnungen in 2 dicken Quartbänden , welche auf 300 Blättern die kolorirten und meist im vergrösserten Massstabe entworfenen Abbildungen von allen ihm zu Gesicht gekommenen Species enthielten. Er bemerkte Hrn. Macquart, dass er dieses Werk zu ver- kaufen wünsche, den Preis bestinnnte er zu 1800 Franken. Hr. Macquart machte in aller Stille und so rasch als mög- lich die Anzeige davon an das Museum des Jardin des plantes in Paris und dieses zahlte auf der Stelle diesen ausser Verhältniss billigen Preis, so wie auch weitere 1200 Franken für Meigen’s Sammlung. So kam denn ein Werk, woran deutscher Fleiss 40 Jahre gearbeitet , und welches einzig in der ganzen entomologischen Litteratur dasteht, in die Hände der Franzosen, w'ohl nicht ohne Schuld unsers Vater- landes, wie mir der Verstorbene oft versicherte. Da seine Studien und Arbeiten jetzt aufgehört hatten, so cntäusserte sich der alte Mann noch bei Lebzeiten auch seiner Bibli- othek und seiner übrigen Sammlungen. Die Bibliothek so wie eine schöne Frucht- und Pflanzensammlung kaufte der Verein für nützliche Wissenschaften und Gewerbe in Aachen. Alle Insecten seines Nachlasses mit Ausnahme der Dipteren kaufte ich selbst, so wie auch einige werth volle Manuscripte mit kolorirten Zeichnungen von Hymenopteren , w ie ich bereits oben bemerkt habe. Der Verkauf seiner Dipterenzeichnungen so wie der Sammlung selbst würde nicht lange ausgereicht haben, alle seine Bedürfnisse im hohen Alter, wo Mg. fast arbeitsunfähig geworden war, zu bestreiten, wenn nicht auf seine Bitte ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Prenssen grossmüthig eine Pension von 200 Thaler jährlich bewilligt worden wäre, ein Geschenk, welches dem fürstlichen Geber zur höchsten Ehre gereicht, dem verdienten alten Mg. aber die letzten Jahre frei von Nahrungssorgen machte. 1839 bezog er zuerst diese Pension. 141 Die letzten Lebensjahre waren aber in anderer Bezie- hung Tage der Prüfung für ihn, denn am 29. Jan. 1842 fiel er auf dem Eise und brach den rechten Arm. Als er davon leidlich hergestellt war , brach ein Geschwür am linken Beine ans, das ihn lauge am Gehen hinderte. Ein härterer Schlag folgte bald nach, als ihm seine 18jährige Tochter am Nervenfieber starb. Gegen die Mitte des Octobers be- fiel ihn eine heftige Lungenentzündung, die ihn sehr ent- kräftete und von der er sich nur langsam erholte. Das Jahr 1843 verlebte er ziemlich heiter, aber im Frühjahr 1844 brach das alte Fussübel wieder aus, und damit schleppte er sich bis zu seinem Tode fort. Das Jahr 1845 war das Ziel seiner Laufbahn. Im Januar that er einen harten Fall ; er wollte eine Treppe hinaufgehen, stürzte auf der Mitte derselben rücklings hinab und blieb unten betäubt liegen. [Als man ihn so fand und aufrichtete, hatte er ausser einer ^deinen Betäubung nicht die geringste V'erletzung. Ara 3. Mai , seinem 83sten Geburtstage wurde ihm durch den Geheimen Oberbergrath Nöggerath das Doctor- diplom von der Universität Bonn feierlich überreicht, und lein grosses Festessen ihm zu Fahren veranstaltet 5 es war die letzte Freude , die ihm zu Theil wurde. Einige Monate später verschied er. Unter anstrengenden Arbeiten »var die Entomologie seine Erheiterung. Kleinlicher Ehrgeiz war ihm fremd, jede Bereicherung der Wissenschaft machte hm Freude , noch mehr aber wenn er , der erfahrne Mei- 5ter, dem jüngeren, aufstrebenden Geschlecht mit Rath md That zur Hand gehen konnte. Gegen jegliche An- jnassung schützte ihn der schöne Spruch: Quidqiiid boni l'geris, puta acceptiim esse a Düs. 1| H e 1 o p h i 1 11 si. Vom Professor Dr. H. lioew zu Posen. (Fortsetzung.) sp. 6. Heloph. hybridiis,c/" & $5 pallidis thoracis striis distinctissimis, fiavis; antennis et vitta faciei nigris, feinoribus posticis ante apicem indistincte fulvo -annulatis. — Loug. corp, 5^ — 6 lin. — Synon : Heloph. trivittatus Meig. Syst. Beschr. UL 3T3. 5. (nur das Männchen.) Vaterland; das mittlere und nördliche Europa. 142 Das Männchen gleicht ganz dem des Heloph. pendulus, die einzigen Unterschiede sind folgende : die Schnauze ist merklich kürzer und stumpfer; die seitlichen Striemen des Thorax, welche bei Heloph. pendulus aussen neben sich eine ziemlich deutliche, schwärzliche Längsliuie haben , haben von derselben vor der Flügelwurzel kaum eine Spur; die mittleren Striemen sind am Hinterende nicht erweitert; Bau und Zeichnung des Hinterleibes fast wie bei Heloph. trivit- tatus, was Meigen verleitet hat, gegenwärtiges Männchen für das des Heloph. trivittatus zu halten; das 2te Hinterleibs- segment ist länger als bei Heloph. pendulus, die Binden desselben viel breiter, das innere Ende derselben deshalb viel stumpfer; auch die Binden des 3ten Ringes viel breiter als bei Heloph. pendulus, in ihrer Form denen des Weib- chens von Heloph. trivittatus am ähnlichsten, also sich we- niger an den Vorderrand des Ringes anschliessend als bei dem Männchen des Heloph. trivittatus, das innere Ende derselben wenig heller; der 4te Ring hat 2 verhältnissmässig breite , aber wenig deutliche , gelbbestäubte Halbbinden ; die Hinterschenkel sind ganz und gar schwarz und haben vor der Spitze nur die Spur eines hellen Bändchens; die Hinterschienen sind an der Wurzel kaum zum 3ten Theile gelbgefärbt und weniger gekrümmt als bei Heloph. pendulus. Das Weibchen weicht in Beziehung auf den Bau des Untergesichtes, die Lage der seitlichen und das nicht erwei- terte Ende der mittleren Thoraxstriemen , so wie in der Färbung und dem Baue der Hinterbeine ganz eben so von dem des Heloph. pendulus ab, wie diese Abweichung bei dem Männchen angegeben worden ist. Im Baue und der Färbung des Hinterleibes unterscheidet es sich minder auf- fallend , doch ist das innere Ende der Binden des 2ten Ringes ebenfalls etwas stumpfer und die gelben Halbbinden des 3ten Ringes sind mehr von gleichbreiter Gestalt, indem sie sich dem Vorderrande des Ringes viel weniger anschliessen als bei Heloph. pendulus $ ; das innere Ende derselben ist nur wenig heller ; die Halbbinden der beiden folgenden Ringe haben fast ganz die Gestalt, wie bei Heloph. pendulus $, sind aber dunkler und deshalb minder deutlich. sp. 7, Heloph. tri vittatus, cf & pallidis thoracis striis distiuctissimis ; antennis uigris, vitta faciei pallida. Long. corp. — 7^®^ ün» — Synon: Erist. trivittatus Fahr.' Syst. Anti. 235. 15. Heloph. trivittatus Meig. Syst. Beschr. 111. 373. 5. (nur das Weibchen.) 14» Macq. Silit. Dipt. 510. 2. Zetterst. Dipt. Scaud. II. 679. 3. Vaterland : ganz Europa mit alleiniger Ausnahme der allernördlichsten Theile. Dem Heloph. pendulus ziemlich ähnlich, doch sehr leicht von ihm wie vom Heloph. hybridus zu unterscheiden. Das üiitergesicht noch etwas kürzer und stumpfer als bei letzterem , bei beiden Geschlechtern mit blassbräunlicher, glänzender Mittelstrieme; Backen und Saum des Mund- randcf dagegen schwarz. Unmittelbar über den Fühlern ein kleines glanzendes , meist bräunliches , oft dunkelbraunes oder selbst schwarzes Fleckchen^ von welchem sich bei dem Weibchen eine undeutliche bräunliche Strieme nach dem schwarz gefärbten Scheitel hinzieht, welche dem Männchen fehlt; die Behaarung der Stirn und dos Scheitels ist gelb- lich, nur in der Ocellengegend findet sich eine schmale Querbiude schwarzer Haare. Die hellen Binden des Thorax alle überaus deutlich; die mittleren schliessen sieh am Vorder- ende desselben den seitlichen mehr an , so dass die schwarze Seitenstrieuie vorn mein- umschrieben erscheint , als dies bei Heloph. pendulus der Fall ist. Behaarung des Thorax durch- aus gelblich. Schildchen gelb, glänzend, in der Mitte mit schwarzen , sonst ringsum mit gelblichen Härdion. — Die einzelnen Hiuterleibsabschnitte sind bei beiden Geschlechtern verhältnissmässig viel länger als hei Heloph. pendulus, auch länger als bei Heloph. hybridus, so dass die Flügel in der Ruhe etwa bis zur Spitze des Hinterleibes reichen; die Flecke des Hinterleibes sind von Wasserer und mehr citron- gelber Farbe als bei den beiilen vorigen Arten, die des 2ten Ringes sehr breit und nach Innen sehr stumpf, beson- ders bei dem Männclien ; die des 3ten Ringes ebenfalls breit, bei dem Männchen noch breiter als bei dem Weibchen und dem Vorderrande des Ringes mehr anliegciid, die innere Spitze bei beiden Geschlechtern von mehr weissgelber Farbe, nicht selten zusammenstossend der 4te Ring hat eine bei beiden Geschlechtern in der Regel undurchbrochene, gelb- bestäubte Binde , welche bei dem Männchen eine Wförmige Gestalt hat, bei dein Weibchen minder gebrochen ist, des- halb nur einen Doppelbogen bildet und oft mehr weissgelb ist. Die Genitalien des Männchens schwärzlich, der 5te Ring des Weibchens hat am Vorderrande noch eine weissgelbliche, in der Mitte fein durchschnittene QuerKnie; die Unterseite des Hinterleibes sehr lichtgelblich , fast w’eisslioh ; bei dem Männchen ist der lel/.te iUischnitt sammt den Genitalien 144 schwärzlich ; bei dein Weibchen haben die beiden letzten Abschnitte eine mehr oder weniger ausgedehnte schwärzliche Färbung, auch findet sich am Hinterrande des drittletzten Ringes ein ähnlich gefärbter Fleck und auf dem vorher- gehenden Ringe gewöhnlich noch ein Mittelpunkt. Vorder- und Mittelbeine bräunlich-gelb, bei dem Männchen in der Regel bis zur Hälfte, bei dem Weibchen nur bis zum 3ten Theile •chwarz gefärbt , an der vordersten ist die Spitze der Schienen sammt den Füssen schwarzbraun gefärbt, au den mittelsten nur die Spitze der Füsse schwach gebräunt; die Hinterbeine sind schwarz , doch haben die Schenkel unmittelbar vor der Spitze einen breiten, braungelblichen Ring und die sehr mässig gekrümmten Schienen sind bis etwa zum 3ten Theile gelblich gefärbt. Flügel durchaus glasartig. Randmal gelblich. Die bräunliche üntergesichtsstrieme , der Unterschied in der Behaarung der Stirn, die grössere Länge der Hinterleibsab- schnitte und die Gestalt der auf dem 4ten befindlichen Binde unterscheiden Heloph, trivittatus von den beiden vorigen Arten. Vierte Gruppe. sp. 8. Heloph. versicolor, cT & antennis ful- vis , facie sub antennis valde excavata ; fronte foeminae tota nigropilosa , femoribus posticis in utroque sexu muticis. Long. corp. 4 — 5 liu. — Synon : Syrphus versicolor Fahr. Ent. Syst. IV. 283. 19. Eristalis versicolor Fahr. Syst. Anti. 233. 8. Musca versicolor Gmel. Syst. nat. V. 2870. 340. Vaterland: ganz Europa mit Ausnahme seiner nörd- lichsten Theile. Kopf nebst den Fühlern rothgelb, Scheitel bräunlich; die Backen schwärzlich glänzend, keine üntergesichtsstrieme ; das üntergesicht ist unter den Fühlern sehr stark ausgehöhlt, unten nur wenig vorgezogen , so dass der Höcker desselben weniger weit vorsteht, als die Erhöhung welche die Fühler trägt ; die Stirn ist bei dem Männchen oben in bedeutender, unmittelbar über den Fühlern in geringerer Ausdehnung mit schwarzen Härchen besetzt , dazwischen finden sich , wie auf dem Scheitel und Untergesichte lebhaft gelbe ; bei dem Weibchen ist die Stirn durchaus schwarzhaarig. Der Thorax ist mattschwarz und hat auf der Oberseite 4 verhältniss- mässig sehr breite und sehr deutliche rothgelbe Striemen, von denen die seitlichen vorn mit den mittleren vereinigt sind; die starke Behaarung des Thorax ist durchaus von 145 lebhaft gelber Farbe. Das Schildchen ist gelb, glänzend, auf der Mitte mit schwärzlicher , sonst mit gelber Behaarung ; die Seitenecken des Schildchens sind meist gebräunt. Die Oberseite des Hinterleibes ist schwarz und glanzlos 5 auf dem Isten Ringe ein weisslicher, oft in der Mitte unterbrochener Bogen ; auf dem 2ten Ringe jederseits eine grosse, rothgelbe, fast dreieckige Seitenmakel , w elche bei dem Weibchen durch eine schwarze Querlinie ganz von dem gelben Hinterrand- saume getrennt ist, bei dem Männchen aber gegen die Seiten hin in ziemlicher Breite damit zusainmenhängt ; ein ganz kleines, punktförmiges, schw^arzes Strichelchen läuft am Seitenrande dieses Ringes von der Hinterecke nach vorn hin , bei dem Männchen ist es abgesondert , bei dem Weib- chen mit der schwarzen Querlinie verbunden; auf. der Mitte des gelben Hinterrandsaunies liegt ein sehr kleines grau- gelbes Fleckchen; der 3te Ring hat ebenfalls jederseits eine grosse, orangegelbe Makel, w^elche nach innen in einen mehr graugelb gefärbten Fleck endigt und bei beiden Ge- schlechtern bis zum Vorderrande de§ Ringes reicht, bei dem Männchen an den Seiten auch mit dem Hinterrandsaume zusammenhängt , bei dem Weibchen aber durch eine schwarze Querbinde davon getrennt ist ; am Seitenrande , wie auf dem vorhergehenden Ringe ein Längsstrichelchen , welches auch hier bei dem Männchen isolirt, bei dem Weibchen aber mit der schwarzen Querbinde zusammenhängt ; der gelbe Hinter- randsaum hat bei beiden Geschlechtern in der Mitte ein ansehnliches graues Fleckchen. Der 4te Hinterleibsring ist bei dem Männchen schw^arz mit breitem gelben Hinterrand- saume, doch wird das Schwarze von einem dichten grau- gelben Anfluge so verdeckt, dass nur eine schmale, von dem vorhergehenden Ringe zuw^eilen überdeckte Linie am Vorder- rande, ein von ihr ausgehendes Mittelfleckchen und noch zwei kleine an den gelben Hinterrandsaum anstossende Flecke schwarz bleiben ; bei dem Weibchen sind ausser dem Hinterrande auch die Vorderwinkel dieses Ringes gelb , die schwarze Querlinie am Vorderrande desselben ist etwas breiter und die beiden hinteren schwarzen Fleckchen verlängern ' sich zu zwei nach vorn gekrümmten Halbbinden, welche sich gewöhnlich mit dem schwarzen Mittelfleckchen vereinigen und den Seitenrand erreichen. Die äusseren männlichen Genitalien sind schwarz, aber von einem graulich-gelben Anfluge so dicht bekleidet, dass sie ganz gelblich erscheinen ; der kleine 5te Abschnitt des weiblichen Hinterleibes ist gelb* von der Mitte seiner Basis aus oft in geringer, selten in 10 146 jrrÖsserer Ansdehnnng verdunkelt. Die Unterseite des Hinter- leibes ist bei beiden Gescldechteru weisslicli, mit einer Reihe schwarzer, viereckiger, sehr grosser Mittelflecke. Die Be- haarung des Hinterleibes ist bei beiden Geschlechtern ver- hälinissmässig kurz, bei dein Weibchen noch viel kürzer, als bei dem Männchen und besonders nach liinten hin anliegender ; ilire Farbe ist gelb , am Hinterrande des 3ten und 4ten Abschnittes bei dem Männchen in geringerer, bei dem Weibchen in grösserer Ausdehnung schwarz. Die Beine sind gelb, an den vordersten und mittelsten die Schenkel bis etwa zum 3ten Theile geschwärzt, an den hinteistea erstreckt sich diese Scliwärzung über mehr als zwei Drittheile der Schenkellänge und ausserdem ist auch noch die aller- äussersle Spitze derselben schwarz, während umgekehrt die , Wurzel derselben oft eine bräunliche Farbe hat 5 die Spitze der Hinterschieuen und die ganzen hintersten Füsse sind braunschwarz; zuweilen zeigt sich auch au den Vorderbeinen eine Bräunung der Schienenspitze und der letzten Fussgliedei , Die Hinterschenkel des Männchens sind unbewehrt, doch findet sich auf der Innenseite derselben ganz in der Nähe der Wurzel eine kleine, mit etwas längeren Härchen besetzte Erhabenheit. — Flügel glasartig mit einem etwas bräun- lichem, an der Wurzel gelblichen Farbentone. — Von benierkenswerthen Varietäten sind mir vorgekommen: 1) ein Pärchen mit minder ausgedehnter schwarzer Färbung des Hinterleibes und der Beine, bei dem Männchen die äusseren Genitalien gelb gefärbt ; es wurde von Zeller zu- gleich mit ganz normalen Exemplaren am G. Mai bei Syrakus gefangen; 2) ein einzelnes Männchen, mit jenem Pärchen zugleich gefangen, zeichnet sich durch grössere Ausbreitung der schwarzen Farbe des Hinterleibes und durch einen ziem- lich deutlichen braunen Ring auf dem ersten Drittheile der hintersten Schienen aus; 3) ein Weibchen, welches ich im Mai bei Makri in Kleinasien fing, zeichnet sich durch ausser- ordentliche Grösse und geringe Ausbreitung der schwarzen Färbung an den Beinen aus, ist aber specifisch durchaus nicht verschieden. ^ Meigen und alle neueren Schriftsteller vereinigen He- ' loph. versicolor und Heloph. frutetorum unter letzterem Namen. Diese Vereinigung beruht auf einem durch die grosse Aehnlichkeit beider herbeigeführten Jrrthuiue. Fa- bricius sagt Ent. Syst. IV. 283. 19. von seinem Syrph. versicolor ausdrücklich: »Abdomen . . . segmento ultimo rufo, punctis tribus nigris,- was durchaus nicht auf Heloph. 147 frntetorum , sehr wohl aber auf das Männchen gegenwärtiger Art passt. Was die von Fabricius gegebene Beschreibung sonst Unpassendes enthält, kann füglich auf Flüchtigkeit derselben gesetzt werden und um so weniger Veranlassung zu Zweifel geben, da Wiedemann und Meigen in der Fa- bricius’schen Sammlung als versicolor eine Art fanden, die sie nicht von Heloph. frutetorum zu unterscheiden wussten. Die Unterschiede zwischen Heloph, versicolor und fru- tetorum siehe bei letzteren. sp. 9. Heloph. frutetorum, cT & antennis fulvis, facie sub antennis partim excavata; pilis in media foeminae fronte tiavescentibus; femo- ribus luaris posticis basi mamilla spinigera ar- matis. — Long. corp. 4 — lin. Syuon : Syrph. frutetorum Fahr. Spec. Ins. 11. 425. 17. Fahr. Ent. Syst. IV. 287, 33. Musca frutetorum Gmel. Syst. nat. V. 2870, 340. Eristalis frutetorum Fahr. Syst. Anti. 236. 19. Syrph. versicolor Panz. Faun. Germ. LXXXII. 14. Syrph. femoralis Fall. Dipt. Syrph. 31. 27, Helophilus frutetorum Meig. Syst, ßeschr. III. 374. 7. Macq. Suit. ä B. Dipt, I. 510. 3. Zetterst. Dipt. Scand. 680. 4. Vaterland: ganz Europa mit Ausnahme der allernörd- lichsten Theile. I Fühler rothgelb; das Untergesicht , wie bei der vorigen Art, ohne Mittelstrieme, nur die Backen schwärzlich; unter • den Fühlern ist es nur wenig ausgehöhlt, unten nur wenig vorgezogen, das Profil desselben bildet eine nur sanft ge- schwungene Linie ; der Höcker desselben steht etwas weiter jVor, als die Erhabenheit auf welcher die Fühler stehen. Die Stirn ist bei dem Männchen nur in der Gegend der Punktaugen mit schwärzlichen Haaren besetzt , sonst ist die Behaarung derselben wie die des Scheitels und des Unter- gesichtes gelb ; bei dem Weibchen ist die Behaarung in der Gegend der Punktaugen und unmittelbar über den Fühlern schwärzlich, dazwischen gelblich. Der Thorax ist mattschwarz und hat auf der Oberseite 4 verhältnissmässig sehr breite und sehr deutliche rothgelbe Striemen, von denen die se^te liehen vorn mit den mittleren vereinigt sind. Die stark- 10 ^ 148 Behaarung des Thorax ist durchaus von lebhaft gelber Farbe. Das Schildchen ist gelb, glänzend, auf der Mitte mit schwärz- licher, sonst mit gelber Behaarung. Die Oberseite des Hinterleibes ist schwarz und glanzlos; auf dem Isten Ringe ein weisslicher, gewöhnlich undurchbrochener Bogen; auf dem 2ten Ringe jederseits eine grosse, rothgelbe , fast drei- eckige Seiteimiakel , welche bei dem Weibchen durch eine schwarze Querlinie von dem gelben Hinterraudsaume getrennt ist, bei dem Männchen aber in grösserer oder geringerer Breite damit zusammenzuhängen i)flegt; am Seitenrande dieses Ringes nur bei dem Weibchen wn mit der schwarzen Queriiiiie zusammenhängendes Strichelcheii , bei dem Männ- chen sehr selten eine Spur desselben; auf der Mitte des Hintenandes liegt ein ziemlich ansehnliches graugelbes (zuweilen rothgelbes) Fleckchen. Der 3te Ring des Hinter- leibes hat ebenfalls jederseits eine grosse orangegelbe Makel, welche nach injjen in einen mehr graugelb gefärbten Fleck endigt und bei beiden Geschlechtern bis zum Vorderrande des Ringes reicht , während sie bei dem Weibchen stets, bei dem Männchen nur selten durch eine schwarze Quei binde vom gelben Hinterraudsaume getrennt ist; am Seitenrande bei dem Weibchen in der Regel ein mit der schwarzen Binde zusammenhängendes Längsstrichelchen , bei den Männchen nur dann eine Spur desselben, w^enn die schwarze Binde den Seitenrand erreicht; der gelbe Hinterrandsaum hat bei beiden Geschlechtern ein meist recht ansehnliches, graugelbes (zuweilen orangegelbes) Fleckchen. Der 4te Abschnitt ist bei dem Männchen schwarz mit rothgelbom Hinterrande, aber überall mit einem gelben Anfluge bedeckt, so dass nur eine, oft unter dem vorhergehenden Ringe versteckte schwarze Queilinie am Vorderrande und ein mit ihr zusam- menhängender schwarzer Punkt auf der Mitte übrig bleibt; bei dem Weibchen sind ausser dem Hinterrande in der Regel auch noch die Vorderecken dieses Ringes gelb , die schwarze Querlinie am Vorderrande ist mit einer ähnlichen vor dem Hinterrande in der Regel durch den schwarzen Punkt auf der Mitte vereinigt, so dass zwischen den 2 schwarzen Querlinien jederseits eine gelbbestäuhte Bogenbinde liegt. Die äusseren männlichen Genitalien sind schwarz, aber von einem graugelben Anfluge so dicht bedeckt, dass sie ganz gelblicir erscheinen ; der kleine 5te Abschnitt des weiblichen Hinterleibes ist bräunlich, aber mit dichtem gelbem Anfluge bedeckt. Die Unterseite des Hinterleibes ist bei beiden üeschlechtern weisslich mit einer Reihe sehr grosser, vier- 149 eckiger schwarzer Mitfelflecke. Die Behaarung des Hinter- leibes ist hei beiden Geschlechtern nach Verhältniss ziemlich lang , doch bei dem AVeibchen kürzer als bei dem Männ- chen , von gelber Farbe , aber am Hinterrande des 3ten und 4ten Segmentes, bei dem Männchen in geringerer, bei dem Weibchen in grösserer Ausdehnung schwarz. — Die Beine sind gelb , an den vordersten und mittelsten die Schenkel bis etwa zum 3ten Theile geschwärzt , an den hin- tersten erstreckt sich diese Schwärzung über mehr als zwei Drittheile der Schenkellänge und ausserdem ist auch noch die alleräusserste Spitze derselben schwarz; die Spitze der Hinterschienen und die ganzen hintersten Füsse sind braun- schwarz. An den Hinterschenkeln des Männchens findet sich auf der Unterseite ganz in der Nähe der Wurzel eine warzen- förmige Erhöhung, auf deren Spitze ein Fächer schwarzer, doriienartiger Borsten steht Flügel glasartig mit einem bräunlichen an der Wurzel etwas gelblichen Farbentone. Zeller fing von dieser Art bei Syrakus eine bemerkeus- werthe Varietät, die man als besondere Art abzusondern sehr leicht geneigt sein könnte, welche ich indess für nicht mehr als unausgefärbte Stücke des Heloph. frutetorum an- sehen mag. Heloph. frutetorum var. xan thopy gus. In allen For- men den normalen Exemplaren ganz gleich ; die schwarze Zeich- nung des Hinterleibes zarter, nirgends eine Spur graugelber Flecken, was besonders den Hinterrandbiiiden ein sehr ab- weichendes Ansehen giebt; die männlichen Genitalien und der 5te Hinterleibsabschnilt des Weibchens hellgelb gefärbt und hellgelb bestäubt; die Hinterschenkel an der Wurzel minder dunkel gefärbt; die borstentragende Warze von der- selben Bildung, wie bei den normalen Exemplaren, aber weisslich, die Borsten jedoch schwarz. Beui theile ich diese Exemplare richtig, so geben sie einen lehrreichen Finger- zeig über die allmälige Ausfärbung der Helophilus -Arten und erklären namentlich, w^eshalb die graugelb gefärbten Flecke des Hinterleibes sich so veränderlich erweisen. Fabricius sagt von seinem Syrphus frutetorum Ent. : Syst. IV. 287. 33 ; »Abdomen . . . segmento tertio ferrugineo, ■ puncto dorsali nigro. ■ Das lässt sich ohne Zwang durchaus i nur auf das Männchen gegenwärtiger Art beziehen , aber weder auf das Männchen noch auf das Weibchen des Helo- philus versicolor deuten, so dass über die Richtigkeit der Anwendung der Fabricius’schen Namen durchaus kein Zweifel ist, Die übrigen oben citirten Schriftsteller haben sämmt- 150 lieh beide Arten wohl schwerlich unterschieden , so dass sich die hier gegebene Synonymie aus denselben als dem Heloph. versicolor zAigleich zugehörig betrachten lässt; das Citat aus Panzer gehört aber , wie sich aus der Zeichnung des letzten Hinterleibsringcs abnehmen lässt, nur hierher. Beide Geschlechter des Heloph. frutetorum unterscheiden sich von denen des Heloph. versicolor wesentlich durch den Bau des Untergesichtes , welches bei ersterem unter den Fühlern viel weniger ausgehöhlt ist und dessen Profil eine viel sanfter geschwungene und merklich schiefer liegende Linie, bildet , so dass der Untergesichtshöcker weiter vorsteht als die Fühlererhöhung; auch ist bei Heloph. frutetorum der Hinterleib sehr merklich länger als bei Heloph. versicolor behaart. Das Weibchen unterscheidet sich ausserdem fast nur durch die auf der Mitte gelblich behaarte Stirn, die bei dem des Heloph. versicolor durchaus schwarzhaarig ist und durch minder abstehende Behaarung der letzten Hinter- leibsringe. Ausser dem leicht aufzufindenden Unterschiede im Schenkelbaue zeichnet sich das Männchen des Heloph. frutetorum durch den Mangel der schwarzen Behaarung unmittelbar über den Fühlern und der beiden hinteren schwarzen Flecke auf dem letzten Hinterleibsabschnitte aus, so dass man die Männchen in der That ziemlich gut in der Fabricius’schen Weise: «Heloph. frutetorum mit einem schwar- zen Punkte , Heloph. versicolor mit 3 schwarzen Punkten auf dem letzten Segmente , « unterscheiden kann. (Schluss folgt.) Leber die Synonymie der Eiliydia »Arten Cosicinia und Candida. Vom Oberlehrer Zeller in Glogau. Ein yd. coscinia ist zuerst von Hübner publicirt wor- den, aber unter dem Namen chrysocephala. Ochseaheimer änderte die HübneFsche Benennung ab , und , wie es scheint, aus keinem andern Grunde als weil er diese Art » bereits vor 8 Jahren vom Grafen v, Hoffmannsegg unter dem Namen coscinia erhielt. « Es ist nun wohl wahr , dass Hübner oft wegen seiner Namenänderungen getadelt worden ist; der Tadel trifft ihn aber dann nur mit Recht, wenn er früher publicirte Namen durch neu gebildete unjstiess oder die ihm 151 in litteris initgetheifteii mit schlechtem vertauschte. Der erstere TadeJ trifft ihn hier nicht, weil früher kein anderer Name publicirt war; der 2te eben so wenig, weil der von ihm aufgegebenc in der That schlecht, der angenommene sehr charakteristisch ist, Cosciiiia bezeichnet eine Ähnlich- keit mit einem Siebe, die dem Schmetterling nicht ira Ent- ferntesten znkommt, während chrysocephala, goldköpfig, eine Eigenschaft d( ssejben ausdrückt, die ihn von allen Emydien, vielleicht mit Ausnahme der mir in der Natur unbekannten Bipuncta , unterscheidet. Es fällt also jeder gute Grund hier weg, der Hübner’schen Benennung die Annahme zu ver- weigern. Warum diese Annahme nicht schon längst erfolgt ist , lässt sich nur durch eine übertriebene Achtung gegen Ochsenheimer’s Schöpfungen erklären , die aber durchaus aufhören muss. Denn dass dem Chaos in der naturhistorischen Synonymie nur durch eine strenge Beobachtung der Anci- ennität vorgebeugt werde, davon sind die Entomologen mit wenigen Ausnahmen jetzt längst überzeugt. Die 2te Art: Candida Cyrill., Ochsenheimer — hat Freyer ohne Berücksichtigung der Priorität neuerding» wieder als Colon abgebildet, »weil die meisten Entomologen diesen Spanner unter dem HübneCschen Namen kennen, und Hübner ihn in seiner Sammlung auserlesener Schmetterlinge mit dem sehr passenden und richtigen Namen Colon belegt hat. « Da dieser Art bisweilen ein Punkt oder selbst beide fehlen (s. Ochsenheimer), so wäre er ja doch nicht passend! Kann die Bequemlichkeit der jetzigen Sammler berücksichtiget w erden , wenn es sich darum handelt , ob ein befugter Name aufgenommen , ein unbefugter aus einer Schmetterlings- Sammlung entfeint werden solF! Ist es wirklich wahr, dass dieser seltene Schmetterling so gar vielen Sammlern als Bomb, colon H. statt Bomb, candida O. bekannt sei 1 Höbner’s Sammlung auserlesener Schmetterlinge ist 1793 herausgekommen, des Fahr. Entom. Syst. II., 2. erst 1794. Ein Name aus jenem Werke hätte also den Vorrang vor einem aus dem letztem. Fabricius citirt aber in demselben nirgends seine früheren Werke, so dass man, wenn dies nicht durch die Citate aus andern Schriften erkennbar ist, nicht w^eiss, ob ein Name ganz neu oder ein älterer Fa- bricius’scher Name ist. Ich besitze die Fabricius’schen Werke: Species ins. und Mantissa ins. nicht, um mir hierüber in dem vorliegenden Falle Gewissheit zu verschaffen und mich zu belehren, ob Hübuer’s Name Colon einer 2ten Benennung nachzustellen wäre. Doch ist mir letzteres nicht ganz wahr- scheiülich. Fabricius beschreibt nämlich , Ent. Syst 3 , 2. S. 288 eine Tinea magnella, die man schon auf sehr verschiedene Schmetterlinge gedeutet hat, und die doch zu« verlässig zu Emyd. candida gehört. Zincken ( v. Charp. Zünsler etc. des Wien. Verz. S. 37 Anmk. 52. ) erkannte in ihr Tortr. Gouana L. und Hess sie deshalb von Hübner als Tortr. magnana abbilden. Ich selbst glaubte, sie sei unsere Scirpophaga alba ( phantasmella Tr. ) , obgleich die grauen Hinterflügel der Fabrieius'schen Art sich dazu nicht recht fügen wollten. Dass sie Ein. Candida in der unpuuk- tirten Varietät bezeichnet, lehrt die ausführliche Beschreibung, so wenig ausführlich sie auch ist. Sie lautet: »Gross in diesem Genus [sie ist daher hinter cerella und gigantella und vor colonella geordnet.] Kopf, Rückenschild und Vorderflügel schneeweiss, ungefleckt, Hinterflügel aschgrau.« Es wäre zu wünschen, dass die Benennung nicht älter als die Cyrillische sein möchte, damit man nicht uötbig hätte, einen diese Emydia in ihrem Genus so schlecht bezeichnen- den Namen einzuführen. Ein Gewinn aber bliebe es immer, einen Fabrieius’schen Namen richtig gedeutet zu haben. Bemerkung'en zu den in i/Lacordaire’s Monographie des coleopleres siibpentameres de la famille des Phytophages// vorkommenden deutschen Arten. Vom Director Di. K. Suffrian in Siegen. (Schluss.) pag. 233 ff. Zeugophora Kunze Wenn der Verf. in der Characteristik der Gattung sagt: » yeux — — legerement echanerds au cotd interne , • und in einer Anmerkung hinzufügt: »et non pas entiers, comme le disent tous les auteurs , y compris M. Kunze , et plus rdeemment M. Sufifrian : « so darf ich hinsichtlich dieses Vorwurfs nur auf meine Arbeit über diese Gattung (Ent. Zeitg. 1840 n. 5. 6.) verweisen, wo S. 85 ausdrücklich gesagt ist : » Augen weit hervortretend , vorn ausgerandet^ « und gleich dahinter: »Fühler vor der Ausrandung der Augen eingefügt. « n. 1. Z. scutellaris m. Die Angabe des Verf. über das Vorkommen dieser Art bei Siegen beruht auf einem Missverständnisse, dessen Aufklärung ich Hrn. Dr. Schaum 1&3 Terdanke. Die drei angeblich Siegenschen Exemplare stam- men mit den meisten der meinigen aus derselben Quelle, nämlich von Hrn. Banse, und sind aus der Gegend von Magdeburg , waren aber eben deshalb in der Germar’schen Sammlung, welche der Vcrf. bei seiner Arbeit benutzte, als Originale bezeichnet, und daher vermuthete der Verf., sie stammten von mir, und würden bei Siegen gefunden sein. Auch das vierte, von dem Verf. erwähnte Exemplar in Hrn. Aube’s Sammlung ist von Magdeburg, und von Hrn. Dr. Schaum an Aube mitgetheilt. Die deutschen Fundorte dieser Art beschränken sich daher nach immer auf den geringen Raum von Aschersleben bis Magdeburg. n. 3. Z, suhspinosa Fab, Hellgelbe Stücke dieser Art, wie sie der Verf. am Ende seiner Beschreibung er- wähnt, sind mir auch schon vorgekommen; ich habe sie aber, zumal da bei einem derselben auch die Flügeldecken nicht schwarz , sondern braun gefärbt waren , nur für unvoll- kommen ausgefärbte Stücke genommen, und deshalb nicht besonders erwähnt. Die röthlich - gelbe Färbung der liebten Theile wird bei dieser Art jedenfalls als die typische fest- halten sein. pag. 304 ff. Lema Fab. Der Verf. trennt die Fabricius’schen Lernen in 2 Gattun- gen, allein so zweckmässig diese Sonderung bei der über- mässig grossen Zahl der hierher gehörenden Arten auf den ersten Blick auch erscheint, und so leicht das von ihm zu- erst aufgefundene Merkmal der bei Lema zum Theil ver- wachsenen , bei Crioceris ganz getrennten Krallenhäkchen bemerkbar ist, so lässt sich doch auch wieder nicht ver- kennen , dass eine generische Trennung solcher Formen, wie sie die 18te Gruppe von Lema enthält (L. trilineata, confusa u. a.), von L. merdigera, bronnea und deren Ver- wandten nicht recht natürlich erscheinen will, zumal da dieselbe ans 300 von dem Verf. beschriebenen Arten nur 43, also einen verhältnissmässig geringen Theil ansscheidet. Die Krallenhäkchen der ersten Gattung möchte ich nicht geradezu als verwachsen bezeichnen, es ist vielmehr nur ein einziges über der Basis sich gabelig spaltendes Häkchen vor- handen, gerade wie bei vielen Enmolpiden, namentlich nnserm deutschen E. pretiosus F. die Kralle ans 2 solchen gabelig gespaltenen , neben einander stehenden Häkchen gebildet ist. Von unseren deutschen Arten gehören übrigens in die Gat- tung Lema des Verf. nur die kleinen blauen Arten, welche 154 ich (Ent. Zeit. 1841 n. 7.) zur dritten Abtheilung dieser | Gattung vereinigt batte. n. 61. L, rugicollis Kitg. In die Diagnose des Verf. hat sich ein sinnentstellender Schreib- oder Druckfehler ein- geschlichen ; statt : prothorace — canaliciila laovi abbrcviata instructo muss es heissen: carinula^ sowie die nachher folgende Beschreibung richtig die beiden Längswurzeln -par nne ligne plus ou moins relevee et plus ou moins lisse « getrennt sein lässt. Die schwarze Varietät findet sich ein- zeln unter der Stammart, n. 62. L. cyanella Linn. Auf des Verf. Frage, ob j die schlanke (mir auch bekannte) Form der vorliegenden! Art von wir mit der folgenden vermengt sein möge, bemerke ich, dass ich nach meinen Notizen am 7. Febr. 1844 Herrn Prof. Germar nicht 3, sondern 2 Exemplare von L. Erichsonii mitgetheilt habe 5 das 3te, von dem Verf. erwähnte und zu jener Form des L. cyanella gehörende Stück rührt daher entweder nicht von mir her, oder es ist durch ein Versehen unter die damals an Herrn Prof. Germar geschickten Käfer gerathen, so dass ich für dessen richtige Bestimmung nicht einstehen kann. Uebrigens scheint es mir gar niclit un- wahrscheinlich, dass diese längere und schlankere Form des L. cyanella das andere Geschlecht derselben, und zwar das 2 bilden möge. n. 63. L. Erichsonii m. Von Hrn. Dr. Kosenhauer auch bei Erlangen gefunden , und nach ihm wie die vorher- gehenden Arten auf feuchten, grasreichen Stellen an Gräben und Wiesen. n. 64. L. flavipes Meg. Dass Dr. Schmidt diese sel- tene Art auch von Wollin erhalten ( E. Zeit. 1841 S. 110 Anm.), hat der Verf. übersehen, bestätigt aber noch mehr die Annahme, dass ihr Vaterland vorzugsweise im östlichen Europa zu suchen sei. *) Die mir vorliegenden Stücke zeigen sämmtlich vor der Spitze jeder Flügeldecke, innerhalb des durch das Zusammentreffen des 2ten und vorletzten Punktstreifens gebildeten Winkels eine starke Beule, von w'elcher bei den vorgehenden nur eine schwache Andeutung vorhanden ist. n. 95. L. melanopa L. Die Individuen, welche Hr. Prof. Loew auf Rhodus und bei Brussa in Kleinasien gesam- Sie kommt indessen auch im südlichen Frankreich vor. D. Red. 155 raelt und mir /nra Vergleich mitgetheilt hat , sind von den unsrigen nicht iin Geringsten abweichend. pag. 546 ff. Crioceris Geoffr, n. 31. Cr. merdigera L. Bei grösserer Länge ist das Thier stets schlanker als Cr. brunnea, namentlich in den Schultern schmaler, hinter denselben weniger ausgeschweift und daher hinterwärts auch weniger erweitert; meist auch die Oberfläche schwächer glänzend. Varietäten sind mir eben so wenig zu Gesichte gekommen, als dem Verf. 11. 32. Cr. hrunnea Fab, Von den 3 zweifelhaften Arten, welche der Verf. als muthmassliche Varietäten der vorliegenden Art zuweiset, habe ich nur eine in der Natur gesehen, und zwar das typische (und einzige bis jetzt exi- stirende) Exemplar derjenigen Form, welche unser verewigter Dr. Schmidt mir zu Ehren benannt hatte. Ich gebe dem Verf. vollkommen Recht, wenn er darin nichts als eine ausgezeich- nete Farben - Varietät der Cr. brunnea zu erkennen vermag, und dasselbe ist auch die Ansicht des Entdeckers , Hrn. Seminarlehrers Strübing in Erfurt, welcher mir ivohl gestat- ten wird, das was er mir auf meine ihm über die Selbst- ständigkeit der Art geäusserten Zweifel erwiederte, hier mitzutheilen : »Dass ich über die Selbständigkeit des L. Snffrianii Zweifel gehegt, werden Sie vielleicht auch aus einem meiner Briefe an Dr. Schmidt gesehen haben. Auch abgesehen von der Intensität der rothen Farbe (ich habe mehrere 2 Jahre alte L. brunnea, die nicht im Geringsten ausgebleicht sind) besitze ich aus dem vorigen Jahre 2 Exemplare mit deut- lichem üebergange der schwaraen Basalglieder der Fühler in Roth; ein eben solches Exemplar, an welchem die 2 ersten Fühlerglieder ganz roth, das 3te, 4te und 5te mit rothem Anfluge, sandte ich an Dr. Schmidt. Jene beiden Ueber- gangsexemplare fing ich auf Saatzwiebeln; Kellner hat ein Exemplar mit fast ganz rothen Fühlern im Thüringer Walde gefangen. Endlich habe ich Exemplare der L. brunnea, die auffallend grösser sind als die Var.« — Es ergiebt sich daraus nicht allein , dass zwischen der gewöhnlichen Form und der Schmidt’schen Art vollständige Ueber- gänge vorhanden sind , welche die L. r^fipes Hbst. darzustellen scheinen, sondern auch, dass der Aufenthalt des Thieres keinesweges auf Convallarien beschränkt ist (vergl. das von mir darüber E. Zeit. 1843 S. 123 Bemerkte), daher auch das Vorkommen der L. abdominalis Med. auf Lilium bulbiferum nicht für die Selbstständigkeit dieser Art geltend 156 gemacht werden darf. Ob indessen nicht die Verschieden- heit der Futterpflanzen auf die Larren einen Einfluss äussern mögen, der die nachherige abweichende Färbung des Käfers bedingt! n. 33, Cr. \2- punctata L. Die Form mit rothem Endgliede der Fühler scheint dem Verf. noch nicht vorge- kommen zu sein ; wenigstens gedenkt er derselben nicht. n. 34. Cr, dodecastigma Ziegl, Es wäre von grossem Interesse, wenn die Beobachtung des Hrn. Perroud über die häufige Begattung dieser und der vorhergehenden Art sich wirklich bestätigen , und dadurch die vorliegende als blosse Form der Cr. 12- punctata nachweisen sollte; einstweilen aber möchte ich dies mit dem Verf. bezweifeln, da der Beobachter dabei leicht die von dein Verf. erwähnte, mir noch nicht zu Gesichte gekommene Varietät der vorliegenden, deren Unterseite und Beine der Cr. 12-punctata gleichgefärbt sind, mit der letztem verwechselt haben kann. n. 35. Cr, \^-punctata Scop, Die Oberfläche ist viel weniger glänzend als bei den beiden vorhergehenden; die Punkte variiren in der Grösse allgemein, und fliessen manch- mal zu Querbinden zusammen, während sie andererseits ganz unscheinbar werden, und der Hinterpunkt des Hals- schildes nicht selten ganz mangelt. Hr. Dr. Rosenhauer traf sie nebst der folgenden in Bannat auf Spargel an. n. 37. b- punctata Fab, Alle von mir bis jetzt ver- glichenen Stücke zeigen auf dem Hinterkopfe dicht vor dem Vorderrande des Halsschildes und zum Theil von diesem bedeckt, 2 runde trüb braunrothe und verwaschen begränzte Flecke neben einander, die bei Stücken mit breitem Naht- flecke zwar dunkler und unscheinbarer werden, aber niemals ganz fehlen. Eben so bemerkt man bei diesen Stücken mit breitem Nahtflecke nicht selten auf der Mitte des Halsschildrs 2 schmale schwärzliche verwaschene Längslinien neben ein- ander, als Uebergang zu der Zeichnung, wie sie Cr. para- centhesis L. und deren Verwandten darbieteii; noch häufiger jedoch findet man statt dieser Linien einen einzelnen schwar- zen Punkt vor der schwachen den Hinterrand des Halsschil- des begleitenden Einschnürung. n. 41. Cr, asparagi L, Mit dieser Art verbindet der Verf. die von mir als Varietät zu L. campestris gebrachte L, maculipes Parreys. , und bezieht sich dabei auf die von ihm verglichenen Uebergänge der Sculptur. Ich kann hier- über jetzt kein bestimnjtes ürtheü abgeben, da ich den 167 grössten Theil der Exemplare, die mir bei meiner Unter- suchung Vorgelegen, ihren Eigenthümern zurückgegeben habe. Diejenigen aber, welche ich selbst besitze, weichen durch die gleichmässig grobe und dichte Sculptur am Kopf und Hals- schild, sowie durch die mit feinen Reihen vereinzelter Punkt ^ besetzten Zwischenräume der Deckschilde, die ich eben so bei L. cainpestris Panzer wahrnahm, so sehr von L. asparagi ab, dass ich sie nicht wohl mit dieser Art vereinigen kann. Eben so wenig kann ich dem Verf. beipflichten, wenn er die L. bicruclata Sahlberg als eine Form der L. asparagi betrachtet. Ich kenne zwar diese L. bicruciata nur aus der von dem Verf. selbst (pag. 509 n. 2) mitgethe ilten Sahl- berg’schen Beschreibung, glaube aber nicht zu irren, wenn ich in ihr dieselbe Art erkenne, die der Verf. kurz vorher unter n. 38 als Cr. distincta sibi. beschrieben hat. Fän Vergleich der Diagnosen wird dies noch genauer darthun: Cr. distincta Lac. Oblonga , nif^ra , protho- racc rufo ferrugineo^ nigro- bilineatOy subovato, posterius nonnihil angustato, undique subtiliter ac crebre punctulato ; elytris convexis mediocriter punctato-striatis^ fascia lata suturali ante apicem evanes- cente, apice ipso anguste, fas- ciis duabus transversis sin- guloque maculis duabus hu- meralihus nigris^ L. bicruciata Sahib. Elongata, nigra y thorace ruf Oy lineolis duabus nigrisy elytris punctato - striatis, suiuray lineis duabus transversis^ \punciis ad humeros binis I apice que nigris. Die durch die unterstrichenen Worte ausgedrückten Merkmale stimmen auf das Vollkommenste überein, und er- wägt man dabei, dass Sahlberg in der Beschreibung die Deck- schilde im Vergleich mit «lenen der L. asparagi als minus elongata y den Thorax als ad bosin nonnihil coarctatuSy subglobosusy subtilissime pufictulatus y und die Nahtbinde als eine plaga suturalis anterius latior bezeichnet, also alle Merkmale, welche unser Verf noch in die Diagnose aufgenommen, fast mit denselben Worten nachträgt, so kann nach meinem Bedünken die Identität beider Arten keinem Zweifel unterliegen, während Sahlberg’s puncta ad humeros binay d. li. jeder Schulter zwei schwarze Puncte (di© Beschreibung sagt noch bestimmter: »inacula humerali, puncto pone humerum minuto <* ) auf keine Form der L. asparagi 15S aufs Genaueste aber auf Cr. distiiicta Lae. passen, deren Schulterpuukte der Verf. als »rune allongee placke sur T^paule, Tautre ponctiforme situee au dessous« beschreibt. Uebrigeus ist beiden Verfassern die auffallende Uebereinstiinmung dieser Art mit L. paracenthesis entgangen; Sahlberg vergleicht sie mit L. asparagi, uuser Verf. mit 5 -punctata und 14 -punc- tata, und doch ist ihre Aehnlichkeit mit L. paracenthesis so gross, dass Prof. Loew, welcher mir 3 von ihm aus Kleiii- asien (Karajasu) mitgebrachten Stücke zur Ansicht mittheilte, sie nur als Varietät von L. paracenthesis gelten lassen wollte, mit deren Zeichnung sie vollständig übereinkommt, wenn man sich den 3ten, auf der Mitte der Flügeldecken nahe am Aussenrande stehenden Punkt der L. paracenthesis nach der Naht zu in eine Querbinde erweitert denkt. Indess scheint mir doch der specifische Unterschied beider Arten sicher; er beruht ausser der bedeutendem Grösse der L. bicruciata hauptsächlich auf den ganz schwarzen Beinen und der dunkler rothen Färbung des stärker gewölbten, deutlicher punktirten und hinterwärts weniger verschmälerten Halsschildes dieser Art. Dabei bildet sie , wenn man an L. 5 - punctata zuerst L. Dahlii Dej. , dann L. paracenthesis Linn. und endlich die vorliegende L. bicruciata Sahib, anschliesst , durch Habitus und Zeichnung einen sehr schönen üebergang zu der 6ten mit L. asparagi beginnenden Gruppe unsers Verfassers. Aber was für einen Käfer mag Finne vor sich gehabt haben, wenn er bei L. asparagi (Syst. nat. II. 602 112) hinzusetzt: »Varietas gallica mihi est, quae similiima, sed elytra sunt fasciis 2 angustis rubris«! Man könnte wohl in Versuchung kommen; anzunehmen, dass Finne durch einen Schreibfehler fasciis statt vittis geschrieben und die F. cam- pestris Pz. gemeint habe, deren innere Fängsbinde er bei seiner bekannten ungenauen Farbenbezeichnung eben so gut rubra nennen konnte, als er bei Chr. campestris den Aussen- rand der Flügeldecken Üavus nannte. Nach unserin Verf. ist diese Art zwar im mittlern Frankreich noch nicht gefun- den worden, doch schliesst das die Möglichkeit ihres Vor- kommens in Südfrankreich nicht aus, zumal da sie auch im südlichen Deutschland zu Hause ist. n. 42. Cr, campestris L, Unter diesem Namen be- hält der Verf. nur den bekannten, von Panzer abgebildeten Käfer bei, den ich (Ent. Zeit. 1841 p. 74) als F. cam- pestris var. ß. beschrieben habe ; doch kann ich auch hier nicht umhin, mir gegen seine Eiörterung der Synonymie einige m Zweifel zn erlauben. Er äiissert gleich zu Anfang derselben, dass Linne die von dem Verf. als typisch angesehene Form (L. cainpestris Panz.), und zwar sehr gut beschrieben habe. Liiiü4 sagt in der Diagnose: »elytris niaculis tribus flavis, adnatis margini exteriori flavo«, und wiederholt das noch- mals in der Beschreibung; diese Worte passen aber weder auf die typische Form des Verf. (mit uugeflieilter Längsbinde) noch auf seine var. A. , bei welcher jene Binde in 2 3 hinter einander stehende freie Flecke aufgelöst ist; sie passen vielmehr nur auf ein der L. asparagi ganz ähnlich gezeich- netes Thier, und drücken dem Sinne nach genau dasselbe aus als Fahricius Worte: »elytris punctis tribus, posticis margine flavo connexis«, sobald man nur darauf Rücksicht nimmt, dass Fabricius augenblicklich nicht an den die Schul* ter umziehenden Rand dachte, und daher auch die Berührung des Schultorflecks mit diesem Rande nicht berücksichtigte. Sagte Linne in seiner Beschreibung nicht: »Thorax lateribus margineque anteriore posticeque ruber, pedes flavicantes« so würde sein Käfer unbedenklich auf die typische Form des L. asparagi mit einzeln stehendem weissem Vorderfleck zu deuten sein, so aber entspricht er auf das Genaueste der L. maculipes Panz., und daher wird dieser mit Sicherheit als die ächte Linne‘sche !>. cainpestris anzunehmen sein Sollte nun die letztere wirklich, wie der Verf. will als Form der L. asparagi angehören, so müsste nach seinen Grundsätzen der Panzer’sche Käfer einen neuen Namen er- halten; indess habe ich, wie oben bemerkt, hinsichtlich der Sculptur des Halsschildes noch keine üebergänge gefunden vielmehr ist dieselbe bei den mir vorliegenden Stücken der L. maculipes eben so grob und diclit wie bei denjenigen der L. campestris Pz., wo ich dieselbe am stärksten ausgeprägt finde; und was der Verf. hinsichtlich der Üebergänge be- merkt, dürfte auch wohl nicht ganz streng zu nehmen sein da er selbst unter den Unterscheidungsmerkmalen beider Arten namentlich auch das dichte pnnktirte Halsschild der letztem mit hervorhebt. Was nun den Fabricischen Käfer betrifft, so glaube ich aus dem Umstande, dass Fabricius die Farbe der Beine mit Stillschweigen übergeht, noch nicht schliessen zu dürfen, dass er sie mit dem übrigen Körper gleichfarbig annimmt, und dass daher die L. campestris Fab. zu einer Form der L. asparagi gehöre: vielmehr ergiebt eia Vergleich der Diagnose beider Autoren, dass wie sehr oft so auch hier Fabricius die seinige mit unbedeutenden Abän- deruugeu der LinneV^chen uachgobildet hat; er übergeht 160 daher die Farbe der Beine mit demselben Rechte als dies Linn^ thut, und während letzterer sie in der beigefügten Beschreibong nachträgt, begnügt sich Fabricius damit, hei seinem Käfer anf den Linne’schen und somit auch auf dessen Beschreibung zu verweisen. Nor die Bemerkung in der Ent. Syst. »Variat thorace toto rufo « lässt auf ein Vermengen mit L. asparagi schliessen, aber diesen Irrthum sah Fabricius später ein, und berichtigte ihn im Syst. Eleuth. nach seiner Weise «ladurch, dass er jenen Zusatz stillschweigend weg- liess. Ich halte daher auch die Lema und Helodes eam- pestris Fab. nicht von L. maculipes Panz. verschieden. Wie ich gleich in der Einleitung dieses Aufsatzes aus- sprach , habe ich in den vorhergehenden Bemerkungen beson- ders solche Punkte zur Sprache gebracht, über die meine Ansicht von der des Verf. abweicht. Ich hoffe dass mich deshalb nicht der Vorwurf treffen wird, das ausgezeichnete Werk Lacordaire’s , ohne Zweifel eins der vorzüglichsten in unserer gesammten monographischen Litteratur, nicht ge- bührend anzuerkennen; die Gediegenheit der Arbeiten des Verf. ist so bewährt und so allgemein zur Geltung gekommen, dass sie einer besondern Hervorhebung meinerseits kaum noch bedarf. Die Vorzüge, welche die Monographie der Ero- tylen desselben Verf. auszeichneten , Umsicht in der Auf- stellung und Begründung von Gruppen und Gattungen, Klar- heit und Schärfe der Beschreibungen, gründliche Behandlung der Synonymie, Praecision und Eleganz des Ausdrucks, gleichraässige Verarbeitung des reichen Materials , sind auch, und vielleicht in noch höherem Grade, dem vorliegenden Werke eigen. Die Bedeutung desselben machte es mir auch besonders zur Pflicht, abweichende Ansichten genau zu mo- tiviren. Aus diesem Umstande wird sich, hoffe ich, die Ausführlichkeit meiner Erörterungen rechtfertigen. Der Verein hat für Briefe und Pakete innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit , wenn die Briefe unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Pakete muss lauten : //An den entoioo- logischen Verein zu Stettin// und ausserdem noch den Beisatz führen : «/Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.// ^ Es wird dringend gebeten , mit grösster Genauigkeit diesen Vor- | •chriften nachzukommen. . Druck TOD F. Hetacaland. Entomologische Zeilnng lierausg^egeben von dem entomolog'ischen Vereine z u Redaclion: In Commission bei den Buch- te. A. Dohrn, Praeses I vprpinc handlangen von E. S. Mittler in |Dr.U. Schaum, Secretairj ' Berlin und Dyk in Leipzig. Sf“. 6. ff. Jaiirgcans:. Jnnl 1846. Inhalt, Vereinsangelegenheiten. Coirespondenz. Loew: Die Gat- tung Helophilus (Schluss.) Kaltenbach: Fünf neue Aphis dien. Kellner: Vier neue Catops. Zeller: Euplocamus boleti und Eupl. tessulatellus. Wal ton: lieber Oxystoma und Magdalis^ Intelligenz. j In der Sitzung am 7. Mai wurden als Mitglieder jin den Verein aufgenommen: ' Herr Kaufmann Pogge in Greifswald, » Lehrer B a ch m a n n in Insterburg, ' » Pastor Standfuss in Schreibershau bei Hirschberg, < » C. D. T iem a n n in Magdeburg, j Herr Oberforstmeister von Meyerinck theilte den An- jiveseDden eine interessante Notiz über Geometra (Fidonia) toiniaria mit. Es sind im verflossenen Winter von liesem Spanner in einem einzigen District in Vorpommern 1,800,000 Puppen eingeliefert worden. Cerambyx (Rosalia) alpinus war vom Unterzeichneten n der grossen Rothbuchenforst hieselbst vor einigen Jahren Einmal todt, ein anderesmal lebend gefunden worden. Es vurde diesem schönen Käfer aber das Bürgerrecht der pom>- iierschen Fauna bestritten und behauptet, dass vermuthlich eine Larve mitFlossholz von Oberschlesien heruntergekommen >nd hier sporadisch zur Ausbildung gekommen sei. 11 162 Der Unterzeichnete hat indess vor wenig Tagen bei einer Exciirsion in gedachtem Hochwalde eine alte kranke Buche mit vielen proportionirt grossen Bohrlöchern und in einem derselben die leicht kenntlichen Ueberreste dieses Holzbocks in einer Lage gefunden , welche beweist , dass der Käfer beim Auskriechen auf ein ihm unüberwindliches Hinderniss gestossen und verhungert war. Noch ist zu bemerken , dass die beiden oben erwähnten hier gefangenen Exemplare an Grösse und Schönheit der Farben denen gleichkommen, welche der Unterzeichnete von den Pyrenäen erhalten hat , während oberschlesische Exemplare kleiner und w’eniger ansehnlich sind Eingegangen für die Bibliothek: Grundlage zur Kenntniss der Käfer Oberschlesiens, insonders der Umgegend von Ratibor. Vom Oberlehrer Kelch. (Schulprogramm.) Geschenk des Hrn. Verfassers. Remarques sur la collection de coleopteres Russes de Victor de M o ts ch o u 1 s k y. (Separatabdruck aus dem Bullet, de Moscou tom. 19.) Geschenk des Hrn. Verfassers. Fünf Abhandlungen von Prof. Dr. Eversmann in Kasan : a) De quibusdam lepidopteris rossicis. h) Aiuveisung, die Orthopteren auszustopfen. c) die Brutstellen des Hylaeus quadricinctus F. | d) Vespertiliones in promontoriis uralensibus tractibusque i confinibns observati. e) Nachricht über eine noch unbeschriebene Sumpf- schnecke (scolopax) aus dem Altai - Gebirge. Separatabdrücke aus den Bull, de Moscou. Geschenke des Hrn. Verfassers. Dr. J. Sturm, Verzeichniss meiner Insectensammlung 1796. Taschenformat. — Verzeichuiss etc. 1800 gr. 8. — Catalog etc. 1826 gr. 8. — Geschenke des Hrn. Verfassers Lexikon der entomologischen Welt etc. Adressenbuch ^ der lebenden Entomologen etc. von Johannes Gistl. Stuttgart, Schw'eizerbart 1846. Gekauft. C, A. Dohrn, ' 163 Herr Dr. Joh. Gistl spricht in seinem Lexikon der entomologischen Welt, Stuttgart 1846, in dem Vorwort pag. 6 auch gegen mich seinen öffentlichen Dank aus für die Beiträge, welche ich zu diesem Werke geliefert habe. Da ich Hrn. Dr. Gistl keine Beiträge geliefert, überhaupt mit demselben noch nie in Briefwechsel gestanden habe, so kann ich diesen unverdienten Dank auch nicht aunehmen, was ich hiermit zu erklären mich veranlasst sehe. Frankfurt a./M. den 22. April 1846. C. H, G. von Heyden, Correspomlenz. Den lepidopterologischen Lesern unserer Zeitung wird folgende Mittheilung einiges Interesse gewähren. Herr Man n, der sich seit Februar in Italien befindet , um vorzüglich Schmetterlinge zu sammeln, schreibt mir aus Livorno den 23. April Folgendes : Da es heute in einem fort regnet, und ich mit dem üeberziehen meiner Schmetterlingsklappen fertig bin, so benutze ich das Bischen Zeit, um Ihnen ein paar Zeilen zu senden. Ich bin 14 Tage in Florenz und dessen L^mgegend gewiesen, habe aber, ungeachtet alles blühte, sehr wenig gefunden; ich ging nun nach Prato vecchio , welches am iFusse der Apenninen liegt, und sammelte dort in den drei Wochen, die ich mich dort aufhielt, so viel sich bei der ‘kalten regnerischen Witterung machen liess. Darauf begab ich mich nach Livorno, wo ich am Ostersonntag anlangte; (gleich am Nachmittage fing ich vor dem Seethore an einem Cypressenzaun 4 neue Tineen - Arten. Die Livorner Gegend scheint für den Insectenfang günstig zu sein, da ich in den 110 Tagen, die ich da bin, gute, seltene und gegen 15 neue jArten von Schmetterlingen fing; nur muss ich mich bis jetzt an die lebenden Einzäunungen der ländlichen Besitzungen (Poderi) halten, da ich in den Livorner Bergen und im Freien noch wenig fand. Auch scheinen die Abende nicht das Günstige wie in der Wiener Gegend zu haben , indem, ;o w ie die Sonne weg ist , eine empfindliche Kälte eintritt ijnd nun an Rändern und grasreichen Anhöhen kein Insect |m sehen ist. Die Wiener Fauna wiederholt sich hier, doch meist in solchen Arten , w'elche ich gut gebrauchen kann. 11 ^ I 164 Unter andern fing ich eine Adela, die neben Rufifrontelia gehört, mit gelbem Kopf und blauen, stark glänzenden Flügeln 5 eine Tinea, die an Cochylis elongana erinnert; ferner eine bloss nahe bei Livorno vorkomraende Tinee neben Pronubella mit orangegelben Hinterflügeln und schwarzem Hinterrande, fast wie bei Tortr. Pronubana, die ich hier auch schon fing. Ich bin nun gesonnen, bis Pfingsten, auch Tielleicht noch länger, hier und in der Gegend von Pisa zu bleiben und dann erst wieder nach Prato vecchio znrück- zukehren, um die Gebirgsjagd anzufangen. Gesund bin ich. Leben Sie wohl etc. P. Zeller. M e l o p li i 1 u IS. Vom Professor Dr. H. IjOBW zu Posen. (Schluss.) Abtheilung IL Fünfte Gruppe. sp. 10. Heloph. transfugus, cT facie pro- ducta, subconica, apice obtusa; intermedia tho- racis vitta nigra linea pallida longitudinaliter divisa. — Long. corp. — 5 lin. Synon : Musca transfuga Linn. Faun. Suec. ed II. 1818. Linn. Syst. nat. XII. 987. 52. Giuel. Syst. nat. V. 2875. 52. Helophilns transfugus Meig Syst. Beschr. III. 371. 3. Macq. Suit. ä B. Dipt. I. 510. 4. Zetterst. Dipt. Scand. II. 682. 6. Vaterland : das mittle und nördlichere Europa. Stirn bräunlich , bei dem Männchen über den Fühlern mehr gelb; Behaarung derselben schwarz, bei dem Männchen über den Fühlern gelblich , bei dem Weibchen dagegen nur wenig heller; auf dem Scheitel ist die Behaarung bräunlich, bei dem Männchen in der Regel dunkler, bei dem Weibchen lichter. Fühler rostbraun, die beiden Isten Glieder zuweilen 165 fast schwärzlich, das 3te zuweilen rostroth. Das Untergesicht von blass fahlgelblicher Farbe, ohne Mittelstrierce, aber mit geschwärzten Backen, unter den Fühlern ansgehöhlt, vorn ziemlich vorgezogen, aber die Spitze desselben stumpf. Thorax schwärzlich, glanzlos, unten grau bereift, oben mit .4 bräunlich - grauen Striemen, die bei dem Männchen viel schmäler und undeutlicher, als bei dem Weibchen sind; die mittleren sind auf dem letzten Drittheile plötzlich erweitert, haben vorn noch eine feine bräunliche Längslinie zwischen sich und verbinden sich daselbst mit den seitlichen. Schild- chen braun oder gelbbräunlich ; die Behaarung auf Thorax und Schildchen bräunlich - gelb , bei dem Weibchen bleicher. Der Hinterleib ist tief- schwarz , glanzlos; auf dem 2ten bis 4ten Ringe findet sich jederseits ein sehr stark nach vorn zurückgekrümrates , gelbliches Möndchen, welclies mit dem gelblich gefärbten Seitenrande zusammenhängt und am inneren Ende etwas dicker ist; der Hinterrand der einzelnen Ringe hat einen gelblichen oder graulichen, in der Mitte fast drei- eckig erweiterten Saum , der durch Abreibung zuweilen glänzend-schwarz erscheint. Beine braungelblich mit schwarzer oft mehr ausgedehnter, oder beschränkter Zeichnung; ge- wöhnlich ist schwarz Basis und Unterseite der Vorder - und Mittelschenkel, die Hinterseite der Hinterschenkel mit Aus- nahme von Spitze und Wurzel, zwei Flecke auf dei Vorder- seite dieser Schenkel, ein Bändchen nicht weit von der Wurzel der Hinterschienen, die Spitze der vordersten und hintersten Schienen und der grösste Theil der hintersten Füsse. Flügel glasartig mit bräunlichem Tone; das Randmal besteht blos in einer punktförmigen Querader. Die Art unterscheidet sich von den beiden anderen gegenwärtiger Abtheilung sehr leicht durch die Linie, welche die schwarze Mittelstrierae des Thorax der Länge nach theilt, so wie durch die äusserst zurückgekrümmte Gestalt der Hinterleibs - Möndchen ; von Heloph. lunulatus ausserdem durch die dunkleren Fühler und von Heloph. lineatus durch das viel weniger konische und viel weniger spitze Untergesicht. sp. 11. Heloph. lunulatus, cT & $; facie pro^ ducta, subconica, apica obtusa; intermedia tho- racis vitta nigra indivisa. — Long. corp. 3J5 — 4^3 )in. — Svnon : Helophilus lunulatus Meig. Syst. Beschr. Ul. 379. 2. 166 Macq. Silit, ä B. Dipt. I, 511. 5. Zetterst. Dipt. Scaiid. II. 681. 5. Vaterlaud : das inittle und nördlichere Europa. Stirn grösstentheils bräunlich, Behaarung derselben schwarz, bei dem 31ännnchen über den Fühlern lichter 5 auf dem Scheitel ist die Behaarung fahlgelblich. Fühler rostgelb. Das Untergesicht von blassfahlgeibücher Farbe , ohne Mittel- Strieme aber mit geschwärzten Backen, unter den Fühlern etwas ausgehöhlt, unten ziemlich stark vorgezogen , aber die Spitze desselben stumpf. Thorax schwarz , glanzlos , unten grau bereift, oben mit 4 gelblichen, zuweilen gelbgrauen, sehr deutlichen Striemen , welche bei dem Weibchen breiter, als bei dem Männchen sind; die mittelste schwarze Strieme ist durch keine Längslinie getheilt und die hellen Mittel- striemen sind hinten in keiner auffallenden Weise erweitert. Schildchen bräunlich - gelb oder braun, an der Basis gewöhn- lich etwas geschwärzt. Die Behaarung auf Thorax und Schildchen ist bräunlich - gelb. Hinterleib schwarz, glanzlos, auf dem 2ten bis 4ten Ringe jederseits ein gelbliches, zu- weilen mehr graues , mit dem ebenfalls gelblich gefärbten Seitenrande zusammenhängendes Möndchen , dessen inneres Ende kaum merklich vorwärts gekrümmt ist; der Iste Ring hat eine ziemlich breite grauweissliche Hiuterrandsbinde, die folgenden einen graulichen in der Mitte fast dreieckig er- weiterten Hinterraudsaum ; diese Säume und die Binde des Isten Ringes erscheinen durch Abreibung oft glänzend- schwarz. Beine braungelb mit fast denselben schwarzen Zeichnungen, wie bei Heloph. transfugus, doch die Vorder- seite der Hinterscheiikel gewöhnlich nur mit einem schwarzen Flecke. Flügel glasartig mit bräunlichem Tone ; das Randmal besteht nur aus einer punktförmigen Querader. Bei sämmtlichen Männchen meiner Sammlung ist das Untergesicht unter den Fühlern mehr vertieft, unten etwas weniger vorgezogen und etwas stumpfer als bei den Weib- chen , so dass das Profil des männlichen Untergesichtes eine merklich stärker geschwungene Linie bildet. Ich glaube, dass dies wohl als Geschlechtsunterschied anzusehen ist , wo nicht gar als blosse Abänderung, da ich Männchen und Weibchen an derselben Stelle fing und an einen specifischen Unterschied nicht glauben kann. Heloph. lunulatus unterscheidet sich von Heloph. trans- fugus durch die wenig zurückgekrümmte Gestalt der Hinter- Jeibsmondchen , die helleren Fühler und den Mangel der bei 167 Heloph. transfngus die schwarze Mittelstrieme des Thorax theilenden Längslinie u. s. w. Von Heloph. lineatus unter- scheidet er sich durch das viel weniger vorgezogene, viel weniger kegelförmige und viel weniger zugespitzte Untergesicht, sp. 12. Heloph. lineatus, cT & $ ; facie longissime producta, conica, opice acuta, antennarum arti- culis 1 & 2 nigro -brunneis. Long. corp. 3ti - — 3jJ lin. — Svnon: c/ Rhingia lincata Fahr. Ent. Syst. IV. 375. 2. Fahr. Syst. Anti. 223. 2. 9 Rhingia muscaria Fab. Ent. Syst. IV. 375. 3. Panz. Faun. Germ. XX. 24. Fahr. Syst. Anti. 223. 3. cT & $ Syrphus lineatus Fall. Syrph. 31. 28. Heloph. lineatus Meig. Syst. Beschr. III. 369. 1. Macq. Suit. ä B. Dipt. I. 51 1. 6. Zetterst. Ins. Lapp. 596. 3. Zetterst. Dipt. Scand. II. 682. 7. Vaterland: das mittle und nördliche Europa. Stirn braun , über den Fühlern mehr gelb ; die Behaa- rung derselben schwarz; die Behaarung des Scheitels ist . fahlgelblich. Das Iste und 2te Fühlerglied schwarzbraun, das 3te rostbraun oder rostroth ; das üntergesicht gelblich, unter den Fühlern etwas ausgeliöhlt, unten äusserst stark vorgezogen, also einen langen und spitzen Kegel bildend; eine Mittelstrienie ist nicht vorhanden, die Backen aber sind schwarz, auch zeigt die Spitze des Untergesichtes meist eine schwärzliche Färbung. Thorax tief-schwarz ohne Glanz, unten grau bereift, oben mit vier gelben Striemen, von denen die mittleren bei beiden Geschlechtern schmal sind, nach hinten hin eine mehr grauweissliche Färbung annehmen und bei dem Weibchen sich auf dem letzten Drittheile nach innen so erweitern , dass zwischen ihnen nur noch eine feine schwärzliche Linie übrig bleibt,- was indess nur bei unver- riebeuen Exemplaren recht deutlich sichtbar ist. Schildchen bräunlich - gelb oder braun , an der Basis gewöhnlich etwas geschwärzt. Die Behaarung auf Thorax und Schildchen ist fahlgelblich. Der Hinterleib ist tief- schwarz, bei dem Männ- chen glanzloser als bei dem Weibchen, bei beiden Geschlech- tern ziemlich verschieden gezeichnet ; bei dem Männchen findet sich auf dem 2ten Ringe jederseits ein fast dreieckiger, nicht sehr ausgedehnter gelber Seitenfleck, dessen nach innen gerichtete Spitze ziemlich scharf und weissgrauUch bestäubt 168 ist; der 2te Ring des männlichen Hinterleibes hat in jeder Vorderecke einen gelben Fleck, welcher nach innen in ein licht* graugelblich bestäubtes, wenig gekrümmtes Mondfleck- chen auslänft; auf dem 4ten Ringe zeigt sich jederseits ein ansehnliches, mit dem Seitenrande zusammenhängendes, licht- graugelblich bestäubtes Möndchen von schwacher Krümmung; der 2te Ring hat am Hinterrande in der Mitte ein eben so gefärbtes Fleckchen, der 3te einen schmalen, in der Mitte fast dreieckig erweiterten, der 4te einen eben solchen, etwas breiteren Hinterrandssaum; auf dem 2ten bis 4ten Ringe des weiblichen Hinterleibes findet sich jederseits ein grauweissliches, nur sanftgekrümmtes, mit dem Seitenrande zusammenhängendes Mondfleckchen ; die Hinterränder haben ähnliche Säume wie bei dem Männchen, nur ist die Farbe derselben ebenfalls weisslich. Die Beine sind bräunlich-gelb mit schwarzen Zeichnungen, die mit denen von Heloph. transfugus und lunulatus sehr übereinstimmen; häufiger als bei jenen Arten findet sich in der Nähe der Wurzel der Vorder- und Mittelschienen, so wie unmittelbar vor dem Ende letzterer ein schwarzbrauner Ring. Flügel glasartig mit etwas bräunlichem Farbentone; Randmal klein, gelblich, nach der Flügelspitze hin verwaschen, nach der Wurzel hin schärfer begrenzt und etwas dunkler. Schliesslich bemerke ich noch, dass der von Meigen aufgezählte Heloph. pulchriceps, eine im südlichen Europa wie in Kleinasien nicht seltene Eristalis ist. Von den bereits beschriebenen europäischen Helophilus -Arten ist hier also nur Heloph. camporum Meig. unerwähnt geblieben, eine Art, die bisher niemanden wieder vorgokommen ist; würde der Thorax nicht als ungefleckt rostgelb beschrieben, so könnte man fast glauben, dass Meigen das Männchen von Heloph. trivittatus (siehe diesen oben) unter dem Namen Heloph. camporum als besondere Art beschrieben habe, eine Ver- muthung, die durch jene Angabe als völlig grundlos zurück- gewiesen wird. Damit alles , was über die europäischen Helophilus - Arten bisher bekannt geworden ist, hier zusam- men sei, copire ich Meigen’s Angabe; sp. 13. Heloph. camporum d" ; Thorace rufo tomentoso , immaculata ; abdomine nigro : fasciis tribus inaequalibus flavis interruptis, subtus pal- lido. Long. corp. 7 lin. — Synon : Helophilus camporum Meig. Svst, Beschr, IH. 372 4, m Vaterland : Die Gegend von Aachen , wo sie Meigen einmal fing. Untergesicht und Stirn hellgelb. Backen unten schwarz. Scheitel bräunlich. Fühler schwarzbraun mit gelber Borste. Miftelleib ungefleckt, rostgelb, glanzlos. Schildchen glänzend rostgelb. Hinterleib schwarz : auf dem 2ten Ringe eine breite, auf dem folgenden eine schmälere, unterbrochene, ockergelbe, Binde; auf dem folgenden eine noch schmälere blässere, Bauch blassgelb, ungefleckt, nur hinten bräunlich. Vorderste Beine rostgelb mit schwarzer Schenkelwurzel ; hinterste Schen- kel schwarz braun , die Spitze auswärts gelb; Schienen vorne hellgelb, hinten, so wie die Füsse, braun. Schüppchen und Schwinger gelb. Flügel wasserklar. Man übersehe bei der ßeurtheilung dieser Meigen’schen Art nicht, dass aus seiner Beschreibung mit Sicherheit hervor- geht , dass das Untergesicht keine schwarze Längsstrieme hat. Fünf neue Species aus der Familie der Pflanzenläusey T o n J. !!• KLaltenbacb, Lehrer in Aachen. Wenn gleich meine Zeit seit dem Erscheinen der Mo- nographie der Pflanzenläuse (1843) durch die Bearbeitung ?iuer . Flora des Achener Beckens « fast ganz in Anspruch genommen wurde und den weitern Beobachtungen der lAphidinen nur sehr wenige Stunden gegönnt werden konnten, .50 sind dieselben doch auch nicht ganz nutzlos für die (iVissenschaft geblieben. Ausser manchen interessanten Be- I )bachtungeu , welche ich an früher beschriebenen, aber mir inbekannt gebliebenen Thieren dieser Familie gemacht, habe ich noch 5 neue Pflanzenläuse (4 aus der Gattung Aphis md 1 Lachnus) entdeckt, deren genauere Beschreibung ich jiier folgen lasse. Ich führe sie der Reihe nach so auf, vie sie in meiner Monographie geordnet sind und gebe ugleich die Seite und Nummer derselben an , wo jede ärem Habitus gemäss stehen sollte. Sie gehören zu den interessantesten Thieren ihrer Gat- angen. Aphis glandulosa ist mit Drüsenhaaren besetzt, I de man sie an gewissen Pflanzentheilen findet und noch an eft Nympheii von Aleyrodes Chelldoöü beobachtet hat j i: 170 Aph. setosa ist mit stachelartigen Borsten besetzt , welche mir ebenfalls noch bei keiner Blattlaus vorgekoinmen sind, Aph. Ouonidis ist mit 2 Reihen eigenthümlich gefärbter und bewehrter Höcker versehen; sie gehört mit Apli. setosa in die, wenige Arten zählende Gruppe, in welcher Aph. Tiliae, Quercea u. a. stehen , deren letztes Fühlerglied so lang oder kürzer, als das vorletzte ist. Aph. Cerastii nährt sich von 2 Pflanzen - Gattungen , auf welchen bis jetzt noch keine ihnen allein eigenthümliche Pflanzenlaus gefunden worden ist. Lachnus grossus gehört zu den Riesen der Familie und ist gewiss nur irrthümlich mit Lach. Roboris und andern verwechselt worden. Meine Bemerkungen zu Lach. Roboris (Monogr. Seite 149), in welchen ich die ungefliigelten In- dividuen des Lach, grossus mit Lach. Roboris identificirte, fallen nun ebenfalls weg, und ich freue mich in der That. dadurch die Nadelhölzer von einem echten Laubholzbewohner befreit zu haben. (Monograph. pag. 36 nach No. 23 einzuschieben.) Aphis glandulosa Kaltenb. Drüsen haarige Blattlaus. Ungeflügelte: Grünlich- oder weisslich - gelb , matt, oben dicht mit Drüsenhärcheu besetzt , unterseits kahl ; Röhren lang, dünn, allmälig schmäler werdend. Länge Geflügelte: Gelblich; Hinterleib grünlich mit braunen, kurzen Querstreifen ; Fühler länger als der Leib, braun, am Grunde gelblich; Augen und die Einfassung der Nebenaugen braun. Länge ^ — J'". Ungeflügelte: Fühler viel länger, als der ganze Körper, sehr dünn, gelblich, die Gelenke der Geissei- und die 3 Endglieder braun ; Augen dunkelbraun ; Schnabel kurz, bis zum 2ten Beinpaare reichend, weisslich, das 3te Glied biaun; der Kopf wie der ganze Körper gelblich; letzterer unterseits w'eisslich, oben mit grünen Grübchen am Seiten- rande entlang, oft noch mit einer ähnlich gefärbten Rücken- linie versehen. Der ganze Oberkörper nebst dem Kopfe mit gestielten Drüsen ziemlich dicht besetzt; der Unterkörper kahl; Röhren lang, durchsichtig, sehr dünn, nach der Spitze allmälig dünner w^erdend , fast 3 mal so lang , als das auf- gebogene , weisse Schwänzchen ; Afterläppchen von der Farbe des Unterkörpers; Beine schlank, weisslich, nur die Füsse derselben bräun, 171 Geflügelte: Fühler länger als der Köper, braun, die beiden Grundglieder und die Basis des 3ten Gliedes weisslich - gelb ; Augen dunkelbraun; Nebenaugen hell, von braunem Rande umschattet; Schnabel durchsichtig, die Spitze desselben braun; der Kopf sammt den Stirnknöpfen weiss- gelblich, ein Längsstrich über Stirne und Scheitel grünlich; der Thorax gelblich , der Halsring oben mit 2 grünen (Jrüb- chen; die 3 Lappen des mittlern Thorax - Ringes bräunlich; der Hinterleib ist grünlich , am Seitenrande entlang stehen dunkelbraune Querstriche , die sich zuweilen in 2 Pünktchen auflÖsen; auf dem 7ten Ringe nur ein braunes Fleckchen, der 8te und 9te Ring ist ungefleckt. Auf dem Hinterleibs- j rücken bemerkt man kurze Drüsenhärchen, welche demselben j ein bethautes Ansehen geben ; auf dem Kopfe befinden sich ! einzelne, nadelförmige Kölbchen, wie bei der flügellosen Form. Die Röhren sind lang, sehr dünn, und, wie das 3mal kürzere Schwänzchen, blass- weingelb; das Iste After- läppchen von der Farbe des Bauches; das 2te gelblich. Beine weisslich, nur die Tarsen und die äusserste Spitze der Schienen braun. Flügel glashell, Rand-, ünterrandader und Flügelmal blass, die Schrägadern braun und stark. Lebt auf dem gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris L.) Die Pflanze, auf welcher ich sie hier fand, war durch zahlreiche monströse Blätter und Blüthen sehr entstellt; doch habe ich nicht entdecken können , ob diese Blattlaus die Urheberin derselben war. Vor mehreren Jahren bemerkte ich diese Monstrosität an derselben Pflanze zu Bingen am Rhein, fand jedoch damals (Mitte September) kein Thier darauf. Auch auf der hiesigen Pflanze sah ich die Blattlaus nicht in den braunen Hockern und Beulen der Blätter, sondern nur oben am Stengel und unter den gesunden Blatttheilen. : (Pag. 106 nach No. 80 einzuschalten.) Aphi s Cerastii Kaltenb. Hornkraut Blattlaus. Ungeflügelte: Länglich - eirund , mattgrün mit dun- ikelgrünem Rückenstriemen, überall bläulich - weiss bepudert. iRöhren nur mit starkbewaffnetem Auge bemerkbar; beide lAfterläppchen dunkelbraun bis schwarz. — f'" lang. Geflügelte: Glanzend-schw’arz ; Hinterleib grün, oben !mit dunkelgrünen Striemen ; Röhren fehlend ; Afterläppchen und Schwänzchen dunkelbraun; Flügeladern stark; Randmal ilinealisch^ blass, Länge bis zur Flügelspitze ^ 172 Un geflügelte: Länglich-eiförniig, unbehaart, blänlich- weiss bepudert, nach abgewischtem Staube grün mit dunkel- grünem Rückenstreifen; Fühler fast von halber Körperlänge, brann, am Grunde bleich; Kopf schmutzig srhwarzbraun : Augen dunkelbraun; Schnabel braun, in der Mitte bleich, bis zum 2ten Beinpaare reichend; Röhren sehr klein, dem bewaffneten Auge als kurze Spitzchen erscheinend, kürzer als das stumpfe, dunkelgrüne Schwänzchen; Bauchseite hell- grün , beide Afterläppchen schwarz. Geflügelte: Kopf schwarz, Fühler bedeutend kürzer als der Körper; Augen schwarz; Schnabel kurz, das 2te Beinpaar nicht erreichend ; Thorax glänzend - schwarz ; Hals- ring unterseits grün; Hinterleib blassgrüu, und dunkelgrün marmorirt; Röhren fehlend; Schwänzchen und Afterläppchen dunkel; Beine blassgrün ; Schenkel- und Schienenspitze uebsi dem Fusse dunkelbraun bis schwarz. Flügel glashell, mit starkem Geäder; die blasse Unterrandader bildet vor der Flügelspitze ein linienförmiges blasses Randmal, wie bei Aph. Camelliae, bei welcher es jedoch schwarz ist. Lebt im Juli und August auf Cerastium arvense und Stellaria holostea L. Erstere Pflanze wird in Folge des Sangens dieser Blattläuse bleich ; ihre Blätter werden , zumal an den Zweigspitzen , monströs , krankhaft und erhalten das Ansehen, als ob die Pflanze von einem Pilze befallen wäre (wie bei Euphorbia Cyparissias ). Die 2te Pflanze erleidet eine ähnliche Veränderung, doch rollen sich bei dieser sämmtliche angesogene Blätter ein , wie bei Atriplex hastata von Aphis Atriplicis. (Seite 129, vor Aphis Tiliae L. einzureihen. ) Aphis setosa Kaltenb. Borstige Blattlaus. Ungeflügelte: Länglich - elliptisch , oberseits braun mit heller Rückenlinie und 4 Längsreihen weisser Borsten. Röhren unscheinbar ; Schwänzchen stumpf und braun. Länge Geflügelte: Fühler bräunlich, das letzte Glied nur^ halb so lang , als das vorletzte ; auf gelbem Gründe des < Hinterleibs 4 Längsreihen brauner Fleckchen und 4 Reihen I schwarzer, kurzer Börstchen; Schrägader der Flügel braun | umschattet. Länge Ungeflügelte: Lang- und schmal - elliptisch , hinten spitz, oben flachlich, braun mit heller Rückenlinie, unter- geits gelb; Fühler bedentend kürzer, als der Körper, braun, 173 am Griuule heller; Schnabel blassgelblich, mit brauner Spitze, bis zum 2ten Beinpaare reichend; Kopf oben mit vielen weissen , spitzen Höckerchen , in 2 Reihen geordnet und brauner Mittellinie; Thorax und Hinterleibsringe gleich- artig braun mit gelbem, schmalem Saume und 4 weissen Börstchen oder Dörnchen , welche in 4 Längsreihen geordnet sind, wovon die 2 mitilern genähert, die 2 äussern entfernter und dem Seitenrande näher stehen. Schwänzchen stumpf und, wie die Afterläppchen, braun; Beine ziemlich kurz, von graulicher Farbe. Geflügelte: Der Aphis Tiliae L. sehr ähnlich, doch bedeutend kleiner. Kopf gelb mit braunem Mittelstreifen; Augen dunkelroth; Fühler bräunlich; das letzte Glied dünner, halb so lang als das vorletzte; Halsring gelb mit 3 braunen Striemen; Brustringe unten schwarz, sonst gelb mit braunen Flecken; Hinterleib ebenfalls gelb, oberseits mit 4 Längs- reihen brauner Flecken, wovon die der beiden' innern Reihen längliche, querliegende Vierecke bilden; die 4 Reihen kurzer Borsten, welche bei den Ungeflügelten weisslich sind, sind hier kürzer und schwarz. Schwänzchen dick und stumpf und nebst den Afterläppchen braun. Beine blass - gelblich mit schwarzen Tarsen und graulichen Schenkeln. Flügel jglashell; Geäder schwarz mit braunem schmalen Schatten begleitet; ünterrandader gelb. Diese seltsame Blattlaus fand ich Anfangs August bei Rachen auf den Blättern und an den jungen Zweigen des Spartium scoparium in ansehnlicher Menge. (Seite 136, vor Aphis Quercea einzuschieben.) Aphis Ononidis Kaltenb. Hauhechel Blatt- I laus. Ungeflügelte: Eiförmig, gewölbt, gelb, oberseits mit i Reihen braun umsäumter Höcker, die mit einer schwarzen Borste versehen sind; Augen weisslich; letztes Fühlerglied von der Länge des vorletzten; Saftröhren klein, blass mit brauner Spitze. Länge J — f Geflügelte: Höckerchen des Hinterleibs und die Saft- röhren schwarz; Flügelgeäder mit schwarzbraunem Schatten. Länge j'". Ungeflügelte: Gewölbt, eiförmig, hellgelb bis oran- gengelb. Fühler so lang und länger als der Körper, bräunlich, die 3 oder 4 ersten Glieder blässer, das letzte Glied kaum länger als das vorletzte; Augen we isslich mit sehr kleinem 174 Höckerchen ; Schnabel bis zum 2teu Beinpaare reichend ; Spitze desselben schwarz, sonst wie das üntergesiclit und der ganze Unterkörper blassgelb mit weissem Anfluge. Scheitel borstig; Thorax und Hinterleib mit 4 Reihen Höcker, welche mit braunen Ringeln eingefasst und mit einer schwarzen Borste bewehrt sind; Ton den 2 innern Höckerreihen des Hinterleibes treten 3 Höcker -Paare näher zusammen und 3 mit diesen abwechselnde Paare stehen weiter auseinander. Saftröhren klein, walzlich , kaum die Rückenhöcker über- ragend , blass mit brauner Spitze. Schwänzchen kolbig, weisslich; Afterläppchen nicht ausgezeiclmet gefärbt; das 2te ausgerandet, fast 21appig; Beine schlank, gelblich, Füsse schwarz, Schenkel mit braunem Anfluge. Geflügelte: Den Flügellosen in Färbung und Beklei- dung ähnlich. Auf dem Scheitel und Halsringe fehlen die Höcker; auf dem bräunlichen Brustrücken auch die Borsten. Die Höcker des Hinterleibes und die Saftröhren sind ganz schwarz; das Iste Afterläppchen mit brauner Randlinie ein- gefasst. Flügel glashcll mit braun - beschattetem Geäder wie bei Aph. Tiliae, Aph. setosa und Aph. Platani ; Randuial gelb, vorn und hinten mit breiter, innen mit schmaler schwarzer Einfassung. In Lebensweise und Habitus der Aphis Quercea ähnlich. Ich fand sie im August und September in Gesellschaft mit Aphis Pisi auf Ononis spinosa, von welcher ich sie häufig abklopfte. (Seite 160, vor L. fasciatus einzureihen.) Lachnus grossus Kaltenb. Dicke Baumlaus, ün geflügelte: Schwarz, matt; Kopf und die 2 ersten Brustringe glänzend; Hinterleib kugelig aufgedunsen; Saft- röhren fehlend ; Aftergegend behaart , sonst kahl ; Schnabel von der Länge des Körpers. Länge 2 — 2^'". Geflügelte: Schwarz, kahl; Kopf und Thorax glän- zend, Hinterleib oben schimmernd, unten matt; unter den Flügeln ein weissstäubiges Strichlein ; Flügel sehr gross, braun- getrübt, Randmal lineal, sehr lang. Länge bis zur Flügelspitze Flügelspannung 6"^ Ungeflügelte: Fühler gelbbräunlich, das Iste, 6ste und die Spitze des 3ten, 4ten und 5ten schwarz, so lang als Kopf und Brust, 3tes Glied eben so lang als die 3 fol- genden, das 4te Glied f des 5ten und länger als das 6ste. Augen mit sehr kleinem Höckerchen ; Schnabel lang , in den 175 ersten Ständen länger, als der Körper, zuletzt bis zum After reichend, schwarz, das Iste Glied grün durchscheinend; Kopf und die 2 ersten Thoraxringe oben glänzend, der Hinterleib matt -schimmernd, sehr stark aufgedunsen, bei den Stammmüttern fast kugelig; Röhren fehlend, statt der- selben ein genabelter Höcker; Atter behaart, sonst kahl; Beine bräunlich, Hüften, Schenkel- und Schienenspitze nebst den Füssen schwarz; die Hinterbeine sehr lang. Schienen derselben nur am Grunde gelblich. Geflügelte: Fühler so lang als Kopf und Bruststück, schwarz , 3te , 4te und 5te Glied bräunlich - gelb , Spitze derselben schwarz; Schnabel sehr lang, die Spitze des Hinter- leibes erreichend; Kopf und Thorax g 1 an zen d - s ch war z , unter den Flügeln jederseits ein oder mehrere weissstaubige Fleckchen; Hinterleib oben schimmernd, unten matt, nur die Safthöcker, der After und eine Stelle über demselben stark-glänzend ; Flügel etwas braun getrübt, Randmal schwarz, linearisch, sehr lang; Inhalt der ünterrandader grünlich; Beine bräunlich - orangengelh ; Hüften, Schenkel - und Schie- nenspitze so wie die Füsse schwarz. Männchen den Weib- chen gleich, nur etwas kleiner: der Schnabel derselben länger als der Körper. Lebt im Mai und Juni an Fichtenstämmen (Pinus Abies), an w’clchen sie beständig, oft in zahlloser Menge, auf- und abwärts marschiren. An einigen Stämmen einer Allee sassen sie an der der Sonne abgekehrten Seite von der Wurzel bis zur Spitze so dicht, dass man keine Finger- spitze zwischen sie setzen konnte, ohne mehrere derselben zu zerdrücken. An 3 Stämmen füllt« n sie ansehnliche Gruben zwischen den Wurzelästen, aus denen sie Züge, gleich Ameisen - Colonieu , entsandten. — Im Mai und Anfangs Juni sind die auffallend grossen und dicken Stamm- mütter in bedeutender Anzahl unter der Masse zu sehen; später vermisst man dieselben, und von Tag zu Tag nimmt auch die Zahl der Nachkommen ab, die zuletzt rur wenige Nymphen und geflügelte Individuen sind. Mehrere bleiben am ausschwitzenden Harze hangen , viele werden von Larven der Coccinellen, Schwebfliegen und Perlfliegen, und eine grosse Anzahl von Aphidien, Fliegen etc. ausgesogen und getödtet. 176 Vier neue Catops-Arteu, im Thüring^er Walde aufg^efunden, beschrieben von dem Förster Kellner in Finsterbergen. Diese vier Arten gehören zu der Abtheilung — Meso- sternum einfach: Füsse fein, Vorderfüsse und erstes Glied der Mittelfüsse beim Männchen erweitert. 1. Catops longulus: Oblongus, niger, antennis obsolete clavafis basi apiceque testaccis: thorace basi apiceque latitudine aequalis, angulis posticis rectis: elytris obsoletissime striatis. Loug. lin. Ausgezeichnet durch die lange schmale Gestalt und dadurch von den übrigen Arten dieser Abtheilung leicht zu unterscheiden. Die Fühler sind von der Länge des Koj)fes und Hals- schildes , ziemlich stark , in der Mitte schwarz , die Grund- glieder röthlich , das Endglied gelblich , die Keule wenig verdickt. Kopf und Halsschild sind dicht punktirt mit gelb- lich-greisen Härchen bedeckt; letzteres ist an den Seiten sanft gerundet nach vorn und hinten verengt, die Vorderecken abgerundet, die Hinterecken rechtwinkelig, der Hinterrand gerade abgeschnitten und neben dem Schildchen beiderseits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind lang- eiförmig, dicht und fein punktirt , undeutlich gestreift mit gelblich- greisen Härchen leicht besetzt und bereift. Die Beine sind schwarzbraun, die Füsse braiinroth. Auf hohen Bergen in der Nähe des Gebirgsrückens, unter Moos und an ausgelegten todten Vögeln , sehr selten. 2. Catops rotundicollis: Ovatus, nigro - fuscus, pedibus antennisque obsolete clavatis rufo-piceis: thorace transverso, angulis posticis rectis: elytris obsoletissime striatis. — Long. 1^ lin. Dem C. grandicollis Er. ähnlich, aber kleiner, die Flü- geldecken mit gelblich- greisen Härchen besetzt und die Hinterecken des Halsschildes spitziger. Die Fühler sind kaum so laug als Kopf und Halsschild, nach der Spitze leicht verdickt brauuroth, an der Wurzel heller. Kopf und Halsschild sind dicht punktirt mit gelblich- 177 greisen Härchen dicht bedeckt: letzteres ist an den Seiten stark gerundet, nach vorn nud hinten verengt, die Vorder- ecken abgerundet, die Hinterecken rechtwinklig, der Hiiiter- rand gerade abgeschnitten und neben dem Scliildchen beiderseits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind eiförmig, wenig gewölbt, dicht und fein punktirt, undeutlich gestreift, mit gelblich-greisen Härchen dünn besetzt und bereift. Die Beine sind braunroth. Die Füsse heller. Mit dem Vorigen an gleichen Orten, aber nicht so selten. 3. Catops coracinus: Ovatus, niger, antenuis obsolete clavatis , rufo-piceis: thorace transverso, basi latiore , angulis posticis rectis: elytris obso- letissime striatis. — Long. 11 lin. Den ganz schwarzen auf den Flügeldecken bereiften Arten und in der Fühlerbildung dem C. nigricans besonders ähnlich, aber kleiner, eiförmig, die Hinterecken des Hals- schildes wenig zugespitzt und die Flügeldecken ganz undeut- lich gestreift. Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, nach der Spitze wenig verdickt , braunroth , die Keule gew öhnlich schwärzlich. Kopf und Halsschiid sind dicht und fein punktirt , schwarz , fein gelblich behaart ; letzteres ist fast so breit als die Flügeldecken, in der Milte am breitesten, an dem Hinterrande gerade abgeschnitten , die Vorderecken gerundet und die Hinterecken rechtwinkelig. Die Flügeldecken sind eiförmig, dicht und fein punktirt, schwarz, ganz undeut- lich gestreift und bereift. Die Beine sind pechbraun. Mit den Vorigen an gleichen Orten , selten. 4. Catops subfuscus: Oblongo - ovalis , fusco- piceus, antcnnis abrupte clavatis, basi ferrugineis : thorace brevi, angulis posticis obtusiusculis : elytris pedibusque testaceis. — Long. — 1 J lin. Dem Catops funiatus ähnlich aber gewöhnlich etwas grösser, mit schmälerm Halsschilde, dessen Hiuterecken stumpfer sind, auch ist der Hinterrand nicht so breit als die Flügeldecken. Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, mit röthlichen Grundgliedern und schwärzlicher dicker Keule, deren letztes Glied zuw'eilen an der Spitze gelblich ist. Der Kopf ist schwarz, dicht und fein punktirt, gelblich behaart. Das Halsschild ist schw’arzbraun , dicht punktirt, mit gelben Härchen dicht bedeckt, am Hinterrande nicht so breit als 12 178 tlle Flügeldecken, gerade abgeschiüttea und zu beiden Seiten des Schildchens leicht aiisgebuchtet , die Vorderecken stumpf und die Hinterecken leicht gerundet. Die Flügeldecken sind länglich -eiförmig, dicht punktirt, mit gelben Härchen leicht bedeckt, hell - rothbraun , an der Spitze und der Naht gewöhnlich schwärzlich. Die Beine sind braunroth. Mit den Vorigen an gleichen Orten, nicht selten. Ettplocamus boleti und EupL tessulatellus^ unterschieden von P, Seiler. Herr Mann in Wien hat das Verdienst, zuerst erkannt zu haben , dass unter Ochsenheimer'’s Phye. mediella zwei Arten begriffen werden. Ihre Unterscheidung ist so leicht und sicher, dass man sich über die bisher bestandene Ver- einigung beider zu einer einzigen wundern muss. Die Merk- male, w’oran man sie unterscheiden kann, sind folgende: 1) Bei der einen Art ( Eupl. tessulatellus) ist der starke, braune Fleck auf der hintern Hälfte des Vorderrandes der Vorderflügel breit und bildet eine eckige, unregelmässige Binde, deren innerer Rand innerhalb der Mittelzelle, also diesseit der sch war z brau neu, verdickten Querader liegt, und die darunter schräg einwärts gegen den Innenrand zieht, an welchem sie aufliört. Bei der 2ten Alt (Eupl. boleti) fängt sie schmäler an und hört oft schon an der Subcostalader auf; wenn ihre sehr helle Fortsetzung zu erkennen ist , theilt sie sich so , dass der eine Arm sich gegen den Hinterrand , der andere gegen den Innenrand wendet, an welchem er verdünnt, aber in verdunkelter Färbung anlangt; immer fehlt die Verdickung der Querader; also fehlt der dicke Strich , den Eupl. tessulatellus hat, völlig. 2) Ein gutes, auch bei beschädigten Exemplaren vorhandenes Merkmal giebt die Färbung vor dem Hinterrande. Eupl. tessulatellus hat vor diesem in seiner ganzen Länge die helle Farbe wie vor der Flügelmitte; ein braunes Band, das in einiger Entfernung davor vom Vorderrande herab- kommt , schliesst an die unter 1 erwähnte Binde an. Bei Eupl. boleti ist der ganze Hinterrand verdunkelt, und zwar vom lichten Innenwinkel aus gegen den Vorderwinkel hin in erhöhterem Grade ; es fehlt also der bandartig helle Streif am Hinterrande gänzlich. 3 ) Für Exemplare mit vollstäa- 179 tilgen Franzeil giebt die Zeichnung der letztem einen sicheren Unterschied. Bei Eupl. boleti sind sie nämlich uni die ganze Spitze herum in einem grossen Decke braun j dies ist der grösste, den sie haben ; denn unter ihm folgt ein um J schmä- lerer, dann vor dem Innenwinkel ein noch schmälerer, und endlich an demselben, schon auf der Innenrandseite, ein blosser Strich. Mithin haben die Franzeii von der Spitze aus vier in der Breite sehr schnell abnehmende Flecke, alle in merklichen Entfernungen von einander. Eupl. tessu- latellus hat statt des einen grossen Flecks am Vorderwinkel zwei kleine, scharf geschiedene, deren unterer nicht so weit herab reicht wie der einzelne bei Eupl. boleti; es folgen dann noch 4 Flecke, von denen der oberste der grösste, der unterste aber nur strichförmig ist und auf der Innen- randseite des Innenwinkels steht. Im Ganzen sind also hier s e ch s Flecke und auf anderen Stellen als bei jener Art. 4) Ein Nebeneinanderhalten beider Arten ergiebt ferner für Eupl. tessulatellus breitere und kürzere Vorderflügel und eine beträchtlichere Breite und Abstumpfung der heller grauen Hinterflügel, also für Eupl. boleti spitzere, schmälere Vorderflügel und solclie, dunkler braungraue Hinterflügel mit merklich violettem Schimmer. 5) Die Vergleichung der Männchen beider Arten lehrt, dass das von Eupl. tessulatellus nur zart pubescirende, das von Eupl. boleti zweizeilig stark gef ranzte Fühler besitzt. 6) Endlich hat Eupl. tessulatellus unter der Hälfte des Endglieds der Taster, Eupl. boleti gegen die Spitze desselben einen braunen, bisweilen zu einem Ringe erweiterten Fleck. Die Synonymie beider Arten giebt einige Anstände, deren Besprechung nicht unterbleiben darf, wenn sie gehörig begründet sein soll. Im Wiener V e r z e i ch n i s s S. 137 wird als erste Art der » krummschnauzigten Schaben« aufgeführt: Tin. c h 0 r a g e 1 1 a, glänzend-holzfärbigte, dunkelgezeichnete Schabe, llliger wusste nichts darüber zu sagen; *) v. Charpentier erklärt sie für Hübner’s Tin. mediella. ** ***)) Ich selbst nahm sie daher in meinem systematischen Versuche als Eu- plocamus auf, indem ich damit unsere hier in der Ebene in Weidenschwämmen lebende Schabe, die schmalflüglige *) Ausg. des Wien. Vzchn. II., S. 99. **) Zünsler etc. des Wien. Vzchn. S. 127. ***) Isis 1839. S. 187. 12 » 180 mit starkgefrauzten Fühlern, meinte: der Enpl. tessiilatellus war mir damals nocli nicht zu Gesicht gekommen. Fischer | V. Röslerstamm schreibt über seine Revision der Schilfer- j müll8r‘’schen Sammlung: »Ich finde die Art weder in der j Sammlung, noch in den Supplementen; es ist auch keine Etikette mit diesem Namen vorhanden.« (Man erwäge, was die Sammlung in ihrem jetzigen Zustande für eine Autorität hinsichtlich der Synonymie haben kann ! ) Welche Art die des Wien. Vzchn. sei, lässt sich gar nicht mehr bestimmen. Denn da beide in der Wiener Gegend Vorkommen , so kann Schiffermüller von der einen so gut, wie von der andern ein einzelnes Exemplar erlangt haben : und selbst wenn Eupl. tessulatellus nur in Gebirgsgegenden leben sollte, so lässt sich das nicht geltend machen, da Schiflermüller die östreichischen Gebirge lleissig besucht hat. Wenn v. Char- pentier Hübner’s Tin. mediella als identisch mit Choragella anführt, so beweist dies wieder nichts; denn Hübner’s Tin. mediella ist wahrscheinlicher unser Eupl. tessulatellus als die andere Art, und lässt man dies als das Wahre gelten, so bleibt wieder auf der andern Seite die grosse ünwahrschein- lichkeit, dass v. Charpentier nur die seltnere Art gekannt habe und nicht die bei uns gewöhnlichere. Wollte ich also den Namen Choragella ferner beibehalten, so dürfte dies kaum anders geschehen als unter Beifügung meines Namens als Autorität; indem ich Anderen freie Hand lasse, kehre ich zu einer älteren sicheren Benennung zurück. *) Hübner’s Bild der Tin. mediella ist, wie ich schon bemerkt habe, wahrsclieinlich Eupl. tessulatellus. Es stellt ein W’eibchen vor und lässt also an den Fühlern kein Art- merkmal wahrnehmen ; die Vordertlügel sin?l schmal , die Binde ist am Vorderrande wenig verdunkelt und ohne Scliärfe ; auf den Franzen liegen nur 4 Flecke; die Hinterfiügel sind *) Ob des Fabricius Noct. boleti Ent. Syst. .3. 2. 26. (1794) schon in einem früheren Werke desselben Verfassers vor- kommt ist mir unbekannt; ihre Publication hat aber sicher mindestens gleiches Alter mit der von Hübner's Mediella. und da, wie die Antennae pariim pectinatac lehren, die Noct. boleti ohne Zweifel mit meinem Eupl. choragellus zu- sammenlritrt , so erhalten wir die erste sichere Benennung. | die daher Aufnahme finden muss, ungeachtet in demselben Genus eine Art Boletella heisst. — Ochsenheimer's nichts weniger als genau beschriebene .Phycis mediella ist durch die »schwach gekrümmten Fühler des Männchens« als Noct. boleti Fahr, gesichert. 181 dunkelgrau. Alles das scheint für Eupl. boleti zu zeugen. Dagegen sind die Hinterflügel belrächtlich breit; auf den Vorderflügeln ist der Raum vor dem Hinterrande bindenartig hell: die braune, wenn auch verwischte Binde, hat im All- gemeinen die Gestalt wie bei Eupl. tessul. und enthält auf der Querader einen dunkeln Fleck; anf den Franzen, wo bei Eupl. boleü der Fleck an der Flügelspitze der bei weitem grössere ist, sehen wir ihn in der Abbildung vorzüglich klein, und wenn nur einer da ist, so findet das seine Entschuldi- gung in der üngenauigkeit der Darstellung , in welcher die übrigen Flecke zu gross gegeben sind, und also für die 2 kleinen an der Spitze kein Platz blieb ; der Strich auf den Franzen am Innenrande beim Hinterwinkel ist augenscheinlich aus Unachtsamkeit weggelassen. Die Beschreibung trägt zur Sicherstellung der Species nichts bei; höchstens Hesse sich daraus ein Argument gewinnen, wenn sich erwiese, dass um und in Augsburg nur die eine von beiden Arten ein- heimisch wäre. Einstweilen muss den Gründen für die An- nahme der Figur als Eupl. tessulatellus ein grösseres Gewicht beigelegt werden. — Ueber Du p o nch e 1 ’ s^ Eupl. mediellus muss die Abbildung entscheiden, die ich nicht besitze; die Beschreibung ist ganz zweideutig gehalten, und selbst die Angabe über die Fühler » gefranzt beim Männchen« hebt den Zweifel nicht, ja mehrt ihn noch, wenn man bedenkt, dass Eupl. morellus Dup. , der zufolge des Catalogs nur Varietät des mediellus ist, »im männlichen Geschlecht stark gefranzte Fühler« haben soll. (Was diesen Eupl. morellus betrifft , so scheint er mir nach der Skizze , die ich mir davon gemacht habe, und nach dem eignen frühem ürtheil DuponchePs, eine sehr verschiedene Art zu sein, die um Marseille in Auswüchsen am Stamm von Morus albus lebt.) — Von Curtis Eupl. mediellus besitze ich nur die Beschrei- bung; aus der Angabe, dass die Hinterflügel einen gelben und purpurfarbnen Schimmer haben, schliesse ich, dass er zu Eupl. boleti gehört , wohin Curtis selbst ihn stellt. Dahin wird auch Stephens Eupl. mediellus gehören, weniger nach der Beschreibung, die wie gewöhnlich musterhaft ungenau und oberflächlich ist, als nach den mit den Curtis’schen stimmeix- den Angaben über den Fliigort und den Sammler. — E vers- mann’s *) Scardia mediella kann mit gleichem Rechte auf jede der beiden vorliegenden Schaben gedeutet werden, '*) Faun. Yolgo -Uralensis 532, 2, 182 Aus dem Gesagten ergeben sich die Namen , Diagnosen und Synonymie folgendermassen ; 1. E upj. boleti Fahr. Antennis d’" setoso - ciliatis; macula fusca ante apicem articuli palporum tertii ; alis anterioribus angiistis ochraceis fusco- maculatis, macula venae transversae nigra nulla; ciliorum maculis fuscis quatnor. Noctua boleti Fahr. Ent. Syst. 3, 2. 26. 61. Phycis mediella Ochsenh. Schm. IV^. , 195. 2. Scardia — Treitschke Schm. IX., 1. 5. 3. 1 Euplocamus mediellus Curtis brit. Ent. XIII. , 591. '? — — Stephenslllustr.ofbrit.Ent.lv., 349. 3. 1 Euplocamus mediellus Duponchel Hist. nat. des Lep. Vlll., 74. pl. 288 Fig. 3. — Catalogue pag. 363. Euplocamus choragellus Zeller in Isid. 1839, 187. 1 Var. an Spec. Euploc. morellus Duponchel VIII., 79. pl. 288 Fig. 5. 2. Eupl. tessulatellus Z. Antennis cT pubescenti - ciliatis : macula fusca supra basim articuli palporum tertii; alis anterioribus latioribus griseo - ochraceis fusco - maculatis , macula venae transversae nigra, ciliorum maculis fuscis sex. 1 Tinea mediella Hübn., Fig. 19, S. 19. 7 Phycis — Hübn., Catalog. 403. 3888. Die erste der beiden Arten lebt in der Ebene bei uns überall, vorzüglich in Weidenschwämmen, aus denen sie leicht durch die Zucht gewonnen wird; man findet sie auch nicht sehr selten an den Stämmen der Weiden und anderer benachbarten Bäume, von denen sie jedoch durch Klopfen nicht leicht zum Abfliegen gebracht wird. Eupl. tessulatellus habe ich selbst erst einmal gefangen: ein Weibchen flog am 29. Juli im Walde zwischen Reinerz und den Seefeldern, an einer Stelle, wo w^eit und breit keine Weide oder Linde, H^ohl aber ausser den gewöhnlichen Fichtenarten nicht selten | die Rothbuche wächst. Hr. Mann sammelte seine Exemplare i in Oestreich im Juni ; ich besitze ein Männchen von ihm, das er auf dem Sömmering fing. Wahrscheinlich hat diese : Art eine so weite Verbreitung in den Gebirgen, wde Eupl. boleti in der Ebene; doch mag letzterer , wie er die be- kanntere Art ist , so auch die häufigere sein. 1 183 Bemerkungen über die Gattungen Oxystoma und Mag’dalii^i, Von Jobn Walton Esq. ( Uehertragen aus the Annals and Magazine of natural historg. Voh XVI. Octoher 1845.) Genus Oxystoma, Steph., Westm., Spry and Shuckard. Stephens bildete diese Gattung, welche er Duineril zuschreibt, aus den 3 nachfolgenden Arten, die er von Apion trennte. Dumeril hat aber die Gattungscharaktere von Attelabus Pomonae Fahr, entnommen, *) scheint also, was ziemlich auffallend ist, keine Kenntniss davon gehabt zu haben, dass Kirby schon früher die Gattung Apion aufge- stellt hatte, welche diese Art mit umfasste. Folgerichtig ist daher Oxystoma Dumeril von Kirby und Schönherr als Synonym von Apion citirt. — Nach den von Stephens hervorgehobenen Merkmalen habe ich stets sehr gezweifelt, ob Apion fuscirostre , Ulicis und Genistae generisch ab- gesondert werden können. Kirby und Curtis haben eine Unterabtheilung der Gattung Apion aus ihnen gebildet, weil der Rüssel niedergebogen oder geneigt ist, ein Charakter, der gar manchen Arten zukommt, auf den aber doch die neue Gattung Oxystoma hauptsächlich gegründet zu sein scheint. Gewöhnlich wird das Weibchen von Oxyst. Ulicis mit seinem merklich verlängerten niedergebogenen Rüssel als der Typus der Gattung angesehen, da sich Spry und Shuckard in ihren » British Coleoptera « und Westwood in seiner » Generic Synopsis « auf Ap. Ulicis Kirb. beziehen, und erstere dasselbe abbilden ; aber Stephens beschreibt das 2te und 3te Fühlerglied als »fast kuglig« während sie doch hier länglich sind. Ebensowenig stimmt die Form des Rüssels und der Bau der Fühler zu den von ihm gegebenen Merkmalen , wcsshalb ich glaube , dass er dieselben von Ox. fuscirostris entnommen hat, zumal da diese Art zuerst in der Gattung steht. — Die drei genannten Insecten schliessen sich im Habitus zie-mlich eng an einige Arten der Gattung Apion an, welche Germar und Schönherr in die *) Dumeril Consid. sur les Ins, Tab, 16. f. 6, 1823, 184 Abtheilung stellten, in der die Fühler nahe an der Basis des Rüssels inserirt sind und dieser in der natürlichen Lage ebenfalls niedergebogen ist, z. B. die kleinen Männchen des Ap. Ulicis an die grossen Weibchen des Ap. atomariuiu; die Weibchen des Ap. Hookeri au die des Ap. Genistae ; Ap. fuscirostre gleicht in Bau des Rüssels Ap. Ervi, V^iciae, vicinuin und vorax; bei Ap. varipes, Ononidis Gyll. und anderen ist er sogar noch gebogener und gekrümmter. Viele sowohl fremde als biittische Arten sind mehr oder weniger mit Haaren oder Borsten und einige mit länglichen Schüpp- chen bekleidet , wie Ap. Malvae , vernale, fuscirostre, Ulicis, Genistae , aber diese Merkmale werden nur als specifische nicht als generische angesehen. Alle Arten der Gattung ’ Apion haben am Rüssel 2 schiefe Rinnen oder mehr oder weniger tiefe längliche Grübchen , die aussen an den Seiten und innen unter dem Rüssel einiigen; ihre äusseren Ecken oder Ränder sind mehr oder weniger verdickt oder erweitert und befinden sich in grösserer oder geringerer Entfernung von der Basis. Die Fühler sind an der untern Seite inner- halb der Rinnen inserirt. Die Form des Rüssels und der Bau der Fühler, sowie die durch das Geschlecht bedingten Verschiedenheiten dieser Organe sind so ausserordentlich mannigfaltig, dass es sehr schwierig ist, gute und sichere Charaktere zur Gründung von Gattungen aufzufindeu; die Arten werden durch den Habitus und besonders durch eine von Kirby zuerst beschriebene Eigenthümlichkeit in der Form der Trochauteren vereinigt. Die 3 in der Gattung Oxystoraa enthaltenen Arten »ind unten an der Basis des Rüssels mit einer merklichen Hervorragung versehen, welche ich bei jeder Art zu be- schreiben versuchen werde, und die meines Wissens früher nicht beobachtet worden ist. Aber diese Hervorragung ist nicht allein auf jene Arten beschränkt , denn Ap. Carduorum hat dieselben ebenfalls, und andere Arten haben, wenn auch in geringerem Grade entwickelt, Modificationen der- selben. Oxystoma fuscirostris, Ulicis und Genistae unter- scheiden sich dessenungeachtet von allen Arten der Gattung Apion, welche ich untersucht habe, dadurch , dass sie keine Fühlergruben unterhalb an der Basis des Rüssels oder unter dem Kopfe wie Apion Craccae , Pomonae und subulatum, haben. Dieses Merkmal kann hinreichend wichtig erschei- nen, um eine neue Gattung zu begründen, weshalb ich Oxystoma lasse, ^yie es isb 185 1. Oxystoma fuscirostris, Fahr., Steph. Apion melanopus, Marsh., Kirb. — fuscirostre, Germ., Schönh. Dieses Insect ist spärlich mit weisslichen uu befugt sein kann zu urtheilen : was dort vorkommt oder »nicht vorkommt. Dr. Aubd, ungeachtet ich ihm 1836 » selbst ein Daghestan’sches E^xemplar von dieser Art über- • »gab, hat in dem Isten Bande der neuen Serie der Annalen ’ » der entomologischen Gesellschaft in Frankreich sich zu » Gunsten Dr. Erichson’» Ansicht erklärt, und diese Aensserung » ist nun in dieser Zeitung hervorgeholnu) und ich dadurch » öffentlich und zwar ungerechter Weise, einer Unwahrheit, » beschuldigt worden. « »Unterdessen hat im vorigen Jahre Hr. Baron v. Chau- » doir eine Reise in den Caucasus gemacht und auch zu dersel- » ben Zeit vom verstorbenen B. Potsch eine Menge Käfer aus »jenen Gegenden erhalten. In der mir von Hrn. Chaudoir » vom 24. September v. J. zugekommenen Sendung, befand » sich nun unter No. 159 obengedachte Monotoma ipiadri- » foveolata, mit der Bezeichnung aus »Lenkoron.« Diese letzte » Stadt liegt aber, wie bekannt, am Gestade des Caspischen I » Meeres. Ich bin also nicht der einzige , der jenes Irisect » am Gestade des Caspischen Meeres und in dem daran » stossenden Daghestan gefunden hat. » Zum Verständniss dieser Stelle glaubt die Redaction den einfachen Thatbestand hier raittheilen zu müssen: Im Jahre 1837 publicirte Aube in den Annal. de la Soc. de Franc. VI. , 449 eine iMonographie der Gattung Monotoma und beschrieb daselbst neben anderen eine neue bei Paris entdeckte Art unter dem von ihm ertheilten Namen M. 4 -foveolata. In demselben Jahre beschrieb Hr. v. Motschulsky , so eben von einer Reise nach Paris zurückgekehrt, im Bull, de Mose, eine Art als M. quadrifoveolata mihi, sagte, dass er sie 1834 im Daghestan entdeckt, und dass sie Aube neuer- dings auch bei Paris aufgefunden habe. Im Jahresbericht von 1837 schrieb Erichson » M. 4- foveolata, welche von Aube bei Paris entdeckt und welche Hr. V. M. auch im Daghestan gefunden zu haben glaubt. « Durch diese Bemerkung, die doch nur entfernt die Möglichkeit eines Irrthums andeutete, wurde Hr. v. M. zu 197 der Antwort im Bull, de Mose, veranlasst, auf die er sich in obigem Briefe bezieht. Aube brachte Annal. de Franc. 1843, Bull. p. XX. die Sache noch einmal zur Sprache. Ganz im Widerspruche mit der obigen Angabe des Hrn. v. M. , dass er ein Daghe- stanisches Exemplar an Aube gegeben habe , sagt hier Aube, dass Hr. v. M. dieses lusect bei seinem Besuche in Paris nicht gekannt und sich 15 — 20 Exemplare von ihm erbeten habe. Er fügt hinzu: »es ist bemerkenswerth , dass Hr. v. M. der Art denselben Namen eitheilt, unter dem er sie von mir erhalten hatte. « In der März -Nummer der entomol. Zeitung von 1845 gaben wir ein vollständiges Inhaltsverzeichniss der im Isten Bande der 2ten Serie der Annales de France behandelten Gegenstände. Begreiflicherweise wurde daher auch Hr. Aube’s Bemerkung erwähnt. Das Vorkommen besagter Monotoma im Daghestän wird jetzt w'ohl niclit mehr zu bezweifeln sein, nachdem sie von Hrn. V. Chaudoir am Caspischen Meere aufgefuiiden und nachdem sie auch bei Wien ( Redtenbacher) und Kiew (Chaudoir Bull, de Mose. 1845) entdeckt ist. Im Jahre 1837 , wo die Art noch an keinem zwischen Paris und dem Daghestan liegenden Punkte beobachtet war, konnte wohl die Vermuthung entstehen, dass hier ein Irrthum, vielleicht in der Bestimmung der Art, obwalte. lieber die Leis tun der Schweizer IVaturforscher i m Gebiete der Entomolog^ie während der Jahre 1840 his 1848. Von Carl Theod. v. 8ie1>old in Freiburg im Breisgau. Nachdem ich kürzlich auf einer Reise nach Basel und [Zürich die persönliche Bekanntschaft mehrerer ausgezeich- Jneter Entomologen der Schweiz gemacht, und mich überzeugt Ihabe, welchen hohen Grad von Interesse man überhaupt 198 der Entomologie in diesem Lande widmet, nahm es mich Wunder, dass unser entoraologischer Verein so wenig mit diesen trefflichen Schweizer Nachbarn in Verkehr /u stehen scheint, denn ich finde nur zwei Schweizer Entomologen unter den Mitgliedern des Vereins verzeichnet. *) Welchen Eifer und welche Aufmerksamkeit man der Entomologie in der Schweiz zuwendet, das wird man aus den Vorträgen gewahr, welche über entomologische Gegenstände seit einer Reihe von Jahren sowohl bei den allgemeinen schweizerischen Naturforscher - Versammlungen als auch bei den Zusammen- künften der einzelnen naturforschenden Kantonal - Gesell- schaften gehalten worden sind. Da ich diese Vorträge, (welche theils ihrem ganzen Inhalte nach , theils im Auszuge in den Verhandlungen der allgemeinen schweizerischen naturfor- schenden Gesellschaft und in den Berichten der einzelnen naturforschenden Kantonal - Gesellschaften abgedruckt sind,) in dem entomologischen Jahresberichte des Wiegmann’schen Archivs nirgends erwähnt finde, so glaube ich den deutschen Entomologen einen Dienst zu leisten und unseren Schweizer Nachbarn eine Pflicht zu erfüllen , wenn ich hier auf die entomologischen Mittheilungen der oben erwähnten gedruckten aber in Deutschland wenig verbreiteten Verhandlungen und I Berichte aufmerksam mache. Es würde indessen zu weit ' führen, wollte ich auf zu viele Jahre zurückgehen, ich i beschränke mich daher nur auf die letzten sechs Jahre und i mache mit dem Jahre 1840 den Anfang , mit welchem ja i auch diese Zeitung ins Leben getreten ist. 1840. Hr. J. Pictet aus Genf übergab der zoologi- • sehen Section der allgemeinen schweizerischen natnrforschenden Gesellschaft, welche sich im August 1840 zu Freiburg | versammelt hatte, eine systematische Arbeit über die Neu- ropteren im Allgemeinen und über die Familie der Perliden j insbesondere (letztere Arbeit ist bereits besonders im Druck i erschienen). Hr. L. R. Meyer von Burgdorf lieferte eine Fauna , der Cimiciden des Emmengebiets, trug Beobachtungen vor i über das durch äussere Einflüsse bewirkte Variiren dieser Thiere und bewies, dass in Europa die Heteropteren sowohl i an Arten als an Individuenzahl weif gleichmässiger als irgend ) eine andere Insecten -Ordnung verbreitet sind, und dass ihr Vorkommen nicht durch klimatische Verschiedenheiten, wie ' ■*) Vgl. die entomol. Zeitung 1845, pag. 6, 199 bei antlern Insecten , sondern einzig nur durch einen gleich- artigen Zustand der Pflanzenwelt bedingt wird. Hr. J. Brenii von Zürich übergab derselben Versamm- lung eine Reihe von Gallen verschiedener Pflanzenarten, Beispiele von verschiedenartigen Blätter- Anfressungen durch Insecten, und eine einleitende Relation über die von ihm begonnene Fauna der schweizerischen Dipteren. In dem Berichte über die Thätigkeit der naturforschenden Gesellschaft zu Genf während desselben Jahres lieferte Hr. J. Pictet die Beschreibung eines auf dem Schnee im Kanton Waadt gefundenen merkwürdigen Insects. Es ist dieses Insect so anomal gebildet, dass es in keine der bis jetzt aufgestellten Ordnungen hineinpasst. Es besitzt eine Länge von zwei Linien, trägt den Kopf auf einem kurzen Stiel und ist mit Igliedrigen Antennen versehen. Seine ver- kümmerten Mundtheile sind auf entwickelte Maxillar- Palpen und eine Unterlippe reducirt. Die langen Füsse endigen mit fünf Tarsengliedern. Am Mesothorax sind zwei kleine keulenförmige Körper befestigt, welche mit Flügelrudimenten verglichen werden können , während am Körperende eine Art Zange hervorragt. Derselbe las eine Abhandlung über den Darmkanal der Neuropteren und über die Hemerobien vor, in welcher letzteren zu 27 bisher bekannt gewesenen Arten noch 58 neue Arten hinzugefügt werden. Nach dem Berichte über die Thätigkeit der naturfor- schenden Gesellschaft in Zürich machte Hr. Dr. Hess in demselben Jahre Mittheilungen über die Varietäten mehrerer Schmetterlingsalten, zeigte Hr. Hofrath Oken die Larve der Chalcide Leucospis vor, welche der Beobachtung Passe- rini’s zufolge ihre Eier in die Larve des in der Gerber- lohe lebenden Nashornkäfers legt, und sprach Hr. Professor Heer überden Körperbau, die Verwandlung, die Lebensart, das Vorkommen und die Verbreitung der Raubkäfer. 1841. In der zoologischen Section der allgemeinen im August 1841 zu Zürich abgehaltenen schweizerischen Natur- forscher-Versammlung zeigte Hr. Bremi einen Theil seiner Sammlung der Kunstproducte der Insecten vor. *) Samm- lungen in der Art, wie Hr. Bremi sie angelegt hat, sind *) Ich lasse das in den gedruckten Verhandlungen (pag. 79.) über diese Sammlung und über Bremi's Mittheilungen Ge- sagte oben fast wörtlich folgen , da es einen Schatz von neuen interessanten Beobachtungen über bisher ganz unbekannt ge- bliebene Lebensverhältnisse der Insecten enthält. 200 sehr selten und doch unendlich instructiver als Sammlungen vollkommener Insecten allein. Raupen aufzubewahren hat ebenso viele Schwierigkeiten als die Larven anderer Insecten 5 dagegen lässt sich eine Sammlung von Puppejigehäuseiij Larvenwohnungen, Spinnennestern , Ichneumonidenpuppen, Gallwespennestern mit einiger Mühe zusammenbringen und bietet dem Auge ebenso verschiedene Gestalten als dem Geiste Stoff zu Betrachtung und Beobachtung dar. Die Verschiedenheit der Grösse , Gestalt, Consistenz , der bilden- den Stoffe, der Befestigung ist unendlich mannigfaltig. Hr. Bremi zeigt nun aus seiner Sammlung die Eier von mancherlei Insecten vor. Zuerst die sonderbaren Eier von Harpactor annnlatus, walzenförmige Körper von glän- zend-schwarzer Farbe, mit einem sehr feinen hautartigen, ] doch festen weissen Saum umgeben, der sich concav nach oben kehrt und einen ebenfalls weissen , convexen , durch- löcherten Deckel umgiebt. Man findet diesen Harpactor auf Eichen. Herr Bremi beobachtete ferner die wenig bekannten Eier von Ascalaphus m er i di 011 alis , welche drei Fuss hoch an einem Pttanzenzweige befestigt waren; die eben auskriechenden Larven fielen auf Moos und sandige Erde, wo sie dem Raube nachgehen. Auch einige Zwei- flügler legen ihre Eier hoch über die Sümpfe , in welchem ihre Larven leben, an Gebüsch. Schmetterlinge, deren Raupen einsieclleiisch zerstreut auf Gebüschen und Bäumen leben, legen die Eier paarweise zusammen, aus denen ein Männchen und Weibchen z. B. bei Bombyx vinula hervor- gehen, Es werden von Hr. Bremi 41 Arten von Raupen- säcken aus der Familie der Schaben vorgezeigt. 3Ian findet die sacktragenden Raupen immer leicht, obschon sie an der untern Seite der Blätter sitzen ; der kleine Flecken der ab- genagten Blatthaut verräth sie. Bei Zürich werden die Zäune von den Räupchen der Ornis otidipennella oft ganz bedeckt. Von Röhren der Phryganeen - Larven werden 50 Stücke vorgewiesen. Die zarten Hydropsychen bilden ihre Gehäuse aus groben , schweren Sandkörnern , welche sie oft an den unteren Seiten der Steine festspinnen. Hr. Bremi widerspricht der Meinung, dass diese Larven von Zeit zu Zeit, nach ihrem Waehsthum, ihre Löcher ver- lassen und neue bauen; er glaubt vielmehr, sie vergrössern dieselben nach Art der Schnecken; daher bleibt die Mün- dung der Röhre immer weich und geht die Vergrösserung nur der Länge nach vor sich. Mau findet auch solche 201 Gehäuse , welche successive aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt sind , so wie nach den verschiedenen Jahres- zeiten die Stoffe auf dem Boden des Wassers sich verändern Beim Anskriechen des vollkommenen Insectes steigt dasselbe, , nach Hrn. Bremi’s Beobachtung, aus der Tiefe des Wassers an die Oberfläche und kriecht nicht erst an Mauern oder anderen Gegenständen aus dem Wasser. Er beobachtete aufsteigejide Luftblasen, atis welchen, als sie an der Ober- fläche zerplatzten , das vollkommene Insect sich an der Stelle erhob. Von welchen Stoffen sich die Larven mit festsitzendem Gehäuse ernähren , scheint ihm ein Räthsel und er macht darauf aufmerksam , ob nicht die Gehäiise erst dann gebaut wurden, wenn die Verwandlungszeit da ist, und ob nicht die Larven vorher sich frei bewegen. Von den Phryganiden wendet sich Hr. Bremi zu den merk* würdigsten Arbeiten der Dipteren- I trigonae, posticae ad marginem .interiorem excisae ' (non canaliculatae) area discoidea ultra medium extensa, marginibus maculato - fimbriatis. Ism. Helios N. I Character Specif. : I. alis ex flavido albidis, siipcrioribus niaculis duabus uigris , inaculaqne rubra, halouibus j iiigris costis coiifluentibus ter divisa ; iiiferioribus | maculis duabus rubris, subtus liavis iiigro -punctatis, I fasciis duabus albis, — | Habitat iu deserto Kirgisorum occidentali. Im Ausmass erscheint unsere Art um ein Drittheil | grösser als die gewöhnliche P. Daplidice. Die Grundfarbe 1 der Flügelist gelblich - weiss. Die Oberflügel an der Wurzel i beim Manne schwarz bestäubt, ebenso der Vordeirand bei beiden Geschlechtern; zwischen diesen und der Mittelrippe stehen beinahe in der Mitte des Flügels 2 schwarze Makeln, wovon di« äussere kleinere gegen die Mittelrippe und nach aussen in eine Spitze endigt. — ln derselben Richtung, doch weiter nach aussen , verläuft vom Vorderrande gegen die Mittelrippe zu ein länglich 4eckiger hochrother Fleck, der durch den Aderverlauf 3fach getheilt und schwarz ge- randet erscheint. Bei dem Weibchen, wo alle Flecken grösser sind, findet sich in der Mitte über dem Hinterrande noch ein schwarzer roth gekernter Fleck, der beim Manne nur durch wenige schwarze Pünktchen angedeutet ist. Die schwarze, bräunlich und weiss bestäubfe Flügelspitze enthält 4 Makeln der Grundfarbe , welche in der Grösse von oben nach unten abnehmen , und längs des Aussenraudes stehen , mit welchem nach abwärts beim Manne 2 , beim Weibe 3 schwarze halbmondförmige Zeichnungeji zusammen- fliessen, und ebenso viel Halbmonde in der Grundfarbe begränzen. Auf der Unterseite erscheint die Zeichnung matter, doch ganz übereinstimmend. Die auf der Oberseite schwarze Flügelspitze ist hier gelb , fein und dicht punktirt , die 4 Ma- keln der Grundfarbe erscheinen hier reinweiss. An den kaum sichtbar gezähnten Unterflügeln , -welche wegen der theilweise durchscheinenden dunkleren Färbung der Unterseite marmorirt aussehen, befinden sich 2 über einander stehende ovale, karminrothe, schwarz gerandete Flecke, von welchen der Untere mehr nach aussen steht. Eine zackenförmig verlaufende schwarze Linie, welche bei dem Weibe lebhafter hervortritt, läuft vor dem Saume des Aussen- und Hinterrandes, und begränzt mit den Flügel- adern beim Manne 5, beim Weibe 6 halbmondförmige Räume in der Grundfarbe, 209 Der feinbehaarte Innenrand besitzt keine Hinterleibs- fnrche und ist beim Manne sainmt der Flügelwurzel schwarz beschuppt. Die Unterseite ist gelb, dicht punktirt, mit 2 weissen Querbinden und gelbroth angelaufener Flügelwurzel. In der 2ten Querbinde befinden sich gegen den Innenrand zu , 2 gelbe Mondfleckchen ; die halbmondförmige Einfassung der Oberseite erscheint hier ebenfalls rein-weiss. Die ansehnlichen gelblich - weissen Franzen sind schwarz gescheckt, auf der Unterseite sind die schwarzen Fleck- chen gelb. Die sehr kurzen Fühler erreichen kaum die Länge des Kopfes mit dem Bruststücke, sie sind schmutzig - gelb , die nach aufwärts gebogene Kolbe ist schwarz, am Ende braun, oval, von beiden Seiten zusamtnengedrückt , nach oben stumpf endigend, (s. Fig. g.) Die undeutlich gegliederten , mit schmutzig - gelben Här- chen dicht besetzten Taster überragen die Stirn so, dass sie in Gestalt eines Haarbüschels zwischen den Fühlern hervor- treten. (s. Fig. e. ) Halsband und Scliulterdecken sind graulich - gelb be- haart, der übrige Theil des Körpers mit gelblichen^Härchen besetzt. Leider ist der Hinterleib an meinem weiblichen Exem- plare defect, und ich kann somit über das Vorhandensein eines Hautsackes am After nicht urtheilen, welcher jedoch sehr wahrscheinlich ist. Es fliegt dieser Falter in dem westlichen Theile Kir- gisiens 5 von seiner Naturgeschichte ist mir nicht Näheres bekannt. Erklärung der Tafel, Figur a. und b. Ismene Helios d von der Ober- und Unterseite. Figur c. und d. Das 9 desselben. Figur e. Der Kopf mit den die Stirn überragenden Tastern vergrössert. Figur f. Ein Taster vergrössert. Figur g. Eine Fühlerkolbe mit dem obern Theile des Stieles vergrössert. u 2W: liDtomoloi^ische Bemerkiini^eu. Vom I Director Dr. K. Suffrian in Siegen. (Vergl. Ent. Zeitg. 1844. No. 29.) 14. Seit ich zuletzt in dieser Zeitung (1843. S. 369 iF.) einige nachträgliche Bemerkungen über die europäischen Gyrinen mittheilte, habe ich von mehreren Seiten >\iedernm eine nicht unbedeutende Anzahl von Käfern dieser Gattung zum Vergleiche erhalten, von denen die mir von den Herren Dr. Schaum und Dr. Hagen übersendeten zugleich mit schätz- , baren Beobachtungen begleitet waren. Beide Herren haben mir gestattet, das was sie selbst, zum Theil in der Absicht es bekannt zu machen, niedergeschrieben, mit meinen eige- nen Nachträgen zu meiner früheren Auseinandersetzung der deutschen Gyrinen zu verbinden, und ich mache von dieser Erlaubniss um so lieber Gebrauch , als dadurch Wiederholun- gen vermieden w^erden, und sich bei solcher Mittheilungsweise doch auch das Suum cuique genügend wahriiehmen lässt. Ich folge dabei wiederum dem Gange meiuer früheren Arbeit. Zuvörderst muss ich zu dem, was dort (S. 224 ff.) über die zur Unterscheidung der einzelm n Arten brauchbaren Merk- male gesagt ist, bemerken, dass weder die Farbe des umgeschla- genen Randes von Halsschild und Deckschilden , noch die Beschaffenheit der Punktstreifen überall mit völliger Sicher- heit anwendbar ist. Dr. Hagen hat besonders das erstere Merkmal bei Massen von Individuen des G. rnergus einer sorgfältigen Prüfung unterworfen, und gefunden, dass jener umgeschlagene Rand bei nicht vollständig ausgetrockneten Individuen häufig dunkler, bräunlich, schwarzbraun oder | metallisch -schwarz erscheint, die rostrothe Färbung dann meist erst nach längerer Zeit zum Vorschein kommt, zuweilen | auf den beiden Seiten in sehr verschiedener Intensität erscheint, j in äusserst seltenen Fällen aber kaum wesentlich hervortritt. Solche Stücke zeigen dann den trübbraunen , metallisch glän- zenden Rand des G. marinus, und können leicht mit G. nitens i Pan. verwechselt werden, wenn man nicht auf die ganz | verschiedene Beschaflfenheit der Flügeldeckenspitzen beider / Arten achtet. Uebrigens theilen auch andere Arten diese Ver- | änderlichkeit der Randfärbung; so erhielt ich von Dr. Schaum J ein Stück des G. bicolor Pk. mit gleichfalls fast schwarzem | Rande ; wiederum finden sich Individuen von G. marinus, jj opacüs und aeneus , bei denen der trübbraime Rand heller wird, und ich besitze selbst einen aus der Umgegend von Dessau stammenden Gyrinus, der nach seiner ganzen Form und seinen übrigen Merkmalen nicht von G. opacus getrennt werden kann , bei welchem aber nicht allein der umgeschlagene Seitenrand hell-rostroth , wie bei G. mergus, ist, sondern auch die Brust ins Pechbraune , das letzte Baüchsegment ins heller Rothbraune fällt. Das Stück ist ein $, und könnte bei oberflächlicher Betrachtung leicht für G. colymbus gehalten werden, unterscheidet sich jedoch von diesem anch ausser Umriss und Wölbung leicht durch die Sculptur, indem die der Naht zunächst liegenden Zwischenräume kaum eine Spur von Punkten erkennen lassen. Uehrigens ist bei allen Arten bei denen die rostrothe Farbe des Randes Regel ist, die Intensität derselben am Halsschildrande stärker "als an ' dem der Deckschilde, daher auch wo letztere braun ist, dort heller, meist ganz roth, und selbst die trübbraune Farbe dieses Randes bei G. marinus, opacus und aeneus auf dem Halsschildrande deutlicher erkennbar. Hinsichtlich der Sculptur muss die Beobachtung vieler Exemplare einer und derselben Art ergeben, ob dieselben als beständig gelten können oder nicht. Der Veränderlichkeit der Punktirung in den Zwischenräumen bei G. marinus habe ich früher schon gedacht, bei G. colymbus, von dem ich nach und nach 13 Stücke vor Augen gehabt, habe ich nie die geringste Abweichung darin wahrgenommen: dagegen bin ich durch den Vergleich von mehr als 200 Exemplaren des G. mergus, die mir in der letztem Zeit Vorgelegen haben zu dpr Ueberzeugung gelangt, dass sich ohne allen Zusammen- hang mit der Färbung die vollständigsten Uebergänge von solchen Stücken, bei denen die vorderen Enden der zunächst au der Naht liegenden Punktstreifen zwar feiner aber noch ganz deutlich sind, zu andern Individuen finden, bei denen dieselben ganz erloschen sind 5 und dass, wenn gleich die Zwischenräume in der Regel spiegelglatt und glänzend erscheinen, doch auch und wahrscheinlich durch eine Miss- bildung der Epidermis zuweilen andere Vorkommen, bei denen die Zwischenräume mit sehr feinen und nur bei stärkerer Vergrösserung wahrnehmbaren Pünktchen bestreut sind. Ausser dem G. bicolor sind auch andere Arten auf •liessendem Wasser beobachtet worden. »Hier bei Königs- berg Anoden wir die Gyrinen [opacus, mergus, minirtusl ^in nlgemeiner Anzahl gerade auf fliessenden Gewässenj, seltener 14 ♦ 212 und in geringerer Anzahl auf stehenden Teichen, obgleich sie auch hier niemals ganz fehlen. Freilich ist zu beachten, dass hier fast alle fliessenden Bäche mit grösseren oder klei- neren Mühlenteichen in Verbindung stehen, doch waren auch hier die Gyrinen stets in den Gräbern in grösserer Anzahl vorhanden als auf den Teichen selbst. « H. ad 1. G. strigipennis m. Nach Dr. Schauin’s Mit- theilung , der die Lund - Sehestedt’sche , jetzt Königliche Sammlung in Kopenhagen verglichen hat, ist der G. striatus derselben auf der Unterseite, gelb und gehört demnach zu der vorliegenden Art; neben dem Exemplar auf dem Zettel steckt jedoch ein Capensisches mit schwarzer Basis des Hinterleibes, und daraus erklärt es sich auch, dass Fabricius zu seinem G, striatus den G. capensis Thunb. vom Cap citirt. F. scheint alle diese nahe verwandten Arten nicht weiter unterschieden zu haben; da er sich indess bei seinem G. striatus nicht auf die oben genannte Sammlung, sondern auf Desfontaines bezieht, dessen Käfer er in seiner eigenen Sammlung besass, und die Worte in der Ent. Syst. (I. 203. 7.) »Corpus atro-aeneum pedibus omnibus pallidis « gar keine andere Deutung zulassen, so wird der Käfer mit schwarzer Unterseite (G. strigosus Aub.) als der echte G. striatus Fab. festzuhalten sein. — Uebrigens sind die Exemplare des G. strigipennis, welche Prof. Loew bei Brussa in Kleiuasien gesammelt hat, von denen, die der verewigte Dr. Sclimidt bei Stettin gefangen, nicht im Geringsten verschieden. ad 2. G. minu tu s Fab r. In der Nähe von Königs- berg selten unter G. opacus , auch die von Zetterstedt erwähnte Varietät mit fast ganz dunkelbrauner Unterseite; häufig dagegen bei Bischoffsburg an der Polnischen Grenze (Anfangs Juni), immer nur zu 2 — 4 Stücken auf Wiesen- lachen zusammen, und darunter sehr einzeln G. mergus und opacus. H. ad 3. G. urinator lllig. Vom Prof. Loew wurde diese Art bei Ephesus und Mermeriza in Kleinasien, auch auf Rhodus gefangen; eben so erhielt ich von Frivaldszky eine grössere Anzahl von Exemplaren zur Ansicht, w’elche mit G. striatus Fab. zusammen auf Creta gesammelt waren. ad 4. G. mergus Ahr. und ad 5. G. natator Ahr. Zwischen diesen beiden Kä- fern sind mir nachgerade so viele Uebergänge zu Gesichte gekommen , dass ich , wenn nicht noch andere mir unbekannt gebliebene Merkmale aufgefunden werden , die specifische 213 Verschiedenheit beider Arten nicht mehr festhalten kann; und zwar lassen sich diese Uebergänge sowohl in der Fär- bung als der Sculptur nachweisen. Betrachtet man den weit liäufigern G. mergus als die Stammform, so findet man unter Massen von der gewöhnlichen bläulich - grauen Färbung ein- zelne, bei denen jederseits der Naht ein schwärzlicher trüb- glänzender Längsstreifen hervortritt, letzterer erweitert sich allmählig zu beiden Seiten und geht unmerklich in die metal- lische ins grün- oder gelbliche fallende Messingfarbe derselben über, deren Raum immer schmaler und schwächer wird, bis die dunkle Färbung zuletzt auch diesen ergreift und der Käfer dann überall spiegelglatt aber mattglänzend -schwarz erscheint; und solche Stücke finden sich sowohl bei der gewöhnlicheren Form mit rostrother Brust und Hinterleibs- spitze, als bei dem G. marginatus mit ganz schwarzer Unter- seite. Eben so wenig ist die Sculptur der Deckschilde beständig; sie stimmt, wie schon oben bemerkt, nur darin bei allen Stücken überein, dass die innern Punktstreifen zunächst der Naht sehr merklich feiner sind als die äussem, der Grad dieses Feinerwerdens ist aber ausserordentlich wechselnd, sie verschwinden bald gänzlich und sind bei andern Stücken wieder deutlich vorhanden , ohne dass dies mit der Färbung irgend in Verbindung stände, und auch hier fehlt es nicht an den unmerklichsten Uebergängen ; ja ich erhielt sogai von Dr. Hagen ein sehr grosses weibliches In- dividuum zur Ansicht, bei welchem auf den Flügeldecken ähnliche seichte Furchen und dadurch erhöhte Zwischenräume hervortreten , wie man sie gewöhnlich bei G. marinus wahr- niramf. Ob man jedoch , wenn beide Arten wirklich als Formen einer einzigen wieder zusamrcenfallen , derselben den alten Namen Linne’s herstellen solle , ist mir sehr zweifelhaft, zumal da wir nicht einmal mit Sicherheit wissen, was Linne eigentlich unter seinem G. natator verstanden hat. Nach Dr. Hagen’s Ansicht wuirden Linn^’s Worte; »Noster omnino niger est, pedes autem flavi « buchstäblich gedeutet, unter allen schwedischen Arten am besten auf G. marinus passen, auf den auch schon von Erichson (Käf. d. Mark Br. I 192. 3.) hingewiesen wurde; mir scheint es jedoch immer noch am wahrscheinlichsten , dass Linne unter jenem Namen alle schwedischen Arten, namentlich marinus, mergus und bicolor, zusammengefasst haben möge. Eine durch unausgefärbte Stücke gebildete var. dorsalis dieser Art erhielt ich von Hrn. Dieckhoff in 2 bei Stettin 214 gesanamelten Exemplaren ; beide gehören der Form mit schwar- zer Oberseite und doch deutlichen innern Punktstreifen an. ad 6. G. bicolor Payk. Hr. Dr. Schaum hat von Hrn. Schiödte 4 Exemplare seines G. celox erhalten, und mir dieselben mit der Bemerkung zur Ansicht mitgetheilt, dass der Autor selbst sie für den G. angustatus Aube halte. Nach diesen Stücken ist G. celox Schiödte genau derselbe Käfer , den ich als G. bicolor var. ß. beschrieben habe ; ich kann in ihm jedoch auch bei nochmaliger Untersuchung keine eigene Art erkennen. Mag sich auch in Dänemark nur i G. celox, in Finnland nur G. bicolor mit schwarzer oder an ' Brust und Ende des Hijiterleibes schwach ins Bräunliche fallender Unterseite finden, so kann das bei vollständiger Uebereinstimmung in Bau , Sculptur, Grösse und der übrigen Färbung höchstens zur Annahme lokaler Formen berechtigen, zumal da in ähnlicher Weise auch der G. mergus mit schw^arzer | Unterseite (G. marginatus Eschsch. ap. Germ.) in den meisten | Gegenden Deutschlands ganz fehlt. Dabei mangelt es nicht i an Uebergängen, und eben so wenig leben beide Formen I bei uns in Deutschland getrennt. Von dem verewigten Dr. Schmidt erhielt ich bei Stettin gefangene Stücke mit ganz schw'arzer Unterseite, andere mit schwarzer Brust und braun- rothen Rändern der Hinterleibssegmente, endlich noch andere, bei denen ausser diesen Rändern noch das ganze letzte ! Segment hell-rostbraun gefärbt ist; und unter den Stücken mit I rostbrauner Brust, die Dr. Schaum im vorigen Sommer auf ! Usedom gefangen hat, finden sich in der Färbung des letzten i Segments alle Uebergänge vom tief-schw’arzbrauiien bis zum i hell- rostbraunen herüber. ad 7. G. caspius Aub. findet sich auch auf Greta, von wo ich ihn von Frivaldszky unter G. nitens Parr. erhielt. ad 8. G. di still ct US Aub. Die beiden S. 247 von mir erwähnten Parreyss’schen Exemplare aus Germar’s Samm- lung sind von Dr. Schaum mit den Originalen bei Aube verglichen und ganz übereinstimmend gefunden wmrden; es unterliegt daher keinem Zweifel , dass der von mir als G. disfinctus beschriebene Käfer der ächte G. distinctus Aube ist. Prof. Loew fand diese Art auch auf dem Festlande von Kleinasien, und zw^ar bei Denizlu am obmi INläander. ad 9. G. colymbus Erichs. Diese Art kommtauch in der Umgegend von Halle vor. Ich fand ein einzelnes derselben in einer Schachtel mit Käfern , die ich im J. 1844 '215 von einem Gymnasiallehrer daselbst erhielt, und die theils in dortiger Gegend, theils am salzigen See in der Nähe von Erdeborn gesammelt waren. Nach der Farbe der Unterseite bildet dieses Stück einen vollständigen üebergang zwischen den beiden von mir beschriebenen Formen; die Brust und das letzte Hinterleibssegment sind tief - pechbraun , die abge- rundeten Enden der Hinterhüften dagegen hell - rostroth. Ein Kleinasiatisches, aus der Umgegend von Smyrna stammendes Stück dieses Käfers, welches ich der gefälligen Mittheilung des Hrn. Dr. Schmidt in Prag verdanke, lind welches sich von unsern deutschen nicht im Geringsten unter- I scheidet, veranlasste mich zu einem nochmaligen genauen Vergleiche der Aube’schen Gyrinen - Beschieibungen , öild I gewährte mir dadurch die Ueberzeugung, dass dieser Schrift- steller den G. colymbns Er. allerdings sehr wohl gekamtt, ihn aber nicht erkannt habe. Nach meiner Ansicht ist näm- j lieh G. libanus Aub. (Hydroc. et Gyr. 667. 10.) von unserm i Käfer nicht verschieden. Diagnose und Beschreibung passen [ auf das (Jenaueste, auch die Grösse, wenn der Druckfehler » Long. 6 ä 6 inillim. « in » 6 ä 7 millim. « verbessert wird, und die »» inteibtitia leviter costato - elevata, vix conspicue reticulata « der Diagnose sind das Einzige , was allenfalls Zweifel erregen könnte. Allein mit den letztem Worten I bezeichnet Aube bei G. marinus die feine Pu nktirung der Zwischenräume , und so werden sie auch bei G. libanus nicht anders zu erklären sein: die Erhebung der Zwischen- L räume hat aber nicht viel zu bedeuten, denn ganz dieselben ' Worte, womit sie in der Beschreibung bezeichnet wird (»les espaces — — sont tres legere ment relevds en cotes saillan- I tes « ) gebraucht der Verf. auch bei G. marinus , um bei I diesem das schwache Hervortreten der der Naht zunächst liegenden Zwischenräume zu bezeichnen, dessen in der Diag- nose zu gedenken er nicht weiter nothwendig erachtete i Uebrigens ist dies Hervortreten bei G. colymbus, gerade wie I bei G. marinus, blos individuell; von den 4 Stücken des 1 G. colymbus in meiner Sammlung ist bei 2 cT keine Spur I davon zu bemerken; bei einem 3ten treten die Zwischenräume I auf dem letzten Drittel der Länge schwach heraus, werden jedoch nur dann deutlich erkennbar, wenn man den Käfer nicht der Länge , sondern der Quere nach und unter einem sehr schiefen Winkel betrachtet; und nur bei meinem einzigen, zugleich ziemlich grossen $ sind dieselben fast über die ganze Oberfläche bemerkbar, und so stark ausgeprägt, wie 21« dies nur bei den ziemlich stark ausgeprägten $ des G. marinus der Fall sein kann. Bei dem oben nachgewiesenen Vorkommen dieser Art in Kleinasieu liegt die Vennuthung sehr nahe , dass dieselbe überhaupt ein östlicher Käfer sei und westwärts nur bis in die Gegend der mittleren Elbe und Saale vordringe, und wenn sich die Identität des G. colymbus Er. und des vom Libanon stammenden G. libanus Aub. bestätigt, so wird das Verbreitungsgebiet unseres Käfers dadurch noch fast um das Doppelte seiner Ausdehnung erweitert. Vom Hrn. Prof. Germar erhielt ich noch einen kleinen österreichischen Gyrinus zur Ansicht, den ich, obgleich er nach der hell-rostrothen Färbung des umgeschlagenen Seiten- randes von Halsschild und Deckschilden unverkennbar der vorhergehenden Gruppe angehört, doch bei keiner der genann- ten Arten unterbringen kann, und daher, wenn ich eine grössere Anzahl übereinstimmender Stücke vor mir hätte, unbedenklich für eine eigene Art halten würde. Das einzige mir vorliegende 2 gleicht an Grösse den kleinsten . Es wird den meisten unserer Leser bereits bekannt sein, dass die Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte im nächsten Herbste in Kiel abgehalten wird. Die in Kiel aufbewahrte Sammlung von Fabricius gewährt ein hohes wissenschaftliches Interesse; die Nähe von Ham- burg, die reizende Lage von Kiel, der belebende Verkehr unter Männern, die durch die Gleichheit ihrer Bestrebungen zusammengeführt werden, verspricht auch sonst die mannig- fachsten Annehmlichkeiten. Wir lassen daher eine Ein- ladung an die Mitglieder unseres Vereins ergehen, sich zu einem Rendezvous in Kiel recht zahlreich einzufinden. Druck Ton F. Henenland. Entomoiogische Zeitung lierausgegeLen von dem eiitomolog'ischeii Vereine z u Redaction: In Commission bei den ßuch- C. A. Dohm, Praeses \ j p‘ ^^ndlungen von E. S. Mittler in Dr.H. Schaum, Secretair/ ^ ** ' Berlin und Dyk in Leipzig. i\“. 8. Jahrgang^. AugUSt 1846. Inhalt, Vereinsangelegenheiten. Hering: Lepidopterologische Bei- träge. Metzner: Zwei neue Spanner. Schmidt-Goebel: Hoplonotus, eine neue Staphylinengattung. Suffrian: Entomo- logische Bemerkungen. (Schluss.) Loew: Die Gattung Beris. (Fortsetzung.) Intelligenz. Bitte an die Leser der Zeitung’, Wertb- Angaben betreffend . Es sind kürzlich mehrere Insectensendungen (von Mitgliedern des Vereins und von auswärtigen Naturalien- händlern) hier zur Weiterbeförderung eingegangen, auf deren Add resse bedeutender Werth angegeben war. Ohne die Unuöthigkeit dieser Procedur hier weiter erörtern zu wollen (da bisher noch nie eine Postsendung an oder von uns verloren gegangen), mache ich darauf aufmerksam, dass alsdann die Post von der angegebenen Werthsumme eine Tantieme einzieht, und ersuche demnach, dergleichen Werth- Angaben massig zu halten oder lieber ganz >vegzulassen , da das Wiedereinziehen der dem Vereine dadurch erwachsenden iKosten mit unnützen Weitläuftigkeiten verbunden ist. C. A, Dokrn, In der Sitzung am 10. Juli wurde als Mitglied in den Verein aufgenoinmen : Herr Staatsrath Dr. v. Gebier in Barnaul. 15 226 Eiiigegangen für die V e re i u s sa lu üi 1 n n g : 387 Speeies Käfer. Geschenk des Hrii. Grafen Küen- burg in Hall in Tyrol. 182 Speeies Käfer. Geschenk des Hin. Sfaafsraths Dr. V. Gebier in Barnanl. Für die Bibliothek; Kolenati: Meleteinata entoiuologica. Fase. IV. Geschenk des Hrn. Verfassers. Aügeschafft wurden: Agassiz: Noinenclatör zoologinis Fase. I — VHL Blanchard: Histoire naturelle des Inseetes U Voll. Paris 1845. JLepidopterolog^ijn^che Bc^iträge. Vom Professor Hering. Indem ich im Nachfolgende:! einige Beobachtungen uutl Bemerkuugeii über europäische Schmetterlinge mittheile, habe ich den Wunsch, auch andere Lepidopterologen unsers Wr* j eins, die bisher der Mehrzahl nach in der entomol. Zeitung J schweigsamer geblieben sind, als recht ist, zu Berichtigungen | oder Mittheilung ihrer Erfahrungen auzuregen. Den Vor- | wurf, dass die Zeitung für Schmetterlingskunde so wenig | liefere, verschuldet Niemand als die Tadelnden selbst. Des ( Ungenauen , Unvollständigen , Unbekannten giebt es auf i diesem Gebiete der Naturgeschichte noch soviel, dass jeder - eifrige Sammler, der mit offenem Auge zu beobachten ge- wohnt ist , sicher viel aus dem Schatze seiner Erfahrungen würde mittheilen können , was Anderen willkommen wäi Cj t wenn er es über sich vermöchte, Hand ans Werk zu legen, i Ein neues Feld weiterer Beobachtung eröffnen die Herren ■ Gebrüder Speyer im 2ten Heft der Isis für 1846 über die Nahrungspflanzen der Raupen, deren lehrreiche, tüchtig ge- arbeitete Aufsätze neben den Zeller’schen als Muster gelten I? dürfen. Und sind nicht Winke der Art, wie sie Hr. Krös- mann im 5ten und 6ten Jahrgang der entomol. Zeitung, giebt, 227 dem Sammler ebenso willkommen 7 Ich weiss es aus eigener Erfahrung, wie wenig Treitschke’s und andere meist noch unvollkommnere Werke im Stande gewesen sind, mich zum gründlichen Selbstbeobachten anzuleiten. Vieles habe ich mühsam oder vom Zufall geleitet gleichsam neu entdecken müssen, oder im günstigsten Fall danke ich meine geringen Kenntnisse, zweckmässig und mit Erfolg zu sammeln, münd- lichen Mittheilungen erfahrener Practiker. Was hilft es dem Sammler, wenn er bei Treitschke liest: die Larve lebt auf Diedern Kräutern oder wie die nächst verwandten Arten'? Auf das Wie des Findens kommt es an, denn das Durch- suchen niederer Pflanzen u. s. w. , und wenn auch ihr Name genannt wäre, liefert selten erkleckliche Resultate. Freilich giebt es noch andere Gründe, als Mangel an Neigung, das eigene Wissen schriftlich niitzutheilen. Erst wenn das unwürdige Schacherwesen , und das übel angebrachte Speculiren , was man gefunden hat, möglichst hoch zu verwerthen, unter den Lepidopterologen aufhört, wird auch die Geheimniss- krämerei verschwinden, die einem M^ahren Freunde der Naturkunde eben so unerquicklich ist, als der Eigennutz niedriger Seelen, die stets gern und zu Dank empfangen, aber von eigenen Vorräthen, wären sie auch noch so reich- haltig, nichts als den Ausschuss abzugeben geneigt sind. 1. Psyche Stetinensis, Calunella in litt. Schon im 3ten Jahrgang der entomol. Zeitung S. 8 habe ich bei Psyche Atra einer zweiten Art erwähnt, die lieh damals unter keiner der bekannten Species zu placiren wusste. Alle meine entomol. Freunde, denen ich davon ein Exemplar zusandte, erkannten sie für neu 5 es waren juns indess so wenig Exemplare vorgekommen, dass eine genauere Beobachtung nicht unternommen werden konnte. In den nächsten Jahren nach 1841 suchte ich sie an der Fundstelle umsonst. Eine Excursion, die ich nebst meinen Deiden hiesigen lepidopterolog. Freunden am 22. Mai zu dem I Meilen von hier entfernten Orte unternahm , gewährte ms dagegen eine reiche Ausbeute an Säcken. Wir brachten nehr als 150 Stück zusammen. Jeder behandelte seine Larven nit Sorgfalt und so ist uns fast kein Stück zu Grunde ge- gangen. Der Name Calunella, den ich ihr in Briefen gegeben, Nicht Sedinensis; denn Sedinuin ist ein im 16. Jahrhundert fabricirtes Wort; Der alte Name der Stadt heisst Stetinum. 15 ♦ 228 kaDU nicht bleiben, da ich inieh überzeugt habe, dass sie Caluna vulgaris als Futter am wenigsten liebt. Den Namen Stetinensis empfängt sie zu Ehren des Vereins und zwar, wie ich denke, mit um so mehr Recht, als sie bisher nur in der Stettiner Gegend entdeckt ward. Die Diagnose würde sieli so stellen : alis rotundatis subaequalibus , hyalino - atris , anterionim margine antico ob- scuriori, antennis pectinatis, corpore hirsnto vel atro vel tusco-grisescente. Die Raupe hat die 3 ersten Fusspare glänzend-schwarz, der Leib ist nach hinten spitzig zugehend. Der Körper ist dunkelbraun mit einzelnen Härchen von gleicher Farbe. Aut der Randseite jedes Ringes steht neben den Füssen eine Warze, über welcher jedes Mal 2 kleine schwarze, schräge neben einander stehende Punkte stehen. Oben auf dem vor- letzten Ringe befinden sich 2 schwarze, hervortretende, horn- artige, angenförmige Flecke. Die 3 ersten Ringe sind emaille- glänzend - weiss , schwarz marmorirt, wobei die schwarzen Flecke gelblich umzogen erscheinen. Auf dom vordersten und 2ten Ringe stehen die schwarzen Flecke so , dass sie, wenn die Raupe sich zürn Kriechen ausstreckt, fast ein weisses Viereck bilden. Der Kopf ist glänzend schwarz mit weisseu Flecken. Auch auf dem 4ten Ringe, vom Kopfe an gezählt, glaube ich mit der Lupe noch einige weisse Striche zu sehen. Ara Kopf und auf den ersten Ringen stehen grauweissliche Härchen, besonders an den Seiten. Wir fanden gleichzeitig mit verpuppten Stücken noch viele sehr kleine Säckchen, in denen zum Theil die Raupen bis heute, den 29. Juni, noch leben. — Die Fundstelle bot keine besonderen Eigenthümlichkeiten dar. Sie befindet sich bei dem Forsthanse Linchen, wo die Chaussee nach Pasewalk durch einen ziemlich lichten Kiefernwald vorüber geht. Die Säcke hingen entweder an grossen Steinen oder! an den Pappeln der Allee, oder an den Kräutern im oder i nahe beim Chaussee - Graben. Hier frassen die Raupen au > allen dort stehenden feineren Gräsern, galium mollugo und i verum, Lysimachia nummularia, rubus caesius, fragaria esca, caluna Tulgaris, vicia cracca, lothus corniculatus. In der Gefangenschaft frassen sie besonders gern populus tremula und • pyramidalis, sowie Polygonum aviculare. Den Sack beginnt die Raupe mit einem fast birnenför- migen, festen, filzigen , im Innern mit feiner, weisslicher Seide 229 ansgelegten Gespinnst, über welchem die Blattrippen quer- gestellt (nicht wie bei Grarainella der Länge nach) befestigt sind. Bei zunehmendem Wachsthum verlässt sie den Sack nicht, sondern arbeitet ihn nach Bedürfniss am Kopfende länger und weiter , wobei er allmählig die birnenförmige Gestalt verliert, und meist auf beiden Enden abgestutzt, fast rings von gleicher Dicke erscheint. Die Blattrippen sind Anfangs grün, werden erst nach einigen Tagen trocken und grau. Die Querstellung dieser Rippen giebt dem sonst rund- lichen Sack eine etwas eckige Form. Er ist dem von Viciella am ähnlichsten, nur enger, gedrungener, zuweilen mit ein- geflochtenen Sandkörnchen. Die Raupe ist sehr lebhaft und legt mit Schnelligkeit ansehnliche Strecken zurück. Sie kriecht dabei mit dem Vordertheile aus dem Sack, bedient sich zum Gehen nur der d vordersten Fusspaare und stützt sich auf I den Rand des aufwärts gerichteten Sackes. Wenn sie zur V'erpuppung reif ist, spinnt sie sich gern an Baumstämmen oder Steinen in horizontaler Richtung fest. In dem Kasten, w orin ich die Raupen ernährte , ist die Drathgaze , an welche sie sich zur Verpuppung anhingen, ganz mit dem seiden- artigen Stoff, womit das Innere des Sackes überzogen ist, bedeckt. — Trotz ihrer starken, schützenden Hülle, ist die Raupe nicht sicher vor Schlupfwespen. Ich zog aus meinen Puppen viele kleine Ichneumonen, die ich, nebst einer in einem geöffneten Sack gefundenen Ichneumonen -Puppe aufbewahrt habe und Hrn. Prof. Ratzeburg Behufs der Bestimmung senden werde. Wenn die Verpuppung erfolgt, kehrt sich die Raupe des Männchens im Sacke um, nachdem sie das bisherige Kopfende fest zugezogen hat. Dass die Verpuppung erfolgt ist, erkennt man daran, dass an der unteren Oeffnung, durch w eiche sonst der Unrath entfernt ward , die abgestreifte Kopfhülle der Raupe heraushängt. Die Puppe des Männchens ist in Gestalt der von Grarninella sehr ähnlich, nur kleiner, von Farbe hell braungelb. — Ganz anders als das Männ- chen, verfährt das Weibchen. Von diesem kehrt sich die Raupe vor der Verpuppung nicht um. Die Puppe hat eine völlig andere Gestalt , ähnlich wie bei Grarninella. Sie ist cylinderförmig , dunkelbraun, an beiden Enden gelb. Die abgestreifte Kopfliaut liegt oberhalb an der bisherigen Kopf- ; Seite 5 die untere Oeffnung , von der sich die Puppe ziirück- ! zieht, bleibt ziemlich weit geöffnet. Das Männchen entwickelt f sich erheblich früher , als das Weibchen. Von jenem kamen 230 die ersten Exemplare den 19. .Juni. Zehn Tage später war noch kein Weib zum V^orschein gekommen. — - Wenn das Männchen ausschliipfen will , was bei mir stets am frühen Morgen, oder in der IVIittagsstunde , oder Abends von 7 bis 8 Uhr erfolgte (eine Beobachtung, die einer meiner hiesigen Freunde durch seine Fhfahrung übrigens nicht bestätigt fand), so schiebt sich die Pujjpe ganz aus dem Sack, au dem sie nur mit dem äussersten Ende hängen bleibt, hebt sich einige Male etwas aufwärts, öffnet die Kopfklappe und der Schmetter- ling schlüpft hervor und sucht aufzukriechen. Dabei wirkt ' die geringste Störung vernichtend. Als ich eine sich hebende Puppe in eine bequemere Lage schob , unterblieb die Ent- wickelung des Falters. Wie rasch dieselbe übrigens sonst erfolgt, ist kaum glaublich. Sobald der neue Ankömmling einen Platz zum Anhängen hat , entfalten sich die Flügel, wie wenn man einen Regenschirm aufspannt, in wenigen Secuuden, dann hängt er, die Flügel zusammengefaltet, wie die Tagfalter, wiederum einige Secuuden, schlägt cjn Paar Mal damit, deckt sie über den Körper, sitzt etwa 2 bis 3 Minuten still, und ist trocken und fest. Dann beginnt er, vom Begattungstriebe gestachelt, das Flattern. Nimmt man jenen Zeitpunkt nicht wahr und lässt ihn nur eine Viertel- stunde unaufgespiesst, so verwischt er sich gänzlich »»nd zerschlägt sich die Flügel. Von dem Augenblicke des Aus- schlüpfens bis zur Beendigung des Spannens gebrauchte ich bei einem Exemplar genau 5 Minuten. Um zu sehen, ob in der Gefangenschaft eine Begattung eintreten würde, legte ich einige weibliche Säcke in das Glas, in w’elchem sich die I männlichen Puppen befanden. Mehrere Tage bemerkte ich nichts. Während ich die ersten Worte dieses Aufsatzes niederschrieb , schlüpften in dem vor mir stehenden Glase 2 Männchen aus. Das eine kroch bereitwillig auf ein vor- gehaltenes Stückchen , das andere war dazu nicht zu bringen, sondern hing fest an einem anderen Sack. Damit sich das schon entwickelte Thierchen bequemer ausdehnen könne, legte ich diesen auf eine vor mir stehende Schachtel Doch sass das Männchen wohl 4 Minuten unverändert fest. Jetzt hielt ich es für Zeit, es aufzuspiessen. Als dies geschehen w^ar, bemerkte ich zu meinem Bedaufia, dass der weit ausge- dehnte Leib zur Hälfte in dem Sacke steckte, nunmehr aber los liess. Mit einer feinen Scheere schnitt ich darauf diesen Sack der Länge nach auf, um zu sehen, ob ein Weibchen darin vorhanden wäre. Allein ich fand die weib- 231 liehe Puppe unverändert in ihrer Lage. *) Ich halte diese Beobachtung für bemeikenswerth , sofern sich daraus erheb- liche Abweichungen von der Begattungsweise der Psyche plumifera, über deren Naturgeschichte Hr. Mann im oten Jahrgange der entomol. Zeitung S. 173 u. f. eine sehr an= 1 ziehende Mittheilung macht, ergeben dürften, und hier offenbar eine Begattung auch in der Gefangenschaft mindestens beab- : sichtigt war. Der starke Begattungstrieb verlässt das Männ- chen im Todeskarapfe noch nicht. Bei einigen gleich nach der Aufspiessung gespannten Männchen, die ich in gewohnter ; Weise getödtet zu haben glaubte, zog sich der Leib solang, i dass die Ausdehnung des Körpers fast einen Zoll beträgt und trocknete in dieser Form fest. Aus dem untersten Haarbüschel trat ein tleischiger Wulst mit einem langen Stachel hervor; doch reichte meine unvollkommene Lupe nicht aus , Genaueres zu beobachten. Was nun den S chm e tterling betrifft, so hat er doppelt gekämmte Fühler, wie die Saturnien , mit etwas dunklerem Schaft, ist constant kleiner als Psyche Viciella, obwohl die Fxemplare unter sich an Farbe, wie an Grösse wechseln. Die Adern der Flügel sind feiner, zarter, die Flügel selbst weniger lang gestreckt, als bei dieser, die Uuterflügel kürzer, als die oberen. Die Färbung stets dunkler, zuweilen voll- kommen einfarbig schwarz, zuw’eilen gelblich - grauschwarz. An der Wurzel zeigen die Flügel zuweilen w'eissliche Beschup- pung. Der Leib ist mit feijien Seidenhärchen bedeckt, bald schw arz , w ie die Flügel , gegen den After gelblich , bald dunkelbraun oder gelbweisslich, doch nie so hell, als bei V'iciella. Von einem schwarzbraunen Schatten gegen den Inuenrand, dessen Ochsenheimer bei Villosella, der grössten von diesen 3 verwandten Arten, gedenkt, ist keine Spur. Nachtrag. Nachdem der vorstehende Bericht schon gedruckt war, habe ich einen Umstand zu beobachten Ge- legenheit gehabt, den ich hiermit noch nachträglich hinzu füge. Bei Psyche graminella entwickelt sich bekanntlich aus der w’eiblichen Puppe das madenförmige Weib, welches die Herren Speyer (Seite 36 der Isis von 1846 Heft I.) gut beschrieben haben, nur dass sie der beiden bräunlichen Rückenstreifen nicht erwähnen. Ein ähnliches Weibchen glaube ich vor einigen Jahren auch von der jetzt beschriebenen *) Genau dieselbe Beobachtung hatte der Hr. Hauptmann Nie- pold auch gemacht, nur dass er das Männchen todt an dem Sacke der weiblichen Puppe hängend fand. 232 Psyche gezogen zu haben. Nun war ich der Meinung, dass die Begattung einer Psyclie erst erfolgen könne, wenn das madenartige Weib seiner Puppenhülle entschlüpft sei. Dem ist jedoch nicht so. Bis heute, den 9. Juli, finde ich in allen von einem Weibchen bewohnten Sacke nur die weib- liche Puppe. Dagegen bemerkte ich am 7. Juli in einem Gefäss,' in welchem ich eine Anzahl von Säcken der P. Steti- nensis aufbewahrte , die ich auf einer Wiese bei Damm au geum rivale, spiraea ulmaria, vicia cracca etc. hängend gefunden und aus denen nur ein Männchen ausgeschlüpft war, kleine weisse Sandkörnchen, die sich auf dem mit Sand bedeckten Boden des Glases bewegten. Ich nahm die Lupe zu Hülfe, und erkannte sehr deutlich junge Raupen meiner Psyche, die in einem äusserst zarten Säckchen von Seide mit den feinsten weissen Kieselkörnchen durchflochten, wohnten, so dass meistens 2 Säckchen hinten aneinander hingen. Die Räiipchon haben einen ganz schwarzen glänzenden Kopf, ebenso gefärbte 3 vordere Fusspaare und 3 Vorderringe, mit weissen Ringeinschnitteu. Im Uebrigen ist der Körper hell- ledergelb. Die- Bewegung derselben ist vollkommen dieselbe, wie bei den erwachsenen Raupen , und bei der leisesten Berührung zieht das Räupchen den Kopf ein und richtete den Sack auf dem Papier, worauf ich sie betrachtete, senkrecht empor. Ich futterte sie mit vicia cracca und Gräsern und bemerkte schon am folgenden Tage ganz feine in das Säck- chen verwebte Grasstengelchen. Gleich nach gemachter Entdeckung der Räupchen öffnete ich alle Säcke des Gefässes, /*and aber nichts, als weibliche P u pp en oder Ichneumonen- Tönnchen. Bei Abpellen der Puppenhaut mittelst eines feinen Messers erschien der Kopf des madenförmigen Weibchens. *) Alle Puppen, die ich öffnete, waren über und über mit Eiern gefüllt und glichen somit blossen Eierbehältern. Nut eine Puppe war leer, ohne Zweifel die Mutter der jungen Räupchen. Hiermit löst sich nun das oben bezeichnete Räthsel : schon im Puppenzustande ist das Insect znr Be- gattung befähigt, und nur das bleibt noch zw^eifelhaft , ob in der Puppenhülle schon eine Oeffnung vorhanden ist, oder ob *) Der Kopf ist glänzend bratingelb mit 2 schwarzen Augen- pünktchen, hierauf folgen 2 gleichgefärbte glänzende Ringe, endlich der einfarbig bellcr gelbe fleischige Leib, der sich hinten in eine spitzere, aus 3 rundlichen Stücken bestehende Wulst endet, zwischen denen sich die gelben Eier hervor- drängen. 23S das Männchen mit seinem Stachel, der durch meine Lupe einige Linien lang erschien , zuerst die Puppenhülle durchbohrt. 2. Lithosia Arideola. Es ist mir jetzt unzweifelhaft, dass dieser von mir in der entomol. Zeitung 5ter Jahrgang S, 415 beschriebene Falter eine neue gute Art ist. Im vorigen Jahr war es mir nicht vergönnt, den Ort zu besuchen , wo ich 1844 die Raupe fand. Eine am 7. Juni unternommene Excursion war ganz erfolglos, obgleich ich bei dem milden Frühling eine frühere Entwickelung der Raupe erwarten zu dürfen glaubte. Besser glückte ein zweiter Versuch am 21. Juni. *) Ich suchte die Raupe , wie das erste Mal , am Graben der Chaussee, die von Damm nach Gollnow führt. Es war, wie das erste Mal als ich die Raupe entdeckte, ein klarer, heisser Tag. Dennoch fand ich bei sorgsamem Suchen nur 8 bis 10 Raupen. In der Voraussetzung, dass sie in diesem Jahr spärlich zu finden seien, verli.ess ich den Platz, um durch die auf dürrem Lande spärlich wachsenden Kiefern einem günstigeren Orte zuzugehen. Hier fand ich indess bald eine bedeutende Anzahl von Raupen, Der Boden, nur an ein- zelnen Stellen von einer jungen Kiefer beschattet, ist hier rings mit Cladonia rangiferina (Rennthiermoos), hier und dort mit Syntrechia (Barbula) subulata (Sandschraubenraoos) bedeckt. Zwischen durch stehen Büschchen von Aira canescens, einzelne trockene Halme von Bromus tectorum, Festuca ovina, verkümmerte Dactylis glomerata. Auf diesen Gräsern sass zum Tlieil niedrig, zum Theil höher aufgekrochen, in einzelnen Fällen sich häutend, die Raupe in verschiedener Grösse, neben Larven von Hipparchien u. s. w. Drei Tage 1 später besuchten war den von mir nur an einzelnen Stellen betretenen Platz am Nachmittage. Es war mässig warm und : sonnenhell ; aber es war am Vormittage trübe gewesen und hatte ‘ geregnet. Wir fanden unserer drei bei sorgsamem Suchen i; in 2 Stunden kaum 10 Raupen. Hierdurch glaube ich meine Vermuthuug bestätigt, dass die Raupe an Cladonia rangiferina oder auf Syntrechia subulata lebt , und vermuthlich diese Kryptogamen nur dann verlässt und auf die nahe stehenden Halme kriecht , wenn dieselben von der Sonne auf dem I trockenen Sande glühend heiss geworden sind. In der Ge- fangenschaft schien sie das mitgenommene Moos der Flechte *) Eine 14 Tage später unternommene Excursion lieferte noch reiche Ausbeute. 234 vorziiziehen , frass aber auch au den trockenen Aehren der obengenannten Gramineen^ an Plantago inedia und lanceolata, besonders an Leontodon taraxacntn. Von den Raupen der dem vollkommenen Insect so sehr nahe stehenden Lithosia complana und lurideola ist sie sehr weit verschieden. Beide finde ich bereits erwachsen mn die Mitte des Mai , die Letzteren nur an den Flechten auf Buchenstäminen und habe sie beide in diesem Jahr gezogen und von beiden jetzt schon den Falter erhalten ; die erwachsene arideola lebt mehr als 4 Wocheji später und lieferte mir den Falter in der ersten Hälfte des August. Die Larve von complana ist schwarz mit 2 orangen , aus abgesetzten Strichen bestehenden Längs- streifen über den Hückeji; lurideola ist ganz schwarz mit einem breiten dunkelorangen Streifen auf jeder Seite dicht an den Füssen. Arideola bei weitem kleiner, hat neben einem sehr schmalen schwarzen Rückenstreifen, 2 orange, bei ganz erwachsenen Rauper» aus grossen dunkel-orangen Flecken gebildete Streifen, dann folgt auf jeder Seite wieder- um ein breiterer schwarzer und längs den Füssen ein schmaler oranger Streifen. Die schwarzen Binden haben zahlreiche, verhältnissmässig grosse weisse Flecken und Kreise. Auf jedem Ringe stehen in den orangen Streifen längs der schwarzen Rückenlinie hell lederfarbige Warzen, mit gleichfarbigen, weichen, seidenen Haarbüscheln, aus welchen längere , starrere , oben weisslich gefärbte Haare hervortreten. Dieselben Warzen und Haarbüschel stehen auch auf den schwarzen Streifen neben den Füssen (nicht aber auf dem schwarzen Rückenstreifen) und geben der Raupe, wenn man sie mit blossem Auge betrachtet, auf den Seiten ein hellblaues Ansehen, das aber gänzlich verschwindet, sobald man die Lupe zu Hülfe nimmt. Der Kopf ist glän- zend hellbraun. Die Raupe kriecht sehr schnell , sass aber stets fest an den Grashalmen, von denen sie sich bei der Berührung nicht von selbst los liess. 3. Ophiusa Pastinu m. Die nahe verwandten Arten der ersten Ophinsen Lusoria, Ludicra, Viciae, Craccae, Pastinum, welche mit Ausnahme der 2ten sämmtlich auch in Pommern Vorkommen, bedürfen, wie mir deucht, einer neuen Revision. An die Lepidoptero- logen erlaube ieh mir daher die Bitte , auf die Raupen besonders achten und sie genau beschreiben zu wollen. Bei uns ist, wie es scheint, Pastinum die häufigere. Nur von die- 235 ser ist mir die Ranpe iu diesem Jahre bekannt geworden. Ich erbeutete sie schon im Mai im Hoekendorfer Buchen- walde heim Keschern, ohne sie genauer zu beachten, so dass mir alle diese Exemplare zu Grunde gingen. Von Neuem fand ich sie nochmals an Vicia cracca und Vicia sylvatica am 6. Juni , zugleich mit einem Falter. Ich widmete ihr nun mehr Aufmerksamkeit, und erhielt den 28. Juni und an den folgenden Tagen bis zum 2. Juli sämmt- liche Schmdterlinge, die heller gefärbt sind, als die von Hru. Fehr ans Baiern erhaltenen Exemplare. — Bei der leisesten Berührung krümmt sich die Raupe zusammen. Unter dem Leibe und über den Füssen ist sie sammet- schwarz, mit kleinen, noch dunkleren Wärzchen, soviel ich unterscheiden kann, auf jedem Ringe ti, auf deren jeder ein feines schwarzes Härchen steht. Dann folgt eine sehr schmale schwefelgelbe Linie, über dieser eine orange, etwas breitere Linie , in der auf jedem Ringe 1 bis 3 weiss um- zogene Punkte stehen. Hierauf zeigt sich ein breites weisses Band, das in der Mitte hellgrau ist, mit zahlreichen schwarzen Punkten. Oberhalb ist die weisse Binde wieder durch eine, aus abgesetzten orangen Flecken gebildete Linie umsäumt. In diesen orangen Flecken liegen keine schw'ar- zen Punkte, Der Rücken ist lichtgrau, mit vielen schwarzen Punkten besäet, lieber die Mitte zieht abermals eine Reihe abgesetzter gelber Flecke. Die Raupe ist sehr lang gestreckt, nach den Enden etwas spitz zulaufend. — Die Freyer’sche Abbiklung in den ältern Beiträgen ist gut kenntlich, nur fehlt ganz das sehr in die Augen fallende Schwarz der unteren Seite. 4. Zygaena Minos var. h. — Heringi Zell. (Siehe 5. Jahrgang der entomologischen Ztg. Seite 42.) I Die Raupe der gewöhnlichen Zyg. Minos, welche ich hier fast ausschliesslich auf Pimpinella saxifraga finde, kommt bei uns nie später als um die Mitte des Mai vor. Die Raupe der oben bezeichneten Var. oder Art, deren Schmet- terling noch im August fliegt, wenn Minos längst verschwun- den ist, suchte ich seit mehreren Jahren umsonst. Ich finde sie nur an Thymus serpyllum, auf sandigem Boden in Kiefernwäldern, nie in den hiesigen Festungsgräben, wo Minos in manchen Jahren gemein ist. ln diesem Jahre jifand ich eine Raupe am 21. Juni, die, weil sie nicht sorg- 236 faltig behandelt wurde, zu Grunde gegangen ist. Doch habe ich gleich nach dem Auffinden folgende Beschreibung davon aufgenoimnen : Die Raupe ist dunkel citronen - gelb. Am Ende jeden Ringes stehen 2 schwarze Punkte , welche Somit eine doppelte Punktreilie über den Körper bilden, zwischen denen auf äusserst feinen schMärzlichen Wärzchen zahlreiche weisse Haare stehen. Längs den Füssen liegt auf der Mitte jedes Ringes ein kleines schwarzes Luftloch, über und unter welchem ebenso, wie auf dem Rücken weisse Härchen stehen. Eine genaue Vergleichung mit der Larve der gewöhnlichen Zyg. Minos muss ich mir Vorbehalten, da ich es versäumt habe, davon zur rechten Zeit Exemplare aufzusuchen. 5. Agr Otis Carnica. (Von Andern Glacialis oder Egregia benannt.) Einer unserer thätigsten Insecten - Sammler , Hr. Kahr, entdeckte 1845 in Mehrzahl eine Raupe auf der Saualp bei Klagenfurt , die er angeblich zufällig über den Schnee dahin- laufend fand. Leider hat er weder über die Lebensweise, noch über anderweite Eigenthümlichkeit der Raupe Mittheilnng gemacht. Er theilte eine Anzahl der davon gezogenen Falter an das Wiener Naturalien- Cabinet und die dortigen Lepidopterologen mit, einen andern Theil seiner Falter sandte er nach Berlin. Dass es eine neue Art sei , darüber waren alle Sachkundigen einig. Die beiden Namen Egregia Lederer, Glacialis Kahr, würde ich desswegen nicht wählen, weil sie schon anderweit an Falter vergeben sind. Ich schlage daher den Namen Carnica nach dem Vaterlande dieses Thieres vor. Männchen und Weibchen weichen in der Färbung nicht unerheblich ab. .lene kamen in der Farbe der Agathina, in der Zeichnung der Obelisca am nächsten. Vorw’altend ist bei beiden Geschlechtern eine in’s Kupferrothe spielende Tinctur, bei dem Weibchen bisweilen mit Hellgrau gemischt. Das eine meiner beiden Exemplare zeigt indessen gar kein Grau, ist vielmehr an den dunkelsten Stellen dunkel gelbbraun. Die Füsse sind rothgelb , der Thorax kupferroth, beim Weibchen zum Theil mit Grau gemischt; der Leib des Mannes, vorzüglich nach unten zu, röthlich. Die Fühler des Letztem bis zur Spitze ziemlich stark gekämmt, des Weibchens fadenförmig. Der Vorderrand der Oberflügel ist bis zur ersten starken Längsader dem Thorax gleich gefärbt. 237 Dann thoilen 2 bogenförnng gezackte, nach Aussen meist weiss aiislaufende Linien die Flügel in 3 Felder, von denen das mittelste mit den Makeln das breiteste und dunkelste ist, und nach dem Innenrande mit matterer Färbung schmaler zuläuft. Die Zapfenmakel ist meist mit Weiss, die weisslich gesäumte Nierenmakel mit Roth belegt. Der Zapfen nur an einigen Exemplaren deutlich. Das 3te Feld, gegen die Fran- zen matter gefärbt, enthält eine rothbraune Zackenlinie, in der bei den deutlichst getarbten Exemplaren einige kleine Keile, deren Spitzen nach der Flügelwurzel gekehrt sind, wahrnehmbar sind. Vor den der letzten Binde gleichgefärb- teil Franzen erkennt man zum Theil eine dunklere Punkt» reihe. Die Hinterflügel sind röthlich-grau mit dunklerem Schatten an den helleren Franzen. Die Unterseite glänzend» ; grau, bei den Männchen röthlich angeflogen. Durch beide Flügel setzt eine gebogene dunkle Linie, die nach der Mitte ' zu einen gleichgefärbten Punkt umschliesst. 6. H a d e n a B a 1 1 i c a. I Seit mehreren Jahren ist mir hier iin Monat Juli eine ! Eule vorgekoimnen , die mir anfänglich als Hadena Satura, dann als eine auch im südlichen Deutschland vorkommende Varietät von H. Adusta benannt worden ist. Auf den ersten Blick leuchtet ein, dass sie mit Satura gar nichts zu schaffen i hat. Mehr Gewicht hat die andere, von erfahrenen Entomo- logen geäusserte Ansicht. Ich kann sie indessen bei genauer Vergleichung nicht theilen. Dass beide gleichzeitig auch in südlicheren Gegenden Deutschlands Vorkommen, be\veist nichts. Hier, bei Danzig, Berlin, kommt nur eine vor, die ich bis dahin für eine eigene Art halten muss, und Baltica i nenne, bis mir nachgewieseu ist, dass aus Eiern von Adusta 1 gezogene Stücke beide Eulen geliefert haben , oder doch mindestens, dass beide von ganz gleichen Raupen stammen. Bei Had. Baltica ist auf den Vorderflügeln eine röthliche : Tinctur verbreitet, die ich bei Adusta nie wahrnehme. Die mittlere Binde enthält bei beiden ähnliche Zeichnungen , ist aber hei Adusta von einer doppelten schwarzen, inwendig weissen Zackenlinie begränzt, bei Baltica von einer einfachen schwarzen. Den erheblichsten Unterschied bildet das 3te Feld nach den Franzen zu. Dies ist bei Baltica in bedeutender Breite stets einfarbig kupferroth, in der Zackenlinie ist das W - Zeichen kaum erkennbar, die schwarzen , mit der Spitze nach der Wurzel gekehrten Keilzeichen fehlen stets. Auf 238 der Unterseite zeigt Adusta, besonders deutlich an den ünterflügeln , eine doppelte dunkle Bogenlinie , Baltica nur eine einfache und hat einen Seidenglanz, wie die Flügel von SnfFusa, der bei Adusta fehlt. Endlich sind bei Baltica beide ünterflügel roth angetiogen , was ich bei Adusta nie bemerkt habe. Es würde mich erfreuen, durch weitere und genauere Beobachtungen anderer Lepidopterologen meine hier geäusserte Ansicht widerlegt oder bestätigt zu sehen. Beschreibuno- zweier neuer Spanner u n d Beuierkuu^eii über einen weni^ beLamiten Zünsler V o m Rendant Metziier in Frankfurt a\0. Cidaria Colliiiaria n. sp. Alis anterioribus griseis, area basali fasciaque media dilute cervinis , hac postice obtnse unidentata , in costa ampliata, striola costae ante apicem fnsca, ciliis iiniooloribus cT biseriato - pectinatis. Patria Austria. Ein mit dem Anblick norddeutscher Spanner vertrautes Auge wird diesen von Manu auf den niederösterreichischen Gebirgen gefangenen Spanner für eine Cid. Propnguaria halten ; aber beim Nebeneinanderhalteii beider ergeben sich so viele Unterschiede , dass zwar eine nahe Verwandtschaft nicht abzuleugneu ist , aber die specinsche Verschiedenheit unbezw^oifelt fest steht. Collinaria ist bedeutend grösser als eine Cid. iMiaiia, die Mittelbinde der Vorderflügel hat aus- wärts eine stumpfe Vorragung, die tiefer abwärts reicht; von der oberen Vorragung der Propugiiaria ist niclits zu bemerken, und statt dass die Binde sich auf dem Vorder- rande wie bei dieser Art verengern sollte , enveitert sie sich hier bei Collinaria und erreicht hier ihre grösste Breite. Den wichtigsten Unterschied geben aber die männlicheu Fühler. Bei Propugnaria sind sie stark gekerbt und getVauzt, bei Collinaria einfach borstenförmig mit kaum zu unterschei- denden Gliedern und zw^eireihig kammzähnig; die gefranzten Kammzähne haben , wo sie am längsten sind , die Länge von etw’a 3 Fühlergliedern, nehmen an Länge gegen das Fühler- ende ab und verschwinden noch vor demselben. Die untere Reihe enthält die längsten Zähne, hört aber etw^as eher auf. 239 Bei genauer Beobachtung des Unterschiedes iu den Fühlern und der Flügeibiiide ist also eine Verwechselung beider Arten nicJit möglich. Ich gebe mm zunächst die Beschreibung, um alsdann die Verschiedenheit einiger nahe verwandter Arten zu besprechen. Kopf, Rücken und Vordcrtlügel haben die mit sehr wenig Fleischfarbe gemischte Grundfarbe der Cid. Propugnaria. Stirn und Fühlerschaft sind weisslicher. Die Taster zuge- spitzt, von gleicher Gestalt und Länge wie dort, nur horizontaler i und auswärts gebräunt. Vorder- und Mittel - Beine braun- grau , Hinterbeine hellgrau , an allen die Gliederspitzen weisslicli j an den Hinterschienen ist der eine Dorn des oberen Paares nur halb so gross wie der andere, während er bei Propugnaria J der Länge derselben hat. — Das schmale Wurzelfeld der Vorderflügel , etwas röthlicher und dunkler als die Grundfarbe, doch blässer und weniger schön als bei 'Propugnaria, ist auswärts wellig gelandet, übrigens ein wenig I breiter als bei der genannten Art. Es folgen darauf einige ;sehr verloschene undeutliche Wellenlinien in der Grundfarbe, Die Mittelbinde, lebliafter geröthet , als das AVurzelfeld, lerreicht nicht die Schönheit, wie bei Propugnaria, und ist, wie bei dieser, am Rande mit dunkelein Braun verstärkt, scharf begränzt und durch eine weisslichgraue Linie gesäumt ; lihr Innenrand ist viel concaver, als bei der verwandten Art; lihr Aussenrand hat die oben beschriebene Ecke, welche nicht der am weitesten hervortretende 'riieil der Binde ist, indem sie sich auf dem Vorderrande ^\eiter hinaus erstreckt; iu ihrer gelichteten Mitte ist ein schwaches schwarzes Pünkt- chen und auf dem Vorderramie mehiere braune Striche als Anfänge von Wellen, die nur hier und da wenig zu bemerken sind. Der ganze Raum von dieser Binde bis zum Hinter- jrande enthält sehr schwache Wellen in der Grundfarbe, iwelche nur am Vorderraude deutlicher werden: namentlich .zeichnet sich hier eine durch ihre Verdickung und braune ‘Farbe aas; es ist dieselbe, wie bei Propugnaria, aber der jröthliche Vorder randfleck dahinter, den diese besitzt, fehlt bei Collinaria gänzlich, indem der Grund hier vorzugsweise hell bleibt, in geringer Entfernung von der bräunlichen dünnen Hinten andlinie , und von dieser durch etwas dunklere Grund- farbe getrennt, zieht eine sehr verloschene, weisslicli - graue Kappeidiuie, welche kein brauner Fleck an der Hülfsader (dergleichen Aptaria, Ferrugaria, Galiata haben), auszeichneU ! Franzen einfach - grau. I 240 Hiiiterliügel heller-grau, als »lie V\irderflügei, mit schwa- chen Wellen, wovon sich eine hinter der Mitte mehr bemerklich macht; das braune Pünktchen davor, das Propugnaria hat, fehlt; vor dem ein wenig verdunkelten Hinterrande zeigt sich sehr schwach die helle Kappen linie. Auf der Unterseite, wo die Vorderflügel merklich dunkler grau sind , als die Hinterflügel , scheint die Zeichnung der Oberseite verloschen durch ; die deutlichste Linie bildet der Hinterrand der Mittelbinde, und sie endigt fleckartig auf dem Vorderrande. Ein aiififallendes braunes Fleckchen trägt i der Vorderrand zwischen' dem Wurzelfelde und der Mittel- binde, gerade wie bei Propugnaria. Auf den Hiuterflügeln ist die Mittellinie die Fortsetzung des Hinterraudes der Vorderflügelbinde, schärfer als auf der Oberseite, und auch ein brauner Mittelpunkt ist vollkommen sichtbar. Das Weibchen dieser Art ist mir unbekannt. Das Männchen erhielt ich von Mann unter dem noch nicht imblicir- ten Namen Apicistrigaria. Da die Art aber gar keinen Strich in der Flügelspitze führt , nml also der Name eine falsche Vorstellung veranlassen kann , so habe ich mich für berechtigt gehalten, ihn mit einem andern umzutauschen. Andere Arten , ausser Propugnaria , an welche man bei der Prüfung der Artrecht unserer Colliuaria zu denken hat , sind : 1. Aptaria. Diese hat nur die Grösse von Propu- guaria, auf den Vorderflügeln keine fleischröthliche Bei- mischung, die Mittelbinde auswärts fast gestaltet wie Pro- pugnaria, an der Kappenlinie unter der Flügelspitze einen braunen verwischten Fleck , und dunkel punktirte Franzen, ausserdem aber im männlichen Geschlecht kürzere und dickere Kammzähne au den Fühlern. 2. Cidaria Pomoeriaria, Eversmann f'auua Volg. Seite 417, die ich nur aus der Beschreibung kenne. Sie soll grösser und breitflügliger sein als Propugnaria. Letzte- res passt nicht auf Colliuaria; ferner sind deren Vorder- flügel gar nicht brunneo - fuscae , ihre Binde kann nicht als ein spatium medium obscurius bezeichnet werden; sie hat gar nichts, was fascia alba heissen könnte; ferner hat sie keine weissen Hinterflügel, auf der Unterseite nichts Weisses K und an der Spitze der Vorderflügel nichts Schwarzes ; endlich i schweigt Eversmann über die grosse Verschiedenheit des Fühlcrbaues, der doch hier durchaus nicht unerwähnt bleiben 241 darf. Diese vielen Abweichungen beweisen offenbar die Art- verschiedenheit; dass ich dieselben anführe und meine Art als verwandt mit Pomoeriaria betrachte, dazu nöthigte midi die Gestalt der Vorderflügelbinde, die Eversinann für Colli- naria sehr passend beschreibt, I 3. Cidaria arcticaria, Zetterstedt Insecta lappon. Seite 964. 2, , die ich nur aus der angeführten Stelle kenne. I Da das Zetterstedt’sche Werk wenigen Lepidopterologen, j und Ahrens Fauna, woraus die Art entlehnt ist, vielleicht noch wenigem bekannt sein wird, so gebe ich das Ganze in der üebersetzung: ■ Vorderflügel weissgrau mit einer ■ grau - purpurnen ( griseo - purpurea ) schwarz gerande- » ten Binde und bräunlichem Aussenrande ; Hinterflügel mit • Wellenlinien. Germär in Ahrens Fauna 16. Fig. 25. cT » aus Island. Verwandt mit Propugnaria , etwas grösser » und durch breitere, einfarbige ( unicolore ) Mittelbinde ab- » weichend. « — Diese Beschreibung ist so dürftig , dass sie eigentlich wenig Beachtung verdient ; sie enthält einen i Widerspruch , indem die Diagnose von einer röthlichen und schwarz gefärbten Binde spricht , nach den Worten der Be- schreibung aber eine einfarbige Binde da sein soll. Ich bezweifle, dass die Abbildung in der Fauna viel zur Auf- hellung beitragen werde , denn die Schinetterlingsbilder der- selben , die ich einst durchsah , sind sehr missrathen und grösstentheils unkenntlich. Für unsern vorliegenden Fall reicht es hin zu bemerken, dass bei Collinaria die Vorder- flügel nicht weissgrau sind, und eine unbedeutend breitere Binde haben, und dass ihr Hinterrand zwar verdunkelt ist, aber nicht so, dass es ein characteristisches Merkmal abgeben könnte; in Verwandschaft mit meiner Art mag diese Arcticaria aber wohl stehen. Larentia (Eupithecia) Spissili n eata n. sp. Alis lutescenti-griseis, strigis confertis albidis, per venas linterruptis , ciliis albo - griseoque alternatis. Patr. Turcia. Dieser Spanner, von der Grösse der rectangulata , aber mit gestrecktem, am Vorderwinkel abgestumpften Vorder- rtügeln, stammt aus der europäischen Türkei. Seine vielen Querlinien und der Mangel eines deutlichen Querstrichs in den Flügeln bringen ihn in die Nähe der Valerianata, allein seine breitem und schärfern weisslichen Querlinien, die mit Igrau- gelblichen abwechseln, geben ihm ein fremdartiges Aussehen, auch sind die Hinterflügel viel gestreckter. 16 242 Der Körper hat ein schmutziges, helles, gelbliches Grau zur Grundfarbe; das Gelbliche herrscht anf Kopf und Rücken- schild mehr vor als auf dem gekrümmten Hinterleibe , die Taster sind kurz, zu sammenged rängt , nnteii abstehend be- schuppt 5 der Sauger braun -gelb, zusammengerollt. Fühler nur unter der Loupe kejinbar gefranzt. Au der Mitte der Inneuseite der Vorderschienen sitzt ein anliegender Haarbusch, welcher bis an die Schienmspitze reicht. An der Hinter- schiene sitzt das obere Donienpaar am Anfänge des letzten Viertels. Die Farbe der Reine ist schmutzig - gelblich , an den Fnssgliedern dunkler ausser an den Spitzen , die weisslich sind. Die Grundfarbe iler VordertUigel ist ein lehmgelbliclies Staubgrau, auf den Hiiderflügeln mehr bräunlich: eine Menge weisslicher Linien zicltt durch die Vorderflügel in welligem Laufe; die auf der Wurzelhälfte machen alle von der Subcostalader an ein Knie , und zwar nach hintenzu immer schwächer. Sie sind nicht alle durch gleiclie Zwischenräume getrennt, an der Basis sind sie gedrängt; in der Mitte sind sie am Vorderrande stdir erweitert; die erste ungeknickte hat hinter sich einen breitem gelblichen Raum, der au der obern Hälfte verdunkelt, aber durch die hellem Adern zerschnitteji ist; auch die 2 dahijiter folgenden gelb - bräun- lichen Linien haben an deiiselhen Stellen Verdunkelungen. Die Stelle des Striches auf der Querader ist nur angedeutet. Dicht vor der aus braunen Stücken zusammengesetzten Hinterrandlinie ist eine weissliche Kappenlinie, die auch auf den Hinterflügeln sichtbar, aber vom Rande entfernter ist. Auf den Hinteiflügehi sind vor derselben nur 2 vollständige, von den Adern durchschnittene, wTissliche Querlinien ; gegen die Basis hin zeigen sich deutliche Anfänge auf dem Innen- rande, die einwärts verlöschen. Die Franzen aller Flügel sind weisslich und verloschen gelb-bräunlich gescheckt. Anf der Unterseite ist dem Bräunlichen weniger gelb beigemischt; an den Vorderflügeln ist die Wurzelhälfte bräunlich, am Vordenande gelblich, nur auf der Hinter- hälfte zeigen sich die weisslichen Wellen verloschen wieder. Auf den Hinterflügeln sind die weisslichen Linien wie auf der Oberseite , aber breiter. Die braunen IMittelstriche sind auf beiderlei Flügeln sehr deutlich. Botys Stachydalis Zinken. Treitschke gedenkt im 7ten Theile seines Werkes Seile 85 einer in die Nähe von Sambucalis gehörenden 243 unbeschriebenen Bot, Stachyclalis, deren Beschreibung er für die Nachträge in Aussicht stellt. Diese Hoffnung ist aber nicht in Erfüllung gegangen , denn er schweigt über Stachydalis im lOten Theile seines Werkes gänz- lich. Ich finde dieser Art schon früher gedacht , und wahrscheinlich ist es dieselbe Stelle , die Treitschke hoffen liess, die neue Art kennen zu lernen; sie ist in v. Char- pentier’s Bemerkungen über die Mikrolepidoptern des Wiener Verzeichnisses Seite 15, wo Zinken in der Anmerkung 23 sagt : ■ Sambucalis mit Stachydalis m. , einer von mir auf Stachys sylvatica entdeckten Pyralis nov. sp. •* Seitdem ist aber diese Stachydalis verschollen, und auch in dem ge- druckten Cataloge der Treitschke'schen Sammlung geschieht kmner Stachydalis Erwähnung, die Treitschke also nicht kennen gelernt hat. Wohl aber finden wir in diesem Cataloge gleich hinter der Sambucalis eine Parietarialis Manu i aufgeführt. Diese Art, von Mann bei Wien wahrscheinlich |auf Parietaria officinalis gefangen, wenn nicht als Raupe [gefunden, ist von dem fleissigen Entdecker mit dem etwas dangen Namen vielfach versendet worden. Sie ist auch zu iHrn. Duponchel gelangt, in dessen neuestem Werke, Cata- logue des lepidopteres d^Europa Paris 1846, sie im Genus ^Botys Seite 207 aufgeführt wird, aber als Parietarialis Parreyss, und als Varietät der Sambucalis. Da es nun aber wahrscheinlich ist, dass, wenn Duponchel sie nicht unbe- schrieben kannte, die meisten Sammler sie noch weit weniger als das wieder erkennen werden, was sie wirklich ist, da diese Parietarialis eben jene Stachydalis ist, und nach allem Fug und Recht den altern Namen annehmen muss, so theile ich hier das mit, was mir darüber bekannt geworden ist, und gebe die Artmerkmale au, um die Sammler auf eine wahrscheinlich in ganz Deutschland neben der bekannten Sambucalis nicht selten vorkommende Art aufmerksam zu machen. Stachydalis, oder Parietarialis Mann, die ich in Wiener Exemplaren unter letzterem Namen erhielt, ist von Zinken in der wenig bekannten Ahrenschen Fauna Heft. 4 No. 18 aeschrieben und in Abbildung geliefert worden. Die Abbil- ;lung ist sehr schlecht , in den Flügeln zu breit , die Hinter- llügel rund, und die Flecke braun geworden. Um die lateinische Beschreibung, die wohl Wenigen zugänglich sein J.vird, nicht abzuschreiben , gebe ich die Uebersetzung: • Flügel niedergebogen, braun, die vordem mit 2, die 16 ♦ 244 « hintern mit 3 gelblichen Flecken. — Braunschweig ( Mu- » seum Zinken). Sehr nahe rerwandt mit Sambucalis W. V., »welcher sie ähnlich ist, aber sie ist kleiner, und dadurch » verschieden , dass die Vorderflügel 2 , nicht aber 3 Flecke ■ haben. — Die Raupe löfüssig, dick, runzelig, kahl, etwas • klar, weiss, sie lebt bei Braunschweig in zusammen ge- » sponnenen Blättern der Stachys sylvatiea. « Zinken hebt hier die Hauptunterschiede richtig hervor , über die jedoch einiges zu bemerken ist. Stachydalis ist nur in der Regel kleiner; einzelne Ausnahmen der Sambucalis sind eben so klein , es bleibt mithin als sicheres und standhaftes Merkmal ' nur die Zahl der Flecke. Sambucalis hat nehmlich einen grossen, gelblichen, viereckigen Fleck in der Medianzelle, und einen noch grossem gerundeten in der Ausbiegung der { 2ten Querlinie ; hierzu kommt als 3ter Fleck ein hellgelbliches Dreieck, welches unter dem viereckigen Fleck zwischen den 2 ersten Aesten der Mediauader liegt , und gleichsam das Bindeglied zwischen den 2 grossen Flecken ausmacht. Wenn das Mittelfeld gegen den Innenrand reichlich gelb bestäubt | ist, so tritt dieses kleine Dreieck weniger deutlich hervor, j aber vorhanden ist es immer , und auf der Unterseite nimmt i es auch an dem violetlichen Schimmer der übrigen Flecke | Theil, der sich nie weiter gegen den Innenrand erstreckt. I Dieses kleine Dreieck fehlt der Stachydalis durchaus auf j beiden Seiten , und daran lassen sich beide Arten immer j erkennen. Eine weitere Verschiedenheit bietet die beträcht- j lichere Breite und Kürze der Flügel von Stachydalis; ferner I hat diese die Flecke kleiner, lebhafter gelb, weniger gelbe 1 Bestäubung, und daher ein dunkleres Ansehen. Standhaft I scheint auch das zu sein, dass Stachydalis einwärts von dem l viereckigen Fleck noch einen gelben Punkt hat, beide durch I einen ziemlich schmalen dunkelbraunen Raum getrennt. Sambucalis zeigt zwar auch einen kleinen gelben Fleck gegen , die Basis; er liegt aber diesseits der ersten Querlinie, statt I bei Stachydalis jenseits, und daher sehr weit vom 4eckigen i Fleck entfernt. Endlich hat Sambucalis im männlichen Geschlecht an der Unterseite der Fühler sehr feine Zähnchen, die man mit der Loupe gut erkennt; sie fehlen bei der männlichen Stachydalis, und werden durch eine, wenn auch microscopische , doch deutliche Pubescenz ersetzt. Bot. Stachydalis kommt ausser um Braunschweig und Wien auch in Schlesien vor. Zeller fing bei Reinerz in der Mitte July ein schönes Weibchen im Walde, und die andern, 245 die er besitzt, sind aus der Glogauer Gegend. Beide Arten ! leben vielleicht überall zusammen, denn bei Glogan fliegt I auch Sambucalis, und ein Sambucalis $ fing Zeller bei den Reinerzer Seefeldern nicht weit von der Stelle, wo er Stachydalis erhielt. Doch ist es möglich, dass Stachydalis mehr im Walde , Satnbucalis dagegen mehr in Gärten lebt, wenn man nach ihren Hauptnahruugspflanzen scliliessen darf. Ein neues Genus aus der Familie der ^taphyliiien. Von Dr. H. M. Schniidt-Göbel , in Prag. Hoplouotus mihi. Maxillae mala interiore unco simplici terminata. Ligula elougata, Integra, subacuta; paraglossae breviores, apice rotundatae. Palpi labiales triarticulati , articulo primo paulo m^'ore. Tarsi omnes o-articulati, postici articulo primo elongata. Geflügelt und im Aussehen einer Myrmedonia ähn- lich. Der Kopf ist klein , rund , frei , hinten abgeschnürt, i die Augen klein, nicht vorragend. Die breite, vorne ab- I gestutzte Oberlippe bedeckt die Spitzen der Kiefer kaum. I Die Kiefer sind ziemlich laug, spitzig, nach innen und etwas nach unten gekrümmt, zahnlos. Die äussere Lade der Kinnladen ist kürzer als der Taster, hornig, am Ende schief abgestutzt , behaart , nach innen zu mit einigen langen Borsten besetzt, die eng aneinander schliessen und eine nach innen gerichtete Spitze bilden ; die innere Lade ist viel kürzer als die äussere, der äussere Rand derselben hornig , verdickt und in einen einfachen nach innen ge- krümmten kurzen Hacken geendigt, am innern Rande ledrig und stark bebartet mit einzelnen dazwischen stehenden starken Börstchen. Die Maxillartaster sind ziemlich lang, das 2te Glied so lang als das 3te , dieses gegen die Spitze verdickt, das 4te sehr klein, pfriemenförmig. Das Kinn quer , abgestutzt , sehr schwach ausgerandct ; die Zunge länger als das Iste Glied der Taster, schmal, vorn rundlich zu gespitzt, die Nebenzungeu etwa ein Drittel kürzer als die Zunge, oben zugerundet , nach innen stumpflich spitzig, fein gewimpert; die Lippentaster 3gliedrig, das Iste Glied das längste, die beiden folgenden an Grösse abnehmend. Die Fühler sind ziemlich lang , d. h. sie erreichen fast die Hälfte der Flügeldecken, gegen das Ende zu sch^^ach ver- 246 blickt, die 3 ersten Glieder die längsten und einander fast i gleich, das 4te bis lOte viel kürzer und ebenfalls unter- j einander fast gleich lang, das letzte verlängert, eiförmig, j zugespitzt und fast so lang als eines der 3 ersten. Das j Halsschild ist schmäler als die Flügeldecken, sehr schwach 1 gewölbt. Das Schildchen ist rundlich dreieckig. Die Flügel- decken sind ziemlich so lang als das Halsschild , hinten ein wenig schief abgestutzt, neben dem Aussenwinkel mit einer kleinen Ausrandimg versehen. Der Hinterleib ist so breit als die Flügeldecken , nach hinten allmählig verschmälert, oben flach mit stark aufgeworfenen Rändern, die einzelnen Ringe ebenfalls flach, unten gewölbt. Die Beine sind von mässiger Länge und so gestellt wie bei Myrmedonia; die ! Tarsen an allen Füssen 5gliedrig, am vordersten Paare das Iste Glied kleiner als die übrigen , au den hintern das Iste Glied stark verlängert. Der Name stammt von o'ttXov Waffe und yu^ros Rücken. H. laminatus. Rufo - ferrugineus, punctatus, capite nigro, abdomine brunnescente , hoc supra segmento primo laminato , secundo medio tuberculato , quinto apice protuberantia transversa plana. — Long. 3 liu. mens. Paris. Der Kopf ist klein, rund, schwarz, fein und sehr zerstreut punktirt: das Maul rothgelb. Die Fühler sind gelbroth, und erreichen die Mitte der Flügeldecken. Das Halsschild ist so gestaltet wie bei mehreren Philonthus- Arten, wenig schmäler und ziemlich so lang als die Flügeldecken, breiter als lang, vorn verschmälert, au den Seiten stark gerundet , hinter der Mitte am breitesten , hin- ten in einem flachen Bogen abgerundet , von vorne nach hinten sehr schwach, querüber aber, besonders vorne, etwas stärker gewölbt, fein punktirt mit einer sehr feinen ver- loschenen Mittellinie, die hauptsächlich nur dadurch bemerklich wird, dass die rostrothen, ziemlich sparsamen Haare, die beiderseits schief nach aussen stehen, auf ihr gerade nach hinten gerichtet sind, und sich zum Theil aneinander legen. Das Schildchen ist klein, rundlich, dreieckig und punktirt. Die Flügeldecken sind von derselben Farbe wie das Hals- schild, wenig breiter und kaum Imiger als dieses, an den Seiten gerade , hinten etwas breiter als vorne , schief nach innen abgestutzt und dabei scdir schw^ach gerundet, neben den Hinterecken ausgerandet und hinter dem Schildchen etwas eingedrückt. Die Oberseite ist dicht mit querstebenden. 247 ; schief nach vorne eingestoclieneu , fast dachziegelartigen Punkten mul rostrothen Härchen besetzt, daher matter als das etwas glänzende Halsschild. Der Hinterleib ist rothbraun, glänzend, massig lang, vorne so breit als die Flügeldecken, nach liiiiten allmählig verschmälert mit stark aufgeworfenem j Rande ; die einzelnen Ringe an der Basis gi ob und weit- läutig punktirt, doch so, dass die Punktirung an den hintern Ringen immer schwächer und zerstreuter wird. Auf dem Isten Ringe erhebt sich ein senkrecht stehender, der Quere ^ nach platt gedrückter , oben gerade abgestutzter Zahn , oder wenn man will eine querstehende schmale Platte, auf dem 1 2teu steht ein stark erhabenes spitzes Höckerchen und auf dem 5ten am hintern Rande ein schwacher, fast halbmond- förmiger Querwillst, der an beiden Enden von einem kleinen Höckerchen begränzt wird , und nach vorne ein schw^aches ! Grübchen umfasst. Die untere Hälfte des letzten Ringes ist , bei dem einzigen vorhandenen Exemplar, das ich für ein Männchen halten möchte, zugespitzt; die Genitalien - Klappen ! sind ganz zurückgezogen und daher nicht sichtbar. Die ; Unterseite ist so gefärbt wie die Oberseite ; die Punktirung I der Hinterleibs -Ringe schwächer, die Haare aber dichter und länger. Die Beine sind gelbroth. Dieres ausgezeiclinete Käferchen wurde Anfangs April von Hrn. Stud. jur. Otto Jöudl, einem fleissigen und ge- schickten angehenden Entomologen, in der Nähe von Prag ; in einem Laubwüldchen unter abgefallenen Blättern gefunden. Er brachte es zu mir , mit der Bitte , ihm diese muthmass- liehe Myrmedonia, die er in Erichsons Käfer der Mark und Märkels Myrmecophilen II. nicht auffinden könne, zu be- j stimmen. Die nähere Untersuchung wies bald nach, dass ich ein neues Genus vor mir hatte. — ln der Nähe liefen einige Ameisen herum , deren Species er mir aber nicht angeben konnte, da er sie, die Neuheit seines Fundes beim Fange nicht ahnend, keiner Aufmerksamkeit wmrdigte. Viel- leicht ist es , wie mancher bisher so seltene oder neu aufgefundene Staphylin ein Myrmecophile , weswegen ich die Aufmerksamkeit aller Sammler, die sich besonders auf diese verlegen, darauf hinzuleiten wünsche. Nach den äussern Kennzeichen hat dieser Käfer viel Aehnlichkeit mit der von Erichson (Gen. et Spec. Staphyl.) beschriebenen M. obscura Fahr, aus Ostindien, spinigera Er. aus Aegypten und armata Er. vom Cap. Es w'äre daher inöglicli, dass diese 3 Arten keine Myrmedonien sind, sondern zu 248 HoploDotas gehören, worüber uns der verehrte Verfasser des oben angeführten Werkes wohl Auskunft geben wurd. Die neue Gattung zeigt durch den Bau der Maxillen einige Verwandschaft mit Dinarda , vermöge der Gestalt der Zunge mit Eur^msa und Silusa, und erinnert durch die überall Sgliedrigen Tarsen, von denen aber das Iste Glied an den Vorderfüssen nicht leicht zu unterscheiden ist, an Gymnusa; die Paraglossen, die Lippe und die Maxillartaster aber sind fast wie bei Myrmedonia, in deren Nähe ich es auch einstweilen belassen möchte. Entoniolog^iii^clie Benierkiiiig'eii. Vom Director Dr. K, SufTrian in Siegen. ( Schluss. ) 15. Seit der letzten in Sturm’s Käfern Deutschlands Bd. 3. gegebenen Aufzählung der grossen deutschen Carahen st deren Anzahl noch durch manche schöne Entdeckung vermehrt worden, aber es ist auch ziemlich allgemein an- erkannt , dass die Anzahl der bis dahin und namentlich auch von Sturm angenommenen Arten zu gross ist, und bei der Veränderlichkeit der von diesem Autor vielfach als Art- .merkmal benutzten Sculptur der Deckschilde einer bedeuten- den Reduction bedarf. Mehrere Nachweisungen über das Zusammensfellen solcher Artenreihen haben wir in der April -Nr. durch Dr. SchauiiPs Beitrag zur Kenatniss der von Sturm beschriebenen Carabicinen erhalten; ich will daher hier nur eine dieser Reihen genauer verfolgen , über welche ich meine Ansicht bereits anderswo (in Germar’b Zeitschrift IV. S. 171) angedeutet habe, und hoffe dieselbe zu einem höiiern Grade von Wahrscheinlichkeit erheben zu können, als es mir damals bei geringerer Vollständigkeit der mir vorliegenden Mittel - und Zwischenformen möglich war. Dass der allbekannte Carabus violaceus Linn. zu den hinsichtlich der allgemeinen Körperform veränderlichsten Caraben gehört, ist eine Ueberzeugung , die sich Jeder durch den Vergleich einer grossem, selbst aus einer und derselben Gegend stammenden Anzahl von Individuen so- gleich verschaffen kann. Nicht allein zeichnen sich die Männchen durch die schmälern, mit fast parallelen Seiten- rändern erst vom letzten Drittel der Länge an plötzlich convergirenden Flügeldecken von den Weibchen auffallend aus, sondern auch der Grad, bis zu welchem bei den letztem m die grösste Breite hinter der Mitte der Flügeldecken seit- wärts banchig hinaastritt, ist nach der Individaalitat der einzelnen Stücke so verschieden , dass man oft kaum dieselbe Art vor sich zu haben glaubt, und ergiebt dadurch unwider- sprechlich , dass , um den C. violaceus von den zunächst stehenden Arten mit Sicherheit zu unterscheiden, auf den Umriss weiter kein sonderlicher Werth gelegt werden darf. Eben so unbeständig ist der Bau des Halsschildes. Bei den meisten Stücken wird zwar, wie es Dejean verlangt, die mittlere Länge von der grössten etwas vor die Mitte fallen- den Breite noch ein wenig übertroffen, auch verengt sich der Umriss nach hinten , so dass die Seitenränder vor den Hinterecken deutlich ausgeschweift, die Hinterecken nieder- gedrückt, und die Eindrücke in denselben durch einen leichten , vor dem Hinterrande hinziehenden Quereindruck verbunden sindj aber von denselben Fundorten erhält man Stücke , bei denen die mittlere Länge der grössten Breite des Halsschildes gleichkommt, und eben so sind die Länge der Hinterecken selbst , die Stärke der Eindrücke in den- |Selben, der Grad der Ausschweifung am Seitenrande, selbst die Sculptur der Oberfläche so wandelbar, dabei so ganz ohne allen Zusammenhang mit dem Umrisse der Deckschilde, dass auch diese Merkmale zur Artunterscheidung nicht weiter brauchbar erscheinen. Daher hat auch schon Erichson die jioch von Gyllenhal und Dejean benutzte Gestalt des Hals- schildes nicht weiter berücksichtigt: übrigens lassen sich dieselben Verschiedenheiten im Bau dieses Theils bei den in den Sammlungen unter dem Namen C. purpurascens gehenden Individuen nachweisen; und, um hier nur 2 sehr auffallende solcher Verschiedenheiten zu berühren, so zeigt das typische Exemplar der Fabricischen Sammlung ein Halsschild, welches hinterwärts eben so sehr verengt und so tief aus- geschiiitzt ist, als man es bei Car. marginalis findet, während bei einem von Dejean an Germar gegebenen Stücke die Seiteuränder von der grössten Breite des Halsschildes an hinterwärts schräg, aber geraalinigt convergiren. Zur Unterscheidung der verwandten Arten dieser Gruppe bleibt daher nur die Sculptur der Deckschilde übrig, und deren Veränderlichkeit war bei einer Reihe hiergehörender Formen schon dem Grafen Dejean so einleuchtend geworden, dass er (vergl. Sp. gen. II. 133.) seiner eigenen bessern üeber- izeugung zuwider den C. exasperatus, azurescens und Germarii inur »poiir ne pas se raettre trop cn Opposition avec les autres 250 entomologistes « als eigne Arten beibebielt. Das allinälige Uebergehen nicht allein der eben genannten, sondern noch einer Reihe anderer Arten lässt sieh, wie ich glaube, in folgender Weise genügend nacliweisen. «. Bei demjenigen Käfer, den ich als den eigentlichen und normalen C. violaceus Lin. betrachte , ist die ganze Oberfläche der Deckschilde mit feinen Körnchen dicht besäet. Letztere sind sämmtlich länglich , etwa doppelt länger wie breit, von vorn nach hinten schräg ansteigend und am j Hintenande scharf abgesetzt, so dass die Oberfläche von J hinten nach vorn rauli erscheint. Sie sind von der Naht t ab bis zur Mitte am dichtsten gedrängt, nach Ieigen’s Beschreibung der Beris obscura bezieht sich entweder auf ein Weibchen dieser Abart, das sich ganz in der von ihm angegebenen Weise von Beris tibialis unterscheidet, ausserdem aber durch viel breitere Stirn, kürzere Fühler und dunklere Flügel ausgezeichnet ist, oder auf das Weibchen der folgenden Art; vielleicht kommt auch Beris angustifrons in einer ähnlichen Färbung vor; ein Name, dessen Deutung so zweifelhaft ist, steht am besten unter den Synonymen. — Macquart's Ber. obscura ist eine blosse Copie der Meigenschen. Zetterstedt's gleichnamige Art ein sonst normales Männchen mit Sstrahligem Schildchen. Die von Meigen im 7ten Theile gegebene Beschreibung der Ber. sexdentata passt nur auf das Weibchen, obgleich er ausdrücklich sagt, dass er beide Geschlechter vor sich gehabt habe. — Da die Anzahl der Strahlen des Schildchens für diese Art durchaus nicht characteristisch ist , so wäre es wohl gerathener sie Ber. chalybeata zu nennen , in- , dessen ist Ber. sexdentata der ältere Name, so dass ich ihn mit den passenderen zu vertauschen mich nicht getraut habe, namentlich da er bereits von Zetterstedt auf beide Geschlechter angewendet worden ist. Der Unterschiede gegenwärtiger Art von den nachfolgenden beiden soll bei diesen gedacht werden. ( Schluss folgt. ) Snicilt^en j ^ Äadjvtdjf cn. Hr. Christ. Handschuch in Erlangen, weicher sich hinsichtlich seiner Befähigung und Reellität auf Hrn. Dr. Küster i daselbst bezieht, mit welchem er 1841 und 1842, und auf Hrn. Dr. Rosenhauer ebendort, für welchen er 1843 in Istrien gesammelt hat, beabsichtigt iiu Deceinber c. nach Portugal zu reisen und dort Insecten zu sammeln. Zur theilweisen Deckung der Kosten will er Actien ausgeben zu 28 Gul- den rh. = 16 Rt. prenss., wovon J = 12 Rt. spätestens bis Ende October c. einzuzahlen. Der Rest kann im Juli 1847 berichtigt werden, wo die Actionairs folgendes zu J erwarten haben : 450 ganz reine Coleoptern oder nach W ahl ' Hemipteru, welche 200 Species (dieselbe in höchstens 3 E.xem- plaren) enthalten, auf eine Actie. Auf zwei Actien zu- sammen: 800 Stück in 400 Species. Auch halbe Actien ® werden abgegeben. ^ Auf Lepidoptern, Diptern, Hymenoptern &c. werden -j Bestellungen gern notirt. ^ . Sollten die Unruhen in Portugal von Dauer sein, so wird im südwestlichen Spanien gesammelt. ; Hij( Druc^ von F. Hesicnland. Entomologische Zeitnng lierausg’egeben von dem entomologi sehen Vereine z u Redaction: In Commission bei den ßuch> C. A. Dohrn, Praeses \ HpcV^rpin« bandlungen von E. S. Mittler in Dr.H. Schaum, Secretair/ * Berlin und Dyk in Leipzig. S". 9. Jahrgang. Scptbr. 1846. Inhalt, Replik von v. Motschulsky. Duplik. Loew: DifS Gattung Beris. (Fortsetzung.) Bouche: Bemerkungen über einige Blattwespen-Larven. Boie: Entomologische Beiträge. Intelligenz. Antwort auf die ln IVo. 2 des Jahrganges 1846 dieser Zeitung auf pag. 60 über meine Schriften enthaltenen Bemerkungen. Von Victor v. Mlot^hulsky» Weit entfernt mich in ausführliche Erörterungen über den betreffenden Gegenstand einzulassen , halte ich es für meine Pflicht, die Unwahrheiten, die in den Behauptungen des anonymen Referenten enthalten sind, näher zu beleuchten: Erstens ist es eine Unwahrheit, dass ich Ptilien ! im Bull, de Moscou einzeln und ohne Abbildungen beschrie- I ben habe ; denn was ich im Bulletin 1843 über einige Arten gesagt , ist nur eine Andeutung als Anhang zu den in Ameisenhaufen sich findenden Insecten und nicht Beschrei- bungen, was ich dagegen im Bulletin 1845 gegeben habe, ein geschlossener Aufsatz über die russischen Arten mit Abbildungen und Beschreibungen. In den Bulletins 1843 und 1844 sind aber vom Grafen Mannerheim einige Ptilien ausführlich beschrieben worden und wenn diese in Gillmeister’« 18 266 Trichopterygia ignorirt werden, so wird sich wohl der grösste Theii des entomologischen Publikums über diese bequeme Abfertigung früherer Schriften und Schriftsteller | in einem wie der Rezensent sagt : «ausgezeichneten i Werke« nicht nur wundern, sondern auch mit mir solche unwissenschaftliche Neuerungen entschieden tadeln. Das Ignoriren der von mir erhaltenen Insecten und Namen, seitens des Herrn Gillmeister, hat aber noch eine andere Bedeutung, da ich ihm, auf sein Ansuchen, fast alle meine Ptilien zur Ansicht und Beschreibung übersandte und dafür als Dankbarkeit das völlige Ignoriren erndtete. Dieses sind w'ohl die schönen und richtigen Grundsätze, denen der j Hr. Rezensent beipflichtet und auf die er seine neuen | Prioritätsgesetze begründen will. Zweitens ist es eine Unwahrheit, wenn der Rezensent sagt: »31 Arten dieser Familie, die ich in Russ- land gefunden haben will«, denn ich habe sie wirkli ch i gefunden und in meiner Broschüre über diese Kerfgruppe j 1845 beschrieben und abgebildet. Da diese Arten oder | wenigstens die von mir aufgestellten Hr. Gillmeister bei der | sogenannten Reduction mit andern verwechselte, was ich i aus dessen Briefe vom 25. Januar 1845 ersehen konnte, i so hatte ich gar nicht nöthig, die Publikation der Trichop- terygia abzuvvarten, und jeder wird daher, auch ohne den apodiktischen Ausspruch des Rezensenten, sich überzeugen können, welche Ansicht die richtige ist. Was Letzterer übrigens von dieser meiner Broschüre sagt , ist in merk- würdigem Widerspruche mit dem was Graf Mannerheitn in seiner Kritik über dieselbe Schrift im Bulletin de Moscou 1846, | No. 1, pag. 251 bemerkte, und giebt dem entomologischen I Publikum eine herrliche Gelegenheit, die Gewissenhaftigkeit I und Wissenschaftlichkeit der Kritiken des Hrn. Rezensenten j zu beurtheilen, Tschugueff, den 7. Juni 1846, D u p 1 i k. Soweit die Reclamation. - Ich habe hierauf folgendes i zu bemerken: Wenn die literarischen Anzeigen von Gillmeister’sTrichop- | terygia und Küster’s Käfer Europa’s auf p. 62 mit der Chiffer | H. S. unterzeichnet sind, kann wohl zuvörderst der Schein der Anonymität nicht auf dieselben fallen. Bei tlem Umstande dass ich in jeder Zeitungs- Nummer als Mitredacteur genannt 287 bin , kann diese Abküi znng , deren ich mich in der entomol. Zeitung auch sonst oft bedient habe, wohl keiner Verkennung unterliegen. Was nun die angeblichen Unwahrheiten betrifft, die Hr. V. Motschnlsky « näher beleuchtet » , so ist meine Ant- wort auf das - Erstens « folgende. Ich habe p. 60 von den -unwissenschaftlichen Publicationen« des H. v. M. gesprochen, mit keinem Worte gesagt, dass H. v. M. Ptilien einzeln und ohne Abbildungen beschrieben habe. Aus dem »Auch« wo- mit ich den Satz begonnen , ( » Auch können wir es dem Verf. nicht verargen, dass er die unwissenschaftlichen Publi- kationen des H. V. M. igiiorirt hat « ) geht wohl auch klar genug hervor, dass die demselben vorhergehenden Bemer- kungen sich auf H. v. M’s. literarische Thätigkeit noch nicht beziehen. So wohl es nun H. v. M. ansteht , wenn er in richtiger Selbsterkenntniss (Bull, de Mose. 1846 p, 372) einen möglichst geringen Werth auf seine Aufsätze legt und auch im Obigen einen derselben eine »Andeutung als Anhang« nennt, so wird seine Bescheidenheit doch nicht soweit gehen, dass er selbst dasjenige, was er Bull, de Mose. 1844 p. 810 und Guerin Rev. Zool. 1844 p. 445 über die Gattungen der Ptilien geschrieben hat, als gar nicht publicirt ansehen will, üebrigens glaube ich nicht nöthig zu haben, mich dagegen noch besonders zu verwahren, dass ich jemals H. v. M’s. »Andeutungen«, »Bemerkungen«, »Anhänge« oder wie die Aus- drücke für dieses Genre der Publicationen sonst noch lauten mögen, für Beschreibungen könnte angesehen oder gar aus- gegeben haben. Was »den geschlossenen Aufsatz des H. v. M. über russische Ptilien mit Abbildungen und Beschreibungen« im Bull, de Mose. 1845 no. IV. betrifft, so halte ich zwar auch diese »Beschreibungen« noch für keine; von diesem Aufsatze konnte indessen bei der Anzeige von Gillmeister’s Buche in der angegebenen Weise desshalb nicht die Rede sein , weil derselbe erst 5 bis 6 Monate nach Gillmeister’s Werke erschienen ist, es mithin keiner Rechtfertigung für diesen Schriftsteller bedurfte, dass er denselben unberücksich- tigt gelassen hat; mir seihst ging dieser Aufsatz direct von Moscau erst Ende .Januar zu, als ich bereits die Correctur der Februar -Zeitung besorgte, so dass ich nur noch in einer Note Gelegenheit fand, durch Gegenüberstellung mit Gill- meisteFs Arbeit auf den Werth desselben hinzuweisen. Wenn nun ferner, um H. v. M. Satz für Satz zu folgen, die von Mannerheim Bull, de Mose. 1843 und 44 beschriebenen 18 * S6g 3 Trichopterys-Arten, grandicöllis, picicornis nnd longicornis Ton Gillmeister nicht ignorirt, sondern p. 45, p. 50 und p. 80 seines Buches citirt werden, so fallen mit der Unwahrheit, dass er sie ignorirt habe, von selbst alle weitern Folgerungen weg, die H. v. M. an dieselbe knüpft. Wenn H. v. M. so- dann von dem Ignoriren seiner lusecten und Namen seitens des Hrn. Gillmeister sagt, dass er es als Dank für seine Mittheilungen erndte, so übersieht hier H. v. M. , dass Gill- meister, wenn er schon die Publicationen ihres Werthes halber ignoriren musste, doch auf p. X. der Vorrede seinen Dank für die mitgettieilteu Insecten ausgesprochen hat, H. V. M. übersieht die Ehre, welche ihm zu Theil wird, wenn im Gillmeister’schen Buche seine Sammlungsnamen (in der Regel gleich zu 2 und 3 bei einer Art) citirt werden. Die Declamationen , in die H. v. M. im ersten Satze über die schönen und richtigen Grundsätze, denen ich beipflichte, über die neuen Prioritätsgesetze, welche ich begründen w'olle und über die Dankbarkeit des Hrn. Gillmeister ausbricht, beantworten sich eben so leicht. So lange noch oberfläch- liche Andeutungen und liederliche Bemerkungen, überhaupt Aufsätze, die unter aller Kritik sind, gedruckt werden, eben so lange wird in wissenschaftlichen Werken nicht alles Gedruckte berücksichtigt werden können *). Und so lange es noch naturwissenschaftliche Zeitschriften giebt, die Angesichts einer zu erw^artenden Monographie einer Gruppe einzelne Beschreibungen und Diagnosen von Arten dieser Gruppe publiciren, deren klar zu Tage liegender oder selbst oflfen eingestandener Zweck ist: »pour prendre date«, so lange z. B. Guerin’s Monatsrevue, während die Bogen der Lacor- daire’schen Monographie der Erotylen schon der Presse übergeben wurden , noch mangelhafte Gattungs - und Art- beschreibungen dieser Gruppe liefert , um Hrn. Hope und Hrn. Guerin recht viele Mihi’s zu verschaffen, oder so lange sie Diagnosen wie die des Hrn. Alibert über die Ptilien (1844 p. 51) veröffentlicht, unmittelbar nachdem es bekannt gew^orden ist , dass Gillnieister diese Gmppe seit Jahren einem besonderu Studium unterw orfen hat und jetzt bearbeiten will, eben so lange werden die Gesetze der Piiorität nicht *) Ganz im Einklänge mit der hier ausgesprochenen Ansicht äussert sich Lacordaire Monogr. d. Phytoph. über einen Auf- satz des Hrn. Gistl, der noch nicht einmal mit denen des Hrn. Grimmer und H. v. M. auf gleicher Stufe steht »de tels travaus sont k mes jeux comme »'ils n'existaiem päs «. m in ihrer ganzen Strenge anfreclit erhalten werden können. Bei der Gegenseitigkeit aber, welche heutzutage unter allen an- ständigen Entomologen herrscht, noch eine besondere per- sönliche Dankbarkeit für die Mittheilung einiger Insecten zur Ansicht beanspruchen zn wollen, das heisst verkennen, dass der weit überwiegende Vortheil dem Mittlieilenden zu Gute kommt, der auf diese Weise in den Besitz sorgfältig geprüfter Original exemplare gelangt. Ad 2. Auch hier erledigt sich H. v. M’s. Tirade: »Es ist eine Unwahrheit« ganz einfach damit, dass es sich nicht darum handelt, ob H. v. M. die Thiere wirklich gefunden hat oder nicht, sondern ob es wirklich neue Arten sind oder nicht, die H. v. M. gefunden hat. Da die Ansicht des H. V. M. hier dem ürtheile Gillmeister’s entgegensteht, da ferner Gillmeister’s Urtheil dadurch noch an Gewicht gewinnt, dass zwei Entomologen wie Erichson in seiner Naturgeschichte der Käfer Deutschlands und Aube in seinen brieflichen Mit- theilungen die Arten in demselben Umfange wie Gillmeister angenommen haben, so wird uns H. v. M, wohl gestatten, so lange an der Wirklichkeit seiner Arten wenigstens zu zweifeln, bis wir uns weiter unten aus einer Analyse »seines geschlossenen Aufsatzes über russische Ptilien « ein Urtheil über den Werth seiner Aussprüche und seiner Leistungen überhaupt werden gebildet haben. In den nachfolgenden Worten »so hatte ich auch gar nicht nöthig, die Publication der Trichopterygia abzuwarten &c.« lässt sich aber H. v. M. eine entschiedene Verdrehung meiner Woite zu Schulden kommen. Nicht das war es, was ich verlangt hatte, dass H. v. M, die Publication abwarten sollte, sondern er sollte abwarteu, bis ihm die, wie er wusste, im Sommer 1845 publicirte Monographie zugegangen war und von ihm zu Rathe ge- zogen werden konnte, ehe er im letzten Quartal des Bull, d. Mose. 1845 seine » Beschreibungen « veröflpentlichen liess. Ist schon, wie bemerkt wurde, das Verfahren seitens gewisser Entomologen eben nicht neu, einzelne Beschreibungen von Gattungen und Arten, ohne weiteres Studium der Gruppe, kurz vor Erscheinen einer Monographie in die Welt zu setzen, ein Verfahren bei welchem die Eitelkeit der Verfasser gewöhnlich schlecht genug gefahren ist, so bleibt doch H. v. M. der Ruhm unangefochten, der Erste gewesen zu sein, der nach dem ihm wohlbekannten Erscheinen einer Monographie, denselben Gegenstand behandelt hat, ohne auf die Existenz der früheren Bearbeitung auch nur im mindesten Rücksicht zu 270 nehmen. Dieser Umstand könnte es allein schon rechtfertigen, wenn gegen H. v, M. dasselbe Verfahren angewendet werden sollte, welches er gegen seinen Vorgänger beobachtet hat. Im vorliegenden Falle wird es aber durch den wissenschaft- lichen Unwerth seiner Arbeit noch räthlicher, ganz von derselben zu abstrahiren. Wenn H. v. M. aus dem Widerspruche meiner Aeusserungen p. 60 not. mit dem was Graf Mannerheim über seinen Aufsatz Rull. d. Mose. 1846 p. 251 bemerkt , den am Ende seiner Antwort ausgesproche- nen Schluss zieht, so muss ich es Graf Mannerheim über- lassen, wie er das 1. c. ausgesprochene T.ob *) verantworten will; für mich erwächst daraus die Nöthigung, zunächst gerade die Arbeiten des H. v. M. über die Ptilien, sodann das ganze literarische Treiben desselben in seinem wahren Lichte darzustellen. Die ersten Bemerkungen des H. v. M. über die Familie der Ptilien finde ich Bull. d. 3Iosc. 1844 p. 819. Dort werden drei Gattungen »unterschieden«. Dies geschieht in folgenden Worten : » T r y ch o p t e r v x f sic 1) \vnrde von Kirby auf Trychopteryx (soll Silpha heissen) evanescens Marsh, gegründet und umfasst daher die convexen Arten; die glatten, kurzen und behaarten müssen dasshalb P tili um bleiben; die langgestreckten, behaarten und uiigeflügelten Arten unter- scheide ich als drittes Geschlecht Ptinella«, Bull. d. Mose. 1845 p. 46 wird zur Characteristik der Gattung Ptinella noch gesagt: » les Ptinella manquent d'yeux et d’ailes«. Es war H. V. M. Vorbehalten, mit Ausdrücken wie »glatt, kurz, behaart, convex, langgestreckt,« Gattungen auch nur «anzu- deuten • , und es ist uns in der That kein Beispiel bekannt, wo ein anderer Entomolog es bis zu diesem Grade von Leichtigkeit in der »Andeutung« von Gattungen zu bringen gewusst hätte. Wir müssen diese Sätze indessen noch etwas näher in’s Auge fassen. Hätte H. v. M. sich die Mühe nicht verdriessen lassen, Kirby’s Introduction to Entomology nach- zusehen, so würde er zuvörderst gefunden haben, dass Kirby die Gattung Trichopteryx auf Dermestes atomarius Degeer, Silpha minutissima Marsh., l.athridius fascicularis Herbst *') Unsere Leser dürfen sich übrigens nicht über dieses Lob täuschen lassen, auf welches H. v. M. hier pocht. Graf Mannerheim sagt , im Vergleiche mit den übrigen Schriften des H. V. 31. , diese 31onographie sei » en general louable a, spricht aber an derselben Stelle von » descriptions tres courtes. pour la pliipart asser comparatives pas assez detailleesff. 271 gegründet hat, also gerade auf die Arten, die nach H. v. IVrs. militairischera Stile Ptilien bleiben » müssen «. Was sodann die Glätte betrifft, die nach H. v, M. seinen Ptilien eigen- thümlicli sein soll , so bedeutet der Ausdruck glatt im Deut- schen entweder nicht behaart oder nicht punktirt ; die erste Bedeutung ist hier durch das nachfolgende Wort behaart ausgeschlossen; der Ausdruck kann also nur besagen nicht punktirt. Nun trifft es sich aber ganz zufällig, dass Ptiliura fasciculare recht stark und Pt. atomariiim recht dicht punk- tirt ist, es trifft sich ganz zufällig, dass gerade der Gattung Trichopteryx Marsh, die allerglatteste Art Tr. laevigata Gillm. angehört. Es trifft sich eben so zufällig, dass während Behaa- rung als Eigenthümlichkeit der Ptilien und Ptinellen angegeben ist, gerade die Art welche H. v. M. als Typus der Gattung Trichopteryx hinstellt, Tr. evanescens, wohl die längste und gröbste Behaarung in der ganzen Familie hat. Es trifft sich immer noch zufällig, dass während den Ptinellen Flügel und nach Bull. d. Mose. 1845 p. 46 Augen abgesprochen werden, sämmtliche von H. v. M. Bull. p. 819 genannte Ptinellen sowohl Flügel als grosse, deutlich facettirte Augen haben. Es trifft sich somit zufällig, dass von den obigen »Andeu- tungen», so oberflächlich sie auch zu halten sich H. v. M. eine anerkennenswerthe Mühe gegeben hat, kaum ein einziges Wort richtig ist. Ich zweifle nicht, dass H. v. M. auf diese Darlegung eben so geistreich zu antworten weiss , wie er dies Bull, d Mose. 1846 p. 3T3 auf eine Kritik des Grafen Mannerheim gethan hat, dass er seine Aufsätze als »simples specialites de sa Collection« publicirt habe, also wohl nicht in dem Glauben, dass sie auch nur dem kleinsten Theile nach richtig oder gründlich seien. Wir begegnen einem neuen Artikel des H. v. M. über dieselbe Familie in Guerin’s Rev. zool. 1844 p. 445. Hier werden dieselben drei Gattungen zum Theil durch dieselben Angaben charakterisirt, welche ich so eben besprach, bei Ptili- u m wird aber noch hinzugefügt, dass die Arten dieser Gruppe ein nach hinten nicht verschmälertes Halsschild und abge- kürzte Flügeldecken haben. Derselbe Zufall, der H. v. M. schon so oft mitspielte, fügt es auch hier wieder, dass beide Charaktere einer Art zukommen , die H. v. M. selbst zu Ptinella bringt, (Pt. bicolor = Trich. suturalis Heer), und dass umgekehrt eine von H. v. M. als Ptilium aufgeführte Art, Trich. testacea Heer, ein sehr deutlich nach hinten verschmälertes Halsschild besitzt. Ptinella wird hier weiter 272 charakterisirt durch die stark abgestutzten Flügeldecken, die viel kürzer sind als das Abdomen; der Zufall, der nachgerade boshaft zu werden aufängt , fügt es wiederum, dass H. V. j\l. Arten Avie oblonga Märkel und iriinutissima Weber als Ptinellen aufführt, deren Flügeldecken das ganze Abdomen vollständig bedecken! Vielleicht ist aber auch dieser Artikel nur »comme simple specialitd de sa collection- und ebenfalls ohne die Prätension geschrieben , dass die Angaben irgendwie richtig wären. Die neue Aera für die Kenntniss der Ptilien beginnt vermuthlich mit dem »geschlosse- nen Aufsatze» des H. v. M. Bull. 1845 IV. p. 404, von dem Avir geAvüss nichts Kleines erwarten dürfen, da H. a'. M. sich hier zum dritten Male in denselben Gegenstand vertieft hat. Diesen »geschlossenen Aufsatz« beginnt H. v. M. damit, uns zu benachrichtigen, dass die Veranl assung desselben der Aus- spruch Gill meister’s gewesen sei : “Unter den ihm von H. v. M. mitgetheilten Ptilien habe sich keine neue Art gefunden “. Also weil Gillmeister keine Art derselben als neu erkannte, publicirt hier H. v. M. unter 35 Arten zwanzig angeblich neue ! Die Ptilien sagt sodann H. v. M. -scheinen in der Mitte »zu stehen zAvischen Brachelytren und Xylophagen (!). Ich »bringe sie mit den Lathridien, Salpingen, Clypeaster, Lim- »nichus und Scaphidien in eine Familie Tenuicornii (sic), » die durch lange und dünne Fühler mit zwei stark erwei- »terten Wurzelgliedern sich auszeichnet. Die eigentlichen » Ptilien sind Pentameren, haben Laufbeine und federartig ge- » spaltene Flügel. Ich theile sie in die Gattungen Ptiuella, » Trichopteryx und Ptilium «. Dieses ist Avörtlich die ganze Einleitung über systematische Verhältnisse und zoologische Charaktere der Ptilien als Käferfamilie in dem »geschlossenen Aufsatze des H. v. M. über russische Ptilien «. Vielleicht dass aber der Verfasser bloss über russische Ptilien hat schreiben AA^ollen, und dass diese keine anderen Charaktere als die angegebenen besitzen. Möglich auch, dass diese Sätze um so schwerer an Inhalt Aviegen , je geringer sie ihrem Umfange nach sind. Wir müssen sic desshalb etwas näher betrachten. — Es ist noch kein halbes Jahr her, seit wir durch H. V. M. Bull. d. Mose. 1845 p. 4 belehrt Avurden, dass die Ptilien , Aveil sie sich von animalischen und vegetabilischen in der Zersetzung begriffenen Materien nährten und oft mit den Resten ihrer Nahrung bedeckt Avären, mit den Pselaphi- nen, Clavirornen, Globicornen. I.arn?^llioornen und Lucaninen ??3 in eine Familie — Rhypophaga vonH. v. M. genannt — gehörten, jetzt bilden sie plötzlich eine Familie nicht mehr mit diesen, sondern mit Saipingen, Lathridien, Clypeaster &c. Man sieht, wie fruchtbar H. v. M. an umfassenden systemaii- schen Ideen ist, man sieht, wie es auch stets neue Beobach- tungen und Untersuchungen sind, die er als Grundlage seines systematischen Schaffens benutzt. Im Anfänge des Jahres 1845 waren es faulende vegetabilische und animalische Sub- stanzen, die ein Käfer frass, und der Umstand, dass er oft mit Resten seiner Nahrung bedeckt war, die demselben eine Stelle in H. v. M’s. Systeme anwiesen; Ende 1845 sind es dünne und lange Fühler, mit zwei erweiterten W urz elgliedern. Mag diese »Auszeichnung« auch noch so vielen Käfern zukommen, ihr gegenüber können natürlich die Verschiedenheiten nicht in Betracht kommen, welche die als »Tenuicornii« vereinigten Käfer in der Bildung des Horn- skoletts, in der Zusammensetzung des Hinterleibes, im Bau des Kopfes und der Mundtheile, in der Zahl und Gestalt der Fussglieder &c. &c. &c. unter einander darbieten. Nur den bisherigen kurzsichtigen Systematikern konnten diese Verschiedenheiten wichtig genug erscheinen, um Saipingen und Ptilien, Lathridien und Scaphidien, Limnichus und 1 Clypeaster als die allerdifferentesten Käfer anzusehen, die es nur geben könne. Sagt uns doch auch H. v. M. Bull. d. Mose. 1845 p. 3 und 4, dass es nicht solche »Specialitäten« sind, die er bei Aufstellung von Abtheilungen vor Augen hat, sondern »Pensemble, qui rattache les grandes coupes entre u elles». Dieses Ensemble verbindet aber natürlich die mit einem I Rüssel versehenen Saipingen mit Ptilien, Clypeaster &c.! » Die Ptilien « hiess es weiter • sind pentamer , haben , Laufbeine und federartig gespaltene Flügel«. Mit dem I unfehlbaren Ansspruche • die Ptilien sind pentamer • hat ' H. V. M. die Frage nach dem Bau der Füsse, welcher eine so lebhafte Controverse zwischen Heer und Schiödte hervor- gerufen, und dessen Ermittelung Erichson und Gillmeister so viel Mühe gemacht hat , erledigt. » Das ento mologische Publikum würde eine herrliche Gelegenheit haben , die Ge- wissenhaftigkeit und "Wissenschaftlichkeit meiner Kritiken zu beurthcilen« (ob. p. 266), wenn ich, um mich zu überzeu- gen, dass H, V. M. jemals den Fuss eines Ptilium mit der Loupe und dem Mikroskope angesehen hat, einige nähere Mittheilungen erfahren möchte, wie H. v. M. die Form und die Verhältnisse dieser fünf Glieder gefunden hat. »Sie sind 274 pentamer« und damit Basta. Wenn sie es nun aber znver- lässig nicht sind (ich verweise auf Erichson’s und Gill- meisters übereinstimmende Beobachtungen), wenn Laufbeine mehr als neun Zehnteln aller Käfer, nicht weniger als allen zukomrnen, die keine Schwimmbeine haben; wenn es ferner Ptilien giebt, deren Flügel ganz verkümmert sind, und die H. V. M. selbst bisher als Zügellose Gattung Ptinella abzu- sondern gewohnt war, so triftt es sich wieder ganz zufällig, dass von diesem Satze , dem einzigen mit welchem H. v. M. die Ptilien als Gruppe charakterisirt, kein einziges Wort richtig oder irgend bezeichnend ist. Freilich, von H. V. M. erwarten, dass er die wesentlichen höchst eigenthüm- lichen Charaktere der Ptilien, die ganz besondere Bildung des Mundes, die Kleinheit der Lippentaster, die Entwickelung der Tasterstämrae zu ladenartigen Lappen, den Bau der Füsse , die Haftborste zwischen den Klauen , die Zusammen- setzung des Hinterleibes und alle die andern Eigenthümlichkei- ten, mit deren Ermittelung sich die Untersuchungen von Heer, Schiödte, Erichson und Gillmeister beschäftigt haben, auch nur mit einem Worte berühren sollte, das hiesse ja von ihm verlangen, dass er seinem Grundsätze »moins avoir en vue les specialites que Pensemble qui rattnche les grandes coupes« und seiner seltenen Logik, die das Ensemble für etwas Anderes als die Summe der Specialitäten ansieht, solle incon- sequent werden. — » Die Ptilien sind Pentamer, haben Lauf- beine und federartig gespaltene Flügel«. — Von den Beschreibungen der drei Gattungen Ptinella, Trichopteryx , Ptilium werde ich mich begnügen, gleich die erste mit Auslassung von ein paar ganz unwesentlichen Worten vollständig mitzutheilen und einige Bemerkungen in Klammern beizufügen : Ptinella: Körper länglich, nach hinten breiter wer- dend (fast bei der Hälfte der Arten, Pt. suturalis, bicolor, aptera &c. wird er nach hinten nicht breiter, man vergleiche H. V. M‘s. eigene Figur tab. 9 f. 9), stark punktirt (bei einigen Arten nur einzeln und fein punktirt). In der Form einigen Corticarien ähnlich (Ptin. aptera einer Corti- caria ähnlich!!) Kopf gross, vorn gerundet, Augen ziemlich , klein, schwer sichtbar (Tr. aptera hat gar keine Augen, | bei den andern, Pt. suturalis, excavata, Kunzii, sind sie völlig ausgebildet und ihre Facetten deutlich gekörnt); Mandibeln vorragend (sie sind tief im Munde versteckt!), Palpen vor- ragend, viergliedrig (die Palpen der Lippe sind nach Erichson 275 dreigliedrig, nach Gillmeister bestehen sie aus einem kürzem und einem langem borstenförmigen Gliede) mit verdickter Wurzel (weder Kiefer noch Lippentaster sind an der Wur- zel verdickt), Fühler nicht länger als Kopf und Halsschild (bei Pt. suturalis sind sie länger), elfgliedrig, das erste Glied dick ( es ist sehr gross , cylindrisch ) , das zweite breiter (es ist nicht breiter als das erste) und fast so lang als die drei folgenden zusammen, das dritte etwas kürzer als das zweite und drei Mal schmäler, das 4 — lie jedes kürzer als das dritte (das dritte ist das kürzeste von allen, die nächstfolgenden sind von gleicher Länge), das 8^ — Ute bilden die Kolbe (also die Kolbe ist viergliedrig!! andere schwachsichtige Entomologen fanden sie bisher nur aus drei Gliedern bestehend , wie sie im merkwürdigen Widerspruche mit H. V. M. positiver Angabe auch in seiner Abbildung tab. 9 f. 1 nur dreigliedrig erscheint); Halsschild breit (hei Pt. excavata ist es wohl am schmälsten in der ganzen Gruppe), den Kopf nicht iimschliessend , etwas platt (bei Pt sutnralis ist es gewölbt) nach vorne verschmälert (fast bei allen Arten ist es vom am breitesten und nach hinten verschmä- lert! ) , nach hinten entweder gerade abgeschnitten oder abgerundet (nach hinten ist es nirgends gerade abgeschnit- ten ) ; Hinterecken nicht vorspringend ( bei Pt. suturalis springen sie vor), gerade oder abgestumpft (bei Pt. suturalis sind sie zugespitzt), Seiten mehr oder weniger gerundet (bei Pt. suturalis und Kunzei sind sie nicht gerundet); i Schildchen breit - dreieckig (das Schildchen ist bei den Arten I der Gattung Ptilium des H. v. M. breiter, obwohl es dort bloss dreieckig genannt wird); Deckschilde mehr oder weniger länglich, an der Basis etwas eingeschnürt (bei Pt. excavata, obloiiga, suturalis &c. sind sie nicht einge- schnürt), nach hinten etwas bauchig erweitert (bei Pt. sutu- ralis, Kunzei, aptera &c. sind sie nicht bauchig erweitert), hinten gestutzt (bei Kunzii , oblonga, excavata sind sie hinten gerundet). Bei einigen Arten sind die Flügel durch federartige Rudimente ersetzt. Abdomen mehr oder weniger unter den Flügeldecken vorragend (bei Pt. excavata, Kunzii, angustata, oblonga ragt es nicht vor). Beine raittelmässig (ein vortrefflicher Charakter !) : Tarsen fünfgliedrig (sie sind nach Erichson und Gillmeister dreigliedrig) , das erste Glied das längste (es ist das kleinste und steckt ganz in der Schiene verdeckt ! ) ; die Hinterschienen ragen über den Körper hervor. (Wie das die Hinters chien en anfangen. m möchten wir gern wissen). Dieses ist die saubere Beschrei- bung vollständig, von der mithin fast kein einziges Wort richtig oder im Mindesten wesentlich ist. Begnügen wir uns jetzt mit einer Probe, wie H. v. M. der Aufgabe eines Schriftstellers in BetreflP der Synonymie genügt. Bei No. 5 Ptinella angustata Anbe wird zuerst ein Ptilium augustatum Aube Annal. d. Franc, citirt, welches in den Annales de France nicht besclnieben ist, dann folgt als Synonym Trichopteryx sulcicollis Heer Ent. Helv. während in Heer's Ent. Helv. keine Trich. sulcicollis existirt; weiter wird immer noch bei derselben Art Ptilium canallculatum Märkel i. 1. citirt, welches, da H. v. M. seine Pt. angustata bei Ameisen gefunden hat, nicht zu derselben gehört. Nun die ♦ Beschreibungen ♦ selbst. Wir haben ja hier nach H. v. M's. eignem Ausspruch nicht mehr Andeutungen nein »Beschreibungen eines geschlossenen Aufsatzes« vor uns. Einer kurzen Diagnose von 15 Worten folgt gleich bei No. 2 wörtlich diese » Beschreibung « : Verhältnissmässig die längste und schmälste Ptinella. Ganz schwarz, ohne Glanz. — Von der ersten Art lauteji die Angaben der » Beschreibung < vollständig so : » Eine der kleinsten Arten, durch ihren grossen Kopf und die vorragenden Augen einer Corticaria nicht unähnlich«, ln ähnlicher Weise sind 35 Arten »beschrieben« und untereinander z. B. durch »mehr braune Farbe, grösseres nach vorn und hinten gerundetes Halsschild und kürzere etwas eingeschnürte Flügeldecken« (p. 527. Ptilium No. 6) oder durch »mindere Grösse, convexeres Halschild, weniger vorspringende Ecken, mehr parallele Deckschilde, dunkel augelaufene Schienen und Fühler« (p. 528. Ptilium No. 8) unterscliieden. Was von diesem Mehr oder Weniger bei Thieren von J bis höchstens ^ Linien Länge dem scharf- sichtigen Auge des H. v. M. zu erkennen Vorbehalten bleibt, das entnehmen wir vielleicht aus den Beobachtungen von den fünfgliedrigen Füssen, den vorragenden Mandibeln, der viergliedrigen Fühlerkolbe der Ptilien &c. Betrachten wir auch jetzt die Abbildungen. Das sind ja alte Bekannte, sagte ich mir, als ich den ersten Blick auf dieselben warf. Richtig, das sind die Bilder, wie wir sie vor Jahren in unsere Schulbücher zu zeichnen gewohnt wa- ren. Richtig, das sind ganz die Beine, wie wir sie da- mals mit eineui winkligen Striche verfertigten , das sind die Fühler, so wie wir sie dort mit einem einzigen etwas gebogenen Zuge ausführten ! ÜJid diese Abbildungen stellt m H. V. M. pezes ausgeführt hat. ln dieser neuen Abtheilung werden Tenebrionen und Helopinen mit den blätterfressenden Lamel- licornen vereinigt und namentlich die erstem den Lucanen nahe gerückt »weil sie den Weibern der letztem so ähnlich sind«. »Der Ban der Füsse, welcher diesen Käfern gestattet auf einer sehr geneigten Ebene zu klettern « ist das charak- teristische Kennzeichen dieser Abtheil ung. Bravo! — Und sollte es sich z. B. von Ditylus und Calopus bestätigen, dass sie, wie Graf Mannerheiin bemerkt, iiu Holz leben, so » vervoll- kommnet« H. V. M. sein System weiter, die betreffenden Gattungen werden darauf hin zu den Longicornen commandirt, die eine neben Obrium , die andere neben Grammoptera anfgestellt (1846 p. 394), und wir haben nichts zu thun, als die Schnelligkeit und Sicherheit in der Ausführung dieses Manövers zu bewundern. So viel über H. v. M. , wie er Abtheiluugen errichtet, also doch jedenfalls dasjenige thut, rvas man bisher Syste- matisiren nannte. Nicht minder fruchtbar als in Errichtung von Abthei- Inngen ist H. v. M. in Aufstellung von Gattungen. In einem einzigen Aufsatze, Bull. d. Mose. 1845 p. 3, sind über 40, sage vierzig neue Gattungen durch »Andeutungen« oder »Anzeigen« zur Oeffentlichkeit gebracht. Wir geben im Nachfolgenden einige Proben, wie dies geschieht: »Aga- tus m. nov. gen. auf Glycia fasciata enichtet, weil viele Charaktere nicht zu Glycia passen. Von Calleida unterscheidet er sich durch die Sculptur des Halsschildes und der Flügel- decken. Bull. d. Mose. 1845 p. 10. — »Pylophilusm. nov. gen. auf Berosus griseus errichtet, dessen Charaktere nicht mit denen von sechs andern Berosen stimmen, die ich besitze«, p. 32. — »Elosoma m. nov. gen., ein sehr merkwürdiges Insect, welches durch die Form des Halsschildes und die Elasticität der Flügeldecken den Malachien sich nähert, aber die Füsse von Macronychus hat«. — Von Elliptema m. nov. gen. heisst es: Gehört zu den Tachyporinen , ellyptischer (sic) und mehr niedergedrückt als dieTachinus, ist charak- terisirt » par son corselet et ses ely tres tres proiionc^s «. — Von Dila laevicollis wird gesagt p. 72. »Ist ein Insect welches seiner Aehnlichkeit mit Eleodes wegen, eine besondere Gattung bilden muss« u. s. f. Ich habe mir bei der Lecture solcher Sätze manchmal die Frage gestellt, ob H. v. M. die Naivität habe zu glau- m beu, (lass eiu Eutomolog, weim er bei seiueu Uatersiichimgeo vielleicht einmal in 20 Fällen eine der hier ♦ angedeuteteu € Gattungen, durch gute Charaktere begründet findet, ob H. \\ M. die Naivität habe zu glauben, dass ein solcher Entomolog diese » Andeutungen < berücksichtigen und die meist fehlerhaft gebildeten Namen des H. v. M. annehmen werde ? Und wenn H. v, M. diese Naivität nicht hat, wozu er solche »Andeutungen« veröffentliche? Aus Bull. d. Mose. 1846 p. 389 können wir uns die befriedigende Antwort entnehmen, dieses » aper^u raisonne« ist für seine Sammlung und den zukünftigen Käufer derselben bestimmt. Jetzt einige weitere Proben , wie H. v. M. Arten » beschreibt « , denn er setzt uns Bull. d. Mose. 1845 11. p. 87 selbst davon in Keunt.uiss, dass er 530 russische Käfer Iteschrieben habe, und säet noch genauer Bull. d. Mose. 1845 II. p. 72, dass 140 derselben in dem Aufsatze sich finden^ welchem die nachstehenden Proben zumeist entnommen sind : »Lomechusa sibiricam. Grösser als struinosa, am Rande der Nester der Form rufa, tief im Neste kam sie nicht vor.« Bull. (1. Mose. 1844 p. 814. — »Eunectes plicipen- nis ra. Ich habe mich überzeugen können, dass er von E. griseus durch grössere und längere Gestalt und durch einen schwarzen Fleck auf dem Halsschilde sich unterscheidet.« Bull. d. Mose. 1845 p. 29. — »Acilius tomentosus. Von Petersburg, dem A. s ule atu s ähnlich aber constant kleiner.« ib. 1845 p. 30. — »Acilius subimpressus ni. Gleicht dem semisulcatus unterscheidet sich aber durch die Farbe der Unterseite,« ib. p. 30. — »Enplectus cephalotes. Eine der kleinsten Arten vom Ansehen des Karstenii, aber der Kopf ist sehr gross. « p. 46. In dieser Weise sind 140 Ar- ten »beschrieben«, und H. v. M. nennt solche Proben (Bull. d. Mose. 1845 HI. p. 118) »die Schärfe der jetzigen Artunter- scheidnng, die uns viele Arten aber nur selten Abarten an- zunehmen uöthige«. Den Schluss möge hier M yrm ed o nia grandis m. bilden. »Gleicht sehr der M. humeralis, ist aber grösser. Beim Enttliehen lief sie vom Ameisenhaufen weg, was die wahren Myrmecophilen nicht thuri.« Bull. d. Mose. 1844 p. 812. Hier bricht ein homerisches Gelächter aus! Es bliebe nun zwar eigentlich noch eiu besonders ergiebiger Theil der literarischen Thätigkeit des H. v. M. zn besprechen übrig, welcher zur Vollständigkeit des hier ge- lieferten Bildes nicht das Wenigste beitragen würde, ich 281 meine seine etymologischen Leistungen; da aber Graf Man- nerheim in seinen Kritiken den philologischen Enormitäten und fabelhaften Compositionen, welche H. v. M. zu Stande ge- bracht hat, bereits zur vollen Anerkennung verholfen hat, so kann ich mich hier auf einige wenige meist dem Grafen Mannerheim entlehnte Angaben beschränken. Dem griechi- schen fj entspricht bei H. v, M. der lateinische Buchstabe y, (z. B. in Plagiotmysis ) ; dem griechischen y ebenfalls y, (z. B. in Rayacheila); v ist bei H. v. M. das lateinische u in unzähligen Compositionen; das griechische v wird im La- teinischen des H. V. M. ein v (z. B. in Spavius) &c. Es darf uns unter diesen Umständen nicht wundern, dass H. v. M. als der eifrigste Verfechter falsch gebildeter und schlecht klingender Namen sich geberdet, er ficht hier pro aris et focis. Nur wird er auch hier nicht erwarten, dass er Erfolg hat. Und wenn er noch so oft sagt, es müsse Upocoprus und nicht Hypocoprus heissen (von vtco und hott^os)^ Jeder der sich nicht eines wenig beneidenswerthen Mangels an Schulbildung verdächtig machen will, der den griechischen Spiritus asper und das griechische Alphabet kennt, wird, wenn er das fragliche Wort gebraucht, Hypocoprus und nicht Upocoprus sagen, trotz aller Remonstrationen des H. v. M. Anekdotisch ergötzlich ist es, wenn er in einem Anfalle klassischer Gelehrsamkeit Bull. d. Mose. 1846 p. 375 ein griechisches Citat -»uvros im Munde führt und selbiges für einen Ausspnich des Aristoteles ausgiebt. Und hiermit nehme ich von H. v. M. auf so lange Abschied, bis seine Leistungen wenigstens die mässigsten Anforderungen, einer Berücksichtigung werth zu sein, er- füllen. Bis dahin werde ich dem entomologischen Publicum nicht wieder »eine herrliche Gelegenheit geben, die Gewissen- I haftigkeit und Wissenschaftlichkeit seiner Arbeiten zu be- I urtheilen«. I Stettin, den 25. Juli 1846. Dr. Schaum. I 19 282 Bemerkungen über die Gattung^ Beriis und Beschreibung^ eines Zwitters von Beris nitens. Vom Professor Dr. H. Iicew in Posen. (Fortsetzung. ) sp. 4. Ber. fnscipes d" inas: pedibus nigro- brunneis geniculis tarsoruraque basi flavicantibus, metatarso postico incrassato; foetnina: pedibus flavis femoribus ante apicem , tibiis apice tarsorumque articulis 4 ultimis infuscatis. Long. corp. cf 2-j®^ lin. 9 2i9^1in. Synon: Affinis videtur Beri sexdentatae , sed haec pedibus > flavis et metatarso postico distincte incrassato gaudet, qui »in Ber. dubia fere simplex esl. Caput rotiindatum, ocnlis :>magnis arcte connexis evidenter hirtis. Frons postice seu vertex tuberculo elevato nigro . in quo tres ocelli locati. 287 »Proboscis exerta saccata. Palpi 3-articulati parum clavati. ♦ Thorax et scutellam aenea, pube nitida grisea tecta» Spinae ♦ scutelli 6 nigrae, laterales minores. Abdomen ovatuin de- »pressuin, nigrum, supra inaequale. Alae fusco - hyalinae, ♦ linea stigmaticali fusciori. Directio nervorum fere eadein ♦ ac in Ber. clavipede. Nervi 4 longitudinales ad marginem ♦ interiorem alae excurrunt, praeter aream angularem paullo ♦ retractam nervum unicum in marginem emittentem. Ner- ♦ vus autem tertius (nervorum longitudinalium ) ab apice, ♦ abbre viatu s , in marginem usque non descendit. Halteres ♦ laete flavi. Pedes nigri, geniculis tarsisque testaceis, his ♦ apice fuscis. « Noch will ich erwähnen, dass Hr. Zetterstedt in den Dipt. Suec. von einem Abdomen glabrum spricht. In der von ihm gegebenen Beschreibung mischen sich auf eine eigen- thümliche Weise Merkmale, die nur in der ersten Abtheilung vorzukommen pflegen (z. B. die zusammenstossenden Augen) mit solchen, die nur der zweiten Abtheilung eigen zu sein pflegen (wie z. B. das Aderrudiment, welches aus der Dis- koidalzelle entspringt). Manche Angaben deuten auf eine nahe Verwandtschaft mit fuscipei, doch lässt die graue, glän- zende Behaarung des Thorax und die lebhaft gelbe Farbe der Schwinger keinen Gedanken an die Identität beider anfkommen. Ahtheilung II, 1 ) mit schwarsen Strahlen am Schildchen# sp. 7. Ber. nitens & $5 pedibus nigris, femoribus foeminae basi latissime flavis. Long. corp. c/ — 2/j lin. — 9 2/3J — 2x% lin. Synon: c^. 1) (scutelli radiis 4.) Beris hirsuta Macq. Suit. Dipt. I. 232. 3. 2) (scutelli radiis 6.) Stratiomys similis Forst, nov. Ins. spec. I. 97. Gmel. Syst. nat. V. 2837. 167. Beris nigripes Meig. Syst. Beschr. II. 7. 9. 9 1) (scutelli radiis 4.) Xylophagus nitens Latr. Gen. crust. IV. 273. Actina chalybea Meig. Klassif. I. 117. 1, Beris nitens Meig. Syst. Beschr. II. 2. 1. Macq. Dipt. du N. Xyloph. 136, 1, Macq. Suit Dipt. I. 231. 1. 288 2) (scutelli radiis 6.) Beris femoralis Meig. Syst. Beschr. II. 6. 7. 3 ) ( scutelli radiis 8, ) Beris flavofemorata Meig. Syst. Beschr. II. 8. 10. Vaterland: Fast ganz Europa mit Ausnahme einiger der nördlichsten und südlichsten Theile. Männchen: Fühler schwarz, schlank, länger als der Kopf, erstes Glied viel länger als das zweite, die beiden ersten Glieder schwarz behaart. Untergesicht schmal , glän- zend schwarz, mit nicht sehr deutlichem dunkelblauem Schim- mer 5 von den Fühlern am Augenrande abwärts jederseits eine schmale mattschw arze Strieme , welche schief von oben gesehen einen, nicht immer gleich leicht wahrnehmbaien weissen Schimmer zeigt ; die schwarzbehaarten Augen sind durch die schmale, doch für ein Männchen breite, glänzend blaue Stirn getrennt, welche von vorn beleuchtet und von der Seite betrachtet unmittelbar über den Fühlern einen grünlich-gelben öder fast weisslichen, metallisch schimmernden Fleck zeigt und wie das Untergesicht mit sehr laugen schwarzen Haaren bedeckt ist. Taster schwarz und verhältniss- mässig lang. Thorax und Schildchen überall glänzend stahl- blau , nach dem Tode häufig mehr blaugrün , überall mit ziemlich langer schwarzer Behaarung bedeckt; das Schildchen mit 4 — 9 schwarzen Strahlen, am häufigsten mit 4. Die Oberseite des Hinterleibes ist blauschwarz , zuweilen mehr violettschwarz mit sehr geringem Glanze , am Seitenrande jedoch glänzender und von blaugrüner Farbe; die lebhaft glänzende Unterseite ist durchaus blaugrün ; die Behaarung des Hinterleibes ist graulich, nicht immer gleich hell, gegen das Licht gesehen erscheint sie oft schwärzlich. Die äussern Genitalien sind schwarzbraun und haben eine ziemlich ver- steckte Lage. Die Flügel sind bei frischen Exemplaren schwärzlich , bei verflogenen lichter und mehr russbraun getrübt, das Randmal dunkelbraun; die zweite Läugsader geschw’ungen, die Querader jenseit der Mitte derselben an- gesetzt, beide oft unvollständig, namentlich fehlt die Quer- ader oft ganz; zwischen der zweiten und dritten der aus der Diskoidalzelle entspringenden Adern, findet sich häufig noch ein längeres oder kürzeres Aderrudiment, welches in- dessen auch nicht selten , zuw'eilen mit den benachbarten Aderstückon zugleich , fehlt. Beine durchaus schwarz oder sch w’arzb raun, nur das erste Glied der hintersten Füsse pflegt an seiner Wurzel die Spur einer mehr bräunlichen Färbung 289 zu zeigen; an den Vorder- und Mittelbeinen sind die Schenr kel stärker als bei allen oben beschriebenen Arten , die Schienen aber von gewöhnlichem Baue; die Schenkel der hintersten Beine sind gegen das Ende hin deutlich verdickt und deshalb von etwas keulenförmiger Gestalt; an den hin- tersten Schienen erstreckt sich diese Verdickung anf die beiden letzten Drittheile und giebt ihnen ein ziemlich kolbiges Ansehen; die hinterslen Füsse sind, wie bei allen anderen Arten, von stärkerem Baue als die mittleren und vorderen, das erste Glied derselben aber nur ganz schwach verdickt. Die Schwinger sind hellgelb. (Schlussfolgt.) Bemerkungen über einige Blattwespenlarven. Von P* Fr. Bouche, in Berlin. Es hält bei manchen Blattwespen sehr schwer , ihre Larven zu erziehen und sie zur Verwandlung zu bringen. Am schwierigsten sind die, welche sich Behufs der Ver- wandlung in die Erde begeben , wo sie in ihrer Puppenhülle oft ein halbes bis 2 Jahre liegen, ehe sie Nymphen werden. Während dieser Zeit geschieht es häufig, dass sie in den Zwingern verdorren oder zu warm stehen. Ich senke daher ibei solchen Arten die Einiuache-Gläser, worin ich sie Behufs der Verwandlung in die Erde gehen liess, im Garten bis jan den Rand in die Erde und mache eine kleine Bedachung idarüber, damit sich nicht zu viel Wasser in denselben an- Isammeln möge. Auch bedecke ich sie zum Winter leicht mit Moos oder dergleichen, weil sonst der Frost die Gläser zersprengt. Auf solche Weise ist es mir gelungen, mehrere Arten bis zur Wespe zu bringen, welches andern Natur- forschern missglückte. So unter andern: 1. Die schon vor hundert Jahren beobachtete Assel- förmige Raupe auf den Elsen, welche Reaumur Fausse Che- aille Cloporte nennt und die nach ihm Degeer und andere aicht erziehen konnten. Diese ist die Larve von Nematus rlypogastricus Klug (Leptopus h. Hartig Nematus beridiven- I ris Dahlbom). Beschreibung, Zeichnung und Lebensweise [lind bei Reaumur und Degeer ganz gut ausgeführt, so dass iS nicht nöthig ist sie zu wiederholen. Sie geht zum Spät- l ierbste in die Erde und macht sich ein ziemlich lockeres 1 jehäuse, worin sie im Mai des folgenden Jahres zur Nymphe 290 wird und 14 Tage darauf als Wespe entschlüpft. Die Wespe, welche bei Klug ganz bezeichnend beschrieben ist, hat grosse Aehnlichkeit mit N. saliceti Ratzeb. (Valisnieri Hartig) unter- scheidet sich aber durch mehr borstenfönuige Fühler, durch den ganz schwarzen Mund, die ganz gelben Beine, davon nur die Extremitäten der hintersten schwarz sind, und das Geäder der Flügel; am meisten aber durch die Larve. 2. Allantus abdominalis Klug, in Wiedemanns zoolog. Museum I. 1. p. 69. Hylotoma abd. Fahr. Syst. Piez. 25. 19. Selandria ( Monophadnus ) Hartig. Die Flugzeit dieser schönen Blattwespe ist im Mai. Das Weibchen bohrt die jungen Stengel und Blattrippen von Cle- matis erecta an und legt seine Eier hinein, worauf sich nach kurzer Zeit blatterähnliche Anschwellungen bilden, in deren Höhlen die grünlich-weissen , walzigen, mit braunem Kopfe versehenen Larven bis zur Halbwüchsigkeit leben, welches etwa 14 — 20 Tage währt. Nach dieser Zeit bohren sich dieselben heraus, nehmen eine blaugrüne P'arbe an und benagen den Rand der Blätter, bis sie sich nach abermals 14 — 20 Tagen zur Verwandlung in die Erde begeben, wo sie den Winter zubringen. Sie müssen sehr vorsichtig behandelt werden. Diese Larven zeichnen sich vor andern in Gallen leben- den Blattwespen, wie T. saliceti, gallarum &c. dadurch aus, dass sie nur bis zur Halbwüchsigkeit in den Gallen bleiben, dahingegen die andern bis zur Verwandlung darin bleiben. Sie weidete in diesem Jahre die ganzen Pflanzen ab. Bei der Beschreibung der Wespe wäre zn der guten Beschreibung von Klug nur noch hinzuzufügen, dass die Schie- nen der vordem Beine oft ganz schwarz sind. Bei den meisten ist auch die Wurzel des ersten Hinterleibsringes schwarz. Die Männchen unterscheiden sich nicht in der Färbung. 3. Tenthredo (Allantus) pusilla Klug. Selandria (Blennocauipa) p. Hartig. Die Wespe erscheint im Mai und Juni und legt ihre Eier an Rosenblätter , vorzüglich Rosa canina , und zwar am Rande derselben. Dieselben rollen sich alsbald durch die Verletzung nach unten um, so dass das Blatt linienförmig erscheint. In der entstehenden Höhlung lebt nun die Larve und benagt die Blattränder; ist ein Blatt verzehrt, so nimmt sie ein anderes , welches sich durch den Biss ebenfalls zurück- rollt. Die 22füssige Larve ist walzig, gekrümmt, runzlig, 291 knrzdornig oder borstig. Die auf den Warzen stehenden Dornen stehen an den Seiten entlang je zu 2 — 3 auf einer Warze. Die Farbe ist hellgrün, in der Jugend weisslich. Länge 3 Linien. Sie wird oft den Rosen sehr verderblich, indem sie zuweilen in grosser Menge erscheint. An ihre Vertilgung ist wohl nicht zu denken ; allenfalls kann man sie durch Abschneiden der davon befallenen Blätter vermindern. Frage: Ist denn die von Degeer (Bd. l. Abth. 14 p. 41) beschriebene und abgebildete ISfüssige Minirraupe der Rosen- blätter, mit dem dazu gehörigen Schmetterling benannt? — Ich hörte, er sei von Götze Tinea anomalella genannt wor- den, aber wo und wie ist er beschrieben? Diese Tinea, welche ihrer Fühler, Palpen, Rüssel und Raupe wegen ein eigenes Genus bilden könnte, ist in mei- nem Garten zuweilen sehr häufig und kommt in zweien Generationen vor. Der Naturgeschichte und Beschreibung der Raupe von Degeer wüsste ich nichts hinzuzufügen, als dass sie muricat und einzelhaarig ist. Die Puppenhülle ist mehr braun als gelb. Die Puppe ist blassgelb mit sehr langen Gliederscheiden ; der Cremaster ist stumpf. Der Schmetterling ist einer der kleinsten, die ich kenne und erreicht kaum die Grösse von T. pusilla Hübner; er ist schwärzlich, mehr oder weniger braun, die Schuppen mit Metallglanz; die Stirn lang behaart, entweder gelb oder schwarz oder beides gemischt. Die Fühler sind nur halb so lang als der Leib , fadenförmig , dick , mit 26 rundlichen Gliedern; die Basis weiss, sonst schwarzbraun. Die Taster haben 4 fast gleiche Glieder; die Zunge ist kurz und dick. Die Beine braun; die Hinterschienen lang gespornt, beim Manne gebartet. Die Vorderflügel sind mit groben Schoppen belegt, der Rand lang gefranzt, bei einigen einfarbig schwarz oder dunkel metallbraon , bei andern mit breiter weisser Binde; gewöhnlich sind die letztem die Weiber, doch findet man üebergänge in dem Vorhandensein und Verschwinden der Binde. Die blassem ünterflügel sind schmal und lang, zu beiden Seiten gefranzt. Eine zweite, nahe verwandte Art lebt als Raupe in den Birkenblättern, ist etwas grösser und hat jederzeit die breite weisse Binde auf den Oberflügeln. Die Stirn ist schwarz Ibehaart , die Fühlerdecken weiss. Die Ranpc ist der vorigen gleich, nur kleiner. 292 Gn tomolo§^i§;ehe Reiträ^e. Vom Justiz-Rath Boie. 1. ln den Blättern von Cornns Stricta 1 ^ H e r i t i e r , in i n i r e n d e Larven zogen am 9. Juli meine Aufmerksamkeit um so mehr auf sich, als noch keiner derartigen gedacht ist. Schon am folgenden Tage hatten mehrere derselben ihren Wohnort verlassen, lagen auf dem Boden des Glasliafens, in den ich sie gesetzt, und bewegten sich in Säcken umher, die dem ' Samenkorn einer Malve täuschend ähnlich, und nach Aus- weisung correspondirender , in den Blättern bemerkbarer, Löcher, aus den beiden Blatthäuten derselben gebildet waren. , Sie frassen nicht mehr, und schienen die anfänglich für den i Kopf gelassene Oeffnung nach einigen Tagen gleich der | übrigen Peripherie der Blatthäute versponnen zu haben. Zur ! Verwandlung brachte ich diese interessanten Minirer zu i meinem grossen Bedauern nicht. 2. Polj^spliincta carbonator Gravh. Zwei am 14. Juni eingefangene Spinner, die ich für junge der bekannten Epeira diadema hatte, maasseu etwa 3 Linien und boten das Schauspiel au ihnen hängender Schmarotzer - Larven dar, die sich mit dem Kopfende am Hiuterleibe ersterer angesogen. Dieselben waren gelblich i w'eiss, in der Quere gerunzelt und hingen je 2 an der 1 Vorderseite des Bauches in so regelmässigen Intervallen und I in so gleichförmig g( krümmter Stellung , dass ich sie bei i ihrer geringen Grösse für Hautflecken zu halten geneigt sein I konnte. Auf dem Rücken der einen Spinne befanden sich ! je noch 2, auf dem der andern je 3 ähnliche, von denen auf jeder die eine grösser und etwa eine halbe Linie messen mochte. Beide Spinnen wurden abgesondert in verhältnissmässig grosse unten mit angefeuchtetem Sande versehene Zucker- gläser gethan und mit ihnen kleine Zweiflügler. Sie begannen am 16. sich ein Gespinste zu weben, brachten dasselbe aber nicht zu Stande und hielten sich in den folgenden Tagen ruhig. Am 19. war die grössere Larve auf dem Rücken der einen bedeutend gewachsen und am 20. bemerkte ich dasselbe auf der andern. Beide Larven hatten ein grün- graues Colorit angenommen und w^aren bis auf 2 Linien m angewachsen, wogegen der Umfang der Spinnen bedeatend abgenommen und die übrigen Larven sich nicht vergrössert. Am 21. waren beide Spinnen todt mit den kleinen Inquilinen zu Boden gefallen und von ihren noch et>vas grösser ge- wordenen Vampyren ausgesogen, welche sich dagegen am Rande der Gefässe in 2 Cocons von giünlich grauem Colorite zu verspinnen begonnen hatten. Diese Gespinnste waren viel voluminöser und unregelmässiger als die Cocons ge- sellig lebender Micro gastern, und denen der Plusien -Raupen am ähnlichsten, jedoch durchsichtiger. Am 22. und 23. waren die Larven noch im Innern derselben beschäftigt , an den darauf folgenden Tagen ruhiger und in Nymphen ver- wandelt, die sich bei einer Berührung der sie umgebenden Gefässe in ihrer Wiege hin - und herschüttelten und w arfen. An diesen und den folgenden Tagen konnte man ihr Dunkler- werden beobachten , die Abscheidung des Bruststückes vom Kopfe und Hinterleibe trat deutlicher hervor, am 26. zeigten sich die Flügel und am 28. und 1. Juli hatten die Wespen ihre Hüllen durchnagt. Es war ein Pärchen von Polysphincta Carbonator, die demnach ihren Lebensfaden in Vergleich mit anderen Insecten in überaus kurzer Zeit abzuspinnen scheint. Schwerlich waren die zuerst am 14. Juni beobachteten Larven viele Tage alt. Anderweitig beachtungswerth ist der Umstand, dass von je 4 und 5 auf einer Spinne nur jedesmal eine zur Ent- wickelung gelangte. Dabei gedenke ich der von Gravenhorst mitgetheilten Entwickelnngsgeschichte der Pimpla oculatoria aus einem Spinnenneste und dass Bouche die rufata aus den Eiern von E. diadema erzog. Die Spinnen selbst aussaugende und von denselben umhergetragene Ichneumonen waren bisher nicht beobachtet. 3. Asclera cyanea Linn. 4. An 0 bi u ml 5. Thymalus limbatus Latr. 6. Mycetocharis barbata Latr. ' 7. Alysia. Eine im November 1845 gefällte Ulme (Ulmus campe- stris) zeigte einen jener schwammähnlichen, aber nichts desto- weniger aus hartem Holze gebildeten , Auswüchse , welche auf derartigen Bäumen in Alleen oft verkommen, und in demselben Bohrlöcher, die mich einen solchen ab- i.nd zersägen zu lassen veranlasste. Dabei kamen mehrere $ von Asclera cyanea und ausserdem Käferlarven zum Vorschein, 294 worauf die Holzstücke den Winter über im Freien aufbewahrt wurden. Im März brachte ich dieselben in einem geräumigen Glashafen in das Zimmer, und kamen darauf zum Vorschein: 1) vom 3. März bis Anfang Mai, der gewöhnlichen Fuud- zeit der Art, Asclera cyanea in vielen Exemplaren und in beiden Geschlechtern , die blaue Varietät in der Minderzahl 5 * 2) am 1. und 3. Mai ein dem Striatum nahestehendes Anobium, ohne Höcker auf dem Thorax; 3) vom 30. April bis Ende Mai in beträchtlicher Anzahl Thymalus limbatus, der sich mit den noch weichen Deckschilden durch verhältiiissmässig enge Schlupflöcher drängte ; 4) vom 15. bis Ende Mai Mycetocharis barbata und 5) bereits am 14. April eine Alysia cT, welche der in der Tidskrift Bd. III. p. 115 als Alysia orchesiae von mir beschriebenen Wespe ähnlich, aber doch wiederum verschieden ist, und auf die ich mir demnächst zurück zu kommen Vorbehalte. Als Beleg für den Erfahrungssatz, dass in der Insecten- welt das Leben oft von Centralpunkten ausgeht, mit andern Worten, sehr verschiedene Arten in den ersten Ständen neben einander Vorkommen , was oft auf Parasitismus oder doch einen verwandten Zustand hindeutet. Die Coexistenz jener 4 Käferarten - Larven kann wohl am angemessensten aus der Alteration der Säfte des Baumes an den bezeichneten Stellen hergeleitet werden, gleich wie ein wirklicher Baum- schwamm nicht selten mehrere Arten ihre Eier an denselben abzulegen veranlasst. Als eigentlicher Schmarotzer kann wohl nur die Alysia bezeichnet werden. Hierauf mag unter Hinweisung auf die Siebold’scheu Bemerkungen über die orangefarbige Larve von 8. Meloe proscarabaeus (entomol. Ztg. 1841 p. 139) die Bemerkung folgen, dass dergleichen auch auf Ichneumonen Vorkommen, Ein am * Anmerk. Dadurch ist denn ermittelt, dass die Larve eine Holzlarve, was ich, beiläufig bemerkt, die Larve der Oede- mera croceicollis Sahl. anbelangend (Vergl. Linn. Bd. I. p. 80) mit meinen hiesigen Freunden sehr zu bezweifeln geneigt bin, weil diese Art auch hier nur an nassen Orten auf Carex, und zwar sowohl am Ufer der Landseen als am Seeufer Yorkommt. 295 14. Jani gefangener Ichneumon der Sect. 9 mit weissetn Gesichte , den ich vorläufig für nichts anders als das Männ- chen einer bisher nur als Weibchen bekannten Art einer andern Section halten kann, trüg deren in Mehrzahl zwischen Brust und Hinterleib mit sich umher. Nachdem er Tags darauf gestorben , wurden 2 andere Individuen derselben Art in dessen Behältniss gebracht, und waren die Schmarotzer alsobald auf deren Körper übergegangeu. Leider starben auch diese nach einigen Tagen, und habe ich die Geschichte der Larven nicht weiter verfolgen können. 9. Trypeta Meigenii Loew. Hr. Prof. Loew wirft (Germar’s Zeitschr. f. d. Entomol. Bd. 5 p. 317) die Frage auf, ob meine frühere Mittheilung, dass die Larve von Tr. alternata Fallen sich von den Beeren der Berberis nähre, sich nicht auf alternata Meig. (Meigenii Loew) beziehe, und kann ich solche nach Vergleichung der betreffenden Exemplare bejahend beantworten. Bestätigen muss ich gleichfalls, dass 10. Trypeta cognata Wiedm. und nicht die verwandte Speciosa in den Blättern von Arcti- um lappa miuirt. Eine Minirlarve ist auch die von 11. Trypeta centaureae nach Ausweisung eines vorliegenden, freilich unvollständigen I Exemplares und mehrerer der cognata sehr ähnlicher Puppen. Hr. Obrist Levaillantin Phalsbourg (Dept. de la Meurthe) beabsichtigt seine während eines 12jährigen Aufenthaltes in I Algier zusam inengebrachte Käfersammlung zu verkaufen. Es ist johne Zweifel die reichste, welche bis jetzt in diesem Lande zu- Isammengebracht ist, und enthält viele der gesuchtesten Selten- iheiten: z. B. die in Algerien vorkommenden Arten von Laphyra, jZuphium, Graphipterus , Carabus, Ancylocheira , Bolboceras, iGlaphyros, Dorcus &c. &c., auch eine Menge noch unbe- ischriebener Arten. Die Zahl der Exemplare beläuft sich auf 7622, die gemeinen Arten sind in der Regel nur durch ‘4 — 5 Exemplare vertreten, während von den seltenem oft !15, 20 — 30 vorhanden sind. Ausser diesen algierschen Käfern besitzt Hr. Levaillant noch 1167 zum grossen Theil ausgezeichnete Exoten, welche er vom Pariser Museum er« i 296 halten hat, und 7ll Europäer. Die ganze Sammlung wird für 1900 Francs überlassen. In Brüssel ist die hauptsächlich aus exotischen Käfern bestehende und viele schöne und seltene Arten enthaltende Sammlung des vor Kurzem verstorbenen Hrn. Nyst Familien- weise zu verkaufen. Die einzelnen Familien werden zu den beigefiigten sehr niedrigen Preisen überlassen. Ciciiidelen und Carabicinen . . 750 Arten, 1093 Exemplare, zu 200 Francs. Hydrocantharen Brachelytren . . . 146 . 142 9 249 1 266 ( 515 » 9 75 - Buprestiden . . . 261 3» 309 9 9 160 n Elateriden . . . . 168 9 343 9 9 75 9 Malacodermen . . 162 » 306 9 9 65 9 Teredilen .... . 50 » 130 9 9 30 9 Clavicornen . . . 194 9 370 9 9 50 » Palpicornen . . . 48 9 105 9 9 12 9 Lamellicornen . . 924 9 2500 9 9 500 » Melasomen . . . . 229 9 1500 9 9 300 » Taxicoruen . . . . 56 9 130 » > 25 o Tenebrioniden . . 61 » 146 9 9 35 9 Helopier .... Tracheliden, Caii thariden, Stene . 83 9 184 9 9 40 ■ lytren .... . 124 9 274 9 » 50 n Curculioniden . . 809 9 1800 9 9 450 9 Xylophagen . . . 79 9 175 9 9 30 9 Longicornen . . . 597 » 982 » 9 375 9 Chrysomelinen . . 757 V 1700 9 9 300 9 5600 10,662 2764 I> nick f eil 1er» In No. 8 der diesjährigen entomologischeu Zeitung ist zu corrigiren: S. 227 Z. 3 u. 18 v. u. 1. Callunella st. Calunella. S. 228 Z. 2 V. o. u. 5 v. u. 1. Calluna st. Caluna. lotus st. lothus. 6 V. o. 1. veaca st. esca. S. 232 Z. 5 V. 0. 1. jedem st. allen. S. 243 Z. 18 V. u. 1. unterscheiden konnte kannte. Druck Ton F. HesienUud. Entomologisciie ZeUiing herausg'eg'ebeii von dem entoinologischen Vereine z u Redaction: In Commission bei den Buch- C. A. Dohrn, Praeses I jpcVprp neider Arten erhalten hatte, bemerkte » Ph. Pomonae Germ, ohne Zweifelj ich bin Ihrer Meinung dass er von uniformis ferschieden sein kann «. Beide Arten sind äusserst ähnlich 311 aber doch in ihren Habitus verschieden, auch habe ich sie nie in Gesellschaft getroffen. Die Unterschiede in der Form und Sculptur sind nicht sehr in die Augen springend, wenn nicht die extremsten Varietäten beider gegenübergestellt werden. Die Gestalt des Thorax ist geringem Veränderungen unterworfen als bei uniformis, er ist im Verhältniss zur Breite länger und schmäler, an den Seiten weniger erweitert, oben flacher und zuweilen in der Mitte gekielt; ebenso sind die Flügeldecken im Verhältniss zur Breite länger und schmäler, und auch in der Form etwas verschieden. Aber Pomonae ist sogleich dadurch zu unterscheiden, dass Brust und Hinterleib stets mehr oder weniger dicht mit Schüppchen bedeckt sind, während bei uniformis dieselben Theile spär- lich mit feinen, kurzen Haaren bekleidet sind, beide Arten sind in der ganzen Gestalt und in der Farbe der Beine und Fühler ausserordentlich veränderlich. Sehr häufig im Grase in den Mooren von Hockney und in Yorkshire im letzten Theile des Juni, aber nach meiner Erfahrung niemals auf Bäumen. 8. Ph. uniformis, Marsh., Kirb. MSS. , Schönh. — parvulus, Gyll. , Steph. (non Fahr, secund. Germ. & Schönh.) — minutus, Steph. — Pomonae, Schönh. Supp. VII. pag. 35. Dieses Insect hat, gegen das vorige gehalten, gemeinig- lich einen verhältnissmässig kürzeren, an den Seiten mehr erweiterten, oben convexeren, und (wie Pb. argentatus) zur kugeligen Form neigenden Thorax; eben so sind die Flügeldecken küizer, au der Basis erhaben und hinter den Schultern sanft abgeflacht. Ich glaube nicht, dass Stephens ein typisches Exemplar von Cure, uniformis Marsh, besitzt, aber die Exemplare in Kirby’s Sammlung, welche er Marsham zuschreibt, stimmen mit dieser Art überein. Sehr häufig vom Mai bis Juli in Hecken auf Prunus spinosa und ümbelliferen. 9. Ph. viridicoll is , Fab., Gyll. , Steph. , Schönh. Fast alle Theile dieses Insects haben mit denen des vorigen eine ausserordentlich übereinstimmende Form, aber es unterscheidet sich durch die elliptisch lanzettlichen Schüppchen. Kopf und Thorax sind grob runzlig - punctirt, der letztere oberhalb kahl, au den Seiten mit grünen Schüppchen gesprenkelt, die Flügeldecken fast kahl. Ich habe zahlreiche Exemplare von Gieville aus der Umgegend Edinburghs mit dem Bemerken erhalten, dass er in manchen Jahren so häufig ist, dass man ihn auf Alche- milla vulgaris mit einem Griffe dutzendweise fangen kann. In Schweden lebt er nach Gyllenhal auf Artemisia campestris. Gatt, Polydrosus, Germ, Schönh. A. Schenkel einfach. 1. P. und atu s. Fab., Gyll., Germ., Steph., Schönh. — fulvicornis, Steph. Cure, selenius, Marsh., Kirb. MSS. — rufipes, Linn., Mus. Linn. Cure, fulvicornis Fab. & Gyll. ist diesem Insect nahe verwandt , aber von demselben , abgesehen von andern Kennzeichen , standhaft durch den schwarzen Kopf, den rothbraunen oder röthlich kastanienbraunen Rüssel und eben so gefärbten Thorax und Flügeldecken zu unterscheiden, ln Kirby’s Sammlung sind 2 authentische Exemplare des Cure, fulvicornis von Gyllenhal, und ich besitze einige aus- ländische Stücke mit jenem Namen aus der Sammlung Bilberg’s. P. fulvicornis Steph. ist nach den beiden Stücken seiner Sammlung eine Varietät von P. undatus. Nie habe ich ein brittisches Stück von Cure, fulvicornis Fab. gesehen. Gerinar hat seine Meinung dahin ausgesprochen, dass die Beschreibung Linne's von Cure, rufipes durchaus nicht mit dieser Art übereinstimme. Gemein auf Eichenunterholz in den Wäldern von Kent und Surrey, im Juni 2. P. micans, Fab., Herbst, Gyll., Germ. — Pyri, Linn., Mus. Linn., Kirb. MSS.1 Die gewöhnliche Farbe der Schüppchen dieses Insects ist ein kupfriges Feuerroth. Es ist nicht häufig. Ich habe es im Juni auf Eichen- unterholz im Swanscombe Wald bei Graveseud gefunden. 3. P. flavipes, de Geer, Gyll., Steph., Schönh. Gyllenhal hat dieses Insect mit gewohnter Genauigkeit und Schärfe beschrieben, und Steph. kürzere Beschreibungen in seinen Illustrations und seinem Manual of British Coleop- tern gegeben. Aber bei seiner nahen Verwandschaft mit P. pterygomalis ist es bis jetzt von brittischen Entomologen mit jenem Insect verwechselt worden. Es unterscheidet sich 313 vorzüglich dadurch, dass es mit braiiuen Haaren, der Hinter- leib mit Schüppchen bedeckt ist, und ausserdem bestimmt durch die Form des Kopfes. Ich besitze Exemplare des P. impressifrons von Chevrolat, welcher dieser Art entschie- den näher steht , als pterygomalis , und , wenn auch sehr schwierig von flavipes zu unterscheiden, doch für hinlänglich verschieden zu halten ist. Er unterscheidet sich haupt- sächlich durch den schmaleren Kopf, den weniger con- vexen, hinter den Augen ein weuig verbreiterten Scheitel, die sehr tief eingedrückte Stirn , weniger hervorstehende Augen , den seitwärts erhabenen , oberhalb stark niederge- drückten Rüssel, und den oben flachen, an den Seiten hinter der Mitte mit einem tiefen länglichen Eindruck versehenen, und sehr spärlich mit kürzeren Haaren bekleideten Thorax, Von P. impressifrons uud P. flavovirens Schönh. und Steph. Manual habe ich nie einheimische Exemplare gesehen. In Waterhouse’’s , Stevens und meiner Sammlung. Von Stevens in Windsor und Henhault Wald, ebenso bei Hammersmith Bridge Anfang Juni beim Keschern im Grase. 4, P. pterygomalis, Schönh. Suppl. — flavipes , Marsh. , Kirb. MSS. Länglich, schwarz, mit glänzend-grünen, zuweilen golden schimmernden Schüppchen und aufrechten blassen Haaren bekleidet. Der Kopf breit, der Scheitel in querer Richtung erhaben und beiderseits deutlich gekielt, an der Basis ver- engert urd grob puuktirt ; die Augen rund und hervorstehend, schwarz; der Rüssel sehr kurz, kaum von halber Länge des Kopfes und fast eben so breit , die Spitze bräunlichgelb und ausgerandet. Die Fühler über die Basis des Thorax hinausreichend, blass bräunlichgelb, behaart; Keule länglich, I zugespitzt. Der Thorax breiter als laug, nach vorne ver- schmälert und zusammeagezogen , an den Seiten massig ab- gerundet, in der Mitte querüber convex, eng und grob, aber nicht tief punctirt, die Punkte zusammenfliessend. Das Schildchen dreieckig. Die Flügeldecken länglich , mit ab- gerundeten Schultern, oben convex, gestreift- punktirt , die Zwischenräume ziemlich convex, sehr fein gekörnt; der 1 Hinterleib schwaiz, spärlich mit feinen, kurzen Haaren be- kleidet, aber ohne Schüppchen. Beine blass biaunlichgelb, behaart, die Schenkel keulenförmig. Länge 2 — Dies Insect ist gewöhnlicli mehr oder weniger schlanker als das vorige, die Schüppchen sind glänzender, die Haare 21 314 am Körper blasser und der Hinterleib ohne Schüppchen. Die Gestalt des Kopfes ist sehr verschieden, indem er kür- zer und an der Basis dünner, der Scheitel in querer Richtung erhaben und beiderseits sehr deutlich gekielt ist. Auch ist der Thorax verschieden, aber die oben angegebenen Kenn- zeichen sind hinreichend, um es von seinen Verwandten zu unterscheiden. In vielen Sammlungen aber unter dem Namen P. flavipes. Nicht sehr gemein, aber hie und da ziemlich zahlreich in Wäldern auf Birken, Haseln und andern Bäumen, im Juni. 5. P. s e ri c e u s , Schall. , G}11. , Schönh. — splendidus, Herbst. — squamosus, Germ. — speciosus, Steph. , Curt. Ich besitze ausländische Stücke dieses schönen Insects von Germar mit dem Namen P. sericeus Schaller. Es wurde von Rudd in einem Holze nahe bei Kiinpton, Hants , im Juni entdeckt , und ist meines Wissens noch an keinem andern Orte gefunden worden. Es scheint äusserst local zu sein. B. Schenkel gezähnt. 6. P. planifrons, (Dej. Cat.), Schönh. — argentatus. Oliv. Länglich, schwarz allenthalben, Füsse und Fühler aus- genommen , mit prächtig grünen Schüppchen bedeckt , die Oberseite ohne Haare, Der Kopf ziemlich gross, fast quadratisch, eng punktirt, die Stirn mehr oder weniger niedergedrückt, in der Mitte mit tiefen Grübchen 5 der Rüssel etwas kürzer und schmaler als der Kopf, die Spitze 3eckig ausgerandet. Die Fühler bis zur Basis des Thorax reichend, schlank, die Glieder roth oder bräunlichgelb mit pechbraunen Spitzen, die Keule braun. Der Thorax kurz, quer, nach vorne ein wenig verengert und sauft zusammengezogen, die Seiten massig erweitert und abgerundet, oben fast flach. Die Flügeldecken mit erhabenen fast rechteckigen Schultern, oben convex, gestreift - punktirt, die Zwischenräume breit und flach, quer gestrichelt. Die Beine ziemlich stark, Schenkel und Schienen schwarz, die erstem gezähnt, Füsse roth. Länge 3 "h In dem brittischen Museum ist ein Stück dieses Insects, aber ich habe nicht erfahren können, wo es gefangen ist. Ich besitze au-sländische Exemplare von Chevrolat. 315 7. P. chry so me la , Oliv., Schönh. Suppl VI. p. 447. — sericeus , Steph. , Ciirt. , non Schaller. — pulchellus, Steph Manual p. 249. In meiner grossen Reihe von Varietäten dieses Insects, habe ich frische Exemplare mit gläuzendgrünen andere mit goldgelben oder kupferrothen , noch andere mit silhergrauen Schüppchen. Aeltere Stücke werden mit m^hr oder weniger abgeriebenen Schüppchen gefunden. Dia F'arbe der Beine ist dunkel bräunlichgelb, die der Schenkel zuweilen pech*< braun. Die Form der Flügeldecken variirt bedeutend: einige sind merklich verschmälert und die Seiten fast gerade^ während andere oben viel convexer, auch viel breiter sind, indem die Seiten von der Schulter bis zur Spitze regelmässig verbreitert und abgerundet sind. Der 2te und 6te Zwischen- raum von der Naht an ist auf jeder Flügeldecke in Folge einer dichtem Bekleidung mit blässeren Schüppchen mehr oder weniger deutlich gestreift. Stücke, welche ich an Gerniar sandte, wurden als P. chrysomela, Oliv., Schönh. bestimmt. P. sericeus Stephens & Curtis sind nach den Stücken ihrer Sammlung nn/.weifel- haft mit dieser Art identisch, auch glaube ich, dass der in Stephens Sammlung nur in einem Exemplare vorhandene P. pulchellus Stephens, nur eine kleine Varietät mit gold- grauen Schüppchen ist. Augenscheinlich eiu Ufer - und Strandkäfer. Ich habe ihn auf grasigen Ufern dicht über der Hochwassermarke am Gestade der Themse unterhalb Gravesend und zu Buniham an der Küste des Bristol - Canals Anfang Juni gefunden. 8. P. confluens (Kirb. MSS.), Steph. Illiist. (1831), — amaurus, Steph. — chrysomela, Schönh. II. (1834), Steph. Ma- nual (1839). — perplexus (Dej. Cat.), Schönh. Suppl. VI. (1840> Stephens scheint dies Insect zuerst beschrieben zu haben, zog es aber später in seinem Manual of British Coleoptera nach Schönherr zu chrysomela Olivier^ später vertauschte Schönherr diesen Namen mit perplexus Dejean Cat. , und benutzte chrysomela für die vorhergehende Art. Ich besitze 2 ausländische Stücke von Chevrolat unter dem Namen perplexus Dejean, welche mit dem confiuens Kirby übereinstiiumen. 21 * 316 Ich habe dieses lusect ziemlich zahlreich bei Lyudhurst, Hauts und ebenso an der Südseite des Windmühleiiberges bei Graveseud und au andern Stellen auf ülex europaeus im Juli gefunden. Stevens fand es zu Plumstead , Charlton und Weybridge auf Spartium vom Juni bis September. 9. P. cervinus, Linn., Marsh., Gyll.. Germ , Steph., Schönh. — melanotus, Kirb. MSS., Steph. Cure, melanotus Kirby ist nach seiner Sammlung eine kleine grüne Varietät dieses Insects mit schwarzen Beinen und tief pechbraunen Füssen ; die Schüppchen der Oberseite sind abgerieben. Es ist dies ein gewöhnliches , allgemein bekanntes In- sect, welches häufig während der Monate Mai und Juni in Wäldern an den jungen Schösslingen der Eiche und Birke gefunden wird. Gatt. M e t a 1 1 i t e s , Schönh. , Germ. , Latr. (Hier folgt ein Auszug der Gattungs-Charactere aus Schönherr.) Diese Gattung wurde von Schönherr aufgestellt und später von Germar und Latreille angenommen. Jetzt enthält sie 8 europäische Arten, deren eine in England vorkommt. Ich besitze von Germar ausländische Exemplare von M. mollis Germ, und M. atomarius Oliv. Diese Insecten unterscheiden sich von denen der Gat- tung Polydrosus dadurch, dass die Fühler und deren Glieder bedeutend kürzer, stärker und von anderer Form sind, durch die kleineren Augen und den verlängerten Thorax. 1. Metallites margijiatus, Steph. — ambiguus, Schönh. Ein Birkenwäldchen war mehrere .lahre lang der einzige Fundort dieses Insects, wo es häufig auf Jnniperus und andern Pflanzen im Mai und Juni gefunden wurde, aber durch Stephens eifrige Bemühungen wurde es auch in W^iudsor Forest und Black Park hei Uxbridge auf den jungen Sprösslingen der Birken und Eichen gefunden. £iitomoiog i^ehe iBeisierkiiiig'eii . Von H. iSebaum. 1. In der entomologischen Zeitung Jahrg. 1845 p. 408 habe ich erwähnt, dass es unter den von Gyllenhal be- 317 schriebcncn Hydro po reu von H. nigrita a. et var. b., H. me 1 all oc ep h al u s var. l>. et e. uml H. tristis var. L. noch nicht mit hinreicliender Sicherheit ermittelt ist, welchen der neuerdings von Sturm, Erichson , Aube und Schiödte unterschiedenen Arten dieselben entsprechen. Prof Boheraan hat mich jetzt durch Mittheilung richtig bestimmter Exemplare in den Stand gesetzt , über 3 derselben Auskunft geben zu können. H. nigrita a. Gyll. ist dieselbe Art, welche von Fabricius und den genannten neuern Schriftstellern unter diesem Namen beschrieben ist. H. melanoc ephal us var. b. ist, wie ich entomol. Ztg. 408. 12 nach den Gyllenhafschen Angaben vermuthete, H. elongatulus Sturm, Erichs., und nicht H. piceus Steph., Auh., Gyllenhalii SchiÖdte , welche Art Schiödte in dem Gyllenharschen Käfer zu erkennen ge- glaubt hatte, H. tristis var. b. ist, wie Aube, wahr- scheinlich ebenfalls auf Originale sich stützend , ganz richtig angegeben hat, H. obscuru s St., Er., Aub. , Schiödte. — Von H. nigrita var. b. und H. inelanocephalus var. c. Gyll. besass Boheman selbst keine unzweifelhaft richtig be- stimmten Exemplare , eine sichere Auskunft über dieselben wird daher erst nach nochmaliger Vergleichung der Gyllen- harschen, in Upsala befindlichen Sammlung ertheilt werden können. 2. Eine zw’ar schon vor mehr als 30 Jahren beschrie- bene , seitdem aber von keinem Schriftsteller erwähnte Art der Gattung Hydroporus ist H. hamulatus Gyll. Sie ist mir auch in keiner der reichen Sammlungen, die ich, w^as diese Gattung betritft, ziemlich sorgfältig verglichen habe, zu Gesicht gekommen, und vurde mir erst ganz kürzlich in 2 Exempla- ren von Prof. Boheman mitgetheilt. Der treffenden Gyllen- harschen Beschieihung (Ins. Succ. HL 091.) will ich nur wenige Angaben liinzufügen. H. hamulatus hält in der Grösse ziemlich die Mitte zwischen H. gemiuus und minu- itissimus, der Kopf ist verhältnissmässig etwas breiter als hei der erstereii Art, bei meinen Exemplaren gelb, nur der Hinterrand schmal schwärzlich. Die Punktirung desselben ist äusseist fein , selbst mit einer starken Loupe kaum sicht- bar; die Fühlhörner sind einfarbig gelb. Das Hals.schild fast 3mal so breit als lang, gelb, nur der Hinterrand selbst schwarz, fein puiiktirt, die Punkte sind indessen deutlicher I und dichter als auf dem Kopfe , jederseits an der Basis ein scharfer, tief eingedrückter Strich, die Basis nach innen I von dem Strich etwas niedergedrückt. Dieser eingedrückte 1 318 Strich des Halsschildcs set/t sich in gerader Richtung noch auf die Basis der Flügeldecken fort, indessen ist er hier viel seichter und so kurz, dass er kaum noch an den Ein- druck, uvlchen H. geminus auf den Flügeldecken besitzt, erinnert und daher von (iyllenhal auch leicht übersehen werden konnte. Die Flügeldecken sind gelb, der Raum zwischen der Naht und einer wie bei den verwandten Arten derselben parallel laufenden eingedrückten Längslinie, schwärz- ] lieh; nach aussen von derselben finde ich bei meinen beiden Exemplaren nur eine schmale schwärzliche Läugslinie, welche | mit dem 2ten Drittheil der Flügeldeckenlänge beginnt und | an dem letzten Viertel derselben endigt, bei Gyllenhars ohne Zweifel dunkler gefärbten Stücken ist diese Linie breit | und sendet hinten ein Häkchen nach aussen aus. Von | diesem, so wde von den beiden andern schwärzlichen Strichei- I chen, die Gyllenhal noch auf den Flügeldecken beschreibt, I ist bei meinen Exemplaren kaum eine schw'ache An- deutung vorhanden. Die Unterseite ist schwärzlich, Vorder- brust und Beine gelb , die Vorderklauen des Männchens gleich und einfach. Einheimisch ist diese niedliche Art in Gothlaud. 3. Dyticus crux. Fahr, von Gyllenhal, Schönherr und Andern für eine Varietät des Hydroporus pictus an- gesehen, wurde von Erichson Käfer der Mark p. 180 auf Grund der Fabricischen Sammlung entw^eder für identisch mit H. lepidus Oliv, oder für eine demselben sehr nahe verwandte Art erklärt. Aube, der diese Bemerkung über- sehen zu haben scheint, citirt ihn wieder als Varietät des H. pictus. Durch die gefällige Vermittelung des Hrn. Grafen Rantzau erhielt ich das Original der Fabricischen Sammlung zur Ansicht. Es weicht dasselbe eben so sehr von H. lepidus als von H. pictus ab . scheint mir dagegen eine Varietät des H. fasciatus Aub. zu sein, welcher die hintere schw’arze Querbinde der Flügeldecken fehlt. Wenigstens passt die Aube'sche Beschreibung des letztem mit Ausnahme der er- wähnten Binde vollkommen auf den Fabricischen Käfer, und obwohl ich denselben in der kurzen Zeit, für die mir die Benutzung desselben gewährt w ar , mit keinem andern Exemplare drs H. fasciatus vergleichen konnte , so zweifle ich doch kaum an der Richtigkeit meiner Angabe , da mir H. fasciatus ziemlich genau im Gedächtniss ist. Zu mehr Sicherheit theilc ich indessen hier eine von dem Fabricischen Exemplare entnommene Beschreibung mit; 319 H. crux: ovatus, convexus, glaber, Ditidulus, capite thoracecjue nigris hoc lateribus ferrugineo et utrinque striato, elytris pallido - testaceis , sutura fasciaque media lata nigris, antfinnis pedibusque testaceis. Long. 1^ liu. Der Kopf schwarz, schwach glänzend, äusserst fein punktirt, der Mund röthlich, Fühlhörner und Taster rothgelb. Das Haisschild schwarz, glänzend, die Seiteuränder ziemlich breit, rostroth, zwei und ein halb mal so lang als breit, vorn breit ausgerandet, an der Basis breiter als an der Spitze, in der Mitte derselben in eine stumpfe Spitze aus- gezogen, die Seitenrändor fast geradlinig, die Vorderecken ziemlich hervortreteiid und spitz, die hintern fast gerade, die Oberfläche beinah glatt, nur mit einigen kleinen Punkten gegen die Hinterecken hin und mit einer eingedrückten Querlinie kleiner Punkte längs dem Vorderrande versehen, nach innen vom Seitenraude ein scharf eingedrückter Längs- strich, der vom Vorderrande bis zum Hinterrande verläuft und das Roth des Seitenrandes nach innen begrenzt. Die Flügeldecken sind vorn so breit als die Basis des Hals- schildes, dessen Bogen sie unmittelbar fortsetzen, so dass sie an der Berührungsstelle keinen einspringenden Winkel bilden, sie sind gelb, eine sehr schmale Linie längs der Basis und die Naht in ihrer vordem Hälfte schwarz, eine breite schwarze Querbinde verläuft ziemlich genau in der Mitte, sie berührt den Seitenrand nicht und ist an ihren Rändern gezackt , von ihrer Mitte geht nach hinten ein dreieckiger schwarzer Fleck aus, der längs der Naht bis fast zur Spitze reicht, von dem Aussenrandc der Querbindc geht nach hinten ein schmales schwarzes Strichelchen, welches die Hälfte der Strecke l)is zur Spitze neben dem Rande der Flügeldecken verläuft. Die Oberfläche ist fast ganz glatt,, man bemerkt nur einzelne, sehr feine Punkte; der umgeschlagene Rand ist gelb. Die Unterseite roth , in der Mitte etwas dunkler, die Beine gelb. 4. Nach einer brieflichen Mittheilung des Hrn. Grafen Rantzau gehören die Exemplare des Dyticus lineatns der Fabricischen Sammlung nicht zu der Art von Hydroporus, welche man bisher allgemein dafür ansah , sondern sind mit H y d r. h a 1 e n s i s Fahr identisch. Dass diese Exemplare aber die Originale der Fabricischen Beschreibung sind, geht aus dieser selbst deutlich hervor. In dem Syst. Ent. 234. und in der Entom. Syst. 1. 200. heisst es: caput ferrugineum, basi nigricans. Coleoptera fusco cinereoque mixta vel grisea, 320 uiargioe pallidiore. Per medimn dorsi lineae distinctae albi- cantes; fast alles Angaben, die auf Hydr. liiieatiis der übrigen Schriftsteller nicht, wohl aber auf H. halensis passen. Die Abbildung in Bergsträsser’s Nomenclator, die hier von Fa- bricius citirt wird, kann ich leider nicht vergleichen. Im Syst. El. 272. 76. wird allerdings auch Dyt. lineatus Oliv., Illig. 5 Payk. citirt, dieser Irrthum ist aber leicht erklärlich. Fabricins verinuthete nicht , dass seine Art von diesen Schriftstellern verkannt sei und fand darin, dass er von ihnen citirt war, Veranlassung genug, sie hier wieder zu citiren. — Uebrigens würde cs nur Verwirrung erzeugen, wenn mau jetzt eine Namensändei ung der betreffenden Arten einzuführeu gedächte , und den H. halensis in Zukunft line- atus nennen, für den bisherigen lineatus aber einen der beiden Namen ovatus oder pygmaeus , unter denen er von Fabrius wirklich beschrieben ist, aufnehinen wollte. Diese beiden Namen sind neuerdings von Sturm wieder an andere Arten vergeben, es würde also eine dritte Aenderung nöthig werden. Dies ist einer der Fälle, wo eine strikte Befolgung des Prioritätsgesetzes nur eine vollständige Verwirrung der Nomenclatur herbeiführen würde. Dagegen dürfte es den neuern Schriftstellern auzuempfehlen sein, bei Ertheilung von Namen nicht bloss diejenigen zu vermeiden, w'elche in nahe verwandten Gattungen nicht bloss ifi Gebrauch sind, ' sondern auch solche , welche als Synonyma in derselben T Gattung Vorkommen. 5. In Germar Zeitschrift IV. p. 185 glaubte ich den nordischen Hydroporus depressus Gyll., Sahib., Sturm von dem mitteleuropäischen H. elegans Illig., Panz , Sturm, brevis Sturm, depressus Aub. unterscheiden zu müssen. Die Exemplare welche ich von ersterem vergleichen konnte, waren von längerer Gestalt und hatten eine dunkle Unter- seite, das Halsschild erschien mir bei ihnen weniger gerundet, die Hinterecken desselben fast rechtwinklich und die Flügel- decken setzten die Kurve des Halsschildes fast unmittelbar fort, ohne an ihren Vorderecken mit den Hinterecken desselben einen deutlich einspringenden Winkel zu bilden. Ich erhielt indessen neuerdings von Prof. Boheman 3 schwe- dische Exemplare des H. depressus, von denen das eine, auf der Unterseite fast eben so heil ist als unsere deutschen Exemplare , die beiden andern zwar dunkler iicfärbt sind, aber in der Körperform die Unterschiede nicht darbieten, auf die ich bei der Trennung Gewicht legen zu müssen 321 glaubte. Ich bin' daher jetzt an der Verschiedenheit beider Arten, der H. depressus Gyll. und elegans III. wieder irre geworden , obwohl unter den vielen Hunderten von H. ele- gans, die am salzigen See bei Halle gefangen sind, mir auch nicht ein einziges Exemplar vorgekommen ist, bei dem die Unterseite nicht einfarbig gelbroth gewesen wäre, eher j habe ich, was die andern Charaktere betrifft, kleine Ab- weichungen auch bei ihnen bemerkt. Dyticus de press ns 1 Fahr, in Fabricius eigener als auch in der Copenhagener Sammlung ist unten gelbroth und stimmt mit unserm deut- schen H. elegans überein. Beschreibung und Abbildung von H. depressns Schiödte bezieht sich ebenfalls deutlich auf ! diesen. 6. Den von mir entomol. Ztg. 1845 p. 409 beschrie- S benen, in der Lausitz und bei Erfurt entdeckten Hydroporus I, neglectus habe ich in diesem Frühjahre in mehreren Exem- ^ plarcn auch bei Stettin in angeschweimntem Geniste an den Ufern eines Wiesensumpfes gefangen. Es ist daher sehr zu vermuthen, dass diese Art noch au andern Punkten von Norddeutschland wird aufzufinden sein. Wie reich übrigens Pommern mit seiner Menge von Sümpfen und Brüchen an Hydrocantharen ist, hat bereits der verstorbene Dr. Schmidt entomol. Ztg. 1839 p. 64 an- gedeutet. Nicht nur die Zahl der Arten ist ansehnlich, i sondern auch die Menge der Individuen ausserordentlich. Von der Gattung Hydroporus habe ich bei Stettin und Swinemündr, den einzigen Orten, wo ich sammelte, im Laufe zweier Jahre folgende Arten beobachtet: H. inaequalis, reticnlatus (selten), decoratus (sehr gemein), geininus (bei Swine- mündc auf sandigem Wiesenboden, bei Stettin ist er mir noch nicht vorgekomraen) , uuistriatus (auch die matte Form des Weibchens , welcher Kiesenwetter entomol. Ztg. 1845 p. 149 gedenkt, kommt einzeln vor), picipes’ (die ; matte Form des Weibchens, lineellus Gyll., alternans Kunze ist häufig), contiuens (nur sehr einzeln), donsalis, nitidus (selten, im ersten Frühjahre), rufifrons (sehr gemein), planus (weniger häufig als anderwärts), erythrocephalus (die matte Form des Weibchens, welche den H. deplanatus Gyll., Aub. bildet, ist nicht selten), pubescens Gyll., Aub. (selten, die wenigen bei Stettin gefangenen Exemplare sind sämmtlich, die auf der Insel Usedom gefangenen der Mehrzahl nach etwas schmäler und stärker punktirt als die typischen Exem- plare des pubescens, gehören daher zu piceus Sturm, Er, 322 s. eotomol. Ztg. 1845 p. 405), nigrita (selten), tristis, anpstatus, elongatulus, iiotatus, vittula, urabrosus, palustris (sanimtlich sehr gemein, vittula besonders auf Moorboden ), neglectus (selten), obseurus (bei Stettin seilen, auf Usedom bei Pudagla in einem W iesengrabeu auf Moorboden in gros- ser Menge gefunden), pygmaeus (selten, wie neglectus in angeschwemmtem (Jeniste), lincatus, granularis, bilineatus, pictus. Ausser diesen Arten hat Hr. Dohrn in einem Mühl- bach, die Bukow genannt, noch den H. halensis im Mehr- zahl gefangen. Da die Hydrocantharen fast ebenso bodenstät zu seju scheinen als die Carabicinen , so ist die Bemerkung Welleicht nicht übertiüssig, dass die vorgenannten Arten fast samintlich in einem einzigen von einer Quelle gespeisten ^Viesonsumpfe auf sandigem Lehmboden beobachtet wurden, ln demselben Sumpfe hat Hr. Dohrn auch ein Exemplar von Laccophilus variegatus Germ, gefangen , der bisher so weit nördlich noch nicht aufgefuuden war. 7. In Dyticus s emi p un c t a t u s Fahr., angeblich aus Ostindien, glaubte Erichson den Noterus sparsus Marsh, zu erkennen und führte den Fabricischen Namen für diese Art ein. Schiödte lässt ihn wieder fallen , indem er bemerkt, dass der nach der Copenhagener Sammlung be- schriebene Dyt. semipunctatus eine dem Not. sparsus nahe verwandte ostindische Art sei. Er giebt indessen keine Unterschiede an , und es ist mir auch nicht gelungen , der- gleichen an dem Originale zu bemerken, ich glaube vielmehr dass Erichson vollkommen Recht hat. Irrige Vaterlands- augaben finden sich zwar in der Lund'schen Sammlung nur selten, indessen kommt gerade derselbe Fall , dass Ostindien als Vaterland für eine europäische Art angegeben wird , in der Gattung Dyticus noch einmal vor. Der mit Hydr. planus unzweifelhaft identische D. flavipes Fahr, w'urde Ent, Syst. I. p. 201 nach dieser Sammlung als ostindischer Käfer beschrie- ben , im Syst. El. I. 273. hat Fabricius seihst diesen Irrthum bereits berichtigt. 8. Im Bull, de Mose. 1845 p. 163 hat Baron v. Chau- doir ein Verzeichniss der im Gouvernement Kiew von ihm gesammelten Pselaphen , Seydmaenen , Catopiden und Mono- tomen veröffentlicht und eine Anzalil daselbst aufgefundener Arten , welche er für neu angesehen hat , beschrieben. Da Hr. v. Chaudoir die ausgezeichnete Güte hatte, mir auf mein Ersuchen die neu beschriebenen Pselaphen und Seyd- maenen fast sämmtlich zu übersenden, so erlaube ich mir 323 hier eine kurze Uebersicht über den Aufsatz, soweit er die beiden genannten Gruppen betriflft, mitzutheilen und einige Bemerkungen an dieselbe anzuschliessen. In der Familie der Pselaphen zählt Hr. v Chaudoir 34 Arten auf, die er im Laufe eines Jahres gefunden hat. Dieselben vertheilen sich in folgende Gattungen. Batrisus, drei Arteu, B. Dclaportii Aiib. , venustns Reichenb., oculatus Aub., alle drei io Gesellschaft eon Ameisen unter Bauiminde gefangen. Tyr US, die einzige Art T- mucropatus Panz. pnter Fichten- und Eichenrinde. Trychonyx. Neue Gattung auf Kuplectus sulcicoUis errichtet, der doppelte ungleiche Klauen wie Batrisus besitzt. Euplectus, zehn Arten, die erste, die Hr. v. Chau- doir für E. Kunz ei Aub. auzusehen geneigt ist, wird aus- führlich beschrieben, da Aub^’s Beschreibung Einiges zu wünschen übrig lasse j signatus Reichenb., Karstenii Reichenb., gracilis Chaiid. n. sp., sanguineus Denny, nanus Reichenb., nigricans Chaud. n. sp. , bicolor Denny, lativentris Chaud. n. sp. , von denen E. gracilis und lativentris in einem Neste der Forroica rufa gefunden wurden. Trimium, zwei Arten, Tr. brevicorue Reichenb. und eine neue , von Hru. v. Chaudoir unterschiedene T r. b r e V i p e n n e. (Schluss folgt.) Ijepiflopterologiische IflUtlieiluiigeii. Vom Oberlehrer Zeller, in Glogau. Wenn unsere Zeitung so wenig streng wissenschaftliche Artikel aus dem Gebiet der Lepidopterologie liefert, so darf das nicht eben befremden, da das literarische Material dieses Fachs zu kostspielig ist, als dass damit Jeder, welcher dergleichen Aufsätze liefern könnte und möchte , hinreichend versehen sein sollte. Bedenkt man aber, wie viele Lepido- pterologen sich mit der Zucht der Raupen und der Jagd der Schmetterlinge beschäftigen , wieviel falsche und mangel- hafte Beschreibungen , zumal der erstem , noch bestehen, wieviel Erfahrungen über die Lebensweise gemacht worden, wieviel beim Fange und bei der Zucht nützliche Regeln und Kunstgriffe Jeder kennen zu lernen Gelegenheit hat, wie sehr 324 ehe Methoden des Präpari rons der gesammelten Insecten und des Conservirens in den Sammlnng^ui norh der Vervollkomm- nung fähig sind , so wundert man sich wohl mit Recht, dass auch von allem diesem, wozu doch wenig oder keine literarische Hülfsmittel erfordert werden , so äusserst vi^enig zur Sprache kommt. Eine Erklärung dieser Erscheinung überlasse ich andern. Um zu zeigen, wie fast ein jeder, der nicht ganz Anfänger ist , die Wissenschaft direct oder indirect fördern kaFin , werde ich nach und nach eigne und fremde Erfahrungen und Beobachtungen mittheilen, die manchem Lepidopterologen nützlich oder doch angenehm sein werden, indem ich hoffe, durcli mein Beispiel Andere zur Nachfolge zu reizen. *) 1. Dürre Sandgegenden habe icli oft ergiebiger gefunden als die üppigsten Wiesem, und wer Microlepidoptern sammelt, der wird auf Sandplätzeu , die spärlich und zerstreut mit Thymian (Thymus serpyllum) bewachsen sind, den ganzen Sommer hindurch eine reiche Erndte halten können. Doch davon unter einer andern Nunuuer! liier spr<*che ich von noch dürrem und trostlosem Gegenden, nämlich von solchen Wüsteneien, wo der Sand vom Winde fortgeführf wird, und die Gestalt der Obertiäche sich daher fortwährend ändert. Selbst hier ist das Leben der Insectenwelt noch nicht ver- schwunden 5 vielmehr giebt es hier Insecten, die auf anderem Boden ganz fehlen. Eine solche Gegend , zum Oderhette gehörig, die man dem Flusse durch Dämme abgewonnen hat, und die er nur von Zeit zu Zeit durch Einbrechen der *) Diese Mittheilungen gingen der Red. ungefähr gleichzeitig mit der in der August -No. gedruckten Abhandlung von Hrn. Prof. Hering zu, Hr. Zeller wusste also nicht, dass in dessen Einleitung den Lepidopterologen bereits einige dieser Wahr- heiten ans Herz gelegt wurden. Dies schien mir aber um so weniger Grund, den vorstehenden Introitus galeatus wegzu- lassen oder zu modificiren , als gerade die löbliche Innung der Schmetterlingsammler an den specilischeii Krankheiten vorzugs- weise leidet, die man auf deutsch Habgier, Neid, Ge- heiranisskrämerei weissen Wiese« einer Fortsetzung des Koppenplanes, ungefähr 4500 Fuss hoch. Sie ist von jeher der Sammelplatz für Bota- niker gewesen , und scheint auch für die Entomologen der günstigste Punkt zum Standquartier, um eine Reihe von Excur- sionen von hier aus zu unternehmeji. Man hat nämlich sehr schöne Localitäten ganz in der Nähe und kann diese besonders mit sehr geringem Auf- und Abwärtssteigen besu- chen, auch ist es eine nicht unbedeutende Annehmlichkeit, dass die Leute hier bereits daran gewöhnt sind, Naturfor- scher zu bewirthen, sie deshalb mit langweiligen Fragen verschonen und ruhig gewähren lassen. Es ward uns hier eine Art Fremdenbuch, welches bloss für Naturforscher von der Frau Apotheker Jablich aus Hohen- elbe dem Wirthe auf der Wiesenbaude übergeben worden ist, vorgelegt. Wir fanden darin ausser einer ziemlichen Anzahl botanischer Berichte (mitunter freilich auch bloss meteorologischer Klagelieder) eine Aufzählung der Lepidop- teren der Riesengebirges. Indessen schien sich hierbei der Herr Verfasser weitere Grenzen gesteckt zu haben, als wir ies bei diesem Aufsatze thun , indem er auch die im Um- kreise des Gebirges liegenden Arten mit aufgezählt hatte; so dass wir anstehen , uns auf seinen Aufsatz hier mit zu beziehen. .Jedenfalls ist die Siiftung eines Buches zur Niederlegung von naturwissenschaftlichen Beobachtungen an dieser Stelle grade ein Gedanke, wodurch sich die Frau Geberin, welche selbst eine tüchtige Pflanzenkennerin und eifrige Sammle- rin ist , den aufrichtigen Dank der Naturforscher ver- dient hat; um so mehr, als durch Angabe von Standorten und Fangplätzen das Resultat für die nachfolgenden Samm- ler gar sehr viel günstiger gestellt werden kann. Es ist bekannt, dass in der Nähe der Wiesenbaude das Weiswasser, eine der Hauptquellen der Elbe, seinen Ur- sprung nimmt. Der Bach , welcher sehr bald ansehnlich wird , fliesst in westlicher Richtung in einer kleinen Schlucht, die er sich offenbar selbst geformt hat, ab. Das linke Ufer ist steiler als das rechte und wegen der zahlreichen, lose liegenden Steine für den Entomologen vorzugsweise i, günstig; es wimmelte hier, als wir uns am Nachmittage nach unserer Ankunft hierher verfügten, von einer Menge eigeuthüm- licherHochgebirgskäfer. Am häufigsten unter allen war die Nebria Gyllenhalii, die wir mitunter in ganzen Gesellschaften, oft aber auch paarweise unter Steinen antrafen. Ebenfalls häu- fig war der schon in der Schneegrubc von uns gefundene Trechus, auch er sass meist in mehreren Exemplaren unter einem Steine. Sämmtliche Exemplare waren ausgefärbt, wo- gegen wir ungefähr 8 Tage später, unten am Fusse des Gebirges , a»n Ufer des Zacken , unter abgefallenem Buchen- laube einen sehr nah verwandten Trechus, meistens noch in ganz unreifen Exemplaren, fingen. Bei weitem seltner kam unter Steinen am Weisswasser ferner das Bembidium bipunctatum vor, und zwar stets die Var. nivale Godet. Patrobus excavatus war auch hier gemein. Von Brachelytren fingen wir : Homalota nivalis, am häufigsten wieder in der unmittel- baren Nähe des Schnees, wovon sich hier gleichfalls noch grosse Mengen vorfanden. Oxypoda helvola, selten unter Steinen, Quedius punctatellus nicht häufiig, unter Steinen und Geröll. Olophrum alpestre nur ein Paar Exemplare, von de- nen das eine unter einem im Wasser liegenden Steine lebend gefunden wurde. Von andern Coleoptern : Cryptohypnus ripaiius, an einzelnen Stellen häufig, Otiorhynchus maurus, monticola und niger, alle 3 unter Steinen, die beiden ersten, vorzüglich der monticola häufig. Sämmtliche hier vorkommende Thiere, von denen der Trechus, Bembidium bipunctatum und Crypt. riparius eigent- liche Uferkäfer sind , wurden nicht frei herumlaufend von uns gesammelt. Obgleich das Wetter gegen Abend wieder hell und ziemlich warm geworden war, erschienen die Ufer doch ganz unbelebt und nur unter Steinen , noch dazu unter denen, die nicht unmittelbar am Wasser lagen, herrschte eine reiche Fauna. Wir möchten übrigens annehmen, dass die hier vor- kommenden Insecten theihveise von dem Gewitterregen veranlasst waren, sich aus ihren tieferen Verstecken mehr au die Oberfläche des Bodens zu begeben, da wir dieselbe Localität nach einigen Tagen wieder besuchend, zwar noch dieselben Arten, aber in viel geringerer Anzahl antrafen. 345 Bei der am folgenden Tage unternommenen, vom schön- sten Wetter begünstigten Excursion wurde auf dem Koppen- plan und der sich an diesen unmittelbar anschliessenden Hochebene ausser unter Steinen hauptsächlich auch mit dem Kölscher gesammelt, wozu sich hier namentlich am Fusse des Koppenkegeis recht günstige Localitäten voifinden. Die hier mit dem Schöpfer gefangenen Arten waren: Anthophagus alpinus in Menge und in beiden Geschlech- tern, mit vorwaltender Anzaid der Weibchen, etwa im Ver- hältniss von 2 — 1 5 Anthophagus forticornis auf Kräutern zwischen Kienholz unmittelbar am Fusse der Sclmeekoppe, sehr selten, namentlich die Männclien^ Podabrus alpinus, Telephorus pilosus, barbarus, auch die in der Ebene so gemeine Plectroscelis aridula. Von Schmetterlingen war die Geometra chaerojdivllata häufig. Unter Steinen saininolten wir: den Pterostichus Sturmii, den schon mehrfach erwähnten Trechus, Carabus sylvestris und 1 Stück arvensis, Honialota nivalis in wenigen Exemplaren, denn die Localität war wohl für dieses Thier, welclics Feuchtigkeit, namentlich schinelzenden Schnee, zu i lieben scheint, zu trocken, um es hier in Menge auftreteii zu lassen; Oxypoda helvola, Quedius satyrus (die Beschrei- bung vergl. unten) in einzelnen Exemplaren, Ajpedium tro- glodytes etwas häufiger, Erirhinus acridulus, Otiorhynehns monticola, maurus, niger, Haltica Caricis in ganz besonders khdnen Exemplaren. Die Fauna auf dieser trockenen stei- nigten Localität wich, wie sich dies erwarten Hess, wesent- lich von der des Weisswassergebietes ab. Nur die 3 ge- nannten Otiorhynchen, welche über das ganze Hochgebirge gleichmässig verbreitet scheinen , waren beiden Lo- calitäten gemein. Am folgenden Tage unternahmen wir eine Excursion an den kleinen Teich. Sie ist in Bc^zug auf Naturschönheit eine der ersten im Riesengebirge und dürfte, was die Entomologie anlangt, hauptsächlich Dipteiologen zu empfehlen sein. Auf den wasserreichen, steilen, nnd so weit der Schnee sie nicht mehr überdeckte, mit üppiger Vegetation geschmück- ten Abhängen , welche den kleinen Teich umschliessen , trafen wir eine Menge von Schirmpflanzen , die der Tummelplatz von Tausenden von Dipteren wai. Von Coleopteren kam eigentlich nur Anthophagus alpinus und selbst dieser nicht I grade besonders häufig vor. Dies änderte sich jedoch we- sentlich an den Ufern des kh'inen Teiches selbst. Hier hatte 23 346 es, wie man im Riesengebirge 7ii sagen pflegt, einen unge- heuren Insectenreiclithmn. Anthophagns alpinus und An- thobiura liiteipenne waren schaarenweise vorhanden ; einzelne Blüthen waren fast schiclitenweise überdeckt von übereinan- der sitzenden Anthobien , die aus ihnen ihre Nahrung holen mochten, während Anthophagns alpinus minder harmlos hier seinem Raube nachging und von uns heim Verzehren einer klei- nen Fliege ertappt wurde , die er mit seinen starken Mandibeln verarbeitete: er war so eifrig dabei, dass er sich durch den Fall in den Kötscher in seiner Mahlzeit nicht hatte stören lassen. Auch Anthobium longnlum war nicht ganz selten und der grosse Anthophagns armiger wurde in beiden Geschlech- tern einigemale gefangen. Die schon mehrfach erwähnten Mala- codermen fehlten auch hier nicht , es wurde aber auch Malthi- nus biguttatus nicht selten angetroffen. Unter Steinen zeigten sich einige Stücke Chrysomela islandica, in einem der zahlreichen Bäche 2 Exemplare des schönen Elmis Maugetii und in dem Wasser des Teiches, oder richtiger gesagt, des kleinen See's Agabus guftatus und maculatu?. Wir stiegen von hier aus zur Hampelbaude hinauf, wo wir unter den Steinen so ziemlich dieselben Arten, wie auf dem eigentlichen Koppenplan antrafen : nur möchte es be- merkenswerth sein , dass wir hier nicht selten Larven und Puppen eines echten Carabus. jedenfalls des C. sylvestris, der im Riesengebirge bei weitem der gemeinste ist, bemerkten, so dass wir annehmen , dass die eigentliche Zeit des Vor- kommens diesesThieres in die zweite Hälfte desJuli fällt. Indes- sen könnte der Käfer allerdings in andern Jahren vielleicht zei- tiger auftrteeu , denn ganz im Gegensätze zur Ebene war hier oben die Jahreszeit gegen andere Sommer in Folge übergrosser Schneemassen, welche den Winter über gefallen waren, sehr zurück. Eine Besteigung des Koppenkegels lieferte entomologischi durchaus kein Resultat, indessen haben wir ein solches diess-j mal auch nicht besonders erstrebt. Die Oberfläche des! mächtigen Bergkegels besteht aus einer Masse ziemnc!i| lose übereinander liegender Steine, fast ganz ohne Vegetation,! so dass in der Hauptsache die Bedingungen für das Vorkom-| men der Erd- und Pflanzenkäfer fehlen. Jedoch haben wir) auch hier bei früheren Excursionen einiges gesammelt, undj namentlich den Leistiis rufomarginatus angetroffen. 347 Nicht besonders reich an Ausbeute war eine Excursion in den Riesengrund. Dieses Thal öffnet sich nach Süden zu und nach Böhmen hinein. Wir stiegen an den Wänden der Schneekoppe auf einem schmalen Fusswege hinunter. In Folge des Wassermangels war die Vegetation nicht besonders üppig, und der einzige mitunter in Menge vorkommende Käfer war Anthobiura longulum. Wir wendeten uns daher links vom Wege ab nach den Ufern eines Baches, woran wir aus der Ferne eine Menge Schirmpflanzen bemerkten. Es waren hier namentlich Hymenopteren in ziemlicher Menge vorhanden, indessen immer nur die Arten, welche wir bereits gesainr inelt hatten. Telephoius barbarus war hier etwas häufigo- als anderwärts. — Von den weiter unten im Thale auf- gefundenen Insecten ist Ampedus brunnicornis und Polydrusns amoenus (in Menge gesammelt) beinerkenswerth. Wahrscheinlich sind die in den Riesengiund sich sen- kenden , wasserreichen Abhänge des Brunnbergs weit ergie- biger und es bleibt einem künftigen Sammler Vorbehalten, »Rübezahls Lustgärtchen,« welches unter den Botanikern einen guten Namen hat , auch nnter den Entomologen zu Ehren zu bringen. Diese Tour ist aber, wenn auch nicht gerade gefährlich , doch sehr beschwerlich und sollte wenigstens das erste Mal nicht ohne Führer unternom- men werden. Ausserdem dürfte eine Excursion an den grossen Teich empfehlenswerth sein, sie würde wahrscheinlich viel ähnliches mit der nach dem kleinen Teiche haben. Die theilvveise moorigen, sumpfigen, oder mit Kienholz i bestandenen Flächen der weissen Wiese in der Umgebung i der Wiesenbaiicle nach der Schneekoppe zu sind für den Ento- j mologen unergiebig. Wir haben indessen hier im Wasser den i schon an den Elbquellen gefundenen Hydroporus nigrita in I grösserer Menge wieder getroffen und an den Ufern unter Steinen Quedius unicolor (siehe unten) sowie Olophinm , alpestre gefangen. I Nach einem 5 tägigen Aufenthalt verliessen wir die j Wiesenbaude, um den Weg, welchen wir gekommen waren, i wieder zurück zu gehen. Wir holten diesmal, vom Wetter I begünstiget, das Sammeln nach, das wir beim Herwandern , hatten unterlassen müssen. Die Localität beschränkt es j hauptsächlich auf das Sammeln unter Steinen , da die spär- j liehe Vegetation das Kötschern fast allenthalben unmöglich macht, und da, wo sicfes erlaubt,, fast nichts, als den Antho- 23 348 phagus alpimis bietet, der nomnehr freilich von uns zur Genüge gesammelt worden war. Unter Steinen fanden wir aber den Carabus sylvestris, arvousis (1 Stück), den mehr- fach erwähnten Trechus, Arpedium troglodytes, Otiorhyn- chus maurus, monticola, niger über den ganzen Kamm von der Schneekoppe an bis zu den Schneegruben verbreitet. Pterostichiis Sturmii wurde ebenfalls wieder gefangen, indes- sen nur auf den höchsten Punkten , so namentlich um den Gipfel des hohen Rades. Zu bemerken ist auf dieser Tour noch hauptsächlich die tiefe Einsattelung zwischen der kleinen Sturmhaube und dem Mädelkamm, die sogenannte Mädelwiese, in welcher die den Gebirgsreisenden sattsam bekannte Spindlerbaude liegt. Hier tritt schon wieder hohes Nadelholz auf und wir fanden auch die bekannten Xylopbagen unserer Ebenen, den Hylesinus cunicularius E. und Bostrichus laricis. Etwas höher bereits, aber immer noch an einer feuchten und in nassen Jahren wahrscheinlich sumpfigem Localität fanden wir einige Exemplare der weiter unten zu beschreibenden Lesteva monticola unter Steinen und ein Stück der Chryso- mela intricata an einem alten Baumstubben, das einzige Stück, welches uns bei der diessjährigen Excursion voi gekom- men ist. Mehr an höheren Pujikten wieder trafen wir die Chryshomcla islandica und rufa Dhl. unter Steinen. In der Schneegrubenbande langten wir am Nachmittage j an , um hier wieder einen Halt zu machen. Der entomologi- sche Sinn der Bewohner hatte sich durch ein während un- : seres Aufenthaltes in der Wiesenbaiide hier oben eingefangenes i Exemplar der Triphaena pronid3a und eines Harpalus aeneus | bethätigtj mau übergab sie uns nicht ohne Sammlereitel- I keit. Diese in der Ebene so gemeinen Thiere steigen also I auch bis zu dieser bedeutenden Höhe hijiauf. Wir gingen dann sammelnd den schönen, reichen Abhang nach dem Elbfalle zu hinunter. Eine kurze Strecke beglei- tete uns noch der Authophagus alpinus, dann befanden wir uns wieder im Bereiche des A. sudeticus, welcher in- dessen zunächst so ganz häufig als der alpinus nicht vor- : kam. Auch hier war das Sammeln unter Steinen recht er- ' giebig. Es wurde Nebria Jokischii, Pterostichiis Sturmii, Carabus sylvestris, der Trechus, Arpedium troglodytes, Chryso- raela islandica sämmtlich auch hier gefunden. Das luteres- . santeste , was uns indess für diessmal hier vorkam , war El- i inis Maugetii, Diess Thier sass in grosser Menge an den 349 rauhen Granitsfückeii iiu Bet(e eines kleinen Baches , so dass wir in kurzer Zeit über 300 Stück sammelten. Wir trafen den Käfer auch nicht selten in copula. Während dem hatte sich aber der Himmel drohend ge- schwärzt, es rollte bereits ein entfernter Donner und wir muss- ten uns desshalb entschliessen , wenn auch ungerne genug, zur Baude zurückzukehren. Wir kamen zur rechten Zeit hier an, utn das im])Osante Schauspiel der von allen Seiten des weiten Horizontes aufsteigenden blauschwarz oder fahl- gelb gefärbten Wolkenmassen bewundern und ihr Regnen, Blitzen und Donnern unter Dach und Fach ab\Yarten zu können. Die Gesellschaft war in tlem kleinen Stübchen der Baude eben in Folge des Gewitters äusserst zahlreich und das Nachtquartier recht sehr beschränkt. Namentlich machte sich dies am andern Morgen, als man die Acquisitionen vom gestrigen Tage in Sicherheit bringen sollte, unangenehm fühlbar. Indessen sind diese ünbequemlichkeiten im Ver- gleiche zu dem, was man beim Aufenthalte in Sennhütten bei Alpenexcnrsionen zu erdulden hat, nicht der Rede werth, und ausserdem war es höchst erfreulich , dass nach dem ges- trigen Gewitter wieder ein » heiterer Himmel lachte « . So gross war die Macht der Morgensonne und des nicht einmal heftigen Windes, dass wir bereits am frühen Vormittag wieder kötschcrn konnten. Diess war insofern doppelt an- genehm, als es jetzt erst der Anthophagus sudeticus dem alpinus im massenhaften Auftreten gleichtliat. In den Polygonura- blüthen um das kleine Häuschen am Elbfalle, wo wir uns um unsere Kölscher mit voller Bequemlichkeit aussuchen zu können , niederliessen , fand sich das Thier scharenweise und wir hatten nicht selten über 100 Stück davon auf einmal in dem Kötscher. Auserdeni trafen wir hier dieselben Arten, die wir bereits hei unserm ersten Sammeln hier gefunden hatten. Wir wendeten uns nun von hier aus nach der an dem nordwestlichen Abhänge des Gebirges gelegenen alten schle- I sischen Bande. Unter Steinen zu suchen gab es hier wenig Gelrgenheif, und der Mangel hieran erschien uns characteristisch I im Vergleiche mit dem üehorfluss auf dem Theile des Ge- jbirges, woher wir kamen. I Ueherall am Wege kam uns der Anthophagus sudeticus I vor. und begleitete uns auch hinab bis zur alten Schlesischen I Baude. Weiter stieg er aber nicht herab. Höchstens kam j uns dann weiter unten noch ein oder das andere verlorene I Exemplar vor. 350 Die Flora nahm von hier aus auch einen ganz verschie- denen Character an. Die Vegetation war ini höchsten Grade üppig und gewährte mit den Massen von grossblätterigeu Cacalien , Senecionen und den nunmehr in Menge blühenden Sonchus coernleus einen prächtigen Anblick. Auf den Blät- tern der Cacalia albifrons sass nun hier die Chrysomela senecionis in grösster Menge. Theilweise waren die Blätter von diesen Käfern oder vielmehr von deren Larven , die wir noch in einzelnen Stücken vorfanden . netzförmig zerfressen oder gar bis auf die stärkeiaui Rippen verzehrt. Auch Gas- trophysa raphaiii.kam wieder vor. Hier endlich trafen wir auch Lepidopteren in grösserer 3Iejige an, namentlich die Hipparchia Euryale, und Hero, auch Acidalia alchemillata und einzelne Stücke der Pyralis alpinalis. Beim weiteren Herabsteigen hörte indessen die Hochge- birgs- Fauna bald auf, nur noch die beiden Anthophagen, omalinus und austriacus wurden unter denselben Verhält- nissen wie am Zackenfalle und ebenfa’ls in Gesellschaft des Otiorhynchus lepidopterus und tencbricosus gesammelt. Es waren die letzten Alpenkäfer, die wir fingen; wir traten mm wieder in die Vorberge und in die Ebenen ein. Aufzählung der bemerkemwertheren Arten. Cychrus rostratus Linn., auf dem Kamme, hier und da z, B. oberhalb des Elbfalls. Immer kleine Exemplare. Cychrus attenuatus F. in der kleinen Schneegrube. Carabus sylvestris F. Auf deni ganzen Kamme verbreitet, doch nicht tief herabgehend. Wir bemerkten folgende Varietäten. {a) oben kupferfarbig, (h) grün, (c) schwarz mit grünlichen Rändern , {d) ganz schwarz. Letztere Varietät (Carabus concolor Pnz.) kam am öftersten vor. Carabus arvensis F. die schwarze Varietät und mit ver- hältnissmässig undeutlicher Sculptur. Carabus Linnaei F. in den Vorbergen z. B. im Walde bei Scheiberhau. Der Käfer scheint sich von da über die Lausitz (er kommt auf der Lausche und auf den Bergen bei Bautzen vor) bis in die sächsische Schweiz zu ziehen, wo er sich auf dem grossen Winterberge findet. Carabus glabratus F. etwas unterhalb der aben schlesi- schen Baude unter Baumrinden , auf dem Kamme auf einem Wege laufend gf'fanden. Selten. 351 Leistus rufesceiis F. Wir fingen diese Art unterhalb der alten schlesischen Baude in einer schönen Varietät mit schwarzem I Kopfe, rothcrn Halsschilde und schwarzbraunen Deckschilden. Leistus rufoniaigiiiatus Duftsclim. Die in der Sturm’schen Beschreibung angegebene Farbe der Oberseite (schwarz) passt nicht auf unser Exemplar, doch ist die Figur richtig colorirt. Leistus Frölichii Duftschui. St. (piceus Fröhl.) Diese und die vorige Art wurden auf einer früheren Excursion unter ISteinen am Fusse des Koppenkegels gesamrnlet. Nebria Gyllenhalii Schh. Ausser in der Grösse variirt dieser Käfer auch noch in der Sculptur der Deckschildo, auf welchen die Streifen zu- weilen glatt, zuweilen recht deutlich punctirt sind, auch haben iwir unter den übrigen ein Exemplar mit hellrotheu Beinen ge- fangen. Somit bleibt durchaus kein Unterschied von der Nebria nivalis Payk. mehr übrig und der Scliönhensche Name Gyl- lenhalii wird dem älteren Paykuirschen weichen müssen, i In dem Berichte über die Arbeiten der entomol. Section der Schles. Ges. für vaterl. Cultur vom Jahie 1845, Seite ilO, wird das Vorkommen des erwähnten Käfers auf dem Riesengebirge als zweifelhaft erwähnt; diese Zweifel werden hierdurch erledigt. — An demselben Orte ist die Vermu- ithung aufgestellt, dass Nebria Dahlii Duftschm. gleichfalls zur Gyllenhalii gezogen weiden könne. Die N. Dahlii ist aber [durch bedeutende Grösse des hinten weniger verengten und iüberhaupt grösseren Halsschildes weit verschieden; v. Kiesen- wetter fand sie in den Krainer Alpen nicht selten. Nebria Jokischii Sturm. Selten. Sie ist auch von Herrn Grimm im Riesengebirge gesamrnlet worden. (Auf idem Spieglitzer Schneeberge in Glatz am Wölfel und in den Alpen von Krain au der Sawitza. v. Ksw.) Notiophilus semi})unctatus F. Sowohl in der normalen Färbung, als mit dem blassgelben Fleck an der Deckschild- spitze. Notiophilus aquaticus F. Oefter auf dem Kamme. Wir fingen auch eine schwarz überlaufene Varietät, den Hinterkopf und die Vorderhälfte des Halsschildes schön stahlblau. In dem schon erwähnten Sectionsbericht der schlesischen Gesell- ■ Schaft, will von üechtritz diese Art mit dem palustris Duft- schtn. vereinigt wissen, da es keine weiteren Unterschiede als die Färbung der Beine gäbe. Erichson, in den Käfern der Mark, hat diese indessen auseinandergesetzt j auch ist es bekannt. 352 dass sich in manchen Gattungen Unterschiede als gnte Art- meiknialo herausstellen , die bei andern durchaus nur indi- viduell bleiben, so dass der Umstand, dass bei Carabus granulatus und cancellatus, rotlie oder schwarze Beine für die Artunterscheidnng ohne Bedeutung sind, durchaus nichts dafür beweist , dass dasssclbe Verhältniss auch bei den Noti- ophilen obwalten müsse. Patrobus excavatus Payk, sehr gemein unter Steinen auf dem ganzen Kamm in verchiedonen Grössen und Färbungs- varietäten. Calathus micropterus Duftschm. Taphria vivalis 111. Beide selten unter Steinen auf dem Kamme Pt<'rostich'us (Feronia) Sturmii Dej. (Platysma negligens Sturm) ziemlich selten auf der Hochebene unterhalb des Koppenkegels, sowie anderwärts auf den höchsten Punkten des Riesenkammes unter Steinen. Auf einer früheren Excursion wurde der Käfer an dem zuerst erwähnten Orte von Märkelin grosser Menge angetroffen. Pterostichus strenuus Pnz. (pullus Gy!l. Dej. Heyeri St.) Nur ein Paar Mal bemerkt. Pterostichus. unctulatus Creutzer. Selten unter Steinen auf dem Kamme. Harpalus fulvipes, aeneus und eine dritte Art, über welche wir noch nicht im Klaren sind, kamen einzeln un- ter Steinen im hohen Gebirge vor. Trechus, dem alpinus D('j. rotundipennis Duftschm., Sturm verwandt, indessen mit weit weniger gerundeten Deck- schilden. Nicht selten unter Steinen auf allen hohen Punkten des Gebirges. Eine dieser Art wieder selir verwandte Species, aber mit flacheren Deckschilden am Zacken unterhalb des Kochelfalles. Wir enthalten uns der Beschreibung, da wir einer Mo- nographie der Gattung Trechus von Pntz^is entgegensehen. Bembidium bipimcta'um L. Am Weisswasser in der Nähe der Wiesenbaude, nnmitt(dbar neben dem Schnee. Alle gefundenen Exemplare geliörteii der Varietät B. nivale Godet an (vergl. Heer Fauna Helv. 1 127), auch fanden wir eine schwarzblaue Varietät zugleich mit Exemplaren von nor- maler Färbung, sowie nm die Hälfte kleinere Stücken. Bembidium 4-macn!atuin noch über 4500 Fuss hoch bemerkt. (Fortsetzung folgt.) 353 Elntoiiiolog^liiehe Bemorknngeii. Von H. Scbaum. ( Schluss. 8. (Fortsetzung.) Bythinus, nenn Arten, clavicornis PaiiZ. , pnncticollis Denny, valitlus Aiib. , Chaucloiri Hocb- huth n. sp., Inilhifer Reichen!)., Curtisii Denny, securigev Reichb., uncicornis Anb., eine Art, die indessen Hr. v. Chand, nicht anerkennt und mit securiger vereinigen will , distin- ctus Chand. n. sp. Tychns, die bekannte Art, niger Payk. Bryaxis, fünf Arten, sanguinea Fahr., Iiaematica Keifhb. , impressa Panz. , fossnlata Reichb., haemoptera'? Aub. lieber die Selbstständigkeit der letzten Art hegt Hr. v. Chaudoir Zweifel, er scheint sie für Varietät von fossulafa anzusehen. Pscl aphns, zwei Alten, Heisei Hb. und dresdensis Hb. Zu dieser Aufzählung gestatte ich mir folgende Be- merkungen : Eupicctus siilcicollis Reichb., auf welcher Hr. V. Chaudoir die Gattung Triohonyx gründet, ist richtig beobachtet. Nacli innen von der grossen Klaue findet sich noch eine sehr kleine , borstenfö' inige. Dieser Charakter kommt auch dem E Märkelii Aub. zu, welcher überhaupt mit sulcicollis in nächster Verwandschaft steht und vielfach mit demselben verwechselt wurde. So scheint Bryaxis sulcicollis Cnrtis VII. tb. 315 E. Märkelii und nicht E. sulcicollis, bei wel- chem er von Aubecitirt wird, darzustellen. Auch die um die Hälfte kleinern Exemplare, welche Gyllenhal in seiner Beschreibung des Pselaphus sulcicollis erwähnt, dürften zu E. Märkelii gehören. Von den drei neuf*n Arten dtn- Gattungen Euplectus hat Hr. v. Chaudoir die Güte gehabt, mir E. nigricans und gracilis initzutlieilen ; um die Zusendung des dritten, E. lativentris, habe ich ihn nicht gel^eten, da es mir schon nach der Beschreibung niclit zweifelhaft war, dass er mit E. Schmidtii Mark. (Germ. Zeitschr. V. p. 259) zusammen- fällt. E. nigricans kann ich mir für ein etwas dunkleres Exemplar des E. sangnineus Denny ansehen . auch Hr. V. Chaudoir hat nur einige relative Unterschiede angegeben und die Art wie es scheint auf einige wenige Exmuplare auf- gestellt. — E. gracilis ist auf die kleinsten Exemplare des E. Kai stell ii gegründet. In der Grösse ist der Unter- schied von der Normalform allerdings bedeutend, auch scheint 354 mir, wie Hr. v. Cnaudoir angiebt, das zweite Fühlergiied etwas grösser, das letzte sphärischer zu sein als sonst bei Karstenii , ob diese Unterschiede aber hinreiclien, eine eigne Art zu begründen, ist mir gegenwärtig, wo ich ausser dem von Chaudoir mitgetlieilten nur einige bei Königsberg von Hrn. Elditt gesammelt(3 FLxemplare vor mir habe, noch zweifelhaft. Sollten die kleinen Exemplare sich stets in Ameisennestern finden, die giössern stets ausserhalb derselben und nicht mit den kleinen zusammen, so dürfte Hrn. V. ChaudoiUs Ansicht in diesem getrennten Vorkommen allerdings eine Stütze finden. — E. Kunzei Chaud. ist nach einem mir übersandten Exemplare mit E. Kunzei Aub. unbedenklich einerlei. Trimium brevipenne ist bisher wohl öfters mit Tr. brevicorne verwechselt wordeji, scheint sich aber durch constant blässere Färbung, merklich kürzere an der Basis mehl zusammengezogene Flügeldecken speciliseh von dem- selben zu unterscheiden, auch ist, wie Hr. v. Chaudoir lichtig angiebt, der Hinterrand der Flügeldecken etwas aus- gerandet. Mehrere mit dem Chaudoir’schen Originale überein- stimmende Exemplare theilte mir Hr. v. Kiesenwetter mit, welcher sie in Oberkrain gesammelt hat. Märkel schreibt mir, dass er ein ganz übcreiustinum ndes dänisches Exemplar aus Ameisenhaufen besitze, und ich habe selbst ein finnisches gesehen. Da diese Art mithin dem Norden nicht fremd ist, so glaube ich nicht zu irren, wenn ich sie für Pselaphns brevicornis Gyll. ansche, den Gyllenhal i ufo - testaceus nennt, und dessen elytra er thorace latiora , praesertim posterius, sed illo parum longiora beschreibt. Vielleicht gehören auch die ganz rothgelben Exemplare hierher , welche Erichson Käfer der Mark p. 280 bei Euplectus brevicornis erw’ähnt. Trimium caucasicum Kolenati Melet, entomol. ist mir unbekannt ; nach der Beschreibung lässt sich über das Verhältniss desselben zur vorliegenden Art nichts sagen. Es sind somit, da Euplectus Schmidtii Mäik. seines grossen letzten Fühlergliedes wegen besser in der GaÜung Trimium als bei Euplectus steht, gegenwärtig fünf Arten bescln iebeu : Tr. brevicorne Reichb. , brevipenne Chaud. , caucasicum Ko- lenati, liocephalum Aub. und Schmidtii Mäik. B y t h i n u s Ch a u d o i r i Hochlmth ist mit B. < r a s s i c o r- nis Aube identisch. Ob der von Motschulskv beschriebene B. crassicornis aus dem Kaukasus (Nouv. Mem. d. Mose. IV. 317. tab. 11 E. ) eine andere Art ist, wage ich nicht zu 355 entscheiden, bezweifle es indessen mit Aube. Dass B. crassi- cornis Aub. im Kaukasus vorkommt, davon hat mich ein ivon Hin. v. Chaudoir mitgetheiltes Männchen überzeugt. Die Angaben von Byth. crassicornis Mötsch., der nur auf das Männchen gegiündet ist, passen alle auf das Männchen von B. crassicornis Aub., und unmittelbar hinter demselben wird von Motschulsky ein weiblicher Bythinus als longipalpis beschrieben, welchen ein von Motschulsky selbst herrührendes Hxeniplar als das Weibchen von crassicornis Aub. auswios, — Bythinus distinctus Chaud. kenne ich nicht aus eigner Ansicht, möchte ihn aber der Beschreibung nach kaum für eine selbstständige von securiger verschiedene Art halten. Er soll sich fast allein dadurch unterscheiden, dass die Vorderecke des zweiten grossen F'ühlergliedes beim Männchen gerade abgeschnitten ui.d nicht in eine scharfe Spitze, wie bei securiger, ausgezogen ist. Man findet abjr auch nicht selten Exemplare des securiger, wo dieses Spi>zchen kaum imch bemerkbar ist. Dagegen kann icii den Zweifel des Hrn. V. Chaudoir, ob B. uncicornis Aub. von securiger verschieden sei, nicht tlnülen und vermuthe, dass er in einer tälschen Bestimmung des uncicornis seinen Grund hat. Der letztere, von W'elchem ich zwei steiermärkische Exemplare be- sitze, deren richtige Bestimmung Aube selbst anerkannt hat, kann hach der Form des zweiten Fühlergliedes nur initB. Burellii ver- glichen werden, und von diesem hat ihn Aube gut unterschieden. ^ Die specifische Selbständigkeit der B r y axi s haemop- tera Aub. kann wohl nicht bezweifelt werden , ich vermuthe auch hier , dass H. von Chaudoir die echte .^rt dieses Na- uens nicht gekannt hat. 1 Aus der Gruppe der Seydmaenen führt Hr. v. Chau- doir 25 Arten auf. 19 eigentliche Seydmaenen, die 3 Arten 1er von Laporte sehr unzureicliend begründeten, von Hrn. 7. Chaudoir aber aufgenommenen Gattung Euinicrus (Seyd. arsatus Kunze , Helwigii Fahr. , rufus Kunze ) , die zwei Arten der Gattung Eutheia Steph. (E. seydmaenoides Steph. jjnd truncatella Erichs.) und Megaloderus minutissiinus Aube. I\ls neu werden beschrieben: S c y d m a e n u s t u b e r c u I a t u s. Von Sc. collaris nur iladurch unterschieden , dass die eingestochenen Punkte an jjler Basis des Halsschildes zu einem haibzirkelförmigen Ein- druck mit nach vorn gerichteter Convexität zusammenfliessen, ind dass die Mitte der Basis selbst hinter diesem Eindruck ich zu einem kleinen Höcker erhebt. {)er Umstand dass 356 Hr. V. Chv^iudoir mehre übereinstimmende Exemplare an derselben Stelle und nie anderwärts in Gesellschaft von collaris ähnliche gefangen hat, hestinmit ihn vorzüglich dazu, Sc fuberculatiis als selbstständige Art anzuselien. Das mir m tgetheiltc Exemplar ist meines Erachtens unbedenklich ein gTOsser Sc. collaris, die kleine Erhabenheit an der Basis bemerkt man auch bei andern Individuen des Sc. collaris, die Punkte vor dem Hinterrande sind bei dieser Art gewöhnlich ziem- lich undeutlich und öfters geneigt sich unter ei'jaiider zu ver- i binden. Auch bemerkt man in dem halbzirkelförmigen Eindruck des Sc. tuberculatus noch deutürh die normalen vier Punkte. Seydm. pro])inquu s, durch eiiiige vergleichende An- g iben von Sc. collaris unterschieden, wage ich ebenfalls n cht von diesem zu trennen. Er ist zwar etwas breiter und gedrungener: irgend einen ))ositIven Charakter aufzu- finden , ist mir aber bei wiederholter Entersuehung des mitgetheüten Exemplares nicht gelungen. Sc yd in. vicinus, minutus und parallelns sind drei von Hrn. v. Chaudoir neu beselirichene Arten, die noch kleiner als Sc. pusillus Kunze und einander nahe verwandt sind. Von dem zweiten vermiithet Hr. v, Chaudoir, dass er mit exilis Er., Sturm zusammenfallen möge, ohne indessen davon völlig überzeugt zu sein. Es ist dies auch nicht der Fall 5 vielmehr ist, wie mich das von Hrn. v. Chaudoir mit- g»*thei!te Exemplar überzeugt liat, Sc. vicinus Chaud. 1 der echte exilis Er., Stiirm. Erichson I;at die Fülilhorner i des Sc. exilis auch ganz so bescinic!»en , wie Hr, v. Chaudoir i die des vicinus, dass nämlich das 7te (died ein «enig | grösser ist als das 8te. Sturm, der die nach dfmsciben t Exemplare der Schüppersciien Sammlung , ^v^](•Iu s Erichson vor sich hatte, al)gehil(lct hat, hat diese Eigenthümlichkeit in sei- ner Figur nicht hervorgehohen. Wie ich bereits früher bemerktö ( Germ. Zeitschr. f. Entomol. V. p. 466 ) , scheiut übrigens ‘ die Grösse des 7ten Gliedes entwed.*^*»' nach dem Geschlecht oder hoi verscliiedenen Individuen abzuweichen. Dass zu dieser Art noch Sc. minntus var. b. Sahib., Zetterst. gehört, habe ich 1. c., dass sie in Dejean’s Sammlung Sc. Sahlbergii Maiinerh. genannt war. Ent. Ztg. 1844 p. 83 ( rwähnt. — - iS(. minn t US Chaud. ist eine neue Art , weiche andi von Hrn. i Audersch und Ehhtt bei Königsberg in den Nestern der Formica fuliginosa in ziemlicher An iah) entdeckt ist. Ich hatte sie Sc. pumilio genannt und glaube auch jetzt noch diesen Namen beibehalten zu müssen, da der von Chaudoir 357 ertheilte neben Anthicos minutus Fahr. ( = Scyduia -nus hiiticollis lllig.) und neben Scydm. minutus Gyll. nicht wohl bestehen kann. Sie ist dem exilis Er. zwar in mancher Beziehung, in Körperform, Farbe und Gestalt der Fühlhörner ähnlicli, gehört indessen nach der Gestalt und den Eindrücken des Haisschildes in die zweite von mir errichtete Gruppe (Germ. Zeitschr. V. p, 465), in welcher Sc. angulatus Kz., elongatulus Kz. , rubicundus Schaum, Sparshalli Denny und helvolus Schaum vereinigt sind, und hat hier in helvolus ihren nächsten Verwandten. Die Seiten des Halsschildes sind nämlich, wie Hr. v. Chaudoir ganz richtig beschreibt, ! hinten gerade und fast parallel, an den Vorderecken ab- gerundet 5 vor der Basis des Halsschildes findet sich, wie bei Sc. Sparshalli, ein rinnenförmiger Quereindruck, welcher .sich au den Seiten etwas nach vom verlängert. Die Fühler sind gegen die Spitze allmählig verdickt. Von allen andern Arten der Gruppe ist diese durch ihre geringe Grösse leicht zu unierscheiden , sie ist nächst Sc, nanus die kleinste mir bekannte der Gattung, etwa 4' Linie laug. — Scydm. parallel US Chaiid. ist ebenfalls eine neue, durch lange, ! schmale Gestalt höchst ausgezeichnete Art meiner zweiten Gruppe, für welche der Name parallelus sehr gut gewählt ist. i Hr. V. Chaudoir hat mir 3 Exemplare derselben nritgetheilt, eins bei Kiew und zwei von ihm in der Kriuun gefangene. Sie ist etwas grösser als Sc. pumilio , dabei viel schmäler und gestreckter 5 das Halsschild ist weit länger, der Eindruck , vor der Basis desselben viel seichter, an den Seiten zieht ; sich derselbe weiter natli vorn. Die Fühlhörner sind gegen die Spitze hin allmählig verdickt. Der ganze Käfer ist hellgelb. Scydm. fimetai ius Chaud. , durch hellere Faibe, j etwas längeres Halsschild , weniger in der Mitte angeschvvollene, I deutlicher punktirte und behaarte Flügeldecken von Sc. hirti- : collis unterschieden, vermag icii nacii dem mir mitgetheilten i Exemplare in keiner Weise von diesem zu trennen, die Art scheint I auf nicht völlig ausgefärbte FKxeiuplare errichtet zu sein. Scydm. minimus Chaud. ist der von mir Genu. . ZeiDchr. V. p. 471 beschriebene Sc. nanus Mark. Hr. V. Chaudoir beschreibt das Halsschild mit fünf deutlichen an ! der Basis eingedrückten Punkten. Ich sehe an dem von ihm beschriebenen und mir mitgetheilten Exemplare sowie an zehn andern, die ich besitze, deren mir vier, wie ich sie 1. c. besclirieben habe. Vielleicht hat Hr. v. Chaudoir i das Halsschild unter dem Mi.ki’oskop, nicht unter der einfachen 358 Loupe iintersncht , und daun wäre woM hierin der Grand einer Täuschung zu suchen. Ausser den genannten Arten hat Hr. v. Chaudoir bei Kiew noch folgende beobachtet: Sc. Godarti Latr.. scutellaris Kz., collaris Kz., pnsillus Kz. , Mäklini Mannh. , quadratusl Kz. ’ — Sc. Mäklini hat Hr. v. Chaudoir ausschliessli« h bei Ameisen, häufig in manchen Nestwn der Formica rufa , eini einzelnes Pärchen auch bei Form, fuliginosa angetroffen. j Hr. Andersch und Elditt fanden ihn bei Königsberg häufigj im Juni in Colonien der Formica fuliginosa in Nadelholz. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit noch, dass Eutheia truncatella (Sc. truncatellus Erichs.) bereits von Gyl- lenhal als Cryptophagus plicatus beschrieben ist. 9. Eupiectus Fennicus Mäklin, Bull, de Mose. 1845 II. p. nüO ist nach einem mir von Graf Maunerheimi initgetheilten Originalexeniplare mit E. bicolor Denny, Aube, glabriculus Gyll. identisch. Der Umstand, dass Gyllenhal in seiner Beschreibung die am Rande befindlichen Eindrücke des Halsschildes nicht envähnt hat und den mittiern als ein einfaches Grübchen beschreibt, während derselbe nach vorne in eine spichte Rinne ausläuft, die an ihrem vordem Ende wieder tiefer wird, scheint Veranlassung gegeben zu haben, dass Hr. Mäklin die Art als neu aufstellte. Denny’s Mono- graphie und Aube's Revision der Pselaphen Anual. de la soc. ent. 1844 scheinen von ihm nicht verglichen zu sein. Am letzteren Orte heisst es: thorace ad apicem foveolato et utrinque ad inargiuem lineolato. 10. Ich habe erst jetzt durch Hrn. Prof. Boheman den echten Hvdroporiis borealis Gyll. keimen gelernt und mich überzeugt, dass er von der Art, welciie Aube, Fnichson (Jahresber. f. 1838 p. 42) und ich (Ent. Zeit. 1S44 p. 197) dafür gehalten hatten, erheblich ab weicht. Bei der letztem ist das Hals- schild fast so breit als die Basis der Flügeldecken, der umgeschla- gene Rand der Flügeldecken schwarz, die Schenkel an der Basis schwärzlich ; bei H. borealis Gyll. ist das Halsschild beträchtlich schmäler als die Flügeldpcken , der umgeschlagene Rand der letztem und die ganzen Beine gelb. H. borealis Gyll. stimmt in alh*n wesentlichen Punkten mit alpinns Payk., Gyll. übeiein, und ich kann ihn nur für eine dunkler gezeichnete Ab- i änderung desselben halten. Die andere Art wird jetzt den Namen Davisii Curtis führen müssen, und als Synonyme gehören zu derselben: H. Davisii und borealis Aub., alpinns Duftschm., septentrionalis Heer. 359 11. Die oben p. 319 und 321 über Dyticns lineatfis Fahr, und depressus Fahr, niitgetheilten Angaben bedüifen beide einer Berichtigung. Ich verweise für dieselbe auf die nächste Nummer der Zeitung, wo ich über eine Anzahl Fabricischer Käfer nach den Exemplaren seiner Sammlung Aufschluss geben werde. IXachträg'licbe Bemerkungen zu meiner Beschreibung der deutschen Ca^üviden im 5. Jahrg. der entomol. Ztg. Vom Director Dr. £1. 8uffrian, in Siegen. Die Oekonomie der Schildkäfer bietet noch so manche, nicht genugsam aufgeklärte Punkte dar, dass ich die Müsse, die mir ein abermaliger unfreiwilliger Aufenthalt in Ems während dieses Sommers gewährt«^ nicht besser als zu ferneren Beobach- tungen über diese Thiere benutzen zu können glaubte, uud der durch seine Trockeniieit uud Hitze für Entomologie sonst in mancher Hinsicht so ungünstige Sommer begünstigte mich diesmal so sehr, das ich nocli niemals eine so grosse An- zahl Cassiden lebend zusammenbringen und längere Zeit hindurch erhaltcm konnte, als grade in dem gegenwärti- gen Jahr. Ich verbinde mit den dabei gemachten Beobach- tungen zugleich noch einige anderweitige Bemerkungen, die ich von dem Vergleiche der mir in der letzten Zeit zu Ge- sichte gekommenen, fremden Sammlungen angehörenden Käfer dieser Gattung entnehme. Die Verinuthung , dass der schöne Silber -und Goldglanz einzelner Arten eine diircli das Erreichen der höchsten Ent- wickelungsstufe , nämlich der Begattungsfähigkeit, bedingte, und demgemäss diese letztere anzeigende äussere Erscheinung sei, wird, wie ich glaube der Wahrheit um ein Bedeutendes näher gebracht durch eine Wahrnehmung, die ich zwar schon im Sommer 1843 gemacht, aber bei der geringen Zahl der mir davon zu Gebote stehenden Individuen eben nur für individuell gehalten und nicht w eiter beachtet hatte , die sich mir aber im I.aufe der beiden letzten Sommer, in denen ich die C. lucida in mehr als 500 Stücken lebend zu beo- bachten Gelegenheit fand, so oft wiederholt hat, dass ich an ihrer Allgemeinheit nicht zweifeln darf. Hiernach dauert der schöne Metallglanz von dem Augenblicke an, in welchem 360 das Thier dessen höchste Stufe erreicht hat, nicht bis zum Tode desselben fort, sondern erhält sich in seiner Pracht nur eine gewisse Zeit lindurch , welche theils von dem ra- schem oder langsamem Gelangen zur Begattung, theils aber auch , wie der schnellere oder langsamere Verlauf der Aus- färbungszeit selbst, von Wetter und Wärme abhängig ist. Nach Ablauf dieser Zeit, welche z. B. für C. lucida in den heissen Tagen des diesjährigen Juli kaum 3 — 4 Tage, in der regnigten kalten Zeit nach der Mitte des August aber 3 — 4 mal länger dauert, nimmt der Glanz allmählig wieder ab; er wird namentlich auf den Deckschilden matt und blind ; die Stellen auf denen er sich fand, werden fahl, gelblich, und wenn das Thier in diesem Zustande getödtet wird oder gar von selbst stiibt, so bleiben sie noch durch ihre gelb- greise Färbung nach dem Tode kenntlich. Zu denjenigen Arten, welche, w^enn auch nur w’ährend einer kurzen Lebensperiode, eine deutliche Spur von metalU- schem Glanz? zeigen, gehört entschieden auch C. thoracic a. Herr Oberamtsvoigt Pf lüger, welcher dieselbe in diesem Jahre zuerst bei Hildeslieim auflfand, hatte diu Güte mir i mehrere Exemplare davon lebend mitzutheilen , und mir da- | durch eine längere Beobachtung möglich zu machen. Die ! Farbe des lebenden Thieres ist von der des todten wenig : verscliieden, und weicht kaum anders ab als durch lichteres Grün, i und durch etwas dunkleres Rostroth der rothffefärbten Stel- i len ; ausserdem aber zeigt sich der rothe Fleck an der : Wurzel der Deckschilde von einem d<'utlichen, von der Schul- ' teibeule bis zur Naht reichenden, sich nach aussen allmählig verlierenden, grünlich silherglänzeuden Saum eingefast, des- i sen Ton am meisten mit dem bei C. sakguinosa bemerkli- i eben übereinstimmt ; einen gleichen, wiewohl scliwächereu Glanz i zeigen das dunkelgrüne Schildchen und die an dem rost- I rothen Wurzelileck befindlichen beuleiiarfigen Vorderenden der beiden erhöhten Zwischenräume; uud endlich verbreitet sich auch über das Halsschild ein matter metallischer Schimmer, der auf dem erhöhten Mittelfelde ins Grünlich - silberglän- zende, auf dem andern, heller roth gefärbten Theiie des; Halsschildes mehr ins KupferröthÜche fällt, und nur in den sehr tief blutroth gefärbten Eindrücken vor den Hinterwinkeln I ganz vermisst wird. Unter diesen Verhältnissen zweifle ich niclit, das sich eine ähnliche Erscheinung auch bei längerem Beobachten der C, rubiginosa heraus stellen werde. Beide habe ich seit 361 einigen Jahren dieselben lebend zn finden eine Gelegenheit ge- habt, obgleich sie namentlich in dem gegenwärtigen an andern Orten nichts weniger als selten gewesen zu sein scheint. AufFallend war in diesem Jahre auch das Auftreten meherer Arten , deren Schenkel sonst stets , oder doch fast immer ein- farbig hell gefärbt erscheinen , mit ganz oder theilweise schwai'zen Schenkeln. Bei C vibex und nebulosa , wo solche Varietäten bereits früher bekannt w’aren, habe ich sie auch jetzt wieder gefunden, aber auch bei C. sanguinosa Cr. ; glei- che Beobachtung machten bei C. vibex und sanguinosa Hr. Cornelius, welcher Letztere nnter einer grossen Anzahl Stücke der C. sanguinosa mit gelbgrüiien Beinen auch mehrere mit schwarzen Schenkeln erzogen und dadurch zugleich nachge- wiesen hat, dass diese Färbung nicht erst durch spätere Einflüsse bedingt ist; und von C. thoracica Kug. , von wel- cher ich bisher nur Stücke mit einfarbig grünlichen Beinen zu Gesichte bekommen , bemei-kt mir Hr. Pflüger ausdrücklich, sie sei ihm in diesem Jahre, >vo er sie zuerst gefunden, nie anders als mit schwarzen Schenkeln vorgekommen ; auch sind wirklich hei 25 Stücken, die ich seiner Mittheilung verdanke, die Schenkel über die Hälfte schwarz gefärbt, wde bei den gewöhnlichen Stücken der C. rubiginosa. Sollte diese Er- scheinung mit der ungewöhnlich heissen Witterung Zusam- menhängen I Bei den Bemerkungen über einzelne Arten behalte ich deren Reihenfolge in meiner früheren Abhandlung bei. ad 2. C. h emisphaerica Hbst. Bei Ems fand ich diese Art, zum Theil noch weich, ziemlich häufig an Cucu- baliis heben, und zwar mit C. lucida, nobilis und nebulosa zusammen , oft mit ihnen auf demselben Pflanzenstocke , so dass diese Pflanze, welche vor einiger Zeit auch in einer land- w’irthschaftlichen Zeitung als ein brauchbares Gemüse-Surrogat empfohlen wurde, eine vielen Insecten , besonders aber Schildkäfern zusagende Nahrung zu sein scheint. — Der sich erst spät einstellende Glanz dieser Art fiel bei mehreren I meiner Stöcke ziemlich stark iifs Goldgrüne. ad 4. C. vittata Fahr, wurde im Jahre 1844 von Hrn. Bach bei Boppard gefangen , und dadurch das wirkliche ' Vorkommen dieses seit Scriba’s Zeiten im Rheinlande nicht w'iedfT angetroffenen Thieres in dieser Gegend von Neuem festgestellt. , ad 6. C. sanguinosa Cr. Aendert . wie oben be- merkt ist, ab. 24 3G2 ß. mit schwarzen Schenkeln , welche Abänderung aber i doch an dem verschiedenen Umriss .und der weniger ge- { drängten, daher auch mehr Regelmässigkeit zeigenden Sculptur der Deckschilde leicht zu unterscheiden ist. ad 7. C. rubiginosa Zool. D. Die hier unter Lit. d. als C depressa beschriebene südeuropäische Art ist wirklich die C. depressi Hoffmannsegg , wovon ich mich durch den Vergleich der Originalexemplare im Berliner Museum über- zeugt habe. Ihr Verbreitungsbezirk scheint das ganze Becken des xMittelmeers zu umfassen. Die Hoffmaniisegg'’schcn Stücke stammen aus Portugal; Waltl fand sie in Andalusien, Groh- mann in Sicilien, Prof. Loew in Kleinasien, und von Dr. ! Schmidt in Prag erhielt ich ein in Syrien gefangenes Exem- jjlar. — Die unter 7 ( b. ) zweifelhaft als Art aufgeführte C. nigra Hbst. ist als Art zu streichen , da sie nur aus schwarzen Individuen der C. nebulosa und rubiginosa besteht. Ueber die xVbstammung der im Berliner Museum befindlichen Stücke habe ich mich a. a. Orten auf das Wiedergeben des von Hrn. Prof. Erichsoii mir Mitgetheilten beschränkt; ist I also dabei (vergl. Schwaegrichen’s Erklärung in der Ztg. 1844 ])ag. 403) ein Irrthum vorgefallen, so fällt derselbe nicht mir zur Last. ad 8. C. th oracic a Kug. Aendert ebenfalls, wie be- merkt, ab. ß. mit schwarzen Schenkeln. — Den wenigen bekanntfen Fundorten dieser Art in Deutschland ist auch Hildesheim liinzuzufügen. Hr. Pllüger fand sie hier auf einem Hypericum, welches ich nach den vertrockneten Ueberresten, die ich mit dem lebenden Thiere erhielt, für H. pulchrum halten möchte: doch habe ich sie auch mit Hypericum perforatnm noch eine Zeitlang erhalten. ad 15. C. azurea Fahr. Die Entwickelungsgeschichte dieses Thieres dürfte der der C. lucida durchaus analog sein. Wenigstens sah ich im Berliner Museum vor zwei Jahren unter einem mir entfallenen Händlernamen einige strohgelbe ('assiden-Exemplare , welche sich in Umriss und Sculptur genau so zu C. azurea verhalten , wie rlie strohgelben 0 — 8 Tage alten Stücke der C. lucida zu dem vollkommen ausgefärbteu Käfer, und die ich daher ganz unbedenklich für ausgehärtete aber noch nicht ausgefärbte Stücke der C. . azurea halte. ad 16. C. lucida m. So beschränkt der Fundort dieser^ ausser bei Enis^ bis jetzt nirgends aufgefundenen 363 Art auch ist (er nrufasst einen Raum von nicht Morgen Ausdehnung), so überaus häufig war dieselbe in den letzten beiden Jahren ; namentlich brachte ich im Juli des gegen- wärtigen innerhalb 14 Tagen über 300 Individuen auf den verschiedensten Stufen der Ausbildung zusammen, und würde diese Zahl noch haben bedeutend vermehren können , hätte ich die Möglichkeit vor mir gesehen, dieselben an meinem Wohnorte , wo Cucubalus behen zu den seltensten Pflanzen gehört, bis zur völligen Ausfärbung am Leben zu erhalten. Auch in Paarung habe ich das Thier oft genug getroffen, nie aber trotz des sorgfältigsten Suchens Eier finden können. An Missbildungen fehlte es unter einer solchen Amzahl von Individuen nicht, aber von Farbenvarietäten fand ich keine Spur. Die in eiiu’r Anmerkung zu dieser Art beschriebene C. splendidula ülr ist zu streichen; ich habe mich durch den Vergleich mehrerer Stücke seitdem zu überzeugen Gelegenheit gehabt, dass das Thier nichts ist als eine Form (vielleicht aucli der ausgefärbte Käfer Q von C. subreticulata Meg. , deren Beschreibung nach lebenden, vollständig aus- gefärbten Exemplaren noch zu den wesentlichen Bedürfnissen einer Cassidenmonographie gehört. Die Sculpturverschiedenheit, w'elche ich früher zwischen dem einzigen Stücke des C. splen- didula, weichesich vergleichen konnte, und C. subreticulata wahrgenommen hatte, w^ar eben nur individuell. ad 17. C. margaritacea Schall. In de»' Diagnose dieser Art ist ein sinnentstellender Druckfehler stehen ge- blieben; es muss nämlich statt: Purpurglanz heissen: Perl- mutterglanz. ad 19. C. nobilisL. Auch hier muss eine überflüssige, längst schon verdächtige Art Wegfällen. Ich habe in diesem Jahre die C. nobilis anf allen Entwickelungsstufen zu be- obachten Gelegenheit gehabt, und mich dadurch überzeugt, dass die unter 19 (b.) beschriebe C. viridula Pk. wirklich nichts als die unausgefärbte (J. nobilis ist. Die noch w'eichen, eben erst der Puppenhülle entschlüpften Individuen der letz- ten Art sind licht hellgrün, wie die ganz frischen Stücke der C. hemisphaerica : Beine und Unterseite weisslichgrün , fast w’eiss; nach einigen Tagen färben sich letztere erst bräunlich, dann schwarz; gleichzeitig härtet sich die Oberseite aus, und die grüne Farbe geht ins Gelbliche, auch später (nach 8 — 12 Tagen) ins Gelbgreise oder Röthlichgreise über. Jene ersteren grünlichen Stücke entsprechen genau den Boschre'i> 364 bungeii vouPayknll und Gyllenhal; sie sowohl als die gelblichen, stimmen völlig mit den früher von mir verglichenen Stücken überein, welche Zetterstedt als C. viridula nach Deutschland ge-, schickt hat. Bei fortschreitender Ausiarbung erscheint die Stelle der spätem Längsbinde zuerst hellgreis, wird dann bläulich milchweiss in nach vorn stärker werdender Intensität, er\vält noch si>äter Silber- oder bei manchen Individuen Goldglanz , letztem vorzugsweise bei solchen , deren erster Zwischenraum sich deutlich schwarz färbt. Erst nach voll- ständiger Ausfärbung der glänzenden Hauptbinde treten die accessorischen Seitenbinden hervor, sie haben mit der Haupt- binde gleiche Färbung, uud finden sich in der Regel nur bei Stücken mit röthlich goldglänzender , seltener bei denen mit bläulich - oder grünlich - silberglänzender Hauptbinde. Ich fand, wie schon oben gesagt, das Thier mit andern Arten gemeinschaftlich auf Cucnbalus beben; Hr. Cornelius traf es bei Elbeifeld auf Chenopodium album an. Die am Schlüsse meiner Abhandlung beschriebene C. testudo Friw. wurde vorn Prof. liOew auch bei Brussa in Kleinasien gefunden , und kommt nach dessen Mittheilung ebenfalls in Griechenland vor. Jenes Exemplar von Brussa gehört zu der braunrothen Form , welches Friwaldszky eigentlich als C. testudo Friw. versandt hat. Uebrigens ist diese Form schon früher von Meiietries (Cat. d’ insectes rec. entr. Constantinople et le Balkan, am Endo) als C. seraphina beschrieben; wenn jedoch der Verfasser ihre specifische Verschiedenheit von der schwarzgezeichneten C. Hablitzlia^ Fischer festzuhalten sucht, so kann ich ihm nach nochmaliger Untersuchung beider Formen nicht beipHichten, da, die Farbe abgerechnet, auch nicht der geringste Unter- schied zwischen beiden vorhanden ist. Trypeta toxoneura nov. sp. und Saproinyza tenera nov. sp. Beschrieben vom Professor Dr. M. IjAbw in Posen. 1) Tr. to xo n en r a nov. sp. 9; nigricans , capite pedibus- que flavis, alae pure hyalinae maculis quinque nigris, apice extrema hyalina , nervo longitudinal i quarto a nervo transveiso posteriori usque ad marginsm 365 areuatim ducto ; stiliis aiialis brevissimus. Long. corp. Long. al. — Vaterland: Nordsliausen bei Kassel, wo mein ver- ehrter Freund, der Herr Pastor Hoffmeister, 1 Exemplar dieser ausgezeichneten Art am 1. Mai entdeckte. Beschreibung: Kopf durchaus gelb , auch die Fühler, das zweite Glied der letzteren ziemlich kahl, nur mit einem längeren Borstchen. Fühlui börste etwas dunkler, sehr kurz und fein behaart; 3tes Fühlerglied länglich. Muudöffnung gross, Taster etwas breit. Die sclnvarzen Borsten auf der Stirn und besondeis am Scheitel sehr lang. Thorax und Schildchen schwarz, obenauf graulich bereift, die Schultern und der Seitenrand des Schildchens gelb. Die gew'öhnlichen schwarzen Bürstenhärchen auf Schildchen und Thorax sehr lang. Hinterleib schwarz mit massigem Glanze, der Hiuter- rand iles 2ten, 3ten und 4ten Ringes undeutlich grau bereift, der Hinterland des letzten etwas braun durchschei- nend und mit einigen schwarzen Härchen besetzt. Die Lcg- röhie ist fast ganz in den letzten Leibesring zurückgezo- gen; sie scheint dunkelbraun und ziemlich breit zu sein. Hüiteu und Beine ganz und gar gelb. Flügel verhältnissmäs- sig gross, rein glasartig, auf den ersten Queradern schwärz- lich augelaufen ; ein fast rundlicher schwarzer Fleck nimmt am Vorderrande die beiden ersten Drittheile des Raudmals ein und geht fast bis zur 4ten Rücken-Laugsader; hierauf folgt am Voiderraude ein keilförmiger schwarzer Fleck , welcher die 3te Längsader in der Mitte zwischen den Queradern erreicht; ein giossei schwarzer Spitzenfleck beginnt vor der Mündung der zweiten Längsader und erreicht den Hinterrand hinter der Mündung der 4ten, wobei er an der äussersten Flügelspitzo zwischen der 3ten und 4ten Längsader einen kleinen rundlichen , etwas weisslich schimmernden , glashellen Fleck freilässt ; die kleine Querader ist schwärzlich gesäumt , was sich nach hinten hin zu einem ziemlich grossen Flecken er- weitert, welcher sich bindenartig bis gegen den Hinterrand des Flügels hinzieht; die gew^öhnliche Querader liegt in einer schma- len schwärzlichen Binde , welche von der 3ten Längsader bis zum Hinterrande des Hügels läuft. Kleine Querader nur we- nig jenseit der dahinter liegenden Zelle, gewöhnliche Querader steil ; die 4te Längsader läuft von ihr aus zum Flügelrandö in einem Bogen, dessen Convexiiät nacli vorn liegt, woran -hese Art, auch wenn sie vielleicht in der Flügelzeichung Foiänderlich sein sollte, immer leicht zu erkennen sein wird, 306 2) Sapr. tenera nov. sp. cT pallide flava; alae hyalinae nervis transversis infuscatis , puncto discoidali tri- busqiie aj)icalibus in'grofuscis ; seta antennarum bre- vissirne pubcsceus. — Loiig. corp. long. al. — Vaterland: Nordshausen bei Kassel, ebenfalls eine der schönen Entdeckungen des Herrn Pastor Hoffmeister. Durchaus blassgelb, auch die ziemlich grossen Fühler, deren Endglied rundlicheiförmig ist. Die Fühlerborste etwas dunkler, sehr kurz und fein behaart. Beine durchaus gelb, einfach; die hintersten Schienen haben nu'’ etwas vor der Spitze auf der Aussenseite ein einzelnes Härchen ; der hinterste Metatarsus durchaus einfach, weder an der Basis verdickt, noch mit irgend einem längerem Härchen. Flügel glasartig au der Wur- zel und am Vorderrande nur sehr w<>nig gelblich; die Queradern schwärzlich gesäumt ; auf der 3ten Längsader ein schwärzlicher Piuikt etwas jenseits der hinteren Querader; an der Mündung der 2ten , 3ten und 4ten Querader je ein schwarzer Punkt, die Kandader in der r-egend der Flügel- spitze geschwärzt. Bei dem Exemplare, welches ich vor mir habe, erscheinen die schwarzen Flecke fast nur als Schwär- zung der von ihnen eifigesclilosseneii Adern, doch ist es sichtlich nicht vollständig ausgefärbt. — Sapr. tenera ist der Sapr. decempunctata am nächsten verwandt , unterscheidet sich aber ausser durch die Anwesenheit des Iten schwärzlichen Fleckens auf der 3ten Längsader , sehr leicht dnreh die gerin- gere Grösse, glasartigeren Flügel, viel kürzer behaarte F ü h 1 e r bo r s t e , und den an der Basis nicht verdickten Metatarsus der Hinterbeine von ihr; dieser ist nämlich bei Sapr. decempunctata an der Basis auf seiner Unterseite nicht nur deutlich verdickt, sondern aucli schwarz gefärbt. liepidopti^rologit^ches. Von C. F. Freyer, in Augsburg. I. Heber Pap fl. Jrcatiofdes. (vid. 77 Heft meiner Beiträge Tab. 457.) Seite 359 dieser Zeitung vom .Jahr 1845 führt Hr. Gerichtsrath Kefersteiii in Erfurt au, dass dieser Falter aus Africa komme. Ich verweise auf das im Text meines obigen 367 Heftes Gesagte, und bemerke wiederholt, dass das Exeinrdar wonach ich die Abbildung gab, ein Sch we i zerfal ter ist’ der von dem Händler Anderegg in den südlichen Alpen erbeutet wurde. Es trägt diese Art auch ganz den europäischen Habitus, doch könnte es wohl sein, dass solche auch im nördlichen Africa zu Hause ist. II. Ueher Papil. Anteros. Dass ich in meinen Beiträgen Tab. 265 und 386 zwei verschiedene Falter unter einem Namen »Anteros« er- scheinen Hess, ist ein mir sehr unliebes Versehen, das ich hiemit öffentlich entschuldigt haben will. Der Falter auf Tab. 265 ist Treitschke’s Anteros, von ihm jedoch erst nach dem Erscheinen seines Werkes so benannt; der auf Tab. 386, der demselben sehr ähnlich sieht, ist Everos Kindermaiiu , der identisch mit Boisduval Anteros ist wo- durch die Irrung entstand. Boisduval scheint Treitschke’s Anteros mit Kindermanns Everos verwechselt zu haben. Papil, Eros Tr. ist eine für sich bestehende eigene Art die ich in Mehrzahl aus der Schweiz erhielt, und die von Hübner Tab. 180 Fig. 555 und 556 als Papil. Tithonus sehr gut ahgebildet ist. — Mein Falter auf Tab. 386 muss daher künftig den Namen Everos Kinderm, führen %iietavi{e^e ^n|et^en. Mit dem SOsten Heft, dass im Febr. d. J. voa mir ausgegeben wurde, schloss sich der 5te Band meiner hUTV“lsn'“^ ®‘='‘'“«“®''*“gskunde.. Er reicht sind von meinen neuern Beiträgen Faltcrarten abgeb, Idet. Ich lade nun zur ferneren Subscnption auf den 6len Band, der mit dem Slsten Heft jbegiimen wird (das Heft zu 1 fl. 24 Kr. ihein.) hiemit ergebenst ein, und werde, so weit ich vermag, bemüht sein, ferner mein Scherflein für die natur- historische Wissenschaft eifrig beizutragen. Wer sich meine lepidojiterologisehen Werke ganz nachzuschaffen gesonnen iub. '^‘i“ bei der Abnahme aller ■Hefte die billigsten Bedingungen stellen. Ven meinen ältern Beitiagen mit 144 iilmn. Knpferlafeln und 200 Falterarten 308 liabe ich, Oa Oie fertigon Exemplare vergriffen waren, wiederholt neue nachinnlen lassen, und kann wieder fouiplette Exemplare davon anbieten. Das Heft kostet ini Bnchliandel 1 fl. rhein. Bei mir unmittelbar bestellt, be- willige ich einen genügenden Raba.t. — Wiederholt ersurhe ich alle fCntomologen , denen die Wissenschaft am Herzen liegt, mich ferner durch jiassende Beiträge für mein Werk gütigst zu unterstützen, und sage allen denen, welche es bisher thaten , hier öffentlich meinen herzlichsten Dank. Augsbnrg. C. K Freyer. Bestimmunsstabelle für den Winter 1846/47. Es haben sich zum Bestimmen erboten von 1) Col e 0 pteren. Herr v. Riesen weiter in Dresden: sämmtliche Brachelytren , und die Gattung Heterocerus. Herr Dr. Schaum in Stettin: Bydrocantharen, Palpicornen , Pselaphen. Herr Seminarlehrer Strühing in Erfurt: Trimeren. Herr Director Dr. Suffrian in Siegen: Oedemeriden, Donacia, Cassida, Chrysomela. Herr Oberförster Wissmann in Hanöv. Minden: Bostrichinen und Cerambycinen (bei den erstem wird ge- beten, die Holzart anzugeben, in der sie gefunden sind.) 2) L epidopteren. Herr Prof. Hering in Stettin: die grösseren bis Geometra incl.; Herr Oberlehrer Zeller in Glogau: die Microlepidopteren von den Spannern abwärts. 3) Hymenoplera. Herr Prof. Dahlbom in Lund: die Linne'.schen Gattungen Cynips, Sphev, Chrysis u. Vespa. 4) Diptera: Herr Prof. Dr. Loew in Posen. 5) Neuroptera: Herr Dr. Hagen in Königsberg; Herr Dr. phil. Schneider in Breslau. 6) Orthoplera: Herr F. X. Fieber in Prag. Die Zusendungen von Determinanden werden bis Ende Deceffl- ber erbeten. Wir ersuchen die Vorschriften des Statuts (Febr.-Ztg. 1843 p. 37) genau zu beobachten, namentlich nur solche Insecten in derselben Schachtel zu senden, welche einem und demselben Determinator zukomraen. Drnck von F. Hessen Und. Entomologisclie Zeitung herausg^egeben von dem entoinologischeii Vereine z u Redaclion: In Commission bei den Buehf C. A. Dohrn, Praeses I hp« Vp p n« h^ndiungen von E. S. Mittler in Dr.H. Schaum, Secreiairf Berlin und Dyk in Leipzig. N“. 12. Jahrg^ang. DCCbr. 1846. Inhalt. Vereinsangelegenheiten. Metzner: lieber die systema- tische Stellung der (Noct.) Antbophila communimacula. Stand- fuss: Lcpidopterologisches. Dr. Schmidt -Goebel: Die Gattungen Demetrias und Dromius. Cornelius: Zur Ent- wicklungsgeschichte einiger Cassiden. Druckfehler. Register. Rede zur Eröftnung der Generalversammlung der Mitglieder des entomologsicben Vereins in Stettin am 6. November 1846. Meine Herren! Es freut mich, Ihnen heute an dem 9ten Jahrestage der Stiftung unsers Vereins in Bezug auf das verflossne Jahr mit wenigen Worten das gute Resultat mittheilen zu können, dass der Verein nach Innen wie nach Aussen wächst and gedeiht. Was wir an Mitgliedern durch den Tod oder durch Austritt eingebüsst haben, ist in reichem Masse durch Neu- beitretende ersetzt; die Verbindungen mit auswärtigen Aka- demien sind vermehrt, die bestehenden aufrecht erhalten Rnd befestigt, der Austausch wissenschaftlicher Publicationen in lebhaften Gang gebracht. Namentlich hat die Bibliothek 25 37Ö des Vereins sich ansehnlichen Zuwachses zu rühmen: doch ist auch der Insectensammlung manche schätzbare Bereiche- rung zu Theil geworden, lieber unsre wissenschaftlichen Leistungen in der entomologischen Zeitung und in der Liu- uaea haben sich coinpetente Beurtheiler so ehrend ausge- sprochen, als wir es nur wünschen können: ausserdem be- weiset der buchhändlerische Vertrieb, dass Zeitung und Zeit- schrift gut accreditirt sein müssen. Gestatten Sie mir als die einfachsten authentischen Beläge zu diesen allgemein hingestellten Behauptungen unter den seit Monatfrist einge- laufnen Briefen folgende herauszuheben : 1. Mediasch in Siebenbürgen 14. Septbr. Herr Gymnasiallehrer Hederich sendet durch den Buchhanvlel einige Centurien dort gesammelter Käfer nebst schätzbaren Bemerkungen über Fundort, Erschei- nungszeit u. s. w. Die Käfer sind dem Vereine zum Geschenk bestimmt, doch bittet der Absender um die wissenschaftlichen Namen. 2. Erlangen 25. Oetbr. Herr Gustos Dr. Kosenhauer stellt einige Notizen für die Zeitung in Aussicht und giebt nähere Auskunft über die vom Naturaliensammler Handschuch auf Actien projectirte, in diesen Tagen anzutretende Reise nach Portugal. 3. Düsseldorf 21. Oetbr. Herr Historienmaler Prof. Th. Hildebrandt berichtet über einige von ihm in diesem Sommer gefundne selt- nere Käfer. 4. Sülz in Meckleiib. Schwerin 15. Octur. Herr Geh. Amtsrath Koch wünscht dem Vereine bei- zutreten. 5. Schreiber hau 29. Oetbr. Herr Pastor Standfuss sendet einen lepidopterologi- schen Artikel für die Zeitung. fl. Siegen 13. Oct. Herr Direktor Dr. Suffrian reicht die erste Hälfte seiner für die Liniiaea entomologica bestimmten Revi- sion der europäischen Cryptocephalen ein. 7. Dresden 7. Oetbr. Herr v. Kiesen w etter erklärt sich über die von ihm für das Wintersemester zu übernehmenden Determinan- den und ist gesonnen, eine Monographie des genu» Hydraena für die IJnnea zu schreiben. 371 8. Aschers leben 3. Novbr. Herr Rektor Lüben sendet eine Kiste mit Diptern, welche er bittet, behufs Determination an Herrn Prof. Dr. Loew in Posen zu befördern. j 9. Moskau 17. Oetbr. Herr Dr. v, Renard, Secretair der Kaiser!. Gesell- schaft der Naturforscher, dankt für das ihm übersandte Vereiiisdiplom. 10. Moskau 20. Oetbr. Herr v. Renard zeiut an, dass er die resp. Expedienda und Schreiheji an die Herren Staatsrath Eversmann in Ka:an, Staatsrath Dr. v. Gebier in Barnaul, Baron Chaudoir in Kiew, Capt. V. v. Motschulsky in Tschugueff erhalten und befördert hat. 11. Posen 27. Oetbr. Herr Prof. Dr. Loew verlangt ein Buch aus der Ver- einsbibliothek. 12. Stettin 27. Oetbr. Herr N. v. Sclilözer, Kaiserl. Russischer Cousul, zeigt an , dass ihm Seitens der K. Akademie der Wissen- schaften in St. Petersburg eine Kiste mit Insecten für den hiesigen Verein bestimmt zugesandt worden. 13. Bordeaux 25. Oetbr. Herr Dr. Souverbie zeigt die Versendung per Schiff einer Partie Insecten au, worunter einige Centurien Hymenopteren für die Vereinssammlung. 14. Kokenhusen in Kurland 24. Septbr. Frau Pastor Lienig zeigt dankend den richtigen Ein- gang der ihr durch Vermittlung des Vereins und gütige Beförderung des Herrn Dr. v. Renard kostenfrei zu- gesandteu 24 Separat -Abdrücke einer in der Isis ge- druckten Abhandlung Zell er ’s an. 15. St. Petersburg 17. Oetbr. Herr Prof. Menetries, Conservator des zoologischen Museums der K. Akademie der Wissenschaften, zeigt au , dass die Akademie gern bereit sei , ihre entomolo- gischen Publicationen gegen die unsrigeii auszutauschen, Diesem Schreiben liegt ein Brief und eine Assigoation des Herrn Capt. v. Motschulsky bei , welcher sich bei dem Han d sc huch scheu Actien- Unternehmen l>e- theiligen will. 16. Lyon 27. August. Herr Bibliothekar Mulsant sendet dem Vereine (duih 25 * 372 den Buchhandel, woraus sich der s|>äte Eingang erklärt) ein Exemplar seiner Monographie über die Trimeren. 17. Pe sth, 9. Ocfober. Herr Dr. Frivaldsky schickt 215 Arten seltner tür- kischer und ungarischer Coleopteren als Geschenk für die Vereinssaminlung, IS. Bruxelles 17. October. Herr Putzeys, Director im Justizministerium, sendet zur Ansicht den neusten Band der Nouveaux Memoires de Tacad. de Petersbourg. ' 19. Zürich ini August. Herr Bremi sendet dem Verein im Wege des Buch- handels die Verhandlungen der schweizerischen natur- forschenden Gesellschaft, Jahrgang 1827, 1841 — 1844 und 1846. Ich hoffe, meine Herren, dass Ihnen diese Briefe, zu denen sich noch andere gleichgültigeren Inhalts (Anfragen, Bestel- lungen u. s. w.) gesellen , bestätigen , was ich im Eingänge als Behauptung aufstellte, dass nehmlich der entoiuologische Verein nach Aussen und nach Innen erfreulich zunehme und gedeihe. Wenn er dies zunächst seiner kräftigen Basis ver- ' dankt, der freien wissenschaftlichen Association, so dürfen i wir in ptlichtmässiger Dankbarkeit nicht ausser Acht lassen, dass uns Sr. Majestät unser König durch die gewährte Gna- denbewilligung und dass uns die Königl. Post-Administration durch die Gestattui»g conditioneller Portofreiheit zur aufricb- tigsten Erkenntlichkeit verpflichten. Dass mit der steigenden Lebendigkeit des Vereinsver- | kehrs auch eine Vermehrung der Redartions-, Correctur-, j Expeditions- und Correspondenz-Lasten sich nothwendig ein- gestellt hat, ist begreiflich, und ungeachtet der schätzens- ; werthen Beihülfe unsers Secretairs, des Hrn. Dr. Schaum, ist es mir im verwichnen Sommer wegen persönlicher, nicht i entomologischer Verhältnisse nicht möglich geweseji, den | vielfachen an mich gerichteten Anfragen, Bitten u. s. >v. so i pünktlich zu genügen, als ich es mir zur Pflicht gemacht I habe, und als es meine Correspondenten gewöhnt sind. Ich i habe natürlich die mir freigebliebne Müsse vorzugsweise den l allgemeinen und wichtigeren Angelegenheiten des Vereins i gewidmet, und hofle im bevorstehenden Winter bei voraiis- fichtlich freierer Zeit das Versäumte gegen meine entomolo- fiichen Privatfreunde und Gönner allmälig nachzuholen. 373 Die iii der vorjährigen Generalversatnnilaiig atloptirte Veränderung mit dem jährlichen Beitrage, das für .jedes Ver- einsmitglied obligatorische Halten der entomologisciien Zei- tung, und die Uebertragung des Debits an die deutschen Postämter haben einen befriedigenden Erfolg gehabt. Ein gutes Theil unangenehmer Gorrespondenz mit lässigen und vergesslichen, zuweilen auch insolventen sociis ist dadurch erspart worden. Einen gleichmässigen Preis für die Zeitung durch ganz Deutschland zu erzielen, war uns, ungeachht Avir uns zu Opfern erboten, bei der politischen Zerspalten- heit Germania‘’s nicht möglich. Es winl daher im .lahre 1817 von Neujahr ab die entomologische Zeitung von preussischen und nichtpreussischen deutschen Mitgliedern des Vereins b«*i den sämintlichen deutschen Postämtern, und zwar durch diese nicht hier in Stettin, sondern bei dem Königl. Zei- tung s- C o in t o i r in Berlin zu bestellen sein. Das Zei- tungs-Comtoir liefert jedes Exemplar gegen Pränumeration von 2 Thalern 10 Silbergroschen , und zu diesem Preise tritt für die nichtpreussischen Mitglieder noch ein kleiner Aufschlag, Avelcher indess von den meisten General - Postdi- rectionen auf unser Ersuchen gegen die sonstige gesetzliche Taxe wesentlich ermässigt worden ist. In Betreff der Linnaea eiitomologica habe ich zu be- merken, dass unser Wrieger Herr E. S. Mittler sich be- reit erklärt liat, dem jetzt in Angriff genommenen zweiten Bande den dritten sofort folgen zu lassen, da die reich- haltige Monograj)hie über das genus Cryptocephalus von un- serin um den Verein so hochverdienten Suffrian getheilt werden musste, wenn wir unserm Plane treu bleiben wollen, auch die andern Insectenordnungen zu berücksichtigen. Es sind von mehreren Seiten tadelnde Stimmen laut I geworden, dass wir den ersten Theil der Linnaea nicht aus- ! führlich genug in der Zeitung angezeigt hätten und dessen ! Erscheinen manchem Mitgliede des Vereins nicht einmal he- I kannt geworden wäre. Dafür möchte allenfalls der mir vom Verleger mitgetheilte Umstand sprechen, dass nach dem Aus- lande fast mehr Exemplare abgesetzt worden sind, als in Deutschland. Jenem Vorwurfe einigermassen zu begegnen, erlaube ich mir, hier einfach den Inhalt anzugeben: Revision der europäischen Oedemeriden, von Dr. Wilhelm Schmidt (nach dem Tode des Ver- fassers überarbeitet und vollendet von Dr. E. Suffrian) Seite 1 374 lieber die Elateridengattnng Caiiipylus , von Prof. Dr. E. F. Ger mar Seite 147 lieber die Gattung Micralymina, von J. C. Schiödte 15t> Die Arten der Blattminirergattung Lithocolletis, be- schrieben von Oberlehrer P. C. Z e 1 1 e r . . 106 Die Arten der Gattung Eudorca, beschrieben von demselben 202 Fragmente zur Kenntniss der europäischen Arten einiger Dipterengattungen , von Prof. Dr. H. Loew 319 Ich denke, die Namen dieser Verfasser, und der Um- stand, dass der Verleger auf unsre Veranlassung den Preis dieses Bandes von 532 Seiten und 4 Kupfertafeln nur auf 2 Thaler gesetzt hat, werden hinreichen, diejenigen unserer Mitglieder zur Anschaffung des Buches zu vermögen, welche die erforderlichen Mittel besitzen und einsichtig genug sind, zu erwägen, dass nur durch einen verhältnissmässigen Ab- satz der Verleger im Stande ist, ein Organ dem Vereine zur Disposition zu stellen , in welchem die grösseren syste- matischen Arbeiten unserer Mitglieder eine würdige Stelle finden. Dass es der entomologischen Zeitung an interes- santen kleinern Aufsätzen, Bt'obachtungen, Kritiken, Ueh»^r- setzungen ausländischer opera entomologica etc. darum nicht gefehlt hat, lehrt der vorliegende Jahrgang. Möge diese Bemerkung manchen wissentlich oder unwissentlich Säumi- gen wenigstens auf die Linnaea aufmerksam gemacht haben. Nach diesem Vortrage wurde zur Wahl der Beamten für das nächste Jalir geschritten. Die bisherigen wurden einstimmig wieder gewählt. Nach erfolgter Musterung der eingegangneii Schriften und lusecten beschloss ein gemeinsames Abendessen diese Sitzung. C. yl. Dohrn, Aufgenommen als Ehrenmitglied^; Sr. Excellenz Herr Staatsrath, Vice- Präsident der Kaiser- lichen Gesellschaft der Naturforscher in Moskau u. s. w. Fischer von W a l d h e i m. als Mitglieder: Herr Geh. Auitsrath Koch in Sülz (Meckl.), » Gymnasiallehrer Hederich in MediascJi (Sieben- bürgen), » D u p 0 n t in Paris, 375 Herr Oberlehrer Tetschke in Stralsund, » Gerard, Secr. der linnaeischeu Gesellschaft in Lyon. Eingegangen а) für die Sammlung: 216 seltene Arten türkischer und ungarischer Coleop- teren in gut erhaltenen Exemplaren (grossentheil* neu für die Vereinssammlung). Geschenk des Hrn. Dr. Friwaldsky in Pesth. 240 Stück siebenbürgische Käfer. Geschenk des Hrn. Gymnasiallehrer Hederich in Mediasch. Zwei Schachteln sibirischer Dipteren. Durch Vermittlung der Kaiserl. Academie in Pe- tersburg. б) für die Bibliothek: Verhandlungen der schweizerischen Naturforschenden Ge- sellschaft, Jahrgang 1827, 41, 42, 43, 44 u. 46. Geschenk des Hrn. Bremi in Zürich. Boheman: Nya Svenska Homoptera (Kongl, Vet.- Acad. Handl. 1845). Geschenk des Hrn. Verfassers. Mulsant: Histoire naturelle des Coleoptöres de France: Sulcicolles et Securipalpes. Paris 1846. Geschenk des Hrn. Verfassers. Dr. Hamraerschmidt: Allg. Oestreichische Zeitschrift XVm. Jahrg. 27—37. Wieginann-Erichson: Archiv 1845, Heft 6. Isis, 1846, Heft VIII. lieber die systematische Stellung^ der (Noct.) Anthophila communimaciila von Hrn. Rendant Metzner» Treitschke hat Genera bloss auf die Lebensweise der Raupen gegründet und desshalb nicht selten auf falsche Nachrichten hin, Arten in Genera gestellt, von denen ihr Bau sie weit entfernt. Da er sich auf gründliche Üntersu- chungcn als zu schwierig und zeitraubend nicht eioJassen mochte, ja verächtlich darauf herab sah, so waren die man- nichfaltigsten Fehler unvermeidlich, und er hatte vollkommen Recht, wenn er befürchtete *) , dass sein schwaches syste- matisches Gebäude nach einer kurzen Weile zerschellen würde. Das Schlimmste ist, dass andere Schmetterlingssaimuler und Beobachter seine Grundsätze angenommen haben, selbst solche, die mit den Leistungen auf andern Gebieten der Naturkunde nicht ganz unbekannt sind , und dass es daher noch eine geraume Zeit austehen wird, ehe die Lepidopterologie einen würdigen Standpunkt eingenommen hat. Am betrübendste* ist es aber zu sehen, wie Männer, die sogar auf andern Feldern nicht Unerhebliches gearbeitet haben, sich einen un- verzeihlichen Leichtsinn erlauben, sobald sie auf das lepi- dopterologische Gebiet übertreten. Hätte Treitschke auf die Nachrichten hin, dass Noct. communimacula aus einer beinlosen Schildraupc herstamne, diesen Schmetterling ins Genus Heterogenea aufgenommen, so würde man dies seinen Principien ganz angemessen fin- den und nicht sehr befremdet sein, wenn sich hinterher er- wiese, dass die Nachricht ein Missverständniss , eine falsche Beobachtung oder der absichtliche Betrug eines Händlers oder Wucherers sei. Allein Treitschke hat von dem allge- meinen Eindruck geleitet, den Schmetterling in sein Genus Anthophila aufgenommen; von der Naturgeschichte imddet er bloss **), die sonderbar gestaltete Raupe lebe an Pfir- sichbäuraen. Wer hier Treitschke’s Methode als fehler- haft verwerfen will, wird sich doch w’ohl mit genügenden Beweisen dafür versehen müssen, wenn er für seinen Tadel nicht eine strenge Zurechtw'eisung gewärtigen will. Es wiril schon befremden , dass die Raupe der Communimacula an Bäumen leben soll, w'ährend die übrigen Anthophilen , und die nächst stehenden Genera an Kräutern, höchstens au strauchartigen , leben ; man denkt leicht wieder an einen Sammler, der zum Vortheile seines Schachers die Aufmerk- samkeit anderer Sammler von dem richtigen Orte ablei- ten will. Nun lesen wir aber in Erichson’s neuestem Jahrbe- richt ***) S. 81: „Boisduval legte eine Beobachtung vor , welche ihm über die Raupe der Noct. communimacula *] X. 3. S. 224. **) X, 3. S. 147. ***) Bericht über die wissenschaftl. Leistungen im Gebiet 1. En- tomologie während des Jahres 1844. Berlin 1846. aus üiigarn mitgetlieilt worden 5 diese Raupe lebe ähnlich der von Limacodes (Heterogenen) in den von den Stichen j der Blattläuse gekrümmten Blättern des Mandel- und Pfir- sichbaums und nähre sich von den Blattläusen. Durch Ver- gleichung mit nordamerikanischen Limacodes - Arten hatte Boisduval sich denn auch überzeugt, dass Noct. com- 111 u n i m a c u 1 a unbedenklich f b i e n p o s i t i v e m e n t ] zur Gattung Lima Codes gehöre/^ • — I Da mir der Jahrgang der Annales de la Soc. entomol. I de France, woraus diese Nachricht stammt, noch nicht zu I Gesicht gekommen ist, so weiss ich nicht, ob Boisduval I der Communimacula Aehnlichkeit im Baue oder bloss in der j Lebensweise mit den Limacodes-Arten zuschreibt ; mir scheint ersteres gemeint zu sein, da wenigstens die europäischen Heterogenea-Arten frei an den unverkümmerten Blättern le- ben. Dass die Raupe der Communimacula von Blattläusen leben soll, ist allerdings sehr überraschend: am natürlich- sten, bis auf Weiteres, ist wohl die Annahme, dass das Blattlausfressen eine blosse Näscherei sei , wie sich ja viele Raupen , wenn sie es haben können , viel lieber an’s Aus- saugen von Puppen und Raupen machen, als sich mit ihrer natürlichen Nahrung begnügen. Doch alles dieses angenom- men oder nicht angenommen , so machen die Paratloxa N. Communimacula wohl der Mühe einer näheren Betrachtung werth. Boisduval übernimmt die Mühe und macht die wichtige Entdeckung, dass dieser Schmetterling ganz un- zweifelhaft [bien positivement] eine Heterogenen ist! Da die Vergleichung der nordanierikanischen Arten ihn da- bei leitete, so wird mancher Lepidopterolog , der keine 40 Nordamerikaner, sondern nur seine armseligen 2 Europäer kennt, von jeder Prüfung abstehen und, falls er nicht ein Anhänger Treitschke’s ist, seine Communimacula unter die Heterogeneen überstecken. Auch ich habe nur die 2 Eu- ropäer und sollte also ehrerbietig zurücktreten und die Ent- scheidung des Hrn. Boisduval annehmen. Ehe ich das aber thue, frage ich: haben denn die als Raupen so aus- gezeichneten Heterogeneen als Schmetterlinge gar nichts Ans- zeichuendes, so dass bloss etn Beschauen vieler Arten die richtige Erkenntniss gewähren kannl ln Boisduval’ s In- dex S. 81 finde ich folgende Merkmale für die Tribus Co- di o p o des ♦) , Lingua brevissima , Antennae maris subpecti- *) Welcher Name als Missbildung nicht bestehen kann. 378 iiatae vel sub -dcntato- filiformes, Alao cleflcxae. — ludern ich meine 2 Arten vergleiche , finde ich , dass der Rüssel allerdings sehr kurz ist (denn bei testudinana finde ich gar keinen und bei asellana, wo ich die Taster nicht zerstören will, sehe ich ihn wenigstens nicht). Die männlichen Füh- ler lasse ich kaum als fadenförmig gelten, da sie offenbar sich gegen die Spitze verdünnen ; gezähnt sehe ich sie bei testudinana, aber bei keiner von beiden Arten kammförmig; ich schliesse wohl mit Recht, dass B o i d u val’ s Amerikaner so gebaute Fühler besitzen, wundere mich aber wohl nicht mit Unrecht , dass er den anderweitigen Bau nicht der Er- wähnung werth achtet. Die männlichen Fühler unseres Gen. Heterogenen sind plattgedrückt, und ihre Glieder min- destens so breit wie lang. Da diese Eigeuthümlichkeit | mir bei andern Gattungen oder Familien nicht vorgekotn- meu ist , so ist ihre Erheblichkeit unzweifelhaft, und un- zweifelhafter als die Statura media vel parva. Endlich hätte ich auch gern erwähnt gesehen, dass der Hals kragen so höchst unausgebildet ist, und dass in beiden Geschlech- tern die Nebenaugen fehlen. Besitzen ächte Coclio- podes Nebenaugen, so musste Bois du val diesen Umstand als unerheblich für diese Familie erwähnen, aber nicht ganz mit Stillschweigen übergehen. Nun bliebe noch das Flügel- geäder übrig. Da ich von dem der Communiraacula, weil es durch die Beschuppung zu sehr verdeckt ist und icii meine 2 Exemplare nicht zerstören will, keine Kenntniss habe, so folge ich dem BoisduvaU sehen Beispiel und schweige lleichfalls darüber. Ich wende mich aber zu den übrigen Vergleichungs- punkten, die sich aus den vorherigen Untersuchungen erge- ben haben. 1) Communimacula hat einen Rüssel von mehr als Taster Länge in mehrfacher Spirallinie. Dies wird sich immer noch leidlich mit der Angabe: Lingua brevissima, schlechter mit der beim Genus folgenden Lingua snbnulla vertragen. Vergleiche ich die Anthoph. aenea und pnrpu- rina, so zeigt sich eine auffallende Uebereinstimmnng in dem Einrollen nnd der Länge des Rüssels mit unsrer Species. 2) Communimacula hat einen sehr ausgebildeten, zweitheili- gen, dicht beschuppten Kragen — vollkommen wie die bei Treitschke vor und hinter dieser Art aufgeführten Aa- thophilen! 3) Communimacula hat ziemlich langgefranzta^ Fühler von ganz anderem Bau als die Heterogeneen und ge- nau von dem der Gattung Anthophilal Sie sind nicht breit- 379 gedrückt, sondern gerundet, ihre Glieder nicht aufeinander geschoben, nicht breiter als lang, sondern so, wie wir sie bei so vielen Nachtfaltern zu sehen gewohnt sind, denen wir „Fühler oline Auszeichnung^^ zuschreiben. Wenn aber die Worte antennae subpectinatae (eigentlich ciliatae) gerade auf unsere Commuiiimacula passen, so wird wohl billig mit Verwunderung ausgerufen; dass doch gerade diese einzige Europäerin dieses Merkmal der vielen (mir nicht zu Gesicht gekommenen) Amerikaner haben muss! 4) Communimacula hat genau an der Stelle wo die anderen Anthophilen zwei recht deutliche Ocellen , während die Heterogeneen daran gänzlichen Mangel leiden! Es kann unmöglich gleichgültig sein, dass zwischen Communimacula und den übrigen Antho- ])hilen darin eine solche Gleichheit statt findet, zwischen Communimacula und den 2 europäischen Heterogeneen eine solche Ungleichheit 5) Communimacula hat vollkommen den Tasterbau der Anthophilen 5 die Taster sind nämlich zusammengedrückt, reichlich schuppenliaarig mit kurzem, dün- nerem, deutlich hervorstehendem, glatt beschupptem End- gliede. Beide Heterogeneen haben nur behaarte, spindel- förmige Taster, deren Endglied sich durch gar nichts aus- zeichnet, indem es bloss an der allgemeinen Eigenschaft Theil nimmt, dass die Behaarung gegen das Ende dünner wird, ti) Communimacula 9 hat wie andre Anthoj)hi!en einen spitz- zuiaufenden Hinterleib, statt dass er bei flen Heterogeneen mit einem gerade abgeschnittenen, zum Theil aufwärts ge- drückten Haarbusch endigt. 7) Communimacula hat eine dem Genus Anthoj)hila angemessene Zeichnung der Vorder- tliigel: der VorderHügel hat nämlich gegen die Spitze helle i Fleckchen und dem Hinterrande parallel laufend eine helle, I wellige Querlinie — was alles durchaus vom Charakter der Flügelzeichnuug unserer Testudinana abweicht. " Zufolge dieser Untersuchungen haben wir also zwischen Communimacula und dem Gen. Anthophila die grösste Ue- bereinstimmung : runde, borstenlörmige Fühler, im männ- lichen Geschlecht gefranzt, die Glieder länger als breit — «leutliche Ocellen — zusamniengedrückte , schuppenhaariue Taster mit abweichend beschupptem Eaidgliede — deutbchen Rüssel — sehr ausgebildeten Kragen — • gespitzten weib- lichen Hinterleib; dagegen die grösste Verschiedenheit der Heterogeneen von Communimacula und mithin von den Au« thoi)hilen, nämlich: breitgedrückte Fühler (ungefranzt; nur bei Testudinana gezahnt), dio Glieder fast breiter als lang — 380 keine Ocellen — spindelförmige behaarte Taster mit kaiirtl i unterschiedenem Endgliede — fast gänzdich fehlenden Rüs- sei — ganz iinansgebildeten Kragen — abgestumpften bu- schigen Hinterleib des 9. Das Resultat ist also: Communimacula bleibt unzweifelhaft (bien positivement) unter den span- neräknli eben Noctuen. Die Nutzanwendungen mag sich : daraus jeder selbst ziehen ! Endlich müssen noch wenige Worte darüber verloren werden, wie man an der Communimacula etwas so Auffal- lendes finden konnte, um nicht jene Insinuation des ungri- schen Naturforschers über die systematische Stellung sofort von der Hand zn weisen. Offenliar hat die Zeichnung, die- ses in der Treitschke’ sehen Classification so wesentliche Princip, seinen Antheil an dem Übeln Spasschen. Die com- munis macula unsrer Specifs ist ja auf den blassen Vorder- flügeln so auffallend, dass sie allein schon ein Genus be- zeichnet! Allein den üebergaug dazu kann man an unserer gemeinen Erastr. paula und etwas Aehnliches an Euclidia triquetra entdecken. fjepidopterolog^iisclie Beitriig^e von Standfui^s in Schreiberhau. * Wenn t^in Anfänger in der Entomologie auch ein Plätz- chen in dieser Zeitung sucht und durch die gewählte Ueber- Schrift seine Bemerkungen gar an die Mittheilungen von Hering und Zeller anschliesst, so tragen eben diese Her- ren selbst die Sclndd. Ohne ein zufälliges Zusammentreffen mit dem Letzteren ini Bade Reinerz, einige genn'insjune Excursionen, die Ansicht des von ihm dort Gesammelten, die mich erst lehrte, wie Vieles man bei rechtem Eifer und Geschicke finden kann, und wie mau es behandeln muss; und endlich seine seitdem ununterbrochene, überaus freund- liche Beihülfe, wäre ich wohl kaum jemals zu einem einiger- massen wissenschaftlichen Betriebe der Entomologie gekom- 361 men, wie cs auch Zeller ist, der mir zum Hervortreten Muth zugesprochen oder vielmehr zugeschrieben hat. Doritis Apollo. Es ist mir nicht bekannt, dass über die Lebensweise dieses Gebirgsbewohners irgendwo aus- führliche Auskunft gegeben wäre. Schlesien besitzt ihn an mehreren Orten, wo er in einer Art von Gesellschaftlichkeit lebt, indem er nur auf einem Raume von geringem Umfange, dort aber in grosser Menge sich aufhält. Ich traf ihn 1840 den 3. August bei Liebau am Rabenfels. Es war Nachmit- tags und hatte eben ein wenig geregnet, als ich sein Re- vier betrat, und am Fusse der Berglehne lagen eine Anzahl Exemplare mit ausgebreiteten Flügeln regungslos im Grase, andre sassen emsig saugend auf verschiednen Blumen und vermochten nicht davonzuftiegen. Nachdem sich das Wetter aafgehellt hatte, kamen immer mehrere in schwerfälligem Fluge von der Höhe herab und wurden sehr leicht zur Beute. Nur in einem bestimmt begränzten Raume hielten sie sich an der Berglehne auf, über diese Gränze hinaus, wiewohl der Bergzug noch viel weiter und unter gleichen Verhältnissen fortläuft, gingen sie nicht; auch auf die am Fusse der Lehne sich hinziehende Wiese wagten sie sich höchstens 20 Schritt vor, dann kehrten sie um. Schon im freien Fluge, besonders aber, wenn er im Hamen flattert und wenn man ihm die Brust eindrückt, lässt Ap. ein eigen- thüiiilichos Rascheln hören, ähnlich dem Knattern eines star- ken Papieres, w'elches man in der Hand zusammenballt: er scheint es du»ch eine zitternde Bewegung der unbestäubten Flügelränder hervorzubringen. Dass die Weibchen von Apollo und Mnemosyne an der untern Seite des Hinterleibes ein hornartiges, hartes, nachen- förmiges Anhängsel haben, ist bekannt, wiewohl nicht von allen Schriftstellern erwähnt.. Nach einer Notiz in dem Be- richte des schlesischen Tauschvereines von 1844 soll diese Tasche merkwürdiger Weise an erzogenen Weibern des er- stem nicht sichtbar sein. Bei Mnemosyne ist sie einfacher gebildet, verhältnissmässig um vieles grösser und an der Spitze des Hinterleibes grade in ihrer grössten Weite glatt abgeschnitten, bei Apollo ragt nach hinten noch eine be- sondre Klappe hervor, welche bei einigen Weibchen, herauf- geschlagen, die Tasche schliesst, nach vorn ist eine Art Kamm aufgesetzt. Der Zweck dieser Tasche ist, soviel ich weiss, noch nicht entschieden, jedenfalls leistet sie irgend einen Dienst zur Fortpflanzung der Art. Abgeflogenen Weib- 352 eben, die wabrscheiiilicli ihre Eier sciion abgesetzt hatten, bdilte sie ; auch fing ich einst ein Weibchen — ob von Ap. oder von Mn. weiss ich nicht mehr — in dessen Tascht^ ein f^i befestigt war. Sollte vielleicht dieselbe zur Anfnahnie der Eier bestimmt sein und mit diesen abgelegt werden ? Da der Falter so leicht und in grosser Masse erbeutet wird, auch durch seine Grösse und Schönheit die ]S\nchstel- lungen der Kinder sicli zu/.ieht , — ausser den 46 Exem- plaren, die ich in kurz«T Zeit fing, erhaschten zugleich mit mir 4 Knaben in der Mütze etwa 100 Stück, zum Drittheil Weibchen, — so kann er an einzelnen Orten leicht ausge- rottet werden. So scheint es ihm in dem vielbesuchten Für- stenstein ergangem zu sein, das wohl nur auf Grund früherer Nachrichten noch als Fundort angegeben \Nird. Ausser den schlesischen Stücken besitze ich noch 2 St. aus Baclen bei Wien und habe eine grosse Anzahl anderer von eben daher gesehn. Beide unterscheiden sich auffällig von einander. Die letztem sind weit unansehnlicher, ihre grösste Breite 2 Z. 4 L. p. M., die der schlesischen gewöhn- lich 3 Z. 2 L. , bisweilen, besonders bei Weibchen, bedeu- tend darüber. Die bei uns einheimischen haben zur Grund- farbe ein reineres Weiss, die schwarzen und die rothen Flecke sind grösser und von viel lebhafterer Farbe. Bei denen aus Baden zieht die Grundfarbe und die rothe der Flecken in's Gelbe, letztere werden auch bei einer nicht seltenen Varietät, die ich unter etwa 200 schlesischen nicht einmal fand, ganz rothgelb. Nur einen Schmuck haben jene voraus: alle rothen Flecke der Hinterflügel sind auch auf der Ober- seite mit einer ziemlich grossen , weisseii , scharf begi änzten Pupille versehen, auch liegt oft zwischen der schwarzen Ein- fassung und der rothen Füllung noch ein rothgeII)er Schein; die schlesischen haben in der Regel nur dunkelrothe, tief schwarz umzogene Flecke, bisweilen zeigen die beiden hin- tern weisse Pupillen, nur ausnahmsweise undeutlich auch die vordem; der hellere Schein ist selten und kaum angedeutet. Die Bilder in den Paj). d’Eur., soweit sie französische Origi- nale wiedergeben, sind in Färbung den Exemplaren aus Ra- den gleich, an Grösse meistens noch unter ihnen, wogegen Russland auch nach Ochsenheimer Stücke von ausgezeich- neter Grösse liefert. Ap. nimmt also nach Norden an Grösse und an Lebhaftigkeit bald< in den vorstehenden Zeilen zei- gen schon darauf hin, dass sich diese Gattung nicht so scharf abgränzen lässt als die vorige. Als dritte und Stammgattung bleibt nun Dromius Bon. stehn, dessen Diagnose aus Erichson’s Käf. d. Mark, wohl Jedem bekannt ist, die ich aber des Vergleiches lialber doch hersetzen will. Dromius Bon. Mentum dente medio nullo. Ligula ui)a cum paraglossis subcoiiaceis rotundata. Palpi articulo ultimo acuminato. Tarsi articulo quarto integro , unguiculis pectinatis — was ich jedoch in serratis oder dentatis umändern möchte, 391 da die Klaueu beiläufig das Aussehen einer weitläufig gezahn- ten Schrootsäge und nicht eines Kammes haben. Hieher ge- hören, so weit ich sie untersucht habe, von deutschen Arten Dr. fasciatus F., marginellus F., agilis F. , linearis 01., me- lanocephalus Dej. und 4notatus Pzr. Auffällig gut stimmt mit diesen Gattungen der Habitus der inbegriffenen Arten überein. Die Lionychus sind be- sonders kurz und gedrungen, mit eirunden Flügeldecken und vorgezogenen Schultern, unter die eigentlichen Dromius ge- I hören alle die flachen, gestreckten Arten, in deren Färbung gelb und braun in mehreren Nuancen bedeutend auftritt und die zugleich durclischnittlich die grossem sind. Für Metable- tus bleiben die kleinen, ebenfalls flachen Arten von metalli- scher und metallisch-schwarzer Farbe. Zur Entwicl;eluDg^s - und Ernahrungsgeschichte einiger Scliildkäferarten. Vom Lehrer Cornelius, in Elberfeld. I 1. Cassidasanguinosa Crtz. Am 29. Juni d. J. bemerkte ich in der Nähe von El- berfeld auf Rainfarren (Tanacetum vulgare) schwärzliche, |wie es schien — behaarte Larven in grosser Anzahl. Sie trugen einen schwarzen Knäuel, den ich sogleich für die Excremente der Thiere hielt, auf den Rücken. Ich erinnerte mich der Beschreibung einer ähnlichen Larve, die einem Schildkäfer (Cassida) angehört, aus Roesel’s »Insekteube- lustigungen« , und nahm über 30 Stück dieser Thiere mit nach Hause, um ihre Lebensweise und Entwickelung kennen zu lernen. Die Larven waren von verschiedener Grösse; ausge- wachsene erreichen eine Länge von und sind an der breitesten Stelle, die auf den 2teu Rückenring fällt, [breit. Ihre Farbe ist ein schmutziges Dunkelgrün; die Mit- tellinie des Prothorax, so wie zwei unregelmässig gezackte Längslinien, die zuweilen zusammenfliessen und bis über die Rückenringe sich ausdehnen, sind schmutzig weiss, bei eini- gen Individuen schmutzig gelblich oft über den ganzen Rücken. Gleich nach der Häutung ist die Farbe überall 392 heller, bis sie, schon nach einigen Slumlen, in die dunklere übergeht. Der ziemlich schwarze Ko|»f ist klein, kugelig, vorn abgeplattet, die Stirn zu beiden Seiten mit einem ziem- lich tiefen Eindruck, d»e Eindrücke rlurch eine schwach ver- tiefte oberwärts gehende Bogenlinie, die ein herzförmiges Mittelfeld einschliesst, verbunden. Der Prothorax ist dop- pelt so breit als lang, flach, nach hinten erweitert, nach vorn in einen Bogen gerundet, von einer vertieften IMittel- linie durchzogen. Zu beiden Seiten dieser Linie liegt , vom hintern Rande des Prothorax mehr als vom andern abste- hend, ein grösseres, etwas erhöhetes Feld, und in demselben ein nierenförmiges, vertieftes, kleineres, dessen breite Iland- umgebung der Mittellinie entlang mit schwarzen derartigen Erhöhungen besetzt ist, die auch — in geringerer Anzahl und Grösse — auf der nierenförmigen Veitiefung selbst zu erkennen sind. Zu jeder Seite des Prothorax sind am Aussenrande 4 abstehende Dornen zu bemerken. Dieselben sind von glf*icher Länge, an der Wurzel schwarz, übrigens braungelb von Farbe, unten mit starkem, nach oben mit schwachem Seitendörnchen etwa auf zwei Drittheil der gan- zen Länge besetzt. Die beiden vordem dieser Randdornen sind mehr genähert und wie aus einem Stamme entsprungen, der erste eines jeden dieser beiden von dem zweiten nach oben gerichtet , so dass die erste zu jeder Seite mit den Spitzen über der Mitte des Prothorax-Vorderrandes sehr ge- nähert sind. Auf der Innenseite des hintersten Domes steht eine mit einem etwas eihöheten fleischfarbigen Rande um- gebene Tracheenöffnung. Die beiden Rückenringe sind jederseits mit zwei Randdornen von den eben beschriebenen Eigenschaften besetzt, der erste Dorn ist aber etwas kürzer als der zweite, welcher mit den übrigen in der Länge über- einstiinmt. Jeder der 8 Hinterleibsriuge hat an jeder Seite ebenfalls einen solchen Randdorn; der 8te steht vom 7ten v.'eiter ab, als die übrigen von einander entfernt sind , und krümmt sich dem ihm auf der andern Seite gegenüberstehen- den entgegen. Der Hinterleib ist hinterwärts verschmälert. Die 7 ersten seiner 8 Ringe zeigen auf jeder inneren Seite | ihres Randdoms eine durch einen schwarzen Punkt angedeu- tete Tracheenöffnung; der 8te trägt statt dessen einen flei- schigen Höcker. Die ganze Oberseite ist flach gewölbt, auf der Mitte, der Länge nach, besonders in der Gegend der Rückenringe etwas erhaben. Jeder Rückenring ist von 2 Längs- runzeln durchzogen, die mit schwarzen Borstenwurzclchen 303 unregdmässig besetzt sind. Die erste Längsrunzel geht in gerader Linie, die zweite in einem nach unten ge- ki üramten Bogen , dessen Enden sich mit denen der erstem nahe unter dem oben erwähnten kleinern Randdorit vereinigen. Die Längsrimzeln der Hinterleibsringe gehen in gerader Linie , und sind ebenfalls mit Borstenwurzeln, jedoch sparsamer besetzt. Auf der Mitte der beiden Rücken- ringe kann man an dem lebenden Thiere das Athemholen deutlich beobachten; es sieht aus, als ob sich eine Spalte, von hellgrüner Färbung in der Tiefe, regelmässig pulsii’end öffne und schliesse — Ein sehr merkwürdiges Organ dieser Larven sind die auf dem letzten Hinterleibsringe über der Afteröffnung stehenden Afterdornen. Sie sind etwa 1'" lang, an der Wurzel dunkel-, oben hellbraun, in der Mitte etwas geschwungen, die Spitzen genähert. Auf diesen Dornen trägt die Larve ihren Unrath, der meistens mit Hautüber- resten von der Häutung vermengt ist. Sie streckt von Zeit zu Zeit dem Mastdarm weit hina. s nach oben, und schiebt ein neues Theilchen ihres tief schwarzen Excrementes zu dem schon vorhandenen Knäuel auf den Rückei , der oft bis über die Hälfte seiner I.änge davon bedeckt, niemals aber davon berührt oder beschmutzt wird. Schiebt man den Unrath mit einem Pinsel ab, so wird an die Spitze der Dornen das erste neue Klümpchen angehängt. — • Der Unter- leib der Larve ist dunkelgrün von Farbe, an der Brust schmutzig grün, die Beine sind schwärzlich, die Schenkel an der Wurzel grün. — • Die Larven nähren sich von den Blät- tern d^s Tanacetum vulgare, und benagen dieselheu am Rande; Blüthenknospen der Pflanze habe ich sie nie ver- zehren sehen. — Unmittelbar vor der Verpuppung sitzt die Larve zwei Tage lang, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, ganz still. Der Unrath ist von den Afterdornen verschwun- den. Man bemerkt keine Athemzüge, kein Oeffnen der scheinbaren Spalte auf den Rückenringen mehr. Die Larve I schickt sich entweder am Rande der SchachU l, oder auf der I Oberseite der Blätter ihrer Futterpflanze sitzend, den Kopf ! nach unten gerichtet, zur Verpuppung an, die, wie gesagt, i nach 2 Tagen erfolgt. Den Augenblick dieser Verwandlung habe ich niemals treffen können, weil sie höchst wahrschein- lich in der Nacht vor sich geht. Die Puppe ist etwas kürzer als die Larve. Bei frische- ren Stücken haben der vordere Theil des Halsschildes und die Seitenspitzen der Hinterleibsringe eine blassgrüne, der 394 Hinterthcil des erstem und die Rückenseiten eine gelbbraune Farbe; die Mitte ist vveisslich. Aber schon nacii einigen Stunden hat die Puppe ihre dunklere bleibende Färbung an- genommen. Diese ist ira Allgemeinen ein dunkles Pech- braun mit einigem Glanze. Das Halsschild besteht aus 4 Theilen , die durch die Mittellinie und eine bogenförmige Quernath, beide gelb von Farbe, deutlich charakterisirt sind. Beide vordem und beide hintern Stücke sind unter sich ai» Grösse und Gestalt einander gleich. Die Quernath durch- schneidet die Mittellinie in einem Bogen auf der Mitte ihrer Länge, und stösst mit ihren Enden auf die Vorderecke des Hinterleibes, so dass dieser hintere Abschnitt in 2 ziemlich gleichschenkelige Dreiecke von gleicher Grösse zerfällt. Die beiden andern vordem Stücke bilden jeder dnn Abschnitt eines concentrischen Ringes, der sich nach Aussen mit der untern Ecke unter einem stumpfen Winkel an die äussere Spitze der genannten gleiclischenkeligen Dreiecke lehnt, >vo- durch sich die obere Ecke zipfelförmig austreckt, so dass das Halsschild vom viel breiter als hinten, und l)reiter als der Hinterleib erscheint. Der feine gelbe Rand des Hals- schildes ist mit abstehenden gelben Dörnchen gewimpert. Das erste ist etwas länger als die drei folgenden, das fünfte weit dicker und länger als das erste, das achte am längsten und stärksten, und, wie das dritte, mit feinen Seitendörnchen besetzt , auch oben an der Spitze etwas dunkler gefärbt ; die übrigen Randdornen wieder klein, ziemlich gleich gross, der letzte lang mit breiter Wurzel. Die Oberfläche des Halsschildes ist vor der Quernath zu beiden Seiten der Kopfgegend tief eingedrückt, in den Eindrücken von gelb- licher Farbe etwas durchsichtig ; die langen Zipfel der Vor- derecken abfallend , der Vorderrand aufgeworfen, die beiden hintern dreieckigen Stücke des Halsschildes jedes mit einem juerenförmigen gelblichen Flecken in der Mitte, die ganze Oberfläcke lederartig, hie und da nadelrissig. — Der Mit- telrücken ist mit seinem Hinter- und Seitenrande aufgebo- gen, und trägt auf dem erstem zu jeder Seite des Schild- chens ein ti ühgelbes Fleckchen. Der Rücken ist weit schma- ler als der Vorderrand des Halsschildes, und besteht aus 10 Ringen. Die sechs ersten Ringe des Hinterleibes endi- gen an jeder Seite in einem häutigen , dreieckigen , pfriem- förmig zugespitzten Fortsatz, wovon der erste am Grunde nach vorn gezogen, mit der Spitze aber, wie die andern rückwärts gebogen ist. Jeder dieser Fortsätze ist am Rande 305 mit einigen Staclielspitzcn besetzt; an der Wurzel hat er eine pechbraune, nach der Spitze zu eine schmutzig gelb-^ liehe Farbe, Auf der inneren Seite jedes Fortsatzes erhebt sich ein Röhrchen über der TracheenöfFnuug , welches aut deu 4 ersten fleischfarbig und von ziemlicher Höhe, auf deui übrigen aber von schwarzer Farbe und wenig kenntlich er- scheint. ln einiger Entfernung von diesen Tracheen nach der Mitte des Rückens zu steht unter jeder Oeifnung ein bclnvarzer Hohlpunkt, und noch etwas weiter eine Reihe tieferer solcher Punkte, so dass diese 2te Reihe von Hohl- punkten eine tiefe Längslinio über den Hinterleib bildet, und bis zum siebenten Ringe eine sattelförmige Erhöhung der ; Hinterleibsmitte hervorbringt. Die Puppe bleibt mit ihren ; letzten Rückenringen in der abgestreiften trockenen Larven- ’ haut stecken ; hat man ihr diese weggenommen, so erschei • nen die beiden letzten Ringe in ihrer braungelben Farbe, lind an jeder Seite eine zarte gelbe Afterspitze. — Auf der I Unterseite bemerkt man deutlich die von der Schulter unter den pfriemförmigen Fortsatz des ersten Ringes herabgebo- genen Flügel (decken). Sie haben eine ziinmetbraune Farbe und sind mit fünf Streifenpaaren — vielleicht ilie Andeu- tung der Puiiktstreifen des vollkommenen Insekts — der Länge nach durchzogen. Auch sieht man die schwärzlichen ! Fühler, deren Glieder man beinahe zählen kann, zu beiden Seiten herabgelegt. Mundtheile und Beine sind ebenfalls, wenn auch verhüllt, zu erkennen, j Am 8. Juli und in den folgenden Tagen bis zum 14. verwandelten sich die Larven meiner ganzen Cclonie in I Puppen. Am 16. erschienen die ersten Käfer — Cassida sanguinosa Crtz. so dass der Puppenzustand , wie Suffriaii f es auch bei C. lucida s. beobachtete, etwa 8 Tage gedauert hatte. — Beim Auskriechen durchbricht der Käfer meist nur die Unterseite und die oben beschriebenen 4 Halsschild- stiicke der Puppenhülle, während das Uebrige unverletzt Weiht. — Das vollkommene Insekt erscheint mit blassgrünen, um das Schildchen schmutzig grünen Flügeldecken. Auf 1 der Mitte des hintern Halsschildrandes stehen 2 hellgelbe, |! fast weissliche Flecken, durch die dunklere, etwas kielför- li mig erhöhete Nath getrennt. Der Streifen an der Nath, p zwischen der 2. und 3. und zwischen der 4. und 5. Punkt- I reihe heller grün, die Beine weisslich, alles Uebrige wie bei II reif gewordenen Stücken dieser Art gefärbt. Nach 4 Wochen li etwa zeigte sich bei einigen Stücken der von Suffrian in 390 seiner vortrefflichen Arbeit (Kntoin. Z. Jalirg. 5. S. 105) erwähnte Silberglanz unseres Käfers. — Icli habe 26 Stück flieser Thiere mit der genannten Futterflanze bis zum 24. August erhalten, dann muste ich sie leider, einer Reise wegen, födteii. In der ersten Zeit frassen sie ausserordent- lich gierig, und das grosse Glas, in welchem ich sie aufbe- wahrte, musste täglich von dem vielen Unrathe meiner Kost- gänger gereinigt w erden. Noch etw^a 14 Tagen änderte sich dies; die Blätter waren weniger abgefressen, und ich sah die Käfer mehr an den Stengeln und in den Blüthenzw'eigen sich aufhalten. Einzelne Paare habe ich in der Begattung ge- troffen, niemals aber Eier auffinden können. 2. C. rubiginosa 111. Am 17. Juli d J. fand ich auf der Ackerdistel (Cirsium arvense) dieselbe Larve, die Roesel Th. II. Hft. 4. p. 13 sp. in ihrer Entwickelung zur Cassida viridis L., jetzt rubiginosa 111., beschreibt und auf Tab. VI. desselben Heftes in ihren verschiedenen Ständen abbildet. Sie ist der von C. sangui- nosa an Grösse und Gestalt ähnlich , von derselben Länge und Breite, aber flacher gebaut und dadurch etwas breiter scheinend. Die Farbe ist oben bleichgrün, auf dem Rücken, besonders vor der Mitte , mit hellen , fast weissen Längs- streifen und aufgestreuten weisslichen Punkten. Der Kopf ist schwarz, das Kinn grünlich, alles Uebrige hinsichtlich der Farbe, wde bei der vorigen Larve. Das nierenförmige Feld zu beiden Seiten der Mittellinie des Halsschildes ist unregel- mässiger, im Grunde tiefer und dichter punktirt und da- durch matt, der umgebende Rand nach der Mittellinie zu durch eine tief eingegrabene Linie abgesetzt, die auf dem Rande stehenden bräunlichen Borstenringelchen spärlich und w'enig bemerkbar. Die Randdornen wie bei der vorigen, aber länger, ganz gelb von Farbe und nur an der Spitze dunkler. Die TracheenöflTnungen mit fleischfarbigen Erhö- hungen, wie bei sanguinosa. Etw'as weiter nach der Mitte des Rückens zu bemerkt man einen eingedrückten Punkt auf jeder Seite der Hinterleibsringe ; diese Punkte sind durch eine Querfurche verbunden, aber auf den Umgebungen die- ser Querfurchen ist keine Spur von Borstenwurzeln zu sehen. — Die Larve trägt ihre Excremente, wie die vorige, auf den noch langem gelben Afterdornen und ist oben ganz damit bedeckt. Dies erleichtert ihr Auffinden auf der mit ihrer Körperfarbe sehr übereinstimmenden Farbe der 397 FutterpüaDZo. — Die Unterseite und Beine sind wie die Oberseite gefärbt, nur die Fussklauen bräunlich. — Mir ist das Thier nur auf der genannten Pflanze vorgekommen, auf der sich auch der Käfer in diesem Jahre häufig genug fand. Puppen habe ich nie darauf entdecken können, wohl aber aus meinen Larven gezogen. Larven und Käfer fressen auf de! Oberseite des Blattes die fleischigen Theile bis auf die Epidermis der gegenübersteheuden Seite aus, so dass die Seiteiiränder der Frassstelle immer in kleinen Bogen abge- setzt sind , das Blatt ist an diesen Stellen halbdurcbsichtig, wie feines weisses Löschpapier, und manche Pflanzen sind mit solchen hellen Flecken wie übersäet. Die Puppe dieses Käfers zeigt ebenfalls viel Aehnlich- kait mit der von sanguinosa, doch ist sie in manchen Stücken auch sehr von ihr verschieden. Die Farbe, besomUrs die »les Halsscbildes, iO heller, ohne regelmässige Flecken, das Halsschild etwas mehr vorgezogen, weniger vertieft, die Hin- terecken in kürzen) Zipfel auslaufend, nicht viel breiter als der Hinterleib, der Rand nur schwach aufgebogen, die Ober- fläche glatt, mit feinen Punkten bestreut. Die Halsschild- dornen sind etwas länger, von schmutzig weisser Farbe. Der Mittelrücken ist weniger erhaben, die pfriemföiinigen Fortsätze der Hinterl^ibsriuge lang und scharf, mehr zurück- gebogen, an der Wurzel schwärzlich braun, nach oben schmutzig weiss. Die TracheenöfFnungen wie bei der vori- gen. Die beiden Reihen von schwarzen Punkten weniger gross und tief, so dass die innerste keine Längsvertiefung über dein Rücken bildet, wie bei der vorigen, und die glekhmässige W ölbung des Rückens keine Veränderung da- dui'ch erleidet. Der Käfer ist beim Auskriechen mehrere Tage hindm ch auf dem ganzen Halsschilde gelblich weiss , besonders am Hinterrande* die Flügeldecken sind blassgrün, die Gegend um das Schildchen ist dreieckig schmutzig roth. — Mit der genannten Pflanze habe ich selbstgezogene wie auch im Freien gefangene Käfer über einen Monat lang unterhalten. In den letzten Wochen bemerkte ich an dem Futter keine Fress- spuren mehr. 3. C. n e b u 1 0 s a L. Diesen Schildkäfer fand ich am 22. Juli d. J. und in den nächstfolgenden 14 Tagen auf dem weissen Gäusefuss (Chenopodium album) überall bei uns in grosser Anzahl, 398 und entdeckte bald auf derselben Pflanze seine Larven und Puppen in Menge. Die Larve ist grösser und nauirntlich breiter, als die der beiden vorigen Käfer, dabei flacher, am letzten Diitrheil ihrer Länge plötzlich verschmälert und mehr zngespitzt. Ihre Farbe ist ein schönes Gelbliciigrün mit zwei milchweissen StreiLn auf dem Rücken. Der Kopf ist ein wenig trüber gefärbt, als das üebrige ; durch die etwas eingedrückte Mitte desselben geht ein lichterer Streifen ; der Mund ist bräunlicli. Die Füsse sind hellgrün, die Klaue ist bräunlich. Das Hals- schild und der Hinterleib sind am Rande mit gelblichen Dornen besetzt. Diese sind kürzer, als bei den beiden vori- gen, und nur mit sehr kleinen, zarten Seitendörnchen be- setzt 5 die an den Hinterleibsringen sind sämmtlich nach hinten gebogen. Die vertiefte Mittellinie auf dem Hals- schilde ist undeutlich, besonders auf der Mitte 5 die nieren- förmige Vertiefung grubig, ohne eine Spur von Borsten- wurzeln, der uiugebende Rand ganz glatt. Die Tracheen- öffnung des Halsschildes ist mit einer längern dickem Röhre umgeben, die in ihrer dunkelbraunen Farbe besonders be- merkbar ist. Die Tracheen der Rückenringe sind durch Hohlpunkte angedeutet, die an den 7 ersten Hinterleihsrin- gen haben deutliche , ziemlich lange , bräunliche Röhrchen. Von andern Punkten sieht man weder an der Larve, noch an der Puppe eine Spur. Jeder Hinterleihsring zeigt eine Querfurche, aber auf den Umgebungen derselben ist keine Borstcnwurzel zu bemerken. Die Afterdornen dieser Larve sind von gelblicher Farbe und länger, aber weniger ge- schwungen als die der beiden vorigen Arten. Die FLxcre- mente des Thieres sind weisslich gelb, und die Larve trägt sie nicht in so dicken Klumpen, sondern mehr in schmalen Flocken auf dem Rücken. Die Larve verzehrt am liebsten die Blätter, die tun die IMitte der Stengelhöhe stehen, und frisst sowohl durch das Blatt von oben liindurch, als auch am Rande, während der Käfer nur von oben bis auf die gegenüberstehende äussere Haut das Fleisch abnagt. — Im Freien und zu Hause sah ich braun gewordene todte Larven fest auf den Blättern sitzen, die, wie es ein bei allen gleiches rundes Loch an der obern Seite des Hinterleibes verniuthen läst, von feindlichen Inst-kten angestochen sein mussten; «inen Schmarotzer habe ich nicht entdecken können. Die Puppe des Käfers ist von Suffrian im 5. Jhrgg. S. 280 ü. 281 d. Z. so charakteristisch beschrieben, dass ich, 390 7MY Vergleichung mit der folgenden, nur noch hinzufüge, dass die nach dem Auskriecheu des Käfers zurückgebliebene Puppenhülle, mit Ausnahme der an der Schwanzspitze hän- genden Ueberreste der Larvenhant, rein weiss von Farbe ist. 4. C. V i b e X L i n. Von diesem Schildkäfer habe ich nur die Puppe näher kennen gelernt. Ich liatte die Larve am 22. Juli im Schöpfer (auf welcher Pflanze — weiss ich nicht) gefangen, und sie der Aehnlichkeit wegen für eine von C. rubiginosa gehalten. Sie frass nicht mehr und hatte sich nach einigen Tagen auf einem Platte ven Cirsiuin arvense in eine mir fremde Puppe verwandelt. Dieselbe war von Farbe dunkelgrün, dunkler als die von nebulosa, das Halsschild auf der Mitte bis zum Vorderrande von zusammenfliesseudeii hellgrünen Flecken heller, als die Oberseite des Hinterleibes, und die Vertier fungen in den Hinterwinkeln des Halsschildes mit gelbgiünen Pünktchen besprengt. Die Puppe war viel kleiner als die von nebulosa, nicht ganz 3'^' lang und breit. Die vordem Ecken des Halsschildes waren hier wieder in ziem- lich lange Zipfel ausgezogen, etwa wie bei sangninosa. Die Halsschilddornen ziemlich lang, langer als bei nebulosa, die Dornen im hintern Winkel derb, zu dreien auf einer Wurzel stehend. Das Halsschild ist am Vorderrande etwas stark aufgebogen, in d» r Vertiefung neben der Mittellinie jeder- seits mit einem länglichen Wulst. Die häutigen Fortsätze der Hintei leibsringe schmutzig weiss, ein wenig in die Höhe gerichtet An der Wurzel des 1., 2., 3., 4. Fortsatzes steht auf jeder Tracheenöffnung ein milchweisses Röhrchen, etwas mehr nach der Mitte des Rückens auf dem 1., 2., 3., 4., 5. jedenfalls ein erloschener, und noch weiter auf densellieii Ringen jederseits ein deutlicher schwarzer Hohlpunkt. Der Rest der Puppenhülle ist schmutzig weiss, die Röhr- chen sind dunkelgelb geworden. Der Käfer Cassida vibex entwickelte sich auch hier nach 8 Tagen. Er war zuerst bleichgrün , in’s Gelbliche fallend, das Halsschild besonders hell mit durchscheinendem schwarzen Kopfe. Nachmittags schon waren die Flügeldecken dunkelgrün, und ein schwarzes Fleckchen zu beiden Seiten sichtbar geworden. Auch die Gegend um das Schildchen war schon schwärzlich. Leider starb das Thier schon am zweiten Tage, obgleich ihm reichliches Futter in Achillea millefolium. 400 worauf ich kurz zuvor ein aucleres Stück gefangen hatte, ^rereicht worOen war. 5. C. iiöbilis Lin. Ich fand den Käfer am 22. Juli mit nebulosa auf Chenopodium album in 10 Exemplaren, die ich bis jetzt, Ende Septembers, mit dieser Pflanze gefüttert habe. Schon nach 8 Tagen bekommen die Käfer, anfangs braungelb von Farbe, den bekannten schönen Goidstreilen auf jeder Flügeldecke, woraus ich schliesse, dass ihre Larven- und Puppenzeit früher fällt, als die der 4 zuerst besproche- nen Arten, zum wenigsten ist es mir trotz vielen eifrigen Nachforschens nicht gelungen, die ersten Stände kennen zu lernen. Elberfeld, Ende S<‘ptember 1846. Am 11. November d. J. starb zu Ofen Herr AlbertKinder- mann an einer Lungenlähmung, 67 Jahr alt. Die enlomologische. Wissenschaft verliert in ihm einen fleissigen Sammler, dessen un- ermüdlichem Eifer sie viele neue Entdeckungen verdankt. Wer mit ihm verkehrte, kannte ihn als einen billigen, grundredlichen Mann, und wird seinen Verlust bedauern. JVachtran' zur Beslimmung’stabelie. Herr Dr. SulTriaii wird in diesem Winter alle Chi yso- melinen von Donacia bis incl. Cryptocephalus mit Aus- nahme der Halticen deterniiuireii. Der Verein hat für Briefe und Packele innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit, wenn die Briefe uiiter Kreuzband gesedeet werden , und die Packete mit oflener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe nnd Packete muss lauten: »An den entomo- logischen Verein zu Stettin« und ausserdem noch den Beisatz führen; »Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.« Es Mird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vor- sehriften nachzukommen. Der €utü7iiülogi6che Verein cersammelt sich zur Sitzung am 4, December . Abends 7 I hr^ im l^er eins- locale. Register sfum siebenten Sahrgange 1846. A. Acidalia alpesirala 31, Byssi- nata 31, Pallidaria 30, scabra- ria 31. ,A ein Op US bucephalus, mega- eeplulus 101, Actina atra 262, chalybea 287, clavipes 222, sexdentata 262, vallata 222, Acupalpus rufulus 107. Aetophorus 388. A g 0 n u m bifoveolatiim 104, clandestinum 104, ericeti 104, parumpunctatum 105, sex- punclatum 104. Agrotis Carniea, ogregia, gla- cialis 236. Aleochara ruficornis 300. Allantus abdoniinalis, pu> Sill US 200. A m a r a atrocoerulca, brevicor- nis. foinmunis, familiaris, fen-ca, levis, monlivaga, obso- leta, pratensis, vagabunda 106. A n ch 0 m e 11 u s longiventris 104. Anlhophagus alpestris, alpi- nus, armiger, ausiriacus, forii- cornis, naelanocephalus, oma- linus , palustris, sculellaris, spectabilis, sudetinis, teslaceus 21—24. I Anlhophila Cretula , Glare.a, Phlomidis 31, communima- cula 375. I Apbis ceraslii 171, glandulosa 170, ononidis 173, selosa 172, I A p h 0 d i u s arenarius, ater, coii- flagratus, conspurcaUis. cleva- tus, lutarius, obscurus, qua- drituberculatus, rufescens, ru- fus, sericatus, scybalarius 48 - 50. Apion difficile 185, fusciroslre 185, genislac 186, marchicum 189, inelanopus 185, ulicisl85. Araeocerus cofTeae 190. ! Ascalaphus meridioiialis 200. I Asclcra cyanea 294. A sindulum 18. Atomaria linearis 195. B. Be m b i d i um aerosum, albipcs. bellum, brunnipes, chloropha- nurn, crenatum, decorum, gilvi- pes, humerale, luriduna, Man- iierneimii, obsoletum , prasi- num, piilchrum , pumilio, l ufescens , ruficorne , nifipes, splendidum, stomoides, testa- ceum, venustulum 107 — 108. Beris chalybeata 262, clavipes 223, 259, dorsalis 306, dubia iS6, femoralis 288, fla>ipes I 282, flavofemorata 288, fusci- pes 282, hirsnta 287, nigra 282, nigripes 287, 303. nigri- larsis 222, nitens 219, 287, 301, obscura 262, pallipes | 284, rufipalpis 306, Servillei : 306, sexdentata 261 , similis • 303, spinigera 306, libialis I 304, tricolor 305, vallata 222, viridis 305. Bostrichus Saxesenii 24. Botys Parietarialis 243, Sam- bucatis 243, Stach) dalis 242. Bruch US affinis, analis, ater, canus, cisti. debilis, llavimanus, j granarius,immaculatus, lathyri, i loti, luteicornis, pectinicornis, I pisi , rufiinanus, scutellaris, ! seminarius, theobromatis, ti- . biellus, viciae, villosus41 — 47. Bryaxis haemoptera 355, sul- cicollis 353. By thinns Chaudoiri, crassi- cornis, distinctus, longipalpis, securiger, unicornis 354—355. C a r a bu s affinis 258, Anderschii 110, And zej;jscii 251, 255, 257, angustatus 100, alpestris | 100, assimilis 99, austriacus ' 100, 256, azurescens 100, azu- reus 249, 251,236, candisatus ! 100, 251 , 256, catenulatus 100, 254, 256, coeiulcus 100, i coLColor 350, consitus 99, 256, crenatus 255, cyanescens 256, exasperatus 100, 249, ; 253, 257, fastuosus 256, ful- ! gens 255, gagales 111, Ger- niari 100, ^9, 252, 256, gla- brellus 250, 255. granulatus 99, Harcyniae 256, helveticus 255, Hoppii 100, Kronii 99, 256, Linnei 101, lucidus 110, monilis 99 , 256, morbillosus 256, oblongus 99, 256, obso- letus 100, purpurascens 100, 249, 254, 257: piirpuratus 100, 255, regularis 256, rubens 111, Schcidleri 100, 255, Simplex 110, strcnuus 111, subcoerulcus 104, sylvestris 100, 350, Ullrichii 256, ver- basci 107, violaceus 100, 248, 255, 5Yolfii 250, 255, Callidium angustatum 111. Cassida azurea 362, depressa .382. Hablitzliae 364, hemis- phaerica 361, lucida 359, 362, margaritacea 363, murraea 26, nigra 362, nebulosa 397, no- bilis 363, 400, rubiginosa 362, 396, sanguinosa 361, 391, seraphina 364, splendidula 363, subreticulata 363, testudo 364, thoracica 360, vibex 399, vi- ridula 363, villata 361. Ca to p s coracinus 177, longulus 176, rotundicollis 176, sub- fuscus 177. Cecidomyia flava, tricolor 206. C ha lei de Leucopsis 199. Chlaenius laetus, quadricolor 104. Cidar i a Apicistrigaria, Aptaria, Arcticaria, Collinaria, Promoe- riaria 238 — 241. Cicindela campestris, func- bris, Integra, nigiita, obscu- ra ta 109. Corynoneura minuta, scii- tellata 13. Crioceris asparagi, brunnea, campestris, distincta, dode- casiigma, duodecimpunctata, merdigera, 14punctata, 5 punc- tata, rufipes, SuiTrianii 155 — 158. Cryptophagus plicatus 358. Curculio alliariae, atramen- tarius, carbonarius, cerasi, pruni, ruücornis, stygius, vio- laceus 187 — 190. I C y m i n d i s angiilaris.homagi ica, , lunaris 108. B. D e in e t r i a s 387. Ditomyia trifasciata 15. Donacia aenea 86, aßinis 80, 82, armata 87, Besseri 83, comari 84, discolor 57, fen- nica 54, festucae 86, hydrocha- ridis 55 , linearis 51 , Mali- iiowskii 54, menyanthidis 51, ^ niicans 84, 87, moerens 53, i i nigra 56, nymphaeae 86, palli- | ! pes 80, 82. planicollis 80, 82, | proteus 87, riistica 80. 81, | semicuprea 53, sericea 84, Simplex 51, 53, tomentosa 56, | lyphae 52, variabilis 57, vio- i lacea 86. 1 ! Do lieh US vigilans 104. i Doritis Apollo 381, Mnemo- I syne 383. | Dromius 390, corticalis 108, j j glabratus 108, raaurus 108, | plagiatus 108, quadrillum 25. jDyticus crux 318, depressus 321, lineatus 319, semipunc- I tatus 322. K. Elaphrus austriacus, cupreus, pictus, prasinus, sraaragdinus, lestaceus, üllricbii 107— 111. Elophiliis pendulus 125. Emphytus bucculentus, libia- lis 79. Emydia candida 151, chry- socephala 150, colon 131, cos- cinia 150. Eriocampa crassicoinis 113, fausla 115, nitida 113. Eristalis frutetoriiin 147. Eupithecia spissilineata 241. | Euplectus bicolor, fennicus, | glabriculus 358, gracilis, Run- | zei, lativentris , Märkelii , ni- i gricans, sulcicollis 353. i Euplocamus boleli, chora- i I gcllus, mediellus, niorellus, tessulatellus 1”8--182. I Eutheia truncateUa 358. j Feronia erudita 103, 111, Ho- ‘ noralii 102, maura 102, Miihl- feldil03, negligenslOS. parum- punctata 102, pulla 104, 111, strenua 1(4, 111, striatocollis 102, striato-punctata 104. Gastropacha rubi 383. Gryllotalpa vulgaris 27. Gyrinus aeneus, bicolor, cns- pius, celox, colymbus, distinc- tus, libanus, inarginatus, ma- rinus, mergus, minutus, nata- tor, nitens, opacus, striatus, strigipennis, strigosus, urina- tor 211 — 218. Hadena adusta 237, 384, bal- j tica 385, Satura 237. I Haemonia equiseti 90, Gyl- lenhaiii, zosterae 91. Harpalus azureus, flavicornls, fulvipes, hospes, laevicollis, laevislriatus, lentus, limbatus, montanus, obscuricornis, pici- pennis, pumilus, rubiipes, ru- picola, satyrus, sabulosus, se- miviolaceus (110,) servus, Stur- mii, subcordatus, tardus 101, 102. Harpactor annulatus 200. Harpiphorus lepidus 79. Hel ödes campestris 160. Helophilus arcticus 116, 119, borealis 116, 117, 123, cam- porum 168, frutetorum 116, 117, 123, glacialis 117, 121, graenlandicus 117, 119, hy- bridus 118, 141, lineatus 118, 167, tunululus 118. 165. pen- dulus 118, 1?5, peregriniis 117, 118, trar sfugus 118, 164. trivittatus 118, 141, 142, ver- sicolor 118, lanlhopygus 149. Heteropc/a pygmaea 14. Hipparchia Euryale H83. Hoplonotus laminatus 246, 300. Hydro porus alpinus. borealis, Davisii 358, crux, deprcssiis, elegans, clongatulus, fascia- tus, Gylleiihalii, halensis. ha- mulatus, lineatus, melano- cephalus, iieglcctus, nigrita, obscurus , piccus , pubescens. pygmaeus, tristis 317 — 322, septenlrionalis 359. H y 1 e s i n u s miiior, piniperda 24. H y 1 0 1 0 m a abdominalis 290. I. I s m e n e Helios 207. K. K a 1 io s y s p h i n ga Dobrnii 80. S.. Lach u US grossus 174. Larentia spissilineata 241, Larin US carlinae 190. Lema asparagi, bicruciata, campesfris, cyanella, Erich- soDÜ, flavipes, maculipes. roe- lanopa, paracenthesis, rugi- collis 154 — 158._ Leptopus hypogaslricus 289. L i 0 n y ch u s 389, quadrillum 25. L i t h 0 s i a Arideola 233. Li XUS parapleclicus, produc- t'js 190. M a c r 0 r rh y ncb a flava 17. Macrostyla latipes 2‘*. M a g d a 1 i s asphaltina, alerrima, atramcntaria. barbicornis. cai- bonaria, cerasi, frontalis, phlog- ! matica, pruni.stygia 186 - 190. eloe proscarabaeus 294. j Metallites ambiguus, margi- 1 nalus 216. j Matabletus 390, i j Molops arrogans, brevis, Col- t j telii, melas 102. I Mono t oma quadrifoveolata 195. ! Musca clavipes 260, fruleto- ! rum 147, pendula 125, trans- I fuga 164, vallala 222. I M y c e t o ch a r e s barbata 294. i Nebria Dahlii, Gjllenhalii, ni- valis 351. N e m a t u s bcridiventris 289. coeruleocarpus 76, flavicornis 77, hypogaslricus 289, Icu- capsis 77, leucopodius 76. ininutus 76, rufipes 77, varia- j bilis 78. I Nenioicus oblongus 310. i Noctua bolcli 180, praecox I 326, valligera 326. I N 0 t e r u s sparsus 322. I Noliophilus aquaticus, pa- 1 liistris 351. j Oestrus Trompe 29. I Ophiusa Pastinum 234. | j Ortalis albipennis 93, cini- | j fera 92. ' j Oxy Stoma fusciroslris 185, i genistae 186, ulicis 185. p. Pan US barbicornis 189. Papilio Anteros, ArcaiioiiJes. Eros, Everos, Tithonus 366, 367. Phloeobius griseus 190. t Phyllobiiis aeruginosus , al- , bidus, alneti, amaurus, an- } gustatus, anguslior, argenta- j tus, caesius, calcaratus, cnides, | femoralis, flavidus, maculi- cornis, mali, minutus, nigri- , pes, oblongus, obscurior, par- vulus, pomonae, pyri, rufescens, testaceus, uniformis, vesper- tinus, viridicollis 307 - 311. Phy cis mediella 180. Platysma brunnea, coeruleo- viiens, conformis, diligens, Güntheri, Heyeri, interstincia, latibula, longicollis, madida, nigerrima, nigriccps, ochracea, ovoidea, solers 103, 104. Polydrosus amaurus, argen- i talus, cervinus, clirysomela, j confluens, flavipes, fulvicoruis, , melanotus, micans, perplexus, | planifrons, pterygomalis, pul- j chelliis, pyri, rufipes, selenius, j sericeus , speciosus, splendi- dus, squamosus, undatus 312 — 316. P 0 1 y s p h i n c t a carbonator 292. Psclaphus brevicornis 354. P s y ch e calunella 227, Stetinen- sis 227. Pie ro st ich US Hagenbachii, inorio 102, obtusus 103, Pre- vostii 102, pygmaeus 104, 111, Seimanui 102, slrenuus 104, 111. R. Uhingia lineata, muscaria 167. Ilhinobatus planus 190. I Rh in ödes cerasF 189, prunr I 190. I Rhynchaenus atratus 187, carbonarius 188, Rhina 1.89, violaceus 187. S a p r 0 m y z a tenera 366. Scarabaeus elevatus 51. Scardia mediella 181. Sclandria pusilla 290. Seydmaenus collaris , exilis, fimetarius, minimus, minutus, nanus, parallelus, pumilio, propinquus, Sahlbergii, Irun- catellus, tuberculatus, vicinus, 353 — 358, Serie oris Sudelana. Stenolophus dorsalis fl06, scaritides 110. Stratiomys chalybeala 262, clavipes 260, nigra 260, sex- dentala 262, similis 287, val- lata 222. Syrphus femoralis 147, frule- torum 147, lineatus 167. pendulus 125, versicolor 147. T. Tab an US groenlandicus 119. Tentbredo pusilla 290. Tetragoneura distincta, hirla 19. I Thymalus limbatus 294. Tinea anonialella 291, chlora- gella 179, magnella 152, me- diella 179. I Tortrix Gouana, magnana 152, j Sudetana 386. Trechus alpicola 106, alpinus ' 106, litloralis 111, longicornis 111, inkros 111, parvulus 106, platypterus 107, pul- chellus 107, roiundipennis 106, verbasci 107. Trichonyx 323, sulcicollis, Maerkelii 353, Trichosoma Loewii, parasita, Pierreti 5, 6, Trimiuni brevipeone, caucasi- cam 354. Trogosita caraboides, colla- ris, nigripcnnis 104. Trypeta ccntaurcae, cognati, Meigenii 205, toxoneura .364. X. Xylophagus nitens 287, rufi- palpis 306, spiniger 300. Z. Zeugophora scutcliaris 152, subspinosa 153. » Zygaena Heringi, Minos 235. Arnckfeliler. 52 Zeile 13 vou unten ftatt : Art 1. Ä'ahf. 57 » 19 - oben . zuerst 1. zeigt. 81 . 24 - m ganz 1 gar. 87 . 11 - unten » verbleiben I. ver- hlieben. 88 . 4 . n dunkelbraunen 1. dunkelblauen. 109 . 28 - üben 1» Ulrichii 1. üllrichn. 153 • 6 » unten I* über J. unter. 156 . 3 . oben M mögen I. möge. ' - 20 - • allgemein 1. unge- mein. 157 » 7 » wahrnah in I. tcahr- nehme. 210 9 » unten M w e s e n 1 1 i ch 1. merklkh. 211 - 22 » oben )• können 1. könne. 216 » i » unten 1» an I. er. 228 «* 6 » - e s c a I. vesca. 233 - 18 11. 15 V. unten » Syntrichia 1. si^n- trechia. 248 « 16 - oben - st 1. ist. » » 23 « ** z u sa m in en s t ei I e n I. zusanim enf allen. 249 - 11 - unten " geschnitzt 1. ge~ schweift. 250 .. 10 « oben ” 1 ] i n t e r r a n d e I. Hin- terende. M » / M unten 19 am 1. von. 251 ]2 » » frei 1. fein. NR. Die 5 lelzfcn Zeilen von Seile 251 gehören .-in das Ende von Seite 252. 25'2 0 von oben statt; andern 1. inncni. 252 7 1» nuten - starke 1. stark. 253 12 oben - derselben I. itui' stellen. - - 15 >• » r e i n e n 1. innern. » ” 17 » » » Kei Minien I. Kiel- linien. - 12 ujiten » er i n 0 1 3 1 0 1. crenalato. 254 20 Ji ob('n » 2 1 e J. \te - 1 «> unten » obern 1. abnorm. 259 • 8 - oben - vielfältigen I. viel- g estaltigen. 271 - 11 • " » Trichop t eryx IMarsh. 1. Mots. 320 1» 24 streiche die Worte: flicht bloss. 3G0 •» 10 von oben statt: dauert I. dauerte. . 12 » unten • a n 1. in. 1 « » beide 1. leider. 361 n 1 » oben » dieselben 1. dieselbe. > ■i » * » eine 1. keine. StrnKUxer drt. t/smem Hth'os N. BJÜiü* . -^. ■ - .. ?>.... *'■■ 'r /■-' ; '■f''".ycrf< ' , I € t Taf.I Tftfir -il. AMNH LIBRARY